Darmstädter Tagblatt 1935


18. Mai 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige


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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Fmaligem Erſcheinen monatlich Mk 2.30

vernals 4 Aeſke Tribunal in Kowno beſtätigt die Todes- und Zuchthausſttaſen des Kriegsgerichts gegen die ver=
eu
keilid Memeldeukſchen. Werden die Memel=Signakarmächke das ungeheuerliche Urkeil volſtrecken lafſen?
Kaſſakion verworfen.
DNB. Kowno, 17. Mai.

ſ. od.zm

Boienlohn und Transport oſſen. Ab=
poſtbezugsprels
Mk. 2.40 einſchl. Poſte
zeuesführ und ausſchle ßlich Toſtzuſtellgeld.
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Bteti den Bezieher nicht zur Kürzung des Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſfattet. die 22 mm breite Zele Imm boch 6 pſennſa. Zur Zeſt
zprru Peſtellungen und Abbeſtellungen durch
iſ Prelsliſſe Nr. 3 gültig.
RM obne Verblndichkelt für und
poſſchecktonto: Franffurt a. M. 1301. Banilonio:
Nummer 136
Samstag, den 18. Mai 1935
DD=Bant und Darmſtädter und Naſionalban.
197. Jahrgang

Oas Memeler Bluturteil beſtätigt.

Dash litauiſche Obertribunal verkündete am Freitag, um

Sülu0 UP eine Entſcheidung über die Kaſſationsklage der Verur=
Ung 7 Ftitell uuMemelprozeß. Danach werden mit Ausnahme des Ur=
geue
Baron von der Ropp alle Kaſſationsklagen als un=
ſündut
gelehnt. Gegenüber Baron von der Ropp iſt 8 3 ( Vor=
ſtzeitumgg
ines bewaffneten Aufſtandes) geſtrichen worden, jedoch
Aeden i0 übrigen Beſchuldigungen auch ihm gegenüber aufrecht=
G. 0deiltem fhenſo iſt die Zivilforderung von Frau Jeſuttis ab=
git
wutten.
Danuüſind alle Rechtsmittel nunmehr erſchöpft und das Ur=
sregiſter
R des iſtiegsgerichts bleibt in vollem Umfange, einſchließlich der
der Gimu Toüeurteile beſtehen. Das Urteil iſt mit der Entſcheidung
aaſt u kobehtin Tribunals rechtsgültig geworden. Der Vollzug er=

ſt eilin inmeglalb von 24 Stunden.

Den=Krurteilten ſtehen nur noch die Gnadenmittel offen. Wie
hört, aben die vier zum Tode Verurteilten, nämlich Prieß,
I! 0ya und Wannagat, nicht die Abſicht, Gnaden=
che
unden Staatspräſidenten einzureichen; jedoch wird ihr
ſeidint dies für ſie tun.
auc Deit jaß gegen das Memeldeutſchkum
kriumphierk.
veiact
Inſtal
urMedunnDass geheuerliche Urteil, das am 26. März vom Kriegs=
s
zum 1 acht iſ Nemel gegen über 100 Deutſche gefällt wurde, iſt jetzt
ktoder hil Obülien Tribungl in Kowno beſtätigt worden. Die vier
nudapsurmel und insgeſamt 1½tauſend Jahre Zuchthaus bleiben
wechten ülten, nur in einem Fall iſt eine formelle Aenderung

5 unja zu befürchten, daß es ſo kommen würde, denn die=
ſanzel
ſrdzeß war von vornherein eine abgekartete Sache. Es
nicht um den rechtlichen, ſondern um den politiſchen Tat=
d
. 1e Verurteilten waren angeklagt, weil ſie Deutſche
Iun
en, ü rhnen ſollte das Memeldeutſchtum getroffen und ver=
jet
wsten. Das künſtliche Anklagegebäude iſt im Prozeß zu=
wiengr
lochen, die Zeugen fielen un, nichts blieb übrig als
u Tatſich, daß die Angeklagten die ihnen durch das Memel=
mftüut
geihrleiſteten Rechte ausübten, indem ſie die ererbte
tſche Mtur pflegten. Das würde unter den Händen des An=
ers
2uverrat und Gefährdung des litauiſchen Staates, ob=
A diel higeklagten den Rahmen des Geſetzes nicht überſchrit=
W hattelg Aber alles hat nichts geholfen. Das Kriegsgericht
Anla ſung, die Angeklagten zu verurteilen, und hat die=
Befehllerfüllt. Auch die Todesurteile ſind aufrechterhalten,
dem 0 Beweisaufnahme ergab, daß ein den Angeklagten
4Vorzur) gemachter Fememord überhaupt nicht vorlag, ſon=
nn
in Mann einem Herzſchlag erlag infolge der Auf=
hs
, a Eer den Verſuch machte, nach Deutſchland zu flüchten.
Gertt hat ſich darüber hinweggeſetzt und auf Todesſtrafe
ſnt, ſtzdem ein Mord gar nicht geſchehen war. Jetzt
It dilitauiſche Regierung vor der ſchwer=
egem
t Frage, ob ſie die Todesurteile tat=
blich
tollſtrecken laſſen will und das wäre
an gſlt er Mord.
Die A1 aber ſieht tatenlos dieſem ſchauerlichen Treiben zu,

es imdelt ſich ja nur um Deutſche. Die Signatarmächte,
ſihr Wi. für die Rechte der Memeldeutſchen verpfändet haben,
n esh e der Hand gehabt, dieſer Tragödie rechtzeitig ein
zu Unchen. Sie haben ſich mit einem harmloſen Proteſt
higt, die litauiſche Regierung einfach in den Papierkorb
Dc 2tauer wiſſen ſich unter dem Schutz Sowjetrußlands
ſeingz Verbündeten, ſonſt hätten ſie die Ungeheuerlichkeit
ſes Prhzſes gar nicht gewagt. Die Kommuniſten Rußlands
en abug über Leichen, wenn ſie irgendwie die Möglichkeit
Eu, die Nruhe in Europa zu vermehren. Litauen ſoll ſich als
esſiſche Konie fühlen, um dann das Aufmarſchgelände der
ten Wme gegen den Oſten zu bilden, und die Opfer des
onoer naseſſes ſollen den Blutpreis dafür zahlen.
Wir Ahnen uns nicht denken, daß mit der Kownoer Ent=
Ridung !/ Oberſten Tribunals das letzte Wort geſprochen ſein
ſte können uns nicht denken, daß England, Frankreich
Itallie die moraliſche Mitverantwortung auf ſich nehmen,
2 hoffe Adß die öffentliche Meinung der Welt die Regierun=
Wwing wird, den Litauern in letzter Stunde noch in den
im zu f kit
iagliſche Kabinekksſihung
über Abefſinien.
Mia im Anſchluß daran beim König.
EP. London, 17. Mai.
Die Etice Kabinettsſitzung über die abeſſiniſche Frage zog
bis 1 0e Abendſtunden hin. Da ſich der engliſche Botſchaſter
Nom T5 Erie Drummond, verſpätet hatte, trat das Kabinett
Sornaig ohne ihn zuſammen. Als Drummond dann am
temtekütraf, begab er ſich direkt ins Auswärtige Amt, wo
eine lätzse Unterredung mit Simon hatte. Später wurde der
Seiſcheitzd ar vor ſeiner Abreiſe von Rom eine längere Unter=
JSenbens n Eran declten Hate, W der Kadeneteiceaund Harauaesagen.
Sin Iae R 6e Ke Hit Huch Rit
mpfange/rt
Leiests Beichliſſe der Kabinettsſitzung und die dem Groß=
Deibesps- Eden, der vorausſichtlich morgen nach Genf abrei=

Der Führer kommt am 19. Mai zur Eröff= nung der Reichsautobahnſtrecke Frankfurt Darmſiadt. Wie immer grüßen wir ihn mit unerſchütterlicher Gefolgſchaftstreue. Flaggen heraus! Heil Hitler! gez. Sprengei.

Zur Einweihung der Reichsaukobahn.

Die Landesſtelle Heſſen=Naſſau des Reichsminiſteriums für
Volksaufklärung und Propaganda teilt mit:
Am Tage der Eröffnung der Reichsautobahn=Strecke Frankfurt
Darmſtadt am 19. Mai 1935 werden der Generalinſpektor für
das deutſche Straßenweſen Dr. Todt, Gauleiter und Reichsſtatt=
halter
Sprenger, Generaldirektor Dr. Dorpmüller, ein
am Bau der Strecke beteiligter Arbeiter und Reichsminiſter
für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels in An=
weſenheit
des Führers ſprechen.
Die Kundgebung wird auf Lautſprecher längs der Reichsauto=
bahn
und auf alle deutſchen Sender übertragen.
Als Vertreter der Arbeiterſchaft, die an der Autobahn, Teil=
ſtrecke
Frankfurt.Darmſtadt, mitgeſchafft haben, ſpricht bei der
Einweihung am Sonntag, den 19. Mai, der Maſchiniſt Ludwig
Broeßler aus Sailauf bei Aſchaffenburg. Broeßler, der
verheiratet iſt und ſechs Kinder hat, war Frontſoldat und ſchwer
verwundet und iſt ſeit 1931 Mitglied der NSDAP. und ſeit 1933
Ortsgruppenleiter in ſeinem Heimatsort.

ſen wird, erteilten Inſtruktionen werden keine Mitteilungen ge=
macht
. Wie jedoch von gut unterrichteter Seite verlautet, ſind die
Beſtrebungen der engliſchen Regierung darauf gerichtet, Muſſo=
linis
Zuſtimmung zur Ernennung einer Schiedskommiſſion für den
geſamten Konflikt mit Abeſſinien zu erreichen, bzw. ihn dazu zu
bewegen, die Vollmachten der Ual=Ual=Kommiſſion, deren italie=
niſche
Mitglieder bereits ernannt ſind, auszudehnen.
Ikalien hak den Behdehandſchuh
hingeworfen.
London, 17. Mai.
Im Zuſammenhang mit der Ankunft des engliſchen Botſchaf=
ters
in Rom, Sir Erie Drummond, iſt das Kabinett heute mittag
zu einer Sonderſitzung zuſammengetreten, um ſich mit der abeſſi=
niſchen
Lage zu beſchäftigen und die engliſche Haltung auf der
kommenden Völkerbundsratstagung feſtzulegen. Wie ernſt die
Lage hier betrachtet wird, geht ſchon daraus hervor, daß Mac=
donald
geſtern abend noch um eine Audienz mit dem König nach=
ſuchte
und längere Zeit im Buckingham=Palaſt verblieb.
Der diplomatiſche Korreſpondent der Morning Poſt betont
denn auch, daß man die Lage in hieſigen Kreiſen als kritiſch an=
ſehe
, da Muſſolini praktiſch England und Frankreich, ſowohl in
ihrer Eigenſchaft als Völkerbundsmitglieder, als auch in ihrer
Eigenſchaft als Unterzeichnermächte des Vertrages vom Jahre
1906 den Fehdehandſchuh hingeworfen habe. Unter dieſen Um=
ſtänden
ſei die engliſche Regierung gezwungen, ihre Haltung für
den Fall feſtzulegen, daß es zwiſchen Italien und Abeſſinien zu
einem endgültigen Bruch kommen ſollte. Die Frage ſtünde heute
ſo, ob England in dieſem Falle an dem Vertrag vom Jahre 1906
und an den Völkerbundsſatzungen feſthalten oder ob es der Ent=
wicklung
ihren Lauf laſſen würde. Im erſteren Falle müßte es
zu einem Zuſammenſtoß mit Italien in Genf und wahrſcheinlich
zum Austritt Italiens aus dem Völkerbund kommen. Die Alter=
native
ſei, Abeſſinien zu opfern und dadurch den Völkerbund noch
weiter zu diskreditieren.
In beiden Fällen, betont die Morning Poſt abſchließend,
müßten die europäiſchen Spannungen ſich unvermeidlicherweiſe
verſchärfen, und zwar in einem Augenblick, in dem es mehr denn
je wünſchenswert ſei, weitere Komplikationen zu vermeiden.
Ikalieniſches Manöver mit Giftgaſen.
EP. Rom, 17. Mai.
In der Umgebung von Rom ſind heute auf den Feldern von
Centocelle große Manöver der chemiſchen Kriegsführung unter
Verwendung von Giftgaſen, ſowie der neueſten Apparate und
Ausrüſtungsgegenſtände zu deren Bekämpfung und Unſchädlich=
machung
abgehalten worden. Die Manöver wurden abgehalten,
um die wirkſame Verwendung von Giftgaſen einerſeits, ſowie den
ſicheren Schutz der Truppen gegen ſie andererſeits zu veranſchau=
lichen
.

England und der Tod Pilſudſkis.
Von unſerem OO=Korreſpondenten.
London, 15. Mai.
Der Tod Pilſudſkis hat jener außenpolitiſchen Ruhepauſe, die
in England in den letzten Wochen angeſichts der Jubiläumsfeier=
lichkeiten
geherrſcht hatte, ein plötzliches Ende bereitet. Andere
Ereigniſſe kommen hinzu: die Moskauer Reiſe Lavals, die Flo=
rentiner
Zuſammenkunft zwiſchen Muſſolini und Schuſchnigg, die
Bukareſter Konferenz der Balkanſtaaten. All dieſes zeigt England
deutlich, daß, während es mit innerpolitiſchen Freuden beſchäftigt
war, die Dinge in Europa nicht ſtillſtanden und immer ſchneller
der Entſcheidung zutreiben der Ausarbeitung einer
neuen europäiſchen Ordnung. Dieſe kann ſo oder ſo
ausfallen. Es kann ein Europa der Vorkriegsbündniſſe oder ein
Syſtem, das der wirklichen Befriedung Europas dient, entſtehen.
Die leitenden Staatsmänner Englands ſind nie müde geworden zu
verſichern, daß ſie das Erſtere vermeiden und das Letztere erreichen
wollen. Aber die Ereigniſſe entwickeln ſich mit raſender Geſchwin=
digkeit
, zum Teil über den Kopf Englands hinweg. Und es wird
immer klarer, daß England, will es nicht, wie ſchon ſo oft zuvor,
ſich vor vollzogene Tatſachen geſtellt ſehen, ſeine Politik des Bei=
ſeiteſtehens
und Gewährenlaſſens aufgeben und etwas unterneh=
men
muß, um noch in zwölfter Stunde den Ereigniſſen die von
ihm gewünſchte, für die Zukunft Europas hoffnungsvollere Wen=
dung
zu geben.
Der Tod Pilſudſkis lenkt das Intereſſe Englands zur Zeit
wieder ſtark auf den europäiſchen Oſten. Welche Auswirkungen,
fragt man ſich in England, wird dieſes Ereignis auf die oſteuro=
päiſche
und darüber hinaus auf die geſamteuropäiſche Situation
haben? War der verſtorbene Marſchall nicht der hauptſächlichſte
Prellbock, an dem bisher jede Verſtändigung zwiſchen Polen und
Sowjetrußland kläglich ſcheiterte? Wird ſein Tod nicht
möglicherweiſe die polniſche Haltung gegenüber
Frankreich und Rußland weſentlich ändern? Und
welche Konſequenzen hätte die engliſche Politik aus einer ſolchen
Veränderung der europäiſchen Lage zu ziehen? Die Beantwortung
all dieſer Fragen iſt vorläufig noch nicht möglich. Aber ihre Auf=
werfung
genügt, um die in letzter Zeit ohnedies immer ſtärker zu=
tage
getretene Vorſicht Englands gegenüber den Oſtpaktpkänen,
gegenüber allen offenen und verkappten Vorkriegsbündniſſen und
vor allem gegen eine allzu weit gehende franzöſiſch=ſowjetruſſiſche
Intimität noch mehr zu vergrößern. Wozu, fragt man ſich, hat man
denn in Streſa und Genf Frankreich in bezug auf Verurteilung
der deutſchen, von einem großen Teil der engliſchen Oeffentlichkeit
als durchaus gerechtfertigt empfundenen Aufrüſtung ſo weit=
gehende
Opfer gebracht und ſich von ſeinen Freunden in eine durch=
aus
nicht in jeder Hinſicht angenehme Situation hineinmanöprieren
laſſen, wenn der andere Vertragspartner ſich nun nicht an die ge=
troffene
Abmachung hält und mit den Sowjetruſſen die denkbar
weitgehendſten militäriſchen und wirtſchaftlichen Bindungen ein=
geht
? Sollten ſich dieſe Befürchtungen auch nur irgendwie be=
wahrheiten
, ſo dürfte der Tod Pilſudſkis jedenfalls die Folge
haben, daß er Englands Widerſtand gegen die Oſtpaktpläne in
ihrer urſprünglichen Geſtalt wie auch gegen die von Moskau be=
triebene
Einkreiſungspolitik eher ſtärken als ſchwächen wird.
Ueberhaupt hat die intenſive, gegen Deutſchland gerichtete
Aktivität Moskaus der letzten Monate die Folge gezeitigt, daß
man heute in England dem zwiſchen dem nationalſozi=
aliſtiſchen
Deutſchland und dem bolſchewiſtiſchen
Rußland beſtehenden Gegenſatz in zunehmendem Maße
Beachtung ſchenkt und hiermit als mit einem wichtigen Faktor der
europäiſchen Politik zu rechnen beginnt. Kennzeichnend hierfür
war die Tatſache, daß während der kürzlichen außenpolitiſchen De=
batten
in beiden Häuſern des Parlaments dem Problem der
deutſch=ruſſiſchen Beziehungen erſtaunlich viel Zeit gewidmet
wurde. Im Oberhauſe erklärte Lord Noel Buxton, daß bloß die=
jenigen
, die in letzter Zeit ſelbſt in Deutſchland geweſen ſeien,
wiſſen könnten, daß die deutſche Furcht vor dem Kommunismus
eine reale Tatſache ſei, mit der gerechnet werden müßte, daß
Deutſchland Weſteuropa dadurch, daß es die Ausbreitung des
Kommunismus aufhielt, zweifellos einen großen Dienſt erwieſen
habe und daß Sowjetrußland nach wie vor eine große Gefahr für
Deutſchland und für das übrige Europa darſtelle. Viel beachtet
wurde in England auch jene Erklärung, die Hitler der amerikani=
ſchen
Zeitſchrift Literary Digeſt abgab und in deren Verlauf er
ſagte: Wir ſind bereit, mit der ganzen Welt Nichtangriffs= Ver=
träge
zu unterzeichnen, aber wir werden nicht einen einſeitigen
Beiſtandspakt im Oſten unterzeichnen. Auf keinen Fall will ſich
Deutſchland für die Bolſchewiſten ſchlagen. Ich würde mich lieber
aufhängen, als einen ſolchen Pakt zu unterzeichnen. Beſonders
die letzterwähnte offenmutige Aeußerung Hitlers beleuchtet die
Situation ſchlaglichtartig und gibt den Engländern zu verſtehen,
daß die deutſche Abneigung gegen die Oſtpaktpläne in ihrer ur=
ſprünglichen
Geſtalt nicht auf irgendwelche eigenſinnigen Launen
oder heimtückiſchen Abſichten, ſondern auf einem tiefinneren
Gegenſatz zum Moskauer Syſtem beruht. Es ſind eben zwei Welt=
anſchauungen
, die ſich wie Tag und Nacht gegenüberſtehen und
zwiſchen denen keine Kompromiſſe möglich ſind. Und je gründ=
licher
dieſes in England verſtanden wird, deſto mehr Ausſichten
dürften für das Zuſtandebringen mit engliſcher Hilfe einer
Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und den Mächten ge=
geben
ſein.
Mit großer Spannung erwartet England zur Zeit die für
Dienstag nächſter Woche angekündigte große Erklärung des deut=
ſchen
Reichskanzlers. Die Blätter beſchließen ſeit Wochen all ihre
außenpolitiſchen Betrachtungen, mögen dieſe den Oſtpaktplänen,
der Memelfrage, dem Problem Oeſterreich uſw. gewidmet ſein,
mit der lapidaren Schlußbemerkung, daß man hierin nach
der Rede Hitlers, die vorausſichtlich neue kon=
krete
Vorſchläge enthalten wird, weſentlich
klarer ſehen werde. Beſonders das in letzter Zeit ſo viel,
erörterte Problem der oſteuropäiſchen Sicherheit, meint man, wird
hiernach raſcher der Löſung zutreiben. Man hofft, es wird dann
der Abſchluß eines multi=lateralen Nichtangriffspaktes (ohne Ver=
pflichtung
zu einer gegenſeitigen Unterſtützung gegen eventuelle
Angreifer) leichter möglich ſein und begründet dieſe Hoffnung
vor allem durch den Umſtand, daß eine ſolche Löſung des Oſt=
problems
von Adolf Hitler während ſeiner Berliner Unterhal=
tungen
mit den britiſchen Miniſtern und dann wieder in ſeinem
an Sir John Simon nach Streſa geſandten Telegramm befürwor=
tet
worden wäre. Ein ſolcher Pakt würde allerdings Sowjetruß=

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 2 Nr. 136
land und Frankreich nicht voll befriedigen; andererſeits iſt auch
noch gar nicht klar, ob Polen ihn nicht als zu weitgehend betrach=
ten
und ablehnen würde; der polniſche Außenminiſter Beck, der
das Erbe Pilſudſkis wohl eiferſüchtig wahren wird, hat während
ſeiner letzten Unterredung mit Laval die Zuſtimmung Polens
ſelbſt zu einem verwäſſerten Oſtpakte von einer ganzen Reihe von
Reſervaten abhängig gemacht. Aber ein oſteuropäiſcher Nichtan=
griffspakt
auf der vom deutſchen Reichskanzler vorgeſchlagenen
Linie entſpricht dem engliſchen Wunſche nach Vermeidung einer
Erneuerung der europäiſchen Vorkriegsallianzen in ſehr weit=
gehendem
Maße. Und vorausgeſetzt, daß die kommenden Erklärun=
gen
Hitlers dieſes Angebot Deutſchlands wiederholen oder ſogar
noch wie man es hier hofft in konkretere Form kleiden wür=
den
, ſo wird ihnen die britiſche Regierung bei den kommenden
Verhandlungen gewiß ihre volle Unterſtützung angedeihen laſſen.

Beolſenveroreheneierarbensſchierfter
Berlin, 17. Mai.
Vor dem Berliner Schnell=Schöffengericht begann am Freitag
der Prozeß um den erſten zur Verhandlung kommenden Fall aus
dem umfangreichen Deviſenſtrafverfahren gegen einige katholiſche
Orden. Wegen Deviſenverbrechens in mehreren Fällen hat ſich
die 42 Jahre alte Kathrine Wiedenhöfer zu verantworten. Die
Verhandlung wird im kleinen Schwurgerichtsſaal des alten
Kriminalgerichtsgebäudes in Moabit geführt, in welchem auch
im Laufe der nächſten Wochen die übrigen bereits zur Anklage
ſtehenden Fälle abgeurteilt werden ſollen.
Die Angeklagte Wiedenhöfer, genannt Schweſter Vernera,
die ſich nunmehr als erſte zu verantworten hat, iſt, wie das
Deutſche Nachrichtenbüro meldet, die Provinzialfekretärin des
katholiſchen Ordens der Vinzentinerinnen.
Nach dem Ergebnis der Ermittlungen der Zollbehörde und
der Staatsanwaltſchaft ſind auf ihre Veranlaſſung in den Jah=
den
1932/34 insgeſamt RM. 252 000 an eine Schweſter in Bel=
gien
bezahlt worden, die im weſentlichen aus Mitteln des
Mutterhauſes in Köln=Nippes ſtammten. Von Belgien aus wur=
den
dieſe Beträge nach Holland gebracht und dort in Gulden
umgetauſcht. Ohne Genehmigung der zuſtändigen Deviſenſtellen
wurden dann von dieſem Gelde RM. 70000 zur Amortiſation
der amerikaniſchen Anleihe der Vinzentinerinnen verwendet,
während mit einem weiteren Teilbetrag in Höhe von RM.
130 000 Obligationen der Vinzentinerinnen in Holland gekauft
wurden, ohne daß auch zu dieſem Ankauf die erforderliche Ge=
nehmigung
eingeholt worden war.
Nach dem Volksverratsgeſetz hätten dieſe Guldenobligatio=
nen
, die im Auslande verblieben, als Auslandsguthaben ange=
meldet
werden müſſen, ſo daß die Nichtanmeldung ein Ver=
brechen
im Sinne des Volksverratsgeſetzes darſtellt.
Nach dem weiteren Ergebnis der Ermittlungen ſind neben
dieſen ſtrafbaren Handlungen noch weitere Deviſenvergehen klei=
neren
Ausmaßes begangen worden, u. a. iſt ein Teil der hollän=
diſchen
Obligationen an Ausländer verkauft worden.
Die Angeklagte Wiedenhöfer, die von der Staatsanwaltſchaft
als die geiſtige Urheberin dieſer Vergehen angeſehen wird hat
ihre Taten in der Vorunterſuchung mit dem Hinweis auf die
ſchwierige finanzielle Lage ihres Ordens zu verteidigen verſucht.
Sie wird in ihrer Schweſterntracht aus der Unterſuchungshaft,
in der ſie ſich ſeit dem 19. März ds. Js. befindet, in den Ge=
richtsſaal
geführt.
Der Vorſitzende teilt mit, daß in dieſes Verfahren auch die
56jährige Schweſter der Vinzentinerinnen Sophie Freund ver=
wickelt
ſei, gegen die das Verfahren habe abgetrennt werden
müſſen, da ſie erkrankt und nicht verhandlungsfähig ſei.
Die Angeklagte Wiedenhöfer gab dann zunächſt eine Schil=
derung
ihres Lebenslaufes. Sie äußert ſich dann über den Auf=
bau
des Ordens der Vinzentinerinnen, der als G. m. b. H., in
das Handelsregiſter eingetvagen iſt. Drei Schweſtern treten als
Geſchäftsführerinnen auf. Das Mutterhaus der Vinzentinerinnen
befindet ſich in Köln=Nippes. Der Orden beſitzt in Deutſchland
22 eigene Häuſer, außerdem ſind ſeine Mitglieder noch in 44
anderen katholiſchen Häuſern untergebracht. Auch in Berlin
haben die Vinzentinerinnen ein Haus in der Potsdamer Straße,
Die Angeklagte hatte einen Teil der finanziellen Transaktionen
durchzuführen. Nach ihrer Angabe ſchloß die Bilanz im Jahre
1927 mit einem Vermögen von 7000 000 Mark, ſeine Geſchäfte
tätigte der Orden der Vinzentinerinnen über die Univerſum=
Bank in Berlin, die von einem Dr. Hofius geleitet wurde. Dieſe
Bank hatte in Amſterdam eine Filiale errichtet.
Im weiteren Verlaufe der Vernehmung der Angeklagten
Wiedenhöfer werden die einzelnen Anklagepunkte erörtert. Die
Angeklagte gibt im weſentlichen ihre Vergehen zu. Nach ihrer
Schilderung hat der Orden im Jahre 1926 eine ſechsprozentige
Anleihe von 100000 Dollar bei einer Bank in St. Louis auf=
genommen
. Später wurde dann eine holländiſche Anleihe von
261000 Gulden zu 7 d. H. und ein Jahr darauf eine weitere
holländiſche Anleihe von 200 000 Gulden mit 7½prozentiger Ver=
zinſung
gezeichnet. Es wurden hierüber Guldenobligationen

Dus Mädchen Johurarcts
Eine neue Jungfrau von Orleans
Was dieſer unerhört ſtarke, fabelhaft eindringlich geſtal=
tende
Geſchichte zu blutvollſtem Leben erweckende Film gibt,
das iſt weder Schillers Jungfrau von Orleans, die deutſche
Dichtung, die dem Volk, Frankreichs ſeine Nationalheldin erſt
wieder gab im Volke ſelbſt lebte ſie kaum in Sage oder
Mythos noch Shaws Heilige Johanna‟. Das Mädchen
Johanna mit der die Ufa ſich unzweifelhaft wieder zur
Spitze der Weltfikmproduktion emporhebt, kommt aber wohl der
geſchichtlichen Jeanne d’Arc am nächſten. Und nicht nur dem
Hirtenmädchen aus Domremy, ſondern dem ganzen furchtbaren
Geſchehen, das ſich um dieſes Mädchen aufbaut, dem Krieg in
ſeiner furchtbarſten, verwerflichſten fluchwürdigſten Geſtalt, weil
er bis zum Erſcheinen Johannas nicht um heiligſte Güter
geführt wurde ſondern um ſelbſtiſche Dinge, faſt um ſeiner ſelbſt
Willen auf Koſten des Volkes auf beiden Seiten. Nur der
ſchwache, wankelmütige König Karl VII., Frankreichs allerchriſt=
lichſte
Majeſtät, als König und Heerführer abhängig von ſeinen
Vaſallen, die mit ihm und dem Krieg ſpielten, nur zum eignen
Nutzen, läßt hin und wieder durchblicken, daß irgendein Höheres,
ein Schickfal ihn treibt. Er iſt Schwächling, Gläubiger, Verräter,
Intrigant, Herrſcher, Diplomat, Held in einer Perſon. Bedient
ſich der Johanna als Gegenſtand der Gläubigkeit ſeines Volkes
und verrät ſie, ja läßt ſie verkaufen an die Engländer, als er die
Ueberzeugung gewinnt, daß die Johanna, die brennt die
tote, von den Feinden getötete Heilige als Märtyrerin ihm
mehr nützt, als das Heldenmädchen der Schlachten, dem er ſeine
Krone dankt.
Wie der Film Geſchichte geſtaltet.
Gerhard Menzel ſchrieb dem Regiſſeur Guſtav Ucicky,
der hier ſeine Genialität als Filmregiſſeur ſtärkſten Ausmaßes
zu beweiſen Gelegenheit nimmt, das Drehbuch. Schuf den In=
halt
der Filmhandlung, den das Programm, alſo wohl Menzel
ſelbſt, wie folgt ſkizziert:
Frankreich iſt verwüſtet. Hundertjähriger Krieg mordete die
Menſchen, zerſtörte die Felder zerbrach alle Ordnung, Moral
und allen Glauben. Verzweifelte Gebete verhallten ungehört,
unerfüllt. Die Toten ſchweigen. Die Lebenden haſſen das Leben,
dieſes Leben verfluchen es und fliehen doch den Tod.
König Karl von Frankreich, machtlos als Herrſcher, aber
ſeiner Zeit im Geiſt weit voraus, ſieht ſich von verräteriſchen,
eigennützigen Ratgebern umgeben, aus denen Dunois. La Tré=
mouille
und Allengon als beſondere Betrüger an ihm, an Frank=
reich
und an Frankreichs Volk hervortreten. Sie wirtſchaften in
die eigene Taſche, während das Land verblutet. Die engliſche

Vom Tage.

Am vorletzten Tage vor den Wahlen hat die tſchechoſlowakiſche
Zenſurbehörde das Erſcheinen der Preſſe der Sudetendeutſchen Par=
tei
Konrad Henleins unmöglich gemacht. Das Hauptblatt der Par=
tei
, die Rundſchau in Aſch, iſt beſchlagnahmt worden.
Für die Zuteilung der zur Deckung der unentbehrlichen Roh=
ſtoffe
erforderlichen Deviſen hat die italieniſche Regierung ein
Finanzamt geſchaffen, zu deſſen Leiter der Generaldirektor des
Verbandes der italieniſchen Aktiengeſellſchaften, Dr. Guarneri,
Genua, berufen wurde.
Die Pariſer Börſe hat geſtern eine der aufgeregteſten Sitzungen
der letzten Jahre erlebt. Die verſtärkt auftretenden Gerüchte über
eine Verſchärfung der Lage der Staatsfinanzen und der Möglich=
keit
einer Entwertung des Franken haben eine Art Panikſtim=
nung
geſchaffen, die ſich in Maſſenkäufen von Induſtrie= und Bank=
papieren
ausdrückten. Die Staatspapiere dagegen fielen ſcharf zu=
rück
. Der Finanzminiſter Germain=Martin veröffentlichte eine Er=
klärung
, in der er feſtſtellt, daß die Regierung an dem Goldfranken
feſthalte.

ausgegeben, die nur an holländiſchen Börſen gehandelt wurden.
Die Angeklagte gibt an, daß dieſe Anleihe dem Krankenhaus
des Ordens in Köln=Nippes zugute gekommen ſei.
Der Leiter der Univerſum=Bank in Berlin Dr. Hufius hat
nach der weiteren Erklärung der Angeklagten den Vorſchlag ge=
macht
, eine Umſchuldung dieſer ausländiſchen Anleihen anzu=
bahnen
, weil die Zinslaſten für den Orden angeſichts der ver=
änderten
Lage zu groß geweſen ſeien. Sie ſei auf dieſen Vor=
ſchlag
eingegangen. Dr. Hofius habe nun weiter vorgeſchlagen,
die Obligationen des Ordens in Holland aufzukaufen und dann
die Umſchuldungsaktion in die Wege zu leiten. Als Vermittlerin
für dieſes Geſchäft ſei eine Schweſter Dorothea in Belgien ein=
geſchaltet
worden. Sie habe ſich mit dieſer Schweſter in Ver=
bindung
geſetzt und das zum Ankauf der Obligationen not=
wendige
Geld in ihrer Ordenskleidung nach Kerkrade gebracht,
vo es ein Pater namens Haas in Empfang nahm. Pater Haas
habe dann 70000 RM. nach St. Louis geſchickt und für 130000
RM. Guldenobligationen aufgekauft. Die Angeklagte gibt auf
eine Frage des Vorſitzenden zu, daß eine Genehmigung der zu=
ſtändigen
Deviſenſtelle für dieſe Transaktion nicht eingeholt wor=
den
ſei.
Vorſitzender: Warum denn nicht? Sie wußten doch, daß eine
Genehmigung notwendig war?
Angeklagte: Ich hätte ja die Genehmigung doch nicht be=
kommen
."
Vorſitzender: Hielten Sie ihre Handlungsweiſe denn für

richtig?"
Angeklagte: Sicherlich war es nicht richtig.
Es wird ſodann die Korreſpondenz zwiſchen der Angeklag=
ten
und der Schweſter Dorothea zur Verleſung gebracht.

Der Staatsanwalk gegen Lügennachrichten
der Auslandspreſſe.
Darauf wird ein Beamter der Zollfahndungsſtelle als Zeuge
vernommen, der mit den Ermittlungen im Kloſter der Vinzen=
tinerinnen
in Köln=Nippes betraut worden war. Bei einer
Prüfung der Geſchäftsgebahrung der Univerſum=Bank in Berlin
iſt man auf die Spur der Unregelmäßigkeiten in katholiſchen
Klöſtern in deviſenrechtlicher Beziehung gekommen.
Aus ſeiner weiteren Vernehmung geht hervor, daß er mit
der Staatspolizei nicht das Geringſte zu tun hat, da ſeine vor=
geſetzte
Behörde das Reichsfinanzminiſterium iſt und ſie in ſol=
chen
Fällen wie dem vorliegenden nur Hilfsbeamte der Staats=
anwaltſchaft
ſind. Der Zeuge erklärt weiter: Wenn wir ſolches
Material finden, dann ſind wir ja ſchon als Deutſche und nicht
nur als Beamte verpflichtet, die Politiſche Polizei heranzuziehen.
Daß wir aber für die Staatspolizei tätig ſind, kommt gar nicht
in Frage. Wir können auch keine Aufträge der Geheimen Staats=
polizei
übernehmen. In dem zur Aburteilung ſtehenden Fall
traten übrigens keine politiſchen Motive zutage. Die ganze Aktion
ſetzte ſchlagartig in ganz Deutſchland ein, weil man befürchten
mußte, daß ein Kloſter, das etwas auf dem Gewiſſen hat, be=
ſtimmt
nicht lange mit der Vernichtung der Belege warten
würde. Die Ermittlungen erſtreckten ſich auf das ganze Reich.
Beſonders im Rheinland. Schleſien, Berlin und Sachſen iſt
überall das Gleiche feſtgeſtellt worden, daß nämlich Klöſter zu=
nächſt
mit der Univerſum=Bank und dann auch ſelbſtändig Schie=
bungen
vorgenommen haben.
Die Frage des Staatsanwalts, ob der Beamte, wie behaup=
tet
wird, mit Gewalt in das Kloſter eingedrungen ſei, verneint
der Zeuge: Nein, es iſt auch kein ernſtlicher Widerſtand ge=
leiſtei
worden.
Nach längerer Pauſe wird die Angeklagte Wiedenhöfer wie=
der
in den Gerichtsfaal geführt. Zur allgemeinen Ueberraſchung
hat ſie jetzt die Tracht ihres Ordens angelegt, während ſie am
Vormittag in einer Kleidung erſchienen war, die derjenigen
evangeliſcher Schweſtern ähnlich ſah. Der Vorſitzende erklärte

Armee, unter der Führung Talbots, liegt mit den Truppen des
England verbündeten Herzogs von Burgund vor Orlsans der
letzten feſten Stadt, die König Karl geblieben iſt. Maillezais, ein
junger franzöſiſcher Edelmann, den der König als Unterhändler
zu Friedensverhandlungen in das feindliche Lager ſchickte, kehrt,
beleidigt und geſchmäht, unverrichteter Dinge zurück. Vergeblich
ſeine Bemühungen, vergeblich auch die verzweifelten Bitten der
gequälten Bevölkerung, Orléans nicht aufzugeben machtlos
der König, deſſen Truppen lieber auf Dunois hören, der ihnen
ihren Sold zahlt. In Maillezais Begleitung will der König aus
Orléans fliehen ſie komemn nicht weit, an einer Straßen=
kreuzung
ſtauen ſich tauſende Verzweifelter. Im höchſten Tumult
tritt ein Landmädchen unter ſie Johanna. Sie verneigt ſich
vor dem König, gibt an, vom Erzengel Michael beauftragt zu
ſein, das Land zu erretten und den König in Reims zu
krönen. Ihr Auftreten, ihre Sprache ſind klar; ſich ſelbſt und
dem Himmel vertrauend, ſieht ſie in ſich nichts als das Werk=
zeug
einer höheren Macht. Sie glaubt. Und mit ihr das Volk.
Eine einzige Flamme der Erhebung ſchlägt empor. Der König,
der ſelbſt ungläubig das Wunder ablehnt, weiß aber, daß
der Glaube an das Wunder wichtiger und entſcheidender iſt als
das Wunder ſelbſt. Er ſchweigt und gewährt. Das Volk ſchart ſich
um Johanna. Mehr und mehr ſtrömen zuſammen. Die Soldaten,
vom kühnen Entſchluß und der Begeiſterung des Volkes mit=
geriſſen
, folgen ihrer Fahne, Mit dem Schlachtruf: Gott und
die Jungfrau! geht es gegen das engliſch=burgundiſche Lager.
Das Wunder geſchieht! Frankreich bleibt Sieger. Burgund ge=
fangen
genommen, ſchlägt ſich mit ſeinen Truppen zum König,
und unaufhaltſam dringt das franzöſiſche Heer unter Führung
Johannas vorwärts. Im Juli 1129 krönt Johanna König
Karl in Reims.
Schickſalswende In Reims bricht die Peſt aus. Die
Gerüchte um Johanna, geſchürt von den Agenten des verbreche=
riſchen
La Tremouille, verdichten ſich dieſe da, dieſe Johanna,
ſie iſt nicht von Gott ſie iſt vom Teufel! Unſere Vermeſſen=
heit
, ſie als Heilige, als Sendbote des Himmels anzuſehen, rächt
Gott, indem er dieſe Peſtilenz unter uns wirft . . . Aus der
Heiligen wird die Hexe. Der König ſchützt ſie nicht,, weil er
weiß: Johanna kann nur durch eins geſchützt werden, durch den
Glauben des Volkes an ſie. Aber eben dieſer Glaube iſt nicht
mehr da, iſt erſtickt im Gefühl des errungenen Sieges iſt
hingeſchwunden bei der unbequemen Vorſtellung: Sollten wir
wirklich einem ſo ungebildeten Hirtenmädchen alles verdanken?
Er iſt überwuchert von der Schadenfreude: Seht, mit der Peſt
wird auch die berühmte Johanna nicht fertig . So gibt ſie
der König preis. Frankreich, ſein Land und ſein Volk ſind wich=
tiger
. Deren Glauben an ſich und ſeine Berufung darf er nicht
verlieren um eines Mädchenſchickſales willen.
Mai 1431: Frankreich hat mit dem Glauben an die Jung=

hier vor Gericht in einer Kleidung auftrete, die derjenigen
geliſcher Schweſtern ſo ähnlich ſehe. Er habe deshalb demu
trag des Staatsanwaltes ſtattgegeben, daß die Angeklagts=
Ordenstracht während der Pauſe anlege. Auf die Frage dessu
ſitzenden, woher ſie die Kleidung, die ſie am Vormittag gett
hätte, erhalten habe, erwiderte die Angeklagte, daß dieſe ihr
Mutterhaus in Köln zugeſandt worden ſei. Es ſei die S,
der Apoſtolantinnen. Der Verteidiger der Angeklagten bem
daß es ſich dabei um eine neutrale Schweſterntracht gehen
habe, die z. B. im Rheinland üblich ſei. Der Anwalt em
weiter, daß nicht die Abſicht beſtanden hätte, einen Eindr
erwecken, der zu irgendwelchen Verwechſlungen Anlaß
könnte.
Der Ankrag des Staalsanwalkes.
Am Schluß ſeines nahezu einſtündigen Plädoyers bean=
Staatsanwalt Ranke gegen die Angeklagte Katharina Ag
höfer wegen Deviſenverbrechens auf eine Geſamtſtrafe vort
Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt und 1300000
Geldſtrafe zu erkennen. Außerdem beantragte der Staatsc
die Einziehung von 250 000 RM. und Haftung für dieſe=
trag
durch die Karitative Vereinigung G. m. b. H.
Die Angeklagte habe nicht für die Kirche gehandeltt
dern ſei als gewöhnliche Deviſenverbrecherin anzuſpreche=
zu
beſtrafen. Das Urteil müſſe auch eine abſchreckende
haben, denn wenn das Kloſterleben in Deutſchland noch/
Sinn haben ſollte, dann dürften derartige Elemente nichtt
in den Klöſtern verbleiben. Die Angeklagte habe ſich des
verrates in der ſchlimmſten Form ſchuldig gemacht und ſe=
günſtiger
zu behandeln, als wenn ſie Landes= oder Hockke
begangen hätte.
2as Urkeil.
In den Abendſtunden verkündete der Vorſitzende,
gerichtrat Jordan, das Urteil: Die Angeklagte wurde wege=
geſetzter
und vorſätzlicher Deviſenverbrechen zu einer E=ſt
ſtrafe von fünf Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluu /h
140 000 Mark Geldſtrafe verurteilt: an Stelle der Geldſtraepl"
im Nichtbeitreibungsfalle eine Zuchthausſtrafe von we
14 Monaten treten. Ferner wurde die Einziehung eine
trages von 250 000 Mark angeordnet; für die Einziehung/
die Karitative Vereinigung in Köln=Nippes.
Die Urkeilsbegründung.
hiäaug

Zur Urteilsbegründung erklärte der Vorſitzende u. ou / Sſannten
handelt ſich um ein Deviſenſtrafverfahren, wie es bisAr0 üe erheblich 9
deutſchen Gerichte noch nicht beſchäftigt hat, obwohl wir un wuden. Deuin
letzten Jahren ſtändig mit der Bekämpfung von Deviſenzu u/ſrwurf geprieſe
handlungen zu tun gehabt haben und uns alle möglichen Mſſt des Macd
von Angeklagten bekanntgeworden ſind, die auf dieſem Aut Entwurf von
Verfehlungen begangen hatten. Es ſind in faſt allen Färlzhps als Grun
hebliche Zuchthausſtrafen verhängt worden, weil es ſi-4hu
um eine Frage handelt, die den Exiſtenzkampf des dettz ur einem 2
Volkes um die Erhaltung ſeiner Währung und damit //Prjätsgrundſatz
Lebensmöglichkeit im internationalen Wirtſchaftskampf lchp beſtritten wo
Nur unter dieſen Geſichtspunkten kann die Beurteilu-Fnü ug der Zah.
Straftat erfolgen. Wie haben einmal die ſchaurige Zeit Ars Wem jetzt di
flation in Deutſchland erlebt und es gibt niemand in Zt0y Mann aufre
land, der ſich wünſcht, daß dieſe Zeit wiederkomme, Aus /ſſen die Parität
Grunde hat ſich die Regierung genötigt geſehen, in dem Sit aff einer gleiche
notſtand, wie er durch die Entziehung von rieſigen ReparAwinſei.
beträgen auf der einen Seite und die Maßnahmen der aul
diſchen Mächte gegen Deutſchland auf der anderen Seite? war, die Deviſenverordnung zu erlaſſen.
Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen betonte de
ſitzende, daß hier ein beſonders ſchwerer Fall vorliegt, auf
handle es ſich hier um Beträge, wie ſie bisher nur ſelnu.
Ausland verſchoben worden ſeien. In ſeiner Praxis ſ

höchſte Betrag 100 000 RM. geweſen und der Angeklag
dafür 10 Jahre Zuchthaus erhalten. Wäre die Zollfahndun/c,
den hier zur Aburteilung ſtehenden Manipulationen nick 1.*
zeitig auf die Spur gekommen, ſo wären die Schiebung=
weiter
fortgeſetzt worden. Da der Orden noch weiterel
Auslandsſchulden habe, iſt nicht abzuſehen, bis zu welch Wtel. Als we=
trage
die Schiebungen noch gegangen wären. Der Vorſitzeugl hch beſtritte
klärte, daß es bei der Beurteilung des Strafmaßes be,Weieſe geger
chwer für die Angeklagte ins Gewicht falle, daß ſie ihrens0 i
bungen unter dem Deckmantel ihrer Ordenstracht begange P. c
Der Umſtand, daß ſie nicht in die eigene Taſche gewirr/K
habe, ſondern glaubte, im Intereſſe des Ordens zu hywtigograp
habe ſie vor der Höchſtſtrafe bewahrt. Ihr Verhalten ſa/ ungen, di
angetan, das Anſehen der katholiſchen Kirche zu gefährder, Eland trennte
ter erſchwerend ſei, daß ſie durchaus nicht weltfremd ſei, Funznwlniſchen
n Finanzdingen Beſcheid gewußt habe.
ſite Bihne e
Die Angeklagte nahm das Urteil und die Begründurn/ch eines ſor
Bewegung auf.
Mis: An

frau den Glauben an die eigene Kraft verloren. Wiedera/=
Engländer auf dem Vormarſch. Johanna, von der KirgM
Ketzerin verdammt, ſitzt gefangen in Rouen. Vergeblich im
ſich Maillezais an den König. Er wehrt ab. Johanna FIIN
zu retten. Wieder geht es ihm um Frankreich. Wieder FWBhezt z.

ETer
Alau

hellſeheriſch: Der Glaube, der Berge verſetzt, der GlameſA
Frankreichs Volk wieder wie eine Sturmflut den Englänf M4 Men m
dem Lande fegen laſſen wird dieſer Glaube wird nicht
durch eine zum Hexentod Verurteilte, die irdiſche Hilfe

um ſich vom Feuer zu löſen. Die lebende Johanna heGh.
Sendung vollbracht. Die lebende Johanna, die ewig uumüfi
Mahnerin an all das, was das Volk ihr dankt ſie U0
Volk preisgegeben, die tote Märtyrerin wird demſelbesm
teuerſtes Vermächtnis ſein. Wenn der Engländer, der 2
Frankreichs, Johanna verbrennt, dann muß doch etwas
geweſen ſein. So nimmt, um Frankreichs willen, in ſch
Seelenkampf der König den Vorwurf unmännlicher Feigye
ſchimpflichſten Verrates an der Frau, der er ſeine Rro,7
dankte, auf ſich, um Frankreich zu retten. Johanna m.
den Engländern in Rouen als Ketzerin. Abtrünnige und 22
beſchwörerin verurteilt und auf dem Scheiterhaufen bei?
Maillezais, der mit einem Häuflein Getreuer nach
ſtürmte, kam zu ſpät . . . In Rouen aber findet er 2*
von Dunois, der ſich plötzlich wieder an die Seite des
ſtellt, und erlebt den erneuten Aufbruch des Volkes A4IM
Engländer Johanna ſtarb den Opfertod Weil I
kann keine Here geweſen ſein ſie war doch von G9i
Am 16. Juni 1456 fünfundzwanzig Jahre nach F0

Tod, wird der Urteilsſpruch von Rouen durch den Oie

inquiſitor von Frankreich für null und nichtig erklärt. 2"
lebt weil Frankreich glaubte
Die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen
ſind, ſelbſt gemeſſen an den Höchſtleiſtungen, die die 5.
bisher vermittelte, unerhört groß. Allerdings vom Dii
offenſichtlich regielichen Einſtellung jegliches Theal
meiden, kraſſeſte, brutale Wirklichkeit zu geben. Reglilt..
muß ſich zuförderſt frei machen von Schillers Lichlit
ſeiner ſchwingend rauſchenden, herrlichen Sprachkunſt.
von Shaw, der immer doch literariſch bleibt, dichterle
galt es, Geſchichte zu zeigen, Charaktere aus der Hiit
erforſchen und überall nur das brutal Menſchliche leue!
den zu laſſen. Darum die Auswahl der Schauſpieler:."
gens George Deltgen, Ponto Birg‟"
Väſcher, die Angela Salloker und viele viel..
Guſtav Gründgens, der König. In Spiel.lie
fabelhaft. Feig, kalt berechnend, gefühllos farkaſtiſch ...
eilig. Eines freilich bleibt er auch hier ſchuldig. Er pMlck
mit Schlagworten, die verflucht modern anmutehl. O.

[ ][  ][ ]

g. 18. Mai 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Even Aoer Aorgſtang ind Sicherhen.
Urdſiegelbewahrer Eden zum deutſchen Borſchlag über den oſteuropäiſchen Nichkangriffspakt.
gutlands Heeresſtärke und die ſowietruſiſche Gefahr. Gegenſeikigkeit das lebenswichlige Elemenk
des Locarnoverkrages.
Aus dieſen und anderen Gründen ſei es für ihn ſchwierig,
TWt neuen Oindangen fur EnlglnND. die Beſorgniſſe über einen militäriſchen Angriff Sowjetrußlands

DNB. London, 17. Mai.
ie gelbewahrer Eden hielt am Donnerstag abend im
Stadtteil Fulham ſeine erſte öffentliche Rede ſeit ſeiner
zu mab zunächſt einen kurzen Ueberblick über die mit dem
Honzöſiſchen Protokoll vom 3. Februar eingeleitete Poli=
ſ
)ur dann fert, er wolle in paar Sätzen in die Erinne=

vickrufen, warum das Ergebnis des Berliner Beſuches
g0 boffnungen erfüllt habe. Das Londoner Protokoll habe
ſauuptſache zwei Dinge behandelt: Sicherheit und Ab=
En keiner dieſer beiden Fragen habe man in Berlin
ſe Fortſchritte erzielen können. In der Sicherheits=
ſtabe
Deutſchland in bezug auf einen mehr=
oſteuropäiſchen
Nichtangriffspakt ein
gemacht. Es ſei wichtig, daß alles getan
rtſim den beſten Gebrauch von dieſem An=
oſſtu
machen. England gründe ſeine Auffaſſung von der
zöſſer Sicherheit auf den Völkerbund; leider ſei es nicht in
Ny zurzeit Deutſchlands Bereitwilligkeit zu verzeichnen,
Vor
Yſſgliedſchaft wieder aufzunehmen.

dgte wurdex=Auztin der Rüſtungsfrage hätten ſich die engliſchen
chen zu
gen nicht erfüllt. Es ſei durchaus richtig, daß die deutſche
Jahren
wie ſchon oft zuvor, ihren Wunſch nach einem =
mmen
betont habe. Was die in dieſer Frage beſtehen=
hverigkeiten
angehe, ſo wolle er das Beiſpiel der Truppen=
genführen
. In allen bisherigen Abrüſtungsbeſprechungen
gam avon ausgegangen, daß in einem etwaigen Abkommen
dſſemilitäriſchen Streitkräfte Parität zwiſchen den in Eu=
blefidlichen
Truppen der drei großen weſtlichen Feſtlands=
bte
Frnkreich, Deutſchland und Italien herrſchen müſſe. Die=
Wouſſätag ſei auch im Macdonaldplan enthalten geweſen. Für
Vorſitzend brek enannten Länder ſeien 200 000 Mann und für Sowjet=
ren
, wie 8 ſanür je erheblich höhere Ziffer von 500 000 Mann vorge=
hat
, obwohlegery urden. Deutſchland ſelbſt habe in der Vergangenheit
n9 von Dehſem i/swwurf geprieſen und habe ſpäter bedauert, daß man die
ns alle möſſtndſtit des Macdonald=Planes verlaſſen habe. In der Tat
die auf düdieſrer Entwurf von der Abrüſtungskonferenz einſchließlich
in faſt an tſch ovs als Grundlage eines künftigen Abkommens ange=
den
, wel / mem uarden.
entlampf ! Alsle vor einem Jahre Berlin, Rom und Paris beſuchte,
rung und ſer Pritätsgrundſatz für die drei weſtlichen Feſtlandsmächte
Lirtſchaſitslm endro beſtritten worden. Deutſchland habe jedoch damals
n die Bene. Enſtung der Zahl von 200 000 auf 300 000 Mann vorge=
e
ſcha=
gem
Wenn jetzt die deutſche Regierung die Notwendigkeit
55(ä0) Mann aufrechterhalte, ſei es klar, daß bei einer ſo
n 3ſſfet die Parität zwiſchen den drei weſtlichen Feſtlands=
ſtent
af einer gleichen Ausbildungsgrundlage, ehrlich geſagt,
reiſfſtr ſei.
Eritſſe die Anſicht der deutſchen Regierung
chöltzr, daß dieſe Ziffer angeſichts der deut=
Yſorgniſſe in Oſteuropa gerechtfertigt
Deihe ſwolle er ſich für einen Augenblick der Lage in Oſt=
pa
wmen. Es ſei nicht ſeine Abſicht, die Innenpolitik
deitne Landes zu erörtern, und was man auch immer von
Exwement denke, das zurzeit in Sowjetrußland er=
tmere
: Niemals zuvor ſei er in einem Lande geweſen, das
vielte ſahre hinaus ſo ſehr mit ſeinen inneren Arbeiten in
pruckt enommen ſei wie Sowjetrußland, wo noch manches
im d
mweret müſſe, um das Schiff wieder in den richtigen Kurs
bringtet Das werde auch von vielen Leuten in Sowjetruß=
ſelPtnrcht
beſtritten. Sowjetrußland würde ſich in ſeinem
nen ᛋItereſſe gegen alles wenden, was die Maſchinerie, die
eit iſnmühevoller Arbeit errichtet werde, erſchüttern könnte,
man inne ſich keine größeren Erſchütterungen vorſtellen, als
n6
Auct e: geographiſche Faktor dürfe nicht überſehen werden.
En fnungen, die den größten Teil Deutſchlands von
ſetrithind trennten, ſeien rieſig. Seit der Wiedergeburt
großzerpolniſchen Staates, der bereit und gewillt ſei, auf der
wäiſihe Bühne eine beträchtliche Rolle zu ſpielen, ſei die
ſlichlte eines ſowjetruſſiſchen Angriffes auf Deutſchland ein
ſrapltiſer Anachronismus geworden. (22)

zu teilen, die in Deutſchland heute anſcheinend herrſchen, und er
müſſe hinzufügen, daß, wenn eine Nation ſich um ihre eigene
Sicherheit ſorge, für ſie der beſte Weg der ſein würde, ihren Platz
im Völkerbund einzunehmen und dadurch den Nutzen der kollek=
tiven
Sicherheit zu erhalten.
Wenn jetzt die internationale Lage vielfach
mit den Jahren vor dem Kriege verglichen
werde, ſo ſei ein ſolcher Vergleich nur teilweiſe
richtig. Heute gebe es mindeſtens zwei höchſt wichtige ſtabili=
ſierende
Elemente, die vor dem Kriege nicht beſtanden: 1. den
Völkerbund und 2. die Locarnoverträge.
Der Locarnopakt ſei zum Vorteil aller ſeiner Unterzeichner
abgeſchloſſen worden. Die Gegenſeitigkeit ſei das
lebenswichtige Element von Locarno.
Der Redner fragte dann, welche Politik England bei der
gegenwärtigen europäiſchen Lage treiben ſolle. Großbritannien
könne Frieden und Sicherheit nicht in der Iſolierung finden.
Auch ein Syſtem von Bündniſſen ſei keine dauerhafte Löſung der
Schwierigkeit. Als einzige Löſung verbleibe lediglich ein kollek=
tives
Friedensſyſtem. Die einzig praktiſche Löſung eines ſolchen
heute beſtehenden Syſtems ſei der Völkerbund. Er glaube, daß
eines Tages alle Nationen ſich ebenfalls für dieſe Löſung erklä=
ren
würden. Aber dieſer Zuſtand ſei noch nicht erreicht. Kollek=
tive
Sicherheit bedeute nicht ein ausgewähltes Bündnis gegen
irgendeine einzelne Nation; es bedeute, daß jede Nation, ihre
Mittel zur Verfügung ſtelle, um allen Nationen Sicherheit zu
geben. In Weſteuropa werde beiſpielsweiſe kein kollektives
Sicherheitsſyſtem zur Verhinderung eines Krieges ausreifen ohne
die Mitwirkung Englands und engliſcher Streitkräfte.
Wenn in dieſen Tagen viel von neuen Verpflichtungen ge=
ſprochen
werde, ſo müſſe man bemerken, daß es nicht darum gehe,
England neue Verpflichtungen aufzubürden, ſondern daß Eng=
land
ſeine Entſchloſſenheit betonen ſollte, die
bereits eingegangenen Verpflichtungen zu er=
füllen
. Er bedauere, in den vergangenen Wochen das Wie=
deraufleben
von Redensarten wie deutſchfreundlich und frank=
reichfreundlich
beobachtet zu haben. Nach ſeiner Anſicht ſeien
in der modernen Welt derartige Phraſen völlig bedeutungslos.
Die engliſche Politik ſei gegen keine Nation gerichtet, ſondern
nur gegen ſolche Nation oder Nationen, die gegen die Grundſätze
der Völkerbundsſatzungen verſtießen, die England angenommen
habe. England werde immer auf der Seite des
kollektiven Syſtems gegen jede Regierung oder
jedes Volk zu finden ſein, das durch eine Rück=
kehr
zur Machtpolitik den Frieden zu brechen
ſuche, den dieſes Syſtem gerade ſchaffen wolle.
Die öffentliche Meinung in England werde nicht ſo ſehr durch
Friedenserklärungen, als vielmehr durch konſtruktive Beiträge
beeinflußt werden, die eine Regierung zur gemeinſamen guten
Sache zu leiſten bereit ſei.
Durch Edens engliſche Brille.
Wir freuen uns, daß Herr Eden geſundheitlich wieder auf
dem Poſten iſt, aber wir bedauern, daß er von ſeinem Berliner
Beſuch ſo wenig mit nach Hauſe gebracht hat. Wenn er das
alles wirklich glaubt, was er geſagt hat, ſo hat die deutſche
Regierung bei ihm gegen eine Mauer geſprochen. Eden ſind
unſere Gründe nicht verſtändlich, weil er ſie nicht verſtehen will.
Für ihn iſt die politiſche Lage außerordentlich einfach. Ab=
rüſtung
und Sicherheit werden durch die neuen Allianzen in
greifbare Nähe gerückt und wenn noch irgendwie Schwierigkeiten
beſtehen, dann liegen ſie für ihn nur bei Deutſchland. Das iſt
denn doch eine reichlich primitive Anſchauungsweiſe. Denn auch
Herrn Eden kann nicht entgangen ſein, daß gerade das fran=
zöſiſch
=ruſſiſche Bündnis nur nach der militäriſchen Seite betont
wird. Ihm gegenüber haben ſich die Ruſſen in Moskau wohl
mehr von der friedlichen Seite gezeigt. Der Aufenthalt Lavals
aber war von dauerndem Waffengeklirr umgeben. Mit der Ab=
rüſtung
iſt es alſo nichts und ob die Sicherheit Europas durch
die Betriebſamkeit der verſchiedenen Generalſtäbe gerade be=
ſonders
gefördert wird, darüber brauchen wir uns mit Herrn
Eden wohl nicht mehr auseinander zu ſetzen.

03 der Textdichter doch wohl will irgendwie fühlen
ahrdſ daß es ihm ehrlich nur um Frankreich geht, um’s
erlantdFr glaubt an Johanna, nur weil er ſieht, das Volk
bt (lm er hundertmal verraten!), und läßt ſie fallen, als
Volich erhetzt, im Glauben irre wird. Gründgens läßt auch
fübſt, daß der König die Geſchichte voraus ahnt, daß er
ſannct ifern muß. Er lebt nur dem Augenblick, der ihm
Ew beibt zu ſeelenlos.
Im ſögemſatz dazu Angela Salloker! Sie bringt in
ßen Johanna eine wundervolle ſchauſpieleriſche Lei=
z
19 ganz große Kunſt. Beim erſten Auftreten das
dch MFohanna, aber ſchon mit dem erſchütternd naiven,
diſcheAlick ihrer kindlich großen Augen, der die Dinge der
welt Auſt faßt, der immer in weite, unirdiſche Fernen geht.
ſie zbl, das Mädchen Johanna auch im Sieg, in ihrer
berric ſug nachdem ſie ihre Sendung, die Königskrönung
Reiml vollendet. Und ſie bleibt das der künſtleriſche
PPunlt hrer Darſtellung auch in Ketten bis zum Feuer=
Ihuchl nendlich reinen, naiven Nichtſterbenwollen haftet
As ih ſickiſch Heldiſches an, und nur ihre unerſchütterliche
Abiohe läßt ſie den letzten Gang gehen ohne zuſammen=
rechend
.
Beißtich Georges Burgund und Erich Pontos Tal=
bett
=skn, miteinander im teufliſchſten Ausbrüten bis zur
verſichlg ſteigerten Brutalität. Beides Menſchen, die im
gen TAgen Treiben der Schlachten, im Haſſen und in der
zuoalteses Menſchentum, das irgendwie noch mit Herz
SerA / ſammenhängt, verloren. George, ſchwer und
,Ayu amig, kurzatmig, tierhaft brutal, genießeriſch, der
Ne lanA üuft und ſich am liebſten die Jungfrau noch vom
eterphien, herab in die Arme reißt, bis all dieſes von ihm
Nr in Undiſcher feigſter Angſt vor der Peſt, einer Angſt, in
Ager beten lernt. Und Pontos Talbot, körperlich ge=
Mich Aihworen, aber im Haſſen und Wüten dem Burgunder
i. nuira auf bedacht, möglichſt ebenſoviel Ketzer und Hexen
Den 14 laſſen wie die Inguiſition Frankreichs, um dem
pſt zufl fallen.
Sngeßt Rens Deltgen, kühn und gläubig, ritterlich,
wenclich gleich realiſtiſch im Spiel. Und ähnlich Theo=
Lpd, Der als Dunois eine Nolle fand, wie wir ſie bis=
Dar, Iint Son ihmn kannten und ſie ausgezeichnet durchführt,
in RridAribert Wäſcher als Alengon, Willy Birgel
Sa Saneuille, Franz Nickliſch, Veit Harlan und all
Awoeß von denen auch nicht eines einzigen Leiſtung aus
Wei iten Zuſammenſptel des Enſembles herausfäll.

Regie und Bildkunft.

Nalf

Dner Hieſer filmiſchen Großleiſtung iſt eines immer
ien ſo vortrefflich auf das andere abgeſtimmt,

und
daß

Phot. Ut=
Siegesfreude
empfindet Johanna von Orleans, als sie endlich ihre Mission
erfüllt hat und der König im Dom zu Reims feierlich gekrönt
wurde
eine ſo geſchloſſene Harmonie des Geſamtbildes herauswuchs,
wie wir ſie kaum erlebten, erreicht aber wird das erſt durch das
ganz meiſterhafte Zuſammenarbeiten zwiſchen Regie und Auf=
nahme
. Gewiß fällt der Lichtſtrahl der Jupiterlampen, wo immer

Nr. 136 Seite 3

Schließlich känn man äber auch die Tatſachen nicht ſo ver=
drehen
, daß die Dinge Deutſchland zum Vorwurf gemacht wer=
den
, insbeſondere als hätten wir den Macdonald=Plan zerſchla=
gen
. Herr Eden weiß ganz genau, daß Deutſchland zu ehrlichen
Verhandlungen bereit war und daß eine Verſtändigung im
Werden war, als Herr Barthou rückſichtslos alle Bemühungen
vernichtete.
Herr Eden iſt Engländer und als ſolcher mit einem guten
Teil von nationalem Egoismus belaſtet, aber es überſchreitet
doch die Grenzen des Möglichen und Verſtändlichen, wenn er
für England das Recht nach unbeſchränkter Aufrüſtung be=
anſprucht
, da angeblich ſeine Sicherheit bedroht ſei, daß er uns
aber dieſes Recht beſtreitet, weil niemand die Abſicht habe, uns
anzugreifen und wir uns auch nicht bedroht zu fühlen brauch=
ten
, da uns jede Grenze mit Rußland fehle. Er wird uns ge=
ſtatten
müſſen, ihn durch ſeinen eigenen Kollegen Baldwin zu
ſchlagen, der noch vor wenigen Wochen ausführte, daß die eng=
liſche
Grenze am Rhein liege, da das Flugzeug alle Grenzen
beſeitigt habe. Wenn alſo England in ſeiner inſularen Lage ſich
nicht ſicher fühlt, wie könnte es Deutſchland im Herzen Europas,
inmitten hochgerüſteter Staaten ſein?? Jeder Menſch verſteht
das nur Herr Eden nicht. Er verkennt alles ſoweit Deutſchland
in Frage kommt. Das iſt ſchon nicht mehr Voreingenommenheit,
das iſt ausgeſprochene Parteinahme gegen uns und paßt nicht zu
der Rolle eines ehrlichen Maklers, wie ſie die engliſche Politik
doch bisher offiziell angeſtrebt hat.
Die Trauerfeierlichkeiken in Warſchau.
EP. Warſchau, 17. Mai.
Heute früh um 3 Uhr wurde der Zutritt zu dem in der St.
Johannes=Kathedrale aufgebahrten Leichnam des Marſchalls Pil=
ſudſki
für die Oeffentlichkeit geſperrt.
Am heutigen Vormittag zogen die aus allen Landesteilen er=
ſchienenen
Abordnungen am Katafalk vorüber. Entlang der 60
Kilometer langen Strecke von der Kathedrale bis zum Flugplatz,
wo zu Ehren des Verſtorbenen eine Parade abgehalten wurde,
hatten ſich viele Tauſende Zuſchauer eingefunden. Um 9.40 Uhr
fand in der Kathedrale ein feierlicher Gottesdienſt ſtatt, in An=
weſenheit
des Staatspräſidenten, der Mitglieder der Regierung,
des Diplomatiſchen Korps, der ausländiſchen Delegierten und der
Spitzen der Behörden.
Um 11.10 Uhr verließ der Leichenzug die Kathedrale, voran
das Leibregiment des Verſtorbenen, kombinierte Infanterie= und
Artillerieabteilungen, 13 Offiziere trugen ſämtliche Orden und
Auszeichnungen des Verſtorbenen. Hierauf folgte der Silberſarg
Pilſudſkis, der auf einer Geſchützlafette ruhte, die von zwölf Pfer=
den
gezogen wurde. Hinter dem Sarg folgte die Witwe, geführt
von dem Generalinſpekteur der Armee, Rydz=Smigly, ſowie die
Töchter und andere Familienangehörige.
Gegen 16 Uhr wurde der Sarg vom Paradeplatz in einem
Sonderzug nach Krakau übergeführt, in welchem auch die Fami=
lienangehörigen
und die Vertreter der Regierung ſowie das
Diplomatiſche Korps Platz nahmen. In Krakau erfolgt dann die
Beiſetzung in der Gruft des Wawel=Schloſſes.
Sämtliche ausländiſche Delegierte ſind bereits eingetroffen,
mit Ausnahme des italieniſchen Vertreters Grazioli und des
amerikaniſchen Vertreters, des Moskauer Botſchafters Bullitt, die
auf der Reiſe nach Warſchau unterwegs Verkehrsverzögerungen
erlitten.
Der Eindecker für alle und das Fliegende Fork.
DNB. London, 17. Mai.
Der Eindecker für alle wird vorausſichtlich bald eine große
Rolle in der engliſchen Luftflotte ſpielen. Trotz bisheriger ſtren=
ger
Geheimhaltung aller Einzelheiten weiß man bereits, daß der
neue Handley=Page=Eindecker außerordentlich vielſeitige Ver=
wendungsmöglichkeiten
beſitzt. Die Maſchine, die mit Leichtig=
keit
eine Höhe von 7000 Metern erreichen kann, iſt nicht nur als
Jagdflugzeug=brauchbar, ſondern ebenſo als Bomben= und Tor=
pedo
=Flugzeug, als Beobachtungsmaſchine, für Sanitätszwecke und
ſchließlich als Transportflugzeug. Die Maſchine beſitzt u. a. eine
vollſtändige Funkanlage, ein Faltboot für den Fall einer Not=
landung
auf dem Waſſer, und eine beſondere Schwimmvorrich=
tung
, um das Flugzeug am Sinken zu verhindern. Außer dem
Piloten kann die Maſchine im Bedarfsfalle vier weitere Perſo=
nen
aufnehmen.
Eine engliſche Flugzeugbaufirma hat, wie Evening Standard,
meldet, ein fliegendes Fort fertiggeſtellt, das als das ſchnellſte
und leiſtungsfähigſte Kampfflugzeug der Welt bezeichnet wird.
Das Flugzeug ſoll eine Höchſtgeſchwindigkeit von 400 Stunden=
kilometern
erreichen. Es iſt mit vier Maſchinengewehren und
einem 20=Millimeter=Geſchütz ausgerüſtet. Im Juli werde die
Maſchine an einem von der belgiſchen Regierung veranſtalteten
Wettkampf gegen die Kampfflugzeuge vieler Staaten teilnehmen.
Der Preis dieſes Wettkampfes werde ein Auftrag für die Neu=
aufrüſtung
der Kampfgeſchwader der belgiſchen Luftflotte ſein.

es erforderlich iſt, auf Einzelheiten der Szene, in Großaufnah=
men
auf das Mienenſpiel, das Inneres widerſpiegeln muß,
hervorragend namentlich bei Einzeldarſtellungen des Königs und
der Johanna aber in allen Maſſenſzenen iſt die Bildtechnik
ſo, daß ſie alles Begriffliche, zum Verſtehen Notwendige ſo
zeigt, daß es wirklichkeitsnahe iſt, aber doch die Geſamtheit des
Geſchehens ſo weit entrückt, wie es in Wirklichkeit immer iſt.
Eines Menſchen Auge und Hirn kann nicht das Toſen einer
gewaltigen Schlacht insgeſamt aufnehmen, es können immer
nur Teilerlebniſſe ſein. So erlebt der Zuſchauer einzelne Phaſen
von Kampfhandlungen wirklichkeitsnahe, ohne aus dem Zuſam=
menhang
des Ganzen, Gewaltigen geriſſen zu werden. Am
beſten iſt das gelungen in dem Kampf um die Stellung der Eng=
länder
vor Orleans, einem gigantiſchen Geſchehen inmitten von
Feuer und Rauch, von brennendem und kochendem Pech, das
immer wieder auf die Angreifer herabgegoſſen wird, uſw. uſw.
Und vor allem auch im Feuertod der Johanna, denn in den
abſtoßend realiſtiſchen Gelagen der Vaſallen nach der Krönung
in Reims, denen Johanna ſo unberührt beiwohnt, daß es ſchier
unglaubhaft ſcheint, wenn gerade in dieſer Szene, geſchürt durch
das Hetzen La Trémouilles in der Angſt vor der Peſt aus der
Heiligen die Hexe wird. Angela Salloker iſt keines
von beiden, ſie iſt nur ein wundervolles Menſchenkind!
M. Streeſe.

Fliegende Blätter. München. Zweiter Halbjahresband 1934.
(J. F. Schreiber, München.)
Der 2. Halbjahresband der Fliegenden Blätter für das Jahr
1934 liegt wieder in einem ſtattlichen, geſchmackvollen Band vor
und beweiſt, wie ſeine Vorgänger, daß der aus dem Herzen kom=
mende
Humor die Dinge der Umwelt ganz gleich, wo und wie
ſie ſich abſpielen mit Güte und Verſtehen erfaßt und durch die
Brille ſeiner heiteren Lebensauffaſſung geſehen als ergötzliche und
niemanden verletzende Beiträge zur Zeitgeſchichte wiederzugeben
vermag. In Ton und Zielrichtung ſind ſich die Fliegenden ſtets
gleichgeblieben. Sie waren und ſind das erfreuliche und beluſti=
gende
, immer anſtändige und niemals zweideutige Familien= Witz=
blatt
, das nach ſeinem Inhalt ebenſo zeitlos und luſtig ſein will,
wie es aktuelle Beiträge zu den Fragen des Tages in ſatiriſcher
treffender Faſſung bringt. In den letzten Jahren ſind dieſem ſtän=
digen
Inhalt noch die anregende Rätſelſeite und die noch anregen=
dere
Einrichtung der Preisaufgaben für eigene luſtige Einfälle
der Leſer ſehr zum Vorteil des Blattes beigefügt worden. In der
äußeren Form haben ſich die Fliegenden dagegen etwas geändert.
Auch zu ihrem Vorteil, denn die Einführung der ganzſeitigen far=
bigen
Titelblätter iſt eine weſentliche Bereicherung der künſtleri=
ſchen
Ausgeſtaltung. Der textliche Inhalt iſt den in ausgezeichne=
ter
Reproduktion gebrachten Illuſtratiouen ebenbürtig.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 136

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 18. Mai lep

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 18. Mai 1935
An die Bevölkerung Darmſtadts!
Aus Anlaß der Eröffnung der erſten Teilſtrecke der Reichs=
autobahn
, die einen neuen Abſchnitt in dem Verkehrsweſen Deutſch=
lands
einleitet und viele führende Perſönlichkeiten der Reichs=
regierung
ſowie viele Tauſende deutſcher Volksgenoſſen in den
Mauern unſerer Stadt ſieht, fordere ich hierdurch ganz Darm=
ſtadt
auf, am 19. Mai die Fahnen des neuen Deutſchlands an
allen Häuſern zu zeigen.
Wir grüßen dadurch den Führer und ſein Werk!
Darmſtadt, den 18. Mai 1935.
Heil Hitler!
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.

Der Reichsſtatthalter in Heſſen:
Perſonalnachrichten.
Ernannt wurde: der Kanzleigehilfe Joachim Batz zu Darm=
ſtadt
mit Wirkung vom 1. April 1935 zum Polizeiverwaltungs=
aſſiſtenten
.
Die grenzdeutſche Vorkragsreihe beginnt.
Der NS.=Dozentenbund an der Techniſchen Hochſchule Darm=
ſtadt
macht darauf aufmerkſam, daß am Montag, dem 20. Mai,
abends 8 Uhr pünktlich, der erſte Vortrag der Grenzdeutſchen
Vortragsreihe ſtattfindet. Es ſpricht in der Otto=Berndt=Halle
(Eingang Infanterie=Kaſerne, Alexanderſtraße) Profeſſor Dr.
Küntzel=Frankfurt a. M. über das Thema Deutſches
Volk und Reich und ſeine weſt=öſtliche Grenz=
geſtaltung
. Der Vortrag iſt öffentlich, einſchließlich Garde=
robe
wird ein Unkoſtenbeitrag von 20 Pf. erhoben. Gleich=
zeitig
wird darauf hingewieſen, daß der zweite Vortrag bereits
am Freitag, dem 24. Mai, zur ſelben Zeit am ſelben Ort ſtatt=
findet
. Redner: Profeſſor Dipl.=Ing. Bleibtreu, Thema:
Deutſche Induſtrie im Kampf um die Saar.

Platzkonzert. Der anläßlich der Reichsautobahn= Ein=
weihung
in Darmſtadt weilende Muſikzug des NSKK., Motor=
ſtandarte
33 aus Dresden, konzertiert heute Samstag mittag von
1213 Uhr auf dem Adolf=Hitler=Platz vor dem Hotel Zur
Traube‟.
Programmänderung des Reichsſenders Frankfurt a. M. Die
Sendeleitung des Reichsſenders Frankfurt a. M. teilt mit: Das
Programm des Reichsſenders Frankfurt a. M. und ſeiner Neben=
ſender
erfährt in den Abendſtunden des Samstag, 18. Mai, fol=
gende
Aenderungen: 19 Uhr bis 19.45 Uhr, von Pirmaſens: Prä=
ſentier
= und Parademärſche; 19.50 Uhr vom Deutſchlandſender:
Reichsſendung, Anſprache des Generalinſpektors für das deutſche
Straßenweſen Dr. Todt zur Eröffnung der erſten deutſchen Reichs=
autobahn
Frankfurt a. M. Darmſtadt; anſchließend vom Deutſch=
landſender
: Nachrichten; anſchließend: Tagesſpiegel; 20.15 Uhr,
von Pirmaſens: Bunter Abend.
Der Straßenbahnbetrieb am Sonntag, dem 19. d. M., an=
läßlich
der Einweihung der Reichsautobahn, wird von zirka 9.30
Uhr bis nachmittags vom Schloß ab bis Schießhaus verſtärkt
durchgeführt. Von hier ab fahren in der angegebenen Zeit alle
7½ Minuten mehrere Wagen regelmäßig ab.
Heſſiſches Landesthealer Darmſtadt.

GROSSES HAUS Samstag,
18. Mai Anfang 19.30, Ende 22,30 Uhr. Hauptmiete E.
24. Vorſtellung. Figaros Hochzeit, komiſche Oper
von W. A. Mozart. Sonntag,
19. Mai Anfang 19.30. Ende nach 21.45 Uhr. Hauptmiete
C, 23. Vorſtellung. Anläßlich der 25jährigen Zu=
gehörigkeit
von Curt Weſtermann zum Heſſiſchen
Landestheater: Zum erſten Male: Hier ſind
Gemſen zu ſehen, Volksſtück von Sigmund Graff. Montag,
20. Mai Anfang 20.00. Ende 23.00 Uhr. Kraft durch
Freude (geſchloſſene Vorſtellung). Der Zigeuner=
baron
, Operette von Johann Strauß. Dienstag.
21. Mai
Anfang 20 Uhr. Hauptmiete 4, 23. Vorſtellung.
Uebertragung der Rede des Führers aus dem Reichs=
tag
. Anſchließend: Hier ſind Gemſen zu ſehen,
Volksſtück von Sigmund Graff. Mittwoch.
22. Mai Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr. 9. Sinfonie=
Konzert. Leitung: Karl Friderich. Soliſtin: Elſe
C. Krauß. Donnerstag,
23. Mai Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete C.
24. Vorſtellung. Der tolle Chriſtian, ein Drama
von Theodor Haerten. Freitag,
24. Mai Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne
H. 12. Vorſtellung. Figaros Hochzeit, komiſche
Oper von W. A. Mozart. Samstag.
25. Mai Anfang 19.30. Ende 21.45 Uhr. Hauptmiete E.
25. Vorſtellung. Hier ſind Gemſen zu ſehen,
Volksſtück von Sigmund Graff. Sonntag:
26. Mai Anfang 18.00. Ende 22.45 Uhr. Hauptmiete D.
23. Vorſtellung. Triſtan und Iſolde‟, Muſikdrama
von Richard Wagner. KLEINES HAUS Samstag,
18. Mai Anfang 19.30 Ende 21.30 Uhr. Geſchloſſene Vor=
ſtellung
. Ein Kerl, der ſpekuliert, Komödie von
Dietrich Eckart. Dienstag.
21. Mai Anfang 16.30. Ende gegen 18.30 Uhr. Deutſche
Bühne. Jugendring II (geſchloſſene Vorſtellung).
Die Märchentante erzählt. Hierauf: Coppelia,
Ballett von Delibes. Mittwoch.
22. Mai
Anfang 20.00. Ende 22,00 Uhr. Deutſche Bühne
K. 17. Vorſtellung: Zuſatzmiete XIl: Kinderreiche
Mütter Nr. 251300. Ein Kerl, der ſpekuliert,
Komödie von Dietrich Eckart. Freitag,
24. Mai Anfang 20 00. Ende 22,00 Uhr. Zuſatzmiete V.
12. Vorſtellung; Kinderreiche Mütter Nr. 301410.
Ein Kerl, der ſpekuliert, Komödie von D. Eckart. Samstag.
25. Mar
ai Anfang 15.00 Ende 17.00 Uhr. Deutſche Bühne,
Jugendring II (geſchl. Vorſtellung). Die Märchen=
tante
erzählt. Hierauf: Cappelia, Ballett von
Delibes.

In Vorbereitung:
Friedemann Bach, Oper von Paul Graener.
Die Tänzerin Fanny Elßler, Operette von Johann Strauß.
Heſſiſches Landestheater. Morgen abend bringt das Schau=
ſpiel
im Großen Haus die neue Volkskomödie Hier ſind
Gemſen zu ſehen von Sigmund Graff in, der Inſzenierung
von Jochen Poelzig und Fritz Riedl zur Erſtaufführung. Wie
wir vom Heſſiſchen Landestheater erfahren, wird am kommenden
Dienstag vor der Vorſtellung im Großen Haus die Reichs=
tagsrede
des Führers in den Zuſchauerraum übertragen.
Die Beſucher der Dienstags=Vorſtellung des Landestheaters kön=
nen
alſo an dem großen politiſchen Ereignis dieſes Tages teil=
nehmen
; zugleich ſchafft das Heſſiſche Landestheater in dankens=
werter
Weiſe durch ſeine Uebertragung für Darmſtadt eine neue
Möglichkeit des Gemeinſchaftsempfanges der großen Führer=Rede,
wie ſie von der Reichsregierung gewünſcht werden.

* Ausſiellung von Arbeiten Profeſſor Hummels
in der Techniſchen Hochſchule.

Die Abteilungfür Baukunſt an der Techniſchen Hoch=
ſchule
Darmſtadt zeigt zurzeit in der Aula eine Ausſtellung von
Arbeiten ihres Prof. Max Hummel, die an Hand von Ent=
würfen
und Abbildungen ausgeführter Bauten eine Einſicht in
das Schaffen Prof. Hummels vermittelt. Ausgeſtellt ſind Proben
aus den verſchiedenſten Zeiten ſeines Schaffens und alle, von den
erſten Bauten bis zu den jüngſten Entwürfen, weiſen einen ein=
heitlichen
Zug auf, der erkennen läßt, wie Prof. Hummel unberührt
von Modeſtrömungen und geſtützt auf ein ſicheres Verhältnis zu

großen Bauten, die Prof. Hummel während ſeiner langjährigen
Tätigkeit in Kaſſel ausführte, im Vordergrund: die Stadthalle,
Krankenhaus, Friedhofsbauten, Siedlungen uſw. Unter den
Wettbewerben iſt der großzügige Entwurf für das Deutſche Mu=
ſeum
in München beſonders intereſſant. Die Wohnbauten und
Siedlungsanlagen aus neuerer Zeit fallen durch Freundlichkeit
und Schlichtheit auf und ſtehen in größtem Gegenſatz zu allem
mietskaſernenmäßigen. Im Vorraum in dem Studienarbeiten
von Schülern Prof. Hummels zu ſehen ſind, intereſſiert beſonders
ein ſtädtebauliches Projekt aus Darmſtadt, das ſich mit der Auf=
gabe
befaßt, die iſolierte Lage des Hauptbahnhofes durch die
Schaffung eines neuen Wohnviertels aufzuheben. Natürlich er=
fordert
die Betrachtung einer Architekturausſtellung von dem Be=
ſucher
ein gewiſſes Maß an Aufmerkſamkeit und Einfühlung weil
der Architekt ja nicht ſeine Werke ſelbſt, ſondern nur Abbil=
dungen
von ihnen zeigen kann. Wer ſich aber einigermaßen in
dieſe Ausſtellung vertieft wird einen ſtarken Eindruck von dem
reichen architektoniſchen Schaffen Prof. Hummels mit ſich nehmen.
Die Ausſtellung wurde geſtern mittag in Anweſenheit von
zahlreichen Vertretern der Behörden und Organiſationen, ſowie
der Techniſchen Hochſchule mit einer kurzen Anſprache von Herrn
Prof. Dr. Roſemann eröffnet, der dabei u. a. ausführte:
Die Grundlagen für ein handwerkliches, bodenſtändiges
Bauen wurden um 1900 gelegt von einer Baumeiſtergeneration,
der eine außerordentlich reiche Tätigkeit durch die Bauluſt vor
Ausbruch des Weltkrieges beſchieden war. In den Jahren nach
dem Kriege mußten dieſe Anſätze eine harte Probe beſtehen. Gegen
ſie drängte das allgemeine Verlangen, daß Architektur geſchaffen
und geſtaltet werden ſollte einzig und allein durch die neuzeitlichen
Bauſtoffe und ihre Geſetze. Es waren Zeiten ſtärkſter Ausein=
anderſetzung
, in denen ſich erweiſen ſollte, ob die Anſchauung vom
Bauen, wie ſie in Darmſtadt vertreten wurde, lebenskräftig war.
In dieſen Jahren wurde Prof. Hummel nach Darmſtadt be=
rufen
. Zuvor hatte er ſich in Kaſſel als ſelbſtändiger Architekt
durchgeſetzt. Mit ſicherer Haltung führte er ſeine Schüler zu den
Grundlagen einer geſunden Baukultur, bewahrte ſie vor den Ver=
ſuchungen
wurzelloſer Architektur, die mit verführeriſcher Auf=
dringlichkeit
die allgemeine Meinung von zukünftigem Bauen be=
herrſchte
. Daß damals die Darmſtädter Architektur=Abteilung
ihren Grundſätzen treu blieb, verdankt ſie weſentlich ſeinem ſtarken
Einfluß. Dieſes Verdienſt gerade heute anzuerkennen, da jene
Grundſätze wieder allgemein ſich durchgeſetzt haben, iſt eine Pflicht,
zu der ſich die Abteilung mit dieſer Ausſtellung vor der Oeffent=
lichkeit
bekennt.
Die Grüße und Wünſche der Stadt Kaſſel überbrachte ſodann
Stadtoberbaurat Jobſt=Kaſſel und hob dabei den Ein=
fluß
Prof. Hummels auf die Bautätigkeit in Kaſſel hervor.
Prof. Hummel ergriff ſodann das Wort zu einer längeren
Anſprache, aus der wir die folgenden grundſätzlichen Gedanken
hervorheben:

Ausbau des hinkeren Woogsgeländes
zu Turn= und Sporkanlagen.
In dem Beſtreben, Darmſtadt immer mehr zur Stadt der
Leibesübungen auszugeſtalten, werden zurzeit hinter dem Woog,
gleichzeitig mit dem Ausbau der Heinrich=Fuhr=Straße, die erfor=
derlichen
Geländeveränderungen vorgenommen. Es ſollen hier
nicht nur neue ſportliche Uebungsmöglichkeiten gewonnen, ſon=
dern
auch Vorbedingungen für günſtigere Eisbahnverhältniſſe im
Winter geſchaffen werden.
Aus dieſem Grunde iſt es notwendig geworden den Hügel
am Auslauf der Heinrich=Fuhr=Straße, die im Volksmund be=
kanntlich
Bube=Ludwigshöhe genannt wird, zu beſeitigen. Dabei
ſoll ſelbſtverſtändlich das ſeitherige Naturbild durch Neuanpflan=
zungen
erhalten bleiben. Um den Erwachſenen und der Jugend,
denen der Aufenthalt auf dem kleinen Hügel zu einer lieben Ge=
wohnheit
geworden iſt, einen ausgleichenden Erſatz zu bieten, iſt
die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846 ihren Kinder=
ſpielplatz
mit dem Planſchbecken der Oeffentlichkeit koſtenlos zur
Verfügung geſtellt.
Wir empfehlen daher der Bevölkerung Darmſtadts, von die=
ſem
hochherzigen Angebot der Darmſtädter Turn= und Sport=
gemeinde
1846 in reichlichem Maße Gebrauch zu machen. Es wird
hierdurch Gelegenheit geboten, den Kindern durch Aufenthalt an
und in dem Planſchbecken, ſowie durch Benutzung der Kinder=
ſpielgeräte
in Luft und Sonne frohe Stunden zu bereiten.

Sommer-Ausgabe1935
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstr. 26.

* Frau Käte Kruſe in Darmſtadt!
Vor dem Schaufenſter der Parfümerie Müller am Weißen
Turm gab es geſtern im Laufe des Nachmittags öfters ein regel=
rechtes
Gedränge; beſonders Frauen und Kinder waren es, denen
die helle, luſtige Waſchküche, die da im Fenſter aufgebaut war,
Spaß machte. Auf den erſten Blick glaubte wohl jeder, daß die
hübſche junge Frau und das niedliche blondköpfige Mädchen, die
da im Schaufenſter an einer großen Waſchbütt beſchäftigt ſind,
wirklich lebendig ſind, ſo natürlich iſt Ausdruck und Haltung bei
beiden. Nein, lebendig ſind die zwei zwar nicht, aber es ſind
echte Käte=Kruſe=Puppen, und Frau Profeſſor Käte Kruſe iſt
ſelbſt hierher gekommen, um dieſe kleine Szene, die für das be=
kannte
Darmſtädter Waſchmittel Burnus wirbt, aufzubauen.
Frau Käte Kruſe iſt mit flinken, geſchickten Händen ſelbſt
beim Aufbau tätig, und man merkt ihr die Freude an, dieſe ihre
Kinder in die richtige Stellung zu bringen, ihnen eine mög=
lichſt
natürliche Haltung zu geben. Zwiſchendurch findet ſie noch
Zeit, zu plaudern und von der Entſtehung einer ſolchen Puppe
zu erzählen: Da heißt es ſich eng an die Natur zu halten und ihr
genau auf die Finger zu ſehen; ſo wie ein Menſch ein Knochen=
gerüſt
, Muskeln und Sehnen, von Haut umſpannt, hat, genau ſo
haben dieſe Puppen ein metallenes Gerüſt mit beweglichen Ge=
lenken
; darum herum wird mit Zelluloſe und Mullbinden die
Körperform modelliert, endlich die Haut aus Trikotgewebe
darübergeſtreift. Alles an dieſen Puppen, die in den Thüringer
Werkſtätten von Frau Profeſſor Kruſe entſtehen, iſt mit der Hand
gearbeitet: gerade die kleinen Unebenheiten, die ſich bei der
Handarbeit gar nicht vermeiden laſſen, geben den Puppen den
Reiz der Natürlichkeit. Sowie die Arbeit mechaniſiert wird
Frau Profeſſor Kruſe hat das erprobt und wieder aufgege=
ben
wird alles glatt und geleckt, die Natürlichkeit iſt ver=
ſchwunden
.
Inzwiſchen iſt das Schaufenſter fertig geworden; nachdem
noch die Beleuchtung ausprobiert iſt, kann Frau Prof. Kruſe mit
Befriedigung auf die hübſche kleine Szene blicken, die auch ſicher
vielen Darmſtädtern Spaß machen wird!

unter die Art, wie der Künſtler bei ſeinem Werke über den 8).
verfügt, wie er das Ganze und ſeine Einzelheiten unter ſich
zur Umgebung maßſtäblich abſtimmt und in eine fortlaufendo
ziehung zueinander ſetzt, d. h. wie er Farbe, Licht und Schatt.u

Die bildende Kunſt iſt eine Raumkunſt. Wir verſtehem
ſeinem Werke verteilt.
Unbegrenzte Möglichkeiten gibt es hierfür, aber keines)
ſchriften über das wie. Um das ideale Bild ſeiner Vorſti
vollendet verwirklichen zu können, muß der Künſtler neber;
angeborenen Können ein reiches Maß von Erfahrung beſitze
fahrung über Bauſtoffe, über Handwerk, über Raum= und.
wirkung.
Kein Künſtler, auch nicht das größte Genie, wird ohn
Erfahrung, ohne dieſe Tradition ein vollendetes Kunſtwerm
fen können. Aber nicht dürfen die Geſetze den Künſtler E.
ſchen, er muß ſie beherrſchen: Freiheit durch das Geſetz,
Was die Werke der alten Meiſter ſo wertvoll macht.
oft im weſentlichen auf dieſer Erfahrung oder Traditiom
Zeiten ſtarker Traditionspflege war das allgemeine Kunſttu
hochſtehend und künſtleriſch ſtark und anregend die Wirkur,
Werke. Nimmt die Traditionspflege ab, ſo erlahmt au
gleichem Maße die Geſtaltungskraft und Ausdrucksfähigken/
Künſtler. Eine Erſcheinung, die uns durch die Folgen der
zöſiſchen Revolution zur Genüge bekannt iſt: das allmählich
blaſſen der traditionellen Werte brachte uns etwa nach derr!
des letzten Jahrhunderts einen Tiefſtand in der Kunſt. Mam
lor die Kenntnis der ewigen und allgemein gültigen Geſet,
Folge war, daß die Raumkunſt abgelöſt wurde durch eine
ſtandskunſt.
In der Zeit des Tiefſtandes dilettantiſcher Gegenſtanu/
wirkten aber auf allen Gebieten der Kunſt große Kunſtlern
lichkeiten, die durch tieferes Eindringen in das eigentliche
der Kunſt die Werte der alten Kunſtwerke neu belebten.
Werken und ihrer Lehre verdankte wieder ein größerer Kru=
Künſtlern die Erkenntnis, daß nicht die Formenprache, Nch
der Raumbegriff der weſentlichſte Beſtandteil echter Kunſt lutzo Dul
daß nur durch räumliches Disponieren und durch künſtlle/3.
Ordnen ein harmoniſches Kunſtwerk entſtehen kann. Mcu/t
dierte den künſtleriſchen Vorgang in den Werken guter, alte-
und kam ſo wieder in den Beſitz von den verlorenen Erfahlu,
werten, die bei der Löſung der neuen Aufgaben als Gru
dienten.
UI
Aber mit überheblicher Selbſtgefälligkeit wandte ſich da=
nach
dem Kriege wieder ab von allem Geiſtigen, das in dee
gangenheit wurzelte eine Geiſteshaltung, die zu einer ſe 41
Unfähigkeit in der Meiſterung aller kulturellen Aufgaben Mie
Für die Baukunſt reſultierte daraus erneut eine tiefßi/4)
Gegenſtandskunſt. Bauſtoffe wie Eiſen, Beton und Glas=/ Eista
eine neue Kunſt bringen, während Stoff und Technik doch nMuuk
14
Verwirklichung des Primären, der Raumidee dienen.
Erfreulicherweiſe fängt man heute wieder an, zu be=
was
Tradition in der Kunſt bedeutet und wie unentbehrid
Kräfte ſind, die von ihr ausgehen. Eine Kunſt, entſprungin
dem Schatz der Erfahrung, aus echter Empfindung und wi-
Können, wird ganz von ſelbſt wieder Volkskunſt und neu/t o de
Kunſt ſein. Denn ein Werk, das aus der Seele eines duſeſchen Volt
Künſtlers fließt, wird auch den Stempel deutſcher Art ANnchät jährlich
Anſchließend folgte ein Rundgang durch die Ausſtellu g der Filter,
ſwe. A
ter Führung Prof. Hummels.
Wodzen
eich
Darmftädter Veranſktalkungen 194

In ſeinem Bericht über die Tätigkeit des Verkehrs. fnultzſvent

Verſchönerungsvereins Darmſtadt und Lxt nchtsſe
bung E. V. gab der geſchäftführende Vorſitzende, Pg. Fiückücht gegen d
einen Ueberblick über die Darmſtädter Veranſtaltungen 128 wllig an
führte in dieſem Zuſammenhang u. a. aus:
Wir hören immer wieder, daß in Darmſtadt nicht
wäre. Darmſtadt iſt eine Stadt von 90 000 Einwohnern,
hat ſo annähernd dieſelbe Größe wie Bottrop, Gera. Görli
nitz, Recklinghauſen. Wiſſen Sie etwas von dieſen Orten
turelle Mittelpunkte? Haben Sie von den Städten ſchon
gehört, daß ſie eine Feſtſpielwoche aus Anlaß eines
terjubiläums durchführten? Haben Sie mal= von 8
Städten gehört, daß in einer ſolchen Feſtſpielwoche das Nimt
Aufführungen ſo hoch ſtand, daß wir in Deutſchland höchſtess
Theater nennen können, die gleichfalls bei ſtärkſter Anſt:
heichshun
ihres geſamten Apparates dieſe Aufführungen vielleich
machen könnten? Nach einer Würdigung der Darn dswarte=Tagung
Lichtſpieltheater heißt es weiter in dem Bericht4
Juif
wollte beſtreiten, daß wir in Darmſtadt durch d779
Kunſttradition und vor allem durch die Tradition einer1 / Hameradſch
ordentlich ſtark gepflegten Hausmuſik ein Geſchmack?,
geſelli
innerhalb unſerer Bevölkerung erreicht haben, welches A
ammen
Kunſtinſtitute ohnehin zwingt, nur beſtes zu bieten. Das ſt//
lich nicht bequem, bietet aber, dem ernſtſchaffenden Künſt 1n
eine ungeheure Befriedigung.
Von der Ausſtellung Theater hinterm St.
draht ſagte Pg. Fiſcher: Es iſt keine Ausſtellung, die de‟
blendet, aber es iſt ein erſchütterndes Dokument dafür, ure
der Kulturwille unſerer Kriegsgefangenen ſich unter den ſcho)
ſten Verhältniſſen ſichtbaren Ausdruck ſchaffte. Er erinnenn
an die Ausſtellung zu Ehren unſeres Oden.
malers Lippmann und fuhr dann fort: Gewiß, es üG
los in Darmſtadt! Und um dieſem zu entſprechen, wird
Mai eine Glastechniſche Ausſtellung im Lau
muſeum aufgemacht. Dieſe Ausſtellung bringt nicht nd.
ſich, daß die Glasgemäldeſammlung auf einen Stand
wird, der ſie zu einer einmaligen Erſcheinung in der Reiit
Muſeen der Welt werden läßt, ſondern in dieſer Ausſtellu 1ch
auch das Gebrauchsglas in ſeiner mannigfachen und in
ſchichte der Menſchheit bedeutungsvollen Entwicklung
Mitte Juni wird eine weitere Kunſtausſtellung eröffnet 1n
traditionellen Ausſtellungshallen auf der Künſtlerkolonie
die Ausſtellung Deutſche Meiſter, deren 3

biläums=Gartenbau=Ausſtellung eröffnet, 10.
die berühmte Ausſtellung des Jahres 1905 in den Schatten
wird. Daneben wird im Prinz=Emils=Garten die 97

Dahlienſchau gezeigt, die einfach ſchlechthin die ren‟
tive Dahlienſchau Deutſchlands iſt! Endlich kommt noch 4*

niſche Ausſtellung Volk und Wirtſchaft, die vom 12
Deutſcher Ingenieure in Verbindung mit der Stadtvehle
Darmſtadt durchgeführt wird.
Aus der Reihe bedeutender Tagungen ſin.
wähnt: Die Tagung der Deutſchen Glastechniſchen Geſelſch
Deutſchen Geologiſchen Geſellſchaft, der Deutſchen Geſellſch.
Gartenbaukunſt und der Deutſchen Dahliengeſellſchaft. Der 10
verband des Tapezier= und Polſterergewerbes tagt mit 3it
Menſchen über vier Tage in Darmſtadt. Außerdem haben.
Ehre und hohe Aufgabe den Gauparteitag in dieſend
in Darmſtadt durchzuführen! Unter Umſtänden werden me
noch größere ſportliche Ereigniſſe hier ſelg,
Fiſcher ſchloß ſeinen Bericht mit den Worten: Wir904
Darmſtadt alſo für das Jahr 1935 ein 20 c=
programm
zuſammengefaßt, welches ſich?
mit demienigen von Großſtädten auf 9
Stufe ſtellen kann!
Miſſions=Lichtbildervortrag in der Stadtmiſſiol.
menden Sonntag. 19. Mai, abends, wird im großen Sie
Stadtmiſſion Mühlſtraße 24, ein Lichtbildervortrag geh.
dem Herr Miſſionar Müller=Aſuan über die Miſſohsgr
Evangeliſchen Mohammedanermiſſion in OberAegyntel. 2
wird. Der Redner, der nach mehrjähriger Miſſonztäto.
eben aus Aegypten zurückgekehrt iſt, wird einen Eipblit.
Schwierigkeiten der Miſſionsarbeit unter der mchangede.
Bevölkerung in Nordafrika geben. Der Eintritt iſt ſe Ne
mann.
Heſſen frei von Maul= und Klauenſeuche. Nach der
Nachweiſung waren am 1. Mai ſämtliche Kreiſe in Hele.
Maul= und Klauenſeuche.

[ ][  ][ ]

Gdhuufſtelle.

Aus der kuub.
Der Gauleiter.
Film SA.=Mann Brand

mssurd Deutſcher Technik NSBDT. RTA.
züüßlich der feierlichen Eröffnung der Reichsautobahn
uit a. M.Darmſtadt findet am Vortag, Samstag,
Mai 1935, abends 20.30 Uhr, im großen Saale
zu baues in Frankfurt a. M. eine Kundgebung der
Eer ſtatt. Bedeutſame Vorträge ſind vorgeſehen. Füh=
rſönlichkeiten
von Partei und Behörden haben ihr Er=
zugeſagt
. Es wird erwartet, daß die Technikerſchaft ohne

s koſtenlos erhältlich.
Der Kreisleiter.

ue zu dieſer Kundgebung erſcheint. Einlaßkarten bei den
Scellen NSBDT./RTA. und an der Abendkaſſe, ſoweit
ichanden, gegen Vorzeigen

eines gültigen Techniker=

zk wart.
den Funkwarten mit Rundſchreiben zugegangenen Anord=
wbetr
. Vorbereitungen für die Uebertragung der Rede des
aus dem Reichstag ſind Dienstag, den 21. Mai, 20 Uhr,
qühren.
Kreislul ungsamt.
Kreisſchule.
Teilnehmer des 1. Lehrgangs werden nochmals darauf
duc zufmuckamn gemacht, daß ſie am Samstag, dem 18 Mai 1935,
vereintu m 14 Uhr pünktlichſt anzutreten haben.
5.ᛋAterbund Kreis Darmſtadt.
Fachſchaft 6 (Berufs= und Fachſchulen).
nächſte Arbeitstagung findet als Kreisverbandstagung
ſt Kreiſe Darmſtadt, Groß=Gerau, Dieburg, Erbach, Bens=
jeppenheim
am Samstag, dem 18. Mai, 15.30 Uhr, im
bünsral des Gaſthauſes Sitte, Darmſtadt, Karlſtraße 15, ſtatt.
onung: 1. Organiſation und Tätigkeit der Fachſchaft im
geinyband. 2. Bericht zur 1. Reichsfachſchaftstagung ( Geſtal=
yu
Berufsſchulweſens). 3. Aufbau der Mainzer Ausſtellung
Defserziehung.
s. /Rkswohlfahrt Ortsgruppe Weiterſtadt.
Montag, dem 20. Mai 1935, abends 9 Uhr, findet im
wandte Eßart /üka 1 bei Gaſtwirt Hamm in Weiterſtadt eine Sitzung ſämt=
tigen
, desnicherf Intswalter der NSV. ſtatt. Hierbei ſpricht ein Redner
die u
iMt für Volkswohlfahrt über die Aufgaben der NSV.
urellen Auf ſinkrltes und reſtloſes Erſcheinen iſt Pflicht. Die Zelle Brauns=
ſeut
eine urdtäm gleichfalls zu erſcheinen.
inSamstag, dem 18. ds. Mts., erfolgt die Einſammlung der
mioſende des Lebensmittelopferringes der Ortsgruppe Weiter=
ſach
die Schuljugend. Pfundpakete zur Abholung bereit=

Hillerfreiplatzſpende.
wvon dem Führer Adolf Hitler mit der Geſundheitspflege
deuchen Volkes betraute Nationalſozialiſtiſche Volkswohl=
lnſchickt
jährlich Hunderttauſende in Luft und Sonne. Die
üder Filter, der die Erholungsbedürftigen ganz gleich,
Kiſhr. Männer oder Frauen auffängt und ihnen für
uiget lochen Erholung gewährt. Die NSV. iſt es, die heute
s duche Volk an die Großtaten Adolf Hitlers und ſeiner
llonnn erinnert, die die Vermittlerin des Dankes aller Stände
demraunen Mann ſein will.
IANAA1 Dier Dank iſt leicht zu erweiſen, nicht durch ein Wort aller=
igs
,z der doch leicht durch die Tat! Wenn heute die NSV. zur
des Veiſitlermyplatzſpende aufruft, dann verſtecken wir uns nicht hin=
ſtadt
uur leiu nichtsſagende Ausflüchte, ſondern ſind uns bewußt der
rſitzende, ke icht gegen den Führer und ſeine Gefolgsmannen! Geben
blutwillig an, daß wir einem ſeiner Getreuen für einige
heſrein unſere Tür öffnen und ihn als lieben Gaſt bei uns
ehte ſehen. Das ſind wir ſchuldig! Wir dürfen nicht ver=
shlb
: Wir wollen nicht zögern, ebenſo wenig, wie die
oitalozialiſten im Kampf um Volk und Reich gezögert haben.
ehn hin und melden bei der nächſten Ortsgruppe der
lintere Bereitwilligkeit, einen alten Kämpfer der Bewegung
nihen. Die Parole lautet: Volksgenoſſen, heraus aus der
uf zur Tat!
Reichsbund für Leibesübungen.
Tetwarte=Tagung (Kreis 18) in Griesheim b. D.
Schl am Samstag abend fand ſich ein großer Teil der Diet=
ſarte
20 Kameradſchaftsabend ein, der bei alten und neuen

ſrneßlidern und geſelliger Unterhaltung die Teilnehmer bis
G*gen 1AUhr zuſammenhielt.
Aih nntag morgen 8 Uhr begann dann die eigentliche Ar=

RKreisſchulungswart Oldig=Darmſtadt ſprach zu uns
Mionalſozialiſtiſche Staatsauffaſſung‟. Er erläuterte zu=
ſchſt
in Begriff Weltanſchauung, ging dann auf die Darſtellung
eiſſnen Weltanſchauungen ein und gab einen Ueberblick
9EWeſen der nationalſozialiſtiſchen Staatsauffaſſung, wo=
eriſen
geſchichtlichen Rückblick insbeſondere der letzten 100
hre Ymellte. Mit einem Appell an die Anweſenden, ſich in das
ondſzialiſtiſche Wollen zu vertiefen, ſchloß er ſeine Ausfüh=
cgkurzer
Pauſe, in der der Leiter. Kreisdietwart Gorr
Yſchäftliche Mitteilungen machte, wurden die Vorträge
Es ſprachen Tbr. Bopf=Langen über Jahns
Volkstum, Wehrhaftigkeit und deutſcher Einheit
All=Auerbach über Körper und Geiſt, Tbr. Stock=
ber
Ariertum und Judenfrage‟, Tbr. Ohl= Nieder=
über
Grenzlandkampf der Saar, Tbr. Debus über
der Leibesübungen im Parteiprogramm und im Urteil
Duss (lsführungen der betreffenden Dietwarte zeugten von
Dieſctfter Beſchäftigung mit den geſtellten Fragen, vor allem
raſchvon dem ernſten Willen zur Mitarbeit am Neuaufbau
L8hz bungen. Nach einem einfachen, aber ſchmackhaften
iagnin bei zwangloſer Unterhaltung nahm die Tagung im
enſuen Fortgang mit der Beſprechung des am Vormittag
FEodtelm Dann ergriff Tbr. Gorr ſelbſt das Wort zu einem
öbohag über Zeugen altgermaniſchen Glaubensgutes im
Zenwal, und ſchloß dann mit einem Sieg=Heil auf den Füh=
* dieß Ellen Teilen gut verlauſene Zuſammenkunft, die von
Ad AAſereinen beſchickt war.
Noihem das Dietweſen allen dem Reichsbund für Leibes=
Dungemmgeſchloſſenen Verbänden und Vereinen zur Pflicht ge=
chr
Iutha tte man auch mit der Anweſenheit der Vertreter der
imhine gerechnet, leider war deren Beteiligung äußerſt
iglGeelleicht bedarf es nur dieſes Hinweiſes, um ſie zur
DeGo.
Nitarb / zu veranlaſſen.

nun nach Würzburg! So lautet das Stichwort für
Snntal dim 26. Mai. Wer könnte dieſem Ruf widerſtehen?
uic EA Speſſart im Frühlingsgrün ins ſonnige wonnige
Ligtintech darthin, wo der fränkiſche Edelwein wächſt, dorthin, wo
Eienc orken den Frühling einläuten, wo die edelſte Gotik in
er Mcin apelle, wo deutſches Denken und Fühlen im Barock
St Aextü ſterkirche, wo die edle Schönbornskapelle am Dom,
Vei le Kreuzgang mit dem Grabe des deutſcheſten Säu=
t
2 IINeu tſchen Mittelalter, wo Walter von der Vogelweide
Aweo dann in der vom genialen Balthaſar Neumann
Sioeimn Eau der Reſidenz mit dem Garten, mit all den präch=
* Aüch takteten Prunkräumen auf den Beſucher warten, wo
etichants heine Schöpfung auf dem Käppele mit der Majeſtät
* Ms landſchaft in Wettbewerb zu treten ſucht. Dorthin fährt
E MAld Ar 26. Mai vorgeſehene Verwaltungsſonderzug der
Leiweikitderektion Mainz. Darf man da noch zaudern, mit
Welß it lſchaft zu ſein, wo die geräumigen Wein= und Bäcker=
DD EI cer bereits kredenzen, wo Bürger= und Juliusſpitals=
StE Ihyen Probeſtuben eine unvergleichliche Fülle von Edel=
Snſdoes durbieten. Ein Maitag in Würzburg! Das Merkblatt,
T Verkaufsſtellen der Sonderzugskarten, einſchließlich
Eiropaiſchen Reiſebüros, koſtenlos abgegeben wird, ent=
onl
ſtigen Einzelheiten.

Heini Ditkmars dritker Weltrekord.
Funk=Glückwünſche im Segelflugzeug in 2700 Meter Höhe.
Am 14. Mai führte Heini Dittmar ſeinen beiden
vorjährigen Weltrekorden im Segelflug, die in einer
Strecke von 376 Kilometern und in einer Höhe von
4325 Metern beſtehen, eine neue Welt=Beſtleiſtung
hinzu. Er erreichte im Segelflugzeug mit
Paſſagier eine Höhe von rund 2700
Metern, womit der bisherige Rekord des unver=
geſſenen
Günther Groenhoff um mehr als 1000 Meter
überboten iſt.
Nein, ſagt Heini Dittmar abwehrend, als ich ihn in ſei=
nem
Arbeitszimmer auf dem Flugplatz aufſuche, nein, über die=
ſen
Flug iſt wirklich nicht viel zu ſagen. Ich hatte das Glück, zu=
fällig
eine günſtige Wetterlage anzutreffen. Einen Tag voll
Sonne, Wind und Wolken und ein herrliches Aufwindgebiet. Da
ging alles ganz leicht. Ein anderer hätt’s auch gemacht.
So iſt er, dieſer 24jährige Segelflieger und dreifache Welt=
rekordinhaber
, er will in ſeiner Beſcheidenheit den Rekord nicht
als Verdienſt für ſich buchen. Nun ja, Glück gehört auch dazu",
lenke ich ein, zum Schlachten gewinnen wie zum Segelrekord,
aber ein Aufwindfeld zu erkennen und richtig auszunutzen, dazu
gehört mehr: Kenntniſſe, Entſchloſſenheit, Geſchicklichkeit und
ſchließlich der zähe Wille zur Leiſtung. So kommen wir langſam
ins Plaudern, aber Heini Dittmar ſpricht faſt mehr von ſeinen
Fliegerkameraden, als von ſich ſelbſt.
Der tägliche Dienſt beim Forſchungsinſtitut.
Zurzeit machen wir beim Forſchungsinſtitut Flüge zur Er=
kundung
der ſog. Wolkenſtraßen. Uns intereſſiert
hauptſächlich ihre Entſtehung. Die Wolkenſtraßen ſind nämlich
für den Langſtreckenflug ſehr günſtig. Bei anderen Flügen nehmen
wir neuartige Inſtrumente mit und führen damit Meſſungen
aus, um klare Werte für die Beanſpruchung der Flugzeuge durch
Böen feſtzuſtellen. Neuerdings haben wir auch mit Segel=
flügen
in der Nacht begonnen. Bei Mondſchein! Es kommt
uns darauf an, die Temperaturverteilung in den einzelnen
Höhenſchichten nachts feſtzuſtellen. Das iſt ſo unſer täglicher Dienſt.
Das Obs.
Nun bringe ich vorſichtig das Geſpräch auf Flugzeuge. Davon
reden die Flieger lieber, als von ſich ſelbſt. Ich frage ihn nach
dem Obs. Das Obs, mit dem ich am Dienstag oben war, das
haben wir hier alle ſchon geflogen, entgegnet er wiederum ab=
lenkend
. Das zweiſitzige Segelflugzeug heißt Obs, weil es ſo
reich mit Inſtrumenten ausgeſtattet iſt, daß es wirklich einem
fliegenden Obſervatorium gleicht. Es iſt mit 26 Mtr.
Spannweite das größte Segelflugzeug der Welt.
Dementſprechend iſt ſein Gewicht, mit zwei Perſonen bemannt,
hat es ein Fluggewicht von über zehn Zentnern. Das iſt ſchon
eine rechte Kiſte, werfe ich ein, die auf 2700 Meter zu bringen
allerhand!
Funk=Glückwünſche in 2700 Meter Höhe.
Eigentlich kam es mir gar nicht ſo ſehr auf Höhe an, fährt
Dittmar ein wenig nachdenklich fort. Zweck des Fluges war,
leichtgebaute Funkgeräte für den Segelflug auszuprobieren.
Dr. Scriba, der Inſtrumentenmann, hatte in dem Obs ſolch ein
kleines Ding, nicht größer als ein Schuhkaſten, mit zum Empfan=
gen
und zum Senden. So hatten wir ſtändig mit dem For=
ſchungsinſtitut
Funkverbindung und konnten uns ausgezeichnet
unterhalten. Als wir in 2700 Meter Höhe waren und dies mel=
deten
, ſprach mir Profeſſor Georgii als erſter durch Funk ſei=
nen
Glückwunſch zu. Bei dieſen Worten ſtrahlt es über das
ernſte und hagere Antlitz Dittmars, aber nur ganz kurz.
Eine deutſche Segelflug=Expedition nach Portugal.
Hochgeſchleppt hat uns Hanna Reitſch. Von etwa 350
Meter Höhe aus ſegelten wir. Wiſſen Sie übrigens ſchon, daß
Hanna Reitſch an der Segelflug=Expedition nach Liſſabon teil=
nimmt
? Sehen Sie, das iſt eine Neuigkeit! Anfang Juni geht es
los. Oeltſchner=Merſeburg hat die Leitung. Er nimmt
einen Condor mit, Hanna einen Rhönſperber und Fiſcher
von der Akaflieg Darmſtadt das kleine Windſpiel. Die
Portugieſen kennen den deutſchen Segelflug noch gar nicht; da
werden ſie Augen machen in Liſſabon.
Das Beſte zuletzt.
Schließlich ſag’ ich zu Dittmar, ich habe da etwas läuten
hören von einem Auslands=Diplom, das Ihnen verliehen wor=
den
ſei? Ach das, meint er und kramt es aus einer Mappe.
Auf dem Papier iſt zu leſen, daß die Internationale
Flieger=Liga, Paris, dem Flieger Heini Dittmar in
Anerkennung ſeiner hervorragenden Leiſtungen die Harmon=
National=Trophäe für 1934 mit Medaille, Ehren=
plakette
und Diplom verliehen hat. Auf Grund einer Abſtim=
mung
der Flugweſen=Autoritäten in ganz Deutſchland, ſo heißt
es in dem Schreiben, wurden Sie alsderjenige deutſche
Flieger bezeichnet, der im Jahre 1934 das meiſte
zur Förderung des Flugweſens beigetragen
hat.
Na alſo, ſag’ ich lächelnd zu Dittmar, die Autoritäten
0. P.
müſſen es ja wiſſen
* Betſchönerung des Darmſtädter Stadtbildes.
Aus der Tätigkeit des Verkehrs= und Verſchönerungsvereins.
Dem Tätigkeitsbericht des Verkehrs= und Ver=
ſchönerungsvereins
Darmſtadt und Umgebung
EV. entnehmen wir noch folgende Ausführungen, die von allge=
meinem
Intereſſe ſind:
Darmſtadt iſt die erſte deutſche Stadt, die einen Ausſchuß
zur Verſchönerung ihres Stadtbildes ins Leben rief. Dieſes Ko=
mitee
für Blumen= und Pflanzenſchmuck veranſtaltete regelmäßig
Wettbewerbe, prämiierte die Preisträger mit Blumen, Gewächſen
u. ä. Im Jahre 1934 wurde von der Durchführung eines ſolchen
Wettbewerbs mit Rückſicht auf die Gartenbau=Ausſtellung des
Jahres 1935 Abſtand genommen. In dieſem Jahre ſtehen zum
erſtenmal Geldpreiſe zur Verfügung, außerdem eine Unzahl, z. T.
ſehr wertvoller Pflanzen. Bis heute liegen ſchon über 800 An=
meldungen
vor: diejenigen Darmſtädter Familien, die ſich ange=
meldet
haben, erhalten weiße und blaue Petunien zu ſtark er=
mäßigten
Preiſen. Sämtliche Schulen Darmſtadts, die ſich für eine
Schmückung der Fenſter mit Blumen eignen, erhalten außerdem
koſtenlos Petunien und die erforderliche Erde. Die Berufsgärt=
nervereinigung
hat ſich auch bereit erklärt, in der großen Emp=
fangshalle
des Hauptbahnhofs, da, wo der Brunnen ſteht, eine
ſchöne gartenarchitektoniſch gutwirkende Bepflanzung zu errichten.
Erwähnt ſei ferner, daß 35 Schilder in den Darmſtädter Wäl=
dern
neu aufgehängt wurden, daß im vergangenen Jahr unter
Mithilfe des Vereins der Ludwigstempel eingeweiht wurde, daß
noch in dieſem Jahre drei weitere Tempel im Oſtwald eingeweiht
werden können, daß der Verein in der Lage iſt, 25 bequeme Bänke
in den Darmſtädter Wäldern zu ſchaffen, was früher finanziell
gar nicht darzuſtellen möglich geweſen wäre. Auf eine Anregung
des Herrn Landesforſtmeiſters Heſſe ſollen dieienigen Bäume, die
ein Erinnerungsſchild an einen um Stadt oder Land verdienten
Mann tragen, miteinander durch einen Weg verbunden werden.
Darmſtadt iſt eine der wenigen Städte in der Welt, die eine ſolche
Ehrung großer Männer überhaupt beſitzt, und da dieſe Bäume
faſt alle unter Verwendung vorhandener Wege zu erreichen ſind,
ſo entſtehen nicht allzu erhebliche Unkoſten für die Einrichtung
eines Verbindungsweges. Auch dieſer Plan wird noch im Laufe
des Jahres angefangen werden. Auch wird die Errichtung von
6 Bänken auf dem Dietrich=Eckart=Platz in Kürze in Angriff ge=
nommen
.
Wir entnehmen dem Bericht ferner, daß die Deutſche Reichs=
poſt
dankenswerterweiſe bei der Reichspoſtdirektion Frankfurt fol=
gende
Fernſprechſtellen in Vorſchlag gebracht hat: 1. am Ernſt=
Ludwigs=Platz, 2. Ecke Heidelberger= und Weinbergſtraße, 3. Ecke
Hermann= und Karlsſtraße und 4. Ecke Nieder=Ramſtädter= und
Heinrichſtraße.

Säm/tiche Jabake
Soopely geimenker.

So verschieden die Tabakblätter für die
2 RGc-Mischung
in Größe, Struktur und Aussehen auch sind,
alle sind durch den Läuterungsprozeß bis zur
vollkommenen Klarheit gereinigt!

ERNTEN 30 BlS 32 * MUSTERCIGARErTEN MIsCHUNGSNUMMER RTCM

Diese Eigereiten verden in den Falkita Ksallagen Unseres lechaicehen Murtet=
samtliche
Tabake zwein
te wird ausschließlich ohn
Mundstlek hergestelt OR EENeTE ue folgenden Oietnitent

bettiebes in Altona-Bahrenfeld nacKe Wvolig neuen Methoden hergastallt
Der ungewöhnlich zarte und reine Charaffer dieser Mischung beruht darauf. da8

O. RnIh. Eun.

Die Cigaretten
methoden, die

H.F. 4 PH. F. REEursmt CiednerTreuragRiken Atronz-satkedre

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 136

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Durverenangen dar Anobahn eroffnang.

Auf der Autobahnſtrecke zwiſchen Darmſtadt und Frankfurt
iſt man mit den letzten Vorbereitungen für die morgen ſtattfin=
dende
Eröffnungsfeier und Inbetriebnahme beſchäftigt. Beſonders
lebhaft geht es an dem Endpunkt Darmſtadt bei der Gries=
heimer
Autobahnbrücke zu. Schon wehen an den zahlreichen auf
der Brücke und neben den allerdings noch durch Schranken abge=
ſperrten
Zufahrts= und Ausfahrtsrampen die Hakenkreuzfahnen
ſtolz im Wind. Telegraphen= und Rundfunkarbeiter ſind mit dem
Legen der Kabel=Leitungen für die Uebertragung beſchäftigt.
Weithin erſchallt aus den aufgeſtellten Lautſprechern zur Abmeſ=
ſung
der Tonſtärke und Tonreinheit probeweiſe Schallplattenmuſik.
Mitglieder der Organiſationsleitung für die Einweihung kommen
in den neuen Stromlinienomnibuſſen, deren ſingende Motore man
ſchon von weitem hört, von Frankfurt herüber, um ſich von dem
Stand der Vorbereitungen zu überzeugen. In den Grünſtreifen
zwiſchen den beiden Fahrbahndecken, in den Grünanlagen der
Rampenzwiſchenräume, wo die gelben Ginſterblüten ſich freundlich
von dem friſchen Grün der Raſenflächen abheben, und auf den
eingeſäten Böſchungen ſind Gärtner mit letzten Inſtandſetzungen
und Verbeſſerungen betraut. Die über die Brücke führenden Fuß=
ſteige
werden eingekieſt. Gleichzeitig hat die Heag Arbeiter für
das Planieren und Befeſtigen der nahe gelegenen Haltepunkt=
rampen
eingeſetzt. Die Brücke hat eine geſamte Breite von unge=
fähr
28 Metern und weiſt eine lichte Höhe von 4½ Metern auf.

Zur reibungsloſen Abwicklung der Veranſtaltungen anläßlich
der Einweihungsfeier der Reichsautobahn, Frankfurt a. M
Darmſtadt, am Sonntag, den 19. Mai 1935, hat der Polizeipräſi=
dent
(Kommando der Schutzpolizei) Frankfurt a. M. u. a. fol=
gende
verkehrs= und ſicherheitspolizeilichen Maßnahmen getroffen:
A. Abſperrkreiſe.
1. Aeußere Abſperrung.
Ab 6,30 Uhr wird der ſüdlich des Maines, öſtlich und weſtlich
der Autobahn gelegene Stadt= und Waldbezirk, der durch nach=
ſtehende
Straßen= und Bahnkörper begrenzt wird, für den Durch=
gangsverkehr
mit Fahrzeugen einſchließlich Fahrräder
geſperrt: Südliche Mainſeite vom Tränkweg bis zur Niederräder
Eiſenbahnbrücke einſchließlich, Bahnkörper einſchließlich bis Geſtüt
Waldfried, Waldfriedſtvaße einſchließlich, Alte Mainzerſtraße bis
Forſthausſtraße einſchließlich, Forſthausſtraße bis Saar=Allee ein=
ſchließlich
, Saar=Allee ab Forſthausſtraße bis Mörfelderlandſtraße
ausſchließlich, Mörfelderlandſtraße bis Bahnkörper ausſchließlich,
Bahnkörper einſchließlich bis Bahnhof Luiſa, Ziegelhüttenweg aus=
ſchließlich
, Biſchofsweg ausſchließlich, Darmſtädter=Landſtraße aus=
ſchließlich
bis Neu=Iſenburg, Friedens=Allee. Aliceſtraße, Bahn=
hofsſtraße
(ſämtlich in Neu=Iſenburg) ausſchließlich, Mörfelder=
landſtraße
von Gehſpitze bis Wolfgang=Schneiſe ausſchl., Wolfgang=
Schneiſe ausſchl., Lang=Schneiſe ausſchl., Weſtrand des neuen Flug=
platzes
(Schwanheimerweg ausſchl), Hainpfad=Schneiſe ausſchließ=
lich
, Altheeſchneiſe ausſchließlich, Langebaums=Schneiſe ausſchließ=
lich
, Waſſerweg ausſchließlich vom Bahnhof Schwanheim bis
Rheinlandſtraße, Bahnkörper der ſtädtiſchen Straßenbahn ein=
ſchließlich
von Schwanheim bis Triftweg ausſchließlich, Hof Gold=
ſtein
ausſchließlich, Tränkweg ausſchließlich bis Mainufer.
2. Innere Abſperrung.
Der innere Abſperrkreis verläuft 4 bis 500 Meter im Umkreis
um die Rednertribüne am Punkt 0,1 Kilometer der Reichsauto=
ſtraße
. Das Betreten dieſes Platzes iſt nur mit beſonders aus=
gegebenen
Ausweiskarten geſtattet.
3. Abſperrung der Feſtwieſe.
Bis zur allgemeinen Freigabe der an der Südſeite des Mai=
nes
an der Autoſtraße gelegenen Feſtwieſe iſt das Betreten der=
ſelben
nur den zu der Feier geladenen Gäſten und Beamten. An=
geſtellten
ſowie Arbeitern der Reichsautobahn, die mit beſonderen
Ausweiſen verſehen ſind, geſtattet.
Nach Abfahrt der Ehrengäſte (etwa gegen 16 Uhr) wird die
Feſtwieſe auch für die übrigen Teilnehmer bzw. Zuſchauer frei=
gegeben
.
B. Parkverbote.
Das Abſtellen und Parken von Fahrzeugen einſchließlich
Fahrrädern iſt in folgenden Straßen verboten:
1. Ab 7 Uhr bis zur Beendigung der Feier: In den unter 4 1)
genannten Straßen der äußeren Abſperrlinie.
2. Ab 7 Uhr bis zur Beendigung der Auffahrt der NSKK., des
DDAC. und RAD.:
Mainzerlandſtraße ab Niederkirche bis Güterplatz, Fran=
ken
=Allee beide Fahrbahnen, Idſteinerſtraße von Eppenheimer=
ſtraße
bis Hufnagelſtraße, Eppenheimerſtraße, Rebſtöckerſtraße
nach Franken=Allee bis Mainzerlandſtraße, Sodenerſtraße,
Kleyerſtraße, Ackermannſtraße, Niederkirchſtraße, Schwanhei=
mer
=Brücke, Martinskirchſtraße bis zur Rampenauffahrt der
neuen Autobahn.
3. Ab 9 Uhr bis zur Wiederfreigabe: Der Straßenzug Am
Dammgraben, Ph.=Reisſtraße, Bismarck=Allee, Hohenzollern=
Anlage, Hohenzollernſtraße, Hindenburgplatz, Scharnhorſt=
ſtraße
, Wilhelmsbrücke, Saar=Allee, Forſthausſtraße, Mär=
felderlandſtraße
, Fichtenſchneiſe, Alte Mainzerſtraße bis Bahn=
hof
Kelſterbach.
4. Ab 8 Uhr bis zur Abfahrt der dort aufgeſtellten Omnibuſſe:
Die Poſtſtraße und Gneiſenauſtraße.
5. Ab 9 Uhr bis zur Wiederfreigabe: Die Schwanheimerſtraße
ab Autobahnbrücke, Hardtwaldſtraße, Bruchfeldſtraße, Nieder=
räderlandſtraße
, nördliches Mainufer von Wilhelmsbrücke bis
Römerberg. Am Fahrtor.
Fahrzeuge, die nach den angegebenen Zeiten noch in den ge=
uannten
Straßen parkend angetroffen werden, werden rück=
ſichtslos
entfernt.
C. Straßenſverrungen.
Für den Fahrverkehr mit ſämtlichen Fahrzeugen, einſchließlich
Fahrräder, ausſchließlich Straßenbahnverkehr, werden folgende
Straßen geſperrt:
1. Ab 7 bis etwa 11 Uhr: Franken=Allee, Idſteinerſtraße, Sode=
nerſtraße
, Rebſtöckerſtraße, Kleyerſtraße, Ackermannſtraße.
2. Ab 8,30 bis etwa 11 Uhr: Mainzerlandſtraße von Sodener=
ſtraße
bis Nieder=Kirche, Niederkirchſtraße, Schwanheimer=
Brücke, Martinskirchſtraße, Schwanheimerſtraße bis zur Auf=
fahrtsrampe
zur Reichsautobahn. Die Sperrung der
Schwanheimerſtraße wird aufrecht erhalten.
3. Ab 10 Uhr bis zur Wiederfreigabe: die unter B 3) genann=
ten
Straßen bis zur äußeren Abſperrungsgrenze.
4. Ab 9 Uhr bis zur Abfahrt der dort aufgeſtellten Omnibuſſe:
Die Poſtſtraße und Gneiſenauſtraße.
5. Ab 9 Uhr bis zur Wiederfreigabe: Die Kaiſerſtvaße von
Adolf=Hitler=Anlage bis Hindenburgplatz, die nur als Park=
platz
freigegeben wird.
Das Parken auf der Kaiſerſtraße hat in ſenkrechter Rich=
tung
zur Fahrbahn, Kühler an der Bordſteinkante, zu er=
folgen
.
6. Ab 14 Uhr bis zur Wiederfreigabe: Die unter B 5) genannten
Straßen.
7. Ab 10 Uhr bis zur Beendigung der Anfahrt und während der
Rückfahrt iſt das Stehenbleiben auf der Wilhelmsbrücke ver=
boten

D. Fahr= und Fußgängerübergänge über die geſperrten Straßen.
Die Durchſchleuſung des Fahr= und Fußgängerverkehrs über
die für den Fahrverkehr geſperrten Straßen erfolgt am folgenden
Punkten:
1. Mainzerlandſtraße Kreuzung Hohenzollernſtraße,
2. Hindenburgplatz Kreuzung Kronprinzenſtraße und Hinden=
burgplatz
Kreuzung Taunusſtraße (Bahnhofsverkehr).
3. Gutleutſtraße Kreuzung Scharnhorſtſtraße.
4. Saar=Allee Kreuzung Paul Ehrlichſtraße.
5. Niederräderlandſtraße Kreuzung Forſthausſtraße.
Weiter Durchlaßſtellen für Fußgänger werden nach Bedarf
an Straßenkreuzungspunkten eingerichtet. Fahrzeuge der Feuer=
wehr
und Rettungswache werden erforderlichenfalls auch an an=
deren
Kreuzungspunkten der geſperrten Straßen durchgeſchleuſt.
E. Verkehrsumleitungen.
1. Im Stadtbezirk.
Für die Dauer der Anfahrt der NSKK. zur Autobahn über
die Mainzerlandſtraße. Nied. Schwanheim (etwa 8.30 Uhr bis 11
Uhr) erfolgt die Umleitung des Durchgangsverkehrs über die neue
Auto=Umgehungsſtraße, und zwar von Frankfurt a. M. nach

Höchſt über die Hohenzollern=Anlage (nordöſtliche Fahrbahn), Ro=
bert
=Mayerſtraße, Voltaſtraße, Ph.=Reisſtraße, Auto= Umgehungs=
ſtraße
=Ph.=Reisſtraße, Voltaſtraße uſw.

2. Fernverkehr.
Der Verkehr Richtung MörfeldenDarmſtadt wird über die
Darmſtädter=Landſtraße geleitet. Zur Entlaſtung der Darmſtäd=
ter
=Landſtraße wird der Verkehr in Richtung Frankfurt a. M. ab
Mörfelden über Langen nach Sprendlingen und ab Sprendlingen
Richtung Offenbach über Babenhäuſer=Landſtraße geleitet.
Ab Groß=Gerau in Richtung Frankfurt a. M. iſt wegen Sper=
rung
der Alten Mainzerſtvaße die Verkehrsumleitung über Rüſ=
ſelsheim
. Flörsheim erforderlich.
Der Verkehr von Frankfurt a. M. in Richtung Kelſterbach,
wird nach Durchfahrt der NSKK.=Kolonne über Mainzer= Land=
ſtraße
, Griesheim, Schwanheim geleitet.

P. Parkplätze für Zuſchauer.

Das Parken und Abſtellen von Fahrzeugen kann in den von
der äußeren Sperrgrenze wegführenden Schneiſen und Straßen er=
folgen
.
Fahrradwachen werden in genügender Anzahl an dieſen
Straßen durch die Wirtſchaftsgruppe Ambulantes Gewerbe ein=
gerichtet
.
G. Brücken und Ueberführungen über die Reichsautobabn.

Die über die Reichsautobahn führenden Brücken werden ab
7 Uhr bis etwa 16 Uhr für den Fahrverkehr geſperrt.
Zur Durchſchleuſung des Fernverkehrs FrankfurtMannheim
wird die Ueberführung über die Reichsautobahn bis 12 Uhr für
den Fahrverkehr freigegeben. In der Zeit von 12 bis etwa gegen
16 Uhr bleibt auch dieſe Ueberführung für den Fahrverkehr ge=
ſperrt
. Ab 10 Uhr werden die Ueberführungen auch für den
Fußgängerverkehr geſperrt.
H. Verkehr der ſtädtiſchen Straßenbahnen und Omnibuſſe.

Der Verkehr der ſtädtiſchen Straßenbahnen und Omnibuſſe
wird mit Ausnahme nachſtehender Beſchränkungen aufrecht er=
halten
:
1. Während der Anfahrt der NSKK. zur Autobahn, etwa von
8,30 Uhr bis 10.30 Uhr, wird die Linie 14 nur bis zur Flug=
hafenſtraße
durchgeführt und der Omnibusverkehr auf der
Strecke von Flughafenſtraße bis zur Nieder=Kirche eingeſtellt.
2. Ab 11 Uhr bis etwa 12,20 Uhr wird der Straßenbahn= und
Omnibusverkehr auf dem Zuge der Straßen: Am Dammgra=
ben
Ph.=Reisſtraße, Hohenzollern=Anlage. Hohenzollernſtr.,
Hindenburgplatz, Scharnhorſtſtraße, Saar=Allee und Mörfel=
der
=Landſtraße vom Forſthaus bis Stadion eingeſtellt.
J. Sanitätsdienſt und Rettungsſtellen.
Der Sanitätsdienſt wird ausgeübt:
1. Auf der Autobahn durch die Sanitätsmannſchaften der
NSKK.
2. Für die ſpalierbildenden Formationen durch Sanitätsmann=
ſchaften
der SA. und SS.
3. Für die Zuſchauer und auf den Wegen von den Ausladebahn=
höfen
bis zu den Spalieren durch das Rote Kreuz.
4. Die Lage der Rettungsſtellen, Rettungszelte, Verbandsplätze
uſw. wird noch bekanntgegeben.

Einweihung der Reichsaukobahn.
Gräfenhauſen, 17. Mai. Die Einweihung der Reichsautobahn,
welche am Sonntag, den 19. Mai, ſtattfindet, wird für die an der
Reichsautobahn liegenden Gemeinden einen großen Zuſtrom aus=
wärtiger
Gäſte mit ſich bringen. Man rüſtet allerwegen zum Emp=
fang
und trifft bereits die letzten Vorbereitungen. Gräfenhauſen
dürfte von allen von der Reichsautobahn berührten Orten die Ge=
meinde
ſein, welche am nächſten liegt. Unmittelbar zieht dieſes
Wunderwerk deutſcher Technik an der Ortsgrenze durch unſere Ge=
markung
, in einer Geſamtlänge von ca. 5 Klm. Die Bahn hat hier
eine kleine Ueberhöhung gegenüber dem Gelände. Für die Zu=
ſchauer
bieten ſich beſte Sichtmöglichkeiten, denn zu beiden Seiten
ſind breite Wege angelegt, auf denen genügend Platz vorhanden
iſt. Die Gemeindeverwaltung Gräfenhauſen hat in ihrem Gemar=
kungsbezirk
an vielen Stellen längs der Bahn für Wirtſchaften
und Lebensmittel geſorgt. Ohne Preisaufſchlag ſollen unſere Gäſte
Speiſe und Getränke erhalten.

In 100 Meter Entfernung von der Bahn ſind große Park=
plätze
für Kraftfahrzeuge aller Art und Fahrrad= Aufbewahrungs=
ſtellen
eingerichtet, ſo daß keine lange Anmarſchwege entſtehen.
Durch Lautſprecheranlagen längs der Bahn wird die Uebertragung
des Staatsaktes den Zuſchauern vermittelt. Dazwiſchen ſorgen
Muſikkapellen für Abwechſlung.

Den Höhepunkt bildet die große Auffahrt der vielen hundert
Fahrzeuge mit der Reichsregierung an der Spitze, deren wiederun
ca. 3000 auf der Autobahn beſchäftigte Arbeiter folgen. Volks=
genoſſen
, verſäumt nicht, dieſes großartige Schauſpiel anzuſehen. M.

IIHIg52)

VesR/15
55 Pt.-RM 1.20

Kurrendeſingen auf dem Paulusplatz. Als Auftakt zum
Reichskantatetag findet am heutigen Samstag, nachmittags 4.30
Uhr unter Leitung von W. Volk, ein Kurrendeſingen der Chor=
ſchule
der Paulusgemeinde in den Anlagen zwiſchen Pauluskirche
und Landeshypothekenbank ſtatt. Alle Freunde evangeliſcher Cho=
ralmuſik
ſeien zu dieſer Veranſtaltung freundlichſt eingeladen.
Die Kantatefeier in der Pauluskirche wird auf Sonntag, 26. Mai,
abends, verſchoben.

Was die Lichtſpieltheater bringen.
Das Union=Theater zeigt bis auf weiteres den künſtleriſch
hochwertigen Wiener Film aus der bunten Welt des Varietss.
Vorſtadtvarieté iſt der Titel des ergreifenden Film=
werks
, deſſen Hauptrollen Luiſe Ullrich, Mathias Wiemann und
Oskar Sima ſpielen. In weiteren Rollen ſieht man Anton Point=
er
und Hans Moſer.
Die Palaſt=Lichtſpiele, zeigen bis auf weiteres Mein
Leben für Maria Iſabell, mit Victor de Kowa, Maria
Andergaſt und Peter. Voß in den Hauptrollen. Regie Erich
Waſchneck.
Belida zeigt von Samstag, den 18. 5. 35, bis einſchließlich
Dienstag, den 21. 5. 35, den großen Ausſtattungsfilm Cleo=
patra
, der größte Film ſeit Ben Hur. Samstag, den 18. 5. 35,
10.45 Uhr, letzte Nachtvorſtellung: Tänzerinnen für Süd=
amerika
geſucht.
Reſi=Theater zeigt den Großfilm Ihr größter Erfolg ( The=
reſe
Krones) mit Martha Eggerth, Leo Slezak, Theo Lingen, Al=
brecht
Schönhals, Genia Nikolajewa, Guſtav Waldau, Willi Schur.
Vereins- und lokale Beranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reichsbund ehem. Unteroffizierſchüler und
vorſchüler (Ortsgruppe Darmſtadt) Heute abend um 8 Uhr
findet im Kaiſerſaal in Darmſtadt. Grafenſtraße, eine Orts=
gruppenſitzung
und Kameradſchaftsabend ſtatt. Hierzu laden wir
ſämtliche Mitglieder, ſowie die noch fernſtehenden Kameraden
aus den Kreiſen der ehemaligen Unteroffizierſchüler und frühe=
ren
Schiffsjungenabteilungen herzlichſt ein.
Texas=Keller. Heute nacht geöffnet.

Samstag, 18. Mai 1938

Graf Luckner erzählte
Leicht iſt es nicht, von dieſem Abend in der Literar;
Künſtleriſchen Geſellſchaft zu berichten, an dem
der gewiſſenhafte Berichterſtatter ſich immer wieder dabei ert,
daß er alle Gedanken an Bericht und Pflicht zum Teufel gefs
hatte und einzig darauf geſpannt war, ob nun die Mall

glücklich durch die dreifache engliſche Blockade entwiſchen n
oder ob ſie doch ſchließlich noch
Graf Luckner erzählte! Gewiß, was er da er
war wohl den meiſten der Zuhörer, zumal den vielen jugendl
ganz bekannt. Aber ich wette es kam doch jedem von ihnenn
der ganz neu und unerhört ſpannend vor, denn eben das
der Erzählung machte den Reiz des Abends aus, und das
läßt ſich auch nicht in den Bericht hinüberführen. Wir woller
eben das Gerüſt der Tatſachen wiedergeben, das dem Vortron
grunde lag: Graf Luckner erzählte von ſeinen Schuljahrem
ſeiner Flucht von Hauſe, ſeinen erſten Seefahrten unter
den Namen, ſeinem Dienſt als Leutnant der Reſerve und
gefahrvollen und abenteuerlichen Tätigkeit als Geheimn
Dann kam der Tag, da er ſich ein eigenes Kommando aus
konnte, er wählte ſich ein Segelſchiff, um auf eigene V
wortung die engliſche Blockade zu durchbrechen. Und nun 1
nen die mühſeligen und komplizierten Vorarbeiten, um
Schiff als norwegiſches Handelsſchiff zu tarnen. Um den=
liſchen
Unterſuchungsmethoden gewachſen zu ſein, mußte 11
den Bildern norwegiſcher Schwiegermütter und den Briefern
wegiſcher Bräute in den Kojen der Beſatzung alles norm
ſein an Bord. Und dann eines Nachts: Los und durch, duru
engliſche Blockade, mit keinem anderen Verbündeten als denuu=
aufgewühlten
Elementen, dem Sturm und der See!
Das muß man ſich eben von dieſem alten Seebären ſelligeoil
zählen laſſen; man muß die vierſchrötige Geſtalt Graf Lrun
ſehen, wie er breitbeinig daſteht, mit weitausholenden Gelutgichn ireu
die Höhe der Wellen umſchreibend, mit einem unnachahrmitepeil auf Unſet
Schmunzeln auf ſein reines Gewiſſen als Kapitän der ßon Vorſitzend
giſchen Maletta pochend, wie das Auge ſtolz aufleuchtetty g. Gbrſtadt, 10
er von ſeinem Seeadler ſpricht, wie in der Luſt des Frützſputs 12 GHeſſe
rens das Plattdeutſch ſeine Rechte geltend macht wie nennag den
manchen beſonders dramatiſchen Stellen ſeines Berichtes uund n wa
lich dazu übergeht, die betreffende Szene einfach draſtiſch Mirit ugt
ſpielen.
Die Luft in dem kleinen Saal in der Sandſtraße, der ſich 2:

manchen ernſt=wiſſenſchaftlichen Vortrag gehört hat, war auſw
mal voller Abenteuer, und der Berichterſtatter beneidet aug
den Wbend bis zum Schluß auskoſten konnten und ſich mil
zwecks Pflichterfüllung vorzeitig loszureißen brauchten? ſvemende

Sonntagsrückfahrkatken zur Eröffnung der Auko4
Aus Anlaß der Eröffnung der Reichsautobahnſtrecke
furt a. M.Darmſtadt am Sonntag, dem 19. Mai, wertot
der Reichsbahn Sonntagsrückfahrkarten von allen Bahnhä/ /bwährtes
Umkreis von 150 Klm. um Frankfurt a. M. ausgegeben Mrn und
Karren gelten für die Hinfahrt vom 18. Mai 0 Uhr bis 1.
24 Uhr, zur Rückfahrt vom 18. Mai, 12 Uhr, bis 20. Mai. AR äung ne
(Ende der Rückfahrt).
Um den Abtransport der Teilnehmer an der Eröffnru
Reichsautobahnſtrecke am 19. Mai zu erleichtern, gelten diee
tagsrückfahrkarten an dieſem Tage wahlweiſe zwiſchen den
ſprechenden Bahnhöfen der an beiden Seiten der Reichsaru
liegenden Eiſenbahnſtrecken FrankfurtDarmſtadt und Fr:
Groß=Gerau. Die Karten gelten alſo wahlweiſe von der
höfen Neu=Iſenburg oder Goldſtein, Buchſchlag=Sprendling
Mitteldick. Langen oder Walldorf, Egelsbach und Erzhauff /
Mörfelden. Darmſtadt oder Groß=Gerau.

Aus dem Gerichtsſaal.

Ap. Endlich iſt es einmal der Polizei gelungen, E
hehler zu erwiſchen und im dichtgefüllten Strafkamme=
verhandelte
das Gericht am Freitag gegen die vier Angsl
den 31jährigen Heinrich Schott, den 48jährigen Ax
Köhler, den 20jährigen Georg Krämer und den 21-zguſtig
Richard Büxler, ſämtlich von hier. Köhler hat ſich ſ=
allen
Gebieten verſucht. Zuerſt war er mal vor vielen
Pferdemetzger, dann hatte er eine Zeitlang ein Trödlerge=
der
Altſtadt, dann war er Margarine=, Kaffee= und Teewäl- Aurach
dann übernahm er Wäſche und ſchließlich landete er vorie
Zeit in einer Fahrradreparadurwerkſtätte, d. h. ſein HauxM
beſtand darin, gebrauchte Fahrräder anzukaufen, ſie w
verſchönern, und ſo weiter zu verkaufen. In dieſem Geſchä.
er auch ein Trödlerbuch führen. Schon etliche Male hatte.
Polizei verwarnt, weil ſein Buch nicht ſtimmte, weil er
Räder nicht eingetragen hatte. Und ſchließlich kam ng
daß er von einem berüchtigten Mainzer Fahrraddieb R4
kauft hatte. Auch Schott, der bei der Polizei nicht in gu.
ſtand, hatte von dieſem Mann Fahrräder gekauft und ſie
ler weitergegeben. Schott und Krämer überbieten ſich in.
rungen ihrer Ehrlichkeit, ſie verwickeln ſich jedoch dabei u.dek=Ramſta
liche Widerſprüche, insbeſondere Köhler. Das Gericht wiſt
nach nahezu ſiebenſtündiger Verhandlung dieſe beiden mi
werbsmäßiger Hehlerei Schott zu einem Jahr un
Monaten, Köhler zu einem Jahr und acht
ten Zuchthaus. Die beiden anderen erhalten wegen
Hehlerei je ſechs Monate Gefängnis. Mit Recht hebt
ſitzende hervor, daß der Fahrraddiebſtahl nur durch d
überhaupt ſo blühen kann, denn wenn kein Abnehmer wS

auch kein Dieb. Und mit Recht betont der Vorſitzende die
Gemeinheit dieſer Diebſtähle, die immer nur die klein
ſchädigen, denn das Fahrrad iſt ja das Vehikel des kleinn
nes. Intereſſant war auch die Bekundung des Kriminane
daß in Darmſtädt durchſchnittlich täglich 34 Fahrräder
werden, von denen meiſt nur ein ganz geringer Bruchte
ermittelt werden kann. Schott und Köhler werden 2u
die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dau=
je
drei Jahren aberkannt und gegen Köhler wird
erlaſſen. Schott, der ſchon ſeit einiger Zeit in Unterſuch=
iſt
, wird dieſe mit zwei Monaten angerechnet.
Das Sondergericht verhandelt, am ſelben 2
gegen drei Querulanten, die mit ihren ſinnloſen Redenss
Männer der Reichsregierung herabzuſetzen verſuchten. D
lichen Dreien hatte der Alkohol ſeine Wirkung getan
Dreien ihre geheimſten Gedanken offenkundig machen land
54jährige Georg Krämer von hier hatte in einer hieſie
ſchaft auf das Winterhilfswerk geſchimpft und erhält s
fängnisſtrafe von vier Monaten. Der 64jähe
Oſtpreußen gebürtige Emil Naujokat hatte in Gen.N
einer Wirtſchaft Miniſter Göring beſchimpft, er erhe‟
Monate Gefängnis, und in der hieſigen Bahnu?
ſchaft auf dem Oſtbahnhof und im Zug nach Groß=Zimmu
die 31jährige Ehefrau Maria Boller, eine etwas fra!
Exiſtenz aus Frankfurt a. M., ebenfalls auf die jetzige R.
in der unflätigſten Weiſe geſchimpft. Sie erhält eine Ge
nisſtrafe von acht Monaten.
Der Strafſenat verurteilte am gleichen Tag
klagte aus Ober=Ramſtadt wegen Vorbereitung zum h=
Der 52jährige Guſtav Berndt, ſchon früher ſehr links:
hatte ſich bei einer Feier ſehr unliebſam aufgeführt, ſo
ihn in Schutzhaft nahm Und bei einer darauffolgend=
ſuchung
beförderte die Polizei eine kommuniſtiſche verbo.
ſchrift zutage, die Frau Berndt, die auch auf der Am
ſitzt, von dem drittenAngeklagten, dem 33jährigen Karl
Ober=Ramſtadt erhalten haben will. Kees leugnet das *
erſcheint dem Gericht angeſichts der wenig nationalen A
des Kees die Ausſage der Frau Berndt glaubhaft, zn
urteilt Keeszuzwei Jahren Zuchthaus. Die bun
Ehrenrechte werden ihm auf fünf Jahre aberkannt und
aufſicht angeordnet. Frau Berndt erhält ein Jahrw

hender ur
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Werungen ha

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Mie und Einze
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un Wſchluf
MPolizeivero
ür den
beriehrs

Berndt acht Monate Gefängnis.

Willft du kämpfen?!
Komme noch heuke zur NS-Vollshd.
Gebt euere Spende auf das Konto der Kreison.
des Amtes für Volkswohlfahrt Nr. 5990 bei 2
Sparkaſſe und Poſtſcheckkonto Frankfurt 0.20

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

ſarustag, 18. Mai 1935

Aus Heſſen.

Nr. 136 Seite 7

Griesheim, 17. Mai. Generalverſammlung der
aſud w. Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft. Der Vor=
g
0. des Aufſichtsrats begrüßte die erſchienenen Genoſſen. Er
uumm te zum Schriftführer das Aufſichtsratsmitglied Herrn Va=
e
Mayer. Rechner Nothnagel erſtattete einen Bericht über
bo riloſſene Geſchäftsjahr und den Stand der Genoſſenſchaft.
HhErtwicklung der Genoſſenſchaft war auch im letzten Jahre eine
guuurrd konnte allen Anforderungen, die von ſeiten der Mitglie=
du
mieftellt wurden, Genüge geleiſtet werden. Im Berichtsjahre
mutr zirka 100 000 Zentner Ware und Werte von 325 000
Rſuszmark umgeſetzt, ergibt durchſchnittlich arbeitstäglich einen
ML rrumſatz von 330 Zentner im Betrage von 1 100 Reichs=
mui
.! An Roggen wurden rund 3200 Zentner und an Saat=
unosweiſekartoffeln
2150 Ztr. von den Mitgliedern an die Ge=
nooſtſchaft
geliefert. Die Mitgliederzahl betrug Ende des Jahres
120 Das eigene Betriebskapital beträgt 48 000 RM. Fremde
Bgeſedsmittel wurden nicht benötigt, und iſt die Genoſſenſchaft
dath im der Lage, ihre Mitglieder auf dem billigſten Wege mit
Wo zu beliefern. Der Reingewinn beträgt 492,58 RM. und
windauf Vorſchlag der Verwaltung dem Reſervefonds und der
Bſynſsrücklage überwieſen. Aus dem Bericht des Aufſichtsrates,
demſ Vorſitzende ſowie das Aufſichtsratsmitglied, Herr Mayer,
ernzere, iſt zu entnehmen, daß bei ſämtlichen Reviſionen keine
Bzuundungen zu verzeichnen waren und Buch= und Kaſſenfüh=
rungin
beſter Ordnung ſind. Herr Hoggſtock erſtattete noch Be=
riaytber
die Tätigkeit des Vorſtandes. Mitglied Lehrer Schrauth
gauf iner Genugtuung über die gute Entwicklung und Führung
dern ſenoſſenſchaft Ausdruck. Die ausſcheidenden Mitglieder vom
Vchuend, Herr Heinrich Funk 14., vom Aufſichtsrat die Herren
Hezinch Ludwig 1. und Auguſt Sehring, wurden einſtimmig wie=
dewwoählt
. Mit Worten des Dankes für den ſachlichen Verlauf
deu berſammlung ſowie mit einem Appell an die Mitglieder, auch
werithin treu zur Genoſſenſchaft zu halten und einem dreifachen
Sickzzeil auf, unſeren Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
ſchäder Vorſitzende die Verſammlung.
Eberſtadt, 17. Mai. Das Kreiswertungsſingen
dest ſues 12 (Heſſen=Darmſtadt) im Deutſchen Sängerbund findet
am enntag, den 26. Mai, in der Turnhalle in der Marktſtraße
ſtartund zwar für die Gruppe I. Es beteiligen ſich hierbei 18 Ver=
einp
it ungefähr 630 Sängern und Sängerinnen, unter Leitung
des reiswalters Friedrich Hofmann und des Kreischormeiſters
Prſldr. Friedrich Noack. Dem Wertungsſingen geht eine Kund=
gekuus
auf dem Marktplatz voraus, wobei drei Maſſenchöre:
Blurnerde von Hermann Simon, Lied der Bauleute von
Kaklähüler, und Mahnung von Hans Heinrichs von ſämtlichen
teitwmenden Vereinen in Stärke von 630 Sängern zum Vor=
ran
elangen. Anſchließend findet in der Turnhalle das eigent=
ſchle
Vertungsſingen ſtatt mit Männerchören, gemiſchten Chören,
Anuuhn= und Männerchören, wobei auch unſere beliebten Volks=
ſiellewieder
zur beſonderen Geltung gebracht werden und in die=
ſer
Lrbietungsfolge eine klangliche Abwechſlung geboten wird.
Dick äingerſchar wird mit dieſer Veranſtaltung in Lied und Wort
ihr übewährtes Treugelöbnis zu Führer, Volk und Vaterland
ut ermurn und dem deutſchen Liede, das ſich durch alle Fährniſſe
aue duncherungen hat, als köſtliches vaterländiſches Gut wieder die
Weſrthätzung verleihen.
2. Pfungſtadt, 17. Mai. Reichsſtatthalter Spren=
geſ
= v Pfungſtadt. Zwecks Beſichtigung der Vorbereitungen
m ziaatsakt anläßlich der feierlichen Eröffnung der erſten
Teiſtſtecke der Reichsautobahn hat Reichsſtatthalter Sprenger die
Stiteat FrankfurtDarmſtadt befahren. In ſeiner Begleitung be=
fanne
ſich außer verſchiedenen Ingenieuren Oberregierungsrat
Gutter vom Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propa=
gamy
ferner Dr. Hof. An der Straßenkreuzung PfungſtadtHahn
vertien die Inſpizienten die Autobahn, um im Hotel Strauß
hurte iuſt zu machen. Hierbei wurde dem hieſigen älteſten Kämp=
fer
nhns Otto die Ehre zuteil, neben dem Reichsſtatthalter Platz
zu immen. Bemerkenswert iſt hierzu die Tatſache, daß Reichs=
ſtatnü
ter Sprenger im Jahre 1924 in der erſten großen öffent=
lichanVerſammlung
das Progyamm des Führers verkündete.
Diet ährt ging dann über Darmſtadt nach Frankfurt zurück.
19 Spachbrücken, 17. Mai. HJ.=Heim ſeiner Beſtim=
mun
üübergeben. Zu einer eindrucksvollen Feier geſtaltete
ſich fa Montag abend die Uebergabe des von der Gemeinde ein=
gertäten
HJ.=Heims. Nach einem Fackelzug der geſamten Ju=
gempyfaniſationen
marſchierten dieſe vor dem Heim auf, das hell
helzuet war. Ein gemeinſames Lied der aufmarſchierten Jugend
grönſte die Feier. Bürgermeiſter Pg. Allmann ergriff das Wort
ür Anſprache, in der er die Jugend ermahnte, ſich der Opfer,
ſe Mn Gemeinde mit der Herrichtung des Heimes brachte, würdig
ſſmeſſen. Ein Kommando erſchallt, alles ſteht ſtill, die Flagge
9. ſteigt am Maſt empor. In bunter Reihenfolge wechſeln
eſu= und Einzelvorträge miteinander ab, doch bei allen Hand=
ſundz
kann man die Begeiſterung auf den Geſichtern leſen, die
hlel ſeelt. Der Bürgermeiſter übergab hierauf jeder Jugendfor=
mauc
) inen Schlüſſel. Der Jugendführer H. Dieter dankte in
leiner iefdurchdachten Anſprache und ſchilderte Entwicklung und
Wele der Jugendbewegung. Die Flagge wurde eingeholt und
eind eier, die bei jedem Teilnehmer tiefen Eindruck hinterließ,
ſattze nten Abſchluß gefunden.
Nieder=Ramſtadt, 17. Mai. Verkehrsverbote. Auf
Gruß der Polizeiverordnung des Kreisamtes Darmſtadt vom 15.
20ylten für den Ortsbereich der Gemeinde Nieder=Ramſtadt
Usiere Verkehrsbeſchränkungen: 1. die Bach= und Pfaffengaſſe
n0 für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen jeder Art geſperrt,
1mſogenannte Röderpfad längs der Waldesruh wird für
Nadſtrer geſperrt. Obſtbaumſchädlingsbekämp=
RumsEs liegt Anlaß vor, erneut auf die polizeilichen Beſtim=
wure
Hinſichtlich der Schädlingsbekämpfung im Obſtbau hinzu=
beitle
Es wurde feſtgeſtellt, daß trotz Beſpritzung der betr. Bäume
iele mroch wieder von der Blutlaus befallen ſind. Hier gilt es
ſoe gin zuſchreiten und die befallenen Stellen mit Karbolineum
Anſeln. Dieſe Maßnahmen bereits in der Entwicklung des
Sclnas ergriffen, vermeiden ſeine Vermehrung und damit auch
Stllergreifen auf Nachbarbäume.
Sber=Ramſtadt, 17. Mai. Poſtmeiſters Friedrich
Belrs letzte Fahrt. Eine außerordentlich große Zahl Leid=
Acler folgte vorgeſtern vom hieſigen Poſtamt aus dem Sarg,
Mterbliche Hülle des in Darmſtadt verſchiedenen Poſtmei=
R. Friedrich Weber barg und der auf der hieſigen Be=
kälſſrätte
der Familie Weber beigeſetzt wurde. Nahezu fünf
labcnete ſtand der jetzt ſo unerwartet aus dem Leben Geſchie=
e
6 txeuer Beamter im Dienſte der Reichspoſt und davon
/8 Jahre als Vorſteher des Poſtamts in Ober=Ramſtadt

Seiceervorragenden Eigenſchaften als Menſch, als auch als Be=

mtwvurden von dem Ortsgeiſtlichen, Pfarrer Nürnberger, in
Ahrede gewürdigt. Ein hohes Lied der ausgezeichneten Cha=
urthlwuſchaften
dieſes aufrechten Deutſchen klang auch aus dem
u Nachruf eines Vertreters der Reichspoſtverwaltung, der
ch Namen einen Kranz am Grabe niederlegte. Auch das
oral von Ober=Ramſtadt ehrte mit einer Kranznieder=
Memen langjährigen Chef. Namens des Evangeliſchen Kir=
Bitundes, dem der Verſtorbene viele Jahre und bis zu ſeinem
von Ober=Ramſtadt im Jahre 1933 angehörte, widmete
Ergermeiſter i. R. Rückert einen herzlichen Nachruf. An das
ab traten dann noch, die Herren Profeſſor Kiſſinger=
AN und Rektor i. R. Hofmann=Ober=Ramſtadt, die als Ver=
/e Hauptausſchuſſes bzw. der Ortsgruppe Ober=Ramſta

2nwaldklubs mit herrlichen Naturkränzen, ihren eifrigen
4 und Klubgenoſſen ehrten und von ihm Abſchied nahmen.
it.e Ortsgruppe des Odenwaldklubs, der der Verſtorbene
als Mitglied angehörte und die er ſeit 1911 als Vor=
eitete
, hat die großen Verdienſte ihres Friedrich Weber
Odenwaldklub, ſchon vor wenig Jahren durch Errichtung
ichrich=Weber=Ruhe am Finſterhöllenberg anerkannt.
NFdorf, 17. Mai, Hühnerentwendung. Aus dem
ohl des Friedrich Kirſchenſtein, Adolf=Hitler=Straße 43,
Ass der geſamte Hühnerbeſtand 10 Stück abhanden.
in gliche Meinung, es liege ein Diebſtahl vor, hat ſich nicht
Nach näherer Unterſuchung durch die Gendarmerie=
AHer=Ramſtadt ſteht mit ziemlicher Beſtimmtheit feſt, daß
uer durch einen Fuchs geholt wurden. Dafür ſpricht insbe=
* Auich, daß der im Hühnerſtall zurückgelaſſene Hahn totge=
o
den war. Auch die in letzter Zeit in gleicher Gegend des
W uurgekommenen Hühnerdiebſtähle dürften teilweiſe auf
füc un ückzuführen ſein.
bekoßt=Zimmern, 17. Mai, Hohes Alter. Seinen 80.
MZ leierte Herr Bernhardt, Zimmermeiſter, Hindenburg=
Rchmauern, 13. Mai. Ein Waldrundgang der För=
Jandaräfl. Oberförſterei Neuſtadt i. Odw. mit Oberförſter
ſand im Bezirke Hengmantel ſtatt, anſchließend war bei
Luüinger Hengmantel) eine ſchlichte Feier ſeines 4 Gäh=
iemnſtjubiläums
.

Karkoffelpreiſe.

Die Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau teilt
mit: In einzelnen Verbrauchsgebieten werden in Anerkennung
der Vorratslage an Speiſekartoffeln, insbeſondere für gelbflei=
ſchige
Sorten, teilweiſe über den Erzeugermindeſtpreiſen liegende
Preiſe bezahlt. Dies entſpricht keineswegs der Marktlage und
es iſt durchaus falſch, in Erwartung höherer Preiſe etwaige Kar=
toffelvorräte
zurückzuhalten. Es wird von allen Erzeugern er=
wartet
, daß ſie zu den angemeſſenen Preiſen, die ihnen während
des ganzen Winters geſichert waren, auch jetzt ihre Speiſekartof=
feln
zum Verkauf bringen und nicht durch höhere Preisforderun=
gen
eine künſtliche Verknappung des Marktes an Speiſekartoffeln
hervorrufen. Die bisher weniger gefragten Sorten, wie z. B. die
Sorte Ackerſegen, haben vielfach vorzüglich überwintert und
ſind jetzt im Speiſewert der Induſtrie durchaus ebenbürtig. Der
bisher gültige Speiſckartoffelmindeſtpreis in Höhe von RM. 2,70
je Zentner für gelbfleiſchige Sorten und RM. 2,50 für weißflei=
ſchige
Sorten iſt durch Anordnung der Hauptvereinigung der
Deutſchen Kartoffelwirtſchaft vom 13. Mai 1935 zum Erzeuger=
feſtpreis
erklärt, der beim Ankauf vom Erzeuger weder unter=
noch
überſchritten werden darf. Dieſe Anordnung gilt von heute
bis zum 15. Brachmond (Juni) 1935. Von dem Handel und den
Genoſſenſchaften wird erwartet, daß ſie nicht durch Preistreiberei
die Verſorgung der Verbraucher zu angemeſſenen Preiſen gefähr=
den
Gegen alle Kreiſe, die nicht den Anordnungen Folge leiſten,
wird mit erheblichen Strafen vorgegangen werden.
Le. Groß=Umſtadt, 17. Mai. Am 20. und 21. Juli d. J. findet
in den Mauern Groß=Umſtadts der 31. Kreisfeuerwehrtag des
Kreiſes Dieburg, verbunden mit einer großangelegten Uebung der
hieſigen Wehr Sonntags vormittags, ſtatt. Mit dieſer Tagung
verbindet die Freiwillige Feuerwehr Groß=Umſtadt das Feſt ihres
60jährigen Beſtehens. In einer Sitzung des geſchäftsführenden
Ausſchuſſes wurden die einzelnen Feſtausſchüſſe gebildet und wer=
den
dieſelben ihre, zum Teil ſehr umfangreichen Vorarbeiten ſo=
fort
beginnen. In großen Zügen wurden bereits grundlegende
Fragen über den zu nehmenden Verlauf des Feſtes feſtgelegt. Für
Samstag abend iſt ein Fackelzug nach dem Feſtplatz vorgeſehen.
Nach Ankunft desſelben werden die hieſigen Geſangvereine durch
einige Liedervorträge erfreuen, während der Turnverein 1878
ſowie die Sportvereinigung mit entſprechenden Vorführungen ihre
Künſte zeigen.
Hirſchhorn, 17. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
16. Mai: 1,62 Meter; am 17. Mai: 1,60 Meter.

Be. Erfelden, 16. Mai. Anläßlich der Altrheinregatta
der Darmſtädter Paddler am 23. Juni wird vorausſicht=
lich
Reichsſtatthalter und Gauleiter Sprenger nach Erfelden kom=
men
und bei dieſer Gelegenheit vier Zehner=Kanadier der Darm=
ſtädter
Waſſerſportjugend taufen und feierlichſt ihrer Beſtimmung
übergeben. Ebenſo hat der Leiter des Turn= und Sportamtes der
Heſſiſchen Landesregierung. Direktor Löwer, ſein Erſcheinen zu=
geſagt
. Wie wir weiter erfahren, wurde die Landespolizeikapelle
für den 22. und 23. Juni nach Erfelden verpflichtet, ſo daß an die=
ſen
beiden Tagen das ganze Altrbeingebiet im Zeichen der obigen
Veranſtaltung ſteht.
Cp. Leeheim. 16. Mai. Todesfall. Im Alter von 61 Jah=
ren
iſt im Darmſtädter Krankenhaus die langjährige hieſige Ge=
meindeſchweſter
Anna Fanta geſtorben. Schweſter Fanta wirkte
ſeit dem Jahre 1911 hier und erfreute ſich wegen ihrer ſteten
Opfer= und Hilfsbereitſchaft größter Wertſchätzung.
Gernsheim, 17. Mai. Waſſerſtand des Rheins
am 16. Mai: 1,35 Meter, am 17. Mai: 1.28 Meter.

Aus Rheinheſſen.

Mainz, 17. Mai. Ein falſcher Kaplan und
Ordensbruder. Der 27jährige Karl Schlander aus Groß=
Umſtadt zog als falſcher Kaplan oder Ordensbruder durch Stadt
und Land und täuſchte gutgläubige Menſchen. Auf der Wander=
ſchaft
von Landau nach Bingen und durch den Odenwald beſuchte
er Klöſter und Private und erſchwindelte ſich als Theologie=
ſtudierender
was er jeweils brauchte. In der Rolle des Sekretärs
des Biſchofs telephonierte er an die verſchiedenen Orden und
Klöſter und empfahl den jungen Bruder oder Kaplan zur Ge=
währung
vorübergehender Pflege, Unterſtützung uſw., bis er an
den Unrechten kam, der den biſchöflichen Sekretär an der
Stimme wieder erkannte. Der Angeklagte, der nach ärztlichem
Gutachten vermindert zurechnungsfähig iſt wurde vom Bezirks=
ſchöffengericht
wegen Rückfallbetrugs zu eineinhalb Jahren Ge=
fängnis
verurteilt. Ferner wurde ſeine Unterbringung in eine
Heil= und Pflegeanſtalt angeordnet.

Aus Oberheſſen.

Büdingen, 17. Mai. Wieder eine Ehrenvaten=
ſchaft
des Führers in Oberheſſen. Bei dem 9. Kind
und 5. Sohn des im Kreisort Gettenau wohnhaften Bergmanns
Johann Strack hat der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler die
Ehrenpatenſchaft übernommen.

*Das Werden und Vergehen der deutſchen Kolonien.

Von Dr. Seriba.

III.

Verlaſſen wir nun die Südſee und wenden uns dem deut=
ſchen
Schutzgebiete
Kiautſchou
im Oſten Aſiens zu. Kiautſchou hat eine Größe von 552 Quadrat=
kilometer
und eine Bevölkerung von rund 170 000 Einwohnern.
Das Klima iſt günſtig. Unter deutſcher Leitung wurden die
reichen Bodenſchätze an Kohlen und Erzen zu Tage gefördert.
Dieſes kleine Schutzgebiet nahm raſch einen ungeahnten wirt=
ſchaftlichen
Aufſtieg. Neben dem wirtſchaftlichen Moment kam
Kiautſchou eine militäriſche und ſtrategiſche Bedeutung zu. Die
Hauptſtadt Tſingtau war befeſtigt und ſtellte ein ſtarkes Boll=
werk
dar.
Soweit nun die Schilderung der politiſchen und wirtſchaft=
lichen
Momente der Kolonien.
Es verſteht ſich natürlich von ſelbſt, daß die Kolonien ein
wertvolles Abſatzgebiet für unſere deutſche Induſtrie und deut=
ſchen
Händel darſtellten. In die Kolonien wurden in der Haupt=
ſache
eingeführt: Materialwaren, Eiſenwaren, Metalle, Baum=
wollwaren
, Getränke, Konſerven, Holz und Holzwaren, Tabak,
Kleider uſw.
So entwickelte ſich ein reger Verkehr zwiſchen dem deutſchen
Vaterlande und den deutſchen Kolonien. Handel und Wandel
blühten, deutſcher Fleiß, deutſche Arbeit und deutſche Kultur
ſtanden in der Welt muſtergültig da und hatten einen Kolonial=
beſitz
geſchaffen, der zu den größten Hoffnungen berechtigte.
30 Jahre deutſcher Verwaltung konnte ſtolz auf ihre Handels=
ſtatiſtik
ſein. Die Einnahmen der deutſchen Kolonialgebiete er=
reichten
eine Höhe von etwa 60 Millionen, der Handel ungefähr
500 Millionen im Jahr. Deutſchland hatte damit den Beweis
erbringen können, daß es verſtand, Kolonien zu bewirtſchaften,
und ſomit zum großen Nutzen der Koloniſten und der Deutſchen
im Mutterlande ſowie zum Vorteil der geſamten Weltwirtſchaft
zu wirken.
Wber England beträchtet dieſes deutſche Schalten und
Walten ſchon in ſeinen erſten Anfängen mit Neid und Miß=
trauen
. Der Kolonialbeſitz blühte auf und Deutſchlands Flotte
wuchs.
England ſetzte ſich 1914 über alle Schranken hinweg, und
trug mit ſeinen treuen Bundesgenoſſen Frankreich und Belgien
den europäiſchen Krieg auch in die Kolonien. Die Farbigen
hatten das wundervolle Schauſpiel wie die weiße Raſſe welche
ſich mit ihrem Blute die Herrſchaft über ſie erkämpft, ſich ſelbſt
nun zerfleiſchte und uneinig war. England lieferte den traurigen
Beweis, daß alle Verträge nur ſo lange heilig zu halten ſind,
als es das eigene Intereſſe zuläßt.
So ſetzte ſich England mit ſeinen Bundesgenoſſen einfach
über die Kongoakte hinweg. Deutſchlands Beſtreben ging dahin,
daß im Falle eines europäiſchen Krieges die Kriegshandlungen
nicht auf die Kolonien übertragen werden ſollten. Zur Er=
reichung
dieſes Zieles bot die Kongokonferenz in Berlin am
26. Februar 1885 eine gute Handhabe. Der Wortlaut des Ar=
tikels
11 und 12, der von allen Großmächten unterzeichnet war,
brachte das Einverſtändnis zum Ausdruck, daß im Kriegsfalle
die Feindſeligkeiten im Kongobecken, d. h. in ganz Mittelafrika
zu unterbleiben hätten. Für den Fall, daß die vertragſchließen=
den
Teile ſelbſt in einen Krieg miteinander verwickelt würden,
war die Verpflichtung ausgeſprochen, daß die Vermittlung be=
freundeter
Mächte anzurufen ſei, ehe zu den Waffen gegriffen
werden ſollte. Das Beſtreben, das in dem Kongoabkommen zum
Ausdruck gebracht wurde, fand eine gute Unterſtützung in der
öffentlichen Meinung Amerikas, die es Bismarck möglich machte,
die Gefahr eines Krieges in den Kolonien Kamerun und Oſt=
Afrika auf ein Mindeſtmaß zu beſchränken. Amerikas Innen=
politik
verhindert aber die Ratifizierung der Kongoakte trotzdem
es bei der Brüſſeler=Akte 1890, einer Ergänzung der Kongoakte,
mitgewirkt hatte. Deutſchland rechnete aber trotz allem auf die
öffentliche Meinung in Amerika, von der man eine ſtrenge Be=
obachtung
der politiſchen Ereigniſſe im Hinblick auf die Kongo=
akte
erwartete.
Aber es kam anders. Belgien und ſogar Frankreich woll=
ten
die Aufrechterhaltung des Kongoabkommens achten, jedoch
England bot ſich 1914 eine wundervolle Gelegenheit, den deutſchen
Konkurrenten zu vernichten. England kam es darauf an, die ihm
zu ſehr erſtarkte deutſche Schiffahrt lahmzulegen, die Vernichtung
ſämtlicher deutſcher Verbindungsmöglichkeiten nach außerhalb
vorzunehmen, und vor allem die deutſchen Kolonien an ſich zu
reißen. Den Grund zur Wegnahme ſuchte England in dem fal=
ſchen
Vorwande, daß Deutſchland zuerſt Britiſch=Zentralafrika
angegriffen und damit das Kongoabkommen verletzt hätte. Ohne
ſich um den Kongovertrag zu kümmern, haben die Feindbund=
ſtaaten
die Feindſeligkeiten in den Kolonien eröffnet.
Am 6. Auguſt 1914 überfielen franzöſiſche Truppen deutſche
Poſten im Inneren von Kamerun, die Engländer beſchoſſen am
8 Auguſt 1914 die offene Stadt Daresſalam, verſenkten am
13. Auguſt 1914 den deutſchen Dampfer auf dem Njaſſaſee und
vernichteten die Funktürme in der Südſee. Ferner kam es Eng=
land
darauf an, jeglichen Zufluchtshafen für die deutſche Flotte
unmöglich zu machen.

Der deutſche Beſitz in der Südſee wurde von den Verbün=
deten
zuerſt mit Beſchlag belegt, Japan nahm die nördliche
Kolonie weg, und Auſtralien die ſüdliche. Die Kolonien der
Südſee waren nicht befeſtigt und vermochten keinen erheblichen
Wiederſtand zu leiſten. Die vorhandenen deutſchen Polizei=
truppen
ſtanden nur zur Bekämpfung von etwaigen Ein=
geborenenaufſtänden
zur Verfügung.
Kiautſchou konnte dank ſeiner guten Befeſtigungsanlagen den
Angriffen der Japaner trotzen. Japan verlangte die bedingungs=
loſe
Rückgabe Kiautſchous an China, was ſelbſtverſtändlich nicht
geſchah. Am 27. Auguſt 1914 beſchoſſen japaniſche Schiffe die
Tſingtau vorgelagerten Inſeln. Am 18. September 1914 eröffnete
Japan die Feindſeligkeiten im neutralen Gebiete der Pro=
vinz
Schantung. Der zehnfachen Uebermacht weichend, zogen ſich
die Deutſchen auf die Feſtung Tſingtau zurück, und verteidigten
den Platz bis zum Weißbluten. Am 5. und 6. November 1914
durchbrachen die Japaner die Außenbefeſtigungen und machten
jeden Widerſtand zwecklos. So ging die Beſitzung Kiautſchou
verloren.
In Afrika hatten die Feindbundſtaaten keinen glatten Er=
folg
zu verzeichnen. Obwohl die deutſchen Kolonien für eine
erfolgreiche Verteidigung nicht eingerichtet waren. Die Kolonie
Togo, die rings vom Feinde umgeben war und nur eine deutſche
Polizeitruppe hatte, wurde eine leichte Beute der Engländer
und Franzoſen. Das deutſche Eigentum wurde beſchlagnahmt
und zu Spottpreiſen losgeſchlagen.
Deutſch=Kamerun konnte dem Feinde einen beſſeren Wider=
ſtand
entgegenſetzen. Mit den wenigen Poſten im Inneren wag=
ten
die Deutſchen einzelne Vorſtöße, die gut verliefen. Am 27.
September 1914 fiel den Engländern Duala in die Hände. Er=
bittert
verteidigten ſich die wenigen Deutfchen im Inneren
Kameruns; es gelang ihnen ſogar, in die feindlichen Grenz=
gebiete
vorzuſtoßen. Durch Verluſt an Menſchen, Material,
Munition und Geſchützen erlahmte der deutſche Widerſtand.
Unter unſäglichen Mühſalen erreichte am 7. Februar 1916 die
Vorhut der tapferen Deutſch=Kameruner die ſpaniſche Muni=
kolonie
, wo ſie von denSpaniern entwaffnet wurden. Am 19. Februar
1916 waren die übrigen Offiziere, Beamten und Soldaten in
Sicherheit. Spanien beförderte die Deutſchen von der Kolonie
nach Spanien. Rund 18 Monate leiſteten die Deutſchen in
Kamerun erheblichen Widerſtand gegen eine Uebermacht von
Feinden.
Deutſch=Südweſtafrika leiſtete unter den ungünſtigſten Be=
dingungen
einen hartnäckigen Widerſtand. Die Kolonie, die ſelbſt
von den Engländern früher für völlig wertlos gehalten wurde,
bis deutſcher Fleiß und zäher deutſcher Arbeitswille, unter
großen finanziellen Opfern, das Land wegſam machte und kolo=
niſierte
. Als die unerſchöpflichen Diamantlager entdeckt wurden,
entſtand den engliſchen Diamantgeſellſchaften in Deutſchland ein
großer Konkurrent. Der Weltkrieg bot nun England eine günſtige
Gelegenheit, wenn auch unter großen Opfern, ſich der wertvollen
Diamantfelder zu bemächtigen. Gegen rund 4000 Mann deutſcher
Schutztruppen, führte England 65 000 Mann ins Feld. Ein
Kampf der im Anfang ſchon entſchieden war. Eine erfolg=
reiche
Verteidigung der Kolonie wäre vielleicht möglich geweſen,
wenn die Buren Südafrikas für Deutſchland eingetreten wären,
jedoch hatte England nichts eiligeres zu tun, die Buren gegen
Deutſchland zu gewinnen. Der ſ. Zt. zum engliſchen Premier=
miniſter
gemachte Burengeneral Botha, ließ die Verleumdung
zu, daß Deutſchland widerrechtlich eine engliſche Grenzſtadt be=
ſetzt
hätte. England ſetzte damit die Kriegserklärung gegen
Deutſchland durch, obwohl ſich Männer wie Hertzog, Deventer
und Delaray dagegen ausſprachen. Botha ging mit Gewalt vor,
Delaray wurde auf der Flucht erſchoſſen. Deventer, mit ſeinen
Anhängern erhob ſich, jedoch wurde dieſe Erhebung unterdrückt.
4000 Buren lagen auf der Walſtatt. Danach war Botha Herr
der Lage, und der Angriff gegen Deutſch=Südweſt nahm ſeinen
Anfang. Mitte September fiel die Lüderitzbucht den Engländern
in die Hände, alsdann wurden die Diamantminen beſetzt. Die
Engländer beſetzten die Nordoſtecke der Kolonie und bewogen
die Portugieſen zu einem Ueberfall auf die dort befindlichen
Truppen. Alsdann leitete Botha einen Geſamtangriff auf die
Kolonie ein. Die Engländer drangen von Süden vor, Ende
April 1915 fiel Keetmanshoop. Aus, Bethanien Gibeon und
am 7. Mai 1915 wurde der Eiſenbahnknotenpunkt Karibib be=
ſetzt
. Am 12. Mai 1915 fiel Windhoek. Der Kommandeur und
ſein Generalſtabsoffizier der Schutztruppe ſtarben leider an den
Folgen eines Unglücksfalles. Die deutſchen Truppen zogen ſich
weiter nach Norden zurück und erreichten im Juli die Gegend
von Grootventein. Weiterer Widerſtand war zwecklos, da die
kleine tapfere Schar ringsherum eingeſchloſſen war. Am 9. Juli
1915 wurden mit dem Feinde Uebergabeverhandlungen gepflogen
und damit war das Schickſal von Deutſch=Südweſt beſiegelt.
Die Verluſte der Deutſchen betrugen 400 Mann, und 51
Offiziere. Zur militäriſchen Niederwerfung der Eingeborenen=
aufſtände
hatte die Schutztruppe nur veraltete Waffen, während
der Feind zu ſeiner Kriegsführung ſich moderner Waffen, wie
Geſchütze, Flugzeuge uſw. bedienen konnten, die Amerika
(Schluß folgt.)
lieferte.

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Seite 8 Nr. 136

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Scherl-Bildmaterndienst.
Am Donnerstagabend trat, Miniſterpräſident General Göring die Reiſe nach Krakau an, wo er
als Vertreter des Führers und des Deutſchen Reiches an den Trauerfeierlichkeiten für Marſchall
Pilſudſki teilnehmen wird.

Göring zur Tranerfeier nach Krakau abgereift.

Unfall des Berliner 9=Zuges.
Frankfurt a. M. Die Reichsbahndirektion
Frankfurt a. M. teilt mit: Vorgeſtern abend, um
22.26 Uhr, entgleiſte kurz vor der Einfahrt in den
Frankfurter Hauptbahnhof von dem Schnellzug
D. 17 WiesbadenFrankfurt-Berlin die Loko=
motive
, der Packwagen und ein Perſonenwagen
mit allen und ein Perſonenwagen mit zwei
Achſen. Die Unfallſtelle liegt zwiſchen den Bahn=
höfen
Frankfurt=Hauptbahnhof und Frankfurt=
Höchſt der Strecke FrankfurtWiesbaden. Außer
dem Lokomotivführer, der leichte Hautabſchür=
fungen
im Geſicht erlitt, wurden Perſonen nicht
verletzt. Die Reiſenden des verunglückten Schnell=
zuges
wurden von dem Schnellzug D. 48 Köln
FrankfurtMünchen, der kurz nach 22.30 Uhr
auf dem benachbarten Gleis an der Unfallſtelle
vorbeifuhr, aufgenommen und nach dem Haupt=
bahnhof
in Frankfurt a. M. gefahren.

Eine ehrenvolle Auszeichnung
wurde dem Vormann Hans Lüken der Station
Borkum der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung
Schiffbrüchiger zuteil. In Anerkennung der zwei
unter ſeiner Führung im Oktober und Dezember
1934 ausgeführten ſchweren Rettungsfahrten mit
dem Erfolg der Rettung von 51 Menſchenleben,
hat ihm die Prinzeſſin Heinrich von Preußen die
zur Belohnung beſonders mutiger Rettungstaten
von ihrem verewigten Gemahl, dem langjährigen
Ehrenpräſidenten der Geſellſchaft im Jahre 1912
geſtiftete Medaille verliehen und ihre beſondere
Anerkennung ausſprechen laſſen.
Dreißig Fiſcher bei Sutſchou ertrunken.
Schanghai. Das Gebiet von Sutſchou, in
der Provinz Kiangſu, iſt weithin von einem
ſchweren Hagelſturm verwüſtet worden. Auf dem
Huihu=See kenterten mehrere hundert Fiſcher=
boote
. Dabei ertranken 30 Fiſcher. Auch der Scha=
den
an der Ernte iſt ſehr groß.

Bildmaterndienst.
In ſeinem Teſtament beſtimmte Marſchall Pil=
ſudſki
, daß ſein Herz nach Wilna gebracht und
dort zu Füßen der ſterblichen Ueberreſte ſeiner
Mutter beigeſetzt werden ſoll. Unſer Bild zeigt
die ſilberne Urne, in der ſich nun das Herz des
toten Marſchalls befindet.

Reich und Ausland.
Der Schneefall in Südbayern.
München. Aus Südbayern liegen weitere
Meldungen über den Wintereinbruch in den baye=
riſchen
Bergen vor. In Füſſen ſchneit es ſeit 24
Stunden faſt ununterbrochen. Die Schneedecke iſt
etwa fünf Zentimeter hoch. Die Temperaturen
liegen wenige Grad über dem Gefrierpunkt. Auch
in Garmiſch=Partenkirchen dauert das Schneetrei=
ben
ſeit Donnerstag früh an. Die Zugſpitze
meldete 15 Zentimeter Neuſchnee. Von Tegern=
ſee
wird eine Neuſchneedecke von 20 Zentimeter
gemeldet. Die älteſten Einwohner können ſich
nicht an einen derartigen Wintereinbruch um
dieſe Jahreszeit erinnern.
Das Niedergehen von wäſſerigem Schnee in
München ſeit Donnerstagabend hielt auch in der
neunten Morgenſtunde noch an. Auf den Dächern
und auf den Wieſen, die eben noch herrlich im
Schmuck der Frühlingsblumen prangten, und auf
den grünenden und blühenden Bäumen iſt der
Schnee liegen geblieben. Die blühenden Bäume,
die Fliederſträucher uſw. bieten, tief niederge=
drückt
von dem Gewicht des naſſen Schnees einen
traurigen Anblick. In den Gärten und Anlagen
ſind die Pflanzen und Gräſer vom Schnee in den
Boden eingedrückt worden. Vielfach ſieht man
ſtarke Aeſte herumliegen, die von der Laſt des
Schnees abgeknickt wurden. Eine derartige Win=
terwitterung
mitten in der Blütenzeit der zwei=
ten
Maihälfte iſt ſeit Jahrzehnten nicht zu ver=
zeichnen
geweſen.

Stapellauf des Oſtaſienſchnelldampfers
Gneiſenau.
Bremen. Der zweite der drei neuen Oſt=
aſienſchnelldampfer
des Norddeutſchen Lloyd, die
Gneiſenau, lief am Freitagmittag, kurz nach
14 Uhr, auf der Werft=A.=G. Weſer der Deſchimag,
Bremen, vom Stapel.

Des Marſchalls Herz in ſilberner Urne.

Scherl-Bildmaterndienst.

Heneralfeldmarſchall von Mackenſen traf am Mittwochnachmittag mit dem Schiff in Budapeſt ein,
wo ihm das ungariſche Volk einen begeiſterten Empfang bereitete. An der Landungsbrücke hatte
eine Ehrenabteilung der Honvedhuſaren des Regiments Nr. 10, deſſen Inhaber der Generalfeld=
marſchall
iſt, Aufſtellung genommen. Eine unüberſehbare Menſchenmenge jubelte dem greiſen
Generalfeldmarſchall zu, als er die Front der Truppe abſchritt. Dieſes Bild vermittelt einen
lebendigen Eindruck von dem großartigen Empfang, den die Ungarn Mackenſen bereitet hatten.

Hinrichkung in Halle.
Halle a. d. S. In Halle a. d. S. wurde
geſtern der am 7. Juli 1901 geborene Walter
Gorzawſki hingerichtet, der wegen Ermordung der
Köchin Flora Braun, Halle a. d. S., vom Schwur=
gericht
Halle zum Tode verurteilt worden war.
Um ſich von der ihm läſtig gewordenen Geliebten
und mit ihr von den zu erwartenden Vaterpflichten
zu befreien, hatte er ſie unter falſchen Vorſpie
gelungen an eine einſame Stelle gelockt und ihr
kaltblütig hinterrücks durch zwei Steinſchläge den
Kopf zertrümmert. Der Führer und Reichskanz=
ler
hat von dem Begnadigungsrecht keinen Ge=
brauch
gemacht, weil der mehrfach vorbeſtrafte
Verurteilte durch ſeine egoiſtiſche, grauſame Tat
eine derart rohe Geſinnung bewieſen hat, daß er
ſich hierdurch ſelbſt aus der Volksgemeinſchaft
ausgeſchloſſen hat."
Begnadigung eines zum Tode verurteilten
Mörders.
Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat
die vom Schwurgericht in Aurich gegen den an
16. 10. 1914 geborenen Eppo Tammen wegen
Mordes erkannte Todesſtrafe im Gnadenwege in

lebenslängliche Zuchthausſtrafe umgewandelt.
Tammen hatte im Juni 1934 die 26jährige Haus=
tochter
Gerda Klingenberg in Riepe (Kreis
Aurich), die von ihm ein Kind erwartete, er=
mordet
. Der Gnadenerweis für den ſonſt unbe=
ſtraften
und gut beleumundeten Tammen iſt er=
teilt
worden, weil er die Tat aus einer durch
die Getötete herbeigeführten ſeeliſchen Bedräng=
nis
heraus begangen hat, durch die er infolge
ſeiner jugendlichen Unreife und Hilfloſigkeit zu
der verzweifelten Tat verleitet wurde.

Die Pflegemutter ermordet und ſich ſelbſt
verbrannt.
Königsberg i. P. Der 24jährige Pfle
ſohn des Ehepaares Bahr, Max Tiſcher, der
einem Jahr nach einem ſchweren Unfall kränke
hat am Donnerstagmittag, in Abweſenheit ſein
ilten Pflegevaters, ſeine Pflegemutter ermort
Danach verſuchte er, ſich die Pulsadern zu dur
ſchneiden, legte ſich dann ins Bett und zündete
an. Als der Pflegevater nach Hauſe kam, fa=
er
die Wohnung verſchloſſen. Er brach die T
auf und entdeckte die Leiche ſeiner Frau und
dem ſchwelenden Bett den bereits ebenfalls tot
Pflegeſohn.

Samstag, 18. Mai
Fernſehen umſonft!

scherl-Bildmater
In Zuſammenarbeit mit dem Reichsve
deutſcher Rundfunkteilnehmer eröffnete die Ri
ſendeleitung in Berlin vier öffentliche Fes
Empfangsſtuben. Die werktätige Bevölkerurn
hier Gelegenheit, koſtenlos an Fernſehübc,
gungen teilzunehmen. Unſer Bild zeigt eines/
Fernſehſtube während der Vorführunge:
Im Segelflugzeng mit Hilfsmof!
von London nach Paris.
Verlobte
Glänzende Leiſtung Kronfeldts.

Paris. Der öſterreichiſche Segel)i
Kronfeldt iſt am Donnerstag in einenn
einem 15=PS=Motor ausgerüſteten Segu
zeug auf dem Londoner Flughafen Croydoo
geſtiegen und nach einem über vierſtündiger.
auf dem Pariſer Flughafen Le Bourget ge
Kronfeldt hat die 375 Kilometer lange
mit einem Flugdurchſchnitt von 90 Kilomad,
der Stunde und einem Brennſtoffverbram
nur 17 Liter zurückgelegt.

z.Mäi 1235
eſtr.60 Harls

Feil
Nol-Bremſen werden gezogen!
geb. John
* Die Verwaltung der engliſchen Eiſen-19
hat jetzt eine intereſſante Statiſtik übe= er von
Ziehen der Notbremſen in den Zügen ver ſiyſchw
licht. So werden im Durchſchnitt jährll,
Züge durch die Notbremſe zum Halten
Dabei hat ſich herausgeſtellt, daß in der AD)ekuuernden Ki
der Fälle kein ernſthafter Grund zur Bed
ie Sicherheitsbremſe vorlag. So hat einrr, den 17. M.
Gaſt im Speiſewagen die Notbremſe gezogel ,pozsöhſtr. 18.
er ſchlecht und unaufmerkſam von dem Kelllls
dient wurde und er ſich darüber beſchweren/
In einem anderen Fall wurde, die Norhry den g.M.
eines Zuges durch ein ſpielendes Kind irnRut, auf dem V.
geſetzt, das auf den Schultern des Vaters 4 hof ſte
teil an der Decke herumturnte. Beſonders 7/0
iſt ein weiterer Fall. Hier hatten ſich zw.
ſende darum im Abteil zu prügeln begonn m
ſie ſich nicht darüber einig werden konnten9
Fenſter offen oder geſchloſſen blieb. Eins Verreist
liche Frau hat einmal die Notbremſe 2chſwetge den
weil ſie fürchtete, der Zug fahre zu ſchnell14
müſſe gewiß etwas paſſiert ſein. Sehr lußA
auch eine Begebenheit, die ſogar den Sc.
Olzma
des Königs zum Halten brachte. Einem
jungen war beim Herausſchauen aus dem
der Hut weggeflogen. Kurz entſchloſſen
die Notbremſe und blockierte dadurch di
Strecke, auf der auch der königliche Zug zu.
ten gezwungen wurde. Ein Reiſender
mal die Notbremſe, weil im Nichtrauck
ein Mitfahrender ſich eine Zigarre
wollte, obwohl die anderen Fahrgäſte 19
teils ausdrücklich ihre Zuſtimmung gegell)
ten. Der Mann bekam ſein Recht, die
wurde nicht geraucht, aber der Spaß koſſt!
Fanatiker auch die übliche Strafe für u.
tigtes Ziehen der Bremſe.
Zum Tag der deutſchen Seeſichl

Scherl-Bildma
n 25. und 26. Mai wird in Anweſene
ſertretern der Reichsregierung in Hance
Cag der deutſchen Seefahrt veranſtaltt.
llakette wird für dieſe Veranſtaltunck
gegeben.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 20. Mai: Evangeliſcher
Jugendabend der Stadtgemeinde. Mittwoch, 22. Mai: Kirchenchor der Stadtkapelle
und Schloßkirche. Freitag, 24. Mai: Kirchenchor der Stadtkirche.
Pfarrhaus (Hügelſtr. 6). Freitag, 24. Mai: Evangeliſcher Mädchenabend der Ka=
planeigemeinde
.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Sonntag, 19. Mai, abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. Mittwoch, 22. Mai, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule, Freitag, 24. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenabend Weſt. Samstag,
25. Mai, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Mart insſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 21. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerst ag, 23. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 23. Mai, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor. Freitag, 24. Mai, abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 20. Mai, abends
6,30 Uhr: Ev. Jungſchar. Abends 8 Uhr: Ev. Jugendſtunde. Abends 8,15 Uhr: Kirchen=
chor
. Mittwoch, 22. Mai, nachm. 2 Uhr: Strickſchule Freitag, 24. Mai, abends
8 Uhr: Ev. Mädchenkreis.
Bon Mittwoch, 22. Mai bis Samstag, 25. Mai: Bibellehrgang für den Alterenkreis.
Fräulein Siebert.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 20. Mai, abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 22. Mai, nachm. 3 Uhr: Strickſchule.
Petrusgemeinde: Gemeinbehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 20. Mai, abends
8,15 Uhr: Poſaunenchor. Abends 8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk, Mädchenkreis. Diens=
tag
, 21. Mai, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 22. Mai, nachm. 2 bis 4 Uhr:
Strickſchule in der Mädchenſchule, Freitag, 24. Mai, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Samstag, 25. Mai, Strickſchule in der Mädchenſchule.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 20. Mai, abends
8 Uhr: Mädchenkreis. Dienstag, 21. Mai, nachm. 3 Uhr: Führung durch die Paulus=
kirche
für den Jung=Mütterkreis. Freitag, 24. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 19. Mai,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. Abenbs 8 Uhr:
Miſſions=Lichtbildervortrag über das Miſſionswerk in Oberägypten. Miſſionar Müller
(Aſuan). Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Mitglieder=
verſammlung
. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Frau Miſſionar Hoffmann
(Lindenfels). Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Bringmann. Mittwoch,
abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde.
(Offenb. Joh.) Herr Bringmann. Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſ=
ſunger
Mädchenſchule, Herr Menne. Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Voranzeige: Sonntag, 26. Mai, nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Abends Frauen= und Mädchenabend.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abenbs 8 Uhr: Gebetſtunde für junge
Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen und junge Männer.
Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. Abends 7,30 Uhr: F. K. für junge Mädchen.
Dienstag, abenbs 8,30 Uhr: Mädchenkreis. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde
für Mädchen.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeben Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenhunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.

3. Gemeindeämter.
Eo. Bohlfahrtsdienſt. Hügelſtr. 6. Fernſpr. 2205. Jugendfürſorge, Allgemeine
Fürſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge. Sprechſtunden täglich von 10 bis 12 Uhr,
Rechtsauskunftsſtelle für alle Rechtsfragen, einſchl. Eheberatung und Mietrecht,
Sprechſtunden täglich von 11 bis 12 Uhr, ausgenommen Mittwoch und Samstag.
Trinkerfürſorgeſtelle. Sprechſtunden von Montag bis Freitag, nachm. 5 bis 6 Uhr.
Evgl. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe): Einnahme=
ſtelle
für das Kirchnotgeld täglich 8 bis 12 Uhr. Kirchenſtenerangelegenheiten werden nur
im Landeskirchenamt, Mackenſenſtr. 40 (Ecke Neckarſtr. ), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21, Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul=Gerhardt=Haus,
Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 19. Mai. Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Dienstag: Jungmädchenverein. Mittwoch:
Kirchenchor. Donnerstag: Frauenverein.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 19. Mai. Vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Kindergottesdienſt fällt aus. Montag: Poſaunenchor. Dienstag: Bibelſtunde.
Mittwoch: Kirchenchor. (Abfahrt des Frauenvereins 10,30 Uhr ab Marktplatz.) Frei=
tag
: Poſaunenchor.
Evgl. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 19. Mai, vorm. 9½ Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Mitwirkung des Kirchenchors. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Mittwoch,
abends 8½ Uhr: Bittgottesdienſt. Freitag: Jungmädchenabend.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 19. Mai, vorm. 9,30 Uhr: Prebigt=
gottesdienſt
. Prediger Veihelmann. Vorm. 10,35 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Evangeliſationsverkündigung. Montag, abends 8.30 Uhr: Generalverſammlung des
Gem. Chors. Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Methodiſten=Gemeinde (Evangeliſche Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag,
19. Mai, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, Sonntag, abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Thema: Urſprung, Zweck des Chriſten, K. Hirtz. Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
(Offenb.). Freitag, abends 8 Uhr: Frauen=Miſſionsverein.
Chriſtliche Gemeinſchaft, Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 19. Mai, vorm. 9,15
Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger
Kruſt. Dienstag, 21. Mai, fällt wegen der Führerrede die Bibelſtunde aus und wird
auf Mittwoch, 22. Mai, 8,15 Uhr: verlegt.
Adventgemeinde Darmſtadt, Sandſtraße 10. Freitag abends 8 Uhr geiſtl. Unter=
haltungsſtunde
. Samstag vorm. ½10 Uhr Bibelſtudium; ½11 Uhr Predigt.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Science Society) in Darm=
tadt
, Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 19. Mai: Die
Sterblichen und die Unſterblichen; Goldener Text: Sprüche 12: 28.

Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 18. Mai.
Abends8 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde. Pfarre
kürche. Abends 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für den Nordbezirk.
Hardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr:
Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7,30 Uhr; Chriſtenlehre für den Weſt=
grierwalter
Schorre.
he Nachm. 4 Uhr: Kurrenbeſingen der Chorſchule auf dem Paulusplaßz.
we. Abends 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.

Sonntag Kantate, 19. Mai.
iIn allen Gottesdienſten Kollekte für die Kirchenchöre.)
cs, Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde. Pfarrer
he Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. Vorm. 11,15
fgattesdienſt der Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger.
clizelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr:
wdienſt der Lukasgemeinde. Dekan Müller. Nachm. 6 Uhr: Abendgottesdienſt.
Aöhler.
üroe, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller, Vorm. 11.15
Faottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
der Stadtkirche wird an allen Wochenabenden um 20,30 Uhr eine Liturgiſche
it gehalten.
ukirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
tirche; Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm. 10 Uhr:
wenſt. Pfarrer Dr. Bergér. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Martins=
ſit
Pfarrer Köhler.
ntag, 23. Mai, abenbs 8,30 Uhr: in der Martinskirche Kirchenmuſikaliſche
nrit Anſprache.
pe 3 Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Köhler.
un3lirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberg

ite. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarverwalter
unger Kirche iſt wochentags von 7 bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
ſubttüre.
irche, Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Wolf. Vorm. 10 Uhr: Haupt=
Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
uuskirche iſt wochentags von 8 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
ſche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Bikar Schauf. Vorm. 11,15 Uhr:
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Seite 10 Nr. 136

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sport, Spiel und Jurnen

Un den Plak an der Sonne.
Pollzei Darmſtadt Germania Bieber.
An dieſer Stelle ſei nochmals auf das morgen Sonntag,
17 Uhr, ſtattfindende Aufſtiegſpiel hingewieſen. Beide Mann=
ſchaften
treten in ihren ſtärkſten Beſetzungen an. Es dürfte
ohnehin recht intereſſant ſein, zu beobachten, ob das Oswaldſche
Syſtem, das im letzten Spiel ſo glänzend einſchlug, ſich auch bei
dieſer Begegnung zur Zufriedenheit bewähren wird. Es iſt nur
zu wünſchen, daß die Zuſchauer durch zahlreiche Anweſenheit der
Veranſtaltung einen würdigen Rahmen geben und ihren einhei=
miſchen
Spielern eine moraliſche Unterſtützung angedeihen laſſen.
Im übrigen wünſchen wir dem Spiel einen anſtändigen und har=
moniſchen
Verlauf. Spielbeginn: 17 Uhr.
Heute abend 6.30 Uhr an der Rheinallee:
TSG. 46 DarmſtadtSportfreunde Frankfurt.
Der Sportplatz an der Rheinallee iſt heute abend der Schau=
platz
eines intereſſanten Fußballſpiels. Die ſpielſtarken. Gäſte
werden das Treffen gegen die hieſigen 46er mit ihrer allerbeſten
Aufſtellung beſtreiten, was für den Kenner wohl den beſten Be=
weis
für erſtklaſſigen Sport darſtellt. In der Mannſchaft der
Frankſurter, die mit
Mags
Greſſer
Cäſar

Bailer

Ditſch

Fiſcher

Becker
Gerharz
Höfer
Eſch
Leus
antritt, ſind einige Namen, die in der großen Frankfurter Sport=
gemeinde
ganz beſonderen Ruf genießen. Da iſt z. B. Maß,
Fiſcher, Bailer und Greſſer, die ſich einen dauernden Platz in der
dortigen ſehr ſpielſtarken Jungliga eroberten, während Ditſch
zurzeit Frankfurts beſter Mittelläufer iſt und am Himmelfahrts=
tage
wieder in der großen Beſetzung der Frankfurter Stadtmann=
ſchaft
gegen Hamburg ſeinen Poſten als Mittelläufer in der Elf
einnimmt. Ditſch iſt der Liebling der Frankfurter Fußballanhän=
ger
und hält ſeine gute Form noch weiter an, wird man bald
mehr von dieſem Spieler hören. Die Spielweiſe der geſamten
Gäſteelf iſt ein harmoniſch geſchultes Kombinationsſpiel. Siege,
die noch in guter Erinnerung aus den letzten Wochen ſind, waren:
gegen Eintracht Frankfurt 4:1, gegen Poſt Merkur 2:0, gegen
02 Griesheim 2:1. Die 46er werden eine Niederlage wohl kaum
umgehen können, oder ſollte ſich der neu zuſammengeſtellte Sturm.
in dem Schupp (früher Polizei) und der ſchußgewaltige, aus der
Jugend entnommene Willi Lorenz mitwirken, zu einer ganz be=
ſonderen
Leiſtung finden. Die Darmſtädter treten mit folgender
Aufſtellung an:
Noack
Wettengl
Morlock
Weicker Darmſtädter Engel
L. Lorenz Schupp W. Lorenz Müller Vogelmann
Auf alle Fälle kann man mit einem hochintereſſanten Kampfe
rechnen, der auch den verwöhnteſten Fußballanhänger erfreuen
dürfte. Darum: Alles heute abend an die Rhein=
allee
!"
SV. Dudenhofen Jahn 1875.
Einer Einladung des SV. Dudenhofen folgend, machen die 75er
am kommenden Sonntag einen Ausflug in den Dreieichgau.
Sie werden es bei ihrem Gaſtgeber nicht gar ſo leicht haben,
denn die Spielſtärke des Gaues Dreieich iſt zur Genüge bekannt.
Mit der gleichen Mannſchaftsaufſtellung, der letzten Spiele und
den zuletzt gebotenen Leiſtungen, iſt ein gutes Abſchneiden der
Mannſchaft zu erwarten. Den Ausflug nach Dudenhofen machen
beide Mannſchaften 1. und 2. Es iſt weiteren Anhängern Gelegen=
heit
gegeben, die Mannſchaften zu begleiten.

Handball.

TSG. 46 Darmſtadt Handballabteilung.
Zum 1. Gauliga=Aufſtiegſpiel der Gruppe I nach Frankfurt
am Main fahren wir mit Omnibus und haben die Abfahrtszeit
auf 13.30 Uhr feſtgeſetzt. Sammelpunkt und Abfahrt an der
Turnhalle am Woogsplatz. Soweit die Sitzplätze (noch drei) nicht
vergeben ſind, können ſie noch heute Mittag beim Wirt des Turn=
hauſes
belegt werden. Das Spiel in Frankfurt auf dem Platz
des Fußballſportvereins iſt auf 3 Uhr feſtgeſetzt.
Eine Umſtellung der deutſchen Handballelf
gegen die Schweiz iſt erfolgt: Die beiden Darmſtädter Roth=
ermel
(Kurſus) und Pfeiffer (Erkrankung) wurden durch
Holzwarth (1. FC. Nürnberg) und Müller (Waldhof)
erſetzt.
Turngang des Kreiſes 17 1Odenwald).
Als erſte turneriſche Veranſtaltung des Odenwaldkreiſes im
Jahre wurde in früherer Zeit der Frühjahrsturngang durchge=
führt
wobei gewöhnlich im Monat Mai ein volkstümlicher Fünf=
kampf
zum Austrag kam. Nach dem Krieg, nachdem in den Lei=
besübungen
der D. T. eine größere Vielgeſtaltigkeit eingetreten
war, wurde die Veranſtaltung für überflüſſig erachtet und kam in
Wegfall. Aber mit der Zeit wurde der Turngang, der doch für
viele Volksturner ein Ziel bedeutet, vermißt. Nun iſt man dem
Wunſche dieſer Turner nachgekommen und hat den Turngang wie=
der
eingeführt. Er ſollte erſtmals wieder am Sonntag, 19. Mai,
in Momart ſtattfinden. Ueber 400 Turner und annähernd 200
Turnerinnen haben ihre Meldung zum Wettkampf abgegeben. Die
Turner des 2. und 3. Unterkreiſes treffen ſich am Bahnhof Müm=
ling
=Grumbach, die des 1. Unterkreiſes am Bahnhof Michelſtadt.
Von hier erfolgt ein 1= bis 1½ſtündiger Anmarſch zur Wettkampf=
ſtelle
. Nach der Ankunft ſammeln ſich Turner und Turnerinnen
zu einer Morgenfeier, wobei der Kreisdietwart Raitz ſprechen
wird. Anſchließend werden die Wettkämpfe durchgeführt. Am
Nachmittag treffen ſich die Turner zur feierlichen Siegesverkün=
dung
. Mit einer Anſprache des Kreisführers Dr. Spalt findet der
1. Turngang ſein Ende.
Wegen der Einweihung der Autobahn in Darmſtadt am kom=
menden
Sonntag findet der 1. Turngang des Odenwaldkreiſes
acht Tage ſpäter ſtatt.

* Das Kegelſpiel
ein utalter germaniſcher Spotk.
In den größeren Städten gibt es auch Kegelbahnen die über=
deckt
ſind und die im Winter geheizt werden können. Dort brau=
chen
alſo die Kegelbrüder ihr geliebtes Spiel auch im Winter
nicht zu unterbrechen. Anders iſt dies auf den einfachen ungedeck=
ten
Kegelbahnen auf dem Lande, in den Dorfwirtshäuſern. Dort
ruht das Kegelſpiel im Winter, ſetzt dafür aber jedesmal im
Frühjahr wieder um ſo ſtärker ein. Wiedereröffnung der Kegel=
bahnen
heißt in ungezählten deutſchen Dörfern ſo viel wie Einzug
des Frühlings. Iſt hinter dem Dorfwirtshaus erſt wieder das
Rollen der Kegelkugeln zu hören, ſo gibt es keinen Zweifel mehr,
daß der Winter endgültig überwunden iſt. In verſchiedenen
Gegenden iſt es ſogar uralter Brauch, die Kegelbahn jedes Jahr
an einem beſtimmten Sonntag zu eröffnen.
Das Kegelſpiel iſt germaniſchen Urſprungs und gehört mit zu
den älteſten Sportbetätigungen der Germanen in der heidniſchen
Vorzeit. Zunächſt war es nur eine Art Waffenſpiel der jungen
Männer bei Feſtlichkeiten zu Ehren der heidniſchen Gottheiten.
Man warf mit Steinen nach aufgeſtellten Figuren, ſchob alſo noch
keine Kugeln auf dem Boden dahin. In dieſer urſprünglichen
Form erhielt ſich das Spiel noch lange und auch als das Schie=
ben
aufkam, blieb das Werfen noch beſtehen. Noch in der mittel=
alterlichen
Zeit wurde beim Kegelſpiel das Boſen oder Stoßen
vom Walen, das heißt Rollen. Walzen unterſchieden. Möglicher=
weiſe
ſollte das Umwerfen von aufgeſtellten Figuren bereits bei
den Germanen der Heidenzeit eine ſinnbildliche Darſtellung des
Umwerfens und Tötens von böſen Geiſtern ſein, jedenfalls be=
ſtand
dieſe Deutung ſpäter, nach Annahme des Chriſtentums. In
den Klöſtern Deutſchlands, wo das Kegelſpiel ſehr frühzeitig all=
gemein
eingeführt und eine beliebte Beſchäftigung der Mönche
war, hatte das Kegelſpiel daher auch die Bezeichnung Heidenwer=
fen
erhalten. Urſprünglich wurde nur mit drei Kegeln geſpielt,
erſt ſpäter kam das Spielen mit 9 Kegeln auf. In Nordamerika
aber hat es ſich eingebürgert mit 10 Kegeln zu ſpielen. In
Deutſchland kommt dieſes Spiel auch ſchon frühzeitig in Dichtun=
gen
vor, dagegen iſt das Kegeln in Frankreich erſt im ſpäten Mit=
telalter
bekannt geworden. Bei den Ruſſen konnte ſich das Spiel
nie einbürgern, im Ruſſiſchen gibt es nicht einmal ein Wort da=
für
. In der mittelalterlichen Zeit wurden zwar auch von Mönchen,
Domherren und Domſchülern Preiskegeln veranſtaltet, weit mehr
war jedoch das Kegeln in der Bauern= und Bürgerbevölkerung zu
einem Glücksſpiel geworden.
Es gab Zeiten, da das Kegeln zu einer Leidenſchaft geworden
war. Man konnte ſich keinen Jahrmarkt, keine Kirchweih oder ſon=
ſtige
Volksfeſtlichkeit denken, bei denen nicht auch Kegelbahnen
aufgeſtellt geweſen wären, die raſch abgebaut, raſch abgeriſſen und
dann auf Wagen zu anderen Kirchweihen und Jahrmärkten
weitergeſchafft werden konnten. Vom 14. Jahrhundert an kamen
überall in Deutſchland von Landesherren und von den Räten der
Städte Verordnungen heraus, die das Kegelſpiel bei hohen Stra=
fen
ganz verboten oder es nur zuließen, wenn die Einſätze dabei
ganz niedrig blieben. Eine ſolche Verordnung gaben im Jahre
1335, alſo vor genau 600 Jahren, auch die Räte der Städte Berlin
und Köln heraus. Die Kultur= und Sittenſchilderer vergangener
Jahrhunderte beſchrieben die Wettleidenſchaften häufiger, die ſich
beim Kegelſpiel zeigten. In ſeinem Narrenſchiff verdammte auch
Sebaſtian Brant das Kegeln. Am Ende des 16. Jahrhunderts wa=
ren
dann die Verbote ſo ziemlich überall gefallen. Nur für Preu=
ßen
gab es noch einmal ein Kegelverbot. Dies war im 18. Jahr=
hundert
und ging von Friedrich Wilhelm I. aus.
Das hohe Alter des Kegelſpiels läßt ſich auch daran erkennen,
daß es in einigen deutſchen Sagen vorkommt. Die liebſte Beſchäfti=
gung
der Ritter, die mit Kaiſer Barbaroſſa im Kyffhäuſer ſitzen.
iſt das Kegelſpiel. Ein Ziegenhirte, der ſo verwegen war, in den
Kyffhäuſer einzudringen, wurde dort gleich zum Kegelaufſtellen
zurückgehalten. Nach alten Sagen liegen da und dort auch goldene
Kegel im Boden, die ein Glückskind auffinden kann, wenn es an
beſtimmten Glückstagen zum Suchen auszieht. Goethe brachte ein=
mal
das Kegeln mit ſeinen Gegnern in Verbindung. In einem
längeren Gedicht heißt es ſchließlich von den Feinden
Aber weil durch ihren Frevel
Sie verdienen ewige Hölle,
Setzt ſie der behende Junge
Immer wieder auf die Stelle.
Im Fauſt heißt es: Das Fiedeln, Schreien. Kegelſchieben
iſt mir ein gar verhaßter Klang. Auch in Sprichwörtern kommt
das Kegeln öfter vor. So wird geſagt: Wer mit kegelt, muß auch
mit aufſetzen. Und von einem Menſchen, der ſich zuviel vornimmt,
wird im Sprichwort behauptet: Er iſt ein Kegelſchieber, der elf
werfen will, wo nur neun ſtehen.

Guſtav Eder und Vittorio Venturi werden noch einmal um
den Europameiſterſchaftstitel im Weltergewicht boxen. Der Kampf
findet am 28. Juni in Hambura als Erſatz für den algeſagten
Weltmeiſte=ſchaftskampf ThilEder ſtatt.

Sportliteratur.

Zwiſchen Motorrad und Auto ſteht die Seitenwagenmaſchine,
das Geſpann. Es wurde von mancher Seite behauptet, das Ge=
ſpann
ſei infolge der billigen und leiſtungsfähigen Kleinwagen im
Ausſterben begriffen. Die das ſagten, waren über die wirklichen
Verhältniſſe nicht im Bilde. Das Geſpann hat an Beliebtheit kaum
etwas eingebüßt. Motor und Sport hat ſich im neuen
Heft. Nr. 20, die Aufgabe geſtellt, das Seitenwagenproblem in
ausführlicher Weiſe zu behandeln. Der Leſer erhält einen Uebeu=
blick
über die bemerkenswerteſten Konſtruktionen deutſcher Seiten=
wagenfabriken
. Es iſt nicht jeder Seitenwagen für alle Zwecke
geeignet, der eine ſoll ſich beſonders für das Gelände eignen, der
andere wird wegen ſeiner tiefen Schwerpunktslage geſchätzt. Hier
kann der Leſer ſelbſt eine Wahl treffen. Wenn einer gut Motor=
rad
fährt, ſo iſt keineswegs geſagt, daß er ein Geſpann ohne wei=
teres
beherrſchen kann. Das hängt von mancherlei techniſchen
Kniffen ab. Der Artikel Starrachſer, Schwingrad= oder Pendel=
geſpann
erklärt die drei Hauptkonſtruktionen von Seitenwagen in
bezug auf ihre Fahreigenſchaften. Einer beſtimmten Gruppe von
Waſſerſportlern bietet das Heft Anregungen in dem Beitrag
Außenbordſport, worin beſonders auf Außenbordmotoren ein=
gegangen
wird. Die Internationale techniſche Automobiltabelle
1935 wird mit den franzöſiſchen Wagen (3. Teil) fortgeſetzt.

Samstag, 18. Mai 1935
Inkernakionales Eifelrennen auf dem Rürburgrng.
Der größte Renntag der Saiſon. Rennen für Motorräder mit
und ohne Seitenwagen, für Sport= und Rennwagen.
Drei große Preiſe der Sportſaiſon 1935 haben wir bereit=
gewonnen
. In Monaco, Tunis und Tripolis gingen die deutſchen=
Fahnen am Siegermaſt hoch. Nun iſt die internationale Gemeinden
der Rennfahrer unterwegs nach Deutſchland. Avus iſt das nächſtet
Ziel, dann kommt der Nürburgring!
Mit ganz beſonderer Anerkennung muß vermerkt werden,
die Oberſte Nationale Sportbehörde (ONS) dieſem Rennen des
Nürburgringes noch eine erhöhte Bedeutung gegenüber den Vorz
jahren gegeben hat. Bisher war das Rennen nur für Motorrädeu,
und Rennwagen ausgeſchrieben. In der Zwiſchenzeit aber hat un=
ſere
Induſtrie weiter intenſiv an Sportwagen gearbeitet, din
ebenfalls durch den Sieg Adlers in der Zielfahrt nach Marokei
ſchon ſiegreich waren. Wir hatten im Rennſport durch die ungro
wöhnliche Steigerung der Geſchwindigkeiten eine gewiſſe Lücke
verzeichnen, denn die große Klaſſe der Privatfahrer kam nich
mehr mit‟ Hier eröffnet ſich ihnen ein neues Feld, hier haben
ſie Gelegenheit, unſere neuen deutſchen Sportwagen zum Sieg
führen, ſo wie ihre Freunde vom Rennwagen dies ſeit einem Jab=n
getan haben! Mit dieſen Rennen
insgeſamt werden vier Rennen ausgetragen,
wird das Internationale Eifelrennen wieder zur größten morg
ſportlichen Veranſtaltung Europas, denn es gibt in aller Wo
kein Rennen mehr, das dieſem an Umfang und Bedeutung gleit
zuſetzen wäre. Der Tag beginnt mit dem Start der Ausweisfahru
auf Motorrädern. Dann folgen die Lizenzfahrer auf Solo= u0
Seitenwagenmaſchinen. Dann kommt eines der intereſſanteſtü
Rennen, die wir bisher dort oben erlebt haben, der Start 9
Sportwagen, für uns auf dem Nürburgring etwas völlig Netm
und Hochintereſſantes.
Der Tag wird beſchloſſen mit dem großen Rennen der Rem
wagen, wo wir ſelbſtverſtandlich wieder alles am Start ſeh=
werden
, was in Europa einen Namen hat. Drei große internatuß
nale Siege gingen bisher an Deutſchland. Wir wiſſen, daß ant
Italien und Fvankreich groß geruſtet haben, daß die neus
Wagen fertig ſind und ſo wiſſen wir auch, daß ſie nichts unverſtſt
laſſen werden, um dieſen faſt unaufhaltſamen Siegeszug der De
ſchen abzuſtoppen. Das bedeutet alſo, daß wir einen großartizün
und heißen Kampf auf dem Nürburgring erleben werden, das
deutet, daß wieder mehr als eine Viertelmillion Menſchen zu
Nürburgring kommen, um ſo dieſer Veranſtaltung, die ſchon
Jahren die größte Beſucherzahl von allen ſportlichen Veranſtalttu geutſchlan
gen Europas aufzuweiſen hat, auch weiterhin den Ruhm 10 ſreiner A
ſichern, daß das
Internationale Eifelrennen die größte Sportveranſtaltungy
Europas iſt. Schon in dieſen Tagen beginnt der Vorverkauf
bald wieder wird man in ganz Deutſchland die großen Plagt
ſehen, die von dem ſchönen Sportereignis des Nürburgrirn!
künden.
Zurengliſchen T T. vom 17. bis 21. Juni hat NSu.
Fahrer gemeldet, Mellors, Steinbach und Mellmann. USA.
ſowohl in der 350=Kubikzentimeter=Klaſſe (Junior=TT.), wieiſl /o
der 500=Kubikzentimeter=Klaſſe (Senior=TT.) an den Start.
vemigt, daß derfi

Reichsſender Frantfurt; gEnckr a

ſcland ſehr:
wederht
ſaurtehrs
Ben in Deu
Frankfurt: Samstag, 18. Mai
Edes darauf an
6.00: Breslau: Frühkonzert der Orcheſtergemeinſchaft der Landderf), J auf 125
muſikerſchaft Schleſien Ltg.: Fr. Weißhaupt. Dazw. 6.-ſ
Gymnaſtik. 8.00: Waſſerſtand, Zeit, Wetter. 8.10: Shc= uiſe dcher
gart: Gymnaſtik. 8.30: Sendepauſe. 9.05: Nur Frankfumzlingen in Hel
Nachr. 9.15: Nur Frankfurt: Konzert. 10.0): Nachr. ü deutſche.
11.00: Werbekonzert 11.25: Programmanſage, Meldg., And Mrsbericht
Ahtont, eine W
ter 11.30: Sozialdienſt: 1. Soziale Wochenſchau.
M7 Volumen
Arbeitsanzeigen. 11.45: Bauernfunk.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert des Landesorcheſters Gau Wrtl und gerade
temberg=Hohenzollern. Ltg.: Julus Schröder. Tanzkarzlutiland beſſere
Willt Wende Dazw. 13.00: Zeit Nachr. 14.00: Zeituucmehrung der
achr 14.15: Quer durch die Wirtſchaft. 14.30: Zeiuuhtnäſiger zu ers
Wirtſchaftsmeldg. 14.35: Wetter, 14.45: Sendepauſe./9utſchland
5.00: Stuttgart: Jugendſunk: Aus den Kampftagen d. hllärtbierz
16.00: Köln: Der frohe Samstag=Nachmittag. Mit NS. K4
durch Freude‟. 18.00: Stimme der Grenze. 18.20: Sgeeſelus iſt Deu
reifſendung. 18.35: Wir ſchalten ein. Das Mikrophon F hlurrenzkraſt
firen ſt auch.
terwegs. 18,55: Meldungen.
19.00: Pirmaſens: Präſentier= u. Parademärſche ehemaliger datid cheiten vi
Regimenter. SA.=Muſikzug. Lta.: Muſikzugführer Chriſtian R IMaſs abſte
20,.00: Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15: Pirmal /4 Confurrenz
Bunter Abend des Reichsſenders Frankfurt mit dem Reichs-Ml70an
band deutſcher Rundfunkteilnehmer. 22.30: Zeit, Nachr. eleiten. Auch
22.40: Nachr. Wetter, Sport. 22.45: Leipzig: Tanzmuſ / kMdieſes Ka
Wochenende. Es ſpielt das Emde=Orcheſter. 24.00: Nachtmuien

Sonnabend, 18. Mai
Frankfurt: 19.00: Präfentier= und Parademärſche
maliger deutſcher Regimenter. Ltg.: Muſikzugführer A
Köln: 16.00: Der frohe Samstag=Nachmittag mit der 73
Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟.
München: 20.10: Der Bettelſtudent. Operette in 3A
von Karl Millöcker.
Brüſſel=fl.: 20.00: Orcheſter und Geſangseinlager)
Beromünſter: 20.15: Aus franzöſiſchen Opern.
Kopenbagen: 20.30: L. Preils Orcheſter ſpielt.
Mailand: 20.50: Sinfoniekonzert.
Wien: 21.30: Funkpotpourri von Riedinger.
Stockholm: 22.00: Moderne Tanzmuſik.
Luxemburg: 22.30: Muſikal. Allerlei.
Budapeſt: 22.45: Zigeunerkapelle Balogh.

Weiterberichl.

Während über England noch die kalte Nordſtörung
hat ſich über dem Kanal ein neuer Tiefdruckwirbel gebilee,
noch immer kühle, feuchte Luft vom Ozean in unſer Gebiet.
Es kann daher mit der Fortdauer des zu Niederſchlägen neis
wolkigen und etwas zu kalten Wetters gerechnet werden.
Ausſichten für Samstag: Bei vorwiegend ſüdweſtlichen 24
wechſelnd bewölkt, leichte Niederſchläge, kühl.
Ausſichten für Sonntag: Fortdauer des unbeſtändigen und
Wetters, einzelne Niederſchlagsſchauer.

handelske
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Mrr, wegen
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part. links.

Gebral
Scr

aſch
Wilhs

[ ][  ][ ]

Ainmer 136

Samstag, 18. Moi

eſſNeueſte Nachrichten

Dutſchlands Handelsverkehr mit Finnland.

Verhandlungen
ibelein neues Verrechnungsabkommen

giſchtndeutſchland und Finnland über eine Neugeſtaltung des
herrergungsabkommens und über einige andere Fragen handels=
politilſge
Natur begonnen, da das zurzeit in Geltung befindliche
Verrengungsabkommen am 31. Mai abläuft. Es ſtehen alſo im=
merhiſn
uch einige Wochen zur Verfügung, um mit Ausſicht auf
Erfolſe verhandeln. Die Verhandlungen verſprechen im Augen=
hlick
. w ſo mehr Erfolg, als man ſich Anfang des Jahres auf
Gruny ner direkten Einigung zwiſchen Reichsbankpräſident Dr.
Schacht ind Direktor Ryti von der Finnland=Bank entſchloß, zu=
nächſt
) mmal die weitere Entwicklung des deutſch=finniſchen Han=
dels
quwarten.

Dia Beſtreben der finniſchen Regierung geht auf Grund der
g ungewgütlichen Entwicklung des deutſch=finniſchen Handels im

vergamunen Jahr dahin, zu jedem Zeitpunkt eine Bezahlung der
ſinniſſiche Exportguthaben in Deutſchland ſicherzuſtellen. Die Mei=
nungesn
grüber, auf welche Weiſe dies am beſten geſchehen kann,
gehenunF innland auseinander. Die einen ſind für Verminderung
der füſſuſchen Ausfuhr nach Deutſchland, die im Jahre 1934 eine
nicht zurhebliche Steigerung erfahren hat, die anderen für Ver=
Anehrun der finniſchen Einfuhr aus Deutſlchand, die im vergan=
genenn
ühr einen außergewöhnlichen Rückgang zu verzeichnen
jatte, Achſtehende Statiſtik vermittelt ein aufſchlußreiches Bild
dieſer ßtwicklung.
Deutſchlands Handel mit Finnland
(reiner Warenverkehr ohne Durchfuhr)

Einfuhr Ausfuhr Ausfuhrüberſchuß 126,0 217,2 91 2 114,3 188,8 74,5
53,0 85,0 138,0 131: 42,7 91,1 48,4 132: 26,2 45,4 19,2 133: 37,2 44,3 7.1 42.3 43,3 10

in Millionen RM.
helmn
Juni
an den su 134:

Sieeigt, daß der finniſche Einfuhrüberſchußmit
eunſtlandſehrraſch geſunken iſt. Die finniſche Preſſe
it zut riederholten Malen in den letzten Monaten die Steige=
ARkſAeng eEinfuhr aus Deutſchland zur Stärkung des gegenſeitigen
andet serkehrs gefördert und auf das Anwachſen der finniſchen
uthafz in Deutſchland hingewieſen. Den Finnen kommt es
tztenu iides darauf an, ihr Guthabenſaldo, das ſich noch Mitte
bebruxrrd. J. auf 125 Millionen Fmk. ſtellte, abzudecken.
ürfte daher wertvoll ſein, ſich gevade bei Beginn der
erhonungen in Helingfors nach einmal zu vergegenwärtigen,
as büdeutſche Handelskammer in Finnland in
rem Uhresbericht für 1934 zu dieſen Fragen geſagt hat. Der
ericht etont, eine Verminderung der Ausfuhr nach Deutſchland
urde )s Volumen des beiderſeitigen Handels noch weiter ver=
geigs
Gündehn und gerade zu Laſten derjenigen finniſchen Exporte, die
g. M Deuhland beſſere Preiſe als in anderen Ländern erzielten.
10 ine ſümehrung der Einfuhr aus Deutſchland ſei grundſätzlich
19/ zumtnäßiger zu erachten, wogegen allerdings eingewandt
5: Sywerden heutſchland ſei zu teuer. Die Handelskam=
er
ſilärt hierzu:
wiſellos iſt Deutſchland auf Einzelgebieten gehindert, ſeine
enx lonkurrenzkraft voll zu entfalten. Ein Fehler vieler deut=
inen
iſt auch, daß ſie ihre erſten Angebote trotz vorhande=
Mläichkeiten vielfach zu ſehr auf der höheren deutſchen Bin=
enmautkbaſis
abſtellen, wodurch ſie ſich oft die Teilnahme an der
vgerer,ankurrenz von vornverein verſcherzen und den Zweiflern
Firtalnd an der deutſchen Konkurrenzfähigkeit unbewußt in die
und ſoveiten. Auch zu langſames Arbeiten der Deviſenorgane
chörtt dieſes Kapitel, was alles hilft, die deutſche Ausfuhr zu
ermiaden:
MitHandelskammer iſt aber der Auffaſſung, daß die anderen
ihkreuchn Gründe politiſcher, handelspolitiſcher und pſychologi=
ſer
lſcu, wegen welcher die finniſche Einfuhr aus Deutſchland
ſrückan, in ihrer hindernden Wirkung von viel einſchneiden=
ſer
ceutung waren und von dieſen laſſen ſich faſt alle bei
ſtemt Aillen und gegenſeitigem Verſtändnis mildern oder ganz
ermenh, Wir könnten aus dem vergangenen Jahre eine Reihe
0 gHeten Objekten anführen, bei welchen Finnland Waren
foßen ſertes aus Deutſchland hätte beziehen können, und wo
M denfnl andere als Preisgründe den Ausſchlag zum Nachteil
keutſthlnd’s gaben. Wir wiſſen aber auch, daß bei einer Reihe
ſoßern leſerungsmöglichkeiten, welche erſt 1935 von Finnland zu
bgelta ſind, und welche vor allem einige Rohſtoff= und Fertig=
hrengpoen
umfaſſen, in welchen 1934 gerade ſolche Länder in
an füncen Markt eindrangen, mit denen Finnland ſowieſo be=
ſeht
1ü ſeine ſchlechte Handelsbilanz zu verbeſſern, Deutſchland
ſue Iniſel in jeder Beziehung vor allem auch preislich kon=
erentzuig
iſt.
Miu trſieht aus dieſen Ausführungen, daß der Weg einer
Verühhrung der deutſchen Ausfuhr nach Finn=
unduechaus
gangbar iſt, zumal wenn ſich die ſtaat=
Wen/ Ellen Finnlands entſchließen würden, bei ihrem Einkauf
Deutſehlr), ſtärker zu berückſichtigen. Der Weg einer Verminde=
ung
98 Ausfuhr aus Finnland nach Deutſchland dürfte nicht
n A gelsmäßigen Notwendigkeiten beider Länder entſprechen.
cwi=Ell iten, die ſich aus der Abwicklung des Verrechnungs=
biomamz
ergeben haben, dürften jetzt in Helſingfors in neuen
Dmagurgen beſeitigt werden, ſo daß zukünftig ein ſicheres Funk=
ie
k gewährleiſtet iſt. Daß Verrechnungsabkommen niemals
Meschlingen darſtellen, ſondern von Zeit zu Zeit der augen=

ialicht Lage und der durch ſie bedingten Möglichkeiten an=
Rpaßelleiden müſſen, beweiſt gerade der deutſch=finniſche Han=
Relsveckii.
Produkienmärkke.

B ſclarter Eiergroßhandelspreiſe. Angeſichts der kühlen Wit=
Eerun Rit ſich die Produktion ziemlich verringert, ſo daß die An=
eſeröen
knapper geworden ſind. Da andererſeits die Nachfrage
Mes Alllums zugenommen hat, wurden die zugeführten Mengen
MAtt kkh uft. Von ausländiſchen Eiern kamen nur Holländer
1c emem Umſange Belgier an die Märkte. Es notierten in
tück frei Frankfurt a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe
9i8 einhandel): Deutſche Handelsklaſſeneier S. 9.7510,
A50. B. 8,75. C. 8,15, D. 7,75. Holländer Kl. S. 9,75,
N. Kl. B. 8,508,75. Flandern Kl. S. 9,75, Kl. A. 9,25,
98 30
S,2huurter Buttergroßhandelspreiſe. Im Gegenſatz zu ande=
Uan im Reich, wo ausreichende Zufuhren in deutſcher But=
Neen, blieben die Anlieferungen in Süddeutſchland recht

DDrA kelte Witterung hemmt die Erzeugung. Die Nachfrage
Miehl usbenſtellend, ſie hat durch das verbilligte Angebot in
SWr as9 Foch eine leichte Zunahme erfahren. Infolgedeſſen wer=
DArkünfte glatt untergebracht und die jeſtgelegten Preiſe
iſielt. Es notierten in RM. pro 50 Kg. frei Frankfurt
Npbhandelsverkaufspreiſe an den Kleinhandel): Deutſche
cter 143145, feine deutſche Molkereibutter 143, deutſche
Dui ter 140142. Landbutter 125 130, Kochbutter 115 bis
Ardiſche Butter je nach Qualität 146148.
er Getreidemarkt vom 17. Mai. Es notierten (Groß=

eie ie 100 Kg. loko Mainz) in RM. Weizen W. 16:
iten R. 15: 17,80, Hafer H. 14: 17.50, Futtergerſte G. 11:
Fnkleie W 16: 11.13 Mühlenpreis, Roggenkleie R. 15:
lenpreis, Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag 13 Fabrik=
Station, Tendenz; Brotgetreideangebo kleiner. Malz=
icher
. Gerſte und Hafer weiter ohne Angebot. Weizen=
im
kleinem Umfange angeboten

Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe war für Aktien weiter feſt. Dagegen blie=
ben
Renten vernachläſſigt. Lediglich in Auslandsrenten entwickelte
ſich bei ſteigenden Kurſen teilweiſe lebhaftes Geſchäft. Am
Aktienmarkt gingen die Steigerung bei weiteren Käufen des
Publikums bis zu 1½ Prozent, darüber hinaus konnten u. a. Me=
tallgeſellſchaft
2½ Prozent und Schuckert bei lebhaftem Geſchäft
4½ Prozent anziehen. Im einzelnen gewannen Montanwerte ½
bis 1 Proz. und Braunkohlenaktien R1½ Proz. Farben zogen
um 7 Proz. an Elektroaktien waren meiſt ½ Proz. und Tarif=
werte
bis zu 1 Proz. befeſtigt. Auto= und Maſchinenaktien waren
nur wenig verändert, ebenſo Bau= und Textilwerte, Papier und
Zellſtoffaktien konnten ½ Prozent gewinnen. Im Verlauf war
die Börſe weiter feſt, wobei die Kurſe infolge der Enge der Märkte
bei geringen Umſätzen teilweiſe ſprunghaft anzogen. Schuckert be=
haupteten
ihren Gewinn, Siemens konnten um 1½ Prozent an=
ziehen
. Harpener ſtiegen auf 109½, Bubiag um 3½ Prozent. Auch
die übrigen Märkte lagen weiter feſt. Für ausländiſche Werte
hielt das Intereſſe an.
Auch heute lagen an der Rhein=Mainiſchen Börſe von der
Kundſchaft wieder zahlreiche kleine Kaufanträge vor, denen jedoch
auch einige Abgaben aus der Kuliſſe und zum Teil der Banken
gegenüberſtanden. Die Kursentwicklung war daher etwas unein=
heitlich
, immerhin überwogen am Aktienmarkt weitere Befeſti=
gungen
von durchſchnittlich ½1 Prozent. Das Geſchäft iſt im
ganzen etwas kleiner geworden. Beſondere Motive lagen nicht
vor, man verweiſt indes auf die nach wie vor guten Abſchlüſſe der
Induſtrie. Inwieweit auch heute Käufe gegen Sperrmark erfolg=
ten
, war nicht zu erkennen. Am Montanmarkt zeigten die Kurſe
bei kleineren Umſätzen keine nennenswerten Veränderungen. Kali=
aktien
blieben voll behauptet. Am Chemiemarkt wurden JG. Far=
ben
mit 148147½ (147½) lebhaft umgeſetzt, ferner ſetzten Me=
tallgeſellſchaft
ihre Erhöhung auf 103½ (101) fort. Deutſche Ren=
ten
blieben weiterhin ſtark vernachläſſigt, wobei Altbeſitz und
ſpäte Schuldbuchforderungen je ½ Prozent nachgaben. Im Ver=
laufe
blieb die Grundtendenz feſt, die Kursentwicklung war bei
nachlaſſendem Geſchäft uneinheitlich, da vielfach auf der erhöhten
Baſis einige Gewinnmitnahmen erfolgten. Die ſpäter zur Notiz
gekommenen Papiere lagen meiſt etwas feſter, etwas ſchwächer
lagen Scheideanſtalt mit 221 (222).
Bei lebhaftem Geſchäft ſetzten ſich an der Abendbörſe die
Kursſteigerungen am Aktienmarkt fort. Beſonders JG. Farben
waren geſucht und auf 149½150½ befeſtigt, außerdem zogen die
meiſten Elektro= und Montanaktien weiter bis 1 Prozent an.
Scheideanſtalt gewannen 2 Prozent. Für die übrigen Werte er=
gaben
ſich durchſchnittliche Befeſtigungen von ½3 Prozent gegen
den Berliner Schluß. Deutſche Rentenlagen ſehr ſtill und
ſchwächer.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Niederländiſche Bank hat den Diskontſatz von 4½ auf 4
Prozent ermäßigt. Wie erinnerlich, wurde die holländiſche Dis=
kontrate
zur Abwehr der internationalen Guldenſpekulationen zu=
nächſt
am 5. Aprik von 2½ auf 3½ Prozent und am 10. April
nochmal um 1 Prozent auf 4½ Prozent heraufgeſetzt.
Die Bergwerks=Abteilung des engliſchen Handelsamtes
hat am Donnerstag dem Parlament eine Verordnung über
die Regelung von Bohrungen nach Erdöl in England
vorgelegt. Die Verordnung ſieht unter anderem die Bezah=
lung
von Lizenzen für Bohrungen und für Ausbeutung gefunde=
ner
Oelquellen vor und beſtimmt, daß der Bewerber ſich in finan=
zieller
und techniſcher Beziehung als geeignet erweiſen muß. Auch
wird Vorſorge getroffen, um ſchädliche Arbeitsmethoden unmöglich
zu machen und Verſchwendung von Petroleum zu verhindern. Der
Satz der Abgaben an den Staat für regelmäßige Ausbeutung
von Petroleumquellen wird nicht weniger als 3 sh je Tonne und
nicht mehr als 6 sh je Tonne betragen.
Die jüngſten Erklärungen des amerikaniſchen Staatsſekretärs
Hull über die amerikaniſche Handelspolitik haben die politiſchen
Kreiſe in der Anſicht beſtärkt, daß die Regierung der Vereinigten
Staaten die Einberufung einer Welt=Währungskonferenz für ſehr
wünſchenswert halte. Man iſt jedoch der Meinung, daß die ameri=
kaniſche
Regierung ſelbſt die Initiative zur Einberufung einer
ſolchen Konferenz nicht ergreifen werde, ſondern dies der eng=
liſchen
Regierung überlaſſen wolle.

Der Reichsbank=Ausweis
iM der Zorlien Mandoche.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Mai 1935 hat ſich
in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Anlage der Bank in
Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 106,0 auf
4347,8 Millionen RM. verringert. Der Medioausweis zeigt eine
erfreuliche Entlaſtung. Die Abdeckung der Ultimobeanſpruchung
betrug 94,5 gegen 53,2 v. H. im Vormonat und 61,7 v. H. im Vor=
jahr
. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und
ſchecks um 86,4 auf 3603,5 Mill. RM., an Lombardforderungen
um 10,1 auf 65,5 Mill. RM., an deckungsfähigen Wertpapieren auf
12,2 auf 345,3 Mill. RM. und an Reichsſchatzwechſeln um 0,3 auf
2,9 Mill. RM. abgenommen, die Beſtände an ſonſtigen Wert=
papieren
dagegen um 3,1 auf 330,7 Mill. RM. zugenommen. Die
fremden Gelder zeigen mit 957,77 Mill. RM. eine Zunahme von
45,02 Mill. RM. Hierbei iſt zu bemerken, daß die öffentlichen
Guthaben zum Teil, die privaten Guthaben jedoch zum größeren
Teil zugenommen haben. Die Abnahme der ſonſtigen Paſſiven um
30,08 auf 215,12 Mill. RM. iſt das Ergebnis rein buchmäßiger
Vorgänge. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich auf 5520
Millionen RM. gegen 5641 Mill. RM. in der Vorwoche, 5593
Mill. RM. zur entſprechenden Zeit des Vormonats und 5389 Mill.
RM. zur gleichen Vorjahreszeit. Die Beſtände an Gold und
deckungsfähigen Deviſen haben um 0,1 auf 86,3 Mill. RM. zuge=
nommen
. Im einzelnen ſtellen ſich die Beſtände an Gold bei einer
Zunahme um rund 74 000 RM. auf 82,3 Mill. RM., die Beſtände
an deckungsfähigen Deviſen bei einer Zunahme um rund 3000
RM. auf 4,1 Mill. RM.
Die Markkausweikung der Rhein=Mainiſchen Börſe.
Mit der Börſenreform zu Beginn dieſes Jahres ſetzte ein
neuer Zeitabſchnitt in der deutſchen Börſengeſchichte ein. Die Tren=
nung
in Provinzbörſen und Zentralbörſen ſollte die Möglichkeit
für eine zweckmäßige Geſtaltung des Marktes der Kapitalwerte
ſchaffen. Als Heimatbörſe erhielt Frankfurt durch die Verſchmel=
zung
mit Mannheim von dieſem Platze damals elf Aktien und
drei feſtverzinsliche Werte und lediglich von Berlin noch die Aktie
der Odenwälder Hartſteininduſtrie. Die Bemühungen mit der Neu=
ordnung
des deutſchen Börſenweſens außer dieſem Zuwachſe eine
notwendige Verbreiterung des Frankfurter Marktes zu erreichen
durch die Ergänzung von weiteren Großwerten ſind erſt jetzt er=
folgreich
geweſen. Die neue Notierung von rund 626 Mill. RM.
Börſenpapieren in Frankfurt a. M. ab 20. Mai unterſtreicht den
Doppelcharakter der Rhein=Mainiſchen Börſe als
allgemeine und als Heimatbörſe mit der Aufgabe, die
Kapitalſammlung im engeren Bezirke als beſonders auch in der
breiten Ausdehnung zu pflegen, Frankfurt war von jeher ein Bör=
ſenplatz
mit den beſten internationalen Beziehungen und ſtand
als Markt für Auslandswerte an der Spitze aller deutſchen Bör=
ſen
. Selbſt heute noch, wo die internationale Kapitalſtrömung
Unterbrechungen erfuhr, laufen von Frankfurt aus noch große
Auslandsverbindungen. Je mehr ſich allerdings der bisherige
Hauptmarkt für Auslandswerte zurückbildete und die Pflege des
inländiſchen Kapitalmarktes wuchs, deſto notwendiger wurde die
nunmehr erreichte Ausweitung des Marktes für Inlandswerte.
Der Frankfurter Platz iſt jetzt alſo öffentlicher neben die zentrale
Börſe in Berlin geſtellt und kann als wertvolle Ergän=
zung
des Platzes der Reichshauptſtadt betrachtet werden. Die
Firmen, deren Werte eine neue Stätte in Frankfurt fanden be=
grüßen
dankbar die Marktverbreiterung, die, nebenbei geſagt,
ohne Koſten, d. h. ohne Proſpektzwang, vor ſich geht. Zu gegebener
Zeit wird bei eventuellem Kapitalbedarfe die weitere Notierungs=
ſtätte
nützlich ſein.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft; Rudolf Mauve: für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Sport; Karl Böhmann,.
für Die Gegenwart: Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette Anzeigen=
leiter
: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D., A. IV. 35. 20486. Pl. 8. Truck und Verlag: 2. C. Wiktich
Darmſtadt Rheinſtraße 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr. nachmittags 67 Uhr,

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Berliner Kursbericht
vom 17. Mai 1935

Deviſenmarkt
vom 17. Mai 1935

Berl. Handels. Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Nee
93.
93.
33 50
35.375
39.50
129.375
114.
92.
117.375
1.2.
128.75
112,c0

Meee
3. G. Farben
Geſ.f.elektr. Unter.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke.
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Vif
147.625
122.75
107.50
96.50
120.
91.50
121.
92.
118 25
80.375
72.75

Weee
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
dohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Vee
12.875
115.
163.25
34.75
81.
120.e
89
14.875
124.
57.25
127.75
116.
139.75

Aeghpten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
3sland

D
jaypt. 2.
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Mikreis
100 Leba
1canad. Doll
100 Kronen
100 Gulden
1 2=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Ml
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
00 isl. Kr.

E
12.5os 12.535

0.sse
41.89
0. 169
3.047
2.488
54.50
46.77
12.205
68.43
5.38
16.365
2.354
168.33
55 23

0.662
42.08
0.17
2.05
2.482
54.60
48.87
12.23
58.57
5.39
16. 405
2.35
168 87
55.35

Italien

Japan
Jugoflawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien

Tſchechoſlowal.,
Türkei.
Ungarn
Uruguah
Ver. Staalen

Währung
100 Lire
1 Yen
00 Dinau .
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Escudos 1
100 Kronen
100 Franes
100 Beſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar.

GeldBrief
20,53 20.57
0.7181 C.730
5.649/ 5.661
80.92 181.08
6i.34 61. 46

48.95
11.08
62.94

42.as
1.10
3.06

80.32 130.48
33,25 34,01
10.345 10.265
1.579 1.523
0.988 1.001
2.u88 2.490

Burmſtäuter und Kariokalonnt Burmftast, Dinnte di Areboher Sunz
Frankfurter Kursbericht vom 17. Mai 1935.

Meenee
Gr.Ikp. 1934
1935
. 1558
. 1931
1988
Gruppel .
5% Dtſch. Reichsanl.
½7%0Intern.,v. 30
4½%Baden v. 27
½ %Bayern v. 27
2Heſſen., b. 28
b b.29
1½% Preuß. v. 28
2 Sachſen v. 27
4½%Thüringen 2:
62 Dt. Reichsbahn=
.=
Schätze .
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze .......
4½%.....
Dtſch. Anl. Ausl.
*, Ablöſung.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin .v. 24
4½% Darmſtadt.
4½% Dresden v. 26
4½%Franifurt 26
4½%Heidelberg 20
4½%Mainz.
4½%Mannheims
4½.%Münchenv. 29
4½%Wſesbadenss
½s%Heſſ. Landesk
Goldobl.
% Heſſ. Landes=
hyp
.Bk.=Liguid. 1

103.5
107.5
107.5
106.5
105.5
106.5
100
96.5
102.5
97.25
98.75
97.5
98.25
108.5
97
95.5
100.8
100.6
100,6
115:),
10.5
90
95.5

96.25
93,5

100.5

De
Komm.=Obl. . ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
% Goldoblig.
4138 Landeskom=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Glbobl. R.111
4½% desgl. R.1s
4½% Kaſſ. Landes=
kreditk
. Golbpfb.
4½%Naſſ. Landes=
bank
Goldpfb...
5½%- Lig.=Cbl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ. Anl.
+Ausl. Ser. 1
4Ausl. Ser,II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz),
4½% Berl. Syp. B.
Lia=Pfbr
4½,% Frkf. Hhp. B
%0 n Lig.=Pfbr.
½% Goldoblig.
4½% Frkf. Pfbr. B.
%0 Lig.=Pfr.
4½ %Mein. Hhp.B.
20 7 Lig.=Pfr.
% Pfälz. Onp. B.
Lig=Pfb.
2 Rh.Hyp. G
Lig.=Pfr.
4½% r Golbobl.
4½%gSüdd. Boden=
Cred.=Bank ..."
5½% Lig.=Pfbr.
47%Württ, Hhp.
( Daimler=Benz,
20 Dt. Linol. Werke
%o Klöcknerwerke.

95
96.75

96),

96.25
100.7

115:),
128.5
21.25
96
101.5
96
100.
93.75
96
163
96.2
101.5
97.25
101
96.25
161
9.-½.
97.5
101

102
101

gintrw. b.26
83Mitteld. Stahl.:
5%0 NeckarA. G.v. 23
%o Rh. Stahl v.2*
2 Salzmann ECo.
62Ver. Stahlwerke
5% RM.=Anl.
4¾%=
4½0
6% Poigt & Häffner
3. 6. Farben Bondsl!
5%Bosn. 2. E. B.
L.Inpeſt.
8Bulg. Tab, v. 02
4½20 Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
5Svereinh. Rumän
4½%
4%
42Türk. 1. Bagdad
II.Bagdadl
4½%üngarn, 1918
1914
413%
Goldr.
1910
4½Budp.Stadtanl.
42Liſſabon. . ...
42, Stockholm.
Aktien.
Accumulat.=Fabrit
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Kahn 1
Aſchaffbg. Brauereil 106
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenf
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht 133
Brauhaus Nürnba.

171
102.5
98
101,75
98.2.
101.75

107
129.75
15.25
8.25
39
29.5
4.9

9n5
9:75
8.15
8.15
8.2-
7.8

56
98

167
3
39.7
121
89.75
129
131

2
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
J. 6. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade (A.C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz ..../ 892),
Dt. Atl. Telegr. /113.2
Erdöl
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Ondkerhoffé Widm. /110
Eichbaum=Werger
Eleltr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraftl125
Enzunger Union ..!
EſchweilerBergwerkl25d
Eßling. Maſchinen.
Export=Malzfabrik. /129
Faber & Schleicher
Fahr. Gebrüder. 1130
J. G6. Farbeninduſtr. 147.71
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guillegume
Frankfurter Hof.
Geſ.felektr. Untern 11221
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kahſer.
Grün& Bilfinger. /204.
Hafenmühle Frkſt.
Hanauer Hofbräuh.
Hanſwerke Füſſen: / 83.5
Harpener Bergbau /107½
Henninger, Kempf /119
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferur /405
Hochtief Eſſen ...!y
olzmiann Ph

99.75
16.5

A
101

160
113.25
2ei
162.5
88
1os
1131,
65.
1.5
97.5
98.25
37
101
73.5
118

Meorm ein
Genüſſel
Junghan
Kali=Chemie.
Aſchersleben.
glein, Schanzlin ,
Klöcknerwerke.
Knorr C. 6.
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co.
Laurahütte
Lech, Augsburg
Lokomf.KraußcCo.
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz=Aft.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld, Bergb. I=
Metallge). Frankf.
Miag, Mütlenbau
Moenus .........
Motoren Darmſtadt
Neckarwverk Eßling.
Sdenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr..
R9. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...!1
Niebeck Montan:..
Noeder, Gebr. ...
Rütgerswerle ....
Salzdetfurth Kall
Salzw. Heilbronn :/2
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfabr.
Schuckert. Elektr.
Schwuarh, Storchen
Siemens e Halske.
Reinigerwerke!
ibd. Zucker=A. G.
lus Bergbau.
Liefer.=Geſ.,

13G.
Ja
122
92.5

76
22
96
95
212
93
80
88:,
113.
102.5
86.5

112
229
130
10
102.25
104
113.:
200
68.2
115.25
109
164,25
81
171
168

iieic
Ber, Stahlwverke.
Ver, Ultramarin . 133.25
Beſtdte, Kaufhof.
Weſteregeln Kali 122
Zellſtoff Waldhof. /117.75
Alig. Dt. Creditanft. 83½/=
Badiſche Bant .../122
Bi. /,. Brauinduſtr. 1118
Baher, Ohp. u. W.) 871,
Berl. Handelsgeſ.
Ohpothekbf. 1121
Comm. u. Privatbl. 92.25
Dt. Ban1 u. Disc. 93
Ot. Eff. u. Wechſe / 83.5
Dresdner Ban!. / 93
Frankſ. Bant. . .
Hhp.=Ban/ 83.75
Mein Chp.=Bank. 84.75
Pfälz. Oyp.=Bank. 8.
Reichsbank=Anl. /161½,
Rhein Hyp.=Bank 124
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württ Notenban). 29.5
A.=G. i. Verlehrsw
Allg. Lokalb. Kraftwl22 C.5
720 Dt. ReichsbVzg. 1 23.25
Hapag
Lübeck=Büichner.
Nordd.=Llohzd
Südd Eiſenb. Gei 73
Alfanz= u. Stuttſg
Verſicherung . 220
Verein.Verl.
Franfona Rick u.M123

111
70
35.75

Mannh. Verſi

Ot
aßg

47.75

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 136

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 18. Mai 19359

Uudrst du nie von mie gegangen

Wie konnte ſie das von mir denken!!! Wann haſt 1
Sigrid übrigens zuletzt geſehen?
Am Abend vor ihrer Abreiſe. Ich ſuchte ſie damals 1.
Hauſe ihres Vaters auf, denn ich wollte ſie bitten, Papa uund

mich nach Aegypten zu begleiten. Leider hatte ſie ſchon einme

31)

Roman von Erich Ebenstein

Nachdruck verboten

In logiſcher Reihenfolge entwickelt ſie alle Punkte, die ſie
zur Ueberzeugung von Sigrids Schuld brachten.
Nur ſie allein wußte, wo mein Mann den Stein
wieder verwahrte nur ſie allein kannte das Merkwort,
ſchließt ſie beinahe triumphierend.
Freds Zorn iſt verraucht und hat einer tiefen Nieder=
geſchlagenheit
Platz gemacht. Wenn er auch keinen Augenblick
an Sigrids Unſchuld zweifelt, ſo muß er jetzt doch innerlich zu=
geben
, daß der Schein gegen ſie iſt und ſeine Mutter offenbar
wirklich glaubt, was ſie behauptet hat.
Freilich daß ſie es glauben kann, beweiſt im Verein mit
ihrem fonſtigen liebloſen Verhalten gegen Sigrid, wie tief ein=
gewurzelt
ihr Haß gegen ſie iſt. Und das löſcht jede weichere
Regung in ihm für die Mutter aus.
Ich habe keine Mutter mehr! ſagt er ſich in dieſer Stunde
in hartem, bitterem Trotz.
Anſelma, die ihm die Gedanken von der Stirn lieſt, ſchiebt
leiſe ihren Arm in den ſeinen und ſagt begütigend: Natürlich
iſt Sigrid ganz unſchuldig und deine Mutter im Irrtum. Aber
denke jetzt nicht weiter über dieſe Dinge nach, Fred, es ſind ja
nur Verdachtsmomente, aber noch lange keine Beweiſe. Komm
nun lieber mit mir nach Dornbach hinaus. Ich habe dir einiges
von Sigrid zu erzählen. Wir ſind nämlich Freundinnen ge=
worden
, abex davon ſpäter für jetzt wollen wir erſt mal nach
unſerer Villa hinausfahren. Du bleibſt dann gleich zum Eſſen
bei uns. Papa wird ſich rieſig freuen. Er bedauerte ſchon ſehr,
dich heute nicht perſönlich aufſuchen und begrüßen zu können,
aber er iſt wieder mal total mit Geſchäften zugedeckt . . . um
ſo erfreuter wird er ſein, dich mittags daheim vorzufinden.
Anſelma hat Fred mit ſanfter Gewalt an die Türe geführt,
nur geleitet von dem Gedanken, ihn fortzubringen und ein
weiteres Beiſammenſein mit der Mutter in ſeiner jetzigen
Stimmung zu verhindern. An der Türe wendet ſie ſich noch
einmal um.
Gelt, Tante Sophie, du haſt doch nichts dagegen, wenn
Fred bei uns ſpeiſt?
Bitte, lautet die kurze, kühle Antwort der Mutter, die ſich
den Verlauf dieſer Unterredung ganz anders vorgeſtellt hat.
Dann komm, Fred.
Er folgte ihr willenlos. Auch ihm graut vor einem weiteren

Beiſammenſein mit der Mutter, in der er jetzt ſeine bitterſte
Feindin erblickt.
Unten ſteht Anſelmas prachtvoller Mercedeswagen. Es iſt
Ende Februar und der erſte klare, warme Tag in dieſem Jahre.
Iſt es nicht wundervoll heute? ſagt Anſelma, ſich in den
taubengrauen Lederkiſſen zurechtſetzend und die weiche Plüſch=
decke
ſich und Manfred über die Knie breitend.
Dann winkt ſie ihrem Chauffeur: Nach Hauſe. Der Motor
ſpringt an, ſanft gleitet der gut gefederte Wagen ſeine Bahn
entlang.
Sieh nur, wie warm die Sonne ſcheint plaudert Anſelma
weiter, als wäre es ſchon Frühling . ich bilde mir ein, es
ſei ſchon Veilchenduft in der Luft zu ſpüren! Aber nun laß dich
erſt mal richtig begrüßen! Es iſt doch hübſch, daß du wieder
da biſt Fred!
Woher erfuhrſt du denn ſo raſch, daß ich hier bin?
Von Livius Hallberger. Ich bat ihn, mir gleich zu tele=
phonieren
, ſobald deine Ankunft feſtſtünde. Das tat er denn
auch prompt geſtern vom Bahnhofe aus und heute in aller
Frühe, wo er deine glücklich erfolgte Ankunft meldete. Ein
ſehr netter Menſch übrigens, dein Vetter. Ich habe ihn erſt
in der letzten Zeit ſo richtig ſchätzen gelernt. Er iſt klug und
hat das Herz auf dem richtigen Fleck.
Livius? Ja, er iſt ein guter Menſch.
Weißt du, daß ich ſogar mit auf den Bahnhof kommen
wollte, um dich gleich dort zu begrüßen? Aber ich unterließ es
dann doch weil ich ja wußte, daß dich gleich in der erſten
Stunde allerlei Unangenehmes erwartete, und nicht Zeugin
deiner Enttäuſchung ſein wollte.
Ja ... ich hatte mir die Heimkehr anders vorgeſtellt,
antwortet Manfred tief aufſeufzend.
Nun, du darfſt trotzdem den Kopf nicht hängen laſſen, lieber
Fred. Keine Suppe wird ſo heiß gegeſſen, wie ſie gekocht wurde,
ſo wird ſich auch wohl hier alles aufklären laſſen.
Wenn ich mir vorſtelle was Sigrid gelitten haben muß,
als meine Mutter ihr dieſe furchtbare Anklage ins Geſicht
ſchleuderte! Es iſt ja gar nicht auszudenken!!
Ja, es muß ſie tief getroffen haben, und ich verſtehe nun
erſt ganz, warum ſie fort wollte und ſolche Angſt hatte, du
könnteſt irre an ihr werden und deiner Mutter Beſchuldigung
Glauben ſchenken.

Poſten angenommen.
Anſelma erzählt, wie ſie mit Sigrid Freundſchaft geſchloſſ7,
und daß ſie den Eindruck gewonnen habe, daß ſie zwar bezügll!
des angenommenen Poſtens voll Zuverſicht geweſen, andererſex!
aber doch ſchwer fortgegangen ſei, weil ſie unruhig war.
Fred, könne ſeiner Mutter Worten Glauben ſchenken.
Ueber die ſchändliche Beſchuldigung ſelbſt ſagte ſie
nichts?
Nein. Ich hatte nur den Eindruck, daß es etwas ſie
Niederdrückendes ſein müſſe.
Und über ihren Poſten und das Ziel ihrer Reiſe gabg
dir ebenfalls keine näheren Aufſchlüſſe?
Doch. Sie nahm den Poſten einer Geſellſchafterin bei
Tochter eines indiſchen Fürſten an und reiſte mit dieſer
dem Fürſten nach Indien.
Fred hat Mühe, einen Schrei zu unterdrücken.
Nach Indien? O Gott . . . ſo weit fort iſt ſie? 0
ſie dir ihre Adreſſe?
Nein. Aber ſie ſchrieb mir mehrere Anſichtskarten wähnm
der Reiſe. Alle beſagen, daß es ihr ſehr gut gehe, nur
Sehnſucht nach dir quäle ſie beſtändig. Ihre nähere Ad=
wollte
ſie mir nicht mitteilen. Wahrſcheinlich fürchtete ſie
ich ſie deiner Mutter unabſichtlich verraten könnte. Aber Sigz)
Vater wird ſie jedenfalls wiſſen.
Allerdings, aber der alte Sonderling will ſie nicht
raten, weil er überhaupt nicht wünſcht, daß Sigrid je wiede=
mir
zurückkehrt.
Das iſt doch gar nicht möglich!

Doch, es ſieht meinem Schwiegervater ganz ähnlich. G
ein Querkopf voller Schrullen und Abſonderlichkeiten. Wenn

dich intereſſiert, laß dir von Livius mehr darüber erzählem
hat ſich um mit Sigrid in Verbindung zu bleiben .
Major Tuswohl angefreundet.
Ja, davon muß er mir erzählen, der alte Herr hat ja
mich damals recht merkwürdig empfangen, als ich Sigrid
ſuchte. Es intereſſiert mich ſehr, mehr über ihn zu hören.
bald ich Herrn Hallberger wiederſehe, muß er mir berichan
Wäre Manfred nicht ſo völlig in ſeine eigenen kumi,
vollen Gedanken verſtrickt geweſen, der Eifer, mit dem Anſſ=
dies
ſagte, und die leiſe Röte, die in ihr Geſicht ſtieg, ſoof-i0ſt
Name Livius fiel, hätten ihm auffallen müſſen.
So aber entging es ihm völlig.

(Fortſetzung folgt.)

UNION HELIA PALASR Bis auf weiteres
Ein in jeder Beziehung
wertvoller Film:
ORSTAPT. der große Erfolg!
Eine Fllmſchöpfung von
einzigartiger Größe!
Das Mädchen
Zohanna!
mit Angela Halloker
Guſtaf Gründgens
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Regſe: Guſtav Uriky.
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10.20 Uhr, Rückfahrt ab Würzburg 18.15 Uhr. Darm=
ſtadt
Hbf. an 20.29 Uhr. Fahrpreis ab Darmſtadt für
Hin= und Rückfahrt 4.40, RM. Näheres iſt aus den
Aushängen auf den Bahnhöfen zu erſehen. Die Ein=
zelheiten
enthält ein Merkblatt, das bei den Fahrkarten=
ausgaben
und den Mitteleuropäiſchen Reiſebüros
koſtenlos abgegeben wird.
Mainz, den 15. Mai 1935.
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Reichsbahndirektion Mainz.

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Den Wortlaut der oben genannten Ortsſatzung
bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Die
von mir unterm 26 März 1935 gebrachte Ver=
öffentlichung
wird als nichtig erklärt.
Darmſtadt, den 15. Mai 1935.
Bürgermeiſterei.
Wamboldt.
Oberbürgermeiſter.
Aufgrund des Artikels 21 Abſ. V der Heſſiſchen
Gemeindeordnung vom 10. Juli 1931 und des
Beſchluſſes des Stadtrats vom 6. Dezember 1934
wird nach Begutachtung durch den Oberbürger=
neiſter
, ſowie mit Genehmigung des Reichsſtatt=
halters
in Heſſen Landesregierung Abtei=
lung
Ib. vom 13. März 1935, zu. Nummer Ib
0 554, für die Stadt Darmſtadt folgende

in Nei.

Tanz und
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frei. (4679b

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Die Ortsſatzung über die Beſteuerung des Be=
ſuchs
von Bars, Dielen und ähnlichen Lokalen in
der Stadt Darmſtadt vom 8. 2. 1923 wird auf=
gehoben
.
20. 4. 1929

8 2.

Vorſtehende Ortsſatzung tritt mit Wirkung vom
Januar 1935 in Kraft.

Darmſtadt, den 26. März 1935.
Bürgermeiſterei.
Wamboldt
Oberbürgermeiſter.

(st4649

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Rheinſtr. 12½, gegen. d. Hauptpoſt,
Frankfurterſtraße 1214.
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Termin: Mittwoch, den 5. Juni 1935, vormittags
9 Uhr, im neuen Gerichtsgebäude, Saal 118.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. I. Bd. I
Blatt 68: Flur I Nr. 122, Hofreite Nr. 8
Holzſtraße, 64 qm. 4000 RM. Steuerlicher
Einheitswert zum 1. 1. 1931: 6800 RM.
Eigentümer: Bäckermeiſter Thomas Wilz in
Darmſtadt.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangs=
vollſtreckung
.
Darmſtadt, den 25. März 1935.
(4632
Amtsgericht.

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6.00 8.

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10.45 Uhr

Wachtvorstellunk
Tänzerin für Suc
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