Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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ed berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattei.
Nummer 147
Mittwoch, den 29. Mai 1935
197. Jahrgang
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Aufhebung der Nira=Geſetze in Amerika.
brikas Oberſter Bundesgerichtshof gegen die Nira=Bollmachken. — Ablehnung ſtaaklichen Rokſtandsrechts.
Induſtrie-Codes und Farmer=Geſeh für verſaſſungswidrig erklärt.
Rooſevells Aufbaupolikik der Boden enkzogen?
worden war, für verfaſſungswidrig. Durch das Geſetz waren
landwirtſchaftliche Hypothekenſchulden im Geſamtwerte von elf
Rooſevelts Pechſträhne.
ſräſident Rooſevelt hat in der letzten Zeit mit ſeinen
Be=
ßngen um die Verbeſſerung der ſozialen und wirtſchaftlichen
der Vereinigten Staaten eine unglückliche Hand gehabt.
ſ.t eine Reihe von ſchweren Niederlagen hintereinander er=
Die Verlängerung der Vollmachten für die Nira wurde
Fu ein Jahr bewilligt, und um ein Haar wäre gegen ſeinen
ſlichen Einſpruch die Vorlage über die Entſchädigung der
Vsteilnehmer, die gleich in die Dollarmilliarden ging,
ver=
m worden. Das Unterhaus ſtimmte ihn nieder. Nur das
aus hat ihn gerettet, indem mehr als ein Drittel der
Sena=
iſchließlich doch ſeinem Einſpruch zuſtimmte und dadurch das
ſtdekommen der Vorlage verhinderte. Aber noch ſehr viel
Hher iſt es, daß jetzt der Oberſte Gerichtshof
ſh in zwei Entſcheidungen der ganzen Auf=
Abtlitik eigentlich den Boden entzogen hat.
ih dem Farmergeſetz, das den notleidenden Farmern
Verlängerung der fälligen Hypotheken gewährte, die
asgültigkeit abgeſprochen und aus dem
geſetz gerade den entſcheidenden Teil, der
Recht zur Aufſtellung und zur Durchführung
ſindenden Beſtimmungen für die einzelnen
birien vorſah, herausgebrochen.
s iſt eine formaljuriſtiſche Auslegung, die ein ſtaatliches
dsrecht im Grunde ablehnt und die
Verfaſſungsbeſtim=
ſeüber die Verteilung der Gewalt als etwas Ewiges an=
Was durch keinerlei Zwangslage abgeändert werden kann.
berſte Gerichtshof hat rein nach dem Papier entſchieden.
dem Kongreß das Recht abgeſprochen, ſeine parlamenta=
Vollmachten an den Präſidenten weiterzugeben, und
des=
hdas Geſetz für ungültig erklärt, weil der Präſident ſeine
hingsmäßigen Zuſtändigkeiten überſchritten habe.
Pſe Einſtellung des Gerichts iſt der Regierung in
Waſhing=
bliommen überraſchend gekommen. Die verſchiedenen
Mel=
die unmittelbar aus den Vereinigten Staaten und aus
einlaufen, laſſen erkennen, daß im erſten Augenblick all=
Ratloſigkeit geherrſcht hat, weil wohl niemand wußte,
Dinge weitergehen ſollen. Denn beide Urteile
u in ihrer Folge zu unüberſehbaren wirt=
Aülichen und finanziellen Wirkungen führen.
at Rooſevelt, der Optimiſt iſt, läßt durch ſeine Umgebung
An, daß ja ſchließlich an dieſem Zuſtande nicht er ſchuld ſei,
das Bundesgericht, das allein die
Verant=
hingtreffe. Aber damit wird an dem Zuſtand an ſich
el geändert. Die ganze Entwicklung wird lahmgelegt,
ötzlich niemand mehr weiß, was rechtens iſt
Awelche Beſtimmungen er ſich zu halten hat.
huden alſo grundlegende Maßregeln getroffen werden
Aun zu verhindern, daß aus den Urteilen heraus die erſt
ſtehen begriffene wirtſchaftliche Neuordnung ſich in ein
ruflöſt.
Miſcheidung des Oberſten Bundesgerichtshofes.
EP. Waſhington, 28. Mai.
e Entſcheidung von vorläufig noch unabſehbarer Trag=
Ire am Montag der Oberſte Gerichtshof der Vereinigten
Bundem er die Beſtimmungen des National Induſtry
Re=
ollt, auf dem die für zahlreiche amerikaniſche
Indu=
erlaſſenen Codes beruhen, einſtimmig als verfaſ=
Roidrig erklärte. — Der Spruch führt aus, daß der
des Geſetzes, der dem Präſidenten die Vollmacht zur
In=
ng der Codes erteilt, im Widerſpruch zur Verfaſſung
er die geſetzgeberiſchen Befugniſſe des Kongreſſes der
e übertrage.
Grund dieſer Entſcheidung des Oberſten Gerichtshofgs
folls die Regierung nicht noch einen Ausweg findet, etwa
es, die für die wichtigſten
Induſtrie=
erlaſſen worden ſind, ungültig werden. Der
würde der Todesſtoß verſetzt werden, was eine für die
Rooſevelt und ihre wirtſchaftliche Lage kaum
wieder=
hende Niederlage bedeuten würde. Präſident Rooſevelt
ort den Vorſitzenden der N. R.A., Richberg, und die
Ge=
tsanwälte Cummings und Reed zu einer Konferenz ins
aus. Richberg lehnte nach der Sitzung jede Aeußerung
Sh ruch des Oberſten Gerichtshofes ab.
Regierungskreiſen herrſcht begreiflicherweiſe
Beſtürzung, da noch völlige Unklarheit darüber
be=
die N.R.A. wenigſtens teilweiſe gerettet werden kann.
der amerikaniſchen Oeffentlichkeit hat die Entſcheidung
Aufſehen hervorgerufen. Man befürchtet allerlei
Ver=
insbeſondere, daß es bei der kurzen Zeit nicht mehr
in werde, die am 16. Juni ablaufenden Vollmachten der
verlängern. In dieſem Fall müßten die 4500 Ange=
De: N.R.A. entlaſſen werden. Die Finanzkommiſſion des
Sontenhauſes, die ſich gegenwärtig mit dem
Geſetzent=
die Verlängerung der N.R.A. beſchräftigt, trat ſofort
Litzung zuſammen, um die Folgen des Spruches des
Gerichtshofs einer eingehenden Prüfung zu unterziehen.
wird auch die Frage erörtert, ob nach dem Spruch
ſien Gerichtshofs die Arbeitgeber nunmehr zu
Lohnher=
bzw. zur Verlängerung der Arbeitszeit ſchreiten
wer=
hält man es für möglich, daß diejenigen Induſtriellen,
Verletzung der Codes zu Geldſtrafen verurteilt worden
nehr von der Regierung Entſchädigungen beanſpruchen
Oberſte Gerichtshof erklärte ferner das Ende 1934 vom
urgenommene Geſetz, durch das ein fünfjähriges Morg=
Die Bezahlung landwirtſchaftlicher Hypotheken erlaſſen
Milliarden Dollar betroffen worden. Infolge des Spruches des
Oberſten Gerichtshofes ſind viele tauſend Farmer, die ihre
Hypo=
theken nicht bezahlen können, mit Zwangsverſteigerung bedroht. —
Baldwins Hoffnungen.
Die engliſche Regierung gibt ſich ſichtlich alle Mühe, die
internationale Ausſprache über die Abrüſtung, die durch die
große Hitlerrede wieder eingeleitet worden iſt, in Gang zu
brin=
gen. Baldwin, Englands Miniſterpräſident von morgen, hat nun
zum zweiten Mal zu dieſem Thema geſprochen — diesmal in der
Albert=Hall. Es läßt ſich vieles ſagen über die Art, wie er die
Vergangenheit betrachtet. Aber wir können darauf verzichten,
denn uns kommt es nicht auf rückwärtsſchauende Betrachtungen
an, ſondern auf die Möglichkeiten der Zukunft. Und hier ſehen
wir noch mancherlei Möglichkeiten, die uns wichtiger ſind als
eine Kritik, die an dem Geſchehenen nichts mehr ändern kann.
Baldwin hat das Verhältnis zu Frankreich in
den Mittelpunkt der engliſchen Politik gerückt. Er hat dabei aber
auch von einer Nutzanwendung geſprochen, die vermutlich
un=
mittelbar für franzöſiſche Ohren beſtimmt war — daß man gute
Nachbarſchaft halten kann trotz gelegentlicher
Auseinanderſetzungen. Dieſe Vorausſetzungen wären
eigentlich auch, nachdem der deutſche Reichskanzler auf alle
terri=
torialen Anſprüche gegenüber Frankreich verzichtete und dadurch
in denkbar fairſter Form den Franzoſen eine Sicherheit
ge=
geben, zumal da ja der Locarno=Vertrag, worauf Baldwin auch
aufmerkſam gemacht hat, weitgehende Garantien geſchaffen hat.
Aber auch im übrigen hat Baldwin die
Gedanken=
gänge des Führers ſich weitgehend zu eigen
ge=
macht. Er hat ebenfalls die Theorie des alles oder nichts
ab=
gelehnt und ſich zu dem alten engliſchen Sprichwort bekannt:
„Beiße nicht mehr ab, als du ſchlucken kannſt!” D. h. auf deutſch,
daß auch die engliſche Regierung in langſamer
Fortarbeit eine Entſpannung erwartet, aber
nichts überſtürzen und vor allem nichts überfordern will — und
wieder taucht auch für Baldwin die Hoffnung auf, daß über
einen Luftpakt am raſcheſten eine Verſtändigung zu erreichen
wäre, der dann ſpäterhin irgendwie mit einem Pakt über
Rüſtungsbeſchränkungen verbunden werden könnte.
Wir ſtehen alſo nach engliſcher Auffaſſung wieder
da, wowir unmittelbar nach der Londoner
Kon=
ferenz geſtanden. Damals war die vordringliche
Behand=
lung der Luftabrüſtung in Ausſicht genommen und Deutſchland
hatte ſich damit einverſtanden erklärt. Erſt nachträglich iſt die
Methode umgedreht worden, und es wird ſich jetzt zeigen müſſen,
ob die engliſche Regierung willens, aber auch ſtark genug iſt nun
das Programm einer langſamen Befriedung Europas in
Etap=
pen durchzuführen. Ein Vertrag über die Abrüſtung zur Luft
wäre ein hoffnungsvoller Auftakt.
Deutſch=engliſche Blotkenbeſprechungen.
DNB. Berlin, 28. Mai.
Wie verlautet, iſt im Einvernehmen mit der königlich
briti=
ſchen Regierung der Beginn der vereinbarten
Flottenbeſpre=
chungen zwiſchen Deutſchland und England auf
Dienstag, den 4. Juni, in London feſtgeſetzt worden. Die deutſche
Delegation, die unter Führung des Beauftragten der
Reichsregie=
rung für Abrüſtungsfragen von Ribbentroo ſteht und der von
der Marineleitung Konteradmiral Schuſter, der deutſche
Marine=
attaché in London, Kapitän z. S. Waßner, ſowie Korvettenkapitän
von Kiderlen angehören werden, wird ſich Ende dieſer Woche nach
London begeben.
* Welches Ziel auf deutſcher Seite verfolgt wird, hat der
Reichskanzler in ſeiner Rede vom 21. Mai unter Punkt 8 im
ein=
zelnen erläutert. Das iſt gewiß eine ſehr beſcheidene Forderung,
zumal der Kanzler gleichzeitig hinzugefügt hat, daß es ſich hierbei
nicht um den Beginn, ſondern um die endgültige Höhe
unſeres Anſpruches handelt, der auch nach dem Beſitz von
Kolonien nicht ſteigen würde. Es überraſcht etwas, daß die
eng=
liſche Preſſe trotzdem dagegen Sturm läuft. Sie macht ſehr
ſcharf=
ſinnige Unterſcheidungen zwiſchen der Heimat= und der Auslands=
Flotte, ſie macht Unterſcheidungen zwiſchen alten und neuen
Kriegsſchiffen, und will ſich ſelbſt gruſelig machen mit der
Be=
fürchtung, daß mehr als die Hälfte der engliſchen Tonnage
ver=
altet ſei und infolgedeſſen jedes Schiff, das Deutſchland auf Kiel
legen könne, den meiſten engliſchen Schiffen überlegen ſei. Für
uns iſt der entſcheidende Geſichtspunkt, daß wir auf der einen
Seite die überragenden Intereſſen Englands an einer ſtarken
Flotte anerkennen und nicht daran denken, eine neue
Flottenriva=
lität zu beginnen, daß wir aber eben, weil wir die feſte Abſicht
haben, freundſchaftliche Beziehungen zu England zu unterhalten,
auf einen Schutz unſerer Küſten und unſeres Handels nicht
ver=
zichten können und deshalb eine Flotte verlangen, die auf
dem Grundſatz einer ſicherheitgebenden
Gleich=
berechtigung beruht.
Rückkrikt des tſchechoſlowakiſchen Kabinekts.
DNB. Prag, 28. Mai.
Miniſterpräſident Malypetr überreichte am Dienstag dem
Präſidenten der Republik Maſaryk im Schloß Lany die
Rück=
trittserklärung des Geſamtkabinetts, die vom Präſidenten
ange=
nommen wurde. Gleichzeitig betraute der Präſident Malypetr
mit der Bildung des neuen Kabinetts.
Franzöſiſche Verlegenheiken.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, den 25. Mai 1935.
Die Rede des Führers im Deutſchen Reichstag — ſie wurde
hier nicht ohne Unruhe erwartet — verſetzte Paris in eine kaum
zu überbietende Verlegenheit. Selbſtverſtändlich konnten wir nicht
erwarten, daß Frankreich prompt zu allen Fragen, die die
Kanzler=Rede behandelte, ſofort Stellung nehmen würde.
In=
folgedeſſen hat man ſich ja auch am Quai dOrſah bisher ſo
ziemlich in allen Tonarten ausgeſchwiegen. Immerhin geſteht
man doch ſoviel ein, daß die Feſtlegung des deutſchen
außen=
politiſchen Kurſes durch Adolf Hitler der europäiſchen
Außen=
politik für lange Zeit den Stempel aufdrücken wird, und man
iſt ſich klar darüber, daß Europa immer wieder auf dieſe Rede
wird zurückgreifen müſſen. Was Paris aber entſcheidend ſtört,
das iſt die Widerlegung der Beweisführung, mit der die
fran=
zöſiſche Regierung den außenpolitiſchen Kurs der letzten Monate
vor den franzöſiſchen Wählern rechtfertigte. Dieſe Widerlegung
iſt ſo ſchlagend, daß eine offizielle Sprachregelung noch nicht
feſtzuſtellen iſt. Und daraus erklärt ſich auch die bisherige
Zu=
rückhaltung der franzöſiſchen Preſſe, die ſich nach Möglichkeit
auf offiziöſe Anweiſungen und Anregungen verläßt. Immerhin
herrſcht hier doch durchaus der Eindruck vor, daß namentlich
auf Grund der Stellungnahme Baldwins in irgendeiner Form,
wenn auch langſam, eine neue europäiſche Ausſprache
be=
ginnen wird.
In der abgelaufenen Woche war Frankreich freilich ziemlich
erheblich in Genf engagiert. Die hier zur Behandlung ſtehenden
Probleme waren alle ziemlich heikel; eine ſchlechte Löſung hätte
unter Umſtänden entſcheidend auf die europäiſche Geſamtlage
zurückwirken können. Hinzu kommt, daß die Stellung des
Völker=
bundes alles andere als feſt iſt. Die große Politik hat ſich
wäh=
rend der letzten Jahre immer weniger in Genf abgeſpielt, wozu
Frankreichs Bündnisſyſtem ſehr viel beigetragen hat. Die
Ab=
kehr Japans und Deutſchlands von den Genfer Arbeiten hat
dem Anſehen des Völkerbundes ebenſo geſchadet wie die
Unfähig=
keit, ſchwierige Einzelfragen — z. B. das Chaco=Problem — zu
löſen. In Völkerbundskreiſen ſelbſt hat man ſich zwar damit zu
tröſten geſucht, daß England in der letzten Zeit ein erhöhtes
Intereſſe an den Genfer Arbeiten bekundet hat. Vom
Stand=
punkt der franzöſiſchen Außenpolitik aus iſt die britiſche
Inter=
eſſennahme allerdings nicht abſolut erwünſcht, da Paris nicht
will, daß der Völkerbund allzuſehr unter engliſche Kontrolle
ge=
rät. Zum mindeſten will man auf jeden Fall verhindern, daß
etwa der engliſche Einfluß in Genf zu einem Gegengewicht gegen
das franzöſiſche Bündnisſyſtem werden könnte.
Den Bemühungen Edens iſt es ja nun zwar gelungen, eine
akute Zuſpitzung des italieniſch=abeſſiniſchen Konflikts zu
ver=
hindern. Selbſtverſtändlich friſiert man das nicht nur in Genf
und London, ſondern auch hier in Paris als einen Erfolg des
Völkerbunds auf. Tatſächlich aber iſt es ja nicht die Genfer
Inſtitution, ſondern lediglich die Tatſache der engliſchen
Groß=
machtſtellung geweſen, die die italieniſche Außenpolitik zum
Ein=
lenken gebracht hat, und es darf weiter nicht überſehen werden,
daß das eigentliche Problem des italieniſch=abeſſiniſchen
Kon=
flikts ungelöſt geblieben iſt; man hat es einſtweilen nur vertagt.
Aus den dargelegten Gründen war Frankreich bei der
Be=
handlung dieſer Frage in nicht geringer Verlegenheit. Die
Zu=
ſammenhänge ſind klar: einmal möchte man einen allzuſtarken
Preſtigezuwachs Englands in Genf verhindern, zum andern aber
braucht Frankreich bei der gegenwärtigen europäiſchen Lage
Italiens Bereitſchaft zur Aktivität auf dem Kontinent.
Wie allerdings in einigen Wochen das Bild ſein wird, iſt
mit Sicherheit nicht vorauszuſagen. Denn man darf doch bei
einer Geſamtbetrachtung der europäiſchen Situation von Paris
aus nicht überſehen, daß die franzöſiſchen und die italieniſchen
Intereſſen ſich im Donau=Raum berühren, und es läßt ſich
leicht vorſtellen, daß möglicherweiſe ſchon in kürzeſter Friſt der
franzöſiſchen Außenpolitik eine „Gleichgewichtsſtörung” durch ein
ſtarkes italieniſches Engagement anderswo ſehr erwünſcht ſein
kann. Denn wenn Italien anderweitig ſtark beſchäftigt iſt, muß
es das Bedürfnis haben, daß im Donau=Raum Ruhe herrſcht,
ſelbſt wenn dieſe Ruhe durch eine proviſoriſche Beſtätigung des
Status quo erkauft werden muß.
Inwieweit ſich der militäriſche Beiſtandspakt zwiſchen der
Sowjetunion und der Tſchechoſlowakei auf die ſüdoſteuropäiſchen
Verhältniſſe und die geplante Donaukonferenz auswirken wiro,
iſt noch nicht zu überſehen. In Frankreich glaubt man zwar,
durch dieſen Vertrag die Sorge um die Tſchechoflowakei ein
wenig auf Moskau abgewälzt zu haben. Das aber, was man
aus Prag darüber zu hören bekommt klingt nicht gerade ſehr
zuverſichtlich, und ſehr entgegen den Pariſer Wünſchen iſt die
Tſchechoflowakei gerade ſeit ihrer Militärallianz mit der
Sowjet=
union beſtrebt, ſich der italieniſchen Außenpolitik zu nähern. Um
ſo mehr, als aus verſchiedenen Gründen das Gefüge der Kleinen
Entente nicht mehr ſo feſt iſt wie noch vor ein paar Wochen.
Wenn man alſo in Paris glaubt, der Tſchechoſlowakei mit ihrer
Orientierung auf die Sowjetunion hin einen Dienſt erwieſen zu
haben, dann irrt man ſich. Dieſer neue Staat in Europa iſt nicht
gerade von Freunden umgeben, und dadurch, daß er zum
Aus=
falltor des Bolſchewismus auf Europa wird, kann er auch keine
neue Sympathien gewinnen.
Aber auch im Innern ſind die franzöſiſchen Verlegenheiten
nicht gering. Die gewaltigen Goldabflüſſe ſprechen ebenſo
Bände wie die Heraufſetzung des Diskontſatzes um 1½ Prozent
innerhalb von wenigen Tagen. Die wirtſchaftliche, die finanizelle
und währungspolitiſche Lage der franzöſiſchen Regierung iſt
gegenwärtig alles andere als roſig. Das Ausmaß der Baiſſe=
Spekulation im franzöſiſchen Frane wird hier auf nicht weniger
als 10 bis 12 Milliarden beziffert, eine Situation, die der des
Miniſterpräſidiums Poincaré außerordentlich ähnlich iſt. Dieſe
Schwierigkeiten werden noch vermehrt durch ein Haushaltsdefizit
von rund 11 Milliarden Franes. Die Sanierungsmaßnahmen,
die Flandin mit Hilfe des Vollmachtsgeſetzes durchführen will,
werden alſo ſehr hart ſein müſſen. In Anbetracht der
Kammer=
wahlen, die im kommenden Frühjahr ſtattfinden ſollen, iſt das
natürlich bedenklich, und es iſt kein Wunder, wenn wieder einmal
ſehr ernſthaft von einer unmittelbar bevorſtehenden
Regierungs=
kriſe geſprochen wird.
Seite 2 — Nr. 147
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 29. Mai
Gaukag Heſſen=Rafſau
Därmſtadt, 4. Und 2. Jan..
Das endgültige Programm.
Samskag, den 1. Juni:
Von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr finden folgende Tagungen ſtatt:
Hoheitsträger: Städtiſcher Saalbau, Saalbauſtraße.
Lei=
tung: Der Stellvertreter des Gauleiters, Pg. Reiner.
Es ſprechen Gauleiter Sprenger und
Reichsorgani=
ſationsleiter Pg. Frauendorfer.
Propagandaleiter: Großes Haus (Landestheater).
Lei=
tung: Gauamtsleiter Pg. Müller=Scheld. —
Zum Abſchluß „Schach dem Zaren” Eine Stunde
welt=
geſchichtlicher Entſcheidung. Dramatiſche Szene von
Wilhelm Müller=Scheld. Aufgeführt von Künſtlern
des Heſſ. Landestheaters.
N. S. V.: Turnhalle, Woogsplatz, Leitung: Gauamtsleiter Pg.
Haug. Es ſpricht Gauleiter Sprenger.
Wirtſchaftsberater: Rummelbräu, Rheinſtraße. Leitung:
Gauamtsleiter Pg. Eckart.
Amt für Beamte: Kleines Haus (Theater), Leitung:
Gau=
amtsleiter Pg. Kremmer.
Amt für Technik: Fürſtenſaal, Grafenſtraße. Leitung:
Gau=
amtsleiter Pg. Schönbein.
N. S. Studentenbund: Concordiaſaal, Mackenſenſtraße.
Leitung: Gauamtsleiter Pg. Walcher.
Raſſenpolitiſches Amt: Gaſthaus zur Krone,
Schuſter=
gaſſe. Leitung: Gauamtsleiter Pg. Kranz. Es ſpricht
Reichsamtsleiter Pg. Groß.
Amt für Erzieher: Turnhalle Beſſungen, Heidelberger
Straße. Leitung: Gauamtsleiter Pg. Ringshauſen.
Kaſſenleiter: Reichshof, Rheinſtraße, Leitung:
Gauamts=
leiter Pg. Eck.
Parteirichter: 19.30 Uhr, Hauptbahnhof. Warteſaal 1. u. 2.
Klaſſe. Leitung: Gaurichter Pg. von Lyncker.
N. S. K. O. V.: Haus der Arbeit, Bismarckſtraße 19 (nicht wie
im Programm vermerkt: Kronenbräukeller, Dieburger
Straße). Leitung: Gauamtsleiter Pg. Ziegler. Es
ſpricht Reichsamtsleiter Pg. Oberlindober.
Die alte Garde: Treffpunkt: „Alte Poſt”. Am weißen Turm,
(Deſch). (Nicht wie im Programm angegeben:
Rats=
keller), Leitung: Pg. Gimbel.
Sonnkag, den 2. Juni:
7—9 Uhr: Turn= und Spielbewegung der HJ auf dem
Poli=
zeiſportplatz Darmſtadt.
—9 Uhr: Tagung der Betriebszellenobmänner,
Vertrauens=
männer und Betriebsführer (Feſthalle). Leitung:
Landes=
obmann Pg. Willi Becker.
9. 30—10.30 Uhr: Es tagen in der Feſthalle: die
Gquamtsleiter, die Kreisleiter, die Kreisamtsleiter, die
Ortsgruppen= und Stützpunktleiter. Von der DAF und
KdF die Amtswalter und Warte des Gaues und der
Kreiſe. SA, SS und NSKK vom Sturmführer an, und
HJ vom Gefolgſchaftsführer an aufwärts, ſowie
Ver=
treter des Arbeitsdienſtes. Es ſprechen u. a.
Reichs=
organiſationsleiter Pg. Dr. Ley und Gauleiter
Sprenger.
11—12 Uhr: Großkundgebung auf dem
Feſthallen=
gelände.
12.30—14.30 Uhr: Maſſenverpflegung durch den Hilfszug
Bayern auf verſchiedenen Plätzen.
15 Uhr: Vorbeimarſch (wird abgenommen in der
Rhein=
ſtraße in Höhe des Hauſes der Kreisleitung).
Auf den Tagungen werden u. a. ſprechen:
Reichsorganiſations=
leiter Pg. Dr. Ley, Gauleiter Sprenger Reichsamtsleiter
Pg. Frauendorfer und Reichsamtsleiter Pg.
Oberlind=
ober.
Programm des Volksfeſtes.
Samstag, den 1. Juni:
Veranſtaltet von der NSG „Kraft durch Freude‟.
Eintritt frei,
nur für Träger des Gautagabzeichens.
20.30 Uhr:
Paradeplatz: Programm: Ausgewählte Chöre und
Muſik=
ſtücke. Etwa 1000 Sänger, Sprechchöre der HJ und des
Arbeitsdienſtes und die Gaukapelle Cornelius.
Schillerplatz: Programm: Heiteres Volkstum. Mitwirkende:
Oberheſſiſche und Odenwälder Trachtengruppen, eine
Oppenheimer Küfertanzgruppe, ſowie die bekannten
vberheſſiſchen Humoriſten Georg Heß, Balſer Backes und
eine Kapelle.
Marktplatz: Großes Konzert (Militärmuſik), ausgeführt von
verſchiedenen Kapellen, ferner Sprech= und
Geſangs=
chöre von Darmſtädter und auswärtigen Werken.
Großer Schloßhof: Allgemeiner Tanz im Freien.
Außer=
dem Geſangs= und Vortragseinlagen von bekannten
Künſtlern.
Kleiner Schloßhof: Fröhlicher Abend im Weindorf. (Der
Schloßhof wird zu einem Weindorf umgeſtaltet).
Mit=
wirkende: u. a. die luſtigen Landsknechte Kremer und
Merz, der Humoriſt Balſer=Backes, Leni Gehrig
(Sopran) und Willy Eichel (Tenor).
Samstag= und Sonntagnachmittag findet außerdem ein
Kinder=
ballonwettbewerb ſtatt.
Die Polizeiſtunde iſt von Samstag auf
Sonn=
tag aufgehoben. Von 2 Uhr nachts bis 7 Uhr früh
iſt in den Lokalen Alkoholſperre.
Sehler Zerminmefeeiloinge merbälie
Iuin Behloienſt 2e. Janl.
Frühlingsfeſt im Schwalbenneſt.
Ein heiterer Abend mit Gefang und Tanz
im Orpheum, Darmſtadt, Aeußere Ringſtraße 98,
Samstag, den 1. Juni, abends 20.30 Uhr.
Mitwirkende: Henny Herze (Sopran), Willi Eichel (Tenor),
das Landes=Sinfonieorcheſter und das Ballett des Heſſ.
Landes=
theaters, Darmſtadt.
Jeder Teilnehmer am Gautag trägt das
Gautag=Abzeichen und kauft das ausführliche
Programm.
DNB. Berlin 28.
Wie bekannt wird, muß wegen der großen Zahl
berem=
gegangener Meldungen der Schlußtag für freiwillige Melly
zum Wehrdienſt vom 1. Juli auf den 15. Juni vorverlegt —.
Die Regelung des Erſatzbedarfs der Wehrmat
DNB. Berlin, 28.
Der Erſatzbedarf der Wehrmacht auf Grund der allgem
Wehrpflicht wird in Zukunft nach dem territorialen Prirn
deckt, d. h. die Wehrkreiskommandos erhalten ihren Erſ7
nehmlich aus dem eigenen Wehrkreis zugewieſen. Dieſe Mo
iſt für Oſtpreußen, das von dem Mutterlande abgeſchnit in
nur auf ſeine eigene Kraft angewieſen iſt, beſonders
aber auch ſchwierig, da die Provinz nur dünn beſiedelt iſt.
Der Reichskriegsminiſter hat es daher für notwendige
ten, die Wehrpflicht für die Bewohner Oſtpreußens bis
Lebensjahre zu verlängern und außerdem zur Erfüllung A./
ven Dienſtpflicht im Jahre 1935/36 noch einen zweiten Jc
den Jahrgang 1910 hinzuzuziehen. Es iſt beabſichtigt, in
genden Jahren mit dem Jahrgang 1915 den Jahrgang 1 4/7kztzeigenen Fülle
dem Jahrgang 1916 den Jahrgang 1912 und mit dem Klhcku durch ſtärkeren
1917 den Jahrgang 1913 einzuziehen.
9chde
des
Hit
einem
Juheimtofungen fraur Enticheldungen.
Das Urkeil im Schallplakken=Prox
Nur reine Sprechplatten dürfen nicht unentgu
übertragen werden.
DNB. Berlin, 28..
In dem Rechtsſtreit der Carl Lindſtröm AG. und ſechs=
A Paris, 28. Mai.
Wie vorauszuſehen war, hat die Regelung der abeſſiniſchen
Frage zu einer Abkühlung zwiſchen Rom und Paris und in noch
ſtärkerem Maße zwiſchen Rom und London geführt. Die Rede
Muſſolinis hat hier ſehr wenig gefallen, und manche ſehen ſchon
das ganze Werk der italieniſch=franzöſiſchen Verſtändigung
ge=
fährdet.
Die Regelung in Genf iſt keine vollſtändige, und die
abeſſi=
niſche Frage iſt damit noch nicht gelöſt. Die Schwierigkeiten ſind
nur aufgeſchoben, und die Gefahr beſteht, daß die Situation ſich
wieder zuſpitzt. Aber die diplomatiſche Lage Abeſſiniens iſt
geſtärkt.
England hat für Abeſſinien in einer unzweideutigen Form
Stellung genommen, und man braucht kein großer Kenner der
Verhältniſſe zu ſein, um zu wiſſen, daß Englands Stellungnahme
in dieſer Frage entſcheidend wichtig iſt. Frankreich hat in Genf
eine vermittelnde Stellung eingenommen. Man zeigte Italien
gegenüber ſo viel guten Willen wie nur möglich, aber man ließ
keinen Zweifel darüber, daß die franzöſiſche Diplomatie ſich im
weſentlichen der engliſchen anſchmiegen muß.
Man ſprach hier ſehr viel und ſehr laut darüber, daß eine
militäriſche Expedition Italiens in Afrika die italieniſchen Kräfte
zu ſehr Europa entziehen werde, was das Gleichgewicht
gefähr=
den könnte. In Wirklichkeit ſieht es ſo aus, daß die angeblich ſo
befürchtete italieniſche Expedition die Donaukonferenz erleichtert
hätte. Und da jetzt Muſſolini wegen Genf grollt und die
Frie=
densausſichten an der abeſſiniſchen Grenze größer geworden ſind,
erweiſt ſich Italiens Haltung in der Donaupolitik intranſigenter
als je.
Es handelt ſich bei all dem um etwas mehr als das übliche
diplomatiſche Schaukelſpiel. Von einer etwas höheren. Warte
geſehen, bemerkt man die ganze Nutzloſigkeit und Eitelkeit der
diklomatiſchen Aktionen Frankreichs. Man entſcheidet die
Fra=
gen in keiner Richtung, ſondern begnügt ſich mit Scheinlöſungen.
Man möchte alle ſchönen Dinge der Welt zuſammenkaufen und
zögert, den Preis dafür zu bezahlen. Die Einigung mit Italien
brachte keine wirkliche Befriedigung des italieniſchen
Erpanſions=
dranges. Man wundert ſich jetzt, daß Italien „noch immer”
un=
zufrieden iſt. Alle Verträge und Freundſchaftsmanifeſtationen
können daran nichts ändern, daß Italien ein Feld für ſeine
Ati=
vität ſucht und ſuchen muß. Die italieniſch=franzöſiſche Einigung
war ein Tauſchgeſchäft kleinen Ausmaßes, weil Italien nicht viel
bieten konnte. Am Quai d’Orſay verfolgt man das Prinzip des
„do ut des”. Italien kann aber nur ſehr wenig geben und muß
ſehr viel verlangen. Darum führen die Verhandlungen früher
oder ſpäter immer zu Enttäuſchungen, in Rom iſt man enttäuſcht,
weil die Konzeſſionen zu klein waren, und in Paris, weil man
nichts bekam . . .
dren muß.
binthaltung wollen
-Fuſbauen. Auch hie
tiemaſt das Fetpt”
ſn der Schafzuch
ku ßchritt weitergel.
ſier den Weg der
Juumgen, ſondern wo
au brachliegender
wu nur eine verbeſ.
ühren, alſo keine C
fortſchritt
Firmen der deutſchen Schallplatteninduſtrie gegen die 9—Mdem Gewiete
rundfunkgeſellſchaft verkündete der Vorſitzende der 21. Zivii/t?
des Berliner Landgerichtes heute nachmittag folgendes Un /lſhaliahng M. Weill
1. Der Reichsrundfunkgeſellſchaft als Eile, der iMr zusanan
wird bei Vermeidung der vom Gericht für jeden Fall der —u/”” der Pſtcaliehäucht.
handlung feſtzuſetzenden Strafe verboten, Schallpu,ſf” elungen Nunder
die in den Betrieben der Klägerin erzeug äniche Züchtungen
und zwar auch ſolche, die von der Beklagte /0 P Sornenernich
den ihr angeſchloſſenen Sendern käuflich arſt Zet
ben ſind, zu ſenden, ſoweit dieſe Schallplatten a-,ſe
lich die Wiedergabe von Schriftwerken, Reden oder Aw
enthalten.
2. Die Beklagte wird verurteilt, darüber Auskunft u
len, in welchem Umfange ſie Schallplatten der in Ziffer 1
zeichneten Art nach dem 8. April 1935 geſendet hat.
3. Es wird feſtgeſtellt, daß die Beklagte verpflichten
Klägerinnen denjenigen Schaden zu erſetzen, der ihnen u
von der Beklagten veranlaßte rundfunkmäßige Verbreiug
unter Ziffer 1 bezeichneten Schallplatten nach dem 8. A.nſ
entſtanden iſt und entſtehen wird.
4. Im übrigen wird die Klage abgewieſen.
Miütätiſt
Von den Koſten haben die Klägerinnen neun ZeEint
Beklagte ein Zehntel zu tragen.
Mit Rückſicht auf die große Bedeutung des Rechtsſtr 1,0 hhmen der
un=
das weitgehende Intereſſe der Oeffentlichkeit für die Enucm Omedminiſteriums
gab der Vorſitzende in einer kurzen Begründung die uch 1Am Abgeordnet
Geſichtspunkte bekannt, auf die die Entſcheidung geſtützt rſl? Forderung Ung
In der Begründung heißt es: Die klagenden Schau.w die er als da
ute. Sol
herſteller ſind klageberechtigt; das den ausführenden Kün Aüne der Miniſter
Bearbeitern nach § 2 Abſatz 2 des Literariſchen UrheE.
4werden, da
zuſtehende Urheberrecht iſt auf ſie übergegangen. Die Far Nadham logi
plattenherſteller haben jedoch nicht das Re /,, Ungarn werde
Rundfunkſendung von Muſikſchallplatec ſndern im Ve
verbieten, weil das Literariſche Urhebergeſetz nach /Hzn Augenblick
Benutzung ſolcher Schallplatten zu öffentlichen AufführurW und die intereſſ
drücklich geſtattet und die Rundfunkſendung von Muſikſch AMruſionalen
So=
den Begriff der öffentlichen Aufführung erfüllt.
60 ſehr es ab
Aus der Entſcheidung ergibt ſich demnach, daß nur deſen Handlungen gre
tragung reiner Sprechplatten für den Rundfunk nicht freiiſ me gedemütigt,
rend Muſikſchallplatten und Schallplatten gemiſchten Inhe in” zun nicht einſel
Entſchädigung vom Rundfunk geſendet werden können. H2 Diskriminier
Miniſterpräſident Göring iſt am Dienstag auf demſch 0 Angarns folgen
von Moſtar gelandet, wo auch der Landesgruppenleiter
DAP. für Südſlawien, Neuhauſen, in einem Sonderflug // — Jahren, gleiche g
raf. Der Miniſterpräſident und ſeine Begleiter ſetzten iſt
nach Dubrovnik (Raguſa) im Kraftwagen fort.
Miniſterpräſiden
Den Wehrpflicht n
Ausſkellung im Landesmuſeum.
Mit der großen Ausſtellung „Deutſches Glas — 2000
Jahre Glasveredlung”, die geſtern anläßlich der Tagung
der Deutſchen Glastechniſchen Geſellſchaft eröffnet
wurde, hat die Direktion des Heſſiſchen
Landes=
muſeums eine Ausſtellung geſchaffen, die weit über unſere
Stadt hinaus Bedeutung und Beachtung gewinnen wird. Wenn
auch nur der Fachmann den ganzen Wert und die delikateſten
Einzelheiten deſſen, was hier zuſammengetragen iſt, voll wird
zu würdigen wiſſen, ſo muß doch auch das Auge jedes Laien,
der ganz naiv an die Ausſtellung herantritt ſeine Freude an
den edlen Formen der Gläſer, dem Farbenſchmelz der
Glas=
malereien haben. So iſt der Kreis derer, denen die Ausſtellung
etwas zu bieten hat, denkbar groß gezogen.
Der Gedanke der Ausſtellung erwuchs ganz natürlich:
einer=
ſeits kann man Heſſen, das beſonders reich an Glasfunden der
früheſten Zeit iſt, als das Ausgangsland der Glasinduſtrie
bezeichnen; andererſeits lag es nahe, die bedeutendſten
Beſitz=
tümer des Muſeums, die beſonders in den letzten Jahren durch
Neuerwerbungen erweitert wurden, der Oeffentlichkeit einmal
vorzuführen und durch Leihgaben deutſcher Sammlungen ſo zu
vervollſtändigen, daß ein Ueberblick über die geſamte Glaskunſt
gegeben wurde.
Die Ausſtellung, die wir vor der Eröffnung unter der
ſach=
kundigen Führung Direktor Feigels beſichtigen konnten,
glie=
dert ſich in zwei große Abteilungen, von denen die erſte
Hohlglas und Email
zeigt. Da ſehen wir zunächſt aus vorrömiſcher Zeit — bis
500 v. Chr.! — Glasfunde, zumeiſt aus Gräbern: einen
Hals=
kragen aus Glasperlen, gegoſſene Armbänder aus
leuchtend=
blauem Glas, einen Knotenring aus Bronze mit einer
Glas=
perle, damals noch durchaus als Koſtbarkeit gewertet! Es folgen
dann Proben römiſcher Glastechnik, aus der Zeit
römiſcher Koloniſation: wir ſehen ausgewählt ſchöne Beiſpiele
mit freiplaſtiſchen Auflagen, mit aufſitzenden Nuppen oder
auf=
gelegten Fäden, und Kugelſchliffbecher. Beſonders ſchön und
koſtbar ein Millefioriglas und unter den Gläfern mit
Schleifun=
gen eins mit der Darſtellung von Gladiatorenkämpfen. Dieſelbe
Technik zeigt ein altchriſtliches Beiſpiel mit der
Dar=
ſtellung eines Jſaakopfers. Eigenartig berührt uns heute, wenn
wir auf einem Kölner Glas ein Hakenkreuz wiederfinden, wohl
die Arbeit eines Germanen, der in römiſcher Werkſtatt arbeitete.
Spätrömiſche Beiſpiele, bei denen die Fadenauflage ſchon
deut=
lich nordiſchen Geſchmack zeigt, leiten über zu Glasarbeiten der
Merowingiſch=Fränkiſchen Zeit. Die Nuppen und
plaſtiſchen Auflagen aus der Römerzeit begegnen uns hier
wie=
der: ſehr ſchön ein Becher mit blauem Fadenornament und ein
Rüſſelbecher, ebenfalls mit Fadenauflage. Als rein germaniſch
empfinden wir die in ihrer Plaſtik wundervollen Trinkhörner.
Wir bemerken übrigens hier ein Grünlichwerden des Glaſes; die
römiſche Technik der Entſeifung des Glaſes geriet in
Vergeſſen=
heit oder wurde abſichtlich nicht angewandt. Intereſſant iſt,
daß aus der nun folgenden Zeit des Mittelalters einige
Funde — Flaſchen verſchiedener Form — gerade dorther, wo
heute das Muſeum ſteht ſtammen. Bequem iſt uns die Datierung
einiger Gläſer gemacht, die als Reliquienbehälter in Altären
ein=
geſchloſſen waren: die Weihurkunde eines ſolchen Gefäßes zeigt
das genaue Datum 18. Oktober 1282! Die Zeit der Gotik
bringt durchweg an den Gläſern eine Belebung der Oberfläche
durch unregelmäßige Nuppen und Rippen. Eine Reihe von
Trinkgläſern aus dieſer Zeit illuſtrieren das deutlich, auch
be=
obachten wir daran eine zunehmende Auflöſung des
Gläſer=
fußes, der bei einem Heidelberger Beiſpiel des 16. Jahrhunderts
ganz und gar durchbrochen iſt. Eine charakteriſtiſche Form aus
der Zeit der Gotik iſt der Krautſtrunk, ſo genannt wegen ſeiner
unverkennbaren Aehnlichkeit mit dieſem Gewächs. Später
be=
gegnen wir den großen Stangengläſern, wie ſie noch bis in die
Renaiſſance hinein — z. B. auch auf dem Bilde Rembrandts
mit Saskia — wiederfinden. Die erſten Beiſpiele dieſer
Stangen=
gläſer ſind noch grün, ſpäter geht man wieder zur Entſeifung
des Glaſes über. Die Renaiſſance bringt dann auch
Ver=
goldung an den Gläſern und im allgemeinen mehr Beruhigung
in der Oberflächengeſtaltung, deutliche Unterteilungen. An den
ſogenannten Römern mit hohlem Fuß ſehen wir den Fuß ſich
allmählich verengen. Ein hervorragend ſchönes Beiſpiel aus der
1. Hälfte des 16. Jahrhunderts, ein Deckelpokal Philipps des
Großmütigen hat eine deutliche Teilung in Cuppa, Knauf und
Fuß. Gegenüber dieſer wunderbar edlen Form berühren uns die
deutſchen Nachahmungen der Venetianer, denen das handwerklich
Gewachſene fehlt, als weniger erfreulich. Aus der Zeit des
30jährigen Krieges ſehen wir ein paar handfeſte ſchwere
Wurfbecher, auch Trichter, die Vorläufer unſerer Sektgläſer, und
rieſige Jagd= und Friedenshumpen. Auch die folgende Zeit —
Ende des 16. und 17. Jahrhunderts — muß noch ſehr
trinkfroh geweſen ſein: Das bezeugen die vielen Humpen, die
durch ganz Deutſchland verbreitet waren. Einige zeigen
Email=
malerei, alle viel Schliff, Arabesken, Wappenwerk. Das 17.
Jahr=
hundert kennt auch diamantgeſchliffene Kelchgläſer. Als beſonders
ſchön und intereſſant in dem Raum, der dieſe ſpäteren Arbeiten
enthält, erwähnen wir eine Teekanne des Porzellanerfinders
Böttger für Auguſt den Starken, einen Becher mit einer
hauch=
feinen Landſchaft in Schwarzlotmalerei, ein leuchtend
honig=
gelbes Glas von 1830, Zwiſchengoldgläſer mit
Wappendarſtel=
lungen aus Seligenſtadt. Aus der porträtfrohen
Bieder=
meierzeit ſehen wir ein paar feine Beiſpiele von Bildniſſen
in Glasſchliff. Eine kleine Sondergruppe in dieſer Aus’Pund
abteilung bilden Emailarbeiten, die inſofern
gehören, als Email ja nichts anderes als geſchmolzeness
Die Ausſtellung zeigt Beiſpiele römiſchen, fränkiſchem
giſchen Schmucks, als beſonders hervorragende Arbeit
bekannte Mölsheimer Fibel.
Steigen wir nun hinunter zu der anderen Abte=FBſche
Geſamtausſtellung, die uns Werke der
Glasmalerei
ſeigt, ſo begegnen wir ſchon auf der Treppe einer Neueel
des Muſeums, einer Scheibe, auf der ein biederer W
Metzgermeiſter im Kreiſe ſeiner Familie und in der 2
ſeines Handwerks gezeigt iſt. Die unteren Räume des *
in denen dieſe Glasmalereien ja in geradezu idealer 25
Geltung kommen können, haben eine gewiſſe Erweit:
fahren, wodurch Platz für die Neu=Erwerbungen
wurde. Wir ſehen natürlich auch viel Wohlbekanntes
Räumen: das koſtbare Kreuzigungsfragment aus dem
hundert, die Wimpfener Scheiben z. T. in Flechtbandn
die Scheiben aus dem Straßburger Zunfthaus „Zm
burger”, die Partenheimer Scheiben, eine von dem —
Geſchlecht der Overſtolz geſtiftete Kreuzigung des 14.
derts, Reſte aus der Oppenheimer Katharinenkirche, e
St. Georg, deſſen Schöpfer merkbar aus der Nal
Lochners kommt. Neu ſind u. a. mittelrheiniſche Sche-
Anfang des 16. Jahunderts mit befonders prächtig her—
den Wappen; außerdem einige Scheiben aus der Ehi
Kirche in Neckarſteinach, die ſich in Gefahr der Zerſ.
fanden und nach einer meiſterhaften Ergänzung und
rung durch Prof. Linnemann hier einen ſicheren Plaß
ein Beweis für die denkmalpflegeriſche Tätigkeit der 2
leitung. In einem mittelrheiniſchen St. Georg, dar
deſſen Rüſtung von ganz beſonderer Schönheit iſt, de
vielleicht den Vater von Ottheinrich vermuten? Mit bus
was die Sammlung zeigt, iſt eine Hl. Katharina des ½
um 1490. Die Scheibe, die ſich durch eine außerorde!.
feinerte Technik auszeichnet, entzückt das Auge He
durch die Zartheit und die Eleganz der Linien wie
wunderbaren Zuſammenklang der Farben, Rot*?"
Woche ü
führer heraus
Mprechenden Luf
SMt entſprechende
Die Eröffnu
den Mittag i.
in des Staate
ſchaft
ritten Re
Nächſt
Eine kleine Madonna im Strahlenkranz, ſehr liebl
aus derſelben Zeit. Beſonders fein iſt die Gegehlt.
dreier Fenſter aus Frankfurt in der ſogenannten. .
während das eine, früher entſtandene, noch in leile.
und Monumentalität, Ruhe und Ausgewogenheit Düt.
niſchen Geiſt atmet, zeigen die beiden ſpäteren in ihle
und unruhigeren, aber auch merklich eleganteren 2"
Gotik an.
Dieſe wenigen angeführten Beiſpiele mögen. ”
von dem Reichtum und der Fülle der Ausſtellung Ve.
Mittwoch, 29. Mai 1935
Bäuerliche Inikiakive einſt und jeht.
Hamburg, 28. Mai.
Reichsbauernführer und Reichsernährungsminiſter Darré
ü. bei Eröffnung der Zweiten Reichsnährſtand=Ausſtellung in
mmburg am Dienstag eine Rede, der wir u. a. entnehmen:
Bäuerliche Initiative wurde früher in der Zeit des
liberali=
ten Wirtſchaftsprinzips vor allen Dingen durch die Sorgen
wen Abſatz ihrer Erzeugniſſe aufgefangen. Dieſe Betätigung
BBauern auf dem Markt war eine Fehlleitung bäuerlichen
or fens. Durch die Marktordnung iſt dem Bauern die Sorge um
Abſatz abgenommen. Die Privatinitiative des Bauern kann
Funmehr auf dem Hofe ſelbſt auswirken. Hier iſt die eigent=
Stätte des bäuerlichen Schaffens. Der Hof ſoll die Stätte
die Ernährung des deutſchen Volkes ſein.
Auf dem Gebiet der Pferdezucht gehen wir heute den Weg,
ger ſtändige Zuchten aufzubauen. Wir wollen ein Pferd, das
den örtlichen Verhältniſſen für den Bauern am
zweckmäßig=
rſcheint und aus der Scholle gewachſen iſt.
Denſelben Weg beſchreiten wir auf dem Gebiete der
Rind=
haltung. Das deutſche Bauerntum will dem Arbeiter
ſeinem Grund und Boden die Ware in den beſten Qualitäten
Verfügung ſtellen. Wir ſind der Auffaſſung, daß die Löſung
Fettproblems über den Weg einer bodenſtändigen
Leiſtungs=
ſge führen muß. Dazu gehört die Schaffung einer geſunden
nſchaftseigenen Futtergrundlage, wie ſie bereits in den letzten
grem durch ſtärkeren Silobau uſw. gefördert wurde. Die
zpeinehaltung wollen wir auf der wirtſchaftseigenen Futter=
B aufbauen. Auch hier iſt es das Ziel, über den Weg der
weinemaſt das Fettproblem zu löſen zu verſuchen.
In der Schafzucht ſind wir in dieſem Jahre einen gewal=
Schritt weitergekommen. Wir denken hierbei nicht
da=
wüber den Weg der Schafhaltung zu einer Exiſtenzwirtſchaft
ſgelangen, ſondern wollen dadurch, daß wir die Schafe zur
Ver=
eung brachliegender Flächen und überflüſſigen Futters
ver=
ſpeen, nur eine verbeſſerte Ausnutzung des deutſchen Bodens
heiführen, alſo keine Extenſivierung, ſondern eine
Intenſivie=
m. Auf dem Gebiete der Kleintierzucht iſt auch im letzten Jahre
hiheblicher Fortſchritt zu bemerken. Wir wollen hier der
Rigelhaltung in dem bäuerlichen Betrieb wieder den Platz
Een, der ihr zubommt. Aehnliche Maßnahmen ſind auf dem
ßete der Pflanzenzucht getroffen worden. Wie wir früher auf
hlusſtellungen hunderte verſchiedener Sorten ſahen, die gleiche
ſeähnliche Züchtungen waren, ſehen wir auch hier heute
Maß=
ſchen der Sorteneinſchränkung und der beſſeren Ueberſicht.
ſy die Verbeſſerung der Wirtſchaftslage des Bauerntums
de ſich auch der Bauer wieder der Verbeſſerung ſeines
Ma=
ſunparkes zuwenden. Die Ausſtellung zeigt, daß auch die
ſuineninduſtrie gewillt iſt, den Bauern in ſeinem großen
Auf=
werk zu unterſtützen.
Iles in allem wird dieſe Ausſtellung dem Beſchauer das
einer ſtetigen Aufwärtsentwickelung der deutſchen
Land=
haft zeigen.
ſich milikäriſcher Gleichberechtigung.
EP. Budapeſt, 28. Mai.
m Rahmen der ungariſchen Budgetdebatte über den Etat
onvedminiſteriums gab Miniſterpräſident Gömbös heute
mtag im Abgeordnetenhaus eine programmatiſche Erklärung
die Forderung Ungarns nach militäriſcher
Gleichberech=
mab, die er als das Hauptproblem der ungariſchen Politik
ſinete. Solange es abgerüſtete und aufgerüſtete Staaten
ührte der Miniſterpräſident aus, könne der Friede nicht
ſart werden, da die aufgerüſteten Staaten in ihren
abge=
eim Nachbarn logiſcherweiſe eine leichte Beute erblicken
ſittr. Ungarn werde das Beiſpiel Deutſchlands nicht
be=
ſondern im Vertrauen auf Recht und Gerechtigkeit
ge=
den Augenblick abwarten, in dem die europäiſchen Groß=
” und die intereſſierten Staaten ihm den mangelnden Teil
ſſunationalen Souveränität, die Gleichberechtigung, zugeſtehen
ſſi. So ſehr es aber auch Ungarn bedauern würde, zu
will=
ien Handlungen greifen zu müſſen, ſo könne doch die
Ge=
iner gedemütigten Nation nicht ewig dauern, um ſo mehr,
ngarn nicht einſehen könne, warum ihm gegenüber dieſe
ſſige Diskriminierung aufrecht erhalten werde.
r Miniſterpräſident faßt ſodann die Gleichberechtigungs=
Ang Ungarns folgendermaßen zuſammen: Einführung der
einen Wehrpflicht mit einer Militärdienſtdauer von
höch=
ei Jahren, gleiche Aufrüſtungsmöglichkeiten wie die Kleine
bre entſprechenden Luftſchutz und Verſorgung der ungariſchen
ſos mit entſprechenden Luftkampfmitteln.
hen in dieſer Woche übrigens noch einen reichbebilderten
und Führer herausgibt.
*
Die Eröffnung der Ausſtellung
en geſtrigen Mittag in feierlichem Rahmen, in Gegenwart
ertretern des Staates und der Stadt, ſowie der Deutſchen
Poniſchen Geſellſchaft, ſtatt. In der mit friſchem Grün und
Nchnen des Dritten Reiches geſchmückten Eingangshalle des
ſius begrüßte zunächſt
Direktor Feigel
er der Kunſt= und hiſtoriſchen Sammlungen des Heſſiſchen
Emſeums die Erſchienenen, insbeſondere Miniſterialrat
hauſen als Vertreter des Staates, Oberbürgermeiſter
holdt als Vertreter der Stadt, und die Mitglieder der
chen Glastechniſchen Geſellſchaft, die eben
Enſkadt tagt. Direktor Feigel führte aus, daß die Ausſtel=
Beurſprünglich nur die Neuerwerbungen des Muſeums der
ichkeit vorführen ſollte, in ihrem Rahmen erweitert ſei.
dann an andere deutſche Sammlungen herangetreten, die
nahmslos bereitwilligſt bei der Ergänzung der Ausſtel=
Ate eholfen hätten. Ihnen galt der beſondere Dank Direk=
gels, desgleichen aber auch ſeinen nächſten treuen
Mit=
m, vor allem Dr. Merten, dem auch die Bearbeitung des
ungskatalogs zu verdanken iſt.
ſhalb gerade wir hier dieſe Ausſtellung veranſtalten?
Feigel beantwortete dieſe Frage damit, daß doch gerade
M. Gebiet die Kunſt der Glasmacher ihren Urſprung nahm.
denn das Landesmuſeum die Pflicht, dieſe alte vergeſſene
90 wieder einmal herauszuſtellen, um Freude, Luſt und
Ku zu wecken. Wenn die Ausſtellung das vermag, ſo ſchloß
Ner, ſo erfüllt ſie ihren Zweck!
Miniſterialrat Ringshauſen,
ſächſter das Wort ergriff, richtete ſeine Begrüßung
be=
an die Mitglieder der Glastechniſchen Geſellſchaft. Er
deß es uns eine Ehre ſei, dieſe Tagung zu beherbergen
gerte den Gäſten, daß ihnen hier warme Herzen
entgegen=
da man ſich hier auf dem Boden alter glastechniſcher
befinde. Es galt, in der Ausſtellung nicht nur wirt=
Belangen zu dienen, ſondern vor allem dem
künſtle=
anlen des Volkes während zweier Jahrtauſende Ausdruck
Rn. Auch die Glastechniſche Geſellſchaft ſei hier nicht nur
Der Wirtſchaft zuſammen, ſondern ebenſoſehr, um künſt=
tufgaben zu dienen. Möge denn von dieſer Ausſtellung
Loppelte Wirkung ausgehen: eine reiche Befruchtung
Den Strebens und neue Impulſe auf dem Gebiet der
Wirtſchaft!
Oberbürgermeiſter Wamboldt.
lebend ſprach wandte ſich nach einleitenden Begrüßungs=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 147 — Seite 3
Ge
Sinanzlage äußerſt ernſt. — Einſchneidende Sparmaßnahmen zur Sanierung der Staatsfinanzen
zur Veikeidigung des Kredits und zur Sicherung der Währung.
Flandins Nokprogramm.
Die Regierung Flandin hat am Dienstag von der fran= Maßnahmen durchzuführen.
zöſiſchen Kammer die Generalvollmachten verlangt, die ihr bis
zum 31. Dezember das Recht geben ſollen, unbeſchränkte
Maß=
nahmen mit Geſetzeskraft zu treffen, ſoweit das zur Sanierung Neue Diskonkerhöhung in Frankreich auf 6 v. h.
der Finanzen und zur Wiederbelebung der Wirtſchaftstätigkeit
und zur Aufrechterhaltung der Währung erforderlich iſt.
Prak=
tiſch freilich ſoll dieſe Vollmacht, die in ſich die
Ausſchal=
tung des Parlaments ſchließt, bis zum 31. Juli nächſten Zinsſatz für Monatsgeld von 4 auf 6 v. H. heraufzuſetzen.
Jahres dauern, da erſt bis zu dieſem Zeitpunkt die inzwiſchen
erlaſſenen Verordnungen den Kammern zur Ratifizierung
vor=
zulegen ſind. Eine Notmaßnahme alſo von einem Ausmaß,
wie ſie Frankreich bisher kaum gekannt hat. Und gewiſſermaßen,
um den Zwang, der für dieſe Forderung maßgebend iſt, noch zu miniſter Germain=Martin das Wort. Er betonte, daß
unterſtreichen hat die Regierung kurz vor der Kammerſitzung
den Privatdiskont von vier auf ſechs Prozent erhöht, der damit
innerhalb einer Woche von 2½ auf 6 Prozent heraufgeſchraubt, daß er das Land nicht genügend über die wahre Lage
aufge=
worden iſt. Auch das eine außerordentliche Maßnahme, die ſich klärt habe. Bis zum 10. Mai ſei keinerlei Symptom einer
Ge=
in erſter Linie gegen die Spekulation richtet. Zweifellos haben
die großen Spekulanten, nachdem ſie der Reihe nach den
Schwei=
zer Franken und den holländiſchen Gulden anzuknappern verſucht rufe auf der Linken: „Genau am Tage nach den
Gemeinderats=
haben, ihre Aufmerkſamkeit jetzt auf den franzöſiſchen Franken
geworfen. Durch die Verteuerung des Kredits ſollen ſie gezwun= ziemlich ausgeglichen hätten, ſei am 13. Mai zum erſtenmal eine
auf den Franken einzuſtellen.
Tatſächlich hat der Goldabfluß einen
außer=
ordentlich bedenklichen Charakter
angenom=
men. Der Finanzminiſter hat vorgerechnet, daß er in der erſten Bank von Frankreich abgezogen worden. Am geſtrigen Tage habe
allein wieder drei Milliarden, woraus ſich ergibt, daß die erſte
Diskonterhöhung nichts genutzt hat. Der Goldverluſt der Bauk
von Frankreich ſteigt alſo in unheimlichem Maße und wenn auch
noch verſchmerzt werden können, ſo muß doch ein Damm gegen
die Fortſetzung dieſer Flut errichtet werden.
handelt ſichmindeſtens ebenſoſehrum eine
Ver=
trauenskriſe. Das gibt die Begründung zum Geſetz wie
auch die Rede des Finanzminiſters in gewiſſem Umfange zu,
wenn auch die Hauptſchuld auf die Börſenmanipulationen
ab=
geſchoben werden ſoll. Wie uns ſcheinen will, zu Unrecht. Denn
die Finanzlage des franzöſiſchen Staates iſt ziemlich bedrohlich.
Der laufende Etat weiſt einſchließlich der Eiſenbahnen einen
Zuſchußbedarf von mindeſtens 15 Milliarden auf, nachdem ſeit
1930 ſchon dauernd Defizits in Höhe von mehr als 27
Mil=
liarden gedeckt werden mußten. Seit länger als 5 Jahren alſo
halten ſich Einnahmen und Ausgaben nicht mehr die Waage
und es iſt kein Wunder, wenn darüber bei dem
franzöſi=
ſchen Sparer ebenſo wie bei dem ausländiſchen Händler
langſam das Vertrauen in die Geſundheit des Syſtems
verloren gegangen iſt.
Der Fehler liegt darin, daß die franzöſiſche Regierung an
dem eigentlichen Kernproblem bewußt vorbeiſieht. Frankreich
hat ſich nach dem Kriege eine Rüſtung zugelegt, die ſelbſt für die
Finanzkraft dieſes reichen Landes zu ſchwer iſt. Wenn die
Re=
gierung Vertrauen erwerben will, kann ſie zu keinem beſſeren
Mittel greifen, als hier mit dem Abbau anzufangen. Frankreich
iſt — kurz geſagt — auf dem beſten Wege, ſich tot zu rüſten
EP. Paris, 28. Mai.
Im franzöſiſchen Miniſterrat, der mit Rückſicht auf den immer
noch Schonung erfordernden Geſundheitszuſtand Flandins zum
erſten Male in der Geſchichte der Dritten Republik nicht im
Elyſée=Palaſt, ſondern im Miniſterpräſidium ſtattfand, wurde der
Geſetzesentwurf über die außerordentlichen
Vollmachten auf finanziellem und
wirtſchaft=
lichem Gebiet ausgearbeitet, der am Nachmittag der
Kam=
mer unterbreitet wurde. Dieſer Entwurf wird, wie die über den
Miniſterrat ausgegebene amtliche Mitteilung beſagt, der Regie=
rung die Möglichkeit geben, alle zur Sanierung der
Staatsfinan=
zen, zur Wiederbelebung der Wirtſchaft, zur Verteidigung des
Kredits und zur Erhaltung der Währungsſtabilität erforderlichen
Die Bank von Frankreich hat beſchloſſen, ihren Diskontſatz von
4 auf 6 v. H., den Lombardſatz von 5½ auf 7 v. H., den Zinsſatz
für Vorſchüſſe auf Wertpapiere von 4½ auf 6½ v. H. und den
Der Finanzminiſter vor der Kammer.
Sofort nach Beginn der Kammerſitzung ergriff
Finanz=
die Lage äußerſt ernſt ſei. Er werde kein Blatt vor den
Mund nehmen, um ſpäter nicht dem Vorwurf ausgeſetzt zu ſein,
fahr für die franzöſiſche Währung bemerkbar geweſen. Am 13. Mai
habe ſich die Lage von Grund auf geändert (ſtürmiſte
Zwiſchen=
wahlen”). Während bis dahin die Goldaus= und =eingänge ſich
gen werden, ihre Poſitionen zu löſen und damit ihre Angriffe, beträchtliche Goldausfuhr von 236 Millionen Franken verzeichnet
worden. Von dieſem Tage an bis zum vergangenen Samsrag ſeien
täglich 120 bis 250 Millionen Franken Gold aus den Kellern der
Hälfte des Mai eine Milliarde betragen habe, in der Woche vom der Goldabgang die Rekordſumme von 1.1 Milliarden Franken
17. bis 24. Mai drei Milliarden und in den letzten drei Tagen erreicht. Im Laufe der letzten Woche habe ſich in der ganzen Welt
eine wilde Spekulation gegen den franzöſiſchen Franken entwickelt.
Es ſei unmöglich, auch nur annähernd die Summen anzugeben,
die bei dieſen Spekulationen eingeſetzt worden ſeien. Wenn die
bei dem rieſenhaften Goldvorrat Frankreichs derartige Beträge. Panikſtimmung, die ſeit zwei Tagen herrſche, weiter andauere,
dann werde ſie auf die Sparkaſſen, die Depoſitenkaſſen und die
Banken übergreifen und die ſchwerſten Folgen haben. Um die
Aber es wäre doch ein Irrtum, die Währungs= Staatsfinanzen wieder herzuſtellen, gebe es zwei Mittel:
Ent=
kriſe allein der Spekulation aufzubürden. Es weder die Entwertung des Franken oder der Ausgleich des
Staats=
haushaltes durch umfaſſende Sparmaßnahmen. Die Regierung
habe ſich für letzteren Weg entſchieden, denn die Inflation würde
die unzähligen franzöſiſchen Rentenbeſitzer und damit die
Grund=
lage des franzöſiſchen Reichtums vernichten. Der Finanzminiſter
wies darauf hin, daß die Bereinigung der Staatsfinanzen nicht
ausreiche. Der Ausgleich des Budgets müſſe ſich in eine
Geſamt=
heit von Maßnahmen einfügen, die der allgemeinen Wirtſchaft
Frankreichs ein neues Leben einhauchen ſollten.
Darauf brachte der Finanzminiſter den Geſetzentwurſ
über die Vollmachten ein. Dieſer Entwurf beſteht aus
einem einzigen Artikel, durch den Senat und Kammer der
Regierung die Vollmacht übertragen, bis zum 31. Dezember 1935
alle geſetzgeberiſchen Maßnahmen zu treffen, um die Sanierung der
öffentlichen Finanzen, die Wiederbelebung der
Wiriſchaftstätig=
keit, die Verteidigung des öffentlichen Kredits und die Erlaltung
der Währung zu verwirklichen. Der Artikel beſtimmt weitex, daß
die zu dieſem Zweck vom Miniſterrat zu erlaſſenden Dekrete dem
Parlament vor dem 31. Juli 1935 zur Ratifizierung vorzulegen
ſind. — Darauf wurde die Sitzung geſchloſſen.
Italien forderk Prokektorak über Abeſſinien.
EP. Paris, 28. Mai.
Nach einer Meldung der „Information” aus London habe
Muſſolini Sondierungen im Foreign Office vornehmen laſſen, um
den Standpunkt der engliſchen Regierung zu der Frage der
Er=
richtung eines italieniſchen Protektorats über Abeſſinien zu
klä=
ren. Muſſolini habe auf die Gefahr hingewieſen, welche die in
Abeſſinien herrſchende Anarchie für die italieniſchen Truppen
be=
deute und mit dieſer Begründung ein Interventionsrecht
ver=
langt, dem er die Form eines Protektorats geben wolle, für das
er das Protektorat Frankreichs über Marokko und Englands über
Aegypten als Vorbild angeführt habe.
worten an die Mitglieder der Glastechniſchen Geſellſchaft und
führte etwa folgendes aus: Sie wiſſen, daß in unſerer Stadt
Kunſtpflege und Tradition von langer Zeit her einen feſten
Boden hatten. Ihre Beſtrebungen auf techniſchem Gebiet klingen
zuſammen mit künſtleriſchen Beſtrebungen. Mögen Sie alſo reiche
Anregungen hier empfangen und mögen Sie, wenn Sie von hier
ſcheiden, gute Eindrücke mit nach Hauſe nehmen und unſerer
Stadt ein freundliches Andenken bewahren.
Namens der Deutſchen Glastechniſchen Geſellſchaft dankte dann
der 1. Vorſitzende,
Generaldirektor Seeling,
der Muſeumsleitung für ihre Einladung zur Eröffnung der
Aus=
ſtellung; er dankte ferner Herrn Miniſterialrat Ringshauſen für
ſeine Begrüßungsworte und verſicherte Herrn Oberbürgermeiſter
Wamboldt, daß die Teilnehmer der Tagung von Darmſtadt die
beſten Eindrücke mit nach Hauſe nehmen würden. Er betonte, daß
die Glastechniſche Geſellſchaft lebhaftes Intereſſe an der
Aus=
ſtellung nehme, ſei doch auf der letzten Wiesbadener Tagung der
Gedanke einer ſolchen Ausſtellung aufgetaucht. Heute dürfe man
behaupten, daß es wenige derartige Ausſtellungen gebe, die ſo
vollſtändig ſeien! Anlaß und Ort, ſo fuhr der Redner fort,
ge=
bieten das Gedächtnis eines Toten, Prof. G. E. Pazaurek,
dem man den Namen eines Altmeiſters der Kunſt des Glaſes
geben darf. Er war es, der die Anregung gab, den techniſchen
Beſtrebungen auf dieſem Gebiet das künſtleriſche Moment
anzu=
gliedern. — Abſchließend drückte der Redner den Wunſch aus, daß
auf künſtleriſchem und praktiſchem Gebiet reicher Segen von der
Ausſtellung ausgehen möge! —
Der Direktor des Schloßmuſeums in Berlin,
Prof. Dr. Robert Schmidt,
ſprach über 2000 Jahre deutſcher Glasveredlung.
Der Kürze der Zeit wegen nur einige Leitmotive der
Entwick=
lung anſchlagend. Er hob hervor, daß in der Ausſtellung nur
Gläſer von abſoluter Bedeutung, die beſten ihrer Gattung,
aus=
geſtellt ſeien und gab dann einen Ueberblick über das, was zu
ſehen iſt. Die früheſten Dinge der Ausſtellung ſtammen aus der
Hallſtadt=Periode, es ſind durchweg Dinge, die in der hieſigen
Gegend entſtanden oder gefunden ſind. Es folgte die Zeit der
Römer, die techniſch und künſtleriſch alles Spätere vorwegnahmen.
Herrliche Beiſpiele gibt es aus der fränkiſch=merovingiſchen Zeit.
Danach klafft eine Lücke: Das Chriſtentum verbietet
Grabbei=
gaben, die uns früher ſo wertvolle Aufſchlüſſe gaben, und die
Kirche ſtellt keine neuen Aufgaben. Ein Erſatz bildet ſich in den
Flachgläſern und Emails. Im 13. Jahrhundert meldet ſich die
Glaskunſt als ſolche, und zwar ſtellen wir einen ausgeſprochen
deutſchen Stil feſt. Das 14. und 15. Jahrhundert entwickeln ſich in
unausgeſetzter Folge. In den Arbeiten der Gotik finden wir den
Hang zum Irrationalen, aber auch das Krauſe dieſer Zeit. Die
Renaiſſance bringt das gewaltige Trinken auf und die
dazuge=
hörigen Gefäße. Man übernimmt von Venedig die Emailmalerei
und verdeutſcht dieſe Methoden. Um 1580/90 begegnet uns im
Glasſchlieff eine neue deutſche Erfindung. Ende des 17.
Jahr=
hunderts wird deutſches Glas tonangebend in der ganzen Welt.
Böhmiſch=ſchleſiſche, Berliner und heſſiſche Arbeiten des
Spät=
barock und Rokoko liefern dazu Beiſpiele, endlich die Arbeiten
der Biedermeierzeit, die letzten der Ausſtellung.
Zum Schluß betonte Prof. Schmidt, der zwiſchendurch
im=
mer wieder die hohe Qualität der Ausſtellung hervorgehoben
hatte, daß zwar für Italien „Venedig” ein Gattungsbegriff der
Glaskunſt ſei, daß man aber für Deutſchland einen ſolchen
Gat=
tungsbegriff nicht konſtruieren könne: überall in Deutſchland ſehe
man Glaskünſtler verſchiedenſter Artung, die immer wieder ganz
Spezielles herſtellen.
Ueber deutſche Glasmalereien ſprach dann
Prof. Linnemann, Frankfurt a. M.
Er bezeichnete eingangs die Ausſtellung als „die künſtleriſch
hoch=
wertigſte Ausſtellung des Glaſes”, und wandte ſich dann der
Glas=
malerei zu. Die Glasmalerei iſt älter als die Tafelmalerei;
kompoſitoriſch und zeichneriſch, ſowie ikonographiſch hat ſie viel
mit der Wandmalerei gemeinſam, arbeitet aber mit
durchſchei=
nendem Licht. In ihrer Entwicklung begleitet die Glasmalerei die
Malerei in allen Phaſen. Bis ins 14. Jahrhundert ſind keine
Unterſchiede in der Entwicklung der Buch=, Wand=, Glas= und
Tafelmalerei; dann löſt ſich letztere infolge erhöhter Bedeutung
heraus. Gleichzeitig verzeichnen wir ein neues Stilgefühl, das
größere Wirklichkeitsnähe ſucht. Hier mußte die Glasmalerei
zurückbleiben. Auch lag jetzt nicht mehr Entwurf und Ausführung
der Glasmalerei in einer Hand; die Trennung des ſchöpferiſchen
vom reproduzierenden Teil der Arbeit mußte einen Niedergang
bringen.
Der Redner kennzeichnete dann die Stellung der Glasmalerei
im geſamten künſtleriſchen Geſchehen, die Grade ihrer
Wert=
ſchätzung. Schon bei ihrem Erſcheinen enthuſiaſtiſch begrüßt, iſt
ſie zur Zeit ihrer Blüte, im hohen Mittelalter, populär im beſten
Sinn. Die folgenden Epochen bringen ein Abſinken zur tiefſten
Stufe. bis zur Zeit der Romantik die Sammeltätigkeit einſetzt.
In dieſem Zuſammenhang behandelte der Redner die Entſtehung
der Darmſtädter Sammlung, wies auf die Schwierigkeiten, die
gerade bei Glasmalereien bei der Loslöſung aus ihrer
urſprüng=
lichen Umgebung entſtehen und lobte die Art, wie man in
Darm=
ſtadt dies Problem zu löſen verſuchte. Er ging dann in näherer
Würdigung auf Einzelwerke der Ausſtellung ein und ſchloß mit
den Worten: „Das Hohelied vom Eigen=Sinn und Eigenwert der
deutſchen Kunſt iſt noch nicht mit überzeugender Kraft
ange=
ſtimmt; ſeine hellſte Strophe wird aber einmal das Lob der
deut=
ſchen Glasmalerei ſein.” — Ein Rundgang durch die Ausſtellung
ſchloß ſich der Eröffnung unmittelbar an.
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6 722553,,7
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7. Guthaben bei Bankhäusern,
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IIE 5031
[ ← ][ ][ → ] STRASSENSCHUH
FÜR DEN HERRN
ſrttwoch, 23. Mai 1935
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ſind Gemſen zu ſehen.
Anfang 20.00, Ende 23.00 Uhr. Deutſche Bühne K.
„Juni 18. Vorſtellung. Figaros Hochzeit.
Anfang 19.30 Ende 22.00 Uhr.
Friedemann Bach.
Miete B 24.
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ſtellung. Letzter Termin zur Einlöſung von Tauſch=
Cai karten im Kleinen Haus. Die Entführung aus dem
Serail.
Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Außer Miete.
Ein=
zige öffentliche Vorſtellung (zu ganz kleinen
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ſrni
ſen). Zum erſten Male: Robinſon ſoll nicht ſterben.
Fſeſſiſches Landestheater. Im Kleinen Haus geht heute
im letzten Male in dieſer Spielzeit Mozarts komiſche
ie Entführung aus dem Serail” in Szene.
kaliſche Leitung hat Heinz Hoeglauer. Die Hauptpartien
egina Harre, Lea Piltti. Bernd Aldenhoff, Heinrich
eid Hermann Schmid=Berikoven. Es wird darauf
auf=
gemacht, daß dieſe Vorſtellung die letzte Möglichkeit zur
8 von Tauſchgutſcheinen im Kleinen Haus bietet.
Habend kommt im Großen Haus Paul Graeners Oper
emann Bach” unter der Leitung von Hans Blümer
ufführung, die von Dr. Bruno Heyn und Fritz Riedl
wurde. Die Hauptpartien ſingen Liſelott Ammermann,
Blatter, Erna von Georgi, Bernd Aldenhoff, Heinrich
arl Köther, Heinrich Schlüter und Eugen Vogt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
uus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, 29. Mai 1935
Darmſtadt — die Garkenſtadt!
Mit Recht nennt ſich unſere Stadt eine Gartenſtadt.
Un=
uwe Mühe wird in jedem Frühjahr aufgewandt, um die
quichen Anlagen in einen Zuſtand zu verſetzen, der dem
Ein=
ſichen Freude bereitet und den Fremden immer wieder zur
funderung veranlaßt. Es iſt aber eine ſtets wiederkehrende
fuche, daß gewiſſe gefühlsrohe und für die Schönheiten der
ſ. unempfindliche Gemüter ihre Zerſtörungswut an dieſen
gen auslaſſen.
ſoch viel ſchlimmer iſt aber, wenn dieſe aus öffentlichen
Mit=
verichteten Anlagen beſtohlen werden und die Pflanzen
nach=
ogar zum Verkauf angeboten werden. Es iſt Vorſorge
ge=
zi, daß die öffentlichen Anlagen unſerer Stadt, die von
FFachleuten Deutſchlands immer wieder als muſtergültig
mwarint werden, für die Zukunft einen ausreichenden Schutz
ten.
den ſchlechten Elementen diene dieſer Hinweis als letzte und
hirgliche Warnung.
Deutſches Volkskum und deutſche Kunſt
in Siebenbürgen.
mm Rahmen der Grenzdeutſchen Vortragsreihe, die von der
Entenſchaft der Techniſchen Hochſchule zur Zeit abgehalten
ſprach Prof. Dr. Roſemann über das deutſche Volkstum
heltſche Kunſt in Siebenbürgen. Daß wir aus dem Weſten
bleiches nach Siebenbürgen ſchauen, iſt kein Zufall; denn die
Heiſcharen für Siebenbürgen kamen — wie Prof. Roſemann
iem geſchichtlichen Ueberblick zu Anfang ſeines Vortrages
ghrte — größtenteils aus Weſtdeutſchland. Um die Wende
iſten nachchriſtlichen Jahrhunderts ſetzte ein Rückſtrom gegen
Füheren Germanenzüge vom Rhein nach dem Oſten ein, der
ſye Ritter und Bergleute nach Siebenbürgen brachte. Im
ſhrhundert wird dieſer Strom immer ſtärker, und die
deut=
hOrdensritter in Siebenbürgen bekommen die Bedeutung
wichtigen Vorpoſtens gegen den Oſten. Ihre außerordentlich
„ſzautätigkeit macht ſie mit der Zeit den ungariſchen Königen
eihtig, ſie müſſen aus dem Burgenland abziehen. Immer
ſſter werden in der Folge die Einfälle aus dem Oſten; im
1529 kommt Siebenbürgen unter türkiſche Herrſchaft, aus
heerſt zwei Jahrhunderte ſpäter befreit wird.
ie Vergangenheit des Landes, in dem mehr als einmal
Ent=
ngskämpfe zwiſchen Weſt und Oſt ausgetragen wurden, hat
füich ſeinen Bauten den Stempel aufgeprägt. Die ſtrategiſch
ſgen Punkte des Landes, die man ſchon damals genau
er=
mu tragen wuchtige Feſtungswerke. Zu Burgen ſind auch die
un ausgeſtaltet, ſei es. daß man ſie mit einem Kranz von
Fhrällen umzogen hat, ſei es, daß ſie ſelbſt mit zyklopiſchen
nn als wehrhafte Bollwerke errichtet ſind. Das brachte
ſich den Verzicht auf ornamentale Ausgeſtaltung mit ſich und
ſee geſchloſſene Baukörper und klare Grundformen, woraus
hin manchen Fällen gewaltige Bauten von herber
Groß=
git entſtanden. Von ſolchen Kirchen= und Bauernburgen
zuein reiches und ſchönes Bildmaterial gezeigt, und der
Vor=
e) ließ es ſich beſonders angelegen ſein, an Hand zahlreicher
ale und Vergleiche mit berühmten deutſchen Domen die
Verwandtſchaft aufzuzeigen, die durch alle Jahrhunderte
pilſt: Siebenbürgen und dem deutſchen Mutterland beſtanden
aſlid die auch durch die lange Zeit der Fremdherrſchaft nicht
ſot werden konnte. Dabei war Siebenbürgen keineswegs
ufnehmend, ſondern gab auch von ſich aus kulturelle und
ſiliſche Anregungen, und die Kirchen in Hermannſtadt, Klau=
. Karlsburg, Mühlſtadt gehören zu den repräſentativſten
eines typiſch deutſchen Bauens.
außerordentliche Kraft und kulturelle Beharrlichkeit
die=
itſchen Siedlervolkes iſt auch heute noch ungebrochen und
h im Hausbau oder in den ſchönen, edlen Trachten ebenſo
der geſamten Lebensführung. So können uns die
Deut=
liebenbürgens ein Vorbild ſein und eine Mahnung, den
*
on Oſten nicht zu vergeſſen.
Kreisjägermeiſter-Tagung vom 27. Mai 1935.
Gaujägermeiſter Oberforſtrat Maul begrüßte die zur
zweiten Tagung vollzählig erſchienenen Kreisjägermeiſter und den
Stabsleiter des Landesjägermeiſters, Oberforſtmeiſter Schlich.
Er referierte über inzwiſchen aufgetauchte Zweifelsfragen aus
dem Reichsjagdrecht und erörterte namentlich die Abſchußpläne,
die Beſtellung von Wildſchadenſchätzern, die jagdlichen
Uebungs=
ſchießen und Verſicherungen der Schießleiter. Es wurde
feſtge=
ſtellt, daß die Neuabgrenzung der Jagdbezirke bis auf wenige
Fälle erledigt ſei, daß Urſprungsſcheine, Jagdſchutzabzeichen und
Wildmarken in den nächſten Tagen zur Ausgabe gelangten, und
daß bisher die Beteiligung an den Schießen ſehr rege ſei. Die
Kreisjägermeiſter werden ſich bemühen, alle Jagdſcheininhaber zu
den Pflichtſchießen heranzuziehen. Die Wiedereinführung alten
Brauchtums, beſonders dem An= und Abblaſen der Jagden auf
dem Pleßſchen Waldhorn B ſoll beſondere Sorgfalt gewidmet
wer=
den. Das Reſultat der Jägerprüfungen war bisher wenig
er=
freulich und zeigte die dringende Notwendigkeit ihrer
Einfüh=
rung. Forſtaſſeſſor Sommer erſtattete ſodann ein Referat über
den Jagdſchutz nach dem Reichsjagdrecht und den
Waffengebrauchs=
beſtimmungen. Der Kaſſenwalter beim Gau, Herr Roder, gab
eine eingehende Darlegung über das Kaſſenweſen und die
tech=
niſche Behandlung aller rechneriſwen Vorgänge bei den
Kreis=
jägermeiſtern.
Der Gaujägermeiſter ſchloß die arbeitsreiche Tagung nach
über 3ſtündiger Dauer mit dem Sieg=Heil auf Führer und
Vater=
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Aus dem Gerichtsſaal.
Am Montag verhandelte das Sondergericht
Gie=
ßen gegen den 35jährigen Karl Steigner aus
Hei=
desheim bei Mainz wegen Aufſtellung unwahrer
Behaup=
tungen über die SA. und SS. Steiger hatte eine Führerſtellung
in der Kommuniſtiſchen Partei und wurde im vorigen Jahre
wegen Sprengſtoff= und Hochverratsgeſchichten vom Volksgericht
zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Er hat jetzt noch insgeſamt
12 Jahre Zuchthaus wegen politiſcher Vergehen zu verbüßen.
Steigner hat dieſe unwahren Behauptungen einem
Gefangenen=
aufſeher gegenüber in Gegenwart Micgefangener auf einem
Transport nach dem Zuchthaus Marienſchloß aufgeſtellt. Als der
Staatsanwalt ſeine Anträge geſtellt hatte, ſagte Steigner: „Ich
bin Kommuniſt und bleibe Kommuniſt, und auch der
Staats=
anwalt macht mich nicht mehr anders.‟ Das Sondergericht
verur=
teilte ihn zu acht Monaten Gefängnis.
Zwei Jahre Gefängnis erhält der 45jährige
Erich Paul Timmig aus Schotten. Timmig hatte
beruf=
lich in Eichelſachſen zu tun. Er geriet bei dieſer Gelegenheit in
eine Wirtſchaft und ließ ſich vollkommen Fremden gegenüber in
einer Art und Weiſe über die Regierung aus, daß die ſich
veran=
laßt ſahen, ihn feſtnehmen zu laſſen. Timmig behauptet heute, er
ſei vollkommen betrunken geweſen und habe nichts mehr gewußt.
Das Gericht iſt von dieſer Behauptung keineswegs überzeugt. Im
übrigen wäre das höchſtens ein Erſchwerungsgrund.
Darmſtädter Wochenmarkt. Am Samstag, den 1. Juni 1935,
indet anläßlich des Gauparteitages der Verkauf nur bis
13 Uhr ſtatt.
(Schlußvorträge der Grenzdeutſchen Vortragsreihe. Am
Frei=
tag, den 31. Mai, und am Montag, den 3. Juni, finden die beiden
letzten Vorträge der vom NS. Dozentenbund an der Techniſchen
Hochſchule veranſtalteten „Grenzdeutſchen Vortragsreihe ſtatt.
Am Freitag ſpricht Prof. Dr.=Ing. Gruber über „Das
Ordens=
land Preußen einſt und heute” (mit Lichtbildern). Redner des
letzten Vortrages am Montag iſt Dr. Günther Wehenkel (
Ber=
lin), ſein Thema lautet: „Die Bedeutung des Auslanddeutſchtums
für den Wiederaufbau einer deutſchen Weltwirtſchaft”. Beide
Vor=
träge ſind öffentlich und beginnen abends 8 Uhr pünktlich in der
Otto=Berndt=Halle.
— Evangeliſche Stadtmiſſion E. V. Der in früheren Jahren
am Himmelfahrtstag von der Stadtmiſſion veranſtaltete
Wald=
gottesdienſt fällt in dieſem Jahre aus. Dafür wird am
Nachmit=
tag dieſes Tages um halb 4 Uhr Herr Prediger Neuber aus
Eberſtadt eine Himmelfahrts=Bibelſtunde halten, zu
der jedermann herzlich eingeladen iſt.
Schloßbeleuchtungen in Heidelberg. Die täglich von nah
und fern eingehenden Anfragen beweiſen, daß die Heidelberger
Schloßbeleuchtungen zu den volkstümlichſten Ereigniſſen des
deut=
ſchen Reiſeverkehrs gehören. Der Oberbürgermeiſter der Stadt
Heidelberg hat daher noch vor Beginn, der Hauptreiſezeit drei
Schloßbeleuchtungen mit Feuerwerk angeſetzt, die am 2. Juni,
23. Juni und 7. Juli durchgeführt werden.
DER
Leichte soMMERschuN
FÜR DEN HERRN
Maursst. 19
Darmstadt
Nr. 147 — Seite 5
* Vorleſungsreihe
Mallonalgonttſche erniehung.
Proſeſſor Lacroir Heidelberg ſpricht.
2. Teil. 2. Vortrag.
Nachdem Profeſſor Lacroix im letzten Vortrag ſeine
inner=
halb der Heſſiſchen Verwaltungsakademie abgehaltenen 2.
Vor=
leſungsreihe noch einmal kurz und ſchlagartig die
Begriffsgeſtal=
tungen des erſten Teiles ſkizzierte und eine Einführung in den
zweiten Teil — Volk, Raſſe, Staat und Kultur — gegeben hatte,
führte geſtern abend der 2. Vortrag die Hörerſchaft nach einer
nochmaligen Definition der „Ganzheitsauffaſſung (
Er=
leben in der perſönlichen Selbſtſchau) zunächſt in die
Grundein=
ſicht der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ein, die nicht bewieſen
zu werden brauche, ſondern, einmal in das Bewußtſein erhoben,
als Urwahrheit unumſtößlich ſei. Die Bewegung des
National=
ſozialismus ſei zuerſt inſtinktiv empfunden worden und dann
grundſätzlich geworden. Nicht jedermann brauche ſich
wiſſenſchaft=
lich mit dieſen Begriffen auseinanderzuſetzen, ein jeder müſſe
aber ſeine Betätigung nach dieſen Begriffen einrichten, das
Ganze geht vor das Einzelne! Im Zuſammenhang
hier=
mit kennzeichnete Profeſſor Lacroix den Grundſatz „Gemeinnutz
geht vor Eigennutz” als nichts anderes als den volkstümlichen
Ausdruck des Begriffs der Ganzheitsauffaſſung.
Recht ſinnfällig führte Profeſſor Lacroix dann am Beiſpiel
des Werdens des nordamerikaniſchen Volkes vor Augen, wie dieſes
Werden eines Volkes nicht — dem Augenſchein nach — im Wege
der „Mechaniſierung” entſtanden ſei. Ein. Volk” ſei eben nicht
das Zuſammenleben vieler einzelner Menſchen. Bei dem
Wer=
den dieſes amerikaniſchen Volkes ſeien eben Zellen aus einem
Verband heraus gelöſt worden, reife Menſchen ſeien aus ihrem
gegebenen und vorhandenen Volkstum ausgeſchieden. Der
Vor=
tragende ging ſo weit — mit Recht! —, daß er betonte, der
Menſch als Einzelweſen kann überhaupt nicht
beſtehen, nicht gedacht werden, denn ſeinem Trieb zur
Ab=
ſchließung von der Welt ſtehe polar, d. h. urtragiſch damit
ver=
bunden, der Trieb gegenüber, ſich der Gemeinſchaft hinzugeben.
In dieſe Gedankenkette fügte ſich begrifflich der Buddhismus
ein, den Profeſſor Lacroix an dieſer Stelle auch erwähnte und
als zwar logiſch, aber nicht unſerer Raſſehaftigkeit
entſprechend ſcharf ablehnte. Wiederum an inſtruktiven
Beiſpielen bezeichnete Profeſſor Lacroix die Auffaſſung, daß wir
uns von der Umwelt — körperlich und ſeeliſch — abſchließen
könnten, als einen Aberglauben.
Auch der weitere Vortrag ſchloß ſich um überaus plaſtiſche,
aus Natur und Leben geſchöpfte Sinnbilder die den Hörern das
Verſtändnis für den logiſchen Gedankenaufbau des Themas ſehr
erleichterten. Aus der Vorleſung ſei noch als beſonders entwickelt
herausgeſtellt, daß „Menſch ſein immer heißt,
Gemein=
ſchaftsweſen ſein, d. h. in Menſchheitsgruppen
zuſammenleben.‟ Dieſe Gemeinſchaft nennen
wir Volk. Dieſes iſt die einzige Menſchheitsgemeinſchaft, die
Volksgemeinſchaft, die alles ſchöpferiſch aus ſich hervorbringt, was
der Menſch braucht (Sprache und Wirtſchaft, Kunſt, Wiſſenſchaft
und Religion). In der Teilnahme hieran, ſo formulierte
Pro=
feſſor Lacroix, entfaltet ſich der einzelne Menſch zur Vollreife,
zur Perſönlichkeit. Der Menſch iſt alſo von vornherein ein
Gemeinſchaftsweſen, der angewieſen iſt auf das
körper=
liche und ſeeliſche Zuſammenleben mit den anderen Menſchen
reſt=
loserfüllbar ebennur inder Volksgemeinſchaft,
nicht in anderen Gemeinſchaften, wie der Familie oder des
Glau=
bens. Abſchließens erörterte der Redner noch die drei Begriffe:
„Verpflichtung” „Verantwortung” und „Verſtehen” die nicht
aus unſerem Eigengebiet ſtammen, ſondern aus einer anderen
Sphäre in dieſes Gebiet hineinragen.
Auarkiere für den Gantag 1935.
Durch die Darmſtädter Gaſtwirte ſind uns
liebenswürdi=
gerweiſe die Nebenräumlichkeiten zum Aufſchlagen von
Schnell=
betten zur Verfügung geſtellt worden. Durch die notwendige
Zuſammenziehung in größere Maſſenquartiere iſt es nunmehr
nicht mehr erforderlich, die erſtgeplante Verteilung vorzunehmen.
Die Gaſtwirte werden hierdurch entlaſtet und können auch ihre
Nebenräumlichkeiten für den Gautag zu Verpflegungszwecken und
dergleichen freihalten.
— Der Verkehrsreferent für Bergſtraße und Odenwald. Der
Vorſitzende des Landesverkehrsverbandes Rhein=Main e. V., Dr.
Niecz, hat den Leiter des Städtiſchen Verkehrs= und
Preſſeamtes Darmſtadt Pg. Fiſcher, zum
Gebiets=
referenten für das Gebiet Bergſtraße und Odenwald ernannt.
—Aerztlicher Sonntagsdienſt. Man verlange die Hilfe des
Arztes nur in wirklichen Notfällen — zuerſt die Hilfe des
Haus=
arztes — nur in ſeiner Abweſenheit die Hilfe des Arztes vom
Sonntagsdienſt. Sonntagsdienſt haben am
Himmel=
fahrtstag, dem 30. Mai 1935: Dr. med. Bönning,
Er=
bacher Straße 8, Telephon 2020; Dr. med. Schiffer
Manfred=
von=Richthofen=Platz 2, Telephon 1403: Frl. Dr. Stieler,
Wil=
helm=Gläſſing=Straße 25, Telephon 2721.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
— Das Union=Theater zeigt nur noch heute und morgen den
mit großem Beifall aufgenommenen erſten deutſchen Fliegerfilm
Wunder des Fliegens” mit Ernſt Udet, Käthe Haack und Jürgen
Ohlſen. Regie Heinz Paul. Muſik Dr. G. Becce.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
„Lärm um Weidemann”, ein friſches Luſtſpiel aus den Tagen der
Inflation, mit Victor de Kowa, Urſula Grabley und Hans
Junker=
mann.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch bis einſchließlich
Donnerstag „Im Reiche der Micky=Maus” ſechs der beſten Micky=
Maus=Filme. Beſonderen Beifall ernten vier bunte Silly=Filme
mit der Geſchichte der drei Schweinchen. Großes Vorprogramm.
— Reſi=Theater zeigt das reizende Luſtſpiel „Jede Frau
hat ein Geheimnis” mit Karin Hardt, Hans Söhnken, Ery
Bos, Paul Henckels.
Zeutſcher Lontsgenoſle!
Bekenne dich zur Luftfahrt deines Volkes!
Opfere auch ihr.
Ladugst. !!
DER
Zmegenahke Sponrschun
FÜR DEN HERRN
Seite 6 — Nr. 147
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 29. Mai 190
Die deutſche Arbeitsfront
212
N5B9=Uniform-Appell für den Gauparleitag.
Gemäß einer Verfügung des Stellvertreters des Führers Pg.
Rud. Heß können ſämtliche NSBO.=Mitglieder, die im Beſitze
eines ordnungsgemäßen Ausweiſes ſind (rote Mitgliedskarte,
weiße genügt nicht) das Braunhemd tragen. Zum Braunhemd iſt
die DAF.=Mütze zu tragen.
Am Mittwoch, dem 29. Mai 1935, 20 Uhr, findet im Hof
des Hauſes der Arbeit, Darmſtadt, Bismarckſtr. 19, ein Uniform=
Appell ſämtlicher NSBO.=Mitglieder mit roter Mitgliedskarte
für Darmſtadt=Stadt ſtatt. Die Ortsgruppenwalter der
auswär=
tigen Ortsgruppen veranlaſſen ebenfalls einen Uniform=Appell
für ihre Ortsgruppe, die vom zuſtändigen Stellvertreter des
Orts=
gruppenwalters durchzuführen iſt.
Angetreten wird mit: ſchwarzen oder braunen Stiefeln,
ſchwarze, oder braune Gamaſchen ſchwarze oder braune Hoſe,
Braunhemd, NSBO.=Abzeichen, Armbinde, DAF.=Mütze. Oder:
ſchwarze Schuhe, lange dunkle Hoſe, Braunhemd. NSBO.=
Abzei=
chen, Armbinde, DAF.=Mütze.
Ortswalter — Betriebswalter.
Am Mittwoch, dem 29. Mai, findet eine wichtige Sitzung
ſtatt. Thema: Beſprechung der notwendigen Maßnahmen zum
Gauparteitag. Es nehmen teil: ſämtliche
Ortsgruppenbetriebs=
obmänner, Ortsgruppenwalter, ſämtliche Betriebszellenobmänner
und Betriebswalter. Ort: Haus der Arbeit, Bismarckſtraße 19.
Zeit: 20.15 Uhr.
Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk — Fachgruppe Metall.
Das deutſche Metallhandwerk ruft!
Die Fachgruppe Metall in der Reichs=Betriebs=Gemeinſchaft
Handwerk veranſtaltet im Rahmen des Reichshandwerkertags
in Frankfurt a. M. eine Propagandafahrt für das Metall=
Hand=
werk nach Frankfurt a. M.
Es wird erwartet, daß alle Metallhandwerker, die ſich im
Beſitze eines Kraftfahrzeuges befinden an dieſer
Propaganda=
fahrt nach Frankfurt a. M. teilnehmen. Es gilt zu zeigen, daß
gerade die Berufe, die mit der Herſtellung der Fahrzeuge am
engſten verbunden ſind, einen beachtlichen Faktor abgeben im
ge=
ſamten Handwerk, dabei laſſen Fahrzeuginhaber, ihre
Gefolg=
ſchaftsmitglieder an der Fahrt teilnehmen, um hierdurch ihre
Ver=
bundenheit mit dieſen zu zeigen Die Ausſchmückung der
Fahr=
zeuge mit Transparenten, Plakaten uſw. bleibt jedem ſelbſt
über=
laſſen. Der Reichshandwerksmeiſter Pg. W. G. Schmidt
be=
hält ſich vor, die beſte Ausſchmückung zu prämiieren, wobei
be=
rückſichtigt wird, inwieweit der Betriebsführer während der Fahrt
Gemeinſchaftsgeiſt mit den Arbeitskameraden bewieſen hat. Der
Reichsbetriebsgemeinſchaftswalter und Reichshandwerksmeiſter
wird perſönlich die Auszeichnung zur Verteilung bringen.
Die Meldung der an der Fahrt teilnehmenden Fahrzeuge hat
mit genauer Adreſſenangabe bis zum 30. Mai 1935 an den
Kreis=
facharuppenwalter für die Fachgruppe Metall. Pg. E. Jacobi,
Darmſtadt, Karlsſtraße 24. zu erfolgen.
Ortsgruppe Gervinus — Fachgruppe Hausgehilfinnen.
Die Sprechſtunden für die Hausgehilfinnen der Ortsgruppe
Gervinus finden ab 1. Juni jeden Mittwoch in der Zeit von 17
bis 18 Uhr in der Geſchäftsſtelle (Darmſtraße 10) ſtatt
Eine neue Senſation bei „Kraft durch Freude‟!!
Nach dem großen Erfolg, den das Geſamtgaſtſpiel des
Schu=
mann=Theaters hatte, kommt nun das „Kabarett der
Ko=
miker” am 8. und 9. Juni in den Saalbau. Wir werden der
Reihe nach die glanzvollen Nummern des großen Programms
veröffentlichen und beginnen heute mit den „4 Soundys” den
luſtigen Hofmuſikanten, die einzigartig in ihrer Komik ſind. —
Heute nun noch ſo viel, daß der Preis für den 8. und 9. Juni
zum „Kabarett der Komiker” nur 70 Pf. beträgt.
Achtung! „KdF.”=Urlauber.
Für folgende Urlauberzüge ſtehen noch Plätze
offen:
U3. 1X/17 — 1.—12. Juni: Bodenſee (Mersburg) (RM.
44,50). Meldeſchluß: 31. 5., 17 Uhr.
U3. IX/18 — 3.—11. Juni: Norwegen (D. „Oceana”) (RM.
59.—). Meldeſchluß: 1. 6., 13 Uhr.
U3. 1X/182 — 6.—16. Juni: Chiemſee (RM. 42.—).
Melde=
ſchluß: 3. Juni, 17 Uhr.
Anmeldungen können nur bei gleichzeitiger Entrichtung der
Teilnehmerkoſten (Fahrt Unterkunft, Verpflegung) bei der
Kreis=
dienſtſtelle, Bismarckſtraße 19, getätigt werden.
Juniprogramm des Kreiſes Darmſtadt.
9. Juni: Fußwanderung nach Ober=Ramſtadt (Teilnahme
koſtenlos).
10. Juni: Fußwanderung nach Arheilgen (Teilnahme
koſten=
los).
16. Juni: Fahrt in den nördlichen Odenwald (Neunkirchen)
(Teilnehmerkoſten (Fahrt, Verpflegung) RM. 2,—).
23. Juni: Rheinfahrt nach Koblenz (Sonderzug nach Bingen)
(Teilnehmerkoſten (Fahrt. Mittageſſen! RM. 4,50).
30. Juni: Fahrt in den Taunus (Konigſtein, Kl. Feldberg,
Eppſtein). Teilnehmerkoſten RM. 3,50 (Fahrt und
Mittageſſen).
Sportkurſe der NSG. „Kraft durch Freude‟.
Heute Mittwoch finden folgende Kurſe ſtatt:
Kurs 2: Allgemeine Körperſchule (Männer und Frauen).
Aus=
nahmsweiſe verlegt auf Mittwoch! Ort: Hochſchul=Stadion.
Zeit: 20—21,15 Uhr.
Kurs 14: Fröhliche Gymnaſtik und Spiele (Frauen). Ort:
Hoch=
ſchul=Stadion. Zeit: 19—20 Uhr.
Kurs 12: Schwimmen (Frauen). Ort: Hochſchul=Stadion. Zeit:
18—19 Uhr.
Kurs 13: Fechten (Männer und Frauen). Ort:
Schloßgarten=
ſtraße 11. Zeit: 20—21 Uhr.
Kurs 14: Tennis (Männer und Frauen), Ort: Hochſchul=Stadion.
Zeit: 18—19 Uhr.
Kurs 142: Tennis (Männer und Frauen), Ort: Hochſchul=
Sta=
dion. Zeit: 19—20 Uhr.
Kurs 15a: Reiten (Männer und Frauen). Ort: Reitbahn (
Hügel=
ſtraße), Zeit: 18—19 Uhr.
Achtung!!
Kurs 6: Fröhliche Gymnaſtik (Frauen), Donnerstag, 20—21
Uhr (Liebigs=Oberrealſchule) wird wegen Himmelfahrt auf
Frei=
tag, 20—21 Uhr (Mornewegſchule) verlegt.
Kurs 15b: Reiten (Männer und Frauen) findet ſtatt:
Frei=
tag, 18—19 Uhr. Ort: Reitinſtitut Schott, Hügelſtraße.
Erſt der Beſitz der Jahresſportkarte berechtigt zur Teilnahme
an unſeren Sportkurſen. Sie iſt erhältlich in unſerer
Geſchäfts=
ſtelle, Bismarckſtraße 19 (Seitenbau).
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Infolge des Gautages am 1. und 2. Juni fallen alle bis dahin
noch angeſetzten Schulungsabende aus. Die in Betracht
kommenden Ortsgruppen haben neuen Termin umgehend zu
mel=
den. — Die Bezirksſchulungsleiter werden hiermit aufgefordert,
die Schulungstermine für den Monat Juni feſtzulegen
und bekanntzugeben — Es wird hiermit wiederholt an die
Be=
gleichung der Reichsſchulungsbriefe erinnert. Zahlung
auf Konto Kreisſchulungsamt Nr. 8669 bei der Städtiſchen
Spar=
kaſſe Darmſtadt, Rheinſtraße.
NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Teilnehmer der Kundgebung in Saarbrücken treffen ſich
am Mittwoch, dem 29. Mai 1935, mittags 12 Uhr am
Hauptbahn=
hof. Abfahrt 12.34 Uhr. Ruckſackverpflegung iſt mitzubringen.
Die Kameraden und Kameradenfrauen werden gebeten, rechtzeitig
am Bahnhof ſich einzufinden.
NS. Kulturgemeinde, Ortsverband Darmſtadt.
Wenn zwei ſo hervorragende Künſtler unſerer Landesbühne
wie Liſelott Ammermann und Bernd Aldenhoff ein
Son=
derkonzert geben, ſo bedarf dieſe Ankündigung keiner Anpreiſung.
Sie haben eine volkstümliche Singfolge aufgeſtellt, und wir wollen
durch die niedrig gehaltenen Eintrittspreiſe von 50 Pfg. bis 2,50
RM. (für Mitglieder ermäßigt) jeden Volksgenoſſen an dieſem
Feierabend am Montag, dem 3. Juni, 20 Uhr, im Kleinen Haus
teilnehmen laſſen.
Ausflugſonderzug nach Mayen und Niedermendig
zur Abkei Maria Laach.
Am Sonntag, den 2. Juni d. J., fährt die
Reichsbahndirek=
kion Mainz einen Ausflugſonderzug nach Mayen und Niedermendig
(Maria Laach) mit 60 Prozent Fahrpreisermäßigung. Die Fahrt
führt rheinabwärts über Bingen — Koblenz zunächſt nach Mayen,
dem Herzen der Eifel. Den Vormittag verbringen die
Sonderzug=
teilnehmer mit der Beſichtigung der Schönheiten der Stadt Mayen,
ihrer Burg, den wundervollen Straßenbildern uſw. Nach Einnahme
des Mittageſſens in Mayen erfolgt Weiterfahrt nach
Nieder=
mendig. Von hier aus beſteht Gelegenheit, in Sonderkraftwagen der
Reichspoſt nach Maria Laach zu fahren. Die Fahrgäſte erreichen
rechtzeitig Maria Laach, um an der liturgiſchen Veſper in der
Abtei=
kirche, dem großen Denkmal romaniſcher Baukunſt, teilnehmen zu
können. Für die Teilnehmer des Sonderzuges, die nicht die Veſper
in Maria Laach beſuchen wollen, bietet ſich Gelegenheit zu einer
Rundfahrt in Geſellſchaftskraftwagen der Reichspoſt durch die
herr=
liche Eifellandſchaft. Die Fahrt führt über Schloß Bürresheim,
das beſichtigt werden kann, durch das waldreiche Nettetal, und dann
weiter auf Umwegen zum Laacher See und zurück nach
Nieder=
mendig.
Alles weitere ergibt ſich aus den Handblättern, die während
der Fahrt ausgehändigt werden. Wer Naturfreund iſt, ſoll am
Sonntag, den 2. Juni, mit in die Eifel fahren, wo er nachhaltige
Eindrücke mit nach Hauſe nehmen wird.
Der Zug wird beſtimmt verkehren.
Bereins- und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Muſikverein. Das letzte diesjährige Sonderkonzert des
Muſikvereins findet am Mittwoch, dem 5. Juni, 20 Uhr, im
Ver=
einshauſe ſtatt. Es wird ſich zu einem muſikaliſchen Ereignis
allererſten Ranges geſtalten, indem das im Zuſammenhang höchſt
ſelten gehörte geſamte Italieniſche Liederbuch von Hugo
Wolf dargeboten werden wird. Anni König=Bomatſch und
Peter Schäfer haben ihre hohe Geſangskunſt dazu zur Verfügung
geſtellt. Außerdem iſt es gelungen, als Begleiter am Flügel
Generalmuſikdirektor Friderich zu gewinnen, der ſich als
ausge=
zeichneter Hugo=Wolf=Kenner und =Ausdeuter hier bereits
mehr=
fach ausgewieſen hat. Die Veranſtaltung iſt öffentlich.
Eintritts=
preis 0.50 und 1,00 RM. Kartenverkauf in der Buchhandlung
Bergſträßer.
Kirchliche Nachrichken.
Schloßkapelle Kranichſtein. Donnerstag (Himmelfahrt)
Vorm. 8 Uhr Gottesdienſt. Pfarrer Grein, Arheilgen.
Evangeliſche Kirche Dieburg. Himmelfahrt: Vorm. halb
10 Uhr Gottesdienſt.
Sommer-Ausgabe1935
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstr. 25.
Aus Heſſen.
* Flugzeugkaufe in Ober=Ramſtadt.
Städt. Chor (Chor der Städtiſchen Akademie für
Ton=
kunſt). Wir machen nochmals auf die heutige Chorprobe und
auf die Bildung des Opern=Chores aufmerkſam. Die Probe
be=
ginnt um 8.15 Uhr.
Marine=Kameradſchaft Darmſtadt e. V. Der
Kameradſchaftsabend am Samstag, den 1. Juni 1935, fällt
anläß=
lich des Gauparteitages aus. Nächſter Kameradſchaftsabend
Sams=
tag, den 6. Juli 1935. Am Himmelfahrtstag (30. 5. 1935) werden
die Kameraden aufgefordert, die Marine=Kameradſchaft
Pfung=
ſtadt anläßlich ihrer Flaggenweihe zu beſuchen. Dieſelbe findet um
15 Uhr in Pfungſtadt bei Wacker ſtatt. Abfahrt 13,30 Uhr mit
Omnibus am Verkehrshäuschen. — Auf den Familienausflug am
2. Pfingſtfeiertag nach Roßdorf werden die Mitglieder jetzt ſchon
aufmerkſam gemacht.
An alle Angehörigen der ehemaligen beiden
Proviantämter Mainz / Rhein. Auf vielſeitigen
Wunſch ſoll eine Wiederſehensfeier aller ehemaligen
Kommis=
bäcker der Proviantämter Mainz/Rhein ſtattfinden. Alle
ehe=
maligen Angehörigen werden gebeten, ſich umgehend bei
Kame=
rad Jakob Weimar 1., Reichelsheim i. O., Bismarckſtraße 25,
zu melden.
Darmſtädter Fechtclub. Morgen, Himmelfahrstag,
Wanderung nach dem Felsberg. Abfahrt 8.50 Uhr ab Schloß
mit dem Omnibus nach Jugenheim. Wir erwarten zahlreiche
Beteiligung unſerer Mitglieder mit ihren Angehörigen.
Turnerbund „Jahn” 1875 Darmſtadt. Wir
for=
dern die Mitglieder nochmals auf, ſich zahlreich an der
Wande=
rung am morgigen Tage (Himmelfahrt) nach dem Felsberg zu
beteiligen. Abfahrt Hauptbahnhof 8 Uhr (Sonntagskarte
Auer=
bach). Treffnuntr: Hauptbahnhof 7.30 Uhr. Hinfahrt bis
Als=
bach, Rückfahrt ab Auerbach. Ruckſackverpflegung.
G. Ober=Ramſtadt, 28. Mai.
In langer, unermüdlicher Arbeit haben die Kameradem
Fliegerſtützpunktes Ober=Ramſtadt, dem auch die Nachbargenrel
den Nieder=Ramſtadt, Roßdorf, Traiſa und Waſchenbach aen
ſchloſſen ſind, ihre erſte Segelflugmaſchine fertiggeſtellt. De
Taufe, als Krönung dieſer ſehr beachtlichen Leiſtung, am lai
Sonntag auf dem Turnplatz in der Adolf=Hitler=Straße ſtattto
Dem Taufakt wohnten führende Männer der PO., SA. un:)
Fliegerlandesgruppe 11 bei. Eine beſondere Note erhielt diee
anſtaltung durch die Anweſenheit des Kreisleiters Pg. Wamu
und ſeines Stellvertreters Pg. Reuter. Unter Vorantritt
Abteilung der SA.=Kapelle Sauerwein bewegte ſich von=
„Linde” aus ein ſtattlicher Zug, dem auch der Segelflieger=ſ
Darmſtadt eingegliedert war, durch die Nieder=Ramſtädter=
Adolf=Hitlerſtraße nach dem Turnhallengelände. Hier ergriff
Fliegerſtützpunktleiter W. Saake das Wort zu einer
Begrüß=
anſprache, in der er auch auf die Entwicklung der Fliegen
Ober=Ramſtadt näher einging. Dieſe Entwicklung ſei eine
wechſelſeitige geweſen, und eine entſcheidende Wendung ha er1.,fd an Sonntag
erſt erfahren durch den energiſchen Einſatz des Oberſturm.
führers Pg. Fiſcher und des Oberſcharführers Pg. Fritz Jc
die im Jahre 1933 die Organiſation des Stützpunktes un
Bau einer Segelflugmaſchine veranlaßten bzw. weſentlich fa/lingunerinnen und
ten. Alsdann ſprach der Leiter der Propagandaſtelle der Lcy/l, ſns Vereins in a
fliegergruppe XI, Pg. Richter. Die Ausführungen gipfel
der Mahnung, in erſter Linie als gute Nationalſozialiſte=:/4,ud ſomit von be
Sache zu ſtehen. Nur dann ſei eine erſprießliche Arbeit, ſow.4Ml-ſier der Veranſtalt
theoretiſcher als in praktiſcher Hinſicht, gewährleiſtet. Die M ſsbezuglich den
führungen des Redners erreichten ihren Höhepunkt in einem Ms(ud Turngeſeuſcha
denken an den großen Freiheitshelden und Märtyrer Albe—
Schlageter, an die Toten des Weltkrieges und der Bewegu /h” ee Vohle.
Im Auftrage der Landesfliegergruppe XI übermittel
Segelflugreferent Pg. Dr. Ouvrier in einer humorvolle:/ M poſſeren.
ſpielung auf das Wetter die Grüße der Landesgruppe und wanßl Zuner der TGE.
in deren Namen dem Fliegerſtützpunkt Ober=Ramſtadt einefſ. m die zweite Stel
tere gedeihliche Entwicklung in der nun einſetzenden prak /3Fc, nicht wie im
Arbeit. — Als Vertreter der Gemeinde Nieder=Ramſtadt U15 deriſchtet wurde) d
brachte Bürgermeiſter Jährling deren Grüße und Glürcfö den zweiten Platz
ſche. Dem Paten der neuen Segelflugmaſchine, die heut- /21 Mn ſicherte. 2
Taufe erhalten werde, der Reform=Füllfederhalterfabrik Rc/s Min. und 18:312
Ramſtadt, ſprach er für die finanzielle Unterſtützung des Mun den Vorſtand de
punktes ſeinen beſonderen Dank aus.
Hierauf folgte die Taufe der neuen Maſchine durch Ih uande Möglichkeit
gruppenleiter und Bürgermeiſter Pg. Jörgeling, Ober=)zm und Selbſthilfe
ſtadt. Mehrfach ſei ihm, ſo führte Pg. Jörgeling aus, Gechliſch der Werbewod
heit geboten geweſen, die Fliegerkameraden beim Bau diſyct in der Schloßſt
ihrer erſten Maſchine zu beobachten. Auch dabei habe ſähM ar Nieder=Ramſtadt,
zähe Aufbauwille des deutſchen Volkes und der herrliche neu==Mez u Beſuch bei den
offenbart. Je größer die Schwierigkeiten, die ſich uns bei Mzuie kurz vor einem
führung unſerer Aufgaben auch auf dieſem Gebiete noch enkc, uon einem das Fu
ſtellen mögen, je größer werde unſer Wille ſein, ſie im altbsnſtund zur Seite geſchler
ten kämpferiſchen Geiſt zu überwinden. Redner richtete rnug. Auch der M
angehenden Flieger die dringende Mahnung, wo es immel / nletzt. — Neue
ſei, ſtrengſte Diſziplin zu wahren und gute Kameradſchaft au=Geſerung auf die Bez
übrigen Gliederungen gegenüber zu pflegen, denn das oſge Kurhaus Tra=
Grundbedingungen nationalſozialiſtiſcher Organiſation und Aſon käuflich übereign
nalſozialiſtiſchen Gemeinſchaftslebens. Er richtete weiter a0ſf, inprünglichen Beſ
anweſenden Flieger die Bitte, das ideale Segelfluggeländ./
der Roßberg biete, mit aller Vorſicht zu benutzen, denn de F 2 Reinheim, 27.
ſche Bauer habe eine Erzeugungsſchlacht zu ſchlagen, und esMIMofal bei St
im Hinblick auf die von ihm ſicherzuſtellende Ernährung de sPoſhelberg zum A
ſchen Volkes nicht angängig, beſtellte Aecker und Felder zu GA hnnen. Eine
flugübungen zu benutzen. Dann taufte der Redner das SchulFim Lreffen beteil
zeug auf den Namen der hieſigen Gemeinde in heimatlicher IM ſeierabend!
art „Owerramſchd” und übergab dasſelbe dem Stützpun Weſchme Ueberr
Saake und ſeinen Kameraden mit dem herzlichen Wunſch, Fe lkalkontrolle
ſeine und ſeiner Kameraden Arbeit auch künftig von ErfuF iſht wurden ur
Kentuenden
krönt ſein möge.
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter Pg. Wamboldt E) und der Se
* Perſonen ſich zur
daß heute jeder verantwortungsvolle Deutſche, ganz gleich ct
chem Platz er ſtehe, kämpfen und ſich ſorgen müßte, und disFe laſen mu
wirklicher Gemeinſchaftsgeiſt unſerer Geſamtarbeit zum Le, ſo daß
gereichen könne. Indem Pg. Wamboldt den Kameraden desVin warmer Wit
gerſtützpunktes Ober=Ramſtadt eine weitere günſtige Entwch 2 dunn auch
ihrer Arbeit wünſchte, lenkte er noch einmal die Gedank: ön gelegene
Verſammelten auf den großen Erneuerer des deutſchen I9‟ Nichelsheim,
unſeren Führer Adolf Hitler. Mit einem Sieg=Heil auf imP? (noche wird
dem Geſang des Deutſchland= und Horſt=Weſſelliedes fa dſ0n in unſere
Feier einen würdigen Abſchluß.
UIie wporttreiber
MA
ir Zu
niurrenz.
berſtadt, 28.
ner am Startſta)
zu meſſen mit
1 auch keine
Au=
gmteten, die mit eine
ulenſtaffel ſah
156 Min. und S4
Ira Training in obie
2n ſich, ganz
Eein gemeinſa
Ds. Arheilgen, 28. Mai. Sterbekaſſe Arheilgeklh alls verſo=
Generalverſammlung. Nach dem Geſchäftsberics) verden
Geſchäftsführer Quari erſtattete, gehören der Kaſſe rurn
zahlungspflichtige Mitglieder an. Hinzu kommen ausſchinl? Zbingenberg.
der mitverſicherten Kinder noch 262 beitragsfreie MitgliedaP Lüherg. S
Berichtsjahre verſtarben 22 Mitglieder, für die die Kaſſe./P u0d, Jungvolk
RM. auszahlte, insgeſamt alſo 2200 RM. Nach dem KaſſeazpI für
iſt die finanzielle Lage der Kaſſe gut, an Barvermögen ſind /20 war jaſt zu kI
RM. vorhanden. Eine Statutenänderung beſagt, daß in g” ſehen woll
neben den 100 RM. Sterbegeld für jedes abgelaufene Mi zA —uchmann=Bens
2udartenführ
jahr 1— RM. mehr ausgezahlt werden, bei 12jähriger M0 4röeim und Bir
ſchaft z. B. 112.— RM. — Reichsſportwerbe
Als Auftakt zur Reichsſportwerbewoche fand im Jahnzimn
Ee Mier al
Turnhalle ein Vortrag von Herrn Penk=Darmſtadt —M.wer in Zwingenh
Deutſchen Lebensrettungs=Geſellſchaft über RettungsſchrK. 100 an ſeinen Beſ
ſtatt. In ausgezeichneter Weiſe verſtand es der Redner. / wſührer das B.
zahlreichen Zuhorern die Notwendigkeit des Rettungsſchw
vor Augen zu führen. Unterſtützt von zahlreichen Licht-Kxwhein,
behandelte er die Technik des Rettungsſchwimmens,
Nen
belebungsverſuche und die dazu notwendigen Hilfsmitull
vieles andere mehr. — Der Montag abend brachte einen A—
ſtaffellauf durch die Untere Mühlſtraße. Unter den
klängen des Spielmannszuges des Turnvereins marſchiemi
Teilnehmer am Start auf. An der Laufſtrecke hatten ſi
reiche Zuſchauer eingefunden. Sieger blieben bei den S
(8 mal 50 Meter) der Jugend (4 mal 100 Meter) ſor
Aktiven (4 mal 100 Meter) die Läufer der Sportvereinig:
vor denen des Turnvereins.
J. Griesheim, 28. Mai. Die Krieger= und Solh=
Kameradſchaft hielt bei Kamerad Krauſe („Zur T.
ihren Pflichtappell ab. Nach dem Fahneneinmarſch begrüßt.
Lachmann die nahezu hundert Kameraden und betonte, daß
Kameraden möglich ſein müßte, einmal im Monat ſich zwe
den freizumachen, um innerhalb der Mitglieder echte K.
ſchaft zu pflegen. Er dankte nochmals denen, die zu dem
rigen Anſchießen Preiſe geſtiftet hatten und ſprach die Hen
aus, daß ſich die Kameraden bei dem nächſten Schießen zals
beteiligen möchten. Es wurde alsdann die Beteiligung am
kriegertag in Kaſſel, der am 7. und 8. Juli ſtattfindet, be2
und dabei auf die Wichtigkeit und den Grundgedanken
de=
fens hingewieſen. An dem Treffen beteiligen ſich etwa 10.
raden, die Gelegenheit haben, verbilligte Sonderzüge zu E
Nach Erledigung anderer Punkte, wie das SAL.=Treffen
heilgen, das bis auf weiteres verſchoben wurde, ſchloß F
Lachmann den Appell mit einem Sieg=Heil auf Füh=
Vaterland. An dem am verfloſſenen Sonntag in
Darmſtc=
gefundenen Dragonertag beteiligte ſich die Kameradſchalt R
Spielmannszug und einer Fahnenabordnung.
Eb. Eberſtadt, 28. Mai. Himmelfahrtstags”
tesdienſt auf dem Frankenſtein. Auch in dieſe
findet am Himmelfahrtstag ein Frühgottesdienſt auf den
kenſtein ſtatt. Die Predigt hat Dekan Müller, Darmſtat.
nommen. Der Eberſtädter Kirchengeſangverein hat ſeine 2
kung zugeſagt.
Hellithr Talat wuk vin Sülhstsst basü: uin Hims Ohrnsollan
1 Pfund Kartoffein, /o Pfund Sülzwurſt Greßlopf), 1 ſaure Gurke, 1 feingeſchnittene Zwiebel, 2 Eßlöffel Hi.
2 Eßlöffel Eiſſa. 1 Taſſe Waſſer, 1 Teelöffel Maggls Würze, Pfeffer und Salz.
Die Kartoffeln in der Schale fochen, ſchälen und in Scheiden ſchnelden Darüder eine Marinade aus Eſſig. Oi. Waſſer.
Salz Pfeffer, Zwiebel und Maggls Würze geben. Die Wurſi und die Gurte ſchnitzeln, alles gut vermengen und ziehen laſſen.
Sladanag. a. a
FHafkdräcktich
Atr
Wünzl
Mittwoch, 29. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reit= und Fahrkurnier Pfungſtadt.
In der Preisverteilung verdienen noch folgende Leiſtungen
hne Berichtigung bzw. Ergänzung:
zringen: Vorgeſchrittene (Warmblut) zur großen
Vielſeitigkeits=
wrüfung: 1. Gg. Seeger. Pfungſtadt 0 Fehler, 54 Sek.; 2. Hch.
Anthes, Arheilgen, 0 Fehler, 59 Sek.; 3. v. Baur, Hof
Stuben=
wald, 0 Fehler, 69 Sek.; 4. Hch. Fiſcher, Eberſtadt, und
Schön=
berger, Groß,Gerau, beide 0 Fehler, 71 Sek.
ſeſwannprüfung im Arbeitswagen (Einſpänner), Kaltblut: 1 Gg.
Scheerer, Wallerſtädten; 2. L. Riehl. Pfungſtadt; 3. v. Baur,
Hof Stubenwald; 4. Chr. Werner, Hähnlein; 5. Kunzelmann,
Schwanheim; 6. Ph. Becht, Hähnlein.
eſwannprüfung im Kutſchwagen (Einſpänner), Warmblut: 1. u.
E. Phil. Becht, Hähnlein; 3. Hch. Darmſtädter, Groß=Gerau;
Hch. Hebermehl, Crumſtadt, Fahrer W. Schaffner, Goddelau.
eſpannprüfung für Zweiſpänner im Arbeitswagen (Heſſ.
Kalt=
blut): 1. Ludw. Riehl, Pfungſtadt; 2. Kunzelmann
Schwan=
beim;, 3. Phil. Becht, Hähnlein; 4. Knaup. Groß=Hauſen;
Fuhrbach (Brauerei Hildebrand), Pfungſtadt; 6. Jakob
Merſchroth 8. Hahn.
e mit dem 1. Preis ausgezeichneten Ermländer des Fr. Emich,
ſaſchen, gelten als Sonderklaſſe. Dieſe Geſpannprüfung erfolgte
me Konkurrenz.
Ar. Eberſtadt, 28. Mai. Die Turngeſellſchaft
betei=
ſe ſich am Sonntag mit je einer Abteilung der Turrnerinnen
Turner am Startſtaffeltag in Darmſtadt, um ſich in dieſem
ſmpf zu meſſen mit ihren Sportkameraden der Stadtvereine.
ſnngleich auch keine Ausſicht auf einen Sieg beſtand, waren doch
0 Turnerinnen und die 15 Turner guten Willens, die
Far=
ihres Vereins in anerkennenswerter Weiſe gegen Vereine
ſoertreten, die mit einem weit beſſeren Training in den Kampf
pgen und ſomit von beſſerer Hoffnung auf Sieg beſeelt waren.
Leiter der Veranſtaltung, Kreisfachamtsleiter Heinz Lindner,
diesbezüglich den einzig teilnehmden Landvereinen TSV.
Ufel und Turngeſellſchaft Eberſtadt unter dem Beifall der
Zu=
ſtur ſeine beſondere Anerkennung ausgeſprochen. — Die
auenſtaffel ſah die TGE. mit 2:40 Min. gegen TSG. 46
215,6 Min. und SV. 98 mit 2:25,7 Min. an dritter Stelle
Ziel paſſieren. — In der Klaſſe 2 der Aktiven kamen
Turner der TGE. in 10 Min. gegen den SV. 98 mit 9:36,5
an die zweite Stelle. — Beim 5000=Meter=Lauf war
TGE. (nicht wie im Sportteil der Montagsausgabe irrtümlich
berichtet wurde) durch ihren Turner Gg. Hill vertreten,
ſich den zweiten Platz in 17:36 Min. gegen Haag=SV. 98 mit
24 Min. ſicherte. Ihm folgten weitere Läufer in 17:58 Min.
R2 Min. und 18:31,2 Min. — Der Ausgang des Kampfes
nun den Vorſtand der TGE. vor die Aufgabe geſtellt, zum
ſren Training in obiger Sportart auf ſeinem Turnplatz eine
prechende Möglichkeit zu ſchaffen. Möge Jahnſcher. Geiſt
rſinn und Selbſthilfe dies bald zur Tat werden laſſen.
hißlich der Werbewoche finden in dieſer Woche auf dem
ſnplatz in der Schloßſtraße öffentliche Turnſtunden ſtatt.
4k. Nieder=Ramſtadt, 28 Mai. Motorradunfall. Ein
ſtes, zu Beſuch bei dem Gaſtwirt Jörtz hier weilendes Kind
querte kurz vor einem Pferdefuhrwerk die Straße und wurde
ſui von einem das Fuhrwerk überholenden Motorradfahrer er=
und zur Seite geſchleudert, wobei es erhebliche Verletzungen
mtrug. Auch der Motorradfahrer kam zu Fall und wurde
eit verletzt. — NeuerBeſitzer. Das im Wege der
Zwangs=
ſteigerung auf die Bezirksſparkaſſe Reinheim übergegangene
Eealige Kurhaus Trautheim iſt nunmehr an einen Darmſtädter
Gwwirt käuflich übereignet worden, und ſoll von dieſem wieder
gir urſprünglichen Beſtimmung übergeben werden.
e. Reinheim, 27. Mai. Der Odenwaldklub hatte ſich
elublokal bei Stahl zuſammengefunden, um über die Fahrt
Heidelberg zum Wandertreffen noch einmal Rückſprache
neh=
zu können. Eine größere Anzahl Wanderfreunde wird ſich
hem Treffen beteiligen, da die Bahnfahrt weſentlich verbilligt
Feierabendkontrollen. Am Samstag gab es ganz
ingenehme Ueberraſchungen. Die Polizeiſtation nahm
unver=
ure Lokalkontrollen vor, wobei nun viele ſeßhafte Stammgäſte
baſcht wurden und ihre Perſonalien in den Strafnotizbüchern
ienſttuenden Beamten hinterlaſſen durften. Hoffentlich wird
ugend der Seßhaftigkeit nicht zu hart beſtraft, da auch füh=
Perſonen ſich zur Erheiterung und eigenem Ergötzen „
auf=
wen” laſſen mußten. — Das Schwimmbad machte gute
mhritte, ſo daß damit gerechnet werden kann, daß bis zum
ſreten warmer Witterung die Benützung möglich iſt. Sicherlich
ſtes dann auch regen Beſuch ſchwimmbegeiſterter Ausmärker
in ſchön gelegenen Becken.
a. Reichelsheim, 28. Mai. Anläßlich der Reichs=
Sport=
bewoche wird am kommenden Donnerstag, am Himmel=
Etag, in unſerem Ort die ſportliche Veranſtaltung ſtattfin=
Alle ſporttreibenden Verbände, auch alle SA.=Formationen,
gen ſich, ganz einerlei, ob jung oder alt. Am Donnerstag
ſt ein gemeinſamer Marſch. Mittags 1 Uhr iſt dann auf dem
wlatz alles verſammelt. Es werden ziemlich alle Arten Sport
it werden.
p. Zwingenberg, 28. Mai. Baldur von Schirach in
higenberg. Schon in den frühen Morgenſtunden waren
Riugend, Jungvolk und Bund deutſcher Mädchen auf den
Im, um für Flaggen= und Blumenſchmuck zu ſorgen. Der
aplatz war faſt zu klein, um all die zu faſſen, die den
Reichs=
führer ſehen wollten. Zur Begrüßung fanden ſich Kreis=
Brückmann=Bensheim. Ortsgruppenleiter, Dickler=Zwingen=
Standartenführer Fiſcher=Bensheim Obertruppführer
Zeun=
nsheim und Bürgermeiſter Kiſſel=Zwingenberg ein.
Orts=
üunleiter Dickler gab, ſeiner Freude Ausdruck, den Reichs=
Uinführer in Zwingenbergs Mauern begrüßen zu können. Als
ſerung an ſeinen Beſuch in Zwingenberg überreichte er dem
zugendführer das Buch „Die Geſchichte der Stadt Zwingen=
Nr. 147 — Seite 7
Bensheim, 28. Mai. In der Schönbergerſtraße ſtießen an
tKurve ein Perſonen=Automobil und ein Motorradfahrer
nen, wobei letzterer erhebliche Verletzungen davon trug, die
lufnahme im hieſigen Hoſpital notwendig machten. Beide
uge wurden beſchädigt. Die polizeilichen Feſtſtellungen
dürf=
ſarheit hinſichtlich der Schuldfrage ſchaffen.
Kreiskagung der Deutſchen Skenograſenſchaft
in Erbach.
As. Erbach, 26. Mai. In unſerem Kreisſtädtchen herrſchte am
letzten Sonntag mehr wie Hochbetrieb. Neben den Sängern und
Imkern des Mümlingtales hatten ſich auch die Stenografen zu
friedlichem Wettſtreit und ernſter Arbeit zuſammengefunden. Der
Beſuch der Kreistagung in Erbach war im Vergleich zu den
ver=
gangenen Jahren geradezu überwältigend.
Die Arbeitstagung wurde eingeleitet durch eine Sitzung des
Kreisführerrates. Kreisgebietsführer Stellweg=Erbach
er=
öffnete dieſelbe mit Worten herzlicher Begrüßung. Sein
beſon=
derer Gruß galt dem Ehrenvorſitzenden Fleckenſtein=König,
dem neuen Rechner, Herrn Wendel=Erbach und der Preſſe.
Der Ortsgruppe Erbach wurde beſonderer Dank geſagt für die
Uebernahme der Tagung, für die vorzügliche Vorbereitung und
für die Zurverfügungſtellung der zahlreichen wertvollen
Ehren=
preiſe. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte Herr Stellweg
des leider ſo früh verſtorbenen Schutzherrn der Deutſchen
Steno=
grafenſchaft, Hans Schemm. Die Anweſenden erhoben ſich zum
Zeichen ehrenden Gedenkens von ihren Plätzen. In ſeinem
um=
fangreichen Geſchäftsbericht bat der Redner um Erleichterung der
Geſchäftsführung durch pünktliches Einhalten der Termine. Mit
beſonderer Freude wurde von der Zunahme an Mitgliedern zur
Kenntnis genommen. Anſchließend gab der neue Rechner den
Kaſſenbericht bekannt und bat ebenfalls um einheitliche Zahlung
der Beiträge. Mit beſonderem Intereſſe wurden die Berichte
der Ortsgruppenführer über die ſtenografiſche Lage in den
ein=
zelnen Ortsgruppen entgegengenommen. Zur Erörterung der
Mitgliederzahlen und Verbeſſerung kurzſchriftlicher Kenntniſſe
wurde angeregt, die monatlich in der Reichszeitung erſcheinenden
Aufgaben zur Prüfung einer kurzſchriftkundigen Perſon des
Krei=
ſes einzureichen. Mit der Wahl des Tagungsortes für die nächſte
Kreistagung und mit der Wahl eines neuen Schriftführers wurde
die Sitzung des Führerrates geſchloſſen.
Um 10 Uhr begann in ſämtlichen Räumen des alten
Schul=
hauſes das Schön= und Richtigſchreiben und das Schnellſchreiben
in den Silbenzahlen 60 bis 200. Anſchließend begann die
ſchwie=
rige Arbeit des Wettſchreibausſchuſſes.
Am Nachmittag nach der gewaltigen Sängerkundgebung auf
dem Adolf=Hitler=Platz fand eine Beſichtigung der berühmten
Sammlungen im gräflichen Schloſſe ſtatt.
Die Stunden bis zur Preisverteilung wurden ausgefüllt
durch eine überaus gelungene Nachfeier im Kaffee Glenz.
Schnei=
dige Marſchmuſik, Lieder= und Gedichtvorträge in Odenwälder
Mundart umrahmten die Anſprache des Kreisgebietsführers, der
nach einer eindrucksvollen Ehrung für Hans Schemm die
Ge=
ſchichte und Bedeutung der Kurzſchrift im heutigen
Wirtſchafts=
leben umriß.
Herzliche Worte der Begrüßung ſprach der Führer der
Er=
bacher Ortsgruppe. Herr Lehrer Gerſtenſchläger. Sein
be=
ſonderer Gruß galt Herrn Bürgermeiſter Lenz, der in ebenſo
herzlicher Weiſe erwiderte. Alles in allem kann geſagt werden, die
Kreistagung in Erbach nahm einen glänzenden Verlauf und wird
wohl allen Teilnehmern, beſonders den Preisträgern, noch reich.
lange in Erinnerung bleiben.,
Führerkagung der deutſchen Uebungswirtſchaft.
LPD. Zwingenberg a. d. B., 28. Mai. Zwingenberg ſtand am
Wochenende im Zeichen der Führertagung der deutſchen
Uebungswirtſchaft des rhein=mainiſchen Wirtſchaftsgebiets. Am
Samstag nachmittag trafen aus 28 Orten des Südgaues Heſſen=
Naſſau ſämtliche Vertreter der Uebungsfirmen ein, und zwar aus
den Wirtſchaftsgruppen Eiſen und Metall, Maſchinen= und
Fahr=
zeugbau, chemiſche Induſtrie, Textilinduſtrie, Bekleidungsgewerbe,
Papierinduſtrie, Leder= und Linoleuminduſtrie. Nahrungs= und
Genußmittelgewerbe. Handelsgewerbe und Verſicherungsweſen,
Verwaltung und Recht, ſowie Waſſer=, Gas und
Elektrizitätsver=
ſorgung. Als Auftakt der Tagung fand am Samstag abend auf
Schloß Auerbach ein Kameradſchaftsabend ſtatt, der bei
zwang=
loſer Mitgeſtaltung der Uebungsfirmenleiter einen
eindrucksvol=
len Verlauf nahm. Der Gaureferent der deutſchen
Uebungswirt=
ſchaft, Fritz Bernet, benutzte die Gelegenheit, ſämtliche
Teilneh=
mer miteinander bekannt zu machen und ſprach dann über den
Tagungsplan und die Aufgliederung der Arbeitsgebiete.
Sonn=
tag früh begann um 8 Uhr die Arbeit. Das Hauptreferat hielt
der vom Gauleiter Sprenger mit der Heranziehung des
Nach=
wuchſes in der Wirtſchaft beauftragte Dr. Jockiſch über die
natio=
nalſozialiſtiſche Wirtſchaftsauffaſſung, woran ſich eine Ausſprache
über die einzelnen Arbeitsgebiete innerhalb der deutſchen
Uebungswirtſchaft anſchloß. Die klaren und tiefgründigen
Aus=
führungen des Redners fanden einen beſonders guten Anklang.
Zur Ergänzung folgte der in arbeitsgemeinſchaftlicher Form von
Dipl.=Kaufmann Hans Schneider gehaltene Vortrag über das
Firmenrecht, über die einzelnen Unternehmungen, offenen
Han=
delsgeſellſchaften, Kommanditgeſellſchaften, G. m. b. H.,
Aktien=
geſellſchaften und über das Genoſſenſchaftsweſen Sehr lebhaft
war die Beteiligung an der Ausſprache über das
Rechnungs=
weſen in der Uebungswirtſchaft, insbeſondere über die
Buchhal=
tung, die Koſtenrechnung und über die Steuern. Der Leiter
des Amtes für Berufserziehung der DAF., R. Stein, hielt dann
einen feſſelnden Vortrag über „Volk und Wirtſchaft‟. Der
Red=
ner verſtand es dabei ausgezeichnet, die rein
betriebsorganiſato=
riſche Arbeit der Uebungsfirmenleiter mit den großen
volkswirt=
ſchaftlichen und weltanſchaulichen Erziehungsaufgaben zu
verbin=
den und wies damit die neuen Wege. Die Tagung fand Sonntag
abend mit einem kurzen Rückblick des Gaureferenten ihren
Ab=
ſchluß.
1. Viernheim, 28 Mai. Goldene Hochzeit. Am
Diens=
tag, den 28. Mai, feierten die Eheleute Jakob Hanf und
Eliſa=
betha, geb. Berthold, in voller Rüſtigkeit das Feſt der goldenen
Hochzeit. Der Familie erwuchſen 7 Kinder, und zwar 7 Knaben,
von denen ihr der Weltkrieg zwei entriß. Der Jubilar war 36
Jahre ſtaatlicher und Gemeindeholzſetzer und erfreute ſich ſeitens
ſeiner Vorgeſetzten, Staatsrat Willbrandt, den Forſträten
Rau=
tenbuſch, Hein und Groos, der ſtändigen Wertſchätzung.
Jäger=Appell in Bensheim a. d. B.
Die erſte Pflichtverſammlung der Deutſchen Jägerſchaft des
Kreiſes Bensheim fand in den Räumen des Bahnbofshotels in
Bensheim a. d. B. ſtatt. Mehr als 100 Jagdausübungsberechtigte,
Förſter und Jäger waren zur Stelle. Jagdhornbläſer eröffneren
nach altem Weidmannsbrauch den Appell. Der Kreisjägermeiſter,
Forſtrat Bechtel, eröffnete die Verſammlung, brachte ein Sieg=
Heil auf den Führer aus, begrüßte die anweſenden Jagdgenoſſen,
insbeſondere den Gaujägermeiſter Oberforſtrat Maul, den
Kreisdirektor Meiſel und den Stabsleiter der
Kreisbauern=
ſchaft, Dr. Bäumer, und hielt einen Vortrag über die
wichtig=
ſten Punkte des Reichsjagdgeſetzes. Der Gaujägermeiſter
hielt eine zündende Anſprache über die Entwicklung der Jagd und
über die Aufgaben der Deutſchen Jägerſchaft. Der Hegeringleiter,
Oberförſter Dr. Berwig, hielt einen Vortrag über den
ſach=
gemäßen und weidgerechten Abſchuß des Rehwildes. Der
Kreis=
jägermeiſter gab darnach noch jagdamtliche Anordnungen
be=
kannt. Waldhornklänge „Jagd vorbei” beſchloſſen den äußerſt
gelungenen Verlauf des erſten Jägerappells.
Anſchließend vereinigte man ſich in kameradſchaftlichem Kreiſe
und blieb noch länger in anregender Unterhaltung zuſammen.
Bergſträßer Feſtſpiele in Heppenheim.
Wer heute an einem Sonntag nachmittag über den Marktplatz
zu Heppenheim, nichtsahnend, gehen will, der trifft dort einen
merkwürdigen Volksauflauf an. Aus den Gaſſen eilen Frauen und
Männer mit drohenden Gebärden auf den Markt. Die Haustür
wird hin und wieder aufgeriſſen und ein Trupp Soldaten ſtürzt
heraus in die Menge. Die Treppe am Gaſthaus „Goldner Engel”,
iſt der gegebene Platz dramatiſcher Dialoge und ringsum an den
Häuſern ſtehen Männer, Frauen und Mädchen, Kinder, und
war=
ten bis ſie drankommen. In den Gaſſen, ſcharren Pferde und alte
Planwagen werden herbeigefahren. Hin und her geht das
Ge=
woge, vor und zurück, alles nach dem Willen eines einzelnen, der
durch ein Sprachrohr die Maſſen leitet. Eine große Geſamtprobe
der Bergſträßer Feſtſpiele iſt in vollem Gange. Dort ſtehen
Spa=
nier, hier Bürger, dort Marktfrauen, dahinter Riedbauern,
Kin=
der ſchlüpfen überall herum. Mädchen ſchäkern mit jungen
Bür=
gern. Gerade ſind der ſpaniſche Hauptmann und der Stadtſchreiber
mit dem jungen Bürger Jörg. Ankel in ein hitziges Geſpräch
geraten. Volk ſtrömt herbei, ein Siedepunkt iſt erreicht. Aber der
Spielleiter läßt noch einmal wiederholen. Wuchtiger, dramatiſcher
ſoll alles ſein. Stellungen werden gezeigt. Auftritte vorbereitet:
ein großer Betrieb! „Jörg Ankel” heißt das neue
Heppenbei=
mer Heimatſtück, das in dieſem Jahre den Erfolg des letztjährigen
Stückes „Um Stadt und Volk” wiederholen ſoll. Einzelne Szenen
haben ſchon Form, andere müſſen noch bis in die letzte Feinheit
ſtudiert werden. Hans Holzamer, der Verfaſſer beider
Heimat=
ſpiele, verſteht auch dieſes Jahr ſein Handwerk als Spielleiter.
Soviel ſieht man ſchon, ſie werden auch in dieſem Jahre ein
Er=
eignis werden, dieſe weit über die engere Heimat hinaus
bekannt=
gewordenen Feſtſpiele auf dem hiſtoriſchen Marktplatz zu
Heppen=
heim. Die Kuliſſe, die der Platz dem Stücke gibt, iſt jedenfalls
eigenartig und im Scheinwerferlicht muß ſie überwältigend ſein.
Die Erſtaufführung iſt am Samstag, 1. Juni, abends.
Nok=Goktes=Feſt.
Nach alter Sitte findet am Himmelfahrtsfeſt, nachmittags
3 Uhr, im Walde bei Auerbach a. d. B., an der Stätte, da einſt
die Einſiedelei und dann die Kapelle. Zur Not Gottes” ſtand,
und die jetzt der Kirche zu Auerbach gehört, das chriſtliche Wald=
und Frühlingsfeſt ſtatt, Not=Gottes=Feſt genannt, ein
Wald=
gottesdienſt in der ſchönen Frühlingszeit in lieblichem
Wald=
tal. Die Hauptanſprache hat in dieſem Jahre Herr Pfarrer
Irle aus Frankfurt a. M. übernommen.
Der Weg führt vom Bahnhof Auerbach aus durch den Ort
und dann den Schienweg entlang und zuletzt auf der ſchönen
neuen Autoſtraße bis zum Platz der Feier. 40 Minuten Gehzeit.
Auch in Rheinheſſen ſchwere Unwekkerſchäden.
— Bingen, 28. Mai. Das ſchwere Unwetter, das am Sonntag
früh über verſchiedene Teile Weſtdeutſchlands niederging, hat auch
in Ingelheim und im Selztal großen Schaden angerichtet.
Ver=
ſchiedene Weinberge wurden von der Muttererde entblößt,
meh=
rere Morgen Spargelbeete wurden in Nieder=Ingelheim ganz
vernichtet, Gärten und Aecker mit Schlamm und Geröll überflutet.
Alles Korn wurde im Selztalgebiet, das ſtets beſonders von
Un=
wettern in Mitleidenſchaft gezogen wird, zu Boden gewalzt. Bei
Ober=Ingelheim wurde die Frau eines Landwirts, die ſich neben
einer Rolle Eiſendraht auf dem Felde befand, vom Blitz getroffen
und gelähmt. In Groß=Wintersheim riſſen die Waſſermaſſen
Feld=
wege und Straßen auf. In Bingen ſelbſt richtete das Unwetter
keinen Schaden an. Rhein und Nahe führten erhöhten
Waſſer=
ſtand.
Lpd. Bingen, 28. Mai. Bei der Rückkehr von der
Spargelernte getötet. Die Landwirtsfrau Bang aus
Gau=Algesheim wurde, als ſie mit ihrem Fahrrad vom Felde
kam, wo ſie Spargel geſtochen hatte, von einem ſchnell fahrenden
Perſonenauto aus Köln erfaßt und auf der Stelle getötet. Die
Schuld an dem Unglück ſoll der Autofahrer tragen, der auf der
falſchen Straßenſeite fuhr.
Aus Oberheſſen.
Gießen, 25. Mai. Mit dem Motorrad ſchwer
ver=
unglückt. Der 23 Jahre alte Wilhelm Knox aus Dutenhofen
(Kreis Wetzlar) ſtürzte in der letzten Nacht auf der Fahrt mit
ſeinem Motorrad zwiſchen Klein=Linden und Dutenhofen dadurch
ſchwer, daß er mit der Maſchine gegen einen Baum rannte. Von
vorübergehenden Paſſanten aufgefunden, wurde der Verunglückte
dann nach der Chirurgiſchen Klinik gebracht, wo er mit
komplizier=
ten Beinbrüchen und ſonſtigen Verletzungen ernſtlich
darnie=
derliegt.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 147
Mittwoch, 23. Maf 193
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der Wettbewerb des Deutſchlandfluges 1935 eröffnet.
Wills i
hrer K
noß ſich
Fute
du iſnen Haute
Mmn Ton verleihen
Reich und Ausland.
Reichsminiſter Dr. Frick
erhält die Robert-Koch=Plakette.
Berlin. Die ſeit zwei Jahren alljährlich zur
Verteilung gelangende Robert=Koch=Plakette der
Stadt Berlin wurde in dieſem Jahre aus Anlaß
des 25. Todestages Robert Kochs
Reichsinnen=
miniſter Dr. Frick verliehen. Die Plakette wurde
am Dienstag nachmittag dem Miniſter durch
Staatskommiſſar Dr. Lippert und
Oberbürger=
meiſter Dr. Sahm überreicht. Staatskommiſſar
Dr. Lippert gab ſeiner Freude darüber Ausdruck,
daß die Ehrung in dieſem Jahre Innenminiſter
Dr. Frick, einen der älteſten und bewährteſten
Kampfgenoſſen des Reichskanzlers treffe. Der
Oberbürgermeiſter wies auf die beſonderen
Ver=
dienſte hin, die ſich Reichsminiſter Dr. Frick durch
ſein Geſetzgebungswerk für die raſſiſche und
hygie=
niſche Erneuerung des deutſchen Volkes erworben
habe. — Der Reichsminiſter dankte beiden
Ueber=
bringern mit herzlichen Worten.
Ausländiſcher Rauſchgifkhändler
feſtgenommen.
Berlin. Den Beamten der Zentralſtelle zur
Bekämpfung des unerlaubten Rauſchgifthandels
beim Landeskriminalpolizeiamt iſt es nach
lan=
gen Beobachtungen gelungen, einen ausländiſchen
Rauſchgifthändler feſtzunehmen. Es handelt ſich
um einen 33 Jahre alten Tſchechen Otto E., der
bei einer alleinſtehenden Frau in der Nürnberger
Straße Unterſchlupf gefunden hatte.
einem Café in der Nähe der Gedächtniskirche, in Loerzer, am Montag um 18 Uhr das Zeichen zur
dem er ſich oft mit Abnehmern traf. In ſeinem feierlichen Flaggenhiſſung, womit er den Wett=
Beſitz fand man eine Anzahl Päckchen mit echtem
Kokain und Morphium in Pulverform. Auch in Flugzeuge mit 308 Führern und Ortern eröffnete.
ſeiner Wohnung befanden ſich in Küche und Klei= Der Start zu dem bisher größten Deutſchlandflug
derſchrank verſteckt zahlreiche fertiggeſtellte
Ko=
geberin, eine 28 Jahre alte ledige Frau, die ihm
bei dem Geſchäft als Gehilfin diente, wurde
eben=
falls feſtgenommen.
Der 5000. Beſucher der Frankfurter Bibel=
Ausſtellung.
Frankfurt a. M. Am vergangenen
Sonn=
tag beſichtigte der 5000. Beſucher, Frau Eliſabeth Bodenperſonal alle zu ihrem Teil am glücklichen
Dieterich aus Frankfurt a. M., die Bibel=
Aus=
ſtellung. Sie erhielt eine geſtiftete Rudolf=Schäfer=
Bibel als Geſchenk. Eine ähnliche Ehrung wird erwähnt, daß auch einige Staffeln des
Reichsluft=
auch dem 10 000. Beſucher zugeſagt.
Flugunfälle in Rumänien.
Bukareſt. Der Montag war ein Unglückstag! Bei ſchönſtem Sonnenſchein ſenkte geſtern früh
für die rumäniſche Fliegerei. Auf dem Flugplatz
von Tecuci in der Moldau ſtürzte ein
Militär=
flugzeug bei der Durchführung von Kunſtflügen
ab. Der Führer des Flugzeugs, Hauptmann
Po=
pescu, und ein Unteroffizier wurden getötet. —
Ferner erlitten drei Flugzeuge, die im
Wettbe=
werb zu einem Flug durch Rumänien aufgeſtiegen
waren, Unfälle. Das erſte mußte im Donaubecken
notlanden. Das Flugzeug wurde zerſtört und dem
Flugzeugführer die Füße gebrochen. Das zweite
ſtürzte in Cernawod ab und wurde zertrümmert.
Der Flugzeugführer blieb wie durch ein Wunder
unverletzt. Das dritte Flugzeug mußte bei
Kiſchi=
vonſtatten.
Gewitterſtürme und Hochwaſſer in Polen.
Warſchau. Im Kreiſe Kielce ſind durch
ſchwere Gewitterſtürme und außerordentlich ſtarke
Regenfälle die Flüſſe bis zu drei Metern über
den Normalſtand geſtiegen und haben auf großen
Strecken die Felder überſchwemmt. Da viele
Stra=
ßen und Brücken zertrümmert worden ſind, war
der Verkehr vielfach unterbunden. Auf der Strecke
Blizyn—Soltykow mußte auch der
Eiſenbahnver=
kehr eingeſtellt werden, da der Damm unterſpült neben zahlreichen Offizieren der Luftwaffe, der
worden iſt.
Die Flugzeuge des Deutſchlandfluges auf dem Tempelhofer Feld vor dem Start.
Scherl-Bildmaterndierd
Zeierliche Blaggenyiffung.
Berlin. Im Auftrage des
Reichsluftfahrt=
miniſters General der Flieger Göring, gab der
Die Feſtnahme erfolgte gegen Mitternacht in Präſident des Deutſch. Luftſportverbandes, Oberſt
bewerb des Deutſchlandfluges 1935 für die 154
fand Dienstag früh um 8 Uhr ſtatt. An dem
kain= und Morphiumpäckchen. Seine Quartier= diesjährigen Wettbewerb nehmen 30 Verbände
teil, und zwar ſechs Verbände zu drei
Flugzeu=
gen, ein Verband zu vier Flugzeugen, 17
Ver=
bände zu fünf Flugeugen, drei Verbände zu
ſie=
ben Flugzeugen und drei Verbände zu 9
Flug=
zeugen.
Da es ſich ausſchließlich um einen Gemeinſchafts=
Gelingen des Fluges arbeiten müſſen, wäre es
unangebracht, Namen zu nennen. Immerhin ſei
fahrtminiſteriums teilnehmen.
154 Flugzenge geſtarkel.
um 8 Uhr der Präſident des Deutſchen
Luftſport=
verbandes, Oberſt Lörzer, auf dem Tempelhofer
Felde die Startflagge zum Deutſchlandflug 1935.
Damit iſt der große Wettbewerb eröffnet, der die
154 beteiligten Flugzeuge aus allen Landen an
den Grenzen des Reiches entlang führt und der
ſich in dieſem Jahr auf eine Dauer von 6 Tagen
erſtreckt.
Zahlreiche Ehrengäſte wohnten dem ſchönen
Schauſpiel bei.
Im dieſigen Morgengrauen lagen die
Sport=
flugzeuge auf dem Tempelhofer Feld da, als die
now notlanden. Die Notlandung ging glimpflich Autobuſſe die Teilnehmer aus der Stadt nach der
Oſtſeite des Feldes herausbrachten. Schnell wurde
noch die letzte Hand an die Maſchinen gelegt, mit
denen die Flugzeugführer und Orter für ſechs
Tage auf Gedeih und Verderben verwachſen ſein
werden.
Motorengebrumm tönt über den weiten Platz.
Immer wieder werden durch den Lautſprecher
Anweiſungen gegeben. Marſchmuſik tönt auf,
wäh=
rend die erſten Maſchinen nach dem Startplatz auf
die Südweſtecke des Tempelhofer Feldes rollen.
Gegen 7 Uhr erſcheinen die erſten Ehrengäſte;
Wehrmacht und der Polizei bemerkt man auch
Vertreter der einzelnen Miniſterien, der Partei,
der SS. und der SA., als Vertreter des
Reichs=
luftfahrtminiſters Generalmajor der Flieger
Wo=
ver und weiter Miniſterialrat Dahlmann vom
Reichsinnenminiſterium, SS.=Obergruppenführer
Krüger, den Kommandanten des Flughafens
Ber=
lin, Major Carcanice, den Direktor der Berliner
Lufthafengeſellſchaft, Major Böttger, zahlreiche
bekannte Flieger, wie Wolf Hirth, Udet, Elly
Beinhorn, ferner Prinz Auguſt Wilhelm.
Noch einmal werden die letzten
Wettermeldun=
gen für die erſte Strecke bekanntgegeben, die gut
lauten. Auch für die weiteren Flugtage iſt trotz
zeitweiſer Gewitterſtörungen mit gutem Wetter
zu rechnen.
Gegen 7.30 Uhr hatte die Sonne die letzten
Nebelſchwaden zerriſſen, und als der Präſident
des Deutſchen Luftſportverbandes, Oberſt Lörzer,
das Startzeichen gibt, und der erſte
Dreierver=
flug handelt, an dem Flugzeugführer, Orter und band, die Braunſchweiger, in die Lüfte ſteigt
fliegt er hellem Sonnenſchein entgegen. Schlag
auf Schlag folgen die Verbände, alle in zwei
Minuten Abſtand und verſchwinden bald nach dem
Oſten zur erſten Etappe, der die Teilnehmer nach
Schleſien führt.
Die ſtärkeren Maſchinen, 40 an der Zahl,
ſtar=
teten erſt gegen 10 Uhr, während bereits die er=
in dus eine
ſan beil. 20ch 1
cien, als Miß
Taun drauf eit
10 Aägerin gegen
Mu der weitren
ſnche 8 demt Rid
enähnt war, gan
ſin die Haure der
niglichen Farben,
Tin Patnblond.
znt zweifelhafter
sien ein mut —
int er nicht die leiſt
u dieſer unbeab
wen können. Stun
Scodenerſatzahlu
Miß Florence ab=
Bochen Urlaub, um
fb belommen.
Scherl-Bildmaterndienst.
In der Woche vom 26. Mai bis 2. Juni wird
vom Deutſchen Luftſport=Verband eine große
Luftfahrt=Werbewoche veranſtaltet. Dieſe beiden
Abzeichen werden in der Werbewoche zum Verkauf
gelangen.
ſten in Tempelhof geſtarteten Flugzeuge ſich EMyu ürtell, das ihn
dem Schleſierlande befanden.
Der Skand des Deutſchlandflnges- Mri in einem Ware
Berlin. Am erſten Tag des Deutſchler/., ihre baare wiel
fluges herrſchte auf der ganzen Strecke herrläu/
Wetter, das den Beſatzungen ihre Aufgaben
ſentlich erleichterte. Mit zwei Stunden Vorſprrufl eim Fall lann mi
waren die „Kleinen” auf die Strecke gegan.=/t10ß der Schaden
die Dresden als erſten Wendepunkt anzuflic,/fü Lanres i d
hatten. Die kurze Strecke war in wenig mebr „Meule aber wird n
einer halben Stunde zurückgelegt. Der „Mſ 10000 Oollars
Zwangslandeplatz für alle Verbände war Gö-M un ſo:. Miß S
hier traf der um 8,12 Uhr als Zweiter geſtauc/e, dß bei ihr die
Dreierverband (Fliegerortsgruppe Nordhaueß püg ſel und
um 10.10 Uhr als Erſter ein. Mit veringem 2M u auch prompt
unterſchied überflog dann ein Verband nach 19 lie Operation,
andern die Linie. Die Neunerſtaffel Stuttgarug — zur nichts au
um 8.23 Uhr geſtartet war, war um 10.58 M Mebiel Darmſtä
die erſte größere Einheit. Die Verbände Macſtfn, Ich habe ſel
heim, Hamburg und Osnabrück befanden ſich e= eu 0h noch flüſtern!
falls unter den erſten Gelandeten. Unter den 9” ſch der Opera
bänden der Gruppe II, die eine höhere Geſchmike, bei dem ſie ihre
digkeit einzuhalten haben, war die Staffel AM0 einigermaßen
Reichsluftfahrtminiſteriums mit ihren HeirMiuſiche lleine Klä
„Kadetten” mit einer Flugzeit von 107 Min /0 2 hm mit einer
bis Görlitz die ſchnellſte. Um 13.23 Uhr hatte Rhu den leiſeſten
Dresdener Dreierkette ſchon Gleiwitz erreicht
ſtartete von hier aus nach einer Viertelſt/ M, daß ihre H
Aufenthalt, um über Kreuzburg—
Tagesziel Guben zu erreichen.
Dresden
rnicht mehr zu dän
Luſchverten, nein, w
Zerlobter hatte ſi
Drlonnte es nicht
Auch bei dieſem Deutſchlandflug wird dies Käuchſten Vorte i.
ſamte Leiſtung der beſten Mannſchaft ausſch de vie fonſt mit fü
gebend ſein und den Sieg ausmachen. Neben Are Sachverſtändigen
Schnelligkeit der Maſchinen entſcheidet auch ßhier wirllich ein
Stärke der benutzten Flugzeuge, entſcheiden w. /½ üſhes Handeln, de
die Einhaltung von Höchſtgeſchwindigkeiten /7 Ehlbia belam
Durchſchnittsgeſchwindigkeiten und ſchlie=M 2/0. Aber wer gi
ebenſo die Löſungen der verſchiedenen geſteℳi0
Aufgaben für die Begleiter und Orter. In MRielemen in
Foh=
beiden letzten Wettbewerben 1933 und 1934 M, ſren Ring wiede
die Hannoveraner ſiegreich geweſen. Inzwiiken er durch den M
haben ſie aber von mancher anderen Staffel /Aucgewandert war
ſehr gefährliche Konkurrenz zu erwarten.
am im Zo get
Lee Parry haf geheiralet.
Die Sieger im großen Avusrennen.
Scherl-Bildmaterndienst.
Das große Avusrennen bei Berlin wurde wieder zu einem ſtolzen deutſchen Erfolge. Im Endlauf
ſuhr Fagioli auf Merecedes=Benz mit einem Stundendurchſchnitt von 238,5 Kilometer den Sieg für
die deutſche Automobilinduſtrie heraus. Zweiter wurde Chiron auf dem neuen zweimotorigen Alfa=
Romeo vor Varzi auf Auto=Union. Unſer Bild zeigt in der Mitte Korpsführer Hühnlein beim
Verleſen des Telegramms an den Führer. Rechts: Fagioli und links: Chiron. Ganz rechts:
Reichsverkehrsminiſter Eltz=Rübenach.
Die Düppeler Mähle durch Zener
vernichtei.
Sonderburg. Die biſtoriſche Mühle von
Düppel iſt in der Nacht zum Dienstag durch ein
Großfeuer vollkommen vernichtet worden. Das
Feuer brach um 1 Uhr morgens aus und griff mit
großer Schnelligkeit um ſich. Als die Feuerwehr
eintraf ſtand die Mühle bereits in hellen
Flam=
men, ſo daß die Feuerwehr ſich unter Mithilfe der
Einwohnerſchaft darauf beſchränken mußte, eine
weitere Ausdebnug des Feuers zu verhindern.
Es gelang auch, das in der Nähe liegende
Müller=
haus, in dem ſich ein Muſeum mit
Erinnerungs=
gegenſtänden an den Krieg von 1864 befindet, zu
retten. Die Mühle ſelbſt war gegen 3 Uhr früh
bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Aus
Sonderburg war Militär abgeordert worden, um
den Abſperrungsdienſt vorzunehmen.
Die Urſache des Brandes iſt unbekannt, man
vermutet, daß das Feuer durch Selbſtentzündung
entſtanden iſt.
Wie die Kopenhagener Zeitung „Politiken”
allerdings wiſſen will, iſt nach Anſicht der Polizei
aber auch mit der Möglichkeit einer Brandſtiftung
zu rechnen.
Die Kindesräuber verlangen 200 000 Dollar
Löſegeld.
New York. Auf inſtändige Bitten der
Fa=
milie des entführten neunjährigen George
Weyer=
häuſer in Tacoma haben ſich die
Kriminalbeam=
ten zurückgezogen, um den Entführern jede
Ge=
legenheit zu geben, den Knaben unverſehrt
zurück=
zubringen. Den Eltern iſt ein Brief zugegangen,
der genaue Anweiſungen für die Zahlung von
200 000 Dollar Löſegeld enthält. Die Zahlung
wird innerhalb von 5 Tagen gefordert. Die
Fa=
milie verſucht nun, mit den Entführern in
Ver=
bindung zu treten.
Mohunte. Sie trug
hatzlug
hurt Hermann
Buen iſt gao
dier in Limas
ender Indios
Leidnnen
Scherl-BildmaternGc
Die bekannte deutſche Filmſchauſpielerin.
Parry hat ſoeben in München Dr. Alfrod 22
berg (Berlin) geheiratet. Hier ſieht mal
glückliche Braut beim Betreten der Kirchl.
Dieder
Der Känm
nac, bis
2 in Rrene
Auß
„och, 29. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Florence Wills in London war die
ng iche Farbe ihrer Haare endgültig leid
wiy und entſchloß ſich, einen Friſör
auf=
der ihren Haaren den begehrten
onden Ton verleihen ſollte. Der Friſör
fatt, daß das eine Kleinigkeit ſei und
mſein Werk. Doch die Prozedur ſollte
genden, als Miß Florence beabſichtigt
— Kurz darauf erſchien ſie vor dem
als Klägerin gegen den Friſör und
hait jeder weiteren Erklärung den Hut
wurde es dem Richter, der wirklich
gewöhnt war, ganz bunt vor den
ſadenn die Haare der Klägerin glänzten
möglichen Farben, nur nicht in dem
ſigten Platinblond. Der Friſör — der
eiwas zweifelhafter Vertreter ſeines
Mweſen ſein muß — verſicherte
hände=
daß er nicht die leiſeſte Ahnung habe,
zu dieſer unbeabſichtigten Wirkung
lamen können. Stumm und reſigniert
das Urteil, das ihn zu einer recht er=
Schadenerſatzzahlung verdonnerte
Miß Florence aber, die übrigens
hein in einem Warenhaus war, nahm
Wochen Urlaub, um in Ruhe
abzu=
daß ihre Haare wieder die
urſprüng=
ſäibe bekommen.
ieſem Fall kann man wenigſtens noch
hun, daß der Schaden zu kurieren iſt.
elvia Danres in der amerikaniſchen
ſeattle aber wird nie wieder flüſtern
trotz 10 000 Dollars Schmerzensgeld.
kam ſo: Miß Sylvias Arzt hatte
met, daß bei ihr die Entfernung der
nötig ſei und hatte dieſe kleine
jün dann auch prompt ausgeführt.
Wirk=
ſi kleine Operation, die — ſachgemäß
ſſürt — gar nichts auf ſich hat. Fragen
zu wieviel Darmſtädter ohne Mandeln
Mifen. Ich habe ſelbſt keine mehr und
ſchudoch noch flüſtern! Miß Sylvia aber
min z nach der Operation nicht mehr!
iter, bei dem ſie ihren Arzt dann
ver=
uar einigermaßen verplex, als die
Mzierliche kleine Klägerin den Mund
nd ihm mit einer wahren
Stentor=
hne den leiſeſten weiblichen
Wohl=
gMwoſaunte. Sie trug ihm ihre Tragödie
hit nur, daß ihre Hausnachbarn ſich
Am nicht mehr zu dämpfenden
Stimm=
ſubeſchwerten, nein, was viel ſchlimmer
ſü Verlobter hatte ſie ſchmählich
ver=
ſir konnte es nicht ertragen, daß ſie
järtlichſten Worte in ſo rauhem Ton
ſz wie ſonſt mit ſüßer Flüſterſtimme
9e Sachverſtändigen überzeugten ſich
uß hier wirklich ein unſachgemäßes
Mäſſiges Handeln des Arztes vorlag
ß Sylvia bekam 10000 Dollar
unsgeld. Aber wer gibt ihr ihren
Ver=
rück?
chuKoelemen in Johannesburg bekam
ſſez ihren Ring wieder, — allerdings
em er durch den Magen einer
Anti=
huurchgewandert war. Sie war mit
dern im Zoo geweſen und hatte ſich
e vor dem dichtbevölkerten
Antilopen=
efgehalten. Plötzlich hatte eines der
uihrer Hand geſchnappt, und nachdem
Koelemen etwas von dem erſten
Schatzlucher
Von Kurt Hermann Heiſe.
van Buten iſt ganz aus den
Pan=
er hier in Limas Hafen Callao
in=
akauender Indios dieſe junge weiße
Geſicht bekommen hat.
von ihrem Bild gefangen, folgt er
ßefällig muſtert ſie den friſchen Frie=
Augenblick liegen beider Blauaugen
ineinander. Dann ſteigt die Blonde
der kleinen Motor=Lancha, die den
it verſieht. Gebannt ſchaut er zu ihr
Sie tuſchelt eifrig, mit einer jungen
n0 einem alten Indianerweib, das ihr
rachträgt und wieder zurück an Land
8eit ſtarrt der ſtämmige Seemann am
Enkenden nach, bis ihm die Augen
und Seewind brennen. Verzehrende
81 ihm im Blut. Außer den
goldhäu=
unnen ſieht man hier nur bisweilen
ſtingas, die Perus Geſtade unſiche:
an Buten macht die alte Thola, die
mugänglich tut, mit ein paar Peſos
Die erzählt, daß die herrliche Sen=
9ra wieder in ihre Hazienda
zurück=
halbe Tagesreiſe von hier an der
küſte
A ſtert die Alte mit einem begierigen
Lutens Seemannsbuddel
geheimnis=
inem verborgenen Edelſchatz, der dort
der weißen Herrin ruhe. Rings im
es von Schatzſagen, überall ſpuken
denen alten Tagen, da die Mumien
kakönige noch wie lebendig auf
gol=
ſhken im Sonnentempel von Cuzco
Sat man hier Leute, die vorher noch
gen, über Nacht plötzlich reich werden
eibt vielleicht auch ihm einer der un=
JSuwelenhorte, wie ſie die uralte
Der Azteken vor der Raubgier der
Duren in den Bergen barg, die Mög=
* Blonden nachzuſpüren.
uick Branntwein löſt der Chola die
ſe ſtreicht die grauen Strähnen aus
Das runzelige Hexengeſicht verklärt
Schreck erholt hatte, mußte ſie feſtſtellen, daß
nicht nur eine blutende Fleiſchwunde an ihrem
Finger entſtanden war, ſondern auch der
daran=
ſitzende Brillantring verſchwunden war. Da ſie
auf Befragen nicht mehr angeben konnte,
welche der Antilopen die Uebeltäterin
ge=
weſen war erklärte die Direktion des
Zoo=
logiſchen Gartens, ſie nähme ſich der Sache
nicht weiter an. Frau Koelemen wußte nun
nichts Beſſeres zu tun als den Zoo zu
ver=
klagen. 300 Pfund war der Ring wert
ge=
weſen! Und ſchon ſah es ſo aus als müßte
der Zoo doch noch blechen, da — lag eines
Morgens eine Antilope verendet im Gehege.
Und zwar gerade ein ganz ſeltenes und
koſt=
bares Exemplar, eine der letzten Vertreterinnen
einer faſt ausgeſtorbenen Raſſe! In ihrem
Magen fand ſich Frau Koelemens Ring, den
ſie ſofort als den ihrigen erkannte. Die
Freude über das verlorengeglaubte
Schmuck=
ſtück wurde ihr aber noch ziemlich beeinträchtigt:
Der Zoo drehte nun den Spieß um und
ver=
langte von Frau Koelemen wegen ſchuldhafter
Fahrläſſigkeit 500 Pfund Schadenerſatz. Und
das Gericht verurteilte Frau Koelemen zur
Zahlung. — Wenn Sie alſo nächſtens mal in
Frankfurt in den Zoo gehen, — kommen Sie
nicht mit Ihrem Ring den Antilopen zu nahe!
Till.
Sre Scwdrze Kanlst
Der „Feuerrüpel”, wie der Volksmund den
Schornſteinfeger, den Kaminkehrer, nennt, iſt
eine gerngeſehene Perſönlichkeit, denn eine
Be=
gegnung mit ihm ſoll Glück bringen. Trifft man
einen Schornſteinfeger, ſo kann einem an dem
betreffenden Tage nichts Unangenehmes
ge=
ſchehen. Er ſpielt auch bei allerlei Orakelſcherzen
eine Rolle; zum Beiſpiel iſt die erſte Perſon, die
man nach 99 Schimmeln und einem
Schornſtein=
feger trifft, der Zukünftige. Mehr kann man nicht
verlangen. Wenige Berufe können ſich rühmen,
im Volksleben eine ſolche Rolle zu ſpielen —
vielleicht iſt das eine Entſchädigung dafür, daß
die Ausüber des Berufes als „Schwarze Männer”,
herumlaufen müſſen.
Schornſteinfeger beſchäftigen früh die
Phan=
taſie des Kindes. Kein Bilderbuch, das nicht
einen Schornſteinfeger aufwieſe — in vielen
Märchen ſpielt der Kaminkehrer eine entſcheidende
Rolle. Auf Koſtümfeſten kann man ſicher ſein, ein
oder zwei Mädchen zu begegnen, die ſich für den
Abend in das luſtige Gewand des
Schornſtein=
fegers geſteckt haben. Um Weihnachten ſind auf
den Märkten die Kaminkehrer mit
Zwetſchgen=
beinen und Roſinenarmen eine begehrte Sache,
und manche Kinderhand ſtreckt ſich verlangend
nach ihnen aus.
Der Beruf des Schornſteinfegers, dieſes
unver=
beſſerlichen „Schwarzarbeiters”, erfordert
Ge=
lenkigkeit und Geſchicklichkeit, denn gefahrlos iſt
er durchaus nicht. Wer einmal einen
Schornſtein=
feger beobachtet hat, wie er in
ſchwindelerregen=
der Höhe herumklettert, der mag bei ſich gedacht
haben: Nein, tauſchen möchte ich nicht mit ihm.
Das Erſtaunliche iſt aber, daß ſogar Frauen
ſich dieſem Beruf gewidmet haben. In einer
Sta=
tiſtik von 1895 leſen wir, daß im Deutſchen Reich
im Schornſteinfegergewerbe etwa 10 000 Perſonen
Glückliche Familie.
Scherl-Bildmaterndienst.
Die Familie iſt die kleinſte, aber wertvollſte Einheit im Aufbau des ganzen Staatsgefüges.
ſich wie bei einem Märchenerzähler, indes die
vom Feuerwaſſer beflügelte Zunge von der
Prinzeſſin Chuki Huypa berichtet:
Jene rote Blume ſuchte bei einem „weißen
Gotte” Liebe. Der aber, ein Ritter Pizarros,
wollte nur Gold. Sein Schwur betörte die
Ver=
trauensſelige, ihm einmal den geretteten
Inka=
ſchatz zu zeigen. Arglos führten ſie und eine
Dienerin den Hidalgo mit verbundenen Augen
in die unterirdiſche Horthöhle. Als ſich dem
Kaſtilier die Binde hob, peitſchte der gleißende
Prunk des aufgehäuften Goldes ſeine Gier. Er
ſtürzte ſich auf die beiden Frauen, deren
ver=
zweifelter Abwehr ſchließlich die Bändigung des
Einbrüchigen gelang. Gebunden und geblendet,
zählte der Caballero jeden Schritt und alle
Stu=
fen, die Stollenpfade, prägte ſeinem überwachen
Sinn jede Steigung und Wegebiegung ein, jeden
Tropfenfall, Waſſerlauf und Hohlklang über
Brückengängen. Zur Unterſtützung ſeines
Ge=
dächtniſſes ließ er als Wegemarken in
beſtimm=
ten Abſtänden die Kugeln ſeines Roſenkranzes
zur Erde fallen.
Als dem verſchlagenen Hidalgo bei der
Rück=
kehr in die Stadr die Binde von den Augen fiel,
ſtand er allein. Zu ſeinen Füßen lagen
auf=
geleſen alle Perlen ſeines Roſenkranzes. Aus
genaueſter Erinnerung zeichnete der ſchnell
einem unbekannten Siechtum Verfallene aus
Treppenſteilen und Schrittzahlen, aus jedem
Wegwinkel und Hall der Waſſergeräuſche eine
lückenloſe Rekonſtruktion des unterirdiſchen
Weges auf.
„Der ruinenbedeckte Schatzberg voller
Felſen=
kammern und Grottengängen gehört, der
deut=
ſchen Brauerei Günther”, ſo ſchließt die Alte.
„Auf Grund dieſes uralten Planes, gelang es
ihr, den Weg bis zum Eingang zu den
Treppen=
ſtollen zu ergraben, wie ihn der Spanier vor
vielen Jahrhunderten beſchrieb. Beharrlich
forſcht ſie weiter im geheimen und wird den
Hort wohl demnächſt heben.
Einen Teil aber des unermeßlichen Schatzes
hat die unſelige Prinzeß aus Furcht vor
Ent=
deckung durch die Plünderer in einem
abgelege=
nen Felſenverſteck geborgen, in der Nähe der
Hazienda der weißen Herrin!"
Die Chola zieht ein vergilbtes Pergament
mit wirren Zahlen, Ziffern und Knotenwerk
aus dem zerſchliſſenen Poncho:
„Dies hier iſt der Plan, Sennor Admiral!
Was ſoll mir, der Sterbenden, dieſes Wiſſen.
Ungenutzt würde das Geheimnis, mit mir ins
Grab ſinken, indem es euch und vielleicht noch
jemand anderem Segen ſtiftet!“
Verſchmitzt blinzelnd, tauſcht ſie das
Doku=
ment aus der Erobererzeit gegen drei Flaſchen
Whisky, zu denen der Seemann großzügig noch
ein Klappmeſſer und einen Spiegel legt. —
„Macht ihr mit, Jungs?” fragt Käpten van
Buten nach aufgeregtem Palaver beim
Abend=
grog in der Kombüſe. Die Küſtenfahrt dauert
knapp einen halben Tag, dann raſſelt die
Anker=
kette aus der Backbordklüſe. Bald dümpelt der
alte Wackelpott in der Dünung, die in der
klei=
nen Bucht ausſchwingt.
Alle Vorbereitungen der Schatzgräber ſind
getroffen. Der Alkalde der elenden Hafen,ſtadt”
aus Bretterbuden und Lehmbaracken hat für die
Gäſte von einem Peon ein Pferd und ein
halb=
dutzend Mulas anheuern laſſen. Am
Frühmor=
gen pullt die Kuttermannſchaft zum Pier.
Breit=
beinig ſteigen Käpten van Buten, der
Stüer=
mann und drei Janmaten an Land. Nachdem ſie
Spitzhacken, Spaten und Gepäckzeug auf die
Tragtiere verſtaut haben, entern die Seebären
ſchwerfällig auf die Mulas. Die Waſſerratten
nehmen ſich ſtolz zu Roß aus. Und auch die
Reit=
tiere tragen die Köpfe ſehr hoch, als witterten
ſie bereits den Lorbeer zu ihren Häupten.
Rudergaſt und Bordwache ſpähen
bewun=
dernd den kühnen Reitern nach, die zwiſchen
grauen Felſenbergen und ſchwarzen Aasgeiern
in Staub und Sonnendunſt verſchwinden. Der
Schiffsjunge Pay blinzelt neugierig aus dem
Bullauge und macht ſich dann am feſtgezurrten
Ruder zu ſchaffen, um von Achterdeck beſſer
äugen zu können. Hein, der Koch, lehnt in Lee
am Klüverbaum. Er hat den Auftrag erhalten,
für den Abend am Strand ein Feſteſſen
bereit=
zuhalten. Ueberlegſam ſchmüſelt er an ſeiner
Kurzpfeife, pendelt auf und nieder bis zum
Ste=
ven und ſpuckt nachdenklich ins Waſſer..
Am Spätabend naht ſich in einer Staubſäule
fern vom Gebirgspfad die Kavalkade der
Heim=
kehrer. Sie nimmt ſich nicht mehr ſo ſtattlich
aus; im Gegenteil, ſie läßt die Köpfe hängen,
ſchwankt und ſchaukelt bedenklich, nicht aufrechte
kühne Wellenreiter, ſondern wie ſich überſtür=
Scherl-Bildmaterndienst.
Eine „Schwarzarbeiterin” in Ausbildung.
Die einzige Ungarin, die ihren Landsleuten
als Schornſteinfegerlehrling beruflich „aufs
Dach ſteigt”.
beſchäftigt waren, und daß ſich darunter ſage und
ſchreibe 246 weibliche befanden! Es kann
uns alſo gar nicht ſo ſehr imponieren, wenn jetzt
aus Ungarn eine einzige „ſchwarze Frau”
ge=
meldet wird, die eben dabei iſt, ſich für ihren
künftigen Beruf auszubilden. Wir haben das in
Deutſchland ſchon lange gekannt.
Daß der Beruf die Frauen ſo ſehr anlocken
ſollte, iſt eigentlich nicht recht zu verſtehen, es ſei
denn, daß es ihnen Spaß machte, andern Leuten
„aufs Dach zu ſteigen”. Das Herumklettern mag
dem Hang der Frauen nach Bewegung
entgegen=
kommen, auf jeden Fall wird eine
Schornſtein=
fegerin ſich die ſchlanke Linie erhalten und
er=
halten müſſen. Was jene 246 einſtigen
Kamin=
kehrerinnen damals bewogen hat, dieſen Beruf
zu ergreifen, mögen Gründe wirtſchaftlicher Art
geweſen ſein. Denn wenn ſie ſo zahlreich waren,
hatte jede einzelne nicht einmal den Ruhm für
ſich, ein Sonderfall im Lande, die „einzige
Schwarze” zu ſein, wie es bei der jungen Ungarin
heute der Fall iſt.
8 919 B6B.
handelt von verrückt gewordenen Grenzzeichen.
Das Bürgerliche Geſetzbuch, das im
all=
gemeinen in einer klaren Sprache geſchrieben
iſt, ſtellt im § 919 ganz deutlich feſt, daß auch
lebloſe Dinge verrückt, bzw. geiſtesgeſtört
wer=
den können.
Es heißt:
Der Eigentümer eines Grundſtückes kann
von dem Eigentümer eines
Nachbargrund=
ſtückes verlangen, daß dieſer zur Errichtung
feſter Grenzzeichen und, wenn ein
Grenz=
zeichen verrückt oder unkenntlich geworden
iſt, zur Wiederherſtellung mitwirkt.
Man könnte dieſe gefährliche
Auslegungs=
möglichkeit eines verrückt gewordenen
Grenz=
zeichens dadurch beheben, daß man hinter
ver=
rückt das kleine Wörtchen „worden” einfügt.
P. K.
zende Brecher und Meeresroſſe Neptuns. Ihnen,
die die Landratten verſpotten, wenn ſie ſich auf
die Schiffsplanken wagen, hat die ungewohnte
und langwierige Fortbewegungsart hart
zuge=
ſetzt. Aechzend gleiten die Durchgerittenen von
den Mulas herab und greifen voller Kohldampf
zu den Löffeln.
Der Koch hat ein herrliches Siegesmahl in
Ausſicht geſtellt. Doch die verſprochenen
Puten=
braten entpuppen ſich preſſemäßig als Enten.
Selbſt die Mulas gehen mißtrauiſch in großem
Bogen um den dampfenden Keſſel, als
vermute=
ten ſie ihresgleichen in der Brühe.
Erſt weit hinterdrein folgt ſtolz und
ſtrah=
lend Käpten van Buten.
Er führt neben ſich auf dem Mula die
Blonde. Sie haben keine Eile, die beiden, und
keinen Hunger. Kein Ende finden ſie in ihren
hellen jauchzenden Geſtändniſſen.
„Frauenliſt!” lächelt die anmutige Reiterin
zu ihrem Begleiter. „Ja, Käpten, das war
meine Schuld, daß ihr kamt. Ich wußte mir
kei=
nen anderen Rat, euch zu rufen. Da gab ich der
Alten Schatzplan und Auftrag, euch zu bereden.
Und ließ meine Cholita hier am Wege warten,
damit ſie euch mich finden ließ,
War die Sünde ſo groß, daß ich alles
ver=
ſuchte, euch hierherzulocken, damit ihr mich
wie=
der zurück nach Deutſchland geleiten ſolltet, mich,
die vom Schickſal verſchlagene Heimatloſe?‟
„Sünde?” fragt mit lachendem Auge der
blonde Frieſe „Güte ſcheint es mir, Gnade und
Glück der Heimat, das mir hier in der Fremde
unverdient in den Schoß fiel!”
Behutſam ſtreicht ihm die lichte Frau über
das helle Haar:
„Seht, der ſpaniſche Hidalgo, dem Liebe
ge=
ſchenkt wurde, ritt nach Gold. Ihr aber fandet,
als ihr Gold ſuchtet, die Liebe!”
Glückſelig umfängt der Seemann das
blü=
hende Mädchen:
„Liebe?” ſo jauchzt er. „Liebe! — So laß
die toten Inkakönige ſchlafen mit ihren
ver=
ſchwundenen Schätzen! Nicht in Gier lief ich
ihnen nach, ſondern nur aus der Hoffnung, daß
ſie mir helfen ſollten, den größten Schatz zu
ge=
win
Dich. Giſele
Seite 10 — Nr. 147
Aircxprechsrefe
Für Staudenpflanzen und die Blumen, die
Blumen, die im Miſtbeet herangezogen werden,
müſſem wir beizeiten ſorgen. Es gibt aber auch
viele, Blumen, die wir ohne Umſtände einfach
in den Garten ſäen können und die uns dann
doch lange Zeiten durch ihr reiches Blühen
er=
freuen.
Zu dieſen Blumen gehören die Reſeden.
Ge=
wiß iſt die Blüte anſpruchslos und macht nicht
wiel her, aber ein Sommerabend ohne
Reſeden=
duft iſt doch nur eine halbe Sache. Als
Um=
ſäumung der Gartenwege iſt die Reſeda trefflich
geignet.
Auch Kreſſen ſoll man reichlich ſäen. Man
muß die niedrigen Buſchkreſſen nehmen, die es
in ſehr ſchönen Farben gibt. Sie bilden mit
ihren großen Blattellern einen prächtigen
Schmuck für den Garten. Außerdem aber ſehen
ſie auch abgeſchniten in Vaſen entzückend aus,
und da ſo ein Kreſſenbuſch unermüdlich blüht,
kann man manche hübſche Zimmerdekoration
von ihm beziehen.
Die Wicken, die uns im Sommer durch ihren
Farbenreichtum und ihren ſüßen Duft erfreuen,
müſſen am beſten ſo ausgelegt werden, daß ſie
Südſonne haben, und zwar in gut
umgegrabe=
nen, gut gedüngten Boden; ſie müſſen auch im
Sommer reichlich begoſſen werden, da ſie längere
Trockenheit nicht vertragen. Sie eignen ſich gut
zur Berankung des Zauns.
Die anderen vielen hübſchen Sommerblumen,
die Ringelblumen (Calendula), Adonis,
Mal=
ven, Jungfer im Grünen, und all ihre
anmuti=
gen Schweſtern, ſät man am beſten in Kreiſen,
die einen Durchmeſſer von etwa 30—40
Zenti=
metern haben. Allerdings iſt es jetzt höchſte
Zeit dazu geworden. Wenn ſie dann blühen,
wirken ſie wie Büſche. Die verſchiedenen
Blu=
menarten werden in Kreiſen nebeneinander
ge=
ſät. Man kann auf dieſe Weiſe ſehr hübſche
Rabatten herſtellen.
Ehe man die Sommerblumen ausſät, muß der
Boden gut vorbereitet ſein, damit ſie genügend
Nahrung bekommen. Man darf nicht zu tief
ſäen. Die kleinſten Samen werden nur mit
etwas Erde überſiebt, die man dann feſtdrückt.
Iſt die Erde beim Säen trocken, ſo gießt man
den Boden an der Stelle, wo man ſäen will,
tüchtig an. Wenn die Sämlinge keimen, werden
ſie zweimal gelichtet, und zwar läßt man immer
die kräftigeren Pflanzen ſtehen. Die jungen
Pflanzen, die man beim zweiten Lichten
heraus=
zieht, kann man an anderer Stelle des Gartens
einpflanzen, da ſie lebenskräftig genug ſind,
dann noch fortzukommen. Man muß darauf
hal=
ten, daß man nicht zu viele Pflanzen ſtehen läßt,
da ſie ſonſt keinen Platz zur Entwicklung haben.
hielne
Frühlings=
preaigt
Von A. Elter.
Um in richtige Frühlingslaune zu kommen, iſt
nichts beſſer, als hübſch auszuſehen. Die Haut
hat im Winter gelitten, wir müſſen ihr ſchnell
die Möglichkeit zur Erholung geben, dann
kön=
nen wir getroſt ſo ein neues, ſtirnfreies Hütchen
kaufen und der hellen Sonne keck ins Auge ſehen.
Der erſte Schritt zur Schönheit iſt
Reinlich=
keit. Für den Körper iſt ein warmes, nicht zu
heißes Vollbad, für das Geſicht eine leichte
Maſſage mit Hautcreme oder Mandelöl, die
Staub= und Puderreſte löſt und der ein
gründ=
liches, mildes Seifenbad folgt! Eine
Nachſpü=
lung mit ſehr kaltem Waſſer wirkt feſtigend und
ſtimulierend, und zum Trocknen nimmt man ein
weiches Frottierhandtuch, das in rotierender
Bewegung geführt, auch die letzten abgeſtorbenen
Hautteilchen entfernt.
Zur weiteren Belebung des müden Geſichts
ſind die verſchiedenen Arten von Masken
außer=
ordentlich beliebt. Am bekannteſten und
ein=
fachſten iſt die Eiweißmaske, die für normale
oder fette Haut zu empfehlen iſt. Das Weiße
eines Hühnereies wird mit den Fingerſpitzen
gleichmäßig über das Geſicht verteilt. Sobald
es getrocknet iſt, nach ungefähr einer
Viertel=
ſtunde, wäſcht man mit kaltem Waſſer ab.
Dieſelbe Behandlung mit Milch oder Sahne
iſt für trockene Haut wunderbar geeignet. Ebenſo
gute Erfahrungen hat man mit Honig gemacht,
der ſolange auf das Geſicht geklopft wird, bis es
brennt. Andere Verſionen der Geſichtsmaske ſind
ein dünner Brei aus Hefe und Waſſer oder aber
aus feinem Tafelſalz und Olivenöl. Beſonders
letztere, ein wenig körnige Verbindung verhilft
der Haut zu jenem weichen roſigen Schimmer, den
wir an friſchgewaſchenen kleinen Kindern ſo gern
bewundern.
Um auch die Augen hell und klar zu kriegen,
iſt kalter, nicht zu ſtarker ruſſiſcher Tee ein wenig
bekanntes, aber ausgezeichnetes Mittel.
Jede Frau muß ſich darüber klar ſein, daß
eine vernünftige Lebensweiſe die ſicherſte
Schön=
heitskur iſt. Dazu gehören gefunder ruhiger
Schlaf, nahrhaftes, aber einfaches Eſſen,
genü=
gend Körperbewegung, um für gute
Blutzirku=
lation zu ſorgen und vor allem die innerliche
Einſtellung, daß das Leben ſchön iſt und morgen
ein neuer hoffnungsvoller Tag beginnt.
Das Briefgeheimnis
in der Ehe
Der „Zuſtand” der Ehe, der engſten
Ver=
bundenheit zweier Partner, iſt gerade in den
Kleinigkeiten delikat zu behandeln. Um den
inneren und äußeren Beſtand für alle Zeiten
zu ſichern, ſind vor allem auf beiden Seiten
Vertrauen und Verſtändnis für die Wahrung
der perſönlichen „Hoheitsgebiete”, notwendig.
Der Mann darf nicht „Topfgucker” ſein, und
die Frau ſoll ihrer natürlichen oder
miß=
trauiſchen Neugierde Zügel anlegen, ſchneit
ein=
mal in Abweſenheit des Ehegemahls ein noch
ſo himmelblau kuvertierter und gar verräteriſch
parfümierter Brief, der nicht ihre Anſchrift
trägt, ins Haus. Sie kommt ſchon noch zu
ihrem „Recht”, zum Inhalt des Briefes, ohne
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 29. Mai
Garrerrorekkrer!
Natürlich muß man reichlich und pünktlich
gießen, falls nicht der Regen für das nötige
Waſſer ſorgt. Einmal jede Woche muß ſo viel
gegoſſen werden, daß das Waſſer richtig bis zu
den Wurzeln hinabdringt.
Pflegt man dieſe Sommerblumen auf richtige
Art, ſo wird es einem an Zimmerſchmuck nicht
fehlen. Niemals aber darf man Blumen
ſchnei=
den, wenn die Sonne ſcheint. Sie ſollen immer
entweder abends oder früh morgens geſchnitten
werden. Beim Schneiden ſoll man darauf achten,
daß man möglichſt keine Blumen abſchneidet, an
deren Stengel ſich noch Knoſpen befinden. Denn
es iſt zu ſchade, wenn dieſe nicht zur
Entwick=
lung kommen. Alſo auch das Schneiden
erfor=
dert Sorgfalt und Verſtändnis. Dafür aber
wird man auch einen Garten haben, der aller
Entzücken iſt. Marlene Burckhardt.
Scherl-Bildmaterndienst.
Das Neſt im Blumentopf.
Dieſer kleine Hänfling war keck genug, ſich ſein
Neſtchen am Fenſter in einem Blumentopf
zu bauen.
Eigenmächtigkeiten, wenn ſie einfach ſpäter von
dem Mann klipp und klar Kenntnis verlangt —
oder mit angeborener Klugheit alle
Rechen=
ſchaftsregungen bei Seite ſchiebt, ein Auge
zu=
drückt und ſich ſagt: Er wird ſchon wiſſen,
was er tun und laſſen und ſich ſchreiben laſſen
darf, er hat es ja bisher gewußt!
Das Briefgeheimnis iſt ein
Perſönlichkeits=
recht, das trotz mannigfacher
Meinungsver=
ſchiedenheiten darüber rechtlich und moraliſch
in einer guten Lebensgemeinſchaft unantaſtbar
ſein ſollte. Juriſtiſch geſehen, wird
ſtrafrecht=
lich die Verletzung des Briefverſchluſſes
ge=
fahndet — ohne die Einſchränkung „
mildern=
der Umſtände” für Ehegatten. In den
all=
gemeinen familienrechtlichen Vorſchriften des
Bürgerlichen Geſetzbuchs findet ſich ebenfalls
keine Beſtimmung, die eine Lüftung des
Brief=
geheimniſſes in der Ehe gewährt. Das Recht
des einen Briefe des anderen zu öffnen und
zu leſen, läßt ſich aus keinem der Paragraphen
herleiten. Nicht aus einer „Vertreterſchaft”,
nicht aus der ſogenannten Schlüſſelgewalt der
Frau und auch nicht m. E. etwa aus einer
„Geſchäftsführung ohne Auftrag”.
Das unbefugte Brieföffnen iſt ſchlechthin
eine unerlaubte Handlung. Und um den
ſpitz=
findigen juriſtiſchen Frage= und
Antwort=
ſpielen, die eigentlich nicht in eine Ehe
ge=
hören, zu entgehen, iſt es ſchon wie geſagt
beſſer und ſinnvoller, das heikle
Briefgeheim=
nis „privat” zu behandeln — auf der einen
Seite mit Vertrauen, auf der anderen mit
Auf=
richtigkeit.
Vornehme Leute
Von E. Kuhtz.
noch, ſingender, klingender allerdings wie bei
David aber das „a” da wird die ganze
Vor=
nehmheit offenbar! Uns gelingt ein ſolch
wohllautendes „A” höchſtens, wenn uns Onkel
Doktor mit dem Löffelſtiel die Zunge
hin=
unterdrückt. Aber das Geſicht dabei!
Vor=
nehme Leute jedoch kennen kein
Geſichter=
verziehen. Es iſt gar nicht anders möglich, als
daß ſie alle gelernte Bauchredner ſind: man
ſieht es nicht, man hört es nur, wenn ſie
ſprechen!
Ja, ja. So vornehme Leute gibt’s halt in
Wirklichkeit nicht.
Wußten Sie das ichon?
Im Frühjahr hann man bisweilen einen
ſchwarzen, bläulich ſchillernden, ſchwerfällig
da=
hinkriechenden Käfer mit kurzen Flügeldecken
beobachten. Er iſt der Maiwurm oder
Oel=
käfer. Die Larven dieſer Käfer machen eine
intereſſante Entwicklung durch. Sie kriechen in
die Blüten unſerer Pflanzen, klammern ſich an
Bienen feſt und laſſen ſich in deren Neſter
tva=
gen, wo ſie ihre Entwicklung vollenden.
Neben unſeren Rindern gehören Schafe,
Zie=
gen, Hirſche und Rehe zu den
Wieder=
käuern. Dieſe Wiederkäuer haben einen
Ma=
gen, der aus 4 Teilen beſteht. Die raſch
aufge=
nommene pflanzliche Nahrung kommt in den
großen Panſen, dann in den Netzmagen. Aus
dem Netzmagen ſteigt ſie in Form kleiner
Ku=
geln ins Maul hoch und wird nun gründlichſt
durchgekaut. Die ſo zerkleinerte Nahrung
ge=
langt dann in den Blättermagen und ſchließlich
in den Labmagen, wo ſie endgültig zerſetzt wird.
Ein häufiger Zierſtrauch unſerer Gärten iſt
der Goldflieder (Forſythia). Seine leuch=
tend gelben Blüten zeigt der Strauch im ze=
Frühjahr vor der Entfaltung ſeiner Brü
Er ſtammt aus Oſtaſien.
Unſer Blut fließt durch die Lunge un
hier die für den Körper ſchädliche Kohle=,
ab und nimmt Sauerſtoff auf. Mit
Sau=
beladen fließt es nach der linken
Herzvu=
mer, von da nach der linken Herzkammer.
ker Muskeldruck der Herzkammer treibt es
den ganzen Körper, wo der Sauerſtoff verkku
und die gebildete Kohlenſäure aufgenan
wird. Es wird zur rechten Herzvorkammen
zur rechten Herzkammer geleitet und von :)
wieder nach der Lunge.
Unſer Käuzchen, eine kleine Eule,
wir=
fach „Totenvogel” genannt. Warum:)
nächtlicher Ruf „Kuiwitt” klingt für abee
biſche Leute nicht ſehr anheimelnd. Sie
damit „Komm mit!” (nach dem Fried
Dann aber fliegt der Vogel gern an erleen
Fenſter. Da die Leute auf dem Lande ze=
Bett gehen und nur bei ſchwerer Krank=,
der Familie Nachtwache halten, ſo wird
dä=
lich am Fenſter erſcheinende Eule mit dee
ßen gelben Augen nicht zur Beruhigu=0
tragen.
Unſer Gänſeblümchen iſt keine en
Blüte, ſondern ein Blütenſtand, d. h.
viele Blüten vereinigt. Wir finden außern
Blättchen, den Hüllkelch. Dann folgt eim
weißer Blüten die man Randblüten nen-n
Innern ſtehen die gelben Scheibenblüten,
Samen erzeugen. Beſonders ſchön kann mir
bei der Sonnenroſe im Herbſt beobachte-
Pflanzen, mit ähnlichem Blütenbau v
man zur Familie der Korbblütler oden
poſiten, von denen es über 13 000 Arten
1, Forſtes erbau
/8 liegt etwa /4
uf der rot=weif
dichens Höchſt ge
iße rechts ab ül
Lauf von Süd
z1; ſie bildet e
filten. Durch dieſe
enbach, weiter
wi Borberg; tritt
Fein wundervolles
nid. Mauern und
hut, liegt auf rag
un Städtchen Neuſt
nu ſeit alters dieſe
Der Breuberg bleit
nach und Raibach
4 in einem Hohlt.
aiit här und Car
Kleine Winke für den Haushalt.
Um Fliegenſchmutz von vergoldeten
Bilder=
oder Spiegelrahmen zu entfernen, ſchneidet man
eine Zwiebel durch und reibt die Rahmen
vor=
ſichtig damit ab. Dann werden ſie mit einem
ſauberen Tuch gut trocken gerieben. — Ein
ein=
faches und gutes Düngemittel für Topf= und
Balkonpflanzen beſchafft man ſich, indem man
Eierſchalen in Waſſer legt und, wenn das Waſſer
etliche Tage darauf geſtanden hat, mit dieſem
Waſſer die Pflanzen begießt.
Leee
von denen das eine wie das andere nis MMud weiterg
Naſe zuſagt, noch folgende Mittel: i aſt Füh
Eukalyptusöl, 25 Gr. Zitronenkrautöl,
Quaſſia=amar=Extrakt ſowie 3 Tropfen e/l.2M
ſäure. Mit dieſem Mittel werden Händ/16
Füße und Geſicht eingerieben, das demihlei ſichtbare
hat, daß es 7 Stunden „anhält”, Fernexuſt wien wir wieder
Kölniſch Waſſer, 25 Gr. Eukalyptol, iM 2m Heidekraut u.
Eſſigäther und 125 Gr. Inſektenpulven Mgung; nach ein
Miſchung wird bei Bedarf mit 4—5 Mihn erhebend,
Waſſer verdünnt und ebenfalls in ervFeut nicht,
Weiſe verrieben. Ebenſo ſind 12 Fin ein
Nelkenöl und 7 Gr. Salmiakgeiſt ſehr UReKaſtel
Warum können Sie nicht ſchlafen?
Klagen über Schlafloſigkeit ſind ſehr häufig.
Viele Leute behaupten, daß ſie im Sommer in
heißen Nächten und nach heißen Tagen noch
ſchlechter ſchlafen als gewöhnlich. Es iſt auch
vielen Menſchen unmöglich, in einem fremden
Bett zu ſchlafen; zum mindeſten die erſten paar
Nächte bleiben ſie ſchlaflos. In ſolchen Fällen
handelt es ſich faſt immer um ſehr nervöſe
Per=
ſonen. Ein wirkſames Mittel gegen ſolche
Stö=
rungen iſt, ſich vor dem Schlafengehen mit einem
Schwamm mit lauwarmem Waſſer am ganzen
Körper abzuwaſchen; dieſem Waſſer kann man
einige Tropfen Kölniſches Waſſer zuſetzen.
Man=
chen iſt zu raten, die Füße etwas höher zu legen
als den Kopf. Man kann mit dieſem Mittel
einen Verſuch machen, aber natürlich hilft das
nicht allen.
Kunſtſeide in der Wäſche.
Raar mit Dauerwer a Beſehmg
Tan
imes gehörte
zn auf eine ber
Wie geht man mit ihm um? — Df1 /Ngere Wacht
wäſche. — Maſſage der Kopfhauu.) M berbunden,
Nbaut, jedoch fa=
Von Elfriede Behnert.
* die die Porta
Hat man eine längere Reiſe vor, EN30 zeigte
gedie=
s ſich empfehlen, ſich vorher das Haar:,WAſſchluß über die
wellen” zu laſſen. Es iſt unterwegs ar /Wsſund man die Re
wenn das Haar gut und ordentlich ſtMltnder den Of
nan nicht unnötig Zeit beim Friſör vs A.) gedient hot
muß; außerdem iſt in kleinen OrtſcharM züte zu verweilet
Unſereins hat nicht oft Gelegenheit,
vor=
nehme Leute in natura zu ſehen. Aber das
macht nichts, dafür entſchädigt uns reichlich
die feine Geſellſchaft, die wir in den Filmen
allwöchentlich vorgeſetzt kriegen.
Da kann man ſehen, wie Schleppen
ge=
tragen werden, wie der Menſch würdevoll und
ohne Hinplumpſen über friſchgewichſtes Parkett
ſchreitet, wie ein Handkuß fabriziert wird und
wie man möglichſt unauffällig und ohne
un=
paſſende Erregung ſeiner Dame eine paſſende
Liebeserklärung macht!
Wenn die großen Stars vom Tiſch
auf=
ſtehen, da zeugt kein Krümelchen, kein
Rot=
weinfleckchen auf der Decke davon, daß hier
ſoeben Auſtern, eine kunſtvolle Poularde a la
Bruxelles und zehnerlei Getränke mit Vor=,
Nach= Unter= Neben= Bei= und
Zwiſchen=
tiſchen lautlos und ſelbſtverſtändlich ihren Weg
durch diſtinguierte Speiſeröhren nahmen! So
ſelbſtverſtändlich, wie uns gewöhnlichen Leuten
höchſtens die Einnahme einer Fiſchſülze
ge=
lingt, das Fünftel zu fünfzehn.
Da ſitzen ſie, die vornehmen Flimmerlinge,
und keine ihrer ausgezupften Wimpern zuckt
je, ob ſie nun auf ſilbernem Teller die Karte
des totgeglaubten Freundes oder eine
Zah=
lungsaufforderung des Finanzamts ſerviert
erhalten.
„Bitte”, ſagen ſie nur in ſolchen Fällen,
aber wie! Soo vornehm abgezirkelt, ſo ohne
jedes Rufzeichen! Einfach: „bitte‟. Ein Genuß!
Aber es gibt noch eine Wendung, die ſich
im Filmwortſchatz ebenſolcher Beliebtheit wie
dieſes „bitte” erfreut. „Danke” heißt ſie. Es
iſt einfach hinreißend, wenn ſo ein Star
„danke” ſagt! „D” wie „David”, das ſtimmt
Kunſtſeidene Gegenſtände, wie Wäſche,
Strümpfe, Bluſen, Kleider pflegen im Tragen
ſehr angenehm zu ſein, ſie laſſen ſich auch gut
waſchen, wenn man nur beſtimmte Regeln dabei
beobachtet. Die Hauptſache iſt, daß man niemals
einen kunſtſeidenen Gegenſtand, den man
ge=
waſchen hat, feucht bügelt. Man muß immer
zwiſchen Waſchen und Bügeln einige Tage
ver=
ſtreichen laſſen, damit der Gegenſtand vollſtändig
trocken wird und die Faſern wieder feſt werden.
Man kann ſich ſonſt ein gutes Stück völlig
ver=
derben. Niemals ſoll man einen kunſtſeidenen
Gegenſtand, der gewaſchen wurde, durch die
Wringmaſchine gehen laſſen, da er dabei völlig
zerreißen kann. Das beſte iſt, ihn in einem
Frot=
tiertuch leicht auszudrücken. Niemals ſoll man
zum Waſchen kochendes Waſſer benutzen, da dieſe
den Glanz der Seide völlig zerſtört. Auch Soda
ſoll man dem Waſchwaſſer nicht zuſetzen. Dagegen
iſt es nicht unvorteilhaft, einen Teelöffel Eſſig
in das Waſchwaſſer zu geben.
Das nützliche Reiswaſſer.
Waſſer, in dem man Reis gekocht hat, ſollte
man niemals weggießen. Wenn man es dem
Waſſer, in dem man waſchen will, zuſetzt, macht
es das Waſſer weich und angenehm und hilft den
Schmutz aus der Wäſche ſehr gut entfernen. Beim
Waſchen von Gardinen können wir ſtatt Stärke
Reiswaſſer verwenden, das ſehr viel beſſer wirkt.
Linoleumfußböden ſollte man niemals mit
ge=
wöhnlichem Waſſer abwaſchen, ſondern immer
mit Reiswaſſer, worauf man die Fläche mit einem
ſauberen Tuch trocken reibt. Durch das
Reis=
waſſer wird das Linoleum nicht nur glänzend,
ſondern auch ſeine Haltbarkeit wird vergrößert.
Wie man ſich die Mücken vom „Leibe” hält.
Nichts empfinden wir auf Wanderungen
und Spaziergängen, beim Aufenthalt im
Garten, Balkon, der Veranda oder in der
Sommerfriſche läſtiger, als die uns
um=
ſchwärmenden Mücken. Um ſich ihrer zu
er=
wehren, ſollte man in der Handtaſche ein
kleines Fläſchchen mit einer Mücken=Tinktur
mit ſich führen, die man ſich in Apotheken
zu=
ſammenſtellen laſſen ſollte. So gibt es außer
dem Eukalyptus= und Terpentinol,
nicht einmal ein Friſör vorhanden ode- Mfſchung
erlei=
ſtens keiner, dem man die Behandl—yNs Zeit zurückzut
Haares ohne weiteres anvertrauen micht / Grenze zog; hor
Nun handelt es ſich aber um dies Pry den er bei
wie geht man mit dauergewelltem Hcr.
em weiterer
Es muß natürlich gewaſchen werden, u. m2; römiſchen
mindeſtens alle 6—8 Wochen. Haar, M—/ Anzahl g=
Fettbildung neigt oder regelmäßig ſun
ſchmutzt wird, natürlich öfter. Ehe
das Waſchen geht, ſoll man die K
etwas Olivenöl kräftig einreiben und
etwa eine halbe Stunde einwirken
Hierauf wäſcht man mit einem gutem
ponierungspulver; man muß, wenn mn
unter fließendem Waſſer wäſcht, das
waſſer mindeſtens fünfmal erneuern un
jedesmal wieder etwas Schampon dazu
mal zwiſchen dieſen fünf Wäſchen aber
Haar in warmem Waſſer kräftig au
werden. Nach der letzten Wäſche ſpüle!
fünf= bis ſechsmal erneuertem
Waſſe=
verſtanden, wenn man kein fließendes
zur Hand hat) und läßt es dann zu.
trocknen. Man ſteckt nun Kämme in d—
und zwar ſo, daß ſie ſich den Dauerwe,
paſſen. Hierauf bindet man einen
darüber und läßt das Haar nun vail
trocknen. Man darf es nicht vor demr
Morgen kämmen, damit die Wellen en
feſt werden. Man nimmt das Scham
alſo immer am beſten des Abends
bo=
man die Nacht für das Trocknen hat, E.
auch deshalb, weil man erſt mehrere.
nach der Haarwäſche ins Freie geR
d. h. ſobald der Haarboden ſich wiede
erwärmt hat.
Die Einreibung mit Oel vor der
iſt überaus wichtig, da ſonſt das daue
Haar leicht ſtruppig wird.
Möglichſt zweimal in der Woche
abends die Kopfhaut gründlich maſſier
kann das ſehr gut ſelber ausführen,
ſetzt man die Daumen in das Grübche
dem Ohr und den kleinen Finger
Stirn, dicht über den Brauen, woraul
Finger kreisförmig bewegt, indem
ſtändig gegen die Kopfhaut drückt, 44
allzu feſt! Die ganze Kopfhaut muß
Weiſe maſſiert werden. Bei einigel
erlangt man ſchnell Geſchicklichkeit I
Maſſage und wird dann den wohlial.
fluß empfinden, der nicht nur auf
nerven ausgeübt wird, ſondern auch lt
tum und Schönheit des Haares.
Behandelt man das Haar auf diel
ſo wird man kaum jemals einen Ans:
Einfluß der Dauerwellen bemerte!,
Mittwoch, 29. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 147 — Seite 11
K
DIAN OeL
AOIA
om Waldhaus zum Sainhaus
Von Hans Otto Becker.
Eine neue Linie im Netze der Wegbezeichnung des
Oden=
tirlubs führt wanderfrohe Menſchen in den öſtlichen Oden=
(9, ein vielleicht weil ein wenig abſeits liegend, etwas
weni=
vegangenes Wandergebiet. Allein es lohnt ſich ſchon, auch
mal dahin die Schritte zu lenken, ſchon um dem
Odenwald=
zu beweiſen, daß ſeine unermüdliche Arbeit in der
Er=
ſezung unſeres Heimatgebirges den Dank der Wanderluſtigen
Baldhaus und Hainhaus, das klingt wie ziemlich nahe
(mandtſchaft. Beide liegen auch inmitten herrlicher
weitaus=
ſhriter Wälder draußen in unſeren heimatlichen Bergen. Das
ſbohaus iſt vor einigen Jahrzehnten vom Waldhausverein
arnburg errichtet worden, ein einfacher Bau, aus den
Stäm=
bes Forſtes erbaut, mit einigen weiteren Anlagen zum
gen; es liegt etwa ¼ Stunden vom Maintal entfernt in 220
ein Höhe. Der Weg dahin führt von Höchſt i. O. aus nach
in auf der rot=weiß=rot bezeichneten Nebenlinie. Am Ende
4Städtchens Höchſt geht es auf der nach Neuſtadt führenden
ſöoſtraße rechts ab über die Mümling, die hier ihren
ſeit=
ſtun Lauf von Süd nach Nord ändert und nach Oſten zum
an fließt; ſie bildet ein weites ſchönes Tal mit friſch grünen
Hen, eingeſchloſſen von dunklen bewaldeten Höhen zu bei=
Seiten. Durch dieſe Wieſen führt der Weg zu dem kleinen
hen Duſenbach, weiter an einem gefaßten Quell vorüber zum
igen Borberg; tritt man dann aus deſſen Wald, ſo
über=
ſt ein wundervolles Bild: das Hohe Haus Breuberg, mit
fried, Mauern und Giebeln, ſo wie es einſt Merian
abge=
düt hat, liegt auf ragendem roten Sandſteinberg, darunter
balte Städtchen Neuſtadt und dahinter dann die Roſenau,
enan ſeit alters dieſe warme, geſegnete, blühende Landſchaft
mt! Der Breuberg bleibt zu unſerer Linken, während wir nach
beenbach und Raibach weiterſchreiten; hinter dem letzten Ort
es in einem Hohlweg ſteil hinauf; noch ein Rückblick auf
hyerrlichen Breuberg, dann nimmt uns für längere Zeit der
uald auf. Der Weg über den Querberg führt von 320
ſrn Höhe wieder hinab in ein anmutiges Waldtälchen, das
MNaine ein Bergwaſſer zuführt; dann geht es, nachdem
6 Tälchen gekreuzt wurde, noch einmal bergauf zum Ziele,
„Waldhaus. Der Weg ſeit Höchſt beträgt 2½ Stunden.
die Raſt in der würzigen reinen Luft des Bergwaldes mag
teiquicken, bis wir, jetzt auf der neuen Markierung
denwaldklubs und nunmehr nach Süden auf einem breiten
Aweg weitergehen; ein liegendes blaues Kreuz iſt
unſer Führer durch den Hochwald, in dem wir eine ſtatt=
Zahl prachtvoller rieſiger Buchen bewundern. Nach
länge=
nöange erreichen wir das Ende dieſes Waldes und ſchneiden
Ftraße die von Lützel=Wiebelsbach nach Seckmauern führt.
veit ſichtbarer Höhe ſteht hier ein Blinklicht für Flieger.
mtreten wir wieder in den Wald ein, jetzt meiſt Kiefern,
oden Heidekraut und Heidelbeeren. Dieſer Wald birgt eine
Wraſchung: nach einiger Zeit erblicken wir, ſich über dem
Aooden erhebend, deutlich erkennbar ein Viereck, und wir
uns nicht, wenn wir darin einen Wall vermuten. Mitten
hſteht ein Jagdhäuschen. Der viereckige Wall iſt das
ſiſche Kaſtell Lützelbach, oder auch Breitenbrunner
Wchen genannt, das einſt zu der inneren Linie des
Oden=
imes gehörte. Der Umfang dieſes Kaſtells, 107/84 Schritt,
hon auf eine bedeutendere Befeſtigung ſchließen, in der 1½
Keten Beſatzung lagen. Mit dem Nachbarkaſtell Hainhaus war
ſuch mehrere Wachttürme und Signalſtationen und ein klei=
E’gſtell verbunden. Wohl iſt heute alles zerſtört, was die
in gebaut jedoch fand man hier die Fundamente von Halb=
Em) die die Porta prätoria flankierten, und die
Lager=
häurig zeigte gediegene Hauſteintechnik. Wertvolle Funde
AAufſchluß über die Kultur der Stätte. In der Nähe des
s fand man die Reſte eines Bauwerks mit Wärmeanlagen,
Atweder den Offizieren der kleinen Feſte als „Kaſino” oder
Ead gedient hat. Es lohnt ſich ſchon, an dieſer ſelten be=
Stätte zu verweilen, deren Beſuch gerade durch die neue
zeichnung erleichtert iſt, und ſich im Geiſte in längſtver=
Fue Zeit zurückzuverſetzen, als einſt das römiſche Weltreich
ine Grenze zog; von hier bog der Pfahlgraben noch Oſten
ain, den er bei Wörth erreichte.
Lünſerem weiteren Wege nach Süden folgen wir ſtets dem
hedes römiſchen Grenzwalls, von dem wir auf der Karte
eanze Anzahl Türme eingezeichnet finden. Andauernd in
i Walde gelangen wir über die Windlücke, während der
MOrt, Haingrund, öſtlich im Tale liegen bleibt, und über
die Sellplatte zu unſerem zweiten Ziele, dem Hainhaus,
wo die neue Markierung nach 2½ Stunden Marſches endet. Sie
trifft hier zuſammen mit den Hauptlinien rot Dreieck, die von
Nord nach Süd läuft, und gelb Strich, die von Weſt nach Oſt
zieht. Auch das Hainhaus iſt die Stätte eines römiſchen Kaſtells,
das im Verlaufe ſeines viereckigen Walles ſehr ſchön zu
verfol=
gen iſt. Um einem häufig vorkommenden Irrtum zu begegnen
und oft geſtellte Fragen zu beantworten, ſoll dieſe Gelegenheit
benutzt werden, um auf die ſechs aus rotem Sandſtein gehauenen
Lehnſeſſel hinzuweiſen, die dort auf einer Bodenerhebung unter
einer Baumgruppe ſtehen: ſie ſind nichts römiſches — ein ganz
grotesker Unſinn machte ſie auf einer Anſichtspoſtkarte gar zu
einem römiſchen Femgericht! — ſie ſtammen auch nicht aus dem
Mittelalter, wie man, ſchon beſcheidener, ſie gern anſpricht
ſon=
dern ſie gehören dem Barock an,wenn auch aus ihren
voluten=
artigen Ausläufern an den Seitenwandungen ſich die bewußte
Abſicht ausſpricht, antikem Vorbild zu folgen; auf einem der
Seſſel iſt die Jahreszahl 1726 und die Initiale TRR
ein=
gegraben.
Nun iſt es aber Zeit zur Heimkehr. Raſch ſteigen wir der
gelben Linie nach Weſten folgend, immer noch häufig im Wald
ins Tal hinab; wir kommen dabei an dem „Baum im
Oden=
wald”, der ſich auf freier Höhe emporreckt, vorüber; ein Schild
macht ihn jedermann erkennbar. Wir kommen in das Tal von
Kimbach, gelangen zum Geſundbrunnen und Erlenbrunnen und
beenden in Bad König unſere genußreiche Wanderung.
* Bad Schwalbach.
Von Kaſimir Edſchmid.
Der Taunus, von dem man ſagt, daß vier „W” ihn beſonders
bekannt gemacht haben — nämlich ſein Reichtum an Waſſer und
Weizen, an Wein und an Wäldern —, verdankt ſeine Berühmtheit
am meiſten den Quellen, die aus großen Tiefen in die Höhe
drängen und Heilkraft ſpenden.
Um dieſe Quellen haben ſchon die Römer Siedlungen, Bäder,
Kaſtelle und Städte gebaut — und im Laufe der Geſchichte hat
jeder Ort, der an einer der vielen Quellen entſtand, ſeinen
beſon=
deren Charakter und ſeine beſondere Beſtimmung erhalten.
Es entſtanden Badeplätze für Kranke und für Geſunde, es
entwickelten ſich Bade=Hauptſtädte für Souveräne und für Reiche,
für Arme und für Naturliebhaber, für Spieler und für
Zer=
ſtreuungsſüchtige.
Eine der ſchönſten dieſer Quellenreſidenzen iſt Schwalbach.
Es iſt die Reſidenz der Ruhe und jener zurückhaltenden
Vor=
nehmheit, die in der Natur, im Alter der Anlagen und in der
Geſchichte begründet iſt.
Wenn man nach Schwalbach kommt, glaubt man in ein
ver=
gangenes Jahrhundert einzutreten, obwohl die Bauten, die
An=
lagen und die Einrichtungen zu den modernſten des Taunus
ge=
hören. Der Zauber des kleinen Ortes mit ſeinen großen Bade=
und Trinkkureinrichtungen beſteht gerade in dieſer Miſchung von
faſt altertümlicher Ruhe und Grazie mit alle dem, was unſere
Epoche an Technik und Stil, an Präziſion und Wiſſen beſitzt. . .
nur daß das Neue ohne Lärm, ja faſt unſichtbar ſich äußert.
Unſichtbar bis auf die ſchönen Linien der neuen Gebäude, der
Wandelhallen und der Gartenhänge, die mit Roſen bedeckt ſind, und
über denen die Front des Kurhotels, das Profeſſor Kreis vor
wenigen Jahren gebaut hat, wie der Bug eines herrlichen Hochſee=
Dampfers emporragt. Nicht ſtarr, nicht übertrieben vereinfacht,
nicht ohne Zuſammenhang mit der Landſchaft, aber dennoch klar
und wohlempfunden in ſeiner ſachlichen Gliederung, erhebt ſich dies
Hotel mit ſeiner kreisförmig gebogenen Front über den Wipfeln
der Bäume, die in prächtigen Gruppen und erleſenen Exemplaren
an dem Hang ſich ausbreiten. Dieſe Bäume ſind muſterhaft ſchön.
Welch jahrhundertelange Liebe, welch jahrzehntelange Sorgfalt
gehört dazu, ſie zu züchten. Und welcher Takt gehörte dazu, ſie ſo
zu gruppieren, daß ſie den Gebäuden der neuen Zeit, den
Trink=
hallen und den Raſenflächen, dem Kurhotel und dem idylliſchen
Teich den rechten Rahmen und die beſte Ergänzung geben.
Schwalbach, das einſt Langenſchwalbach hieß, weil es ſich tief
in ein Seitental der Aar ausdehnt, zeigt ſich, von welcher Seite
man dem Orte auch naht, mit überraſchender Plötzlichkeit — und
man genießt mit dem erſten Blick den ſchönen amphitheatraliſchen
Aufbau ſeiner Gebäude, die ſich die Hänge hinaufziehen. Von
Ber=
gen eingeſchloſſen hat der Ort doch Weite, man ſieht die Wälder
und die Matten in abwechſelndem Spiel ſich unter dem Himmel
ausdehnen, und man hat keinen Augenblick das Gefühl, in einer
Stadt zu ſein. Alles iſt hier Landſchaft, der Ort iſt ein großer
Park, um den in zierlichem Halbkreis die Häuſer ſich herumziehen
... wie um einen Platz. In dieſem Park, der nach Blumen, nach
Erde, nach prunkvollen Bäumen duftet, erhebt ſich wie ein Schloß
das Kurhaus mit ſeiner Front, die noch die Tradition des
ver=
gangenen Jahrhunderts zeigt, und in dieſem Park liegen, ſtill und
vornehm, wie große Schiffe in einem ſtillen Hafen, die
Bade=
häuſer.
In Schwalbach regieren nicht die Straßen und die Häuſer,
ſondern die Bäume, die Blumen und die Stille.
Seine Quellen ſind kalt. Sie ſind kohlenſaurereiche
Eiſen=
quellen und gehören zu den ſtärkſten und beſten ihrer Art.
Schwal=
bach iſt ein Bad, das die Frauen immer ſchon beſucht haben, und
in das die Erholungsbedürftigen, zumal die am Herzen
Leiden=
den, immer mit Vorliebe gekommen ſind.
Die Trinkkuren Schwalbachs waren ſchon ſeit Jahrhunderten
bekannt, und die Damen Frankfurts, die ſich verheirateten, ließen
in ihren Ehekontrakt gern die Einfügung machen, daß unter den
Rechten, die ihnen zuſtehen ſollten, auch die jährliche Reiſe nach
Schwalbach einbegriffen ſei.
Schwalbach war ſo berühmt, daß ein ſchwatzhafter und
ſkandal=
ſüchtiger Autor im Jahre 1738 in Lüttich ein franzöſiſch
geſchrie=
benes Buch erſcheinen laſſen konnte, das den bemerkenswerten
Titel „Amuſements des Eaux de Schwalbach” führt, und in dem
das Badeleben, die Sitten der Geſellſchaft, die Wirkung der
Quellen und die Unterhaltungen geſchildert ſind. Nach ſeiner
Dar=
ſtellung nahmen Portugieſen und Polen, Franzoſen und Deutſche
nebeneinander die Kur und ergingen ſich auf der Promenade, auf
der auch die zahlreichen Fürſten erſchienen, die öffentlich Tafel
abhielten, und von denen der Fürſt Thurn und Taxis eine eigene
kleine italieniſche Oper bei ſich hatte. Der Verfaſſer des Buches
ſchätzt, daß achthundert Perſonen den Saal, in dem geſpielt wurde,
füllten, und daß viel Geld gewonnen und verloren wurde. Er
erzählt auch von einem Hanswurſt=Theater, das großen Erfolg
hatte, und deſſen Hauptperſon er Jean Sauciſſe nennt. Im
üb=
rigen gibt er, ein Verehrer des Schwalbacher Waſſers, den Rat,
ſich eigene Weine mitzubringen, da die Weine ſchlecht ſeien — ein
Nat, der an einem Ort, welcher dicht am Rheingau liegt, nicht
ohne Intereſſe iſt.
Aber auch ein engliſcher Schriftſteller, hinter deſſen
Pſeud=
onym ein früherer Regent von Kanada ſich verbirgt, hat ein Buch,
das er „Seifenblaſen” (Bubles) nennt, und das im Jahre 1834
erſchienen iſt, dem Bade Schwalbach gewidmet. Er iſt verliebt in
die Natur, in die Lage und in die Schönheit von Schwalbach und
er hat mit ſeinem Buche auch erreicht, daß die Engländer, die
da=
mals die Romantik des Rheines gerade entdeckt hatten, und deren
Maler und Radierer gerade dabei waren, die „Church of
Bacha=
rach”, die Burgen und Felſen und Ruinen des Rheines
feſtzuhal=
ten, nun auch in Scharen nach Schwalbach kamen. Die
Schwal=
bacher dankten es ihm dadurch, daß ſie ſeine Büſte, in Gips
ge=
formt, noch jahrzehntelang in ihren Zimmern aufſtellten. Freilich
bemängelte der Engländer bei aller Liebe zu dem Schwalbacher
Waſſer das deutſche Eſſen. Man hatte ihm, der einen Gang zu eſſen
gewohnt war, zuviel vorgeſetzt, denn das Menü in ſeinem
Allee=
ſaal=Hotel (deſſen ſchöne, mit farbigen Stukkaturen geſchmückte
Säle jetzt als Tagesraum der Kurgäſte eingerichtet ſind) beſtand
aus Suppe, Rindfleiſch, Salm, Geflügel, Fleiſch, Pudding,
Früch=
ten und noch einmal Hammelbraten. Dies war freilich, zumal
für Leute, die eine Kur gebrauchten, kaum die richtige Diät.
Man trieb damals auch wenig Sport, und wenn man auf die
Höhen ſtieg, tat man dies nicht zu Fuß, ſondern auf Mauleſeln,
die blaue Satteldecken und rote Stirnbänder trugen.
So werden in ſolchen Reiſebeſchreibungen vergangener
Zei=
ten nicht nur die Gewohnheiten, ſondern auch die Moden wieder
lebendig. Einmal führte im letzten Jahrhundert ja auch die
Gat=
tin des dritten Napoleon, die ſchöne Kaiſerin Eugenie, den ganzen
franzöſiſchen Hof in der ſtillen Natur von Schwalbach ſpäzieren.
Schwalbach liegt am Ausgang eines der romantiſchſten Täler,
die der Taunus beſitzt, dem Wiſpertal, das man von Lorch am
Rhein aus erreicht, und das durch Waldesdunkel, an Mühlen und
Burgen vorbei, in das Gebirge hineinzieht. Und von Schwalbach
aus geht auch eine der Prunkſtraßen des Taunus durch das
Aar=
tal, an der gewaltigen Burg Hohenſtein vorüber, nach der Lahn zu.
Schwalbach in ſeiner landſchaftlichen Verſtecktheit liegt nahe
bei Frankfurt, bei Mainz, Darmſtadt und bei Wiesbaden, deſſen
Golfplatz in 20 Minuten zu erreichen iſt. Das Bad liegt zwiſchen
Main und Lahn und dem Rhein, und beſonders der Rhein mit dem
Rheingau iſt leicht und raſch zu beſuchen.
Mehr Verbindungen zu ſchönen Orten, Flüſſen und
Landſchaf=
ten laſſen ſich nicht denken. Mehr erleſene Städte, Ströme und
Gegenden als Umgebung kann man ſich nicht einmal wünſchen.
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Der Sport an Himmelfahrt.
Schulkinder unker 10 Jahren in Vereind
Das Sportprogramm am Himmellfahrtstage bewegt ſich wie
in allen Jahren in einem nicht allzu groß geſpannten Rahmen, es
enthält aber eine Reihe von größeren Veranſtaltungen, die
be=
ſonderes Intereſſe verdienen. — Im
Fußball.
tragen die auf der Reiſe zum Gauſpiel in Neunkirchen befindlichen
Nordmark=Fußballer in Frankfurt das Städteſpiel Frankfurt —
Hamburg aus. Das Treffen findet im Rahmen einer
Feſtveran=
ſtaltung aus Anlaß des 10jährigen Beſtehens des Frankfurter
Sportfeldes ſtatt. Die Frankfurter haben gegen Hamburg zwei
Scharten auszuwetzen und werden ſicher alles daranſetzen, diesmal
zu Hauſe beſſer zu beſtehen als bei den beiden letzten Treffen, die
Hamburg mit 7:2 und 3:1 gewann. Von den für den 2. Juni
feſt=
geſetzten Spielen um den Vereinsvokal ſind im Gebiet des Gaues
Südweſt drei auf den Himmelfahrtstag vorverlegt worden, und
zwar: Wormatia Worms — FV. Saarbrücken, FV. Homburg
(Saar) — Boruſſia Neunkirchen oder Eintracht Trier und
Saar 05 Saarbrücken — Weſtmark Trier.
Handball
Hannover iſt der Schauplatz des zweiten Länderkampfes
Deutſchland — Schweden, das erſte Treffen beider Nationen fand
im Auguſt vorigen Jahres in Stockholm ſtatt und endete mit 18:7
zugunſten der deutſchen Mannſchaft. Auch das zweite Treffen ſollte
mit einem ſicheren deutſchen Siege enden. — In Frankfurt
ſpielt eine Stadtelf gegen den Polizei=SV. Darmſtadt, den
deutſchen Handballmeiſter von 1934.
Rugby.
Heidelberg iſt vier Tage lang der Schauplatz eines Rugby=
Vorbereitungskurſes deutſcher Studenten, die für die deutſche
Ländermannſchaft bei den Studenten=Weltſpielen in Budapeſt in
Frage kommen.
Leichtathletik.
Das am 19. Mai ausgefallene „Nationale” von Gießen 1900,
das eine gute Beſetzung aus der Main= und Lahngegend und aus
Weſtdeutſchland gefunden hatte, wird am Himmelfahrtstage
nach=
geholt. Im Rahmen der Kämpfe um die Deutſche
Vereinsmeiſter=
ſchaft verdient der in Berlin am 30. Mai zu Ende gehende
Fünf=
klubkampf BSC., DSC., SCC., Allianz, Schöneberger TSC.
be=
ſonderes Intereſſe.
Radſport.
Für den Himmelfahrtstag wurden eine Reihe von
Bahnver=
anſtaltungen angeſagt, geſichert, erſcheint aber bisher nur die
Durchführung der auf der Olympiabahn angeſetzten Rennen. Der
Kalender verzeichnet außerdem noch Veranſtaltungen in Köln,
Neuß, Halle und Dresden. Das wichtigſte Straßenrennen des
Tages iſt die Fernfahrt „Rund um die Hainleite” mit Start und
Ziel in Erfurt. Der Straßenpreis von Münſter und das
Dresde=
ner Heiderennen ergänzen den deutſchen Kalender, aus dem
Aus=
lande intereſſieren die Rundfahrten durch Italien und Belgien.
Motorſport.
Die Wiesbadener Motorſportkämpfe, die aus einer deutſchen
und einer ſüdweſtdeutſchen Zuverläſſigkeitsfahrt und der in den
Straßen der Stadt ſtattfindenden Hochleiſtungsprüfung beſtehen,
werden am Donnerstag beendet. Insgeſamt liegen zu der
Veran=
ſtaltung 150 Meldungen vor. Das Marienberger Dreiecksrennen,
der zweite deutſche Meiſterſchaftslauf der Solomaſchinen 250. 350
und 500 Kubikzentimeter, hat ebenfalls eine ſehr gute Beſetzung
gefunden. In den Meiſterſchaftswettbewerben, die von vier
wei=
teren Rennen umrahmt werden, erſcheinen alle Motorradfahrer
von Ruf am Start. Die Teilnehmer haben einen 16 Kilometer
langen Dreieckskurs neunmal zu durchfahren. Aus dem Ausland
iſt der Große Preis von Indianapolis als wichtigſtes Ereignis
des Tages anzuſprechen.
Pferdeſport.
Auch der Galopprennſport iſt im Programm des
Himmel=
fahrtstages vertreten. In Dortmund ſteht der „Preis von
Weſt=
falen” der mit 10 000 Mark ausgeſtattet iſt, im Mittelpunkt des
Renntages. Weitere Rennen werden an dieſem Tage in Leipzig
und München=Riem gelaufen.
Flugſport.
Eine über das ſportliche Intereſſe hinausgehende
Veranſtal=
tung iſt der Deutſchlandflug 1935, der im Rahmen der Luftfahrt=
Werbewoche am Dienstag geſtartet wurde und bis zum 2. Juni
dauert.
Handball=Endſpiele in Skuktgark.
Das Handballendſpiel der Männer und der Frauen wurde
nach Stuttgart vergeben und kommt dort am 16. Juni zum
Aus=
trag. Gegner ſind bebanntlich Polizei Magdeburg und
Hinden=
burg Minden bei den Männern und bei den Frauen VfR.
Mann=
heim und TSV. Eimsbüttel.
Aus den Vereinen u. Verbänden
Leichtathletik=Trainingsgemeinſchaft 2.
Die Uebungsſtunde der Trainingsgemeinſchaft 2 fällt am
Donnerstag (Himmelfahrt) aus.
ASC. in Heidelberg.
Am Donnerstag (Himmelfahrt) wird der ASC. Darmſtadt
in Heidelberg an einem Vierer=Clubkampf teilnehmen, der von
FC. Kaiſerslautern, der Mannſchaft der Univerſität Heidelberg,
Turngemeinde Heidelberg und dem ASC. Darmſtadt beſtritten
wird. — Die Mannſchaft des hieſigen Clubs ſcheint ziemlich gut
in Form zu ſein, ſo daß man beſtimmt auf ein ordentliches
Ab=
ſchneiden der Darmſtädter hoffen darf.
Aufſtiegsſpiel zur Gauliga.
Germania Ludwigshafen — Polizei=SB. Darmſtadk.
Im weiteren Verlauf der Aufſtiegsſpiele muß der
Südheſſen=
meiſter am 30. 5. 35 (Himmelfahrt) zu dem Pfalzmeiſter Ger=
mania Ludwigshafen. Dies iſt ſicher für unſeren Meiſter kein
leichter Gang, da Germania Ludwigshafen gerade in den letzten
Spielen recht beachtliche Ergebniſſe erzielt hat. — Intereſſenten,
Miceh Geſden ue eun e e en eſiche
zeitiger Beſtellung der Wagen nicht ſtattfinden.
TSG. 46 Darmſtadt — Schwimmabteilung.
Wir machen unſere Schwimmer Schwimmerinnen und
Nicht=
ſchwimmer darauf aufmerkſam, daß wir während des Sommers
neben unſeren Schwimmſtunden im Großen Woog eine weitere
im Städtiſchen Hallenſchwimmbad durchführen, und zwar
Mitt=
wochs von 21 bis 22 Uhr (erſtmals heute abend) in der
großen Halle).
Der offizielle Schwimmbetrieb im Woog beginnt am
Mon=
tag, dem 3. Juni, um 18 Uhr für die Jugend ab 19 Uhr für die
Aelteren. Dauerkarten zum Preiſe von 4,50 RM. ſind bei
unſe=
rem Mitglied Roßkopf, Heinrichſtraße 76, erhältlich.
Darmſtädker Tennis=Turnier.
Der dritte Tag der Darmſtädter Tennismeiſterſchaften brachte
mit dem Eingreifen von Kleinlogel und Endriß, die an den Gau=
Medenſpielen in Saarbrücken beteiligt waren, ſportlich
höchſtwer=
tiges Tennis. Kleinlogel ließ ſeinem Gegner Hüngsberg keine
Chance und gewann auch ſeine erſten Runden im Doppel und
Mixed in überlegenem Stle. Endriß beſiegte von Harnier mit
6:1, 6:0 ſehr glatt und ließ auch im gemiſchten Doppel das Paar
Frl. Reuling=Samesreuther, ohne Schwierigkeiten hinter ſich.
Außerdem ſind in der Meiſterſchaftsklaſſe der Herren Werner
und Sigwart durch Siege über Vollrath bzw. Schildt in die
Vor=
ſchlußrunde vorgedrungen. — Bei den Damen gelangten Frau
Wettlauffer durch einen 6:1. 6:2=Sieg über Frau Seiffert und
Frau Kautter mit 6:0, 6:1 über Frau Hageneier unter die letzten
Acht. — Das Herren=Einzel der Klaſſe A ſah überraſchend
Lan=
genbach gegen Vollrath mit 3:6, 6:3. 6:2 ſiegreich. Außerdem
er=
kämpften ſich Krämer mit 6:2. 6:4 über Dr. Kautter und Woehke
mit 6:1. 6:3 über Bert den Eintritt in die Vorſchlußrunde. Ein
„Marathon=Spiel” ſtellte die Begegnung Frau Vierheller — Frau
Woldeck dar, das ſchließlich Frau Vierheller mit 6:2, 8:10, 6:4 für
ſich entſchied. Ferner konnten Frau Seiffert, Frau Sennewald und
Frl. Hedderich ihre Spiele ſiegreich beenden. — Im Damendonpel
ſpielten ſich Frau Zimmermann=Frl. Werner durch größere
Sicherheit mit einem Sieg von 11:9, 6:1 über Frl. Hedderich=
Werth in die nächſte Runde. In der Klaſſe B zeigte Döln, der
Spitzenſpieler der Turngemeinde Beſſungen, beachtliches Können
und ſteht bereits in der Schlußrunde. Auch Frl. Schifferdecker und
Frl. Endriß waren ihren Gegnerinnen Frau Hummel bzw. Frl.
Feyh überlegen und haben die Vorſchlußrunde erreicht. Sgw.
„Der erſte Schrikk 1935"
„Suche nach dem unbekannten Radfahrer”. — Nachwuchsſuche für
die Olympiſchen Spiele 1936.
Ein gigantiſcher radſportlicher Wettbewerb findet zur Zeit
in allen Gauen Deutſchlands ſtatt, nämlich die Suche nach dem
unbekannten Radfahrer zur Ermitelung des Nachwuchſes für die
Olympiſchen Spiele 1936. Der Deutſche Radfahrer=Verband ſtellt
zur Durchführung ſeine bewährte Organiſation zur Verfügung,
ſo daß ein voller Erfolg gewährleiſtet und zu erwarten iſt, daß
die Zahl der vorjährigen Bewerber, die über 30 000 betrug,
dies=
mal noch überſchriten werden dürfte. In Darmſtadt läuft
dieſe Veranſtaltung am Sonntag, den 16. Juni. früh 7 Uhr, auf
der Strecke Darmſtadt (Oſtbahnhof)—Babenhauſen und zurück. Es
wird in zwei Gruppen gefahren: A: für jugendliche Radfahrer
von 14—18 Jahren, 50 Km.: Darmſtadt—Babenhauſen und
zu=
rück, ſowie B: für Radfahrer über 18 Jahre, 100 Km. die gleiche.
doppelt zu fahrende Strecke. Die Sieger erhalten Blumengebinde
mit geſtickter Schleife und Ehrenurbunde; die nächſtplacierten
neun Fahrer eine Erinnerungsurkunde. Die Sieger beider
Grup=
pen beſtreiten auf Koſten des Deutſchen Radfahrer=Verbandes am
15. September 1935 die Entſcheidung in Berlin,
Deilnahme=
berechtigt ſind alle Radfahrer ariſcher Abſtammung und
deut=
ſcher Nationalität, ohne Rückſicht auf Verbandszugehörigkeit,
ſo=
fern ſie an öffentlichen Wettbewerben auf Bahn oder Straße
nicht teilgenommen haben. In jeder Gruppe erfolgt Maſſenſtart.
Teilnehmer auf Fahrrädern mit Wulſtbereifung erhalten für je
10 Km. eine Vorgabe von 30 Sekunden und ſolche auf
Fahr=
rädern mit Drahtbereifung eine Vorgabe von 15 Sekunden für
je 10 Kilometer.
„Nennungen ſind unter Angabe der genauen Perſonalien,
bei Teilnehmern unter 18 Jahren verſehen mit der Unterſchritt
des Erziehungsberechtigten, bis zum 8. Juni bei der
Geſchäfts=
ſtelle des Kreisbeauftragten des Kreiſes 4 (Darmſtadt) des D.
R.=V. in Darmſtadt Eliſabethenſtraße 25½ (Firma A. J. Supp),
woſelbſt auch die Meldebogen erhältlich ſind, einzureichen.
Das Pferde=Rennen um den Olympia=Preis, das am
26. Juli 1936 in Berlin=Hoppegarten gelaufen werden ſollte,
wurde nunmehr laut einer Mitteilung des Reichsſportführers
zu=
rückgezogen. Gleichzeitig ſtellte der Reichsſportführer feſt, daß der
Union=Club ſich in jeder Hinſicht loyal verhalten habe, und die
Angriffe verſchiedener Zeitungen auf falſchen Unterlagen
be=
ruhten.
Jugendarbeit in den Bereinen des Reichsbundu,
Jur Leidesüoaug als kurſe.
Der Reichsſportführer teilt mit:
Der Herr Reichs= und Preußiſche Miniſter für Wiſſenſ4
Erziehung und Volksbildung hat auf meine Anfrage, ob der-(
laß vom 27. Februar d. J. betr. Zugehörigkeit von Schulkimia
unter 10 Jahren zu Vereinen auch auf die mir unterſtehe=
Organiſationen in Anwendung zu bringen iſt, wie folgt geat
wortet:
„Auf das gefällige Schreiben vom 29. März 1935 erwidem
ergebenſt, daß nach meinem Erlaß vom 27. Februar 1935
organiſatoriſche Erfaſſung der Jugend unter 10 Jahren in 9
einen verboten iſt. Gegen die Teilnahme Jugendlicher untee
Jahren an Gymnaſtik= und Spielkurſen beſtehen, ſofern die
ziehungsberechtigten damit einverſtanden ſind, keine B9
g0 Es witd ih
ghrt bieit
es allg
nemnit
16 Prozent
Schite Mit Ta
dtie am
ken, pp."
Ich bitte die Beauftragten und Fachamtsleiter, darar)
achten, daß die Vereine des Deutſchen Reichsbundes für Lel
übungen entſprechend dieſer Beſtimmung ihre Jugendarbei,
Kurſe durchführen. J. A.: Breitmeyer.
endienſt
neu Ainzuget
Oſtpr
un. Dan
ſsiltte in den ve=
FART. erhöht. D
10 BrRTk. wird a
fif Die Krienzeit v0
Eisilatte nicht ſpurle
Luten Verkäufe ins
WFnahne des Schif
F dis 1. Jat uar 1934
don den 3514 Schiffe
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Mittwoch, 29. Mai
6.00 u 7.00: Berlin: Frühkonzert. Als Einlage 6.30:
G-
naſtik. 8.00: Waſſerſtand, Zeit, Wetter. 8.10: Stuty
Gymnaſtik. 8.30: Bad Neuenahr: Frühkonzert. 9.
Nur Kaſſel; Werbekonzert. 9.15: Nur Kaſſel: Muſik
Morgen. 10.00: Nachr. 10.15: Schulfunk: Vom Weid
der muſikaliſchen Form. Was iſt eine Fuge? 10.0
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: Ee
bekonzert 11.20: Meldg. 11.30: Sozialdienſt. 11
Zweite Reichsnährſtandſchau in Hamburg. (Aufn.)
12.00: Breslau: Mittagskonzert. Ltg.: Ernſt Joſ. Toil
Dazw. 13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14-
Wirtſchaftsbericht. 14.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. 14.M
Wetter. 14.45: Sendepauſe. 15.00: Nur Kaiſerslautw
Nachr. 15.15: Von Freiburg: 1. Die Berge am One
rhein. 2. Das jüngſte Thermalbad.
16.00: Landsknechtslieder. Gedichte von Hoffmann von
lersleben, in Muſik geſetzt von Leopold Lenz. 169
Neuzeitlicher Wundergarten an der Bergſtraße. 170
Nachmittagskonzert. 18.30: Vom Deutſchlandſenders9
Reichsſportführer ſpricht zur Reichsſportwerbewoche. 184
Das Leben ſpricht. 18.55: Meldungen.
19.00: Bekenntniſſe zur Zeit: Von der Größe eines Vorl
Von Arthur Moeller van den Bruck. 19.15: Lon.M
Tanzmuſik. 19.50: Hamburg: Zweite Reichsnährſtau)
ſchau in Hamburg. Funkbericht. 20.00: Zeit, Nachrick
anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15: Leipzig: Reichsſend
Stunde der jungen Nation: Singabend — Fahrtenlio
20.45: München: Das neue Motorſchiff „Deutſchla=
Hörberichte 21 00: Bunte Stunde. 22.00: Zeit, V4
22.15: Wetter, Nachr., Sport. 22.20: Baſalt. Funko
um Heimatgeſtein. 23.00: Köln: 1. Bei der heitt
Muſe. 2. Leo Eyſoldt mit ſeiner Kapelle ſpielt Tanznu/
24.00: Nachtmuſik.
TNäß D ampfer m
uu BrRT.), 1325 d
Ltmſchine 12300
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u. Der Anteil der O
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E
Reichsſendung: 20.15: Stunde der jungen Natl
Singabend; Fahrtenlieder.
München: 19.00: Glas. Hörbilder von G. W. 4u5
Hellmeſſen.
Königsberg: 20.45: Hunger an der Wolga. Hb:
von O. Waller.
Frankfurt: 21.00: Bunte Stunde. Mitw.: Die Solg
brecher. Kapelle Franz Hauck.
Helſingfors: 19.05: Unterhaltungskonzert.
Wien: 19.35: Feſtkonzert.
London: 20.15: Barbier von Sevilla, Oper.
Mailand: 20.55: Sinfoniekonzert.”
Rom: 20.55: Liederſtunde.
Beromünſter: 21 10: Altklaſſiſche Geſänge.
Warſchau: 22.15: Salon= und Tanzmuſik.
Kopenhagen: 22.35: Däniſches Sinfoniekonzerk.
Lriſe Erſcheinung
Le ind im Anvat
T ſien Schifahrt zu
Weiterberichl.
Von der Oſtſee nach Spanien hin erſtreckt ſich eine ſeh=
Tiefdruckzone. Dort kommt es zur Ausbildung
kleine=
ſtörungen, die zuſammen mit der Sonneneinſtrahlung
noch=
zum Auftreten meiſt örtlicher Gewitter führen, die beſon-”
Weſt= und Süddeutſchland ſtärkere Niederſchläge brachter,
der geringen Luftbewegung iſt nicht mit einer
weſentlich-
geſtaltung der zu gewittrigen Störungen neigenden Witte
rechnen.
Ausſichten für Mittwoch: Zunächſt ziemlich aufgeheitert
aber wieder meiſt wolkig und ſchwüles Wetter mit eie d
meiſt gewittrigen Niederſchlägen; veränderliche Wind.
Ausſichten für Donnerstag: Im weſentlichen noch freun=)
doch zu einzelnen gewittrigen Störungen neigendes
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Ein
rhein. Wi
Nummer 147
DarmſtädterCagblatte
Mittwoch, 29. Mai
Die deutſche Handelsſlotte.
4 Mnionen Br. b. 2. Averſcheitien.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
WPD. Es wird immer ein Ruhmesblatt in der Geſchichte der
urſchen Seefahrt bleiben, mit welcher Tatkraft und
Entſchloſſen=
ſi inmitten des allgemeinen Niederganges die deutſche
Handels=
dire wieder aufgebaut wurde. Aus dem Nichts heraus
geſchaf=
n, ſteht ſie heute mit über 4 Millionen BrRT. als fünftſtärkſte
ir Welt (5,6 Prozent der Welttonnage) achtunggebietend da.
3514 Schiffe mit 3 808 000 BrRT. Raumgehalt zählte die
ſur ſche Flotte am 1. Januar 1934. Mit den prachtvollen
Schif=
u des Oſtaſiendienſtes, der „Scharnhorſt” und „Gneiſenau”, die
zwiſchen neu hinzugekommen ſind, ſowie dem neuen Dampfer
is Seedienſtes Oſtpreußens dürfte die 4=Millionen=Grenze wieder
ſerſchritten ſein. Damit hat ſich der Raumgehalt der deutſchen
undelsflotte in den vergangenen 10 Jahren um eine runde
Mil=
en BrRT. erhöht. Der Höchſtſtand vom 1. Januar 1931 mit
160 000 BrRT. wird allerdings noch nicht wieder ganz erreicht
n. Die Kriſenzeit vor der Machtübernahme war auch an der
endelsflotte nicht ſpurlos verübergegangen. Rückgang der
Schiffs=
udauten, Verkäufe ins Ausland und Abwrackungen verurſachten
e Abnahme des Schiffsraumes um 13 Prozent vom 1. Januar
91 bis 1. Januar 1934. Nun aber geht es wieder aufwärts.
Von den 3514 Schiffen der Handelsflotte am 1. Januar 1934
0 1585 Dampfer mit 3 012 000 BrRT., 240 Motorſchiffe
19 000 BrRT.), 1325 Segelſchiffe und Seeleichter mit
An=
tebsmaſchine (123 000 BrRT.) und 364 Segelſchiffe und
eichter ohne Antriebsmaſchine (75 000 BrRT.). Das bedeutet
genüber dem Stande von 1925 eine erhebliche Strukturwand=
Der Anteil der Segelſchiffe, der 1925 mit 203 000 BrRT.
rh 6 Prozent betrug, iſt 1934 mit 139 000 BrRT. auf 3.7 Proz.
ükgegangen. Die Seeleichter ſind gar von 137 000 BrRT. auf
7M0 gleich 1,5 Prozent geſunken. Die auffälligſte Veränderung
idas Vordringen der Motorſchiffe. 1925 machten ſie mit
000 BrRT. nur 4,2 Prozent der Geſamttonnage aus, 1934 mit
100 BrRT. 15,7 Prozent.
Den Hauptanteil ſtellen freilich noch immer die
Dampf=
iffe. Von 2 700 000 Mill. BrRT. im Jahre 1925 ſtieg die
Lirage auf 3 010 000 BrRT. 1934. Davon waren mit
Tur=
ſnen ausgerüſtet 1925: 161 000 BrRT.. 1934: 578 000 BrRT.
15 die Turbine konnte alſo erhebliche Fortſchritte machen,
zu=
n noch ein Schiffsraum von 418 000 BrRT. auf Dampfer
ent=
it, die neben der Kolbenmaſchine mit Abdampfturbine
igerüſtet ſind. Den Löwenanteil behauptet freilich immer noch
Kolbendampfmaſchine. Antriebsmittel iſt durchweg
Schiffsſchraube. Der Raddampfer, friſtet nur noch in
zügen wenigen alten Veteranen ſein Leben.
90 Prozent der Geſamttonnage aller Dampfſchiffe ſind heute
modernen Funkanlagen ausgerüſtet (1925 nur 76
Pro=
von den Segelſchiffen dagegen nur 16 Prozent. — In der
föße der Schiffe haben ſich ſeit 1925 ebenfalls erhebliche
ſchiebungen ergeben, und zwar im Sinne einer Zunahme
Größe. Die Schiffe über 5000 To., die 1925 mit 1 230 000 Br.=
39 Prozent der Geſamttonnage für ſich verbuchen konnten,
1934 mit 213 000 BrRT. auf 56 Prozent geſtiegen. Den
uptanteil an dieſer Verſchiebung hatten die Neubauten des
Addeutſchen Lloyd, die „Europa” und die „Bremen” 1925
üte die deutſche Handelsflotte überhaupt nur 4 Schiffe über
00 To (94 000 BrRT.) 1934 dagegen 9 mit einem
Geſamt=
ſangehalt von 268 000 BrRT.
Hinſichtlich der Verteilung des Schiffsraumes auf Nord=
Oſtſee iſt eine Aenderung feſtzuſtellen, die die Verſchie=
Gy der politiſchen Verhältniſſe in der Oſtſee deutlich
wider=
ylt. Während nämlich 1925 von der Geſamttonnage 433 000
T. gleich 14 Prozent auf das Oſtſeegebiet entfielen, waren es
nur noch 288 000 gleich 8 Prozent. Die Zurückdrängung der
ſchen Handelsflotte in der Oſtſee iſt auf jeden Fall eige
be=
hrliche Erſcheinung, die ernſteſte Aufmerkſamkeit verdient. Ihre
ſunde ſind im Anwachſen der ſchwediſchen, norwegiſchen und der
ſiſchen Schiffahrt zu ſuchen.
Bekriebszahl und Dichke des Handwerks.
Das „Deutſche Handwerk” berichtet in einem Aufſatz von
Eternagel über die Betriebszahl und Dichte des Handwerks nach
eiren Feſtſtellungen. Dieſer Stoff iſt unter zwei Geſichtspunkten
utſam: Ueberſetzung des Handwerks und Gewinnung neuen
nsraumes in den öſtlichen Gebieten des Reiches. Die
Grund=
u der neuen Zahlen iſt eine Erhebung nach dem Stande vom
pril 1934. Die Zahl der Handwerksbetriebe hat danach 1½
Aionen überſchritten. Sie beträgt 1 542 996. Das bedeutet
müber den 1933 ermittelten Zahlen ein mehr von 235 129
Be=
ſien oder 18 Prozent. Vergleicht man die Zahl der
Hand=
esbetriebe eines Kammerbezirkes mit der Bevölkerung des
ehen Bezirkes nach der Volkszählung von 1933, ſo erhält man
n Handwerksdichte von 24 Handwerksbetrieben auf 1000
Ein=
liezer. Am höchſten iſt die Dichte in württembergiſchen und
riſchen Bezirken. Am niedrigſten iſt ſie im Oſten, Südoſten
Weſten des Reiches. Die Kammerbezirke Oppeln, Königsberg,
Steidemühl, Breslau, Stralſund und Stettin liegen ſämtlich
er=
ch unter dem Reichsdurchſchnitt. Die Beſiedlung des Oſtens
auch vielen Handwerkern eine Lebensgrundlage ſchaffen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
die Tilgung der 4½proz. (früher 8proz.) Heſſiſchen
Staats=
he 1928. Die am 1. Juni 1935 nach den Anleihebedingungen
eſt hene planmäßige Tilgung der 4½ (8)prozentigen Heſſiſchen
Eitsanleihe von 1928 iſt von der Heſſ. Staatsſchuldenverwal=
Mdurch freihändigen Ankauf der Teilſchulden=Verſchreibungen
Arsſchuß für Weinwerbung gegründet. Um den Weinver=
9h im Reich anzuregen, hat der Gauwirtſchaftsberater der
AP., Gau Koblenz=Trier, einen Ausſchuß für Weinwerbung
det, der von Trier aus durch eine entſprechende Tätigkeit
Aropagandaaktion entfalten ſoll, die ſich an beſondere
Per=
leiſe des deutſchen Volkes wenden und den Weinkonſum in
ioßſtädten ausweiten und auch eine weinfreundliche Haltung
futſchen Gaſtwirtsgewerbe herbeiführen will.
diesdner Bank und Jugoſlawien=Geſchäfte. Deutſche
Inter=
en, für jugoſlawiſche Staatslieferungen können Näheres bei
Ebiesdner Bank in Berlin erfahren. Die
Submiſſionsbedin=
werden ſtändig von der Vertretung der Dresdner Bank in
0 überſetzt. Die Dresdner Bank hat einen beſonderen
eingerichtet, der es ermöglicht, daß die Bedingungen in
her Ueberſetzung unmittelbar nach der öffentlichen
Bekannt=
der Ausſchreibungen erhältlich ſind. Die
Submiſſionsbe=
ngen ſtehen Intereſſenten bei der Abteilung für Exportför=
9 der Dresdner Bank in Berlin auf Wunſch zur Verfügung.
der Abſchluß der Deutſchen Luft=Hanſa AG. Im Geſchäfts=
1934 ergibt ſich ein Rohüberſchuß von 9,56 (7,52) Mill.
von dem 6,52 (5,29) für Anlageabſchreibungen und 0,33
Für andere verwendet werden. Dem Unterſtützungsfonds
weitere 0,25 überwieſen. Eine Rückſtellung von 2,2 dient
deren Verkehrsaufgaben im laufenden Jahre. 025 (0,15)
der Reſerve zugeführt. Starke Zunahme des Fluggaſt=,
und Frachtverkehrs, Vereinheitlichung des Flugzeug= und
umparks, Beſchleunigung des Verkehrs ſowie Verbeſſerung
Axeinfachung des Streckennetzes ſind die Hauptmerkmale des
es im abgelaufenen Jahre. Das wichtigſte Ereignis war
u nahme des planmäßigen, pünktlich eingehaltenen wöchent=
Euftpoſtverkehrs zwiſchen Deutſchland und Südamerika
Demtſche Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und chem.
hke, Mannheim=Friedrichsfeld. 1934 liegt bei der Geſellſchaft
Mſatzſteigerung von 55 Proz, und eine Belegſchaftserhöhung
Prozent vor. Die Leiſtungsfähigkeit der Werke ſei im=
1 gegenüber dem Abſatz von 1934 noch um 50 Prozent zu
— Im neuen Jahre 1935 wurde die Belegſchaft um wei=
Prozent vermehrt. Unter den üblichen Vorausſetzungen
mit einer weiteren Erhöhungen noch gerechnet werden.
145 (0126) Abſchreibung verbleihen einſchließlich des klei=
V rtrags RM. 353 869 (300 131) Reingewinn. Von den 7
iozent Dividende geht 1 Prozent an den Anleiheſtock.
Die Aufwärtsbewegung an der Berliner Börſe machte
geſtern unbeſchadet der verſchiedenen Hinweiſe der letzten Zeit
auf die Gefahr von Rückſchlagen am Aktienmarkt weitere
Fort=
ſchritte. Nach wie vor behauptet man, daß zu einem erheblichen
Teil Anſchaffungen gegen Sperrmark erfolgen, doch ſcheint auch
in Publikumskreiſen immer noch Anlagebedarf zu beſtehen. Die
weiter günſtige Entwicklung bei den Sparkaſſen und die
zuneh=
mende Diskuſſion über eine Weltwährungskonferenz vermochten
ebenfalls anzuregen. Montanwerte waren faſt durchweg ½—1½
Prozent höher; Braunkohlenwerte gewannen 1—1½ Proz.;
Kali=
werte waren ebenfalls 1—1½ Proz. befeſtigt. Farben befeſtigten
ſich um ½ Proz. In Elektrowerten gingen die Befeſtigungen
teil=
weiſe über den Durchſchnitt hinaus. Gas=, Kabel= Auto= und
Maſchinenaktien lagen ruhiger und meiſt nur bis ½ Prozent
ge=
beſſert. Am Rentenmarkt waren die Kurſe wieder wenig
ver=
ändert. Im Verlauf machte die Aufwärtsbewegung unter
Füh=
rung von Reichsbankanteilen, Montan= und Elektrowerten
wei=
tere Fortſchritte. Reichsbankanteile waren insgeſamt 5½ Prozent
höher. Demgegenüber lag der Rentenmarkt ruhig. Altbeſitz
waren knapp behauptet.
Die Rhein=Mainiſche Börſe lag zwar ſchon von
vorn=
herein feſt, hatte aber zunächſt, von wenigen Ausnahmen
abge=
ſehen, nur ſehr kleines Geſchäft. Die Kuliſſe verhielt ſich
zurück=
haltend, während von der Kundſchaft überraſchenderweiſe
ziem=
liche Verkaufsaufträge zur Ausführung kamen, die aber zu
ſtei=
genden Kurſen aufgenommen wurden. Nach den erſten Kurſen
wurde das Geſchäft plötzlich lebhafter und die Kursſteigerungen
ſetzten ſich bei fühlbarem Materialmangel fort. An ſich erfuhr
die Haltung durch günſtige Nachrichten einige Anregung, ſo z. B.
von der neueſten Entwicklung der Sparkaſſeneinlagen; doch
ver=
mutete man, daß die Käufe auf Sperrmarkkonto vorgenommen
werden. Am Aktienmarkt ergaben ſich durchſchnittliche
Erhöhun=
gen von 1 Prozent. Beſonders geſucht waren Elektroaktien. Auch
Montanaktien waren mehr beachtet. JG. Farben lagen zunächſt
etwas leichter, zogen aber ſpäter um 1½ Prozent an. Etwas
niedriger notierten Scheideanſtalt (min. 1 Proz.). Am
Renten=
markt herrſchte Geſchäftsſtille bei kaum veränderten Kurſen. In der
zweiten Börſenſtunde wurde das Geſchäft zwar ruhiger, die
Auf=
wärtsbewegung am Aktienmarkt ſetzte ſich jedoch fort. Am
Rentenmarkt blieben ſpäte Schuldbuchforderungen zu 96½
ange=
boten; ſonſt lagen die erſten Kurſe unverändert. Altbeſitz jedoch
mäßig höher.
Bei ziemlich lebhaftem Geſchäft verkehrte auch die
Abend=
börſe in feſter Haltung, und im Durchſchnitt ergaben ſich am
Aktienmarkt neuerliche Erhöhungen von ½—½ Prozent. Deutſche
Renten lagen ſehr ſtill, immerhin waren Altbeſitz und
Reichs=
bahn=V. A. je ½ Prozent feſter.
Die Produkkionsenkwicklung bei den Adlerwerken.
Die Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG., Frankfurt a. M.,
berichten über 1934, daß auch die kühnſten Erwartungen
hinſicht=
lich der Geſtaltung des Verkaufes erfüllt wurden. Die 1934
er=
reichten Umſatzziffern werden im erſten Vierteljahr 1935 noch
weit übertroffen. Der Jahresumſatz betrug 64.25 (47,75) Mill.
RM. und liegt damit 35 Prozent über dem Vorjahre und 109
Prozent über 1932. 80 Prozent davon entfallen auf Automobile,
die reſtlichen 20 Prozent auf Fahrräder, Schreibmaſchinen und
Erſatzteile, die ebenfalls ſich gut entwickelt hätten. Die erſten vier
Monate 1935 brachten eine wertmäßige Umſatzſteigerung
gegen=
über der gleichen Vorjahrszeit um 90 Prozent, ſtückmäßig um 167
Prozent, dabei entfällt der Hauptteil auf die kleineren Typen.
Auch der Export, der in dieſem Zeitraum um 170 Prozent
geſtie=
gen iſt, beruht mehr und mehr auf dem Kleinwagen. Die
Ex=
portſteigerung wird auf die früher eingeleiteten Maßnahmen zur
Erſchließung neuer Märkte ſowie auf die ermöglichte Angleichung
an die Weltmarktpreiſe zurückgeführt. Die Belegſchaft iſt bis 30.
April um 12 Prozent gegen den Jahresanfang allmählich erhöht
worden. Der Fahrradabſatz ſtieg wert= und ſtückmäßig um 15
Prozent, der Schreibmaſchinenabſatz um 14 Prozent. Das
Rech=
nungswerk beziffert den Betriebserlös mit 29,76 (21,0). Nach
2,57 (2,03) Anlageabſchreibungen und 0.10 (0,36) anderen
ver=
bleiben 1,56 Millionen RM. Reingewinn (1,43), der mit 1,5
Mill. RM. zur Neubildung der geſetzlichen Reſerve dient.
Aenderung der Sahung der Wirtſchaftlichen
Vereinigung der Roggen- und Weizenmühlen.
Durch eine Anordnung des Reichsbauernführers wird der
8 18 der Satzung der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen=
und Weizenmühlen abgeändert. Er erhält folgende neue
Faſ=
ſung: Jedes Mitglied iſt unter Meldung an den Vorſtand
berech=
tigt, das ihm zuſtehende Verarbeitungskontingent ganz oder
teil=
weiſe vorübergehend auch bei einem anderen Mitglied ſeiner
Be=
zirksgruppe mahlen zu laſſen. An dem Kontingent mit den
dar=
auf ruhenden Rechten und Pflichten wird dadurch nichts geändert.
Der Erwerb von Müllereierzeugniſſen aus ſolcher
Lohnvermah=
lung durch die verarbeitende Mühle, ſei es auch zweiter Hand,
oder das Mitwirken der verarbeitenden Mühle am Abſatz dieſer
Erzeugniſſe oder die Unterhaltung eines Mühlenlagers bei dieſer
iſt unzuläſſig. Brotgetreide darf gegen Bar= oder Naturallohn
nur für Erzeuger, Reputatempfänger oder Empfänger von
Leih=
gedingen für deren eigenen Wirtſchaftsbedarf, für die
Reichs=
wehrverwaltung (Heeresverpflegungsämter und Marine=
Inten=
danturen) oder die Dienſtſtellen des Winterhilfswerks verarbeitet
werden. Der Vorſtand kann Ausnahmen von den Vorſchriften
zulaſſen. Der Betrieb von Umtauſch= oder Sammelſtellen oder
der Umtauſch in Verkaufsniederlagen iſt den Mitgliedern nur mit
Zuſtimmung des Vorſtandes erlaubt. Die Zuſtimmung kann von
Bedingungen abhängig gemacht werden und iſt jederzeit
wider=
ruflich.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der GV. der Herrenmühle vorm. C. Genz AG. in Heidelberg
am 26. Juni wird die Verteilung einer Dividende von 5 (3)
Prozent auf 750 000 RM. AK. vorgeſchlagen. Die
Abſchreibun=
gen ſind auf rd. 100 000 RM. erhöht (i. V. wurden auf Anlagen
56 950 RM. abgeſchrieben).
Der AR. der Dyckerhoff u. Widmann AG., Wiesbaden=Biebrich,
beſchloß, der auf den 27. Juni einzuberufenden HV. vorzuſchlagen,
nach Vornahme reichlicher Abſchreibungen eine Dividende von 6
(3) Prozent zur Verteilung zu bringen.
Der den von Rollſchen Eiſenwerken gehörende Hochofen
Cheindez bei Delsberg wurde ausgeblaſen. Damit verſchwindet
der letzte Hochofen der Schweiz.
Viehmärkke.
Mainzer Viehmarkt vom 28. Mai. Aufgetrieben waren: 18
Ochſen (2 zum Viehhof direkt zugeführt), 19 (1) Bullen, 334 (10)
Kühe, 113 (9) Färſen, 273 (49) Kälber, 773 (36) Schweine. Es
wurden notiert pro 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 42,
b) 40—41. c) 34—39; Bullen a) 41—42. b) 39—40, c) 37—38;
Kühe a) 38—42, b) 33—37, c) 27—32 d) 20—26: Färſen a) 42,
b) 39—41, c) 35—38, d) 29—34: Kälber a) 57—59, b) 50—56,
c) 41—49 d) 30—40; Schweine b) 47—50 c) 47—50, d) 47—49.
Marktverlauf: Rinder lebhaft, ſpäter abflauend; Kälber rege,
ausverkauft; „Schweine mittelmäßig, geräumt.
Produkkenmärkke.
Berliner Getreidemarkt vom 28. Mai. Mangels Anregung
vom Konſum war die Lage an, den Getreidemärkten weiterhin
ſehr ruhig. Weizen und Roggen zu Mahlzwecken werden von den
Mühlen kaum aufgenommen, auch der Handel bekundet nur
ver=
einzelt Kaufluſt für hochwertige Weizenſorten. Zu Futterzwecken
ſind die Verwertungsmöglichkeiten im Hinblick auf die günſtigeren
Wachstumsbedingungen für Wieſen und Weiden auch geringer
geworden. Weizen= und Roggenmehle werden aus früheren
Ab=
ſchlüſſen für den laufenden Bedarf abgerufen. In Hafer und in
Futtergerſte kann die Nachfrage der großſtädtiſchen Verbraucher
zunächſt nur ſchwer befriedigt werden. Induſtriegerſten haben
ruhigen Handel. Ausfuhrſcheine ſind bei entgegenkommenden
Forderungen nicht abzuſetzen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten:MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. IV. 35. 20486. Pl. 3. Druck und Verlag: L. C. Wittich
Darmſtadt. Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 28. Mai 1935
Oeviſenmarkt
vom 23. Mai 1935
Me
Deutſche Bank u.
Disconto=Gef. 94.—
Dresdner Bank
94.—
Hapag
33.25
Nordd. Llohd
35.—
A. C. 6.
39.125
Bayr. Motorenw. 1132.2.5
C. P. Bemberg 1121.—
Bergmann Elektr. 95.—
Berl. Maſch.=Bau 1118.75
Conti=Gummi 155.—
DeutſcheCont. Gas 1132.375
Deutſche Erdöl 113.—
Mie eee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Alöchnerwerke
Korsw.Chem. Fabr.
Mannesm. Nöhr
Maſch.=Bau=Untn.
149.—
124.50
108.—
98.50
123.—
98.25
126——
95.75
122.25
86.125
74.50
Orenſteinc Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Vanderer=Werke .
Nee
10.75
119.—
179.25
36.—
83.375
125.50
90.25
15.25
125.125
59.—
128.25
117.25
140.—
Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar
Donzig.
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Bsland
Währung
1 gaypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
Milreis
100 Leva
1canab. Doll.
100 gronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn.Mr.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briel
12.575 12,60s
0.658
41.38
0.149
3.047
2.483
54 32
46.75
12.275
68.43
5.415
16.35
2.353
167.78
55 55
a.862
42.06
0.15I
3.053
2.487
54.32
48.85
12.305
68.57
5.z25
16.39
2.357
168.12
55.6
Italien
Fapan
Jugoflawien 100 Dina
Norwegen 100 Kronen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowal.
Türkei
ungarn
Uruguah
Ver. Staatei,
Währung
100 Lire
Yen
Lettland 100 Lats
100 Schillin
100 Eseudos
100 Kronen
100 Francs
100 Beſetas
100 Tſch.=Kr.
1türk. 8
100 Pengd
1 Goldpeſo
Dollar
U
0.51
0.723
5.649
80.92
61.70
za.85
1.13
83.30
80.24
33,08
10.31
1.266
0.gg9
2.4841
20.55
(.725
5.661
81.08
61.82
4.05
1I.16
3.42
80.40
33.94
10.33
1.972
1.001
2.388
Durmſtädter und Karioharbant Barinfravt, Ihiute der Aresoher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 28. Mai 1935.
Kenee
„ Gr. IIp. 1934
„1935
„
„. . 1938
„ . 1937
„ „ 1938
Gruppel .."
5% Dtſch. Reichsanl.
4%
5½%Intern.,v. 30
4½ %Baden „v. 27
4½%Bahern v. 27
4½%beſſen.. v. 28
„ .. v. 29
4½ % Preuß. v. 28
4½%Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ....."
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......."
4½%,........"
Dtſch. Anl. Ausl.
42l, Ablöſung..
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin .v. 24
4½%Darmſtadt ..
4½%Dresden v.26
4½%Frankfurt 26
Hheidelberg26
4½ JMainz. ..
4½ %Mannheim27
4½s %Münchenv. 29
4½%Wiesbaden28s
4½%Heſſ. Landesb
Goldobl.
4½9
5½% Heſſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liquid.
103.7
107.7
108
106,6
105.5
106.25
100.25
97
103.5
97.5
98.55
97.5
98.75
108‟),
96.5
95.75
100.75
100.6
100.5
115.1
10.3
90
94
90
92
89.25
91.5
91.25
94.75
96.25
94
1100.5
4½ Jbeſſ Landhyp
Komm.=Obl. . .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ.Gldobl. R.11
4½%o desgl. R.12
4½% Kaſſ.
Landes=
kreditk. Goldpfb.
4½%Naſſ.
Landes=
bank Goldpfb..
5½% Lig.-Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
4Ausl. Ser.
*Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½% Berl. Hyp. B.
Lig==Pfbr.
5½
4½ %Frkf.Hhyp.=B.
5½% „ Ligl.=Pfbr.
4½9
Goldoblig.
4½%0 Frrf. Pfbr. B.
5½% „ Lig.Pfr.
4½ %Mein. Hhp. B.
5½% n Lig=Pfr.
4½% Pfälz. Hyp. B.
5½% Lig.=Pfb.
1 4½% Rh. Hhp.=Bk.
Lig.=Pfr
Goldobl.
4½
4½%Südd.Boden=
(red.=Bank ..
Lia.=Pfbr.
ſaWürtt. Hyp.
G Daimler=Benz
aDt. Linol. Werke
ſo Klöcknerwerke.
95
96.75
92.5
94.75
96.25
96.75
100.
115.75
130
21
96
962,
100,6
93.5
96‟,
101.25
96.5
101
97.25
101/.
96),
101
95
97.5
101‟
98
103.5
108
101
Minen 3
6%Mitteld. Stahl.
5% NeckarAl. G. v. 23
8% Rh. Stahl v.2s
6% Salzmann &Co.
6%Ver. Stahlwerkel
5% „ RM.=Anl.
4½%
4½%
6% Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L E. B.
5% „ L.Indeſt.
5 %Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
5 %vereinh. Rumän
4½%
4%
4%Türk. 1. Bagdad
(% „ II.Bagdad
4½%üngarn. 1913/
19141
4½%
4%
Goldr.
1910
42
4½Budp. Stadtanl.
4%Liſſabon. . ....
4 %Stockholm. ..
Aßtien.
Accumulat. Fabri!
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. ...... . ..
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Licht
Brauhaus Nürnbg.
101.25
102.25
98.5
1011,
101.5
92.75
100.9
131:/.
15.5
157),
zi.
6.5
91).
5.5
12
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10.5
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61
56
55.25
391,
125
1111,
89:),
129
110.25
1351,
131
Buderus Eiſen ——ſy
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
J.G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
I
Chade (A=C)
Contin. Gummiw.:
Contin.=Linoleum=
Daimler=Benz ....!
Dt. Atl. Telegr. ..)
„ Erdöl ......."
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffe Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union .
EſchweilerBergwerk!=
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik.
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüder.
7.6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guillequme.
Franfurter Hof.
Geſ.felektr. Untern.
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayſer.
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.!
Hochtief Eſſen
olzmann. Phil.
104
119:),
134
11744.
293.5
154
161.5
91.5
17.55
112.35
2ug.5
165
89.75
115.5
92.75
113.5
129.25
250
84.s
159
65.*
128
148.5
104.25
125
103
41
201.5
101.5
821,
108.5
66
108
115
98
Fie Bergb. Stamm!.
„ Genüſſe
Junghans .......
Kali=Chemie. ...
Aſchersleben .I.
glein, Schanzlin
Klöchnerwerke
Knorr C. 6.
Konſerven Bra
Lahmeyer & Co.
Laurahütte.
Lech, Augsbr
Lokomf. Kr
Löwenbr.
Maintr.=A
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb..!.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus ..."
Motoren Darmſtad
Neckarwert Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr.,)
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
„ Stahlwerke".
Riebeck Montan. .
Roeder, Gebr.
Rütgerswerie.....
Salzdetfurth Kall,
Salzw. Heilbronn,
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfabr.
Schuckert, Eleftr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halsfe.
M
Sſod. Zucker=A. 8.)=
161 I
131
91.25
126.5
9Gei.
697,
1250
100
212.5
93.5
82.5
86.25
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107
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98
109.25
104.,6
113
227
111.n5
108
103.2
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168.25
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118.75
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73.5
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106
Ouee
Ver. Stahlwerke ..
Ver. Ultramarin ..I.
Weſtdte. Kaufhof.
Beſteregeln Kali..I
Zellſto//Waldhof.
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Ban:
Bk. f. Brauinduſtr.
Bayer, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypothelbt.
Comm. u. Privatbi.
Dt. Ban1 u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſe.
Dresdner Ban1..
Frankf. Bant. . ..
Hhp.=Ban!
Mein. Shp.=Ban1.
Pfälz. Hyp.=Banl.
Reichsbank=Anl.
Rhein. Hyp.=Bank.!1
Südd. Bod==Cr. Bk.
Württ Notenban!
A.G. 1. Verlehrsw
Allg. Lokalb. Kraftr
7% Dt.ReichsbVze
Hapag
Lübeck=Büchner:
Nordd.=Llohzd
Südd. Eiſenb. Geſ.
Alijanz= u. Stuttg.
Verſicherung .
Verein.Verf.
Frankona Rück=u. Ml”
Mannh. Verſich.
83.75
133
36
126.5
120.5
83.25
121.5
118.5
87)
115.5
127.5
92.25
94
83.5
84
102.5
93.25
93.25
86.75
176.75
127
99.5
125.25
11970
33.25
35
72
218
268.
125:),
48
Seite 14 — Nr. 147
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 29. Mai 19355
Uuärst du nie von mie gegangen=
42)
im Handumdrehen behoben werden, ſie brauchen Zeit — viel
Zeit.”
Nur Manfred kann ganz und voll ermeſſen, was es für den
regen Geiſt ſeiner Mutter und ihren angeborenen
Tätigkeits=
trieb bedeutet, hilflos ans Bett gefeſſelt und völlig auf andere
Menſchen angewieſen zu ſein.
Er beſucht ſie täglich zweimal und bemüht ſich, auf alle nur
erdenkliche Weiſe ſie zu zerſtreuen und ſeine frühere
Unfreund=
lichkeit durch liebevolle Aufmerkſamkeit gutzumachen.
Dieſe Stunden, die Manfred beſonders abends am Bett der
Mutter verbringt, ſind Frau Sophies beſte Medizin.
Sie lebt dann innerlich förmlich auf und fühlt ſich
glück=
licher als in ihren geſunden Tagen.
Denn nun gehört der Sohn ja wieder ihr, und ſie ſpürt —
was ſie ſo lange ſchmerzlich entbehrt hat, daß er ſie liebt.
Von Sigrid ſpricht Manfred nie. Ueberzeugt, daß ihr
Haupt=
intereſſe auch jetzt nur dem Geſchäft gehört, ſpricht er zumeiſt nur
von dieſem, die Mutter über jede Einzelheit auf dem Laufenden
erhaltend.
Auch heute berichtet er, ihr über die Poſteinläufe, neue
an=
geknüpfte Verbindungen, Reklamemittel, die man anwenden
wolle, und vieles andere mehr.
Still hört Frau Sophie zu, ihre Hand in der des Sohnes.
Aber ihre Gedanken ſind nicht beim Geſchäft, das ſeit ihrer
Er=
krankung merkwürdig ſtark an Intereſſe für ſie verloren hat.
Ihr Blick ruht unverwandt auf Freds Geſicht, das ſo blaß
und ſchmal geworden iſt in der letzten Zeit, und in deſſen
dunk=
len Augen ſo viel mühſam verhaltene Schwermut liegt.
Und vieles erſcheint ihr nun anders als früher . . . manches
verſtändlicher, anderes unbegreiflich, beſonders ihr eigenes
Ver=
halten.
Und plötzlich, als Manfred eine kleine Pauſe im Sprechen
macht, ſagt ſie, mühſam die Worte formend: „Haſt — du — keine
Nachricht — von — Sigrid?”
Fred hebt erſchrocken den Kopf und ſtarrt die Mutter
faſ=
ſungslos an.
„Nein,” antwortet er dann verwirrt, nicht wiſſend, ob. Haß
Roman von Erich Ebenstein
Geduld” predigt der Arzt. „Solche Zuſtände können nicht oder — Mitleid mit ihm — ihr die Worte auf die Lippen gelegt
Nachdruck verboten
„Und — kannſt — du — ihr — nicht — ſelbſt — Nachricht —
haben.
geben?"
„Nein, Mama. Niemand, nicht einmal ihr Vater weiß, wo
ſie iſt.”
„Armer Junge — und — du — ſehnſt — dich — doch — ſo —
ſehr — nach — ihr?"
Das klingt ſo weich und mitleidig, daß er ganz erſchüttert
iſt. In der Stimme der Mutter kein Unterton von Haß, ſo wie
früher, wenn ſie von Sigrid ſprach — — — heute zum erſten
Male nicht.
Und daß ſie überhaupt von ihr zu ſprechen begann —
Es überwältigte Fred ſo ſehr, daß er den Kopf auf Frau
So=
phies in der ſeinen ruhende Hand preßt und ein paar ſtumme,
heiße Küſſe darauf drückt. Und er kann es nicht hindern, daß
da=
bei Tränen ſeinen Augen entſtrömen.
„Sprich — von — ihr — es — wird — dich — erleichtern.”
fährt die Mutter nach einer Pauſe milde fort.
Da öffnen ſich die langverſchloſſenen Tore von Freds
Her=
zen, und er erzählte der Mutter alles, was er von Sigrid weiß,
und welche Schritte er getan, um ihren Aufenthalt zu erfahren,
und daß alles vergeblich geweſen.
Auch das ſagt er ihr, was er weder Anſelma noch Livius
verraten, daß er am Ende ſeiner Kraft iſt und jegliches Intereſſe
an Welt und Leben, ja ſelbſt an der Arbeit verloren hat.
„Nur nachts, wenn ich vor Sigrids Bild ſtehe und ſtumme
Zwieſprache mit ihm halte — lebe ich,” ſchließt er trübe. „Die
übrige Zeit bin ich nur eine tote Maſchine, die mechaniſch ihrem
Tagwerk nachkommt."
Frau Sophie hört ſtumm zu. Innerlich faſt erſchrocken über
die Größe einer Liebe, die ſie nicht verſtehen kann, da ſie ihrem
eigenen Herzen ſtets fremd geblieben iſt.
Eines aber begreift ſie in dieſer Stunde —, daß Manfred
namenlos leidet und ſie die Schuld daran trägt.
Und das Endergebnis ihrer Gedanken, die ſich noch lange
über Freds Beſuch hinausziehen, iſt: Könnte ich ungeſchehen
machen, was geſchah!
Einige Tage ſpäter, als Fred vormittags im Bureau arbeiuu
meldet ihm der Bureaudiener einen Herrn, der ihn in einer paſ
vaten Angelegenheit zu ſprechen wünſcht.
Aergerlich, mitten in der Arbeit geſtört zu werden, mi
Fred ſchon erklären, daß er in Privatangelegenheiten nur nud
Geſchäftsſchluß draußen in der Villa zu ſprechen ſei, beſinnt
dann aber und ſagt: „Na, führen Sie den Herrn in Gottes 2o
men herein, Meihl. Hat er ſeinen Namen genannt?”
„Nein.”
Eine Minute ſpäter tritt ein weißhaariger Herr von
nehmem, aber fremdländiſchem Ausſehen ein.
Verwundert, aber ſogleich ſympathiſch berührt von dem wf
nen Blick und den edlen Geſichtszügen des Fremden, erhebt
Fred und fragt, mit wem er die Ehre habe.
Der Fremde verbeugt ſich leicht.
„Ich fürchte, mein Name wird Ihnen ebenſo fremd ſein, S=
Donawend, wie Ihnen der Zweck meines Beſuches ſeltſam erſael
nen wird. Ich bin der Emir von Talhore. Mein Heimatland
einer der vielen Schutzſtaaten Englands in Indien — liegt
Norden von Delhi, und ich war ſchon vor dreiviertel Jahren
mal in derſelben Angelegenheit in Wien wie heute, dam
wollte ich Ihren Herrn Vater aufſuchen.”
„Mein Vater iſt tot,” antwortet Fred, den das Wort InZ/
wie ein Blitz durchzuckt.
„Ich weiß — er wurde damals während meiner Anweſemt
in Wien ermordet, weshalb ich meinen Beſuch nicht ausfülln
konnte. Nun bin ich wieder hier.”
„Und womit kann ich Ihnen dienen, Hoheit?”
„Um Ihnen das verſtändlich zu machen, muß ich ziemit
weit ausholen. Haben Sie Zeit für mich, oder wollen Sie
lieber eine andere Stunde beſtimmen, in der wir dieſe Ag
legenheit in Ruhe beſprechen können?”
Aber Fred will nichts von Aufſchub wiſſen. Der Fren
übt mehr und mehr eine ſeltſame Anziehungskraft auf ihn
und weckt ſeine Neugier. Mehr aber als dies hat das Wort
dien faſzinierend auf ihn gewirkt.
Der Mann kommt aus dem Land, in dem Sigrid weilt!
„Nein; bitte, nehmen Sie vor allem Platz, Hoheit, und 45
ſprechen Sie. Meine Arbeit kann auch ſpäter erledigt werd/
Der Emir kommt der Aufforderung nach. Ohne Sise
Namen auch nur mit einer Silbe zu erwähnen, erzählt er
die Geſchichte des Roſendiamanten und von deſſen Bedeutung
ſeine Familie. Er erwähnt auch die vielen Irrfahrten, däie
auf der Suche nach dem koſtbaren Steine unternommen hat.
er endlich herausbrachte, daß Donawend sen, den Stein brif
derdt
weit M.
aiher ia
(Fortſetzung folgt.)
UNION HELIA PALAST Hente letzter Tag! Hente leizter Tag: Nur noch beute und morgen! Der erste deutsche1Flieger-Großfilm:
Wunder Ein Lustspiel aus den tur-
bulenten Tagen der
Inflation!
Lärm um Weidemann
mit Vietor de Kona, Ureufa
Grabley, Hans Junker-
(V5027
mann.
Jugendl. über 14 Jahre zugel. Ein besond. Vergnügen
für jung und alt!
Im Reiche der desFliegens Micky-Maus mit Ernst Udet, Kätne
Haack,JürgenOhlsen
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THEATER
Kleines Haus
Mittwoch, 29. Mai
D
Anfang 20, Ende 22.30 Uhr
Zuſatzmiete V, 14. Vorſt.
Letzte Möglichkeit zur
Ein=
löſung von Tauſchkarten im
Kleinen Haus.
Die Entführung aus dem Serail
Komiſche Oper von Mozart
Muſikal. Leitung: Hoeglauer
Inſzen.: Hofmüller=Fritzſche
Hauptdarſteller: Harre,
Piltti, Aldenhoff, Kuhn,
Schmid=Berikoven.
Preiſe: 0.80—4.50 Mk.
Not=Gottes=Feſt
im Kirchwald bei Auerbach a. d. B.
amHimmelfahrtsfeſt, nachmittags 3 Uhr.
Feſtprediger: Pfarrer örle aus Frankfurt a. M.
Es ladet dazu ein
5015) der evangeliſche Kirchenvorſtand Auerbach.
Lrfddertänrrer Kardesran
bei gutem Kaffee und Kuchen,
Ia Mittagstiſch, gutgepflegte Weine u.
Biere. / Schön. Kinderſpielplatz, Pony=
Reiten. / Abends Geſellſchafts= Tanz.
Luftkurort
Tel. 591
Ludwigshöhe
Himmelfahrtstag
Früh-Konzert
Anfang 6 Uhr
Choral vom Turm
ausgeführt vom Musikzug der Standarte 115
Leitung: Musikzugführer Willy Schlupp
Nachmitt. 4 Uhr
5013
Großes Konzert
in gleicher Besetzung Eintritt 25 Pfg.
Himmelfahrt=Ausflügler!
Durch herrliche Waldungen nach der
Burg Frankenſtein!
Schönſt gelegener Ausſlugsort der
Berg=
ſtraße. Große Terraſſe mit herrlicher
Ausſicht nach dem Rhein, Odenwald,
Taunus und Speſſart.
Im Burg=Reſtaurant behaglich. Aufenthalt.
Mäßige Preiſe. / Telefon 318 Eberſtadt. (5033
Chr. Hechler.
Himmelfahrt
Ab 7 Uhr der beliebte
Unſer Himmelfahrt=Ausflug
geht nach der herrlich gelegenen
Gaſtſtätte und Penſion
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im Lichtenbers
Aufobusverbindung ab Adolf-Hitier-Platz
Billiger Ausflugſonderzug.
Sonntag, den 2. Juni d. J. verkehrt ein
Sonder=
zug 3. Kl. mit 60% Fahrpreisermäßigung und
Sitz=
plätzen für alle Teilnehmer in bequemen
Durch=
gangswagen von Mainz Hbf. nach Mayen und
Niedermendig und zurück.
Mainz Obf. ab 6.48 Uhr, Mayen Weſt an 9.53 Uhr,
Rückfahrt ab Niedermendig 18.44 Uhr, Mainz Hbf.
an 21.14 Uhr mit Anſchluß von und nach den Zügen
der Strecke Darmſtadt—Mainz.
Die Weiterfahrt von Mayen nach Niedermendig
wird durch die im Zuge abgegebenen Handzettel
bekanntgegeben.
Fahrpreis ab Darmſtadt für Hin= und Rückfahrt
5.60 RM. Näheres iſt aus den Aushängen auf den
Bahnhöfen zu erſehen. Die Einzelheiten enthält
ein Merkblatt, das bei den Fahrkartenausgaben und
den Mitteleuropäiſchen Reiſebüros koſtenlos
ab=
gegeben wird.
Mainz, den 27. Mai 1935.
(5048
Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft
Reichsbahndirektion Mainz.
Tanz-Abend
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am Hauptbahnhof (4915a
Forſthaus Einſiedel
Geräumiger Sagl. Küche u. Keller
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Tel. 44 Darmſt. M. Schnellbacher.
Vereinigung
früh. Leibgardiſten
Darmſtadt.
Donnerstag,
3 30. Mai 1935
(Himmelfahrttag)
Familien=
R
Ausflug
mit Muſik nach Traiſa.
Abmarſch 13.30 Uhr Ecke
Jahn=
ſtraße und Martinspfad.
Einkehr bei Kamerad Scherer,
Gaſthaus zur „Krone”. Um
zahlreiche Beteiligung wird
gebeten.
(5035
Wingsten.
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