Darmstädter Tagblatt 1935


30. Mai 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 148
Donnerstag, den 30. Mai 1935
197. Jahrgang

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Schuſchniggs Antwort.

erreichiſche Außen 1. Innenpolikik.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler hat über ſeine Außen=
mönnenpolitik
im Bundestag eine ausführliche Rede gehalten,
eum Teil wohl auch als Antwort auf die Erklärun=
hdes
deutſchen Reichskanzlers gedacht war. Aller=
ſn
, dieſe Antwort iſt ſehr ſorgſam eingewickelt in
ſie Hülle von anderen, zum Teil ſehr anfecht=
ſen
Betrachtungen, die vielleicht ſchon mehr eine Ent=
ſigung
als eine Rechtfertigung waren. Wenn es wirklich
ſüg iſt, daß die Spannung mit dem Deutſchen Reich das Wie=
kabinett
mit tiefer Trauer erfüllt hat, dann iſt es nicht
breiflich, weshalb von Wien her ſo gut wie
ſiats geſchehen iſt, um dieſe Spannung zu beſei=
ſon
. Von deutſcher Seite iſt die Hand oft genug
geſtreckt worden, und es gehört ſchon eine ziemliche
ſichtigkeit dazu, wenn Herr Schuſchnigg die Friedenshand
b noch nicht deutlich geſehen haben will. Die öſterreichiſche
ſik hat bewußt einen großen Bogen um Deutſchland herum=
uht
, obwohl doch die Erkenntnis klar zutage liegt, daß ohne
hitſchland eine Beſeitigung der ſchweren wirt=
hetlichen
Nöte, die immer ſtärker auf dem Lande laſten,
hach unmöglich iſt. Herr v. Schuſchnig will nichts davon
ſ, daß die Oeſterreicher nachträgeriſch ſind. Wir wollen um
ort nicht ſtreiten, aber die Tatſache läßt ſich doch nicht aus
Velt ſchaffen, daß die Wiener Regierung zum
den ihres Landes alle Beziehungen nach
ſte in hat abreißen laſſen, obwohl mehr als einmal
ſſtenheit beſtand, einen neuen Anfang zu finden. Wir wiſſen
ab auch jetzt nicht, ob es mehr als eine Formel iſt, wenn
uSchuſchnigg die Erklärungen des deutſchen Kanzlers mit
ſndigung und Genugtung zur Kenntnis nimmt. In der
ſee geht er jedenfalls mit dem Reichskanzler ein
ttstück Wegs zuſammen. Vor allem, wenn auch er den
nach einer genauen Begrenzung des Begriffs Nichtein=
ſng
äußert, und ſeine rein grundſätzlichen Forderungen der
fün Behandlung, des gleichen Rechtes, wie auch der Anerken=
weder
gleichen Ehre werden von deutſcher Seite ganz gewiß
Geſtritten.
af der Tagesordnung der Bundestagsſitzung am Mittwoch
ſur die Erklärung des Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg über
ſeußen= und Innenpolitik Oeſterreichs. Er er=
hu
Oeſterreich habe die Belaſtungsprobe beſtanden, politiſch,
Eſaftspolitiſch, ſtaatsfinanziell. Der Neubau des neuen
reichs ſchreite genau nach den Zielen ſeines verewigten
s fort. Heute ſei auch Gelegenheit, um die Oeſter=
ſuund
Europa bewegenden außenpolitiſchen
en und zwiſchenſtaatlichen Beziehungen zu
Ein. Eine ſolche Erwägung ſei auch deshalb beſonders
weil der Chef der Regierung des Deutſchen Reiches in
programmatiſchen Reichstagsrede vom 21. Mai unter
arer Bezugnahme und direkter Nennung Oeſterreichs auch
ſe Probleme zu ſprechen kam, ſo daß die wiederholte ein=
Klarſtellung des öſterreichiſchen Standpunktes hierzu wohl
lich bleibe.
Arbeiten der Geſetzgebung im letzten halben Jahr, ſo
Achuſchnigg u. a., wurden ermöglicht durch eine immer ſtär=
onſolidierung
aller Berufskreiſe und ihrer Organiſationen
ſhnien der Vaterländiſchen Front, ſowie durch eine ſtarke
hringung unſerer Bevölkerung mit dem vaterländiſchen Ge=
So zeigte die politiſche Entwicklung eine durchaus konſe=
ALinie, konnte in handelspolitiſcher Richtung manch ſchöner
verzeichnet werden.
buſchnigg kündigte eine auf weite Sicht ſich auswirkende
Aund Gewerbepolitik an. Die Oeffentlichkeit weiß, daß
rreich Anſpruch auf volle Gleichberechkigung
angemeldet haf.
iges Verlangen, gegen welches kaum ernſte Argumente ins
geführt werden können. In der Forderung nach militäri=
ſeichberechtigung
iſt einbegriffen das Verlangen nach Weg=
der
Beſchränkung, die uns die Einführung der allgemeinen
ſlicht verbietet. Nur Oeſterreich ſelbſt kann entſcheiden,
nd wie es von ſeinen wieder erlangten Rechten Gebrauch
Wir wollen erreichen, daß, wie das alte Vaterland, auch
Oeſterreich weithin ſichtbar repräſentiert ſei durch den
en Glanz ſeines Waffenrockes.
h kurzer Erwähnung der Wehrverbände erklärte Schuſch=
bann
u. a.: Daß Maßnahmen zur Aufrechter=
g
von Ruhe und Ordnung im Innern er=
ſind
, beweiſen nicht nur die bitteren Erlebniſſe des ver=
Jahres, ſondern ſie werden auch in der Tatſache begrün=
mmer
noch, wenn auch zahlenmäßig unbedeutende, in ver=
Weiſe agitierende Kräfte im Lande am Werke ſind, die
abe darin erblicken, nach Möglichkeit Unruhe zu erzeu=
wes
ſei vorweggenommen: Die Wehrkraft Oeſterreichs iſt
we ſtark genug, um jede Abenteuerluſt, ſofern ſich ſolche
Veri ſollte, im Keime zu erſticken. Ich gebe der ſicheren
Ausdruck, daß dem Lande jede weitere Wunde erſpart
Seharrlichkeit wird über den angeblichen Barbarismus
gS bei Behandlung ſeiner politiſchen Häftlinge Klage
ach dem Stande vom 28. Mai 1935 zählen wir in Oeſter=
SSſamt 1734 politiſche Häftlinge; von dieſen befinden ſich
jager Wöllersdorf. Beſchwerden und Klagen in dieſem
e bisher überhaupt noch nicht laut geworden. In beſon=
EEſe aber ſucht die ſubverſive Propaganda der im Ge=
akionalſozialiſtiſch
Organiſierten die öſterreichiſche
olitik mit dem Stigma des Volksver=
Dezeichnen. Hierzu ſei eine Feſtſtellung vorausgeſchickt:
ns gilt ſtrenge Unterſcheidung, an die wir uns abſolut
it dem reichsdeutſchen Nationalſozialismus haben wir
ſmer Weiſe zu befaſſen. Er iſt für uns eine reichsdeutſche
Deit, gegenüber welcher wir nicht intereſſiert ſind, ſo=

fern er ſich auf die eigenen Staatsangehörigen beſchränkt. So
ſelbſtverſtändlich wir daher das in Deutſchland geltende Geſetz
zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat reſpektieren,
ſo unannehmbar wäre für uns die Forderung der Anerkennung
der Einheit von Partei und Volk dort, wo Volks= und Staats=
grenzen
nicht zuſammenfallen. Oeſterreich hat nie einen Zwei=
fel
darüber gelaſſen und wird es, ſolange wir leben, auch in aller
Zukunft nicht tun, daß es ſich als deutſcher Staat be=
kennt
. Der öſterreichiſche Nationalſozialismus iſt eine inner=

Am Freitag
(Tag nach Christi Himmelfahrt)
erscheinen unsere Zeitungen nicht,
um auch denDruckerei-Belegschaften
Gelegenheit zu geben, den Himmel-
fahrtstag
als vollen Feiertag mit ihren
Familien zu feiern. Die nächste Aus-
gabe
erscheint am Samstag früh.
Darmſtädter Tagblatt
Heſſiſche Landeszeitung

öſterreichiſche Angelegenheit und unterſteht ausſchließlich der Sou=
veränität
unſeres Staates. Daß er im neuen Oeſterreich keinen
Platz haben bann, beruht nicht zuletzt darin, daß wir die Auf=
faſſung
, daß die Sicherung des Deutſchtums die Vernichtung
Oeſterreichs vorausſetze, wie es in einem viel zitierten grund=
legenden
Werke heißt, niemals teilen können. Uns aus dieſer
Grundeinſtellung heraus des Hochverrates zu zeihen, vermag einer
gerechten Prüfung nicht ſtandzuhalten.
Schuſchnigg erörterte dann die Beziehungen Oeſterreichs zu
den Staaten. Dabei erwähnte er ganz beſonders Italien, bei
dem Oeſterreich auf wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiete
verſtändnisvolles Entgegenkommen findet. Gerade dieſe

Beziehungen zu Italien

werden von der verſteckten ſogenannten Antipropaganda zu hem=
mungsloſer
Verhetzung des öſterreichiſchen Volkes mißbraucht.
Ich ſtelle feſt, daß Italien niemals auch nur den leiſeſten Ver=
ſuch
einer innerpolitiſchen Einmiſchung in Oeſterreich unter=
nommen
hat, daß die Fabel von der politiſchen Abhängigkeit in
den Bereich tendenziöſer Erfindungen gehört.
Schuſchnigg wandte ſich gegen die Forderung nach einer
Volksabſtimmung und ſagte: Mancher öſterreichiſche National=
ſozialiſt
rechnet vielleicht darauf, bei den parlamentariſch= demo=
kratiſch
orientierten Ländern des Weſtens mit dieſer Forderung
auf Sympathie und Verſtändnis zu ſtoßen. Aber zu ſpät! Wir
hatten eine Volksabſtimmung am 25. Juli und auch an den nach=
folgenden
Tagen und beim Leichenbegängnis des Führers und
auf dem Wiener Heldenplatz, und ſeither Sonntag für Sonntag
landauf, landein. Das Ergebnis bleibt: Das freie, nach allen
Seiten unabhängige Oeſterreich!
Der Kanzler ging dann im beſonderen zu dem
Verhälknis Oeſterreichs zu Deutſchland
über und ſagte u. a.: Ich kann nur das wiederholen, was Doll=
fuß
ununterbrochen in aller Oeffentlichkeit ſagte: Die von uns
weiß Gott nicht gewollte Spannung mit dem Deutſchen
Reich erfüllt uns mit tiefer Trauer. Sie hat ſeit
über zwei Jahren das friedliche Nebeneinanderleben der beiden
deutſchen Staaten aufs empfindlichſte zu ſtören vermocht. Ich
vermeide es abſichtlich, all dieſe tiefbedauerlichen Vorfälle anzu=
führen
, die dieſe Spannung in den letzten zwei Jahren gekenn=
zeichnet
haben. Wir Oeſterreicher ſind aber nicht nach=
tragend
. So ſind wir Oeſterreicher doch und jedermann
gegenüber ſtets gern bereit, in eine uns gebotene
Friedenshand ehrlich einzuſchlagen. Aber bisher
haben wir dies noch nicht deutlich geſehen. Für eine Normali=
ſierung
der Beziehungen beider Länder bleibt die rückhaltsloſe
Anerkennung der Berechtigung Oeſterreichs, über ſein Schickſal
frei und ohne offene oder verſteckte Einflußnahme von Faktoren
außerhalb ſeiner Grenzen entſcheiden zu können. Vor einigen
Tagen hat der Herr Reichskanzler zu den Problemen Stellung
genommen, die die Welt bewegen. Was der Herr Reichskanzler
über die Notwendigkeit des Friedens ſagte, wird von uns natür=
lich
reſtlos unterſchrieben. Oeſterreich wünſcht nichts ſehnlicher,
als daß der Menſchheit eine neuerliche Kataſtrophe eines Krieges
erſpart bleibe, und Oeſterreich iſt überall dort zu finden, wo Be=
mühungen
am Werke ſind, einen ſolchen zu verhindern. Die
Frage der Pakte und Sicherheitsgarantien, die derzeit die inter=
nationale
Diskuſſion bewegt, iſt für uns ausſchließlich aus dem
Geſichtswinkel einer ehrlichen und aufrichtigen Friedenspolitik
zu betrachten. Die Erklärung des Herrn Reichskanzlers, daß
Deutſchland weder die Abſicht noch den Willen habe, ſich in die
inneren öſterreichiſchen Verhältniſſe einzumiſchen. Oeſterreich
etwa annektieren oder anſchließen möchte, dieſe Erklärung neh=
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)

Wus woeiß ein Boit dohr Andeten!
Von
Dr. Paul Harms.
Politik ſei die Kunſt vorauszuſehen, was der andere unter
beſtimmten Umſtänden tun werde ſagt Bismarck irgendwo in
ſeinen Gedanken und Erinnerungen‟ Das Wort iſt ſo zu ver=
ſtehen
, daß die Kunſt der richtigen Vorausſicht ein weſentlicher
Beſtandteil der hohen Politik iſt. Vorausſehen, wie ein anderer
unter gegebenen Bedingungen handeln wird kann ich nur wenn
ich den andern genau kenne. Iſt das ſchon ſchwierig bei Einzel=
perſönlichkeit
, um wie viel ſchwieriger wird es ſein bei einer
Volksperſönlichkeit!
Was weiß ein Menſch vom anderen? hat Goethe zweifelnd
gefragt. Schließlich geht jeder bei der Beurteilung des andern
von ſich aus. Er nimmt an, daß gewiſſe Vorausſetzungen, deren
er bei ſich ſelbſt gewiß iſt, auch für den andern maßgebend ſind.
Und nicht anders machen es die Völker! Jedes Volk beurteilt
das andere nach ſich ſelbſt. Und je ausgeprägter und gefeſtigter
die eigene Volksperſönlichkeit iſt, um ſo ſchwerer wird es ihr
werden, aus ſich ſelbſt herauszugehen und ſich vorübergehend in
die Seele eines anderen Volkes zu verſetzen. Dieſe Schwierig=
keit
, den andern zu verſtehen, die bei manchen bis zur
Unfähigkeit geſteigert iſt iſt das Haupthindernis, wenn es für
die auf einander angewieſenen Völker gilt, ſich von einem ver=
alteten
Syſtem des Zuſammenlebens auf ein neues umzuſtellen.
Daß das Verſailler Syſtem ſich überlebt hat, wiſſen oder fühlen alle
Völker Europas. Aber die, die Nutznießer dieſes Syſtems waren,
klammern ſich verzweifelt daran, nicht weil ſie ſich noch weiteren
Nutzen davon verſprächen, ſondern weil ſie die Beweggründe
derer nicht verſtehen, die unter dem Syſtem gelitten haben und
nun von ihm loswollen.
Der Franzoſe, als Volksperſönlichkeit, fühlt im Unterbewußt=
ſein
, wie er handeln würde, wenn er an Stelle des Deutſchen
wäre. Er weiß, wenn er erlebt hätte, was der Deutſche 1918/19
und in der Folgezeit erlebt hat, daß dann ſein einziger Ge=
danke
ſein würde: Revanche, Revanche um jeden Preis! Und
die andere Einſtellung des Deutſchen, dem das Bedürfnis nach
Revanche als Dauerzuſtand der Seele fremd iſt und fremd blei=
ben
wird, die iſt ihm unheimlich, weil er ſie nicht verſteht. Er
wittert dahinter Gefahren, gegen die er Sicherheit verlangt,
Und er ſucht dieſe Sicherheit lieber dadurch herzuſtellen, daß er
der Reihe nach zu allen Völkern rund um Deutſchland reiſt und
mit ihnen verabredet, was man für den Fall tun wolle, daß
dieſe eingebildeten Gefahren für beide Teile wirklich werden
ſollten als daß er zu ſeinem Nachbarn geht und verſucht, ob
eine offene Ausſprache mit ihm nicht raſcher zum Ziele führt.
Hemmungen anderer Art unterliegt der Brite. Der iſt, als
Volksperſönlichkeit, zutiefſt überzeugt, daß der Wohlfahrt aller
anderen Völker gar nicht beſſer gedient werden könnte als da=
durch
, daß ſie ſich britiſcher Führung anvertrauten. Stößt er bei
ſeinen Verſuchen, für die anderen Vorſehung zu ſpielen, auf
Widerſtand, ſo iſt er ohne weiteres bereit, dafür jeden Beweg=
grund
anzunehmen, nur nicht den: der andere könnte ſo handeln,
wie er handelt, weil er anders gar nicht handeln kann; wenn er
nämlich der bleiben will, der er iſt. Er nimmt an, der andere
leiſte den wohlwollenden Abſichten Widerſtand, je nachdem; weil
er verbockt, bösartig, irregeleitet, dumm, ſchlecht erzogen, gottlos
oder wer weiß was iſt; nur eine Ahnung davon, der andere
leiſte Widerſtand, weil die Lebensbedingungen, in die das Schick=
ſal
ihn hineingeſtellt hat, ihn dazu zwingen dieſe Ahnung
kommt dem echten Briten ſelten oder nie. Aus dieſer geiſtigen
Haltung heraus erklärt ſich die gönnerhaft=hochnäſige Art, in der
ſo mancher britiſcher Staatsmann heute noch über Deutſche An=
gelegenheiten
zu reden beliebt."
Es könnte reizen, noch andere Volksperſönlichkeiten zum
Vergleich heranzuziehen, wie beiſpielsweiſe die Italieniſche, die
ſich uns neuerdings von ſo anmutigen Seiten offenbart. Aber
darüber redet man zweckmäßigerweiſe erſt, wenn offenbar ge=
worden
iſt, wie dieſe Volksperſönlichkeit die große Feuerprobe
des abeſſiniſchen Abenteuers beſtanden hat. Inzwiſchen iſt für
uns die Frage nicht unwichtig: unterliegen wir bei der Be=
urteilung
anderer ähnlichen Hemmungen wie die Franzoſen und
Briten? Und da dürfen wir wohl ſagen: wenn wir überhaupt
Hemmungen haben, dann eher zu wenig als zu viel. Wir ſind
immer noch viel zu ſehr geneigt, dem Ausländer Verſtändnis
entgegenzubringen, wo wir es dem Volksgenoſſen ſchon verſagen.
Wir nehmen, was der Ausländer ſagt, immer noch viel zu be=
reitwillig
für bare Münze. Wir meinen immer noch viel zu oft,
was aus dem Ausland kommt, müßten wir ſchon deshalb be=
wundern
, weil es aus dem Ausland kommt. Und wir ſind immer
noch bereit, den Landsmann, wenn uns dazu Gelegenheit ge=
boten
wird wie Bismarck an einer anderen Stelle ſeiner Ge=
danken
und Erinnerungen ſagt mit mehr Eifer zu bekämpfen
als den Ausländer‟. Das alles hat ſeinen guten Grund. Die
franzöſiſche wie die britiſche Volksperſönlichkeit hat ſich ſeit Jahr=
hunderten
entwickelt im Rahmen der zugehörigen Staatlichkeit.
Die deutſche Volksperſönlichkeit dagegen hat ſich in den Jahr=
hunderten
zwiſchen dem Niedergang der Staufer und der Auf=
richtung
des Dritten Reiches einſeitig im Rahmen der deutſchen
Kultur ausbilden müſſen, während dieſer Kultur die Ausbil=
dung
eines Einheits=Staates, als ihrer höchſten Blüte, ver=
ſagt
war.
Was es an deutſcher Staatlichkeit in dieſen Jahrhunderten
gegeben hat, das war ſo zerſplittert, ſo vielgeſtaltig und ſo
auseinanderſtrebend, daß es der Ausbildung einer feſten und
geſchloſſenen Volksperſönlichkeit bis zuletzt, bis zum 30. Januar
1933, hinderlich geblieben iſt. Daher iſt die einſeitig mit Kul=
turgütern
, politiſch aber überwiegend mit Wunſchträumen und
Sehnſüchten genährte deutſche Volksperſönlichkeit überempfäng=
lich
geblieben für alles, was aus der Fremde kommt. Und wenn
ihr etwas nottut, ſo iſt es die endliche Beſinnung auf die
Eigenwerte ihrer völkiſchen Weſensart. Ihr kann daher auch
die Selbſtbeſchränkung, die den Völkern Europas durch die Welt=
wirtſchaftskriſe
aufgezwungen worden, am wenigſten ſchaden.
Dazu hat ſie immer noch zu viel nachzuholen. Hat ſie erſt die
Feſtigkeit und Geſchloſſenheit erlangt, die die franzöſiſche und
die engliſche ſeit Jahrhunderten vor ihr voraushaben, dann
ſo dürfen wir hoffen wird die Welt auch wieder reif ge=
worden
ſein für einen Völkerverkehr und einen Güteraustauſch,

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 2 Nr. 148

wie ihn die, die ſich noch an Vorkriegszeiten erinnern können,
als normal einſchätzen werden.
Bis dahin müſſen wir es ertragen lernen, von andern
immer wieder falſch eingeſchätzt und mißverſtanden zu werden.
Dieſe Gefahr iſt auf die Dauer jedenfalls geringer, als die, der
wir in ſeliger Vorkriegszeit dauernd ausgeſetzt waren, der Ge=
fahr
der Ueberfremdung nämlich. Man kann einen ungehemm=
ten
Austauſch gleichberechtigter Kulturgüter aufs innigſte wün=
ſchen
und braucht ſich doch nicht nach den Zeiten zurückzuſehnen,
wo Emil Zola, Henrik Ibſen, Leo Tolſtoi, Gabriele d’Annunzio
in Deutſchland eine Verehrung und Anbetung genoſſen, als
wären ſie deutſche Nationaldichter. Denn eine gefeſtigte und ge=
ſchloſſene
Volksperſönlichkeit wird fremdes Kulturgut nur ſo
weit an ſich herankommen laſſen, daß das Verhältnis zum
igenen Külturgut nicht erſtickt wird. Und je mehr wir, in der
Zeit ungewollter Abſchließung der Völker gegeneinander, die
eigene Volksperſönlichkeit feſtigen und abſchließend entwickeln,
um ſo mehr werden wir den andern das Verſtändnis dafür ver=
einfachen
und erleichtern.
Was ein Volk vom andern weiß? Es iſt nicht allzuviel und
wird auf abſehbare Zeit nicht allzuviel ſein. Daß das wenige
aber wenigſtens richtig iſt, das ſollte ein gemeinſames Intereſſe
aller ſein, die nun einmal auf den Verkehr miteinander ange=
wieſen
ſind, wenn ſie nicht verknöchern und verkalken wollen.

Oeſterreichiſche Außen= u. Innenpolikik.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
men wir mit Befriedigung und Genugtuung zur Kenntnis. Eben=
ſo
die grundſätzliche Bereitſchaft, internationalen Vereinbarungen
zuzuſtimmen, die in wirkſamer Weiſe alle Verſuche einer Ein=
miſchung
von außen in anderen Staaten unterbinden und unmög=
lich
machen. Wir halten ſchließlich auch die Debatte über die
Forderung nach genauer Definition des Begriffs Nichteinmiſchung
für berechtigt. Wir halten ſie für berechtigt, da niemand klarer
als Oeſterreich aus ſeiner eigenen jüngſten Geſchichte Beiträge zu
dieſer Begriffsbeſtimmung zu liefern vermag. Es beſteht keiner=
lei
Gefahr, daß etwa Oeſterreich jede innere Erhebung ſofort als
auf äußere Einflüſſe zurückzuführende Einmiſchung umzuwerten
verſuchen würde.
Schuſchnigg beſtritt dann die Auffaſſung, daß das Regime in
Oeſterreich nicht vom Volke getragen ſei und fuhr fort: Abgeſehen
davon, handelt es ſich aber hierbei um eine typiſch inneröſter=
reichiſche
Angelegenheit, die einer offiziellen Beurteilung dritter
Stellen niemals unterliegen kann. Schließlich müßte Oeſterreich
es ablehnen, über das Thema Gewalt als Grundlage eines Re=
gimes
zu diskutieren, wenn nicht unter Gewalt überall das näm=
liche
verſtanden wird. Aber ein weiteres kann hier nicht ver=
ſchwiegen
bleiben: Die engen Beziehungen, in die durch den Zu=
ſammenhang
der Rede Oeſterreichs mit der benachbarten Schweiz
gebracht wurde, klingt durchaus erfreulich, nicht nur deshalb,
weil Oeſterreich durch ſo viel Tradition mit dem Schweizer Nach=
barn
verbunden iſt, ſondern auch deshalb, weil darin das Be=
kenntnis
zu liegen ſcheint, daß es notwendig iſt, den Deutſchen
in der Welt überall gleich zu behandeln, den deutſchen Schweizer
nicht anders als den deutſchen Oeſterreicher.
Damit ſind wir am entſcheidenden Punkt angelangt.
Was Oeſterreich für ſich forderk
und glaubt mit Recht für ſich fordern zu können, läßt ſich in drei
Formeln zuſammenfaſſen: 1. Die grundſätzlich gleiche Behand=
lung
; 2. Zuerkennung grundſätzlich gleichen Rechts und 3. die
Anerkennung der gleichen Ehre. Ueber alles andere kann man
mit den Oeſterreichern reden, über dieſe drei Punkte niemals.

Der preußiſche Miniſterpräſident und Reichsluftfahrtminiſter
General Göring iſt in Begleitung ſeiner Gemahlin und ſeiner
Reiſegeſellſchaft in Raguſa eingetroffen.
Der Regierungspräſident in Kaſſel hat die Fuldaer Zeitung
wegen der von dem Blatte gemachten Zuſätze bei der Veröffent=
lichung
der amtlichen Meldung über die Verhaftung von Inſaſſen
des Franziskanerkloſters in Fulda wegen Deviſenſchiebung auf
acht Tage verboten.
Der Rekrutierungsfeldzug für die engliſche Luftflotte auf
Grund der neuen Aufrüſtungsmaßnahmen iſt bisher ſehr erfolg=
reich
verlaufen. Innerhalb der erſten vier Tage ſind im Londoner
Rekrutierungsbüro für Fliegerperſonal 20 000 Bewerbungen und
im Büro für Pilotenrekruten 90 000 Bewerbungen eingelaufen.
Insgeſamt werden bekanntlich 22 500 Mann 2500 Piloten und
20 000 Mann Fliegerperſonal benötigt.
Miniſterpräſident de Valera erklärte im iriſchen Landtag, daß
die Regierung die Abſicht habe, das Amt des Generalgouverneurs
völlig abzuſchaffen. Sollte dieſe Abſicht verwirklicht werden, dann
müßten gewiſſe Teile der iriſchen Verfaſſung abgeändert werden.
Der iriſche Generalgouverneur Donald Buckley ſtellt zur Zeit das
einzige formelle Band zwiſchen dem iriſchen Freiſtaat und der
engliſchen Krone dar.

Himmelfahrks-Luft.
Von Reinhold Braun.
Eine der prächtigſten Geſtalten, die der Schweizer Dichter
Alfred Huggenberger in ſeinem Roman Die Bauern von Steig
zeichnet, iſt der Zeigerhaniß. Mit ſeinem Leitbuben ſaß er ein=
mal
nach fröhlichem Ackerwerk bedachtſam beiſammen, den Blick
in die goldene Weite gerichtet. Da tönte die Veſperglocke im
nahen Dorfe auf. Nun heißt es in der Dichtung: Der Klang
der Veſperglocke, gleichſam als eine neue wunderbare Farbe
mit dem Bild verſchmolzen, hatte ſo etwas Liebes und Ver=
ſonnenes
, daß mein Meiſter (der Zeigerhaniß) oft behauptete,
dieſe Glocke habe früher, als neu, den rechten Ton noch nicht
gehabt; ſie habe mit der Zeit etwas von der Luft, vom Holze
und von den Feldern angenommen.
Iſt in dieſes Wort nicht etwas eingefangen von dem Ge=
heimnis
jener Atmoſphäre, die man als Himmelfahrts=Luft
bezeichnen kann? Die goldene, reine Weite und der Ton der
Glocke, in dem ſoviel Wunderſames mitſchwingt aus der geſeg=
neten
und von guten Menſchen betreuten Landſchaft ringsher!
Es iſt, als ob in der Luft jener Nachmittagsſtunde nichts
Unreines, Fremdes, Zerſtöreriſches ſein könnte. Dieſe Art von
Luft zieht empor, beſchwingt, trägt helle liebe Gedanken heran.
In ihr zu ſtehen, voll Andacht und Ehrfurcht, kann zu einem
Läuterungs=Erlebnis, zu einer Empfindung hohen Glückes, ja,
zu einer Verknüpfung mit Gott werden. Wir Menſchen nehmen
etwas von der Luft an, in der wir leben, und wiederum nimmt
die Luft von uns etwas an. Vergiftete Seelen vergiften die
Luft und umgekehrt. Dort waltet die Glücksluft im Goetheſchen
Sinne, wo der Menſch aus ſeinem geſchöpflichen in ein ſchöpfe=
riſches
Verhältnis zu ihr tritt, kraft ſeiner edlen Gefühle und
Gedanken, kraft des Ewigkeitsgehaltes ſeiner Seele.
Die Atmoſphäre iſt für uns Atmende das Notwendigſte.
Aber in welch’ erſchreckend=großem Maße freveln wir gegen ſie
ſchon dadurch, daß wir ſie nicht genug als Gottesgabe betrachten.
Eine der größten Hauptſachen des Lebens ſehen wir wie eine
Nebenſache an.
Luft iſt das Notwendigſte: Geſchah manche Notwende eines
Daſeins nicht in Verbindung mit einem Luftwechſel, im
äußeren und inneren Sinne genommen? Sprechen wir nicht
davon, daß plötzlich eine andere Luft weht! Iſt da nicht viel=
leicht
in dumpfe, verbrauchte Atmoſphäre etwas wie ein Him=
melswind
gefahren!
Was auf das Einzeldaſein zutrifft, gilt auch für das
Leben und Schickſal eines Volkes. Eine der größten und ſchwer=
ſten
Aufgaben aber iſt dann, ſich dieſen Himmelswind zu er=
halten
, daß nicht neue Dumpfheit um ſich greife! Kampf um die
Seele eines Menſchen oder eines Volkes iſt nicht zuletzt Kampf
um die Himmelfahrts=Luft.

Flandins Schwierigkeiten.
Goldflucht nach England. Panikſtimmung und Verwirrung. Ungewiſſes Schickſal des Kabinekts Flaniu

*
Frankreichs Goldkopf.
Die Panikſtimmung, die in Frankreich ſchon ſeit einiger Zeit
herrſcht, hat ſich in den letzten Tagen verſtärkt und nimmt immer
ſeltſamere Formen an. Die Blätter ſind voll von Berichten, wo=
rin
von einer wahren Goldflucht nach Engkand geſprochen wird.
Auf dem Luftwege wurden 5 Tonnen Barrengoldes im Werte von
etwa 15 Millionen RM. nach Croydon befördert. Auch die Kanal=
dampfer
haben erhebliche Summen mitgenommen. Sogar die
Fahrgäſte hatten Goldmünzen und Schmuckſachen bei ſich, um ſie
in London in Sicherheit zu bringen. Der letzte Poſtdampfer von
Boulogne brachte allein eine halbe Million Pfund über den Ka=
nal
, dazu Hunderte von Paſſagieren, die eigens nach England
fahren, um ihre Franken in Sterling umzutauſchen. Die Gegen=
maßregeln
der Regierung Flandin haben bisher nichts genützt.
Auch ſind weitere größere Goldtransporte nach den Vereinigten
Staaten vorgeſehen. Es bröckelt alſo im Großen wie im Kleinen.
Dazu hat’ nichts wenig die Rede des Finanzminiſters vor der
Kammer beigetragen, die eine mehr als kühle Aufnahme gefunden
hat, ſo daß infolgedeſſen das Schickſal des Kabinettes
Flandin einigermaßen ungewiß iſt.
Es wäre aber falſch, die materiellen Wirkungen dieſer Panik
nun zu überſchätzen. Schließlich ſitzt Frankreich auf einem der größ=
ten
Goldtöpfe der Welt und die Milliardenſummen, um die es ſich
dreht, verlieren viel von ihrem Nimbus, wenn ſie von Papier=
franken
auf Reichsmark umgerechnet werden. Dazu müſſen ſie
nämlich immer durch 6 dividiert werden. Frankreich hat immer=
hin
einen Goldbeſtand von 80 Milliarden Papierfranken, das ſind
mehr als 13 Milliarden Goldmark und ſelbſt die ſehr ſtarken Ab=
ziehungen
, die zum Teil ins Ausland gegangen ſind, zum Teil
aber auch nur in den Sparſtrumpf der Rentner verſchwanden, be=
deuten
nur einen Bruchteil dieſes gewaltigen Goldhortes. Wenn
man hochrechnet, mag Frankreich in den letzten Wochen vielleicht
2 Milliarden Goldmark verloren haben. Das wäre noch nicht ein=
mal
der ſechſte Teil ſeines Beſtandes, und es wäre eine Kleinig=
keit
, aus dem Reſt eine Manövriermaſſe abzuzweigen, die groß
genug iſt, um auch die wildeſte Spekulation zu unterdrücken. Von
der Seite droht alſo die Gefahr nicht. Das Entſcheidendſte
iſt, ob es der Regierung gelingt, die Vertrauens=
kriſe
zu überwinden. Dann wird die Bewegung ebenſo
raſch wieder abebben, wie ſie gekommen iſt und die Verluſte an
ſeinem Goldbeſtand kann Frankreich dann ſehr viel leichter ver=
ſchmerzen
als die Opfer, die vorher Holland und die Schweiz
bringen mußten.
Frankreich unker dem Druck der innenpolikiſchen Kriſe
EP. Paris, 29. Mai.
Die Pariſer Morgenblätter ſind ſich einig darüber, daß für
Frankreich ſchwere Stunden bevorſtehen. Alle
Blätter ſtellen feſt, daß die geſtrige Erklärung des Finanzmini=
ſters
in politiſchen Kreiſen äußerſt kühl aufgenommen worden iſt.
Die radikale Kammerfraktion hat am Montag ſpät abends
über die Lage beraten, aber keinerlei Beſchluß gefaßt, da ſie vor=
her
den Staatsminiſter Herriot anhören möchte. Immerhin ſcheint
es, daß die Mehrzahl der Radikalen gegen die von
Flandin geforderten Vollmachten iſt. Die mar=
riſtiſchen
Parteien ſind grundſätzlich gegen die
Erteilung von Vollmachten. Zwiſchen den marxiſtiſchen
Gruppen ſind Verhandlungen über die Bildung einer parlamen=
tariſchen
Einheitsfront im Gange, der ſich eventuell ein Teil der
Radikalen anſchließen wird. Fühlen die Linksparteien eine
Gefahr, da ſie ſich erneut bemühen, das Linkskartell
wieder herzuſtellen? Die widerſprechendſten Gerüchte
liefen geſtern abend in den Wandelgängen der Kammer um.
Man behauptete u. a., daß die rechtsgerichteten Kampf=
organiſationen
von heute an in Alarmbereitſchaft
unter Führung des ehemaligen Polizeipräfekten Chiappe und des
Generaliſſimus Weygand ſtünden und daß daraufhin die marxi=
ſtiſchen
Organiſationen ebenfalls ihre Mit=
glieder
zur Sammlung aufgerufen hätten. Die
Verwirrung in den politiſchen Kreiſen wird noch
erhöht durch Gerüchte, wonach die Finanzkommiſſion der Kam=
mer
, die heute morgen mit ihren Beratungen über den Geſetz=
entwurf
über die Vollmachten der Regierung beginnt, in ihrer
Mehrheit nach wie vor die Gewährung dieſer Vollmachten ab=
lehne
. Andere wollen bereits wiſſen, daß Miniſterpräſident
Flandin angeſichts dieſer feindſeligen Haltung
der Mehrheit des Parlaments und in Anbetracht ſei=

Lebenswilligkeit, auf das Einzelne und Reichswilligkeit auf
die Nation bezogen, hängt in gewichtigem Maße ab von dem
guten Willen zur reinen Daſeins=Atmoſphäre, zur Wirklichkeit
des höheren Atems.
Chriſti Himmelfahrt geſchah erſt nach Blut und Wunden,
Leid und Kreuz. Das bedeutet für uns: Aufruf zum heroiſchen
Weſen um jeden Preis. Aufruf zum heldiſchen Durchſtoß aus
Druck und Qual zur reinen Gottesluft! Wenn ein Empor zum
Segen ſich auswirken ſoll, dann muß es von Kampf geſättigt
ſein.
Himmelfahrts=Luft! Das iſt: Atmoſphäre der Reinheit der
Herzensgröße, des Glaubensmutes, der Beſeligung durch Liebe
und Hoffnung! Das bedeutet: Weite in ſich hineinnehmen. Höhe
und Himmel und den Glanz der Gotteslichter. Das iſt Klärung
des Blickes zur echten Weſens=Schau, neue Schwungkraft ge=
winnen
für Seele und Geiſt und ſich erquicken am Born des
Unwandelbaren. Die wahre Lebens=Atmoſphäre bleibt die Luft
des Heldiſchen, jene, da Himmelswind die Seele und Häuſer
durchfährt, da alles in höherer Bewegung iſt.
Nur die, die um das Glück der inneren Himmelfahrt wiſſen,
werden verſtehen, die Erde tapfer zu befahren und deren Wirk=
lichkeiten
als echte Kämpfer zu erfahren und zu meiſtern.
Daß unſer aller Leben ſeine Himmelfahrtsſtunden habe!
Daß wir zu der Erkenntnis des Zeigerhaniß gelangen: Es
gibt ſo Stunden, wo man ſich ein wenig zum Leben Zeit
nehmen muß!

Biftonae and Btolller.
Zum 10. Todestage Moeller van den Brucks am 30. Mai.
Von Hans Sturm.
Mitten in den Gründerjahren (1876) wurde Arthur Moeller
van den Bruck (in Solingen) geboren. Seine erſten Eindrücke
gewann er im Elternhauſe ſein Vater war Baurat und er
glaubte, dem frühen Umgang mit Zirkel, Lineal, Bauplänen
und Grundriſſen ſeine Neigung für alles Architektoniſche zu ver=
danken
. Schon als Gymnaſiaſt beſchäftigte er ſich gern und viel
mit Malerei und Baukunſt, trieb dann mehr willkürliche als
ſyſtematiſche Studien an verſchiedenen Hochſchulen und ging
nach Berlin als freier Schriftſteller.
Hier geriet er in den Kreis der Naturaliſten und ſtellte feſt,
daß dieſe damals vielumkämpfte Richtung nicht ein neuer An=
fang
ſei, ſondern ein Ende künſtleriſcher Entwicklung. Jetzt ſchloß
er ſich den Leuten um Strindberg, Dehmel und Schleich an, ſchrieb
einen geiſtvollen Eſſah über Das Varieté und ging bitter ent=
täuſcht
nach Paris, um ſich mit franzöſiſcher und angelſächſiſcher
Literatur zu befaſſen. Edgar Allan Poe feſſelte ihn durch ſeinen
packenden Stil, und Moeller van den Bruck gab die erſte wirk=

nes immer noch ungünſtigen Geſundheitszuſtandes bereits K.
dem Präſidenten der Republik ſeinen Rücktrit überreichen wor
Wieder andere behaupten, daß er den Finanzminiſter Germ
Martin bitten werde, zurückzutreten.
Mit einem Wort: In den politiſchen Kreiſen herrſcht
geſprochene Kriſenſtimmung, und bereits werden als Nachf:
Flandins Laval und der Kammerpräſident Bouiſion, gen
Man bezweifelt aber, daß der Außenminiſter im gegenwärz
Augenblick die ſchwere Bürde der Miniſterpräſidentſchaft I
nehmen wird.

Der Finanzausſchuß der Kammer:
gegen die Erkeilung von Bollmachken
an die Regierung.

DNB. Paris, 29. Tu

ten Untet
Der Finanzausſchuß der Kammer ſprach ſich, nachdern
die Erklärungen des Finanzminiſters über die Lage der Su

finanzen und die Pläne der Regierung entgegengenommen /ik ummen werden ſt
mit 25 gegen 15 Stimmen bei einer Enthaltung gegen dni/t

teilung von Vollmachten an die Regierung aus. Dieſer Be4/z Unternehmers

hat in den Wandelgängen der Kammer einen ungeheurem Arſudenens, wie ſie
druck gemacht, weil man darin eine Verurteilung der RegäA unz einſach ſein,

as Schic
von übe
erückt iſt.
zier ſchan die
ſiet. die Redie
imtiner nicht auls
m Codes noch 2
äauftsführer, die n
La m Arbeiter leit
Jm eine freiwill

hdie Gru

ir geſichert iſt. Bei

erblickt. Der Eindruck war um ſo größer, als ſich unte n dr raſch auf andere
Gegnern der Regierung viele Radikalſozialiſten zu be Mzfdſch iſt der Präſt
ſcheinen.
Das Schickſal der Regierung Flandin
hängt nunmehr vollſtändig davon ab, ob es dem Miniſte=).
denten, der heute ſeinen unabänderlichen Beſchluß bekunde
den Kampf im Parlament bis zum äußerten durchzufechtznſ
der morgigen Kammerſitzung gelingen wird, die noch ſchwan.!
Elemente auf ſeine Seite zu ziehen. Die Ausſichten dazu ſäM,
folge des heutigen Kommiſſionsbeſchluſſes verzweifelt gerins /Is, owerilani
die radikale Kammergruppe, ohne die eine Mo0Mzſchoskreiſen hat
für das Kabinett kaum denkbar iſt, ſcheint trotz aller Bem!/l, en der Feil III d
gen des Staatsminiſters Herriot auf ihrer ablehne Ayvorden iſt ungeh
Haltung zubeharren. Die Gruppe hielt am Mittwoss Mzu damit beſchäftig
mittag eine Sitzung ab, in der ſie zwar noch keinen Beſchlu0Wün der durch dieſen
ſichtlich des Geſetzentwurfs ſelbſt faßte, da das Ergebnis derczuſen worden iſt.
ratungen der Finanzkommiſſion noch nicht vorlag, in der ſ5 HSſſcheidung des
eine Einladung der Parteien der Linken, Aunn hoben,
äußerſten Linken zu einer gemeinſamen Si
die am Donnerstag abgehalten werden ſoll, annahm. Die r.4). Me Ungültigkeit b
Kammerfraktion ſtimmte einem Antrag des Abgeordneten .9, N denen die Arbe
zu, in dem erklärt wird, die Radikalen ſeien grun Wludeſtarbeitszeit für
lich bereit, mit den Sozialiſten und Kopdrei Millonen
niſten eine erweiterte Links=Union zur Vad-die Einſtellung der
gung der öffentlichen Finanzen und der republikaniſchen Fiſtel und Handelsfirm
ten zu bilden. In Rechtskreiſen ſieht man in dieſer vchl). ſie Wirkungsloſigk
noch loſen Fühlungnahme der drei Parteien bereits die AM in der Arbeiterſe
geburt des durch den Beitritt der Kommuniſten nach der 2R zſuion und zu kollel
hin erweiterten Kartells.

wohne Gefährd
zuüchen. Einſtweilen
Tunde Löſung dieſes

Eringeräumt worde

Ne Notwendigkei
Ku ftagtlichen Kont
Dufähnmemtanf der bearſchell undse Regelung ebenſ

engliſchen Blokkenverkreker am 4. 2
Elel
DNB. London, 29.
Wie das Foreign Office mitteilt, wird die erſte Zuſm
kunft zwiſchen den deutſchen und engliſchen Flottenvertreu= e: Präſident der wa
Dienstag, den 4. Juni, morgens in London ſtattfinden. I9 Läſden
amtlichen Verlautbarung heißt es weiter: Wie bei den Fiu4k ihrung
Verhandlungen mit den Vertretern anderer Mächte gilt EA Mirkung
bei dieſen informellen Beſprechungen, Informationen und 9 eber ein
ten auszutauſchen als Vorbereitung für irgendwelche formel vitig ſi.
Verhandlungen, die ſpäter im Hinblick auf den Abſchlu Am den
internationalen Abkommens für die Begrenzung der 204 Jung der
rüſtungen ſtattfinden können.
PAnläßt
Steit
Das Erſte franzöſiſche Flottengeſchwader unter dem Be/zeſetzt
Admirals Mouget iſt nach längerem Aufenthalt in Jugclls wird
jetzt zum Beſuch in Venedig eingetroffen, wo ihm von der
tendiviſion die militäriſchen Ehren erwieſen wurden. Das /920 In
ſiſche Flottengeſchwader bleibt bis zum 2. Juni in Venedi.=/ 4 2üſtuoſer

tiu geworden iſt.

lich lesbare deutſche Ausgabe der bedeutendſten We
unheimlichphantaſtiſchen amerikaniſchen Dichters herau /. n dertrond
bis 1903). Von weittragender Bedeutung für ſeine inneel
wicklung wurde ihm die Beſchäftigung mit dem Werk BEſt
ſkis, das er durch ſeine Frau kennen lernte und mit
ihrer Schweſter verdeutſchte; das Werk des ruſſiſchen E.
war für ihn ein gigantiſches Monument, zyklopiſch geſ
und ließ ihn nicht mehr los. Als erſter hob er das M0
des Ruſſen hervor und zeigte, daß dieſer zu den grim
Widerſachern des Marxismus zu rechnen ſei.
Dieſe Studien und die Uebertragungen der auslän
Dichter führten ihn immer näher zu einem reinen, hohen
tum hin; in Paris begann er mit den Vorarbeiten zu de=
bändigen
Werk Die Deutſchen, das beim Erſcheinen der
Bandes den Untertitel Unſere Menſchengeſchichte erhielr
einem Bande behandelte er verirrte, führende, verſch
entſcheidende und geſtaltende Deutſche, widmete den Sche
Goethe, der als Univerſaler zu allen gehört, ergänzt d7,
durch einen Band Die Zeitgenoſſen und ſchloß ſie
beiden Bänden ſcheiternde und lachende Deutſche. Kau
er Die Deutſchen abgeſchloſſen, lag ein neuer Plan b.
Werte der Völker, von denen nur (in der Hauptſache de
krieges wegen) der erſte Teil, Die italieniſche Schönhe
erſchien. In dieſem Buche verſuchte er die italieniſche 7
welt von ihren einfachen Anfängen bis zum Ende der Rem.
aus dem Volkmäßigen zu deuten er wollte nicht die 900
Stellung der einzelnen Künſtler feſtlegen, ſondern den
lichen Sinn ihrer Sendung aufzeigen.
Auch dieſe Arbeit bedeutete für ihn Schulung, denn
ſich längſt vom Europäer zum Deutſchen gewandelt: de
brach aus, und er wandelte ſich vom Deutſchen zum 2
Dieſe Wandlung geſchah, wie er ſelbſt berichtet hat,
Schinkelſchen Alten Wache in Berlin, Unter den Linge
ging ihm an einem kalten Spätherbſtmorgen die mir
Wirklichkeit des alten Preußentums auf. Gewiß, früh
es ein Deutſchland gegeben, das Heilige Reich, aber 908
Weſten und Süden, hier, jenſeits der Elbe, war Orc
geweſen, Geſinnung und politiſches Bewußtſein haite.
Fußbreit Landes erringen müſſen, hier war ein preubll."
feſtzuſtellen. Dies tat Moeller in ſeinem Werk Der. .
Stil, das 1916 erſchien, während er an der Oſtfron.
Der Verfaſſer geht dem Begriff Preußiſch nach 22d
Friedrich Wilhelm I. das Weſen des preußiſchen Mehle.
bietet ſeine entſcheidendſten Erkenntniſſe in dem bist
Kapitel Gilly: Er war wie Hölderlin: Schwelle und*
Selten iſt der Weg der preußiſchen Baukunſt ſo bege!
ſo begeiſternd dargeſtellt worden wie in dieſem Le
Niedergang der morſchen Macht Preußens ſah Moelle.
Bruck kommen, aber er wußte auch, daß Preußen 9.
gehen könne als geiſtiger Gehalt.

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 30. Mai 1935

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

DieMtadomrängen vdes kndsaftens
emühungen Rooſevelts um eine freiwillige Regelung zur Vermeidung einer Gefährdung des ſozialen
Friedens. Beſorgniſſe um das Schickſal von 22 Millionen Arbeikern und 2 Millionen Farmern.

Nach dem Urkeil.

Das Urteil des oberſten amerikaniſchen Gerichts, das faktiſch
Ungültigkeitserklärung des geſamten Nira=Werkes bedeutet,
ßi ſich jetzt erſt allmählich in ſeinem Umfang überſehen. Es hat
al tiſch die Folge, daß über 600 Codes ihre Rechtskraft verlieren
o daß das Schickſal von 22 Millionen Arbeitern
in ie von über 2 Millionen Farmern ins Unge=
üſſe
gerückt iſt. Die einzelnen Betriebe ſind nicht mehr
nuflichtet, ſich an die Schutzbeſtimmungen zugunſten der Arbeiter
halten. Die Regierung hat aber zunächſt erreicht, daß die
ite rnehmer nicht aus der Reihe tanzen, ſondern die Beſtimmun=
ader
Codes noch einhalten, vielleicht unter dem Druck der Ge=
wiſchaftsführer
, die mit dem Generalſtreik drohen, falls die
ichte der Arbeiter leiden würden. Die Regierung bemüht ſich
der um eine freiwillige Regelung, alſo um ein Abkommen mit
averſchiedenen Unternehmungen der einzelnen Induſtriezweige,
min die Grundſätze, die bisher durch die Nira verfügt waren,
agenommen werden ſollen, ſo daß ihre Durchführung auch wei=
hin
geſichert iſt. Bei dem ſtarken Individualismus des ameri=
ſiſchen
Unternehmers und den rückſichtsloſen Methoden des
idverdienens, wie ſie gerade hier früher üblich waren, wird es
ſot ganz einfach ſein, Diſziplinloſigkeiten zu vermeiden, die
in ſehr raſch auf andere Betriebe überſpringen könnten. Selbſt=
ſſutandlich
iſt der Präſident dabei, mindeſtens eine Ueberlei=
ug
ohne Gefährdung des ſozialen Friedens zu
nöglichen. Einſtweilen iſt es aber noch nicht gelungen, eine be=
ndigende
Löſung dieſes Problems zu finden.
Die Ausdehnung des Schadens.
EP. Waſhington, 29. Mai.
In amerikaniſchen Regierungskreiſen, im Kongreß und in
Boerkſchaftskreiſen hat der Spruch des Oberſten Gerichtshofes,
ſih den der Teil III des NRA=Geſetzes für verfaſſungswidrig
hurt worden iſt, ungeheure Verwirrung angerichtet. Man iſt
Zeit damit beſchäftigt, die Ausdehnung des Schadens feſt=
ſillen
, der durch dieſen Spruch in faſt allen Organismen her=
erufen
worden iſt. Nach den bisherigen Ermittlungen wird
eEntſcheidung des Oberſten Gerichtshofes folgende Rück=
ungen
haben:
1. Die Ungültigkeit von 567 Codes und 201 Ergänzungs=
3, in denen die Arbeitsbedingungen, die Mindeſtlöhne und
ſiNlindeſtarbeitszeit für 22 Millionen Angeſtellte und Arbeiter
grund drei Millionen Unternehmungen feſtgeſetzt werden.
ſ. die Einſtellung der Strafverfolgung gegen 350 Geſell=
gren
und Handelsfirmen wegen Verletzung der Codes;
. die Wirkungsloſigkeit des Abſchnitts VII A des Geſetzes,
imn den der Arbeiterſchaft das Recht zur gewerkſchaftlichen
Aueiſation und zu kollektiven Verhandlungen mit den Arbeit=
ein
eingeräumt worden iſt;
die Notwendigkeit einer neuen Geſetzgebung zur Siche=
u
der ſtaatlichen Kontrolle über den Alkoholhandel, da die
Arige Regelung ebenfalls durch das Verſchwinden der Codes
Atbar geworden iſt.
Teilweiſe freiwillige Forkführung der Rira=
beſtimmungen
.
der Präſident der NRA. teilte nach ſeiner Beſprechung mit
MyPräſidenten Rooſevelt mit, daß alle Maßnahmen, die die
Guführung der Induſtrie=Codes zum Zweck hatten, mit ſofor=
*Wirkung aufgehoben ſeien. Gleichzeitig richtete er an die
Butgeber einen Appell, ſich an die Bedingungen zu halten, die
Zwärtig für ihre Arbeiter in Kraft ſeien, und die Vorſchrif=

Aber den loyalen Wettbewerb zu beobachten, die durch die
ihrung der Codes feſtgeſetzt worden ſeien. Soweit ſich bisher
Pahen läßt, werden die Beſchränkungen der Ar=
Eiszeit und die Lohnfeſtſetzungen freiwillig
wgeſetzt oder durch einzelſtaatliche Geſetzgebung geſichert.
Een wird das Nachgeben der Preiſe, wenigſtens bei
higen Induſtriezweigen, erwartet. Die Zigaretten=
pirituoſenpreiſe
ſind bereits geſenkt worden.
ſo konnte ihn der Zuſammenbruch von 1918 nicht über=
Um; er vertraute ſeinem politiſchen Spürſinn und legte
ahreren Abhandlungen ſeine Anſichten nieder. Während
fuhrkampfes erſchien ſein politiſches Bekenntnis, Das
Reich (1923). Doch die Zeiten waren noch nicht reif
das ſpürte auch Moeller van den Bruck als er im Vor=
meinte
: Dies muß hier geſagt ſein. Der Gedanke des
Uin Reiches, von dem wir, als unſerem höchſten und letzten
Etiſchauungsgedanken, nicht laſſen können, kann fruchtbar
s Wirklichkeitsgedanke werden: wenn es gelingt, ihn dem
miſtiſchen zu entrücken und ganz in das Politiſche einzu=
en
ſo realiſtiſch, wie die Bedingungen unſeres ſtaat=
Aund nationalen Lebens ſind, unter denen wir als euro=
S Volk leben ſollen, und ſo ſkeptiſch und peſſimiſtiſch, wie
im Angeſicht dieſer Gegenwart zukommt. Dies war vor
Jahren! Am 13. Oktober 1921 ſchrieb Moeller an Hans
Es wird eine Abrechnung mit allen unſeren Dualismen
(er ſprach von ſeinem Dritten Reich), Unitarismus
deralismus, Katholizismus und Proteſtantismus, Binnen=
ürn
und Grenz= bzw. Auslandsdeutſchtum uſw. . . . eine
enfaſſung unſerer Geſchichte, eine Richtlinie für die neue
tion.
Ser, kaum neunundvierzigjährig, durch Ueberanſtrengung
t am 30. Mai 1925 ſtarb, war die um ihn trauernde
aade klein, und wenige nur glaubten an die Erfüllung
Prophetien, . .. heute aber leuchtet ſein Name wie nie
en Lebzeiten, ſagt Paul Fechter in ſeiner Monographie
koeller van den Bruck, und das Bild des Mannes, der
urch die Irrtümer des Lebens wie der Betrachtung
wkeder auf richtige Wege gedrängt wurde, ſteht mitten im
en er am klarſten von allen Freunden aus ſeinem Be=
fausgefühlt
und mit ſeinem Geiſt erfüllt hat.
Hüringer Bach- und Lukherkage
Eiſenach und auf der Warlburg.
M es vergönnt war, das große Bach=Lutherfeſt in Eiſenach
rleben, wird dankbar an einzig ſchöne Tage zurück=
Thüringen, wo Bachs Wiege ſtand, ſeinen größten
ardig ehren werde, war zu erwarten. Es ſollte aber
ein Muſikfeſt, ſondern ein Volksfeſt ſein. Und es iſt
** Wortes ſchönſter Bedeutung geweſen. Man zog all
hen Geſtalten mit herein, die mit der Wartburg durch
Nounderte hin in Beziehung ſtehen und ihr zu all der
Dn Schönheit ihrer natürlichen Lage den Zauber deut=
enwelt
und großer geſchichtlicher Erinnerungen ver=
Futher, die heilige Eliſabeth, die Minneſänger, und wob

Sehr alarmierend ſind die Erklärungen, die eine ganze Reihe
von Arbeiterführern abgegeben haben. Sie befürchten, daß ſämt=
liche
Vorteile, welche die NRA.=Geſetzgebung für die Arbeiter
in bezug auf die Lohnhöhe und die Geſtaltung der Arbeitszeit
herbeigeführt hat, in Frage geſtellt ſeien. Ein Mitte Juni zu
befürchtender Maſſenſtreik von 450 000 Arbeitern im Kohlenberg=
bau
ſcheint weniger eine Folge der Beendigung der Nira=Geſetze
zu ſein, als der in letzter Zeit infolge der Beſſerung der Wirt=
ſchaftslage
zunehmenden Streikluſt.
Die Finanzſachverſtändigen geben der Anſicht Ausdruck, daß
die Abſchaffung der Arbeitscodes zunächſt eine
deflationiſtiſche Rückwirkung haben werde, da die
Wiederbelebung des Wettbewerbs zwiſchen den
Induſtriellen und Kaufleuten zu einer Preis=
ſenkung
führen werde. Daraus werde ſich zwar eine
Steigerung des Umſatzes, aber auch eine Ver=
mehrung
der Arbeitsloſen ergeben. Man rechnet da=
mit
, daß die Auswirkungen der Entſcheidung des Oberſten Ge=
richtshofs
eine beſonders ſchwierige Lage in der Holz=, Baumate=
rialien
=, Kohlen=, Textil=, Chemie= und Stahlinduſtrie ſchaffen
werden, die bisher große Vorteile aus der Anwendung der Codes
gezogen haben. Dagegen erwartet man in der Kupfer= und
Petroleuminduſtrie keine weſentlichen Nachwirkungen aus der
veränderten Lage. Die Kleinhändler dürften aus dem Wegfall
der Codes Nutzen ziehen, da dadurch auch die Preisbindungen
fortfallen.
Auf der Suche nach einem Ausweg.
In parlamentariſchen Kreiſen iſt eine lebhafte Auseinander=
ſetzung
darüber im Gange, ob es möglich ſei, auf geſetz=
geberiſchem
Wege eine neue, der NRA ähnliche Organiſation zu
ſchaffen, durch die den Einwänden des Oberſten Gerichtshofes
Rechnung getragen würde. Der bekannte Senator Borah bezeich=
nete
dies als unmöglich.
Man nimmt aber doch an, daß die Regierung ver=
ſuchen
wird, vom Kongreß neue geſetzgeberiſche
Maßnahmen zu erreichen, durch die wenigſtens
beſtimmte Grundlagen der NRA gerettet wer=
den
. Insbeſondere willman die Rechte der Ar=
beiter
, die ſie durch die NRA=Geſetze erhalten haben, wah=
ren
, um die Arbeiterführer zu beſänftigen und einen General=
ſtreik
zu vermeiden.
* Ein unparkeiiſcher Zeuge.
Im belgiſchen Senat hat eine außenpolitiſche Debatte ſtatt=
gefunden
, in der wieder einmal die üblichen Vorwürfe gegen
Deutſchland erhoben wurden. Das regt uns nicht weiter auf.
Intereſſant iſt die Debatte dadurch geworden, daß ſich der frü=
here
Miniſterpräſident de Broguville einmiſchte,
der ja in ſeiner Amtszeit einen genauen Einblick in die Dinge
hinter den Kuliſſen hatte. Man kann ihm gewiß nicht nachſagen,
daß er ein Deutſchenfreund iſt. Um ſo eindrucksvoller bleibt es
aber, wenn er in einer kritiſchen Betrachtung der
Abrüſtungsgeſpräche die Verantwortung für
das Scheitern der bisherigen Bemühungen ein=
deutig
den Franzoſen zuſchiebt. Er hat daran erin=
nert
, daß er im März des vorigen Jahres eine rüſtungs=
politiſche
Verſtändigung auf dem Boden der
Gleichberechtigung und des Verzichtes auf die
diskriminierenden Beſtimmungen im Verſail=
ler
Vertrag forderte, daß man aber damals ſeinen Worten
kein Gehör ſchenkte. Er beſtätigte, daß Italiener und Engländer
ein ſolches Abkommen damals gewünſcht hätten, daß aber Frank=
reich
alle Bemühungen zum Scheitern brachte, weil Barthou durch
ſeine Bündnispolitik weiter zu kommen glaubte. Tatſächlich
ſind die Dinge ja auch ſo gelaufen. Uns hat der belgiſche Miniſter=
präſident
a. D. nichts Neues geſagt, wenn aber gerade von ſeiner
Seite unſere Darſtellung in dieſer Form beſtätigt wird, dann iſt
das beſonders dankenswert, da wir in letzter Zeit auch noch
manchmal den Eindruck hatten, daß dieſe geſchichtlichen Hergänge
nicht nur in Frankreich in Vergeſſenheit zu geraten drohten.

aus dem ganzen reichen Stoff ein möglichſt einheitliches Bild.
Ganz einheitlich konnte das nicht gelingen. Darum war es
wieder ein glücklicher Gedanke, daß man für die erſten Tage ſich
auf das Dioskurenpaar Bach=Luther beſchränkte und die mittel=
alterliche
Welt erſt bei dem Feſtzug und der anſchließenden
Feier der deutſchen Jugend anklingen ließ. Dadurch, daß die
Thüringiſche Staatsregierung die Sache ſelbſt in die Hand ge=
nommen
hatte, war es möglich, lauter erſtklaſſige Kräfte heran=
zuziehen
: das Weimarer Staatstheaterorcheſter, die Meininger
Schauſpieler, den Leipziger Thomanerchor und Soliſten von be=
deutendem
Ruf.
Hier das reiche Programm. Freitag, den 24. Mai: Volks=
tümliche
Feier im Eiſenacher Stadttheater. Joh. Seb. Bach:
Aus der Suite in H=Moll. Eröffnung durch Staatsminiſter Fritz
Wächtler. Chöre von 200 Schülern Eiſenacher Schulen unter
Leitung von Reallehrer Rudolf Töpfer von Bach: Der lieben
Sonne Licht und Pracht und Auf, auf die rechte Zeit iſt hier.
Leſungen aus der kleinen Chronik der Anna Magdalene Bach;
aus Brachvogels: Friedemann Bach und E. L. Schellenberg
Bach durch Staatsſchauſpieler Max Brock. Ph. Emanuel Bach:
Sinfonia D=Dur. Vier Szenen aus: Luther auf der Wartburg
von Friedrich Lienhard. Anſchließend: Turmblaſen und nächt=
liche
Feier am Geburtshauſe Bachs. Samstag, den 25. Mai:
11 Uhr: Gottesdienſt in der Kapelle der Wartburg mit Liedern
der Eiſenacher Kurrende. 12 Uhr: Feierlicher Staatsakt im
Großen Saal der Wartburg, Bach zum Gedächtnis. Lieder der
Thomaner, Anſprachen von Staatsminiſter Fritz Wächtler und
Präſidialrat Heinz Ihlert, Reichsmuſikkammer. 19 Uhr: Feſt=
konzert
im Saal des Fürſtenhofs. Werke von J. S. Bach.
U. a. das Magnificat. Sonntag, den 26. Mai: Feſtgottes=
dienſt
in der Georgenkirche. Predigt: Landesbiſchof Saſſe.
Kirchenmuſik: Dietrich Buxtehude: Miſſa brevis; J. S. Bach:
Kantate. Nr. 76 Die Himmel erzählen die Ehre Gottes.
12 Uhr: Großer hiſtoriſcher Feſtzug Wartburggeſtalten und
Wartburgſchickſale: Jagdzug Ludwig, des Springers, Minne=
ſang
, Einzug der kleinen Eliſabeth, Thüringer ziehen in den
Kreuzzug, Einbringung Luthers, Der Zug der Burſchen zur
Wartburg 1817, 1935 das Jahr der Erfüllung. 15,30 Uhr: Feſt=
konzert
im Bankettſaal der Wartburg. Thomanerchor: Heinrich
Schütz. Deutſches Magnificat. J. S. Bach: Motette Jeſu, meine
Freude; Kammermuſik. 18 Uhr: Beginn der Wartburgtage der
Thüringer Schuljugend. Abendfeier auf der Wartburgwald=
bühne
: Zwei Szenen aus Heinrich von Ofterdingen von Fried=
rich
Lienhard. Wartburgbeleuchtung. Montag, den 27. Mai:
Zweiter Wartburgtag der Thüringer Schuljugend mit Feiern
an Bachs Geburtshaus und auf der Wartburg; u. a.: Auf=
führung
von Bachs Bauernkantate. Höfiſches Maienfeſt am Fuß
der Wartburg zur Zeit des Landgrafen Hermann von Thüringen.
Fackelzug der Jugend zu den Denkmälern Bachs und Luthers.

Nr. 148 Seite 3

Deviſenverbrechen katholiſcher Orden.
Ein Franziskaner unker Anklage.
Vor dem Berliner Schnellſchöffengericht begann heute die
Verhandlung gegen den 41 Jahre alten Franziskanerpater Otto
Goertler aus Waldbreitbach, Kreis Neuwied, am Rhein, wegen
fortgeſetzten Deviſenverbrechens in 6 Fällen. Nach dem Ergebnis
der Ermittlungen der Zollbehörden und der Staatsanwaltſchaft
bildet die Grundlage des Verfahrens auch in dieſem Falle wie=
der
ein Kredit, den das Franziskanerkloſter in den Jahren
1925/26 bei einer holländiſchen Bank in Höhe von insgeſamt
960 000 Gulden, alſo rund 1,6 Mill. RM. aufgenommen hatte.
Der Angeklagte hatte, angeregt durch den berüchtigten Dr. Hofius,
einen Teil der Obligationen, die ſich ausnahmslos in auslän=
diſchem
Beſitz befanden, zurückgekauft. Da eine behördliche Ge=
nehmigung
zum Rückkauf der Obligationen natürlich nicht erteilt
worden wäre, wurde der Rückkauf illegal vorgenommen.
Zunächſt erfolgte der Rückkauf durch Hofius direkt. Vom
Juni 1932 ab erledigte der Angeklagte die Obligationsrückkäufe
direkt in Holland ohne Vermittlung des Dr. Hofius. Er hat
von dieſem Zeitpunkt an bis Ende des vergangenen Jahres
ſyſtematiſch Reichsmarkbeträge, über die deutſche Grenze nach
Holland gebracht. Auf die Geſamtſumme will er ſich jetzt nicht
mehr beſinnen können, ſchätzte ſie jedoch ſelbſt auf mehrere hun=
derttauſend
Reichsmark. Weiter hat der Angeklagte auch andere
Wertpapiere in Holland gekauft, die zur Ablöſung eines bei
der Landesbank der Rheinprovinz aufgenommenen Hypotheken=
darlehens
von 400 000 Goldmark zur Abdeckung inländiſcher
Verbindlichkeiten des Ordens ſowie zur Beſtreitung der Koſten
für Bauten in Waldbreitbach und Darmſtadt dienten.
Den Behörden gegenüber hat der Angeklagte wiſſentlich un=
wahr
behauptet, die Wertpapiere ſeien ein Geſchenk von aus=
ländiſchen
Niederlaſſungen.
Das Urkeil.
Das Berliner Schnell=Schöffengericht verurteilte den Ange=
klagten
Otto Goertler wegen fortgeſetzten. Deviſenverbrechens
zu insgeſamt 10 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt und
350 000 Mark Geldſtrafe bzw. weiteren 27 Monaten Zuchthaus.
Außerdem wurde die Einziehung von 44 JG=Farben=Aktien und
½ Million Werterſatz angeordnet. Für die Geldbeträge haftet
die Caritas G. m. b. H.
Die Urkeilsbegründung.
In der Urteilsbegründung wies der Vorſitzende des Schnell=
ſchöffengerichts
u. a. darauf hin, daß es ſich hier um einen
beſonders ſchweren Fall von Deviſenverbrechen handele, und
zwar um die Verſchiebung von etwa 600 000 Mark. Neu ſei im
Gegenſatz zu den früheren Verfahren die Tatſache, daß der An=
geklagte
durch Ankauf von J.G Farbenaktien im Auslande einen
Gewinn von 300 000 Mark erzielt habe. Bei dem Ankauf der
J.G. Farbenaktien handele es ſich um ein Spekulationsgeſchäft,
wie es alle Deviſenſchieber begehen Wenn der Angeklagte ſich
auf das Intereſſe des Ordens berufe, könne ihm nur entgegen=
gehalten
werden, daß er bei dieſem Geſchäft dem Geiſt ſei=
nes
Ordens, der der Armut leben, wolle, mit der ge=
winnſüchtigen
Spekulation glatt ins Geſicht ge=
ſchlagen
habe. Hinſichtlich ſeiner Perſon habe das Gericht
als erſchwerend herangezogen, daß er in einer geradezu unfaß=
baren
Weiſe bedenken= und gewiſſenlos gegenüber dem deutſchen
Volk vorging, indem er ſich ſagte, wenn ich hier eine ſolche
Chance zum Geldverdienen ſehe, nehme ich ſie wahr. Man könne
nur ſagen, daß der Angeklagte im Stil eines Großſchiebers unter
dem Ordenskleid rieſenhafte Beträge zum Schaden des deutſchen
Volkes und des Deutſchen Reiches ins Ausland gebracht habe.
Wenn auch nur hundert Leute in Deutſchland in
demſelben Umfang wie der Angeklagte geſcho=
ben
hätten, wäre unermeßliches Unglück die
Folge geweſen.
Vor der Urteilsbegründung hatte der Verteidiger des An=
geklagten
in ſeinem Plädoyer u. a. erklärt, daß ihm die Vertei=
digung
als Strafverteidiger und auch als deutſcher Katholik ſehr
erſchwert worden wäre. Die deutſchen Strafverteidiger ſeien der
Auslandspreſſe über die Art ihrer Berichterſtattung keinesfalls
dankbar. Wenn die ausländiſche Preſſe glaube, die Kirche und
die Caritas, die deutſchen Kdtholiken überhaupt, mit dieſer Art
Deviſenſchiebern in einem Atemzug nennen zu dürfen, ſo irre
ſie ſich. Dieſe Leute ſeien ſchuld daran, wenn er hier ausdrücklich
erkläre, daß die Kirche mit dieſen Straftaten nichts zu tun habe.
Ich bin beauftragt, ſo ſagte der Verteidiger, zu erklären, daß
die deutſchen Biſchöfe mit aller Schärfe von die=
ſen
Angeklagten abrücken. Sie betrachten dieſe
Leute, die ihr deutſches Vaterland und ihre
Kirche ſo ſchwer geſchädigt haben, keinesfalls
als Märtyrer.

Das Thüringer Staatsminiſterium, an der Spitze Staats=
miniſter
Wächtler, nahm an allen Veranſtaltungen teil. Der Herr
Staatsminiſter verſtand es, bei der volkstümlichen Feier im
Stadttheater und beim Staatsakt auf der Wartburg die Be=
deutung
Bachs und Luthers für das deutſche Volk und die
deutſche Kultur in warmen und wohldurchdachten Worten zu
würdigen. Man ſpürte es, wie hier ein Mann ſprach, der
auch im Raum der ev. Kirche nicht fremd iſt und für ihre große
Gegenwartsbedeutung ein tiefes Verſtändnis hat. Ausgezeichnet
war auch die muſikaliſche Leitung Profeſſors Dr. Felix Ober=
borbecks
aus Weimar und Landeskirchenmuſikwartes Erhard
Mauersbergers aus Eiſenach, den wir Heſſen einſt für wenige
Jahre in Mainz hatten, wo ihm leider keine Gelegenheit ge=
geben
war, ſeine Kräfte zu entfalten. Wie er im Feſtgottesdienſt
ſeinen herrlichen Chor in der Hand hatte, ließ uns ſchmerzlich
erkennen, was wir in ihm verloren haben. Die Aufgabe Ober=
borbecks
war dadurch erſchwert, daß Chor und Orcheſter aus
verſchiedenen Städten kamen und einheitliches Zuſammenwirken
nicht gewohnt waren. Wenn es ihm trotzdem gelang, das Kon=
zert
im großen Saal des Fürſtenhofes zu ſtarkem Erfolg zu
bringen, ſo iſt das ſeiner tatkräftigen Führung und ſeiner ge=
winnenden
Perſönlichkeit zu danken, die alle Mitwirkenden für
das gemeinſame Werk zu begeiſtern und mitzureißen verſtand.
Unter der großen Zahl der Soliſten verdienen hervorgehoben
zu werden die ausgezeichneten Sopraniſtinnen Mia Neuſitzer=
Thoeniſſen (Berlin) und Anny Quiſtorp (Leipzig), die jugend=
liche
Altiſtin Lore Fiſcher (Stuttgart), die ſich in kurzer Zeit
neben die erſten Vertreterinnen ihres Fachs emporgearbeitet hat
und mit ihrer wundervollen, weichen, in allen Regiſtern aus=
geglichenen
Stimme die Hörer immer wieder aufs tiefſte ergreift.
Der helle Tenor Dr. Hans Hoffmanns (Hamburg) und der füllige
Baß Profeſſor Joh. Willys rundeten das Quartett zu vollen=
detem
Wohlklang ab. Profeſſor Karl Straube hat den Thomaner=
chor
auf ſeiner alten Höhe gehalten und bewies in ſeiner ſtraf=
fen
Leitung eine wie es ſcheint unverwüſtliche Friſche. Die
Teilnahme an den Feſtlichkeiten war aus dem Inland und dem
Ausland eine außerordentlich große. Köſtlich war es, an den
beiden letzten Tagen, die Jugend Thüringens herbeiſtrömen zu
ſehen, ſei es, um auf der Wartburgbühne dem Spiel der deut=
ſchen
Sagen zu lauſchen oder in der Burg bei der Bauern=
kantate
ſich von dem erſtaunlichen Humor Bachs mit fortreißen
zu laſſen und in die Chöre, die ſie umrahmen, mit einzu=
ſtimmen
. Und um das ganze Bild die Maienpracht des friſch
ergrünten Thüringer Waldes und vom Himmel Gottes lachender
Sonnenſchein! Wem ſollte da das Herz nicht aufgehen zu dank=
barem
Preis des Schöpfers, der deutſches Volk und deutſches
Land mit ſo viel Schönem geſegnet und an irdiſchen wie himm=
Rudolf Marx,
liſchen Schätzen unendlich reich gemacht hat.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 148

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 30. Mai 1937

* Der fernöſtliche Teil der Sowjetunion ſteht militäriſch
auf eigenen Füßen. Mit Hochdruck iſt in den letzten Jahren
daran gearbeitet worden, den Diviſionen, die nach dem Fernen
Oſten geſchickt wurden, brauchbare Unterkünfte zu ſchaffen. Weiter
hat man das Verkehrsweſen einigermaßen geordnet, man hat
auch Kriegsinduſtrien aus dem Boden geſtampft, die der Ver=
ſorgung
der Fernoſtarmee dienen ſollen.
Die ungeheure Stärke der Ruſſen hat weſentlich dazu bei=
getragen
, daß man heute nicht mehr ſo viel wie bisher von
fernöſtlichen Spannungen ſpricht und in jeder japaniſchen Trup=
penbewegung
in der Mandſchurei eine offenſive Maßnahme gegen
Rußland erblickt. Nichtsdeſtoweniger gehen die Rüſtungen flott
weiter. Japan hat wegen ſeiner ungünſtigen Lage und wegen
ſeiner Abhängigkeit von den Rohſtoffgebieten der Mandſchurei
allen Grund, ſich militäriſch immer mehr zu vervollſtändigen.
Infolgedeſſen ſind namentlich an der Weſtküſte der japaniſchen
Inſeln die Stützpunkte der Luftſtreitkräfte ausgebaut worden,
um einen etwaigen Angriff ſowjetruſſiſcher Bomber beſſer ab=
wehren
zu können. Nachdem ſich nun die Bolſchewiſten eine große
Luftflotte zugelegt haben, die in ganz kurzer Zeit von Wladi=
woſtok
aus bis in das Innere Japans vorſtoßen kann, ſind ſie
jetzt dazu übergegangen, die Zahl ihrer Unterſeeboote zu ver=
mehren
. Auf allen ruſſiſchen Werften wird heftig gebaut. Wenn
auch ein großer Teil der Neubauten der Oſtſeeflotte zugeteilt

worden iſt, ſo hat die Moskauer Regierung es doch nicht ver=
ſäumt
, immer wieder namentlich kleinere Schiffe nach dem Fer=
nen
Oſten zu ſchicken.
Wie jetzt bekannt wird, wird der Hafen von Wladiwoſtok
um einen großen U=Bootshafen erweitert. Tag und Nacht ſind
unüberſehbare Arbeiterkolonnen damit beſchäftigt, im Lichte von
Scheinwerfern die entſprechenden Anlagen aufzuführen. Der
Hafen ſoll ſo groß ſein, daß er eine ſtattliche und moderne
U=Boot=Flotte beherbergen kann. Wie weiter bekannt wird, wer=
den
auch im Fernen Oſten Unterſeeboote auf Stapel gelegt. Aus
dieſen Neubauten, durch die ſich Japan mit Recht bedroht fühlt,
ergibt ſich übrigens, warum letzten Endes die Londoner Flot=
tenkonferenz
ergebnislos verlaufen mußte.

Eine aufſchlußreiche Landkarke.

Es iſt eine internationale Gepflogenheit, daß ſich die Regie=
rungen
gegenſeitig über die Sperrgebiete ihrer Länder ver=
ſtändigen
, damit Flugzeuge, oder ſoweit es ſich um Seeſperrgebiete
handelt, Schiffe in dieſe Räume nicht hineingehen. England
hat jetzt die Karte ſeiner Sperrgebiete veröffentlicht. Sie enthält
eine ganze Reihe von verbotenen Zonen, die nicht überflogen
werden dürfen. Das Intereſſante an dieſer Karte iſt aber die
Tatſache, daß ſämtliche Sperrgebiete bis auf ein einziges an der
Südküſte Englands liegen. Sie reichen vom ſüdlichen Eingang
der iriſchen Seen bis nach London hinüber. Insgeſamt ſind es
ſieben große Sperrzonen, die militäriſche Flugplätze mit Jagd=

und Bombengeſchwadern und auch mit einer ſtarken Flugze=
abwehrartillerie
beherbergen. Angeſichts der gegenſeitigen englif
franzöſiſchen Freundſchaftsbeteuerungen muß es auffallen
das Schwergewicht der britiſchen Landesverteidigung wen=
Kilometer von der franzöſiſchen Küſte entfernt iſt. Dieſe Tatſo
gibt der engliſch=franzöſiſchen Freundſchaft ein etwas eigenarti.
Geſicht. Aus ihr geht jedenfalls hervor, daß die Engländer a
auf militäriſchem Gebiete eine handfeſte Realpolitik treinl=
Sie halten es zwar für recht nützlich, mit den Franzoſem
einem guten Verhältnis zu leben, ziehen es aber doch vor.
Verteidigungsanlagen dort aufzuführen, wo die britiſchen
ſeln am ſtärkſten bedroht ſind.
Der rumäniſche Außenminiſter Titulescu iſt erneut in
Martin an der franzöſiſchen Reviera eingetroffen, wo er ſich eizi,
Tage erholen will.
Die ſowjetruſſiſche Regierung hat den im Jahre 1919 geba-
Dampfer Patria von 9686 Tonnen aufgekauft. Seit Beginn /
ſes Jahres hat die Sowjetregierung bereits 20 holländiſche Scail
erworben.
Der Genfer Sanktionsausſchuß hat am Mittwoch die engli’ ſt
Vorſchläge über die Einſetzung eines Juriſten= und eines mit
ſchaftlich=finanziellen Unterausſchuſſes angenommen und ſich
auf bis zum 24. Juli vertagt. In den juriſtiſchen Unterausſſo
der am 24. Juni ſeine Arbeiten beginnen ſoll, ſind England, Fmr
reich, Italien, Sowjetrußland, Holland, Polen, die Türkei, FEi
ſlawien vertreten. Der wirtſchaftlich=finanzielle Unteraus=h
tritt am 1. Juli zuſammen. Ihm gehören außer den vier Sſt
mächten Spanien, Ungarn, Kanada und Chile an.

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ieis an unſere Sta
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2 Polizeiſtunde in d
hr und in der Na=
Pzt. Die Konzertſtu
r Einzelfall nicht V

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

drunerstag, 30. Mai 1935

uus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 30. Mai 1935
Mer alr ois Barandeeer Seodhterang
Auuf Anordnung des Gauleiters iſt unſere Stadt am 1. und
uni die Tagungsſtätte für den
Gautag Heſſen=Naſſau 1935.
Es iſt mit einer Teilnehmerzahl von mehr als 100 000 Volks=
ſoſen
zu rechnen, die aus dem ganzen Rhein=Main=Gebiet zu
uach Darmſtadt kommen. In 78 Sonderzügen kommen die
zaichmer von der Lahn, von der Dill, aus dem Weſterwald, dem
nats, dem Vogelsberg, dem Rheingau, aus Rheinheſſen, dem
ſytaru, dem Ried, dem Wonnegau und aus dem Odenwald zu
ienach Darmſtadt.
Unſere Stadt ſteht damit im Mittelpunkt der Ereigniſſe un=
thein
=mainiſchen Heimat.
führende Perſönlichkeiten des Reiches und der Partei werden
m Kundgebungen hier erwartet. Alle Gliederungen der Be=
ung
marſchieren.
die Abhaltung des Gautages in Darmſtadt iſt für uns Darm=
Eſr eine große Ehre und beſondere Auszeichnung. Wir werden
beie ſer Auszeichnung würdig erweiſen, indem jeder Darmſtädter
obs ſeine eigene Angelegenheit betrachtet, allen unſeren Gäſten
ultivolle Aufnahme zu gewähren und ihnen den Aufenthalt in
er Stadt ſo angenehm wie nur möglich zu geſtalten, um da=
den
alten Ruf Darmſtädter Gaſtfreundſchaft erneut zu be=
iſt
. Es iſt unſere Ehre, auch dadurch unſerer Verbundenheit
em Führer und ſeiner Bewegung überzeugenden Ausdruck zu
Is äußeres Zeichen fordere ich unſere Bevölkerung auf, die
ſäür zu ſchmücken und
aus allen Wohnungen Hakenkreuzfahnen zu zeigen.
ſie geſamte Bevölkerung, die ſich vom Haushalt loslöſen
mnimmt an der öffentlichen Großkundgebung am
mntag, den 2. Juni, 1112 Uhr, auf dem Exer=
ſolatzteil
.
er Darmſtädter zeigt ſeine Verbundenheit mit den Veran=
ungen
des Gautags durch Anlegen des Gautagsab=
ſſens
. Jede Darmſtädter Familie kauft das Programm=
zu
10 Pfg., damit der Darmſtädter jeden Beſucher über
ſeranſtaltungen und ihre Oertlichkeiten Auskunft geben kann.
uas Volksfeſt iſt mitten in die Stadt verlegt worden, damit
ſn Stadt als ſolche bei allen Teilnehmern in Erſcheinung tritt
deſtets an unſere Stadt erinnert. Darum Darmſtädter, helft
dicſt Volksfeſt zu einer Kundgebung echter Volks= und Heimat=
beüudenheit
zu geſtalten.
Eslebe der Führer!
Es lebe Deutſchland!
Heil Hitler!
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.

Polizeiſtunde am Gauparteitag. Anläßlich des am 1. und
Kuid. J. ſtattfindenden Gauparteitages hat die Polizeidirek=
1e Polizeiſtunde in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni auf=
un
und in der Nacht vom 2. auf den 3. Juni auf 3 Uhr
ktzt. Die Konzertſtunde bleibt auf 23½ Uhr feſtgeſetzt, ſo=
n
Einzelfall nicht Verlängerung erteilt iſt.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS

hustag. Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete C 25.
). Mai Zum erſten Male: Friedemann Bach.

Mai

Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. Hauptmiete D 24.
Hier ſind Gemſen zu ſehen.

Anfang 20.00, Ende 23.00 Uhr. Deutſche Bühne K.
Juni 18. Vorſtellung. Figaros Hochzeit.

Anfang 19.30 Ende 22.00 Uhr.
Funi Friedemann Bach.

Miete B 24.

KLEINES HAUS

Juni

Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Außer Miete. Ein=
zige
öffentliche Vorſtellung (zu ganz kleinen Prei=
ſen
). Zum erſten Male: Robinſon ſoll nicht ſterben.

Heſſiſches Landestheater. Heute abend kommt im Großen
ie Oper Friedemann Bach von Paul Graener zur
ührung. Die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Hans
. Das Werk, das als eine der erfolgreichſten Opern unſe=
meration
im Laufe der letzten Jahre über faſt alle großen
m Bühnen gegangen iſt wurde von Dr. Bruno Heyn und
liedl inſzeniert. Die Titelpartie des Friedemann Bach
unglücklichen Sohnes von Johann Sebaſtian Bach, deſſen
auch in einem ſehr bekannten Roman dichteriſch behan=
arden
iſt ſingt Bernd Aldenhoff. Die anderen Haupt=
ſingen
Liſelott Ammermann, Johanna Blatter, Erna
urgi, Heinrich Blaſel, Karl Köther, Heinrich Schlüter und
Logt. Das Schauſpiel bereitet zurzeit ein Stück von
Forſter Robinſon ſoll nicht ſterben vor, das
der ganzen kommenden Woche ausſchließlich für den
uing der Deutſchen Bühne geſpielt werden wird. Die
in den Spielplan des Heſſiſchen Landestheaters ge=
uf
den Wunſch der NS.=Kulturgemeinde in Darmſtadt,
n Jugend eines der ſchönſten Bühnen=

on ſoll nicht ſterben! iſt ein Spiel um die Geſtalt des
des unſterblichen Buches vom Robinſon, und wenn es
em Verfaſſer Friedrich Forſter, der ja in Darmſtadt als
Altor gut bekannt iſt, auch in erſter Linie der Jugend zu=
Hiſt, ſo iſt es doch keineswegs ein Kinderſtück. An zahl=
deutſchen
Bühnen iſt es in vielen Abendvorſtellungen
dem richtigen Publikum der Erwachſenen geſpielt
Um auch Darmſtadt wenigſtens einmal die Möglichkeit
das Werk, das, wie erwähnt, in der kommenden Woche
geichloſſenen Vorſtellungen geſpielt wird, zu ſehen findet
aufführung am kommenden Sonntag abend im Kleinen
5 öffentliche Vorſtellung ſtatt. Um die Vorſtellung wirk=
Rreiſen zugänglich zu machen, hat die Generaldirektion
chen Landestheaters ganz kleine Preiſe angeſetzt.

Nr. 148 Seite 5

u. Theuier ſeit ſeinen Anſängen.
Eine Ergänzung zum Theakerjubiläum.
460. Veranſtaltung des Alt=Darmſtadt=Vereins für Orts=
geſchichte
und Heimatkunde.
Der letzte Vortrag in Alt=Darmſtadt war eine Ergänzung
zu den Veranſtaltungen des Theaterjubiläums. Herr Rechnungs=
rat
W. Jungmann, eines der älteſten Mitglieder des Vereins,
ſprach in jugendlicher Friſche unter dem Titel Vom Hanswurſt
zum Hoftheater über die Entwicklung der dramatiſchen Kunſt
und Muſik unter den heſſiſchen Landgrafen.
Nach einer Darſtellung der älteſten Geſchichte Darmſtadts
und der Geſchichte der Muſik überhaupt, ging der Redner über
zu den erſten, nachweisbaren Aeußerungen dieſer Künſte am heſſi=
ſchen
Fürſtenhof. Zwanzig Jahre nach Landgraf Georgs I. Einzug
in ſeine Reſidenz, am 15. Februar 1586, wurde im Schloß eine
Comödie vom König Dario aufgeführt, in der der damals neun=
jährige
ſpätere Landgraf Ludwig V. zur Belohnung für ein gut=
beſtandenes
Examen die Titelrolle ſpielen durfte. Ritter=, My=
ſterien
= und Faſtnachtsſpiele in phantaſtiſcher Aufmachung, wobei
der Hanswurſt die Hauptrolle hatte, wurden gelegentlich zu Fa=
milienfeſten
aufgeführt. Am Hof Ludwigs V wurden Muſik und
Theater eifrig gepflegt. Eine Hofkapellſchule bildete begabte
Knaben im Geſang und Inſtrumentenſpiel aus. Sogar eine Hof=
kapelle
entſtand, allerdings noch in äußerſt einfacher Beſetzung.
Allegoriſche Aufführungen waren am Hofe Ludwigs V. ſehr be=
liebt
. Große Sorgfalt wurde auf deren Ausſtattung verwandt.
Die Feier von Georgs II. Vermählung mit Sophie Eleonore
von Sachſen zu verſchönern, hatten ſich die beiden größten Künſt=
ler
ihrer Zeit zuſammengetan: Martin Opitz, der Dichter, und
Heinrich Schütz, der Muſiker. Ihre Oper Dafne war die erſte
deutſche Oper, ſie wurde zur Hochzeitsfeier uraufgeführt. Georgs II.
Regierungszeit war durch die Wirren des Dreißigjährigen Krie=
ges
ſtark beunruhigt. Hoffeſte und Maskeraden fanden nach Frie=
densſchluß
und dann nur zu beſonderen Gelegenheiten ſtatt. Lud=
wig
II. konnte ſich wieder mehr der Pflege der Künſte widmen.
Er ließ das Reithaus zu einem Theater umbauen, über deſſen
Bühne bald die Stücke der großen franzöſiſchen Zeitgenoſſen Cor=
naille
, Moliere und Racine gingen. Der Kapellmeiſter Organiſt
und Komponiſt Wolfgang Karl Briegel wurde nach Darmſtadt
berufen. Auch das Glockenſpiel verdankt Darmſtadt dem muſik=
begeiſterten
Landgrafen.
Noch immer aber erſchien Hanswurſt auf der Bühne und fand
mit ſeinen derben Späßen Lacher. Erſt Landgraf Ernſt Ludwig
ließ ihn abtreten. Opern von Lully, Graupner, Telemann und
Anſchütz wurden im zum Opernhaus umgebauten Theater aufge=
führt
. Neben der Theatermuſik wurde auch die Kirchenmuſik ge=
pflegt
. Ludwig III. hatte bei all ſeiner Jagdleidenſchaft auch
eine große Liebe zur Muſik und zum Theater. Oft wohnte er mit
ſeiner Familie den Vorſtellungen bei. Am 17. Oktober 1768 erlag
er in ſeiner Loge einem Schlaganfall.
Unter des Soldatenlandgrafen Ludwigs IX. Regierung ſtand
das Theaterhaus verlaſſen. Für den Pirmaſenſer Fürſten gab es
nur Militärmuſik. Um ſo mehr pflegte der Erbprinz Ludwig,
ſelbſt ein vorzüglicher Violinſpieler, Muſik und Bühnenkunſt.
Auch die Bewohner der Stadt nahmen Anteil an den Konzerten
und theatraliſchen Aufführungen, die oft vom Fürſten ſelbſt ge=
leitet
wurden und zu denen ſie freien Eintritt hatten. Der damals
größte Orgelſpieler und Muſiktheoretiker Abt Vogler wirkte hier
und ſah C. M. von Weber unter ſeinen Schülern. Die Krebsſche
Theatergeſellſchaft, die ſeit 1807 in Darmſtadt Vorſtellungen gab,
wurde wegen finanzieller Bedrängniſſe vom Großherzog über=
nommen
. Das Großherzögliche Theater der Reſidenz Darmſtadt
eröffnete das neueingerichtete Opernhaus am 26. Oktober 1810
mit Mozarts Oper Titus.
Seit dieſer Tat des bedeutenden heſſiſchen Fürſten iſt das
Theater aus dem kulturellen Leben unſerer Stadt nicht wegzu=
denken
ja, es gab Zeiten, wo die Darmſtädter Bühne zu den
hervorragendſten Deutſchlands zählte.
Zum Abſchluß zeigte Herr Jungmann noch eigene farbenfrohe
Bilder aus dem Odenwald und luſtige Tuſchzeichnungen. Die Zu=
hörer
dankten mit reichem Beifall, der 1. Vorſitzende mit herz=
lichen
Worten und dem Spruch:
In deutſcher Kunſt iſt deutſche Art am
beſten aufbewahrt. Gott grüß die Kunſt!
Stz.

(IIHbg52

NNEL-EFeNtE. 3S Pt.- R04 100
Gf. 35 Pt-RM 1.30

Für Pilzſammler.

In der Zeit der Pilzernte werden alljährlich zahlreiche
Erkrankungen und Todesfälle durch den Genuß giftiger Pilze ver=
urſacht
. In den meiſten Fällen handelt es ſich dabei um ſelbſt=
geſuchte
Pilze. Allgemeine Erkennungsmerkmale für die Giftig=
keit
von Pilzen gibt es nicht. Jedem Pilzſammler kann daher
nicht dringend genug empfohlen werden, nur ſolche Pilzarten zu
ſammeln, die ihm beſtimmt als eßbar bekannt ſind.
Einen Ueberblick über die wichtigſten eßbaren und ſchädlichen
Pilze gibt das im Reichsgeſundheitsamt bearbeitete Pilzmerk=
blatt
. Es iſt im Jahre 1928 in erheblich erweiterter Auflage
bei Julius Springer, Berlin W. 9, Linckſtraße 2324, in Form
eines Büchleins neu erſchienen. Es kann von dort unmittelbar
oder im Buchhandel zum Preiſe von 90 Rpf. bezogen werden.
100 Stück koſten 80. RM. In dem Büchlein werden 63 Pilz=
arten
beſchrieben, 57 davon ſind farbig in 1½ natürlicher
Größe abgebildet. Es enthält ferner Belehrungen über das
Sammeln von Pilzen und die Behandlung von Pilzvergiftungen
bis zum Eintreffen des Arztes.
Die im größten Teil der Gemeinden des Kreiſes Darmſtadt
vorhandenen Pilzſachverſtändigen ſind bereit, den Pilzſammlern
Rat und Auskunft zu geben. Die Namen der Sachverſtändigen
ſind auf den Bürgermeiſtereien zu erfahren.
Helft mit an dem großen Hilfswerk
Mltter and Hind
durch eure Spende auf das Konto der Kreisamts=
leitung
des Amtes für Volkswohlfahrt Nr. 5990 bei
der Städtiſchen Sparkaſſe und auf das Poſtſcheckkonto
Nr. 8801 Frankfurt a. M.

Kinder=Ballon=Wettbewerb
beim Volksfeſt am Samstag und Sonntag nachmittag.
Tauſende bunter Ballons werden in die Lüfte ſteigen!
Habt ihrs nun geleſen, ihr Kinder, im Programm des Volks=
feſtes
, daß der Kinder=Ballonwettbewerb ſteigt? Auf all den dort
angegebenen Plätzen werden die bunten Ballone zum Verkauf
kommen. Sie koſten mit Anhängekarte 25 Pfg. das Stück. Der
Wettbewerb erfolgt zu denſelben Bedingungen wie beim erſten
Mal. Für die am weiteſten geflogenen Ballone kommt dann eine
ganze Anzahl hübſcher Preiſe zur Verteilung. Der erſte Sieger ſoll
einen beſonders ſchönen Preis bekommen. Die Preisverteilung
wird vorausſichtlich Anfang Juli ſtattfinden.
Vorher gibt es aber noch die ſchon angekündigte Preisvertei=
lung
mit einem richtigen Kinderfeſt, und zwar vorausſichtlich am
16. Juni; doch darüber werden wir noch Einzelheiten in der Zei=
tung
bringen.
Am Volksfeſt aber darf es keinen Jungen und kein Mädel
geben, das nicht einen oder mehrere Ballone zum Wettbewerb
ſteigen läßt.
Auch die Großen dürfen ſich beteiligen.
Heil Hitler!
Die Kinder=Ballonmeiſterſchaft
Neuerwerbungen der Stadtbücherei, Pädagogſtr. 1.
(Auswahl.)
Oeffnungszeiten: Montags und Donnerstags, von
11 bis 12.30 Uhr, 17 bis 19 Uhr: Dienstags und Freitags von
11 bis 17 Uhr; Mittwochs und Samstags, von 11 bis 12.30 Uhr.
H. Blumhagen: Südweſtafrika einſt und jetzt. 1934.
67 Bd. 230. Arvid Broderſen: Stefan George. Deut=
ſcher
und Europäer. 1935. 50 Kl. 865. Hans Peter Da=
nielcik
: Neuaufbau des deutſchen Außenhandels. 1934. 45 Fn.
30. Ferdinand Fried: Die Zukunft des Außenhandels.
Durch innere Marktordnung zur Außenhandelsfreiheit. 1934.
45 Fn. 50. Auguſt Full: Fünfzig Jahre Togo. 1935. 67 Bd.
260. Charles de Gaulle; Frankreichs Stoßarmee. Das
Berufsheer die Löſung von morgen. 1934. 20 Fp. 30.
Artur Glogau: Mein Gartenbuch. Ein Ratgeber für Gar=

Kache: Die Praxis der Veredlung. Für Gärtner, Baumzüchter
und Liebhaber. 1935. 5 G. 390. Karl der Große oder
Charlemagne? Acht Antworten deutſcher Geſchichtsforſcher.
1935. 20 Bd. 836. Oswald Kroh: Pſychologie der Oberſtufe.
Beitrag zur Reform der Bildungsarbeit. 1935. 15 Ps. 193.
Karl Alexander von Müller; Probleme des Zweiten
Reiches im Lichte des Dritten. Rede. 1935. 65 Bd. 360. Karl
Muhs: Spengler und der wirtſchaftliche Untergang Europas.
1934. 50 Fn. 230. Hans Naumann; Wandlung und Er=
füllung
. Reden und Aufſätze zur germaniſch=deutſchen Geiſtes=
geſchichte
. 1933. 1 Kl. 272. Gerhard Pfahler: Warum Er=
ziehung
trotz Vererbung? 1935. 80 Dh. 175. Alfred Roſen=
berg
: An die Dunkelmänner unſerer Zeit. Antwort auf die An=
griffe
gegen den Mythus des 20. Jahrhunderts. 35 Fp. 349.
Hugo Schäfer; Kriegeriſches Italien. Heer und Miliz nach
der Neuordnung vom September 1934. 20 Fp. 170. Ludwig
Schemann; Gobineau und die deutſche Kultur. Neuausgabe
1934. 45 Kl. 428. Adolf Spamer: Die Deutſche Volkskunde.
1. Band. 1934. 7 Cz. 385. Karl von Spieß: Deutſche Volks=
kunde
als Erſchließerin deutſcher Kultur. 1934. 7 Cz. 392. Karl
Springenſchmid: Deutſchland und ſeine Nachbarn. Geopoli=
tiſche
Bildreihe. 1935. 10 Fp. 375. Karl Springenſchmid:
Großmächte unter ſich. Die geopolitiſchen Grundlagen der Groß=
machtpolitik
. 1934. 10 Fp. 376. C. Troll: Das deutſche Kolo=
nialproblem
auf Grund einer oſtafrikaniſchen Forſchungsreiſe.
1933/34. 67 Bd. 350. Kurt von Weſternhagen: Richard
Wagners Kampf gegen ſeeliſche Fremdherrſchaft. 1935. 35 Km. 7395.

Zithervirtuoſe Haus Drechſel 60 Jahre alt. Mehr als 25
Jahre ſind es her, als ein Zithervirtuoſe beſonderer Art von ſich
reden machte, der die Zitherfreunde in allen Gauen Deutſchlands
in einen wahren Taumel der Begeiſterung verſetzte: Hans
Drechſel. Wer dächte nicht noch mit tiefſter Freude an dieſe
ſchöne Zeit zurück, in der die Freunde Tagesreiſen mit der Eiſen=
bahn
nicht ſcheuten, um ein gutes Zitherkonzert, namentlich aber
ihren Drechſel zu hören. Denn Drechſel war der Ihrige, ſein
ſonniges Weſen und ſein begeiſterndes Spiel ließen ihm die Her=
zen
aller entgegenſchlagen. Nach Drechſel ſind gewiß Zither=
meiſter
gekommen, die ihm weit überlegen waren, ob ſie aber
mehr Begeiſterung erweckt haben als wie dazumal unſer Hans,
das darf bezweifelt werden. Auch die Begeiſterung unſerer Darm=
ſtädter
Zitherfreunde für ſein in alle Herzen gehendes Zitherſpiel
war in den elf Konzerten des Zitherklubs Darmſtadt=Beſſungen
1896, in denen Hans Drechſel als Soliſt mitwirkte, ſo groß, daß
er ſogar in einem Konzert bis zu neun Zugaben ſpielen mußte.
An ſeinem 60. Geburtstag, den er heute, am 30. d. M., in Nürn=
berg
feiert, wollen wir daher ſeiner in beſonderer Liebe geden=
ken
. Möge ihm für die Zukunft die Sonne wieder freundlicher
ſcheinen und ſeinen Lebensabend erwärmen. Der Zitherklub
Darmſtadt=Beſſungen hat ſeinem unvergeßlichen Mei=
ſter
der Zither und Ehrenmitglied des Vereins zu ſeinem
Ehrentage die herzlichſten Glück= und Segenswünſche übermittelt.
Die Ausſtellung von Arbeiten von Herrn Prof. Hummel in
der Aula der Techniſchen Hochſchule iſt morgen, den 30. Mai, und
Sonntag, den 2. Juni, von 1113 Uhr geöffnet.

Ausflugsſonderzug Schwetzingen-Heidelberg. Es wird
nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß der heutige Ausflugs=
ſonderzug
nach Schwetzingen Heidelberg um 7.51 Uhr
abfährt.
p. Aufſtellung mechaniſch betriebener Spiele in der Oeffentlich=
keit
. Solche gewerbsmäßige Tätigkeit bezüglich dieſer
Spiele und Spieleinrichtungen, die die Möglichkeit eines
Gewinnes bietet, bedarf ſeit 1. April 1934 der orts=
polizeilichen
Genehmigung. Eine am 25. Mai 1935 in
Kraft getretene Verordnung erweitert die vorjährige Regelung.
Die Genehmigung darf nur erteilt werden, wenn die Art des Spie=
les
oder der Spieleinrichtung (Muſtergerät) zugelaſſen wurde oder
die Spiele vom Reichswirtſchaftsminiſter als zulaſſungspflich=
tig
bezeichnet ſind. Die Zulaſſung erfolgt durch die Phyſika=
liſch
=Techniſche Reichsanſtalt, bei der der Zulaſſungs=
antrag
mit Unterlagen einzureichen iſt. Für die Zulaſſung iſt eine
Gebühr von 100 RM. zu entrichten. Jedes Stück des zugelaſſenen
Muſtergeräts bedarf eines Zulaſſungszeichens. Wichtig iſt, daß
eine öffentliche Aufſtellung auch dann als vorhanden erachtet
wird, wenn Spiele oder Spieleinrichtungen in
Vereinen oder geſchloſſenen Geſellſchaften, in
denen gewohnheitsmäßig geſpielt wird aufge=
ſtellt
werden ſollen. Strenge Beſtimmungen ſind ſchließ=
lich
für die ortspolizeiliche Genehmigung erlaſſen worden, wobei
die Bedürfnisfrage, die Ungeeignetheit der Lage
des Aufſtellungsorts und die Zuverläſſigkeit
des Aufſtellers eine Rolle ſpielen.

selscafr,neise

Sudc4
ddes Lasu

Schuhhaus Mercedes

Darmstadt

Ludwigsstraße 1

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 148

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 30. Mai 1935.

Aus der NSDAP.

Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Infolge des Gautages am 1./2. Juni fallen alle bis dahin noch
angeſetzten Schulungsabende aus. Die in Betracht kommen=
den
Ortsgruppen haben neuen Termin umgehend zu melden.
Die Bezirksſchulungsleiter werden hiermit aufgefordert, die
Schulungstermine für den Monat Juni feſtzulegen und bekannt=
zugeben
.
Es wird hiermit wiederholt an die Begleichung der Reichs=
ſchulungsbriefe
erinnert Zahlung auf Konto Kreisſchulungsamt
Nr. 8669 bei der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt, Rheinſtraße.

Der Techniſche Reiſedienſt des Deutſchen Aukomobil=
Clubs im Gau 15 Weſtmark, Siß Koblenz.

Der Gau 15 Weſtmark führt als einer der erſten DDAC.=
Gaue den Techniſchen Reiſedienſt ein. Mit der Einrichtung
dieſes Techniſchen Reiſedienſtes hat Der Deutſche Automobil=Club
zweifellos etwas ganz Großes geſchaffen. Es iſt nicht allein eine
koſtenloſe Darbietung für die Clubmitglieder, die hier ohne Bei=
tragserhöhung
geboten wird, ſondern noch ein viel höheres Ziel
hat der DDAC. im Auge: die Verkehrsſicherheit der Kraftfahr=
zeuge
zu heben und damit der Allgemeinheit zu dienen.
Der Zweck des Techniſchen Reiſedienſtes iſt folgender:
1. Durch planmäßige und genaue Unterſuchung die Verkehrs=
ſicherheit
zu heben. Kein DDAC.=Mitglied ſoll durch ein
verkehrsunſicheres Fahrzeug ſich oder andere gefährden.
2. Erhöhung der Betriebsſicherheit:
Die Clubmitglieder ſollen vor ärgerlichen und teuren
Pannen ihrer Fahrzeuge bewahrt bleiben.
3. Den Clubmitgliedern ſoll geholfen werden, zur rechten
Zeit und am rechten Ort zu ſparen (frühzeitig be=
hobene
Mängel erübrigen größere Ausgaben verſchie=
dene
Ueberholungsarbeiten können, zuſammengefaßt, Mon=
tagekoſten
ſparen).
Die Zentrale des Techniſchen Reiſedienſtes im Gau 15 Weſt=
mark
befindet ſich auf der Gauhauptgeſchäftsſtelle in Koblenz,
Emil=Schüllerſtr. 18, Fernruf 2384. Sachbearbeiter iſt Ingenieur
A. Bunsmann, der über langjährige Erfahrungen in der Kraft=
fahrzeug
=Technik verfügt und deſſen Kenntniſſe ſtrenge Objektivi=
tät
und zuverläſſige Genauigkeit garantieren. Um eine möglichſt
genaue und gründliche Ueberprüfung der Kraftfahrzeuge zu ge=
währleiſten
, beſitzt der Gau 15 außerdem einen Spezial= Dienſt=
wagen
. Dieſer Dienſtwagen enthält alle notwendigen Meß=
Inſtrumente und Werkzeuge.
Die Organiſation des Techniſchen Reiſedienſtes wird ſo durch=
geführt
, daß ſowohl die in den großen Städten als auch auf dem
flachen Lande wohnenden Mitglieder tunlichſt an ihrem Wohnort
zweimal im Jahre ihre Fahrzeuge zu Unterſuchung bringen kön=
nen
oder nur kurze Anfahrtsſtrecken zum Unterſuchungsort zurück=
zulegen
brauchen. Die im Gau 15 ganz vorzüglich ausgebaute
Bezirks= und Ortsgruppen=Organiſation des DDAC. wird hierbei
weitgehendſt eingeſchaltet. Durch ſchriftliche Mitteilungen und
Preſſe=Notizen werden die Mitglieder zur Teilnahme aufgefor=
dert
, durch Vortragsabende über Zweck und Aufgaben des Tech=
niſchen
Reiſedienſtes eingehend aufgeklärt. Ein wohldurchdachtes
Vormerkſyſtem mit genauer Zeiteinteilung verhindert, daß die
Mitglieder bei den Unterſuchungen unnötig lange warten müſſen.
Der Vorgang der Unterſuchungen iſt folgender:
Nach Aufbocken des Fahrzeuges werden ſämtliche Federn,
Gelenke, Bolzen, Seile, Uebertragungsorgane der Bremſen und
Lenkung, die Radlager und die Antriebsorgane (Kardan und
Differenzial) einer Kontrolle nach Verkehrs= und Betriebsſicher=
heit
unterzogen. Sodann erfolgt die Ueberprüfung des Motors
und Getriebes nach Abnutzung, einwandfreiem Lauf und ſparſame
Arbeitsweiſe. Ebenſo werden alle elektriſchen Apparate, Leitun=
gen
, Meßinſtrumente einer Durchſicht unterzogen. Sodann erfolgt
eine Ueberprüfung des Fahrzeugaufbaues (Quietſchſtellen, fau=
lende
Karoſſerieteile, abgenützte Türſcharniere uſw.). Nach Abſchluß
dieſer Prüfungen wird noch einmal jedes Fahrzeug auf Einhalten
der durch Polizei bzw. geſetzliche Vorſchriften gemachten Auflagen
nachgeſehen (Kontrolle der Lichter, der Nummernſchilder uſw.).
Nach dieſer Arbeit wird das Fahrzeug durch eine kurze Probe=
fahrt
mit daran anſchließender Bremsprüfung (Bremsmeſſer)
nochmals auf einwandfreien Lauf unterſucht. Großer Wert wird
dabei gelegt auf Schleuderfreiheit, genau eingeſtellte, gut wir=
kende
Bremſen und auf etwa auftretende Fahrgeräuſche bei den
verſchiedenen Motordrehzahlen und Wagengeſchwindigkeiten.
Nach Beendigung all dieſer Arbeitsvorgänge wird ein Unter=
ſuchungsbefund
und eine Bremsprüfkarte ausgeſtellt. Die auf
dem Bericht feſtgehaltenen Schäden werden mit dem Fahrzeug=
beſitzer
durchgeſprochen und allgemeine techniſche Ratſchläge auf
Anfragen erteilt.
Hervorzuheben iſt ganz beſonders, daß die Reiſeingenieure
des Clubs nur mit ihrem fachmänniſchen Rat den Clubmitglie=
dern
zur Seite ſtehen, keinesfalls aber Reparaturen auch nur
kleinſten Ausmaßes vornehmen dürfen.
Der Deutſche Automobil=Club iſt der Ueberzeugung, daß er
ſich durch ſeinen Techniſchen Reiſedienſt nicht nur bei allen
Kraftfahrern große Freunde erwerben wird, ſondern ganz allge=
mein
durch ſtreng objektive Betreuung der in ſeinem Verbande
vereinigten Kraftfahrer Anerkennung erringen wird. Es iſt zu
erwarten, daß der DDAC. durch ſeine reichhaltigen Darbietungen
und hier beſonders durch den neu eingeführten Techniſchen Reiſe=
dienſt
einen großen Teil der noch nicht organiſierten Kraftfahrer
für ſich gewinnen wird.

EI Im Städtiſchen Leihamt findet am Mittwoch, dem 5. Juni,
und Donnerstag, dem 6. Juni d. J., jeweils nachmittags von 2,30
bis 5 Uhr, Verſteigerung verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe heu=
tige
Bekanntmachung.)

Was die Lichtſpieltheaker bringen.

Das Union=Theater zeigt ab heute den Jubiläumsfilm
Harry Piels: Artiſten, mit Harry Piel, Suſi Lanner ung Hilde
Hildebrand. Regie Harry Piel. Jugendliche über 14 Jahre zuge=
laſſen
.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute Sie und die Drei
mit Charlotte Suſa, Harald Paulſen, Curt Veſpermann und Hans
Söhnker. Regie Victor Janſon.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute letztmals Im Reiche
der Micky=Maus. Ab morgen Freitag läuft in Neuaufführung
Triumph des Willens, der Reichsparteitagfilm der NSDAP.
Regie und Geſamtleitung Leni Riefenſtahl.
Belida zeigt ab heute den Greta=Garbo=Film Königin
Chriſtine‟
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig das Luſtſpiel Jede
Frau hat ein Geheimnis mit Karin Hardt, Hans Söhn=
ken
, Ery Bos. Ab Freitag die luſtige ſpannende Erſtaufführung
Ein falſcher Fuffziger mit Theo Lingen, Adele Sand=
rock
, Lucie Engliſch, Max Gülſtorff, Hilde Hildebrand.

Vereins= und lokale Veranſtaltungen.

(Obne Verantwortung der Schriftleitung.)
Schleſier=Verein e. V. Die für den 2. 6. vorgeſehene
Wanderung fällt mit Rückſicht auf den Gauparteitag aus.
Reſtaurant Sitte. Heute ſpielt Willy Melchior.

Die deutſcheArbeitsfront

Bürgerſteuer bei Hausangeſtellten.

DAF. Auch Hausangeſtellte unterliegen der Bürgerſteuer. Es
ſind aber auch hier Fälle möglich, nach denen ſie von der Bürger=

ſteuer befreit ſind. So iſt eine Befreiung dann gegeben, wenn
die zur Steuerleiſtung herangezogene Hausgehilfin am 10. Oktober
1934 das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hatte. Eine Be=
freiung
von der Bürgerſteuer kann dann erfolgen, wenn die Be=
züge
der Hausangeſtellten über eine beſtimmte Grenze nicht
hinausgehen. Im Bürgerſteuergeſetz iſt bekanntlich eine Befreiung
von der Bürgerſteuer dann vorgeſehen, wenn das Arbeitsentgelt
130 v. H. des Betrages überſteigt, den der Steuerpflichtige nach
ſeinem Familienſtand im Falle der Hilfsbedürftigkeit von dem
zuſtändigen Fürſorgeverband nach den Richtſätzen der allgemeinen
Fürſorge als Wohlfahrtsunterſtützung in einem Jahre erhalten
würde. Bei Hausgehilfinnen kann es nun vorkommen, daß der
Wert der Sachbezuge (volle freie Station) zuzüglich der Bar=
bezüge
dieſe Grenze nicht erreicht. Dann iſt die Hausgehilfin von
der Bürgerſteuer befreit. Der Wert der Sachbezüge beträgt nach
einem Runderlaß des Reichsfinanzminiſters bei einer weiblichen
Hausgehilfin 25 RM. monatlich (Normalſatz für freie Station).
Dieſer Wert kann für die Bezirke der einzelnen Landesfinanz=
ämter
um 20 v. H. nach oben oder nach unten abgerundet werden.
Uebernimmt der Arbeitgeber die Sozialverſicherungsarbeitnehmer=
anteile
der Hausgehilfin, ſo ſind dieſe den Barbezügen hinzuzu=
rechnen
. Geſetz den Fall, eine ledige kinderloſe Hausgehilfin er=
hält
außer der freien Station eine Barentſchädigung von monat=
lich
15. RM. und der Wert der Sachbezüge ſoll dem Normalſatz
von 25. RM. monatlich entſprechen. Beträgt der monatliche
Richtſatz für Wohlfahrtsunterſtützung für Ledige 33. RM.
monatlich, ſo iſt die Freigrenze bei der Bürgerſteuer 130 v. H.
42.90 RM. Da die Bezüge der Hausgehilfin (25 RM. plus 15.
RM.) unter dieſer Freigrenze bleibt, ſo unterliegt die Hausgehil=
fin
nicht der Bürgerſteuer.

Kurs 11: Schwimmen (Männer und Frauen). Ort: Städtiſſce
Hallenbad. Zeit: 2021 Uhr.
Kurs 152: Reiten (Männer und Frauen). Ort: Reitſchule (Hüje
ſtraße). Zeit: 1819 Uhr.

Rheinfahrt nach Koblenz
der NSG. Kraft durch Freude, Kreis Darmſtaz

NS.=Kulturgemeinde, Ortsverband Darmſtadt.
Liſelott Ammermann und Bernd Aldenhoff haben für ihren
Lieder= und Arienabend am Montag, den 3. Juni 1935, 20 Uhr,
im Kleinen Haus eine auserleſene Vortragfolge gewählt: Beet=
hoven
, Schubert, Hugo Wolf und Richard Strauß unter den Lied=
komponiſten
; dieſem Blütenſtrauß folgen Arien von Carl Maria
von Weber, Puccini und Verdi, ſeltene und bekannte, in volkstüm=
licher
Folge. Um allen Freunden des Theaters den Beſuch zu er=
möglichen
, ſind die Preiſe ſehr niedrig angeſetzt. Der Kartenvor=
verkauf
iſt in der Geſchäftsſtelle der NSKG. im Kleinen Haus und
Muſikhaus Chr. Arnold am Weißen Turm.
Ein Werkſpiel.
Am Sonntag dem 2. Juni 1935, wird in dem Lokomotivaus=
beſſerungswerk
Darmſtadt abends 18.30 Uhr ein Werkſpiel
Hände her, Kameraden aufgeführt.
Der Dichter des Werkſpiels ſchildert den ſeeliſchen Kampf
des deutſchen Arbeiters, der zu ſeinem Menſchentum und zu ſei=
nem
Volke zuruck will. Die Gemeinſchaft verbindet ehemalige
Gegner und läßt gegenſätzliche Intereſſen zu gemeinſamen wer=
den
. Haß und Nichtverſtehenwollen geben dem neuen Geiſt in
der Betriebsgemeinſchaft Raum.
Es iſt ein Werk, das durch ſeine Sprache überzeugt und durch
die Art ſeiner Darſtellungsmittel neue Wege geht, die in die Zu=
kunft
weiſen.
Es wirken Sprecher vom Reichsſender Frankfurt und die
Labanſchule in Frankfurt a. M. mit. Die Regie führt Herr
Hartmann.
Zu dieſer Uraufführung werden der Reichsorganiſations=
leiter
Dr. Ley, der Gauleiter Pg. Sprenger, und der Lan=
desobmann
, Pg. Becker, erwartet.
Ab 18 Uhr ſpielt auf dem Werkhof die Werkskapelle des
Lok.=Werks. Jeder beachte die Ankündigungen im Frankfurter
Sender. Karten zu ,30 RM. ſind bei den Betriebswarten zu
haben.
Meldet Euch zu den Sportkurſen der NSG. Kraft durch Freude‟.
Sie geben Euch billige und bequeme Erholung und Stärkung
in der Feierabendzeit. Beſorgt Euch eine Jahresſportkarte
(30 Pf.) und ein Sportprogramm (koſtenlos) auf der Geſchäfts=
ſtelle
Kraft durch Freude‟, Bismarckſtraße 19.
Sportkurſe der NSG. Kraft durch Freude‟.
Heute Freitag finden folgende Kurſe ſtatt:
Kurs 7: Fröhliche Gymnaſtik und Spiele (Frauen). Ort: Morne=

wegſchule (Hermannſtraße 21). Zeit: 2021 Uhr.

I. Am 23. Juni findet nunmehr endgültig die 1. Rheinfahrtt/
Kreis Darmſtadt nach Koblenz ſtatt.
Ein Sonderzug wird die 1000 Teilnehmer nach Bingen Ei
gen. Von dort aus erfolgt mittels Sonderſchiff die Fahrt
Koblenz und zurück. In Koblenz iſt Gelegenheit zur Stad!
ſichtigung. Mittageſſen wird auf dem Schiff eingem
men. Für Muſik und Unterhaltung iſt geſorgt.
Die Teilnehmerkoſten (Fahrtkoſten für Eiſenk.,
und Schiff, ſowie Mittageſſen) betragen 4,50 RM.
der werden nur ab 10 Jahren bei vollem Fahrpreis zu
laſſen.
Anmeldungen für die Rheinfahrt nehmen die Kreisdie
ſtelle, Amt für Reiſen, Wandern, Urlaub, ſowie die Q
und Betriebswarte der NSG. Kraft durch Freude‟
gegen. Die Anmeldung zu dieſer Fahrt kann nur unter g:
zeitiger Entrichtung der Teilnehmerkoſten getätigt werde=
Gleichzeitig geben wir bekannt, daß Ende Juli eine zu
Rheinfahrt, und falls die erforderliche Teilnehmerzah!
ſtande kommt, ſogar eine dritte Rheinfahrt durchgeführt rvi
II. Fahrt in den ſüdlichen Odenwald und Neckartal.
Die für 9. Juni angeſetzte Sonntagsfahrt in den ſüdlld
Odenwald und ins Neckartal muß umſtändehalber veel
werden. Die Fahrt wird jedoch wahrſcheinlich Ende
durchgeführt werden und geben wir den genauen Zeitnu
ſowie die Fahrtkoſten noch rechtzeitig bekannt.
III. Fußwanderung am 9. Juni.
Die auf 16. Juni angeſetzte Fußwanderung für die Dm A. Nieder
ſtädter Ortsgruppen wird auf 9. Juni vorverlegt. Die B/
derung nimmt folgenden Verlauf:
Emelinenhütte Mühltal Kohlberg Burgwa
Waſchenbach Breitenſtein Hohe Straße Ab
Ramſtadt (zirka 30 Kilometer).
Rückfahrt mit der Eiſenbahn. Ruckſackverpflegung iſt mm i, ſang unter der
bringen. Treffpunkt 8 Uhr am Böllenfalltor. Ve
meldung nicht erforderlich.
TV. Fußwanderung am 10. Juni.
Forſthaus Einſiedel Grube Meſſel Forſthaus
ofen Arheilgen (22 Kilometer). Rückſackverpflegurn heinrichs: 1. So
mitzubringen. Treffpunkt 8,30 Uhr an den Hirſchkr//;s ließ ein Jäger w
(Voranmeldungen nicht erforderlich.)
V. 16. Juni: Fahrt in den nördl. Odenwald (Neunkirchen Echntlichen Bezugs=
Treffpunkt 7.30 Uhr am Oſtbahnhof. AbfahrZmAauſtende des Auſi
Ober=Ramſtadt 7,58 Uhr. Fußwanderung: Wembach Rlder. Es folgte die
Schloß Lichtenberg Neunkirchen Neunkircher 94y Mhilivp Laumann
(Kaiſerturm) Brandau.
Das Mittageſſen wird auf Schloß Lichtenberg eing-Kyen Geſchäftsberich
men. Nach Beſichtigung des NSDAP.=Heimes in Branda, Grſiyſt im letzten Je
folgt Rückfahrt mit Autobuſſen nach Darmſtadt. T Klm Anſorderunge
nehmergebühr (Fahrtkoſten und Mittageſſen) 2. Wrſind zurückgega=

FI.

in geſt
FLſ
Fait
um Teil auch als
A. Rinkens und
m. Der letztere Ver
ehr. Mainz und
hoßdorf, 29. Mai.
h n üblicher Weiſe.
hiben ſich bei der
Beunſtandungen

Anmeldungen bei der Kreisdienſtelle, ſowie bei den MZutoffel war befrie
und Betriebswarten.
Am 30. Juni: Fahrt in den Taunus.
Am 30. Juni wird ſeitens des Kreiſes Darmſtadt eine / eſpen 39 960 RM
in den Taunus durchgeführt. Treffpunkt 7. bwinnverteilung
Haus der Arbeit, Abfahrt: 7.15 Uhr mit AutoklKr Weiſe, daß 5 Pr.
Fahrtverlauf:
Fateile vergütet
Darmſtadt Frankfurt Kronberg Königſtein C. in drittel der
ſtück und Beſichtigung der Burg Königſtein) Rotes 74 men Vorſtant
(von hier aus Fußwanderung zum Kl. Feldberg. GeM

heit zur Beſichtigung der Wetterwarte), Anſchließend/
terfahrt mit Autobuſſen vom Roten Kreuz über 0
Born nach Eppſtein.
Das Mittageſſen wird in Eppſtein eingenommen. Außi=
iſt
Gelegenheit zur Stadt= und Burgbeſichtigung. Gegen
Abfahrt in Eppſtein durch das Lorsbacher Tal über Hah
Höchſt Autobahn bis Darmſtadt=Hauptbahnhof.
Die Teilnehmergebühr (Fahrtkoſten, Mittasſ
beträgt 3.50 RM.
Anmeldungen bei den vorgenannten Dienſtſtellen

muld, Heinrich 9
Prewählt.

haßdorf, 29. M.
N. (Himmelfahrt
E Badepreiſe un
Bis einſchlie

Achlung! Ehemalige Angehörige der deutſchen
Kriegsmarine der alten und neuen Wehrmacht.

Dem Wunſche des Führers und Reichskanzlers entſprechend
iſt mit dem 1. März 1935 die Bildung des Nationalſozialiſtiſchen
Deutſchen Marine=Bundes e. V. angeordnet worden. Der NS.
Deutſche Marine=Bund unterſteht der Aufſicht durch den Ober=
befehlshaber
der Kriegsmarine. Der Marine=Bund gliedert ſich
in Gaue und Kameradſchaften. Für Darmſtadt und die nähere
Umgebung iſt für die Aufnahme ehemaliger Marinekameraden
nur die Marine=Kameradſchaft Darmſtadt e V.
ſeither Marine=Verein Darmſtadt 1899 u. U. e. V. zuſtändig.
Weitere Kameradſchaften beſtehen nicht und iſt auch nach perſön=
licher
Rückſprache mit dem Gauführer nicht beabſichtigt, ſolche ins
Leben zu rufen. Die nächſten anerkannten Marine=Kameradſchaften
beſtehen in Dieburg (Heſſen) und Pfungſtadt. Angegliedert iſt die
Marine=Kameradſchaft Darmſtadt dem Gau Kurpfalz. In dem
Marine=Bund ſoll nicht eine beſondere Organiſation der ehem.
Soldaten der Kriegsmarine abſeits von anderen Organiſationen
ehem. Soldaten geſchaffen werden, ſondern dieſer Marine=Bund
ſoll zunächſt kameradſchaftlich mit ihnen allen zuſammenarbeiten
und ſpäter als Ganzes in den bevorſtehenden allgemeinen Solda=
tenbund
eingegliedert werden. Daß ſolche Einheitsgliederung
gewiſſermaßen vorweg ſchon jetzt für die ehemaligen Soldaten
der Kriegsmarine geſchaffen wird, iſt durch die beſondere Lage
der ehem. Marineangehörigen bedingt. Ihre verhältnismäßig
kleine Zahl kann nur dann nutzbringend für die beſondere Ma=
rineaufgabe
eingeſetzt werden, wenn alle ehem. Angehörigen
der Kriegsmarine in einem Bunde einer Kameradſchaft
am Orte zuſammengefaßt werden.

Es iſt deshalb Aufgabe der Marine=Kameradſchaft Darm=
ſtadt
, ſie mehr wie ſeither ſo lebensfähig zu machen und zu erhal=
ten
, daß ſie die den ehemaligen Angehörigen der Kriegsmarine
in erſter Linie zukommenden Aufgaben der Pflege der Marine=
tradition
und der Mitarbeit an der Weckung und Erhaltung des
Willens zu deutſcher Seegeltung im ganzen deutſchen Volk erfül=
len
kann. Nur auf dem Boden der nationalſozialiſtiſchen Welt=
anſchauung
und Staatsauffaſſung kann der Marine=Bund
Marine=Kameradſchaft ſeine allgemeine Aufgabe erfüllen. Zu=
ſammenarbeit
mit den Organen der NSDAP. iſt für den Marine=
Bund daher ſelbſtverſtändlich. In dem Marine=Bund bzw. der
Marine=Kameradſchaft ſind die ehem. Angehörigen der deutſchen
Kriegsmarine der alten und der neuen Wehrmacht, Offiziere und
Mannſchaften einheitlich zuſammengefaßt. Ordentliches Mitglied
der Kameradſchaft kann werden jeder ehemalige Angehörige der
Deutſchen Kriegsmarine der alten und der neuen Wehrmacht je=
der
ehem. Angehörige der Deutſchen Schutztruppe, jeder ehem.

Angehörige der K.u.K. Oeſterreich=Ungar. Kriegsmarine darß Sheiſter, iſt heut
reichsdeutſche Staatsangehörigkeit erworben hat. Nicht Auf-AN0e des eine
findet, wer mit Zuchthaus oder mit dem Verluſt der bürge-
Ehrenrechte beſtraft, wegen ehrenrühriger Umſtände ar.
Wehrmacht ausgeſchieden, nichtariſcher Abſtammung iſt bzm 4,dermeiſter zu
ſtaatsfeindliche Beſtrebungen verfolgt und u. a. aus einer c. M zu erreiche
radſchaft des Bundes rechtskräftig ausgeſchloſſen worden iſtw Aeſüllt zu Ehren
Nach den vorerwähnten Ausführungen bittet die Ya/. Euie mein
Kameradſchaft Darmſtadt alle der Kameradſchaft noch nic
gehörenden und in Darmſtadt und der näheren Umgebung.
nenden ehem. Marineangehörigen, ſich bei dem Kameradſſt
führer J. Färber, Erbacher Straße 55, dem Schriftw=
Schönig, Adolf=Spießſtraße 23, oder dem Kaſſenwarr
Horn, Parcusſtraße 12, anzumelden.

Fnnung
nreſter Katzen
Siellung über
ue Orte und Kol
Lin jeder Weiſe
int uletzt der In
Ort

Aus dem Gerichtsſaal.

Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am
tag zwei Sittlichkeitsſachen. Der erſte Angeklagte
48jährige Franz Hartmann aus Erbach i. Odw. Er lockte ims
dieſes Jahres ein vierjähriges Mädelchen auf ſein Zimm-
er
es zuerſt mit Schokolade fütterte, und dann unzüchtige
lungen an ihm vornahm. Da Hartmann bereits einſchlägig
ſtraft iſt, erhält er eine Gefängnisſtrafe von e
Jahr und drei Monaten. Die Unterſuchungshaft wim
da er geſtändig iſt, mit ſechs Wochen angerechnet.
Der nächſte Angeklagte, ein älterer, ſehr gut beleumtut
Eiſenbahnbeamter aus Offenbach, mußte mangels Ber
freigeſprochen werden. Der Angeklagte hatte ſich in
Frühjahr von ſeiner Frau, die, wie die Zeugen bekunden, 11
temperamentvoller Weiſe in dieſer Ehe das Regiment 2
hatte, getrennt, und da hatte dieſe nichts eiligeres zu tiu=
ihren
Mann anzuzeigen, er habe ſich im Jahre 1932 an
Nichte, die damals bei ihnen wohnte, unſittlich vergangen?
jetzt 15jährige Mädchen beſtätigt das auch heute als Zeugll.
iſt das Gericht geneigt, dem Mädchen, deſſen Ruf weniger
nicht zu glauben. Auch die Ausſagen der Frau, die zund=
hauptet
, ſie wolle durch ihre Ausſage ihrem Mann kein-
ſchaden, dann aber mit vollen Segeln gegen ihn losjahr
mehr als zweifelhaft, und das Gericht hegt die ſtarke Veinn
daß der Angeklagte überhaupt unſchuldig iſt.

Dem
ſpekt der

worauf die Leſer an

Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.!
rößten Teil der heutigen Stadtauflage liegt el
Firma Bottina, Darmſtadt, Eliſabethenſtraße

dieſer Stelle aufmerkſam gemacht

Moch einmnal zoviel Otrende gesflegt-Mit-
TANOLIN
IA. AMRUNTRTR-

In Dosen u. Tuben von RM 0,15bis 1.

Cholesterin- und lecithinhalte

[ ][  ][ ]

wonnerstag, 30. Mai 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus Heſſen.
Rhein=Mainiſche Siedlung als Vorbild.

Nr. 148 Seite 7

Tod. In einer gemeinſamen Sitzung in Berlin haben, wie wir
garen die Reichsgruppe. Induſtrie, das Reichsheimſtättenamt
SDAP. und der Deutſchen Arbeitsfront, der Reichsverband
ſücher Heimſtätten, der Deutſche Gemeindetag, die Wirtſchafts=
we Bauinduſtrie, der Hauptverband deutſcher Wohnungsunter=
umen
(Baugenoſſenſchaften und Geſellſchaften), e. V., und der
uo deutſcher Architekten, Fachverband für Baukunſt in der Kam=
der bildenden Künſte, eine gemeinſame Arbeitsgemeinſchaft
ſidet, die es ſich zur Aufgabe geſtellt hat, die Probleme des
ᛋol ungsweſens im Reich unter beſonderer Berückſichtigung des
hääterwohnungsbaues zu löſen. Nach den gefaßten Beſchlüſſen
die Kleinſiedlung in den Vordergrund der Arbeit geſtellt wer=
daneben
ſoll auch der Eigenheimbau gepflegt werden, und in
ſderen Fällen wird auch zum Geſchoßbau gegriffen werden
ſin. In den einzelnen Bezirken ſollen entſprechend dem Vor=
oim
Rhein=Maingebiet die Organiſationen aufgezogen werden.

4r. Eberſtadt, 29. Mai. Wenn der hieſige Fliegerſtütz=
unkt
anläßlich der Luftfahrtwerbewoche auch noch
nt öffentlich mit ſichtbaren Fortſchritten auftreten kann, ſo will
um ſo mehr den Beweis erbringen, daß er nicht nur das Zei=
a
der Zeit voll und ganz erfaßt hat, ſondern darüber hinaus
gewillt iſt, ſein Bekenntnis in die Tat umzuſetzen. Und hierin
ſaif er der abſoluten Unterſtützung der Allgemeinheit, die in=
nlb
der Sammeltätigkeit durch den Opferſinn ihren Ausdruck
ſen möge. Inwieweit der hieſige Fliegerſtützpunkt ein reich=
Opfern verdient, beweiſt der zähe Aufbauwille ſeiner Werk=
fgen
beim Bau eines Segelflugzeuges. Ein Blick in die Stätte
s Wirkens gibt beredtes Zeugnis von emſiger Arbeit, von
um Kameradſchaftsgeiſt, gepaart mit ſtrenger Diſziplin. Mit
im. Nichts begonnen, verfügt der Stützpunkt in der kurzen Zeit
des Beſtehens ſchon über ſehr anerkennenswerte produktive
Nungen. Alle Vorbereitungen, Zeichnungen, Berechnungen,
Dellieren mit folgendem konſtruktivem Aufbau verlangen eine
ſpliche Genauigkeit. Um der Oeffentlichkeit einen Ueberblick zu
mnſchaulichen, ſtellt der hieſige Stützpunkt am Samstag vorm
Khrushof ein Darmſtädter Segelflugzeug aus und hofft, hier=
ſu
ein geſteigertes Intereſſe, wie auch eine Unterſtützung durch
ſgliederzuwachs zu finden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 28. Mai. Aus Sängerkreiſen.
vorgeſtrige Sonntag ſtand im Dienſte der Sänger. Die bei=
mhieſigen
Geſangvereine nahmen an den Wertungsſingen des
Eigerkreiſes Darmſtadt teil, und zwar der Geſangverein Har=
ie
an demjenigen in Eberſtadt und der Geſangverein Ein=
iut
Freundſchaft an demjenigen in Darmſtadt. Der erſtere
ſſein ſang unter der Leitung von Herrn H. Samper Darm=
zu
. zum Teil auch als gemiſchter Chor: 1. An den Jüngling,
eaW. Rinkens und 2. die Volksweiſe Soldatenliebe von H.
zner. Der letztere Verein ſtand unter der Leitung von Herrn
ſehr, Mainz, und ſang zwei Chöre mit Trompetenſolo von
dis Heinrichs: 1. So wünſch ich dir ein Gute Nacht und
sbließ ein Jäger wohl in ſein Horn.
Roßdorf, 29. Mai. Generalverſammlung der land=
ſchaftlichen
Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft e. G. m. b. H.
Vorſitzende des Auſichtsrats, Konrad Schenkel, begrüßte die
ſilieder. Es folgte die Ehrung der verſtorbenen Mitglieder
dg Philipp Laumann, Chriſtoph Hermann Becker und Anton
Ein üblicher Weiſe. Direktor Johs. Georg Grünewald
aden Geſchäftsbericht. Daraus ging hervor, daß ſich die Ge=
1 onſchaft im letzten Jahr weiter gut entwickelt und die an ſie
ilten Anforderungen befriedigt hat. Die Rückſtände der Mit=
leer
ſind zurückgegangen, auch das Abſatzgeſchäft von Getreide
umKartoffel war befriedigend. Nach dem Bericht des Aufſichts=
ßthaben
ſich bei der Prüfung der Jahresrechnung und Bilanz
n Beanſtandungen ergeben. Die Aktiven betragen 40 596 RM.,
mſſiven 39 960 RM., an Reſerven ſind 7650 RM. vorhanden.
ZeGewinnverteilung erfolgte auf Vorſchlag des Aufſichtsrats
r Weiſe, daß 5 Prozent Dividende auf die eingezahlten Ge=
hisanteile
vergütet werden, zwei Drittel dem Reſervefonds
dein Drittel der Betriebsrücklage zugeführt werden. Die aus=
genden
Vorſtands= und Aufſichtsratsmitglieder Johann Georg
ieald, Heinrich May und Karl Dorr wurden durch Zuruf
ſiergewählt.
Roßdorf, 29. Mai. Schwimmbaderöffnung. Am
M. (Himmelfahrt) wird das Schwimmbad ſeine Pforten
ſm. Badepreiſe und Badezeiten bleiben wie im Vorjahre be=
Bis einſchließlich 5. Juni erfolgt die Benutzung des Bades
Felos.
b. Groß=Zimmern, 28. Mai. Mitgliederappell der
iſeur=Innung Kreis Dieburg in Reinheim.
eneiſter Katzenberger jun, nahm in längerer Ausfüh=
u
Stellung über die unhaltbaren Zuſtände und Benehmen
üner Orte und Kollegen. Groß=Zimmern, ſo betonte der
ungsmeiſter, iſt heute der Ort, welcher am beſten orginiſiert
ind in jeder Weiſe vorbildlich arbeitet auf allen Gebieten,
WWohle des einzelnen Kollegen, des geſamten Berufsſtandes
ſuncht zuletzt der Innung. Jedem einzelnen Ortswarte macht
r Obermeiſter zur Pflicht, alles daranzuſetzen, in Zuſam=
mbeit
zu erreichen, daß jeder Kollege voll und ganz ſeine
ſit erfüllt zu Ehren des Berufsſtandes. Gegen die Kollegen,
i heute meinen, ſie brauchen keine Innung oder keine Ver=
ſung
, ſei es Orts= oder Innungsverſammlung, zu beſuchen,
in Zukunft mit aller Strenge vorgegangen werden.. Weiter
er Obermeiſter bekannt, daß am 16. Juni d. J. im Kreis
urg die Friſeurgeſchäfte geſchloſſen bleiben, um jedem die
ſichkeit zu geben, an dem Reichshandwerkertag in Frankfurt
teilzunehmen. Die Fahrt erfolgt mit einem Omnibus und
Müber die Reichsautobahn. Ferner gab der Obermeiſter be=
daß
am 23. Juni d. J. in Groß=Zimmern ein Preis= und
friſieren ſtattfindet, an dem ſich jeder Berufskollege aus dem
Dieburg und Erbach beteiligen kann. Bei dieſer Gelegen=
verden
verſchiedene Firmen Dauerwell=Apparate uſw. vor=
. Abends iſt Tanz ſowie eine größere Tombola, deren Ge=
Anahmen der NSV. ſowie dem Denkmalausſchuß Groß=
ein
zugeführt werden.
Meſſel, 28. Mai. Sängerbund Eintracht. An dem
ungsſingen des Kreiſes Darmſtadt im Gau 12 (Heſſen= Darm=
des
deutſchen Sängerbundes, das in dieſem Jahr in drei
en zur Durchführung kommt, nahm der hieſige Geſangver=
angerbund
=Eintracht am vergangenen Sonntagnachmittag an
n der Woogsturnhalle in Darmſtadt unter der Kritik des
iten Komponiſten und Vorkämpfers für neuzeitliche Muſik,
Rein, zur Durchführung kommenden Wertungsſingen der
2 teil. Trotz ungünſtiger Vorausſetzungen fanden die von
ſerein unter der Stabführung ſeines bewährten Dirigenten
ank=Urberach zu Gehör gebrachten Chöre. Deutſchland,
deutſchland von Richard Trunk und Guten Morgen von
Rämpfe, reichen Beifall.
Hirſchhorn, 28. Mai. Waſſerſtand des Neckars
Mai: 1,65 Meter, am 28. Mai: 1,66 Meter.
Gernsheim, 29. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
M- 1,19 Meter, am 29. Mai: 1.30 Meter.

Jubiläumsſeft des Verbandes der evangeſiſch=
kirchlichen
Poſaunenchöre Slarkenburgs.
Be. Mörfelden, 28. Mai. Der Verband der evangeliſch= kirch=
lichen
Poſaunenchöre von Starkenburg feierte in Mörfelden ſein
10. Jubelfeſt. Schon am Samstag mittag trafen die Poſaunen=
chöre
aus nah und fern in Mörfelden ein. Sie marſchierten vom
Bahnhof nach dem evangeliſchen Gemeindehaus, woſelbſt die
Quartierzettel in Empfang genommen wurden. Abends 8.30 Uhr
verſammelte man ſich zu einem Begrüßungsabend im Saal des
Volkshauſes. Dieſer Abend ſtand unter dem Leitwort Poſaunen
im Dienſt der Kirche. Als Eröffnung des Abends hörte man den
Maſſenchor über 200 Bläſer, unter der Leitung von Muſikmeiſter
Sturmfels. Zum Vortrag gebracht wurde Lobe den Herrn, den
mächtigen König von J. S. Bach. Es erfolgten Begrüßungs=
worte
von Pfarrer Schwarz=Mörfelden. Er wünſchte dem Jubi=
läumsfeſt
einen guten Verlauf und ſprach ſeinen Dank all denen
aus, welche bei den Vorbereitungen zum Gelingen des Feſtes bei=
getragen
haben. Es folgten die einzelnen Vorträge der bereits
anweſenden Poſaunenchöre wie Groß=Gerau, Ober=Ramſtadt,
Pfungſtadt, Spachbrücken. Darmſtadt (Martinsgemeinde), Zwin=
genberg
, Nordheim und Mainz=Guſtavsburg. Zwiſchendurch er=
freute
der Männergeſangverein Frohſinn=Mörfelden die An=
weſenden
durch ſehr ſchöne Chöre. Die Bläſer ſpielten verſchie=
dene
Male einen Maſſenchor. Verbandsvorſitzender Röwer ſo=
wie
Dekan Chriſt hielten Anſprachen und referierten über das
Weſen der Poſaunenchöre und deren Bedeutung. Der Begrü=
ßungsabend
wurde dann durch den Maſſenchor Nun ruhen alle
Wälder beendet.
Am Sonntag vormittag zwiſchen 6.30 und 8 Uhr durchzogen
die einzelnen Poſaunenchöre die Ortsſtraßen und erfreuten die
Einwohnerſchaft durch Blaſen von Chorälen. Um 9 Uhr fand
im evangeliſchen Gemeindehaus eine Maſſenprobe ſtatt. Der Feſt=
gottesdienſt
wurde im großen Saale des Volkshauſes abgehalten
und ſtand unter dem Leitwort Poſaunen der Kirche zur Ehre
Gottes‟. Die Gottesdienſtordnung war: 1. Maſſenchor Dir, dir
Jehova will ich ſingen; 2. Eingangslied der Gemeinde Gott
des Himmels und der Erden; 3. Eingangswort, Gebet und
Schriftleſung durch Pfarrer Irle, Frankfurt a. M. (Pfarrer Irle
war über zehn Jahre in Mörfelden an der evangeliſchen Kirche
tätig). Nach einem weiteren Maſſenchor der Bläſer und dem
Hauptlied der Gemeinde folgte die Feſtpredigt von Pfarrer Irle=
Frankfurt a. M. Den Abſchluß bildete das gemeinſam mit dem
Chor geſungene Erhalt uns Herr bei deinem Wort
Am Nachmittag ſammelten ſich ſämtliche Poſaunenchöre ſowie
die Krieger= und Militärkameradſchaft Mörfelden, Eiſenbahner=
verein
Mörfelden=Walldorf und das Trommler= und Pfeiferkorps
des Turnvereins 1881 Mörfelden am Ortsausgang nach Langen
zur Aufſtellung des Feſtzuges. Dieſer führte die Teilnehmer des
Feſtes wieder zum Volkshaus, wo eine Feſtveranſtaltung unter
dem Leitwort Wir ſind im Kampfe Tag und Nacht ſtattfand.
Zuerſt hörte man einen Maſſenchor der Bläſer Eine feſte Burg
iſt unſer Gott, Anſchließend ſprach Bürgermeiſter Geiß herz=
liche
Begrüßungsworte im Namen der Gemeindeverwaltung und
des Kirchenvorſtandes. Es folgten Vorträge der Poſaunenchöre
von Ober=Ramſtadt, Sprendlingen, Biebesheim, Darmſtadt ( Mar=
tinsgemeinde
), Pfungſtadt, Kelſterbach, Spachbrücken, Griesheim,
Offenbach, Zwingenberg, Schaafheim, Groß=Gerau, König, Ar=
heilgen
, Birkenau, Reinheim. Nordheim, Mainz=Guſtavsburg ſo=
wie
der Turnverein Mörfelden. Zwiſchen den einzelnen Vor=
trägen
waren einzelne Maſſenchöre eingelegt. Zwiſchen den ein=
zelnen
Vorträgen ſprachen Verbandsvorſitzender Röwer= Darm=
ſtadt
, ſowie Oberlandeskirchenrat Holz. Den Abſchluß der Nach=
mittagsveranſtaltung
bildete ein Maſſenchor der Bläſer Marſch
aus Joſua von G. F. Händel. Auch die Feſtveranſtaltung war
wie der Begrüßungsabend am Samstag und der Feſtgottesdienſt
ſehr gut beſucht.

k. Dieburg, 29. Mai. Neue Milchverteilung. Mit dem
3. Juni tritt hier eine neue Bezirkseinteilung der Milchhändler
ein, die zwei Bezirke für die vier ſeitherigen Milchhändler vor=
ſieht
, die ſeither ihre Milch in der ganzen Stadt gleichzeitig ab=
ſetzten
. Die Kannenmilch wird von der Milchabſatzgenoſſenſchaft
Dieburg bezogen, die Verteilung der Marken=Rohmilch erfolgt
durch Peter Walter=Habitzheim. Weiterhin ſind die Fahrzeuge
eines jeden Milchverteilers mit einem Schild zu verſehen, auf dem
der Bezirk deutlich ſichtbar zu leſen iſt. Auch ſind die mit Licht=
bildern
verſehenen Ausweiskarten des Milchverſorgungsverban=
des
ſtets mitzuführen und den Kontrollbeamten auf Verlangen
vorzuzeigen.

Appell der 2. Bakterie Feldarl.-Regts. 25
vom 1. bis 3. Juni in Heppenheim a. d. B.
Nur noch wenige Tage trennen uns von der Wiederſehens=
feier
der Kameraden der 2. Batterie der 25er, die vom 1. bis 3.
Juni in den Mauern der Bergſtraße=Stadt ihre Frontkamerad=
ſchaft
erneuern werden. Die Meldungen zu dieſer Wiederſehens=
feier
ſind aus allen Teilen Deutſchlands recht zahlreich eingegan=
gen
, und nach den freudigen und rührenden Briefen zu urteilen,
werden dieſe Tage in Heppenheim in unvergänglicher Erinne=
rung
aller Teilnehmer bleiben. Anmeldungen erbeten an
Kamerad Willy Schül, Heppenheim a. d. B., Friedrichſtraße.
k. Dieburg, 28. Mai. Jägerverſammlung. Im Main=
zer
Hof tagte am Samstag nachmittag die Jägerſchaft des Krei=
ſes
Dieburg. 120 Männer des edlen Weidwerks waren zu dieſer
erſten Pflichtverſammlung erſchienen, die von Kreisjägermeiſter
Vogt herzlich begrüßt wurden. Durch das vom Führer geſchaf=
fene
Reichsjagdgeſetz werde dem Jäger ſein Recht gewahrt, Freude
findet er wieder an ſeiner Jagd, ſo daß ſich die Weidgerechtigkeit
wieder zum Nutzen der Volksgemeinſchaft auswirken wird. An=
ſchließend
wurden einige grundſätzliche Fragen des Reichsjagd=
geſetzes
behandelt. Dipl.=Ing. Ullrich=Darmſtadt befaßte ſich
mit der Abſchußregelung und ſtellte beſonders heraus: Schonung
der guten Böcke und Abſchuß alles Minderwertigen. Her=
Brauereibeſitzer Schätzler=Groß=Umſtadt kam auf die Schieß=
plätze
zu ſprechen, die ungenügend ſeien, es müſſe deshalb Sorge
für den weiteren Ausbau getragen werden. Kreisleiter Bürger=
meiſter
Burkart überbrachte die Grüße der Stadt Dieburg und
betonte in ſeiner Anſprache, daß die Jäger jederzeit treudeutſche
Männer geweſen ſeien. Das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied
beſchloſſen die erſte Pflichtverſammlung; eine Gruppenaufnahme
auf der Terraſſe des Verſammlungslokals wird eine bleibende
Erinnerung bilden.
Fb. Gundernhauſen, 28. Mai. Fahnenweihe. Am Sams=
tag
abend beging der hieſige Männergeſangverein Loreley
das Feſt ſeiner Fahnenweihe, das in Form einer ſchlichten Feier
im Saale des Gaſthauſes Zur Germania hier ſtattfand. Die
Feier wurde eröffnet mit einem von der Feſtkapelle geſpielten
Marſch. Dem ſchloſſen ſich zwei von dem feſtgebenden Verein ge=
ſungene
Chöre und ein zum Vortrag gebrachter ſinnreicher Pro=
log
an. Dann erfolgte durch den Vorſitzenden Romig die Begru=
ßung
der Erſchienenen, insbeſondere des Vertreters des Heſſiſchen
Sängerbundes (Gau Dieburg), Lehrer Poth=Groß=Zimmern. Die=
ſer
hielt anſchließend die Feſtrede und nahm die Enthüllung der
Fahne vor, worauf die feierliche Uebergabe an ihren Träger er=
folgte
. Nach Beendigung des Weiheaktes nahm der volksfeſtlige
Teil ſeinen Anfang. Die in der Feſtfolge von dem Verein zum
Vortrag oebrachten Chöre und Lieder erfolgten unter der Lei=
tung
ſeines bewährten Dirigenten Georg Kraft und konnten von
der Leiſtung der eifrigen Sängerſchar des jungen aufſtrebenden
Vereins ein gutes Zeugnis ablegen.
r. Babenhauſen, 29. Mai. Babenhäuſer Spargel im
Rundfunk. Von Babenhauſen, der Stadt der guten Spargel,
wie im Briefſtempel ſteht, brachte vorgeſtern der Reichsſender
Frankfurt einen intereſſanten Kurzbericht über die Spargelernte.
Das Volkslied Im ſchönſten Wieſengrunde leitete ſtimmungs=
voll
die Stegreifſendung ein, und nach einführenden Worten über
die hiſtoriſchen Schönheiten des alten Städtchens mit ſeinem ſtatt=
lichen
Grafenſchloß, dem Breſchturm, dem Hexenturm, der alten
Stadtmauer, den Burgmannenhäuſern und dem berühmten Holz=
ſchnitzaltar
lernten die Hörer den ganzen Betrieb bei einer Spar=
gelernte
kennen durch Zwiegeſpräche in launiger, echt Bowe=
haiſer
Mundart, die zwiſchen den Bauern, den Spargelmädchen
und der Abnehmeſtelle der Genoſſenſchaft gepflogen wurden. Wir
hörten aus dem Geſpräch, daß rund 400 Morgen Ackerland mit
Spargeln angebaut ſind, daß im Jahre 1893 die erſten Spargel=
anpflanzungsverſuche
gemacht wurden, im Jahre 1934 über 6000
Zentner Spargel hier und in der näheren Umgebung geerntet und
zum Verſand kamen, und daß der ſonſt dürftige Babenhäuſer
Sandboden einen ausgezeichneten Spargel liefere der nach allen
Großſtädten Deutſchlands geſchickt wird. Der Rundfunkſprecher
gab bekannt, daß an dieſem Tage 250 Zentner Spargel zum Ver=
ſand
kämen: 120 Ztr. aus Babenhauſen, 25 Ztr. aus Harreshauſen,
40 Ztr. aus Sickenhofen und 60 Ztr. aus Hergershauſen. Die
Körbe gingen nach Dortmund, Nürnberg und München, wo Ba=
benhauſen
als Stadt der guten Spargel bekannt und be=
rühmt
ſei.
Groß=Bieberau i. Odw., 28. Mai. Mitgliederver=
ſammlung
des Kriegervereins. Der erſte Vereins=
führer
, Pg. Schönberger, hieß die erſchienenen Kameraden
willkommen. Er ſprach ſodann über das wichtigſte außenpolitiſche
Ereignis, das Militärbündnis zwiſchen Frankreich und Rußland,
aber auch über die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im
Deutſchen Reich und über das Wehrgeſetz. Die Kameraden wurden
zum Beſuch des 5. Reichskriegertages des Kyffhäuſerbundes vom
6. bis 8. Juli 1935 in Kaſſel aufgefordert. An eine Reihe alter,
verdienter Mitglieder wurde das neue Haſſia=Ehrenzeichen ver=
teilt
. Es erhielten das Abzeichen 1. Klaſſe in Gold: Beigeord=
neter
Gg. Daab, Ph. Gerſtenſchläger und Karl Fuchs, das Abzei=
chen
2. Klaſſe in Silber: Martin Hach, Altbürgermeiſter Daab,
Fritz Neuroth und Gg. Becker. Dem Martin Hach, der in dieſen
Tagen ſeinen 80. Geburtstag feiern konnte, ſprach der Vorſtand die
Glückwünſche aller Kameraden aus. Der Großherzog als Inhaber
des Leibgarde=Infanterie=Regiments Nr. 115, bei dem Martin
Hach einſt diente, beglückwünſchte den Jubilar und verehrte ihm
ſein Bild. Von nun an ſoll die Bezeichnung Kriegerverein ver=
ſchwinden
. Dafür ſoll es jetzt Krieger=Kameradſchaft heißen. Der
Bezirk Reinheim=Reichelsheim iſt aufgelöſt, Wir gehören nun zum
Bezirk Dieburg. Einigen Kameraden wurden die Ausweiſe und
Nadeln der SAL. (SA.=Reſerve II) ausgehändigt. Im gemüt=
lichen
Teil wurden dann noch eine Anzahl alter Soldatenlieder
geſungen.
Ci. Erbach, 25. Mai. Turnen und Sport in der
Schule. Der Bezirk Erbach=Michelſtadt der Fachſchaft Volks=
ſchule
hielt geſtern nachmittag eine aus allen Teilen des Kreiſes
von den Lehrkräften der Volks= und Berufsſchulen äußerſt ſtark
beſuchte Tagung ab, die ſich mit dem zeitgemäßen Turn= und
Sportunterricht in den Volks= und Berufsſchulen befaßte. Ein=
leitenden
mündlichen Ausführungen folgten dann Maſſenvorfüh=
rungen
der verſchiedenen Altersſtufen, wobei vor allem auch die
in den heſſiſchen Schulen jetzt durchzuführenden Mannſchaftswett=
kämpfe
für Knaben und Mädchen gezeigt und die feſtgelegten Ab=
wicklungspläne
für den Kreis bekanntgegeben wurden. Von
der NS. Volkswohlfahrt. Der Aufruf der hieſigen Orts=
gruppe
der NSV. zur Gründung eines Lebensmittelopferringes
fand freudigen Widerhall. Eine ſtattliche Zahl Volksgenoſſen
trat bei und erklärte ſich zur regelmäßigen monatlichen Pfund=
ſpende
bereit. Heimkehr der Saar=Urlauber. Die
hier und in verſchiedenen größeren Plätzen des Mümlingtales
untergebrachten Saarurlauber kehrten geſtern wieder in ihre Hei=
mat
zurück. Am Abend vorher trafen ſich die hieſigen Gäſte mit
ihrem hier raſch gewonnenen Freundeskreiſe zu einer größeren
Abſchiedsfeier im Schützenhof Kreisverſammlung
der Imker. Am Sonntag findet im Hotel Odenwald eine
Kreisverſammlung der Imker ſtatt, wobei Herr Gontarski= Frank=
furt
über Grundſätze der Königinnenzucht ſpricht. Die Tagung
beginnt nach Eintreffen der Mittagszüge um 13.15 Uhr.

odenn neue Schuhe
daum siieder

hgezellschntt

da hßsgerechk und elegant-
Darmstadt, Rheinstr. 6, Frankfurt a. M., Steinweg 8.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 148

Darmſtädter Tagblatt ? Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 30. Maf 1837

Werkungsſingen des Kreiſes Weſchnik
des Heſſiſchen Hängerbundes.

Es. Am Sonntag fand das Wertungsſingen des Kreiſes Weſch=
nitz
in Affolterbach ſtatt. In früher Morgenſtunde begaben ſich die
Sänger von 39 Vereinen aus dem Weſchnitztal, dem Gorxheimertal
und dem Ueberwald nach Affolterbach, um ſich den Wertungsrich=
tern
zu ſtellen. Durch das herrſchende ſchwere Gewitter verzögerte
ſich der Beginn des Singens etwas. Nach halbſtündiger Verſpä=
tung
konnten Kreiswalter Gebbauer, Fürth, im Saale Zur
Krone", der ſtellvertretende Kreiswalter Kenzler, Affolterbach,
im Saale Zur Eiſenbahn die erſchienenen Sänger begrüßen und
das Wertungsſingen eröffnen. Als Kritiker wirkten in der Krone
Herr Muſikdirektor Höhner, Neu=Iſenburg, und in der Eiſen=
bahn
Herr Muſikdirektor Biſchof Frankfurt. Es muß feſtge=
ſtellt
werden, daß der Kreis Weſchnitz einen Schritt vorwärts ge=
tan
hat. Im Vergleich zu früheren Wertungsſingen wurden dies=
mal
nur wertvolle Chorkompoſitionen geboten. Neben neueren
Komponiſten waren auch die alten, die man ſich aus der Chor=
literatur
nicht hinwegdenken kann, vertreten. Chöre mit Klavier=
begleitung
oder Einzelinſtrumenten waren vielen Sängern etwas
Neues. Daß in den Vereinen gearbeitet wurde, und daß jeder
Chorleiter ſeine Pflicht getan hat, erkannten die Wertungsrichter
in der ſich dem Singen anſchließenden mündlichen Kritik voll und
ganz an. Verſchiedene Winke, betr. Rhythmus, Dynamik, Phra=
ſierung
, Ausſprache und Chorauswahl dürften nur von Vorteil
ſein und wurden auch von Sängern und Chorleitern dankbar an=
genommen
.
Am Nachmittag fanden ſich die Sänger zu einer eindrucksvol=
len
Feier um die Hitler=Eiche auf dem Bahnhofsplatz zuſammen.
Unter der Leitung des Kreischormeiſters Krämer=Fürth er=
klangen
der Deutſche Sängergruß ſowie zwei Geſamtchöre. Nach=
dem
der Bürgermeiſter der Gemeinde Affolterbach die Sänger be=
grüßt
hatte, ergriff Kreiswalter Mosberger, Offenbach, als
Vertreter des Gaues das Wort. Die deutſchen Lieder beſchloſſen
ſeine Rede. Anſchließend nahm Kreiswalter Gehbauer die Aus=
zeichnung
verdienter Sänger vor. Für 25jährige =
tigkeit
als Vorſtandsmitglieder erhielten die Sänger Leonhard
Schwöbel und Martin Jäger, Affolterbach, die Sängernadel.
Chorleiter Konrad Krämer wurde für 25jährige Tätigkeit im

Dienſte des deutſchen Liedes zum Ehrenchormeiſter ernannt. Der
diesjährige Pflichtchor Deutſchland! Heiliger Name, von Bauß=
nern
beſchloß die Kundgebung.
Im Schulſaal entwickelte anſchließend Kreiswalter Mos=
berger
vor den Vereinsführern und Chorleitern die neuen
Ziele des DSB. Neben dem mehrſtimmigen Geſang ſollen auch
das Gemeinſchaftsſingen, das einſtimmige Lied und der Kanon
gepflegt werden. Nachdem noch verſchiedene Fragen organiſatori=
ſcher
Art beantwortet waren, wurde auch dieſe Sitzung geſchloſſen.
Wenn das ſchlechte Wetter die Feſtesfreudigkeit auch etwas beein=
trächtigte
, ſo muß aber doch geſagt werden, daß Sänger wie Chor=
leiter
ſehr viel Anregung für die zukünftige Arbeit erhielten.

m. Beerfelden, 25. Mai. Die Saar=Urlauber kehren
heim. Vorgeſtern abend wurde den geſtern wieder ſcheidenden
Gäſten aus dem Saarland in der Turnhalle ein ſchöner Abſchied
bereitet. Inmitten der SA. und der Turner entbot den Scheiden=
den
der Ortsgruppenleiter W. Kumpf herzliche Abſchiedsworte,
betonend, daß dem Abend mit Abſicht ein turneriſches Gepräge ge=
geben
wurde. Redner charakteriſierte in ſeinen weiteren Ausfüh=
rungen
Saarländer ſowohl als Turner als auch Kampfgemein=
ſchaften
zur Erhaltung deutſcher Art. Im Namen der Gäſte ergriff
Reiſeleiter Pg. Hensler das Wort und gab der Befriedigung
Ausdruck darüber, daß es ihnen vergönnt war, in die älteſte Orts=
gruppe
der NSDAP. im ſchönen Odenwald gekommen zu ſein.
Turner und Turnerinnen unterhielten die Anweſenden durch ihre
Künſte an den Geräten und in Spielen, die Feuerwehrkapelle gab
ihre anheimelnden Weiſen. Für die DAF. ergriff Ortswalter Hörr
das Wort und dankte allen Mitwirkenden. Schlußworte ſprach
Stephan Hörr als Ortswalter von Kraft durch Freude‟
m Beerfelden, 29 Mai. Schweſternkonferenz. Die
Bezirkskonferenz der Schweſternſchaft der Inneren Miſſion tagte
am Sonntag hier. Der Direktor des Heſſiſchen Landesvereins für
Innere Miſſion predigte im Vormittagsgottesdienſt, der auch von
den erſchienenen Schweſtern beſucht war. Herr Direktor Röhricht
ſtärkte die Schweſtern durch die Betrachtung eines Bibelwortes
und durch väterlichen Rat in ihren Berufsangelegenheiten. Ein
Gang nach dem Galgen brachte Abwechſelung in den Nachmittag.
Mit dieſem Beiſammenſein war verbunden das 25jährige Dienſt=
jubiläum
der hieſigen Krankenſchweſter Emma, die ihren Arbeits=
kameradinnen
dieſen Tag durch herzliche Gaſtfreundſchaft ver=
ſchönte
.

Bb. Bensheim, 28. Mai. Das Bensheimer humaniſtiſ,
Gymnaſium iſt eine der älteſten beſſiſchen höheren Bildun=
anſtalten
und ſieht im nächſten Jahre auf ſeinen 250jähtzigen S=
ſtand
zurück. Es iſt beabſichtigt, der Feier einen beſonderen R./
men und einen würdigen Verlauf zu ſichern, zu welchem Zw.u
ſchon jetzt die Vorbereitungen getroffen werden, für die
Haupt= und verſchiedene Sonderausſchüſſe gebildet wurden,
alsbald mit ihren Arbeiten beginnen werden. Die bereits
einigen Jahren gegründete Scholaren=Vereinigung wird an
Feier hervorragend beteiligt ſein.
Em. Heppenheim a. d. B., 29. Mai. Ratsſitzung. D
Voranſchlag der ſtädtiſchen Mädchen=Realſchule 1935/36, der
Einnahme und Ausgabe mit 10 120 RM. abſchließt, und ei
ſtädtiſchen Zuſchuß von 1072 RM. erfordert, wurde zugeſtim
Die Schule iſt in der Entwicklung zum Lyzeum begriffen.
Chauſſierung der Mainſtraße bis zum Tonwerk wurde als B.
ſtandsarbeit anerkannt, und wird alsbald in Angriff genomm=
Das Tonwerk leiſtet einen Zuſchuß von 2000 RM. Aus De
Bericht des Bürgermeiſters über den Stand der Ehrenmalfmg
ging hervor, daß beabſichtigt iſt, das Ehrenmal in ſeiner Geſanl
ausführung noch dieſes Jahr fertigzuſtellen. Von den auf e=
17 000 RM. veranſchlagten Geſamtkoſten wurden bisher 9000 PI
aufgebracht. Arbeitsloſe Maurer und Steinhauer, ſowie Fnu
unternehmer, erklärten ſich bereit, Arbeiten im anſehnlichen
trag von 4500 RM. koſtenlos auszuführen, was für den einzell:
Mann ein perſönliches Opfer von ungefähr 50 RM. bedeu
Eine Liſtenſammlung ſoll der Beſchaffung der Reſtſumme die n
Der Bürgermeiſter erwartet, daß die Bevölkerung in Nacheifer=
des
Vorgehens der arbeitsloſen Handwerker die Reſtſumme
bringt.
Ex. Lampertheim, 29. Mai. Die Ortsgruppe Lampertkhe
des NSDFB. (Stahlhelm) veranſtaltete im Saale Reichsad
einen Kameradſchaftsabend, an dem neben den hieſigen Mits
dern und deren Angehörigen auch zahlreiche Freunde und Ei
teilnahmen. Ein gutgewähltes, buntes Programm gab gute
terhaltung. Nach der Begrüßung der Anweſenden ging der O
gruppenführer Dr. Klauer auf den Kameradſchaftsgeiſt der An=
und der NSDAP. ein und ließ ſeine Rede ausklingen in ein ſt
Gedenken an unſere auf dem Felde der Ehre und im Kampf;
die Erhebung der Nation gefallenen Helden. Im weiteren=
ten
Darbietungen jeglicher Art, Prolog, vier= und zweihämi
Klaviervorträge und Geſang der Geſchwiſter Liſelotte und Hewf
Heſſe, ferner einige humoriſtiſche Szenen durch Kamerad RT

ſich
ind
abia e

Dorftinder

uge geht 8
zuder den Sb
Kommt her
Euch des

So iſch der

nel geht es dann
iu ziehen die Ril
ſo wird die

Lunde Warndelhat

Die glückliche Geburt eines Töchterchens und 4. Kindes zeigen hocherfreut an Luitgard Wohmann
geb. Dieckmann 5099 Hans Walter Wohmann Darmstadt, 29. 5. 1955 z. Zt. Marienhospital

Heute morgen entſchlief ſanft nach ſchwerem Leiden mein
lieber, herzensguter Mann, unſer treuſorgender Vater
und Schwiegervater

Herr Rudolf Behm

Verw.=Inſp. i. R.

Ihre Verlobung geben bekannt
Els Schieferdecker
Jakob Karn
Karlsſtr. 63½
Mühlſtr. 42
Darmſtadt, den 30. Mai 1935

im vollendeten 77. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Marie Behm. geb. Rathſack
Curt Behm und Frau Gertrud
Darmſtadt (Gutenbergſtr. 10), den 29. Mai 1935.
Beerdigung in aller Stille.

(5083

Statt beſonderer Anzeige.

Heute morgen entſchlief ſanft nach kurzem ſchweren Leiden
meine liebe Frau

Mnd
A
Heute.
OAABSR

ſichs Himme
ſit üct es ſechs Dörf
mzdörfer genan
ien dieſen ſechs
*nichſt das Himmelfa
7 und Himmelfahrts
: Der Brauch dieſer
w a4 70 Jahre z1
w. Jedes dieſer 2
Tuundert, wonach der
zwiſſe Vorrechte
in Bewohnern der
Dieſe Urkunden we.
Himmelfahrtstage
unſt die Bewohner
Zchutz genommen he
worden war. Als de
wverlieh er den
gleiſtet hatten
in. Nach einer
ſeine andere 9

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ounſtrömen. Der
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Beftaut ſich ſchon die
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Gudrun Stein, geb. Pfeiffer

Berlin=Steglitz, den 30. Mai 1935.
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Von Saut

geb. Lauteſchläger
unmittelbar vor ihrem vollendeten 20. Lebensſahre.
Im Namen der trauernden Familie:
Geheimer Schulrat Dr. Baur
Oberſiudiendirektor i. R.

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Darmstadt

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Heute Mittwoch, früh 2 Uhr, entſchlief
ſanft nach ſchwerem, mit großer Geduld
ertragenem Leiden, unſer herzensguter,
treuſorgender Vater, Schwiegervater,
Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Wilhelm Schwab
Ober=Steueraufſeher i. R.
im 70. Lebensjahr.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Geſchwiſter Schwab.
Darmſtadt, den 29. Mai 1935.
Schlageterſtr. 27
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Heppenheim a. d. B., Tengfeld und Darmſtadt,
28. Mai 1935.

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Herr Dr. Riemenschneider.

Die Einäſcherung findet Freitag, 31. Mai,
nachm. 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Geſtorbene.
Darmſtadt: Nau, Heinrich, 4¾ Stunden.
Schmidt, Gertrud, geb. Jakob, Ehefrau der
Hilfsarbeiters, 24 Jahre.
Schwab. Georg Wilhelm Auguſt, Oberſteuer
aufſeher in Ruhe, Witwer, 70 Jahre.
Behm Rudolf Friedrich Johann. Verwal
tungsinſpektor in Ruhe, verh., 77 Jahre.
Griesheim: Schaffner, II., Johannes, Heizer,
3 Jahre.

Gott dem Allmächiigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, unſeren guten, un=
vergeßlichen
Vater, Schwiegervater, Sohn,
Schwiegerſohn, Bruder, Onkelund Schwager

Dame,
gebild., ſucht le=
bensfroh
., ſport=
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. naturl. Part=
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, der einſam
iſt wie dieſe,
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[ ][  ][ ]

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Rn.

mmnerstag, 30. Mai 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 148 Seite 9

Himmelfahrtsbräuche in Nord und Süd.

nder=Himmelfahrt im Schwarzwald. Für
inder der Dörfer im Schwarzwald iſt der Himmelfahrts=
is
ein großer Freudentag. Früher als an anderen Tagen
Buben wie Mädchen auf, ſchmücken ſich mit Blumen
ſchem Grün. Dann geht es fort zu einem beſtimmten
win: Dorfe wo ſich die geſamte Jugend wie auch größere
zw’ſter, Väter und Mütter, verſammeln. Wie ſich die
hmen von Pavia eine Himmelfahrtskönigin wählen, ſo
ſich die Dorfkinder in den Dörfern des Schwarzwaldes
ſoen kleinen Mädchen ein Himmelfahrtsbräutchen aus. In
langen Zuge geht es dann von Hof zu Hof, und überall
ue Kinder den Spruch auf:
Kommt heraus, Ihr Fraue,
Euch des Brutli zu beſchaue,
Beſchaut Ihr Euch das Brutli nit,
So iſch der Tag der Pfingſten nit.
hit mal geht es dann um die Kirche oder um die Schule.
uaber ziehen die Kinder dem Hauſe der Himmelfahrts=
zu
ſo wird die Mutter des Himmelfahrtsbräutchens
ſechs Himmelfahrtsdörfer. Im Mansfelder
gs gibt es ſechs Dörfer, die ſchon ſeit Jahrhunderten die
nfahrtsdörfer genannt werden. Am Himmelfahrtstage
u allen dieſen ſechs Dörfern ein Volksfeſt abgehalten,
uächſt das Himmelfahrtsbier getrunken wird. Dann gibt
ſiee und Himmelfahrtsbrezeln, es wird getanzt und Muſik
Der Brauch dieſer Himmelfahrtsdörfer geht bereits
or als 700 Jahre zurück und hat eine ganz eigenartige
wage. Jedes dieſer Dörfer beſitzt eine Urkunde aus dem
urhundert, wonach den Bewohnern der genannten Ort=
gewiſſe
Vorrechte zugeſtanden werden, ſo vor allem
ſhen Bewohnern der in früheren Zeiten beſtehende Zehnte
Dieſe Urkunden werden in jedem dieſer Dörfer jedes=
a
Himmelfahrtstage verleſen. Nach dieſen Urkunden
hrreinſt die Bewohner dieſer Dörfer eine Gräfin Eliſabeth
Schutz genommen haben, die von ihrem Schwager hart
ſi wworden war. Als dann der bereits tot gemeldete Gatte
ſan, verlieh er den Dörflern, die ſeiner Gattin ſo treuen
geleiſtet hatten, die in den Urkunden aufgezählten
ſſtien. Nach einer anderen Erzählung ſoll dieſe Gräfin
tich keine andere geweſen ſein als die heilige Eliſabeth
ſſuringen.
2e Blutritt in Weingarten. Ein berühmter Um=
ſſpden
Katholiken iſt der Blutritt in Weingarten, zu dem
hr viele tauſende Menſchen aus Baden und Württem=
ſſammſtrömen
. Der Blutritt geht allerdings erſt am
ſienach dem Himmelfahrtstage vor ſich, aber am Himmel=
Eue ſtaut ſich ſchon die Menge in Weingarten, dem Städt=
vürttembergiſchen
Donaukreis. Nach der Ueberlieferung
rrömiſcher Soldat die Seite des gekreuzigten Heilands
ſn und das Blut in einem Gefäß aufgefangen haben.

Dieſer Soldat, der ſpäter zum Chriſtentum übertrat, ſoll die
Reliquie bei der Stadt Mantua in Italien vergraben haben,
wo ſie ſpäter, zur Zeit Karls des Großen, wieder ausgegraben
wurde. Ein zweites Mal verſchwand das Gefäß mit dem Blute
Chriſti bis es dann im 11. Jahrhundert abermals entdeckt
wurde. Nun entſtand ein Streit darüber, wem die Reliquie
zukomme, der Papſt wollte ſie haben und auch der Biſchof von
Mantua machte darauf Anſpruch. Kaiſer Heinrich III., als
Schiedsrichter gewählt, wies ſowohl dem Papſt wie auch dem
Biſchof von Mantua einen Teil des Blutes zu, behielt jedoch
auch einen Teil für ſich. Dies ſoll dann im Jahre 1090 nach
Weingarten gekommen ſein. Bei dem Blutritt führt ein Geiſt=
licher
, hoch zu Roß, das Gefäß mit den Blutreſten mit ſich,
Reiter aus den umliegenden Ortſchaften begleiten ihn dabei.
Das Himmelfahrts=Grillenfeſt in Florenz.
In ganz eigentümlicher Weiſe wird Himmelfahrt jedes Jahr in
Florenz gefeiert. Nach einer alten, beſonders in Florenz um=
laufenden
Legende, ſoll ſich Jeſus eine Grille mit in den Him=
mel
genommen haben. Jedermann, ob arm, ob reich, ob jung
oder alt, ob fromm, ob nichtfromm, ob männlich oder weiblich,
will nun am Himmelfahrtstage auch eine Grille beſitzen, und
ſo beginnt ſchon einige Tage vor dieſem Feſt auf den Straßen
und Plätzen ein lebhafter Handel mit Grillen, die in winzigen
Bambuskäfigen verkauft werden. Am Himmelfahrtstage zieht
alles auf Plätze außerhalb der Stadttore wo Gelegenheit ge=
geben
iſt, ſich in Gruppen hinzulegen. Bald ſind überall die
eingeſperrten Grillen zu hören und jeder freut ſich, der ſich
eine beſonders lebhafte Grille erwerben konnte. Denn eine
Grille, die viel Lärm macht und ſich recht lebhaft zeigt bedeutet
für den Beſitzer Glück im ganzen kommenden Jahr. Verlobten
wird großes Glück in der Ehe vorausgeſagt, wenn ſie lebhafte
Grillen erworben haben, wogegen abergläubiſche Brautmütter
bedenkliche Geſichter machen, wenn ſich die Grillen der Verlobten
gar zu ſtill verhalten. Springt eine am Abend aus dem Ge=
fängnis
entlaſſene Grille noch leicht dahin, ſo iſt ein gutes Jahr
zu erwarten, bewegt ſie ſich dagegen nur langſam, ſo wird man
vom kommenden Jahr nicht allzu viel gutes erwarten dürfen.
Die Himmelfahrts königin von Pavia. Hoch
geht es jedesmal am Himmelfahrtstage in der alten italieniſchen
Univerſitätsſtadt Pavia her. Lange zuvor ſchon war bei den
jungen Schönheiten der Stadt eine große und begreifliche Auf=
regung
eingezogen, die ſich bis zum Himmelfahrtstage immer
mehr ſteigert. An dieſem Tage halten nämlich die Studenten der
Univerſität eine große Schau über die Schönheiten von Pavia
ab. Sorgfältig werden alle aufmarſchierten jungen Mädchen ge=
muſtert
, eine aber, die am ſchönſten Befundene, zur Himmel=
fahrtskönigin
gekrönt und in einem feierlichen Aufzuge mit
großem Prunk herumgeführt. Wer ſich für einigermaßen hübſch
hält, träumt wohl ſchon wochenlang davon, Himmelskönigin
und im Triumph herumgeführt zu werden. Doch nur eine kann
die Auserwählte ſein. So manche mag ſich damit tröſten viel=
leicht
im nächſten Jahre das große Ziel zu erreichen, wenigſtens
einmal im Leben eine Krone tragen zu dürfen.

Mein Glaube an Deutſchland.
Von Hermann Stegemann.
Am 30. Mai begeht Hermann Stegemann
ſeinen 65. Geburtstag. Wer den Weltkrieg mit=
erlebte
, wird ſich der beiſpielloſen Wirkung erinnern,
die ſeiner klaſſiſchen, noch unter dem Donner der Ka=
nonen
geſchriebenen. Geſchichte des Krieges beſchieden
war. Mit der gleichen durchdringenden,
geradezu hellſeheriſchen Klarheit gab
Stegemann jetzt wieder mitten im reißen=
den
Strom weltpolitiſchen Geſchehens
dem deutſchen Volke unter dem Titel Welt=
wende
. Der Kampf um die Zukunft und Deutſchlands
Geſtaltwandel; eine Geſchichte der letzten 15
Jahre und ſeiner nationalen Erhebung,
wie ſie packender, erhebender, aber auch hiſto=
riſch
gültiger kaum wieder geſchrieben
werden kann.
In dieſem Zuſammenhange ſei auch ſeiner im Jahre
930 erſchienenen Erinnerungen gedacht, dem
Lebensbericht eines kämpferiſchen Geiſtes, der ſich ſchon
oamals zu Deutſchland bekannte und ſeinem Schickſal
mlösbar verbunden fühlte. Die nachſtehende Probe iſt
Stegemanns Erinnerungen aus meinem
Leben und aus meiner Zeit mit Erlaubnis
er Deutſchen Verlags=Anſtalt, Stuttgart, entnommen.
ſurſtille am Thuner See! Ich ſaß in meinem Heim zu
rüber dem letzten Band der Geſchichte des Krieges.
hältnis zum Bund war gelöſt, meine Aufgabe er=
war
zuletzt aus dem Rahmen getrieben worden, in
im Jahre 1914 geſpannt hatte, aber ſie hatte auch den
aund gelegt, auf dem ich nun weiterbaute.
iegs ſchien, als ſei mir eine Laſt von den Schultern ge=
9 bald wurde mir bewußt, daß es damit nicht getan
venig wie die Entwicklung ſtillſtand, als die Waffen
ſah ich mich ſelbſt zur Ruhe eingehen.
Aar grau und müde, aber dieſe Müdigkeit konnte nicht
ige Hingabe an Ruhe und Einſamkeit beſchworen
ndern löſte ſich in der Anteilnahme an dem deutſchen
neuer Bereitſchaft.
erabſchiedete mich deshalb vom Politiſchen Depar=
Bundesrat Motta als Nachfolger Hoffmanns Adors
Aders ſich nun vor die ungeheuer ſchwierige Aufgabe
die Neutralitätspolitik der Schweiz mit der allge=
olfdaritätspolitik
zu vereinigen, die das Prinzip des
ein denden Völkerbundes bilden ſollte, und kehrte zu=
Ameinen kriegswiſſenſchaftlichen Arbeiten zurück.
Krieg durch die Aufrechterhaltung der wirtſchaftlichen
ſchen Blockade Deutſchlands eine Fortſetzung erfuhr,

die zwar mit der Begründung verteidigt werden konnte, daß es
ſich nur um einen Waffenſtillſtand handle und weder ein Vor=
friede
noch der endgültige Friede geſchloſſen worden ſei, die
aber angeſichts der Kapitulation Deutſchlands und der Ver=
ſprechungen
Wilſons als eine aus der Furcht geborene verwerf=
liche
Gewaltanwendung erſchien, fühlte ich mich bald aufs neue
gedrängt, meinen Spieß in den Kampf zu tragen und dem
unſäglich leidenden, verzweifelt ringenden deutſchen Volke nun
im Unglück offen beizuſtehen.
Jetzt ſcheute ich den
Gang auf die deutſche
Geſandtſchaft nicht
mehr, jetzt nahm ich
entſchieden, durch keine
Rückſicht mehr gebun=
den
, die deutſche Par=
tei
, denn jetzt ſtieg aus
den Trümmern des
Krieges noch einmal
der Kampf um
den Rhein auf. in
dem die hiſtoriſche
franzöſiſche Rheinpoli=
tik
der Jahrhunderte
ſich ſpiegelte.
Elſaß=Lothringen
war für Deutſchland
verloren, und der
Kampf, den die Elſäſ=
ſer
, nun ganz auf ſich
geſtellt, für ihr ange=
ſtammtes
. Volkstum
führen mußten, um
Mas Bürger der Fran=
zöſiſchen
Republik ihre
Heimatrechte mit der
Front nach Weſten zu
verteidigen, war nicht
mehr meinKampf, aber
der geiſtige Kampf um das linke Rheinufer, der in den beſetzten
deutſchen Rheinlanden alsbald in voller Schärfe entbrannte, den
machte ich mit allen Faſern, mit jedem Blutstropfen zu dem meinen.
Wie das geſchah und was ich in dieſem Kampf erlebt das
zu erzählen, iſt heute die Zeit noch nicht gekommen, denn dieſer
Kampf iſt immer noch nicht abgeſchloſſen und die Erlebniſſe
haben ſich noch nicht in geklärte Erinnerungen umgeſetzt. Aber
auch dieſe Erlebniſſe ſind aus meiner Selbſtändigkeit und Selbſt=
tätigkeit
hervorgegangen und haben mich mit Menſchen zuſam=
mengeführt
, die mir im Herbſt des Lebens zu Freunden für die
Dauer dieſes Daſeins geworden ſind.

Ich weilte in Heidelberg, wo der geiſtige Kampf um die
Pfalz vorbereitet werden mußte, ich wurde nach München be=
rufen
, wo, entgegen allen törichten Legenden, der Kampf um die
Einheit des Deutſchen Reiches, um Ruhr und Rhein in den
furchtbaren Jahren der Inflation mit einer Kraft und einer In=
brunſt
geführt worden iſt, die wahrlich nichts von Entmutigung
und Entſagung, nichts von Ergebung und Verdroſſenheit er=
kennen
ließen, und ich kehrte, als ich dem körperlichen Zuſam=
menbruch
nicht länger wehren konnte, im Jahre 1924 mit der
gefeſtigten Ueberzeugung in die Schweiz zurück, daß das deutſche
Volk allen feindlichen Gewalten, allen in ſeinem eigenen Schoße
wütenden Parteiungen, Irrungen und Wirrungen zum Trotz
aus dieſem Kampfe als Sieger hervorgehen und zu neuer Größe
aufſteigen werde, wie lange der Weg durch die Wüſte auch noch
währen mochte.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 3. Mai
6.00: Hamburg: Reichsſendung: Hafenkonzert. Die Glocken
vom Großen Michel. Choral: Auf Chriſti Himmelfahrt
allein. 8.00: Zeit, Wetter, Waſſerſtand. 8.05: Stuttg.:
Gymnaſtik. 8.25: Sendepauſe. 8.45: Choräle u. Vor=
ſpiele
. 9.00: Kaſſel: Evangel. Morgenfeier. 9.30: Dtſch.
Schatzkäſtlein: An deutſchen Brunnen. Funkfolge. 10.15:
Chorgeſang. 10.45: Leipzig: Unterhaltungskonzert. Ein=
lage
: Marienberger Dreiecksrennen. Staffelfunkberichte.
12.00: München: Mittagskonzert. Ltg.: Erich Kloß. 14 00:
Kinderfunk: Eine Märchenſtunde mit der Plapperlieſe.
15.00: Breslau: Konzert.
16.00: Bad Ems: Nachmittagskonzert. Ltg.: Leger. 17.40:
Hannover: Handball=Länderſpiel Deutſchland Schweden.
2. Halbzeit. 18.10: Das Höllenhuhn, oder: Sieh, das
Gute liegt ſo nah! Heiteres Hörſpiel.
19.15: Das neue Marſchpotpourri des Reichsſenders Frank=
furt
a. M. Ltg.: Rosbaud. 20.00: Sportbericht. 20.10:
Abendkonzert. Ltg.: Limpert. 22.00: Zeit, Nachrichten.
22.15: Wetter, Nachrichten, Sport. 22.20: Kammermuſik:
Mozart, Beethoven. 23.00: London: Tanzmuſik. 24.00:
Aus dem Ludwigsburger Schloß: Kammermuſik. 1.15:
Stuttgart: Beetboven=Klaviermuſik. 1.35: Stuttgart:
Ruſſiſche Komponiſten.
Frankfurt: Freitag, 31. Mai
6.00 u. 7.00: Danzig: Frühkonzert. Als Einlage 6.30: Gym=
naſtik
. 8.00: Waſſerſtand, Zeit, Wetter. 8.10: Stuttg.:
Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe. 9.00: Nur Freiburg;
Werbekonzert u. Nachr. 9.15: Nur Freiburg: Ausſchnitte
aus dem Feſtakt des internationalen Brucknerfeſtes in
Freiburg i. Br. 10.00: Nachr. 10.15: Stuttgart: Schul=
funk
: Drachen, Rieſen und alte Kontinente. 10.50: Prakt.
Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert.
11.20: Meldg. 11.30: Sozialdienſt. 11.45: Zweite
Reichsnährſtandsſchau in Hamburg. (Aufn.)
12.00: Mittagskonzert. Dazw. 13.00: Zeit, Nachr. 14.00:
Zeit, Nachr. 14.15: Wirtſchaftsbericht. 14.30: Zeit und
Wirtſchaftsmeldungen. 14.40: Wetter. 14.45: Sende=
pauſe
. 15.00: Nur Trier u. Koblenz: Nachr. 15.15:
Für die Frau.
16.00: Kleines Konzert. 16.30: Die deutſche Automobil=
produktion
im Jahre 1935. Eine konjunkturpolitiſche
Betrachtung. 16.45: Es iſt zwar kein Raffael, aber
mir gefällt das Bild! 17.00: Hamburg: Bunte Muſik
am Nachmittag. 18.30: Jugendfunk: Gorch Fock, ein
deutſcher Held. 18.45: Das Leben ſpricht! 18.55: Meldg.
19.00: München: Barnabas von Geczy mit ſeinem Orcheſter.
19.45: Zweite Reichsnährſtandsſchau in Hamburg. Funk=
bericht
. 20.00: Zeit, Nachr. Anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15:
Virtuoſe Muſik auf allerlei Inſtrumenten. 22.00: Zeit,
Nachrichten. 22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.20: Vom
Deutſchlandſender: Der Deutſchland=Flug 1935. Ueber
der Saar. 22.45: Die Sportſchau der Woche. 23.00:
Ausſchnitte aus Bunten Abenden im Sendebezirk. 24.00:
Nachtkonzert. 1.10: Chor= und Klaviermuſik v. Brahms.

Donnerstag, 30. Mai
Frankfurt: 19.15: Das neue Marſchpotpourri des Reichs=
ſenders
Frankfurt. Ltg.: H. Rosbaud.
Stuttgart: 20.00: Schloßkonzert aus Schwetzingen. Ltg.3
Ferd. Droſt.
München: 20.15: Volkskunſtabend. Uebertragung v. der
Fraueninſel im Chiemſee: Feierabend auf der Fraueninſel.
Wien: 18.35: Schlagerrevue 193234.
Bukareſt: 19.35: Uebertragung aus der Staatsoper.
Straßburg: 20.30: Chorkonzert.
Rom: 20.55: Operettenabend.
Stockholm: 21.00: Nordiſche Mufik.
Luxemburg: 21.35: Weber, Brahms, Wagner,
London: 22.10: Funk=Tanzkapelle.
Kopenhagen: 23.00: Jazzkapelle Seebach.
Freitag: 31. Mai
München: 20.10: Erſtens: Funkbrettl und zweitens:
Kommt es anders!?
Breslau: 20.45: Front unter Tage. Hörſpiel von Joſ.
Wieſſalla.
Königsberg: 21.00: Unſterbliche Muſik. Joh. Brahms:
1. Tragiſche Ouvertüre, 2. Sinfonie Nr. 3 F=Dur. Ltg.:
Wolfgang Brückner.
London: 19.30: Konzert der Funk=Tanzkapelle,
Stockholm: 19.50: Eugen Onegin. Oper v. Tſchaikowſtp.
Wien: 20.00: Heitere Weiſen aus Wien.
Brüſſel=frz.: 20.00: Schubert=Abend.
Kopenhagen: 20.10: Orgelkonzert.
Warſchau: 20.15: Polniſche Muſik.
Mailand: 20.55: Frasquita, Operette von Lebar.
Budapeſt: 22.20: Zigeunermuſik.

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[ ][  ][ ]

Seite 16 Nr. 148

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 30. Maf:

Reicht und Austand.

Berlin. Der erſte Tag des Deutſchlandfluges
1935 iſt beendet. Auf der ganzen Flugſtrecke, die
von Berlin in einer weiten Schleife über das
Schleſierland zum erſten Tagesziel Guben führte,
hatten die Flieger herrliches Wetter. In Neiße,
das um 12.24 Uhr zuerſt von der Dresdener Drei=
erkette
angeflogen wurde, hatte ſich der Abſtand
der einzelnen Verbände ſchon etwas vergrößert.
Ueber die Wendemarken Coſel und Ratibor ging
es dann zum nächſten Landeplatz Gleiwitz. In
Gleiwitz hatte ſich wieder Nordhauſen nach vorn
geſchoben, die Dresdener folgten mit geringem
Abſtand. Die Verbände der ſchweren Maſchinen,
die eine höhere Geſchwindigkeit einzuhalten haben,
hatten von den zwei Stunden Vorgabe ſchon einen
großen Teil aufgeholt. Bei Sandowitz (Gleiwitz)
mußte eine Maſchine notlanden, die dem Karls=
ruher
Siebenerverband angehört. Ein weiterer
Apparat dieſes Verbandes erlitt in Guben, dem
erſten Tagesziel, Fahrgeſtellbruch. Die Beſatzungen
beider Flugzeuge blieben unverletzt. Der letzte
Zwangslandeplatz vor dem Tagesziel war Bres=
lau
. Schon um 15.01 Uhr überflog hier die Nord=
hauſener
Kette die Linie. Drei Minuten ſpäter
folgten die Dresdener. Hannover und Danzig
waren die nächſten. Von 16.53 Uhr trafen die
erſten Flieger in Guben ein. Bis 19.30 Uhr hatten
153 Maſchinen das erſte Tagesziel erreicht. Nach=
einander
gingen die Dresdener, Nordhäuſer, Han=
noveranere
, Danziger, Breslauer Flugzeuge nieder.
Breslau führt beim Deutſchlandflug.
Berlin. Erſt im Laufe der Nacht zum Mitt=
woch
konnte die Wettbewerbsleitung des Deutſch=
landflug
1935 das Punktergebnis des erſien
Streckenflugtages errechnen. Nach der Bewertung,
die Punkte für das Verbandsfliegen, die Einhal=
tung
einer Reiſegeſchwindigkeit und die Löſung
von Beobachteraufgaben verteilt, liegt die Bres=
lauer
Kette mit 802 Punkten vor Bremen mit 780,
Dresden 778, Danzig 759 und dem Mannheimer
Fünferverband mit 730 Punkten. Mit Ausnahme
der Bremer, die Focke=Wulff fliegen, ſind die an=
deren
alle Klemm=Maſchinen vom Typ L. 25.
Bei wieder ausgezeichnetem Wetter machten
ſich die Flugzeuge am Mittwoch morgen in Guben,
wo alle Teilnehmer die Nacht verbracht hatten,
zum Start fertig. Bis auf den Karlsruher Ver=
band
, der neben der notgelandeten Maſchine auch
auf eine zweite verzichten muß, ſind alle anderen
Staffeln noch vollzählig beiſammen. Pech hatten
noch die Nordhauſener, deren eine Maſchine beim
Start an der Tragfläge beſchädigt wurde, doch
konnte der Schaden in einer Stunde behoben wer=
den
. Der letzte Verband ſtartete um 9.21 Uhr zum
Oſtpreußenflug, der über Schneidemühl. Danzig
rund über ganz Oſtpreußen führt. Allenſtein und
Inſterburg ſind hier Zwangslandeplätze, das Tan=
nenberg
=Denkmal bei Hohenſtein wird als Wende=
marke
von den Staffeln umkreiſt und Tagesziel
iſt Königberg.
Die Deutſchlandflieger in Danzig.
Danzig. Auf dem Zwangslandeplatz Danzig=
Langfuhr traf von Schneidemühl kommend als
erſte Staffel geſtern bereits um 10.24 Uhr die
Fünferſtaffel B 7 der Fliegerortsgruppe Dresden
ein. Bald darauf folgte die Fünferſtaffel C 4 der
Fliegerortsgruppe Halberſtadt und die Danziger
Fünferſtaffel B 6. In der Geſamtwertung ſteht
nach wie vor die Fünferſtaffel B 8 (Klemm= Ma=
ſchinen
) der Fliegerortsgruppe Breslau an erſter
Stelle.
Die in Danzig gelandeten Staffeln ſtiegen nach
wenigen Minuten wieder auf, um über die Wende=
marke
Hohenſtein (Tannenbergdenkmal) zum
Zwangslandeplatz Allenſtein zu fliegen.

Die hiſtoriſche Mühle von Düppel
niedergebrannk.

Nach der Seeſchla=

Scherl-Bildmaterndienst.
In der berühmten Seeſchlacht am Skagerrak am 31. Mai und 1. Juni 1916 ſtand die deutſche Hoch=
ſeeflotte
zum erſtenmal dem Gros der engliſchen Kriegsflotte gegenüber. Nach einer heißen und
rbitterten Schlacht entſchloß ſich die engliſche Flotte zum Rückzug. Trotz ihrer gewaltigen Ueber=
legenheit
war es ihr nicht gelungen, irgendeinen Erfolg zu erzielen. Der Tag von Skagerrak wird
daher mit Recht als ein ruhmreicher Sieg der deutſchen Flotte in der Geſchichte gewertet. Unſer
linkes Bild zeigt Zerſtörungen durch ein 30,5=Zentimeter=Geſchoß auf der Kommandobrücke von
SMS. Pillau und rechts Treffer im vorderen Maſt von SMS. Markgraf nach der Schlacht
am Skagerrak.

Die ſühr auel ſcnend wie ſie looft!
muß wahrſcheinlich erſt eine beſondere Unterlage
gebaut werden,, um das Flugboot glücklich hin=
90. T fährk durch Berlin.
durchzumanövrieren. Die Transportleitung rechnet

Scherl-Bildmaterndienst
rend des Krieges von 1864 heftige Kämpfe aus= fahren zu ſehen. Gegen 7.30 Uhr morgens war
Mühle von Düppel.

Die Ueberführung des Flugbootes Do. T‟,
das jetzt im Reichsluftfahrtsmuſeum in der Inva= Boot an Ort und Stelle zu haben.
lidenſtraße in Berlin ſeine Aufſtellung finden ſoll,
war für die Nacht zum Dienstag angeſetzt worden.
Niemand aber hatte vorausgeeahnt, daß ganze
ſiebeneinhalb Stunden verſtreichen würden, bis
Beſtimmungsort angekommen war. Die Nacht=
ſtunden
waren mit Rückſicht auf den Verkehr ab=
Flugbootes geheim gehalten, um jede unnötige
zeigt und bewieſen. Die Ueberführung ſtand unter
Krüger. Ein Teil der Straßenbahnoberleitungen ſtätten zahlreiche Maſchinen ſtark beſchädigt
mußte ſogar abmontiert werden, weil die Drähte
zu niedrig hingen. Große Strecken der Linien
wurden ſtromlos gemacht. Bald nach 11 Uhr
abends ſetzte ſich dann der Zug in Bewegung. Um tung entſtanden. In verſchiedenen Betrieben ſind
den mächtigen Rumpf des Flugbootes herum be= Montag und Dienstag Feierſchichten notwendig
der Strafenbahn mit lautem Getöſe. An langen eröffnet werden ſollte, iſt vollſtändig verſchlammt
Leinen zogen die Trekker dann das Flugboot, das und muß neu aufgebaut werden.
auf ein Rädergeſtell aufmontiert war. Die Kon=
ſtruktion
war eigens für dieſen Transport aus= nen Teilen das Waſſer in den Kellern. Die Auf=
gedacht
. Es war ein langes tafelartiges Holzge
ſtell, das auf acht niedrigen und verſtellbaren nehmen.
Rädern ruhte. Immer wieder ertönten dann die
Kommandos des Transportleiters Alle Räder in
Fahrtrichtung! oder Alle Räder quer! durch
die Nacht. Geſpenſtig huſchte der Schein der vielen
Fackeln durch die Dunkelheit. Und dann ging es
Meter vor Meter, ja manchmal Zentimeter vor
Zentimeter. Immer wieder mußte der Transport
angehalten werden, weil ein neues Hindernis auf=
tauchte
. Da mußte eine Baubude abgeriſſen, dort
wieder ein Leitungsdraht der Straßenbahn ab=
montiert
werden. Mit äußerſter Schonung wurde
um die Bäume herummanövriert. Mehr als ein=
mal
wurde der Koloß des Bootsrumpfes wieder
zurückgezogen, nur um einem Baum herumzukom=
men
. Die Turmwagen der Straßenbahn fuhren
voraus, und ſo wurden die Drahtleitungen bei=
ſeite
gedrückt, lange ſperrende Aeſte der Bäume
beiſeite geſchoben oder Straßenlampen abmontiert
und gleich wieder nach dem Paſſieren des Trans=
portes
wieder anmontiert. Trotz der nächtlichen
Stunde aber hatten ſich Hunderte von Schauluſti=
gen
eingefunden, und vor allem in den frühen
Morgenſtunden des Dienstag mußte die Polizei
umfangreiche Abſperungen vornehmen, um den
ungehinderten Transport zu ſichern die Menge
hatte ſich nämlich zu Tauſenden vermehrt. Zwei
Stunden erforderte allein das Manöver einer
Schwenkung an einem Brückenübergang, und als
ein echter Berliner Transporter in unverfälſch=
tem
Berliner Dialekt die Feſtſtellung machte:
Die fliejt aber ſchneller wie ſie looft, da hatte
er dankbare Lacher. Es war ſchon ein ſeltſames
Bild, dieſes Flugboot, das früher mit einer Ge=
ſchwindigkeit
von 160 bis 200 Stundenkilometern
durch die Luft brauſte, jetzt wie ein gefeſſeltes
Untier mit meterweiſen Schritten durch die nacht=
Die hiſtoriſche Mühle von Düppel, um die wäh= dunklen und dann erwachenden Straßen Berlins
gefochten wurden und die ſchließlich am 18. April man dann endlich am Ausſtellungsgelände am
1864 von den Preußen im Sturm genommen wor= Lehrter Bahnhof, wo das neue Reichsluftfahrt=
den
war, iſt jetzt das Opfer einer Feuersbrunſt muſeum ſein Heim bekommen hat, angelangt. Dem
geworden. Ein in der Nähe befindliches Muſeum endgültigen Einzug des Flugbootes ſteht aber noch
konnte gerettet werden. Unſer Bild zeigt die ein letztes und nicht allzukleines Hindernis ent=
gegen
, und zwar eine Eiſenbahnüberführung. Hier

aber damit, am kommenden Samstag endlich das

Folgen der Anwetterſchäden.
der Luftrieſe einigermaßen an ſeinem neuen Eine viertel Million Schäden in Herzogenrath.
Köln. Das furchtbare Unwetter, das am
Montag nachmittag über das Grenzſtädtchen Her=
ſichtlich
gewählt worden, und aus dem gleichen zogenrath niederging, hat, wie ſich jetzt erſt über=
Grunde hatte man auch die Ueberführung des ſehen läßt, überall ſchweren Schaden angerichtet.
Beſonders gelitten haben die tiefergelegenen
Menſchenanſammlung zu vermeiden. Denn das Stadtteile, in denen die durch den wolkenbruch=
wußte
der Transportleiter von vornherein, daß artigen Regen über die Ufer getretene Wurm
ſein Schützling ſehr viel Platz beanſpruchen würde, ſchwere Verwüſtungen angerichtet hat. Noch am
Und das hat die Ueberführung denn auch ge= Dienstag ſtanden die Wurmwieſen in und bei
Herzogenrath unter Waſſer. Ganze Geſchäfts= und
der perſönlichen Leitung des Direktors der Ber= Werkſtatteinrichtungen, große Warenbeſtände und
liner Flughafengeſellſchaft, Major a. D. Böttger, Möbel in Privathäuſern fielen dem naſſen Ele=
des
Hauptmanns Krupp, vom Luftfahrtmuſeum, ment zum Opfer. In den Glaswerken ſind ebenſo
und des Betriebsleiters des Flughafen Staaken, wie auch in anderen kleineren Fabriken und Werk=
worden
.
Durch Zerſtörung der Wege, Brücken uſw. iſt
auch großer Schaden für die öffentliche Verwal=
wegten
ſich die Traktoren und die Turmwagen geworden. Eine Badeanſtalt, die in dieſer Woche
Noch am Mittwoch ſtand in den tiefer gelege=
räumungsarbeiten
werden noch Tage in Anſpruch

Der erſte Fernſeh=Kongreß eröffiek
Berlin. Nach der am 1. Mai erfolgtern
ung der Fernſehgemeinſchaft der Reichsru
kammer fand am Mittwoch in Berlin de
deutſche Fernſeh=Kongreß ſtatt, an dem di.
ſehgeneinſchaft der Reichsrundfunkkamm:
Verwaltungsbeirat der Reichsrundfunkk,
und die Rundfunk=Arbeitsgemeinſchaft, die
Vertretern der politiſchen Rundfunkführum
Rundfunkinduſtrie und des Rundfunkhanit
ſammenſetzt, keteiligt waren.
Die Veranſtaltungen wurden im Hau
Rundfunks mit der Enthüllung einer Gedu
tafel zu Ehren des erſten deutſchen Fernſſ9
ders Paul Nipkow und der Taufe eine.
Fernſeh=Abtaſtſenders der Reichsrundfm
ſchaft eröffnet, der den Namen des Fern0
ders trägt. Zu der denkwürdigen Feiee=l
hatten ſich außer dem greiſen Erfinder
renden Perſönlichkeiten des deutſchen Rm
der Rundfunkwirtſchaft, die Intendan:1
Reichsſender, die Mitglieder des Kongreſſi=
treter
der Funkwiſſenſchaft, der Techniſch,en
ſchulen und Angehörige der Parteigliedn
eingefunden.
Reichsſendeleiter Hadamovſky würde
einer Anſprache Paul Nipkows Perſönliche
bezeichnete die Erfindung des Fernſehens
Krönung der bisherigen elektrorundfunkteeh
Entwicklung. Der techniſche Direktor der
ſendeleitung, Dr. Hubmann, ſprach darch
die techniſchen Einzelheiten der Erfindun
ſchilderte die Widerſtände, mit denen der
zu kämpfen hatte. Wir wollen deſſen ged
ſagte der Redner, daß wir unſere Tatema
Verdienſte unſerer Väter aufbauen, und ſſ.
wir unſeren neuen Fernſehabtaſtſender (Mun Dingen anſtändig
Namen Paul=Nipkow=Sender. Unter dei Mxſiner ſich zu bringe
gen des Siegesmarſches von Cornelius Fuſt, hei Beurteilung d
die Hülle von dem Sendeapparat. NuckF=u) taltiſches Plus 3
weiteren Anſprache des Betriebszellen o
Weſſel ſchloß der Kongreß mit einem due
Siegheil auf den Führer und das deutſchv
land und dem gemeinſamen Geſang der Aiß=
hymnen
ſeine denkwürdige Eröffnungsfei aX. eingebracht hat. Ku

Schweres Exploſionsunglück bei Dres
Dresden. Am Mittwoch mittag er)
einem von acht Familien bewohnten zwei
Hauſe im benachbarten Reichenau eine=
Exploſion. In dem Hauſe hatte der 51 Ju
Einwohner Quark mit Gas Selbſtmord
luf den Gasgeruch hin drückte ein andern
bewohner auf den Knopf der elektriſcher
zur Quarkſchen Wohnung. Offenbar do1
hierbei überſpringenden elektriſchen Funt)
ſtand eine ſchwere Exploſion, die die gau
derfront des Hauſes zum Einſturz brackie
75 Jahre alte Frau wurde ſofort getEe
Perſonen wurden ſchwer verletzt.
Die Malaria=Epidemie auf Ceylon Ru
weitere Todesopfer.
Colombo. Die Zahl der Todes o
noch immer auf Ceylon wütenden Mall=
demie
betrug im letzten Monat 15 900. H
die Zahl der Todesopfer ſeit Oktoben
Jahres 82 600 erreicht.
Die Normandie hat ihre Jungferm/
angetreten.
Paris. Der größte Ozeandampfer
die Normandie (79 000 Tonnen), iſt
woch nachmittag 17.30 Uhr aus dem Er
Le Havre zu ſeiner Jungfernfahrt nach "
ausgelaufen. An Bord befinden ſich 12
gäſte, nämlich 600 Fahrgäſte der 1. Ko
der Touriſtenklaſſe und 300 Fahrgäſte deirl
Klaſſe; hinzu kommen 1250 Mann Beſa-M
ter den Ehrengäſten, die die erſte 2

Medorfer
ind bezeichnen zu
vifelos dieſe groß.
Mu vorſtoßen. An ei=
Jnunnſchaft vermögen
nen der letzten Sche
underen Treffen i.
ſten wirklich neut
wYB. Stuttgart w
vermögen. Beide h
F. Wer beide Mann
ſinſatz den Sieg bri
Sutgart hat immer
en Menſch mehr
in VB. ja ſchli
tn Schalke und der
neinspokal tre
Suereſſant=Werdens
o jetzt die Vergle
e immer haufiger
ier der Erſtklaſſit
e3-Rickers
Mülheimer S
Swaben At
Nürnberg.
jeg zur Gaul
Heigsbahn Rot=We
tivſpiel wird
. Nannſchaften
ihn. Beide Ei
giſt ungewiß. An
thr allzuviele be

s Länderſpiel
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ennags. Erſtma
n Nationalelf.
ſich von weſtdeut
der ſein, wenn man
der kaum Anhalt
Leie
Lumpia Prüfung=
Nuiſchen Städten!
unn der Leichtatl
Rampfe, es wird
Winterarbeit unſe
den ſein, Auftakt
pſche Sommer, de
E2 erhöht die Bede
ſolen werden g
Sonſt treffen

burg.
Isſtell
Re

Stolp, Dresden
Ozeanrieſen mitmachen, befindet ſich auch. / unberg und Stut
patin des Schiffes, die Gattin des Präſis / 0 Kaſſel und Lein
Republik Lebrun, und Handelsmari e
Bertrand. Die Normandie wird bemi
ierikaniſche We
abend 22.30 Uhr Southampton anlaufen P 54 ſtartet am S
Euoder, und
Ader=Bremen.
D 41, einen n
Ein da ei email
Der Leiſtung
E unde, Le, ch
i Peiten deut
i Peranſaltu

In Hamburg wird gegenwärtig die große Reichsnährſtand=Ausſtellung veranſtaltet.
zeigt eine Szene bei den Vorführungen, in deren Rahmen verſchiedene noch erhalfene.
aus den deutſchen Gauen gezeigt wurden. Hier ſieht man bäuerliche Lanzenreiter wayl."
(Preſſe=Bild=2
führungen. Sie tragen die Standarten des Reichsnährſtandes.

Haupiniederlage in Darm
Heilguellenzentrale u. Drog-
Friedrich Schaefer, Ludwiee
Tel. 45 u. 46. Schriften k0

Bei Nieren-, Blasen- und
Frauenleiden, V14336
Harnsäure, Eiweiß, Zucker
Freguenz 1954: 20100 (I3569

[ ][  ][ ]

Lpnnerstag, 30. Mai 1935

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichken

Nr. 148 Seite 11

GdasbatTdlltt

Der Sport des Sonntags.

ger erſte Juniſonntag trägt noch wie die Maiſonntage
yäharakteriſtikum der Uebergangswochen.

Fußball.
gie Vorentſcheidungen um die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft
ſeſ ruchen naturgemäß die ſtärkſte Beachtung. Vier von ſech=
v
Gaumeiſtern haben ſich durch die Gruppen=Punktſpiele durch=
ſamwft
, um jetzt nach dem ko.=Syſtem die Teilnehmer am Mei=
ſthr
fts=Endſpiel zu ermitteln. Die Vorſchluß=Paarungen ſind
Rnit Schalke 04-Polizei Chemnitz in Düſſel=
VfL. BenrathVfB. Stuttgart in Leipzig.
ſuzinſtigſten haben es dabei offenbar die Knappen aus Gel=
gichen
getroffen. Denn Düſſeldorf iſt für ſie doch nur theore=
ſtei
neutraler Platz. Man kennt die Sportfreudigkeit oder
ölke Manie der Gelſenkirchener, darüber hinaus der Weſt=
uetzen
überhaupt, zur Genüge, um die Reiſe der Chemnitzer
hei ins Düſſeldorfer Rheinſtadion als eine Fahrt in Geg=
mLand
bezeichnen zu können. Schalke, der Titelverteidiger,
zweifellos dieſe große Chance nützen und unangefochten ins
iel vorſtoßen. An eine Ueberraſchung durch die Chemnitzer
wofrannſchaft vermögen wir nicht zu glauben, trotz oder ge=
ſwegen
der letzten Schalke=Niederlage gegen Eimsbüttel nicht.
n anderen Treffen iſt der Schauplatz Leipzig für beide
ſaſchaften wirklich neutrales Gelände. Sowohl Benrath als
ſder VfB. Stuttgart werden nicht allzuviel Anhänger mitzu=
ben
vermögen. Beide haben es in der Hand, durch gutes und
hllen Dingen anſtändiges Spiel die kritiſchen ſächſiſchen Zu=
hur
hinter ſich zu bringen. Der Ausgang erſcheint uns offen,
hyul bei Beurteilung der Möglichkeiten ein merkbares tech=
Mitz und taktiſches Plus zugunſten der Niederrheiner zu ſprechen
Aber beide Mannſchaften wiſſen, daß nur Kampf und
Einſatz den Sieg bringen können, und der unberechenbare
flctuttgart hat immer dann ſeine beſten Leiſtungen geboten,
u lein Menſch mehr mit den Cannſtattern gerechnet hatte,
uem VfB. ja ſchließlich auch die Gruppenmeiſterſchaft vor
iin eingebracht hat. Kurz alſo: Das Endſpiel um die Deutſche‟
ſuten Schalke und der Sieger von Leipzig. Die Spiele um
hſereinspokal treten immer deutlicher in ein Stadium
Intereſſant=Werdens ein. Und das vornehmlich deshalb,
hüch jetzt die Vergleiche zwiſchen ſtarker Bezirksklaſſe und der
ize immer häufiger aufdrängen. Durchaus nicht immer zu=
hin
der Erſtklaſſigen. Wichtigere Spiele am Sonntag: FC.
Nach-Kickers Offenbach. SV. Waldhof-Pfalz. Ludwigs=
Mülheimer SV.Spfrd. Sieglar, Spfrd. EßlingenSSV.
schwaben AugsburgBayern München, Wacker München
Nürnberg. FC. Schweinfurt-Boruſſia Fulda. Um den
i eg zur Gauliga kämpfen in Südweſt.: Germania Bie=
eichsbahn/Rot
=Weiß Frankfurt. Ein Gau= Reprä=
ſrtivſpiel
wird in Neunkirchen ausgetragen, wo
1 Mannſchaften von Nordmark und Südweſt gegen=
tihen
. Beide Einheiten ſpielen in ſtarker Beſetzung, der
gng iſt ungewiß. An Freundſchaftsſpielen ſind bis=
icht
allzuviele bekannt geworden.

Handball.
Länderſpiel in Den Haag zwiſchen Holland und
ſchland iſt für die Handballer das wichtigſte Ereignis
enntags. Erſtmals ſind die Niederländer der Gegner einer
zen Nationalelf. Ein Sieg unſerer Mannſchaft die aus=
Füich von weſtdeutſchen Spielern gebildet wird, ſollte ziem=
ber
ſein, wenn man auch über die wirkliche Spielſtärke der
Mder kaum Anhaltspunkte hat.
Leichtathletik.
Iympia=Prüfungskämpfe der Männer und Frauen in drei=
Kutſchen Städten! Das iſt in dürren Worten das Sonntags=
hamm
der Leichtathleten. Aber es umfaßt eine Unſumme
sdruck der zähen und

uden ſein, Auftakt der Bahnſaiſon. Daß 1935 der letzte
npiſche Sommer der Sommer der endgültigen Klärung
Aurd, erhöht die Bedeutung dieſer Eröffnungskämpfe. Män=
0 Frauen werden getrennt geprüft, nur Berlin ſieht beide
rk. Sonſt treffen ſich die Männer der verſchiedenen Gau=
m
in Stolp, Dresden, Hannover, Wuppertal. Frankfurt am
Nürnberg und Stuttgart, die Frauen in Hamburg, Kre=
im
, Kaſſel und Leipzig.
Schwimmen.
Er amerikaniſche Weltrekordmann der kurzen Freiſtilſtrecke,
heFick, ſtartet am Sonntag erſtmals in Budapeſt. Die
Europäer, und unter ihnen auch unſer ſchnellſter Mann,
u Fiſcher=Bremen, werden ſich mit dem Amerikaner meſſen.
Nchrarf u. U. einen neuen Europarekord durch Fiſcher oder
W garn F. Cſik erwarten, die im Schlepp des Amerikaners
Enderer Leiſtung auflaufen ſollten.
Rudern.
ſcht weniger als ſechs Regatten vereinen am Samstag und
big die beſten deutſchen Ruderer zum Wettkampf.
Radſport.
ſot die Veranſtaltungsfreudigſten ſind wieder die Radſport=
m
Reich und im Ausland ſtehen zahlreiche Bahn= und
Wiennen auf dem Programm; Berufsfahrer und Amateure
eich unternehmungsluſtig. In Deutſchland kommt der
Aundfahrt die größte Bedeutung zu; unſere Berufsfahrer
Nationalmannſchaft der Straße beſtreiten dieſes ſchwere
Ringen.
Vorkämpfe um die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft ſind
Zu den erſten Entſcheidungen gediehen. In dem Gau=
äldweſt
fallen am Sonntag die letzten Entſcheidungen in
Lupfen, Saarbrücken Ludwigshafen Thaleiſchweiler
M SchifferſtadtDieburg.
Flugſport.
Deutſchland=Flug, an dem bekanntlich nicht weniger als
ſſcinen teilgenommen haben, wird am Sonntag mit der
aope nach Berlin=Tempelhof abgeſchloſſen.
Pferdeſport.
ve garten und Hamburg veranſtalten Galopprennen, wo=
ie
garten die erſten Zweijährigen=Prüfungen für Stuten
Meſte durchführt. Reit= und Fahr=Turniere gibt es mit
Att onaler Beſetzung in Hamburg und in Aachen.
Ernſt Höllinger=Darmſtadt
ibstrainer für die Olympiavorbereitung der Skiläufer.
Fachamtsleiter für Skilauf des Deutſchen Reichsbundes
e übungen hat im Einvernehmen mit dem Reichsſport=
Grund der Erfolge des letzten Winters Direktor Ernſt
t er von der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt zum
Reichstrainer ernannt und ihm die ſportliche Vorbe=
der
Olympiakernmannſchaft im Skilauf übertragen. In
gabengebiet gehört vor allen Dingen die Aufſtellung
Angspläne, die Leitung der Lehrgänge bzw. deren zeit=
örtliche
Feſtſetzung, ſowie die ſportliche Betreuung der
Hei allen Wettkämpfen.

Darmſtädter Tennis=Turnier.
Am Mittwoch nachmittag wurden in allen Konkurrenzen die
Spiele ſoweit gefördert, daß größtenteils die Teilnehmer an den
Schlußrunden ermittelt ſind. Im Herreneinzel der Meiſter=
klaſſe
ſpielten ſich die Favoriten Kleinlogel und Endriß ins
Finale. Kleinlogel bezwang Werner mit 7:5, 6:2 und Endriß
ſiegte gegen Sigwart mit 5:7, 6:2, 6:0. Auch bei den Damen ſtehen
in Frl. Ringer und Frau Kautter die Teilnehmer am Finale feſt.
Frau Kautter ſetzte ſich gegen Frl. Graetz mit 6:2, 6:3 durch, fand
aber bei Frl. Unckell erheblich mehr Widerſtand, den ſie erſt mit
6:3, 3:6, 6:0 brechen konnte. Frl. Ringer erreichte die Schlußrunde
mit 6:2, 6:2 über Frau Wettlauffer, die ſehr gute Anlagen zeigte
und vorher Frau Sennewald leicht ausgeſchaltet hatte.
In der Klaſſe A gab es eine ganze Anzahl bemerkens=
werter
Spiele. Steffan traf nach einem 6:4, 6:2=Sieg über Glatz
auf Schildt, den Spitzenſpieler der Turngemeinde 1846, den er
nach anfänglicher Unſicherheit mit 5:7, 6:2, 6:2 aus dem Rennen
warf. Es ſtehen alſo, ebenſo wie in der Meiſterklaſſe, vier Spieler
des Tennis= und Eisklubs in der Vorſchlußrunde. In der unteren
Hälfte reſultierte hier aus der Begegnung Samesreuther
Woebke ein hart erkämpfter Sieg von Woebke mit 6:4, 4:6, 63,
während in der oberen Hälfte ſich Steffan in einem bis in die
Dunkelheit dauernden Kampf gegen Krämer den Eintritt in die
Schlußrunde erzwang.
Bei den Damen der Klaſſe A ſpielte ſich Frau Sennewald
ohne Schwierigkeiten über Frl. Hedderich und Frau Seiffert ins
Finale, wo ſie auf Frau Vierheller trifft, die vorher gegen Frau
Zimmermann und Frau Moeßner ſiegreich geblieben war.
Im Herrendoppel ſetzten ſich die Favoriten ohne Mühe
durch. Kleinlogel=Werner waren durch Vollrath=Voltz nie gefähr=
det
, und Sigwart=Endriß ſchalteten Bert=Schildt, das Spitzenpaar
der Turngemeinde, ſehr leicht mit 6:1, 6:1 aus. Eine Ueber=
raſchung
gab es im Gemiſchten Doppel. Das ſehr gut harmonie=
rende
Pgar Frl Unckell=Werner kam gegen das favoriſierte Paar
Frau Kautter=Kleinlogel mit 6:1, 4:6, 6:3 zu einem beachtlichen
Erfolg. In der oberen Hälfte hatten es Frl. Ringer=Sigwart
nicht leicht, über Frl. Graetz=Endriß mit 4:6, 6:2, 6:3 die Schluß=
runde
zu erreichen, die vorher das Paar Frau Sennewald= Voll=
rath
mit 6:0, 6:1 beſiegt hatten.
Das Damendoppel bringt eine Schlußrunde zwiſchen
Frau Kautter=Frl. Ringer und Frl. Unckell=Frl. Graetz. Auf den
dritten Plätzen blieben hier die Paare Frau Waldeck=Frl. v.
Pfiſter und Frau Wittich=Frl. Reuling.
Im Herreneinzel der Klaſſe B errang ſich der Junior
Spieß beachtliche Erfolge über Zeſchky und Preiß und trifft im
Kampf um den erſten Platz auf Dölp. Auch das Dameneinzel der
Klaſſe B brachte erfreuliche Erfolge der Junioren. Frl. Schiffer=
decker
bezwang in einem zweiſtündigen Spiel Frau Haſelbach mit
6:3, 4:6, 6:2, und auch Frl. Endriß hatte hart zu kämpfen, um
gegen Frl. Spieß mit 7:9. 6:3, 6:1 die Schlußrunde zu erreichen. Im
Herrendoppel der Klaſſe B ſtehen die Vorſchlußrunden noch aus,
während Frl. Werner=Wittmann und Frau Zimmermann= Zim=
mermann
die Schlußrunde beſtreiten.
Das Programm des Donnerstag ſieht für den
Vormittag die Beendigung der Wettſviele der Klaſſen A und B
vor während am Nachmittag die Entſcheidungen in der Meiſter=
klaſſe
fallen. Am Vormittag beginnen die Schlußrunden um
10 Uhr. Der Nachmittag bringt um 3 Uhr beginnend die Ent=
ſcheidungen
in der Reihenfolge Herreneinzel. Dameneinzel, Her=
rendoppel
. Gemiſchtes Doppel. An den Schlußſpielen ſind die be=
kannten
Spitzenſpieler des Tennis= und Eisklubs beteiligt, ſo daß
Gewähr für erſtklaſſiges Tennis gegeben iſt. Im Sinne einer
großzügigen Werbung für den Tennisſport hat der Tennis= und
Eisklub ſich entſchloſſen, kein Eintrittsgeld zu erheben. Saw.
Leichtakhlekik.
Sportabzeichenprüfung.
Am Samstag dem 1. Juni, wird auf dem Sportplatz der
TSG. 1846 am Oſtbahnhof die nächſte Sportabzeichenprüfung ab=
genommen
. Die Abnahme findet um 15 Uhr ſtatt. Abgenommen
werden folgende Diſziplinen: Weitſprung, Kugel, Stein. Diskus,
100 Meter, 400 Meter, 1500 Meter. 10 000 Meter. Die Leiſtungs=
bücher
(mit Bild verſehen) ſind mitzubringen.
Um den Aufſtieg zur Gauliga.

Das einzige Spiel um den Aufſtieg zur Gauliga zwiſchen
04 Ludwigshafen Polizei Darmſtadt
ſoll Aufſchluß darüber geben, ob die Darmſtädter Grünen ſich
in den Schlußſpielen dieſer Serie noch in der Spitzengruppe be=
haupten
können. Nach ihren ſchönen Erfolgen der letzten Tage
kann man ſelbſt in Ludwigshafen mit einem guten Abſchneiden
der Darmſtädter rechnen, und es käme gar nicht allzu über=
raſchend
, wenn der Meiſter der Südheſſen=Gruppe einen knappen
Sieg buchen würde.
Bei den Pokalſpielen
findet am Himmelfahrtstag ebenfalls nur ein Spiel ſtatt, das uns
Heſſenfußballer intereſſiert: Wormatia Worms FV.
Saarbrücken. Nachdem die Dieburger ſchon am letzten Sonn=
tag
erfolgreich ihren Kampf mit Bieber beſtanden, tritt Wor=
matia
im Wormſer Adolf=Hitler=Stadion gegen die bekannte
Conen=Mannſchaft an. Man rechnet mit einem großen Kampf
vor zahlreichen Zuſchauern, den Wormatia letzten Endes gewin=
nen
ſollte.
Spielabſetzung.
Das für 2. Juni angeſetzte Pokalſpiel Polizei Darmſtadt
VfB. Mühlburg wurde mit Rückſicht auf den Gauparteitag ver=
ſchoben
.
Erſt um 17 Uhr beginnt am kommenden Sonntag in
Egelsbach das Treffen gegen Kickers Offenbach.
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt.
Am Himmelfahrtstag, nachmittags 2.30 Uhr, trägt die Schü=
ler
=Mannſchaft auf dem Sportplatz am Ziegelbuſch gegen Eber=
ſtadt
das am letzten Samstag ausgefallene Rückſpiel aus. Nach=
dem
die 75er das Vorſpiel knapp verloren haben, werden ſich
die Kleinen im Rückſpiel etwas mehr anſtrengen. Mit Können
und ſportlichem Anſtand ſollte es gelingen, die Eberſtädter mit
einer knappen Niederlage nach Hauſe zu ſchicken.
Kegelſport.
Austragung der Gaumeiſterſchaften in Saarbrücken.
Wir machen unſere Kegelbrüder und Kegelſchweſtern darauf
aufmerkſam, daß die Gaumeiſterſchaften nicht im Auguſt, ſondern
bereits an Pfingſten in Saarbrücken zur Austragung kommen.
Nach den amtlichen Richtlinien kann für Sportler eine Fahrpreis=
ermäßigung
von 50 Prozent gewährt werden. Es muß jedoch
jeder im Beſitze eines vom Amt für Leibesübungen ausgeſtellten
Reiſepaſſes ſein. Die Beſchaffung dieſes Paſſes geſchieht durch un=
ſere
Geſchäftsſtelle. Wer geſonnen iſt, unſere Kampfmannſchaft
dorthin zu begleiten, muß daher umgehend ſeine Meldung an
unſere Geſchäftsſtelle abgeben. Kegelſport=Verband.

Darngang des Bbeinsalbtteiſes
in Momark.
Mit der Wiedereinführung des Turnganges ließ der Oden=
waldkreis
eine alte Odenwälder Turnſitte wieder auferſtehen. Er
ſoll fortan im Wonnemond ſtattfinden und die erſte turneriſche
Veranſtaltung im Jahre ſein. Erſtmals wurde er am letzten Sonn=
tag
in Momart wieder durchgeführt. Trotz ſtrömenden Regens
ließen ſich die Odenwälder Turner nicht abhalten, ihrer jurneri=
ſchen
Pflichterfüllung bewußt, dem Rufe des Volksturnwartes
Geitz Folge zu leiſten. Nach altem Turnbrauch ging auch dieſes
Mal dem eigentlichen Wettkampfe eine kleine Wanderung voraus.
Ungefähr 200 Turner und Turnerinnen nahmen an den Wett=
kämpfen
teil, die allerdings erſt mittags halb 2 Uhr ſtattfinden
konnten. Eingeleitet wurden ſie mit einer ſchlichten Feierſtunde,
die dem Gedenken des Freiheitshelden Schlageter galt. Kreisdiet=
wart
Raitz zeichnete ein Bild dieſes heldiſchen deutſchen Mannes,
der uns allen als Vorbild dient. Wie ſein Leben dem deutſchen
Volke galt, ſo ſoll auch unſere Arbeit Dienſt am Volke ſein.
Herzliche Begrüßungsworte richtete der Bürgermeiſter des
Feſtortes an die Turner und gab dem Wunſche Ausdruck, daß auch
der heutige Turngang zur Geſundung eines ſtarken und freien
Deutſchlands beitragen möge.
Gauführer Dr. Spalt hieß alle Turner im Namen des Krei=
ſes
herzlich willkommen und wies auf die beſondere Bedeutung
der heutigen Veranſtaltung hin, die gleichzeitig als Auftakt der
Sportwerbewoche zu werten iſt. Seine vortrefflichen Ausführun=
gen
klangen aus in ein Sieg=Heil auf den Führer, der Deutſch=
land
wieder frei und wehrhaft gemacht hat. Den verdienten
Turnern des TV. Momart: Gg. Luſt, Joh. Luſt,. Jak. Hoffer=
berth
. Adam Hofferberth und Joh. Friedrich konnte
für 25jährige treue Mitarbeit der Kreis=Ehrenbrief verliehen
werden.
Dann folgten die Wettkämpfe, die trotz des ungünſtigen Wet=
ters
einen reibungsloſen Verlauf nahmen. Nachſtehend die
Siegerliſte (bis zum 10.):
Turner, 4=Kampf, Oberſtufe: 1. Iffland, Franz, Hetzbach. 59
Punkte, 2. Eberhard, Hch., Höchſt. und Iffland, Willi. Hetzbach, je
54, 3. Böhmig. Joſef, Hetzbach, 52, 4. Sauerwein. Wilhelm Klein=
Umſtodt.
Turner, 4=Kampf, Unterſtufe: 1. Sterkel, Joh., Dieburg, 71
Punkte, 2. Altmeier, R., Michelſtadt, 66, 3. Enz E. Dieburg, 64,
4. Heuſel, Peter, Neuſtadt, und Poth, Georg, Georgenhauſen, je
62, 5. Zink. K. Kirch=Brombach, 61. 6. Kuhn, F. Kirch=Brombach,
7. Rüth E., Dieburg. 8. Allmann, G., Spachbrücken. 9. Schwöbel,
Momart. 10. Lupponer, G. Neuſtadt.
Turner, Jugend, 3=Kampf: 1. Fleckenſtein, A., König. 68 Pkte.
2. Beckmann, J., Dieburg, 64, 3. Eichelsheimer, W., Reinheim,
63, 4. Horn, G., König, 61. 5. Kämmerer, H., Langſtadt, 60,
6. Bey, Joh. Hergershauſen, 59, 7. Kern, A., Hergershauſen, 57,
8. Vetter, W., König, und Kuhl, H., König 9. Horrneff, Hch.,
Langſtadt, 10. Sauerwein, W. und Eckert, W., Langſtadt.
Turnerinnen, 4=Kampf, Oberſtufe: 1. Rahm Kätha, und
Geidel. Lisbeth, Groß=Umſtadt. je 71 Punkte, 2. Weber, Anne=
lieſe
, Dieburg, 63, 3. Roſe, Gerda, Babenhauſen, 62, 4. Kraft,
Henny, Babenhauſen, 55 5. Pullmann. Dina Groß=Zimmern, 53,
6. Heuſel. Roſel, Wiebelsbach, 7. Ehrhard, Marie, Zell. 8. Holz,
Emmy, Gammelsbach. 9. Guth, Martha, Höchſt. 10. Ranis,
Martha, Babenhauſen. 11. Koch, Gretchen, und Szior, Greta Zell.
Turnerinnen=Unterſtufe, 4=Kampf. 1. Fiſcher, Annem, Michel=
ſtadt
. 61 Punkte, 2. Karg, Sophie, Sandbach, 58, 3. Deuter, M.,
Dieburg, und Hartmann, L., Harreshauſen, je 56, 4. Ruhland,
M., Sandbach, 55, 5. Eberhard, Gre. Höchſt und Specht, Ding,
Groß=Umſtadt, je 52, 6. Hartmann. Anna, Sandbach, und Wick,
Marie, Dieburg, 7. Hartmann, Liſa Harreshauſen, 8. Gunkel,
Dora, Nieder=Klingen. 9. Rötler, Kath. Dieburg, 10. Knapp,
Mara., Dieburg, und Gerhard K. Groß=Umſtadt, 11. Helfrich,
M., Dieburg, und Schmidt, Eliſe, Momart.
Turnkreis 18 Darmſtadt 2T.
Gauwanderturnlehrer lehrt im Kreisgebiet!
Soeben wird uns ſeitens der Gaufachleitung die Mitteilung,
daß Gau=Wanderturnlehrer Buegger im Juni das Kreisgebiet
beſucht und an verſchiedenen Orten Lehrgänge im Männer= und
Jugendturnen abhalten wird. In guter Erinnerung ſteht noch
die vorbildliche Arbeit des Wanderturnlehrers anläßlich der
Lehrgänge in Darmſtadt im März d. J., und dieienigen, die Ge=
legenheit
hatten, dort teilzunehmen, werden die Nachricht von der
Abhaltung weiterer Lehrgänge mit Freuden begrüßen. Um
hauptſächlich den Landvereinen Gelegenheit zu bieten, für die
Ausbildung ihrer Turnwarte und Vorturner Sorge tragen zu
können, hat die Kreisleitung die Lehrgänge wie folgt angeſetzt:
Bensheim, in der Halle des Turnvereins vom 1.4. Juni;
Eberſtadt
desgl.
vom 5.7. Juni;
Arheilgen
desgl.
vom 17.19. Juni;
Groß=Gerau
desgl.
vom 20.22. Juni.
Die Kreisvereine werden erſucht, dieſe Lehrgänge zahlreich zu
beſchicken.
Kinderturntreffen in Nieder=Ramſtadt.
Bis heute ſtehen noch eine Reihe, von Meldungen zu dem
Kinderturntreffen aus. Meldungen ſind ſofort, unter Meidung
des Ausſchluſſes vom Treffen, an die Kreisgeſchäftsſtelle zu leiten.
Aus den Vereinen u. Verbänden
TSG. 1846 Turnerinnenabteilung.
Die Frauen und Mädchen der Abteilungen Klenk und Strauch,
die ſich als Helferinnen bei dem Kinderballon=Wettbewerb aus
Anlaß des Volksfeſtes am Gauparteitag zur Verfügung geſtellt
haben, treten am Samstag, nachmittag um 4 Uhr, und am Sonn=
tag
, nachmittag um 3 Uhr, im Hofe des ehemaligen Landtagsge=
bäudes
(gegenüber dem Hauptpoſtamt, Rheinſtvaße) an, um dort
nähere Anweiſung zu empfangen.

Deutſchlands B=Fußball=Mannſchaft wurde in Belgrad von
Jugoſlawien knapp mit 3:4 (1:3) geſchlagen.
Zur Dreitage=Mittelgebirgsfahrt der ORS.
vom 4.6. Juni 1935 ſind nicht weniger als 304 Meldungen einge=
gangen
. Sie verteilen ſich auf 129 Krafträder ohne und 41 mit
Seitenwagen, 97 Perſonenkraftwagen und 37 Laſtwagen. 66 Mann=
ſchaften
werden den Kampf mit den Widerſtänden des Geländes
und denen der Wettfahrt=Beſtimmungen aufnehmen.

Weiterbericht.

Der Luftdruck über dem europäiſchen Feſtland hat ſich weiter
vertieft, zeigt aber immer noch ſehr gleichförmige Verteilung.
Schon hierdurch iſt eine Neigung zu Gewitterbildung gegeben, die
durch verſtärkte Zufuhr feuchter Luftmaſſen zunächſt noch geſteigert
wird.
Ausſichten für Donnerstag: Zeitweilig heiter und tagsüber warm
und ſchwül, vielerorts gewittrige Störungen, in Richtung
wechſelnde Winde.
Ausſichten für Freitag: Bei lebhafteren, meiſt weſtlichen Winden
nicht mehr ganz ſo warm, vorwiegend bewölkt und einzelne
Regenfälle, anfänglich noch gewittriger Natur.

[ ][  ][ ]

Nummer 148

Donnerstag, 30. Mau

DarmſtadterCagblatte

Die Erzverſorgung der deutſchen Eiſen=Induſtrie.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
uin die Heigerang der eigenerzeagang

WPD. Die Verſorgung Deutſchlands mit Eiſenerzen darf in
Anbetracht der großen Bedeutung des Eiſens, die das Wirtſchaft=
liche
weit überſchreitet, als beſonders wichtig angeſehen werden.
Die Bemühungen, unſere Wirtſchaft von der ausländiſchen Ver=
ſorgung
möglichſt unabhängig zu machen, ſind daher nicht nur für
die deutſche Außenhandelsbilanz von größter Wichtigkeit.
Der Bedarf der deutſchen Eiſeninduſtrie, an
Eiſen= und Manganerzen wird für das Jahr 1934 auf rund 16,7
Millionen To. geſchätzt, von denen 10,7 Millionen Auslandserze
und 6 Millionen To. Inlandsmaterial waren, aber nur etwa 4,1
Mill. Tonnen eigentliche Erze, während 1,9 Mill. To. auf ſog.
Abbrand, Schlacken, Gichtſtaub u. a. entfielen. Nach dem Eiſen=
gehalt
gerechnet, ſtellte ſich angeſichts des höheren Metallgehalts
der Auslandserze durchſchnittlich 52,5 Prozent gegenüber 45
Prozent der inländiſchen der Inlandsanteil der Eiſenrohſtoffe
im Jahre 1934 nur auf 33,6 Prozent.
An der Spitze der Erzlieferanten Deutſchlands
ſteht Schweden, das 1934 4,7 Mill. To., oder mehr als die
Hälfte der deutſchen Geſamteinfuhr (8,26 Mill. To.), lieferte: es
folgen Frankreich mit 1,61 Mill. To., Spanien mit 0,63 Mill.
To., Norwegen mit 0,53 Mill. To., Neufundland mit 0,34 Mill.
To. Mit den meiſten Lieferländern ſind langfriſtige Lieferver=
träge
abgeſchloſſen worden, die einesteils wohl eine Sicherung
der deutſchen Eiſenwirtſchaft darſtellen, andernteils aber für die
deutſchen Hütten wegen ihrer heute nicht mehr tragbaren. Ab=
machungen
über Preiſe und Mengen läſtig ſind. Die Verträge
wurden daher bereits mehrmals proviſoriſch abgeändert; beſon=
ders
diejenigen mit Schweden, die in der Hauptſache bis 1942
laufen. Das Beſtehen von Verrechnungsabkommen mit den wich=
tigſten
Erzländern hat den Erzbezug zwar erleichtert; alle Schwie=
rigkeiten
konnten indes nicht beſeitigt werden. So iſt die Ein=
fuhr
aus Schweden z. B. in den letzten Monaten ſtark zurückge=
gangen
.
Um nun die in Deutſchland beſtehenden Mög=
lichkeiten
der Erzverſorgung bis zum letzten auszu=
nutzen
, hat man nicht nur die Verhüttung der ſchon bisher ver=
wendeten
deutſchen Erze trotz ihrer koſtenerhöhenden Wirkung ge=
ſteigert
, ſondern iſt nach umfangreichen Vorarbeiten auch dazu
übergegangen. Erzſorten zu verwenden, die techniſch und wirt=
ſchaftlich
bisher als nicht verwertbar angeſehen wurden. Man
hat daher einmal auf Veranlaſſung des Reichswirtſchaftsminiſte=
riums
mit der Gemeinſchaft der Hüttenwerke Abmachungen über
den geſteigerten Verbrauch deutſcher Erze getroffen und will,
nach Erklärungen des Reichsrohſtoff=Kommiſſars, die inländiſche
Erzförderung von 4 Millionen Tonnen im Jahre 1934 auf zu=
nächſt
6,5 Mill. To., d. i. die durchſchnittliche Fördermenge der
Jahre 192729, ſteigern, wodurch die deutſche Eigenverſorgung
auf 4050 Prozent gehoben würde. Eine weitere Erhöhung der
Jahresförderung um 3,5 Mill. To. ſoll dann in zwei bis drei
Jahren durchgeführt werden. Nicht weniger wichtig ſind indes
die Beſtrebungen, durch neue Aufbereitungsverfah=
ren
die bisher als nicht abbauwürdig erachteten Erzſorten wirt=
ſchaftlich
zu verwenden. Beſonderes Intereſſe widmen die Fach=
leute
in letzter Zeit dem vom Krupp=Gruſonwerk entwickelten
Renn=Verfahren, deſſen wirtſchaftliche Bedeutung einmal in der
Möglichkeit liegt, auch eiſenarme und ſaure Erze aufzubereiten;
ferner darin, daß die Weiterverarbeitung der ſog. Luppen in ver=
ſchiedener
Form durch Verhüttung im Hochofen oder direkt im
Stahlwerk, als Kühlſchrott im Thomas=Verfahren wie auch als
Zuſatz im Siemens=Martin= und Elektro=Ofen erfolgen kann.
Nach den bisherigen Koſtenberechnungen ſoll die Herſtellung von
Roheiſen aus dieſen Luppen und bei Verwendung metallarmer
und ſäurehaltiger Erze nicht teurer ſein, als bei billigen und
ſtarken eiſenhaltigen Auslandserzen; andere Berechnungen kom=
men
allerdings zu einer gewiſſen Verteuerung. Das Krupp=
Renn=Verfahren wird im übrigen auf ſeine techniſche und wirt=
ſchaftliche
Anwendbarkeit auf zwei Großverſuchſtationen, auf den
Hüttenanlagen von Friedrich Krupp AG., Eſſen, und bei den
Nickelwerken in Frankenſtein (Schleſien) erprobt. Da das Roh=
ſtoffbedürfnis
der einzelnen Hochöfen, je nach dem Verwendungs=
zweck
des Roheiſens bzw. Stahls außerordentlich differenziert iſt,
bedarf es wohl noch längerer Erfahrungen, bis über die opti=
male
Verwendung der Inlandserze Klarheit beſteht.
Die Verwendung von eiſenarmen und ſauren Inlandserzen
wird es ermöglichen, einen nicht unbedeutenden Teil der inlän=
diſchen
Erzförderung zuſätzlich für den Hochofen brauchbar zu
machen, ohne die Herſtellungskoſten, für Roheiſen allzuſtark zu
ſteigern. Von ſachverſtändiger Seite iſt berechnet worden, daß
die auf dieſe Weiſe aufbereiteten Erze oder Luppen für die Ein=
heit
Eiſen frei Werk rund 30 Pfg. koſten würde, gegen höchſtens
2) Pfg. für ausländiſche Erze. Dazu käme eine weitere beträcht=
lihe
Unkoſtenſteigerung durch höheren Koksverbrauch ſowie da=
durch
, daß mehr Kalkſtein geſetzt und größere Schlackenmengen
geführt werden müſſen. Allein die Koſtenfrage wird künftig über
die Wahl zwiſchen In= und Auslandserz nicht mehr allein ent=
ſcheiden
, da mit einer verſtärkten Inanſpruchnahme der Inlands=
vorräte
in jedem Falle zu rechnen iſt Die Höhe der deutſchen
Erzvorräte und die vorausſichtliche Lebensdauer der ein=
zelnen
Abbaugebiete gewinnt damit verſtärktes Inter=
eſſe
. Nach ſachverſtändigem Gutachten werden die deutſchen Vor=
räte
erſter Ordnung deren Abbau ohne weiteres möglich iſt
auf 323 Millionen Tonnen geſchätzt; diejenigen der zweiten
Ordnung auf 162 Millionen Tonnen, der drit en Ordnung end=
lich
auf 32 Mill. To. Bei Zugrundelegung normaler Förderung
kann man infolgedeſſen die Lebensdauer für den ſüddeutſchen Be=
zirk
mit 20 Jahren, für das Siegerland mit 34, für das Lahn=
Dillgebiet mit 65 Jahren annehmen. Für den Taunusbezirk
wurde ſogar eine Lebensdauer von 100 Jahren, für den Schaf=
berg
=Hüggeler=Bezirk von 324 und für Peine=Salzgitter von 144
Jahren geſchätzt, wobei allerdings die geplante verſtärkte Ver=
wendung
deutſcher Erze noch nicht in Anſchlag gebracht wurde.

Produkkenmärkke.

Frankfurter Getreidemarkt vom 29. Mai. Am Getreidegroß=
markt
blieb das Geſchäft allgemein gering. Brotgetreide blieb
im Verhältnis zur Nachfrage ausreichend angeboten. Hafer und
leichte Futtergerſte waren faſt nur im Austauſch gegen Kraft=
futtermittel
erhältlich; ſchwere Futtergerſte (urſprünglich Brau=
gerſte
) war angeboten, ſtellte ſich aber für Futterzwecke zu teuer.
Oelhaltige Futterartikel und Kleie blieben ſehr knapp. Das
Mehlgeſchäft lag ſtill. Es notierten (Getreide je To., alles übrige
je 100 Kilo) in RM.: Weizen W. 9 210, W. 13 214. W. 16 218;
Roggen R. 9 170, R. 13 174, R 15 178 Großhandelspreiſe der
Mühlen des genannten Preisgebietes Futtergerſte G. 9 172,
G. 11 175, G. 12 177: Hafer H. 13 170 H. 14 172 Großhan=
delspreiſe
ab Station. Bei Waſſerverladung über 100 To. RM.
3. mehr. Weizenmehl W. 13 27,70, W. 16 28,15: Roggen=
mehl
Type 997 R. 13 23,80, Type 815 24,30, Type 997 R. 15
24.20, R. 15 24.70 plus 50 Pfg. Frachtausgleich. Weizennah=
mehl
17,.25. Weizenfuttermehl 13.50. Weizenkleie W. 13 10,92,
W. 16 11,13. Roggenkleie R. 13 10,20, R. 15 10,44 Mühlen=
feſtpreiſe
ab Mühlenſtation. Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag 13,
Palmkuchen m. M. 13.30. Erdnußkuchen m. M. 14,50 Fabrik=
preiſe
ab ſüdd. Fabrikſtation; Treber 18,1018,25: Trockenſchnitzel
9,7010 20. Heu 9.75, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder
gebündelt 4.805.00
Berliner Getreidemarkt vom 29. Mai. Das Geſchäft am
Getreidemarkt entwickelte ſich im Hinblick auf die bevorſtehende
Feiertagsunterbrechung nur ſchlepvend. Auf Grund der Verſor=
gungslage
der Mühlen machte ſich für Weizen und Roggen zu
Mahlzwecken nur geringe Kaufluſt geltend. Weizen in hochwerti=
gen
Sorten zur Waggonverladung war vereinzelt unterzubringen.
Roggen findet faſt ausſchließlich bei kleineren Provinzmühlen
Aufnahme. Für Futterweizen und Futterroggen beſtehen nur
vereinzelt Verwertungsmöglichkeiten, dagegen werden Hafer und
leichte Futtergerſte gut gefragt, ſind aber auch bei Gegenlieferung
von Oelkuchen und Soyaſchrot kaum erhältlich. Gerſte mit hohem
Naturalgewicht hat ſchwierigen Abſatz.

Die Berliner Börſe eröffnete auch geſtern zu überwie=
gend
höheren Kurſen, doch hat der Geſchäftsumfang, zum Teil
wohl im Hinblick auf die bevorſtehende Unterbrechung durch den
Himmelfahrtstag, eine beträchtliche Einengung erfahren. Das
Publikum hatte, angeregt durch einige günſtige Induſtrieabſchlüſſe
bzw. Dividendenerhöhungen, wieder einige Kauforders am Markt
gelegt, dagegen verhielt ſich die Kuliſſe zurückhaltend. Montane
eröffneten wenig verändert. Kaliwerte blieben meiſt unverän=
dert
. Am chemiſchen Markt eröffneten Farben zum Vortagsſchluß=
kurs
von 149½, gaben indeſſen bald um 28 Prozent nach. Elektro=
werte
lagen dank anhaltender Nachfrage faſt durchweg feſtet. Be=
merkenswert
feſt lagen Maſchinenfabriken. Von Autowerten ge=
wannen
Daimler 1 Prozent. Verkehrswerte lagen ruhig. Un=
vermindertes
Intereſſe zeigte ſich für Reichsbankanteile. Inlands=
renten
lagen ſehr ſtill, Altbeſitz büßten ½ Prozent ein. Im Ver=
laufe
machte ſich an den Aktienmärkten Glattſtellungsbedürfnis
geltend, ſo daß die meiſten Kurſe Einbußen bis ½ Proz. gegen
den Anfang aufwieſen. Stärker gedrückt waren Reichsbankan=
teile
. Am Rentenmarkt, konnten Altbeſitz vorübergehend an=
ziehen
, gaben dann aber wieder auf 115½ nach. Kommunal= Um=
ſchuldungsanleihe
wurde unverändert feſtgeſetzt.

Nach der lebhaften Aufwärtsbewegung von vorgeſtern zeigte
die geſtrige Rhein=Mainiſche Börſe ein ruhigeres Aus=
ſehen
. Von der Kundſchaft beſtand überwiegend weiteres Anlage=
bedürfnis
. Dieſem ſtanden jedoch etwas ſtärkere Realiſationen
der Kuliſſe gegenüber, ſo daß die Haltung bei erheblich kleiner
gewordenen Umſätzen uneinheitlich war. Größere Veränderun=
gen
traten indes nach keiner Richtung ein. Am Aktienmarkt
waren noch einige Spezialbewegungen zu verzeichnen, ſo wurden
Südd. Zucker etwa 5 Prozent höher taxiert, ferner erhöhten ſich
Felten und Bemberg um 2 Prozent. Von chemiſchen Werten
wurden Farben etwas realiſiert; der Kurs lag zunächſt bei 149½
(149½), ſpäter ging er auf 148½ zurück. Scheideanſtalt lagen mit
220 unverändert. Zellſtoffaktien notierten ſchwächer. Am Renten=
markt
blieb das Geſchäft gering und die Kurſe bröckelten zumeiſt
ab. Bei kleinen Umſätzen ſchwächten ſich die Kurſe in der zweiten
Börſenſtunde überwiegend leicht ab. Im allgemeinen betrugen
die Rückgänge ½½ Prozent. Am Rentenmarkt waren ſpäte
Schuldbuchforderungen weiter angeboten. Der Pfandbriefmarkt
wies nur geringe Veränderungen auf.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Deutſche Uhrenfront gegründet. Die Verhandlungen
zwiſchen der deutſchen Uhreninduſtrie, den Uhrengroßhandels=
Genoſſenſchaften und den Uhrenhändlerorganiſationen haben zur
Schaffung der Deutſchen Uhrenfront geführt. Sie ſoll den bisher
für die deutſche Uhrenwirtſchaft nachteiligen üblen Konkurrenz=
kampf
ausſchalten und als Hauptaufgaben den Kampf gegen die
Maſſen= und Schundware für deutſche Qualitätsuhren führen.
Frankfurter Hypothekenbank Reſtausſchüttung. Nachdem
für die bis zum 31. Dezember 1934 nicht eingereichten Pfand=
briefe
und Kommunalobligationen alter Währung das Recht zur
Teilnahme an der Verteilung der Teilungsmaſſe erloſchen iſt,
bringt das Inſtitut mit Genehmigung der Aufſichtsbehörde die
danach auf den einzelnen Pfandbrief entfallende Reſtquote an die
Inhaber der am 30. Juni 1935 im Umlauf befindlichen Liquida=
tions
=Goldpfandbriefe als zuſätzliche Leiſtung mit den am 1. Juli
1935 fälligen Zinsſchein zur Auszahlung, und zwar in Höhe eines
Zuſchlags von 1 Prozent. Demgemäß wird der Zinsſchein per
1. Juli 1935 der Liquidations=Goldpfandbriefe Emiſſion Xl der
ehemaligen Frankfurter Pfandbriefbank AG. mit RM. 2,75 zu=
züglich
RM. 1.0. alſo mit RM. 3,75 je 100 GM. Pfandbrief=
Nennwert, eingelöſt. Auf die Zertifikate wird der entſprechende
Betrag von R. 0,10 pro Stück bei ihrer Rückzahlung vergütet.
Eiſenbahn=Rentenbank, Frankfurt a. M. Die GV., in der
12 Aktionäre 5,88 von 10 Mill. RM. AK. vertraten, genehmigte
einſtimmig die RM.=Eröffnungsbilanz ſowie die Jahresbilanzen
1924/25 bis 1933/34 (30. Juni) mit je 4 Proz. Dividende für die
beiden letzten Jahre auf das 10:1 auf 1.0 Mill. RM. umgeſtellte
Grundkapital.

Roggen- und Weizenverarbeitungsquote
von Junr ols Augun.
Der Vorſtand der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Ro==
und Weizenmühlen als Kontingentsſtelle gibt auf Grund des9
der Satzung hiermit folgendes bekannt: 1. Die Verarbeiton
quoten für die Monate Juni, Juli und Auguſt 1935 werdert
je 8 Prozent des Roggenverarbeitungskontingents und je 9
des Weizenverarbeitungskontingentes feſtgeſetzt. 2. Denje=i
Mühlen, deren Tageshöchſtleiſtungsfähigkeit 2 To. nicht
ſteigt, wird bei Roggen der Reſt des ihnen nach 8 16 Abſatz
Satzung zuſtehenden Verarbeitungskontingents für die dreiig
nate Juni, Juli und Auguſt 1935 freigegeben, alſo insgeſarr)
Prozent des Roggenverarbeitungskontingents, und bei Me/kpitz iſt en 209 S
gemäß der Geſamtfeſtſetzung der Verarbeitungsquoten /atz Es wird Sie A
übrigen Mühlen 25 Prozent des Weizenverarbeitungskontin
3. Für diejenigen Mühlen mit einer Tageshöchſtleiſtungsfäkell. 0 nacht eine Bewe
von über 2 To. denen nur Naturkraft zur Verfügung ſtehr1 duſele Araber, den
ein Jahreskontingent von nicht mehr als insgeſamt 3000 T.n
Roggen und Weizen erteilt wurde, werden für die Zeitzt
1. Juni bis 31. Auguſt 1935 16 Proz. des Roggenverarbein. Mz.0 nich zde. Sie
kontingents und 25 Prozent des Weizenverarbeitungskontirnß rſch ihn iſt blel
zur Vermahlung freigegeben. 4 Für die unter Poſ. 2 und MMzuchdlich zu machen.
faßten Mühlen erfolgt keine Feſtſetzung einer beſtimmten AM.6 haben Hoheit a
für jeden einzelnen Monat. 5. Ein Austauſch von Rogge
Weizen im Rahmen der zur Verarbeitung freigegebenen KMüder nicht. Denn
gentsmengen iſt nicht geſtattet. 6. Es wird nochmals AN, Nard an Ihrem
hingewieſen, daß auch Lohn= und Umtauſchmüllerei für Sel=
ſorger
, Deputatempfänger und Empfänger eines LeibgedingM wte er dieſen 90ch
wie die Vermahlung für die Marine= und HeeresverpflesA wiehen. Er hat die
ämter im Kontingent liegen.

es ſich

beſaß.
ſollte er
doch ho.
Weiſe i0t
wahre! Aber
ſterbeſtu
grüber berid
en *
in Pater
Einmal hat er
n es ſagte, erfuh

Diehmärkke.

Mörder bereits d
gielbe. Abner Kal
echalten?
4 bereits vermutete,
Lin
2i verſtehe ich nich
uhrend. Der Stein
J5 nehme an, daß
denn ich würde..
in mildes Lächeln,
M iher das Geſicht d

Frankfurter Viehmarkt vom 29. Mai. Aufgetrieben ou vie man mir ſ
Rinder 7 (gegen 21 am letzten Donnerstagsmarkt), darund=Grrunden
fanden ſich 3 Kühe und 4 Färſen. Kälber 888 (874), Sch=7) Fm richtig
(41), Schweine 361 (353). Notiert wurden pro Zentner Lo
gewicht in RM.: Kälber a) 5760 (am 23. Mai 6062), ſ 3n Vater ihn noch
bis 56 (5859), c) 4451 (4452), d) 3443 (3443). FPrſhrank verſchloß und
mel und Schafe wurden wegen des geringen. Auftriebess ANcanismus und das
notiert. Schweine b) 4650 (4851), c) 4650 (4750)-0 rd iſt abwechſelnd r.
bis 47 (4448). Marktverlauf: Kälber ruhig, ausve / iu drohende Falte
Hammel und Schafe ruhig, ausverkauft; Schweine ſchlEiN ewingt er ſeine Erre
geringer Ueberſtand (26 Stück).
Manheimer Viehmarktbericht vom 29. Mai. Aufgetr=),i ordanken Hobeit,
10 Kälber, 3 Schafe, 4 Schweine 1 Ziege, 175 Ferkel un)
Läufer. Preiſe (pro Stück in RM.): Ferkel bis ſechs Woae)) Ruololl gab ..
bis 20, über ſechs Wochen 2025; Läufer 2530. Verlauß Pnder Art ziehen woll
kel und Läufer langſam.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die von der Verwaltung der Glanzſtoff AG. über die Siſ kenen Sie ſich nicht
ſitzung des AR. ausgegebene Notiz enthält nur die Mittt
daß man der HV. am 18. Juni vorſchlagen wolle, das Lix
ergebnis ganz zur Vornahme von Abſchreibungen zu verm
ſo daß die Bilanz ohne Saldo abſchließe.
Die franzöſiſche Goldbewegung hat am Dienstag angeld
Nach Brüſſel ſind im Flugzeug 940 Kilogramm Gold alz)
gen. Dagegen trafen im Verlauf des Tages, ebenfalls af
Luftwege, aus der belgiſchen Hauptſtadt 760 Kilo wieder
Nach London iſt in mehreren Flugzeugen Gold im Gewi:
insgeſamt 5556 Kilo verſandt worden.
Italien hat ein neues Handelsabkommen mit Dänem:
geſchloſſen, während die entſprechenden Verhandlungen m
wegen, Schweden und Spanien vor dem Abſchluß ſtehen.
Abkommen beruhen auf dem Ausgleich der Ein= und A.u
mit dieſen Ländern, ſowie der gegenſeitigen Regelung de
tingente. Mit Dänemark wurde auch ein Zahlungsausgle.
einbart.
Die ſowjetruſſiſche Regierung hat den im Jahre 1919
ten holländiſchen Dampfer Patria von 9686 To. auf?
Seit Beginn dieſes Jahres hat die Sowjetregierung benil
holländiſche Schiffe erworben.
Die Verhandlngen zwiſchen den Arbeitgebern des and
niſchen Bergbaues und den Arbeitern ſind ergebnislos ac
chen worden. Auf beiden Seiten wurde feſtgeſtellt, daß eimn
gung nicht möglich iſt. Falls auf einem anderen Weg keir=
gung
erzielt werden kann, werden am 16. Juni 400 000 W
in den Ausſtand treten.

Berliner Kursbericht
vom 29. Mai 1935

Deviſenmarn
vom 29. Mai 1-0

Berl. Handels. Geſ. 418.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ. / 93.75
Dresdner Banl 93.75
33.125
Hapag
Nordd. Llohd
35.
A. C. G.
39.
Bahr. Motorenw. 1132.:0
C. P. Bemberg 122.25
Bergmann Elektr. 95.
Berl. Maſch.=Bau 1119.
Conti=Gummi 153.50
DeutſcheCont. Gas (133.375
Deutſche Erdöl 113.25

Miei ee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

ee
148.75
124.
108.375
99.875

98.50
126.
96.50
122.25
86.50
74.375

Weeen
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht/y
Wanderer=Werke

Mi
10.625
119.75
176.50
36.
Rtg
126.375
90.375
15.50
124.25
59.50
138.875
116.125
140.

Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland

Währung
1 ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Ml
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

Geld Briet
12.575/ 12.605
0.6581 0.662
41.981 42.08
0. 1491 0.1511
3.0471 3.053
2.463/ 2.4871
54.82 54.92
46.75 46.85
12.275 12.305
68. 43 168.57
5.415/ 5.425
16.345/ 16.385
2.353/ 2.357
167.68 168.02
55 55/ 55.67

Italien

Japan
Jugoflawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal 1
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowat. 1
Türkei
Ungarn
Uruguay
Ver. Staate:

Surmftädter und Karionaloant Darmftadt, Wiliate drr Aresoher 2
Frankfurter Kursbericht vom 29. Mai 1935.

Kene
Gr. IIp. 1934
1935
1936
. 1937
1938
Gruppel.
5% Dtſch. Reichsanl.
%Intern.,v. 30
4½%Baden .b. 27
4½%Bayern v. 27
4½%beſſen. . v. 28
41
..v. 29
4½%Preuß. v. 28
4½%Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......."
4½%........
Dtſch. Anl. Ausl.
*,Ablöſung..
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
4½%Bad.=Baden
%Berlin .v. 24
Darmſtadt .
Dresden v. 26
20 Frankfurt 26
Heidelberg 26
LaMainz. . ...
2Mannheim2?
½ %Münchenv. 29
4½ %Wiesbabenss
4½%Heſſ. Landesb
4½% Goldobl.
5½% beſſ. Landes=
hyp
.=Bk.=Liquid.

103.6
107.7
108
106.6
105.5
106.25
100.25
97
104
97.5
98.75
97.25
98.75
108
96.5
95.5
100.7
100.8
100.5
115.75
10.3
90
94
91.5
91.75
89.25
921/.
91.25
94.75 I
90.5
96.25
94
100.5

Da
Komm.=Obl. . ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% desgl. R.12
4½% Kaſſ. Landes=
krebitk
. Goldpfb.
4½%Naſſ. Landes=
bank
Goldpfb..
5½% Lig.-Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
FAusl. Ser.
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½% Berl. Hyp. B.
5½ Lig.=Pfbr
4½%Frkf. Hyp.=B
5½%Lig.=Pfbr.
4½% Goldoblig.
4½% Frkf. Pfbr. B.
5½% Lig.=Pfr.
4½%Mein. Hyp.B
5½% Lig.=Pfr.
4½%Pfälz. Hhyp. B.
5½% Lig.=Pfb.
4½% Rh. Hhp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
4½% Goldobl.
4½GSüdd Boden
Cred.=Bank ....
5½% Lig.=Pfbr.
4½ %Württ. Hhp.
Daimler=Benz
Dt. Linol. Werk
Klöcknerwerke.

95
96.75

96.25

96.75
100),

115:,
130
21
96
100.25
96,
100.4
93.5
961),
101.25
96.5
100.
97.25
101.25
96
100.75
95
97.5
100.75
97-1,
104.5
102
102

Waen 7
6%Mitteld. Stahl.
5%0 NeckarA. G. v. 23
6% Rh. Stahl v.25
69 Salzmann cCo.
6%Ver. Stahlwerke
5% RM.=Anl.
4½%
4½%0
6% Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
L. Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
47Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½%
4%
4¾Türk. 1. Bagbadl
4%0 II.Bagdad)
4½%ungarn. 1913
41%o
1914
429
Goldr.
4%0
1910
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. ...
4½ Stockholm. .

Aktien.
Accumulat.=Fabrit
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff
Had. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.

100.
102.25
98.5
1011,
1010.

92.75
100.75
132
16
15.75
9
43.5
33
7.15
10
6.1

11.25
11.25
11.25
110,
64.5
56
112

Buderus Eiſen !
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J. 6. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade (A=C) ....
Contin. Gummiw..
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Eleltr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
Enzinger Union ..!1
EſchweilerBergwerk
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder..
J. G. Farbeninduſtr. 148.5
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guillegume. 1
Franfurter Hof ..
Geſ.f.elektr. Untern. 1
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayſer...!.
Grün & Bilfinge=
Hafenmühle Frkft. 1101.7:
Hanauer
bräuk
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau !=
Henninger, Lempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.!
Hochtief Eſſen
11.
Holzmann. Phil. .

Jffe
119½

on
153.5
162
91/
118
113.5
220.5
166
90.25
115.5
93.7-
113.5
131
105

159
67
77.25
106,
125
104.25
43.25
199.5
83
109

Meieee
Genüſſe
Junghans .......
Kali=Chemie. . ....
Aſchersleben
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke ..
Knorr C. H. ....
Konſerven Braun
Lahmeher & Co. I.
Laurahütte ..
Lech, Augsburg..
Loromf. KraußéCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallge). Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus .........
Motoren Darmſtadi
Neckarwerk Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr.
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerle
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswerle.
Salzdetfurth Kal
Salzw. Heilbronn:
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfabr.
Schuckert, Eleftr..
Schwartz, Storchen!:
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Gef.1

Je
131.75
91
125.7.
96.5
69.5
127.75
97.5
101
212
93.75
83
86.5
119.5
107.5
S7l.

104.,6
113
227.5
130.5
1112.25
105
119.25

71.5
118.75
109
169.5
84

Aieic
Ver. Stahlwerle
Ver. Ultramarin
Weſtdte. Kaufhof
Weſteregeln Kali
ZellſtoftWaldhof
Allg. Dt. Creditanv
Badiſche Ban!
Bk. f. Brauinduſt.
Baher. Hnp. u. Z
Berl. Handelsget.
Sypothelbl.
Comm. u. Privatw,
Dt. Ban 1u. Dise.
Dt. Eff. u. Wechſe=
Dresdner Bant.
Frankſ. Banl=
Hyp. Ba
Mein. Ehp.=Ban
Pfälz. Ghp.=Banr
Reichsbank= Ainl.
Rhein, Hhp.=Bant
Südd. Bod. Cr. E2
Würt: Notenbonm
A.,G.,. Verlehrkm
Alg. Lokalb. Krafte.
7% Dt. ReichsbVzs
Hapag
Lübeck=Büchner
Nordd.=Llohd
Südd Eiſenb. 6e
A. janz= u. Shuttl
Berſicherung
Berein. Ber
Franlona Rüickeu. 2
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
SchanungHandes

[ ][  ][ ]

Annerstag, 30. Mai 1935

Nr. 148 Seite 13

F wärst du nie von mie gegangen=

Roman von Erich Ebenstein

hier unterbricht Fred, der geſpannt zugehört hat, den Emir
erſtenmal ungläubig: Verzeihen Sie, Hoheit, aber ich kann
uglauben, daß es ſich um denſelben Stein handeln kann,
mein Vater beſaß. Wenn er in Indien geſtohlen wurde, wie
gſgen, wie ſollte er in die Hände meines Vaters gekommen
Sie denken doch hoffentlich nicht, daß ſich mein Vater auf
uch tmäßige Weiſe in ſeinen Beſitz gebracht hat.
Gott bewahre! Aber der Dieb ſelbſt ſchenkte ihm den=
oim
in ſeiner Sterbeſtunde. Und der Emir wiederholt, was
ſiceid ihm darüber berichtet.
Aber woher wiſſen Sie dies alles, Hoheit? Soviel mir be=
ſtpet
iſt, hat mein Vater nie davon geſprochen, wie er zu dem
ſene kam.
Doch. Einmal hat er darüber geſprochen, und von der Per=
ſoder
er es ſagte, erfuhr ich es. Der Mann, der Ihren Vater
eyrdete, iſt ein Sohn jenes Ibrahim Kabuhl, der ihm den Stein
zäkte. Es wird Sie übrigens intereſſieren, Herr Donawend,
zſhder Mörder bereits der Gerechtigkeit überliefert iſt.
fred macht eine Bewegung der Ueberraſchung.
Derſelbe Araber, den man der Tat verdächtigte?"
Derſelbe. Abner Kabuhl iſt ſein wahrer Name. Nachdem
huch auf mich zwei Mordverſuche unternommen hatte, gelang
undlich, ihn in einem Schiwatempel in Delhi feſtzunehmen
ſalunſchädlich zu machen.
So haben Hoheit alſo den Roſendiamanten doch endlich
ererhalten?
Leider nicht. Denn Abner Kabuhl beſaß ihn nicht. Obwohl
ſam Mord an Ihrem Vater nur um des Steines willen be=
u
konnte er dieſen doch nicht finden und mußte unverrichteter=
m
abziehen. Er hat dieſen Umſtand, den ich aus gewiſſen Tat=
bereits
vermutete, nach ſeiner Feſtnahme ausdrücklich ein=
mden
.
Das verſtehe ich nicht, ſagt Fred, ſich verwirrt über die
fahrend. Der Stein war doch am Abend vor dem Morde
nda, wie man mir ſagte, und am Morgen danach war er
tüwunden
Ganz richtig obwohl Ihre Frau Gemahlin bezeugt, daß
möerr Vater ihn noch in ihrer Gegenwart am Abend im
bünſchrank verſchloß und niemand dieſen öffnen konnte, ohne
Nechanismus und das Merkwort zu kennen.
red iſt abwechſelnd rot und blaß geworden bei dieſen Wor=
Eine drohende Falte erſcheint auf ſeiner Stirn. Nur müh=
mezwingt
er ſeine Erregung.
Ich nehme an, daß Sie die Kenntnis dieſer Tatſachen der
ſiei verdanken, Hoheit, vor der, wie ich hörte, meine Frau
Protokoll gab . . . aber wenn Sie daraus etwa Schlüſſe be=
Aiender Art ziehen wollten, die meine Frau . ., ſo warne ich
.. denn ich würde . .
ſin mildes Lächeln, in dem zugleich Befriedigung liegt,
ein über das Geſicht des Inders, als er abwehrend die Hand
Regen Sie ſich nicht auf, Herr Donawend. Niemand iſt

S=Kulturgemeinde e. V.

ſieder= und Arienabend
Liſelott Ammermann
Bernd Aldenhoff
lontag, 3. Juni 4935, 20 Uhrim Landestheater Kl. Haus
Me 0.50 bis 2.30 Mk. für Mitglieder ermäßigtl. Vorverkauf:
RR G Kleines Haus und Muſikhaus Chr. Arnold (5080

Nachdruck verboten
weiter davon entfernt, Ihrer Frau Gemahlin auch nur im ge=
ringſten
nahetreten zu wollen, als ich, denn niemand weiß es
beſſer als ich, daß ſie nichts mit dem Verſchwinden des Steines
zu tun hat, obwohl ihr von anderer Seite leider diesbezüglich
die ſchändlichſten Vorwürfe gemacht wurden.
Sie ... wiſſen? . . . Woher wiſſen Sie . . ." ſtammelt Fred
erblaſſend.
Von ihr ſelbſt. Was ich über die Vorgänge jenes zwanzig=
ſten
November weiß, verdanke ich durchaus nicht der Polizei,
ſondern ihr ſelbſt.
Fred iſt in maßloſer Erregung aufgeſprungen.
Hoheit Sie kennen meine Frau?
Ja, ſehr gut ſogar, darum weiß ich auch, daß ſie ganz un=
ſchuldig
iſt an den ihr zur Laſt gelegten Verbrechen, und will
Ihnen gleich ſagen, daß es mich ehrlich freut, bei Ihnen der
gleichen Ueberzeugung zu begegnen. Ich irre mich wohl nicht,
wenn ich Ihre Verteidigungsbereitſchaft vorhin in dieſem Sinn
deute? ſchließt der Emir lächelnd.
Nein ſelbſtverſtändlich mit jedem Tropfen meines
Blutes ſtehe ich für Sigrids Unſchuld ein! Aber ."
Bitte laſſen Sie mich zu Ende kommen, Herr Donawend.
Da ich nunmehr Ihre Auffaſſung der Dinge kenne, wollen wir
nachher auch ganz offen über Ihre Frau Gemahlin ſprechen. Zu=
vor
aber muß ich zu dem eigentlichen Zweck meines heutigen Be=
ſuchs
kommen. Jener Abner Kabuhl iſt Frau Sigrid und mir
nach Indien gefolgt, weil er den Stein bei einem von uns ver=
mutete
auch das hat er nachträglich eingeſtanden. So mußten
wir ſelbſtverſtändlich da weder er noch wir den Roſendiaman=
ten
beſaßen zu der Ueberzeugung gelangen, daß dieſer ſich
noch hier in Ihrer Villa vermutlich im Sterbezimmer
des Ermordeten befinden muß. Ich weiß, daß dieſes von der
Polizei wiederholt durchſucht wurde. Aber da es nicht dem Steine
galt, ſondern nur den Spuren des Mörders, geſchah es vielleicht
nicht allzu gründlich. Meine Bitte geht nun dahin, daß Sie mir
geſtatten, in Ihrer Gegenwart jenes Zimmer noch
einmal ſelbſt durchſuchen zu dürfen.
Fred hat nur zerſtreut zugehört. Seine fiebernden Gedanken
ſind bei Sigrid. Dieſer Mann kennt ſie er muß wiſſen, wo ſie
iſt
Alles was Sie wünſchen, Hoheit, ſoll geſchehen . . . ſelbſt=
verſtändlich
! Aber zuerſt ich beſchwöre Sie ſagen Sie mir,
wo meine Frau iſt? Seit Monaten quäle ich mich in ver=
zweifelter
Sehnſucht, ihren Aufenthalt zu ergründen, und konnte
nur erfahren, daß ſie nach Indien gegangen iſt
Ganz richtig mit mir und meiner Tochter, deren Geſell=
ſchafterin
ſie iſt
Alſo ſind Sie ſelbſt, Hoheit, der Fürſt, mit dem ſie abreiſte?"
Errieten Sie das noch nicht? Aber ich will Sie nicht länger
quälen, lieber Herr Donawend. Frau Sigrid ging mit uns nach
Indien und kehrte jetzt wieder mit uns nach Wien zurück.
Fred ſtößt einen Schrei aus.
Sie iſt hier . . .? Dann läuft ein Zittern durch ſeinen

Leib, und ein Ausdruck ſchmerzvoller Enttäuſchung gleitet über
ſein Geſicht.
Sie iſt hier und kam nicht mit Ihnen hierher?.
Es trieb ſie nicht zu mir?"
Wenn Sie, wie ich annehme, um das wiſſen, was Frau
Sigrid von der Seite ihrer Schwiegermutter fortgetrieben hat,
müßten Sie das verſtehen, Herr Donawend. Wohl ſehnte Ihre
Gattin ſich namenlos nach Ihnen, aber wußte ſie denn, wie Sie
ſich ihr gegenüber ſtellen würden? Ihre Frau hat mir erſt auf
der Rückreiſe geſtanden, was der eigentliche Grund ihres Fort=
gehens
war. Ich war entſetzt und begreife es, wenn ſie ſagte, ſie
müſſe unbedingt erſt erfahren, wie Sie über alles Geweſene und
Geſchehene dächten. Ich verſprach ihr daher, heute diesbezüglich
zu ſondieren.
Manfreds Augen leuchten auf.
Wo kann ich Sigrid finden, Hoheit? Sie verzeihen, aber ich
muß ſogleich zu ihr
Er hat keine andere Antwort auf
des Emirs Worte.
Selbſtverſtändlich! Wir können zuſammen fahren, mein
Auto wartet unten. Ihre Frau Gemahlin wohnt mit uns im
Hotel International."
Der Emir vermag Fred kaum zu folgen, ſo ſtürmiſch eilt die=
ſer
die Treppe binab.
Mit verſtändnisvollem Lächeln nimmt er dann neben Fred
im Auto Platz.
Wie froh bin ich, daß ich es ſein darf, der Frau Sigrid
das Glück bringt! ſagt er. Ich bin ihr ja ſo unendlich viel Dank
ſchuldig! Abgeſehen davon, daß ich ohne ſie nie erfahren hätte,
daß Abner Kabuhl den Mord begangen und uns nach Indien
gefolgt iſt, rettete ſie mir in Delhi auch noch das Leben!
Und er erzählt Fred alle Einzelheiten darüber.
Aber Fred hört nur mit halbem Ohre zu. In ihm ich ein
brauſender Jubel, der alle andern Gedanken übertönt: Zu ihr!
Zu ihr! Zu Sigrid endlich werde ich ſie wiederſehen!!!
Sechsundzwanzigſtes Kapitel.
Das Wiederſehen der Gatten.
Sigrid befindet ſich allein in ihrem Zimmer. Mit Herz=
klopfen
denkt ſie daran, daß der Emir heute zu Manfred will ...
Heute alſo wird ſich ihr Schickſal entſcheiden. Sie hat den
Emir gebeten, ihre Anweſenheit in Wien vorerſt noch zu ver=
ſchweigen
, bis er erkannt hat, wie Manfred über die Beſchul=
digungen
ſeiner Mutter denkt.
Glaubt er daran, dann braucht er von ihrer Rückkehr
überhaupt nichts zu erfahren, denn ein gemeinſames Glück wäre
dann ohnehin nicht mehr denkbar. In dieſem Falle war Sigrid
entſchloſſen, mit ihren neuen Freunden, die darüber nur zu glück=
lich
geweſen wären, nach Indien zurückzukehren und für immer
dort zu bleiben.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MarStreeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ſür den Handel: Dr. C. b. Quetſch: für den Spori; Karl Böhmann;
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette: Anzeigen=
leiter
: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegle=
jämtlich
in Darmſtadt. D. A. IV. 35. 20486. Pl. 8. Truck und Verlag: L. C. Wittich
Darmſtadt Rheinſtraße 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung= Vormittags 191 Uhr, nachmittags 67 Uhr.

Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

Herzleiden
wie Herzklopfen, Atemnot, Schwindel=
anfälle
, Arterienverkalfg, Waſſerſucht,
Angſtgefühl ſtellt der Arzr feſt Schon
vielen hat der bewährte Toledol= Herz=
ſaft
die gewünſchte Beſſerung u. Stär=
kung
des Herzens gebracht. Warum
quälen Sie ſich noch damit ?. Bckg. 225
Mk. in Apothek. Verlaugen Sie ſofort
koſtenloſe Aufklärungsſchrift von Dr.
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15091

[ ][  ]

Seite 14 Nr. 148

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 30. Mai 197

D2

Ot. 24

Das Lebenswerk des größten
deutschen Sensationsdarstellers!

Heute Erstaufführung!

Ein lustiger Abenteuer-Film, der
Spannung und Stimmung auslöst!

Heute letztmals!

Beginn 2, 4, 6 und 8.20 Uhr
Jugendliche baben Zutritt

Im Reiche
der Micky-Maus

Ab morgen Freitag!
Aus Anlaß des Gauparteitags
Neuaufführung
des gewaltigsten Filmwerks
der Bewegung

Hauptdarsteller:
NDLS
HarryPiel, SusiLanner, HildeHildebrandt
Hans Junkermann, Louis Ralph.

Mit dies- Filmwerk, das beiseiner Uraufführung mit frenetem
Beifall aufgenommen wurde, begeht Harry Piel ein in der
Geschichte des Films einzig dastehendes Jubiläum. Die
Filmprüfstelle dokumentiert diese unerhörte Leistung und
verleiht diesem Meisterwerk das Prädikat künstlerisch‟.

mit Charlotte Susa
und das lustige Kleeblatt
Hans Söhnker Harald Paulsen Curt Vespermann.
In das Leben dreier Freunde tritt eine verführe-
risch
-schöne Frau, die eine in 1000 Nöten erprobte
treue Freundschaft zu brechen droht.

Im Vorprogramm:

Gläserne Künste
ein interessanter Kulturfllm.
Rhapsodle
eine Episode aus d. Leben Franz Liszt’s.
Die neue Deulig-Tonwoche bringt u. a.
die Eröffnung der Reichs-Aufobahn.

Im Beiprogramm: m
Lebendige Vergangenheit
In der neuen UFA-Tonwoche Bilder von der

Ab heute Himmelfahrtstag: Beginn 2.00, 4.00, 6.00 u. 8.20 Uhr

Reichsogrteitagflm der Msond
Gesamtleitung: Len/ Riefenstah
Die gewaltigste Heerschau der Deu

schen, die aufwühlendste Kundgebunu
des Dritten Reiches in einem Film var
stärkster Eindruckskraft u. packendstel
Wirklichkeitsnähe!
(T50N

Ab morgen Freitag 3.45, 6, und 8.20 Uf

Eröffnung der Reichsautobahn!
Jugendliche über 14 Jahre zugelassen!

Ab heute Himmelfahristag: Beginn 2.00, 4.00, 6.00 und 8.20 Uhr

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Im Ausschank Rummel-Bier und Siechen Hell

Ab
widlte Freitag
Die lustige, spannende
Erstaufführung

der großenFalschgeld-Affäre

Wissen Sie schon.
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ist wieder eröffnetl
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Die Parade der
lustigen Darsteller:
Theo Lingen Adele
Sandrock Georg Alexander
Lucie Englisch Max
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Oper von Graener
Muſikal. Leitung: Blümer
Inſzenierung: Heyn=Riedl
Hauptpartien: Ammermann,
Blatter, von Georgi, Alden=
hoff
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Vogt. Preiſe: 0.705 50 M.

LANDE
THEATEI
Großes Hau
Freitag, 31.A

Anfang 20, Ende 22.15 n5
Hauptmiete D, 24. Vorſü
Hier sind Gemsen zu sehez
Volkskomödie von Grafn
Inſzenierung: Poelzig=Sie
Hauptdarſteller: Doerin.;
Kuhn a. G., Liebel, We.
Baumeiſter, Gehre, Linu
mann, Lohkamp, Weſtermt
Preiſe: 0.504.50 Mk.

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