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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illnſfrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 123
Sonntag, den 5. Mai 1935
197. Jahrgang
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Tanfeige Untssldtang dee Heicsftedrreinkagmen.
Au Kreislauf der Arbeiksbeſchaffung. — Vermehrke Beſchäffigung führt zu vermehrkem Verbrauch
und zum Anwachſen des Steueraufkommens.
* Die runde Milliarde.
klächsfinanzminiſter hat diesmal mit beſonderer Freude
Arzſtußziffern für die Jahre 1934/35 der Oeffentlichkeit
Fbagen können. Es hat ſich dabei ergeben, daß an
Beſitz=
ſeuhesſteuern, Zöllen und Verbrauchsſteuern mehr als 1,1
EXM. über den Voranſchlag hinaus aufgekommen ſind.
./Barz dürfte der franzöſiſche Finanzminiſter mit Trauer
tellus erzen zur Kenntnis nehmen, denn er war nicht ſo
lioßmt Ueberſchüſſen abſchneiden zu können.
EN
Filetesr hat allein das 1. Viertel dieſes Jahres gegen=
Dlessl, Pzufpayb 46 xleichen Zeitraum des Vorjahres Mindereinnahmen
609Millionen Franken ergeben, aber in der franzöſiſchen
1n9: Allnes Verücz wwar man bei der Aufſtellung des Voranſchlags zu
annend machen” hi ih daß man die Voranſchläge noch weiter
hinauf=
ſiErſtemät dem Ergebnis, daß die Steuereingänge im erſten
ſel=jar um 800 Millionen hinter dem Voranſchlag zurück=
Leldenschaſſehte ſimd. Aber den franzöſiſchen Finanzminiſter drücken
ſeiuye andere Sorgen: das Geſamtdefizit, das in Frankreich
age
ſeſſltem ſein wird, beträgt etwa 5 Milliarden. Die Eiſen=
Herxenskenſiſgeſtwaften brauchen einen Zuſchuß in gleicher Höhe. Die
—)wichaft hat ebenfalls 5 Milliarden nötig und die
Landes=
och Custspie)l üidſmig macht Kreditanſprüche von etwa 8 Milliarden
Fran=
geici), ſo daß der Finanzminiſter etwa 25 Milliarden
sdgehllfe Kulu
ckem nobil machen ſoll, obwohl er genau weiß, daß die
onwoche.
ſeruat des franzöſiſchen Volkes erſchöpft iſt. Es gäbe
aller=
s ſerl Möglichkeit, aus dieſen Schwierigkeiten
herauszu=
ezy 0aan brauchte nur auf die enormen Wehrausgaben zu
Ki
chritz pann hätte man ſchon unermeßliche Milliarden zur
giut, um alle Löcher im Etat auszufüllen und alle
ſon=
vAbürfniſſe zu befriedigen.
„Aufi” franzöſiſchen Finanzen wird ſich natürlich auch die
HEAIER) eitziſt gkeit, die unmittelbare Folge des wirtſchaftlichen
utzgu 2.30 U du berutyge s, direkt auswirken. Sachberſtändige glauben mit
wor du Vonztelluag ) ſimeit verſichern zu können, daß heute in Frankreich zwei
ziFiges Mou Menſchen erwerbslos ſind. Was das für einen
fran=
chem ſiranzminiſter, der auf das Erträgnis der Einkommen=
HAuS
Rumwieſen iſt, bedeutet, läßt ſich am beſten an den deut=
Anf. 20, Ende 24/ Elſwntmen ermeſſen. Bei uns hat im Jahre 1934/35 die
ſomatmſteuer 426 Millionen RM. mehr abgeworfen als ver=
Außer
Aallnvſr. Dieſes erfreuliche Ergebnis kann als die Krönung
Sehr peinliel: bbischigen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen angeſehen wer=
Lokalpoſſe v 2.4 Dmſmit der Umſchichtung der Erwerbsloſen aus dem
anſchet Arbeitsloſigkeit in einen der Beſchäftigung hinein,
Aaas.
devk iece Volksgenoſſen wieder ſteuerpflichtig. Jede Mark
denan in die Arbeitsbeſchaffung hineinſteckte, trug
als=
ü/fum vermehrter Steuereingänge ihre Zinſen. Ganz
ſehAidavon, daß die Aufwendungen für die Unterſtützungen
Ar esloſen geringer wurden und die ſozialen Einrichtungen
ffab Büper einen ſtärkeren Eingang an Geldmitteln ver=
Dilelrveitsbeſchaffung hat aber noch eine andere recht er=
Nich/ 5äte: ſie liegt auf volkswirtſchaftlichem Gebiet. Ein
an,Rd euf öffentliche Unterſtützung angewieſen iſt, kann ſelbſt
„odecr ü ſeiner Familie — nur einen Bruchteil deſſen
ver=
ſcheuns als normal anzuſprechen iſt. Wird aber ein
Er=
bslliaſ wieder Vollarbeiter, dann hebt ſich automatiſch der
ſatz Aindebensmitteln und ſonſtigen Bedarfsgegenſtänden. Auch
ha4te Allgemeinheit ſofort ihren Nutzen. Das Reich konnte
de Inſatzſteuer 356 Millionen Reichsmark mehr als
ur=
ungli geſchätzt wurde, einnehmen. Das gleiche gilt für die
Babemdr Güterbeförderung und der Perſonenbeförderung,
ebghills im Zuſammenhang mit der beſſeren Beſchäftigungs=
„ wyld m gebeſſerten Verbrauch eine Erhöhung aufweiſen.
13Mlilliarde Reichsmark, die über den Voranſchlag hinaus
jandg
zPgegemn ſind, wandern ſelbſtverſtändlich ſofort wieder in die
Weeroduzſt nd die Wirtſchaft zurück, ſo daß dem deutſchen Volk
eib WGeſamtheit jedes Mehraufkommen an Steuern ſofort
ℳedewinebar gemacht wird. Die Arbeitsbeſchaffung und ihre
NSwit tgen ſind der beſte Beweis dafür, wie richtig es war,
M Rlmf gegen die Arbeitsloſigkeit auf breiteſter Front und
9 uct Einſatz erheblicher Geldmittel aufzunehmen.
die Bilanz 1934/35.
DNB. Berlin, 4. Mai.
Dish immahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und Abgaben
krugselin: Millionen Mark) im Monat März bei den Beſitz=
M0 Vgkhrsſteuern 499,7 gegen 377,1 im März 1934 und bei den
en &0 Werbrauchsſteuern 248,1 (201,7). Insgeſamt ſind alſo
(78) aufgekommen. Im Rechnungsjahr 1934 (1. 4. 34 bis
*Düld bei den Beſitz= und Verkehrsſteuern 4 969,1 (4 062,5)
9 belſien Zöllen und Verbrauchsſteuern 3 248 (2 781,9)
verein=
tihmt ürden.
Da9r Voranſchlag für die Beſitz= und Verkehrsſteuern nur
W394bffür die Zölle und Verbrauchsſteuern nur 3 004,7 be=
2 Nc. 13 tägt das tatſächliche Geſamtaufkommen von 8 217,1 den
Dranßl g um 1 139,4. Dabei iſt der Voranſchlag an Zöllen und
Wer Eerbraßtzigeuern um 1200 niedriger angeſetzt als in der Ueber=
Mr ühldie Einnahmen. Bei dieſen 120,0 handelt es ſich um die
Emein Miarſteuer, die im Voranſchlag in das Aufkommen an
verſtan einbezogen worden war, weil ſie mit der Reichsbier=
„Suer Rlchmolzen werden ſollte. Die Verſchmelzung iſt nicht er=
Mff *
ANIns richtige Bild zu erhalten, muß bei der endgültigen
Seitſtento ldes Ergebniſſes von 1934 der Voranſchlag ſtets mit
iiem 11209 niedrigeren Betrag, alſo bei den Zöllen und
Ver=
rauch/uern mit 3 004,7 und insgeſamt mit 7077,7 angenom=
Wied. Wrnest . Oder es macß, wenn der Vorznſchäg nicht um 1899
ansbichrd, das Aufkommen um 1200 erhöht werden. Das end=
De nlſbide Sr gersardt arnnen mitd durch Nas eactetiche Ziceh
N Pgan von Beträgen, die bis Ende März 1935 noch nicht
haushaltsmäßig nachgewieſen werden konnten, und durch
Berich=
tigungen vorausſichtlich einige unweſentliche Aenderungen
gegen=
über dem jetzt ausgewieſenen Aufkommen bis Ende März 1935
erfahren. Bei den Beſitz= und Verkehrsſteuern ergibt ſich für März
1935 ein Mehr von 122,6 und für die Zeit vom 1. 4. 34 bis 31.
3. 35 ein Mehr von 906,6 gegenüber den gleichen Zeiträumen des
Rechnungsjahres 1933.
Von wichtigen Steuerarten zeigt im Rechnungsjahr 1934 die
Einkommenſteuer eine Zunahme um 426,9, die Körperſchaftsſteuer
eine ſolche um 1096 und die Umſatzſteuer ein Mehr von 356,3,
während die Kraftfahrzeugſteuer einen Rückgang um 66,3
Millio=
nen RM. aufweiſt. Das Jahresaufkommen an Einkommenſteuer
hat den Voranſchlag um 445,1 überſtiegen. Der Voranſchlag der
Körperſchaftsſteuer konnte um 139,5, das ſind 77 v. H., überboten
werden, der Voranſchlag bei der Umſatzſteuer um 172,5. Der
bedeu=
tende Anſtieg bei der Umſatzſteuer iſt aus der Steigerung der
Um=
ſätze und Auswirkung der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen zu
er=
klären.
Das Weniger bei der Kraftfahrzeugſteuer iſt auf die
Be=
freiung der erſtmalig zugelaſſenen Perſonenkraftwagen von der
Kraftfahrzeugſteuer zurückzuführen. — Bei den Zöllen und
Ver=
brauchsſteuern iſt die Entwicklung nicht ſo günſtig wie bei den
Beſitz= und Verkehrsſteuern, obwohl die Einnahmen des
Rech=
nungsjahres 1934 gegenüber 1933 ein Mehr von 466,1 ergeben
haben. Um auf das tatſächliche Mehr zu kommen, ſind von den
ausgewieſenen 466.1 die Schlachtſteuerbeträge von 199,8
abzu=
rechnen, weil die Schlachtſteuer erſt ſeit dem 1. Mai 1934
Reichs=
ſteuer iſt. Ferner ſind noch 15,7 an Fettſteuer abzuziehen, weil
die Fettſteuer erſt vom Mai 1933 ab erhoben wurde. Die
tat=
ſächliche Verbeſſerung im Rechnungsjahre 1934 gegenüber 1933
beträgt alſo 466,1 minus 215,5 — 250,6. Im einzelnen betrug das
Mehraufkommen bei den Zöllen 83,5, bei der Tabakſteuer 59,8,
bei der Bierſteuer 25,1, bei der Zuckerſteuer 19,6 bei der
Salz=
ſteuer 2,6. beim Spiritusmonopol 27,0, bei der Mineralölſteuer
5,9, bei der Fettſteuer 26,7.
Für das Rechnungsjahr 1934 ergibt ſich, wenn man eine
Ge=
ſamtergebnis=Bilanz zieht, bei den Beſitz= und Verkehrsſteuern
eine tatſächliche Verbeſſerung um 906,6 und bei den Zöllen und
Verbrauchsſteuern eine ſolche um 250,6, zuſammen alſo eine
Ver=
beſſerung in 1934 gegenüber 1933 um 1157,2 Millionen RM.
Die likauiſche Ankwork unbefriedigend.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des „Daily Telegraph”
teilt mit, daß die Antwort der litauiſchen Regierung auf den
engliſch=franzöſiſch=italieniſchen Proteſt wegen der Verletzung des
Memelſtatuts als unbefriedigend betrachtet werde. Die litauiſche
Antwort werde daher zu weiteren diplomatiſchen Erörterungen
zu Beginn der nächſten Woche Anlaß geben. Litauen ſei mit
aller Deutlichkeit angekündigt worden, daß es vor dem
Völker=
bund angeklagt würde, wenn die von der litauiſchen Regierung
ergriffenen Schritte die Signatarſtaaten nicht befriedigen. Die
Signatarſtaaten ſeien der Anſicht, daß es durchaus möglich ſei,
die deutſchſprechende Bevölkerung des Memelgebietes in
ange=
meſſener Weiſe an der Führung der Geſchäfte zu beteiligen, ohne
die litauiſche Souveränität zu gefährden. Die Frage werde von
den Mächten dringlich behandelt, und es würden ſofortige Schritte
von Litauen verlangt.
* Die Proteſtaktion der Garantiemächte in Kowno ſpielt ſich
nahezu völlig unter dem Ausſchluß der Oeffentlichkeit ab. Nur
hin und wieder werden einige Aeußerlichkeiten bekannt gegeben.
An tatſächlichem hört man wenig, und was an vorſichtig doſierten
Informationen das Licht der Oeffentlichkeit erblickt, iſt wieder ſo
mager, daß man ſich nur ein ungefähres Bild der in Gang
befind=
lichen Auseinanderſetzungen machen kann.
Bis jetzt iſt feſtzuſtellen, daß die Garantiemächte den Litauern
gegenüber recht ſchlecht abgeſchnitten haben. Man hat wohl auch
in London empfunden, wie peinlich die Geſamtſituation für die
Großmächte iſt und läßt infolgedeſſen unter der Hand verſichern,
daß die litauiſche Antwort auf den Proteſt unbefriedigend ſei, und
daß man eine neue Note an die Kownoer Regierung zu richten
gedenke.
Wenn dann noch zu verſtehen gegeben wird, daß es nach
An=
ſicht der Signatarmächte durchaus möglich ſei, die
deutſch=
ſprechende Bevölkerung des Memel=Gebietes in angemeſſener
Weiſe an der Führung der Geſchäfte zu beteiligen, ohne die
Sou=
veränität Litauens zu gefährden, dann iſt das eine Mitteilung,
mit der wir nicht allzuviel anfangen können, die aber doch zu
einer deutſchen Richtigſtellung herausfordert.
Zunächſt iſt das Memelgebiet rein deutſch. Es iſt nicht ſo,
daß es dort eine deutſchſprechende Bevölkerung gibt, die man der
Gruppe der Minderheiten zurechnen könnte. Es iſt auch nicht ſo,
daß die Memelländer einfach um eine angemeſſene Beteiligung an
der Führung der Geſchäfte ihrer engeren Heimat gebeten haben,
vielmehr lag ein Vertrag vor, der ſehr genau alle Merkmale der
Memelländiſchen Selbſtverwaltung enthält und ebenſo genau
vor=
ſchreibt, wie dieſe Selbſtverwaltung zu geſtalten iſt. Wenn von
einer „Mitwirkung” überhaupt die Rede ſein kann, dann doch nur
ſo, daß den Litauern ein gewiſſes Mitwirkungsrecht zugeſprochen
iſt, jedoch nur ſoweit, als davon die litauiſche Souveränität
be=
rührt wird. Die Memelländer verlangen auch nichts, was nach
dem Sprachgebrauch der andern, als „unangemeſſen” erſcheinen
könnte. Sie wollen die ihnen zuſtehenden Rechte verwirklicht
ſehen und in Ruhe gelaſſen werden. Sie wollen nicht, daß man
dauernd in ihre Geſchäfte und Angelegenheiten hineinredet, und
daß man aus ihrer Heimat eine litauiſche Provinz macht. Dieſe
Forderungen ſind nicht heute oder geſtern aufgeſtellt worden, ſie
ſind der zentrale Punkt der Memelkonvention, um deren
Inne=
haltung ſich der ganze Kampf dreht. Da ſind wir geſpannt, was
ſich die Großmächte noch bieten laſſen werden.
Das dritke Geſichk der Sowjekpolikik.
Von
Geurge Popoff.
III. (Schluß.)
Ein weit offeneres Viſier jedoch als in ſeinem
Verhalten zum italieniſchen Fascismus zeigt Moskau in
ſeiner Einſtellung zum deutſchen
National=
ſozialismus. Das fasciſtiſche Italien war eine der erſten
Großmächte, die zum bolſchewiſtiſchen Rußland ſogenannte „
nor=
male” Beziehungen anknüpften, und es ſtellte dabei den
bekann=
ten Satz auf, daß die Verſchiedenheit der innerpolitiſchen Syſteme
hier und dort kein Hindernis zur Aufnahme und Pflege
nor=
maler politiſcher und wirtſchaftlicher Beziehungen zwiſchen den
beiden Ländern zu ſein brauche. Dieſe Doktrin hat ſeither
Schule gemacht. Sie wurde als Begründung herangezogen, als
Frankreich und die Vereinigten Staaten die Sowjetunion
an=
erkannten. Es ſei hierbei die Frage aufgeworfen, ob in den
italieniſch=ruſſiſchen und deutſch=ruſſiſchen Beziehungen Parallelen
vorliegen, die zu Vergleichen berechtigen könnten. Uns ſcheint
dies auf keinem Gebiete der Fall zu ſein: geographiſch nimmt
das den ſüdlichſten Zipfel Europas bildende, ſtark nach Afrika
tendierende und von Rußland unendlich weit entfernte Italien
eine ganz andere Poſition ein als das im Zentrum Europas
gelegene, mit Rußland ſo gut wie benachbarte und ſtarke
oſt=
europäiſche Intereſſen beſitzende Deutſchland; auch ſprachlich iſt
Italien — Italieniſch wird nur von einer ſehr beſchränkten
Anzahl von Europäern und ſo gut wie gar keinem Ruſſen
ver=
ſtanden — dem Sowjetreiche unendlich weſensfremder als
Deutſchland, deſſen Sprache in ganz Zentral= und Oſteuropa,
ſelbſt von Millionen Ruſſen geſprochen und geleſen wird und
infolgedeſſen eine ganz andere Werbekraft als das Italieniſche
beſitzt. Und völlig verſchieden iſt endlich hinſichtlich ihres
Ver=
hältniſſes zum ruſſiſchen Bolſchewismus auch die revolutionäre
Geſchichte der beiden Länder: als Muſſolini 1922 ſeinen Marſch
auf Rom durchführte, war trotz aller ſpäteren gegenteiligen
Be=
hauptungen des Fascismus der Kommunismus in Italien zwar
in der Lage, einzelne Fabriken zu beſetzen, nicht aber die Macht
im Staate zu übernehmen; als jedoch Adolf Hitler im Januar
1933 die Macht ergriff, da gab es in Deutſchland rund zehn
Millionen Kommuniſten unter ſtraffer Moskauer Führung. Es
war Moskau bereits gelungen, in Deutſchlanddie
zweit=
größte kommuniſtiſche Partei der Welt zu
ſchaf=
fen; viele Hunderte, wenn nicht Tauſende ihrer Mitglieder
waren eigens aus Rußland herübergekommene Agenten der
Ko=
mintern, und zwiſchen den deutſchen und ruſſiſchen Kommuniſten
war ein Kommen und Gehen und beſtand eine Intimität der
Wechſelbeziehungen, wie ſie ſich intenſiver kaum denken läßt:
Dieſe wenigen Hinweiſe dürften genügen, um die
Verſchieden=
heit der italieniſch=ruſſiſchen und der deutſch=ruſſiſchen
Beziehun=
gen darzutun. Trotz der wenigen Berührungspunkte zwiſchen
Italien und Rußland beginnt, wie wir oben geſehen haben, ſelbſt
das zur Zeit noch kaum merkbare Vordringen des fasciſtiſchen
Gedankens im Süden Rußlands den Sowjets ſchon ernſte
Sorgen zu bereiten. In welch höherem Maße muß das in bezug
auf den deutſchen Nationalſozialismus der Fall ſein! Deſſen
geiſtige Anziehungskraft iſt im Oſten Europas eine ganz andere
als die des italieniſchen Fascismus. Den Nationalſozialismus
betrachtet Moskau mit Recht als den Todfeind des
Weltkom=
munismus. Und will man das Weſen und die Motive der
gegenwärtigen ſowjetruſſiſchen Außenpolitik verſtehen, ſo muß
man ſich über dieſe Tatſache in allererſter Linie völlig im
klaren ſein.
In der Tat: erſt wenn man ſich dieſen Umſtand — die
Todesfurcht Moskaus vor der geiſtigen Werbekraft des
Natio=
nalſozialismus und die aus ihr entſpringende tiefſte
Gegner=
ſchaft des Bolſchewismus zum neuen Deutſchland — vor Augen
hält, werden die Methoden und die Wege der gegenwärtigen
ſowjetruſſiſchen Außenpolitik ganz verſtändlich. Weltanſchaulich
iſt der Bolſchewismus heute in der Defenſive. Doch als alte
und vielerfahrene Taktiker wiſſen die Sowjetruſſen beſſer als
irgend jemand, daß die beſte Methode jeder Verteidigung der
Angriff iſt. Deshalb haben ſie ihre großangelegte und zielbewußte
Offenſive gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland eingeleitet.
Mit Ausſicht auf Erfolg können ſie eine ſolche nicht allein,
ſon=
dern nur mit Hilfe der anderen europäiſchen Großmächte
durch=
führen. Daher müſſen ſie ſich ihnen nun von der beſten Seite
zeigen. Zu den innerpolitiſchen Methoden, die dieſen Zweck
ver=
folgen, gehören unter anderem die kürzlich bekanntgegebenen
Beſchlüſſe über die „Demokratiſierung” des ſowjetruſſiſchen
Wahl=
ſyſtems, die wiederholte Auflöſung der Ogpu und all die anderen
Maßnahmen, die die Weſtmächte von einer angeblich rapide
vor=
wärts ſchreitenden „Evolution” und „Verbürgerlichung” der
Sowjetmacht überzeugen ſollen. Litwinows Toaſt auf den
eng=
liſchen König gehört gleichfalls hierher. Und obgleich man bei
näherer Unterſuchung nur zu bald ſieht, daß die „
Demokratiſie=
rung” des ſowjetruſſiſchen Wahlſyſtems nur ein plumper Bluff
iſt, daß die Wahlmethoden der Sowjets nach wie vor genau
ſo willkürlich und undemokratiſch bleiben, wie ſie von Anfang
an geweſen ſind, obgleich die Ogpu nach jeder ihrer zahlreichen
„Auflöſungen” wie ein Phönix aus der Aſche in neuem Glanze
und neuer Macht wieder emporſteigt, obgleich faſt jeder Monat
neue Rückfälle in die alten Terrormethoden (vgl. die Ausweiſung
bürgerlicher „Elemente” aus Leningrad) bringt und alle
Be=
hauptungen von einer angeblichen Milderung der Rätediktatur
ſich als eitle Illuſion erweiſen, und obgleich trotz aller „
Evo=
lution” der Sowjetmacht, an ihren auf Entfachung der
Welt=
revolution gerichteten Plänen ſich nichts geändert hat, verfehlen
all dieſe Dinge dennoch nicht eine gewiſſe Wirkung und machen
ſolche „Demokratiſierungsmaßnahmen” wenigſtens denjenigen,
die ohnedies geſonnen ſind mit den Bolſchewiken durch Dick und
Dünn zu gehen, dieſes Zuſammengehen moraliſch leichter.
Zu den außenpolitiſchen Methoden, die dem gleichen Zweck
dienen. gehört vor allem das Schrecken der europäiſchen und
amerikaniſchen Oeffentlichkeit mit der japaniſch=polniſch=deutſchen
Kriegsgefahr und mit der von dieſen Mächten angeblich
be=
abſichtigten Aufteilung der Sowjetunion. Daß es ſich hierbei
gleichfalls um nichts anderes als ein bewußtes Irreführen der
Leichtgläubigen handelt, liegt auf der Hand. Moskaus Angſt vor
2) Vgl. Nr. 12
Japan iſt zu einem ſehr großen Teile gemacht: denn Japan —
das wiſſen die Sowjetruſſen ſehr wohl — intereſſiert ſich zur
Zeit ausſchließlich für die politiſche und wirtſchaftliche
Durch=
dringung Chinas; an ſeinem erſt kürzlich geſchluckten Beſitz
Mandſchukuo hat es für Jahrzehnte genug zu verdauen; es iſt
daher nicht nur jeglichen Angriffsabſichten auf ruſſiſches
Terri=
torium abhold ſondern — wie der glückliche Abſchluß der
Ver=
handlungen über die Oſtchineſiſche Bahn auch bewieſen hat —
direkt daran intereſſiert, die freundſchaftlichſten Beziehungen zur
Sowjetunion zu unterhalten. Mit Polen liegen die Dinge genau
ebenſo: Polen hat mit den 11 Millionen Ukrainern, die nach
Kriegsende zu Polen kamen und die ein ſtändiges Element der
Unruhe darſtellen, ſchon genügend Sorgen; die Teilung der
Ukraine in zwei Hälften, eine ruſſiſche und eine polniſche, liegt
ausgeſprochen im Intereſſe Polens, dem gewiß ſehr wenig daran
gelegen iſt, an ſeiner Seite einen mächtigen, unabhängigen
ukrai=
niſchen Staat zu gründen und an dieſen ein Viertel ſeines
gegen=
wärtigen Beſitzes zu verlieren. Noch phantaſtiſcher iſt endlich die
Behauptung, daß Deutſchland einen Ueberfall auf die
Sowjet=
union plane. Die Feinde Adolf Hitlers mögen behaupten, was
ſie wollen, aber ſie können Leute, die ſich noch einen Funken
Vernunft bewahrt haben, nicht glauben machen, daß er allen
Ernſtes Abenteuer plane, die ſehr wahrſcheinlich einen neuen
Weltkrieg auslöſen und in ihrem Endergebnis einer Vernichtung
der deutſchen Nation gleichkommen müßten. Obwohl jedoch die
Haltloſigkeit all dieſer Behauptungen offenſichtlich iſt, werden
Litwinow und die anderen Sowjetdiplomaten nicht müde, gerade
dieſe Lügengeſchichten immer und immer wieder ins Feld zu
führen. Mit dem Japan=Schreck haben ſie die Anerkennung der
Vereinigten Staaten geködert. Mit der Mär von den angeblichen
Angriffsabſichten Hitler=Deutſchlands im Oſten Europas haben
ſie Frankreich gewonnen. Und mit allem zuſammen operieren
ſie noch heute, da es ihnen darauf ankommt, koſte es, was es
wolle, die Mächte der ehemaligen Entente und vor allem England
für ihre gegen Deutſchland gerichteten Pläne zu gewinnen. Und
es hieße eine Vogelſtraußtaktik betreiben, wollte man ſich der
Erkenntnis verſchließen, daß der Kreml gerade mit Hilfe dieſer
Methoden in letzter Zeit ſeine größten diplomatiſchen Erfolge
errungen hat, die ſich bis zu einem franzöſiſch=ruſſiſch=tchechiſchen
Bündnis ſteigern ſollen.
Die Antwort auf die Frage, wieſo es der Sowjetdiplomatie
auf eine ſo relativ leichte und letzten Endes auch plumpe Art
gelungen iſt, in den meiſten Ländern Europas ſo große
außen=
politiſche Erfolge zu erzielen, iſt nicht ſchwer. Frankreich iſt,
wenn es um ſeine „Sicherheit” bangt, eingeſtandenermaßen
ge=
willt, ſich dieſe ſelbſt vom Teufel garantieren zu laſſen. Italien
glaubt im Verfolg ſeiner Pläne im Donaubecken, auf dem
Balkan und in Kleinaſien der ſowjetruſſiſchen Freundſchaft nicht
entraten zu können. Und England hält es — im Hinblick auf das
erſchreckend raſche wirtſchaftliche und politiſche Vordringen
Japans in China, Indien und ſämtlichen Gebieten des
Pazi=
fiſchen Ozeans ſowie aus Angſt vor der Möglichkeit einer
ruſſiſch=
franzöſiſchen Militärallianz mit all deren kataſtrophalen
Kon=
ſequenzen — ebenfalls für ratſam ſich mit den Herren im Kreml
möglichſt gut zu ſtellen. Aus all dieſen rein realpolitiſchen
Grün=
den und auch weil die Sowjetdiplomatie — wie oben erwähnt —
alles tut, was in ihrer Kraft liegt, um die Weltöffentlichkeit von
der angeblich rapide fortſchreitenden „Epolution” und „
Ver=
bürgerlichung” des Sowjetſtaates zu überzeugen, iſt man in all
dieſen Ländern — der Wunſch iſt bekanntlich der Vater des
Gedankens — nur zu gerne bereit, an ein Schwinden der
kom=
muniſtiſchen Weltgefahr und eine endgültige Aufgabe aller
welt=
revolutionären Pläne Moskaus zu glauben. Und ſelbſt das
eng=
liſche konſervative Sonntagsblatt „Obſerver” hat kürzlich ſeinen
Leſern wörtlich verſichert, daß Stalin „mit Rückſicht auf den
wirtſchaftlichen Aufbau der Sowjets die geſamte
Weltpropa=
ganda des Kommunismus eingeſtellt” habe.
Daß dies natürlich keineswegs der Fall iſt wird jeder leicht
erkennen, der ſich nur die Mühe nimmt, die kommuniſtiſche
Aktivität in den verſchiedenen Ländern der Welt zu unterſuchen.
An den weltrevolutionären Zielen der Sowjetmacht hat ſich trotz
Eintritt in den Völkerbund und zunehmender Salonfähigkeit der
Sowjetdiplomaten abſolut nichts geändert. Die Soldaten der
Roten Armee verpflichten ſich nach wie vor in ihrem
Treue=
ſchwur, „für die Sache des Weltproletariats” zu kämpfen. Die
Agenten der Dritten Internationale ſind zur Zeit, da faſt alle
Länder der Welt ſchwere Kriſen durchmachen, emſiger denn je
am Werke. Ihr beſonderes Augenmerk haben ſie heute auf
Amerika gerichtet. In den Vereinigten Staaten haben ſie ſeit
Anerkennung der Sowjets durch die Regierung von Waſhington
derartige Rieſenerfolge erzielt, daß zur Zeit bereits große Teile
der Armee und Flotte und vor allem die Mehrzahl der
ſtudieren=
den Jugend vom Kommunismus erfaßt ſind und die Regierung
der USA lieber heute als morgen die Anerkennung der Sowjets
rückgängig machen würde. Eine überaus ſtarke Zunahme hat die
kommuniſtiſche Gefahr, wie mir kürzlich kein Geringerer als der
kanadiſche Premierminiſter Mr. Bennett erklärt hat, auch in
Kanada zu verzeichnen. In England und in Europa überhaupt
gehen ſie zur Zeit etwas behutſamer vor. Doch hierin kann
eines Tages, wenn in der Zwiſchenzeit auch die Moskauer
Vom Tage.
Staatsſekretär Roland Freisler, der bisher Hauptſchriftleiter
der Zeitſchrift „Akademie für deutſches Recht” war, iſt, wie die
„Deutſche Juſtiz” mitteilt, aus der Schriftleitung der Zeitſchrift
ausgeſchieden.
Das Programm für den Aufenthalt Lavals in Moskau iſt
zwiſchen Litwinow und dem franzöſiſchen Botſchafter in Moskau
feſtgelegt worden. Nach dem Berichterſtatter des „Temps”
wer=
den wichtige politiſche Verhandlungen ſtattfinden, da der in Paris
abgeſchloſſene franzöſiſch=ſowjetruſſiſche Pakt nur ein Anfang ſei.
Das Außerordentliche Athener Kriegsgericht hat den General
Waſos und den Oberſten Hadſchis Tawros, die ſeinerzeitigen
Füh=
rer des Aufſtandes in Athen, in eontumaciam zum Tode verurteilt.
Fünf weitere Offiziere wurden zu Zuchthausſtrafen von je 20
Jahren verurteilt. — Vor dem Marinegerichtshof, der über die
aufſtändiſchen Marineoffiziere das Urteil zu fällen hat, beantragte
der Staatsanwalt 19 Todesurteile, darunter auch gegen zwei
Generäle.
Der Sohn des Führers der orthodoxen Zioniſten, Iſai
Scha=
pira, Kalmann Schapira, wurde in der Nacht zum Samstag von
zwei Arabern erſtochen. Zur Verfolgung der Mörder haben die
Behörden Polizeihunde eingeſetzt, doch konnten die Mörder bisher
noch nicht gefaßt werden.
Nach Meldungen aus Manila iſt die Revolte auf den
Philip=
pinen=Inſeln vollſtändig zuſammengebrochen. Die Polizei iſt
überall Herr der Lage. Mehrere Führer der Sakdaliſtas, d. h.
der radikalen Gegner der neuen Verfaſſung der Philippinen=
In=
ſeln, ſind vehaftet worden. Sie werden wegen Aufruhr
abgeur=
teilt werden.
Taktik eine andere als heute ſein wird, ſehr raſch wieder eine
Wandlung eintreten.
Die außenpolitiſchen Bemühungen der Sowjetmacht ſind
heute vor allem darauf gerichtet, ungeſtört von der Außenwelt
mit ihren wirtſchaftlichen und innerpolitiſchen Schwierigkeiten
fertig zu werden und die durch das Aufkommen der nationalen
Strömungen ſchwankend werdende Poſition des
Weltkommunis=
mus zu verteidigen. Nur deshalb und nicht — wie das
gewöhn=
lich behauptet wird — „um den Rücken frei zu bekommen für
den Fall, daß es eines Tages das volle Gewicht ſeiner
militä=
riſchen Kraft nach dem Fernen Oſten werfen müßte”, braucht
Moskau heute die Knebelung Deutſchlands. Die Außenpolitik
der Sowjets iſt eben — das kann nicht oft genug wiederholt
werden — nicht machtpolitiſch ruſſiſch, ſondern
weltrevolutionär=
bolſchewiſtiſch bedingt. In ihrem verzweifelten Bemühen, die
Sache des Bolſchewismus bei ſich daheim und in der Welt zu
retten, ſieht die Sowjetmacht ſich genötigt, eine Außenpolitik zu
betreiben, die offen auf eine Schwächung und auf eine
Ein=
kreiſung des ihr ideologiſch am gefährlichſten erſcheinenden
natio=
nalſozialiſtiſchen Deutſchland abgeſtellt iſt. Zur Erreichung dieſes
Zieles ſcheint ihr heute eine oſtentativ demokratiſche und
fried=
liebende Politik die wirkſamſte zu ſein. Das Ideal Moskaus iſt
und bleibt ein Weltkrieg, an welchem alle, außer es ſelbſt,
teil=
nehmen und der mit einem Sieg des Kommunismus überall
enden würde. An dieſer Tatſache vermag die gegenwärtige, durch
die genannten Urſachen bedingte „friedliche Taktik” der
Sowjet=
politik nicht das geringſte zu ändern.
Chaos auf den ſowiekrufſiſchen
Waſſerſtraßen.
Mehrere Reederei=Direktoren verhaftet
und amksenkhoben.
Als Gegenſtück zu den Mißſtänden auf den Sowjetbahnen
hat ſich gleich nach Eröffnung der Schiffahrt auf den
ſowjet=
ruſſiſchen Waſſerſtraßen und den Binnenſeen eine Reihe großer
Unglücksfälle ereignet.
Unfälle beſonders ernſter Art ſind zu verzeichnen auf dem
Dnjepr=Düna=Schiffahrtsweg, auf der Oberwolga und im
Kaſpiſchen Meer. Im Zuſammenhang damit hat der
Volks=
kommiſſar für die Binnenſchiffahrt, Pachomow, einen ſtrengen
Befehl erlaſſen, in dem u. a. als Haupturſache für die meiſten
Unfälle eine grobe Verletzung der ſelbſtverſtändlichſten
Schiff=
fahrtsregeln verzeichnet iſt. Der Volkskommiſſar hat auch nicht
vor ſofortigen Maßregelungen der Schuldigen zurückgeſchreckt.
So wurden der Direktor der Düna=Dnjepr=Reederei und der
Leiter des techniſchen Betriebes der gleichen Reederei ihrer
Aemter enthoben und ſtrafverſetzt.
Ferner wurde der ſtellvertretende Direktor der Moskwa=
Oka=Reederei wegen dienſtlicher Verfehlungen verhaftet.
Schließ=
lich wurden mehreren verantwortlichen Leitern der Reederei
hohe Geldſtrafen auferlegt.
Volkskommiſſar Pachomow hat ſämtliche Direktoren der
ſowjetruſſiſchen Schiffahrtslinien verpflichtet, künftig die
Unter=
ſuchungen der Schiffahrtskataſtrophen perſönlich zu führen.
Die Aechkung im neuen Skraftes
Von unſerer Berliner Schriftleitum
Im neuen Strafgeſetzbuch, das noch im Werden
iſt, wird auch der Begriff der Aechtung als Ehrenſt
große Rolle ſpielen. Amts= und Landrichter Dr. Goetze M
in einem längeren Beitrag in der Deutſchen Juſtiz
Problem der Aechtung. Nach einem hiſtoriſchen Rückbli,
die Frage, ob für eine Wiederbelebung dieſes altdeutſche
begriffes als Strafe auch ein inneres Bedürfnis bei
bejaht dieſe Frage. Denn es gibt Delikte, ſo führt
er=
den dauernden Ausſchluß des Rechtsbrechers aus der
ſchaft der Volksgenoſſen erfordert und eine Rückkehr=
Volksgemeinſchaft für immer ausſchließen. Das
werds=
ſein, die die völkiſche Ordnung und den Lebensſtame
deutſchen Volkes zu vernichten drohen: Landesverrat, S
ſchwerer Führertreubruch, ſchwere Sabotageakte gegen
und Arbeitskraft des deutſchen Volkes, Bei dieſen De=
„Verratscharakter” iſt die Strafe der Aechtung mit a
Folgen am Platze. Wer gemeinſchaftszerſtörend wirkt
der Reinheit der Gemeinſchaft willen, zu der er bislau
hat, gänzlich und reſtlos ausgelöſcht werden, als ſe
vorhanden geweſen. Die Aechtung iſt ſymptomatiſch.
Reinigungswillen der neuen Volksgemeinſchaft. Goen
dann, daß die Strafe der Aechtung als die ſchwerſte E
und Strafe überhaupt an die Spitze des geſamten St:.
zu ſtellen ſei und damit auch rein äußerlich im Str.
die vollzogene Umſchichtung im Rechtsdenken zum Aru/
bringen habe. Die Aechtung dürfe deshalb nicht An
von Todes= oder Zuchthausſtrafe ſein. Vielmehr ſollte-M
tung Hauptſtrafe ſein und ſonſtige mit ihr verbundene=
Zutaten der Aechtung. Der Verfaſſung des Artikels
dann eingehend die Ausgeſtaltung der Aechtung.
Unte=
weiſt er auf die Auffaſſung der amtlichen StrafrechtsEm
hin, wonach die Aechtung den Ehrentod bedeute,
Der=
werde für immer aus der Volksgemeinſchaft ausgeſch
dürfe nicht mehr Glied des Volkes oder Staates ſei=n
un
wirdun=
beirachten
9t, wie e
Hatis wünt
e gaben u
uffaſſun
undl
uren, die
u
der Reichsangehörigkeit ebenſo wie der Amtsfähi
Wahl und Stimmrechts und anderer Ehrenrechte ver /4 ſuden zwi
Aechtung ſolle nur neben der Todesſtrafe und neben
von mindeſtens fünf Jahren in Betracht kommen. Sie TiWz Gun auch auf a
dert feierlich verkündet und öffentlich bekanntgegebern Mahm Es würde
Goetze iſt der Anſicht, daß eine Verurteilung zur Aeckung hun wecken, di
bunden mit zeitiger Zuchthausſtrafe, ſowieſo nichts au uffuß man in d
lebenslängliche Internierung bedeuten könne. Die Sga/M Nosiwa
dem Verhältnis der Aechtung zur Todesſtrafe laſſe 10110veralſtaber
beantworten, daß durch die Todesſtrafe das Verhäullſheſeh. Zie
Gemeinſchaft wieder hergeſtellt werden könne, während
gliederung des Geächteten für immer ausgeſchloſſen
Aechtung ſei deshalb auch nicht ein Surregat der 2aſſ
ſondern viel mehr. Das aus Frankreich ſtammende
Vorbild des „Bürgerlichen Todes” lehnt Goetze ab,,/
aber durch den Verluſt der Geſchäftsfähigkeit würde.
iches erreichen laſſen. Der Geächtete würde die Teſtäit
verlieren, er würde weiterhin die elterliche Gewalt e
rgen
Erwägenswert erſcheine, mit der Aechtung auf. Pir)a em ein ſowie
Namens zu erkennen. Zu bedenken bliebe auch die Frer/0/ᛋb nue Flugpl
Aechtung nicht auch in Abweſenheit des betreffendeu intziht, Stützpunkt
brechers zu verhängen ſei und die Aufſtellung einer ᛋ?0
durch die allen im Ausland befindlichen Deutſchen jesicht Iit
ſönliche und geſchäftliche Verkehr mit einem ſolchen MNN
tumadiam zur Aechtung Verurteilten unterſagt würde WRN.
Fall, daß mit der Aechtung lebenslängliches Zuchthaus e0 Muis di
reck
werde, ſolle der Geächtete von Zeit zu Zeit beſonde uſAeMl
verſchärfungen unterworfen werden, die ihm das Eite/10 dr Vertra
ThmP
ſeiner Tat immer wieder ins Bewußtſein rufen.
Kriegsopfer in der Wehrmacht.
Der Leiter der NS.=Kriegsopferverſorgung hat gei4 4Füſche Un
Bedarf von Angeſtellten und Arbeitern in der Wehau /7Marno
geeignete Kriegsteilnehmer und Kriegsbeſchädigte zu d 4ſſineichen
fen, wenn aus dem Kreis der bevorrechteten Soldaten /F910 uchs an
nicht angeſtellt werden können. Der Chef der HeeresklitA04 Oeffentlichke
jetzt die ihm unterſtellten Behörden angewieſen, dem Qu
Kriegsopfervereinigung im Rahmen des Möglichen Z.W Ruſs, wie inte
chen. Die Beauftragten der NS.=Kriegsopferverſorgu 909 P) militäriſck
ſich mit den Wehrkreis=Fürſorgeleitern in Verbindung ElMAilrieges ge
ihnen namentliche Verzeichniſſe der beſchäftigungsloſer e Reuluion ähn
teilnehmer und Kriegsbeſchädigten vorlegen, die für frome!
Stellen in Frage kommen.
uben, den
gin. Man
Hanftliche Augen.
Hundert Jahre eines Kunſthandwerks.
Kaum ein anderes Sinnesorgan wird ſo hoch gewertet, wie
unſer Auge. Es vermittelt uns alle Eindrücke der bunten
Außen=
welt und gibt zugleich dem Antlitz einen bewegten lebendigen
Ausdruck. Aus dem Auge ſpricht die Seele des Menſchen. Iſt
ein Auge verloren, hängt das Augenlid traurig herab, ſo kann
man zwar mit dem geſunden Auge noch gut ſehen, aber das
Geſicht iſt verändert, und die ſeeliſche Ausdrucksfähigkeit iſt
weſentlich vermindert.
Im Jahre 1835, alſo vor genau 100 Jahren, war es dem
thüringiſchen Glasbläſer Ludwig Müller=Uri nach vieler Mühe
gelungen, ein künſtliches Glasauge herzuſtellen, das ſich leicht in
die leere Augenhöhle einſetzen ließ und dem natürlichen Auge
ſo überraſchend ähnlich war, daß es ſich als Kunſtprodukt kaum
erkennen ließ. Zwar ſind auch ſchon früher von den Franzoſen
Glasaugen hergeſtellt worden. Sie waren aber ſo unvollkommen,
und ausdrucksarm, daß ſie geradezu unnatürlich wirkten und die
Entſtellung kaum beſeitigten.
Ludwig Müller=Uri ſtammt aus einer alten
Glasbläſer=
familie, und beherrſchte nicht nur die feine Technik die zu
ſeinem Handwerk gehört meiſterhaft, ſondern er verfügte auch
über eine ſtarke künſtleriſche Begabung. Er fertigte ſeine
künſt=
lichen Augen genau nach dem Vorbild des geſunden Auges an,
und ſuchte den ungeheuren Farbenreichtum der Iris ſo vollendet
als möglich wiederzugeben. Das Glasauge erhielt die Form
einer Schale, die dem noch verbliebenen Augenſtumpf genau
auf=
ſitzt und gut in die Lidſpalte und den Bindehautſack
hinein=
paßt. An dem Augenſtumpf haften noch die Bewegungsmuskeln
des Augapfels, und da dieſe Muskeln auf beide Augäpfel immer
gleichzeitig und gleichſinnig wirken, wurde es möglich, das
künſt=
liche Auge auch mit dem natürlichen Auge gleichzeitig zu
be=
wegen. Die Lebendigkeit des Ausdrucks wird dadurch gewahrt,
und eine auffällige Schielſtellung läßt ſich meiſt vermeiden. Es
iſt höchſr intereſſant, dem Werden eines ſolchen Kunſtauges
zu=
zuſehen. Nach genauer Beſichtigung der Lidſpalte und der
Binde=
haut werden Form und Farbe des natürlichen Auges geprüft.
Aus einem Milchglasröhrchen wird nun die Augenſchale
ge=
blaſen und ihr durch Drehen und Ziehen der erhitzten
Glas=
maſſe die richtige Form gegeben. Darauf wird die Iris der
Farbe des erhaltenen Auges entſprechend angeſchmolzen, die
feinen Pünktchen und Striche werden hineingearbeitet, die für
jedes Auge ſo beſonders charakteriſtiſch ſind. Darauf entſteht mit
Hilfe ſchwarzer und dunkelblauer Glasſtifte die Pupille, und
fchließlich werden die feinen Adern auf der bläulich bis
gelb=
lich=weißen Lederhaut eingezeichnet. Immer wieder muß ver=
glichen, immer wieder die zähe Glasmaſſe erhitzt und wieder
abgekühlt werden, ehe das Kunſtwerk ſauber und glatt
fertig=
geſtellt iſt und von der gläſernen Halteſtange abgeſchmolzen
werden darf. Man lernt bald, das Glasauge einzuſetzen, und
braucht ſich nicht zu fürchten, daß es herausfällt. Anfangs reizt
der Fremdkörper ein wenig, aber man gewöhnt ſich bald ſo
daran, daß man gar nichts mehr davon ſpürt und das Auge
nur noch nachts zur Reinigung herausnimmt.
Auch für kleine Kinder, die ein Auge verloren haben, werden
Glasaugen hergeſtellt. Es iſt dies ſchon deshalb nötig, weil
ſonſt der Wachstumsreiz für die Lider fehlt und dieſe dann
klein bleiben. Das Kunſtauge iſt für jeden, dem ein Auge fehlt,
unentbehrlich. Es kann ihm zwar die verlorene Sehkraft nicht
wiedergeben, aber es macht die Verunſtaltung unauffällig und
erhält das natürliche Mienenſpiel und den Ausdruck. Viele
völlig Erblindete tragen ebenfalls künſtliche Augen, und ihr
Geſichtsausdruck wird dadurch — vor allem beim Sprechen —
lebhaft und bewegt, ſo daß der für die Umgebung oft recht
be=
drückende Eindruck, der bei typiſcher Haltung des Blinden
immer entſteht, wenigſtens vorübergehend vermieden wird.
Wir haben allen Anlaß, die große Kunſt dieſes Meiſters der
Glasmalerei, Müller=Uri, dankbar zu bewundern. Es wurde ihm
nicht leicht, ſich durchzuſetzen. Erſt zehn Jahre nach Schaffung
der erſten Kunſtaugen konnte er auf einer Ausſtellung in Berlin
ſeine kleinen Kunſtwerke einem größeren Kreiſe vorführen. Dann
haben aber Müller=Uris Augen die ganze Welt erobert. Der
Sohn Alwin Müller=Uri führte das Kunſthandwerk weiter, und
die Enkel und Schüler blieben der Familientradition treu. In
Berlin und Leipzig ſind die Hauptwerkſtätten. Aber mehrere
Mitglieder der Familie fahren bald hierher, bald dorthin, um
künſtliche Augen nach lebendem Vorbild zu ſchaffen.
Die Kunſt Müller=Uris iſt ein ſchönes Beiſpiel dafür, wie
ſich eine Kunſtfertigkeit in einer Familie durch Generationen
hindurch vererbt und getreulich von Kind und Kindeskind
weiter=
geführt wird. — Es gibt noch eine andere Familie Müller
(Müller=Wiesbaden), die mit gleichem Geſchick künſtliche Augen
herſtellt.
Dr. 0. K.
Symphonie der Liebe.
Das kurze Vorwort zu dieſem Film beſagt, daß ſich hier
ein einzelgängeriſcher Regiſſeur bewußt von der Tradition des
Tonfilms abgewendet und neue Wege geſucht hat. Dabei hatte
man wohl das Gefühl, daß das Ergebnis ungewöhnlich, die
Wirkung auf den Zuſchauer nicht die gewohnte iſt, denn man
hat eine kurze Anweiſung für nötig gehalten, wie der Film
anzuſehen iſt. Das weiſt auf eine Unvollkommenheit des Films,
die Herſteller haben ganz richtig geſpürt, daß ſie nicht ohne
ien. Man
weiteres auf Verſtändnis für ihr Experiment rechne
Denn dieſer Film iſt ein Experiment, aber als
es ſo großartig, daß man die Schwächen, auf die m
zu ſprechen kommen, mit in Kauf nehmen ſollte.
Beginnen wir da, wo der Film uneingeſchränktes!
dient. Es iſt das Optiſche, das Augenhafte,
die=
hier geſehen und das Geſehene photographiert worde/
liegt die erſtaunliche Leiſtung, die nicht ſobald übertrof: W.
wird. Regentropfen an einer Fenſterſcheibe, Zigaretteinw
ſich von den Lippen eines Menſchen löſt, Lichtreflexe in
Schreibmaſchine, ein Spiegelbild auf dem glänzenden M.
Flügels, ein Spinnennetz in der Sonne, Wolken, BEN
der Aufſchlag eines Waſſertropfens in einem Beckem:
alltägliche Dinge ſind hier zu hunderten in einer pham
konnten Weiſe aufgenommen. Zugleich ſind dieſe
zwingend im Rhythmus des Ganzen, der gleichzeiti=
Muſik aufgenommen und unterſtrichen wird, daß mar ſe.
optiſch=muſikaliſchen Ablauf das eigentliche Leben E
erkennen und auffaſſen muß.
Das um ſo mehr, als auf das Wort faſt ganz be.
Ob mit Recht, mag bezweifelt werden, jedenfalls Ee
vieles noch zu ſehr als Verſuch. Ganze Strecken beſtehu?
nur aus ſtummem Spiel und oft langt auch der ſeeli).
nicht aus, um ſolche Szenen zu füllen. Man hat danr
fühl, daß der Regiſſeur Guſtav Machaty über
be=
des Optiſchen alles andere vergeſſen hat, denn nur zu.
jede Beziehung zwiſchen der Sprache der Dinge unde
lauf der Handlung. Aber auch dann iſt man gefellet.
abenteuerlichen Begegnungen, die die Kamera untert
allen Dingen umher hat. Der Film iſt vielmehr eine 2‟
des Auges, eine Verherrlichung alles Sichtbaren Alss
der Liebe.
Denn was bliebe von der Liebeshandlung, wenn 7..
ſich betrachteten, übrig? Nicht mehr als das, was Ve
ſchnittliche Film bietet. Jedenfalls liegt hier nicht 2e
tung dieſes Films, dem man trotzdem einen Erſole
möchte. Denn was er, mit meiſterhaftem Können Iſ
verſucht, iſt von größter Bedeutung: einen Auswee
aus den allzu ausgefahrenen Bahnen des üblichen 2002,
„Karlsruhe, die junge deutſche Grenzſtadt.” Unter die
wird wiederum ein Werk über Karlsruhe vorgeles
gerne zur Hand nimmt, da es in friſcher und leh.”
über alles Wiſſenswerte der badiſchen Landeshaupil.
richtet. Das Buch gibt insbeſondere auch ein
klare=
den umfaſſenden Aufgaben, die Karlsruhe als Dait
badiſchen Grenzlandes zugefallen ſind. Das Werk it
uhe 2
diganderen anzulegen, ſo daß Laval als
Ge=
ſeen der Sowjets gezwungen war, ſich in Paris mit
Ouerrſchaft für dieſen Vertrag einzuſetzen und alle Kunſt
Zwrn, um vorhandene Widerſtände aus der Welt zu
der Vertragstext zeigt, daß es ihm gelungen iſt, mit
zklauſeln und Formulierungen die Oppoſition in
ſei=
zu überwinden und dem Bündnisgedanken zum
verhelfen. Denn
ung als
A Endes ſtellen die Bereinbarungen nichts
Sbitze des
IuBeres als einen Milikärverkrag dar,
rein äußerl
m Rechtsdenk
mn wffiziell das Wort Beiſtandspakt gewählt worden iſt
dürſe deshe
te man auch alles getan hat, um den Text ſo zu
ge=
i5 es die Verteidiger dieſes Paktes ſehr leicht haben
ſe ſein. g
mu e enigen Beſtimmungen in den Vordergrund zu
ſchie=
ige mit ihr
dißi. Merkmale eines Beiſtandspaktes ſind und die vor
5. Mai 1935
Nr. 123 — Seite 3
Eine ernſte Frage an England.
Der Bündnisverkrag.
gfüehen dem Spiel rund um den franzöſiſch=
ſowjetruſſi=
unndsvertrag zeitlich noch viel zu nahe, um ſchon jetzt
ſwdrchte dieſes Abkommens ſchreiben zu können. Es hat
Zwiſchenfälle und mancherlei Schachzüge gegeben, die
(ölöckſchlüſſe mindeſtens auf die in Frankreich um die
hu ringenden Kräfte zulaſſen. Es iſt aber auch nicht un=
ſeſolieben, daß Litwinow es verſtanden hat,
ſam zöſiſchen Außenminiſter eine Feſſel
erfaſſun
1g der
als eine Verankerung des Paktes im Genfer Syſtem
ung der Aech
ptuter ſind.
* amtlichen
Mſhwird uns geſtatten müſſen, den Vertrag
uſſttrachten, wie er betrachtet werden muß,
Ehrentod be.
ühk, wie es die Diplomaten in Moskau
ollsgemeit
„Präs wünſchen. Schon die Ereigniſſe der letzten
olles oder S
re gaben uns immer wieder zu denken, ja ſie feſtigten
ſo wie der
lzüdie Auffaſſung, daß trotz des Nichtvorhandenſeins einer
anderer Ehrenre
ater Grundlage weitgehende militäriſche
Todesſtrafe und
ſühen zwiſchen Frankreich und Rußland
n Betracht kom
4varen, die ſich jedoch nicht nur auf dieſe beiden
Staa=
ffentlich beke
onnat, auch auf andere, z. B. auch auf die Tſchechoſlowakei
ehnatt. Es würde zu weit führen, wollten wir gewiſſe Er=
Verurteil
unnai wecken, die jeden Unbefangenen davon überzeugen
ſtrafe, ſowieſt
f man in den Auswärtigen Aemtern an der Seine
bedeuten kö
r Moskwa genau dasſelbe betrieb wie in den
beider=
zur Todesſtraſ
eneralſtäben. Maßgebende Offiziere ſind hüben wie
Todesſtrafe das ieny meſen. Die franzöſiſche und auch die tſchechiſche
werden könne wähnanuthtr) uſtrie haben ſich nicht ohne Erfolg angeboten. Es
ür immer ausgeizu ich — verheimlichen laſſen, daß
ſcht ein Surregut W
Franteich Lumus tell1 Hen von den Franzoſen eine
Milliarden=
odes” lehnt Gortzt
anleihe gefordert
Zeſchäftsfähigleit
ſchteie würde zu zwva hruch erhalten haben, da dieſe Anleihe dem Aufbau der
gilglnächtigſten weſtruſſiſchen Bahnen dienen ſoll. Ebenſo
die elterliche Gend
eit verborgen geblieben, daß ſich die Tſchechoſlowakei,
er Aechung A beweß, ein ſowjetruſſiſches Luftgeſchwader beherbergt hat,
nlen bliebe auch Mf Sid nrute Flugplätze zulegte, deren einzige Beſtimmung
it des beneſte Eſtih., Stützpunkte für bolſchewiſtiſche Bombengeſchwader
die Auftellung inini ninterrichteten Kreiſen erzählt man ſich auch, daß ein
den Deutſchn äf er Nordoſtſtaat, der immer mehr in eine ſowjetruſſiſche
ehr mit einen ſutzketilt ireingerutſcht iſt, ebenfalls Flugplätze für die
Sowjet=
rteilten unterſag Fit 1n 9—
hoyllnuhgeh=s dieſer Tatſachen dürfte es den Franzoſen und
Zeit zu Zeit biſgen 9ᛋh— doch recht ſchwer werden, mindeſtens uns
einzu=
werden, die ihm .. er Vertrag den Frieden in Europa feſtigen wolle,
28 ſſwin Präambel des Abkommens zum Ausdruck gebracht
Bewußtſein rufen.
2Eihächſten Tage und Wochen werden noch genug
Ge=
het even, den Militärpakt zu entſchleiern und an Hand
n der WeſſAM Tes stterſuchungen feſtzuſtellen, wie feſt man ſich gegenſeitig
„ſilichtſiſche Unterſtützung ohne Rückſicht auf den Völkerbund
gsovierverſorghls de arno=Pakt zugeſichert hat. Alles, was in dem Ver=
Arbeitern im 2 an/ nrreichen Formeln auf die Völkerbundsſatzung Bezug
und Kriegsbeſchalge nt, 61 nichts anderes als hohles Geſchwätz, um zunächſt
vorechietieh eic ar A9 Oeffentlichkeit einzulullen. Aehnliches hat man auch
Der Che de 9 19Zyckan. Man hat auch vom Frieden geſprochen und
ärden angewießeh. e Heies, wie intenſiv ſowohl in Frankreich als auch in
men des 9o0e amHie militäriſchen Vorbereitungen für die Entfachung
Kriegsopgenals Uükfallkrieges gegen Deutſchland getroffen wurden. Heute
ſitern in Deilſe ie MZuntion ähnlich, wenn auch die Methoden etwas
ge=
beſchäftigele jeltz hen. Man ſpricht vom Völkerbund und zwinkert ſich
geih W phiden Augen zu, weil man weiß, daß man in dieſer
misſpn ſelbſt die Hauptrolle ſpielt und daß der eigene
ie Aeinger
von Heinrich Eidmann.
mt ä zer Schloſſe zu Groß=Umſtadt iſt eine hiſtoriſch
un=
in Autvolle und intereſſante Sammlung von ausgegrabenen
ei)* Urzeit zuſammengetragen. Von Funden, die dem, der
n 394 en verſteht, unendlich viel verraten von der Urgeſchichte
Nchſihät. Von ihrem Daſein zunächſt und von ihrem Leben,
n in einte
Men, ihrem Wohnen und von ihrer Kunſt. Ein Geſamt=
Aſiſtege Jahrtauſende alter Kultur.
L Uelk2000 Stücke dieſer Sammlung ſtammen aus unſerer
He, ſten nat. Jahrtauſende lagen ſie, verſiegelt, ſtumm, unter
en ſnaſſen, unter Erde und Wald. Bis in die jüngſte Zeit
4 ein,M1gwrſcher erſtanden, die dieſe Zeugen vergangener
Ge=
de yſchte 9/Aicht unſerer Tage holten, die gruben und ſammelten,
ſe IAden Fundſtücken vielfältigſter Art zu leſen vermochten
in tn. Geſchichtswerk.
Bockn iu egelwald vornehmlich ſtammten dieſe Funde der
deit. 9’s iſt ein Waldſtück, das ſich ſchmal und lang an der
noſtrE wwiſchen Groß=Umſtadt und Richen hinzieht, etwa in
Micſt auf der öſtlichen Höhe. Zu den gelehrten Forſchern.
hieKruben und ſprengten und ſammelten, zählte in erſter
Ne c e or Dr. Friedrich Behn, und einer von denen, die
Ne beſtzihnlden Fundſtücken zu leſen verſtanden, war Heinrich
Im Am vielen Darmſtädtern als Heimatforſcher bekannt
Dus uunderen außerdem, denen er die erſte Schulweisheit
imit as wenn er iſt Lehrer. Schon als Bub hat er ſich viel in
Ein BeiEnäsvollen Ziegelwald herumgetrieben und hat oft dem
enbichs Sorg Schäfer zu Füßen geſeſſen, der ſo ſchöne, wun=
Weſandritcichten vom Ziegelwald zu erzählen wußte. Und das
eßtehlrnoes in der heißen Liebe zur Heimat wurzelnde In=
Eee Aaudch dem Erwachſenen geblieben. Und als vor Jahren
a Lniltan Profeſor die wunderlichen Felſen des Ziegelwaldes
P) W. Wittich Verlag, Darmſtadt.
Wille ſchließlich der Wille des Völkerbundes iſt. Es will nichts
beſagen, wenn vertraglich feſtgelegt iſt, daß bei irgendwelchen
Anzeichen einer Friedensſtörung die Völkerbundsmaſchinerie in
Bewegung geſetzt werden ſoll. Denn in dem Protokoll zum
Ver=
trag wird ausdrücklich geſagt, daß die Beiſtandspflicht zur
An=
wendung kommt, wenn der Völkerbundsrat keinerlei
Empfeh=
lungen erläßt, oder wenn kein einſtimmiger Beſchluß zuſtande
kommt.
Frankreich und Rußland haben es nicht ſchwer,
die Arbeik des Völkerbundes im enkſcheidenden
Augenblick zu ſabokieren.
um ſich militäriſch freie Hand zu geben.
Wenn man will, kann man aus dem fünfjährigen Vertrag
ſogar herausleſen, daß dieſer Pakt zu funktionieren beginnt, wenn
Probleme in den Vordergrund treten, die nicht unmittelbar
Frankreich und Rußland ſo berühren, wie es die Scheinheiligkeit
dieſer Verabredung vorſchreibt. In der Präambel finden ſich
For=
mulierungen, die eine noch weitergehende Auslegung zulaſſen, ſo
daß der franzöſiſch=ruſſiſche Pakt noch mehr über ſeine Grenzen
hinauswächſt und Franzoſen wie Ruſſen zu
europä=
iſchen Gendarmen macht. Aber das war ja ſchon von jeher
das Ziel Frankreichs, ganz Europa zu beherrſchen, und den
euro=
päiſchen Völkern in jedem einzelnen Fall ſeinen Willen
aufzuzwin=
gen. Es hat hierin die Unterſtützung der Ruſſen gefunden, wobei
es allerdings fraglich iſt, wer überſpielt worden iſt.
Ehrlich war man auf beiden Seiten ganz gewiß nicht, wenn auch
Uebereinſtimmung darüber herrſchte unter falſcher Flagge ein
gegen Deutſchland gerichtetes. Militärbündnis vom Stapel zu
laſſen.
Schließlich bleibt noch
eine Frage an die Engländer:
Ihr Außenminiſter hat ſich in der letzten Unterhausdebatte mit
dem Locarnovertrag beſchäftigt, hat aber dabei eine
Ausdrucks=
weiſe gewählt, die in Deutſchland lebhaftes Befremden auslöſen
muß. Gerade jetzt — angeſichts dieſes Militärpaktes müſſen wir an
die engliſche Regierung die Frage richten, wieweit ſie das
Ab=
kommen mit dem Locarnovertrag in Einklang zu bringen vermag
und wie England über die Erfüllung des Locarnopaktes denkt,
falls ſich eines Tages Situationen ergeben ſollten. bei denen das
Recht einwandfrei auf unſerer Seite iſt und nach Geiſt und Inhalt
des Vertrages ebenſo wie nach ſeinem Wortlaut England
ver=
pflichtet wäre, gemeinſam mit den anderen Locarnomächten an
unſere Seite zu treten und uns zu ſchützen. Wir brauchen im
In=
tereſſe des europäiſchen Friedens eine klare eindeutige Feſtlegung
der Engländer auf den Locarnovertrag, damit das franzöſiſch=
ruſ=
ſiſch Militärbündnis ein Gegengewicht erhält.
Von dem Kollektivfriedenspakt der Engländer brauchen wir
in dieſem Zuſammenhang wohl kaum zu reden, denn, wenn ſich
zwei Großmächte in dieſem Augenblick dahin verſtändigen, ein
unter allen Umſtänden funktionierendes Militärbündnis
abzu=
ſchließen, dann kann man keineswegs von roſigen Ausſichten dieſer
engliſchen Friedensabſichten ſprechen.
Schwerer Aukounfall
des franzöſiſchen Miniſterpräſidenken.
EP. Paris, 4. Mai.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident iſt am Samstag nachmittag
bei einem Kraftwagenunfall ſchwer verletzt worden. Der
Kraft=
wagen des Miniſterpräſidenten, der ſich auf dem Wege nach
Do=
mecy=ſur=Cur befand, wo Flandin als Bürgermeiſter am
Sonn=
tag ſeiner Wahlpflicht genügen wollte, ſtieß in der Nähe von
Auxerre, etwa 170 Kilometer ſüdöſtlich von Paris, mit einem
an=
deren Kraftwagen zuſammen. Der Zuſammenſtoß war äußerſt
heftig. Der Miniſterpräſident erlitt am Kopf und am Arm
ſchwere Verletzungen und wurde ſofort in eine Klinik geſchafft,
wo man neben ſchweren Kopfwunden auch einen Armbruch
feſt=
ſtellte. Man hofft, daß das Leben des Miniſterpräſidenten nicht
in Gefahr iſt. Der Chauffeur Flandins kam mit dem Schrecken
davon.
Die Konferenz von Venedig.
Beginn der ikalieniſch=ungariſch=öſterreichiſchen
Beſprechungen.
EP. Venedig, 4. Mai.
Die italieniſch=ungariſch=öſterreichiſchen Miniſterbeſprechungen
haben heute nachmittag 16 Uhr im hiſtoriſchen Prunkſaal des
Pa=
lazzo Fini begonnen, der dem Reichskanzler Hitler während
ſei=
nes Aufenthaltes in Venedig als Empfangsraum diente. Die erſte
Sitzung hat über zwei Stunden gedauert. Ueber den Inhalt
der Beratungen wird von den Parteien
Stillſchwei=
gen bewahrt. Man erfährt nur, daß vorläufig das
Arbeitspro=
gramm aufgeſtellt wurde, das den Nichteinmiſchungspakt und die
Vorbereitung der Pakte zur gegenſeitigen Hilfeleiſtung umfaßt,
die auch die Hauptpunkte der Donaukonferenz bilden. Die
Revi=
ſions= und die Aufrüſtungsfrage ſind noch nicht zur Sprache
ge=
kommen und dürften auch kaum in Venedig eine endgültige
Lö=
ſung erfahren, obwohl Ungarn entſprechende Zuſicherungen fordert,
Die zweite Sitzung iſt auf Sonntag vormittag 10 Uhr
ange=
ſetzt, während am Montag vormittag eine weitere Sitzung
ſtatt=
findet und die Arbeiten ſpäteſtens am Montag abend
abgeſchloſ=
ſen werden.
Von ungariſcher Seite verlautet, daß Ungarn der Einladung
zur Zuſammenkunft von Venedig Folge geleiſtet habe, um die
ita=
lieniſchen Ideen zur Donaukonferenz kennen zu lernen und von
vornherein den Standpunkt zu den für dort in Ausſicht
genomme=
nen Fragen präziſieren zu können. Wie immer die italieniſchen
Vorſchläge und Anregungen für die kommende Donaukonferenz
ausfallen würden, halte Ungarn an ſeiner alten Forderung auf
Gewährleiſtung der Gleichberechtigung feſt. Es werde nach wie vor
ablehnen, daß die Frage der Regelung des künftigen
Rüſtungs=
ſtandes Ungarns mit der Frage des Abſchluſſes zweiſeitiger
Hilfe=
leiſtungspakte verknüpft werde. Einem etwaigen Donau=Locarno
ſtehe Ungarn weiter ablehnend gegenüber.
Das kürkiſche Budgel.
Steigende Rüſlungsausgaben. — Ein neues
Flotten=
bauprogramm.
EP. Ankara, 4. Mai.
Der türkiſche Staatshaushalt für 1935/36, der der
National=
verſammlung zugegangen iſt und gegenwärtig vom Haushalts=
Ausſchuß geprüft wird, ſchließt mit Geſamtausgaben in Höhe von
194 883 727 türkiſchen Pfund und Einnahmen von 194 923000
türkiſchen Pfund ab. Die Ausgaben und Einnahmen haben ſich
um je rund 11 Millionen türk. Pfund erhöht. Die Steigerung
iſt hauptſächlich auf Mehrausgaben im Rüſtungshaushalt
zurück=
zuführen, der ſich auf 53 (plus 4,77 Mill.) türk. Pfund ſtellt. Das
neue Flottenbauprogramm ſieht außer einer Anzahl von
Hilfs=
fahrzeugen zwei Kreuzer von je 10 000 Tonnen, vier Zerſtörer
und vier Unterſeeboote vor. Die beiden Kreuzer und einige
an=
dere Schiffe ſollen in Japan, die Unterſeeboote unter Umſtänden
in Spanien beſtellt werden.
Laval empfängk den polniſchen Botſchafter.
EP. Paris, 4. Maf.
Der franzöſiſche Außenminiſter Laval hat am Samstag den
hieſigen polniſchen Botſchafter Chlapowſki empfangen, mit dem
er das Programm ſeines Aufenthalts in Warſchau beſprach.
Laval wird bekanntlich am Freitag nächſter Woche in der
pol=
niſchen Hauptſtadt eintreffen und im Laufe des Samstags
wich=
tige Beſprechungen mit den führenden Perſönlichkeiten Polens
haben.
Ruſiſche Kriegsmaterial=Parade.
EP. Paris, 4. Mai.
Der „Temps” veröffentlicht nach Angaben der ruſſiſchen
Preſſe folgende Ziffern über die Anzahl der verſchiedenen Waffen,
die an den Maifeiern in den größeren Städten Rußlands
teil=
nahmen: In Moskau haben 800 Flugzeuge, in Leningrad 350, in
Kiew 300, in Minſk 550, in Roſtow 100, in Charkow 150 und im
Fernen Oſten rund 800 Flugzeuge, das ſind insgeſamt 3050
Flug=
zeuge, an den Paraden teilgenommen. In den gleichen Städten
ſeien außerdem 2130 Tanks angefahren.
unterſuchte und man planmäßig zu graben und zu ſammeln
be=
gann, da war für Heinrich Eidmann die Zeit gebommen, zu leſen
in dem Buch der Vorgeſchichte. Und nicht nur leſen konnte er, er
verſtand auch, das, was er aus dieſen Funden las, ſo zu geſtalten,
daß er es uns vermitteln konnte.
Wie ihm das gelang, davon zeugt das kleine hochintereſſante
Büchlein, das den Titel der Ueberſchrift dieſer Beſprechung trägt.
In erſter Linie wohl für die Jugend beſtimmt und für dieſe
be=
ſonders wertvoll, weil das Büchlein auf gedrängtem Raum in
ſehr einprägſamer Erzählung Jahrtauſende Geſchichte vermittelt,
ſondern auch für Erwachſene, denen das Wiſſen um unſere
Vor=
geſchichte mindeſtens ebenſo wichtig und intereſſant ſein ſollte.
Wir leſen aus dieſen Erzählungen — die in ausgezeichneter
Schriftſprache geſchrieben ſind —, daß hier, wo wir wohnen, ſchon
zur Eiszeit und zur Steinzeit, zur Bronce= und Eiſenzeit Menſchen
hauſten. Erfahren, wo ſie hergewandert kamen, und wie ſie ſich
hier Lebensbedingungen ſchufen und wie ſie wieder untergingen,
wie Naturgewalten die umwälzenden Aenderungen hervorriefen
uſw. uſw.
Heinrich Pauſer, der Graphiker der L. C. Wittich’ſchen
Offizin, hat das Büchlein illuſtriert. Ganz meiſterhaft verſtand
er in ſeinen prägnanten Strichzeichnungen ſich dem Stil der
Er=
zählungen anzupaſſen, ſie wahrhaft zu illuſtrieren. — Ein
Büchlein, dem man weiteſte Verbreitung ehrlich wünſchen mag. .*
* Der Mann, der Fichke dichkete.
Ein vergeſſener Rufer der Zeit.
Im Jahre 1855 wurde dem Bäckermeiſter Matthaei in
Preu=
ßiſch=Stargard ein Junge geboren, der ſo gar nicht in den
Laden hineinwachſen wollte. Es war ein feiner, ſtiller Bube,
dem das Sinnieren und Träumen im bunten Bauerngarten
mehr lag als Zuckerguß und Bretzelbacken. Aber der Vater hatte
es ſich in den Kopf geſetzt, ihm einmal das Bäckergeſchäft
mit=
ſamt dem kleinen Anweſen zu übergeben. Darum wollte er ihn
nach Danzig in die Lehre ſchicken. Das paßte dem jungen Albert
nun gar nicht. In ſeiner Verzweiflung packte er ein paar ſeiner
Gedichte ein und ſchickte ſie ohne große Umſchweife an den
bayeriſchen König Ludwig II. Irgend jemand hatte ihm erzählt,
daß dieſer König jungen Dichtern helfen würde.
Es dauerte auch nicht lange, da fand ſich in Stargard ein
Königlich bayeriſcher Kurier ein der ſich ſehr eingehend mit
dem höchſt erſtaunten Vater Matthaei unterhielt und zum Schluß
den Achtzehnjährigen nach München mitnahm. Dort ſtudierte
Albert Matthaei auf Koſten des bayeriſchen Königs
Litera=
turgeſchichte, ſchrieb Gedichte und kam in der Redaktion der
eben begründeten „Jugend” unter. Seine Verſe erſchienen bei
Cotta; es waren eigenwillige Balladen und deutſche Gedichte von
wundervoller Tiefe. Auch ein paar Schauſpiele ſchrieb er.
Dann kam der Krieg, die Revolution. Und in dieſem
Nieder=
bruch ſeines Volkes wurde Albert Matthaei ein Rufer der Zeit,
Er ſchrieb die Ergänzungsſtrophe des Deutſchlandliedes
„Und im Unglück nun erſt recht!“
Sie wurde überall geſungen, rüttelte gegen Verſailles auf und
ſchlug die Klinge gegen den Marxismus. Man erzählte, ſie ſei
aus Amerika gekommen, — niemand wußte um den Dichter,
der Albert Matthaei hieß und den Weg in bittere Not ging. Denn
Albert Matthaei hatte keinen perſönlichen Ehrgeiz, was er
dich=
tete, gehörte ſeinem Volke. A. M. war es gezeichnet, nur zwei
Buchſtaben, kein Name.
Und damals ſchrieb er, todkrank ſchon, ſein ſchönſtes,
auf=
rüttelndes Gedicht; er ließ Fichte ſprechen in den Verſen:
„Du ſollſt an Deutſchlands Zukunft glauben,
an Deines Volkes Auferſtehn.
Laß dieſen Glauben. Dir nicht rauben,
trotz allem, allem was geſchehn.
Und handeln ſollſt Du ſo, als hinge
von Dir und Deinem Tun allein
das Schickſal ab der deutſchen Dinge
und die Verantwortung wär Dein!“
Immer wieder iſt dieſes Gedicht gedruckt, geſprochen, zitiert
worden — und manche wiſſen noch bis heute nicht, daß Fichte
niemals einen Vers ſchrieb, und daß der Mann, der aus den
„Reden an die deutſche Nation” dieſes Gedicht formte, niemand
anders war als Albert Matthaei, der Sohn des Bäckermeiſters
aus Preußiſch=Stargard.
Er iſt inzwiſchen aus dieſer Welt gegangen; ſtill und
ver=
einſamt ſtarb er am 4. November 1924 als deutſcher Kämpfer
vor dem deutſchen Morgen
O. R.
uu
Oe
Marianne Maul
Hermann Koindörfer
Studienaſſeſſor
Verlobte
Darmſtadt, 5. Maſ 1935
Karlsſtraße 59
Wendelſtadiſtraße 32
Ab
Geſtorbene.
Darmſtadt: Köhler, Anna Emma, geb.
Wein=
traud, Witwe des Geh. Medizinalrats Dr. med.,
77 Jahre.
Geiß, Maria Rebekka, geb. Schmunk. Witwe
des Rohrlegers, 78 Jahre.
Trautmann, Frdr. Hch. Johann Gg.,
Poſt=
ſchaffner, verh., 48 Jahre.
Stumpf. Eliſabeth Henriette, geb. Schroeder,
geſch., 26 Jahre
Walter, Eliſabetha, geb. Bonifer, Witwe des
Fabrikarbeiters 63 Jahre.
Mangold, Gg., Amtsobergehilfe i. R., verh.,
68 Jahre.
Todes=Anzeige.
Nach einem Leben voll Mühe und Arbeit
wurde unſere herzensgute Mutter,
Groß=
mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Rebekha Geiß
geb. Schmunk
heute nacht durch einen ſanften Tod erlöſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen
Darmſtadt, den 4. Mai 1935.
Rundeturmſtr. 7
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Die Beerdigung findet am Montag,
den 6. Mai, 11.30 Uhr, auf dem
Fried=
hof Nieder=Ramſtädter Straße ſtatt.
Todes=Anzeige.
Nach kurzem, ſchwerem Krankenlager
verſchied nach Gottes unerforſchlichem
Rat im Alter von 63 Jahren unſere
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beſorgte, herzensgute Mutter und
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mutter
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geb. Bonifer
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Die Beerdigung findet am Montag
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zur gefl Kenntnis, daß das Geſchäft meines
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Manne und mir geſchenkte Vertrauen auch auf
ſeinen Nachfolger zu übertragen.
Frau Magdalene Schramm.
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Habe das Geſchäft meines Lehrmeiſters, des Herrn
Buchbindermeiſters Ludwig Schramm,
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nommen. Als Nachfolger eines tüchtigen u. reellen
Hundwerksmeiſters, deſſen Prinzip es war, gute
und gediegene Arbeit zu liefern, werde ich ſtets
bemüht ſein, das Geſchäft in deſſen Sinne
weiter=
zuführen. Ich bitte die verehrl. Kundſchaft, das
meinem Vorgänger geſchenkte Vertrauen auch
auf mich zu übertragen.
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denen, die ſchriftlich oder mündlich, durch
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legung, durch Kranz= und Blumenſpenden, der Muſik
für ihre Begleitung, ſowie allen, die durch Geleite
ihm die letzte Ehre erwieſen, aufrichtigen Dank.
Ins=
beſondere danken wir Herrn Pfarrer Wintermann von
der Schloßgemeinde für die troſtreichen Worte am
Grabe.
Die tieftrauernden Eltern:
Jakob Röder u. Frau.
Darmſiadt, den 4. Mai 1935.
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[ ← ][ ][ → ]urg, 5. Mai 1935
s der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 5. Mai 1935
Kampf dem Lärm.
Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda
uG invernehmen mit dem Reick
chr
rikstimtiniſterium zur Durchführung einer
Lärmbekämpfungs=
ochſe ſeer Zeit vom 6. bis 12. Mai 1935 aufgerufen. Träger der
ktichuſt, die NS.=Volkswohlfahrt, denn ſie ſetzt es ſich ja
insbe=
nöwzur Aufgabe, alles zu bekämpfen, was dem Volksganzen
zädfzſſin kann. Diesmal lautet die Parole „Kampf dem Lärm
Abs im Betrieb und in der Oeffentlichkeit, d. h. auf der
trarz im Verkehr.
Testen Mr fragt ſich vielleicht, warum dieſe Aktion? Die
Schaden=
hüüng, umfaßt das ganze werktägige Leben; ſie ſtellt ſich es
„iheyar Aufgabe, alles das nachzuholen, was die Vergangenheit
Sie zit, dil t Richtung verſäumt hat. Warum ſoll es nicht möglich ſein,
ing uen rülrmäßig großen Lärm zu verringern, z. B. der im Haus
„d//(S taubſauger uſw.) entſteht, im Betrieb z. B. bei der Keſ=
Fraf
ſchumd, das Dröhnen und Stampfen der Maſchinen und das
uhre ſtöchinenklappern im Büro) und ſchließlich ganz beſonders
f dieS traße, durch Autos. Motorräder.
Aübrſe verſchiedenen Arten des Lärms tragen viel dazu bei,
„ün hen an ſeinen Nerven, die doch nicht ſtets wie Draht=
11,F
ſ Eönnen, Schaden zuzufügen. Es muß deshalb der
Grund=
z, Ubeſwon in alter Zeit bekannt war, oberſte Richtſchnur wer=
h geſunder Geiſt in einem geſunden Körper. Denn ohne
h n Koſtbarkeiten fehlen uns ja Kräfte, den Kampf ums
indn Kampf für unſer Volk zu führen. Deshalb ſoll der
MMMTenſch erzogen und darauf hingewieſen werden, wie er
DdrmStade fadt Fein Daſein verbeſſern und angenehmer geſtalten kann,
iſtöimin und Zweck der Lärmbekämpfungswoche.
nder-Stralle
Fernruf 20.
endt ge Reiſeverbilligung für die
Verwandtſchafts=
verſchickung der NS.-Bolkswohlfahrt.
Tepplche
Dmllmt für Volkswohlfahrt teilt mit, daß die
Anmelde=
ſtü ir die Verwandtſchaftsverſchickung am
Mſoabläuft. Bis zu dieſem Tage müſſen die Antragsfor=
2n
lla kedie in den Schulen von den Klaſſenlehrern ausgegeben
SieTaTDeſtehrdem ausgefüllt dem zuſtändigen Ortsgruppenamtsleiter des
teusirWolkswohlfahrt zugeleitet worden ſein. Durch die
Ver=
ndutſaſcksverſchickung iſt es allen Eltern möglich, ihre Kinder
e zyirwöchige Ferienreiſe machen zu laſſen, ohne daß ſie ſelbſt
SeDarlehensic anmfl tark belaſtet werden.
Gſſickiſenbahn — in Verbindung mit dem Amt für Volks=
Ifſatt — befördert die Kinder zu beſonders günſtigen
Prei=
uſclzwar den Kilometer für einen Pfennig. Die Entfernung
Rle ſpielt keine Rolle.
0/Transvort wird in Ferienzügen unter Obhut des Amtes
Buswohlfahrt durchgeführt. Es wird erhofft, daß recht viele
erm on dieſer Vergünſtigung Gebrauch machen und ihren
er=
umgsed ürftigen Kindern einen vierwöchigen
Sommeraufent=
untie
t ſbe Perwandten verſchaffen.
Siſe ſiſcher Dragonertag 1935. Aus dieſem Anlaß werden
nnutgſäickfahrkarten (auch Blankokarten) von allen Bahnhöfen
HIIEUgSMN Ulyeffe von 75 Kilometer um Darmſtadt und ferner von den
bnuſßon Alsfeld, Butzbach, Büdingen, Gedern Gießen,
Grün=
ter Mk. 11.M:g, ſöngen, Lauterbach, Lich, Nidda, Schotten, Wetzlar und Bad
euzmh nach Darmſtadt ausgegeben. Die Karten gelten: zur
nfahhr wom Samstag, den 18. 5. 35, 0 Uhr bis Sonntag, den
Mka zur Rückfahrt: vom Samstag, den 18. 5. 12 Uhr, bis
ontw den 20. Mai, 24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt).
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS
TR.16 1.50
Mai
Anfang 19.00, Ende 23.15 Uhr. — Außer Miete.
Einmaliges Gaſtſpiel Franz Völker (Lohengrin);
„Lohengrin” große romantiſche Oper von Richard
Wagner. (Wahlmieten u. Gutſcheine nicht gültig.)
Mar
Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr 8.
Sinfonie=
konzert. Leitung: Karl Friderich. Soliſtin:
Roſalind von Schirach.
Gſlai
Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Miete
B 22. Agnes Bernauer. Trauerſpiel von Hebbel.
n Hauſe jeden
durch unſer”
vergorenen Li
Lieſer Traubel
KLENES HAUS
Mai
Anfang 19.30, Ende gegen 21.45 Uhr. — Außer
Miete, Kinderreiche Mütter Nr. 1—250. „Ein Kerl,
der ſpekuliert”, Komödie von Dietrich Eckart.
Mai
Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Kraft durch
Freude (geſchloſſene Vorſtellung). Die Freunde von
Salamanca. Komiſche Oper von Franz Schubert.
bildend un
und iſt ſeille. onmrrag, Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne
ſMMrai / O, 16. Vorſtellung. Ein Kerl, der ſpekuliert.
jatürlichen 2u
haut W leſiſches Landestheater. Heute abend erlebt Darmſtadt
Glen Haus des Landestheaters abermals ein großes muſi=
Nerdeſſe M liſchhiEreignis. Franz Völker von der Staatsoper Wien,
be=
intſc ern Sohn unſerer engeren Heimat, ſingt die Titelpartie
Higtadds Rilk) Wagners „Lohengrin”. Die Aufführung fand ein
glaſche vun 194bſt Aſ Darmſtadt ungewöhnliches Intereſſe; die Nachfrage nach
artevar ſo lebhaft, daß die Vorſtellung bereits Mitte der
Lochwe oll ſtändig ausverkauft war. — Im Kleinen Haus des
und Bea ters findet heute abend eine Vorſtellung von Dietrich
CarWßzumödie „Ein Kerl, der ſpekuliert” ſtatt, die
alin ſehr ſtarker Erfolg unſeres Schauſpiels erweiſt. Die
Meu g hat Heinz Stieda. Die Hauptrollen ſpielen Beatrice
Kathe Gothe. Elli Hall, Hildegard Wary, Anton Gaugl,
M/L nkmann, Fritz Luther, Hans Magel, Carl Raddatz,
eagen und Ullrich Verden.
„Memn 8. Sinfoniekonzert, das morgen abend ſtattfindet,
ha ind von Schirach als Soliſtin Lieder von Ludwig
Ro=
uusRw idie „Hymne an die Liebe” von Richard Strauß ſingen.
inteneſe Beitung von Generalmuſikdirektor Karl Friderich kom=
en Füth das Landestheaterorcheſter ferner Max Regers „
Ro=
ſantz0t Suite‟, Joſef Haas' „Heitere Serenade” und Ludwig
Auibg, Romantiſche Ouvertüre, zur Aufführung.
Kindel
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 123 — Seite 5
Zum 94. Geburkskag von Prof. Kröh.
Ein Beſuch im Akelier des Meiſters.
Das helle Licht des Frühlingsmorgens füllt bis in den
letz=
ten Winkel das große Atelier, in dem uns Profeſſor Kröh
Gele=
genheit zu einer Viertelſtunde der Unterhaltung gibt. Und es
iſt nicht nur das Licht von draußen, das dem Raum etwas ſo
Frohgeſtimmtes gibt, — alle die Bilder, die Wände und
Staffe=
leien des Raumes bedecken, ſtrahlen eine lichte Freudigkeit in
ihren Farben aus. Wir finden etwas von dieſer Helligkeit in den
Augen des Meiſters wieder, der doch am Dienstag, dem
7. Mai, ſchon ſeinen 94. Geburtstag feiern kann!
Eine lange Lebensſtrecke, auf die Profeſſor Kröh an dieſem
Tag zurückblickt! An dieſer Strecke liegt der Krieg von 1866, der
in die Zeit ſeiner Studienjahre in München fiel. Damals ſiedelte
ſein Lehrer, Prof. Raupp, mit dem ganzen Schülerkreis nach Kaſſel
und dann nach Darmſtadt um. Der Krieg 1870/71 traf Profeſſor
(Photo van der Smiſſen.)
Kröh dann ſchon in Darmſtadt, wie er — ein geborener
Darm=
ſtädter — ja überhaupt den größten Teil ſeines Lebens hier
zu=
brachte. Nur alljährliche Reiſen führten ihn in alle Teile
Deutſch=
lands, hauptſächlich Oberbayern, in die Schweiz uſw. Reiche
Stu=
dien waren die Ausbeute dieſer Reiſen; gerade gegenüber
unſe=
rem Sitzplatz hängt ein kleines Bild aus dem Jſartal, mit der
bläulichen Alpenkette im Hintergrund. Während der letzten zwei
Jahre war es beſonders der ſüdliche Odenwald, der den Meiſter
zu Studienzwecken anzog. Denn trotz ſeines hohen Alters ſchafft
er unermüdlich. Im Winter ſchränkt das ſchlechte Licht die
Ar=
beitszeit ja ſehr ein, aber jetzt im Frühling und Sommer wird
es wieder hinausgehen; da wird morgens und nachmittags etwa
je 3 Stunden geſchafft. Ganz beſonders feine Stimmungen
wer=
den in kleinen Studien feſtgehalten, um ſpäter im Atelier groß
ausgeführt zu werden. Anderes wieder wird gleich draußen im
Freien bis zum letzten Pinſelſtrich fertig gemacht. Vor unſeren
Augen hängen die ſonnenüberglänzten Landſchaften, die im
Vor=
jahre entſtanden, als Profeſſor Kröh 6 Wochen — bis in den
September hinein — im Felsberggebiet malte.
Dem Landſchaftlichen wandte ſich Profeſſor Kröh beſonders
in den Jahren zu, als die Nachfrage nach dem Porträt mehr und
mehr abnahm. Heute wendet man ſich mit verſtärktem Intereſſe
der Bildniskunſt wieder zu. Profeſſor Kröh ſpricht von den
be=
ſonderen Schwierigkeiten der Porträtmalerei, und daß er heute
wieder Bildnisaufträge ausführt und in Ausſicht genommen hat.
Er erzählt auch von dem Kreis ſeiner zahlreichen Schüler, die
bis etwa 1910 bei ihm arbeiteten und mit denen er zum Teil
noch heute in enger Verbindung ſteht. Später hatte er mehr und
mehr das Bedürfnis, ſich ſelbſt künſtleriſch zu betätigen, wozu
ihm neben dem Unterrichten allzu wenig Zeit verblieben war.
Unſer Blick fällt auf das zuletzt vollendete Bild des Meiſters:
eine Eichengruppe an der Kranichſteiner Straße; die lilafarbenen
Dämmerſchatten einer Abendſtimmung liegen auf den Bäumen
und der Stadt, die im Hintergrund auftaucht. — Dann
verab=
ſchieden wir uns von dem Meiſter, der uns mit feſtem Handdruck
und der launigen Ermahnung, nicht zu viel Aufhebens von ſeinem
Geburtstag zu machen, entläßt. Als wir der Hoffnung Ausdruck
geben, daß ihm noch recht lange ſeine Schaffenskraft erhalten
bleiben möge, beſtätigt er uns, daß erſt dies dem Leben einen
Inhalt gebe. Und ſo wollen wir denn auch unſere Glückwünſche
zu dem Geburtstag Profeſſor Kröhs in dieſem Sinne zuſammen=
A. H.
faſſen!
HJ=Zelklager beſuchen, heißt Erholung finden,
Kraft ſchöpfen, Muk gewinnen, Gemeinſchaft erleben
Das Kunſtwerk des Monats im Heſſ. Landesmuſeum
Als das „Kunſtwerk des Monats Mai” iſt im
Heſſiſchen Landesmuſeum eine Elfenbeinplatte mit der
Darſtellung eines Erzengels ausgeſtellt worden. Dieſe Tafel iſt
in einer ſüdweſtdeutſchen Kloſterwerkſtätte im Anfange des
neun=
ten Jahrhunderts geſchaffen worden; ſie iſt ein hervorragendes
Beiſpiel karolingiſchen Kunſthandwerks. Meiſterlich iſt nicht nur
die Feinheit der Elfenbeinbehandlung und die Schilderung von
fließendem Gewand und reichem Ornament, ſondern auch die
Sicherheit, mit der dieſem Engelskörper in einer kleinen Fläche
ſoviel Bewegung und Leben gegeben iſt. Elfenbein war im frühen
Mittelalter ein ſehr geſchätztes und wertvolles Material,
vornehm=
lich diente es zum Schmuck kirchlicher Geräte. Die Elfenbeintafel
mit dem Erzengel z. B. gehörte zum Einband einer
Prachthand=
ſchrift. Die Sammlungen des Landesmuſeums beſitzen einen
außer=
gewöhnlichen Reichtum ſolcher Kleinkunſt aus Gold, Elfenbein,
Email und Schmelzarbeiten. Aus ihnen iſt das Kunſtwerk des
Mo=
nats Mai ausgewählt worden, als Zeugnis einer künſtleriſchen
Epoche, in der aus germaniſchen und ſüdlichen Quellen die
Grund=
lagen der deutſchen frühmittelalterlichen Kunſt entſtanden.
(Landesmuſeum.)
— Familien= und ſippenkundliche Beratungsſtunde. Die
ſeit=
her Dienstags im Staatsarchiv abgehaltene Beratungsſtunde fällt
während der Sommermonate aus. Der Wiederbeginn im
Okto=
ber wird vorher bekanntgegeben.
70 Jahre Turngemeinde Beſſungen.
Siebzig Jahre ſind verfloſſen, ſeitdem ſich im einſtmaligen
Dorfe Beſſungen Männer, zuſammenfanden, um, dem Ruf des
Turnvaters Jahn folgend, eine turneriſche Gemeinſchaft ins
Le=
ben zu rufen. Schon im Jahre 1863 wurde die Frage einer
Grün=
dung eines Turnvereins erwogen; aber durch die Gründung des
damaligen Bürgervereins kam ein Zuſammenſchluß nicht zuſtande.
Zwei Jahre ſpäter ging der langerſehnte Wunſch der damaligen
Militärpflichtigen in Erfüllung. Man hatte erkannt, daß die
Lei=
besübung und beſonders das Turnen eine gute Vorſchule für den
Militärdienſt iſt.
In der am 11. Juni 1865 ſtattgefundenen Hauptverſammlung
wurde der Turnverein als Turngemeinde Beſſungen für gegründet
erklärt und die Wahl eines Vorſtandes vorgenommen. Viel Liebe
und Treue, und vor allem der Opferſinn der Mitglieder waren es,
die dazu beitrugen, daß der junge Verein ſich in der anfangs
ſchwe=
ren Zeit lebensfähig erhalten konnte. Aber auch ſpäterhin war
dieſer Geiſt in der Turngemeinde heimiſch. 1881 wurde ein
eigener Turnplatz erworben und 19 Jahre ſpäter mit dem Bau
einer eigenen Turnhalle begonnen, die im Jahre 1901 eingeweiht
werden konnte.
In volkserzieheriſcher Hinſicht waren und ſind die Grundſätze
Jahns ſtets maßgebend. Beiderlei Geſchlecht, vom Jüngling bis
zum Aelteſten, ſuchen und finden Erholung durch verſchiedene
Ar=
ten von Leibesübungen, die in der Turnhalle, auf dem Sportplatz
(frühere Rennbahn), im Städtiſchen Hallenſchwimmbad oder ſonſt
in der freien Natur gepflegt werden.
Ende Juni dieſes Jahres ſoll durch verſchiedene
Veranſtal=
tungen der Gründung gedacht werden.
Es iſt das ernſte Beſtreben der Turngemeinde Beſſungen, das
70 Jahre beſtehende Werk ihrer Väter würdig zu verwalten, um
als kleiner, blühender Zweig der Deutſchen Turnerſchaft in dem
Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen ſtets fördernd
mitzuhel=
fen in der Wehrhaftmachung von Körper und Geiſt des deutſchen
Menſchen, zur Verwirklichung des großen Zieles unſeres Führers.
Perſonaſien aus dem Bezirk der Abkeilung Darmſtadt
der Reichspoſtdirekkion Frankfurk (Main).
Angenommen ſind als Poſtanwärter: die Poſtſchaffner Hild
aus Vilbel in Offenbach und Roos in Neu=Iſenburg ſowie der
Verſorgungsanwärter Joſt aus Karlsruhe (Baden) in Offenbach:
als Poſtſchaffner auf Probe: die Verſorgungsanwärter Heuſel
aus Meiningen und Keßler und Kuhnke aus Inſterburg in
Offenbach: als Poſtjungbote: die Volksſchüler Heinrich= Bauer
in Bensheim, Georg Hofmann in Offenbach, Georg Mager
und Theodor Müller in Darmſtadt und Heinrich Müller in
Worms.
Beſtanden haben die Poſtaſſiſtentenprüfung: die Poſtanwärter
Blumenſchein in Monsheim, Gerhardt in Sprendlingen
(Kr. Offenbach), Lubaſch in Worms und Schneider in
Rei=
chelsheim (Odenw.).
Uebertragen ſind Oberpoſtinſpektorſtellen: den Poſtinſpektoren
Jacobi und Adam Müller in Mainz und Schweißguth.
Völſing und Georg Wagner in Darmſtadt:
Obertelegraphen=
inſpektorſtellen: den Telegrapheninſpektoren Kiſſel in Mainz
und Vonderſchmitt in Bad Nauheim; Poſtinſpektorſtellen:
dem Poſtmeiſter Freyer aus Heidesheim in Mainz und dem
Poſtſekretär Brickelmaier in Offenbach; eine
Telegraphen=
inſpektorſtelle; dem Telegraphenſekretär Schneider in
Darm=
ſtadt; eine Techn. Telegrapheninſpektorſtelle: dem
Telegraphen=
ſekretär Bender in Darmſtadt; Poſtſekretärſtellen: dem
Poſtver=
walter Stetter aus Laubach in Gießen, den Poſtaſſiſtenten
Happe in Offenbach und Hoff in Höchſt (Odenw.).
Planmäßig angeſtellt ſind als Poſtaſſiſtent: die Poſtanwärter
Blumenſchein in Monsheim. Gerhardt in Sprendlingen
(Kr. Offenbach). Lubaſch in Worms und Schneider in
Rei=
chelsheim (Odenw.); als Poſtkraftwagenführer: die
Hilfspoſtkraft=
wagenführer Bernhardt in Steinbach über Gießen, Glitſch
und Mohr in Alsfeld, Gonzoreck in Darmſtadt und
Schmuk=
ker in Alzey; als Poſtſchaffner: der Hilfspoſtſchaffner
Stein=
metz in Darmſtadt.
Verſetzt ſind: der Poſtinſpektor Heeb von Langen nach Alzey.
die Poſtaſſiſtenten Maria Anders von Jugenheim (Bergſtr.)
nach Seeheim, Graf von St. Ingbert (Saarland) nach Mainz.
Elſe Pfeiffer von Rüſſelsheim nach Frankfurt (Main), Wöll
von Offenbach nach Langen und Maria Zahradnitzky von
Oſt=
hofen nach Mainz; der Maſchiniſt Veith von Offenbach nach
Frankfurt (Main) der Oberpoſtſchaffner Götz von Alsfeld nach
Langen, der Poſtſchaffner Jennewein von Abenheim nach
Worms und die Poſtgehilfin Anna Krämer von Ober=Ramſtadt
nach Jugenheim (Bergſtr.).
In Ruheſtand getreten ſind: der Poſtamtmann Kabey in
Darmſtadt der Poſtinſpektor Weihl in Darmſtadt, die
Poſtſekre=
täre Fiſcher in Mainz und Trinkaus in Gießen: der
Ober=
poſtſchaffner Eckhard in Wörrſtadt und die Poſtſchaffner Liſt
in Höchſt (Odenw.) und Steeg in Wörrſtadt.
Freiwillig ausgeſchieden ſind: der Poſtſchaffner Schnell in
Offenbach und der Poſtſchaffner auf Probe Gentner in
Fried=
berg.
Bekreten und Befahren der Reichsauto=Kraftfahrbahn
durch Unbefugke ſtrafbar.
Mit Genehmigung des Reichsſtatthalters in Heſſen /
Landes=
regierung, Abt. Ib wird von der zuſtändigen Stelle angeordnet:
Das Betreten und Befahren der Kraftfahrbahn in allen Teilen
iſt Unbefugten verboten. Zuwiderhandlungen werden mit
Geld=
ſtrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft beſtraft. Die Verordnung
tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung im
Amtsverkündigungs=
blatt (3. Mai 1935) in Kraft.
— Der Bund heimattreuer Oſt= und Weſtpreußen beabſichtigt,
in dieſem Jahr zu Beginn der Sommerferien einen Sonderzug nach
Oſtpreußen mit faſt dreiwöchigem Aufenthalt ab Frankfurt a. M.
verkehren zu laſſen. Auch Nichtmitglieder unſeres Bundes können
daran teilnehmen. Der Zug wird nach Allenſtein geleitet. Am Tag
der Ankunft findet im Tannenberg=Denkmal eine Treuekundgebung
ſtatt. Rückfahrt von Königsberg mit einer Fahrtunterbrechung in
Berlin von etwa zwölf Stunden, aber ohne Uebernachtung. Den
Teilnehmern, die den Aufenthalt in Oſtpreußen nicht zum Beſuch
von Verwandten und Bekannten benutzen wollen, kann verbilligter
Aufenthalt an der See auf der Nehrung oder in Maſuren
ver=
mittelt werden. Auch bietet ſich Gelegenheit, an billigen
Rund=
reiſen durch Oſtpreußen teilzunehmen. Auf der Rückfahrt hält der
Zug auch in Marienburg.
Jcho voe Nkore
und immer unter Plombenschufz!
Betriebssicher und wirtschaftlich
Abgestimmt auf alle Motortypen
Hergestellt in deutschen Fabriken
Seite 6 — Nr. 123
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ans der H994p.
Der Gauleiter.
Gaufilmſtelle.
Es iſt der Gaufilmſtelle Heſſen=Naſſau, Frankfurt a. M.,
Kron=
prinzenſtraße 41, ſofort zu melden, wo und durch wen im
Gau=
gebiet Filmaufnahmen von den Aufmärſchen und Kundgebungen
am 1. Mai gemacht wurden.
Gauſchulungsamt.
Wir weiſen alle Kreisſchulungsleiter und
Kreisabteilungs=
leiter für Volksbildung darauf hin, daß jeweils bis zum 5. eines
jeden Monats für die im vergangenen Monat geleiſtete Arbeit ein
Tatigkeitsbericht und weiterhin der Arbeitsplan für den
kommen=
den Monat einzureichen iſt.
Erſtmalig iſt der Arbeitsplan für Mai bis zum 5. d. Mts.
hierher zu geben. Um genaue Einhaltung des Termins wird
drin=
gend erſucht. Wir weiſen weiter die Kreisabteilungsleiter für
Volksbildung auf eine tatkräftige Förderung der
Volksbildungs=
arbeit, insbeſondere auch auf dem Lande hin.
Der Kreisleiter.
Kreisfunkwart.
Die nächſte Funkwarteſitzung findet am Mittwoch, den 8. Mai,
20.15 Uhr, in der Kreisrundfunkſtelle, Luiſenſtraße 34, ſtatt. Die
rückſtändigen Monatsberichte ſind ſofort einzuſenden.
Kreisſchulungsamt.
Schulungsabende finden ſtatt:
am 6. Mai 1935: Arheilgen, Pg. Madre;
am 6. Mai 1935: Roßdorf, Pg. Emil Becker;
am 8. Mai 1935: Ober=Ramſtadt, Pg. Madre;
am 9. Mai 1935: Meſſel, Pg. Madre;
am 13. Mai 1935: Ortsgr. Mitte, Zellen I u. II. Pg. Oldigs;
am 14. Mai 1935: Pfungſtadt, Pg. Emil Becker;
am 15. Mai 1935: Erzhauſen, Pg. Madre;
am 15. Mai 1935: Eſchollbrücken, Pg. Born;
am 17. Mai 1935: Ortsgr. Mitte, Zellen IIIIIV. Pg. Oldigs;
am 17. Mai 1335: O.=G. Maintor, Zell. 1, Ku. V., Pg. Madre;
am 20. Mai 1935: Griesheim, Pg. Oldigs:
am 20. Mai 1935: Nieder=Beerbach, Pg. Madre;
am 22. Mai 1935: Griesheim, Pg. Oldigs
am 22. Mai 1935: Eberſtadt, Zellen IIIII, Pg. Madre;
am 23. Mai 1935: Wixhauſen, Pg. Oldigs:
am 23. Mai 1935: Nieder=Ramſtadt. Pg. Plagge;
am 24. Mai 1935: Griesheim, Pg. Oldigs;
am 24. Mai 1935: Ortsgruppe Maintor, Zellen II, IK, TV.
Pg. Emil Becker;
am 24. Mai 1935: Eberſtadt, Zellen IVV. Pg. Madre;
am 27. Mai 1935: Griesheim, Pg. Oldigs;
am 27. Mai 1935: Eberſtadt, Zelle VI, Pg. Madre;
am 28. Mai 1935: Waſchenbach. Pg. Grünewald;
am 28. Mai 1935: Hahn, Pg. Born;
am 31. Mai 1935: Griesheim. Pg. Oldigs;
am 31. Mai 1935: Ortsar. Maintor, Zell. III, VI, VII, VIII,
Pg. Emil Becker;
Beginn der Schulungsabende: 20.30 Uhr.
Die Sprechſtunden des Kreisſchulungsamtes, Rheinſtr. 48,
2. Stock, ſind am Montag und Donnerstag von 16—17 Uhr.
Generalmitgliederappell.
Am Montag, den 6. Mai 1935, findet im Lokal „Feierabend‟
Ecke Stifts= und Landgraf=Georgſtraße, um 8.30 Uhr, der
General=
nitgliederappell für den Monat Mai 1935 ſtatt. Redner: Pg. Kratz.
Die Teilnahme iſt für ſämtliche Mitglieder unbedingte Pflicht.
Mitgliedsbücher oder Ausweiſe ſind vor Betreten des Saales
vor=
zuzeigen. Der Appell wird auch diesmal wieder muſikaliſch
um=
rahmt.
Die Politiſchen Leiter der Ortsgruppe ſtehen um 8 Uhr im
Dienſtanzug vollzählig vor der Geſchäftsſtelle.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Mitte.
Die Sammlung für den Lebensmittel=Opferring wird
inner=
halb unſerer Ortsgruppe in der Zeit vom 2. bis 8. Mai
durch=
geführt. Wir bitten die Mitglieder um Bereitſtellung der
Pfund=
pakete.
Ortsgruse Arheilgen.
Am Montag, den 6. Mai, abends 8 Uhr, findet im
Partei=
lokal „Zur Sonne” ein Schulungsvortrag ſtatt für alle
Parteige=
noſſen. Auch die Gliederungen können daran teilnehmen.
Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Der Kurſus Säuglingspflege beginnt Mitte Mai. Der Kurſus
Kochen beginnt Mitte Mai. Der Kurſus Nähen beginnt Mitte
Mai. Der Kurſus Krankenpflege beginnt Ende Mai.
Anmeldungen bei Fräulein Ilſe Block, Aliceſchule,
Friedrich=
ſtraße 4. Sprechſtunden: Montags 11.30—12.30 Uhr, Dienstags
0.30 Uhr bis 11.30 Uhr.
Amkliche Mikkeilung der Reichsmuſikkammer.
Betr.: Eingliederung der Soliſten in die Fachſchaft 4 der
Reichs=
muſikerſchaft in der Reichsmuſikkammer.
Gemäß Anordnung des Herrn Präſidenten der
Reichsmuſik=
kammer vom 18. März 1935, betr. Eingliederung von Soliſten in
die Fachſchaft 4 der Reichsmuſikerſchaft bittten wir die Künſtler,
welche auf dem Gebiete des Oratoriums und Konzerts ſoliſtiſch
tätig ſein wollen ſofort einen Antrag auf Aufnahme in die
Fachſchaft 4 der Reichsmuſikerſchaft ſtellen zu wollen. Dieſe
Be=
kanntmachung betrifft auch Mitglieder, welche bisher der
Fach=
ſchaft 4 ſchon angehört haben.
Dem Antrag ſind beizufügen: Lichtbild.
Lebens=
lauf, polizeiliches Führungszeugnis, künſtleriſches Material,
Preſſeſtimmen, Repertoire uſw.
Von dem Befund dieſer Unterlagen wird es abhängen, ob
der Antragſteller eine Prüfung abzulegen hat, deren Zeitpunkt
noch bebanntgegeben wird. (Prüfungsgebühr 5 RM.)
Die Anträge ſind an die zuſtändige Ortsmuſikerſchaft
bis ſpäteſtens 10. Mai 1935 einzureichen.
Darmſtadt, den 3. Mai 1935.
Reichsmuſikkammer. — Der Landesleiter Heſſen=Naſſau.
(gez.): Fichtmüller.
Heſſiſche Berwallungsakademie Darmſtadk.
Sondervortragsreihe „Nationalpolitiſche Erziehung, Teil 2,
von Profeſſor Lacroix”.
Profeſſor Lacroix. Heidelberg beginnt im Rahmen des
Sommerſemeſters der Heſſiſchen Verwaltungsakademie Darmſtadt
am 2 1. Mai l. J. den 2. Teil ſeiner 6 Doppelſtunden
umfaſſen=
den Vorleſungsreihe über „Nationalpolitiſche Erziehung”.
Während im 1. Semeſter die Grundlegung zur
national=
politiſchen Erziehung vorgenommen werden mußte, wird es
Auf=
gabe des 2. Teiles dieſer Vorleſungsreihe ſein, die aktuellen wie
wichtigen Fragen über Volk, Raſſe, Staat und Kultur
zu behandeln.
Die Vorleſungen finden an folgenden Abenden ſtatt:
Diens=
tag, 21. Mai, 28. Mai, 4. Juni, 18. Jumi. 25 Juni und 2. Juli.
Anmeldungen zur Teilnahme an der Vorleſungsreihe ſind
umgehend an die Geſchäftsſtelle der Verwaltungsakademie,
Darmſtadt, Pankratiusſtraße 4. Fernſprecher 4949, zu richten. Die
Vorleſungsgebühr beträgt 4 RM. und iſt nach Erhalt der
Hörer=
karte auf das Konto der Verw.=Akademie bei der Beamtenbank
einzuzahlen.
— Das Arbeitsamt Darmſtadt teilt mit: In der Zeit vom
5 bis 30. 9. 1935 iſt an Sonn= und Feiertagen von 10 bis 12
Uhr Dienſtbereitſchaft für die Vermittlung von Muſikern.
Aus=
nahmsweiſe können deshalb auch an dieſen Tagen
Vermittlungs=
aufträge entgegengenommen werden. Diejenigen arbeitſuchenden
Muſiker, die dem Arbeitsamt nicht bis Samstag 12 Uhr eine
Be=
ſchäftigung für Sonntag nachweiſen, müſſen am Sonntag zwiſchen
11 und 12 Uhr zur Kontrolle erſcheinen. Das gleiche gilt für
ſolche Muſiker, die von Gaſtſtätteninhabern oder von dem
Fach=
vermittler für eine Sonntagsbeſchäftigung „unter
Vor=
behalt” beſtellt ſind. Entſprechendes gilt für geſetzliche
Wochen=
feiertage.
Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reſtaurant Sitte. Heute ſpielt Willy Melchior.
Die deutſche Arbeitsfront
Was jeder von den Sporkkurſen der NS-Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude” wiſſen muß!
Sportkurſus: Fröhliche Gymnaſtik und Spiele.
Offene Kurſe: Nur für Frauen. DAF.=Gebühr 20 Rpf.,
Nor=
mal=Gebühr 40 Rpf. Eintritt jederzeit.
Die fröhlichen Gymnaſtik= und Spielkurſe für Frauen
kom=
men in weiteſtem Maße dem Wunſche der Frau nach einer ihr
angepaßten Körperſchulung entgegen. Dadurch, daß die Leitung
in weibliche Hände gelegt iſt, iſt die Gewähr gegeben, daß jede
ſchädliche Ueberanſtrengung vermieden wird. Die Kurſe ſind ſo
aufgebaut, daß jede deutſche Frau, ob alt, ob jung, ohne
Beden=
ken daran teilnehmen kann. Neben rein gymnaſtiſchen Uebungen
und einer leichteren Körperſchule werden beſonders die Ballſpiele
eine Rolle ſpielen. Die Kurſe wollen nichts weniger, als die in
Beruf und Hausarbeit einſeitig beanſpruchten Volksgenoſſinnen in
ihrer Feierabendzeit durch Gymnaſtik und Spiel zu natäig
Anmut und ſelbſtverſtändlicher Gewandtheit zurückführen.
Die Jahresſportkarte verſichert dich für die Sportkurc
iſt erſte Vorausſetzung für die Teilnahme. Beſtellungen E
Geſchäftsſtelle der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
marckſtraße 19 (Seitengebäude).
Deutſche Arbeitsfront. — Berufsgruppe der Werkmeiſtte
Am Donnerstag, 9. Mai, abends 20.30 Uhr, .
ein neuer Lehrgang der Berufsgruppe der Werkn
Fachgruppe Holz. Alle Kameraden des Handwerks und d
duſtrie von Darmſtadt und Umgebung, vom jungen Geſell
zum ſelbſtändigen Meiſter und Werkmeiſter, können an
Abendlehrgang teilnehmen. Der Unterricht findet ſtatt im
Rheinſtraße 14, 2. Stock, Zimmer 3 (Eingang
Grafenſtraße=
meldungen werden am genannten Tage, bei Beginn des
richts entgegengenommen. Alles nähere wird dann noch b
gegeben.
Bunker Abend in der Woogskurnhalle.
Der große Saal der Woogsturnhalle war geſtern abend
an=
läßlich des wohlgelungen verlaufenen Bunten Abends des
Darm=
ſtädter Reichsbahn=Turn= und Sportvereins bis auf den letzten
Platz beſetzt. Der Vereinsführer, Baumeiſter Ricken, begrüßte
die Anweſenden, insbeſondere die Vorſtände der Aemter und die
Vertreter der Schweſtervereine aus Mainz und Wiesbaden. Nach
einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer und dem Geſang der
Nationalhymnen, wickelte ſich das abwechſlungsreiche und
bei=
fallsfreudig aufgenommene Programm ab. Die Turnerinnen des
Vereins (Turnwart Roth) tanzten mehrmals, ein choriſches
Tanzſpiel, einen Matroſenreigen und anderes mehr. Mitglieder
der Raſenſportabteilungen ſtellten plaſtiſche Figuren, am meiſten
gefiel der von ihnen dargeſtellte Ablauf eines Diskuswurfes. Der
Chor unter Chormeiſter Herfurth ſang zwei ſchöne Lieder.
Mit einer bemerkenswert guten Baßſtimme brachte Sänger Lang
Schuberts „Wanderer” und Loewes „Prinz Eugen” zum Vortrag.
Einige Turner gaben eine luſtige Pantomime „Das
Monu=
ment” zum beſten. Wirklich reizend waren die Jüngſten des
Ver=
eins (Turnwarte Götz und Spiegel), die den erſten Teil des
Programms beſtritten; nette kleine Mädchen mußten ſich von den
Buben darüber belehren laſſen, daß die Freuden des Maies ſich
nicht in ſchönen Blumen und dem Geſang der Vögel allein
er=
ſchöpfen, ſondern daß für einen ſtrammen Jungen zumindeſt noch
der Sport und das Austoben hinzukommen; ebenfalls viel
verdien=
ten Beifall erhielten eine kleine Mäuſephantaſie und ein
Volks=
tanz der Mädchen. Wie ernſt der Verein ſeine turneriſche Aufgabe
auffaßt, bewieſen klar und deutlich die ausgezeichneten Leiſtungen
der Zöglinge am Barren (Vorturner Ramsbächer) und der
Se=
nioren am Reck mit Vorturner Schneider, der trotz ſeiner vielleicht
55 Jahre unzweifelhaft der Beſten einer war. Ein Tanzſviel mit
Geſang „An der ſchönen blauen Donau” leitete zum zweiten Teil
des Abends über, in welchem die bewährte Kapelle Schlupp zum
N0
Canz aufſpielte.
der Landesbauernführer zur Ausſkellung
„Die Rhein=Mainiſche Wirkſchaft”.
Der Landesbauernführer der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau
in Frankfurt a. M., Dr. Richard Wagner, gibt zu der vom 24.
Auguſt bis 8. September 1935 auf dem Feſthallengelände zu Frank=
furt a. M.. ſtattfindenden großen Ausſtellung „Die Rhein=
Mai=
niſche Wirtſchaft” folgendes Geleitwort:
„Die Ausſtellung „Die Rhein=Mainiſche Wirtſchaft” wird
vom Reichsnährſtand und allen ſeinen Angehörigen, die ſich als
Glied in der Einheit der Rhein=Mainiſchen Wirtſchaft fühlen,
warm begrüßt, denn ſie gibt Gelegenheit, die
Zuſammengehörig=
keit aller Schaffenden in einer Leiſtungsſchau zu beweiſen, und
wird ſo einen bleibenden Anreiz zu Höchſtleiſtungen bieten.
Höchſtleiſtungen aber, nicht nur an Menge, ſondern auch an
Qualität iſt das Ziel, das ſich das rhein=mainiſche Bauerntum im
Rahmen der Erzeugungsſchlacht und im Rahmen der ganzen
natio=
nalſozialiſtiſchen Wirtſchaft geſteckt hat, um zu ſeinem Teil an der
Befreiung unſeres Vaterlandes mitzuwirken.”
Jägerſchaft des Kreiſes Darmſtadk.
Jeder Angehörige der Deutſchen Jägerſchaft der einen Hund
zur Jagd verwendet, muß dies bis zum 10. Mai 1935 dem
k. Kreisjägermeiſter melden. Alle Hunde, die im Beſitz von
Forſtbeamten, zugelaſſenen Jagdaufſehern. Jagdeigentümern,
Jagdpächtern und den Inhabern der unentgeltlichen
Jagderlaub=
nisſcheine ſind, müſſen geprüft werden. Bei den Prüfungen
müſſen die Hunde vom Beſitzer geführt erden. Hunde, die auf
Verbands= oder Vollgebrauchsprüfung von ihren Beſitzern mit
Erfolg (mindeſtens 3. Preis) geführt ſind, gelten als anerkannte
Pflichtjagdhunde. Nachweiſe darüber ſind dem k.
Kreisjäger=
meiſter vorzulegen. Dieſe Hunde ſind von allen Pflichtprüfungen
der Deutſchen Jägerſchaft für das darauffolgende Jahr befreit,
ſofern ſie noch im ſelben Beſitz ſtehen.
Der Gaujägermeiſter hat durch Anordnung vom 26. 4. 1935
die Kreisjägermeiſter mit der Vornahme der erforderlichen
Hundeprüfungen beauftragt.
Jedem Jagdſcheininhaber des Kreiſes Darmſtadt iſt
Gelegen=
heit gegeben, die Bedingungen des jagdli hen Uebungs= und
Pflichtſchießens auf den Schießanlagen der Priv.
Schützen=
geſellſchaft Darmſtadt zu erfüllen. Jeder Jagdſcheininhaber
er=
hält durch den Obmann für das Schießen eine Schießkarte
ausge=
händigt, die, mit Eintragungen über die erledigten Pflichtſchießen
und den entſprechenden Beſcheinigungen verſehen, am Schluß des
Jahres zu einem noch zu beſtimmenden Zeitpunkt an den
Ob=
mann für das Schießweſen zurückzugeben iſt. Im Monat Mai
fin=
den nur Schießen mit Büchſe und Piſtole ſtatt.
Als Schießtage für das Pflichtſchießen mit der Büchſe und
das gebrauchsmäßige Piſtolenſchießen werden der 11., 14., 21., 25.
und 28. Mai 1935 beſtimmt. Beginn jeweils 15 Uhr.
Geſchoſſen wird mit der Büchſe a) Rehbock, ſtehend. 80 Meter,
b) Wilderer=Scheibe, ſtehend, 80 Meter, c) Keiler, flüchtig, 65
Meter, d) Fuchs, ſtehend, 65 Meter. Geſchoſſen wird grundſätzlich
über Kimme und Korn. Fernrohr erlaubt. Mit der Piſtole:
Mannſcheibe, ſtehend, 25 Meter.
Jagdſcheininhaber mit den Anfangsbuchſtaben A—G werden
gebeten, zu dem Schießen vom 11. und 14. Mai zu erſcheinen. Der
Reſt ſchießt am 21., 25. und 28. Mai 1935.
Anweiſungen für das Schießen mit der Schrotflinte folgen
noch,
Das Schießen vom 11. Mai 1935 wird durch den Herrn
Gau=
jägermeiſter eröffnet.
Deutſches Rotes Kreuz, Sanitätskolonne I Darmſtadt.
Tätigkeitsbericht über den Einſatz am 1. Mai 1935:
Sanitäts=
kolonne I Darmſtadt, die den Sanitätsdienſt für dieſen Tag
über=
nommen hatte, war angetreten mit 3 Aerzten, 12 Führern und
70 Mann. Zu ihrer Unterſtützung waren beigegeben von der
Sanitätskolonne Darmſtadt II (E. Merck) 1 Arzt. 10 Führer und
47 Mann. außerdem von der Kolonne Darmſtadt=Oſt 5 Führer
und 18 Mann. Außerdem ſtanden 28 Schweſtern und
Helferin=
nen für erſte Hilfeleiſtungen zur Verfügung. In 35 Fällen wurde
erſte Hilfe geleiſtet.
Reichsluſtſchukbund e.B., Unkergruppe IIa
Inzwiſchen trafen der Adjutant der Ortsgruppe, Lad
a. D. Jung, ſowie der Führer der Bezirksgruppe Starkenbur
ſchutzkapitän Velten, ein, die von dem Untergruppenführen? „
lum herzlich begrüßt wurden. — Nach dem Abſingen des Lm//,h
Marſchliedes ergriff der Bezirksgruppenführer, Luftſchutz:u
Velten, das Wort und wies nochmals auf die
Berling=
eidigung der Amtsträger hin. Weiter führte er aus, daß dud
Völkerbund, durch die Pakte, Verträge, Abmachungen und 2
Deutſchland abrüſten mußte. Durch die Abrüſtung wurde 2
land gefeſſelt, wehrlos gemacht und klein gehalten, damit
deren Staaten ruhig rüſten konnten, um einem kommenden As/chjeiden!
ins Auge zu ſehen, während jeder deutſche Volksgenoſſ
kommen ſchutzlos iſt. Im Jahre 1926 erlaubte man Deutſchlc-d
zivilen Selbſtſchutz, jedoch die damalige Regierung unt 10 aba
nichts. Erſt durch die Machtübernahme des Führers kornt
Deutſchland durch den General der Flieger, Hermann Göräig
Reichsluftſchutzbund in ſeinem heutigen Aufbau gegründet me
So konnte in Darmſtadt eine Ortsgruppe gegründet werLy”
heute in der ausgezeichneten Leitung des Herrn Dr. Seide=
Der Reichsluftſchutzbund iſt Wehrverband geworden und M-y
ter an der großen Volksgemeinſchaft. Wir ſind eine Nots=y
ſchaft, wo einer für den anderen einſtehen muß, wir ſind Kin
für die ganze Volksgemeinſchaft in unſerem Vaterland, eine-011 nicht überſti
organiſation des Friedens ſind wir, um unſer Vaterl= 10 die in der
ſchützen. Der Führer gab uns die Wehrhoheit, gab uns den
den, und deshalb müſſen wir unſerem Führer danken, in d imMin A
ihm als Soldaten gehorchen.
Der Untergruppenführer dankte dem
Bezirksgruppenfükr=
ſeine zu Herzen gehende Anſprache und ſchloß mit dem Abſin Ahlau
Liedes „O Deutſchland hoch in Ehren” die Feierſtunde.
Anläßlich des 2. Gründungstages des Reichsluftſchutzs
hielt die Untergruppe IIa wie alle anderen Untergruppg
Feierſtunde in vollbeſetztem Saale des Hanauer Hofes ab.
leitet wurde die Feierſtunde nach kurzer Begrüßung du=
Untergruppenführer mit einem Gedicht. Es lebe der Lufid
Nach dem Badenweiler Marſch hielt der Führer der Unter;
Kamerad Mühlum, eine kurze Anſprache und führte unter ard
aus: Als im Jahre 1918 die Waffenſtillſtandsbedingungen ei
reicht wurden, war es Hauptbedingung: Zerſchlagung und Auſh iller W
tung der deutſchen Luftwaffe. Aus dem Wirrwarr der NackMſciaft el
jahre ſind ehemalige Flackoffiziere zu dem Gedanken gekc,
wie können wir in Zukunft unſer Vaterland und Volk insbeh/6
vor Luftangriffen ſchützen. Die Luftliga wurde gegründg.
beſtand bis zum Tage der nationalen Revolution, wo der hrt
kanzer Adolf Hitler dem Luftfahrtminiſter Göring mit derFrüu
dung eines einheitlichen Luftſchutzes beauftragte und am 2 (7ſh.1
den Reichsluftſchutzbund in Berlin gründete. Mit der Ehruu
Führers ſchloß der Redner ſeine Anſprache.
M
Hun
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Palaſt=Lichtſpiele.
* In Erſtaufführung läuft in den Palaſt=Lichtſpiellt
Film „Alles um eine Frau” mit dem Untertitel —MMiü Bürgerſt
raden”. In ſehr geſchickter Weiſe hat hier der Spielleiter 9X aus dem 2
Abel den Gewiſſenskonflikt eines Menſchen gezeichnet, br Mm Unſatzſter
echte Kameradſchaft und deutſche Treue den Sieg davc-h
Liebe und Werkſpionage ſpielen eine Rolle in der Handlug/ Udie Schon
reich an dramatiſchen Momenten iſt und die Zuſchauer bu
Schluß in atemloſer Spannung hält: Zwei ehemalige 2Ineuer,
flieger, die einen ſchweren Luftkampf zu beſtehen hatten, wu9 Aſjahren
dem Deutſchen gelang, über den Engländer den Sieg zu er
ihn aber dann aus dem brennenden Flugzeug zu retten,
ſich nach Kriegsſchluß. Der Engländer dankt ſeinem Leben
damit, daß er ihn in ſeine Flugzeugfabrik in leitender S1
aufnimmt. Hier beginnen nun das Leben und die Ereign
beide einzuſtürmen, aber echte Kameradſchaft trägt der 1 900
davon Guſtav Dießl, Harry Frank, H Kettler
Hartmann, Willi Schur und andere ſtellen markante.”
ren, deren Gegenſpieler von namhaften Filmkünſtlern
dargeſtellt werden. Charlotte Suſa iſt die Frau, um 220
alles dreht und die in charmanter Weiſe ihre ſchwierige Rr/
herrſcht. Ein gutes und reichhaltiges Beiprogramm geht
Film voraus.
für die
Mu Abgabe de
N
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1935 fäl
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April 1
1 aa nehnigun
1Mür die mo
u Anneldung
nat April
benenfa
— Das Union=Theater zeigt heute letztmals die groß=
Tonfilm=Operette: „Zigeunerbaron” mit Ad. Wohlbrückh.=
Knoteck, Gina Falkenberg und Fritz Kampers in den Haup”
Ur
Han
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen den anläßlich der inte?
nalen Filmausſtellung in Venedig mit dem 1. Preis ausgeſt.—0
Film „Symphonie der Liebe” mit Hedy Kießler, Aribert M!
Jaromir Rogoz. Regie: Guſtav Machaty; Muſik: Dr. G. Be
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen „Alles um eine Fral
Guſtav Dießl. Paul Hartmann, Charlotte Suſa und Carſt!
in den Hauptrollen. Spielleitung: Alfred Abel.
— Belida zeigt am Sonntag, den 5. Mai, Grace Ma.
dem Muſikfilm „Dasleuchtende Ziel” — 10.30
Uhr-
morgenfeier: Das leuchtende Ziel”. — 2 Uhr: Jugendvor/!
mit obigem Programm.
— Reſi=Theater zeigt die herrliche Erſtaufführung:
leuchtende Ziel” mit der beſten Sängerin der Welt, Grace
Sonntag mittag Jugendvorſtellung „Der Todesritt von Bei !
— Wichtig bei Neubauten. Man ſchreibt uns: Es beſtehe!n
fach die Auffaſſung, daß bei der Errichtung von Neubaut 2 S/
Lagepläne uſw. nur von den ſtaatlichen oder ſtädtiſchen Z.
ſungsämtern anzufertigen ſind. Demgegenüber ſei auf ein
ſchreiben des Heſſiſchen Miniſteriums vom 30. Septemoe‟
verwieſen. Dieſes lautet: Lagepläne für Baugeſuche bei ?
ten ſollen durch Geometer Privatvermeſſungsbeamte o)"
meſſungsämter gefertigt ſein. Ebenſo verhält es ſich auch mite.
übrigen Vermeſſungsarbeiten. Die Intereſſenten können
Bedarfsfall an die örtlich zuſtändigen Vermeſſungsämter Ne
einen Privatgeometer wenden. Die Ausführungen 9u.”
Privatgeometer tragen den gleichen amtlichen Charakter wie
die Vermeſſungsämter, da die Privatgeometer auf Grund
der Gewerbeordnung von den Staatsbehörden beeidigt un
lich beſtellt ſind.
— Geiſtliche Abendmuſik in der Stadtkirche. Wir bei”
nochmals auf die heute abend um 8.15 Uhr in der Sic
ſtattfindende Abendmuſik des Heſſiſchen Singkreiſes. De.
wird aus Anlaß des 250. Geburtstages von Joh. Seb. Hit
anſtaltet und bringt nur Werke des Thomaskantors. V"
außer dem Heſſiſchen Singkreis Frau Horn.;.?
Frau Wilbrand am Cembalo, Dr. L. Borngäſſe."
Orgel und ein kleines, aus Muſikliebhabern gebildetes.?
ſter mit. Der Eintritt iſt frei.
5. Mai 1935
Bokrn s.
Kampf dem Lärm.
bie ſolche Kundgebung wie dieſe
Lärmverhütungs=
ſeaße ich ſchon lange gewartet. Deshalb will ich mit
guſinung auch gar nicht hinter dem Berg halten. Und
lik
der
Uelldes die Straße marſchiert, und liegt im Bett und freut
dan im jeder in der Nachbarſchaft denken wird; Herrgott,
Mierg
hiderr einen herrlichen Apparat, und was macht der für
ſc h0 MMuſik.
* des R.
Abtein, Herr Radiote, ſo denken wir Armen nicht. Im
underen
mtul ich will Ihnen ſagen, was wir denken: „Nun legt die=
Danauer Hoſte mt Mice Menſch mit ſeinem Radio ſchon wieder los. Wenn
hurzer Begrüßmn pchu ſerigſtens das Fenſter zumachen und den Lautſprecher
Dicht „Es lebe
ufre Stärke ſtellen wollte, damit er einen nicht mitten
der Führer
nelnf, mitten in die Arbeit, mitten in eine Unterhaltung
brache und füh
hunt. Das muß ein richtiger Banauſe ſein, der kein
enſtillſt
air hat, daß man ſeinen Mitmenſchen nicht unaufgefor=
N9. Zerſe
üms=beliebige Muſik an den Kopf wirft. Warum tut er
tlwloller Welt ohne Not kund, wie ungebildet und
A dem E
ſlſaft er iſt? Ein Menſch mit Gefühl für das, was ſich
aterland und
ſtien ſchen gegenüber gehört, der ſpielt ſeine Muſik
uftliga wurde
104 der läßt den Vortrag nicht lauter werden, als es
en Revolution
derſr num nötig iſt — und der läßt vor allen Dingen die
niniſter Görin
balrſet in Ruh, denn die hat ja ſelbſt ihr Radio da=
„u aann ſich jederzeit nach Belieben bedienen und braucht
nich du Radiote. Du mißbrauchſt eine herrliche
Er=
non ir Beläſtigung der Menſchheit, du biſt ein
Schäd=
uder Volksgemeinſchaft, denn du greifſt unbefugterweiſe
Ihre deiner Volksgenoſſen ein.
mſo viee geſagt: Wir verzichten händeringend auf dein
„cino wir haben — ganz im Gegenſatz zu dem, was du
egar nicht die Meinung, du ſeiſt um deinen Apparat
haſd en und ſeiſt ein famoſer Kerl. Nein, das Fenſter
ſchmals auf die B.duslmachen, mehr wollen wir nicht!”
ter führte er aus,
jge, Abmachung
die Abrüſtung wur
Skeuer= und Wiriſchaftskalender
d klein gehalten.
für die Zeit vom 1. bis 15. Mai 1935.
en, um einem kom
iü t erden!
Aufbewahren!
der deutſche Vol
d erlaubte man Deu:1 A/0” Abgabe der Beſcheinigung an die
Finanz=
kaſſe, daß die Summe der im Monat April 1935
amalige Regierung
abgeführten Steuerabzugsbeträge mit der Summe der
jahme des
Führer=
im gleichen Monat einbehaltenen Steuerbeträge über=
Flieger. Hemamf
einſtimmt. (Keine Schonfriſt.)
tigen Aufbau gegriu
sgruppe gegrundet:9 A/0l Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
dem Wirr
beauſtragte
gründete.
prat
ant der Orts=
Bezirksgruwpe 8
dem Untergru
lach dem Ab
gruppenführer.
ung des Herrn Dr. 6.
rband geworden minl
chaft. Wir ſind eime !
inſtehen muß, wir 5il)
unſerem Vaterland,
, um unſer Yus
ſehrhoheit, gab 1ns!
ührer danken 120
vom 16. bis 30. April 1935 erfolgten Lohnzahlungen.
Falls die bis zum 15. April 1935 einbehaltenen
Lohn=
ſteuerbeträge für ſämtliche in einem Betriebe
be=
ſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von 200.— RM.
nicht überſtiegen haben, Abführung der Lohnſteuer für
die in der Zeit vom 1. bis 30. April 1935 erfolgten
Lohnzahlungen. (Keine Schonfriſt.)
Abführung der Bürgerſteuer für
Lohn=
ſteuerpflichtige an die Gemeindekaſſe auf
Grund der näheren Beſtimmungen.
WJAſ: Ablauf der Schonfriſt für das am 25. April
mit dem
1935 fällig geweſene ſtaatliche Ziel (erſte
Vorauszah=
lung) auf die ſtaatliche Grundſteuer,
Sonder=
gebäudeſteuer und Gewerbeſteuer.
ſe: Vorlage der Aufſtellung der
Deviſen=
geſchäfte, die von einem Unternehmen mit gene=
Thedter brint
reller Genehmigung zum Deviſenerwerb im Monat
April 1935 getätigt worden ſind (ſoweit ſolche
Ge=
nehmigungen überhaupt noch erteilt werden).
Aſ: Bürgerſteuer für Veranlagte. Näheres iſt
aaus dem Bürgerſteuerbeſcheid zu entnehmen.
Pr SNe 720 Amſatzſteuer= Voranmeldung und Vorauszahlung
für die monatlichen Zahler für den Monat April 1935.
Die Schonfriſt iſr fortgefallen!
in die) Aſle Anmeldung und Zahlung der
Börſenumſatz=
ſteuer, ſoweit dieſe im
Abrechnungsver=
die Zuſchuu
Fahren entrichtet wird. Abrechnung für den Mo=
Zwei ehemalt!.
mat April 1935 für die monatlichen Zahler.
Gege=
beſtehen huutz!
benenfalls Fehlanzeige nicht
ver=
er den Sit
geſſen!
ugzeug zu !.
mnit ſeinen 2), Aſſte Wierteljahreszahlung für die Vermögenſteuer.
Erſtes Ziel für das Rechnungsjahr 1935.
it in leitt
und die W). Aſe Entrichtung der Hundeſteuer, zweites Ziel für
das Kalenderjahr 1935.
Schulgeld.
Dallſchulgeld für die höheren Schulen und die gewerblichen
Ebillhns ſchulen in der Stadt Darmſtadt für den Monat April
amal. April 1935 fällig. (Schonfriſt bis zum 10. Mai 1935.)
ſchtſpiele
den
den Siat
Arßſderungszettel können erſt demnächſt zugeſtellt werden.
eresh ber die Fälligkeit der erſten Monatsrate an dieſer
Kirchenſteuer.
Rate der Kirchenſteuer für 1935/36 iſt an ſich am
135 fällig. Es iſt damit zu rechnen, daß nur ein Teil
irichſteuerbeſcheide wird rechtzeitig zugeſtellt werden können.
dens Eigen Fällen hat die Zahlung der erſten Rate alsbald
H. W. Wohmann.
Adeiſuſellung zu erfolgen.
ereins= und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Wiſler ſehensfeier. Magazin=Fuhrpark=Kolonne Nr. 11,
ter 20. K, 522, 3. Armee. Wir erwarten alle Kameraden zu
WegeieSensfeier in Darmſtadt, am 12. Mai 1935, im Reſtau=
Förſter.
4 Imn), Soderſtraße 6½, 13 Uhr.
Hallirauenbund. Es wird noch einmal aufmerkſam
ſachel ” wen am Dienstag, dem 7. Mai, abends 8 Uhr, in der
auben lti indenden Vortrag mit Lichtbildern von Frau Pelz=
agen M) über „Geſund bleiben und geſund wer=
Dieſem lehrreichen Vortrag laden wir unſere Mit=
Der hu ders herzlich ein, Gäſte ſind ebenfalls herzlich
will=
nmemu
Stßiti ſcher Saalbau. Heute abend 8 Uhr: Tanz.
Nung) ugellmeiſter Willy Schlupp. Eintritt frei.
Nr. 123 — Seite 7
Erbach im Zeichen des VOA.
(htäeſe Lärmverhütungswoche auch in der Hauptſache mit
mtu gen Lärm der Kraftwagen und Motorräder befaßt,
gurnich nicht aus dem Konzept bringen und bleibe dabei;
„bmrmherzigſten und gefährlichſten
Mör=
ädäe Ruhe ſind und bleiben die wildgewor=
„0o—ten! Wer einen ſolchen Radioten zum Nachbar
icht ſogar gerade gegenüber, der kann einem in der
tun. Denn der Radiote iſt der Anſicht, daß es für
M in unerhörtes Glück bedeute, von ſeinem
Laut=
i, allem beliefert zu werden, was nur die erreichbaren
eir hergeben.
usſrrißt er in aller Herrgottsfrühe oder am ruhigſten
zugwend
Landeshauptverſammlung des
Landes=
verbandes Heiſen 99A. 1333.
Eigener M. St.=Bericht des „Darmſtädter Tagblatt”.
Das ſchöne Odenwaldſtädtchen Erbach ſteht Samstag und
Sonntag im Zeichen des blauen Wimpels. Der
Landesverbands=
führer Oberſchulrat Dr. Leip hat ſeine Hauptverſammlung nach
hier verlegt. Viele Häuſer tragen Flaggen= und Girlandenſchmuck
und die VDA.=Jugend flitzt auf Rädern und auch zu Fuß
ſtän=
dig durch die engen Straßen. Hilfsbereit uhrt ſie die
auswär=
tigen Teilnehmer und Teilnehmerinnen in die Quartiere.
Als Ehrengäſte nahmen an der Tagung, mit der am heutigen
Sonntag eine große volksdeutſche Kundgebung verbunden iſt, teil
als Vertreter des Bundesleiters Dr. Siebert=Berlin, die Leiterin
des Frauendienſtes bei der Bundesleitung Frau Reiter=Berlin,
die Organiſationsleiterin Frl. Heſſenauer, weiter mehrere
Lan=
desführerinnen, Ortsgruppenleiterinnen und =leiter.
Die Hauptverſammlung wurde um 5.30 Uhr im feſtlich
ge=
ſchmückten Saal des Shützenhofes durch Landesleiter Dr. Leip
eröffnet mit herzlicher Begrüßung der Amtsträgerinnen und
Amtsträger und der Gäſte des VDA. Sein Sondergruß galt den
namentlich genannten Ehrengäſten, ſein Dank allen, die die
Tagung vorbereitet haben.
Landes=Organiſationsleiter Dr. Mulch=Darmſtadt verlas den
Jahresbericht für 1934, das in der Organiſation verſchiedene
ein=
ſchneidende Aenderungen, vor allem in perſoneller Hinſicht, brachte,
dann aber auch in der Arbeit ſelbſt, die erwuchs aus den neuen
Auf=
gaben des zum Volksbund gewordenen Vereins. Beſonders
be=
merkenswert iſt die Zunahme der Ortsgruppen und noch mehr
die der Schulgemeinſchaften an den Volksſchulen, den höheren
und Berufsſchulen. Teilweiſe ſind Volksſchulen heute 100
prozen=
tig für die Arbeit erfaßt. In vielen Aemtern und Betrieben
wurden Fachgruppen organiſiert. Sehr erheblich war auch die
Zunahme der Auslandsarbeit. Die Leitung der Forſchungsſtelle
für Auswanderer wurde Profeſſor Dr. Behn=Mainz übertragen.
Ueber die vielfachen Sonderveranſtaltungen im vergangenen Jahr
hat das „Darmſtädter Tagblatt” ausführlich berichtet, ebenſo
über die Erfolge der vielfachen Werbungen und über die
volks=
deutſche Schulung, die ihre Werbung über alle deutſchen
Volks=
genoſſen ausſtrahlt, ſo daß heute die Beziehungen des VDA. zu
den Dienſtſtellen der Partei und allen Verbänden ſehr gute ſind.
Alles in allem kann geſagt werden, daß das Jahr 1934 ein Jahr
ernſter Aufbauarbeit war, die reich belohnt wurde durch
Fort=
ſchritte in der Durchdringung mit volksdeutſchem Denken und
da=
mit der Feſtigung und Sicherung der VDA.=Arbeit im Volk.
Jahresbericht und Kaſſenbericht, letzterer erſtattet von
Schatz=
meiſter Philipps=Friedberg, wurden genehmigt, den beiden
Herren Dank durch den Landesleiter ausgeſprochen.
Dr. Mulch berichtete dann kurz über die Frauenarbeit des
VDA., die durch Feſtigung und Beſſerung der Beziehungen zur
NS.=Frauenſchaft ebenfalls ſehr erfolgreich wurde. Der Tätigkeit
der Frauen=Landesleiterin Frau Sabine Koepke wurde mit
beſonderer Anerkennung gedacht. Mehrere neue Frauenortsgruppen
konnten gegründet werden.
Landesleiter Dr. Leip unterſtrich dann Dank und
Anerken=
nung für die Landesleiterin Frau Sabine Koepke, deren Wirken
als vorbildlich im ganzen Reich bekannt iſt.
Nach Vortrag und Genehmigung des Voranſchlags ſprach
Landesleiker Dr. Leip
über VDA.=Arbeit aus weiterer Schau, als den
Ab=
lauf eines Jahres, und über die Zukunft dieſer Arbeit. In der
Zeit vor 1914 wußten nur verhältnismäßig wenige von der
Ar=
beit derer die rechtzeitig erkannt hatten, daß die Beziehungen zu
den Deutſchen jenſeits der Grenzen volkliche und nationale
Not=
wendigkeit iſt. Wenige nur waren ſich klar darüber, wie ſchwer
Deutſche im Ausland um ihr Volkstum kämpfen und leiden
muß=
ten. Der Krieg brachte eine Aenderung. Unſere Soldaten, die
überall in Feindesland auf Deutſche ſtießen, erkannten, was hier
noch an nationaler Arbeit geleiſtet werden müſſe. Die
Nach=
kriegsregierungen aber brachten nicht genügend Verſtändnis für
dieſe Arbeit am Deutſchtum auf. Der VDA. blieb ein Verein
und kam trotz aller Beſtrebungen nicht über dieſe
Exiſtenzmöglich=
keit hinaus. Allen aber, die tätigwaren, vor allem
Dr. Steinacher, gebührt herzlichſter Dank dafür,
daß ſie die VDA.=Arbeit hinübergerettet haben
ins Dritte Reich. (Lebhafter Beifall.)
Die nationale Erhebung brachte endlich einſchneidende
Aende=
rung und Beſſerung. Heute iſt der VDA. zum wahren
Treuhän=
der der 35 Millionen Deutſchen geworden, die jenſeits der
geo=
graphiſchen Grenzen leben. — Dieſe Treuhänderſchaft ſetzt eines
immer voraus: das Opfer! Die reſtloſe Einſatzbereitſchaft für
die Arbeit, die nicht Zwang ſein darf, ſondern gern und freudig
getan werden muß. Der Führer und die Reichsregie=
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am
Frei=
tag zum zweiten Male gegen den 54jährigen Georg Sch. aus
Die=
burg wegen Urkundenfälſchung und Betrugs. Ein guter Freund
des Angeklagten wollte für ſeine Hausreparaturen einen
Reichs=
zuſchuß haben, das Unglück war nur, daß die Arbeiten ſchon
ge=
macht und die Handwerker ſchon bezahlt waren, ehe er überhaupt
einen diesbezüglichen Antrag ſtellte. Kurz entſchloſſen veränderte
der Angeklagte die Datums auf den Rechnungen und
Voranſchlä=
gen auf einen ſpäteren Termin. In der erſten Verhandlung
wurde ſein Freund amneſtiert und der Angeklagte erhielt wegen
Urkundenfälſchung und Beihilfe zum Betrug eine Gefängnisſtrafe
von 9 Monaten. Das Reichsgericht hob auf die Reviſion des
Angeklagten hin das Urteil auf und verwies es zurück an die
Vorinſtanz. Das Gericht hält zwar auch diesmal den
Angeklag=
ten für ſchuldig, hält aber eine Gefängnisſtrafe von ſechs Mona=
ten für ausreichend, die nach dem Geſetz vom 7. Auguſt vorigen
Jahres, da der Angeklagte noch nicht vorbeſtraft iſt, unter die
Amneſtie fällt.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am
Sams=
tag gegen den 39jährigen Jakob Mengler ausVielbrunn
wegen Unterſchlagung im Amt und Untreue. M.
war Gemeinderechner und wird beſchuldigt, daß er Gemeindegelder
unterſchlagen habe. Der Angeklagte beſtreitet jede Schuld. Er
be=
hauptet, er habe das Defizit ſchon größtenteils von ſeinem
Vor=
gänger mitübernommen. Im Jahre 1930 war bei einer Reviſion
ein Fehlbetrag von 5000 RM. feſtgeſtellt worden, und der
Ange=
klagte hatte ſich verpflichtet, dieſen Fehlbetrag im Laufe der Jahre
von ſeinem Gehalt abzudecken. Er machte das jedoch ſo, daß er den
Betrag kurzerhand durch falſche Buchungen verminderte. Nicht nur
das. Er beſtellte ſich auch eines Tages zwei Wolldecken für ſeinen
Haushalt, die er einfach auf das Wohlfahrtskonto der Gemeinde
verrechnete. Und vom Geld, das er, allerdings nicht in ſeiner
amt=
lichen Eigenſchaft, zur Ablieferung an verſchiedene Waldbeſitzer,
dabei auch ſeine eigene Gemeinde, erhielt, gab er einem
Bekann=
ten ein Darlehen. Der Angeklagte wird wegen fortgeſetzter
Unter=
ſchlagung im Amt und wegen Untreue zu insgeſamt acht
Mo=
naten Gefängnis und zu einer Geldſtrafe von
3 00 RM. verurteilt.
rung wünſchen, daß jeder Volksgenoſſe den VDA.
tätig und opfernd unterſtützt. „eder, der in unſerer
Arbeit ſteht, iſt ein Wachtpoſten für das Deurſchtum, jeder, der
ſich zum Dritten Reich bekennt, iſt uns zur Mitarbeit
willkom=
men. Es gilt, den letzten Reſt von unberechtigtem Mißtrauen
gegen den VDA. zu entkräften. Unſere Arbeit muß
Angelegen=
heit des ganzen Volkes werden. Es iſt nicht unſere
Auf=
gabe, viele zahlende Mitglieder zu werben, ſondern ſie iſt die
Durchdringung mit dem Gedankengut
volks=
deutſcher Geſamthaltung und =einſtellung.
Da=
rum wenden wir uns hauptſächlich an die Jugend und ihre
Er=
zieher und Bildner. Aus ihren Reihen erwachſen uns die
tätig=
ſten Mitarbeiter. Für den Nachwuchs ſorgen in Heſſen, erſtmalig
im ganzen Reich, ins Leben gerufene vier volksdeutſche
Seminare.
Mit herzlichſten Dankesworten an alle Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen verband der Landesleiter anfeuernde. Worte
zur Weiterarbeit im umfaſſendſten Rahmen. Er ſchloß mit einem
Gruß an das deutſche Volk und einem dreifachen Sieg=Heil für
den Führer, das ſtürmiſchen Widerhall fand.
Nach dem gemeinſam eingenommenen Abendeſſen fanden ſich
die Teilnehmer und viele Gäſte aus Erbach und Umgebung
wie=
der in der ſchönen Feſthalle zuſammen, wo
ſtattfand. Die ebenfalls feſtlich geſchmückte große Feſthalle war
dicht beſetzt, die Marſchmuſik ſtellte das Schülerorcheſter der
Ober=
realſchule Michelſtadt, das mit einem ſchneidig geſpielten Marſch
zum Einzug der Fahnengruppen die Feſtfolge eröffnete. Am
Fahneneinzug, der von Fackelträgern begleitet war, beteiligten
ſich viele Abordnungen Erbacher Vereine. An den muſikaliſchen
Darbietungen des Abends waren hervorragend Mainzer
Künſt=
lerinnen beteiligt. Den Hauptteil des Programms beſtritt das
Jagſchitz=Quartett aus Mainz, Frl. M. Jagſchitz ſelbſt und der
Mainzer Muſikſtudent Patzelt.
Der Bezirksleiter des VDA., Schulrat Gerbig,
begrüßte alle Anweſenden auf das herzlichſte, beſonders die
Ver=
treter der Behörden, der Stadtverwaltung und der Partei, ſowie
aller ihrer Gliederungen, des Gräfl. Hauſes Erbach, der Kirchen,
des Kyffhäuſer=Bundes und aller Vereine, ſowie der Preſſe, die
durch ihr Erſcheinen ihre Verbundenheit mit dem VDA.
bewei=
ſen wollten, und wünſchte der Tagung in ihrem Dienſt= und in
Tagung in allen Teilen vollen Erfolg.
Der Chor der Stadtſchule Erbach ſang unter Leitung von
Lehrer Stoppelbein, ſehr gut geſchult, die Chöre „Volk will
zu Volk” und „Wenn wir marſchieren”. Danach begrüßte
Bürgermeiſter Lenz
im Namen der Stadt Erbach die Feſtgäſte und wünſchte der
Tagung vollen Erfolg.
Namens der Ortsgruppe der NSDAP. entbot
Propagandaleiter Diehl
herzlichſte Grüße und betonte, daß die Arbeit des VDA. immer
aufs wärmſte zu unterſtützen der Ortsgruppe innere Pflicht ſei.
Landesleiter Dr. Leip
dankte herzlichſt den Erbacher Volksgenoſſen für die ſchöne und
liebevolle gaſtfreie Aufnahme, die den VDA.=Mitgliedern in
Er=
bach bereitet wurde, und dankte allen Vorrednern für ihre
ver=
ſtändnisvollen Worte. Der Landesverband habe abſichtlich
dies=
mal davon Abſtand genommen die Tagung in einer größeren
Stadt abzuhalten. Die Wahl Erbachs habe verſchiedene Gründe,
vor allem den, daß er, ſo ſagte er, dieſe Stadt ehrlich liebe, und
daß er ſie aus den Tagen der ſoviel geſchmähten ſchwarzen
Reichs=
wehr beſtens in Erinnerung habe. Die Wälder um Erbach haben
uns oft geſehen, und ebenſooft nahmen ſie die Wanderungen des
Odenwaldklubs auf. Der wichtigſte Grund aber war, dem Gebot
des Führers entſprechend, den Gedanken der Volkstumsarbeit auch
ins Land hineinzutragen, denn, wie heute mehrfach betont wurde,
der VDA. ſoll das ganze Volk umfaſſen, ſoll allen klarmachen, daß
wir Deutſche die Gemeinſchaft von 100 Millionen Menſchen ſind,
und daß wir durch unſere Arbeit denen draußen ihren Kampf um
ihr Volkstum erleichtern wollen.
Das Jagſchitz=Quartett, eines der ganz wenigen
deut=
ſchen Damen=Streichquartette, beſtehend aus den Damen Jagſchitz,
Kraft, Kühl und Hertel, künſtleriſch ausgezeichnet qualifiziert,
brachte einige der ſchönſten Kompoſitionen von Schubert und
Mo=
zart, u. a. das A=Moll von Erſterem und das Violinkonzert in
D=Dur und die Balletmuſik aus Roſamunde; letzteres
Solodar=
bietungen von Frl. M. Jagſchitz, zu Gehör. Herr Patzelt, ein
un=
gemein begabter Pianiſt, ſpielte Schuberts Impromptu. In ſeinem
Schlußwort dankte Bezirksleiter Schulrat Gerbig allen
Mitglie=
dern und ſchloß den Abend mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den
Führer.
Der Polizeibericht meldel:
Wer hat die Leica gekauft? Anfangs April d. J. wurde hier
bei einem Einbruchsdiebſtahl eine Leica (Photoapparat), Modell 2.
mit braunem Etui, geſtohlen und von dem Einbrecher bier
ver=
kauft. Der Täter wurde ermittelt und feſtgenommen. Der Käufer
des Leica=Apparates wird hiermit aufgefordert, denſelben
um=
gehend bei dem Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt. Hügelſtraße
31/33. Zimmer 27, abzugeben, andernfalls ein Strafverfahren
wegen Hehlerei gegen ihn eingeleitet wird. Der für den
Photo=
apparat bezahlte Betrag von 4 oder 6 Mark wird evtl. vergütet.
Rohlinge am Werk! In der Nacht zum 2. Mai I. I. wurden
von verſchiedenen Häuſern in der Peter=Gemeinder=Straße die aus
Anlaß des nationalen Feiertages angebrachten Kränze und
Bir=
kenbäume mit Vaſen von unbekannten Perſonen entwendet. Wer
hat dieſe Rohlinge beobachtet? Wahrnehmungen werden
entgegen=
genommen auf Zimmer 12 des Landeskriminalpolizeiamtes.
Briefkaſten.
Ioder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsqulttung beizufügen. Anenyme Anfragen werde.
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkelt
Alter Ab. Die Anordnung über die Fragen der
Bezieher=
werbung vom 23. 1. 34 lautet in neuer Faſſung vom 31. 1. 35:
Die Werber ſind bei der Durchführung der Bezieherwerbung
verpflichtet, folgende Richtlinien zu beachten:
a) Die Werbung ſoll in höflicher, taktvoller Form dem zu
wer=
benden Bezieher die Leiſtungen und Vorzüge der
angebote=
nen Druckſchrift darlegen.
b) Dem Werber iſt unterſagt, bei der Werbung andere
Zei=
tungen und Zeitſchriften oder im Wettbewerb ſtehende
Unternehmungen im Anſehen herabzuſetzen. Es iſt ihm
fer=
ner unterſagt, zur Abbeſtellung eines anderen Blattes
auf=
zufordern oder Abbeſtellungen zu ſammeln.
c) Dem Werber iſt unterſagt, in irgendeiner Hinſicht auf den
zu werbenden Bezieher einen Zwang oder Druck auszuüben,
insbeſondere dürfen nicht irgendwelche Nachteile, z. B.
per=
ſönlicher wirtſchaftlicher, beruflicher oder ſonſtiger Art für
den Nichtbezieher einer Zeitung oder Zeitſchrift angedroht
werden.
Kapital für die Zukunft Ihrer Kinder!
Jeder Vater kann ein Kapital für ſeine Kinder bereitſtellen, indem er eine
Lebensverſicherung abſchließt, die bei ſeinem Tode, ſpäteſtens aber zum
verein=
barten Termin, ausgezahlt wird.
Beſonders zweckmäßig iſt die Ausſteuer= oder Studienverſicherung, bei der
das Kapital zu einem feſtgeſetzten Zeitpunkt ausgezahlt wwird; ſtirbt der Vater
früher, ſo wird dieſe Verſicherung beitragsfrei.
Denk' an die Zukunft, ſchütze die Deinen, verſichere Dein Leben!
Gemeinſchaft zur Pflege des Lebensverſicherungsgedankens.
Seite 8 — Nr. 123
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 5. Mai
Aus Heſſen.
Ds. Arheilgen, 4. Mai. Gas= und
Luftſchutzlehr=
gang. Im Rathausſaale beginnt die hieſige Ortsgruppe des
Reichsluftſchutzbundes am kommenden Dienstag abend einen
Aus=
bildungskurſus im Gas= und Luftſchutz, der ſich auf 4
Unterrichts=
abende erſtreckt. Die Kurſusgebühr beträgt 1.— RM. Neben
den Amtsträgern der Gemeindegruppe haben ſich zahlreiche
Per=
ſonen zur Teilnahme gemeldet. An dem Lehrgang können
außer=
dem auch Frauen aus allen Kreiſen der Bevölkerung teilnehmen,
die ſich bei dem Gemeindegruppenwalter bis zum 7. Mai
an=
melden wollen. — Aus der NSDAP. Im Parteilokal
„Zur Sonne” findet am kommenden Montag abend ein
Monats=
appell der NSDAP. ſtatt, an den ſich ein Schulungskurſus
an=
ſchließt. Es ſpricht Pg. Madre. — Ortsſatzung. Die
Ge=
meindeverwaltung hat eine Ortsſatzung erlaſſen, wonach für das
Rechnungsjahr 1935 eine Filialſteuer in Höhe von 200 Prozent
der gemeindlichen Gewerbeſteuer zur Erhebung gelangt,
Hohes Alter. Seinen 85. Geburtstag konnte dieſer Tage
Landwirt i. R. Juſtus Schneider in der Dieburger Straße
be=
gehen. — Nationalſozialiſtiſche
Kriegsopferver=
ſorgung. Der Bezirk Darmſtadt der NSKOV. veranſtaltet am
30, ds. Mts. (Himmelfahrtstag) eine Fahrt nach Saarbrücken.
Kameraden, die ſich an der Fahrt beteiligen, wollen ſich bis zum
kommenden Montag bei den Blockwarten Krämer und Schmitt
melden.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 4. Mai.
Bodenbenutzungs=
erhebung. Auf Anordnung der Reichsregierung findet in den
nächſten Tagen eine Bodenbenutzungserhebung ſtatt. Zu dieſem
Zwecke werden den Grundſtücksbeſitzern in den erſten Tagen
Frage=
bogen zugeſtellt, die ſorgfältig ausgefüllt werden müſſen. Es wird
ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß die Erhebungen nur
ſtatiſtiſchen Zwecken dienen, nicht aber wie vielfach angenommen
wird, Steuer= und Veranlagungszwecken. Zur Ausfüllung der
Fragebogen ſind die Betriebsinhaber oder Betriebsführer
ver=
pflichtet. Unwahrſcheinliche Angaben werden durch amtlich
ver=
pflichtete Sachverſtändige nachgeprüft. —
Lärmbekämp=
fungswoche. Die Reichsregierung hat in der Woche vom 6. bis
12. Mai 1. J. eine Lärmbekämpfungswoche angeordnet. An der
Durchführung iſt auch die NSV. beteiligt. Es gilt einer Seuche zu
Leibe zu rücken, die mancherorts bereits einen unheimlichen,
be=
drohlichen Umfang angenommen hat. Deshalb bittet man, die von
der NSV. ergehenden Anordnungen zu beachten.
Fb. Groß=Zimmern, 2. Mai. Eine Feierſtunde der NS.=
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” fand im Saalbau zur Linde
ſtatt. Der Abend war in drei Teile gegliedert und die einzelnen
Teile(Volk, Heimat, Vaterland gewidmet. Während im erſten und
zweiten Teil durch Kampflieder, Gedichte Sprechchöre uſw. den
zahlreich erſchienenen Zuhörern nationalſozialiſtiſches Gedankengut
vermittelt wurde, brachte der dritte Teil ein kleines einaktiges
Laienſpiel, das „Freiheitsſpiel von Wilhelm Tell”, welches ganz
beſonders geeignet war, den vaterländiſchen Gedanken in den
Vordergrund zu ſtellen und den Zuhörern zu zeigen, daß das
Vaterland über alles geht und wir dieſes, wenn es ſein muß, bis
zum letzten Atemzug zu verteidigen haben. Der unter dem Motto”
„Volk” ſtehende 1. Teil war dem Gedanken der Volksgemeinſchaft
gewidmet. Der Soldat, der Bauer, der Arbeiter und die Jugend
kamen zu Wort. Der 2 Teil brachte den Zuhörern durch Wort und
Lied die Schönheiten der Heimat näher, am Schluß dieſes Teiles
ſang die Sängervereinigung zwei ſchöne Heimatlieder.
k. Dieburg, 4. Mai. Hilfswerk „Mutter und Kind”
Für die Beratungen und Betreuungen im Rahmen des Hilfswerks
Mutter und Kind” ſind Sprechſtunden eingerichtet, die von der
Kreis=Sachberaterin und den Helferinnen der NSV. jeden
Diens=
tag, nachmittags von 3—5 Uhr, in der Geſchäftsſtelle in Dieburg
abgehalten werden. Die Inanſpruchnahme iſt für werdende und
ſtillende Mütter unentgeltlich. — Am 16. Mai können wieder
einige Frauen in das Erholungsheim Falkenſtein i. T.
aufgenom=
men werden. Die Kur dauert drei Wochen und iſt völlig koſtenlos.
Erholungsbedürftige, die die vorgeſchriebenen Bedingungen
er=
füllen, müſſen ſich in den nächſten Tagen melden.
Fd. Nieder=Klingen. 4. Mai. Im Gaſthaus „Zur Krone‟
findet Sonntag nachmitag halb 4 Uhr die Generalverſammlung
der Spar= und Darlehenskaſſe G. m. b. H. ſtatt. Auf der
Tages=
ordnung ſteht als Hauptpunkt „ Rechnerwahl”. Alle Mitglieder
werden der Wichtigkeit halber hierzu eingeladen; pünktliches
Er=
ſcheinen wird erwünſcht.
Ci. Erbach, 4. Mai. Arbeiterehrung. Die
Standes=
herrſchaft Erbach=Erbach verſammelte im Erbacher Schloßliof ihre
ganze Gefolgſchaft von hier und der weiteren Umgebung zu einer
eindrucksvollen Ehrung verdienter Arbeitsjubilare. Herr Dr.
Kunkel gab in einer ausführlichen Anſprache einen Ueberblick
über die im letzten Arbeitsjahre in der gräflichen Verwaltung
erzielten Erfolge, die die beſtandenen Schwierigkeiten beſeitigten.
dankte allen treuen Mitarbeitern und verpflichtete den gewählten.
Vertrauensrat. Den Dankesworten des Grafen Konrad zu
Erbach=Erbach an ſeine Beamten, Angeſtellten und Arbeiter
folgte die von dem Herrn Grafen vorgenommene Ehrung von 12
Jubilaren, die 40 bis 50 Jahre lang dem gräflichen Hauſe in
treuer Arbeit ihre Dienſte weihten. Ein Geldgeſchenk und
künſt=
leriſch ausgeführte Urkunden belohnte die Arbeitsjubilare Adam
Reubold=Roßbach. Phil, Müller=Weitengeſäß, Johann. Hotz=
Weitengeſäß, Leonhard Trumpfheller=Würzberg. Wilhelm
Trumpf=
heller=Würzberg, Friedrich Groh ſowie Georg Bohländer=
Weiten=
geſäß Joh. Gg. Walther=Obermoſſau. Johannes Krämer=
Hilters=
klingen, Johannes Bohlender=Eſchau, Franz Fäth und Edmund
Meßner=Geishöhe, äußerlich für die gewährte Treue. Erbgraf
Alexander gab einen Rückblick über die Arbeit in den
abge=
laufenen Jahren und pries beſonders das vorbildliche Verhältnis
zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, dem allein der erzielte
Erfolg zu danken iſt. Die geſamte Gefolgſchaft fuhr am Nachmittag
in Omnibuſſen nach dem benachbarten Jaadſchloß Eulhach, wo
nochmalige anerkennende Anſprachen des Grafen Konrad
und des Erbgrafen Alexander das geſellige
Zuſammen=
ſein bei Speiſe und Trank. die treue Arbeit der Juhilare
würdig=
ten. In herzlicher Weiſe dankte als Vertreter der Ausgezeichneten
Herr Wilh. Trumpfheller=Würzberg für die gewordene
Ehrung, wobei er beſonders auf die ſeit altersher beſtehenden
engen freundſchaftlichen Beziehungen des gräflichen Hauſes und
ſeiner Angeſtellten hinwies
Dp. Zwingenberg. 4. Mai. Die zur Zeit hier und in den
Nach=
barorten weilenden „Kraft=durch=Freude”=Urlauber aus dem Gau
Düſſeldorf unternahmen vorgeſtern mit dem Sonderzug der
Reichs=
bahn eine Fahrt nach Heidelberg. Die Gäſte ſprechen ſich über ihre
Urlanbstage ſehr lobend aus.
Dp. Hähnlein, 4. Mai. Unſer Mitbürger, Herr Chriſtian Götz 5
konnte geſtern in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 79.
Ge=
burtstag feiern.
duder ict
ſcw 8.0ch *
in tun, bloß
enſtlich und au
10 verſch
Kartieke mar
n ranzen verweit
/1s 1891. Im
Der Reichs= und preußiſche Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft, Darré, gab neue Richtlinien über die baukultuudn allem natur.
und bautechniſche Geſtaltung der Neubauernhöfe heraus. Für den Bauernhof wurden drei Grundformen feſtgelegt: Wohnml kauen, und als
Stall und Scheune in einem Bau und unter einem Dach ferner Wohnung, Stall und Scheune in je einem beſonderen Gebsllim, ganz der di
und Wohnung und Stall unter einem Dach mit einem beſonderen Scheunengebäude. Eine Schematiſierung ſoll vermieden ieden Englän
die landwirtſchaftlich bedingten Eigenarten ſollen gewahrt bleiben. Bei Neubauerndörfern ſoll der Dorfanger den Kern buud
und die Häuſer ſollen von der Hauptverkehrsſtraße etwas abſeits gebaut werden, um Gefährdung von Menſch und Tier 19r4 genannt.
Straßenbericht
leitung von der Reichsſtraße 42 Darmſtadt—Mainz nach
Nau=
heim bzw. Königſtädten.
Groß=Zimmern—Klein=Zimmern (Ortsdurchfahrt Klein=Zimmern)
vom 24. 4. bis 15 5 geſperrt. Umleitung: Dieburg.
Gravenbruch-Neu=Iſenburg (bis Sprendlingerſtr.) vom 25. 4. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung über Forſthaus Gravenbruch
(an der Sachſenhäuſer= und Dietzenbacherſtraße).
Groß=Gerau—Klein=Gerau am Uebergang 78 am 6. und 7. 5.
ge=
ſperrt. Umleitung: Nikolauspforte—Worfelden.
Em. Heppenheim a. d. B., 4. Mai. Autobrand. Aus
un=
bekannter Urſache geriet das Auto des Herrn Jakob Hamel abends
gegen 10 Uhr in der Garage plötzlich in Brand und wurde ein
Raub der Flammen. Zum Glück wurde das Feuer bald bemerkt
und konnte der brennende Wagen gleich ins Freie gezogen
wer=
den, wo die Flammen mittels Feuerlöſchern und Sand erſtickt
wurden. Für die umliegenden Gebäude hatte große Gefahr
be=
ſtanden — Stiftung für den Amtshof Durch die
Ar=
beiten des Amtshofforſchers Dr.=Ing. Heinrich Winter dringt das
Intereſſe für unſeren kurmainziſchen Amtshof in immer weitere
Kreiſe. Die bekannte Firma Röchling im Saargebiet hat ietzt ein
Fenſter für dieſes hiſtoriſche Gebäude geſtiftet. — Todesfall.
Der langjährige Vorſitzende der Ortsgruppe des Odenwaldklubs,
Herr Profeſſor Dr. Adolph Horn, iſt im 74. Lebensjahre nach
lan=
gem Leiden verſchieden.
D. Biblis, 4. Mai. 40jähriges Arbeitsjubiläum.
Es ſind 40 Jahre, daß die beiden Fabrikarbeiter Valt, Kiſſel,
Pfadgaſſe und Barth. Diehl. Fiſcherſtr., in der Zellſtoff=Fabrik
Waldhof tätig ſind. Die Jubilare wurden von ihren
Arbeitskame=
raden und nicht zuletzt natürlich von ihrer Firma, entſprechend
ihrer treuen Dienſte geehrt, und ihnen Ehrengeſchenke überreicht.
Lnd. Groß=Gerau, 4. Mai. Zugunfall. Beim Rangieren
ſprangen auf dem Bahnhof Mörlenbach zwei Wagen aus den
Glei=
ſen, wobei ein Packwagen umſtürzte. Zwei Bahnbeamte erlitten
bei dem Unfall leichte Verletzungen. Der Perſonenverkehr wurde
während der Dauer der Störung durch Omnibuſſe aufrecht erhalten.
Auf nach Hamburg!
ſtändige Unruhe zu vermeiden. Unſer Bild zeigt (rechts) das einzeln ſtehende Wohnhaus der an zweiter Stelle genanu
Grundform des Bauernhofes. Das linke Bild veranſchaulicht die Anlage eines Neubauerndorfes, wie es nach den Richtliudl gegenwärtige
ausſehen ſoll, um einer weiteren Ausdehnung genügend freien Raum zu laſſen. Scherl=Bildmaterauln noch inſofern
t 100jährig
ſtarkung der
Durch Verſchul
orrliſchen Herrſe
für die Woche vom 5. bis 11. Mai 1935.
Hamburg, das Tor Deutſchlands zur großen Welt, iſt 19prigen J
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e V.. Gau 15 allen Welthandelsſtädten Europas die ſchönſte. Sie iſt die 61 (eigl
die es verlohnt, ſich dort einige Tage aufzuhalten, um neue ie Th
Weſtmark. Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
für ſeine Axbeit durch ſchöne und neue Eindrücke zu ſchövfer=lmmertnge des
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Hamburgs Stadtbild und Lebensausdruck verkörpert ſich da , Bin=
42 Erbach-Eberbach (zwiſchen Hetzbach und Kailbach) wegen beſiegbare und unbezwingbare kühne Schaffen deutſchen 8
Stützmauerbruches bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: geiſtes. Man lernt hier eine praktiſch=moderne, baulich und 10eltete
Beerfelden—Sensbach—Gaimühle.
niſch vorzüglich angelegte und in allen ihren Teilen lebe/4 beſchreit
43 Rüſſelsheim-Kelſterbach (Ortsdurchfahrt Raunheim) Km. 8,5 Großſtadt kennen. Mitten im Herzen der Stadt fließt die 2Zuzens durd
bis 8,8 vom 27. 2. bis auf weiteres geſperrt. Oertliche Um= die mit ihren Blumen und Bäumen umgrenzten Ufern unſt von Canterbut
leitung.
ihrem prächtigen Blick auf die Türme der Kirchen und desslehen vünſchten.
hauſes immer wieder den Fremden zu neuer Begeiſterung umſcnimmer, bloß
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
neuer Freude hinreißt. Einen beſonderen Anziehungspunß=)l,) ſete mich nie
Pfungſtadt—Hahn vom 26 9 bis auf weiteres geſperrt. Umlei= jeden Deutſchen bildet der Hafen mit ſeinem Rieſenverkeln”) nir dann mit
tung: Pfungſtadt—Eſchollbrücken—Crumſtadt—Bruchmühle.
allen Weltteilen, mit den großen, ſtolzen und ſchmucken Uec
Affolterbach—Unter=Waldmichelbach vom 11. 2 bis auf weiteres dampfern, den Werften, auf denen die Wunderwerke
deu=
geſperrt. Umleitung: Fürth—Rimbach oder Beerfelden.
Geiſtes und deutſcher Technik geſchaffen werden.
Fürth—Erlenbach vom 28. 3. bis auf weiteres geſperrt. Die auf=
All dieſes Schöne und Wunderbare in ſich aufzunehmnt kein
geſtellten Schilder ſind zu beachten
jedem Deutſchen durch die am 28. 5. bis 2. 6. d. J. in Hamft tszerſt
Frankfurt a. M.—Mannheim (zwiſchen Biebesheim und Gerns= ſtattfindenden 2. Reichsnährſtandsausſtellung die Möglichkeis
heim) vom 2. 5. bis auf weiteres von Kilom. 19,865—20,665 boten. Von Frankfurt a. M. fahren zwei Sonderzüge mit Mtückeſt
(Ortseingang Gernsheim) geſperrt. Umleitung: Crumſtadt— Fahrpreisermäßigung von 75 Prozent, d. h. alſo, der Fahrt
Bruchmühle oder Biebesheim—Bruchmühle.
beträgt normalerweiſe etwa 50 RM., während man mit den z/"
Beit
derzügen nach Hamburg für 13.30 RM. kommen kann.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Wenn es ſich auch um eine Reichsnährſtandsausſtellungst ud gef
Wembach-Rohrbach vom 10 12. 1934 bis auf weiteres geſperrt, delt, ſo hat dieſe doch ebenfalls großes Intereſſe für den St14Wnarchie
Umleitung: Hahn.
Legt ſie doch davon Zeugnis ab, welche Bedeutung die Landt
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres Ze, ſchaft für die Sicherung der Nahrungsfreiheit des ganzen Uczede
ſperrt Umleitung: Eberſtadt—Pfungſtadt.
ſchen Volkes hat.
Biblis—Wattenheim—Nordheim vom 28. 1. bis auf weiteres ge=
In intereſſanten Schauen wird ſowohl den Bauern viel
ſperrt. Umleitung: Hofheim.
den Verbrauchern die Kenntnis von den Grundlagen u:
Hähnlein — Jägersburg vom 25. 2 bis auf weiteres geſperrt. Volksernährung und damit das Verſtändnis für wirtſchatz
Umleitung: Rodau-Fehlheim—Schwanheim-Autobahnunter= Zuſammenhänge überhaupt erſchloſſen.
führung—Jägersburger Wald.
Wollen wir hoffen, daß Viele die Gelegenheit wahmel=Atet ſc
Nauheim—Königſtädten vom 7. 3. bis auf weiteres geſperrt Um= Hamburg kennen zu lernen und Wertvolles und Lehrreiche
an erſter Stelle
ſofort (a
auszuleihen
durch
Poſtſchließf. 120
Darmſtadt.
Günſtige
Kapitalanlage.
Zum Ausbau
rentabl.
Unter=
nehmens werden
mit Gewinnbet.
000—1200 Mk.
benötigt.
Sicher=
heit vorhanden.
Angeb. u. R 25
an die Geſchſt.
ſich aufzunehmen.
Eb. Langen, 4. Mai. Aus dem Gemeinderat M
ner letzten Sitzung genehmigte der Gemeinderat die Voranſ
des Gas= Waſſer= und Elektrizitätswerkes für 1935. Bü
meiſter Göckel wies darauf hin, daß die Gemeinde nicht
einen vollen Erfolg ihrer Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen zu
zeichnen habe, ſondern auch eine Zunahme in dem Verbrauck
Gas, Waſſer und Elektrizität. Die Transformatorenſtatit
durch einen Umbau gegen Blitzſchäden geſichert. Die Voranc)
wurden angenommen. Im Laufe des Jahres ſoll eine Verbill
des elektriſchen Stromes für Haushaltungen (Kochen und he‟
eingeführt werden. Die ſeither kommiſſariſch dienſttuenden S
leute Michael Beck und Eduard Dietzel werden in dust
amtenverhältnis überführt. — Der Stadtverwaltung iſt es0
gen, hierher einen Vorbereitungskurs der beſten deutſchen es
ger für die nächſtjährigen Olympiſchen Spiele ins ſiü
Schwimmſtadion zu bekommen. Der Kurs ſoll im Juni ſtatſül
— Heute, Sonntag, begeht Frau Mathilde Wüſt ihren 9.
burtstag.
— Offenbach, 4. Mai. Aus der Strafanſtalte
wichen. Aus dem Offenbacher Amtsgerichtsgefängnis iſt 0
Mai gegen 6 Uhr der am 8. April 1913 zu Straßburg ge0
und zuletzt in Offenbach wohnhafte Heinrich Arheidt entw”
Arheidt war nur mit Hemd. Hoſe und Strümpfen bekleide.
ſonen, die Angaben über den Aufenthalt des Genannten naun
können, werden um Mitteilung an die nächſte Polizeidieniſt
gebeten.
Kirchliche Nachrichken.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag den 5. Mai, vol
9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Kollekte für die ausländiſcht
ſpora. 10.45 Uhr; Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr 9
Kirche: Vortrag für Männer von Pfarrer Schumacher,aus
furt a. M. über „Schickſalsfragen des deutſchen Volkes: —Du W0e
tag: Kirchenchor. Freitag: Jungmädchenabend.
Len d. Mal
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vi 5. Mai 1935
Nr. 123 — Seite 9
Zu dem am Montag ſtattfindenden 25 Regierungsjubiläum des engliſchen
Königs ſchreibt uns unſer (D=Korreſpondent
aus London:
wurde eigentlich bloß durch Zufall „von Gottes Gna=
Köſ won Großbritannien, Irland und den Britiſchen
Do=
nionus ſeits der Meere, Beſchützer des Glaubens und Kaiſer
Inzd.Denn als er im Jahre 1865 das Licht die=
Ai erblickte, über deren Viertel er nun
trr) Da war er von der Thronfolge weit entfernt. Die alte
deen i)t= von ihren 64 Regierungsjahren kaum erſt 28
ab=
iert.4=onerbe war ihr Sohn, der ſpätere Eduard VII. Auch
ſtiertenach ein älterer Bruder des gegenwärtigen Königs,
ſtnz Aert Victor, nachher Herzog von Clarence genannt, der
Falobdes Todes von Großmutter und Vater als Erbe der
yne’ iſletracht kam und dementſprechend erzogen wurde. Daß
Prünſeorg einmal König werden könnte, daran dachte man
9t ermſich. Daher ließ man ihn getroſt Seeoffizier werden. Ja,
in dunde es, daß er den Marineberuf nicht, wie es ſonſt könig=
Plyen tun, bloß flüchtig kennen lernte, ſondern ſich ihm
chau”=erſtlich und auf lange Zeit widmete. Er tat nacheinan=
Dieiy auf 10 verſchiedenen Kriegsſchiffen. Am Schluß ſeiner
kitinre Karriere war er Kommandant des Kreuzers „Melam=
Jinznzen verweilte er in der Marine mehr als 12 Jahre,
über die 1879is 1891. Im Laufe dieſer Zeit lernte er faſt die ganze
men feſtgeſen It, vnuallem natürlich die „Britiſchen Dominions jenſeits der
einem beſondenere en. Und als er ſchließlich König wurde, da entſprach
Englands guter König.
Dorfanger den g e
bon Menſch mPrel
un zweiter Stal fi.
wie es nach
laſſen Seher giy Das gegenwärtige 25jährige Regierungsjubiläum König
rgs ſtnoch inſofern bemerkenswert, als es auch den Abſchluß
r fük100jährigen Epoche der Wiedergeburt
dEüſarkung der Monarchie in England
be=
abarg! ite „Durch Verſchulden einer Reihe von charakterſchwachen
ds zur großnv.u ſchen Herrſchern war der Thron in England zu
An=
die ſchönſte, S,des igen Jahrhunderts ſtark diskredidiert worden. Ja, er
ge aufzuhalten in 2. in befahr, völlig beſeitigt zu werden. Den Wendepunkt
neue Eindrücke 9te. 9 Thronbeſteigung der Königin Viktoria. Es war an
Uusdruck verköma im Sumertage des Jahres 1837, als ein Klopfen an der Tür
ie Schaffen de junue Prinzeſſin Viktoria aus dem Schlafe weckte. Dieſes
gmoderne bauſzspfen abdeutete eine Berufung zum Throne. Den denkwürdigen
alen ihren Teſ enbll/g beſchreibt ſie ſelbſt folgendermaßen: „Ich wurde um
en der Stadt ſſähr magens durch Mama geweckt, die mir mitteilte, daß der
EA Ambemten hiſchuuf von Canterbury und Lord Conyngham da wären und
ime der Rugens zu ſeen wünſchten. Ich ſtieg aus dem Betet und ging in
zu neuer Begeiſt
ſonderen Anzehy: Whhzimmer, bloß in meinen Schlafrock gekleidet und al=
tiſierung ſol gn oll, un ganz der britiſchen Nationalforderung, daß „der erſte
jetieden Engländers Glaubensbekenntniſſes die Liebe zum
ſei müſſe” und wurde in den erſten Jahren allgemein der
tug” genannt.
mit ſeinem Riein, uu ſetzte mich nieder, Lord Conyngham, der Lord=
Kanz=
ſtolzen und ſchmutz teilt” nir dann mit, daß mein armer Onkel, der König, nicht
n die Wunderar ſeil ind daß infolgedeſſen ich Königin bin .. . .‟ Es folgten
affen werden jahre ener glänzenden Herrſchaft, einer Herrſchaft, wie ſie kein
erbare in ſich uod um eine Zeit je zuvor gekannt hatten. Trotz zahlreicher Be=
2. bis 2. 6.9. Iuſſumgverſuche von verſchiedenen Seiten, regierte die Queen
LSſtellung die W5runn genommen völlig ſelbſtändig. Sie hatte Schwächen und
en zwer Sondeis kwüüdgkeiten. Aber ihre Größe ſteht, je mehr man von ihr
zent. d. h. alſe
während mm hrt, iher jedem Zweifel. Und am Ende ihrer endlos langen
kommen imierunigzeit ſtand Großbritannien nicht nur als der reichſte,
jährſtandsuztigſth und gefürchteſte Staat der Welt da, ſondern erſtrahlte
s Intereſſe füut dies Nonarchie in England wieder in hellſtem Lichte. Ein
belche Bedeutnper 2ſöepunkt, befürchteten viele, würde unweigerlich von
ungsfreiheit d rr Eppte des Niederganges gefolgt ſein. Doch nichts dergleichen
ein., Nährend der kurzen, aber erfolgreichen Herrſchaft König
vohl den öck ard I hat die Monarchie in England ihr Preſtige weiter
be=
den Gu ptet. Ud nach 25 Jahren, die König Georg das Zepter führt,
ſer Dhon Englands, der vor knapp hundert Jahren ſo
ernſt=
ſegenbeit rerſchäitert ſchien, heute gefeſtigter denn je.
Di
Die Regierungszeit König Georg V. wird ſpäteren
Generati=
onen von Briten wohl vor allem dadurch denkwürdig erſcheinen,
daß in ihrem Verlaufe zahlreiche politiſche, ſoziale und kulturelle
Veränderungen von ſolch umwälzender Art vor ſich gegangen ſind,
wie ſie frühere Epochen der engliſchen Geſchichte nie gekannt und
erträumt hatten. Im Jahre 1910, als Georg V, den
Thron beſtieg, war England noch ganz das
Eng=
land des 19. Jahrhunderts. Komfort, Wohlſtand und
Frieden waren die Parole. Die Herren trugen Zylinderhüte, die
Damen lange Röcke, Hanſom=cabs und Pferde=Omnibuſſe waren
noch überall zu ſehen. Kinos gab es kaum welche. Das erſte
tele=
phoniſche Geſpräch zwiſchen Glasgow und Paris wurde als „die
größte Errungenſchaft der modernen Telephonie” gefeiert. Einem
Mr. Paulhan gelang es — in drei Stunden und mit einer
Zwi=
ſchenlandung in Lichfield — von London nach Mancheſter zu
flie=
gen und mit dieſer unerhörten Leiſtung einen Preis von 10 000
Pfund Sterling zu erringen. Mit drahtloſer Telegraphie wurden
die erſten ſchüchternen Verſuche unternommen. Der Rundfunk war
bloß der Traum einer fernen, Jules Vernehaften Zukunft. Auf
politiſchem Gebiet tobte ein wilder Kampf um die Frage des
Veto=
rechtes der Lords und um Lloyd Georges Landſteuern= und Tarif=
Reformen. Von Ramſay Macdonald, damals Mitglied des
Par=
laments für Leiceſter, nahm noch niemand Notiz. Der Advokat
Mr. John Simon wurde gerade Sir John, Oberſtaatsanwalt. Die
Sufragetten ließen ſich in ihrem Kampf ums Frauenwahlrecht zu
den wüſteſten Ausſchreitungen hinreißen. Eine ſtürzte ſich ſogar
unter die Equipage des Königs, als er über den grünen Raſen
von Ascot kutſchierte, und blieb tot liegen. Die meiſten der großen
politiſchen Perſönlichkeiten der damaligen Zeit, — Asquith,
Bal=
four, Bonar Law, F. E. Smith (Lord Birkenhead) Grey, Horatio
Bottomley, Haldane Redmond, Kier Hardie, Roſebery,
Lans=
down, Curzon — ſind tot. Am Leben ſind von den Großen heute
bloß noch Lloyd George, Churchill, Auſten Chamberlain, und
we=
nige andere. Alles — Menſchen und Dinge — hat ſich in der
Zwi=
ſchenzeit von Grund aus gewandelt. In politiſcher, ſozialer und
kultureller Hinſicht iſt das heutige England des Radio, der Ton=
Kinos und der Monſterflugzeuge, nicht zuletzt im Ergebns des
Weltkrieges, ein ganz anders Land, als es 1910 geweſen. Die
be=
queme Anſicht, es als völlig natürlich und in der Ordnung der
Dinge zu betrachten, daß England ein Viertel der Welt beſitzt und
über den Wellen der Ozeane herrſcht, hat überaus ſchwere Stöße
erhalten. Doch mitten in all dieſen umwälzenden Veränderungen
und heftigen Erſchütterungen ſind der König und die Monarchie
der ruhende Pol in der Erſcheinungen Flucht geblieben. Und nicht
zuletzt dem ſtets gefaßten und ſelbſtbeherrſchten Charakter König
Georgs verdankt England es daß es dieſes turbulente
Vierteljahr=
hundert ſo trefflich und mit einem ſo geringen Preſtigeverluſt
überſtanden hat.
König Georg V, deſſen Begriffe von Recht und Pflicht
über=
aus hohe ſind, hat ſich ſtets ſtreng, vielleicht allzu ſtreng, an die
Vorſchriften der Verfaſſung gehalten. Er iſt der
konſtituti=
onelle Monarch par excellence. Und ſelbſt Englands
rabiateſter Marxiſt, Stafford Cripps, hat es mehrfach erklärt, daß
er für England einen König wie Georg V. irgend einem anderen
Typ von Staatsoberhaupt bei weitem vorziehe. Doch trotz dieſer
Zurückhaltung des Königs geht von ihm und ſeinem Hofe auf die
Geſtaltung der engliſchen Politik dennoch ein viel ſtärkerer
Ein=
fluß aus, als allgemein angenommen wird. Seit dem erſten Jahre
ſeiner Herrſchaft hat König Georg ſeine vornehmſte Aufgabe darin
erblickt, Vermittler und Schlichter zu ſein. Während der kurzen
Vorkriegsperiode ſeiner Herrſchaft bemühte er ſich ehrlich um die
Beilegung der konſtitutionellen Kriſe, die 1910 im Zuſammenhang
mit der Frage des Vetorechtes der Lords entſtanden war. Als der
Krieg ausbrach, wurde er der zentrale Punkt, um den ſich die
bri=
tiſche Nation in der Stunde der Not ſcharte. Und die vermittelnde
und nahezu entſcheidende Rolle, die er im Herbſt 1931 während der
großen Kriſe und beim Zuſtandebringen der Nationalen
Regie=
ruig geſpielt hatte, dürfte noch allen friſch in Erinnerung ſein.
All dieſe Einflüſſe des Königs, ſo wichtig ſie auch ſein mögen,
treten jedoch weit hinter der Rolle zurück, die er heute
als Verkörperung des Empire=Gedankens ſpielt,
Es iſt für ſein Lebenswerk ſymboliſch, daß die erſte wichtige
poli=
tiſche Rede, die er im Jahre 1901, als er von einem längeren
Aufenthalt in Auſtralien nach England zurückkehrte, noch als
Prinz von Wales gehalten hatte, den Zweck verfolgte, die Briten
mehr auf jene Verantwortungen und Pflichten aufmerkſam zu
machen, die ihnen aus dem Beſitze ihres Kolonialreiches erwachſen,
und mit dem ſehr zeitgemäßen Aufruf ſchloß: „England erwache!”
Während der Regierungszeit König Georgs hat ſich der Prozeß
des Selbſtändigwerdens der Dominions vollendet. Als einziger
Zuſammenhang blieb nur noch die Krone. Da erwies er ſich von
ausſchlaggebender Bedeutung, daß der Mann, der ſie trug, es nicht
nur verſtand, zu den verſchiedenartigen Elementen ſeines Reiches
den nötigen Kontakt zu finden, ſondern all die zahlreichen
Domi=
nions und Kolonien auch perſönlich bereiſt hatte. Georg V iſt der
erſte engliſche König, der das Rieſenreich, über das er zu herrſchen
hat wirklich aus eigenem Augenſchein gut kennt. Die in der Navy
verbrachten Jahre erwieſen ſich für ihn von größtem Nutzen. Sie
halfen dem „Sailor=King” allmählich das zu werden, was er
heute iſt — der „King=Emperor” des größten Reiches der Welt.
Schon aus ſeinem Verhalten in öffentlichen Dingen iſt
er=
ſichtlich, daß König Georg V. zu jenem Herrſchertyp gehört, den
die Schulbücher einen „guten König” zu nennen pflegen. Noch
mehr verſtärkt ſich dieſer Eindruck wenn man
Gelegenheit hat, ihn im privaten Umgang
ken=
nen zu lernen. Vom König ebenſo wie von ſeinem ganzen
glücklichen und vorbildlichen Familienleben geht eine Atmoſphäre
der Häuslichkeit und Menſchlichkeit aus. Die Vorſtellung eines
nichtstuenden, paraſitären Monarchen ſtraft Georg I., wie kein
anderer Herrſcher unſerer Zeit, Lügen. Er iſt ein ſehr angeſtrengt
arbeitender Mann. Er ſteht jeden Morgen um 7 Uhr in der
Frühe auf und verweilt oft bis ſpät am Abend am Arbeitstiſch.
Sein hauptſächlichſtes „hobby” iſt die Philatelie worin er
aner=
kanntermaßen eine außerordentliche Sachkenntnis beſitzt. Seine
Markenſammlung, die in zwei großen Räumen des Buckingham
Palaſtes untergebracht iſt, gilt als die vollſtändigſte der Welt.
Der König iſt einer der beſten Schützen des Landes und liebt es,
im Herbſt ſtundenlang mit der Flinte in den ſchottiſchen Mooren
herumzuſtreifen. Am wohlſten fühlt er ſich aber, wenn er im
Sommer auf ſeiner Segeljacht Britannia” an den Regatten im
Solent teilnehmen kann: dann wähnt er ſich in ſeiner glücklichen,
ſorgenloſen Navy=Jahre zurückverſetzt. Am Reiſen findet König
Georg, im Gegenſatz zu ſeinem vielgereiſten Vater, heute keine
Freude mehr. Seit 1923, als er ſich nach Italien begab und bei
dieſer Gelegenheit dem Papſt einen Beſuch abſtattete, hat er
Eng=
land nicht mehr verlaſſen. Der König liebt „Sein England”. Und
ſelbſt, als nach ſeiner ſchweren Erkrankung im Herbſt 1928 die
Aerzte ihm dringend einen Kuraufenthalt in wärmeren Gegenden
empfahlen, weigerte er ſich entſchieden, England zu verlaſſen und
beendete ſeine Rekonvaleſzens in dem an Englands Südküſte
ge=
legenen Badeort Bognor. Im perſönlichen Umgang iſt der König
zu allen freundlich und zuvorkommend und zeigt oft einen
köſt=
lichen Sinn für Humor, wovon folgende kleine Geſchichte, die dem
Verfaſſer einer der Direktoren der Tate=Gallery erzählt hat,
be=
redtes Zeugnis ablegt: Beim Rundgang durch die Gallery blieb
der König, der im Rufe ſteht, kein beſonderer Kunſtkenner zu ſein,
vor einem Bilde längere Zeit in Bewunderung ſtehen und ſagte
ſchließlich: „Dieſes muß wohl ein ganz miſerabel ſchlechtes Bild
ſein.." „Weshalb glauben Sie das, Majeſtät?” fragte der
Direktor. „Weil ich es ſchön finde!” entgegnete der König
lachend.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
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und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
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Platz 1, I.
ſiegut muß Perſil ſein
wenn es eine ſolch herrliche Wäſche gibl.
Ich ſage immer —je ſchmutziger die Wäſche,
um ſo beſſer wäſcht Perſil.
Da zeigt Perſil erſt ſo recht, was es kann!
Ja, ſa—
5. Mai 1935
Rſch und Ausland.
A/ Bergrukſch bei Willmenrod.
Webiiburg. Der Bergrutſch an der Straße
ſchetz rrzhahn und Willmenrod, der ſich ſchon
übdueei Jahren in Bewegung befindet, hat
dewaß en Wochen ſeine gewaltigen
Erdmaſ=
winer weiter vorwärts geſchoben und
be=
tet Den Verkehr eine immer größer
wer=
de crir. Da die Verkehrsſtraße von
Langen=
nbaychach Weſterburg noch nicht fertiggeſtellt
muln geſamte Autoverkehr über Wilſen=
—ABkaahn—Willmenrod umgeleitet werden.
Uef ſſich zuu anhaltenden Regen der letzten Zeit iſt
anr uiende Wieſe, über die ein Notweg
ge=
iſtt Sefahrbar geworden, ſo daß mancher
lofaühr, der die gefährliche Stelle nicht
genü=
bleat=t, mit ſeinem Wagen in dem
grund=
n BKt, ſtecken bleibt. Die urſprünglich feſte
aße ſcſt vollſtändig zugeſchüttet. Der Berg
9 IIn 1.Sabt /0 Erdmaſſen in einer Länge von 50
Me=
uinerner Höhe von ungefähr 10 Metern
diheAndſtraße auf den angrenzenden Acker
len
Flammentod eines Heizers.
stmlt art. Im Keller eines Kinderheims
Iturtyrk ereignete ſich ein ſchwerer
Unglücks=
demi Menſchenleben zum Opfer fiel. Der
Jahu Elte ledige Hilfsheizer Joſef Kunz
„de, lä er die Tür des Heizofens öffnete, von
Flöomen erfaßt. Er erlitt ſo ſchwere
undriert ungen, daß er bald darauf ſtarb.
Doniche mik laukloſen Mokoren.
wFays. Die Radio=Agentur berichtet, daß
Makſlle drei Verſuche mit lautloſen
Mo=
nieulgreich durchgeführt worden ſind. Der
Weruch wurde mit einem Laſtwagen, der
ſte ſm einem von einem ſchweren
Dieſelmo=
angeliebenen Boot und der dritte mit einem
öhnulien Verkehrsflugzeug gemacht. Bei
h diiee Verſuchen habe man feſtellen können,
dieß Cotoren vollkommen geräuſchlos arbei=
Bhüſern Flugzeug ſei allein das
Propeller=
uſcht vernehmen geweſen.
Flalmenwerfern gegen Heuſchrecken
Du ſpaniſche Landwirtſchaftsminiſterium
jetz m. Kampfe gegen die überhand
neh=
de ſHiſchreckenplage Flammenwerfer einge=
2ha geht alſo mit den modernſten
Mit=
rpedam von jachdem ſchon lange Zeit ein Gaskrieg
ndichädlichen Inſekten geführt wird. Das
men Haushaltanllezielfe hat in dem Bezirk der ſpaniſchen
he Jag anbeist bereits rieſige Schäden angerichtet.
garanlienes G guoe Mengen von Benzin ſind in das be=
R.5m de Geſcüste Ghet abgeſandt worden.
Ausugshotel bei Huſum eingeäſchert.
Yn. Eines der bekannteſten und größ=
Auſcgshotels des Kreiſes Huſum. das Ho=
Zucr= eene” in Schwabſtadt, iſt in der
ver=
enmn Nacht durch ein Großfeuer vernichtet
den/ Das Gebäude brannte in kurzer Zeit
Büelegellen auf te Grundmauern nieder. Ein großer
rschaftl. Besitz ud dels Nobiliars konnte jedoch geborgen
wer=
swerte Stllzlmmer / DieHausbewohner wurden im Schlafe von
„u veuk Fezu überraſcht und konnten nur notdürftig
eideß s Freie gelangen. Die
Entſtehungs=
che 11/ Brandes konnte noch nicht ermittelt
den.i2r Brandſchaden wird auf etwa 100 000
Hsma geſchätzt.
H. ach-Fiüel
biedeng 0
Ge
wert lnwetter von Louiſiana bis Indiana.
Ik Kunstgegewsünt
arpituren u.4 kuu=N ezh)ork. Wie aus Little Rock (Arkanſas)
Fan Kommoden Biu keldelt uird, ſind die Staaten Arkanſas,
Loui=
besel, Couches, Heuc a.) Tmeſſee, Kentucky und Indiana von
zroncen, Heisehe / geerinnen Unwettern heimgeſucht worden.
d vele Einzel 20 werih ſewitterſtürme haben große Schäden
ſeridüſte Bisher ſind 14 Tote und mindeſtens
holauß BTKdmehin der weniger ſchwer Verletzte gemeldet
eue hlamzerct, / dens die Verluſte an der Ernte ſind gar
otſatchätzen, da den Wolkenbrüchen Sand=
Ame iwansgingen.
14 freut ſich König Georg...!
Boay. Anläßlich des königlichen Regie=
19sjuſliums haben, wie die Blätter melden,
mäumch en Mitglieder des Powra=Stammes
öſtlüm Kandeſch feierlich beſchloſſen, ihre
aueng ſhs Monate lang nicht mehr zu ſchla
N. Eichnd erer Stamm, die Phils, hat aus dem
Eichen nlaß ein Gelöbnis abgelegt, für den
FPS.- Mag9 Deſt delß ahres nicht mehr zu wildern.
Sie kein”
200 Mukkerkag am 12. Mal.
Scherl-Bildmaterndienst.
der R)smütterdienſt des Deutſchen Frauen=
Derks FEAt am 12. Mai den Muttertag durch, der
a2 9an ſeutſche Volk auf die Bedeutung der
MNutteny, di der kinderreichen Familien hinweilen
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 123 — Seite 11
Der Führer auf dem R2it
aggelände.
Scherl-Bildmaterndienst
Der Führer und Reichskanzler beſuchte kürzlich Nürnberg und beſichtigte dort eingehend die
be=
reits in Angriff genommenen Anlagen und die Modelle zur Neugeſtaltung des
Reichspartei=
tagsgeländes. An der Beſichtigung, die von Amtsleiter Speer geführt wurde, nahmen auch
Reichs=
preſſechef Dr. Dietrich, Gauleiter Julius Streicher, der bayeriſche Innenminiſter Wagner und
Oberbürgermeiſter Liebel=Nürnberg teil. Man ſieht hier den Führer beim Rundgang durch das
Gelände. Von links nach rechts: Wagner, Liebel, Streicher, der Führer, Dr. Brandt und
Architekt Speer.
Das Dienſkgebäude der NSB. in Berlin eingeweihk.
Scherl-Bildmaterndienst.
Hauptamtsleiter Hilgenfeldt weihte am Freitag das Dienſtgebäude für das Hauptamt der NS.
Volkswohlfahrt am Maybachufer in Berlin feierlich ein. Gerade in dieſen Tagen waren 2 Jahre
verfloſſen, daß der Führer die NS. Volkswohlfahrt als Organiſation anerkannte. Unſer Bild
zeigt das Dienſtgebäude, das etwa 500 Räume enthält und in dem das umfangreiche
Arbeits=
gebiet des Hauptamtes reibungslos erledigt werden kann. — Rechts ſieht man
Hauptamts=
leiter Hilgenfeldt während ſeiner Weiherede.
Das Skammhaus
der Hil
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
* Im Zuge der Bauarbeiten der neuen Nord=
Südbahn, die in einer Untertunnelung den
ſüd=
lichen Anhalter Bahnhof mit dem nördlichen
Stettiner Bahnhof verbindet, mußten am
Aska=
niſchen Platz neben dem Anhalter Bahnhof eine
Reihe von Häuſern abgebrochen werden, unter
ihnen auch das Stammhaus der heute in aller
Welt bekannten und genannten Firma Siemens
u. Halske. Es war im Jahre 1847, als der
da=
malige Leutnant der Artillerie Werner Siemens
zuſammen mit dem Mechaniker Georg Halske im
Hinterhaus des Hauſes Schöneberger Straße 33
die erſte elektrotechniſche Werkſtatt einrichtete, die
zum Urſprung der ganzen elektrotechniſchen
Wirt=
ſchaft und Induſtrie werden ſollte. Uns ſind eine
Reihe von Briefen erhalten, in denen Werner
Siemens aus dieſen Tagen ein Bild von dem
Entſtehen und der erſten Entwicklung der
Sie=
menswerke gibt. So ſchreibt er im September
1847, daß nach langem Suchen endlich ein
paſſen=
des Haus gefunden ſei, das ſich für die
Einrich=
tung der geplanten Werkſtätte eigne. Werner
Siemens ſelbſt zog im Erdgeſchoß des
Hinterge=
bäudes im Hauſe Schöneberger Straße 33 ein.
Im erſten Stock wurde die Werkſtatt
unterge=
bracht, und im zweiten Geſchoß wohnte der
Me=
chaniker Georg Halske. Die Mietpreis für
ſämtliche Räume betrug 300 Reichstaler. Am
1. Oktober wurde der Einzug dann
bewerkſtel=
ligt. Und am 11. Oktober ſchreibt Werner
Sie=
mans, daß er in ſeiner Wohnung ein „
bedeuten=
des” Feilen und Quicken aus dem oberen Geſchoß
vernehme — eine Muſik, die ſeinen Ohren nur
angenehm zu ſein ſchien. Am 6. November
be=
ſchwert er ſich dann aber über die bummelhafte
Lieferung der Drehbänke, von denen fünf
be=
ſtellt und erſt eine geliefert waren. Die
Arbei=
ten in der Werkſtatt gehen darum zunächſt nur
ſchleppend vor ſich. Doch „geht die Sache gut
an”. Und am 20. Dezember des gleichen Jahres
1847 kann Werner Siemens in einem Brief
be=
reits melden, daß die Werkſtatt nun ganz gut
be=
ſetzt iſt und vollauf zu tun habe. Sie wird „von
10 ſonſt ſeltenen Arbeitern überlaufen‟ . . . —
und heute beſchäftigen die Siemenswerke eine
Be=
legſchaft von 110 000 Mann, Arbeitern und
An=
geſtellten. Ein ganzer Stadtteil der
Reichshaupt=
ſtadt führt den Namen des Gründers dieſes
Welt=
werkes, eine eigene Schnellbahn führt über die
Station „Wernerwerk” nach „Siemensſtadt”, wo
faſt ausſchließlich Angehörige der Werke mit
ihren Familien wohnen und mit einer Kopfzahl
von über 20 000 gut eine mittlere Stadt für ſich
bevölkern könnten.
Seil fünf Tagen große Wolkenbrüche
über Bahia. — 100 Todesopfer?
Rio de Janeiro. Seit fünf Tagen gehen
über der Gegend von Bahia Wolkenbrüche
nie=
der, die am Freitag und Samstag die Stadt
weit=
hin überſchwemmten. Eine Feuerwehrmannſchaft,
die zur Hilfeleiſtung bei einem Erdrutſch
einge=
ſetzt war, wurde unter den Erdmaſſen begraben.
Viele Gebäude, darunter ein Hotel und ein
Re=
gierungsgebäude, ſind eingeſtürzt. Der Verkehr iſt
völlig unterbrochen. Auch der Fernſprech= und
Telegraphenverkehr liegt ſtill. Eine Verbindung
mit Bahia iſt nur auf funkentelegraphiſchem Weg
möglich. Unter den vielen obdachloſen Familien
iſt eine Panik ausgebrochen, da man ihnen
in=
folge der Ueberſchwemmung keine Hilfe bringen
kann. Die Todesopfer werden bereits auf über
100 geſchätzt.
Eiſenbahnwagen
als fahrbare Jugendherbergen.
* Die Verwaltung der franzöſiſchen
Staats=
bahnen hat jetzt eine intereſſante Neuerung für
das Reiſen in das Wochenende eingeführt, die
aller Vorausſicht nach in den Kreiſen vor allem
der wandernden Jugend größte Gegenliebe
fin=
den wird. Man hat fahrbare Wochenendwagen
eingerichtet, nicht Salonwagen mit
Spiegelwän=
den, ſondern maſſive, aber freundlich und hell
ge=
haltene große Güterwagen, die mit einer
ſau=
beren Küche und einer kleinen Toilette
ausge=
ſtattet wurden. Der Großraum der Wagen iſt in
Gemeinſchaftsſchlafſäle für die jugendlichen
Wan=
derer mit Feldbetten ſehr behaglich und ideal
eingerichtet. Dieſe fahrbaren Jugendherbergen
werden nun nach einem beſtimmten Fahrplan an
Perſonenzüge angehängt. Der Mietpries iſt
denkbar niedrig gehalten, ſie koſten 18 Francs
oder etwa 3 RM. täglich, in der Woche 110
Francs oder rund 18 RM. und im Monat 400
Francs oder 67 RM. Außerdem hat jeder
Rei=
ſende für die zurückgelegte Strecke den halben
Fahrpreis 3. Klaſſe zu zahlen. Die Mieter
die=
ſer fahrbaren Herbergen können natürlich die
Züge von ſich aus wählen, an die ſie angehängt
zu werden wünſchen. Je nachdem werden die
Wagen dann in den Bahnhöfen abgehängt. Von
hier aus können die Fahrgäſte dann
Wande=
rungen in die ſchöne Umgebung unternehmen
und dann jeweils am Abend in den Wagen
zu=
rückkehren, um dort zu übernachten. Oder man
verläßt den Wagen und trifft ihn erſt am Abend
in einer anderen Stadt wieder, zu der man
hin=
wandert. Auf,dieſe Weiſe können die
wander=
luſtigen Fahrgäſte ſehr billig in ganz Frankreich
herumreiſen, haben ihr eigenes fahrbares Hotel
und zahlen ſchließlich nur den halben Fahrpreis.
Die girlandengeſchmückke Orford-Skreek in London.
Scherl-Bildmaterndienst.
London, die Hauptſtadt des Britiſchen Reiches, hat bereits ihr Feſtkleid zum Regierungsjubiläum
des Königspaares angelegt. In der Oxford=Street, der Hauptgeſchäftsſtraße des Londoner Weſtens,
ziehen ſich Girlanden von Haus zu Haus, und zahlloſe Fahnen beleben das Straßenbild.
StTsbal logtätt
Badiſche Gauliga ſiegke in Darmſtadt.
Polizei Darmſtadt — 1. FC. Pforzheim 1:3 (0:3).
* Der Polizei=SV. hatte für Samstag abend die der erſten
badiſchen Gauliga angehörende Elf des FC. Pforzheim, der am
Sonntag in Offenbach gegen Kickers ficht, verpflichtet, und trotz
des herrlichen Maiwetters waren über 1000 Zuſchauer Zeuge wie
die Gäſte eine vorzügliche Viſitenkarte vorwieſen. Der anweſende
Max Breunig, den jeder kennt, hat dieſe Mannſchaft hochgebracht,
und was die elf Spieler an Ballbehandlung mit Fuß und Kopf,
an Eifer und taktiſcher ſowie techniſcher Ausrüſtung beſitzen, iſt
gewiß nicht zu unterſchätzen. Sie waren darin ihrem Gegner
unſtreitig überlegen, aber ſie legten ſich anſcheinend wegen ihres
Sonntagskampfes nach der Pauſe im Gefühl des ſicheren Sieges
Reſerve auf.
Das Spiel war als Vergleich recht aufſchlußreich!
Gewiß, der Sieg der Ligagäſte ſtand kaum in Frage, aber unſer
Südheſſen=Meiſter hätte, ein beſſeres Verhältnis, als nur den
Ehrentreffer erzielen können. Daß es dazu nicht kam, beruhte in
zwei ſchwachen Stellen: Einmal war die rechte Abwehrſeite vor
der Pauſe reichlich unſicher und zerriſſen, ſo daß zwei Treffer die
Folge waren, und zum anderen war der Sturmführer der Polizei
heute meiſt „abweſend”, obwohl er den Gegentreffer buchte. So
fehlte dem grünen Angriff der letzte notwendige Druck. Pfeiffer
allein konnte es nicht ſchaffen, und der Nachfolger für Göbel, der
vorübergehend „in Penſion” weilt, war körperlich zu ſchwach, um
ſich gegen die hervorragende Verteidigung der Gäſte durchſetzen zu
können. Nach der Pauſe war die Polizeielf allerdings wie
um=
gewandelt, und ſie geſtaltete die Begegnung ausgeglichen, ia ſie
rückte vorübergehend in des Gegners Hälfte, wobei der
Ehren=
treffer folgte. Ecken häuften ſich auf 6:2 für Polizei, von denen
jedoch die Hälfte gar nicht ins Spielfeld gebracht wurde!
Die lila=weißen Gäſte
hatten den Sieg bald in der Taſche und verteidigten etwas
dich=
ter, als Polizei aufkam. Ihre beſten Kräfte waren das
Schluß=
dreieck Flitſch; Oberſt—Seidel; ihre Läuferreihe hatte in
Häus=
lein einen ganz großen Zerſtörer zur Stelle, an den Dobler und
mit Abſtand Schneck nur zeitweiſe heranreichten. Im Sturm
waren Rau—Fiſcher die Torſchützen und auch die treibenden
Kräfte, während Wünſch auf Linksaußen der beſte Flügelmann
war, Müller mit ſeinem Nebenmann Kihtot erreichten die Kurve
der bereits Genannten nur periodiſch. Der etatmäßige
Mittel=
läufer Schmidt war verletzt und mußte erſetzt werden.
Kurzer Spielverlauf.
Pforzheim kommt kurz nach Ballfreigabe zur 1. Ecke, die
ab=
gewehrt wird, aber in der 5. Minute heißt es bereits nach einem
Durchbruch Raus 0:1. Sauer hat dann Pech, als er die Latte
trifft, und eine Bombe Pfeiffers wird die Beute Flitſchs. Keck
hat dann die Chance, auszugleichen, als der Gäſtehüter einen Ball
zunächſt verfehlte, doch Keck iſt heute einfach nicht wieder zu
er=
kennen, ſo „ſtandhaft” iſt er. Die Gäſte mit ihren hohen Vorlagen
werden immer wieder gefährlich, zumal die rechte Abwehrſeite
ungenügend deckt. Nachdem Sauer die 1. Ecke der Polizei
ver=
geben, verbeſſert der Gäſtemittelſtürmer in der 38. Min leicht zum
0:2, da Muth wie Lots Salzſäule feſtgewurzelt bleibt, als der
kleine Dicke mit dem Ball am Fuß andribbelt. Eine Minute
ſpä=
ter jonliert Sauer auch die 2. Ecke für Polizei hinter das Tor und
60 Sekunden ſpäter ſteht das Konto 0:3 für Pforzheim: Wünſch
flankte zu Fiſcher, der nach drei Schritten an Klein vorbei den
Treffer notiert. Eben hat Keck einen Strafſtoß von der
Straf=
raumlinie über das Tor gefeuert, als Halbzeit ertönt. Das
reguläre Verhältnis wäre ein 1:3 geweſen!
Nach Wiederbeginn
iſt der Polizeiangriff geändert: Blank, Harter, Seib II. Pfeiffer
bilden den Sturm, während der ſtämmige Sauer, der Mitte der
Halbzeit als Außen gegangen war, mit zuſah.
Polizei geſtaltet nun die Begegnung ausgeglichener der Ball
wird flach genommen, das Zuſpiel präziſer lediglich Keck bildet
eine Bruchſtelle. In der 5 Minute geht Polizei durch eine
Kom=
bination Pfeiffer=Harter=Keck endet mit dem 1:3. Ein Freiſtoß
von der 11=Meter=Marke wird direkt ins Netz gejagt und damit
vergeben. Klein kann ſich dann auszeichnen, als Fiſcher zum Zug
kommen will. Die 3. Polizei=Ecke holt ſich Flitſch: die 4. wird
von Pfeiffer hinter das Tor getreten. Zwei brenzliche Sachen
vor dem Gäſtetor werden von der wuchtigen Verteidigung gelöſcht.
Die 2. Gäſteecke wird abſerviert. Ein Durchbruch Kecks bringt
die 5. Ecke, die Hereingabe wird verköpft, und die folgende 6. Ecke
wird direkt zerſtört. Da pfeift auch ſchon Hillgärtner=
Darmſtadt, der den anſtändigen und flotten Kampf einwandfrei
leitete, zum Sammeln. Polizei Darmſtadt hatte in der 2. Hälfte
mehr vom Spiel und war zeitweiſe, vollkommen gleichwertig,
lediglich im genauen Zuſpiel und im Eifer beſtand noch ein Manko
gegenüber den Badenſern. Hoffen wir, daß die Begegnung für
die kommenden Aufſtiegsſpiele der Grünen von deutlichem Wert
geweſen ſein möge.
Am den Aufſtieg zur Bezirksklaſſe.
Kreisklaſſe 1 — Starkenburg.
Klein=Auheim — Münſter (SR. Kratzenberg=Sprendlingen),
Mörfelden — Groß=Zimmern (SR. Keilmann=Bürſtadt).
Die Tabellenletzten treffen ſich in Klein=Auheim. Nach dem
Spiel der Klein=Auheimer am letzten Sonntag in Hofheim ſollte
die Platzelf einen knappen Sieg erringen. — Eine Art
Vorent=
ſcheidung fällt in dem Treffen Mörfelden — Groß=Zimmern. Der
Sieger dieſes Kampfes ſollte ſich den Weg zur Bezirksklaſſe
ge=
ebnet haben.
SVgg. 04 Arheilgen — Polizei Darmſtadt (1. Jugendmannſch.)
Wir machen unſere Mitglieder und Freunde darauf
aufmerk=
ſam, daß das Spiel bereits um 9.30 Uhr beginnt und nicht, wie
im „Arheilger Anzeiger” angegeben, um 10.30 Uhr.
An Freundſchaftsſpielen, die mit ihren recht netten
Paarungen ohne Zweifel ſchöne Spiele garantieren, hörten wir:
Mainz 05 — SV. 98 Darmſtadt. VfL. Neu=Iſenburg — FC. 03
Egelsbach, AO. Worms — Boruſſia Neunkirchen, Viktoria
Gries=
heim — 04 Arheilgen FV. Hofheim — Normannia Pfiffligheim,
Union Beſſungen — SV. Roßdorf, Starkenburgia Heppenheim —
46 Darmſtadt. Olympia Lampertheim — Olympia Lorſch, FV.
Biblis — SV. Gimbsheim, SC. Dietzenbach — Haſſia Dieburg.
1. Haupkrunde um den 23B-Bereinspokal.
Nach der 3. Zwiſchenrunde um den Vereinspokal haben ſich
nachſtehende Vereine zur erſten Hauptrunde qualifiziert:
SpVgg. Mundenheim (Pfalz), Pfalz Ludwigshafen, FV.
Homburg (Pfalz), VfR. Bürſtadt (Heſſen), SpV.
Gers=
weiler (Saar), FV. Frankenthal (Pfalz) Turnverein Speyer
(Pfalz). FC. Egelsbach (Heſſen), Haſſia Bingen a. Rh.,
FC. Blau=Weiß Offenbach a. M.=Bürgel, Viktoria
Urbe=
rach (Heſſen), VfL. Germania 94 Frankfurt a. M., Haſſia
Dieburg (Heſſen). SpV. Schierſtein am Rhein.
Am 5. 5. muß im Spiel Bensheim 07—Weiskirchen bei
Offen=
bach noch ein Sieger ermittelt werden.
Zu den Siegern treten die Gauliga=
Ver=
eine Kickers Offenbach, Fußballſportv. Frankfurt, FK.
Pirma=
ſens, Eintracht Frankfurt, Wormatia Forms. Union Niederad,
Boruſſia Neunkirchen, Sportfreunde Saarbrücken, SpG. Saar
Saarbrücken, FK. Kaiſerslautern und die Bezirksmeiſter der
Be=
zirksklaſſe FV. Saarbrücken, Germania 04 Ludwigshafen, Opel
Rüſſelsheim. Germania Bieber bei Offenbach, Reichsbahn,/Rot=
Weiß Frankfurt, Polizeiſportverein Darmſtadt.
Nach der Anordnung durch den DFB. werden die am 19. 5.
ſtattfindenden Spiele von dem Gruppenſportwart Herrn W.
Knohe=Duisburg, Leſſingſtraße 14 Tel 81 842, durchgeführt. Durch
ihn erfolgt auch die Ausloſung der Spiele, die in der
kommen=
den Woche wohl bekanntgegeben werden dürfte.
Zimmer, Gauſportwart.
Die Handball=Vorenkſcheidung.
SV. 98 Darmſtadt — Hindenburg Minden
heute nachmittag 4 Uhr am Böllenfalltor.
Wer wird ſich dieſes ſpannend und intereſſant verlaufende
Spiel entgehen laſſen wollen? Zwei gleichwertige Mannſchaften
kämpfen um den Eintritt in die Schlußrunde um die Deutſche
Handballmeiſterſchaft. Kann es beſſere Vorbedingungen für ein
Meiſterſchaftsſpiel geben als Gleichwertigkeit? Darmſtadt hat ſich
ſchon immer großer Ereigniſſe würdig erwieſen, und wir ſind
ge=
miß, daß auch diesmal der Ruf zum Beſuch dieſes wichtigſten
Spiels der ganzen Runde nicht lautlos verhallt. Tauſende
wer=
den die Ränge füllen, die den einheimiſchen Meiſter ſiegen ſehen
wollen. Bei aller Anhänglichkeit ſeien die Zuſchauer jedoch aus=
drücklich darauf hingewieſen, daß der Platzverein auf keinen Fall
beleidigende Zurufe an Schiedsrichter oder Gäſtemannſchaft dul=
det. Wir wollen heute beweiſen, daß wir unſere Gäſte beſſer zu
behandeln verſtehen als viele Hamburger Zuſchauer und Preſſe.
die aus Verärgerung über die überraſchende Niederlage ihrer Elf
den Darmſtädtern in ſchlimmer Weiſe Unrecht taten.
Die Mannſchaften ſtehen:
Körpers
Minden:
Knautz Reintjes
Schmitz Küter Sturhann
Roß II Strack Röttger Möller Roß I
Feick Eichhorn Freund Kaltenbach Koch
Dittmar Merz Jungheim
Delp Rothenburger
Henß
Darmſtadt:
In der Pauſe des Spiels tragen die Leichtathleten des ASC.,
der TSG. 46, des SV. 98 und des Merck=SV. eine 10X½=
Runden=Staffel aus.
Vor dem Spiel werden die Zuſchauer durch ein Treffen
zwi=
ſchen dem TV. Sindlingen und der Reſerve der 98er
unterhalten. Wir bitten daher die Zuſchauer, ſich ſchon zeitig
einzufinden, um Andrang an der Platzkaſſe zu vermeiden.
TSG. 46, Handballabteilung.
Die Spiele der Reſerve und 3. Mannſchaft müſſen in Auerbach
ausfallen wegen des ab 12 Uhr verhängten Spielverbots. —
Sämtliche Aktiven, einſchließlich 1. Mannſchaft, finden ſich um
9 Uhr auf dem Platz an der Rheinallee zum Trgining ein.
Dort=
ſelbſt auch Ausſprache über die kommenden Spiele und
Veranſtal=
tungen.
Tv. Roßdorf.
Die Handballabteilung des Tv. Roßdorf, die nach einer faſt
fünfjährigen Pauſe ihren Spielbetrieb wieder aufgenommen hat,
fährt kommenden Sonntag zu dem benachbarten Turnverein
Spachbrücken, um ihr erſtes Freundſchaftsſpiel dort auszutragen.
Da ſich die Mannſchaft aus faſt durchweg neuen jugendlichen
Spielern zuſammenſetzt, darf man auf den Ausgang dieſes
Tref=
fens geſpannt ſein. Abfahrt 12.30 Uhr ab Vereinslokal. Das
Spiel beginnt um 2.00 Uhr. Intereſſenten des Handballſports
können ſich der Mannſchaft anſchließen.
Handball im Kreis Skarkenburg.
Der große Handballkampf des SV. 98 Darmſtadt am
Böllen=
falltor überſchattet den ganzen Kreis. Es findet nur ein
Pflicht=
ſpiel um den Aufſtieg in die Bezirksklaſſe im Odenwald ſtatt,
nämlich:
Momart — Gundernhauſen.
Für Freundſchaftsſpiele ruht der Betrieb um Darmſtadt
voll=
ſtändig. Folgende Treffen ſind bekannt geworden:
Wormatia Worms — Germania Pfungſtadt.
Herrnsheim — Haſſia Bingen.
TV. Lorſch — TV. Lampertheim.
Skädte-Wekkkampf Darmſtadk-Worms.
Im Rahmen der im ganzen Reich vom 26. Mai bis 2. Juni
ſtattfindenden Werbewoche des Reichsbundes für
Leibesübungen werden die Städte Darmſtadt und Worms
ihre Kräfte meſſen. Der Wettſtreit, der in Vor= und Rückſpielen
ausgetragen wird, ſoll nicht nur während der Werbewoche
er=
folgen, ſondern einen Zeitraum von 3—4 Wochen füllen. Die
Wertung erfolgt nach Punkten. Programm und Termin ſind
noch nicht genau feſtgelegt.
Eingeleitet wird die Werbeveranſtaltnug mit den
Jahn=
kampfſpielen der Turngemeinde 1846 Worms am 25./26. Mai.
Es iſt denkbar, daß im gleichen Tage in Darmſtadt eine
an=
dre Sportart antritt. Um auch beide Städte in der
Leicht=
athletik einander näher zu bringen, ſoll zuſammen mit einem
Handball=Städtekampf Worms—Darmſtadt noch ein
Leichtathletikkampf durchgeführt werden, der aber nur
Staffelkämpfe und Kämpfe über die kurzen Strecken bringt. Eine
weitere Veranſtaltung iſt der Fußball=Städtekampf
Worms-Darmſtadt. Hierbei werden auch die Radfahrer
Dar=
bietungen zeigen Ein Gerätemannſchaftskampf der
Turner beider Städte ſowie ein Kampf der Fechter iſt als
vierte Veranſtaltung vorgeſehen. Tennis und Hockey beider
Städte ſtehen ſich ebenfalls in Form von Stadtvertretungen
gegenüber. Boren, Ringen und Stemmen heißt das Programm
eines weiteren Tages. Der Schießſport ſtellt je eine
Sechſer=
mannſchaft im Kleinkaliber= und Wehrmannſchießen. Städtekampf
der Schwimmer beider Städte. Das Fachamt Rudern trägt
Wettkämpfe der Kanufahrer aus.
Der Schandfleck einer Sportgemeinde.
Gelegentlich eines Meiſterſchaftsſpiels zwiſchen dem SV.
Holzhauſen und der Spielvgg. Hilchenbach wurde der
Schieds=
richter von einer ins Spielfeld dringenden Zuſchauermenge
über=
fallen und regelrecht verprügelt. Ein Beteiligter konnte
ein=
wandfrei ermittelt und vor Gericht geſtellt werden. Intereſſant
waren die Ausführungen des Staatsanwalts, der früher ſelbſt
ein bekannter Sportsmann war. Dieſer führte u a. aus, es ſei
dem Gericht nicht unbekannt, daß ſich immer noch hin und wieder
auf den Sportplätzen kleinerer Orte wahre Trauerſpiele
abſpiel=
ten. Zu den unrühmlichſten, unter dieſen zähle, die rohe und
diſziplinloſe Mißhandlung eines Schiedsrichters durch den
An=
geklagten. Wegen der äußerſt verwerflichen Tat könne nur eine
empfindliche Freiheitsſtrafe in Frage kommen, die in Höhe von
6 Monaten beantragt wurde. Das Gericht erkannte wegen
ge=
fährlicher Körperverletzung auf 2 Monate Gefängnis und
ver=
ſagte dem Angeklagten mildernde Umſtände. Der Vorſitzende des
Gerichts bezeichnete den auf 2 Jahre ausgeſperrten Angeklagten
als den Schandfleck einer Sportgemeinde.
Tenniskurnier in Wiesbaden.
Am 2. Tag die erſte Ueberraſchung. — Denker ſchlug Hines 6:4,
2:6, 6:3. — G. v. Cramm, Culley, Henkel II und Denker die
„Letzten Vier”,
Bei herrlichem Wetter und diesmal etwas beſſerem Beſuch
konnte das Wiesbadener Tennisturnier am Freitag wieder ſtark
gefördert werden. Im Herreneinzel wurden bereits alle
vier Vorſchlußrunden=Teilnehmer ermittelt, und zwar ſind dies
G. v. Cramm, Culley, Henkel II und Denker. Denkers 6:4, 2:6,
6:3=Sieg über den Amerikaner Hines iſt dabei die bisher größte
Ueberraſchung des Turniers, der ſchon am Vortag ſtark beachtete
Formanſtieg des jungen Berliners mit eine der erfreulichſten
Feſtſtellungen. — Im Herrendoppel erreichten bisher
ledig=
lich die Amerikaner Hines/Culley und das deutſche Spitzenpaar
Cramm/Henkel die Vorſchlußrunde. Bei den Damen ſicherte ſich
Frl. Horn im Einzel den Eintritt ins Viertelfinale durch einen
6:2, 6:3=Sieg über die Berlinerin Frau Schinke, im Gemiſchten
Doppel und Frauen=Doppel iſt man noch nicht ganz ſo weit.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Der Beginn der Tennisſpielzeit 1935 wurde am Sonnt
April, durch das Anſpielen eröffnet. In der Woche vom
18. Mai 1935 halten wir einen Anfängerlehrgang im
Ten=
unſerem Sportplatz (frühere Rennbahn) ab. Derſelbe wir
kommen koſtenlos für die Anfänger durchgeführt und kanm
mann teilnehmen, ob er Mitglied iſt oder nicht. Die
eſſenten wollen ſich beim Platzwart Kohlmann auf der
Re=
melden, daſelbſt liegt die Einzeichnungsliſte auf.
Reichsſender Frankfunf
Frantfurt: Sonntag, 5. Mai
6.00; Hamburg: Hafenkonzert. — Die Glocken vom G
Michel. — Choral: Harre meine Seele. — 8.00: Zeit, Wett.),
8.05: Stuttgart: Gymnaſtik. — 8,25: Sendepauſe.
Choralblaſen. — 9.00: Evangl. Morgenfeier. — 9.45:
ſches Schatzkäſtlein, Betrachtungen und Lieder Joh. P. St
10.30: Aus der St. Martins=Kirche Kaſſel: Heinrich Schütz; 4
11.30: Bekenntniſſe zur Zeit. H. Schwarz van Berk: Daa
litiſche Flugzeug. — 11.45: Hans Henning Frhr. von
lieſt aus ſeinem neuen Werk: Em Ruf erklingt, Alber-9
Schlageter=Roman).
12.00: Berlin: Mittagskonzert Das kleine
Funkorcheſta=
fer (Zither) mir ſeinem Quartet
G.
reund
ie Gele e e ere e et
Haaren. Märchen von Gebr. Grimm. — 14.45: Das Va
zählt. — 15.00: Stunde des Landes: 1.
Zehnminte-
für die Landwirtſchaft. — 2. Ertragsſteigerung, durch Lazter Zeit w
Wandern mit Bienen. — 3. Die neue deutſche Reichs ick.
gandere hört
ſchätzung. — 4. Flurnamen und ihre Geſchichte.
16.00: Bad Nauhem: Nochmittagskonzert. Ausf.: Das ſtott 4u der Gegend
Kurorcheſter Bad Nauhei und Soliſten. Ltg.: Generauf
direktor Stöver. — 18.00: Jugendfunk: Vom Landsheckk
Velksheer Eme Funkfolge. — 18.30: Luſtiger Sonnta=z
mittag. Tanzmuſik der Kapelle Franz Hauck.
19.20: Abends auf der Dorſſtraße. Funfolge. — 19.50: 9
bericht. — 2.00: Operettenkomzert. Ltg.: Dr. Merte=
21.06: Die Maibowle. Eie Funhumoreſke von P. Blun
21.30: Operettenkonert. ( Fortſetzung). — 22.09: Zeit. Nogil
22-15: Wetter, Nachr. Sport. — 22.20: Aus der Weſtfall g
m Dortmund: Funkbericht von der Europa=Meiſterſche
Weltergewicht zwiſchen Blaho (Oeſterreich) und Eder (Deuteg
22.35: Vom Deutſchlandſender: Wir bitten zum Tanz. 47
Lutter ſpielt — 24.00: Suttgart: Nachtkonzert. ausgefühm
Chor und Orcheſter des Reichsſenders Stuttgart, Lig.: S
Frankfurt: Montag, 6. Mat
6.00: Frühkonzert. Ausf.: Das Fmkorcheſter Letzung: Dr.
ten; Kapelle Franz Hauck: Muſikzug der SA.=Standarte
Ltg.: Herm. von der Dovenmühle. — 8.00: Waſſerſta,
8.10: S=uttgart: Gymnaſtik. — 8.30: Sendepauſe. —
Nur Kaiſerslautern: 1. 19.00): Pfäher Schüler kone:
2. (9.20): Mai=Kur. Eime Plauderer zum Frühling. — 3.
Lieder vom Rhein und ſeinem Wem. — 10.00: Nackt
10.15: Berlim: Schulfunk: Berlin als Reichshauptſtadt. —
Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00: 2.
konzert. — 11.25: Meldungen. — 11.30: Sozialdienſt E
geben Auskunft. — 11.45: Bauernfumk
12.00: Hamburg: Mittagskonzert. — 13.00: London: Blu/F
Regierungsjubiläum des engliſchen Königs. Augenzeugemeß
von dem königlichen Zug nach der Pauls=Kathedrale vo
Gottesdienſt in der St. Pauls=Kathedrale und Abfall”,
Königs aus der Kathedrale. — 13.15: Zeit, Nachr. —
Hannover: Mittagsſowzert. Das niederſächſ Sinfonieorch. Soſen. — 14.00: Zeit. Nachr. — 14.15: Wirtſchafts= k
Eine Großſtadt wird umgebaut. — 14.30: Zeit, Wirtſchan4
dungen — 14 40: Wetter. — 14.45: Sendepauſe. —
Nur Kaſſel: Nachr. — 15.15: Kinderfunk: Jetzt, baſtet
15.30: Neue deutſche Dichtung. — 15.50: C. O. Jatho;
derer auf Gottes Strom.
16.00: Lied und Volkstanz der Auslanddeutſchen. „Vertlilk
Weſſen” aus Lothringen. — 16.30: Prvatdozent Dr. G51
Aus Leben und Werkſtatt der Gegenwartsdichtug. —
Briefe für ſchöpferiſche Menſchen. Aus dem gleichnamigem
von R. Pauſen. — 17.00: Sruttgart: Landesorcheſtem ”
Württemberg=Hohenzollern und Soliſten. Ltg.: J. Schröez
18.30: Jugendfunk: Auf auf ihr Wandersleut. — 18471
Leben ſpricht! — 18.,55: Meldungen.
19.00: Trier: Unterhaltungskonzert Städt. Orcheſter Trie.F
Bachmann. — 20.00; Zeit. Nachr: anſchl.: Tagesſpieg
20.15: Kammermuſik. Das Pozniak=Trio. — 21.15: Ei
gegnung mit dem Hakenkreuz im hohen Norden. Reiſt/e
von Dipl.=Ing. Pantenburg. — 21.30: Herzblättchens
treib. Eine heiter=ſatkich=muſikaliſche Plauderei von P. A
haus. — 22.00: Zeit, Nachr. — 22.15: Wetter, Nachr
22.20: Ausſchnitte aus der Führertagung des Reichsbundes
maliger Berufsſoldaten Saarbrücken. — 22.45: Breslar
terhaltungskonzerr des Funkopch. Ltg.: E. Prade. —
Kammermuſik.
OMiatenn dansänmen
Sonntag, 5. Mai
Breslau: 18.25: Bilder einer Ausſtellung. TondieK
von M. Mouſſorgſki mit Worten von G. P. Gath.
München: 19.45: Funkalender für Stadt und Land=9.
Von Joſef Maria Lutz.
Stuttgart: 20.00: Großer bunter Abend aus Maurdiu
„Im bunten Reigen”.
Beromünſter: 19.50: Volkstüml. Konzert.
Brüfſel=frz.: 20.00: Walzermuſik.
Wien: 20.30: Frühlingspotpourri.
Budapeſt: 20.35: Gitarrenmuſik.
Rom: 20.45: Operette von Romzato.
Bukareſt: 21.10: Gefang mit Orcheſterbegleitung
London: 21.20: Britiſche Konponiſten.
Warſchau: 23.05: Moderne Tanzmuſik.
Montag, 6. Mai
Breslau: 21.15: Irena von Dubiska ſpielt Pioſi 0
polniſcher Komponiſten.
Königsberg: 21.00: Die große Sehnſucht. Ein
Film von R. H. Kunze.
München: 22.30: Vom ewig Deutſchen. Werke bo0
Pfitzner.
Bukareſt: 19.05: Märſche u. Walzer.
Brünn: 19.30: Prinzeſſin von Trapezunt, Operete”
Beromünſter: 19.50: Heiterer Geſangs= u. Bolt=c
abend.
Agram: 20.00: Uebertragung einer Oper.
Brüſſel=frz. : 20,00: Symphonieorcheſter.
Wien: 20.10: Leichte Muſik.
Budapeſt: 20.40: Fau, Oper von Gounod=
Warſchau: 21.00: Alte Muſik.
Weiterberichl.
Im Bereich zwiſchen dem über Oſteuropa liegenden 2
gebiet und dem über der Biscaya befindlichen ſchwachen .
wirbel herrſcht über ganz Mittel= und Weſtdeutſchland
Wetter mit abſteigenden Tagestemperaturen. Die id”
reich liegende Bewölkungszone wird vorausſichtlich nicht ve4
nach Oſten vordringen, ſo daß vorerſt noch mit der
Fortzo=
meiſt heiteren Wetters gerechnet werden kann.
Vorherſage für Sonntag: Heiter bis wolkig bei ſchliche 1
ſüdweſtlichen Winden, tagsüber weitere Erwärmugd.
jedoch noch friſch.
Vorherſage für Montag: Fortdauer der freundlichen.
men Witterung.
D
Fran
Zſteinfiſchern
Kleta und Blitzlicht auf dem Siſchfang.
Die Acheine liefern jährlich 2700 Sentner
(filſtg — Der Kampf der Siſcher um ihre
Mtog 5. Mat
Die
Exiſtenz.
aif
5. Mai 1935
* TDlelttrT
-Atel- und Oberrhein und ſeine
natür=
ine demn Külluchtungen, die Altrheine, bilden ein
ans
m jadah f allerlei Siſche und den Siſcher ſelbſt.
laM/Hecht, Barſch, Schleie, Plötz, Aal
Kcfuſe-1, der beſonders im rheinheſſiſch=
Andes:
2. Ertragsſtignum Achsnudt biet ſtark vertreten iſt. Der Sander
Die neue deutſche ) innſtter Seit wieder beſſere Fangergeb=
D ihre Geſch die
agsonpert. Ausf. „ inähſtndere hört man aus Siſcherkreiſen,
Sülſten.
errſger Gegend um Mainz wieder
maer jütritt, während der Salm und Lachs
wiear ſeltene Gäſte im Rhein geworden
Soſy) daran ſiud die ſchädlichen Abwäſſer
der Eun
31 und Eder
zum 2.
Nackansſt. a
ders Sutzgart. 9
bomtag. 6. Mai
mlorcheſter. Leitw
ihug der SA.=Eir
hle. —
M
Sendeaul
Nihe Sült k
derei zum Frülimz.
em Wen. — 1004
m als Reichshaupfte
Worito Inührie, die ein Feind der Siſche ſind.
9 10 Ergebniſſen der Landesanſtalt für
herecf aber trotz der ſtarken Nückgänge
en Uhlſtriegebieten und auch in den
Neben=
ſen 1:8 Pheins, im Neckar und Main,
durahen Einbau von Wehren und
Schleu=
ganA hublich unter dem Fiſchſterben leiden,
Deutzſuard erfreulicherweiſe eine allgemeine
Dungg) Siſchbeſtandes zu verzeichnen. Und
Drenehſch. vor 20 Jahren der Bruttoertrag
deuſſer Binnenfiſcherei 6—7 Millionen
arß ug, hat er jetzt faſt die außerordent-
Ne 53hven 150—200 Millionen Mark er=
Mr. Jnoh, allein auf unſere Altrheingebiete
The in ſEſch-Badiſchen etwa 100 000 Mk.
ſallen: Jatereſſant dürften in dieſem Su=
M umen By auch einige Sahlen über die Fang=
Lebniſhen den Altrheinen ſein. So werden
ruch 130 Str. Hechte, 100 Str. Karpfen,
9 Str)Hleien und Barſche, 350 Str. Plötze,
Str. keſſen, 75 Str. Aale gefangen.
Tachg mar Mitteilung der Reichsſtelle für
Aricheß innenfiſcherei werden für die geſamte
leſched ih erei jährlich für ca. 10 Millionen
ErE uße benötigt, wozu neuerdings aus
underr r Arbeitsbeſchaffung ſowohl für die
herel s aauch für die Netzfabriken Neichs=
und chüſſels r die nach dem 24. Dezember 1934
eitern axe bis zu einem Fünftel des Nech=
2 Wbai Hanen mntnn. aiM 9n.
R dieß lu che Siſcherei doch einen recht
be=
htlichgkziWi irtſchaftsfaktor darſtellt und 902
W Sich E Rgnoßes Intereſſe an ihrer Weiter=
Ptwickbly ſoat.
Waskel tia nöher, wem wir gerade von der
unft 11ü biſcher ſprechen, als mit ihnen eine
Nd1 bintsur ziehen in die Fiſchgründe der Alt= beine Wanal ales das mitzumachen, was zum
WewM Tennes Eiſchers gehört; einmal ſelbſt
einen Cag oder eine
Nacht Siſcher zu ſein,
einmal mit anzupacken
und ſich eine Nacht um
die Ohren z ſchlagen.
Deshalb zogen wir mit.
Die ganze Nomantik des
Siſcherberufs zu erleben,
aber auch die Härte (
be=
ſonders im Winter) dieſes
Gewerbes aus eigener
Anſchauung
kennenzuler-
nen. Dieſerhalb zogen wir
Waſſerſtiefel an, packten
uns die nötigen
Eßvor=
räte und auch etwas zum
Crinken in den Beutel,
vergaßen Piep und
Co=
bak nicht, und taten ganz
ſo, als ob wir zur
ehr=
ſamen Sunft der Siſcher
gehörten.
Die beiden
Fiſcher=
kähne lagen an der
Ufer=
mauer ſchon bereit, die
Siſcher waren damit
be=
ſchäftigt, das große Garn
— das Fangnetz —, das
oben auf der Ufermauer
auf einem kleinen
Wa=
gen lag, Hand über Hand
hinunter in den Nachen
laufen zu laſſen, wo es
ſich dann Lage um Lage
zu einem kleinen Berg türmte. Und plötzlich
beſchleunigten ſie das Arbeitstempo — Grund:
ein zu Berg fahrender Schlepper mit Anhänger
keuchte den Strom herauf. Die Siſchkäſten ſind
ſchon untergebracht, Hamen, Stangen, Staken
Nuder, wir ſelbſt und unſer Gepäck, wie
Ka=
mera, Stativ und Blitzlicht, ſind ebenfalls
ver=
ſtaut; einer der Siſcher ſteht bis über die Knie
im Waſſer, ſtößt den Nachen ab, ſchwingt ſich
auf — ſchon erfaßt uns die Strömung. Wir
treiben hinaus in den Strom.
Der Dampfer iſt inzwiſchen herangekommen,
wir gleiten an ihm vorbei, mit breiter Bruſt
rauſcht der tiefgeladene Schleppkahn heran, wir
ſchippern an ſeinen ſchwarzen Slanken entlang,
ſchlagen die Schlingen des Caues an einem
Dollen des Beibootes feſt und rauſchen dann
als weiteres Anhängſel hinterher. Das ſah ſich"
alles wie ſpielend an — erfordert jedoch
lang-
jährige Erfahrung und Uebung.
Die Siſcher ſind meiſt wortkarge Leute; ſie
ſchmauchen nachdenklich ihre Piep, das
Ge=
ſpräch ſtockt öfters, hie und da erzählt einer
aus ſeinem Beruf oder „ſpinnt ſein Garn” über
irgendein Erlebnis. Die Seit vergeht und für
uns gibt es vieles zu ſehen.
Nach einſtündiger Jahrt wird losgeworfen.
Die Siſcher legen ſich in die Niemen, denn
lin=
ker Hand taucht der Eingang zum Altrhein auf.
Immer kleiner wird der Schleppzug in der
Serne, immer breiter die Einfahrt zum
Alt=
rhein. Eine üppige Vegetation kommt uns
entgegen — die tupiſche Altrheinlandſchaft mit
Weiden, Schilf und Waſſerpflanzen aller Art.
Dort ſteht auf einer kleinen Sandbank
regungs=
los ein Siſchreiher und ſtarrt unverwandt ins
Waſſer, nach Beute ſpähend. Steif hocken die
Möven auf einer ſchmalen Bodenerhebung im
Waſſer. Ab und zu hebt eine die ſchlanken
Flügel und läßt ſich vom Wind elegaut
davon=
tragen. Es liegt eine wundervolle Stimmung
über dieſen Altrheingebieten, über die die
untergehende Sonne einen letzten goldenen
Glanz webt; und wie eine Kuliſſe ſteht ganz
hinten der Odenwald.
Und während wir lautlos über die ſtillen
Waſſer dahingleiten, flechten die Siſcher
Schilf-
grasbüſchel in die untere Kante des Netzes.
„Damit es ſich ſpäter nicht am Boden
ver=
fängt”, erklärt einer von ihnen. Naſch ſenkt
ſich dann die
Dämmerung über den Altrhein.
Wir ſehen die Boote nur noch als ſchwarze
Schatten auf dem noch hellen Waſſer. Unſere
kleine Flottille ſtößt in die Siſchgründe vor. Die
Ufer verſchwimmen in der Dunkelheit in das
bodenloſe Nichts und der Altrhein wird zum
uferloſen See.
Wir ſind angelangt. Die
Vorbereitungen zum erſten Siſchzug
werden getroffen und die großen Siſchkäſten z
Waſſer gelaſſen. Sie dienen zur Aufnahme des
Fanges. Der zweite Nachen mit dem Netz fährt
hinüber zum anderen Ufer, eine lange Leine
hinter ſich herziehend. Die Nacht hat ihn bald
verſchluckt. Wir können nur vermuten, an
wel=
cher Stelle er ſich befindet. Drüben fährt ein
Ceil der Siſcher das 150 Meter lange Netz am
Ufer entlang aus — das Auge hat ſich
mittler-
weile an die Dunkelheit gewöhnt — wie ein
ſchwarzer Schatten gleitet das Boot dahin.
Viel Worte werden nicht gewechſelt, die Fiſcher
ſind durch die jahrelange Suſammenarbeit
auf=
einander eingeſpielt. Es ſind Leute unter ihnen,
die dieſen Beruf ſchon ſeit Jahrzehnten
aus=
üben.
Das Garn iſt jetzt ausgelegt; es ſteht jetzt
drüben in einer Breite von 150 Metern
ſenk=
recht im Waſſer, oben durch Korkſchwimmer
gehalten, unten durch Bleikugeln beſchwert.
Die Siſcher kehren darauf wieder vom
jenſeiti=
gen Ufer zu uns zurück und ſchleppen eine zweite
Leine hinter ſich her. Auf einen kurzen Suruf
ziehen ſetzt die beiden Gruppen an den beiden
Leinen das Netz langſam ein. Und alles, was
ſich an Siſchen in dieſem Bereiche aufhält und
ſich nicht ſchleunigſt davonmacht, gerät ins Netz.
Während des Einziehens nähern ſich die
Siſcher-
gruppen, bis ſich das Netz ſchließlich zu einem
halbmondförmigen Sack wölbt. Es plätſchert
und bäumt ſich wild auf in dieſem jetzt immer
enger werdenden Raum, und als dann das
Garn ſich zu einem Ballen ſchließt, da wabbert
und zuckt und glitzert es wie Silber. Gefangen
ſind die Siſchlein.
Jeder Siſchzug ſchließt mit einem Sortieren
der Siſche nach Art und Größe. Die Großen
wandern, um ihre Freiheit kämpfend und wild
um ſich ſchlagend, in den ganz ins Waſſer
ein=
getauchten Siſchkaſten; den Kleinen, und das iſt
die Mehrzahl, läßt man noch eine Friſt und
wirft ſie wieder zurück in ihr naſſes Element.
Wie ein geölter Blitz ſind ſie in der Dunkelheit
des Waſſers verſchwunden.
Dann wird das Netz wieder ſäuberlich
geord=
net, ans andere Ufer gefahren, ausgelegt und
zu einem neuen Siſchzug angeſetzt. Auf dieſe
Weiſe wiederholen ſich in der Nacht mehrere
Siſchzüge hintereinander, nur die Siſchgründe
wechſeln. Ciefe Sinſternis herrſcht während
den einzelnen Verrichtungen der Siſcher. Sie
machen alle Handgriffe im Dunkeln —
Ge=
wohnheit — jeden Siſch erkennen ſie durch das
Gefühl.
Wir ſind in der Swiſchenzeit natürlich auch
nicht müßig geblieben, ſondern haben Kamera
und Stativ auf dem ſchwankenden Nachen
auf=
gebaut, die Blitzlichtpfanne bereitgehalten und
mit dem Sucher die ungefähre Nichtung
ein=
geſtellt. Ein kurz aufflammendes Streichholz
mußte — ein Kunſtſtück — ausreichen, um die
Entfernung einzuſtellen. Jede einzelne Phaſe
des Siſchzugs mußte dauernd überwacht werden,
um den richtigen Moment zu erwiſchen.
Wie geſagt, es war recht intereſſant. Einmal
hatten wir eine doppelte Ladung Blitzlicht
ge-
nommen und abgebrannt, ſo daß wir faſt eine
Viertelſtunde lang nichts mehr geſehen haben
und wie blind auf dem ſchwankenden Kahn das
Gleichgewicht zu halten ſuchten. Beim nächſten
Mal hatten Waſſerſpritzer das Blitzlicht
durch=
näßt; wir mußten es wegſchütten und die ganze
Szene noch einmal „drehen”. Aber ſchließlich
kamen wir doch zu unſeren Aufnahmen.
Wieder lag Dunkelheit über den Waſſern
und geheimnisvoll wiſperte es und raunte es im
Schilf. Von Seit zu Seit aber ſtrich wie ein
geſpenſtiſcher Nieſenfinger der weiße Lichtſtrahl
vom Leuchtturm des Melibokus über den
Hin-
mel, als wolle er die Wolken mit einem Nuck
wegfegen. Und als dann der letzte Siſchzug
be=
endet war — es war nicht mehr weit vom
erſten Morgengrauen —, da glitten zwei
ſchwer-
beladene Nachen ruhig und ſtill über den
ſpie=
gelglatten ſchwärzlichen Waſſerſpiegel des
Alt=
rheins, zurück zum breiten Strom des Rheins,
den heimatlichen Gewäſſern entgegen.
Das Cagewerk der Siſcher aber war erſt
beendet, nachdem ſie ihre Netze gewaſchen und
zum Crocknen aufgehängt hatten.
Aufnahmen (5): Konſtantin Pink
Der Erſte:
„Herrlich, dieſe Landſchaft! Die wundervolle
Serpentine bei Eichſtätt mit dem
unvergleich=
lichen Blick auf die Burg am anderen Ufer der
Altmühl! Dann Schloß und Denkmal bei
Hil=
poltſtein! Die prachtvollen Wälder zwiſchen
Creuſſen und Neuenreuth! Dann die alte
goti=
ſche Dorfkirche in Harsdorf! Da muß man
ausſteigen. Es lohnt ſich ſchon. Fahrt doch nur
ein einziges Mal durch das ganz unerſchloſſene
Wieſenttal! Das glaube ich, daß das kein
Menſch kennt. Ihr könnt auch durch den
Chü=
ringer Wald die andere Strecke fahren. Es iſt
überall ſchön. Wenn Ihr dann ins Bayeriſche
kommt, ſeht Ihr die kleinen Seen. Wie blaue
Himmelsaugen. Wie oft halte ich an, um in
wunſchloſer Stille dieſe Schönheit zu genießen.
Wenn die Vögel ſingen, wenn alle
Lebensquel=
len in dieſer ſatten Landſchaft rauſchen, wenn
weit die Dörfer ſich breiten und Nehe am
Waldrand graſen, ja, dann laſſe ich den Wagen
oft ſtundenlang ſtehen und ſteige ſchweren
Her=
zens nur wieder ein. Jeder Weg iſt ſchön.
Auch der über Berneck, das übrigens der
geo=
graphiſche Mittelpunkt zwiſchen Berlin und
München iſt. Ihr könnt auch über Hof, Leipzig
fahren. Die Wälder vor Hof ſind wundervoll.”
zuſammengerannt. Der andere hat Schuld
ge=
habt. Ich habe nie Schuld. In Weimar mußte
ich mal die Kupplung aufrauhen laſſen. In
Halle hat der Vergaſer geweint. In Bitterfeld
— kennt Ihr das Pflaſter vor der Brücke —
hatte ich Sederbruch. Man ſollte die Stadt
verantwortlich machen. Kopfſteine wie
Schweins=
köpfe ſo groß. In Wittenberg, als wir ſchnell
zu Mittag aßen, wurde mir mein Erſatzreifen
geklaut. Ausgerechnet in einer ſo anſtändigen
Stadt. In Creuenbrietzen, jawohl — in der
Stadt des treuloſen Schuſters — hatte ich
Kleinholz im Kardan, und in Beelitz habe ich
mal vier Stunden lang an der Batterie
herum-
doktorn laſſen müſſen. — Ja, ich kenne die
Strecke ganz genau .. . .
Ihr ſchon mal echte Chüringer Klöße gegeſſen?
So groß wie Kegelkugeln und ſo locker wie
Schneeflocken? Hä? Und dazu Schwarzbier!
Da hört Ihr die Englein im Himmel ſingen.
Uebrigens: Prachtvolle Klöße gibt es auch in
Plauen im „Cunnel‟. Da kommt Ihr immer
vorbei, weil da die Allerweltsecke iſt. Die ſind
aus rohen Kartoffeln. Und dazu müßt Ihr
Haſenbraten eſſen. Ich ſage Euch: Die
vogt=
ländiſchen Haſen habens in ſich! Auch in Hof,
gleich vor der Ueberfahrt hinter dem
Bahn=
hof, da geht Ihr mal ins „Weiße Lamm‟. Da
hab ich ſchon viermal eine Schlachtſchüſſel
ge=
geſſen, daß ich der Wirtin — Anna Lebrecht
heißt ſie — am liebſten einen Kuß gegeben
hätte. Und dann in Nürnberg die Bratwürſte!
Nee, nee, nicht in den ſogenannten hiſtoriſchen
Stätten — da ſind ſie mir zu groß und zu
ſchwer. Da geht Ihr aber in den „Noten
Hetht” zu meinem Freund Alois Crillermann.
Der ſchlachtet ſelbſt. Das muß man erlebt
haben. Und von Nürnberg aus müßt Ihr nicht
über Ellingen, ſondern über Gunzenhauſen und
Weſtheim fahren. Da liegt kurz vor
Nörd=
lingen ein kleines Kaff: Deining. Da geht Ihr
zu Ferdinand Kalbsmeier, dem Wirt vom
„Noten Ochſen”. Ja, ja, das ſtimmt. Der eine
merkt ſich die großen Bildhauer und Dichter,
und ich merke mir die Helden, die einem
per=
ſönlich was Gutes tun. Und zu Ferdinand ſagt
Ihr, daß ich Euch ſchicke. Und dann laßt Ihr
Euch einen Kalbsmeierſchen Spezialtopf geben.
Mehr ſage ich nicht. Da habt Ihr nicht nur
Schreibmaſchinen, keinen Vorderradau
nicht einmal ein Bürgerliches Geſetzbuch.
müßte dies einſame Ur=Viech in ſeinem;
gelben Gehäuſe verzückt betrachten und
ununterbrochener Neihenfolge ſehr wunds
Es iſt übrigens eine ganz normale Flier
bin ja kein Fliegenſachverſtändiger,
ab-
mehreren Beine von unterſchiedlicher
die großen Augen, die ſittſam zuſammeng/
ten Slügel und die enormen Sreßwerun
haben etwas unverkennbar Sliegiges aeul
Wer Fliegen nicht ſcheut, kann ruhig in
an einem Schreibtiſch arbeiten.
Ich aber fürchte mich. Es iſt ert
Ir=Viech. Und ich bin ganz allein mit
Simmer. Sie iſt zwar eingemauert und j
ſie, ſtarrkrampfartig, nicht aus den
aber was weiß unſereins im 20. Jahr;
von den dämoniſchen Möglichkeiten eine
millionenalten Fliege.
Die Nolläden ſind zu einem Viertel he=m
Der Dritte:
„Ich bin ſchon dutzend Male hin= und
her=
gerutſcht! Ich ſage Euch: Eßt mal in
Neuen=
dorf im „Waldhorn” ein Beefſteak mit
Spar=
gel! Oder kehrt mal im „Goldenen Noß” in
gelaſſen, es wird düſter im Simmer. Alzära
Nadio über mir, ſonſt überlaut, ſchweig. vo
mich einfach ſitzen, hier mit meinem Ur-,501
Ganz von fern klingt ein verwiſchtes
hupen, es iſt ſo weit weg, daß es me
heimliche Einſamkeit nicht durchbrechen
Aber da — an der Lampe über mir
einmal — ein bekanntes Summenl Sch/f
einen haſtigen Blick auf meine Urfliegs
nein, ihre Slügelchen ſind noch immer
gefaltet zwiſchen den undurchläſſigen Be=u
mauern! Was da oben um die Lampe Icileirpn dafür, d
iſt nur eine gewöhnliche Stubenfliege vockᛋ mit einer CS
zutage.
Cor R.
Ich bin ihr von Herzen dankbar. Mi zunnt
vertrauten Geſumme hat ſie mir mitt
Schlag den ganzen beengenden Urviech
zerſtört. Erleichtert ſchiebe ich den
Be=
brocken wieder auf die Seite; wer Ur,
fürchtet, ſoll ſich nicht mit ihnen einlaſſ
im
Bplitter und Späne
Von F. Neuting.
genug bis München, ſondern da möchtet Ihr
bei Gerſhofen am liebſten wieder umkehren.”
A. B.
Wenn wir unſere Läden ſchließen, mu
ſich die am meiſten, die uns Steine ins 4
geworfen haben.
Der Sweite.
„Die Fahrt hab ich ſchon oft gemacht. In
Ingolſtadt habe ich ſchon viermal montiert. In
Eichſtätt, gleich hinter dem Markt rechts, iſt
die Reparaturwerkſtatt, habe ich den Kühler
mal löten laſſen. In Weißenburg iſt mir mein
linkes Hinterrad mal abgeſprungen. Um ein
Haar hätte ich an einem Baum gehangen. In
Nürnberg habe ich mal die Hardy=Scheibe
Ue=Diech
Von E. Kuhtz.
„In Eichſtätt habe ich den Kühler mal löten laſſen”.
„..dann laſſe ich den Wagen oft ſiundenlang ſiehen
und ſieige ſchweren Herzens nur wieder ein.”
auswechſeln laſſen müſſen. Drei Stunden hat
der Simt gedauert. In Coburg bin ich mal
mit einem richtiggehenden herzöglichen Wagen
Sſchakau ein. Da kocht der Wirt ſelber. Der
war früher mal Oberkoch beim Fürſten von
Churn und Caxis. Laßt Euch da mal ein Huhn
braten. Ihr braucht es vorher ja nicht ſelbſt
zu überfahren! Darauf legen die Sſchakauer
keinen Wert. Ein richtiges junges Huhn.
Da=
zu hat der Junge einen Notwein. Einen offenen
ſogar. Daran denkt Ihr noch in Leipzig. Da
müßt Ihr in der „Blauen Laterne” mal ſo ein
Hausgericht eſſen, das Euch die Frau
Hutſchen=
reuther ſelber kocht: Makkaroni, Schinken,
Morcheln oder ähnliches darin. Das Ganze wird
leicht mit Parmeſan und geriebenen Aepfeln
überkruſtet. Dazu ſchmeckt. Goſe dann
aus=
gezeichnet! Und dann kommt Ihr nach Gera.
Da geht Ihr in den „Schwarzen Adler”. Habt
Auf meinem Schreibtiſch liegt ſeit geſtern
ein Stückchen Bernſtein, Gold aus der Oſtſee.
Eine ſanfte Moll=Stimmung ſtrömt von ihm
aus, und wenn ich’s an die Augen hebe, ſo ſieht
ſich die Welt jenſeits des Steins gleich
goldig=
roſiger an.
Geſtern, als ich ihn mir aus einer Neihe von
Genoſſen herausſuchte, behauptete das
Fräu=
lein hinterm Ladentiſch, er ſei Millionen Jahre
alt. Ja, ſagte ſie und deutete mit ihrem
roſa=
rot polierten Singernagel auf die verſteinerte
Sliege, die in dem Stein eingeſchloſſen iſt; an
der kann man nämlich das Alter errechnen!
Mich überlief ein paläontologiſches Gruſeln,
als ſie dieſen Satz ſo leicht und elegant hinlegte.
Seit geſtern alſo iſt dieſes eingekapſelte Ur=
Viech auf meinem Schreibtiſch. Cot und ſtarr,
eingefroren in goldenen Harzwaſſern, in ſüßen
Honigbächen oder was weiß ich. Man müßte
das Konverſationslexikon, Band Arz —
Brah=
maputra wälzen, um ſeiner Allgemeinbildung in
puncto Bernſtein wieder auf die Krücken zu
helfen. Man müßte man müßte . . . ja,
man müßte vielleicht dran denken, daß es
da-
mals noch keine Seitrechnung gab, auch keine
Es gibt Menſchen, die rot und —u
werden, wenn ſie ihrem Schuldner bege=
Gib nichts ungebeten,
Sonſt wirſt du getreten.
„Kein Menſch iſt unerſetzlich.” Einein
gefochtene Behauptung. Wer aber zSutu Knöp
vielen, die unentbehrlich ſind?
füfel kommen
sihner Spru
9
Sie ſagen: Ich gebe mich, wie ich Eu,
man muß mich verbrauchen, wie ich bi:n
nur ſu zur Ge
das nennen ſie Beſcheidenheit.
en Biſon k
*
fürt man
„Ich mag tun, was ich will, es iſt ihr /ſt der Söhr
recht!”. Haſt du ſchon einmal verſucht, /9 Bemme
ffrzu
was er will?
Wie mancher iſt ſchon halb getröſte:!
er ſagen kann: „Hah’ ich’s nicht kommen: M Zloppke
Mtiihren
Surmndier
Was iſt die größte Koketterie? —li4 die Eſche
eine hübſche Frau eine andere hübſch nede aien nel
„Ich kann nun einmal nicht nein ſag!
Paßt auf, dieſer rührende Menſch wir
nicht ja ſagen können.
Erlebnis am Bodenſee
Von Ernſt Kreuder.
Es war einer ſener Nachmittage, an denen
es die Natur darauf angelegt zu haben ſcheint,
einen mit Verdruß zu erſticken. Am Himmel
hingen rieſige graue Wolken wie zerfetzte
Bahrtücher, und das Licht ſchien die
unbarm=
herzige Aufgabe zu haben, alles in einem
ge-
ſpenſtiſch grauen Schein zu lähmen und zu
er=
drücken. Suweilen regnete es dünn, auf jene
faſt ſchäbige, verdroſſene und troſtloſe Art, die
nicht die geringſte Erfriſchung bringt und den
Himmel nicht aufhellt, ihn eine Seitlang noch
düſterer macht und den prächtigſten Garten
als eine abgeſchiedene, verlorene, dem
Unter=
gang geweihte Stätte erſcheinen läßt. Alles,
was es in dieſer Welt an Crübſal, Düſternis,
Gram und Codesſchatten gab, ſchien unter dem
Himmel zuſammengeballt, um jede lebende,
atmende Seele zu erſticken.
Die Bäume waren noch kahl, und das Land
lag brach; der Winter hatte ſeine Froſtſchlacht
geſchlagen und befand ſich auf dem Nückzug.
Der Vorfrühling war manchmal wie eine leile,
glückliche Erinnerung in der Luft, wie etwas
Unwirkliches, Leichtes, Craumbildhaftes, das
gleich wieder verging. Aber an dieſem
Nach=
mittag war der Frühling noch fern wie die
Geſtade der Sukunft.
Ich zog den Regenmantel an, ſetzte einen
alten Hut auf und verließ mein Simmer.
Augen-
blicklich ging es mir beſſer; ich war draußen
und konnte den ganzen Widerſtand gegen dieſe
Verſchwörung am Himmel aufnehmen. Ich ging
am Nande der Stadt an den Anlagen entlang
und über die kleine Brücke, und da ſtand
Wel=
lers und ſtützte die Arme auf das
Brücken=
geländer wie auf ein Pult, als würde er dem
ziehenden, murmelnden, laubbraunen Waſſer
drunten eine Nede halten. Er hatte einen
ſchwarzen Lodennantel um und den großen
ſchwarzen Hut aus der Stirn gedrückt.
„Cag, Wellers”, ſagte ich, und blieb ſtehen.
„Schauen Sie ſich das Waſſer an?”
„Man ſammelt ſeine Eindrücke”, ſagte er,
und nickte.
„Friedliches Wetter heute”, ſagte ich, wie
man ſo etwas ſagt.
„Sehr friedlich” ſagte Wellers, „ſogar
außergewöhnlich friedlich. Hören Sie das rieſige
Requiem? Eindringlich, wie?‟ Dazu nickte er
wieder.
Mir ſchien, daß Wellers noch etwas mehr
von dieſem Grabeswetter mitbekommen hatte
als ich, und daß man etwas unternehmen mußte.
„Gehen wir ein Stück”, ſchlug ich vor, und
dann ſchlenderten wir die ſchwarze, kahle Allee
hinunter, und Wellers murmelte etwas von
Capri und Dalmatien, wo man es jetzt in der
Sonne gerade noch ohne Strohhut aushalten
könnte.
„Geben Sie acht, Wellers”, ſagte ich, „hier
in der Nähe muß eine kleine Weinſchenke ſein;
ich glaube, wir müſſen da vorn aus der Allee
heraus und rechts den Hügel hinauf. Man ſitzt
dort bequem, und ſetzt iſt es ſicher leer. Der
Mann hat einen Dalmatiner in Flaſchen, gar
nicht ſo teuer.”
Wellers war es recht, und dann gingen wir
aus der Allee heraus und rechts den Hügel
hin=
auf, und in einem der letzten Häuschen war die
Weinſchenke.
Als wir eintraten, begann es wieder dünn zu
regnen, und drinnen war es faſt dunkel.
„Machen Sie kein Licht an”, ſagte ich zu
dem Wirt, „wir ſehen genug; und bringen Sie
uns ein Glas Dalmatiner, wenn Sie ihn offen
haben.”
„Gewiß, die Herren, ſofort”, ſagte der Wirt,
und ließ uns allein. Dann brachte er die vollen
Hläſer und ließ uns wieder allein.
Wir verſuchten den Wein und fanden ihn
recht gut. Eine Uhr tickte im Hintergrund des
dämmerigen Naumes; und wenn wir einen
Augenblick ſtill ſaßen und nichts redeten, war
es ſo ſtill in der Schenke, als läge ſie tief in
einem einſamen Wald und wäre von den
Men=
ſchen längſt verlaſſen worden. Der Naum war
mit dunkelbraunem Holz ausgelegt und die
Ciſche und Stühle waren von demſelben Holz
und wirkten ſo altfränkiſch mit ihren kleinen
Schnitzereien.
Eine Seitlang ſprach keiner von uns; wir
drehten uns Sigaretten und rauchten, und
ſtütz=
ten die Arme auf die Ciſchplatte und hingen
unſeren Gedanken nach. Ich dachte, daß dieſer
ſtille Ort ſo recht gebaut war für lange, müßige
Erinnerungen und unbegrenzte, ſchweigſame
Erholung. Der dunkelrote, leichte, herbe. Wein
verrichtete geduldig ſeine müheloſe
Sauberer=
arbeit; er webte den Verdruß fort wie mit
einem warmen, ſpurloſen Wind und war
un=
abläſſig bemüht um heitere, freundliche
Ge=
danken. Dann riefen wir wieder einmal den
Wirt, und er füllte die Gläſer von neuem.
Nach dem dritten Glas ſagte Wellers
un=
vermittelt:
„Jetzt ſehe ich ſie wieder.”
iſie auf
Eian zene
U„ M. e
Eulen
„Wieſo?” ſagte ich. Er konnte in deme
merigen Naum unmöglich jemand erken?e7t
„Ich meine, ich kann ſie jetzt wieder
vor mir ſehen”, ſagte Wellers, „in M.0ſ,
Wochen iſt ſie mir wie aus dem Gelic
entſchwunden. Dann denke ich, ich pei.
nie mehr ſehen.”
„Sie denken oft an jemanden”, ſagte
„Eigentlich nicht” ſagte Wellers, „mo./”
bin ich froh, wenn ich eine Seitlang niche
daran denken muß. Aber dann ſehe
plötzlich wieder ganz deutlich. Man ſald,
gegen nichts machen. Ich kann Ohnelan
die Farbe ihrer Schuhe beſchreiben All
Saſſung des kleinen Smaragden, den
linken Ningfinger trug.”
„Wir müſſen langlamer trinken, Dd.
lagte ich, „es ſind noch ein paar Stud4e
zum Abend.”
„Wenn Sie meinen”, ſagte er,
Ie=
ſeufzte er gedehnt und voll Ueberdruß=
„Ich kenne das mit den Erinnel,
ſagte ich nach einer Weile, zeigentlich
etwas Unwirkliches, aber ſie können Wie
dringlicher ſein als eine Stunde Wirkide
„Und ob ſie das ſein können”, ſagte *
„Langweilt es Sie, ſonſt erzähle ich 290
einmal. Ich hatte damals am Bo0el”
Atelier gemietet, der Ort tut nichts ?"
Oder ich erzähle es Ihnen doch, wie i4
Abends in Friedrichshafen ankam ud.
zum erſten Male ſah. Ich ſtieg im 9e
hof aus; gleich mußte es dunkel weire.
wollte den großen See ſehen, ſah N
fragte einen Mann, und der ſagte: odt
er ja.! Ich brauchte mich nur herun!”
und dann dachte ich zuerſt, das iſt !e.S
Gider Elefant die Eimer ſchon ab=
uäd olf Sulzmann.
t, fom z. 710 bis jetzt waren überhaupt erſt die
9 Arbeiten ehnmle ind das Walroß da.‟
hte mich — „39 Sulen können auch nie die Seit ein=
Klteng ud das Nilpferd kommt regelmäßig
ch bin g
Abe Stunde zu ſpät.”
Dar eingeng
0 Sommen ja die Kakadus und die
Eid, Nicht au Jandtien.”
unlereins im
MSal” ruft Frau Knöppke und ſchwenkt
den Wöglich
ühren länglichen Kochlöffel als
Sei=
ge.
ſhr. Würde durch die Luft. „Die Cöpfe
ind zu einem Nietzl f141. Pelikane, die für die Breitſchwanz=
Müſter im Fima mant dwe vegetariſche Platte für die Affen,
onſt überlaut : „Qizl Für die Kalifa, der Bottich für den
2, hier mit moi ich ih ſr Korb für ...
füingt ein vrsit Alt man bis jetzt vorſichtig über den
weit wo, de. AST des Berliner Soo zwiſchen den
myſmern, Cöpfen, Körben und
Sleiſch=
keit nicht dur
genn hmdurchgeſtelzt iſt, dann machen
i der Lampe idn ge /Akensarten einen direkt niederſchmet=
Dekanntes Sunmn idetn E ndruck auf einen. Iſt man deshalb
dick auf meine ſat m zu ſieben Uhr früh erſchienen mit der
chen ſind noch „ichtt e7 modernen Sooküchenbetrieb zu
be=
den undurchläſſun enſichnägen, um in eine ſolch fragwürdig-
1oben um die Ohm Orüng G eſellſchaft zu geraten? Wer
garan=
niche Studentſe 4. füun dafür, daß jetzt nicht ein rieſiges
lronkmät einer Eskorte Schleiereulen hier
ch /06 Tor kommt? Und wir unverſichert!
Herzen dankdur dchnl.
me hat ſie
ſen deengend
htert ſchiebe ich
uf die Seite; ue
nicht mit ihnen
ſch iſt unerſetzich”
ng. Wer 4u,Guig Knöppke, der nordiſche Elch und die
wbehrlich ſind? onbfel kommen! Alles in Ordnung?‟
Eirz eühner Sprung über den gekochten
(8 uylie gequellten Maiskörner und man
Ich gebe mich, R4 dich eitende Kellertür erreicht. Schließlich
verbrauchen, Wk 6 ma ſa zur Genüge aus Indianerbüchern,
heidenheu. ſo le Biſon kein Palaſthündchen iſt und
Geink ört man ſchon in ſeiner Kellertür das
mngufe der Söhne der Prärie. Aber
ge=
u nas i9 90 hlich kommen jetzt zwei Männer in der
zwchſct: Uniform durch das Cor.
„AK0
„Ako’n”
eu hab W Srau znöppke tritt jetzt in die Küchentür,
Nihevenhu hren Feldherrnſtab alias Kochlöffel
katmardiert:
„Hüg die Elche! Hier die Biſons!”
ere 60 Diet idt en nehmen die bezeichneten Eimer
laühe ſie auf den mitgebrachten
Handkar=
unic iesen wieder ab.
Getzn il t einem wahrhaftig ein Stein vom
ſirzen½ Wenn man ſo alſo hier ſagt, die
onsch ter die Eulen, oder die Breitſchwanz=
ung ſchter und großartig ſah das Waſſer
S. Oplahte, mich zieht’s vom Steg. Cinten=
Fau, gMduinkel und weit, unbeſchreiblich weit.
0 dürz I endluft darüber, und ganz in der
werne M wie vermummt ein paar dunkle Ge=
ch ge, imh es roch ſo unbedingt nach Weite und
Fenzenſher Freiheit. Eine Stadt war einfach
PedigtEngegen.
Lch /um alſo ein Atelier mit einem kleinen
Arfewſa Waſſer, und machte einige
Plaſti=
gi undd hrwamm viel und lag in der Sonne,
Dars aſang Juli. Ich lernte auch ein paar
fue Mn, aber ich war lieber allein. Und
AeS A¼/ beſuchte mich eine Frau. Ich muß
hnen 71 genau ſchildern.
Sch MMaf dem Raſenſtück am Waſſer und
üchielme Pfeife ja, ich lag im Gras, und
Han M1R uh die Gartentür gehen und jemand
Dmmeln A ſtehenbleiben. Ich ſetzte mich auf
Nd Oraß mich um, und da ſtand eine etwa
Atundyinsigjährige Frau, die durch die
ene 14 In mein Atelier ſchaute.
„Habit ſtagte ich.
Sie Slbie ſich langlam um und ſah mich an.
Pabei rzag ſie etwas den Mund. Sie ſah
uch ald geradewegs an, und zwar ſo eigen=
LmlichA nae, daß ich dachte, jetzt laſle ich es
derauf A tommen, wer zuerſt wegſieht. So
Degt mui Mleimen doch nicht an, ich bitte Sie. Sch
Wenußte WFäuch ſchlucken und blinzeln und fühlte
nich m ivon Gott verlaſſen und verraten und
erkaun Was hatte ich denn nur irgendwo
ner auwtellt 2 Sch weiß heute nicht mehr, wer
Auerſt AFſoh, jedenfalls ſagte ſie zuerſt etwas.
Bds hung, ſagte ſie. „Sie ſehen, meinem
Brudels; jähnlich. Ich wollte es zuerſt gar
nicht gAberi. Er wohnt nämlich hier.
Wenn ich an Städte zurückdenke, in denen
ich gelebt habe, ſteigt mir unwillkürlich ihr
Ge=
ruch in die Naſe. Genua riecht nach Salzwaſſer
und Cang, faulem Holz und Siſchen; Pittsburgh
nach Nuß und Rauch, London nach Nebel,
Waſſerlachen und Benzin. Und ich erinnere
mich, daß ich eines Cages über die Champs
Elyſées ſchlenderte, vor den Auslagen ſtehen
dlieb, in denen durchſichtige Kriſtallflasons mit
goldfarbenen und grünlichen Slüſſigkeiten
ſtan=
den; plötzlich ging die Ladentüre auf und eine
Wolke von Duft ſtrömte auf die Straße, lüß
und betäubend — ſo riecht Paris.
Einmal beſuchte ich einen bekannten und ſehr
erfolgreichen Parfumfabrikanten in ſeinen
La=
boratorien in Neuilly an der Seine.
„Haben Sie Luſt, meine Vorräte zu
beſichti=
gen?” fragte er mich.
Natürlich hatte ich Luſt. Wir kletterten
ungezählte Stufen hinab bis tief unter die Erde.
Er drehte an einem Geheimſchloß, eine Cür
öffnete ſich und wir traten in ein gigantiſches
Safe. Im Innern des Gewölbes ſtanden rieſige
Glasbehälter mit reinſtem Alkohol. Unmengen
von Flaſchen und Släſchchen, Kupferkeſſel,
Holz=
kiſten mit fremden Kräutern, getrockneter
Baumrinde und ſeltſamen ſchwarzen und grauen
Steinen.
Ich nahm eine mittelgroße Flaſche mit einer
dicken, dunklen Flüſſigkeit in die Hand.
„Das iſt Veilcheneſſenz”, ſagte mein
Beglei=
ter. Aber es roch nicht nach Veilchen.
„Iſt es teuer?”
„Oh”, antwortete er ganz nebenbei, „das da
in Ihrer Hand koſtet ungefähr
zweiundzwanzig=
tauſend Franken.”
Ich ſetzte die Flaſche raſch wieder hin. Dann
griff ich in eine Kiſte und holte einen grauen,
fauſtgroßen Stein heraus, der leicht wog wie
Kork.
„Dieſes iſt Ambra im Werte von ungefähr
6000 Franken.”
„Dann liegen ja unglaubliche Schätze hier
aufgeſtapelt”, rief ich aus.
lämmer kommen, dann meint man nicht die
Cräger dieſes mehr oder weniger
furcht=
erweckenden Namens, ſondern nur ihren
be=
ſorgten Wärter. Man kann ja ſchließlich auch
nicht jedesmal ſagen: „Jetzt kommt Herr
Schulze, der Wärter des auſtraliſchen
Gürtel=
tiers, und holt einen Eimer Mais”. Man ſagt
einfach: „Hier kommt das Gürteltier, und
ſo=
fort weiß man, wer es iſt und was er will.
Es iſt ein außerordentlich intereſſanter
Be=
trieb, dieſe Cierküche im Soo und es lohnt ſich
ſchon, einmal ein paar Stunden zuzuſchauen.
Drei Köchinnen walten hier ihres Amtes und
kochen auf den großen Herden mit größter
Sorgfalt die vielerlei Arten von Sutter.
Cier=
magen ſind ja ſehr empfindlich, beſonders wenn
„Ja”, ſagte ich, „guten Cag, das iſt
inter=
ſſant. Wiſſen Sie beſtimmt, daß er hier
ge=
wohnt hat?‟
Ich hörte es jetzt drei Uhr von einer Kirche
ſchlagen. Es war heiß und die Luft ganz ſtill.
und über dem Waſſer ein fortwährendes
Glitzern.
Suerſt dachte ich, ein ſolches Modell müßte
ich einmal haben. Vor allen Dingen war ſie
rſtaunlich gerade gewachſen und ſehr kräftig,
ſie mußte ein Pferd im Lauf anhalten
kön=
nen; dabei war ſie nicht muskulös, nur ſo von
einer ſchlanken Seſtigkeit. Sie trug keinen Hut
und hatte rabenſchwarzes Haar, ſeitlich glatt
geſcheitelt, einen Schottenrock und eine gelbe
Bluſe, braungebrannt im Geſicht. Dunkle,
runde, erſtaunte Augen. Ich wußte nicht, wie
ſch aus dem Gras aufſtand. Aber ich hatte
ſofort das Gefühl, daß wir uns eine Menge zu
ſagen hatten.
Er wohnt alſo nicht mehr hier?” ſagte ſie,
und dabei ſuchte ſie mit ihren dunklen Augen
verwundert in meinem Blick, als ginge ſie auf
einer langen Straße und ſuchte in der Ferne
etwas. Ich ſagte ihr, ich bieße Wellers und
hätte ihren Bruder leider nicht gekannt.
„Das hat er mir nicht geſchrieben”, ſagte ſie.
Sie meinte, er hätte ihr nicht geſchrieben, daß
er nicht mehr hier wohnte.
Wollen Sie das Atelier ſehen?” fragte ich.
Wir gingen hinein, und ſie ſah ſich einige Sachen
an und verſtand auch etwas davon.
„Bitte, ſetzen Sie ſich doch”, ſagte ich, und
dann ging ich in die Kammer nebenan und ſtellte
Teewaſſer auf. Ich mußte warten, bis die
Spiritusflamme richtig brannte; und wie ich ſo
die Ciere in der Gefangenſchaft leben. Jede
Kochvorſchrift muß deshalb genau eingehalten
und jede Doſis Salz und Gewürz genau
ab=
gemeſſen werden. Eimer um Eimer verläßt ſo
die Küche. An erſter Stelle rangieren die
Haferflocken, von der dünnflüſſigen Suppe bis
zum ſteifen Brei. Dann kommen Mais, Hirſe.
Weizen, Erbſen, Bohnen, Gerſte, Reis, Grieß,
gehackte Eier für die Babys, kurz — eine
Speiſekarte, die ſich im erſten Hotel ſehen laſſen
kann. Nicht zu vergeſſen natürlich die
vegeta=
riſchen Platten für die Publikumslieblinge, die
Affen. Ein feines Sortiment von Friſchgemüſe
und Obſt wird hier zuſammengeſtellt, und für
die ſüßen überreifen Bananen ſchießen die
poſſierlichen Cierchen die tollſten Kapriolen.
Hochintereſſant iſt natürlich auch das
Schlachthaus für die Herrſchaften von der
Raubtierfakultät. Jeden Morgen wird hier ein
ganzes Pferd aufgeteilt, und die einzelnen
Stücke, die den gefährlichen Katzen zugedacht
werden, ſind recht reſpektabel. Hier waltet Herr
Johnſſon ſeines Amtes und er weiß genau,
welche Stücke er dem König der Ciere anbieten
darf und mit welchen ſich die Hyänen begnügen.
Eine gaſtronomiſche Welt für ſich iſt aber
der Srühſtückstiſch im Vogelhaus. Der große
Ciſch des Wärters iſt mit unzähligen kleinen
Näpfchen bedeckt. Mit unendlicher Liebe und
Sorgfalt macht hier der Vogelvater unter dem
daſtand, dachte ich, woher nimmt bloß eine Frau
die Kraft, einen anzuſehen, daß man ſich
lang=
ſam etwas unwirklich vorkommt oder wie in
ſanfte Serne verſunken? Bis man ſchlucken
und blinzeln muß, um wieder zurechtzukommen
— übrigens das erſtemal, daß mir das
paſ=
ſierte. Dabei war ich gar nicht niedergeſchlagen,
im Gegenteil, ich befand mich in einem Zuſtand
ſinnloſer Gehobenheit; ich hätte mein Atelier
in Flammen geſteckt und meine Figuren in den
See geworfen, wenn ſie bezweifelt hätte, daß
ich das tun könnte.
Gut, ſie trank Cee mit Milch und Sucker
und aß ein Honigbrot und rauchte eine
Siga-
ette, die ſie ausgehen ließ, und ab und zu ſah
ſie auf ihre Armbanduhr. Was ſoll ich Ihnen
ſagen, ich hielt ſie wirklich nicht davon ab, zu
gehen, aber es wurde Abend, und ſie war
im-
mer noch da; wir ſprachen ſtundenlang über
alles mögliche; ſie konnte ſich nicht von dem
Atelier trennen. Wir redeten uns hungrig, und
dann lief ich mal ins Hotel hinauf und holte
Schinkenbrote und Wein, und als es ganz
dun=
kel wurde, zündete ich zwei Kerzen an.
Punkt zehn Uhr ſtand ſie plötzlich auf. Sie
ſah mich betroffen und ſtumm an. Mir blieb
beinahe die Luft aus. Der Schädel brummte
mir vom Neden und Nauchen und Crinken und
von ihrer unglaublichen Intenſität, zu reden
und mich in die entlegenſten Chemen zu
ver=
wickeln.
„Ich muß gehen”, ſagte ſie ganz kurz. Ich
war ſchon aufgeſtanden. Da kam ſie um den
Ciſch herum; ich ſpürte ſofort etwas, es war
etwas Sonderbares in der Luft; ſie ſtand dicht
vor mir und bückte ſich zum Ciſch nieder nach
„Ja, gewöhnlich lagern hier Nohſtoffe für
mehrere Millionen.”
Und wie roch es da unten? Wie Wald und
Mondlicht und Millionen Blumen? Nein, ganz
und gar nicht. Es roch unangenehm und bitter.
Um ſo mehr bewunderte ich den Künſtler, der
aus dieſem wenig anziehenden Nohmaterial die
wundervollen Wohlgerüche ſchafft, die wir ſo
lieben.
„Leider gibt es unter zehn Frauen kaum eine,
die weiß, wie man Parfum gebrauchen muß,”
beklagte er ſich. „Sie beſtehen darauf, es auf
ihre Kleider zu ſchütten, wo es ſehr bald
abge-
ſtanden riecht; ſie nehmen zu viel davon oder
verwenden ein neues, wenn das alte noch nicht
ganz verflüchtigt iſt. Das beleidigt die Naſe,
ebenſo wie zwei verſchiedene Lieder zur gieichen
Zeit geſpielt, das Ohr beleidigen würden.
Parfum muß auf alle Fälle direkt mit der
Haut in Berührung gebracht werden. Hier
vermiſcht es ſich mit dem individuellen Duft
der Crägerin und wird ein Ceil ihrer ſelbſt.
Auch das Haar darf etwas abbekommen, am
beſten mittels eines Serſtäubers oder indem
man mit der Innenfläche der Hand leicht
dar=
überſtreicht. Von Kleidungsſtücken können nur
Pelzwerk oder höchſtens noch zarte Wäſche
Parfum vertragen.
Su alledem kommt das Problem der Wahl.
Ich habe einen Dichter engagiert, um meinen
Erzeugniſſen entſprechende Namen zu geben,
welche die Phantaſie der Käuferinnen anregen.
Natürlicherweiſe ſind leichte zarte
Blumen=
düfte für Blondinen gedacht und ſchwere
orien-
taliſche Gerüche für Brünette; doch bieten wir
da wiederum tauſende Nuancen. Viele Frauen
lieben herbe Gerüche wie Leder oder Cabak,
andere laſſen ſich beim Einkauf von ihren
Stim=
mungen leiten und wählen Phantaſieparfums:
„Blaue Stunde‟ „Ein Cag wird kommen”
oder „Folge mir”, und es gibt auch ſolche, die
ſich nach ihrem Sternbild richten.
Ich ſelbſt habe aus perſönlichen und
Ge=
ſchäftsintereſſen weitgehendſte Nachforſchungen
anſtellen laſſen und mich überzeugt, daß ſeit
5000 Jahren Parfum eine große Wirkung auf
das ſtarke Geſchlecht ausübt.
Und nun, gnädige Frau, darf ich Sie bitten,
eine Flaſche als Geſchenk anzunehmen?
Wäh=
len Sie Ihre Waffel Ihr Inſtinkt wird Ihnen
am ſicherſten helfen, das Nichtige zu finden.”
Seichnungen (8): H. Pauſer
unaufhörlichen Gezwitſcher und Gepiepe ſeiner
Schützlinge die Nationen zurecht. Er weiß ganz
genau, was die Eule gern hat und was der
Sittich nicht mag. Hier muß er etwas Grünes
zutun, da ſchadet ein bißchen Sleiſch nichts und
der Dritte pickt für ſein Leben gern an rohen
Comaten. Das Entzückendſte aber, was man
hier im Vogelhaus ſieht, iſt doch Alfred, ſeines
Seichens ein winzig kleiner Kolibri. Stolz ſtellt
ihn ſein Betreuer vor: Unſer jüngſtes
Flaſchen-
kind. Gehorſam hüpft der drei Gramm ſchwere
Alfred auf den hingehaltenen Einger, ſteckt das
winzige Schnäbelchen in die Milchflaſche (man
hat ſie für ihn nach Maß anfertigen laſſen)
und beginnt zu trinken. Dabei läßt er ſich
ſeelenruhig photographieren.
ihrer Handtaſche; ich ſah über ihren Kopf
hin=
weg, draußen fuhr gerade ein Boot mit einem
roten Lampion auf dem dunklen Waſſer
vor=
bei, und plötzlich war es im Atelier
vollkom=
men dunkel. Sie hatte die Kerzen ausgedrückt.”
Wellers ſchwieg einige Sekunden.
Crinken wir noch einen?” fragte er. Ich
konnte kaum ſein Geſicht ſehen, ſo dunkel war
es ſchon geworden.
„Nehmen Sie einſtweilen mein Glas”, ſagte
ſch. Wortlos nahm er mein Glas, es war noch
halb voll, und trank es aus.
„Sie werden das verſtehen”, ſagte er leiſe,
„ich kann es nicht mehr vergeſſen. Hätte ich
nur noch ein einziges Mal ihr Geſicht geſehen,
als ſie mich küßte, ja, verdammt, das iſt es,
weshalb ich mir das Geſicht manchmal nicht
mehr vorſtellen kann. Nur ihre Stimme
ver=
geſſe ich nicht mehr. Ich hatte in dieſer Nacht
das Gefühl, als wäre ich nach einer ungeheuer
langen und verrückten Neiſe endlich wo
ange=
kommen, als hätte ich Anker geworfen oder
mein Haus gebaut und könnte nun anfangen, zu
leben. Ich habe das beſtimmt nicht geträumt,
obwohl ſie dann plötzlich um Mitternacht
ver=
ſchwunden war und ich bis zum Morgen
drau=
ßen herumirrte und ſie ſuchte. Ich glaubte,
verrückt zu werden. Sie war mir ins Blut
ge=
gangen wie ein ungeheuerlicher Craum, den
man nicht mehr los wird . Warum erzähle
ich Ihnen das? Da harte ich einmal die Chance,
etwas vom Glück zu verſtehen, und dann war
ſie verſchwunden, als hätte die Nacht ſie mit
einem Griff in das Dſchungel ihrer Finſternis
geriſſen.
licht machen, wie?‟
en wir jetz
Die Reichsverſicherungsanſtalk
für Angeſiente iin Jaute Loc4.
Dem Bericht der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte
über das Geſchäftsjahr 1934 entnehmen wir u. a.:
Die bereits im Jahre 1933 angebahnte günſtigere Entwicklung
der Angeſtelltenverſicherung hat ſich im Geſchäftsjahre 1934 dank
der arbeitfördernden Maßnahmen der Reichsregierung in
erfreu=
licher Weiſe fortgeſetzt. Rund 38 v. H. der Ende 1933
arbeits=
loſen Angeſtellten ſind im Laufe des Jahres 1934 wieder einer
Beſchäftigung zugeführt worden. Die Zahl der beitragleiſtenden
Verſicherten wird für das Ende des Berichtsjahres auf 3,7 (3,6)
Mill. geſchätzt. Die Geſamtbeitragseinnahme belief
ſich auf 316,9 Millionen (1933: 287,8 Millionen) RM. Es iſt
alſo eine Steigerung um 10 v. H eingetreten. Die
Zinsein=
nahmen betrugen 132.9 Millionen (121,6 Millionen) RM.
Neben der ſeit dem Jahre 1933 eingetretenen Kapitalvermehrung
wirkten an der Steigerung der Zinseinnahmen mit der
nachträg=
liche Eingang rückſtändiger Zinſen aus früheren Jahren,
haupt=
ſächlich im Zuſammenhang mit der gemeindlichen Umſchuldung,
und die allgemein beobachtete pünktlichere laufende Zinszahlung.
Dem Beſtreben der Reichsregierung auf Senkung der Zinſen trug
die Reichsverſicherungsanſtalt bei Neuausleihungen dadurch
Rech=
nung, daß ſie den nominalen Zinsſatz für erſtſtellige
Hypotheken=
darlehen auf Wohnungsneubauten von 5 v. H. auf 4½ v. H.
er=
mäßigte.
Der Geſamtaufwand für die
Rentenleiſtun=
gen Beitragserſtattungen und Abfindungen
einſchließlich der von den anderen Verſicherungsträgern zu
er=
ſtattenden Beiträge betrug 267,4 Millionen (242,1 Millionen)
RM. Die Aufwendungen für einmalige Leiſtungen erreichten die
Höhe von 20,3 Millionen (15,4 Millionen) RM. Hiervon
ent=
fallen 19 (14,3) Mill. RM. auf Beitragserſtattungen an weibliche
Verſicherte, die insbeſondere wegen Heirat aus der
verſicherungs=
pflichtigen Beſchäftigung ausſchieden. Die bevölkerungs= und
arbeitsmarktpolitiſchen Maßnahmen der Reichsregierung durch die
Gewährung von Eheſtandsdarlehen Arbeitsſtellen, die bisher von
weiblichen Kräften beſetzt waren, freizumachen, haben einen
großen Erfolg gehabt. Die Zahl der Anträge auf
Beitragserſtat=
tung infolge Heirat belief ſich auf rund 71000 (56 000). Es
wurde im Durchſchnitt ein Betrag von 307 (300) RM. ausgezahlt.
Der Geſamtaufwand für die Heilfürſorge belief ſich auf 20,6 (20.2)
Mill. RM. Nahezu 40 v. H. dieſes Betrages dienten der
Be=
kämpfung der Lungentuberkuloſe. Es gingen insgeſamt 117 827
(109 949) Anträge auf Gewährung eines Heilverfahrens ein. Zur
Durchführung gelangten 40 803 (37 182) ſtändige Heilverfahren.
Die Kuren beanſpruchten durchſchnittlich in den Lungenheilſtätten
110 (113) Tage, in den übrigen Sanatorien und Bädern 31 (31)
Tage. Bei der Prüfung der Heilverfahrensanträge wurden
erb=
biologiſche Geſichtspunkte gebührend berückſichtigt. Am Ende des
Berichtsjahres hat die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte
noch beſchloſſen, ſich an dem „Hilfswerk für Mutter und Kind”
durch Gewährung von Zuſchüſſen zu beteiligen.
Der Rücklage konnten 194,6 (173,2) Mill. RM. zugeführt
werden. Ihren bisherigen Grundſätzen getreu legte die
Reichs=
verſicherungsanſtalt für Angeſtellte auch im Berichtsjahre
beſon=
deren Wert darauf, ihre Rücklagen volkswirtſchaftlich und ſozial
nützlichen Zwecken zuzuführen und damit die Maßnahmen der
Reichsregierung zur Belebung der Wirtſchaft und zur
Arbeits=
beſchaffung wirkſam zu unterſtützen. Dieſem Zwecke dienten
ins=
beſondere die Förderung des Wohnungsbaues und der Siedlung
und die Uebernahme größerer Mengen von Wertpapieren aus
Be=
ſtänden des Reiches. Der Verwaltungskoſtenaufwand
betrug nur 2,76 (2,9) v. H. der Geſamteinnahme. Es verbleiben
alſo 97,24 v. H. dieſer Einnahme für die Zwecke der Verſicherung.
Die Deutſche Reichsbahn im März 1935.
Die geſamten Betriebseinnahmen der Deutſchen Reichsbahn
betragen im März 1935 286,53 (im Vormonat 245,04) Mill. RM.
Gegenüber dem März des Vorjahres waren die
Geſamteinnah=
men um 15 Mill. RM. höher. Die Geſamtausgaben erforderten
299,85 (271.96) Mill. RM., wovon 274,50 (247,.43) Mill. RM. auf
die reine Betriebsrechnung entfallen. Der Perſonalbeſtand war
im März 645 867 gegen 632 444 im Vormonat. Die Erhöhung iſt
in der Hauptſache auf den Perſonalzugang mit der
Rückgliede=
rung des Saarlandes zurückzuführen.
Maßnahmen der Schweizeriſchen Nalionalbank
gegen den Angriff auf die Goldwährung.
Seit einigen Wochen iſt eine internationale Spekulation
ge=
gen die Goldwährung vor allem der kleineren Länder im Gange.
In der Erkenntnis, daß bei einer techniſch fundierten Poſition
der Notenbank der Angriff auf die Währung ohne Unterſtützung
aus dem Lande ſelbſt nicht zum Ziele führen kann, iſt das
Direk=
torium der Schweizeriſchen Nationalbank zu Maßnahmen
ge=
ſchritten, welche beſtimmt ſind, der ſpekulativen Bewegung
ent=
gegenzuarbeiten. In dieſer Richtung liegt die mit Wirkung vom
3. Mai 1935 beſchloſſene Erhöhung der ofſiziellen Sätze, die vor
allem als ein Warnungszeichen aufzufaſſen iſt, und als ſolches
Seinen Eindruck nicht verfehlen dürfte. Des weiteren hat die
Notenbank den Bankinſtitutionen mitgeteilt, daß ſie die
Kredit=
gewährung dort verſagen werde, wo das Geld der Valuten= und
Warenſpekulation ſowie der Thesaurierung von Gold dienen ſoll.
Den Banken iſt nahegelegt worden, in der Kreditgewährung an
alle ihre Kunden die gleichen Richtlinien in Anwendung zu
brin=
gen und allen wie immer gearteten, gegen den Schweizer Franken
gerichteten ſpekulativen Geſchäften konſequent die Unterſtützung
zu entziehen. Die Nationalbank hat der Meinung Ausdruck
ge=
geben, daß die Banken mit ihr auf das eine Ziel der Erhaltung
des Schweizer Franken und der heutigen Parität hinarbeiten und
damit mit ihr ein und dieſelbe Kreditpolitik verfolgen ſollen.
Die Lage am Weinmarkk.
Im freihändigen Weingeſchäft war die Lage weiterhin
ver=
hältnismäßig ruhig, da der Handel noch reichlich eingedeckt iſt und
bei den Verſteigerungen Gelegenheiten zur Eindeckung
ausrei=
chend vorhanden ſind. In Rheinheſſen belebte ſich die
Nach=
frage nach verbeſſertem Portugieſer=Rotwein. An der Nahe
wur=
den neue Weine zu 480—750 RM. die 1200 Liter verkauft,
aus=
geſuchte Qualitätsweine brachten bis 1500 RM. An der Moſel
iſt das Geſchäft an manchen Plätzen gut. An der Saar wurden
in Wiltinger 1934er zu 850—950 RM. die 1000 Liter umgeſetzt,
einzelne Spitzenweine erreichten entſprechend höhere Preiſe. In
Baden wurden durchſchnittlich 60—90 RM. für 150 Liter erlöſt.
Die Qualität und vor allem die Feſtſetzung von Mindeſtpreiſen
hatte eine günſtige Entwicklung des Weinmarktes zur Folge. Im
Bodenſeegebiet ſind keine größeren Vorräte mehr vorhanden. In
der Markgrafſchaft ſind ebenfalls Weinbaugemeinden ausverkauft.
Am Kaiſerſtuhl lagen noch vereinzelt größere Mengen. Auch in
der Ortenau und der Bühler Gegend ſind nur noch gelegentlich
größere Mengen vorhanden. Im Kraichgau und an der
Berg=
ſtraße gibt es ebenfalls keine größeren Beſtandsmengen mehr.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 4. Mai.
Die Preiſe verſtehen ſich in Pfg. pro Pfund bzw. Stück.
Ge=
müſe: Spargeln 1. Sorte 80—85. 2. Sorte 50—55, Kohlrabi 25,
Karotten 35, Gelbe Rüben 10—12 Rote Rüben 8—10,
Schwarz=
wurzeln 30—35, Spinat 15—25, Römiſchkohl 15—20, Rotkraut 35,
Weißkraut 15, Wirſing 15, Zwiebeln 20—22. Knoblauch 60,
Rha=
barber 12—15, Tomaten 50, Lattich 80—100, Kopfſalat 30—35,
Salatgurken 40—60, Rettich 13—15. Meerrettich 60.
Spätkar=
toffeln 4—4½. Obſt: Tafeläpfel 30—45, Wirtſchaftsäpfel 18
bis 22. Apfelſinen 25—40. Zitronen 4—5, Bananen 50.
Eß=
waren: Süßrahmbutter 152—157. Landbutter 140—142.
Weich=
käſe 20—25 Handkäſe 4—12, friſche Eier 9—11. Wild und
Geflügel: Hahnen 100—110, Hühner 80—90, Tauben 50 und
60, Ziegenlämmer 60—70. Fleiſchwaren: friſches Rindfleiſch
50, Kalbfleiſch 70, Schweinefleiſch 90, Hackfleiſch 64.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Das Kaufintereſſe der Bankenkundſchaft hielt, auch an der
Berliner Wochenſchlußbörſe an, ſo daß die meiſten Notierungen
über dem vortäglichen Schlußkurs ankamen. Zu den Gründen,
die ſchon tags zuvor eine Anregung boten, kamen weitere
erfreu=
liche Meldungen aus der Wirtſchaft, ſo u. a. ein Bericht über den
anhaltenden Anſtieg der Kraftfahrzeuginduſtrie, die
Wiederauf=
nahme der Dividendenzahlung bei der Ilſeder Hütte mit 7
Pro=
zent. Intereſſe zeigte ſich insbeſondere für Montanwerte. Auch
Braunkohlenwerte waren durchweg feſter. Kaliwerte waren bis
zu 3 Prozent erhöht. Am chemiſchen Markt ſetzten Farben bei
größeren Umſätzen ihren Anſtieg um 1½ Prozent fort. Stärker
begehrt wurden Metallaktien. Am Rentenmarkt machte ſich
vor=
erſt nur Intereſſe für Altbeſitz bemerkbar. Im Verlaufe ergaben
ſich keine größeren Kursveränderungen. Der Rentenmarkt lag
weiter ſehr ruhig.
Die Rhein=Mainiſche Börſe blieb, insbeſondere am
Aktienmarkt, weiter feſt. Aus der Wirtſchaft lagen eine ganze
Reihe anregender Momente vor. So fand die Wiederaufnahme
der Dividendenzahlung bei der Ilſeder Hütte mit 7 Prozent, der
günſtige Abſchluß der Schuckert u. Co., Nürnberg, mit allerdings
nur unverändert 4 Prozent Dividende und die Belebung des
In=
landsmarktes der Rheiniſch=Weſtfäliſchen Eiſeninduſtrie ſowie die
weiter günſtige Entwicklung bei der Deutſchen Reichsbahn im
März Beachtung. Die Kuliſſe ſtellte zwar zum Wochenſchluß auf
der erhöhten Kursbaſis teilweiſe etwas glatt, was jedoch durch
vorliegende, Kauforders aus der Kundſchaft ausgeglichen wurde;
allerdings hielten ſich die Kursgewinne geſtern in etwas engeren
Grenzen, immerhin betrugen ſie im Durchſchnitt 1 Prozent.
Leb=
hafteres Geſchäft hatten erneut Montanaktien. Der
Renten=
markt lag ebenfalls freundlich und etwas lebhafter, insbeſondere
Reichs= und Städte=Altbeſitz waren gefragt und bis ³ Prozent
feſter. Zinsvergütungsſcheine mit 89,65 und ſpäte
Schuldbuch=
forderungen mit 97½ ſowie Kommunal=Umſchuldung lagen gut
gehalten. Von fremden Werten hatten Ungarn weiter lebhaftes
Geſchäft. Im Verlaufe blieb die Tendenz feſt, das Geſchäft
konnte ſich allerdings nicht ſtärker beleben. Gefragt blieben
be=
ſonders einige Montanaktien, hauptſächlich Harpener,
Mannes=
mann und Stahlverein.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 30. April auf 100,9 (1913:
100); ſie iſt gegenüber der Vorwoche (100,8) wenig verändert.
Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 100,3 (plus
0,1 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91,0 (plus 0,1
v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 119,5 (unverändert).
Deutſchlands Verſorgung mit Speiſezwiebeln geſichert. Wie
bereits verlautbart wurde, iſt mit der ägyptiſchen Regierung ein-
Abkommen getroffen worden, wonach im Laufe der Monate Mai
und Juni eine derart große Menge ägyptiſcher Speiſezwiebeln
nach Deutſchland zur Einfuhr gelangt, daß der deutſche Bedarf bis
zum Anfall der neuen inländiſchen Ernte vollkommen gedeckt
wer=
den kann.
Wieder 48=Stunden=Woche bei Junkers u. Co. Die dem Boſch=
Konzern in Stuttgart gehörende Firma Junkers u. Co.
beſchäf=
tigt ſeit geſtern die geſomte Belegſchaft, die ſeit einigen Monaten
verkürzt arbeiten mußte, wieder volle 48 Wochenſtunden, was
be=
ſonders durch den ſtärkeren Auftragseingang aus dem Auslande
bedingt iſt.
intereſſiert ein Hinweis auf die Entwicklung der gewer
Kreditgenoſſenſchaften. Es kann dies nicht beſſer dargeſtelll,
den als im Anſchluß an das nunmehr vorliegende zahlenmschn
Ergebnis ihrer Geſchäftsentwicklung im verfloſſenen Wirtſſtznder
jahr 1934. Nicht ſo ſehr aus der Entwicklung der Bilanzſungntu e den 4o
die ſich 1934 einſchließlich der Beamtengenoſſenſchaften um 7;ſgerin
1940 Mill. RM., alſo auf faſt 2 Milliarden RM., erhöht
als durch die Beobachtung der Entwicklung im einzelnen, löä z ud Leill
genoſſenſchaftliche Fortentwicklung erkennen. Hier ergibt üſrtlangen
unmittelbare Folge der Geſchäfts= und Wirtſchaftsauflockerum)ſoi ſſchu
Rückgang der eigenen Verbindlichkeiten um 42 auf 158 MilllArnens war e!
bei einer gleichzeitigen Zunahme der flüſſigen Mittel (einfyw=zweitens
lich Bankguthaben) um 49 auf 255 Mill. RM., während
anz=
ſeits die Einlagen und auch die eigenen Mittel ſich erklm;o ſchweigt,
Trotzdem alſo die gewerblichen Genoſſenſchaftsbanken im Vex=)” es Emirs
zu den geſamten ihnen zur Verfügung ſtehenden Betriebsslmm über ſein ?
Entwicklung der gewerblichen Genoſſenſchaftsha
Vom Deutſchen Genoſſenſchaftsverband e. V., Berli
uns geſchrieben: Nach Ablauf der erſten Monate des Jahree
bereits in angeſpannter Zeit ſich im weſentlichen aus au apfraucht. Al
Kraft finanziert haben, haben die gewerblichen Genoſſenſeſſy= zuflüſtert,
noch weiter an einer Umwandlung der Verbindlichkeiten ir:0
ditreſerven gearbeitet. Sie haben damit den ſeit Jahrzeym— Tage ſpät
beſtehenden Grundſatz der genoſſenſchaftlichen Selbſthilfe = angl und 00
unter Beweis geſtellt. Aus Teilergebniſſen des Jahres 195/”0, rnd Sigrids
ſich eine Weiterentwicklung in der gleichen Richtung erkennn” z—un der Em
Dieſe Geſamtentwicklung hat ſie in Stand geſetzt, ſio.
auf die
kurzfriſtigen Betriebskredites innerhalb des deutſchen Mittz
des ſtärker anzunehmen. Die Entwicklung der kurzfriſtigsn
triebskredite in 1934 von 1182 auf 1192 Mill. RM. läßt muiſt
halb andeutungsweiſe, die geſamte genoſſenſchaftliche Kreuſſalen ſoll. Schd
ſtung erkennen, weil dieſe ziffernmäßige Zunahme ledigl!) äud und wi
Zahlendifferenz der Krediteingänge und =ausgänge darſtellttſime, aus ſeine
ſächlich iſt die Entwicklung weiter vorangegangen, wie dies
lich aus den bereits vorliegenden Zahlen des Jahres 1935 6 u. Eit Do0
geht. Auffallend, aber in das Geſamtbild hineinpaſſend, 15 cht brincen
Rückgang der Giroverbindlichkeiten und die Zunahme der Aüchis davon
thekarkredite (letztere um 22 auf 142 Mill. RM.). Zu ba unt uns nür ein
iſt auch die im Geſamtverhältnis zwar geringe Zunahmr/6 ſchicks, aber
Poſition „Grundſtücke”, ebenſo wie die Erhöhung des es
Wertpapierbeſtandes. Die ſtädtiſchen Genoſſenſchaften habe
auch ihrerſeits an der Wiedererſtarkung des
Kapitalmarkte=
gearbeitet. — Auch in 1935 haben bei nennenswerter K5
bewegung im Ein= und Ausgang die Einlagen zugenommer”
iſt dies die Fortſetzung der Entwicklung des Jahres 1934. i1 / LaudAnfe
die Geſamteinlagen ſich um 88 Mill. RM. auf 1336 Mill.
erhöht haben, denen Geſamtkredite in Höhe von 1441 Milluſſtaufpolien Sc
1a0 Feu teibertiſchtn !
gegenüberſtehen.
Wie im Vorjahr ſind die Kreditgenoſſenſchaften bemüll ſchv ermnennsch dmn
eine Erweiterung des Perſonalkredites Sorge zu tragen- 1(nn dHndm wMM
verfolgen damit zuſammen mit den Standesvertretungen desfwiet wi md Bufehtüig
telſtändiſchen Wirtſchaft die gleiche wirtſchaftspolitiſche Linrl. u Mad Miteins RM
darin beruht, durch Erhöhung der Perſonalkreditmöglichkeit: ),Ms,Fmlantz Enland
weitmöglichſten Umfange zur Verbreiterung und Vertiefun/chu -Hugn 4R2
deutſchen Geſamtentwicklung in Stadt und Land beizutrages u, Hrchtwt. R
I-Ni. 4Nackepl. B RM
1. I4. Sentlunte, Bland. S
Ie iNlenemntlt 3 RM4
Viehmärkke.
1-54 Seutlant, Honrrnt
I. Weinheimer Schweinemarkt vom 4. Mai (amtliche Asuotlan TM
notierungen). Zugeführt waren 511 Tiere. Verkauft wEiImlontm ncd im Sicr
333 Stück. Milchſchweine koſteten das Stück 14—18 RMT) dami Mdthn
Läufer das Stück 18—30 RM. Marktverlauf: mittel. Ia0mritinstilln
Vert. Handels-Ge.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ. /
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Ber.. Maſch.=Bau
Lonti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
Ke
95.50
95.50
33.375
35 875
38.25
130.—
111.75
94.—
115.125
1a7.50
124.75
108.25
Mie eeche
J. G. Farben
Geſ. f. elettr. Untern.
Harpener Bergbau
boeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen )
Vereinigte Glanzſt.
Phi.. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nf
142.625
124.125
107.75
95.50
91.50
117.—
92.—
116.125
80.25
74.25
Orenſteinc Koppe
Polyphonwerke
Rütgerswerte
SalzdetfurthKalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerle
Weſteregein Alka//
Igsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Bert. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch
Voge, Telegr. Draht
Wanderer=Werle
R
Na6
113.875
163.25
35.75
81.875
116.—
90.—
15.75
124.50
61.—
123.625
112.75
139.75
Aegypten
Argentiniet
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
agypt. 4
Pap. Pen
100 Belgo
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
10 Kronen
100 Gulden
2.Stg.
00 eſtl. Kr.
100 finn. M
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briefſ
12.305
0.658
(1.98
0.201
3.041
2.473
53,61
46 93
12 005
68.43
5.305
15.38
2.354
2.335
U.6621
42.06
0.203
3.05
2.47
53 71
7.03
2.035
38.53
5.315
16.42
2.356
167.78 168.10
54 33, 54 43
Ftalte!
Japan
Jugoſlawte.
Lettland
Norwegen
Oeſterreia
Portugal
Schweder
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak
Türtei
Ungarn
Uruguay
Ve Staaten
Währung
Zwury-Antrika k1
Zurmftädter and Kärichalbänt Surmftadt, Dihafe der
Frankfurter Kursbericht vom 4. Mai 1935.
Seesoher 2r
Mamr luteatzen — Be
Falererſte Or
Jenzloſen Prei
en fümtlicher
I.0 Po ſtermöbel.
Iu und Tapezierg
hum
Steuergutſcheine
4½ %Baden, v.
418
4½% Thüringen 2
Sthche
5e, Dt.
Schätze
4½%
2i. Wi.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ..."
Laſſaod
Nond
4½8
43,%
4½%
4½%
419
Dt. Komm Sam=
5. 4. 4.5. 1034, 100.5 3107.25 107 6/105.3 107.4 106. 106-. 16 ,3 105.3 1053.8 105.9 99.75 1100 96.25 97.25 102 102 9½.75 98.25 96.75 98 96 97 97.25 98.25 Ziehung zo8.75 95.8 96.5 95.25 96.5 1oos zoo.7 100.5 99.4 100.5 Juua2s 105.9 10-I. 10.75 91.25 94.25 95.75 92.5 6 90 90-), 61 92.75 92 6 91 90.75 92.25 92 7/ s3‟ 33 95.74 96.25 94.5 94.25 100.5 zoo. 95 95 f. 96 96.5 94.25 94.75 21 9321, 96 96 196.25 96.25 100.75 100.5 114.25 116‟1128.75 130
Dt. Komm. Samm.=
*’Berl. Bfbr.
4B8
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J. 6. Farben Bonds
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2
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Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P..
Ruderus Euen.
z0 5.4. 4.5. 22 2u), 93.25 96 100.5 101 96.25 96 100.5 100 94 93.75 98 96 1100,75 1. 101 9 .5 96 100.,5 101 98.75 97.25 101 101 95‟ 1oz-, 101 94.5 2 97.5 37.5 100.5 101 97.25 98 101.5 103.75 103 101.5 100.75 190.25 101.75) 97.5 99 99‟ *I 99.25 123-, Ad 11.5 11.5 121, z.5 2.4 35 26 27.25 4.3 6.75 6.75 8.5 8.5 8.5 8.5 6. 15 6.75 8 8.15 6.5 55 61.5 48.25 92 98 12 36. 38.5 125.5 120.5 108 104 92.25 8 128 117.75 113 10 136.25 134.5 9; 99.25 gI s 119‟. Cemen: Karlſtadt.
J. G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade (A=C)... . . .
Contin. Gummiw.
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[ ← ][ ][ → ]5. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 123 — Seite 19
wudrst du nie von mie gegangen=
Roman von Erich Ebenstein
innn es vielleicht nicht richtig beurteilen. Damals in
Net 28 mir ein junger Burſche zu ſein — heute da= könnte, aus der Gefangenſchaft zu entfliehen — wenn er
engll”, fein Geſicht in helſter Sonnenbeleuchtung war, wüßte, daß Rettung nahe wäre?. Man wird ihn doch ſicher
ſchteit”; mir den Eindruck eines Mannes in den beſten aufs ſtrengſte bewachen!”
zhrerh”, ſo zwiſchen ſechsunddreißig und vierzig.”
„UMSie ſind ſicher, daß es derſelbe Menſch war?”
„Aclat ſicher. Ein Geſicht mit ſo ſcharf markierten Zügen übrigen ſich darauf verlaſſen, daß eine Flucht in der Wüſte
be ihach nie zuvor geſehen. Ich glaube nicht, daß man es keine Ausſicht auf Erfolg für den Gefangenen hätte. Der erſte
ia ſwecchu, oder vergeſſen könnte.”
Welgt verſinkt der Emir in Nachdenken. Dann aber ihn vernichten, ehe er die Küſte erreicht hätte.”
tittelſig den Kopf.
„NA — e8 iſt unmöglich, obwohl es bieles erklären, nenden Augen hinüber auf den gelben Hügelſtreifen, der,
baum=
emenl
harde, ar wendet ſich wieder an Sigrid: „Einen Mann, los und öde, ohne das geringſte Zeichen von Leben ſich im
Sehufrd Leila ihn eben beſchrieben haben, kannte auch Sonnenbrande dehnt,
Wirtſchaftszu poigit ngen Jahren. Er war ein Räuber und Mörder
Sa I Lmi3b müſchuldig an dem Unglück, das meine Familie traf. ihrer Liebe willen vielleicht doch geſchehen könnte.
*T lüſſigen Müuer”e gtys war er ſchon damals viel älter als Ihr Mann
Aind, Ral. ndt heil sweitens iſt er längſt tot. Ich ſelbſt ſchickte ihm die das Rote Mer. In Aden muß für einige Tage angelegt
eigenen Mitet liches ſugel.”
Wenſchuitshaitz Stin ſchweigt. Sie begreift ſelbſt nicht warum bei den ſind und Erſatzleute aufgenommen werden müſſen. Dann geht
Huig keienen Arten s. Emirs jäh die Erinnerung an Papa Donawends es weiter durch das Arabiſche Meer nach Karatſcht von wo
im beſentlichen ählnin tüber ſein Abenteuer mit dem alten Araber bei Delhi die Eiſenbahn die Reiſenden nach ihrem Endziel Delhi
e gwerblichen g ihr fraucht. Aber wieder iſt es ein geheimer Inſtinkt, bringen foll.
9 der Verbindligſ, ihle zuflüſtert, daß hier unbegriffene Zuſammenhänge
damit den ei eherst.
Enſchaftlichen Selz Welite Tage ſpäter ſetzt die weiße Jacht ihre Fahrt durch
rgebniſſen des Ju Suſeiarral und das Rote Meer fort.
Beichen Rictun Nuuind Sigrids Gedanken wieder ausſchließlich bei ihrem hat, daß der Emir ungeheure Reichtümer beſitzen muß, denn
Ee i Stand giſten, eun der Emir hat ihr gleich nach der Einfahrt in nicht einen Augenblick haben Geldfragen die geringſte Rolle
erhalb des deut
ſtwicklung der
Suſefyral, auf die öſtliche Küſte deutend, an der man ent= geſpielt, und obwohl er ſelbſt vieles von ſeinem indiſchen Be=
19 Mill R.
fäihr, geſagt: „Dort hinter den gelben Sandhügeln liegt ſitz und der dortigen Lebensweiſe erzählt hat, konnte ſie ſich
te genoſſenſchzits Wiüſt el Tih, nach der man Ihren Gatten angeblich ge= doch nicht annähernd einen Begriff von dem machen, was ſie
maßige Zunahme ht Tſen ſoll. Schade, daß er keine Ahnung hat, wie nahe dort erwartete.
ge und ausgänge zu ihrm ind und wie leicht ein Entkommen wäre, wenn es
vorangegangen uu gezüge, aus ſeiner Gefangenſchaft nur bis an die Küſte Auto von Delhi entfernt inmitten ausgedehnter Gärten, deren
Zahlen des Jahrs lückmn. Ein Boot könnte ihn dann von dort abholen und kunſtvolle Anlage und herrliche Tropenflora allein ſchon eine
Beſamtbild hineim die acht bringen, ſo daß er gerettet wäre. Leider aber Sehenswürdigkeit bilden,
T und die Zuahnz ern uchts davon . . . es iſt wie meiſtens im Leben: irgend=
Lis Mill R) trerym uns nur ein Schritt von einer günſtigen Wendung / Angeſtellten des Emirs und ſeine Gäſte als Wohnungen be=
S zwar geringe
je die Erhöhun, res eſchicks, aber wir ahnen es nicht.”
den Genoſſnſchat
urkung des Kaviu
en dei nennens
die Einlagen zugn
klung des Jah
ill. RM. auf 1
e in Höhe von 144
Dites Sorge u9
n Standesvertreiun
altredin
und Va.
Nachdruck verboten
„Glauben Sie denn, Miſter Talhore, daß es Fred gelingen
„Ich glaube nicht, daß man ſich beſondere Mühe damit
macht. Man wird ihm ein Zelt angewieſen haben und im
Sandſturm — und deren gibt es ja ſehr viele dort — müßte
Sigrid ſitzt den ganzen Tag auf Deck und ſtarrt mit bren=
Unbewußt wartet ihre Seele auf ein Wunder, das um
Aber es geſchieht kein Wunder. Raſch durcheilt die Jacht
werden, weil mehrere Mann der Beſatzung an Fieber erkrankt
Elftes Kapitel.
Im Märchenland Indien. — Briefe von daheim.
Obwohl Sigrid ſchon während der ganzen Reiſe gemerkt
Der Palaſt des Emirs liegt eine Wegſtunde mit dem
Ringsum liegen zahlreiche hübſche Bungalows, die für die
ſtimmt ſind. Stallungen für Pferde, Elefanten und ſonſtiges
Geier ſcleßen ſch darau, ſovie auögedehnte Wohnungen fir
die nach Hunderten zählende Dienerſchaft.
Dieſe indiſche Dienerſchaft in weißen Gewändern und
weißen Turbanen, während die zahlreichen Beamten ohne
Aus=
nahme Engländer in eurppäiſcher Kleidung ſind, die vielen
hochaufragenden, teilweiſe zu Wäldern vereinigten Palmen, der
bunte Flor nie geſehener phantaſtiſcher Blüten, die gezähmten
Elefanten, die, überall von ihren Mahauts gelenkt,
wirtſchaft=
liche Arbeiten verrichten, als wären ſie dazu geboren, machen
Sigrid ganz ſtumm.
Vor dem Bahnhofe von Delhi hat ein prachtvolles
ameri=
kaniſches Tourenauto, ganz aus ſilberglänzendem Aluminium
und Nickel hergeſtellt, die Reiſenden erwartet.
Auch eine Deputation von engliſchen Beamten und
Ein=
geborenen hat ſich zur Begrüßung eingefunden. Der Emir ſtellt
das Oberhaupt der erſteren, Miſter Allan Brown, Sigrid und
Leila als ſeinen „Major Domus” vor.
Dann beſteigt man das wartende Auto, das gleichfalls von
einem engliſchen Chauffeur — Miſter Hollyday — gelenkt wird.
In raſcher Fahrt geht es durch die Stadt. Tempel von nie
geahnter Pracht gleiten an Sigrids Augen vorüber. Daneben
vielſtöckige Häuſer in europäiſcher Bauart, Bungalows, von
Palmen beſchattet, von tropiſchen Bäumen und blühenden
Zier=
ſträuchern umgeben. Dann wieder die elenden, barackenähnlichen
Häuſer der eingeborenen Bevölkerung, und endlich zwiſchen
Feldern eine ſtaubige Landſtraße, bis wieder Kulturland folgt.
Endlich biegt der Wagen in einen wundervollen Park ein,
aus deſſen ſchattigen Grün die weißen, glänzenden
Marmor=
mauern eines in indiſchem Stil erbauten Palaſtes mit Türmen
und endloſen, reich gegliederten Säulenarkaden auftauchen.
„Unſer Haus”, erklärt der Emir, „gefällt es Ihnen, gnädige
Frau?”
„Ich bin einfach überwältigt, Hoheit!” antwortet Sigrid,
nun unwillkürlich dieſe Anrede gebrauchend, ganz benommen.
„Daß es ſo viel Schönheit auf Erden gibt, ließ ich mir bisher
nicht einmal träumen . . . und ſo viel Reichtum!” ſetzt ſie
in Gedanken hinzu.
„Nun, hoffentlich werden Sie ſich auch wohl darin
fühlen!”
Die Zimmer des weißen Marmorpalaſtes ſind, ſoweit ſie
nicht repräſentativen Zwecken dienen, durchaus mit europäiſchem
Komfort ausgeſtattet. Pariſer Möbel, Badezimmer, Warm= und
Kaltwaſſerleitung und ſo weiter.
Miſter Brown hat alles aufs beſte zum Empfang der
Damen vorbereitet. Blumen duften in allen Vaſen, Bücher in
engliſcher und deutſcher Sprache liegen auf eingelegten
orien=
taliſchen Tiſchchen bereit.
(Fortſetzung folgt.)
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