Darmstädter Tagblatt 1935


29. Mai 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nummer 147
Mittwoch, den 29. Mai 1935
197. Jahrgang

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Aufhebung der Nira=Geſetze in Amerika.
brikas Oberſter Bundesgerichtshof gegen die Nira=Bollmachken. Ablehnung ſtaaklichen Rokſtandsrechts.
Induſtrie-Codes und Farmer=Geſeh für verſaſſungswidrig erklärt.
Rooſevells Aufbaupolikik der Boden enkzogen?
worden war, für verfaſſungswidrig. Durch das Geſetz waren
landwirtſchaftliche Hypothekenſchulden im Geſamtwerte von elf
Rooſevelts Pechſträhne.

ſräſident Rooſevelt hat in der letzten Zeit mit ſeinen Be=
ßngen
um die Verbeſſerung der ſozialen und wirtſchaftlichen
der Vereinigten Staaten eine unglückliche Hand gehabt.
ſ.t eine Reihe von ſchweren Niederlagen hintereinander er=
Die Verlängerung der Vollmachten für die Nira wurde
Fu ein Jahr bewilligt, und um ein Haar wäre gegen ſeinen
ſlichen Einſpruch die Vorlage über die Entſchädigung der
Vsteilnehmer, die gleich in die Dollarmilliarden ging, ver=
m
worden. Das Unterhaus ſtimmte ihn nieder. Nur das
aus hat ihn gerettet, indem mehr als ein Drittel der Sena=
iſchließlich
doch ſeinem Einſpruch zuſtimmte und dadurch das
ſtdekommen der Vorlage verhinderte. Aber noch ſehr viel
Hher iſt es, daß jetzt der Oberſte Gerichtshof
ſh in zwei Entſcheidungen der ganzen Auf=
Abtlitik eigentlich den Boden entzogen hat.
ih dem Farmergeſetz, das den notleidenden Farmern
Verlängerung der fälligen Hypotheken gewährte, die
asgültigkeit abgeſprochen und aus dem
geſetz gerade den entſcheidenden Teil, der
Recht zur Aufſtellung und zur Durchführung
ſindenden Beſtimmungen für die einzelnen
birien vorſah, herausgebrochen.
s iſt eine formaljuriſtiſche Auslegung, die ein ſtaatliches
dsrecht im Grunde ablehnt und die Verfaſſungsbeſtim=
ſeüber
die Verteilung der Gewalt als etwas Ewiges an=
Was durch keinerlei Zwangslage abgeändert werden kann.
berſte Gerichtshof hat rein nach dem Papier entſchieden.
dem Kongreß das Recht abgeſprochen, ſeine parlamenta=
Vollmachten an den Präſidenten weiterzugeben, und des=
hdas
Geſetz für ungültig erklärt, weil der Präſident ſeine
hingsmäßigen Zuſtändigkeiten überſchritten habe.
Pſe Einſtellung des Gerichts iſt der Regierung in Waſhing=
bliommen
überraſchend gekommen. Die verſchiedenen Mel=
die
unmittelbar aus den Vereinigten Staaten und aus
einlaufen, laſſen erkennen, daß im erſten Augenblick all=
Ratloſigkeit geherrſcht hat, weil wohl niemand wußte,
Dinge weitergehen ſollen. Denn beide Urteile
u in ihrer Folge zu unüberſehbaren wirt=
Aülichen und finanziellen Wirkungen führen.
at Rooſevelt, der Optimiſt iſt, läßt durch ſeine Umgebung
An, daß ja ſchließlich an dieſem Zuſtande nicht er ſchuld ſei,
das Bundesgericht, das allein die Verant=
hingtreffe
. Aber damit wird an dem Zuſtand an ſich
el geändert. Die ganze Entwicklung wird lahmgelegt,
ötzlich niemand mehr weiß, was rechtens iſt
Awelche Beſtimmungen er ſich zu halten hat.
huden alſo grundlegende Maßregeln getroffen werden
Aun zu verhindern, daß aus den Urteilen heraus die erſt
ſtehen begriffene wirtſchaftliche Neuordnung ſich in ein
ruflöſt.
Miſcheidung des Oberſten Bundesgerichtshofes.
EP. Waſhington, 28. Mai.
e Entſcheidung von vorläufig noch unabſehbarer Trag=
Ire am Montag der Oberſte Gerichtshof der Vereinigten
Bundem er die Beſtimmungen des National Induſtry Re=
ollt
, auf dem die für zahlreiche amerikaniſche Indu=
erlaſſenen
Codes beruhen, einſtimmig als verfaſ=
Roidrig erklärte. Der Spruch führt aus, daß der
des Geſetzes, der dem Präſidenten die Vollmacht zur In=
ng
der Codes erteilt, im Widerſpruch zur Verfaſſung
er die geſetzgeberiſchen Befugniſſe des Kongreſſes der
e übertrage.
Grund dieſer Entſcheidung des Oberſten Gerichtshofgs
folls die Regierung nicht noch einen Ausweg findet, etwa
es, die für die wichtigſten Induſtrie=
erlaſſen
worden ſind, ungültig werden. Der
würde der Todesſtoß verſetzt werden, was eine für die
Rooſevelt und ihre wirtſchaftliche Lage kaum wieder=
hende
Niederlage bedeuten würde. Präſident Rooſevelt
ort den Vorſitzenden der N. R.A., Richberg, und die Ge=
tsanwälte
Cummings und Reed zu einer Konferenz ins
aus. Richberg lehnte nach der Sitzung jede Aeußerung
Sh ruch des Oberſten Gerichtshofes ab.
Regierungskreiſen herrſcht begreiflicherweiſe
Beſtürzung, da noch völlige Unklarheit darüber be=
die
N.R.A. wenigſtens teilweiſe gerettet werden kann.
der amerikaniſchen Oeffentlichkeit hat die Entſcheidung
Aufſehen hervorgerufen. Man befürchtet allerlei Ver=
insbeſondere
, daß es bei der kurzen Zeit nicht mehr
in werde, die am 16. Juni ablaufenden Vollmachten der
verlängern. In dieſem Fall müßten die 4500 Ange=
De: N.R.A. entlaſſen werden. Die Finanzkommiſſion des
Sontenhauſes, die ſich gegenwärtig mit dem Geſetzent=
die
Verlängerung der N.R.A. beſchräftigt, trat ſofort
Litzung zuſammen, um die Folgen des Spruches des
Gerichtshofs einer eingehenden Prüfung zu unterziehen.
wird auch die Frage erörtert, ob nach dem Spruch
ſien Gerichtshofs die Arbeitgeber nunmehr zu Lohnher=
bzw
. zur Verlängerung der Arbeitszeit ſchreiten wer=
hält
man es für möglich, daß diejenigen Induſtriellen,
Verletzung der Codes zu Geldſtrafen verurteilt worden
nehr von der Regierung Entſchädigungen beanſpruchen
Oberſte Gerichtshof erklärte ferner das Ende 1934 vom
urgenommene Geſetz, durch das ein fünfjähriges Morg=
Die Bezahlung landwirtſchaftlicher Hypotheken erlaſſen

Milliarden Dollar betroffen worden. Infolge des Spruches des
Oberſten Gerichtshofes ſind viele tauſend Farmer, die ihre Hypo=
theken
nicht bezahlen können, mit Zwangsverſteigerung bedroht.
Baldwins Hoffnungen.
Die engliſche Regierung gibt ſich ſichtlich alle Mühe, die
internationale Ausſprache über die Abrüſtung, die durch die
große Hitlerrede wieder eingeleitet worden iſt, in Gang zu brin=
gen
. Baldwin, Englands Miniſterpräſident von morgen, hat nun
zum zweiten Mal zu dieſem Thema geſprochen diesmal in der
Albert=Hall. Es läßt ſich vieles ſagen über die Art, wie er die
Vergangenheit betrachtet. Aber wir können darauf verzichten,
denn uns kommt es nicht auf rückwärtsſchauende Betrachtungen
an, ſondern auf die Möglichkeiten der Zukunft. Und hier ſehen
wir noch mancherlei Möglichkeiten, die uns wichtiger ſind als
eine Kritik, die an dem Geſchehenen nichts mehr ändern kann.
Baldwin hat das Verhältnis zu Frankreich in
den Mittelpunkt der engliſchen Politik gerückt. Er hat dabei aber
auch von einer Nutzanwendung geſprochen, die vermutlich un=
mittelbar
für franzöſiſche Ohren beſtimmt war daß man gute
Nachbarſchaft halten kann trotz gelegentlicher
Auseinanderſetzungen. Dieſe Vorausſetzungen wären
eigentlich auch, nachdem der deutſche Reichskanzler auf alle terri=
torialen
Anſprüche gegenüber Frankreich verzichtete und dadurch
in denkbar fairſter Form den Franzoſen eine Sicherheit ge=
geben
, zumal da ja der Locarno=Vertrag, worauf Baldwin auch
aufmerkſam gemacht hat, weitgehende Garantien geſchaffen hat.
Aber auch im übrigen hat Baldwin die Gedanken=
gänge
des Führers ſich weitgehend zu eigen ge=
macht
. Er hat ebenfalls die Theorie des alles oder nichts ab=
gelehnt
und ſich zu dem alten engliſchen Sprichwort bekannt:
Beiße nicht mehr ab, als du ſchlucken kannſt! D. h. auf deutſch,
daß auch die engliſche Regierung in langſamer
Fortarbeit eine Entſpannung erwartet, aber
nichts überſtürzen und vor allem nichts überfordern will und
wieder taucht auch für Baldwin die Hoffnung auf, daß über
einen Luftpakt am raſcheſten eine Verſtändigung zu erreichen
wäre, der dann ſpäterhin irgendwie mit einem Pakt über
Rüſtungsbeſchränkungen verbunden werden könnte.
Wir ſtehen alſo nach engliſcher Auffaſſung wieder
da, wowir unmittelbar nach der Londoner Kon=
ferenz
geſtanden. Damals war die vordringliche Behand=
lung
der Luftabrüſtung in Ausſicht genommen und Deutſchland
hatte ſich damit einverſtanden erklärt. Erſt nachträglich iſt die
Methode umgedreht worden, und es wird ſich jetzt zeigen müſſen,
ob die engliſche Regierung willens, aber auch ſtark genug iſt nun
das Programm einer langſamen Befriedung Europas in Etap=
pen
durchzuführen. Ein Vertrag über die Abrüſtung zur Luft
wäre ein hoffnungsvoller Auftakt.
Deutſch=engliſche Blotkenbeſprechungen.
DNB. Berlin, 28. Mai.
Wie verlautet, iſt im Einvernehmen mit der königlich briti=
ſchen
Regierung der Beginn der vereinbarten Flottenbeſpre=
chungen
zwiſchen Deutſchland und England auf
Dienstag, den 4. Juni, in London feſtgeſetzt worden. Die deutſche
Delegation, die unter Führung des Beauftragten der Reichsregie=
rung
für Abrüſtungsfragen von Ribbentroo ſteht und der von
der Marineleitung Konteradmiral Schuſter, der deutſche Marine=
attaché
in London, Kapitän z. S. Waßner, ſowie Korvettenkapitän
von Kiderlen angehören werden, wird ſich Ende dieſer Woche nach
London begeben.
* Welches Ziel auf deutſcher Seite verfolgt wird, hat der
Reichskanzler in ſeiner Rede vom 21. Mai unter Punkt 8 im ein=
zelnen
erläutert. Das iſt gewiß eine ſehr beſcheidene Forderung,
zumal der Kanzler gleichzeitig hinzugefügt hat, daß es ſich hierbei
nicht um den Beginn, ſondern um die endgültige Höhe
unſeres Anſpruches handelt, der auch nach dem Beſitz von
Kolonien nicht ſteigen würde. Es überraſcht etwas, daß die eng=
liſche
Preſſe trotzdem dagegen Sturm läuft. Sie macht ſehr ſcharf=
ſinnige
Unterſcheidungen zwiſchen der Heimat= und der Auslands=
Flotte, ſie macht Unterſcheidungen zwiſchen alten und neuen
Kriegsſchiffen, und will ſich ſelbſt gruſelig machen mit der Be=
fürchtung
, daß mehr als die Hälfte der engliſchen Tonnage ver=
altet
ſei und infolgedeſſen jedes Schiff, das Deutſchland auf Kiel
legen könne, den meiſten engliſchen Schiffen überlegen ſei. Für
uns iſt der entſcheidende Geſichtspunkt, daß wir auf der einen
Seite die überragenden Intereſſen Englands an einer ſtarken
Flotte anerkennen und nicht daran denken, eine neue Flottenriva=
lität
zu beginnen, daß wir aber eben, weil wir die feſte Abſicht
haben, freundſchaftliche Beziehungen zu England zu unterhalten,
auf einen Schutz unſerer Küſten und unſeres Handels nicht ver=
zichten
können und deshalb eine Flotte verlangen, die auf
dem Grundſatz einer ſicherheitgebenden Gleich=
berechtigung
beruht.
Rückkrikt des tſchechoſlowakiſchen Kabinekts.
DNB. Prag, 28. Mai.
Miniſterpräſident Malypetr überreichte am Dienstag dem
Präſidenten der Republik Maſaryk im Schloß Lany die Rück=
trittserklärung
des Geſamtkabinetts, die vom Präſidenten ange=
nommen
wurde. Gleichzeitig betraute der Präſident Malypetr
mit der Bildung des neuen Kabinetts.

Franzöſiſche Verlegenheiken.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, den 25. Mai 1935.
Die Rede des Führers im Deutſchen Reichstag ſie wurde
hier nicht ohne Unruhe erwartet verſetzte Paris in eine kaum
zu überbietende Verlegenheit. Selbſtverſtändlich konnten wir nicht
erwarten, daß Frankreich prompt zu allen Fragen, die die
Kanzler=Rede behandelte, ſofort Stellung nehmen würde. In=
folgedeſſen
hat man ſich ja auch am Quai dOrſah bisher ſo
ziemlich in allen Tonarten ausgeſchwiegen. Immerhin geſteht
man doch ſoviel ein, daß die Feſtlegung des deutſchen außen=
politiſchen
Kurſes durch Adolf Hitler der europäiſchen Außen=
politik
für lange Zeit den Stempel aufdrücken wird, und man
iſt ſich klar darüber, daß Europa immer wieder auf dieſe Rede
wird zurückgreifen müſſen. Was Paris aber entſcheidend ſtört,
das iſt die Widerlegung der Beweisführung, mit der die fran=
zöſiſche
Regierung den außenpolitiſchen Kurs der letzten Monate
vor den franzöſiſchen Wählern rechtfertigte. Dieſe Widerlegung
iſt ſo ſchlagend, daß eine offizielle Sprachregelung noch nicht
feſtzuſtellen iſt. Und daraus erklärt ſich auch die bisherige Zu=
rückhaltung
der franzöſiſchen Preſſe, die ſich nach Möglichkeit
auf offiziöſe Anweiſungen und Anregungen verläßt. Immerhin
herrſcht hier doch durchaus der Eindruck vor, daß namentlich
auf Grund der Stellungnahme Baldwins in irgendeiner Form,
wenn auch langſam, eine neue europäiſche Ausſprache be=
ginnen
wird.
In der abgelaufenen Woche war Frankreich freilich ziemlich
erheblich in Genf engagiert. Die hier zur Behandlung ſtehenden
Probleme waren alle ziemlich heikel; eine ſchlechte Löſung hätte
unter Umſtänden entſcheidend auf die europäiſche Geſamtlage
zurückwirken können. Hinzu kommt, daß die Stellung des Völker=
bundes
alles andere als feſt iſt. Die große Politik hat ſich wäh=
rend
der letzten Jahre immer weniger in Genf abgeſpielt, wozu
Frankreichs Bündnisſyſtem ſehr viel beigetragen hat. Die Ab=
kehr
Japans und Deutſchlands von den Genfer Arbeiten hat
dem Anſehen des Völkerbundes ebenſo geſchadet wie die Unfähig=
keit
, ſchwierige Einzelfragen z. B. das Chaco=Problem zu
löſen. In Völkerbundskreiſen ſelbſt hat man ſich zwar damit zu
tröſten geſucht, daß England in der letzten Zeit ein erhöhtes
Intereſſe an den Genfer Arbeiten bekundet hat. Vom Stand=
punkt
der franzöſiſchen Außenpolitik aus iſt die britiſche Inter=
eſſennahme
allerdings nicht abſolut erwünſcht, da Paris nicht
will, daß der Völkerbund allzuſehr unter engliſche Kontrolle ge=
rät
. Zum mindeſten will man auf jeden Fall verhindern, daß
etwa der engliſche Einfluß in Genf zu einem Gegengewicht gegen
das franzöſiſche Bündnisſyſtem werden könnte.
Den Bemühungen Edens iſt es ja nun zwar gelungen, eine
akute Zuſpitzung des italieniſch=abeſſiniſchen Konflikts zu ver=
hindern
. Selbſtverſtändlich friſiert man das nicht nur in Genf
und London, ſondern auch hier in Paris als einen Erfolg des
Völkerbunds auf. Tatſächlich aber iſt es ja nicht die Genfer
Inſtitution, ſondern lediglich die Tatſache der engliſchen Groß=
machtſtellung
geweſen, die die italieniſche Außenpolitik zum Ein=
lenken
gebracht hat, und es darf weiter nicht überſehen werden,
daß das eigentliche Problem des italieniſch=abeſſiniſchen Kon=
flikts
ungelöſt geblieben iſt; man hat es einſtweilen nur vertagt.
Aus den dargelegten Gründen war Frankreich bei der Be=
handlung
dieſer Frage in nicht geringer Verlegenheit. Die Zu=
ſammenhänge
ſind klar: einmal möchte man einen allzuſtarken
Preſtigezuwachs Englands in Genf verhindern, zum andern aber
braucht Frankreich bei der gegenwärtigen europäiſchen Lage
Italiens Bereitſchaft zur Aktivität auf dem Kontinent.
Wie allerdings in einigen Wochen das Bild ſein wird, iſt
mit Sicherheit nicht vorauszuſagen. Denn man darf doch bei
einer Geſamtbetrachtung der europäiſchen Situation von Paris
aus nicht überſehen, daß die franzöſiſchen und die italieniſchen
Intereſſen ſich im Donau=Raum berühren, und es läßt ſich
leicht vorſtellen, daß möglicherweiſe ſchon in kürzeſter Friſt der
franzöſiſchen Außenpolitik eine Gleichgewichtsſtörung durch ein
ſtarkes italieniſches Engagement anderswo ſehr erwünſcht ſein
kann. Denn wenn Italien anderweitig ſtark beſchäftigt iſt, muß
es das Bedürfnis haben, daß im Donau=Raum Ruhe herrſcht,
ſelbſt wenn dieſe Ruhe durch eine proviſoriſche Beſtätigung des
Status quo erkauft werden muß.
Inwieweit ſich der militäriſche Beiſtandspakt zwiſchen der
Sowjetunion und der Tſchechoſlowakei auf die ſüdoſteuropäiſchen
Verhältniſſe und die geplante Donaukonferenz auswirken wiro,
iſt noch nicht zu überſehen. In Frankreich glaubt man zwar,
durch dieſen Vertrag die Sorge um die Tſchechoflowakei ein
wenig auf Moskau abgewälzt zu haben. Das aber, was man
aus Prag darüber zu hören bekommt klingt nicht gerade ſehr
zuverſichtlich, und ſehr entgegen den Pariſer Wünſchen iſt die
Tſchechoflowakei gerade ſeit ihrer Militärallianz mit der Sowjet=
union
beſtrebt, ſich der italieniſchen Außenpolitik zu nähern. Um
ſo mehr, als aus verſchiedenen Gründen das Gefüge der Kleinen
Entente nicht mehr ſo feſt iſt wie noch vor ein paar Wochen.
Wenn man alſo in Paris glaubt, der Tſchechoſlowakei mit ihrer
Orientierung auf die Sowjetunion hin einen Dienſt erwieſen zu
haben, dann irrt man ſich. Dieſer neue Staat in Europa iſt nicht
gerade von Freunden umgeben, und dadurch, daß er zum Aus=
falltor
des Bolſchewismus auf Europa wird, kann er auch keine
neue Sympathien gewinnen.
Aber auch im Innern ſind die franzöſiſchen Verlegenheiten
nicht gering. Die gewaltigen Goldabflüſſe ſprechen ebenſo
Bände wie die Heraufſetzung des Diskontſatzes um 1½ Prozent
innerhalb von wenigen Tagen. Die wirtſchaftliche, die finanizelle
und währungspolitiſche Lage der franzöſiſchen Regierung iſt
gegenwärtig alles andere als roſig. Das Ausmaß der Baiſſe=
Spekulation im franzöſiſchen Frane wird hier auf nicht weniger
als 10 bis 12 Milliarden beziffert, eine Situation, die der des
Miniſterpräſidiums Poincaré außerordentlich ähnlich iſt. Dieſe
Schwierigkeiten werden noch vermehrt durch ein Haushaltsdefizit
von rund 11 Milliarden Franes. Die Sanierungsmaßnahmen,
die Flandin mit Hilfe des Vollmachtsgeſetzes durchführen will,
werden alſo ſehr hart ſein müſſen. In Anbetracht der Kammer=
wahlen
, die im kommenden Frühjahr ſtattfinden ſollen, iſt das
natürlich bedenklich, und es iſt kein Wunder, wenn wieder einmal
ſehr ernſthaft von einer unmittelbar bevorſtehenden Regierungs=
kriſe
geſprochen wird.

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Seite 2 Nr. 147

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 29. Mai

Gaukag Heſſen=Rafſau
Därmſtadt, 4. Und 2. Jan..

Das endgültige Programm.

Samskag, den 1. Juni:
Von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr finden folgende Tagungen ſtatt:
Hoheitsträger: Städtiſcher Saalbau, Saalbauſtraße. Lei=
tung
: Der Stellvertreter des Gauleiters, Pg. Reiner.
Es ſprechen Gauleiter Sprenger und Reichsorgani=
ſationsleiter
Pg. Frauendorfer.
Propagandaleiter: Großes Haus (Landestheater). Lei=
tung
: Gauamtsleiter Pg. Müller=Scheld.
Zum Abſchluß Schach dem Zaren Eine Stunde welt=
geſchichtlicher
Entſcheidung. Dramatiſche Szene von
Wilhelm Müller=Scheld. Aufgeführt von Künſtlern
des Heſſ. Landestheaters.
N. S. V.: Turnhalle, Woogsplatz, Leitung: Gauamtsleiter Pg.
Haug. Es ſpricht Gauleiter Sprenger.
Wirtſchaftsberater: Rummelbräu, Rheinſtraße. Leitung:
Gauamtsleiter Pg. Eckart.
Amt für Beamte: Kleines Haus (Theater), Leitung: Gau=
amtsleiter
Pg. Kremmer.
Amt für Technik: Fürſtenſaal, Grafenſtraße. Leitung: Gau=
amtsleiter
Pg. Schönbein.
N. S. Studentenbund: Concordiaſaal, Mackenſenſtraße.
Leitung: Gauamtsleiter Pg. Walcher.
Raſſenpolitiſches Amt: Gaſthaus zur Krone, Schuſter=
gaſſe
. Leitung: Gauamtsleiter Pg. Kranz. Es ſpricht
Reichsamtsleiter Pg. Groß.
Amt für Erzieher: Turnhalle Beſſungen, Heidelberger
Straße. Leitung: Gauamtsleiter Pg. Ringshauſen.
Kaſſenleiter: Reichshof, Rheinſtraße, Leitung: Gauamts=
leiter
Pg. Eck.
Parteirichter: 19.30 Uhr, Hauptbahnhof. Warteſaal 1. u. 2.
Klaſſe. Leitung: Gaurichter Pg. von Lyncker.
N. S. K. O. V.: Haus der Arbeit, Bismarckſtraße 19 (nicht wie
im Programm vermerkt: Kronenbräukeller, Dieburger
Straße). Leitung: Gauamtsleiter Pg. Ziegler. Es
ſpricht Reichsamtsleiter Pg. Oberlindober.
Die alte Garde: Treffpunkt: Alte Poſt. Am weißen Turm,
(Deſch). (Nicht wie im Programm angegeben: Rats=
keller
), Leitung: Pg. Gimbel.

Sonnkag, den 2. Juni:

79 Uhr: Turn= und Spielbewegung der HJ auf dem Poli=
zeiſportplatz
Darmſtadt.
9 Uhr: Tagung der Betriebszellenobmänner, Vertrauens=
männer
und Betriebsführer (Feſthalle). Leitung: Landes=
obmann
Pg. Willi Becker.
9. 3010.30 Uhr: Es tagen in der Feſthalle: die
Gquamtsleiter, die Kreisleiter, die Kreisamtsleiter, die
Ortsgruppen= und Stützpunktleiter. Von der DAF und
KdF die Amtswalter und Warte des Gaues und der
Kreiſe. SA, SS und NSKK vom Sturmführer an, und
HJ vom Gefolgſchaftsführer an aufwärts, ſowie Ver=
treter
des Arbeitsdienſtes. Es ſprechen u. a. Reichs=
organiſationsleiter
Pg. Dr. Ley und Gauleiter
Sprenger.
1112 Uhr: Großkundgebung auf dem Feſthallen=
gelände
.
12.3014.30 Uhr: Maſſenverpflegung durch den Hilfszug
Bayern auf verſchiedenen Plätzen.
15 Uhr: Vorbeimarſch (wird abgenommen in der Rhein=
ſtraße
in Höhe des Hauſes der Kreisleitung).
Auf den Tagungen werden u. a. ſprechen: Reichsorganiſations=
leiter
Pg. Dr. Ley, Gauleiter Sprenger Reichsamtsleiter
Pg. Frauendorfer und Reichsamtsleiter Pg. Oberlind=
ober
.

Programm des Volksfeſtes.
Samstag, den 1. Juni:

Veranſtaltet von der NSG Kraft durch Freude‟.
Eintritt frei,
nur für Träger des Gautagabzeichens.
20.30 Uhr:
Paradeplatz: Programm: Ausgewählte Chöre und Muſik=
ſtücke
. Etwa 1000 Sänger, Sprechchöre der HJ und des
Arbeitsdienſtes und die Gaukapelle Cornelius.

Schillerplatz: Programm: Heiteres Volkstum. Mitwirkende:
Oberheſſiſche und Odenwälder Trachtengruppen, eine
Oppenheimer Küfertanzgruppe, ſowie die bekannten
vberheſſiſchen Humoriſten Georg Heß, Balſer Backes und
eine Kapelle.
Marktplatz: Großes Konzert (Militärmuſik), ausgeführt von
verſchiedenen Kapellen, ferner Sprech= und Geſangs=
chöre
von Darmſtädter und auswärtigen Werken.
Großer Schloßhof: Allgemeiner Tanz im Freien. Außer=
dem
Geſangs= und Vortragseinlagen von bekannten
Künſtlern.
Kleiner Schloßhof: Fröhlicher Abend im Weindorf. (Der
Schloßhof wird zu einem Weindorf umgeſtaltet). Mit=
wirkende
: u. a. die luſtigen Landsknechte Kremer und
Merz, der Humoriſt Balſer=Backes, Leni Gehrig
(Sopran) und Willy Eichel (Tenor).
Samstag= und Sonntagnachmittag findet außerdem ein Kinder=
ballonwettbewerb
ſtatt.
Die Polizeiſtunde iſt von Samstag auf Sonn=
tag
aufgehoben. Von 2 Uhr nachts bis 7 Uhr früh
iſt in den Lokalen Alkoholſperre.

Sehler Zerminmefeeiloinge merbälie

Iuin Behloienſt 2e. Janl.

Frühlingsfeſt im Schwalbenneſt.

Ein heiterer Abend mit Gefang und Tanz
im Orpheum, Darmſtadt, Aeußere Ringſtraße 98,
Samstag, den 1. Juni, abends 20.30 Uhr.
Mitwirkende: Henny Herze (Sopran), Willi Eichel (Tenor),
das Landes=Sinfonieorcheſter und das Ballett des Heſſ. Landes=
theaters
, Darmſtadt.
Jeder Teilnehmer am Gautag trägt das
Gautag=Abzeichen und kauft das ausführliche
Programm.

DNB. Berlin 28.
Wie bekannt wird, muß wegen der großen Zahl berem=
gegangener
Meldungen der Schlußtag für freiwillige Melly
zum Wehrdienſt vom 1. Juli auf den 15. Juni vorverlegt .
Die Regelung des Erſatzbedarfs der Wehrmat
DNB. Berlin, 28.
Der Erſatzbedarf der Wehrmacht auf Grund der allgem
Wehrpflicht wird in Zukunft nach dem territorialen Prirn
deckt, d. h. die Wehrkreiskommandos erhalten ihren Erſ7
nehmlich aus dem eigenen Wehrkreis zugewieſen. Dieſe Mo
iſt für Oſtpreußen, das von dem Mutterlande abgeſchnit in
nur auf ſeine eigene Kraft angewieſen iſt, beſonders
aber auch ſchwierig, da die Provinz nur dünn beſiedelt iſt.
Der Reichskriegsminiſter hat es daher für notwendige
ten, die Wehrpflicht für die Bewohner Oſtpreußens bis
Lebensjahre zu verlängern und außerdem zur Erfüllung A./
ven Dienſtpflicht im Jahre 1935/36 noch einen zweiten Jc
den Jahrgang 1910 hinzuzuziehen. Es iſt beabſichtigt, in
genden Jahren mit dem Jahrgang 1915 den Jahrgang 1 4/7kztzeigenen Fülle
dem Jahrgang 1916 den Jahrgang 1912 und mit dem Klhcku durch ſtärkeren
1917 den Jahrgang 1913 einzuziehen.

9chde
des

Hit
einem

Juheimtofungen fraur Enticheldungen.

Das Urkeil im Schallplakken=Prox
Nur reine Sprechplatten dürfen nicht unentgu
übertragen werden.

DNB. Berlin, 28..
In dem Rechtsſtreit der Carl Lindſtröm AG. und ſechs=

A Paris, 28. Mai.
Wie vorauszuſehen war, hat die Regelung der abeſſiniſchen
Frage zu einer Abkühlung zwiſchen Rom und Paris und in noch
ſtärkerem Maße zwiſchen Rom und London geführt. Die Rede
Muſſolinis hat hier ſehr wenig gefallen, und manche ſehen ſchon
das ganze Werk der italieniſch=franzöſiſchen Verſtändigung ge=
fährdet
.
Die Regelung in Genf iſt keine vollſtändige, und die abeſſi=
niſche
Frage iſt damit noch nicht gelöſt. Die Schwierigkeiten ſind
nur aufgeſchoben, und die Gefahr beſteht, daß die Situation ſich
wieder zuſpitzt. Aber die diplomatiſche Lage Abeſſiniens iſt
geſtärkt.
England hat für Abeſſinien in einer unzweideutigen Form
Stellung genommen, und man braucht kein großer Kenner der
Verhältniſſe zu ſein, um zu wiſſen, daß Englands Stellungnahme
in dieſer Frage entſcheidend wichtig iſt. Frankreich hat in Genf
eine vermittelnde Stellung eingenommen. Man zeigte Italien
gegenüber ſo viel guten Willen wie nur möglich, aber man ließ
keinen Zweifel darüber, daß die franzöſiſche Diplomatie ſich im
weſentlichen der engliſchen anſchmiegen muß.
Man ſprach hier ſehr viel und ſehr laut darüber, daß eine
militäriſche Expedition Italiens in Afrika die italieniſchen Kräfte
zu ſehr Europa entziehen werde, was das Gleichgewicht gefähr=
den
könnte. In Wirklichkeit ſieht es ſo aus, daß die angeblich ſo
befürchtete italieniſche Expedition die Donaukonferenz erleichtert
hätte. Und da jetzt Muſſolini wegen Genf grollt und die Frie=
densausſichten
an der abeſſiniſchen Grenze größer geworden ſind,
erweiſt ſich Italiens Haltung in der Donaupolitik intranſigenter
als je.
Es handelt ſich bei all dem um etwas mehr als das übliche
diplomatiſche Schaukelſpiel. Von einer etwas höheren. Warte
geſehen, bemerkt man die ganze Nutzloſigkeit und Eitelkeit der
diklomatiſchen Aktionen Frankreichs. Man entſcheidet die Fra=
gen
in keiner Richtung, ſondern begnügt ſich mit Scheinlöſungen.
Man möchte alle ſchönen Dinge der Welt zuſammenkaufen und
zögert, den Preis dafür zu bezahlen. Die Einigung mit Italien
brachte keine wirkliche Befriedigung des italieniſchen Erpanſions=
dranges
. Man wundert ſich jetzt, daß Italien noch immer un=
zufrieden
iſt. Alle Verträge und Freundſchaftsmanifeſtationen
können daran nichts ändern, daß Italien ein Feld für ſeine Ati=
vität
ſucht und ſuchen muß. Die italieniſch=franzöſiſche Einigung
war ein Tauſchgeſchäft kleinen Ausmaßes, weil Italien nicht viel
bieten konnte. Am Quai d’Orſay verfolgt man das Prinzip des
do ut des. Italien kann aber nur ſehr wenig geben und muß
ſehr viel verlangen. Darum führen die Verhandlungen früher
oder ſpäter immer zu Enttäuſchungen, in Rom iſt man enttäuſcht,
weil die Konzeſſionen zu klein waren, und in Paris, weil man
nichts bekam . . .

dren muß.
binthaltung wollen
-Fuſbauen. Auch hie
tiemaſt das Fetpt
ſn der Schafzuch
ku ßchritt weitergel.
ſier den Weg der
Juumgen, ſondern wo
au brachliegender
wu nur eine verbeſ.
ühren, alſo keine C
fortſchritt

Firmen der deutſchen Schallplatteninduſtrie gegen die 9Mdem Gewiete
rundfunkgeſellſchaft verkündete der Vorſitzende der 21. Zivii/t?
des Berliner Landgerichtes heute nachmittag folgendes Un /lſhaliahng M. Weill
1. Der Reichsrundfunkgeſellſchaft als Eile, der iMr zusanan
wird bei Vermeidung der vom Gericht für jeden Fall der u/ der Pſtcaliehäucht.
handlung feſtzuſetzenden Strafe verboten, Schallpu,ſf elungen Nunder
die in den Betrieben der Klägerin erzeug äniche Züchtungen
und zwar auch ſolche, die von der Beklagte /0 P Sornenernich
den ihr angeſchloſſenen Sendern käuflich arſt Zet
ben ſind, zu ſenden, ſoweit dieſe Schallplatten a-,ſe
lich die Wiedergabe von Schriftwerken, Reden oder Aw
enthalten.
2. Die Beklagte wird verurteilt, darüber Auskunft u
len, in welchem Umfange ſie Schallplatten der in Ziffer 1
zeichneten Art nach dem 8. April 1935 geſendet hat.
3. Es wird feſtgeſtellt, daß die Beklagte verpflichten
Klägerinnen denjenigen Schaden zu erſetzen, der ihnen u
von der Beklagten veranlaßte rundfunkmäßige Verbreiug
unter Ziffer 1 bezeichneten Schallplatten nach dem 8. A.nſ
entſtanden iſt und entſtehen wird.
4. Im übrigen wird die Klage abgewieſen.
Miütätiſt
Von den Koſten haben die Klägerinnen neun ZeEint
Beklagte ein Zehntel zu tragen.
Mit Rückſicht auf die große Bedeutung des Rechtsſtr 1,0 hhmen der un=
das
weitgehende Intereſſe der Oeffentlichkeit für die Enucm Omedminiſteriums
gab der Vorſitzende in einer kurzen Begründung die uch 1Am Abgeordnet
Geſichtspunkte bekannt, auf die die Entſcheidung geſtützt rſl? Forderung Ung
In der Begründung heißt es: Die klagenden Schau.w die er als da
ute. Sol
herſteller ſind klageberechtigt; das den ausführenden Kün Aüne der Miniſter
Bearbeitern nach § 2 Abſatz 2 des Literariſchen UrheE.
4werden, da
zuſtehende Urheberrecht iſt auf ſie übergegangen. Die Far Nadham logi
plattenherſteller haben jedoch nicht das Re /,, Ungarn werde
Rundfunkſendung von Muſikſchallplatec ſndern im Ve
verbieten, weil das Literariſche Urhebergeſetz nach /Hzn Augenblick
Benutzung ſolcher Schallplatten zu öffentlichen AufführurW und die intereſſ
drücklich geſtattet und die Rundfunkſendung von Muſikſch AMruſionalen So=
den
Begriff der öffentlichen Aufführung erfüllt.
60 ſehr es ab
Aus der Entſcheidung ergibt ſich demnach, daß nur deſen Handlungen gre
tragung reiner Sprechplatten für den Rundfunk nicht freiiſ me gedemütigt,

rend Muſikſchallplatten und Schallplatten gemiſchten Inhe in zun nicht einſel
Entſchädigung vom Rundfunk geſendet werden können. H2 Diskriminier

Miniſterpräſident Göring iſt am Dienstag auf demſch 0 Angarns folgen
von Moſtar gelandet, wo auch der Landesgruppenleiter

DAP. für Südſlawien, Neuhauſen, in einem Sonderflug // Jahren, gleiche g
raf. Der Miniſterpräſident und ſeine Begleiter ſetzten iſt
nach Dubrovnik (Raguſa) im Kraftwagen fort.

Miniſterpräſiden
Den Wehrpflicht n

Ausſkellung im Landesmuſeum.

Mit der großen Ausſtellung Deutſches Glas 2000
Jahre Glasveredlung, die geſtern anläßlich der Tagung
der Deutſchen Glastechniſchen Geſellſchaft eröffnet
wurde, hat die Direktion des Heſſiſchen Landes=
muſeums
eine Ausſtellung geſchaffen, die weit über unſere
Stadt hinaus Bedeutung und Beachtung gewinnen wird. Wenn
auch nur der Fachmann den ganzen Wert und die delikateſten
Einzelheiten deſſen, was hier zuſammengetragen iſt, voll wird
zu würdigen wiſſen, ſo muß doch auch das Auge jedes Laien,
der ganz naiv an die Ausſtellung herantritt ſeine Freude an
den edlen Formen der Gläſer, dem Farbenſchmelz der Glas=
malereien
haben. So iſt der Kreis derer, denen die Ausſtellung
etwas zu bieten hat, denkbar groß gezogen.
Der Gedanke der Ausſtellung erwuchs ganz natürlich: einer=
ſeits
kann man Heſſen, das beſonders reich an Glasfunden der
früheſten Zeit iſt, als das Ausgangsland der Glasinduſtrie
bezeichnen; andererſeits lag es nahe, die bedeutendſten Beſitz=
tümer
des Muſeums, die beſonders in den letzten Jahren durch
Neuerwerbungen erweitert wurden, der Oeffentlichkeit einmal
vorzuführen und durch Leihgaben deutſcher Sammlungen ſo zu
vervollſtändigen, daß ein Ueberblick über die geſamte Glaskunſt
gegeben wurde.
Die Ausſtellung, die wir vor der Eröffnung unter der ſach=
kundigen
Führung Direktor Feigels beſichtigen konnten, glie=
dert
ſich in zwei große Abteilungen, von denen die erſte
Hohlglas und Email
zeigt. Da ſehen wir zunächſt aus vorrömiſcher Zeit bis
500 v. Chr.! Glasfunde, zumeiſt aus Gräbern: einen Hals=
kragen
aus Glasperlen, gegoſſene Armbänder aus leuchtend=
blauem
Glas, einen Knotenring aus Bronze mit einer Glas=
perle
, damals noch durchaus als Koſtbarkeit gewertet! Es folgen
dann Proben römiſcher Glastechnik, aus der Zeit
römiſcher Koloniſation: wir ſehen ausgewählt ſchöne Beiſpiele
mit freiplaſtiſchen Auflagen, mit aufſitzenden Nuppen oder auf=
gelegten
Fäden, und Kugelſchliffbecher. Beſonders ſchön und
koſtbar ein Millefioriglas und unter den Gläfern mit Schleifun=
gen
eins mit der Darſtellung von Gladiatorenkämpfen. Dieſelbe
Technik zeigt ein altchriſtliches Beiſpiel mit der Dar=
ſtellung
eines Jſaakopfers. Eigenartig berührt uns heute, wenn
wir auf einem Kölner Glas ein Hakenkreuz wiederfinden, wohl
die Arbeit eines Germanen, der in römiſcher Werkſtatt arbeitete.
Spätrömiſche Beiſpiele, bei denen die Fadenauflage ſchon deut=
lich
nordiſchen Geſchmack zeigt, leiten über zu Glasarbeiten der

Merowingiſch=Fränkiſchen Zeit. Die Nuppen und
plaſtiſchen Auflagen aus der Römerzeit begegnen uns hier wie=
der
: ſehr ſchön ein Becher mit blauem Fadenornament und ein
Rüſſelbecher, ebenfalls mit Fadenauflage. Als rein germaniſch
empfinden wir die in ihrer Plaſtik wundervollen Trinkhörner.
Wir bemerken übrigens hier ein Grünlichwerden des Glaſes; die
römiſche Technik der Entſeifung des Glaſes geriet in Vergeſſen=
heit
oder wurde abſichtlich nicht angewandt. Intereſſant iſt,
daß aus der nun folgenden Zeit des Mittelalters einige
Funde Flaſchen verſchiedener Form gerade dorther, wo
heute das Muſeum ſteht ſtammen. Bequem iſt uns die Datierung
einiger Gläſer gemacht, die als Reliquienbehälter in Altären ein=
geſchloſſen
waren: die Weihurkunde eines ſolchen Gefäßes zeigt
das genaue Datum 18. Oktober 1282! Die Zeit der Gotik
bringt durchweg an den Gläſern eine Belebung der Oberfläche
durch unregelmäßige Nuppen und Rippen. Eine Reihe von
Trinkgläſern aus dieſer Zeit illuſtrieren das deutlich, auch be=
obachten
wir daran eine zunehmende Auflöſung des Gläſer=
fußes
, der bei einem Heidelberger Beiſpiel des 16. Jahrhunderts
ganz und gar durchbrochen iſt. Eine charakteriſtiſche Form aus
der Zeit der Gotik iſt der Krautſtrunk, ſo genannt wegen ſeiner
unverkennbaren Aehnlichkeit mit dieſem Gewächs. Später be=
gegnen
wir den großen Stangengläſern, wie ſie noch bis in die
Renaiſſance hinein z. B. auch auf dem Bilde Rembrandts
mit Saskia wiederfinden. Die erſten Beiſpiele dieſer Stangen=
gläſer
ſind noch grün, ſpäter geht man wieder zur Entſeifung
des Glaſes über. Die Renaiſſance bringt dann auch Ver=
goldung
an den Gläſern und im allgemeinen mehr Beruhigung
in der Oberflächengeſtaltung, deutliche Unterteilungen. An den
ſogenannten Römern mit hohlem Fuß ſehen wir den Fuß ſich
allmählich verengen. Ein hervorragend ſchönes Beiſpiel aus der
1. Hälfte des 16. Jahrhunderts, ein Deckelpokal Philipps des
Großmütigen hat eine deutliche Teilung in Cuppa, Knauf und
Fuß. Gegenüber dieſer wunderbar edlen Form berühren uns die
deutſchen Nachahmungen der Venetianer, denen das handwerklich
Gewachſene fehlt, als weniger erfreulich. Aus der Zeit des
30jährigen Krieges ſehen wir ein paar handfeſte ſchwere
Wurfbecher, auch Trichter, die Vorläufer unſerer Sektgläſer, und
rieſige Jagd= und Friedenshumpen. Auch die folgende Zeit
Ende des 16. und 17. Jahrhunderts muß noch ſehr
trinkfroh geweſen ſein: Das bezeugen die vielen Humpen, die
durch ganz Deutſchland verbreitet waren. Einige zeigen Email=
malerei
, alle viel Schliff, Arabesken, Wappenwerk. Das 17. Jahr=
hundert
kennt auch diamantgeſchliffene Kelchgläſer. Als beſonders
ſchön und intereſſant in dem Raum, der dieſe ſpäteren Arbeiten
enthält, erwähnen wir eine Teekanne des Porzellanerfinders
Böttger für Auguſt den Starken, einen Becher mit einer hauch=
feinen
Landſchaft in Schwarzlotmalerei, ein leuchtend honig=
gelbes
Glas von 1830, Zwiſchengoldgläſer mit Wappendarſtel=
lungen
aus Seligenſtadt. Aus der porträtfrohen Bieder=
meierzeit
ſehen wir ein paar feine Beiſpiele von Bildniſſen

in Glasſchliff. Eine kleine Sondergruppe in dieſer Aus’Pund
abteilung bilden Emailarbeiten, die inſofern
gehören, als Email ja nichts anderes als geſchmolzeness
Die Ausſtellung zeigt Beiſpiele römiſchen, fränkiſchem
giſchen Schmucks, als beſonders hervorragende Arbeit
bekannte Mölsheimer Fibel.
Steigen wir nun hinunter zu der anderen Abte=FBſche
Geſamtausſtellung, die uns Werke der
Glasmalerei
ſeigt, ſo begegnen wir ſchon auf der Treppe einer Neueel
des Muſeums, einer Scheibe, auf der ein biederer W
Metzgermeiſter im Kreiſe ſeiner Familie und in der 2
ſeines Handwerks gezeigt iſt. Die unteren Räume des *
in denen dieſe Glasmalereien ja in geradezu idealer 25
Geltung kommen können, haben eine gewiſſe Erweit:
fahren, wodurch Platz für die Neu=Erwerbungen
wurde. Wir ſehen natürlich auch viel Wohlbekanntes
Räumen: das koſtbare Kreuzigungsfragment aus dem
hundert, die Wimpfener Scheiben z. T. in Flechtbandn
die Scheiben aus dem Straßburger Zunfthaus Zm
burger, die Partenheimer Scheiben, eine von dem
Geſchlecht der Overſtolz geſtiftete Kreuzigung des 14.
derts, Reſte aus der Oppenheimer Katharinenkirche, e
St. Georg, deſſen Schöpfer merkbar aus der Nal
Lochners kommt. Neu ſind u. a. mittelrheiniſche Sche-
Anfang des 16. Jahunderts mit befonders prächtig her
den Wappen; außerdem einige Scheiben aus der Ehi
Kirche in Neckarſteinach, die ſich in Gefahr der Zerſ.
fanden und nach einer meiſterhaften Ergänzung und
rung durch Prof. Linnemann hier einen ſicheren Plaß
ein Beweis für die denkmalpflegeriſche Tätigkeit der 2
leitung. In einem mittelrheiniſchen St. Georg, dar
deſſen Rüſtung von ganz beſonderer Schönheit iſt, de
vielleicht den Vater von Ottheinrich vermuten? Mit bus
was die Sammlung zeigt, iſt eine Hl. Katharina des ½
um 1490. Die Scheibe, die ſich durch eine außerorde!.
feinerte Technik auszeichnet, entzückt das Auge He
durch die Zartheit und die Eleganz der Linien wie
wunderbaren Zuſammenklang der Farben, Rot*?"

Woche ü
führer heraus

Mprechenden Luf
SMt entſprechende

Die Eröffnu
den Mittag i.
in des Staate
ſchaft
ritten Re
Nächſt

Eine kleine Madonna im Strahlenkranz, ſehr liebl
aus derſelben Zeit. Beſonders fein iſt die Gegehlt.

dreier Fenſter aus Frankfurt in der ſogenannten. .
während das eine, früher entſtandene, noch in leile.
und Monumentalität, Ruhe und Ausgewogenheit Düt.
niſchen Geiſt atmet, zeigen die beiden ſpäteren in ihle
und unruhigeren, aber auch merklich eleganteren 2"
Gotik an.

Dieſe wenigen angeführten Beiſpiele mögen.
von dem Reichtum und der Fülle der Ausſtellung Ve.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, 29. Mai 1935

Bäuerliche Inikiakive einſt und jeht.
Hamburg, 28. Mai.
Reichsbauernführer und Reichsernährungsminiſter Darré
ü. bei Eröffnung der Zweiten Reichsnährſtand=Ausſtellung in
mmburg am Dienstag eine Rede, der wir u. a. entnehmen:
Bäuerliche Initiative wurde früher in der Zeit des liberali=
ten
Wirtſchaftsprinzips vor allen Dingen durch die Sorgen
wen Abſatz ihrer Erzeugniſſe aufgefangen. Dieſe Betätigung
BBauern auf dem Markt war eine Fehlleitung bäuerlichen
or fens. Durch die Marktordnung iſt dem Bauern die Sorge um
Abſatz abgenommen. Die Privatinitiative des Bauern kann
Funmehr auf dem Hofe ſelbſt auswirken. Hier iſt die eigent=
Stätte des bäuerlichen Schaffens. Der Hof ſoll die Stätte
die Ernährung des deutſchen Volkes ſein.
Auf dem Gebiet der Pferdezucht gehen wir heute den Weg,
ger ſtändige Zuchten aufzubauen. Wir wollen ein Pferd, das
den örtlichen Verhältniſſen für den Bauern am zweckmäßig=
rſcheint
und aus der Scholle gewachſen iſt.
Denſelben Weg beſchreiten wir auf dem Gebiete der Rind=
haltung
. Das deutſche Bauerntum will dem Arbeiter
ſeinem Grund und Boden die Ware in den beſten Qualitäten
Verfügung ſtellen. Wir ſind der Auffaſſung, daß die Löſung
Fettproblems über den Weg einer bodenſtändigen Leiſtungs=
ſge
führen muß. Dazu gehört die Schaffung einer geſunden
nſchaftseigenen Futtergrundlage, wie ſie bereits in den letzten
grem durch ſtärkeren Silobau uſw. gefördert wurde. Die
zpeinehaltung wollen wir auf der wirtſchaftseigenen Futter=
B aufbauen. Auch hier iſt es das Ziel, über den Weg der
weinemaſt das Fettproblem zu löſen zu verſuchen.
In der Schafzucht ſind wir in dieſem Jahre einen gewal=
Schritt weitergekommen. Wir denken hierbei nicht da=
wüber
den Weg der Schafhaltung zu einer Exiſtenzwirtſchaft
ſgelangen, ſondern wollen dadurch, daß wir die Schafe zur Ver=
eung
brachliegender Flächen und überflüſſigen Futters ver=
ſpeen
, nur eine verbeſſerte Ausnutzung des deutſchen Bodens
heiführen, alſo keine Extenſivierung, ſondern eine Intenſivie=
m
. Auf dem Gebiete der Kleintierzucht iſt auch im letzten Jahre
hiheblicher Fortſchritt zu bemerken. Wir wollen hier der
Rigelhaltung in dem bäuerlichen Betrieb wieder den Platz
Een, der ihr zubommt. Aehnliche Maßnahmen ſind auf dem
ßete der Pflanzenzucht getroffen worden. Wie wir früher auf
hlusſtellungen hunderte verſchiedener Sorten ſahen, die gleiche
ſeähnliche Züchtungen waren, ſehen wir auch hier heute Maß=
ſchen
der Sorteneinſchränkung und der beſſeren Ueberſicht.
ſy die Verbeſſerung der Wirtſchaftslage des Bauerntums
de ſich auch der Bauer wieder der Verbeſſerung ſeines Ma=
ſunparkes
zuwenden. Die Ausſtellung zeigt, daß auch die
ſuineninduſtrie gewillt iſt, den Bauern in ſeinem großen Auf=
werk
zu unterſtützen.
Iles in allem wird dieſe Ausſtellung dem Beſchauer das
einer ſtetigen Aufwärtsentwickelung der deutſchen Land=
haft
zeigen.

ſich milikäriſcher Gleichberechtigung.
EP. Budapeſt, 28. Mai.
m Rahmen der ungariſchen Budgetdebatte über den Etat
onvedminiſteriums gab Miniſterpräſident Gömbös heute
mtag im Abgeordnetenhaus eine programmatiſche Erklärung
die Forderung Ungarns nach militäriſcher Gleichberech=
mab
, die er als das Hauptproblem der ungariſchen Politik
ſinete. Solange es abgerüſtete und aufgerüſtete Staaten
ührte der Miniſterpräſident aus, könne der Friede nicht
ſart werden, da die aufgerüſteten Staaten in ihren abge=
eim
Nachbarn logiſcherweiſe eine leichte Beute erblicken
ſittr. Ungarn werde das Beiſpiel Deutſchlands nicht be=
ſondern
im Vertrauen auf Recht und Gerechtigkeit ge=
den
Augenblick abwarten, in dem die europäiſchen Groß=
und die intereſſierten Staaten ihm den mangelnden Teil
ſſunationalen Souveränität, die Gleichberechtigung, zugeſtehen
ſſi. So ſehr es aber auch Ungarn bedauern würde, zu will=
ien
Handlungen greifen zu müſſen, ſo könne doch die Ge=
iner
gedemütigten Nation nicht ewig dauern, um ſo mehr,
ngarn nicht einſehen könne, warum ihm gegenüber dieſe
ſſige Diskriminierung aufrecht erhalten werde.
r Miniſterpräſident faßt ſodann die Gleichberechtigungs=
Ang Ungarns folgendermaßen zuſammen: Einführung der
einen Wehrpflicht mit einer Militärdienſtdauer von höch=
ei
Jahren, gleiche Aufrüſtungsmöglichkeiten wie die Kleine
bre entſprechenden Luftſchutz und Verſorgung der ungariſchen
ſos mit entſprechenden Luftkampfmitteln.

hen in dieſer Woche übrigens noch einen reichbebilderten
und Führer herausgibt.
*
Die Eröffnung der Ausſtellung
en geſtrigen Mittag in feierlichem Rahmen, in Gegenwart
ertretern des Staates und der Stadt, ſowie der Deutſchen
Poniſchen Geſellſchaft, ſtatt. In der mit friſchem Grün und
Nchnen des Dritten Reiches geſchmückten Eingangshalle des
ſius begrüßte zunächſt
Direktor Feigel
er der Kunſt= und hiſtoriſchen Sammlungen des Heſſiſchen

Emſeums die Erſchienenen, insbeſondere Miniſterialrat
hauſen als Vertreter des Staates, Oberbürgermeiſter
holdt als Vertreter der Stadt, und die Mitglieder der
chen Glastechniſchen Geſellſchaft, die eben
Enſkadt tagt. Direktor Feigel führte aus, daß die Ausſtel=
Beurſprünglich nur die Neuerwerbungen des Muſeums der
ichkeit vorführen ſollte, in ihrem Rahmen erweitert ſei.
dann an andere deutſche Sammlungen herangetreten, die
nahmslos bereitwilligſt bei der Ergänzung der Ausſtel=
Ate eholfen hätten. Ihnen galt der beſondere Dank Direk=

gels, desgleichen aber auch ſeinen nächſten treuen Mit=
m
, vor allem Dr. Merten, dem auch die Bearbeitung des
ungskatalogs zu verdanken iſt.
ſhalb gerade wir hier dieſe Ausſtellung veranſtalten?
Feigel beantwortete dieſe Frage damit, daß doch gerade
M. Gebiet die Kunſt der Glasmacher ihren Urſprung nahm.
denn das Landesmuſeum die Pflicht, dieſe alte vergeſſene
90 wieder einmal herauszuſtellen, um Freude, Luſt und
Ku zu wecken. Wenn die Ausſtellung das vermag, ſo ſchloß
Ner, ſo erfüllt ſie ihren Zweck!
Miniſterialrat Ringshauſen,
ſächſter das Wort ergriff, richtete ſeine Begrüßung be=
an
die Mitglieder der Glastechniſchen Geſellſchaft. Er
deß es uns eine Ehre ſei, dieſe Tagung zu beherbergen
gerte den Gäſten, daß ihnen hier warme Herzen entgegen=
da
man ſich hier auf dem Boden alter glastechniſcher
befinde. Es galt, in der Ausſtellung nicht nur wirt=
Belangen zu dienen, ſondern vor allem dem künſtle=
anlen
des Volkes während zweier Jahrtauſende Ausdruck
Rn. Auch die Glastechniſche Geſellſchaft ſei hier nicht nur
Der Wirtſchaft zuſammen, ſondern ebenſoſehr, um künſt=

tufgaben zu dienen. Möge denn von dieſer Ausſtellung
Loppelte Wirkung ausgehen: eine reiche Befruchtung
Den Strebens und neue Impulſe auf dem Gebiet der
Wirtſchaft!
Oberbürgermeiſter Wamboldt.
lebend ſprach wandte ſich nach einleitenden Begrüßungs=

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 147 Seite 3

Ge

Sinanzlage äußerſt ernſt. Einſchneidende Sparmaßnahmen zur Sanierung der Staatsfinanzen
zur Veikeidigung des Kredits und zur Sicherung der Währung.

Flandins Nokprogramm.
Die Regierung Flandin hat am Dienstag von der fran= Maßnahmen durchzuführen.
zöſiſchen Kammer die Generalvollmachten verlangt, die ihr bis
zum 31. Dezember das Recht geben ſollen, unbeſchränkte Maß=
nahmen
mit Geſetzeskraft zu treffen, ſoweit das zur Sanierung Neue Diskonkerhöhung in Frankreich auf 6 v. h.
der Finanzen und zur Wiederbelebung der Wirtſchaftstätigkeit
und zur Aufrechterhaltung der Währung erforderlich iſt. Prak=
tiſch
freilich ſoll dieſe Vollmacht, die in ſich die Ausſchal=
tung
des Parlaments ſchließt, bis zum 31. Juli nächſten Zinsſatz für Monatsgeld von 4 auf 6 v. H. heraufzuſetzen.
Jahres dauern, da erſt bis zu dieſem Zeitpunkt die inzwiſchen
erlaſſenen Verordnungen den Kammern zur Ratifizierung vor=
zulegen
ſind. Eine Notmaßnahme alſo von einem Ausmaß,
wie ſie Frankreich bisher kaum gekannt hat. Und gewiſſermaßen,
um den Zwang, der für dieſe Forderung maßgebend iſt, noch zu miniſter Germain=Martin das Wort. Er betonte, daß
unterſtreichen hat die Regierung kurz vor der Kammerſitzung
den Privatdiskont von vier auf ſechs Prozent erhöht, der damit
innerhalb einer Woche von 2½ auf 6 Prozent heraufgeſchraubt, daß er das Land nicht genügend über die wahre Lage aufge=
worden
iſt. Auch das eine außerordentliche Maßnahme, die ſich klärt habe. Bis zum 10. Mai ſei keinerlei Symptom einer Ge=
in
erſter Linie gegen die Spekulation richtet. Zweifellos haben
die großen Spekulanten, nachdem ſie der Reihe nach den Schwei=
zer
Franken und den holländiſchen Gulden anzuknappern verſucht rufe auf der Linken: Genau am Tage nach den Gemeinderats=
haben
, ihre Aufmerkſamkeit jetzt auf den franzöſiſchen Franken
geworfen. Durch die Verteuerung des Kredits ſollen ſie gezwun= ziemlich ausgeglichen hätten, ſei am 13. Mai zum erſtenmal eine
auf den Franken einzuſtellen.
Tatſächlich hat der Goldabfluß einen außer=
ordentlich
bedenklichen Charakter angenom=
men
. Der Finanzminiſter hat vorgerechnet, daß er in der erſten Bank von Frankreich abgezogen worden. Am geſtrigen Tage habe
allein wieder drei Milliarden, woraus ſich ergibt, daß die erſte
Diskonterhöhung nichts genutzt hat. Der Goldverluſt der Bauk
von Frankreich ſteigt alſo in unheimlichem Maße und wenn auch
noch verſchmerzt werden können, ſo muß doch ein Damm gegen
die Fortſetzung dieſer Flut errichtet werden.
handelt ſichmindeſtens ebenſoſehrum eine Ver=
trauenskriſe
. Das gibt die Begründung zum Geſetz wie
auch die Rede des Finanzminiſters in gewiſſem Umfange zu,
wenn auch die Hauptſchuld auf die Börſenmanipulationen ab=
geſchoben
werden ſoll. Wie uns ſcheinen will, zu Unrecht. Denn
die Finanzlage des franzöſiſchen Staates iſt ziemlich bedrohlich.
Der laufende Etat weiſt einſchließlich der Eiſenbahnen einen
Zuſchußbedarf von mindeſtens 15 Milliarden auf, nachdem ſeit
1930 ſchon dauernd Defizits in Höhe von mehr als 27 Mil=
liarden
gedeckt werden mußten. Seit länger als 5 Jahren alſo
halten ſich Einnahmen und Ausgaben nicht mehr die Waage
und es iſt kein Wunder, wenn darüber bei dem franzöſi=
ſchen
Sparer ebenſo wie bei dem ausländiſchen Händler
langſam das Vertrauen in die Geſundheit des Syſtems
verloren gegangen iſt.
Der Fehler liegt darin, daß die franzöſiſche Regierung an
dem eigentlichen Kernproblem bewußt vorbeiſieht. Frankreich
hat ſich nach dem Kriege eine Rüſtung zugelegt, die ſelbſt für die
Finanzkraft dieſes reichen Landes zu ſchwer iſt. Wenn die Re=
gierung
Vertrauen erwerben will, kann ſie zu keinem beſſeren
Mittel greifen, als hier mit dem Abbau anzufangen. Frankreich
iſt kurz geſagt auf dem beſten Wege, ſich tot zu rüſten

EP. Paris, 28. Mai.

Im franzöſiſchen Miniſterrat, der mit Rückſicht auf den immer
noch Schonung erfordernden Geſundheitszuſtand Flandins zum
erſten Male in der Geſchichte der Dritten Republik nicht im
Elyſée=Palaſt, ſondern im Miniſterpräſidium ſtattfand, wurde der
Geſetzesentwurf über die außerordentlichen
Vollmachten auf finanziellem und wirtſchaft=
lichem
Gebiet ausgearbeitet, der am Nachmittag der Kam=
mer
unterbreitet wurde. Dieſer Entwurf wird, wie die über den
Miniſterrat ausgegebene amtliche Mitteilung beſagt, der Regie=

rung die Möglichkeit geben, alle zur Sanierung der Staatsfinan=
zen
, zur Wiederbelebung der Wirtſchaft, zur Verteidigung des
Kredits und zur Erhaltung der Währungsſtabilität erforderlichen
Die Bank von Frankreich hat beſchloſſen, ihren Diskontſatz von
4 auf 6 v. H., den Lombardſatz von 5½ auf 7 v. H., den Zinsſatz
für Vorſchüſſe auf Wertpapiere von 4½ auf 6½ v. H. und den
Der Finanzminiſter vor der Kammer.
Sofort nach Beginn der Kammerſitzung ergriff Finanz=
die
Lage äußerſt ernſt ſei. Er werde kein Blatt vor den
Mund nehmen, um ſpäter nicht dem Vorwurf ausgeſetzt zu ſein,
fahr für die franzöſiſche Währung bemerkbar geweſen. Am 13. Mai
habe ſich die Lage von Grund auf geändert (ſtürmiſte Zwiſchen=
wahlen
). Während bis dahin die Goldaus= und =eingänge ſich
gen werden, ihre Poſitionen zu löſen und damit ihre Angriffe, beträchtliche Goldausfuhr von 236 Millionen Franken verzeichnet
worden. Von dieſem Tage an bis zum vergangenen Samsrag ſeien
täglich 120 bis 250 Millionen Franken Gold aus den Kellern der
Hälfte des Mai eine Milliarde betragen habe, in der Woche vom der Goldabgang die Rekordſumme von 1.1 Milliarden Franken
17. bis 24. Mai drei Milliarden und in den letzten drei Tagen erreicht. Im Laufe der letzten Woche habe ſich in der ganzen Welt
eine wilde Spekulation gegen den franzöſiſchen Franken entwickelt.
Es ſei unmöglich, auch nur annähernd die Summen anzugeben,
die bei dieſen Spekulationen eingeſetzt worden ſeien. Wenn die
bei dem rieſenhaften Goldvorrat Frankreichs derartige Beträge. Panikſtimmung, die ſeit zwei Tagen herrſche, weiter andauere,
dann werde ſie auf die Sparkaſſen, die Depoſitenkaſſen und die
Banken übergreifen und die ſchwerſten Folgen haben. Um die
Aber es wäre doch ein Irrtum, die Währungs= Staatsfinanzen wieder herzuſtellen, gebe es zwei Mittel: Ent=
kriſe
allein der Spekulation aufzubürden. Es weder die Entwertung des Franken oder der Ausgleich des Staats=
haushaltes
durch umfaſſende Sparmaßnahmen. Die Regierung
habe ſich für letzteren Weg entſchieden, denn die Inflation würde
die unzähligen franzöſiſchen Rentenbeſitzer und damit die Grund=
lage
des franzöſiſchen Reichtums vernichten. Der Finanzminiſter
wies darauf hin, daß die Bereinigung der Staatsfinanzen nicht
ausreiche. Der Ausgleich des Budgets müſſe ſich in eine Geſamt=
heit
von Maßnahmen einfügen, die der allgemeinen Wirtſchaft
Frankreichs ein neues Leben einhauchen ſollten.
Darauf brachte der Finanzminiſter den Geſetzentwurſ
über die Vollmachten ein. Dieſer Entwurf beſteht aus
einem einzigen Artikel, durch den Senat und Kammer der
Regierung die Vollmacht übertragen, bis zum 31. Dezember 1935
alle geſetzgeberiſchen Maßnahmen zu treffen, um die Sanierung der
öffentlichen Finanzen, die Wiederbelebung der Wiriſchaftstätig=
keit
, die Verteidigung des öffentlichen Kredits und die Erlaltung
der Währung zu verwirklichen. Der Artikel beſtimmt weitex, daß
die zu dieſem Zweck vom Miniſterrat zu erlaſſenden Dekrete dem
Parlament vor dem 31. Juli 1935 zur Ratifizierung vorzulegen
ſind. Darauf wurde die Sitzung geſchloſſen.
Italien forderk Prokektorak über Abeſſinien.
EP. Paris, 28. Mai.
Nach einer Meldung der Information aus London habe
Muſſolini Sondierungen im Foreign Office vornehmen laſſen, um
den Standpunkt der engliſchen Regierung zu der Frage der Er=
richtung
eines italieniſchen Protektorats über Abeſſinien zu klä=
ren
. Muſſolini habe auf die Gefahr hingewieſen, welche die in
Abeſſinien herrſchende Anarchie für die italieniſchen Truppen be=
deute
und mit dieſer Begründung ein Interventionsrecht ver=
langt
, dem er die Form eines Protektorats geben wolle, für das
er das Protektorat Frankreichs über Marokko und Englands über
Aegypten als Vorbild angeführt habe.

worten an die Mitglieder der Glastechniſchen Geſellſchaft und
führte etwa folgendes aus: Sie wiſſen, daß in unſerer Stadt
Kunſtpflege und Tradition von langer Zeit her einen feſten
Boden hatten. Ihre Beſtrebungen auf techniſchem Gebiet klingen
zuſammen mit künſtleriſchen Beſtrebungen. Mögen Sie alſo reiche
Anregungen hier empfangen und mögen Sie, wenn Sie von hier
ſcheiden, gute Eindrücke mit nach Hauſe nehmen und unſerer
Stadt ein freundliches Andenken bewahren.
Namens der Deutſchen Glastechniſchen Geſellſchaft dankte dann
der 1. Vorſitzende,
Generaldirektor Seeling,
der Muſeumsleitung für ihre Einladung zur Eröffnung der Aus=
ſtellung
; er dankte ferner Herrn Miniſterialrat Ringshauſen für
ſeine Begrüßungsworte und verſicherte Herrn Oberbürgermeiſter
Wamboldt, daß die Teilnehmer der Tagung von Darmſtadt die
beſten Eindrücke mit nach Hauſe nehmen würden. Er betonte, daß
die Glastechniſche Geſellſchaft lebhaftes Intereſſe an der Aus=
ſtellung
nehme, ſei doch auf der letzten Wiesbadener Tagung der
Gedanke einer ſolchen Ausſtellung aufgetaucht. Heute dürfe man
behaupten, daß es wenige derartige Ausſtellungen gebe, die ſo
vollſtändig ſeien! Anlaß und Ort, ſo fuhr der Redner fort, ge=
bieten
das Gedächtnis eines Toten, Prof. G. E. Pazaurek,
dem man den Namen eines Altmeiſters der Kunſt des Glaſes
geben darf. Er war es, der die Anregung gab, den techniſchen
Beſtrebungen auf dieſem Gebiet das künſtleriſche Moment anzu=
gliedern
. Abſchließend drückte der Redner den Wunſch aus, daß
auf künſtleriſchem und praktiſchem Gebiet reicher Segen von der
Ausſtellung ausgehen möge!
Der Direktor des Schloßmuſeums in Berlin,
Prof. Dr. Robert Schmidt,
ſprach über 2000 Jahre deutſcher Glasveredlung.
Der Kürze der Zeit wegen nur einige Leitmotive der Entwick=
lung
anſchlagend. Er hob hervor, daß in der Ausſtellung nur
Gläſer von abſoluter Bedeutung, die beſten ihrer Gattung, aus=
geſtellt
ſeien und gab dann einen Ueberblick über das, was zu
ſehen iſt. Die früheſten Dinge der Ausſtellung ſtammen aus der
Hallſtadt=Periode, es ſind durchweg Dinge, die in der hieſigen
Gegend entſtanden oder gefunden ſind. Es folgte die Zeit der
Römer, die techniſch und künſtleriſch alles Spätere vorwegnahmen.
Herrliche Beiſpiele gibt es aus der fränkiſch=merovingiſchen Zeit.
Danach klafft eine Lücke: Das Chriſtentum verbietet Grabbei=
gaben
, die uns früher ſo wertvolle Aufſchlüſſe gaben, und die
Kirche ſtellt keine neuen Aufgaben. Ein Erſatz bildet ſich in den
Flachgläſern und Emails. Im 13. Jahrhundert meldet ſich die
Glaskunſt als ſolche, und zwar ſtellen wir einen ausgeſprochen
deutſchen Stil feſt. Das 14. und 15. Jahrhundert entwickeln ſich in
unausgeſetzter Folge. In den Arbeiten der Gotik finden wir den
Hang zum Irrationalen, aber auch das Krauſe dieſer Zeit. Die

Renaiſſance bringt das gewaltige Trinken auf und die dazuge=
hörigen
Gefäße. Man übernimmt von Venedig die Emailmalerei
und verdeutſcht dieſe Methoden. Um 1580/90 begegnet uns im
Glasſchlieff eine neue deutſche Erfindung. Ende des 17. Jahr=
hunderts
wird deutſches Glas tonangebend in der ganzen Welt.
Böhmiſch=ſchleſiſche, Berliner und heſſiſche Arbeiten des Spät=
barock
und Rokoko liefern dazu Beiſpiele, endlich die Arbeiten
der Biedermeierzeit, die letzten der Ausſtellung.
Zum Schluß betonte Prof. Schmidt, der zwiſchendurch im=
mer
wieder die hohe Qualität der Ausſtellung hervorgehoben
hatte, daß zwar für Italien Venedig ein Gattungsbegriff der
Glaskunſt ſei, daß man aber für Deutſchland einen ſolchen Gat=
tungsbegriff
nicht konſtruieren könne: überall in Deutſchland ſehe
man Glaskünſtler verſchiedenſter Artung, die immer wieder ganz
Spezielles herſtellen.
Ueber deutſche Glasmalereien ſprach dann
Prof. Linnemann, Frankfurt a. M.
Er bezeichnete eingangs die Ausſtellung als die künſtleriſch hoch=
wertigſte
Ausſtellung des Glaſes, und wandte ſich dann der Glas=
malerei
zu. Die Glasmalerei iſt älter als die Tafelmalerei;
kompoſitoriſch und zeichneriſch, ſowie ikonographiſch hat ſie viel
mit der Wandmalerei gemeinſam, arbeitet aber mit durchſchei=
nendem
Licht. In ihrer Entwicklung begleitet die Glasmalerei die
Malerei in allen Phaſen. Bis ins 14. Jahrhundert ſind keine
Unterſchiede in der Entwicklung der Buch=, Wand=, Glas= und
Tafelmalerei; dann löſt ſich letztere infolge erhöhter Bedeutung
heraus. Gleichzeitig verzeichnen wir ein neues Stilgefühl, das
größere Wirklichkeitsnähe ſucht. Hier mußte die Glasmalerei
zurückbleiben. Auch lag jetzt nicht mehr Entwurf und Ausführung
der Glasmalerei in einer Hand; die Trennung des ſchöpferiſchen
vom reproduzierenden Teil der Arbeit mußte einen Niedergang
bringen.
Der Redner kennzeichnete dann die Stellung der Glasmalerei
im geſamten künſtleriſchen Geſchehen, die Grade ihrer Wert=
ſchätzung
. Schon bei ihrem Erſcheinen enthuſiaſtiſch begrüßt, iſt
ſie zur Zeit ihrer Blüte, im hohen Mittelalter, populär im beſten
Sinn. Die folgenden Epochen bringen ein Abſinken zur tiefſten
Stufe. bis zur Zeit der Romantik die Sammeltätigkeit einſetzt.
In dieſem Zuſammenhang behandelte der Redner die Entſtehung
der Darmſtädter Sammlung, wies auf die Schwierigkeiten, die
gerade bei Glasmalereien bei der Loslöſung aus ihrer urſprüng=
lichen
Umgebung entſtehen und lobte die Art, wie man in Darm=
ſtadt
dies Problem zu löſen verſuchte. Er ging dann in näherer
Würdigung auf Einzelwerke der Ausſtellung ein und ſchloß mit
den Worten: Das Hohelied vom Eigen=Sinn und Eigenwert der
deutſchen Kunſt iſt noch nicht mit überzeugender Kraft ange=
ſtimmt
; ſeine hellſte Strophe wird aber einmal das Lob der deut=
ſchen
Glasmalerei ſein. Ein Rundgang durch die Ausſtellung
ſchloß ſich der Eröffnung unmittelbar an.

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STRASSENSCHUH
FÜR DEN HERRN

ſrttwoch, 23. Mai 1935

5ohes Alter. Am 30. Mai begeht Frau Eliſabeth Gunkel,
Liebfrauenſtraße 80, ihren 75. Geburtstag.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS

stag. Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr. Miete C 25. Zum
Mai erſten Male: Friedemann Bach.

Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. Miete D 24. Hier
ſind Gemſen zu ſehen.

Anfang 20.00, Ende 23.00 Uhr. Deutſche Bühne K.
Juni 18. Vorſtellung. Figaros Hochzeit.

Anfang 19.30 Ende 22.00 Uhr.
Friedemann Bach.

Miete B 24.

KLENES HAUS

Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr. Zuſatzm. V, 14. Vor=
ſtellung
. Letzter Termin zur Einlöſung von Tauſch=
Cai karten im Kleinen Haus. Die Entführung aus dem
Serail.

Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Außer Miete. Ein=
zige
öffentliche Vorſtellung (zu ganz kleinen Prei=
ſrni

ſen). Zum erſten Male: Robinſon ſoll nicht ſterben.
Fſeſſiſches Landestheater. Im Kleinen Haus geht heute
im letzten Male in dieſer Spielzeit Mozarts komiſche
ie Entführung aus dem Serail in Szene.
kaliſche Leitung hat Heinz Hoeglauer. Die Hauptpartien
egina Harre, Lea Piltti. Bernd Aldenhoff, Heinrich
eid Hermann Schmid=Berikoven. Es wird darauf auf=
gemacht
, daß dieſe Vorſtellung die letzte Möglichkeit zur
8 von Tauſchgutſcheinen im Kleinen Haus bietet.
Habend kommt im Großen Haus Paul Graeners Oper
emann Bach unter der Leitung von Hans Blümer
ufführung, die von Dr. Bruno Heyn und Fritz Riedl
wurde. Die Hauptpartien ſingen Liſelott Ammermann,
Blatter, Erna von Georgi, Bernd Aldenhoff, Heinrich
arl Köther, Heinrich Schlüter und Eugen Vogt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

uus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 29. Mai 1935
Darmſtadt die Garkenſtadt!
Mit Recht nennt ſich unſere Stadt eine Gartenſtadt. Un=
uwe
Mühe wird in jedem Frühjahr aufgewandt, um die
quichen Anlagen in einen Zuſtand zu verſetzen, der dem Ein=
ſichen
Freude bereitet und den Fremden immer wieder zur
funderung veranlaßt. Es iſt aber eine ſtets wiederkehrende
fuche, daß gewiſſe gefühlsrohe und für die Schönheiten der
ſ. unempfindliche Gemüter ihre Zerſtörungswut an dieſen
gen auslaſſen.
ſoch viel ſchlimmer iſt aber, wenn dieſe aus öffentlichen Mit=
verichteten
Anlagen beſtohlen werden und die Pflanzen nach=
ogar
zum Verkauf angeboten werden. Es iſt Vorſorge ge=
zi
, daß die öffentlichen Anlagen unſerer Stadt, die von
FFachleuten Deutſchlands immer wieder als muſtergültig
mwarint werden, für die Zukunft einen ausreichenden Schutz
ten.
den ſchlechten Elementen diene dieſer Hinweis als letzte und
hirgliche Warnung.
Deutſches Volkskum und deutſche Kunſt
in Siebenbürgen.
mm Rahmen der Grenzdeutſchen Vortragsreihe, die von der
Entenſchaft der Techniſchen Hochſchule zur Zeit abgehalten
ſprach Prof. Dr. Roſemann über das deutſche Volkstum
heltſche Kunſt in Siebenbürgen. Daß wir aus dem Weſten
bleiches nach Siebenbürgen ſchauen, iſt kein Zufall; denn die
Heiſcharen für Siebenbürgen kamen wie Prof. Roſemann
iem geſchichtlichen Ueberblick zu Anfang ſeines Vortrages
ghrte größtenteils aus Weſtdeutſchland. Um die Wende
iſten nachchriſtlichen Jahrhunderts ſetzte ein Rückſtrom gegen
Füheren Germanenzüge vom Rhein nach dem Oſten ein, der
ſye Ritter und Bergleute nach Siebenbürgen brachte. Im
ſhrhundert wird dieſer Strom immer ſtärker, und die deut=
hOrdensritter
in Siebenbürgen bekommen die Bedeutung
wichtigen Vorpoſtens gegen den Oſten. Ihre außerordentlich
ſzautätigkeit macht ſie mit der Zeit den ungariſchen Königen
eihtig, ſie müſſen aus dem Burgenland abziehen. Immer
ſſter werden in der Folge die Einfälle aus dem Oſten; im
1529 kommt Siebenbürgen unter türkiſche Herrſchaft, aus
heerſt zwei Jahrhunderte ſpäter befreit wird.
ie Vergangenheit des Landes, in dem mehr als einmal Ent=
ngskämpfe
zwiſchen Weſt und Oſt ausgetragen wurden, hat
füich ſeinen Bauten den Stempel aufgeprägt. Die ſtrategiſch
ſgen Punkte des Landes, die man ſchon damals genau er=
mu
tragen wuchtige Feſtungswerke. Zu Burgen ſind auch die
un ausgeſtaltet, ſei es. daß man ſie mit einem Kranz von
Fhrällen umzogen hat, ſei es, daß ſie ſelbſt mit zyklopiſchen
nn als wehrhafte Bollwerke errichtet ſind. Das brachte
ſich den Verzicht auf ornamentale Ausgeſtaltung mit ſich und
ſee geſchloſſene Baukörper und klare Grundformen, woraus
hin manchen Fällen gewaltige Bauten von herber Groß=
git
entſtanden. Von ſolchen Kirchen= und Bauernburgen
zuein reiches und ſchönes Bildmaterial gezeigt, und der Vor=
e
) ließ es ſich beſonders angelegen ſein, an Hand zahlreicher
ale und Vergleiche mit berühmten deutſchen Domen die
Verwandtſchaft aufzuzeigen, die durch alle Jahrhunderte
pilſt: Siebenbürgen und dem deutſchen Mutterland beſtanden
aſlid die auch durch die lange Zeit der Fremdherrſchaft nicht
ſot werden konnte. Dabei war Siebenbürgen keineswegs
ufnehmend, ſondern gab auch von ſich aus kulturelle und
ſiliſche Anregungen, und die Kirchen in Hermannſtadt, Klau=
. Karlsburg, Mühlſtadt gehören zu den repräſentativſten
eines typiſch deutſchen Bauens.
außerordentliche Kraft und kulturelle Beharrlichkeit die=
itſchen
Siedlervolkes iſt auch heute noch ungebrochen und
h im Hausbau oder in den ſchönen, edlen Trachten ebenſo
der geſamten Lebensführung. So können uns die Deut=
liebenbürgens
ein Vorbild ſein und eine Mahnung, den
*
on Oſten nicht zu vergeſſen.

Kreisjägermeiſter-Tagung vom 27. Mai 1935.
Gaujägermeiſter Oberforſtrat Maul begrüßte die zur
zweiten Tagung vollzählig erſchienenen Kreisjägermeiſter und den
Stabsleiter des Landesjägermeiſters, Oberforſtmeiſter Schlich.
Er referierte über inzwiſchen aufgetauchte Zweifelsfragen aus
dem Reichsjagdrecht und erörterte namentlich die Abſchußpläne,
die Beſtellung von Wildſchadenſchätzern, die jagdlichen Uebungs=
ſchießen
und Verſicherungen der Schießleiter. Es wurde feſtge=
ſtellt
, daß die Neuabgrenzung der Jagdbezirke bis auf wenige
Fälle erledigt ſei, daß Urſprungsſcheine, Jagdſchutzabzeichen und
Wildmarken in den nächſten Tagen zur Ausgabe gelangten, und
daß bisher die Beteiligung an den Schießen ſehr rege ſei. Die
Kreisjägermeiſter werden ſich bemühen, alle Jagdſcheininhaber zu
den Pflichtſchießen heranzuziehen. Die Wiedereinführung alten
Brauchtums, beſonders dem An= und Abblaſen der Jagden auf
dem Pleßſchen Waldhorn B ſoll beſondere Sorgfalt gewidmet wer=
den
. Das Reſultat der Jägerprüfungen war bisher wenig er=
freulich
und zeigte die dringende Notwendigkeit ihrer Einfüh=
rung
. Forſtaſſeſſor Sommer erſtattete ſodann ein Referat über
den Jagdſchutz nach dem Reichsjagdrecht und den Waffengebrauchs=
beſtimmungen
. Der Kaſſenwalter beim Gau, Herr Roder, gab
eine eingehende Darlegung über das Kaſſenweſen und die tech=
niſche
Behandlung aller rechneriſwen Vorgänge bei den Kreis=
jägermeiſtern
.
Der Gaujägermeiſter ſchloß die arbeitsreiche Tagung nach
über 3ſtündiger Dauer mit dem Sieg=Heil auf Führer und Vater=
land
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Aus dem Gerichtsſaal.

Am Montag verhandelte das Sondergericht Gie=
ßen
gegen den 35jährigen Karl Steigner aus Hei=
desheim
bei Mainz wegen Aufſtellung unwahrer Behaup=
tungen
über die SA. und SS. Steiger hatte eine Führerſtellung
in der Kommuniſtiſchen Partei und wurde im vorigen Jahre
wegen Sprengſtoff= und Hochverratsgeſchichten vom Volksgericht
zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Er hat jetzt noch insgeſamt
12 Jahre Zuchthaus wegen politiſcher Vergehen zu verbüßen.
Steigner hat dieſe unwahren Behauptungen einem Gefangenen=
aufſeher
gegenüber in Gegenwart Micgefangener auf einem
Transport nach dem Zuchthaus Marienſchloß aufgeſtellt. Als der
Staatsanwalt ſeine Anträge geſtellt hatte, ſagte Steigner: Ich
bin Kommuniſt und bleibe Kommuniſt, und auch der Staats=
anwalt
macht mich nicht mehr anders. Das Sondergericht verur=
teilte
ihn zu acht Monaten Gefängnis.
Zwei Jahre Gefängnis erhält der 45jährige
Erich Paul Timmig aus Schotten. Timmig hatte beruf=
lich
in Eichelſachſen zu tun. Er geriet bei dieſer Gelegenheit in
eine Wirtſchaft und ließ ſich vollkommen Fremden gegenüber in
einer Art und Weiſe über die Regierung aus, daß die ſich veran=
laßt
ſahen, ihn feſtnehmen zu laſſen. Timmig behauptet heute, er
ſei vollkommen betrunken geweſen und habe nichts mehr gewußt.
Das Gericht iſt von dieſer Behauptung keineswegs überzeugt. Im
übrigen wäre das höchſtens ein Erſchwerungsgrund.

Darmſtädter Wochenmarkt. Am Samstag, den 1. Juni 1935,
indet anläßlich des Gauparteitages der Verkauf nur bis
13 Uhr ſtatt.
(Schlußvorträge der Grenzdeutſchen Vortragsreihe. Am Frei=
tag
, den 31. Mai, und am Montag, den 3. Juni, finden die beiden
letzten Vorträge der vom NS. Dozentenbund an der Techniſchen
Hochſchule veranſtalteten Grenzdeutſchen Vortragsreihe ſtatt.
Am Freitag ſpricht Prof. Dr.=Ing. Gruber über Das Ordens=
land
Preußen einſt und heute (mit Lichtbildern). Redner des
letzten Vortrages am Montag iſt Dr. Günther Wehenkel ( Ber=
lin
), ſein Thema lautet: Die Bedeutung des Auslanddeutſchtums
für den Wiederaufbau einer deutſchen Weltwirtſchaft. Beide Vor=
träge
ſind öffentlich und beginnen abends 8 Uhr pünktlich in der
Otto=Berndt=Halle.
Evangeliſche Stadtmiſſion E. V. Der in früheren Jahren
am Himmelfahrtstag von der Stadtmiſſion veranſtaltete Wald=
gottesdienſt
fällt in dieſem Jahre aus. Dafür wird am Nachmit=
tag
dieſes Tages um halb 4 Uhr Herr Prediger Neuber aus
Eberſtadt eine Himmelfahrts=Bibelſtunde halten, zu
der jedermann herzlich eingeladen iſt.
Schloßbeleuchtungen in Heidelberg. Die täglich von nah
und fern eingehenden Anfragen beweiſen, daß die Heidelberger
Schloßbeleuchtungen zu den volkstümlichſten Ereigniſſen des deut=
ſchen
Reiſeverkehrs gehören. Der Oberbürgermeiſter der Stadt
Heidelberg hat daher noch vor Beginn, der Hauptreiſezeit drei
Schloßbeleuchtungen mit Feuerwerk angeſetzt, die am 2. Juni,
23. Juni und 7. Juli durchgeführt werden.

DER
Leichte soMMERschuN
FÜR DEN HERRN

Maursst. 19

Darmstadt

Nr. 147 Seite 5

* Vorleſungsreihe
Mallonalgonttſche erniehung.
Proſeſſor Lacroir Heidelberg ſpricht.
2. Teil. 2. Vortrag.
Nachdem Profeſſor Lacroix im letzten Vortrag ſeine inner=
halb
der Heſſiſchen Verwaltungsakademie abgehaltenen 2. Vor=
leſungsreihe
noch einmal kurz und ſchlagartig die Begriffsgeſtal=
tungen
des erſten Teiles ſkizzierte und eine Einführung in den
zweiten Teil Volk, Raſſe, Staat und Kultur gegeben hatte,
führte geſtern abend der 2. Vortrag die Hörerſchaft nach einer
nochmaligen Definition der Ganzheitsauffaſſung ( Er=
leben
in der perſönlichen Selbſtſchau) zunächſt in die Grundein=
ſicht
der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ein, die nicht bewieſen
zu werden brauche, ſondern, einmal in das Bewußtſein erhoben,
als Urwahrheit unumſtößlich ſei. Die Bewegung des National=
ſozialismus
ſei zuerſt inſtinktiv empfunden worden und dann
grundſätzlich geworden. Nicht jedermann brauche ſich wiſſenſchaft=
lich
mit dieſen Begriffen auseinanderzuſetzen, ein jeder müſſe
aber ſeine Betätigung nach dieſen Begriffen einrichten, das
Ganze geht vor das Einzelne! Im Zuſammenhang hier=
mit
kennzeichnete Profeſſor Lacroix den Grundſatz Gemeinnutz
geht vor Eigennutz als nichts anderes als den volkstümlichen
Ausdruck des Begriffs der Ganzheitsauffaſſung.
Recht ſinnfällig führte Profeſſor Lacroix dann am Beiſpiel
des Werdens des nordamerikaniſchen Volkes vor Augen, wie dieſes
Werden eines Volkes nicht dem Augenſchein nach im Wege
der Mechaniſierung entſtanden ſei. Ein. Volk ſei eben nicht
das Zuſammenleben vieler einzelner Menſchen. Bei dem Wer=
den
dieſes amerikaniſchen Volkes ſeien eben Zellen aus einem
Verband heraus gelöſt worden, reife Menſchen ſeien aus ihrem
gegebenen und vorhandenen Volkstum ausgeſchieden. Der Vor=
tragende
ging ſo weit mit Recht! , daß er betonte, der
Menſch als Einzelweſen kann überhaupt nicht
beſtehen, nicht gedacht werden, denn ſeinem Trieb zur Ab=
ſchließung
von der Welt ſtehe polar, d. h. urtragiſch damit ver=
bunden
, der Trieb gegenüber, ſich der Gemeinſchaft hinzugeben.
In dieſe Gedankenkette fügte ſich begrifflich der Buddhismus
ein, den Profeſſor Lacroix an dieſer Stelle auch erwähnte und
als zwar logiſch, aber nicht unſerer Raſſehaftigkeit
entſprechend ſcharf ablehnte. Wiederum an inſtruktiven
Beiſpielen bezeichnete Profeſſor Lacroix die Auffaſſung, daß wir
uns von der Umwelt körperlich und ſeeliſch abſchließen
könnten, als einen Aberglauben.
Auch der weitere Vortrag ſchloß ſich um überaus plaſtiſche,
aus Natur und Leben geſchöpfte Sinnbilder die den Hörern das
Verſtändnis für den logiſchen Gedankenaufbau des Themas ſehr
erleichterten. Aus der Vorleſung ſei noch als beſonders entwickelt
herausgeſtellt, daß Menſch ſein immer heißt, Gemein=
ſchaftsweſen
ſein, d. h. in Menſchheitsgruppen
zuſammenleben. Dieſe Gemeinſchaft nennen
wir Volk. Dieſes iſt die einzige Menſchheitsgemeinſchaft, die
Volksgemeinſchaft, die alles ſchöpferiſch aus ſich hervorbringt, was
der Menſch braucht (Sprache und Wirtſchaft, Kunſt, Wiſſenſchaft
und Religion). In der Teilnahme hieran, ſo formulierte Pro=
feſſor
Lacroix, entfaltet ſich der einzelne Menſch zur Vollreife,
zur Perſönlichkeit. Der Menſch iſt alſo von vornherein ein
Gemeinſchaftsweſen, der angewieſen iſt auf das körper=
liche
und ſeeliſche Zuſammenleben mit den anderen Menſchen reſt=
loserfüllbar
ebennur inder Volksgemeinſchaft,
nicht in anderen Gemeinſchaften, wie der Familie oder des Glau=
bens
. Abſchließens erörterte der Redner noch die drei Begriffe:
Verpflichtung Verantwortung und Verſtehen die nicht
aus unſerem Eigengebiet ſtammen, ſondern aus einer anderen
Sphäre in dieſes Gebiet hineinragen.

Auarkiere für den Gantag 1935.
Durch die Darmſtädter Gaſtwirte ſind uns liebenswürdi=
gerweiſe
die Nebenräumlichkeiten zum Aufſchlagen von Schnell=
betten
zur Verfügung geſtellt worden. Durch die notwendige
Zuſammenziehung in größere Maſſenquartiere iſt es nunmehr
nicht mehr erforderlich, die erſtgeplante Verteilung vorzunehmen.
Die Gaſtwirte werden hierdurch entlaſtet und können auch ihre
Nebenräumlichkeiten für den Gautag zu Verpflegungszwecken und
dergleichen freihalten.

Der Verkehrsreferent für Bergſtraße und Odenwald. Der
Vorſitzende des Landesverkehrsverbandes Rhein=Main e. V., Dr.
Niecz, hat den Leiter des Städtiſchen Verkehrs= und
Preſſeamtes Darmſtadt Pg. Fiſcher, zum Gebiets=
referenten
für das Gebiet Bergſtraße und Odenwald ernannt.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Man verlange die Hilfe des
Arztes nur in wirklichen Notfällen zuerſt die Hilfe des Haus=
arztes
nur in ſeiner Abweſenheit die Hilfe des Arztes vom
Sonntagsdienſt. Sonntagsdienſt haben am Himmel=
fahrtstag
, dem 30. Mai 1935: Dr. med. Bönning, Er=
bacher
Straße 8, Telephon 2020; Dr. med. Schiffer Manfred=
von
=Richthofen=Platz 2, Telephon 1403: Frl. Dr. Stieler, Wil=
helm
=Gläſſing=Straße 25, Telephon 2721.

Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Das Union=Theater zeigt nur noch heute und morgen den
mit großem Beifall aufgenommenen erſten deutſchen Fliegerfilm
Wunder des Fliegens mit Ernſt Udet, Käthe Haack und Jürgen
Ohlſen. Regie Heinz Paul. Muſik Dr. G. Becce.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
Lärm um Weidemann, ein friſches Luſtſpiel aus den Tagen der
Inflation, mit Victor de Kowa, Urſula Grabley und Hans Junker=
mann
.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch bis einſchließlich
Donnerstag Im Reiche der Micky=Maus ſechs der beſten Micky=
Maus=Filme. Beſonderen Beifall ernten vier bunte Silly=Filme
mit der Geſchichte der drei Schweinchen. Großes Vorprogramm.
Reſi=Theater zeigt das reizende Luſtſpiel Jede Frau
hat ein Geheimnis mit Karin Hardt, Hans Söhnken, Ery
Bos, Paul Henckels.

Zeutſcher Lontsgenoſle!
Bekenne dich zur Luftfahrt deines Volkes!
Opfere auch ihr.

Ladugst. !!

DER
Zmegenahke Sponrschun
FÜR DEN HERRN

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 147

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 29. Mai 190

Die deutſche Arbeitsfront
212

N5B9=Uniform-Appell für den Gauparleitag.
Gemäß einer Verfügung des Stellvertreters des Führers Pg.
Rud. Heß können ſämtliche NSBO.=Mitglieder, die im Beſitze
eines ordnungsgemäßen Ausweiſes ſind (rote Mitgliedskarte,
weiße genügt nicht) das Braunhemd tragen. Zum Braunhemd iſt
die DAF.=Mütze zu tragen.
Am Mittwoch, dem 29. Mai 1935, 20 Uhr, findet im Hof
des Hauſes der Arbeit, Darmſtadt, Bismarckſtr. 19, ein Uniform=
Appell ſämtlicher NSBO.=Mitglieder mit roter Mitgliedskarte
für Darmſtadt=Stadt ſtatt. Die Ortsgruppenwalter der auswär=
tigen
Ortsgruppen veranlaſſen ebenfalls einen Uniform=Appell
für ihre Ortsgruppe, die vom zuſtändigen Stellvertreter des Orts=
gruppenwalters
durchzuführen iſt.
Angetreten wird mit: ſchwarzen oder braunen Stiefeln,
ſchwarze, oder braune Gamaſchen ſchwarze oder braune Hoſe,
Braunhemd, NSBO.=Abzeichen, Armbinde, DAF.=Mütze. Oder:
ſchwarze Schuhe, lange dunkle Hoſe, Braunhemd. NSBO.= Abzei=
chen
, Armbinde, DAF.=Mütze.
Ortswalter Betriebswalter.
Am Mittwoch, dem 29. Mai, findet eine wichtige Sitzung
ſtatt. Thema: Beſprechung der notwendigen Maßnahmen zum
Gauparteitag. Es nehmen teil: ſämtliche Ortsgruppenbetriebs=
obmänner
, Ortsgruppenwalter, ſämtliche Betriebszellenobmänner
und Betriebswalter. Ort: Haus der Arbeit, Bismarckſtraße 19.
Zeit: 20.15 Uhr.
Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk Fachgruppe Metall.
Das deutſche Metallhandwerk ruft!
Die Fachgruppe Metall in der Reichs=Betriebs=Gemeinſchaft
Handwerk veranſtaltet im Rahmen des Reichshandwerkertags
in Frankfurt a. M. eine Propagandafahrt für das Metall= Hand=
werk
nach Frankfurt a. M.
Es wird erwartet, daß alle Metallhandwerker, die ſich im
Beſitze eines Kraftfahrzeuges befinden an dieſer Propaganda=
fahrt
nach Frankfurt a. M. teilnehmen. Es gilt zu zeigen, daß
gerade die Berufe, die mit der Herſtellung der Fahrzeuge am
engſten verbunden ſind, einen beachtlichen Faktor abgeben im ge=
ſamten
Handwerk, dabei laſſen Fahrzeuginhaber, ihre Gefolg=
ſchaftsmitglieder
an der Fahrt teilnehmen, um hierdurch ihre Ver=
bundenheit
mit dieſen zu zeigen Die Ausſchmückung der Fahr=
zeuge
mit Transparenten, Plakaten uſw. bleibt jedem ſelbſt über=
laſſen
. Der Reichshandwerksmeiſter Pg. W. G. Schmidt be=
hält
ſich vor, die beſte Ausſchmückung zu prämiieren, wobei be=
rückſichtigt
wird, inwieweit der Betriebsführer während der Fahrt
Gemeinſchaftsgeiſt mit den Arbeitskameraden bewieſen hat. Der
Reichsbetriebsgemeinſchaftswalter und Reichshandwerksmeiſter
wird perſönlich die Auszeichnung zur Verteilung bringen.
Die Meldung der an der Fahrt teilnehmenden Fahrzeuge hat
mit genauer Adreſſenangabe bis zum 30. Mai 1935 an den Kreis=
facharuppenwalter
für die Fachgruppe Metall. Pg. E. Jacobi,
Darmſtadt, Karlsſtraße 24. zu erfolgen.
Ortsgruppe Gervinus Fachgruppe Hausgehilfinnen.
Die Sprechſtunden für die Hausgehilfinnen der Ortsgruppe
Gervinus finden ab 1. Juni jeden Mittwoch in der Zeit von 17
bis 18 Uhr in der Geſchäftsſtelle (Darmſtraße 10) ſtatt

Eine neue Senſation bei Kraft durch Freude‟!!
Nach dem großen Erfolg, den das Geſamtgaſtſpiel des Schu=
mann
=Theaters hatte, kommt nun das Kabarett der Ko=
miker
am 8. und 9. Juni in den Saalbau. Wir werden der
Reihe nach die glanzvollen Nummern des großen Programms
veröffentlichen und beginnen heute mit den 4 Soundys den
luſtigen Hofmuſikanten, die einzigartig in ihrer Komik ſind.
Heute nun noch ſo viel, daß der Preis für den 8. und 9. Juni
zum Kabarett der Komiker nur 70 Pf. beträgt.
Achtung! KdF.=Urlauber.
Für folgende Urlauberzüge ſtehen noch Plätze
offen:
U3. 1X/17 1.12. Juni: Bodenſee (Mersburg) (RM.
44,50). Meldeſchluß: 31. 5., 17 Uhr.
U3. IX/18 3.11. Juni: Norwegen (D. Oceana) (RM.
59.). Meldeſchluß: 1. 6., 13 Uhr.
U3. 1X/182 6.16. Juni: Chiemſee (RM. 42.). Melde=
ſchluß
: 3. Juni, 17 Uhr.
Anmeldungen können nur bei gleichzeitiger Entrichtung der
Teilnehmerkoſten (Fahrt Unterkunft, Verpflegung) bei der Kreis=
dienſtſtelle
, Bismarckſtraße 19, getätigt werden.
Juniprogramm des Kreiſes Darmſtadt.
9. Juni: Fußwanderung nach Ober=Ramſtadt (Teilnahme
koſtenlos).
10. Juni: Fußwanderung nach Arheilgen (Teilnahme koſten=
los
).
16. Juni: Fahrt in den nördlichen Odenwald (Neunkirchen)
(Teilnehmerkoſten (Fahrt, Verpflegung) RM. 2,).
23. Juni: Rheinfahrt nach Koblenz (Sonderzug nach Bingen)
(Teilnehmerkoſten (Fahrt. Mittageſſen! RM. 4,50).
30. Juni: Fahrt in den Taunus (Konigſtein, Kl. Feldberg,
Eppſtein). Teilnehmerkoſten RM. 3,50 (Fahrt und
Mittageſſen).
Sportkurſe der NSG. Kraft durch Freude‟.
Heute Mittwoch finden folgende Kurſe ſtatt:
Kurs 2: Allgemeine Körperſchule (Männer und Frauen). Aus=
nahmsweiſe
verlegt auf Mittwoch! Ort: Hochſchul=Stadion.
Zeit: 2021,15 Uhr.
Kurs 14: Fröhliche Gymnaſtik und Spiele (Frauen). Ort: Hoch=
ſchul
=Stadion. Zeit: 1920 Uhr.
Kurs 12: Schwimmen (Frauen). Ort: Hochſchul=Stadion. Zeit:
1819 Uhr.
Kurs 13: Fechten (Männer und Frauen). Ort: Schloßgarten=
ſtraße
11. Zeit: 2021 Uhr.
Kurs 14: Tennis (Männer und Frauen), Ort: Hochſchul=Stadion.
Zeit: 1819 Uhr.
Kurs 142: Tennis (Männer und Frauen), Ort: Hochſchul= Sta=
dion
. Zeit: 1920 Uhr.
Kurs 15a: Reiten (Männer und Frauen). Ort: Reitbahn ( Hügel=
ſtraße
), Zeit: 1819 Uhr.
Achtung!!
Kurs 6: Fröhliche Gymnaſtik (Frauen), Donnerstag, 2021
Uhr (Liebigs=Oberrealſchule) wird wegen Himmelfahrt auf Frei=
tag
, 2021 Uhr (Mornewegſchule) verlegt.
Kurs 15b: Reiten (Männer und Frauen) findet ſtatt: Frei=
tag
, 1819 Uhr. Ort: Reitinſtitut Schott, Hügelſtraße.
Erſt der Beſitz der Jahresſportkarte berechtigt zur Teilnahme
an unſeren Sportkurſen. Sie iſt erhältlich in unſerer Geſchäfts=
ſtelle
, Bismarckſtraße 19 (Seitenbau).

Aus der NSDAP.

Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Infolge des Gautages am 1. und 2. Juni fallen alle bis dahin
noch angeſetzten Schulungsabende aus. Die in Betracht
kommenden Ortsgruppen haben neuen Termin umgehend zu mel=
den
. Die Bezirksſchulungsleiter werden hiermit aufgefordert,
die Schulungstermine für den Monat Juni feſtzulegen
und bekanntzugeben Es wird hiermit wiederholt an die Be=
gleichung
der Reichsſchulungsbriefe erinnert. Zahlung
auf Konto Kreisſchulungsamt Nr. 8669 bei der Städtiſchen Spar=
kaſſe
Darmſtadt, Rheinſtraße.
NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Teilnehmer der Kundgebung in Saarbrücken treffen ſich
am Mittwoch, dem 29. Mai 1935, mittags 12 Uhr am Hauptbahn=
hof
. Abfahrt 12.34 Uhr. Ruckſackverpflegung iſt mitzubringen.
Die Kameraden und Kameradenfrauen werden gebeten, rechtzeitig
am Bahnhof ſich einzufinden.
NS. Kulturgemeinde, Ortsverband Darmſtadt.
Wenn zwei ſo hervorragende Künſtler unſerer Landesbühne
wie Liſelott Ammermann und Bernd Aldenhoff ein Son=
derkonzert
geben, ſo bedarf dieſe Ankündigung keiner Anpreiſung.
Sie haben eine volkstümliche Singfolge aufgeſtellt, und wir wollen
durch die niedrig gehaltenen Eintrittspreiſe von 50 Pfg. bis 2,50
RM. (für Mitglieder ermäßigt) jeden Volksgenoſſen an dieſem
Feierabend am Montag, dem 3. Juni, 20 Uhr, im Kleinen Haus
teilnehmen laſſen.
Ausflugſonderzug nach Mayen und Niedermendig
zur Abkei Maria Laach.
Am Sonntag, den 2. Juni d. J., fährt die Reichsbahndirek=
kion
Mainz einen Ausflugſonderzug nach Mayen und Niedermendig
(Maria Laach) mit 60 Prozent Fahrpreisermäßigung. Die Fahrt
führt rheinabwärts über Bingen Koblenz zunächſt nach Mayen,
dem Herzen der Eifel. Den Vormittag verbringen die Sonderzug=
teilnehmer
mit der Beſichtigung der Schönheiten der Stadt Mayen,
ihrer Burg, den wundervollen Straßenbildern uſw. Nach Einnahme
des Mittageſſens in Mayen erfolgt Weiterfahrt nach Nieder=
mendig
. Von hier aus beſteht Gelegenheit, in Sonderkraftwagen der
Reichspoſt nach Maria Laach zu fahren. Die Fahrgäſte erreichen
rechtzeitig Maria Laach, um an der liturgiſchen Veſper in der Abtei=
kirche
, dem großen Denkmal romaniſcher Baukunſt, teilnehmen zu
können. Für die Teilnehmer des Sonderzuges, die nicht die Veſper
in Maria Laach beſuchen wollen, bietet ſich Gelegenheit zu einer
Rundfahrt in Geſellſchaftskraftwagen der Reichspoſt durch die herr=
liche
Eifellandſchaft. Die Fahrt führt über Schloß Bürresheim,
das beſichtigt werden kann, durch das waldreiche Nettetal, und dann
weiter auf Umwegen zum Laacher See und zurück nach Nieder=
mendig
.
Alles weitere ergibt ſich aus den Handblättern, die während
der Fahrt ausgehändigt werden. Wer Naturfreund iſt, ſoll am
Sonntag, den 2. Juni, mit in die Eifel fahren, wo er nachhaltige
Eindrücke mit nach Hauſe nehmen wird.
Der Zug wird beſtimmt verkehren.

Bereins- und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Muſikverein. Das letzte diesjährige Sonderkonzert des
Muſikvereins findet am Mittwoch, dem 5. Juni, 20 Uhr, im Ver=
einshauſe
ſtatt. Es wird ſich zu einem muſikaliſchen Ereignis
allererſten Ranges geſtalten, indem das im Zuſammenhang höchſt
ſelten gehörte geſamte Italieniſche Liederbuch von Hugo
Wolf dargeboten werden wird. Anni König=Bomatſch und
Peter Schäfer haben ihre hohe Geſangskunſt dazu zur Verfügung
geſtellt. Außerdem iſt es gelungen, als Begleiter am Flügel
Generalmuſikdirektor Friderich zu gewinnen, der ſich als ausge=
zeichneter
Hugo=Wolf=Kenner und =Ausdeuter hier bereits mehr=
fach
ausgewieſen hat. Die Veranſtaltung iſt öffentlich. Eintritts=
preis
0.50 und 1,00 RM. Kartenverkauf in der Buchhandlung
Bergſträßer.

Kirchliche Nachrichken.

Schloßkapelle Kranichſtein. Donnerstag (Himmelfahrt)
Vorm. 8 Uhr Gottesdienſt. Pfarrer Grein, Arheilgen.
Evangeliſche Kirche Dieburg. Himmelfahrt: Vorm. halb
10 Uhr Gottesdienſt.

Sommer-Ausgabe1935
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.

Aus Heſſen.
* Flugzeugkaufe in Ober=Ramſtadt.

Städt. Chor (Chor der Städtiſchen Akademie für Ton=
kunſt
). Wir machen nochmals auf die heutige Chorprobe und
auf die Bildung des Opern=Chores aufmerkſam. Die Probe be=
ginnt
um 8.15 Uhr.
Marine=Kameradſchaft Darmſtadt e. V. Der
Kameradſchaftsabend am Samstag, den 1. Juni 1935, fällt anläß=
lich
des Gauparteitages aus. Nächſter Kameradſchaftsabend Sams=
tag
, den 6. Juli 1935. Am Himmelfahrtstag (30. 5. 1935) werden
die Kameraden aufgefordert, die Marine=Kameradſchaft Pfung=
ſtadt
anläßlich ihrer Flaggenweihe zu beſuchen. Dieſelbe findet um
15 Uhr in Pfungſtadt bei Wacker ſtatt. Abfahrt 13,30 Uhr mit
Omnibus am Verkehrshäuschen. Auf den Familienausflug am
2. Pfingſtfeiertag nach Roßdorf werden die Mitglieder jetzt ſchon
aufmerkſam gemacht.
An alle Angehörigen der ehemaligen beiden
Proviantämter Mainz / Rhein. Auf vielſeitigen
Wunſch ſoll eine Wiederſehensfeier aller ehemaligen Kommis=
bäcker
der Proviantämter Mainz/Rhein ſtattfinden. Alle ehe=
maligen
Angehörigen werden gebeten, ſich umgehend bei Kame=
rad
Jakob Weimar 1., Reichelsheim i. O., Bismarckſtraße 25,
zu melden.
Darmſtädter Fechtclub. Morgen, Himmelfahrstag,
Wanderung nach dem Felsberg. Abfahrt 8.50 Uhr ab Schloß
mit dem Omnibus nach Jugenheim. Wir erwarten zahlreiche
Beteiligung unſerer Mitglieder mit ihren Angehörigen.
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt. Wir for=
dern
die Mitglieder nochmals auf, ſich zahlreich an der Wande=
rung
am morgigen Tage (Himmelfahrt) nach dem Felsberg zu
beteiligen. Abfahrt Hauptbahnhof 8 Uhr (Sonntagskarte Auer=
bach
). Treffnuntr: Hauptbahnhof 7.30 Uhr. Hinfahrt bis Als=
bach
, Rückfahrt ab Auerbach. Ruckſackverpflegung.

G. Ober=Ramſtadt, 28. Mai.
In langer, unermüdlicher Arbeit haben die Kameradem
Fliegerſtützpunktes Ober=Ramſtadt, dem auch die Nachbargenrel
den Nieder=Ramſtadt, Roßdorf, Traiſa und Waſchenbach aen
ſchloſſen ſind, ihre erſte Segelflugmaſchine fertiggeſtellt. De
Taufe, als Krönung dieſer ſehr beachtlichen Leiſtung, am lai
Sonntag auf dem Turnplatz in der Adolf=Hitler=Straße ſtattto
Dem Taufakt wohnten führende Männer der PO., SA. un:)
Fliegerlandesgruppe 11 bei. Eine beſondere Note erhielt diee
anſtaltung durch die Anweſenheit des Kreisleiters Pg. Wamu
und ſeines Stellvertreters Pg. Reuter. Unter Vorantritt
Abteilung der SA.=Kapelle Sauerwein bewegte ſich von=
Linde aus ein ſtattlicher Zug, dem auch der Segelflieger=ſ
Darmſtadt eingegliedert war, durch die Nieder=Ramſtädter=
Adolf=Hitlerſtraße nach dem Turnhallengelände. Hier ergriff
Fliegerſtützpunktleiter W. Saake das Wort zu einer Begrüß=
anſprache
, in der er auch auf die Entwicklung der Fliegen
Ober=Ramſtadt näher einging. Dieſe Entwicklung ſei eine
wechſelſeitige geweſen, und eine entſcheidende Wendung ha er1.,fd an Sonntag
erſt erfahren durch den energiſchen Einſatz des Oberſturm.
führers Pg. Fiſcher und des Oberſcharführers Pg. Fritz Jc
die im Jahre 1933 die Organiſation des Stützpunktes un
Bau einer Segelflugmaſchine veranlaßten bzw. weſentlich fa/lingunerinnen und
ten. Alsdann ſprach der Leiter der Propagandaſtelle der Lcy/l, ſns Vereins in a
fliegergruppe XI, Pg. Richter. Die Ausführungen gipfel
der Mahnung, in erſter Linie als gute Nationalſozialiſte=:/4,ud ſomit von be
Sache zu ſtehen. Nur dann ſei eine erſprießliche Arbeit, ſow.4Ml-ſier der Veranſtalt
theoretiſcher als in praktiſcher Hinſicht, gewährleiſtet. Die M ſsbezuglich den
führungen des Redners erreichten ihren Höhepunkt in einem Ms(ud Turngeſeuſcha
denken an den großen Freiheitshelden und Märtyrer Albe
Schlageter, an die Toten des Weltkrieges und der Bewegu /h ee Vohle.
Im Auftrage der Landesfliegergruppe XI übermittel
Segelflugreferent Pg. Dr. Ouvrier in einer humorvolle:/ M poſſeren.
ſpielung auf das Wetter die Grüße der Landesgruppe und wanßl Zuner der TGE.
in deren Namen dem Fliegerſtützpunkt Ober=Ramſtadt einefſ. m die zweite Stel
tere gedeihliche Entwicklung in der nun einſetzenden prak /3Fc, nicht wie im
Arbeit. Als Vertreter der Gemeinde Nieder=Ramſtadt U15 deriſchtet wurde) d
brachte Bürgermeiſter Jährling deren Grüße und Glürcfö den zweiten Platz
ſche. Dem Paten der neuen Segelflugmaſchine, die heut- /21 Mn ſicherte. 2
Taufe erhalten werde, der Reform=Füllfederhalterfabrik Rc/s Min. und 18:312
Ramſtadt, ſprach er für die finanzielle Unterſtützung des Mun den Vorſtand de
punktes ſeinen beſonderen Dank aus.
Hierauf folgte die Taufe der neuen Maſchine durch Ih uande Möglichkeit
gruppenleiter und Bürgermeiſter Pg. Jörgeling, Ober=)zm und Selbſthilfe
ſtadt. Mehrfach ſei ihm, ſo führte Pg. Jörgeling aus, Gechliſch der Werbewod
heit geboten geweſen, die Fliegerkameraden beim Bau diſyct in der Schloßſt
ihrer erſten Maſchine zu beobachten. Auch dabei habe ſähM ar Nieder=Ramſtadt,
zähe Aufbauwille des deutſchen Volkes und der herrliche neu==Mez u Beſuch bei den
offenbart. Je größer die Schwierigkeiten, die ſich uns bei Mzuie kurz vor einem
führung unſerer Aufgaben auch auf dieſem Gebiete noch enkc, uon einem das Fu
ſtellen mögen, je größer werde unſer Wille ſein, ſie im altbsnſtund zur Seite geſchler
ten kämpferiſchen Geiſt zu überwinden. Redner richtete rnug. Auch der M
angehenden Flieger die dringende Mahnung, wo es immel / nletzt. Neue
ſei, ſtrengſte Diſziplin zu wahren und gute Kameradſchaft au=Geſerung auf die Bez
übrigen Gliederungen gegenüber zu pflegen, denn das oſge Kurhaus Tra=
Grundbedingungen nationalſozialiſtiſcher Organiſation und Aſon käuflich übereign
nalſozialiſtiſchen Gemeinſchaftslebens. Er richtete weiter a0ſf, inprünglichen Beſ
anweſenden Flieger die Bitte, das ideale Segelfluggeländ./
der Roßberg biete, mit aller Vorſicht zu benutzen, denn de F 2 Reinheim, 27.
ſche Bauer habe eine Erzeugungsſchlacht zu ſchlagen, und esMIMofal bei St
im Hinblick auf die von ihm ſicherzuſtellende Ernährung de sPoſhelberg zum A
ſchen Volkes nicht angängig, beſtellte Aecker und Felder zu GA hnnen. Eine
flugübungen zu benutzen. Dann taufte der Redner das SchulFim Lreffen beteil
zeug auf den Namen der hieſigen Gemeinde in heimatlicher IM ſeierabend!
art Owerramſchd und übergab dasſelbe dem Stützpun Weſchme Ueberr
Saake und ſeinen Kameraden mit dem herzlichen Wunſch, Fe lkalkontrolle
ſeine und ſeiner Kameraden Arbeit auch künftig von ErfuF iſht wurden ur
Kentuenden
krönt ſein möge.
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter Pg. Wamboldt E) und der Se
* Perſonen ſich zur
daß heute jeder verantwortungsvolle Deutſche, ganz gleich ct
chem Platz er ſtehe, kämpfen und ſich ſorgen müßte, und disFe laſen mu
wirklicher Gemeinſchaftsgeiſt unſerer Geſamtarbeit zum Le, ſo daß
gereichen könne. Indem Pg. Wamboldt den Kameraden desVin warmer Wit
gerſtützpunktes Ober=Ramſtadt eine weitere günſtige Entwch 2 dunn auch
ihrer Arbeit wünſchte, lenkte er noch einmal die Gedank: ön gelegene
Verſammelten auf den großen Erneuerer des deutſchen I9 Nichelsheim,
unſeren Führer Adolf Hitler. Mit einem Sieg=Heil auf imP? (noche wird
dem Geſang des Deutſchland= und Horſt=Weſſelliedes fa dſ0n in unſere
Feier einen würdigen Abſchluß.
UIie wporttreiber

MA
ir Zu
niurrenz.
berſtadt, 28.
ner am Startſta)
zu meſſen mit
1 auch keine Au=
gmteten
, die mit eine
ulenſtaffel ſah
156 Min. und S4
Ira Training in obie

2n ſich, ganz
Eein gemeinſa
Ds. Arheilgen, 28. Mai. Sterbekaſſe Arheilgeklh alls verſo=
Generalverſammlung. Nach dem Geſchäftsberics) verden
Geſchäftsführer Quari erſtattete, gehören der Kaſſe rurn
zahlungspflichtige Mitglieder an. Hinzu kommen ausſchinl? Zbingenberg.
der mitverſicherten Kinder noch 262 beitragsfreie MitgliedaP Lüherg. S
Berichtsjahre verſtarben 22 Mitglieder, für die die Kaſſe./P u0d, Jungvolk
RM. auszahlte, insgeſamt alſo 2200 RM. Nach dem KaſſeazpI für
iſt die finanzielle Lage der Kaſſe gut, an Barvermögen ſind /20 war jaſt zu kI
RM. vorhanden. Eine Statutenänderung beſagt, daß in g ſehen woll
neben den 100 RM. Sterbegeld für jedes abgelaufene Mi zA uchmann=Bens
2udartenführ
jahr 1 RM. mehr ausgezahlt werden, bei 12jähriger M0 4röeim und Bir
ſchaft z. B. 112. RM. Reichsſportwerbe
Als Auftakt zur Reichsſportwerbewoche fand im Jahnzimn
Ee Mier al
Turnhalle ein Vortrag von Herrn Penk=Darmſtadt M.wer in Zwingenh
Deutſchen Lebensrettungs=Geſellſchaft über RettungsſchrK. 100 an ſeinen Beſ
ſtatt. In ausgezeichneter Weiſe verſtand es der Redner. / wſührer das B.
zahlreichen Zuhorern die Notwendigkeit des Rettungsſchw
vor Augen zu führen. Unterſtützt von zahlreichen Licht-Kxwhein,

behandelte er die Technik des Rettungsſchwimmens,
Nen
belebungsverſuche und die dazu notwendigen Hilfsmitull
vieles andere mehr. Der Montag abend brachte einen A
ſtaffellauf durch die Untere Mühlſtraße. Unter den

klängen des Spielmannszuges des Turnvereins marſchiemi
Teilnehmer am Start auf. An der Laufſtrecke hatten ſi
reiche Zuſchauer eingefunden. Sieger blieben bei den S
(8 mal 50 Meter) der Jugend (4 mal 100 Meter) ſor
Aktiven (4 mal 100 Meter) die Läufer der Sportvereinig:
vor denen des Turnvereins.
J. Griesheim, 28. Mai. Die Krieger= und Solh=
Kameradſchaft hielt bei Kamerad Krauſe (Zur T.
ihren Pflichtappell ab. Nach dem Fahneneinmarſch begrüßt.
Lachmann die nahezu hundert Kameraden und betonte, daß
Kameraden möglich ſein müßte, einmal im Monat ſich zwe
den freizumachen, um innerhalb der Mitglieder echte K.
ſchaft zu pflegen. Er dankte nochmals denen, die zu dem
rigen Anſchießen Preiſe geſtiftet hatten und ſprach die Hen
aus, daß ſich die Kameraden bei dem nächſten Schießen zals
beteiligen möchten. Es wurde alsdann die Beteiligung am
kriegertag in Kaſſel, der am 7. und 8. Juli ſtattfindet, be2
und dabei auf die Wichtigkeit und den Grundgedanken de=
fens
hingewieſen. An dem Treffen beteiligen ſich etwa 10.
raden, die Gelegenheit haben, verbilligte Sonderzüge zu E
Nach Erledigung anderer Punkte, wie das SAL.=Treffen
heilgen, das bis auf weiteres verſchoben wurde, ſchloß F
Lachmann den Appell mit einem Sieg=Heil auf Füh=
Vaterland. An dem am verfloſſenen Sonntag in Darmſtc=
gefundenen
Dragonertag beteiligte ſich die Kameradſchalt R
Spielmannszug und einer Fahnenabordnung.
Eb. Eberſtadt, 28. Mai. Himmelfahrtstags
tesdienſt auf dem Frankenſtein. Auch in dieſe
findet am Himmelfahrtstag ein Frühgottesdienſt auf den
kenſtein ſtatt. Die Predigt hat Dekan Müller, Darmſtat.
nommen. Der Eberſtädter Kirchengeſangverein hat ſeine 2
kung zugeſagt.

Hellithr Talat wuk vin Sülhstsst basü: uin Hims Ohrnsollan
1 Pfund Kartoffein, /o Pfund Sülzwurſt Greßlopf), 1 ſaure Gurke, 1 feingeſchnittene Zwiebel, 2 Eßlöffel Hi.
2 Eßlöffel Eiſſa. 1 Taſſe Waſſer, 1 Teelöffel Maggls Würze, Pfeffer und Salz.
Die Kartoffeln in der Schale fochen, ſchälen und in Scheiden ſchnelden Darüder eine Marinade aus Eſſig. Oi. Waſſer.
Salz Pfeffer, Zwiebel und Maggls Würze geben. Die Wurſi und die Gurte ſchnitzeln, alles gut vermengen und ziehen laſſen.

Sladanag. a. a
FHafkdräcktich
Atr
Wünzl

[ ][  ][ ]

Mittwoch, 29. Mai 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Reit= und Fahrkurnier Pfungſtadt.
In der Preisverteilung verdienen noch folgende Leiſtungen
hne Berichtigung bzw. Ergänzung:
zringen: Vorgeſchrittene (Warmblut) zur großen Vielſeitigkeits=
wrüfung
: 1. Gg. Seeger. Pfungſtadt 0 Fehler, 54 Sek.; 2. Hch.
Anthes, Arheilgen, 0 Fehler, 59 Sek.; 3. v. Baur, Hof Stuben=
wald
, 0 Fehler, 69 Sek.; 4. Hch. Fiſcher, Eberſtadt, und Schön=
berger
, Groß,Gerau, beide 0 Fehler, 71 Sek.
ſeſwannprüfung im Arbeitswagen (Einſpänner), Kaltblut: 1 Gg.
Scheerer, Wallerſtädten; 2. L. Riehl. Pfungſtadt; 3. v. Baur,
Hof Stubenwald; 4. Chr. Werner, Hähnlein; 5. Kunzelmann,
Schwanheim; 6. Ph. Becht, Hähnlein.
eſwannprüfung im Kutſchwagen (Einſpänner), Warmblut: 1. u.
E. Phil. Becht, Hähnlein; 3. Hch. Darmſtädter, Groß=Gerau;
Hch. Hebermehl, Crumſtadt, Fahrer W. Schaffner, Goddelau.
eſpannprüfung für Zweiſpänner im Arbeitswagen (Heſſ. Kalt=
blut
): 1. Ludw. Riehl, Pfungſtadt; 2. Kunzelmann Schwan=
beim
;, 3. Phil. Becht, Hähnlein; 4. Knaup. Groß=Hauſen;
Fuhrbach (Brauerei Hildebrand), Pfungſtadt; 6. Jakob
Merſchroth 8. Hahn.
e mit dem 1. Preis ausgezeichneten Ermländer des Fr. Emich,
ſaſchen, gelten als Sonderklaſſe. Dieſe Geſpannprüfung erfolgte
me Konkurrenz.
Ar. Eberſtadt, 28. Mai. Die Turngeſellſchaft betei=
ſe
ſich am Sonntag mit je einer Abteilung der Turrnerinnen
Turner am Startſtaffeltag in Darmſtadt, um ſich in dieſem
ſmpf zu meſſen mit ihren Sportkameraden der Stadtvereine.
ſnngleich auch keine Ausſicht auf einen Sieg beſtand, waren doch
0 Turnerinnen und die 15 Turner guten Willens, die Far=
ihres
Vereins in anerkennenswerter Weiſe gegen Vereine
ſoertreten, die mit einem weit beſſeren Training in den Kampf
pgen und ſomit von beſſerer Hoffnung auf Sieg beſeelt waren.
Leiter der Veranſtaltung, Kreisfachamtsleiter Heinz Lindner,
diesbezüglich den einzig teilnehmden Landvereinen TSV.
Ufel und Turngeſellſchaft Eberſtadt unter dem Beifall der Zu=
ſtur
ſeine beſondere Anerkennung ausgeſprochen. Die
auenſtaffel ſah die TGE. mit 2:40 Min. gegen TSG. 46
215,6 Min. und SV. 98 mit 2:25,7 Min. an dritter Stelle
Ziel paſſieren. In der Klaſſe 2 der Aktiven kamen
Turner der TGE. in 10 Min. gegen den SV. 98 mit 9:36,5
an die zweite Stelle. Beim 5000=Meter=Lauf war
TGE. (nicht wie im Sportteil der Montagsausgabe irrtümlich
berichtet wurde) durch ihren Turner Gg. Hill vertreten,
ſich den zweiten Platz in 17:36 Min. gegen Haag=SV. 98 mit
24 Min. ſicherte. Ihm folgten weitere Läufer in 17:58 Min.
R2 Min. und 18:31,2 Min. Der Ausgang des Kampfes
nun den Vorſtand der TGE. vor die Aufgabe geſtellt, zum
ſren Training in obiger Sportart auf ſeinem Turnplatz eine
prechende Möglichkeit zu ſchaffen. Möge Jahnſcher. Geiſt
rſinn und Selbſthilfe dies bald zur Tat werden laſſen.
hißlich der Werbewoche finden in dieſer Woche auf dem
ſnplatz in der Schloßſtraße öffentliche Turnſtunden ſtatt.
4k. Nieder=Ramſtadt, 28 Mai. Motorradunfall. Ein
ſtes, zu Beſuch bei dem Gaſtwirt Jörtz hier weilendes Kind
querte kurz vor einem Pferdefuhrwerk die Straße und wurde
ſui von einem das Fuhrwerk überholenden Motorradfahrer er=
und zur Seite geſchleudert, wobei es erhebliche Verletzungen
mtrug. Auch der Motorradfahrer kam zu Fall und wurde
eit verletzt. NeuerBeſitzer. Das im Wege der Zwangs=
ſteigerung
auf die Bezirksſparkaſſe Reinheim übergegangene
Eealige Kurhaus Trautheim iſt nunmehr an einen Darmſtädter
Gwwirt käuflich übereignet worden, und ſoll von dieſem wieder
gir urſprünglichen Beſtimmung übergeben werden.
e. Reinheim, 27. Mai. Der Odenwaldklub hatte ſich
elublokal bei Stahl zuſammengefunden, um über die Fahrt
Heidelberg zum Wandertreffen noch einmal Rückſprache neh=
zu
können. Eine größere Anzahl Wanderfreunde wird ſich
hem Treffen beteiligen, da die Bahnfahrt weſentlich verbilligt
Feierabendkontrollen. Am Samstag gab es ganz
ingenehme Ueberraſchungen. Die Polizeiſtation nahm unver=
ure
Lokalkontrollen vor, wobei nun viele ſeßhafte Stammgäſte
baſcht wurden und ihre Perſonalien in den Strafnotizbüchern
ienſttuenden Beamten hinterlaſſen durften. Hoffentlich wird
ugend der Seßhaftigkeit nicht zu hart beſtraft, da auch füh=
Perſonen ſich zur Erheiterung und eigenem Ergötzen auf=
wen
laſſen mußten. Das Schwimmbad machte gute
mhritte, ſo daß damit gerechnet werden kann, daß bis zum
ſreten warmer Witterung die Benützung möglich iſt. Sicherlich
ſtes dann auch regen Beſuch ſchwimmbegeiſterter Ausmärker
in ſchön gelegenen Becken.
a. Reichelsheim, 28. Mai. Anläßlich der Reichs= Sport=
bewoche
wird am kommenden Donnerstag, am Himmel=
Etag, in unſerem Ort die ſportliche Veranſtaltung ſtattfin=
Alle ſporttreibenden Verbände, auch alle SA.=Formationen,
gen ſich, ganz einerlei, ob jung oder alt. Am Donnerstag
ſt ein gemeinſamer Marſch. Mittags 1 Uhr iſt dann auf dem
wlatz alles verſammelt. Es werden ziemlich alle Arten Sport
it werden.
p. Zwingenberg, 28. Mai. Baldur von Schirach in
higenberg. Schon in den frühen Morgenſtunden waren
Riugend, Jungvolk und Bund deutſcher Mädchen auf den
Im, um für Flaggen= und Blumenſchmuck zu ſorgen. Der
aplatz war faſt zu klein, um all die zu faſſen, die den Reichs=
führer
ſehen wollten. Zur Begrüßung fanden ſich Kreis=
Brückmann=Bensheim. Ortsgruppenleiter, Dickler=Zwingen=
Standartenführer Fiſcher=Bensheim Obertruppführer Zeun=
nsheim
und Bürgermeiſter Kiſſel=Zwingenberg ein. Orts=
üunleiter
Dickler gab, ſeiner Freude Ausdruck, den Reichs=
Uinführer in Zwingenbergs Mauern begrüßen zu können. Als
ſerung an ſeinen Beſuch in Zwingenberg überreichte er dem
zugendführer das Buch Die Geſchichte der Stadt Zwingen=

Nr. 147 Seite 7

Bensheim, 28. Mai. In der Schönbergerſtraße ſtießen an
tKurve ein Perſonen=Automobil und ein Motorradfahrer
nen, wobei letzterer erhebliche Verletzungen davon trug, die
lufnahme im hieſigen Hoſpital notwendig machten. Beide
uge wurden beſchädigt. Die polizeilichen Feſtſtellungen dürf=
ſarheit
hinſichtlich der Schuldfrage ſchaffen.

Kreiskagung der Deutſchen Skenograſenſchaft
in Erbach.
As. Erbach, 26. Mai. In unſerem Kreisſtädtchen herrſchte am
letzten Sonntag mehr wie Hochbetrieb. Neben den Sängern und
Imkern des Mümlingtales hatten ſich auch die Stenografen zu
friedlichem Wettſtreit und ernſter Arbeit zuſammengefunden. Der
Beſuch der Kreistagung in Erbach war im Vergleich zu den ver=
gangenen
Jahren geradezu überwältigend.
Die Arbeitstagung wurde eingeleitet durch eine Sitzung des
Kreisführerrates. Kreisgebietsführer Stellweg=Erbach er=
öffnete
dieſelbe mit Worten herzlicher Begrüßung. Sein beſon=
derer
Gruß galt dem Ehrenvorſitzenden Fleckenſtein=König,
dem neuen Rechner, Herrn Wendel=Erbach und der Preſſe.
Der Ortsgruppe Erbach wurde beſonderer Dank geſagt für die
Uebernahme der Tagung, für die vorzügliche Vorbereitung und
für die Zurverfügungſtellung der zahlreichen wertvollen Ehren=
preiſe
. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte Herr Stellweg
des leider ſo früh verſtorbenen Schutzherrn der Deutſchen Steno=
grafenſchaft
, Hans Schemm. Die Anweſenden erhoben ſich zum
Zeichen ehrenden Gedenkens von ihren Plätzen. In ſeinem um=
fangreichen
Geſchäftsbericht bat der Redner um Erleichterung der
Geſchäftsführung durch pünktliches Einhalten der Termine. Mit
beſonderer Freude wurde von der Zunahme an Mitgliedern zur
Kenntnis genommen. Anſchließend gab der neue Rechner den
Kaſſenbericht bekannt und bat ebenfalls um einheitliche Zahlung
der Beiträge. Mit beſonderem Intereſſe wurden die Berichte
der Ortsgruppenführer über die ſtenografiſche Lage in den ein=
zelnen
Ortsgruppen entgegengenommen. Zur Erörterung der
Mitgliederzahlen und Verbeſſerung kurzſchriftlicher Kenntniſſe
wurde angeregt, die monatlich in der Reichszeitung erſcheinenden
Aufgaben zur Prüfung einer kurzſchriftkundigen Perſon des Krei=
ſes
einzureichen. Mit der Wahl des Tagungsortes für die nächſte
Kreistagung und mit der Wahl eines neuen Schriftführers wurde
die Sitzung des Führerrates geſchloſſen.
Um 10 Uhr begann in ſämtlichen Räumen des alten Schul=
hauſes
das Schön= und Richtigſchreiben und das Schnellſchreiben
in den Silbenzahlen 60 bis 200. Anſchließend begann die ſchwie=
rige
Arbeit des Wettſchreibausſchuſſes.
Am Nachmittag nach der gewaltigen Sängerkundgebung auf
dem Adolf=Hitler=Platz fand eine Beſichtigung der berühmten
Sammlungen im gräflichen Schloſſe ſtatt.
Die Stunden bis zur Preisverteilung wurden ausgefüllt
durch eine überaus gelungene Nachfeier im Kaffee Glenz. Schnei=
dige
Marſchmuſik, Lieder= und Gedichtvorträge in Odenwälder
Mundart umrahmten die Anſprache des Kreisgebietsführers, der
nach einer eindrucksvollen Ehrung für Hans Schemm die Ge=
ſchichte
und Bedeutung der Kurzſchrift im heutigen Wirtſchafts=
leben
umriß.
Herzliche Worte der Begrüßung ſprach der Führer der Er=
bacher
Ortsgruppe. Herr Lehrer Gerſtenſchläger. Sein be=
ſonderer
Gruß galt Herrn Bürgermeiſter Lenz, der in ebenſo
herzlicher Weiſe erwiderte. Alles in allem kann geſagt werden, die
Kreistagung in Erbach nahm einen glänzenden Verlauf und wird
wohl allen Teilnehmern, beſonders den Preisträgern, noch reich.
lange in Erinnerung bleiben.,
Führerkagung der deutſchen Uebungswirtſchaft.
LPD. Zwingenberg a. d. B., 28. Mai. Zwingenberg ſtand am
Wochenende im Zeichen der Führertagung der deutſchen
Uebungswirtſchaft des rhein=mainiſchen Wirtſchaftsgebiets. Am
Samstag nachmittag trafen aus 28 Orten des Südgaues Heſſen=
Naſſau ſämtliche Vertreter der Uebungsfirmen ein, und zwar aus
den Wirtſchaftsgruppen Eiſen und Metall, Maſchinen= und Fahr=
zeugbau
, chemiſche Induſtrie, Textilinduſtrie, Bekleidungsgewerbe,
Papierinduſtrie, Leder= und Linoleuminduſtrie. Nahrungs= und
Genußmittelgewerbe. Handelsgewerbe und Verſicherungsweſen,
Verwaltung und Recht, ſowie Waſſer=, Gas und Elektrizitätsver=
ſorgung
. Als Auftakt der Tagung fand am Samstag abend auf
Schloß Auerbach ein Kameradſchaftsabend ſtatt, der bei zwang=
loſer
Mitgeſtaltung der Uebungsfirmenleiter einen eindrucksvol=
len
Verlauf nahm. Der Gaureferent der deutſchen Uebungswirt=
ſchaft
, Fritz Bernet, benutzte die Gelegenheit, ſämtliche Teilneh=
mer
miteinander bekannt zu machen und ſprach dann über den
Tagungsplan und die Aufgliederung der Arbeitsgebiete. Sonn=
tag
früh begann um 8 Uhr die Arbeit. Das Hauptreferat hielt
der vom Gauleiter Sprenger mit der Heranziehung des Nach=
wuchſes
in der Wirtſchaft beauftragte Dr. Jockiſch über die natio=
nalſozialiſtiſche
Wirtſchaftsauffaſſung, woran ſich eine Ausſprache
über die einzelnen Arbeitsgebiete innerhalb der deutſchen
Uebungswirtſchaft anſchloß. Die klaren und tiefgründigen Aus=
führungen
des Redners fanden einen beſonders guten Anklang.
Zur Ergänzung folgte der in arbeitsgemeinſchaftlicher Form von
Dipl.=Kaufmann Hans Schneider gehaltene Vortrag über das
Firmenrecht, über die einzelnen Unternehmungen, offenen Han=
delsgeſellſchaften
, Kommanditgeſellſchaften, G. m. b. H., Aktien=
geſellſchaften
und über das Genoſſenſchaftsweſen Sehr lebhaft
war die Beteiligung an der Ausſprache über das Rechnungs=
weſen
in der Uebungswirtſchaft, insbeſondere über die Buchhal=
tung
, die Koſtenrechnung und über die Steuern. Der Leiter
des Amtes für Berufserziehung der DAF., R. Stein, hielt dann
einen feſſelnden Vortrag über Volk und Wirtſchaft‟. Der Red=
ner
verſtand es dabei ausgezeichnet, die rein betriebsorganiſato=
riſche
Arbeit der Uebungsfirmenleiter mit den großen volkswirt=
ſchaftlichen
und weltanſchaulichen Erziehungsaufgaben zu verbin=
den
und wies damit die neuen Wege. Die Tagung fand Sonntag
abend mit einem kurzen Rückblick des Gaureferenten ihren Ab=
ſchluß
.
1. Viernheim, 28 Mai. Goldene Hochzeit. Am Diens=
tag
, den 28. Mai, feierten die Eheleute Jakob Hanf und Eliſa=
betha
, geb. Berthold, in voller Rüſtigkeit das Feſt der goldenen
Hochzeit. Der Familie erwuchſen 7 Kinder, und zwar 7 Knaben,
von denen ihr der Weltkrieg zwei entriß. Der Jubilar war 36
Jahre ſtaatlicher und Gemeindeholzſetzer und erfreute ſich ſeitens
ſeiner Vorgeſetzten, Staatsrat Willbrandt, den Forſträten Rau=
tenbuſch
, Hein und Groos, der ſtändigen Wertſchätzung.

Jäger=Appell in Bensheim a. d. B.
Die erſte Pflichtverſammlung der Deutſchen Jägerſchaft des
Kreiſes Bensheim fand in den Räumen des Bahnbofshotels in
Bensheim a. d. B. ſtatt. Mehr als 100 Jagdausübungsberechtigte,
Förſter und Jäger waren zur Stelle. Jagdhornbläſer eröffneren
nach altem Weidmannsbrauch den Appell. Der Kreisjägermeiſter,
Forſtrat Bechtel, eröffnete die Verſammlung, brachte ein Sieg=
Heil auf den Führer aus, begrüßte die anweſenden Jagdgenoſſen,
insbeſondere den Gaujägermeiſter Oberforſtrat Maul, den
Kreisdirektor Meiſel und den Stabsleiter der Kreisbauern=
ſchaft
, Dr. Bäumer, und hielt einen Vortrag über die wichtig=
ſten
Punkte des Reichsjagdgeſetzes. Der Gaujägermeiſter
hielt eine zündende Anſprache über die Entwicklung der Jagd und
über die Aufgaben der Deutſchen Jägerſchaft. Der Hegeringleiter,
Oberförſter Dr. Berwig, hielt einen Vortrag über den ſach=
gemäßen
und weidgerechten Abſchuß des Rehwildes. Der Kreis=
jägermeiſter
gab darnach noch jagdamtliche Anordnungen be=
kannt
. Waldhornklänge Jagd vorbei beſchloſſen den äußerſt
gelungenen Verlauf des erſten Jägerappells.
Anſchließend vereinigte man ſich in kameradſchaftlichem Kreiſe
und blieb noch länger in anregender Unterhaltung zuſammen.

Bergſträßer Feſtſpiele in Heppenheim.
Wer heute an einem Sonntag nachmittag über den Marktplatz
zu Heppenheim, nichtsahnend, gehen will, der trifft dort einen
merkwürdigen Volksauflauf an. Aus den Gaſſen eilen Frauen und
Männer mit drohenden Gebärden auf den Markt. Die Haustür
wird hin und wieder aufgeriſſen und ein Trupp Soldaten ſtürzt
heraus in die Menge. Die Treppe am Gaſthaus Goldner Engel,
iſt der gegebene Platz dramatiſcher Dialoge und ringsum an den
Häuſern ſtehen Männer, Frauen und Mädchen, Kinder, und war=
ten
bis ſie drankommen. In den Gaſſen, ſcharren Pferde und alte
Planwagen werden herbeigefahren. Hin und her geht das Ge=
woge
, vor und zurück, alles nach dem Willen eines einzelnen, der
durch ein Sprachrohr die Maſſen leitet. Eine große Geſamtprobe
der Bergſträßer Feſtſpiele iſt in vollem Gange. Dort ſtehen Spa=
nier
, hier Bürger, dort Marktfrauen, dahinter Riedbauern, Kin=
der
ſchlüpfen überall herum. Mädchen ſchäkern mit jungen Bür=
gern
. Gerade ſind der ſpaniſche Hauptmann und der Stadtſchreiber
mit dem jungen Bürger Jörg. Ankel in ein hitziges Geſpräch
geraten. Volk ſtrömt herbei, ein Siedepunkt iſt erreicht. Aber der
Spielleiter läßt noch einmal wiederholen. Wuchtiger, dramatiſcher
ſoll alles ſein. Stellungen werden gezeigt. Auftritte vorbereitet:
ein großer Betrieb! Jörg Ankel heißt das neue Heppenbei=
mer
Heimatſtück, das in dieſem Jahre den Erfolg des letztjährigen
Stückes Um Stadt und Volk wiederholen ſoll. Einzelne Szenen
haben ſchon Form, andere müſſen noch bis in die letzte Feinheit
ſtudiert werden. Hans Holzamer, der Verfaſſer beider Heimat=
ſpiele
, verſteht auch dieſes Jahr ſein Handwerk als Spielleiter.
Soviel ſieht man ſchon, ſie werden auch in dieſem Jahre ein Er=
eignis
werden, dieſe weit über die engere Heimat hinaus bekannt=
gewordenen
Feſtſpiele auf dem hiſtoriſchen Marktplatz zu Heppen=
heim
. Die Kuliſſe, die der Platz dem Stücke gibt, iſt jedenfalls
eigenartig und im Scheinwerferlicht muß ſie überwältigend ſein.
Die Erſtaufführung iſt am Samstag, 1. Juni, abends.

Nok=Goktes=Feſt.

Nach alter Sitte findet am Himmelfahrtsfeſt, nachmittags
3 Uhr, im Walde bei Auerbach a. d. B., an der Stätte, da einſt
die Einſiedelei und dann die Kapelle. Zur Not Gottes ſtand,
und die jetzt der Kirche zu Auerbach gehört, das chriſtliche Wald=
und Frühlingsfeſt ſtatt, Not=Gottes=Feſt genannt, ein Wald=
gottesdienſt
in der ſchönen Frühlingszeit in lieblichem Wald=
tal
. Die Hauptanſprache hat in dieſem Jahre Herr Pfarrer
Irle aus Frankfurt a. M. übernommen.
Der Weg führt vom Bahnhof Auerbach aus durch den Ort
und dann den Schienweg entlang und zuletzt auf der ſchönen
neuen Autoſtraße bis zum Platz der Feier. 40 Minuten Gehzeit.

Auch in Rheinheſſen ſchwere Unwekkerſchäden.
Bingen, 28. Mai. Das ſchwere Unwetter, das am Sonntag
früh über verſchiedene Teile Weſtdeutſchlands niederging, hat auch
in Ingelheim und im Selztal großen Schaden angerichtet. Ver=
ſchiedene
Weinberge wurden von der Muttererde entblößt, meh=
rere
Morgen Spargelbeete wurden in Nieder=Ingelheim ganz
vernichtet, Gärten und Aecker mit Schlamm und Geröll überflutet.
Alles Korn wurde im Selztalgebiet, das ſtets beſonders von Un=
wettern
in Mitleidenſchaft gezogen wird, zu Boden gewalzt. Bei
Ober=Ingelheim wurde die Frau eines Landwirts, die ſich neben
einer Rolle Eiſendraht auf dem Felde befand, vom Blitz getroffen
und gelähmt. In Groß=Wintersheim riſſen die Waſſermaſſen Feld=
wege
und Straßen auf. In Bingen ſelbſt richtete das Unwetter
keinen Schaden an. Rhein und Nahe führten erhöhten Waſſer=
ſtand
.
Lpd. Bingen, 28. Mai. Bei der Rückkehr von der
Spargelernte getötet. Die Landwirtsfrau Bang aus
Gau=Algesheim wurde, als ſie mit ihrem Fahrrad vom Felde
kam, wo ſie Spargel geſtochen hatte, von einem ſchnell fahrenden
Perſonenauto aus Köln erfaßt und auf der Stelle getötet. Die
Schuld an dem Unglück ſoll der Autofahrer tragen, der auf der
falſchen Straßenſeite fuhr.

Aus Oberheſſen.

Gießen, 25. Mai. Mit dem Motorrad ſchwer ver=
unglückt
. Der 23 Jahre alte Wilhelm Knox aus Dutenhofen
(Kreis Wetzlar) ſtürzte in der letzten Nacht auf der Fahrt mit
ſeinem Motorrad zwiſchen Klein=Linden und Dutenhofen dadurch
ſchwer, daß er mit der Maſchine gegen einen Baum rannte. Von
vorübergehenden Paſſanten aufgefunden, wurde der Verunglückte
dann nach der Chirurgiſchen Klinik gebracht, wo er mit komplizier=
ten
Beinbrüchen und ſonſtigen Verletzungen ernſtlich darnie=
derliegt
.

Pokulnlnenees Lorderl
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[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 147

Mittwoch, 23. Maf 193

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Der Wettbewerb des Deutſchlandfluges 1935 eröffnet.

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noß ſich

Fute

du iſnen Haute
Mmn Ton verleihen

Reich und Ausland.
Reichsminiſter Dr. Frick
erhält die Robert-Koch=Plakette.
Berlin. Die ſeit zwei Jahren alljährlich zur
Verteilung gelangende Robert=Koch=Plakette der
Stadt Berlin wurde in dieſem Jahre aus Anlaß
des 25. Todestages Robert Kochs Reichsinnen=
miniſter
Dr. Frick verliehen. Die Plakette wurde
am Dienstag nachmittag dem Miniſter durch
Staatskommiſſar Dr. Lippert und Oberbürger=
meiſter
Dr. Sahm überreicht. Staatskommiſſar
Dr. Lippert gab ſeiner Freude darüber Ausdruck,
daß die Ehrung in dieſem Jahre Innenminiſter
Dr. Frick, einen der älteſten und bewährteſten
Kampfgenoſſen des Reichskanzlers treffe. Der
Oberbürgermeiſter wies auf die beſonderen Ver=
dienſte
hin, die ſich Reichsminiſter Dr. Frick durch
ſein Geſetzgebungswerk für die raſſiſche und hygie=
niſche
Erneuerung des deutſchen Volkes erworben
habe. Der Reichsminiſter dankte beiden Ueber=
bringern
mit herzlichen Worten.

Ausländiſcher Rauſchgifkhändler
feſtgenommen.
Berlin. Den Beamten der Zentralſtelle zur
Bekämpfung des unerlaubten Rauſchgifthandels
beim Landeskriminalpolizeiamt iſt es nach lan=
gen
Beobachtungen gelungen, einen ausländiſchen
Rauſchgifthändler feſtzunehmen. Es handelt ſich
um einen 33 Jahre alten Tſchechen Otto E., der
bei einer alleinſtehenden Frau in der Nürnberger

Straße Unterſchlupf gefunden hatte.
einem Café in der Nähe der Gedächtniskirche, in Loerzer, am Montag um 18 Uhr das Zeichen zur
dem er ſich oft mit Abnehmern traf. In ſeinem feierlichen Flaggenhiſſung, womit er den Wett=
Beſitz fand man eine Anzahl Päckchen mit echtem
Kokain und Morphium in Pulverform. Auch in Flugzeuge mit 308 Führern und Ortern eröffnete.
ſeiner Wohnung befanden ſich in Küche und Klei= Der Start zu dem bisher größten Deutſchlandflug
derſchrank verſteckt zahlreiche fertiggeſtellte Ko=
geberin
, eine 28 Jahre alte ledige Frau, die ihm
bei dem Geſchäft als Gehilfin diente, wurde eben=
falls
feſtgenommen.
Der 5000. Beſucher der Frankfurter Bibel=
Ausſtellung.
Frankfurt a. M. Am vergangenen Sonn=
tag
beſichtigte der 5000. Beſucher, Frau Eliſabeth Bodenperſonal alle zu ihrem Teil am glücklichen
Dieterich aus Frankfurt a. M., die Bibel= Aus=
ſtellung
. Sie erhielt eine geſtiftete Rudolf=Schäfer=
Bibel als Geſchenk. Eine ähnliche Ehrung wird erwähnt, daß auch einige Staffeln des Reichsluft=
auch
dem 10 000. Beſucher zugeſagt.
Flugunfälle in Rumänien.
Bukareſt. Der Montag war ein Unglückstag! Bei ſchönſtem Sonnenſchein ſenkte geſtern früh
für die rumäniſche Fliegerei. Auf dem Flugplatz
von Tecuci in der Moldau ſtürzte ein Militär=
flugzeug
bei der Durchführung von Kunſtflügen
ab. Der Führer des Flugzeugs, Hauptmann Po=
pescu
, und ein Unteroffizier wurden getötet.
Ferner erlitten drei Flugzeuge, die im Wettbe=
werb
zu einem Flug durch Rumänien aufgeſtiegen
waren, Unfälle. Das erſte mußte im Donaubecken
notlanden. Das Flugzeug wurde zerſtört und dem
Flugzeugführer die Füße gebrochen. Das zweite
ſtürzte in Cernawod ab und wurde zertrümmert.
Der Flugzeugführer blieb wie durch ein Wunder
unverletzt. Das dritte Flugzeug mußte bei Kiſchi=
vonſtatten
.

Gewitterſtürme und Hochwaſſer in Polen.
Warſchau. Im Kreiſe Kielce ſind durch
ſchwere Gewitterſtürme und außerordentlich ſtarke
Regenfälle die Flüſſe bis zu drei Metern über
den Normalſtand geſtiegen und haben auf großen
Strecken die Felder überſchwemmt. Da viele Stra=
ßen
und Brücken zertrümmert worden ſind, war
der Verkehr vielfach unterbunden. Auf der Strecke
BlizynSoltykow mußte auch der Eiſenbahnver=
kehr
eingeſtellt werden, da der Damm unterſpült neben zahlreichen Offizieren der Luftwaffe, der
worden iſt.

Die Flugzeuge des Deutſchlandfluges auf dem Tempelhofer Feld vor dem Start.

Scherl-Bildmaterndierd


Zeierliche Blaggenyiffung.

Berlin. Im Auftrage des Reichsluftfahrt=
miniſters
General der Flieger Göring, gab der
Die Feſtnahme erfolgte gegen Mitternacht in Präſident des Deutſch. Luftſportverbandes, Oberſt
bewerb des Deutſchlandfluges 1935 für die 154
fand Dienstag früh um 8 Uhr ſtatt. An dem
kain= und Morphiumpäckchen. Seine Quartier= diesjährigen Wettbewerb nehmen 30 Verbände
teil, und zwar ſechs Verbände zu drei Flugzeu=
gen
, ein Verband zu vier Flugzeugen, 17 Ver=
bände
zu fünf Flugeugen, drei Verbände zu ſie=
ben
Flugzeugen und drei Verbände zu 9 Flug=
zeugen
.
Da es ſich ausſchließlich um einen Gemeinſchafts=
Gelingen des Fluges arbeiten müſſen, wäre es
unangebracht, Namen zu nennen. Immerhin ſei
fahrtminiſteriums teilnehmen.
154 Flugzenge geſtarkel.
um 8 Uhr der Präſident des Deutſchen Luftſport=
verbandes
, Oberſt Lörzer, auf dem Tempelhofer
Felde die Startflagge zum Deutſchlandflug 1935.
Damit iſt der große Wettbewerb eröffnet, der die
154 beteiligten Flugzeuge aus allen Landen an
den Grenzen des Reiches entlang führt und der
ſich in dieſem Jahr auf eine Dauer von 6 Tagen
erſtreckt.
Zahlreiche Ehrengäſte wohnten dem ſchönen
Schauſpiel bei.
Im dieſigen Morgengrauen lagen die Sport=
flugzeuge
auf dem Tempelhofer Feld da, als die
now notlanden. Die Notlandung ging glimpflich Autobuſſe die Teilnehmer aus der Stadt nach der
Oſtſeite des Feldes herausbrachten. Schnell wurde
noch die letzte Hand an die Maſchinen gelegt, mit
denen die Flugzeugführer und Orter für ſechs
Tage auf Gedeih und Verderben verwachſen ſein
werden.
Motorengebrumm tönt über den weiten Platz.
Immer wieder werden durch den Lautſprecher
Anweiſungen gegeben. Marſchmuſik tönt auf, wäh=
rend
die erſten Maſchinen nach dem Startplatz auf
die Südweſtecke des Tempelhofer Feldes rollen.
Gegen 7 Uhr erſcheinen die erſten Ehrengäſte;
Wehrmacht und der Polizei bemerkt man auch

Vertreter der einzelnen Miniſterien, der Partei,
der SS. und der SA., als Vertreter des Reichs=
luftfahrtminiſters
Generalmajor der Flieger Wo=
ver
und weiter Miniſterialrat Dahlmann vom
Reichsinnenminiſterium, SS.=Obergruppenführer
Krüger, den Kommandanten des Flughafens Ber=
lin
, Major Carcanice, den Direktor der Berliner
Lufthafengeſellſchaft, Major Böttger, zahlreiche
bekannte Flieger, wie Wolf Hirth, Udet, Elly

Beinhorn, ferner Prinz Auguſt Wilhelm.
Noch einmal werden die letzten Wettermeldun=
gen
für die erſte Strecke bekanntgegeben, die gut
lauten. Auch für die weiteren Flugtage iſt trotz
zeitweiſer Gewitterſtörungen mit gutem Wetter
zu rechnen.
Gegen 7.30 Uhr hatte die Sonne die letzten
Nebelſchwaden zerriſſen, und als der Präſident
des Deutſchen Luftſportverbandes, Oberſt Lörzer,
das Startzeichen gibt, und der erſte Dreierver=
flug
handelt, an dem Flugzeugführer, Orter und band, die Braunſchweiger, in die Lüfte ſteigt
fliegt er hellem Sonnenſchein entgegen. Schlag
auf Schlag folgen die Verbände, alle in zwei
Minuten Abſtand und verſchwinden bald nach dem
Oſten zur erſten Etappe, der die Teilnehmer nach
Schleſien führt.
Die ſtärkeren Maſchinen, 40 an der Zahl, ſtar=
teten
erſt gegen 10 Uhr, während bereits die er=

in dus eine
ſan beil. 20ch 1
cien, als Miß
Taun drauf eit
10 Aägerin gegen
Mu der weitren
ſnche 8 demt Rid
enähnt war, gan
ſin die Haure der
niglichen Farben,
Tin Patnblond.
znt zweifelhafter
sien ein mut
int er nicht die leiſt
u dieſer unbeab
wen können. Stun
Scodenerſatzahlu
Miß Florence ab=
Bochen Urlaub, um
fb belommen.

Scherl-Bildmaterndienst.
In der Woche vom 26. Mai bis 2. Juni wird
vom Deutſchen Luftſport=Verband eine große
Luftfahrt=Werbewoche veranſtaltet. Dieſe beiden
Abzeichen werden in der Werbewoche zum Verkauf
gelangen.

ſten in Tempelhof geſtarteten Flugzeuge ſich EMyu ürtell, das ihn
dem Schleſierlande befanden.
Der Skand des Deutſchlandflnges- Mri in einem Ware
Berlin. Am erſten Tag des Deutſchler/., ihre baare wiel
fluges herrſchte auf der ganzen Strecke herrläu/
Wetter, das den Beſatzungen ihre Aufgaben
ſentlich erleichterte. Mit zwei Stunden Vorſprrufl eim Fall lann mi
waren die Kleinen auf die Strecke gegan.=/t10ß der Schaden
die Dresden als erſten Wendepunkt anzuflic,/fü Lanres i d
hatten. Die kurze Strecke war in wenig mebr Meule aber wird n
einer halben Stunde zurückgelegt. Der Mſ 10000 Oollars
Zwangslandeplatz für alle Verbände war -M un ſo:. Miß S
hier traf der um 8,12 Uhr als Zweiter geſtauc/e, bei ihr die
Dreierverband (Fliegerortsgruppe Nordhaueß püg ſel und
um 10.10 Uhr als Erſter ein. Mit veringem 2M u auch prompt
unterſchied überflog dann ein Verband nach 19 lie Operation,
andern die Linie. Die Neunerſtaffel Stuttgarug zur nichts au
um 8.23 Uhr geſtartet war, war um 10.58 M Mebiel Darmſtä
die erſte größere Einheit. Die Verbände Macſtfn, Ich habe ſel
heim, Hamburg und Osnabrück befanden ſich e= eu 0h noch flüſtern!
falls unter den erſten Gelandeten. Unter den 9 ſch der Opera
bänden der Gruppe II, die eine höhere Geſchmike, bei dem ſie ihre
digkeit einzuhalten haben, war die Staffel AM0 einigermaßen
Reichsluftfahrtminiſteriums mit ihren HeirMiuſiche lleine Klä
Kadetten mit einer Flugzeit von 107 Min /0 2 hm mit einer
bis Görlitz die ſchnellſte. Um 13.23 Uhr hatte Rhu den leiſeſten

Dresdener Dreierkette ſchon Gleiwitz erreicht

ſtartete von hier aus nach einer Viertelſt/ M, daß ihre H

Aufenthalt, um über Kreuzburg
Tagesziel Guben zu erreichen.

Dresden

rnicht mehr zu dän
Luſchverten, nein, w
Zerlobter hatte ſi
Drlonnte es nicht

Auch bei dieſem Deutſchlandflug wird dies Käuchſten Vorte i.
ſamte Leiſtung der beſten Mannſchaft ausſch de vie fonſt mit
gebend ſein und den Sieg ausmachen. Neben Are Sachverſtändigen
Schnelligkeit der Maſchinen entſcheidet auch ßhier wirllich ein
Stärke der benutzten Flugzeuge, entſcheiden w. üſhes Handeln, de
die Einhaltung von Höchſtgeſchwindigkeiten /7 Ehlbia belam
Durchſchnittsgeſchwindigkeiten und ſchlie=M 2/0. Aber wer gi
ebenſo die Löſungen der verſchiedenen geſteℳi0
Aufgaben für die Begleiter und Orter. In MRielemen in Foh=
beiden
letzten Wettbewerben 1933 und 1934 M, ſren Ring wiede
die Hannoveraner ſiegreich geweſen. Inzwiiken er durch den M
haben ſie aber von mancher anderen Staffel /Aucgewandert war
ſehr gefährliche Konkurrenz zu erwarten.
am im Zo get

Lee Parry haf geheiralet.

Die Sieger im großen Avusrennen.

Scherl-Bildmaterndienst.
Das große Avusrennen bei Berlin wurde wieder zu einem ſtolzen deutſchen Erfolge. Im Endlauf
ſuhr Fagioli auf Merecedes=Benz mit einem Stundendurchſchnitt von 238,5 Kilometer den Sieg für
die deutſche Automobilinduſtrie heraus. Zweiter wurde Chiron auf dem neuen zweimotorigen Alfa=
Romeo vor Varzi auf Auto=Union. Unſer Bild zeigt in der Mitte Korpsführer Hühnlein beim
Verleſen des Telegramms an den Führer. Rechts: Fagioli und links: Chiron. Ganz rechts:
Reichsverkehrsminiſter Eltz=Rübenach.

Die Düppeler Mähle durch Zener
vernichtei.
Sonderburg. Die biſtoriſche Mühle von
Düppel iſt in der Nacht zum Dienstag durch ein
Großfeuer vollkommen vernichtet worden. Das
Feuer brach um 1 Uhr morgens aus und griff mit
großer Schnelligkeit um ſich. Als die Feuerwehr
eintraf ſtand die Mühle bereits in hellen Flam=
men
, ſo daß die Feuerwehr ſich unter Mithilfe der
Einwohnerſchaft darauf beſchränken mußte, eine
weitere Ausdebnug des Feuers zu verhindern.
Es gelang auch, das in der Nähe liegende Müller=
haus
, in dem ſich ein Muſeum mit Erinnerungs=
gegenſtänden
an den Krieg von 1864 befindet, zu
retten. Die Mühle ſelbſt war gegen 3 Uhr früh
bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Aus
Sonderburg war Militär abgeordert worden, um
den Abſperrungsdienſt vorzunehmen.
Die Urſache des Brandes iſt unbekannt, man
vermutet, daß das Feuer durch Selbſtentzündung
entſtanden iſt.
Wie die Kopenhagener Zeitung Politiken
allerdings wiſſen will, iſt nach Anſicht der Polizei
aber auch mit der Möglichkeit einer Brandſtiftung
zu rechnen.
Die Kindesräuber verlangen 200 000 Dollar
Löſegeld.
New York. Auf inſtändige Bitten der Fa=
milie
des entführten neunjährigen George Weyer=
häuſer
in Tacoma haben ſich die Kriminalbeam=
ten
zurückgezogen, um den Entführern jede Ge=
legenheit
zu geben, den Knaben unverſehrt zurück=
zubringen
. Den Eltern iſt ein Brief zugegangen,
der genaue Anweiſungen für die Zahlung von
200 000 Dollar Löſegeld enthält. Die Zahlung
wird innerhalb von 5 Tagen gefordert. Die Fa=
milie
verſucht nun, mit den Entführern in Ver=
bindung
zu treten.

Mohunte. Sie trug

hatzlug
hurt Hermann
Buen iſt gao
dier in Limas
ender Indios
Leidnnen

Scherl-BildmaternGc
Die bekannte deutſche Filmſchauſpielerin.
Parry hat ſoeben in München Dr. Alfrod 22
berg (Berlin) geheiratet. Hier ſieht mal
glückliche Braut beim Betreten der Kirchl.

Dieder
Der Känm
nac, bis
2 in Rrene
Auß

[ ][  ][ ]

och, 29. Mai 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Florence Wills in London war die
ng iche Farbe ihrer Haare endgültig leid
wiy und entſchloß ſich, einen Friſör auf=
der
ihren Haaren den begehrten
onden Ton verleihen ſollte. Der Friſör
fatt, daß das eine Kleinigkeit ſei und
mſein Werk. Doch die Prozedur ſollte
genden, als Miß Florence beabſichtigt
Kurz darauf erſchien ſie vor dem
als Klägerin gegen den Friſör und
hait jeder weiteren Erklärung den Hut
wurde es dem Richter, der wirklich
gewöhnt war, ganz bunt vor den
ſadenn die Haare der Klägerin glänzten
möglichen Farben, nur nicht in dem
ſigten Platinblond. Der Friſör der
eiwas zweifelhafter Vertreter ſeines
Mweſen ſein muß verſicherte hände=
daß
er nicht die leiſeſte Ahnung habe,
zu dieſer unbeabſichtigten Wirkung
lamen können. Stumm und reſigniert
das Urteil, das ihn zu einer recht er=
Schadenerſatzzahlung verdonnerte
Miß Florence aber, die übrigens
hein in einem Warenhaus war, nahm
Wochen Urlaub, um in Ruhe abzu=
daß
ihre Haare wieder die urſprüng=
ſäibe
bekommen.
ieſem Fall kann man wenigſtens noch
hun, daß der Schaden zu kurieren iſt.
elvia Danres in der amerikaniſchen
ſeattle aber wird nie wieder flüſtern
trotz 10 000 Dollars Schmerzensgeld.
kam ſo: Miß Sylvias Arzt hatte
met, daß bei ihr die Entfernung der
nötig ſei und hatte dieſe kleine
jün dann auch prompt ausgeführt. Wirk=
ſi
kleine Operation, die ſachgemäß
ſſürt gar nichts auf ſich hat. Fragen
zu wieviel Darmſtädter ohne Mandeln
Mifen. Ich habe ſelbſt keine mehr und
ſchudoch noch flüſtern! Miß Sylvia aber
min z nach der Operation nicht mehr!
iter, bei dem ſie ihren Arzt dann ver=
uar
einigermaßen verplex, als die
Mzierliche kleine Klägerin den Mund
nd ihm mit einer wahren Stentor=
hne
den leiſeſten weiblichen Wohl=
gMwoſaunte
. Sie trug ihm ihre Tragödie
hit nur, daß ihre Hausnachbarn ſich
Am nicht mehr zu dämpfenden Stimm=
ſubeſchwerten
, nein, was viel ſchlimmer
ſü Verlobter hatte ſie ſchmählich ver=
ſir
konnte es nicht ertragen, daß ſie
järtlichſten Worte in ſo rauhem Ton
ſz wie ſonſt mit ſüßer Flüſterſtimme
9e Sachverſtändigen überzeugten ſich
hier wirklich ein unſachgemäßes
Mäſſiges Handeln des Arztes vorlag
ß Sylvia bekam 10000 Dollar
unsgeld. Aber wer gibt ihr ihren Ver=
rück
?
chuKoelemen in Johannesburg bekam
ſſez ihren Ring wieder, allerdings
em er durch den Magen einer Anti=
huurchgewandert
war. Sie war mit
dern im Zoo geweſen und hatte ſich
e vor dem dichtbevölkerten Antilopen=
efgehalten
. Plötzlich hatte eines der
uihrer Hand geſchnappt, und nachdem
Koelemen etwas von dem erſten

Schatzlucher
Von Kurt Hermann Heiſe.
van Buten iſt ganz aus den Pan=
er
hier in Limas Hafen Callao in=
akauender
Indios dieſe junge weiße
Geſicht bekommen hat.
von ihrem Bild gefangen, folgt er
ßefällig muſtert ſie den friſchen Frie=
Augenblick liegen beider Blauaugen
ineinander. Dann ſteigt die Blonde
der kleinen Motor=Lancha, die den
it verſieht. Gebannt ſchaut er zu ihr
Sie tuſchelt eifrig, mit einer jungen
n0 einem alten Indianerweib, das ihr
rachträgt und wieder zurück an Land
8eit ſtarrt der ſtämmige Seemann am
Enkenden nach, bis ihm die Augen
und Seewind brennen. Verzehrende
81 ihm im Blut. Außer den goldhäu=
unnen
ſieht man hier nur bisweilen
ſtingas, die Perus Geſtade unſiche:
an Buten macht die alte Thola, die
mugänglich tut, mit ein paar Peſos
Die erzählt, daß die herrliche Sen=
9ra wieder in ihre Hazienda zurück=
halbe
Tagesreiſe von hier an der
küſte
A ſtert die Alte mit einem begierigen
Lutens Seemannsbuddel geheimnis=
inem
verborgenen Edelſchatz, der dort
der weißen Herrin ruhe. Rings im
es von Schatzſagen, überall ſpuken
denen alten Tagen, da die Mumien
kakönige noch wie lebendig auf gol=
ſhken
im Sonnentempel von Cuzco
Sat man hier Leute, die vorher noch
gen, über Nacht plötzlich reich werden
eibt vielleicht auch ihm einer der un=
JSuwelenhorte, wie ſie die uralte
Der Azteken vor der Raubgier der
Duren in den Bergen barg, die Mög=
* Blonden nachzuſpüren.
uick Branntwein löſt der Chola die
ſe ſtreicht die grauen Strähnen aus
Das runzelige Hexengeſicht verklärt

Schreck erholt hatte, mußte ſie feſtſtellen, daß
nicht nur eine blutende Fleiſchwunde an ihrem
Finger entſtanden war, ſondern auch der daran=
ſitzende
Brillantring verſchwunden war. Da ſie
auf Befragen nicht mehr angeben konnte,
welche der Antilopen die Uebeltäterin ge=
weſen
war erklärte die Direktion des Zoo=
logiſchen
Gartens, ſie nähme ſich der Sache
nicht weiter an. Frau Koelemen wußte nun
nichts Beſſeres zu tun als den Zoo zu ver=
klagen
. 300 Pfund war der Ring wert ge=
weſen
! Und ſchon ſah es ſo aus als müßte
der Zoo doch noch blechen, da lag eines
Morgens eine Antilope verendet im Gehege.
Und zwar gerade ein ganz ſeltenes und koſt=
bares
Exemplar, eine der letzten Vertreterinnen
einer faſt ausgeſtorbenen Raſſe! In ihrem
Magen fand ſich Frau Koelemens Ring, den
ſie ſofort als den ihrigen erkannte. Die
Freude über das verlorengeglaubte Schmuck=
ſtück
wurde ihr aber noch ziemlich beeinträchtigt:
Der Zoo drehte nun den Spieß um und ver=
langte
von Frau Koelemen wegen ſchuldhafter
Fahrläſſigkeit 500 Pfund Schadenerſatz. Und
das Gericht verurteilte Frau Koelemen zur
Zahlung. Wenn Sie alſo nächſtens mal in
Frankfurt in den Zoo gehen, kommen Sie
nicht mit Ihrem Ring den Antilopen zu nahe!
Till.

Sre Scwdrze Kanlst

Der Feuerrüpel, wie der Volksmund den
Schornſteinfeger, den Kaminkehrer, nennt, iſt
eine gerngeſehene Perſönlichkeit, denn eine Be=
gegnung
mit ihm ſoll Glück bringen. Trifft man
einen Schornſteinfeger, ſo kann einem an dem
betreffenden Tage nichts Unangenehmes ge=
ſchehen
. Er ſpielt auch bei allerlei Orakelſcherzen
eine Rolle; zum Beiſpiel iſt die erſte Perſon, die
man nach 99 Schimmeln und einem Schornſtein=
feger
trifft, der Zukünftige. Mehr kann man nicht
verlangen. Wenige Berufe können ſich rühmen,
im Volksleben eine ſolche Rolle zu ſpielen
vielleicht iſt das eine Entſchädigung dafür, daß
die Ausüber des Berufes als Schwarze Männer,
herumlaufen müſſen.
Schornſteinfeger beſchäftigen früh die Phan=
taſie
des Kindes. Kein Bilderbuch, das nicht
einen Schornſteinfeger aufwieſe in vielen
Märchen ſpielt der Kaminkehrer eine entſcheidende
Rolle. Auf Koſtümfeſten kann man ſicher ſein, ein
oder zwei Mädchen zu begegnen, die ſich für den
Abend in das luſtige Gewand des Schornſtein=
fegers
geſteckt haben. Um Weihnachten ſind auf
den Märkten die Kaminkehrer mit Zwetſchgen=
beinen
und Roſinenarmen eine begehrte Sache,
und manche Kinderhand ſtreckt ſich verlangend
nach ihnen aus.
Der Beruf des Schornſteinfegers, dieſes unver=
beſſerlichen
Schwarzarbeiters, erfordert Ge=
lenkigkeit
und Geſchicklichkeit, denn gefahrlos iſt
er durchaus nicht. Wer einmal einen Schornſtein=
feger
beobachtet hat, wie er in ſchwindelerregen=
der
Höhe herumklettert, der mag bei ſich gedacht
haben: Nein, tauſchen möchte ich nicht mit ihm.
Das Erſtaunliche iſt aber, daß ſogar Frauen
ſich dieſem Beruf gewidmet haben. In einer Sta=
tiſtik
von 1895 leſen wir, daß im Deutſchen Reich
im Schornſteinfegergewerbe etwa 10 000 Perſonen

Glückliche Familie.
Scherl-Bildmaterndienst.
Die Familie iſt die kleinſte, aber wertvollſte Einheit im Aufbau des ganzen Staatsgefüges.

ſich wie bei einem Märchenerzähler, indes die
vom Feuerwaſſer beflügelte Zunge von der
Prinzeſſin Chuki Huypa berichtet:
Jene rote Blume ſuchte bei einem weißen
Gotte Liebe. Der aber, ein Ritter Pizarros,
wollte nur Gold. Sein Schwur betörte die Ver=
trauensſelige
, ihm einmal den geretteten Inka=
ſchatz
zu zeigen. Arglos führten ſie und eine
Dienerin den Hidalgo mit verbundenen Augen
in die unterirdiſche Horthöhle. Als ſich dem
Kaſtilier die Binde hob, peitſchte der gleißende
Prunk des aufgehäuften Goldes ſeine Gier. Er
ſtürzte ſich auf die beiden Frauen, deren ver=
zweifelter
Abwehr ſchließlich die Bändigung des
Einbrüchigen gelang. Gebunden und geblendet,
zählte der Caballero jeden Schritt und alle Stu=
fen
, die Stollenpfade, prägte ſeinem überwachen
Sinn jede Steigung und Wegebiegung ein, jeden
Tropfenfall, Waſſerlauf und Hohlklang über
Brückengängen. Zur Unterſtützung ſeines Ge=
dächtniſſes
ließ er als Wegemarken in beſtimm=
ten
Abſtänden die Kugeln ſeines Roſenkranzes
zur Erde fallen.
Als dem verſchlagenen Hidalgo bei der Rück=
kehr
in die Stadr die Binde von den Augen fiel,
ſtand er allein. Zu ſeinen Füßen lagen auf=
geleſen
alle Perlen ſeines Roſenkranzes. Aus
genaueſter Erinnerung zeichnete der ſchnell
einem unbekannten Siechtum Verfallene aus
Treppenſteilen und Schrittzahlen, aus jedem
Wegwinkel und Hall der Waſſergeräuſche eine
lückenloſe Rekonſtruktion des unterirdiſchen
Weges auf.
Der ruinenbedeckte Schatzberg voller Felſen=
kammern
und Grottengängen gehört, der deut=
ſchen
Brauerei Günther, ſo ſchließt die Alte.
Auf Grund dieſes uralten Planes, gelang es
ihr, den Weg bis zum Eingang zu den Treppen=
ſtollen
zu ergraben, wie ihn der Spanier vor
vielen Jahrhunderten beſchrieb. Beharrlich
forſcht ſie weiter im geheimen und wird den
Hort wohl demnächſt heben.
Einen Teil aber des unermeßlichen Schatzes
hat die unſelige Prinzeß aus Furcht vor Ent=
deckung
durch die Plünderer in einem abgelege=
nen
Felſenverſteck geborgen, in der Nähe der
Hazienda der weißen Herrin!"
Die Chola zieht ein vergilbtes Pergament
mit wirren Zahlen, Ziffern und Knotenwerk
aus dem zerſchliſſenen Poncho:

Dies hier iſt der Plan, Sennor Admiral!
Was ſoll mir, der Sterbenden, dieſes Wiſſen.
Ungenutzt würde das Geheimnis, mit mir ins
Grab ſinken, indem es euch und vielleicht noch
jemand anderem Segen ſtiftet!
Verſchmitzt blinzelnd, tauſcht ſie das Doku=
ment
aus der Erobererzeit gegen drei Flaſchen
Whisky, zu denen der Seemann großzügig noch
ein Klappmeſſer und einen Spiegel legt.
Macht ihr mit, Jungs? fragt Käpten van
Buten nach aufgeregtem Palaver beim Abend=
grog
in der Kombüſe. Die Küſtenfahrt dauert
knapp einen halben Tag, dann raſſelt die Anker=
kette
aus der Backbordklüſe. Bald dümpelt der
alte Wackelpott in der Dünung, die in der klei=
nen
Bucht ausſchwingt.
Alle Vorbereitungen der Schatzgräber ſind
getroffen. Der Alkalde der elenden Hafen,ſtadt
aus Bretterbuden und Lehmbaracken hat für die
Gäſte von einem Peon ein Pferd und ein halb=
dutzend
Mulas anheuern laſſen. Am Frühmor=
gen
pullt die Kuttermannſchaft zum Pier. Breit=
beinig
ſteigen Käpten van Buten, der Stüer=
mann
und drei Janmaten an Land. Nachdem ſie
Spitzhacken, Spaten und Gepäckzeug auf die
Tragtiere verſtaut haben, entern die Seebären
ſchwerfällig auf die Mulas. Die Waſſerratten
nehmen ſich ſtolz zu Roß aus. Und auch die Reit=
tiere
tragen die Köpfe ſehr hoch, als witterten
ſie bereits den Lorbeer zu ihren Häupten.
Rudergaſt und Bordwache ſpähen bewun=
dernd
den kühnen Reitern nach, die zwiſchen
grauen Felſenbergen und ſchwarzen Aasgeiern
in Staub und Sonnendunſt verſchwinden. Der
Schiffsjunge Pay blinzelt neugierig aus dem
Bullauge und macht ſich dann am feſtgezurrten
Ruder zu ſchaffen, um von Achterdeck beſſer
äugen zu können. Hein, der Koch, lehnt in Lee
am Klüverbaum. Er hat den Auftrag erhalten,
für den Abend am Strand ein Feſteſſen bereit=
zuhalten
. Ueberlegſam ſchmüſelt er an ſeiner
Kurzpfeife, pendelt auf und nieder bis zum Ste=
ven
und ſpuckt nachdenklich ins Waſſer..
Am Spätabend naht ſich in einer Staubſäule
fern vom Gebirgspfad die Kavalkade der Heim=
kehrer
. Sie nimmt ſich nicht mehr ſo ſtattlich
aus; im Gegenteil, ſie läßt die Köpfe hängen,
ſchwankt und ſchaukelt bedenklich, nicht aufrechte
kühne Wellenreiter, ſondern wie ſich überſtür=

Scherl-Bildmaterndienst.
Eine Schwarzarbeiterin in Ausbildung.
Die einzige Ungarin, die ihren Landsleuten
als Schornſteinfegerlehrling beruflich aufs
Dach ſteigt.
beſchäftigt waren, und daß ſich darunter ſage und
ſchreibe 246 weibliche befanden! Es kann
uns alſo gar nicht ſo ſehr imponieren, wenn jetzt
aus Ungarn eine einzige ſchwarze Frau ge=
meldet
wird, die eben dabei iſt, ſich für ihren
künftigen Beruf auszubilden. Wir haben das in
Deutſchland ſchon lange gekannt.
Daß der Beruf die Frauen ſo ſehr anlocken
ſollte, iſt eigentlich nicht recht zu verſtehen, es ſei
denn, daß es ihnen Spaß machte, andern Leuten
aufs Dach zu ſteigen. Das Herumklettern mag
dem Hang der Frauen nach Bewegung entgegen=
kommen
, auf jeden Fall wird eine Schornſtein=
fegerin
ſich die ſchlanke Linie erhalten und er=
halten
müſſen. Was jene 246 einſtigen Kamin=
kehrerinnen
damals bewogen hat, dieſen Beruf
zu ergreifen, mögen Gründe wirtſchaftlicher Art
geweſen ſein. Denn wenn ſie ſo zahlreich waren,
hatte jede einzelne nicht einmal den Ruhm für
ſich, ein Sonderfall im Lande, die einzige
Schwarze zu ſein, wie es bei der jungen Ungarin
heute der Fall iſt.

8 919 B6B.
handelt von verrückt gewordenen Grenzzeichen.
Das Bürgerliche Geſetzbuch, das im all=
gemeinen
in einer klaren Sprache geſchrieben
iſt, ſtellt im § 919 ganz deutlich feſt, daß auch
lebloſe Dinge verrückt, bzw. geiſtesgeſtört wer=
den
können.
Es heißt:
Der Eigentümer eines Grundſtückes kann
von dem Eigentümer eines Nachbargrund=
ſtückes
verlangen, daß dieſer zur Errichtung
feſter Grenzzeichen und, wenn ein Grenz=
zeichen
verrückt oder unkenntlich geworden
iſt, zur Wiederherſtellung mitwirkt.
Man könnte dieſe gefährliche Auslegungs=
möglichkeit
eines verrückt gewordenen Grenz=
zeichens
dadurch beheben, daß man hinter ver=
rückt
das kleine Wörtchen worden einfügt.
P. K.
zende Brecher und Meeresroſſe Neptuns. Ihnen,
die die Landratten verſpotten, wenn ſie ſich auf
die Schiffsplanken wagen, hat die ungewohnte
und langwierige Fortbewegungsart hart zuge=
ſetzt
. Aechzend gleiten die Durchgerittenen von
den Mulas herab und greifen voller Kohldampf
zu den Löffeln.
Der Koch hat ein herrliches Siegesmahl in
Ausſicht geſtellt. Doch die verſprochenen Puten=
braten
entpuppen ſich preſſemäßig als Enten.
Selbſt die Mulas gehen mißtrauiſch in großem
Bogen um den dampfenden Keſſel, als vermute=
ten
ſie ihresgleichen in der Brühe.
Erſt weit hinterdrein folgt ſtolz und ſtrah=
lend
Käpten van Buten.
Er führt neben ſich auf dem Mula die
Blonde. Sie haben keine Eile, die beiden, und
keinen Hunger. Kein Ende finden ſie in ihren
hellen jauchzenden Geſtändniſſen.
Frauenliſt! lächelt die anmutige Reiterin
zu ihrem Begleiter. Ja, Käpten, das war
meine Schuld, daß ihr kamt. Ich wußte mir kei=
nen
anderen Rat, euch zu rufen. Da gab ich der
Alten Schatzplan und Auftrag, euch zu bereden.
Und ließ meine Cholita hier am Wege warten,
damit ſie euch mich finden ließ,
War die Sünde ſo groß, daß ich alles ver=
ſuchte
, euch hierherzulocken, damit ihr mich wie=
der
zurück nach Deutſchland geleiten ſolltet, mich,
die vom Schickſal verſchlagene Heimatloſe?
Sünde? fragt mit lachendem Auge der
blonde Frieſe Güte ſcheint es mir, Gnade und
Glück der Heimat, das mir hier in der Fremde
unverdient in den Schoß fiel!
Behutſam ſtreicht ihm die lichte Frau über
das helle Haar:
Seht, der ſpaniſche Hidalgo, dem Liebe ge=
ſchenkt
wurde, ritt nach Gold. Ihr aber fandet,
als ihr Gold ſuchtet, die Liebe!
Glückſelig umfängt der Seemann das blü=
hende
Mädchen:
Liebe? ſo jauchzt er. Liebe! So laß
die toten Inkakönige ſchlafen mit ihren ver=
ſchwundenen
Schätzen! Nicht in Gier lief ich
ihnen nach, ſondern nur aus der Hoffnung, daß
ſie mir helfen ſollten, den größten Schatz zu ge=
win

Dich. Giſele

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 147

Aircxprechsrefe
Für Staudenpflanzen und die Blumen, die
Blumen, die im Miſtbeet herangezogen werden,
müſſem wir beizeiten ſorgen. Es gibt aber auch
viele, Blumen, die wir ohne Umſtände einfach
in den Garten ſäen können und die uns dann
doch lange Zeiten durch ihr reiches Blühen er=
freuen
.
Zu dieſen Blumen gehören die Reſeden. Ge=
wiß
iſt die Blüte anſpruchslos und macht nicht
wiel her, aber ein Sommerabend ohne Reſeden=
duft
iſt doch nur eine halbe Sache. Als Um=
ſäumung
der Gartenwege iſt die Reſeda trefflich
geignet.
Auch Kreſſen ſoll man reichlich ſäen. Man
muß die niedrigen Buſchkreſſen nehmen, die es
in ſehr ſchönen Farben gibt. Sie bilden mit
ihren großen Blattellern einen prächtigen
Schmuck für den Garten. Außerdem aber ſehen
ſie auch abgeſchniten in Vaſen entzückend aus,
und da ſo ein Kreſſenbuſch unermüdlich blüht,
kann man manche hübſche Zimmerdekoration
von ihm beziehen.
Die Wicken, die uns im Sommer durch ihren
Farbenreichtum und ihren ſüßen Duft erfreuen,
müſſen am beſten ſo ausgelegt werden, daß ſie
Südſonne haben, und zwar in gut umgegrabe=
nen
, gut gedüngten Boden; ſie müſſen auch im
Sommer reichlich begoſſen werden, da ſie längere
Trockenheit nicht vertragen. Sie eignen ſich gut
zur Berankung des Zauns.
Die anderen vielen hübſchen Sommerblumen,
die Ringelblumen (Calendula), Adonis, Mal=
ven
, Jungfer im Grünen, und all ihre anmuti=
gen
Schweſtern, ſät man am beſten in Kreiſen,
die einen Durchmeſſer von etwa 3040 Zenti=
metern
haben. Allerdings iſt es jetzt höchſte
Zeit dazu geworden. Wenn ſie dann blühen,
wirken ſie wie Büſche. Die verſchiedenen Blu=
menarten
werden in Kreiſen nebeneinander ge=
ſät
. Man kann auf dieſe Weiſe ſehr hübſche
Rabatten herſtellen.
Ehe man die Sommerblumen ausſät, muß der
Boden gut vorbereitet ſein, damit ſie genügend
Nahrung bekommen. Man darf nicht zu tief
ſäen. Die kleinſten Samen werden nur mit
etwas Erde überſiebt, die man dann feſtdrückt.
Iſt die Erde beim Säen trocken, ſo gießt man
den Boden an der Stelle, wo man ſäen will,
tüchtig an. Wenn die Sämlinge keimen, werden
ſie zweimal gelichtet, und zwar läßt man immer
die kräftigeren Pflanzen ſtehen. Die jungen
Pflanzen, die man beim zweiten Lichten heraus=
zieht
, kann man an anderer Stelle des Gartens
einpflanzen, da ſie lebenskräftig genug ſind,
dann noch fortzukommen. Man muß darauf hal=
ten
, daß man nicht zu viele Pflanzen ſtehen läßt,
da ſie ſonſt keinen Platz zur Entwicklung haben.

hielne Frühlings=
preaigt

Von A. Elter.
Um in richtige Frühlingslaune zu kommen, iſt
nichts beſſer, als hübſch auszuſehen. Die Haut
hat im Winter gelitten, wir müſſen ihr ſchnell
die Möglichkeit zur Erholung geben, dann kön=
nen
wir getroſt ſo ein neues, ſtirnfreies Hütchen
kaufen und der hellen Sonne keck ins Auge ſehen.
Der erſte Schritt zur Schönheit iſt Reinlich=
keit
. Für den Körper iſt ein warmes, nicht zu
heißes Vollbad, für das Geſicht eine leichte
Maſſage mit Hautcreme oder Mandelöl, die
Staub= und Puderreſte löſt und der ein gründ=
liches
, mildes Seifenbad folgt! Eine Nachſpü=
lung
mit ſehr kaltem Waſſer wirkt feſtigend und
ſtimulierend, und zum Trocknen nimmt man ein
weiches Frottierhandtuch, das in rotierender
Bewegung geführt, auch die letzten abgeſtorbenen
Hautteilchen entfernt.
Zur weiteren Belebung des müden Geſichts
ſind die verſchiedenen Arten von Masken außer=
ordentlich
beliebt. Am bekannteſten und ein=
fachſten
iſt die Eiweißmaske, die für normale
oder fette Haut zu empfehlen iſt. Das Weiße
eines Hühnereies wird mit den Fingerſpitzen
gleichmäßig über das Geſicht verteilt. Sobald
es getrocknet iſt, nach ungefähr einer Viertel=
ſtunde
, wäſcht man mit kaltem Waſſer ab.
Dieſelbe Behandlung mit Milch oder Sahne
iſt für trockene Haut wunderbar geeignet. Ebenſo
gute Erfahrungen hat man mit Honig gemacht,
der ſolange auf das Geſicht geklopft wird, bis es
brennt. Andere Verſionen der Geſichtsmaske ſind
ein dünner Brei aus Hefe und Waſſer oder aber
aus feinem Tafelſalz und Olivenöl. Beſonders
letztere, ein wenig körnige Verbindung verhilft
der Haut zu jenem weichen roſigen Schimmer, den
wir an friſchgewaſchenen kleinen Kindern ſo gern
bewundern.
Um auch die Augen hell und klar zu kriegen,
iſt kalter, nicht zu ſtarker ruſſiſcher Tee ein wenig
bekanntes, aber ausgezeichnetes Mittel.
Jede Frau muß ſich darüber klar ſein, daß
eine vernünftige Lebensweiſe die ſicherſte Schön=
heitskur
iſt. Dazu gehören gefunder ruhiger
Schlaf, nahrhaftes, aber einfaches Eſſen, genü=
gend
Körperbewegung, um für gute Blutzirku=
lation
zu ſorgen und vor allem die innerliche
Einſtellung, daß das Leben ſchön iſt und morgen
ein neuer hoffnungsvoller Tag beginnt.

Das Briefgeheimnis
in der Ehe
Der Zuſtand der Ehe, der engſten Ver=
bundenheit
zweier Partner, iſt gerade in den
Kleinigkeiten delikat zu behandeln. Um den
inneren und äußeren Beſtand für alle Zeiten
zu ſichern, ſind vor allem auf beiden Seiten
Vertrauen und Verſtändnis für die Wahrung
der perſönlichen Hoheitsgebiete, notwendig.
Der Mann darf nicht Topfgucker ſein, und
die Frau ſoll ihrer natürlichen oder miß=
trauiſchen
Neugierde Zügel anlegen, ſchneit ein=
mal
in Abweſenheit des Ehegemahls ein noch
ſo himmelblau kuvertierter und gar verräteriſch
parfümierter Brief, der nicht ihre Anſchrift
trägt, ins Haus. Sie kommt ſchon noch zu
ihrem Recht, zum Inhalt des Briefes, ohne

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 29. Mai

Garrerrorekkrer!

Natürlich muß man reichlich und pünktlich
gießen, falls nicht der Regen für das nötige
Waſſer ſorgt. Einmal jede Woche muß ſo viel
gegoſſen werden, daß das Waſſer richtig bis zu
den Wurzeln hinabdringt.
Pflegt man dieſe Sommerblumen auf richtige
Art, ſo wird es einem an Zimmerſchmuck nicht
fehlen. Niemals aber darf man Blumen ſchnei=
den
, wenn die Sonne ſcheint. Sie ſollen immer
entweder abends oder früh morgens geſchnitten
werden. Beim Schneiden ſoll man darauf achten,
daß man möglichſt keine Blumen abſchneidet, an
deren Stengel ſich noch Knoſpen befinden. Denn
es iſt zu ſchade, wenn dieſe nicht zur Entwick=
lung
kommen. Alſo auch das Schneiden erfor=
dert
Sorgfalt und Verſtändnis. Dafür aber
wird man auch einen Garten haben, der aller
Entzücken iſt. Marlene Burckhardt.

Scherl-Bildmaterndienst.
Das Neſt im Blumentopf.
Dieſer kleine Hänfling war keck genug, ſich ſein
Neſtchen am Fenſter in einem Blumentopf
zu bauen.

Eigenmächtigkeiten, wenn ſie einfach ſpäter von
dem Mann klipp und klar Kenntnis verlangt
oder mit angeborener Klugheit alle Rechen=
ſchaftsregungen
bei Seite ſchiebt, ein Auge zu=
drückt
und ſich ſagt: Er wird ſchon wiſſen,
was er tun und laſſen und ſich ſchreiben laſſen
darf, er hat es ja bisher gewußt!
Das Briefgeheimnis iſt ein Perſönlichkeits=
recht
, das trotz mannigfacher Meinungsver=
ſchiedenheiten
darüber rechtlich und moraliſch
in einer guten Lebensgemeinſchaft unantaſtbar
ſein ſollte. Juriſtiſch geſehen, wird ſtrafrecht=
lich
die Verletzung des Briefverſchluſſes ge=
fahndet
ohne die Einſchränkung mildern=
der
Umſtände für Ehegatten. In den all=
gemeinen
familienrechtlichen Vorſchriften des
Bürgerlichen Geſetzbuchs findet ſich ebenfalls
keine Beſtimmung, die eine Lüftung des Brief=
geheimniſſes
in der Ehe gewährt. Das Recht
des einen Briefe des anderen zu öffnen und
zu leſen, läßt ſich aus keinem der Paragraphen
herleiten. Nicht aus einer Vertreterſchaft,
nicht aus der ſogenannten Schlüſſelgewalt der
Frau und auch nicht m. E. etwa aus einer
Geſchäftsführung ohne Auftrag.
Das unbefugte Brieföffnen iſt ſchlechthin
eine unerlaubte Handlung. Und um den ſpitz=
findigen
juriſtiſchen Frage= und Antwort=
ſpielen
, die eigentlich nicht in eine Ehe ge=
hören
, zu entgehen, iſt es ſchon wie geſagt
beſſer und ſinnvoller, das heikle Briefgeheim=
nis
privat zu behandeln auf der einen
Seite mit Vertrauen, auf der anderen mit Auf=
richtigkeit
.

Vornehme Leute

Von E. Kuhtz.

noch, ſingender, klingender allerdings wie bei
David aber das a da wird die ganze Vor=
nehmheit
offenbar! Uns gelingt ein ſolch
wohllautendes A höchſtens, wenn uns Onkel
Doktor mit dem Löffelſtiel die Zunge hin=
unterdrückt
. Aber das Geſicht dabei! Vor=
nehme
Leute jedoch kennen kein Geſichter=
verziehen
. Es iſt gar nicht anders möglich, als
daß ſie alle gelernte Bauchredner ſind: man
ſieht es nicht, man hört es nur, wenn ſie
ſprechen!
Ja, ja. So vornehme Leute gibt’s halt in
Wirklichkeit nicht.

Wußten Sie das ichon?

Im Frühjahr hann man bisweilen einen
ſchwarzen, bläulich ſchillernden, ſchwerfällig da=
hinkriechenden
Käfer mit kurzen Flügeldecken
beobachten. Er iſt der Maiwurm oder Oel=
käfer
. Die Larven dieſer Käfer machen eine
intereſſante Entwicklung durch. Sie kriechen in
die Blüten unſerer Pflanzen, klammern ſich an
Bienen feſt und laſſen ſich in deren Neſter tva=
gen
, wo ſie ihre Entwicklung vollenden.

Neben unſeren Rindern gehören Schafe, Zie=
gen
, Hirſche und Rehe zu den Wieder=
käuern
. Dieſe Wiederkäuer haben einen Ma=
gen
, der aus 4 Teilen beſteht. Die raſch aufge=
nommene
pflanzliche Nahrung kommt in den
großen Panſen, dann in den Netzmagen. Aus
dem Netzmagen ſteigt ſie in Form kleiner Ku=
geln
ins Maul hoch und wird nun gründlichſt
durchgekaut. Die ſo zerkleinerte Nahrung ge=
langt
dann in den Blättermagen und ſchließlich
in den Labmagen, wo ſie endgültig zerſetzt wird.
Ein häufiger Zierſtrauch unſerer Gärten iſt
der Goldflieder (Forſythia). Seine leuch=

tend gelben Blüten zeigt der Strauch im ze=
Frühjahr vor der Entfaltung ſeiner Brü
Er ſtammt aus Oſtaſien.

Unſer Blut fließt durch die Lunge un
hier die für den Körper ſchädliche Kohle=,
ab und nimmt Sauerſtoff auf. Mit Sau=
beladen
fließt es nach der linken Herzvu=
mer
, von da nach der linken Herzkammer.
ker Muskeldruck der Herzkammer treibt es
den ganzen Körper, wo der Sauerſtoff verkku
und die gebildete Kohlenſäure aufgenan
wird. Es wird zur rechten Herzvorkammen
zur rechten Herzkammer geleitet und von :)
wieder nach der Lunge.

Unſer Käuzchen, eine kleine Eule, wir=
fach
Totenvogel genannt. Warum:)
nächtlicher Ruf Kuiwitt klingt für abee
biſche Leute nicht ſehr anheimelnd. Sie
damit Komm mit! (nach dem Fried
Dann aber fliegt der Vogel gern an erleen
Fenſter. Da die Leute auf dem Lande ze=
Bett gehen und nur bei ſchwerer Krank=,
der Familie Nachtwache halten, ſo wird =
lich
am Fenſter erſcheinende Eule mit dee
ßen gelben Augen nicht zur Beruhigu=0
tragen.

Unſer Gänſeblümchen iſt keine en
Blüte, ſondern ein Blütenſtand, d. h.
viele Blüten vereinigt. Wir finden außern
Blättchen, den Hüllkelch. Dann folgt eim
weißer Blüten die man Randblüten nen-n
Innern ſtehen die gelben Scheibenblüten,
Samen erzeugen. Beſonders ſchön kann mir
bei der Sonnenroſe im Herbſt beobachte-
Pflanzen, mit ähnlichem Blütenbau v
man zur Familie der Korbblütler oden
poſiten, von denen es über 13 000 Arten

1, Forſtes erbau
/8 liegt etwa /4
uf der rot=weif
dichens Höchſt ge
iße rechts ab ül
Lauf von Süd
z1; ſie bildet e

filten. Durch dieſe
enbach, weiter
wi Borberg; tritt
Fein wundervolles
nid. Mauern und
hut, liegt auf rag
un Städtchen Neuſt
nu ſeit alters dieſe
Der Breuberg bleit
nach und Raibach
4 in einem Hohlt.

aiit här und Car

Kleine Winke für den Haushalt.
Um Fliegenſchmutz von vergoldeten Bilder=
oder
Spiegelrahmen zu entfernen, ſchneidet man
eine Zwiebel durch und reibt die Rahmen vor=
ſichtig
damit ab. Dann werden ſie mit einem
ſauberen Tuch gut trocken gerieben. Ein ein=
faches
und gutes Düngemittel für Topf= und
Balkonpflanzen beſchafft man ſich, indem man
Eierſchalen in Waſſer legt und, wenn das Waſſer
etliche Tage darauf geſtanden hat, mit dieſem
Waſſer die Pflanzen begießt.

Leee
von denen das eine wie das andere nis MMud weiterg
Naſe zuſagt, noch folgende Mittel: i aſt Füh
Eukalyptusöl, 25 Gr. Zitronenkrautöl,
Quaſſia=amar=Extrakt ſowie 3 Tropfen e/l.2M
ſäure. Mit dieſem Mittel werden Händ/16
Füße und Geſicht eingerieben, das demihlei ſichtbare
hat, daß es 7 Stunden anhält, Fernexuſt wien wir wieder
Kölniſch Waſſer, 25 Gr. Eukalyptol, iM 2m Heidekraut u.
Eſſigäther und 125 Gr. Inſektenpulven Mgung; nach ein
Miſchung wird bei Bedarf mit 45 Mihn erhebend,
Waſſer verdünnt und ebenfalls in ervFeut nicht,
Weiſe verrieben. Ebenſo ſind 12 Fin ein
Nelkenöl und 7 Gr. Salmiakgeiſt ſehr UReKaſtel

Warum können Sie nicht ſchlafen?

Klagen über Schlafloſigkeit ſind ſehr häufig.
Viele Leute behaupten, daß ſie im Sommer in
heißen Nächten und nach heißen Tagen noch
ſchlechter ſchlafen als gewöhnlich. Es iſt auch
vielen Menſchen unmöglich, in einem fremden
Bett zu ſchlafen; zum mindeſten die erſten paar
Nächte bleiben ſie ſchlaflos. In ſolchen Fällen
handelt es ſich faſt immer um ſehr nervöſe Per=
ſonen
. Ein wirkſames Mittel gegen ſolche Stö=
rungen
iſt, ſich vor dem Schlafengehen mit einem
Schwamm mit lauwarmem Waſſer am ganzen
Körper abzuwaſchen; dieſem Waſſer kann man
einige Tropfen Kölniſches Waſſer zuſetzen. Man=
chen
iſt zu raten, die Füße etwas höher zu legen
als den Kopf. Man kann mit dieſem Mittel
einen Verſuch machen, aber natürlich hilft das
nicht allen.
Kunſtſeide in der Wäſche.

Raar mit Dauerwer a Beſehmg

Tan
imes gehörte

zn auf eine ber
Wie geht man mit ihm um? Df1 /Ngere Wacht
wäſche. Maſſage der Kopfhauu.) M berbunden,
Nbaut, jedoch fa=
Von Elfriede Behnert.
* die die Porta
Hat man eine längere Reiſe vor, EN30 zeigte gedie=
s
ſich empfehlen, ſich vorher das Haar:,WAſſchluß über die
wellen zu laſſen. Es iſt unterwegs ar /Wsſund man die Re
wenn das Haar gut und ordentlich ſtMltnder den Of
nan nicht unnötig Zeit beim Friſör vs A.) gedient hot
muß; außerdem iſt in kleinen OrtſcharM züte zu verweilet

Unſereins hat nicht oft Gelegenheit, vor=
nehme
Leute in natura zu ſehen. Aber das
macht nichts, dafür entſchädigt uns reichlich
die feine Geſellſchaft, die wir in den Filmen
allwöchentlich vorgeſetzt kriegen.
Da kann man ſehen, wie Schleppen ge=
tragen
werden, wie der Menſch würdevoll und
ohne Hinplumpſen über friſchgewichſtes Parkett
ſchreitet, wie ein Handkuß fabriziert wird und
wie man möglichſt unauffällig und ohne un=
paſſende
Erregung ſeiner Dame eine paſſende
Liebeserklärung macht!
Wenn die großen Stars vom Tiſch auf=
ſtehen
, da zeugt kein Krümelchen, kein Rot=
weinfleckchen
auf der Decke davon, daß hier
ſoeben Auſtern, eine kunſtvolle Poularde a la
Bruxelles und zehnerlei Getränke mit Vor=,
Nach= Unter= Neben= Bei= und Zwiſchen=
tiſchen
lautlos und ſelbſtverſtändlich ihren Weg
durch diſtinguierte Speiſeröhren nahmen! So
ſelbſtverſtändlich, wie uns gewöhnlichen Leuten
höchſtens die Einnahme einer Fiſchſülze ge=
lingt
, das Fünftel zu fünfzehn.
Da ſitzen ſie, die vornehmen Flimmerlinge,
und keine ihrer ausgezupften Wimpern zuckt
je, ob ſie nun auf ſilbernem Teller die Karte
des totgeglaubten Freundes oder eine Zah=
lungsaufforderung
des Finanzamts ſerviert
erhalten.
Bitte, ſagen ſie nur in ſolchen Fällen,
aber wie! Soo vornehm abgezirkelt, ſo ohne
jedes Rufzeichen! Einfach: bitte‟. Ein Genuß!
Aber es gibt noch eine Wendung, die ſich
im Filmwortſchatz ebenſolcher Beliebtheit wie
dieſes bitte erfreut. Danke heißt ſie. Es
iſt einfach hinreißend, wenn ſo ein Star
danke ſagt! D wie David, das ſtimmt

Kunſtſeidene Gegenſtände, wie Wäſche,
Strümpfe, Bluſen, Kleider pflegen im Tragen
ſehr angenehm zu ſein, ſie laſſen ſich auch gut
waſchen, wenn man nur beſtimmte Regeln dabei
beobachtet. Die Hauptſache iſt, daß man niemals
einen kunſtſeidenen Gegenſtand, den man ge=
waſchen
hat, feucht bügelt. Man muß immer
zwiſchen Waſchen und Bügeln einige Tage ver=
ſtreichen
laſſen, damit der Gegenſtand vollſtändig
trocken wird und die Faſern wieder feſt werden.
Man kann ſich ſonſt ein gutes Stück völlig ver=
derben
. Niemals ſoll man einen kunſtſeidenen
Gegenſtand, der gewaſchen wurde, durch die
Wringmaſchine gehen laſſen, da er dabei völlig
zerreißen kann. Das beſte iſt, ihn in einem Frot=
tiertuch
leicht auszudrücken. Niemals ſoll man
zum Waſchen kochendes Waſſer benutzen, da dieſe
den Glanz der Seide völlig zerſtört. Auch Soda
ſoll man dem Waſchwaſſer nicht zuſetzen. Dagegen
iſt es nicht unvorteilhaft, einen Teelöffel Eſſig
in das Waſchwaſſer zu geben.

Das nützliche Reiswaſſer.

Waſſer, in dem man Reis gekocht hat, ſollte
man niemals weggießen. Wenn man es dem
Waſſer, in dem man waſchen will, zuſetzt, macht
es das Waſſer weich und angenehm und hilft den
Schmutz aus der Wäſche ſehr gut entfernen. Beim
Waſchen von Gardinen können wir ſtatt Stärke
Reiswaſſer verwenden, das ſehr viel beſſer wirkt.
Linoleumfußböden ſollte man niemals mit ge=
wöhnlichem
Waſſer abwaſchen, ſondern immer
mit Reiswaſſer, worauf man die Fläche mit einem
ſauberen Tuch trocken reibt. Durch das Reis=
waſſer
wird das Linoleum nicht nur glänzend,
ſondern auch ſeine Haltbarkeit wird vergrößert.
Wie man ſich die Mücken vom Leibe hält.
Nichts empfinden wir auf Wanderungen
und Spaziergängen, beim Aufenthalt im
Garten, Balkon, der Veranda oder in der
Sommerfriſche läſtiger, als die uns um=
ſchwärmenden
Mücken. Um ſich ihrer zu er=
wehren
, ſollte man in der Handtaſche ein
kleines Fläſchchen mit einer Mücken=Tinktur
mit ſich führen, die man ſich in Apotheken zu=
ſammenſtellen
laſſen ſollte. So gibt es außer
dem Eukalyptus= und Terpentinol,

nicht einmal ein Friſör vorhanden ode- Mfſchung erlei=
ſtens
keiner, dem man die BehandlyNs Zeit zurückzut
Haares ohne weiteres anvertrauen micht / Grenze zog; hor
Nun handelt es ſich aber um dies Pry den er bei
wie geht man mit dauergewelltem Hcr.
em weiterer
Es muß natürlich gewaſchen werden, u. m2; römiſchen
mindeſtens alle 68 Wochen. Haar, M/ Anzahl g=
Fettbildung neigt oder regelmäßig ſun
ſchmutzt wird, natürlich öfter. Ehe
das Waſchen geht, ſoll man die K
etwas Olivenöl kräftig einreiben und
etwa eine halbe Stunde einwirken
Hierauf wäſcht man mit einem gutem
ponierungspulver; man muß, wenn mn
unter fließendem Waſſer wäſcht, das
waſſer mindeſtens fünfmal erneuern un
jedesmal wieder etwas Schampon dazu
mal zwiſchen dieſen fünf Wäſchen aber
Haar in warmem Waſſer kräftig au
werden. Nach der letzten Wäſche ſpüle!
fünf= bis ſechsmal erneuertem Waſſe=
verſtanden
, wenn man kein fließendes
zur Hand hat) und läßt es dann zu.
trocknen. Man ſteckt nun Kämme in d
und zwar ſo, daß ſie ſich den Dauerwe,
paſſen. Hierauf bindet man einen
darüber und läßt das Haar nun vail
trocknen. Man darf es nicht vor demr
Morgen kämmen, damit die Wellen en
feſt werden. Man nimmt das Scham
alſo immer am beſten des Abends bo=
man
die Nacht für das Trocknen hat, E.
auch deshalb, weil man erſt mehrere.
nach der Haarwäſche ins Freie geR
d. h. ſobald der Haarboden ſich wiede
erwärmt hat.
Die Einreibung mit Oel vor der
iſt überaus wichtig, da ſonſt das daue

Haar leicht ſtruppig wird.
Möglichſt zweimal in der Woche
abends die Kopfhaut gründlich maſſier
kann das ſehr gut ſelber ausführen,
ſetzt man die Daumen in das Grübche
dem Ohr und den kleinen Finger
Stirn, dicht über den Brauen, woraul
Finger kreisförmig bewegt, indem
ſtändig gegen die Kopfhaut drückt, 44
allzu feſt! Die ganze Kopfhaut muß
Weiſe maſſiert werden. Bei einigel
erlangt man ſchnell Geſchicklichkeit I
Maſſage und wird dann den wohlial.
fluß empfinden, der nicht nur auf
nerven ausgeübt wird, ſondern auch lt
tum und Schönheit des Haares.
Behandelt man das Haar auf diel
ſo wird man kaum jemals einen Ans:
Einfluß der Dauerwellen bemerte!,

[ ][  ][ ]

Mittwoch, 29. Mai 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 147 Seite 11

K

DIAN OeL

AOIA

om Waldhaus zum Sainhaus
Von Hans Otto Becker.
Eine neue Linie im Netze der Wegbezeichnung des Oden=
tirlubs
führt wanderfrohe Menſchen in den öſtlichen Oden=
(9, ein vielleicht weil ein wenig abſeits liegend, etwas weni=
vegangenes
Wandergebiet. Allein es lohnt ſich ſchon, auch
mal dahin die Schritte zu lenken, ſchon um dem Odenwald=
zu
beweiſen, daß ſeine unermüdliche Arbeit in der Er=
ſezung
unſeres Heimatgebirges den Dank der Wanderluſtigen
Baldhaus und Hainhaus, das klingt wie ziemlich nahe
(mandtſchaft. Beide liegen auch inmitten herrlicher weitaus=
ſhriter
Wälder draußen in unſeren heimatlichen Bergen. Das
ſbohaus iſt vor einigen Jahrzehnten vom Waldhausverein
arnburg errichtet worden, ein einfacher Bau, aus den Stäm=
bes
Forſtes erbaut, mit einigen weiteren Anlagen zum
gen; es liegt etwa ¼ Stunden vom Maintal entfernt in 220
ein Höhe. Der Weg dahin führt von Höchſt i. O. aus nach
in auf der rot=weiß=rot bezeichneten Nebenlinie. Am Ende
4Städtchens Höchſt geht es auf der nach Neuſtadt führenden
ſöoſtraße rechts ab über die Mümling, die hier ihren ſeit=
ſtun
Lauf von Süd nach Nord ändert und nach Oſten zum
an fließt; ſie bildet ein weites ſchönes Tal mit friſch grünen
Hen, eingeſchloſſen von dunklen bewaldeten Höhen zu bei=
Seiten. Durch dieſe Wieſen führt der Weg zu dem kleinen
hen Duſenbach, weiter an einem gefaßten Quell vorüber zum
igen Borberg; tritt man dann aus deſſen Wald, ſo über=
ſt
ein wundervolles Bild: das Hohe Haus Breuberg, mit
fried, Mauern und Giebeln, ſo wie es einſt Merian abge=
düt
hat, liegt auf ragendem roten Sandſteinberg, darunter
balte Städtchen Neuſtadt und dahinter dann die Roſenau,
enan ſeit alters dieſe warme, geſegnete, blühende Landſchaft
mt! Der Breuberg bleibt zu unſerer Linken, während wir nach
beenbach und Raibach weiterſchreiten; hinter dem letzten Ort
es in einem Hohlweg ſteil hinauf; noch ein Rückblick auf
hyerrlichen Breuberg, dann nimmt uns für längere Zeit der
uald auf. Der Weg über den Querberg führt von 320
ſrn Höhe wieder hinab in ein anmutiges Waldtälchen, das
MNaine ein Bergwaſſer zuführt; dann geht es, nachdem
6 Tälchen gekreuzt wurde, noch einmal bergauf zum Ziele,
Waldhaus. Der Weg ſeit Höchſt beträgt 2½ Stunden.
die Raſt in der würzigen reinen Luft des Bergwaldes mag
teiquicken, bis wir, jetzt auf der neuen Markierung
denwaldklubs und nunmehr nach Süden auf einem breiten
Aweg weitergehen; ein liegendes blaues Kreuz iſt
unſer Führer durch den Hochwald, in dem wir eine ſtatt=
Zahl prachtvoller rieſiger Buchen bewundern. Nach länge=
nöange
erreichen wir das Ende dieſes Waldes und ſchneiden
Ftraße die von Lützel=Wiebelsbach nach Seckmauern führt.
veit ſichtbarer Höhe ſteht hier ein Blinklicht für Flieger.
mtreten wir wieder in den Wald ein, jetzt meiſt Kiefern,
oden Heidekraut und Heidelbeeren. Dieſer Wald birgt eine
Wraſchung: nach einiger Zeit erblicken wir, ſich über dem
Aooden erhebend, deutlich erkennbar ein Viereck, und wir
uns nicht, wenn wir darin einen Wall vermuten. Mitten
hſteht ein Jagdhäuschen. Der viereckige Wall iſt das
ſiſche Kaſtell Lützelbach, oder auch Breitenbrunner
Wchen genannt, das einſt zu der inneren Linie des Oden=
imes
gehörte. Der Umfang dieſes Kaſtells, 107/84 Schritt,
hon auf eine bedeutendere Befeſtigung ſchließen, in der 1½
Keten Beſatzung lagen. Mit dem Nachbarkaſtell Hainhaus war
ſuch mehrere Wachttürme und Signalſtationen und ein klei=
E’gſtell verbunden. Wohl iſt heute alles zerſtört, was die
in gebaut jedoch fand man hier die Fundamente von Halb=
Em) die die Porta prätoria flankierten, und die Lager=
häurig
zeigte gediegene Hauſteintechnik. Wertvolle Funde
AAufſchluß über die Kultur der Stätte. In der Nähe des
s fand man die Reſte eines Bauwerks mit Wärmeanlagen,
Atweder den Offizieren der kleinen Feſte als Kaſino oder
Ead gedient hat. Es lohnt ſich ſchon, an dieſer ſelten be=
Stätte zu verweilen, deren Beſuch gerade durch die neue
zeichnung erleichtert iſt, und ſich im Geiſte in längſtver=
Fue Zeit zurückzuverſetzen, als einſt das römiſche Weltreich
ine Grenze zog; von hier bog der Pfahlgraben noch Oſten
ain, den er bei Wörth erreichte.
Lünſerem weiteren Wege nach Süden folgen wir ſtets dem
hedes römiſchen Grenzwalls, von dem wir auf der Karte
eanze Anzahl Türme eingezeichnet finden. Andauernd in
i Walde gelangen wir über die Windlücke, während der
MOrt, Haingrund, öſtlich im Tale liegen bleibt, und über

die Sellplatte zu unſerem zweiten Ziele, dem Hainhaus,
wo die neue Markierung nach 2½ Stunden Marſches endet. Sie
trifft hier zuſammen mit den Hauptlinien rot Dreieck, die von
Nord nach Süd läuft, und gelb Strich, die von Weſt nach Oſt
zieht. Auch das Hainhaus iſt die Stätte eines römiſchen Kaſtells,
das im Verlaufe ſeines viereckigen Walles ſehr ſchön zu verfol=
gen
iſt. Um einem häufig vorkommenden Irrtum zu begegnen
und oft geſtellte Fragen zu beantworten, ſoll dieſe Gelegenheit
benutzt werden, um auf die ſechs aus rotem Sandſtein gehauenen
Lehnſeſſel hinzuweiſen, die dort auf einer Bodenerhebung unter
einer Baumgruppe ſtehen: ſie ſind nichts römiſches ein ganz
grotesker Unſinn machte ſie auf einer Anſichtspoſtkarte gar zu
einem römiſchen Femgericht! ſie ſtammen auch nicht aus dem
Mittelalter, wie man, ſchon beſcheidener, ſie gern anſpricht ſon=
dern
ſie gehören dem Barock an,wenn auch aus ihren voluten=
artigen
Ausläufern an den Seitenwandungen ſich die bewußte
Abſicht ausſpricht, antikem Vorbild zu folgen; auf einem der
Seſſel iſt die Jahreszahl 1726 und die Initiale TRR ein=
gegraben
.
Nun iſt es aber Zeit zur Heimkehr. Raſch ſteigen wir der
gelben Linie nach Weſten folgend, immer noch häufig im Wald
ins Tal hinab; wir kommen dabei an dem Baum im Oden=
wald
, der ſich auf freier Höhe emporreckt, vorüber; ein Schild
macht ihn jedermann erkennbar. Wir kommen in das Tal von
Kimbach, gelangen zum Geſundbrunnen und Erlenbrunnen und
beenden in Bad König unſere genußreiche Wanderung.
* Bad Schwalbach.
Von Kaſimir Edſchmid.
Der Taunus, von dem man ſagt, daß vier W ihn beſonders
bekannt gemacht haben nämlich ſein Reichtum an Waſſer und
Weizen, an Wein und an Wäldern , verdankt ſeine Berühmtheit
am meiſten den Quellen, die aus großen Tiefen in die Höhe
drängen und Heilkraft ſpenden.
Um dieſe Quellen haben ſchon die Römer Siedlungen, Bäder,
Kaſtelle und Städte gebaut und im Laufe der Geſchichte hat
jeder Ort, der an einer der vielen Quellen entſtand, ſeinen beſon=
deren
Charakter und ſeine beſondere Beſtimmung erhalten.
Es entſtanden Badeplätze für Kranke und für Geſunde, es
entwickelten ſich Bade=Hauptſtädte für Souveräne und für Reiche,
für Arme und für Naturliebhaber, für Spieler und für Zer=
ſtreuungsſüchtige
.
Eine der ſchönſten dieſer Quellenreſidenzen iſt Schwalbach.
Es iſt die Reſidenz der Ruhe und jener zurückhaltenden Vor=
nehmheit
, die in der Natur, im Alter der Anlagen und in der
Geſchichte begründet iſt.
Wenn man nach Schwalbach kommt, glaubt man in ein ver=
gangenes
Jahrhundert einzutreten, obwohl die Bauten, die An=
lagen
und die Einrichtungen zu den modernſten des Taunus ge=
hören
. Der Zauber des kleinen Ortes mit ſeinen großen Bade=
und Trinkkureinrichtungen beſteht gerade in dieſer Miſchung von
faſt altertümlicher Ruhe und Grazie mit alle dem, was unſere
Epoche an Technik und Stil, an Präziſion und Wiſſen beſitzt. . .
nur daß das Neue ohne Lärm, ja faſt unſichtbar ſich äußert.
Unſichtbar bis auf die ſchönen Linien der neuen Gebäude, der
Wandelhallen und der Gartenhänge, die mit Roſen bedeckt ſind, und
über denen die Front des Kurhotels, das Profeſſor Kreis vor
wenigen Jahren gebaut hat, wie der Bug eines herrlichen Hochſee=
Dampfers emporragt. Nicht ſtarr, nicht übertrieben vereinfacht,
nicht ohne Zuſammenhang mit der Landſchaft, aber dennoch klar
und wohlempfunden in ſeiner ſachlichen Gliederung, erhebt ſich dies
Hotel mit ſeiner kreisförmig gebogenen Front über den Wipfeln
der Bäume, die in prächtigen Gruppen und erleſenen Exemplaren
an dem Hang ſich ausbreiten. Dieſe Bäume ſind muſterhaft ſchön.
Welch jahrhundertelange Liebe, welch jahrzehntelange Sorgfalt
gehört dazu, ſie zu züchten. Und welcher Takt gehörte dazu, ſie ſo
zu gruppieren, daß ſie den Gebäuden der neuen Zeit, den Trink=
hallen
und den Raſenflächen, dem Kurhotel und dem idylliſchen
Teich den rechten Rahmen und die beſte Ergänzung geben.
Schwalbach, das einſt Langenſchwalbach hieß, weil es ſich tief
in ein Seitental der Aar ausdehnt, zeigt ſich, von welcher Seite
man dem Orte auch naht, mit überraſchender Plötzlichkeit und
man genießt mit dem erſten Blick den ſchönen amphitheatraliſchen
Aufbau ſeiner Gebäude, die ſich die Hänge hinaufziehen. Von Ber=
gen
eingeſchloſſen hat der Ort doch Weite, man ſieht die Wälder
und die Matten in abwechſelndem Spiel ſich unter dem Himmel
ausdehnen, und man hat keinen Augenblick das Gefühl, in einer
Stadt zu ſein. Alles iſt hier Landſchaft, der Ort iſt ein großer

Park, um den in zierlichem Halbkreis die Häuſer ſich herumziehen
... wie um einen Platz. In dieſem Park, der nach Blumen, nach
Erde, nach prunkvollen Bäumen duftet, erhebt ſich wie ein Schloß
das Kurhaus mit ſeiner Front, die noch die Tradition des ver=
gangenen
Jahrhunderts zeigt, und in dieſem Park liegen, ſtill und
vornehm, wie große Schiffe in einem ſtillen Hafen, die Bade=
häuſer
.
In Schwalbach regieren nicht die Straßen und die Häuſer,
ſondern die Bäume, die Blumen und die Stille.
Seine Quellen ſind kalt. Sie ſind kohlenſaurereiche Eiſen=
quellen
und gehören zu den ſtärkſten und beſten ihrer Art. Schwal=
bach
iſt ein Bad, das die Frauen immer ſchon beſucht haben, und
in das die Erholungsbedürftigen, zumal die am Herzen Leiden=
den
, immer mit Vorliebe gekommen ſind.
Die Trinkkuren Schwalbachs waren ſchon ſeit Jahrhunderten
bekannt, und die Damen Frankfurts, die ſich verheirateten, ließen
in ihren Ehekontrakt gern die Einfügung machen, daß unter den
Rechten, die ihnen zuſtehen ſollten, auch die jährliche Reiſe nach
Schwalbach einbegriffen ſei.
Schwalbach war ſo berühmt, daß ein ſchwatzhafter und ſkandal=
ſüchtiger
Autor im Jahre 1738 in Lüttich ein franzöſiſch geſchrie=
benes
Buch erſcheinen laſſen konnte, das den bemerkenswerten
Titel Amuſements des Eaux de Schwalbach führt, und in dem
das Badeleben, die Sitten der Geſellſchaft, die Wirkung der
Quellen und die Unterhaltungen geſchildert ſind. Nach ſeiner Dar=
ſtellung
nahmen Portugieſen und Polen, Franzoſen und Deutſche
nebeneinander die Kur und ergingen ſich auf der Promenade, auf
der auch die zahlreichen Fürſten erſchienen, die öffentlich Tafel
abhielten, und von denen der Fürſt Thurn und Taxis eine eigene
kleine italieniſche Oper bei ſich hatte. Der Verfaſſer des Buches
ſchätzt, daß achthundert Perſonen den Saal, in dem geſpielt wurde,
füllten, und daß viel Geld gewonnen und verloren wurde. Er
erzählt auch von einem Hanswurſt=Theater, das großen Erfolg
hatte, und deſſen Hauptperſon er Jean Sauciſſe nennt. Im üb=
rigen
gibt er, ein Verehrer des Schwalbacher Waſſers, den Rat,
ſich eigene Weine mitzubringen, da die Weine ſchlecht ſeien ein
Nat, der an einem Ort, welcher dicht am Rheingau liegt, nicht
ohne Intereſſe iſt.
Aber auch ein engliſcher Schriftſteller, hinter deſſen Pſeud=
onym
ein früherer Regent von Kanada ſich verbirgt, hat ein Buch,
das er Seifenblaſen (Bubles) nennt, und das im Jahre 1834
erſchienen iſt, dem Bade Schwalbach gewidmet. Er iſt verliebt in
die Natur, in die Lage und in die Schönheit von Schwalbach und
er hat mit ſeinem Buche auch erreicht, daß die Engländer, die da=
mals
die Romantik des Rheines gerade entdeckt hatten, und deren
Maler und Radierer gerade dabei waren, die Church of Bacha=
rach
, die Burgen und Felſen und Ruinen des Rheines feſtzuhal=
ten
, nun auch in Scharen nach Schwalbach kamen. Die Schwal=
bacher
dankten es ihm dadurch, daß ſie ſeine Büſte, in Gips ge=
formt
, noch jahrzehntelang in ihren Zimmern aufſtellten. Freilich
bemängelte der Engländer bei aller Liebe zu dem Schwalbacher
Waſſer das deutſche Eſſen. Man hatte ihm, der einen Gang zu eſſen
gewohnt war, zuviel vorgeſetzt, denn das Menü in ſeinem Allee=
ſaal
=Hotel (deſſen ſchöne, mit farbigen Stukkaturen geſchmückte
Säle jetzt als Tagesraum der Kurgäſte eingerichtet ſind) beſtand
aus Suppe, Rindfleiſch, Salm, Geflügel, Fleiſch, Pudding, Früch=
ten
und noch einmal Hammelbraten. Dies war freilich, zumal
für Leute, die eine Kur gebrauchten, kaum die richtige Diät.
Man trieb damals auch wenig Sport, und wenn man auf die
Höhen ſtieg, tat man dies nicht zu Fuß, ſondern auf Mauleſeln,
die blaue Satteldecken und rote Stirnbänder trugen.
So werden in ſolchen Reiſebeſchreibungen vergangener Zei=
ten
nicht nur die Gewohnheiten, ſondern auch die Moden wieder
lebendig. Einmal führte im letzten Jahrhundert ja auch die Gat=
tin
des dritten Napoleon, die ſchöne Kaiſerin Eugenie, den ganzen
franzöſiſchen Hof in der ſtillen Natur von Schwalbach ſpäzieren.
Schwalbach liegt am Ausgang eines der romantiſchſten Täler,
die der Taunus beſitzt, dem Wiſpertal, das man von Lorch am
Rhein aus erreicht, und das durch Waldesdunkel, an Mühlen und
Burgen vorbei, in das Gebirge hineinzieht. Und von Schwalbach
aus geht auch eine der Prunkſtraßen des Taunus durch das Aar=
tal
, an der gewaltigen Burg Hohenſtein vorüber, nach der Lahn zu.
Schwalbach in ſeiner landſchaftlichen Verſtecktheit liegt nahe
bei Frankfurt, bei Mainz, Darmſtadt und bei Wiesbaden, deſſen
Golfplatz in 20 Minuten zu erreichen iſt. Das Bad liegt zwiſchen
Main und Lahn und dem Rhein, und beſonders der Rhein mit dem
Rheingau iſt leicht und raſch zu beſuchen.
Mehr Verbindungen zu ſchönen Orten, Flüſſen und Landſchaf=
ten
laſſen ſich nicht denken. Mehr erleſene Städte, Ströme und
Gegenden als Umgebung kann man ſich nicht einmal wünſchen.

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[ ][  ][ ]

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Der Sport an Himmelfahrt.

Schulkinder unker 10 Jahren in Vereind

Das Sportprogramm am Himmellfahrtstage bewegt ſich wie
in allen Jahren in einem nicht allzu groß geſpannten Rahmen, es
enthält aber eine Reihe von größeren Veranſtaltungen, die be=
ſonderes
Intereſſe verdienen. Im
Fußball.
tragen die auf der Reiſe zum Gauſpiel in Neunkirchen befindlichen
Nordmark=Fußballer in Frankfurt das Städteſpiel Frankfurt
Hamburg aus. Das Treffen findet im Rahmen einer Feſtveran=
ſtaltung
aus Anlaß des 10jährigen Beſtehens des Frankfurter
Sportfeldes ſtatt. Die Frankfurter haben gegen Hamburg zwei
Scharten auszuwetzen und werden ſicher alles daranſetzen, diesmal
zu Hauſe beſſer zu beſtehen als bei den beiden letzten Treffen, die
Hamburg mit 7:2 und 3:1 gewann. Von den für den 2. Juni feſt=
geſetzten
Spielen um den Vereinsvokal ſind im Gebiet des Gaues
Südweſt drei auf den Himmelfahrtstag vorverlegt worden, und
zwar: Wormatia Worms FV. Saarbrücken, FV. Homburg
(Saar) Boruſſia Neunkirchen oder Eintracht Trier und
Saar 05 Saarbrücken Weſtmark Trier.

Handball
Hannover iſt der Schauplatz des zweiten Länderkampfes
Deutſchland Schweden, das erſte Treffen beider Nationen fand
im Auguſt vorigen Jahres in Stockholm ſtatt und endete mit 18:7
zugunſten der deutſchen Mannſchaft. Auch das zweite Treffen ſollte
mit einem ſicheren deutſchen Siege enden. In Frankfurt
ſpielt eine Stadtelf gegen den Polizei=SV. Darmſtadt, den
deutſchen Handballmeiſter von 1934.
Rugby.
Heidelberg iſt vier Tage lang der Schauplatz eines Rugby=
Vorbereitungskurſes deutſcher Studenten, die für die deutſche
Ländermannſchaft bei den Studenten=Weltſpielen in Budapeſt in
Frage kommen.
Leichtathletik.
Das am 19. Mai ausgefallene Nationale von Gießen 1900,
das eine gute Beſetzung aus der Main= und Lahngegend und aus
Weſtdeutſchland gefunden hatte, wird am Himmelfahrtstage nach=
geholt
. Im Rahmen der Kämpfe um die Deutſche Vereinsmeiſter=
ſchaft
verdient der in Berlin am 30. Mai zu Ende gehende Fünf=
klubkampf
BSC., DSC., SCC., Allianz, Schöneberger TSC. be=
ſonderes
Intereſſe.
Radſport.
Für den Himmelfahrtstag wurden eine Reihe von Bahnver=
anſtaltungen
angeſagt, geſichert, erſcheint aber bisher nur die
Durchführung der auf der Olympiabahn angeſetzten Rennen. Der
Kalender verzeichnet außerdem noch Veranſtaltungen in Köln,
Neuß, Halle und Dresden. Das wichtigſte Straßenrennen des
Tages iſt die Fernfahrt Rund um die Hainleite mit Start und
Ziel in Erfurt. Der Straßenpreis von Münſter und das Dresde=
ner
Heiderennen ergänzen den deutſchen Kalender, aus dem Aus=
lande
intereſſieren die Rundfahrten durch Italien und Belgien.

Motorſport.
Die Wiesbadener Motorſportkämpfe, die aus einer deutſchen
und einer ſüdweſtdeutſchen Zuverläſſigkeitsfahrt und der in den
Straßen der Stadt ſtattfindenden Hochleiſtungsprüfung beſtehen,
werden am Donnerstag beendet. Insgeſamt liegen zu der Veran=
ſtaltung
150 Meldungen vor. Das Marienberger Dreiecksrennen,
der zweite deutſche Meiſterſchaftslauf der Solomaſchinen 250. 350
und 500 Kubikzentimeter, hat ebenfalls eine ſehr gute Beſetzung
gefunden. In den Meiſterſchaftswettbewerben, die von vier wei=
teren
Rennen umrahmt werden, erſcheinen alle Motorradfahrer
von Ruf am Start. Die Teilnehmer haben einen 16 Kilometer
langen Dreieckskurs neunmal zu durchfahren. Aus dem Ausland
iſt der Große Preis von Indianapolis als wichtigſtes Ereignis
des Tages anzuſprechen.
Pferdeſport.
Auch der Galopprennſport iſt im Programm des Himmel=
fahrtstages
vertreten. In Dortmund ſteht der Preis von Weſt=
falen
der mit 10 000 Mark ausgeſtattet iſt, im Mittelpunkt des
Renntages. Weitere Rennen werden an dieſem Tage in Leipzig
und München=Riem gelaufen.
Flugſport.
Eine über das ſportliche Intereſſe hinausgehende Veranſtal=
tung
iſt der Deutſchlandflug 1935, der im Rahmen der Luftfahrt=
Werbewoche am Dienstag geſtartet wurde und bis zum 2. Juni
dauert.
Handball=Endſpiele in Skuktgark.

Das Handballendſpiel der Männer und der Frauen wurde
nach Stuttgart vergeben und kommt dort am 16. Juni zum Aus=
trag
. Gegner ſind bebanntlich Polizei Magdeburg und Hinden=
burg
Minden bei den Männern und bei den Frauen VfR. Mann=
heim
und TSV. Eimsbüttel.

Aus den Vereinen u. Verbänden

Leichtathletik=Trainingsgemeinſchaft 2.
Die Uebungsſtunde der Trainingsgemeinſchaft 2 fällt am
Donnerstag (Himmelfahrt) aus.
ASC. in Heidelberg.
Am Donnerstag (Himmelfahrt) wird der ASC. Darmſtadt
in Heidelberg an einem Vierer=Clubkampf teilnehmen, der von
FC. Kaiſerslautern, der Mannſchaft der Univerſität Heidelberg,
Turngemeinde Heidelberg und dem ASC. Darmſtadt beſtritten
wird. Die Mannſchaft des hieſigen Clubs ſcheint ziemlich gut
in Form zu ſein, ſo daß man beſtimmt auf ein ordentliches Ab=
ſchneiden
der Darmſtädter hoffen darf.

Aufſtiegsſpiel zur Gauliga.
Germania Ludwigshafen Polizei=SB. Darmſtadk.

Im weiteren Verlauf der Aufſtiegsſpiele muß der Südheſſen=
meiſter
am 30. 5. 35 (Himmelfahrt) zu dem Pfalzmeiſter Ger=

mania Ludwigshafen. Dies iſt ſicher für unſeren Meiſter kein
leichter Gang, da Germania Ludwigshafen gerade in den letzten
Spielen recht beachtliche Ergebniſſe erzielt hat. Intereſſenten,

Miceh Geſden ue eun e e en eſiche
zeitiger Beſtellung der Wagen nicht ſtattfinden.
TSG. 46 Darmſtadt Schwimmabteilung.
Wir machen unſere Schwimmer Schwimmerinnen und Nicht=
ſchwimmer
darauf aufmerkſam, daß wir während des Sommers
neben unſeren Schwimmſtunden im Großen Woog eine weitere
im Städtiſchen Hallenſchwimmbad durchführen, und zwar Mitt=
wochs
von 21 bis 22 Uhr (erſtmals heute abend) in der
großen Halle).
Der offizielle Schwimmbetrieb im Woog beginnt am Mon=
tag
, dem 3. Juni, um 18 Uhr für die Jugend ab 19 Uhr für die
Aelteren. Dauerkarten zum Preiſe von 4,50 RM. ſind bei unſe=
rem
Mitglied Roßkopf, Heinrichſtraße 76, erhältlich.

Darmſtädker Tennis=Turnier.

Der dritte Tag der Darmſtädter Tennismeiſterſchaften brachte
mit dem Eingreifen von Kleinlogel und Endriß, die an den Gau=
Medenſpielen in Saarbrücken beteiligt waren, ſportlich höchſtwer=
tiges
Tennis. Kleinlogel ließ ſeinem Gegner Hüngsberg keine
Chance und gewann auch ſeine erſten Runden im Doppel und
Mixed in überlegenem Stle. Endriß beſiegte von Harnier mit
6:1, 6:0 ſehr glatt und ließ auch im gemiſchten Doppel das Paar
Frl. Reuling=Samesreuther, ohne Schwierigkeiten hinter ſich.
Außerdem ſind in der Meiſterſchaftsklaſſe der Herren Werner
und Sigwart durch Siege über Vollrath bzw. Schildt in die Vor=
ſchlußrunde
vorgedrungen. Bei den Damen gelangten Frau
Wettlauffer durch einen 6:1. 6:2=Sieg über Frau Seiffert und
Frau Kautter mit 6:0, 6:1 über Frau Hageneier unter die letzten
Acht. Das Herren=Einzel der Klaſſe A ſah überraſchend Lan=
genbach
gegen Vollrath mit 3:6, 6:3. 6:2 ſiegreich. Außerdem er=
kämpften
ſich Krämer mit 6:2. 6:4 über Dr. Kautter und Woehke
mit 6:1. 6:3 über Bert den Eintritt in die Vorſchlußrunde. Ein
Marathon=Spiel ſtellte die Begegnung Frau Vierheller Frau
Woldeck dar, das ſchließlich Frau Vierheller mit 6:2, 8:10, 6:4 für
ſich entſchied. Ferner konnten Frau Seiffert, Frau Sennewald und
Frl. Hedderich ihre Spiele ſiegreich beenden. Im Damendonpel
ſpielten ſich Frau Zimmermann=Frl. Werner durch größere
Sicherheit mit einem Sieg von 11:9, 6:1 über Frl. Hedderich=
Werth in die nächſte Runde. In der Klaſſe B zeigte Döln, der
Spitzenſpieler der Turngemeinde Beſſungen, beachtliches Können
und ſteht bereits in der Schlußrunde. Auch Frl. Schifferdecker und
Frl. Endriß waren ihren Gegnerinnen Frau Hummel bzw. Frl.
Feyh überlegen und haben die Vorſchlußrunde erreicht. Sgw.

Der erſte Schrikk 1935"

Suche nach dem unbekannten Radfahrer. Nachwuchsſuche für
die Olympiſchen Spiele 1936.

Ein gigantiſcher radſportlicher Wettbewerb findet zur Zeit
in allen Gauen Deutſchlands ſtatt, nämlich die Suche nach dem
unbekannten Radfahrer zur Ermitelung des Nachwuchſes für die
Olympiſchen Spiele 1936. Der Deutſche Radfahrer=Verband ſtellt
zur Durchführung ſeine bewährte Organiſation zur Verfügung,
ſo daß ein voller Erfolg gewährleiſtet und zu erwarten iſt, daß
die Zahl der vorjährigen Bewerber, die über 30 000 betrug, dies=
mal
noch überſchriten werden dürfte. In Darmſtadt läuft
dieſe Veranſtaltung am Sonntag, den 16. Juni. früh 7 Uhr, auf
der Strecke Darmſtadt (Oſtbahnhof)Babenhauſen und zurück. Es
wird in zwei Gruppen gefahren: A: für jugendliche Radfahrer
von 1418 Jahren, 50 Km.: DarmſtadtBabenhauſen und zu=
rück
, ſowie B: für Radfahrer über 18 Jahre, 100 Km. die gleiche.
doppelt zu fahrende Strecke. Die Sieger erhalten Blumengebinde
mit geſtickter Schleife und Ehrenurbunde; die nächſtplacierten
neun Fahrer eine Erinnerungsurkunde. Die Sieger beider Grup=
pen
beſtreiten auf Koſten des Deutſchen Radfahrer=Verbandes am
15. September 1935 die Entſcheidung in Berlin, Deilnahme=
berechtigt
ſind alle Radfahrer ariſcher Abſtammung und deut=
ſcher
Nationalität, ohne Rückſicht auf Verbandszugehörigkeit, ſo=
fern
ſie an öffentlichen Wettbewerben auf Bahn oder Straße
nicht teilgenommen haben. In jeder Gruppe erfolgt Maſſenſtart.
Teilnehmer auf Fahrrädern mit Wulſtbereifung erhalten für je
10 Km. eine Vorgabe von 30 Sekunden und ſolche auf Fahr=
rädern
mit Drahtbereifung eine Vorgabe von 15 Sekunden für
je 10 Kilometer.
Nennungen ſind unter Angabe der genauen Perſonalien,
bei Teilnehmern unter 18 Jahren verſehen mit der Unterſchritt
des Erziehungsberechtigten, bis zum 8. Juni bei der Geſchäfts=
ſtelle
des Kreisbeauftragten des Kreiſes 4 (Darmſtadt) des D.
R.=V. in Darmſtadt Eliſabethenſtraße 25½ (Firma A. J. Supp),
woſelbſt auch die Meldebogen erhältlich ſind, einzureichen.
Das Pferde=Rennen um den Olympia=Preis, das am
26. Juli 1936 in Berlin=Hoppegarten gelaufen werden ſollte,
wurde nunmehr laut einer Mitteilung des Reichsſportführers zu=
rückgezogen
. Gleichzeitig ſtellte der Reichsſportführer feſt, daß der
Union=Club ſich in jeder Hinſicht loyal verhalten habe, und die
Angriffe verſchiedener Zeitungen auf falſchen Unterlagen be=
ruhten
.

Jugendarbeit in den Bereinen des Reichsbundu,
Jur Leidesüoaug als kurſe.

Der Reichsſportführer teilt mit:
Der Herr Reichs= und Preußiſche Miniſter für Wiſſenſ4
Erziehung und Volksbildung hat auf meine Anfrage, ob der-(
laß vom 27. Februar d. J. betr. Zugehörigkeit von Schulkimia
unter 10 Jahren zu Vereinen auch auf die mir unterſtehe=
Organiſationen in Anwendung zu bringen iſt, wie folgt geat
wortet:
Auf das gefällige Schreiben vom 29. März 1935 erwidem
ergebenſt, daß nach meinem Erlaß vom 27. Februar 1935
organiſatoriſche Erfaſſung der Jugend unter 10 Jahren in 9
einen verboten iſt. Gegen die Teilnahme Jugendlicher untee
Jahren an Gymnaſtik= und Spielkurſen beſtehen, ſofern die
ziehungsberechtigten damit einverſtanden ſind, keine B9

g0 Es witd ih
ghrt bieit
es allg
nemnit
16 Prozent
Schite Mit Ta
dtie am

ken, pp."
Ich bitte die Beauftragten und Fachamtsleiter, darar)

achten, daß die Vereine des Deutſchen Reichsbundes für Lel
übungen entſprechend dieſer Beſtimmung ihre Jugendarbei,

Kurſe durchführen. J. A.: Breitmeyer.

endienſt
neu Ainzuget
Oſtpr
un. Dan
ſsiltte in den ve=
FART. erhöht. D
10 BrRTk. wird a
fif Die Krienzeit v0
Eisilatte nicht ſpurle
Luten Verkäufe ins
WFnahne des Schif
F dis 1. Jat uar 1934

don den 3514 Schiffe

Reichsſender Frankfurt

Frankfurt: Mittwoch, 29. Mai
6.00 u 7.00: Berlin: Frühkonzert. Als Einlage 6.30: G-
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Gymnaſtik. 8.30: Bad Neuenahr: Frühkonzert. 9.
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Morgen. 10.00: Nachr. 10.15: Schulfunk: Vom Weid
der muſikaliſchen Form. Was iſt eine Fuge? 10.0
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: Ee
bekonzert 11.20: Meldg. 11.30: Sozialdienſt. 11
Zweite Reichsnährſtandſchau in Hamburg. (Aufn.)
12.00: Breslau: Mittagskonzert. Ltg.: Ernſt Joſ. Toil
Dazw. 13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14-
Wirtſchaftsbericht. 14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 14.M
Wetter. 14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Kaiſerslautw
Nachr. 15.15: Von Freiburg: 1. Die Berge am One
rhein. 2. Das jüngſte Thermalbad.
16.00: Landsknechtslieder. Gedichte von Hoffmann von
lersleben, in Muſik geſetzt von Leopold Lenz. 169
Neuzeitlicher Wundergarten an der Bergſtraße. 170
Nachmittagskonzert. 18.30: Vom Deutſchlandſenders9
Reichsſportführer ſpricht zur Reichsſportwerbewoche. 184
Das Leben ſpricht. 18.55: Meldungen.
19.00: Bekenntniſſe zur Zeit: Von der Größe eines Vorl
Von Arthur Moeller van den Bruck. 19.15: Lon.M
Tanzmuſik. 19.50: Hamburg: Zweite Reichsnährſtau)
ſchau in Hamburg. Funkbericht. 20.00: Zeit, Nachrick
anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15: Leipzig: Reichsſend
Stunde der jungen Nation: Singabend Fahrtenlio
20.45: München: Das neue Motorſchiff Deutſchla=
Hörberichte 21 00: Bunte Stunde. 22.00: Zeit, V4
22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.20: Baſalt. Funko
um Heimatgeſtein. 23.00: Köln: 1. Bei der heitt
Muſe. 2. Leo Eyſoldt mit ſeiner Kapelle ſpielt Tanznu/
24.00: Nachtmuſik.

TNäß D ampfer m
uu BrRT.), 1325 d
Ltmſchine 12300
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Reichsſendung: 20.15: Stunde der jungen Natl
Singabend; Fahrtenlieder.
München: 19.00: Glas. Hörbilder von G. W. 4u5
Hellmeſſen.
Königsberg: 20.45: Hunger an der Wolga. Hb:
von O. Waller.
Frankfurt: 21.00: Bunte Stunde. Mitw.: Die Solg
brecher. Kapelle Franz Hauck.
Helſingfors: 19.05: Unterhaltungskonzert.
Wien: 19.35: Feſtkonzert.
London: 20.15: Barbier von Sevilla, Oper.
Mailand: 20.55: Sinfoniekonzert.
Rom: 20.55: Liederſtunde.
Beromünſter: 21 10: Altklaſſiſche Geſänge.
Warſchau: 22.15: Salon= und Tanzmuſik.
Kopenhagen: 22.35: Däniſches Sinfoniekonzerk.

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Weiterberichl.

Von der Oſtſee nach Spanien hin erſtreckt ſich eine ſeh=
Tiefdruckzone. Dort kommt es zur Ausbildung kleine=
ſtörungen
, die zuſammen mit der Sonneneinſtrahlung noch=
zum
Auftreten meiſt örtlicher Gewitter führen, die beſon-
Weſt= und Süddeutſchland ſtärkere Niederſchläge brachter,
der geringen Luftbewegung iſt nicht mit einer weſentlich-
geſtaltung
der zu gewittrigen Störungen neigenden Witte
rechnen.
Ausſichten für Mittwoch: Zunächſt ziemlich aufgeheitert
aber wieder meiſt wolkig und ſchwüles Wetter mit eie d
meiſt gewittrigen Niederſchlägen; veränderliche Wind.
Ausſichten für Donnerstag: Im weſentlichen noch freun=)
doch zu einzelnen gewittrigen Störungen neigendes

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[ ][  ][ ]

Nummer 147

DarmſtädterCagblatte

Mittwoch, 29. Mai

Die deutſche Handelsſlotte.
4 Mnionen Br. b. 2. Averſcheitien.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.

WPD. Es wird immer ein Ruhmesblatt in der Geſchichte der
urſchen Seefahrt bleiben, mit welcher Tatkraft und Entſchloſſen=
ſi
inmitten des allgemeinen Niederganges die deutſche Handels=
dire
wieder aufgebaut wurde. Aus dem Nichts heraus geſchaf=
n
, ſteht ſie heute mit über 4 Millionen BrRT. als fünftſtärkſte
ir Welt (5,6 Prozent der Welttonnage) achtunggebietend da.
3514 Schiffe mit 3 808 000 BrRT. Raumgehalt zählte die
ſur ſche Flotte am 1. Januar 1934. Mit den prachtvollen Schif=
u
des Oſtaſiendienſtes, der Scharnhorſt und Gneiſenau, die
zwiſchen neu hinzugekommen ſind, ſowie dem neuen Dampfer
is Seedienſtes Oſtpreußens dürfte die 4=Millionen=Grenze wieder
ſerſchritten ſein. Damit hat ſich der Raumgehalt der deutſchen
undelsflotte in den vergangenen 10 Jahren um eine runde Mil=
en
BrRT. erhöht. Der Höchſtſtand vom 1. Januar 1931 mit
160 000 BrRT. wird allerdings noch nicht wieder ganz erreicht
n. Die Kriſenzeit vor der Machtübernahme war auch an der
endelsflotte nicht ſpurlos verübergegangen. Rückgang der Schiffs=
udauten
, Verkäufe ins Ausland und Abwrackungen verurſachten
e Abnahme des Schiffsraumes um 13 Prozent vom 1. Januar
91 bis 1. Januar 1934. Nun aber geht es wieder aufwärts.
Von den 3514 Schiffen der Handelsflotte am 1. Januar 1934
0 1585 Dampfer mit 3 012 000 BrRT., 240 Motorſchiffe
19 000 BrRT.), 1325 Segelſchiffe und Seeleichter mit An=
tebsmaſchine
(123 000 BrRT.) und 364 Segelſchiffe und
eichter ohne Antriebsmaſchine (75 000 BrRT.). Das bedeutet
genüber dem Stande von 1925 eine erhebliche Strukturwand=
Der Anteil der Segelſchiffe, der 1925 mit 203 000 BrRT.
rh 6 Prozent betrug, iſt 1934 mit 139 000 BrRT. auf 3.7 Proz.
ükgegangen. Die Seeleichter ſind gar von 137 000 BrRT. auf
7M0 gleich 1,5 Prozent geſunken. Die auffälligſte Veränderung
idas Vordringen der Motorſchiffe. 1925 machten ſie mit
000 BrRT. nur 4,2 Prozent der Geſamttonnage aus, 1934 mit
100 BrRT. 15,7 Prozent.
Den Hauptanteil ſtellen freilich noch immer die Dampf=
iffe
. Von 2 700 000 Mill. BrRT. im Jahre 1925 ſtieg die
Lirage auf 3 010 000 BrRT. 1934. Davon waren mit Tur=
ſnen
ausgerüſtet 1925: 161 000 BrRT.. 1934: 578 000 BrRT.
15 die Turbine konnte alſo erhebliche Fortſchritte machen, zu=
n
noch ein Schiffsraum von 418 000 BrRT. auf Dampfer ent=
it
, die neben der Kolbenmaſchine mit Abdampfturbine
igerüſtet ſind. Den Löwenanteil behauptet freilich immer noch
Kolbendampfmaſchine. Antriebsmittel iſt durchweg
Schiffsſchraube. Der Raddampfer, friſtet nur noch in
zügen wenigen alten Veteranen ſein Leben.
90 Prozent der Geſamttonnage aller Dampfſchiffe ſind heute
modernen Funkanlagen ausgerüſtet (1925 nur 76 Pro=
von
den Segelſchiffen dagegen nur 16 Prozent. In der
föße der Schiffe haben ſich ſeit 1925 ebenfalls erhebliche
ſchiebungen ergeben, und zwar im Sinne einer Zunahme
Größe. Die Schiffe über 5000 To., die 1925 mit 1 230 000 Br.=
39 Prozent der Geſamttonnage für ſich verbuchen konnten,
1934 mit 213 000 BrRT. auf 56 Prozent geſtiegen. Den
uptanteil an dieſer Verſchiebung hatten die Neubauten des
Addeutſchen Lloyd, die Europa und die Bremen 1925
üte die deutſche Handelsflotte überhaupt nur 4 Schiffe über
00 To (94 000 BrRT.) 1934 dagegen 9 mit einem Geſamt=
ſangehalt
von 268 000 BrRT.
Hinſichtlich der Verteilung des Schiffsraumes auf Nord=
Oſtſee iſt eine Aenderung feſtzuſtellen, die die Verſchie=
Gy der politiſchen Verhältniſſe in der Oſtſee deutlich wider=
ylt
. Während nämlich 1925 von der Geſamttonnage 433 000
T. gleich 14 Prozent auf das Oſtſeegebiet entfielen, waren es
nur noch 288 000 gleich 8 Prozent. Die Zurückdrängung der
ſchen Handelsflotte in der Oſtſee iſt auf jeden Fall eige be=
hrliche
Erſcheinung, die ernſteſte Aufmerkſamkeit verdient. Ihre
ſunde ſind im Anwachſen der ſchwediſchen, norwegiſchen und der
ſiſchen Schiffahrt zu ſuchen.
Bekriebszahl und Dichke des Handwerks.
Das Deutſche Handwerk berichtet in einem Aufſatz von
Eternagel über die Betriebszahl und Dichte des Handwerks nach
eiren Feſtſtellungen. Dieſer Stoff iſt unter zwei Geſichtspunkten
utſam: Ueberſetzung des Handwerks und Gewinnung neuen
nsraumes in den öſtlichen Gebieten des Reiches. Die Grund=
u
der neuen Zahlen iſt eine Erhebung nach dem Stande vom
pril 1934. Die Zahl der Handwerksbetriebe hat danach 1½
Aionen überſchritten. Sie beträgt 1 542 996. Das bedeutet
müber den 1933 ermittelten Zahlen ein mehr von 235 129 Be=
ſien
oder 18 Prozent. Vergleicht man die Zahl der Hand=
esbetriebe
eines Kammerbezirkes mit der Bevölkerung des
ehen Bezirkes nach der Volkszählung von 1933, ſo erhält man
n Handwerksdichte von 24 Handwerksbetrieben auf 1000 Ein=
liezer
. Am höchſten iſt die Dichte in württembergiſchen und
riſchen Bezirken. Am niedrigſten iſt ſie im Oſten, Südoſten
Weſten des Reiches. Die Kammerbezirke Oppeln, Königsberg,
Steidemühl, Breslau, Stralſund und Stettin liegen ſämtlich er=
ch
unter dem Reichsdurchſchnitt. Die Beſiedlung des Oſtens
auch vielen Handwerkern eine Lebensgrundlage ſchaffen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
die Tilgung der 4½proz. (früher 8proz.) Heſſiſchen Staats=
he
1928. Die am 1. Juni 1935 nach den Anleihebedingungen
eſt hene planmäßige Tilgung der 4½ (8)prozentigen Heſſiſchen
Eitsanleihe von 1928 iſt von der Heſſ. Staatsſchuldenverwal=
Mdurch freihändigen Ankauf der Teilſchulden=Verſchreibungen
Arsſchuß für Weinwerbung gegründet. Um den Weinver=
9h im Reich anzuregen, hat der Gauwirtſchaftsberater der
AP., Gau Koblenz=Trier, einen Ausſchuß für Weinwerbung
det, der von Trier aus durch eine entſprechende Tätigkeit
Aropagandaaktion entfalten ſoll, die ſich an beſondere Per=
leiſe
des deutſchen Volkes wenden und den Weinkonſum in
ioßſtädten ausweiten und auch eine weinfreundliche Haltung
futſchen Gaſtwirtsgewerbe herbeiführen will.
diesdner Bank und Jugoſlawien=Geſchäfte. Deutſche Inter=
en
, für jugoſlawiſche Staatslieferungen können Näheres bei
Ebiesdner Bank in Berlin erfahren. Die Submiſſionsbedin=
werden
ſtändig von der Vertretung der Dresdner Bank in
0 überſetzt. Die Dresdner Bank hat einen beſonderen
eingerichtet, der es ermöglicht, daß die Bedingungen in
her Ueberſetzung unmittelbar nach der öffentlichen Bekannt=
der
Ausſchreibungen erhältlich ſind. Die Submiſſionsbe=
ngen
ſtehen Intereſſenten bei der Abteilung für Exportför=
9 der Dresdner Bank in Berlin auf Wunſch zur Verfügung.
der Abſchluß der Deutſchen Luft=Hanſa AG. Im Geſchäfts=
1934 ergibt ſich ein Rohüberſchuß von 9,56 (7,52) Mill.
von dem 6,52 (5,29) für Anlageabſchreibungen und 0,33
Für andere verwendet werden. Dem Unterſtützungsfonds
weitere 0,25 überwieſen. Eine Rückſtellung von 2,2 dient
deren Verkehrsaufgaben im laufenden Jahre. 025 (0,15)
der Reſerve zugeführt. Starke Zunahme des Fluggaſt=,
und Frachtverkehrs, Vereinheitlichung des Flugzeug= und
umparks, Beſchleunigung des Verkehrs ſowie Verbeſſerung
Axeinfachung des Streckennetzes ſind die Hauptmerkmale des
es im abgelaufenen Jahre. Das wichtigſte Ereignis war
u nahme des planmäßigen, pünktlich eingehaltenen wöchent=
Euftpoſtverkehrs zwiſchen Deutſchland und Südamerika
Demtſche Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und chem.
hke, Mannheim=Friedrichsfeld. 1934 liegt bei der Geſellſchaft
Mſatzſteigerung von 55 Proz, und eine Belegſchaftserhöhung
Prozent vor. Die Leiſtungsfähigkeit der Werke ſei im=
1 gegenüber dem Abſatz von 1934 noch um 50 Prozent zu
Im neuen Jahre 1935 wurde die Belegſchaft um wei=
Prozent vermehrt. Unter den üblichen Vorausſetzungen
mit einer weiteren Erhöhungen noch gerechnet werden.
145 (0126) Abſchreibung verbleihen einſchließlich des klei=
V rtrags RM. 353 869 (300 131) Reingewinn. Von den 7
iozent Dividende geht 1 Prozent an den Anleiheſtock.

Die Aufwärtsbewegung an der Berliner Börſe machte
geſtern unbeſchadet der verſchiedenen Hinweiſe der letzten Zeit
auf die Gefahr von Rückſchlagen am Aktienmarkt weitere Fort=
ſchritte
. Nach wie vor behauptet man, daß zu einem erheblichen
Teil Anſchaffungen gegen Sperrmark erfolgen, doch ſcheint auch
in Publikumskreiſen immer noch Anlagebedarf zu beſtehen. Die
weiter günſtige Entwicklung bei den Sparkaſſen und die zuneh=
mende
Diskuſſion über eine Weltwährungskonferenz vermochten
ebenfalls anzuregen. Montanwerte waren faſt durchweg ½1½
Prozent höher; Braunkohlenwerte gewannen 11½ Proz.; Kali=
werte
waren ebenfalls 11½ Proz. befeſtigt. Farben befeſtigten
ſich um ½ Proz. In Elektrowerten gingen die Befeſtigungen teil=
weiſe
über den Durchſchnitt hinaus. Gas=, Kabel= Auto= und
Maſchinenaktien lagen ruhiger und meiſt nur bis ½ Prozent ge=
beſſert
. Am Rentenmarkt waren die Kurſe wieder wenig ver=
ändert
. Im Verlauf machte die Aufwärtsbewegung unter Füh=
rung
von Reichsbankanteilen, Montan= und Elektrowerten wei=
tere
Fortſchritte. Reichsbankanteile waren insgeſamt 5½ Prozent
höher. Demgegenüber lag der Rentenmarkt ruhig. Altbeſitz
waren knapp behauptet.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag zwar ſchon von vorn=
herein
feſt, hatte aber zunächſt, von wenigen Ausnahmen abge=
ſehen
, nur ſehr kleines Geſchäft. Die Kuliſſe verhielt ſich zurück=
haltend
, während von der Kundſchaft überraſchenderweiſe ziem=
liche
Verkaufsaufträge zur Ausführung kamen, die aber zu ſtei=
genden
Kurſen aufgenommen wurden. Nach den erſten Kurſen
wurde das Geſchäft plötzlich lebhafter und die Kursſteigerungen
ſetzten ſich bei fühlbarem Materialmangel fort. An ſich erfuhr
die Haltung durch günſtige Nachrichten einige Anregung, ſo z. B.
von der neueſten Entwicklung der Sparkaſſeneinlagen; doch ver=
mutete
man, daß die Käufe auf Sperrmarkkonto vorgenommen
werden. Am Aktienmarkt ergaben ſich durchſchnittliche Erhöhun=
gen
von 1 Prozent. Beſonders geſucht waren Elektroaktien. Auch
Montanaktien waren mehr beachtet. JG. Farben lagen zunächſt
etwas leichter, zogen aber ſpäter um 1½ Prozent an. Etwas
niedriger notierten Scheideanſtalt (min. 1 Proz.). Am Renten=
markt
herrſchte Geſchäftsſtille bei kaum veränderten Kurſen. In der
zweiten Börſenſtunde wurde das Geſchäft zwar ruhiger, die Auf=
wärtsbewegung
am Aktienmarkt ſetzte ſich jedoch fort. Am
Rentenmarkt blieben ſpäte Schuldbuchforderungen zu 96½ ange=
boten
; ſonſt lagen die erſten Kurſe unverändert. Altbeſitz jedoch
mäßig höher.
Bei ziemlich lebhaftem Geſchäft verkehrte auch die Abend=
börſe
in feſter Haltung, und im Durchſchnitt ergaben ſich am
Aktienmarkt neuerliche Erhöhungen von ½½ Prozent. Deutſche
Renten lagen ſehr ſtill, immerhin waren Altbeſitz und Reichs=
bahn
=V. A. je ½ Prozent feſter.
Die Produkkionsenkwicklung bei den Adlerwerken.
Die Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG., Frankfurt a. M.,
berichten über 1934, daß auch die kühnſten Erwartungen hinſicht=
lich
der Geſtaltung des Verkaufes erfüllt wurden. Die 1934 er=
reichten
Umſatzziffern werden im erſten Vierteljahr 1935 noch
weit übertroffen. Der Jahresumſatz betrug 64.25 (47,75) Mill.
RM. und liegt damit 35 Prozent über dem Vorjahre und 109
Prozent über 1932. 80 Prozent davon entfallen auf Automobile,
die reſtlichen 20 Prozent auf Fahrräder, Schreibmaſchinen und
Erſatzteile, die ebenfalls ſich gut entwickelt hätten. Die erſten vier
Monate 1935 brachten eine wertmäßige Umſatzſteigerung gegen=
über
der gleichen Vorjahrszeit um 90 Prozent, ſtückmäßig um 167
Prozent, dabei entfällt der Hauptteil auf die kleineren Typen.
Auch der Export, der in dieſem Zeitraum um 170 Prozent geſtie=
gen
iſt, beruht mehr und mehr auf dem Kleinwagen. Die Ex=
portſteigerung
wird auf die früher eingeleiteten Maßnahmen zur
Erſchließung neuer Märkte ſowie auf die ermöglichte Angleichung
an die Weltmarktpreiſe zurückgeführt. Die Belegſchaft iſt bis 30.
April um 12 Prozent gegen den Jahresanfang allmählich erhöht
worden. Der Fahrradabſatz ſtieg wert= und ſtückmäßig um 15
Prozent, der Schreibmaſchinenabſatz um 14 Prozent. Das Rech=
nungswerk
beziffert den Betriebserlös mit 29,76 (21,0). Nach
2,57 (2,03) Anlageabſchreibungen und 0.10 (0,36) anderen ver=
bleiben
1,56 Millionen RM. Reingewinn (1,43), der mit 1,5
Mill. RM. zur Neubildung der geſetzlichen Reſerve dient.

Aenderung der Sahung der Wirtſchaftlichen
Vereinigung der Roggen- und Weizenmühlen.
Durch eine Anordnung des Reichsbauernführers wird der
8 18 der Satzung der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen=
und Weizenmühlen abgeändert. Er erhält folgende neue Faſ=
ſung
: Jedes Mitglied iſt unter Meldung an den Vorſtand berech=
tigt
, das ihm zuſtehende Verarbeitungskontingent ganz oder teil=
weiſe
vorübergehend auch bei einem anderen Mitglied ſeiner Be=
zirksgruppe
mahlen zu laſſen. An dem Kontingent mit den dar=
auf
ruhenden Rechten und Pflichten wird dadurch nichts geändert.
Der Erwerb von Müllereierzeugniſſen aus ſolcher Lohnvermah=
lung
durch die verarbeitende Mühle, ſei es auch zweiter Hand,
oder das Mitwirken der verarbeitenden Mühle am Abſatz dieſer
Erzeugniſſe oder die Unterhaltung eines Mühlenlagers bei dieſer
iſt unzuläſſig. Brotgetreide darf gegen Bar= oder Naturallohn
nur für Erzeuger, Reputatempfänger oder Empfänger von Leih=
gedingen
für deren eigenen Wirtſchaftsbedarf, für die Reichs=
wehrverwaltung
(Heeresverpflegungsämter und Marine= Inten=
danturen
) oder die Dienſtſtellen des Winterhilfswerks verarbeitet
werden. Der Vorſtand kann Ausnahmen von den Vorſchriften
zulaſſen. Der Betrieb von Umtauſch= oder Sammelſtellen oder
der Umtauſch in Verkaufsniederlagen iſt den Mitgliedern nur mit
Zuſtimmung des Vorſtandes erlaubt. Die Zuſtimmung kann von
Bedingungen abhängig gemacht werden und iſt jederzeit wider=
ruflich
.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der GV. der Herrenmühle vorm. C. Genz AG. in Heidelberg
am 26. Juni wird die Verteilung einer Dividende von 5 (3)
Prozent auf 750 000 RM. AK. vorgeſchlagen. Die Abſchreibun=
gen
ſind auf rd. 100 000 RM. erhöht (i. V. wurden auf Anlagen
56 950 RM. abgeſchrieben).
Der AR. der Dyckerhoff u. Widmann AG., Wiesbaden=Biebrich,
beſchloß, der auf den 27. Juni einzuberufenden HV. vorzuſchlagen,
nach Vornahme reichlicher Abſchreibungen eine Dividende von 6
(3) Prozent zur Verteilung zu bringen.
Der den von Rollſchen Eiſenwerken gehörende Hochofen
Cheindez bei Delsberg wurde ausgeblaſen. Damit verſchwindet
der letzte Hochofen der Schweiz.

Viehmärkke.

Mainzer Viehmarkt vom 28. Mai. Aufgetrieben waren: 18
Ochſen (2 zum Viehhof direkt zugeführt), 19 (1) Bullen, 334 (10)
Kühe, 113 (9) Färſen, 273 (49) Kälber, 773 (36) Schweine. Es
wurden notiert pro 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 42,
b) 4041. c) 3439; Bullen a) 4142. b) 3940, c) 3738;
Kühe a) 3842, b) 3337, c) 2732 d) 2026: Färſen a) 42,
b) 3941, c) 3538, d) 2934: Kälber a) 5759, b) 5056,
c) 4149 d) 3040; Schweine b) 4750 c) 4750, d) 4749.
Marktverlauf: Rinder lebhaft, ſpäter abflauend; Kälber rege,
ausverkauft; Schweine mittelmäßig, geräumt.

Produkkenmärkke.

Berliner Getreidemarkt vom 28. Mai. Mangels Anregung
vom Konſum war die Lage an, den Getreidemärkten weiterhin
ſehr ruhig. Weizen und Roggen zu Mahlzwecken werden von den
Mühlen kaum aufgenommen, auch der Handel bekundet nur ver=
einzelt
Kaufluſt für hochwertige Weizenſorten. Zu Futterzwecken
ſind die Verwertungsmöglichkeiten im Hinblick auf die günſtigeren
Wachstumsbedingungen für Wieſen und Weiden auch geringer
geworden. Weizen= und Roggenmehle werden aus früheren Ab=
ſchlüſſen
für den laufenden Bedarf abgerufen. In Hafer und in
Futtergerſte kann die Nachfrage der großſtädtiſchen Verbraucher
zunächſt nur ſchwer befriedigt werden. Induſtriegerſten haben
ruhigen Handel. Ausfuhrſcheine ſind bei entgegenkommenden
Forderungen nicht abzuſetzen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten:MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette Anzeigen=
leiter
: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 35. 20486. Pl. 3. Druck und Verlag: L. C. Wittich
Darmſtadt. Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

Berliner Kursbericht
vom 28. Mai 1935

Oeviſenmarkt
vom 23. Mai 1935

Me
Deutſche Bank u.
Disconto=Gef. 94.
Dresdner Bank
94.
Hapag
33.25
Nordd. Llohd
35.
A. C. 6.
39.125
Bayr. Motorenw. 1132.2.5
C. P. Bemberg 1121.
Bergmann Elektr. 95.
Berl. Maſch.=Bau 1118.75
Conti=Gummi 155.
DeutſcheCont. Gas 1132.375
Deutſche Erdöl 113.

Mie eee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Alöchnerwerke
Korsw.Chem. Fabr.
Mannesm. Nöhr
Maſch.=Bau=Untn.


149.
124.50
108.
98.50
123.
98.25
126
95.75
122.25
86.125
74.50

Orenſteinc Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Vanderer=Werke .

Nee
10.75
119.
179.25
36.
83.375
125.50
90.25
15.25
125.125
59.
128.25
117.25
140.

Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar
Donzig.
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Bsland

Währung
1 gaypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
Milreis
100 Leva
1canab. Doll.
100 gronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn.Mr.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

Geld Briel
12.575 12,60s

0.658
41.38
0.149
3.047
2.483
54 32
46.75
12.275
68.43
5.415
16.35
2.353
167.78
55 55

a.862
42.06
0.15I
3.053
2.487
54.32
48.85
12.305
68.57
5.z25
16.39
2.357
168.12
55.6

Italien

Fapan
Jugoflawien 100 Dina
Norwegen 100 Kronen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowal.
Türkei
ungarn
Uruguah
Ver. Staatei,

Währung
100 Lire
Yen
Lettland 100 Lats
100 Schillin
100 Eseudos
100 Kronen
100 Francs
100 Beſetas
100 Tſch.=Kr.
1türk. 8
100 Pengd
1 Goldpeſo
Dollar

U

0.51
0.723
5.649
80.92
61.70
za.85
1.13
83.30
80.24
33,08
10.31
1.266
0.gg9
2.4841

20.55
(.725
5.661
81.08
61.82
4.05
1I.16
3.42
80.40
33.94
10.33
1.972
1.001
2.388

Durmſtädter und Karioharbant Barinfravt, Ihiute der Aresoher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 28. Mai 1935.

Kenee
Gr. IIp. 1934
1935

. . 1938
. 1937
1938
Gruppel .."
5% Dtſch. Reichsanl.
4%
5½%Intern.,v. 30
4½ %Baden v. 27
4½%Bahern v. 27
4½%beſſen.. v. 28
.. v. 29
4½ % Preuß. v. 28
4½%Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ....."
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......."
4½%,........"
Dtſch. Anl. Ausl.
42l, Ablöſung..
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin .v. 24
4½%Darmſtadt ..
4½%Dresden v.26
4½%Frankfurt 26
Hheidelberg26
4½ JMainz. ..
4½ %Mannheim27
4½s %Münchenv. 29
4½%Wiesbaden28s
4½%Heſſ. Landesb
Goldobl.
4½9
5½% Heſſ. Landes=
hyp
.=Bk.=Liquid.

103.7
107.7
108
106,6
105.5
106.25
100.25
97
103.5
97.5
98.55
97.5
98.75
108),
96.5
95.75
100.75
100.6
100.5
115.1
10.3
90
94
90
92
89.25
91.5
91.25
94.75
96.25
94
1100.5

4½ Jbeſſ Landhyp
Komm.=Obl. . .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ.Gldobl. R.11
4½%o desgl. R.12
4½% Kaſſ. Landes=
kreditk
. Goldpfb.
4½%Naſſ. Landes=
bank
Goldpfb..
5½% Lig.-Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
4Ausl. Ser.
*Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½% Berl. Hyp. B.
Lig==Pfbr.
5½
4½ %Frkf.Hhyp.=B.
5½% Ligl.=Pfbr.
4½9
Goldoblig.
4½%0 Frrf. Pfbr. B.
5½% Lig.Pfr.
4½ %Mein. Hhp. B.
5½% n Lig=Pfr.
4½% Pfälz. Hyp. B.
5½% Lig.=Pfb.
1 4½% Rh. Hhp.=Bk.
Lig.=Pfr
Goldobl.
4½
4½%Südd.Boden=
(red.=Bank ..
Lia.=Pfbr.
ſaWürtt. Hyp.
G Daimler=Benz
aDt. Linol. Werke
ſo Klöcknerwerke.

95
96.75

92.5
94.75

96.25

96.75
100.

115.75
130
21
96
962,
100,6
93.5
96,
101.25
96.5
101
97.25
101/.
96),
101
95
97.5
101
98
103.5
108
101

Minen 3
6%Mitteld. Stahl.
5% NeckarAl. G. v. 23
8% Rh. Stahl v.2s
6% Salzmann &Co.
6%Ver. Stahlwerkel
5% RM.=Anl.
4½%
4½%
6% Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L E. B.
5% L.Indeſt.
5 %Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
5 %vereinh. Rumän
4½%
4%
4%Türk. 1. Bagdad
(% II.Bagdad
4½%üngarn. 1913/
19141
4½%
4%
Goldr.
1910
42
4½Budp. Stadtanl.
4%Liſſabon. . ....
4 %Stockholm. ..

Aßtien.
Accumulat. Fabri!
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. ...... . ..
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.

101.25
102.25
98.5
1011,
101.5

92.75
100.9
131:/.
15.5
157),
zi.
6.5
91).
5.5
12
12
10.5
10.5
10.65
10.5
61
56

55.25
391,
125
1111,
89:),
129
110.25
1351,
131

Buderus Eiſen ſy
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J.G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
I
Chade (A=C)
Contin. Gummiw.:
Contin.=Linoleum=
Daimler=Benz ....!
Dt. Atl. Telegr. ..)
Erdöl ......."
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffe Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Enzinger Union .
EſchweilerBergwerk!=
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüder.
7.6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guillequme.
Franfurter Hof.
Geſ.felektr. Untern.
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayſer.
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.!
Hochtief Eſſen
olzmann. Phil.

104
119:),
134
11744.
293.5
154
161.5
91.5
17.55
112.35
2ug.5
165
89.75
115.5
92.75
113.5
129.25
250
84.s
159
65.*
128
148.5
104.25
125
103
41
201.5
101.5
821,
108.5
66
108
115
98

Fie Bergb. Stamm!.
Genüſſe
Junghans .......
Kali=Chemie. ...
Aſchersleben .I.
glein, Schanzlin
Klöchnerwerke
Knorr C. 6.
Konſerven Bra
Lahmeyer & Co.
Laurahütte.
Lech, Augsbr
Lokomf. Kr
Löwenbr.
Maintr.=A
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb..!.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus ..."
Motoren Darmſtad
Neckarwert Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr.,)
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke".
Riebeck Montan. .
Roeder, Gebr.
Rütgerswerie.....
Salzdetfurth Kall,
Salzw. Heilbronn,
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfabr.
Schuckert, Eleftr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halsfe.
M
Sſod. Zucker=A. 8.)=

161 I
131
91.25
126.5
9Gei.
697,
1250

100
212.5
93.5
82.5
86.25
117.5
107
87.25
98
109.25
104.,6
113
227
111.n5
108
103.2
18.75

168.25
70
118.75
109
170.25
73.5
101
106

Ouee
Ver. Stahlwerke ..
Ver. Ultramarin ..I.
Weſtdte. Kaufhof.
Beſteregeln Kali..I
Zellſto//Waldhof.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Ban:
Bk. f. Brauinduſtr.
Bayer, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Hypothelbt.
Comm. u. Privatbi.
Dt. Ban1 u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſe.
Dresdner Ban1..
Frankf. Bant. . ..
Hhp.=Ban!
Mein. Shp.=Ban1.
Pfälz. Hyp.=Banl.
Reichsbank=Anl.
Rhein. Hyp.=Bank.!1
Südd. Bod==Cr. Bk.
Württ Notenban!
A.G. 1. Verlehrsw
Allg. Lokalb. Kraftr
7% Dt.ReichsbVze
Hapag
Lübeck=Büchner:
Nordd.=Llohzd
Südd. Eiſenb. Geſ.
Alijanz= u. Stuttg.
Verſicherung .
Verein.Verf.
Frankona Rück=u. Ml
Mannh. Verſich.

83.75
133
36
126.5
120.5
83.25
121.5
118.5
87)
115.5
127.5
92.25
94
83.5
84
102.5
93.25
93.25
86.75
176.75
127
99.5

125.25
11970
33.25
35
72

218
268.
125:),
48

[ ][  ]

Seite 14 Nr. 147

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 29. Mai 19355

Uuärst du nie von mie gegangen=

42)

im Handumdrehen behoben werden, ſie brauchen Zeit viel
Zeit.
Nur Manfred kann ganz und voll ermeſſen, was es für den
regen Geiſt ſeiner Mutter und ihren angeborenen Tätigkeits=
trieb
bedeutet, hilflos ans Bett gefeſſelt und völlig auf andere
Menſchen angewieſen zu ſein.
Er beſucht ſie täglich zweimal und bemüht ſich, auf alle nur
erdenkliche Weiſe ſie zu zerſtreuen und ſeine frühere Unfreund=
lichkeit
durch liebevolle Aufmerkſamkeit gutzumachen.
Dieſe Stunden, die Manfred beſonders abends am Bett der
Mutter verbringt, ſind Frau Sophies beſte Medizin.
Sie lebt dann innerlich förmlich auf und fühlt ſich glück=
licher
als in ihren geſunden Tagen.
Denn nun gehört der Sohn ja wieder ihr, und ſie ſpürt
was ſie ſo lange ſchmerzlich entbehrt hat, daß er ſie liebt.
Von Sigrid ſpricht Manfred nie. Ueberzeugt, daß ihr Haupt=
intereſſe
auch jetzt nur dem Geſchäft gehört, ſpricht er zumeiſt nur
von dieſem, die Mutter über jede Einzelheit auf dem Laufenden
erhaltend.
Auch heute berichtet er, ihr über die Poſteinläufe, neue an=
geknüpfte
Verbindungen, Reklamemittel, die man anwenden
wolle, und vieles andere mehr.
Still hört Frau Sophie zu, ihre Hand in der des Sohnes.
Aber ihre Gedanken ſind nicht beim Geſchäft, das ſeit ihrer Er=
krankung
merkwürdig ſtark an Intereſſe für ſie verloren hat.
Ihr Blick ruht unverwandt auf Freds Geſicht, das ſo blaß
und ſchmal geworden iſt in der letzten Zeit, und in deſſen dunk=
len
Augen ſo viel mühſam verhaltene Schwermut liegt.
Und vieles erſcheint ihr nun anders als früher . . . manches
verſtändlicher, anderes unbegreiflich, beſonders ihr eigenes Ver=
halten
.
Und plötzlich, als Manfred eine kleine Pauſe im Sprechen
macht, ſagt ſie, mühſam die Worte formend: Haſt du keine
Nachricht von Sigrid?
Fred hebt erſchrocken den Kopf und ſtarrt die Mutter faſ=
ſungslos
an.
Nein, antwortet er dann verwirrt, nicht wiſſend, ob. Haß

Roman von Erich Ebenstein
Geduld predigt der Arzt. Solche Zuſtände können nicht oder Mitleid mit ihm ihr die Worte auf die Lippen gelegt

Nachdruck verboten

Und kannſt du ihr nicht ſelbſt Nachricht

haben.
geben?"
Nein, Mama. Niemand, nicht einmal ihr Vater weiß, wo
ſie iſt.
Armer Junge und du ſehnſt dich doch ſo
ſehr nach ihr?"
Das klingt ſo weich und mitleidig, daß er ganz erſchüttert
iſt. In der Stimme der Mutter kein Unterton von Haß, ſo wie
früher, wenn ſie von Sigrid ſprach heute zum erſten
Male nicht.
Und daß ſie überhaupt von ihr zu ſprechen begann
Es überwältigte Fred ſo ſehr, daß er den Kopf auf Frau So=
phies
in der ſeinen ruhende Hand preßt und ein paar ſtumme,
heiße Küſſe darauf drückt. Und er kann es nicht hindern, daß da=
bei
Tränen ſeinen Augen entſtrömen.
Sprich von ihr es wird dich erleichtern.
fährt die Mutter nach einer Pauſe milde fort.
Da öffnen ſich die langverſchloſſenen Tore von Freds Her=
zen
, und er erzählte der Mutter alles, was er von Sigrid weiß,
und welche Schritte er getan, um ihren Aufenthalt zu erfahren,
und daß alles vergeblich geweſen.
Auch das ſagt er ihr, was er weder Anſelma noch Livius
verraten, daß er am Ende ſeiner Kraft iſt und jegliches Intereſſe
an Welt und Leben, ja ſelbſt an der Arbeit verloren hat.
Nur nachts, wenn ich vor Sigrids Bild ſtehe und ſtumme
Zwieſprache mit ihm halte lebe ich, ſchließt er trübe. Die
übrige Zeit bin ich nur eine tote Maſchine, die mechaniſch ihrem
Tagwerk nachkommt."
Frau Sophie hört ſtumm zu. Innerlich faſt erſchrocken über
die Größe einer Liebe, die ſie nicht verſtehen kann, da ſie ihrem
eigenen Herzen ſtets fremd geblieben iſt.
Eines aber begreift ſie in dieſer Stunde , daß Manfred
namenlos leidet und ſie die Schuld daran trägt.
Und das Endergebnis ihrer Gedanken, die ſich noch lange
über Freds Beſuch hinausziehen, iſt: Könnte ich ungeſchehen
machen, was geſchah!

Einige Tage ſpäter, als Fred vormittags im Bureau arbeiuu
meldet ihm der Bureaudiener einen Herrn, der ihn in einer paſ
vaten Angelegenheit zu ſprechen wünſcht.
Aergerlich, mitten in der Arbeit geſtört zu werden, mi
Fred ſchon erklären, daß er in Privatangelegenheiten nur nud
Geſchäftsſchluß draußen in der Villa zu ſprechen ſei, beſinnt
dann aber und ſagt: Na, führen Sie den Herrn in Gottes 2o
men herein, Meihl. Hat er ſeinen Namen genannt?
Nein.
Eine Minute ſpäter tritt ein weißhaariger Herr von
nehmem, aber fremdländiſchem Ausſehen ein.
Verwundert, aber ſogleich ſympathiſch berührt von dem wf
nen Blick und den edlen Geſichtszügen des Fremden, erhebt
Fred und fragt, mit wem er die Ehre habe.
Der Fremde verbeugt ſich leicht.
Ich fürchte, mein Name wird Ihnen ebenſo fremd ſein, S=
Donawend, wie Ihnen der Zweck meines Beſuches ſeltſam erſael
nen wird. Ich bin der Emir von Talhore. Mein Heimatland
einer der vielen Schutzſtaaten Englands in Indien liegt
Norden von Delhi, und ich war ſchon vor dreiviertel Jahren
mal in derſelben Angelegenheit in Wien wie heute, dam
wollte ich Ihren Herrn Vater aufſuchen.
Mein Vater iſt tot, antwortet Fred, den das Wort InZ/
wie ein Blitz durchzuckt.
Ich weiß er wurde damals während meiner Anweſemt
in Wien ermordet, weshalb ich meinen Beſuch nicht ausfülln
konnte. Nun bin ich wieder hier.
Und womit kann ich Ihnen dienen, Hoheit?
Um Ihnen das verſtändlich zu machen, muß ich ziemit
weit ausholen. Haben Sie Zeit für mich, oder wollen Sie
lieber eine andere Stunde beſtimmen, in der wir dieſe Ag
legenheit in Ruhe beſprechen können?
Aber Fred will nichts von Aufſchub wiſſen. Der Fren
übt mehr und mehr eine ſeltſame Anziehungskraft auf ihn
und weckt ſeine Neugier. Mehr aber als dies hat das Wort
dien faſzinierend auf ihn gewirkt.
Der Mann kommt aus dem Land, in dem Sigrid weilt!
Nein; bitte, nehmen Sie vor allem Platz, Hoheit, und 45
ſprechen Sie. Meine Arbeit kann auch ſpäter erledigt werd/
Der Emir kommt der Aufforderung nach. Ohne Sise
Namen auch nur mit einer Silbe zu erwähnen, erzählt er
die Geſchichte des Roſendiamanten und von deſſen Bedeutung
ſeine Familie. Er erwähnt auch die vielen Irrfahrten, däie
auf der Suche nach dem koſtbaren Steine unternommen hat.
er endlich herausbrachte, daß Donawend sen, den Stein brif

derdt
weit M.
aiher ia

(Fortſetzung folgt.)

UNION HELIA PALAST Hente letzter Tag! Hente leizter Tag: Nur noch beute und morgen! Der erste deutsche1
Flieger-Großfilm:
Wunder Ein Lustspiel aus den tur-
bulenten
Tagen der
Inflation!
Lärm um Weidemann
mit Vietor de Kona, Ureufa
Grabley, Hans Junker-
(V5027
mann.
Jugendl. über 14 Jahre zugel. Ein besond. Vergnügen
für jung und alt!
Im Reiche der desFliegens Micky-Maus mit Ernst Udet, Kätne
Haack,JürgenOhlsen
ugendliche haben Zutritt.

der öſterreichiſche
nenpolitik im Bunde
m Teil wohl auch al.
uis deutſchen R
s deſe Antwort iſt
shülle von and
Betrachtunge
ung als eine Recht
it, daß die Spannut
Zünett mit tiefer T.
lzüflich, weshall
r=geſchehen iſt,
Von deutſcher
Hytreckt worden,
eigkeit dazu, wenn
uch nicht deutlich
ut bewußt ein
a bwohl doch
hland eine
llichen Nöte, di
ad unmöglich iſt.
4. die Oeſterreich
Zu nicht ſtreiten, abe
Sut ſchaffen, daß di
oin ihres Land
u hat abreißen
zeit beſtand, einen
Guch jetzt nicht,
Suſchnigg die Erkl
Aung und Genu
geht er jedenf
But Wegs zuſe
uach einer ger
teg äußert, und ſei
r Behandlung,
iei gleichen
eſtitten.

Ve
THEATER
Kleines Haus
Mittwoch, 29. Mai

D

Anfang 20, Ende 22.30 Uhr
Zuſatzmiete V, 14. Vorſt.
Letzte Möglichkeit zur Ein=
löſung
von Tauſchkarten im
Kleinen Haus.
Die Entführung aus dem Serail
Komiſche Oper von Mozart
Muſikal. Leitung: Hoeglauer
Inſzen.: Hofmüller=Fritzſche
Hauptdarſteller: Harre,
Piltti, Aldenhoff, Kuhn,
Schmid=Berikoven.
Preiſe: 0.804.50 Mk.

Not=Gottes=Feſt

im Kirchwald bei Auerbach a. d. B.
amHimmelfahrtsfeſt, nachmittags 3 Uhr.
Feſtprediger: Pfarrer örle aus Frankfurt a. M.
Es ladet dazu ein
5015) der evangeliſche Kirchenvorſtand Auerbach.

Lrfddertänrrer Kardesran

bei gutem Kaffee und Kuchen,
Ia Mittagstiſch, gutgepflegte Weine u.
Biere. / Schön. Kinderſpielplatz, Pony=
Reiten. / Abends Geſellſchafts= Tanz.

Luftkurort
Tel. 591

Ludwigshöhe
Himmelfahrtstag
Früh-Konzert
Anfang 6 Uhr
Choral vom Turm
ausgeführt vom Musikzug der Standarte 115
Leitung: Musikzugführer Willy Schlupp
Nachmitt. 4 Uhr
5013
Großes Konzert
in gleicher Besetzung Eintritt 25 Pfg.

Himmelfahrt=Ausflügler!
Durch herrliche Waldungen nach der
Burg Frankenſtein!

Schönſt gelegener Ausſlugsort der Berg=
ſtraße
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Ausſicht nach dem Rhein, Odenwald,
Taunus und Speſſart.

Im Burg=Reſtaurant behaglich. Aufenthalt.
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Chr. Hechler.

Himmelfahrt
Ab 7 Uhr der beliebte

Unſer Himmelfahrt=Ausflug
geht nach der herrlich gelegenen
Gaſtſtätte und Penſion

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an Himmelfahrt (5048
im Lichtenbers

Aufobusverbindung ab Adolf-Hitier-Platz

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Sonntag, den 2. Juni d. J. verkehrt ein Sonder=
zug
3. Kl. mit 60% Fahrpreisermäßigung und Sitz=
plätzen
für alle Teilnehmer in bequemen Durch=
gangswagen
von Mainz Hbf. nach Mayen und
Niedermendig und zurück.
Mainz Obf. ab 6.48 Uhr, Mayen Weſt an 9.53 Uhr,
Rückfahrt ab Niedermendig 18.44 Uhr, Mainz Hbf.
an 21.14 Uhr mit Anſchluß von und nach den Zügen
der Strecke DarmſtadtMainz.
Die Weiterfahrt von Mayen nach Niedermendig
wird durch die im Zuge abgegebenen Handzettel
bekanntgegeben.
Fahrpreis ab Darmſtadt für Hin= und Rückfahrt
5.60 RM. Näheres iſt aus den Aushängen auf den
Bahnhöfen zu erſehen. Die Einzelheiten enthält
ein Merkblatt, das bei den Fahrkartenausgaben und
den Mitteleuropäiſchen Reiſebüros koſtenlos ab=
gegeben
wird.
Mainz, den 27. Mai 1935.
(5048
Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft
Reichsbahndirektion Mainz.

Tanz-Abend

Hotelpost
am Hauptbahnhof (4915a

Forſthaus Einſiedel
Geräumiger Sagl. Küche u. Keller
bieten ſtets das Beſte.
(314a
Tel. 44 Darmſt. M. Schnellbacher.

Vereinigung
früh. Leibgardiſten
Darmſtadt.

Donnerstag,
3 30. Mai 1935
(Himmelfahrttag)
Familien=
R
Ausflug
mit Muſik nach Traiſa.
Abmarſch 13.30 Uhr Ecke Jahn=
ſtraße
und Martinspfad.
Einkehr bei Kamerad Scherer,
Gaſthaus zur Krone. Um
zahlreiche Beteiligung wird
gebeten.
(5035

Wingsten.

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