Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4* verſehenen Original=Aufſätze und eigeneu Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 149
Samstag, den 1. Juni 1935
197. Jahrgang
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DD=Bank und Darmſtädter und Natlonalbank.
an mmPumſtätt
MiSmmiagber lel
Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger.
Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley.
Kreisleiter Oberbürgermeiſter Wamboldt.
[ ← ][ ][ → ]Seite 2 — Nr. 149
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 1. Juni 1
Gerzlich willkommen!
Darmſtadt, die Stadt des Gautags Heſſen=Naſſau grüßt die Kämpfer Adolf Hitlers und heißt alle Teilnehmer am Gautag recht
herzlich willkommen. Als Stadt mit altbewährter nationalſozialiſtiſcher Ueberlieferung ſind wir mit dem Wachſen unſeres Gaues innig
ver=
bunden und freuen uns, die nationalſozialiſtiſchen Kämpfer unſerer Heimat in dieſen Tagen bei uns zu ſehen. Möge durch die
Kundgebungen dieſes Gautags jeder Teilnehmer in der Gefolgſchaftstreue für den Führer und im Einſatzwillen für den
National=
ſozialismus neu geſtärkt werden. Mögen aber auch alle Teilnehmer hier in treuer Volksgemeinſchaft Stunden echter Kameradſchaft
erleben, die ihnen nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat in dauernder freudiger Erinnerung bleiben.
Heil Hitler!
Wamboldt
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
Die Regierungskriſe in Frankreich.
Das Kabinett Flandin geflürzk. — Ermächtigungsgeſekz mit 353 gegen 202 Skimmen abgelehnk. —
Kammer=
präſidenk Bouiſſon mit der Kabinekksbildung beaufkragk. — Zunehmende Panikſtimmung.
Hausſuchungen und Schließung von Banken.
Flandins Skurz.
EP. Paris, 31. Mai.
Die franzöſiſche Regierung Flandin iſt nach einer bewegten
nächtlichen Kammerſitzung, die annähernd zehn Stunden gedauert
hat, mit 353 gegen 202 Stimmen bei der Abſtimmung über den
einzigen, in der Nacht noch abgeänderten Artikel über die
Gewäh=
rung der Vollmachten geſtürzt worden.
Dazu ſchreibt uns unſer Dy=Korreſpondent:
* Innerhalb weniger Tage hat ſich die innenpolitiſche und auch
die finanzpolitiſche Situation Frankreichs beinahe kataſtrophal
zu=
geſpitzt. Die Regierungskriſe iſt akut geworden.
Als vor drei Monaten die Kammer in die Oſterferien ging,
gab man ihr eine roſig optimiſtiſche Darſtellung der Lage mit auf
den Weg. Als ſie jetzt zuſammentrat, wurde ihr die Ueberraſchung
eines haſtig zuſammengeſtellten Finanzprogramms ſerviert, zu
deren Durchführung die Regierung die weitgehendſten Vollmachten
verlangte. Man geſtand ein Rieſendefizit ein — größer — als es
noch vor einigen Wochen die übelſten Schwarzſeher prophezeiten.
Es ſind beinahe verzweifelte Maßnahmen, die zur
Wiederherſtellung der bedrohten Finanzlage
nötig ſind, wie die Entlaſſung von
fünfundfünfzig=
tauſend Beamten, eine Reduzierung der
Kriegs=
penſionen, die man beinahe ſchon Abbau nennen könnte, und
ſchließlich die Einſtellung der ſtaatlichen
Unter=
ſtützung der ſozialen Verſicherung.
Die Regierung Flandin wandte ſich in einem pathetiſchen
Auf=
ruf an das Land, in dem ſie alle Franzoſen aufforderte, die
be=
drohte Währung zu retten. Die Eingeweihten wußten ſchon ſeit
langem, daß die Spekulation mit einer Entwertung des
franzöſi=
ſchen Franken rechnete. Aber die Ueberraſchungen kamen zu ſchnell.
Noch erinnert ſich jeder an die ſieghafte Geſte, mit der man auf die
Goldmengen in den uneinnehmbaren Stahlkellern der Banque de
France hinwies. Noch hat man das Klingen der Goldbarren in
den Ohren....
Man kann es der Kammer nicht verübeln, daß ſie von ſolchen
Reſultaten nicht entzückt war. Man unterwarf hier die öffentliche
Meinung einer ſchottiſchen Duſche, die dem franzöſiſchen
Tempera=
ment beſonders abträglich iſt. Doch das alles iſt nur die eine Seite
der Frage.
Die franzöſiſchen Regierungen haben ſeit einigen Jahren ſich
die Taktik angeeignet, dem Lande jedesmal, wenn ihr Beſtehen
be=
droht war, zu erklären, daß „eine Regierungskriſe das
Ende der Welt” bedeuten würde, oder wenigſtens „das Ende
der Regierungsform”, die ſchlimmſten Unruhen und die
Finanzkriſe. Kam die Kriſe dennoch, ſo wurde die
Re=
gierung in ein paar Tagen durch eine andere erſetzt, die ihr bis
auf ein Haar glich.
Diesmal ging es nicht, der Kammer die Verantwortung
auf=
zubürden. Die Frage iſt nur, ob die Regierung Flandin für alles
die Verantwortung trägt. Zwei Gründe ſind es, die zur jetzigen
Lage geführt haben. Erſtens die Rüſtungsausgaben,
welche die Berechnungen eines jeden
Finanz=
miniſters umwerfen mußten. Und dann der
engliſch=
franzöſiſche Währungskrieg. London würde eine
De=
valvierung in Frankreich gerne ſehen. Der Franc wurde von der
Londoner City angegriffen. Und nicht ohne Erfolg. Flandins
geſamte Wirtſchafts= und Finanzpolitik war auf
die Politik des billigen Geldes aufgebaut. Und
die Bank von Frankreich wurde gezwungen, in wenigen Tagen
den Diskontſatz von zweieinhalb auf ſechs vom Hundert zu
er=
höhen, um den Kurs des Franken zu erhalten. Das iſt an ſich eine
Niederlage.
Techniſch iſt der franzöſiſche Franc unangreifbar. Man braucht
nicht zu devalvieren, wenn man nicht will. Aber viele wollen es,
zumal jener Flügel der franzöſiſchen Rechten, der ſich auf die
Schwerinduſtrie ſtützt. Das Vertrauen iſt durch die
Prora=
ganda der Inflationiſten erſchüttert. Auch das ruſſiſche
Bündnis mit dem darauffolgenden Wahlſieg der Kommuniſten
bei den Kommunalwahlen war nicht dazu angetan, das
Vertrauen der Kapitaliſten zu erhöhen. Die
Ka=
pitalflucht iſt eine unleugbare Tatſache geworden.
Der Grundfehler liegt in der Außenpolitik, die
von den wirtſchaftlichen Notwendigkeiten keine Notiz nehmen will
und der Abrüſtungspolitik aus dem Wege ging.
Flandin mußte auf die Methoden ſeiner Vorgänger, vor allem
Doumergues zurückgreifen. Er iſt aber ein Gegner der engliſch
orientierten Finanz= und Währungspolitik. Und die Regierung
Flandins heruht auf einer Formel, die weiter beſtehen kann, auch
wenn die Perſönlichkeiten im Kabinett ausgetauſcht werden.
Darum kann eine Regierungskriſe nicht viel Sinn
haben.
Der Verlauf der Kriſe.
Der nächtlichen Kammerſitzung war der Rücktritt des
Finanzminiſters Germain=Martin voraufgegangen, der,
wie er ſelbſt erklärte, auf die Angriffe zurückzuführen iſt, die
während der Ausſprache gegen ihn perſönlich gerichtet worden
ſind. Flandin hatte ſich zunächſt geweigert, den Rücktritt
anzu=
nehmen, ſich aber ſchließlich dazu entſchloſſen, als die Führer
mehrer Gruppen ihm erklärten, der Rücktritt Germain=Martins
könnte den Ausgang der Kammerausſprache weſentlich
erleich=
tern. Es iſt aber dann doch anders gekommen, wie der Verlauf
der Nachtſitzung zeigt. Die Sitzung begann in einer
unverkenn=
bar gereizten Stimmung des Hauſes. Dem Miniſterpräſidenten
Flandin war es durch ſeine Rede nicht gelungen, einen
nennens=
werten Teil derjenigen Abgeordneten, die am Nachmittag
ent=
ſchloſſen waren, gegen die Regierung zu ſtimmen, wieder auf
ſeine Seite zu bringen. Die perſönlichen Angriffe, in denen
der Miniſterpräſident die Spekulanten und die
Abgeordneten in einen Topf warf und in denen er
obendrein die Parlamentarier der Feigheit beſchuldigte, haben
viel böſes Blut gemacht.
Der von Daladier geführte linke Flügel der Radikalen hatte
ſchon am Abend beſchloſſen, gegen die Regierung zu ſtimmen.
Die geſamte Linke blieb nach wie vor der Regierung feindlich
geſinnt, und auf der Rechten hatte die Ausſchiffung des
Finanz=
miniſters Germain=Martin die Vorurteile gegen die
Finanz=
politik der Regierung nicht zerſtreuen können. Daher gab man
in den Nachtſtunden der Regierung wenig Chancen. Die
ge=
ſpannte Atmoſphäre hat ſich bereits auf die Oeffentlichkeit
über=
tragen. Der Rücktritt des Finanzminiſters wurde durch die
Spätausgaben der Abendblätter ſchnell bekannt. Vor der
Kam=
mer ſammelten ſich Gruppen aufgeregter Menſchen an, die eifrig
die Ereigniſſe beſprachen. Die Polizei ſchien Kundgebungen zu
befürchten, denn ſie hat in der Umgebung der Kammer einen
umfangreichen Ordnungsdienſt eingerichtet. Nur mit Ausweiſen
verſehene Perſonen können ſich dem Kammergebäude nähern.
In der Nachtſitzung ſprach zunächſt der Kommuniſt Ramette,
der ſich ſelbſtverſtändlich gegen die Vollmachten für die
Regie=
rung ausſprach und die Radikalen aufforderte, das Kartell
wiederherzuſtellen, um den Sieg des Faseismus in Frankreich
zu verhindern.
Eine lehte Warnung Herriots an die Kammer.
Staatsminiſter Herriot, dem der Miniſterpräſident ſeine
Vertretung anvertraut hat, unternahm dann einen
letz=
ten Verſuch, um vor allem ſeine Freunde von der radikalen
Partei zugunſten des Kabinetts umzuſtimmen. Der
Staats=
miniſter gab bekannt, daß Miniſterpräſident Flandin ihn
beauf=
tragt habe mitzuteilen, daß die Vollmachten, die in dem
Geſetz=
entwurf bis zum 31. Dezember befriſtet waren, auf den 1.
Okto=
ber begrenzt werden könnten, falls die Kammer dies wünſche.
Auch könne die letzte Friſt für die Ratifizierung der auf Grund
der Vollmachten erlaſſenen Verordnungen durch das Parlament
auf den 15. März ſtatt den 1. Juli 1936 feſtgeſetzt werden.
Dieſe Ankündigung des Staatsminiſters hat in der Kammer
große Verwunderung hervorgerufen und wurde nicht gerade als
ein Zeichen des Selbſtvertrauens des Miniſterpräſidenten
be=
urteilt. Noch größeres Erſtaunen verurſachte die Mitteilung des
Staatsminiſters, daß bereits heute nachmittag in einer
Pariſer Bank, die im Verdacht von Spekulationen gegen
den Franken ſteht, eine Hausſuchung vorgenommen
worden ſei. Der Staatsminiſter malte das Geſpenſt der Ultimo=
Liquidation an die Wand (Zuruf eines Abgeordneten: „Schließt
die Börſe!”) Herriot erklärte, daß die Stunde ernſt ſei,
Wenn die Regierung geſtürzt werde, würden in den nächſten
Tagen unabſehbare Ereigniſſe eintreten.
Das Abſtimmungsergebnis in der Kammer hat gezeigt, daß
die platoniſche Rede des Staatsminiſters Herriot keinen Einfluß
mehr auf die Abgeordneten haben konnte. Herriot rief am Schluß
ſeiner Rede aus: „Morgen werden entweder die Spekulanten
über den Staat, oder der Staat über die Spekulanten ſiegen!“
Die Redner, die nach Schluß der allgemeinen Diskuſſion
zu Worte kamen, ſprachen ſich ſämtlich gegen die der Regierung
zu gewährenden Vollmachten aus, ſo der Abgeordnete Varenne
für die Neuſozialiſten, der Abgeordnete Bonnet für die
Mehr=
heit ſeiner radikalen Freunde, der Abgeordnete Franklin=
Bouillon und der Sprecher des republikaniſchen Zentrums, der
Partei Tardieus, Dignge.
Daraufhin wurde zur Abſtimmung geſchritten, zu der der
Staatsminiſter Herriot als Vertreter Flandins die
Vertrauens=
frege ſtellte. — Das Ergebnis der Abſtimmung beweiſt, daß die
geſamte Linke und etwa 80 radikale Abgeordnete ſowie zahlreiche
Abgeordnete der Mitte und der Rechten gegen die Regierung
geſtimmt haben.
Die Regierungsmitglieder gingen, mit Ausnahme des
Miniſterpräſidenten, der ſich nach Schluß ſeiner Rede ſofort nach
Hauſe begab, wo er infolge der Ueberanſtrengung einen
Ohn=
machtsanfall erlitt, unmittelbar nach der Abſtimmung in den
Elyſse=Palaſt, wo ſie dem Präſidenten der Republik ihren
Rück=
tritt überreichten. Der Präſident hat die Miniſter gebeten, bis
zur Bildung des neuen Kabinetts die Regierungsgeſchäfte wei=
hott
feder der
arfwurf gen
lispartei un
r des Land
HRndenf
n des heimatbut
jedenen Pe
terzuführen. Die Amtszeit des Kabinetts Flandin betrug ,ℳ hen ſich nach einer
Monate und zwanzig Tage. Sie wurde am 9. November laz Poid im vorgeworfen
Jahres gebildet, war die 27. Regierung der 3. Republik W ddied” verfaßt un
Lerſchrift „Der neue
bereits das achte Kabinett in dieſer Legislaturperiode.
uie Aufnahne im
en von ihm gehe
ſewegung in
e International
dien zun Aichns
uer dem Joch ander
Kammerpräſidenk Boniſſon beanfkragt.
EP. Paris, 31. Mi/ke igen ihn darauf h
Kammerpräſident Fernand Bouiſſon wurde am Freitag,/k uvwds C.*
mittag in den Elyſée=Palaſt gerufen und von dem
Präſid=
der Republik nach einer halbſtündigen Unterredung mi 90
Neubildung der Regierung beauftragt.
Seine Ausſichten, ein Kabinett der „breiten Uniom /n ſ
bilden, wurden am Freitag mittag in parlamentariſchen K—uf Nrt
nicht ſehr günſtig beurteilt. Bouiſſon hat in ſeinen BeſprsM, dbe
gen mit den politiſchen Perſönlichkeiten erklärt, daß er
Landbu
Ham
der Kammer die Uebertragung von Vollmag/” ſuet
figt ſie
verlangen werde, und zwar ohne erneute 2Mduich
ſprache In parlamentariſchen Kreiſen zeigt ſich ein geW
Widerſtand, dem Kammerpräſidenten von vornhere „/ e Pau
weitgehend freie Hand zu laſſen. Gewiſſe Gerüchte t—4kgünder der
wiſſen, daß Bouiſſon ſeine Bedingungen gegenüber den 9298 Reim
tionen ſo hoch ſchraube, damit ihm die Kabinettsbildung un 100M
lich werde und er ſeinen Auftrag an den StaatspräſicM volle.
zurückgeben könne. Bouiſſons Ausſichten zeigen ſich bereiz nch, der
durch gemindert, daß die Sozialiſten einſtimmig ihre Mitl ” Ffentlich
an einem Kabinett der „breiten Union” verweigert habem
in duie Si
iem „Landbotel üb
Die vermutliche Miniſterliſte.
M0e Anklage iſt zurecht
Een ſich die Angeklag
Das iſt natürlich bar
Kammerpräſident Bouiſſon hat ſich kurz nach 20 Uhr Poſgngen nach dem
Präſidenten der Republik begeben, um ihm mitzuteilen, .
endgültig den Auftrag zur Regierungsbildung annehme. —Wiel. Wir brauchen
Entwicklung der Kriſe wurde durch einen Beſchluß der Rad3neheutſchen zu erinn
Partei ermöglicht, die in einer längeren Sitzung ſich mit d.000 n ſcweren Schla
geſchwächten Bedingungen Bouiſſons einverſtanden erklärts üſ Dr doch die
Beſchluß der Radikalen wurde einſtimmig gegen 2 Stimm ,Pi. 9, dß in Verſail
faßt. Staatsminiſter Herriot brachte dem Kammerpräſiuek i9 mit der ſtaatsre
Bouiſſon die Entſcheidung der Radikalen zur Kenntnis. Bauh 9 bſaßt. Auf
ließ darauf offiziell mitteilen, daß er die Regierun //0 Wgetrennten
Belgien endgü
Samstag bilden werde.
In den Wandelgängen der Kammer lief am Freitag /ugelligkeit er
folgende vorläufige Miniſterliſte um: Miniſterpräſident: Beicl”4 ſoſort ſagen
Juſtizminiſter: Bérard, Außenminiſter: Laval, Kriegsmitilei ſe die
General Georges, Kriegsmarineminiſter: Pistri, Luftfahruhls de Möglt
ſter: Laurent=Eynac, Finanzminiſter: Caillaux, Budgetmfil.n) iMnen die b
Palmade, Poſtminiſter: Mandel, Handelsminiſter: Marcha 4/l ddlich na
Das Innenminiſterium ſoll Bouiſſon den Radikalen verſeMfils.
A Aunie Angeleg
haben.
Weiter verlautet in der Kammer gerüchtweiſe, daß Buuſliger Zeit mü
noch im Laufe der Nacht mit den in Ausſicht genommenen Mumedy zu ein
ſtern die Regierungserklärung und das künftige Arbe s dß es imme
gramm ausarbeiten und, wenn möglich, ſchon am Samstag=i., gerechte
mittag die Kammer zur Entgegennahme der Regierungserk.d i/ Scluß
zeh=
einberufen wolle.
Ran 1 Deuiſchlar
Vorgehen gegen die Spekulanten
Drohungen der Fronkkämpfer.
Siehun ven Fole.
ien
Beingen
anderen
Dem die
Anf
Kampſe=
Aufe
DNB. Paris, 31.
Die Pariſer Behörden ſcheinen nunmehr tatkräftig geanl
franzöſiſchen Frankenſpekulanten vorgehen zu wollen, N4
das Bankhaus Tumin bereits geſchloſſen rdl
iſt, haben zehn Polizeikommiſſare heute vormittag den 24
erhalten, in beſtimmten Pariſer Bankgeſchäf
Hausſuchungen vorzunehmen. Die auf dem Haupt.
phenamt angehaltenen Depeſchen ſpekulativer Art habe=
Polizei gezeigt, wo die Spekulanten zu ſuchen ſind.
Nicht weniger als 9 Unterſuchungsrichter, 8 Sachverſtt
für Buchhaltungsfragen und zahlreiche Polizeikommiſſare ſürl
der Unterſuchung und Nachprüfung der Frankenſpekulation N
tragt worden. Bisher hat man in verſchiedenen Banken
reiche Dokumente und Schriftſtücke beis
nahmt. Man ſucht die Frage zu klären, ob gewiſſe Finart
und Spekulanten ihren Kunden geraten haben, ihre frans
Renten auf den Markt zu werfen und ſtatt deſſen Goldmine!
zu kaufen.
Der rechtsſtehende Frontkämpferverband wendet ſich ie
Mitteilung an die Oeffentlichkeit gegen die „
Miesmache=
tung” und fordert die Regierung und das Staatsoberhau.
rückſichtsloſen Durchgreifen gegen jene auf, die auf das Ela?
Franzoſen ſpekuliert hätten. Andernfalls würden die Fron,2
fer ſich gezwungen ſehen, ſelber die notwendigen Gegenm.
men zu ergreifen.
Vor einem neuen Schritt der Signakarmächk
in Konnf
DNB. Mailand, 31. M
Popolo d’Italia” meldet aus Paris, daß Gerüg!
einem neuen Schritt der Mächte in Kowrr
Umlauf ſeien. Laval habe den polniſchen und engliſchen
ſchafter empfangen. Man glaube, daß bei dieſer franzoſte n
liſchen Erörterung darüber geſprochen worden ſei, welche
nahmen man ergreien könne, um Litauen zur 492
des Memelſtatuts zu bringen. Laval ſoll iſt
Zuſammenhang einen neuen Schritt bei der.
rung in Komno angeregt haben.
unstag, 1. Juni 1935
Ausbürgerungsklage
gegen vier Deulſche in Eupen=Malmedy.
DNB. Köln, 31. Mai.
ger Staatsanwalt in Lüttich hat gegen den Präſidenten der
aſſichen Volkspartei und Präſidenten des
Landwirtſchaft=
un Verbandes Malmedy Joſeph Dehottay=Kremer, den cand.
Leter Dehottey und die Ingenieure Heinrich Dehottey und
sFochius in Eupen=Malmedy Anklage auf Ausbürgerung
eri. Die Klage — Anträge und die Begründungen ſind den
offenen am 29. Mai zugeſtellt worden.
foſeph Dehottey=Kremer wird beſchuldigt, daß
Nationalität ſeit der Abtrennung von Eupen=Malmedy
vr „nominaleffektiv” geweſen ſei und er im Kanton
Mal=
w die Triebfeder der deutſchen Bewegung ſei. Ihm wird
wor zum Vorwurf gemacht, daß er nicht nur Präſident der
yſuſglichen Volkspartei und des Landwirtſchaftlichen Verbandes
Verleger des Landbote iſt, ſondern ſich auch als tätigſtes
ſctied im Heimatbunde gezeigt und in einem Vortrag auf
3DA=Tagung in Aachen 1931 die Annexion Eupen=
Mal=
ſas als einen Verrat bezeichnet habe. Er habe dann noch mit
ſetie dern des Heimatbundes einen Ausflug nach Aachen
ge=
g und verſchiedenen Perſönlichkeiten der Stadt ſeinen Dank
ſiie gute Aufnahme im deutſchen Vaterlande ausgeſprochen.
Briefen von ihm gehe ſchließlich hervor, daß er der Führer
gſimatbewegung in Eupen=Malmedy ſei und an einem
meß der Internationalen Minderheiten in Bern
teilgenom=
wabe.
ſie Anklage gegen Peter Dehottey fußt darauf, daß
Briefen zum Ausdruck gebracht habe, die Eupen=Malmedyer
hunter dem Joch anderer Menſchen, die ſie nicht verſtänden,
ehnten ſich nach einer baldigen Rückkehr zu Deutſchland.
wwird ihm vorgeworfen, ein antibelgiſches Lied das „
Eupen=
biedy=Lied” verfaßt und in einer deutſchen Zeitſchrift unter
eberſchrift „Der neue Weg” eine Studie über pangerma=
Propaganda geſchrieben zu haben. Ebenſo wird ihm ein
zum Gedenken des 30. Januar zum Vorwurf gemacht,
dem „Landbote” übermittelt habe. Schließlich weiſt die
diee gegen ihn darauf hin, daß er auch Außenamtsleiter des
züverbandes (C. V.) geweſen ſei.
as belaſtende Material gegen Heinrich Dehottey
ſydarin, daß er Vorſtandsmitglied des Heimatbundes und
andbundes ſei, der die Rückkehr Eupen=Malmedys zu
iſland wolle, und daß er in Briefen ſein Bedauern über
eind ſeiner Familie gegen ihren Willen durch den
Ver=
ſVertrag erfolgte Abtrennung vom Reich zum Ausdruck
rut habe. Er habe weiter dem Reichsſender Köln den
Ge=
g einer 91jährigen Frau aus Malmedy mitgeteilt, und
befügt, ſie wolle nicht ſterben, bis ihre Heimat das Feſt
bederkehr zum Vaterlande feiern könne.
ſgen Paul Fochius wird der Vorwurf erhoben, er
Atbegründer der Chriſtlichen Volkspartei und habe dem
ſiad des Heimatbundes angehört, der unter dem Deckmantel
nteidigung kultureller Rechte die Einheit Belgiens
zer=
ta wolle. Auch ſei er Vorſitzender des „Kriegerdankes”
medy, der einſt dem belgiſchen Kriegerverband angehörte
abe öffentlich bekannt, er wolle die Rückgliederung an
and.
die Anklage iſt zurechtfriſiert, um den Eindruck zu erwecken,
ᛋüten ſich die Angeklagten ſchwerſter Verbrechen ſchuldig ge=
Das iſt natürlich barer Unſinn. Die Geſchichte der
Deut=
trfolgungen nach dem Kriege iſt reich genug an ähnlichen
hgen. Wir brauchen nur an den Kownoer Prozeß gegen
Ameldeutſchen zu erinnern. Wenn man jetzt auch in
Bel=
men ſchweren Schlag gegen das Deutſchtum führen will,
hüſſen wir doch die Frage aufwerfen, ob man in Brüſſel
ein hat, daß im Verſailler Vertrag ein Artikel 36 enthalten
ſich mit der ſtaatsrechtlichen Stellung der Bürger
Eupen=
ſnoys befaßt. Auf Grund dieſes Artikels haben die
Be=
hudes abgetrennten Gebietes mit der Uebergabe ihrer Hei=
Belgien endgültig und von rechtswegen die belgiſche
ſengehörigkeit erworben. Jeder Juriſt wird der belgiſchen
ſung ſofort ſagen können, daß ſie einen Vertragsbruch
be=
enn ſie die Ausweiſung vornimmt. Rechtlich beſitzt ſie
iegs die Möglichkeit, die Belgier deutſcher Zunge
auszu=
bund ihnen die belgiſche Staatsangehörigkeit abzuerkennen.
ihn lediglich nach dem belgiſchen Recht ſie richten. Aber das
ſu alles.
9 ganze Angelegenheit hat auch noch eine andere Seite.
miger Zeit müſſen wir die Beobachtung machen, daß
fundiNalmedy zu einem Tummelplatz belgiſcher Chauviniſten
4nd daß es immer wieder zu Zwiſchenfällen kommt, die in
üand gerechte Empörung auslöſen müſſen. Man könnte
ceden Schluß ziehen, daß man in Brüſſel auf korrekte
Be=
hen zu Deutſchland und die Vermeidung eines Eupen=
Kon=
ur noch geringen Wert legt. Wir ſind aber gern bereit,
zeiner anderen Anſchauung zu bekehren. Das iſt jedoch erſt
wenn die Brüſſeler Regierung für eine reſtloſe
Unter=
des Kampfes gegen die Deutſchen in Eupen=Melmedy
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 145 — Seite 3
Ant ein Laftlebrarno.
Bemühungen um eine Begrenzung der Luftſtreikkräfke. — Deutſche, franzöſiſche und italieniſche Vorſchläge
für einen Luftpakk.
Deutſcher Luftlocarno=Enkwurf
in London überreicht.
DNB. Berlin, 31. Mai.
Die Reichsregierung hat der engliſchen Regierung auf deren
Wunſch den Entwurf eines Luftlocarnopaktes übergeben, wie dies
ſchon früher ſeitens der franzöſiſchen und italieniſchen Regierung
geſchehen iſt.
Außenminiſter Simon über den Luftpakt
* Das Reichskabinett hat der engliſchen Regierung auf ihren
Wunſch den Entwurf eines Luft=Locarno=Paktes
zugehen laſſen, wie das früher ſchon von der franzöſiſchen und
ita=
lieniſchen Regierung geſchehen iſt. Ueber den Inhalt dieſer
Vor=
ſchläge iſt bisher offiziell nichts bekannt geworden. Das hinderte
natürlich nicht, daß in der ausländiſchen Preſſe allerlei
Kombina=
tionen darüber angeſtellt worden ſind, die aber ſchon nach der
Art, wie ſie das Thema behandelten, erkennen ließen, wie wenig
ihre Vermutungen auf einer tatſächlichen Grundlage beruhen.
Im engliſchen Unterhaus hat nun am Freitag Außenminiſter
Simon darüber geſprochen. Auch er hat ſich auf Einzelheiten nicht
eingelaſſen, aber die verbindliche Art, wie er der deutſchen
Regie=
rung ſeinen Dank zu erkennen gab, zeigte mit Deutlichkeit, daß
England aufdas Vorwärtstreiben gerade dieſes
Teiles der diplomatiſchen Verhandlungen
aus=
ſchlaggebendes Gewicht legt. Das hat auch Sir Simon
ausdrücklich zugegeben, wobei er allerdings einige Kurven machen
mußte, um die nicht ganz gerade Linie der engliſchen Haltung zu
rechtfertigen, denn es gab ja eine Zeit, wo der Gedanke einer
beſchleunigten Verhandlung des Paktes in den Hintergrund
ge=
ſchoben worden war, weil die Franzoſen damals Einſpruch
er=
hoben. Sir Simon hat diesmal die Mittellinie eingehalten. Er
hat den Vorſchlag wieder aufgegriffen, die
Ver=
handlungen über den Luftpakt vorweg zu neh. und ſchnellſtens zu Ende zu führen. Er hat
aller=
dings für die Zukunft die Frage offen gelaſſen, ob und
inwieweit ein Vertragsabſchluß ſofort wirkſam
werden könne oder bis zu einer allgemeinen
Re=
gelung ausgeſetzt werden müſſe. Im Grundſatz denkt
ſich die engliſche Regierung die Entwicklung weiterhin ſo, daß bei
dem Luftpakt bereits weſentliche Fragen berührt werden müßten,
wie Locarno=Pakt, Verhandlungen über die relativen Luftſtärken
der Teilnehmer und der Verſuch zu einem Abkommen über die
Aechtung des unterſchiedsloſen Bombenabwurfes.
Das ſind Gedanken, wie ſie in der Rede des Reichskanzlers,
allerdings weſentlich genauer formuliert enthalten ſind. Die
eng=
liſche Regierung darf alſo auf die weitgehende Mitarbeit
Deutſch=
lands bei ihren Bemühungen rechnen, und wenn Sir John Simon
die Hoffnung ausgeſprochen hat, daß der Zeitpunkt ſchneller
heran=
rücke, wo ein engerer Meinungsaustauſch ſich als wünſchenswert
herausſtellen ſollte, ſo wird er auch dabei auf die Bereitwilligkeit
Deutſchlands rechnen dürfen.
Die Debatte im engliſchen Unterhaus ſchloß mit einer
kur=
zen Rede des Lordſiegelbewahrers Eden, der betonte, daß die
Bemühungen um eine Begrenzung der Luftſtreitkräfte vorläufig
auf die Locarnomächte beſchränkt bleiben müßten. Jeder
Ver=
ſuch, darüber hinauszugehen, werde nicht nur ſehr langwierig,
ſondern müßte auch zu einem Fiasko führen. Weiter erklärte
Eden, was in den Ausführungen Sir John Simons nicht klar
zum Ausdruck gekommen war, daß die gegenwärtigen
aktiven Verhandlungen auf der Grundlage der
Gleichberechtigung geführt würden und zwar nicht
darum, weil England eine Rückkehr zur Machtpolitik anſtrebe,
oder weil es ſo ſtark ſein wolle wie die anderen, ſondern allein
deshalb, weil es in der Lage ſein möchte, denſelben Beitrag
zur allgemeinen Sicherheit zu bringen wie jede andere Macht.
Abſchließend unterſtrich Eden noch einmal die Bereitwilligkeit
der engliſchen Regierung, während der gegenwärtigen
Verhand=
lungen ein Stillſtandsabkommen anzuſtreben. Die Regierung
ſei feſt entſchloſſen, auf der durch Hitlers Rede geſchaffenen
Grundlage weiterzuarbeiten.
Die franzöſiſchen Luftpakk=Vorſchläge.
Zu dem franzöſiſchen Entwurf für einen Luftpakt
meldet die „Morning Poſt”, daß dieſer im Gegenſatz zu dem
deut=
ſchen Entwurf keine Begrenzung der Luftſtreitkräfte
— alſo auch keine Gleichheit — vorſchlage. Die
franzöſi=
ſche Regierung, ſo heißt es in der Meldung dieſes
frankreich=
freundlichen Blattes, lehne den Gedanken einer Begrenzung der
Luftſtreitkräfte ohne gleichzeitige Begrenzung der Land= und
Seeſtreitkräfte ab, und ſtehe weiter auf dem Standpunkte, daß bei
der Feſtſetzung der Parität auch die induſtriellen Möglichkeiten
eines jeden Landes in Betracht gezogen werden müßten.
Schließ=
lich, ſo meldet die „Morning Poſt”, beſtehe Frankreich darauf,
daß der Luftpakt nicht irgendwelche beſtehenden Verträge,
ein=
ſchließlich der Völkerbundsſatzung, beeinträchtigen dürfte. Unter
dieſen Umſtänden und im beſonderen angeſichts der Tatſache, daß
der deutſche Entwurf den Völkerbund nicht erwähnen ſoll,
rech=
net man damit (und dieſe Anſicht kommt nicht nur in der „
Mor=
ning Poſt”, ſondern auch im „Daily Telegraph” zum Ausdruck),
daß die Verhandlungen ſich zumindeſt äußerſt langwierig
geſtal=
ten dürften.
zum „Schuß der Brenner=Grenze‟.
Gewiſſes Aufſehen erregt in der engliſchen Preſſe ein
Reuter=
bericht, wonach Muſſolini weitere 200 000 Mann unter die
Waf=
fen berufen will. Reuter berichtet, daß dieſe neue Mobiliſierung
damit begründet werden ſolle, daß es notwendig ſei, die
Beſorg=
niſſe, die man bei den auswärtigen Mächten bezüglich der
Bren=
ner=Grenze habe, zu zerſtreuen. Nach Reuter werde Muſſolini,
wenn die weitere Mobiliſation durchgeführt ſei, 1,1 Millionen
Mann unter den Waffen haben.
„Evening Standard” ſchreibt zu dieſer Meldung, daß
Muſſo=
linis Entſcheidung auf Vergrößerung des ſtehenden italieniſchen
Heeres zum Teil auf franzöſiſchen diplomatiſchen Druck
zurückzu=
führen ſei. Die Franzoſen befürchteten, daß das Intereſſe des
Duce für Abeſſinien zu einer Schwächung derjenigen Kräfte
füh=
ren könnte, die in Europa zur Aufrechterhaltung des Status quo
bereit ſtänden. Muſſolini habe erklärt, daß er Mann für Mann
die Kräfte erſetzen werde, die er nach Abeſſinien ſchicken werde.
Neue umfangreiche Einberufungen in Italien.
EP. Rom, 31. Mai.
Heute wurde eine Mitteilung des Unterſtaatsſekretariats für
die Preſſe veröffentlicht, die in ihrer Einleitung folgendes
be=
ſagt: „Eine teilweiſe Mobilmachung der abeſſiniſchen Kräfte und
die Ankunft von weiterem Kriegsmaterial in Abeſſinien machte
die Ergreifung von neuen Verteidigungsmaßnahmen nötig, um
die Sicherheit unſere Kolonien in Oſtafrika vor Angriffen zu
gewährleiſten.‟ Es folgt dann die Ankündigung, daß Muſſolini
in ſeiner Eigenſchaft als Wehrminiſter die Mobilmachung der
Diviſion Gran Saſſo (Aquila, Abruzzen) befohlen hat. Eine
neue Diviſion mit dem Namen Gran Saſſo iſt bereits gebildet
worden. Ferner wurde die Mobilmachung einer dritten
Divi=
ſion Schwarzhemden unter dem Namen „Zwanzigſter, April”
be=
fohlen, außerdem die Mobilmachung einer vierten Diviſion
Schwarzhemden unter dem Namen „Dritter Januar”.
Außer=
dem ſind in letzter Zeit ſtarke Abteilungen von Offizieren und
Unteroffizieren der Marine einſchließlich der Spezialtruppen durch
perſönliches Aufgebot einberufen worden. Die Beurlaubung der
Marinerekruten des Jahrgangs 1913 wurde eingeſtellt. Der
Be=
fehl über die geſamten nach dem Roten Meer entſandten
See=
ſtreitkräfte wurde dem Konteradmiral Barono erteilt, der
be=
reits in Laſſaua eingetroffen iſt.
Zum Schluß hebt die Mitteilung hervor, daß ſich die
Mobil=
machungsmaßnahmen ohne den geringſten Zwiſchenfall abwickelten.
Difziplinarverfahren gegen zwei öſterreichiſche
Univerſikäksprofeſſoren.
Wie die „Reichspoſt” erfährt, ſind zwei
Univerſitätsprofeſſo=
ren wegen „ſtaatsfeindlicher Aeußerungen” gemaßregelt worden.
Es handelt ſich um den Ordinarius für Zoologie an der Wiener
Univerſität und Vorſtand des Erſten Zoologiſchen Inſtituts, Dr.
Paul Krüger, und um den Ordinarius für Chirurgie an der
Univerſität Graz, Dr. Peter Walzel=Wieſentreu. Die beiden
Profeſſoren wurden vom Bundeskanzleramt ihres Amtes
ent=
hoben und es wurde gegen ſie das Diſziplinarverfahren
einge=
leitet. Die Suspendierung hat eine ſofortige Kürzung der
Be=
züge der Betroffenen um ein Drittel zur Folge.
roßes Haus. — Donnerstag, den 30. Mai 1935.
Maufführung der Oper „Friedemann Bach”.
von Paul Graener.
hmäßig beſuchten Großen Haus hatte Paul Graeners Oper
nbeſtreitbar warmen Erfolg, der in gleichem Maße der
wirkſamen und rührenden Handlung, der melodiöſen und
ürdigen Muſik und der ſorgfältig vorbereiteten
Auffüh=
uſchreiben war.
lächſt Antwort auf ein paar Fragen: ſaß Friedemann Bach
auf dem Königſtein als Gefangener? Nein! War er in
igend als Komponiſt in Dresden tätig? Ja, als Organiſt
Fſaſſer damals ſehr moderner Kammer= und Orcheſter=
Stammt von ihm das Lied „Kein Hälmlein wächſt auf
Ja! Dagegen ſcheint die Kompoſition von „Willſt du
mir ſchenken” von keinem Bach zu ſtammen, ſondern
in Deutſchland wirkenden Italiener Giovannini, von
Reihe deutſcher Lieder bekannt iſt, die in ihrer Art genau
des genannten Liedes entſprechen, während von Johann
Bach, der das Lied als „Aria di Giovannini” in das
9 ſeiner Frau eigenhändig geſchrieben hat, kein Lied
Stils exiſtiert.
Tperntext von Rudolph Lothar benutzt Anregungen von
els Roman „Friedemann Bach”, führt ſie aber
ſelbſtän=
er und macht aus dem von Brachvogel erfundenen
Kon=
ar * geſchloſſene, abgerundete und für ein Opernbuch nicht
ie Ate Handlung. Der junge Friedemänn kommt nach
Dres=
den Freunden und Schülern des Vaters erwartet und
begrüßt; er ſoll beim Grafen Brühl ſpielen, der als
r deutſcher Muſik geſchildert wird. In der fiebernden
Nc in die glänzende Welt des Hofes eintreten zu dürfen,
Sriedemann geradezu die Tochter des ſeinem Vater be=
Hoforganiſten, die ſich ſtark zu ihm hingezogen fühlt.
eſt beim Grafen Brühl wird, auf Friedemann bezogen,
ſal iſche Wettſtreit eingewoben, den einſt Johann Sebaſtian
dem franzöſiſchen Klavierkünſtler Marchand dergeſtalt
Marchand aus Furcht vor einer Niederlage entfloh.
n verliebt ſich in die Tochter des Grafen Brühl und
Lich umgarnt von der Gräfin, die ihn zum Stelldichein
N2S Geſpräch wird belauſcht, dem Grafen hinterbracht
und Friedemann in den Kerker geworfen. Der letzte Akt ſpielt
zwei Jahre ſpäter, die Befreiung Friedemanns aus der Feſtung
Königſtein hat Brühls Tochter dadurch durchgeſetzt, daß ſie ihr
Jawort zur Vermählung mit einem Günſtling ihres Vaters gab.
Friedemann, krank und ſiech, findet Herberge bei der
Organiſten=
tochter, die ihn geliebt hatte, und die inzwiſchen mit Bachs
Schü=
ler Doles vermählt iſt. Von einer Ahnung getrieben, eilt
Friede=
mann in den Dom, in dem eine Hochzeit ſtattfindet, er ſpielt auf
der Orgel das Lied, das er einſt Brühls Tochter widmete, an
ihrem Aufſchrei erkennt er, daß ſie die Braut iſt und ſtirbt bei
der Begegnung mit ihr.
Zu dieſer Handlung hat Paul Graener eine ſehr knappe,
ſtim=
mungsvolle und ſchönklingende Muſik geſchrieben. In ihr ſpielen
eine große Rolle die genannten Lieder und das Thema B=4=C=H,
das reichlich Verwendung findet. Auch Anklänge an alte
Inſtru=
mentation ſind vorhanden, im übrigen ergeht ſich Graener jedoch
durchaus in ſpätromantiſcher Lyrik. Vermag der kurze erſte Akt
wegen ſeiner etwas trockenen Handlung nicht ganz zu feſſeln, ſo
iſt der zweite Akt mit dem Feſt im Brühlſchen Palaſt und dem
ſich daran anſchließenden Konflikt der eigentliche Höhepunkt. Hier
vermag der Symphoniker Graener in ſtärkerem Maße abſolut zu
muſizieren, hat für eine größere Tanzſzene ſehr feine Sätze unter
Anlehnung an alte Formen geſchrieben und ſchuf ein ſehr ſchön
klingendes Enſemble an der Stelle, wo Friedemann zu muſizieren
beginnt und die Herzen der anweſenden Damen bezaubert. Auch
der dritte Akt feſſelt muſikaliſch beſonders durch den Monolog
des kranken Friedemann, während die Schlußſzene an der Orgel
in ihrer theatraliſchen Mache — man denkt an Traviata,
Hoff=
manns Erzählungen, Boheme — auch nicht durch die gute Muſik
gerettet wird. Wer Graeners Inſtrumentalkompoſitionen und
Lieder kennt, bedauert, daß ſein großes Talent für feinen Humor
in dieſer Oper nirgends zur Geltung kommt, ſondern die meiſten
Hauptſzenen ſich zum lyriſch Sentimentalen hinwenden, das er ja
auch ausgezeichnet beherrſcht, das ihn aber weniger von anderen
Komponiſten unterſcheidet und abhebt.
Bei der Aufführung hatte Hans Blümer die muſikaliſche
Leitung und geſtaltete aus warmem Empfinden heraus, hielt
aber zuweilen das Orcheſter zu wenig zurück, ſo daß an
wich=
tigen Stellen die Singſtimmen und das Sprachliche zu wenig
zu hören waren. Friedemann Bach ſang Bernd
Alden=
hoff. Im erſten und zweiten Akt ſchien ihm die Rolle wenig
gut zu liegen, die Stimme klang oft hart und ſpröde und hatte
nicht das ſieghafte, das wir ſchon mehrfach in dieſem Winter
bei Aldenhoff hervorheben konnten. Weitaus am beſten gelang
dem Künſtler die Darſtellung des gebrochenen Friedemann Bach
und der Monolog des dritten Aktes war ergreifend. Dem
Grafen Brühl gab Heinrich Blaſel charaktervolle Züge.
Der Graf iſt überhaupt weſentlich ſympathiſcher dargeſtellt, als
man es von der Geſchichte her gewohnt iſt. Seine im
Aus=
ſehen, in ihrer kühnen Toilette und ihrem Spiel gleich
ver=
führeriſche Frau ſang Liſelott Ammermann mit
hervor=
ragenden ſtimmlichen Mitteln und ſtarkem Temperament. Ihre
durchaus anders geartete Tochter wurde von Erna von
Ge=
orgi ſehr ſympathiſch gegeben und beſonders ſchön ſang ſie
in der Schlußſzene. Für Johanna Blatter ſchien die
Partie der Organiſtentochter im erſten Akt reichlich hoch und
unbequem, ſpäter war dies nicht mehr zu ſpüren, ſo daß dann
der Geſang ausgeglichen und klangſchön wirkte. Sehr dankbar
iſt die an ſich ſympathiſche Rolle nicht. Heinrich Schlüter
ſchuf aus dem alten Hoforganiſten eine prachtvolle, warmherzige,
gütige und zugleich ernſte Charakterfigur, Karl Köther gab
der Rolle des erſt faſt entſagenden, ſpäter in treuer
Freund=
ſchaft zu Friedemann ſtehenden Doles die ganze Wärme und
Weichheit ſeiner ſchönen Stimme. Den Intriganten Baron von
Sipmann ſang Eugen Vogt in beſter Charakteriſierung und
ſtellte ihn ähnlich dar wie die entſprechende Rolle in „Tosca”,
Auf die Bühnenbilder hatte Fritz Riedl wieder große
Sorgfalt verwandt, der Gegenſatz zwiſchen der ſchlicht
bürger=
lichen Stube des Organiſten, dem prächtigen Brühlſchen
Feſt=
ſaal und dem phantaſtiſchen Kirchenbild war ſehr groß und gab
den verſchiedenen Szenen ihre ganz beſondere Note. Die Tänze,
die man dem für weibliche Schönheit ja ſtets ſehr intereſſierten
König Auguſt dem Starken vorführte, waren ſicher ſeinem
Ge=
ſchmack ſtark entſprechend in Koſtüm und Bewegungskunſt, und
machten es begreiflich, daß er nachher bei dem muſikaliſchen Teil
des Feſtes nicht mehr erſchien, ſondern ſich lieber im Kreiſe der
Tänzerinnen aufhielt. Alice Zickler, Paul Böhm
Li Teſſa Ihlenfeld, einige weitere Solokräfte und die
geſamte Tangruppe boten hierbei wieder ſehr geſchmackvolle und
künſtleriſche Leiſtungen. Der anſpruchsvolle Männerchor im
erſten Akt und der unſichtbar ſingende gemiſchte Chor in der
Kirchenſzene klangen ſehr ſchön und tonrein, und die
Spiel=
leitung von Bruno Heyn ſorgte für Fluß, gute Motivierung
und Leben auf der Bühne. Der nach allen Akten und beſonders
am Schluß ſehr lebhafte Beifall bewies, daß der empfindſame
romantiſche Stil in der Oper immer noch beſonders hoch
ge=
ſchätzt wird. Uns erſchien die neue Oper liebenswürdig, warm
empfunden, aber durchaus nicht gegenwartsnah oder irgendwie
vom Geiſt unſerer Zeit berührt,
F. N.
Seite 4 — Nr. 149
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 1. Juni 1933
Bapunſces Annnmiant ui Lhnna.
Japaniſches Oberkommando fordert Einbeziehung von Peking und Tienkſin in die neukrale Zone.
Unkerdrückung aller gegen Japan und Mandſchukuo gerichkeken Propaganda ſowie ſämtlicher
kerroriſtiſchen Berbände. — Abſehung japanfeindlicher Richter.
hnung derjapaniſchenEinflußzone
bis zum Gelben Fluß?
EP. Schanghai, 31. Mai.
Die in der letzten Woche von den japaniſchen Truppen in
der entmilitariſierten Zone ſüdlich der Großen Mauer
unter=
nommenen Vorſtöße ſcheinen der Auftakt zu einem japaniſchen
militäriſchen Vorgehen großen Stils zu ſein. Nach einer
Mel=
dung aus Peking hat der Militär=Attaché der japaniſchen
Bot=
ſchaft dem chineſiſchen Kriegsminiſter Ho Ying=tſching ein
Ulti=
matum überreicht, in dem mit der Einbeziehung von
Peking und Tientſin in die neutrale Zone, alſo
mit der Beſetzung der beiden Städte, gedroht wird, falls die
chineſiſchen Behörden nicht ſofort 14 Punkte erfüllen. Das
Ulti=
matum ſtützt ſich auf den Tangku=Waffenſtillſtands=Vertrag, deſſen
Bedingungen von den Chineſen angeblich nicht erfüllt werden.
Es fordert die Unterdrückung aller gegen Japan
und Mandſchukuo gerichteten Propaganda in
Nordchina, die Abſetzung von chineſiſchen
Rich=
tern, die angeblich japanfeindliche Propagandiſten zu milde
beſtraft haben, und die Unterdrückung ſämtlicher
terroriſtiſchen Verbände. Gleichzeitig iſt es in
Tient=
ſin zu Kundgebungen gegen die chineſiſchen Behörden
gekommen, an denen japaniſche Soldaten mit Tanks und
Graben=
mörſern teilnahmen. Dieſe Kundgebungen richteten ſich im
be=
ſonderen gegen den chineſiſchen Gouverneur der
Provinz Tſchili, der der Begünſtigung japanfeindlicher
Umtriebe beſchuldigt wird.
In hieſigen europäiſchen Kreiſen ſieht man in dieſer
Ent=
wicklung den Ausfluß der Gegenſätze zwiſchen dem japaniſchen
Auswärtigen Amt, das eine Verſtändigung mit China anſtrebt,
und dem japaniſchen Heer, das den Standpunkt vertritt, daß
eine ſolche Verſtändigung unmöglich iſt. Dabei ſcheint die Armee
— nicht zum erſten Mal — mit ihrem Standpunkt
durchgedrun=
gen zu ſein. — Nach einer Meldung aus Dairen iſt das
japa=
niſche Oberkommando entſchoſſen, die
japa=
niſche Einflußzone in Nordchina bis zum
Gel=
ben Fluß auszudehnen.
In Kreiſen des japaniſchen des Auswärtigen Amtes wird
halbamtlich zu den Vorgängen in Nordchina erklärt, daß der
chineſiſche militäriſche Befehlshaber in Nordchina, General Yu,
in Tientſin für die japanfeindliche Haltung der irregulären
Truppen und der Blauhemden verantwortlich ſei. Weiter wird
halbamtlich erklärt, daß die Kwantungarmee mit dem Rücktritt
des Generals Yu und der Verlegung der chineſiſchen
Kommando=
behörde von Tientſin nach Paoting, ſüdlich von Peiping, alſo
weitab von der neutralen Zone, zufriedengeſtellt ſein würde, da
dadurch die Einflußnahme auf die antijapaniſche Bewegung
ver=
ſchwinden würde. In Tokioter Regierungskreiſen rechnet man
damit, daß China die japaniſchen Forderungen annehmen und
ſomit den Zwiſchenfall erledigen wird. In politiſchen Kreiſen
ſteht man auf dem Standpunkt, daß die geſamte
Verſtän=
digungspolitik einen ſchweren Schlag erlitten
habe, zumal die Kwantungarmee die offizielle
Anerken=
nung Mandſchukuos durch China fordert, was den
ſofortigen Sturz der Nankingregierung zur Folge haben würde,
iſt vorläufig an eine Beruhigung nicht zu denken.
Japaniſche Offiziere in Warſchau.
DNB. Warſchau, 31. Mai.
Eine Gruppe von zehn japaniſchen Offizieren unter
Füh=
rung des Generals Ito, die vor kurzem Berlin beſichtigt hat,
weilt ſeit einigen Tagen in Warſchau und wird von hier am
31. Mai die Weiterreiſe nach Deutſchland Frankreich Belgien
und England antreten. Die japaniſchen Offiziere beſichtigten in
Warſchau eine Reihe von Einrichtungen des militäriſchen
Flug=
weſens.
Bedrohliche Lage im Kupfergebiet Nordrhodeſias.
EP. Kapſtadt, 31. Mai.
Die Lage im Aufſtandsgebiet von Nordrhodeſia wo 9000
eingeborene Arbeiter der Kupferbergwerke im Streik ſind, gilt
weiter als ſehr ernſt, zumal ſich unter den Eingeborenen ein
religiöſer Fanatismus bemerkbar macht und die Gefahr beſteht,
daß die Aufſtandsbewegung in eine offene Revolte umſchlägt.
Sämtliche europäiſchen Familien ſind in der
Eiſenbahnkopf=
ſtation Ndola zuſammengezogen und in einem mit
Maſchinen=
gewehren und elektriſch geladenem Stacheldrahtverhau geſicherten
Lager untergebracht worden.
Wie die engliſche Preſſe berichtet, ſeien die Unruhen durch
die ſchwarze Geheimſekte „Wachtturm”, die den britiſchen
Behör=
den ſeit Jahren große Schwierigkeiten bereitete, aufgeſchürt
wor=
den. Die Sekte habe Nordrhodeſien mit Flugſchriften
über=
ſchwemmt, in denen die Eingeborenen aufgefordert würden, ſich
zu erheben und von Afrika Beſitz zu ergreifen. Die Polizei hat
einen Eingeborenen als Rädelsführer verhaftet, der ſich „Kaiſer
des ſchwarzen Afrika” nennt.
wünſcht Beibehallung der NSRA-Codes.
DNB. Waſhington, 31. Mai.
Das Urteil des Oberſten Bundesgerichtes, das die
Ungeſetz=
lichkeit der NJRA=Geſetzgebung ausgeſprochen hatte, hat in den
weiteſten Kreiſen der amerikaniſchen Bevölkerung ſchwere
Be=
ſtürzung hervorgerufen. Im Weißen Haus häufen ſich die
Zu=
ſchriften an Rooſevelt, die ſich alle mit der oberſten gerichtlichen
Entſcheidung befaſſen. In 90 von 100 dieſer Schreiben wird
Roofevelt angefleht alles zu tun, um die Weiterarbeit der
NJRA zu ermöglichen.
Rooſevelt lehnt es vorläufig noch ab, ſich zum Urteil des
Oberſten Bundesgerichtes zu äußern. In Regierungskreiſen wird
darauf hingewieſen, daß die Verfaſſung es verbiete, gegen die
Entſcheidung des Oberſten Bundesgerichtes, die zum Gegenſtand
einen Vorgang in einem Einzelſtaat der amerikaniſchen Union
hat, eine bundesſtaatliche Regelung zu treffen, da dieſes einen
Eingriff in die einzelſtaatliche Souveränität bedeuten würde. Es
ſei daher, ſo wird weiter betont, auch keine Möglichkeit gegeben,
ſelbſt durch die ſtraffere Formulierung der Kongreßermächtigung
an das Weiße Haus, ein wirkſames Mittel zu ſchaffen, um die
bundesgerichtliche Entſcheidung praktiſch außer Kraft zu ſetzen.
In politiſch unterrichteten Kreiſen wird erwartet, daß der
Bundespräſident in einer öffentlichen Proklamation ſeine
Stellungnahme zum NJRA=Urteil bekanntgeben wird und
gleich=
zeitig an alle Unternehmer und Arbeiter die
Auf=
forderung richten wird, durchfreiwillige
Ueber=
nahme der allgemeinen Richtlinien der NJRA=
Geſetzgebung, dieſe in ihrem bisherigen
Rah=
men fortzuſetzen und ihren Fortbeſtand
wenig=
ſtens privat zu ſichern. Die Anſichten darüber, ob eine
ſolche freiwillige Unterordnung unter die NJRA=Beſtimmungen
deren Beſtand für die Dauer ſichern kann, gehen auseinander.
Die Beſorgnis, daß die NFRA=Geſetzgebung ohne
Straf=
androhung und ohne bundesamtlichen Druck an Wirkſamkeit ſtark
einbüßen würde, iſt allgemein weit verbreitet.
für die oberſte Führung der Wehrmacht
und der Wehrmachtskeile.
DNB. Berlin, 31. Mai.
Mit dem am 21. Mai 1935 in Kraft getretenen neuen
Wehr=
geſetz haben ſich die Bezeichnungen der oberſten Führung der
Wehrmacht und der Wehrmachtsteile geändert. In Zukunft
gel=
ten ausſchließlich die nachſtehenden Bezeichnungen: Der Führer
und Reichskanzler iſt „Der Oberſte Befehlshaber der
Wehr=
macht‟. Es ſind zu erſetzen: „Der Reichswehrminiſter” durch „Der
Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht”,
„Reichswehrminiſterium” durch „Reichskriegsminiſterium”, „
Reichs=
wehr” durch „Wehrmacht” „Reichsheer” durch „Heer”, „
Reichs=
marine” durch „Kriegsmarine‟. Hierzu tritt neu die „Luftwaffe‟.
Dementſprechend ſind zu erſetzen: „Der Chef der Heeresleitung”
durch „Der Oberbefehlshaber des Heeres”. „Der Chef der
Ma=
rineleitung” durch „Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine‟.
Hierzu tritt neu „Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe‟.
Dort gule Sllmr.
Union Theaker: „Arkiſten”.
Harry Piels 100. Film.
Harry Piel, der bekannte Artiſt Filmſchauſpieler und
Re=
giſſeur, hat ſeinen 100. Film zum Anlaß genommen, ſich in all
ſeinen Künſtlereigenſchaften von beſonderer Seite zu zeigen. Als
ganz hervorragender Artiſt, Tierbändiger, als Filmregiſſeur, als
Schauſpieler, als Liebhaber, vor allem, wie ſchon öfter, als
Menſch von beſten Qualitäten. Das Letztere iſt er in
Gemein=
ſchaft mit ſeinem Artiſtenberuf auch in dieſem Film.
Die Handlung des Films „Artiſten” iſt, wenngleich in
eini=
gen Szenen ſtark dramatiſch aufgebaut, doch nur nebenſächlich.
Den größten Teil der Bildfolgen nimmt das Artiſtentum in
Anſpruch, und zwar durchweg Artiſten von Weltruf wohl, die
für dieſen Film geſammelt ſind, um in dem Mittelpunkt der
Handlung glanzvolle Vorſtellungen eines Zirkusvarietés zu
ſtel=
len. Wir haben Harry Piel ſchon öfter als Tierfreund kennen
gelernt. Wir kennen ſein Pferd, ſeinen ſchwarzen Schäferhund
und andere gelegentliche vierfüßige Freunde. In „Artiſten” iſt
Harry Piel die Glanznummer Harry Peters und ſeine Tiere.
Er führt vor den Elefanten Jumbo, ein rieſiges Tier mit
fabel=
haften Stoßzähnen, einen Menſchenaffen, Hunde, einen Kakadu
und ſein Pferd. Das iſt der Zahl nach an und für ſich nicht
viel. Aber wie dieſe Tiere dreſſiert ſind, d. h. wie ihre Dreſſuren
im Film gezeigt werden, iſt es durchweg ins höchſte geſteigerte
Art, Tiere zu Künſtlern zu machen und dabei zu Freunden des
Menſchen. Wer weiß, wie viele Jahre dazu gehören, mit einem
Elefanten ſo befreundet zu werden, daß man ſich ihm reſtlos
anvertrauen kann, der muß ſtaunen, wie Harry Piel das
Kunſt=
ſtück fertig gebracht hat, ſich Jumbo ſo zu dreſſieren, daß er
un=
erhörte Zirkusnummern mit dieſem Giganten vorführen kann.
Jumbo macht alles, er läßt Hohe Schule reiten, tanzt, balanciert,
ſchreitet mit wundervoller Vorſicht über ein lebendiges Pferd
und fängt ſchließlich ſeinen Herrn nach einem furchtbaren Sturz
aus der Zirkuskuppel geſchickt auf ſeinen rieſigen Stoßzähnen
auf, umſchlingt mit dem Rüſſel den Ohnmächtigen und trägt ihn
behutſam, wie eine Mutter ihr Kind aus der Manege. Rührend
anhänglich iſt auch der Menſchenaffe und hervorragend ſeine
Dreſſur. Er, ſowie die Hunde und der Kakadu machen alles mit
was Harry Piel=Peters in der Zirkus=Manege zeigt und auf
ſeinem Pferd oder auf Jumbo. Köſtlich, wenn der Kakadu in
den Senſationsmomenten ſeine Augen bedeckt, oder zitternd in
ſeinen Käfig entfleucht, den Vorhang zuzieht, um ſeinen Herrn
nicht in Gefahr zu ſehen. So wie dieſe kleinen Ausſchnitte ſind
die Tierdreſſuren durchweg. Dazu kommt Harry Piel, als
Luft=
akrobat am Trapez, in der Zirkuskuppel, im Todesſturz, auf der
Harry Piel und Suſi Lanner
im 100. Harrh=Piel=Film „Artiſten”.
Rutſchbahn, von der aus ihn Jumbo allabendlich ſicher auffängt.
Die Handlung, um die ſich die Fülle der Zirkusbilder und
der hinter den Kuliſſen eines Weltvarietés gruppieren, iſt ſo,
wie ſie in dieſem Milieu nicht gerade ſelten iſt. Harry Peters
hat ſich der kleinen Tochter, eines vor Jahren verunglückten
Kollegenpaares angenommen. Er vertritt Vaterſtelle. Er merkt
natürlich nicht, daß aus dem kleinen Mädchen eine Jungfrau
Neuer Erlaß des Reichsminiſters Ruu
über Skörungen des Schulbetriebes durch Sammlungte
und außerſchuliſche Veranſtalkungen.
DNB. Berlin, 31. Mc.
Vielfache Klagen über fortſchreitende Störungen der Am/
in den Schulen durch außerſchuliſche Veranſtaltungen und Bettil
gung an den verſchiedenſten Aufgaben und Zwecken, ſowie
Belaſtung von Schule und Elternhaus durch Sammlungen,
anziehung zum Verkauf von Abzeichen, Eintrittskarten, S)
u. dgl. haben dem Reichsunterrichtsminiſter Ruſt Verankafflu
gegeben, dieſe Frage grundſätzlich zu regeln. Die nationalſoza)
ſtiſche Schule ſtrebt dem Ziele zu, in lebendigſter Verbindungin
RefA
dem Leben der Nation und allem Zeitgeſchehen von Bedeun
die Jugend als die kommenden Träger des deutſchen Schickſall W ſo, Siodt
bilden und zu erziehen. Dies Ziel wird aber nicht erreicht au
übermäßigen Einſatz der Jugend für Tagesaufgaben, die fürf ſeode Perſönlicht
Blick zerſtreut und ihr Kräfte nimmt, die ſie für ihren inmng „hudgebungen !
Aufbau braucht. Der Wunſch, gerade die leicht zu gewinmw.n narſchieret
Schuljugend zu Sammlungen und ſammlungsähnlichen Verd3 Ahaltung des 0e
ſtaltungen in den Schulen heranzuziehen, liegt nahe. Die „s eine große Ehle.
Schule iſt aber durchaus in der Lage, mit den ihr gemäßen. Nk-M Auszeichnang. Ai.
teln zur Opferbereitſchaft zu erziehen, ohne Eltern und Schik ſine eigene Züle.
e Aufnahme zu 9.
dauernd mit Geldforderungen zu belaſten.
Aus dieſen Erwägungen heraus hat der Reichs= und aile Eiodt, ſ0 ckebe hie.
in alten Ruf Dar
einer
ßiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und VolksbildungAk, Fs ſt unſere Ehre
Wirkung vom Schuljahr 1935 ab für alle Schulen u. a. folger) en führer und ſeine
beſtimmt:
I.,
is äüußeres Zeichen
Sammlungen und ſammlungsähnliche Veranſtaltungen. ru ſcmücken und
Oeffentliche Sammlungen und ſammlungsähnliche Veramtl us allen Wohnang
tungen im Sinne des Sammlungsgeſetzes vom 5. November —9) je gſamte Bevölker
bedürfen, wenn ſie innerhalb der Schulen durchgeführt wa) nnmt an der öffe
ollen, der beſonderen Genehmigung der Schulaufſichtsbehördo ſintag, den 2. Jun
Die Erhebung des Lernmittelbeitrages für den Unterr =Aplatzte
idter zeigt
film iſt keine Sammlung. Das gleiche gilt für die Einziehungye!
uan des
Beiträgen und Gebühren, die für beſondere ſchuliſche Aufg Mlens Jede Da.
z. B. Schülerunfallverſicherung, ſchulärztliche Verſorgung u..Mzu 10 Pfg., damit
angeordnet ſind. Als Sammlung im Sinne dieſer Beſtimmu g ſejanſtaltungen und
iſt es nicht anzuſehen, wenn innerhalb einer einzelnen Silla= Volksfeſt iſt mitte
oder Klaſſe gelegentlich für einen beſtimmten Zweck, z. Bi.hu Siadt als ſolche be
ſſe ſteis an unſere St
Kranzſpenden, geſammelt wird.
Die Mitwirkung von Schulkindern an öffentlichen SoinM” Alsfeſt
lungen und ſammlungsähnlichen Veranſtaltungen auch auße „Rdenheit zu
der Schulen bedarf in gleicher Weiſe der Genehmigung der Sh
aufſichtsbehörde, ſofern eine Beteiligung oder Vermittelung
Schule beanſprucht wird.
II.
Außerſchuliſche Veranſtaltungen.
Veranſtaltungen dritter Perſonen oder Stellen für die S
wie z. B. Vorträge, Vorführungen, Rezitationen u. dgl., di
nerhalb der Schule ſtattfinden ſollen, bedürfen grundſätzlic MMtonang
Genehmigung. Sie darf nur erteilt werden, wenn ein
be=
derer unterrichtlicher Wert der Veranſtaltung anzuerkenner
I.IA.
Für Film= und Bildvorführungen bleibt die Sonderregslt
auch weiterhin in Kraft. Von beſonderer Bedeutung iſt der i5M Sonntag, dem 2.
weis, daß der Beſuch von Veranſtaltungen dritter PerſonemG”” ſoweit ſie
Stellen außerhalb der Schule, wie z. B. von Theatern. A—/hug und 25
ia
lungen uſw., ſofern Eintrittsgeld erhoben wird, grundſäzlichz 0 NSBO.=Kamerad
willig iſt, und daß jeder unmittelbare oder mittelbare Dru/ gur ſelben Zeit
die Schüler zur Teilnahme unterſagt iſt. Der Beſuch ſolcher:Mraße) an.
anſtaltungen während der Schulzeit iſt unzuläſſig.
HII.
N Verkapellen ſin.
7 Fahnen ſind um 9
(Dder Betrieb über
Funer, der ſich um 9
u melden hat.
Mt: Tadung 8—9 Uhr
Sonſtige Inanſpruchnahme der Schulen.
Eine Bekanntgabe von Empfehlungen und Werbungen,
zum Bezug von Zeitſchriften, Ankauf von Kalendern, Loſer
ſuch von Veranſtaltungen uſw. — auch ſoweit ſie amtlich eift” dieſer Tagung n.
Mie Vertrauensmänne
ſind — während der Unterrichtsſtunden iſt verboten.
Bllenobleute, ſämtliche
Der Vertrieb und Verkauf von Abzeichen, Kalendern, .9
Eintrittskarten und anderen Gegenſtänden in den Schul=ſ Tagung 930—1
dieſer Tagung
unterſagt.
*
Rumens;
Betriebs=
den Vorbeimarſch z
Der Führer und Reichskanzler hat dem Geſchichtsſchreiben 1
ieg beim Antreten
Re Wbreichen für der
12 Uhr, au
Dichter Profeſſor Dr. Hermann Stegemann, Merligen (Sch /4 Me Anordnung gilt
zu ſeinem 65. Geburtstage in einem herzlichen Telegramm / 4
Glückwünſche ausgeſprochen.
Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der W ” ſch nicht verkau
macht. Generaloberſt von Blomberg, begibt ſich am 1. Jum
Wu anderwei
eine dreitägige Dienſtreiſe nach Oſtpreußen, um am 2. Jru
Inſterburg dem Heeresturnier beizuwohnen und am folgn
Tage mehrere Standorte im Bereich des Wehrkreiſes 1 zu R m Parodenlat
tigen.
i Rahmen des m
Wie wir von unterrichteter Seite hören, hat der aus
Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, ſeinerzeit ausgeſcho ilt Aodeplatz wird
en desls Darm
Schmidt dem NS. Deutſchen Frontkämpferbund (Stahlhelnkntz,n dm
Mufken=
angehört.
Sund Don Obermuſt
48 Programm
Hin Siterlie
geworden, die ihn nicht mehr als Vater, ſondern eben E
liebt. Daraus erwachſen die ſeeliſchen Konflikte bei „ihr” „
erwachſen ſie, als er einer platinblonden Sünde verfällt:
aber nur vorübergehend iſt. In die Freude ſeiner Tiere, dau
daß er dieſem Vamp entſagt, miſcht ſich das Erkennen
wahren Liebe zur kleinen Hella. Den Schluß mögen ſich di
ſucher ſelbſt anſehen. — Harry Piel iſt in dem Film
immer, ſein eigener Regiſſeur und hervorragend vielſe
Künſtler und Darſteller. Die kleine Hella ſpielt die bildhel
Suſi Lanner, die platinblonde Vera, Hilde Hildebrandt.
Ralph, Hans Junkermann, Guſtav Püttjer u. v. a. vervc.ſt
digen das Enſemble.
Helia: „Sie und die Drei”.
Ein ausgezeichneter Spielfilm von Walter Waſſerma
der Regie von Victor Janſon. „Sie” iſt Charlotte Suf
Liſa Bittner, ſchwerreiche Tochter eines Deutſchamerikanem,
in Geſchäften im Hamburger Excelſior=Hotel abgeſtieße!
Seine Tochter iſt auch ſeine Geheimſekretärin. Der Zwech1!
Deutſchlandbeſuches iſt einer Reihe von Gaunern bekanm.
verſuchen, ihm wichtige Papiere zu ſtehlen. Hubert v. Mat /6
iſt das Haupt der Gauner. „Die Drei” ſind prachtvolle Kem=
im gleichen Hotel angeſtellt ſind. Kurt Veſpermann
Chauffeur, Harald Paulſen, der Friſeur, Hans Söhnte=
Zimmerkellner. Alle drei verlieben ſich bei einer beſondere.
legenheit, in der ſie tadellos im Frack als Herren 0u
dürfen, in die reiche Liſa. Zwei davon ausſichtslos, dem‟
merkellner aber wird die Liebe erwidert. Vorerſt allet
nur, ſolange er als Zimmerkellner nicht erkannt iſt. Wil
Drei” es fertig bringen „Sie” nicht nur zu umſchwärmel!
dern ihr und ihrem Vater ſchließlich den großen Dieſh
weiſen, in dem ſie den Gaunerangriff abſchlagen und die*
gleichzeitig höchſt eigenhändig dem Polizeipräſidium 90.
das alles mögen die Beſucher ſich ſelbſt anſehen. Sehr 1
würdig, teilweiſe heiter, im ganzen ungewöhnlich ſponne
die Handlung aufgebaut, das Ganze zu einem ausgeie.
deutſchen Kriminalfilm geſtaltet. — Außer den Genanſ..
ken im ausgezeichneten Enſembleſpiel mit Guſtav Waldg.
ter Steinbeck, Hilde Krüger und verſchiedene andere.
Im Helia iſt das Beiprogramm ungewöhnlich zwie.
Es bietet einen inſtruktiven Einblick in die deutſche Lie”
die Jahrhunderte lang in Blüte ſteht, im zweiten Kutöl.
eine ſehr liebenswürdige romantiſche Handlung um Pko.
und die Entſtehung ſeiner Rhapſodie zu hören.
as der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 1. Juni 1935
Fruf an die Darmſtädker Bevölkerung
Auf Anordnung des Gauleiters iſt unſere Stadt am 1. und
ni die Tagungsſtätte für den
Gautag Heſſen=Naſſau 1935.
s iſt mit einer Teilnehmerzahl von mehr als 100 000
Volks=
ſſen zu rechnen, die aus dem ganzen Rhein=Main=Gebiet zu
jach Darmſtadt kommen. In 78 Sonderzügen kommen die
zehmer von der Lahn, von der Dill, aus dem Weſterwald, dem
zars, dem Vogelsberg, dem Rheingau, aus Rheinheſſen, dem
ſüau, dem Ried, dem Wonnegau und aus dem Odenwald zu
nach Darmſtadt.
Unſere Stadt ſteht damit im Mittelpunkt der Ereigniſſe
un=
hein=mainiſchen Heimat.
führende Perſönlichkeiten des Reiches und der Partei werden
Kundgebungen hier erwartet. Alle Gliederungen der
Be=
ung marſchieren.
die Abhaltung des Gautages in Darmſtadt iſt für uns
Darm=
er eine große Ehre und beſondere Auszeichnung. Wir werden
ieſer Auszeichnung würdig erweiſen, indem jeder Därmſtädter
eis ſeine eigene Angelegenheit betrachtet, allen unſeren Gäſten
ſwoolle Aufnahme zu gewähren und ihnen den Aufenthalt in
uiſter Stadt ſo angenehm wie nur möglich zu geſtalten, um
da=
o den alten Ruf Darmſtädter Gaſtfreundſchaft erneut zu
be=
in. Es iſt unſere Ehre, auch dadurch unſerer Verbundenheit
em Führer und ſeiner Bewegung überzeugenden Ausdruck zu
Ils äußeres Zeichen fordere ich unſere Bevölkerung auf, die
hier zu ſchmücken und
aus allen Wohnungen Hakenkreuzfahnen zu zeigen.
die geſamte Bevölkerung, die ſich vom Haushalt loslöſen
unimmt an der öffentlichen Großkundgebung am
intag, den 2. Juni, 11—12 Uhr, auf dem
Exer=
platzteil.
der Darmſtädter zeigt ſeine Verbundenheit mit den
Veran=
utngen des Gautags durch Anlegen des
Gautagsab=
ens. Jede Darmſtädter Familie kauft das
Programm=
zu 10 Pfg. damit der Darmſtädter jeden Beſucher über
ſeranſtaltungen und ihre Oertlichkeiten Auskunft geben kann.
as Volksfeſt iſt mitten in die Stadt verlegt worden, damit
Stadt als ſolche bei allen Teilnehmern in Erſcheinung tritt
de ſtets an unſere Stadt erinnert. Darum Darmſtädter, helft
Volksfeſt zu einer Kundgebung echter Volks= und
Heimat=
mndenheit zu geſtalten.
Eslebe der Führer!
Eslebe Deutſchland!
Heil Hitler!
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
ordnung der DAF. für den Gaukag
1.7 A. Mamr 4030.
im Sonntag, dem 2. Juni 1935, treten ſämtliche DAF.=
Mit=
ſeir, ſoweit ſie mit DAF.=Anzug und DAF.=Mütze oder dunk=
Inzug und DAF.=Mütze verſehen ſind, um 9.30 Uhr auf. dem
nnplatz an. Frauen nehmen an dem Aufmarſch nicht teil.
die NSBO.=Kameraden treten in vorſchriftsmäßiger
Uni=
nzur ſelben Zeit ebenfalls auf dem Marienplatz (Südſeite,
üaſtraße) an.
„e Werkkapellen ſind mitzuführen.
de Fahnen ſind um 9 Uhr im Haus der Arbeit abzuholen.
*der Betrieb über 100 Gefolgſchaftsmitglieder ſtellt einen
oner, der ſich um 9.15 Uhr beim Aufmarſchleiter, Pg.
Sche=
melden hat.
ift: Tagung 8—9 Uhr in der Feſthalle.
n dieſer Tagung nehmen teil: Sämtliche Betriebsführer,
ühe Vertrauensmänner (ohne Erſatzmänner), ſämtliche Be=
Vellenobleute, ſämtliche Betriebswalter.
befüt: Tagung 9.30—10.30 Uhr in der Feſthalle.
R dieſer Tagung nehmen teil: Stab der Kreiswaltung,
Urfsuppen=, Betriebsobmänner und Ortsgruppenwalter.
ur den Vorbeimarſch um 15 Uhr werden die Anordnungen
enntag beim Antreten durchgegeben.
deſe Anordnung gilt für den geſamten Kreis Darmſtadt.
Beſut: Abzeichen für den Gautag.
le noch nicht verkauften Abzeichen für den Gautag ſind bis
hag, 12 Uhr, auf der Kreiswaltung zurückzuliefern, damit
lrkauf anderweitig möglich iſt. Termin iſt unbedingt ein=
zn.
Koluet am Paradeplatz.
As im Rahmen des morgigen Volksfeſtes veranſtaltete
Kon=
m Paradeplatz wird ausgeführt von der Vereinigten
Sän=
ait des, Kreiſes Darmſtadt (1000 Sänger) unter Profeſſor
kund dem Muſikkorps der Landespolizeigruppe Darmſtadt
Leitung von Obermuſikmeiſter Pg. H. Buslau. Wir geben
hend das Programm bekannt:
Emont=Ouvertüre von L. van Beethoven; Lied der
Bau=
on Karl Schüler: Volk ans Gewehr von Schmidt;
Mah=
on Heinrichs; Triumphmarſch und Hymne aus „Alda” von
Deutſchland, heil’ger Name, von Bausnern; Soldaten=
Radetzky=Marſch von Strauß.
s Konzert beginnt um 20.30 Uhr. Das Muſikkorps und
ger nehmen Aufſtellung vor dem von großen Scheinwerfern
ahlten Landesmuſeum.
LAnſchluß und Sonntagsruhe am Gauparkeitag.
bläßlich des Gauparteitages iſt ſeitens der zuſtändigen Be=
Ahinſichtlich des Ladenſchluſſes und der Sonntagsruhe fol=
VRegelung getroffen worden:
Am Samstag, dem 1. Juni d. J., dürfen die Lebens= und
Genußmittelgeſchäfte ihre Läden bis 23 Uhr offen halten.
Amn Sonntag, dem 2. Juni d. J., dürfen die Lebens= und
Henußmittelgeſchäfte und die Geſchäfte, die Zeitungen,
ochreibwaren, Blumen, Erinnerungszeichen oder
Aus=
rüſtungsgegenſtände für die SA., SS. uſw. ausſchließlich
verkaufen, ihre Läden von 7 bis 9 Uhr und von 11 bis
Uhr offen halten. Ferner iſt den Friſeurgeſchäften
ge=
tattet, von 9 bis 12 Uhr ihre Gewerbebetriebe offen zu
halten.
Perſonalbeſchäftigung iſt an beiden Tagen in den an=
Zeiten erlaubt.
Migung zum Programm des Gaufages 1935.
Verzeichnis der Gaſtſtätten ſind nachzutragen: Alexan=
12: Reſt. Perkeo; Aliceſtraße 43: Emil Weſterweller,
Arheilger Straße 1: Frdr. Seipel, Gaſtwirt; Beſſunger
Hermann Ritweger, Gaſtwirt; Dieburger Straße 97:
räukeller”. Hans Tod; Kleine Kaplaneigaſſe 2: Phil.
Gaſtwirt; Kirchſtraße 12: Rudolf Graßmann, Kaffee;
Gmann, Gaſtſtätten im Landestheater: Ludwigsplatz 2:
1drath, Speiſehaus; Landwehrſtraße 26: „Landwehreck”,
oßmann; Mackenſenſtraße 33: Werner Merkel, Gaſtwirt;
1: Emma Siewers: Pankratiusſtraße 26½ Hermann
Teußere Ringſtraße 98: Orpheum, Inh. Fink; Schiller=
Käthe Bauer, Kaffee.
angeliſcher Gottesdienſt am 2. Juni. Mit Rückſicht auf
ſtaltungen des Gauparteitages werden die evangeliſchen
iſte am Sonntag bereits um 9.30 ſtatt um 10 Uhr be=
Der Kindergottesdienſt der Reformationsgemeinde in
dkirche beginnt um 10.45 Uhr.
Sloßgemeinde. Der im Kirchenzettel angezeigte Jugend=
Eſt um 8 Uhr vormittags fällt wegen des Gaupartei=
: Der Hauptgottesdienſt beginnt ausnahmsweiſe um
Geburtstag eines 92-Jährigen.
Oberzahlmeiſter Freiherr von Zedlitz und Neukirch
in Darmſtadt, Heinrichſtraße 110, vollendet am 1. Juni d. J. das
22. Lebensjahr. Wohl einer der älteſten Mitbürger unſerer
Stadt und Frontkämpfer aus dem Weltkriege, verfolgt der
Jubi=
lar mit lebhafteſtem Intereſſe die Geſchehniſſe der neuen Zeit.
In erfreulicher Friſche nahm er an den letzten feierlichen
Veran=
ſtaltungen der ehemaligen Dragoner und Pioniere teil.
Freiher von Zedlitz und Neukirch entſtammt einer alten
Sol=
datenfamilie. Die Heimat ſeines Geſchlechtes iſt Schleſien. Nach
dem ſchleſiſchen Krieg hat Friedrich der Große die Familie in
den Freiherrnſtand erhoben. Der Vater des Jubilars zog als
15=Jähriger mit in den Freiheitskrieg gegen Napoleon. Der
Ju=
bilar ſelbſt trat 1861 in das preußiſche Heer, und zwar beim
Magdeburger Jägerbataillon Nr. 4, 1864—1866 diente er im
3. Thüringiſchen Infanterie=Regiment Nr. 71 und machte in ihm
den deutſch=öſterreichiſchen Feldzug mit und nahm dabei teil an
den Gefechten bzw. Schlachten bei Münchengrätz, Königgrätz,
Preßburg. November 1866 bis Juni 1873 gehörte er im
Zahl=
meiſterdienſt dem Heſſiſchen Füſilier=Regiment Nr. 80 an und
nahm am deutſch=franzöſiſchen Krieg 1870/71 teil. 1873—1884
leiſtete er Dienſte im 3. Heſſiſchen Infanterie=Regiment Nr. 83.
1884—1887 in der Großh. Heſſiſchen Trainkompagnie zu
Darm=
ſtadt. Seine letzte aktive Dienſtzeit war im Rheiniſchen
Drago=
ner=Regiment Nr. 5 zu Hofgeismar. Am 1. Auguſt 1901 ſchied
er aus dem Heeresdienſt aus und nahm Wöhnung in der Stadt
Darmſtadt, deren Bürger er ununterbrochen bis heute iſt. Im
Weltkrieg meldete er ſich ſogleich freiwillig wieder zum
Heeres=
dienſt und leiſtete ihn im Heereskaſſeweſen bei Bauabteilungen
im Oſten und Weſten von 1914 bis 1917, alſo als 71—74jähriger
Soldat. Er wurde mit dem EK. II ausgezeichnet. Im Weltkrieg
verlor er eine Tochter, die als Rote=Kreuz=Schweſter im Felde
für das Vaterland fiel. Jubilar iſt, wie ſchon ſein Lebensgang
zeigt, ſtets ein nationaler Mann geweſen. Er iſt ein glühender
Verehrer des Führers, wie er ein treuer Soldat unter
General=
feldmarſchall von Hindenburg war. Er iſt ein tapferer
Beken=
ner des Dritten Reiches, beſcheiden, aber beſtimmt in ſeinem
Auf=
treten, und bei allen, die ihn kennen, als ein gerader,
zuverläſſi=
ger deutſcher Mann beliebt und geſchätzt. Seine körperliche und
geiſtige Friſche iſt geradezu bewunderns= und beneidenswert. Er
nimmt an allen vaterländiſchen Veranſtaltungen, insbeſondere
ſeiner Kriegerkameradſchaft Haſſia, der er ſeit 1901 als eines
ihrer treueſten Mitglieder angehört, rege teil.
Kinderballon=Wettbewerb beim Volksfeſt
am 1. und 2. Juni.
Die Ballone mit Poſtkarten gelangen am Samstag von 16 Uhr
ab und am Sonntag von 15 Uhr ab auf dem Paradeplatz,
Schiller=
platz, Marktplatz, Großer und Kleiner Schloßhof zum Verkauf. Im
Intereſſe der Abſender iſt es gelegen, wenn ſie ihre genaue
An=
ſchrift deutlich auf die Poſtkarte ſchreiben und dabei hartes
Blei=
ſtift oder Tinte (kein Tintenſtift) verwenden. Die Karten ſind
der=
art hergeſtellt, daß ſie die Aufſchriften trotz Einwirkung von Näſſe
und Sonnenbeſtrahlung leſerlich erhalten.
Die Verkäuferinnen, die in Gruppen zu je zwei eingeteilt
wer=
den, erhalten die Ballone im Hof des ehemaligen
Landtagsgebäu=
des (Rheinſtraße 10).
Die Firmen dieſer im Beruf ſtehenden Verkäuferinnen
wer=
den gebeten, ſie für den oben genannten Zweck zubeurlauben,
ohne ihnen irgendwelche Nachteile entſtehen zu laſſen.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS
1. Juni Anfang 20.00, Ende 23.00 Uhr. Deutſche Bühne K.
18. Vorſtellung. Figaros Hochzeit. Sonntag.
2. Juni Anfang 19.30 Ende 22.00 Uhr.
Miete B 24.
Friedemann Bach. Dienstag.
4. Juni Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. — Miete A 23.
„Hier ſind Gemſen zu ſehen”. Volkskomödie von
Sigmund Graff. Mittwoch.
5. Juni Anfang 20.00, Ende gegen 22.30 Uhr. — Deutſche
Bühne, Volksmiete 6 Vorſtell. „Friedemann Bach”.
Oper von Paul Graener. Donnerstag,
6. Juni Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Miete C 26.
„Agnes Bernauer”. Ein deutſches Trauerſpiel von
Friedrich Hebbel. Samstag.
8. Juni Anfang 20.00, Ende gegen 22.30 Uhr. Miete E 26.
„Friedemann Bach”, 1. Pfingſttag
9. Juni Anfang 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. Miete A 24.
Neueinſtudiert: „Rigoletto”, Oper von Giuſeppe
Verdi. 2. Pfingſttag
10. Juni Anfang 19.30, Ende gegen 22.00 Uhr. — Deutſche
Bühne H, 13. Vorſtellung. „Friedemann Bach”. KLEINES HAUS Sonntag,
2. Juni Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Außer Miete. Ein=
zige öffentliche Vorſtellung (zu ganz kleinen Prei=
ſen). Zum erſten Male: Robinſon ſoll nicht ſterben. Montag,
3. Jun; Anfang 16.30, Ende nach 18.30 Uhr. Deutſche Bühne
Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtell.). „Robinſon
ſoll nicht ſterben‟. Ein Stück von Friedr. Forſter.
Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr. NS=Kulturgemeinde.
Liederabend Liſelotte Ammermann, Bernd Alden=
hoff. Dienstag.
4. Juni Anfang 16.30, Ende nach 18.30 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”. Mittwoch.
5. Jun= Anfang 15.00, Ende nach 17.00 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben” Donnerstag,
6. Jun Anfang 15.00, Ende nach 17.00 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben” Freitag.
7. Juni Anfang 16.30. Ende nach 18.30 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”. Samstag,
8. Juni Anfang 16.30, Ende nach 18.30 Uhr. — Deutſche
Bühne, Jugendring II. (Geſchloſſene Vorſtellung).
„Robinſon ſoll nicht ſterben”
Schluß der Spielzeit 1934/35 im Kleinen Haus.
Der Spielplan des Heſſiſchen Landestheakers
an dem Gauparkeikag.
Im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters kommen heute
und morgen abend zwei deutſche Opern zur Aufführung, deren
Anziehungskraft auch auf auswärtige Beſucher, die anläßlich des
Gauparteitages in Darmſtadt weilen, groß ſein dürfte. Heute
abend geht Mozarts komiſche Oper „Figaros Hochzeit” in
der neuen Inſzenierung von Dr. Bruno Heyn und Max Fritzſche
unter der muſikaliſchen Leitung von Generalmuſikdirektor Karl
Friderich in Szene. Die Hauptpartien ſingen Liſelott
Ammer=
mann, Erna von Georgi, Regina Harre, Karl Köther und
Hein=
rich Schlüter. Die Vorſtellung beginnt pünktlich um 20 Uhr. Am
Sonntag abend findet die erſte Wiederholung der Oper
„Friedemann Bach” von Paul Graener ſtatt, deren
Erſtauf=
führung am Donnerstag einen ſtarken Erfolg, brachte. — Im
Kleinen Haus des Landestheaters findet am Sonntag abend die
einzige öffentliche Aufführung des Stückes „Robinſon ſoll
nicht ſterben!” von Friedrich Forſter ſtatt, das auf Wunſch
der NS.=Kulturgemeinde in den Spielplan aufgenommen wurde
und in der kommenden Woche ausſchließlich in geſchloſſenen
Vor=
ſtellungen für den Jugendring der Deutſchen Bühne geſpielt
wer=
den wird.
Auf mehrfache Anfragen aus Publikumskreiſen gibt das
Heſ=
ſiſche Landestheater bekannt, daß die heutige Vorſtellung von
„Figaros Hochzeit” im Großen Haus, wie vorgeſehen, pünktlich
um 20 Uhr beginnen wird.
Bild-Schema im Durchleuchtungsapparat
Or.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 149
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 1. Juni 1938
*Darmſtädter Naturſtein=Tagung
der Deutſchen Geologiſchen Geſellſchaft.
Am Nachmittag des Himmelfahrtstages eröffnete die
Deutſche Geologiſche Geſellſchaft ihre diesjährige
Tagung, die im Zeichen des Naturſteins ſteht, im Saal 348 der
Techniſchen Hochſchule. Als Vorſtand des Inſtituts für Geologie
und Techniſche Geſteinskunde der Darmſtädter Techniſchen
Hoch=
ſchule begrüßte Prof. Dr. W. Wagner die zahlreich
erſchie=
nenen Gäſte, insbeſondere die Vertreter der Landesregierung, der
Behörden, der Stadt und der Techniſchen Hochſchule, ferner die
Vertreter von Wiſſenſchaft und Technik, Induſtrie und Gewerbe,
ſowie der Preſſe. In kurzer Anſprache ſtellte Prof. Wagner feſt,
daß die Geologie ſich mehr und mehr in das praktiſche Leben
ein=
ſchalte und daß es der Zweck der ſeit 1928 abgehaltenen Tagungen
der Deutſchen Geologiſchen Geſellſchaft ſei, die angewandte
Geo=
logie zu pflegen, und der beſondere Zweck dieſer Tagung, ſich mit
wiſſenſchaftlichen und praktiſchen Fragen des Naturſteins, der
heute eine bedeutende Rolle ſpiele, zu befaſſen. — Worte der
Be=
grüßung ſprachen dann weiterhin Landforſtmeiſter Heſſe
im Namen des Reichsſtatthalters, Bürgermeiſter Kopp
für die Stadt Darmſtadt und Prof. Dr. R. Bärtling als
Vorſtand der Deutſchen Geologiſchen Geſellſchaft. Auf ſeinen, mit
lebhaftem Beifall aufgenommenen Vorſchlag wurde ſodann
Prof. A. Steuer, Darmſtadt, zum Vorſitzenden der erſten
wiſ=
ſenſchaftlichen Sitzung beſtimmt.
Die Reihe der Vorträge wurde eröffnet von
Prof. Dr. Burre, Berlin,
der über „Die natürlichen Straßenbaugeſteine Deutſchlands und
ihre Lagerſtätten” ſprach und etwa folgendes ausführte:
Für die Herſtellung von Straßenbaugeſteinen aller Art dienen
in erſter Linie die Eruptivgeſteine, ſowohl die Tiefengeſteine,
(plutoniſche Geſt.); Granit, Syenit, Diorit und Gabbro, wie die
Ergußgeſteine (vulkaniſche Geſt); Baſalt, Porphyr, Melaphyr,
Diabas u. a. Von den Schichtgeſteinen (Sedimentgeſt) ſpielen vor
allem die Grauwacken, ferner einige Sandſteine und Quarzite eine
wichtige Rolle im Straßenbau, während die Kalkſteine den
moder=
nen Anforderungen nicht mehr gerecht werden und meiſt nur noch
für Nebenſtraßen gebraucht werden. Der Reichtum Deutſchlands
an natürlichen Geſteinen für den Straßenbau, ſei es zu Pflaſter,
Schotter oder Splitt, ſei es zu Bordſteinen oder Gehbahnplatten,
iſt ſo groß, daß er alle Anforderungen ſowohl der Menge wie der
Güte nach zu decken vermag. Die Lagerſtätten dieſer natürlichen
Straßenbaugeſteine ſind freilich in unſerem Vaterlande recht
un=
gleichmäßig verteilt. Im norddeutſchen Flachland fehlen ſie ſo gut
wie ganz. Um ſo reicher ſind dagegen die mittleren und ſüdlichen
Teile Deutſchlands damit ausgeſtattet. Vor allem die
Mittelge=
birge: Schwarzwald, Odenwald, Saar=Nahe=Gebiet, Eifel,
Weſter=
wald, Heſſiſches Bergland, Harz, Bayeriſch=böhmiſcher Wald,
Erz=
gebirge und Sudeten und einige flachere Landſtriche, wie das
nördliche Sachſen und das Sudetenvorland, um nur die wichtigſten
zu nennen, ſind die Träger dieſer wertvollen Bodenſchätze. Auf
ihnen beruht in den meiſten dieſer Gegenden eine umfangreiche
Steininduſtrie, die vielen Volksgenoſſen Arbeit und Brot gibt.
Von den weiteren Vorträgen des Nachmittags waren die von
Dr. H. Jüngſt, Darmſtadt, über „Eine Karte der Rhein=
Mai=
niſchen Steine und Erden” und vom Prof. Udluſt, Berlin, über
„Einheitliche Namengebung für Sedimentgeſteine”, ausſchließlich
für die Fachleute, denen dieſe Tagung gewidmet iſt, verſtändlich
und von Intereſſe. Aus dem Vortrag von
Prof. A. Steuer, Darmſtadt
über „Verwendung natürlicher Bauſteine und ihre Benennung”
ſei folgendes mitgeteilt:
Deutſchland iſt im Vergleich zu anderen Ländern Eurovas
überaus reich an natürlichen Bauſteinen für alle Zwecke, auch an
ſolchen, die ſich zur Veredelung wie Schleifen und Polieren,
ornamentale Bearbeitung uſw. eignen, alſo an ſogenannten
„ſchönen” Geſteinen, man muß ſie nur mit gutem Willen ſuchen.
Dazu iſt es aber notwendig, daß man auch ihre Eigenſchaften, die
Art der Entſtehung und das Vorkommen kennt, um ſie ihrem
Weſen nach richtig beurteilen zu können. Viele glauben, im
Aus=
lande ſei alles beſſer. Darum iſt Aufklärung und gründlicher
Unterricht nötig. Der ſtößt aber auf einen gewiſſen Widerſtand,
weil man die mineralogiſchen und geologiſchen Arbeitsmethoden
für etwas zu Schwieriges hält. Dieſem Irrtum muß
entgegenge=
treten werden, denn ſie ſind durchaus nicht ſchwieriger als das,
was in anderen techniſchen Fächern verlangt wird, um ſo
weni=
ger als es ſich für den Praktiker doch nur um eine Anleitung
zum Verſtändnis handeln kann. — Bei allen Völkern iſt die
Steininduſtrie uralt. Der Abbau ſteigt jedoch ſtets mit dem
Wohl=
ſtande und fällt in Zeiten der Not wieder. Das iſt in der
deut=
ſchen Wirtſchaftsgeſchichte deutlich zu verfolgen. Setzt aber einmal
eine plötzliche Steigerung des Bedarfs ein, ſo wirkt ſie ſich
ungeſund aus. Der Rieſenbedarf an Straßenbaugeſteinen in den
Jahren 1922/25 rief die Anlage von viel zu viel Steinbrüchen
hervor, die nach wenigen Jahren, nachdem ſie namentlich in den
Wäldern großen Schaden verurſacht hatten, wieder aufgelaſſen
werden mußten. Es blieb aber eine bedauerliche Folgeerſcheinung
zurück. Um ſich den Abſatz zu erhalten, glaubten manche etwas
kurzſichtig ſich einen Vorteil erringen zu können, indem ſie esi
Produkt unter unrichtigem Namen empfahlen, mit dem ſcheinbar
ein höherer Wert verbunden iſt. Dem muß energiſch
entgegenge=
treten werden, nach Anſicht des Vortragenden durch Aufklärung
im Unterricht und durch belehrende Vorträge. Ein Geſteinsnamen
kann nicht willkürlich angewandt oder gar verändert werden. Mit
jedem ſind untrennbar ganz beſtimmte Eigenſchaften der
Zuſam=
menſetzung, des Gefüges, der Entſtehung, des Alters uſw.
ver=
bunden, von denen keine fehlen darf. Neben praktiſchen
Mißhellig=
keiten können auch rechtliche eintreten, da ſich der Richter doch
ſchließlich auf das Urteil des Geſteinskundigen verlaſſen muß.
Alſo z. B. die Benennung von Kalkſteinen, Konglomeraten und
ähnlichen als Granit iſt unzuläſſig. Baſaltgranite oder
Granit=
baſalte gibt es nicht. Ganz unklar iſt die Anwendung der
Be=
griffe Syenit, Diabas und Diorit. Am ſchlimmſten iſt es wohl
mit den dunklen Ergußgeſteinen, wo man im Handel
Baſaltdia=
baſe. Diabasbaſalte, Baſalt= und Diabasmelaphyre, u. a.
ge=
ſchaffen hat. — Nicht techniſche Prüfung allein, ſondern auch
geo=
logiſche Aufklärung über das Geſtein iſt notwendig, muß aber vom
Gewinner und Verbraucher auch verſtanden werden, wenn er
ſei=
nen Vorteil daraus entnehmen will. Es iſt noch ein Reſt aus
alter Zeit, daß ſich ſolcher Mißbrauch einbürgern konnte, als man
Geſteinsgewinnung und ihre Arbeiter für etwas Geringwertiges
hielt. Heute iſt der große Steinbruchunternehmer ein
Induſtriel=
ler, der mit ganz erheblichen Kapitalien wirtſchaften muß, um
Hunderten von Arbeitern Lohn, Brot und Heimat zu geben. Er
hat das größte Interſſe daran, daß die Kenntnis über ſein Werk
und ſeine Produkte vertieft wird. Darum hoffen wir, daß aus
vertrauensvoller Zuſammenarbeit mit dem Geologen und
Ge=
ſteinkundigen auch praktiſcher Nutzen entſtehen möge.
Ueber „Die volkswirtſchaftliche Bedeutung der Pflaſterſtein=
und Schotterinduſtrie” ſprach ſodann
Dr. A. Klefenz, Darmſtadt,
Direktor der Odenwälder Hartſteininduſtrie, von deſſen
Aus=
führungen wir die folgenden Hauptpunkte, die von allgemeinem
Intereſſe ſind, wiedergeben:
Die volkswirtſchaftliche Bedeutung einer Wirtſchaftsgruppe
iſt im allgemeinen davon abhängig: 1. Ob der Rohſtoff im Lande
gewonnen wird oder eingeführt werden muß. 2. Ob bei der
Ge=
winnung und Verarbeitung des Rohſtoffes möglichſt viel
Arbeits=
kräfte beſchäftigt werden. 3. Ob durch die Produktion Erzeugniſſe
anderer Wirtſchaftskreiſe in Anſpruch genommen und ſomit dieſe
Wirtſchaftskreiſe belebt werden. 4. Ob die Erzeugung in ihrer
letzten Verarbeitung der Allgemeinheit dient und ihr Vorteile
bringt.
Zu den einzelnen Punkten führte der Vortragende u. a.
fol=
gendes aus:
1. Selten iſt ein Land ſo an Geſteinsvorkommen geſegnet wie
gerade Deutſchland, wie ſind in der Tat ein „ſteinreiches” Land.
Daraus ergibt zwangsläufig auch die volkswirtſchaftliche
Bedeu=
tung des Naturgeſteins, vor allem hinſichtlich des Wegebaues.
Ein beſonderes, ſozialpolitiſches Moment kommt noch dadurch
hinzu, daß man die Steinvorkommen vornehmlich in den
ent=
legenſten und ärmſten Gegenden findet. Es iſt ſomit der Wegebau
unter Verwendung deutſchen Steinmaterials eine nationale
Pflicht, da bei allen Arbeiten, von der Gewinnung im
Stein=
bruch bis zum Einbau in die Straße, Handarbeit vorherrſcht, die
dem deutſchen Volksgenoſſen, und zwar den Aermſten unter ihnen,
zugute kommt.
2. Die Abſatzverhältniſſe und der Beſchäftigungsgrad in der
Pflaſterſtein= und Schotterinduſtrie haben in den letzten Jahren
eine kataſtrophale Abwärtsbewegung erfahren. Mit dem
politi=
ſchen Umbruch, der ſich ſofort ſehr günſtig auswirkte, trat bereits
im Jahre 1933 eine Beſſerung der Verhältniſſe ein: die Zahl der
Beſchäftigten konnte erhöht und die Umſätze vermehrt werden.
Auch im Jahre 1934 iſt in weiterer Auswirkung des
Arbeitsbe=
ſchaffungsprogramms und infolge der Arbeiten bei den
Reichs=
autobahnen ein ſtetiges Anwachſen der Produktion zu verzeichnen.
3. Hiermit ſind aber die Auswirkungen der deutſchen
Pflaſter=
ſtein= und Schotterinduſtrie auf die Geſamtwirtſchaft und ſomit
die volkswirtſchaftliche Bedeutung noch nicht erſchöpft. Die
Be=
ſchäftigung in dieſer Induſtrie wirkt, um nur einige
Wirtſchafts=
zweige zu nennen, u. a. weiter befruchtend auf die
Maſchinenindu=
ſtrie, die Sprengſtoffinduſtrie, die Induſtrie der Oele und Fette,
die Eiſeninduſtrie, die Elektrizitätswerke und andere mehr.
4. Zweifelsohne dient das Steinmaterial in ſeiner letzten
Verarbeitung in der Straße der Allgemeinheit, wie ſelten ein
an=
deres Erzeugnis. Es kann auch keinem Zweifel unterliegen, daß
die Straße der Verkehrsweg der Zukunft iſt. Denn bei einem
wei=
teren ſtarken Ausbau, namentlich der Autobahnen, für deren
Be=
feſtigung auch Pflaſterdecken vorgeſehen ſind, und in Verbindung
mit der allgemeinen Motoriſierung des Verkehrs wird ein großer
Teil des Perſonenverkehrs und ein Teil des Güterverkehrs
wei=
ter von der Schiene zur Straße abwandern. — Aus all dem geht
die enge Verflechtung zwiſchen der Pflaſterſtein= und
Schotter=
induſtrie und vielen anderen Wirtſchaftszweigen und ſomit ihre
ausgeſprochene volkswirtſchaftliche und volkswirtſchaftlich=
för=
dernde Bedeutung hervor. Man kann deshalb mit Fua und Recht
die Pflaſterſtein= und Schotterinduſtrie als ein Schlüſſelgewerbe
bezeichnen, deſſen Belebung auf eine große Anzahl anderer
Ge=
werbezweige befruchtend wirkt und deshalb ein
volkswirtſchaft=
liches Erfordernis iſt.
Anſchließend ſprach der Leiter der Fachgruppe
Naturwerkſteininduſtrie
E. Daſſel, Allagen i. W.
über die wirtſchaftliche Bedeutung der Induſtriegruppen, die
Naturſtein in werkſteinmäßiger Verarbeitung veredeln.
Man müſſe ſich heute bei der früheren großen Bedeutung der
Naturwerkſteininduſtrie die Frage vorlegen, ob tatſächlich
Natur=
ſtein noch in entſprechendem Ausmaße Verwendung finden würde.
Dieſe Frage ſei deswegen berechtigt, weil beſonders in den
Jah=
ren des Niederganges nach dem Kriege Naturſtein für Bauzwecke
immer mehr vernachläſſigt worden ſei, trotzdem Stein als
gegebe=
ner Werkſtoff für Bau= und Denkmals= und auch andere Zwecke
eigentlich bevorzugt werden ſollte.
Erſt nachdem der Nationalſozialismus an die Macht
gekom=
men ſei, könne man erfreulicherweiſe feſtſtellen, daß auch der
Naturſtein wieder anerhannt würde und ſoweit heute Bauten und
Denkmäler von der Partei und dem Staate ausgeführt würden,
berückſichtige man deutſchen Naturſtein in ſtarkem Maße, und
da=
mit könne man die Hoffnung ausſprechen, daß auch private
Bau=
herren ſich langſam wieder dem Naturſtein als den
naturgegebe=
nen Bauſtoff zuwenden würden.
Der Redner ſtreifte im einzelnen die verſchiedenen
Induſtrie=
gruppen, die zur Naturwerkſteininduſtrie gehören. Man müſſe
leider die Feſtſtellung machen, daß eine hochentwickelte Induſtrie,
die 1913 etwa 45—50 000 Arbeiter beſchäftigte, im Jahre 1933 nur
noch eine Beſchäftigtenzahl von etwa 12—15 000 nachweiſen könne.
In der Zwiſchenzeit haben ſich zwar dieſe Zahlen weſentlich
ge=
beſſert, aber es bedürfte noch großer Anſtrengungen, um die alten
Ziffern zu erreichen. Letzteres ſei aber ſchon deswegen
erforder=
lich, weil geade in der Naturwerkſteininduſtrie der
Lohnkoſten=
anteil ein ganz bedeutender ſei und jede zuſätzliche Beſchäftigung
einer großen Anzahl von Facharbeitern Arbeit und Brot gebe. —
Die Betriebe der Naturwerkſteininduſtrie ſeien ſich bewußt.
daß ſie große kulturelle Aufgaben zu erfüllen hätten, denm es ſei
eine Tatſache, daß Kulturgüter vergangener Zeiten faſt
aus=
ſchließlich der Nachwelt in Bauten und Denkmälern von
Natur=
ſtein erhalten geblieben ſeien. Darum würde auch heute die
Naturwerkſteininduſtrie beſtrebt ſein, in Bauten und Denkmälern
die Zeichen zu ſchaffen, die in würdiger Weiſe der Nachwelt
Zeug=
nis von unſerer Zeit geben können.
Am Schluß der Sitzung ſprach
Dr. W. Zelter, Wuppertal=Barmen
über: „Erfahrungen mit Naturgeſteinen im Straßenbau”.
Ausgehend von der Tatſache, daß mit dem ſich ſtändig
ſtei=
gernden Verkehr auf den Straßen an die Ausbauweiſe und vor
allem an die Bauſtoffe ſelbſt die allergrößten Forderungen geſtellt
werden, bezeichnete der Vortragende es als unerläßlich, die
Aus=
wahl der Bauſtoffe mit der größten Sorgfalt zu treffen und die
Beurteilung des in Frage kommenden Geſteins dem
Petrogra=
phen oder wenigſtens dem geſteinskundlich vorgebildeten
Inge=
nieur zu überlaſſen.
Die Auswahl des richtigen Naturgeſteins für die Befeſtigung
der Fahrbahndecke iſt nicht ſo einfach, wie ſich der Laie dieſes
vielleicht vorſtellt. Abgeſehen von der Beachtung der
klimatologi=
ſchen Verhältniſſe, ſind eine ganze Reihe wichtiger Faktoren bei
der Entſcheidung über die Brauchbarkeit des Geſteins zu
berückſich=
tigen; z. B. Beſchlag der Zugtiere, Art der Fahrzeuge,
Felgen=
bereifung, Steigungsverhältniſſe der Straße ſowie Dichte und
Schwere des Verkehrs.
An Hand von Beiſpielen aus der Praxis wurde dargelegt,
welche Schäden und Unkoſten erwachſen, wenn die Auswahl des
Geſteins für die Befeſtigung der Fahrbahn nicht mit der nötigen
Sorgfalt und Kenntnis erfolgt. Die Kenntnis von den Geſteinen
und ihre Prüfung ſind heute ſoweit vorgeſchritten, daß Mißgriffe
bei der Auswahl von Naturgeſteinen für den Straßenbau nicht
mehr vorzukommen brauchen.
Die Sitzung wurde am Freitag morgen fortgeſetzt mit einer
Reihe von Vorträgen, von denen einige naturgemäß nur
fach=
männiſches Intereſſe hatten. So ſprachen Prof. K. Stöcke,
Ber=
lin, über „Prüfung und Bewertung natürlicher mineraliſcher
Straßenbauſtoffe‟ Dr. K. Holler, Darmſtadt, über „
Abhängig=
keit der technologiſchen Geſteinseigenſchaften von der
Gefügerege=
lung”, Prof. M. Richter, Bonn, über „Erſtarrungsformen
rheiniſcher Baſalte”. Mit Erſcheinung des ſog. Sonnenbrands,
einer Zerfallskrankheit der Baſalte, befaßten ſich die Vorträge.
Prof. W. Hoppe, Jena, behandelte ſein Weſen und ſeine
Er=
ſcheinung, Dr. H. Jüngſt, Darmſtadt, berichtete über einen Fall
von ſpontaner Auslöſung von Sonnenbrand,
Dr. H. Stützel, Darmſtadt,
ſprach über die Erkennung des Sonnenbrands. Ein Mittel gegen
dieſen ſchädlichen Zerfall gibt es nicht. Der Kampf gegen den
Sonnenbrand beſteht daher einzig darin, die Krankheit rechtzeitig
zu erkennen und die befallenen Geſteine von der Verwendung
aus=
zuſchließen. Dem ſteht aber oft im Wege, daß zahlreiche Baſalte
nicht „offene” Sonnenbrenner ſind, d. h. die Anzeichen des
Son=
nenbrandes deutlich zeigen, ſondern „verborgene” Sonnenbrenner,
d. h., daß ſie die Anlage zu dem Zerfall in ſich tragen, ohne daß
dies äußerlich bemerkbar wäre.
Zur Erkennung des Sonnenbrandes iſt eine fachmänniſche
Prüfung des Baſaltvorkommens nötig. Schon bei der Beſichtigung
eines Bruches ergeben ſich oft. wichtige Feſtſtellungen. Die
mikroſko=
tiſche Unterſuchung eines Dünnſchliffs zeigt dann weiter, ob das Triptiks oder Carnets in Oeſterreich verbleiben, ohne
Geſtein zu den Baſalten gehört, die erfahrungsgemäß zum
Son=
nenbrand neigen oder zu denen, die davon frei zu ſein pflegen.
Es ſind ferner u. a. auch im Inſtitut für Geologie und Techniſche
Geſteinskunde an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt Verfahren
ausgearbeitet worden, um die beſonderen Merkmale des Sonnen=
brandes künſtlich hervorzurufen. Bei Baſalten, die die Anlage zuu
Sonnenbxand ſeit ihrer Erſtarrung in ſich tragen, iſt dies
möglich. So iſt man ſchon jetzt in der Lage, durch gemeinſame
wendung der verſchiedenen Prüfverfahren mit großer
Sicher=
einen Baſalt als vorausſichtlich ſonnenbrandfrei oder verdächt
zu erkennen.
Dr.=Ing. H. Breyer, Kaſſel,
der Leiter der Geſteinsprüfungsſtelle der Deutſchen Reichsb.
hielt ſodann einen Vortrag über „Entwicklung und heutigen Stu
der Geſteinsprüfung”, in dem er u. a. folgendes ausführte:
Die in die Hundert Millionen RM. gehenden Beträge,
jährlich für die Beſchaffung von Schotter, Splitt, Pflaſterſteij=
Bauſteinen und Betonzuſchlagsſtoff für die verſchiedenſten Ay
Geut e
er 2
die Polit
ihre Beſchaffenheit zu unterſuchen. Die Geſteinsprüfung hat ſin
hadung.
große wirtſchaftliche und techniſche Aufgaben zu erfüllen. Dies rn
beſonders deutlich, wenn man berückſichtigt, daß allein die Deu ſ
guiterbund. Darmſte.
Reichsbahn vor einigen Jahren Geſteinsmaterial im Werte
fahſchaft Volsſch
annähernd 40 Millionen RM. bezogen hat. Wird nur 1 Pro
Pflichttagung 2
ſchlechtes Geſteinsmaterial geliefert, ſo bedeutet dies einen
luſt von 400 000 RM.!
ziſchile z12 Durm
Ebenſo wie die übrige Bautechnik hat naturgemäß auck5
Der S0ch”
Geſteinsprüfung eine Entwicklung durchgemacht, deren ein=
Stufen der Redner ſchilderte. Beſonderen Antrieb erhieltt Mkyzhuüichr aßs 6i09
Geſteinsprüfung aus der Praxis. Es ſind aber auch wichtige Mind mitzubringel.
ubrerbund, Kreis 2
träge aus Kreiſen der Petrographie, Geologie und der technm
Geſteinskunde zu nennen. Bekannt iſt in Darmſtadt das In
Teiln
für Geologie und Mineralogie, an dem Prof. Steuer lange 77
hindurch auf dem Gebiet der Geſteinsprüfung und Geſteinskn, Mdm am 1. L.*N
alle Mitglieder des
gewirkt hat. Weitere bedeutende Inſtitute ſind das Staatliche
terialprüfungsamt in Berlin=Dahlem und die Geſteinsprüfſtellr!4 Me Parteigenoſſen
Deutſchen Reichsbahn in Kaſſel, die die Aufgabe hat, für der
M=
ſamten Bereich der Reichsbahn und außerdem auch für die Raic eichen, in der Gauo9
autobahnen die Geſteinsprüfungen durchzuführen. Beſondere=Mdi hochſchule für Le
deutung hat naturgemäß die Arbeit der Geſteinsprüfſtelle M hug m neuen Geſt
den Bau der Reichsautobahn erhalten. — Die Naturgeſteines / griegsopferverſorgun
denen man Erſtarrungsgeſteine, Sedimentgeſteine und kriſtall) ie Tagung am 1.
Schiefer als große Geſteinsklaſſen unterſcheidet, können zwar. oſen, im Kronenbr
reden, dem geübten Auge iſt aber dennoch möglich, an Handy
Geſteinsdünnſchliffen, die nur 2—3 Hundertſtel Millimeter 9 Bsmarchſtr
g=
ſind (wie Seidenpapier), die Friſche, den Erhaltungszuſtand;
Gefüge, den Mineralgehalt, etwaige Riſſe und Stiche, Verm) Aotwarte teil.
rungserſcheinungen und dergleichen feſtzuſtellen. Die optiſche U F Answalter und
ſuchung der Geſteine geſtattet dem Petrographen und Geſt1/ᛋennhmen an di
prüfer eine ſichere Prognoſe über ein Geſtein zu ſtellen.
Schließlich ſprach
Ortsgruppen=O!
Oberbaurat Dr.=Ing. E. Moldenhauer
über „Gewinnung und Verarbeitung von Straßenbaumateria
norddeutſchen Flachland‟. Der Vortragende, Ingenieur=Geolos=
Mineralogiſch=geologiſchen Inſtitut der Techniſchen Hoch.”ſn
Danzig ſchilderte an Hand von Danziger Beobachtungen denug
ßen volkswirtſchaftlichen Nutzen von Geſteinswerbungen aus
Blockpackungen in den Endmoränen. Talterraſſen und Tall.
ſowie den Blockbeſtreuungen der Hochflächen des norddeu ch
Flachlandes. Ein Beiſpiel zeigte dabei den beſonderen Wer-”
ingenieur=geologiſchen Lagerſtättenkarten, durch die ſowoh.
triebliche und forſtwirtſchaftliche Vorteile erwachſen (da die Se
vorkommen vielfach im Walde liegen), als beſonders aus
Leiſtungen, um mehr als 60 Prozent gegenüber nicht unterſm!
und kartierten Gebieten geſteigert werden konnten. — Am Sh
wurde noch auf den Einfluß der Gewinnung und Verwernt
dieſer einheimiſchen Geſteine als Straßenbaumaterialien auu
Deviſenwirtſchaft des Freiſtaates Danzig hingewieſen.
Damit waren die wiſſenſchaftlichen Sitzungen der diesjäki
Tagung beendet. Am Nachmittag wurden zwei Lehrausflüge
anſtaltet, von denen der eine unter Führung von Herrn K1m
an die Bergſtraße nach Weinheim ging, der andere der Beich
gung der im Bau befindlichen Reichsautobahn ſüdlich von Z.
ſtadt unter Führung von Herrn Jagersberger galt:
Tagung ſoll heute durch eine ganztägige Fahrt der Teilnehn U
den kriſtallinen Odenwald (Felsberg, Reichenbach, Borſteir
ſchloſſen werden.
Mue
E
Seiet der Goldenen Konfitrmakion.
Hlgte
. Juni
ſun dieſe 2
dent werden,
Schlach
riße, Oſtbahnho
nriße, Hauptbahnhe
zum der Stadt befö=
Veiterhin wird der
uſw., wonach
Mrür 1 bis 6 Teilſt
alen, von Samstag,
ſchluß am Sonnta
geit haben.
der Sonderzug der
ummenden Sonnte
Frſim erſcheint,
Nanen mit der ſage
hen Stadttoren
vird den Teilne
Im Nachmittag bef
und an der litur
u bleiben und
Auſen nach Schlaß
ANiedermendig zu
* Die Konfirmanden der Militärgemeinde 1885 feiert 0h bereuen
der Stadtkirche am Himmelfahrtstag 1935 ihre goldene K.0
mation mit anſchließendem hl. Abendmahl. 75 Kinder, 19
gens und 56 Mädchen, waren vor 50 Jahren, am Himmelfa))
tag, dem 14. Mai 1885, von dem im Jahre 1908 verſtor:”
der
Oberpfarrer Strack konfirmiert worden. 17 dieſer ehemai krlehrsunfälle in g=
Konfirmanden ſind inzwiſchen zur großen Armee abberufen. 00 ereignete ſich
den; ihrer wurde ehrend gedacht. Die Männer und FrAurenſchule, ein
deren Adreſſen bekannt waren, waren nach Möglichkeit der W 0s Darmſ
ladung, ſelbſt weither, aus Hannover und Hamburg uſm /0 beſggten Stelle
folgt, um unter Gleichalterigen ſchöne Erinnerungen an. Pkonen am
Bode=
glückliche Jugendzeit auszutauſchen und den Tag ihrer KonfiA uſande in das
tion würdig zu begehen. Viele andere hatten herzliche M3 kom es
ge=
ſchreiben geſandt, die nachmittags zur Verleſung kamen. AKaſtrad zu ein
Schon zum Vormittagsgottesdienſt, bei dem die P-/Aminen= und
Hein
Breunlin und Waldeck amtierten, waren etwa 20 K—/0 Aeichen Tage
manden von 1885 erſchienen, denen ſich noch zahlreiche ehen=hſ/kölnfall an der
Konfirmanden des Oberpfarrers Strack anſchloſſen, um der W,dier woren
zwe=
feierlich zu begehen. Der Altar der Stadtkirche war vo gf/Mrzeuge wurd=
Firma Herm. Schulz (Erbacher Straße) prachtvoll geſch
eiger Stafe
Pfarrer Waldeck, der die Predigt hielt, legte ſeinen A.00) en Perſonenke
den Konfirmationsſpruch zugrunde, den vor 50 Jahren
Gim leialich
pfarrer Strack ſeinen Konfirmanden in das ihnen zugeeigner 6. Rh verurſacht B.
ſangbuch eingetragen hatte und das viele als heiliges K.
Dien au der
mitgebracht hatten: Sei getreu bis in den Tod, ſo will i.
die Krone des Lebens geben (Offenb. Joh., Kap. 2, Ver=
Nach dem feierlichen Gottesdienſt mit anſchließendem Aben:
begab man ſich auf den Friedhof, wo an der letzten Ruh
des Oberpfarrers Strack nach einer kurzen Anſprache ein
niedergelegt wurde mit der Schleifeninſchrift: „Dem treuen
ſorger die Militärgemeinde von 1885‟. Mit dem Lied: „S
du deine Wege” wurde die ſchlichte Feier geſchloſſen.
Mit einem Extrawagen der Heag fuhr man direkt
Friedhof Nieder=Ramſtädter Straße zum Reſtaurant „Hl. K—3
wo das gemeinſame Mittageſſen eingenommen wurde. Inzuu
hatten ſich zahlreiche Teilnehmer mit ihren Angehörigen
funden. Auf unſeren Führer Adolf Hitler wurde ein dreii
„Sieg=Heil” ausgebracht, dem ſich der Geſang der deutſcher! anſchloß.
Bei geſelliger froher Unterhaltung, die öfters von A—
chen unterbrochen wurde, verbrachte man den Nachmittag. K”
grüße wurden an alle abgeſandt, die zu dem Tag der goll3
Konfirmation geſchrieben hatten. Es war ein unvergeßliches
lebnis für alle Teilnehmer.
— Gedächtnisausſtellung für Profeſſor Johannes Lipp.”
Auch die abgelaufene Woche, namentlich der Himmelfahm:
haben der Gedächtnisſchau zahlreiche Beſucher gebracht, dies”
nahmslos ihrer hohen Befriedigung über das in ihr Ge4”
zum Ausdruck gaben. Abgeſehen von den bereits mitgem
10 Verkäufen hat nun auch das große anſprechende Oelbilt.:
Fiſchbachtal mit Schloß Lichtenberg” einen begeiſterten K4,,
haber gefunden. Wie bereits bekannt gegeben, iſt der 2
verein gerne bereit, Käufern, denen die Zahlung des E!
Kaufpreiſes ſchwer fallen ſollte, Ratenzahlungen zu verm.
Es ſteht zu erwarten, daß die Ausſtellung auch weiterhin
Erfolge zeitigt.
— Oeſterreich gewährt vollkommene Steuerfreiheit ſur,
übergehend eingeführte Kraftfahrzeuge. Der DDAC.,
chen, unterrichtet uns, daß in Oeſterreich ſeit dem 1. Mauu
die Kraftwagenabgabe ſowohl für inländiſche als auch fum
übergehend eingeführte ausländiſche Kraftfahrzeuge aufge‟
wurde. Jeder aus dem Ausland kommende Kraftfahrer fan
mit innerhalb der Gültigkeitsdauer des benutzten öſterreicht
welche Steuern für ſein Kraftfahrzeug entrichten zu müllel.
der vorerwähnten Kraftwagenabgabe wird jedoch die De
ſteuer, wie ſie für vorübergehend eingeführte
ausländiſche=
buſſe, Mietwagen ſowie Laſtkraftwagen erhoben wird,
Vil=
rührt.
Emmstag, 1. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 149 — Seite 7
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
vierent der Alten Garde.
DDas Treffen der Alten Garde findet nicht in der Alten Poſt
ti. da dort die Räumlichkeiten nicht genügen. Pg. Deſch
über=
mmt die Bewirtſchaftung im Perkeoſaal, wo das Treffen
ſtatt=
ſdet. Jedoch nur Träger der goldenen Parteinadel. Erſcheinen
me. Rangabzeichen und ohne Mütze.
dirung — Politiſche Leiter des Landkreiſes Darmſtadt!
Gautag 1935 in Darmſtadt.
Sämtliche Politiſchen Leiter des Landkreiſes Darmſtadt
tre=
am Sonntag, dem 2. Juni 1935 pünktlich um 10 Uhr am
benplatz (alter Bahnhof) an. Dienſtanzug (Bluſe),
Brot=
el, Feldflaſche. Verpflegung iſt mitzubringen.
Für die Politiſchen Leiter des Stadtkreiſes ergeht beſon=
Anordnung.
. Lehrerbund, Darmſtadt=Stadt und Land.
Fachſchaft Volksſchule — Fachgruppe 1 „Deutſch”.
Die Pflichttagung der Arbeitsgemeinſchaft für Juni findet
Mittwoch, dem 5. Juni 1935, nachmittags 15 Uhr, in der
Mtalozziſchule zu Darmſtadt, Stiftsſtraße 32, ſtatt. Zur
Behand=
ſig ſteht: Der Sach=, Sprach= und Schreibleſe=Unterricht im er=
Schuljahr als Einheit. Es wird gebeten, die Fibel „Deutſche
hend” mitzubringen.
Y, Lehrerbund, Kreis Darmſtadt.
Teilnahme am Gautag.
An dem am 1. u. 2. Juni ſtattfindenden Gautag der NSDAP.
en alle Mitglieder des NSLB. teilzunehmen, die zugleich Pg.
Alle Parteigenoſſen ſind verpflichtet, die Verſammlung in
Beſſunger Turnhalle am Samstag, dem 1. Juni, 17.30 Uhr,
ieſuchen, in der Gauobmann Pg. Ringshauſen und der
Direk=
der Hochſchule für Lehrerbildung, Dr. Ziegler über „
Wehr=
ghung im neuen Geiſte” ſprechen.
Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Tagung am 1. Juni 1935 der NSKOV. findet nicht, wie
ngeben, im Kronenbräukeller, ſondern im Haus der
Ar=
n1. Bismarckſtraße 19, ſtatt. An dieſer Tagung nehmen ſämt=
Ortsgruppen=Obmänner, Kaſſenverwalter, Stützpunktleiter
e Blockwarte teil. Die Tagung beginnt 17.30 Uhr und iſt nur
ſüAmtswalter und nicht für Mitglieder. Auch die
Fürſorge=
gen nehmen an dieſer Tagung teil.
Straßenbahntarif am Gautag.
Perſonen, die das Gautagsabzeichen tragen, erhalten
milligte Fahrt am 1. Juni ds. Js., ab 12 Uhr mittags, und
n2. Juni bis Betriebsſchluß gewährt. In der genannten Zeit
ien dieſe Perſonen im Bartarif für 10 Pfg. vier Teilſtrecken
giedert werden, ſo daß es dieſen möglich iſt von der Halte=
/ Schlachthof, Heinheimerſtraße, Orpheum, Ringſtraße,
Moos=
eitraße, Oſtbahnhof, Heidenreichſtraße, Böllenfalltor,
Lands=
utraße, Hauptbahnhof und Rodenſteinweg für 10 Pfg. bis zum
grum der Stadt befördert zu werden.
Weiterhin wird der beſtehende Uniformtarif für SA., SS.,
duſw., wonach dieſe werktags ab 18 Uhr und Sonntags bis
Bhr für 1 bis 6 Teilſtrecken 10 Pfg., über 6 Teilſtrecken 20 Pfg.
ehlen, von Samstag, 1. Juni, mittags 12 Uhr, bis zum
Be=
hiesſchluß am Sonntag, 2. Juni, ohne zeitliche Einſchränkung
ſügkeit haben.
Ausflugſonderzug in die Eifel
Mayen, Niedermendig und Maria Laach).
der Sonderzug der Reichsbahndirektion Mainz in die Eifel
ommenden Sonntag (2. Juni) findet viele Freunde, ſo daß
rtſam erſcheint, die Fahrkarten beizeiten zu löſen.
Nayen mit der ſagenumwobenen Genovevaburg, ſeinen
alter=
tiſnchen Stadttoren und Türmen und ſeinen maleriſchen
Win=
keſtwird den Teilnehmern eine Fülle von Anregungen geben.
Im Nachmittag beſteht Gelegenheit, nach Maria Laach zu
n und an der liturgiſchen Veſper teilzunehmen oder auch in
Alon zu bleiben und ſich an einer entzückenden Rundfahrt mit
Aluouſſen nach Schloß Bürxesheim—Maria Lanch und zurück
qNiedermendig zu beteiligen. Kein Teilnehmer wird die
bereuen.
Der Polizeiberichl.
ſerkehrsunfälle in Darmſtadt. Am 28. 5. 35, früh gegen
N, ereignete ſich in der Wendelſtadtſtraße, in der Nähe der
ſorenſchule, ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein
Motorrad=
ſchr aus Darmſtadt fuhr dortſelbſt eine ältere Frau an, die
wir beſagten Stelle die Straße überqueren wollte. Beide
Per=
ſiukamen am Boden zu liegen und mußten in ſchwer
verletz=
juſtande in das Stadtkrankenhaus verbracht werden. — Am
35 kam es gegen 11 Uhr zwiſchen einem Kraftwagen und
Kraftrad zu einem Verkehrsunfäll an der Straßenkreuzung
Gllminen= und Heinrichſtraße. Es entſtand nur Sachſchaden.
in gleichen Tage, gegen 20,10 Uhr, ereignete ſich noch ein
Ursunfall an der Straßenkreuzung Saalbau= und Heinrich=
Hier waren zwei Perſonenkraftwagen zuſammengeſtoßen.
Fahrzeuge wurden beſchädigt. — Am 31. 5. 35 ſtieß in
bidelberger Straße, Ecke der Feldſchneiſe (Eberſtädter
Villen=
che), ein Perſonenkraftwagen mit einem Laſtzug zuſam=
Es kam lediglich zu Sachſchaden.
iy Reh verurſacht Verkehrsunfall. Am 26. 5. 35 ſprang ein
egen einen auf der Autobahn von Frankfurt nach
Darm=
fahrenden Perſonenkraftwagen. Durch die in Trümmer
dem gehört die Koffertaſche? Am Samstag, dem 18. Mai
wurde in einer hieſigen Apotheke eine Koffertaſche mit dem
ſken abgegeben, daß ein neuer Reißverſchluß und zwei
Trag=
angefertigt ſeien. Die Reparatur würde 11 RM. koſten.
Empfänger iſt der Auftrag unbekannt. Eigentümer oder
Aiturgeſchäfte wollen ſich bei der Kriminalpolizei, Hügel=
31 /33, Zimmer 12, melden.
der hat die Täter beobachtet? In der Nacht zum 23. 5. 35
an den Häuſern der Hoffmannſtraße 6, 32 und 58 die
lleitungen herausgeriſſen und mitgenommen.
Sachdien=
ingaben, die vertraulich behandelt werden, erbittet das
kriminelpolizeiamt.
Die deutſcheArbeitsfront
Der Kreiswalter.
Amt für Volkswohlfahrt — NSD. Aerztebund.
Am Samstag, dem 1. Juni, findet im Reſtaurant Sitte,
Karl=
ſtraße 15 (Gelber Saal), abends 19.30 Uhr der General=
Mitgliederappell des NSD. Aerztebundes und der Aerzte
im Amt für Volksgeſundheit Gau Heſſen=Naſſau ſtatt. Anſchließend
Beſprechung der Referenten. Die Teilnahme an dieſer
Ta=
gung iſt Pflicht. Nur begründete ſchriftliche Entſchuldigungen
werden entgegengenommen.
Werkſpiel in der Werkhalle.
DAF. Anläßlich des Gautages wird in Darmſtadt am
Sonntag, dem 2. Juni, 18 Uhr, im
Lokomotiv=
ausbeſſerungswerk durch die NS. Gemeinſchaft „Kraft
durch Freude” ein Werkſpiel: „Hände her, Kameraden!“
aufgeführt. Das Werkſpiel bedient ſich der modernſten
Aus=
drucksmittel. Die Sprecher ſind vom Reichsſender Frankfurt,
außerdem wirkt die Tanzgruppe der Labanſchule in Frankfurt
mit. Das Ganze wird mit Muſik untermalt.
Seeliſche Konflikte und Auseinanderſetzungen, wie ſie dieſe
Dichtung zeichnet, wirken nur in einer Arbeitshalle, darum
fin=
det ihre Aufführung im Lokmotivausbeſſerungswerk ſtatt.
Kunſt und Arbeit, ihr Verhältnis zueinander bilden das
Pro=
blem des Dramas. Der Arbeitsmenſch ringt um ſeine
Anerken=
nung und um das Recht, teilzuhaben, an Kunſt und Kultur,
hineinwachſen zu können in das ſeeliſche und geiſtige Leben ſeines
Volkes. Der Kampf beginnt in der Zeit ſeeliſcher Zerriſſenheit
unſeres Volkes, und der Konflikt löſt ſich in der großen Idee der
Gemeinſchaft der Schaffenden, alſo des ganzen Volkes.
Gemein=
ſchaft verpflichtet auf wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiet, und
die gegenſeitigen Verpflichtungen betreffen den Geiſt der
Gemein=
ſchaft.
Kommt in die Sportkurſe der NSG. „Kraft durch Freude‟.
An jedem Tag der Woche finden Sportkurſe der NSG.
„Kraft durch Freude” ſtatt.
Beſorge Dir unſer koſtenloſes Sportprogramm. Es gibt Dir
genaue Auskunft über jede Sportkurs, Preis, Ort und Zeit.
Er=
wirb eine Jahresſportkarte, Sie koſtet nur 30 Pf., verſichert
Dich dafür aber bis zum 31. 3. 36 für alle unſere Sportkurſe.
Programm und Jahresſportkarte bei „Kraft durch Freude‟,
Bismarckſtraße 19 (Seitenbau).
Hrohe und gäunche Jagend
durch die NS.-Volkswohlfahrk.
Im herrlichen Buchenwald liegt bei Roßdorf ein
Uebungs=
lager der NSV. für Mädchen. Hier finden junge Menſchen
Er=
holung bei Spiel und ſportlicher Uebung, Erfriſchung an Geiſt
und Körper, und ſchließen ſich zuſammen zu echter Kameradſchaft.
Im luftigen Turntrikot, nicht in der üblichen Zivilkluft, bewegt
man ſich von fruh bis ſpät. Lachende Geſichter überall laſſen ſchon
außerlich erkennen, welche Stimmung dort herrſcht. Eine
Liege=
halle zum Ausruhen, Duſchen, die nach dem Waldlauf eine
will=
kommene Abkühlung ſind, ein idylliſch gelegener Teich, eine ſchöne
Spielwieſe, gymnaſtiſche Uebungen, ſinnvolle Spiele, Volkstänze,
Sing= und Sportübungen ſorgen für Abwechſelung der Kleinen,
damit ſie geſtählt wieder nach Hauſe kommen, um ihren nicht
ge=
rade kleinen Pflichten in Schule und NS.=Jugendorganiſationen
voll und ganz genügen zu können. Die Mädels erhalten dort
eine körperliche und geiſtige Auffriſchung, die ſie für ſpäter
mög=
lichen machen, als geſunde Frau erſte Dienerin des Staates und
der Bewegung zu ſein. Die Eltern brauchen ſich um die
Zu=
kunft ihrer jungen Gören nicht zu ſorgen, ſie ſind unter guter
Obhut und ſorgſamer Betreuung gut aufgehoben.
Volksgenoſſe, ſieh Dir das Bild an, frohe Jugend lachende
Geſichter! Willſt Du nicht, daß das bisher auf dieſem Gebiet der
Jugendertüchtigung Geleiſtete weiter ausgebaut wird? Haſt Du
nicht Freude an dieſer für die Zukunft unſeres Volkes ſo
wert=
vollen ſozialen Arbeit? Dann werde Mitglied der NS.=
Volkswohlfahrt und ſpende für das Hilfswerk
Mutter und Kind”, Konto 5990 bei der Städtiſchen
Spar=
kaſſe und Poſtſcheckkonto 8801 Frankfurt a. M.
GeſundeMükker, geſunde Kindererſtrebt
das Hilfswerk „Mutker und Kind”!
Spenden erbitten wir auf das Konto der
Kreisamts=
leitung des Amtes für Volkswohlfahrt Nr. 5990 bei
der Städtiſchen Sparkaſſe und auf das Poſtſcheckkonto
Nr. 8801 Frankfurt a. M.
Aerzklicher Sonnkagsdienſt.
Der Sonntagsdienſt reicht von Samstag
mittag’ 2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr. Der Arzt ſoll
am Wochenende nicht ohne dringenden Grund beanſprucht
wer=
den, denn er bedarf dieſer Freizeit zur Ruhe und Fortbildung,
um die Leiſtungsfähigkeit in ſeinem Beruf zu ſteigern.
Man verlange daher die Hilfe des Arztes nur in wirklichen
Notfällen — zuerſt die Hilfe des Hausarztes — nur in ſeiner
Abweſenheit die Hilfe des Arztes vom Sonntagsdienſt.
Sonntags=
dienſt haben am Sonntag, dem 2. Juni: Dr. med.
Mo=
rian, Rheinſtraße 29, Telephon 3226; Dr. med. Sachs;
Hügel=
ſtraße 41, Telephon 726; Frl. Dr. Vaubel, Heinrichſtraße 100,
Telephon 1645.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließen=
den Woche vom 2. bis 9. Juni: die Löwenapotheke,
Ballon=
platz 11, und die Adlerapotheke, Wilhelminenplatz 17. Der
Nachtdienſt wechſelt am Samstag abend, ſo daß die Apotheke,
welche den Sonntagsdienſt hat, ſchon in der vorhergehenden
Nacht den Nachtdienſt verſieht.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
* Reſi=Theater: „Ein falſcher Fuffziger”.
Der falſche Fuffziger macht einen ſehr intereſſanten und
aben=
teuerlichen Weg durch viele, viele Hände; er erlebt nicht nur
allerlei Schickſale, ſondern ſetzt auch ſelbſt Schickſale in Bewegung.
Und Carl Boeſe, der in dieſem Film Regie geführt hat, hat
es fertig gebracht, daß keinen einzigen Augenblick unſer
Inter=
eſſe an dem Weg des falſchen Fuffzigers erlahmt. Die Szenen
wickeln ſich nicht nur ſehr flott, ſondern vor allem auch in ihrer
Aufeinanderfolge ganz logiſch ab, ſo daß wir nachher durchaus
imſtande ſind, den Weg des falſchen Fuffzigers nachzuzeichnen, ſo
gewunden er auch war. Und dabei iſt jede Szene mit einer
ſeltenen Sorgfalt durchgeſtaltet, ſowohl ſchauſpieleriſch als auch
hindurchrettet und uns herzlich lachen läßt. Theo Lingen in
einer glücklichen Abwandlung ſeiner ſonſt ewig gleichen Rollen,
und Adele Sandrock, nur kurz, aber eindrucksvoll
auftau=
chend, ſind ebenfalls aufgeboten. Außerdem nennt der
Perſonen=
zettel eine Reihe der bekannteſten Namen: Georg Alexander,
Hilde Hildebrand, Max Gülſtorff u. a. ſind beſchäftigt
und alle gleicherweiſe ausgezeichnet. Kurz, der Film bietet
Ge=
währ für gute Unterhaltung.
— Reſi=Theater zeigt die luſtige Erſtaufführung „Ein
fal=
ſcher Fuffziger” mit Lucie Engliſch, Theo Lingen, Adele
Sandrock, Georg Alexander, Hilde Hildebrand.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Drag.
23, Hauptgruppe Darmſtadt. Wegen des
Gaupartei=
tages fällt die Juni=Verſammlung aus. Nachſte Verſammlung
am 6. Juli, punktlich 21 Uhr.
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Zur
Be=
erdigung des verſtorbenen Militärfliegers Erich Greilich, Sohn
unſeres Kameraden Georg Greilich, treten die Kameraden um
2.45 Uhr am Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße mit
Leibgardiſtenmütze an.
Kameradſchaft Haſſia. Am Montag, dem 3. Juni
dieſes Jahres, abends 8 Uhr, findet im Reſtaurant Fürſtenſaal,
Grafenſtraße, bei Kamerad Chriſt ein Kameradſchaftsabend des
Sturmes 1/1 der SAL. mit zwei Tonfilmen aus dem
Soldaten=
leben ſtatt. Kamerad Krömmelbein gibt hierzu die
Erläuterun=
gen. Unkoſtenzuſchuß pro Perſon 15 Pf. Die Kameraden unſerer
Kameradſchaft, die nicht der SAL. angehören, ſind eingeladen.
Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet.
Reichstreubund ehem. Berufsſoldaten,
Orts=
gruppe Darmſtadt. Die Ortsgruppe tritt zu der heute auf
dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße ſtattfindenden
Beerdigung des Fliegers Greilich um 14,45 Uhr am Eingang des
Friedhofs an.
Verein ehem. 117er Darmſtadt. Mit Rückſicht auf
den Gauparteitag der NSDAP. fällt unſere
Mitgliederverſamm=
lung am Samstag, dem 1. Juni, aus.
Städtiſcher Saalbau (großer Saal). Sonntag abend
fröhliches Volksfeſt bei Konzert und Tanz
Eudwigstr. 13
Darmstadt
gstr. 13
A.
Seite 8 — Nr. 149
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 31. Mai. Himmelfahrtstag. Wie
all=
jährlich, unternahmen auch geſtern wieder unſere Einwohner
Aus=
flüge in die nähere und weitere Umgebung, ſo daß der Ort in
den Morgenſtunden ein äußerſt ruhiges Bild zeigte. Zu Fuß, zu
Fahrrad uſw. zogen groß und klein hinaus ins friſche Grün des
Waldes. Im Walde und beſonders im Park wimmelte es von
Na=
turfreunden. Der Turnverein, zog in den frühen
Morgen=
ſtunden unter Vorantritt des Spielmannszuges mit klingendem
Spiel hinaus, um nach gemütlichem Spaziergang den alten
Raſt=
platz Ecke Prinzenſchneiſe und Heuwieſenweg aufzuſuchen, wo ſich
das an ſolchen Tagen übliche Leben und Treiben anſchloß. Für
das leibliche Wohl ſorgten Vereinswirt, Metzger und Bäcker. Erſt
gegen 3 Uhr nachmittags wurde der Rückmarſch angetreten. Andere
hieſige Vereine unternahmen Spaziergänge und hielten dann in
Gaſthäuſern Einkehr, wo ſich einige gemütliche Stunden
anſchloſ=
ſen. So nahm dieſer Tag den gewohnten Verlauf. —
Kinder=
landverſchickung der NS.=Volkswohlfahrt. Am
kommenden Dienstag werden in unſerem Orte etwa 33
erholungs=
bedürftige Kinder aus Kurheſſen zu einem Ferienaufenthalt
ein=
treffen, die im Rahmen der Kinderlandverſchickung in den zu
die=
ſem Zwecke zur Verfügung geſtellten Pflegeſtellen untergebracht
werden. — Autobusfahrt. In ſtattlicher Zahl unternahmen
die Schulkameradinnen und =kameraden des Jahrgangs 1894 mit
ihren Angehörigen einen Autobusausflug. Die Fahrt führte die
frohgeſtimmten Teilnehmer über Darmſtadt, Eberſtadt, Bickenbach,
Auerbach, Bensheim, Heppenheim, durch das Kirchhäuſer Tal nach
Fürth und von hier nach kurzer Frühſtücksraſt durch das
Marbach=
tal uſw. nach Erbach. Nach dem Mittageſſen wurden das
Städt=
chen und das Schloß beſichtigt. Die Rückfahrt führte über
Michel=
ſtadt (Beſichtigung alles Sehenswerten), Bad König uſw., und
zu=
frieden von dem Geſchauten langten die Teilnehmer wohlbehalten
im Heimatorte an.
J. Griesheim, 29. Mai. Turnerſchaft Griesheim.
Um Geſelligkeit und Gemeinſchaftsſinn zu pflegen, hatte die
Tur=
nerſchaft zu einem Kameradſchaftsabend in den „Darmſtädter Hof”
eingeladen. Nach dem Geſang des Liedes „Ich hab mich ergeben”
begrüßte Turner Kunz die Verſammelten und betonte die
Bedeu=
tung und den Wert ſolcher Veranſtaltungen in der Deutſchen
Tur=
nerſchaft. Dann hielt Kamerad Adam Heid einen ſpannenden,
lehrreichen Lichtbildervortrag über ſeine Erlebniſſe in Tſingtau
und in der japaniſchen Gefangenſchaft, 1914 bis 1920. Die Worte
und Bilder beleuchteten deutlich und aufſchlußreich die
Verhält=
niſſe in China und Japan, zeigten aber auch, wie Turnen und
Sport kräftig und geſund erhält, Leib und Seele ſtärkt und über
die Einförmigkeit im Leben der Kriegsgefangenſchaft
hinweghel=
fen kann.
Ek. Pfungſtadt, 31. Mai. Flaggenweihe und
Ska=
gerrakfeier der Marine=Kameradſchaft. Den
Vorabend der 19jährigen Wiederkehr der Welt größter Seeſchlacht
— der Schlacht am Skagerrak — hatten die hieſigen Marine=
Kameraden gewählt, um ihre Kameradſchaftsflagge zu weihen
und damit der Oeffentlichkeit zu übergeben. Da man der Feier
den zu dieſen Veranſtaltungen üblichen großen Rahmen nicht
geben wollte, hatte man ſich entſchloſſen, im Vereinslokal „Zum
deutſchen Haus”, bei Kamerad Wacker, im engeren Kreiſe die
Flaggenweihe vorzunehmen. Es iſt der Marine=Kam. als Ehre
anzurechnen, daß der Gauſtab mit ſeinem Führer Kapitänleutn.
Kraus perſönlich erſchien, eine Anſprache hielt und den
eigent=
lichen Weiheakt vornahm. Hierzu war der Garten in den Farben
des neuen Deutſchland feſtlich geſchmückt worden. Die Flagge der
ehemaligen Kriegsmarine wehte an verſchiedenen Stöcken. Die
Feier wurde mit der Flaggenparade an einem eigens dazu
auf=
geſtellten größeren Stock eingeleitet. Beſondere Erwähnung
ver=
dient die muſikaliſche Umrahmung, die auf Marinemärſche und
=Lieder eingeſtellt war, wie das „Flaggenlied” zum Weiheakt
und das „Seemannslos” zur Totenehrung. Letzteres hinterließ
nachhaltigen Eindruck. Zur Skagerrakfeier ſprach Kam. und
Teilnehmer Preißmann in einer größer angelegten Rede.
Als Zeichen der kameradſchaftlichen Zuſammenarbeit in beſtem
Einvernehmen muß die Unterſtützung des Ortsvereins der
Solda=
ten, Krieger= und Militärverein angeſprochen werden, das ſeinen
beſonderen Ausdruck in der Anſprache ſeines Führers Peter
See=
ger III. fand. Aber auch der Ortsgruppenleiter der NSDAP.,
Pg. Gräff, hat ſich ſchon immer für Marinefragen ſehr
inter=
eſſiert und brachte dies in warmen Worten zum Ausdruck. Im
früheren linksradikalen Lager war einſt propagiert worden:
Zu=
erſt Brot, dann Panzerkreuzer. Dagegen ſtellte er feſt, daß das
Brot, das wir eſſen wollen, geſchützt ſein muß. Dann wird es
nicht mehr das ſchlechte Brot der Nachkriegsjahre, ſondern es wird
ein gutes Brot ſein. — Marinefläggen haben ſchon manchen
Sturm und manches Gewitter erlebt. Das geſtern an der
Berg=
ſtraße niedergehende hat die Veranſtaltung nicht verſchont.
Trotz=
dem blieb man im Kam.=Lokal noch einige Stunden bei
vorherr=
ſchendem Marinegeiſt gemütlich beiſammen.
Dd. Traiſa, 31. Mai. Fertigſtellung des
Schwimm=
badneubaues. Ein großes Werk neuer Aufbquarbeit iſt in
unſerer Gemeinde geſchaffen. Inmitten eines von herrlichen
Wäl=
dern eingeſchloſſenen grünen Wieſentales, am Rande des Ortes,
liegt das jetzt fertiggeſtellte Gemeindeſchwimmbad. Durch ſeine
landſchaftliche Schönheit überraſcht es den Beſucher. So ſtellt
das Bad eine weitere Bereicherung der ſchönen Umgebung
Darm=
ſtadts dar, und auch den Städtern, die auf ſchönen Waldwegen
das Bad erreichen können, iſt Gelegenheit geboten, in ſtaubfreier
Lage, fern vom lauten Getöſe des Verkehrs, ſich zu erholen. Helles,
reines Quellwaſſer füllt das Betonbecken, das auch auf der Sohle
einen Betonglattſtrich trägt, und ſomit eine Verunreinigung des
Waſſers von Grund auf vermeidet und ſomit jederzeit ein
er=
friſchendes Bad gewährleiſtet. Beſonderer Wert wurde auf
Sau=
berkeit, Bequemlichkeit, Gelegenheit für Luft= und Sonnenbäder,
Brauſen, Umkleideräume und Parkplatz gelegt, ſo daß das Bad
den heutigen Anſprüchen in weiteſtem Maße Rechnung trägt. Für
die Kinder iſt ein geräumiges Planſchbecken eingerichtet, auch für
Sand= und Spielplätze iſt beſtens geſorgt. Groß und klein werden
eine Stätte finden, die Erholung und Erfriſchung nach der Arbeit
bietet, und dem Schwimmer wird die ca. 50 Mtr. lange
Schwimm=
bahn Gelegenheit geben, ſeine ſportlichen Fähigkeiten zu
ent=
wickeln. Das Bad, das in den nächſten Tagen eröffnet werden ſoll.
wird bei niedrigen Eintrittspreiſen jedem Volksgenoſſen den
Be=
ſuch ermöglichen, und wir möchten ſchon jetzt alle auffordern, dieſe
Bade= und Erholungsſtätte recht fleißig zu beſuchen, das durch den
Fleiß Vieler für das Gemeinſchaftswerk erbaut wurde, um den
Alten eine Stätte der Erholung, den Jungen aber eine
Gelegen=
heit zur körperlichen Ertüchtigung zu geben.
Traiſa, 31. Mai. Dienstag, den 4. Juni, findet die
Monats=
verſammlung des Obſt= und Gartenbauvereins ſtatt.
Ein Vortrag über die Wühlmaus iſt das Hauptthema, und da
außerdem noch andere wichtige Punkte (Ausflug u. a.) beſprochen
werden müſſen, ſo iſt zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder
un=
bedingt erforderlich.
Dd. Traiſa, 31. Mai. Der in früheren Jahren übliche
Aus=
flug zum „Traſer Himmelfahrtstag” fand geſtern wieder ſtarke
Beteiligung. Schon in den früheſten Morgenſtunden ſetzte
lebhaf=
ter Verkehr ein. Am Mittag kamen größere Geſellſchaften und
Vereine, um einige frohe Stunden in unſerem ſchönen Ort zu
ver=
bringen. Leider ſetzte dann ein heftiges Gewitter ein, das ſo viel /
Regen brachte und die Straßen zu kleinen Bächen verwandelte.
G. Ober=Ramſtadt, 31. Mai. Eröffnung des
Schwimm=
bades. Das hieſige, am Ortsausgang bei der Helgertsmühle
ge=
legene, im Jahre 1927 erbaute Schwimmbad, hat dieſer Tage für
die diesjährige Badeſaiſon ſeine Pforten geöffnet. Schon ſeit
Wochen hat man unermüdlich gearbeitet und am Bad bzw. ſeinen
Anlagen wiederum merkliche Verbeſſerungen getroffen. So wurde
beiſpielsweiſe die ſeitherige Maſſenkabine für Männliche abgeteilt
in eine ſolche für Jugendliche und Erwachſene. Ebenſo wurde die
Maſſenkabine ſür Frauen in ſolche für Jugendliche und
Erwach=
ſene getrennt. Auch die Benützung der Brauſen wurde
annehm=
licher geſtaltet. Weiter hat man aus Zweckmäßigkeitsgründen die
Turn= und Sportgeräte jetzt mehr auf einen Platz
zuſammenge=
bracht. Herrliche Hainbuchenhecken, Blumenſtauden, Buſchroſen
und friſchgrüne Birken geben dem Schwimmbecken, das Dank einer
gerade in dieſem Jahr ausgezeichneten Friſchwaſſerzufuhr ſtets
ſauberes, klares Waſſer enthält, eine wunderbare Umrahmung. —
Waldgottesdienſt. Eine Stunde innerer Erbauung bot für
alle Teilnehmer auch in dieſem Jahre der am
Himmelfahrtstag=
morgen im Forſtort „Silberberg” abgehaltene Waldgottesdienſt.
Wieder zog unter den Marſchweiſen des Poſaunenchors eine
ſtatt=
liche Zahl von Volksgenoſſen zum Walde, wo unſer Ortsgeiſtlicher,
Pg. Pfarrer Nürnberger, dieſer Andachtsſtunde in Gottes freier
Natur mit einer tiefgründenden, eindringlichen Predigt eine
be=
ſondere Weihe gab. Hierbei wirkte der Poſaunenchor mit, der dann
die Gottesdienſtteilnehmer mit Muſik wieder in den Ort
zurück=
geleitete.
Samstag, 1. Juni 1935.
Das Alkrheinfeſt in beſter Vorbereikung
Wie bereits mitgeteilt, findet am Sonntag, den 23. Juni, in
Erfelden die Taufe von 4 Jugendmannſchaftsbooten (ſogenannte
Zehnerkanadier) der Darmſtädter Kanuſport treibenden Vereine
ſtatt, die Reichsſtatthalter und Gauleiter
Spren=
ger perſönlich vornehmen wird.
Dieſe Veranſtaltung iſt gleichzeitig mit der diesjährigen
Alt=
rhein=Regatta verbunden, bei der als Rahmenprogramm
zahl=
reiche waſſerſportliche und turneriſche Vorführungen gezeigt
werden.
Eine leichtathletiſche Staffel von Darmſtadt nach Erfelden
wird hierbei die Taufurkunden vom Woog nach dem Altrhein
bringen.
Als Auftakt zum Feſttag wird die Kreisleitung der NSDAP.
am Vorabend zum 23. Juni eine gemeinſame Sonnenwendfeier
der Ortsgruppen Erfelden, Goddelau, Stockſtadt, Biebesheim uſw.
durchführen, an denen die Parteiorganiſationen ſowie die Turn=
und Sportvereine einſchließlich der Paddler teilnehmen.
Dieſe Sonnenwendfeier ſoll mit einem Fackelzug
einge=
leitet werden und mit einer bengaliſchen Beleuchtung
des Altrheinufers enden.
An beiden Tagen iſt das geſamte Muſikkorps der
Landespolizeigruppe Darmſtadt unter Leitung von
Obermuſikmeiſter Buslau in Erfelden zu Gaſt und wird alle
Veranſtaltungen muſikaliſch umrahmen.
Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß Erfelden am 22. und
23. Juni nicht nur im Zeichen des Waſſerſportes ſtehen wird,
ſondern eine Veranſtaltung erhält, die an Bedeutung weit über
den engeren Rahmen der Gemeinde hinausgeht.
Die Vorbereitungen hierzu ſind im vollen Gange. Am
ver=
gangenen Montag hat im Deutſchen Haus zu Erfelden eine
Be=
ſprechung ſtattgefunden, an der neben den Vertretern des
Reichs=
bundes für Leibesübungen auch die Vertreter der PO., SA..
Ver=
eine aus Erfelden, Goddelau, Stockſtadt uſw. teilgenommen haben.
Die Sitzung leitete der Kreisfachamtsleiter für Kanuſport, Dr.
Rechel=Darmſtadt, der auch mit der organiſatoriſchen
Durchführung der Veranſtaltungen am Feſtſonntag beauftragt iſt.
Direktor Löwer vom ſtaatlichen Turn= und Sportamt
zu Darmſtadt ſowie Kreisleiter Stavinoga, Groß=
Gerau, wohnten ebenfalls dieſer Beſprechung bei.
Das endgültige Programm wird in aller Kürze veröffentlicht
werden.
Für die Darmſtädter Paddler ſind die Veranſtaltungen am
22. und 23. Juni in Erfelden von beſonderem Intereſſe, ſind die
Kanuſportler doch mit die Hauptträger des ganzen Programms.
Es wird deshalb empfohlen, daß ſich jetzt ſchon alle Paddler,
einerlei ob ſie einem Verein angehören oder nicht, auf das
Alt=
rheinfeſt konzentrieren und dadurch beitragen, dieſe Veranſtaltung
zu einer Großkundgebung für den Kanuſport zu geſtalten.
Nähere Mitteilungen erfolgen noch an dieſer Stelle.
f. Roßdorf, 31. Mai. Feldbereinigung. Die
Verſamm=
lung der Grundſtückseigentümer im Gaſthaus „Zur Sonne” war
von 181 Abſtimmungsberechtigten beſucht. Es war über die
Auf=
bringung der Feldbereinigungskoſten, zu beſchließen. Der
Feld=
bereinigungskommiſſar, Oberregierungsrat Dr. Andres, gab in
eingehender Weiſe Aufſchluß über den Stand des Verfahrens und
bezifferte die vorausſichtliche Höhe der Feldbereinigungskoſten auf
244 000 RM. Insgeſamt werden 856 Hektar bereinigt, davon ſind
780 Hektar Kulturland. Zur Deckung der Koſten wurden folgende
Beſchlüſſe gefaßt: 1. Von den in der Gemarkung gelegenen
Grund=
ſtücken jedes beteiligten Grundſtückseigentümers, ſoll ein
Land=
abzug von 2 Prozent für Maſſeland erfolgen. Aus dem Verkauf
dieſes Maſſelandes ſind bei einem vorgeſehenen Durchſchnittserlös
von 700 RM. je Morgen insgeſamt rund 75 000 RM. zu
erwar=
ten. 2. Die Bonitätskoſten infolge durchgeführter
Drainagearbei=
ten werden mit 38 750 RM. veranſchlagt. 3. Die hiernach noch
un=
gedeckten Koſten in Höhe von 108 000 RM. ſollen auf die
Grund=
ſtückseigentümer nach Maßgabe des Flächeninhalts ihres
Grund=
beſitzes umgelegt werden und dürften etwa 40 RM. je Morgen
betragen. Die Erhebung dieſer Umlage ſoll auf längere Jahre
hinaus verteilt werden.
„Im Sommer kühlt er;
im Winter wärmt er!“
ſagt der Lokomotivführer Oſtmeier aus Bebra, auch einer,
der auf den Kathreiner ſchwört. „Bei mir auf der Lok geht
der Kathreiner nicht aus. Iſt keiner mehr da, wird gleich neu
gekocht!”
1 4720
Fb. Groß=Zimmern, 29. Mai. Kameradſchaftsabend
der Kriegerkameradſchaft Haſſia. In ſeiner
Be=
grüßungsanſprache ging Dr. Fritſch auf das Ziel und den Zweck
dieſer Kameradſchaftsabende ein. Sie dienen nicht nur dazu, die
Kameradſchaft zu pflegen, ſondern auch vor allem dazu, die
natio=
nalſozialiſtiſche Weltanſchauung zu vertiefen. Im weiteren
Ver=
lauf des Abends wurden ſodann noch einige geſchäftliche
Ange=
legenheiten erledigt, insbeſondere wurde beſchloſſen, an dem 60 Stiftungsfeſt der Kriegerkameradſchaft Beerfelden
teil=
unehmen. Auch über die Teilnahme an dem Reichskriegertag in
Kaſſel wurde geſprochen, jedoch ſteht noch nicht feſt, ob ſich einige
Kameraden daran beteiligen. — Noch gut abgelaufen. In
der Dieburgerſtraße, war ein Arbeiter der Heag damit beſchäftigt.
die Maſten zu ſtreichen. Dabei kam er der Starkſtromleitung zu
nahe, und blieb mit beiden Händen daran hängen. Mit leichten
Brandwunden an den Händen ſtürzte er vom Maſt herunter,
hne ſich eine weitere Verletzung zuzuziehen.
Ey. Eppertshauſen, 28. Mai. Vom Turnverein. Als
Auftakt zur Reichsſportwerbewoche fand in der
renovier=
ten Turnhalle das Anturnen des hieſigen Turnvereins ſtatt. Am
Vormittag wurden die volkstümlichen Kämpfe abgewickelt, während
am Nachmittag ein Gerätemannſchaftskampf zwiſchen Turnverein
Hauſen—Münſter und Eppertshauſen ſtattfand. Vor Beginn des
Wettkampfes fand ein Werbemarſch durch die Ortsſtraßen nach der
Turnhalle ſtatt. Dortſelbſt hatten ſich zahlreiche Turn= und
Sport=
freunde eingefunden, ſo daß die Halle bis auf den letzten Platz
ge=
füllt war. Nach Begrüßung durch den Vereinsführer Gotthold,
übernahm Kreismännerturnwart Heinz=Dietesheim die Leitung
des Mannſchaftskampfes. Aus dem Kampfe, der ſich in echt
turne=
riſchem Geiſte abwickelte und manch ſchöne Uebungsformen des
Zunſtturnens zeigte, ging Turnverein Hauſen zum drittenmal
mit 615 Punkten als Sieger hervor, vor Münſter mit 579 Punkten
und Eppertshauſen mit 530 Punkten.
— Hirſchhorn, 31. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
28. Mai 1,66 Meter, am 29. Mai 1,64 Meter.
— Gernsheim, 31. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
29. Mai 1,30 Meter, am 30. Mai 135 Meter.
Eine Reichshandwerksmeiſterlade.
Feierliche Ueberreichung auf dem Reichshandwerkertag
in Frankfurt a. M.
Es iſt ſtets ein erhebender Augenblick, wenn vor geöffne=
Innungslade Lehrlinge und Geſellen nach altem Brauch frr
geſprochen werden. Dieſe wunderſchöne Sitte wird auf dr
Reichshandwerkertag in Frankfurt a. M. in einer beſonde=
Veranſtaltung am Sonntag, dem 16. Juni, auch von der Rei/o
führung des deutſchen Handwerks übernommen werden. In eif=
Feierſtunde wird dem Reichshandwerksmeiſter und
Reu=
betriebsgemeinſchaftsleiter W. G. Schmidt von 1000
wands=
den Handwerksgeſellen eine „Reichshandwerksmeiſterlade
übl=
geben werden.
Dieſe Lade wird zurzeit von beſten Handwerksmeiſtern
Kirſchbaumholz hergeſtellt. Mi= drei verſchiedenen Schlüſſeln.
auf den Dreiklang Meiſter, Geſelle und Lehrling hindeuten. Tüu
nen die zwei Flügeltüren der Lade geöffnet werden. Man fü
Ofte
Neben der kürzlich
ver-
öffentlichten
Holspla-
kette, die als allgemeines
Abzeichen während des
Reichshandwerkertages
zu tragen ist, hat die
Reichsbetriebsgemein-
schaft Handwerk in der
Deutschen Arbeitsfront
eine besondere
Fest-
plakette (siehe
ne-
benstehende vergrößerte
Abbildung) für die
Teil-
nehmer an den
Veran-
staltungen in Frankfurt
a. M. geschaffen. Diese
Festplakette aus Metall
stellt sumbolisch die
Verbundenheit zwischen
Handwerk und Volk
dar; ihr liegt dasselbe
Motiv zugrunde, wie dem
bekannten Werbeplakat „Deine Hand dem
Handwerk”, das auch in diesem Jahr während
des Reichshandwerkertages, der seinen
Höhe-
punkt am I5. und 16. Juni in Frankfurt a. M.
findet, die Oeifentlichkeit zur
Gemeinschafts-
a beit mit dem Handwerk aufrufen wird.
ersheims.
Uhr:
Pfarrei
orm. 9,3
ſienſt.
Rte
derg
ſtih.
1— Borm. 11,15 Uhr
bends 8 Uhr: Betſtund
An Aen
Statt Kar
lietliche Geburt el
ites-Dieter-Zeie
ktesessor A. Berin
geb. Kor
instadt, Allcchos
Buikesuade 13
Himme
dann das mit Intarſien geſchmückte Innere. Die Reichsh.
werksmeiſterlade birgt verſchiedene Sinnbilder des deut :0
Handwerks, die bei bedeutſamen Anläſſen in Gebrauch gemtMiglückſiche Geburt ei
men werden. Aus beſter deutſcher Silberſchmiedearbeit beſtih,
die Tiſchglocke, der Ehrenpokal und drei Leuchter.
In Zukunft kündet der herrliche Klang der Glocke feieril
Handlungen an, die der Reichshandwerksmeiſter und Reh
betriebsgemeinſchaftsleiter vornimmt. Vor der geöffneten
werden die Leuchter, deren Sockel mit großen deutſchen Buchſt
die Bezeichnung „Meiſter, Geſelle, Lehrling” tragen, aufgeſ
Den Rand der Glocke ſchmückt in gleicher Schriftart der Oſch
„Deine Hand dem Handwerk”
Der eindrucksvollſte der Gegenſtände iſt der Ehrenpokall /üheim 6. Darmſtiadt
iſt ebenfalls ganz aus Silber. Drei großlinig entworfene Qn
mente, wieder auf den Dreiklang hinweiſend, beſtehen au
ſieben Blättern. Dieſe Zahl ſieben ſymboliſiert die deuſſ=
Meiſterwürde. Ueber dem Blattſchmuck trägt der Pokal 9
herrlichen Spruch aus Richard Wagners Oper „Die Meiſterſä4 hre
Vermählun=
von Nürnberg”: „Was deutſch und echt, wüßt keiner mehr, LI.
nicht in deutſcher Meiſter Ehr”. Bei der Ernennung von ReX
und Landesmeiſtern und hohen Ehrenmeiſtern wird der Poke/ / Meifſ(
Gebrauch genommen.
Ein Sonderfach der Reichshandwerksmeiſterlade dient
Aufbewahrungsort der goldenen
Reichshandwerksmeiſterkette-
bekanntlich vom verſtorbenen Reichspräſidenten von Hindemihe
kurz vor ſeinem Ableben verliehen worden iſt. Weiter dien / Kc.m
Reichshandwerksmeiſterlade zur Aufbewahrung des großen gu
nen Buches des deutſchen Handwerks.
Alle Amtshandlungen vor offener Reichshandwerksme
lade ſind in Zukunft für das deutſche Handwerk bindend und ve
pflichtend. Vor ihr erfolgen auch z. B. die hauptſächlichſtemll.
nennungen und Vereidigungen.
S Mleute Adam Roßn
ging, Heidelberger
Geſtorbe
Babenhauſen, 28. Mai. Aerztewechſel. Die P=Wa Nonat beide
ihr=
des Herrn Dr. med. Wirth, der nach Eberſtadt überſiedelte
hier Herr Dr. med. R. Bühring übernommen. — Der Eif
bahnverein für Babenhauſen und Umgegend machte 1,
Sonntag, unter Mitwirkung der hieſigen Fliegerkapelle, ſeih
diesjährigen Ausflug nach Amorbach. Höchſt befriedigt von Rut, Großer
Frd=
wohlgelungenen Verlauf und Erleben, kehrten die vielen Teiun Awer, 78
Jahr=
mer am Abend mit dem Sonderzug zurück. — Das Auftre
er Mroline He
eines gefährlichen Spargelſchädlings iſt hic !/ Mwe des Mal
letzter Zeit feſtgeſtellt worden. Es handelt ſich um dunkelgAu
Mchring, geb. Mo
Raupen, die an der Erdoberfläche ſich aufhalten und von d. chuts 50 Johr=
Spargelſpitzen anfreſſen. Die Beſitzer von Spargelkulturen /00 ho
t. Anna
von der Bürgermeiſterei aufgefordert worden, die Raupen Alpy Ehefrou
d=
ſuchen und zu vernichten. Weitere Bekämpfungsmaßnahmend
De Eih U.
in Ausſicht geſtellt.
Re uech, 7 Jhre.
Cd. Michelſtadt, 31. Mai. Die beiden hieſigen Radfah Gslächert,
Eri=
vereine hatten ſich geſtern zu einer Werbeveranſtaltun=
Trg.
ſammengefunden. Am frühen Morgen fand ein Straßenrerma
über 30 Kilometer ſtatt, bei dem bei guter Beteiligung ganzaA
Zeiten gefahren wurden. Für den Nachmittag war ein
haltiges Programm, das ſich im Stadion abwickeln ſollte,
geſehen, doch machte leider das geſtrige Unwetter der intere
ten Veranſtaltung ein frühes Ende. Unter Beteiligung der
fahrervereine bzw. Abordnungen derſelben aus dem
Mümlii=
ging es nach einer Werbefahrt durch die Straßen der Stadt!
dem Stadion. Dort konnte gerade noch ein Bahnrennen 4.1 werden, dann öffnete der Himmel die Schleuſem!
machte der Austragung der Wettkämpfe im Freien ein
Enge-
vorgeſehenen Radballſpiele fanden dann im Saalbau Pfan
— Einen nicht geringen Schrecken erfuhren geſtern einige
nehmer an einer Beerdigung. Man war gerade auf dem 2
weg, als kurz vor dem Friedhof der Blitz einſchlug.
Gruppe von vier Perſonen wurde — jedenfalls durch den
druck — zu Boden geworfen. Glücklicherweiſe kamen dieſe
äußeren Verletzungen davon, ſoweit ſich bis jetzt feſtſtellen iie
m. Beerfelden, 31. Mai. Der Großkaliber=Schun.
verein Beerfelden ſchloß am Sonntag ſein Frühjahrsprels
ßen ab mit ſehr guten Erfolgen in bezug auf Beteiligung=
Leiſtungen. Auf allen Ständen war die Konkurrenz eine 1.
tende, und groß war die Zahl der Sieger. Auf Stand 1/0 4
Freihand, errangen: 1. Preis G. Schmucker=Ober=Moſſau
H. Schneider=Darmſtadt, 3. Pr. Hch. Weber=Beerfelden, 4.
Siefert=Beerfelden. Tabellenpreis: G. Schmucker=Ober=)"
Auf Scheibe 175 Meter, Auflage, entfielen: 15 Preiſe, dar
1. Pr. K. Lang=Beerfelden, 2. Pr. H. Weber=Beerfelden w
G. Schmucker=Ober=Moſſau. 4. Pr. H. Schneider=Darmſtädt.
W. Siefert=Beerfelden. Auf laufendes Wild (Keilerſcheide
Meter, erhielt den Preis G. Schmucker=Ober=Moſſau. Aul *
kaliber=Scheibe, 50 Meter, entfielen 10 Preiſe, darunte.
H. Schneider=Darmſtadt, 2. Pr. K. Lang=Beerfelden, 3. 2"
mann=Ober=Moſſau, 4. Pr. G. Schmucker=Ober=Moſſauu 9. *
Maurer=Beerfelden; den Tabellenpreis errang H. 2i
Darmſtadt mit 168 Ringen.
Bb. Bensheim, 31. Mai. Geſtern nachmittag 3 Uhr *
hierſelbſt auf dem früher aus einem wahren Schutthſt.
ſtehenden Platz „An der Stadtmühle”, die von dem Dii
Tilmann Zobel in Auerbach geſchaffene Figur der „.."
Benſem” bei einer kleinen Feier enthüllt. Die Diis
Figur, die auf das bekannte Lokalwort „Hinnerum wie.d"
vun Benſem” anſpielt, krönt einen hübſchen, in Klinl..""
ührten Brunnen, der inmitten dieſes durch Anlagen geſch.
Platzes Aufſtellung gefunden hat. Der Feier, bei dei Di
meiſter Kreisleiter Brückmann und Beigeordneter Stol."
chen hielten, wohnten viele Bensheimer bei.
zastag, 1. Juni 1935
Hiechniche Kaurichten.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 1. Juni.
lan meskirche, Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre des Nordbezirks in der Kirche, Pfarrer
„ſcherhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre.
mger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7,30 Uhr: Chriſtenlehre für den
Weſt=
irrrer Weber. — Abends 7,30 Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk im
Gemeinde=
ſferrer Weiß.
slärche. Abends 8 Uhr; Beichte.
Sonntag Exaudi, 2. Juni.
„in rche, Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde. Pfarrer
„häger. — Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. —
1.,5 Uhr: Kindergottesdienſt der Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger.
„tavelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Röhricht. — Vorm. 11,15
eſdergottesdienſt der Lukasgemeinde. Dekan Müller. — Nachm. 6 Uhr:
Abend=
wn’t. Pfarrer Weiß.
zßrirche, Vorm. 8 Uhr: Jugendgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. — Vorm.
gu: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
ahor der Stadtkirche wird an allen Wochenabenden um 20,30 Uhr eine Liturgiſche
zrdccht gehalten.
„Sladthirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
he.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 149 — Seite 9
„änskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Köhler. — Vorm. 9,30 Uhr:
„utesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9 Uhr in der
Pfarrer Widmann, — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Martinsgemeinde
frrer Köhler.
mule des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Köhler.
nmneskirche. Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger. — Vorm.
r: Lindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Mohanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
ße.
mGerhardt=Haus. Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent North. —
m. 1.5 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent North.
winger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weber.
weſſunger Kirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
pte.
zmskirche. Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. — Vorm.
r: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
pbauluskirche iſt wochentags von 8—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
pie
(hüſkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
44- Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule. — Donnerstag,
übends 8 Uhr: Betſtunde.
ſſohandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Wintermann, Alexanderſtr. 1. Tel. 2168.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 3. Juni: Evangeliſcher
Jugendabend der Stadtgemeinde. — Mittwoch, 5. Juni: Kirchenchor der Stadtkapelle
und Schloßkirche. — Freitag, 7. Juni: Kirchenchor der Stadthirche.
Pfarrhaus (Hügelſtraße 6). Freitag, 7. Juni: Evangeliſcher Mädchenabend der
Kaplaneigemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtraße 6). Sonntag, 2. Juni,
abends 8 Uhr: Jungenabend Weſt. — Mittwoch, 5. Juni, nachm. 2 Uhr: Handarbeits=
und Strickſchule. — Freitag, 7. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenabend Weſt. — Samstag,
8. Juni, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtraße 28). Dienstag, 4. Juni, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 6. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtraße 5). Donnerstag, 6. Juni, abends
8 Uhr: Poſaunenchor. — Freitag, 7. Juni, abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtraße 26). Montag, 3. Juni, abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar. — Abends 8 Uhr: Ev. Jugendſtunde. — Abends 8,15 Uhr:
Kirchenchor. — Dienstag, 4. Juni, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Mittwoch, 5. Juni,
nachm. 2 Uhr: Strickſchule. — Donnerstag, 6. Juni, abends 8,15 Uhr: Alterenkreis. —
Freitag, 7. Juni, abends 8 Uhr: Ev. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 3. Juni, abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 5. Juni, nachm. 3 Uhr: Strickſchule. — Donnerstag,
6. Juni, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtraße 8). Montag, 3. Juni, nachm.
3 Uhr: Vorſtandsſitzung der Frauenhilfe. — Abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. — Abends
8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk, Mädchenkreis. — Dienstag, 4. Juni, abends 8,15 Uhr:
Kirchenchor. — Mittwoch, 5. Juni, nachm. 2 Uhr: Chorſchule. — Nachm. 2—4 Uhr:
Strickſchule in der Mädchenſchule. — Nachm. 3 Uhr: Sitzung im Frauenarbeitskreis. —
Freitag, 7. Juni, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 8. Juni, nachm. 2—4 Uhr:
Strickſchule in der Mädchenſchule.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 3. Juni, abends
8 Uhr: Mädchenkreis. — Abends 8,15 Uhr: Jungmütterabend. — Dienstag, 4. Juni,
vorm. 10 Uhr: Frauenhilfe=Vorſtandsſitzung. — Freitag, 7. Juni, abends 8 Uhr:
Kirchen=
chor
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 2. Juni,
lachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends
8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Benz und Weicker. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr:
Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde, Herr Bringmann.
(Offenb. Joh.) — Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule.
Herr Bringmann. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Voranzeige: Am zweiten Pfingſtfeiertag, nachm. 3 Uhr: Waldgottesdienſt an der
Marienhöhe. Redner: Pfarrer Glock, Roßdorf.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 7 Uhr: Weiheſtunde. —
Abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Mädchen. — Montag, abends 7,30 Uhr: F. K. für junge Mädchen. — Abends
8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Männer. — Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Mädchen=
kreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. — Donnerstag, nachm.
5,15 Uhr: E. C.=Jungſchar für Knaben.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtraße 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt, Hügelſtraße 6, Tel. 2205. Jugendfürſorge, Allgemeine
Fürſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge. Sprechſtunden täglich von 10—12 Uhr. —
Rechtsauskunftsſtelle für alle Rechtsfragen, einſchließlich Eheberatung und Mietrecht.
Sprechſtunden täglich von 11—12 Uhr, ausgenommen Mittwoch und Samstag. —
Trinkerfürſorgeſtelle. Sprechſtunden von Montag bis Freitag, nachm. 5—6 Uhr.
Evang. Gemeindeamt, Kiesſtraße 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe):
Einnahmeſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8—12 Uhr. Kirchenſteuerangelegenheiten
werden nur im Landeskirchenamt, Mackenſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtraße), Zimmer 7,
bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21, Tel. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17; Martinsſtift, Müllerſtraße 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße 6; Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26; Paul=Gerhardt=
Haus, Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtraße 8; neben der Paulusklrche,
Ohlyſtraße.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtraße 8, Tel. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, 2. Juni, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt.
10,45 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag abend ½9 Uhr: Frauenverein. — Dienstag:
Kirchenchor.— Mittwoch, abds. 8,30Uhr: Bittgottesdienſt.— Freitag: Jungmädchenabend.
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 2. Juni, 9,30 Uhr: Gottesdienſt. 10,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Montag: Poſaunenchor. — Dienstag: 6—7 Uhr Bücherausgabe.
8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch: Kirchenchor. — Freitag: Poſaunenchor.
Evgl. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 26. Mai, morgens ½10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. ½11 Uhr: Chriſtenlehre. — Dienstag: Jungmädchenverein. —
Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag; Frauenverein.
Evang. Kirche Traiſa. Sonntag, 2. Juni, 8,45 Uhr: Chriſtenlehre. 9,30 Uhr:
Gottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Herr. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. 13 Uhr
Kinder=
gottesdienſt der Kleinen. — Dienstag, 20,30 Uhr: Mädchenſingabend. — Donnerstag,
20,30 Uhr: Frauenabend.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17. Sonntag,
2. Juni, vorm. 9,30 Uhr: Predigt m. Abendmahl. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule.
Nachm. 4,30 Uhr: Predigt. Prediger Schneider. — Mittwoch, 5. Juni, abends 20,30 Uhr:
Bibel= und Gebetsſtunde.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, 2. Juni, vorm.
9,15 Uhr: Andacht. (Prediger Kruſt.) Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Dienstag, 4. Juni, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. (Prediger Kruſt.)
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr:
Predigt=
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 10,45 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Abſchlußgottesdienſt. (Veihelmann.) — Montag, abends 8,30 Uhr: Singſtunde für
Gem. Chor. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag, vorm. 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. — Sonntag, abends 8 Uhr: Predigt=Gottesdienſt. Thema: „Wie können Gläubige
mehr heiligen Geiſt bekommen?” — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde (Offenb. Joh.).
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Straße 14. Sonntag, 2. Juni, 10 Uhrz
Menſchenweihehandlung mit Predigt. — Mittwoch, 5. Juni, früh 7,45 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung. — Donnerstag, 6. Juni, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Statt Karten.
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Ahliche Trauung: Sonntag, 2. Junt in Sprendlingen
Todes=Anzeige.
Nach einem arbeitsreichen Leben hat es Gott dem
Allmächtigen gefallen, meine innigſtgeliebte Frau,
unſere liebe Schweſter, Schwägerin und Tante
Nau Kaint Tou
geb. Mai
nach längerem Leiden im Alter von 58 Jahren in
die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hans Tod.
Darmſtadt, den 30. Mai 1935.
Dieburgerſtraße 97.
Die Beerdigung findet Montag, den 3. Juni, nachmittags
3 Uhr, von der Kapelle des Friedhofes Nieder=Ramſtädter=
Straße aus ſtatt.
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ſcharina, Heidelberger Straße 43, feiernin
Iſiem Monat beide ihren 70. Geburtstag.
Geſtorbene.
ſüdt: Großer, Frdr. Herm., Werkmeiſter,
Itwer, 78 Jahre.
ſitcher, Karoline Henriette, geb. Franzis=
. Witwe des Malers, 72 Jahre.
Dſe, Katharina, geb. Mai, Ehefrau des
Gaſt=
uts, 58 Jahre.
Mmboldt, Anna Maria Louiſe, geb.
ſypp, Ehefrau des Spenglermeiſters, 74 J.
Auenſen. Erich Albert Max,
Schneider=
inſter, verh., 79 Jahre.
ut: Dächert, Erika, 2 Mon. alt.
iO.: Theiß, Georg, Monteur, verh., 44 J.
Atdt: Grund, Katharine, geb. Diehl,
„he des Weißbindermeiſters, 55 Jahre.
25 langjährigem, qualvollen Leiden iſt
une liebe Frau
Näte Walchner
geb. Scharmann
N2. Mai ſanft verſchieden.
Adolf Waſchner.
88b aden, 31. Mai 1935.
Kic näſcherung und Beiſetzung der Aſche
er Familien=Grabſtätte in Darmſtadt,
iſt in aller Stille erfolgt.
Das geht doch nicht
mit rechten Dingen zu!!
Vor 14 Tagen lag Frau Klein noch
ſchwerkrank zu Bett und heute geht ſie
ſchon wieder quitſchvergnügt ſpazieren.
Kannman ſich denn ſo ſchnell wieder
erho=
len? Aber natürlich! Wenn man fleißig
Köſtritzer Schwarzbier trinkt, dann kommt
man gar bald wieder zu Kräften. (Der
hohe Röſtmalzgehalt macht das Köſtritzer
Schwarzbier nämlich zu einem wahren
Geſundheitstrank.) Köſtritzer
Schwarz=
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Seite 10 — Nr. 143
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 1. Junk
Die Skagerral=Wache marſchierk durch Berlin.
Ein Ehrenmal für die gefallenen Minenſucher.
Scherl-Bildmaterndienst.
Wie alljährlich, ſo übernahm auch in dieſem Jahre am Tage der ruhmreichen Skagerrak=Schlacht die
Reichsmarine die Ehrenwache in Berlin. Die Bevölkerung jubelte den blauen Jungen begeiſtert zu,
als ſie im ſtrammen Marſchſchritt in den Straßen der Reichshauptſtadt erſchienen. — Dieſes Bild
zeigt die Skagerrak=Wache beim Paſſieren des Potsdamer Platzes.
Die Minenſucher aus allen deutſchen Gauen errichteten unmittelbar an der Küſte der Nordſ,/PM I. Srt
Cuxhaven ein Ehrenmal für ihre im Weltkrieg gefallenen Kameraden. Das Denkmal iſt gut)” Zhl der D0tck.
durch eine deutſche Original=Mine. Die feierliche Einweihung des Denkmals wird zu Pfirg
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des deutſchen
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Süder ausbeliche
Jnndbeſitenden Aid
alider Enteighind.
Sdung beloe, nich.
äiſchen Oberſchicht,. d
v7 Leutſchen in iht
4t bevölkerungspolit
lehebroht. Ein groß”
Eu anderer Teil !
iwpfen gefallen. Füt
ſiellten die Heiratsm
lam es, daß die 3‟
uf rund 85000 heu
t entſteht ein ſtarke
ſtattfinden. Links von dem Denkmal zeigt unſer Bild den Semaphor, der den Cuxhaven paſſie zul
den Schiffen die Windſtärken auf Helgoland und Borkum anzeigt. (Scherl=M.)
Beleuchtung:
F ſeit 1920 bis jetzt 3
rurden nur 229 Kind
ür Jahr einen Unt
fan Bebölkerung von
uen ſtets wachſenden
Urſachen ſind
lbwanderung
Reich und Ausland.
Direkte Slngſtrecke Berlin-Barcelona.
Berlin. Am 1. Juni nimmt die Deutſche
Lufthanſa auf dem Teilſtück Berlin—Stuttgart der
Strecke 22 Berlin — Stuttgart — Barcelona nach
den im Flugplan bereits vorgeſehenen Zeiten auf.
Wer um 7 Uhr morgens auf dem Flughafen
Tem=
pelhof ſtartet, iſt, ohne das Flugzeug wechſeln zu
müſſen, bereits um 11,25 Uhr in Genf, um 13,30
Uhr in Marſeille und um 14,50 Uhr, alſo nach
6½ Stunden, in Barcelona. Das Gegenflugzeug
ſtartet um 8,35 Uhr in Barcelona und trifft um
18 Uhr in Berlin ein.
Berlin. Der Erſte Deutſche Fernſehkongreß
erlebte Mittwoch ſeinen Höhepunkt mit dem
Feſt=
akt in der Krolloper, auf dem unter dem
Ehren=
präſidium des Fernſeherfinders Nipkow die
Füh=
rer des deutſchen Rundfunks das Wort zu
grund=
legenden Vorträgen über die Rundfunk= und
Fern=
ſehgeſtaltung ergriffen. Der Präſident der
Reichs=
rundfunkkammer, Dreßler=Andreß, eröffnete die
Schwere Unglücksfälle durch Blitzſchläge
Iſerlohn. Im benachbarten Oeſtrich
ereig=
nete ſich bei den Rheiniſch=Weſtfäliſchen
Kalkwer=
ken am Himmelfahrtstage ein nicht alltäglicher
Unglücksfall. Während einige Arbeiter die letzten
Vorbereitungen zur Sprengung einer großen
La=
dung trafen, zog ein Gewitter herauf und ein
Blitzſchlag entzündete die Sprengladung. Zwei
Arbeiter wurden von den geſprengten Steinmaſſen
begraben. Einer von ihnen konnte geborgen
wer=
den und wurde in ſchwer verletztem Zuſtande dem
Krankenhaus zugeführt. Den zweiten
Verſchütte=
ten, den 30 Jahre alten Andreas Weinert, hat
man bis zur Stunde trotz angeſtrengteſter
Be=
mühung noch nicht bergen können.
Niederheimbach. In den
Nachmittags=
ſtunden des Donnerstag entlud ſich über der
hie=
ſigen Gegend ein ſchweres Gewitter. Zwei Freunde
aus Bingen hatten während des Gewitters unter
einem hölzernen Ausſichtsturm Unterſchlupf
ge=
ſucht. Plötzlich ſchlug der Blitz in den Turm ein
und der 35jährige Otto Trilloff wurde auf der
Stelle getötet, während ſein Freund, der 36 Jahre
alte Heinrich Neumann, ſo ſchwere Verbrennungen
auf der rechten Körperſeite erlitt, daß er ſofort
dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Sein
Befinden iſt ſehr ernſt.
Der Höhepunkt des Fernſeh=Kongreſſes.
„Die achte Großmacht Rundfunk”. Es folgte dann
die Anſprache des Leiters der Fachgruppe
Rund=
funk=Induſtrie, Dr. Goerz.
Den Abſchluß der Kundgebung bildete die Rede
des Vizepräſidenten der Reichsrundfunkkammer,
Reichsſendeleiter Hadamovſky, der über das Thema
ſprach: „Das Fernſehen, eine deutſche Erfindung.
Was wir Paul Nipkow verdanken.” Auf der
Ehrung
des Fernſeh=
Erfinders
Puut Aiptolo.
Nienhagener Förderkurm in Flammen.
Celle. In Nienhagen brach auf dem
Förder=
turm Elwerath 57 ein Oelbrand aus, der ſchnell
die Ausmaße eines Großfeuers annahm. Zwei am
Förderturm beſchäftigte Arbeiter verſuchten ohne
Erfolg, das Feuer mit Handlöſchern zu erſticken.
Die Feuerwehren von Nienhagen, Weſterzelle und
Großmoor konnten gleichfalls nichts ausrichten.
Durch die Rauchwolken aufmerkſam gemacht, rückte
die Celler Feuerwehr an, um den Angriff auf das
Feuer energiſch aufzunehmen. Das Feuer wurde
mit dem Schaumgerät bekämpft. Die Wirkung des
Schaumes überſtieg alle Erwartungen. Der
aus=
gedehnte Brand konnte binnen ½ Stunde gelöſcht
werden. Dem Feuer ſind ſämtliche Maſchinen zum
Opfer gefallen.
Großfeuer in einem pommerſchen Dorf.
15 Gebäude eingeäſchert.
Stettin. In Priemhauſen, Kreis Naugard,
brach am Himmelfahrtstage nachmittags in einer
Hühnerfarm Feuer aus, das ſchnell auch auf die
Nachbarhäuſer übergriff und zu einem
verheeren=
den Großfeuer wurde. Etwa 30 Feuerwehren
aus der ganzen Umgebung wurden zur
Brandbe=
kämpfung eingeſetzt. Erſt nach 2½ſtündigen
Be=
mühungen konnte das Feuer eingedämmt werden.
Bis zu dieſer Zeit waren 15 Gebäude eingeäſchert.
Feuersbrunſt in einem Dorf bei Bromberg.
Bromberg. Das in der Nähe von Bromberg
gelegene Dorf Hopfengarten iſt am Mittwoch von
einer Feuersbrunſt heimgeſucht worden. In einem
der Gehöfte des Dorfes brach Feuer aus, das in
kurzer Zeit einen großen Teil des Dorfes erfaßte.
Dank dem ſchnellen Eingreifen der Feuerwehr aus
Bromberg und den umliegenden Ortſchaften konnte
ein Teil des Dorfes noch gerettet werden. Sechs
Gehöfte ſind vollſtändig niedergebrannt. Der
Scha=
den iſt bedeutend. Von dem Unglück ſind auch
deutſche Bauern betroffen worden.
Unſer Bild zeigt Paul
Nipkow mit
Reichs=
ſendeleiterHadamovsky
(im Hintergrund) bei
der Beſichtigung des
neuen Abtaſtſenders.
(Scherl=M.)
Tagung mit einer Ehrung des Fernſeherfinders,
des Ehrenpräſidenten der Fernſehgemeinſchaft
Paul Nipkow.
Im Auftrage ſeines Vaters verlas darauf der
Sohn des Erfinders, Hauptmann Nipkow, eine
kurze Aufzeichnung des Werdeganges ſeiner
Er=
findung. Der Fernſehpionier ſchilderte darin, wie
er in gerader Linie die Idee des Fernſprechers
zum Fernſeher entwickelt hat. Am 1. Januar 1884
wurde das Patent angemeldet. Aber erſt mehr
als 50 Jahre ſpäter iſt in Deutſchland der erſte
regelmäßige Fernſehprogrammbetrieb der Welt
er=
öffnet worden. Miniſterialrat Dreßler=Andreß
er=
griff das Wort zu einem längeren Vortrag über
vom Zeutſchlandflug. FEctdung eimis au
Berlin. Mit einer Länge von 1244 Hh0 Geburtenzahl 7
metern ſtand den Deutſchlandfliegern am
nerstag auf ihrem Nordmarkenflug viellei a
ſind ein
ſchwierigſte Aufgabe bevor. Von Stettin
au=
es über Schleswig=Holſtein mit Weſterlatt
nördlichſten Wendepunkt über Hamburg zu
gesziel Bremen. Unterwegs hatten die Füti
verſchiedene Erkundungsaufgaben zu löſer ſ)
Urſache
Ankunft der Flugzeuge in Hamburg begeiſte-tſwen
Ehen
Zuſchauer immer wieder. Die als erſte im (n
tin geſtartete Dresdener Kette traf in der
ſtadt um 11,28 Uhr auch als erſte ein. Eine Qü,
ſpäter folgte Halberſtadt; mit etwas Räif
kamen dann die Staffeln Hannover, Danz Um
hie, bei den 300 B.
grundlegenden Erfindung Paul Nipkows bauen
weitere Arbeiten von Forſchern, Technikern und
Ingenieuren auf, die in ihrer Geſamtheit das
er=
geben, was wir heute als Fernſehen kennen. Die
Aufgabe der Vorbereitung des Fernſehens dar
nun als abgeſchloſſen betrachtet werden. Das
Fernſehen iſt in Deutſchland verwirklicht worden.
Das Fernſehen und der Rundfunk gehören
zu=
ſammen.
Zum Schluß verlas Miniſterialrat Dreßler=
Andreß die an den Führer und Reichsminiſter Dr.
Goebbels geſandten Telegramme und ihre
Ant=
worten. Insbeſondere der Gruß des Führers an
den greiſen Erfinder Nipkow rief ſtürmiſche
Be=
geiſterung hervor.
Schweres Erdbeben in Belutſchiſtan.
Simla. Die Hauptſtadt von Britiſch=
Be=
lutſchiſtan, Quetta, die ein wichtiger
eiſenbayn=
techniſcher und militäriſcher Knotenpunkt iſt,
wurde in den frühen Morgenſtunden des Freitags
von einem ſchweren Erdbeben heimgeſucht. Das
erſte Beben wurde um 2.45 Uhr Ortszeit verſpürt.
Nach den jüngſten Meldungen iſt nahezu die ganze
Stadt Quetta dem Erdboden gleichgemacht.
Nachdem die erſte Schätzung bereits von 1000
Toten in der Hauptſtadt Quetta ſprach, werden
jetzt etwa 5000 Tote in dem 25 Kilometer von
Quetta entfernt liegenden Ort Muſtang gemeldet.
In Quetta ſind ſämtliche Flughallen der dortigen
britiſchen Luftſtreitkräfte eingeſtürzt, wobei 43
Fliegerſoldaten getötet und 26 Flugzeuge von
insgeſamt 30 zerſtört wurden. Durch den Einſturz
des Telegraphenamtes iſt jeder
Telegraphenver=
kehr unterbunden, und es wurde ein drahtloſer
Notverkehr eingerichtet. Die Mehrzahl der
Bahn=
gebäude iſt ebenfalls eingeſtürzt. Die vom
Erd=
beben betroffenen Gebiete ſind unbewohnbar
ge=
worden.
Die Behörden ſind eifrig mit der Durchführung
von Rettungsarbeiten, der Entſendung von
Hilfs=
zügen und Flugzeugen mit Proviant und
Arzuei=
mitteln beſchäftigt.
Auch in anderen Bezirken der Provinz Sindh
wurden Erderſchütterungen verſpürt, doch liegen
Verluſtmeldungen noch nicht vor.
Exploſion in einem japaniſchen Bergwerk.
Tokio. Wie die Agentur Schimbun Rengo
meldet, hat ſich in einem japaniſchen Bergwerk
eine furchtbare Exploſion anſcheinend durch
Ent=
zündung von Gaſen ereinget. Bei dem Unslück
wurden zehn Bergleute auf der Stelle getötet, 40
Arbeiter wurden verſchüttet. Es beſteht Hoffnung,
ſie retten zu können.
Breslau. Gegen 14,30 Uhr hatten auch die And ho
Verbände — es waren die Bremer und dii
We
Un
Klemms des RLM. — das Zielband überfin
Zum Weiterflug in Bremen geſtartekt Awird, Hoffnungsv
Bremen. Nachdem die Deutſchlandflichg :üt heute ſchon.
Bremen übernachtet hatten, ſtarteten ſie EiAwerden oder au
ſchen weſtlichen Winden und bedecktem Himaeſ”, Gerade das ſit
Freitag morgen zur vierten Tagesſtrecke, d. uſheites Auskom
Dortmund. —Köln — Saarbrücken — StitM Schluß mu
nach Freiburg i. Br. führt. In Freibur,/ / berden; die
Eeholten Kolon
wieder übernachtet.
Punkt 7 Uhr morgens ſtartete als Erſi.” ſ9aber den e
Siebener=Verband des Reichsluftfahrtmiſtl Bauerntum
riums. Ihm folgten in regelmäßigen Ab ic0 Abeit gem
von nur wenigen Minuten die fünf Maſchim;/ſtlicher Reichtu
Lufthanſa, die Focke=Wulf=„Kibitze” der 2yſuren. Wir ha.
Staffel uſw. Um 7.13 Uhr flog Präſident Au dieſen 800
ab, den Abſchluß bildete mit vier Maſchirrall Bauern von H
Dortmunder Verband. Die Staffel Norz)ſie Gruppe der
mußte nachts in Bremen liegen bleiben, /00 ſitzen. Nur
Mann der Beſatzung zur ärztlichen Unterußſn zog auf da.
mußte, wird aber bald nachfliegen.
Die Deutſchlandflieger in Mannheim
Mannheim. Um 13.40 Uhr traf au
Mannheimer Flughafen der erſte Verba
Fünferformation der Lufthanſa, ein. Wer
ter landete auch Oberſt Loerzer, der Präſid=)
Luftſportverbandes, der ſich bis nach 16
Mannheim aufhielt, um dann in Richtung9
gart-Böblingen weiterzufliegen. Kurz 1
Uhr trafen die Viererverbände aus T4
Breslau und der Fünferverband Halberſte9
Jetzt erſchienen auch die größeren Verbän
6 bis 9 Maſchinen, für die Mannheim nur
marke, nicht Zwangslandeplatz war. Siel
direkt in Richtung Heidelberg—Stuttgart 9
Kurz vor 15 Uhr kam der Vorjahresſiege‟
nover an. Um 15,10 Uhr landete die erſte
Staffel, ein Fünfergeſchwader. Um 15.—
wurde von Stuttgart örtliches Gewitter ge
ſo daß in Mannheim Startverbot verhängtly
das aber um 15.40 Uhr bereits wied.
gehoben werden konnte. Nun kam auch diech
badiſche Staffel, ein Jungmannengeſchwanl?
das inzwiſchen aber durch Verluſt von zuu
ſchinen auf 5 Flugzeuge reduziert iſt. Gegen!
hatten 25 Verbände Mannheim paſſiert. B=
Uhr folgten 7 weitere, größere Geſchwad”
Flugwetter der heutigen Etappe war bis W
heim ſehr gut. Die Anteilnahme des P
in Mannheim iſt ſehr groß.
Feierliche Vermauerung der
Urne=
des Marſchalls Pilſudſki.
Wilna. In der Kirche der Heiligen
von Oſtrabama wurde geſtern morgen d‟
liche Verſchließung und Einmauerung d2
mit dem Herzen des Marſchalls Pilſudſt.
nommen. Die Handlung war ein ergrn
Ausdruck der kindlichen Gefühle der
Bev=
für ihren toten Marſchall, der ſelber de
Wilnas entſtammt. Der feierlichen 9‟
wohnten die Witwe, die beiden Töchter, di
lienangehörigen und die Würdenträger
gierung und des Heeres bei. 20000 Kinder!
men und viele Tauſende der. Stadtbepi.
bildeten vom Bahnhof zur Kirche Spaliel
Kapelle nahm der Erzbiſchof von Wilna "
liche Handlung vor.
Exploſion in einem Gaswerk in Verl=
Paris. Wie aus Verdun gemeldet w.
ſich am Donnerstag in den frühen Mord”.”
in einem Gaswerk in Verdun eine Ecn”
eignet. Einzelheiten fehlen noch. Der Se
walt und der Unterſuchungsrichter h9
Ort und Stelle begeben.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
m stag, 1. Juni 1935
Nr. 149 — Seite 11
Die Gefährdung des baltiſchen Oeutſchtums
Von Werner Giere, Königsberg.
Seit langem ſchon ſteht der öſtliche Lebensraum geſunde Bevölkerungsentwicklung: 52 Prozent aller Bewohner
ſes deutſchen Volkes im Brennpunkt geſamtdeutſcher ſind Jugendliche unter 20 Jahren.
Aufmerkſamkeit. Beſonderer Ausdruck hierfür iſt
die große Oſtlandtagung des Volksbundes für
das Deutſchtum im Ausland zu Pfingſten 1935 in
Königsberg in Oſtpreußen. Der VDA. wird viele
Tauſende zu einer volksdeutſchen
Gemeinſchafts=
kundgebung vereinigen. Seine Tagung ſoll ein
Be=
kenntnis zum deutſchen Schickſal im Oſten ſein, das
innerhalb des Baltikums im Folgenden beleuchtet
wird.
er Umſturz von 1918 hat das baltiſche Deutſchtum faſt am
zunien von allen deutſchen Volksgruppen betroffen. Denn ſeine
wur war nicht — wie etwa bei den Siebenbürgern — in
agständen ausgeglichen, ſondern, als Erbe des Mittelalters,
uf grundbeſitzenden Adel und ſtädtiſches Bürgertumbeſchränkt.
hülliger Enteignung des Adels, der damit auch ſeine
poli=
ſi ötellung verlor nach der Schaffung einer eigenen eſtniſchen
ſtiſchen Oberſchicht, die aus dem Bauerntum herauswuchs
gite Deutſchen in ihren Berufen zu verdrängen begann,
ie bevölkerungspolitiſche Lage der Deutſchen auf das
iie bedroht. Ein großer Teil der Deutſch=Balten wanderte
Ein anderer Teil war im Kriege und in den Bolſche=
Aimpfen gefallen. Für den Frauenüberſchuß dieſer
Jahr=
fehlten die Heiratsmöglichkeiten.
kam es, daß die Zahl der Balten von 200 000 im Jahre
uf rund 85 000 heute abſank. Davon leben 17000 in
ho, 68 000 in Lettland.
ſe Zahl der Balten wird ſich weiterhin verringern. Jahr
ehr entſteht ein ſtarker Ueberſchuß der Todesfälle. Einige
zur Beleuchtung: In der Nicolai=Gemeinde in Reval
in ſeit 1920 bis jetzt 365 Ehen geſchloſſen. In der gleichen
nurden nur 229 Kinder geboren. In Riga haben wir
füür Jahr einen Unterſchuß von 400 Köpfen bei einer
Iien Bevölkerung von 40 000. Gewiß, es gibt Orte wo
Nätwicklung etwas günſtiger iſt. Aber auch hier bleibt es
nem ſtets wachſenden Todesüberſchuß, der mit 15 auf
de Geburtenzahl 7 auf 1000 bedrohlich überſteigt.
ge Urſachen ſind ſehr mannigfaltig. Erwähnt wurde
hſie Abwanderung; dazu kommt eine ganz große
Ueber=
kug: in Mitau ſind ein Drittel aller Deutſchen über
ſechzig=
ie Frauen, die zum großen Teil in Altersheimen leben
r ſozialen Fürſorge anheimfallen. Schließlich iſt die
heſchwere Berufsnot und Arbeitsloſigkeit unter den
bal=
chhideutſchen als Urſache des Geburtenrückganges zu nennen.
luden zwar noch Ehen geſchloſſen, aber man wagt es nicht,
ſinb in die Welt zu ſetzen. Ein weiteres Licht auf dieſe
Ver=
ülthiſe wirft die Verſtädterung: 85 Prozent der Balten leben
m Stadt, beſonders in Riga und Reval. Die kleinen
ſtähe und das Land verlieren allmählich ihre deutſche
Be=
ülklmg vollſtändig, da faſt die geſamte heranwachſende
„n von hier in die Großſtadt zieht.
lafen kann hier nur ein Umbruch in der Geſinnung, der
Imktiſch in der Berufswahl und der Landbevorzugung
ußtnwird. Hoffnungsvolle Anfänge eines ſolchen Umbruches
ſhek oir heute ſchon. Es gilt nicht mehr als „unfein”,
Hand=
ſertrzu werden oder auf dem Lande als deutſcher Neuſiedler
Ihm. Gerade das ſind die Berufe, die heute eine Ehe und
)pchertes Auskommen ermöglichen.
Im Schluß muß noch eine beſondere Gruppe hervor=
hobe werden: die von 1906 bis 1914 aus Wolhynien
ultſeholten Koloniſten, die zwar keine Balten im engeren
ntind, aber den einzigen Anſatz zu einem bodenſtändigen
cn Bauerntum bilden. Bei dieſem urwüchſigen, an
Arbeit gewöhnten Bauernſchlag ſind Kinder zugleich
ſitfaftlicher Reichtum, da ſie Knechte und Mägde auf dem
Aiparen. Wir haben hier noch Geburtenziffern von 34 auf
Zu dieſen 8000 Wolhyniern kommen in ähnlicher Lage
10 Bauern von Hirſchenhof, die hier ſeit 1765 als
ab=
geſphfegte Gruppe der deutſchen Wolgakoloniſation auf ihren
ſibgin ſitzen. Nur eine einzige Gruppe der wolhyniſchen
„Folutnten zog auf das heutige Staatsgebiet Eſtlands. Aber
ſucht ſer, bei den 300 Bauern Heimtals haben wir eine
Aller Ueberſchuß dieſer kleinen Bauerngruppen reicht indes
nicht aus, um den furchtbaren Geburtenverluſt der Balten zu
decken. Es iſt eine geſamtdeutſche Aufgabe, durch vernünftige
Stipendienpolitik Berufshilfe und ſonſtige Unterſtützungen eine
richtige Berufsgliederung der Deutſch=Balten in die Wege zu
leiten, die zuſammen mit dem ſeeliſchen Umbruch Vorausſetzung
iſt für ein weiteres Fortbeſtehen dieſer 700 Jahre alten
Volks=
gruppe.
Der Tango auf der Grabplatte.
(ma) Buenos Aires. Der kürzlich unweit der
argen=
tiniſchen Hauptſtadt verſtorbene Multimillionär M. A. A. Malvez
hat ſich der großen Menge jener Teſtamentsverfaſſer erfolgreich
eingereiht, deren „letzter Wille” durch ſeine Verſchrobenheit einen
neuen Beitrag zum unüberſehbaren Kapitel des „Spleens”
bildet. Malvez, der die letzten Jahre ſeines mit Erfolgen
reich=
geſegneten Lebens menſchenſcheu und zurückgezogen in ſeinem
prächtig ausgeſtatteten Schloß verbrachte, will auch in dieſem
Palaſt beſtattet werden: unter dem Fußboden der großen
Ein=
gangs= und Feſthalle in einer Gruft, die lediglich durch eine ins
Niveau des Moſaikbodens eingelaſſene flache Grabplatte mit den
Initialien ſeines Namens bedeckt werden ſoll. Univerſalerbe iſt
ein Neffe, ein kleiner Kaufmann in Valdivias, um den ſich der
Onkel zu ſeinen Lebzeiten überhaupt nicht gekümmert hat.
Die merkwürdigſte Beſtimmung des Teſtaments jedoch iſt
folgende: Malvez erklärt, wenn er in den letzten Jahren ſeines
Daſeins als menſchenſcheu und jeder irdiſchen Freude abhold
erſchienen ſei, ſo ſei das mehr die Folge ſeiner ſchlechten
kör=
perlichen Verfaſſung und ſeiner aufgebrauchten Nerven als die
ſeines Naturells geweſen. Er ſei auch gerne fröhlich mit den
Fröhlichen geweſen, hätte das aber leider nur auf Koſten ſeines
leiblichen Wohlbefindens tun können. Um nun wenigſtens zu
beweiſen, daß er auch nach ſeinem Tode anderen nicht die
Lebensfreude verderben wolle, mache er den Uebergang ſeines
Vermögens auf ſeinen Erben von der Bedingung abhängig, daß
dieſer jedes Jahr an ſeinem Todestag in der Halle, in der ſeine
irdiſchen Reſte ſchlummerten, eine große und fröhliche Feſtlichkeit
für ſeine Freunde und Bekannten veranſtalten müſſe. Mit
Kon=
zert, Tanz und Theateraufführungen. In ſeiner, Malvez,
Sterbeſtunde habe der Erbe auf der Grabplatte eine
Viertel=
ſtunde lang einen Solo=Tango zu tanzen!
Der Neffe hat das Erbe angetreten — aber erſt, nachdem
er ſich vergewiſſert hatte, daß er das Teſtament wegen ſeiner
gegen die guten Sitten verſtoßenden Beſtimmung über den
Grab=
plattentanz bei den geltenden argentiniſchen Geſetzen vergebens
anfechten würde.
Kamen Napoleons Ahnen aus Griechenland?
(h) Baſtia. Gerade jetzt, wo man darangeht, Napoleon
Bonaparte auf der Inſel Korſika ein ſchönes Denkmal zu
errich=
ten, melden ſich ein paar Ahnenforſcher zum Wort, Napoleon
ſei gar kein Korſe geweſen, ſondern ſtamme aus einer alten
griechiſchen Familie, die auf großen Umwegen nach Korſika
ge=
langte. Jedenfalls aber habe Napoleon viel griechiſches Blut in
ſeinen Adern gehabt.
Die findigen Forſcher entdeckten zuerſt eine Familie
Bona=
parte in der Lombardei und verfolgten dieſe Familie nach
Toscana und ſpäter bis nach Ligurien. Ehe man freilich auf das
rein griechiſche Blut kommt, muß man ſich durch ein paar
Jahr=
hunderte hindurchſuchen, und viele Kirchenbücher wälzen.
Immer=
hin hat es den Korſen einen erheblichen Schock verſetzt, als ſie
vernahmen, daß ihr größter Sohn eigentlich gar kein Korſe
ge=
weſen ſein ſoll. und dabei waren ſie ſo ſtolz auf ihn!
Japaniſcher Zeikungspalaſt mit Schukbemalung
gegen Lufkangriffe.
Die große japaniſche Zeitung „Oſaka Afahi Shimbun” in
Kyoto erhielt ein neues Betriebsgebäude, einen rieſigen
Glaspalaſt. Die Außenwände des Palaſtes wurden mit
ver=
ſchiedenartigen Malereien ausgeſtattet, die jedoch nicht der
Verſchönerung” dienen, ſondern den Zweck haben, das
Ge=
bäude im Falle eines Luftangriffes gegen Flugzeuge zu
verbergen. (Weltbild=M)
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DARMSTADT
UV626
[ ← ][ ][ → ]Seite 12 — Nr. 149
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 1. Juni 1935
Sttarbattuulltbt!
Der Sport am Himmelfahrtstag.
der Sieg ſicher geweſen. Trotzdem man konnte tatſächlich mit
der gezeigten Leiſtung der „Grünen” auch ſo zufrieden ſein.
Die Fußball=Ergebniſſe.
Sauer war ſehr gut; leider war er an beiden Toren (zwei
Süddeutſche Aufſtiegsſpiele.
Gau Südweſt: Ludwigshafen 04 — Polizei Darmſtadt 2:2.
Spiele um den Vereinspokal.
Gau Südweſt: Wormatia Worms — SV. Saarbrücken 3:0.
Gau Baden: 1. FC. Pforzheim — Sp.Vg. Mundenheim 4:1.
Städteſpiel: Frankfurt — Hamburg 2:6 (1:3).
Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: Stadtelf Saarbrücken — BuEV.
Danzig 7:3; 1. FC. Kaiſerslautern — Stadt Zweibrücken 4:0;
VfR. Mannheim — FC. Hanau 93 2:2: FV. Lörrach — SV.
Waldhof 1:5; fV. Daxlanden — Karlsruher FV. 5:5; Union
Böckinken — Kölner CfR 7:0.
In Kaſſel: Gauliga — Bezirksliga 3:0; VfB. Mühlburg —
Spfrde. Forſchheim 1:0.
Schwächen) nicht ſchuldlos. Muth übertraf Balſer, der
ge=
wiß nicht ſchlecht war. Das Kernſtück der Läuferreihe war der
emſige Dumont, auch auch Kaſper und Kaufmann leiſteten
wertvolle Arbeit. Der Kopf des grünen Angriffs war Keck
der fabelhaft ſpielte; aber der Schaffer des Sturmes war
Pfeif=
fer. Auch Göbel und Seip l waren gut! Seip II, der Junge,
muß lernen, noch beſſer Platz zu halten.
Die Ludwigshafener waren manchmal etwas allzu
aggreſſiv. Sie haben gute Dribbler in ihren Reihen, aber die
Geſamt=Zuſammenarbeit der Mannſchaft läßt zu wünſchen übrig.
H. H.
Fußball im Reich.
Zweite Bokal=Haupkrunde:
am Sonnkag, 17 Uhr.
Oſtpreußen: Viktoria Elbing — Preußen Danzig 0:3; VfR.
Kö=
nigsberg — Concordia Königsberg 4:0.
Brandenburg: Berliner SC. — Brandenburg Kottbus 1:2.
Schleſien: Preußen Ratibor — Preußen Hindenburg 2:1.
Nordmark: Boruſſia Kiel — Polizei Hamburg 3:1.
Niederrhein: SSV. Velbert — Fortuna Düſſeldorf 1:2; Union
Reck=
linghauſen — DSC. Hagen 1:0.
Nachträge:
Um den Vereinspokal im Gau Baden: Freiburger FC. — SC.
Freiburg 4:2.
Gau Sachſen: Dresdner SC. — Spfrde. Dresden 2:1.
Gau Mittelrhein: VfR. Köln — Sp.Vg. 07 Sülz 0:5; Blauweiß
Köln — Kölner SC. 99 0:0.
Länderſpiele.
Pol. Darmſtadt - B.ſ. B. Mühlburg (Baden) Gauklaſſe
Brüſſel: Belgien — Schweiz 2:2.
Chaux de Fonds: Schweiz B. — Lyon 1:2.
Aufſtiegsſpiel im Gau Südweft.
Ludwigshafen o94 — Polizei Darmſtadt 2:2 (1:2).
Die Tabelle:
Opel Rüſſelsheim
FV. Saarbrücken
Germania Bieber
Reichsb. Rotw. Frkf.
Polizei Darmſtadt
Ludwigshafen 04
16:12 Tore
17:14
20:14
11:13
10:26
10:6 Punkte
5:9
5:13
Das hätke ein Sieg bleiben müſſen..."
Germ. 04 Ludwigshafen-Pol. Darmſtadk 2:2 11:2).
Mit fünf Perſonenkraftwagen
waren die Darmſtädter „Grünen” zu dieſem Himmelfahrt=
Aufſtiegſpiel nach Ludwigshafen gefahren und ſtellten mit ihren
Anhängern ein Fünftel der auf dem 04er Platz erſchienenen
Zu=
ſchauer.
Als beide Mannſchaften mit dem nicht beſonders
überzeugen=
den Spielleiter Schehl= Pirmaſens das Kampffeld betraten,
herrſchte eine Stimmung bei den 500 Intereſſenten, als ſtehe man
vor einem Länderſpiel!, Kuhglocken läuteten, Trompeten
ſtimm=
ten ein Fanfaren=Konzert an und alle freien Hände regten ſich
unter brauſendem Getöſe zum Empfang der Streiter. — Die
Darmſtädter Poliziſten mußten erneut (wie überhaupt — leider —
in dieſer Serie) mit zahlreichem Erſatz antreten, und damit
waren die Siegesausſichten eigentlich auf ein Minimum
geſun=
ken. Eigentlich! In Wirklichkeit hätte ein glatter Sieg
her=
auskommen müſſen, denn die Spielweiſe der „Grünen”, wie
über=
haupt ihre Taktik, war beſſer als die der Gaſtgeber.
Zwei Schnitzer des ſonſt ſehr guten Erſatzwächters
Sauer brachten allerdings nur ein Remis.
Die Mannſchaften ſtanden:
Polizei Darmſtadt: Sauer; Muth, Balſer; Kaſper W., Dumont,
Kaufmann: Göbel Seip I. Keck, Seip II. Pfeiffer.
Germania 04 Ludwigshafen: „Miedanner; Lang, Stoll; Lauer,
Drackert I, Fauth: Reiner, Karl. Daut, Schell, Drackert II.
Es waren zwei grundverſchiedene Syſteme,
die da aufeinander losgingen. Auf der einen Seite die modern
ſpielenden Schüler Kellers gegen die altmodiſchen Einzelkönner
aus Ludwigshafen. Tatſächlich war es aber ſo, daß die
Platz=
beſitzer bereits in der vierten Minute durch ihren Mittelſtürmer
in Führung gingen. Sauer konnte den anſauſenden Ball nicht
feſthalten und Daut trat darauf ins Netz.
Trotzdem ließen ſich die Darmſtädter nicht aus dem Konzept
bringen. Sie nahmen jetzt den wieſelflinken Pfeiffer als
Verbindungsmann und riegelten ihren Strafraum bei
gegneri=
ſchen Angriffen derart hermetiſch ab, daß keine Maus mehr
durch=
kommen konnte . . , geſchweige denn ein torbringender Ball!
Dagegen waren Pfeiffer, und kurz darauf Göbel faſt
erfolgreich, denn die geſchickte Darmſtädter Breitenarbeit mit
blitzſchnellem Wechſel durch Steilvorlagen in die Tiefe ſchuf mehr
als einmal brenzliche Situationen vorm Gaſtgebertor.
Unter Blitz und Donner
eines vorbeiſtreichenden Gewitters zog Göbel in der 30. Min.
aufs Tor, doch die atemlos gewordene 04er Hintermannſchaft war
beim ſtändigen Darmſtädter Druck inzwiſchen die „Derbheit in
Natura” vorm Strafraum geworden, ſo daß auch Göbel in
dieſem ausſichtsreichen Falle genommen wurde, ehe er zum
Tor=
ſchuß kam. In der 33. Minute gab es dann erneut einen
Straf=
ſtoß an der Grenze, den Göbel ſchön hereingab. Pfeiffer
ſprang ins Gewühl und verwandelte durch Kopfſtoß zum
Aus=
gleich.
Bereits zwei Minuten ſpäter war es erneut Pfeiffer,
der unter dem Jubel des Darmſtädter Anhangs den Siegestreffer
mit wunderbarem Schrägſchuß buchen konnte.
Bis zur Pauſe blieb die Polizei überlegen, ohne allerdings
einen verdienten weiteren Zähler anbringen zu können.
Inzwiſchen war ein ſtarker Oſtwind aufgekommen, der jetzt
eine ſtärkere Ueberlegenheit der Platzbeſitzer begleitete. Die
Darmſtädter Deckung ſtand aber geſchickt und ſtark wie eine
meter=
dicke Mauer. Hauptſächlich Sauer, Muth und Dumont
waren jetzt die überragenden Leute des Deckungsſyſtems.
In der 35. Minute wehrte Sauer einen ſehr ſchönen
Eck=
ball, den der ſtarke Wind faſt ins Tor trug, auf der Linie, und
der nachfolgende Schuß wurde von dieſem bravourös haltenden
Er=
ſatzmann an die Latte abgelenkt!! In der 38. Minute ereilte die
Darmſtädter aber doch inſofern das Geſchick, als Sauer unter
dem Drang des Ludwigshafener Halblinken einen Ball abſchlug,
und der ſtürmiſch angreifende Ludwigshafener von einem
Darm=
ſtädter Deckungsmann abgedrängt wurde. Während Sauer und
der andere Darmſtädter dem allzu ſtürmiſchen Ludwigshafener
noch klarmachte, daß dieſe übereifrige Unſportlichkeit nicht am
Platze ſei, nahm Daut den Ball auf die „Schippe” und ſenkelte
ihn ins Netz. Hätte Sauer ſich nicht um den Gegner
geküm=
mert, dann hätte er beſtimmt den Ball gehalten, denn Sauer
war prächtig in Form. So mußten die Darmſtädter ſich noch auf
eine Punkteteilung einlaſſen, wo ihnen ein Sieg unbedingt
be=
ſchieden geweſen wäre.
Schade, daß die Darmſtädter Poliziſten nicht mit kompletter
Mannſchaft antreten konnten. Mit einer etatsmäßigen Elf wäre
Nachdem das erſte Pokalſpiel gegen den Fußballſportverein
Frankfurt auf eigenem Platze überzeugend gewonnen wurde, iſt
der zweite Gegner kein geringerer als der VfB. Mühlburg. Da
gerade die Pokalſpiele durch das Ausſcheiden des Unterlegenen
ihren beſonderen Reiz und Anziehungskraft haben, iſt dieſes
Spiel unter Rückſichtnahme auf den
Gaupartei=
tag nunmehr von der Behörde auf 17 Uhr
nach=
mittags angeſetzt worden.
Heute Samstag findet ein Kameradſchaftsabend der
Ju=
gend=Abteilung des Polizeiſportvereins in der Kantine Emig,
Kaſerne 24, ſtatt. Um große Beteiligung wird gebeten Anfang
8.30 Uhr.
Fußball in Starkenburg.
Betr.: Einheitsſatzungen.
Nachdem der weitaus größte Teil der geſperrten Vereine die
Einheitsſatzungen ordnungsgemäß abgeliefert hat, war ich in der
Lage, für ſie die Sperre aufzuheben. Die Vereine wurden alle
un=
mittelbar in Kenntnis geſetzt. Als geſperrt haben immer
noch die folgenden Vereine zu gelten: 1. FC.
Ball=
ſport 07 Dietesheim: 2. TuSpV. Jugenheim a. d. B.; 3. TuSpV.
Kleinhauſen; 4. FSpV. Klein=Welzheim: 5. Olympia
Lampert=
heim; 6. FC. Germania Leeheim; 7. FV. Ober=Abſteinach i. O.;
8. Kraftſpv. 1910 Rimbach i. O.; 9. SpV. Viktoria Schaafheim;
10. FC. Odin Unterſchönmattenwag i. O.
(gez.) Dr. Grünewald, Kreisführer.
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt — FV. Germ. Eberſtadt 1:1 abgebr.
Am Himmelfahrtstag empfingen die Fußballer der TSG. 1877
Ober=Ramſtadt den FV. Germania Eberſtadt zu einem
Freund=
ſchaftsſpiel. Infolge des ſtarken Regens mußte leider dieſes Spiel
vorzeitig abgebrochen werden. Bis der Regen einſetzte, ſah man
einen recht ſpannenden Kampf. Eberſtadt ging bald durch einen
ſchönen Schuß des Halbrechten in Führung, den die Gaſtgeber noch
vor der Pauſe den Ausgleich entgegenſetzten. Infolge des ſtarken
Regens ſah ſich der gut leitende Schiedsrichter Fred Schulz
ge=
zwungen, das Spiel abzubrechen. 2. Mannſchaft 6:5 für
Eber=
ſtadt.
Am Sonntag, den 2. Juni, findet auf dem Sportplatz am
Schorsberg ein Pokalturnier im Fußball ſtatt, woran
fol=
gende Vereine teilnehmen: FV. Eppertshauſen, SV. Groß=Gerau,
Jahn 1875 Darmſtadt, TSG. 1877 Ober=Ramſtadt. — Da alle
teil=
nehmenden Vereine über ſehr ſtarke Mannſchaften verfügen, iſt
mit ſehr ſpannenden Kämpfen zu rechnen. Hoffentlich beſchert der
Wettergott bei dieſen Spielen echtes Fußballwetter. —
Spiel=
anfang 1.30 Uhr. Abends 8.30 Uhr bei Suppes Tanz mit
Sieger=
verkündigung.
Jahn 1875 beim Werbeturnier der TSG. Ober=Ramſtadt 1877.
Am kommenden Sonntag ſind die 75er Fußballer Gäſte der
TSG. Ober=Ramſtadt. Letztere veranſtaktet ein Werbefeſt in
Ge=
ſtalt eines Blitzturniers, wozu verſchiedene ſpielſtarke Kreisklaſſe=
Vereine verpflichtet wurden. Dem Sieger des Turniers winkt ein
Pokal. und es werden ſich um denſelben recht ſpannende Kämpfe
abwickeln. Die 75er fahren in der Aufſtellung der letzten Spiele.
Abfahrt iſt Sonntag, nachm. 12 Uhr, ab Böllenfalltor, pünktlich.
Sportvereinigung 04 Arheilgen.
Im Rahmen der 25jährigen Jubiläumsſportwoche des FC.
Viktoria Sindlingen a. M., weilten die Fuß= und Handballer der
Sportvereinigung am Himmelfahrtstage in Sindlingen und
tru=
gen Werbeſpiele aus. Zuerſt traten die Handballer auf den Plan,
und zwar hatten ſie als Gegner die Turngemeinde
Zeils=
heim.
Nach einem ſehr flott und fair ausgetragenen Spiel blieben
unſere Spieler mit 4:3 Sieger. Das Fußballſpiel FC. Viktoria
Sindlingen — SpVgg. 04 Arheilgen endete 0::2 (0:2).
04 Arheilgen — SV. 98 Darmſtadt 3: 3.
Im Rahmen der Sportwerbewoche in Arheilgen fand
am Freitagabend dieſes Spiel ſtatt, das mit einem
Unentſchie=
den einen beiderſeits befriedigenden Verlauf nahm.
Saar=Ausflug des Sp. 1910 Weiterſtadt.
Am vergangenen Samstag. Sonntag und Montag weilte
SV. Weiterſtadt zum Gegenbeſuch des SV. Lisdorf im
Saar=
gebiet. Nach einer ſchönen Fahrt durch ein herrliches Stückchen
Erde kamen wir am Samstag abend um 6.30 Uhr in Ensdorf an,
wo unter dem Jubel der Sportler und einer Muſikkapelle der Zug
einfuhr. Nach Händeſchütteln und einer kurzen Begküßung und
Ueberreichung eines Blumenſtraußes durch den Vereinsführer
Conteſſe ſetzte ſich der lange Zug unter Vorantritt der
Muſik=
kapelle des Jungvolks und der HJ. in Bewegung dutch Ensdorf
hindurch, durch eine ſchön angelegte Lindenallee über die Saar
hinüber nach Lisdorf, wo wir von den Spalier bildenden
Einwoh=
nern und den Vereinen empfangen wurden. Nach eimem kurzen
Umzug begaben wir uns in das Vereinslokal und dann in die
an=
gewieſenen Quartiere, wo alle überaus herzlich empfangen
wur=
den. Nach dem Eſſen traf man ſich bei Schulden zum
Feſtkom=
mers. Nach einigen ſchön vorgetragenen Stücken des
Orcheſterver=
eins Lisdorf folgten Begrüßung und Austauſch der Geſchenke.
Muſikaliſche, geſangliche und turneriſche Darbietungen wechſelten
nach der Anſprache des Bürgermeiſters, des Sportwartes für
Lei=
besübungen und des Ortsgruppenleiters ab. Anſchließend war
dann noch gemütliches Beiſammenſein, und nur ſo im Flug
ver=
gingen die Stunden. Nach einigen Stunden Schlaf, teilweiſe auch
ohne” traf man ſich morgens zum Frühkonzert und einem guten
Glas Bier. Mittags durchzog dann ein Feſtzug die Ortsſtraßen
nach dem Sportplatz, wo das Fußballtreffen der 1. Mannſchaft
ſtieg, das die Weiterſtädter in letzter Minute 4:3 für ſich
entſchei=
den konnten. Abends wurde das Tanzbein recht tüchtig
geſchwun=
gen bis zum frühen Montagmorgen. Um 8 Uhr großes Treffen beim
Friſeur, denn der Bart war in den zwei Tagen ziemlich
gewach=
ſen. Nur allzu kurz war die Zeit, und wir mußten von dem in
den wenigen Stunden ſchon liebgewonnenen Ort und ſeinen
Ein=
wohnern Abſchied nehmen. Unter Begleitung der Muſikkapelle
ging es durch die Hauptſtraße hinüber nach Ensdorf, nicht ohne
vorher noch einige Spritzer von den Waſchfrauen abbekommen zu
haben, mit. Muß ich denn, muß ich denn zum Städtle hinaus”;
und unter dem Winken der Lisdorfer ſetzte ſich der Zug in
Be=
wegung. In Scarbkücken benützten wir die Gelegenheit, die
Schönheiten der Stadt anzuſehen. Bald ſetzte ſich unſer Zug
wie=
der in Bewegung und brachte uns der Heimat zu. Einem jeden
der 58 Fahrtteilnehmer werden dieſe Stunden eine ſtete
Erinne=
rung bleiben.
Polizei Handballer ſiegen in Frankfud
Stadk=Elf Frankfurk — Polizei Darmſtadk 2:12 (e:1
Anläßlich der Sportwerbewoche weilte Polizei=SV. Darmſ
mit ſeiner 1. Handballelf in Frankfurt, um gegen eine St4
mannſchaft zu ſpielen. Wie aus dem eindeutigen Reſultat zu/g!
ſehen iſt, konnten die Poliziſten das Spiel zu einem ſchönen
folg geſtalten. Als das vorausgegangene Fußballſpiel Frankfu.
Hamburg mit einem 2:6=Sieg ſein Ende gefunden hatte betru”
die Handballmannſchaften unter Führung von Wilke=Fran:0
das Spielfeld. Wenn auch der Wettergott den Spielern
anffü=
nend nicht wohlgeſinnt war — es regnete nämlich unaufhörlict
ſo wurden die etwa 1500 ausharrenden Zuſchauer durch ein mic
lich erſtklaſſiges Handballſpiel reichlich entſchädigt. Obwohr!
Aktionen der Spieler infolge des Regens außerordentlich erſchu
wurden, ſah man während des ganzen Spiels einen
abwechſlruk=
reichen Kampf. Frankfurts Elf hatte der ausgefeilten Tel
der Poliziſten abſolut nichts entgegenzuſetzen und wurde auuf
dieſer Höhe verdient geſchlagen. Wäre das Spiel bei trockin
Wetter vor ſich gegangen, ſo wäre der Sieg noch klarer aussſſtrage: Weiche Gerit
len. Frankfurts Elf war in allen Reihen gleichmäßig beſetztt Mtiu verden?
wenn es nicht zu mehr Toren reichte, ſo iſt es dem Umſtand Mlntport: Es hande
ſchreiben, daß die Stürmerreihe mit ihren Torwürfen Pech. Mi Rec Sprungbrett
und in Keimig ein unüberwindliches Hindernis antraf. Keürukn geſchieht die Einſte
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Paraden ſind einfach beſtechend. Aber auch die anderen Sxrell, wid nicht mehr vo
taten vollauf ihre Schuldigkeit. Die Abwehrreihen unterſtä=Fku weit und am ande
in feiner Manier die Kombinationszüge der Stürmer, in des Fir ſch ſind im richtie
ſonders Spalt und Stahlecker oftmals die Bewunderung dem FölnenEnden auf da
ſchauer hervorriefen. Alles in allem genommen, hat die Aitkien egeben erſtens
ſchaft gezeigt, daß in Darmſtadt doch noch der erfolgreichere Aißf ewegliche Auflage ein
ball geſpielt wird. Die Frankfurter Elf zeigte eine nur millſitier gebauten Turnt
mäßige Leiſtung. Die Läuferreihe insbeſondere war dem 19 az Pierd iſt ebenft
reichen Spiele ihres Gegners in keiner Weiſe gewachſen. Omind mit einer Po
lich die Verteidigung verhinderte eine allzu große Niederlags, ſſit hei ſeinen Wand
Der Spielverlauf:
Frankfurt hat Anwurf und kommt auch bis an die Sfurden.
raumgrenze. Dort aber wird der Angriff abgeſtoppt. Im Eo
zug iſt es die Polizei, die ſich nicht durchſetzen kann. Auf u-M0rs Ne4 duis ſeithet
wandert der Ball, ohne daß ein zählbarer Erfolg zu erreichet”
In der achten Minute endlich fällt der erſte Treffer für die Fün u ſtei
zei durch Spalt. Eine Minute ſpäter muß auch Keimig Alüet ſch in ſeinen
ſich greifen. Sartorius war der Schütze. Polizei wird nun
legen, und in der 11. Minute heißt es auch nach ſchönem Algl
durch Daſcher 2:1. Gleich darauf erhöht Stahlecker auf 3:1
raffen ſich die Frankfurter auf, und Keimig muß ſchon ſein aut
Können aufbieten, um einen Erfolg der Gegner zu verhi wölicht daß die
Trotzdem gelingt es Maurer, auf 3:2 heranzukommen. Mit Ahaürlich iſt der Stah
Reſultat werden planlos die Seiten gewechſelt. Hatten die Eieſt
furter in der erſten Halbzeit noch einigermaßen ein gleich t
ges Spiel geliefert, ſo mußten ſie ſich aber in der zweiten. Féwingen durchgebog
zeit dem ſyſtemvolleren Spiel der Poliziſten beugen. Die Au
wurde nun drückend überlegen. Eine gute Abgabe Spals
Stahlecker ſtellte das Reſultat auf 4:2. Zur Abwechſlung 505 heue Olympia
Spalt das 5. Tor. In der 15. Minute iſt es wiederum. Aſrüten vor dem
der auf 6:2 erhöht. Einige Minuten ſpäter erzielt Staull
mit ſchönem Wurf das 7. Tor. Frankfurts Sturm iſt zu ſad”
um den Torunterſchied verringern zu können. Außer eint
Lattenſchüſſen iſt nichts Zählbares zu erreichen. In ſchy
Folge fallen nun die reſtlichen Tore. May ſtellt durch Strod
auf 8:2. Spalt erhöht durch großartigen Wurf und Stk. 00kurngeräte berei
auf 10:2. Ein wunderbarer Angriff ergibt durch den „K. fn n Breslau glö
Spieler das 11. Tor. Mit dem Schlußpfiff faſt iſt es SCRuiſter
Schwar=
der mit gut placiertem Strafwurf das Endreſultat herſtell e geſolln, daß
Der Schiedsrichter hatte bei der anſtändigen Spielweiſe de
den Mannſchaften ein leichtes Amt und machte ſeine Sacht
gut.
Um den Aufſtieg:
ſet Giſf zu haben. 9
Iier Längsſprüngen ein
mu bergeſtellt wurde, Iſt
Trngeräte nach den
Mügung der Reck
zue mit halber Kraft ar
aus beſt
geſelbſt
Aul, denn durch die
ag wird dieſe ſo ſtark
ſe beſten Eigenſchaften
Uingſeilen, die
Ningen häufig umd
die es ermöglis
im Schluß erklärte (
remen wolle.
FSV. Frankfurt — TG. Pfeddersheim 11:7 (7:4).
Das erſte Entſcheidungsſpiel um den Aufſtieg in die
ballgauliga Südweſt beſtritten am Sonntag vormittag am
heimer Hang der FSV. Frankfurt und die TG. Pfedderß
Nach übermäßig hartem Kampf ſiegten die Frankfurter mit
(7:4), wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß Pfedde
kurz vor der Halbzeit ſeinen Mittelläufer verloren hatte. G
wegen Reklamierens vom Feld geſtellt worden. — Die
E=
dung muß das Rückſpiel beider Mannſchaften bringen; bei R
gleichheit entſcheidet das Torverhältnis.
Um den Aufſtieg zur Bezirksklaſſe
ſpielten TV. Egelsbach — TV. Mörfelden 5:3 (2:1), ſo de
Egelsbach aufſteigen wird.
Egelsbach Jgd. — TSG. 46 Jgd. 5:13 (3:8).
Am Himmelfahrtstag weilte die Jugend von der Darm 79
Turn= und Sportgemeinde 1846 in Egelsbach und lieferte 1
in allen Teilen der Mannſchaft ein vorbildliches Spiel, da
nur werbend für die Egelsbacher Freunde wurde, ſonden
zahlenmäßig die gute Klaſſe ausdrückt.
Die Handball=Ergebniſſe.
Länderſpiel in Hannover: Deutſchland — Schweden 21:3
Weitere Spiele: Stadtelf Frankfurt — Polizei Darmſtad=
Stadtelf Worms — TSV. Herrnsheim 1:17.
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Die Handball=Mannſchaft des Kre
„Emden” ſiegte anläßlich eines großen Sportfeſtes in Lal
über eine Mannſchaft des Deutſchen Vereins in Liſſabonr!
Toren.
Einen großartigen Sieg erfocht Deutſchlodh
Handball=Länderkampf gegen Schweden. Vor 1200 begeh
Zuſchauern ſiegten, die Deutſchen in Hannover mit 21:5
Toren.
Beim Marienberger Dreiecks=Rennen
DKW. und Husquarna zu neuen Siegen. DKW. belegte mi!
Winkler und Kurt Mansfeld in den Klaſſen bis 250 und
erſten Plätze und Husquarna=Schweden errang durch B‟;
den Sieg in der 350er Klaſſe. Dem Rennen wohnten rund
Zuſchauer bei.
Das Straßen=Rennen „Rund um die
leite” wurde am Himelfahrtstag zum 25. Male ausge9
Sieger wurde der Bielefelder Scheller vor Hupfeld=Dortmus
Löber=Schweinfurt.
Das Karl=von=Opel=Erinnerungs=Re:
Las am Sonntag in der Nähe von Frankfurt ausgefahren:
endete mit einem Siege der Mannſchaft des RV. Germat
Adler=Frankfurt.
Im Berliner Allianz=Stadion wurde an!“
tag der leichtathletiſche Fünf=Klubkampf zwiſchen Deutſche?
Berliner SC., SC. Charlottenburg, Schöneberger TSC. um
anz SV. beendet. Sieger wurde die Mannſchaft des Deutſch”.
mit 9546,23 Punkten.
Der erſte Start des amerikaniſchen Weltrekorde
mers Peter Fick in Europa endete mit einer überraſchend”
derlage. Der Amerikaner wurde von dem Ungarn Eſit ih
Meter=Crawl mit 58,6 geſchlagen. Fick erreichte 598
Der Deutſche Fiſcher belegte mit 1:00,2 Min. den dritteh
Die Britiſche Boxſportbehörde beſchloß, zur Frage.?
tung des Weltmeiſterſchaftskampfes Schmeling-=Baer 00
ſchem Boden, ſofern die Veranſtalter mit den Bedingud.
Behörde einverſtanden ſeien, gegen die Abhaltung dieſes
zwiſchen dem 17. Auguſt und dem 11. September keine S
dungen zu machen.
In Toronto ſchlug der amerikaniſche Schwegevich.
King Lepinſty den Hamburger Hans Birke Wber 25h.”
ſicher nach Punkten.
umstag, 1. Juni 1935
Beiimeiſter Biiner daut Biumsid"
Zurngernte.
dee Turner arbeitet in Zukunfk mit halber Kraft”.
Exnſt Winter (Frankfurter Turngemeinde Eintracht),
ſdiſte Reckturner der Welt, erzählte dem K=Mitarbeiter des
ßoxtecho” von den neuen Turngeräten, die beim Olympia
Gbenutzt werden ſollen.
die erſte Frage, die dem bekannten Turner vorgelegt
wwe lautete: „Warum müſſen denn zu den Olympiſchen Spie=
1 gieue Turngeräte geſchaffen werden.”
lntwort: Bei den Weltmeiſterſchaften des Internatio=
Turnverbandes, die im vergangenen Jahre in Budapeſt
manden, mußten wir Teilnehmer der deutſchen
Nationalmann=
merkennen, daß unſere deutſchen Turngeräte nicht dem
ent=
ſgen, was wir dort auf dem Turnplatz an internationalen
geräten für die Teilnehmer des Wettkampfes vorfanden.
ärngeräte wurden bisher im großen ganzen genau noch ſo
eet, wie ſie vor zwanzig Jahren ſchon auf dem
ſungerätemarkt aufzufinden waren. Kleine
Aenderun=
un der Barrenverſtellung oder Reckaufhängung können nicht
ſerbeſſerung angeſehen werden; denn häufig hat eine der=
Verbeſſerung eine Verſchlechterung des Gerätes für den
nturner nach ſich gezogen. Aus dieſem Grunde heraus habe
ir die Aufgabe geſtellt, Turngerate herzuſtellen, die den
mationalen Maßen angepaßt ſind und Verbeſſerungen
auf=
en, die dazu angetan ſind, daß der Kunſtturner bei dem
wrigen Turnen vom Gerät weiteſtgehende Unterſtützung
er=
tage: Welche Geräte ſollen denn nun verbeſſert oder
um=
eitet werden?
ntwort: Es handelt ſich um alle Geräte, Barren,
Reck, Sprungbrett und Ringe. Bei den neuen
Olympia=
hn geſchieht die Einſtellung der Weite an Hand einer Skala,
swird nicht mehr vorkommen, daß der Barren an einem
zu weit und am anderen Ende zu eng iſt. Die Holme an
dir ſich ſind im richtigen Verhältnis mit der Verlängerung
ſolmen=Enden auf das internationale Maß feſtgeſetzt, und
ſen ergeben erſtens durch die Länge und zweitens durch
ewegliche Auflage eine größere Federung, die wir ja bei
üither gebauten Turngeräten vermißten.
las Pferd iſt ebenfalls auf das internationale Maß
ab=
kumt und mit einer Polſterung verſehen, die dem Turner
er=
ht, bei ſeinen Wanderkehren und Wanderflanken einen
km Griff zu haben. Des weiteren ſoll durch dieſe Polſterung
on Längsſprüngen ein Verſtauchen der Handgelenke
vermie=
erden.
las Reck, das ſeither von unſeren deutſchen
Gerätefabri=
ie hergeſtellt wurde, iſt nach einſtimmigem Urteil der
Aus=
ven zu ſteif. Das Olympia=Reck, welches nun hergeſtellt
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 149 — Seite 13
küngung der Reckſtange ermöglicht ſo viel Federung, daß der
u mit halber Kraft arbxiten kann und bei ſeinen Abgängen
ills beſtens durch das Federn unterſtützt wird. Die
Reck=
ſelbſt iſt nicht mit der direkten Verſtrebung verbunden,
rmöglicht, daß dieſe immer wieder in die alte Lage zurück=
Natürlich iſt der Stahl der Reckſtange aus beſonders gutem
eial; denn durch die größere Länge und durch die
Mehr=
eig wird dieſe ſo ſtark beanſprucht, daß ſie ſchon nach
eini=
tchwüngen durchgebogen wäre, falls die Stahlſtange nicht
mitin beſten Eigenſchaften ausgerüſtet wäre.
us neue Olympia=Sprunggerät wird ein Hin=
und ſerrücken vor dem langgeſtellten Pferd ausſchließen. Bei
ſerſingſeilen, die ſich bei dem Turnen an den ruhig
hän=
enne Ringen häufig umdrehen, hat man eine Vorrichtung
an=
gehhept, die es ermöglicht, daß ſich das Seil von ſelbſt mitdreht.
zm Schluß erklärte Ernſt Winter, daß ſich die neuen
mia=Turngeräte bereits bei dem Länderkampf Deutſchland—
hu in Breslau glänzend bewährt hätten. Dem deutſchen
Mümeiſter Schwarzmann hätte beiſpielsweiſe der Barren
hu gefallen, daß er ſich beim Turnen gar nicht von dieſem
fütrennen wollte.
ſumburger Derby-Deutſches Derby!
19 den Tagen vom 23. bis 30. Juni wird der Hamburger
eMiub in Gemeinſchaft mit der Landesleitung die traditionelle
biuß= Hamburger Derby=Woche durchführen, die in dieſem Jahr
zu hür großen Werbevevanſtaltung für den deutſchen Rennſport
aushealtet werden ſoll. Neben den eigentlichen Rennen auf dem
laſliſen Horner Moor ſollen dann noch eine Reihe anderer ſport=
ſichtr ſeranſtaltungen in beſter Beſetzung und Auswahl die Derby=
Veltumrahmen. Das Hamburger Derby, das den Namen
„Dhuthes Derby” führt, wird darüber hinaus in dieſem Jahr eine
eſichdre Anziehungskraft ausüben, nachdem es der Klubleitung
geliven iſt, die Geſamtſumme der Preiſe von 189 700 RM. auf
W5A5 RM. zu erhöhen. Das Derby ſelbſt iſt mit 60 000 RM.
ha4er Auf die übrigen 29 Rennen entfallen alſo allein 145 650
RAl. ſas bedeutet einen Durchſchnitt von 5022 RM. gegenüber
/443G MM. im Vorjahr. Dieſe ſehr erfre liche Neuordnung der Preiſe
Nyre Wirkung auf das Meldeergebnis auch nicht verfehlen.
didem Derby iſt der Große Hanſa=Preis mit 30000 RM. am
Ae dotiert. Dieſes Rennen iſt international ausgeſchrieben.
uſ das Internationale Jagdrennen, mit einem Preis von
WLIhRM. Neu im Programm ſind auch das Marienthaler
Ren=
nens eie Prüfung für die Dreijährigen, das Frontkämpfer=Flach=
Wit das am Tage des Großen Hanſa=Preiſes ausgetragen wird,
9s Hammonia=Jagdrennen, das zuſammen mit dem Gau=
Erennen am Mittwoch, dem 26. Juni, ausgetragen wird.
alag iſt als Volks=Renntag vorgeſehen, das Programm wird
um 17 Uhr beginnen. Das Pokal=Rennen iſt auf den Tag
Aby ſelbſt verlegt worden. Eine Neuerſcheinung im
Pro=
iſt das Hindernisrennen für Berufsreiter. Die
Amateur=
önnen, ſich am Freitag der Derby=Woche die Silberne
1h und den Preis des See=Jagdrennens holen. Für dieſen
auch das Erinnerungs=Jagdrennen der Offiziere vor=
Rahmen der übrigen Veranſtaltungen der Derby=Woche
n den nennfreien Tagen des 22. Juni ein Kavallerie=
Waf=
am 24. Juni ein Reichsheer=Tag, am 25. Juni ein
Luft=
iA. am 27. Juni ein Boxkampf=Tag und am 29. Juni neben
rung=Derby noch ein Internationaler Fußballkampf durch=
Weilſprung=Welirekord 8,13 Meker.
Phantaſtiſche Leiſtungen des Negers Jeſſe Owens.
Zeichen überragender Leiſtungen ſtand das 35.
leichtathle=
ſahresfeſt der weſtamerikaniſchen Univerſitäten, das in
bor, im Staate Michigan am Huron=See gelegen,
ab=
wurde. Der Held des Tages war der Neger Jeſſe
dem es gelang, den ſeit Oktober 1931 von dem Japaner
Imbu mit 7,98 Meter gehaltenen Weltrekord im Weit=
Anz erheblich zu überbieten. Zum erſten Male wurde die
EMarke überſchritten, nach einem phantaſtiſchen Sprung
2 Meter Weite berührte der Neger den Erdboden.
Tiktweiſe nur hat ſich der Weltrekord in dieſer Uebung
As entwickelt. Ueber 50 Jahre ſind es her, daß 1883 der
Parſons als Erſter mit 7,017 Meter über die 7=
Meter=
sſun, im Jahre 1892 ſprang der Engländer Fry 7.13 Mtr.,
e hat es alſo gedauert, bis der Weitſprung=Weltrekord
In einen Meter vorwärtsgetrieben wurde.
den dem Siege im Weitſprung holte ſich Jeſſe Owens noch
Ee erſte Preiſe, wobei er erneut den Beweis erbrachte, daß
EEn überragender Sprinter und Hürdenläufer iſt. Ueber
AIs erreichte der Neger die beſtehende Weltrekordzeit von
Und über 220 Yards lief er 20,3 Sek., eine Zeit, die ſogar
kel=Sekunde ſchneller iſt als der von Metcalfe gehaltene
MO. Dieſe außerordentlich ſchnellen Laufzeiten laſſen in=
Vermutung aufkommen, daß ſie, ebenſo wie vielleicht
Drung=Weltrekord, durch Rückenwind begünſtigt wurden.
Werten Sieg am Tage trug der Schwarze im 220=Yards=
Der niedrige Hürden davon, das er in 22,6 Sek. gewann.
übrigen Ergebniſſen der Veranſtaltung ſei noch der
des Studenten Mark Panther von der Jowa=Univerſi=
/6,93 Meter beſonders hervorgehoben.
Mokorradſporkkagung in Berlin.
Der Internationale Motorradſport=Verband (FJCM.) hielt
am Dienstag in Berlin ſeine diesjährige Frühjahrstagung ab.
In Vertretung des Führers empfing Reichsminiſter Dr.
Goeb=
bels die Delegierten der 27 Nationen und gab ſeiner Freude
Ausdruck, die Vertreter der verſchiedenen Länder in Deutſchland
begrüßen zu können. Der Präſident der FJCM., Graf
Bona=
coſſa, dankte im Namen der Delegierten für die herzliche
Auf=
nahme in Deutſchland und betonte das große völkerverbindende
Moment des Motorradſports.
Im Mittelpunkt der Beratungen ſtanden die Vorſchläge zur
Internationalen Sechstage=Fahrt, die auch in
dieſem Jahre wieder von Deutſchland vom 9.—1 4. September
ausgerichtet wird. Es wurde beſchloſſen, daß auch im
Wett=
bewerb um die Silber=Vaſe die konkurrierenden Mannſchaften
einen Kommiſſar ſtellen dürfen; den am Trophäen=Wettbewerb
beteiligten Nationen wird ein ſtändiger Begleiter geſtattet. Die
Geſchwindigkeiten für die Zuverläſſigkeitsfahrt wurden für die
S0=ccm.=Klaſſe auf 32—45 Stdkm. feſtgeſetzt, für die übrigen
Ma=
ſchinen auf 36—55 Stdkm. und für die Seitenwagen=Maſchinen
auf 34—52 Stdkm. Die Frage Amateur= oder Lizenzfahrer ſoll
ein beſonderer Ausſchuß auf dem ſchnellſten Wege klären.
Rekord=
verſuche müſſen beſonders angemeldet ſein, und mindeſtens ein
internationaler Zeitnehmer muß bei der Zeitmeſſung, die auf
elektriſch=automatiſchem Wege zu erfolgen hat, zugegen ſein. Die
internationale Geſchwindigkeits=Trophae wird für die Klaſſen
250, 350 und 500 ccm. am 29. September in Rom entſchieden.
Mit dem Verband international anerkannter Automobil=Clubs
(AJACR.) wurde die Einſetzung eines gemeinſamen
Schieds=
gerichts für motorſportliche Streitigkeiten vereinbart. Mit der
Sternfahrt zur Olympiade 1936 wird die FJCM. für das
Olym=
pia=Jahr nach Berlin einen neuen internationalen Touriſtik=
Wettbewerb ausſchreiben. 1937 ſoll dieſe Sternfahrt zur
Welt=
ausſtellung nach Paris durchgeführt werden.
Südweſtdeutſche Zuverläſſigkeitsfahrt
anläßlich der Wiesbadener Motorſportkämpfe 1935
Foto Opel)
Bobbp Kohlrauſch nach ſiegreicher Beendung der 15 Stunden=Fahrt
am Ziel.
Weshalb Caracciola den „Großen Preis
von Tripolis” gewann!
Kein Glückszufall, ſondern überlegene Renntaktik, Fahrkunſt und
unerhörte Energie ſicherten Caracciola — trotz größten Reifenpechs
aller deutſchen Fahrer — den Sieg.
Freude und Stolz herrſcht über den fabelhaften dreifachen
deut=
ſchen Grand Prix=Sieg in Tripolis. Haben doch von fünf
geſtarte=
ten deutſchen Rennwagen drei, nämlich der Deutſche Caracciola
auf Mercedes=Benz als Sieger, Varzi auf Auto=Union als Zweiter
und Fagioli, wiederum auf Mercedes=Benz, als Dritter die beſten
europäiſchen Fahrer und Wagen — darunter auch die neuen,
zwei=
motorigen Alfa=Romeos — einwandfrei geſchlagen.
Während des ganzen, ungeheuer ſchweren Rennens lagen die
deutſchen Wagen von der erſten bis zu letzten Runde unangefochten
an der Spitze. Dabei bewieſen ſie in härteſten Kämpfen immer
wie=
der von neuem ihre abſolute Ueberlegenheit. Der Sieger, unſer
deutſcher Meiſterfahrer Caracciola, mußte nicht weniger als acht
Reifen wechſeln, alſoweit mehr als alle übrigen deutſchen Wagen.
Da=
durch wurde er vom erſten Platz, den er vom Start bis zur ſiebten
Runde innehatte, ſchon bis zur 15. Runde auf den 11. Platz
zurück=
geworfen! Mit unerhörter Bravour und Ausdauer hatte er ſich
aber ſchon in der 20. Runde — der Mitte des Rennens — wieder
auf den 4. und bereits in der 25. Runde ſchon auf den 2. Platz
durchgekämpft. Hier betrug ſein Abſtand von Varzi nur noch eine
Minute 32 Sekunden. In der 28. Runde verringerte er ſich auf eine
Minute 15 Sekunden und in der 30. Runde lag Caracciola nur
noch 42 Sekunden hinter dem „Spitzenreiter‟. Hinter ihm war ſein
Stallgenoſſe Fagioli mit einer Minute 0,9 Sekunden, während der
Vierte (Dreyfus) auf Alfa=Romeo weitere 4 Minuten 25
Sekun=
den — zirka 1½ Runden zurücklag.
Nun ſetzte Caracciola, der ſich durch nichts beeinfluſſen und
auch nicht hetzen ließ, zu einem unerhörten Endſpurt an, für den er
durch rechtzeitigen Reifenwechſel taktiſch gut vorbereitet war. In
zwei Runden holte Caracciola 42 Sekunden Vorſprung auf. In
der 38., d. h. der zweitletzten (!) Runde fuhr Caracciola (und nicht
Stuck, wie meiſtens gemeldet wurde) die ſchnellſte Runde des
Tages (mit 3.34,½ — 220,167 Stdklm.), wobei er Varzi
überholte. Der Italiener machte alle Anſtrengungen, um den vorne
liegenden Caracciola wieder einzuholen und folgte ihm eine
Runde lang mit nur etwa 50 Meter Abſtand. Erſt dann erlitt
der Auto=Union=Fahrer einen Reifendefekt, der jedoch ohne
Ein=
fluß auf die von ihm innegehabte zweite Poſition blieb! Weil der
Hinterreifen nicht geplatzt oder entlüftet, ſondern nur der
Pro=
tektor abgeflogen war, konnte Varzi mit ihm das Rennen noch —
verhalten fahrend — beenden und ſich auf dem zweiten Platz
halten. Dieſe Feſtſtellungen ſollen die große Leiſtung des
italieni=
ſchen Fahrers Varzi nicht ſchmälern, aber den deutſchen
Meiſter=
fahrer Caracciola und ſeinem Mercedes=Benz=Rennwagen
wahr=
heitsgemäß zu wohlverdienten und ſportlich einwandfreien
Aner=
kennung ſeines bedeutenden Sieges verhelfen. Auch der unter
Führung von Fagioli nur mit einer Minute 09,½ Sekunden
Ab=
ſtand als Dritter durchs Ziel gegangene Mercedes=Benz=Wagen,
welcher die 524 Klm lange Strecke ebenfalls mit über 195 Stdklm.
Durchſchnitt bewältigte, beweiſt die Leiſtung und Ausdauer der
deutſchen Rennwagen, denn der italieniſche Meiſter Nuvolari
be=
endete das Rennen auf dem neuen, viel ſtärkeren, zweimotorigen
Alfa=Romeo als Vierter erſt acht Minuten 48,½ Sekunden nach
Caracciola, lag alſo über zwei volle Runden zurück.
Des Führers Dank für die deutſchen Erfolge auf der Avus.
Der Führer und Reichskanzler hat an den Korpsführer
Hühn=
lein folgendes Telegramm gerichtet:
„Für Ihre Meldung von dem überlegenen Sieg des
Mer=
cedes=Benz=Wagens und den Erfolgen der DKW.= und BMW.=
Motorräder beim geſtrigen Avus=Rennen ſage ich Ihnen meinen
beſten Dank. Ich habe mich über dieſen neuen Beweis der
Lei=
ſtungsfähigkeit und Zuverläſſigkeit der deutſchen Maſchinen
auf=
gez. Adolf Hitler.”
richtig gefreut.
Wieder Weltmeiſter im Weltergewichtsboxen wurde
in New York vor 45 000 Zuſchauern der Amerikaner Barney Roß,
der den Titelhalter Jimmy McLarnin über 15 Runden verdient
nach Punkten ſchlug.
Die „Tourde France” wird in dieſem Jahre vom 4.—28.
Juli gefahren. Die insgeſamt 4343 Kilometer lange Strecke iſt in
21 Etappen aufgeteilt, deren längſte 325, und deren kürzeſte 102
Kilometer lang ſind. Nach dem Start in Paris geht es über Lille
— Charleville — Metz — Belfort — Evian — Aix les Bains —
Grenoble — Gav — Digne — Nizza — Cannes — Marſeille —
Montpellier — Perpignan — Luchon — Pau — Bordeaux — La
Rochelle — Nantes — Caen nach der franzöſiſchen Hauptſtadt zurück.
Schlußkag des Darmſtädker Tennis=Turniers.
Man kann nicht behaupten, daß das erſte Darmſtädter
Orts=
turnier vom Wetter ſonderlich begünſtigt war. Nachdem bereits
am vergangenen Sonntag der ganze Vormittag verregnet war
und die Turnierleitung in böſe Schwierigkeiten gebracht hatte,
überſchwemmte am Donnerstag nachmittag ein Wolkenbruch die
Plätze und machte die vollſtändige Beendigung der Konkurrenzen
unmöglich. Das Wetter hielt gerade ſolange, um die Schlußrunde
im Herreneinzel durchzuführen und wenigſtens bei den Herren
den Darmſtädter Stadtmeiſter zu ermitteln. Der Schlußkampf
zwiſchen Kleinlogel und Endriß ſtand, für manche überraſchend,
im Zeichen einer dauernden Ueberlegenheit von Endriß.
Klein=
logel konnte ſeine ſtärkſte Waffe, ſein tödliches Netzſpiel, nicht
zur Anwendung bringen, da Endriß bei jedem Angriffsverſuch
mit haargenauen Paſſierſchüſſen aufwartete. Im
Grundlinien=
ſpiel war Kleinlogel dagegen nicht ſicher genug, ſo daß Endriß
ſich mit 6:2, 6:1, 6:1 zum erſten Male die Darmſtädter
Meiſterſchaft eroberte.
Das Herreneinzel der Klaſſe A ſah den in letzter Zeit
ſtark verbeſſerten Woebke gegen Steffan mit 2:6, 6:4, 6:2 ſiegreich.
Im erſten Satz ließ ſich Woebke zu ſehr auf das
Sicherheits=
ſpiel ſeines Gegners ein, erkannte dann aber ſeine Chauce in
einem forſchen Angriffstennis und ſiegte zum Schluß überlegen.
Das Dameneinzel der Klaſſe A wurde eine Beute von Frau
„Vierheller, die im erſten Satz ſchwer zu kämpfen hatte, um
Frau Sennewald 10:8, 6:0 zu ſchlagen. Im Damendopvel
waren überraſchend Frl. Unckell=Frl. Graetz über die
Favo=
riten Fr. Kautter=Frl. Ringer erfolgreich. Den Ausſchlag zu dem
glatten 6:2, 6:3=Sieg gaben das gute Netzſpiel von Frl. Unckell
und die ſcharfen Vorhandſchüſſe von Frl. Graetz.
Im Herreneinzel der Klaſſe B ſiegte erwartungsgemäß
Dölp der Spitzenſpieler der Turngemeinde Beſſungen, über den
TEC.=Junior Spieß, der noch nicht über die nötige
Turnier=
erfahrung verfügt. Das Dameneinzel der Klaſſe B brachte einen
erfreulichen Sieg für Frl. Schifferdecker, die in der
Schluß=
runde ſich Frl. Endriß mit 6:4, 6:2 deutlich überlegen zeigte. Im
Herrendoppel der Klaſſe B war das Paar Zimmermann=
Wittmann nicht zu ſchlagen, und Herr Zimmermann
er=
rang ſich auch im Gemiſchten Doppel mit ſeiner Frau den erſten
Preis.
Lediglich die Schlußrunden im Dameneinzel um die
Darm=
ſtädter Meiſterſchaft ſowie im Herrendoppel und Gemiſchten
Don=
pel der Klaſſe A fielen der ungünſtigen Witterung zum Opfer.
Das Endſpiel um die Damenmeiſterſchaft zwiſchen Frau Kautter
und Frl. Ringer findet heute, Samstag, 15 Uhr, ſtatt. Das
Mixed zwiſchen Frl. Unckell=Werner und Frl. Ringer=Sigwart
wird am Montag, den 3. Juni, 17 Uhr. ausgeſpielt. Der Termin
für die Herrendoppel=Schlußrunde Kleinlogel=Werner gegen
Endriß=Sigwart ſteht noch nicht feſt.
Sgw.
Schießſpork im Kreis Darmſtadk.
Ich mache hiermit nochmals alle Vereinsführer der
Klein=
kaliberſchützenvereine des Kreiſes Darmſtadt des Reichsverbandes
Deutſcher Kleinkaliberſchützenverbände auf das Rundſchreiben
7/35 vom 5. Mai 1935 aufmerkſam. Vereine, welche zu dem
an=
geſetzten Termin ihre Meldungen nicht abgegeben haben, werden
zu den Wettkämpfen nicht zugelaſſen.
Die Meldungen, die nach dem 1. Juni eingehen, werden nicht
mehr berückſichtigt. Die Vereinsführer müſſen vor allen Dingen
darauf hinwirken, daß bei den Schützen, die zu den Wettkämpfen
antreten die Ausweiſe in Ordnung ſind (Lichtbild,
Verſicherungs=
marke, Eintragung der Pflichtübungen A, B uſw.).
Der angeforderte Kreisbeitrag iſt ebenfalls bis ſpäteſtens
1. Juni 1935 auf das Poſtſcheckkonto Ffm. 57273 (Ed. Volleth)
einzuzählen. Diejenigen Vereine, welche ihre Kreisbeiträge nicht
pünktlich abführen, werden ebenfalls nicht zu den Wettkämpfen
zugelaſſen. gez. Volleth, Schießſport=Kreisleiter.
Trainingsgemeinſchaft der Boxer in Darmſtadk.
Die von mir vor einigen Monaten gegründete
Trainings=
gemeinſchaft im Boxen ſoll eine Neubelebung und Einteilung
er=
fahren, und bitte ich daher alle Leiter der Vereine, die über eine
Boxahteilung verfügen, mir die Stärke ihrer Mannſchaft bis zum
8. Juni d. J. an untenſtehende Adreſſe mitzuteilen. Nach
ein=
gehender Meldung erhalten die einzelnen Vereine ſchriftlichen
Beſcheid über gemeinſame Trainingsſtunde.
Fachamtsleiter für Boxen im R.f.L.. Ortsgruppe Darmſtadt,
Wilh. Weckbach, Darmſtadt, Kaupſtr. 52, part.
m
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Samstag, 1. Juni
6.00: Breslau: Frühkonzert. Als Einlage 6.30: Gymnaſtik.
Anſchl.: Wetter. 7.00: Breslau: Nachr. 7.05: anſchl.:
Frühkonzert. 8.00: Waſſerſtand, Zeit, Wetter. 8.10:
Stuttgart: Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe. 9.00: Nur
Frankfurt: Nachr. 9.15: Nur Frankfurt: Konzert. 9.50:
Lyrik aus unſerem Gau. 10.00: Sendepauſe. 11.00:
Aus Alt=Rehſe bei Neubrandenburg: Feierliche Eröffnung
der Führerſchule der Deutſchen Aerzteſchaft. 11.20:
Mel=
dungen. 11.30: Sozialdienſt. 11.45: Bauernfunk.
12.00: Sturtgart: Mittagskonzert. Sonniger Süden. Ltg.:
Guſtav Görlich. Dazw. 13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit,
Nachr. 14.15: Quer durch die Wirtſchaft der Woche.
114.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 14.35: Wetter. 14.45:
Aus der Wunderwelt der Natur. 15.00: Koblenz: HJ.
im Vormarſch. Eine Lied=, Muſik= u. Sprechchorfolge.
Ein=
lage: Zwei Reichsſieger im RBWK. erzählen von ihrem
Beſuch beim Führer am 1. Mai 1935.
16.00: Köln: Der frohe Samstag=Nachmittag. 18.00: Fahrt
durchs ſüdweſtdeutſche Land. Funkberichte von der Grenze.
18.20: Stegreifſendung. 18.35: Das Mikrophon
unter=
wegs. 18.55: Meldungen.
19.00: Gießen: Präſentier= und Parademärſche ehemaliger
deutſcher Regimenter. 19.45: Hamburg: Zweite
Reichs=
nährſtandsſchau in Hamburg. Funkbericht. 20.00: Zeit,
Nachr. Anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15: Bad Naubeim:
Bunter Abend. 22.30: Zeit, Nachr. 22.40: Nachr.,
Wetter, Sport. 22.45: Vom Deutſchlandſender: Der
Deutſchlandflug 1935: Ueber den bayriſchen Alpen (Aufn.)
23.10: Leipzig: Tanzmuſik zum Wochenende. 24.00:
Stuttgart: Orcheſterkonzert. Ltg.: Droſt. 1.00: Stuttgart:
Kammermuſik.
Oidtiun dansasgen
Sonnabend, 1. Juni
Frankfurt: 19.00: Präſentier= und Paradewärſche
ehe=
maliger deutſcher Regimenter.
Stuttgart: 19.00: Gaisburger Marſch. Ein luſtiges
„Eintopf=Hör=Gericht” nach einem alten Rezept.
Hamburg: 21.10: Und abends wird getanzt. Stadt und
Land zu Gaſt beim Reichsſender in der Hanſeatenhalle.
Stockholm: 19.30: Alte Tanzmuſik.
Sottens: 20.25: Bunte Muſik.
London: 20.30: Orcheſter und Bariton=Solo,
Rom: 20.55: Oper von Bellini.
Warſchau: 21.30: Sinfoniekonzert.
Agram: 22.15: Tamburaſchenorcheſter.
Luxemburg: 22.30: Muſikal. Allerlei.
Wien: 23.45: Tanzkapelle Jecha.
Weiterbericht.
Das flache Tiefdruckgebiet, das mehrere Tage über
Mittel=
europa lag und ſüdlich=warmes, aber auch gewittriges Wetter
be=
dingte, hat ſich nach Oſten verlagert. Infolgedeten ſtellte ſich eine
vorwiegend nördliche Luftſtrömung ein, ſo daß bei etwas
niedri=
gerer Temperatur mit wechſelnd bewölktem Wetter und
Nieder=
ſchlagsſchauern gerechnet werden muß.
Ausſichten bis Samstagabend: Wechſelnd bewölkt mit
ſchauer=
artigen Niederſchlägen, bei vorwiegend nördlichen Winden
mäßig warm.
Ausſichten für Sonntag: Ueberwiegend bewölkt, einzelne
Nieder=
ſchläge, tagsüber mäßig warm.
Die Angiiſſe
WPD. Frankreich kämpft um die Stabilität ſeiner Währung.
In den letzten Tagen mußte die Bank von Frankreich täglich rd.
eine Milliarde Francs an Gold abgeben. Der Goldverluſt ſeit
den letzten zwei Wochen beträgt damit wohl 5—6 Milliarden Fr.
Das einzige Abwehrmittel, das die Bank von Frankreich den
An=
griffen entgegenſetzte, war bisher nur ein mehrfaches Anziehen
der Diskontſchraube. Der Diskont beträgt jetzt nach der dritten
Erhöhung 6 Prozent.
Eine erfolgreiche Abwehr muß auf den Charakter des
An=
greifers und ſeine Taktik abgeſtimmt ſein. Es iſt darum
ange=
bracht, etwas ſchärfer hinter die Kuliſſen zu ſchauen, wenn man
beurteilen will, ob die bisher erfolgten Abwehrmaßnahmen
wirk=
liche Ausſicht auf Erfolg haben.
Am Angriff auf den Franken ſcheinen zwei Gruppen
beteiligt zu ſein; die eine kommt von außen heran, die andere
ſitzt im Lande ſelbſt.
Die Außengruppe kann man auch als „ſchwimmendes
Kapital” bezeichnen. Wir kennen es ſchon genau ſeit der
Stabili=
ſierung. Es iſt das Kapital, das von irgendwo herkommt, ſich
in dauernder Unruhe und im ewigen Fluß befindet. Es ſucht
kurzfriſtige Anlage in dem Lande, wo es die höchſte
Gewinnmög=
lichkeit vermutet, und es wechſelt das Land, wenn der „Verdienſt”
in einem anderen Land günſtiger erſcheint. Dieſes „ſchwimmende
Kapital” will ſeine Anlagen in Franken aufgeben. Darum bietet
es ſeine Frankenwerte an, ſei es in der Form von Wertpapieren,
in Geld, Wechſeln uſw. Durch das Ueberangebot in Franken
ſinkt ſein Kurs. Und jetzt kommt der internationale
Spekulations=
geiſt hinzu, der, einer Hyäne vergleichbar, überall dort auftritt,
wo es Beute zu machen gibt. Der internationale Spekulant
nimmt ſogenannte Leerverkäufe vor. Er verkauft franzöſiſche Fr.,
ohne ſie zu beſitzen, und hofft dabei, dieſe Fr. nach erfolgtem
Kursſturz für weniger Geld zurückkaufen zu können, um ſeiner
Lieferverpflichtung in Franken nachkommen zu können. Die
Dif=
ferenz zwiſchen dem Verkauf zu hohem und dem Kauf zu
niedri=
gem Kurs iſt ſein Profit.
Die Abzüge aus Frankreich und in Verbindung damit die
ſpekulativen Frankenverkäufe haben im beſonderen Maße erſt
nach den franzöſiſchen Gemeinderatswahlen eingeſetzt, die das
Anwachſen der kommuniſtiſchen Welle in Frankreich in aller
Deut=
lichkeit gezeigt haben. Die Zuſtände im franzöſiſchen
Staats=
haushalt haben das Mißtrauen noch beträchtlich geſteigert. Das
erſte Vierteljahr 1935 weiſt bereits wieder ein Defizit von einer
Milliarde Fr. auf. In den Haushaltsjahren 1930—1934 ſind für
das Schatzamt ungedeckte Ausgaben in Höhe von 27,5 Milliarden
Fr. entſtanden, die einen Zinsaufwand von 3 Milliarden Fr.
dem Staate auferlegen. Unter Berückſichtigung deſſen, daß von
den militäriſchen Miniſterien immer neue Kredite für
Rüſtungs=
ausgaben verlangt werden, iſt, abgeſehen von der zunehmenden
Arbeitsloſigkeit in Frankreich, die Ausſicht auf eine gründliche
Sanierung der Finanzen außerordentlich ſchlecht.
Dieſe innerpolitiſchen Zuſtände haben zum Entſtehen der
zweiten, im Lande ſitzenden Gruppe geführt, welche
ſich im Kampf gegen den Franken befindet. Es ſind dies weite
franzöſiſche Kreiſe, welche ihr Vermögen in Sicherheit bringen
wollen. Nicht immer nimmt dieſes Kapital den Weg nach dem
Auslande. Auf Grund der währungstechniſchen Verhältniſſe in
Frankreich hat ſich eine ganz kurioſe Art der „Kapitalanlage‟
entwickelt. Um ihre Erſparniſſe beſorgte Bürger haben ſich zu
„Syndikaten” zuſammengeſchloſſen, welche gemeinſam von der
Staatsbank Goldbarren kaufen, dieſes Gold bei der Staatsbank
lombardieren und den Erlös unter Hinzufügung der für die
Lom=
bardierung abgezogenen Zinſen wiederum zum Kauf von
Gold=
barren verwenden. Dieſe Kette von Goldlombardierungen kann
praktiſch ſo lange fortgeſetzt werden, als Mittel für die jeweils
abgezogenen Lombardzinſen vorhanden ſind. Die geſetzlichen
Be=
ſtimmungen geben alſo die Möglichkeit, daß die Bank von
Frank=
reich ihren eigenen Goldabzug finanziert und damit ihrem
Zu=
ſammenbruch entgegenarbeitet.
Wir ſind der Meinung, daß dort, wo ein wirklicher
Ver=
trauensbruch erfolgt iſt, ein Diskont von 6 v.H. und auch ein
dop=
pelt ſo hoher Diskont die Flucht aus dem Fr. nicht aufhalten
kann. Das franzöſiſche Kabinett hat die Gefahr, die dem Francs
droht und die geſamte innenpolitiſche Lage zuſpitzt, erkannt, und
mittels eines Geſetzentwurfes von der Kammer die Vollmachten
verlangt, um bis zum Ende dieſes Jahres alle Maßnahmen zur
Sanierung der öffentlichen Finanzen, zur Wiederbelebung der
Wirtſchaftstätigkeit, zur Verteidigung des öffentlichen Kredits
und Aufrechterhaltung der Währung mit Geſetzeskraft treffen zu
können. Dieſes Vorgehen des franzöſiſchen Kabinetts zeigt
eigent=
lich mit aller Deutlichkeit, daß eine wirkſame Behandlung der
vorliegenden Probleme einzig und allein bei Befolgung des
Führerprinzips möglich iſt. Hier genügt nicht, daß verſchiedene
Inſtanzen ihre Einzelmaßnahmen treffen, ſondern daß von einer
einheitlichen Stelle aus mit möglichſter Schnelligkeit eingegriffen
wird.
Frankreich muß unter allen Umſtänden danach trachten, die
Stabilität ſeiner Währung aufrechtzuerhalten, denn das
franzö=
ſiſche Volk iſt (wie kein anderes Volk der ziviliſierten Welt) ein
Volk der Rentner. Der Franzoſe ſtrebt danach, in einem für uns
unfaßbaren Alter, nach Möglichkeit ſchon mit 40 Jahren, von dem
Ertrag ſeiner Erſparniſſe zu leben. Eine Frankenabwertung
würde daher für einen ſehr großen Teil der Bevölkerung von
ganz kataſtrophaler Auswirkung ſein. Dies erklärt auch die
viel=
fache Umwandlung des Vermögens in Gold. Die in der
franzöſi=
ſchen Bevölkerung gehorteten ungeheuren Beträge bilden eine
beſondere Gefahr. Der franzöſiſche Staat muß alles
unterneh=
men, dieſe gehorteten Gelder für die Wirtſchaft und die Banken
zurückzugewinnen.
Wir haben in den franzöſiſchen Vorgängen wiederum den
Beweis, daß die Höhe der Golddeckung abſolut nicht
ausſchlag=
gebend iſt für die Sicherheit der Währung. Der beſte Garant iſt
und bleibt eine ſtarke politiſche Führung. hinter der das geſamte
Volk vertrauensvoll ſteht.
Die Pariſer Börſe nach dem Kabinektsſturz.
Feſte Haltung.
Die Befürchtungen, daß die Freitagbörſe nach dem
Kabinetts=
ſturz im Zeichen der Panik ſtehen würde, haben ſich nicht
verwirk=
licht. Die Börſengeſchäfte haben ſich normal abgewickelt. Die
Haltung war feſt, und zwar auf allen Gebieten. Nicht nur die
Aktienwerte zogen an, ſondern die auch in den letzten Tagen
ſtark mitgenommenen Renten konnten Steigerungen, und zwir
um 2 Punkte, buchen. Die Liquidation zum Monatsende verlief
glatt, obwohl tägliches Geld infolge der Diskonterhöhung teurer
war. Der Ausweis der Bank von Frankreich wirkte ſtimulierend,
obwohl er einen Goldverluſt von 3.17 Milliard. (auf 76,60
Mil=
liarden) aufweiſt. Am Deviſenmarkt hat ſich der Franken
gegen=
über dem Dollar und dem Pfund gut behauptet. Renten waren
ebenfalls feſt, die Auslandswerte gut behauptet.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 31. Mai. Die
Markt=
lage hat ſich gegen die Vorwoche kaum verändert. Die
Abſatzver=
hältniſſe ſind vor dem Ultimo eher noch ſchwächer geworden,
ins=
beſondere beſtand für kleine Eier kein Intereſſe. Dagegen blieben
mittlere und hauptſächlich ſchwere Eier für den laufenden Bedarf
gefragt. Die Anlieferungen zeigten keine Verſtärkung, blieben
aber für die Nachfrage genügend. Es notierten in Pfg. pro
Stück frei Frankfurt a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe an den
Kleinhandel): Deutſche Markeneier Kl. S. 9,75, Kl. a) 9,25,
„25, d) 7,75. Holländer und Flandern Kl. S.
b) 8,75, c) 8-
„75.
9,75, a) 9,25, b
Berliner Getreidegroßmarkt vom 31. Mai. Der
Getreide=
großmarkt zeigte am Monatsſchluß nur geringe Veränderungen.
In Weizen= und Roggenmehlen ſind die Abrufe etwas lebhafter
da man den Zuſchlag, für verſpätete Abnahme vermeiden will.
Neue Abſchlüſſe kommen kaum zuſtande.
Die franzöſiſche Regierung hat geſtern das Warenabkommen,
das einen Anhang zum deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrag
dar=
ſtellt, zum 30. Juni gekündigt. Die Gründe und das Ziel der
Kündigung ſind etwas nebelhaft. Der ganze Vorgang überraſht
auch, weil er mitten in einer Regierungsumbildung erfolgt.
Offenbar hatte der franzöſiſche Handelsminiſter mit dem Sturz
der Regierung nicht gerechnet und bereits bindende Anweiſungen
an den Berliner Botſchafter gegeben, die dann auch ausgeführt
wurden. Daß die Franzoſen mit der jetzigen Regelung nicht
ein=
verſtanden ſind, haben ſie in letzter Zeit immer wieder zum
Aus=
druck gebracht. Einverſtanden waren ſie eigentlich nie mit
Ver=
trägen, wenn ſie glaubten, irgendwelchen Nachteilen ausgeſetzt zu
ſein. Am 11. Juni ſollen nun die Verhandlungen zwiſchen Paris
und Berlin aufgenommen werden. Die Franzoſen haben erklärt,
daß ſie an einer unmittelbaren Neuregelung ſtark intereſſiert
ſeien und einen vertragloſen Zuſtand nicht wünſchten. Am 11. 6.
werden wir alſo erfahren, welche beſonderen Umſtände zu der
Kündigung geführt haben und wie ſich Paris den neuen Vertrag
denkt. Der alte Vertrag enthielt eine Unzahl von Liſten der
ver=
ſchiedenſten Waren und ſah außerdem die gegenſeitige
Meiſtbe=
günſtigung und Kontingente vor.
Die Ereigniſſe in Frankreich ſtehen naturgemäß heute im
Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſe, ohne daß jedoch eine
un=
mittelbare Einwirkung auf die Haltung der Berliner Börſe
zu verzeichnen wäre. Die freundliche Stimmung, die das
Börſen=
geſchäft ſchon vor dem Feiertag kennzeichnete, übertrug ſich auch
auf den heutigen Verkehr; obwohl die Käufe ſich meiſt nur auf
kleine Beträge erſtreckten, denen aber Abgaben gegenüberſtanden,
zeigte das Kursniveau ein überwiegend höheres Niveau. Die
Papiere des Marktes lagen durchſchnittlich ½ Prozent über den
Vortagskurſen. Bei Braunkohlen führten Eintracht mit plus 1½
Prozent. Von chemiſchen Werten eröffneten Farben ³8 Prozent,
Rütgers auf Grund der Dividendenerklärung 1 Proz. und
Gold=
ſchmidt 1½ Prozent höher. Am Markte der Elektrowerte und
auch für Maſchinenfabriken erhält ſich das Intereſſe.
Verkehrs=
werte blieben gut gehalten. Der Rentenmarkt lag wieder ſehr
ruhig. Die Kursbewegung war im Verlauf nach einer nur
vor=
übergehenden leichten Abſchwächung weiter nach oben gerichtet.
Sehr feſt lagen insbeſondere Lieferungen, die gegen den Anfang
faſt 3 Prozent gewannen. Farben wurden im Verlauf mit 150¾
(1½ Proz. plus) gekauft. Am Rentenmarkt war der Umſatz
wie=
der auf ein Mindeſtmaß beſchränkt.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag bei allerdings nur
kleinen Umſätzen wieder feſt. Seitens der Kundſchaft lagen kleine
Kauforders vor, auch die Kuliſſe war eher als Käufer im Markt,
doch disponierte ſie vorſichtig. Am Aktienmarkt ſtellten ſich gegen
die letzten Schlußkurſe durchſchnittliche Befeſtigungen von etwa
ein Prozent ein. Scheideanſtalt waren mit plus 3 Prozent
ſtär=
ker befeſtigt. Elektrowerte lagen ſtill und uneinheitlich. Für
Montanwerte machte ſich etwas mehr Intereſſe als bisher
gel=
tend. Von Zollſtoffwerten erhöhten ſich Aſchaffenburger um 178
Prozent. JG. Farben ſetzten bei kleinem Geſchäft §8 Proz. feſter
ein, waren aber bald ½ Prozent niedriger. Der Rentenmarkt
lag auch geſtern ſehr ſtill. Ohne daß ſich das Geſchäft
nennens=
wert beleben konnte, blieb die Haltung auch in der 2.
Börſen=
ſtunde feſt, und im Durchſchnitt ergaben ſich nochmalige
Erhöhun=
gen von ½ Prozent. JG. Farben konnten ſich wieder mäßig
er=
holen. Am Rentenmarkt lagen die variablen Werte vollkommen
geſchäftslos, Zinsvergütungsſcheine bröckelten etwas ab.
Auch abends war die Haltung für Aktien weiter feſt, das
Geſchäft bewegte ſich in ruhigeren Bahnen als im
Mittagsver=
kehr. Gegen den Berliner Schluß war die Kursentwicklung nicht
ganz einheitlich, es überwogen aber Befeſtigungen von ¼—¾
Prozent. Renten blieben ſtark vernachläſſigt; etwas freundlicher
lagen jedoch ſpäte Schuldbuchforderungen mit 96½ (96). Von
Ausländern blieben Ungarn feſt, ſpäter bröckelte die Goldrente
von 12¾ auf 12¼ ab.
Heſſiſche Eiſenbahn-AG., Darmſtadt.
Wieder 10 Proz. Dividende.
Die mit 60 Prozent der Stadt Darmſtadt und mit dem weſin, —uch
lichen Reſt dem RWE. gehörende Geſellſchaft verteilt 1934 wind”s guich im unklaren.
10 Prozent Dividende aus 0,56 (0,497) Mill. RM. Reingernu
einſchließlich RM. 48 646 (18 217) Gewinnvortrag. Die GV. M041 W0ukels O
nehmigte den Abſchluß und wählte an Stelle von Stadtrat 1 Aſich ei0 Mt
neu Stadtrat Zachow=Darmſtadt in den AR. . Die um 2,5 Ant u0 Moment Aüllee.
RM. beabſichtigte Kapitalerhöhung wird zuruckgeſtellt, ſoll Grit m ihren Liope”
ſpäter beſchloſſen werden. Die Betriebseinnahmen aus Strae”ſter auch ſcho0
jube
inge
ahre
ahren
bahn betrugen 1,54 (1,51) Mill. RM., waren alſo 2,13 Prareer uſchlungen und
höher, die aus dem Elektrizitätswerk 4,96 (4,48), die aus
Gaswerk 0,024 (0,023). Der Stromabſatz war mit 47,35 (4:79
Mill. Kwſtd. um 12 Prozent höher, brachte aber nur eine Amg 4—in ſtwche. Si
einnahme von rd. 7 Prozent. Außer ao. Arbeitsbeſchaffungs-ro1-peiharteh ſe.
nahmen wurde die Erſtellung einer 100=KV.=Station im Aef i eine Welle
Mchlt=
von einer Million RM. in Angriff genommen. Für 1935 imiehn
wieder 1,5 Mill. RM. für Arbeitsbeſchaffung bereitgeſtellt. M=dauert eine gute W
eingeſtellt wurden 56 Mann. Die Gefolgſchaft erhält aus
Reingewinn 70 000 RM., und zwar als Urlaubszuſchuß für Mite bſtchte Dier”t. L
heiratete Gefolgſchaftsmitglieder. Die Bilanz enthält erſtmnt zuden ſie eindlichet. Oobck
einen Poſten „Geſchäftswert” von 2,498 Mill. RM., der auf Mcnmal ſpringt Aie.
langen des Finanzamtes auf Grund eines jahrelangen Proszſiſt etſchuldigende Auste
mit der Stadt Darmſtadt eingeſetzt werden muß. Der ausslllie Aufträge zu ertell
chende Poſten befindet ſich in gleicher Höhe neu im Reſervefucil Heſchäftlich?” fragt O
Von der Schweizer Anleihe wurden nom. 0.52 Mill. RM: ℳ, in der Villa die ge
rückgekauft, die Stücke werden vernichtet. Die Bürgſchaft
pflichtung für die Neckar AG. von 11,76 Mill. RM. erſcheint Molherger peſchooen.
malig, ſie iſt inzwiſchen erloſchen. ebenſo die mit 0.42 ausgscfl.t0 3u nehwen üle. O
ſene Bürgſchaftsverpflichtung DD.=Bank Saarbrücken. Im Wir Villa zu ſchanfen
zelnen zeigt die Bilanz bei unv. 4,0 AK. die Reſerve jetzt mun Anordnut
2,98 (0,48), Rückſtellungen 1,09 (1,18). Wertberichtigungen Mauch antwortet
(18.74), Verbindlichkeiten 11,01 (11,7), darunter Schweizer A0rmußte ich dah
Anleihe 3,54 (4.06), Tilgungsdarlehen der Stadt Darmſtadt:
(5,16), desgleichen hypoth. geſ. 0,73 (0.74), Warenſchulden Mkſher 109 Si
(0.32). Ferner Rücklagen für Haftpflicht= und MaſchinenſchF Mwehuche,
0.41 (0,46) und Tilgungsrücklage für die zurückgekaufte Schwif Rohnſt du denn nich
Anleihe 0.52 (0,0); andererſeits iſt das Anlagevermöger, ein, ohne dich hiel
32.64 (32.01) leicht erhöht, darunter Straßenbahn 8,88 (-Mvohnte ich im
Elektrizitätswerke 23.04 (22,41), Gaswerke 0,6 (0.6). Das I m Mam
laufsvermögen iſt beſonders durch den neuen Poſten „Geſchk”0 zehen wir beide
wert” von 2,498 auf 10,32 (6.48) erhöht, darunter betragen
räte 0,61 (0,6). Wertyapiere 1,64 (1,69), Anzahlungen 1.1 ( 46. Schaten ites,
Warenaußenſtände 0,87 (0.65). Darlehensforderungen 1,25 (.40 ſgehle wenn ich
erhöhte Bankguthaben 2.11 (1.28).
Mi Mann drückt ſie
r Abſahz der Saarwirtſchafd
Zur Erleichterung der Umſtellung des Abſatzes der Saam
ſchaft nach dem Reich führt die Reichsbahn mit dem 1. Junäil
eine Reihe von Tarifmaßnahmen ein, die dem Saarland//
fühlbare Erleichterung bringen werden. Durch
Ausnahme=
werden die Frachtſätze für die Hauptgüter der Eiſeninduſtri
hochwertige Eiſenerzeugniſſe, ſtark herabgeſetzt. Ebenſo m
Ausnahmetarife für die Tonwareninduſtrie, für Kalkſtein=
Stückgut und Schlachtvieh erlaſſen. Schließlich dienen der
derung des Kohlenabſatzes von der Saar nach Süddeutſoil
und im Binnenverkehr des Saarlandes verſchiedene Ausn
tarife, die Ermäßigungen bis zu 1.30 RM. je To. bringen.
die Ausnahmetarife treten Frachtvergünſtigungen in Höhs
jährlich rd. 4,4 Mill. RM. ein.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Nachfrage und Preisgeſtaltung am Eichengerbrindenng
Die ungünſtige Witterung verzögerte einen glatten Fortgar
Schälungsarbeiten von Eichengerbrinde, weshalb die Ergean
bisher noch nicht beſonders umfaſſend waren. Es zeigt ſich üie
eine ſehr lebhafte Nachfrage nach Eichengerbrinde, nachdem
all die Beſtände aufgebraucht ſind. Bei einem kürzlichen
handverkauf im württembergiſchen Forſtamt Lichtenſtern ſitn
50 Zentner Eichengerbrinde loko Wald 4 RM. je Zentner —3
worden.
Geheimrat Dr. Troeltſch zum ſtellvertretenden Leiten
Wirtſchaftskammer Saarland=Pfalz ernannt. Der Reichs=
Preußiſche Wirtſchaftsminiſter hat durch Verfügung vom 2419
zum Stellvertreter des Leiters der Wirtſchaftskammer füü
Wirtſchaftsbezirk Saarland=Pfalz den Präſidenten der Ind c
und Handelskammer Ludwigshafen, Geheimen Regierum)
Dr. Troeltſch, beſtellt.
Berliner Kursbericht
vom 31. Mai 1935
Oeviſenmarkt
vom 31. Mai 19.4
Verl. Handels.Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloy-
A. C. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
Ve
93.50
93.50
33.125
35.25
39.—
133.125
122.75
95.25
17.75
157.*0
133.75
114.—
Me He
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Nf
149.50
124.375
110.—
103.50
125.—
99.—
127.—
99.375
123.50
88.375
75.25
Keee
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werle
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Mee
10.75
122.—
178.—
36.75
84.875
127.125
16.50
124.50
60.—
130.—
117.—
140.-
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarie!
Canada
Dänema!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
1 ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 S.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. M
100 Franker
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briei
12.365 12.595
0.658 0.662
41.98
0.149
3.047
2.480
54.77
46.65
12.265
68.43
5.41
16.35
2.35‟
167.931
55 50
42.06
0.151
3.05:
2.484
54.87
46.75
2.29
68.57
5.42
16.39
2.357
168.27
55 62
Italien
Japan
Jugoſlawte:
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowat
Türkei
Ungarn
Uruguau
Ver. Staa e!
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Din
100 Lats
100 Kronen
100 Schillin
100 Escudos
100 Kronen
100 Francs
100 Peſetas
100 Tſch.-K1
1 türk. 2
100 Peng5
1 Goldpeſo
1 Dollar
Gel:
2a0.5ud
0.72
5.644
80.920
Gt.SE
as.2r. 4
11.15
63.:2. ch,
80. o2 4
33.70
fas P
Lae /
Durmſtäster une
Sort.-Ar
Mi A. 45.
Hationatvant Sarmftadt, Flllate dr Srrscher Oin
Frankfurter Kursbericht vom 31. Mai 1935.
Port-Ansü
Kenene
„ Gr. IIp. 1934
„ „ „1935
„ „ „1936
„ „ „193
„ „ 1938
„ Gruppe I ..
5% Dtſch. Reichsanl.
42o
5½%Intern.,v. 30
4½%Baden .v. 27
4½%Bahern v. 2
Heſſen. . v. 28
„ .. v. 2‟
4½BPreuß. b.2
4½%Sachſen v. 27
4½%Thüringen 2
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze
4½%..
.!
Dtſch. Anl. Ausl.
+. Ablöſung ..
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
%Bad.=Baden
2oBerlin .b. 24
% Darmſtadt ..
U %Dresden v. 26
4½%Frankfurt 26
4½½Heidelberg 26
4½%Mainz.. ..
4½%Mannheim?
4½%Münchenv. 2‟
4½%Wiesbaden28
4½%Heſſ. Landesb
4½% „ Goldobl
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.-Bk.=Liquid
103.6
107.7
108
106,6
105.5
106.25
100.25
97
104
97.5
98.5
97.25
98.75
108.5
96.5
96
100.7
100.95
100.65
Zichung
10.2
90.25
94
91.5
91
88.5
91.5
91.25
94.75
96.5
94ſ.
100.5
Dee
Komm.=Obl. . . .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „ Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 11
4½‟ desgl. R.1:
4½% Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb
4½%Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb..
5½%0 „ Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
+Ausl. Ser.
*Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
4½% Berl. Hyp. B
5½ „ Lig.=Pfbr.
4½% Frkf. Hhp.=B
5½% „ Lig.=Pfbr.
4½% „ Goldoblig
4½% Frkf. Pfbr. B.
2% „Lig.=Pfr.
½%Mein. Hhp.B
5½% „ Lig.=Pfr.
4½% Pfälz. Hyp. B
„ Lig.=Pfl
% Rh. Hyp.=Bl
% „ Lig.=Pfr.
1½% Goldobl.
4½% Südd. Boden=
Cred.=Bank ...."
5½% „Lig.=Pfbr.
4½%Württ. Hyp.
6%Daimler=Benz.
6%Dt. Linol. Wer
6% Klöcknerwerke
95
96.75
94.75
94.75
96.25
96.75
100,
21
96
100.25
96.25
100.75
93.5
96½),
101-),
96.5
101
Miif
101.25
96
100.75
95
97.5
106.
97I.
104.5
102.25
102
6SMainkrw. b. 26
6%Mitteld. Stahl
5% NeckarA. G.v. 23
6% Rh. Stahl v. 25
6% Salzmann & Co.
6% Ver. Stahlwerke
5% „ RM.=Anl.
4¾4%0
41
6% Voigt & Häffne=
J. G. Farben Bont
5%Bosn. L. E. B.
2. Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½%0 Oſt. Schätze.
4%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
4%
4¾Türk. 1. Bagdal
II. Bagdad
½%üngarn. 1913
4½%
1914
Goldr.
420
1910
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. . . ..
4% Stockholm. . . .
Aktien.
Accumulat.=Fabrit
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G..
..
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P. ..
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.
100
102.5
98.5
101:.
101),
100.75
132.25
57
58.75
39:1,
125
89.5
129
124
135.25
131
K
Cement Heidelberg
Karlſtadt. .
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade (A=C) .....
Contin. Gummiw..
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
.
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....!
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff & Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union
EſchweilerBergwerk
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabril. /155
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüt
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume /104.5
Frankfurter Hof ..
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th...
Gritzner=Kayſer.. . / 44.75
Grün & Bilfinger ..
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb
Hindrichs=Aufferm.!
Hochtief Eifen .... /116.5
Holzmann, Phil.
Vefe
1197/=
142
107
298
156:,
223
168
S2
115.5
92.5
117
131.5
85.25
67
127
149.5
124
167.5
203.75
101.75
1u0
118
65-75
110
98"1.
Ke e
„ Genüſſe
Junghans ......."
Kali=Chemie. .. . ."
Aſchersleben
Klein, Schanzlin .
Klöcknerwerke ..."
Knorr C. H. ...."
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co.
Laurahütte ..."
Lech, Augsburg..
Lorom f. KraußckCo.
Löwenbr. Münch. .
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz=Akt.=Br. ..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallge). Frantf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus .........
Motoren Darmſtadt
Neckarwerk Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr..
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
„ Stahlwerle .../113.75
Riebeck Montan. ..
Roeder, Gebr. . . . 1103.75
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfabr
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen!
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G./
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ..
Nf
131.75
91
127,
98.25
1a8
92
E9.5
110
113
228.5
105
121.5
168.25
73.5
119
110
169.5
84
80
110
Dueie
Ver, Stahlwerke ,
Ver. Ultramarin.
Weſtdte. Kauſhof.
Weſteregeln Kali
ZellſtoftWaldhof.
Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Ban!..
Bk. f. Brauinduſt
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgef..
„ Sypotheibl.
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſe.
Dresdner Ban1..
Franlf.Bant.
Syp= Boll
Mein. Eyp.=Ban1=
Pfälz. Shp.=Banl.
Reichsbank=Anl. .
Rhein. Hyp.=Bon
Südd. Bob.Cr. Bl.
Württ Notenban!
N.G. I.Verielnkn
Ailg. Lokalb. Kraftw
726 Dt. ReichsbBig,
Hapaä
Lübec=Büchner.
Nordd., Lloyd
Südd. Gſenb. 6‟
Allianz= u. Stutte
Verſicherung
Verein. Berl
Frankona Rücku.9
Mannh. Berſich.
Otavi Minen
Ebn
8.75
cke
U1.KI.
[ ← ][ ][ → ]grstag, 1. Juni 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 149 — Seite 15
wärst au nie von mie gegangen=
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
srand Fred aber nicht auf ſeiten ſeiner Mutter, hatte er nie
„d1 gezweifelt — wie Sigrid im Innerſten ihres Herzens hofft,
gu — dann — — Sigrid wagt den Gedanken nie ganz zu Ende
zumken, ſo ſtürmiſch jubelnd klopft dann ſtets ihr Herz — —
daß Fred ſchon lange aus Paläſtina zurück iſt, haben ſie be=
„=i Port Said erfahren, und nun hieß es warten . . .
lnruhig geht Sigrid in ihrem Zimmer auf und ab. Ob der
in ſchon fortgefahren iſt zu Fred? Sie weiß es nicht. Er hat
füeiſſchtlich im unklaren über die Zeit gelaſſen, wohl um ihr die
uſhe des Wartens zu erſparen.
ßlötzlich ein kurzes, herriſches Klopfen an der Tür, die faſt
in niben Moment auffliegt — Sigrid fährt herum — — ein Schrei
byᛋſt von ihren Lippen — „Fred!!!?‟
da iſt er auch ſchon auf ſie zugeſtürzt, hat ſie mit ſtarken
Mmn umſchlungen und preßt ſie ſo feſt und ſtürmiſch an ſeine
— in ſtummer Umarmung, als ſeien ſie miteinander
ver=
wgtt — verharren ſie lange Zeit.
nd eine Welle unausſprechlichen Glückes brauſt betäubend
üßſerie hin ..
ſs dauert eine gute Weile, bis beide ſich ſoweit gefaßt haben,
aſre Gefühle wieder in Worte kleiden zu können.
aben ſie einander doch ſo unendlich viel zu ſagen!
ſinmal ſpringt Fred auf und eilt, ſich für kurze Zeit bei
ſo entſchuldigend, hinaus ans Telephon. Er habe einige
ize Aufträge zu erteilen gehabt, erklärt er bei der Rückkehr.
Heſchäftlich?” fragt Sigrid arglos, die nicht ahnt, daß er
hnr in der Villa die geſamte Dienerſchaft alarmiert und
Li=
wsöallberger beſchworen hat, alles liegen und ſtehen zu laſſen,
eink uto zu nehmen und was an Blumen aufzutreiben ſei, hinaus
nact er Villa zu ſchaffen und dort ſeine der Dienerſchaft bereits
Eiten Anordnungen zu Sigrids Empfang zu überwachen.
Auch,” antwortet Fred mit ſtrahlender Miene, „
hauptſäch=
der mußte ich daheim Weiſungen geben, daß in unſerer
Woh=
hizelüftet und Staub gewiſcht wird, denn ſie blieb ſeit deiner
bee unbenutzt.”
WVohnſt du denn nicht darin?”
Nein, ohne dich hielt ich es dort nicht aus. In der erſten
vohnte ich im Stadthauſe, ſpäter quartierte ich mich dann
tein Mamas Wohnzimmer ein. Aber heute — nicht wahr —
iehen wir beide wieder in unſer liebes Neſtchen oben ein?"
in Schatten fliegt über Sigrids Antlitz. „Was wird deine
ſt=fte ſagen, wenn ich nun wiederkehre?‟
ür Mann drückt ſie zärtlich an ſich.
Pfingsten
in neuer Kleidung
Sakko-Anzüge
26.50 38.— 48.— 58.— 68.—
Bläue Zwelreiher
34. 44.— 54.— 64.— 74.-
Einzelne Sakkos
19.50 25.50 26.50 29.50 32.—
dazu passende Hosen
4.80 8.50 11.5015.50 18.50
Leichte Regenmäntel
11.50 14.50 19.50 24.— 26.—
Gabardine-Mänte!
29.50 36.— 48.— 54.— 64.—
ſteilige Sport-Anzüge
Rd 29.50 34.— 45.— 52.—
Steilige Sport-Anzüge
9. 48.— 58.— 68.— 78.—
Daue Jacken
R 5.90 6,75 8.50
WiBleinen-Jacken
1A 2.75 10.50 11.50 13.50
kerl, keriert und uni
(8 7.75 10.50 14.50 18.50
Uort.hosen
B F.90 10.50 12.50 14.50
dazu: schöne Hemden, hübsche
Binder, elegante Hüte, flotte Mützen,
gute Strümpfe, Gürtel u. a. m.
1V548
Uettemmden
früher Kleiderheß
SCHlLLERPLATZ
RRMSTADT
„Du brauchſt keine Sorge zu haben, Liebling. Mama hat ſich
ſehr verändert. Ich hoffe — ſie wird dich willkommen heißen ...
„Du hältſt das für möglich?"
„Sogar für wahrſcheinlich. Wir ſprachen oft von dir, ſie und
ich. Seit ihrer ſchweren Erkrankung iſt ſie, wie geſagt, ſehr
ver=
ändert.”
„Mama iſt krank?‟
„Richtig — das weißt du ja noch nicht ” und Fred erzählt
ſeiner Frau von der ſchweren Erkrankung Frau Sophies.
Sigrid iſt ſehr erſchüttert. Und es ergeht ihr wie Manfred,
als er ſeine Mutter zum erſtenmal nach ihrer Erkrankung geſehen
hat. Alles Geweſene iſt plötzlich wie ausgelöſcht in ihr,
unter=
gegangen in einem tiefen Mitleid.
Der Emir, der ſich ſelbſt zu ſeiner Tochter und Prinz
Dſchu=
mala in den Salon zurückgezogen hat, um den Liebenden Zeit zu
laſſen, ihr Wiederſehen zu feiern, wartet vergebens, daß Sigrid
ſich blicken läßt.
Längſt iſt die Mittagsſtunde vorüber, da klopft er endlich
be=
ſcheiden an Sigrids Tür und fragt, wie die Herrſchaften über ein
gemeinſames Mittageſſen unten im Speiſeſaal dächten?
Sigrid iſt ganz erſchrocken und entſchuldigt ſich tauſendmal.
Sie hat ebenſowenig wie ihr Gatte eine Ahnung davon gehabt,
daß es ſchon auf drei Uhr geht.
Der Emir beruhigt ſie lächelnd.
„Seien Sie froh, gnädige Frau,,daß Sie Zeit und Welt
ver=
gaßen! Es beweiſt nur, wie glücklich Sie ſind, und Glücksſtunden
ſollte man eigentlich verlängern, ſtatt ſie abzukürzen. Wenn ich
dennoch ſo grauſam war, es zu tun, geſchah es nur, weil ich
fürch=
tete, daß wir ſpäter nichts mehr zu eſſen bekommen würden.”
Man ißt dann zu fünft, wobei Fred Leila und den Prinzen
kennen lernt und auch mit dem Emir erſt die richtige Fühlung
bekommt.
Das Geſpräch dreht ſich vorwiegend um den Verbleib des
Roſendiamanten. Fred ſchlägt vor, ſogleich nach Tiſch nach der
Villa Donawend zu fahren, um nach ihm zu ſuchen.
Aber das lehnt der Emir ab.
„Der heutige Tag, reſpektive der Reſt davon ſoll Ihnen und
Ihrer lieben Frau ungeſtört verbleiben, Herr Donawend. Wir
beabſichtigen ja, längere Zeit in Wien zu bleiben, da Prinz
Dſchu=
mala dieſe ſchöne Stadt noch nicht kennt. Es eilt alſo nicht ſo
ſehr. Wenn Sie erlauben, holen wir Sie an einem der nächſten
Tage nach vorheriger Verſtändigung in Ihrem Bureau ab und
machen uns dann gemeinſam an unſere Aufgabe, die hoffentlich
von Erfolg gekrönt ſein wird.”
Gegen fünf Uhr langen Fred und Sigrid vor der Villa
Dona=
wend an. Tiefbewegt durchſchreitet Sigrid am Arm ihres Gatten
den Garten.
Wieviel Schweres und Aufregendes haben ſie beide
durch=
lebt, ſeit Sigrid an jenem naßkalten Novemberabend
verzweifel=
ten Herzens dies Haus verließ . . .!!
Schnee fiel vom Himmel, und ein eiſiger Wind fegte ihr über
das tränenfeuchte Geſicht.
Nun ſcheint die Nachmittagsſonne hell und warm, die Roſen
blühen ringsum, und ihr ſüßer Duft umſchmeichelt Sigrid. Das
alte liebe Haus aber, an das ſie in der Ferne ſo oft mit Sehnſucht
gedacht, ſcheint ihr grüßend ſeine Arme entgegenzubreiten.
Livius, der das Auto kommen gehört, ſteht an der Haustür,
einen Blumenſtrauß in der Hand, und heißt beide mit ſtrahlender
Miene willkommen.
„Oh. Sigrid — daß du nur endlich wieder da biſt! Gott ſegne
deinen Eingang! Nun wird ja wieder ein ganz anderes, froheres
Leben hier anheben.”
Und er küßt abwechſelnd ihre Hände.
„Du darfſt ihr auch einen Kuß auf den Mund geben, mein
guter Livius,” ſagt Fred in der Ueberfülle ſeines Glückes
groß=
mütig. Aber da lächelt Livius Hallberger verſchmitzt und wird
ſehr rot.
„Sehr liebenswürdig von dir, Fred, aber ich fürchte, daß ein
anderer gewiſſer Jemand dies nicht billigen würde.”
„Was heißt das?"
„Anſelma meine ich. Seit einer Stunde bin ich ihr
Bräu=
tigam und der glücklichſte Menſch der Welt!“
„Oho — dagegen proteſtiere ich, denn das bin ich ſelbſt! Aber
wie mich das freut, daß du und Anſelma . . . wie iſt denn das ſo
raſch gekommen?"
Und Livius berichtet, daß er Anſelma noch vom Bureau aus
telephoniſch angerufen und von Sigrids Heimkehr verſtändigt hat,
Worauf ſie nichts Eiligeres zu tun hatte, als mit einer Fülle
Blumen aus Dornbach nach der Villa zu kommen, um Livius
be=
hilflich zu ſein, alles auf das Glänzendſte zu Sigrids Empfang
vorzubereiten.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft; Rudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette;
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 85. 20486. Pl. 3. Druck und Verlag: L. C. Wittich
Darmſtadt. Rheinſtraße 23,
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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In einer Frankfurter Garage hätte es
kürz=
lich aus einem merkwürdigen Anlaß faſt eine
Prügelei gegeben. Zwei Monteure waren
mit dem Reinigen eines Motors beſchäftigt,
wobei der Jüngere dem Alteren vorwarf, daß
er ihn die ganze Dreckarbeit machen laſſe,
ſeine Anzüge ſeien ſchon gar nicht mehr zu
gebrauchen — worauf der andere einwarf,
ſeine Frau könne bloß nicht waſchen und ſei
keine Hausfrau. Der Jüngere,
jungverhei=
ratet, packte darauf ſeinen Kollegen — und
beinahe wäre ein ernſter Streit dageweſen.
Aber der Altere hatte recht: auch ganz
ver=
dreckte und verölte Monteuranzüge laſſen
ſich völlig ſauber waſchen. Man muß nur
Burnus ins Einweichwaſſer tun — es wirkt
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Meßplatz ein großes Bierzelt, in
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