Aemf
Tat
TeT."
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 119
Mittwoch, den 1. Mai 1935
197. Jahrgang
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daß HI
neiſter 5
Maifeier
hnſt und jetzt.
Von Dr. Paul Harms.
A geht nicht das Herz auf, wenn nach der
hymelze Bäume und Sträucher den erſten
u=EEihleier aufweiſen? Wenn die wärmende
e: Sonnenſtrahlen von Tag zu Tag
zu=
m lUnd wenn der Aufenthalt im Freien
wmer wird als der im geſchloſſenen Raum.
der Frühlingsmonat Mai, in dem wir
4äſſel der Jahreszeit in vollen Zügen
ii von Frl
Hlſdee fortſchreitende Verſtädterung des Le=
Mai dieſen Zauber nicht nehmen
eſenſtraßemnſt —- um wie viel mehr bedeutete er für
uen aud nſeutF=Alltvordern, denen Kultur und Technik
anſe ich miuch m das Gefühl unmittelbarer Naturnähe
me Treu visefſte hatten! Wer in den Gedichten
Wal=
ſchäſ uhehe —” zu der Vogelweide blättert, der bekommt
ſch iſeer Begriff davon, mit welcher Ungeduld
Gelm u.6½ Aſſegen jener Zeit ſich dem Mai
entgegen=
mtacimit welcher elementaren Freude ſie den
tſchißenden Sieg des Frühlings über die
letz=
nterſchauer begrüßten. Sie wußten,
aoodarr/; „Heizungstechnik”, war damals noch
ne /hekannte Sache, und zwiſchen den dicken
Taulßf der Burgen wird dazumal ebenſo viel
froft worden ſein wie in den meiſten Bür=
R rſtant der ſtädtiſchen Häuſer. Zufrieden
ußt/k a, ſein, wer während des Winters über=
AnS: mptzüin feſtes Dach über dem Kopf hatte. Die
M,Sinterhilfe” großer Herren, reicher
v0 Fahnaß öſtak dr ſtädtiſcher Verwaltungen angewieſen
ahmen trenhilllten keine geringe Erleichterung, wenn
uähmaslle Hſſcraft des Winters endgültig gebrochen
Rindene Ricgzninder fühlte ſie der Bauer, deſſen
Be=
basseke" e, die wiedererwachende Zeugungskraft
Effür die menſchliche Ernährung nutzbar
wecls”, milin. Und da alles Leben, in der Stadt
e alldam Lande, auf der Burg wie im
Klo=
r. m. Urberuf noch eng verhaftet war, ſo
tr 0MTaifeier ein Volksfeſt im eigentlichſten
inne l’s Wortes. Viel davon hatte ſchon das
ſterfichiverweggenommen. Aber die Kunſt, ſich
UN0 fraAz, war weit genug verbreitet, um noch
vn zuge: Frühlingsfeſt mit ihrem Reichtum
eSzufſſten. Noch einmal ward der Winter ver=
„ann/ i), im Tanz um den Maibaum dem
jun=
n Rſtilig gehuldigt, und in der
Walpurgis=
icht Kſte manch uralter Brauch ſiegreich fort,
m dMeſfernde Kirche vergeblich den
Unter=
eng Aſcworen hatte.
Bisc ſoas Maſchinenzeitalter hinein iſt dem
3Pbeitinen. Menſchen das Bedürfnis geblieben,
Pine beätsſtätte oder ſeine Wohnung zum
Maöſiitijungem Grün zu ſchmücken, als einem
dieichemte: Sehnſucht nach jener
Naturverbun=
ſzenhein ue der vielgeprieſene Kulturfortſchritt
Jehr I9 mehr zurückgedrängt hatte. Hier ſetzte,
den ſer und 90er Jahren des vergangenen
MſahrhA erts, der internationale Sozialismus
In undhennächtigte ſich der, auch im verſtädterten
Anduſtſtrweiter immer noch ſchlummernden
ſehnſuut raach natürlichen Lebensbedingungen,
Am ſi4 msuſchmieden zu einem Werkzeug des
ampfeſt gegen den internationalen Kapitalis=
AAus; 7 Rampf, der ja nicht etwa das Ziel
erfolge ennen beſtehenden Gegenſatz zu einem
Maturgeingren Zuſtand zu überwinden, ſondern
Sier nunie. Unterſchicht als neuen Nutznießer an
Aie Siit der bisherigen Oberſchicht bringen
zollteK,
Anſl em 1. Mai wurde eine große
Kraft=
robe tanſtaltet, ob und wie weit der
inter=
atiomtn Sozialismus allgemeine Arbeitsruhe
rzwinſte ſönnte. Seit 1890 galt die Maifeier,
ſaut B Mluuß der „Zweiten Internationale”, als
rſter brüttt zur Erzwingung des
Achtſtunden=
ſages. A. u: den Arbeiter wurde es zur
Ehren=
ache, I. Mai nicht zu arbeiten, und da es ſich
hier um Machtkampf handelte, ſo wurde es
wie=
derum für den internationalen Kapitalismus
alsbald „Ehrenſache”, die Maifeier mit allen
verfügbaren Mitteln zu verhindern. Lohn wurde
ſelbſtverſtändlich nicht gezahlt, aber wo es anging
und in die Geſchäftslage paßte, da wurde die
Feier am 1. Mai mit Ausſperrung von der
Ar=
beit beantwortet. Was einmal ein allgemeines
Volksfeſt geweſen war, das wurde ſo zu einem
alljährlich wiederkehrenden Kampftag erſter
Oro=
nung innerhalb der Volksgemeinſchaft.
Die wirtſchaftliche Hochkonjunktur, die nach
1895 einſetzte und die ſich in Deutſchland raſch zu
treibhausartiger Höhe ſteigerte, hielt mit den
üblichen Schwankungen bis zum Weltkrieg an.
Für den Kapitalismus war das Problem, die
Preiſe hoch und die Löhne niedrig zu halten;
für den Sozialismus umgekehrt, die Preiſe zu
ſenken und die Löhne zu ſteigern. Im
Klaſſen=
kampf rangen beide Richtungen unermüdlich
mit=
einander, und beide erklärten dieſes Ringen um
unerreichbare Ziele für notwendig, mochte darüber
aus der Volksgemeinſchaft werden, was wollte.
Es ging hart auf hart, und ein ſymbolhaftes
Kampfmittel wie die Maifeier, das in alten
Er=
innerungen der Volksgemeinſchaft wurzelte, trat
darüber in den Hintergrund. Die Gewerkſchaften
fochten nicht wie die Partei für den Sankt
Nim=
merleinstag, wo der Arbeiter ſich auf den Stuhl
des Kapitaliſten ſetzen ſollte, ſondern für
tun=
lichſte Hebung der gegenwärtigen
Lebensbedin=
gungen. Für Lohnausfälle am 1. Mai und
dar=
aus ſich ergebende Streitigkeiten ſchwärmten ſie
ganz und gar nicht.
Je beſſer es alſo dem Arbeiter im Vorkriegs=
Deutſchland ging, umſomehr verlor die Maifeier
von ihrer kämpferiſchen Schärfe. Grundſätzlich
blieb der umſtrittene 1. Mai ein Werkzeug des
Klaſſenkampfes, aber man war nicht traurig,
wenn man es nicht anzuwenden brauchte. Das
Programm hochzuhalten, war wichtig; aber Geld
zu verdienen, damit man brav Beiträge zahlen
könnte, zur Unterhaltung eines Parteiapparates,
der ſich immer mehr Selbſtzweck wurde, war noch
wichtiger. Nach dem Kriege fiel der Partei, die
die Maifeier in ihrem Programm ſtehen hatte
als der einzigen, die das Mitregieren noch nicht
praktiſch probiert hatte — Macht und
Verant=
wortung in den Schoß. Sie erhob in einzelnen
Ländern den 1. Mai zum Staatsfeiertag. Aber
in dem erſchöpften, ausgeplünderten, mit
Tribu=
ten überlaſteten Deutſchland fehlte die
Stim=
mung, einen Parteifeiertag zu einem
Volksfeier=
tag auszugeſtalten. Das änderte ſich erſt, als der
Nationalſozialismus den Klaſſen= und Parteien=
Staat überwunden und an ſeine Stelle den Grund
gelegt hatte zum Neubau des wahren
Volks=
ſtaates.
Nur aus dem Gedanken dieſes Staates
her=
aus, der die eine und unteilbare Lebensform der
Volksgemeinſchaft werden ſoll, konnte die
Mai=
feier ihres Klaſſenkampfcharakters wieder
ent=
kleidet und zu einem Volksfeſt gemacht werden.
Aus dem Zankapfel der Zeit des Klaſſenkampfes
wurde das Sinnbild völkiſcher Gemeinſchaft in
der ſchaffenden Arbeit. Wie Sozialismus und
Nationalismus, richtig verſtanden, nur zwei
Sei=
ten einer und derſelben Sache ſind, nämlich eines
völkiſchen Willens zum Staat, ſo kann im Staat
des Nationalſozialismus die ſchaffende Arbeit
auch nur einen gemeinſamen Feiertag haben. Zu
dieſem Volksfeiertag der deutſchen Arbeit hat
der Nationalſozialismus den 1. Mai von Anfang
an geformt, und ſo wird er heuer zum dritten
Male begangen. Aus der großen Kraftquelle der
Erneuerung alles Lebens, die von der hoch und
höher am Himmel emporſteigenden Allmutter
Sonne geſpeiſt wird, ſchöpft auch der 1. Mai die
Freude zu neuem Schaffen. Zum Schaffen der
Werte, die die Volksgemeinſchaft braucht — und
nicht mehr zum Schaffen der Kampfmittel,
wo=
mit ein Volksgenoſſe den anderen
niederzu=
ringen ſucht.
So kehrt die Maifeier, über das unfrohe
Zwi=
ſchenſtadium der Klaſſenkampfzeit, zu ihren
völ=
kiſchen Urſprüngen zurück. Und Herr Walther
von der Vogelweide, der in ſeinem Liede „Möget
Ihr ſchauen, was dem Maien wunders iſt
be=
ſchert” auch das Wort geſprochen hat: „Wohl dir,
Maie, wie du ſcheideſt alles ohne Haß”, — er
würde für die Art, wie wir im Dritten Reich den
Mai feiern, freudiges Verſtändnis haben.
Seite 2 — Nr. 119
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
In den europäiſchen Kabinetten ſcheint man keinen anderen
Unterhaltungsſtoff mehr zu haben, als den der verſtärkten
Auf=
rüſtung und des Abſchluſſes von Militärbündniſſen. Es ſpricht
nicht gerade für die verantwortlichen Politiker, daß die Preſſe in
den verſchiedenen Hauptſtädten Tag für Tag Betrachtungen über
den „gefährdeten Frieden” anſtellt und ſich dabei in Bahnen
be=
wegt, die auf alles andere, denn auf eine friedliche Atmoſphäre
in Europa losſteuern. Dieſe Preſſe aber ſteht im engſten
Einver=
nehmen mit ihren Regierungen. Was ſie der Oeffentlichkeit
vor=
ſetzt, das ſind tatſächlich die Anſichten der verantwortlichen
Poli=
tiker, die man dann regelmäßig in die Willensäußerung der
Völ=
ker umfälſcht. Ganz ſyſtematiſch iſt ſo der Boden für eine
wach=
ſende Aufrüſtung aufgelockert worden, die ſich ſelbſt nicht
mehr nach ganz beſtimmten Plänen und Richtlinien vollzieht,
ſon=
dern ein nervöſes und überſtürztes Tempo
eingeſchla=
gen hat. Nebenher laufen die krampfhaften
Anſtren=
gungen nach Feſtigung aller Militärverträge
und der Schaffung neuer Bündniſſe.
Suchen wir nach den Urſachen dieſer ganzen Entwicklung,
dann ſtoßen wir immer wieder auf Ueberlegungen, die uns ewig
unverſtändlich bleiben. Daß Deutſchland Anſtrengungen zugunſten
einer in der Weltgeſchichte unerhörten Abrüſtung gemacht hat,
davon ſpricht man nicht, die Antwort war ja jedesmal eine
ver=
ſtärkte Aufrüſtung der anderen Seite, die man mit der Lüge
von der deutſchen Störung des Friedens verdeckt,
obwohl die deutſchen Verteidigungsmaßnahmen
nichts anderes als die Folgen des Verhaltens
der anderen Mächte, namentlich Frankreichs,
ſind.
Auf welcher Baſis die Europa überſchattende Politik der
Allianzen namentlich durch das die Völker beunruhigende
ruſ=
ſiſch=franzöſiſche Zuſammenſpiel aufgebaut iſt,
er=
gibt ſich aus einem aufſchlußreichen Artikel von Pertinax im „Echo
de Paris” der in der „DAZ.” nachgedruckt iſt. Pertinax
beſchäf=
tigt ſich zunächſt mit der Verwunderung, die durch das Eintreten
dieſer franzöſiſchen Zeitung für die Zuſammenarbeit mit Rußland
ausgelöſt worden ſei. Herr Pertinax hebt ausdrücklich hervor, daß
zwiſchen Frankreich und dem grauſamen ſowjetruſſiſchen
Experi=
ment eine moraliſche Schranke vorhanden iſt. Aber wir ſind
bis=
her von dem Gefühl der Gefahr beherrſcht, ſo ſagt er, und dann
kommt die überraſchende Feſtſtellung, daß man ſich in Frankreich
tatſächlich eingeredet hat, die Sowjetruſſen und das
national=
ſozialiſtiſche Deutſchland könnten eines Tages das deutſch=ruſſiſche
Einvernehmen von Rapallo wieder aufleben laſſen. Rußland
würde dann das ungeheure Rohſtoff= und Menſchenreſervoir für
ein angriffsluſtiges Deutſchland bilden. Pertinax entwickelt dann,
wie man taktiſch manövrierte, um dieſes in der franzöſiſchen
Ein=
bildung beſtehende etwaige deutſch=ruſſiſche Einverſtändnis zu
ver=
hindern. Die Türkei wurde überredet, in den
Bal=
kanbund einzutreten. Damit wurde Bulgarien
die Bewegungsfreiheit genommen und die
Aus=
dehnungszonen, von denen Muſſolini träumte,
blockiert. Italien, das nicht mehr nach dem Südoſten
vor=
rücken konnte, konzentrierte ſich an der öſterreichiſchen Front. Der
Duce geriet in Konflikt mit dem Führer und mußte ſich
Frank=
reich nähern. Pertinax ſagt dann zum Schluß, der Vertrag mit
Rußland bedeute, Stellung gegen das Reich Hitlers zu nehmen.
Die Dinge ſind auch ſo gelaufen, wie Pertinax ſie
auseinander=
ſetzt. Ob aber Europa aus dieſer Entwicklung
je=
mals irgendwelchen Nutzen ziehen wird? Wir
wagen das zu bezweifeln. Zumal hier zwei Mächte an einem
Strang ziehen, Frankreich und Sowjetrußland, die — wie das
Genfer Zwiſchenſpiel bewieſen hat — nur an ihre naheliegenden
politiſchen Ziele denken, nicht aber an die Wohlfahrt der
euro=
päiſchen Länder, für die angeblich Frankreich immer wieder ſein
ganzes Gewicht in die Waagſchale geworfen habe.
Die DAZ.” erinnert nicht mit Unrecht daran, daß ohne
Frankreich gerade in der jüngeren Vergangenheit ſchon
Ueber=
einſtimmungen in greifbarer Nähe lagen, daß aber regelmäßig
Frankreich dieſes Einvernehmen wieder zunichte machte, nicht
zu=
letzt, weil es, wie Pertinax in einem anderen Artikel ſagte, ein
engliſch=deutſches Kompromiß befürchtete, denn dieſes Kompromiß
hätte nichts anderes bedeutet als die Abwehr einer Politik, die
bisher ſchon dazu geführt hat, Europa in feindliche Blocks zu
teilen. Dennoch liegt keine Veranlaſſung vor, in dieſem
gefähr=
lichen Schema weiterzuarbeiten. Noch immer ſchwebt das Projekt
des kollektiven Friedenspaktes, von dem man jetzt nicht mehr
allzuviel hört, ebenſowenig wie von den ſonſtigen im Londoner
Communiaué aufgeſtellten Zielen. Zu dieſem Communiqué liegt
aber ebenſo wie in der Konferenz von Streſa eine poſitive
deutſche Bereitſchaft vor, von der man nirgends mehr
redet, was eben nur ſo ausgelegt werden kann, daß die
Strö=
mung zugunſten der Militärverträge auf Koſten
derjenigen des Friedenspaktes Oberwaſſer gewonnen
hat. Damit wird aber die Tatſache nicht aus der Welt geſchafft,
Vom Tage.
In Wien iſt ein Angehöriger des Freiheitsbundes von einem
Schutzkorpsmitglied durch einen Schuß ſchwer verletzt worden.
Für die tſchechoſlowakiſchen Parlamentswahlen iſt eine
deutſch=
ungariſche oppoſitionelle Liſte gebildet worden. In Preßburg
wurde ein Abkommen unterzeichnet, das die Bildung einer
ge=
meinſamen Kandidatenliſte für die bevorſtehenden Wahlen
vor=
ſieht.
Wie nunmehr feſtſteht, werden ſich die Außenminiſter von
Italien, Oeſterreich und Ungarn am 4. Mai zwecks
Meinungs=
austauſches zur Vorbereitung der römiſchen Konferenz in Venedig
treffen.
Der franzöſiſche Luftfahrtminiſter Denain hat mehrere ſehr
ſchnelle Jagdflugzeuge nach Metz beordert, um auch die dortige
Sperrzone zu überwachen. Dieſe Flugzeuge ſollen ebenſo wie
diejenigen, die in Straßburg ſtehen, über 350 Stundenkilometer
erreichen.
daß wir uns mit dem Abſchluß eines Oſtvertrages,
allerdings nicht im Barthouſchen Sinne,
einver=
ſtanden erklärt haben und daß dieſes Einverſtändnis ein
wert=
vollerer Beitrag zur europäiſchen Friedenspolitik iſt als das
herumgeiſternde franzöſiſch=ruſſiſche Militärbündnis.
Neue Schwierigkeiken um den Ruſſenpakt
Skarke Bedenken des franzöſiſchen Kabinekts
gegen jede aukomaliſche Beihilfe.
DNB. Paris, 30. April.
In dem amtlichen Bericht über den heutigen Miniſterrat iſt
hinſichtlich der franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Paktverhandlungen die
arge Mitteilung enthalten, daß Laval zu dieſen Fragen bereits
Stellung genommen habe. Wie man jedoch von gut unterrichteter
Seite erfährt, ſoll der heutige Miniſterrat ſich geweigert haben,
auf den franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Paktentwurf in ſeiner letzten
Faſſung einzugehen. Bedenken ſeien beſonders laut geworden
gegen die Formel des „automatiſchen
Inkraft=
tretens” und auch gegen die Finanzierung von
Eiſenbahn=
auten in Sowjetrußland.
Außenminiſter Laval wird im Laufe des
Nachmit=
tags eine neue Unterredung mit dem
Sowjetbot=
ſchafter Potemkin haben, um, wie man durchblicken läßt,
nach einer neuen Verhandlungsgrundlage zu ſuchen, auf der beide
Regierungen ihre Beſprechungen fortſetzen könnten. Viel beachtet
wurde die Unterredung, die Staatsminiſter Herriot, der eifrigſte
Anhänger eines Bündniſſes mit Sowjetrußland, im Laufe des
heutigen Tages mit dem Sowjetbotſchafter Potemkin gehabt hat.
Herriot ſcheint ſich in die Verhandlungen, die auf immer größere
Schwierigkeiten ſtoßen, jetzt einſchalten zu wollen.
Auf der
Suche nach einer neuen
Berhandlungs=
grundlage.
Die heutige Unterredung zwiſchen dem Außenminiſter Laval
und dem ruſſiſchen Botſchafter Potemkin dauerte über eine
Stunde. Als der ruſſiſche Botſchafter um ½4 Uhr den Quai
dOrſay verließ, weigerte er ſich, irgendwelche Erklärungen
ab=
zugeben.
Man erfährt jedoch, daß Außenminiſter Laval dem ruſſiſchen
Botſchafter die neuen Vorſchläge überreichte, die heute morgen
im Miniſterrat von der Mehrheit der Miniſter formuliert
wor=
den ſind. Die Mehrheit des Miniſterrats hat ſich, wie die
„Liberts” meldet, mit dem von den beiden Unterhändlern
aus=
gearbeiteten Text nicht einverſtanden erklärt. Die Miniſter
hät=
ten ſich vielmehr geweigert, auch nur die geringſten
Zugeſtänd=
niſſe hinſichtlich der von Rußland geforderten automatiſchen
Beihilfe zu machen. Laval habe geſtern den ruſſiſchen
Forde=
rungen zwar nur in ſehr geringem Maße nachgegeben, aber ſchon
die kleinen Konzeſſionen ſeien von der Mehrheit der Miniſter
als untragbar bezeichnet worden.
In maßgebenden franzöſiſchen Kreiſen erklärt man, daß die
neuen franzöſiſchen Anregungen durchaus nicht derart ſeien,
daß für die ruſſiſch=franzöſiſchen Verhandlungen irgendwelche
Befürchtungen am Platze ſeien. In Paris erwartet man, daß
die Moskauer Regierung unverzüglich zu den neuen franzöſiſchen
Inregungen Stellung nimmt und daß Botſchafter Potemkin am
Mittwoch erneut im Quai dOrſay vorſprechen wird, um die
ruſſiſche Antwort mitzuteilen.
Außenminiſter Laval hat am Dienstag nachmittag den
engliſchen Botſchafter Sir George Clerk empfangen, mit dem er
ſich über die internationalen Tagesprobleme unterhielt. Der
Miniſter hatte am Dienstag abend ferner eine Unterredung mit
ſem polniſchen Botſchafter, die ſich auf franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen
Vertragsverhandlungen bezogen haben dürfte.
Beinin rafter Jum 4. Mun.
Von unſerer Berliner Schriftleitung
Schon am Dienstag ſtand die Reichshauptſtadt vönf.
Zeichen der Vorbereitungen für den nationalen
Feiertao=
deutſchen Volkes. An den Fronten der großen Geſchäftsuug / M
und behördlichen Gebäude in der Innenſtadt waren fau
Hände am Werke, um den Schmuck der Tannengirlanden.
bringen. Eine Fahne nach der anderen erſchien und vo
Haustüren und den großen Toreinfahrten ſah man
berein=
erſten Maibäume. In den Schaufenſtern hatten die 9e
inhaber teilweiſe ausgeräumt und Bilder und Büſten dess
rers inmitten grünender und blühender Frühlingsblumes
geſtellt. Auf den Straßen verkaufte ein Heer von freiwalle
Helfern die Plakette für den Feiertag und überall ſah mar leznd
fliegende Händler, die Anſtecknadeln, kleine Fähnchen und 9. Ich
peln zum Verkauf anboten.
Gewiſſermaßen als Auftakt zum nationalen Feiertag fin
den Vormittagsſtunden des Dienstag der Empfanm
erſten Arbeiterdelegation auf dem Flughr
im Tempelhofer Feld ſtatt. Pommerſche Arbeiter aus Se,
waren die erſten und Abgeordnete der NSDAP. nahmy
Delegation, die zuſammen mit all den anderen Gäſ
Reichsregierung ſind, am Großflugzeug in Empfang. J
frühen Morgenſtunden waren vom Flughafen die „0
Junkersmaſchinen nach Köln und Düſſeldorf, nach Eſſe=
Frankfurt a. M. geſtartet, um auch von dort die Arbeit!
gationen nach Berlin zu holen. Zuſammen mit den Verrn
der Arbeiterſchaft aus dem ganzen Reich kamen auch
Sieger und Siegerinnen des Reichsberufswettkampfes ebon
als Gäſte der Reichsregierung nach Berlin. Am Mittwockhn
mittag wird der Führer nach der großen Kundgebung auu
Tempelhofer Feld die Delegationen und die Preisträge=
Preisträgerinnen des Reichsberufswettkampfes in der 9/
kanzlei feierlich empfangen. Außer den 100 deutſchen Arg
und den 38 Jungarbeitern und =arbeiterinnen ſind inzm
auch 48 Studenten und 22 Studentinnen der Handelshoct,
in Warſchau nach Berlin gekommen, um an den Feierlichte
des nationalen Feiertags teilzunehmen. Die
Hochſchüle=
zu einer zweiwöchigen Studienreiſe nach Deutſchland
nen und werden auf beſondere Einladung der Reichsregzu
hin den Staatsakt auf dem Tempelhofer Feld miterlebemn
dem Saarland ſind 1000 Arbeiter mit ihren Frauen nach
gekommen, die von dem NS=Amt „Kraft durch Freudee
Veranlaſſung des Propagandaminiſteriums zu einem mehrt4/
und koſtenloſen Beſuch eingeladen ſind. Die 1000 Saarnu
nder
werden am 1. Mai zuſammen mit ihren Berliner Kamu
nach dem Tempelhofer Feld marſchieren. Nach der Kundoe
nehmen ſie dann an den verſchiedenen Kameradſchaftsah
11
der Betriebsgemeinſchaften und Gefolgſchaften teil.
fauft- u
Vertrauensvokum für die Danziger Regiernrn sau
iſt
DNB. Danzig, 30. Aprx
Mmä
Der neugewählte Danziger Volkstag hat in ſeiner hesi
Eröffnungsſitzung der nationalſozialiſtiſchen Danziger 29
rung mit 43 Stimmen der NSDAP. gegen 26 der Opprit
bei einer Stimmenthaltung das Vertrauen ausgeſpnt
Gleichzeitig wurde Wirtſchaftsſenator Huth mit der grid
Stimmenmehrheit zum Vizepräſidenten des Senats ge=
Die bisherige Danziger Regierung bleibt damit in unver:
ſer Zuſammenſetzung im Amt.
N—
Eu
Verboke und Beſchlagnahmungen deutſcher Biäftri der e
M
Ee1 ſih
in Polen.
uſt
DNB. Bromberg, 30. A9
FMmach mi
Nachdem aus Kattowitz und Lodz Meldungen eingel Zn neh
ſind, daß das Buch des Führers „Mein Kampf” dort a mJ0
polizeilich beſchlagnahmt wird, ſind in dieſen Tagen auurſ o
deutſchen Buchhandlungen Weſtpolens Durchſuchungen ang. aß ung i
worden. Es wurde in erſter Linie jede mit Schlageterncn
i=
jundene Literatur beſchlagnahmt oder verboten. Außerdenn
noch folgende Bücher in Polen verboten: Knaurs R:/0.
vationslexikon, Ausgabe 1934, Knaurs Weltatlas, Hanſas
uar bedre
atlas von Prof. Dr. Muris und Wald, weiter „Fragel: rde
Krieg=
deutſchen Oſtgrenze” von Karl Werner und ſchließlich Möühm des
manns Taſchenweltatlas.
Dungen al
Das Verbot der deutſchen Weltatlanten iſt nach den A11 der polniſchen Preſſe darauf zurückzuführen, daß
neben den neuen deutſch=polniſchen Grenzziehungen dure
uc de
ſondere Kennzeichnungen die alten Grenzen vom Jahren
vermerkt ſind. Nach polniſcher Auffaſſung trägt dieſe ArKAm=
Kennzeichnung dazu bei, daß Polen als Saiſonſtaat ange Kün
werden könnte.
Die Bühne im neuen Deukſchland.
Von Wilhelm Michel.
Ueberall wird heute die politiſche Bedeutung der Kunſt
an=
erkannt. Die Kunſt verwaltet wichtige Lebenskräfte der
Menſch=
heit. Ihr Dienſt iſt Hilfe zur Volksgeſtaltung. Sie betreut die
Weſensſchau auf die Dinge und Zeiten. Sie nährt die
Be=
geiſterungen, die zur rechten Tat führen. „Dem Manne muß die
Muſik Feuer aus dem Geiſte ſchlagen!”, ſteht in einem Briefe
Beethovens.
Aus der noch nicht durchgängig geklärten, aber triebhaft
mächtigen Ganzheits=Schau, in welcher das neue Deutſchland
lebt, ergibt ſich ohne weiteres, daß unter uns ein neues
Ver=
ſtehen der politiſchen Zuſammenhänge der Kunſt aufleuchten
mußte. Wir begreifen neu, daß Kunſt (wie die Religion) keine
abgekapſelte Nebenfunktion im geiſtigen Volkshaushalt iſt,
ſondern ein Feld wichtigſter nationaler Entſcheidungen. Das
gilt in erſter Linie für die Bühne, weil ſie mit ihren Mitteln
den Menſchen beſonders unwiderſtehlich anſpricht. Beſinnung
auf Weſen und Aufgabe der Bühne wird heute zur
vordring=
lichen Pflicht des am Staate bauenden Denkens.
Es ſoll hier von einem Buche die Rede ſein, das nicht
mehr und nicht weniger iſt als die erſte wahrhaft umfängliche
und maßgebende Stiftungsurkunde des dem neuen Deutſchland
zugeordneten Theaters. „Weſen und Mächte des heldiſchen
Theaters” lautet ihr Titel.*) Ihr Verfaſſer iſt Erich v. Hartz,
der Dichter und Dramaturg. Seine Schrift ſteht wie ein
Fahnen=
ſpeer im Kunſtbemühen der Gegenwart. Sie klärt die Begriffe,
Werte und Ordnungen, die heute vom Volksgrund her die
Bühne verpflichten. Nicht als Fordernder, der dem Theater
etwas ideologiſch Geſichtetes einbilden will, tritt Hartz hier auf,
ſondern er weiſt Weſen auf und ſpricht Geſetz aus. Sein
Wiſſen reicht in die tiefſten Wurzelgründe der Bühne und
zu=
gleich in ihren Alltag. Was in ihr lebt und treibt, ſteht
ge=
ſtalthaft vor ſeinem Blick; und was der Leſer vernimmt, iſt
nicht zuſammenzählende Erörterung, ſondern faſt eine
ſelbſt=
tätige Entfaltung des Geſchöpfes Deutſche Bühne aus einer
Uranſchauung — vergleichbar jenen Bildaufnahmen, die eine
Blüte ſich aus der Verknoſpung entrollen laſſen ohne Zutat von
außen, rein aus dem Drang innerer Kraft und Gabe.
Hartz beſtimmt die Aufgabe unſerer Bühne wie folgt: „Das
deutſche Nationaltheater hat dem geſamten Seelengehalt unſeres
Volkstums Ausdruck zu verleihen, und zwar in einer Weiſe, die
dieſen Gehalt nicht unkenntlich in zufälligem Durcheinander
dar=
bietet, ſondern in der Ordnung einheitlicher Lebensgeſtalt, ſo
daß jedermann ſchauen kann, was oben und unten, was das
*) Theaterverlag
rlin 1935.
Haupt und welches die Glieder ſind.” In dieſer
Begriffsbeſtim=
mung iſt die ganze Schrift knoſpenhaft enthalten. Der
entſchei=
dende Punkt darin iſt die Verweiſung auf die „Ordnung
ein=
heitlicher Lebensgeſtalt” als auf die biologiſche Richtſchnur der
Bühne, nach welcher ſie in geſtuftem Aufbau, wiſſend um
ver=
ſchiedene Bedeutungsgrade der Dichtung und der von ihr
an=
geſprochenen Lebensſchichten, vorzugehen hat. Soll der neue
Staat ſich mit Recht ſeiner „Wiederentdeckung des Menſchen”
rühmen dürfen, ſo muß lebendige Anthropologie, d. h.
leiden=
ſchaftliche und tathafte Vertretung der ungebrochenen
Menſchen=
geſtalt, auf ſeinen Bühnen herrſchen. Keiner aber weiß von der
Geſtalt des Menſchen, der nicht weiß, daß ſie eine Ordnung von
Oben und Unten, von Quellnahem und Quellfernem, von
Nährendem und Verzehrendem iſt und daß ihr Maß nur von
einer Bühne erreicht wird, die oben an Gott und unten an den
Abgrund rührt und die dazwiſchen auch den rechten Einbau für
Gelächter und mittleres Behagen findet. Aus der Schau auf
dieſe Ordnung einheitlicher Lebensgeſtalt quillt jede einzelne
Folgerung, die Erich von Hartz entwickelt.
Auf Volk und Volkstum iſt die Bühne bezogen. Aber „Volk”
iſt das am meiſten mißbrauchte Wort unſerer Sprache. Daher
hebt Hartz ſogleich hervor: Volk und Publikum ſind
unverſöhn=
liche Gegenſätze. „Volk iſt arthafter Lebenswuchs, Publikum iſt
geſtaltloſe Maſſe‟. Es ergibt ſich für die Bühne ein wichtiger
Geſichtspunkt: Weit entfernt, daß die Bühne dem Publikum zu
ſchmeicheln habe, hat ſie vielmehr die Aufgabe, aus Publikum
Volk zu ſchaffen‟ Die Forderung der Gemeinverſtändlichkeit
für jedes Kunſtwerk muß von da aus der Ablehnung verfallen.
Nicht Einheit des bewußten Verſtehens, ſondern Einheit des
Erlebniſſes iſt die Forderung, die Hartz dagegen ſtellt. Und auf
derſelben Linie liegt es, wenn er Raum zu ſchaffen ſucht für
die ſchöpferiſche Einzelperſönlichkeit. Individualismus iſt vom
Uebel; aber wer meint, daß mit der Verwerfung des
Indivi=
duums die Perſönlichkeit verworfen ſei, befindet ſich auf
einem grundgefährlichen Irrweg. Individuum und Perſönlichkeit
ſind Gegenſätze gerade wie auf der andern Seite das Kollektiv
und die Gemeinſchaft Gegenſätze ſind. Perſönlichkeit und
Ge=
meinſchaft gehören zuſammen; kein lebendiges Sich=Ereignen der
Gemeinſchaft, keine Führungskraft iſt möglich, wo Perſönlichkeit
nicht wächſt als ihre Träger.
Die letzte Frucht aus dieſen unanfechtbaren Erkenntniſſen
gewinnt Hartz, wenn er feſtſtellt, daß das führende und für das
Deutſche Nationaltheater maßgebende Drama nur vom
reli=
giöſen Menſchen geſchaffen und verwirklicht werden kann.
Denn nur der religiöſe Menſch „erlebt ſich ſelbſt und die Welt
als Ganzes, ſein Weltgefühl ſchwingt als organiſche Einheit
von Welt, Ich, Umwelt und Schickung — darum trägt er in ſich
die Vorbedingung großer welthaltiger und weltgültiger Tat und
Kunſt.”
Entſchloſſen geht Hartz von da zu der Einſicht hinübenß,
die eigentliche große Ausſage ſeines Buches iſt. Er ſtellle
daß es einen weſenhaften Zuſammenhang gibt zwiſcheni
Tragödie (als der maßgebenden heldiſchen Form des Buns.
ſpiels), dem Chriſtentum und dem Deutſchtum. VeA.
den ſind dieſe Drei in ihrem tragiſchen Grundgefühl in 1
Hervorhebung des Helden (als Täter und zugleich als —h
und in ihrem Wiſſen um das ſakramentale Myſteriumn.
Blutes. Hoch, mit herrlicher Gebärde hebt ſich das, was
über die Beziehung zwiſchen Deutſchtum und Chriſtentum n
über den heutigen Streit um dieſe Frage hinaus. Zwar ba‟,
zwiſchen Germanentum und Chriſtentum urſprünglichee
Gegenſatz; aber dies iſt ein Gegenſatz fruchtbarer Art. Die
Wotans weiß, ſagt Hartz, daß ſie nicht das Endgültige
iſtn=
deutet über ſich ſelbſt hinaus; ſie ſucht das, vor dem ſe?
dingungslos anbeten kann. Sie findet es im Qurchſ.
zum chriſtlichen Vatergott, der den Bezirk der „Göttel
antiken und altgermaniſchen Geſetzes=Walter) weit übermle.
Die Germanen ſind ihrem Weſen nicht untreu gewordehle.
ſie das Chriſtentum annahmen, ſondern ſie haben das ſhll.
Verſprechen ihres Weſens erfüllt.” Ihr tragiſches Wellgts,
hat im gleichgearteten chriſtlichen Weltgefühl die letzte BeN
gung, den entſcheidenden Bezugspunkt gefunden; und 2 M.
gleich damit in die größte europäiſche Ueberlieferung eingenl.!
in die Ueberlieferung des griechiſchen Geiſtes, der durchl.
Gedanken der Welttragik, im Erfahren der Schöpfung 0s
tragiſchen Blutopfers lebt.
Für Erich v. Hartz treten in der heutigen deutſchen 2ee
wende die Kräfte des Chriſtentums, des Deutſchtums it
alten Tragödie zuſammen, um das neue deutſche Orälic.
heldiſche Opferſpiel der neuen Zeit heraufzuführen.
Zugleich begibt ſich damit ein vollendendes, ein weiele A.
rendes Geſchehen von höchſter Bedeutung: die erſte umſalls HaN
Einarbeitung des Myſteriums des Blutes in unſere w.”
Welt. Hartz ſieht dieſe unſere Gegenwart „mit der Auf9ch.
ſegnet, den mythiſchen Opferwein, das Blut, ſeiner tieſſteh.
ſch=
deutung wieder zuzuführen.” An anderer Stelle faßt er. N
die Worte, daß heute die „Einfleiſchung des chriſtlichen 9e T ſcht
in den germaniſch=deutſchen Leib”, die bisher noch nicht be
war, zur Vollendung kommen wolle. Hartz rührt mit. O
Worten an das, was ſich früher oder ſpäter als der EeS
Sinn der heutigen Religionskämpfe herausſtellen wird:
einen Seite ein neuer Durchbruch des chriſtlichen Bewub.
zur Schöpfung, eine erſte volle Hereinnahme der N0t
„Blutes” und der ihm verwandten Schöpfungsgnadel."
gelebten chriſtlichen Schöpfungsglauben (gratig
naturam) — auf der andern Seite eine erſte rückhaltloſeh.
nahme des Erlöſungsgedankens in den unverkürzten geihl..
deutſchen Leibesbeſtand (die Kreatur ſucht Gott). Nicht.”
Nr. 119 — Seite 3
Dſſiklärung Hitlers werde etwa Mitte Mai erfolgen.
Wahr=
ſchſich würden die Flottenbeſprechungen nunmehr etwa in der
du ſim Maiwoche ſtattfinden, anſtatt, wie urſprünglich vorgeſehen,
in erſten Woche dieſes Monats.
Iugliſche Skimmen zur Unkerhaus=Ausſprache
Erwarkung einer außenpolikiſchen
Erklärung des Führers.
Die ikalieniſche Preſſe
zu den deutſchen Unkerſeebook=Bauken.
DNB. London, 30. April.
. London wurde am Dienstag mitgeteilt, daß die
deutſch=
zmrucken Flottenbeſprechungen vorläufig bis nach der erwarteten
augpplitiſchen Erklärung des Führers aufgeſchoben worden ſind.
über deutſche Unkerſeebook=Bauken.
DNB. London, 30. April.
parlamentariſche Berichterſtatter der „Times” ſchreibt
n Reich kanen
lie Mitglieder des Unterhauſes hätten keinen Verſuch ge=
Sberufswetl
rhre Beſorgnis über Deutſchlands Beſchluß,
Berlin. An M
wote zu bauen, zu verheimlichen. Die außenpolitiſche
großen Kundge
Aurzriche am Donnerstag werde ſich zum größten Teil um dieſe
en und die Aet
iot rehen.
Swettampfes in
n einer Meldung der „Preß Aſſociation” zu dieſem Thema
den 100 deufihn!
u. a., die von Simon im Unterhaus abgegebene Mittei=
Farbeiterinnen ſiy lurſndaß die deutſche Regierung 12 U=Boote beſtellt habe, habe
ſlinnen der Hunſs gunt½ Mitglieder aller Parteien den Eindruck einer ernſten
Ent=
n, um an den ſi wünlix der europäiſchen Lage gemacht. In vielen Kreiſen glaube
ehmen. Die hutz”, uam daß der Beſchluß der deutſchen Regierung, U=Boote zu
iſe nach Deutſäl, I
eine herausfordernde Antwort auf die
inladung der Me
rteilung einſeitiger Vertragsverletzung
elhofer Feld mitug
den Völkerbundsrat darſtellen ſolle. Die
mit ihren Frauen
zpolitiſche Unterhausanſprache am Donnerstag dürfte bei=
„Kraft durch ſu. ua usſchließlich der Wirkung der deutſchen Politik auf die
euro=
ſteriums zu einenr päuſt Sicherheit gelten. Der deutſche Anſpruch auf
Gleichberech=
n ſind. Die 100 7 tigum babe ſtets Freunde bei allen Parteien des Parlaments
ge=
it ihren Berlinat halltiber die letzten Ereigniſſe hätten dieſe Stimmung
beträcht=
hieren. Nach drß licht rändert. Das ganze Unterhaus ſtehe nunmehr unter dem
denen Kameradſä: Eiikduck der Schwierigkeiten, die die Miniſter bei dem Verſuch
efolgſchaften teil, hätüt Deutſchland zu einem Beitrag zu Befriedung Europas zu
vemmaſſen. Nach den neueſten Vorkehrungen werde die Ausſprache
vom ſardonald eröffnet und von Simon abgeſchloſſen werden.
Maiger MA Lactz ay werde für die Arbeiteroppoſition ſprechen und weitere
DNB. Danzia // Beltge würden u. a. von Sir Auſten Chamberlain und Winſton
Chürrill zu erwarten ſein.
lStag hat in
2t franzöſiſche Marineminiſter Piétri iſt am Montag abend
Aiſtiſchen Daus in ſbodon eingetroffen, um am Dienstag der Vermählung der
P. begen 2 m Tonlht des britiſchen Marineminiſters Sir Bolton Eyres Monſell
Vernauen A bei uohnen. Man nimmt an, daß er die Gelegenheit benutzen
mtor Luth ma* winchim mit ſeinem engliſchen Kollegen u. a. die Frage des
deut=
enten des Eil ſchetz uterſeeboot=Bauprogramms zu erörtern.
bleibt damit iu
Franzöſiſche Stellungnahme.
euc uxr in der engliſchen Unterhaus=Ausſprache
zunn lusdruck gebrachte Beſchluß der Reichsregierung, die
Wol)fähigkeit Deutſchlands auch zur See
wie=
de ſerzuſtellen, wird von der franzöſiſchen Preſſe vor=
B. Brom
läunignoch mit einiger Zurückhaltung beurteilt. Die hieſigen
di Meldungn” Bläſtt mehmen augenblicklich noch die Haltung eines aufmerk=
„Mein Kanpf kſam,Beobachters ein und beſchränken ſich im weſentlichen auf
nd in dieſen Zuk einm ihr ausführliche Wiedergabe engliſcher Preſſeſtimmen und
ns Durchſuchunx der Szung im engliſchen Unterhaus. Dieſe Haltung ſcheint
dar=
je jede mit Eu= auftxückzuführen zu ſein, daß Frankreich gerade auf dem Gebiete
oder verboten Mf der tUterſeeboote vor allen anderen Mächten einen großen
Vor=
rboten: hna ſprurn hat und ſich deshalb durch die deutſche Maßnahme nicht
gurs Weltatus, ” unnaſtlbar bedroht fühlt, dann aber auch darauf, daß ſich der
Bald, weitt / fransöſche Kriegsmarineminiſter gegenwärtig in London befindet
dſchuß und mn deshalb zunächſt einmal das Ergebnis ſeiner dortigen
Beſ=thungen abwarten möchte.
nit” T 2r Londoner Berichterſtatter des Blattes meldet, die
eng=
liſche Dmiralität ſcheine im übrigen geneigt, die neugeſchaffene
Lagn uch den Abſchluß eines Flottenabkommens zu legaliſieren,
das 4) diesbezügliche Klauſel des Verſailler Vertrages abſchaffe.
Allelnigs befürchte man auf engliſcher Seite einen heftigen
Wiülttand ſeitens der Mitunterzeichner des Verſailler Vertrages
und ſübeſondere Frankreichs.
DNB. Mailand, 30. April.
Der im engliſchen Unterhaus beſprochene Bau von 12
Unter=
ſeebooten findet in der norditalieniſchen Preſſe lebhaften
Wider=
hall. „Corriere della Sera” weiſt darauf hin, daß Deutſchland
wieder einmal England und die anderen Seemächte vor eine
voll=
endete Tatſache ſtellen wolle, begnügt ſich aber im weſentlichen
damit, engliſche Preſſeſtimmen zu zitieren. „Gazeta del Popolo”
ſpricht in einem längeren Artikel von einer neuen Uebertretung
des Vertrages von Verſailles durch Deutſchland. Man könne im
Hinblick auf die Zahl und die Größe der Unterſeeboote meinen, daß
die deutſche Regierung eine größere Beunruhigung zu vermeiden
geſucht habe, aber es ſcheine, daß ihre Abſicht nicht gelungen ſei.
„Stampa” nennt das Einſetzen von 12 deutſchen U=Booten eine
Feuerprobe für die engliſche Politik.
Japaniſche Marinekreiſe
zu den geplanken Unkerſeebook=Bauten.
DNB. Tokio, 30. April.
Zu dem geplanten Bau deutſcher U=Boote wird in
Marine=
kreiſen erklärt, daß dieſe Ankündigung ſich zwangsläufig zum
Schutze gegen Frankreich ergebe. Frankreich iſt mit 91 fertigen,
18 im Bau befindlichen und 25 geplanten U=Booten England und
Italien überlegen. Es kann alſo unmöglich von Deutſchland
be=
droht ſein. Zuzurechnen ſind dann noch die 45 ruſſiſchen U=Boote.
Ueberdies, kann Frankreich beliebig viel U=Boote bauen, da es
nicht an den Londoner Vertrag gebunden iſt, und ſo ſeine
Ueber=
legenheit beibehalten. Für England iſt die Lage ſchwieriger, da es
nur 52 fertige und 12 im Bau hat. England muß auf die
deut=
ſchen U=Boote und gleichzeitig auf die franzöſiſche Aufrüſtung
achten.
In Marinekreiſen iſt man der Anſicht, daß die augenblickliche
Entwicklung alle Schiffstypen betrifft, und daß eine Rückwirkung
auf die Flottenkonferenz unvermeidbar iſt.
Scharfe engliſche Prokeſtnoke an Japan
wegen des mandſchuriſchen Treiböl=Monopols.
EP. London, 30. April.
Die Londoner Blätter veröffentlichen am Dienstag den
Wortlaut der neuen engliſchen Proteſtnote an Japan in der
Frage des mandſchuriſchen Treib= und Brennſtoff=Monopols
In dem ſehr ſcharf gehaltenen Schriftſtück wird eingehend
aus=
geführt, daß die engliſche Regierung ſich außerſtande ſehe, die
von Japan vorgebrachten Argumente anzuerkennen, da ſie in
Widerſpruch ſtünden zu dem von Japan ausdrücklich
anerkann=
ten Prinzip der offenen Tür. — Die Erhaltung des Monopols,
ſo wird in der Note weiter ausgeführt, ſtelle einen klaren und
eindeutigen Bruch der beſtehenden Verträge dar. Die engliſche
Regierung müſſe Japan für alle entſtehenden Schäden
verant=
wortlich machen.
Ein kommuniſtiſcher Umſturzplan für England.
EP. London, 30. April.
Wie die Blätter aus Moskau melden, hat die Komintern
einen Plan für einen Umſturz in England ausgearbeitet und
veröffentlicht, augenſcheinlich in der Abſicht, dieſen Plan
wäh=
rend der engliſchen Jubiläumsfeierlichkeiten unter der Menge
zu verteilen. In einem langen Vorwort zu dem Programm
wird ausgeführt, daß die Lage in England zuſehends
unhalt=
barer werde und den engliſchen Maſſen hieraus die Aufgabe
erwachſe, unter Führung der engliſchen Kommuniſtiſchen Partei
ein Sowjet=England zu ſchaffen. Die nächſte Tat einer ſolchen
Sowjetregierung, heißt es dann in dem Programm weiter,
würde die Auflöſung des engliſchen Weltreichs ſein. — Im
brigen iſt das Programm eine Häufung von Abſurditäten nach
kommuniſtiſchem Muſter und zeigt auch nicht das geringſte
Ver=
ſtändnis für die Lage in England. Nichtsdeſtoweniger iſt man
ſich darüber klar, daß die Kommuniſten eine neue Periode
poli=
tiſcher Aktivität in England vorbereiten.
Die Aufgaben des Films.
Die Aufaſſung des Reiches und des
Reichs=
propagandaminiſters.
DNB. Berlin, 30. April.
Der Internationale Filmkongreß Berlin 1935 iſt Dienstag
nachmittag mit einer feierlichen Sitzung geſchloſſen worden. In
einer eindrucksvollen Rede legte Dr. Goebbels vor den
berufen=
ſten Filmvertretern des In= und Auslandes die Auffaſſung des
Reiches und ſeine perſönliche Anſicht über den Film dar. Nach
einer Darſtellung der Lage in Deutſchland und der Welt fuhr der
Miniſter fort:
„Was Politik und Wirtſchaft trennten, das
wieder zu verbinden, iſt vornehmſte Aufgabe der
Kunſt. Sie bereitet den Völkern einen feſten Boden, auf dem
ſie ſich jenſeits intereſſenbedingter Zerwürfniſſe wieder zu
ge=
meinſamem Streben zuſammenfinden und die Hände reichen
kön=
nen. Die Kunſt iſt der edelſte Kulturausdruck
eines Volkes. Jede Nation ſchafft Kunſt aus eigenem Stil
und eigener Anſchauung. Selbſt die Größten der Kunſt ſind am
Ende Kinder ihres Volkes, und die Kraft zu den kühnſten
Wür=
fen, mit denen ſie nach der Unſterblichkeit zielten, zogen ſie aus
den Wurzeln, die ſie in das heimatliche Erdreich hinein verſenkt
hatten. Internationale Bedeutung gewinnt deshalb die Kunſt,
die national verhaftet und völkiſch in ihrem Urſprung iſt, deren
wurzelechtes Schöpfertum aber ſo ſtark dynamiſch geladen
er=
ſcheint, daß es über die Grenzen des eigenen Kulturbezirkes weit
hinausreicht, und, weil es im Tiefſten menſchlich iſt, auch die
echten Menſchenherzen aller Länder und Völker auf das Tiefſte
zu erſchütern vermag.
Ich weiß, daß ich ſehr hohe Forderungen an den ſchöpferiſchen
Film und an das ihm verpflichtete künſtleriſche Schaffen ſtelle,
wenn ich dieſe aus der Geſchichte tauſendfach erhärteten Geſetze
auch auf ſie angewandt wiſſen möchte. Es ergeben ſich daraus
für den Film ſowohl in ſeiner nationalen, wie auch in ſeiner
internationalen Bedeutung eine Reihe von Grundſätzlichkeiten,
die ich für unabdingbar halte, wenn dieſe modernſte Art
künſtle=
riſcher Schöpfung ihre Lebenskraft bewahren und ſich
gleichberech=
tigt unter die traditions= und geſchichtsreichen anderen Künſte
ſtellen will. Dieſe Grundſätze insgeſamt bilden das feſte
Funda=
ment, auf dem der Film keine künſtleriſche Stärke zu beweiſen hat.
Geſtatten Sie mir, daß ich dieſe in ſkizzenhaften Andeutungen
vor Ihnen entwickele:
1.: Der Film hat wie jede andere Kunſt ſeine eigenen
Ge=
ſetze. Nur im Gehorſam gegen dieſe ihm eigenen Geſetze wird
er ſein eigenes Geſicht wahren können. Dieſe Geſetze ſtammen
nicht von der Bühne. Der Primat der Bühne über den Film
muß gebrochen werden. Die Bühne ſpricht ihre Sprache, und
der Film ſpricht ſeine Sprache. Was im Dämmerlicht der
Ku=
liſſe noch erträglich wirkt, das wird unter dem harten Licht der
Jupiterlampen vollends demaskiert. Zwar wird die Bühne,
fußend auf ihrer Jahrhunderte alten Ueberlieferung, mit aller
Kraft verſuchen, ihre Vormundſchaft über den Film zu halten.
Es iſt eine künſtleriſche Lebensfrage für den Film, ſie dennoch zu
brechen und ſich auf ſeine eigenen Füße zu ſtellen.
2.: Der Film muß ſich frei machen von der vulgären
Platt=
heit der Maſſenamüſements, darf dabei aber nicht die ſtarke
innere Beziehung zum Volke verlieren. Der Geſchmack des
Publi=
kums iſt keine unabänderliche Tatſache, die man als gegeben
hin=
nehmen muß. Er iſt erziehbar im guten wie im böſen Sinne,
An dem Willen, dieſe Erziehung auch praktiſch und, wenn nötig,
mit materiellen Opfern durchzuführen, entſcheidet ſich das
künſtle=
riſche Geſicht des Films.
3.: Das ſoll nicht heißen, daß der Film die Aufgabe habe,
einem blaſſen Aeſthetizismus zu dienen. Im Gegenteil: gerade
auf Grund ſeiner unerhört umfaſſenden Reichweite muß er, mehr
noch als alle anderen Kunſtarten, Volkskunſt im beſten Sinne des
Wortes ſein. Volkskunſt aber hat die Freuden und Leiden, die
das Volk bewegen, künſtleriſch zur Darſtellung zu bringen. Der
Film darf alſo nicht vor der Härte des Tages entweichen und ſich
in einem Traumland verlieren, das nur in den Gehirnen
wirk=
lichkeitsfremder Regiſſeure und Manuſkriptſchreiber, ſonſt aber
nirgendwo in der Welt liegt.
4.: Es gibt keine Kunſt, die ſich ſelb ernährte; materielle
Opfer, die der Kunſt dargebracht werden, gleicht ſie ideell wieder
aus. Für jede Regierung iſt es ſelbſtverſtändlich, große
Staats=
bauten zu finanzieren, in denen ſich der architektoniſche
Schöpfer=
wille einer Zeit in Stein verewigt, iſt es ſelbſtverſtändlich,
Büh=
nen zu ſubventionieren, auf denen die tragiſchen und komiſchen
Leidenſchaften dieſer Zeit darſtelleriſch abgewandelt werden, iſt es
ſelbſtverſtändlich, Galerien anzulegen, in denen der maleriſche
Kulturbeſitz eines Volkes ſeine Heimſtätte findet.
Es muß für jede Regierung ebenſo ſelbſtverſtändlich werden,
dem Film durch materielle Opfer ſeine künſtleriſche Exiſtenz zu.
ſichern, wenn anders ſie nicht überhaupt darauf verzichten will,
den Film als Kunſt zu werten und einzureihen. Dann aber iſt
kammſwiſchen Chriſtentum und Volkstum unter dem finſteren
Entüyer=Oder eines Sieges hier, eines Unterliegens dort, ſteht
ſi F im „9chick der deutſchen Lebenswende, ſondern ein bisher nie
dagechſeres Mächtigwerden des einen im andern, des einen
durahas andere. Die heutige Verfeindung der Partner wird
ſich Eaſen im Liebesſtrahl der deutſchen Einſicht, das der höch=
Nen in gkeit der höchſte Zwiſt voraufgeht( Hölderlin).
FGriſtentum. Revolution des Blutes und tragiſches
Welt=
gefüAreffen und durchdringen ſich im Sakramente der
Fleiſch=
werſug des Heils — nicht weltabwendig, nein, in heroiſcher
Zeſetig und Erfüllung des Daſeins zu immer höherer
Men=
ſchemiſfalt des Einzelnen wie der Gemeinſchaft.” Hartz ſpricht
Diesl es mit dem Stolz, mit dem begeiſterten Schwung einer
EntIhdungsſtunde, und ſeine eignen Bühnendichtungen tun
Dar Ahe echt und tief er dieſe Stunde der deutſchen Tragödie
aßuimlich nicht als eine Stunde, in der es um eine binnen=
Beciſliche Verherrlichung des deutſchen Volkes, um die
Ent=
ſAcheh eines nationalen Uebermuts geht, ſondern als eine
Siuy in der das deutſche Herz demütig und tapfer durch
LeichAund Tat die Wirklichkeit Gottes, die Herrlichkeit des
Boitglifteten Lebens neu in die menſchliche Seele bringen ſoll.
Sleſſkſchau, einerlei ob wir vor ihr verſagen oder ob wir ihr
genihſ werden, beſteht zu Recht.
Daufſche Arbeitsfronk, Kreis Darmſtadt
Dienstag, den 30. April 193,5.
Muſikaliſche Feierſlunde.
ABöluftakt zum Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes
ver=
anſtoane die Deutſche Arbeitsfront eine muſikaliſche Feierſtunde,
De 21 Reihe von Chorwerken erſtmalig in Darmſtadt erklingen
UebA? alle textlich wie in ihrer muſikaliſchen Haltung zum Tag
Dr Iwert und zum neuen Deutſchland in enger Beziehung ſtan=
Jen= Alan ſpürte in ihnen das Ringen um den neuen Chorſtil,
der lnchkt und ſinnenfällig als Gemeinſchaftsgeſang ſein ſoll, dabei
AroßEang und herb, fern der Sentimentalität und weichen oder
tmnmesten Harmonik der romantiſchen Zeit, rhythmiſch
REaia 9 diſzipliniert. Dies Ringen Vieler um den neuen Aus=
he2 Cußerordentlich wichtig, es ſchafft die Grundlage, auf der
WanA u5 Wenige oder ein Einzelner den neuen Stil wird prä=
Beu Aanen mit der Initiative des Genies, das alle Einzelzüge
D Fnn ſich zuſammenfaßt, in gewiſſem Grad auch wieder über=
Dnal und ihnen den Stempel des überzeitlich Geltenden, für
1EA icten Verſtändlichen und Faßbaren aufdrückt. Ein großer
SDDe ai gebildet worden aus dem „Städtiſchen Chor der
Aka=
eima ur Tonkunſt” Mitgliedern der „Chorgemeinſchaft Darm=
SeF em Männerchor und Gemiſchten Chor der „Liedertafel”.
Auch friſche Stimmen und Schlagzeug des Jungvolkes wirkten
mit und Mitglieder des Muſikzugs der SA=Standarte 115.
Den erſten Teil der Feierſtunde leitete Karl Grim, in ſeiner
ruhigen überlegenen Art. Er begann mit einem gemiſchten Chor
von Bernd Zeh: „Heilige Arbeit‟. Das in energiſchem Rhythmus
gehaltene Lied iſt ſtrophiſch variiert, beginnt in frohem Schwung,
wendet ſich in der zweiten Strophe dunkleren Klängen zu und
wird dann breiter, hymnenartiger. Es iſt von ſtarker Wirkung
und weicht weniger vom herkömmlichem Satz ab, als die ſpäter
aufgeführte Kantate. Der große Chor klang ſehr gut und voll,
ſang aber an einer Stelle nicht völlig im Rhythmus. Es folgten
drei Männerchöre, „Das Lied der Bauleute” von Karl Schüler,
daß der Deutſche Sängerbund in dieſem Jahre all ſeinen Vereinen
als aufgegebenen Chor vorgeſchrieben hat. Die Schlichtheit des
aus der Einſtimmigkeit ſich ſteigernden, wuchtigen Liedes iſt
her=
vorragend. Zwei Kompoſitionen von Karl Grim „Der Bauer”
und „Spruch der Erde” zeigen unſeren heimiſchen Komponiſten
und Chorleiter in einem Stil, der von ſeinen früheren Chören
ſtark abweicht. „Der Bauer” iſt ein herber, polyphoner
Deklama=
tionsgeſang von ſcharfer Charakteriſierungskunſt, erſt am Schluß
verklärend aufgehellt. Im zweiten Lied, deſſen Ausführung
ziem=
lich ſchwierig iſt, herrſcht dunkle Klangfarbe, die nur an einzelnen
Stellen durch klangliche Lichter aufgehellt wird. Die Wiedergabe
der Chöre war recht gut und brachte den Sängern und ihrem
Leiter reichen Beifall ein.
Im erſten Teil hielt der Kreiswalter der DAF., Zachow,
eine Anſprache, in der er nach Begrüßung der anweſenden
Be=
triebsleiter und des Kreisleiters und Oberbürgermeiſters
Wam=
boldt darüber ſprach, daß es Aufgabe der Arbeitsfront ſei, nicht
nur auf ſozialpolitiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet zu wirken,
ſondern auch die kulturellen Belange zu vertreten. Wer anderen
Menſchen Kamerad ſein will, muß auch die Kulturgüter des
Vol=
kes in ſich aufnehmen, um auf dieſer Baſis auch ſeeliſche und
gei=
ſtige Gemeinſchaft mit den Mitarbeitern zu gewinnen. Da der
1. Mai nicht nur ein Feſt der Freude und des Zurückſchauens,
ſondern auch einen Vorausblick in das neue Arbeitsjahr
bedeu=
tet, müſſen ſich alle Betriebsleiter deſſen bewußt ſein, daß jedes
Mittel ergriffen wird, um die Volksgemeinſchaft zu ſchmieden.
Darum iſt auch in kultureller Beziehung die Verantwortlichkeit
des Betriebsführers groß. Das Gemeinſchaftsfördernde der
deut=
ſchen Geiſteskultur, die anderen Völkern voranſchreitet, iſt
des=
halb ſo groß, weil ihr gegenüber alle Volksgenoſſen gleich ſind,
ihr gegenüber gleiches Anrecht haben. Jeder einzelne
Betriebs=
leiter muß ſich mit ſeiner ganzen Perſönlichkeit einſetzen und
da=
mit das Beiſpiel zum Einſatz des ganzen Volkes geben. Durch
die Erziehung zur Gemeinſchaft wird das Volk im Sinne des
Leitgedankens des Führers erzogen.
Es folgte die „Arbeiterkantate” von Bernd Zeh für
Män=
ner=, Frauen= und Knabenſtimmen mit einzelnen Inſtrumenten,
nämlich Klarinetten, Blechbläſern und Schlagzeug. Die
fünf=
ſätzige Kantate ſetzt ſich aus Chören zuſammen, deren Dichtung
eine große Steigerung aus dem Elend der Arbeitsloſigkeit über
den Gedanken des arbeitenden Volkes, vom vielerlei Dienſt bis
zu der Hymne „Volk im Morgenrot” darſtellt. Dichter ſind Alfred
Thiemer, Georg Zemke, Max Barthel und Erich Otto Funk.
Düſter beginnt dreiſtimmiger Männerchor, oft zweiſtimmig
ge=
führt, um die beiden Linien um ſo klarer ſich gegeneinander
ab=
heben zu laſſen. Nicht ungefährlich iſt es, daß die Inſtrumente
nur ſtellenweiſe hinzutreten, dadurch ſank die dritte Strophe
etwas. Weit heller im Ton, aber trotzdem völlig unſentimental,
iſt der einſtimmige gemiſchte Chor „Arbeit” eine ernſte
Mah=
nung, in die bei „ſchlag zu” ein Beckenſchlag eingreift als
dyna=
miſcher Höhepunkt. Marſchartig, mit Trommeln und
Trompeten=
fanfaren, wirkt der dreiſtimmige Männerchor „Arbeitervolk‟. Der
Chor ſang ihn mit fühlbarer Begeiſterung wuchtig und klangvoll.
Sehr eindrucksvoll, trotz des ſpröden Klanges, iſt der Kanon
„Vom vielerlei Dienſt” für Männer= und Frauenchor. Die Tuba
übernimmt hier die dritte Stimme, das Gefüge bleibt polyphon,
die Deklamation iſt ſehr wirkſam und ſcharf und kantig in ihrer
Rhythmik. Den mächtigen Höhepunkt bildet das Strophenlied
„Volk im Morgenrot”, das auch am ſtärkſten inſtrumentiert iſt.
Knabenſtimmen beginnen, ſie konnten ſich nicht ganz gegenüber
dem kräftigen Klang der Inſtrumente behaupten, Männer= und
Frauenchor löſt ſie ab, die dritte Strophe fällt den Männern zu,
und nun ſteigert ſich der Schluß dadurch ausgezeichnet, daß zu der
von den Erwachſenen geſungenen Melodie der Knabenchor die
Weiſe „Ich hab mich ergeben” erklingen läßt. Von beſonderer
Eigenart iſt die große Durchſichtigkeit und Schlichtheit der
Kom=
poſition in allen ihren Teilen, ſie iſt für ſolche Feierſtunden
aus=
drücklich beſtimmt und ausgezeichnet geeignet. Sie fand reichen
Beifall, der letzte Hymnus: „Unſere Liebe, die heißt Deutſchland”
mußte nochmals geſungen werden. Mit einem begeiſterten Sieg=
Heil auf den Führer ſchloß die eindrucksvolle Feier.
F. N.
„Die Kunſt”, Monatshefte für Malerei, Plaſtik und Wohnkultur.
Die Aufgabe, das künſtleriſche Geſchehen unſerer Zeit durch
Bild und Schrift wiederzugeben, wird durch die Monatsſchrift
„Die Kunſt” (im Verlage F. Bruckmann A.=G., München)
vor=
bildlich gelöſt. Das Aprilheft iſt wieder ein neuer Beweis für die
zeitgemäße Auffaſſung und die feinfühlige Behandlung aller Dinge
im Bereiche der modernen bildenden Künſte. Reichtum und
Viel=
geſtaltigkeit des Inhaltes, herrliche, drucktechniſch vollendet
ausge=
führte Bildreproduktionen aus Malerei. Plaſtik und
Kunſthand=
werk erfreuen nicht nur den Kunſtkenner, ſondern auch jeden
ſchönheitsempfänglichen Laien. In bewunderswerter
Uebereinſtim=
mung mit den Beſtrebungen zur Verbreitung des Kunſtgedankens
bietet „Die Kunſt” allen Leſern eine Fülle von Belehrung und
Wiſſen und einen unermeßlichen Reichtum an ideellen Werten.
Seite 4 — Nr. 119
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 1. Mai
die Klage über Kitſch und Verwilderung des filmkünſtleriſchen
Schaffens nur heuchleriſches Hinwegreden über eigenes
Ver=
ſäumnis.
5. Der Film muß wie jede andere Kunſt zeitnahe bleiben, um
zeitnahe zu wirken. Seine Probleme — er mag ihre Vorwürfe
aus anderen Ländern und ferngeſchichtlichen Epochen nehmen und
holen, müſſen dem Geiſt der Zeit angeglichen werden, um dem
Geiſt der Zeit anſprechen zu können. In dieſem Sinne trägt auch
der Film wie jede andere Kunſt, ſo paradox und widerſinnig das
klingen mag, die Tendenz der Zeit, an die er ſich wendet und für
die er ſchöpferiſch wirkt.
6. Der Film, aus dieſen Gegebenheiten entwickelt, wird die
Völker, die ſtolz auf ihre Eigenart, auch dieſer Eigenart in ihm,
das Geſicht geben, nicht trennen, ſondern verbinden. Er iſt
Kultur=
brücke zwiſchen den Nationen. Er fördert das Verſtändnis unter
ihnen, weil er mithilft, ſie aus ſich heraus verſtehen zu lernen.
7. Der Film hat die Aufgabe, aus der Ehrlichkeit und
natür=
lichen Selbſtverſtändlichkeit ſeines eigenen Weſens heraus zu
wir=
ken. Hohles Pathos iſt ihm ebenſo fremd, wie kitſchiger Zauber
einer Kuliſſenwelt, die ihm als ſchwere Bürde von ſeiner
Stief=
mutter Bühne zwar mit auf den Lebensweg gegeben wurde, die
aber nur läſtiges und ihm nicht gehöriges Reiſegepäck darſtellt.
Der ehrliche und natürliche Film, der unſerer Zeit lebendigen
und plaſtiſchen Ausdruck gibt, kann einer der wertvollſten Mittler
zum Aufbau einer beſſeren, reineren und realiſtiſchen Welt
künſt=
leriſcher Möglichkeiten werden.
Beſinnt ſich der Film auf dieſe Grundſätzlichkeiten, ſo wird er
als neue künſtleriſche Manifeſtation die Welt erobern.
Deutſchland hat die ehrliche Abſicht, die Brücken zu ſchlagen,
die die Nationen verbinden. Hinter uns allen aber wartet das
große Leben darauf, künſtleriſch geſtaltet zu werden. Es gibt keine
andere Wahl: Wir müſſen uns ſeiner bemächtigen, um ſeiner
teil=
haftig zu werden.
Treten wir an es heran mit dem feſten Entſchluß:
Natürlich zu ſein, wie das Leben natürlich iſt.
Wahr zu bleiben, um wahrhaftig zu wirken.
Zu geſtalten, was Menſchenherzen erfüllt und erheben läßt,
um Menſchenherzen zu erſchüttern und ſie durch Offenbarung des
Ewigen in beſſere Welten zu entrücken.
Verkündung der Sieger im Reichsberufsweikkampf.
Das öſterreichiſche Unterrichtsminiſterium hat wiederum die
Verweiſung zahlreicher Mittelſchüler vom öffentlichen und
pri=
vaten Studium an ſämtlichen Schulen, mit Ausnahme der
Volks=
ſchulen, verfügt. Dieſe Maßnahme wird mit der politiſchen
Ein=
ſtellung der Gemaßregelten begründet.
Saarbrücken, 30. April.
Zu einem überaus feſtlichen Akt geſtaltete ſich am Montag
abend die Verkündung der Sieger im Reichsberufswettkampf im
hiſtoriſchen Wartburgſaal zu Saarbrücken. Die 38 beſten
deut=
ſchen Berufslehrlinge, 26 Jungen und 12 Mädel hatten in der
vorderſten Reihe Platz genommen. Es ſind insgeſamt 38
Reichs=
ſieger. Ihre Namen ſind:
1. Ernſt., Franz, Breslau, Fachſchaft Bäcker; 2. Witt,
Walter, Stettin, Fachſchaft Kellner: 3. Judec, Heinz, Berlin,
Vermeſſungstechniker; 4. Friedrich Hugo, Wolfhagen / Gau
Kurheſſen, Berufsgruppe Apotheker, Angehöriger der SA; 5.
Koſan, Kurt, Berlin=Spandau, Fachſchaft Kürſchner; 6. Sauer,
Wilhelm, Augsburg, Fachſchaft Laborateure; 7. Schirmbeck,
Werner, Magdeburg, Kaufmannsgehilfe (Banken); 8. Sall=
Frank Edmund Rehau (Bayr. Oſtmark), Porzellan=Maler;
9 Back Karl, Eſſen, Maurer; 10. Nagler, Otto, Berlin,
Rechtsanwalt= und Notarbüro: 11. Rehfiſch. Hubert, Koblenz,
Druckerei (Aetzer); 12. Bockelt, Wilhelm, (Mainfranken)
Holz=
tiſchler (HJ); 13. Jaeckel Kurt, (Oſtpreußen), Nährſtand
Fiſcherei (HJ); 14. Landeck, Heinrich, Eſſen Bergbau (HJ);
15. Karſt, Wilhelm, Bauſchlott / Baden, Eiſen= und
Metall=
fräſer (HJ); 16. Meinel, Kurt Lichtentanne / Sachſen,
Leder=
ſchuhmacher (HJ); 17. Kieper, Rudolf, Berlin, Metalldreher
(HJ): 18. Hoſt. Erhard, Königsberg (Gau Oſtpreußen),
Lehr=
anſtalt Tiefbau (Deutſche Fachſchulſchaft), (HJ); 19. Falke,
Robert, Magdeburg, Fiſeure (HJ); 20. Sterner, Auguſt,
Effelder / Thüringen, Tabakgewerbe; 21. Kraemer, Ernſt,
Wellingen / Württemberg, Fachſchaft Reichsbahn; 22. Abler
Hans. Nürnberg, Fachgruppe Dentiſten; 23. Haette, Alfred,
Bielefeld, Weberei; 24. Dengler, Peter, Bensheim (Heſſen),
Papiererzeugung; 25. Spaete Alfred, Kayna (Halle=
Merſe=
burg) Steinmetz; 26. Ecke Herbert, Hamburg, Straßenbau.
Mädchen: 1. Rother Elſe, Breslau, Kindergärtnerin
(BdM); 2. Krüger, Karla, Hamburg, Süßwarenhilfskraft
(BdM); 3. Benkendorf, Liefelotte, Berlin, kalte Mamſell
(BdM); 4. Empting Käthe, Bielefeld Friſeuſe; 5 Kiewe
Herta, Duisburg, Papier= und Druckereihilfsarbeiterin; 6.
Arnold Emma, Fürth, Stenotypiſtin; 7. Froehlich Dora,
Winningen=Moſel, im elterlichen Haus (BdM); 8. Hermes,
Maria, Düſſeldorf, Alleinmädchen; 9. Kuneld, Erika, Danzig=
Langfuhr, Bernſteinarbeiterin; 10. Doerfler, Klara,
Söl=
lingen (Baden), Hilfsarbeiterin (BdM); 11. Adelhardt,
Lieſel, Bayreuth, Schneiderin (BdM); 12. Frahm. Irm=
Groß=Groenau (Mecklenburg=Lübeck) Weberin (BdM).
Die 38 Sieger des Reichsberufswettkampfes trafen
tag vormittag kurz vor 9 Uhr von Saarbrücken kommer
ſammen mit dem Reichsjugendführer und dem Leiter dess
kampfes, Obergebietsführer Axmann, auf dem Potsdamer
hof in Berlin ein, wo ſie Gäſte der Reichsregierung ſinn
Empfang der Arbeikerabordnungen und der Bon
weikkampffieger durch Miniſter Dr. Goebbau
DNB. Berlin, 30. 99.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Provoo
Dr. Goebbels, empfing am Dienstagnachmittag, zuſamma=
Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und dem Reichsjugenu
Baldur von Schirach, im Thronſaal ſeines Miniſteriums 11
insgeſamt 100 Mann beſtehenden Arbeiterabordnungen an,
Reich und die 38 Sieger und Siegerinnen im Reichsberu!. Die Gäſte nahmen an blumengeſchmückten Tiſchen P;
ihnen bei muſikaliſchen Darbietungen Kaffee, Tee und and
friſchungen gereicht wurden. Der Miniſter hielt an ſein,
eine Anſprache, in der er ihnen zunächſt den Willkommensgy
Führers und der Reichsregierung, wie auch der
Reichshar=
entbot.
Skeuerfreiheit für Sonderzahlungen
zum Nakionalen Beiertag des deutſchen Volk
Dde Entete
Geſtorbene.
Todes=Anzeige.
Darmſtadt: Setzer, Peter, ſtädt. Arbeiter, verh.,
71 Jahre.
Simon, Adolph, Kaufmann. verh., 79 Jahre.
Mann, Nikolaus, Fuhrmann, verh., 64 J.
Brehm, Johannes, Stellmachermeiſter, verh.,
70 Jahre.
Planz, Anna Margarethe, Kammerfrau,
ledig. 59 Jahre.
Ritz, Katharina Johanna, geb. Fölſing.
Ehe=
frau des Rektors i. R. 56 Jahre.
Heppenheimer. Anna, geb. Riedlinger,
Ehefrau des Mechanikers, 67 Jahre.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren
innigſtgeliebten, braven und hoffnungsvollen Sohn
Zurück
Dr. Paul Wolrf
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DNB. Berlin, 30. 20/
Es gibt Betriebsführer, die ihren Gefolgſchaftsmitgg
zum nationalen Feiertag des deutſchen Volkes im allge
als Zehrgelder gedachte Sonderzuwendungen machen:
Reichsfinanzminiſter hat entſchieden, daß ſolche
Sonder=
dungen als übliche Gelegenheitsgeſchenke lohnſteuerfrei
dürfen, wenn ſie 2 Reichsmark nicht überſteigen. Ueberſoc
ſie dieſen Betrag, ſo ſind ſie in voller Höhe einkomme=,
lohnſteuerpflichtig.
*
Wie in den vergangenen Jahren, werden die Veranſtallu
vom 1. Mai, dem Feiertag des deutſchen Volkes, im Filmbfi
gehalten, um bereits einige Stunden ſpäter in den Lied
heatern des Reiches den Volksgenoſſen gezeigt zu werden.
wegen Geschäfts-Aufgaltg / in den dauern
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Wilhelmstr. 18 / Fernspr. 2444
Walter Röder
Im feſten Glauben an ſeinen Erlöſer
ent=
ſchlief ſanft geſtern abend um ½11 Uhr im
ſtädt. Krankenhauſe nach längerem ſchweren
Leiden mein herzgeliebter Mann, mein guter
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
techn. Eiſenb.=Prakt.
im blühenden Alter von 22 Jahren plötzlich und
unerwartet durch einen Unfall von uns zu nehmen.
Die tieftrauernden Eltern:
J. Röder, E.=Aſſiſtent
R. Röder, geb. Bräuninger.
Darmſtadt, den 30. April 1935.
(Schleiermacherſtr. 21)
Gohannes Breymn
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 2. Mai, nachm.
3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. / Von Beileidsbeſuchen
wird gebeien abſehen zu wollen.
im Alter von 70 Jahren.
Darmſtadt (Friedrichſtr. 24), 30. April 1935.
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Die trauernden Hinterbliebenen
in deren Namen:
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Die Beerdigung findet am Freitag, den
3. Mai 1935, um 15 Uhr, von der Kapelle
des Waldfriedhofes aus ſtatt. — Von
Bei=
leidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
Unſere liebe Mutter, Großmutter und
Schweſter
Drau Balfe Pizüln
Eintagsküken
Lohnbrut
Geflügelhof
Haag, (a
Beſſunger
Forſt=
haus. vor Roßdorf
geb. Weyland
iſt am 28. April nach langem Krankſein
heimgegangen.
In tiefem Schmerz:
Berta Pizzala
Maria Neidhart, geb. Pizzala
Carl Neidhart
Anna Jaeger, geb. Weyland
und zwei Enkel.
weiten
und ſtrecken.
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P. 192 0e
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 119 — Seite 5
MtSttwoch, 1. Mai 1935
eis der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 1. Mai 1935
Reichsſtatthalter in Heſſen / Landesregierung.
Perſonalnachrichten.
uwbertragen wurden: am 26. April 1935: dem Lehrer Hugo
Gn bach zu Ober=Rosbach, Kreis Friedberg, eine Lehrerſtelle
mei Volksſchule zu Maar, Kreis Lauterbach; dem Lehrer
Lud=
ué teffan zu Maar, Kreis Lauterbach, eine Lehrerſtelle an
vlwlksſchule zu Ober=Rosbach, Kreis Friedberg; dem Lehrer
hig Lortz zu Arheilgen, Kreis Darmſtadt, eine Lehrerſtelle an
zPBolksſchule zu Darmſtadt, ſämtlichen mit Wirkung vom
2Alu ril 1935 an.
Arus dem Schuldienſt auf ihren Antrag entlaſſen wurde: am
zßl=ril 1935: die techniſche Lehrerin Hulda Tracht, geb. von
en, werden die B
ſchen Volkes, in
den ſpäter in
oſſen gezeigt
ISVer
In Geschätts-Auf
Kinderschuhe u
17, mit Beschle
iswahl, v. 383 au 0
nstiefel, Holzschuß
ſtenburg, an der Volksſchule zu Mainz auf Grund des § 1 des
6s über die Rechtsſtellung der weiblichen Beamten vom
MNi 1932 bzw. 1. Juli 1933 (RGBl. S. 435) mit Wirkung vom
.b ril 1935, unter Anerkennung ihrer dem Staate geleiſteten
Hits.
In den dauernden Ruheſtand verſetzt wurde: der
Brückenober=
gſher bei dem Heſſiſchen Waſſerbauamt Worms Michel Lichtel
üſe nsheim auf Grund ſeiner geſchwächten Geſundheit mit
Wir=
mvom 1. Juni 1935. Dem Ausſcheidenden wurde aus dieſem
ſuiß der Dank für die dem Reiche geleiſteten treuen Dienſte
aus=
eſiocen.
Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
E nannt wurden: am 18. April 1935 der Juſtizinſpektor beim
Epgericht Oſthofen Max Walz mit Wirkung vom 1. Mai 1935
mg ſchäftsleitenden Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Reinheim;
74. April 1935 der Juſtizſekretär beim Landgericht Darmſtadt
Bielm Karl Schäfer mit Wirkung vom 1. Mai 1935 zum
ußſekretär beim Amtsgericht Darmſtadt.
15t den dauernden Ruheſtand tritt, nachdem er die
Alters=
pe erreicht hat, der Strafanſtaltsoberwachtmeiſter beim
Land=
utsgefängnis Darmſtadt Karl Barth, mit Ablauf des
Nri 1935.
ursgeſchieden aus dem Landes=Juſtizdienſt iſt der Landgerichts=
NAT2, Kireh, ranem Landgericht Mainz Dr. Sack infolge ſeiner Ernennung
Zimmer=Wohl
behör, für Ann
zu mKriegsgerichtsrat mit Wirkung vom 1. Januar 1935.
fingſtraße 4
1P. Evangeliſch=kirchliche Dienſtnachrichten. Ernannt
uer: Der Pfarrvikar, Hansjörg Jungheinrich an der
Eatärche zu Wiesbaden. Dekanat Wiesbaden=Stadt, zum
Pfarr=
praxis beſondersv maltter der Pfarrei Hohenſtein. Dekanat Bad Schwal=
1. Zuli ds. 93. mbMmit Wirkung vom 25. März 1935 ab; der
Pfar=
ſäheres; Otto)thur Zickmann zu Syburg, Kirchenprovinz Weſtfalen,
zumPfarrer der Pfarrei Nord der Luthergemeinde zu Frank=
Hememderſtr. II. fuma M.. Dekanat Frankfurt=Oſt, mit Wirkung vom 20. April
Chap; der Pfarrer Lic. Dr. Hugo Grün zu Hochheim a. M.,
Ashit Wiesbaden=Wallau, zum Pfarrer der erſten Pfarrei der
B irchengemeinde zu Wiesbaden. Dekanat Wiesbaden=Stadt,
otdiadoi mtllirkung vom 1. Mai 1935 ab: der Hilfsprediger Erich
Blgfeldt zu Frankfurt a. M.=Rödelheim. Dekanat
Frank=
iſt der (Scholilk fuma M.=Weſt, zum Pfarrverwalter der Pfarrei Eſſershauſen,
mit Zubehür u. D haxk Weilburg mit Wirkung vom 1. April 1935 ab der
Pfar=
anderweit um ragitiſt Steubing zu Herrenſohr=Jägersfreude (Saar) zum
Näheres: Ins Pfne= der Pfarrei Bierſtadt. Dekanat Wiesbaden=Wallau, mit
Schölzelt! Aſung vom 1. Main 1935 ab.
Ludwigshöhlte
Dienſtjubiläum. In treuer Arbeit vollendet am 2. Mai
Fernſprecher 9
Pmvatkutſcher Wilhelm Vetter des Herrn Kommerzien=
*‟. Diſchinger ſein 40jähriges Arbeitsjubiläum. Selbſt heute
al 50Jahriger iſt er noch in der Brauerei tätig,
au ſcheben.
—4½=3
Wohnungen
184 G
Treuer Mieter. Am 1. Mai ſind 40 Jahre verfloſſen, ſeit
„Kalter, Abonnent, Herr Chriſtian Trumpfheller, im
Nm Karlsſtraße 40 wohnt. Wohl ein gutes Einvernehmen
zwi=
ſchnMieter und Vermieter.
ſnt
FrN
Scit
Die Handwerkskammer=Nebenſtellen Offenbach, Mainz,
Wos und Gießen werden mit Wirkung vom 1. Januar 1935 an
Einen beachtlichen Erfolg beim Reichsberufswettkampf für
Fe Ehr lſtudenten erkämpfte ſich die Mannſchaft (Kieslich Krumb,
WM.Wlunz und Kiſſel) der Höheren Maſchinenbauſchule Darm=
Die Kommiſſion zur Ermittlung der Reichsergebniſſe hat
m Kreisſieger für Süddeutſchland und 2. Sieger im Reich
er=
ſcm. Die Leiſtung iſt um ſo anerkennenswerter, als die rein
alßhm Leiſtungen mit 27,5 Punkten noch über denen des Reichs=
*6 liegen und die der übrigen Kreisſieger ganz bedeutend
ſwängen. Sie rechtfertigen den guten Ruf, den dieſe Schule bei
Sohden und in der Wirtſchaft genießt. Möchten die diesjährigen
Enſge, in die ſich Schulleitung, Dozentenſchaft und die
Studie=
reifſ gleichermaßen teilen, ein Anſporn ſein zu froher Mitarbeit
awetn großen Aufbauwerk des Führers.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
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Domistag,
2 Mai
Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. — Hauptmiete C.
22. Vorſtellung. „Figaros Hochzeit”, komiſche Oper
von W. A. Mozart.
Mai
Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr. — Außer Miete.
Einmaliges Gaſtſpiel Käthe Dorſch mit Enſemble:
„Himmel auf Erden” Komödie von Jochen Huth.
(Wahlmieten und Gutſcheine nicht gültig.)
ag.
Ma
Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr. — Deutſche Bühne
K, 16. Vorſtellung. „Der tolle Chriſtian”, Drama
von Theodor Haerten.
5. Mai
Anfang 19.00, Ende 23.15 Uhr. — Außer Miete.
Einmaliges Gaſtſpiel Franz Völker (Lohengrin);
„Lohengrin” große romantiſche Oper von Richard
Wagner. (Wahlmieten u. Gutſcheine nicht gültig.)
KLEINES HAUS
Fräuig.
3. Mai
Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. — Kraft durch
Freude (geſchloſſene Vorſtellung). „Die Freunde
von Salamanca”, komiſche Oper von Frz. Schubert.
Sasnar.
4. Mai
Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr. — Außer Miete.
„Sehr peinlich”, Lokalpoſſe von Emil Thomas.
Dargeſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft.
Sos!
Anfang 19.30, Ende gegen 21.45 Uhr. — Außer
5. Mai Miete, Kinderreiche Mütter Nr. 1—250. „Ein Kerl,
der ſpekuliert”, Komödie von Dietrich Eckart.
beeſſiſches Landestheater. Wie wir erfahren, iſt die „Lohen=
AIMöorſtellung am kommenden Sonntag, in der Franz
Völ=
ane Titelpartie ſingt, bis auf einige wenige Plätze ausver=
Haud Auch für das Gaſtſpiel von Käthe Dorſch am
Frei=
a98 Mai, hat der Vorverkauf ſehr lebhaft eingeſetzt. Da heute
De oen des Landestheaters geſchloſſen ſind, geht der
Vorver=
wuem Donnerstag, 2. Mai, 9.30 Uhr, weiter. — Am kommen=
DeA lantag findet das 8. Sinfoniekonzert des Landes=
Orcheſters unter der Leitung von Generalmuſikdirektor
ach
gentnen, die drei Lieder von Ludwig Roſelius u
Sim Biebe” von Richard Strauß ſingen wird. Die
Vortrags=
u ues Konzerts ſieht außerdem die „Romantiſche Suite” von
20 Naieger die „Heitere Serenade” von Joſeph Haas und die
WAguttiſche Ouvertüre” von Ludwig Thuille vor.
Gedanken zum 1. Mai.
Geſtalkung und Beglückung.
Von Reinhold Braun.
Wir Deutſche ſollen uns geſtalten;
wir können das nicht, ohne uns
zu=
ſammenzuketten und zuſammenzuleben.
Ernſt Moritz Arndt.
In einem Roman von Alfred Huggenberger ſpricht ein
Bauer, ein richtiger Ackerpedant, der mit ſeinem Pfluge die
Furchen wie mit einem Lineal zog und die nicht genau
aus=
gerichteten Schollen mit der Hand zurecht rückte: „Es gibt Leute,
denen weder ein Pflug noch ein Schuh breit Land gehören
ſollte. Sie hobeln drüber weg und haben keine Andacht und
keinen rechten Gedanken dabei. Wer ſo ſchafft, für den hat die
Arbeit nicht mehr Wert als für den Müßiggänger das
Fau=
lenzen; bloß, daß er jeden Tag ſeine vierundzwanzig Stunden
älter wird!“
Dieſer Ackerpedant iſt ſo einer, bei dem Geſtaltung und
Beglückung einander durchdringen. Aus der Gediegenheit ſeines
Weſens geſtaltet er ſein Werk, und das Werk ſteigert ihn und
beglückt ſein Herz. Von der Schönheit und Weihe ſolch’ innerer
Vorgänge wiſſen natürlich nichts die „So=drüber=weg=hobelnden”.
Den Ruhm des deutſchen Volkes aber machten immer ſeine
Acker= und Maſchinen=Pedanten, ſeine Wiſſenſchafts= und
ſonſtigen Pedanten aus. Wir meinen mit „Pedanten” die Werk=
Treuen gegenüber den Schluderern und Obenhin=Naturen. —
Menſch und Werk: Ein Weben und Schenken iſt’s hin und
her, ein Wachſen aneinander und ineinander.
Das iſt jene adlige Auffaſſung, wie ſie zur rechten Sinn=
Erfüllung unſeres Daſeins gehört, wie ſie von dem wahren
Deutſchen immer gelebt werden wird und wie ſie als Zeichen
des völkiſchen Aufbruchs immer tiefer in den Herzen Wurzel
ſchlagen ſoll.
Was kann es Höheres geben als dies: Geſtaltung ſeines
Inneren durch ein Werk! Beglückung des Herzens durch ein
Werk!
So lange die Erde ſteht, wird das tätige Leben am beſten
den Menſchen=Charakter formen und ſein Inwendiges reich
machen. Die Liebe als höchſte geſtaltende Kraft iſt nicht zu
trennen von der Bewährung durch Tat und Leiſtung.
Es gibt Zeiten im Einzel= und Volks=Leben, die man als
Wort=Zeiten bezeichnen kann. Die größten waren es nie, im
Gegenteil: oft die ſchmählichſten. Die größten bleiben immer
die Tat=Zeiten.
Der Tag der nationalen Arbeit bedeutet die gewaltige,
feſtliche Sichtbarkeit einmütiger Hinwendung aller zu der neu
heraufgeführten Tat=Zeit der Nation, bedeutet, Stunden
er=
leben, da in jedes willige Gemüt ein gut Stück eindringt von
Pflicht=Treue und Werk=Stolz, da jene Empfindung durch die
Seelen geht, der Heinrich Lerſch in ſeinem „Morgenliede der
neuen Arbeiter” mit folgenden Worten Ausdruck verleiht:
„Alte? Junge? Neue Menſchen
werkbeglückt einander nahn
Menſchen, keinem andern Geiſte
als der Liebe untertan.”
So wird der Tag der Arbeit zu einem ſchöpferiſchen Hoch=
Tag deutſcher Volkheit. In ſolchem Sinne ſteigt er auf zu
einem Feſte erſter Ordnung; denn jedes in Herzens=Tiefen
er=
lebte Feſt ſchafft an unſerer menſchlichen Geſtalt und iſt voll
innerer Spenden. An dieſem Tage ſoll man etwas ſpüren von
dem Pfingſtlichen, das dem Geiſte des deutſchen Arbeits=
Heeres innewohnt. Wenn die Kolonnen dahermarſchieren, ſo
iſt das der körper=gewordene Arbeits=Rhythmus deutſcher
Prägung.
An einem Feſttage ſoll wan ſich freuen. Das geſchieht am
beſten und nach dem Sinn der wahren Freude, wenn man den
Tag mit heiligem Ernſte und ganz von innen her nimmt. Solche
Feſt=Auffaſſung iſt deutſch und verbürgt Segen.
Geſtaltung und Beglückung! Licht aus Geiſt und Seele
ſoll auf dieſe Worte fallen, daß wir geſteigert werden in unſerer
inneren Wirklichkeit, daß=dieſe recht und würdig diene der großen
Wirklichkeit: „Volk”!
Maifeier in Luxemburg. Das ganze deutſche Volk feiert
den „Tag der deutſchen Arbeit” als eine große glaubensſtarke,
einige und treue Schickſalsgemeinſchaft, in der ſich alle Stände
des Volkes unlöslich miteinander verbunden fühlen. Dieſes große
Feſt wird aber nicht nur innerhalb der deutſchen Reichsgrenzen
gefeiert, ſondern auch überall da, wo deutſche Menſchen wohnen
und leben. So hat unſer alter Pg. Ringshauſen den
ehren=
vollen Auftrag erhalten, bei der Maifeier der deutſchen Kolonie
in der Stadt Luxemburg zu ſprechen.
Die Endenkſcheidung im Berufsweitkampf. — Im Gau
Heſſen=Naſſau ein Reichsſieger.
Frankfurt a. M., 29. April. Aus den Saarbrücker Endkämpfen
im Reichsberufswettkampf iſt aus dem Gau Heſſen=Naſſau ein
Teilnehmer als Reichsſieger hervorgegangen. Es iſt dies der
Pa=
piermacherlehrling Peter Dengler in Bensheim, der zuſammen
mit den übrigen 24 Reichsſiegern morgen mit dem Flugzeug nach
Berlin fliegen wird, um dort am 1. Mai dem Führer vorgeſtellt
zu werden. Die übrigen 15 Teilnehmer, aus dem Gau Heſſen=
Naſſau haben in Saarbrücken ebenfalls ſehr gut abgeſchnitten und
ſind teilweiſe auf den erſten Plätzen gelandet. Dieſe 15 Gaubeſten
kommen heute abend 11.41 Uhr von Saarbrücken zurück und
wer=
den am 1. Mai bei der Großkundgebung in Darmſtadt Ehrenplätze
angewieſen bekommen. Sie werden dort vom Gauleiter begrüßt.
— Reichsluftſchutzbund. Im Badiſchen Hof veranſtaltete die
Untergruppe IV zuſammen mit den Kameraden der Untergruppe
IIIa eine Gedenkfeier anläßlich des 2. Jahrestags des
Reichsluft=
ſchutzbundes am 29. 4 1935 mit anſchließendem
Kameradſchafts=
abend. Untergruppenführer Kamerad Britz begrüßte die zahlreich
erſchienenen Kameraden und wies in ſeiner Anſprache auf die
Ent=
wicklung und die Leiſtungen des RLB. hin. Schulungsleiter
Noth=
nagel, der als Vertreter der Ortsgruppe Darmſtadt anweſend war,
ſprach insbeſondere über den tiefen Sinn der Volksgemeinſchaft im
RLB. — Muſikvorträge und heitere Darbietungen gaben dem
Ka=
mevadſchaftsabend einen ſchönen Rahmen und hielten die
Kame=
raden noch lange fröhlich zuſammen.
— Verein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte. Die
Mit=
glieder des Vereins zur Abhaltung luth. Gottesdienſte werden
noch einmal darauf aufmerkſam gemacht, daß der diesjährige
Frühlingsausflug am Samstag, dem 4. Mai, nach Auerbach an
der Bergſtraße ſtattfindet. Treffpunkt und Abfahrt 2.30 Uhr am
Weißen Turm. Die Fahrt iſt wie im vorigen Jahre frei. Die
Mitglieder, die an dem Ausflug teilnehmen, werden gebeten, ſich
in die Liſte einzuzeichnen, die im Büro des 1. Vorſitzenden. Herrn
Grafen von Hardenberg, im Schloß, offen liegt. Gäſte können
nur in beſchränkter Anzahl mitgenommen werden. Schluß der
Teilnahme=Anmeldung am Donnerstag abend 6 Uhr.
Die Zwiebelknappheit wird in einigen Tagen behoben
ſein nachdem ſchon kleinere Zuteilungen erfolgt ſind und in den
nächſten Tagen größere Mengen zur Verteilung kommen. (
Mittei=
ung des Reichsnährſtandes.)
Zer Deg zur Sunie.
Wieder hat eine junge Generation den erſten Weg zur Schule
angetreten. Eltern, Mütter blicken ihren Kleinen liebevoll und
beſorgt nach. Nicht ſelten iſt auch die Mutter ganz froh, daß ſie
ihren Wildfang für einige Stunden in Obhut weiß, ſo daß ſie nicht
nur den vielen Fragen des kleinen Plappermäulchens entgeht,
ſon=
dern ſich auch einmal ungeſtört ihren hausfraulichen Pflichten
widmen kann.
Es gab eine Zeit, da hat man mit dem Kinde in übertrieben
gefühlvoller Weiſe Aufhebens gemacht. Die breite Schicht der
Jugend blieb davon unberührt. Und ſie gedieh trotzdem, ja beſſer
als die verhätſchelte. Die Kinder der Arbeiter und Bauern wuchſen
ohne Verzärtelung und Pſychoanalyſe zu geſunden, kräftigen
jungen Leuten heran, die alle Eigenſchaften mitbrachten, um das
Leben zu meiſtern.
Unterdeſſen iſt mancherlei geſchehen, das eine ganz andere
Er=
ziehungsmethode nahelegte, und von einer Verzärtelung iſt man
heute ſehr weit entfernt. Lebensfrohe, lebenstüchtige, kräftig
an=
packende nicht überempfindliche Menſchen heranzubilden, das iſt
das Ziel, das heute allgemein erſtrebt wird, und es iſt wohl keine
Frage, daß man mit dieſer Methode weiter kommen wird.
Der Weg zur Schule war früher nicht ſelten für das Kind mit
Sorgen belaſtet. Einen gewiſſen Ehrgeiz beſitzt jedes Kind. War
häufig ſchon für den Schüler, dem das Erfaſſen leicht fiel, die
Frage belaſtend: Werde ich heute beſtehen?, ſo noch viel mehr bei
dem Schüler, dem die Wiſſensfächer nicht ſo leicht zugänglich
wurden. Weil es zumeiſt nur eine Lernſchule war, blieb mancher
Schüler allein aus Aengſtlichkeit zurück, der leicht hätte zu guten
Erfolgen kommen können. Was die Schule hatte ſein ſollen und
ſein können, iſt ſie meiſt nicht geweſen: „Eine Stätte freudigen
Empfangens Jedes Kind iſt wiſſensdurſtig. Ihm den Stoff ſo zu
bereiten, daß es freudig aufnimmt, daß es mit froher Erwartung
den Schulweg antritt, weil es in der Schule Neues hört und ſieht,
lernt, was ihm Freude bereitet, das iſt das Ziel idealen
Schul=
ſtrebens, In den letzten zwei Jahren iſt man dieſem Ziel ganz
weſentlich näher gekommen.
Und noch ein Anderes kam hinzu: die Kameradſchaft. Es gibt
nicht mehr jene Abſonderung derer, die leichter vorwärts kamen,
ſondern die Schüler bilden eine Gemeinſchaft, in der ſich zwar die
verſchiedenen Begabungen durchſetzen und bewähren können, aber
darum doch eingegliedert ſind und ſich einzugliedern haben.
Außen=
ſeiter gibt es nicht, und Gelüſte ſolcher Art werden ziemlich ſchnell.
von der Schülerſchaft ſelbſt zurechtgeſtutzt.
So iſt der Weg zur Schule nicht mehr ein Dornenweg, wie er
es erſt war, ſondern ein Weg, den frohe Erwartung belebt. Und
dieſe Wandlung iſt beſtimmt gerechnet, der Zukunft unſeres
Vol=
kes ebenſo zu dienen, wie dem Glück des Einzelnen.
ZuſählicheArbeiksbeſchaffung durch genaueBeachkung
baupolizeilicher Vorſchrifken und
Unfall=
verhülungsvorſchrifken.
Es muß Veranlaſſung genommen werden, die Oeffentlichkeit
und insbeſondere die Hauseigentümer und Bauherren darauf
hin=
zuweiſen, daß zum Schutz der auf Dachflächen beſchäftigten
Perſonen und der Oeffentlichkeit ganz beſtimmte Vorſchriften
be=
ſtehen, die einzuhalten ſind. Es handelt ſich um geſetzliche
Vor=
ſchriften über Dachhaken, Schneefangeiſen, Schneefanggitter und
Rinneiſen. Nicht minder wichtig iſt die Beſchaffenheit der
Lauf=
bretteiſen und =Stützen, ſowie die ordnungsmäßige
Ver=
ankerung der eiſernen Streben der Frontgiebel bei Steildächern.
Täglich gehen Tauſende von Berufsangehörigen des
Dachdecker=
handwerks über die Dächer der Häuſer und ſetzen dabei oft in
nicht unbeträchtlicher Höhe ihr Leben aufs Spiel. Der
Einge=
weihte weiß, daß der Anteil der tödlichen Unglücksfälle (Abſturz
vom Dach) im Vergleich zu allen anderen Unfällen im
Dachdecker=
handwerk erſchreckend groß iſt. Nur allzuhäufig ſind die Urſachen
dieſer Todesfälle ſchadhafte Dachhaken und Laufbretteiſen, die nicht
rechtzeitig genug erneuert worden ſind und ſomit den Verluſt
eines Menſchenlebens verurſacht haben."
Die Haken und die anderen notwendigen Eiſenteile auf den
Dächern ſind zwar zum Schutz gegen Witterungseinflüſſe verzinkt.
auch vielfach nur mit Oelfarbe geſtrichen, aber ſchließlich bietet
das Verzinken oder der bloße Anſtrich auf die Dauer keinen
unbe=
dingten Schutz gegen Roſt und andere das Eiſen zerfreſſende
Ein=
flüſſe der Luft (Säuregehalt, Nähe chem. Fabriken und dgl.).
Es muß daher vorſorglich immer und immer wieder nachgeprüft
werden, ob die Eiſenteile noch in guter Beſchaffenheit ſind. Iſt
dies nicht der Fall, dann müſſen ſchadhafte und
unvorſchrifts=
mäßige Dachhaken, ſowie alle ſonſtigen Eiſen, von denen der Schutz
von Menſchenleben abhängt, unverzüglich durch vorſchriftsmäßige
erſetzt und fehlende ergänzt werden.
Die Verantwortung, die der Hauseigentümer zu tragen hat,
iſt groß! Es genügt nicht immer, daß man nur gelegentlich einer
notwendig gewordenen Dachausbeſſerung das Dach auf die
Beſchaf=
fenheit der Eiſen prüft — dann iſt es vielfach ſchon zu ſpät und
das Unglück iſt paſſiert —, ſondern es muß Pflicht eines jeden
Hausbeſitzers ſein, ſein Dach regelmäßig, auch dann, wenn
gerade keine Dachſchäden zu beheben ſind, vom Dachdeckermeiſter
nachprüfen zu laſſen, ob die Eiſenteile und Laufdielen in Ordnung
ſind.
Ein tüchtiger Dachdeckermeiſter iſt in der Lage etwaige
Män=
gel ſofort zu erkennen und er wird jedem Hausbeſitzer im
Inter=
eſſe der auf den Dachflächen beſchäftigten Perſonen und auch im
Intereſſe der Oeffentlichkeit ſagen müſſen, daß dieſe oder jene
Schäden abzuſtellen ſind. Rechtzeitige Inſtandſetzungen verroſteter
Eiſen und Eiſenteile bringen keine großen Koſten mit ſich. Selbſt
wenn dies aber im Einzelfalle zutreffen ſollte, dann entbindet dies
den Hauseigentümer nicht von der Pflicht, für den Schutz der auf
den Dachflächen beſchäftigten Perſonen vorbildlich zu ſorgen. Viele
Dächer bieten hinſichtlich der Beſchaffenheit und der Zahl der
Leiterhaken uſw. ein geradezu troſtloſes Bild und es nimmt
Wun=
der, daß die Zahl der Unfälle nicht noch größer iſt.
Der Hinweis auf die Pflichten der Hauseigentümer bietet
auch für jeden Volksgenoſſen die Möglichkeit, zur
Arbeitsbeſchaf=
fung im Handwerk das Seine beizutragen.
Die Dachdeckermeiſter ſind angewieſen, auf die Beſchaffenheit
der Dachhaken und der ſonſtigen Eiſenteile, von nun an größtes
Augenmerk zu richten. Sie ſind verpflichtet dem Hauseigentümer
jeden Schaden unverzüglich zu melden, damit ſofort=Abhilfe
ge=
ſchaffen wird. Anderenfalls kann man den Angehörigen des
ge=
fahrvollen Dachdeckerberufes nicht zumuten, ſchadhafte Dächer zu
ſetreten und dabei ihr Leben aufs Spiel zu ſetzen.
Wer gibt gebrauchkes Mobiliar her?
— An den Pulverhäuſern im Südoſten der Stadt iſt jetzt der
2. Bauabſchnitt der Stadtrandſiedlung bezugsfertig.
Im vorigen Jahre wurden von der Bevölkerung in
dankens=
werter Erkenntnis praktiſcher Volksgemeinſchaft zahlreiche im
eigenen Haushalt überflüſſige Mobiliarſtücke abgegeben Auch
den Bewohnern des zweiten Bauabſchnitts, zu denen ſehr viele
langfriſtig arbeitsloſe und kinderreiche Volksgenoſſen gehören,
mangelt es an den notwendigſten Gebrauchsgegenſtänden, wie
Tiſchen. Stühlen, Kleiderſchränken und insbeſondere an Betten.
Es ergeht deswegen auch in dieſem Jahre, im Einvernehmen
mit der Kreisamtsleitung der NS.=Volkswohlfahrt, die Bitte an
die Bevölkerung. Mobiliarſtücke, die ſich in einem Haushalt
ver=
wenden laſſen und die für den derzeitigen Eigentümer überflüſſig
ſind, zur Verfügung zu ſtellen.
Das Städtiſche Wohlfahrts= und Jugendamt (Fernruf 3500,
Nebenſtelle 385) wird auf Anruf oder auf ſchriftliche Nachricht
geſpendetes Mobiliar abholen laſſen und ſo verteilen, daß wirklich
Bedürftigen geholfen wird.
Seite 6 — Nr. 119
Die Ehrenbezeugungen
beim Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied.
Zur Beſeitigung von Meinungsverſchiedenheiten wird amtlich
mitgeteilt, daß beim Spielen oder Singen des Deutſchland= und
des Horſt=Weſſel=Liedes anläßlich öffentlicher Veranſtaltungen im
Freien von den nichtuniformierten männlichen Teilnehmern neben
der Erweiſung des deutſchen Grußes auch die Kopfbedeckung
abzu=
nehmen iſt. Die uniformierten Teilnehmer grüßen durch Heben
des rechten Armes.
Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
An ſämtliche Amtsleiter Abteilungsleiter und
Unterabteilungs=
leiter der Kreisleitung!
Zu dem Zug am Mittwoch, den 1 Mai 1935 treten ſämtliche
marſchfähigen Amtsleiter, Abteilungsleiter und
Unterabteilungs=
leiter der Kreisleitung, ſoweit ſie nicht als Fachſchaftsleiter oder
dergleichen bei ihren Belegſchaften marſchieren müſſen, 9.15 Uhr
auf dem Marienplatz, Ecke Hügel= und Neckarſtraße, an.
Anzug: Marſchanzug (Bluſe).
Kreisſchulungsamt.
Schulungsabende finden ſtatt:
am 6. Mai 1935 in Arheilgen Pg. Madre;
am 6. Mai 1935 in Roßdorf, Pg. Emil Becker;
am 8. Mai 1935 in Ober=Ramſtadt. Pg. Madre;
am 9. Mai 1935 in Meſſel, Pg. Madre;
am 15. Mai 1935 in Erzhauſen, Pg. Madre;
am 17. Mai 1935: Ortsgruppe Maintor
Zellen 10. 1 und 5, Pg. Madre:
am 20. Mai 1935 in Griesheim, Pg. Oldigs:
am 20. Mai 1935 in Nieder=Beerbach, Pg. Madre;
am 22. Mai 1935 in Griesheim, Pg. Oldigs;
am 22. Mai 1935 in Eberſtadt, Zellen 1—3. Pg. Madre;
am 23. Mai 1935 in Wixhauſen. Pg. Oldigs:
am 23. Mai 1935 in Nieder=Ramſtadt. Pg. Plagge;
am 24. Mai 1935 in Griesheim Pg. Oldigs;
am 24. Mai 1935: Ortsgruppe Maintor.
Zellen 2. 4 und 9, Pg. Emil Becker:
am 24. Mai 1935 in Eberſtadt, Zellen 4 und 5. Pg. Madre;
am 31. Mai 1935 in Griesheim Pg. Oldigs;
am 31. Mai 1935: Ortsgruppe Maintor.
Zellen 3. 6—8, Pg. Emil Becker.
Beginn der Schulungsabende jeweils 20.30 Uhr.
NSDAP., Ortsgruppe Weiterſtadt.
1. Maifeierlichkeiten in Weiterſtadt.
6.00
7.15
Neaſthuan
8.00 Uhr: Uebertragung des Staatsaktes der HJ. im Schulhof bei
dem Pfarrhaus;
12.00 Uhr: Uebertragung des Staatsaktes (Rede des Führers)
gleichfalls im Schulhof — Gemeinſchaftsempfang;
14.00 Uhr: Aufſtellung des Feſtzuges an dem Parteilokal (
Gaſt=
haus „Zum Schwanen”). Umzug durch die Ortsſtraßen,
und zwar: Kreuz= Adolf=Hitler= Darmſtädter=
Fried=
richs=, Arheilger=, Darmſtädter= Taunus= und
Gräfen=
häuſerſtraße nach der Feſtwieſe (Schießhalle). Volksfeſt.
Für Sitzgelegenheit, Speiſe, Getränke und Muſik iſt
geſorgt;
20.00 Uhr: Freitanz im Parteilokal (Gaſtwirt Hamm) und bei
Gaſtwirt Schönberger.
Weiterhin wird in dem Kino der Film „Ich für Dich und Du
für mich” von der Gaufilmſtelle vorgeführt.
An dem Umzug haben alle Volksgenoſſen und ſämtliche
Glie=
derungen und Ortsvereine teilzunehmen. Die näheren Einzelheiten
wurden den Vereinsführern und Leitern der Gliederungen bereits
in der Beſprechung bekanntgegeben.
NS.=Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am 1. Mai treffen ſich die ſchwerbeſchädigten Kameraden,
ſo=
weit ſie nicht im Erwerbsleben ſtehen. um 10.30 Uhr auf dem
Pa=
radeplatz. Daſelbſt ſtehen Autos zur Verfügung.
Sämtliche Kameraden, die im Erwerbsleben ſtehen, beteiligen
ſich mit ihren Betrieben an der Maifeier.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Steinberg.
3.
Die Sammlung für den Lebensmittelopferring wird am 2. und
Mai durchgeführt. Wir bitten um Bereitſtellung in Sacktüten.
Amt für Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Rheintor.
Pfundſammlung des Lebensmittelopferringes am Donnerstag,
den 2. Mai 1935. Die ſeitherigen Helfer und Helferinnen wollen
ſich wieder zur Verfügung ſtellen und die Karteikarten umgehend
auf der Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 36, in Empfang nehmen.
Kameradſchaftsabend der ehem. Fußarkilleriſten.
Die Vereinigung des ehem. Fußart.=Regts. Gfz. (
Branden=
burg.) Nr. 3 hielt ihren Kameradſchaftsabend und Pflichtappell
im Reſtaurant „Heſſiſches Haus”, Grafenſtraße 37 ab. wo ſich die
Kameraden ſehr zahlreich eingefunden hatten. In Vertretung des
am Erſcheinen verhinderten Vereinsführers leitete der
Geſchäfts=
führer der Vereinigung Kam. Dr. Quetſch, den Appell. Aus
den wichtigen internen Mitteilungen, die bekanntgegeben wurden,
ſei beſonders das Treffen der ſchweren Artillerie in Saarlouis
Unfang Juni erwähnt, zu deſſen Teilnahme die Meldung beim
Geſchäftsführer ſofort zu geſchehen hat. Im Mai ſoll ein
Fami=
lienausflug nach Meſſel, und am 30. Juni zuſammen mit den
Ver=
einigungen Mainz, Wiesbaden und Frankfurt a. M. eine
Rhein=
fahrt unternommen werden, an der alle ehem. Fußartilleriſten
mit Angehörigen teilnehmen können. Anfang Juni wird ein
Pflichtappell abgehalten werden, bei dem ein Fachreferat
gehal=
ten wird. Nach mancherlei Anregungen aus dem
Kameraden=
kreiſe wurde der offizielle Teil des Abends mit einem dreifachen
Sieg=Heil unſerem Führer Adolf Hitler geſchloſſen. Der Appell
wurde von muſikaliſchen Darbietungen einer Abteilung der
Lan=
despolizeikapelle umrahmt. Beſondere Ueberraſchungen wurden
den Kameraden im Laufe des gemütlichen Abends zuteil, an dem
man in beſter Stimmung und angeregter Unterhaltung alte
Erinnerungen austauſchte.
— Hiſtoriſcher Verein. Da zahlreiche Mitglieder des Vereins
auch der „Deutſchen Bühne” angehören, iſt die Frage aufgeworfen
worden, ob ſich die Teilnahme an dem Ausflug nach Babenhauſen
mit dem Beſuch der Vorſtellung „Der tolle Chriſtian” vereinigen
läßt. Dies wird in der Tat der Fall ſein. Der Beſuch von Altheim
muß leider unterbleiben. Dagegen wird die Beſichtigung von
Babenhauſen ſo erfolgen, daß die Rückfahrt um 5.30 Uhr angetreten
werden kann, ſo daß die Teilnehmer ſpäteſtens um 6.15 Uhr wieder
in Darmſtadt ſein werden Wahrſcheinlich werden zwei Wagen
nötig ſein, ſo daß ein Teil der Teilnehmer noch länger mit den
Babenhäuſer Freunden wird zuſammen ſein können.
Kraftpoſt. Am 1. Mai wird die um 11 Uhr abgehende
Kraft=
poſt nach Pfungſtadt wegen Sperrung der Straßen ausfallen. Die
11.45 Uhr abgehende Kraftpoſt nach Oppenheim wird ab
Haupt=
babnhof gefahren werden.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reſtaurant Sitte. Heute ſpielt Willy Melchior
zum Tanz.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die deutſche Arbeitsfront
NS.-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟,
Amk für Reiſen, Wandern, Urlaub.
Achtung! Wichtig für K. d. F.=Urlauber!
Karten für die Südenglandfahrt vom 6. bis 14. 5. 35.
Die Teilnehmer an der vom 6. bis 14. 5. ſtattfindenden
Ur=
lauberfahrt nach Südengland werden gebeten, ihre
Fahrkar=
ten, Schiffskarten uſw. am Donnerstag, den 2. Mai
(von 8—13 und 15—18 Uhr), gegen Abgabe des Gutſcheines
in Empfang zu nehmen.
Urlauberfahrt in den Thüringer Wald (Eiſenach).
Für die vom 25. Mai bis 2. Juni ſtattfindende
Urlauber=
fahrt in den Thüringer Wald (Eiſenach) können noch
Anmel=
dungen getätigt werden. Die Geſamtkoſten (Fahrt, Unter=
kunft, Verpflegung uſw.) betragen 30,75 RM. Letzter Termin
für die endgültige Anmeldung iſt der 4. Mai 35.
Betr.: Geſperrte Urlaubszüge.
Nachſtehend geben wir wiederholt diejenigen Züge zur
all=
gemeinen Kenntnis, bei denen die erforderlichen
Teilnehmer bereits erreicht ſind. Demzufolge
können für dieſe Urlauberzüge keine Anmeldungen mehr
ent=
gegengenommen werden.
1. Zug Nr. IX/19 — Fahrt nach Berchtesgaden vom 11. bis
20. Juni.
2. Zug Nr. IX/21 — Fahrt nach dem Allgäu (Pfronten)
vom 20. bis 28. Juni.
3. Zug Nr. IX/29 — Fahrt nach dem Allgäu (Pfronten)
vom 19. bis 26. Juli.
Endgültige Anmeldungen für Urlauberfahrten.
Es beſteht Veranlaſſung, nochmals darauf hinzuweiſen, daß
mit ſofortiger Wirkung alle endgültigen Anmeldungen zu
Urlauberfahrten über den Betriebs= oder Ortswart von 8f0
an die Kreisdienſtſtelle. Amt für Reiſen, Wandern, Urloo
gelangen müſſen.
Endgültige Anmeldungen werden ab ſofort bei der
Krr=
dienſtſtelle nicht mehr angenommen, während Voranmeld
gen auch weiterhin unter Entrichtung einer Anmeldegehh
von 3.— RM. beim Kreis getätigt werden können.
Wir bitten, vorſtehende Regelung ſtrengſtens zu beachc,
Beſichtigung der Reichsautobahn am 11. Mai 35.
Die NSG.=,Kraft durch Freude”, Kreis Darmſtadt ver
ſtaltet am Samstag, den 11. Mai 35, eine Fußwanderung ru
Pfungſtadt mit Beſichtigung einer Bauſtrecke der Reichsa=u
bahn unter ſachkundiger Führung. Rückweg durch die Tan
Sandhügelſchneiſe. Treffpunkt: 15 Uhr, Rheing.
(Eingang zum Feſthallengelände). Mundvorrat iſt mitzuhg
gen; Unkoſten entſtehen nicht. — Voranmeldung nicht:
forderlich.
„K. d. F.”=Sternwanderung am 19. Mai 35 nach dem Gruße
heimer Haus.
Am 19. Mai, dem Gauwandertag, werden in ſämtlil=
Kreiſen unſeres Gaugebietes Sternwanderungen, an dee
ſich jeweils alle Ortsgruppen zu beteiligen haben, durchgefüün
Die einzelnen Ortswandergruppen des Kreiſes Darm
wandern nach dem „Griesheimer Haus”, dem Ziel der St.
wanderung, wo ſich ab 13.30 Uhr ein volkstümliches P/
gramm mit Spiel und Tanz bis gegen 17 Uhr abwickelt.
Dann erfolgt Rückmarſch bzw. Rückfahrt, je nach Entfernun
des Wohnſitzes der Teilnehmer.
Tagesverpflegung iſt mitzubringen. Unkoſten entſtehen nnczf
(Nähere Anweiſungen für die Orts= und
Betriebswarte=
gehen durch Rundſchreiben 3/35.)
Wir erwarten rege Beteiligung an den
den vorſtehenden Wanderungen.
Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
Helia: „Madame befiehlt”
iſt eine hochintereſſante und unterhaltende amerikaniſche
Film=
leiſtung. Intereſſant die Handlung ſowohl, wie die ſehr gute
Durchführung und ſchauſpieleriſche Darſtellung. an deren Spitze
Cary Grant — Eliſa Landy, ſteht. Eine Miſchung von großer Oper
und Luſtſpiel mit dem ernſten Hintergrund der Schilderung einer
Künſtler=Ehe. Richtiger einer Ehe mit einer Künſtlerin, die
ſtän=
dig ſchwankt zwiſchen der Liebe zu ihrer Kunſt und der zu ihrem
Cary Grant
der männliche Hauptdarſteller in dem neuen
Paramount=Film „Madame befichltl!“
Mann. Der Film iſt angefüllt mit großer Muſik und köſtlichen Ge=
ſangsilluſtrationen. Großer Wert, wie immer in amerikaniſchen
Filmen, iſt auf die bildliche und ſzeniſche Ausſtattung gelegt. Auch
die Verdeutſchung iſt recht gut durchgeführt. Alles in allem eine
ausgezeichnete Leiſtung.
Im Beivrogramm läuft ein wundervoller Film aus dem
Ber=
ner Oberland, der die landſchaftlichen Schönheiten ebenſo intenſiv
vorführt wie er inſtruktiven Einblick gewährt in das volkliche und
kunſthandwerkliche Leben.
AA
Phot. Uka
Adolf Wohlbrück und Hanſi Knoteck
in dem Ufa=Tonfilm „Zigeunerbaron”,
— Das Union=Theater zeigt ab heute die große Ufa=Tonfilm=
Operette Der Zigeunerbaron”, mit Adolf Wohlbrück,
Hanſi Knoteck, Gina Falkenberg und Fritz Kampers in den
Haupt=
rollen. Unter muſikaliſcher Leitung von Alois Melichar erſteht
neu die unvergeßliche Straußoperette deren herrliche Melodien
für jedermann eine beſondere Freude bedeuten.
Feierliche Freiſprechung der Kaufmannsgehilfen
)(. Geſtern abend fand im ſchön geſchmückten Saale des R
ſelbrau die diesjährige Freiſprechung der Kaufmannsgehi!
ſtatt. Gleichzeitig erfolgte auch die Freiſprechung der Notari1/
und Rechtsanwaltsgehilfen. Außer den feſtlich geſtimmten jumg
Menſchen, deren Lehrzeit mit der Ueberreichung des Kaufmann
gehilfenbriefes offiziell zu Ende ging, hatten ſich auch mauhm
ihrer Angehörigen und Lehrherren zu dem feierlichen Akt ein
funden. Für eine würdige muſikaliſche Umrahmung ſorgte A
Streich=Quartett Drumm.
iM
Direktor May, Leiter der Heſſiſchen Induſtrie= und Handasſt
kammer, begrüßte in ſeiner Funktion als Leiter des Ausſchin
für die Kaufmannsgehilfenprüfung die Anweſenden insbeſonLug
die Vertreter der Behörden und der Partei, der Kammern nl.
ſonſtigen Verbände. Zweck der Kaufmannsgehilfenprüfung, itl
in der jetzigen Form ein Nebeneinander teilweiſe ſogar ihurmirn
Gegeneinander in der Frage der Berufserziehung beſeitige, ſei!
Feſtſtellung eines gewiſſen Mindeſtmaßes an kaufmänniſsn
Wiſſen, nicht etwa die Auswahl der Beſten. Sinn der Lehre/e,
die Vermittlung einer möglichſt breiten und allgemeinen B./chuf
die Spezialiſierung erfolge erſt nach der Lehre. Demnach
oberſtes Prinzip der Prüfung auch nicht Feſtſtellung irgendef 00
eingepaukten Wiſſens, ſondern eines Mindeſtmaßes an praktiſewWnM
Können und Erfahrung. In der Zuſammenſetzung der Prüfun g
ausſchüſſe wurde dem auch Rechnung getragen. Den Damen ar ſiherNan
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7100 Meter
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noch nicht geglückt ſei, ſei nicht allein ihre Schuld, ſondern
teilweiſe die ihrer Firmen, die ſich ihrer Aufgabe als. Lehrheneihon
nicht in allen Fällen voll bewußt geweſen ſeien. Das zu erm?”0
tende Berufserziehungsgeſetz werde hier noch vorhandene Mſc.1
gel beſeitigen. Gleichzeitig fand, allerdings nur zu ſtatiſtiſ.hh.
Zwecken, eine Prüfung in Maſchinenſchreiben und Kurzſchrift ſtr-PuA, fin
Direktor May ſprach den Kandidaten, die ihre Prüfung beſtanſſh
haben, ſeinen herzlichſten Glückwunſch aus und ſchloß ſeine ,0A das Thema.
ſprache mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer,
Die Zahl der Notariats= und Rechtsanwaltsgehilfen, die der WMuheint des Kreise
herausgekommen ſeien. Auch er brachte den Mitarbeiter;,„M Muieſeld, das ſet
heVeratungs
Nach ihm ergriff Rechtsanwalt Dr. Dingeldey das W1 MK am Donnersta
fung unterzogen wurden, ſei natürlich weſentlich geringer, nnd Mslurg 90. April
lich 14. Wenn alle beſtanden hätten, ſo ſei das um ſo bemerkelsich, den 1. Mai. 1
werter, weil erſt vor zwei Monaten die Prüfungsbeſtimmunget vilter und ſeine
Prüfungsausſchuß, ebenſo der Deutſchen Arbeitsfront, ſeinen Lu
um Ausdruck.
Anſchließend erfolgte die Uebergabe des Kaufmannsgehilld
briefes durch Direktor May und Rechtsanwalt Dr. Dingeldemſ
jeden einzelnen Kaufmannsgehilfen.
Der Polizeibericht.
Gefährliche Lage eines Radfahrers. Am 30. 4.
7.30 Uhr, ereignete ſich an der Straßenkreuzung 4
1935 früh gs
Heinheimer=?
ſiche Ausreiße
unterwegs war, verſuchte an der bezeichneten Stelle mit ſeit
Fahrrad noch vor dem Reichsbahnomnibus der Strecke Meſ!“
Darmſtadt vorbeizukommen. In dieſem Moment wurde er von:
Omnibus erfaßt und ein Stück Wegs geſchleift. Der RadfalF
kam alsdann mit ſeinem Rade unter dem Vorderteil des Omnan
zu liegen. Nachdem der Motorenteil hochgewunden war. ſcpe
der Radfahrer aus ſeiner gefährlichen Lage befreit und durch 00
Rettungswache in das Stadtkrankenhaus verbracht werden.
Fahrrad war demoliert. Die Schuldfrage bedarf noch der Ee
klärung.
Aichen aus Frat
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Auniunk als vern
Nun durch den
Win abend hie
-ichtigte ſofort
umd Genteuerlick
Hin2 vollen
i üuhren n
M
Freund Tier iſt der von Herrn Dr. Priemel, dem 9
tor des Zool.
ankfurt a. M., am kommenden Frei /”
Hand zahlreicher prächtiger Diapoſitive wird Herr Dr. Priestsl
von unſeren Freunden der Tierwelt erzählen und dabei den 2
Ringshauſen über die großartige Förderung des prafi
ſchutzgedanken, der ſich aus dieſer Freundſchaft zwiſchen Meden
und Tier ergibt, herausſtellen. Einleitend wird Herr Min.=”=n
Tierſchutzes im Dritten Reich, insbeſondere durch den Erlah
neuen Reichstierſchutzgeſetzes, durch die Regierung des Fühlt
ſprechen. Im Schlußwort wird Herr Obervet.=Rat Dr. Kü0 c
über die Schutzarbeit des Darmſtädter Tierſchutzvereins und N7. 2
Aufgaben und Ziele ſprechen und dabei einige Lichtbilder W.7.
das augenblicklich entſtehende Darmſtädter Tierheim zeigee,
Kundgebung wird durch einige muſikaliſche Vorträge einen ſch9 d 40Hu
Apo
künſtleriſchen Rahmen erhalten. Alle Volksgenoſſen, die den Mec Ao
ethiſchen Wert des Tierſchutzes erkannt haben, ſind zu dieſer Roc
5i Mt
gebung herzlichſt eingeladen.
— Tierſchutzverein für Darmſtadt und Umgebung. Wir wod..
nochmals auf die Veranſtaltung des Tierſchutzverein?
Darmſtadt und Umgebung, die am Freitag, dem 3.4*
1935, im Städt. Saalbau Darmſtadt ſtattfindet, aufmerkſchu
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres den, ."
Patachon=Film „Mit Pauken und Trompeten,
— Reſi=Theater zeigt Guſtav Fröhlich als „Obernl‟
meiſter Schwenke” mit Sybille Schmitz. Marianne ?0
Emmi Sonnemann.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 119 — Seite 7
etenw Hochwaſſer nicht überflutet werden. Innerhalb des
orbis zum Silzbach wurden die Ufer des Rutſenbaches in
1ande befunden — Von der Schule. Für die
ſüttzen des neuen Schuljahres war der heutige erſte
Schul=
meveutungsvoller Tag. Die Kinder verſammelten ſich in
erwachſener Angehöriger kurz nach 9 Uhr im Hofe
ah, 1. Mai 1935
Aus Heſſen.
Srheilgen, 30. April. Bachuferbeſichtigung.
Useitéldes Kulturbauamtes und des Kreisamtes fand geſtern
ſine )ä tigung der Ufer des Rutſenbaches ſtatt, an der neben
erſchlungen Anliegern und Intereſſenten als Vertreter der
Ge=
einſtelirgermeiſter Birkenſtock teilnahm. Die Beſichtigung, die
er Frſtiſe lung etwaiger Mangel und deren Behebung galt,
be=
ann; wer Gemarkungsgrenze am Dreiſchlägerweg und führte
urfmühle, Arheilger Mühlchen, Seewieſen, Rückenmühle,
Drt. Speckgarten bis zur Einmündung in den Silzbach.
urch
vau! Meter oberhalb der Rückenmühle ſoll ein Ueberfallwehr
richſznsrden, damit die angrenzenden Seewieſen bei etwa ein=
„wlliſchen Gemeindehauſes. Von da aus begaben ſie ſich
ſtuche, wo für die ABC.=Schützen durch Herrn Pfarrer
Gottesdienſt ſtattfand. Für die katholiſchen Kinder
k icher Zeit ein Gottesdienſt in ihrer Kirche ſtatt. Im
uhsgaben ſie ſich mit ihren Angehörigen zur Schule, wo
mä me Kühüh=inteilung uſw. erfolgte. Zur Schule neu aufgenommen
urdem:Ddieſem Jahre etwa 140 Kinder, während ungefähr die
werl
gpl zur Entlaſſung kam. — Dienſtjubiläum.
ſuerstag, dem 2. Mat, kann Herr Philipp Schmitt 15.,
hn ſtädter Straße 8, auf eine 40jährige Tätigkeit beim
ichschyausbeſſerungswerk. ! Darmſtadt zurückblicken. —
Züch=
reuſtl g. Bei der 1. Welthundeausſtellung in Frankfurt
dem
M. xünce der hieſige Züchter Wilhelm Kaiſer mit der Rieſen=
Sühlit nau gündin „Roſa vom Rauenthal” die Note „ſehr gut” er=
NS. Volkswohlfahrt. Im Rahmen der
Kin=
ſe nad ßrlamArſchickung konnte die Ortsgruppe Arheilgen der NS.
kspy juhrt 8 bedürftige Kinder (4 Knaben und 4 Mädchen)
N. Unko
eime täerwöchigen Ferienaufenthalt entſenden. Die Kinder
Ets, und Be
” nach dem Rimdidim und teils nach Roßdorf.
men
rpauſen. 30. April. Die Freiw, Sanitätskolonne
Darm=
iligung
Zug Wixhauſen, veranſtaltete einen
Kamerad=
ungen.
ftseirh)- dem eine Generalverſammlung voraus ging. Kol. begrüßte den Geſchäftsführer, Herrn Buck vom
maerverein, welcher unſerer Einladung freundlicherweiſe
iket hatte. Hierauf eröffnete Zugführer Stein die Ver=
Nachdem dem Rechner und dem Materialverwalter
erteilt iſt, hält Kol.=Führer eine kurze Anſprache über
ſſene Jahr und die Wichtigkeit des Roten Kreuzes im
Waterlandes. — Von einigen Kameraden wurden nach
ſiellen Teil humoriſtiſche Stücke zum Vortrag gebracht,
ieitlich geſtinn, gunebentlichen Beifall fanden.
batten ſich wi: Eüll ſerſtadt, 30. April. Erfolgreicher Reiter. Bei
dem feierlichen un ann5inntag in Frankfurt ſtattgefundenen Frühjahrsrennen
he Umrabmung ſunte nll lem Rennen um den vom Reichsſtatthalter ausgeſetzten
eis zm Seſſen=Naſſau der von hier ſtammende SA.=Reiter Gg.
Induſtrie, u /kmſidter auf „Käthe” den 4. Platz belegen. Das Rennen
be 1400 Meter und wurde bekanntlich von Dr. Denckers
zonnen.
Partei, der Kam Ekl ffangſtadt. 30. April. Hohes Alter. Morgen am
annsgehilfenni Mart iitk Aufſeher i. R. Heinrich Hornung 2..
Chriſtian=
der teilweiſe ſäßmnraße 26, in den Kreis der Achtzigjährigen.
fserziehung beit
Ahlf fieder=Ramſtadt, 30. April. Neue
Betriebsein=
in fa
htzan. Der Odenwälder Hartſteininduſtrie wurde nunmehr
Si W Geizemigung zur Errichtung einer Verladeeinrichtung
neu=
ichufkenſtruktion erteilt. Damit iſt einem bisher beſtandenen
ſung zwbelſtllen abgeholfen und Betriebsunterbrechungen, die bisher
Aulue dieſes Mißſtandes eintraten, werden für die Zukunft
miel-t
ſen
etragen. Den d— 4ki ſi der=Ramſtadt, 29. April. Turnverein. Früh=
Direktor Maſigsſlänzchen. Die einzelnen Abteilungen des Vereins
leg=
in 15 Unterauz” Zevug’s ab von ihrem Können. Gerade dieſe Art
Veranſtal=
veſen. Von 27 mgenndp iſen den Fernſtehenden die ſchöne Kunſt des Turnens
tliche und mümſe dich m it bezweckte körperliche Ertüchtigung.
Erreichung Wit F 1ſdorf. 30, April. Tag der nationalen Arbeit.
hre Schuc, er Zuig ei ſchaffenden Volksgenoſſen bewegt ſich zwiſchen 11 und
ger Aufgabe 05 Uhrl nich die Ortsſtraßen und endigt auf dem Sportplatz.
eſen ſeien. 90 rthirſ nd alle Volksgenoſſen zur Uebertragung des Feſtaktes
noch vorhale gelal!w — NS. Frauenſchaft. Am Donnerstag, den 2.
rdings nur / i, a ws findet im Gaſthaus „Zur Sonne” ein Heimabend der
Rüc 5.Frzunſ chaft ſtatt. Hierbei wird ein Vortrag von Frl. Schu=
mück
der Ka
reiſprechung der
erreichung des
iIs Leiter de
Anweſenden
d
lien Mk
Pruſd cher iex das Thema „Kolonialfragen” gehalten werden. —
tteberatungsſtunde. Die nächſte
Mütterberatungs=
auf den Güu nde 1ᛋnet am Donnerstag, den 2. Mai, nachm. von 2 bis 3 Uhr,
ngeldeleAnm =ſheit des Kreisarztes in der Kleinkinderſchule ſtatt.
ſich genſne L. burg, 30. April. Goldenes Ehejubiläum. Am
ſettwotg den 1. Mai, feiern die Eheleute Jakob Thomas,
mieliheiſſter und ſeine Ehefrau Eva. geb. Michebach,
wohn=
maſt4t im lin nefeld, das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit.
beenhauſen, 30. April. Zwei feſtgenommene
ju=
dMſe Ausreißer. Ein 15jähriger Junge und ein 13 rigeus ſädchen aus Frankfurt a. M., die am vergangenen
Don=
stag=ulnd zuſammen flüchtig gingen und durch den
Frank=
ter Ild unk als vermißt gemeldet waren, ſind auf Grund der
ſchremdng durch den hieſigen HJ.=Führer Joſeph Biskup am
intalgegen abend hier erkannt und feſtgehalten worden.
Die=
bewimnictigte ſofort telephoniſch die Eltern der beiden
Kin=
icht.
dien mabenteuerlicher Romantik gepackt vorgaben, nach Ber=
Am 30, 4.8 zumhAm zu wollen. Die zwei Väter trafen noch in der Nacht
ung beichte einn) fuhren mit ihren beiden reumütigen Ausreißern in
n Vatz i P Früſlwäeder nach Hauſe zurück. — Ländung einer
eben konnt FtchſBe der in der Nähe von Koſtheim aus dem Main
ge=
mndeten eiche handelt es ſich vermutlich um den ledigen H. K.
Lebens
en Stellt” den ſachbarort Harreshauſen, deſſen Mantel. Hut, Stock und
der Si/t Tlona wiere kürzlich in Rüſſelsheim am Mainufer gefunden
mid bei F Polizei ſichergeſtellt worden waren.
* AMenchauſen, 30. April. Von der Schule. Ein wichtiger
wayſentern für unſere ABC=Schützen. In einer ſtattlichen
A —waren über 60 Mädchen und Buben — zogen ſie an
WW : Hanyhrer Mütter aus dem Schulhofe in die Kirche. Voran
We 1g deik eiſſtliche, die Lehrerſchaft und Freunde der Kinder und
Schal ſplgten den ABC=Schützen, für die eine feierliche An=
Mr in ſo teshauſe ſtattfand. Herr Pfarrer Büchler hielt in
ehnem am den 60. Pſalm „Mit Gott wollen wir Taten tun”
ie zu Ahzen gehende Anſprache, in der er auf die hohe Bedeu=
Ag de Hemeinſamen Erziehung durch Schule, Elternhaus und
Eche asſin g. Auch in der katholiſchen Kirche fand eine Andacht
mülſl Abſatzgenolſenſchaft dahier wurde die
Orts=
mmſele lle, die ſich diesmal im Gaſthaus zum Löwen
be=
wer, „Arixagen. Nach den neuen geſetzlichen Beſtimmungen
en aMSpargelerzeuger ihre Spargel dort abzuliefern.
Ver=
ſen 11hs jihnen, unmittelbar mit dem Handel in geſchäftliche
ziehu/4mizu treten.
Uöwpothek
(u büzAlem Bedingungen auf
„ Darmrtite— Etagen=Wohn= u.
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35 Jahre Obſt= und Garkenbauverein.
Ek. Pfungſtadt. 30. April. Der im Jahre 1900 gegründete
t= und Gartenbauverein nahm die 35jährige Wiederkehr ſeiner
Gründung als Anlaß, um mit einer großen Veranſtaltung vor
die Oeffentlichkeit zu treten. Im „Rhein. Hof” war der große
Saal durch den Gartenbaubetrieb Ludwig Vögler hübſch geſchmückt
worden: Gärtner=Senior Reinhart war durch familiäre Feier
abgehalten. Zahlreich hatten ſich die Beſucher eingefunden, die
Vorſ. Friedrich Lang herzlich begrüßte. Beſonderer Gruß galt
dem Kreisverbandsvorſitzenden Seydel, ferner Obſtbauinſpektor
Behne und Ortsbachberater May. Für die Unterhaltung ſorgten
Kapelle Weingärtner und Geſangverein Harmonie (Dirigent Gg.
Herbert). Humoriſtiſche Solis trugen viel zur guten Stimmung
bei. Geehrt wurden die Mitglieder mit mehr als 25jähr.
Vereins=
zugehörigkeit. Von den Gründern lebten noch
Ehrenvorſtands=
mitglied L. Röhrich und L. Seeger 4. Sie wurden mit dem
gold=
umkränzten Vereinszeichen ausgezeichnet und L. Seeger 4. zum
Ehrenmitglied ernannt. Elf weitere Mitglieder erhielten das
ſilberbekranzte Vereinsabzeichen: Wilh. Kiſſel 1., Joh. Unger,
Georg Kiſſel, Philipp Zeh. Georg, Fey Paul Weigel. Ludwig
Bonhajo ſen., Jakob Götz Peter Jäger, Ludwig Nungeſſer 9 und
Richard Kunz. Obſtbauinſpektor Behne verſtand es vortrefflich,
die Aufgaben des Vereins mit Rückſicht auf das ausgedehnte
Be=
tätigungsfeld in das rechte Licht zu ſetzen. Bei vortrefflicher
Unterhaltung blieb man noch einige Stunden gemütlich
bei=
ſammen.
Nieder=Modau, 30. April. Volksbank Modautal
e. G. m. b. H. — Generalverſammlung. Rechner Beyer erſtattete
den Geſchäftsbericht. Wie zu erſehen iſt, hat ſich das Inſtitut im
letzten Jahr äußerſt günſtig entwickelt. Der Umſatz ſowie die
Ein=
lagen ſind ganz erheblich geſtiegen. Es konnten wieder
verſchie=
dene neue Kredite gewährt werden. Verſchiedene Kredite wurden
zum Zwecke der Arbeitsbeſchaffung mit Unterſtützung der
Landes=
bauernkaſſe zur Verfügung geſtellt. Der Reingewinn von 1603.63
RM. wurde auf Antrag einſtimmig den Reſerven überwieſen. Die
Wahlen zum Vorſtand und Aufſichtsrat gingen ordnungsgemäß
vonſtatten. Die geſetzliche Reviſion brachte keine nennenswerte
Beanſtandungen. Zum Schluß hielt Herr Direktor Eidmann von
der Landesbauernkaſſe Frankfurt a. M., der als Gaſt anweſend
war, eine längere Rede. Er ſprach über die neuen Geſetze für das
Kreditweſen, über das Entſchuldungsgeſetz, über die Tätigkeit der
Landsbauernkaſſe ſowie über allgemeine Fragen des
Genoſſen=
ſchaftsweſens. Seine Ausführungen wurden mit großem Beifall
aufgenommen.
Bf. Brensbach, 29. April. Im Gaſthaus „Zur Poſt” waren
geſtern Vertreter der Schützenvereine vom ganzen Gau
bei=
ſammen, zwecks Regelung verſchiedener Fragen, insbeſondere
wurde das Schießen der SA. auf den errichteten Ständen
beſpro=
chen. Das diesjährige Preisſchießen, wozu 3 Sonntage vorgeſehen
ſind, beginnt am Sonntag, 5. Mai, und findet in Brensbach ſtatt.
In dem Schaufenſter des Mitgliedes Georg Becker ſind die Preiſe
ausgeſtellt. — Heute wird das älteſte Mitglied des ganzen
Kirch=
ſpiels Brensbach, der Schuhmacher Adam Götz aus Nieder=
Kains=
bach im Alter von beinahe 96 Jahren beerdigt.
Fe. Reichelsheim, 29. April. Nachdem bereits am Samstag
mittag die Beichte ſtattfand für alle Konfirmanden unſeres
Kirch=
ſpiels, fand geſtern in der mit jungem Grün und friſchen Blumen
geſchmückten Kirche die Konfirmatton ſtatt, Ueber tauſend
Perſonen nahmen an der Einſegnungsfeier teil, es iſt nämlich
Sitte, daß die Eltern, Paten und Verwandten zugegen ſind. Der
Poſaunenchor half die Feier verſchönern. Da das Wetter nicht
ge=
rade freundlich zu nennen war, mietete ſich die Filiale Ober=
Kainsbach einen Poſtomnibus, der auch bis auf den letzten Platz
beſetzt war. — Heute fand in der hieſigen Kirche ein Gottesdienſt
für die zur Schule kommenden Kinder mit ihren Eltern ſtatt.
Aus Anlaß des Nationalen Feiertages, dem Tage der
Arbeit wird am Dienstag abend ein Feſtgottesdienſt
abgehal=
ten. Sämtliche Formationen der NSDAP. unſeres Kirchſpiels
nehmen geſchkoſſen daran teil. Die SA., SA.=Reſ. und Motor=SA.
tritt um halb 8 Uhr abends an der Wohnung des Standortführers
Oberſturmführer Hornung zum Kirchgange an.
Ci. Erbach, 29. April. Außerordentliche
General=
verſammlung des Turnvereins 1860. Der
Vereins=
führer Fritz Horn eröffnete mit herzlichen Begrüßungsworten
die ſehr ſtark beſuchte außerordentliche Hauptverſammlung und
ge=
dachte dabei in ehrenden Worten der Anerkennung des Ablebens
des Vereinsmitgliedes Karl Nicklas. Dem von einer Turnerin
ſin=
nig vorgetragenen vaterländiſchen Vorſpruch ſchloß ſich ein
begei=
ſternder Vortrag des Dietwartes Jakob Dingeldein an, der
vor allem auf die Bedeutung des Zuſammenſchluſſes aller
Sport=
vereine für die erſtrebte Volksgemeinſchaft hinwies und die
Ein=
führung der allgemeinen Wehrpflicht in ihrem Werte für das
deutſche Volk und Vaterland würdigte. Die vom Vereinsführer
vorgelegten Satzungsänderungen wurden einſtimmig angenommen,
und im Anſchluß bieran wurde der ſeitherige verdienſtvolle
Ver=
einsführer unter lebhafter Zuſtimmung der ganzen Verſammlung
einmütig wiedergewählt. Er ernannte hierauf ſeine Mitarbeiter
und aus den Reihen der älteſten Ehrenmitglieder den erſten
Aelte=
ſtenrat des Vereins. Dem Turnverein in Güdingen an der Saar
ſoll an Pfingſten ein Gegenbeſuch abgeſtattet werden. Bei
genü=
gender Beteiligung läuft ein Sonderzug. Das für den Monat Mai
vorgeſehene Feſt des 75jährigen Beſtehens muß aus verſchiedenen
Gründen in den Monat Auguſt verlegt werden. Kommenden
Samstag und Sonntag beteiligt ſich der Verein geſchloſſen an den
öffentlichen Veranſtaltungen, die der Landesverband Heſſen vom
Volksbunde für das Deutſchtum im Auslande anläßlich ſeiner
Jahreshauptverſammlung hier durchführt. Ebenſo nimmt der
Ver=
ein am 19. Mai an einem Turngang nach Momart teil. Mit einem
Sieg=Heil auf den Führer und das Vaterland und dem
gemein=
ſamen Geſange der beiden Nationallieder fand die Arbeitstagung
ihren Abſchluß. Der ſich anſchließende Kameradſchaftsabend hielt
die Teilnehmer bei gemeinſamen Geſängen. Vorträgen und Tanz
noch recht lange gemütlich beiſammen.
m. Beerfelden, 29. April. Zur Konfirmation. Dem
geſtrigen Konfirmationsſonntag war ein Wetter beſchieden, das
die auswärtigen Kirchenbeſucher trocken her= und wieder
heim=
kommen ließ. Als unter Glockengeläute und Orgeklang die
Kon=
firmanden, die Geiſtlichen und der Kirchenvorſtand an der Spitze,
in feierlichem Zuge das Gotteshaus betraten, da konnte man
feſt=
ſtellen, daß ihre Zahl größer war als in den letzten Jahren, es
waren 127. Und noch etwas Erfreuliches war zu beobachten,
grö=
ßer als üblich war die Menge der ſchon anweſenden Andächtigen.
In der Regel waren nur die allernächſten Verwandten und die
Paten anweſend, und oft wieſen die Geiſtlichen auf die
Wichtig=
keit dieſes Tages für die ganze Kirchengemeinde hin und
empfah=
en den Beſuch gerade dieſes Gottesdienſtes. Nun hat dieſes
Be=
mühen Früchte getragen, was mit Freuden erwähnt ſei. Auch die
Zahl der Abendmahlsgäſte war dem Kirchenbeſuch entſprechend
recht bedeutend.
Fa. Alsbach a. d. B., 29. April. Am Sonntag kamen etwa
20 „Kraft durch Freude‟=Gäſte hier an, die vom hieſigen
Orts=
gruppenleiter empfangen und begrüßt wurden. Hitlerjugend
ge=
leitete ſie nach ihren Quartieren.
Dp. Zwingenberg, 30. April. Der Empfang der 70 K.d.F.=
Ur=
auber aus dem Gau Düſſeldorf geſtaltete ſich ſehr herzlich. Auf
dem Bahnhof hatte ſich außer den Parteigliederungen eine Menge
Quartiergeber und ſonſtige Einwohner eingefunden. Schon am
erſten Tage ſchlug die rheiniſche Fröhlichkeit zwiſchen den Gäſten
und den Gaſtgebern die Brücke.
Monatskalender für Tierſchuß — Mai — Wonnemond.
Landſchaftsbund Volkstum und Heimat. — Landſchaft Rheins
franken=Naſſau=Heſſen.
Jetzt kommen die ſchönen Tage, wo der Menſch nach dem oft
nur zu launiſchen Aprilwetter ſich wieder freier in Gottes ſchöner
Natur bewegen kann. Wenn aber vom wolkenloſen blauen
Him=
mel die Frühlingsſonne lacht, dann denke auch einmal an den
treuen Wächter deines Hauſes und Hofes, deinen Hund, und gönne
ihm, ſich einmal tüchtig im Freien auszutummeln. Zu hart iſt
ſein Los, wenn er, um dich vor Schaden zu bewahren, den größten
Teil ſeines Lebens an der Kette zubringen ſoll. Laßt ihn und
eure anderen Haustiere auch teilnehmen an eurer Freude, an der
erwachenden Natur, indem ihr ihnen ſoviel als möglich das freie
Tummeln in Licht und Sonne gönnt.
Und wenn ihr jetzt hinauswandert in die grünende blühende
Welt vergeßt nicht, daß ihr geweihtes Land durchzieht! Eure
Pflicht iſt es, alles Lebendige zu ſchonen und der bedrohten
Krea=
tur Helfer und Beſchützer zu ſein. Zertretet nicht achtlos den
harm=
loſen Käfer, Laßt dem buntſchillernden Falter ſein kurzes Leben
in Licht und Sonne! Nehmt der flinken Eidechſe nicht die ſonnigen
Raine und laßt Fröſche, Salamander und Molche in ihren
moo=
rigen Gründen unter natürlichen Lebensbedingungen ſich ihres
Daſeins freuen! Gar manchen treibt verkehrter Sammeleifer zu
ſinnloſen Raubzügen unter Inſekten und ſonſtigen kleinen
Tier=
arten. So kommt es, daß unſere belebte Natur immer mehr
ver=
armt. Wehret dieſen unnützen Sammlern! Habt überall ein
offe=
nes Auge, und ermahnet, wo immer es nötig iſt!
Beſonderen Schutz haben in dieſem Monat unſere gefiederten
Sänger nötig. Sie ſind jetzt eifrig bei ihren Brutgeſchäften tätig.
Haltet daher alle Störungen von ihren Brutplätzen fern. Stark
gefährdet ſind die am Boden brütenden Vogelarten. Wie manches
Neſt wird wohl durch einen unbedachten Fußtritt zerſtört. Auch
gegen kleinere Raubtiere und wildernde Katzen ſind dieſe
gefie=
derten Sänger oft wenig geſchützt. Daher laſſe man unter den
Bäumen und Sträuchern möglichſt das alte Laub liegen, weil es
dadurch beranſchleichendem Raubzeug erſchwert wird, geräuſchlos
die am Boden oder auf niedrigen Zweigen brütenden Vögel zu
überraſchen. Ein wirkſamer Schutz für ſie ſind mit dem
ſogenann=
ten Franzoſenöl getränkte Lanven,,die in der Umgebung des
Neſtes angebracht, Katzen und Raubzeug fernhalten.
Vogelneſter auf Bäumen ſchützt man wirkſam vor Raubzeug
durch den Katzenſchutzgürtel. Mit ihm umwindet man den Stamm
des Baumes. Da der Gürtel eleſtatiſch, roſtfrei und dehnbar iſt,
wird jeder Nachteil für den Baum verhindert. Der
Katzenſchutz=
gürtel iſt beim Fachamt Tierſchutz des Landſchaftshundes
Volks=
tum und Heimat. „Landſchaft Rheinfranken=Naſſau=Heſſen”.
Darm=
ſtadt. Neckarſtraße 3, gegen geringes Entgelt zu beziehen. C. W.
Gernsheim. 30. April. Waſſerſtand des Rheins
am 29. April: 3,64 Meter am 30. April: 3,50 Meter.
LPD. Offenbach, 30. April. Selbſtmord auf den
Schie=
nen. Vorgeſtern abend wurde die Leiche des 25jährigen Konrad
Stenger aus der Lilliſtraße in Offenbach auf den Schienen der
Lokalbahn Offenbach—Frankfurt a. M. gefunden. Stenger hatte
ſich vor den fahrenden Zug geworfen, war von der Lokomotive
er=
faßt und vollſtändig zerſtückelt worden.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Mittwoch, 1. Mai
Tag der nationalen Arbeit
Reichsſendungen
6.80: Hamburg: Morgenruf. — Haſenkonzert. — Die Glocken
vom Großen Michel. — 8.00; Berlin: Der Mayen, der prinkt
us Plümelein. Mitw.: Reichswehr=Muſik=Kapelle NS=
Männer=
chor BVG. Gemiſchter Chor von Jungens und Mädels. —
Da=
zwiſchen 8.30: Berlin: Kundgebung der HJ im Luſtgarten. —
9.30: Berlin: Konzert. Berliner Funkchor; Berliner Funkorcheſter
und Soliſten. Ltg.: Otto Frickhoeffer. — Dazw. 10.00: Vom
Deutſchlandſender: Feſtakt der Reichskulturkammer im der
Staats=
oper Berlin. — 11.00: Köln: Aus deutſchen Opern. Mitw.3
Das Große Funkorcheſter. Ltg.: Kühn.
12.00: Vom Deutſchlandſender: Marſch= und Arbeiterlieder, Mitw.;
Muſikzug des Feldjägerkorps und der SA=Chor, Berlin. Dazw.:
12.00: Vom Deutſchlandſender: Hörbericht vom Staatsakt auf dem
Tempelhofer Feld. Der Führer ſpricht. — 14.45: Vom
Deutſchlandſender: Chöre Von Joſ. Reiter. — Dichtungen, von
H. Friedr. Blunck, Agnes Miegel, Karl Bröger und Joh.
Kirſch=
weng. — 15.00: Breslau: Wohlan, die Zeit iſt kommen. Eine
Stunde vom Wandern in alter und neuer Zeit.
18.00: Frankfurt: Großes Unterhaltungskonzert. — Dazw.: 17.00=
Hörbericht vom Empfang der Arbeiter=Abordnungen in der
Reichs=
kanzlei. — 18.00: Stuttgart: Arbeiter=Ritter des Pour le mérite,
Hörfolge von Alex Frahske. — 18.30: München: Feſtliche Muſik,
Das Funkorcheſter, der Funkchor. Ltg.: Winter,
19.00: Berlin: Buntes Allerlei. — 21.00: Berlin: Nachr.; anſchl.=
München: Abendkomzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: K. Liſt. —
22.00: München: Nachr. — 22.15: Breslau: Frühlingsſtimmen.
Der Funkchor, Funkorcheſter und Soliſten. Ltg.: Topitz. — 23.00:
Vom Deutſchlandſender: Militärmuſik. Trompeterkorps des Reiter=
Regts., Potsdam. Dir.: Obermuſikmeiſter Thiele. — Dazw.=
23.00; Uebertragung der Schlußkundgebung im Berliner
Luſt=
garten. Es ſpricht der Preußiſche Miniſterpräſident General
Göring — 24.00: Tanz in der Ma ennacht. Gemeinſchaftsſendung
der Reichsſender Leivng, Hamburg und Stuttgart. — Dcw. ab
24.00: Aus dem Marmorſaal in Berlin; Arbeiter und Künſtler
feiern den 1. Mai.
OMidtien dnnsännnn
Mittwoch, 1. Mai
Nationaler Feiertag des deutſchen Volkes
Reichsſendungen:
Berlin: 8.30: Kundgebung der HJ. im Luſtgarten.
Berlin: 10.00: Feſtakt der Reichskulturkammer in der
Staatsoper.
Berlin: 12.00: Staatsakt auf dem Tempelhofer Feld,
Der Führer ſpricht.
Berlin: 17.00: Hörbericht vom Empfang der
Arbeiter=
abordnungen in der Reichskanzlei.
Stuttgart: 18.00: Arbeiter=Ritter des Pour le merite.
Hörfolge von Alex Frahske.
Berlin: 23.00: Schlußkundgebung im Berliner
Luſt=
garten. Es ſpricht der Preußiſche Miniſterpräſident
Ge=
neral Göring,
Wien: 19.10: Phantaſie über volkstüml. Melodien.
Toulpuſe: 20.30: Operetten=Orcheſter.
Bukareſt: 20.50: Abendkonzert.
Warſchau: 21.00: Chopinkonzert.
Beromünſter: 21.10: Beethoven=Stunde.
Luxemburg: 21.30: Sinfoniekonzert.
London: 22.10: Tanzmuſik.
Kopenhagen: 23.00: Moderne Tanzmuſik.
Von ietzt ab heißts
im ganzen Reich:
mit Henko macht
man Waſſer weich
Millionen Mark bleiben unſerer
Volkswirtſchaft erhalten und viele
Mark in jedem einzelnen Haushalt
geſpart, wenn zum Waſchen nur
weiches Waſſer genommen wird.
Hento Bleich=Soda macht es ſo
leicht: verrühren Sie jedesmal
EEZHvor Zugabe des
Waſch=
mittels 3 bis 4 Handvoll Heuko im
Waſſer, dann haben Sie immer bei
kräftiger Schaumbildung eine
ver=
luſtfreie Ausnutzung von
Waſch=
mittel und Seife.
HenlAaß
Henkel’s Waſch= und Bleich=Soda auch
zum Einweichen der Wäſche und für
Scheuerzwecke vorzüglich bewährt.
Großfener in einer Angsburger
Baumwollſpinnerei.
Augsburg. Gegen 14 Uhr brach in einer
großen Baumwollſpinnerei am Stadtbach aus
bisher noch unaufgeklärter Urſache Großfeuer aus.
deſſen Bekämpfung ſich äußerſt ſchwierig geſtaltete.
Die geſamte Feuerwehr und Werksfeuerwehr iſt
zurzeit noch mit den Löſcharbeiten beſchäftigt. Die
Mittagsſchicht konnte infolge des noch
andauern=
den Brandes nicht antreten. Es werden in der
Spinnerei insgeſamt 600 Arbeiter bei 300 Ma
ſchinen beſchäftigt.
Mittwoch, 1. Ma
Generalmitgliederverſammlung
Reichsverbandes deutſcher Filmtkh
Berlin. Im Reichstagsſitzungsſaal dess
Oper=Gebäudes fand geſtern vormittag die sd
ralmitgliederverſammlung des Reichsverr,
deutſcher Filmtheater, e. V., ſtatt. Der Lein,
Reichsverbandes deutſcher Filmtheater.
Fritz Bertram, gab einen Ueberblick übon
Entwicklung der berufsſtändiſchen Vereifin
von Filmtheaterbeſitzern in Deutſchland uru
wies auf den Geſchäftsbericht für das Gest
jahr 1934/35, aus dem hervorrgehe, daß eim
Reihe berufsſtändiſcher Fragen für das 10
Lichtſpielgewerbe erledigt worden ſei.
Im Anſchluß an die Generalmitglies
ſammlung des Reichsverbandes deutſcher N6. /c
theater, e. V., fand eine internationale 27e9
beſitzertagung ſtatt, an der neben deutſchem9,4
theaterbeſitzern zahlreiche ausländiſche Thes u-30
ſitzer teilnahmen.
Beſonderen Beifall und Zuſtimmung farn4
am Schluß durch den Vertreter von Ungzr0
Auftrage von Belgien, Dänemark, Frau /:
Italien, Südſlawien, Oeſterreich, der Tſchshrs
wakei, Spanien, der Schweiz und Ungarn yu
teilte Entſchließung, derzufolge die noch n::
Internationalen Theaterbeſitzervereinigung
hörigen Länder den Wunſch ausgedrückt
ihr ſo ſchnell als möglich beizutreten. Dell
nannten Vertreter äußerten einſtimmi/ 0
Wunſch, Deutſchland möge das Büro der zur
nationalen Theaterbeſitzervereinigung bi. ſi
nächſten Internationalen Filmtheaterkongmz//
der Vorſitzende des Reichsverbandes daufu
Filmtheater Fritz Bertram das Präſidiumt.
Verbandes übernehmen.
Dr. Goebbels
an den Internationalen Film=Kongreu // Mtu
jede
Berlin. Reichsminiſter Dr. Goebbes Wou
auf die Begrüßungs= und Danktekegramm Muen beirächte.
Internationalen Filmkongreſſes und des A4 weun ſe Auug.
ausſchuſſes des Internationalen Filmkornuf Iien Grund
folgende Antworttelegramme geſandt: eſtu bei Nacht 10
„Meinen ergebenſten Dank für Ihr AINH I
liches Telegramm. Ich habe mit Freud 0e
dem ſo außerordentlich befriedigenden Verl Liüerigen”
Internationalen Filmkongreſſes Kenntnis M Ne aule
men. Es bereitet mir eine beſondere Genu= ypt .9
feſtzuſtellen, daß die Arbeiten auf dem GekcM: Sie ſich noch
internationalen Filmſchaffens, die in Deurih Eget Johannd
geleiſtet worden ſind, Anerkennung auch üre/Mün da i
ſere Grenzen hinaus finden. Möge der Fiℳ end
greß 1935 in Berlin eine Brücke ſein, auf „4m Da bne
in politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen FFU
riſſenen Völker ſich wieder zuſammer,ſ in
können. gez. Reichsminiſter Dr. Goeb=
„Mit ergebenſtem Dank für Ihr freun=
Telegramm drücke ich Ihnen meine Befrist
und Genugtuung aus über die mutige 2M
tion, die Sie gegen den Hetzfilm gefaßt
Ich bin der feſten Ueberzeugung, daß, dieß‟
ſchließung mit dazu dienen wird, dem
Fill=
völkerverbindendes Element zu erhalten u.0
er es verloren hat, es ihm wiederzugeben.”
gez. Reichsminiſter Dr. Goebbeu=
Internationale Vereinigung der Filmkweff
und der anderen Filmſchaffenden.
Berlin. Der Internationale Filmkn.
der geſtern abſchloß, hat auch für die FilmEſt
und die anderen Filmſchaffenden eine bede
Folge. Die Vertreter der Filmkunſt Deutſcku
der Tſchechoſlowakei und Oeſterreichs haben 1!
einer Vereinigung zuſammengeſchloſſen, diü
Zweck haben ſoll, die Filmkünſtler und ſoen
Filmſchaffenden der Welt, ebenſo wie die
wirtſchaft zu gemeinſamer Arbeit zuſammen.
ren. Sie rufen die Filmkünſtler und die üß
Filmſchaffenden der Welt auf, der Verei 19
beizutreten. Aus Anlaß der Internatu.
Filmkunſtausſtellung in Venedig wird das
ruferkomitee, dem für Deutſchland Carl AurM
Oeſterreich Heinz Hanus und für die Tſche
wakiſche Republik Binovec und Jauris ange
in Venedig zuſammentreten und bis dahg
Statut der Vereinigung entwerfen.
Deutſcher Diskus=Welkrekorl.
53,10 Meter.
Seite 8 — Nr. 119
Reich und Ausland.
Zeierliche Uebergabe des Maibaumes
an die Reichshauptſtadk.
Berlin. In einer ſtimmungsvollen
Feier=
ſtunde wurde am Montag der Maibaum durch
den Vertreterr des Gaues Bayriſche Oſtmark der
NSDAP. der Stadt Berlin übergeben. Die
abendliche Feier begann, als eben die letzten
Ar=
beiten zur Ausſchmückung des kerzengerade in
ſtolze Höhe hinaufragenden, von Tannengrün und
rotem Band umwundenen Stammes beendet
wa=
ren. Nun erſt, nachdem Leitern und Bohlen
ent=
fernt ſind, zeigt ſich der Rieſe aus dem
Franken=
wald in dem ganzen prächtigen Schmuck, den man
ihm angelegt hat. Hoch oben krönt über einem
Kranz von Hakenkreuzflaggen das Sinnbild
ari=
ſchen Weſens die Spitze. Von Goldſchnüren
um=
kleidete Drahtſeile ziehen ſich ſtrahlenförmig von
der Spitze herunter und tragen etwa 10 Meter
über dem Erdboden den mächtigen, rot und gold
durchwirkten Tannenkranz, von dem viele
hun=
dert Bänder, dicht nebeneinandergeſetzt und in
allen Regenbogenfarben leuchtend, im Winde
flattern. Ein bewunderndes Ah! ging über den
von Tauſenden von Zuſchauern umſäumten Platz,
als bläuliches Scheinwerferlicht den ganzen
Baum in Tageshelle tauchte. Maleriſch hoben
ſich ſo die Flaggen aus der Dunkelheit, weithin
leuchtend in hellroter Glut. Nach und nach
tra=
fen die Trachtenabordnungen einer ganzen Reihe
von Landsmannſchaften in Berlin ein, ein großer
Chor von Sängerinnen, Vertreter der Partei, der
Wehrmacht, der Polizei, der Abgeſandte des
Gaues Bayriſche Oſtmark und der
Propaganda=
leiter des Kreiſes Kronach der NSDAP., ein
Forſtbeamter und eine aus vier Mann beſtehende
Ehrenabordnung der Holzfäller und Flößer aus
dem Fvankenwald. Zugegen waren u. a. als
Stellvertreter des Oberbürgermeiſters von
Ber=
lin Bürgermeiſter Dr. Maretzky und der
Gau=
abteilungsleiter und Beauftragte der
Landes=
ſtelle Bayeriſch Oſtmark des
Propagandaminiſte=
riums, Pg. Seſſelmann.
Nach einer Anſprache des
Gauabteilungslei=
ters Seſſelmann übernahm Bürgermeiſter
Ma=
retzky namens der Bürgerſchaft der Stadt
Ber=
lin mit Worten des Dankes und des Grußes den
Maibaum in die Obhut der Stadt. Unter den
Darbietungen zur Feier der Uebernahme fanden
die Tanzvorführungen der verſchiedenen
Trach=
tengruppen Berliner Landsmannſchaften
beſon=
deren Anklang.
Verdunkelungsübung
in Frankfurk a. M.=Griesheim.
Frankfurt a. M. In Berlin und anderen
deutſchen Städten haben bereits Uebungen des
Selbſtſchutzes der Bevölkerung und
Verdunke=
lungsübungen ſtattgefunden. Zum erſten Male iſt
nun auf Veranlaſſung des Reichsluftſchutzbundes
auch in Frankfurt a. M., und zwar im Stadtteil
Griesheim, eine ſolche Verdunkelungsübung
durch=
geführt worden. Sie hat unter Einſatz aller
Amtsträger der Reviergruppe Griesheim des R.
L. B., mit Unterſtützung der Polizei und der
Feuerwehr außerordentlich gut funktioniert. Punkt
20.30 Uhr ertönten die Sirenen der Fabriken, und
das Jungvolk zog mit Trommelſchlag und
Fanfa=
renblaſen durch den Stadtteil und machte die
Be=
völkerung auf die drohende Gefahr aus der Luft
aufmerbſam. Sofort war Griesheim tot und
dunkel wie die Nacht. Aus keinem Hauſe war
auch nur der geringſte Lichtſchein mehr erkennbar,
und auf Patrouillengängen konnte feſtgeſtellt
werden, daß auch aus größeren Gebäuden (
Turn=
hallen uſw.), in denen ſelbſt reges Treiben
herrſchte, nicht ein Lichtſchimmer auf die Straße
drang. Die Bevölkerung Griesheims, die durch
die Luftſchutzwarte nach jeder Richtung hin
auf=
geklärt war über das einzuſchlagende Verhalten,
hat der Uebung großes Intereſſe
entgegenge=
bracht und ſchaltete ſich willig in die ganze
Uebung ein.
Perſonenkraftwagen vom Eilgüterzug überrannt.
Zwei Inſaſſen getötet.
Eſſen. Wie die Preſſeſtelle der
Reichsbahn=
direktion Eſſen mitteilt, durchfuhr am
Dienstag=
morgen, um 3.30 Uhr, ein Perſonenkraftwagen
die geſchloſſene Schranke der Weidkampſtraße be=
Eſſen=Berge=Borbeck. Der Wagen wurde im
gleichen Augenblick von der Lokomotive eines
durſtfahrenden Eilgüterzuges erfaßt, mitgeſchleift
und zertrümert. Die beiden Inſaſſen des
Wa=
gens, deren Perſonalien noch nicht feſtgeſtellt
wer=
den konnten, wurden auf der Stelle getötet.
Deutſchland beſiegke Belgien in Brüſſel 6:1.
Scherl-Bildmaterndiens
Eine aufregende Szene vor dem deutſchen Tor zeigt den belgiſchen Halblinken Voorhof, den beſt
belgiſchen Mann, der den Ball ins Tor zu bringen ſuchte, aber der deutſche Torwart Jakob konn
ihn trotzdem faſſen; links Buſch und im Hintergrund Munkert.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Breis der Nakionen”.
Deutſchlands
Scherl-Bildmaterndienst
Im Kampf mit den zehn beſten Reiternationen Europas gelang es den deutſchen Offizieren, bei dem
Militär=Reitturnier in Nizza den „Preis der Nationen” zu erkämpfen. Im Stechen ſiegte
Deutſch=
land vor Irland und Portugal. Unſer Bild zeigt die ſiegreichen Reiteroffiziere; von links:
Ober=
leutnant Schlickum, Rittmeiſter Momm, Oberleutnant K. Haſſe und ganz rechts:
Oberleut=
nant Brandt. In der Mitte: Generalmajor Freiherr v. Dalwigk, rechts von ihm: Rittmeiſter
E. Haſſe.
präfidenk gründeke eine neue Fliegerſtadk.
Ikaliens Miniſ
Scherl-Bildmaterndienst
In der Nähe von Rom wurde von dem italieniſchen Miniſterpräſidenten Muſſolini eine neue
Fliegerſtadt eingeweiht, die nach dem italieniſchen Fliegerhelden Guidonia benannt wird.
Gleich=
zeitig erfolgte die Eröffnung einer Reihe bereits fertiggeſtellter Inſtitute, die den Mittelpunkt der
wiſſenſchaftlichen Studien auf dem Gebiete der Luftfahrt darſtellen. Man ſieht auf unſerem Bild
Muſſolini während ſeiner Rede an die Fliegeroffiziere.
Gemälde von van dnck in Hannover
enkdeckk?
Hannover. Der Hannoverſche Maler Rich.
Schlöſſer iſt bei der Reſtaurierung von Bildern
im Vaterländiſchen Muſeum einem Werk auf die
Spur gekommen, das ſeiner Meinung nach van
Dyck zuzuſchreiben iſt. Das Bild ſtellt eine
ju=
gendliche Frau in königlicher Haltung dar. In
einer Inſchrift wird die Frau als „Henriette
Stuart, 3. Tochter Karls I. von Großbritannien,
Gemahlin des Herzogs von Orleans” bezeichnet.
Nach Angabe Schlöſſers ſtieß er bei Entfernung
der fremden Uebermalung des Hintergrundes
nicht nur auf den urſprünglichen Hintergrund,
ſondern fand auch auf der linken Bildſeite die
Signierung A. v. Dyck. Da nun dieſe Henriette
Stuart erſt drei Jahne nach dem Tode van Dycks
geſtorben iſt, vermutet Schlöſſer, daß die
Darge=
ſtellte nicht die Tochter, ſondern die Gemahlin
Karls I. iſt, die ebenfalls Henriette Stuart hieß
und von van Dyck mehrfach gemalt wurde.
Schlöſſer hat das Bild mit anderen van Dyckſchen
Porträts der Könign verglichen und glaubt, eine
entſcheidende Aehnlichkeit feſtſtellen zu können.
Konzerkſaal in Rhendk niedergebrannk.
Rheydt. Im Städtiſchen Kaiſerpark, einem
der größten Konzertſäle der Stadt, wütete am
Dienstag, in den frühen Morgenſtunden, ein
Groß=
feuer, das den aus Holz errichteten Hallenbau, der
ein Faſſungsvermögen von faſt 1000 Perſonen hat,
völlig vernichtete. Ein Kellner=Ehepaar, deſſen
Wohnung unmittelbar neben dem brennenden Saal
lag, wurde durch den Feuerſchein aus dem Schlaf
aufgeſchreckt. Die Feuerwehr fand die Holzwände
und Decken des großen Saales ſchon in hellen
Flammen. Sie mußte ſich auf den Schutz des
maſ=
ſiven Nebenbaues beſchränken, in dem ein
Wein=
reſtaurant eingerichtet iſt. Der Hauptſaal brannte
völlig aus. Die Decken und Wände ſtürzten zum
großen Teil ein. Die Entſtehung des Feuers
konnte noch nicht geklärt werden. Der große Saau
war ſeit etwa zwei Wochen nicht mehr benutzt
worden, aber gerade in den letzten Tagen iſt er
für die Mai=Feier eines großen Betriebes feſtlich
ausgeſchmückt worden,
Scherl-Bildinate
Magdeburg konnte der bekannte Polizeſne.
röder zur allgemeinen Ueberraſchund.
rekord im Diskuswurf mit 53,10 Mele.*
en und damit den von dem Schweden 900
erſſon im Herbſt v. J. aufgeſtellten 20
von 52,42 Meter ſtürzen.
fikwoch, 1. Mai 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 119 — Seite 9
öglich bei
ſchlimmſte „Ueberfall”, den heute der
allßge Beſitzer eines Autos, der mit einer
Gitſv ndigkeit von .. zig Kilometern durch
dieſerend ſauſt, erleben kann, iſt das
Auftau=
che um Kontrollbeamten, die als gefährlichſte
Aſ eine Stoppuhr bei ſich führen. In der
ro micſchen „guten alten Zeit”, an die wir
Ve
un Film ſo gern erinnern, waren die
Rei=
ſenm Ueberfällen von etwas weniger
harm=
loſü? rt ausgeſetzt. Wir brauchen gar nicht
Oeſterre
wan? iß wie tief ins Mittelalter zu gehen,
umaſerr Tatſache zu begegnen — ich erinnere
Sieze ir gerade an die vielen maleriſchen Bur=
Bbef
gemm Rhein, die wir heute bei einer Vergnü=
Wunſch
gumihrt vom Dampfer aus mit ganz anderen
Aizu betrachten als damals die reiſenden
äußerten
nöge dus 5. Ke t die von den Inſaſſen der Burgen
imnm riichts Gutes witterten. Aber auch noch
eſitzerverei
vienlhiter, zur Zeit der Poſtkutſchen, war eine
Film
Resiline ſehr abenteuerliche Sache, bei der
R
mar ſtändig Ueberfälle von Schnapphähnen
der
übrüſer Art gewärtigen konnte, die keinen Spaß
vemſiten und die Reiſenden bereitwilligſt um
dr. Goebbel= ihru ſeſäck und ihre Geldbeutel erleichterten.
ationalen Filng. De shll, kann man es weder den Reiſenden noch
den Bkillionen verdenken, wenn ſie jeden Wald
mini
unin or allem jeden Hohlweg mit äußerſtem
und
Müßtien betrachteten und erleichtert
aufſeufz=
ilmkongreſſ
ten verin ſie glücklich hindurch waren. Aus
Mernationalen ſie dentſcen Grunde hatte man nichts für das
legramr
Reſſe bei Nacht übrig, was beſonders denen
ſten Dank für z vomas, die am liebſten nur über Nacht rei=
Ich habe mit ſen/ nverſtändlich ſein wird.
ich
digendas 4uſſigens waren es ja nicht die Banditen=
mtongreſſes Kem übelnflle allein, die das Reiſen zur Zeit der
hir eine beſonden ſe Pollütſchen nicht gerade erquicklich machten. Er=
Arbeiten auf dn innner Sie ſich noch an den Film von Schwar=
Umſchaffens, die n zenr Iger Johanna, und wie unbarmherzig die
d, Anerkennungu Reſſeden da in dem ungelüfteten und
unge=
finden. Mög fedihan engen Kaſten durcheinandergeſchüttelt
eine Brücke ſen wu ndr? Da brauchte man wohl Riechfläſchchen
ſin zurrAfmunterung und konnte für ſeine Rippen
ur füreihte! Und die Straßen — ja, die würden
6wine ſphaltverwöhnten Menſchen von heute
wohl gar nicht als Straßen anſprechen. Da
konnte es leicht paſſieren, daß man im Moraſt
ſtecken blieb, daß Räder brachen und nach
Re=
genfällen einzelne Strecken ganz unpaſſierbar
wurden. Nun, da man damals noch mehr Zeit
hatte, als wir ſie heute haben, oder zu haben
glauben, ſo verlegte man ſich dann eben aufs
Warten. Und ſo kam es denn, daß die
Reiſe=
geſchwindigkeit bei aller Abenteuerlichkeit des
Reiſens überhaupt ſehr gering war. Eine
Strecke, die ein guter Vierzylinder heute in vier
Stunden ſchafft, war faſt wie eine
Nordpolexpe=
dition; zwei Eiſenbahnſtunden zwiſchen
Sonnen=
aufgang und Sonnenuntergang zurückzulegen,
galt im 17. Jahrhundert noch als
Schnelligkeits=
rekord; im Winter waren 50 Kilometer am
Tag eine Höchſtgeſchwindigkeit.
Von den Anfängen des Reiſens auf der
Eiſen=
bahn wiſſen Sie ja aus dem launigen Film von
der Liebe und der erſten Eiſenbahn. Es gab
in der erſten Hälfte des vorigen Jahrhunderts
auch Dampfkraftwagen, — ſie ſtellen ſo eine Art
Nebenlinie der Vorfahren unſeres Autos dar.
Aber dieſe Vehikel ſetzten ſich nicht durch, denn
ſchließlich gehört eine Keſſelexploſion, wie man
ſie dabei erleben konnte, auch nicht gerade zu
den angenehmſten „Reiſeabenteuern”. Und dann
tauchte Vater Benz’s Benzinmotor auf, — wir
haben vor nicht allzu langer Zeit ſo einen
Ver=
treter der Sorte, der vor der „Traube” parkte,
lächelnd angeſtaunt und haben in dem Film
„Schlafwagen=Kontrolleur” die eigentümlichen
Bockſprünge, die dieſe erſten Automobile beim
Anfahren machten, und das Höllengeknatter, mit
dem ſie ſich vorwärts bewegten, belacht. Das
Ende vom Lied in dieſen erſten Jahren des
Automobils, wo eine Fahrt immer noch ein
kleines Abenteuer bedeutete, war regelmäßig
eine Panne. Und dann mußten ein paar
kräf=
tige Pferde ſich der Sache annehmen und den
traurigen Konkurrenten abſchleppen.
Auch unſere Straßenbahn, der man ſich heute
doch ſo ohne weiteres anvertraut, hatte eine
etwas „abenteuerliche”, Kindheit durchzumachen.
In Richmond in England zum Beiſpiel wollte
man abends im Dunkeln einen Verſuch mit der
neuen elektriſchen Straßenbahn — Schienen und
Drähte waren bereits gelegt — machen. Eine
ſtarke Steigung, die man dem Wagen gar nicht
zugetraut hatte, bewältigte er noch ächzend, und
dann blieb er endgültig ſtehen, was man ihm
nicht verdenken konnte, denn die Ankerwicklung
des Motors war durchgeſchmort. Ausgerechnet
war das aber vor dem Theater der Stadt, und
gerade war die Vorſtellung aus, und alles
drängte ſich um das merkwürdige neuartige
Fahrzeug. Man mußte, um das Vertrauen des
Publikums zu dieſer Einrichtung nicht von
vornherein zu erſchüttern, warten, bis die
Menge ſich verlief, ehe man unter dem Schutz
der Dunkelheit die erſte Straßenbahn durch —
ein paar Mauleſel abſchleppen ließ. Till.
Bre Toohfsträu.
Ein uralter chineſiſcher Aberglaube. — Chinas Frauen wachſen
darüber hinaus. — hingebende weibliche Aufbauarbeit.
Von Sabine Hartung.
Ein uralter chineſiſcher Aberglaube ſchreibt
der Frau die Fähigkeit zu, ſich in einen Wolf
zu verwandeln. Dieſe Auffaſſung iſt im Volke
des Reiches der Mitte ſo tief gewurzelt, daß
man ſich nicht wundern kann, wenn ſelbſt geiſtig
ſehr hochſtehende und feingebildete Chineſen die
Geſchichte, wo nicht glauben, ſo ihr doch als
einer alten Ueberlieferung Zugeſtändniſſe machen
und Beifall ſpenden. Liegt aber darin noch
keine, für die Stellung der chineſiſchen Frau
be=
ſonders abträgliche Einſchätzung zugrunde, ſo iſt
dies doch der Fall bei der Umkehrung dieſes
Verwandlungsvorganges. Es heißt nämlich
auch, daß Wölfe menſchliche Geſtalt annehmen
können, und vor allen Dingen eben die Frau.
Ja beſonders das Ausſehen hübſcher Mädchen,
die auf die Männer große, verführeriſche
An=
ziehungskraft ausüben, deute darauf hin.
Das iſt alſo die Wolfsfrau Chinas der auch
in Dichterwerken Erwähnung geſchieht. So
wenn beiſpielsweiſe Pu=ſung=lin in ſeiner
Er=
zählung vom Lotusduft dieſe zur Wölfin macht,
welche dann auch ein kleines „Wölfchen” zur
Welt bringt, worüber ſie ſtirht und auf ihrem
Totenbett ein Wolfsſkelett hinterläßt. Aus
ſol=
chen Vorſtellungen heraus, die noch immer ſehr
weit verbreitet ſind, und auch den im Grunde
zum Phantaſtiſchen geneigten Sinn des
Chine=
ſen feſſeln, kann man ſich eine Vorſtellung
machen, wie ungeheuer ſchwierig es iſt, eine
breite und tiefgehende geiſtige Entwicklung in
die chineſiſche Frauenwelt hineinzubringen.
Freilich haben wir heute in den von der
europäiſch=japaniſchen Invaſion eroberten
Kü=
ſtengebieten Chinas ein oftmals — wie zum
Beiſpiel in Schanghai — hochmodernes
Frauen=
leben. Wir finden ſogar heute ſchon chineſiſche
Fliegerinnen, und die ſportliche Betätigung iſt
in den höheren Mädchenſchulen, die ſich aus den
Europäerſchulen entwickelt haben, einfach eine
Selbſtverſtändlichkeit. Wie wir bei den
Japa=
nerinnen ſchon beachtliche Leiſtungen in den
Leibesübungen zu verzeichnen haben, ſo zeigt
ſich ſchon jetzt, daß auch die Chineſin mit der
ihrer Raſſe ebenfalls angeborenen Zähigkeit
einſtmals gute Leiſtungen in der Leichtathletik
hervorbringen wird. Kurzſtreckenlauf,
Hürden=
lauf und dann ſelbſtverſtändlich Tennis, ſowie
alle Formen weiblicher Gymnaſtik, dazu das
von den Amerikanern herübergebrachte, ſich
vie=
lerorts ſchon großer Beliebtheit erfreuende
Baſe=
ballſpiel finden wachſende Anhängerinnen.
In den Küſtengroßſtädten wundert man ſich
heute ſchon längſt nicht mehr, modern gekleidete
und erzogene Chineſinnen zu treffen. Im
Gegen=
teil, ſie bilden dort unter den in ihrer
Lebens=
haltung höher geſtellten Schichten ſchon die
Regel. Es gibt Pfadfinderinnen, die mehr die
Seite der natürlichen Entwicklung der
chineſi=
ſchen Frau vertreten, und daneben die „
Mon=
dänen”, die ſich mit fieberhaftem Lebensdurſt
in die mehr oder weniger faden Vergnügungen
ſtürzen. Und dann gibt es noch eine kleine,
aber doch wachſende Gruppe feingebildeter
Frauen, die Sprachſtudium treiben, recht beleſen
ſind und auch durch Reiſen ihren Geſichtskreis
geweitet haben.
Jedoch das alles ſind Anſätze und nicht mehr.
Anſätze, von denen man heute kaum ſchon ſagen
kann, wie weit ſie die Ausbildung einer neuen
chineſiſchen Frauenkultur, die doch notwendig in
dem Weſen der „Wolfsfrau” ihre alten,
volks=
tumhaften und raſſiſch bedingten Grundlagen
haben muß, beeinfluſſen, wie weit hier die
Ent=
wicklung zu einer neuen, prächtigen Lotusblume
weiblicher Frauenkultur in China ſich entwickeln
kann.
F Cod des alten
Sergeanten.
Von Ulrich Sander.
Wlcer Abendpoſt kam der Brief. Der alte
Serglcn Kalewe läge auf den Tod und wollte
Anemlbch einmal ſehen und ſprechen, der mit
ihm Iſter fünfeinhalb Jahre durch hundert
Schlacy und Gefechte dieſe und jene Länder
durch4) hat. Zu Fuß und zu Pferd. Krebs
habe ſalte Herr und ſei nur noch Haut und
Knoe! Lange würde er es wohl nicht mehr
Machechund ob man noch einmal kommen wolle.
HM und Knochen iſt der alte Freund ſchon
Damauezwpeſen, als es nichts mehr zu eſſen gab.
Das Eüützt vierzehn, fünfzehn Jahre her, und
memm iſſt inzwiſchen jünger geworden. Aber
wenntſer, die nie krank geweſen iſt, vom Krebs
überhAn wird, dann iſt es doch wohl vorbei
mit ſ. So leicht wird er nicht ſterben. Gibt
unge mſrach und kämpft verzweifelt. Oder aber,
er wall gern ſterben wollen, und es geht nicht=
Alteus ermeant Kalewe geht jetzt ins
Fünfund=
ſiebzit, Sechsundfünfzig war er, als er damals
ausrift, als Kriegsfreiwilliger „für Motor=
Zwecke wre er ſagte. Und da es im Augenblick
keinen atorzwecke” gab, ſo ſchnallte er das
Sei=
tenggpyr mit dem Pionierbeil um, hing ſich den
Tormyfe füber und ging auf Paris los. Immer
Der A:ceige, aber immer auch der Genaueſte. Wie
es u ſwhann ergangen iſt, als wir den „Eiffel”,
nichtel ſü hen bekamen, weil die Marne
dazwi=
geuW 4 Wdas iſt eine lange Geſchichte und ſteht
wo anders zu leſen. Und es war ein ſchwerer
Abſchied, als der alte Mann mit ſeinen Falben
an die Bahn fuhr, der entlaſſen war.
Seitdem haben wir uns nicht mehr geſehen.
Auch nicht geſchrieben. Aber ſicher viel
anein=
ander gedacht. Das iſt mehr, als ſich ſchreiben
oder ſehen.
Heraus aus dem Zug! Nun ſind wir in den
Straßen. Da links geht es hoch zur Kaſerne.
Steht noch immer hoch und rot da wie früher.
Aber den Exerzierplatz vor der Tür ſollen ſie ja
wohl halb zugebaut haben. Irgendetwas mit
Baracken vom Wohnungsamt oder ſo.
Kleines Haus am Stichkanal. Die Frau macht
auf. Kommt ſo bekannt vor. Ach ſo, war ſie nicht
einmal zu Beſuch im Grenzſchutz an der
Weich=
ſel? Wollte mal ſehen, wie es denn ſo draußen
ausſah. Ging ſtolz mit ihm über die Dorfſtraße
und hat auch wohl beim Bauern übernachtet, ſo
daß die anderen morgens ihre Witze machten.
Kleine, ſaubere Küche. Sie wiſcht ſich die
Hände an der Schürze. Die gute Stube mit
vie=
len Möbeln, Bildern, Vaſen und Sträußen.
Mahagoni. Ach, da ſitzt er auf einer
vergrößer=
ten Photographie zu Pferde. Das war doch der
„Herkules”, der damals in Baranowitſchi die
Räude hatte und geſchoren herumlief wie ein
Pu=
del. Ein Mann ſitzt auf dem Pferd, kerzengerade,
den Schnurrbart hoch, geſtemmte Ellbogen.
Die Schwelle. Da liegt derſelbe Mann, ein
Greis von vierundſiebzig Jahren, in den Kiſſen.
Und weint. Mein lieber, alter, treuer Freund!
Er weint und ſchluchzt. Drückt die Hand mit den
Knochenfingern. Dieſe zitternden Hände haben
einmal bei Aerſhot und an der Marne geſchoſſen,
Hindernispfähle an der Aisne eingeſchlagen.
Brücken in Rußland gebaut und geſprengt, in
Flandern betoniert und im Artois miniert.
„Was machen Sie, alter Freund?‟
„Ach, es wird nicht wieder werden, Herr
Leut=
nant. Es verbrennt und verfault hier und die
Aerzte können nichts machen."
Das Sprechen fällt ihm ſchwer. Schließt die
Augen und ſchweigt. Die Kuckucksuhr geht haſtig,
als könne ſie es nicht mehr erwarten. Draußen
heult ein Schlepper, und die Hafenbahn rollt
dicht an den Fenſtern vorbei, wirft ſchwarze
Schatten in das Zimmer und läßt das Haus
er=
zittern.
Die Hände liegen ineinander. Die Worte
gehen leiſe hin und her, froh faſt, und gar nicht,
als ſtände der Tod daneben. Man erzählt
von=
einander, was man getrieben hat unterdeſſen.
Die Barkaſſe gefahren, dann penſioniert und als
Wächter noch ein paar Jahr „in Jang’n” bis
dies hier einen überfiel, der nie krank geweſen
war. Der Sohn? Er iſt doch von der erſten Frau
und iſt ſchon 1917 an der Lunge geſtorben. Aber
deſſen Sohn, er lebt und ſchlägt nach dem
Groß=
vater. Er iſt jetzt bei einem Fleiſcher Geſelle
und bei der SA. Ein guter Junge, der nur
im=
mer Freude gemacht hat. — Es war zuviel, das
Sprechen. Die Augen ſchließen ſich, und die
Knochenfinger ſuchen auf der Bettdecke.
Ja, es war doch ſchön draußen. Immer ſtreng,
aber immer gerecht. Schön auch mit den Brücken
und damals in Galizien der Vormarſch, Monat
auf Monat immer vorwärts.
Das Sprechen geht nicht mehr. Stumm gehen
die Gedanken hin und her, an Frankreich und
Flandern, Polen und Rußland. War ein weiter
Weg, mein Lieber! Ein weiter Weg. Mußt nun
noch eine harte, ſchwere Brücke über den letzten
Graben bauen, mein Freund, eine mühſelige,
ſchmerzensreiche Brücke. Und niemand kann
da=
bei helfen. Mein Armer! Reich aber immer an
Fleiß, Treue, Tapferkeit und Kenntnis in
aller=
lei geſchicklichen Dingen. Immer der Aelteſte,
aber auch immer der Beſte. Der Alte liegt ſtill,
und die Tränen laufen ihm aus den Lidern. Es
iſt Zeit, daß man geht. Sonſt wird es zuviel,
was hin und her geht, und ſtößt das müde
Herz um.
Der Schweiß ſteht ihm auf der Stirn, und es
ſtreicht ſich ſchon kalt über einen kahlen
Greiſen=
ſchädel, der in die Grube fahren will.
Die Frau klinkt, Schürze in den Zähnen, die
Tür auf und kann die Tränen nicht halten.
Draußen weht der Herbſt über die Straßen mit
Kohlenſtaub und welken Blättern.
Der Paſtor ſprach. Einer von den Offizieren
der alten Kompagnie trat vor und ſagte, daß
hier ein Kamerad aus hundert Schlachten im
Sarge läge, der der Aelteſte, aber der Treueſte,
Tapferſte und Tüchtigſte geweſen ſei. Der Krieg
ſei verlören gegangen, aber nie werde ein Volk
verloren gehen, das ſo treue, tapfere und
tüch=
tige Männer habe. Dann ſchoſſen die jungen
Pioniere, die noch keine Schlachten kennen,
drei=
mal über das Grab, die Brocken poltern dumpf
von der Schaufel auf die hohlen Bretter, in
denen der Greis zur ewigen Ruhe untergezogen
hat, und ein helles, gellendes Kommando wirft
das Gewehr über. Die Knüppelmuſik lockt, der
Marſch haut die Beine auf das Pflaſter, die
Ge=
wehre wippen leicht über den Stahlhelmen und
die Krähen ziehen an einem bleichen Nachmittag
hoch über die Wieſen in die Erlen, die am Strom
ſtehen. Irgendwo in der Ferne brummt ein
ſchwerer Dampfer.
Sergeant Kalewe
Frieden.
Seite 19 — Nr. 119
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
1ous Ferre
Von Edda
Die moderne Küchenchemie redet heute
allenthalben von den ſogenannten Vitaminen
und ihrer Bedeutung für unſere Ernährung.
Darum iſt es für die denkende Hausfrau
uner=
läßlich, ſich auch einmal theoretiſch mit dieſen
geheimnisvollen lebensnotwendigen
Nahrungs=
ſtoffen zu beſchäftigen.
Vor rund 40 Jahren machte ein
Gefängnis=
arzt in Niederländiſch=Indien eine eigenartige
Beobachtung, deren Folgen eine Umwälzung
in der Ernährungslehre hervorbrachten. Er
ſtellte nämlich feſt, daß unter den Tauben, die
mit den Reſten der Gefangenenkoſt gefüttert
wurden, eine eigentümliche Epidemie ausbrach.
Sie verfielen nach der alleinigen Fütterung
mit geſchältem Reis in eine Art Starrkrampf.
Dieſer Krampfzuſtand verſchwand aber wieder,
wenn man den Tieren Reisſchalen oder andere
Nährſtoffe verabreichte. Bald wurde der
Zu=
ſammenhang dieſer Erkrankung mit einer
an=
deren der bis dahin rätſelhaften Beri=Beri=
Krankheit der Chineſen feſtgeſtellt. Auch hier
handelt es ſich um die Folgen der einſeitigen
Ernährung mit geſchältem Reis. Und ſo hatte
die Wiſſenſchaft den erſten einer Reihe von
merkwürdigen Nährſtoffen gefunden, denen man
den Namen Vitamine gab. Es iſt für unſer
Leben (lateiniſch nita) notwendig, und ſein
Hauptbeſtandteil ſind Stickſtoffverbindungen
(Amine), daraus bildete man das Wort
Vitamin.
Zur Unterſcheidung der verſchiedenen
Vita=
mine, deren Fehlen jedesmal eine beſtimmte
Krankheit hervorbringen kann, wurden ſie mit
den Anfangsbuchſtaben des Aphabets belegt.
Vitamin A iſt enthalten im Lebertran, in
der Leber und dem Fleiſch der Niere, ſowie
in vielen Obſt= und Gemüſeſorten. Ein
völ=
liges Fehlen kann eine, allerdings ſeltene,
Augenerkrankung hervorbringen.
Vitamin B iſt das zuerſt entdeckte, das
in der Reiskleie und in der Hefe enthalten iſt.
Vitamin O findet ſich in der Tomate,
Mohrrübe Zitrone im Getreide, Gemüſe, Obſt
in der Milch, Leber und Niere. Durch die
ſchlechte Ernährung während des Weltkrieges
iſt auch bei uns eine Mangelkrankheit, ähnlich
Brrakrerlte!
Prochownik.
wie in Oſtaſien, nämlich der Skorbut
vor=
gekommen. Ein Krankheitszuſtand den man
früher auch oft auf Schiffen beobachtete, wenn
die Matroſen lange Zeit weder friſches Fleiſch,
noch Obſt und Gemüſe erhielten. Heute weiß
man, daß dieſe üblen Folgen falſcher
Er=
nährung durch Zuſichnehmen von Obſt= und
Zitronenſaft aufgehoben werden können.
Dar=
um bekommt z. B. eine Seglermannſchaft, die
auf lange Fahrt geht, als eiſerne Ration ein
Fläſchchen Zitronenſaft mit. Durch Kochen
wird dieſes Vitamin zerſtört.
Vitamin D findet ſich im Lebertran und
in der Milch. Ein Mangel an dieſem Vitamin
ruft die bekannte Drüſen= und
Knochen=
erkrankung, Rachitis hervor. Rachitiſche Kinder
bekamen ja ſchon immer eine reichliche
Leber=
tranzufuhr verordnet. Neuere Forſchungen
haben ergeben, daß bei Milch, die mit
ultra=
violetten Strahlen behandelt wurde die
Wir=
kung des Vitamin D noch erhöht wurde.
Vitamin D iſt daher bisher auch das einzige,
das auf techniſchem Wege hergeſtellt wurde
und als Vigantol in den Handel kommt.
Zur Beruhigung für die Hausfrauen, die
vielleicht durch die vielen Warnungen vor
vitaminloſer Koſt und durch das Durcheinander
der ungewohnten neuen Namen ängſtlich
wer=
den, ſei noch folgendes geſagt:
Unſere gewöhnliche, gemiſchte Koſt, führt
von ſelbſt dem Körper genügend Vitamine zu.
Nur das Vitamin C wird durch Kochen
zer=
ſtört, daher iſt es angebracht von Zeit zu Zeit
auch Rohkoſt in Form von Salaten und
friſchem Obſt zu reichen. Eine
Mangelkrank=
heit, die aber nur bei völlig einſeitiger und
vitaminloſer Ernährung beſteht, kann unter
normalen Verhältniſſen ja gar nicht vorkommen.
Will die ſorgſame Hausfrau aber ganz ſicher
gehen, ihre Familie, die Keimzelle des Staates,
geſund zu erhalten, ſo verabreiche ſie recht oft
rohe Tomaten und Mohrrüben und benutze zum
Anmachen von Salaten und Mayonnaiſen
reichlich Zitronenſaft. Kurz und gut
aus=
gedrückt: „Eßt mehr Obſt und
Ge=
müſe!“
Die Juweien gingen
nicht vertoreh.
Folgen eines Flugzeugabſturzes. —
Verſicherungs=
agenten finden einen wertvollen Schmuck.
Kurz nachdem am 15. März der Gouverneur
von Franzöſiſch=Aequatorial=Afrika, Renard, und
ſeine Gattin im Kongo mit einem Flugzeug
ab=
ſtürzten, geriet man bei den Pariſer
Verſiche=
rungsgeſellſchaften und nicht weniger in London
im Lloyds=Büro in ſtarke Aufregung. Es wurde
nämlich bekannt, daß in den Händen der Erben
des umgekommenen Ehepaares Renard die
Po=
lice über 90 000 Pfund Sterling ſei, auf welche
Summe Madame Renard ihren wundervollen
Schmuck verſichert hatte. Es wurde nun
ange=
geben, dieſer Schmuck ſei von Madame Renard
auf dem verhängnisvollen Todesflug teils
ge=
tragen, teils im Koffer mitgeführt worden.
Da=
mit war die Gefahr eines Verluſtes ohne
wei=
teres gegeben, da das Flugzeugwrack, wie man
durch Suchflugzeuge feſtſtellte, an einer für
Eu=
ropäer faſt unzugänglichen Stelle lag und
offen=
bar von Eingeborenen ausgeplündert worden
war.
Die Verſicherungsgeſellſchaften entſandten nun
mit Flugzeugen ihre beſten Agenten und
ge=
riſſenſten Rechercheure nach Afrika, um auf jeden
Fall die Schätze wieder zu finden und ſich von
der Erſtattung der 90 000 Pfund Sterling zu
befreien.
Es beſtanden für dieſe in ihrem Beruf
geüb=
ten Verſicherungsagenten, die ſchon ſchwerere
Aufgaben zu löſen gehabt hatten, nur zwei
Möglichkeiten: Entweder war der Schmuck
wirk=
lich mit im Flugzeug geweſen, dann war er
entweder noch unter den Trümmern oder war
von Eingeborenen geraubt worden. Oder aber
Madame Renard hatte den Schmuck gar nicht
getragen. Dann lag er entweder in Paris in
einem Safe oder in der Reſidenz des
Gouver=
neurs in Franzöſiſch=Aequatorial=Afrika.
Das Safe Renards in Paris war leer. In
der Reſidenz in Afrika war der Schmuck ohne
weiteres nicht zu finden. So blieb denn nur
das Flugzeugwrack übrig. Sollten wirklich
Schwarze den Schmuck geraubt haben, ſo ſchien
es keine Unmöglichkeit, ihn in den von Weißen
faſt nie beſuchten Gebieten wiederzufinden und
den Schwarzen gegen entſprechende Belohnung
abzuhandeln.
Bei den Lloyds iſt nun funktentelegraphiſch
eine Nachricht eingetroffen, daß der Schmuck
vollſtändig gefunden ſei und in Kürze in Europa
eintreffen werde. Die Verſicherungshalter atmen
auf. Die Erben der Familie Renard ſind
ge=
ſpannt, ob wirklich der vollſtändige Schmuck
vor=
handen iſt. Die Welt aber wartet auf einen
ausführlichen Bericht aus Afrika, unter welchen
Umſtänden und wo der Schmuck gefunden wurde.
Denn davon wurde in dem kurzen Radiogramm
nichts verraten.
Arme Millionen/Erbin?
Das alte Wort, daß man ſich für Geld kein
Glück kaufen kann, bewahrheitet ſich jetzt wieder
im Falle einer der reichſten Erbinnen der Welt,
der Barbara Hutton. Das junge Mädchen wird
eines Tages ein Vermögen von mindeſtens 200
Millionen erben. Sie heiratete im Juni 1933
den Prinzen Alexis Mdivani. Die
Hochzeits=
geſchenke erregten damals ſelbſt in den Kreiſen
der Hochfinanz Aufſehen. Ein Motorboot,
Reit=
pferde, die herrlichſten Schmuckſachen wurden
dem Brautpaar von Verwandten und
Freun=
den überreicht. Das junge Paar machte eine
ſehr koſtſpielige Hochzeitsreiſe. Es hatte die
halbe Welt geſehen, als es endlich nach Paris
zurückkehrte, wo es eine Geſellſchaft gab, die
weit über 100 000 Mark Koſten verurſachte.
Man ließ ſogar eine berühmte Londoner
Muſik=
kapelle im Flugzeug abholen, damit ſie bei
die=
ſem Feſt zum Tanz aufſpielte. Auch die Gäſte
wurden meiſt mit Flugzeugen abgeholt, aus
London, Venedig, Madrid. Die billigſten Liköre,
die getrunken wurden, koſteten 100 Mark die
Flaſche. Kaum ein Jahr nach der Hochzeit aber
iſt die Scheidungsklage eingereicht worden. Es
gehört eben viel mehr dazu, als Millionen, um
eine glückliche Ehe zu führen.
der nadt.
Von Mara Mägander.
Gibt es etwas Schöneres als einen
Mün=
chener Kellerabend, wo der volle Maßkrug auf
dem Tiſch ſteht und die Sorgen des Alltags
im Licht der blauen Dämmerung verſchwinden!
Hei, das ſchmeckt! Der Mann in der
Leder=
hoſe wetzt das Meſſer, während die Frau im
himmelblauen Dirndlkleid die
vielverſprechen=
den Pakete auswickelt. Man iſt gerade im
beſten Schmauſen, da naht ſich ein vornehmes
Paar. Sichtlich nicht auf bayeriſchem Boden
gewachſen. Sie zart, klein, mit einem ſüßen
Blumengeſicht, wie man es auf engliſchen
Poſtkarten findet. Er ſehr ſchlank, ſehr elegant.
Ausländer. Amerikaner vielleicht?
Da der Garten bei dem ſchönen Abend
überfüllt iſt, ſetzen ſich die Fremden zu dem
bayeriſchen Ehepaar. Größere Gegenſätze gibt
es kaum.
Intereſſiert blickt die junge Fremde zu, wie
die Bayern eſſen; beſonders hat es ihr der
Radi angetan, der mitten auf dem Tiſch
prangt. Sie flüſtert ihrem Begleiter etwas zu.
Der verſchwindet dienſtbefliſſen und erſcheint
gleich darauf mit einem kindskopfgroßen
aus=
gewachſenen Rettich. Außerdem trägt er einen
Käſe und dicke Brotſcheiben, in der anderen
Hand. Triumphierend wie eine ſeltene
Kriegs=
beute. Es iſt ganz offenſichtlich: die Fremden
haben vor, eine echt bayeriſche Brotzeit
abzu=
halten.
Unſchlüſſig dreht die junge Fremde den
Rieſenradi in den winzigen gepflegten
Hän=
den. Zu komiſch ſieht das aus. Die Bayern
ſchauen eine Weile zu. Schließlich erbarmt ſie
das verzweifelte Geſichtchen. Das goldene
Münchener Herz ſiegt:
„Geb’ns her! J richt’n Eahna.”
Eine derbe Hand greift nach dem Radi. Er
wird ſachgemäß geſchnitten, zünftig geſalzen
und wieder feſt zuſammengepreßt auf den
Tel=
ler gelegt.
„Oh — danke, das ſein eine komiſche
Wurzel.”
„Wenn er woant, nacha is a fertig.”
Der Rettich weint. Er weint ſo ſehr, daß
der Teller überfließt. Entſetzt ſchaut die kleine
Miß ihren Begleiter zu. Vollkommen ratlos.
Wie ißt man ſo etwas? Ob man wohl die
Gabel zu Hilfe nehmen darf oder
„Gericht' hab i Eahna den Radi, aber eſſen
müſſen’s ſcho ſelber!“
Die können leicht lachen. Aber ſo blamieren
will ſich die kleine Miß doch auch nicht: alſo
faßt ſie mit plötzlichem Entſchluß den
triefen=
den Rettich mit beiden Händen und der
herz=
förmig geſchminkte Mund beißt mit
Todes=
verachtung hinein.
Der Reſt iſt Schweigen. Man ſieht nur noch
ein totenblaſſes Geſichtchen unter dem großen
ſchwarzen Hut; dann verſchwindet die kleine
Miß mitſamt ihrer „komiſchen Wurzel” unter
dem runden Tiſch.
Nach einigen Sekunden ſind die beiden
Plätze leer. Auf dem Teller liegt das übrig
gebliebene Rettichſchwänzchen und weint heftig
über ſo viel Unverſtand
Dank, Euch kajakfrauen.
. . „Ja, ihr ſeid an allem ſchuld”, ſo tönt
es den lieben ſchönen Sommer lang. Immer
und immer wieder muß die Frau im Kanuſport,
ganz beſonders im Kanuwanderſport, für all
die kleinen Vergeßlichkeits= und Fahrſünden
herhalten. Immerzu kann man
Sonntagsmor=
gens an den Kanu=Landeſtegen hören: „Was
haſt du denn da wieder gemacht . . . Faſt
über=
all müßt ihr armen Kajakfrauen dieſe
grau=
ſamen Unwahrheiten (ſo iſt es doch, gel?) über
euch ergehen laſſen. Ich weiß, ihr ſeid der
Mei=
nung, wir böſen Männer ſeien nur im Boot
vorhanden, um zu kritiſieren und
zurechtzuwei=
ſen. Und eben darum, weil ihr einen ſolchen
Aberglauben beſitzt, ſchrieb ich dieſe Zeilen, ſollt
ihr es ſchwarz auf weiß beſitzen:
Wir nörgelnden Kanuten freuen uns ſtets
über das Verhalten unſerer Kajakfrauen (
Aus=
nahmen mögen die Regel beſtätigen). Wir ſind
ſtolz darauf, daß Frauen auch da mit uns
fah=
ren, wo es heißt, ein biſſel Obacht zu geben;
Frauen, die nicht gleich den Mut verlieren,
wenn die Wellen etwas höher kommen; Frauen,
die nicht gleich ausſteigen wollen, wenn der
Wildfluß ſich mal ungebärdig zeigt: Frauen, die
nicht in jedem trüben Himmel einen
Verhinde=
rungsgrund ſehen. Nein, unſere heutigen
Kajak=
frauen (die andere Sorte zählt nicht unter den
Titel „Kajakfrau”) freuen ſich mit uns jener
herrlichen, manchesmal gar zu kurzen Stunden
des Freiſeins und der reinen jugendlichen
Freude.
Und nun noch eine Bitte: werdet nicht
hoch=
mütig durch dieſen Lobgeſang, bleibt auch im
nächſten Jahre uns nicht nur eine Kajakfrau,
ſondern bleibt und werdet uns Kamerad. Helft
uns den Außenſtehenden zeigen, daß bei uns
Kanuleuten gerade durch das gemeinſame
Er=
leben des Schönen und das Durchkoſten der
Ge=
fahren eine Kameradſchaft zwiſchen Mann und
Frau entſteht, die der Freundſchaft zwiſchen
Männern nicht nachſteht. Darauf ſind wir
Kanuten ſtolz. Laßt uns ruhig nörgeln an
Klei=
nigkeiten! Was wir an unſeren Kajakfrauen
haben, wiſſen wir, darauf vertrauen wir, und
ſo ſoll es auch weiter bleiben, nicht nur beim
Paddeln, auch im Leben wollen wir
Kamerad=
ſchaft walten laſſen.
Euch Kajakfrauen allen miteinander unſeren
Dank und ein kameradſchaftliches A—hoi!
Die nörgelnden Kanuten.
L. Lautz=Darmſtadt.
Kichttimtert Tar aun
Antiearmeoochg
Babys ſind am beſten in ſchalldichte e
modenkäſten zu legen.
Für ſpät heimkehrende Ehemänner ſtell-)
Frau ihren Lautſprecher auf Zimmerſtärkal
Klaviere werden vernagelt,
Staubſaugen=
trümmert.
Blechgeſchirre und Milchkannen werden=
Papier hergeſtellt.
Pferde ſind mit Gummiabſätzen zu verſt.
Wütend bellende Hunde ſind mit Lachgas zg
handeln.
Das Heulen und Zähneklappern hat zun 10
terbleiben.
Jazzkapellen ſind in Brunnenſchächtt
werfen.
Motorradfahrer haben den Magnet heen
zunehmen und mit dieſem in der Hand voruh
Fahrzeug herzugehen.
Maulhelden ſind einzuſperren.
9.
Für Leiſetreter bieten ſich große MSin 4u
keiten.
In den Lichtſpieltheatern dürfen nur ſtrm !
Filme geſpielt werden.
Auch der Rundfunk trägt der Anti=9) ‟
Woche Rechnung.
Lautverſtärker ſind gegen Leiſemurmelenu
zuwechſeln.
Zu vermeiden ſind Lieder wie: „
Hinag=
die Ferne mit lautem Hörnerklang” oder r9
Muſik kommt”, Pfitzners „Die Waſſeict bultat
kichert”, iſt untragbar; desgleichen Schun=
„Ich hört ein Bächlein rauſchen” oder dessu
chen Meiſters herausforderndes „Horch,
die Lerch im Aetherblau”. Löwes „Uhr” ij
zuſtellen.
An deren Stelle treten: „Leiſe, ganz
klingt’s durch den Raum”, „Still wie die NN
„Leiſe flehen meine Lieder” oder Meyerr/”
4ei
munds „Ballgeflüſter”
Als Werbe=Oper läuft Aubers „Die Str.n!
von Portici”
Selbſtredend hat jedes Spielen der Launſt
unterbleiben.
Kartenſpieler haben beim Klopfen auf:4
Tiſch die Hände mit ſchalldämpfenden 9e-0
Lappen zu umwickeln.
Beim Würfelſpiel, auch Knobeln
gemᛋ=
darf nur das bekannte Spiel „Stumme :1.s
ausgeführt werden.
4.Jzur
u6
A
1.
Bi
IIe das Führ
Rich, um v
Gr, er
Pikante Fiſchlalate, die immer
Beifall finden.
Nach warmen Tagen verlangt Zunge und
Magen abends nach pikanten, kräftig
gewürz=
ten Speiſen, die mehr den Appetit wie Hunger
ſtillen und dabei doch nahrhaft ſind. Ein
Ver=
ſuch nachſtehender Rezepte wird der Hausfrau
beweiſen, daß ſie mit dieſen Salaten das
„Rechte” in dieſer Hinſicht trifft.
Schwediſcher Salat. 2 Taſſen
friſch=
gekochte, geſchälte geſcheibelte Kartoffeln, 125
Gramm kleinwürflig geſchnittener Räucherlachs
und 1 Taſſe feinſcheibig geſchnittene, geſchälte
Salzgurke miſche man mit einer nußgroßen
Zwiebel und ſo viel Mayonnaiſe, daß der
Sa=
lat dick gebunden iſt, und reiche ihn gut
durch=
zogen mit Semmelſcheiben.
Salat von Oelſardinen. Eine Büchſe
Sardinen zerpflücke man mit 2 Gabeln ganz
fein, füge das übrige Oel, eine feinwürflig
ge=
ſchnittene Zwiebel, 3—4 geriebene mürbe Aepfel
und den Saft einer halben Zitrone bei und
reiche ihn zu Weißbrot.
Heringsſalat mit Sellerie. 2
Taſ=
ſen feingeſchnittene, gewäſſerte Heringe, 1 Taſſe
geriebene ſäuerliche Aepfel und 1 Taſſe
klein=
würflig geſchnittenen, nicht zu weich gekochten
Sellerie, mit Senf, Oel und ſaurer Sahne oder
Milch gemiſcht, müſſen 2—3 Stunden
durch=
ziehen, ehe man den Salat zu Butterbrot reicht.
Fiſchſalat mit weißen Bohnen.
Tags zuvor eingequollene, weiße, weichgekochte
und abgegoſſene Bohnen (Brühe zu Suppe
ver=
wenden) miſche man mit Eſſig, Salz, Pfeffer,
Sellerieſalz, zwei feinſtreifig geſchnittenen
ſäuerlichen Aepfeln, auf ½ Pfund Bohnen
ge=
rechnet, ½ Pfund gekochtem, zerpflücktem Fiſch
und reichlich feingewiegtem jungen Dill.
Fiſchſalat mit Tomatenſoße. ½
Li=
ter dicke Soße aus einer halben Doſe
Tomaten=
creme, 2 Eßlöffel Mayonnaiſe, 1 Eßlöffel Senf
und Eſſig bereitet, mit Pfeffer kräftig
abge=
ſchmeckt, miſche man mit Kapern und
Perlzwie=
beln, ſowie 1 Pfund von Haut und Gräten
ge=
löſtem gekochten Fiſch. Auch er muß mindeſtens
eine Stunde vor dem Auftragen „ziehen”.
Waſſerenthärten beim Waſchen!
Es iſt kein Zufall, daß unſere Großmütter ſich
mit ſoviel Liebe das ſchöne, weiche Regenwaſſer
zum Waſchen ſammelten. Sie wußten, daß im
harten Brunnen= und Leitungswaſſer
Waſchmit=
tel und Seife lange nicht ſo wirkſam ſind als im
weichen. „Hartes Waſſer frißt Seife” pflegte
Großmutter zu ſagen und nahm deshalb am
liebſten das weiche Regenwaſſer zum Waſchen
Die Regentonne iſt zwar heute aus unſeren
Städten faſt ganz verſchwunden — aber dafür
hat unſere deutſche Wiſſenſchaft Mittel und Wege
gefunden, das harte Brunnen= und
Leitungs=
waſſer in ſchönes weiches Waſchwaſſer zu
ver=
wandeln. Man braucht nur vor Bereitung der
Waſchlauge jedesmal einige Handvoll
Bleich=
oda im Waſſer zu verrühren, dadurch wird die
darin enthaltene Härte (d. i. der Kalkgehalt)
be=
ſeitigt, und das Waſſer wird weich und zum
Waſchen brauchbar. Man merkt den Erfoll /
einer weſentlich beſſeren Schaumbildun
weil nach der Enthärtung keine Seife mehr:
Kalk verloren geht! Bekanntlich müſſen dieien „sientlich ge
Waſchmittel= und Seifenherſtellung erforderll 4 Feſehung dure
Oele gegen Deviſen aus dem Ausland bese A. ſüngen ſtecken
werden — deshalb iſt das Weichmachen des AN pratiſch übe
ſers mit Bleichſoda nicht nur ein Gebot ahu von Kundſch
Sparſamkeit im eigenen Haushalt, ſondermey äſt aber unver
gleich eine volkswirtſchaftliche Notwendigkeii, 3 durch wiede
Ceppichklopfen.
Von Geno Ohliſchlaeger.
Ah.
eiIE
Im Hof, oder beſſer geſagt, im Innengold /tgen über
des großen Neubaublocks, ſtehen die Gerüſte?
Teppichklopfen. Fünf Tage in der Woche
ihr Ruhe haben, hat der Geſetzgeber geſagt; AM 1 Gut erho
an zwei Tagen ſollt ihr deſto ſtärker der N:Lbeſitz f.
beit dienen. Und daher weiß man, wenn 9kMltung
auch nicht auf den Kalender ſchaute, wann 2cie
tag und Samstag iſt: die mehr oder wem
rhythmiſchen Schläge des Teppichklopfens lal
daran keinen Zweifel!
„An ihren Teppichen ſollt ihr ſie erkennit
könnte man in Anlehnung an ein Bibeln)
ſagen. Deshalb betrachten die Menſchen
Teppiche der andern beinahe ſo neugierig
ihre Möbel bei einem Umzug. Hierbei kone
EMdait unterſtützt
iüe denerhöhun
FM- Kabelwer
9 die Kurſer
kuende Vere
5. Farben
s aber, will man den Charakter der Tepſcl
beſitzer deuten, weniger auf die Qualität ilie!
Teppiche an, als auf deren Sauberkeit. R0
lichkeitsliebe einer Hausfrau iſt nämlich un.
kehrt proportional zu der Größe der Staubwoſ”
ie beim Klopfen aus ihren Teppichen gusen
Und es kommt vor, daß man glaubt, der 9oß
Hof werde „eingenebelt”, wenn die Teppichtloich
auf einen lange nicht gereinigten Teppich ſaumd Rege
Die Verſchiedenartigkeit der Temperanen en,
zeigt ſich auch bei den Leuten, die die Tepmina
klopfen. Da ſind z. B. die Männer, die ſich /20 kleinen Betrag angeboten haben, die 204
piche der Wohnung zu ſäubern. Hei, ſchlageſih 4
los mit ungeſtümen Armen! Man merkt Mich.
ordentlich die Freude an, Arbeit in der Haßol.
haben. Teppichklopfen iſt für ſie ein Gel.
mehr Staubwolken dabei hochgehen, deſth"
gnügter ſind ſie.
Ganz anders benehmen ſich die dienſtoſt 2
Hausgeiſter; ſie ſind meiſt weniger entzucl.
dieſem Teil ihrer Arbeitspflicht. Vielleicht.
ber auch die größere Liebe zu den Sache
Haushalts ihres Arbeitgebers, die es vergſſt
daß ſie ſanfter mit den Teppichen umgehe"
Und luſtig anzuſchauen ſind die jungen Mi
frauen, die ihre Teppiche ſelbſt klopfen. L
jeht einige, für die es eine Art Spolt.
Gymnaſtik iſt; ſie arbeiten im Trainingsch .
Andere haben ſich in einen ſchicken Halso.
geworfen und ein feſches Tuch um den Kol
wickelt. Sie vergeſſen ſelbſt bei dieſer Täig.
die ſie lächelnd und mit Grazie ausführe.
die Koketterie, und man wundert ſich, noc
in Modeblättern Abbildungen geſehen d
beu, die „unſer Spezialmodell zum Teppichtial ! 2
fen beſonders flott und preiswert” ewbl.
tr woch,
1. Maf 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 119 — Seite 11
Loee SAtee Ta Saesient
Fußball.
1. FC. Pforzheim in Darmſtadt.
Samstag, 4. Mai, nachmittags 5.30 (17.30) Uhr
auf dem Landespolizei=Sportplatz.
den Spielern des Südheſſenmeiſters ſowie dem
Darm=
u SSportpublikum nach den nervenaufpeitſchenden
Aufſtiegs=
in eine kleine Abwechſlung zu bieten, hat der Polizei=SV.
Dcwindt weder Mühe noch Koſten geſcheut, und eine zugkräftige
Goſugeunſchaft für Samstag, 4. Mai verpflichtet.
ſemn geringerer Gegner als der 1. FC. Pforzheim wird hier,
bezſwer am Sonntag gegen die Offenbacher Kickers ſpielt, ſich in
Danutrdt vorſtellen. Die Mannſchaft mit ihrem bekannten
rech=
tenſe isgelſtürmer ſeiſcher, der wiederholt repräſentativ und auch
in ſ.4 DDeutſchen Mannſchaft Verwendung fand, wird ihre
An=
zienhrgskraft nicht verfehlen, und der Südheſſenmeiſter wird
Ge=
leg
t haben, ſeine derzeitige Spielſtärke unter Beweis zu
ſtel=
lena 6s wird jedenfalls mit einem hochintereſſanten Kampf zu
rechöm ſein. — Mannſchaftsaufſtellung folgt.
SV. 98 Darmſtadt — Abteilung Fußballjugend.
Suigend—04 Arheilgen, B=Jugend (Arh. nicht angetreten).
Higend—SV. 29 Erzhauſen, 1. Jugend. 3:2.
Schüler—04 Arheilgen 4. 0:1,
Schüler—Griesheim 1. ausgefallen.
SC. Viktoria Griesheim.
Yſaltate vom 28. April:
Handball:
1R7ſch.—Spvgg. 04 Arheilgen .
11:3 (2:2)
Mſch.—Sppgg. 04 Arheilgen . .
10:6 (2:3)
1Jugend—SV. 98 Darmſtadt . .
10:3 (8:2)
1Schüler—SV. 98 Darmſtadt .
4:4 (2:2)
Fußball:
Inkoren—Germania Eſchollbrücken . . . . 7:0 (5:0)
Ir 28. April war für den SC. Viktoria ein voller Erfolg,
win doch die Mannſchaften gegen ſehr ſpielſtarke Gegner
über=
ausrate Reſultate erzielen. Einen überlegenen Sieg erfocht die
ndballmannſchaft im Spiel gegen Arheilgen. Zuerſt hatte
es üüſt Anſchein, als ob Arh. der Beſſere ſei. Schnelles Ab= und
gutnsZuſpiel gaben der Elf ein kleines Uebergewicht, welches
faſtt uhrend der ganzen erſten Hälfte anhielt. Griesheim
da=
gegenverzettelte ſich zu ſehr in Einzelaktionen, welche bei der
gegwuſchen Hintermannſchaft keine Gegenliebe fanden. Erſt in
derr hälfte wird Griesheim beſſer. Der Ball lief von Mann
zu hnn, ſo daß Erfolge nicht ausbleiben konnten. Der beſte
Berhez hierfür iſt, daß die letzten 8 Tore, mit einer einzigen
Ausyame, alle wunderbare Feldtore waren. Arheilgen hatte bei
3 Müffen in der 2. Hälfte Pech, welches jedoch auch bei Gr. der
Fallu zr. Gemeſſen an den beiderſeitigen Leiſtungen hat
Gries=
heinen erdient gewonnen. Wie die Tore fielen: Arheilgen geht
in 1m4. Min. in Führung. 7 Min. ſpäter gleicht Gr. aus. Die
14. n. bringt Gr. die Führung und 5 Min, ſpäter gleich Arh.
Aauss ſlbzeit 2:2. Nach Wiederbeginn erzielt nach 4 Min. Arh.
nochmls das Führungstor, jedoch Gr. kommt poſtwendend zum
Ausglich, um von da ab das Heft nicht mehr aus der Hand zu
gebitn (r. erzielt in gleichmäßigen Abſtänden 8 weitere Tore,
ſdennnArh, nichts mehr entgegenſetzen kann. Die Tore für Gr.
erzigiln: Sauerwein 4, Korb 3. Dingeldein 2. Gies und
Wein=
gärun fe 1, ſo daß an den Erfolgen die geſamte Stürmerreihe
HAntyſhatte. Gr. verzeichnete am Schluß 9 Feldtore und 2
Straf=
wurnite: die Arheilger Erfolge wurden ſämtlich durch
Straf=
würütrzielt.
Um die Deutſche Handballmeiſterſchaft.
SV. 98 Darmſtadk — MSB. Hindenburg Minden
am Sonntag nachmittags 4 Uhr. am Böllenfalltor.
Mit einem unerhörten Energieaufwand hat der Sportverein 98
am Sonntag, für viele überraſchend, einen großen Sieg in
Ham=
burg gegen die dortigen Poliziſten erkämpft. Aber ſchon am
näch=
ſten Sonntag harrt eine weitere, vielleicht noch ſchwerere Aufgabe
ihrer glücklichen Löſung.
Die beiden Favoriten treffen am Böllenfalltor aufeinander.
Die beiden letztſonntäglichen Reſultate haben ganz klar und
eindeutig gezeigt, daß neben unſerem einheimiſchen Sportverein
nur noch die Militärmannſchaft Hindenburg Minden für den
Gruppenſieg in Frage kommt. Mit 11:3 haben ſie ihren Gegner,
den Gaumeiſter Raſenſport Mülheim, dem man ebenfalls großes
Können vorausſagt, niedergekantert. Das Spiel am nächſten
Sonntag kann alſo den Gruppenſieg entſcheiden, und Antwort auf
die Frage geben, wer ſich von den beiden Mannſchaften den Weg
zu den Endſpielen um die „Deutſche” ebnen kann.
Wir Darmſtädter freuen uns, daß dieſer Großkampf in
unſe=
ren Mauern ſtattfindet und wir behaupten nicht zuviel, wenn wir
vorausſagen, daß dieſes Spiel eines der ſpannendſten werden
wird, das jemals in Darmſtadt ſtattfand. Ein Maſſenbeſuch, nicht
nur aus Darmſtadt, ſondern aus dem Odenwald, wo ja der
Hand=
ball auch eine große Pflegeſtätte hat, beſonders aber aus der
gan=
zen Umgebung ſteht zu erwarten. Um Andrang an den Platzkaſſen
zu vermeiden, wurden deshalb folgende
Vorverkaufsſtel=
len eingerichtet: Zigarrenhaus Mengler, Nieder=Ramſtädterſtr.,
Zigarrenhaus Becher, Rheinſtr., Sport=Joſt, Mackenſenſtr. Friſeur
Opp am Riegerplatz.
Spielverbot. Am 5. und 12. Mai 1935 iſt für den Kreis
Star=
kenburg ab 12 Uhr mittags Spielverbot angeordnet.
Die Jugendſpiele beginnen aus dieſem Grund an dieſen
bei=
den Tagen um 10.30 Uhr vormittags. Die Schülerſpiele fallen aus.
(gez.): Adolf Kolb, Kreisſpielwart.
Turnkreis 18 Darmſtadt 22.
Volkstanztreffen und Kinderturnlehrgang.
Der von der Jugendleitung des Kreiſes angeſetzte Lehrgang
beginnt Samstag, den 4. Mai, um 17 Uhr in Jugenheim a d. B.
Jeder Teilnehmer und Teilnehmerin bringt eine Decke mit.
Un=
terkunft der Tui. in der Jugendherberge Zum Wbendeſſen
und Morgenkaffee, mit Broten, verſehen, da Selbſtverſorgung.
Trinkbecher nicht vergeſſen. Sonntag gemeinſamer Mittagstiſch
zu billigem Preis im Gaſthaus.
Betr. Sommerſpiele.
Ich verweiſe nochmals auf die Ausſchreibung der
Sommer=
ſpielmeiſterſchaften durch den DT.=Gauſpielwart als Spielwart
des Fachamtes I in Folge 14 des Turners der Weſtmark” vom
1. Oſtermond (April) 1935. Für den Kreis 18 Darmſtadt geht
die Meldung an DT.=Kreisſpielwart Dr. Schmitt,
Sprendlin=
gen, Kreis Offenbach Darmſtädter Straße 52. Meldeſchluß
un=
widerruflich am 5. Mai 1935 Für jede Mannſchaft iſt auch ein
Schiedsrichter namentlich mitzumelden, andernfalls iſt die
Mel=
dung wertlos.
Beginn der Spiele am 12. Mai. Als Spielausweis
berech=
tigt nur der Turnerpaß oder der Paß des Fachverbandes, nicht
Fachamtes, mit Lichtbild.
Teilnahmeberechtigt ſind alle Vereine, die dem Reichsbund
Heil Hitler
für Leibesübungen angehören.
Dr. Schmitt, DT.=Kreisſpielwart.
Fachamk für Handball - Gau 13.
Klaſſenzugehörigkeit. An den Pflichtſpielen der neuen Runde
1935/36 werde ich für die Gau= Bezirks= und 1. Kreisklaſſe nur
die Vereine zulaſſen, die neben der Wettſpielmannſchaft noch über
eine vollſtändige Reſervemannſchaft oder eine Jugendmannſchaft
verfügt. Es iſt für die Durchführung eines geordneten
Spiel=
betriebs undenkbar, die Spielreihe ohne Reſerve und ohne
Nach=
wuchsſpieler zu beginnen. Darum müſſen die Sommermonate zur
Werbung, zur Schaffung neuer Spielmannſchaften, zur
Heran=
ziehung und Ausbildung des Nachwuchſes verwertet werden
Spielgeſuche um Verlegung von Spielen wegen Spielermangel
werden in Zukunft grundſätzlich abgelehnt.
Spielverbot. Vom 1. Juli bis 15. Auguſt 1935 beſteht für
Handball Spielverbot. Ich gebe dieſes ſchon jetzt bekannt, damit
die Vereine ſich mit ihren Veranſtaltungen und Feiern danach
ein=
richten. Ausnahmen für beſondere Fälle unterliegen der
Geneh=
migung des Spielwartes des Fachamtes für Handball. Sie ſind
durch den Gaufachamtsleiter in vierfacher Ausfertigung
einzu=
reichen.
Spielplatz. Für die amtlichen Spielrunden, alſo für die
Spiele der Gau= Bezirks= und 1. Kreisklaſſe wird mit Beginn der
neuen Spielrunde (Auguſt) kein Platz zugelaſſen, der nicht den
geforderten Mindeſtmaßen von 90 auf 55 Meter entſpricht. Ebenſo
lehne ich für dieſe Klaſſen alle Plätze ab, die auf Grund der
Bodenverhältniſſe, Herrichtung, Umzäunung uſw. einen
einwand=
freien Spielverlauf nicht gewährleiſten.
gez.: Adam Reitz. Gaufachamtsleiter.
Aus den Vereinen u. Verbänden
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846. Paddelabteilung.
Am kommenden Sonntag findet auf der 11 Kilometer langen
Regatta=Strecke Nackenheim—Mainz die erſte diesjährige Regatta
ſtatt. Die Rennmannſchaft fährt mit dem Dampfſchiff „
Rhein=
ſtrom” am Sonntag vorm. 10,30 Uhr in Erfelden ab. Der
Wander=
wart hat für dieſen Tag eine Wanderfahrt der Wanderfahrer der
Abteilung nach Mainz angeſetzt, da hierdurch jedem Gelegenheit
geboten wird, die jetzt beginnende Apfelbaumblüte am Rhein zu
genießen und andererſeits unſerer Mannſchaft den nötigen
Rück=
halt zu geben. Die Boote können auf dem Schiff wieder nach
Er=
felden gebracht werden, ohne abgeſchlagen zu werden.
Intereſſen=
ten wollen ſich umgehend mit dem Sportwart in Verbindung
ſetzen.
—ſtu—
Frauen= und Turnerinnenabteilung der TSG. 46 Darmſtadt.
In dieſer Woche muß die Turnſtunde der Turnerinnen am
Donnerstag ausfallen. Dafür werden, die beiden am
Mittwoch ausfallenden Uebungsſtunden der
Frauenabteilun=
gen auf Donnerstag ab 8,15 Uhr verlegt, kleiner Saal. Eine
Tei=
lung in Früh= und Spätabteilung kann für dieſen Tag nicht
auf=
recht erhalten werden, da der Saal vorher beſetzt iſt. — Am
Mitt=
woch, den 8. Mai, werden die beiden Turnſtunden ebenfalls
zu=
ſammengelegt und beginnen um 8 Uhr. Anſchließend findet unſer
2. Gemeinſchaftsabend ſtatt.
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt.
Schüler=Turnen: Wir machen darauf aufmerkſam, daß die
Turnſtunde für Schüler am Donnerstag, den 2. Mai, wieder in der
Turnhalle Kavellplatz ſtattfindet. Das Turnen der Mädchen
be=
ginnt am Mittwoch, den 8. Mai, wie ſeither. — Reiſeſparkaſſe
für Saarbrücken. Allen Sparern ſei hiermit mitgeteilt, daß
Spar=
marken in der Tageswirtſchaft des Turnhauſes auch erhältlich
Wir bitten, von dieſer Verkaufsſtelle regen Gebrauch zu machen.
Wekterberichl.
Ausſichten für Mittwoch: Wechſelnd bewölkt mit einzelnen
Schau=
ern, bei lebhaften nördlichen bis öſtlichen Winden tagsüber
rechts kühl. nachts Froſtgefahr.
Ausſichten für Donnerstag: Nach heiterer und kalter Nacht
wech=
ſelnd bewölkt und einzelne Schauer.
erliner und Rhein=Main=Börſe.
Schaun
rtung keine Seüis
Deſtille Haltung der Berliner Börſe hat ſich auch geſtern
beianntlich m.” nichk eſentlich geändert. Zunächſt ſchien es, als ob ſich eine
ge=
rinens Zelebung durchzuſetzen verſuchte, doch blieb dieſe bereits in
den zhſängen ſtecken. Zwar iſt die Verfaſſung, nachdem der
Ultümn praktiſch überwunden iſt, etwas leichter, nennenswerte
Ordt= von Kundſchaftsſeite liegen aber nicht vor.
Stimmungs=
mäßigiſt aber unverkennbar ein freundlicher Grundton
vorhan=
denetr durch wieder vorliegende günſtige Meldungen aus der
Wirtſerft unterſtützt wird; man verweiſt insbeſondere auf einige
Divnadenerhöhungen, die anhaltende Exportbeſſerung bei den
Opſeh. Deusſen Kabelwerken, die Umſatzſteigerung bei Adca und
an=
derens Die Kurſe wieſen im Vergleich zum Vortagesſchluß nur
latl unbſthetende Veränderungen auf. In Kaliaktien kamen anfangs
Notnangen überhaupt nicht zuſtande. Am chemiſchen Markt
konnt FG. Farben nach dem Dividendenabſchlag etwas feſter mit
138½ rüffnen. Bau= und Textilwerte konnten ſich knapp
be=
haumt. Gut erholt waren Schiffahrtsaktien. Am Rentenmarkt
ſetztih Altbeſitz faſt unverändert ein. Im Verlaufe blieb die
Kurutaltung an den Aktienmärkten von kleinſten Orders
ab=
hänmſe. Am Rentenmarkt blieb es weiter ſtill;
Hypotheken=
pfannliefe konnten vereinzelt Kursbeſſerungen von ½ bis ¼
Proner rzielen.
wieder ſehr ſtillem Geſchäft ſetzte die Rhein=
Mai=
niſ/ ! Börſe in uneinheitlicher Haltung ein, die Veränderungen
ſi erkeſichn indeſſen nach beiden Seiten kein größeres Ausmaß. Die
Kuliſüste weiterhin ſtärkſte Zurückhaltung und nahm
verſchie=
dent Mnoch kleine Abgaben vor, auch ſeitens der Privatkundſchaft
erfohgty noch einige Verkäufe denen „nur geringe
Aufnahme=
beresſaft gegenüberſtand. Die Unterbrechung des Geſchäftes
dura in heutigen Feiertag blieb auf das geringe Ausmaß der
Umſuch icht ohne Einfluß. Infolgedeſſen vermochten ſich auch
einigl vorteilhafte Wirtſchaftsmeldungen nicht auszuwirken,
im=
merkm verliehen ſie der Geſamthaltung eine gute Stütze. Am
deutühr Rentenmarkt beſtand etwas Nachfrage, und auch das
beſch”” im manchen Werten war etwas größer. Von fremden
Werſiczt lagen Mexikaner kaum behauptet. Am Aktienmarkt er=
Offner FG. Farben erkl. Dividende mit 138 (minus ½), Scheide=
9ſtältzewwannen ½ Prozent. Am Montanmarkt zogen Klöckner
3 Alent, Harpener ½ Prozent an. Auch in der zweiten
Bör=
enſtr me herrſchte ſtarke Geſchäftsſtille, lediglich in mexikaniſchen
Anlelchn wurde das Geſchäft bei wieder leicht befeſtigten Kurſen
e etwags elebter. Deutſche Anleihen lagen ſehr ruhig, aber voll
behaſſe!. Aktien erfuhren gegen den Anfang keine
Verände=
rungient
MPbendbörſe nahm einen ſehr ruhigen Verlauf. Am
Ren=
tenmlt entwickelte ſich bei noch leicht anziehenden Kurſen in
merighſchen Anleihen etwas lebhafteres Geſchäft.
Viehmärkke.
hauser Viehmarkt vom 30. April. Auftrieb: 11 Ochſen
Gum /hlachthof direkt zugeführt 4), 12 Bullen, 275 (14) Kühe,
108 1 9 Färſen, Kälber 242 (61), Schweine 682 (22). Es
notier=
ten R5MM. pro 50 Kilogramm Lebendgewicht: Ochſen a) 42,
b) 4h1. Bullen a) 42. b) 40—41; Kühe a) 41—42, b) 34—40,
) 2e4 1. b) 20—27; Färſen a) 42. b) 40—41 c) 36—39;
Käl=
ber (M0 b) 53—58, c) 42—52, 0) 39—41: Schweine b) 48—51,
2 4340, d) 44—48. Marktverlauf: Rinder und Kälber lebhaft,
aususſfft; Schweine ruhig geräumt.
mm
Veraoesruikich ür Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupei fir Ferulleton. Reich
und Dekt n und beſſiche Nachrichten. War Streeſesfürden Schlußdienſt: Andreas
Laual lr den Handel: Dr. C. 6. Queiſch: für den Sport: Karl Böhmann;
fiur aA Aiderenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Or. Herbert Nette
Anzeigen=
eri il -5 Kuhlez für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
Nwtddhr : Darmſtadt. D. A. III. 35. 20762. Truck und Verlag: L. C. Witiich
Darmſtadt. Rheinſtraße 23
EanF nilangte Beiträge wird Gewähr der Nückſendung nicht übernommen.
Swrei hurn der Schriſtleitung Vormttags 19—1 Uhr, nachmittags 6—f Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Piano= und Orgelwerke Philipps A.=G., Aſchaffenburg. Die
Generalverſammlung beſchloß die erneute Herabſetzung des
Aktien=
kapitals von 200 000 auf 50 000 RM. Der Buchgewinn von 150 000
RM. wird zur Deckung von 52 000 RM. Verluſtvortrag aus dem
Vorjahre und 57 000 RM. Wertminderungen und von 41 000 RM.
ſonſtigen Verluſten verwandt
Enzinger=Union=Werke A.=G., Pfeddersheim. Der
General=
verſammlung am 21. Mai werden wieder 6 Prozent Dividende
vorgeſchlagen (im Vorjahre nach 126 109 RM. Abſchreibungen
einſchließlich Vortrag 272 564 RM. Reingewinn).
Großkraftwerk Franken A.=G., Nürnberg. Der Aufſichtsrat
beſchloß, der Generalverſammlung am 28. Mai für 1934 eine
Dividende von wieder 6 Prozent auf die Stammaktien und wieder
5 Prozent auf die Vorzugsaktien vorzuſchlagen.
Kleine Wirlſchaftsnachrichten.
Der große Bedarf, der Schmuckgewerbeſtadt Idar=Oberſtein
an Holzkohle hat das Gewerbe des Köhlers im Hochwald wieder
aufleben laſſen. Im Bezirk „Schwelendell” iſt man dabei, eine
Anzahl von Kohlenmeilern zu errichten und anzubrennen. Die
erſten Meiler ſind bereits aufgebaut. Im Gegenſatz zu anderen
rheiniſchen Gegenden, vor allem der Eifel, iſt das Gewerbe der
Köhler im Hochwald nie ganz ausgeſtorben, wenn man auch nur
vereinzelt bei Wanderungen auf einen Köhler traf. Nunmehr
wird der Holzkohlenbrand in größerem Umfange wieder im
Hunsrück aufgenommen werden.
Die Kali=Chemie A.=G. Berlin, gewährt auf Beſtellungen
zur prompten Lieferung, die bis zum 31. Mai erteilt werden, eine
Frühbezugsvergünſtigung von 72 RM. je 15 Tonnen
Rhenania=
phosphat.
Berliner Kursbericht
vom 30. April 1935
Oeviſenmarkt
vom 30. April 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Nordd. Lloyd
d. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Bert. Maſch.=Bau
Conti=Gumm!.
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erböl
32.25
34.50
37.375
128.25
112.—
Me eue
J. G. Farben
Geſ. f. elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
goksw.Chem. Fabr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn.
125.—
89.25
113.—
88.75
111.375
76.50
70.375
Orenſteinc Koppe!
Bolnphonwerke.
Rütgerswerie
Salzdetfurthgaut
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alka!
Agsb.Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke.
Vee
10.125
109.125
159.50
34.125
77.355
112.75
85.25
15.25
121.25
60.25
125.—
110.75
135.—
Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Fsland
D
1aaypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.,
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. gr
100 finn. Mr
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 f9l. Kr.
Geld Briei
12.265
0.858
4199
0.301
3.047
2.463
53.42
31.10
1.985
89.43
5.385
15.38
2.354
S7.83
54.14
12.2951
6/ 0.662
42.06
0.203
3.053
2.467
53.52
81.26
51l.0os
68.57
5.295
16.72
2.359
168.1
5424
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei
ungarn
Uruguah
Ver, Staaten
D
100 Zire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſeta=
100 Tich.=Kr.
1 türk. 2.
00 Peng3
Goldpeſo.
Dollar
GeldBrief
20.,68
0.703
180.32
60.12
48.95
10.86
6i.69
80.72
10.35
20.72
0.70s
5.649/ 5.661
n.as
60 24
42.05
(.o8
Si.81
70.87
33.25 34.01
10.37
1.9791 1.783
1079 1.021
2.476/ 2.480
Zurmſtaoter und Harionatbant Buraſtabt, ilhan der Aressher Bunr
Frankfurter Kursbericht vom 30. April 1935.
5%0 Dt. Reichspoſt= Schätze 4½%........ 1001, Dtſch. Anl. Ausk. ** , Ablöſung: 113.45 Deutſche Schutzge= bietsanleihe . „..
4½%Bad.=Baden
4½%Berlin .v. 24
4½%Darmſtadt
4½% Dresdenv. 26
4½%Frankfur 1 28
4½%Heidelberg 26
4½%Mainz.. .
4½%Mannheim27
4½% München 29
4½%Wiesbaden 2s
4½%Heſſ. Landesb
4½% Goldoblig.”
90.75
95.25
92:),
89,
92
91
92:
83
94.5
92.25
96.25
94.25
½% Heſ. Landes.)
hyp.=Bk.=Liquid.
420 %
Komm.=Obl. ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „Goldoblig,
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl.R.11
R.12
4½%
4½%Kaſſ. Landest.
Goldpfbr. . .
4½%Nſſ. Landesb.
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. I
FAusl. Ser, II
Dr. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.-Pfbr
5½
4½% Frtf. Hyp.=B
5½% -Lig.=Pfbr.
4½% Golboblig.
4½% Frif. Pfb.=B.
5½%0 Lig.=Pfr.
4½%Mein. Hyp. B.
Lig.=Pfr.
5½
4½% Pfälz. Hhp. B.
5½% „ Lig.=Pfb.
4½% Rh. Hyp.=B!.
5½% — Lig.=Pfr.
Golbobl.
4133
4½ 2 Südd. Boden=
Cred.=Bank ...
5½% „Lig.=Pfbr.
4½%Wttb. Hyp.B
91.75
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4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon. .....
42Stockholm. . ..
Aßtien.
Accumulat.=Fabr 1
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. 6. .........
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauereil
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
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100.75
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11.5
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7.G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Abert
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Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz . ..! 911/,
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl ... .. . . /105
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheibe=Anſtalt.
Linoleum ....!
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft!
Enzinger Union
Eſchweiler ...."
Eßling. Maſchinen
Faber & Schleicher.
Fahr. Gebrüder..
J.6. Farbeninduſtr.!
Feinmech. (Fetter)
Feltc Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Geſ.f.elektr. Untern. /121.5
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayſer...
Grün gBilfinger..
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Ve
9741,
147.5
111
213
152
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103.5
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104.5
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96.5
36.5
102.75
120.5
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118
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34.1
71.5
266
123
49.5
Gwärst du nie von mie gegangen=
14)
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
Sigrid betritt einen elegant eingerichteten Salon — ſieht
ſich einem alten, weißköpfigen Herren gegenüber, der freundlich
auf ſie zukommt, ſtammelt ein paar erklärende Worte und
berſtummt.
Verſtummt, überwältigt von dem was ſie erblickt.
Denn wenn ſie damals, als Doktor Rutte ihr den Inder,
der ihn aufgeſucht, mit ſo anſchaulicher Lebendigkeit beſchrieben
hat, ihn leibhaftig vor ſich zu ſehen glaubte — ſo weiß ſie
nun mit einer jeden Zweifel ausſchließenden Gewißheit:
Die=
ſer iſt es, den mir Rutte beſchrieb!
Alles ſtimmt: Das gelblichweiße bartloſe, edel geſchnittene
und ausdrucksvolle Geſicht, das gleichſam von innen heraus ein
geheimnisvolles Licht von Milde und Güte ausſtrahlt. Die
dunklen, ſanft leuchtenden Augen, in deren Tiefe Schwermut
ruht — kein Zweifel — der Emir von Talhore iſt jener Inder,
der nach Wien gekommen iſt, um Johann Donawend in einer
„Privatſache” zu ſprechen . . . und er lebt — bei Delhi.
Der Zufall — nein, ihr Schickſal hat ſie zu dem Mann
ge=
führt, dem ihr Inſtinkt ſie von Anfang an entgegentrieb.
Dieſe Tatſache erregt Sigrid ſo ſtark, daß ſie kaum hört,
was Miſter Talhore ſpricht. Sie lauſcht nur ſeiner leiſen,
ſanf=
ten Stimme, die wie Muſik klingt, und blickt ſtumm in das
ausdrucksvolle Geſicht, das ihr ſo lebendig und zugleich doch
verſchloſſen wie ein Buch mit ſieben Siegeln erſcheint.
Der Inder ſpricht von ſeiner Tochter Leila, die ſechzehn
Jahre alt iſt, in einer Genfer Penſion erzogen wurde und nun
zum erſtenmal wieder in ihre Heimat zurückkehren ſoll, die ſie
vor zehn Jahren verlaſſen hat. Er ſucht eine Gefährtin für ſie,
die ihr Lehrerin und Freundin zugleich iſt. Eine Deutſche, „denn
die Deutſchen beſitzen von allen Völkern der Erde die gründlichſte
Bildung, und womöglich eine Oeſterreicherin”, ſchaltet er mit
einer Verbeugung ein, „da die Oeſterreicherinnen mehr Wärme
beſitzen als die anderen Deutſchen.”
Als Sigrid, die ſich noch immer nicht von ihrer
Betroffen=
heit über dies merkwürdige Zuſammentreffen erholen kann,
ſchweigt, fährt er mit nachſichtigem Lächeln über ihr ſtummes
Anſtarren fort: „Die Bedingungen, falls Sie ſich entſchließen
würden, mit uns zu kommen, werden Ihnen ja durch Fräulein
Liebhard bekannt ſein, Fräulein. .. Pardon, wie war doch Ihr
Name?"
„Tuswohl, Sigrid Tuswohl”, antwortete Sigrid, die ſich
unter ihrem Mädchennamen vorgeſtellt hat, mechaniſch.
„Alſo Fräulein Tuswohl, ich würde mich außerordentlich
freuen, wenn Sie ſich entſchließen könnten, mit uns zu kommen,
denn ich verſtehe mich ein wenig auf Menſchen und glaube, daß
Sie ganz das Weſen wären, das ich meiner Tochter als
Gefähr=
tin wünſchen würde. Allerdings gehört immerhin ein Entſchluß
dazu, ſich ſo weit fort und in fremde Verhältniſſe zu begeben.
Aber ich glaube, daß Sie es nicht bereuen würden. Ich beſitze
außer Leila niewand mehr auf Erden, bin ein Freund
euro=
päiſcher Kultur und habe mein Hausweſen ganz in dieſem Sinne
eingerichtet, ſoweit es nicht gegen die Sitten meiner Heimat
verſtößt. Sie würden alſo die Dame des Hauſes repräſentieren
außerdem würden Sie biel Neues kennenlernen, was Sie
vielleicht für eine zeitweilige Trennung von der Heimat
ent=
ſchädigen kann. Selbſtverſtändlich wäre die erſte Bedingung, daß
auch Sie volles Vertrauen in mich ſetzen können. Sie ſehen mich
ſo ſeltſam zweifelnd an, Fräulein Tuswohl, ſchon die ganze
Zeit über fällt es mir auf. Sollten Sie kein Vertrauen zu mir
faſſen können?“
Jetzt endlich ermannt ſich Sigrid.
„Doch” ſagt ſie, dem Sprecher offen und feſt in die Augen
blickend. „Verzeihen Sie, daß ich Sie ſo fortgeſetzt anſah, ich
weiß wohl, daß es ungehörig war, aber Ihr Anblick hat mich
frappiert, und mir iſt auch jetzt, als müſſe ich Sie ſchon
irgend=
wo geſehen haben, Miſter Talhore.”
Der Inder ſtutzt, ſieht Sigrid einen Augenblick forſchend
an, ſagt aber dann gleichgültig: „Wo ſollte das wohl geweſen
ſein? Aber halt — vielleicht war es zufällig auf der Straße. ..
wir Aſiaten fallen ja immer gleich auf... und ich war vorige
Woche bereits zwei Tage in Wien, ehe ich mit Leila auf den
Semmering fuhr, um dieſen berühmten Alpenpaß
kennen=
zulernen.”
Sigrid — zufrieden, daß ihre kleine Liſt geglückt iſt und
ſie nun aus des Inders eigenem Munde ſozuſagen die
Be=
ſtätigung hat, daß er identiſch mit Ruttes Beſucher iſt, nickt.
„Ja — ſo wird es wohl ſein.”
Dann verſinkt ſie wieder in Nachdenken, denn es iſt ihr nicht
entgangen, daß Miſter Talhore die Erinnerung an ſeinen erſten
Beſuch in Wien peinlich flüchtig berührt hat, ja, daß ez 7.
ihren Worten wie leiſes Erſchrecken über ſeine Züge geglitten
Warum?
Steht er doch in Beziehung zu dem Morde, dem Vo3,
Donawend zum Opfer fiel? Zwar hält es Sigrid ebenſo n.
Rutte für ausgeſchloſſen, daß dieſer ſo edel und vornehm ga.
ſehende Menſch ein Mörder ſein könnte — aber vielſere
war ein anderer die ausführende Hand, und er wußte un
darum?
Sigrid iſt feſt entſchloſſen, dieſe Frage einwandfrei m.
zulegen. Und als Miſter Talhore nach einer Pauſe faſt ſchüchtw
fragt: „Nun, Fräulein Tuswohl — die Entſcheidung fällt Ihr
wohl ſehr ſchwer? Wünſchen Sie Bedenkzeit?”
antwortete=
ohne Zögern: „Nein, Miſter Talhore, ich bin gern bereit,
Stelle anzunehmen, möchte vorher aber noch eine einzige Fn.
ſtellen: Muß ich mich auf eine beſtimmte Zeit binden?”
„Durchaus nicht. Sie ſind vollkommen frei und Herrin IGle zm=
Entſchlüſſe. Wenn es Ihnen bei uns in Indien nicht gefüllem
können Sie jederzeit in Ihre Heimat zurückkehren, und ich 194
um=
pflichte mich für dieſen Fall, Sie ſelbſt dahin zurückzubringecelnbrit
„Ich danke Ihnen. Unter dieſem Vorbehalt nehme ich üort
Stelle als Geſellſchafterin Ihrer Tochter an. Wann wünſoſu
Sie zu reiſen?”
„Sobald wie möglich”, antwortet der Inder mit ſtrahlß,
der Miene. „Wann können Sie reiſefertig ſein?”
„Ich bin es ſchon. Meine Koffer ſind gepackt. Sie brauoley
mir nur zu ſagen, wann ſie zur Bahn geſchafft werden ſolll
„Dann ſagen wir gleich morgen. Darf ich Sie nun
meiner Tochter bekannt machen?”
„Ich bitte darum.”
Leila wird gerufen. Sie iſt ein ſchönes junges Mädad
ſchlank wie eine Gazelle, mit dem edel geſchnittenen Geſicht
Vaters und ſeinen ſanft ſtrahlenden, dunklen Augen.
Nie
Sigrid fühlt ſich ſogleich zu ihr hingezogen.
„Wir wollen Freundinnen ſein und einander liebhabeſ
ſagte ſie, den Arm um ſie legend und einen Kuß auf die lul/
Stirn Leilas drückend, die ſcheu, aber dankbar lächelnd zu
aufblickt.
Es wird dann noch beſprochen, daß Miſter Talhore Sig/
am nächſten Morgen durch ein Auto von ihrer Wohnung
holen laſſen und daß man am Südbahnhof zuſammentrefn
wird, von wo aus man mit dem Orientexpreß nach Konſtaug) 74
nopel zu reiſen gedenkt.
(Fortſetzung folgt.)
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