Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Ahl. Boienlohn und Transportloſten. Ab=
.— Poſibezugepreis Mk. 2.40 einſchl.
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 122
Samstag, den 4. Mai 1935
197. Jahrgang
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Weg von Perſailles!
ſti zwieſpälkige Polikik. — Simons Auslegung des Locarno=Verkrages. — England behält ſich freie
Hand vor gegenüber dem Ruſſenpakk.
Mehr „fair play”.
Fendruck von der großen Ausſprache im engliſchen
Unter=
techt zwieſpältig. Wir haben mancherlei gehört, was
finarl lich ſein ſollte, haben aber auch ſehr viel gehört, was
etſuaen unfreundlich war. Und bei dem, was uns
ange=
iden Ohren klingen ſollte, bleibt es zudem noch
zweifel=
ſchiinveit es mit voller Ehrlichkeit geſagt iſt.
be hin iſt feſtzuſtellen, daß eine weitere Zuſpitzung der
zſptüte vermieden worden iſt. Die Engländer haben ſich
tragsfolge:
& wroen:
Sen udesenhwMmift bemüht, die Türe offen zu halten. Sie haben uns
mmvavon überzeugt, daß nicht doch noch jemand hinter der
Ae
üit, der dem harmlos eintretenden Gaſt mit dem Knüppel
MRopf ſchlägt. Es klingt ſehr hübſch, wenn Sir John
Eng 20mmeifnor) ie großem Pathos Deutſchland geradezu „anfleht”, zu
m tß, es bereit iſt, nicht nur in Worten, ſondern auch in
nchſit imachen. Aber es fällt uns ſchwer, zu
glau=
äh der engliſche Außenminiſter im Innern
Herzens von der Notwendigkeit einer
ſAuffaſſung überzeugt iſt. Selbſtverſtändlich
uite Engländer alle Entwicklung durch die engliſche Brille
lagegen haben wir nichts. Aber wir wehren uns
da=
n.tzſie außerdem darüber noch eine franzöſiſche Brille auf=
„ſein an den deutſchen Vorleiſtungen hat es
Grilſen heiß um Eott im Laufe der letzten beiden Jahre nicht ge=
130 Sallen wir wirklich noch daran erinnern, wie es zu dem
striſrs dem Völkerbund kam? Sollen wir daran erinnern,
Diſeſteland immer bereit geweſen iſt, alles mitzumachen,
s Liſſchochgerüſteten Staaten tun? Wir haben nicht um die
Uol früjg, ſondern um die Gleichberechtigung gekämpft, und
nn rüübrigen Mächte nur einen Bruchteil des guten Willens
abtr itten, den Deutſchkand immer und immer wieder an den
Hulebeiring gueßt hat, wäre das ganze Rüſtungsproblem leicht erledigt.
Elktwvenig erfreulich, ſich immer wieder mit der Vergan=
1. Umgrbſheiu eturmſchlagen zu müſſen. Auch die engliſche Regierung
ic WBlick ausſchließlich nach rückwärts gedreht. Und da
30 Uhr 15 im StäüAſſem 11 doch auf dieſe Zuſammenhänge jedesmal erneut
hin=
ſens diee deutſche Politik macht keine Seiltänzerkunſtſtückchen.
kämt nicht mit Wortklaubereien und Satzverzerrungen. Sie
Nt züllem, was ſie geſagt hat. Wir waren im vorigen Jahre
eit,e von den Engländern vorgeſchlagenes Abkommen
anzu=
mer, as von Frankreich zerſchlagen wurde. Wir waren be=
Guuder Grundlage des Londoner Protokolls zu verhandeln
ingshaufee Aſaſungen über den Luftpakt zu treffen. Aber im
glei=
mel, dir. drs 1d Ru Alunolick, wo unſere Bereitwilligkeit ausgeſprochen wurde,
zin fher; „Freuut’eſchwup idieſer Luftpakt wieder in der Verſenkung. Während
Favmi Verhandlungen warteten, folgte auf der Gegenſeite
rag)
„lagy if Schlag eine Serie von Rüſtungshandlungen, die wir
Hüthe dalbe e ießls erwidern mußten, wenn wir uns nicht zum Spielball
ſereys vorfenſtarrenden Nachbarn machen wollten. Es gibt
ſta Charakteriſtiſcheres als die Gegenüberſtellung, daß
Darmſäaut lich anute chfaſt doppelt ſoviel U=Boote wie
Eng=
ſhtrnd mit ſeiner geographiſch günſtigen Lage England
ni9.* Nas teſſickltrnn. Darüber iſt öffentlich faſt nie ein
rüßlerloxen worden. Aber die 12 kleinen
Zce, die Deutſchland jetzt bauen will, löſen
eühltturm von Sorgen in England aus, obwohl
Schlägelvſer K. eine Selbſtverſtändlichkeit iſt. Denn wir haben immer
klärthuß wir auf alles verzichten, wenn die anderen auch
ver=
zhtenehß wir aber auf keine Waffen verzichten, die von den
brige kärdern benutzt werden.
jetkuf
94Ardere Beweiſe? Gerne. Es iſt gewiß ſein Zufall, daß
uBau u8e 9e Unſſteſchnung des ruſſiſch=franzöſiſchen Vertrages in der
ardte posehl, ſeicheiſt tunde bekanntgegeben wurde, wo die Ausſprache über
„Un, heuchen” de engAhe Außenpolitik im Unterhaus vorgenommen wurde. Sir
ohn ion hat auch dieſen Vertrag herangezogen und die Aus=
„1a 007M1We Luncklt er ihm zugegeben hat, iſt wiederum kennzeichnend. Kein
weifs yß. Laval an dem Entwurf ſo lange herumgedoktert hat,
Is er )t ſer Satzung des Völkerbundes und mit den übrigen
erpflkiunsen Frankreichs, auch dem Locarnovertrag
formaljuri=
ſch ſie Kict überſchnitt. Wir waren bisher immer der Meinung,
2r Sißlues Locarnovertrages ſollte der Schutz des Ueberfallenen
. A ohn Simon hat nun den Fall konſtruiert, daß Frank=
Eich dim einen Bündnisvertrag mit Sowjetrußland gezwungen
qre, iſſlemtſchland einzumarſchieren, und hat ſich darauf zurück=
Fdgeic au dann England nicht zum Eingreifen verpflichtet ſei.
Weibſt IIſ den Fall alſo, daß Rußland über uns herfällt — die
mgekett Möglichkeit ſcheidet ja von vornherein aus — und
Eankrun dann ſeine Bündnispflicht erfüllen muß, behält Eng=
Andſſh freie Hand vor, obwohl das dem Sinne
ſeurno=Vertrages unmittelbar wider=
7id
Wßlſcht es dann für einen Sinn, wenn bei einer derartigen
A achlaß chraedonald ſich dazu bekennt, daß die Entwicklung von
Verſaimſ weeggehe? Verſailles iſt für uns nicht ein
drues iſt der Begriff einer Politik, für die
er Abewen nur eine Fortſetzung des Krieges
It achemen Mittelniſt. Wir dagegen ſtreben eine grund=
RichM dexe Politik an, die in Europa nicht ein erzwungenes
Meichdie at mit Gewalt aufrecht erhalten will, ſondern einen
hrlichſ häeden unter Gleichberechtigten ſchafft. Wenn die
Eng=
anderR hlupten, daß ſie dasſelbe wollen, dann iſt das — wenig=
Eens E wer Haltung der engliſchen Regierung in den letzten
Kohe riz, was ſie in ihrer eigenen Sprache „Cant” zu deutſch
scheichſwkeit” nennen. Und ſie müſſen uns erſt wieder davon
4weteRau daß in ihrem Lexikon das Wort vom „fair plav”, vom
ebrlich Fsiel überhaupt noch verzeichnet ſteht.
Günſtige Aufnahme der Macdonald=Rede
in der engliſchen Preſſe.
EP. London, 3. Mai.
Die geſtrigen Unterhauserklärungen Macdonalds werden
von der Morgenpreſſe ohne Ausnahme, wenn auch nicht immer
unter den gleichen Vorausſetzungen begrüßt. Einige Blätter
legen dabei den Nachdruck auf die Ankündigung der
Verſtär=
kung der engliſchen Luftſtreitkräfte bis zur
Er=
reichung der Parität zwiſchen Deutſchland und
der in England ſelbſt ſtationierten Luftflotte.
Andere Zeitungen wieder, und zwar die Mehrzahl der Preſſe,
begrüßen vor allem die Tatſache, daß der Miniſterpräſident ſich
größerer Zurückhaltung gegenüber Deutſchland befleißigt und
die Tür zu weiteren Verhandlungen nicht nur nicht zugeſchlagen,
ſondern ſogar weiter geöffnet hat. Hierbei weiſen die Blätter
auf die geſtrige Rede des Reichsluftfahrtminiſters, General der
Flieger Göring hin, aus der hervorgehe, daß eine
Verſtän=
digung zwiſchen England und Deutſchland in
der Luftfrage ſehr wohlmöglich ſei.
Uneinheikliche Aufnahme der Macdonald=Erklärung
in Paris.
EP. Paris, 3. Mai.
Die franzöſiſche Preſſe iſt mit der geſtrigen Unterhausrede des
Premierminiſters Macdonald nur mäßig zufrieden. Sie wirft
Maedonald vor, daß er, indem er bald energiſch, bald verſöhnlich
geſprochen habe, den Verſuch machte, „die Ziegen und den Kohl zu
ſchonen”, d. h. es ſowohl Frankreich und ſeinen Freunden, als auch
Deutſchland recht zu machen. Wenn Macdonald erkläre, daß für
England der Augenblick noch nicht gekommen ſei, um ſich zu einem
Eintritt in ein kontinentales Bündnis zu entſchließen, ſchreibt der
„Intranſigeant”, dann ermutige er indirekt die Leiter des
Drit=
ten Reiches. Solange aber Deutſchland nicht davon überzeugt ſei,
daß es ſich im Falle eines Angriffs einer Koalition aller
fried=
lichen Nationen gegenüberſehen würde, und zwar einer ſo
mäch=
tigen Koalition, daß der deutſche Angriff von vornherein zum
Scheitern verurteilt werde, ſolange werde es nicht
zurück=
weichen (!). In Paris, Rom und Moskau habe man dies begriffen,
vielleicht auch in London. Aber dort veranlaßten innerpolitiſche
Erwägungen das Kabinett, ſeine Gedanken zu verſchleiern.
Frank=
reich dürfe nicht auf die Anſtrengungen verzichten. England zur
Beteiligung an einem defenſiven Zuſammenarbeitsſyſtem zu
be=
wegen. Mittlerweile aber bleibe die Aktion der franzöſiſchen
Re=
gierung in Europa maßgebend. Der Abſchluß des franzöſiſch=
ruſ=
ſiſchen Paktes werde tiefgehende Rückwirkungen in Europa haben.
Dieſer Pakt ſolle entwickelt werden und als Grundlage eines
Re=
gionalpaktes dienen. Angeſichts der deutſchen Gefahr und des
eng=
liſchen Zauderns könne man den Frieden nur aufrecht erhalten
durch wirkſame Stärkung der Sicherheitsgarantien.
Die likauiſche Ankwort
auf den Schritt der Signakarmächke überreicht.
DNB. Kowno, 3. Mai.
Die litauiſche Telegraphenagentur beſtätigt die Nachricht, daß
der litauiſche Außenminiſter am 2. Mai d. J. den Kownoer
Ver=
tretern Englands, Frankreichs und Italiens die Antwort der
litauiſchen Regierung auf die am 19. April 1935 erfolgten
Vor=
ſtellungen der Signatarmächte der Memelkonvention überreicht
habe. Aus dem Inhalt der litauiſchen Antwort iſt noch nichts
näheres bekannt. Es heißt, jedoch, daß die litauiſche
Regie=
rung alle Einwände der Signatarmächte als
nicht im Einklang mit der tatſächlichen Lage im
Memelgebiet ſtehend. zurückweiſe.
* Die Antwort der litauiſchen Regierung auf die
Vorſtel=
lungen der Memel=Garantiemächte ſoll bereits erteilt worden
ſein. Wenn die Kownoer Meldungen richtig ſind, dann hat es
die dortige Regierung fertig bekommen, alle Einwendungen der
Signatarmächte als nicht im Einklang mit der tatſächlichen Lage
im Memelgebiet ſtehend zurückzuweiſen. Wir ſind nicht der
An=
walt der Memelmächte. Es iſt ausſchließlich ihre Sache, ſich
gegen den Vorwurf zu verteidigen, daß ihre Note von falſchen
Vorausſetzungen ausgegangen ſei und daß ſie die Verhältniſſe
im Memelgebiet nicht genügend geprüft hätten, ſo daß ſie zu
falſchen Schlußfolgerungen gekommen ſeien. Intereſſant iſt es
aber doch, daß Litauen es wagt, angeſichts der
haarſträubenden Rechtsbrüche an der Memel
kühn zu behaupten, es wäre alles ganz anders,
als in der Note der Signatarmächte dargeſtellt.
Wir kennen zwar den Wortlaut der Antwort nicht, müßten uns
jedoch gründlich täuſchen, wenn die erwähnten Kownoer
Infor=
mationen den weſentlichſten Teil der Antwort nicht richtig
wiedergeben ſollten. Alles, was ſich Litauen bisher geleiſtet hat,
deutet darauf hin, daß es auch fertig bekommt, die
Garantie=
mächte abblitzen zu laſſen in der Hoffnung, daß der Haager
Schiedsgerichtshof erſt nach Jahren zu einem Urteil kommt, oder
daß der Völkerbund, wenn er mit der Sache befaßt wird,
ernſt=
haft keinen Finger rühren wird.
Die litauiſche Telegraphenagentur meldet, daß der
Alters=
präſident des memelländiſchen Landtages. Hilpert, den an ihn
ge=
richteten Vorſchlag des Präſidenten des Direktoriums Bruweleitis
auf Beteiligung an der Umbildung des Direktoriums abgelehnt
habe.
Das dritte Geſicht der Sowjekpolikik.
Von
George Popoff.
II.
Den verſchiedenen Hungerkataſtrophen, die in den letzten
Jahren in der Sowjetunion aufeinander gefolgt ſind, kommt
indeſſen — abgeſehen von dem rein menſchlichen Jammer des
Hungerſterbens von Millionen unſchuldiger Männer, Frauen
und Kinder — noch eine weitgehende innerpolitiſche Bedeutung
zu und zwar aus einem Grunde, der bisher von der
Welt=
öffentlichkeit noch keineswegs in genügendem Maße beachtet
wor=
den iſt: diejenigen Gebiete der Sowjetunion, in denen zur Zeit
Hungersnot herrſcht, die Ukraine, Weißrußland, der
Nordkau=
kaſus, das Wolgabecken uſw. das heißt die ſogenannten
Korn=
kammern Rußlands, ſind nämlich zur gleichen Zeit auch
diejenigen Gebiete, die in der Mehrzahl nicht von Ruſſen,
ſondern von den verſchiedenen, im Bereiche der
Sowjetunion lebenden Nationalitäten:
Ukrai=
nern, Weißruſſen, Georgiern, Wolgadeutſchen,
Tataren uſw. bewohnt werden. Dieſe Tatſache iſt von
außerordentlicher Bedeutung. Denn die ruſſiſchen Funktionäre
der Moskauer Sowjetmacht ſind mithin, wenn ſie in der Ukraine,
im Nordkaukaſus, im Wolgagebiet uſw. bei der Durchführung
der Kollektiviſierung und der Eintreibung des Getreides mit
bewaffneter Macht gegen die Landbevölkerung vorgehen,
ge=
nötigt, nicht nur einen Kampf gegen Bauern, ſondern auch gegen
nichtruſſiſche Bauern, das heißt gegen Vertreter der ohnedies
gefühlsmäßig gegen Moskau und das Ruſſentum eingeſtellten
Völkerſchaften zu führen. Ja, mehr noch: aus dieſer Situation
ergibt ſich zwangsläufig ein Konflikt zwiſchen ruſſiſchen und
nicht=ruſſiſchen Kommuniſten und Sowjetfunktionären. Denn es
iſt begreiflich, daß beiſpielsweiſe der ukrainiſche Kommuniſt für
die Leiden ſeiner hungernden und ausgeplünderten Landsleute
naturgemäß weit mehr menſchliches Verſtändnis und Mitgefühl
aufbringen wird als der aus Moskau entſandte ruſſiſche
Par=
teifunktionär, der den Ukrainern und den anderen „
Fremd=
ſtämmigen” ohnedies ſeit jeher eine gewiſſe Animoſität und
Ver=
achtung entgegenbringt. So iſt es denn auch gekommen. In der
Ukraine zum Beiſpiel, wo die Lage am ſchlimmſten iſt,
wider=
ſetzten ſich nicht nur die Bauern, ſondern auch die dortigen
Kommuniſten der Kollektiviſierungspolitik der Moskauer
Zen=
trale. Es entſtand ein Konflikt von äußerſter Schärfe, der ſeinen
Höhepunkt erreichte, als der ukrainiſche Volkskommiſſar
Skryp=
nick, ein Freund Lenins und alter bewährter Kommuniſt, der
ſich der Moskauer Agrarpolitik im Intereſſe ſeiner Landsleute
mit aller Leidenſchaft, doch vergebens widerſetzt hatte, in ſeiner
Verzweiflung Selbſtmord beging. Moskau entſandte darauf
eigens zur Unterdrückung des Widerſtandes in der Ukraine den
Ruſſen Poſtyſchew als Prokonſul mit unbeſchränkten
Macht=
befugniſſen, einen wegen ſeiner unbeugfamen Energie und Kälte
bekannten Kommuniſten der alten Garde. Poſtyſchew ging in
der Ukraine mit brutalſten Mitteln vor. Innerhalb einer
ver=
hältnismäßig kurzen Zeit gelang es ihm, den Widerſtand der
ſich gegen die Moskauer Agrarpolitik auflehnenden Ukrainer zu
brechen. Viele Vertreter des ukrainiſchen Nationalismus wurden
erſchoſſen, viele nach dem Norden Rußlands und Sibirien
ver=
ſchickt. Bei dieſer Gelegenheit trat zugleich das Beſtreben
Mos=
kaus ziemlich eindeutig zutage, wenn möglich die gefamte
Ober=
ſchicht des ukrainiſchen Nationalismus ſowie alle übrigen ihr
politiſch unliebſamen Elemente phyſiſch auszurotten. Die
Sow=
jetmacht gebraucht in der Ukraine, wie W. H. Chamberlin ſich
ausdrürkt, „den Hunger als Inſtrument ihrer nationalen Politik”.
Doch es liegt auf der Hand, daß ein Volk von 35 Millionen
nicht ausgerottet und für immer unterdrückt werden kann. Das
Feuer glimmt unter der Aſche. Und der ſchlummernde
Natio=
nalismus der Ukrainer, Weißruſſen, Georgier uſw. erhält durch
die infolge der Moskauer Agraxpolitik weiter zunehmende Not
ungbläſſig neue Nahrung.
Parallel mit dieſer Verſchärfung des der Sowjetmacht durch
den Zwang der Umſtände aufgedrängten Kampfes gegen die
Nationalitäten und des damit verbundenen Erſtarkens des
Nationalbewußtſeins der auf ihrem Gebiet lebenden
Völkerſchaf=
ten geht aber in allerletzter Zeit im Innern Rußlands noch
eine andere Entwicklung vor ſich: die Rückwirkung, die
die verſchiedenen nationalen und fasciſtiſchen
Bewegungen Europas in letzter Zeit auf die
ruſſiſche Volksmaſſe auszuüben beginnen. Hier
handelt es ſich vorläufig natürlich nur um erſte, ſehr ſchüchterne
Anſätze. Denn die Sowjetregierung hat es mit ihrem glänzend
ausgebauten und rückſichtslos angewandten Machtapparat ſtets
in der Hand. Bewegungen dieſer Art, ſobald ſie ſie entdeckt, im
Keime zu erſticken. Sie ſind und bleiben aber dennoch vorhanden.
Und was für Moskau das Beunruhigendſte iſt — ſie machen ſich
gerade bei der kommuniſtiſchen Jugend Rußlands beſonders
ſtark bemerkbar. Dieſe, für einen „national=ruſſiſchen
Kommunis=
mus” am ehrlichſten begeiſterten jugendlichen Kreiſe ſind durch
die verſchiedenen Ereigniſſe des letzten Jahres bitter enttäuſcht
worden. Die erſte Enttäuſchung ſtellte die von der Sowjetunion
ausgehende Anknüpfung von intimen Verbindungen mit dem
„faulen Weſten” und der Eintritt der Sowjetunion in den
Völ=
kerbund dar, Dinge, die ſich mit den Zielen eines
national=
ruſſiſchen Kommunismus in keiner Weiſe vereinbaren laſſen.
Wegen dieſer Umſchwenkung der ſowjetruſſiſchen Außenpolitik
kam es zwiſchen Kreiſen der kommuniſtiſchen Partei und der
kommuniſtiſchen Jugendverbände einerſeits und dem
ſowjet=
ruſſiſchen Außenkommiſſariat, das die neue Außenpolitik
ein=
geleitet hatte, zu heftigen Konflikten. Dieſe
Meinungsverſchieden=
heiten ſind bei weitem noch nicht beigelegt. Die zweite Urſache
der zunehmenden Unzufriedenheit der jugendlichen Kreiſe der
Partei muß zweifellos in der Enttäuſchung über die bisherigen
mageren Ergebniſſe der Fünfjahrespläne geſucht werden. Die
Sowjetinduſtrie hat wohl mit dem Aufbau imponierender
Be=
triebe rieſige Anſtrengungen gemacht; für die
Befriedi=
gung der alltäglichen Bedürfniſſe der
Arbeiter=
ſchaft hat ſie jedoch ſehr wenig geſorgt. Die
Mehr=
heit der ruſſiſchen Jugend, die unter der Sowjetherrſchaft
herangewachſen iſt und andere Zuſtände überhaupt nicht geſehen
hat, war bisher die Tatſache, daß die Arbeiterſchaft in anderen
Ländern weſentlich beſſer als in der Sowjetunion lebt, kaum
7) Vergleiche Nr
[ ← ][ ][ → ]Nr. 122
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite
bekannt. Die Erkenntnis von dem ungeheuer niedrigen
Lebens=
nibeau in der Sowjetunion beginnt jedoch in den letzten Jahren
immer mehr zuzunehmen. Die Vergleiche fallen natürlich
keines=
wegs zugunſten der Sowjetzuſtände aus und gießen nur noch
mehr Oel in das ohnedies ſtets vorhandene Feuer der
Unzu=
friedenheit der Jugend der Sowjetunivn. Beſonders ſtark
be=
merkbar macht ſich dieſe Stimmung in der Krim, im Kaukaſus
und in anderen Teilen des Südens. Hier, wo durch
Vermitt=
kung der Schwarzmeer=Schiffahrt eine ſtändige Verbindung mit
dem Auslande, vor allem mit den ſüdeuropäiſchen Häfen,
be=
fteht und wo außerdem die gegen Moskau gerichtete Stimmung
ſeit jeher ſtark war, ſind die Zerſetzungserſcheinungen unter der
kommuniſtiſchen Jugend am weiteſten fortgeſchritten. Ja, hier
macht ſich im Ergebnis der intenſiven Handelsbeziehungen
zwi=
ſchen der Sowjetunion und Italien in letzter Zeit ſogar
ein unperkennbarer Einfluß des italieniſchen
Fascismusbemerkbar. Von einem anſehnlichen Teil der
kaukaſiſchen Jugend wird Muſſolini unverhohlene Bewunderung
entgegengebracht. Mit einem derartigen Ergebnis der
ſowjet=
ruſſiſch=italieniſchen Handelsbeziehungen hat die Sowjetmacht
bei Aufnahme dieſer Beziehungen vor mehr als zehn Jahren
natürlich nicht gerechnet. Und dieſe Tatſache iſt eine der
weſent=
lichſten Erklärungen für jene äußerlich nicht eingeſtandene, aber
innerlich ohne Zweifel vorhandene Abkühlung, die in den letzten
Monaten zwiſchen Moskau und Rom eingetreten iſt.
(Schluß folgt.)
Weitere Aufgaben des Siedlungsweſens
Erklärung des Reichsarbeilsminiſters Seldte.
DNB. Berlin, 3. Mai.
Vor dem Berliner Freundeskreis der Deutſchen Akademie
ſprach am Donnerstag mittag Reichsarbeitsminiſter Seldte über
die Weiterentwickelung des Siedlungsweſens.
Der Miniſter erklärte, das der Siedlungsgedanke bis ins
ein=
zelne durchgearbeitet worden ſei und daß eine Planung, die ſich
über das ganze Reich erſtrecke, die beſte und richtigſte Art der Lage
der Wohnungen und Siedlungen berückſichtige. Vor allem ſolle der
Induſtriearbeiter wieder mit dem Boden vertraut werden. Er ſolle
mit ſeiner Familie in ſeiner Wohnſtätte leben, die Luft, Licht und
Sonne habe. Damit werde man ein Geſchlecht gewinnen, das Volk
und Vaterland liebe. Für eine minderbemittelte Bevölkerung ſei
die Kleinſiedlung die beſte Siedlungsform, da ſie der Famlie eine
Zuſatznahrung ſchaffe. Urſprünglich habe man 600 Quadratmeter
für eine Siedlung für ausreichend gehalten, man ſei aber nun dazu
übergegangen, neben der Bauſtelle 1000 Quadratmeter und
viel=
leicht noch etwas mehr zu fordern, um den Mann und ſeine
Fa=
milie kriſenfeſt zu machen. Von dem Siedler müſſe verlangt
wer=
den, daß er grundſätzlich ehrbar, national zuverläſſig und
erbge=
ſund ſei. Der Siedler müſſe ein kleines aber feſtes Einkommen
haben. Die Koſten für den Bau und die Einrichtungen ſollten 3
bis 4000 RM. und die monatliche Geſamtbelaſtung des Siedlers
20 bis 25 RM. nicht überſchreiten.
Bei dem Vorwärtsſchreiten der Siedlung, durch die die
Bau=
induſtrie als wichtige Schlüſſelinduſtrie außerordentliche Vorteile
habe, wolle die Reichsregierung auf dem
Finanzie=
rungsgebiet neue Wege gehen. Die Finanzierung ſolle
auf lange Sicht gemacht werden. Dazu werde man die Hilfe des
Privatkapitals in Anſpruch nehmen und notfalls auch mit
Reichs=
bürgſchaften für zweite Hypotheken arbeiten. Es ſei überlegt
wor=
den, die früher inveſtierten Reichsdarlehen von 195 Millionen
RM. für Kleinſiedlungen durch eine Ablöſungsaktion wieder frei
zu machen und dieſe freiwerdenden Gelder neuen Siedlern zur
Verfügung zu ſtellen. Das Reich habe außerdem im neuen
Haus=
halt weitere Mittel für Kleinſiedlungen bereitgeſtellt.
Der Miniſter richtete an die Geſamtwirtſchaft den Appell. bei
dieſem Werk der Kleinſiedlung zu helfen. Verſchiedene
Induſtrie=
kreiſe hätten ſich ſchön bereit erklärt, zu dem aufgebrachten Kapital
noch 20 v. H. hinzuzubringen, ſo daß die Siedlertätigkeit ganz
er=
heblich geſteigert werden könne. Grundſätzlich ſolle der Siedler
20 v. H. des Boden= und Bauwertes ſelbſt beiſteuern. Er könne
auch durch unentgeltliche Mitarbeit aus der eigenen Familie und
aus Freundeskreiſen gewiſſermaßen einen Perſonalkredit
einbrin=
gen. Auf dem Wege über die Siedlung helfe das Reich
Arbeit=
gebern und Arbeitnehmern. Auf dem Gebiete des Baurechtes und
der Baupolizei ſollten alle Unüberſichtlichkeiten und
Zerſplitterun=
gen durch ein einheitliches Baurecht für das ganze
Reich beſeitigt werden. Auch das Siedlungsprojekt ſei ein Teil
des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit, der niemals aufgegeben,
ſondern durchgeführt werde, bis möglichſt jeder deutſche
Volksge=
noſſe ſeinen Arbeitsplatz habe. Der ſchaffenswillige deutſche Menſch
ſolle in Zukunft neben ſeiner Arbeitsſtätte aber auch eine
Wohn=
ſtätte haben, ein Heim, an dem er hänge.
Reichsminiſter Dr. Frank hat als Präſident der Akademie für
Deutſches Recht die Leitung des Strafrechtsausſchuſſes dieſer
Ein=
richtung ſelbſt übernommen.
Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler empfing geſtern mittag unter
dem üblichen Zeremoniell den neuen königlich bulgariſchen
Ge=
ſandten. Herrn Dr. Chriſtoff, zur Entgegennahme ſeines
Beglau=
bigungsſchreibens. Bei dieſer Gelegenheit wechſelten der neue
Ge=
ſandte und der deutſche Reichskanzler Anſprachen, in denen ſie der
harten Prüfungen und ſchweren Opfer, die beide Völker in den
Jahren ſeit dem Kriege zu überſtehen hatten, ebenſo aber auch der
traditionellen freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland
und Bulgarien gedachten.
Anläßlich des 2. Jahrestages der Gründung der NSV. fand
am Freitag mittag die feierliche Einweihung des neuen Gebäudes
der Hauptamtsleitung der NSV. in Berlin=Neukölln. Maybachufer
48 bis 51. ſtatt.
Verſchiedene katholiſche Kirchenblätter, die das Datum vom
kommenden Sonntag den 5. Mai, tragen, darunter auch das
Kir=
chenblatt für das Bistum Berlin, wurden beſchlagnahmt, weil ſie
einen Hirtenbrief der preußiſchen Biſchöfe zum Erziehungsſonntag
veröffentlichen, der in einzelnen Wendungen eine untragbare
Kritik an der Einrichtung des Landjahres enthält.
Der 22jährige Paul Sternkiker, der am 30. Anril d. J. einen
ausländiſchen Delegierten zum Internationalen Fildmkonareß in
gröblichſter Weiſe beleidigt und damit das Anſehen des Reiches
auf das ſchwerſte gefährdet hat, wurde heute von der Polizei in
Haft genommen.
Ftg
freichs Agrarprohlem
And die Kammerssahten.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 2. Mai.
Die Agrarfrage gehört heute in Frankreich zu denjenigen
Problemen, die den politiſchen Kreiſen die meiſte Sorge
berei=
ten und vor der Oeffentlichkeit am wenigſten erörtert werden.
Man hat zwei gute Gründe, mit großer Vorſicht das
Agrar=
problem anzupacken. Einmal ſind die Wahlen zu nahe und zum
anderen iſt die Wirtſchaftslage zu ſchwer. Darum vermeidet man
es gerne, über Zahlen und Statiſtiken zu reden, die in den
Agrar=
kreiſen zirkulieren; auch will man den zahlreichen
Bauern=
demonſtrationen nicht mehr Aufmerkſamkeit ſchenken, als
dies unbedingt notwendig iſt. Es wäre allerdings ungerecht, zu
behaupten, daß man in Frankreich die Agrarfrage nur
totſchwei=
gen möchte und es an poſitiven Maßnahmen fehlen ließe. Aber
die Schwierigkeiten ſind ſehr groß und der Staat kann nicht
immer und überall Vorſehung ſpielen.
Abſatzkriſe, überwuchernder Zwiſchenhandel und zu ſchwere
offentliche Laſten haben in der Bauernſchaft
Frank=
reichs eine latente Mißſtimmung erzeugt. Die Frage
iſt nun, ob ſich bei den Kammerwahlen dieſe Mißſtimmung
aus=
wirken wird oder nicht. Selbſt die gewiegteſten Kenner der
Lage riskieren darüber keine Prognoſen. Würde die Agrarkriſe
bei den nächſten Wahlen zu einem ernſt zu nehmenden Faktor
werden, ſo könnte man von jener neuen Note in der franzöſiſchen
Innenpolitik ſprechen, die in Paris ſo oft reklamiert wird und
die trotz aller innenpolitiſchen Kämpfe der letzten Jahre noch
kaum zu ſehen iſt. Freilich wünſcht man in den politiſchen
Krei=
ſen die Erneuerung nicht von dieſex Seite, wie die Geſchichte der
letzten Erſatzwahlen beweiſt, bei denen ſämtliche parlamentariſche
Parteien in der Praxis nicht ohne Erfolg gegen die extremen
Vertreter der Forderungen der Bauernſchaft Front machten. Aber
die Situation erwies ſich jedesmal doch als recht heikel, ſo daß
die Agrarfrage eines der Fragezeichen bleibt, die nur durch die
Kammerwahlen beantwortet werden können. Denn die
Bauern=
organiſationen, die früher ſich ausſchließlich den ſachlichen Fragen
widmeten, wenden ſich immer mehr der Politik zu. Sie glauben
nicht, daß die traditionellen Parteien, mögen ſie rechts, links
oder in der Mitte ſtehen, ihre Forderungen wirkſam vertreten
könnten. Dieſe Forderungen ſind in der Tat oft recht einſeitig
und würden kaum in die Parteiprogramme paſſen. Die Kraft
der parlamentariſchen Parteien wurde in Frankreich in der
letz=
ten Zeit oft überſchätzt, die mehr oder minder ſpontanen
Bewe=
gungen der öffentlichen Meinung erwieſen ſich ſtärker als die
Kammer ſelbſt. Man darf aber daraus keine übereilten
Folge=
rungen auf die Wahlen ziehen. Ein Beiſpiel dafür iſt, daß die
Rechtskreiſe, trotz allem, was in den letzten Jahren vorgefallen
iſt, einen Ruck nach links fürchten. In der Kammer hört man
oft die Anſicht vertreten, daß gerade die wirtſchaftliche
Entwick=
lung in der Zeitſpanne bis zu den Kammerwahlen das Schickſal
der politiſierenden Agrarfraktionen beſtimmen wird.
Rückkrikk des ſpaniſchen Kabineils.
Das ſpaniſche Kabinett Lerroux iſt am Freitag abend
zu=
rückgetreten, nachdem ſich Miniſterpräſident Lerroux nochmals mit
den Miniſtern beraten hatte. Der Staatspräſident hat das
Rück=
trittsgeſuch angenommen und Lerroux für ſeine Arbeit gedankt.
Man hofft, die Kabinettskriſe noch am Samstag löſen zu können.
Die Aeisktäger oom 2. Mlll.
Von Johannes Gundal.
Leni Riefenſtahl.
Die Künſtlerin, lange als Filmſchauſpielerin und Regiſſeurin
großer Naturfilme und der Parteitag=Filme bekannt, begann vor
etwa zehn Jahren als Tänzerin, und zwar in München, Köln,
Innsbruck, Prag und in ihrer Vaterſtadt Berlin. Sie ſtand bald
im vielfältigen Echo der Tanzkritiker, die entzückt waren von der
„vollkommenen ſtarken Anmut, der beiſpielloſen Schönheit” des
jungen Mädchens; von ihren Tänzen ſchrieb einer: „. . es
grübelt in dieſen Tänzen ein kühner Wille, es ringt ein Menſch
mit dem Engel.‟ Dieſe Worte charakteriſieren die Tänzerin und
behielten ihre Gültigkeit auch, als Leni Riefenſtahl ſich bald
darauf dem Film zuwandte.
Zu ihren erſten Erfolgen auf der Leinwand gehöten die im
Hochgebirge ſpielenden Filme „Der heilige Berg” und „Die
weiße Hölle vom Piz Palü”, zu dem die von Dr. Fanck geleitete
Expedition fünf Monate in der winterlichen Gletſcherwelt über
den Wolken blieb. Anſchaulich berichtete Leni Riefenſtahl von
dieſer Zeit damals: „Eine ungeheure pſychiſche Belaſtung,
monatelang fern von aller Menſchheit der Schnee= und
Gletſcher=
wüſte ausgeſetzt zu ſein. Wenn der Winter nicht weichen will,
wenn immer neue Schneeſtürme über die Grate dahinbrauſen,
wenn man nur aus dem Kalender erfährt, daß es in der Ebene
nun ſchon Primeln gibt, daß dort die Obſtbäume blühen und
die Wieſen grün werden‟. Die Strapazen waren ſchlimmer, als
man geahnt hatte. Schon der tägliche Marſch über die Eisfelder
zur Arbeitsſtätte. „Solange die Sonne auf ihm lag, ſtrömte
der Gletſcher eine unmäßige Hitze aus, kaum hatte ſich jedoch die
Sonne hinter die nächſten Spitzen verkrochen, als plötzlich die
gewohnte ſibiriſche Kälte über das Eis wehte.” Nicht angenehm
mag es geweſen ſein, wenn ſie bei bitterer Kälte und bei
Wind=
ſtärke 9 an mehreren Abenden hintereinander fünf Stunden in
den Schnee eingegraben wurde. Vom Beſuch in einer
Gletſcher=
ſpälte erzählte ſie: „Am Seil wurde ich, zum Zwecke einer
Film=
aufnahme, vierzig Meter tief hinabgelaſſen. Die blaue, grüne,
nach unten unabſehbar verdämmernde Tiefe eines ſolchen
Eis=
blocks iſt unheimlich. Man fühlt, daß hier jedes Leben
rettungs=
los verloren ſein muß. Kein Seil, kein Menſch, kein Licht
ver=
mag bis zum letzten Ende dieſer Tiefe zu dringen. Der Rachen
der Hölle kann nicht unheimlicher ausſehen.” Voller Strapazen
war auch der andere Film Dr. Fancks, in dem ſie mitwirkte,
„SOS Eisberg”. Erwähnt ſei der volkskundlich wertvolle Film,
den ſie ſchrieb und ſelbſt inſzenierte. „Das blaue Licht” In
dieſer verfilmten Legende aus dem ſüdtiroler Sarntal weiſt ſie
der Natur die Hauptrolle zu und läßt die Bauern ſelbſt mit=
ſpielen. Vorher mußte ſie von Gehöft zu Gehöft gehen und
jedem die Scheu ausreden, dann fand ſie allerdings vortreffliche
Darſteller in den einfachen Menſchen. Sie bewies mit dieſem
Film, daß der Laiendarſtellung im Film noch große Aufgaben
harren. Eine Rieſenarbeit war der Parteitag=Film „Triumph des
Willens” (ihm iſt der „Sieg des Glaubens” voraufgegangen),
mit deſſen Geſtaltung und Oberleitung ſie betraut wurde. Aus
128000 Meter belichtetem Film wurde in ſieben Monaten ein
abendfüllender Film von rund 3 200 Meter geſchaffen, der den
Geiſt des Tages ſpüren läßt und ein wichtiges Dokument bleiben
wird.
Eberhard Wolfgang Möller.
Er gehört zu den jüngeren Dichtern und wirkt in Berlin,
wo er am 6. Januar 1906 geboren wurde. Sein Vater iſt
Bild=
hauer, die Vorfahren Thüringer Bauern. Als Primaner ſchrieb
er ſein erſtes Stück „Bauern”; dieſem Verſuch folgten das
Schauſpiel „Aufbruch in Kärnten”, das Heimkehrerſtück „
Douau=
mont oder die Heimkehr des Soldaten Odyſſeus”, die Dramen
„Kaliforniſche Tragödie” und „Panama=Skandal”, das Lutherſpiel
„Die hölliſche Reiſe” und als letztes das oft aufgeführte
Schau=
ſpiel „Rothſchild ſiegt bei Waterloo”. Zwiſchendurch ſchrieb
Möller die „Inſterburger Ordensfeier” ein Heroldſpiel von der
Ueberwindung des Todes, das „Südender Weihnachtsſpiel”,
Kantaten und Sprechchöre, geſammelt in „Berufung der jungen
Zeit”, und eine Szenenreihe für ein bald erſcheinendes
Jugend=
buch, in dem er Geſtalten und Geſchichten aus Preußens
ver=
gangenen Tagen lebendig werden läßt; bemerkenswert iſt eine
Szene, in der Friedrich I. ſich mit ſeinen Generälen nach dem
Prozeß gegen ſeinen Sohn und Katte beſpricht, weil Möller hier
den Soldatenkönig als tragiſche Figur erſcheinen läßt. Weit
be=
kannt wurde der Dichter durch ſeine Funkſpiele.
Kürzlich erſchienen ſeine Gedichte, „Die erſte Ernte”, die
meiſt erzählen „von den ſtillen Freuden heimatlichen Lebens”
und wie Idyllen anmuten. In dem längeren Gedicht „
Hiero=
nymus oder Der Einſame und ſein Buch” verrät Möller eine
heute ſehr ſelten gewordene Beherrſchung des deutſchen
Hexa=
meters, die neben einigen allzu bekümmerten Verſen angenehm
auffällt. Manches Gedicht aus dem Zyklus „Die Briefe der
Ge=
fallenen” mutet den, der dieſe Zeit miterlebt hat (Möller war
bei Kriegsausbruch acht Jahre), ein wenig fremd an, viele
dagegen bekunden des jungen Dichters ſtarkes ſeeliſches
Nach=
erleben und =geſtalten der Grundſtimmungen dieſer großen und
ſchweren Zeit; am ſtärkſten wirkt er dort, wo er in die Zukunft
ſchaut, ſo, wenn er den „Chor der Sehenden” ſagen läßt:
Dann erwartet Gott mit unbewegter Miene,
bis die Tore ſich in ihren Angeln drehn.
Schweigend ſtehen ſein blanken Paladine,
wenn die Knaben durch die Pforte gehn.
Samstag, 4. Mai
uin Jehwfägrespiin Sntrog.
DNB. Berlin, 3. Man
Reichsminiſter Darré hat einen Zehnjahresplan fürn
ſchleswig=holſteiniſche Küſte aufgeſtellt. Dieſer Plan ſieht den f.
von weiteren Dämmen zur Verbindung der Halligen=
Inſelnn=
dem Feſtlande, die Ergänzung der Schutzbauten für die in
Abs=
liegenden Güter, die verſtärkte Durchführung der
Anlandung=
beiten und die Eindeichung der gewonnenen Vorländereienn=
Die Koſten werden mit 85 Millionen RM. veranſchlagt. Im”
erſten Jahren ſollen etwa 10 000 Arbeitsloſe dabei Beſchäftüt
finden. Nach Durchführung der grundlegenden Arbeiten iſt 8“
zu rechnen, daß in etwa 70 bis 80 Jahren der nördliche Teß. n0
Küſte bis zur inneren Reihe der Inſeln und Halligen vorgguſe9 wird. Vor allem aber wird durch die Ausführung dieſes nd 00
zügigen Planes eine große Zahl von neueu Kögen entſtehenmzitz!e
Bauernſtellen auf dem neugewonnenen Land. Der Plan I ſivem
die Zahl der neuen Köge auf rund 2000, bei einer durchſche1 di:
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„oK0schtesw!“
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Mf janz noch recht
curnnie
fimrden ruſſiſcher
(M fud und wahr
7ujät überwunde
z Mlatt, das am
lichen Größe der einzelnen Bauernſtellen von 15 Hektar. Dis Eſt=uſiſche Alliat
ſamtfläche des Landes, das durch die Anlandung und ſchrit-heurs melancholiſe
Eindeichung gewonnen wird, wird ungefähr 35 000 Hektar :/ntidem das fran
ſein. Innerhalb dieſes Planes verdient beſonders das großälſt— Alianz aufge
ternehmen zur Abdämmung der Eider genannt zu werden, dan s „Qeupre” ſchrei
preußiſche Staat bereits im Sommer 1933 in Angriff geno anslelen; „Man
hat. Es handelt ſich hierbei um die Fruchtbarmachung der aoin Tür geöffnet.
nannten „Pontiniſchen Sümpfe der Nordmark”. Die Koſtenaf urudes zugeſchle
für betragen 7 Millionen RM.
Nur-—zſpondent des
Dem Plan, der dem deutſchen Volke auf dem friedlichemat” u0 aler Krie
der Arbeit neues Land gewinnt, kommt im Hinblick aut1 70 bhnte. Das
Arbeitsbeſchaffung eine nicht minder große Bedeutung zu. Wec 0n Is ſich e
die Koſten des Planes beſtehen zu 60 bis 80 v. H. aus Läände M iu zwingen,
Zahlreiche Erwerbsloſe werden durch den Plan wieder zu /0. EMueten. Wenn
ſi, Dunn könne Frat
dienſt und Brot kommen.
tüt dies auch Ru
Du=ſchland angreif
die Golddeckung des Danziger Gulden. azbechlſe gen
* Ereigniſſe abſ.
DNB. Danzig, 3. m1
beührt werde. A
Die Bank von Danzig hat auf Grund der Neubewerz0 des Voltes
des Guldens einen Ausweis veröffentlicht, aus dem hervongm, ſeine Bi
daß die Golddeckung des Danziger Gulden ſich durch diealn
wertung von 34,3 v. H. auf 59,6 v. H. erhöht hat.
Der Preiskommiſſar hat eine Anordnung erlaſſen, mdient
ſämtliche Ladengeſchäfte in der üblichen Geſchäftszeit im
zuhalten ſind. Preiserhöhungen ſind nur mit der ſchriftt Yickm Zufall einer
Einwilligung des Preiskommiſſars zuläſſig. Die Bevöll Uhf, waden ſollte.
gat, abgeſehen von ſtärkeren Einkäufen ängſtlicher Genwins M, Rußland
weiterhin völlige Diſziplin bewahrt. Nur in vereinzelten 754M Allierten au
nußte gegen Elemente eingeſchritten werden, die entweder Müne ſich daran.
Bevölkerung zu beunruhigen verſuchten, oder aber die PMin Hinblick au
vorſchriften verletzten.
Und Er hebt ſich mächtig auf und ſteigt vom Thronen”
einem jeden in das Angeſicht zu ſehn,
während feierlich vom himmliſchen Balkone
ungeheure Purpurbanner wehn.
Alle Glocken fangen dunkel an zu ſingen.
Mond und Sterne ſelbſt verhalten ihren Lauf,
und die Himmel, welche ſich darüber ſchwingen,
ſchluchzen tief und überwältigt auf.
Den Tapferen von Langemarck ſingt der „Chor der Er
dieſes Lied:
Ruhet, ihr Knaben vor Langemarck
und wartet den Frühling ab,
die treibende Erde ſprengt euern Sarg
und der warme Wind euer Grab.
Wenn nur die Wolken nach Oſten ſtehn
und der Acker ſich wieder benarbt.
werdet ihr Deutſchland wiederſehn
und die Wälder, für die ihr ſtarbt.
In den Gärten, für die ihr gingt,
blüht ihr dann im Gerank,
und der Sommer darüber ſingt
euern Ruhm und unſern Dank.
Eine unbekümmerte Friſche und eine ſchwingende Dee
rung ſind dem Dichter Eberhard Wolfgang Möller e9e
wird ſie nutzen, denn er ſagt von ſich:
Wir haben ſoviel guten
Willen in uns bereit.
Verlag.)
Rudolf Kuhn: „Die Joſtenſippe.” Roman. (Eugen 90
Das Glarnertal iſt der Boden, aus dem ſeit Jahrhüſ.”
die Joſtenſippe ihre Lebenskraft zieht. Hier wächſt als !
ſter Sproß Jörg auf. der das Erbe ſeines Geſchlechtes i."
ON
Heſchlechtes, in deſſen zurückreichenden Reihen Bauer,
ſter die wichtigſten Glieder ſind. Chriſtine, die Mutter, ſiche
altem Berggeſchlecht. aus deſſen Reihen ſich ſchon in frühen.”
Glieder löſten, die die Welt ſuchten. Ein wilder Relee
Truppenführern, die in fremden Ländern kämpften, von d
Wegbauern und Flößern, und viele von ihnen mit elle.
zum Singen und Dichten. Aus aller Herren Länder holten "e i.
Frauen. So übergibt Chriſtine Jorg ein Erbe verfeine..
ſtinkte, deſſen Wurzeln bis in fremde Erde reichen. Iſ.
Jörg kämpfen die widerſprechenden Kräfte des vätertig.
mütterlichen Erbes, ſuchen ihr Gleichgewicht und beſtimi.
hr Gegenſpiel den Weg des neuen Menſchen. Und mi.
kämpfen, beeinfluſſen, beſtimmen die mannigfaltigen Kihle.
Zeit, des Landes, ſeiner Menſchen, die Richtung dieſe S
weges.
Scliwattk,
I. Mak 1935
Der franzöſiſch=ſowjetruſſiſche Pakt.
Im Rahmen des Völkerbundspaktes nationale Sicherheit, kerritoriale Inkegrität
und poliſiſche Unabhängigkeit der Staaken.
„ganz Europa auf, ſich zu einigen, um Deutſchland die Zwangs=
Der Worklauk des Pakkes.
jacke anzulegen. Dann wird es ſich ſicherlich beruhigen.”
EP. Paris, 3. Mai.
De lortlaut des franzöſiſch=ruſſiſchen Hilfeleiſtungspaktes
nid dieſsu gehörenden Ausführungsprotokolls iſt am Freitag
aſend um Quai dOrſay veröffentlicht worden. In einer kurz
grümchen. Einleitung heißt es, die Vertragsteilnehmer ſeien
mn deml unſche beſeelt, den Frieden in Europa zu bekräftigen
ſd ihine Bölkern ſeine Wohltaten zu gewährleiſten, indem ſie in
uſtäudderer Weiſe die gena
le Sſſtrweit, die territoriale Integrität und die politiſche
Un=
hängtſeick. der Staaten aufrechtzuerhalten. Sie ſeien
ent=
loſſenn hre Bemühungen der Vorbereitung und dem Abſchluß
jes zepnäiſchen Abkommens zu widmen, das das Ziel habe,
Apeit ſeven den vertragſchließenden Mächten abhänge, zur wirk=
6ihen zwendung der Beſtimmungen des Völkerbundspaktes
bei=
traggel
Ang ſee Einleitung ſchließen ſich fünf Artikel, deren Inhalt
ſt deuneneits bekanntgegebenen Einzelheiten übereinſtimmt.
Zumerhluß wird feſtgeſtellt, daß der Pakt auf die Dauer
in fünürhren abgeſchloſſen wird; falls er nicht ein Jahr vor
laufiu eſer Friſt von einem der Teilnehmer gekündigt wird,
ſelängne er ſich automatiſch auf unbeſtimmte Zeit, kann aber
inn v. / ahr zu Jahr gekündigt werden.
Dals ſirn Vertrag anhängende, ziemlich umfangreiche
Aus=
prunngsr tokoll erläutert die Artikel und präziſiert deren An=
Indungg
Benig Freude bei der Pariſer Preſſe.
EP. Paris, 3. Mai.
Deſe llſchluß des franzöſiſch=ruſſiſchen Paktes iſt in der
fran=
ſchen ſerfentlichkeit ohne große Begeiſterung aufgenommen
rdenn inr den offiziellen Kreiſen und in den Blättern, die die
ſiziellle Meinung widerſpiegeln, wird der Befriedigung über
Albſauß der mühevollen Verhandlungen Ausdruck gegeben,
brei Oeffentlichkeit aber kann ſich vorläufig unter dieſer
ſien iclanz noch recht wenig vorſtellen, und das Andenken an
Miſſllirven ruſſiſcher Schuldverſchreibungen, die immer noch
ſbezalyliſirnd und wahrſcheinlich auch unbezahlt bleiben werden,
—nochu uhr überwunden.
DalsZlatt, das am ſtärkſten für die unbedingt automatiſche
Don 10 bea nzöſiſſtrr ſſiſche Allianz ſich eingeſetzt hat, das „Echo de Paris”,
*e Anlandung Wlt eums melancholiſch feſt: „Wie weit ſind wir von dem
ungejahr GM /bel, Im bem das franzöſiſche Volk vor 45 Jahren die
ruſſiſch=
wient beſonders Minzöſfütk Elllianz aufgenommen hat, entfernt.”
der genannt zu b Dals Leuvre” ſchreibt auf der Titelſeite des Blattes in
gro=
mer 1933 in Aaff Sckilrz ilen: „Man hat geſtern zwiſchen Frankreich und
Ruß=
die Fruchtbarmgund eſumTür geöffnet. Man hat aber keine Türe vor der Naſe
Nordmark. de gend ſwandes zugeſchlagen — nur des Krieges.‟ Der
diploma=
he Kueſpondent des Blattes ergeht ſich in einer ausführlichen
Volke auf dem fnuterſuüchng aller Kriegsmöglichkeiten, in denen der Pakt eine
kommt im huſſille ſi ier könnte. Das Ziel des Paktes ſei, Deutſchland daran
der große Bedeum hintſar, daß es ſich einer Verzweiflungsgeſte hingebe, und es
60 bis 80 n44 SeSwell zu zwingen, in das friedliche internationale Leben
ſrch den Pon nu der ecu treten. Wenn Deutſchland auf dem Luftwege Moskau
greifits ann könne Frankreich, indem es ſofort den Völkerbund
rufe,4 ne dies auch Rußland tun werde, auf dieſe oder jene
eiſe 2ietſchland angreifen. Moskau ſchätze es beſonders, daß es
Dänziger Gül keinmzl Beihilfe gezwungen ſei, falls einmal in Oſteuropa ſich
egerinſt Ereigniſſe abſpielen ſollten, durch die Frankreich nicht
DIB. 20ß ekt lſeuhrt werde. Alle oſteuropäiſchen Fragen liegen daher
huf Grund dr A=ßerhihlldes Paktes. Praktiſch bedeutet das, daß, wenn
Frank=
ffentlicht, aus malch di n ſeine Bindungen zu Oeſterreich, Belgien oder
Rumä=
der Gulden ſich ſwen ini enen Konflikt hineingezogen werde, Rußland gegenüber
p. H. erhöht zu, ankrecie nur die Verpflichtungen, die ihm als Völkerbundsmit=
Anordnung eilieied elench ſen, haben werde. Was für Moskau beſonders
be=
üblichen Geſchüteltendo i, ſei folgende Tatſache: Wenn durch einen
unwahr=
ſind nur mit zu kinlilke Zufall einer der Alliierten Frankreichs der Angreifer
r3 zuläſſig, 2/ kßlanzwerden ſollte, z. B. Polen, dann werde der Pakt
Frank=
ſch zrvgen, Rußland ſofort zu Hilfe zu kommen, ohne dem
näufen Gnge, mzößfüun Alliierten auch nur die geringſte Hilfe zu gewähren.
ſt. Nüt i0 bei”h an e nuere ſich daran, daß im Jahre 1921 der franzöſiſch=
pol=
ſten werdech. che Ac m Hinblick auf die ruſſiſche Gefahr abgeſchloſſen wor=
De li ſeich
Diſle Eie Nouvelle”, die Herriot naheſteht, iſt befriedigt über
Absſüuf des Paktes. — Der nationaliſtiſche „Ordre” fordert
Der nationaliſtiſche „Quotidien” hält dagegen den Abſchluß
des Paktes für verderblich. Frankreich habe ſich damit in eine
Gefahr begeben, ohne irgendwelche neuen Sicherheiten zu
erhal=
ten. Der geſtrige Tag ſei ein Tag der Trauer.
Der nationaliſtiſche „Ami du Peuple” erinnert daran, daß
Frankreich im Jahre 1914 durch ſeine Solidarität mit Rußland in
den Krieg hineingezogen worden ſei, und man müſſe hoffen, daß
die franzöſiſche Regierung alle gefährlichen Auslegungen
voraus=
zuſehen wußte, die die Sowjets ſicherlich im Falle eines
deutſch=
ruſſiſchen Konflikts dem Pakt geben könnten. Das franzöſiſche
Parla=
ment könne einen Vertrag nicht ratifizieren, der Frankreich zwinge,
Deutſchland anzugreifen, der Frankreich Verpflichtungen ohne
Gegenleiſtungen auferlege (denn Rußland habe keine gemeinſamen
Grenzen mit Deutſchland), und durch den Frankreich Gefahr laufe,
daß der Locarno=Vertrag gegen es ausgeſpielt werde. Man
müſſe hoffen, daß in dem Wortlaut des Vertrages keinerlei Falle
verſteckt liege.
Weilere ftanzöſiſche Befürchkungen und Einwände.
Die gegenteiligen Auffaſſungen, die während der
Vorberei=
tung des franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Paktes in der franzöſiſchen
Oeffentlichkeit zum Ausdruck gekommen ſind, zeigen ſich
unverän=
dert auch nach der Unterzeichnung. Die Gegner eines
Zuſammen=
gehens mit Sowjetrußland weiſen darauf hin, daß die
ſowjet=
ruſſiſche Regierung nicht auf ihre umſtürzleriſchen Pläne in allen
Staaten der Welt verzichte. Gleichzeitig werden Befürchtungen
laut, ob die franzöſiſche Regierung die Auslegung in Rechnung
gezogen habe, die Moskau möglicherweiſe im Falle eines
kriege=
riſchen Konfliktes zwiſchen Sowjetrußland und Deutſchland dem
Pakte geben könne. Dieſe Auffaſſung der franzöſiſchen
Paktgeg=
ner ſcheint ihre Beſtätigung in Bemerkungen zu finden, die die
kommuniſtiſche „Humanité” zu dem Pakt macht. Das Blatt wirft
dem franzöſiſchen Außenminiſter unmißverſtändlich vor, während
der Verhandlungen verſucht zu haben, ſich beſtimmten und
not=
wendigen Verpflichtungen zu entziehen.
Während die Morgenpreſſe ſich bemüht hatte, zum Ausdruck
zu bringen, daß der ſoeben unterzeichnete Pakt ſich organiſch in
den Völkerbundsrahmen einfüge, unterzieht der „Paris Midi”
das Abkommen in dieſer Hinſicht einer kritiſchen Betrachtung.
Warum müſſe man denn ſo feierlich einen neuen Pakt abſchließen,
ſo fragt das Blatt, wenn er ſozuſagen nichts Neues enthalte?
Warum habe man denn ein Jahr verhandelt und diskutiert, und
warum erkläre die Kleine Entente, daß die geſtrige
Unterzeich=
nung das größte Ereignis der europäiſchen Politik ſeit Verſailles
bedeute? Dieſe Einſtellung ſei nur dann zu verſtehen, wenn man
den Völkerbundspakt als theoretiſche und akademiſche
Angelegen=
heit bewerte und den Abſchluß von Sonderpakten für notwendig
halte, um dieſem Völkerbundspakt einen Inhalt zu geben. Das
Blatt urteilt weiter, daß der franzöſiſch=ſowjetruſſiſche Pakt einen
Kompromiß zweier entgegengeſetzter Theſen darſtelle. Je nach
dem Lauf der diplomatiſchen Ereigniſſe werde entweder die
ſowjetruſſiſche oder die franzöſiſche Auffaſſung über die Auslegung
der Beſtimmungen ſiegen. Bleibe die deutſche Politik aggreſſiv
und zeige ſich England weiter zurückhaltend, ſo werde der Pakt
ein Dokument von größter politiſcher Bedeutung werden, für das
die Kleine Entente ihn bereits halte. Hingegen bleibe der Pakt
mehr eine Reſervemacht, wenn die politiſche Zuſammenarbeit
zwiſchen Großbritannien, Frankreich und Italien auch fernerhin
die Friedensgrundlage garantiere.
Die polniſche Preſſe zum franzöſiſch-ruſſiſchen
Abkommen.
DNB. Warſchau, 3. Mai.
Zur Unterzeichnung des franzöſiſch=ruſſiſchen Paktes liegen
heute erſt wenig polniſche Aeußerungen vor.
Das Regierungsblatt Gazetta Polſka” beſchränkt ſich
auf eine Meldung ſeines Pariſer Korreſpondenten, der
ausführ=
lich einen Artikel des „Journal des Debats” zitiert, in dem es
heißt, es wäre ein Wahnſinn, der Sowjetpolitik
zu trauen, beſonders in einem Augenblick, wo die
revolutio=
näre Propaganda der Komintern aktiver ſei als je. Die
Mel=
dung der „Gazeta Polſka” hält dieſe Pariſer Stimme für
aus=
reichend zur Kennzeichnung der Stimmung, da ſie der
Ein=
ſtellung der Mehrheit in Frankreich entſpreche.
Heſſiſches Landestheaker.
Froßes Haus. — Freitag, 3. Mai.
Gaſtſpiel von Käthe Dorſch.
„Himmel auf Erden”
Komödie von Jochen Huth.
„Aee ger Worte! Mehr Wisky!” — dachte man
ie hou Stunde lang, als die Herren im Aero=Klub in New
Vork ſiſchiher Liebe und Ehe und ähnliche Dinge unterhielten.
„ergely, ſo, daß es ſie mehr als uns intereſſierte.
Däkſuche bekam ſofort ein anderes Geſicht, als Käthe
Dr/Fouf der Bühne erſchien. In den luftleeren Raum trat
2 L/5. Wo ſeither nur Worte hallten, war jetzt
menſch=
ſches USche hen.
Slsler es während des ganzen Abends. Das Luſtſpiel von
ſchens aip iſt dünn, blutleer, aus dem Verſtand konſtruiert.
Vorte,) i= Geſtalten.
Ge t erwuchs erſt, wenn Frau Dorſch ſpielte. Sie ſpielte
ie jum Frau die das Glück ſucht: das Glück als Fliegerin,
och ſiceikat ab! Das Glück als Frau, doch ſie vermag zunächſt
2 en Miſt richt zu feſſeln!
DeEſch, iſt es, wie Frau Dorſch all dieſe Stufen weiblichen
Nückeek7), weiblichen Leides durchläuft, durchlebt. Ein Strom
Venſchilen Erlebens geht von ihr aus. Mit entzückendem
Soarmß iſelt ſie ihrem Mann die „intereſſante Frau” vor, um
Ei poneuem zu feſſeln. Entzückend auch iſt es, wenn ſie mit
ſchelnds Miene und doch mit blutendem Herzen die Mißerfolge
Dres Shlens überdenkt. Schade nur, daß dies in einer ſo
blut=
ieren mpſphäre geſchieht; alle Stücke, in denen ich Frau
Käthe Eurſch im Laufe dieſes Winters ſah — „Minna von
Argset Harne Kte Mit Mit Mi dei Mit
Senenſchlien Hintergrund und hiermit mehr Reſonanz.
S Begals ſichere, geſchmackvolle Spielleitung hat ein
tichtigtErienble um Frau Dorſch grupiert. Oto Schmöle,
ein rüſ Biebhaber, und Harry Liedtke, ein ſchon ſeriöſer
Lueges dirnühten ſich nebenbuhleriſch um ihre Gunſt. Franz
NSonzca er ſtand, als Dritter im Hintergrund. Charlotte
SDricl un miſchte mit Geſchick den Humor des geſunden
Wenſchtzurſtandes ins Spiel; Thilde Ondra war die
ninter=
gntis Haut”;, die zum Gegenſtand der Eiferſucht wird.
ASchnn und über allen aber leuchtete Käthe Dorſchs
Leschnl Ris, menichlichkeit. Herzlichſter Beifall des ſtarkbeſetzten
2.
Hauſelzuckte ihr.
* Mainzer Stadikheaker.
Verdis „Aida” in Neueinſtudierung und Neuinſzenierung.
Als letzte große Oper vor dem durch die Wiederverpflichtung
des Mainzer Orcheſters nach Bad=Nauheim veranlaßten
vorzeiti=
gen Schluß der Spielzeit ging nach mehrjähriger Pauſe Verdis
pomphafte Aida in völliger Neueinrichtung über die Bretter. In
der muſikaliſchen Leitung bewies Heinz Berthold erneut ſeine
beſondere Begabung für den ſchweren Opernſtil, der in deutſchen
Aufführungen ohne weiteres auch an italieniſche Werke angelegt
werden darf. Die Regie dieſer Oper, die einſtmals zur Feier der
Eröffnung des Suezkanals geſchaffen wurde, verlangt heute ganz
andere Maßſtäbe als zur Zeit ihrer Entſtehung. Intendant Paul
Trede hatte ſie ſich ſelbſt vorbehalten und eine Meiſterleiſtung
regielichen Könnens erbracht. Ueber die Richtigkeit mancher
Ein=
zelheit in Gewand und Ausſtattung kann und muß man freilich
anderer Meinung ſein, zumal hier ägyptologiſche Echtheit der
Geſamterſcheinung nur förderlich ſein könnte. Wie aber die
Maſſenſzenen mit ihrer für uns unerträglichen inneren Hohlheit
bewegt und durchblutet ſind, iſt bewundernswert. Sehr geſchickt
ſind die von Hans Helken einſtudierten Tänze in den
Sieges=
aufmarſch eingefügt, Helken ſelbſt ſteuert einen tadellos
durch=
geführten Schwerttanz bei. Aber auch die innere Belebung der
Einzelſzenen und ſchauſpieleriſche Intenſivierung iſt hervorragend,
ohne je aufdringlich in Erſcheinung zu treten. So erreicht die
italieniſche Prunk= und Paradeoper faſt die Höhe eines deutſchen
Muſikdramas. Die Bühnenbilder von Ernſt Preußer zeigen
geſchmackvolle Konzentrierung auf die großen Linien und Formen.
In der Titelrolle gab Wendla Großmann die bei weitem
beſte Leiſtung ſeit ihrem Hierſein, ſie zeigt insbeſondere
meiſter=
liche Beherrſchung der Kopftöne. Eine Amneris von
monumen=
talem Format iſt Marietheres Henderichs der Wilhelm
Schirp als Oberprieſter in keiner Weiſe nachſteht. Die beiden
führenden Männerrollen hatten wechſelnde Beſetzung. Den
Rada=
mes ſang in den beiden erſten Aufführungen Hans Wedel mit
gewohnt hohem Niveau, in der dritten Gerhard
Zimmer=
mann, der ſich offenbar bereits ganz aus der Operette löſt, um
ſeine metalliſchen geſanglichen Mittel der großen Oper nutzbar zu
machen. Infolge der Erkrankung von Hans Komregg trat einmal
Herbert Heſſe aus Frankfurt ein, von ſeinen ehemaligen
Main=
zer Freunden begeiſtert gefeiert, in der letzten Aufführung zeigte
Johannes Biſchoff ſeine unerreichte Geſtaltungskraft. In
klei=
neren Rollen ſind beſchäftigt Franz Stumpf (König),
Fried=
rich Kempf (Bote) und Margrit Ziegler (Prieſterin). Die
von Mathias Bungart geſchulten Chöre halten ſich, von
ge=
legentlichem Detonieren in der Prieſterſzene abgeſehen, tonrein
Dr. B.
und klangſchön.
—Der Douaumont 1916 und heute. Ein Frontreiſeerlebnis von
Cordt v. Brandis. (Traditions=Verlag Kolk u Co Berlin.)
Wenn in Deutſchland wie in Frankreich gerade die
Front=
kämpfer=Organiſationen ſich beſonders für eine freundſchaftliche
Annäherung dieſer beiden erſten Soldatenvölker der Welt einge=
Nr. 122 — Seite 3
„Kurier Poranny”, gleichfalls ein Blatt des
Regierungs=
lagers führt in einem Leitartikel aus, der polniſchen
Oeffent=
lichkeit werde es immer ſchwieriger, ſich über die politiſchen
Ziele der Sowjetunion ein Bild zu machen und ſie verliere
all=
mählich das Vertrauen in die Ehrlichkeit der Abſichten dieſes
diplomatiſchen Spieles. Alle Zweifel über die Abſichten der
Leiter der Sowjetunion ſeien verſtärkt worden durch den Mai=
Aufruf der Komintern, der einen Unterſchied. erkennen laſſe
zwiſchen dem, was die Diplomatie nach außen ſage und wie ſie
ſich der eigenen Oeffentlichkeit gegenüber ausdrücke. Abſchließend
ſagt der Artikel, um Frieden zu ſchaffen, müſſe man vor allem
Ruhe bewahren. Dies ſei aber nur dort möglich, wo die
Ab=
ſichten klar, deutlich und aufrichtig ſeien. Bei der
Sowjet=
diplomatie ſei es unbekannt, was ſie aufbaue und was ſie
ver=
nichte und ob ſie nicht die Fundamente untergrabe, auf der
ſich der Friede in Oſteuropa ſtütze.
Das nationaldemokratiſche „ABC” ſagt, der
franzöſiſch=
ſowjetruſſiſche Vertrag ſehe anders aus, als er urſprünglich ſein
ſollte. Er ſei ein Vertrag der Freundſchaft und Zuſammenarbeit,
aber nicht ein Bündnis in voller Bedeutung dieſes Wortes. Die
Zuſammenarbeit werde begrenzt durch den Völkerbundspakt und
den Locarnovertrag. Es ſcheine, daß der
franzöſiſch=
ſowjetruſſiſche Vertrag nicht über den Rahmen
des polniſch=franzöſiſchen Vertrages
hinaus=
gehe und vielleicht nicht einmal dieſen Rahmen
erreiche. Jedenfalls ſcheine es nicht, daß durch dieſen Vertrag
die Situation in Oſteuropa grundſätzlich verändert werde. Daher
verliere der bevorſtehende Beſuch Lavals in Warſchau nach
Unter=
zeichnung dieſes Vertrages nichts an ſeiner Bedeutung. Für die
Verhältniſſe in Oſteuropa behalte das
polniſch=
franzöſiſche Bündnis ſein bisheriges Geſicht.
Lavals Beſuch in Warſchau und Moskau.
Paris, 3. Mai.
Außenminiſter Laval wird am nächſten Donnerstag nach
Warſchau abreiſen. Er trifft am Freitag früh dort ein und reiſt
erſt am Sonntag nach Moskau weiter, wo er am Montag
an=
kommen wird. Der Aufenthalt in der ſowjetruſſiſchen
Haupt=
ſtadt wird drei Tage dauern. Samstag, den 18. Mai, wird Laval
wieder in Paris zurückerwartet. Die „Ere Nouvelle” ſchreibt
dazu, daß die bereits in Paris erfolgte Unterzeichnung des
fran=
zöſiſch=ſowjetruſſiſchen Abkommens der Bedeutung der Reiſe
Lavals nach Moskau nichts nehme. Im Gegenteil, dieſe Reiſe
werde nunmehr nicht nur ein Beweis der Nützlichkeit ſein
ſon=
dern vor allen Dingen eine freundſchaftliche Geſte. Die
Regie=
rungen Frankreichs und Sowjetrußlands hätten ſich ſehr um den
Frieden verdient gemacht.
Vor der Dreier=Konferenz.
EP. Venedig, 3. Mai.
Zur Vorbereitung der italieniſch=ungariſch =öſterreichiſchen
Miniſterzuſammenkunft iſt hier der Protokollchef des
Außenmini=
ſteriums, Graf Senni, eingetroffen. Die ungariſche und die
öſter=
reichiſche Abordnung werden am Samstag vormittag 11.30 Uhr in
Venedig eintreffen, worauf die Beſprechungen am Samstag
nach=
mittag beginnen. An den Verhandlungen nehmen auch die
Ge=
ſandten Oeſterreichs und Ungarns beim Quirinal teil ſowie
Sena=
tor Salata, der Leiter des italieniſchen Kulturinſtitutes in Wien,
der bereits in Venedig eingetroffen iſt.
Der geſchäftige Tikulescu.
EP. Paris, 3. Mai.
Der rumäniſche Außenminiſter Titulescu, der am Freitag
mittag aus Mentone kommend in Paris eingetroffen iſt, begab
ſich ſofort in den Quai dOrſah, wo er eine einſtündige
Unter=
redung mit dem Außenminiſter Laval hatte. — Titulescu wird
noch weiter mit Laval Beſprechungen pflegen die unmittelbar
nach dem Abſchluß des franzöſch=ruſſiſchen Hilfeleiſtungs=Paktes
und vor der Reiſe von Laval nach Moskau und Warſchau von
großer politiſcher Bedeutung ſein dürften. — Bekanntlich hat
Titulescu als Vorſitzender des Rates der Kleinen Entente auf
den franzöſiſchen Außenminiſter einen ſtarken Druck ausgeübt,
um ihn zum Abſchluß des Ruſſenpaktes in einem den Moskauer
Forderungen günſtigen Sinne zu veranlaſſen. Nunmehr wird
er ſich mit Laval über die Auswirkungen des Paktes in der
mitteleuropäiſchen Politik und über die Vorbereitung der am
3. Juni in Rom beginnenden Donau=Konferenz unterhalten.
Vor einigen Tagen iſt an der deutich=tſchechoſlowakiſchen Grenze
beim Bahnhof Eiſenſtein ein deutſcher Emigrant, der in der
Tſche=
choſlowakei im Dienſte der deutſchfeindlichen Provaganda tätig
war, in dem Augenblick verhaftet worden, als er einen deutſchen
Vertrauensmann erwartete. Gegenüber den in der ausländiſchen
Preſſe verbreiteten Nachrichten, die Verhaftung wäre auf
tſchecho=
ſlowakiſchem Boden erfolgt, in feſtzuſtellen, daß die inzwiſchen
an=
geſtellten Ermittelungen einwandfrei ergeben haben, daß der
Emi=
grant auf deutſchem Gebiet feſtgenommen worden iſt.
ſetzt haben, ſo iſt das ritterlicher Kameradſchaftsgeiſt und der
Ge=
genpol von knochenloſem Pazifismus. — Ein neues intereſſantes
Dokument für dieſen Frontkämpfergeiſt, der den ebenbürtigen
Gegner ſchätzt und anerkennt, iſt ein kleines Buch des „
Douau=
mont=Brandis”. — Der ehemalige Douaumont=Stürmer jetzige
Erbhofbauer und Hauptmann a. D. Cordt v. Brandis erzählt hier
in ſeiner launig=liebenswürdigen Art, die aber die Lebensfragen
ſeines Volkes und Vaterlandes ſehr ernſt anfaßt, von einer Reiſe
zu den Kampfſtätten um Verdun. — Im Mittelpunkt ſtehen
natür=
lich ſeine Erlebniſſe auf dem Douaumont. Von jungen franzöſiſchen
Wachpoſten wird er durch das Fort geführt, fängt bald an, die
Erläuterungen der Franzoſen zu berichtigen, wird erkannt und —
mit größter Begeiſterung begrüßt! — Wenn Brandis feſtſtellt, daß
es den Franzoſen bei ſeinen Schilderungen gar nicht ſo darauf
an=
gekommen wäre, wer? wen? überrumpelt hätte, ſondern daß ſie
ſich einfach begeiſterten, weil ſo wenige Mann mit ſo vielen fertig
geworden wären, ſo rührt das wieder an das Kernproblem: Echter
Soldatengeiſt ſchätzt auch die Leiſtung des Gegners. Er weiß auch,
daß die höchſte Aufgabe des Frontkämpfers nicht der Krieg, ſondern
die Wahrung des Friedens als der erſten Notwendigkeit für das
Gedeihen ſeines Volkes iſt.
J. E. Rivera: Der Strudel. Das Buch vom Kautſchukſammler,
(Hans Müller Verlag, Leipzig.)
Das Buch führt in jene von der Forſchung und der Literatur
noch nicht erſchloſſenen unheimlichen Gebiete am oberen
Amazo=
nas, die vorausſichtlich das Ziel der nächſtjährigen
Erkundungs=
fahrt des Zeppelin ſein wird. Dieſe Vierländerecke, an der
Ko=
lumbien, Ekuador, Peru und Braſilien zuſammenſtoßen, iſt der
Schauplatz eines dramatiſch bewegten, ungeheuer abenteuerlichen
Geſchehens, deſſen Hauptthema das Schickſal des Kautſcheros, des
unter unvorſtellbaren Mühen, Leiden und Gefahren arbeitenden
Kautſchukſammlers iſt.
Wie die Hauptperſon des Geſchehens, der Dichter Cova. hat der
Verfaſſer den Schauplatz der Handlung ſelbſt durchritten und
be=
fahren, ſo daß ſeine auch literariſch hochſtehenden Schilderungen
unverkennbar den Stempel der Echtheit und Bodenſtändigkeit
tragen.
Tanten, Stromer und ein Arzt. Roman von Marliſe Sonnes
born. (Fünf Türme=Verlag, Halle=Saale.)
Stromer .... Vagabunden ... Man hat die Vorſtellung von
Menſchen, denen man im weiten Bogen aus dem Wege geht
Mar=
liſe Sonneborns Stromer aber ſind Menſchen, die wohl ſingend
und im Hut Geldgaben einſammelnd durch die Straßen ziehen,
deren Geſinnung, deren Geradheit und Freiheitsdrang aber über
jeden Zweifel erhaben ſind. Tanten: Die Vertreter der
bürger=
lichen Ordnung, Kleinherzigkeit Stromer: Die Vertreter des
Vagabundentums, der Freizugigkeit. Und dazwiſchen der Arzt,
der aus Ueberdruß vor der Kleinheit der Spießbürger ſich zu den
Stromern gefunden hat und wieder zurück zu den Kleinbürgern.
Ein Roman, bei deſſen Leſen dem, der hören kann, ſich das Herz
weitet. Ein Roman voll Sonne, voll Bewunderung für Freiheit
und Natur, aber auch voll Liebe zur Ordnung und zur Pflicht.
Samstag, 4. Maf
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ebang. Gemeindeamt, Kiesſtraße 17, ſietzk nur im Vorderhauſe, eine
Brun=
nahmeſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8—12 Uhr. Kirchenſteuerangelegetbei
nur im Landeskirchenamt, Mackenſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtraße), Zimmer z.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße ou.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Martinsſtift, Mülleri=
Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße 6; Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26: Poul
Haus, Damaſchkeplatz 1: Gemeindehaus, Eichwieſenſtraße 8; neben der Ro=
Ohlyſtraße.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtraße
Der Heſſiſche Singkreis, unter Leitung von Herrn Günter Simonh, veron=
Sonntagabend 8 Uhr in der Stadtkirche eine Bachgedenkfeier. In ihrem Verlon
drei Orgelſtücke, eine Bachkantate und drei Lieder aus Schemellis Geſangbuch d8
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Kirche Griesheim. 8 Uhr Chriſtenlehre für die männliche Jugend gu
Predigtgottesdienſt. Kollekte für die Auslandsdiaſpora, 10,30 Uhr: Kinderom
8,30 Uhr: Bibelſtunde.
Friedenskirche. 9,80 Uhr: Prebigtgottesdienſt. 10,30 Uhr: Kindergottesdi=
Evgl. Kirche Over=Ramſtadt. Sonntag, 5. Mai, 9,30 Uhr: Gottesdienſt u.
Kindergottesdienſt. — Mentag: Poſaunenchor. — Dienstag: Bibelſtunde
woch: girchenchor — Freitag: Poſaunench r.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag. den 5. Mai, vorm. ½10 Ubrn
gottesdienſt. 1½11 Uhr Chriſtenlehre. — Dienstag: Jungmädchenveiein.
woch: Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein.
Evang. Kirche Traiſa. Sonntag, 5. Mai, 8,30 Uhr: Chriſtenlehre. 9.30 ug
gottesdienſt. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. 13 Uhr Kindergpttes=
Kleinen. Dienstag, 7. Mai, 20,30 Uhr: Jungmädchen= und Jungfrauen,
Donnerstag, 9. Mai, 20,30 Uhr: Frauenſingſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 9,30
Uhr=
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 10,45 Uhr: Sonntagsſchule, Abeno
Gottesdienſt. — Montag, abends 8,30 Uhr: Singſtunde. — Mittwoch, abendss
Gemeindeabend mit Kaffee und Verloſung.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße
Pfarrhaus (Hügelſtr. 6). Freitag, 10. Mai: Evangeliſcher Mäbchenabend der
Kaplaneigemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtraße 6). Montag, 6. Mai, abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. — Mittwoch, 8. Mai, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strick=
ſchule. — Freitag, 10. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenabend Weſt. — Samstag, 11. Mai,
nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtraße 28). Montag, 6. Mai, abends 8 Uhr:
Monatsverſamm=
lung der Helferinnen. — Dienstag, 7. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag,
9. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtraße 5). Donnerstag, 9. Mai, abends
8 Uhr: Poſaunenchor. — Freitag, 10. Mai, abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtraße 26). Montag, 6. Mai, abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Dienstag, 7. Mai, abends
8 Uhr: Mütterabend. — Mittwoch, 8. Mai, nachm. 2 Uhr: Strickſchule. — Donnerstag,
9. Mai, abends 8,15 Uhr: Alterenkreis. — Freitag, 10. Mai, abends 8 Uhr: Evang.
Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Montag, 6. Mai, abenbs
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 8. Mai, nachm. 3 Uhr: Strickſchule, — Donnerstag,
9. Mai, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtraße 8). Sonntag, 5. Mai, abend?
8 Uhr: Konzert des Zitherklubs Beſſungen zugunſten der Kinderſchule. — Montag;
6. Mai, nachm. 3 Uhr: Sitzung im Vorſtand der Frauenhilfe. — Abends 8 Uhr:
Poſaunen=
chor. — Abends 8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk. Mädchenabend, — Dienstag, 7. Mai,
nachm. 3 Uhr: Sitzung im Frauenarbeitskreis. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 9. Mai, abends 8,15 Uhr: Frauenabend mit Vorfeier zum Muttertag. —
Freitag, 10. Mai, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 6. Mai, abends
8 Uhr: Mädchenkreis. — Dienstag, 7. Mai, vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung der
Frauen=
hilfe. — Abends 8,15 Uhr: Jungmütterabend. — Freitag, 10. Mai, abends 8 Uhr:
Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 5. Mai,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetſtunde. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Abends 8 Uhr:
Konfirmandenfeier. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag,
nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Benz
und Weicker. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends
8,30 Uhr: Bibelſtunde. (Offenbarung.) Herr Bringmann. — Freitag, abends 8,30 Uhr:
Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Herr Bringmann. — Samstag, abends
8 Uhr: Poſaunenchor. — Voranzeige: Sonntag, den 12. Mai, nachm. 3,30 Uhr:
Muttertagsfeier.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 7 Uhr: Weiheſtunde. —
Abends 8 Uhr: Beteiligung an der Konfirmandenfeier. — Montag, nachm. 5 Uhr:
Knabenjungſchar. — Abends 7,30 Uhr: F. K. für junge Mädchen. — Dienstag, abends
8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 8 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. —
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sanbſtraße 24.
Jeben Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
8. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt, Hügelſtraße 6, Fernſprecher 2205. Jugendfürſorge,
Allgemeine Fürſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge, Sprechſtunden täglich von
10—12 Uhr: — Rechtsauskunftsſtelle für alle Rechtsfragen, einſchließlich
Ehe=
beratung und Mietrecht. Sprechſtunden täglich von 11—12 Uhr, ausgenommen Mittwoch
und Samstag. — Trinkerfürſorgeſtelle. Sprechſtunden von Montag bis Freitag,
nachm. 5—6 Uhr.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 4. Mai.
Stadtkapelle, Abends 6 Uhr: Chriſtenlehre der Markusgemeinde im Gemeinbehaus,
Kiesſtraße 17.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre,
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7,30 Uhr: Chriſtenlehre für den
Weſt=
bezirk. Pfarrer Weiß.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag Miſerikordias Domini, 5. Mai.
In allen Gottesdienſten Kollekte für bedürftige evangeliſche Gemeinden im Auslande,
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger. —
Abends 8 Uhr: Bachgedenkfeier des Heſſiſchen Singkreiſes.
Stadtkapelle., Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt der Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. — Nachm. 6 Uhr:
Abendgottes=
dienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Borm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Nachm. 2,30 Uhr: Taubſtummengottesdienſt.
Pfarrer Heß.
Im Chor der Stadtkirche iſt jeben Wochentag abends 6,45 Uhr Liturgiſche Abendfeier. —
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Nordſeite.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Beringer. — Vorm. 8,30
Uhr: Chriſtenlehre für die konfirmierte Jugend der Martinsgemeinde. Oſt I in der
Martinskirche. Pfarrer Beringer. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei, Pfarrer Widmann. —
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer H. Köhler. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer H. Köhler.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent North. —
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent North.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Lollekte für ausländiſche Diaſpora.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Diviſionspfarrer i. R. Liedtke. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre.
Pauluskirche. (Kollekte für die Auslandsdiaſpora”, Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre.
Pfarrer Wolf. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil. Abendmahl. Pfarrer Lenz.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule. — Donnerstag, 9. Mai, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Kornmann, Stiftsſtraße 5, Tel. 2060.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 6. Mai: Evangeliſcher
Jugendabend der Stadtgemeinde. — Mittwoch, 8. Mai, Kirchenchor der Stadtkapelle
und Schloßkirche. — Freitag, 10. Mai: Kirchenchor der Stadtkirche
Todes=Anzeige.
Heute vormittag 9 Uhr entſchlief ſanft nach kurzem Leiden unſei
ſeber Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim Tode
meiner unvergeßlichen Frau, unſerer guten Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter
Geſtorbene.
Darmſtadt: Göbels, Wilh., Kaufmann, Witwer,
79 Jahre.
Biebesheim (Kr. Gr.=Gerau): Fuck, Anton,
Hilfs=
arbeiter, verheir., 73 Jahre.
Schneidermeiſter
im 72. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenem
Darmſtadt (Heinheimerſtr. 75), Bielefeld, den 3. Mai 19321
Die Beerdigung findet Montag, den 6. Mai, nachmittag/
3 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
(42otz
Rudolf Höveler u. Frau
Gertrud, geb. Iven
geben ihre Vermählung bekannt.
Frankfurt a. M.
Darmſtadt
Lerſnerſtraße 31
Seitersweg 12
5. Mai 1935
SIEGFRIED SCHNEIDER AM BISMARCKDENKMAL. SEECN
SIEGFRIED SCHNEIDER AM BISMARCKDENE I. SEEC,N
SIEGFRIED SCHNEIDER AM BISM
I. SEEC;2
SIEGFRIED SCHNEIDER
SEEE.N
SIEGFRIED SCI
SlEG.-A
SIEGFR
Je We
SEEG.-4
SIEGER
SIEG--
Srrcrxt Meins4P
SlEG.;
SIEGFRI
Hese ue e nene.
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undmeternist wch wer 2t
EEG.
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Alles wass
SIEGFRIE.
EG.
SIEGFRIEI
II
SIEGFRIEL
(8294 E
HNetit
SIEGFRIED
G. 4Ru
SIEGFRIED
a1. SEEG.-0
SIEGFRIED
EnDENKMAL. SEEG.HA.
HIEGFRIED
BlSMARCKDENKMAL. SEEG.;
SIEGFRIED S-nEIDER AM BISMARCKDENKMAL SIEG.
SIEGFRIED SCHNEIDER AM BISMARCKDENKMAL. SEEG-M
Im Namen der Familie:
Brauereibeſitzer Wilhelm Rummel ſen
Statt beſonderer Anzeige.
Am29. April wurde meine liebe Frau,
un=
ſere gute Mutier, Großmutter, Schweſter,
Tante, Nichte und Schwägerin
Darmſiadt, den 4. Mai 1935
geb. Fölſing
durch einen ſanften Tod von ihrem
ſchweren Leiden erlöſt.
Im Namen der Familie:
K. Ritz.
Darmſtadt, den 3. Mai 1935.
Kranichſteinerſtr. 47
Die Beerdigung erfolgte in aller Stille,
Von Beileidsbeſuchen bitten wir Abſtand
nehmen zu wollen.
auf den Namen „Fuchs” hörend
entlaufen. Wiederbringer
Beloh=
nung. Vor Ankauf wird gewarnt.
Berlib, Obergaſſe 38.
(4217
Bleichstraße 20-31 • Fernruf 8
Statt Karten.
Heute entſchlief ſanft nach langem, ſchweren
Leiden im 74. Lebensſahr mein lieber Mann,
unſer guter Vater
Profeſſor
Reichhaltiges Lager neuer Modelle iu
ein neues
Wu. P-Complet
Man sieht’s schon der
vor-
nehmen Eleganz an. Was
man aber Wu. P-Kleidung
niemals ansieht, das ist der
niedrige Preis!
Zum Frühjahr in großer
Auswahl:
Fesche Damen-Compleis
Sportliche lacken-Kleider
Vornehme Woll-Kleider
Elegante Kunstseid. Kleider
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Neue Blusen und Röcke
Hübsche Damenhüte
Aparte Strick-Kleidung
kompl. Zimmern, Einzel- und Polstermöbell)
Nachhilfe
Engliſch,
Fran=
zöſiſch, Latein u.
andere Fächer
erteilt billigſt.
Auskunft
Mitt=
woch u.
Sams=
tag ab ½12 U.
Moosbergſtr. 58,
part.
Hanna Hübnu
Anfertigrm
Hüte umarbeiftl
Elegante und einf. Ausführcln
Zeitgemäße Preiſe!
Peter=Gemeinder=Str. 8, 113.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Bertha Horn, geb. Lehr
Emmy Wollweber, geb Horn
Pfarrer Walter Wollweber
Heppenheim a. d. B., Gimbsheim
den 3. Mal 1935.
Die Beerdigung findet Montag, den
6. Mai 1935, nachmittags 3½ Uhr, auf
dem Waldfriedhof in Darmſtadt ſtatt.
Engliſcher
Unterricht geſ
Ang. m.
Einzel=
heiten u. P. 214
Geſchäftsſtelle.
In Muſikzirkel
könn. noch
Vor=
geſchrittene
mit=
iben. Angeb. u
P. 238 Geſchſt.
nur von Radio-Pfeiffer
Mühlstr. 18, Tel. 2078
Bequeme Teilzahlungen! 0804
AUTOGARAGEN
Für die wohltuende Teilnahme an
unſerem ſchweren Verluſi innigſten
Oank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Chr. Planz
Reichsbahn=Amtmann.
Darmſiadt, den 3. Mai 1933.
Wanderel
Motorfahrfält
hat patentierte
Ma-
aufhängung und
berühmte Wandes
Oualität.
10 ccm.-Mod.
nur
INH. ELSBETH WENDE-WALTER
Jagd-, Wochenend-, Wo
aus feuer-, faulnis-, schwamm-,W
prögniertem Holz D. R. P., im Win
mer kühl. gefälliges Ausschen,
Fenorsicherer Holzbau • n
IOEERHESSEN
U378
HnaIs•MWdrt:da-Ha
[ ← ][ ][ → ]waiz, 4. Mai 1935
Aultz: der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 4. Mai 1935
Lägnerhükungswoche vom 6. bis 12. Mai 1935.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 122 — Seite 5
onn 6. bis 12. Mai d. J wird im ganzen Reichsgebiet
horr „Kampf dem Lärm” durchgeführt, der ſämtliche
maß=
nuchsſtellen ihre weiteſtgehende Unterſtützung angedeihen
iſt insbeſondere der Verkehrslärm, der die unange=
Muswirkungen zeitigt. Die Steigerung des
Straßen=
rie darauf zuruckzuführen iſt, daß die Motoriſierung
murtimmt, hat naturgemäß auch eine Zunahme des Lärms
Fw. Es müſſen daher alle nur möglichen Mittel
ange=
endeſerden, dieſe Begleiterſcheinung zu mindern. Ob es ſich
AYräder handelt, deren Motor am Ort läuft, oder um
lechtt eerdene Laſtwagen oder eiſenbereifte Fuhrwerke, alle
„9nrurſachen müſſen zum großen Teil beſeitigt werden.
3Mmeitere Lärmquelle iſt das Hupen. Hierauf iſt ein be=
Di,
derhMleigenmerk zu legen. Viele Fahrer, und es ſind gerade
rüich=Sloſen, hupen beſonders oft und unnötig, während der
ſichtu =ahrer die Hupe nur wenig zu benutzen braucht.
U1mi ſen Mißſtand zu beſeitigen, ſind von der
Polizeidirek=
culen wichtigen Straßenübergängen weiße
Markierungs=
yoxen worden, die die Fußgänger zum Ueberſchreiten des
uus zu benutzen haben. Die Fahrzeuge können genau
eigänge erkennen und ſind daher in der Lage, ihre Fahrt
diſ Berkehr einzurichten, ohne, oder nur wenig, die Hupe
t— anſtatt bei jeder beliebigen Stelle durch unvorſich=
Beven der Straße durch Fußgänger gezwungen zu ſein,
ſchar zu machen.
glevölkerung wird ausdrücklich die Einhaltung dieſer
Ar ehrsbeſtimmung zur Pflicht gemacht. In der Lärm=
rhützats-woche (6.—12. Mai) werden Zuwiderhandelnde
ledig=
zmuit. Nach Ablauf dieſer Friſt muß jedoch Anzeige wegen
uot des Verkehrs erhoben werden. Perſonen, die ſich den
wei ſuy n der Polizeibeamten während der Zeit vom 6.—12.
ai niül glauben fügen zu müſſen, werden ſofort zur Anzeige
üres ſo geſchätzten Odenwaldmalers bei allen
Kunſt=
hfdnden. Gerade jetzt, in ſchönen Maientagen, kommen
u zhofders ſtarker Wirkung, ſo daß jeder Beſucher der Ge=
GEchtnisſchau für Profeſſor Johaunes Lippmann. Auch in
Aa— brachte die jetzige Veranſtaltung der Kunſthalle am
hansnehmend guten Beſuch. Nach wie vor konnte mit
Be=
reſtgeſtellt werden, wie großen Beifall die ſchönen Ar=
tufsſci tiefe innere Freuden empfinden wird. Für eine
iRhe der ausgeſtellten Lippmann=Bilder ſchweben bereits
rkardſar handlungen, die vorausſichtlich in Kürze. zum Abſchluß
eunſerden. Es ſteht zu hoffen, daß der Gedächtnisausſtellung
ueii in ein beſonders großer Erfolg beſchieden iſt.
hhes Alter. Herr Franz Wolff. Hutmacher,
Rodenſtein=
g1nyſürt am Sonntag, den 5. Mai, ſeinen 80. Geburtstag in
ngtiger und körperlicher Friſche. 35 Jahre iſt er Leſer des
aruſſter Tagblatts” und 40 Jahre beſorgte er die Geſchäfte
Deſuhen Hutmacherverbandes treu und gewiſſenhaft.
durſches Rotes Kreuz, Landesverband Heſſen. Die
Näh=
beutl Deutſchen Roten Kreuzes, Landesverband Heſſen, im
nmem0des Gewerbemuſeums Darmſtadt, Neckarſtr. 3, 2. Stock,
ab (Yukag, den 6. Mai d. J., wieder an allen Wochentagen,
zer =Ehstag, nachmittags von 2.30—6 Uhr geöffnet. Frauen
Alchen können dort unter fachkundiger Anleitung mitge=
Frnden Hierlgiachten llädungs= und Wäſcheſtücke ausbeſſern und umarbeiten.
ch Aſearfertigungen können vorgenommen werden. Es ſtehen
den 3. M4
mamſenen zur Verfügung. Die Anleitung und der Gebrauch der
hmoſtenen iſt unentgeltlich.
½9 Glockenſpiel ſpielt bis auf weiteres alle ganze Stunden
„rzdir will ich mich retten” und alle halbe Stunde. Der
Uälyenaht mit Brauſen”, beide nach Melodien von
Mendels=
heldy.
geſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne
F K, 16. Vorſtellung. „Der tolle Chriſtian”, Drama
Ae: von Theodor Haerten.
Anfang 19.00, Ende 23.15 Uhr. — Außer Miete.
Einmaliges Gaſtſpiel Franz Völker (Lohengrin):
Rei / „Lohengrin” große romantiſche Oper von Richard
Wagner. (Wahlmieten u. Gutſcheine nicht gültig.)
Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr 8
Sinfonie=
konzert. Leitung: Karl Friderich. Soliſtin:
Roſalind von Schirach.
Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Miete
(i/B 22. Agnes Bernauer. Trauerſpiel von Hebbel.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne
mei=
u74i L, 6. Vorſtellung. Der Troubador, Oper v. Verdi.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Miete D 21.
UANai Der tolle Chriſtian. Drama von Theodor Haerten.
msty! Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Deutſche
1I7ai Bühne M, 12. Vorſtellung. Figaros Hochzeit.
Ko=
miſche Oper von W. A. Mozart.
ENKNA
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr., Außer Miete.
Der Bajazzo. Oper von Leoncavallo. Hierauf:
Joſephs=Legende. Ballett von Richard Strauß.
KLEINES HAUS
Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. — Außer Miete.
„Sehr peinlich”, Lokalpoſſe von Emil Thomas.
Dargeſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft.
Anfang 19.30, Ende gegen 21.45 Uhr. — Außer
Miete, Kinderreiche Mütter Nr. 1—250. „Ein Kerl,
der ſpekuliert”, Komödie von Dietrich Eckart.
Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Kraft durch
Freude (geſchloſſene Vorſtellung). Die Freunde von
Salamanca. Komiſche Oper von Franz Schubert.
Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne
O, 16. Vorſtellung. Ein Kerl, der ſpekuliert.
Anfang 16.30 Uhr, Ende gegen 18.30 Uhr. Deutſche
Bühne, Jugendring II (geſchloſſene Vorſtellung).
Die Märchentante erzählt. Hierauf: Coppelia.
Ballett von Delibes.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.30 Uhr. Außer Miete,
Kinderreiche Mütter (Nr. 251—410). Ein Kerl,
der ſpekuliert. Komödie von Dietrich Eckart.
ountant Anfang 19.30 Uhr Ende nach 21.45 Uhr. Außer
1ENai Miete( zu ganz kleinen Preiſen). Die drei
Eis=
bären. Ländliches Luſtſpiel v. Maximilian Vitus.
Utſteellung im Heſſiſchen Landesmuſeum: „Deutſches
Neatesyrtterm Stacheldraht”. Beſichtigungszeiten: Dienstag,
Elitw g Donnerstag 15—17 Uhr, Freitag 11—13 und 15—17
eühr. L5mag 10—13 Uhr. Eintritt frei.
— ſicſches Landestheater. Im Großen Haus wird heute
end 9½ Drama „Der tolle Chriſtian” von Theodor
Werreß visderholt, das am erſten Tag der jüngſt veranſtalteten
Veſtwonr ſine erfolgreiche Uraufführung am Landestheater er=
ASr os Kdtd Hi K Re Gteh
Acurollen ſpielen Beatrice Doering, Hildegard Wahry,
We Nicge a deie Hire Hutn ent Hedee Mi Jce
ESöhh- Im Kleinen Haus bringt heute abend die Heſiſche
Spelgkzurſchaft die Lokalvoſſe. Sehr peinlich” von Tho=
Has 2alufführung. — Das Schauſpiel des Heſiſchen Landes=
Hwuegreiß demeitet zurzeit zur Erſtaufführung die Volkskomödie
eFünrd Gemſen zu ſehen” von Sigmund Graff vor.
Der Jafkzus dieſes bereits auf einer Reihe von deutſchen Büh=
Hwer, Alhanreichen Werkes iſt auch in Darmſtadt nicht unbekannt.
titchos nienne früheren Werke „Die endloſe Straße und „Die
Demn s nes Matthias Bruck” am Landestheater aufgeführt
Ht De SSignund Graff iſt heute einer der Mitarbeiter des
weichsltynaturgen im Propagandaminiſterium.
Diel Tcad iin Biien Reick.
keinem Zweifel unterliegen, daß Tierſchutz gepflegt werden muß.
In früheren Zeiten fand Tierſchutz nicht die nötige Unterſtützung.
Kundgebung des Tierſchukvereins.
Eine Forderung gerade unſerer Zeit iſt, daß der Tierſchutz ernſt
Der Tierſchutzverein für Darmſtadt und Umgebung hatte für
geſtern abend zu einer Kundgebung in den feſtlich geſchmückten
Städtiſchen Saalbau eingeladen. Der Einladung war ſehr
zahl=
reich Folge geleiſtet worden. Die Standartenkapelle 115 hatte
unter der bewährten Leitung des Muſikzugführers Schlupp die
muſikaliſche Umrahmung der Veranſtaltung übernommen.
Der geſchäftsführende Vorſitzende Dr. Küthe eröffnete mit
herzlichen Begrüßungsworten den Abend und gab ſeiner Freude
über den guten Beſuch Ausdruck. Ueber das Ziel und die
Bedeu=
tung des Tierſchutzes ließ er ſich in Kürze aus. Es ſoll
Ver=
ſtändnis geweckt werden für die Idee und den Gedanken des
Tier=
ſchutzes, die in die Bevölkerung getragen werden ſoll, ſie ſoll
her=
ausgeſtellt, vertieft werden. Denn wie die Menſchen ſich den
Lebeweſen gegenüber verhalten, iſt der Gradmeſſer für die
Kul=
tur eines Volkes.
Anſchließend ſprach der Vorſitzende des Tierſchutzvereins,
Miniſterialrat Ringshauſen. Er führte u. a. aus:
Wir ſtehen gegenwärtig in einer der größten Revolutionen,
die je über die Erde gegangen, iſt, eine Revolution, die keine
rauchenden Trümmerhaufen oder Ströme von Blut ſieht, es iſt
eine Umwälzung, die den umgekehrten Weg zu den früheren geht,
heraus vom inneren Menſchen zu Formen, die der Menſch ſich
ſchafft. Der Menſch hat ſein tiefes Innenleben, ſein Wollen, und
ſie vollbringen dann erſt ihre Taten. Erſt nach der inneren
Auseinanderſetzung im Sinne des Menſchen vermag er nach außen
geſtaltend zu wirken. Fremde Völker ſehen das Geſchehen bei
uns wie eine Mär. Viele verſtehen auch bei uns noch nicht voll
das Geſchehen. Eine und mehrere Generationen werden
ver=
gehen, ehe das intenſive Wirken im Volke abklingt. Die
Mei=
nung, wie ſie früher herrſchte, daß der Menſch iſoliert, für ſich
leben könnte, wird ausgerottet. Der Menſch muß aus dieſem
„Iſoliertſein” herausgehoben, in die Gemeinſchaft hineingeſtellt
werden. Die Verſammlung heute abend iſt zuſtandegekommen im
Hinblick auf die Verantwortung, die dem Menſchen als Krone
der Schöpfung in die Hand gegeben iſt. Dieſer Gedanke der
menſchlichen Verantwortung den Lebeweſen, dem Tier gegenüber
findet gerade im neuen Staate einen ſtarken, wunderbaren
Wider=
hall. Was uns aus dem Tierreich entgegenſchlägt, Treue des
Tieres und Anhänglichkeit, ſind wunderbare Eigenſchaften. Das
iſt nicht mechaniſches Tun, das iſt mehr. Nicht aus
Sentimen=
talität ſei er Freund der Tierwelt, aber alles haben wir
aufzu=
faſſen als wunderbares Zeichen des Ewigen. Der Redner ſprach
dann über die großen Aufgaben, die jeder Einzelne im Geiſte des
Führers zu erfüllen hat. Der tiefe innere Menſch ſoll es ſein,
denn wir ſtehen im Dienſt einer höheren Aufgabe. Er zollte
denen Anerkennung und Dank für ſchöne Taten, die Einzelne in
der Stille taten: 5 Volksgenoſſen, und zwar dem
Polizeiwacht=
meiſter Meyer, dem Gendarmeriehauptwachtmeiſter Dickert
dem Fuhrmann A. Bernhardt, Frl. Anna Diefenbach
und Frau Grete Pohl wurde für treues tierpflegeriſches
Ver=
halten ein Ehrendiplom überreicht. Miniſterialrat Ringshauſen
ſchloß mit der Mahnung, alle mögen dazu beitragen, daß von dem
heutigen Abend ein Strom des Segens ausgehe zur Ehre des
Vaterlandes und damit von uns ſelbſt. Heil Hitler!
Anſchließend ſprach der Direktor des Zoologiſchen Gartens
Frankfurt a. M., Dr. Kurt Priemel, ſehr lebendig über das
Thema
Freund Tier.
Um deutſches Seelentum im Charakteriſtiſchen und Seeliſchen zu
erhalten und zu vertiefen, darf man an einer
Charaktereigen=
ſchaft der Deutſchen, an der Liebe zum Tier, nicht vorübergehen.
Wenn die Liebe ein Beſtandteil deutſchen Weſens iſt, dürfte es
genommen wird. Wie ernſt es das Dritte Reich meinte, beweiſe
die Aufhebung des Schächtens, das mit einem Strich beſeitigt
wurde. Redner beleuchtete dann den konſervativen, erhaltenden
Tierſchutz und den reſtituierenden Tierſchutz. Er erinnerte an den
Ur, das Urwildpferd, den Biber, den Biſon und an viele andere,
ſo an die von ihm gegründete und heute noch geleitete
internatio=
nale Geſellſchaft zur Erhaltung des Wiſents. Natur= und
Land=
ſchaftsſchutz. Pflege der Naturdenkmäler der Erde.
Naturfreiſtät=
ten. Schutz der Tier= und Pflanzenarten, Vogelſchutz, kurz der
In=
dividuenſchutz gehört in das Gebiet des Schutzes.
Je nach der Einſtellung des Menſchen wird das Tier „Freund‟
oder „Ware”, nützlich oder ſchädlich ſein. Der Maulwurf, die
Schwarzamſel, die zum trauten Stadtfreund geworden iſt, ſind
Beiſpiele, ob ſie zu ſchützen oder auszurotten ſind. Der Weg liegt
hier in der Mitte. Manche Tierformen wie die Stubenfliegen,
könne man heute ohne weiteres zu Schädlingen rechnen. Gewiſſe
Schmetterlings= und Käferarten ſind den Holzplantagen von heute
ſchwere Schädlinge geworden. Biologiſche Schädlingsbekämpfung
iſt das Zweckmäßigſte. Heute haben wir erkannt, daß das
Raub=
wild nicht ausgerottet werden darf, da es dazu beſtimmt iſt, die
kräftige geſunde Art des Nutzwildes zu erhalten.
Ob ein Geſchöpf nützlich oder ſchädlich iſt, darf nicht auf eine
Tierart allein entſchieden werden. Man müſſe die ganze Tierwelt
betrachten. Genau ſo ſubjektiv ſind die Begriffe bösartig und
gut=
artig.
Redner beleuchtete die Grauſamkeiten, die an Tieren
ausge=
übt werden und bei manchen Völkern zur Gewohnheit geworden
ſind. Auch Tiere empfinden Schmerzen, auch wenn ſie nicht ihrem
Schmerz Ausdruck verleihen können. Zum Beiſpiel iſt hier die
Küſten= und Hochſee=Fiſcherei zu nennen. Die „Robbenſchlägerei”
z. B. ſei eine Schmach unſerer Zeit. Dazu gehört die Vernichtung
der Wale, der Pinguine uſw. Nur der Welttierſchutz bann hier
Wandel ſchaffen. — Noch heute wird das Pferd zur Maſchine
her=
abgewürdigt. Der Beſuch der Maſttiermärkte erwecke bei ihm ſtets
zwiefache Gefühle. Verbeſſerungswürdig ſeien die
Schlachtmetho=
den, ebenſo das Viehtransportweſen in faſt allen Ländern. Das
neueſte Reichstierſchutzgeſetz hat ja z. B. die ſchlimmſte Quälerei,
das Stovfen der Gänſe. beſeitigt. Die Pelztierzucht, der
Maſſen=
fang unſerer auf dem Zug befindlichen Zugvögel in Italien (in
Genua wurden an einem Tage 6 Zentner Schwalben gehandelt!),
das Laſttierfahrweſen, die Pflege der Nutzhaustiere, die
Verwen=
dung der Tiere im Sportweſen bei einzelnen Völkern (
Hahnen=
kämpfe, Stierkämpfe in Spanien) wurden unter die Luve
genom=
men. Tierfreund und Ausübung der Jagd wurden vom
Referen=
ten beleuchtet. Unſer heimiſches Wild wäre ohne jagdliche Pflege
längſt ausgerottet, ein Opfer der Kultur. Der Jagdſchutz gibt die
beſten Wege hier. Ganz unbeachtet wurde ſeither die Verwendung
der Tiere in der Filmkunſt noch gelaſſen. Hier werde
nament=
lich in Amerika ſchwere Tierquälereien geleiſtet.
Redner ſprach dann über die häusliche Tierhaltung, gegen die
nichts einzuwenden ſei, ſofern die Tierhalter dazu geeignet ſeien.
Die beſten Freunde des Menſchen ſeien die Hunde und Katzen, die
einer beſonders ſinnvollen Pflege bedürfen. Schließlich ſprach der
Redner noch über die Pflege und Haltung der Wildtiere im
Zoo=
logiſchen Garten. Von einer Tierquälerei könne hier nicht die
Rede ſein, da ſich die Tiere ſehr bald in ihre neue Umgebung
ein=
gewöhnen und um die Sorge um ihre Exiſtenz enthoben ſeien. In
Nach intereſſanten Lichtbildervorführungen, in der Hauptſache aus
dem Tierleben im Frankfurter Zoo, die ebenſo wie die
Ausfüh=
rungen des Referenten mit lebhaftem Beifall aufgenomemn
wur=
den, wurde die Kundgebung mit einem Muſikſtück geſchloſſen.
Spendet Freiplähe und Ferien=Aufenkhalke!
Jeder Deutſche kann an der Volksgemeinſchaft mitarbeiten
und dadurch einen Teil ſeiner Dankesſchuld an den Führer
abtra=
gen, indem er einen Freiplatz und Ferienaufenthalt für
erholungs=
bedürftige Kinder und Volksgenoſſen zur Verfügung ſtellt. Wir
können bei der nächſten Ortsgruppe der NS.=Volkswohlfahrt
un=
ſere Bereitwilligkeit zur Aufnahme eines Volksgenoſſen erklären.
Der ausgefüllte Abſchnitt kann auch an die Kreisamtsleitung der
NS.=Volkswohlfahrt, Wilhelminenſtraße 34, direkt eingeſandt
werden.
Erholungswerk des Deutſchen Polkes
im Hilfswerk „Mutter und Kind‟
Ich verpflichte mich hierdurch zugunſten des Erbolungswerkes des
Deutſchen Volkes ein hilfsbedürftiges Kind: *) Knabe / Mädchen,
Alter oder einen hilfs= und erholungsbedürftigen erwachſenen
Volksgenoſſen: )männlich /weiblich für die Zeit vom.
„7 oder für einen beliebigen Zeitpunkt (mindeſtens
bis.
4 Wochen bei Kindern) unentgeltlich aufzunehmen und zu beköſtigen.
Eigenhändige Unterſchrift des Spenders
* ) Nichtzutreffendes durck ſtreichen!
Monat
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1112
Ortsgruppe: „Kreis:.,„Gau: Vor= und Zuname Beruf... Konfeſſion. Wohnort Straße Zuſtellpoſfamt. Bahnſtation.
Imn Zelklager wird Jugend der Nakion.
Jeder junge Deutſche muß in dieſem Sommer
ein Lager der Hiklerjugend beſucht haben.
Blutiger Berkehrsunfall auf der Sfraßenkreuzung
Frankfurker-Schloßgarkenſtraße.
Am 3. Mai ſtießen in den Vormittagsſtunden an der
Kreu=
zung Frankfurter= und Schloßgartenſtraße ein Laſtzug und ein
Lieferwagen zuſammen. Durch den Unfall wurde ein in dem
Lieferwagen ſitzendes Mädchen erheblich verletzt und mußte in
das Stadtkrankenhaus gebracht werden. Beide Fahrzeuge, die
in einem Vorgarten zu ſtehen kamen, wurden ſtark beſchädigt und
mußten abgeſchleppt werden. Die Schuldfrage bedarf noch der
Klärung.
Noch ein Verkehrsunfall. Am gleichen Tage gegen 16.30 Uhr
ereignete ſich in der S=Kurve der Roßdörfer Straße am
Botani=
ſchen Garten ein Verkehrsunfall. Durch einen
entgegenkommen=
den Lieferwagen wurde ein in Richtung Roßdorf fahrendes
Kraft=
rad gegen den Randſtein des Bürgerſteiges gedrückt und ſtreifte
einen dort ſtehenden Baum. Ein auf dem Kraftrad ſitzender
Beifahrer wurde hierbei verletzt und mußte nach dem Herz=Jeſu=
Hoſpital verbracht werden.
Feſtnahme von Ladendiebinnen. In einem hieſigen
Kauf=
haus wurden am Freitag, den 3. Mai 1935, in den
Nachmittags=
ſtunden zwei Frauen aus dem Odenwald auf friſcher Tat erwiſcht,
als ſie von einem Ladentiſch Kinderwäſche wegnahmen und in
einem mitgeführten Einkaufsbeutel verſchwinden ließen Die
kriminalpolizeilichen Ermittlungen ergaben, daß die Diebinnen
auch in anderen Kaufhäuſern geſtohlen hatten.
* der deutſche Menſch als Aufgabe der Revolukton.
. Vortrag Prof. Krieck.
Die zweite Vortragsreihe der Dozentenſchaft an der
Techni=
ſchen Hochſchule wurde geſtern abend in der Otto=Berndt=Halle
ein=
geleitet durch einen Vortrag von Prof. Dr. Krieck=Heidelberg
über den deutſchen Menſchen als Aufgabe der Revolution.
Nach=
dem der Hochſchulgruppenleiter des NS. Dozentenbundes, Dr.
Lieſer in kurzen einleitenden Worten auf das Ziel der
Vor=
tragsveranſtaltungen der Dozentenſchaft, die Vertiefung der
Be=
ziehung zwiſchen Volk und Hochſchule hingewieſen hatte, ergriff
Prof. Dr. Krieck das Wort. Die Grundgedanken ſeines Vortrages
waren etwa folgende:
Wir haben uns heute freigemacht von dem ideologiſchen
Glau=
ben, daß die Menſchheit einem Endziel der Vollkommenheit
ent=
gegenſchreite. Wir wollen uns aber auch fernhalten von der
Um=
kehrung des Glaubens, dem mephiſtopheliſchen Zweifel, der in
allem Schickſal nur das Kleine, Menſchlich=Allzumenſchliche ſieht.
Wir haben erkannt, daß wir niemals Engel oder Uebermenſchen
ſein werden und erwarten auch im Dritten Reich kein Paradies,
vielmehr ein Reich der Arbeit und der Mühe, der Ehre und des
Friedens. Wir wollen ein neues Menſchentum heraufführen, aus
Blut und Boden hervor.
Mit dieſem neuen Weltbild iſt eine neue Wertordnung
ver=
bunden. Verehrung des Heldiſchen, Treue gegenüber Volk und
Führer, ſoziale Gerechtigkeit, Kameradſchaftsſozialismus, Ehre der
Arbeit, Bindung an Blut und Boden, Blutseinheit — das ſind
die höchſten Werte einer völkiſchen Ethik. Dieſe raſſiſch=politiſche
Werttafel ſchlägt einen Brückenbogen über alle Unterſchiede der
Klaſſen, der Stämme, über alles Trennende aus ehemaliger
Klein=
ſtaaterei. Niemals hat ſich eine Revolution ein derartiges
Fern=
ziel, eine ſo große Geſamtaufgabe geſetzt. Es iſt die erſte
Revo=
lution, die im Deutſchtum von unten her aufgebrochen und (im
Gegenſatz zum Bauernkrieg uſw.) gelungen iſt.
Die Revolution war von Anfang an in Form. Für ſie war die
Machtergreifung nur das Mittel, um hinunterzuſtoßen in die
ge=
ſund gebliebenen Kräfte des Volkes, um von dort ein neues
Men=
ſchentum heraufzuheben. Ein Menſchentum, das verwurzelt iſt
an die Mutter Erde, an den Blutſtrom der Geſchlechter, an die
völ=
kiſche Gemeinſchaft, und für das es kein perſönliches Daſein gibt,
als das, was verwirklicht wird im Dienſt am Ganzen. Der neue
politiſche Soldat iſt der erſte Vertreter des neuen Menſchen, für
den es nicht mehr Harmonie im Sinne der klaſſiſch=idealiſtiſchen
Dreiheit des Wahren, Guten, Schönen gibt, ſondern Kampf und
Bewährung in der Gemeinſchaft.
Wir ſtehen im Augenblick in einer inneren Umbildung der
Bewegung. Von der Maſſe, der Straße her, wurde der Kampf
ge=
führt. Heute muß der geiſtige Kampf um den deutſchen Menſchen
einſetzen, und der Schauplatz dieſes Kampfes iſt das Gebiet der
Kultur. Die entſcheidende Frage dabei iſt, ob die heranwachſende
Jugend die Idee ergreift und ihr zum Durchbruch auf dem Gebiet
der Kulturpolitik, der Schule, der Hochſchule uſw. verhilft.
In einem kurzen geſchichtlichen Rückblick zeigte hier der
Red=
ner, wie die deutſche Jugend ſchon mehrfach vor dieſe
Schickſals=
aufgabe geſtellt worden ſei und wie ſie ſich immer wieder aus der
unbewältigten Wirklichkeit in „höhere Regionen”, in das Reich
des reinen Geiſtes geflüchtet habe. Gegen die deutſche Klaſſik und
den deutſchen Idealismus fand Prof. Krieck hier die härteſten
Worte, die auch durch die Erklärung einer rein geiſtigen
Dankes=
ſchuld nicht abgeſchwächt wurden.
Zum Schluß deutete Prof. Krieck die Aufgaben an. die im
Zuſammenhang der Neuformung des deutſchen Menſchen der
Wiſ=
ſenſchaft geſtellt ſind und durch die ſie einen neuen Sinn erhalten
kann. Er ſchloß, indem er ſeine Ueberzeugung, daß die letzten
Entſcheidungen auf dem Felde der Kultur und Religion fallen
werden, nochmals ſcharf herausſtellte und den Aufruf daranknüpfte
„Erneuert die Bewegung mit dem Ziel, dieſe letzten
Entſchei=
dungen herbeizuführen. Nur dann wird endlich der Tag des
Deutſchen in der Geſchichte anbrechen”.
— Geiſtliche Abendmuſik in der Stadtkirche. Die morgen,
Sonntag, abends, bei freiem Eintritt, ſtattfindende Abendmuſir
des Heſſiſchen Singkreiſes im Landſchaftsbund Volkstum und
Hei=
mat bringt nur Werke Joh. Seb. Bachs. Außer Werken für die
Orgel, an der Dr. Ludwig Borngäſſer wirken wird, werden
Geſänge aus Schemellis Geſangbuch und die Kantate „Nach Dir,
Herr, verlanget mich” aufgeführt. Frau Horn=Stoll hat
dankenswerterweiſe die Sopranpartie übernommen, die
Beglei=
tung der Geſänge und der Kantate wird von der Muſiklehrerin
Frau Wilbrand am Neupert=Cembalo ausgeführt. Für den
Orcheſterpart der Kantate haben ſich einige Muſikliebhaber zur
Verfügung geſtellt
Die deutſcheArbeitsfront
Was jeder von den Sportkurſen der NS. Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude” wiſſen muß.
II. Teil (I. Teil ſiehe geſtrige Ausgabe).
Die Sportkurſe der NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
die Mitte Mai auch in Darmſtadt beginnen, ſtellen in der Art
ihrer Durchführung etwas Einmaliges dar. Sie wollen jedem,
auch dem minderbemittelten deutſchen Volksgenoſſen die
Möglich=
keit geben, ſich durch Sport und Spiel geſund zu erhalten. Darum
kann Mann und Frau, alt und jung, ob Mitglied der Deutſchen
Arbeitsfront oder nicht, an den Sportkurſen teilnehmen. Iſt doch
unſer Ziel: Im Jahre der 11. Olympiſchen Spiele, Berlin 1936,
muß auch der letzte Deutſche für die ſegensreiche Idee der
Leibes=
übungen gewonnen ſein.
Wir bringen im folgenden als Fortſetzung die weiteren
Be=
dingungen für Teilnahme an unſeren Sportkurſen.
Kurſusgebühren: Das Sportamt unterſcheidet folgende
Ge=
bührengruppen: a) DAF.=Gebühren (ermäßigte Gebühren)
für alle Volksgenoſſen, die der Deutſchen Arbeitsfront angehören,
ſowie deren Ehefrauen und Kindern unter 21 Jahren.
Minder=
bemittelte. Erwerbsloſe und kinderreiche Familien zahlen
verbil=
ligte Gebühren. Jeder Teilnehmer, der ermäßigte Gebühren zahlt,
hat einen entſprechenden Ausweis vorzulegen. — b)
Normal=
gebühren für alle anderen Volksgenoſſen.
Sportmarken: Die Entrichtung der einzelnen Kurſusgebühren
erfolgt durch Löſung, von entſprechenden Sportmarken. Die
Sport=
marken müſſen: 1 Bei offenen Kurſen vor Beginn des
Unterrichts beim Sportlehrer erworben werden. — 2. Bei
ge=
ſchlofſenen Kurſen insgeſamt für alle Stunden des
Kurſes in der erſten Uebungsſtunde voll bezahlt werden.
In die Kurſusgebühren ſind der Zutritt zur Sportanlage und
die Benutzung der Sportgeräte einbegriffen.
Lehrkräfte. Sämtliche in unſeren Kurſen beſchäftigten Lehrer
und Lehrerinnen ſind erfahrene Fachleute auf ihrem Sportgebiet
und Mitglieder des Reichsverbandes deutſcher Turn=, Sport= und
Gymnaſtiklehrer, e. V., im Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbund.
Anmeldungen für Sportkurſe bei der Geſchäftsſtelle der NS.
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟, Bismarckſtraße 19,
Seitengebäude.
Urlauberfahrken im Juni.
Nachſtehend geben wir eine Ueberſicht über die im Juni
ſtatt=
findenden Urlauberfahrten bekannt, zu denen noch Anmeldungen
entgegengenommen werden.
1. vom 1. bis 12. Juni: Bodenſee (Meersburg), Fahrtkoſten: 44.50
RM. Schlußtermin für die endgültige Anmeldung 11. Mai.
2. vom 3. bis 11. Juni: Seefahrt nach Norwegen (Dampfer „
Oce=
ana”), Fahrtkoſten: 59 RM. Schlußtermin 11. Mai.
3. vom 6. bis 16. Juni: Chiemſee. Fahrtkoſten: 42 RM.
Schluß=
termin 15. Mai.
4. vom 15. bis 23. Juni: Seefahrt nach Norwegen („Monte
Sar=
miento‟), Fahrtkoſten: 59 RM. Schlußtermin 25. Mai.
5. vom 20. bis 28. Juni: Büſum. Fahrtkoſten: 36.50 RM.
Schluß=
termin 28. Mai.
6. vom 28. Juni bis 5. Juli: Borkum. Fahrtkoſten: 44 RM.
Schluß=
termin 7. Juni.
Achkung!
Die Vorverkaufsſtellen innerhalb der Ortsgruppe
Rhein=
tor für die NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” ſind folgende:
Reiſebüro Atlantic, Peter=Gemeinder=Straße 8,
Friſeur Bons, Saalbauſtraße,
Heſſiſche Landeszeitung, Rheinſtraße,
Zigarrenhaus Meder, Rheinſtraße,
Zigarrenhaus Pra, Rheinſtraße,
Zigarrenhaus Hartmann, Grafenſtraße,
Käſe=Ewald, Eliſabethenſtraße.
In all dieſen Verkaufsſtellen ſind ebenſo wie in den bereits
bekannten Vorverkaufsſtellen der OG. Schloßgarten
Eintritts=
karten für das Militar=Maſſenkonzert am 10. Mai zu haben.
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
An ſämtliche Ortsgruppen des Kreiſes Darmſtadt.
Die Plaketten für den Gauparteitag ſind auf der Kreisleitung
eingetroffen und können von den einzelnen Ortsgruppen auf
der=
ſelben abgeholt werden.
Abrechnung hat bis ſpäteſtens 15. Mai 1935 zu erfolgen.
Ortsgruppe Eberſtadt a. d. B. — Preſſeamt.
Im Monat Mai finden folgende Veranſtaltungen ſtatt:
Samstag, den 4. Maj: Jungvolk=Werbeabend, Turnhalle.
Montag, den 6. Mai: Zellenabend der Zellen IV und / bei Pg.
Weber, Adolf=Hitler=Straße 25.
Montag, den 13. Mai: Mitgliederverſammlung. (Ort wird noch
bekanntgegeben).
Mittwoch, den 22. Mai: Zellenabend der Zellen I, II und III bei
Pg. Fritz Walther Waldſtraße.
Freitag, den 24. Mai: Zellenabend der Zellen IV und V bei Pg.
Daniel Böſchen, Oberſtraße 26.
Montag, den 27. Mai: Zellenabend der Zelle VT bei Pg. Weicker,
Malchen.
Beginn ſämtlicher Veranſtaltungen jeweils 8.30 Uhr.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Beſſungen.
Die Sammlung für den Lebensmittelopferring wird ab
Frei=
tag, den 3. Mai d. J., durchgeführt. Wir bitten, die Spenden in
Sacktüten und mit Aufſchrift verſehen, bereitzuhalten.
Aerzklicher Sonnkagsdienſt
Der Sonntagsdienſt reicht von Samstag
ittag 2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr. Der Arzt ſoll
am Wochenende nicht ohne dringenden Grund beanſprucht
wer=
den, denn er bedarf dieſer Freizeit zur Ruhe und Fortbildung,
um die Leiſtungsfähigkeit in ſeinem Beruf zu ſteigern.
Man verlange daher die Hilfe des Arztes nur in wirklichen
Notfällen — zuerſt die Hilfe des Hausarztes —, nur in ſeiner
Abweſenheit die Hilfe des Arztes vom Sonntagsdienſt.
Sonntags=
dienſt haben am Sonntag, dem 5. Mai: Dr. med.
Died=
rich, Liebigſtraße 2. Telephon 1713: Dr. med. Holzmann,
Schwanenſtraße 73, Telephon 22; Dr. med. Wagner,
Anna=
ſtraße 3, Telephon 322
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließen=
den Woche vom 5. bis 12. Mai den Nachtdienſt: die
Löwen=
apotheke, Ballonplatz 11, und die Adlerapotheke,
Wil=
helminenplatz 17. Der Nachtdienſt wechſelt am Samstag abend,
ſo daß die Apotheke, welche den Sonntagsdienſt hat, ſchon in der
vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht.
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
* Das leuchtende Ziel.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Maintor.
Die Lebensmittelſammlung des Opferringes in unſerer
Orts=
gruppe findet am Montag, den 6. Mai, und Dienstag, den 7. Mai,
ſtatt. Wir bitten unſere Spender, die Gaben mit Aufſchrift
ver=
ſehen bereitzuhalten.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Gutenberg.
Geſchäftsſtelle Heinheimerſtraße 53.
Am Montag, den 6., und Dienstag, den 7. Mai, wird die
Pfundſammlung des Lebensmittelopferringes für den Monat Mai
durchgeführt. Wir bitten, die Spenden in Sacktüten gefüllt zur
Ab=
holung bereitzuſtellen.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Gervinus.
Die nächſte Pfundſammlung des Lebensmittelopferringes wird
innerhalb unſerer Ortsgruppe am 7. und 8. Mai durchgeführt. Es
wird höflichſt gebeten, die Pfundſpenden bereitzuhalten.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Mitte.
Die Sammlung für den Lebensmittel=Opferring wird
inner=
halb unſerer Ortsgruppe in der Zeit vom 2. bis 8. Mai
durch=
geführt. Wir bitten die Mitglieder um Bereitſtellung der
Pfund=
pakete.
Das Parteiarchiv ſammelt Bildmaterial über den 1. Mai.
NSK. Das Parteiarchiv erläßt den folgenden Aufruf an
alle Partei= und Volksgenöſſen:
Das Parteiarchiv der NSDAP. und DAF., München,
Barer=
ſtraße 15, bittet alle Partei= und Volksgenoſſen, die anläßlich der
Feierlichkeiten des 1. Mai, ſei es als Amateure, oder als
Photo=
graphen, Aufnahmen der örtlichen Veranſtaltungen gemacht haben,
um Einſendung von Abzügen der Bilder.
Wichtig ſind folgende Angaben auf der Bildrückſeite oder
Be=
gleitbrief: Tag, Ort der Aufnahme, Benennung der wichtigſten
Perſonen auf den Bildern.
— Großes Reichswehrkonzert. Wie ſchon bekannt, findet am
10. d. M. das große Reichswehrkonzert unter perſönlicher Leitung
des Heersmuſikinſpizienten Prof. Schmidt in Darmſtadt ſtatt.
In=
zwiſchen können wir der Darmſtädter Bevölkerung noch mitteilen,
daß am Tage des Konzerts an verſchiedenen Stellen der Stadt
Platzkonzerte der einzelnen Muſikkorps ſtattfinden, ſowie
anſchlie=
ßend ein gemeinſamer Marſch ſämtlicher Korps zur Feſthalle. Der
Kartenvorverkauf hat bereits eingeſetzt und empfehlen wir allen
Volksgenoſſen, die ſich den Abend nicht entgehen laſſen wollen,
ſchnellſtens bei ihren Ortswarten, ſowie in den bereits bekannten
Vorverkaufsſtellen Karten zu ſichern.
Vereins= und lokale Beranftallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Morgen
Wanderung nach Rüſſelsheim. Abfahrt 7,50 Uhr mit
Sonntags=
karte Groß=Gerau (0,80 RM.). Zahlreiche Beteiligung erwünſcht.
Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Drag. 2 3,
Hauptgruppe Darmſtadt. Heute abend pünktlich 21 Uhr
Monats=
verſammlung im Vereinslokal. Hauptpunkt der Tagesordnung
bildet der Heſſiſche Dragonertag. Alle Kameraden ſind zur Stelle.
Kriegerkameradſchaft Germania im
Kyff=
häuſerbund. Auf die heute abend 8.30 Uhr im Vereinslokal
ſtattfindende Monatsverſammlung werden die Kameraden
noch=
mals hingewieſen und wird vollzähliges Erſcheinen erwartet.
Da=
ſelbſt Reſtausgabe der Kyffhäuſer=Mitgliedskarten und
Vertei=
lung der Kyffhäuſer=Ehrenzeichen.
Verein ehem. 117er Darmſtadt. Auf die heute
abend ſtattfindende Mitgliederverſammlung wird aufmerkſam
ge=
macht. Es iſt Pflicht aller Vereinskameraden, an der
Verſamm=
lung teilzunehmen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Es wird auf die heutige Anzeige des Städtiſchen Leihamts
aufmerkſam gemacht.
Im Belida und im Reſi=Theater lief geſtern
gleich=
zeitig der Film „Dasleuchtende Ziel” in
Erſtauffüh=
rung an, in welchem man die Bekanntſchaft der gefeierten
ame=
rikaniſchen Sängerin Grace Moore macht. Grace Moore
ſpielt in dieſem Film ſich ſelbſt, es iſt ihr Leben ihre
abenteuer=
liche Karriere, die hier verfilmt wurden. Wir erleben ihren
raſchen und trotz mancher Hinderniſſe unaufhaltſamen Aufſtieg
von der Stimmungsſängerin eines kleinen Cafés, über die
Mai=
länder Scala und Wiener Hofoper zur Metropolitan=Opera in
New York. Wir erleben, dahineinverwoben, auch ihre
Liebes=
geſchichte, über deren Echtheit und Verbürgtheit wir uns nichr
weiter den Kopf zerbrechen wollen. Denn das, was den Film zu
etwas Beſonderem macht und was ihm auch wohl das
auszeich=
nende Prädikat „künſtleriſch wertvoll” eintrug, iſt der muſikaliſche
Teil, die Stimme der Grace Moore. Wir bekommen ſie reichlich
zu hören: aus Traviata, Martha, Carmen, Madame Butterfly
ſingt ſie die ſchönſten, wirkungsvollſten und beliebteſten Arien.
Ihre Stimme iſt wirklich ſtrahlend und erklettert mühelos die
Höhen; wenn der Vortrag auch für unſere Begriffe etwas weniger
äußerliche Geſte und dafür mehr Wärme haben könnte, ſo iſt doch
allein ſchon der Klang der Stimme genußreich, die übrigens auch
im Tonfilm vorzüglich herauskommt. — Die Regie des
Film=
führte Viktor Schertzinger; er verſtand es, die Sängerin g
ſchickt und ohne ſtörende Aufdringlichkeit herauszubringen. Er g4
der Handlung ein ſehr flottes Tempo und hatte zum Teil recht
luſtige Einfälle, wie etwa das Konzert im Hof des
Künſtlervier=
tels in Mailand. Nicht zuletzt hat der Film dadurch beſonderes
Intereſſe, daß er tatſächlich in den berühmten Opernhäuſern von
Mailand, Wien, New York aufgenommen wurde.
— Das Union=Theater zeigt nur noch heute und morgen die
größte Ufa=Tonfilm=Operette des Jahres „Zigeunerbaron”
mit Ad. Wohlbrück, Hanſi Knoteck, Gina Falkenberg, Fritz
Kam=
pers und Rud. Platte in den Hauptrollen.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute in Erſtaufführung ein
Filmwerk, das beſondere Beachtung verdient. Hedy Kießler und
Aribert Mog ſpielen die Hauptrollen des genialen Regiſſeurs
Guſtav Machaty „Symphonie der Liebe.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Erſtaufführung
einen ſpannenden Geſellſchaftsfilm: „Alles um eine Frau”
(Kameraden) mit Charlotte Suſa, Carſta Löck, Paul Hartmann,
Guſtav Dießl, Willi Schur, Hubert v. Meyerink und Harry Frank.
Spielleitung: Alfred Abel.
Aus Heſſen.
— Eberſtadt, 3. Mai. Jubiläum. Am 6. Mai d. 3,
Herr Fritz Prier. Eberſtadt a. d. B., Hügelſtr. 58½/o, ſein 9s
riges Dienſtjubiläum im Wiſſenſchaftlichen Inſtitut Georg=Snocd
Haus, Frankfurt a. M.
Ar. Eberſtadt, 3. Mai. Gemeinderatsſitzung
germeiſter Madre gibt einleitend die neuen Beſtimmunge
Reichsgemeindeordnung bekannt, welche die Regelung der
ordnungspunkte von Sitzungen durch den Gemeinderat für digjan
kunft betrifft, und die von demſelben zur Kenntnis genom
werden. Es folgen die Beſchlüſſe der Bauausſchußſitzung vor
April, wonach die Baugeſuche von Röder und Wille nach
vorgelegten Plänen genehmigt werden und Disvens erteilt
Die Verlegung der Gasleitung bzw. Anſchlußleitung an die
gasleitung in der Kirchſchneiſe durch das Städt. Gaswerk 70.
ſtadt wird begutachtet. Dem 9. Nachtrag zum Ortsbauſtatyn
mäß Schreiben des Kreisamts Darmſtadt, 29. 3. 35, wird
ſtimmt. Der Antrag der Anwohner der Jakobſtraße betr. Inſou= derſelben, wird wohlwollend befürwortet. Da der Niczeu
jährige Voranſchlag abgeſchloſſen, beſchließt der Gemeindero=
Herſtellung nach Möglichkeit evtl. Aufnahme in den nächſtjähl
Voranſchlag. Dem Geſuch des Ernſt Göbel betr. Rückzahlunn
en Käufern
Vorlage für die im Jahre 1906 gelegte Waſſerleitung in der g— wueil
kenſteinerſtraße wird entſprechend den geſetzlichen Aufwerttuncht zu dem 90.
geſtimmungen entſprochen. Das Geſuch der Frau Marie 8½zeiinen vorenthe
kann nicht befürwortet werden, da nur waſſerdichte Gruben N.zvu privaten
laſſen ſind. Für die im laufenden Jahre notwendigen Unttdl, odigungsmittel
tungsarbeiten werden bei Vergebungen die Preiſe von 193/kfgüſters. Iede
grunde gelegt.
und nid
El. Pfungſtadt, 3. Mai. Erfolg auf der Weltßun
ingerä
tusſtellung, Mit ſeinem Schäferhundrüden „Franzv.
s Inſtr.
mellache” erzielte Rektor Born die Note „Sehr gut‟ Dieſer
in den
folg wird noch beachtenswerter dadurch, daß der Hund der ffüg
einer Klaſſe war und die Note „Sehr gut” nur ſiebenmaun Kloſters erloſt
geben wurde.
ei=
Ak. Nieder=Ramſtadt. 3. Mai. Hühnerdiebe. Iridut
letzten Tagen wurde des Nachts über verſucht. Diebſtählen Foxaf
Federvieh auszuüben. In einem Falle iſt der Verſuch auch güby
gen. Zwei Hühner wurden die Beute der Diebe. Die polizein
Ermittelungen haben ergeben, daß auch noch anderwärts
dieſen
ſuche dieſer Art unternommen wurden, die aber nicht
gelo=
dar
weil die Diebe durch die Achtſamkeit der Hausbeſitzer verſcht uee
wurden. Die Möglichkeit, daß in der Umgegend lagernde Zund vem Behagen
ter als die Schuldigen zu erkennen ſind, iſt nicht von der Hauſe ws Pfarrers,
weiſen. Jedenfalls iſt den Hühnerhaltern anzuraten, Vorſichti=,
ihrem 1
ten zu laſſen.
Doch
felzuſt
Dd. Traiſa 2. Mai. Kirchliches. Herr Pfarraſſiſtentu
merau der ſeit Dezember 1934 als Seelſorger in unſerext
meinde wirkt, wurde am letzten Sonntag beim Nachmittagsg
dienſt unter Anweſenheit kirchlicher Vertreter und vieler Gemyyili
mitglieder examiert.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Mai. Die Werbeveran
tung des Fliegerſtützpunktes Ober=Ramſtadt, dät
4. und 5. d. M. ſtattfinden ſollte, wurde auf einen ſpäteren 14
punkt, der noch bekanntgegeben wird, verlegt. — Am Montazu0
6. Mai, findet im Rathaus eine Beratungsſtunde der Mutieſe
und Säuglingsfürſorge ſtatt.
—
Pb. Groß=Zimmern, 3. Mai. Vermißt. Der 5öjätie nolls
Maurerpolier Heinrich Pullmann 10. von hier, wird ſeit den
April vermißt. Derſelbe wollte in Brandenburg an einer
ſtelle die Arbeit aufnehmen, iſt aber dort nicht eingetroffen.
Frankfurt aus ſchrieb er noch eine Karte an ſeine Familie, 4
um 12.38 Uhr abfahren würde und ſeit dieſer Zeit fehlt ieü
Nachricht von ihm.
Pb. Groß=Zimmern. 3. Mai. Anläßlich ſeines8005
burtstags ehrte der Turnverein 1863 e. V. Groß=Zimne
ſeinen langjährigen Vorſitzenden, Herrn Wechſler, durch 159
reichung einer Ehrenurkunde, worin der Verdienſte des Jukuſ
gedacht wird. — Auch die Krieger=Kameradſchaft Haſſia überr.”
ſeinem langjährigen Vorſitzenden Herrn Heinrich Hartmt
anläßlich ſeines 80. Geburtstages eine Ehrenurkunde. Herr
mann hat ſeinerzeit in den Jahren 1892/93 den jetzt noch beſt
den Verein gegründet.
k. Dieburg, 3. Mai. Ehrung eines alten Tufm
Herr Wilhelm Treber, ein alter, in Turnkreiſen als „
Treber” beſtens bekannter Turner, feierte geſten ſeinen 822,
burtstag. Der Turnverein Dieburg, deſſen Ehrenvorſitzendew=
Treber iſt ehrte ſein verdientes Mitglied, das in dieſem :9
dem Verein 50 Jahre angehört, durch einen Fackelzug vom
einslokal nach der Wohnung des Jubilars. Nach einem 4=0
der Kapelle des Deutſchen Arbeitsdienſtes hielt der Vorſihaß
des Turnvereins, Herr Joh. Rödler, eine ehrende Anſprad
der die Verdienſte um die Turnſache, die ſich Vater Treber fn9
langen Jahren erworben hat hervorgehoben wurden. Der S.
gerſohn. Herr Erlewein, dankte im Namen des Geburtstagsk
für die Ehrung und ſchloß mit einem „Sieg=Heil” auf dieic=
Turnerei. Anſchließend fand dann im „Mainzer Hof” eine
Schlußfeier ſtatt, bei der es an Ehrungen nicht fehlte — 2
mißt. Am Dienstag, den 30. April. begab ſich Herr Glaſernnt
Heinrich Pfirſching, ein 81jähriger Mann, nach DarmA
zum Beſuch ſeiner verheirateten Tochter, iſt aber dort nicht
kommen. Bekannte ſahen ihn noch im Darmſtädter Hauptbalu/
ſeitdem fehlt jede Spur.
— Ernſthofen, 3. Mai. Der Gau Gerſprenz=Modautal h0
Ziel ſeiner diesjährigen Sternwanderung und als Ort des
ſchen Wandertreffens das inmitten im Modautal gelegene!
hofen beſtimmt. Die Wanderung findet am kommenden Sonne
den 5. Mai, nach Ernſthofen ſtatt. Das aufgeſtellte Prog:m
verſpricht viel, unter anderem wird Pfarrer Becker Ernſthoje)
der Beſichtigung der Kirche und des Wallbrunnſchen Scht‟
einen intereſſanten hiſtoriſchen Vortrag über die Geſchichte deſe
dem 14. Jahrhundert beſtehenden Schloſſes und der Kirche has
Ein Feſtzug, an dem ſich 20 Ortsgruppen des Odenwaldklum
teiligen, führt durch das Dorf nach dem Reiterberg zu der n
neuerrichteten Klubhütte, deren Einweihung durch den A0
wanderführer, Herrn Miniſterpräſidenten a. D. Prof. Dr. A80
vorgenommen wird. Einige Gedicht= und Liederporträge dukg.
Frauenchor Ernſthofen wird das Feſt verſchönern. Nach der R
gebung iſt gemeinſamer Abmarſch nach dem Gaſthaus „Zur Sche
Dortſelbſt kameradſchaftliches Beiſammenſein mit anſchliene?Nd
Konzert.
El. Bensheim, 3. Mai. Bensheim ehrt ſeinenR
ſieger im Berufswettkampf. Dem Reichsſieger !
rufswettbampf, dem Hitlerjungen Peter Dengler in. 4
heim. hat die Stadtverwaltung zu ſeinem großen Erfolg eil.
liches Glückwunſchſchreiben übermittelt. Als Anerkennung 9
dem Ausgezeichneten das Buch des Führers „Mein Kamul
folgender Widmung überreicht: „Dem Hitlerjungen Petel
ler, Reichsſieger im Reichsberufswettkampf 1935, Fachgrüope‟
piex, in Anerkennung und Stolz zugeeignet von ſeiner 2c
Bensheim.‟ Die Widmung trägt die Unterſchrift des Bih
meiſters.
Be. Rüſſelsheim, 3. Mai, Heimatforſcher Lehre:
Sturmfels 70 Jahre alt. 50 Jahre in Rüſſelsheim !0ck
Jahre Vorſitzender des Heimatvereins Rüſſelsheim. Drei Veſe
dige Jubiläen kann der wackere unermüdliche Schaffer M.
Heimatgedanken, Lehrer i. R. Sturmfels in dieſem Jahre.
In dieſen Tagen feiert er ſeinen 70. Geburtstag. Weiter ſe=
50 Jahre her ſeit er ſeinen Einzug in Rüſſelsheim hiell."
der Opelſtadt wirkt. 38 Jahre lang ſtand er im Schuldiehſei
tat hier ſeine Pflicht in der Erziehung der ihm ande.
Kinder. Er war ihnen mehr als Lehrer, er war ihnen.
Kamerad und väterlicher Berater. Heute noch von aule”.
Schülern geachtet und verehrt. Aber auch 30 Jahre lang."
jetzt ſchon dem Heimatverein Rüſſelsheim vor. Mang
Kampf mußte er in dieſen Jahren führen. Schon damals
begonnen, aus kleinſten Anfängen heraus an der Schaffhulh.
Heimatmuſeums und wenn es jetzt endlich dem Forſcher Neie
iſt, in dieſem Jahre die Früchte ſeines Schaffens zu ernieſ.
die herrlichen und wertvollen Schätze ſeiner Sammlung derLee
lichkeit in einem Muſeum zugänglich gemacht werden b.
die Oeffentlichkeit ihm nur Dank zollen. Beſonders ſeine Ne ,5,
auf dem Gebiete der Ortsnamenforſchung ließ ſeinen Nclle.
ganz Deutſchland bekannt werden. So erſchien ein Werk )0
über die Ortsnamen Heſſens, ein etymologiſches Wörterol
nch.
Erklärung von über 1500 Namen und ſein Werk „Die 2
der Welt”, ein etymologiſches Wörterbuch deutſcher 100.
ländiſcher Ortsnamen, eine Erklärung von über 6000. D
Aber auch die Heftreihe „Die liebe Heimat” herausgegel..
Rüſſelsbeim, entſtand unter ſeiner Feder und finden wi.
über 500 heimatkundliche Aufſätze.
4. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 122 — Seite 7
Tatoten A deler leer
ia. Den wenigen Ausländern, die das uralte
bul=
iſchett lnkloſter in dem weit abſeits vom Verkehr gelegenen
uüamanſ aufſuchen, wird an den „Verkaufsſtänden für
Anden=
aug in ſonderbares Holzgerät angeboten, über deſſen Ver=
Die „Popadia‟.
Nadungc, zunächſt noch jeder den Kopf zerbrochen hat. Erſt,
6demrt, bärtige Laienbruder dem neugierigen Käufer den
Neck Aſſts. Inſtruments ad oculos demonſtriert hat, greift er
zſt oßm! achen in ſeinen Geldbeutel, um 20 Lewa (etwa 60
) fümi ſes kurioſe Gerät zu opfern. Kaum hat er es in der
Knd. ſ htnn er nicht umhin, es am eigenen Leibe zu erproben.
it au fockertem Kragen und vorgeneigtem Kopf führt er das
) einüe langen flachen Stiel verſehene löffelartige Gerät in
Rücche vinein und beginnt nun — ſo, wie es ihm der
Ein=
er pmeführt hat — mit dem aufgerauhten Ende des Löffels
e Hoßu zuu maſſieren. Sichtlich nicht ohne Genuß!
„Den rußen Käufern wird indeſſen der Name und der eigent=
N. Zrw izu dem das Inſtrument geſchaffen worden iſt. aus
ſtm Gſtden vorenthalten. Handelt es ſich doch keineswegs um
dignd en privaten Maſſageapparat, ſondern um eine Art
nbſtveyntde gungsmittel gegen gewiſſe vielbeinige
Mitbewoh=
des üters. Jeder, der eine Nacht in den Räumen des
uſtersr ſeilt, und nicht gerade eines der ſorgſam gehüteten
atsgseücher eingeräumt erhalten hat, lernt ſehr bald die
lichkfei dieſes Inſtruments ſchätzen. Marſchieren doch,
ſo=
gut nur ſ4h diel ſchter in den Zellen des jahrhundertealten, aus Holz
futey iloſters erloſchen ſind, Legionen kleiner beißender und
Hühnerd; fendchrk erchen auf, die ſich mit beſonderem Genuß auf jedes
r verſucht, 9ue Blhuſtärzen. Glücklich ſchätzt ſich dann jeder, der im Beſitz
Iue iſt der Veiſut r „Pſor)ia” — ſo heißt dieſes ſelten praktiſche Inſtrument —
ie der Diebe D um imik alle jenen Vierfüßler vom Rücken zu verſcheuchen,
R auch noch ande die ſolſn die Hände nicht hinlangen.
Dden die aber n
eit der Hausbeſty Westhtb man dieſem Holzgerät nun gerade den Namen „
Po=
der Umgegend ſuus 4. goeben hat, darüber berichtet der Kellerbruder Methodi
ſind, iſt nicht zo beſoſurem Behagen: Popadia wird in Bulgarien die beſſere
Ultern anzuraten hälftſe es Pfarrers, des Popen, genannt, die natürlich immer
bene iſt, ihrem Mann im Kampfe gegen irdiſche
Quäl=
ches. Herr Pianzer bieiuſtehen. Doch was ſoll der arme Mönch machen, dem
als Seelſorger nnZöl /h die Ehe verſagt und nach einem Inſtrument ſuchen
hntag beim Nacn”, mntdem er ſich in Ermangelung jener beſſeren Hälfte
Zeineter und vchir uuſibſamen Zellenbewohner erwehren kann?
Wom feſtgeſtellt ſei, daß nicht nur Liebe erfinderiſch macht!
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10—12 Uhr.
Der „fahnenflüchkige” Kapikän.
(x) Paris. Es kommt ſicherlich nicht alle Tage vor, daß
ſich ein Kapitän vor einem Strafgericht wegen „Fahnenflucht”
zu verantworten hat. Und dennoch: dieſer Tage hatte ſich eine
Pariſer Strafkammer in einer Verhandlung gegen den Kapitän
Odilon Guérit mit einem ſolchen Fall zu beſchäftigen Man
warf dem Angeklagten böswilliges Verlaſſen des ihm
anvertrau=
ten Schiffes und unberechtigte Mitnahme der Schiffsbücher und
der — Reparaturwerkzeuge vor. Der Delinquent erſchien,
ſicht=
lich geknickt, vor ſeinen Richtern.
Der Prozeß löſte ſich aber ſozuſagen in Wohlgefallen auf.
Schon bei der Angabe ſeiner Perſonalien wußte der Angeklagte
ſeine Richter in milde und heitere Stimmung zu verſetzen. Nach
ſeiner Herkunft befragt, gab er nämlich die Antwort: „Odilon
Guérit, Schiffskapitän, 32 Jahre alt, geboren an Bord des
Dampfers „Captain”, als er am Point=du=Jour vertäut war,
gerade gegenüber der Omnibusgeſellſchaft!“
Und dann ſtellte ſich im Verlauf der Verhandlung heraus,
daß es dem guten Käptn auf ſeinem Seine=Pontonſchiff zu
langweilig geworden war, daß er — unglaublich bei einem
Seemann”? — heftiges Heimweh nach dem feſten Lande
ver=
ſpürt hatte. Und daß die von ihm unrechtmäßig mitgenommenen
„Schiffsbücher” nur aus einem einzigen kleinen Notizbuch und
die Reparaturwerkzeuge nur aus einem Hammer und einer
Zange beſtanden hatten.
Drei Tage Gefängnis lautete immerhin das Urteil dafür, daß
er ſein Schiff ſich ſelbſt überlaſſen hatte. Denn die Anklage,
ſein Schiffsvolk böswillig und gewiſſenlos im Stiche gelaſſen zu
haben, war gegen den Kapitän erſt gar nicht erhoben worden.
Weil er nämlich der einzige Mann an Bord war!
Ein ſonderbarer Heiliger.
(ht) Charbin. Zu wohltätigen Zwecken wurden, wie
er=
innerlich, während des Weltkriegs in Deutſchland „
Erinnerungs=
nägel” eingeſchlagen: in Wappenſchilder, Standbilder und Holz
oder in allegoriſchen Figuren. In der Mandſchurei iſt die Sache
gerade umgekehrt: dort werden zu wohltätigen Zwecken Nägel
herausgezogen —. Wenigſtens iſt auf dieſen eigenartigen
Gedanken ein alter chineſiſcher Pilger oder Bettelmönch
gekom=
men, der ſich zugunſten ſeiner abgebrannten oder überſchwemmten
Heimatgemeinde mit einer Sammelbüchſe auf den Weg nach
Norden gemacht hat. Und zwar führt der ſonderbare Heilige eine
OTTO SCHMEYER
G. M. B. H.
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Art Kiſte, ungefähr in der Form eines hölzernen Schilderhauſes,
mit ſich herum, in das von außen Tauſende von Nägeln aller
Größen und Formate eingeſchlagen ſind, deren Spitzen alle nach
innen reichen! Dieſen Marterkaſten, der in ſeiner Konſtruktion
an die „Eiſerne Jungfrau von Nürnberg” erinnert, baut der
Pil=
ger an den belebten Straßenecken auf und läßt ſich zwölf
Stun=
den und länger darin einſperren. Die Füße des Alten ſtehen auf
Nägeln, auf einer Nagelbank ſitzt er, und der Nägel an den
Sei=
ten= und Rückenwänden wegen kann er ſich nicht anlehnen. Ein
erbarmungswürdiger Anblick, der natürlich viele Menſchen
an=
hält, die „Stellung” oder „Lage” dieſes armen Dulders zu
er=
leichtern! Das kann oder muß durch Ausziehen eines Nagels
geſchehen, wobei die Tarife geſtaffelt ſind: die unangenehmſten
Nägel, alſo die ganz dicken, ganz ſpitzen und ganz langen koſten
einen Dollar; — Gobi, kleine „Blauköpfe”, ſind ſchon für ein
paar Cents „zu haben”, und wer ganz arm iſt, darf auch durch
Entfernung einer Zwecke den Wohnſitz des Alten gemütlicher
geſtalten. Das ganze Geld kommt in die Sammelbüchſe und iſt
für die notleidende Gemeinde beſtimmt.
Hoffentlich! Denn in der Mandſchurei ziehen nicht nur viele
„ſonderbare”, ſondern beinahe noch mehr „zweifelhafte‟ Heilige
umher .
Wo das Alphabek nur 12 Buchſtaben hal.
(ur) Honolulu. Unſere ABC=Schüler wären gewiß
be=
geiſtert vom Hawaiiſchen. Denn es hat nur 12 Buchſtaben. Wie
bei uns gibt es a, e, i, o, u, aber die Konſonanten
beſchrän=
ken ſich auf h. k, I. m. n. p. w. Damit baut man nun die
trotz=
dem recht klangvolle Sprache zuſammen, die allerdings eine
ſtarke Neigung zeigt, zu erliegen. Wenn früher die
National=
verſammlung aus Hawaii zuſammentrat, dann hatten die
Dol=
metſcher viel zu tun, denn ſie mußten die Hawaiiſchen Reden
ins Engliſche übertragen. Heute ſprechen die Redner alle gleich
engliſch. Ein wenig hart und grob, aber immerhin engliſch.
Wer über 30 iſt, der unterhält ſich zuhauſe noch auf Hawaiiſch,
aber die jungen Leute kennen faſt nur noch die engliſche
Sprache. Erſt in den letzten Tagen haben ſich die Studenten
wieder beſonnen und nun ihr Intereſſe für ihre Mutterſprache
ſogar ſoweit getrieben, daß ſelbſt eine Zeitung in ihr
heraus=
gegeben wird. Man hatte ſchon früher hawaiiſche Zeitungen,
aber ſie hatten nie ein langes Leben. Teils weil die Leute
da=
mals nicht leſen konnten, teils weil die Blätter zu teuer kamen.
Jetzt hat man das Blatt ſehr pompös „Ke Halakai o Hawaii”
genannt. Das bedeutet „Leuchte von Hawaii‟. Die Leuchte iſt
4 Seiten ſtark und wird auf einer richtigen Setzmaſchine geſetzt.
Aber nur jede Woche einmal erſcheint das Blättchen, das den
Grundſtock zu einer Erhaltung der hawaiiſchen Sprache bilden
ſoll. Mit 12 Buchſtaben — immerhin eine Leiſtung in unſerer
vielſprachigen Zeit.
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Jang ans. Ihrem Geburtsſchein ſtehen
Zuſehen möge, Ihr Spiegelbild ſagt Ihnen,
wie alt Sie anderen Leuten
er=
ſcheinen. Die Jahre bedeuten nichts,
wenn Ihr Geſicht durch eine reine, zarte
Haut und einen friſchen, ſtrahlenden Teint
jung ausſieht.
Faſt jede Frau kann ihrer Haut wieder ein
jugendlicheres Ausſehen verleihen, ſelbſt wenn
dieſe durch Linien und Falten das Geſicht ältlich
erſcheinen läßt. Durch ein von dem Prof. Dr.
Steiskal von der Wiener Univerſität erfundenes
Verfahren werden der Haut junger Tiere
Auf=
bauſtoffe entzogen, die als Biocel der roſafarbigen
Creme Tokalon zugeſetzt ſind. Zur Nacht
aufge=
tragen, ernährt und verjüngt ſie Ihre Haut,
wäh=
rend Sie ſchlafen. Erſchlaffte Gewebe werden
ge=
ſtrafft. Morgens nehmen Sie die Behandlung mit
der weißen, fettfreien Creme Tokalon vor.
Da=
durch bekämpfen Sie erweiterte Poren, Miteſſer
und Hautſchäden. Die fettfreie Creme Tokalon
wirkt aufhellend, ſtärkend und zuſammenziehend.
Machen Sie dieſen einfachen Verſuch zur
Ver=
ſchönerung Ihrer Haut und Ihr Spiegel wird
Ihnen zeigen, daß dann Ihr Ausſehen Ihre Jahre
Lügen ſtraft. Packungen von 50 Pfg. aufw.
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Seite — — Nr. 122
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichtev
Samstag, 4. Maf
Reich und Ausland.
Bildlelegraphie Deutſchland-Belgien.
Am 27. April iſt der Bildtelegraphendienſt
zwiſchen Deutſchland und Belgien (öffentliche
Bildſtelle Brüſſel) eröffnet worden. Für die von
den Bildſtellen Berlin und Köln aus nach
Bel=
gien übertragenen Bilder ſind die höchſtzuläſſigen
Abmeſſungen auf 13X18 Zentimeter feſtgeſetzt,
die von den Bildſtellen Frankfurt a. M. und
München aus übertragenen Bilder dürfen bis
zu 17X24 Zentimeter groß ſein; größere Bilder
muß der Abſender entſprechend zerlegen. Die
Ge=
bühr für 1 Quadratzentimeter Bildfläche beträgt
12 Rpfg., die Mindeſtgebühr für 1 Bildtelegramm
12 RM.
Erfolg eines Marburger Künſtlers.
Marburg. Im Wettbewerb um das
Mo=
numental=Glasgemälde, für das Reichs=Marine=
Ehrenmal in Laboe, an dem ſich Künſtler aus
allen Teilen Deutſchlands beteiligten, hat das
Preisgericht jetzt dem Marburger Ehrhardt Klonk
den erſten Preis zugeſprochen. Sämtliche
einge=
reichten Entwürfe ſind zurzeit in der Staatlichen
Kunſtakademie in Düſſeldorf ausgeſtellt.
Beim Verſuch eines Kindesraubes
verhaftei.
Hannover. Auf eine geradezu phantaſtiſche
Weiſe glaubte ein 23jähriger Mann aus Rheydt,
der erſt im vergangenen Jahr aus dem
Gefäng=
nis entlaſſen worden war, ſich Geld verſchaffen
zu können. Als er ſich nach ſeiner Entlaſſung
aus dem Gefängnis in der Gegend von Löhne,
zwiſchen Bad Oeynhauſen und Herford
umher=
trieb, wollte er aus dem Schloß des Gutsbeſitzers
Beek das Kind des Beſitzers entführen, um auf
dieſe Weiſe 20000 RM. zu erpreſſen. Er trieb
ſich längere Zeit in der Umgegend des Schloſſes
herum, um in aller Ruhe die Oertlichkeiten
ge=
nau kennenzulernen, und nächtigte auch
mehr=
mals unbeobachtet in den Bodenräumen des
Schloſſes. Dabei verſtand er ſehr geſchickt, ſich
von den Lebensmittelvorräten im Schloß zu
er=
nähren. Als er dann aber, um ſeinen Plan
aus=
zuführen, eines Abends auf die Veranda des
Schloſſes und von dort auf das Dach kletterte,
wurde er von dem Gutsbeſitzer beobachtet und
angerufen. Der Gutsbeſitzer ſchoß auf den
ge=
heimnisvollen Eindringling, der jedoch zunächſt
entfliehen konnte. Auf der Flucht warf er einen
vorbereiteten, mühſelig auf einer geſtohlenen
Schreibmaſchine zuſammengeſtümperten
Erpreſ=
ſerbrief fort, nachdem er ihn zerriſſen hatte. Die
Schnitzel wurden jedoch von Polizeibeamten bei
der Verfolgung gefunden und wieder
zuſammen=
geſetzt. Der Inhalt des Briefes enthüllte den
Plan des Entführers, der ſogar mit der Tötung
des Kindes gedroht hatte, falls er die
geforder=
ten 20000 RM. nicht bekäme. Den
Nachfor=
ſchungen der Polizei gelang es ſehr bald, den
Erpreſſer feſtzunehmen, der bei ſeiner
Verneh=
mung nicht nur den geplanten Kindesraub,
ſon=
dern auch eine Reihe von Einbrüchen eingeſtand.
Winker in Polen.
Warſchau. Das ſeit vorgeſtern abend in
Mittel= und Nordoſtpolen wütende heftige
Schnee=
treiben dauert weiter mit unverminderter Stärke
an. Der Schnee liegt ſtellenweiſe bis zu 70
Zenti=
meter hoch; die Temperatur iſt bis minus
12 Grad Celſius geſunken. Im ganzen Land
herr=
ſchen Schneeſtürme und führen zu ſtarken
Ver=
kehrsſtörungen. Wenn der Froſt noch einige Tage
anhält, muß das Frühgemüſe und das Frühobſt
als verloren betrachtet werden.
Ein neuer eigenartiger Bootskyp.
* Jungfernfahrt eines neuen Oſiaſienfahrers.
Am Freitag hat der neue Oſtaſien=
Schnell=
dampfer „Scharnhorſt” des Norddeutſchen
Lloyd ſeine Jungfernfahrt angetreten, zu der
eine Reihe prominenter Gäſte aus Wirtſchaft und
Politik geladen ſind. Der „Scharnhorſt” wa
Mitte Dezember 1934 im Beiſein des Führers
vom Stapel gelaufen und iſt das erſte Schiff
einer neuen Klaſſe, dem noch der „Gneiſenau
und die „Potsdam” folgen wird. Mit dieſen drei
modernen Schnelldampfern will der Nordlloyd
auf der Oſtaſienlinie ein Gegenſtück zu dem
er=
folgreichen Nordamerika=Dienſt ſchaffen, dem die
erforderlichen Drehſtrom. Der
Doppelſchrauben=
dampfer erhält damit eine Reiſegeſchwindigkeit
von etwa 20 Seemeilen in der Stunde. Die
Strecke Genua—Schanghai wird allein in 23
Ta=
gen zurückgelegt. Den 300 Fahrgäſten der Erſten
Klaſſe und der Touriſtenklaſſe ſtehen nicht
weni=
ger als ſechs verſchiedene Decks zur Verfügung.
Die Kabinen ſind natürlich mit allem
erdenk=
lichen Komfort ausgeſtattet und haben faſt alle
eigene Bade= und Brauſeanlagen. Die
mehrzim=
merigen Luxus=Appartements fehlen nicht. Die
Sicherheitseinrichtungen ſtehen auf dem techniſch
Scherl-Bildmaterndienst
Schnelldampfer „Scharnhorſt” vor der Jungfernfahrt nach Oſtaſien.
ſchönſten deutſchen Dampfer, die „Bremen”, die
„Europa” und der „Columbus” angehören. Der
„Scharnhorſt” wird nächſt dieſen Dampfern das
größte und modernſte deutſche Hochſeeſchiff ſein.
Bei einem Raumgehalt von 18 300
Bruttoregi=
ſtertonnen mißt er in der geſamten Länge 198,7
Meter, in der Breite 22,5 Meter und im Tie
gang 8,5 Meter. Allein die vier großen Anker
haben ein Eigengewicht von 20 000 Kilogramm.
Der „Scharnhorſt” iſt als erſtes deutſches Hoch
ſeeſchiff mit einem turbo=elektriſchen Antrieb
ausgeſtattet. Die beiden „Turbo=Generatoren
verfügen über eine Leiſtung von je 10 000
Kilo=
watt. Sie verſorgen die beiden
Heckpropeller=
motoren von je 13 000 PS Höchſtleiſtung mit dem
höchſtentwickelten Stand. Die Fahrgaſt=, Ma
ſchinen= und Keſſelräume ſind durchweg mit ſehr
leiſtungsfähigen Entlüftungsanlagen ausgerüſtet.
Für die Feuerbekämpfung iſt erſtmalig auf einem
Seeſchiff eine ortsfeſte Schäumlöſchanlage
einge=
baut worden, die in jedem bewohnten Raum
einen Anſchluß beſitzt. Die Fenkſtation verfügt
über vier völlig voneinander unabhängige Sende=
und Empfangsanlagen. Sie kann tonloſe Tele
graphie ſenden, tönende Telegraphie, Telephonie
und Notſendungen. Die elektriſche Kraftanlage
iſt in drei verſchiedene Zentralen verteilt, die in
drei voneinander getrennten und waſſerdichten
Räumen untergebracht ſind. Die effektive
Be=
ſatzung des „Scharnhorſt” beſteht aus 265 Mann
Neuer Welkpräfidenk
Scherl-Bildmate
Admiral Cary T. Grayſon
wurde in Paris zum Präſidenten der
*
Kreuz=Vereine gewählt.
Deutſches Reiſeflugzeug vermit.
Berlin. Ein Reiſeflugzeug des
Junkers W. 34, das mit einigen Fluggäſt1.
unter einer Frau und einem Kinde, am 30
von Böblingen bei Stuttgart nach Bress)
geflogen war, iſt ſeither verſchwunden. Try/
Nachforſchungen iſt es bisher nicht geuſs
etwas über den Verbleib des Flugzeugs
ſeiner Inſaſſen zu erfahren. Nachdem aulfest
mittlungen auf deutſchem Boden ergoſ
waren, iſt Verbindung mit tſchechoſlonnn
und polniſchen Behörden aufgenommen Mi=
Bis zum Augenblick haben jedoch auch d
kenswerterweiſe von den zuſtändigen A.,
ſter verzie
dieſer Länder angeſtellten. Nachforſchurnſn Sratz kaum
keinem Ergebnis geführt. Hinweiſe, die Ius durchweg kräf
Suche nach dem vermißten Flugzeug von iſ nch ſehr jung,
ung ſind, werden an die Preſſeſtelle des ;chllr, die beiden
luftfahrtminiſteriums erbeten.
ih:4 ſei noch, da
in en Fachamt
Saiſonbeginn für Ozeanflüge
Pauſe
In den kommenden Wochen werden 1) etenerſtm
Ein lebendiges Altwarenlager.
* Beamten der Polizei in Linz an der Donau
fiel ein Bettler mit einem ungewöhnlichen
Lei=
besumfang, der gut ſeine 2½ Meter meſſen
mochte, auf der Straße auf. Man nahm den
Sonderling mit zur Wache, und bei einer näheren
Unterſuchung ſtellte ſich heraus, daß der Bettler
unter ſeinem Mantel ein ganzes Altwarenlager
von nicht weniger als 300 kleinen Fläſchchen, 18(
alten Tabakspfeifen, 50 Meſſern, 30 Eßlöffeln, 15
Gabeln, 10 völlig zerbrochenen Scheren und noch
rund 3 Kilogramm Altpapier mit ſich
herum=
ſchleppte. Es handelt ſich durchweg um altes und
vertloſes Zeug. Der Mann erklärte, er habe
kein Geld, um ein Lager für ſeine Schätze
mie=
ten zu können, aber er werde noch einmal viel
Geld mit ſeinen Koſtbarkeiten verdienen. Die
Polizei übergab den ſeltſamen Bettler zunächſt
einem Irrenhaus.
400 Arbeiter im Hungerſtreik.
Warſchau. 400 Arbeiter der Guidotte
Hütte in Polniſch=Oberſchleſien ſind zum Proteſt
gegen ihre bevorſtehende Entlaſſung in den
Hungerſtreik getreten. Seit mehreren Tagen
wei=
gern ſie ſich, das Fabrikgelände zu verlaſſen und
Nahrung zu ſich zu nehmen.
Zunahme der Heuſchreckenplage in Spanien.
Madrid. Die Heuſchreckenplage in Spanien
breitet ſich weiter aus. In der Provinz Madrid
allein ſind 21 Dörfer von den
Ungezieferſchwär=
men derart heimgeſucht, daß man die ganze Ernte
vernichtet glaubt. Bei Sevilla bedecken die
Heu=
ſchrecken zum Teil kilometerweiſe das Land. Auch
das Militär iſt jetzt zum Kampf gegen die
Land=
plage eingeſetzt worden.
Rieſenbrand in Hankau.
3000 Häuſer zerſtört. — Elf Tote.
Schanghai. Die Stadt Hankau wurde von
einem Großfeuer heimgeſucht, das ein
dichtbevöl=
kertes Gebiet von insgeſamt 2½
Quadratkilo=
metern vollkommen zerſtörte. 3000 Häuſer ſind
niedergebrannt. Elf Menſchen fanden den Tod in
den Flammen. Zehntauſende ſind obdachlos.
Eine Südſee-Inſel zu verkaufen!
Scherl-Bildmaterndienst.
Der ſchwediſche Ingenieur Ljungſtröm ſchuf einen
neuen, eigenartigen Bootstyp, bei dem ſich das
Segel rechts und links wie ein Blatt von dem
Maſtbaum ausbreitet.
Karl Peterſen, der durch ſeine Romanze
be=
kannt gewordene ſchwediſche Seemann, will jetzt
ſeine Südſee=Inſel verkaufen, weil ſeiner Frau
und auch ihm ſelbſt auf die Dauer das Klima
dort nicht bekommt. Peterſen kam bekanntlich
Ende des vorigen Jahrhunderts von Neu=Guinea
nach Tabar, und Karl Peterſen machte auf die
Eingeborenen einen ſolchen Eindruck, daß ſie ihn
alsbald zum König machten. Die Inſel Tabar
liegt etwa im Bereich des Bismarck=Archipels. Die
Südſeeinſulaner haben ſich unter der Herrſchaft
ihres weißen Königs ſehr wohl gefühlt. Der
„König” und ſeine Frau haben aber mit den
Jahren unter der Malaria ſo zu leiden, daß er
des ſchönen Herrſcherdaſeins müde geworden iſt
und aus Geſundheitsrückſichten „demiſſionieren”
will. Da es auf Taba Gold geben ſoll, hat man
S. M. Peterſen bereits ein namhaftes Angebot
gemacht. Eine Südſeeinſel zu verkaufen. —
an der türkiſch=ſowjetruſſiſchen Grenze.
690 Todesopfer des Erdbebens in der Türkei.
Ankara. In der türkiſchen Provinz Kars,
in der Nähe der ſowjetruſſiſchen Grenze, ereignete
ſich am Donnerstagnachmittag ein ſchweres
Erd=
beben, deſſen Mittelpunkt die kleine Stadt Gijor
war. Ungefähr 15 Dörfer wurden zum Teil
voll=
ſtändig zerſtört. Bis jetzt wurden über 200 Tote
feſtgeſtellt, doch wird befürchtet, daß dieſe Zahl
ſich noch bedeutend erhöhen wird. Die Zahl der
Schwerverletzten beträgt über 500. Die
Hilfsmaß=
nahmen werden durch die zum großen Teil
ver=
ſchütteten Straßen außerordentlich erſchwert. Die
Erdſtöße dauern mit unverminderter
Heftig=
keit weiter an.
Stambul. Bei dem Erdbeben in der Tür
kei ſind nach den bisherigen Feſtſtellungen 600
Tote und 1400 Schwerverletzte zu beklagen. Die
Erdſtöße in der Bebenzone dauern noch an. Etwa
15 Dörfer ſind faſt vollkommen vernichtet
wor=
den. Allein 1300 Häuſer ſind zerſtört worden.
Start einer ganzen Reihe von Ozeaufliegs ö einer
leben. Die beiden Portugieſen Graf AlnNs
Monteverde und ſein Bruder wollen den M
SV. 98
machen. Sie wollen in New York
ſtarti=
nach Liſſabon fliegen. Dann hört man, 4le am 5. Ma
bekannte norwegiſche Pilot Thor Solberg 16(Uer ſpielfrei,
nem Privatflugzeug von New York na
wegen ſtarten will. Solberg hatte den Sr
reits einmal im Jahre 1932 unternommenm
aber damals aufgeben. Auch Leutnant
Pond, der im letzten Jahr mit Sabelli ns
land geflogen war, will nach Europa
Vielleicht wird Hugo d’Annunzio, der Scu
Af
großen italieniſchen Dichters, ihn begleitt.”
belli wird ſich ſelbſtändig machen und echn ron z
nach Europa fliegen. Er ſucht aber nocldſel.
Partner. Charles E. Foley nennt ſeinen 1.="
ten Ozeanflug zwar nur einen „Spaxse/ M
über den Atlantik”. Er wird in New Yu//k= Ca
ten und nach Dublin in Irland fliegen, 79Auan
einer Uebernachtung dann gleich wiedes 51ybo
New York zurückzufliegen, um dort dann &Mhsilaſſe im
ten Zeit wieder zum Dinner zu erſcheinerugey” zehn Le
Pangborn plant einen Flug „Rund Neſr1/ Fliegen
Welt‟. Er hat zuletzt 1931 den Weltrek3d i C=Watten
Hia tgewicht:
Wiley Poſt angegriffen, aber nicht =ickalte und
können. Aber er erhielt damals 25 000 Nsud Amelu
zugeſprochen, die für den erſten gelungene!!/ Schwbergewi
Stop=Flug über den Pazifik ausgeſchrieh, 0
ren. Bennet Griffin, der ſeinerzeit die
Neufundland-—Berlin in einer drei Stundd crende
zeren Zeit zurücklegte als Wiley Poſt, ſoll/
born auf ſeinem Flug begleiten.
cherl B
Dem Pariſer Stadtrat wurde der Plan vorgelegt, die Katakomben unter der Milliole.
einem Luftſchutzkeller auszubauen. Es handelt ſich um etwa 50 Meter unter der Ei
fünid
befindliche Steinbrüche, aus denen in den vergangenen Jahrhunderten die Sie.
Kirchen und Schlöſſer gebrochen wurden. Später wurden wagenladungsweiſe Skelette."
gelaſſenen Friedhöfen in die Katakomben geſchüttet und zum Teil in die Wände..
Man ſieht hier in eine der Höhlen, in denen insgeſamt etwa 600 000 Menſchen .
werden könnten.
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 122 — Seite 3
„Spiel und Jucnen
NS. DLuifce telältlaefſiail. De eiein
ön, um aum einer zu hoffen wagte, am letzten Sonntag die
rchtau/ Hamburger Poliziſten auf deren Gelände
nieder=
mpfun Morgen ſtehen ſie aber vor einer noch ſchwierigeren
jaben Der Militärſportverein Hindenburg Minden kommt
Daumn dt und will die zum Gruppenendſieg erforderlichen
Ate unm hmen. Im erſten Spiel haben die Gäſte ihren
Geg=
den ſſenſportverein Mühlheim mit 11:3 ſchwer unter die
ſital Caru Fe r geſaicht. Mit welchem Intereſſe man dem Spiel in der
nat 1., Mindener entgegenſieht, geht ſchon daraus hervor, daß
zum Pri
„ Mimiher Verein während des Spiels ein Telephon auf dem
UF=Vere
ion nm etet hat, um ſeinen zahlreichen Anhängern zu Hauſe
Laluufecher dauernd die Kampfhandlungen zu übermitteln.
98 und alſo auf der Hut ſein müſſen. Ganz Darmſtadt ſieht
vertnat auf ihn. Möge er an ſeine früheren großen Erfolge
Neieltugiei ſüpfefunr d den Tauſenden ein raſſiges Spiel und einen Sieg
in Neiſeſlt erem
dent 3/t
Kaum9
das mit
und ein
St.
ſeither ve
Ss.
Verble
zu erfahre
deutſch
buindung mit
behörden
Arndgdtweikerhin Handballhochburg?
Sotutzg nachmikkag 4 Uhr am Böllenfallkor
7:V. 98 Darmſtadt — Hindenburg Minden.
bit hoben i.
un dn uſ
ſunſchtznen ſein, die wie folgt antreten:
Körvers
Knautz Reintjes
Schmitz Küter —Sturhann
II Strack Röttger Möller Roß I
5ck Eichhorn Freund Kaltenbach Koch
Dittmar Merz Jungheim
Delp Rothenburger
Henß
sſta1t
wir die Armſtädter müſſen auf den in Hamburg herausgeſtellten
angeſtellten Näteidigle Förſter verzichten. Bei der jetzigen Beſetzung dürfte
F geührt., Hinm z, vaun Erſatz kaum die Rede ſein. Die Mannſchaft der Gäſte
vermiſten Fluzn ſt autk durchweg kräftigen Soldaten=Geſtalten. Die
Mann=
iſtſ uch ſehr jung, daher ſicherlich auch flink. Die beſten
an die Breſſielte Fhln die beiden ſchußgewaltigen Halbſtürmer ſein.
jums erbe
Erwnnt ſei noch, daß die geſtern veröffentlichten
Eintritts=
von dm Fachamt für Handball feſtgeſetzt worden ſind.
umſor 1n Hauptſpiel trifft die Handballreſerve des SV. 98
Aa Mur Lnuſen krn verein Sindlingen.
Pauſe des Großkampfes treten die
mmenden Wock
„„hauleten erſtmalig in dieſer Saiſon auf den
zen Reihe von Li=
15 einer 10 K½=Runden=Staffel werden ſich die alten
den Portugieſen ſu len 189 98. TSG. 46, ASC. und Merck=SV. einen
inter=
ſein Bruder pül ten fünpf liefern.
SV. 98 (Handballjugend).
vollen in New Yul
liegen. Dam hi Spiſee am 5. Mai: Jugend — TV. Pfungſtadt, Stadion,
biſche Pilot Tyr ähr; Si ler ſpielfrei.
zeug von New
ie beſtfalen in fkärkſter Beſehung
beit gepräſenkakivkampf der Amakeurboxer
im 10 Maf N dunfafle
cßkampfabend des Gaues Südweſt der Amateurboxer
richti t der Tat ein Ereignis zu werden, das die
Bayern=
gnunn om 30. Oktober übertrifft. Der Gau Weſtfalen meldet
Stauf die ſich nicht nur aus den beſten Nachwuchskräften,
* deu lich mehrere Olympia=Kandidaten befinden,
zuſam=
les E. Foley nennt
ſdern auch zahlreiche der Beſten unſeres Vaterlandes
Wer kennt nicht Murach von Schalke 04. den
Nach=
gilt Campe=Berlin? Oder wer hat noch nicht von dem
achen üternationalen Schwager=Dortmund gehört, der
Deutſch=
ſtets tir großem Erfolge bei Länderkämpfen vertrat. Oder
von 1Feu bowſki=Bochum, den gefürchteſten Schläger, den die
m dau ſtgenuitsklaſſe im Reich beſitzt?
um Dinner zu zolghlne zehn Leute werden die Fahrt nach
Südweſtdeutſch=
gutran: Fliegengewicht: Praſuhn=Herford:
Bantamge=
einen Fl R. Tüureck=Wattenſcheid: Federgewicht: Schwager=
Dort=
zuletzt 1931 den 45: 4 ehtgewicht: Jakubowſki=Bochum; „Weltergewicht:
ggegriſſen, abet ük achtzch alke und Pries=Wanne=Eickel; Mittelgewicht:
ppe rund Amelung=Münſter: Halbſchwergewicht:
Weſ=
er erhielt dunls h=Bukat Schwergewicht: Drewutzki=Mengede.
für den erſteh / Der iG Südweſt weilte erſt vor einer Woche im Weſtfalen=
Pgzſit 0zse und urde dort jeweils knapp nach Punkten geſchlagen.
Dies=
ſeiurt hat ſ die beſte Gelegenheit, ſich zu revanchieren. Darmſtadts
üvort einde wartet mit Spannung auf die Mannſchaft, die
n in einel ” dieſe nr ſampfabend am 10. Mai in der Woogsturnhalle
auf=
s Wio ”lt mit.
Kanu=Club Darmſtadt.
Intelgen ten, die ſich an der Fahrt zu den Langſtrecken=
Wett=
iten ſſtMainz am kommenden Sonntag beteiligen wollen,
ders 1. ſofort der Geſchäftsſtelle oder geben Nachricht bis
m 81/4 nachmittag im Bootshaus. Abfahrt etwa 10.30 Uhr
Erfeli nit dem Motorboot „Rheinſtrom”,
Heute abend 11.30 Uhr
Polizei Darmſtadt — 1. FC. Pforzheim.
Wir verweiſen nochmals auf die heutige Begegnung des
Süd=
heſſen=Meiſters Polizei Darmſtadt gegen den badiſchen
Gauligi=
ſten FC. Pforzheim, der beſte Fußballklaſſe vertritt. Das Spiel
beginnt pünktlich 17 Uhr auf dem Polizeiſportplatz.
Die Mannſchaften ſind geſtern veröffentlicht.
Reichsbahn=TSV. Darmſtadt e. V.
Der Reichsbahn=Turn= und Sportverein begibt ſich am
Sonn=
tag mit ſeiner 1. und 2. Fußballmannſchaft zum Turnverein
Spachbrücken zur Austragung von Freundſchaftsſpielen. Die
Mannſchaften ſpielen in der gleichen Aufſtellung wie am
Vor=
ſonntag. Abfahrt beider Mannſchaften mit Omnibus um 13 Uhr
ab Mathildenplatz (Marſtall). Soweit Plätze verfügbar, können
gegen einen geringen Fahrpreis einige Schlachtenbummler an
der Fahrt teilnehmen.
Spielbeginn 14 Uhr 2. Mannſchaften, 16 Uhr 1. Mannſchaften.
Starkenburgia Heppenheim — TSG. 46 Darmſtadt.
Am Sonntag ſind die Fußballer der 46er mit 1. und
Reſerve=
mannſchaft nach Heppenheim verpflichtet. Starkenburgia
Heppen=
heim machte in den letzten Wochen viel von ſich reden und wird
für die Niederlage im Vorſpiel Revanchegedanken hegen. Die
46er müſſen dort ſchon auf der Hut ſein, um nicht unter die Räder
zu kommen. Abfahrt für beide Mannſchaften mit Omnibus ab
Löffler 12.30 Uhr. Vormittags um 11 Uhr ſpielt die 3.
Mann=
ſchaft der 46er an der Rheinallee gegen die gleiche Mannſchaft von
Egelsbach. Die beiden Schülermannſchaften ſind am Sonntag auf
der Woogswieſe beſchäftigt. Die 1. Schüler ſpielt nachmittags
2 Uhr gegen 1. Schüler 04 Arheilgen, während anſchließend um
3 Uhr die 2. der 46er gegen 1a=Merck antritt.
S.A.=Sportabzeichen.
Die geſtrige Notiz iſt dahin zu berichtigen, daß der Abmarſch
zur Gruppe 3 nicht vom Paradeplatz, ſondern um 7 Uhr am
Böllenfalltor ſtattfindet. Die Prüfer treten um 7 Uhr am
Parade=
platz an.
Reichskrainer Keſer
ien den Durmfäler Kunfperigen.
Der Reichstrainer für Kunſtſpringen im Fachamt Schwimmen
des RfL. Hanns Kefer=München, der u a. 1933/34 für das
Training der ungariſchen Springer verpilichtet worden war,
weilte Donnerstag und Freitag in Darmſtadt, um die hieſige
Springergemeinde einem kurzen, aber erfolgreichen
Trainings=
kurſus zu unterziehen.
Der Donnerstag abend war dem theoretiſchen Teil gewidmet,
zu dem ſich die Kurſusteilnehmer in der Woogsturnhalle vollzählig
eingefunden hatten, Außerdem konnte Fachamtsleiter
Leyer=
zapfu. a. den Bürgermeiſter Göckel aus Langen und den
Europa=
meiſter im Turmſpringen. Storck aus Frankfurt, begrüßen. In
einem zweiſtündigen, ſehr lebendigen und anſchaulichen Vortrag
erörterte Reichstrainer Kefer mit brillanter Sachkenntnis und der
erfreulichen Offenheit des verantwortungsbewußten Trainers die
Probleme des Kunſtſpringens und die Aufgaben des
Sprungrich=
ters; er vermochte wohl jedem der Anweſenden etwas Neues zu
ſagen. Wir können hier nur einige Einzelheiten erwähnen:
Deutſchland hat durch das unverzeihliche Feſthalten am Stahlbrett,
auch noch nach der Amſterdamer Niederlage ſeine Vorherrſchaft im
Kunſtſpringen reſtlos an die Amerikaner verloren. Die Umſtellung
auf das international gebräuchliche Brandſtenbrett iſt vollzogen.
— Die Springer müſſen ſich einer Grundtatſache ununterbrochen
bewußt ſein — Springen iſt erſt in zweiter Linie Sport, in erſter
Linie aber Kunſt. Die daraus zu ziehende Schlußfolgerung: Die
Springer müſſen immer und immer wieder das Schulſpringen
pflegen; höchſtens vier Springer in Deutſchland haben das nicht
nötig (ſie tun es aber aus freien Stücken), alles andere iſt
Nach=
wuchs. — Alle harten Sportarten als Ergänzungsſport ſind Gift
für den Springer, Vereinsmeierei bedeutet den Anfang vom
Ende des Springens. An ihre Stelle möge in jeder Stadt
unbe=
dingt die gemeinſame Springerſchule treten. Vorbild iſt hier die
Springerſchule in Dresden. Zum Abſchluß zeigte der
Reichs=
trainer ſeinen bekannten Sprungfilm, der in Form einprägſamer
Trickzeichnungen den Idealſprung vorführt.
Am Freitag nachmittag wurde dann im Hallenſchwimmbad
der praktiſche Teil des Kurſus erledigt. Der Reichstrainer übte
mit den Teilnehmern die Schule des Springens durch, zeigte
ihnen, wo es noch fehlt, und wies die Wege zu beſſeren
Leiſtun=
gen. Am Abend wurde die Schule vor einigen Zuſchauern kurz
noch einmal wiederholt, ebenſo hatten diejenigen, die einmal das
Amt eines Sprungrichters ausüben wollen. Gelegenheit, ſich in
der Sprungwertung zu üben. Mit einer kurzen Anſprache
ent=
ließ der Reichstrainer die Kurſusteilnehmer.
In einer 10850=Meter=Staffel lag Jung=Deutſchland vor
TSG. 46 und gewann auch das Waſſerballſpiel mit 6:2. Dr. G.
Das inkernalionale Wiesbadener Tennis=Turnier
nahm am Donnerstag ſeinen Anfang. Der erſte Tag brachte
durchweg Favoritenſiege. Der deutſche Meiſter Gottir. v. Cramm
ſchlug den Wiesbadener Crones 6:0, 6:2; Heinrich Henkel ſchaltete
den Frankfurter Dohnal 6:3, 6:2 aus. Denker ſchlug Beutner
6:3, 6:1: der Amerikaner Hines beſiegte Dr. Kleinſchroth 6:3,
6:2, und ſein Landsmann Culley warf den Berliner Hartz mit
6:4, 6:3 aus dem Bennen.
Der Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland hielt
An=
fang der Woche ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab, die den
Mitgliedern des Klubs einen umfaſſenden Ueberblick über die im
vergangenen Jahre geleiſtete Arbeit gab. Der ſtellvertretende
Leiter des Klubs, K. W. Leyerzapf, erſtattete den
Jahres=
bericht, aus dem hervorging, daß der Schwimmklub Jung=
Deutſch=
land auf ein Jahr ſchwerer, aber auch erfolgreicher Arbeit
zurück=
blicken kann. Unter der kraftvollen Führung des Herrn
Verwal=
tungsdirektors Löwer brachte das Jahr 1934 dem
Schwimm=
klub einen Neuaufbau, der den Klub in ſportlicher und
wirt=
ſchaftlicher Beziehung ein großes Stück weiter brachte. Obwohl
im vergangenen Jahre mit größter Sparſamkeit vorgegangen
werden mußte, konnte der Klub dennoch eine große Zahl
ſport=
licher Erfolge erringen, von denen nur die Bezirks= und
Gau=
waſſerballmeiſterſchaft, ſowie die Gaumeiſterſchaft im
Kunſtſprin=
gen durch Schütz erwähnt werden ſollen. Insgeſamt errang der
Klub, der nach wie vor im Darmſtädter Schwimmſport führend
iſt. 98 Siege, von denen allein 60 in Mannſchaftskämpfen
erfoch=
ten wurden. Auch die Paddler, die zuſammen mit den
Rude=
rern am Altrhein eine ſehr rege Tätigkeit entwickelten, waren
ſportlich erfolgreich und konnten u. a. bei der vorjährigen
Alt=
rhein=Kurzſtreckenregatta den Geſamtſieg erringen. Ein ſehr
er=
freuliches Bild ergab der Kaſſenbericht, aus dem hervorging, daß
der Schwimmklub in finanzieller Hinſicht heute wieder
außer=
ordentlich gut daſteht.
Der Leiter des Klubs. Herr Direktor Löwer, wurde von
der Verſammlung auf weitere zwei Jahre wiederum beſtätigt.
Sein Stellvertreter bleibt Stud =Aſſ. K. W. Leyerzapf. Die
Ein=
heitsſatzungen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen
wurden einſtimmig in der ergänzten Form angenommen. Nach
Erledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten hielt der Leiter
des Klubs, Herr Direktor Löwer, eine längere Anſprache,
in deren Verlauf er noch einmal nach einem Rückblick auf die
Geſchichte des Klubs auf ſeine Maßnahmen im vorigen Jahre zu
ſprechen kam und die Gründe darlegte, die er ſeiner Arbeit
zu=
grunde legte, um den Klub wieder in die Höhe zu führen und ihn
ſeiner eigentlichen Aufgabe wieder zuleiten zu können. Seine
Rede, in der er noch einmal auf die großen Umwälzungen im
deutſchen Sport und auf die Entwicklung des Sports in der
Zu=
kunft zu ſprechen kam, klang aus in einem Bekenntnis zu Führer
und Vaterland. Mit einem Sieg=Heil und den Nationalhymnen
ſchloß die Verſammlung, die ein erfreuliches Bild der
Entwick=
lung des Darmſtädter Schwimmklubs Jung=Deutſchland im Jahre
1934 gegeben hatte.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Samstag, 4. Mai
6.00: Bauernfunk — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit,
Wetter. —
6,55: Morgenſpruch — Choral: Wir leben und
Nur Frankfurt: Nachr. — 9.15: Nur Franfut: 1. (915)=
Konzert.
2. (9.45): Wih. Kahl: Der Starke.
10.05-
Nachr — 11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. — 11.45=
Sozialdienſt.
1200: Breslau; Mittagskonzert des kleinen Funkorcheſters. Ltg.
Richka. — 13.00: Zeit, Nachr. — 13.15: Mittagskonzert. Schafl
und Platt treten einen längeren unfrewilligen Urlaub chn. —
14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Die beſten Schallplatten der Woche.
14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen — 14 55: Wetter. — 15.0=
Jugendfunk: Rund um die Autobahn. Hörſpiel.
16.00: Bom: Der frohe Samstag=Nachmittag. — 18.00: Stimme
der Grenze — 18.20: Stegreiffendung. — 18.35: Wir ſchalten
em! Das Mikrophou unterwegs. — 18.55: Meldungen.
1900: Militärkonzert. Eine Stunde mit den Kaſſeler Jägern,
20,00: Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel. — 20.15: Frankenthol=
Bunter Abend. — In der Pauſe 22.00: Nachrichten. — 2400:
Schallplatten: Feſtliche Muſik deutſcher Meiſter.
OMitiun Oassangnn
Art
Köln: 16.00: Der frohe Samstag=Nachmittag.
Frankfurt: 19.00: Militärkonzert. Eine Stunde mit
den Kaſſeler Jägern.
München: 20.10: Aus deutſchen Opern. Das
Funkorche=
ſter, der Funkchor u. Soliſten. Ltg.: Karl Liſt.
Helſingfors: 19.40: Orgelkonzert.
Beromünſter: 20.15: Konzert aus Baſel.
Wien: 20.25: Kärnten: Hörfolge.
Stockholm: 21.00: Alte Tanzmuſik.
Rom; 21.00: Opernübertragung.
Luxemburg: 22.15: Muſikal. Allerlei.
Budapeſt: 22.20: Wiener Abend.
Warſchau: 23.05: Tanzmuſik.
Wekterbericht.
Der Luftdruck über Mitteleuropa iſt allgemein gefallen und
ſchwächt das feſtländiſche Hochdruckgebiet ab, das ſich weiter nach
Südweſten verlagert. Gleichzeitig wird ein in der Biscaya
er=
ſchienener Tiefdruckwirbel Einfluß auf unſer Wetter nehmen und
bei weiterer Erwärmung zur Bildung gewittriger Störungen
führen.
Ausſichten für Samstag: Noch überwiegend freundlich und tags
ziemlich warm, meiſt ſüdliche Winde, ſpäter aufkommende
Gewitterneigung.
Ausſichten für Sonntag: Im allgeneinen noch freundliches
Wetter, doch zunehmende Neigung zu Gewitterſtörungen.
dieter Diileik e!
EeHenst enict eit
Uhrten de Fohrdohn und macht aus dem
Meſten Weg eine gute Kutoſtoſſe
WEIT
10, der Federung unabhängige, daducch abſolut
Hg Cenkung-Einzelrad=Aufhängung der Vorder=
Me ohne Sturz= und Hpurveränderung, Gröſt.
kudere Verkelngerung der unabgefeberten Maſſen.
Maa mmenfaſſung von Vorderfeder und doppelt
Rucem hudrauliſchen Stoſdämpfer in
geſchloſ=
in Blgefülltem Gehäuſe.
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[ ← ][ ][ → ] Kartoffeln im Frühjahrsgeſchäft.
Die Verwerkungslage. — Gelbfleiſchige Speiſekarioffeln bevorzugk. — Ausklang des Saakkarkoffelgeſchäftes.
Von den Frühkarkoffeln.
Die Erhebungen der Vorräte in Kartoffeln durch die
Marktberichtsſtelle bei der Hauptabteilung II des
Reichsnährſtan=
des geben ſtets eine gute Kontrolle der Marktvorgänge.
Beſon=
ders die Mengen, die in einem beſtimmten Zeitraum der
Ver=
wertung zugeführt werden konnten, laſſen erkennen, ob die
Märkte ihre Pflicht gegenüber den Vorräten getan haben oder
nicht. Die Ueberſicht über die Vorräte und die Gegenüberſtellung
der gleichen Mengen des Vorjahres laſſen in der Regel Schlüſſe
zu, die auch für die weitere Entwicklung des Kartoffelabſatzes
von Bedeutung ſind. Beſonders im Frühjahr wird die
Ueber=
ſicht über die Vorräte wichtig, weil es ſich dann einmal um die
Frage handeln kann, ob wir mit unſeren Vorräten bis zum
aus=
reichenden Vorhandenſein von Frühkartoffeln auskommen oder
ob wir uns Sorge um die Verwertung noch größerer Beſtände
machen müſſen. Auch ein dritter Fall iſt möglich, und zwar der,
daß die Ueberleitung von dem einen in das andere
Wirtſchafts=
jahr ohne weitere Schwierigkeiten vor ſich gehen kann. Wie ſich
die Entwicklung in dieſem Jahre vollziehen wird, ſteht noch nicht
feſt, da die erheblich größere Verwertungsgeſchwindigkeit des
Monats Februar im März wieder erheblich nachgelaſſen hat und
auch gegenüber der Verwertungsgeſchwindigkeit des gleichen
Mo=
nats des Vorjahres nachſteht. Ohne Zweifel wird die
Frühkar=
toffelernte in dieſem Jahre ſpäter als die des Vorjahres ſein, ſo
daß uns alſo mehr Zeit zur Verwertung der Beſtände in
Kar=
toffeln alter Ernte verfügbar ſein wird, außerdem wird der von
Spätkartoffeln reichlich entblößte Weſten in der Lage ſein,
Speiſe=
kartoffelmengen aus den öſtlichen Erzeugergebieten aufzunehmen.
Inſofern ſind die Ausſichten der Verwertung für Spätkartoffeln
günſtiger als im Vorjahre.
Die Vorratslage in Kartoffeln ſah am 31. März 1935 wie
folgt aus, wobei die Mengen in Millionen Tonnen angegeben
ſind:
Jahr Ernten 28. 2. 31. 3. Abgang
15,27
1934 40,97
3,88
11.39
1935 44,42 17.90 14,75 3.15
Stellt man die Vorratsmengen vom 31. März 1934 und 1935
ge=
genüber ſo ergibt ſich, daß wir in dieſem Jahre noch 3,36 Mill.
Tonnen mehr zu verwerten haben als im Jahre 1934. Wenn man
bedenkt, daß die Verwertungsgeſchwindigkeit im März dieſes
Jay=
res um 730 000 Tonnen geringer war als im gleichen Monat des
Vorjahres, daß das Mehr der Ernte noch 3,36 Millionen Tonnen
beträgt, ſo wird man einſehen müſſen, daß die
Verwertungs=
geſchwindigkeit zunehmen muß, wenn wir am Ende des
Wirt=
ſchaftsjahres einigermaßen mit unſeren Kartoffelbeſtänden glatt
ſtehen wollen.
Das Speiſekartoffelgeſchäft ſelbſt iſt lebhaft. Beſonders ſtark
gefragt ſind Induſtrie und Erdgold, die auch einen guten Markt
haben und teilweiſe bereits in den gefragten
Sandbodenherkünf=
ten knapp ſind. Die anderen gelbfleiſchigen Erſatzſorten ſind
da=
gegen noch reichlich im Markt und haben daher auch niedrigere
Preiſe. Die gelben Sorten, an der Spitze Induſtrie und Erdgold,
haben auch weiterhin gute Abſatzausſichten, während die weißen
und roten Speiſekartoffeln bisher noch vernachläſſigt ſind. Aber
auch dieſe werden zu ihrem Recht kommen müſſen, wenn die
gel=
ben Sorten nicht mehr überall und ſchnell zu haben ſein werden.
Futter= und Fabrikkartoffeln ſind in größerem Umfange aus
Schleſien, Vorpommern und auch Süddeutſchland angeboten. Die
Nachfrage in Futterkartoffeln hatte wieder nachgelaſſen, ſo daß
das vorliegende Angebot keineswegs aus dem Markt genommen
werden konnte. In Fabrikkartoffeln ließen ſich guößere Umſätze
tätigen. Auch das Kartoffelflockengeſchäft will nicht vorwärts
kommen. Die Preislage iſt noch dieſelbe.
Das Saatkartoffelgeſchäft tritt jetzt wieder mehr in den
Vor=
dergrund. Nachdem der Frühling nun doch überraſchend mit
ſei=
ner Blütenpracht gekommen iſt, darf man annehmen, daß das
eigentliche Pflanzgeſchäft und die Pflanzarbeiten ſelbſt durch die
Witterung wie bisher keinerlei Störungen mehr erleiden. Die
Ablieferungen der getätigten Kaufabſchlüſſe werden nunmehr
mit Eifer fortgeſetzt, aber auch noch eine Reihe von Eindeckungen
werden zu machen ſein. Unter der ungünſtigen Abſatzlage für
Saatkartoffeln hatten die Preiſe meiſt nachgegeben. Von den
induſtrieähnlichen krebsfeſten Sorten hatte Erdgold auch in den
anerkannten und Handelsſaaten guten Markt, während andere
Sorten, wie z. B. Ackerſegen und Preußen, buchſtäblich
unver=
käuflich ſind. Von den Sorten, von denen große Mengen im
An=
bau und Handel ſind, wie z. B. Parnaſſia, hat der Abſatz der
Handelsſaaten den Verkauf der anerkannten Saaten deswegen
beeinträchtigt, weil die billigeren Handelsſaaten bevorzugt
wur=
den. Dabei hat man nicht bedacht, daß gerade auch von dieſen
Sorten im nächſten Wirtſchaftsjahr größere Saatmengen benötigt
werden und ab 1936 Handelsſaaten nicht mehr zugelaſſen werden.
Während die genannte Sorte in den Hochzuchten ausverkauft iſt,
warten noch größere Meugen anerkannter Abſaaten auf den
Abſatz.
In Deutſchland ſind zu den Oſterfeiertagen die erſten
italie=
niſchen Frühkartoffeln verkauft worden. Im Weſten wurden
Einzelhandelspreiſe von 30 Pfg. je Pfund (auch 55 Pfg. je 2 Pfd.)
gefordert und bezahlt. Algier bringt jetzt täglich 230 Tonnen zur
Ausfuhr, und in Spanien iſt die Frühkartoffelernte im
Malaga=
gebiet in vollem Gange. Italien meldet einen zufriedenſtellenden
Stand der Frühkartoffelkulturen.
Silberhauſſe und chineſiſch=japaniſche Annäherung.
Die durch die Silberpolitik der Vereinigten Staaten
ver=
ſchärfte chineſiſche Wirtſchaftskriſe iſt infolge des neuerlichen
An=
ziehens des Silberpreiſes ſo akut geworden, daß in
Wirtſchafts=
kreiſen offene Panik herrſcht. Während einerſeits der
Außen=
handel faſt völlig lahmgelegt iſt, führt die immer weiter um ſich
greifende Silberhamſterei zu einem kataſtrophalen
Zahlungsmit=
telmangel und damit zu einer Stockung der Einfuhr. Mehrere
Banken ſtehen vor der Einſtellung des Zahlungsverkehrs.
Die Ironie dieſer Entwicklung iſt, daß die Vereinigten
Staa=
ten mit ihrer Silberpolitik, die ausſchließlich von innenpolitiſchen
Erwägungen diktiert iſt, die von ihnen gefürchtete und bisher mit
allen Mitteln verhinderte Annäherung zwiſchen Ching und Japan
beſchleunigen. Wie es heißt, ſchweben zwiſchen China und Japan
bereits Verhandlungen über die Durchführung einer chineſiſchen
Währungsreform unter Mitwirkung japaniſcher Banken.
An=
dererſeits ſcheinen aber die in gleicher Richtung laufenden
Ver=
handlungen mit engliſchen Banken auch noch nicht abgebrochen zu
ſein. Feſt ſteht jedenfalls, daß, wenn die Silberpreiſe weiter nach
oben gehen ſollten, die chineſiſche Regierung ſich vor ſehr
weit=
gehende Entſchlüſſe geſtellt ſehen wird, und daß die Vereinigten
Staaten als Urheber dieſer Kriſe einen wichtigen Preſtigeverluſt
erleiden werden. Wie verlautet, hat die chineſiſche Regierugg
ihren Geſandten in Waſhington bereits beauftragt, die
Aufmerk=
ſamkeit des Staatsdepartements auf dieſe Entwicklung
hinzu=
weiſen.
Chemiſche Fabrik Budenheim A. G., Mainz. Nach dem Bericht
der Geſellſchaft konnte der Umſatz im Geſchäftsjahre 1934 ſowohl
mengen= als auch wertmäßig geſteigert werden. Der Bruttoerlös
ſtieg auf 3.45 (3,38) Mill., dazu treten noch 83 000 (53 000) RM.
Zinſen. Löhne und Gehälter erforderten 0,78 (0,73) Mill. RM.,
Beſitzſteuern unv. 0 34, Unkoſten 0,97 (1.037) Mill. RM. Nach
Ab=
ſchreibungen auf Anlagen von 0,51 (0,52) Mill. RM. verbleibt
einſchl. 26 000 (34 000) RM. Vortrag ein Reingewinn von 889 000
(770 000)RM. Hieraus werden wieder 15 Prozent Dividende auf
4 Mill. RM. A.K. gezahlt, davon gehen 7 Prozent an den
An=
leiheſtock. Die Sonderreſerven erhalten 135 000 (60 000) RM., die
Gefolgſchaft 60 000 RM. Vorgetragen werden 37 000 RM. — In
der HP. wurde der vorgelegte Abſchluß genehmigt.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die bereits am Vortage zögernd einſetzende Belebung des
Berliner Börfengeſchäftes „machte geſtern beachtliche
Fort=
ſchritte. Das Publikum hat nach Ueberwindung des Ultimos auf
dem zum Teil ermäßigten Kursniveau eine größere Anzahl
Beſtensorder an den Markt gelenkt, die namentlich in
Standard=
werten eine ziemlich kräftige Kurserhöhung hervorriefen. Die
Tendenz findet in den aus der Wirtſchaft vorliegenden
Nachrich=
ten einen ſtarken Auftrieb, daneben findet auch die Umwertung
des Danziger Geldes weiter Beachtung. Sehr feſt lagen
ins=
beſondere Farben, wobei man Sperrmarkkäufe vermutet. Das
Papier ſetzte 2½ Prozent höher ein und gewann ſehr bald ein
weiteres ½ Prozent. Auch Montane wieſen durchweg
Befeſtigun=
gen auf. Kaliaktien zeigten ruhige, aber ebenfalls etwas feſtere
Lage. Autowerte zeigten kein einheitliches Bild. Die Märkte
der Metall=, Bau=, Textil= Papier= und Zellſtoffwerte lagen ſehr
ruhig. Der erfreuliche Abſchluß von Aſchaffenburger Zellſtoff
blieb auf den Kurs ohne erkennbaren Einfluß. Am Rentenmarkt
begegneten Altbeſitz erhöhter Nachfrage. Im Verlaufe machten
die Kursbeſſerungen an den Aktienmärkten zumeiſt weitere
Fort=
ſchritte, doch ließ das Geſchäft in der zweiten Börſenſtunde
weſent=
lich nach. Sehr ſtill blieb es an den Rentenmärkten.
Die Rhein=Mainiſche Börſe eröffnete am Aktienmarkt
in recht feſter Haltung, und beſonders nach den erſten Kurſen
er=
fuhr das Kursniveau einen kräftigen Anſtieg. Zunächſt kaufte
die Kuliſſe etwas vor, ſpäter war aber auch eine ſtärkere
Betei=
ligung der Kundſchaft feſtzuſtellen, ſo daß das Geſchäft nach der
langen Geſchäftsſtille ein recht lebhaftes Ausmaß annahm. „
Aller=
dings begünſtigte die Marktleere den Kursauftrieb, da Verkäufe
nicht vorgenommen wurden. Der Abſchluß der Zellſtoff
Aſchaffen=
burg mit ſeiner 5öprozentigen Ausfuhrſteigerung regte an,
ob=
gleich der Kurs von Aſchaffenburger Zellſtoff kaum davon berührt
wurde. Beſonders lebhaftes Geſchäft hatten JG. Farben mit
140½—141½ (138½), außerdem gewannen u. a. Scheideanſtalt
1½ Prozent. Der Rentenmarkt war im großen und ganzen
ver=
nachläſſigt, nur Altbeſitzanleihe ſetzten ihre Befeſtigung fort. Im
Verlaufe war das Geſchäft zunächſt etwas ruhiger, ſpäter zog es
für einige Spezialwerte, wieder an Beſonders Montanwerte
blieben gefragt. Renten lagen auch ſpäterhin ſehr ruhig und
gegen den Anfang behauptet.
Obgleich die leichte Publikumsnachfrage an den
Aktienmärk=
ten kursmäßig keine ſtärkere Wirkung zeigte, blieb die Tendenz
auch an der Abendbörſe feſt. Das Geſchäft erreichte indes keinen
nennenswerten Umfang, zumal die Kuliſſe nach den größeren
Käufen an der Mittagsbörſe etwas zurückhielt. Immerhin ſtellten
ſich gegen den Berliner Schluß vielfach weitere Erhöhungen von
½ bis ½ Prozent ein. Der Rentenmarkt lag im ganzen ſtill und
kaum verändert.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Bank für Landwirtſchaft A.=G., Berlin. Die Bank für
Land=
wirtſchaft, die dem Reichsnährſtand naheſteht, berichtet von einer
weſentlichen Ausdehnung des Geſchäftes im Laufe des Jahres
1934. Die Steigerung der Kreditoren gegenüber dem Vorjahre
beträgt 8,4 Mill. RM. oder 70 Prozent. Die Umſätze ſind von
675 Mill. RM. auf 1030 Mill. RM. geſtiegen. Von dem
aus=
gewieſenen Reingewinn einſchließlich Vortrag (166 426) in Höhe
von 215 130 RM. ſollen 100 000 RM. dem Konto Rückſtellungen
zugeführt und der Reſt auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Das Unternehmen ſieht alſo wiederum von einer
Dividendenaus=
ſchüttung ab. In der Generalverſammlung am 24. Mai ſoll
weiter die Erhöhung des Grundkapitals von 2 Mill. RM. auf
3 Mill. RM. beſchloſſen werden. Die neuen Aktien werden von
der Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtalt übernommen.
Kohlen= Koks= und Preßkohlengewinnung im Ruhrbezirk.
Aus der folgenden Ueberſicht ſind Gewinnung der
Ruhrkohlen=
zechen (vorläufige Ergebniſſe) an Kohle, Koks und Briketts für
die Zeit vom 21. bis 27. April 1935 und in der Vorwoche
erſicht=
lich (in Tonnen): Arbeitstage 5 (Vorwoche 5), Förderung
1576 019 (1 533 019), Kokserzeugung 388 254 (389 539),
Preßkoh=
lenherſtellung 64 551 (58 842), eingelegte Feierſchichten 62 517
(87 626).
Der Reichsbankausweis Ende Aprff
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. April hat f77
der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Anlage der Bank in?
ſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 346,1 Miml/=
4674,5 Millionen RM. erhöht. Der Anſtieg der Belaſtunn
gibt ſich aus der üblichen Frühjahrsentwicklung. Dazu kam:
daß durch den Mai zwei Ultimotage zuſammengedrängt win
Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und S
um 291,9 Mill. RM. auf 3860,5 Mill. RM., an Lombard
rungen um 45,8 Mill. RM. auf 86,5 Mill. RM. und an Mu
ſchatzwechſeln um 25,0 Mill. RM. auf 26,7 Mill. RM. zugan
men, dagegen die Beſtände an deckungsfähigen Wertpapieres
16,0 Mill. RM. auf 373,1 Mill. RM. und an ſonſtigen
papieren um 0.7 Mill. auf 327,6 Mill. RM. abgenommen,
ſtark iſt die Zunahme bei den Lombards, was ſich gleichfall;
der Abwicklung des 1. Mai erklärt. Die Abnahme der deckk
fähigen Wertpapiere beruht auf Verkäufen von Steuergutſcheun.
Bei den Giroguthaben, die um 24,57 auf 951,51 Mill. RM. z50.
h
gegangen ſind, iſt eine ſtarke Abnahme der öffentlichen Geldesu
eine Zunahme der privaten Guthaben feſtzuſtellen. Der gesu junſt ber
Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich auf 5849 Mill. RM. gegem) 41.
Mill. RM. in der Vorwoche. Zum entſprechenden Zeitpunkt ſnfüt
Vormonats betrug er dagegen 5846 Mill. RM. und im Valſye
5648 Mill. RM. Die Beſtände an Gold und deckungsfähd
Deviſen haben ſich um rund 0,3 Mill. auf 85,8 Mill. RM.e=
Im einzelnen zeigen die Goldbeſtände eine Zuriahme um 0.//.
81,7 Mill. RM., dagegen die Beſtände an deckungsfähigen Daue 2
jahrheit
eine Abnahme um 0,3 auf 4,0 Mill. RM.
Produkkenmärkie.
Mainzer Getreidemarkt vom 3. Mai. Es notierten
handelspreiſe per 100 Kilogramm loko Mainz) in RM.: Au
ind
W 16 21,80, Roggen R 15 17,80, Hafer H 14 17,50 (ab Stanu
Futtergerſte G 11 17,20 (plus Zuſchlag), Weizenkleie W. 16i0,
(Mühlenpreis), Roggenkleie R 15 10,44 (Mühlenpreis), 4
ſchrot 13,00 (Fabrikpreis ab Station). Tendenz: Brotge=Ml 20d
trotz kleinen Angebots ſchwer verkäuflich: Gerſte und Hafer:Nm=lor,
gels Angebots geſchäftslos; ölhaltige Futtermittel und ſt4 fern von
unverändert; Biertreber und Malzkeime nachgebend.
Bu
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Bei weiter ſehr „on
lichen Zufuhren von deutſchen Eiern konnte ſich das GeſchäffckA en
lang noch nicht ſtärker beleben, wenngleich im Kleinhandes ſperiehe
Abſatz beſſer als beim Großhandel iſt. Man rechnet aber 5ll
nächſten Tagen mit ſtärkerer Nachfrage zur Auffüllung der
teten Läger. Ausländiſche Eier kommen nur in kleinen Magtüſ
und da hauptſächlich Holländer, an den Markt. Die Preiſe=ſſn
ben unverändert. Es notierten in Pfg. pro Stück frei Fra rſt aß
a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe an den Kleinhandel): Dod
Handelsklaſſeneier S 975—10,00, A 9,25—9,50, B 8,75, C
D 7,75; Holländer Klaſſe S 9,50—9,75. Klaſſe A 9,00—
B 8,50—8,75: Flandern Klaſſe S 9,50—9,75, A 9,00—9,25, V‟
bis 8,75: Dänen Klaſſe S 9,75. A 9,25, B 8,75.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Das Buttergg
nimmt weiterhin einen zufriedenſtellenden Verlauf, es hat1
vor dem Monatsende kaum eine Einſchränkung erfahren. Irn
deſſen werden die, allerdings auch nur kleinen, Eingänge ſ74
von deutſcher wie von holländiſcher Butter glatt geräumt.
Preiſe blieben unverändert. Es notierten in RM. pro 50
gramm frei Frankfurt a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe a
Kleinhandel): Deutſche Markenbutter 143—145, Feine Deil
Molkereibutter 142—145, Deutſche Molkereibutter 140—142,
butter 125—130, Kochbutter 120: Holländiſche Markenbuti
nach Qualität 145—148.
IW Händler au
Biehmärkke.
1 Zenn nur bei
Frankfurter Viehmarkt vom 3. Mai. Auftrieb: RinddW Sie Qualits
(gegen 6 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter 17 Ochü Mk-ni dem Teſe
Bullen und 4 Kühe. Kälber 766 (657), Schafe 39 (unverärz Med gödter 4
Schweine 308 (458). Notiert wurden pro 1. Zentner Lu0
gewicht in RM.: Kälber a) 60 (am 25. April 60), b) 54—5 * mud fahradfet
bis 59), c) 47—53 (46—53), d) 37—46 (35—45): Hamme Mdrich sgrichwörtl
Weidemaſt 40 (39—40), c) mittlere 38—39 (36—38); Schrz Mmleit auszeichn
beſte 35—36 (—), f) mittlere 33—34 (—): Schweine b) scütet ſel zu fol
(47—51) c) 46—49 (47—50) d) 40—48 (44—49). Mard,.
lauf: Kälber, Hammel und Schafe rege, ausverkauft: Scrt5
ruhig, etwas Ueberſtand (6).
Berliner Kursbericht
vom 3. Mai 1935
vom
Deviſenmarkt!
3. Mai 1991
Me
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Llohd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Beramann Elektr.
Berl. Maſch.= Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Nafct
95.25
95.25
32,625
34. 625
38.25
129.50
113.50
94.—
48.—
123.50
108.—
Wee Heeee
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Riertee
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Vee
141.75
124.—
106.25
94.875
123.—
90.25
114.—
92.75
116.375
78.875
71.875
Weenu
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurthcalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali”
Agsb.Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr.
Drahtl=
nderer=Werke 11
86.875
11.—
113.50
162.50
35.50
80.75
114.—
87.25
14.50
124.50
60.25
122.—e.
112.25
136.50
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar!
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
lägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Sta.
100 eſtl. gr
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brieil
12.315
0.858
41.96
0.201
3.047
2.475
53.65
46.97
12.015/
68.43
S.3osl
16.38
2.354
187.73
54.39
12.345
0.662
42.06
0.203
3.053
2.479
53.75
47o5
12.045
68.57
5.315
6. 42
2.35
168.07
54. 48
Italien
Japan
Jugoſlawien 1
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweder
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowat.
Türkei.
Ungarn
Uruguah
Ve=, Staaten
Srinſtädter and Kätionarbane Suramradt, Fltlhte drt Atesoner Br
Frankfurter Kursbericht vom 3. Mai 1935.
Meee
Grlkp. 1934
„ . 1935
„ „ „1936
„ „ 1937
„ 1938
„ Gruppe1 ..!.
6%Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern., b.30
4½9Baden .v. 27
4½%Bahern v. 27
4½½Heſſen.. v. 28
.„b.29
4½% Preuß. b.28
% Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
103.2
107.3
107.4
106
105.3
105.5
100-,
97.25
102
972.
98.5
97
98.25
108.55
96.5
96.75
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5%0 Dt. Reichspoſt=
Schätze
4½%.
100-/,
Dtſch. Anl. Ausl.
*, Ablöſung.
Teutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin „v. 24
4½Darmſtadt ..
8 Dresdenv. 26
VFrankfur 128
8Heidelberg28
%Mainz. . .
4 1. %Mannheim27
4½% München 29
4½%Wiesbaden 28
4½½Heſſ. Landesb
4½%„ Goldoblig.
100.4
100,4
114.25
90.75
95
HI
hyp.=Bk=Liguid
4¾%0
Komm.=Obl. ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. .
Heſſ. Gldobl. R.11
R.12
4½%
4½%Kaſſ. Landesk.
Goldpfbr.. . ...
4½%Nſſ.Landesb.
5½%n Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
4Ausl. Ser.I
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
100.25
95
96.5
X
96
96.25
100.35
116
129
21:0,
Mee
92
90.5
Z
92
96.25
94.25
4½%Berl. Hhp. B.
Lig.=Pfbr
4½%Frtf.Hyp.=B.
5½%0 „Lig.=Pfbr.
% „ Goldoblia.
0 Frkf. Pfb.=B.
. Lig.=Pfr. .
4
„Mein. Hyp. B.
51
Lig.=Pfr.
% Pfälz. Hhp.B.
„ Lig.=Pfb.
% Rh. Hyp.=Bl.
Lig.=Pfr.
Goldobl.
4½ %Südd,Boden,
Cred.=Bank ....
5½% „Lig.=Pfbr.
4½ BWttb. 6hp. B
96
101
96
100
93.75
96
101
96
101
97.25
101
96:,
96:),
94),
We
6%Dt. Linol. Werkel;
6%Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl:
6SalzmanncCo.
6% Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bondsl;
5 %Bosn. 2. E. B.
5%0 „ L.Inveſt.!
5 %Bulg. Tab. v. 02
4½%0 Oſt. Schätze.
42Oſt. Goldrente
5ögbereinh. Numän
4½%
42Türk. 4.Bagdad
4% II.Bagdad
4½%ungarn. 1913
1914
4½%
Goldr.
1910
4½Budp.Stadtanl.
42Liſſabon. ....
4%Stockholm.
9n.5
101
98
Aktien.
Accumulat.-Fabr 11
Alg.Kunſtzide Unie
A. E. G. ........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. graft u. Licht
Buberus Eiſen. . ..
Cement Heidelberg
Sarſtadtl
Jae
103
101
101.5
99
101
100.25
125,
13
6.75
37.75
27.25
6.5
4.1
8.5
8.5
8.1
7.85
50.5
48.5
93
53‟,
3821,
121
10-
81.75
128.
114
134.5
97.75
118
J.G.Chemie, Baſell
Chem.Werke Abert).
Chade (A=C) .....
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.!
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl ..
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Linoleum .
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffck Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Ge
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union
Eſchweiler ......!
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder.
F.6. Farbeninduſtr.!”
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guillegume
Frankfurter Hof ..
Geſ.f. eleftr. Untern
Goldſchmidt, Th.,
Gritzner=Kahſer.
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempt
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
IlſeBergb. Stamm
Genüſſel
Ve
96
263
148
153
93.5
111.25
107.25
1214.5
84
105
91‟/
108
122.5
109
245
64
128.5
141.5
93.5
123.7.
99
36.5
101.25
136
82.25
1o8
120
65.75
102
112.5
80.25
121,5
Miieie
Aali=Chemie. .....
„ Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerte ...."
Knorr C. H. .....
Konſerven Braun
Lahmeher & Co
Laurahütte ....
Lech, Augsburg..
Lokomf. KraußckCo.
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Höchſt
Mainz=Att.=Br. ..
Mannesm.=Nöhren
Mansfeld. Bergb.
Metallge i. Franff.
Miag. Mühlenbau.
Moenus..
Motoren Darmſtadt
Reckarwer Cßling
Odenw. Hartſtein
Part.: Birceik:.
R Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr. .ſ.
Rütgerswerſt. ...!.
Salzdetfurth Kau.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr
Schuckert, Elektr..
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau"
1141,
92.25
69.5
121
22
95
92.75
82.25
79
105.75
97.75
81.25
97.5
10e.5
107-,
112
209‟.
123.5
107
95.75
104
113.75
196
166
69.5
105.5
1150,75
Ks
96
Iiie
Unterſranlken. 4.
Ver. Stahlwerle .
Ver. Ultramarim
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kalt
Zelſtoff Waldho
Al g. 2t. Frediget
Badiſche Bank.
Br. f. Brauinduſt.
Baher. Hyp. u. B).
Berl.Handelsge
„ Hhpothelbl.
Comm. u. Privatbl
Dt. Ban u. Dike.
Dt. Fff. u. Wechel.
Dresdner Ban
Frankſ. Banl.
Enp. Ben!
Mein Eup.=Banl.
Pfälz. Ehp.=Bant
Reichsbanl=Anl.
Phein. Bnp.=Ben”
Südd. Bob.Pr. B!
Wür z: Notenban!
A. G.f. Veriehrei
Allg. Lokalb Kraft
70, 2t Meichsl bieb .
Hapag ...
Lübec=Büchne!.
Nordd. Lloyd
Südd Gſenb.6e
Alltanz= u. Stutie
Verſicherung
Verein. Ber
Franfona Rückus
Mannh. Berſich
OtaviMinen .,
Schantungsn
1
[ ← ][ ][ → ]4. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
warst au nie von mie gegangen=
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
ymet ſichtlich erleichtert auf. Dann ergreift er Sigrids
indge gch könnte zweimal Ihr Vater ſein, Fräulein
Tus=
olen Sie mir Ihren Kummer nicht anvertrauen? Auch
chen erleichtert — oft noch viel mehr als Tränen!
M
elle vi lnnte ich Ihnen helfen?”
Eann niemand helfen.”
— das möchte ich doch nicht unterſchreiben! Für
uench g=lsid iſt ein Kraut gewachſen — mindeſtens wird es
ctew renn zwei daran tragen. Wollen Sie nicht
Ver=
ueng nnir haben?"
Ay öchte es wohl ... fürchte aber, daß Sie mir zürnen
rdeyynn ich habe Sie über einen wichtigen Punkt in
ug uu Eneine Perſon getäuſcht.”
hatten Sie gewiß Ihre Gründe. Außerdem hatten
e ja ſire Verpflichtung, mich über Ihre Privatverhältniſſe
untuncten. Sie beſteht auch jetzt nicht. Nur wenn es Sie
deikeüngt rn würde, ſich darüber zu einem väterlichen
eunng zuszuſprechen, würde ich Sie bitten, mir Ihren
mmeunzuvertrauen."
es würde mich erleichtern” antwortete Sigrid,
plnäuep ein unabweisbares Bedürfnis in ſiche aufſteigen
53849 Mül yy lk, züeſe Herzenskummer vor dieſem Manne, der ihr vom
Milbrechenden Aen „ſgenblick an mit Güte und Herzlichkeit begegnet iſt,
Didt. Rn, u0d Szuklfitiunt.
Gold un
„T. un ſprechen Sie. Meiner wärmſten Teilnahme können
au E0 M kr Naßk ſein.
e Sille 3ujahnes „Vio (Ulem, Miſter Talhore, muß ich Ihnen geſtehen, daß
nde an deckun
RM
dien ſtelle bei Ihnen unter meinem Mädchennamen
an=
m. nüß ahrheit aber ſeit einem halben Jahre verheiratet bin.”
„Nu — das ändert ja eigentlich nichts an unſeren
Be=
wärkle. zunde
Sißgnd erzählt nun, ohne Namen zu nennen oder die
3. Mai. Es noſtunkenhdr Beſchuldigungen ihrer Schwiegermutter auch nur
loko Mainz) in hpf eiſne Silbe zu ſtreifen, von ihres Gatten Geſchäftsreiſe
Gafer H 14 1750 09 7 zu und ſeinem Verſchwinden dort. Sie berichtet nur,
Nas) Weizenkleie 2/ ihR 2chwiegermutter gegen die Heirat Freds mit ihr war,
1044 Mühlenn; ſteuts eindlich begegnete und daß ſie durch den unerwartet
„iſ. Lendem 4zliahe Tod ihres Schwiegervaters ihre letzte Stütze im
uflich: Gerſte m
Atige Futtermill EſC -weshalb ſie es vorzog, ſich bis zur Rückkehr ihres
nueis ern von Wien eine Stellung zu ſuchen.
zkeime nachge
„Wöy ſiur vernünftig und zu billigen iſt! Nichts iſt auf=
Reie. bei weit hendrer als mit kleinlichen Menſchen zuſammenleben zu müſſen
rn konnte ſich das
enngleich im guct 1älhen Nadelſtichen ausgeſetzt zu ſein”, nickt der Emir.
iſt. Man rechnel . he ich Ihre Träuen ſchon beſſer, arme Frau Sigrid!!”
rage zur Aufüllung „Sie galten meinem Gatten Fred. Ich hörte heute auf
mmen nur in klemet Schf ſagen, daß die Stadt dort drüben an der Küſte
den Markt. DiAffiſeh. . . Da übermannten mich Schmerz und Sehnſucht
Pig. pro Stüä i”t jehrt aß ich alle Faſſung verlor.
an den Kleinhan
„Aiſo ka nur zu begreiflich iſt. Uebrigens bedaure ich,
935 B 8ſ. reiſch Freunde und hätte vielleicht auch perſönlich auf die
ſörcle in Jaffa einwirken können.”
delspreiſe. 2
Af
n Oübl-Händler
aufzu-
ii
chenz, tenn nur bei ihm
3. Mai. Auſtiel haltchn Sie
Qualitäts-
emartt), darunter 1 hrrärt mit dem Zeichen
inutsctiinds größter Auto-
K
3bil- nd Fahrradfabrik,
„sichn aurch sprichwörtliche
Verliuſigkeit auszeichnen,
Me tilsei viel zu kosten.
„Sie meinen, daß dies möglich geweſen wäre?”
„Ich glaube wohl — mindeſtens; daß die Sache nicht wie
getvöhnlich auf die lange Bank geſchoben wird. Freilich — dazu
hätten wir in Jaffa anlegen und ich hätte mich perſönlich
ein=
ſetzen müſſen. Dazu iſt es nun leider zu ſpät. Aber ich werde
verſuchen, von Port Said aus das Verſäumte nachzuholen und
auch ſonſt überlegen, welche Schritte noch getan werden könnten,
um Ihrem Herrn Gemahl möglichſt ſchnell wieder zur Freiheit
zu verhelfen.”
Einen Tag ſpäter legt die Jacht im Hafen von Port Said
an. Der Emir geht ſogleich an Land, Sigrid empfehlend, mit
Leila vorläufig ſeine Rückkehr an Bord abzuwarten. Er habe
Geſchäfte in Port Said, werde ſie aber nach deren Beendigung
beide abholen und ſelbſt an Land bringen, wo man dann,
wenn es Sigrid genehm wäre, vielleicht eine längere Autofahrt
ins Innere unternehmen könnte.
„Es wird Sie gewiß ein wenig zerſtreuen, gnädige Frau,
Kairo, die Pyramiden und die Sphinx kennenzulernen. Auch
Leila kennt alles das noch nicht”, ſagt er, beiden zum
Ab=
ſchied die Hand ſchüttelnd. Und als Leilg bei der ungewohnten
Anrede „gnädige Frau” erſtaunt aufhorcht und fragend von
einem zum andern blickt, fügt er lächelnd hinzu: „Jawohl,
deiner neuen Freundin gebührt dieſer Titel, denn ſie iſt
ver=
heiratet, und du mußt nun doppelten Reſpekt vor ihr haben!“
Arm in Arm, eng aneinandergeſchmiegt an die Reling
ge=
lehnt, blicken Leila und Sigrid dann dem ſich entfernenden
Boot des Emirs nach, der nur von Indra begleitet iſt.
Doch entſchwindet es ihren Blicken bald in dem Gewirr
von kleinen Fahrzeugen, die die weiße Jacht umdrängen und
unter dem üblichen lauten Geſchrei ihre Waren, zumeiſt Früchte
und Landeserzeugniſſe, anbieten.
Plötzlich fühlt Sigrid, wie Leila zuſammenzuckt.
„Sehen Sie nur... dort . . . welch unheimlicher Menſch...
warum ſtarrt er uns ſo an?” ſagt die junge Inderin ängſtlich.
Sigrid folgt der Richtung ihres Blickes und fährt gleichfalls
zuſammen.
In einem kleinen Boot, das mit Datteln und Orangen
beladen iſt, ſteht hochaufgerichtet die ſchlanke Geſtalt des braunen
Burſchen, den ſie zum letztenmal in Wien erblickte, als ſie das
Auto beſtieg, um zum Bahnhofe zu fahren.
Auch jetzt bohren ſich ſeine ſtechenden ſchwarzen Augen mit
unheimlicher Schärfe in Sigrids erblaßtes Geſicht, und
dies=
mal ſteht eine Frage und eine Drohung darin.
Ein Schauer rieſelt durch Sigrids Leib. Haſtig zieht ſie
Leila mit ſich fort.
„Kommen Sie, Kind, wir wollen in den Salon
hinein=
gehen, der Menſch ſieht wirklich ſo aus, daß man ſich vor
ihm fürchten könnte!”
„Kennen Sie ihn, Frau Sigrid?”
„Gott behüte — woher ſollte ich ihn kennen? Es ſcheint
ein Araber zu ſein . . . aber ich ſah ihn in Wien bereits
zwei=
mal: das erſtemal im Hotel, als ich mich Ihrem Vater
vor=
ſtellte, das zweitemal, als ich das Auto beſtieg, um zur Bahn
Nr R2 — Seite 11
zu fahren. Auch da ſah er mich ſo eigentümlich ſtechend an,
als wolle er ſich mein Geſicht einprägen.”
„Es iſt ein böſer Menſch ... ich fühle das immer gleich
auf den erſten Blick, ob ein Menſch gut oder böſe iſt. Am
Ende iſt er Ihnen gar von Wien aus gefolgt?”
„Das kann ich nicht glauben! Was könnte ihn dazu
ver=
anlaßt haben? Er kennt mich doch ſo wenig wie ich ihn.”
„Ich las Haß in ſeinen Augen .. nehmen Sie ſich vor
ihm in acht! Jedenfalls müſſen wir Papa von dem Menſchen
erzählen.”
Der Emir kehrt erſt abends an Bord der Jacht zurück. Er
ſcheint ſehr guter Laune und erzählt Sigrid, daß er
ausführ=
lich an den öſterreichiſchen Konſul in Jaffa gekabelt habe und
umgehend Antwort erhielt. Es ſei alles ſo, wie Sigrid ihm
mitgeteilt habe, und das Verſchwinden des jungen
Oeſter=
reichers beſchäftigt dort alle Gemüter lebhaft. Leider wiſſe man
über ſein Schickſal noch nichts Näheres. Doch brauche ſich
Sigrid darüber nicht zu beunruhigen. Denn beſtimmt drehe ſich
die Sache in erſter Linie um den Geldpunkt. Er habe darunr
einen hohen Preis für die Auffindung des Entführten
aus=
geſetzt, was die Entführer ſicherlich zu größerem Eifer
an=
ſpornen werde als die Schritte der Behörden oder die Furcht
vor deren Maßnahmen.
„Aber warum”, ſchließt er, Sigrid feltſam forſchend
an=
blicken, „nannten Sie mir nicht ſchon geſtern den Namen
Ihres Gatten? Ich erfuhr ihn erſt von dem Konſul.”
„Verzeihen Sie, Miſter Talhore, daß ich in meiner geſtrigen
Erregung gar nicht daran dachte. Es war ſehr dumm von mir.”
„Sie heißen . . . Donawend, nicht wahr?”
„Ja.”
„Das iſt wohl ein ſehr häufiger Name in Ihrer Heimat?”
„Nicht, daß ich wüßte. Mir wenigſtens iſt außer der
Familie meines Mannes keine zweite dieſes Namens in Wien
bekannt.”
„Aber dann . . ." Der Emir bricht plötzlich ab, blickt
Sigrid eine Weile ſinnend an und beginnt von gleichgültigen
Dingen zu ſprechen, indem er derichtet, daß er alle
Vor=
bereitungen getroffen habe, um morgen früh von Port Said
aus mit den Damen eine Fahrt nach Kairo zu unternehmen.
Da fällt Leila plötzlich der unheimliche Araber ein, der ſie
und Sigrid heute ſo erſchreckt hat. Eifrig ſchildert ſie das
mar=
kante Geſicht mit den ſtechenden ſchwarzen Augen und erwähnt
dann auch, daß Sigrid denſelben Menſchen ſchon in Wien
zweimal geſehen habe.
Das Geſicht des Emirs hat ſich verdüſtert. Nachdenklich
ſtarrt er vor ſich hin.
„Wie alt mag der Menſch wohl ſein?” fragt er dann
Sigrid.
(Fortſetzung folgt.)
Ma Me
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetich; für den Spori: Karl Böhmany;
K
Darmſtadt Rheinſtraße 2.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 19—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
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Und sle singt doch (Lustspiel)
Der Uhu als Jagdgehllke (Kulturfilm)
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