Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 148
Donnerstag, den 30. Mai 1935
197. Jahrgang
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Schuſchniggs Antwort.
erreichiſche Außen 1. Innenpolikik.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler hat über ſeine
Außen=
mönnenpolitik im Bundestag eine ausführliche Rede gehalten,
eum Teil wohl auch als Antwort auf die
Erklärun=
hdes deutſchen Reichskanzlers gedacht war.
Aller=
ſn, dieſe Antwort iſt ſehr ſorgſam eingewickelt in
ſie Hülle von anderen, zum Teil ſehr
anfecht=
ſen Betrachtungen, die vielleicht ſchon mehr eine
Ent=
ſigung als eine Rechtfertigung waren. Wenn es wirklich
ſüg iſt, daß die Spannung mit dem Deutſchen Reich das
Wie=
kabinett mit tiefer Trauer erfüllt hat, dann iſt es nicht
breiflich, weshalb von Wien her ſo gut wie
ſiats geſchehen iſt, um dieſe Spannung zu
beſei=
ſon. Von deutſcher Seite iſt die Hand oft genug
geſtreckt worden, und es gehört ſchon eine ziemliche
ſichtigkeit dazu, wenn Herr Schuſchnigg die Friedenshand
b noch nicht deutlich geſehen haben will. Die öſterreichiſche
ſik hat bewußt einen großen Bogen um Deutſchland
herum=
uht, obwohl doch die Erkenntnis klar zutage liegt, daß ohne
hitſchland eine Beſeitigung der ſchweren
wirt=
hetlichen Nöte, die immer ſtärker auf dem Lande laſten,
hach unmöglich iſt. Herr v. Schuſchnig will nichts davon
ſ, daß die Oeſterreicher nachträgeriſch ſind. Wir wollen um
ort nicht ſtreiten, aber die Tatſache läßt ſich doch nicht aus
Velt ſchaffen, daß die Wiener Regierung zum
den ihres Landes alle Beziehungen nach
ſte in hat abreißen laſſen, obwohl mehr als einmal
ſſtenheit beſtand, einen neuen Anfang zu finden. Wir wiſſen
ab auch jetzt nicht, ob es mehr als eine Formel iſt, wenn
uSchuſchnigg die Erklärungen des deutſchen Kanzlers „mit
ſndigung und Genugtung” zur Kenntnis nimmt. In der
ſee geht er jedenfalls mit dem Reichskanzler ein
ttstück Wegs zuſammen. Vor allem, wenn auch er den
nach einer genauen Begrenzung des Begriffs
Nichtein=
ſng äußert, und ſeine rein grundſätzlichen Forderungen der
fün Behandlung, des gleichen Rechtes, wie auch der
Anerken=
weder gleichen Ehre werden von deutſcher Seite ganz gewiß
Geſtritten.
af der Tagesordnung der Bundestagsſitzung am Mittwoch
ſur die Erklärung des Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg über
ſeußen= und Innenpolitik Oeſterreichs. Er
er=
hu Oeſterreich habe die Belaſtungsprobe beſtanden, politiſch,
Eſaftspolitiſch, ſtaatsfinanziell. Der Neubau des neuen
reichs ſchreite genau nach den Zielen ſeines verewigten
s fort. Heute ſei auch Gelegenheit, um die
Oeſter=
ſuund Europa bewegenden außenpolitiſchen
en und zwiſchenſtaatlichen Beziehungen zu
Ein. Eine ſolche Erwägung ſei auch deshalb beſonders
weil der Chef der Regierung des Deutſchen Reiches in
programmatiſchen Reichstagsrede vom 21. Mai unter
arer Bezugnahme und direkter Nennung Oeſterreichs auch
ſe Probleme zu ſprechen kam, ſo daß die wiederholte ein=
Klarſtellung des öſterreichiſchen Standpunktes hierzu wohl
lich bleibe.
Arbeiten der Geſetzgebung im letzten halben Jahr, ſo
Achuſchnigg u. a., wurden ermöglicht durch eine immer
ſtär=
onſolidierung aller Berufskreiſe und ihrer Organiſationen
ſhnien der Vaterländiſchen Front, ſowie durch eine ſtarke
hringung unſerer Bevölkerung mit dem vaterländiſchen Ge=
So zeigte die politiſche Entwicklung eine durchaus konſe=
ALinie, konnte in handelspolitiſcher Richtung manch ſchöner
verzeichnet werden.
buſchnigg kündigte eine auf weite Sicht ſich auswirkende
Aund Gewerbepolitik an. Die Oeffentlichkeit weiß, daß
rreich Anſpruch auf volle Gleichberechkigung
angemeldet haf.
iges Verlangen, gegen welches kaum ernſte Argumente ins
geführt werden können. In der Forderung nach
militäri=
ſeichberechtigung iſt einbegriffen das Verlangen nach
Weg=
der Beſchränkung, die uns die Einführung der allgemeinen
ſlicht verbietet. Nur Oeſterreich ſelbſt kann entſcheiden,
nd wie es von ſeinen wieder erlangten Rechten Gebrauch
Wir wollen erreichen, daß, wie das alte Vaterland, auch
Oeſterreich weithin ſichtbar repräſentiert ſei durch den
en Glanz ſeines Waffenrockes.
h kurzer Erwähnung der Wehrverbände erklärte
Schuſch=
bann u. a.: „Daß Maßnahmen zur
Aufrechter=
g von Ruhe und Ordnung im Innern
er=
ſind, beweiſen nicht nur die bitteren Erlebniſſe des ver=
Jahres, ſondern ſie werden auch in der Tatſache
begrün=
mmer noch, wenn auch zahlenmäßig unbedeutende, in ver=
Weiſe agitierende Kräfte im Lande am Werke ſind, die
abe darin erblicken, nach Möglichkeit Unruhe zu
erzeu=
wes ſei vorweggenommen: Die Wehrkraft Oeſterreichs iſt
we ſtark genug, um jede Abenteuerluſt, ſofern ſich ſolche
Veri ſollte, im Keime zu erſticken. Ich gebe der ſicheren
Ausdruck, daß dem Lande jede weitere Wunde erſpart
Seharrlichkeit wird über den angeblichen Barbarismus
gS bei Behandlung ſeiner politiſchen Häftlinge Klage
ach dem Stande vom 28. Mai 1935 zählen wir in Oeſter=
SSſamt 1734 politiſche Häftlinge; von dieſen befinden ſich
jager Wöllersdorf. Beſchwerden und Klagen in dieſem
e bisher überhaupt noch nicht laut geworden. In beſon=
EEſe aber ſucht die ſubverſive Propaganda der im
Ge=
akionalſozialiſtiſch Organiſierten die öſterreichiſche
olitik mit dem Stigma des Volksver=
Dezeichnen. Hierzu ſei eine Feſtſtellung vorausgeſchickt:
ns gilt ſtrenge Unterſcheidung, an die wir uns abſolut
it dem reichsdeutſchen Nationalſozialismus haben wir
ſmer Weiſe zu befaſſen. Er iſt für uns eine reichsdeutſche
Deit, gegenüber welcher wir nicht intereſſiert ſind, ſo=
fern er ſich auf die eigenen Staatsangehörigen beſchränkt. So
ſelbſtverſtändlich wir daher das in Deutſchland geltende „Geſetz
zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat” reſpektieren,
ſo unannehmbar wäre für uns die Forderung der Anerkennung
der Einheit von Partei und Volk dort, wo Volks= und
Staats=
grenzen nicht zuſammenfallen. Oeſterreich hat nie einen
Zwei=
fel darüber gelaſſen und wird es, ſolange wir leben, auch in aller
Zukunft nicht tun, daß es ſich als deutſcher Staat
be=
kennt. Der öſterreichiſche Nationalſozialismus iſt eine inner=
Am Freitag
(Tag nach Christi Himmelfahrt)
erscheinen unsere Zeitungen nicht,
um auch denDruckerei-Belegschaften
Gelegenheit zu geben, den
Himmel-
fahrtstag als vollen Feiertag mit ihren
Familien zu feiern. Die nächste
Aus-
gabe erscheint am Samstag früh.
Darmſtädter Tagblatt
Heſſiſche Landeszeitung
öſterreichiſche Angelegenheit und unterſteht ausſchließlich der
Sou=
veränität unſeres Staates. Daß er im neuen Oeſterreich keinen
Platz haben bann, beruht nicht zuletzt darin, daß wir die
Auf=
faſſung, daß die Sicherung des Deutſchtums die Vernichtung
Oeſterreichs vorausſetze, wie es in einem viel zitierten
grund=
legenden Werke heißt, niemals teilen können. Uns aus dieſer
Grundeinſtellung heraus des Hochverrates zu zeihen, vermag einer
gerechten Prüfung nicht ſtandzuhalten.
Schuſchnigg erörterte dann die Beziehungen Oeſterreichs zu
den Staaten. Dabei erwähnte er ganz beſonders Italien, bei
dem Oeſterreich auf wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiete
verſtändnisvolles Entgegenkommen findet. Gerade dieſe
Beziehungen zu Italien
werden von der verſteckten ſogenannten Antipropaganda zu
hem=
mungsloſer Verhetzung des öſterreichiſchen Volkes mißbraucht.
Ich ſtelle feſt, daß Italien niemals auch nur den leiſeſten
Ver=
ſuch einer innerpolitiſchen Einmiſchung in Oeſterreich
unter=
nommen hat, daß die Fabel von der politiſchen Abhängigkeit in
den Bereich tendenziöſer Erfindungen gehört.
Schuſchnigg wandte ſich gegen die Forderung nach einer
Volksabſtimmung und ſagte: „Mancher öſterreichiſche
National=
ſozialiſt rechnet vielleicht darauf, bei den parlamentariſch=
demo=
kratiſch orientierten Ländern des Weſtens mit dieſer Forderung
auf Sympathie und Verſtändnis zu ſtoßen. Aber zu ſpät! Wir
hatten eine Volksabſtimmung am 25. Juli und auch an den
nach=
folgenden Tagen und beim Leichenbegängnis des Führers und
auf dem Wiener Heldenplatz, und ſeither Sonntag für Sonntag
landauf, landein. Das Ergebnis bleibt: Das freie, nach allen
Seiten unabhängige Oeſterreich!
Der Kanzler ging dann im beſonderen zu dem
Verhälknis Oeſterreichs zu Deutſchland
über und ſagte u. a.: Ich kann nur das wiederholen, was
Doll=
fuß ununterbrochen in aller Oeffentlichkeit ſagte: Die von uns
weiß Gott nicht gewollte Spannung mit dem Deutſchen
Reich erfüllt uns mit tiefer Trauer. Sie hat ſeit
über zwei Jahren das friedliche Nebeneinanderleben der beiden
deutſchen Staaten aufs empfindlichſte zu ſtören vermocht. Ich
vermeide es abſichtlich, all dieſe tiefbedauerlichen Vorfälle
anzu=
führen, die dieſe Spannung in den letzten zwei Jahren
gekenn=
zeichnet haben. Wir Oeſterreicher ſind aber nicht
nach=
tragend. So ſind wir Oeſterreicher doch und jedermann
gegenüber ſtets gern bereit, in eine uns gebotene
Friedenshand ehrlich einzuſchlagen. Aber bisher
haben wir dies noch nicht deutlich geſehen. Für eine
Normali=
ſierung der Beziehungen beider Länder bleibt die rückhaltsloſe
Anerkennung der Berechtigung Oeſterreichs, über ſein Schickſal
frei und ohne offene oder verſteckte Einflußnahme von Faktoren
außerhalb ſeiner Grenzen entſcheiden zu können. Vor einigen
Tagen hat der Herr Reichskanzler zu den Problemen Stellung
genommen, die die Welt bewegen. Was der Herr Reichskanzler
über die Notwendigkeit des Friedens ſagte, wird von uns
natür=
lich reſtlos unterſchrieben. Oeſterreich wünſcht nichts ſehnlicher,
als daß der Menſchheit eine neuerliche Kataſtrophe eines Krieges
erſpart bleibe, und Oeſterreich iſt überall dort zu finden, wo
Be=
mühungen am Werke ſind, einen ſolchen zu verhindern. Die
Frage der Pakte und Sicherheitsgarantien, die derzeit die
inter=
nationale Diskuſſion bewegt, iſt für uns ausſchließlich aus dem
Geſichtswinkel einer ehrlichen und aufrichtigen Friedenspolitik
zu betrachten. Die Erklärung des Herrn Reichskanzlers, daß
Deutſchland weder die Abſicht noch den Willen habe, ſich in die
inneren öſterreichiſchen Verhältniſſe einzumiſchen. Oeſterreich
etwa annektieren oder anſchließen möchte, dieſe Erklärung neh=
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
Wus woeiß ein Boit dohr Andeten!
Von
Dr. Paul Harms.
Politik ſei die Kunſt vorauszuſehen, was der andere unter
beſtimmten Umſtänden tun werde — ſagt Bismarck irgendwo in
ſeinen „Gedanken und Erinnerungen‟ Das Wort iſt ſo zu
ver=
ſtehen, daß die Kunſt der richtigen Vorausſicht ein weſentlicher
Beſtandteil der hohen Politik iſt. Vorausſehen, wie ein anderer
unter gegebenen Bedingungen handeln wird kann ich nur wenn
ich den andern genau kenne. Iſt das ſchon ſchwierig bei
Einzel=
perſönlichkeit, um wie viel ſchwieriger wird es ſein bei einer
Volksperſönlichkeit!
Was weiß ein Menſch vom anderen? — hat Goethe zweifelnd
gefragt. Schließlich geht jeder bei der Beurteilung des andern
von ſich aus. Er nimmt an, daß gewiſſe Vorausſetzungen, deren
er bei ſich ſelbſt gewiß iſt, auch für den andern maßgebend ſind.
Und nicht anders machen es die Völker! Jedes Volk beurteilt
das andere nach ſich ſelbſt. Und je ausgeprägter und gefeſtigter
die eigene Volksperſönlichkeit iſt, um ſo ſchwerer wird es ihr
werden, aus ſich ſelbſt herauszugehen und ſich vorübergehend in
die Seele eines anderen Volkes zu verſetzen. Dieſe
Schwierig=
keit, den andern zu verſtehen, — die bei manchen bis zur
Unfähigkeit geſteigert iſt — iſt das Haupthindernis, wenn es für
die auf einander angewieſenen Völker gilt, ſich von einem
ver=
alteten Syſtem des Zuſammenlebens auf ein neues umzuſtellen.
Daß das Verſailler Syſtem ſich überlebt hat, wiſſen oder fühlen alle
Völker Europas. Aber die, die Nutznießer dieſes Syſtems waren,
klammern ſich verzweifelt daran, nicht weil ſie ſich noch weiteren
Nutzen davon verſprächen, ſondern weil ſie die Beweggründe
derer nicht verſtehen, die unter dem Syſtem gelitten haben und
nun von ihm loswollen.
Der Franzoſe, als Volksperſönlichkeit, fühlt im
Unterbewußt=
ſein, wie er handeln würde, wenn er an Stelle des Deutſchen
wäre. Er weiß, wenn er erlebt hätte, was der Deutſche 1918/19
und in der Folgezeit erlebt hat, daß dann ſein einziger
Ge=
danke ſein würde: Revanche, Revanche um jeden Preis! Und
die andere Einſtellung des Deutſchen, dem das Bedürfnis nach
Revanche als Dauerzuſtand der Seele fremd iſt und fremd
blei=
ben wird, die iſt ihm unheimlich, weil er ſie nicht verſteht. Er
wittert dahinter Gefahren, gegen die er „Sicherheit” verlangt,
Und er ſucht dieſe Sicherheit lieber dadurch herzuſtellen, daß er
der Reihe nach zu allen Völkern rund um Deutſchland reiſt und
mit ihnen verabredet, was man für den Fall tun wolle, daß
dieſe eingebildeten Gefahren für beide Teile wirklich werden
ſollten — als daß er zu ſeinem Nachbarn geht und verſucht, ob
eine offene Ausſprache mit ihm nicht raſcher zum Ziele führt.
Hemmungen anderer Art unterliegt der Brite. Der iſt, als
Volksperſönlichkeit, zutiefſt überzeugt, daß der Wohlfahrt aller
anderen Völker gar nicht beſſer gedient werden könnte als
da=
durch, daß ſie ſich britiſcher Führung anvertrauten. Stößt er bei
ſeinen Verſuchen, für die anderen Vorſehung zu ſpielen, auf
Widerſtand, ſo iſt er ohne weiteres bereit, dafür jeden
Beweg=
grund anzunehmen, nur nicht den: der andere könnte ſo handeln,
wie er handelt, weil er anders gar nicht handeln kann; wenn er
nämlich der bleiben will, der er iſt. Er nimmt an, der andere
leiſte den wohlwollenden Abſichten Widerſtand, je nachdem; weil
er verbockt, bösartig, irregeleitet, dumm, ſchlecht erzogen, gottlos
oder wer weiß was iſt; nur eine Ahnung davon, der andere
leiſte Widerſtand, weil die Lebensbedingungen, in die das
Schick=
ſal ihn hineingeſtellt hat, ihn dazu zwingen — dieſe Ahnung
kommt dem echten Briten ſelten oder nie. Aus dieſer geiſtigen
Haltung heraus erklärt ſich die gönnerhaft=hochnäſige Art, in der
ſo mancher britiſcher Staatsmann heute noch über Deutſche
An=
gelegenheiten zu reden beliebt."
Es könnte reizen, noch andere Volksperſönlichkeiten zum
Vergleich heranzuziehen, wie beiſpielsweiſe die Italieniſche, die
ſich uns neuerdings von ſo anmutigen Seiten offenbart. Aber
darüber redet man zweckmäßigerweiſe erſt, wenn offenbar
ge=
worden iſt, wie dieſe Volksperſönlichkeit die große Feuerprobe
des abeſſiniſchen Abenteuers beſtanden hat. Inzwiſchen iſt für
uns die Frage nicht unwichtig: unterliegen wir bei der
Be=
urteilung anderer ähnlichen Hemmungen wie die Franzoſen und
Briten? Und da dürfen wir wohl ſagen: wenn wir überhaupt
Hemmungen haben, dann eher zu wenig als zu viel. Wir ſind
immer noch viel zu ſehr geneigt, dem Ausländer Verſtändnis
entgegenzubringen, wo wir es dem Volksgenoſſen ſchon verſagen.
Wir nehmen, was der Ausländer ſagt, immer noch viel zu
be=
reitwillig für bare Münze. Wir meinen immer noch viel zu oft,
was aus dem Ausland kommt, müßten wir ſchon deshalb
be=
wundern, weil es aus dem Ausland kommt. Und wir ſind immer
noch bereit, den Landsmann, wenn uns dazu Gelegenheit
ge=
boten wird — wie Bismarck an einer anderen Stelle ſeiner
Ge=
danken und Erinnerungen ſagt — „mit mehr Eifer zu bekämpfen
als den Ausländer‟. Das alles hat ſeinen guten Grund. Die
franzöſiſche wie die britiſche Volksperſönlichkeit hat ſich ſeit
Jahr=
hunderten entwickelt im Rahmen der zugehörigen Staatlichkeit.
Die deutſche Volksperſönlichkeit dagegen hat ſich in den
Jahr=
hunderten zwiſchen dem Niedergang der Staufer und der
Auf=
richtung des Dritten Reiches einſeitig im Rahmen der deutſchen
Kultur ausbilden müſſen, während dieſer Kultur die
Ausbil=
dung eines Einheits=Staates, als ihrer höchſten Blüte,
ver=
ſagt war.
Was es an deutſcher Staatlichkeit in dieſen Jahrhunderten
gegeben hat, das war ſo zerſplittert, ſo vielgeſtaltig und ſo
auseinanderſtrebend, daß es der Ausbildung einer feſten und
geſchloſſenen Volksperſönlichkeit bis zuletzt, bis zum 30. Januar
1933, hinderlich geblieben iſt. Daher iſt die einſeitig mit
Kul=
turgütern, politiſch aber überwiegend mit Wunſchträumen und
Sehnſüchten genährte deutſche Volksperſönlichkeit
überempfäng=
lich geblieben für alles, was aus der Fremde kommt. Und wenn
ihr etwas nottut, ſo iſt es die endliche Beſinnung auf die
Eigenwerte ihrer völkiſchen Weſensart. Ihr kann daher auch
die Selbſtbeſchränkung, die den Völkern Europas durch die
Welt=
wirtſchaftskriſe aufgezwungen worden, am wenigſten ſchaden.
Dazu hat ſie immer noch zu viel nachzuholen. Hat ſie erſt die
Feſtigkeit und Geſchloſſenheit erlangt, die die franzöſiſche und
die engliſche ſeit Jahrhunderten vor ihr voraushaben, dann —
ſo dürfen wir hoffen — wird die Welt auch wieder reif
ge=
worden ſein für einen Völkerverkehr und einen Güteraustauſch,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 2 — Nr. 148
wie ihn die, die ſich noch an Vorkriegszeiten erinnern können,
als normal einſchätzen werden.
Bis dahin müſſen wir es ertragen lernen, von andern
immer wieder falſch eingeſchätzt und mißverſtanden zu werden.
Dieſe Gefahr iſt auf die Dauer jedenfalls geringer, als die, der
wir in ſeliger Vorkriegszeit dauernd ausgeſetzt waren, der
Ge=
fahr der Ueberfremdung nämlich. Man kann einen
ungehemm=
ten Austauſch gleichberechtigter Kulturgüter aufs innigſte
wün=
ſchen und braucht ſich doch nicht nach den Zeiten zurückzuſehnen,
wo Emil Zola, Henrik Ibſen, Leo Tolſtoi, Gabriele d’Annunzio
in Deutſchland eine Verehrung und Anbetung genoſſen, als
wären ſie deutſche Nationaldichter. Denn eine gefeſtigte und
ge=
ſchloſſene Volksperſönlichkeit wird fremdes Kulturgut nur ſo
weit an ſich herankommen laſſen, daß das Verhältnis zum
igenen Külturgut nicht erſtickt wird. Und je mehr wir, in der
Zeit ungewollter Abſchließung der Völker gegeneinander, die
eigene Volksperſönlichkeit feſtigen und abſchließend entwickeln,
um ſo mehr werden wir den andern das Verſtändnis dafür
ver=
einfachen und erleichtern.
Was ein Volk vom andern weiß? Es iſt nicht allzuviel und
wird auf abſehbare Zeit nicht allzuviel ſein. Daß das wenige
aber wenigſtens richtig iſt, das ſollte ein gemeinſames Intereſſe
aller ſein, die nun einmal auf den Verkehr miteinander
ange=
wieſen ſind, wenn ſie nicht verknöchern und verkalken wollen.
Oeſterreichiſche Außen= u. Innenpolikik.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
men wir mit Befriedigung und Genugtuung zur Kenntnis.
Eben=
ſo die grundſätzliche Bereitſchaft, internationalen Vereinbarungen
zuzuſtimmen, die in wirkſamer Weiſe alle Verſuche einer
Ein=
miſchung von außen in anderen Staaten unterbinden und
unmög=
lich machen. Wir halten ſchließlich auch die Debatte über die
Forderung nach genauer Definition des Begriffs Nichteinmiſchung
für berechtigt. Wir halten ſie für berechtigt, da niemand klarer
als Oeſterreich aus ſeiner eigenen jüngſten Geſchichte Beiträge zu
dieſer Begriffsbeſtimmung zu liefern vermag. Es beſteht
keiner=
lei Gefahr, daß etwa Oeſterreich jede innere Erhebung ſofort als
auf äußere Einflüſſe zurückzuführende Einmiſchung umzuwerten
verſuchen würde.
Schuſchnigg beſtritt dann die Auffaſſung, daß das Regime in
Oeſterreich nicht vom Volke getragen ſei und fuhr fort: Abgeſehen
davon, handelt es ſich aber hierbei um eine typiſch
inneröſter=
reichiſche Angelegenheit, die einer offiziellen Beurteilung dritter
Stellen niemals unterliegen kann. Schließlich müßte Oeſterreich
es ablehnen, über das Thema Gewalt als Grundlage eines
Re=
gimes zu diskutieren, wenn nicht unter Gewalt überall das
näm=
liche verſtanden wird. Aber ein weiteres kann hier nicht
ver=
ſchwiegen bleiben: Die engen Beziehungen, in die durch den
Zu=
ſammenhang der Rede Oeſterreichs mit der benachbarten Schweiz
gebracht wurde, klingt durchaus erfreulich, nicht nur deshalb,
weil Oeſterreich durch ſo viel Tradition mit dem Schweizer
Nach=
barn verbunden iſt, ſondern auch deshalb, weil darin das
Be=
kenntnis zu liegen ſcheint, daß es notwendig iſt, den Deutſchen
in der Welt überall gleich zu behandeln, den deutſchen Schweizer
nicht anders als den deutſchen Oeſterreicher.
Damit ſind wir am entſcheidenden Punkt angelangt.
Was Oeſterreich für ſich forderk
und glaubt mit Recht für ſich fordern zu können, läßt ſich in drei
Formeln zuſammenfaſſen: 1. Die grundſätzlich gleiche
Behand=
lung; 2. Zuerkennung grundſätzlich gleichen Rechts und 3. die
Anerkennung der gleichen Ehre. Ueber alles andere kann man
mit den Oeſterreichern reden, über dieſe drei Punkte niemals.
Der preußiſche Miniſterpräſident und Reichsluftfahrtminiſter
General Göring iſt in Begleitung ſeiner Gemahlin und ſeiner
Reiſegeſellſchaft in Raguſa eingetroffen.
Der Regierungspräſident in Kaſſel hat die „Fuldaer Zeitung”
wegen der von dem Blatte gemachten Zuſätze bei der
Veröffent=
lichung der amtlichen Meldung über die Verhaftung von Inſaſſen
des Franziskanerkloſters in Fulda wegen Deviſenſchiebung auf
acht Tage verboten.
Der Rekrutierungsfeldzug für die engliſche Luftflotte auf
Grund der neuen Aufrüſtungsmaßnahmen iſt bisher ſehr
erfolg=
reich verlaufen. Innerhalb der erſten vier Tage ſind im Londoner
Rekrutierungsbüro für Fliegerperſonal 20 000 Bewerbungen und
im Büro für Pilotenrekruten 90 000 Bewerbungen eingelaufen.
Insgeſamt werden bekanntlich 22 500 Mann — 2500 Piloten und
20 000 Mann Fliegerperſonal — benötigt.
Miniſterpräſident de Valera erklärte im iriſchen Landtag, daß
die Regierung die Abſicht habe, das Amt des Generalgouverneurs
völlig abzuſchaffen. Sollte dieſe Abſicht verwirklicht werden, dann
müßten gewiſſe Teile der iriſchen Verfaſſung abgeändert werden.
Der iriſche Generalgouverneur Donald Buckley ſtellt zur Zeit das
einzige formelle Band zwiſchen dem iriſchen Freiſtaat und der
engliſchen Krone dar.
Himmelfahrks-Luft.
Von Reinhold Braun.
Eine der prächtigſten Geſtalten, die der Schweizer Dichter
Alfred Huggenberger in ſeinem Roman „Die Bauern von Steig”
zeichnet, iſt der Zeigerhaniß. Mit ſeinem Leitbuben ſaß er
ein=
mal nach fröhlichem Ackerwerk bedachtſam beiſammen, den Blick
in die goldene Weite gerichtet. Da tönte die Veſperglocke im
nahen Dorfe auf. Nun heißt es in der Dichtung: „Der Klang
der Veſperglocke, gleichſam als eine neue wunderbare Farbe
mit dem Bild verſchmolzen, hatte ſo etwas Liebes und
Ver=
ſonnenes, daß mein Meiſter (der Zeigerhaniß) oft behauptete,
dieſe Glocke habe früher, als neu, den rechten Ton noch nicht
gehabt; ſie habe mit der Zeit etwas von der Luft, vom Holze
und von den Feldern angenommen.”
Iſt in dieſes Wort nicht etwas eingefangen von dem „
Ge=
heimnis jener Atmoſphäre, die man als „Himmelfahrts=Luft”
bezeichnen kann? Die goldene, reine Weite und der Ton der
Glocke, in dem ſoviel Wunderſames mitſchwingt aus der
geſeg=
neten und von guten Menſchen betreuten Landſchaft ringsher!
Es iſt, als ob in der Luft jener Nachmittagsſtunde nichts
Unreines, Fremdes, Zerſtöreriſches ſein könnte. Dieſe Art von
Luft zieht empor, beſchwingt, trägt helle liebe Gedanken heran.
In ihr zu ſtehen, voll Andacht und Ehrfurcht, kann zu einem
Läuterungs=Erlebnis, zu einer Empfindung hohen Glückes, ja,
zu einer Verknüpfung mit Gott werden. Wir Menſchen nehmen
etwas von der Luft an, in der wir leben, und wiederum nimmt
die Luft von uns etwas an. Vergiftete Seelen vergiften die
Luft und umgekehrt. Dort waltet die Glücksluft im Goetheſchen
Sinne, wo der Menſch aus ſeinem geſchöpflichen in ein
ſchöpfe=
riſches Verhältnis zu ihr tritt, kraft ſeiner edlen Gefühle und
Gedanken, kraft des Ewigkeitsgehaltes ſeiner Seele.
Die Atmoſphäre iſt für uns Atmende das Notwendigſte.
Aber in welch’ erſchreckend=großem Maße freveln wir gegen ſie
ſchon dadurch, daß wir ſie nicht genug als Gottesgabe betrachten.
Eine der größten Hauptſachen des Lebens ſehen wir wie eine
Nebenſache an.
Luft iſt das Notwendigſte: Geſchah manche Notwende eines
Daſeins nicht in Verbindung mit einem „Luftwechſel”, im
äußeren und inneren Sinne genommen? Sprechen wir nicht
davon, daß „plötzlich eine andere Luft weht!” Iſt da nicht
viel=
leicht in dumpfe, verbrauchte Atmoſphäre etwas wie ein
Him=
melswind gefahren!
Was auf das Einzeldaſein zutrifft, gilt auch für das
Leben und Schickſal eines Volkes. Eine der größten und
ſchwer=
ſten Aufgaben aber iſt dann, ſich dieſen Himmelswind zu
er=
halten, daß nicht neue Dumpfheit um ſich greife! Kampf um die
Seele eines Menſchen oder eines Volkes iſt nicht zuletzt Kampf
um die Himmelfahrts=Luft.
Flandins Schwierigkeiten.
Goldflucht nach England. — Panikſtimmung und Verwirrung. — Ungewiſſes Schickſal des Kabinekts Flaniu
*
Frankreichs Goldkopf.
Die Panikſtimmung, die in Frankreich ſchon ſeit einiger Zeit
herrſcht, hat ſich in den letzten Tagen verſtärkt und nimmt immer
ſeltſamere Formen an. Die Blätter ſind voll von Berichten,
wo=
rin von einer wahren Goldflucht nach Engkand geſprochen wird.
Auf dem Luftwege wurden 5 Tonnen Barrengoldes im Werte von
etwa 15 Millionen RM. nach Croydon befördert. Auch die
Kanal=
dampfer haben erhebliche Summen mitgenommen. Sogar die
Fahrgäſte hatten Goldmünzen und Schmuckſachen bei ſich, um ſie
in London in Sicherheit zu bringen. Der letzte Poſtdampfer von
Boulogne brachte allein eine halbe Million Pfund über den
Ka=
nal, dazu Hunderte von Paſſagieren, die eigens nach England
fahren, um ihre Franken in Sterling umzutauſchen. Die
Gegen=
maßregeln der Regierung Flandin haben bisher nichts genützt.
Auch ſind weitere größere Goldtransporte nach den Vereinigten
Staaten vorgeſehen. Es bröckelt alſo im Großen wie im Kleinen.
Dazu hat’ nichts wenig die Rede des Finanzminiſters vor der
Kammer beigetragen, die eine mehr als kühle Aufnahme gefunden
hat, ſo daß infolgedeſſen das Schickſal des Kabinettes
Flandin einigermaßen ungewiß iſt.
Es wäre aber falſch, die materiellen Wirkungen dieſer Panik
nun zu überſchätzen. Schließlich ſitzt Frankreich auf einem der
größ=
ten Goldtöpfe der Welt und die Milliardenſummen, um die es ſich
dreht, verlieren viel von ihrem Nimbus, wenn ſie von
Papier=
franken auf Reichsmark umgerechnet werden. Dazu müſſen ſie
nämlich immer durch 6 dividiert werden. Frankreich hat
immer=
hin einen Goldbeſtand von 80 Milliarden Papierfranken, das ſind
mehr als 13 Milliarden Goldmark und ſelbſt die ſehr ſtarken
Ab=
ziehungen, die zum Teil ins Ausland gegangen ſind, zum Teil
aber auch nur in den Sparſtrumpf der Rentner verſchwanden,
be=
deuten nur einen Bruchteil dieſes gewaltigen Goldhortes. Wenn
man hochrechnet, mag Frankreich in den letzten Wochen vielleicht
2 Milliarden Goldmark verloren haben. Das wäre noch nicht
ein=
mal der ſechſte Teil ſeines Beſtandes, und es wäre eine
Kleinig=
keit, aus dem Reſt eine Manövriermaſſe abzuzweigen, die groß
genug iſt, um auch die wildeſte Spekulation zu unterdrücken. Von
der Seite droht alſo die Gefahr nicht. Das Entſcheidendſte
iſt, ob es der Regierung gelingt, die
Vertrauens=
kriſe zu überwinden. Dann wird die Bewegung ebenſo
raſch wieder abebben, wie ſie gekommen iſt und die Verluſte an
ſeinem Goldbeſtand kann Frankreich dann ſehr viel leichter
ver=
ſchmerzen als die Opfer, die vorher Holland und die Schweiz
bringen mußten.
Frankreich unker dem Druck der innenpolikiſchen Kriſe
EP. Paris, 29. Mai.
Die Pariſer Morgenblätter ſind ſich einig darüber, daß für
Frankreich ſchwere Stunden bevorſtehen. Alle
Blätter ſtellen feſt, daß die geſtrige Erklärung des
Finanzmini=
ſters in politiſchen Kreiſen äußerſt kühl aufgenommen worden iſt.
— Die radikale Kammerfraktion hat am Montag ſpät abends
über die Lage beraten, aber keinerlei Beſchluß gefaßt, da ſie
vor=
her den Staatsminiſter Herriot anhören möchte. Immerhin ſcheint
es, daß die Mehrzahl der Radikalen gegen die von
Flandin geforderten Vollmachten iſt. Die
mar=
riſtiſchen Parteien ſind grundſätzlich gegen die
Erteilung von Vollmachten. Zwiſchen den marxiſtiſchen
Gruppen ſind Verhandlungen über die Bildung einer
parlamen=
tariſchen Einheitsfront im Gange, der ſich eventuell ein Teil der
Radikalen anſchließen wird. Fühlen die Linksparteien eine
Gefahr, da ſie ſich erneut bemühen, das Linkskartell
wieder herzuſtellen? — Die widerſprechendſten Gerüchte
liefen geſtern abend in den Wandelgängen der Kammer um.
Man behauptete u. a., daß die rechtsgerichteten
Kampf=
organiſationen von heute an in Alarmbereitſchaft
unter Führung des ehemaligen Polizeipräfekten Chiappe und des
Generaliſſimus Weygand ſtünden und daß daraufhin die
marxi=
ſtiſchen Organiſationen ebenfalls ihre
Mit=
glieder zur Sammlung aufgerufen hätten. Die
Verwirrung in den politiſchen Kreiſen wird noch
erhöht durch Gerüchte, wonach die Finanzkommiſſion der
Kam=
mer, die heute morgen mit ihren Beratungen über den
Geſetz=
entwurf über die Vollmachten der Regierung beginnt, in ihrer
Mehrheit nach wie vor die Gewährung dieſer Vollmachten
ab=
lehne. Andere wollen bereits wiſſen, daß Miniſterpräſident
Flandin angeſichts dieſer feindſeligen Haltung
der Mehrheit des Parlaments und in Anbetracht ſei=
Lebenswilligkeit, auf das Einzelne und Reichswilligkeit auf
die Nation bezogen, hängt in gewichtigem Maße ab von dem
guten Willen zur reinen Daſeins=Atmoſphäre, zur Wirklichkeit
des höheren Atems.
Chriſti Himmelfahrt geſchah erſt nach Blut und Wunden,
Leid und Kreuz. Das bedeutet für uns: Aufruf zum heroiſchen
Weſen um jeden Preis. Aufruf zum heldiſchen Durchſtoß aus
Druck und Qual zur reinen Gottesluft! Wenn ein Empor zum
Segen ſich auswirken ſoll, dann muß es von Kampf geſättigt
ſein.
Himmelfahrts=Luft! Das iſt: Atmoſphäre der Reinheit der
Herzensgröße, des Glaubensmutes, der Beſeligung durch Liebe
und Hoffnung! Das bedeutet: Weite in ſich hineinnehmen. Höhe
und Himmel und den Glanz der Gotteslichter. Das iſt Klärung
des Blickes zur echten Weſens=Schau, neue Schwungkraft
ge=
winnen für Seele und Geiſt und ſich erquicken am Born des
Unwandelbaren. Die wahre Lebens=Atmoſphäre bleibt die Luft
des Heldiſchen, jene, da Himmelswind die Seele und Häuſer
durchfährt, da alles in höherer Bewegung iſt.
Nur die, die um das Glück der inneren Himmelfahrt wiſſen,
werden verſtehen, die Erde tapfer zu befahren und deren
Wirk=
lichkeiten als echte Kämpfer zu erfahren und zu meiſtern.
Daß unſer aller Leben ſeine Himmelfahrtsſtunden habe!
Daß wir zu der Erkenntnis des Zeigerhaniß gelangen: Es
gibt ſo Stunden, wo man ſich ein wenig zum Leben Zeit
nehmen muß!”
Biftonae and Btolller.
Zum 10. Todestage Moeller van den Brucks am 30. Mai.
Von Hans Sturm.
Mitten in den Gründerjahren (1876) wurde Arthur Moeller
van den Bruck (in Solingen) geboren. Seine erſten Eindrücke
gewann er im Elternhauſe — ſein Vater war Baurat — und er
glaubte, dem frühen Umgang mit Zirkel, Lineal, Bauplänen
und Grundriſſen ſeine Neigung für alles Architektoniſche zu
ver=
danken. Schon als Gymnaſiaſt beſchäftigte er ſich gern und viel
mit Malerei und Baukunſt, trieb dann mehr willkürliche als
ſyſtematiſche Studien an verſchiedenen Hochſchulen und ging
nach Berlin als freier Schriftſteller.
Hier geriet er in den Kreis der Naturaliſten und ſtellte feſt,
daß dieſe damals vielumkämpfte Richtung nicht ein neuer
An=
fang ſei, ſondern ein Ende künſtleriſcher Entwicklung. Jetzt ſchloß
er ſich den Leuten um Strindberg, Dehmel und Schleich an, ſchrieb
einen geiſtvollen Eſſah über „Das Varieté” und ging bitter
ent=
täuſcht nach Paris, um ſich mit franzöſiſcher und angelſächſiſcher
Literatur zu befaſſen. Edgar Allan Poe feſſelte ihn durch ſeinen
packenden Stil, und Moeller van den Bruck gab die erſte wirk=
nes immer noch ungünſtigen Geſundheitszuſtandes bereits K.
dem Präſidenten der Republik ſeinen Rücktrit überreichen wor
Wieder andere behaupten, daß er den Finanzminiſter Germ”
Martin bitten werde, zurückzutreten.
Mit einem Wort: In den politiſchen Kreiſen herrſcht
geſprochene Kriſenſtimmung, und bereits werden als Nachf:
Flandins Laval und der Kammerpräſident Bouiſion, gen
Man bezweifelt aber, daß der Außenminiſter im gegenwärz”
Augenblick die ſchwere Bürde der Miniſterpräſidentſchaft I
nehmen wird.
Der Finanzausſchuß der Kammer:
gegen die Erkeilung von Bollmachken
an die Regierung.
DNB. Paris, 29. Tu
ten Untet
Der Finanzausſchuß der Kammer ſprach ſich, nachdern
die Erklärungen des Finanzminiſters über die Lage der Su
finanzen und die Pläne der Regierung entgegengenommen /ik ummen werden ſt
mit 25 gegen 15 Stimmen bei einer Enthaltung gegen dni/t
teilung von Vollmachten an die Regierung aus. Dieſer Be4/z Unternehmers
hat in den Wandelgängen der Kammer einen ungeheurem Arſudenens, wie ſie
druck gemacht, weil man darin eine Verurteilung der RegäA unz einſach ſein,
as Schic
von übe
erückt iſt.
zier ſchan die
ſiet. die Redie
imtiner nicht auls
m Codes noch 2
äauftsführer, die n
La m Arbeiter leit
Jm eine freiwill
hdie Gru
ir geſichert iſt. Bei
erblickt. Der Eindruck war um ſo größer, als ſich unte n dr raſch auf andere
Gegnern der Regierung viele Radikalſozialiſten zu be Mzfdſch iſt der Präſt
ſcheinen.
Das Schickſal der Regierung Flandin
hängt nunmehr vollſtändig davon ab, ob es dem Miniſte=).
denten, der heute ſeinen unabänderlichen Beſchluß bekunde
den Kampf im Parlament bis zum äußerten durchzufechtznſ
der morgigen Kammerſitzung gelingen wird, die noch ſchwan.!
Elemente auf ſeine Seite zu ziehen. Die Ausſichten dazu ſäM,
folge des heutigen Kommiſſionsbeſchluſſes verzweifelt gerins /Is, owerilani
die radikale Kammergruppe, ohne die eine Mo0Mzſchoskreiſen hat
für das Kabinett kaum denkbar iſt, ſcheint trotz aller Bem!/l, en der Feil III d
gen des Staatsminiſters Herriot auf ihrer ablehne Ayvorden iſt ungeh
Haltung zubeharren. Die Gruppe hielt am Mittwoss Mzu damit beſchäftig
mittag eine Sitzung ab, in der ſie zwar noch keinen Beſchlu0Wün der durch dieſen
ſichtlich des Geſetzentwurfs ſelbſt faßte, da das Ergebnis derczuſen worden iſt.
ratungen der Finanzkommiſſion noch nicht vorlag, in der ſ5 HSſſcheidung des
eine Einladung der Parteien der Linken, Aunn hoben,
äußerſten Linken zu einer gemeinſamen Si
die am Donnerstag abgehalten werden ſoll, annahm. Die r.4). Me Ungültigkeit b
Kammerfraktion ſtimmte einem Antrag des Abgeordneten .9”, N denen die Arbe
zu, in dem erklärt wird, die Radikalen ſeien grun Wludeſtarbeitszeit für
lich bereit, mit den Sozialiſten und Kopdrei Millonen
niſten eine „erweiterte Links=Union” zur Vad-die Einſtellung der
gung der öffentlichen Finanzen und der republikaniſchen Fiſtel und Handelsfirm
ten zu bilden. In Rechtskreiſen ſieht man in dieſer vchl). ſie Wirkungsloſigk
noch loſen Fühlungnahme der drei Parteien bereits die AM in der Arbeiterſe
geburt des durch den Beitritt der Kommuniſten nach der 2R zſuion und zu kollel
hin erweiterten Kartells.
wohne Gefährd
zuüchen. Einſtweilen
Tunde Löſung dieſes
Eringeräumt worde
Ne Notwendigkei
Ku ftagtlichen Kont
Dufähnmemtanf der bearſchell undse Regelung ebenſ
engliſchen Blokkenverkreker am 4. 2
Elel
DNB. London, 29.
Wie das Foreign Office mitteilt, wird die erſte Zuſm
kunft zwiſchen den deutſchen und engliſchen Flottenvertreu= e: Präſident der wa
Dienstag, den 4. Juni, morgens in London ſtattfinden. I9 Läſden
amtlichen Verlautbarung heißt es weiter: Wie bei den Fiu4k ihrung
Verhandlungen mit den Vertretern anderer Mächte gilt EA Mirkung
bei dieſen informellen Beſprechungen, Informationen und 9 eber ein
ten auszutauſchen als Vorbereitung für irgendwelche formel vitig ſi.
Verhandlungen, die ſpäter im Hinblick auf den Abſchlu Am den
internationalen Abkommens für die Begrenzung der 204 Jung der
rüſtungen ſtattfinden können.
PAnläßt
Steit
Das Erſte franzöſiſche Flottengeſchwader unter dem Be/zeſetzt
Admirals Mouget iſt nach längerem Aufenthalt in Jugclls wird
jetzt zum Beſuch in Venedig eingetroffen, wo ihm von der
tendiviſion die militäriſchen Ehren erwieſen wurden. Das /920 In
ſiſche Flottengeſchwader bleibt bis zum 2. Juni in Venedi.=/ 4 2üſtuoſer
tiu geworden iſt.
lich lesbare deutſche Ausgabe der bedeutendſten We
unheimlichphantaſtiſchen amerikaniſchen Dichters herau /. n dertrond
bis 1903). Von weittragender Bedeutung für ſeine inneel
wicklung wurde ihm die Beſchäftigung mit dem Werk BEſt
ſkis, das er durch ſeine Frau kennen lernte und mit
ihrer Schweſter verdeutſchte; das Werk des ruſſiſchen E.
war für ihn „ein gigantiſches Monument, zyklopiſch geſ
und ließ ihn nicht mehr los. Als erſter hob er das M0
des Ruſſen hervor und zeigte, daß dieſer zu den grim
Widerſachern des Marxismus zu rechnen ſei.
Dieſe Studien und die Uebertragungen der auslän
Dichter führten ihn immer näher zu einem reinen, hohen
tum hin; in Paris begann er mit den Vorarbeiten zu
de=
bändigen Werk „Die Deutſchen”, das beim Erſcheinen der
Bandes den Untertitel Unſere Menſchengeſchichte erhielr
einem Bande behandelte er verirrte, führende, verſch
entſcheidende und geſtaltende Deutſche, widmete den Sche
Goethe, der als Univerſaler zu allen gehört, ergänzt d7,
durch einen Band „Die Zeitgenoſſen” und ſchloß ſie
beiden Bänden ſcheiternde und lachende Deutſche. Kau
er „Die Deutſchen” abgeſchloſſen, lag ein neuer Plan b.‟
Werte der Völker”, von denen nur (in der Hauptſache de
krieges wegen) der erſte Teil, „Die italieniſche Schönhe
erſchien. In dieſem Buche verſuchte er die italieniſche 7
welt von ihren einfachen Anfängen bis zum Ende der Rem.
aus dem Volkmäßigen zu deuten er wollte nicht die 900
Stellung der einzelnen Künſtler feſtlegen, ſondern den
lichen Sinn ihrer Sendung aufzeigen.
Auch dieſe Arbeit bedeutete für ihn Schulung, denn
ſich längſt vom Europäer zum Deutſchen gewandelt: de
brach aus, und er wandelte ſich vom Deutſchen zum 2
Dieſe Wandlung geſchah, wie er ſelbſt berichtet hat,
Schinkelſchen Alten Wache in Berlin, Unter den Linge
ging ihm an einem kalten Spätherbſtmorgen die mir
Wirklichkeit des alten Preußentums auf. Gewiß, früh
es ein Deutſchland gegeben, das Heilige Reich, aber 908
Weſten und Süden, hier, jenſeits der Elbe, war Orc
geweſen, Geſinnung und politiſches Bewußtſein haite.
Fußbreit Landes erringen müſſen, hier war ein preubll."
feſtzuſtellen. Dies tat Moeller in ſeinem Werk „Der. .
Stil”, das 1916 erſchien, während er an der Oſtfron.
Der Verfaſſer geht dem Begriff „Preußiſch” nach 22d
Friedrich Wilhelm I. das Weſen des preußiſchen Mehle.
bietet ſeine entſcheidendſten Erkenntniſſe in dem bist
Kapitel „Gilly”: „Er war wie Hölderlin: Schwelle und*
Selten iſt der Weg der preußiſchen Baukunſt ſo bege!”
ſo begeiſternd dargeſtellt worden wie in dieſem Le
Niedergang der morſchen Macht Preußens ſah Moelle.
Bruck kommen, aber er wußte auch, daß Preußen 9.
gehen könne als geiſtiger Gehalt.
Donnerstag, 30. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
DieMtadomrängen vdes kndsaftens
emühungen Rooſevelts um eine freiwillige Regelung zur Vermeidung einer Gefährdung des ſozialen
Friedens. — Beſorgniſſe um das Schickſal von 22 Millionen Arbeikern und 2 Millionen Farmern.
Nach dem Urkeil.
Das Urteil des oberſten amerikaniſchen Gerichts, das faktiſch
Ungültigkeitserklärung des geſamten Nira=Werkes bedeutet,
ßi ſich jetzt erſt allmählich in ſeinem Umfang überſehen. Es hat
al tiſch die Folge, daß über 600 Codes ihre Rechtskraft verlieren
o daß das Schickſal von 22 Millionen Arbeitern
in ie von über 2 Millionen Farmern ins
Unge=
üſſe gerückt iſt. Die einzelnen Betriebe ſind nicht mehr
nuflichtet, ſich an die Schutzbeſtimmungen zugunſten der Arbeiter
halten. Die Regierung hat aber zunächſt erreicht, daß die
ite rnehmer nicht aus der Reihe tanzen, ſondern die
Beſtimmun=
ader Codes noch einhalten, vielleicht unter dem Druck der
Ge=
wiſchaftsführer, die mit dem Generalſtreik drohen, falls die
ichte der Arbeiter leiden würden. Die Regierung bemüht ſich
der um eine freiwillige Regelung, alſo um ein Abkommen mit
averſchiedenen Unternehmungen der einzelnen Induſtriezweige,
min die Grundſätze, die bisher durch die Nira verfügt waren,
agenommen werden ſollen, ſo daß ihre Durchführung auch
wei=
hin geſichert iſt. Bei dem ſtarken Individualismus des
ameri=
ſiſchen Unternehmers und den rückſichtsloſen Methoden des
idverdienens, wie ſie gerade hier früher üblich waren, wird es
ſot ganz einfach ſein, Diſziplinloſigkeiten zu vermeiden, die
in ſehr raſch auf andere Betriebe überſpringen könnten.
Selbſt=
ſſutandlich iſt der Präſident dabei, mindeſtens eine
Ueberlei=
ug ohne Gefährdung des ſozialen Friedens zu
nöglichen. Einſtweilen iſt es aber noch nicht gelungen, eine
be=
ndigende Löſung dieſes Problems zu finden.
Die Ausdehnung des Schadens.
EP. Waſhington, 29. Mai.
In amerikaniſchen Regierungskreiſen, im Kongreß und in
Boerkſchaftskreiſen hat der Spruch des Oberſten Gerichtshofes,
ſih den der Teil III des NRA=Geſetzes für verfaſſungswidrig
hurt worden iſt, ungeheure Verwirrung angerichtet. Man iſt
Zeit damit beſchäftigt, die Ausdehnung des Schadens
feſt=
ſillen, der durch dieſen Spruch in faſt allen Organismen
her=
erufen worden iſt. Nach den bisherigen Ermittlungen wird
eEntſcheidung des Oberſten Gerichtshofes folgende
Rück=
ungen haben:
1. Die Ungültigkeit von 567 Codes und 201 Ergänzungs=
3, in denen die Arbeitsbedingungen, die Mindeſtlöhne und
ſiNlindeſtarbeitszeit für 22 Millionen Angeſtellte und Arbeiter
grund drei Millionen Unternehmungen feſtgeſetzt werden.
ſ. die Einſtellung der Strafverfolgung gegen 350
Geſell=
gren und Handelsfirmen wegen Verletzung der Codes;
. die Wirkungsloſigkeit des Abſchnitts VII A des Geſetzes,
imn den der Arbeiterſchaft das Recht zur gewerkſchaftlichen
Aueiſation und zu kollektiven Verhandlungen mit den
Arbeit=
ein eingeräumt worden iſt;
die Notwendigkeit einer neuen Geſetzgebung zur
Siche=
u der ſtaatlichen Kontrolle über den Alkoholhandel, da die
Arige Regelung ebenfalls durch das Verſchwinden der Codes
Atbar geworden iſt.
Teilweiſe freiwillige Forkführung der
Rira=
beſtimmungen.
der Präſident der NRA. teilte nach ſeiner Beſprechung mit
MyPräſidenten Rooſevelt mit, daß alle Maßnahmen, die die
Guführung der Induſtrie=Codes zum Zweck hatten, mit ſofor=
*Wirkung aufgehoben ſeien. Gleichzeitig richtete er an die
Butgeber einen Appell, ſich an die Bedingungen zu halten, die
Zwärtig für ihre Arbeiter in Kraft ſeien, und die Vorſchrif=
Aber den loyalen Wettbewerb zu beobachten, die durch die
ihrung der Codes feſtgeſetzt worden ſeien. Soweit ſich bisher
Pahen läßt, werden die Beſchränkungen der Ar=
Eiszeit und die Lohnfeſtſetzungen freiwillig
wgeſetzt oder durch einzelſtaatliche Geſetzgebung geſichert.
Een wird das Nachgeben der Preiſe, wenigſtens bei
higen Induſtriezweigen, erwartet. Die
Zigaretten=
pirituoſenpreiſe ſind bereits geſenkt worden.
ſo konnte ihn der Zuſammenbruch von 1918 nicht über=
Um; er vertraute ſeinem „politiſchen Spürſinn” und legte
ahreren Abhandlungen ſeine Anſichten nieder. Während
fuhrkampfes erſchien ſein politiſches Bekenntnis, „Das
Reich” (1923). Doch die Zeiten waren noch nicht reif
das ſpürte auch Moeller van den Bruck als er im
Vor=
meinte: „Dies muß hier geſagt ſein. Der Gedanke des
Uin Reiches, von dem wir, als unſerem höchſten und letzten
Etiſchauungsgedanken, nicht laſſen können, kann fruchtbar
s Wirklichkeitsgedanke werden: wenn es gelingt, ihn dem
miſtiſchen zu entrücken und ganz in das Politiſche
einzu=
en — ſo realiſtiſch, wie die Bedingungen unſeres ſtaat=
Aund nationalen Lebens ſind, unter denen wir als euro=
S Volk leben ſollen, und ſo ſkeptiſch und peſſimiſtiſch, wie
im Angeſicht dieſer Gegenwart zukommt.‟ Dies war vor
Jahren! Am 13. Oktober 1921 ſchrieb Moeller an Hans
„Es wird eine Abrechnung mit allen unſeren Dualismen
(er ſprach von ſeinem „Dritten Reich), Unitarismus
deralismus, Katholizismus und Proteſtantismus,
Binnen=
ürn und Grenz= bzw. Auslandsdeutſchtum uſw. . . . eine
enfaſſung unſerer Geſchichte, eine Richtlinie für die neue
tion.”
Ser, kaum neunundvierzigjährig, durch Ueberanſtrengung
t am 30. Mai 1925 ſtarb, war die um ihn trauernde
aade klein, und wenige nur glaubten an die Erfüllung
Prophetien, „. .. heute aber leuchtet ſein Name wie nie
en Lebzeiten”, ſagt Paul Fechter in ſeiner Monographie
koeller van den Bruck, „und das Bild des Mannes, der
urch die Irrtümer des Lebens wie der Betrachtung
wkeder auf richtige Wege gedrängt wurde, ſteht mitten im
en er am klarſten von allen Freunden aus ſeinem
Be=
fausgefühlt und mit ſeinem Geiſt erfüllt hat.”
Hüringer Bach- und Lukherkage
Eiſenach und auf der Warlburg.
M es vergönnt war, das große Bach=Lutherfeſt in Eiſenach
rleben, wird dankbar an einzig ſchöne Tage zurück=
Aß Thüringen, wo Bachs Wiege ſtand, ſeinen größten
ardig ehren werde, war zu erwarten. Es ſollte aber
ein Muſikfeſt, ſondern ein Volksfeſt ſein. Und es iſt
** Wortes ſchönſter Bedeutung geweſen. Man zog all
hen Geſtalten mit herein, die mit der Wartburg durch
Nounderte hin in Beziehung ſtehen und ihr zu all der
Dn Schönheit ihrer natürlichen Lage den Zauber
deut=
enwelt und großer geſchichtlicher Erinnerungen ver=
Futher, die heilige Eliſabeth, die Minneſänger, und wob
Sehr alarmierend ſind die Erklärungen, die eine ganze Reihe
von Arbeiterführern abgegeben haben. Sie befürchten, daß
ſämt=
liche Vorteile, welche die NRA.=Geſetzgebung für die Arbeiter
in bezug auf die Lohnhöhe und die Geſtaltung der Arbeitszeit
herbeigeführt hat, in Frage geſtellt ſeien. Ein Mitte Juni zu
befürchtender Maſſenſtreik von 450 000 Arbeitern im
Kohlenberg=
bau ſcheint weniger eine Folge der Beendigung der Nira=Geſetze
zu ſein, als der in letzter Zeit infolge der Beſſerung der
Wirt=
ſchaftslage zunehmenden Streikluſt.
Die Finanzſachverſtändigen geben der Anſicht Ausdruck, daß
die Abſchaffung der Arbeitscodes zunächſt eine
deflationiſtiſche Rückwirkung haben werde, da die
Wiederbelebung des Wettbewerbs zwiſchen den
Induſtriellen und Kaufleuten zu einer
Preis=
ſenkung führen werde. Daraus werde ſich zwar eine
Steigerung des Umſatzes, aber auch eine
Ver=
mehrung der Arbeitsloſen ergeben. Man rechnet
da=
mit, daß die Auswirkungen der Entſcheidung des Oberſten
Ge=
richtshofs eine beſonders ſchwierige Lage in der Holz=,
Baumate=
rialien=, Kohlen=, Textil=, Chemie= und Stahlinduſtrie ſchaffen
werden, die bisher große Vorteile aus der Anwendung der Codes
gezogen haben. Dagegen erwartet man in der Kupfer= und
Petroleuminduſtrie keine weſentlichen Nachwirkungen aus der
veränderten Lage. Die Kleinhändler dürften aus dem Wegfall
der Codes Nutzen ziehen, da dadurch auch die Preisbindungen
fortfallen.
Auf der Suche nach einem Ausweg.
In parlamentariſchen Kreiſen iſt eine lebhafte
Auseinander=
ſetzung darüber im Gange, ob es möglich ſei, auf
geſetz=
geberiſchem Wege eine neue, der NRA ähnliche Organiſation zu
ſchaffen, durch die den Einwänden des Oberſten Gerichtshofes
Rechnung getragen würde. Der bekannte Senator Borah
bezeich=
nete dies als unmöglich.
Man nimmt aber doch an, daß die Regierung
ver=
ſuchen wird, vom Kongreß neue geſetzgeberiſche
Maßnahmen zu erreichen, durch die wenigſtens
beſtimmte Grundlagen der NRA gerettet
wer=
den. Insbeſondere willman die Rechte der
Ar=
beiter, die ſie durch die NRA=Geſetze erhalten haben,
wah=
ren, um die Arbeiterführer zu beſänftigen und einen
General=
ſtreik zu vermeiden.
* Ein unparkeiiſcher Zeuge.
Im belgiſchen Senat hat eine außenpolitiſche Debatte
ſtatt=
gefunden, in der wieder einmal die üblichen Vorwürfe gegen
Deutſchland erhoben wurden. Das regt uns nicht weiter auf.
Intereſſant iſt die Debatte dadurch geworden, daß ſich der
frü=
here Miniſterpräſident de Broguville einmiſchte,
der ja in ſeiner Amtszeit einen genauen Einblick in die Dinge
hinter den Kuliſſen hatte. Man kann ihm gewiß nicht nachſagen,
daß er ein Deutſchenfreund iſt. Um ſo eindrucksvoller bleibt es
aber, wenn er in einer kritiſchen Betrachtung der
Abrüſtungsgeſpräche die Verantwortung für
das Scheitern der bisherigen Bemühungen
ein=
deutig den Franzoſen zuſchiebt. Er hat daran
erin=
nert, daß er im März des vorigen Jahres eine
rüſtungs=
politiſche Verſtändigung auf dem Boden der
Gleichberechtigung und des Verzichtes auf die
diskriminierenden Beſtimmungen im
Verſail=
ler Vertrag forderte, daß man aber damals ſeinen Worten
kein Gehör ſchenkte. Er beſtätigte, daß Italiener und Engländer
ein ſolches Abkommen damals gewünſcht hätten, daß aber
Frank=
reich alle Bemühungen zum Scheitern brachte, weil Barthou durch
ſeine Bündnispolitik weiter zu kommen glaubte. — Tatſächlich
ſind die Dinge ja auch ſo gelaufen. Uns hat der belgiſche
Miniſter=
präſident a. D. nichts Neues geſagt, wenn aber gerade von ſeiner
Seite unſere Darſtellung in dieſer Form beſtätigt wird, dann iſt
das beſonders dankenswert, da wir in letzter Zeit auch noch
manchmal den Eindruck hatten, daß dieſe geſchichtlichen Hergänge
nicht nur in Frankreich in Vergeſſenheit zu geraten drohten.
aus dem ganzen reichen Stoff ein möglichſt einheitliches Bild.
Ganz einheitlich konnte das nicht gelingen. Darum war es
wieder ein glücklicher Gedanke, daß man für die erſten Tage ſich
auf das Dioskurenpaar Bach=Luther beſchränkte und die
mittel=
alterliche Welt erſt bei dem Feſtzug und der anſchließenden
Feier der deutſchen Jugend anklingen ließ. Dadurch, daß die
Thüringiſche Staatsregierung die Sache ſelbſt in die Hand
ge=
nommen hatte, war es möglich, lauter erſtklaſſige Kräfte
heran=
zuziehen: das Weimarer Staatstheaterorcheſter, die Meininger
Schauſpieler, den Leipziger Thomanerchor und Soliſten von
be=
deutendem Ruf.
Hier das reiche Programm. Freitag, den 24. Mai:
Volks=
tümliche Feier im Eiſenacher Stadttheater. Joh. Seb. Bach:
Aus der Suite in H=Moll. Eröffnung durch Staatsminiſter Fritz
Wächtler. Chöre von 200 Schülern Eiſenacher Schulen unter
Leitung von Reallehrer Rudolf Töpfer von Bach: Der lieben
Sonne Licht und Pracht und Auf, auf die rechte Zeit iſt hier.
Leſungen aus der kleinen Chronik der Anna Magdalene Bach;
aus Brachvogels: Friedemann Bach und E. L. Schellenberg
„Bach” durch Staatsſchauſpieler Max Brock. Ph. Emanuel Bach:
Sinfonia D=Dur. Vier Szenen aus: Luther auf der Wartburg
von Friedrich Lienhard. Anſchließend: Turmblaſen und
nächt=
liche Feier am Geburtshauſe Bachs. — Samstag, den 25. Mai:
11 Uhr: Gottesdienſt in der Kapelle der Wartburg mit Liedern
der Eiſenacher Kurrende. 12 Uhr: Feierlicher Staatsakt im
Großen Saal der Wartburg, Bach zum Gedächtnis. Lieder der
Thomaner, Anſprachen von Staatsminiſter Fritz Wächtler und
Präſidialrat Heinz Ihlert, Reichsmuſikkammer. 19 Uhr:
Feſt=
konzert im Saal des Fürſtenhofs. Werke von J. S. Bach.
U. a. das „Magnificat”. — Sonntag, den 26. Mai:
Feſtgottes=
dienſt in der Georgenkirche. Predigt: Landesbiſchof Saſſe.
Kirchenmuſik: Dietrich Buxtehude: Miſſa brevis; J. S. Bach:
Kantate. Nr. 76 „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes”.
12 Uhr: Großer hiſtoriſcher Feſtzug „Wartburggeſtalten und
Wartburgſchickſale”: Jagdzug Ludwig, des Springers,
Minne=
ſang, Einzug der kleinen Eliſabeth, Thüringer ziehen in den
Kreuzzug, Einbringung Luthers, Der Zug der Burſchen zur
Wartburg 1817, 1935 das Jahr der Erfüllung. 15,30 Uhr:
Feſt=
konzert im Bankettſaal der Wartburg. Thomanerchor: Heinrich
Schütz. Deutſches Magnificat. J. S. Bach: Motette Jeſu, meine
Freude; Kammermuſik. 18 Uhr: Beginn der Wartburgtage der
Thüringer Schuljugend. Abendfeier auf der
Wartburgwald=
bühne: Zwei Szenen aus Heinrich von Ofterdingen von
Fried=
rich Lienhard. Wartburgbeleuchtung. — Montag, den 27. Mai:
Zweiter Wartburgtag der Thüringer Schuljugend mit Feiern
an Bachs Geburtshaus und auf der Wartburg; u. a.:
Auf=
führung von Bachs Bauernkantate. Höfiſches Maienfeſt am Fuß
der Wartburg zur Zeit des Landgrafen Hermann von Thüringen.
Fackelzug der Jugend zu den Denkmälern Bachs und Luthers.
Nr. 148 — Seite 3
Deviſenverbrechen katholiſcher Orden.
Ein Franziskaner unker Anklage.
Vor dem Berliner Schnellſchöffengericht begann heute die
Verhandlung gegen den 41 Jahre alten Franziskanerpater Otto
Goertler aus Waldbreitbach, Kreis Neuwied, am Rhein, wegen
fortgeſetzten Deviſenverbrechens in 6 Fällen. Nach dem Ergebnis
der Ermittlungen der Zollbehörden und der Staatsanwaltſchaft
bildet die Grundlage des Verfahrens auch in dieſem Falle
wie=
der ein Kredit, den das Franziskanerkloſter in den Jahren
1925/26 bei einer holländiſchen Bank in Höhe von insgeſamt
960 000 Gulden, alſo rund 1,6 Mill. RM. aufgenommen hatte.
Der Angeklagte hatte, angeregt durch den berüchtigten Dr. Hofius,
einen Teil der Obligationen, die ſich ausnahmslos in
auslän=
diſchem Beſitz befanden, zurückgekauft. Da eine behördliche
Ge=
nehmigung zum Rückkauf der Obligationen natürlich nicht erteilt
worden wäre, wurde der Rückkauf illegal vorgenommen.
Zunächſt erfolgte der Rückkauf durch Hofius direkt. Vom
Juni 1932 ab erledigte der Angeklagte die Obligationsrückkäufe
direkt in Holland ohne Vermittlung des Dr. Hofius. Er hat
von dieſem Zeitpunkt an bis Ende des vergangenen Jahres
ſyſtematiſch Reichsmarkbeträge, über die deutſche Grenze nach
Holland gebracht. Auf die Geſamtſumme will er ſich jetzt nicht
mehr beſinnen können, ſchätzte ſie jedoch ſelbſt auf mehrere
hun=
derttauſend Reichsmark. Weiter hat der Angeklagte auch andere
Wertpapiere in Holland gekauft, die zur Ablöſung eines bei
der Landesbank der Rheinprovinz aufgenommenen
Hypotheken=
darlehens von 400 000 Goldmark zur Abdeckung inländiſcher
Verbindlichkeiten des Ordens ſowie zur Beſtreitung der Koſten
für Bauten in Waldbreitbach und Darmſtadt dienten.
Den Behörden gegenüber hat der Angeklagte wiſſentlich
un=
wahr behauptet, die Wertpapiere ſeien ein Geſchenk von
aus=
ländiſchen Niederlaſſungen.
Das Urkeil.
Das Berliner Schnell=Schöffengericht verurteilte den
Ange=
klagten Otto Goertler wegen fortgeſetzten. Deviſenverbrechens
zu insgeſamt 10 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt und
350 000 Mark Geldſtrafe bzw. weiteren 27 Monaten Zuchthaus.
Außerdem wurde die Einziehung von 44 JG=Farben=Aktien und
½ Million Werterſatz angeordnet. Für die Geldbeträge haftet
die Caritas G. m. b. H.
Die Urkeilsbegründung.
In der Urteilsbegründung wies der Vorſitzende des
Schnell=
ſchöffengerichts u. a. darauf hin, daß es ſich hier um einen
beſonders ſchweren Fall von Deviſenverbrechen handele, und
zwar um die Verſchiebung von etwa 600 000 Mark. Neu ſei im
Gegenſatz zu den früheren Verfahren die Tatſache, daß der
An=
geklagte durch Ankauf von J.G Farbenaktien im Auslande einen
Gewinn von 300 000 Mark erzielt habe. Bei dem Ankauf der
J.G. Farbenaktien handele es ſich um ein Spekulationsgeſchäft,
wie es alle Deviſenſchieber begehen Wenn der Angeklagte ſich
auf das Intereſſe des Ordens berufe, könne ihm nur
entgegen=
gehalten werden, daß er bei dieſem Geſchäft dem Geiſt
ſei=
nes Ordens, der der Armut leben, wolle, mit der
ge=
winnſüchtigen Spekulation glatt ins Geſicht
ge=
ſchlagen habe. Hinſichtlich ſeiner Perſon habe das Gericht
als erſchwerend herangezogen, daß er in einer geradezu
unfaß=
baren Weiſe bedenken= und gewiſſenlos gegenüber dem deutſchen
Volk vorging, indem er ſich ſagte, wenn ich hier eine ſolche
Chance zum Geldverdienen ſehe, nehme ich ſie wahr. Man könne
nur ſagen, daß der Angeklagte im Stil eines Großſchiebers unter
dem Ordenskleid rieſenhafte Beträge zum Schaden des deutſchen
Volkes und des Deutſchen Reiches ins Ausland gebracht habe.
Wenn auch nur hundert Leute in Deutſchland in
demſelben Umfang wie der Angeklagte
geſcho=
ben hätten, wäre unermeßliches Unglück die
Folge geweſen.
Vor der Urteilsbegründung hatte der Verteidiger des
An=
geklagten in ſeinem Plädoyer u. a. erklärt, daß ihm die
Vertei=
digung als Strafverteidiger und auch als deutſcher Katholik ſehr
erſchwert worden wäre. Die deutſchen Strafverteidiger ſeien der
Auslandspreſſe über die Art ihrer Berichterſtattung keinesfalls
dankbar. Wenn die ausländiſche Preſſe glaube, die Kirche und
die Caritas, die deutſchen Kdtholiken überhaupt, mit dieſer Art
Deviſenſchiebern in einem Atemzug nennen zu dürfen, ſo irre
ſie ſich. Dieſe Leute ſeien ſchuld daran, wenn er hier ausdrücklich
erkläre, daß die Kirche mit dieſen Straftaten nichts zu tun habe.
Ich bin beauftragt, ſo ſagte der Verteidiger, zu erklären, daß
die deutſchen Biſchöfe mit aller Schärfe von
die=
ſen Angeklagten abrücken. Sie betrachten dieſe
Leute, die ihr deutſches Vaterland und ihre
Kirche ſo ſchwer geſchädigt haben, keinesfalls
als Märtyrer.
Das Thüringer Staatsminiſterium, an der Spitze
Staats=
miniſter Wächtler, nahm an allen Veranſtaltungen teil. Der Herr
Staatsminiſter verſtand es, bei der volkstümlichen Feier im
Stadttheater und beim Staatsakt auf der Wartburg die
Be=
deutung Bachs und Luthers für das deutſche Volk und die
deutſche Kultur in warmen und wohldurchdachten Worten zu
würdigen. Man ſpürte es, wie hier ein Mann ſprach, der
auch im Raum der ev. Kirche nicht fremd iſt und für ihre große
Gegenwartsbedeutung ein tiefes Verſtändnis hat. Ausgezeichnet
war auch die muſikaliſche Leitung Profeſſors Dr. Felix
Ober=
borbecks aus Weimar und Landeskirchenmuſikwartes Erhard
Mauersbergers aus Eiſenach, den wir Heſſen einſt für wenige
Jahre in Mainz hatten, wo ihm leider keine Gelegenheit
ge=
geben war, ſeine Kräfte zu entfalten. Wie er im Feſtgottesdienſt
ſeinen herrlichen Chor in der Hand hatte, ließ uns ſchmerzlich
erkennen, was wir in ihm verloren haben. Die Aufgabe
Ober=
borbecks war dadurch erſchwert, daß Chor und Orcheſter aus
verſchiedenen Städten kamen und einheitliches Zuſammenwirken
nicht gewohnt waren. Wenn es ihm trotzdem gelang, das
Kon=
zert im großen Saal des Fürſtenhofes zu ſtarkem Erfolg zu
bringen, ſo iſt das ſeiner tatkräftigen Führung und ſeiner
ge=
winnenden Perſönlichkeit zu danken, die alle Mitwirkenden für
das gemeinſame Werk zu begeiſtern und mitzureißen verſtand.
Unter der großen Zahl der Soliſten verdienen hervorgehoben
zu werden die ausgezeichneten Sopraniſtinnen Mia Neuſitzer=
Thoeniſſen (Berlin) und Anny Quiſtorp (Leipzig), die
jugend=
liche Altiſtin Lore Fiſcher (Stuttgart), die ſich in kurzer Zeit
neben die erſten Vertreterinnen ihres Fachs emporgearbeitet hat
und mit ihrer wundervollen, weichen, in allen Regiſtern
aus=
geglichenen Stimme die Hörer immer wieder aufs tiefſte ergreift.
Der helle Tenor Dr. Hans Hoffmanns (Hamburg) und der füllige
Baß Profeſſor Joh. Willys rundeten das Quartett zu
vollen=
detem Wohlklang ab. Profeſſor Karl Straube hat den
Thomaner=
chor auf ſeiner alten Höhe gehalten und bewies in ſeiner
ſtraf=
fen Leitung eine wie es ſcheint unverwüſtliche Friſche. Die
Teilnahme an den Feſtlichkeiten war aus dem Inland und dem
Ausland eine außerordentlich große. Köſtlich war es, an den
beiden letzten Tagen, die Jugend Thüringens herbeiſtrömen zu
ſehen, ſei es, um auf der Wartburgbühne dem Spiel der
deut=
ſchen Sagen zu lauſchen oder in der Burg bei der
Bauern=
kantate ſich von dem erſtaunlichen Humor Bachs mit fortreißen
zu laſſen und in die Chöre, die ſie umrahmen, mit
einzu=
ſtimmen. Und um das ganze Bild die Maienpracht des friſch
ergrünten Thüringer Waldes und vom Himmel Gottes lachender
Sonnenſchein! Wem ſollte da das Herz nicht aufgehen zu
dank=
barem Preis des Schöpfers, der deutſches Volk und deutſches
Land mit ſo viel Schönem geſegnet und an irdiſchen wie himm=
Rudolf Marx,
liſchen Schätzen unendlich reich gemacht hat.
Seite 4 — Nr. 148
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 30. Mai 1937
* Der fernöſtliche Teil der Sowjetunion ſteht militäriſch
auf eigenen Füßen. Mit Hochdruck iſt in den letzten Jahren
daran gearbeitet worden, den Diviſionen, die nach dem Fernen
Oſten geſchickt wurden, brauchbare Unterkünfte zu ſchaffen. Weiter
hat man das Verkehrsweſen einigermaßen geordnet, man hat
auch Kriegsinduſtrien aus dem Boden geſtampft, die der
Ver=
ſorgung der Fernoſtarmee dienen ſollen.
Die ungeheure Stärke der Ruſſen hat weſentlich dazu
bei=
getragen, daß man heute nicht mehr ſo viel wie bisher von
fernöſtlichen Spannungen ſpricht und in jeder japaniſchen
Trup=
penbewegung in der Mandſchurei eine offenſive Maßnahme gegen
Rußland erblickt. Nichtsdeſtoweniger gehen die Rüſtungen flott
weiter. Japan hat wegen ſeiner ungünſtigen Lage und wegen
ſeiner Abhängigkeit von den Rohſtoffgebieten der Mandſchurei
allen Grund, ſich militäriſch immer mehr zu vervollſtändigen.
Infolgedeſſen ſind namentlich an der Weſtküſte der japaniſchen
Inſeln die Stützpunkte der Luftſtreitkräfte ausgebaut worden,
um einen etwaigen Angriff ſowjetruſſiſcher Bomber beſſer
ab=
wehren zu können. Nachdem ſich nun die Bolſchewiſten eine große
Luftflotte zugelegt haben, die in ganz kurzer Zeit von
Wladi=
woſtok aus bis in das Innere Japans vorſtoßen kann, ſind ſie
jetzt dazu übergegangen, die Zahl ihrer Unterſeeboote zu
ver=
mehren. Auf allen ruſſiſchen Werften wird heftig gebaut. Wenn
auch ein großer Teil der Neubauten der Oſtſeeflotte zugeteilt
worden iſt, ſo hat die Moskauer Regierung es doch nicht
ver=
ſäumt, immer wieder namentlich kleinere Schiffe nach dem
Fer=
nen Oſten zu ſchicken.
Wie jetzt bekannt wird, wird der Hafen von Wladiwoſtok
um einen großen U=Bootshafen erweitert. Tag und Nacht ſind
unüberſehbare Arbeiterkolonnen damit beſchäftigt, im Lichte von
Scheinwerfern die entſprechenden Anlagen aufzuführen. Der
Hafen ſoll ſo groß ſein, daß er eine ſtattliche und moderne
U=Boot=Flotte beherbergen kann. Wie weiter bekannt wird,
wer=
den auch im Fernen Oſten Unterſeeboote auf Stapel gelegt. Aus
dieſen Neubauten, durch die ſich Japan mit Recht bedroht fühlt,
ergibt ſich übrigens, warum letzten Endes die Londoner
Flot=
tenkonferenz ergebnislos verlaufen mußte.
Eine aufſchlußreiche Landkarke.
Es iſt eine internationale Gepflogenheit, daß ſich die
Regie=
rungen gegenſeitig über die Sperrgebiete ihrer Länder
ver=
ſtändigen, damit Flugzeuge, oder ſoweit es ſich um Seeſperrgebiete
handelt, Schiffe in dieſe Räume nicht hineingehen. England
hat jetzt die Karte ſeiner Sperrgebiete veröffentlicht. Sie enthält
eine ganze Reihe von verbotenen Zonen, die nicht überflogen
werden dürfen. Das Intereſſante an dieſer Karte iſt aber die
Tatſache, daß ſämtliche Sperrgebiete bis auf ein einziges an der
Südküſte Englands liegen. Sie reichen vom ſüdlichen Eingang
der iriſchen Seen bis nach London hinüber. Insgeſamt ſind es
ſieben große Sperrzonen, die militäriſche Flugplätze mit Jagd=
und Bombengeſchwadern und auch mit einer ſtarken
Flugze=
abwehrartillerie beherbergen. Angeſichts der gegenſeitigen englif
franzöſiſchen Freundſchaftsbeteuerungen muß es auffallen †
das Schwergewicht der britiſchen Landesverteidigung wen=
Kilometer von der franzöſiſchen Küſte entfernt iſt. Dieſe Tatſo
gibt der engliſch=franzöſiſchen Freundſchaft ein etwas eigenarti.
Geſicht. Aus ihr geht jedenfalls hervor, daß die Engländer a
auf militäriſchem Gebiete eine handfeſte Realpolitik treinl=
Sie halten es zwar für recht nützlich, mit den Franzoſem
einem guten Verhältnis zu leben, ziehen es aber doch vor.
Verteidigungsanlagen dort aufzuführen, wo die britiſchen
ſeln am ſtärkſten bedroht ſind.
Der rumäniſche Außenminiſter Titulescu iſt erneut in
Martin an der franzöſiſchen Reviera eingetroffen, wo er ſich eizi,
Tage erholen will.
Die ſowjetruſſiſche Regierung hat den im Jahre 1919 geba-
Dampfer „Patria” von 9686 Tonnen aufgekauft. Seit Beginn /
ſes Jahres hat die Sowjetregierung bereits 20 holländiſche Scail
erworben.
Der Genfer Sanktionsausſchuß hat am Mittwoch die engli’ ſt
Vorſchläge über die Einſetzung eines Juriſten= und eines mit
ſchaftlich=finanziellen Unterausſchuſſes angenommen und ſich
auf bis zum 24. Juli vertagt. In den juriſtiſchen Unterausſſo
der am 24. Juni ſeine Arbeiten beginnen ſoll, ſind England, Fmr
reich, Italien, Sowjetrußland, Holland, Polen, die Türkei, FEi
ſlawien vertreten. Der wirtſchaftlich=finanzielle Unteraus=h
tritt am 1. Juli zuſammen. Ihm gehören außer den vier Sſt
mächten Spanien, Ungarn, Kanada und Chile an.
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er Darmſtädter zeigt
on des Gautags d
Feis Jede Darmſtäd
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F Siadt als ſolche bei
ieis an unſere Sta
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Konheit zu geſtalten.
Esle
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9. J. ſtattfindender
2 Polizeiſtunde in d
hr und in der Na=
Pzt. Die Konzertſtu
r Einzelfall nicht V
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
drunerstag, 30. Mai 1935
uus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 30. Mai 1935
Mer alr ois Barandeeer Seodhterang
Auuf Anordnung des Gauleiters iſt unſere Stadt am 1. und
uni die Tagungsſtätte für den
Gautag Heſſen=Naſſau 1935.
Es iſt mit einer Teilnehmerzahl von mehr als 100 000
Volks=
ſoſen zu rechnen, die aus dem ganzen Rhein=Main=Gebiet zu
uach Darmſtadt kommen. In 78 Sonderzügen kommen die
zaichmer von der Lahn, von der Dill, aus dem Weſterwald, dem
nats, dem Vogelsberg, dem Rheingau, aus Rheinheſſen, dem
ſytaru, dem Ried, dem Wonnegau und aus dem Odenwald zu
ienach Darmſtadt.
Unſere Stadt ſteht damit im Mittelpunkt der Ereigniſſe
un=
thein=mainiſchen Heimat.
führende Perſönlichkeiten des Reiches und der Partei werden
m Kundgebungen hier erwartet. Alle Gliederungen der
Be=
ung marſchieren.
die Abhaltung des Gautages in Darmſtadt iſt für uns Darm=
Eſr eine große Ehre und beſondere Auszeichnung. Wir werden
beie ſer Auszeichnung würdig erweiſen, indem jeder Darmſtädter
obs ſeine eigene Angelegenheit betrachtet, allen unſeren Gäſten
ultivolle Aufnahme zu gewähren und ihnen den Aufenthalt in
er Stadt ſo angenehm wie nur möglich zu geſtalten, um
da=
den alten Ruf Darmſtädter Gaſtfreundſchaft erneut zu
be=
iſt. Es iſt unſere Ehre, auch dadurch unſerer Verbundenheit
em Führer und ſeiner Bewegung überzeugenden Ausdruck zu
Is äußeres Zeichen fordere ich unſere Bevölkerung auf, die
ſäür zu ſchmücken und
aus allen Wohnungen Hakenkreuzfahnen zu zeigen.
ſie geſamte Bevölkerung, die ſich vom Haushalt loslöſen
mnimmt an der öffentlichen Großkundgebung am
mntag, den 2. Juni, 11—12 Uhr, auf dem
Exer=
ſolatzteil.
er Darmſtädter zeigt ſeine Verbundenheit mit den
Veran=
ungen des Gautags durch Anlegen des
Gautagsab=
ſſens. Jede Darmſtädter Familie kauft das
Programm=
zu 10 Pfg., damit der Darmſtädter jeden Beſucher über
ſeranſtaltungen und ihre Oertlichkeiten Auskunft geben kann.
uas Volksfeſt iſt mitten in die Stadt verlegt worden, damit
ſn Stadt als ſolche bei allen Teilnehmern in Erſcheinung tritt
deſtets an unſere Stadt erinnert. Darum Darmſtädter, helft
dicſt Volksfeſt zu einer Kundgebung echter Volks= und
Heimat=
beüudenheit zu geſtalten.
Eslebe der Führer!
Es lebe Deutſchland!
Heil Hitler!
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
Polizeiſtunde am Gauparteitag. Anläßlich des am 1. und
Kuid. J. ſtattfindenden Gauparteitages hat die Polizeidirek=
1e Polizeiſtunde in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni
auf=
un und in der Nacht vom 2. auf den 3. Juni auf 3 Uhr
ktzt. Die Konzertſtunde bleibt auf 23½ Uhr feſtgeſetzt,
ſo=
n Einzelfall nicht Verlängerung erteilt iſt.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
hustag. Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete C 25.
). Mai Zum erſten Male: Friedemann Bach.
„Mai
Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. Hauptmiete D 24.
Hier ſind Gemſen zu ſehen.
Anfang 20.00, Ende 23.00 Uhr. Deutſche Bühne K.
Juni 18. Vorſtellung. Figaros Hochzeit.
Anfang 19.30 Ende 22.00 Uhr.
Funi Friedemann Bach.
Miete B 24.
KLEINES HAUS
Juni
Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Außer Miete.
Ein=
zige öffentliche Vorſtellung (zu ganz kleinen
Prei=
ſen). Zum erſten Male: Robinſon ſoll nicht ſterben.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend kommt im Großen
ie Oper „Friedemann Bach” von Paul Graener zur
ührung. Die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Hans
. Das Werk, das als eine der erfolgreichſten Opern
unſe=
meration im Laufe der letzten Jahre über faſt alle großen
m Bühnen gegangen iſt wurde von Dr. Bruno Heyn und
liedl inſzeniert. Die Titelpartie des Friedemann Bach
unglücklichen Sohnes von Johann Sebaſtian Bach, deſſen
auch in einem ſehr bekannten Roman dichteriſch
behan=
arden iſt — ſingt Bernd Aldenhoff. Die anderen
Haupt=
ſingen Liſelott Ammermann, Johanna Blatter, Erna
urgi, Heinrich Blaſel, Karl Köther, Heinrich Schlüter und
Logt. — Das Schauſpiel bereitet zurzeit ein Stück von
Forſter „Robinſon ſoll nicht ſterben” vor, das
der ganzen kommenden Woche ausſchließlich für den
uing der Deutſchen Bühne geſpielt werden wird. Die
in den Spielplan des Heſſiſchen Landestheaters
ge=
uf den Wunſch der NS.=Kulturgemeinde in Darmſtadt,
n Jugend eines der ſchönſten Bühnen=
on ſoll nicht ſterben!” iſt ein Spiel um die Geſtalt des
des unſterblichen Buches vom Robinſon, und wenn es
em Verfaſſer Friedrich Forſter, der ja in Darmſtadt als
Altor gut bekannt iſt, auch in erſter Linie der Jugend zu=
Hiſt, ſo iſt es doch keineswegs ein Kinderſtück”. An
zahl=
deutſchen Bühnen iſt es in vielen Abendvorſtellungen
dem „richtigen Publikum der Erwachſenen geſpielt
Um auch Darmſtadt wenigſtens einmal die Möglichkeit
das Werk, das, wie erwähnt, in der kommenden Woche
geichloſſenen Vorſtellungen geſpielt wird, zu ſehen findet
aufführung am kommenden Sonntag abend im Kleinen
5 öffentliche Vorſtellung ſtatt. Um die Vorſtellung wirk=
Rreiſen zugänglich zu machen, hat die Generaldirektion
chen Landestheaters ganz kleine Preiſe angeſetzt.
Nr. 148 — Seite 5
u. Theuier ſeit ſeinen Anſängen.
Eine Ergänzung zum Theakerjubiläum.
460. Veranſtaltung des „Alt=Darmſtadt”=Vereins für
Orts=
geſchichte und Heimatkunde.
Der letzte Vortrag in „Alt=Darmſtadt” war eine Ergänzung
zu den Veranſtaltungen des Theaterjubiläums. Herr
Rechnungs=
rat W. Jungmann, eines der älteſten Mitglieder des Vereins,
ſprach in jugendlicher Friſche unter dem Titel „Vom Hanswurſt
zum Hoftheater” über die Entwicklung der dramatiſchen Kunſt
und Muſik unter den heſſiſchen Landgrafen.
Nach einer Darſtellung der älteſten Geſchichte Darmſtadts
und der Geſchichte der Muſik überhaupt, ging der Redner über
zu den erſten, nachweisbaren Aeußerungen dieſer Künſte am
heſſi=
ſchen Fürſtenhof. Zwanzig Jahre nach Landgraf Georgs I. Einzug
in ſeine Reſidenz, am 15. Februar 1586, wurde im Schloß eine
„Comödie vom König Dario” aufgeführt, in der der damals
neun=
jährige ſpätere Landgraf Ludwig V. zur Belohnung für ein
gut=
beſtandenes Examen die Titelrolle ſpielen durfte. Ritter=,
My=
ſterien= und Faſtnachtsſpiele in phantaſtiſcher Aufmachung, wobei
der Hanswurſt die Hauptrolle hatte, wurden gelegentlich zu
Fa=
milienfeſten aufgeführt. Am Hof Ludwigs V wurden Muſik und
Theater eifrig gepflegt. Eine Hofkapellſchule bildete begabte
Knaben im Geſang und Inſtrumentenſpiel aus. Sogar eine
Hof=
kapelle entſtand, allerdings noch in äußerſt einfacher Beſetzung.
Allegoriſche Aufführungen waren am Hofe Ludwigs V. ſehr
be=
liebt. Große Sorgfalt wurde auf deren Ausſtattung verwandt.
Die Feier von Georgs II. Vermählung mit Sophie Eleonore
von Sachſen zu verſchönern, hatten ſich die beiden größten
Künſt=
ler ihrer Zeit zuſammengetan: Martin Opitz, der Dichter, und
Heinrich Schütz, der Muſiker. Ihre Oper „Dafne” war die erſte
deutſche Oper, ſie wurde zur Hochzeitsfeier uraufgeführt. Georgs II.
Regierungszeit war durch die Wirren des Dreißigjährigen
Krie=
ges ſtark beunruhigt. Hoffeſte und Maskeraden fanden nach
Frie=
densſchluß und dann nur zu beſonderen Gelegenheiten ſtatt.
Lud=
wig II. konnte ſich wieder mehr der Pflege der Künſte widmen.
Er ließ das Reithaus zu einem Theater umbauen, über deſſen
Bühne bald die Stücke der großen franzöſiſchen Zeitgenoſſen
Cor=
naille, Moliere und Racine gingen. Der Kapellmeiſter Organiſt
und Komponiſt Wolfgang Karl Briegel wurde nach Darmſtadt
berufen. Auch das Glockenſpiel verdankt Darmſtadt dem
muſik=
begeiſterten Landgrafen.
Noch immer aber erſchien Hanswurſt auf der Bühne und fand
mit ſeinen derben Späßen Lacher. Erſt Landgraf Ernſt Ludwig
ließ ihn abtreten. Opern von Lully, Graupner, Telemann und
Anſchütz wurden im zum Opernhaus umgebauten Theater
aufge=
führt. Neben der Theatermuſik wurde auch die Kirchenmuſik
ge=
pflegt. Ludwig III. hatte bei all ſeiner Jagdleidenſchaft auch
eine große Liebe zur Muſik und zum Theater. Oft wohnte er mit
ſeiner Familie den Vorſtellungen bei. Am 17. Oktober 1768 erlag
er in ſeiner Loge einem Schlaganfall.
Unter des Soldatenlandgrafen Ludwigs IX. Regierung ſtand
das Theaterhaus verlaſſen. Für den Pirmaſenſer Fürſten gab es
nur Militärmuſik. Um ſo mehr pflegte der Erbprinz Ludwig,
ſelbſt ein vorzüglicher Violinſpieler, Muſik und Bühnenkunſt.
Auch die Bewohner der Stadt nahmen Anteil an den Konzerten
und theatraliſchen Aufführungen, die oft vom Fürſten ſelbſt
ge=
leitet wurden und zu denen ſie freien Eintritt hatten. Der damals
größte Orgelſpieler und Muſiktheoretiker Abt Vogler wirkte hier
und ſah C. M. von Weber unter ſeinen Schülern. Die Krebsſche
Theatergeſellſchaft, die ſeit 1807 in Darmſtadt Vorſtellungen gab,
wurde wegen finanzieller Bedrängniſſe vom Großherzog
über=
nommen. Das „Großherzögliche Theater der Reſidenz Darmſtadt”
eröffnete das neueingerichtete Opernhaus am 26. Oktober 1810
mit Mozarts Oper „Titus”.
Seit dieſer Tat des bedeutenden heſſiſchen Fürſten iſt das
Theater aus dem kulturellen Leben unſerer Stadt nicht
wegzu=
denken — ja, es gab Zeiten, wo die Darmſtädter Bühne zu den
hervorragendſten Deutſchlands zählte.
Zum Abſchluß zeigte Herr Jungmann noch eigene farbenfrohe
Bilder aus dem Odenwald und luſtige Tuſchzeichnungen. Die
Zu=
hörer dankten mit reichem Beifall, der 1. Vorſitzende mit
herz=
lichen Worten und dem Spruch:
„In deutſcher Kunſt iſt deutſche Art am
beſten aufbewahrt. Gott grüß die Kunſt!“
Stz.
(IIHbg52
NNEL-EFeNtE. 3S Pt.- R04 100
Gf. 35 Pt-RM 1.30
Für Pilzſammler.
— In der Zeit der Pilzernte werden alljährlich zahlreiche
Erkrankungen und Todesfälle durch den Genuß giftiger Pilze
ver=
urſacht. In den meiſten Fällen handelt es ſich dabei um
ſelbſt=
geſuchte Pilze. Allgemeine Erkennungsmerkmale für die
Giftig=
keit von Pilzen gibt es nicht. Jedem Pilzſammler kann daher
nicht dringend genug empfohlen werden, nur ſolche Pilzarten zu
ſammeln, die ihm beſtimmt als eßbar bekannt ſind.
Einen Ueberblick über die wichtigſten eßbaren und ſchädlichen
Pilze gibt das im Reichsgeſundheitsamt bearbeitete
Pilzmerk=
blatt. Es iſt im Jahre 1928 in erheblich erweiterter Auflage
bei Julius Springer, Berlin W. 9, Linckſtraße 23—24, in Form
eines Büchleins neu erſchienen. Es kann von dort unmittelbar
oder im Buchhandel zum Preiſe von 90 Rpf. bezogen werden.
100 Stück koſten 80.— RM. In dem Büchlein werden 63
Pilz=
arten beſchrieben, 57 davon ſind farbig in 1—½ natürlicher
Größe abgebildet. Es enthält ferner Belehrungen über das
Sammeln von Pilzen und die Behandlung von Pilzvergiftungen
bis zum Eintreffen des Arztes.
Die im größten Teil der Gemeinden des Kreiſes Darmſtadt
vorhandenen Pilzſachverſtändigen ſind bereit, den Pilzſammlern
Rat und Auskunft zu geben. Die Namen der Sachverſtändigen
ſind auf den Bürgermeiſtereien zu erfahren.
Helft mit an dem großen Hilfswerk
„Mltter and Hind
durch eure Spende auf das Konto der
Kreisamts=
leitung des Amtes für Volkswohlfahrt Nr. 5990 bei
der Städtiſchen Sparkaſſe und auf das Poſtſcheckkonto
Nr. 8801 Frankfurt a. M.
Kinder=Ballon=Wettbewerb
beim Volksfeſt am Samstag und Sonntag nachmittag.
Tauſende bunter Ballons werden in die Lüfte ſteigen!
Habt ihrs nun geleſen, ihr Kinder, im Programm des
Volks=
feſtes, daß der Kinder=Ballonwettbewerb ſteigt? Auf all den dort
angegebenen Plätzen werden die bunten Ballone zum Verkauf
kommen. Sie koſten mit Anhängekarte 25 Pfg. das Stück. Der
Wettbewerb erfolgt zu denſelben Bedingungen wie beim erſten
Mal. Für die am weiteſten geflogenen Ballone kommt dann eine
ganze Anzahl hübſcher Preiſe zur Verteilung. Der erſte Sieger ſoll
einen beſonders ſchönen Preis bekommen. Die Preisverteilung
wird vorausſichtlich Anfang Juli ſtattfinden.
Vorher gibt es aber noch die ſchon angekündigte
Preisvertei=
lung mit einem richtigen Kinderfeſt, und zwar vorausſichtlich am
16. Juni; doch darüber werden wir noch Einzelheiten in der
Zei=
tung bringen.
Am Volksfeſt aber darf es keinen Jungen und kein Mädel
geben, das nicht einen oder mehrere Ballone zum Wettbewerb
ſteigen läßt.
Auch die Großen dürfen ſich beteiligen.
Heil Hitler!
Die Kinder=Ballonmeiſterſchaft
Neuerwerbungen der Stadtbücherei, Pädagogſtr. 1.
(Auswahl.)
Oeffnungszeiten: Montags und Donnerstags, von
11 bis 12.30 Uhr, 17 bis 19 Uhr: Dienstags und Freitags von
11 bis 17 Uhr; Mittwochs und Samstags, von 11 bis 12.30 Uhr.
H. Blumhagen: Südweſtafrika einſt und jetzt. 1934.
67 Bd. 230. — Arvid Broderſen: Stefan George.
Deut=
ſcher und Europäer. 1935. 50 Kl. 865. — Hans Peter
Da=
nielcik: Neuaufbau des deutſchen Außenhandels. 1934. 45 Fn.
30. — Ferdinand Fried: Die Zukunft des Außenhandels.
Durch innere Marktordnung zur Außenhandelsfreiheit. 1934.
45 Fn. 50. — Auguſt Full: Fünfzig Jahre Togo. 1935. 67 Bd.
260. — Charles de Gaulle; Frankreichs Stoßarmee. Das
Berufsheer — die Löſung von morgen. 1934. 20 Fp. 30. —
Artur Glogau: Mein Gartenbuch. Ein Ratgeber für Gar=
Kache: Die Praxis der Veredlung. Für Gärtner, Baumzüchter
und Liebhaber. 1935. 5 G. 390. — Karl der Große oder
Charlemagne? Acht Antworten deutſcher Geſchichtsforſcher.
1935. 20 Bd. 836. — Oswald Kroh: Pſychologie der Oberſtufe.
Beitrag zur Reform der Bildungsarbeit. 1935. 15 Ps. 193. —
Karl Alexander von Müller; Probleme des Zweiten
Reiches im Lichte des Dritten. Rede. 1935. 65 Bd. 360. — Karl
Muhs: Spengler und der wirtſchaftliche Untergang Europas.
1934. 50 Fn. 230. — Hans Naumann; Wandlung und
Er=
füllung. Reden und Aufſätze zur germaniſch=deutſchen
Geiſtes=
geſchichte. 1933. 1 Kl. 272. — Gerhard Pfahler: Warum
Er=
ziehung trotz Vererbung? 1935. 80 Dh. 175. — Alfred
Roſen=
berg: An die Dunkelmänner unſerer Zeit. Antwort auf die
An=
griffe gegen den „Mythus des 20. Jahrhunderts”. 35 Fp. 349. —
Hugo Schäfer; Kriegeriſches Italien. Heer und Miliz nach
der Neuordnung vom September 1934. 20 Fp. 170. — Ludwig
Schemann; Gobineau und die deutſche Kultur. Neuausgabe
1934. 45 Kl. 428. — Adolf Spamer: Die Deutſche Volkskunde.
1. Band. 1934. 7 Cz. 385. — Karl von Spieß: Deutſche
Volks=
kunde als Erſchließerin deutſcher Kultur. 1934. 7 Cz. 392. — Karl
Springenſchmid: Deutſchland und ſeine Nachbarn.
Geopoli=
tiſche Bildreihe. 1935. 10 Fp. 375. — Karl Springenſchmid:
Großmächte unter ſich. Die geopolitiſchen Grundlagen der
Groß=
machtpolitik. 1934. 10 Fp. 376. — C. Troll: Das deutſche
Kolo=
nialproblem auf Grund einer oſtafrikaniſchen Forſchungsreiſe.
1933/34. 67 Bd. 350. — Kurt von Weſternhagen: Richard
Wagners Kampf gegen ſeeliſche Fremdherrſchaft. 1935. 35 Km. 7395.
— Zithervirtuoſe Haus Drechſel 60 Jahre alt. Mehr als 25
Jahre ſind es her, als ein Zithervirtuoſe beſonderer Art von ſich
reden machte, der die Zitherfreunde in allen Gauen Deutſchlands
in einen wahren Taumel der Begeiſterung verſetzte: Hans
Drechſel. Wer dächte nicht noch mit tiefſter Freude an dieſe
ſchöne Zeit zurück, in der die Freunde Tagesreiſen mit der
Eiſen=
bahn nicht ſcheuten, um ein gutes Zitherkonzert, namentlich aber
ihren Drechſel zu hören. Denn Drechſel war der Ihrige, ſein
ſonniges Weſen und ſein begeiſterndes Spiel ließen ihm die
Her=
zen aller entgegenſchlagen. Nach Drechſel ſind gewiß
Zither=
meiſter gekommen, die ihm weit überlegen waren, ob ſie aber
mehr Begeiſterung erweckt haben als wie dazumal unſer Hans,
das darf bezweifelt werden. Auch die Begeiſterung unſerer
Darm=
ſtädter Zitherfreunde für ſein in alle Herzen gehendes Zitherſpiel
war in den elf Konzerten des Zitherklubs Darmſtadt=Beſſungen
1896, in denen Hans Drechſel als Soliſt mitwirkte, ſo groß, daß
er ſogar in einem Konzert bis zu neun Zugaben ſpielen mußte.
An ſeinem 60. Geburtstag, den er heute, am 30. d. M., in
Nürn=
berg feiert, wollen wir daher ſeiner in beſonderer Liebe
geden=
ken. Möge ihm für die Zukunft die Sonne wieder freundlicher
ſcheinen und ſeinen Lebensabend erwärmen. Der Zitherklub
Darmſtadt=Beſſungen hat ſeinem unvergeßlichen
Mei=
ſter der Zither und Ehrenmitglied des Vereins zu ſeinem
Ehrentage die herzlichſten Glück= und Segenswünſche übermittelt.
Die Ausſtellung von Arbeiten von Herrn Prof. Hummel in
der Aula der Techniſchen Hochſchule iſt morgen, den 30. Mai, und
Sonntag, den 2. Juni, von 11—13 Uhr geöffnet.
Ausflugsſonderzug Schwetzingen-Heidelberg. Es wird
nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß der heutige
Ausflugs=
ſonderzug nach Schwetzingen —Heidelberg um 7.51 Uhr
abfährt.
p. Aufſtellung mechaniſch betriebener Spiele in der
Oeffentlich=
keit. Solche gewerbsmäßige Tätigkeit bezüglich dieſer
Spiele und Spieleinrichtungen, die die Möglichkeit eines
Gewinnes bietet, bedarf ſeit 1. April 1934 der
orts=
polizeilichen Genehmigung. Eine am 25. Mai 1935 in
Kraft getretene Verordnung erweitert die vorjährige Regelung.
Die Genehmigung darf nur erteilt werden, wenn die Art des
Spie=
les oder der Spieleinrichtung (Muſtergerät) zugelaſſen wurde oder
die Spiele vom Reichswirtſchaftsminiſter als
zulaſſungspflich=
tig bezeichnet ſind. Die Zulaſſung erfolgt durch die
Phyſika=
liſch=Techniſche Reichsanſtalt, bei der der
Zulaſſungs=
antrag mit Unterlagen einzureichen iſt. Für die Zulaſſung iſt eine
Gebühr von 100 RM. zu entrichten. Jedes Stück des zugelaſſenen
Muſtergeräts bedarf eines Zulaſſungszeichens. Wichtig iſt, daß
eine öffentliche Aufſtellung auch dann als vorhanden erachtet
wird, wenn Spiele oder Spieleinrichtungen in
Vereinen oder geſchloſſenen Geſellſchaften, in
denen gewohnheitsmäßig geſpielt wird
aufge=
ſtellt werden ſollen. Strenge Beſtimmungen ſind
ſchließ=
lich für die ortspolizeiliche Genehmigung erlaſſen worden, wobei
die Bedürfnisfrage, die Ungeeignetheit der Lage
des Aufſtellungsorts und die Zuverläſſigkeit
des Aufſtellers eine Rolle ſpielen.
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Darmstadt
Ludwigsstraße 1
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 148
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 30. Mai 1935.
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Infolge des Gautages am 1./2. Juni fallen alle bis dahin noch
angeſetzten Schulungsabende aus. Die in Betracht
kommen=
den Ortsgruppen haben neuen Termin umgehend zu melden.
Die Bezirksſchulungsleiter werden hiermit aufgefordert, die
Schulungstermine für den Monat Juni feſtzulegen und
bekannt=
zugeben.
Es wird hiermit wiederholt an die Begleichung der
Reichs=
ſchulungsbriefe erinnert Zahlung auf Konto Kreisſchulungsamt
Nr. 8669 bei der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt, Rheinſtraße.
Der Techniſche Reiſedienſt des Deutſchen Aukomobil=
Clubs im Gau 15 „Weſtmark”, Siß Koblenz.
Der Gau 15 „Weſtmark” führt als einer der erſten DDAC.=
Gaue den Techniſchen Reiſedienſt” ein. Mit der Einrichtung
dieſes Techniſchen Reiſedienſtes hat Der Deutſche Automobil=Club
zweifellos etwas ganz Großes geſchaffen. Es iſt nicht allein eine
koſtenloſe Darbietung für die Clubmitglieder, die hier ohne
Bei=
tragserhöhung geboten wird, ſondern noch ein viel höheres Ziel
hat der DDAC. im Auge: die Verkehrsſicherheit der
Kraftfahr=
zeuge zu heben und damit der Allgemeinheit zu dienen.
Der Zweck des „Techniſchen Reiſedienſtes” iſt folgender:
1. Durch planmäßige und genaue Unterſuchung die
Verkehrs=
ſicherheit zu heben. Kein DDAC.=Mitglied ſoll durch ein
verkehrsunſicheres Fahrzeug ſich oder andere gefährden.
2. Erhöhung der Betriebsſicherheit:
Die Clubmitglieder ſollen vor ärgerlichen und teuren
Pannen ihrer Fahrzeuge bewahrt bleiben.
3. Den Clubmitgliedern ſoll geholfen werden, zur rechten
Zeit und am rechten Ort zu ſparen (frühzeitig
be=
hobene Mängel erübrigen größere Ausgaben —
verſchie=
dene Ueberholungsarbeiten können, zuſammengefaßt,
Mon=
tagekoſten ſparen).
Die Zentrale des Techniſchen Reiſedienſtes im Gau 15 „
Weſt=
mark” befindet ſich auf der Gauhauptgeſchäftsſtelle in Koblenz,
Emil=Schüllerſtr. 18, Fernruf 2384. Sachbearbeiter iſt Ingenieur
A. Bunsmann, der über langjährige Erfahrungen in der
Kraft=
fahrzeug=Technik verfügt und deſſen Kenntniſſe ſtrenge
Objektivi=
tät und zuverläſſige Genauigkeit garantieren. Um eine möglichſt
genaue und gründliche Ueberprüfung der Kraftfahrzeuge zu
ge=
währleiſten, beſitzt der Gau 15 außerdem einen Spezial=
Dienſt=
wagen. Dieſer Dienſtwagen enthält alle notwendigen Meß=
Inſtrumente und Werkzeuge.
Die Organiſation des Techniſchen Reiſedienſtes wird ſo
durch=
geführt, daß ſowohl die in den großen Städten als auch auf dem
flachen Lande wohnenden Mitglieder tunlichſt an ihrem Wohnort
zweimal im Jahre ihre Fahrzeuge zu Unterſuchung bringen
kön=
nen oder nur kurze Anfahrtsſtrecken zum Unterſuchungsort
zurück=
zulegen brauchen. Die im Gau 15 ganz vorzüglich ausgebaute
Bezirks= und Ortsgruppen=Organiſation des DDAC. wird hierbei
weitgehendſt eingeſchaltet. Durch ſchriftliche Mitteilungen und
Preſſe=Notizen werden die Mitglieder zur Teilnahme
aufgefor=
dert, durch Vortragsabende über Zweck und Aufgaben des
Tech=
niſchen Reiſedienſtes eingehend aufgeklärt. Ein wohldurchdachtes
Vormerkſyſtem mit genauer Zeiteinteilung verhindert, daß die
Mitglieder bei den Unterſuchungen unnötig lange warten müſſen.
Der Vorgang der Unterſuchungen iſt folgender:
Nach Aufbocken des Fahrzeuges werden ſämtliche Federn,
Gelenke, Bolzen, Seile, Uebertragungsorgane der Bremſen und
Lenkung, die Radlager und die Antriebsorgane (Kardan und
Differenzial) einer Kontrolle nach Verkehrs= und
Betriebsſicher=
heit unterzogen. Sodann erfolgt die Ueberprüfung des Motors
und Getriebes nach Abnutzung, einwandfreiem Lauf und ſparſame
Arbeitsweiſe. Ebenſo werden alle elektriſchen Apparate,
Leitun=
gen, Meßinſtrumente einer Durchſicht unterzogen. Sodann erfolgt
eine Ueberprüfung des Fahrzeugaufbaues (Quietſchſtellen,
fau=
lende Karoſſerieteile, abgenützte Türſcharniere uſw.). Nach Abſchluß
dieſer Prüfungen wird noch einmal jedes Fahrzeug auf Einhalten
der durch Polizei bzw. geſetzliche Vorſchriften gemachten Auflagen
nachgeſehen (Kontrolle der Lichter, der Nummernſchilder uſw.).
Nach dieſer Arbeit wird das Fahrzeug durch eine kurze
Probe=
fahrt mit daran anſchließender Bremsprüfung (Bremsmeſſer)
nochmals auf einwandfreien Lauf unterſucht. Großer Wert wird
dabei gelegt auf Schleuderfreiheit, genau eingeſtellte, gut
wir=
kende Bremſen und auf etwa auftretende Fahrgeräuſche bei den
verſchiedenen Motordrehzahlen und Wagengeſchwindigkeiten.
Nach Beendigung all dieſer Arbeitsvorgänge wird ein
Unter=
ſuchungsbefund und eine Bremsprüfkarte ausgeſtellt. Die auf
dem Bericht feſtgehaltenen Schäden werden mit dem
Fahrzeug=
beſitzer durchgeſprochen und allgemeine techniſche Ratſchläge auf
Anfragen erteilt.
Hervorzuheben iſt ganz beſonders, daß die Reiſeingenieure
des Clubs nur mit ihrem fachmänniſchen Rat den
Clubmitglie=
dern zur Seite ſtehen, keinesfalls aber Reparaturen auch nur
kleinſten Ausmaßes vornehmen dürfen.
Der Deutſche Automobil=Club iſt der Ueberzeugung, daß er
ſich durch ſeinen „Techniſchen Reiſedienſt” nicht nur bei allen
Kraftfahrern große Freunde erwerben wird, ſondern ganz
allge=
mein durch ſtreng objektive Betreuung der in ſeinem Verbande
vereinigten Kraftfahrer Anerkennung erringen wird. Es iſt zu
erwarten, daß der DDAC. durch ſeine reichhaltigen Darbietungen
und hier beſonders durch den neu eingeführten Techniſchen
Reiſe=
dienſt” einen großen Teil der noch nicht organiſierten Kraftfahrer
für ſich gewinnen wird.
EI Im Städtiſchen Leihamt findet am Mittwoch, dem 5. Juni,
und Donnerstag, dem 6. Juni d. J., jeweils nachmittags von 2,30
bis 5 Uhr, Verſteigerung verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe
heu=
tige Bekanntmachung.)
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
— Das Union=Theater zeigt ab heute den Jubiläumsfilm
Harry Piels: „Artiſten”, mit Harry Piel, Suſi Lanner ung Hilde
Hildebrand. Regie Harry Piel. Jugendliche über 14 Jahre
zuge=
laſſen.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute „Sie und die Drei”
mit Charlotte Suſa, Harald Paulſen, Curt Veſpermann und Hans
Söhnker. Regie Victor Janſon.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute letztmals „Im Reiche
der Micky=Maus”. Ab morgen Freitag läuft in Neuaufführung
„Triumph des Willens”, der Reichsparteitagfilm der NSDAP.
Regie und Geſamtleitung Leni Riefenſtahl.
— Belida zeigt ab heute den Greta=Garbo=Film „Königin
Chriſtine‟
— Reſi=Theater zeigt heute letztmalig das Luſtſpiel „Jede
Frau hat ein Geheimnis” mit Karin Hardt, Hans
Söhn=
ken, Ery Bos. Ab Freitag die luſtige ſpannende Erſtaufführung
„Ein falſcher Fuffziger” mit Theo Lingen, Adele
Sand=
rock, Lucie Engliſch, Max Gülſtorff, Hilde Hildebrand.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Obne Verantwortung der Schriftleitung.)
Schleſier=Verein e. V. Die für den 2. 6. vorgeſehene
Wanderung fällt mit Rückſicht auf den Gauparteitag aus.
„Reſtaurant Sitte”. Heute ſpielt Willy Melchior.
Die deutſcheArbeitsfront
Bürgerſteuer bei Hausangeſtellten.
DAF. Auch Hausangeſtellte unterliegen der Bürgerſteuer. Es
ſind aber auch hier Fälle möglich, nach denen ſie von der Bürger=
ſteuer befreit ſind. So iſt eine Befreiung dann gegeben, wenn
die zur Steuerleiſtung herangezogene Hausgehilfin am 10. Oktober
1934 das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hatte. Eine
Be=
freiung von der Bürgerſteuer kann dann erfolgen, wenn die
Be=
züge der Hausangeſtellten über eine beſtimmte Grenze nicht
hinausgehen. Im Bürgerſteuergeſetz iſt bekanntlich eine Befreiung
von der Bürgerſteuer dann vorgeſehen, wenn das Arbeitsentgelt
130 v. H. des Betrages überſteigt, den der Steuerpflichtige nach
ſeinem Familienſtand im Falle der Hilfsbedürftigkeit von dem
zuſtändigen Fürſorgeverband nach den Richtſätzen der allgemeinen
Fürſorge als Wohlfahrtsunterſtützung in einem Jahre erhalten
würde. Bei Hausgehilfinnen kann es nun vorkommen, daß der
Wert der Sachbezuge (volle freie Station) zuzüglich der
Bar=
bezüge dieſe Grenze nicht erreicht. Dann iſt die Hausgehilfin von
der Bürgerſteuer befreit. Der Wert der Sachbezüge beträgt nach
einem Runderlaß des Reichsfinanzminiſters bei einer weiblichen
Hausgehilfin 25 RM. monatlich (Normalſatz für freie Station).
Dieſer Wert kann für die Bezirke der einzelnen
Landesfinanz=
ämter um 20 v. H. nach oben oder nach unten abgerundet werden.
Uebernimmt der Arbeitgeber die
Sozialverſicherungsarbeitnehmer=
anteile der Hausgehilfin, ſo ſind dieſe den Barbezügen
hinzuzu=
rechnen. Geſetz den Fall, eine ledige kinderloſe Hausgehilfin
er=
hält außer der freien Station eine Barentſchädigung von
monat=
lich 15.— RM. und der Wert der Sachbezüge ſoll dem Normalſatz
von 25.— RM. monatlich entſprechen. Beträgt der monatliche
Richtſatz für Wohlfahrtsunterſtützung für Ledige 33.— RM.
monatlich, ſo iſt die Freigrenze bei der Bürgerſteuer 130 v. H. —
42.90 RM. Da die Bezüge der Hausgehilfin (25 RM. plus 15.—
RM.) unter dieſer Freigrenze bleibt, ſo unterliegt die
Hausgehil=
fin nicht der Bürgerſteuer.
Kurs 11: Schwimmen (Männer und Frauen). Ort: Städtiſſce
Hallenbad. Zeit: 20—21 Uhr.
Kurs 152: Reiten (Männer und Frauen). Ort: Reitſchule (Hüje
ſtraße). Zeit: 18—19 Uhr.
Rheinfahrt nach Koblenz
der NSG. „Kraft durch Freude”, Kreis Darmſtaz
NS.=Kulturgemeinde, Ortsverband Darmſtadt.
Liſelott Ammermann und Bernd Aldenhoff haben für ihren
Lieder= und Arienabend am Montag, den 3. Juni 1935, 20 Uhr,
im Kleinen Haus eine auserleſene Vortragfolge gewählt:
Beet=
hoven, Schubert, Hugo Wolf und Richard Strauß unter den
Lied=
komponiſten; dieſem Blütenſtrauß folgen Arien von Carl Maria
von Weber, Puccini und Verdi, ſeltene und bekannte, in
volkstüm=
licher Folge. Um allen Freunden des Theaters den Beſuch zu
er=
möglichen, ſind die Preiſe ſehr niedrig angeſetzt. Der
Kartenvor=
verkauf iſt in der Geſchäftsſtelle der NSKG. im Kleinen Haus und
Muſikhaus Chr. Arnold am Weißen Turm.
Ein Werkſpiel.
Am Sonntag dem 2. Juni 1935, wird in dem
Lokomotivaus=
beſſerungswerk Darmſtadt abends 18.30 Uhr ein Werkſpiel
„Hände her, Kameraden” aufgeführt.
Der Dichter des Werkſpiels ſchildert den ſeeliſchen Kampf
des deutſchen Arbeiters, der zu ſeinem Menſchentum und zu
ſei=
nem Volke zuruck will. Die Gemeinſchaft verbindet ehemalige
Gegner und läßt gegenſätzliche Intereſſen zu gemeinſamen
wer=
den. Haß und Nichtverſtehenwollen geben dem neuen Geiſt in
der Betriebsgemeinſchaft Raum.
Es iſt ein Werk, das durch ſeine Sprache überzeugt und durch
die Art ſeiner Darſtellungsmittel neue Wege geht, die in die
Zu=
kunft weiſen.
Es wirken Sprecher vom Reichsſender Frankfurt und die
Labanſchule in Frankfurt a. M. mit. Die Regie führt Herr
Hartmann.
Zu dieſer Uraufführung werden der
Reichsorganiſations=
leiter Dr. Ley, der Gauleiter Pg. Sprenger, und der
Lan=
desobmann, Pg. Becker, erwartet.
Ab 18 Uhr ſpielt auf dem Werkhof die Werkskapelle des
Lok.=Werks. Jeder beachte die Ankündigungen im Frankfurter
Sender. Karten zu —,30 RM. ſind bei den Betriebswarten zu
haben.
Meldet Euch zu den Sportkurſen der NSG. „Kraft durch Freude‟.
Sie geben Euch billige und bequeme Erholung und Stärkung
in der Feierabendzeit. Beſorgt Euch eine Jahresſportkarte
(30 Pf.) und ein Sportprogramm (koſtenlos) auf der
Geſchäfts=
ſtelle „Kraft durch Freude‟, Bismarckſtraße 19.
Sportkurſe der NSG. „Kraft durch Freude‟.
Heute Freitag finden folgende Kurſe ſtatt:
Kurs 7: Fröhliche Gymnaſtik und Spiele (Frauen). Ort: Morne=
wegſchule (Hermannſtraße 21). Zeit: 20—21 Uhr.
I. Am 23. Juni findet nunmehr endgültig die 1. Rheinfahrtt/
Kreis Darmſtadt nach Koblenz ſtatt.
Ein Sonderzug wird die 1000 Teilnehmer nach Bingen Ei
gen. Von dort aus erfolgt mittels Sonderſchiff die Fahrt
Koblenz und zurück. In Koblenz iſt Gelegenheit zur Stad!
ſichtigung. Mittageſſen wird auf dem Schiff eingem
men. Für Muſik und Unterhaltung iſt geſorgt.
Die Teilnehmerkoſten (Fahrtkoſten für Eiſenk.,
und Schiff, ſowie Mittageſſen) betragen 4,50 RM.
der werden nur ab 10 Jahren bei vollem Fahrpreis zu
laſſen.
Anmeldungen für die Rheinfahrt nehmen die Kreisdie
ſtelle, Amt für Reiſen, Wandern, Urlaub, ſowie die Q
und Betriebswarte der NSG. Kraft durch Freude‟
gegen. Die Anmeldung zu dieſer Fahrt kann nur unter g:
zeitiger Entrichtung der Teilnehmerkoſten getätigt werde=
Gleichzeitig geben wir bekannt, daß Ende Juli eine zu
Rheinfahrt, und falls die erforderliche Teilnehmerzah!
ſtande kommt, ſogar eine dritte Rheinfahrt durchgeführt rvi
II. Fahrt in den ſüdlichen Odenwald und Neckartal.
Die für 9. Juni angeſetzte Sonntagsfahrt in den ſüdlld
Odenwald und ins Neckartal muß umſtändehalber veel
werden. Die Fahrt wird jedoch wahrſcheinlich Ende
durchgeführt werden und geben wir den genauen Zeitnu
ſowie die Fahrtkoſten noch rechtzeitig bekannt.
III. Fußwanderung am 9. Juni.
Die auf 16. Juni angeſetzte Fußwanderung für die Dm A. Nieder
ſtädter Ortsgruppen wird auf 9. Juni vorverlegt. Die B/
derung nimmt folgenden Verlauf:
Emelinenhütte — Mühltal — Kohlberg — Burgwa
Waſchenbach — Breitenſtein — Hohe Straße — Ab
Ramſtadt (zirka 30 Kilometer).
Rückfahrt mit der Eiſenbahn. Ruckſackverpflegung iſt mm i, ſang unter der
bringen. Treffpunkt 8 Uhr am Böllenfalltor. Ve
meldung nicht erforderlich.
TV. Fußwanderung am 10. Juni.
Forſthaus Einſiedel — Grube Meſſel — Forſthaus
ofen — Arheilgen (22 Kilometer). Rückſackverpflegurn” heinrichs: 1. „So
mitzubringen. Treffpunkt 8,30 Uhr an den Hirſchkr//;s ließ ein Jäger w
(Voranmeldungen nicht erforderlich.)
V. 16. Juni: Fahrt in den nördl. Odenwald (Neunkirchen Echntlichen Bezugs=
Treffpunkt 7.30 Uhr am Oſtbahnhof. AbfahrZmAauſtende des Auſi
Ober=Ramſtadt 7,58 Uhr. Fußwanderung: Wembach — Rlder. Es folgte die
— Schloß Lichtenberg — Neunkirchen — Neunkircher 94y Mhilivp Laumann
(Kaiſerturm) — Brandau.
Das Mittageſſen wird auf Schloß Lichtenberg eing-Kyen Geſchäftsberich
men. Nach Beſichtigung des NSDAP.=Heimes in Branda, Grſiyſt im letzten Je
folgt Rückfahrt mit Autobuſſen nach Darmſtadt. — T Klm Anſorderunge
nehmergebühr (Fahrtkoſten und Mittageſſen) 2.— Wrſind zurückgega=
FI.
in geſt
FLſ
Fait
um Teil auch als
A. Rinkens und
m. Der letztere Ver
ehr. Mainz und
hoßdorf, 29. Mai.
h n üblicher Weiſe.
hiben ſich bei der
Beunſtandungen
Anmeldungen bei der Kreisdienſtelle, ſowie bei den MZutoffel war befrie
und Betriebswarten.
Am 30. Juni: Fahrt in den Taunus.
Am 30. Juni wird ſeitens des Kreiſes Darmſtadt eine / eſpen 39 960 RM
in den Taunus durchgeführt. — Treffpunkt 7. bwinnverteilung
„Haus der Arbeit”, Abfahrt: 7.15 Uhr mit AutoklKr Weiſe, daß 5 Pr.
Fahrtverlauf:
Fateile vergütet
Darmſtadt — Frankfurt — Kronberg — Königſtein C./½ in drittel der
ſtück und Beſichtigung der Burg Königſtein) — Rotes 74 men Vorſtant
(von hier aus Fußwanderung zum Kl. Feldberg. GeM
heit zur Beſichtigung der Wetterwarte), Anſchließend/
terfahrt mit Autobuſſen vom Roten Kreuz über 0
Born nach Eppſtein.
Das Mittageſſen wird in Eppſtein eingenommen.
Außi=
iſt Gelegenheit zur Stadt= und Burgbeſichtigung. Gegen
Abfahrt in Eppſtein durch das Lorsbacher Tal über Hah
— Höchſt — Autobahn bis Darmſtadt=Hauptbahnhof.
Die Teilnehmergebühr (Fahrtkoſten, Mittasſ
beträgt 3.50 RM.
Anmeldungen bei den vorgenannten Dienſtſtellen
muld, Heinrich 9
Prewählt.
haßdorf, 29. M.
N. (Himmelfahrt
E Badepreiſe un
Bis einſchlie
Achlung! Ehemalige Angehörige der deutſchen
Kriegsmarine der alten und neuen Wehrmacht.
Dem Wunſche des Führers und Reichskanzlers entſprechend
iſt mit dem 1. März 1935 die Bildung des „Nationalſozialiſtiſchen
Deutſchen Marine=Bundes e. V.” angeordnet worden. Der NS.
Deutſche Marine=Bund unterſteht der Aufſicht durch den
Ober=
befehlshaber der Kriegsmarine. Der Marine=Bund gliedert ſich
in Gaue und Kameradſchaften. Für Darmſtadt und die nähere
Umgebung iſt für die Aufnahme ehemaliger Marinekameraden
nur die Marine=Kameradſchaft Darmſtadt e V. —
ſeither Marine=Verein Darmſtadt 1899 u. U. e. V. — zuſtändig.
Weitere Kameradſchaften beſtehen nicht und iſt auch nach
perſön=
licher Rückſprache mit dem Gauführer nicht beabſichtigt, ſolche ins
Leben zu rufen. Die nächſten anerkannten Marine=Kameradſchaften
beſtehen in Dieburg (Heſſen) und Pfungſtadt. Angegliedert iſt die
Marine=Kameradſchaft Darmſtadt dem Gau „Kurpfalz”. In dem
Marine=Bund ſoll nicht eine beſondere Organiſation der ehem.
Soldaten der Kriegsmarine abſeits von anderen Organiſationen
ehem. Soldaten geſchaffen werden, ſondern dieſer Marine=Bund
ſoll zunächſt kameradſchaftlich mit ihnen allen zuſammenarbeiten
und ſpäter als Ganzes in den bevorſtehenden allgemeinen
Solda=
tenbund eingegliedert werden. Daß ſolche Einheitsgliederung
gewiſſermaßen vorweg ſchon jetzt für die ehemaligen Soldaten
der Kriegsmarine geſchaffen wird, iſt durch die beſondere Lage
der ehem. Marineangehörigen bedingt. Ihre verhältnismäßig
kleine Zahl kann nur dann nutzbringend für die beſondere
Ma=
rineaufgabe eingeſetzt werden, wenn alle ehem. Angehörigen
der Kriegsmarine in einem Bunde — einer Kameradſchaft
am Orte — zuſammengefaßt werden.
Es iſt deshalb Aufgabe der Marine=Kameradſchaft
Darm=
ſtadt, ſie mehr wie ſeither ſo lebensfähig zu machen und zu
erhal=
ten, daß ſie die den ehemaligen Angehörigen der Kriegsmarine
in erſter Linie zukommenden Aufgaben der Pflege der
Marine=
tradition und der Mitarbeit an der Weckung und Erhaltung des
Willens zu deutſcher Seegeltung im ganzen deutſchen Volk
erfül=
len kann. Nur auf dem Boden der nationalſozialiſtiſchen
Welt=
anſchauung und Staatsauffaſſung kann der Marine=Bund —
Marine=Kameradſchaft — ſeine allgemeine Aufgabe erfüllen.
Zu=
ſammenarbeit mit den Organen der NSDAP. iſt für den Marine=
Bund daher ſelbſtverſtändlich. In dem Marine=Bund bzw. der
Marine=Kameradſchaft ſind die ehem. Angehörigen der deutſchen
Kriegsmarine der alten und der neuen Wehrmacht, Offiziere und
Mannſchaften einheitlich zuſammengefaßt. Ordentliches Mitglied
der Kameradſchaft kann werden jeder ehemalige Angehörige der
Deutſchen Kriegsmarine der alten und der neuen Wehrmacht
je=
der ehem. Angehörige der Deutſchen Schutztruppe, jeder ehem.
Angehörige der K.u.K. Oeſterreich=Ungar. Kriegsmarine darß Sheiſter, iſt heut
reichsdeutſche Staatsangehörigkeit erworben hat. Nicht Auf-—AN0e des eine
findet, wer mit Zuchthaus oder mit dem Verluſt der bürge-
Ehrenrechte beſtraft, „wegen ehrenrühriger Umſtände ar.
Wehrmacht ausgeſchieden, nichtariſcher Abſtammung iſt bzm 4,dermeiſter zu
ſtaatsfeindliche Beſtrebungen verfolgt und u. a. aus einer „c. M zu erreiche
radſchaft des Bundes rechtskräftig ausgeſchloſſen worden iſtw Aeſüllt zu Ehren
Nach den vorerwähnten Ausführungen bittet die Ya/. Euie mein
Kameradſchaft Darmſtadt alle der Kameradſchaft noch nic
gehörenden und in Darmſtadt und der näheren Umgebung.
nenden ehem. Marineangehörigen, ſich bei dem Kameradſſt
führer J. Färber, Erbacher Straße 55, dem Schriftw=
Schönig, Adolf=Spießſtraße 23, oder dem Kaſſenwarr
Horn, Parcusſtraße 12, anzumelden.
Fnnung
nreſter Katzen
Siellung über
ue Orte und Kol
Lin jeder Weiſe
int uletzt der In
Ort
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am
tag zwei Sittlichkeitsſachen. Der erſte Angeklagte
48jährige Franz Hartmann aus Erbach i. Odw. Er lockte ims
dieſes Jahres ein vierjähriges Mädelchen auf ſein
Zimm-
er es zuerſt mit Schokolade fütterte, und dann unzüchtige
lungen an ihm vornahm. Da Hartmann bereits einſchlägig
ſtraft iſt, erhält er eine Gefängnisſtrafe von e
Jahr und drei Monaten. Die Unterſuchungshaft wim
da er geſtändig iſt, mit ſechs Wochen angerechnet.
Der nächſte Angeklagte, ein älterer, ſehr gut beleumtut
Eiſenbahnbeamter aus Offenbach, mußte mangels Ber
freigeſprochen werden. Der Angeklagte hatte ſich in
Frühjahr von ſeiner Frau, die, wie die Zeugen bekunden, 11
temperamentvoller Weiſe in dieſer Ehe das Regiment 2
hatte, getrennt, und da hatte dieſe nichts eiligeres zu
tiu=
ihren Mann anzuzeigen, er habe ſich im Jahre 1932 an
Nichte, die damals bei ihnen wohnte, unſittlich vergangen?
jetzt 15jährige Mädchen beſtätigt das auch heute als Zeugll.
iſt das Gericht geneigt, dem Mädchen, deſſen Ruf weniger
nicht zu glauben. Auch die Ausſagen der Frau, die
zund=
hauptet, ſie wolle durch ihre Ausſage ihrem Mann kein-”
ſchaden, dann aber mit vollen Segeln gegen ihn losjahr
mehr als zweifelhaft, und das Gericht hegt die ſtarke Veinn
daß der Angeklagte überhaupt unſchuldig iſt.
Dem
ſpekt der
worauf die Leſer an
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.!
rößten Teil der heutigen Stadtauflage liegt el
Firma Bottina, Darmſtadt, Eliſabethenſtraße
dieſer Stelle aufmerkſam gemacht
Moch einmnal zoviel Otrende — gesflegt-Mit-
TANOLIN
IA. AMRUNTRTR-
In Dosen u. Tuben von RM 0,15bis 1.—
Cholesterin- und lecithinhalte
[ ← ][ ][ → ]wonnerstag, 30. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
Rhein=Mainiſche Siedlung als Vorbild.
Nr. 148 — Seite 7
Tod. In einer gemeinſamen Sitzung in Berlin haben, wie wir
garen die Reichsgruppe. Induſtrie, das Reichsheimſtättenamt
„SDAP. und der Deutſchen Arbeitsfront, der Reichsverband
ſücher Heimſtätten, der Deutſche Gemeindetag, die Wirtſchafts=
„we Bauinduſtrie, der Hauptverband deutſcher
Wohnungsunter=
umen (Baugenoſſenſchaften und Geſellſchaften), e. V., und der
uo deutſcher Architekten, Fachverband für Baukunſt in der Kam=
„ der bildenden Künſte, eine gemeinſame Arbeitsgemeinſchaft
ſidet, die es ſich zur Aufgabe geſtellt hat, die Probleme des
ᛋol ungsweſens im Reich unter beſonderer Berückſichtigung des
hääterwohnungsbaues zu löſen. Nach den gefaßten Beſchlüſſen
die Kleinſiedlung in den Vordergrund der Arbeit geſtellt
wer=
daneben ſoll auch der Eigenheimbau gepflegt werden, und in
ſderen Fällen wird auch zum Geſchoßbau gegriffen werden
ſin. In den einzelnen Bezirken ſollen entſprechend dem
Vor=
oim Rhein=Maingebiet die Organiſationen aufgezogen werden.
4r. Eberſtadt, 29. Mai. Wenn der hieſige
Fliegerſtütz=
unkt anläßlich der Luftfahrtwerbewoche auch noch
nt öffentlich mit ſichtbaren Fortſchritten auftreten kann, ſo will
um ſo mehr den Beweis erbringen, daß er nicht nur das
Zei=
a der Zeit voll und ganz erfaßt hat, ſondern darüber hinaus
gewillt iſt, ſein Bekenntnis in die Tat umzuſetzen. Und hierin
ſaif er der abſoluten Unterſtützung der Allgemeinheit, die
in=
nlb der Sammeltätigkeit durch den Opferſinn ihren Ausdruck
ſen möge. Inwieweit der hieſige Fliegerſtützpunkt ein reich=
Opfern verdient, beweiſt der zähe Aufbauwille ſeiner
Werk=
fgen beim Bau eines Segelflugzeuges. Ein Blick in die Stätte
s Wirkens gibt beredtes Zeugnis von emſiger Arbeit, von
um Kameradſchaftsgeiſt, gepaart mit ſtrenger Diſziplin. Mit
im. Nichts begonnen, verfügt der Stützpunkt in der kurzen Zeit
des Beſtehens ſchon über ſehr anerkennenswerte produktive
Nungen. Alle Vorbereitungen, Zeichnungen, Berechnungen,
Dellieren mit folgendem konſtruktivem Aufbau verlangen eine
ſpliche Genauigkeit. Um der Oeffentlichkeit einen Ueberblick zu
mnſchaulichen, ſtellt der hieſige Stützpunkt am Samstag vorm
Khrushof ein Darmſtädter Segelflugzeug aus und hofft,
hier=
ſu ein geſteigertes Intereſſe, wie auch eine Unterſtützung durch
ſgliederzuwachs zu finden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 28. Mai. Aus Sängerkreiſen.
vorgeſtrige Sonntag ſtand im Dienſte der Sänger. Die
bei=
mhieſigen Geſangvereine nahmen an den Wertungsſingen des
Eigerkreiſes Darmſtadt teil, und zwar der Geſangverein „
Har=
ie” an demjenigen in Eberſtadt und der Geſangverein „
Ein=
iut Freundſchaft” an demjenigen in Darmſtadt. Der erſtere
ſſein ſang unter der Leitung von Herrn H. Samper
Darm=
zu. zum Teil auch als gemiſchter Chor: 1. An den Jüngling”,
eaW. Rinkens und 2. die Volksweiſe „Soldatenliebe” von H.
zner. Der letztere Verein ſtand unter der Leitung von Herrn
ſehr, Mainz, und ſang zwei Chöre mit Trompetenſolo von
dis Heinrichs: 1. „So wünſch ich dir ein Gute Nacht” und
sbließ ein Jäger wohl in ſein Horn”.
Roßdorf, 29. Mai. Generalverſammlung der
land=
ſchaftlichen Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft e. G. m. b. H.
Vorſitzende des Auſichtsrats, Konrad Schenkel, begrüßte die
ſilieder. Es folgte die Ehrung der verſtorbenen Mitglieder
dg Philipp Laumann, Chriſtoph Hermann Becker und Anton
Ein üblicher Weiſe. Direktor Johs. Georg Grünewald
aden Geſchäftsbericht. Daraus ging hervor, daß ſich die Ge=
1 onſchaft im letzten Jahr weiter gut entwickelt und die an ſie
ilten Anforderungen befriedigt hat. Die Rückſtände der
Mit=
leer ſind zurückgegangen, auch das Abſatzgeſchäft von Getreide
umKartoffel war befriedigend. Nach dem Bericht des
Aufſichts=
ßthaben ſich bei der Prüfung der Jahresrechnung und Bilanz
n Beanſtandungen ergeben. Die Aktiven betragen 40 596 RM.,
mſſiven 39 960 RM., an Reſerven ſind 7650 RM. vorhanden.
ZeGewinnverteilung erfolgte auf Vorſchlag des Aufſichtsrats
r Weiſe, daß 5 Prozent Dividende auf die eingezahlten
Ge=
hisanteile vergütet werden, zwei Drittel dem Reſervefonds
dein Drittel der Betriebsrücklage zugeführt werden. Die
aus=
genden Vorſtands= und Aufſichtsratsmitglieder Johann Georg
ieald, Heinrich May und Karl Dorr wurden durch Zuruf
ſiergewählt.
Roßdorf, 29. Mai. Schwimmbaderöffnung. Am
M. (Himmelfahrt) wird das Schwimmbad ſeine Pforten
ſm. Badepreiſe und Badezeiten bleiben wie im Vorjahre be=
Bis einſchließlich 5. Juni erfolgt die Benutzung des Bades
Felos.
b. Groß=Zimmern, 28. Mai. Mitgliederappell der
iſeur=Innung Kreis Dieburg in Reinheim.
eneiſter Katzenberger jun, nahm in längerer
Ausfüh=
u Stellung über die unhaltbaren Zuſtände und Benehmen
üner Orte und Kollegen. Groß=Zimmern, ſo betonte der
ungsmeiſter, iſt heute der Ort, welcher am beſten orginiſiert
ind in jeder Weiſe vorbildlich arbeitet auf allen Gebieten,
WWohle des einzelnen Kollegen, des geſamten Berufsſtandes
ſuncht zuletzt der Innung. Jedem einzelnen Ortswarte macht
r Obermeiſter zur Pflicht, alles daranzuſetzen, in
Zuſam=
mbeit zu erreichen, daß jeder Kollege voll und ganz ſeine
ſit erfüllt zu Ehren des Berufsſtandes. Gegen die Kollegen,
i heute meinen, ſie brauchen keine Innung oder keine
Ver=
ſung, ſei es Orts= oder Innungsverſammlung, zu beſuchen,
in Zukunft mit aller Strenge vorgegangen werden.. Weiter
er Obermeiſter bekannt, daß am 16. Juni d. J. im Kreis
urg die Friſeurgeſchäfte geſchloſſen bleiben, um jedem die
ſichkeit zu geben, an dem Reichshandwerkertag in Frankfurt
teilzunehmen. Die Fahrt erfolgt mit einem Omnibus und
Müber die Reichsautobahn. Ferner gab der Obermeiſter
be=
daß am 23. Juni d. J. in Groß=Zimmern ein Preis= und
friſieren ſtattfindet, an dem ſich jeder Berufskollege aus dem
Dieburg und Erbach beteiligen kann. Bei dieſer
Gelegen=
verden verſchiedene Firmen Dauerwell=Apparate uſw. vor=
. Abends iſt Tanz ſowie eine größere Tombola, deren Ge=
Anahmen der NSV. ſowie dem Denkmalausſchuß
Groß=
ein zugeführt werden.
Meſſel, 28. Mai. Sängerbund Eintracht. An dem
ungsſingen des Kreiſes Darmſtadt im Gau 12 (Heſſen=
Darm=
des deutſchen Sängerbundes, das in dieſem Jahr in drei
en zur Durchführung kommt, nahm der hieſige
Geſangver=
angerbund=Eintracht am vergangenen Sonntagnachmittag an
n der Woogsturnhalle in Darmſtadt unter der Kritik des
iten Komponiſten und Vorkämpfers für neuzeitliche Muſik,
Rein, zur Durchführung kommenden Wertungsſingen der
2 teil. Trotz ungünſtiger Vorausſetzungen fanden die von
ſerein unter der Stabführung ſeines bewährten Dirigenten
ank=Urberach zu Gehör gebrachten Chöre. Deutſchland,
deutſchland” von Richard Trunk und „Guten Morgen” von
Rämpfe, reichen Beifall.
Hirſchhorn, 28. Mai. Waſſerſtand des Neckars
Mai: 1,65 Meter, am 28. Mai: 1,66 Meter.
Gernsheim, 29. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
M- 1,19 Meter, am 29. Mai: 1.30 Meter.
Jubiläumsſeft des Verbandes der
evangeſiſch=
kirchlichen Poſaunenchöre Slarkenburgs.
Be. Mörfelden, 28. Mai. Der Verband der evangeliſch=
kirch=
lichen Poſaunenchöre von Starkenburg feierte in Mörfelden ſein
10. Jubelfeſt. Schon am Samstag mittag trafen die
Poſaunen=
chöre aus nah und fern in Mörfelden ein. Sie marſchierten vom
Bahnhof nach dem evangeliſchen Gemeindehaus, woſelbſt die
Quartierzettel in Empfang genommen wurden. Abends 8.30 Uhr
verſammelte man ſich zu einem Begrüßungsabend im Saal des
Volkshauſes. Dieſer Abend ſtand unter dem Leitwort „Poſaunen
im Dienſt der Kirche”. Als Eröffnung des Abends hörte man den
Maſſenchor über 200 Bläſer, unter der Leitung von Muſikmeiſter
Sturmfels. Zum Vortrag gebracht wurde „Lobe den Herrn, den
mächtigen König” von J. S. Bach. Es erfolgten
Begrüßungs=
worte von Pfarrer Schwarz=Mörfelden. Er wünſchte dem
Jubi=
läumsfeſt einen guten Verlauf und ſprach ſeinen Dank all denen
aus, welche bei den Vorbereitungen zum Gelingen des Feſtes
bei=
getragen haben. Es folgten die einzelnen Vorträge der bereits
anweſenden Poſaunenchöre wie Groß=Gerau, Ober=Ramſtadt,
Pfungſtadt, Spachbrücken. Darmſtadt (Martinsgemeinde),
Zwin=
genberg, Nordheim und Mainz=Guſtavsburg. Zwiſchendurch
er=
freute der Männergeſangverein Frohſinn=Mörfelden die
An=
weſenden durch ſehr ſchöne Chöre. Die Bläſer ſpielten
verſchie=
dene Male einen Maſſenchor. Verbandsvorſitzender Röwer
ſo=
wie Dekan Chriſt hielten Anſprachen und referierten über das
Weſen der Poſaunenchöre und deren Bedeutung. Der
Begrü=
ßungsabend wurde dann durch den Maſſenchor „Nun ruhen alle
Wälder” beendet.
Am Sonntag vormittag zwiſchen 6.30 und 8 Uhr durchzogen
die einzelnen Poſaunenchöre die Ortsſtraßen und erfreuten die
Einwohnerſchaft durch Blaſen von Chorälen. Um 9 Uhr fand
im evangeliſchen Gemeindehaus eine Maſſenprobe ſtatt. Der
Feſt=
gottesdienſt wurde im großen Saale des Volkshauſes abgehalten
und ſtand unter dem Leitwort „Poſaunen der Kirche zur Ehre
Gottes‟. Die Gottesdienſtordnung war: 1. Maſſenchor „Dir, dir
Jehova will ich ſingen”; 2. Eingangslied der Gemeinde „Gott
des Himmels und der Erden”; 3. Eingangswort, Gebet und
Schriftleſung durch Pfarrer Irle, Frankfurt a. M. (Pfarrer Irle
war über zehn Jahre in Mörfelden an der evangeliſchen Kirche
tätig). Nach einem weiteren Maſſenchor der Bläſer und dem
Hauptlied der Gemeinde folgte die Feſtpredigt von Pfarrer Irle=
Frankfurt a. M. Den Abſchluß bildete das gemeinſam mit dem
Chor geſungene „Erhalt uns Herr bei deinem Wort”
Am Nachmittag ſammelten ſich ſämtliche Poſaunenchöre ſowie
die Krieger= und Militärkameradſchaft Mörfelden,
Eiſenbahner=
verein Mörfelden=Walldorf und das Trommler= und Pfeiferkorps
des Turnvereins 1881 Mörfelden am Ortsausgang nach Langen
zur Aufſtellung des Feſtzuges. Dieſer führte die Teilnehmer des
Feſtes wieder zum Volkshaus, wo eine Feſtveranſtaltung unter
dem Leitwort „Wir ſind im Kampfe Tag und Nacht” ſtattfand.
Zuerſt hörte man einen Maſſenchor der Bläſer „Eine feſte Burg
iſt unſer Gott”, Anſchließend ſprach Bürgermeiſter Geiß
herz=
liche Begrüßungsworte im Namen der Gemeindeverwaltung und
des Kirchenvorſtandes. Es folgten Vorträge der Poſaunenchöre
von Ober=Ramſtadt, Sprendlingen, Biebesheim, Darmſtadt (
Mar=
tinsgemeinde), Pfungſtadt, Kelſterbach, Spachbrücken, Griesheim,
Offenbach, Zwingenberg, Schaafheim, Groß=Gerau, König,
Ar=
heilgen, Birkenau, Reinheim. Nordheim, Mainz=Guſtavsburg
ſo=
wie der Turnverein Mörfelden. Zwiſchen den einzelnen
Vor=
trägen waren einzelne Maſſenchöre eingelegt. Zwiſchen den
ein=
zelnen Vorträgen ſprachen Verbandsvorſitzender Röwer=
Darm=
ſtadt, ſowie Oberlandeskirchenrat Holz. Den Abſchluß der
Nach=
mittagsveranſtaltung bildete ein Maſſenchor der Bläſer „Marſch
aus Joſua” von G. F. Händel. Auch die Feſtveranſtaltung war
wie der Begrüßungsabend am Samstag und der Feſtgottesdienſt
ſehr gut beſucht.
k. Dieburg, 29. Mai. Neue Milchverteilung. Mit dem
3. Juni tritt hier eine neue Bezirkseinteilung der Milchhändler
ein, die zwei Bezirke für die vier ſeitherigen Milchhändler
vor=
ſieht, die ſeither ihre Milch in der ganzen Stadt gleichzeitig
ab=
ſetzten. Die Kannenmilch wird von der Milchabſatzgenoſſenſchaft
Dieburg bezogen, die Verteilung der Marken=Rohmilch erfolgt
durch Peter Walter=Habitzheim. Weiterhin ſind die Fahrzeuge
eines jeden Milchverteilers mit einem Schild zu verſehen, auf dem
der Bezirk deutlich ſichtbar zu leſen iſt. Auch ſind die mit
Licht=
bildern verſehenen Ausweiskarten des
Milchverſorgungsverban=
des ſtets mitzuführen und den Kontrollbeamten auf Verlangen
vorzuzeigen.
Appell der 2. Bakterie Feldarl.-Regts. 25
vom 1. bis 3. Juni in Heppenheim a. d. B.
Nur noch wenige Tage trennen uns von der
Wiederſehens=
feier der Kameraden der 2. Batterie der 25er, die vom 1. bis 3.
Juni in den Mauern der Bergſtraße=Stadt ihre
Frontkamerad=
ſchaft erneuern werden. Die Meldungen zu dieſer
Wiederſehens=
feier ſind aus allen Teilen Deutſchlands recht zahlreich
eingegan=
gen, und nach den freudigen und rührenden Briefen zu urteilen,
werden dieſe Tage in Heppenheim in unvergänglicher
Erinne=
rung aller Teilnehmer bleiben. — Anmeldungen erbeten an
Kamerad Willy Schül, Heppenheim a. d. B., Friedrichſtraße.
k. Dieburg, 28. Mai. Jägerverſammlung. Im „
Main=
zer Hof” tagte am Samstag nachmittag die Jägerſchaft des
Krei=
ſes Dieburg. 120 Männer des edlen Weidwerks waren zu dieſer
erſten Pflichtverſammlung erſchienen, die von Kreisjägermeiſter
Vogt herzlich begrüßt wurden. Durch das vom Führer
geſchaf=
fene Reichsjagdgeſetz werde dem Jäger ſein Recht gewahrt, Freude
findet er wieder an ſeiner Jagd, ſo daß ſich die Weidgerechtigkeit
wieder zum Nutzen der Volksgemeinſchaft auswirken wird.
An=
ſchließend wurden einige grundſätzliche Fragen des
Reichsjagd=
geſetzes behandelt. Dipl.=Ing. Ullrich=Darmſtadt befaßte ſich
mit der Abſchußregelung und ſtellte beſonders heraus: Schonung
der guten Böcke und Abſchuß alles Minderwertigen. Her=
Brauereibeſitzer Schätzler=Groß=Umſtadt kam auf die
Schieß=
plätze zu ſprechen, die ungenügend ſeien, es müſſe deshalb Sorge
für den weiteren Ausbau getragen werden. Kreisleiter
Bürger=
meiſter Burkart überbrachte die Grüße der Stadt Dieburg und
betonte in ſeiner Anſprache, daß die Jäger jederzeit treudeutſche
Männer geweſen ſeien. Das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied
beſchloſſen die erſte Pflichtverſammlung; eine Gruppenaufnahme
auf der Terraſſe des Verſammlungslokals wird eine bleibende
Erinnerung bilden.
Fb. Gundernhauſen, 28. Mai. Fahnenweihe. Am
Sams=
tag abend beging der hieſige Männergeſangverein „Loreley”
das Feſt ſeiner Fahnenweihe, das in Form einer ſchlichten Feier
im Saale des Gaſthauſes „Zur Germania hier ſtattfand. Die
Feier wurde eröffnet mit einem von der Feſtkapelle geſpielten
Marſch. Dem ſchloſſen ſich zwei von dem feſtgebenden Verein
ge=
ſungene Chöre und ein zum Vortrag gebrachter ſinnreicher
Pro=
log an. Dann erfolgte durch den Vorſitzenden Romig die
Begru=
ßung der Erſchienenen, insbeſondere des Vertreters des Heſſiſchen
Sängerbundes (Gau Dieburg), Lehrer Poth=Groß=Zimmern.
Die=
ſer hielt anſchließend die Feſtrede und nahm die Enthüllung der
Fahne vor, worauf die feierliche Uebergabe an ihren Träger
er=
folgte. Nach Beendigung des Weiheaktes nahm der volksfeſtlige
Teil ſeinen Anfang. Die in der Feſtfolge von dem Verein zum
Vortrag oebrachten Chöre und Lieder erfolgten unter der
Lei=
tung ſeines bewährten Dirigenten Georg Kraft und konnten von
der Leiſtung der eifrigen Sängerſchar des jungen aufſtrebenden
Vereins ein gutes Zeugnis ablegen.
r. Babenhauſen, 29. Mai. Babenhäuſer Spargel im
Rundfunk. Von Babenhauſen, der „Stadt der guten Spargel”,
wie im Briefſtempel ſteht, brachte vorgeſtern der Reichsſender
Frankfurt einen intereſſanten Kurzbericht über die Spargelernte.
Das Volkslied „Im ſchönſten Wieſengrunde” leitete
ſtimmungs=
voll die Stegreifſendung ein, und nach einführenden Worten über
die hiſtoriſchen Schönheiten des alten Städtchens mit ſeinem
ſtatt=
lichen Grafenſchloß, dem Breſchturm, dem Hexenturm, der alten
Stadtmauer, den Burgmannenhäuſern und dem berühmten
Holz=
ſchnitzaltar lernten die Hörer den ganzen Betrieb bei einer
Spar=
gelernte kennen durch Zwiegeſpräche in launiger, echt „
Bowe=
haiſer” Mundart, die zwiſchen den Bauern, den Spargelmädchen
und der Abnehmeſtelle der Genoſſenſchaft gepflogen wurden. Wir
hörten aus dem Geſpräch, daß rund 400 Morgen Ackerland mit
Spargeln angebaut ſind, daß im Jahre 1893 die erſten
Spargel=
anpflanzungsverſuche gemacht wurden, im Jahre 1934 über 6000
Zentner Spargel hier und in der näheren Umgebung geerntet und
zum Verſand kamen, und daß der ſonſt dürftige Babenhäuſer
Sandboden einen ausgezeichneten Spargel liefere der nach allen
Großſtädten Deutſchlands geſchickt wird. Der Rundfunkſprecher
gab bekannt, daß an dieſem Tage 250 Zentner Spargel zum
Ver=
ſand kämen: 120 Ztr. aus Babenhauſen, 25 Ztr. aus Harreshauſen,
40 Ztr. aus Sickenhofen und 60 Ztr. aus Hergershauſen. Die
Körbe gingen nach Dortmund, Nürnberg und München, wo
Ba=
benhauſen als „Stadt der guten Spargel” bekannt und
be=
rühmt ſei.
— Groß=Bieberau i. Odw., 28. Mai.
Mitgliederver=
ſammlung des Kriegervereins. Der erſte
Vereins=
führer, Pg. Schönberger, hieß die erſchienenen Kameraden
willkommen. Er ſprach ſodann über das wichtigſte außenpolitiſche
Ereignis, das Militärbündnis zwiſchen Frankreich und Rußland,
aber auch über die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im
Deutſchen Reich und über das Wehrgeſetz. Die Kameraden wurden
zum Beſuch des 5. Reichskriegertages des Kyffhäuſerbundes vom
6. bis 8. Juli 1935 in Kaſſel aufgefordert. — An eine Reihe alter,
verdienter Mitglieder wurde das neue Haſſia=Ehrenzeichen
ver=
teilt. Es erhielten das Abzeichen 1. Klaſſe in Gold:
Beigeord=
neter Gg. Daab, Ph. Gerſtenſchläger und Karl Fuchs, das
Abzei=
chen 2. Klaſſe in Silber: Martin Hach, Altbürgermeiſter Daab,
Fritz Neuroth und Gg. Becker. — Dem Martin Hach, der in dieſen
Tagen ſeinen 80. Geburtstag feiern konnte, ſprach der Vorſtand die
Glückwünſche aller Kameraden aus. Der Großherzog als Inhaber
des Leibgarde=Infanterie=Regiments Nr. 115, bei dem Martin
Hach einſt diente, beglückwünſchte den Jubilar und verehrte ihm
ſein Bild. — Von nun an ſoll die Bezeichnung Kriegerverein
ver=
ſchwinden. Dafür ſoll es jetzt Krieger=Kameradſchaft heißen. — Der
Bezirk Reinheim=Reichelsheim iſt aufgelöſt, Wir gehören nun zum
Bezirk Dieburg. — Einigen Kameraden wurden die Ausweiſe und
Nadeln der SAL. (SA.=Reſerve II) ausgehändigt. — Im
gemüt=
lichen Teil wurden dann noch eine Anzahl alter Soldatenlieder
geſungen.
Ci. Erbach, 25. Mai. Turnen und Sport in der
Schule. Der Bezirk Erbach=Michelſtadt der Fachſchaft
Volks=
ſchule hielt geſtern nachmittag eine aus allen Teilen des Kreiſes
von den Lehrkräften der Volks= und Berufsſchulen äußerſt ſtark
beſuchte Tagung ab, die ſich mit dem zeitgemäßen Turn= und
Sportunterricht in den Volks= und Berufsſchulen befaßte.
Ein=
leitenden mündlichen Ausführungen folgten dann
Maſſenvorfüh=
rungen der verſchiedenen Altersſtufen, wobei vor allem auch die
in den heſſiſchen Schulen jetzt durchzuführenden
Mannſchaftswett=
kämpfe für Knaben und Mädchen gezeigt und die feſtgelegten
Ab=
wicklungspläne für den Kreis bekanntgegeben wurden. — Von
der NS. Volkswohlfahrt. Der Aufruf der hieſigen
Orts=
gruppe der NSV. zur Gründung eines Lebensmittelopferringes
fand freudigen Widerhall. Eine ſtattliche Zahl Volksgenoſſen
trat bei und erklärte ſich zur regelmäßigen monatlichen
Pfund=
ſpende bereit. — Heimkehr der Saar=Urlauber. Die
hier und in verſchiedenen größeren Plätzen des Mümlingtales
untergebrachten Saarurlauber kehrten geſtern wieder in ihre
Hei=
mat zurück. Am Abend vorher trafen ſich die hieſigen Gäſte mit
ihrem hier raſch gewonnenen Freundeskreiſe zu einer größeren
Abſchiedsfeier im „Schützenhof” — Kreisverſammlung
der Imker. Am Sonntag findet im Hotel „Odenwald” eine
Kreisverſammlung der Imker ſtatt, wobei Herr Gontarski=
Frank=
furt über „Grundſätze der Königinnenzucht” ſpricht. Die Tagung
beginnt nach Eintreffen der Mittagszüge um 13.15 Uhr.
odenn neue Schuhe
daum siieder
hgezellschntt
da hßsgerechk und elegant-
Darmstadt, Rheinstr. 6, Frankfurt a. M., Steinweg 8.
Seite 8 — Nr. 148
Darmſtädter Tagblatt ? Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 30. Maf 1837
Werkungsſingen des Kreiſes Weſchnik
des Heſſiſchen Hängerbundes.
Es. Am Sonntag fand das Wertungsſingen des Kreiſes
Weſch=
nitz in Affolterbach ſtatt. In früher Morgenſtunde begaben ſich die
Sänger von 39 Vereinen aus dem Weſchnitztal, dem Gorxheimertal
und dem Ueberwald nach Affolterbach, um ſich den
Wertungsrich=
tern zu ſtellen. Durch das herrſchende ſchwere Gewitter verzögerte
ſich der Beginn des Singens etwas. Nach halbſtündiger
Verſpä=
tung konnten Kreiswalter Gebbauer, Fürth, im Saale „Zur
Krone", der ſtellvertretende Kreiswalter Kenzler, Affolterbach,
im Saale „Zur Eiſenbahn” die erſchienenen Sänger begrüßen und
das Wertungsſingen eröffnen. Als Kritiker wirkten in der „Krone
Herr Muſikdirektor Höhner, Neu=Iſenburg, und in der „
Eiſen=
bahn” Herr Muſikdirektor Biſchof Frankfurt. Es muß
feſtge=
ſtellt werden, daß der Kreis Weſchnitz einen Schritt vorwärts
ge=
tan hat. Im Vergleich zu früheren Wertungsſingen wurden
dies=
mal nur wertvolle Chorkompoſitionen geboten. Neben neueren
Komponiſten waren auch die alten, die man ſich aus der
Chor=
literatur nicht hinwegdenken kann, vertreten. Chöre mit
Klavier=
begleitung oder Einzelinſtrumenten waren vielen Sängern etwas
Neues. Daß in den Vereinen gearbeitet wurde, und daß jeder
Chorleiter ſeine Pflicht getan hat, erkannten die Wertungsrichter
in der ſich dem Singen anſchließenden mündlichen Kritik voll und
ganz an. Verſchiedene Winke, betr. Rhythmus, Dynamik,
Phra=
ſierung, Ausſprache und Chorauswahl dürften nur von Vorteil
ſein und wurden auch von Sängern und Chorleitern dankbar
an=
genommen.
Am Nachmittag fanden ſich die Sänger zu einer
eindrucksvol=
len Feier um die Hitler=Eiche auf dem Bahnhofsplatz zuſammen.
Unter der Leitung des Kreischormeiſters Krämer=Fürth
er=
klangen der Deutſche Sängergruß ſowie zwei Geſamtchöre.
Nach=
dem der Bürgermeiſter der Gemeinde Affolterbach die Sänger
be=
grüßt hatte, ergriff Kreiswalter Mosberger, Offenbach, als
Vertreter des Gaues das Wort. Die deutſchen Lieder beſchloſſen
ſeine Rede. Anſchließend nahm Kreiswalter Gehbauer die
Aus=
zeichnung verdienter Sänger vor. Für 25jährige
Tä=
tigkeit als Vorſtandsmitglieder erhielten die Sänger Leonhard
Schwöbel und Martin Jäger, Affolterbach, die Sängernadel.
Chorleiter Konrad Krämer wurde für 25jährige Tätigkeit im
Dienſte des deutſchen Liedes zum Ehrenchormeiſter ernannt. Der
diesjährige Pflichtchor „Deutſchland! Heiliger Name”, von
Bauß=
nern beſchloß die Kundgebung.
Im Schulſaal entwickelte anſchließend Kreiswalter
Mos=
berger vor den Vereinsführern und Chorleitern die neuen
Ziele des DSB. Neben dem mehrſtimmigen Geſang ſollen auch
das Gemeinſchaftsſingen, das einſtimmige Lied und der Kanon
gepflegt werden. Nachdem noch verſchiedene Fragen
organiſatori=
ſcher Art beantwortet waren, wurde auch dieſe Sitzung geſchloſſen.
Wenn das ſchlechte Wetter die Feſtesfreudigkeit auch etwas
beein=
trächtigte, ſo muß aber doch geſagt werden, daß Sänger wie
Chor=
leiter ſehr viel Anregung für die zukünftige Arbeit erhielten.
m. Beerfelden, 25. Mai. Die Saar=Urlauber kehren
heim. Vorgeſtern abend wurde den geſtern wieder ſcheidenden
Gäſten aus dem Saarland in der Turnhalle ein ſchöner Abſchied
bereitet. Inmitten der SA. und der Turner entbot den
Scheiden=
den der Ortsgruppenleiter W. Kumpf herzliche Abſchiedsworte,
betonend, daß dem Abend mit Abſicht ein turneriſches Gepräge
ge=
geben wurde. Redner charakteriſierte in ſeinen weiteren
Ausfüh=
rungen Saarländer ſowohl als Turner als auch
Kampfgemein=
ſchaften zur Erhaltung deutſcher Art. Im Namen der Gäſte ergriff
Reiſeleiter Pg. Hensler das Wort und gab der Befriedigung
Ausdruck darüber, daß es ihnen vergönnt war, in die älteſte
Orts=
gruppe der NSDAP. im ſchönen Odenwald gekommen zu ſein.
Turner und Turnerinnen unterhielten die Anweſenden durch ihre
Künſte an den Geräten und in Spielen, die Feuerwehrkapelle gab
ihre anheimelnden Weiſen. Für die DAF. ergriff Ortswalter Hörr
das Wort und dankte allen Mitwirkenden. Schlußworte ſprach
Stephan Hörr als Ortswalter von „Kraft durch Freude‟
m Beerfelden, 29 Mai. Schweſternkonferenz. Die
Bezirkskonferenz der Schweſternſchaft der Inneren Miſſion tagte
am Sonntag hier. Der Direktor des Heſſiſchen Landesvereins für
Innere Miſſion predigte im Vormittagsgottesdienſt, der auch von
den erſchienenen Schweſtern beſucht war. Herr Direktor Röhricht
ſtärkte die Schweſtern durch die Betrachtung eines Bibelwortes
und durch väterlichen Rat in ihren Berufsangelegenheiten. Ein
Gang nach dem Galgen brachte Abwechſelung in den Nachmittag.
Mit dieſem Beiſammenſein war verbunden das 25jährige
Dienſt=
jubiläum der hieſigen Krankenſchweſter Emma, die ihren
Arbeits=
kameradinnen dieſen Tag durch herzliche Gaſtfreundſchaft
ver=
ſchönte.
Bb. Bensheim, 28. Mai. Das Bensheimer humaniſtiſ,
Gymnaſium iſt eine der älteſten beſſiſchen höheren
Bildun=
anſtalten und ſieht im nächſten Jahre auf ſeinen 250jähtzigen
S=
ſtand zurück. Es iſt beabſichtigt, der Feier einen beſonderen R./
men und einen würdigen Verlauf zu ſichern, zu welchem Zw.u
ſchon jetzt die Vorbereitungen getroffen werden, für die
Haupt= und verſchiedene Sonderausſchüſſe gebildet wurden,
alsbald mit ihren Arbeiten beginnen werden. Die bereits
einigen Jahren gegründete Scholaren=Vereinigung wird an
Feier hervorragend beteiligt ſein.
Em. Heppenheim a. d. B., 29. Mai. Ratsſitzung. D
Voranſchlag der ſtädtiſchen Mädchen=Realſchule 1935/36, der
Einnahme und Ausgabe mit 10 120 RM. abſchließt, und ei
ſtädtiſchen Zuſchuß von 1072 RM. erfordert, wurde zugeſtim
Die Schule iſt in der Entwicklung zum Lyzeum begriffen.
Chauſſierung der Mainſtraße bis zum Tonwerk wurde als B.
ſtandsarbeit anerkannt, und wird alsbald in Angriff genomm=
Das Tonwerk leiſtet einen Zuſchuß von 2000 RM. — Aus De
Bericht des Bürgermeiſters über den Stand der Ehrenmalfmg
ging hervor, daß beabſichtigt iſt, das Ehrenmal in ſeiner Geſanl
ausführung noch dieſes Jahr fertigzuſtellen. Von den auf e=
17 000 RM. veranſchlagten Geſamtkoſten wurden bisher 9000 PI
aufgebracht. Arbeitsloſe Maurer und Steinhauer, ſowie Fnu
unternehmer, erklärten ſich bereit, Arbeiten im anſehnlichen
trag von 4500 RM. koſtenlos auszuführen, was für den einzell:
Mann ein perſönliches Opfer von ungefähr 50 RM. bedeu
Eine Liſtenſammlung ſoll der Beſchaffung der Reſtſumme die n
Der Bürgermeiſter erwartet, daß die Bevölkerung in
Nacheifer=
des Vorgehens der arbeitsloſen Handwerker die Reſtſumme
bringt.
Ex. Lampertheim, 29. Mai. Die Ortsgruppe Lampertkhe
des NSDFB. (Stahlhelm) veranſtaltete im Saale „Reichsad
einen Kameradſchaftsabend, an dem neben den hieſigen Mits
dern und deren Angehörigen auch zahlreiche Freunde und Ei
teilnahmen. Ein gutgewähltes, buntes Programm gab gute
terhaltung. Nach der Begrüßung der Anweſenden ging der O
gruppenführer Dr. Klauer auf den Kameradſchaftsgeiſt der An=
und der NSDAP. ein und ließ ſeine Rede ausklingen in ein ſt
Gedenken an unſere auf dem Felde der Ehre und im Kampf;
die Erhebung der Nation gefallenen Helden. Im
weiteren=
ten Darbietungen jeglicher Art, Prolog, vier= und zweihämi
Klaviervorträge und Geſang der Geſchwiſter Liſelotte und Hewf
Heſſe, ferner einige humoriſtiſche Szenen durch Kamerad RT
ſich
ind
abia e
Dorftinder
uge geht 8
zuder den Sb
Kommt her”
Euch des
So iſch der
nel geht es dann
iu ziehen die Ril
ſo wird die
Lunde Warndelhat
Die glückliche Geburt eines Töchterchens und 4. Kindes zeigen hocherfreut an Luitgard Wohmanngeb. Dieckmann 5099 Hans Walter Wohmann Darmstadt, 29. 5. 1955 z. Zt. Marienhospital
Heute morgen entſchlief ſanft nach ſchwerem Leiden mein
lieber, herzensguter Mann, unſer treuſorgender Vater
und Schwiegervater
Herr Rudolf Behm
Verw.=Inſp. i. R.
Ihre Verlobung geben bekannt
Els Schieferdecker
Jakob Karn
Karlsſtr. 63½
Mühlſtr. 42
Darmſtadt, den 30. Mai 1935
im vollendeten 77. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Marie Behm. geb. Rathſack
Curt Behm und Frau Gertrud
Darmſtadt (Gutenbergſtr. 10), den 29. Mai 1935.
Beerdigung in aller Stille.
(5083
Statt beſonderer Anzeige.
Heute morgen entſchlief ſanft nach kurzem ſchweren Leiden
meine liebe Frau
Mnd
A
Heute.
OAABSR
ſichs Himme
ſit üct es ſechs Dörf
mzdörfer genan
ien dieſen ſechs
*nichſt das Himmelfa
7 und Himmelfahrts
: Der Brauch dieſer
w a4 70 Jahre z1
„w. Jedes dieſer 2
Tuundert, wonach der
zwiſſe Vorrechte
in Bewohnern der
Dieſe Urkunden we.
Himmelfahrtstage
unſt die Bewohner
Zchutz genommen he
worden war. Als de
wverlieh er den
gleiſtet hatten
in. Nach einer
ſeine andere 9
BeſichtigenSie unſeres großenSchar
Fenſter. — Vergleichen Sie Preiſe un
Qualitäten. — Sie werden dann ganu
von ſelbstsagen:„Donnerwetter, däe
Schube ſind richtig.” Hlſo, bitte 2
Wir erwarten Lie.
Alutritt in
oen Katholiken i
hrviele tauſende A
ounſtrömen. Der
uch dem Himmelfahr
Beftaut ſich ſchon die
wirtembergiſchen Do
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Reinhart Stein
Gudrun Stein, geb. Pfeiffer
Berlin=Steglitz, den 30. Mai 1935.
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Preſſelſtr. 3.
Von Saut
geb. Lauteſchläger
unmittelbar vor ihrem vollendeten 20. Lebensſahre.
Im Namen der trauernden Familie:
Geheimer Schulrat Dr. Baur
Oberſiudiendirektor i. R.
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Schillerplatz
Schloßgraben
Darmstadt
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Todes=Anzeige.
Heute Mittwoch, früh 2 Uhr, entſchlief
ſanft nach ſchwerem, mit großer Geduld
ertragenem Leiden, unſer herzensguter,
treuſorgender Vater, Schwiegervater,
Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Wilhelm Schwab
Ober=Steueraufſeher i. R.
im 70. Lebensjahr.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Geſchwiſter Schwab.
Darmſtadt, den 29. Mai 1935.
Schlageterſtr. 27
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Heppenheim a. d. B., Tengfeld und Darmſtadt,
28. Mai 1935.
Die Einäſcherung findet in aller Sillle ſkatt. Von
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beſuchen bittet man abzuſehen.
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Die Einäſcherung findet Freitag, 31. Mai,
nachm. 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Darmſtadt: Nau, Heinrich, 4¾ Stunden.
Schmidt, Gertrud, geb. Jakob, Ehefrau der
Hilfsarbeiters, 24 Jahre.
Schwab. Georg Wilhelm Auguſt, Oberſteuer
aufſeher in Ruhe, Witwer, 70 Jahre.
Behm Rudolf Friedrich Johann. Verwal
tungsinſpektor in Ruhe, verh., 77 Jahre.
Griesheim: Schaffner, II., Johannes, Heizer,
3 Jahre.
Gott dem Allmächiigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, unſeren guten,
un=
vergeßlichen Vater, Schwiegervater, Sohn,
Schwiegerſohn, Bruder, Onkelund Schwager
Dame,
gebild., ſucht
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bensfroh.,
ſport=
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mmnerstag, 30. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 148 — Seite 9
Himmelfahrtsbräuche in Nord und Süd.
nder=Himmelfahrt im Schwarzwald. Für
inder der Dörfer im Schwarzwald iſt der
Himmelfahrts=
is ein großer Freudentag. Früher als an anderen Tagen
Buben wie Mädchen auf, ſchmücken ſich mit Blumen
ſchem Grün. Dann geht es fort zu einem beſtimmten
win: Dorfe wo ſich die geſamte Jugend wie auch größere
zw’ſter, Väter und Mütter, verſammeln. Wie ſich die
hmen von Pavia eine Himmelfahrtskönigin wählen, ſo
ſich die Dorfkinder in den Dörfern des Schwarzwaldes
ſoen kleinen Mädchen ein Himmelfahrtsbräutchen aus. In
langen Zuge geht es dann von Hof zu Hof, und überall
ue Kinder den Spruch auf:
Kommt heraus, Ihr Fraue,
Euch des Brutli zu beſchaue,
Beſchaut Ihr Euch das Brutli nit,
So iſch der Tag der Pfingſten nit.
hit mal geht es dann um die Kirche oder um die Schule.
uaber ziehen die Kinder dem Hauſe der
Himmelfahrts=
zu — ſo wird die Mutter des Himmelfahrtsbräutchens
ſechs Himmelfahrtsdörfer. Im Mansfelder
gs gibt es ſechs Dörfer, die ſchon ſeit Jahrhunderten die
nfahrtsdörfer genannt werden. Am Himmelfahrtstage
u allen dieſen ſechs Dörfern ein Volksfeſt abgehalten,
uächſt das Himmelfahrtsbier getrunken wird. Dann gibt
ſiee und Himmelfahrtsbrezeln, es wird getanzt und Muſik
Der Brauch dieſer Himmelfahrtsdörfer geht bereits
or als 700 Jahre zurück und hat eine ganz eigenartige
wage. Jedes dieſer Dörfer beſitzt eine Urkunde aus dem
urhundert, wonach den Bewohnern der genannten
Ort=
gewiſſe Vorrechte zugeſtanden werden, ſo vor allem
ſhen Bewohnern der in früheren Zeiten beſtehende Zehnte
Dieſe Urkunden werden in jedem dieſer Dörfer
jedes=
a Himmelfahrtstage verleſen. Nach dieſen Urkunden
hrreinſt die Bewohner dieſer Dörfer eine Gräfin Eliſabeth
Schutz genommen haben, die von ihrem Schwager hart
ſi wworden war. Als dann der bereits tot gemeldete Gatte
ſan, verlieh er den Dörflern, die ſeiner Gattin ſo treuen
geleiſtet hatten, die in den Urkunden aufgezählten
ſſtien. Nach einer anderen Erzählung ſoll dieſe Gräfin
tich keine andere geweſen ſein als die heilige Eliſabeth
ſſuringen.
2e Blutritt in Weingarten. Ein berühmter
Um=
ſſpden Katholiken iſt der Blutritt in Weingarten, zu dem
hr viele tauſende Menſchen aus Baden und
Württem=
ſſammſtrömen. Der Blutritt geht allerdings erſt am
ſienach dem Himmelfahrtstage vor ſich, aber am Himmel=
Eue ſtaut ſich ſchon die Menge in Weingarten, dem
Städt=
vürttembergiſchen Donaukreis. Nach der Ueberlieferung
rrömiſcher Soldat die Seite des gekreuzigten Heilands
ſn und das Blut in einem Gefäß aufgefangen haben.
Dieſer Soldat, der ſpäter zum Chriſtentum übertrat, ſoll die
Reliquie bei der Stadt Mantua in Italien vergraben haben,
wo ſie ſpäter, zur Zeit Karls des Großen, wieder ausgegraben
wurde. Ein zweites Mal verſchwand das Gefäß mit dem Blute
Chriſti bis es dann im 11. Jahrhundert abermals entdeckt
wurde. Nun entſtand ein Streit darüber, wem die Reliquie
zukomme, der Papſt wollte ſie haben und auch der Biſchof von
Mantua machte darauf Anſpruch. Kaiſer Heinrich III., als
Schiedsrichter gewählt, wies ſowohl dem Papſt wie auch dem
Biſchof von Mantua einen Teil des Blutes zu, behielt jedoch
auch einen Teil für ſich. Dies ſoll dann im Jahre 1090 nach
Weingarten gekommen ſein. Bei dem Blutritt führt ein
Geiſt=
licher, hoch zu Roß, das Gefäß mit den Blutreſten mit ſich,
Reiter aus den umliegenden Ortſchaften begleiten ihn dabei.
Das Himmelfahrts=Grillenfeſt in Florenz.
In ganz eigentümlicher Weiſe wird Himmelfahrt jedes Jahr in
Florenz gefeiert. Nach einer alten, beſonders in Florenz
um=
laufenden Legende, ſoll ſich Jeſus eine Grille mit in den
Him=
mel genommen haben. Jedermann, ob arm, ob reich, ob jung
oder alt, ob fromm, ob nichtfromm, ob männlich oder weiblich,
will nun am Himmelfahrtstage auch eine Grille beſitzen, und
ſo beginnt ſchon einige Tage vor dieſem Feſt auf den Straßen
und Plätzen ein lebhafter Handel mit Grillen, die in winzigen
Bambuskäfigen verkauft werden. Am Himmelfahrtstage zieht
alles auf Plätze außerhalb der Stadttore wo Gelegenheit
ge=
geben iſt, ſich in Gruppen hinzulegen. Bald ſind überall die
eingeſperrten Grillen zu hören und jeder freut ſich, der ſich
eine beſonders lebhafte Grille erwerben konnte. Denn eine
Grille, die viel Lärm macht und ſich recht lebhaft zeigt bedeutet
für den Beſitzer Glück im ganzen kommenden Jahr. Verlobten
wird großes Glück in der Ehe vorausgeſagt, wenn ſie lebhafte
Grillen erworben haben, wogegen abergläubiſche Brautmütter
bedenkliche Geſichter machen, wenn ſich die Grillen der Verlobten
gar zu ſtill verhalten. Springt eine am Abend aus dem
Ge=
fängnis entlaſſene Grille noch leicht dahin, ſo iſt ein gutes Jahr
zu erwarten, bewegt ſie ſich dagegen nur langſam, ſo wird man
vom kommenden Jahr nicht allzu viel gutes erwarten dürfen.
Die Himmelfahrts königin von Pavia. Hoch
geht es jedesmal am Himmelfahrtstage in der alten italieniſchen
Univerſitätsſtadt Pavia her. Lange zuvor ſchon war bei den
jungen Schönheiten der Stadt eine große und begreifliche
Auf=
regung eingezogen, die ſich bis zum Himmelfahrtstage immer
mehr ſteigert. An dieſem Tage halten nämlich die Studenten der
Univerſität eine große Schau über die Schönheiten von Pavia
ab. Sorgfältig werden alle aufmarſchierten jungen Mädchen
ge=
muſtert, eine aber, die am ſchönſten Befundene, zur
Himmel=
fahrtskönigin gekrönt und in einem feierlichen Aufzuge mit
großem Prunk herumgeführt. Wer ſich für einigermaßen hübſch
hält, träumt wohl ſchon wochenlang davon, Himmelskönigin
und im Triumph herumgeführt zu werden. Doch nur eine kann
die Auserwählte ſein. So manche mag ſich damit tröſten
viel=
leicht im nächſten Jahre das große Ziel zu erreichen, wenigſtens
einmal im Leben eine Krone tragen zu dürfen.
Mein Glaube an Deutſchland.
Von Hermann Stegemann.
Am 30. Mai begeht Hermann Stegemann
ſeinen 65. Geburtstag. Wer den Weltkrieg
mit=
erlebte, wird ſich der beiſpielloſen Wirkung erinnern,
die ſeiner klaſſiſchen, noch unter dem Donner der
Ka=
nonen geſchriebenen. Geſchichte des Krieges” beſchieden
war. Mit der gleichen durchdringenden,
geradezu hellſeheriſchen Klarheit gab
Stegemann jetzt wieder mitten im
reißen=
den Strom weltpolitiſchen Geſchehens
dem deutſchen Volke unter dem Titel „
Welt=
wende. Der Kampf um die Zukunft und Deutſchlands
Geſtaltwandel”; eine Geſchichte der letzten 15
Jahre und ſeiner nationalen Erhebung,
wie ſie packender, erhebender, aber auch
hiſto=
riſch gültiger kaum wieder geſchrieben
werden kann.
In dieſem Zuſammenhange ſei auch ſeiner im Jahre
930 erſchienenen „Erinnerungen” gedacht, dem
Lebensbericht eines kämpferiſchen Geiſtes, der ſich ſchon
oamals zu Deutſchland bekannte und ſeinem Schickſal
mlösbar verbunden fühlte. Die nachſtehende Probe iſt
Stegemanns „Erinnerungen aus meinem
Leben und aus meiner Zeit” mit Erlaubnis
er Deutſchen Verlags=Anſtalt, Stuttgart, entnommen.
ſurſtille am Thuner See! Ich ſaß in meinem Heim zu
rüber dem letzten Band der „Geſchichte des Krieges”.
hältnis zum „Bund” war gelöſt, meine Aufgabe
er=
war zuletzt aus dem Rahmen getrieben worden, in
im Jahre 1914 geſpannt hatte, aber ſie hatte auch den
aund gelegt, auf dem ich nun weiterbaute.
iegs ſchien, als ſei mir eine Laſt von den Schultern ge=
9 bald wurde mir bewußt, daß es damit nicht getan
venig wie die Entwicklung ſtillſtand, als die Waffen
ſah ich mich ſelbſt zur Ruhe eingehen.
Aar grau und müde, aber dieſe Müdigkeit konnte nicht
ige Hingabe an Ruhe und Einſamkeit beſchworen
ndern löſte ſich in der Anteilnahme an dem deutſchen
neuer Bereitſchaft.
erabſchiedete mich deshalb vom Politiſchen Depar=
Bundesrat Motta als Nachfolger Hoffmanns Adors
Aders ſich nun vor die ungeheuer ſchwierige Aufgabe
die Neutralitätspolitik der Schweiz mit der
allge=
olfdaritätspolitik zu vereinigen, die das Prinzip des
ein denden Völkerbundes bilden ſollte, und kehrte zu=
Ameinen kriegswiſſenſchaftlichen Arbeiten zurück.
Krieg durch die Aufrechterhaltung der wirtſchaftlichen
ſchen Blockade Deutſchlands eine Fortſetzung erfuhr,
die zwar mit der Begründung verteidigt werden konnte, daß es
ſich nur um einen Waffenſtillſtand handle und weder ein
Vor=
friede noch der endgültige Friede geſchloſſen worden ſei, die
aber angeſichts der Kapitulation Deutſchlands und der
Ver=
ſprechungen Wilſons als eine aus der Furcht geborene
verwerf=
liche Gewaltanwendung erſchien, fühlte ich mich bald aufs neue
gedrängt, meinen Spieß in den Kampf zu tragen und dem
unſäglich leidenden, verzweifelt ringenden deutſchen Volke nun
im Unglück offen beizuſtehen.
Jetzt ſcheute ich den
Gang auf die deutſche
Geſandtſchaft nicht
mehr, jetzt nahm ich
entſchieden, durch keine
Rückſicht mehr
gebun=
den, die deutſche
Par=
tei, denn jetzt ſtieg aus
den „Trümmern des
Krieges noch einmal
der Kampf um
den Rhein auf. in
dem die hiſtoriſche
franzöſiſche
Rheinpoli=
tik der Jahrhunderte
ſich ſpiegelte.
Elſaß=Lothringen
war für Deutſchland
verloren, und der
Kampf, den die
Elſäſ=
ſer, nun ganz auf ſich
geſtellt, für ihr
ange=
ſtammtes. Volkstum
führen mußten, um
Mas Bürger der
Fran=
zöſiſchen Republik ihre
Heimatrechte mit der
Front nach Weſten zu
verteidigen, war nicht
mehr meinKampf, aber
der geiſtige Kampf um das linke Rheinufer, der in den beſetzten
deutſchen Rheinlanden alsbald in voller Schärfe entbrannte, den
machte ich mit allen Faſern, mit jedem Blutstropfen zu dem meinen.
Wie das geſchah und was ich in dieſem Kampf erlebt das
zu erzählen, iſt heute die Zeit noch nicht gekommen, denn dieſer
Kampf iſt immer noch nicht abgeſchloſſen und die Erlebniſſe
haben ſich noch nicht in geklärte Erinnerungen umgeſetzt. Aber
auch dieſe Erlebniſſe ſind aus meiner Selbſtändigkeit und
Selbſt=
tätigkeit hervorgegangen und haben mich mit Menſchen
zuſam=
mengeführt, die mir im Herbſt des Lebens zu Freunden für die
Dauer dieſes Daſeins geworden ſind.
Ich weilte in Heidelberg, wo der geiſtige Kampf um die
Pfalz vorbereitet werden mußte, ich wurde nach München
be=
rufen, wo, entgegen allen törichten Legenden, der Kampf um die
Einheit des Deutſchen Reiches, um Ruhr und Rhein in den
furchtbaren Jahren der Inflation mit einer Kraft und einer
In=
brunſt geführt worden iſt, die wahrlich nichts von Entmutigung
und Entſagung, nichts von Ergebung und Verdroſſenheit
er=
kennen ließen, und ich kehrte, als ich dem körperlichen
Zuſam=
menbruch nicht länger wehren konnte, im Jahre 1924 mit der
gefeſtigten Ueberzeugung in die Schweiz zurück, daß das deutſche
Volk allen feindlichen Gewalten, allen in ſeinem eigenen Schoße
wütenden Parteiungen, Irrungen und Wirrungen zum Trotz
aus dieſem Kampfe als Sieger hervorgehen und zu neuer Größe
aufſteigen werde, wie lange der Weg durch die Wüſte auch noch
währen mochte.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 3. Mai
6.00: Hamburg: Reichsſendung: Hafenkonzert. Die Glocken
vom Großen Michel. Choral: Auf Chriſti Himmelfahrt
allein. 8.00: Zeit, Wetter, Waſſerſtand. 8.05: Stuttg.:
Gymnaſtik. 8.25: Sendepauſe. 8.45: Choräle u.
Vor=
ſpiele. 9.00: Kaſſel: Evangel. Morgenfeier. 9.30: Dtſch.
Schatzkäſtlein: An deutſchen Brunnen. Funkfolge. 10.15:
Chorgeſang. 10.45: Leipzig: Unterhaltungskonzert.
Ein=
lage: Marienberger Dreiecksrennen. Staffelfunkberichte.
12.00: München: Mittagskonzert. Ltg.: Erich Kloß. 14 00:
Kinderfunk: Eine Märchenſtunde mit der Plapperlieſe.
15.00: Breslau: Konzert.
16.00: Bad Ems: Nachmittagskonzert. Ltg.: Leger. 17.40:
Hannover: Handball=Länderſpiel Deutſchland — Schweden.
2. Halbzeit. 18.10: Das Höllenhuhn, oder: Sieh, das
Gute liegt ſo nah! Heiteres Hörſpiel.
19.15: Das neue Marſchpotpourri des Reichsſenders
Frank=
furt a. M. Ltg.: Rosbaud. 20.00: Sportbericht. 20.10:
Abendkonzert. Ltg.: Limpert. 22.00: Zeit, Nachrichten.
22.15: Wetter, Nachrichten, Sport. 22.20: Kammermuſik:
Mozart, Beethoven. 23.00: London: Tanzmuſik. 24.00:
Aus dem Ludwigsburger Schloß: Kammermuſik. 1.15:
Stuttgart: Beetboven=Klaviermuſik. 1.35: Stuttgart:
Ruſſiſche Komponiſten.
Frankfurt: Freitag, 31. Mai
6.00 u. 7.00: Danzig: Frühkonzert. Als Einlage 6.30:
Gym=
naſtik. 8.00: Waſſerſtand, Zeit, Wetter. 8.10: Stuttg.:
Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe. 9.00: Nur Freiburg;
Werbekonzert u. Nachr. 9.15: Nur Freiburg: Ausſchnitte
aus dem Feſtakt des internationalen Brucknerfeſtes in
Freiburg i. Br. 10.00: Nachr. 10.15: Stuttgart:
Schul=
funk: Drachen, Rieſen und alte Kontinente. 10.50: Prakt.
Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert.
11.20: Meldg. 11.30: Sozialdienſt. 11.45: Zweite
Reichsnährſtandsſchau in Hamburg. (Aufn.)
12.00: Mittagskonzert. Dazw. 13.00: Zeit, Nachr. 14.00:
Zeit, Nachr. 14.15: Wirtſchaftsbericht. 14.30: Zeit und
Wirtſchaftsmeldungen. 14.40: Wetter. 14.45:
Sende=
pauſe. 15.00: Nur Trier u. Koblenz: Nachr. 15.15:
Für die Frau.
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Die deutſche
Automobil=
produktion im Jahre 1935. Eine konjunkturpolitiſche
Betrachtung. 16.45: Es iſt zwar kein Raffael, — aber
mir gefällt das Bild! 17.00: Hamburg: Bunte Muſik
am Nachmittag. 18.30: Jugendfunk: Gorch Fock, ein
deutſcher Held. 18.45: Das Leben ſpricht! 18.55: Meldg.
19.00: München: Barnabas von Geczy mit ſeinem Orcheſter.
19.45: Zweite Reichsnährſtandsſchau in Hamburg.
Funk=
bericht. 20.00: Zeit, Nachr. Anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15:
Virtuoſe Muſik auf allerlei Inſtrumenten. 22.00: Zeit,
Nachrichten. 22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.20: Vom
Deutſchlandſender: Der Deutſchland=Flug 1935. Ueber
der Saar. 22.45: Die Sportſchau der Woche. 23.00:
Ausſchnitte aus Bunten Abenden im Sendebezirk. 24.00:
Nachtkonzert. 1.10: Chor= und Klaviermuſik v. Brahms.
Donnerstag, 30. Mai
Frankfurt: 19.15: Das neue Marſchpotpourri des
Reichs=
ſenders Frankfurt. Ltg.: H. Rosbaud.
Stuttgart: 20.00: Schloßkonzert aus Schwetzingen. Ltg.3
Ferd. Droſt.
München: 20.15: Volkskunſtabend. Uebertragung v. der
Fraueninſel im Chiemſee: Feierabend auf der Fraueninſel.
Wien: 18.35: Schlagerrevue 1932—34.
Bukareſt: 19.35: Uebertragung aus der Staatsoper.
Straßburg: 20.30: Chorkonzert.
Rom: 20.55: Operettenabend.
Stockholm: 21.00: Nordiſche Mufik.
Luxemburg: 21.35: Weber, Brahms, Wagner,
London: 22.10: Funk=Tanzkapelle.
Kopenhagen: 23.00: Jazzkapelle Seebach.
Freitag: 31. Mai
München: 20.10: Erſtens: Funkbrettl und zweitens:
Kommt es anders!?
Breslau: 20.45: Front unter Tage. Hörſpiel von Joſ.
Wieſſalla.
Königsberg: 21.00: Unſterbliche Muſik. Joh. Brahms:
1. Tragiſche Ouvertüre, 2. Sinfonie Nr. 3 F=Dur. Ltg.:
Wolfgang Brückner.
London: 19.30: Konzert der Funk=Tanzkapelle,
Stockholm: 19.50: Eugen Onegin. Oper v. Tſchaikowſtp.
Wien: 20.00: Heitere Weiſen aus Wien.
Brüſſel=frz.: 20.00: Schubert=Abend.
Kopenhagen: 20.10: Orgelkonzert.
Warſchau: 20.15: Polniſche Muſik.
Mailand: 20.55: Frasquita, Operette von Lebar.
Budapeſt: 22.20: Zigeunermuſik.
Wei beuukéich foht weiß
watüm et bei Mobiloel AF Geidt.
Wenn wichtige Geschäfte vom tadellosen Zustand
des Wagens abhängen, — dann muß man sich ganz
besonders auf die Schmierung verlassen können!
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dauer der Maschine gewährleistet die zuverlässige
Schmierkraft von GARGOYLE MOBILOEL A-F —
aus deutschem Boden gewonnen und
in deutschen Fabriken verarbeitet.
Seite 16 — Nr. 148
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 30. Maf:
Reicht und Austand.
Berlin. Der erſte Tag des Deutſchlandfluges
1935 iſt beendet. Auf der ganzen Flugſtrecke, die
von Berlin in einer weiten Schleife über das
Schleſierland zum erſten Tagesziel Guben führte,
hatten die Flieger herrliches Wetter. In Neiße,
das um 12.24 Uhr zuerſt von der Dresdener
Drei=
erkette angeflogen wurde, hatte ſich der Abſtand
der einzelnen Verbände ſchon etwas vergrößert.
Ueber die Wendemarken Coſel und Ratibor ging
es dann zum nächſten Landeplatz Gleiwitz. In
Gleiwitz hatte ſich wieder Nordhauſen nach vorn
geſchoben, die Dresdener folgten mit geringem
Abſtand. Die Verbände der ſchweren Maſchinen,
die eine höhere Geſchwindigkeit einzuhalten haben,
hatten von den zwei Stunden Vorgabe ſchon einen
großen Teil aufgeholt. Bei Sandowitz (Gleiwitz)
mußte eine Maſchine notlanden, die dem
Karls=
ruher Siebenerverband angehört. Ein weiterer
Apparat dieſes Verbandes erlitt in Guben, dem
erſten Tagesziel, Fahrgeſtellbruch. Die Beſatzungen
beider Flugzeuge blieben unverletzt. Der letzte
Zwangslandeplatz vor dem Tagesziel war
Bres=
lau. Schon um 15.01 Uhr überflog hier die
Nord=
hauſener Kette die Linie. Drei Minuten ſpäter
folgten die Dresdener. Hannover und Danzig
waren die nächſten. Von 16.53 Uhr trafen die
erſten Flieger in Guben ein. Bis 19.30 Uhr hatten
153 Maſchinen das erſte Tagesziel erreicht.
Nach=
einander gingen die Dresdener, Nordhäuſer,
Han=
noveranere, Danziger, Breslauer Flugzeuge nieder.
Breslau führt beim Deutſchlandflug.
Berlin. Erſt im Laufe der Nacht zum
Mitt=
woch konnte die Wettbewerbsleitung des „
Deutſch=
landflug 1935” das Punktergebnis des erſien
Streckenflugtages errechnen. Nach der Bewertung,
die Punkte für das Verbandsfliegen, die
Einhal=
tung einer Reiſegeſchwindigkeit und die Löſung
von Beobachteraufgaben verteilt, liegt die
Bres=
lauer Kette mit 802 Punkten vor Bremen mit 780,
Dresden 778, Danzig 759 und dem Mannheimer
Fünferverband mit 730 Punkten. Mit Ausnahme
der Bremer, die Focke=Wulff fliegen, ſind die
an=
deren alle Klemm=Maſchinen vom Typ „L. 25‟.
Bei wieder ausgezeichnetem Wetter machten
ſich die Flugzeuge am Mittwoch morgen in Guben,
wo alle Teilnehmer die Nacht verbracht hatten,
zum Start fertig. Bis auf den Karlsruher
Ver=
band, der neben der notgelandeten Maſchine auch
auf eine zweite verzichten muß, ſind alle anderen
Staffeln noch vollzählig beiſammen. Pech hatten
noch die Nordhauſener, deren eine Maſchine beim
Start an der Tragfläge beſchädigt wurde, doch
konnte der Schaden in einer Stunde behoben
wer=
den. Der letzte Verband ſtartete um 9.21 Uhr zum
Oſtpreußenflug, der über Schneidemühl. Danzig
rund über ganz Oſtpreußen führt. Allenſtein und
Inſterburg ſind hier Zwangslandeplätze, das
Tan=
nenberg=Denkmal bei Hohenſtein wird als
Wende=
marke von den Staffeln umkreiſt und Tagesziel
iſt Königberg.
Die Deutſchlandflieger in Danzig.
Danzig. Auf dem Zwangslandeplatz Danzig=
Langfuhr traf von Schneidemühl kommend als
erſte Staffel geſtern bereits um 10.24 Uhr die
Fünferſtaffel B 7 der Fliegerortsgruppe Dresden
ein. Bald darauf folgte die Fünferſtaffel C 4 der
Fliegerortsgruppe Halberſtadt und die Danziger
Fünferſtaffel B 6. In der Geſamtwertung ſteht
nach wie vor die Fünferſtaffel B 8 (Klemm=
Ma=
ſchinen) der Fliegerortsgruppe Breslau an erſter
Stelle.
Die in Danzig gelandeten Staffeln ſtiegen nach
wenigen Minuten wieder auf, um über die
Wende=
marke Hohenſtein (Tannenbergdenkmal) zum
Zwangslandeplatz Allenſtein zu fliegen.
Die hiſtoriſche Mühle von Düppel
niedergebrannk.
Nach der Seeſchla=
Scherl-Bildmaterndienst.
In der berühmten Seeſchlacht am Skagerrak am 31. Mai und 1. Juni 1916 ſtand die deutſche
Hoch=
ſeeflotte zum erſtenmal dem Gros der engliſchen Kriegsflotte gegenüber. Nach einer heißen und
rbitterten Schlacht entſchloß ſich die engliſche Flotte zum Rückzug. Trotz ihrer gewaltigen
Ueber=
legenheit war es ihr nicht gelungen, irgendeinen Erfolg zu erzielen. Der Tag von Skagerrak wird
daher mit Recht als ein ruhmreicher Sieg der deutſchen Flotte in der Geſchichte gewertet. Unſer
linkes Bild zeigt Zerſtörungen durch ein 30,5=Zentimeter=Geſchoß auf der Kommandobrücke von
„SMS. Pillau” und rechts Treffer im vorderen Maſt von „SMS. Markgraf” nach der Schlacht
am Skagerrak.
„Die ſühr auel ſcnend wie ſie looft!
muß wahrſcheinlich erſt eine beſondere Unterlage
gebaut werden,, um das Flugboot glücklich hin=
„90. T” fährk durch Berlin.
durchzumanövrieren. Die Transportleitung rechnet
Scherl-Bildmaterndienst
rend des Krieges von 1864 heftige Kämpfe aus= fahren zu ſehen. Gegen 7.30 Uhr morgens war
Mühle von Düppel.
Die Ueberführung des Flugbootes „Do. T‟,
das jetzt im Reichsluftfahrtsmuſeum in der Inva= Boot an Ort und Stelle zu haben.
lidenſtraße in Berlin ſeine Aufſtellung finden ſoll,
war für die Nacht zum Dienstag angeſetzt worden.
Niemand aber hatte vorausgeeahnt, daß ganze
ſiebeneinhalb Stunden verſtreichen würden, bis
Beſtimmungsort angekommen war. Die
Nacht=
ſtunden waren mit Rückſicht auf den Verkehr ab=
Flugbootes geheim gehalten, um jede unnötige
zeigt und bewieſen. Die Ueberführung ſtand unter
Krüger. Ein Teil der Straßenbahnoberleitungen ſtätten zahlreiche Maſchinen ſtark beſchädigt
mußte ſogar abmontiert werden, weil die Drähte
zu niedrig hingen. Große Strecken der Linien
wurden ſtromlos gemacht. Bald nach 11 Uhr
abends ſetzte ſich dann der Zug in Bewegung. Um tung entſtanden. In verſchiedenen Betrieben ſind
den mächtigen Rumpf des Flugbootes herum be= Montag und Dienstag Feierſchichten notwendig
der Strafenbahn mit lautem Getöſe. An langen eröffnet werden ſollte, iſt vollſtändig verſchlammt
Leinen zogen die Trekker dann das Flugboot, das und muß neu aufgebaut werden.
auf ein Rädergeſtell aufmontiert war. Die
Kon=
ſtruktion war eigens für dieſen Transport aus= nen Teilen das Waſſer in den Kellern. Die
Auf=
gedacht. Es war ein langes tafelartiges Holzge
ſtell, das auf acht niedrigen und verſtellbaren nehmen.
Rädern ruhte. Immer wieder ertönten dann die
Kommandos des Transportleiters „Alle Räder in
Fahrtrichtung!” oder „Alle Räder quer!” durch
die Nacht. Geſpenſtig huſchte der Schein der vielen
Fackeln durch die Dunkelheit. Und dann ging es
Meter vor Meter, ja manchmal Zentimeter vor
Zentimeter. Immer wieder mußte der Transport
angehalten werden, weil ein neues Hindernis
auf=
tauchte. Da mußte eine Baubude abgeriſſen, dort
wieder ein Leitungsdraht der Straßenbahn
ab=
montiert werden. Mit äußerſter Schonung wurde
um die Bäume herummanövriert. Mehr als
ein=
mal wurde der Koloß des Bootsrumpfes wieder
zurückgezogen, nur um einem Baum
herumzukom=
men. Die Turmwagen der Straßenbahn fuhren
voraus, und ſo wurden die Drahtleitungen
bei=
ſeite gedrückt, lange ſperrende Aeſte der Bäume
beiſeite geſchoben oder Straßenlampen abmontiert
und gleich wieder nach dem Paſſieren des
Trans=
portes wieder anmontiert. Trotz der nächtlichen
Stunde aber hatten ſich Hunderte von
Schauluſti=
gen eingefunden, und vor allem in den frühen
Morgenſtunden des Dienstag mußte die Polizei
umfangreiche Abſperungen vornehmen, um den
ungehinderten Transport zu ſichern — die Menge
hatte ſich nämlich zu Tauſenden vermehrt. Zwei
Stunden erforderte allein das Manöver einer
Schwenkung an einem Brückenübergang, und als
ein echter Berliner „Transporter” in
unverfälſch=
tem Berliner Dialekt die Feſtſtellung machte:
„Die fliejt aber ſchneller wie ſie looft”, da hatte
er dankbare Lacher. Es war ſchon ein ſeltſames
Bild, dieſes Flugboot, das früher mit einer
Ge=
ſchwindigkeit von 160 bis 200 Stundenkilometern
durch die Luft brauſte, jetzt wie ein gefeſſeltes
Untier mit meterweiſen „Schritten” durch die nacht=
Die hiſtoriſche Mühle von Düppel, um die wäh= dunklen und dann erwachenden Straßen Berlins
gefochten wurden und die ſchließlich am 18. April man dann endlich am Ausſtellungsgelände am
1864 von den Preußen im Sturm genommen wor= Lehrter Bahnhof, wo das neue
Reichsluftfahrt=
den war, iſt jetzt das Opfer einer Feuersbrunſt muſeum ſein Heim bekommen hat, angelangt. Dem
geworden. Ein in der Nähe befindliches Muſeum endgültigen Einzug des Flugbootes ſteht aber noch
konnte gerettet werden. Unſer Bild zeigt die ein letztes und nicht allzukleines Hindernis
ent=
gegen, und zwar eine Eiſenbahnüberführung. Hier
aber damit, am kommenden Samstag endlich das
Folgen der Anwetterſchäden.
der Luftrieſe „einigermaßen” an ſeinem neuen Eine viertel Million Schäden in Herzogenrath.
Köln. Das furchtbare Unwetter, das am
Montag nachmittag über das Grenzſtädtchen
Her=
ſichtlich gewählt worden, und aus dem gleichen zogenrath niederging, hat, wie ſich jetzt erſt über=
Grunde hatte man auch die Ueberführung des ſehen läßt, überall ſchweren Schaden angerichtet.
Beſonders gelitten haben die tiefergelegenen
Menſchenanſammlung zu vermeiden. Denn das Stadtteile, in denen die durch den
wolkenbruch=
wußte der Transportleiter von vornherein, daß artigen Regen über die Ufer getretene Wurm
ſein Schützling ſehr viel Platz beanſpruchen würde, ſchwere Verwüſtungen angerichtet hat. Noch am
Und das hat die Ueberführung denn auch ge= Dienstag ſtanden die Wurmwieſen in und bei
Herzogenrath unter Waſſer. Ganze Geſchäfts= und
der perſönlichen Leitung des Direktors der Ber= Werkſtatteinrichtungen, große Warenbeſtände und
liner Flughafengeſellſchaft, Major a. D. Böttger, Möbel in Privathäuſern fielen dem naſſen
Ele=
des Hauptmanns Krupp, vom Luftfahrtmuſeum, ment zum Opfer. In den Glaswerken ſind ebenſo
und des Betriebsleiters des Flughafen Staaken, wie auch in anderen kleineren Fabriken und
Werk=
worden.
Durch Zerſtörung der Wege, Brücken uſw. iſt
auch großer Schaden für die öffentliche
Verwal=
wegten ſich die Traktoren und die Turmwagen geworden. Eine Badeanſtalt, die in dieſer Woche
Noch am Mittwoch ſtand in den tiefer
gelege=
räumungsarbeiten werden noch Tage in Anſpruch
Der erſte Fernſeh=Kongreß eröffiek
Berlin. Nach der am 1. Mai erfolgtern
ung der Fernſehgemeinſchaft der Reichsru
kammer fand am Mittwoch in Berlin de
deutſche Fernſeh=Kongreß ſtatt, an dem di.
ſehgeneinſchaft der Reichsrundfunkkamm:
Verwaltungsbeirat der Reichsrundfunkk,
und die Rundfunk=Arbeitsgemeinſchaft, die
Vertretern der politiſchen Rundfunkführum
Rundfunkinduſtrie und des Rundfunkhanit
ſammenſetzt, keteiligt waren.
Die Veranſtaltungen wurden im Hau
Rundfunks mit der Enthüllung einer Gedu
tafel zu Ehren des erſten deutſchen Fernſſ9
ders Paul Nipkow und der Taufe eine.
Fernſeh=Abtaſtſenders der Reichsrundfm
ſchaft eröffnet, der den Namen des Fern”0
ders trägt. Zu der denkwürdigen Feiee=l
hatten ſich außer dem greiſen Erfinder
renden Perſönlichkeiten des deutſchen Rm
der Rundfunkwirtſchaft, die Intendan:1
Reichsſender, die Mitglieder des
Kongreſſi=
treter der Funkwiſſenſchaft, der Techniſch,en
ſchulen und Angehörige der Parteigliedn
eingefunden.
Reichsſendeleiter Hadamovſky würde
einer Anſprache Paul Nipkows Perſönliche
bezeichnete die Erfindung des Fernſehens
Krönung der bisherigen elektrorundfunkteeh
Entwicklung. Der techniſche Direktor der
ſendeleitung, Dr. Hubmann, ſprach darch
die techniſchen Einzelheiten der Erfindun
ſchilderte die Widerſtände, mit denen der
zu kämpfen hatte. Wir wollen deſſen ged
ſagte der Redner, daß wir unſere Tatema
Verdienſte unſerer Väter aufbauen, und ſſ.
wir unſeren neuen Fernſehabtaſtſender (Mun Dingen anſtändig
Namen „Paul=Nipkow=Sender”. Unter dei Mxſiner ſich zu bringe
gen des Siegesmarſches von Cornelius Fuſt, hei Beurteilung d
die Hülle von dem Sendeapparat. — NuckF=u) taltiſches Plus 3
weiteren Anſprache des Betriebszellen o
Weſſel ſchloß der Kongreß mit einem due
Siegheil auf den Führer und das deutſchv
land und dem gemeinſamen Geſang der
Aiß=
hymnen ſeine denkwürdige Eröffnungsfei aX. eingebracht hat. Ku
Schweres Exploſionsunglück bei Dres
Dresden. Am Mittwoch mittag er)
einem von acht Familien bewohnten zwei
Hauſe im benachbarten Reichenau eine=
Exploſion. In dem Hauſe hatte der 51 Ju
Einwohner Quark mit Gas Selbſtmord
luf den Gasgeruch hin drückte ein andern
bewohner auf den Knopf der elektriſcher
zur Quarkſchen Wohnung. Offenbar do1
hierbei überſpringenden elektriſchen Funt)
ſtand eine ſchwere Exploſion, die die gau
derfront des Hauſes zum Einſturz brackie
75 Jahre alte Frau wurde ſofort getEe
Perſonen wurden ſchwer verletzt.
Die Malaria=Epidemie auf Ceylon Ru
weitere Todesopfer.
Colombo. Die Zahl der Todes o
noch immer auf Ceylon wütenden
Mall=
demie betrug im letzten Monat 15 900. H
die Zahl der Todesopfer ſeit Oktoben
Jahres 82 600 erreicht.
Die „Normandie” hat ihre Jungferm/
angetreten.
Paris. Der größte Ozeandampfer
die „Normandie” (79 000 Tonnen), iſt
woch nachmittag 17.30 Uhr aus dem Er
Le Havre zu ſeiner Jungfernfahrt nach "
ausgelaufen. An Bord befinden ſich 12
gäſte, nämlich 600 Fahrgäſte der 1. Ko
der Touriſtenklaſſe und 300 Fahrgäſte deirl
Klaſſe; hinzu kommen 1250 Mann Beſa-M
ter den Ehrengäſten, die die erſte 2
Medorfer
ind bezeichnen zu
vifelos dieſe groß.
Mu vorſtoßen. An ei=
Jnunnſchaft vermögen
nen der letzten Sche
underen Treffen i.
ſten wirklich neut
wYB. Stuttgart w
vermögen. Beide h
F. Wer beide Mann
ſinſatz den Sieg bri
Sutgart hat immer
en Menſch mehr
in VB. ja ſchli
tn Schalke und der
neinspokal tre
Suereſſant=Werdens
o jetzt die Vergle
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ier der Erſtklaſſit
e3-Rickers
Mülheimer S
Swaben At
Nürnberg.
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Heigsbahn Rot=We
tivſpiel wird
. Nannſchaften
ihn. Beide Ei
giſt ungewiß. An
thr allzuviele be
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ennags. Erſtma
n Nationalelf.
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Lumpia Prüfung=
Nuiſchen Städten!
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Rampfe, es wird
Winterarbeit unſe
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E2 erhöht die Bede
ſolen werden g
Sonſt treffen
burg.
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Stolp, Dresden
Ozeanrieſen mitmachen, befindet ſich auch. / unberg und Stut
patin des Schiffes, die Gattin des Präſis / 0 Kaſſel und Lein
Republik Lebrun, und Handelsmari e
Bertrand. — Die „Normandie” wird bemi
ierikaniſche We
abend 22.30 Uhr Southampton anlaufen P 54 ſtartet am S
Euoder, und
Ader=Bremen.
D 41, einen n
Ein da ei email
Der Leiſtung
E unde, Le, ch
i Peiten deut
i Peranſaltu
In Hamburg wird gegenwärtig die große Reichsnährſtand=Ausſtellung veranſtaltet.
zeigt eine Szene bei den Vorführungen, in deren Rahmen verſchiedene noch erhalfene.
aus den deutſchen Gauen gezeigt wurden. Hier ſieht man bäuerliche Lanzenreiter wayl."
(Preſſe=Bild=2
führungen. Sie tragen die Standarten des Reichsnährſtandes.
Haupiniederlage in Darm
Heilguellenzentrale u. Drog-
Friedrich Schaefer, Ludwiee
Tel. 45 u. 46. — Schriften k0‟
Bei Nieren-, Blasen- und
Frauenleiden, V14336
Harnsäure, Eiweiß, Zucker
Freguenz 1954: 20100 (I3569
Lpnnerstag, 30. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Nr. 148 — Seite 11
GdasbatTdlltt
Der Sport des Sonntags.
ger erſte Juniſonntag trägt noch — wie die Maiſonntage —
yäharakteriſtikum der Uebergangswochen.
Fußball.
gie Vorentſcheidungen um die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft
ſeſ ruchen naturgemäß die ſtärkſte Beachtung. Vier von
ſech=
v Gaumeiſtern haben ſich durch die Gruppen=Punktſpiele
durch=
ſamwft, um jetzt nach dem ko.=Syſtem die Teilnehmer am
Mei=
ſthr fts=Endſpiel zu ermitteln. Die Vorſchluß=Paarungen ſind
Rnit Schalke 04-Polizei Chemnitz in Düſſel=
VfL. Benrath—VfB. Stuttgart in Leipzig.
ſuzinſtigſten haben es dabei offenbar die „Knappen” aus
Gel=
gichen getroffen. Denn Düſſeldorf iſt für ſie doch nur
theore=
ſtei „neutraler” Platz. „Man kennt die Sportfreudigkeit oder
ölke Manie” der Gelſenkirchener, darüber hinaus der
Weſt=
uetzen überhaupt, zur Genüge, um die Reiſe der Chemnitzer
hei ins Düſſeldorfer Rheinſtadion als eine Fahrt in „
Geg=
mLand” bezeichnen zu können. Schalke, der Titelverteidiger,
zweifellos dieſe große Chance nützen und unangefochten ins
iel vorſtoßen. An eine Ueberraſchung durch die Chemnitzer
wofrannſchaft vermögen wir nicht zu glauben, trotz oder
ge=
ſwegen der letzten Schalke=Niederlage gegen Eimsbüttel nicht.
n anderen Treffen iſt der Schauplatz Leipzig für beide
ſaſchaften wirklich neutrales Gelände. Sowohl Benrath als
ſder VfB. Stuttgart werden nicht allzuviel Anhänger
mitzu=
ben vermögen. Beide haben es in der Hand, durch gutes und
hllen Dingen anſtändiges Spiel die kritiſchen ſächſiſchen
Zu=
hur hinter ſich zu bringen. Der Ausgang erſcheint uns offen,
hyul bei Beurteilung der Möglichkeiten ein merkbares tech=
Mitz und taktiſches Plus zugunſten der Niederrheiner zu ſprechen
Aber beide Mannſchaften wiſſen, daß nur Kampf und
Einſatz den Sieg bringen können, und der unberechenbare
flctuttgart hat immer dann ſeine beſten Leiſtungen geboten,
u lein Menſch mehr mit den Cannſtattern gerechnet hatte,
uem VfB. ja ſchließlich auch die Gruppenmeiſterſchaft vor
iin eingebracht hat. Kurz alſo: Das Endſpiel um die „Deutſche‟
ſuten Schalke und der Sieger von Leipzig. Die Spiele um
hſereinspokal treten immer deutlicher in ein Stadium
Intereſſant=Werdens” ein. Und das vornehmlich deshalb,
hüch jetzt die Vergleiche zwiſchen ſtarker Bezirksklaſſe und der
ize immer häufiger aufdrängen. Durchaus nicht immer
zu=
hin der Erſtklaſſigen. Wichtigere Spiele am Sonntag: FC.
Nach-Kickers Offenbach. SV. Waldhof-—Pfalz. Ludwigs=
Mülheimer SV.—Spfrd. Sieglar, Spfrd. Eßlingen—SSV.
schwaben Augsburg—Bayern München, Wacker München—
Nürnberg. FC. Schweinfurt-Boruſſia Fulda. Um den
i eg zur Gauliga kämpfen in Südweſt.: Germania
Bie=
eichsbahn/Rot=Weiß Frankfurt. — Ein Gau=
Reprä=
ſrtivſpiel wird in Neunkirchen ausgetragen, wo
1 Mannſchaften von Nordmark und Südweſt
gegen=
tihen. Beide Einheiten ſpielen in ſtarker Beſetzung, der
gng iſt ungewiß. An Freundſchaftsſpielen ſind
bis=
icht allzuviele bekannt geworden.
Handball.
Länderſpiel in Den Haag zwiſchen Holland und
ſchland iſt für die Handballer das wichtigſte Ereignis
enntags. Erſtmals ſind die Niederländer der Gegner einer
zen Nationalelf. Ein Sieg unſerer Mannſchaft die aus=
Füich von weſtdeutſchen Spielern gebildet wird, ſollte
ziem=
ber ſein, wenn man auch über die wirkliche Spielſtärke der
Mder kaum Anhaltspunkte hat.
Leichtathletik.
Iympia=Prüfungskämpfe der Männer und Frauen in drei=
Kutſchen Städten! Das iſt in dürren Worten das
Sonntags=
hamm der Leichtathleten. Aber es umfaßt eine Unſumme
sdruck der zähen und
uden ſein, Auftakt der Bahnſaiſon. Daß 1935 der letzte
npiſche Sommer der Sommer der endgültigen Klärung
Aurd, erhöht die Bedeutung dieſer Eröffnungskämpfe. Män=
0 Frauen werden getrennt geprüft, nur Berlin ſieht beide
rk. Sonſt treffen ſich die Männer der verſchiedenen
Gau=
m in Stolp, Dresden, Hannover, Wuppertal. Frankfurt am
Nürnberg und Stuttgart, die Frauen in Hamburg,
Kre=
im, Kaſſel und Leipzig.
Schwimmen.
Er amerikaniſche Weltrekordmann der kurzen Freiſtilſtrecke,
heFick, ſtartet am Sonntag erſtmals in Budapeſt. Die
Europäer, und unter ihnen auch unſer ſchnellſter Mann,
u Fiſcher=Bremen, werden ſich mit dem Amerikaner meſſen.
Nchrarf u. U. einen neuen Europarekord durch Fiſcher oder
W garn F. Cſik erwarten, die „im Schlepp” des Amerikaners
Enderer Leiſtung auflaufen ſollten.
Rudern.
ſcht weniger als ſechs Regatten vereinen am Samstag und
big die beſten deutſchen Ruderer zum Wettkampf.
Radſport.
ſot die Veranſtaltungsfreudigſten ſind wieder die
Radſport=
m Reich und im Ausland ſtehen zahlreiche Bahn= und
Wiennen auf dem Programm; Berufsfahrer und Amateure
eich unternehmungsluſtig. — In Deutſchland kommt der
Aundfahrt” die größte Bedeutung zu; unſere Berufsfahrer
Nationalmannſchaft der Straße beſtreiten dieſes ſchwere
Ringen.
Vorkämpfe um die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft ſind
Zu den erſten Entſcheidungen gediehen. In dem
Gau=
äldweſt fallen am Sonntag die letzten Entſcheidungen in
Lupfen, Saarbrücken — Ludwigshafen — Thaleiſchweiler—
M Schifferſtadt—Dieburg.
Flugſport.
Deutſchland=Flug, an dem bekanntlich nicht weniger als
ſſcinen teilgenommen haben, wird am Sonntag mit der
aope nach Berlin=Tempelhof abgeſchloſſen.
Pferdeſport.
ve garten und Hamburg veranſtalten Galopprennen,
wo=
ie garten die erſten Zweijährigen=Prüfungen für Stuten
Meſte durchführt. Reit= und Fahr=Turniere gibt es mit
Att onaler Beſetzung in Hamburg und in Aachen.
Ernſt Höllinger=Darmſtadt
ibstrainer für die Olympiavorbereitung der Skiläufer.
Fachamtsleiter für Skilauf des Deutſchen Reichsbundes
e übungen hat im Einvernehmen mit dem Reichsſport=
Grund der Erfolge des letzten Winters Direktor Ernſt
t er von der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt zum
Reichstrainer ernannt und ihm die ſportliche
Vorbe=
der Olympiakernmannſchaft im Skilauf übertragen. In
gabengebiet gehört vor allen Dingen die Aufſtellung
Angspläne, die Leitung der Lehrgänge bzw. deren
zeit=
örtliche Feſtſetzung, ſowie die ſportliche Betreuung der
Hei allen Wettkämpfen.
Darmſtädter Tennis=Turnier.
Am Mittwoch nachmittag wurden in allen Konkurrenzen die
Spiele ſoweit gefördert, daß größtenteils die Teilnehmer an den
Schlußrunden ermittelt ſind. Im Herreneinzel der
Meiſter=
klaſſe ſpielten ſich die Favoriten Kleinlogel und Endriß ins
Finale. Kleinlogel bezwang Werner mit 7:5, 6:2 und Endriß
ſiegte gegen Sigwart mit 5:7, 6:2, 6:0. Auch bei den Damen ſtehen
in Frl. Ringer und Frau Kautter die Teilnehmer am Finale feſt.
Frau Kautter ſetzte ſich gegen Frl. Graetz mit 6:2, 6:3 durch, fand
aber bei Frl. Unckell erheblich mehr Widerſtand, den ſie erſt mit
6:3, 3:6, 6:0 brechen konnte. Frl. Ringer erreichte die Schlußrunde
mit 6:2, 6:2 über Frau Wettlauffer, die ſehr gute Anlagen zeigte
und vorher Frau Sennewald leicht ausgeſchaltet hatte.
In der Klaſſe A gab es eine ganze Anzahl
bemerkens=
werter Spiele. Steffan traf nach einem 6:4, 6:2=Sieg über Glatz
auf Schildt, den Spitzenſpieler der Turngemeinde 1846, den er
nach anfänglicher Unſicherheit mit 5:7, 6:2, 6:2 aus dem Rennen
warf. Es ſtehen alſo, ebenſo wie in der Meiſterklaſſe, vier Spieler
des Tennis= und Eisklubs in der Vorſchlußrunde. In der unteren
Hälfte reſultierte hier aus der Begegnung Samesreuther —
Woebke ein hart erkämpfter Sieg von Woebke mit 6:4, 4:6, 63,
während in der oberen Hälfte ſich Steffan in einem bis in die
Dunkelheit dauernden Kampf gegen Krämer den Eintritt in die
Schlußrunde erzwang.
Bei den Damen der Klaſſe A ſpielte ſich Frau Sennewald
ohne Schwierigkeiten über Frl. Hedderich und Frau Seiffert ins
Finale, wo ſie auf Frau Vierheller trifft, die vorher gegen Frau
Zimmermann und Frau Moeßner ſiegreich geblieben war.
Im Herrendoppel ſetzten ſich die Favoriten ohne Mühe
durch. Kleinlogel=Werner waren durch Vollrath=Voltz nie
gefähr=
det, und Sigwart=Endriß ſchalteten Bert=Schildt, das Spitzenpaar
der Turngemeinde, ſehr leicht mit 6:1, 6:1 aus. Eine
Ueber=
raſchung gab es im Gemiſchten Doppel. Das ſehr gut
harmonie=
rende Pgar Frl Unckell=Werner kam gegen das favoriſierte Paar
Frau Kautter=Kleinlogel mit 6:1, 4:6, 6:3 zu einem beachtlichen
Erfolg. In der oberen Hälfte hatten es Frl. Ringer=Sigwart
nicht leicht, über Frl. Graetz=Endriß mit 4:6, 6:2, 6:3 die
Schluß=
runde zu erreichen, die vorher das Paar Frau Sennewald=
Voll=
rath mit 6:0, 6:1 beſiegt hatten.
Das Damendoppel bringt eine Schlußrunde zwiſchen
Frau Kautter=Frl. Ringer und Frl. Unckell=Frl. Graetz. Auf den
dritten Plätzen blieben hier die Paare Frau Waldeck=Frl. v.
Pfiſter und Frau Wittich=Frl. Reuling.
Im Herreneinzel der Klaſſe B errang ſich der Junior
Spieß beachtliche Erfolge über Zeſchky und Preiß und trifft im
Kampf um den erſten Platz auf Dölp. Auch das Dameneinzel der
Klaſſe B brachte erfreuliche Erfolge der Junioren. Frl.
Schiffer=
decker bezwang in einem zweiſtündigen Spiel Frau Haſelbach mit
6:3, 4:6, 6:2, und auch Frl. Endriß hatte hart zu kämpfen, um
gegen Frl. Spieß mit 7:9. 6:3, 6:1 die Schlußrunde zu erreichen. Im
Herrendoppel der Klaſſe B ſtehen die Vorſchlußrunden noch aus,
während Frl. Werner=Wittmann und Frau Zimmermann=
Zim=
mermann die Schlußrunde beſtreiten.
Das Programm des Donnerstag ſieht für den
Vormittag die Beendigung der Wettſviele der Klaſſen A und B
vor während am Nachmittag die Entſcheidungen in der
Meiſter=
klaſſe fallen. Am Vormittag beginnen die Schlußrunden um
10 Uhr. Der Nachmittag bringt um 3 Uhr beginnend die
Ent=
ſcheidungen in der Reihenfolge Herreneinzel. Dameneinzel,
Her=
rendoppel. Gemiſchtes Doppel. An den Schlußſpielen ſind die
be=
kannten Spitzenſpieler des Tennis= und Eisklubs beteiligt, ſo daß
Gewähr für erſtklaſſiges Tennis gegeben iſt. Im Sinne einer
großzügigen Werbung für den Tennisſport hat der Tennis= und
Eisklub ſich entſchloſſen, kein Eintrittsgeld zu erheben. Saw.
Leichtakhlekik.
Sportabzeichenprüfung.
Am Samstag dem 1. Juni, wird auf dem Sportplatz der
TSG. 1846 am Oſtbahnhof die nächſte Sportabzeichenprüfung
ab=
genommen. Die Abnahme findet um 15 Uhr ſtatt. Abgenommen
werden folgende Diſziplinen: Weitſprung, Kugel, Stein. Diskus,
100 Meter, 400 Meter, 1500 Meter. 10 000 Meter. Die
Leiſtungs=
bücher (mit Bild verſehen) ſind mitzubringen.
Um den Aufſtieg zur Gauliga.
Das einzige Spiel um den Aufſtieg zur Gauliga zwiſchen
04 Ludwigshafen — Polizei Darmſtadt
ſoll Aufſchluß darüber geben, ob die Darmſtädter „Grünen” ſich
in den Schlußſpielen dieſer Serie noch in der Spitzengruppe
be=
haupten können. Nach ihren ſchönen Erfolgen der letzten Tage
kann man ſelbſt in Ludwigshafen mit einem guten Abſchneiden
der Darmſtädter rechnen, und es käme gar nicht allzu
über=
raſchend, wenn der Meiſter der Südheſſen=Gruppe einen knappen
Sieg buchen würde.
Bei den Pokalſpielen
findet am Himmelfahrtstag ebenfalls nur ein Spiel ſtatt, das uns
Heſſenfußballer intereſſiert: Wormatia Worms — FV.
Saarbrücken. Nachdem die Dieburger ſchon am letzten
Sonn=
tag erfolgreich ihren Kampf mit Bieber beſtanden, tritt
Wor=
matia im Wormſer Adolf=Hitler=Stadion gegen die bekannte
„Conen”=Mannſchaft an. Man rechnet mit einem großen Kampf
vor zahlreichen Zuſchauern, den Wormatia letzten Endes
gewin=
nen ſollte.
Spielabſetzung.
Das für 2. Juni angeſetzte Pokalſpiel Polizei Darmſtadt—
VfB. Mühlburg wurde mit Rückſicht auf den Gauparteitag
ver=
ſchoben.
Erſt um 17 Uhr beginnt am kommenden Sonntag in
Egelsbach das Treffen gegen Kickers Offenbach.
Turnerbund „Jahn” 1875 Darmſtadt.
Am Himmelfahrtstag, nachmittags 2.30 Uhr, trägt die
Schü=
ler=Mannſchaft auf dem Sportplatz am Ziegelbuſch gegen
Eber=
ſtadt das am letzten Samstag ausgefallene Rückſpiel aus.
Nach=
dem die 75er das Vorſpiel knapp verloren haben, werden ſich
die Kleinen im Rückſpiel etwas mehr anſtrengen. Mit Können
und ſportlichem Anſtand ſollte es gelingen, die Eberſtädter mit
einer knappen Niederlage nach Hauſe zu ſchicken.
Kegelſport.
Austragung der Gaumeiſterſchaften in Saarbrücken.
Wir machen unſere Kegelbrüder und Kegelſchweſtern darauf
aufmerkſam, daß die Gaumeiſterſchaften nicht im Auguſt, ſondern
bereits an Pfingſten in Saarbrücken zur Austragung kommen.
Nach den amtlichen Richtlinien kann für Sportler eine
Fahrpreis=
ermäßigung von 50 Prozent gewährt werden. Es muß jedoch
jeder im Beſitze eines vom Amt für Leibesübungen ausgeſtellten
Reiſepaſſes ſein. Die Beſchaffung dieſes Paſſes geſchieht durch
un=
ſere Geſchäftsſtelle. Wer geſonnen iſt, unſere Kampfmannſchaft
dorthin zu begleiten, muß daher umgehend ſeine Meldung an
unſere Geſchäftsſtelle abgeben. Kegelſport=Verband.
Darngang des Bbeinsalbtteiſes
in Momark.
Mit der Wiedereinführung des Turnganges ließ der
Oden=
waldkreis eine alte Odenwälder Turnſitte wieder auferſtehen. Er
ſoll fortan im Wonnemond ſtattfinden und die erſte turneriſche
Veranſtaltung im Jahre ſein. Erſtmals wurde er am letzten
Sonn=
tag in Momart wieder durchgeführt. Trotz ſtrömenden Regens
ließen ſich die Odenwälder Turner nicht abhalten, ihrer
jurneri=
ſchen Pflichterfüllung bewußt, dem Rufe des Volksturnwartes
Geitz Folge zu leiſten. Nach altem Turnbrauch ging auch dieſes
Mal dem eigentlichen Wettkampfe eine kleine Wanderung voraus.
Ungefähr 200 Turner und Turnerinnen nahmen an den
Wett=
kämpfen teil, die allerdings erſt mittags halb 2 Uhr ſtattfinden
konnten. Eingeleitet wurden ſie mit einer ſchlichten Feierſtunde,
die dem Gedenken des Freiheitshelden Schlageter galt.
Kreisdiet=
wart Raitz zeichnete ein Bild dieſes heldiſchen deutſchen Mannes,
der uns allen als Vorbild dient. Wie ſein Leben dem deutſchen
Volke galt, ſo ſoll auch unſere Arbeit Dienſt am Volke ſein.
Herzliche Begrüßungsworte richtete der Bürgermeiſter des
Feſtortes an die Turner und gab dem Wunſche Ausdruck, daß auch
der heutige Turngang zur Geſundung eines ſtarken und freien
Deutſchlands beitragen möge.
Gauführer Dr. Spalt hieß alle Turner im Namen des
Krei=
ſes herzlich willkommen und wies auf die beſondere Bedeutung
der heutigen Veranſtaltung hin, die gleichzeitig als Auftakt der
Sportwerbewoche zu werten iſt. Seine vortrefflichen
Ausführun=
gen klangen aus in ein „Sieg=Heil” auf den Führer, der
Deutſch=
land wieder frei und wehrhaft gemacht hat. — Den verdienten
Turnern des TV. Momart: Gg. Luſt, Joh. Luſt,. Jak.
Hoffer=
berth. Adam Hofferberth und Joh. Friedrich konnte
für 25jährige treue Mitarbeit der Kreis=Ehrenbrief verliehen
werden.
Dann folgten die Wettkämpfe, die trotz des ungünſtigen
Wet=
ters einen reibungsloſen Verlauf nahmen. Nachſtehend die
Siegerliſte (bis zum 10.):
Turner, 4=Kampf, Oberſtufe: 1. Iffland, Franz, Hetzbach. 59
Punkte, 2. Eberhard, Hch., Höchſt. und Iffland, Willi. Hetzbach, je
54, 3. Böhmig. Joſef, Hetzbach, 52, 4. Sauerwein. Wilhelm Klein=
Umſtodt.
Turner, 4=Kampf, Unterſtufe: 1. Sterkel, Joh., Dieburg, 71
Punkte, 2. Altmeier, R., Michelſtadt, 66, 3. Enz E. Dieburg, 64,
4. Heuſel, Peter, Neuſtadt, und Poth, Georg, Georgenhauſen, je
62, 5. Zink. K. Kirch=Brombach, 61. 6. Kuhn, F. Kirch=Brombach,
7. Rüth E., Dieburg. 8. Allmann, G., Spachbrücken. 9. Schwöbel,
Momart. 10. Lupponer, G. Neuſtadt.
Turner, Jugend, 3=Kampf: 1. Fleckenſtein, A., König. 68 Pkte.
2. Beckmann, J., Dieburg, 64, 3. Eichelsheimer, W., Reinheim,
63, 4. Horn, G., König, 61. 5. Kämmerer, H., Langſtadt, 60,
6. Bey, Joh. Hergershauſen, 59, 7. Kern, A., Hergershauſen, 57,
8. Vetter, W., König, und Kuhl, H., König 9. Horrneff, Hch.,
Langſtadt, 10. Sauerwein, W. und Eckert, W., Langſtadt.
Turnerinnen, 4=Kampf, Oberſtufe: 1. Rahm Kätha, und
Geidel. Lisbeth, Groß=Umſtadt. je 71 Punkte, 2. Weber,
Anne=
lieſe, Dieburg, 63, 3. Roſe, Gerda, Babenhauſen, 62, 4. Kraft,
Henny, Babenhauſen, 55 5. Pullmann. Dina Groß=Zimmern, 53,
6. Heuſel. Roſel, Wiebelsbach, 7. Ehrhard, Marie, Zell. 8. Holz,
Emmy, Gammelsbach. 9. Guth, Martha, Höchſt. 10. Ranis,
Martha, Babenhauſen. 11. Koch, Gretchen, und Szior, Greta Zell.
Turnerinnen=Unterſtufe, 4=Kampf. 1. Fiſcher, Annem,
Michel=
ſtadt. 61 Punkte, 2. Karg, Sophie, Sandbach, 58, 3. Deuter, M.,
Dieburg, und Hartmann, L., Harreshauſen, je 56, 4. Ruhland,
M., Sandbach, 55, 5. Eberhard, Gre. Höchſt und Specht, Ding,
Groß=Umſtadt, je 52, 6. Hartmann. Anna, Sandbach, und Wick,
Marie, Dieburg, 7. Hartmann, Liſa Harreshauſen, 8. Gunkel,
Dora, Nieder=Klingen. 9. Rötler, Kath. Dieburg, 10. Knapp,
Mara., Dieburg, und Gerhard K. Groß=Umſtadt, 11. Helfrich,
M., Dieburg, und Schmidt, Eliſe, Momart.
Turnkreis 18 Darmſtadt 2T.
Gauwanderturnlehrer lehrt im Kreisgebiet!
Soeben wird uns ſeitens der Gaufachleitung die Mitteilung,
daß Gau=Wanderturnlehrer Buegger im Juni das Kreisgebiet
beſucht und an verſchiedenen Orten Lehrgänge im Männer= und
Jugendturnen abhalten wird. In guter Erinnerung ſteht noch
die vorbildliche Arbeit des Wanderturnlehrers anläßlich der
Lehrgänge in Darmſtadt im März d. J., und dieienigen, die
Ge=
legenheit hatten, dort teilzunehmen, werden die Nachricht von der
Abhaltung weiterer Lehrgänge mit Freuden begrüßen. Um
hauptſächlich den Landvereinen Gelegenheit zu bieten, für die
Ausbildung ihrer Turnwarte und Vorturner Sorge tragen zu
können, hat die Kreisleitung die Lehrgänge wie folgt angeſetzt:
Bensheim, in der Halle des Turnvereins vom 1.—4. Juni;
Eberſtadt
desgl.
vom 5.—7. Juni;
Arheilgen
desgl.
vom 17.—19. Juni;
Groß=Gerau
desgl.
vom 20.—22. Juni.
Die Kreisvereine werden erſucht, dieſe Lehrgänge zahlreich zu
beſchicken.
Kinderturntreffen in Nieder=Ramſtadt.
Bis heute ſtehen noch eine Reihe, von Meldungen zu dem
Kinderturntreffen aus. Meldungen ſind ſofort, unter Meidung
des Ausſchluſſes vom Treffen, an die Kreisgeſchäftsſtelle zu leiten.
Aus den Vereinen u. Verbänden
TSG. 1846 — Turnerinnenabteilung.
Die Frauen und Mädchen der Abteilungen Klenk und Strauch,
die ſich als Helferinnen bei dem Kinderballon=Wettbewerb aus
Anlaß des Volksfeſtes am Gauparteitag zur Verfügung geſtellt
haben, treten am Samstag, nachmittag um 4 Uhr, und am
Sonn=
tag, nachmittag um 3 Uhr, im Hofe des ehemaligen
Landtagsge=
bäudes (gegenüber dem Hauptpoſtamt, Rheinſtvaße) an, um dort
nähere Anweiſung zu empfangen.
Deutſchlands B=Fußball=Mannſchaft wurde in Belgrad von
Jugoſlawien knapp mit 3:4 (1:3) geſchlagen.
Zur Dreitage=Mittelgebirgsfahrt der ORS.
vom 4.—6. Juni 1935 ſind nicht weniger als 304 Meldungen
einge=
gangen. Sie verteilen ſich auf 129 Krafträder ohne und 41 mit
Seitenwagen, 97 Perſonenkraftwagen und 37 Laſtwagen. 66
Mann=
ſchaften werden den Kampf mit den Widerſtänden des Geländes
und denen der Wettfahrt=Beſtimmungen aufnehmen.
Weiterbericht.
Der Luftdruck über dem europäiſchen Feſtland hat ſich weiter
vertieft, zeigt aber immer noch ſehr gleichförmige Verteilung.
Schon hierdurch iſt eine Neigung zu Gewitterbildung gegeben, die
durch verſtärkte Zufuhr feuchter Luftmaſſen zunächſt noch geſteigert
wird.
Ausſichten für Donnerstag: Zeitweilig heiter und tagsüber warm
und ſchwül, vielerorts gewittrige Störungen, in Richtung
wechſelnde Winde.
Ausſichten für Freitag: Bei lebhafteren, meiſt weſtlichen Winden
nicht mehr ganz ſo warm, vorwiegend bewölkt und einzelne
Regenfälle, anfänglich noch gewittriger Natur.
Nummer 148
Donnerstag, 30. Mau
DarmſtadterCagblatte
Die Erzverſorgung der deutſchen Eiſen=Induſtrie.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
uin die Heigerang der eigenerzeagang
WPD. Die Verſorgung Deutſchlands mit Eiſenerzen darf in
Anbetracht der großen Bedeutung des Eiſens, die das
Wirtſchaft=
liche weit überſchreitet, als beſonders wichtig angeſehen werden.
Die Bemühungen, unſere Wirtſchaft von der ausländiſchen
Ver=
ſorgung möglichſt unabhängig zu machen, ſind daher nicht nur für
die deutſche Außenhandelsbilanz von größter Wichtigkeit.
Der Bedarf der deutſchen Eiſeninduſtrie, an
Eiſen= und Manganerzen wird für das Jahr 1934 auf rund 16,7
Millionen To. geſchätzt, von denen 10,7 Millionen Auslandserze
und 6 Millionen To. Inlandsmaterial waren, aber nur etwa 4,1
Mill. Tonnen eigentliche Erze, während 1,9 Mill. To. auf ſog.
Abbrand, Schlacken, Gichtſtaub u. a. entfielen. Nach dem
Eiſen=
gehalt gerechnet, ſtellte ſich angeſichts des höheren Metallgehalts
der Auslandserze — durchſchnittlich 52,5 Prozent gegenüber 45
Prozent der inländiſchen — der Inlandsanteil der Eiſenrohſtoffe
im Jahre 1934 nur auf 33,6 Prozent.
An der Spitze der Erzlieferanten Deutſchlands
ſteht Schweden, das 1934 4,7 Mill. To., oder mehr als die
Hälfte der deutſchen Geſamteinfuhr (8,26 Mill. To.), lieferte: es
folgen Frankreich mit 1,61 Mill. To., Spanien mit 0,63 Mill.
To., Norwegen mit 0,53 Mill. To., Neufundland mit 0,34 Mill.
To. Mit den meiſten Lieferländern ſind langfriſtige
Lieferver=
träge abgeſchloſſen worden, die einesteils wohl eine Sicherung
der deutſchen Eiſenwirtſchaft darſtellen, andernteils aber für die
deutſchen Hütten wegen ihrer heute nicht mehr tragbaren.
Ab=
machungen über Preiſe und Mengen läſtig ſind. Die Verträge
wurden daher bereits mehrmals proviſoriſch abgeändert;
beſon=
ders diejenigen mit Schweden, die in der Hauptſache bis 1942
laufen. Das Beſtehen von Verrechnungsabkommen mit den
wich=
tigſten Erzländern hat den Erzbezug zwar erleichtert; alle
Schwie=
rigkeiten konnten indes nicht beſeitigt werden. So iſt die
Ein=
fuhr aus Schweden z. B. in den letzten Monaten ſtark
zurückge=
gangen.
Um nun die in Deutſchland beſtehenden
Mög=
lichkeiten der Erzverſorgung bis zum letzten
auszu=
nutzen, hat man nicht nur die Verhüttung der ſchon bisher
ver=
wendeten deutſchen Erze trotz ihrer koſtenerhöhenden Wirkung
ge=
ſteigert, ſondern iſt nach umfangreichen Vorarbeiten auch dazu
übergegangen. Erzſorten zu verwenden, die techniſch und
wirt=
ſchaftlich bisher als nicht verwertbar angeſehen wurden. — Man
hat daher einmal auf Veranlaſſung des
Reichswirtſchaftsminiſte=
riums mit der Gemeinſchaft der Hüttenwerke Abmachungen über
den geſteigerten Verbrauch deutſcher Erze getroffen und will,
nach Erklärungen des Reichsrohſtoff=Kommiſſars, die inländiſche
Erzförderung von 4 Millionen Tonnen im Jahre 1934 auf
zu=
nächſt 6,5 Mill. To., d. i. die durchſchnittliche Fördermenge der
Jahre 1927—29, ſteigern, wodurch die deutſche Eigenverſorgung
auf 40—50 Prozent gehoben würde. Eine weitere Erhöhung der
Jahresförderung um 3,5 Mill. To. ſoll dann in zwei bis drei
Jahren durchgeführt werden. — Nicht weniger wichtig ſind indes
die Beſtrebungen, durch neue
Aufbereitungsverfah=
ren die bisher als nicht abbauwürdig erachteten Erzſorten
wirt=
ſchaftlich zu verwenden. Beſonderes Intereſſe widmen die
Fach=
leute in letzter Zeit dem vom Krupp=Gruſonwerk entwickelten
Renn=Verfahren, deſſen wirtſchaftliche Bedeutung einmal in der
Möglichkeit liegt, auch eiſenarme und ſaure Erze aufzubereiten;
ferner darin, daß die Weiterverarbeitung der ſog. Luppen in
ver=
ſchiedener Form — durch Verhüttung im Hochofen oder direkt im
Stahlwerk, als Kühlſchrott im Thomas=Verfahren wie auch als
Zuſatz im Siemens=Martin= und Elektro=Ofen — erfolgen kann.
Nach den bisherigen Koſtenberechnungen ſoll die Herſtellung von
Roheiſen aus dieſen Luppen und bei Verwendung metallarmer
und ſäurehaltiger Erze nicht teurer ſein, als bei billigen und
ſtarken eiſenhaltigen Auslandserzen; andere Berechnungen
kom=
men allerdings zu einer gewiſſen Verteuerung. Das Krupp=
Renn=Verfahren wird im übrigen auf ſeine techniſche und
wirt=
ſchaftliche Anwendbarkeit auf zwei Großverſuchſtationen, auf den
Hüttenanlagen von Friedrich Krupp AG., Eſſen, und bei den
Nickelwerken in Frankenſtein (Schleſien) erprobt. Da das
Roh=
ſtoffbedürfnis der einzelnen Hochöfen, je nach dem
Verwendungs=
zweck des Roheiſens bzw. Stahls außerordentlich differenziert iſt,
bedarf es wohl noch längerer Erfahrungen, bis über die
opti=
male Verwendung der Inlandserze Klarheit beſteht.
Die Verwendung von eiſenarmen und ſauren Inlandserzen
wird es ermöglichen, einen nicht unbedeutenden Teil der
inlän=
diſchen Erzförderung zuſätzlich für den Hochofen brauchbar zu
machen, ohne die Herſtellungskoſten, für Roheiſen allzuſtark zu
ſteigern. Von ſachverſtändiger Seite iſt berechnet worden, daß
die auf dieſe Weiſe aufbereiteten Erze oder Luppen für die
Ein=
heit Eiſen frei Werk rund 30 Pfg. koſten würde, gegen höchſtens
2) Pfg. für ausländiſche Erze. Dazu käme eine weitere
beträcht=
lihe Unkoſtenſteigerung durch höheren Koksverbrauch ſowie
da=
durch, daß mehr Kalkſtein geſetzt und größere Schlackenmengen
geführt werden müſſen. Allein die Koſtenfrage wird künftig über
die Wahl zwiſchen In= und Auslandserz nicht mehr allein
ent=
ſcheiden, da mit einer verſtärkten Inanſpruchnahme der
Inlands=
vorräte in jedem Falle zu rechnen iſt — Die Höhe der deutſchen
Erzvorräte und die vorausſichtliche Lebensdauer der
ein=
zelnen Abbaugebiete gewinnt damit verſtärktes
Inter=
eſſe. Nach ſachverſtändigem Gutachten werden die deutſchen
Vor=
räte erſter Ordnung — deren Abbau ohne weiteres möglich iſt —
auf 323 Millionen Tonnen geſchätzt; diejenigen der zweiten
Ordnung auf 162 Millionen Tonnen, der drit en Ordnung
end=
lich auf 32 Mill. To. Bei Zugrundelegung normaler Förderung
kann man infolgedeſſen die Lebensdauer für den ſüddeutſchen
Be=
zirk mit 20 Jahren, für das Siegerland mit 34, für das Lahn=
Dillgebiet mit 65 Jahren annehmen. Für den Taunusbezirk
wurde ſogar eine Lebensdauer von 100 Jahren, für den
Schaf=
berg=Hüggeler=Bezirk von 324 und für Peine=Salzgitter von 144
Jahren geſchätzt, wobei allerdings die geplante verſtärkte
Ver=
wendung deutſcher Erze noch nicht in Anſchlag gebracht wurde.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidemarkt vom 29. Mai. Am
Getreidegroß=
markt blieb das Geſchäft allgemein gering. Brotgetreide blieb
im Verhältnis zur Nachfrage ausreichend angeboten. Hafer und
leichte Futtergerſte waren faſt nur im Austauſch gegen
Kraft=
futtermittel erhältlich; ſchwere Futtergerſte (urſprünglich
Brau=
gerſte) war angeboten, ſtellte ſich aber für Futterzwecke zu teuer.
Oelhaltige Futterartikel und Kleie blieben ſehr knapp. Das
Mehlgeſchäft lag ſtill. Es notierten (Getreide je To., alles übrige
je 100 Kilo) in RM.: Weizen W. 9 210, W. 13 214. W. 16 218;
Roggen R. 9 170, R. 13 174, R 15 178 — Großhandelspreiſe der
Mühlen des genannten Preisgebietes Futtergerſte G. 9 172,
G. 11 175, G. 12 177: Hafer H. 13 170 H. 14 172 —
Großhan=
delspreiſe ab Station. Bei Waſſerverladung über 100 To. RM.
3.— mehr. Weizenmehl W. 13 27,70, W. 16 28,15:
Roggen=
mehl Type 997 R. 13 23,80, Type 815 24,30, Type 997 R. 15
24.20, R. 15 24.70 — plus 50 Pfg. Frachtausgleich.
Weizennah=
mehl 17,.25. Weizenfuttermehl 13.50. Weizenkleie W. 13 10,92,
W. 16 11,13. Roggenkleie R. 13 10,20, R. 15 10,44 —
Mühlen=
feſtpreiſe ab Mühlenſtation. Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag 13,
Palmkuchen m. M. 13.30. Erdnußkuchen m. M. 14,50 —
Fabrik=
preiſe ab ſüdd. Fabrikſtation; Treber 18,10—18,25: Trockenſchnitzel
9,70—10 20. Heu 9.75, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder
gebündelt 4.80—5.00
Berliner Getreidemarkt vom 29. Mai. Das Geſchäft am
Getreidemarkt entwickelte ſich im Hinblick auf die bevorſtehende
Feiertagsunterbrechung nur ſchlepvend. Auf Grund der
Verſor=
gungslage der Mühlen machte ſich für Weizen und Roggen zu
Mahlzwecken nur geringe Kaufluſt geltend. Weizen in
hochwerti=
gen Sorten zur Waggonverladung war vereinzelt unterzubringen.
Roggen findet faſt ausſchließlich bei kleineren Provinzmühlen
Aufnahme. Für Futterweizen und Futterroggen beſtehen nur
vereinzelt Verwertungsmöglichkeiten, dagegen werden Hafer und
leichte Futtergerſte gut gefragt, ſind aber auch bei Gegenlieferung
von Oelkuchen und Soyaſchrot kaum erhältlich. Gerſte mit hohem
Naturalgewicht hat ſchwierigen Abſatz.
Die Berliner Börſe eröffnete auch geſtern zu
überwie=
gend höheren Kurſen, doch hat der Geſchäftsumfang, zum Teil
wohl im Hinblick auf die bevorſtehende Unterbrechung durch den
Himmelfahrtstag, eine beträchtliche Einengung erfahren. Das
Publikum hatte, angeregt durch einige günſtige Induſtrieabſchlüſſe
bzw. Dividendenerhöhungen, wieder einige Kauforders am Markt
gelegt, dagegen verhielt ſich die Kuliſſe zurückhaltend. Montane
eröffneten wenig verändert. Kaliwerte blieben meiſt
unverän=
dert. Am chemiſchen Markt eröffneten Farben zum
Vortagsſchluß=
kurs von 149½, gaben indeſſen bald um 28 Prozent nach.
Elektro=
werte lagen dank anhaltender Nachfrage faſt durchweg feſtet.
Be=
merkenswert feſt lagen Maſchinenfabriken. Von Autowerten
ge=
wannen Daimler 1 Prozent. Verkehrswerte lagen ruhig.
Un=
vermindertes Intereſſe zeigte ſich für Reichsbankanteile.
Inlands=
renten lagen ſehr ſtill, Altbeſitz büßten ½ Prozent ein. Im
Ver=
laufe machte ſich an den Aktienmärkten Glattſtellungsbedürfnis
geltend, ſo daß die meiſten Kurſe Einbußen bis ½ Proz. gegen
den Anfang aufwieſen. Stärker gedrückt waren
Reichsbankan=
teile. Am Rentenmarkt, konnten Altbeſitz vorübergehend
an=
ziehen, gaben dann aber wieder auf 115½ nach. Kommunal=
Um=
ſchuldungsanleihe wurde unverändert feſtgeſetzt.
Nach der lebhaften Aufwärtsbewegung von vorgeſtern zeigte
die geſtrige Rhein=Mainiſche Börſe ein ruhigeres
Aus=
ſehen. Von der Kundſchaft beſtand überwiegend weiteres
Anlage=
bedürfnis. Dieſem ſtanden jedoch etwas ſtärkere Realiſationen
der Kuliſſe gegenüber, ſo daß die Haltung bei erheblich kleiner
gewordenen Umſätzen uneinheitlich war. Größere
Veränderun=
gen traten indes nach keiner Richtung ein. Am Aktienmarkt
waren noch einige Spezialbewegungen zu verzeichnen, ſo wurden
Südd. Zucker etwa 5 Prozent höher taxiert, ferner erhöhten ſich
Felten und Bemberg um 2 Prozent. Von chemiſchen Werten
wurden Farben etwas realiſiert; der Kurs lag zunächſt bei 149½
(149½), ſpäter ging er auf 148½ zurück. Scheideanſtalt lagen mit
220 unverändert. Zellſtoffaktien notierten ſchwächer. Am
Renten=
markt blieb das Geſchäft gering und die Kurſe bröckelten zumeiſt
ab. Bei kleinen Umſätzen ſchwächten ſich die Kurſe in der zweiten
Börſenſtunde überwiegend leicht ab. Im allgemeinen betrugen
die Rückgänge ½—½ Prozent. Am Rentenmarkt waren ſpäte
Schuldbuchforderungen weiter angeboten. Der Pfandbriefmarkt
wies nur geringe Veränderungen auf.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Deutſche Uhrenfront gegründet. Die Verhandlungen
zwiſchen der deutſchen Uhreninduſtrie, den Uhrengroßhandels=
Genoſſenſchaften und den Uhrenhändlerorganiſationen haben zur
Schaffung der Deutſchen Uhrenfront geführt. Sie ſoll den bisher
für die deutſche Uhrenwirtſchaft nachteiligen üblen
Konkurrenz=
kampf ausſchalten und als Hauptaufgaben den Kampf gegen die
Maſſen= und Schundware für deutſche Qualitätsuhren führen.
Frankfurter Hypothekenbank — Reſtausſchüttung. Nachdem
für die bis zum 31. Dezember 1934 nicht eingereichten
Pfand=
briefe und Kommunalobligationen alter Währung das Recht zur
Teilnahme an der Verteilung der Teilungsmaſſe erloſchen iſt,
bringt das Inſtitut mit Genehmigung der Aufſichtsbehörde die
danach auf den einzelnen Pfandbrief entfallende Reſtquote an die
Inhaber der am 30. Juni 1935 im Umlauf befindlichen
Liquida=
tions=Goldpfandbriefe als zuſätzliche Leiſtung mit den am 1. Juli
1935 fälligen Zinsſchein zur Auszahlung, und zwar in Höhe eines
Zuſchlags von 1 Prozent. Demgemäß wird der Zinsſchein per
1. Juli 1935 der Liquidations=Goldpfandbriefe Emiſſion Xl der
ehemaligen Frankfurter Pfandbriefbank AG. mit RM. 2,75
zu=
züglich RM. 1.0. alſo mit RM. 3,75 je 100 GM. Pfandbrief=
Nennwert, eingelöſt. Auf die Zertifikate wird der entſprechende
Betrag von R. 0,10 pro Stück bei ihrer Rückzahlung vergütet.
Eiſenbahn=Rentenbank, Frankfurt a. M. Die GV., in der
12 Aktionäre 5,88 von 10 Mill. RM. AK. vertraten, genehmigte
einſtimmig die RM.=Eröffnungsbilanz ſowie die Jahresbilanzen
1924/25 bis 1933/34 (30. Juni) mit je 4 Proz. Dividende für die
beiden letzten Jahre auf das 10:1 auf 1.0 Mill. RM. umgeſtellte
Grundkapital.
Roggen- und Weizenverarbeitungsquote
von Junr ols Augun.
Der Vorſtand der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Ro==
und Weizenmühlen als Kontingentsſtelle gibt auf Grund des9
der Satzung hiermit folgendes bekannt: 1. Die Verarbeiton
quoten für die Monate Juni, Juli und Auguſt 1935 werdert
je 8 Prozent des Roggenverarbeitungskontingents und je 9
des Weizenverarbeitungskontingentes feſtgeſetzt. 2. Denje=i
Mühlen, deren Tageshöchſtleiſtungsfähigkeit 2 To. nicht
ſteigt, wird bei Roggen der Reſt des ihnen nach 8 16 Abſatz
Satzung zuſtehenden Verarbeitungskontingents für die dreiig
nate Juni, Juli und Auguſt 1935 freigegeben, alſo insgeſarr)
Prozent des Roggenverarbeitungskontingents, und bei Me/kpitz iſt en 209 S
gemäß der Geſamtfeſtſetzung der Verarbeitungsquoten fü /atz Es wird Sie A
übrigen Mühlen 25 Prozent des Weizenverarbeitungskontin
3. Für diejenigen Mühlen mit einer Tageshöchſtleiſtungsfäkell. 0 nacht eine Bewe
von über 2 To. denen nur Naturkraft zur Verfügung ſtehr1 duſele Araber, den
ein Jahreskontingent von nicht mehr als insgeſamt 3000 T.n
Roggen und Weizen erteilt wurde, werden für die Zeitzt
1. Juni bis 31. Auguſt 1935 16 Proz. des Roggenverarbein. Mz.0 nich zde. Sie
kontingents und 25 Prozent des Weizenverarbeitungskontirnß rſch ihn iſt blel
zur Vermahlung freigegeben. 4 Für die unter Poſ. 2 und MMzuchdlich zu machen.
faßten Mühlen erfolgt keine Feſtſetzung einer beſtimmten AM.6 haben Hoheit a
für jeden einzelnen Monat. 5. Ein Austauſch von Rogge
Weizen im Rahmen der zur Verarbeitung freigegebenen K”Müder nicht. Denn
gentsmengen iſt nicht geſtattet. 6. Es wird nochmals AN, Nard an Ihrem
hingewieſen, daß auch Lohn= und Umtauſchmüllerei für
Sel=
ſorger, Deputatempfänger und Empfänger eines LeibgedingM wte er dieſen 90ch
wie die Vermahlung für die Marine= und HeeresverpflesA wiehen. Er hat die
ämter im Kontingent liegen.
es ſich
beſaß.
ſollte er
doch ho.
„ Weiſe i0t
wahre! Aber
ſterbeſtu
grüber berid
en *
in Pater
Einmal hat er
n es ſagte, erfuh
Diehmärkke.
Mörder bereits d
gielbe. Abner Kal
echalten?
4 bereits vermutete,
Lin
2i verſtehe ich nich
uhrend. „Der Stein
J5 nehme an, daß
denn ich würde..
in mildes Lächeln,
M iher das Geſicht d
Frankfurter Viehmarkt vom 29. Mai. Aufgetrieben „ou vie man mir ſ
Rinder 7 (gegen 21 am letzten Donnerstagsmarkt), darund=Grrunden —‟
fanden ſich 3 Kühe und 4 Färſen. Kälber 888 (874), Sch=7) Fm richtig —
(41), Schweine 361 (353). Notiert wurden pro Zentner Lo
gewicht in RM.: Kälber a) 57—60 (am 23. Mai 60—62), ſ 3n Vater ihn noch
bis 56 (58—59), c) 44—51 (44—52), d) 34—43 (34—43). FPrſhrank verſchloß und
mel und Schafe wurden wegen des geringen. Auftriebess ANcanismus und das
notiert. Schweine b) 46—50 (48—51), c) 46—50 (47—50)-0 rd iſt abwechſelnd r.
bis 47 (44—48). Marktverlauf: Kälber ruhig, ausve / iu drohende Falte
Hammel und Schafe ruhig, ausverkauft; „Schweine ſchlEiN ewingt er ſeine Erre
geringer Ueberſtand (26 Stück).
Manheimer Viehmarktbericht vom 29. Mai. Aufgetr=),i ordanken Hobeit,
10 Kälber, 3 Schafe, 4 Schweine 1 Ziege, 175 Ferkel un)
Läufer. Preiſe (pro Stück in RM.): Ferkel bis ſechs Woae)) Ruololl gab ..
bis 20, über ſechs Wochen 20—25; Läufer 25—30. Verlauß Pnder Art ziehen woll
kel und Läufer langſam.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die von der Verwaltung der Glanzſtoff AG. über die Siſ kenen Sie ſich nicht
ſitzung des AR. ausgegebene Notiz enthält nur die Mittt
daß man der HV. am 18. Juni vorſchlagen wolle, das Lix
ergebnis ganz zur Vornahme von Abſchreibungen zu verm
ſo daß die Bilanz ohne Saldo abſchließe.
Die franzöſiſche Goldbewegung hat am Dienstag angeld
Nach Brüſſel ſind im Flugzeug 940 Kilogramm Gold alz)
gen. Dagegen trafen im Verlauf des Tages, ebenfalls af
Luftwege, aus der belgiſchen Hauptſtadt 760 Kilo wieder
Nach London iſt in mehreren Flugzeugen Gold im Gewi:
insgeſamt 5556 Kilo verſandt worden.
Italien hat ein neues Handelsabkommen mit Dänem:
geſchloſſen, während die entſprechenden Verhandlungen m
wegen, Schweden und Spanien vor dem Abſchluß ſtehen.
Abkommen beruhen auf dem Ausgleich der Ein= und A.u
mit dieſen Ländern, ſowie der gegenſeitigen Regelung de
tingente. Mit Dänemark wurde auch ein Zahlungsausgle.
einbart.
Die ſowjetruſſiſche Regierung hat den im Jahre 1919
ten holländiſchen Dampfer „Patria” von 9686 To. auf?
Seit Beginn dieſes Jahres hat die Sowjetregierung benil
holländiſche Schiffe erworben.
Die Verhandlngen zwiſchen den Arbeitgebern des and
niſchen Bergbaues und den Arbeitern ſind ergebnislos ac
chen worden. Auf beiden Seiten wurde feſtgeſtellt, daß eimn
gung nicht möglich iſt. Falls auf einem anderen Weg
keir=
gung erzielt werden kann, werden am 16. Juni 400 000 W
in den Ausſtand treten.
Berliner Kursbericht
vom 29. Mai 1935
Deviſenmarn
vom 29. Mai 1-0
Berl. Handels. Geſ. 418.—
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ. / 93.75
Dresdner Banl 93.75
33.125
Hapag
Nordd. Llohd
35.—
A. C. G.
39.—
Bahr. Motorenw. 1132.:0
C. P. Bemberg 122.25
Bergmann Elektr. 95.—
Berl. Maſch.=Bau 1119.—
Conti=Gummi 153.50
DeutſcheCont. Gas (133.375
Deutſche Erdöl 113.25
Miei ee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
ee
148.75
124.—
108.375
99.875
98.50
126.—
96.50
122.25
86.50
74.375
Weeen
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht/y
Wanderer=Werke
Mi
10.625
119.75
176.50
36.—
Rtg
126.375
90.375
15.50
124.25
59.50
138.875
116.125
140.—
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
1 ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Ml
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briet
12.575/ 12.605
0.6581 0.662
41.981 42.08
0. 1491 0.1511
3.0471 3.053
2.463/ 2.4871
54.82 54.92
46.75 46.85
12.275 12.305
68. 43 168.57
5.415/ 5.425
16.345/ 16.385
2.353/ 2.357
167.68 168.02
55 55/ 55.67
Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal 1
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowat. 1
Türkei
Ungarn
Uruguay
Ver. Staate:
Surmftädter und Karionaloant Darmftadt, Wiliate drr Aresoher 2
Frankfurter Kursbericht vom 29. Mai 1935.
Kene
„ Gr. IIp. 1934
„ „ „1935
„ „ 1936
„ . 1937
„ „ 1938
Gruppel.
5% Dtſch. Reichsanl.
%Intern.,v. 30
4½%Baden .b. 27
4½%Bayern v. 27
4½%beſſen. . v. 28
41
„ .„.v. 29
4½%Preuß. v. 28
4½%Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......."
4½%........
Dtſch. Anl. Ausl.
*,Ablöſung..
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
4½%Bad.=Baden
%Berlin .v. 24
Darmſtadt .
Dresden v. 26
20 Frankfurt 26
Heidelberg 26
LaMainz. . ...
2Mannheim2?
½ %Münchenv. 29
4½ %Wiesbabenss
4½%Heſſ. Landesb
4½% — Goldobl.
5½% beſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid.
103.6
107.7
108
106.6
105.5
106.25
100.25
97
104
97.5
98.75
97.25
98.75
108
96.5
95.5
100.7
100.8
100.5
115.75
10.3
90
94
91.5
91.75
89.25
921/.
91.25
94.75 I
90.5
96.25
94
100.5
Da
Komm.=Obl. . ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „ Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. R.12
4½% Kaſſ.
Landes=
krebitk. Goldpfb.
4½%Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb..
5½% Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser.
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½% Berl. Hyp. B.
5½ Lig.=Pfbr
4½%Frkf. Hyp.=B
5½%„Lig.=Pfbr.
4½% „ Goldoblig.
4½% Frkf. Pfbr. B.
5½% „ Lig.=Pfr.
4½%Mein. Hyp.B
5½% „ Lig.=Pfr.
4½%Pfälz. Hhyp. B.
5½% „ Lig.=Pfb.
4½% Rh. Hhp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
4½% „ Goldobl.
4½GSüdd Boden
Cred.=Bank ....
5½% „ Lig.=Pfbr.
4½ %Württ. Hhp.
„Daimler=Benz
Dt. Linol. Werk
Klöcknerwerke.
95
96.75
96.25
96.75
100),
115:,
130
21
96
100.25
96‟,
100.4
93.5
961),
101.25
96.5
100.
97.25
101.25
96‟
100.75
95
97.5
100.75
97-1,
104.5
102
102
Waen 7
6%Mitteld. Stahl.
5%0 NeckarA. G. v. 23
6% Rh. Stahl v.25
69 Salzmann cCo.
6%Ver. Stahlwerke
5% „ RM.=Anl.
4½%
4½%0
6% Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
„ L. Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
47Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
4%
4¾Türk. 1. Bagbadl
4%0 „ II.Bagdad)
4½%ungarn. 1913
41%o
1914
429
Goldr.
4%0
1910
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. ...
4½ Stockholm. .
Aktien.
Accumulat.=Fabrit
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff
Had. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.
100.
102.25
98.5
1011,
1010.
92.75
100.75
132
16
15.75
9
43.5
33
7.15
10
6.1
11.25
11.25
11.25
110,
64.5
56
112
Buderus Eiſen —!
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. 6. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade (A=C) ....
Contin. Gummiw..
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl
Dt. Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Eleltr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union ..!1
EſchweilerBergwerk
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder..
J. G. Farbeninduſtr. 148.5
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guillegume. 1
Franfurter Hof ..
Geſ.f.elektr. Untern. 1
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayſer...!.
Grün & Bilfinge=
Hafenmühle Frkft. 1101.7:
Hanauer
bräuk
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau !=
Henninger, Lempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.!
Hochtief Eſſen
11.
Holzmann. Phil. .
Jffe
119½
on
153.5
162
91/
118
113.5
220.5
166
90.25
115.5
93.7-
113.5
131
105
159
67
77.25
106,
125
104.25
43.25
199.5
83
109
Meieee
„ Genüſſe
Junghans .......
Kali=Chemie. . ....
„ Aſchersleben
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke ..
Knorr C. H. ....
Konſerven Braun
Lahmeher & Co. „I.
Laurahütte ..
Lech, Augsburg..
Loromf. KraußéCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallge). Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus .........
Motoren Darmſtadi
Neckarwerk Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr.
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
„ Stahlwerle
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerle.
Salzdetfurth Kal
Salzw. Heilbronn:
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfabr.
Schuckert, Eleftr..
Schwartz, Storchen!:
Siemens & Halske.
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Gef.1
Je
131.75
91
125.7.
96.5
69.5
127.75
97.5
101
212
93.75
83
86.5
119.5
107.5
S7l.
104.,6
113
227.5
130.5
1112.25
105
119.25
71.5
118.75
109
169.5
84
Aieic
Ver. Stahlwerle
Ver. Ultramarin
Weſtdte. Kaufhof
Weſteregeln Kali
ZellſtoftWaldhof
Allg. Dt. Creditanv
Badiſche Ban!
Bk. f. Brauinduſt.
Baher. Hnp. u. Z
Berl. Handelsget.
Sypothelbl.
Comm. u. Privatw,
Dt. Ban 1u. Dise.
Dt. Eff. u. Wechſe=
Dresdner Bant.
Frankſ. Banl=
Hyp. Ba
Mein. Ehp.=Ban
Pfälz. Ghp.=Banr
Reichsbank= Ainl.
Rhein, Hhp.=Bant
Südd. Bod. Cr. E2
Würt: Notenbonm
A.,G.,. Verlehrkm
Alg. Lokalb. Krafte.
7% Dt. ReichsbVzs
Hapag
Lübeck=Büchner
Nordd.=Llohd
Südd Eiſenb. 6e
A. janz= u. Shuttl
Berſicherung
Berein. Ber
Franlona Rüickeu. 2
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
SchanungHandes
Annerstag, 30. Mai 1935
Nr. 148 — Seite 13
F wärst du nie von mie gegangen=
Roman von Erich Ebenstein
hier unterbricht Fred, der geſpannt zugehört hat, den Emir
erſtenmal ungläubig: „Verzeihen Sie, Hoheit, aber ich kann
„uglauben, daß es ſich um denſelben Stein handeln kann,
mein Vater beſaß. Wenn er in Indien geſtohlen wurde, wie
gſgen, wie ſollte er in die Hände meines Vaters gekommen
Sie denken doch hoffentlich nicht, daß ſich mein Vater auf
uch tmäßige Weiſe in ſeinen Beſitz gebracht hat.”
„Gott bewahre! Aber der Dieb ſelbſt ſchenkte ihm
den=
oim in ſeiner Sterbeſtunde.” Und der Emir wiederholt, was
ſiceid ihm darüber berichtet.
„Aber woher wiſſen Sie dies alles, Hoheit? Soviel mir
be=
ſtpet iſt, hat mein Vater nie davon geſprochen, wie er zu dem
ſene kam.”
Doch. Einmal hat er darüber geſprochen, und von der
Per=
ſoder er es ſagte, erfuhr ich es. Der Mann, der Ihren Vater
„eyrdete, iſt ein Sohn jenes Ibrahim Kabuhl, der ihm den Stein
zäkte. Es wird Sie übrigens intereſſieren, Herr Donawend,
zſhder Mörder bereits der Gerechtigkeit überliefert iſt.”
fred macht eine Bewegung der Ueberraſchung.
„Derſelbe Araber, den man der Tat verdächtigte?"
„Derſelbe. Abner Kabuhl iſt ſein wahrer Name. Nachdem
huch auf mich zwei Mordverſuche unternommen hatte, gelang
undlich, ihn in einem Schiwatempel in Delhi feſtzunehmen
ſalunſchädlich zu machen.”
So haben Hoheit alſo den Roſendiamanten doch endlich
ererhalten?‟
Leider nicht. Denn Abner Kabuhl beſaß ihn nicht. Obwohl
ſam Mord an Ihrem Vater nur um des Steines willen
be=
u konnte er dieſen doch nicht finden und mußte
unverrichteter=
m abziehen. Er hat dieſen Umſtand, den ich aus gewiſſen
Tat=
bereits vermutete, nach ſeiner Feſtnahme ausdrücklich
ein=
mden.”
Das verſtehe ich nicht,” ſagt Fred, ſich verwirrt über die
fü fahrend. „Der Stein war doch am Abend vor dem Morde
nda, wie man mir ſagte, und am Morgen danach war er
tüwunden —
Ganz richtig — obwohl Ihre Frau Gemahlin bezeugt, daß
möerr Vater ihn noch in ihrer Gegenwart am Abend im
bünſchrank verſchloß und niemand dieſen öffnen konnte, ohne
Nechanismus und das Merkwort zu kennen.”
red iſt abwechſelnd rot und blaß geworden bei dieſen Wor=
Eine drohende Falte erſcheint auf ſeiner Stirn. Nur
müh=
mezwingt er ſeine Erregung.
Ich nehme an, daß Sie die Kenntnis dieſer Tatſachen der
ſiei verdanken, Hoheit, vor der, wie ich hörte, meine Frau
Protokoll gab . . . aber wenn Sie daraus etwa Schlüſſe be=
Aiender Art ziehen wollten, die meine Frau . ., ſo warne ich
.. denn ich würde . .
ſin mildes Lächeln, in dem zugleich Befriedigung liegt,
ein über das Geſicht des Inders, als er abwehrend die Hand
Regen Sie ſich nicht auf, Herr Donawend. Niemand iſt
S=Kulturgemeinde e. V.
ſieder= und Arienabend
Liſelott Ammermann
Bernd Aldenhoff
lontag, 3. Juni 4935, 20 Uhrim Landestheater Kl. Haus
Me 0.50 bis 2.30 Mk. für Mitglieder ermäßigtl. Vorverkauf:
RR G Kleines Haus und Muſikhaus Chr. Arnold (5080
Nachdruck verboten
weiter davon entfernt, Ihrer Frau Gemahlin auch nur im
ge=
ringſten nahetreten zu wollen, als ich, denn niemand weiß es
beſſer als ich, daß ſie nichts mit dem Verſchwinden des Steines
zu tun hat, obwohl ihr von anderer Seite leider diesbezüglich
die ſchändlichſten Vorwürfe gemacht wurden.”
„Sie ... wiſſen? . . . Woher wiſſen Sie . . ." ſtammelt Fred
erblaſſend.
„Von ihr ſelbſt. Was ich über die Vorgänge jenes
zwanzig=
ſten November weiß, verdanke ich durchaus nicht der Polizei,
ſondern ihr ſelbſt.”
Fred iſt in maßloſer Erregung aufgeſprungen.
„Hoheit — Sie kennen — meine Frau?”
„Ja, ſehr gut ſogar, darum weiß ich auch, daß ſie ganz
un=
ſchuldig iſt an den ihr zur Laſt gelegten Verbrechen, und will
Ihnen gleich ſagen, daß es mich ehrlich freut, bei Ihnen der
gleichen Ueberzeugung zu begegnen. Ich irre mich wohl nicht,
wenn ich Ihre Verteidigungsbereitſchaft vorhin in dieſem Sinn
deute?” ſchließt der Emir lächelnd.
„Nein — ſelbſtverſtändlich — mit jedem Tropfen meines
Blutes ſtehe ich für Sigrids Unſchuld ein! Aber ."
„Bitte laſſen Sie mich zu Ende kommen, Herr Donawend.
Da ich nunmehr Ihre Auffaſſung der Dinge kenne, wollen wir
nachher auch ganz offen über Ihre Frau Gemahlin ſprechen.
Zu=
vor aber muß ich zu dem eigentlichen Zweck meines heutigen
Be=
ſuchs kommen. Jener Abner Kabuhl iſt Frau Sigrid und mir
nach Indien gefolgt, weil er den Stein bei einem von uns
ver=
mutete — auch das hat er nachträglich eingeſtanden. So mußten
wir ſelbſtverſtändlich — da weder er noch wir den
Roſendiaman=
ten beſaßen — zu der Ueberzeugung gelangen, daß dieſer ſich
noch hier in Ihrer Villa — vermutlich im Sterbezimmer
des Ermordeten — befinden muß. Ich weiß, daß dieſes von der
Polizei wiederholt durchſucht wurde. Aber da es nicht dem Steine
galt, ſondern nur den Spuren des Mörders, geſchah es vielleicht
nicht allzu gründlich. Meine Bitte geht nun dahin, daß Sie mir
geſtatten, in Ihrer Gegenwart jenes Zimmer noch
einmal ſelbſt durchſuchen zu dürfen.”
Fred hat nur zerſtreut zugehört. Seine fiebernden Gedanken
ſind bei Sigrid. Dieſer Mann kennt ſie — er muß wiſſen, wo ſie
iſt—
„Alles was Sie wünſchen, Hoheit, ſoll geſchehen . . .
ſelbſt=
verſtändlich! Aber zuerſt — ich beſchwöre Sie — ſagen Sie mir,
wo meine Frau iſt? Seit Monaten quäle ich mich in
ver=
zweifelter Sehnſucht, ihren Aufenthalt zu ergründen, und konnte
nur erfahren, daß ſie nach Indien gegangen iſt —
„Ganz richtig — mit mir und meiner Tochter, deren
Geſell=
ſchafterin ſie iſt”
„Alſo ſind Sie ſelbſt, Hoheit, der Fürſt, mit dem ſie abreiſte?"
„Errieten Sie das noch nicht? Aber ich will Sie nicht länger
quälen, lieber Herr Donawend. Frau Sigrid ging mit uns nach
Indien und kehrte jetzt wieder mit uns nach Wien zurück.”
Fred ſtößt einen Schrei aus.
„Sie iſt hier . . .?‟ Dann läuft ein Zittern durch ſeinen
Leib, und ein Ausdruck ſchmerzvoller Enttäuſchung gleitet über
ſein Geſicht.
„Sie iſt hier — — — und kam nicht — mit Ihnen hierher?.
Es trieb ſie nicht — zu mir?"
„Wenn Sie, wie ich annehme, um das wiſſen, was Frau
Sigrid von der Seite ihrer Schwiegermutter fortgetrieben hat,
müßten Sie das verſtehen, Herr Donawend. Wohl ſehnte Ihre
Gattin ſich namenlos nach Ihnen, aber wußte ſie denn, wie Sie
ſich ihr gegenüber ſtellen würden? Ihre Frau hat mir erſt auf
der Rückreiſe geſtanden, was der eigentliche Grund ihres
Fort=
gehens war. Ich war entſetzt und begreife es, wenn ſie ſagte, ſie
müſſe unbedingt erſt erfahren, wie Sie über alles Geweſene und
Geſchehene dächten. Ich verſprach ihr daher, heute diesbezüglich
zu ſondieren.”
Manfreds Augen leuchten auf.
„Wo kann ich Sigrid finden, Hoheit? Sie verzeihen, aber ich
muß ſogleich zu ihr —
——‟ Er hat keine andere Antwort auf
des Emirs Worte.
„Selbſtverſtändlich! Wir können zuſammen fahren, mein
Auto wartet unten. Ihre Frau Gemahlin wohnt mit uns im
Hotel International."
Der Emir vermag Fred kaum zu folgen, ſo ſtürmiſch eilt
die=
ſer die Treppe binab.
Mit verſtändnisvollem Lächeln nimmt er dann neben Fred
im Auto Platz.
„Wie froh bin ich, daß ich es ſein darf, der Frau Sigrid
das Glück bringt!” ſagt er. „Ich bin ihr ja ſo unendlich viel Dank
ſchuldig! Abgeſehen davon, daß ich ohne ſie nie erfahren hätte,
daß Abner Kabuhl den Mord begangen und uns nach Indien
gefolgt iſt, rettete ſie mir in Delhi auch noch das Leben!“
Und er erzählt Fred alle Einzelheiten darüber.
Aber Fred hört nur mit halbem Ohre zu. In ihm ich ein
brauſender Jubel, der alle andern Gedanken übertönt: Zu ihr!
Zu ihr! Zu Sigrid — — — endlich werde ich ſie wiederſehen!!!
Sechsundzwanzigſtes Kapitel.
Das Wiederſehen der Gatten.
Sigrid befindet ſich allein in ihrem Zimmer. Mit
Herz=
klopfen denkt ſie daran, daß der Emir heute zu Manfred will ...
Heute alſo wird ſich ihr Schickſal entſcheiden. Sie hat den
Emir gebeten, ihre Anweſenheit in Wien vorerſt noch zu
ver=
ſchweigen, bis er erkannt hat, wie Manfred über die
Beſchul=
digungen ſeiner Mutter denkt.
Glaubt er daran, dann braucht er von ihrer Rückkehr
überhaupt nichts zu erfahren, denn ein gemeinſames Glück wäre
dann ohnehin nicht mehr denkbar. In dieſem Falle war Sigrid
entſchloſſen, mit ihren neuen Freunden, die darüber nur zu
glück=
lich geweſen wären, nach Indien zurückzukehren und für immer
dort zu bleiben.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MarStreeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ſür den Handel: Dr. C. b. Quetſch: für den Spori; Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul
Ziegle=
jämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 35. 20486. Pl. 8. Truck und Verlag: L. C. Wittich
Darmſtadt Rheinſtraße 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung= Vormittags 19—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Herzleiden
wie Herzklopfen, Atemnot,
Schwindel=
anfälle, Arterienverkalfg, Waſſerſucht,
Angſtgefühl ſtellt der Arzr feſt Schon
vielen hat der bewährte Toledol=
Herz=
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war tatſächlich ſo: Als ich Burnus nahm, war
das Waſſer am anderen Morgen ganz ſchwarz
und die Wäſche von ſelbſt ſchon faſt ganz weiß.
Nur durch Einweichen!
Wegen einer koſtenloſen Probedoſe ſchreiben Sie
an die Burnuswerke, Darmſtadt.
15091
[ ← ][ ]Seite 14 — Nr. 148
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 30. Mai 197
D2
Ot. 24
Das Lebenswerk des größten
deutschen Sensationsdarstellers!
Heute Erstaufführung!
Ein lustiger Abenteuer-Film, der
Spannung und Stimmung auslöst!
Heute letztmals!
Beginn 2, 4, 6 und 8.20 Uhr
Jugendliche baben Zutritt
Im Reiche
der Micky-Maus
Ab morgen Freitag!
Aus Anlaß des Gauparteitags
Neuaufführung
des gewaltigsten Filmwerks
der Bewegung
Hauptdarsteller:
NDLS
HarryPiel, SusiLanner, HildeHildebrandt
Hans Junkermann, Louis Ralph.
Mit dies- Filmwerk, das beiseiner Uraufführung mit frenetem
Beifall aufgenommen wurde, begeht Harry Piel ein in der
Geschichte des Films einzig dastehendes Jubiläum. Die
Filmprüfstelle dokumentiert diese unerhörte Leistung und
verleiht diesem Meisterwerk das Prädikat „künstlerisch‟.
mit Charlotte Susa
und das lustige Kleeblatt
Hans Söhnker — Harald Paulsen — Curt Vespermann.
In das Leben dreier Freunde tritt eine
verführe-
risch-schöne Frau, die eine in 1000 Nöten erprobte
treue Freundschaft zu brechen droht.
Im Vorprogramm:
Gläserne Künste
ein interessanter Kulturfllm.
Rhapsodle
eine Episode aus d. Leben Franz Liszt’s.
Die neue Deulig-Tonwoche bringt u. a.
die Eröffnung der Reichs-Aufobahn.
Im Beiprogramm: m
Lebendige Vergangenheit
In der neuen UFA-Tonwoche Bilder von der
Ab heute Himmelfahrtstag: Beginn 2.00, 4.00, 6.00 u. 8.20 Uhr
Reichsogrteitagflm der Msond
Gesamtleitung: Len/ Riefenstah
Die gewaltigste Heerschau der Deu
schen, die aufwühlendste Kundgebunu
des Dritten Reiches in einem Film var
stärkster Eindruckskraft u. packendstel
Wirklichkeitsnähe!
(T50N
Ab morgen Freitag 3.45, 6, und 8.20 Uf
Eröffnung der Reichsautobahn!
Jugendliche über 14 Jahre zugelassen!
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