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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 124
Montag, den 6. Mai 1935
197. Jahrgang
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London im Jubiläumstaumel.
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St....!
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Bonsfeit in Lontdon.
t ½2 Million ausländiſche Gäſte eingekroffen.
DNB. London, 5. Mai.
xanz England hat das ſilberne Regierungsjubiläum König
V. einen beinahe unvorſtellbaren Taumel der
Begeiſte=
uid Freude ausgelöſt. Das ſonſt ſo nüchterne engliſche Volk
u einer überſchäumenden Jubiläumsſtimmung erfaßt, die
MMontag, dem eigentlichen Jubiläumstage, bis zur
Siede=
eigern wird. London ſelbſt iſt vollkommen verwandelt und
it ſeinem wogenden Meer von Girlanden und Flaggen,
liten Tauſenden von Scheinwerfern, mit den bunten Tri=
End den bekränzten und beflaggten Fahrzeugen beinahe
1pländiſchen Stadt während eines Volksfeſtes.
Jubiläumsbegeiſterung erreichte bereits am Samstag
iEnen beinahe unglaublichen Höhepunkt. Niemals, ſo
be=
vie Zeitungen, hat London derartige Menſchenmaſſen
ge=
tie am Samstag abend, ſelbſt nicht am
Waffenſtillſtands=
uderttauſende, ja Millionen von Menſchen in übermütiger
bfahn u u Mng, waren auf den Straßen und Plätzen
zuſammenge=
nfels=Modauu 4.½ ſangen vaterländiſche Lieder, tanzten auf dem Pflaſter
hrt 1915 un Aunten die Farbenpracht der Dekorationen an.
M Polizei war angeſichts dieſer ungeheuren Menſchenwoge
Auen machtlos und der unbeſchreibliche Wirrwarr wurde
Zauſende von dichtbeſetzten Fahrzeugen aller Art erhöht,
wetzinen / 4 hhren Weg durch die Menge zu bahnen verſuchten. Manche
taßen mußten vollkommen für den Verkehr geſperrt
wer=
geich
be tobuſſe benötigten für eine Fahrt von einem Kilometer
url zwei volle Stunden. Sämtliche Gaſtſtätten, Hotels,
Lichtſpieltheater und Theater waren bis auf den letzten
ſetzt, Die größten Gaſtſtätten mußten ſchon am frühen
wegen Ueberfüllung polizeilich geſperrt werden.
htfche Szenen ſpielten ſich auch am Sonntag ab. Einer
1 Austſammelpunkte der Maſſen war der große Platz vor dem
iten Palaſt. Zehntauſende von Menſchen ſtanden
ſtunden=
zu Mus demſelben Fleck, um vielleicht ein Mitglied der könig=
Aamilie zu ſehen. Als ſich der König einige Sekunden an
örontfenſter zeigte, erhob ſich ein ungeheurer
Begeiſterungs=
ler eine halbe Million Beſucher, aus allen Teilen
Eng=
uus dem britiſchen Weltreich und aus der übrigen Welt ſind
ſu iläum nach London gekommen. In der ganzen Stadt gibt
reies Hotelzimmer mehr und Hunderte müſſen im Freien
Liten.
fi Rieſenſpannung wird der große Jubiläumsumzug am
ſe erwartet, der ſich zu einer der prächtigſten und prunkvoll=
Schrt M P Zuf dgebungen geſtalten wird, die England jemals erlebt hat.
Truppen aller Waffengattungen marſchieren bereits in der
Lnpämmerung im Innern der Stadt auf, um an den
Stra=
w M4uch die der Jubiläumszug führt, Spalier zu bilden. Vierzig
vellen werden aufgeſtellt, um die Menge zu unterhalten.
dar ganz Begeiſterten nahmen, bereits in der Nacht zum
Nofihre Stellungen ein. Der Zug der großen Menſchenmaſſen
BiEn aller Frühe da ſchon um 9 Uhr das ganze Gebiet, durch
Aber königliche Umzug bewegt, vollſtändig abgeſperrt wird.
Vem Zweck ſind an mehreren Punkten regelrechte Holz=
Mund Barrikaden errichtet worden. Der eigentliche Umzug
1etwa um 10 Uhr vom Buckingham Palace aus und trifft
m Dankgottesdienſt in der St. Pauls=Kathedrale gegen
näeder dort ein.
9e Polizei ſieht ſich vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt, um
Mre Millionen gehenden Menſchenmaſſen am Montag
vor=
m Ordnung zu halten. Große polizeiliche Verſtärkungen
lager aus vielen Teilen Englands nach London gezogen
ASonntagspreſſe iſt bereits vollſtändig dem Jubiläum
ge=
nd veröffentlicht begeiſterte Huldigungen für das eng=
Amigspaar. Die Zeitungen aller Parteien und Richtungen
E ſich einmütig in der Verehrung des Königs und der
zuſammen. Während des Wochenendes trafen
Zehntau=
m Glückwunſchtelegrammen und Ergebnisadreſſen aus
rlen Englands und des engliſchen Weltreiches im könig=
Axlaſt ein.
:Mittwoch findet ein glanzvoller diplomatiſcher Empfang
dem König Georg den Vertretern aller Länder ſeinen
die Jubiläumsglückwünſche ausſprechen wird. Die diplo=
Vertreter und die Miniſterpräſidenten der britiſchen
us werden bei dieſer Gelegenheit beſondere
Jubiläums=
n gan den König richten.
Gelick wunſch des Reichskanzlers
an den König von England.
DNB. Berlin, 5. Mai.
Reichskanzler hat an den König von England aus
An=
u Regierungsjubiläums folgendes Telegramm gerichtet:
* Maieſtät bitte ich meine und der Reichsregierung
auf=
am Glückwünſche zum 25. Jahrestag der Thronbeſteigung
Dgieſtät, verbunden mit den beſten Wünſchen für Euer
DeS Maieſtät perſönliches Wohlergehen, entgegenzuneh=
Dus deutſche Volk verfolgt mit warmer Sympathie alle
Igen Eurer Majeſtät und der Königlich Britiſchen
Re=
üur Feſtigung des Friedens; es hofft, daß dieſe Be=
En eriolgreich ſein mögen zur Wohlfahrt des Britiſchen
EAund zum Segen für die ganze Welt.
Adolf Hitler.
Deutſcher Reichskanzler.
Vor 25 Jahren: Das engliſche Königspaar nach der Krönung.
Nach der Unkerzeichnung des Ruſſen=
Pakkes.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 5. Mai.
Der Abſchluß des Paktes mit den Sowjets wurde in Paris
mit gemiſchten Gefühlen zur Kenntnis genommen. Die
Verhand=
lungen zwiſchen Paris und Moskau waren lang und ſchwierig;
ſchließlich ſoll Laval ſeine Auffaſſung der Sowjetdiplomatie
auf=
gezwungen haben. Nichtsdeſtoweniger hört die Oppoſition gegen
die Zuſammenarbeit mit den Bolſchewiken in der franzöſiſchen
Oeffentlichkeit nicht auf. Die Kleine Entente jedoch iſt zufrieden,
ebenſo Italien, und wenn man den offiziöſen Stimmen glauben
kann, ſo iſt auch London weit weniger unruhig, als es zu
erwar=
ten war. Was man damit erklärt, daß es Laval gelungen ſei, in
den Grenzen von Locarno und Genf zu bleiben.
Es wäre falſch, den juriſtiſchen Einzelheiten des
franzöſiſch=
ruſſiſchen Paktes, eine übertriebene Bedeutung beizulegen. Die
Haarſpaltereien über die verſchiedenen Möglichkeiten, die ſich aus
dem Pakt ergeben — man neigt hier zu dieſer Unterhaltung —
habe nicht viel zu bedeuten. Was wichtig iſt, das iſt der Geiſt, in
dem die franzöſiſch=ruſſiſche Zuſammenarbeit erfolgen wird. Man
behauptet hier in Kreiſen, die als wohlinformiert in der
Außen=
politik gelten, daß die Außenpolitik Lavals dahin tendieren wird,
die Bewegungsfreiheit der franzöſiſchen Diplomatie ſo wenig als
möglich durch das Bündnis mit Rußland zu beengen. „Man darf
nicht glauben, daß Frankreichs Außenpolitik nunmehr auf
Ruß=
land baſiert”, ruft man hier pathetiſch aus. Um aber die Lage
richtig zu beurteilen, müßte man nicht nur den Puls von Paris,
ſondern auch den von Moskau fühlen. Denn Sowjetrußland iſt
nicht die Kleine Entente, ſein Verhältnis zu Frankreich kann nicht
einſeitig von Paris aus beſtimmt werden.
Der franzöſiſch=ruſſiſche Pakt wird hier vielfach mit dem
Bünd=
nis, das Franz I. mit der Türkei abſchloß und mit dem er die
Intereſſen Europas dem Iſlam auslieferte, verglichen. Die
fran=
zöſiſchen Geſchichtsſchreiber äußern gern ihre moraliſchen
Beden=
ken über dieſes Bündnis, ebenſo wie die franzöſiſche Preſſe
mora=
liſche Bedenken über das Bündnis mit den Sowjets. Moraliſche
Bedenken, die nachträglich entſtehen, heißen ſonſt Gewiſſensbiſſe.
Die Auseinanderſetzungen, die man hier darüber führt, ob das
Bündnis mit Moskau moraliſch zu rechtfertigen ſei oder nicht,
entbehren nicht eines unfreiwilligen Humors. Aber die
Oppo=
ſition gegen den Pakt hat trotzdem ihre Bedeutung, denn ſie kann
ſpäter die Geſtaltung des franzöſiſch=ruſſiſchen Verhältniſſes
be=
einfluſſen. Und nur darauf kommt es an.
Franzöſiſche Gemeinderakswahlen
mit heikeren Zwiſchenfällen durch
Frauen=
ſimmrechklerinnen.
EP. Paris, 5. Mai.
In ganz Frankreich fand heute der erſte Wahlgang zu den
Gemeinderatswählen ſtatt. Die Wahlzeit läuft im allgemeinen
von 8—18 Uhr. Die Wahllokale befinden ſich in den öffentlichen
Gebäuden, vor allem in den Schulen und den Bürgermeiſtereien.
Gewählt werden rund 450 000 Gemeinderäte, davon aber nur
90 in der Dreimillionenſtadt Paris ſelbſt. Zwei Millionen
Kandidaturen für die Gemeinderatswahlen ſind aufgeſtellt worden.
Rund 11 Millionen Wähler ſind als wahlberechtigt eingeſchrieben,
ſo daß auf faſt jeden 5. Wähler ein Kandidat entfällt. Dieſe
ungeheure Zahl von Kandidaten überraſcht, ſie erklärt ſich aber
daraus, daß es in Frankreich Tauſende von Gemeinden gibt,
deren Einwohnerzahl unter 500 liegt, die 10 Gemeinderäte zu
wählen haben. In manchen Orten entfällt auf 3—5 Einwohner
ein Gemeinderat.
Der Wahltag ſelbſt verlief in Paris und ſoweit
Nach=
richten darüber bis jetzt vorliegen, auch in der Provinz im
all=
gemeinen ruhig. Zu beſonders heiteren Zwiſchenfällen während
der Wahlen kam es in Paris durch die Frauenſtimmrechtlerinnen.
Da in Frankreich die Frauen bis jetzt noch immer nicht
ſtimm=
berechtigt ſind, haben zahlreiche Frauenſtimmrechtlerinnen,
be=
ſonders in Paris, gegenüber den offiziellen Wahllokalen auf
der Straße und in den Cafés Phantaſie=Wahlurnen aufgeſtellt,
wobei mit großem Stimmaufwand die Wähler aufgefordert
wurden, ihre Stimmzettel einzuwerfen. Von den Behörden
wurden dieſe „offiziöſen Wahlen” nicht immer und überall
ge=
duldet. So kam es heute mittag im Montmartre=Viertel, wo
die bekannte Journaliſtin Louiſe Weiß, die zur Zeit Briands
einen nicht geringen Einfluß im politiſchen Leben hatte, zu
einer regelrechten „Schlacht‟. Die Polizei wollte die
Frauen=
ſtimmrechtlerinnen am Aufſtellen ihrer „Wahlurnen” vor den
offiziellen Wahllokalen hindern, wogegen ſich dieſe mit den ihnen
eignen, aber ſehr friedlichen Waffen — nämlich Puderdoſen
uſw. — zur Wehr ſetzten. Die Frauenſtimmrechtlerinnen
be=
warfen die Poliziſten mit wohlriechendem Puder, während eine
große Menſchenmenge dieſe „Schlacht” beluſtigt verfolgte und
den „Amazonen” lebhaften Beifall zollte. Louiſe Weiß und die
Mitglieder ihres „Generalſtabes” wurden ſchließlich verhaftet,
ſpäter aber wieder freigelaſſen. Sie haben ihre Wahlurnen dann
etwas entfernt von den offiziellen Wahllokalen aufgeſtellt.
Es wird damit gerechnet, daß in Paris in den meiſten
Wahlbezirken ein zweiter Wahlgang notwendig werden wird.
In den kleineren Orten des Landes dürften jedoch in den
meiſten Fällen bereits im erſten Wahlgang die Sieger aus den
Wahlen hervorgehen.
„Konferenz des Schweigens.”
ER. Venedig, 5. Mat.
Die Außenminiſter Oeſterreichs und Ungarns hatten am
Sonntag vormittag mit dem italieniſchen Staatsſekretär des
Aeußeren, Suvich, wiederum eine zweiſtündige Sitzung. Ueber
den Verlauf dieſer Beratung wird gleichfalls ſtrenge
Zurückhal=
tung bewahrt. Wie geſtern ſchon, ſo wurden auch heute
verſchie=
dentlich Sachverſtändige zu Miniſterbeſprechungen zugezogen.
Bei dieſer Konferenz handelt es ſich um eine wahre
Kon=
ferenz des Schweigens, über die auch nach ihrem Abſchluß weder
Communiqués noch Protokolle veröffentlicht werden ſollen. Es
wird vielmehr betont, daß dieſe Zuſammenkunft nur beratenden
Charakter habe über die politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen
der drei Länder. Auf dieſer Konferenz ſollen die gegenſeitigen
Standpunkte im Hinblick auf die Donaukonferenz geklärt und,
wenn möglich, miteinander in Uebereinſtimmung gebracht
wer=
den. Infolgedeſſen werde in Venedig auch keine Uebereinkunft
ausgearbeitet werden; man werde aber verſuchen, die
Verſtän=
digung über den Begriff der Nichteinmiſchung und die
gegen=
ſeitige Hilfeleiſtung auf den gleichen Nenner zu bringen.
Die Donau=Konferenz ſcheint vorläufig für den 3. Juni
vor=
geſehen zu ſein, doch iſt das Datum hierfür noch nicht endgültig
feſtgeſetzt.
Sowjekruſſiſche Innenanleihe
in Höhe von 3,5 Milliarden Rubel.
DNB. Moskau, 5. Mai.
Einer „Taß”=Meldung zufolge haben der Rat der
Volks=
kommiſſare und der Zentralvollzugsausſchuß der Sowjet=Union
beſchloſſen, eine neue Innenanleihe auszuſchreiben, um die
Er=
ſparniſſe der Bevölkerung für den weiteren Ausbau der
ſowjet=
ruſſiſchen Induſtrie im Rahmen des 2. Fünfjahresplanes zu
verwenden.
Die Anleihe wird in Höhe von 3,5 Milliarden Rubel
aus=
geſchrieben, zehn Jahre laufen und in Obligationen von je
100 Rubel ausgegeben werden. Als Stichtag für die Zahlung
iſt der 1. Oktober 1935 feſtgeſetzt worden. Die Anleihe wird in
zwei Abteilungen getrennt, die erſte ſtellt eine nietenloſe
Ge=
winnanleihe dar, die zweite iſt mit 8 v. H. zu verzinſen.
Anläßlich dieſes Beſchluſſes der Sowjetregierung hat ſich
der Zentralrat der Gewerkſchaften an die Bevölkerung der
Sowjetunion mit einem Aufruf gewandt, in dem zur Zeichnung
der Anleihe aufgefordert wird, die den Ausbau der Induſtrie
ermöglichen ſoll. Von jedem Werktätigen wird erwartet, daß er
einen Betrag in Höhe eines Dreiwochenlohnes für die Anleihe
zeichnet. Durch Gewährung von Prämien wird zur ſchnellen
Zeichnung der Anleihe angeregt. Auch die Kollektivbauern
wer=
den zur Zeichnung aufgefordert. Ihnen will man 8
Monats=
raten für die Einzahlung einräumen.
Bom Tage.
Die Reichshauptſtadt ſtand am Sonntag vormittag im
Zei=
chen der aus dem ganzen Reich zum Jubiläumstreffen in Berlin
verſammelten rund 20 000 alten Gardiſten. Den Höhepunkt der
Veranſtaltungen bildete ein Feldgottesdienſt auf dem
Königs=
platz mit anſchließendem Vorbeimarſch vor dem in Vertretung
des Reichswehrminiſters eeſchienenen Stadtkommandanten von
Berlin, Generalmajor Schaumburg, und zahlreichen Generälen
des Gardekorps der alten Armee.
Die Ausſtellung. Das Wunder des Lebens” ſchloß am
Sonn=
tag ihre Pforten. 600 000 Beſucher paſſierten die Tore.
In der eidgenöſſiſchen Volksabſtimmung vom Sonntag wurde
das ſogenannte Verkehrsteilungsgeſetz, das eine Arbeitsteilung
zwiſchen den Bahnen und dem Automobil vorſieht, mit rund
500 000 Nein=Stimmen gegen 235 000 Ja=Stimmen verworfen.
Die ſüdſlawiſchen Parlamentswahlen haben ſich bis zur
Stunde in völliger Ruhe vollzogen. Zu Zwiſchenfällen iſt es
nir=
gends gekommen. Schon der Wahlverlauf in den
Vormittags=
ſtunden läßt darauf ſchließen, daß die Liſte des
Miniſterpräſiden=
ten Jeftiiſch den Sieg davontragen wird.
Seite 2 — Nr. 124
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 6. Mai 1935
* 20jähriges Stiftungsfeſt der Schweizer Geſellſchaft
Darmftadt, verbunden mit Schweizertag.
Alle vier Jahre findet in Darmſtadt der Tag der Schweizer
vom Konſularkreis Frankfurt a. M. ſtatt, der diesmal einen
be=
ſonders feierlichen Rahmen hatte durch das 20jährige
Stiftungs=
feſt, das die Schweizer Geſellſchaft Darmſtadt begehen konnte. Es
war ein echtes Heimatsfeſt, das den überaus zahlreichen
Teilneh=
mern noch lang in Erinnerung bleiben wird. Immer wieder
hörte man herzliche Begrüßungen, vertraute Laute und
Erinne=
rungen an die ferne Heimat. Der Fürſtenſaal war feſtlich
ge=
ſchmückt mit Schweizer Fahnen und friſchem Grün.
Bereits vormittags waren 50 Schützen zum Wettkampf mit
Luftgewehren angetreten. Es war ein heißer Kampf, bei dem
der Wanderpreis an die ſiegreiche Frankfurter Geſellſchaft fiel.
Einzelſieger wurde, mit 106 Punkten Herr Sommer (Frankfurt
a. M.). Am Nachmittag wurde ein gemeinſamer Ausflug zur
Ludwigshöhe unternommen.
Abends war dann der ernſte Teil des Tages der Schweizer,
der von dem rührigen Präſidenten der Darmſtädter Schweizer
Geſellſchaft, Herrn Butz, mit einer herzlichen
Begrüßungs=
anſprache eröffnet wurde. Er dankte beſonders für die überaus
zahlreichen Ehrungen, die ihm zuteil geworden waren. Nach der
Preisverteilung für die erfolgreichen Schützen des Vormittags
hielt Konſul Haefliger=Frankfurt a. M. eine bedeutungsvolle
Anſprache, in der er beſonders das Verhältnis der
Auslands=
ſchweizer in der Welt ſchilderte und das gute Einvernehmen der
beiden Nachbarländer Deutſchland—Schweiz hervorhob.
Ehren=
mitglied Lehn=Wiesbaden richtete dann warme Worte an die
Zuhörer und unterſtrich die enge Verbundenheit aller Schweizer
zu der Schweizer Geſellſchaft Darmſtadt. — Altkonſul Dubois=
Lauſanne, der eigens zu dieſer Jubiläumstagung aus der Schweiz
nach Darmſtadt gekommen war, wies in ſeiner Anſprache darauf
hin, daß eine verſtärkte Tätigkeit einſetzen werde, um den
aus=
landsſchweizer Kindern die Möglichkeit zu ſchaffen, ihre ſchöne
Heimat beſuchen zu können. Dieſer Aufgabe unterziehe ſich vor
allem die Helvetiſche Geſellſchaft Bern.
Herr Wettſtein nahm dann eine beſondere Ehrung vor,
indem er dem um die Schweizer Geſellſchaft hochverdienten
Mit=
begründer Herrn Stephani das Ehrenmitgliedsdiplom
über=
reichte. Die Schweizer Geſellſchaft hat beſonders im Weltkrieg
Hervorragendes für uns Deutſche geleiſtet. — Anſchließend hielt
Herr Wettſtein die Feſtanſprache, in der er Gelegenheit nahm,
allen Rednern für ihre Grüße und Glückwünſche zu danken.
be=
ſonders auch dem Präſidenten Herrn Butz für ſeine Tätigkeit für
die Schweizer Geſellſchaft. Am Schluß ſeiner Anſprache wurde
die Schweizer Hymne ſtehend geſungen. Zum Abſchluß des
offi=
ziellen Teiles heftete mit herzlichen Worten Kanzler Daſen eine
Ehrenſchleife an die Schweizer Standarte zum Zeichen der engen
Verbundenheit mit der Darmſtädter Schweizer Geſellſchaft, die
ihr 20jähriges Jubiläum feierte.
Der bunte Teil, der den Abend beſchloß, war ſehr
ſorg=
fältig zuſammengeſtellt. Frau Opernſängerin M. Kienzl bot
ausgezeichnete Proben ihres Könnens, Herr Görner brachte
vorzügliche muſikaliſche Darbietungen auf dem Klavier zu Gehör,
Fräulein A. Müller erfreute mit entzückenden,
tempe=
ramentvollen Tänzen und Herr Gutkäſe mit humoriſtiſchen
Vorträgen. Beſonders heimatlich muteten die hübſchen Schweizer
Jodler an. Die bunte Folge, die bei allen Anweſenden
lebhaf=
teſten Beifall fand, wurde abgeſchloſſen mit einem originellen
Lampionzug durch die Räume des Reſtaurants Chriſt. Bei
an=
geregter Unterhaltung blieb man dann noch einige vergnügte
Stunden zuſammen.
Ueber 30 000 Zeuerwehrleuke in Heſſen.
Nach der neueſten Zuſammenſtellung über die
Mannſchafts=
ſtärke der Freiwilligen Feuerwehren des Heſſiſchen
Landesver=
bandes gibt es in Heſſen insgeſamt 30 688 freiwillige
Feuerwehr=
männer. Davon entfallen 12 967 Mann auf Oberheſſen. 9460
Mann auf Starkenburg und 8261 Mann auf Rheinheſſen. Der
Kreisverband Darmſtadt weiſt eine Mannſchaftsſtärke von 1145
Mann auf.
Bb.
Goldenes Doktorjubiläum. Die Philoſophiſche Fakultät der
Univerſität Marburg hat dem ſeit Kriegsende hier im Ruheſtand
lebenden Profeſſor des Preußiſchen Kadettenkorps Dr. J.
Kre=
mer, Major d. L. a. D., aus Anlaß der 50jährigen Wiederkehr
des Tages ſeiner Promovierung das Doktor=Diplom erneuert.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadl.
GROSSES HAUS
6. Mai Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr 8 Sinfonie=
konzert. Leitung: Karl Friderich. Soliſtin:
Roſalind von Schirach. Mittwoch.
8. Mai Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Miete
B 22. Agnes Bernauer. Trauerſpiel von Hebbel. Donnerstag,
9. Mai Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne
L, 6. Vorſtellung. Der Troubador. Oper v. Verdi. KLENES HAUS Dienstag.
7. Mai Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Kraft durch
Freude (geſchloſſene Vorſtellung). Die Freunde von
Salamanca. Komiſche Oper von Franz Schubert. Donnerstag,
9. Mai Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne
O, 16. Vorſtellung. Ein Kerl, der ſpekuliert.
Heiſtſches Landestgener.
Großes Haus. — Sonntag, den 5. Mai.
Richard Wagner: „Lohengrin”
Gaſtſpiel Franz Völker.
Das Lohengrin=Gaſtſpiel des hochbedeutenden Wiener Tenors
Franz Völker, eines Künſtlers, der aus dem ſangesfreudigen
Neu=Iſenburg ſtammt, hatte ſo ſtark intereſſiert, daß das Haus
trotz aufgehobener Miete ausverkauft war. Immer wieder
ent=
zückt an Völkers Stimme der müheloſe, ſelbſtverſtändliche Fluß,
der ſchlackenfreie, edle Ton, und die vorzügliche Beherrſchung
des Geſangstechniſchen. Er iſt ein ganz bedeutender Könner,
das Hören wird zum reinen Genuß. Man weiß nicht, was man
mehr bewundern ſoll, die großen Sologeſänge, in denen eine
ganz ausgezeichnete Fähigkeit zu ſteigern und weitausſchwingende
Linie zu entwickeln zu Tage tritt, oder die intimen Szenen der
erſten Hälfte des dritten Aktes, in denen die Stimme feinſter
ſeeliſcher Regungen Ausdrucksmittel iſt. Gerade hier iſt die
An=
paſſungsfähigkeit des Künſtlers zu bewundern, im Zwiegeſang
mit Thea Consbruch vermochte er auch dieſe in eine
Cielöſt=
heit und Ausdruckskraft hineinzuſteigern, wie wir es von ihr
als Elſa noch nicht gehört haben. (5erade heute empfanden wir
wieder im zweiten und dritten Akt, welche ſtimmlichen und
mimiſchen Gaben in dieſer jungen Künſtlerin noch der vollen
Entfaltung harren. Völkers Geſangskunſt ſtand natürlich im
Mittelpunkt des Intereſſes, ihm galt vor allem der ſtürmiſche
Beifall, aber auch die Leiſtungen unſerer hieſigen Künſtler und
die ſtark belebte Leitung durch Karl Friderich beſtanden
ehren=
voll neben dem berühmten Gaſt.
* Geiſtliche Abendmufik in der Stadkkirche.
Der Heſſiſche Singkreis im Landſchaftsbund
Volks=
tum und Heimat veranſtaltete geſtern abend eine Bach=
Gedenkſtunde in der Stadtkirche. Es waren ausſchließlich
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 6. Mai uu
Erbach im Zeichen des VOA.
Luneeshauplberſarmang ues Lansts
Beronnges Heifen Bou. 1000.
Eigener M. St.=Bericht des „Darmſtädter Tagblatt”.
die geſchloſſene Tagung der Geſamkgruppen
wurde um 9.15 Uhr pünktlich in der Feſthalle durch Landesleiter
Dr. Leip eröffnet, der nach kurzer herzlicher Begrüßung alsbald
dem Berliner Redner
Profeſſor Dr. Weber
das Wort erteilte. Der Vortragende gab ein treffliches Bild der
Geſamtlage des deutſchen Volkes diesſeits und jenſeits der
Gren=
zen. Immer noch iſt die Lage unſerer Auslandsdeutſchen kampf=
und leidvoll. Sie iſt nicht leichter, eher vielfach ſchwerer
gewor=
den, ſeit ſich Deutſchland durch den Führer freigemacht von den
Verſailler Sklavenketten und durch die Wiedereinführung der
allgemeinen Wehrpflicht ſeine Wehrhoheit wiedererlangte. Da iſt
es von beſonderer Wichtigkeit, daß die Deutſchen draußen nicht
wieder das Gefühl haben, von uns vergeſſen, auf ſich ſelbſt
ge=
ſtellt zu ſein. Nach einer eindringlichen Erinnerung an die
ſchweren Kriegsopfer und Kriegsverluſte, die beſonders die
ehe=
mals öſterreich=ungariſche Monarchie erlitten und in dieſer
wie=
derum die deutſchſprachlichen Gebiete, in denen die Geſinnung
trotz aller Anzeichen, die anderes vermuten laſſen, auch heute
noch die gleiche geblieben iſt, gab der Redner ein feſſelndes Bild
der heutigen vielgeſtalteten Intereſſenkämpfe, in die das
öſter=
reichiſche Deutſchtum immer wieder hineingezwungen wird.
Wei=
ter von den eigentlichen Zielen der Politik der Feindmächte,
deren politiſcher und geographiſcher Begründung uſw. Aus all
dem heraus iſt zu verſtehen, daß unſere Gegner ihren Haß gegen
Deutſchland erneut aufflammen ließen, als der Führer aus dem
Traum der Zuſammenführung aller Deutſchen eine politiſche
Realität geſtaltete im Dritten Reich. Klein=Oeſterreich wurde
ſo ſeit Verſailles Gegenſtand einer Tragödie, der man die
Ueber=
ſchrift geben kann: „Wie ſtirbt ein Teil des deutſchen
Volks=
tums”. Erſchütternde Bilder ließ der Redner aus dieſer
Tra=
gödie vor dem geiſtigen Auge ſeiner Zuhörer erſtehen. Bilder,
die in dem großen Weltgeſchehen von vielen, die nicht überlegen,
überſehen werden, die aber von ungeheurer Wichtigkeit in der
geſamten europäiſchen Politik und auch für die deutſche
Innen=
politik ſind. Alle aber, alle Deutſchen in der Welt ſehen voll
heißer Hoffnung und voll unerſchütterlichen Vertrauens auf den
Mann, der aus öſterreichiſchem Deutſchtum ſtammt, auf den
Führer, der die große Aufgabe der Volkwerdung der
Deutſchen erkannt hat und ſie zielſtark durchführt.
Landesleiter Dr. Leip dankte dem Redner von Herzen für
ſeine aufſchlußreichen Ausführungen und gab der Verſicherung
Ausdruck, daß wir Deutſche nicht vergeſſen werden, was unſere
Volksgenoſſen jenſeits der Grenzen leiden und dulden.
Danach begannen die
Berichte der Einzelgruppen.
Organiſationsleiter Dr. Mulch ſprach über erfolgte und
noch bevorſtehende Organiſationsänderungen. Aufgabe der
Ge=
genwart iſt der Ausbau der Bezirksverbände und ihrer
Unter=
organiſationen. Heſſen hat zur Zeit fünf Bezirksverbände:
Rheinheſſen, Starkenburg, Odenwald, Wetterau, Vogelsberg. In
Ausſicht genommen iſt u. a. die Schaffung eigener Büchereien.
Hauptaufgabe der Bezirksverbandsleitungen bleibt, den Gedanken
der VDA.=Arbeit bis ins kleinſte Dörfchen zu tragen. Im Herbſt
wurde eine Prämie für erfolgreiche Werbung ausgeſchrieben,
beſtehend, in freier Hin= und Rückfahrt zur Pfingſttagung in
Königsberg. Einer großen Anzahl von Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern konnte dieſe Prämie zuerkannt werden.
Zum Schluſſe verlas der Redner ein Rundſchreiben des
Bun=
desleiters, in dem dringend zur Werbung aufgefordert wird.
Profeſſor Dr. Behn=Mainz ſprach über die Pflege des
Kul=
turgutes volksdeutſcher Muſik, die künftig weiteſtgehend
propagiert und durchgeführt werden ſoll. Profeſſor Behn iſt der
erſte Landesmuſikwart im VDA. Deutſchlands. Er wird beſtrebt
ſein, die ſchon vorhandene große Sammlung volksdeutſcher Muſik
und Lieder auszugeſtalten und weiteſtgehend den Gruppen und
auch den mit dem VDA. arbeitenden Verbänden zur Verfügung
zu ſtellen, vor allem den Wehrverbänden, Wandervereinen,
Ju=
gendverbanden uſw. Weiter ſprach Profeſſor Dr. Behn über die
Betreuung der Heſſen in der Fremde. Auch damit wird zum Teil=
Neuland in der VDA.=Arbeit betreten. Die Arbeit ähnlich
ge=
richteter Verbände iſt mehr hiſtoriſch=ſtatiſtiſcher Art. Unſere
wird anders ſein . Es ſind Liſten vorhanden über die von 1820—
1840 ausgewanderten Heſſen. Ob und wieweit ihre Nachkommen
noch leben und dem Deutſchtum erhalten ſind, muß ein Teil der
Aufgaben ſein. Engſte Zuſammenarbeit aller Verbände iſt dazu
unerläßlich. Fragebogen und ſonſtiges Material wird demnächſt
herausgehen.
Landesleiter Dr. Leip gibt bekannt, daß auch Herr Dr.
Reuſch von der Bundesleitung eingetroffen iſt, dem er
herz=
liches Willkommen entbietet. Von Staatsrat Block iſt eine
herz=
liche Grußkarte eingetroffen.
Landespreſſewart Dr. Goetz referiert über das
Zuſammen=
arbeiten der VDA.=Arbeitsſtellen mit der Tagespreſſe, deſſen
Hauptarbeit in den Händen der Ortspreſſewarte liegen muß. Den
Ortspreſſewarten gab der Redner ſehr gute praktiſche Wünſche für
die Arbeit der und mit der Preſſe. Winke und Wünſche deren
Erfüllung dringend zu empfehlen iſt, wenn ſie des Intereſſes der
breiten Oeffentlichkeit auch entbehren. Soweit die Informationen
für die Preſſewarte nicht ausreichen, ſind die örtlichen
Schrift=
leiter wohl überall gerne bereit, mit Rat und Tat zur Seite zu
ſtehen.
Landesleiter Dr. Leip ſprach im Anſchluß daran der Preſſe
für ihre allzeit tätige Mitarbeit herzlichſten Dank aus.
Werke J. S. Bachs, die zum Vortrag kamen. Mit
Gemeinde=
geſang wurde der Abend eingeleitet, daun folgten drei
Ge=
ſänge aus Schemellis Geſangbuch, geſungen von Frau Zufanne
Horn=Stoll. Das anſängliche Verſagen der
Inſtrumental=
begleitung wurde dann weitgemacht durch den ſchönen
Zu=
ſammenklang der runden weichen Sopranſtimme mit dem Cello
und Cembalo, letzteres geſpielt von Frau Elſe Wilbrand.
Frau Horn=Stoll fand ganz den Ton ſchlichten Vertrauens und
gläubiger Bitte, der in dieſen Liedern angeſchlagen wird. Ohne
ein Zuviel an Ausdruck war ihr Vortrag hier wie auch ſpäter
in der Aria der Kantate von wirklicher Junigkeit getragen.
Man vermißte nur bei den im dritten Lied noch hinzukommenden
Inſtrumentenſtimmen, die von Därmſtädter Muſikliebhabern
ge=
ſpielt wurden, die unbedingte Sicherheit; es gab
verſchiedent=
lich Schwankungen und das ganze Zuſammenſpiel behielt etwas
Vorſichtig=Taſtendes. Nur Cello und — ſpäter — Fagott (Fr.
Eidenmüller) ſchienen ihrer Sache ganz ſicher zu ſein,
ebenſo Frau Wilbrand am Cembola, die dem Ganzen eine
unbeirrbar ſichere Stütze war. In der Kautate Nr. 150 „Nach
Dir, Herr, verlanget mich” gewann dann das Zuſammenſpiel,
vom Dirigenten mit großer Energie zuſammengehalten, etwas
mehr Sicherheit. Beſonders die Einganys=Sinfonia gelang, auch
im Ausdruck, gut. Der Chor des Heſſiſchen Singkreiſes hätte
ruhig etwas weniger zaghaft und zurükhaltend ſein dürfen,
denn er beherrſchte ſeine Aufgabe an ſich recht aut, zeigte auch
gute Sprachſchulung. Aber einzelne Stimmen wurden ſelbſt von
dem kleinen Orcheſter zugedekt und ſo wurde der Geſamteindruck
etwas verſchwommen und nicht ganz ſo plaſtiſch, wie wir es
gerade bei Bach wünſchen. Am beſten gefiel uns der Chor in
dem A-cappella=Satz („Der Tag iſt hier” aus Schemellis
Geſang=
buch), mit welchem der Abend beſchloſſen wurde; ſehr fein
kam hierin die friedliche, gedämpfte Stimmung zum Ausdruck.
Dr. Ludwig Borngaeſſer ſpielte im Laufe des Abends
Orgelwerke von Bach: außer den Vor= und Zwiſchenſpielen zum
Eingangschoral die Canzona D=Moll und Praeludium und Fuge
in G=Moll. Beſonders eindrucksvoll fanden wir, wie er bei
dem letzteren Werk nach dem rauſchenden Sturm des Praeludiums
dann die machtvolle, klare Architektur der Fuge aufbaute.
A. H.
Dr. Fleſſa=Mainz ſprach über die Arbeit der Schu
für die VDA.=Aufgaben, die notwendig wurden durch den
bau das Volksbundes für das Deutſchtum im
Auslan=
ſich ja weſentlich unterſcheidet von dem des früheren Ver
Die volksdeutſche Schulung iſt unerläßliche
Notwendigk=
worden, wenn wir den Sinn der VDA.=Arbeit wirklich i
Volksgenoſſen klarmachen und ſeinem Verſtehen vermittern
len. Auch dieſe volksdeutſche Schulungsarbeit iſt im Lan dr
band Heſſen durchorganiſiert. Berichte über Schulungslag=a
den ſtärkſtes Intereſſe der Verſammlung.
Dr. Heyd=Mainz ſprach über die Arbeitstagungen in
auf der Zitadelle. Die Arbeitstagungen haben die Aufga
Amtsträger zuſammenzuführen, die berufen ſind, das vol
ſche Denken und Fühlen, ſein Gedankengut ins Volk hinei
gen, den volksdeutſchen Gedanken zu vertiefen. Der VDA.
ter des volksdeutſchen Gewiſſens im Volke. Und in dieſem
die Weltanſchauung hinüber zu den Deutſchen, die auß
Deutſchlands leben.
Dr. Neumann ſprach kurz über die
Pfingſttagung=
nigsberg, die zur Zeit vordringlichſte Arbeit, beſonders
Werbung, für die nur noch eine Woche zur Verfügung blei
heſſiſchen Teilnehmer fahren am Mittwoch vor Pfingſten
mit Sonderzug hier ab, werden am Donnerstag früh in
verpflegt und treffen abends in Marienburg ein, wo am
die erſte große Kundgebung ſtattfindet am Abſtimmungsdi
Im übrigen wird das ausführliche Programm noch bekan
geben. — Dr. Fleſſa macht im Anſchluß daran Mittell
über den Feſtzug der Heſſen in Königsberg, der diesma
ders ausdreucksſtark ſein ſoll.
Das letzte Referat erſtattet Schreiber=Mainz übe
Feſt der deutſchen Schule. Dieſes Feſt am 22. September ſwiß
all in großem Ausmaße abgehalten werden, und zwar unde
Bezirkshauptſtadt oder einer ſonſt geeigneten Stadt. In de
neren Orten wird abends eine Feierſtunde in den Schuke
ſchaften eingeordnet. Es werden demnächſt einige
Vorſchläub=
die Ausgeſtaltung des Feſtes herausgehen, die aber nicht
ſein ſollen. Mit der Organiſation der Vorbereitungen
bald begonnen werden. Die Leiter des Feſtes ſollen na c
lichkeit am 25. Mai an der Schulungstagung in Mainz
men. Vorſchläge ſind an den Referenten einzureichen.
Landesleiter Dr. Leip ſprach allen Referenten Di
und leitete mit einem Sieg=Heil auf Volk und Führer übe
Sondertagungen.
deren verſchiedene zu gleicher Zeit ſtattfinden. Es tagten
zirksverbands= und Bezirksleiter unter Dr. Leip, der
dienſt unter Frau Sabine Koepke, die Gruppen untm
Mulch, die Schulgemeinſchaften unter Dr. Fleſſa, die
ſchulgruppen unter Dr. Freymann.
Nach dem gemeinſamen Mittageſſen in verſchiedenenä
der Stadt fanden ſich die Tagungsteilnehmer gegen 3 Uh
men im Schloßhof des Erbacher Schloſſes zur
Volksdeutſchen Weiheſtunde.
die einen erhebenden und eindrucksvollen Verlauf nahm
vom Hauptportal des Schloſſes, am Fuße des faſt ganz vurf
umſponnenen Turmes, war die Bühne errichtet für das N
Die Redner ſprachen von der Freitreppe des Schloſſes,
einige wenige Sitzreihen aufgeſtellt waren. Der Schloßhelnn
die Maſſe der Teilnehmer kaum faſſen.
Der feierliche Einmarſch der Fahnengruppen und de
ſtürme der SA., der HJ. uſw. leitete den Feſtakt ein. Auchu
nungen des NSDFB. aus Erbach und Darmſtadt, des Krfſr
bundes uſw. nahmen teil. Die Fahnen gruppierten ſich zurdn
Seiten der Freitreppe und gaben dem feierlichen Akt
einewit=
ſamen Hintergrund. Die Feſtmuſik ſtellte die Feuerwenve
Erbach, die mit dem Vortrag von „O Straßburg” die fionl
einleitete. Danach ſprach
Landesleiter Dr. Leip
die Begrüßungsworte, in denen er allen Erſchienenen herch!
Willkomm entbot und beſonders grüßte die Vertreter dies
tes und der Stadt Erbach, der Kirche, der Partei, der Pr Se
SS., NSDFB. (Stahlhelm). HJ. uſw. Dem Gräflichen bſef
die Grafen Erbach wurden ebenfalls gebührend begrüßt
der Redner herzlichſt Dank aus dafür, daß ſie es ermögli /
Weiheſtunde dieſen wundervollen Rahmen zu geben.
Die Geſangvereine Erbach brachten die
Chöre „Wo gen Himmel Eichen ragen und „Nun ſchwest
von ſeinem Leid” zum Vortrag, die Erbacher Stady
hatte mit einer Schar Buben und Mädchen den aus hei ſh
zen ſtrömenden Sprechchor „Kann zwiſchen deutſchem Blru
eine Grenze ſein!” von Maria Kahle ſehr gut einſtuni
brachte ihn unter Rektor Webers Leitung trefflich au
trag. — Dieſem Sprechchor folgte die Aufführung des Leip
„Lehrer Zeſſinger (Joſef Hieß) — ein Spi
deutſch=tiroler Not” durch die Mainzer Spielgrrw
Spiel zeugte eindringlich und in tief wirkender Form, inſe
die bei aller Schlichtheit erſchütterten, von heißer Not der,
draußen, hier in Südtirol, um ihr Deutſchtum leiden, br
ſchwer. Es handelt von dem Lehrer Zeſſinger, der irgerm!
in Südtirol ſein Deutſchtum bewahrte und ſeinen Kinderle
und den darob die „Welſchen” in Acht und Bann taten.
Nach dem Spiel hielt
Profeſſor Dr. König=Gießen
die Feſtanſprache. Anknüpfend an geſtern gefallenelt
daß es blutnotwendig ſei, volksdeutſches Fuhlen und Der
innerdeutſchen Erleben zu machen, und an das Feſtſpöſe
der Redner das Gedicht eines 15jährigen Südtirolers,
vor wenigen Jahren deſſen Mutter gegeben. Ein
heiß=
nen der unſtillbaren Sehnſucht nach deutſcher Heimat.
ternd ins Tiefſte, wie ſo viele andere Erlebniſſe von
Redner erzählen konnte aus eigener Erfahrung in vielinkeſie
in deutſche Auslandsgebiete. Erfahrungen und Erlebit
denen ungeheuer viel zu lernen iſt. Beſonders in der Mi
daß alles, was deutſchen Blutes iſt, deutſch bleibt, gendiee
zu welchem „Staat” es gehört. Deutſches Volk lebt 9i
Deutſchland allein, deutſches Volk lebt heute in 20 vor
päiſchen Staaten ſo, als ob es in irgendeinem Gaue Dei?e
wohnt. Volkstumsarbeit kann und muß das Ziel habei
aus dem VDA. den „VAD.” zu machen, d. h. den Vonke
aller Deutſchen. (Lebhafter Beifall.)
Nach dem Spiel „Zu Mantua in Banden” durch 9.
Ab
wehrkapelle ſprach Profeſſor König dann gewiſſermaße
ſchluß der Feſtanſprache das
Volksdeutſche Bekenntnis,
den Spruch, der zum erſten Male in der Flensburger ti
der Schutzbundtagung 1925 geſprochen wurde:
„Wir bekennen . . im Gedenken der Deutſche//200
zig, Memel, Litauen und dem Baltenland, in Poſen, A. ”vrubel.
und Polen, in Wolhynien, Galizien, der Bukowina unnd der
Ukraine, in Schleſien, in den Sudetenländern, den Zaadſthen
Ungarn, Siebenbürgen und dem Banat, an der Mü.”t
Donau und am Schwarzen Meer, in Oeſterreich, Süd-mat
Südkärnten, Südtirol und in den Ländern am Adriatiſ /e
in der Eidgenoſſenſchaft, Elſaß=Lothringen, Eupen=Ma.
Luxemburg und im Flamenlande, in Nordſchleswig — weedene
ken der Deutſchen in der ganzen Welt ... die Q.:
Zerriſſenheit.”
Wir bekennen unſer aller ſchickſalhafte Verbundem",
Wir bekennen uns zum Reich in ſeiner Not, d200
eines einigen Deutſchland.
als
Wir glauben an die Volksgemeinſchaft, die ſtärn?
Partei und Klaſſe.
Wir glauben an die ſchaffende Kraft des deutſcher we
des deutſchen Willens und des deutſchen Geiſtes
MEin=
Wir glauben an das heilige Recht der Freiheit um
heit Deutſchlands.
Wir ſchwören, die Trägheit unſerer Herzen zu bre.”
Wir ſchworen, den Brüdern zu opfern, was wir
was wir ſind.,
Riie
Wir ſchwören, für das heilige Recht der Völker
um frei zu ſein. —
Das Schlußwort
inmmal
ſprach wiederum Landesleiter Dr. Leip. Er faßte m
ſit
ge=
all das, was die Tagung an Aufgaben für die WDd.
/Ziel
bracht hat, zuſammen in dem Streben, das als leuch— neſe zu
aller VDA.=Arbeit voranſchwebt, das wurzelt in de=Jozunſet
Heimat und Volk und zu ſeinem Führer Adolf Hitler—=MLied
letztes „Sieg=Heil” gilt. — Deutſchland= und Horſt=—
beſchloſſen den Weiheakt.
Damit war die Tagung geſchloſſen.
Mak 1935
Darmſ
Tagblatt?
ſe Neueſte Nachrichten
Nr. 124
Weberraschungen im Kandbade:
ſt emige Vaſt
die g
Be
Mdenbard Mideit faſtägt d. 90
mritR8 (2:5) niedertage des SB. 98 durch Militar=Sportverein Hindenvurg Minden. — 3000 Zuſchauer
am Böllenfalltor. — Das vorſonntägliche Spiel SV. 98 gegen Polizei Hamburg annulliert!!
Polizei Hamburg verliert in Mühlheim
ging gegen Minden. Man verſchenkte auf beiden
Der Mindener rechte Läufer brennt durch,
Seiten nichts.
S5. 98
Darmftadt-
aber Henß zeigt ſeine große Klaſſe und pariert
* Wohin rollft du, Handball?
Wenn das ſo weiter ſich entwickelt, ſind wir zur Ecke. In der 19. Min. befördert
Rött=
bald beim „11=Männer=Rugby”, Glaubt man das ger einen Strafwurf ins Netz und auch
Eich=
lrichet hur d4Al De Minden 9.8 14.5).
mit Annullierung von Spielen abbremſen und horn hat in der folgenden Minute auf die
„Ein unmögliches Urkeil ..."
den alten „ſchönen Handball wieder zum Leben gleiche Weiſe Erfolg.
Das war am Sonntag nachmittag die
ein=
erwecken zu können? Wir wagen das ſtark zu
* Zweifach verloren!
Wieder trifft Eichhorn die Latte. Feick wirft mütige und mildeſte Anſicht des Darmſtädter
R
zung
einzureichel.
Reierenten ?
LeinAkt.
Fnun:4
in verſchie
im Verlauf 1ach
ſe des jaſt gan 11
ſe des Schloſts K
n. Der Sh0t/
zuppen und 4Aich dem Spiel einer im Dreß des SV. 98.
Feſtatt en lei cheint nicht Unrecht zu haben — einmal
amſtadt des hr)werlage gegen die Mindener Pioniere,
guierten ſü Kefellos eine modernere Spielweiſe an den
vierlichen 44 Ra Ugen und dann der Urteilsſpruch über die
lte die Feumck.
snafburg N 44ägliche Begegnung in Hamburg, der das
umulliert und die Wiederholung auf neu=
Selände diktiert.
Erſchienen, 14
de Vernst IM cenl Hamburg nicht
wieder=
er Vartei daſt.
Mefeilfel.
Dem Gräflichn 74
bührend begrit 4k
„ſe esemüſch ”e die Mannſchaft des Gaumeiſters
Süd=
rtte ſie den Gegner zu leicht genommen?
n zu geben.
h brachten A A uich am Vorſonntag war die Partie ſchon
und „Nu ſtatlilktioren und danm kam doch ein Sieg
zu=
bacher Stalli4 Aber der heutige Gegner war beſſer und
hen den als AAkit er als die Hamburger Poliziſten. Sein
iſchen 1— hſsm iſt ganz auf Sicherheit abgeſtellt.
ſehr
eine Feldtore der Gäſte, denen die
Ab=
uicht rechtzeitig entgegenwirkte! Und die
tung der Strafwürfe durch SV. 98 war
Ene Kataſtrophe. Bei der dichten Sperre
Dir die geſamte Gäſtemannſchaft vor dem
war das Abgeben an freiſtehende Spie=
15 einfach eine Selbſtverſtändlichkeit,
den=
hurde immer direkt geworfen, meiſt über
Aüs oder der Ball prallt vom Gegner ab.
Ig einer der ſchwerſten Fehler, die geſtern
hrriff des SV. 98 beging. Zum andern
Augr das Zuſpiel bei der gut geſtaffelten
Ayrnnſchaft der Gäſte viel zu offen und
Au mit dem Ergebnis, daß viele Vorlagen
s dem Gegner in den Arm flogen. Die
Amurden zudem kaum eingeſetzt.
wir ſchon bei dem letzten Spiel
unter=
mußten: einzelne Stürmer ſind nicht
und ſchnell genug, um bei der heutigen
Meſſe auch einmal einen Sologang mit
Er=
uittzen zu können. Wenn der Gegner die
rute aufs Korn nimmt, immer zwei
as pieler für ſie parat hat, weil der An=
Eoiert mitverteidigt, dann iſt der Sturm
Wier Schärfe beraubt und kann einpacken,
Nicht alle fünf gleichwertig ſind.
Mäagſte Enkwicklung im Handball
ir vielem dem großen Bruder Fußball,
ner ſtärker „auf Sicherheit” abgeſtellt iſt.
iclweiſe der gelb=ſchwarzen Reichswehr=
War dafür ein typiſches Beiſpiel. Wenn
e geſehen hat, wird es verſtändlich, daß
Damburger Polizei verlor, deren Syſtem
Darmſtädter immer noch näher verwandt
die Mindener ſpielen mit faſt
minu=
rääſion ihr Syſtem. Bei dem Angriff
Rurers iſt in der „feindlichen Hälfte” kein,
Spieler mehr zu ſehen, alles verteidigt.
enrn Strafwurf iſt eine Mauer der
körper=
ugen Spieler aufgebaut und eine direkte
i lung von Strafwürfen nur einem küh=
A großen Spezialiſten möglich, nur
Ab=
ar Nebenleute ſchafft die Chancen. Dazu
e die Soldaten eben über eine körper=
Mendition, wie man ſie beſſer nicht wün=
Naurn und wie ſie in den Mannſchaften der
M Neusteine, die ja auch noch arbeitsloſe
Mit=
ebeſitzen, zu den Ausnahmen gehören.
muis der Sobaten= und Polizeimann=
Nröit inmer weſentlich und beſonders für
urnertakti, die ſtarke Leiſtungen verlangt.
SSiel in Hanburg war hart und Mann
Mann, das geſtrige Spiel härter und
Die Mehrzahl der Strafwürfe wurde
deramn verhingt und auch der 13 Meter
die Darmſtädker aus dem Spiel
Mufk gelernſs.
bezweifeln. Wenn nicht eine Reform der
Spiel=
regeln kommt, wird die Abwanderung der
Spie=
ler und Zuſchauer vom Handball zum Fußball
ſich noch verſtärkt fortſetzen.
Handball hat ſich nicht gerade zur Schönheit,
ſondern zum harten, oft gefährlichen
Männer=
kampf entwickelt. Was ſoll der Schiedsrichter
heute machen: Er braucht faſt eine Pfeife mit
Kompreſſor, denn bei Punkteſpielen und um die
Meiſterſchaft reiht ſich ein Regelverſtoß an den
andern, und daß die Pfeifenmänner mit
Platz=
verweiſen und 13 Meter=Strafen ſparſam
um=
gehen, iſt verſtändlich. Aber man kann auch da
„Ueberraſchungen” erleben.
Herr Marquardt aus Eßlingen iſt als
regelſicher uns hier bekannt und er entledigte
ſich auch geſtern ſeiner ſchweren Aufgabe ſo, daß
man ihm keinen Vorwurf machen kann. Soviel
vornweg.
Die beiden Mannſchaften
ſtanden wie angekündigt:
Minden, im gelb=ſchwarzen Sportdreß, mit
Körvers; Knautz Reintjes; Schmitz, Küter,
Stur=
hann: Roß II, Strack, Röttger, Möller, Roß I.
SV. 98 mit Henß; Delp. Rothenburger;
Jungheim. Merz, Dittmar; Koch, Kaltenbach,
Freund, Eichhorn, Feick.
Mit lebhaftem Beifall begrüßt, nahmen ſie
Aufſtellung. Darmſtadt hat Platzwahl und wählt
Wind und Sonne hinter ſich. Und dann beginnt
im hellen Maiſonnenſchein vor zirka 3000
Zu=
ſchauern, unter denen ſich eine ſtarke Kolonie
Reichswehrſoldaten bemerkbar machte,
das Spiel,
dem man eine vorentſcheidende Bedeutung
bei=
maß und aus dem man einen knappen Sieg der
Einheimiſchen erhoffte. Die Gäſte waren bereits
am Freitag hier eingetroffen und hatten in
Traiſa Quartier bezogen, ſo daß ſie ausgeruht
in den Kampf zogen den ſie durch Telephon nach
einem Mindener Kino übertragen ließen. Der
Militärſportverein Minden iſt auch hier auf
der Höhe!”
Der Mindener Anwurf wird unterbunden,
aber auch der Angriff der Blauen wird zerſtört.
In der 1. Min, ſchon gehen die Gäſte durch ihren
wurfgewaltigen Mittelſtürmer Röttger, der
einen Strafwurf ſofort einwirft, 0:1 in
Füh=
rung.
Darmſtadt ſpielt noch etwas verzettelt und
ſcheint ſich mit dem Syſtem des Gegners, der
bei jedem Gegenangriff ſofort die geſamte
An=
griffsreihe in die Verteidigung zurücknimmt,
aber ebenſo ſchnell wieder vorſtoßen läßt, gar
nicht abzufinden. Ein Strafwurf von
Eich=
horn ſauſt vorbei, dann pariert Henß ganz
wunderbar. Eichhorn knallt an die Oberlatte
und dann zeichnet ſich Körvers bei der
Ab=
wehr eines Strafwurfs von Eichhorn aus.
Der Hüter, den die Gäſte zwiſchen den Pfoſten
haben, iſt, das ergibt ſich ſchnell, ſchwer zu
ſchlagen.
In der 6. Minute heißt es 0:2,
denn Röttger war durchgebrochen, umſpielte
zwei Mann und warf unhaltbar für Henß ein.
Wieder ſetzt Eichhorn zwei Strafbälle daneben.
ein Tor von Kaltenbach wird wegen „Abſeits”
nicht gegeben.
Minden dagegen geht durch einen
präch=
tigen Durchbruch des Linksaußen Roß 2.
3:0 in Führung. Lattentreffer bejammern
dann Röttger und Eichhorn. In der 12. Min.
nimmt Feick einen Strafball und
die Partie ſteht 13.
Der folgende Strafwurf Feicks wird von
Kör=
vers fabelhaft zur Ecke hinausgeſchlagen, den
anſchließenden Strafwurf Eichhorns hält er
ebenſo prächtig, ein weiterer ziſcht ins Aus.
weiter vorbei und dann findet Roß freiſtehend
am Kreis auch das Ziel nicht. Doch in der
24. Min, beendet Röttger eine feine
Kom=
bination mit dem
Halbzeitſtand von 2:5 für die Gäſfe,
dann zwei Strafwürfe von Eichhorn und Koch
werden abgewehrt.
In der Pauſe treten die Leichtathleten
mit einer 10X½=Runden=Staffel auf
die Bahn. Nach zweimaligem Führungswechfel
mit TSG, geht SV. 98 als knapper
Sieger vor TSG. 46 und ASC.
durchs Ziel.
Nach Wiederbeginn notieren wir einen
Strafwurf Eichhorns, der von der
Verteidiger=
mauer abprallt, während rechts zwei Mann zur
Aufnahme parat ſtanden. Die Gäſte dagegen
ſtoßen ſofort vor, eine weite Vorlage nimmt
Roß 1. auf, ſauſt ab wie ein geölter Blitz
und Henß iſt zum 6. Mal geſchlagen, „da ſtehſte
machtlos nig=ä-nis‟. Dann kommt der andere
Roß zum Wurf, der zwar daneben geht, aber
den Linienrichter über den Haufen wirft.
Die Blauen verſuchen immer wieder gegen
die ſtarke Deckung in der Mitte durchzukommen,
aber wo ein Darmſtädter ein Loch wittert, ſind
ſofort zwei Mann da, die ihn in die Zange
nehmen.
Die Strafwürfe reißen überhaupt nicht ab.
Das Spiel wird gerade im Gäſteſtrafraum
reichlich robuſt, ſo daß die Zuſchauer mehrfach
zu Recht mit einem Pfeif=Konzert erwidern,
um ſo mehr, als einige Gäſteſpieler mit
Mätz=
chen arbeiten, um den Schiedsrichter „
einzu=
wickeln‟. Es ſetzt Verwarnungen wegen der
Bodenarbeit”, denn von den Einheimiſchen
kommt keiner unbehelligt über die
Abſeits=
linie. Bei einem Vorſtoß kommt Möller zu
Fall und muß zehn Minuten pauſieren.
Die Gäſte ändern jetzt ihre Takkik.
Angeſichts des ſicheren Sieges ſpielen ſie im
Sturm auf Zeit und tändeln mit dem Ball,
was die Zuſchauer nicht gerade in Begeiſterung
verſetzt. Der Ball läuft oft bis in die
Ver=
teidigung zurück, um Zeit zu gewinnen,
wäh=
rend gleichzeitig die Abwehr womöglich noch
maſſiver wird. Die Gäſte ſchieben blitzſchnelle
Vorſtöße ihrer Außenſtürmer ein, und die
können dann durch die aufgerückte blaue
Läuferreihe durchbrechen.
Henß pariert ganz hervorragend, als
Rött=
ger frei zum Schuß kommt. Freund und
Eich=
horn jagen Strafwürfe direkt über das Tor,
endlich in der 20. Min, beſinnt man ſich:
Freund gibt einen Strafball an Feick
weiter und
es heißt 3:6.
Möller iſt jetzt wieder mit von der Partie
und drei Min, ſpäter meldet Roß 2. nach
einem feinen Durchbruch 3: 7.
Als Kaltenbach wieder einmal ſchwer zu
Boden geriſſen wurde, ſieht ſich der SR. zum
13=Meter gezwungen, den Eichhorn
ein=
wirft, 4:7. Feick hat anſchließend die ſchönſte
Chance des Spieles, als er frei am Kreis
ſteht, aber er wirft in der Hitze des Gefechtes
daneben.
Die Gäſte ſpielen ſchwer auf Zeit ſelten
daß SV. 98 an den Ball kommt. In der
28. Min, heißt es nach einem Strafwurf von
Freund 5:7, aber ein neuerlicher Sologang
von Noß 2, ſtellt die alte Differenz wieder
her und ſo trennt man ſich denn 5:8.
Kein Wunder, daß die anweſenden
Min=
dener Soldaten ihre Kameraden ſtürmiſch
feierten und umhalſten, während bei der
Mehr=
zahl der Zuſchauer eine Enttäuſchung über die
flauen Leiſtungen der Darmſtädter
unberkenn=
bar war,
Publikums, als bekannt wurde, daß das
vor=
ſonntägliche Spiel Polizei Hamburg — SV. 98
Darmſtadt angeblich wegen der Spielweiſe der
Darmſtädter Mannſchaft annulliert und
Neuan=
ſetzung auf neutralem Platz diktiert ſei. Der
Wortlaut des Spruches, gegen den es keinen
Einſpruch geben ſoll, liegt zur Stunde noch nicht
vor, nur ſoviel konnte man erfahren, daß der
einwandfreie Sieg der Darmſtädter nicht
aner=
kannt wird, daß Förſter für die Dauer der
Mei=
ſterſchaftsſpiele geſperrt wurde (obwohl er
nicht etwa wegen rohen Spiels oder Tätlichkeit
Platzverweis erhielt — wobei wir an die
vor=
jährigen Vorgänge bei der Herausſtellung der
Fürther Kanonen erinnern möchten), daß der
wegen Tätlichkeit vom Felde gewieſene
Spiel=
führer der Hamburger nur mit 10 Tagen
Sperre bedacht werde, außerdem einige
Geld=
ſtrafen und Verwarnungen ausgeteilt werden
und ſchließlich der Schiedsrichter des Treffens
geſtrichen werde!
Warten wir den genauen Wortlaut dieſer
Maßnahme ab, die im deutſchen Handball u. W.
bisher die „letzte Neuheit” darſtellt, deren
Aus=
wirkungen noch nicht abzuſehen ſind, falls ſie
allgemein eingeführt werden ſollte.
Nochmals Polizei Hamburg — 98 Darmſtadt.
DNB. meldet: Der Fachamtsleiter für
Handball hat das Gruppenſpiel um die Deutſche
Handballmeiſterſchaft zwiſchen Polizei Hamburg
und SV. 98 Darmſtadt, das am vergangenen
Sonntag Darmſtadt in Hamburg mit 9:7 knapp
gewann, für ungültig erklärt und
Neuaustra=
gung angeſetzt. In der Begründung heißt es,
daß der Schiedsrichter (Ackermann=Hannover)
völlig ungenügend geweſen ſei und das Spiel
dadurch viel zu rohe Formen angenommen
habe. Austragungsort und Termin des
Wieder=
holungsſpieles ſind noch nicht bekannt.
Wer die wüſten Szenen um das Spiel in
Hamburg erlebt hat, wird wieder einmal
feſt=
ſtellen können, daß die Darmſtädter Zuſchauer
fair und gerecht urteilen, daß ſie auch eine
Niederlage der einheimiſchen Mannſchaft mit
Anſtand ertragen können.
Kurze Mannſchafts=Kritik.
Wie ſchon geſagt, werden die 98er, wenn
ſie weiter ein ernſtes Wort mitreden wollen,
ihre Spielweiſe ganz gehörig auspolieren
müſſen. Henß war an den Treffern nicht
ſchuld, er hielt ganz gefährliche Sachen. In
der Hintermannſchaft gab es heute manche
ſchweren Schnitzer, die nicht vorkommen
dürften, da man doch die Gefährlichkeit der
Außenſtürmer deutlich geſpürt hatte. Im Sturm
ließ das Zuſammenſpiel ſtark zu wünſchen
übrig, Koch wurde kaum bedient und immer
wieder Innenſpiel nutzlos verſucht. Aber auch,
was wir ſchon bei den letzten Spielen in
Darm=
ſtadt kritiſierten, die Unterſtützung der eigenen
Abwehr mangelte, wenn 6—7 Angreifer
an=
ſtürmten.
Die Hindenburg=Elf hatten im Tor
eine ihrer ſtärkſten Säulen. Verteidigung und
Läuferreihe waren nicht minder ſtark. Sie
machten auch von ihrer Körpergröße und kraft
allen Gebrauch und verſtanden es, Strafwürfen
viel von ihrer Gefährlichkeit zu nehmen.
Den=
noch mangelte es nicht einen Augenblick in der
Unterſtützung des eigenen Sturmes, ſtets
gingen Schmitz. Küter oder Sturhann mit vor,
um die gegneriſchen Reihen aufzureißen.
Her=
vorragend die beiden Brüder Roß als Außen,
vorbildlich ihre Körperbeherrſchung, wenn ſie
den Gegner umſpielten. Nicht minder gut
Sturmführer Röttger, dem ſeine Hacben wenig
Nr. 124
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 6. Maä
nachſtanden. Angeſichts der überzeugenden
Mannſchaftsleiſtung wirkte unangenehm in der
zweiten Hälfte das Mätzchen, „Verletzte” zu
ſpielen und den angedrohten Platzverweis hätte
der SR. exekutieren ſollen.
Nach meiner Anſicht iſt dieſe
Soldatenmann=
ſchaft wohl der Favorit in der Gruppe IV.
Sie hat Mülheim klar ausgepunktet, in
Darm=
ſtadt gewonnen und Polizei Hamburg, ihr
nächſter Heimgegner, wird ebenfalls Haare
laſſen, ſo daß an dem Endſieg kaum zu zweifeln
ſein wird.
Die „kaſſierte Niederlage” der Hamburger
Polizei gegen Darmſtadt kommt zu ſpät, denn
die Elf von der Waſſerkante erlebte in
Mül=
heim eine böſe Ueberraſchung — der als ſicherer
Punktlieſerant angeſehene Raſen=SV. ſchickte
ſeine Gäſte 12:8 eingewickelt nach Hauſe.
Minden führt alſo mit 4 Punkten und 19:8
Toren vor Mülheim 2 P., 15:19 Tore, SV. 98
5:8 Tore und Pol. Hamburg 8:12 Tore mit
— b.—
je 0 Punkte.
Der zweite Gang
um die Deutſche Handballmeiſterſchaft.
Die Gaugruppenſpiele um die deutſche
Hand=
ballmeiſterſchaft der Männer wuiden am
Sonn=
tag auf der ganzen Linie fortgeſetzt. Als
ſiche=
rer Teilnehmer der Vorſchlußrunde ſteht heute
ſchon Polizei Magdeburg feſt, die in ihrem
zwei=
ten Spiel wiederum über 20 Tore ſchoß und ſich
nun ſogar mit ruhigem Gewiſſen, der Berliner
Polizei ſtellen kann. Die übrigen drei
Teilneh=
mer der Vorſchlußrunde dürften aller
Voraus=
ſicht nach Sportfreunde Leipzig, der SV.
Wald=
hof und Hindenburg Minden ſein, die alle nur
noch Unentſchieden zur Meiſterſchaft der
Gau=
gruppen benötigen.
In der Gruppe 4 hat die Spielleitung
die Wiederholung des am letzten Sonntag
aus=
getragenen Treffens zwiſchen Polizei Hamburg
und SV. 98 Darmſtadt, das die Darmſtädter
mit 9:7 gewannen, angeordnet. Die
Schieds=
richterleiſtung wird als Urſache angeführt für
dieſe eigenartige Maßnahme, die zudem für die
Hamburger Polizei nach ihrer ſonntäglichen
Niederlage gegen Raſp. Mülheim ohne
Bedeu=
tung iſt. Raſp. Mülheim gewann zu Hauſe
mit 12:8 (6:5), während die
Soldatenmann=
ſchaft von Hindenburg Minden das Kunſtſtück
fertig brachte, den Südweſtgaumeiſter
Darm=
ſtadt 98 auf ſeinem Platze mit 8:5 (5:2) zu
ſchlagen. Da Minden im letzten Spiel auf
eige=
nem Platze gegen Polizei Hamburg antritt, iſt
an dem Gruppenſieg der Soldaten nicht mehr zu
zweifeln.
In der Gruppe 3 ſteht Waldhof nach dem
in Hannover über die dortige Polizei
errunge=
nen Sieg 5:3 (3:1) ebenfalls als Gruppenſieger
feſt, da der Tbd. Cöppingen, der am Sonntag
in Sieg b. Mülldorf gegen den einheimiſchen
Mittelrheinmeiſter 5:11 (2:6) verlor, keine
Ausſicht hat, am nächſten Sonntag in
Mann=
heim gegen Waldhof, das Herzog durch
Platz=
verweis verlor, zu gewinnen.
In der Gruppe 2 hat der bayriſche
Mei=
ſter Spielpgg. Fürth ſeine Ausſichten verſpielt.
Nach dem Unentſchieden in Oppeln leiſteten ſich
die „Kleeblättler” nun auf eigenem Platze ein
8:8 (3:3) gegen Tgd. Kaſſel. Sporifr. Leipzig
gewannen zu Hauſe knapp mit 9:8 (6:5) über
Poſt Oppeln und benötigen zum Gruppenſieg
am kommenden Sonntag auf eigenem Platze
gegen Fürth nur noch ein Unentſchieden.
In der Gruppe 1 fällt die Entſcheidung
am kommenden Sonntag in Magdeburg
zwi=
ſchen Polizei Magdeburg und Polizei Berlin.
Beide Mannſchaften ſiegten am Sonntag auf
eigenem Platze. Magdeburg gewann gegen
Greif Stettin 23:1 (10:0), während Polizei
Berlin gegen Hindenburg Biſchofsburg 14:8
(6:3) gewann. A.f Grund der beiden
über=
ragenden Ergebniſſe der Polizei Magdeburg iſt
an ihrem Endſieg nicht zu zweifeln.
Die Handball=Ergebniſſe.
Gruppenſpiele der Männer.
Gruppe 1:
Magdeburg: PSV. Magdeburg — Greif
„ . 23:1 (10:0)
Stettin . . . .
Berlin: PSV. Berlin — MSV. Biſchofsburg
14:8 (6:3)
Gruppe 2:
Fürth: SpVgg. Fürth—CT. Kaſſel 8:8 (3:3)
Leipzig: Sportfreunde Leipzig — Poſt=SV.
Oppeln . . . .
... 9:8 (6:5)
Gruppe 3:
Hannoper: Pol. Han.=SV. Waldhof 3:5 (1:3)
Siegburg/M.: TV. Siegburg/Mülldorf —
Turnerbund Göppingen . . .. 11:5 (6:2)
Gruppe 4:
Darmſtadt: SV. 98-MSV. Minden 5:8 (2:5)
Mülheim: Raſ. Mülheim — Pol. Hamburg
12:8 (6:5).
Auswahlſpiele
in Augsburg: Augsburg—Saar (Sa.) 7:8
in München: Bayern — Saar . . . 11:11
Handball im Gau 13.
Aufſtieg zur Gauklaſſe.
Bezirk Frankfurt:
FSV. — TSG. Höchſt 6:4 (3:1)
Polizei — Tgſ. Rödelheim 9:4 (4:1).
Fußballſportverein
Polizei
Höchſt
Rödelheim
Dietesheim
48:27 12
50:29
29:25
27:38
19:54
FSV. und Polizei halten nunmehr die Spitze.
Mit eigener Kraft kann die Polizei nichts
aus=
richten. Wenn kein Verein zu Hilfe kommt und
dem Fußballſportverein mindeſtens einen Punkt
abnimmt, ſo behauptet dieſer endgültig die
Spitze.
Bezirk Rheinheſſen:
Pfeddersheim — Biebrich 7:2 (3:2)
Kaſtel — Rüdesheim 12:11 (6:65
Pfeddersheim hat noch ein Heimſpiel gegen
die ſchwächſte Elf — Rüdesheim, ſo daß mit den
Wormſer Vorſtädtern als Sieger gerechnet
wer=
den kann.
Bezirk Pfalz:
Zweibrücken — Ludwigshafen 5:11 (3:7).
Der Mtv. Ludwigshafen hat mit dieſem Sieg
ſeine Spitzenſtellung unantaſtbar feſtgelegt.
Bezirk Darmſtadt:
TSG. 46 Darmſtadt iſt bereits Sieger.
Freundſchaftsſpiele.
Wormatia Worms.Germ. Pfungſtadt 8:10 (5:7).
Nach der nicht überzeugenden Leiſtung am
Vorſonntag in Birkenau (6:6) herrſchte für
die=
ſes Treffen keine allzu roſige Stimmung,
zu=
mal Wormatia hinter Pfeddersheim an zweiter
Stelle rangiert. Die Germanen machten
an=
fangs einen ſchwachen Eindruck wegen des
plan=
loſen Spielens. Wormatia heizte dagegen
ge=
hörig ein und legte drei Tore vor. Da endlich
erwachten die Pfungſtädter. Es wurde nicht nur
der Ausgleich 3:3 erzielt, ſondern auch die
Füh=
rung 5:7 bei der Pauſe übernommen. Im
Ge=
ſamteindruck hatte die erſte Hälfte nicht
befrie=
digen können. Doch jetzt wurde es beſſer.
Schnei=
dige Leiſtungen ſah man beiderſeits. Wormatia
holte auf 7:7 und nachmals 8:8. Der Endſpurt
gehörte den Gäſten. Sie liefen zur Glanzform
auf, drängten die Platzelf immer mehr zurück
und landeten mit zwei weiteren Toren auf 8:10
mit einem verdienten Siege. Verdient deshalb,
weil die Schlußleiſtung der Germanen beſſer
war als der Eröffnungskampf Wormatias mit
dem 3: 0.
Weitere Spiele:
Tv. Lorſch — Tv. Lampertheim 3:4 (2:2)
Herrnsheim — Haſſia Bingen 8:6 (6:3).
Inkernakionales
Hockey=Länderkurnier.
Deutſcher 6:0-Sieg als Aufkakf.
Am Samstag wurden in Brüſſel mit drei
Treffen die Spiele des Internationalen Hockey=
Länderturniers eingeleitet. Insgeſamt
betei=
ligen ſich acht Mannſchaften, die in zwei
Grup=
pen um die Teilnahmeberechtigung an den
Vor=
ſchluß=Spielen und dem Endkampf ſtreiten.
Für die deutſche Mannſchaft begann
das Turnier ſehr verheißungsvoll. Gegen
Frankreich gelang der deutſchen Elf, ein
überzeugender Sieg mit 6:0 (1:0). Die übrigen
Spiele: Holland — Schweiz 1:0 (0:0). Belgien —
Spanien 0:1 (0:0),
Sonntag: Deutſchland — Holland 5:1 (4:0;
Spanien — Oeſterreich 2:0 (0:0); Britiſh
Intern. XI — Belgien 2:0 (1:0),.
Süddeutſchland.
SC. Frankfurt 1880 — Kreuznacher HC. 2:0;
Frauen: Frankfurter TV. 1860 — JG.=SV.
Frankfurt 4:1; FSV. Frankfurt — Stadt=SV.
Frankfurt 0:0; Allianz Frankfurt—Reichsbahn=
Rot=Weiß Frankfurt 1:1, Frauen 3:1;
Offen=
bacher RV. — Frankfurter TV. 1860 4:2:
Ein=
tracht Frankfurt — TV. 1860 Fechenheim 2:2,
Frauen 4:0. — Städteſpiel: Heidelberg—
Mannheim (Frauen) 0:2.
Auf der Olympia=Marakhon=Strecke.
Braeſecke=Berlin gewinnt den Prüfungslauf.
Der alljährliche Streckenwettbewerb des
Ber=
liner Athletikklub, das Laufen und Gehen „Quer
durch Berlin”, war diesmal dem
Kampfübungs=
plan angepaßt und kam als Olympia=
Prüfungs=
lauf auf einem Teil der Olympia=Marathon=
Strecke zum Austrag. Der Erfolg blieb der
Ver=
anſtaltung auch diesmal treu. Bei herrlichem
Sonnenwetter hatten ſich ſowohl am Start, im
Sportforum, auf dem Reichsſportfeld als auch
auf dem ganzen Teil der Strecke zahlreiche
Zu=
ſchauer eingefunden. Das 25=Klm.=Laufen endete
mit dem überlegenen Siege des Berliner
Brae=
ſecke (Newag) in 1:25,12 vor Bödner (BSC.
Komet) 1:27,10 und dem finniſchen
Marathon=
läufer Imari Kuokka in 1:29,05. Der deutſche
Waldlaufmeiſter Otto Kohn wurde Achter vor
dem Schweden Shore Johnſon.
Ein guter Anfang.
Die Saiſon der Leichtathleten hat begonnen.
Weinkötz (Köln) konnte, in Honnef im
Hoch=
ſprung 1,90 Meter erreichen.
Das Tennisturnier in Wiesbad=
ſchlagen Hines Cullen.
Gottfried v. Cramm Sieger im Herreneinzel. —
Frl. Horn gewann bei den Frauen. — von
Cramm/Henkel II — Hines/Culley 6:2, 7:9,
6:2, 4:6, 6:3.
Das Wetterglück blieb dem Wiesbadener
Tennisturnier auch am Sonntag treu.
Schön=
ſter Sonnenſchein überſtrahlte das Nerotal, und
eine zahlreiche Zuſchauermenge füllte die
neu=
erbauten Tribünen bis zum letzten Platz. Im
allgemeinen blieb das Turnier von
Ueber=
raſchungen verſchont, die teilnehmenden
Aus=
länder mußten ſämtlich die Ueberlegenheit der
Deutſchen anerkennen. Auch im Doppel der
Männer, das durch den Sieg von Hines/Culley
in Monte Carlo mit beſonderer Spannung
er=
wartet wurde, ergab ſich ein großer Erfolg für
Gottfried v. Cramm.
die deutſchen Farben. Unſer beſtes
Gottfried von Cramm/Henkel II ſchlag
Amerikaner in einem hinreißenden und
regenden Gefecht in 5 Sätzen 6:2, 7:9, S‟
6:3. Der deutſche Meiſter von Cramr
natürlich an dieſem Erfolg den größer
teil, aber auch Henkel II zeigte ſehr gut=e
nis. Er ſtand von Cramm gut zur Se‟
verriet nur Schwächen im Aufſchlag. Zi
den ſehnigen Amerikaner machten ihre
Punkte mit ihrem Bomben=Service, d
Cramm/Henkel oft laufen laſſen mußten.
Am Vormittag des Sonntags wurde
rückſtändige Spiele nachgeholt. Frl. Kä.u
ſiegte Frl. Zehlen mit 6:4, 6:3 und qual
ſich damit, als Gegnerin Frl. Horns
Schlußrunde des Fraueneinzels. Im Ge
Doppel ſchlugen Frl. Manzutto/Cule
Deutſchen Frl. Ullſtein/Göpfert erwor
gemäß mit 7:5, 8:6, während Frl. Hori,
über Frl. Sander/A. v. Cramm mit 6:4,
folgreich blieben.
Der Nachmittag wurde da n mit den
ſpiel im Fraueneinzel zwiſchen Frl. Hor
Frl. Käppel eingeleitet. Die Wiesb od
errang auf Grund ihrer größeren Sic
und Spielerfahrung einen verdienten d.
Sieg. Frl. Käppel wehrte ſich anfan
g=
gut, ließ aber ſpäter ſtark nach.
Dem Spiel von Cramm/Henkel II
Culley folgte der Endkampf im Männe
zwiſchen Gottfried von Cramm und
Henkel. Der deutſche Meiſter holte ſih
klaren 6:4, 6:0, 6:3=Sieg, doch verriet Seu
gegenüber dem Vorjahre eine gewaltige
verbeſſerung. Er leiſtete ſeinem großen
beſonders im erſten Satz ſtarken Widerſ4
führte ſogar mit 4:3. Im zweiten Sat
von Cramm fehlerlos, der Satz fiel mie
ihn. Auch im dritten Satz holte vor
ſchnell eine 4:0=Führung heraus, dann
aber Henkel II drei Spiele nacheinande
letzten beiden Spiele ſicherte ſich Gottfin
Cramm aber wieder in großer Maniex.
Als letztes Spiel des Turniers ia
Schlußkampf im Gemiſchten Doppel sußt
ſcheidung. Frl. Horn/Hines fertigth
Frl. Manzutto/Culley ſehr ſicher mit 0.
ab. Beide waren ihren Gegenübern klriht
legen.
Das Schlußſpiel des Frauendoppelz urk
nicht ausgetragen, da Frl. Horn/Frl. ſtek
infolge zu großer Beanſpruchung Frl vrt.
zurückgezogen hatten. Der Sieg fiel al
ſmt=
los an Frl. Sander/Frl. Manzutto.
Siege Darmſkädker Fechker.
TSG. 46 Darmſtadt — Fechtklub Viernheim.
Fechtklub Darmſtadt — Fechtklub Mannheim.
Der Sonntag ſah die beiden badiſchen
Fecht=
vereine Viernheim und Mannheim bei den
Darmſtädter Fechtern zu Gaſt.
In den Räumen der Eintracht focht FC.
Darmſtadt mit den Mannheimern im
Mann=
ſchaftskampf Florett für Damen und Herren.
Das Fechten der Damen verlief ſehr flott und
ſtand unter dem Eindruck einer großen
Ueber=
legenheit der Darmſtädter Fechterinnen.
Beſon=
ders gefielen Frl. Fuchs und Frl. Niebel vom
FC.=D. durch gute Haltung und ſchöne Fechtweiſe.
Sehr ſpannend verliefen die Kämpfe der Herren,
welche ebenfalls von den Darmſtädtern ſehr
überlegen gewonnen wurden. Von den
Mann=
heimern ſei beſonders der erſt 15jährige Emil
Lutz erwähnt, der durch ſchöne Angriffe und
ſau=
bere Paraden ungeteilten Beifall erntete.
Ergebniſſe: Damen: FC. Mannheim — FC.
Darmſtadt 7:29. Herren: FC. Mannheim
— FC. Darmſtadt 0:16.
Zu gleicher Zeit kreuzten in der
Woogsturn=
halle die TSG.=Fechter mit dem Fechtklub
Viern=
heim die Klingen zum Rückkampf. Für
Darm=
ſtadt traten an: Brand, Kaiſer, Kreutzberger,
Langsdorf, Maletzke und Weicker. In
ausgezeich=
neter Form wurden die Florettkämpfe gegen die
ſtark verbeſſerten Viernheimer ſiegreich beendet.
Im Degen errang dann Viernheim den Sieg, um
ihn in den Säbelkämpfen wiederum den
Darm=
ſtädtern zu überlaſſen. Beide
Turniermannſchaf=
ten waren vorbildlich in Fechtweiſe und
ſport=
lichem Anſtand, unterſtützt von einem
ausgezeich=
neten Schiedsgericht der Fechtabteilung TG.
Beſ=
ſungen.
Ergebniſſe: Florett: FC. Viernheim TSG.
Darmſtadt 3:13. Degen: FC. Viernheim —
TSG. Darmſtadt 10:6. Säbel: FC.
Viern=
heim — TSG. Darmſtadt 6:10.
Die beiden eindrucksvollen Erfolge der
Darm=
ſtädter Fechter dürften nicht zuletzt auf die
Trai=
ningsgemeinſchaft unter Leitung bewährter
Fechter zurückzuführen ſein.
W. Kr.
Erfolge Darmſtädter Sportſchüten
in Wiesbaden.
Anläßlich der geſtrigen Standeinweihung des
Schießſportklubs Wiesbaden 1932 erreichte der
Darmſtädter Schießſportklub Hubertus=Kleeblatt
unter großer Konkurrenz nachfolgende
beacht=
liche Reſultate:
1. Mannſchaftskämpfe: Kl. A bel. (Berghöfer.
Jung, Herm. Schmidt, Grün) 1. Preis mit 637
Ringen; Kl. A, offen, 2. Preis mit 614 Ringen;
Kl. P, offen, 2. Preis mit 545 Ringen; Kl. C,
offen, 1. Preis mit 576 Ringen. — Einzelmeiſter:
M. Schmidt 166 Ringe. — Tagesſchießen:
Berg=
höfer 34 Ringe, Vierter; Schmidt 33 Ringe,
Achter. — Luftbüchſen: 1. Herm. Junck 35 Ringe:
10. Berghöfer 34 Ringe: 12. Grün 33 Ringe.
Ehrenſcheibe: M. Schmidt.
Vinzenz Hower, der deutſche
Schwer=
gewichtsmeiſter, trug vor ſeinem
Europameiſter=
ſchaftskampf mit dem Belgier Charles am
Frei=
tag in Berlin noch einen Probekampf mit dem
Tſchechen Ruda Ambroſz aus. Howers
Punkt=
ſieg ſtand während der 10 Runden nie in Frage.
Guſtav Eder kaum zu ſchiyl
ko=Sieg über K. Blaho in der 5. Xd0
Beſſelmann beſſer als F. B5k/
Die nach mehrjähriger Pauſe am Eruu
erſtmals in der Dortmunder Weſt ſuhtd.
wieder durchgeführte Berufsbox=Vercrltt
hatte einen großen Erfolg. Trotz de hähn
Wetters hatten ſich 4—5000 Zuſchau in
funden, denen ausgezeichnete Kämpfe hd
wurden. Das Programm war übenn /
fangreich, doch waren die einzelnen Hwſt
farbig und ſpannend, daß die Zuſchu/
zum Schluß begeiſtert mitgingen. Deeen
wichtigſten Paarungen waren der Eafm
Beſſelmann-Bölck um den 2M
Meiſtertitel im Mittelgewicht, den Bimu
n. P. gewann, und das über 15 Rrm)a
geſetzte Treffen zwiſchen Europameiſt Suf ſio
Eder=Dortmund und Karl ka
Oeſterreich um den Weltergewichts=
Dortmunders. Eder zeigte einmal r,
er keinen europäiſchen Weltergewiherl
fürchten hat. Er ſchlug Blaho, natm
ihn vier Runden lang klar beherrſt hauf
in der 5. Runde mit kraftvollem u 79e
placiertem Kinnhaken für die Zeit suoſden
Ringrichter dieſes Treffens war der 77n
Rabret, der einwandfrei amtierte
Mik Rappfilber und Schönekagt
boxt Südweſt am 10. Mai gegen Malſen.
Die Box=Führung des Gaues Südrreiſtl, ſ0.
der Schwere des bevorſtehenden Rep zrtſat
kampfes gegen die ſtarke Weſtfalen znſchal
voll und ganz bewußt und daher azn
Auswahl der Kräfte ſehr vorſichtig.
hat Gaufachamtsleiter Dietrich erſt su 9
aufgeſtellt, die ſich nicht nur in den weſſich
letzten Gaukämpfen ausgezeichnet
Uhürte
ſondern auch darüber hinaus in der gen ie
ſchen Boxſportgemeinde als Könne Fl
ſind. Im Bantamgewicht ſtartet derewutſich
Fliegengewichtsmeiſter Kurt Rappſäl /v0
FSV. Frankfurt, der der Darmſtädter Tſ porn.
gemeinde von ſeinem großartigen Kan whebel
Europameiſter Ziglarski ſicherlich noc bgeſten
Erinnerung iſt. Und im Federgewicht e7. Jah
Schöneberger, der Zweite aus der Kuſſchpiel
meiſterſchaft, beſtimmt, deſſen famoſe rgihſt di
Freunde des Boxſports ſicher reſtlos Piſſte:n
wird.
Wie wir weiter erfahren, iſt als Ri
ter Weckbach (TSG. 46 Darmſta üur die
Großveranſtaltung am Freitagabe-M20N
Uhr) in der Woogsturnhalle vorgeſe
Marcel Thil verteidigte ſeieWVelle
meiſtertitel im Mittelgewichtsboxen eichhireie
gegen den Tſchechen Jacks. Jacks gabiellt. L
Runde den für ihn ausſichtsloſen Krl, n0d
mehreren Niederſchlägen auf.
Der Gau Bayern ſchlug die Prweſt”
gü, mit
Boxſtaffel am Samstag abend in Wiä?
10:6 Punkten.
ronn=
Amerikas Davis=Pokal
ſchaft, die ſich aus den Spielern Au5 9y04
Ryn, Wood und Budge/Mako zuſ /6e ne.
tritt am 5. Juni die Ueberfahrt nach (Mcſa al=
Trainiert wird die Mannſchaft von 72ele
ſchen Hans Nüßlein und Ch. Gerlans
ſatag, 6. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 124 — Seite 2
M0
Rund um die Fußball=Meiſterſchaft.
ie Bußball Ergebniſſe.
Deulſche Reiſterſchaff.
Gruppe 1:
gsberg: Yorck Inſterburg — Hertha
Velin
0:9 (0:4)
hsTau: Vorw. Raſ. Gleiwitz — Polizei
Uhmnitz . . . . ."
1:3 (0:3)
Gruppe 2:
hu in: Stettin. SC.—Tv. Eimsbüttel 2:2.
hunſchweig: Hannover 96 — Schalke 04
1:4 (0:0).
Gruppe 3:
ar gart: VfB. Stuttg. Hauau 93 2:1 (0:1)
ia= 1. SV. Jena—SpVgg. Fürth 0:1 (0:1).
Gruppe 4:
bus VfR. Köln—VfR. Mannheim 2:3 (2:1)
hrbrücken: Phönix Ludwigshafen—VfL.
trath .
.. 1:2 (1:1).
Süddeutſche Aufſtiegsſpiele.
bSidweſt: Rot=Weiß Frankfurt—
Ludwigs=
ſei 04 5:1: Germania Bieber—Opel Rüſ=
Eüihe im 2:1.
Württemberg: FC. Tailfingen — VfR.
ſoenningen 0:1; „VfB. Friedrichshafen—
NBgg. Cannſtatt 0:2.
RBayern: Süd: Walhalla Regensburg
or Augsburg 3:1; Nord: „Viktoria”
Marfenburg—1. FC. Bayreuth 3:4.
Mordheſſen: Süd: Aleman. Niederbrechen
MA. Klein=Steinheim 2:2; SV. Bad
Nau=
m—FV. Wetzlar 05 1:0.
Mättelrhein: SV. Brachbach-Hanſa Trier
FV. Neuendorf — SV. Beuel 2: 2.
einen 1it 1
dr ABrandenburg: VfB. Pankow — Berliner
deu 14I 1:17, Blau=Weiß—BFC. Preußen 3:1.
Egleſien: Breslauer SpVgg. 02—Arminia
z über 194 4ſoper 2:1; „SV. Beuthen 09— Arminig
lyover 1:2.
ASuchſen: Tura Leipzig=Dresdener SC. 1:4.
Alätte: Wacker Halle — Spfr. Halle 1:1.
Kürdmark: Viktoria Hamburg — Fortung
ſe dorf 1:6.
Aederſachſen: Werder Bremen—Fortung
Eife dorf 1:2.
Auswahlſpiel
Mleruhe: Gau Baden=Schweiz B 3:1 (1:1).
Uu
Fußball im Ausland.
Länderſpiele:
a el; Schweiz — Irland . . 1:0 (0:0)
abon: Portugal — Spanien.
eſte Rückrundenſpiele.
iddeutſche Freundſchaftsſpiele.
1.e
ſtiacht Frankfurt — Bayern München 1:1;
du ſcher
MMport=V. Frankfurt—München 1860 1:2:
Gegenü
Offenbach — 1. FC. Pforzheim 1:1; SV.
burg — Bayern München (Samstag) 2:5;
Maldhof-Wormatia Worms 2:1; Alem.=
bia Worms — Boruſſia Neunkirchen 6:0;
Aſen Marburg — Boruſſia Fulda 0:6;
Sieg ſi 0 Frankenthal=Bor. Neunkirchen (Sa.) 2:1;
Niederrad — VfB. Friedberg 04 1:2.
Aeisiel: Augsburg—Ulm 4:0; Karlsruher
Frankonia Karlsruhe (Sa.) 5:1; Ger=
Durlach— VfB. Mühlburg (Sa.) 1:4:
Seidelberg — VfL. Neckarau (Sa.) 3:2;
kaunf zu
Mrnweſtheim—Spfr. Stuttgart (Sa.) 3:2;
ieen 96 — Stuttgarter Kickers 13: SV.
Niigen — Spfr. Eßlingen 3:2: Freiburger
SpVgg. Wiehre 2:0; Weſtmark Trier —
an. 07 0:2.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen:
Aiser BC. — 1. FC. Nürnberg (Sa.) 0:6;
Leipzig — 1. FC. Nürnberg 1:
e 01 Dresden — Wacker München 1:
Mrkf lub Erfurt-Kurheſſen Kaſſel 3: 3.
Fußball im Reich.
Malke bereits am Ziel.
NS Fußball=Geſchehen des erſten Maiſonn=
Mſturnd im Zeichen der erſten
Rückrunden=
ur den vier Gaugruppen. Dabei gab es
ital ausnahmsweiſe keine beſonders „
über=
e‟ Ergebniſſe. Dies hatte zur Folge,
mit einer Ausnahme — die Lage ſo
WA geklärt wurde. Man kann heute ſchon
ſagen, daß ſich neben Schalke 04 noch der VfL.
Benrath und Hertha/BSC. Berlin den erſten
Tabellenplatz und damit die
Teilnahmeberech=
tigung an der Vorſchlußrunde endgültig ſichern
werden.
Reſtlos verfahren iſt nur die Situation in
der Gaugruppe 4. Hier ſind alle vier
Ver=
eine an dieſem Sonntag punktgleich geworden.
Hanau 93 verlor in Stuttgart gegen den VfB.
mit 1:2, und die Sppgg. Fürth verſchaffte ſich
durch ein 1:0 in Jena gegen den 1. SV. Jena
wieder den Anſchlus. Bei je 4:4 Punkten führt
Hanau 93 mit 5:3 Toren die Tabelle vor
Stutt=
gart (7:7), Fürth (4:5) und Jena (3:4) an.
In der Gaugruppe 3 beſtand der
Nie=
derrhein=Meiſter VfL. Benrath den
entſcheiden=
den Kampf gegen Phönix Ludwigshafen in
Saarbrücken vor 15 000 Zuſchauern mit 2:1
er=
folgreich. Benrath wird ſich bei den reſtlichen
zwei Spielen gegen Mannheim und Köln den
erſten Tabellenplatz kaum mehr entgehen laſſen.
Der VfR. Mannheim holte ſich ſeine erſten
Punkte in Bonn mit 3:2 gegen den VfR. Köln.
Die klarſten Verhältniſſe hat die
Gau=
gruppe 2, in der der deutſche Fußballmeiſter
Schalke 04 den ſchweren Kampf gegen Hannover
96 in Braunſchweig mit 4:1 klar und ſicher
ge=
wann. 20 000 Zuſchauer ſahen nach einer
tor=
loſen erſten Halbzeit in der zweiten Hälfte
beſtes weſtdeutſches Fußballkönnen. Eimsbüttel
mußte in Stettin gegen den Stettiner SC. mit
2:2 einen Punkt abgeben. Damit hat auch der
Pommernmeiſter ſeinen Punkt ergattert. Schalke
94 iſt nach Lage der Dinge nicht mehr
einzu=
holen. Die 8:0 Punkte und 20:4 Tore des
deut=
ſchen Meiſters ſind für Hannover (4:4 bzw.
11:8), Eimsbüttel (3:5 bzw. 6:10) und Stettin
(1:7 bzw. 4:19) nicht mehr zu holen.
Auch in der Gruppe 1 iſt Hertha/BSC. ſo
gut wie ſicher bereits Gruppenerſter. Die
Ber=
liner überfuhren in Königsberg York
Inſter=
burg mit 9:0. Die Chemnitzer Poliziſten holten
ſich zwar gegen Vorwärts=Raſenſport Gleiwitz
in Breslau mit 3:1 ebenfalls beide Punkte, die
ihnen aber nicht mehr viel helfen ſollten. Die
Tabelle: Hertha/BSC. 20:4 Tore, 8:0 Punkte;
Chemnitz 12:5 Tore, 6:2 Punkte: Gleiwitz 5:8
Tore, 2:6 Punkte: Inſterburg 5:25 Tore, 0:8
Punkte.
Von den übrigen Ereigniſſen iſt beſonders
die Veranſtaltung auf dem Riederwald=
Sport=
platz in Frankfurt zu erwähnen, wo ſich vor
über 15 000 Zuſchauern Eintracht und Bayern
München ſowie Fußballſportverein Frankfurt
und 1860 München gegenüberſtanden. Es gab
zwei ſchöne und faire Spiele, die ein für die
Eintracht glückliches 1:1 und einen ſicheren 2:1=
Sieg der „Löwen” brachten.
Großkampf in Saarbrücken.
Phönir Ludwigshafen — PfL. Benrath
1:2 11:1).
Die Saarbrücker Sportgemeinde, erwies ſich
dem Deutſchen Fußballbund für die Anſetzung
des entſcheidenden Treffens der Gaugruppe 19
zwiſchen Phönix Ludwigshafen und VfL.
Ben=
rath durch einen Maſſenbeſuch dankbar. 15 000
Zuſchauer waren auf dem „Kieſelhumes”
erſchie=
nen, darunter zahlreiche Schlachtenbummler aus
Ludwigshafen, Benrath und der Vorderpfalz.
Aus Ludwigshafen lief ein mit 1200 Perſonen
beſetzter Sonderzug nach der Hauptſtadt des
Saargebietes und aus Benrath waren 200
Be=
ſucher in Omnibuſſen gekommen.
Der Kampf zwiſchen den beiden Favoriten
der Gaugruppe II war in der erſten Halbzeit
ſehr abwechſlungsreich. Die Benrather
Mann=
ſchaft hatte ſich eher gefunden und bedrängte in
den erſten Minuten das Tor der ziemlich nervös
ſpielenden Ludwigshafener ſchwer „Allmählich
traten aber auch die Ludwigshafener mehr in
Erſcheinung und gegen Schluß der erſten Hälfte
hatten ſie ſogar das Kommando auf dem
Spiel=
feld. Auf beiden Seiten, wurde ſehr hart
ge=
kämpft. Es regnete nur ſo Straftöße, denn der
aufmerkſame Schiedsrichter, Keller=Karlsruhe
ließ nichts durchgehen. Er erreichte mit ſeiner
Strenge auch, daß ſich die Spieler allmählich
be=
ſannen und größere Derbheiten unterließen.
Auf überraſchende Weiſe kam Benrath zum
Führungstor. Der Kampf wogte im Mittelfelde
hin und her, da ließ Hohmann, faſt auf der
Mittellinie ſtehend, einen Bombenſchuß auf das
Ludwigshafener Tor los. Der ſcharfe Wind trieb
den Ball ſo ab, daß ihn Zettl im Phönixtor nicht
mehr erreichen konnte und ſo zum erſten Male
bei den Gaugruppenſpielen ſich geſchlagen
beken=
nen mußte. Der Ausgleich für die Ludwigshafe=
ner fiel in der 30. Minute. Der Phönix=
Links=
außen Statter wurde bei einem Alleingang
regelwidrig gehindert. Keller verhängte einen
Strafſtoß, der von Neumüller II direkt
auf=
genommen und unhaltbar, verwandelt wurde.
Bis zur Pauſe blieb es beim 1:1.
Nach dem Wechſel drängten zunächſt die
Lud=
wigshafener, es zeigte ſich aber bald, daß
Ben=
rath unbedingt die beſſere Mannſchaft auf dem
Felde hatte. Das Spiel verlief jetzt ruhig und
fair, die Kämpfer hatten wahrſcheinlich in der
Pauſe eine Verwarnung einſtecken müſſen.
Ben=
rath wurde immer klarer überlegen und in der
15. Minute gelang dem Niederrheinmeiſter auch
der entſcheidende zweite Treffer. Der Halblinke
Stoffels ſpielte ſich glänzend durch, ſeine flache
Flanke nahm Hohmann, im Flug auf und
knallte unhaltbar zum 2:1 ein. Ludwigshafen
mußte nun ſchwer verteidigen, die Benrather
beherrſchten den Kampf ganz und gar. In der
letzten Viertelſtunde legten die Ludwigshafener
zum Endſpurt an. Benrath wurde in ſeine Hälfte
zurückgedrängt und ſpielte auf Halten. Es
ge=
lang dem Niederrheinmeiſter auch, alle Angriffe
ſeines Gegners erfolgreich abzuwehren. Mit 2:1
verließ VfL. Benrath als verdienter Sieger den
Platz.
Der Niederrheinmeiſter war Phönix
Lud=
wigshafen in der Technik glatt überlegen. Das
Zuſammenſpiel lief flüſiger und gefälliger, wie
überhaupt der Benrather Sturm den
Ludwigs=
hafener weit übertraf. Ihren beſten Mann
hat=
ten die Rheinländer im rechten Läufer
Hoff=
mann, der den linken Flügel Ludwigshafen nie
zur Geltung kommen ließ. Raſſelnberg und
Hoh=
mann gaben dem Sturm das Gepräge. Bei
Lud=
wigshafen verſagte der Sturm, gut waren nur
Torwart Verteidiger und der Mittelläufer
Lindemann. Schiedsrichter Keller hatte den
Kampf bis zum Schluß feſt in der Hand.
Mannheims erſter Sieg
in Bonn: DfR. Köln — PfR. Mannheim
2:3 (2:1).
Dem Meiſter des Gaues Baden glückte in
Bonn vor 5000 Zuſchauern trotz widriger
Um=
ſtände die Revanche für die im Karlsruher
Vorſpiel erlittene Niederlage. In einem nicht
beſonders hochſtehenden Treffen ſchlug der
VfR. Mannheim den VfR. Köln mit 3:9 (1:2)
Toren. Das Spiel konnte vor der Pauſe noch
einigermaßen gefallen, nach dem Wechſel flaute
es jedoch vollkommen ab. Nicht zuletzt Schuld
daran trug der ſchlechte Schiedsrichter
Hüls=
meier=Krefeld, der vor allem die Mannheimer
mit ſeinen Fehlentſcheidungen ſtark
benach=
teiligte. Der Kampf nahm einen
überraſchen=
den Beginn. Bereits nach zwei Minuten
führte Mannheim durch Fürth mit 1:0 und
eine Minute ſpäter hatte Becker für Köln
aus=
geglichen. Mannheim lag im Feld vorne
konnte aber nicht verhindern, daß Köln durch
Gladbach in der 13. Min. zur 2:1=Führung
kam. Dann hatte Mannheim das Pech, daß
der rechte Läufer Willier ſo unglücklich fiel,
daß er ſich die Hand brach. Ein Mißgeſchick,
das dem Mannheimer ſchon zum zweiten Male
paſſierte.
Fünf Minuten nach der Pauſe hatten die
Mannheimer nur noch neun Mann im Feld,
denn der Mittelläufer Kamenzien wurde wegen
Reklamierung vom Platz geſtellt. Die Badener
kämpften aber trotzdem unentmutigt weiter und
geſtalteten das Spiel auch weiterhin überlegen.
In der 12. Min. bekamen ſie einen Elfmeter
zugeſprochen, der zum Ausgleich verwandelt
wurde. Langenbein ſtellte dann mit einem
3. Tor den Sieg für Mannheim ſicher.
Die Mannheimer haben dieſen erſten
Gau=
gruppenerfolg verdient errungen. Die
Mann=
ſchaft behielt immer den Kopf oben, auch als
ſie nur noch mit neun Mann ſpielen konnte.
und das iſt ihr hoch anzurechnen. Die Kölner
enttäuſchten, ſie haben nicht das gehalten, was
man ſich von ihnen nach ihrem erfolgreichen
Start in Karlsruhe verſprach.
DfB. Stuktgart - Hanau 93 2:1 (0:1).
12 000 Zuſchauer hatten ſich auf dem
Stutt=
garter VfB.=Platz eingefunden, um einmal ihren
Meiſter ſiegen, zum anderen aber auch die
Mann=
ſchaft zu ſehen, die in der Meiſterſchaftsvorrunde
der Gruppe 3 wohl für die größten
Ueberraſchun=
gen geſorgt hatte. Sie kamen in jeder Beziehung
auf ihre Rechnung, denn dem württembergiſchen
Meiſter gelang nach ſpannendem Kampf ein
knapper Sieg und Hanaus Elf entſprach voll
und ganz den Erwartungen, die ihre letzten
Er=
folge geweckt hatten. Nur knapp mit 1:2 (1:0)
gab ſich die hervorragende Verteidigung der
Gäſte — die die Hauptlaſt des Spieles trug —
gegen den ungemein angriffsfreudigen VfB.
ge=
ſchlagen.
Stuttgart kämpfte in der gleichen Aufſtellung
wie gegen Fürth, lediglich auf Rechtsaußen
ſpielte in Speidel ein neuer Mann. Allerdings
blieb er während des ganzen Spieles ein
ziem=
licher Ausfall. Beſter Mann war Rutz, der
un=
ermüdlich ſeinen Sturm ankurbelte und Hanaus
Deckung oft unangenehm beunruhigte. Die
Läu=
ferreihe des VFB. war als Geſamtheit der beſte
Mannſchaftsteil, während die Verteidigung nicht
ſo ganz befriedigen konnte.
Hanau hatte ſeine beſten Leute im Tordreieck
Sonnrein; Schramm=Eufinger. Sehr gut hielt
ſich auch die Läuferreihe der Gäſte, während der
Sturm mit Ausnahme von Philippi nicht
gefal=
len konnte.
Maul=Nürnberg pfiff den anſtändigen und
ritterlichen Kampf ſehr gut.
Wenn die Skürmer ſchießen!
Mainz 05 — 5J. 98 Darmſtadt
1:6 11:1).
SV. 98 begab ſich mit 1. und 2a=Mannſchaft
zum Binger Fort nach Mainz. Nachdem die
2a=Mannſchaft mit einem 2:1=Sieg den Platz
verlaſſen hatte, ſtellten ſich dem SR. Mockmann
(Mainz=Kaſtel) folgende Mannſchaften vor:
Darmſtadt: Ruppel: Senger, Geyer;
Rich=
ter, Schnägelberger, Müller; Hebeiſen,
Leicht=
lein, Seifert, Württenberger, Kolberg.
Mainz: Gölz; Schatz, Stenglein; Schildge,
Bohrhauer, Klett; Binder, Meiße, Ströbel,
Kiefer, Poſſelmann.
Mainz hatte Anſtoß, und die 98er
Hinter=
mannſchaft bekam zunächſt alle Hände voll zu
tun. Bald machten ſich die Lilien frei, und man
ſah verteiltes Feldſpiel. Da gab Geyer eine
weite Vorlage zu Württenberger, der mit
Saft=
ſchuß einſchoß. Mainz glich wenig ſpäter durch
Ströbel mit unhaltbarem Schuß aus. 1:1 ging
man auch in die Pauſe. Nach Wiederbeginn
kamen die Darmſtädter ganz groß in Fahrt, und
Mainz mußte alles zur Abwehr zurückziehen.
Dennoch gelang es „Schneck” mit einem 20=
Meter=Bombenſchuß 1:2 in Front zu gehen, und
bald hatte Mainz einfach nichts mehr zu
be=
ſtellen. Der Ball wanderte bei den Blauen, daß
es eine Pracht war, und ſo mußten weitere
Er=
folge reifen. Leichtlein verwandelte eine Flanke
Seiferts aus der Luft zum 1:3. Ein Foul=
Elf=
meter, als Seifert gelegt wurde, brachte durch
dieſen das 1:4. Mainz kam ſelten aus ſeiner
Hälfte, und Ruppel im 98er Tor hatte faſt
nichts zu tun. Durch ein Eigentor unterſtützten
die Mainzer ihre Gäſte, und Kolberg machte
dann das halbe Dutzend Treffer voll. Wenige
Minuten ſpäter beendete der nicht reſtlos
über=
zeugende SR. das Spiel.
Mainz hatte ſeine junge Mannſchaft zur
Stelle, die zwar in allen Poſten ſehr gut
be=
ſetzt, aber dem Tempo der zweiten Hälfte nicht
gewachſen war.
Die Lilienträge, haben heute ein
Spiel hingelegt, an dem man ſeine helle Freude
haben konnte. Es klappte in allen Reihen wie
am Schnürchen, und das Mainzer Publikum
zollte den Leiſtungen der Darmſtädter ebenfalls
lebhafte Anerkennung. Einen Spieler
beſon=
ders hervorzuheben, wäre eine Zurückſetzung der
übrigen, die gleichermaßen zum Sieg beitrugen.
IIS."
Aufſtiegsſpiele
im Gau Hüdweft.
Die bisher an 3. Stelle liegende Germania
Bieber übernahm durch einen knappen 2:1=
(1:1)=Sieg über Opel Rüſſelsheim die
Tabel=
lenführung vor dem FV. Saarbrücken, der am
Sonntag ſpielfrei war, und Opel Rüſſelsheim.
Reichsbahn/Rot=Weiß Frankfurt ſchlug zu
Haufe Ludwigshafen 04 ſicher mit 5:1 (1:1),
den Tabellenplatz konnte Rot=Weiß jedoch durch
dieſen Punktgewinn nicht verbeſſern.
Die Tabelle.
14:10
Germania Bieber
8:4
FV. Saarbrücken
6:22
7:3
11:9
Opel Rüſſelsheim
7:5
Reichsbahn, Rot=Weiß
17:11 6:6
Ludwigshafen 04
4:8
8:21
5:8
Polizei Darmſtadt
2:8
Das Hochſprung=Genie
Lriſt läufſt du an, dann ſpringſt du hoch,
Was dann kommt, ſage ich dir noch.”
Die Atemtechnik kann vor allem
mir an dem Jungen nicht gefallen,
Das iſt Talent von vielen Graden.
Ein Glück, daß wir den Jungen haben.
Ein Springer, der das Herz ergötzt!
„Verzeihung, Herr — und was kommt jetzt?”
Montag, 6. Maf 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 54
Reichsbahn/ Rotweiß Frankfurk
Ludwigshafen 04 5:1 (1:1).
2500 Zuſchauer hatten ſich zu dem Kampf,
der unter der einwandfreien Leitung von
Schiedsrichter Wolf=Hauſen ſtand eingefunden.
In der erſten Hälfte war das Spiel ziemlich
ausgeglichen. Die Platzelf ging in der 40. Min.
durch Winkler in Führung, doch konnte der
Ludwigshafener Mittelſtürmer Dauth eine
Minute vor der Pauſe im Anſchluß an ein
Gedränge wieder ausgleichen. Nach dem Wechſel
lief Rot=Weiß zu einer prächtigen Form auf
und war jetzt klar überlegen. In der 71. Min.
war nochmals Winkler erfolgreich und in der
75. Min. erhöhte Ditzel auf 3:1. Zwei Min.
ſpäter reihte der gleiche Spieler den 4. Treffer
an und 3 Min. vor Schluß ſtellte Kirſch mit
einem 5. Tor das Endergebnis her.
Bieber
Opel Rüſſelsheim 2:1 (1:1).
In dem harten, aber nicht unfairen Kampf
kam Bieber zu einem verdienten Sieg. Auf
beiden Seiten waren die Verteidigungen die
ſtärkſten Mannſchaftsteile. Butterony brachte
Opel in der 20. Min. in Führung, 5 Min. vor
der Pauſe gelang Reitz der ausgleichende
Tref=
fer und derſelbe Spieler war es, der 5 Min.
nach Seitenwechſel das Siegestor ſchoß.
Schieds=
richter Wengrzik=Worms griff in dem Spiel,
dem mehr als 2000 Zuſchauer beiwohnten, nicht
ſcharf genug durch.
Um den Aufſtieg zur Bezirksklaſſe.
Klein=Auheim — Münſter 3:0.
Mörfelden — Groß=Zimmern 2:0.
Beim erſten Treffen gab es den erwarteten
Heimſieg und damit die erſten Pluspunkte für
Rlein=Auheim.
In Mörfelden gab Groß=Zimmern eine recht
anſprechende Vorſtellung, mußte ſich doch
ge=
ſchlagen bekennen. Mörfelden rückt nunmehr
an die Spitze der Tabelle.
Mörfelden
Groß=Zimmern
Hofheim
Klein=Auheim
Münſter
6:6
Freundſchaftsſpiele.
Mainz 05 — SV. 98 Darmſtadt 1:6 (1:1)
AO. Worms — Bor, Neunkirchen 6:0
Vikt. Griesheim — Arheilgen 04 1:3
FV. Hofheim — Norm. Pfiffligh. 4:5
Heppenheim — 46 Darmrſtadt 3:1 (2:0)
Ol. Lampertheim — Ol. Lorſch 5:2.
Jungliga=Spiel in Darmſtadt
am 11. Mal.
Jungliga — Skadkelf Darmftadt.
auf dem 98er=Stadion.
Am Samstag, 11. Mai, 17.30 Uhr, ſpielt
eine Jungliga=Mannſchaft gegen eine
Stadt=
mannſchaft von Darmſtadt auf dem Platze des
SV. 98 Darmſtadt.
Die Jungliga ſpielt in folgender
Auf=
ſtellung: W. Ruppel (98 Darmſtadt); Nickel
(Pfungſtadt), Wettengel (46 Darmſtadt);
Weicker (46 Dſtdt.), Ritter (Griesheim),
L. Schupp (Wolfskehlen); Seifert (98
Darmſtadt), W. Haſſenzahl u. V.
Haſſen=
zahl (Pfungſtadt), H. Lorenz (Egelsbach),
Gg. Kuhl (Roßdorf). — Erſatz: P. Schimpf
(Eberſtadt), Lemſter (75 Darmſtadt),
Bern=
hardt (Merck Darmſtadt).
Die Stadtmannſchaft ſpielt in
folgen=
derAufſtellung: Klein (Polizei); Geyer (98
Darmſtadt), Balſer (Polizei); Müller (98
Darmſtadt), Dumont (Polizei), Kaufmann
(Polizei); Mahr (98 Dſtdt.), Sauer, Keck,
Pfeifer (ſämtlich Polizei), Hebeiſen (98
Darmſtadt). — Erſatz: Blank (Polizei Dſtdt.),
Schupp (46 Dſtdt.).
Sämtliche vorgenannten Spieler haben
pünktlich um 17. Uhr im Umkleideraum zu ſein.
Die fraglichen Vereine ſind für das Abſtellen
und das Antreten der Spieler verantwortlich.
SV. 98 Darmſtadt baut den Platz und ſtellt
die Bälle. Je einen Satz Trikots und Hoſen
ſtellen SV. 98 Darmſtadt und Polizeiſportverein
Darmſtadt.
Die Spieler haben Stiefel und Stutzen
mit=
zubringen.
Schiedsrichter iſt Herr
Hillgärt=
ner, der auch die Linienrichter ſtellt.
Der Eintrittspreis beträgt pro
Per=
ſon 0,20 Mk. Die Kaſſe übernimmt der SV. 98
Darmſtadt.
In den nächſten Tagen wird eine weitere
Jungliga=Mannſchaft aufgeſtellt, die ſich
aus Spielern der Vereine des Rieds und der
Bergſtraße zuſammenſetzt, und die
voraus=
ſichtlich ein Spiel in Heppenheim am 19.
oder 26. Mai beſtreitet.
Weiter ſoll noch eine Jungliga=Mannſchaft
aus den Vereinen des nördlichen Teils des
Kreiſes zuſammengeſtellt werden, jedoch iſt dies
nach den zur Zeit abgegebenen Meldungen nicht
möglich. Dieſe Vereine ſcheinen wenig
Inter=
eſſe an der Fortbildung ihrer Spieler zu haben.
Es wird erwartet, daß die ſäumigen Vereine
baldigſt das Fehlende nachholen.
Dr. Grünewald. Schäfer.
Fußball=Lehrkurſe
im Kreis Skarkenburg.
In Seligenſtadt am 7./8. Mai und
in Darmſtadt am 9./10. Mai.
Wie bereits veröffentlicht, finden zu der oben
angegebenen Zeit in Seligenſtadt (Platz der
dortigen Sppgg.) und in Darmſtadt (Platz des
SV. 98) Fußball=Lehrkurſe ſtatt. Da die
Mel=
dungen zu den beiden Kurſen ſehr zahlreich
ein=
gelaufen ſind, wird die Teilnehmerzahl pro
Ver=
ein auf vier beſchränkt. Die Kurſe beginnen
je=
weils um 9 Uhr, falls Herr Oßwald keinen an=
deren Beginn für notwendig erachtet. Für die
Verpflegung hat der Verein ſelbſt zu ſorgen.
In Darmſtadt kann auf Wunſch ein billiges
Eſſen verabreicht werden. Wie bereits bekannt
gegeben wurde, ſind Fußballſtiefel und
Lauf=
ſchuhe mitzubringen. Außerdem hat jeder
betei=
ligte Verein zwei gute Fußbälle zu
ſtellen! Pünktliches Antreten
unbe=
dingt erforderlich.
Dr. Grünewald, Kreisführer.
Gelungene Revanche am „Galgen”!
Starkenburgia Heppenheim—TSG. 46 3:1 (2:0).
Zu dieſem Spiel am gefürchteten Galgen
hat=
ten die Bergſträßer vor gut 200 Zuſchauern die
Darmſtädter 46er zu Gaſt und nahmen Revanche
für die Niederlage vor Wochen an der
Rhein=
allee. Das Spiel ſelbſt brachte einen harten
Kampf, dem zum Unglück ein Schiedsrichter
vor=
ſtand, der den Geſchehniſſen auf dem Felde in
keiner Weiſe gewachſen war. Der Platzperweis
des Halblinken von Heppenheim kam reichlich
ſpät. Heppenheim gewann das Spiel auf Grund
beſſerer Leiſtung ſeiner Stürmerreihe verdient,
während die 46er trotz der Niederlage ſpieleriſch
gut gefallen konnten, aber durch das ängſtliche
Amtieren der Stürmer die vorhandenen
Chan=
cen unausgenützt ließen. Bis zur Pauſe lagen
die Bergſträßer mit zwei Toren Vorſprung in
Führung, während die Darmſtädter leer
aus=
gingen. Nach dem Wechſel kamen die Gäſte in
der Fünferreihe dann mehr zu Wort, hatten
aber Pech, als Finger und Süßenböck Schüſſe an
die Latte jagten. Bis zum Schluß gelang
ſchließ=
lich noch jeder Partei ein Treffer.
Bei dem Spiel der Reſerven, das mit einem
2: 2=Reſultat endete, wirkte erſtmals
vielver=
ſprechend der frühere Polizeiſtürmer Schupp
mit. Zweifellos bedeutet dieſer neue Spieler
für die 1. Mannſchaft, in der er in 14 Tagen
ſpielberechtigt iſt, eine weſentliche Verſtärkung.
Die 3. Mannſchaft der 46 mußte ausſetzen,
da der Gegner Egelsbach es vorzog, nicht
anzu=
treten.
TSG. 46 Jgd. — Getmania Eberſtadt 2:0
TSG. 46 1. Sch. — 04 Arheilgen 1. Sch. 2:1
TSG. 46 2. Sch. — Merck Dſtd. 1. Sch. 3:1.
cba.
Ringer=Turnier in Gießen.
Am vergangenen Samstag abend wurde in
Gießen ein Ringer=Turnier in der Feder= und
Leichtgewichtsklaſſe ausgetragen. Der
Veran=
ſtalter, Kraftſportklub Gießen, kann dieſes
Tur=
nier ſportlich als vollen Erfolg buchen. Bei der
recht guten Beſetzung der beiden Klaſſen
konn=
ten ausgezeichnete Leiſtungen nicht ausbleiben.
Die Zuſchauer, die übrigens nicht in
übermäßi=
ger Anzahl erſchienen waren, werfolgten die
Kämpfe mit großem Intereſſe und waren über
den Verlauf ſehr befriedigt.
Sieger im Federgewicht wurde
Schnauber vor Becker und Quick, alle
drei Polizei Darmſtadt. Der Gaumeiſter
vom Gau 12, Funk=Gießen, Schott 1 und Schott
2 (Alsfeld) und Müller (Hanau) folgten in
dieſer Reihenfolge. Dieſe Klaſſe wurde von den
Polizeiringern vollſtändig beherrſcht. Eine ganz
ausgezeichnete Leiſtung vollbrachte Schnauber,
der als Bantamgewichtler ſämtliche
Feder=
gewichtler beſiegen konnte. Nicht ſchlechter waren
Becker und Quick, die ihre Sache ebenfalls gut
machten. Ganz beſondere. Lob verdiente der
noch zu den Jugendlichen zählende Quick, der
mit Siegen über Schott 1 (Alsfeld), Müller
(Hanau) und Funk (Gießen) eine feine Leiſtung
vollbrachte.
Im Leichtgewicht belegte Ohl (Groß=
Zimmern) vor Daut (Hanau) den erſten
Platz, Liſt, der Vertreter des
Polizeiſportver=
eins, konnte infolge Gewichtsſchwierigkeiten
nicht mit von der Partie ſein.
Meiſterſchaft in Südweſt: Mainz 88—
Sieg=
fried Ludwigshafen 11:6; Saarbrücken=Weſt—
Schifferſtadt 15:3.
Pferderennen zu Mannheim.
1. Horſt=Weſſel=Hürdenrennen; 500 Mk., 2000
Meter: 1. E. Beckers Dompfaff (L. Schlatter jr.),
2. Marſchall, 3. Cliva, 4. Kaukaſus. Toto:
18: Pl. 10, 11, 11. 17: ½ Lg.—Hals.
2. Rennen lief am Schluß aus unbekannten
Gründen.
3. Odenwald=Jagdrennen; 1850 Mk., 3400
Me=
ter: 1. R. Krämers Geländeritt (R. Andrle),
2. Robinſon, 3. Solnemann, 4. Enthuſiaſt.
Toto: 20; Pl. 12, 27, 48, 22. Lg.: H.—½. (Alle
liefen.)
4. Roſengarten=Rennen; 1850 Mark, 1600
Me=
ter: 1. Frau L. Moslers Mogul (H. Wenzel),
2. Waffenſchmied. Toto: 67: Pl. 16, 11.
Lg. ½—1.
5. Preis der Stadt Mannheim; 5000 Mark;
4000 Meter: 1. Lt. P. Muſys Salam (A. E.
v. Moßner), 2. Liebeszauber, 3. Freihafen. Toto
46; Pl. 13, 11, 19. Lg. 1½—½. Ferner liefen:
Georgia, Moira, Agnus, Strohfeuer, Rodrigo.
6. Frühjahrspreis; 3750 Mk., 2400 Meter:
1. Major E. Dubs (A. Lommatſch), 2.
Sonnen=
falter, 3. Renvers. Toto: 48; Pl. 21, 18, 25.
Lg. 1½—½. Ferner: Tantries, Randolph,
Cu=
rator, Onkel Karl, Tortoiſe Shell, Charmante.
7. Taunus=Jagdrennen; 900 Mk; 3000 Meter:
1. J. Fleckenſteins Adelbert (Beſ.), 2.
Schatz=
finder, 3. Eichenkrone. Toto 64; Pl. 17, 16, 35.
Lg. 1½—1½. (Alle liefen.)
8. Waldpark=Rennen; 1650 Mk., 1450 Meter:
1. H. Buchmüllers Stohno (E. Leiße), 2.
Sex=
tus, 3. Oſterluzei, 4. Kätherl IV. Toto 190;
Pl. 28, 17, 17. 26. Lg. 1—11. Ferner: Berna,
Fatra, Balufuß, Aicha, Medardus, Ingemaus.
Cartonnet ſchwimmt zwei Weltrekorde.
Zwei neue Schwimm=Weltrekorde ſtellte in
Paris der franzöſiſche Bruſtſchwimmer Cartonnet
auf, der ſich jetzt wieder ganz dem Bruſtſtil
ge=
widmet hat. Ueber 2 00 Yards verbeſſerte er
ſeinen eigenen Weltrekord von 2:25,4 auf 2:25,2,
während er über 200 Meter mit 2:39,6 den
bisherigen Weltrekord des Hamburgers Sietas
(2:42,4) unterbot.
Das Straßenrennen „Rund um
Dortmund” wurde bei den Berufsfahrern
von Bautz=Dortmund und bei den Amateuren
von Reichel=Chemnitz gewonnen.
Dei zwene beutfce Talofſeg.
Barzi auf Auko=Union
Zum 24. Male
gewinnt mit dem einzigen deutſchen Wagen im
Rennen den „Großen Preis von Tunis” in
3:05:40,2 Std.
Vor den Toren von Tunis wurde am
Sonntag der zweite „Große Preis” des Jahres
1935 ausgetragen. Nur ein deutſcher Wagen,
ein von dem Italiener Achille Varzi geſteuerter
Auto=Union=Wagen, lag im Rennen gegen eine
Uebermacht von 24 der beſten italieniſchen und
franzöſiſchen Fabrikate. Doch Varzi ließ die
Elite aller europäiſchen Wagen hinter ſich und
ſiegte unangefochten in 3:05:40,2 Std. mit
einem Stundenmittel von 162,869 Km.,
nach=
dem er mit 169,254 Stdkm. auch die ſchnellſte
Nunde des Rennens gefahren hatte. Der
„Große Preis von Tunis” wurde zum ſechſten
Male vom Tuneſiſchen Automobil=Club
ver=
anſtaltet. 40 Mal war die 12,6 Kilometer
lange Strecke zu durchfahren und insgeſamt
wurden 504 Kilometer zurückgelegt. Die
Strecke iſt landſchaftlich wunderſchön gelegen.
An den Geſtaden des Mittelmeeres entlang
führt ſie am neuen Karthago vorbei bis Alt=
Karthago und zum Bahira=See, der die Stadt
Tunis vom Mittelmeer trennt. Das Rennen
verlief nicht ſo ſpannend wie der Große Preis
von Monaco, dazu war die Ueberlegenheit des
deutſchen Wagens zu groß.
Varzi übernahm ſofort die Führung des
großen Feldes und in taktiſch kluger Fahrt,
ohne den Motor zu überanſtrengen vergrößerte
er ſeinen Vorſprung ſtetig. Sein ſchärfſter
Konkurrent Nuvolari war mit dem neuen Alfa
Romeo geſtartet, der allerdings bei einem
Eigengewicht von 1300 Kilo nicht der Grand=
Prix=Formel entſpricht. Man war ſehr
ge=
ſpannt auf das Abſchneiden dieſes neueſten
italieniſchen Modells, das zwei Motore — im
Heck und Bug — aufweiſt. Nuvolari konnte
aber die Hoffnungen ſeiner Landsleute nicht
erfüllen. In der 12. Runde mußte er ſeinen
Wagen zur Seite ſteuern und aufgeben. Er
führte das Verſagen auf Kerzenſchaden zurück.
Die 30 000 Zuſchauer begeiſterten ſich
an der gleichmäßig ſchnellen Fahrt Varzis, der
unbeirrt von den Kämpfen, die ſich hinter ihm
abſpielten, alle ſeine Konkurrenten in Schach
hielt. Wie Fagioli in Monto Carlo wurde
er nach ſeinem Sieg ſehr gefeiert. Mit ihm
hielt nur der neu durchkonſtruierte Bugatti
Wimilles einigermaßen Schritt. Der Franzoſe
belegte einen ſehr ſicheren zweiten Platz mit
159.580 Stdkm. Alle übrigen Teilnehmer des
Rennens lagen zwei und mehr Runden zurück.
2.
15 000 Zuſchauer. — Neuer Strecken=
Rekord.
Mit dem 2. Weinheimer Wachenbergrennen
wurde am Sonntag in Anweſenheit des
badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler, NSKK.=
Brigadeführers Rees=Kaiſerslautern, des
DDAC.=Gauführers Hauſer ſowie zahlreicher
Vertreter ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden
die deutſche Bergrenn=Saiſon 1935 eröffnet.
Nahezu 15000 Zuſchauer umſäumten die
kurvenreiche Strecke; 50 Motorräder (davon 36
Ausweisfahrer) und 16 Sport= und
Renn=
wagen beſtritten die einzelnen Rennen. Von
kleineren, für die Betroffenen glimpflich
ver=
laufenen Stürzen abgeſehen, verlief das
Ren=
nen ohne Zwiſchenfälle. Am Vortage war
außerhalb des offiziellen Trainings ein
Motor=
radfahrer mit einem Wagen zuſammengeſtoßen.
Das Motorrad flog den Abhang hinunter in
einen Steinbruch, der Fahrer blieb an der
Böſchung hängen, erlitt aber einen
Ober=
ſchenkelbruch.
Die Rennen des Sonntags brachten einen
neuen Streckenrekord für Motorräder, der gleich
von zwei Fahrern aufgeſtellt wurde. Der
Mann=
heimer, Ausweisfahrer Gramlich erzielte
58,4 Stundenkilometer
Durchſchnittsgeſchwin=
digkeit und überbot damit den auf 57,7 Stdkm.
ſtehenden alten Rekord. Auf die gleiche Zeit
kam auch der Lizenzfahrer Gimbert=
Mudau. Bei den Rennwagen war
Stein=
weg=München auf Monopoſto=Spezial mit
60,45 Stdkm. der Schnellſte; ſeine Zeit bedeutet
abſoluten Streckenrekord. Der Vorjahrsſieger
Wimmer=Kappelrodeck geriet in der großen
Kurve aus der Fahrbahn und mußte aufgeben.
70000 im Kölner Skadkpark.
Herrlichſtes Wetter begünſtigte am
Sonntag=
vormittag das Kölner Motorrad=
Renn=
nen im Stadtpark. Nicht weniger als
70 000 begeiſterte Motorſportfreunde umlagerten
vom frühen Morgen an unentwegt die mit
2,636 Kilometern kleinſte Motorradrennſtrecke
Deutſchlands, die von den Ausweisfahrern 25, von den Lizenzfahrern dagegen 40mal zu
runden war.
Der Sport war außerordentlich gut. In allen
Klaſſen gab es ſpannende Kämpfe, kein
Wun=
der, daß die Rekorde nur ſo purzelten. Die beſte
Zeit des Tages fuhr in der 500er=Klaſſe der
Kölner NSU.=Fahrer Soenius heraus, deſſen
120,2 Klm.=Stde. für die 105,44 Klm. lange
Geſamtſtrecke eine ganz große Leiſtung bedeuten.
Nur wenig ſchlechter war Mansfeld auf DKW;
er blieb nur um wenige Sekunden geſchlagen,
hatte dafür aber den Troſt, mit 123 Klm.=Std.
die ſchnellſte Runde des Tages gefahren zu
haben. Die 350er=Klaſſe brachte durch
Stein=
bach, Mellmann und Rüttchen einen dreifachen
NSU.=Triumph; bei den „Ganz Kleinen”, den
250er=Maſchinen, ſiegte ebenſo überlegen DKW.
durch Geiß, Winkler und Klein. Die
Seitenwa=
genklaſſe bis 1000 ccm. ließ ſich Weyres nicht
nehmen. Bis 600 ccm. ſicherte ſich Kahrmann
auf DKW. den Klaſſenſieg.
11
Rund um Frankfurk”
Zum 24. Male wurde am 5. Mai
Straßenradrennen „Rund um Frankfurt” au
tragen. Wenn auch die Geſamtlänge der S
mit 180 Kilometer gegenüber den Vori a
verkürzt worden war, ſo wies ſie doch zahEi
ſchwere Steigungen auf, die das Renn
einem hochintereſſanten Wettbewerb ſtemmill
Im Gebirge waren vornehmlich die Frank zu=
Fahrer Fritz Eichhorſt, Noß und Bär torzu
bend, doch im entſcheidenden Spurt am Zeil
wieſen ſich die in dieſem Frühjahr von Si
Sieg eilenden Schweinfurter ihren Ge)
vom Untermain taktiſch überlegen.
Die 33 Fahrer der A=Klaſſe hatten
in Hanau die 3 Minuten vorher geſten
Klaſſe B erreicht. Faſt geſchloſſen kame
beiden Gruppen über die erſten Hügel.
horſt und Bartſch errangen 200 Meter
ſprung, der aber hinter Uſingen wieder
loren ging. Die Steigung der Tenne
Eichhorſt mit gutem Vorſprung vor dem in
mehr zerreißenden Felde, das auf der Taift
zum Teil wieder herankommen konnte.
ling, Gut und Gänsler ſtürzten bei der
Te=
gungsjagd und gaben auf. Auch Spahr,
nach einem Sturz nicht mehr noch vorne, 0
vier der befähigſten Frankfurter Fahrer
fielen. Der Bornheimer Rohrbach konnte,
dem die härteſten Berge bei Naurod bewät
waren, wieder aufſchließen. Nach dem Sia
im Taunus bildeten die Schweinfurter
ling, Heller, Ziegler, Brunner, Müllerl
und Seufert, der Rürnberger Speckhard
Jggelheimer Weiß und die Frankfurter
horſt, Rohrbach, Boß und Baer die Kopfg
zu der niemand mehr aufſchließen konnte.
lerklein fiel einem Defekt zum Opfer, wäl
ſich der Reſt vor der Sachſenhäuſer War/
Entſcheidung rüſtete. 600 Meter vor dem
trat Noß an, doch zogen die drei vo dm
Schweinfurter dicht vor dem Bande nach u
und Dömling gewann ſicher vor ſeinen 10
Landsleuten.
In der Klaſſe C erging es den 104
ſchen Fahrern nicht beſſer als in der Sa4
klaſſe. Sie zerriſſen im Gebirge das Feld, I54
und Mathias bildeten zum Schluß mit
Wiesbadener Schardt und dem Mainzer 9
die Kopfgruppe, bis Keege bei Mörfelden!
Defekt zurückblieb. Schardt trat an der —
führung der Autoſtraße an und verlor
beiden letzten Begleiter.
Radfahrer-Berein Darmſtadt
Einen erfreulichen Auftakt der diesjälm
Rennſaiſon bildete das am geſtrigen Smg
bei günſtigem Wetter abgehaltene FrüEics=
Prüfungsfahren auf der Strecke Darm ſc
Roßdorf—Dieburg—Einſiedel (Ziel) — 23 h
Eine beſondere Note erhielt das Fahren!
die Teilnahme mehrerer Senioren des Vis
die recht beachtenswerte Zeiten fuhren.
Ergebniſſe: Senioren: 1. H. U1 In
2. Ernſt Damus, 3. Rud. Schmitt, 4.
Junioren: 1. Ickler, 2. Tr. Krebs, 3
mann, 4. Rummel, 5. Renſchler, 6. Di
7 G. Krebs. — Im Geſamtklaſſement Iw
Sieger: 1. Ickler in 36,20 Min., 2. Tr.
in 36,25 Min., 3. H. Ullrich in 36,30 Mi..
Min. Altersverg.), 4. Heckmann in 36,50.R
5. Rummel in 36,55 Min., 6. Renſchen
37,10 Min., 7. Trietſch in 37,30 Min.
Die Bekanntgabe der Sieger, zu der
ſi=
ſſtattliche AAnzahl Vereinsmitglieder eimd
en hatten, erfolgte auf dem Forſthaus
Eä=
durch den Rennfahrwart Ernſt Damus.
Radländerkampf Ddeutſchland-Schi=
Bei hervorragendem Wetter erfreute Fü
auf der Nürnberger Radrennbahn ſtattgef n
Radländerkampf Deutſchland — Schweiz
hervorragend guten Beſuches von run
Zuſchauern.
Die Rennen ſelbſt, die mit den beſten Oel
tern beider Nationen beſetzt waren, brachtt
der ganzen Linie hervorragenden Sporn
Deutſchen zeigten ſich ihren Schweizer G‟
und faſt ſämtlichen Begegnungen überlege)
noch ſetzten die Schweizer den deutſchen
einen härteren Widerſtand entgegen, aE
reine Punkte=Ergebnis 36:17 vermuten LF
Im Rundenrekordfahren erzielte der D‟
Meiſter Richter=Köln mit 24,2 Sekundr”
neue Bahnrekordzeit, hinter der der Scue
Dinkelkamp nur um eine Zehntelſekunde
blieb.
Beſonders in den Dauerrennen machte
hervorragende Zuſammenarbeit der dre
ſchen Steher Metze, Lohmann und Schind.”
merkbar.
Im Mannſchaftsverfolgungskampf über:
errangen die Schweizer
Dinkelkamp=
ler einen verdienten Sieg in 6:42 Maun
mit 40 Meter Vorſprung vor den DE
Richter=Steffes.
Der 2. Lauf des Steherkampfes brachtt
derum die ganz hervorragend
fahrenden-
ſchen ſchon bis zum 20 Km. in Führung—
meiſter Metze errang als beſter Mann
de=
des einen verdienten Sieg.
Die „16. Rhön” wird vom 21. J.
4. Auguſt durchgeführt. Dem diesjährigen 2
flugwettbewerb kommt erhöhte Bedeuturg
weil das Segelfliegen bei den Olympiſchein
len als Vorführungsſport zugelaſſen iſth
diesjährigen Wettkämpfe auf der Waſſe”
ſind aus dieſem Grunde als Olympia=Ars
dung ausgeſchrieben.
161 Flugzeuge wurden für den 10
Mai in Berlin=Tempelhof ſtattfindenden 2
landflug gemeldet. Heinkel, Klemm, Fock2/7
und Fieſeler ſind die teilnehmenden Flun
meiſter. Den Ausklang des Deutſchlank.
Dioet am 2. Juni ein Großflugtag in Bu
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 124 — Seite 7
ſeratag, 6. Mai 1935
Anfee Beffen un dei Seiga.
„p.. Gibt es deun das? An der Nidda und der Uſa, am
ſarund Main — gewiß, da gibts Heſſen, aber an der Wolga?
ſäuttaunte Frage beweiſt, wie erſchütternd wenig wir im
allge=
über die Glieder unſeres Volkes, die unſeres Blutes ſind,
Eon Boden der Heimat vor längerer oder kürzerer Zeit ver=
Ghaben, wiſſen. Daran, daß dieſes Wiſſen gemehrt werde,
miſtlich gearbeitet werden! Der dieſe Arbeit für das
evange=
ßinhliche Gebiet übernommen hat und ſeit hundert Jahren
— iiſt der Guſtav=Adolf=Verein. Er und andere Hilfsorgani=
Een haben in den letzten Jahren bei den vielen Berichten
Eus Hungerelend und die Religionsverfolgungen in Rußland
wieder auf die Wolgadeutſchen hinweiſen müſſen, die
größ=
e aus dem Weſten Deutſchlands. aus der Pfalz. der Moſel=
und aus Heſſen dorthin einſt ausgewandert waren, meiſt
ſyrr Not als dem eigenen Triebe gehorchend, der Not, die im
„. der ewigen Kriege in deutſchen Landen herrſchte. Die ruſ=
Verbekommiſſare der Kaiſerin Katharina II., einer deut=
„lrinzeſſin, hatten in den Jahren 1764—66 deutſche Bauern
t. unſerer engeren Heimat geworben, ihr Glück an der
Zu verſuchen, indem ſie ihnen das Land in den höchſten
yrieſen als ein Paradies an Fruchtbarkeit. Was aber
fan=
e Landsleute die den Wanderſtab tatſächlich ergriffen, vor,
rach unendlich langer Reiſe über Lübeck und Petersburg
an Südrußland ankamen? Nichts von alle dem
Verſpro=
ondern ſtatt deſſen eine zunächſt völlig öde Steppe mit
un=
ſhen Boden= und Witterungsverhältniſſen und als „
Nach=
dre unſtet herumziehenden, den neuen „Eindringlingen”
ic äußerſt feindlich geſonnenen Kirgiſen! Manche waren ſo
hüſot und entſetzt über dieſe neue „Heimat”, daß ſie den
Ver=
ſuten, nach Deutſchland zurückzukehren: das aber wurde von
ſüi ſchen Behörden verhindert und die deutſchen Bauern muß=
en. Nach dem
je Schweinf
das au
ummen ko
ſtürzten bei der!
f. Auch
mehr noch vor
aunküurter Fchn 44 Werlungsſingen des Hängerkreiſes Ried
Rohrbach konn
Dei Naura 2Hin Wolfskehlen am Sonnkag, dem 5. Mai.
ag einer eindrucksvollen Kundgebung, in der unter Leitung
Brunner, Yu Mgrlischormeiſters Emil Sieh=Mannheim die beiden vom
nberger Speckha l hher Sängerbund allen Vereinen als Gabe zugeſtellten Chöre
die Frankun /Ahr Wirkung gebracht wurden, begann in zwei Sälen das
d Baer die Km/ 4 mf sſingen, bei dem 22 Vereine aus dem Nordbezirk des
ufſchließen konnte UFtz je zwei Chöre vortrugen. Es muß ſehr anerkannt werden,
ekt zum Opfer 79,6/ Chorwahl recht gut getroffen war, und daß neben einer
ſchſenhäuſer Yu /Btſichen Zahl neuer Männerchorvertonungen gutes älteres
Meter vor ſelMt geſungen wurde. Wenig gut erſchienen einige
Liedbear=
die drei „Tkgei wie die von „Innsbruck ich muß dich laſſen” von Viktor
mz Aefer, die des Brahmsſchen „In ſtiller Nacht” von G.
Wohl=
burd Engelbergs allzu weiches „So viel Stern am Himmel
Die Ausführung ſtand größtenteils auf beträchtlicher
Tielleicht klang manches weniger ſtimmfriſch, als wir es
Füheren Jahren gewohnt waren, die ſtarke Beanſpruchung
Sänger mag daran ſchuld ſein, im ganzen aber konnte faſt
enerkannt werden, welch ſorgfältige Arbeit von den Chor=
und ihren treuen Sängern geleiſtet wurde. Eine zu ſchwere
ſie wurde zuweilen geſtellt und geriet dann erheblich weni=
Ftaber das waren Ausnahmen. Etwas verwundert waren
d mi Aiß nicht öfters Knaben= oder Frauenſtimmen zur
Mitwir=
ſerangezogen wurden, eine ſolche klangliche Abwechſlung iſt
huillkommen wie ab und zu ein Lied mit obligatem
In=
ht denn in dieſer Art liegen ſo viele wertvolle
Kompoſi=
ſver, daß es einem leid tut, wenn ſie ſo wenig bekannt
wer=
uitaft der dies 44 ganzen war jedenfalls die Chorwahl weit beſſer, als wir
am geſtrign 44 Darbietungen im Rundfunk zu hören gewohnt ſind, und
abgehaltene Fy 40” 2s unſeren Männergeſangvereinen laſſen, daß ſie in die=
Wer Strecke 2m4 Hung wirklich als Kulturträger wirkſam ſind, gute Kunſt
Hrivolles Volkslied fördern und ſich gegen Schund und Kitſch
Aät zur Wehr ſetzen.
ühr intereſſant waren die Ausführungen beider
Geſangs=
dre ſich nicht mehr wie früher nur vor den Chormeiſtern
Areinsvorſitzenden, ſondern vor allen Sängern ausſprachen.
Muſikdirektor Michael Döbert=Bensheim als auch
Muſik=
er Hubert Samper faßten ihr Amt aufbauend auf, wirk=
Berater, Erläuterer, die ebenſo ſtark das Poſitive guter
ſchen wie das Negative von geringeren Darbietungen er=
Aund gerade den Sängern näher zu bringen ſuchten. Es
erwarten, daß durch dieſe Art der kritiſchen Tätigkeit ſich
tereſſe für die Wertungsſingen bei den Sängern unbedingt
gen wird, ſie fühlen ſich ſo nicht mehr als Lämmer, die zu
bklachtbank des Singens geführt werden, und dann
irgend=
eten, wenig verſtändliches Urteil über ſich mitgeteilt bekom=
AAch mehr als die Ausgebeuteten, die ihren Beitrag zahlen
oer kaum etwas von der Sache haben, ſondern ſie ſind
Hauptbeteiligten, über ihre über ihre Chor=
Arbeitsge=
ſt wird geurteilt, aber auch über alle anderen Leiſtungen,
niſtangehört haben. Dadurch bildet ſich das Urteil, dadurch
e Luſt an guten Leiſtungen gehoben, dadurch wird den
Mern ihre ſchwere Arbeit erleichtert. So wurden auch die
1Flichen, intereſſanten, liebenswürdigen, aber durchaus nicht
Moöenden Darlegungen der Geſangsrichter mit großem
In=
ns fühlbarer Dankbarkeit entgegengenommen. Wir haben
Fpfänden, daß mit dieſer Neuerung ein großer Schritt
da=
an wurde, daß die Sängerfeſte immer mehr muſikaliſche
8en heiten und immer weniger Gelegenheiten, tüchtig zu
werden. Der Geſamteindruck des Wertungsſingens war
F. N.
B erfreulich,
Verwallungsgerichkshof.
Mbilnge der Dr. med. Schaad Erben in Lich gegen einen
Weiehl des Kreisamts Gießen.
gentlich der Ausführung eines Wohnungsneubaues im
99 hatte Dr. Schaad einen an dem Neubau liegenden
AuF verlegt; gegen dieſe Umleitung hatten einige Anlieger
E)e erhoben, weil es ein ſtändiger Waſſerlauf ſei und die
a, desſelben ſie in der Benützung beeinträchtige. Das
a: Gießen erachtete, daß es ſich nicht um einen unter das
** fallenden Waſſerlauf handle. Gegenteilig entſchied
S Miniſterium. Da die Schaadſchen Erben dem mini=
Beſcheid nicht entſprachen, erließ das Kreisamt Gießen
ynllaſſung des Miniſteriums an ſie einen Polizeibefehl mit
aage, den früheren Zuſtand wiederherzuſtellen. Es wurde
* Rlage beim Provinzialausſchuß erhoben mit der Be=
A. die Auflage ſei geſetzwidrig. Das Urteil erging auf
Deiſung, weil der Zuſtand ein ordnungswidriger ſei.
Sachverſtändiger iſt der Vorſtand des Kulturbauamts
eiſchienen.
Sertreter des Staatsintereſſes hat ſchriftlich Verwer=
Berufung der Schaadſchen Erben beantragt, da es ſich
Siörung des Gemeingebrauchs handle, zu deſſen Rechts=
A die Rechtsmittel des Verwaltungsrechts gegeben ſeien.
ie Schaad Erben und das Kreisamt iſt niemand er=
Dohl aber iſt die Gemeinde Lich durch den Bürgermeiſter
der an Hand der Pläne die Sachlage erläutert.
* Arteil weiſt die Berufung zurück.
Das die Lichtſpieltheater bringen.
ten erkennen, daß ſie — Gefangene waren, die einen Kampf auf
Leben und Tod beginnen mußten mit allem, was ſie umgab: mit
dem Boden, mit dem Klima, mit den räuberiſchen
Steppenbewoh=
nern. Unendlich viele ſind in dieſem Kampf untergegangen: in dem
erſten Jahrzehnt ging die Zahl der Anſiedler an der Wolga von
29 000 auf 23 184 zurück. etwa 1200 von ihnen dürften bei den
ſtändigen Kirgiſenüberfällen erſchlagen oder gefangen genommen
und auf den Märkten Zentralaſiens als Sklaven verkauft worden
ſein. Unter den Ermordeten war auch ein Sohn unſeres
Heſſen=
landes, der als Pfarrer den Landsleuten nachgezogen war um
ihnen in der Fremde mit dem Worte Gottes die Heimat der Seele
zu erhalten: der Pfarrer Ludwig Balthaſar Wernborner, der erſte
Pfarrer der 1766 nach Rußland ausgewanderten Heſſen. Er wurde
am Sonntag Quaſimodogeniti in der Burgkirche in Friedberg
or=
diniert und ging dann als „Pfarrer der neuangelegten Ruſſiſch=
Kayſerlichen Colonie, Chatarinen=Lehn, genannt” nach Rußland.
Nach kurzer Wirkſamkeit in Orenburg am Ural trat er ſeine
Pfarrerſtelle bei den heſſiſchen Landsleuten in Katharinenſtadt
(heute Marxſtadt!) an der Wolga an. Aber ſchon am 15 nuſt
1776 fand er bei der Verfolgung einer räuberiſchen Kirgiſenſorde
die eine ſeiner Gemeinden überfallen hatten und Gemeindeglieder
in großer Zahl gefangen fortführten, infolge der Uebermacht der
Feinde nach gräßlichen Martern den Tod — einer der erſten in
der großen Heerſchar Deutſcher, deren Blut die ruſſiſche Erde
ge=
trunken hat! Er iſt uns ein Sinnbild der Todesnot, in der die
Glaubens= und Volksgenoſſen in der Zerſtreuung des Oſtens
im=
mer und überall und auch heute noch ſtehen. Um ihr Schickſal aber
ſollten wir in der Heimat wiſſen und aus dieſem Wiſſen heraus
ſoll bei uns das Wollen erwachſen, das Helfenwollen angeſichts
der Nöte unſerer Brüder in aller Welt, die Bereitſchaft, beim
Guſtav=Adolf=Verein mitzuarbeiten. Denn „wer da weiß Gutes
zu tun und tut es nicht. dem iſt es Sünde.
Brauchkum im Odenwald!
,Odenwälder Faſtnacht,” ſo lautet der Titel eines Filmes,
der vor kurzem in einem engeren Kreiſe ſeine Uraufführung
er=
lebte. Hat der Landſchaftsbund Volkstum und Heimat ſich zum
Ziele geſetzt, das vorhandene Brauchtum zu erhalten oder gar zu
beleben, ſo geht nebenher der ernſthafte Wille, die vorhandenen
Volksbräuche zu erforſchen, feſtzuhalten und für eine zukünftige
Neuſchaffung eines volklichen Brauchtums bereitzuſtellen. In der
Erkenntnis der hohen, wichtigen Aufgaben, zunächſt einmal das
Brauchtum innerhalb der engeren Heimat feſtzuſtellen, zu
erfor=
ſchen, um die Kenntnis von ihm weiteren Kreiſen zu ermöglichen,
hat der Landſchaftsleiter. Miniſterialrat Ringshauſen, den
Refe=
renten für Brauchtum, Dr. Winter, beauftragt, einen Film zu
drehen über Odenwälder Faſtnacht. Dr. Winter iſt ſchon in
wei=
teren Kreiſen durch ſeine ſtaunenswerten Forſchungen auf dem
Gebiete Odenwälder Brauchtums bekannt. So war er der
ge=
gebene Mann, nunmehr auch in ſyſtematiſchen Zuſammenſtellungen
den Jahreskreislauf des Odenwälder Bauern filmiſch feſtzuhalten.
Auch wer ſchon mancherlei vom Brauchtum des Odenwälder kennt
und geſehen hat, iſt überraſcht von der ungeheuren Fülle des
Ma=
terials, das vor allen Dingen aus dem ſüdlichen Teil des
Oden=
waldes gefilmt werden konnte. Die Film=Aufnahmen haben im
weſentlichen das Ulfenbachtal zwiſchen Lärmfeuer, Tromm und
Neckar erfaßt, jene Gegend, wo heute noch ein in Felſen gehauenes
Wotansbild mit dem Raben vorhanden iſt. Zunächſt wird der
Zu=
ſchauer ſehr eingehend mit den Vorbereitungen zur Faſtnacht
be=
kannt gemacht. Die Herſtellung der Faſtnachtshaufen iſt ein
beſon=
ders intereſſantes Kapitel. Ebenſo der Bau des „Faſſemrades”,
aus dem ſüdlichen Odenwald.
Das gleiche Intereſſe darf der 2. Teil beanſpruchen, nämlich
die Schilderung des Faſtnachts=Tages im bäuerlichen Brauch. Was
im Jahr gedeihen ſoll, wird an dieſem Tag beſonders liebevoll
be=
treut, angefangen mit dem Vieh des Bauern, mit den Vorräten
uſw. Einen Hauptteil nehmen die Faſtnachts=Umzüge ein, wobei
zur beſſeren Illuſtrierung auch der abzulehnende Abklatſch
ſtäd=
tiſcher Umzüge an der Bergſtraße aufgeführt wird. Die
Schilde=
rung der Faſtnachts=Umzüge ſelbſt würde ein ganzes Kapitel
ein=
nehmen. Am impoſanteſten iſt nun die Abbrennung der
Faſtnachts=
haufen und der Feuer=Räder:
„Feuerzauber in der Faſtnacht” iſt der 3. Teil betitelt,
wäh=
rend ein 4. Teil den Einfluß der Odenwald=Faſtnachtsbräuche auf
die Geſtaltungskraft im bodenſtändiſchen Handwerk darzuſtellen
ſucht. Mit dieſem Film iſt der Beweis erbracht, welch reiches
Brauchtum wir heute noch in unſerer Heimat haben, und daß es
mit zu den verdinglichſten Aufgaben gehört, auch filmiſch zu
er=
faſſen, was noch erfaßt werden kann.
Wie wir hören, iſt zum Oſterfeſt ein 2. Film gedreht worden, der
die verſchiedenen überall intereſſanten Odenwälder Bräuche zur
Oſterzeit feſthält. Aber darüber hinaus beſteht die Abſicht, das
ganze Gaugebiet in ſeinem Brauchtum nicht nur ſyſtematiſch zu
er=
forſchen, ſondern auch filmiſch feſtzuhalten, um allen wirklichen
Freunden von Volkstum und Heimat eine überblickende
Anſchau=
ung davon zu geben, die an Brauchtum in unſerer Gegenwart trotz
aller Verheerungen des letzten Jahrhunderts lebendig iſt.
Man kann nur aus vollem Herzen dem Landſchaftsleiter und
mit ihm dem Bund Volkstum und Heimat zu einem derartigen
Unternehmen, das bereits die Erfolge buchen kann,
beglückwün=
ſchen und hoffen, daß dieſe Arbeit von wirklichen Fachleuten
auf=
genommen und durchgeführt wird und dieſe ihren Teil dazu
bei=
tragen, die Liebe zu Volkstum und Heimat zu wecken und zu
ver=
tiefen. Der Film „Odenwald=Faſtnacht” wird innerhalb des
Land=
ſchaftsbundes aber auch ebenſo in den Schulen demnächſt zur
Auf=
führung kommen.
El. Autozuſammenſtoß an einer Straßenecke. Sonntag
nach=
mittag um 2.30 Uhr ſtießen Ecke Kranichſteiner Straße und
Speſ=
ſartring zwei Kraftwagen zuſammen, und zwar ein faſt neuer
Perſonenwagen mit der Nummer I2 96 768 und ein Darmſtädter
Wagen. Dieſer hatte die Nummer /S 12214, und war mit
Stu=
denten beſetzt. Der Zuſammenſtoß erfolgte mitten auf der
Fahr=
bahn. Der Darmſtädter Wagen fuhr auf den anderen auf und
ſchleuderte ihn etwa 20 Meter weit fort. Beide Wagen fielen um
und waren ziemlich beſchädigt. Erſtaunlicherweiſe gab es bei
dem Zuſammenſtoß, der weithin zu hören war, nur leichte
Ver=
letzungen. Eine Inſaſſin des Darmſtädter Wagens kam mit
Bein=
verletzungen in das Krankenhaus. Aus beiden Wagen wurden die
Inſaſſen durch das Verdeck herausgeholt. In dem auswärtigen
Auto befand ſich unter den Mitfahrern eine 80jährige Frau, die
Geſichtsverletzungen davontrug. Außer der Rettungswache waren
das Notrufkommando und der Erkennungsdienſt raſch zur Stelle.
Die Unglücksſtätte war von einer großen Zuſchauermenge
um=
lagert.
J. Griesheim, 3. Mai. Reichsluftſchutzbund.
Ge=
meindegruppe Griesheim. Am Montag, den 6. Mai,
abends 8 Uhr, beginnt hier ein Ausbildungslehrgang für
Luft=
ſchutzhauswarte. Anmeldungen hierzu können bei den Amtsträgern
der Gemeindegruppe erfolgen. Der Lehrgana erſtreckt ſich über
vier Abende, und zwar jeweils Montags abends 8 Uhr, ſoweit
keine Veranſtaltungen der NSDAP. ſtattfinden. Es wird
ausdrück=
lich darauf hingewieſen, daß ſich auch Frauen und Mädchen über
17 Jahre an dem Lehrgang beteiligen können. Die Ausbildung
er=
folgt durch Amtsträger der hieſigen Gemeindegruppe und der
Ortsgruppe Darmſtadt. Neben den wichtigſten tbeoretiſchen Fragen
wird auch ganz beſonderer Wert auf die praktiſche Ausbildung
(Schutzraumbau, praktiſche Uebungen unter der Maske. Vorführung
und Bekämpfung von Brandſätzen) gelegt werden. Die
Gemeinde=
gruppe erwartet, daß ſich genügend Volksgenoſſen an dem
Lehr=
gang beteiligen, damit der Luftſchutzgedanke hier immer mehr als
eine nationale Pflicht gewürdigt wird.
De Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute und morgen letztmals
ende Filmwerk „Alles umeine Frau” mit Guſtav
WAit Hartmann und Charlotte Suſa in den Hauptrollen.
urng: Alfred Abel.
Die noch geſtern über der Biscaya liegende Tiefdruckſtörung,
die über Südfrankreich zu verbreiteten Niederſchlägen Anlaß gab,
verlagert ſich langſam in das Mittelmeergebiet. Im Weſten des
Reiches macht ſich das Schlechtwettergebiet durch leichte
Bewöl=
kungszunahme bemerkbar. Neuerlich über ganz Mitteleuropa
ein=
ſetzender Druckanſtieg läßt die Druckgegenſätze weiter abflachen, ſo
daß nach vorübergehender Eintrübung im allgemeinen der
freund=
liche Witterungscharakter noch fordauern wird.
Ausſichten für Dienstag: Fortdauer der im allgemeinen
freund=
lichen Witterung; ſpäter leichte Gewitterneigung.
der Führer auf dem Dampfer „Scharnhorft”.
DNB. Bremerhaven, 5. Mai.
Der Führer traf am Samstag früh in Bremerhaven ein
und nahm an der dritten Probefahrt des neuen
Oſtaſienſchnell=
dampfers des Norddeutſchen Lloyd „Scharnhorſt” teil, deſſen
Stapellauf er im Dezember vorigen Jahres ebenfalls beigewohnt
hatte. An Bord des herrlichen Schiffes befanden ſich auf der
Probefahrt, die nach Helgoland und den oſtfrieſiſchen Inſeln
führte, u. a. der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß,
Reichs=
miniſter Dr. Goebbels, Reichswehrminiſter von Blomberg,
Reichsbankpräſident und ſtellvertretender Reichswirtſchaftsminiſter
Dr. Schacht, Reichsſtatthalter Gauleiter Röver, der
Außen=
politiſche Beauftragte des Führers v. Ribbentrop, der Chef der
Marineleitung Admiral Raeder, ferner der Vorſitzende des
Aufſichtsrates des Norddeutſchen Lloyd Staatsrat Lindemann
und der Vorſitzende des Vorſtandes des Norddeutſchen Lloyd
Firle, außerdem der Leiter der Abteilung Seefahrt der NSDAP.
Klempp, ſowie eine weitere Anzahl von führenden Männern
des Schiffahrtsweſens und die Adjutanten des Führers.
Das verſchollene Reiſeflugzeug aufgefunden.
Die Inſaſſen gekökek.
DNB. Berlin. Das Reiſeflugzeug D—ONTH, das auf
ſeinem Fluge von Stuttgatt nach Breslau verſchollen war, iſt
im Fichtelgebirge am Schneeberg aufgefunden worden.
Holz=
arbeiterfrauen aus der dortigen Gegend wurden durch die geſtern
verbreitete Nachricht von dem Verſchwinden des Flugzeuges
daran erinnert, daß ſie am 30. April gegen Mittag von ihren
Arbeitsſtätten aus ein krachendes Geräuſch gehört hatten und
erſtatteten die Meldung, die zur Auffindung führte. Aus ihren
Ausſagen und dem Befund an der Unglücksſtelle ergibt ſich, daß
das Flugzeug infolge dichten Nebels in Erdberührung
ge=
kommen und dabei abgeſtürzt iſt. Der Abſturz muß den ſofortigen
Tod der Inſaſſen zur Folge gehabt haben. Mit der Beſatzung,
die aus dem Fluglehrer Sacht und den Flugſchülern Heinrich
und Deichmann beſtand, ſind als Fluggäſte der Generalmajor
im Reichsheer Höring mit Frau und Tochter und der
Ober=
leutnant der Reichsluftwaffe Braun ums Leben gekommen.
Briefkaſten.
Jodnr Anfrage ii die letzte Bezugsqultung beizufügen. Anonyme Anfragen warten
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichkeſt.
A. R. O. Nach Katzellenbogener Landrecht erhält jeder
Ehe=
gatte von dem in der Ehe erworbenen Vermögen die Hälfte.
Stirbt ein Ehegatte und ſind keine Kinder vorhanden, ſo erhält
der überlebende Ehegatte von den in der Ehe erworbenen
Grund=
ſtücken die Hälfte zu Eigentum; desgleichen gehört ihm zu
Eigen=
tum das geſamte bewegliche Vermögen, einerlei, ob es in der
Ehe erworben oder von dem verſtorbenen Ehegatten in die Ehe
eingebracht worden iſt. Zugleich hat der Ueberlebende das lebens
längliche Nutznießungsrecht an ſämtlichen dem Verſtorbenen
ge=
hörigen Grundſtucken. Soweit zu den Fragen 1 und 2. Zu 3
und 4: Dieſe Geſchwiſterkinder erben nach Stämmen natürlich.
Das Nachlaßgericht hat die amtliche Ermittlungspflicht
hinſichtlich der Erben. Wird derſelbe oder werden dieſelben nicht
innerhalb einer den Umſtänden entſprechenden Friſt ermittelt, ſo
hat das Nachlaßgericht feſtzuſtellen, daß ein anderer Erbe als der
Fiskus nicht vorhanden iſt.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Montag, 6. Mai
6.00: Frühkonzert. Ausf.: Das Funkorcheſter Leftung: Dr.
Mer=
ten; Kapelle Franz Hauck; Muſikzug der SA.=Standarte R 63.
Ltg.: Herm. von der Dovenmühle. — 8.00: Waſſerſtand. —
8.10: Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.30: Sendepauſe. — 9.00:
Nur Kaiferslautern: 1. (9.00): Pfälzer Schüler konzertieren.
2. (9.20): Mai=Kur. Eme Plauderet zum Frühling — 3. (9.40):
Lieder vom Rhei und ſeinem Wem. — 10.00: Nachr. —
10.15: Berli: Schulfunk: Berlin als Reichshauptſtadt. — 10.50:
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00:
Werbe=
konzert. — 11.25: Meldungen. — 11.30: Sozialdienſt: Wir
geben Auskunft. — 11.45: Bauernfunk.
12.00: Hamburg: Mittagskonzert. — 13.00: London: 25 jähriges
Regierungsfubiläum des engliſchen Königs. Augenzeugenberichr
von dem königlichen Zug nach der Pauls=Kathedrale, von dem
Gottesdienſt in der St. Pauls=Kathedrale und Abfahrt des
Königs aus der Kathedrale. — 13.15: Zeit, Nachr. — 13.25:
Hannover: Mittagskonzert. Das niederſächſ. Smfonieorch. Ltg.=
Nur Kahſel: Nachr. — 15.15: Kinderfunk: Jetzt baſteln wir.
15.30: Neue deutſche Dichtung. — 15.50: C. O. Jatho:
Wan=
derer auf Gottes Strom.
16.00: Lied und Volkstanz der Auslanddeutſchen. „Verklingende
Weſſen” aus Lothringen. — 16.30: Privatdozent Dr. Gumbel:
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von R. Paubſen. — 17.00: Sruttgart: Landesorcheſter Gau
Württemberg=Hohenzollern und Soliſten. Ltg.: J. Schröder. —
18.30: Jugendfunk: Auf. auf ihr Wandersleut. — 18.45: Das
Leben ſpricht! — 18.55: Meldungen.
19.00: Trier: Unterhaltungskonzert. Städt. Orcheſter Trier. Ltg.:
Bachmann. — 2.00: Zeit. Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel. —
2.15: Kammermuſſk. Das Pozniack=Trvo. — 21.15: Eine
Be=
gegnung mit dem Hakenkreuz im hohen Norden. Reiſeberucht
von Dipl.=Ing. Pantenburg. — 21.30: Herzblätdchens
Zeitver=
treib. Eine heiter=ſatrtiſch=muſikaliſche Plauderei von P. P.
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haus. — 22.00: Zeft. Nachr. — 22.15: Wetter, Nachr., Sport.
22.20: Ausſchnitte aus der Führertagung des Reichsbundes
ehe=
maliger Berufsſoldaten Saarbrücken. — 22.45: Breslau:
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terhaltungskonzert des Funkorch. Ltg.: E. Prade. — 24.00:
Kammermuſfk.
MMisteen Oaudänmnn
Montag, 6. Mai
Breslau: 21.15: Irena von Dubiska ſpielt Violinwerke
polniſcher Komponiſten.
Königsberg: 21.00: Die große Sehnſucht. Ein Funk=
Film von R. H. Kunze.
München: 22.30: Vom ewig Deutſchen. Werke von Hans
Pfitzner.
Bukareſt: 19.05: Märſche u. Walzer.
Brünn: 19.30: Prinzeſſin von Trapezunt, Operette.
Beromünſter: 19.50: Heiterer Geſangs= u.
Vortrags=
abend.
Agram: 20.00: Uebertragung einer Oper.
Brüſſel=frz.: 20.00: Symphonieorcheſter,
Wien: 20.10: Leichte Muſik.
Budapeſt: 20.40: Fau, Oper von Gounvd.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Teran wortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Neich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe: für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette:
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. TV. 35. 20486. Truck und Verlag: L. C. Wittich
Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6— 7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 124
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 6. Mai
Guarst du nie von mie gegangen.
19)
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
Eine junge indiſche Dienerin namens Sart, die ſogar
fließend engliſch ſpricht, iſt zu Sigrids und Leilas perſönlichem
Dienſt beſtimmt.
Wie Miſter Brown erklärt, ſtand Sart früher zwei Jahre
lang in den Dienſten der Vizekönigin von Indien, iſt alſo
genügend über die Bedürfniſſe europäiſcher Damen orientiert,
ſo daß man hoffentlich mit ihr zufrieden ſein wird.
Sigrids Gepäck iſt bereits nach ihren Räumen geſchafft
worden, die aus Schlaf=, Bade= und Wohnzimmer beſtehen und
unmittelbar an die ihres Schützlings Leila ſtoßen, während
die Zimmer des Emirs am äußerſten Ende des offenen
Säulen=
ganges, das iſt an der linken Ecke des Palaſtes, liegen.
Sigrid iſt noch immer wie im Traume. Sie kommt ſich
vor wie im Märchen und kann gar nicht glauben, daß alles,
was ſie bisher geſehen, Wirklichkeit ſein ſoll.
In ihren Zimmern allein geblieben, entdeckt ſie plötzlich
zwei Briefe mit ihrer Anſchrift auf dem zierlichen
Damen=
ſchreibtiſch im Wohnzimmer.
Mit einem Freudenruf ſtürzt ſich Sigrid darauf. Grüße
aus der Heimat! Sie hat nicht geahnt, wie einem das ans Herz
greifen kann . . . in der Fremde.
Beide tragen die Handſchrift ihres Vaters. Der eine iſt
noch am Tage ihrer Abreiſe geſchrieben und ſoll ihr in der
Hauptſache nur Grüße aus der Heimat übermitteln und viele
gute Wünſche für ihren Aufenthalt in Indien.
„Hoffentlich erlebſt Du keinen Reinfall dort!” heißt es am
Schluß. „Nachträglich habe ich mir doch Vorwürfe gemacht,
Dich ſo weit fortgelaſſen zu haben. Um ſo mehr, als wohl
auch daheim ein Ausweg gefunden worden wäre, der es Dir
ermöglicht hätte, das Donawendſche Haus zu verlaſſen, ohne
gleich bis ans Ende der Welt zu reiſen. Ich ſchreibe nächſtens
mehr darüber. Für heute nur: Wenn dir irgend etwas in
Deiner neuen Stellung mißfällt, überlege nicht lange, ſondern
kehre ſofort zurück. Für Unterkunft iſt geſorgt.”
Sigrid lieſt den Satz verwundert zweimal. Was kann
Papa meinen? Sie vermag ſich gar nichts dabei zu denken.
Aber vielleicht erklärt der zweite Brief die Sache näher?
Allein der zweite Brief iſt gar nicht von Major Tuswohl,
ſondern von Livius Hallberger. Sigrids Vater hat nur die
An=
ſchrift und einen beigelegten Zettel geſchrieben, auf der er
mit=
teilt, daß Herr Hallberger, da er ihm die Bekanntgabe von
Sigrids Aufenthaltsort verweigerte, ihm keine Ruhe gelaſſen
habe, bis er endlich wenigſtens verſprach, einen Brief Herrn
Hallbergers an ſie zu übermitteln.
Livius: Brief iſt ſehr herzlich, allein ihm fehlt nicht ein
leiſer Unterton ſchmerzlicher Gekränktheit. Er macht Sigrid
Vorwürfe, daß ſie das Haus verlaſſen habe, ohne ihm auch nur
Lebewohl geſagt oder ihn vor ihrer Abſicht in Kenntnis geſetzt
zu haben. Ob ſie denn nicht wiſſe, wie aufrichtig er ihr
zu=
getan ſei, und daß er alles aufgeboten haben würde, ſie zum
Bleiben zu bewegen.
Leider habe er erſt zwei Tage ſpäter von ihrem
Fort=
gehen erfahren. Tante Sophie habe es ihm ganz nebenbei bei
Tiſche mitgeteilt, aber über die Gründe dafür nichts weiter
verlauten laſſen. Selbſtverſtändlich ahne er, daß ſie, Tante
Sophie, die Schuld daran trage.
Er habe ſich dann ſogleich zu Sigrids Vater begeben, um
ſie zu ſprechen oder wenigſtens ihre Adreſſe zu erfahren, ſei
aber von dem alten Herrn ſehr ungnädig empfangen worden.
Alles, was er ſchließlich nach vielen Bitten erreicht habe, ſei
das Verſprechen geweſen, ihr dieſen Brief zukommen zu laſſen.
Sigrid läßt die Blätter für einen Augenblick ſinken und
ſtarrt gerührt in die Ferne.
Das Wunderland Indien iſt verſunken — die Heimat
er=
ſteht vor ihrem innern Blick. Ein graues Barockhaus, von
laub=
loſen Bäumen umgeben und von Novembernebeln umbraut —
froſtig in ſeiner kalten Innenpracht — und doch umſchließt es
ihr Heim, das einſt ſo warm und traulich geweſen iſt . . .
um=
ſchließt auch eine Seele, die, wie ſie jetzt erſt erkennt, ihrer in
Treue und Anhänglichkeit gedenkt.
Ein tiefer Seufzer hebt Sigrids Bruſt.
„Du kannſt Dir kaum vorſtellen, liebe Sigrid, wie öde es
hier iſt, ſeit Du fort biſt! Als wäre das Haus ausgeſtorben.
Tante Sophie hat in Haus und Geſchäft ein noch ſtrengeres
Regiment eingeführt, und alles ſeufzt unter ihrer Herrſchaft.
Dafür geht die Polizei bei uns aus und ein und kann kein
Ende mit Verhören finden. Täglich gibt es neue Vorladungen
von ſeiten des Unterſuchungsrichters — Tante iſt wütend
dar=
über und findet es unerhört, daß Behörden das Recht haben
ſollen, in die vornehme Abgeſchloſſenheit eines Privathauſes ſo
intenſiv einzudringen.
Es wird Dich übrigens vielleicht intereſſieren, zu erfahren,
daß die Behörden nun doch eine Spur von Onkel Hans'
Mörder gefunden zu haben glauben. Und zwar ſoll es ein
Araber ſein.
Einer unſerer Bedienſteten, ein Gärtnerburſche, hat nämlich
angegeben, daß er ſchon mehrere Tage von dem 20. November
einen Menſchen um das Haus herumlungern ſah, der ihm durch
ſeine braune Hautfarbe, ſeine markanten, ſcharfen Züge und
be=
ſonders durch ſeine ſtechenden, ſchwarzen Augen auffiel. Sooft
er ihn aber anſprechen und fragen wolle, was er hier zu
ſuchen habe, war der Kerl im Handumdrehen verſchwunden.
Am 20. November ſelbſt erblickte der Gärtnerburſche
den=
ſelben Mann gegen ſieben Uhr abends im Garten, jedoch
ver=
ſchwand er, als er ihn ſtellen wollte, auch jetzt raſch und
ſpur=
los. Der Gärtnerburſche erkrankte noch am gleichen Abend an
ſchwerer Grippe und mußte am nächſten Morgen mit vierzig
Grad Fieber ins Spital geſchafft werden. So kam es, daß er
erſt jetzt, wieder halbwegs geneſen, ſeine Angaben zu Protokoll
geben konnte.
Inzwiſchen hatte ſich bei der Polizei auch ein Portier des
Hotels „International” gemeldet, der Angaben über einen
Araber machte, der ihn in verdächtiger Weiſe über einen im
Hotel wohnenden indiſchen Nabob auszuforſchen ſuchte. Dieſer
Araber, auf den die Perſonalbeſchreibung unſeres
Gärtner=
burſchen haargenau zutrifft, hat ſich dem Hotelportier — einem
Neger — gegenüber für einen Landsmann aus Aegypteit
gegeben. Er nannte ſich Said Ibn Raſſul und behaup
einem kleinen Gaſthofe des zweiten Bezirks zu wohn=n
Arbeit in der Hotelbranche zu ſuchen.
In dem angegebenen Gaſthofe war tatſächlich ein
dieſes Namens abgeſtiegen, aber am 23. November
wieder verſchwunden.
Die Polizei, die nun feſt überzeugt iſt, daß der an-
Said Ibn Raſſul Onkels Mörder iſt, bietet ſelbſtverfü
ihren ganzen Apparat auf, um ſeiner wieder habhaft zu v
Ich fürchte aber, daß alle Mühe vergebens ſein wird an
nach allen Richtungen der Welt hin erlaſſenen Steckbri
keinem Ziel führen werden.
Sigrid atmet ſchwer und blickt beklommen vor ſich Xi
Alſo doch . . .! Doch! Das unheimliche Gefühl
und dann auch Leila beim Anblick jenes Mannes in Pon
ergrifſen hatte, war alſo nur zu gerechtfertigt geweſen
Sigrid zweifelt keinen Augenblick daran, daß der
der ſich Raſſul nannte, wenn er in Wirklichkeit wahrſt
auch ganz anders hieß, tatſächlich der Mörder ihres Schy
vaters iſt.
Sie zweifelt nun aber auch nicht mehr daran, daß
heimlich von Wien aus gefolgt iſt. Oder — dem Emir
nach ihm hat er ſich ja beim Hotelportier erkundigt.
Warum folgte er ihnen? Wollte er auch ſie errn
Je länger Sigrid über die Sache nachdenkt, deſto
hafter erſcheint ſie ihr, und deſto deutlicher wächſt eine d
Angſt in ihr empor, daß vielleicht auch dem Emir Gefah
trotz der zahlreichen Dienerſchaft hier — oder vielleicht Eu
darum.
Wie leicht konnte ſich unter dieſe Hunderte einer urder
einſchleichen! Schloß und Bungalows ſtanden offen, ud
rieſige Ausdehnung des Areals bot tauſend Gelegenlea
tauſend Verſtecke.
Sollte ſie den Emir warnen und ihm alles mitteilen
ſie durch Livius über den Araber wußte? Es würde
unruhigen, und vielleicht würde er ihr gar nicht 0
ſondern alles für eine Ausgeburt ihrer Phantaſie halten
Es war ja auch gar nicht ausgemacht, daß der A.
ihnen bis hierher gefolgt war! In Port Said hatte ſie ihm
letzten Male geſehen. In Aden, wo man Kohlen einnaſn
Perſonal erſetzte, glaubte ſie ihn unter den geſchon
Kohlenverladern wiederzuerkennen, war aber ihrer Sach
ſicher.
„Seitdem hatte ſie nichts mehr von ihm geſehen.
Sigrid beſchließt alſo, vorläufig mit einer Warnung
Emir noch zu warten, bis ſich eine weitere Veranlaſſun
ergäbe.
Zwölftes Kapitel.
Abermals der Araber.
Acht Tage ſpäter, als Sigrid von einem TagesI0
heimkehrt, den ſie mit Leila in Begleitung des Em im
Miſter Browns unternommen hat, fällt ihr beim Also
ihrer Sachen auf, daß in den Schränken nicht die gid
Ordnung herrſcht
Da ſie von Hauſe aus gewöhnt iſt, ihre Sachen 79
Ordnung zu halten und dies auch hier beibehalten hitm
ſie leicht feſtſtellen, daß Kleider, Wäſche und ſonſtige Gem
gegenſtände ganz anders liegen, als ſie ſelbſt ſie geordu
(Fortſetzung folgt.)
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