Darmstädter Tagblatt 1935


26. April 1935

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

Bezugspreis:
paiklveruich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.30
RdHPrünſchl. Botenlohn und Transporttoſfen. Ab=
Eiüt gebsd t 2.. Poſibezugsprels Mk. 2.40 einſchl. Poffe
gu übertwtigsgebühr und ausſchlleßlich Poſtzuſtellgeld.
Micktlktelnen einzelner Nummern infolge höherer
Genmil tlechtigt den Bezleher nicht zur Kürzung des
Bezunſtelies. Beſteſſungen und Abbeffellungen durch
ertruf obne Verbindlichkeit für und.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſkattet.
Nummer 114
Freitag, den 26. April 1935
197. Jahrgang

Anzeigenpreis:

Die 22 mm breite Zelle im Anzeigenteil, 1 mm boch.
7 Pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Texttel 1 mm
hoch 80 Pfennig. Platzaufſchlag (nach vorheriger Ven=
einbarung
) für Unterbringung unter Text oder an be=
ſimmter
Stelle 25%Nachlaß nach Staffel C.Wortanzelgen
(einſpaltig) das fettgedruckte Ueberſchriſtiswort 20 Pfg.,
ſedes weitere Wort 8 pfennig. Familien= Anzeigen
die 22 mm breilte Zeiſe 1 mm hoch 6 Pfennig. Zur Zeit
iſ Preisiſſe Nr. 3 gültig.
poſſchecktonto: Frankfurt. a. M. 1301. Banllonte:
DD.=Bank und Darmſtädter und Natonalbanl.

Doppelſpiel um Memel.
Keit Veröffenklichung der Prokeſtnote der Garankiemächte nach Kowno. Franzöſiſche Ratſchläge für
Likauen: Es ſoll die Noke in den Papierkorb werfen!

Hinkerkreppenpolitik.
de Signatarmächte der Memelkonvention haben ſich nach
eng Aſſen Meldungen dahin geeinigt, daß ſie den Wortlaut ihrer
agestaſ Proutenote an die litauiſche Regierung vorderhand nicht ver=
Iffefuichen wollen. Dieſes Verhalten muß doch bedenklich
timmm! Denn an ſich hätten die Garantiemächte ſchon ein In=
eresſſdaran
, durch die Bekanntgabe des Wortlautes zu zeigen,
ſaßz ſchnen endlich ernſt iſt mit ihrer Garantieverpflichtung.
Schltiglirh haben ſie ſich Zeit genug gelaſſen und länger als ein
fahun eſehen, wie die Litauer im Vertrauen auf die franzöſiſch=
uſüiſt
ſElnterſtützung den Vertrag tagtäglich brachen. Sie haben
ich ſach jetzt nach allem, was man hört, damit begnügt, der
Litawhim Regierung damit zu drohen, daß der Fall auf dem
mug ſtüber den Völkerbund vor den Haager Schiedsgerichtshof
Lebrut werden würde. Das iſt aber eigentlich das Wenigſte,
das 4 Mächte tun konnten.
Elöt dieſes Wenigſte aber ſcheint den Franzoſen noch zu
iel?g ſein, weil in Paris die Sorge beſteht, daß irgend etwas
uſtefhe kkommen könnte, was nach einem Erfolg Deutſchlands,
fausſk. Es iſt eine ſeltſame Mentalität, wenn beiſpielsweiſe
Iellſſas z cw de Paris das Vorgehen in Memel als einen Schritt
zir iſſchland erklärt. Davon iſt doch gar keine Rede. Wenn
on ſielate ſich gegen Litauens Gewaltpolitik wenden, dann tun
eläſſchließlich, um ihres eigenen Anſehens willen. Sie haben
y1hr,, für die Rechte der Memelländer verpfändet und dürfen
hßncht gefallen laſſen, wenn ein kleiner Staat mit dieſem
Vovchdauernd Schindluder treibt. Es gibt aber in Frankreich
Lteſiſſdie jedes Augenmaß verloren haben und alle Vorgänge
0 Aſu a, ihre deutſchfeindliche Brille ſehen. Sie ſind deshalb auch
ofonnidie Arbeit gegangen, den Litauern begreiflich zu machen,
daß ilie Demarche gar nicht ſo ſchlimm gemeint ſei und ſprechen
diewraß ſeutlich aus, daß es auf einen ſolchen Proteſt an ſich
nleja ſeiwh genügen, wenn die Litauer ihn in den Papierkorb wür=
fen
, /hat, könnte der Fall damit als erledigt gelten.
Ih hier wieder das alte Doppelſpiel der Franzoſen, daß
ſie ügbeſicht wahren wollen, aber möglichſt ſchnell wieder ihren
Frezchn, in den Rücken fallen. Wir haben es ja während Streſa
erle Euls von der Notwendigkeit eines Rüſtungsausgleiches für die
Balihänder geſprochen wurde, daß Laval, ſobald ſeine Freunde von
PDud der Winen Entente die Stirn zuckten, von ſeiner eigenen Meinung
wiedſbab rückte. Dazu ſind aber doch die moraliſchen Werte, die in
ApI0 PKowch auf dem Spiel ſtehen, zu groß. Treu und Glauben wer=
Dden in ernem europäiſchen Geſpött, wenn die Großmächte nicht
einmſt ſteaark genug ſind, um Litauen zur Erfüllung der ver=
brletik
Verpflichtungen zu zwingen.
er Schritt der Mächte in Korno.
DNB. London, 25. April.
Times kommt heute auf die Note der Memelſignatar=
Pelnächstan die litauiſche Regierung zurück. Eine Veröffent=
ichutſat
des Wortlautes der Note ſei gegenwärtig nicht beab=
ichti
4 Die Einigung zwiſchen der engliſchen, franzöſiſchen und
Ataliulchen Regierung über den Schritt in Kowno, der von
der ſuuäſchen Regierung die Bildung eines Direk=
oryus
für das Memelgebiet nach den Be=
ſtimhun
gen des Memelſtatuts fordere und ein
1eſmſtzäßiges Zuſammentreten des Landtages
verlgl), ſei in Streſa erfolgt.

Paris zum Prokeſtſchrikt in Kowno.

DNB. Paris, 25. April.
franzöſiſche Preſſe beſchäftigt ſich mit dem Proteſtſchritt
ſitder Gpatarmächte des Memelabkommens in Kowno und
kommAl imlich übereinſtimmend zu der Auffaſſung ſeiner Wir=
raße
lung9iekeit. Das Oeuvre iſt ſich darüber klar, daß ſich
20 Deutyſſand mit einer bloßen Geſte nicht zufrieden geben kann,
Was Aat iſt ſich ebenſo darüber klar, daß die Forde=
kunnn
auf eine wirkliche Bereinigung der An=
delegy
heit des memelländiſchen Landtags in
ie Konſoaube Ohren finden wird. Aus ſeinen weiteren

Gbe 9 Ausffltzunigen geht deutlich hervor, daß man es in Frank=

tiſabehe Feiaher bei einem Proteſt belaſſen möchte, um
gebnurgſſicht Deutſchland Vorſchub leiſten zu
zusein ü ſ/00. Auch das Echo de Paris ſieht in den Vorhaltungen
des hltſtes gegen Litauen nur einen toten Buchſtaben. Es
iſt dich Blatt merklich unbehaglich, daß die Signatarmächte
g.kmit i hun gemeinſamen Vorgehen einen Schritt für Deutſchland
ſufunter=unmen haben. Daß die Mächte jedoch auf Grund des
yMemeblommens eine rechtliche Verpflichtung an der Wieder=
herſtetlng
, des vertraglichen Zuſtandes haben, iſt der Zeitung
dabeis an lich gleichgültig. Im übrigen gefallen ſich die Blätter
in dic iblichen Verdächtigungen Deutſchlands und ſchieben
einm(A vieder deutſche Expanſionswünſche vor.
WEintetkwärdiger Artikel Macdonalds.
EP. London, 25. April.
29 bffizielle Organ, der nationalen Arbeiterpartei, der
New=cde tter veröffentlicht heute zur internationalen Lage
eitenslitikel Macdonalds, der den Rückſchluß zuläßt, daß
der rühiſterpräſident unter die Deutſchenhetzer
Begwgen iſt. Deutſchland, ſo heißt es in dieſem Artikel u. a.,
habe h WVeg zum Frieden zerſtört. Es beanſpruche ein Maß an
bewackiter Macht, das ihm über die meiſten europäiſchen Na=
llongriſe
Oberhand geben würde. Deutſchland ſei die ſicherſte
Naticuin Europa geweſen, bis es daran gegangen ſei, den üb=
rigen
aisonen Furcht einzuflößen. Im weiteren Verlauf die=

ſes Artikels ſtellt dann der Miniſterpräſident die Behauptung
auf, daß ſich Deutſchland unter dieſen Umſtänden nicht wundern
dürfe, wenn ſeine Maßnahmen vom Völkerbundsrat mit Vorein=
genommenheit
behandelt worden ſeien. Abſchließend fragt Mac=
donald
, ob die deutſche Regierung nunmehr bereit ſei, ihre fried=
lichen
Abſichten damit zu beweiſen, daß ſie ſofort ihre Bereit=
willigkeit
zur Mitarbeit an der Durchführung der Beſchlüſſe
von Streſa bekanntgebe.
In ſcharfem Gegenſatz zu dieſem Artikel, ſteht eine geſtern
abend von dem bekannten konſervativen Abgeordneten Sir Ar=
nold
Wilſon im Hithin gehaltene Rede, in der Englands
Politik in Streſa als unklug bezeichnet wird. Die Beſchlüſſe der
Streſaer Konferenz, ſo betonte der Redner, könnten in ſich ſelbſt
der öffentlichen engliſchen Meinung nicht genügen. Es gibt
zwiſchen England, Frankreich und Italien keine wirkliche Soli=
darität
, führte der Redner wörtlich aus, denn Englands öffent=
liche
Meinung wehrt ſich gegen den Gedanken einer gegen Deutſch=
land
gerichteten Allianz zwiſchen England, Frankreich, Italien
und Sowjetrußland, mit der ein Status, den es für ungerecht
hält, aufrecht erhalten werden ſoll.
Der vergeßliche Macdonald.
Macdonalds Auslaſſungen können bei uns nichts anderes
als ein Kopfſchütteln auslöſen. Nach Streſa und Genf und
nach den wiederholten Darlegungen des deutſchen Standpunktes
hätte man in der Tat etwas anderes als dieſe Abkanzelung
Deutſchlands erwarten dürfen aus der eigentlich nur der
Aerger des britiſchen Premiers über das Scheitern ſeiner Be=
mühungen
ſpricht. Aber Macdonald ſtellt ſich uns als ein
Mann vor, der ſich plötzlich an die wichtigſten Vorgänge nicht
mehr zu erinnern vermag und den Unwiſſenden ſpielt, minde=
ſtens
aber über alle Dinge hinweggeht, die von der deutſchen
Verſtändigungsbereitſchaft und dem deutſchen Friedenswillen
vor aller Welt Zeugnis ablegen.
Wenn Herr Macdonald es für notwendig erachtete, in Form
eines Artikels auf den deutſchen Proteſt ſo etwas wie eine
Antwort zu erteilen, dann hätte er ſich dahin beraten laſſen
ſollen, ſachlich zu bleiben und ſich von allen Ungerechtig=
keiten
fern zu halten. Aber gerade dieſe Einſtellung läßt
der engliſche Premier vermiſſen, wie ſich überhaupt
durch ſeine Darlegungen das Beſtreben zieht, den franzöſiſchen
Freund zu ſchonen, uns Deutſche zu rüffeln und durch eine
Unkenntnis der Tatſachen zu glänzen, was bei ihm alles andere
als ehrlich erſcheint, weil er ja bei den diplomatiſchen Ver=
handlungen
eine Hauptfigur abgab.
Zur Stärkung des Gedächtniſſes möchten wir nur daran er=
innern
, daß Deutſchland niemals irgendwelche
Sicherheitsvorſchläge zurückgewieſen hat, ſo=
weit
ſiepraktiſchanwendbarwaren auch nicht den
Macdonaldplan, der bei ſeinem Vater ſelbſt offenbar gänz=
lich
in Vergeſſenheit geraten iſt, genau ſo wie die Tatſache, daß
Frankreich dieſen Plan nach allen Regeln der Kunſt ſabotiert hat.
Wir möchten Macdonald auch darauf aufmerkſam machen, daß
unſere Aufrüſtung lediglich unſerem Sicher=
heitsbedürfnis
entſpringt und daß er dieſes Sicher=
heitsbedürfnis
am eheſten ermeſſen kann, wenn er ſich überlegt, in
welcher Lage ſich Deutſchland zwiſchen all ſeinen hoch=
gerüſteten
Nachbarn befindet, aber auch, wenn er ſein Ge=
dächtnis
einmal nach der Richtung der ſtändigen Verge=
waltigung
Deutſchlands in den Jahren ſeiner
völligen Entwaffnung auffriſcht. Oder iſt der Einmarſch
nach Frankfurt-Darmſtadt, die Beſetzung der Rheinhäfen Duis=
burg
und Ruhrort und der Einmarſch ins Ruhrgebiet keine In=
vaſion
? Gerade dieſe drei Einfällefranzöſiſcher Trup=
pen
in deutſches Land in der Nachkriegszeit ſind ſichtbarer
Ausdruck der abſoluten Unſicherheit, in der ſich Deutſchland dank
ſeiner Erfüllung der Entwaffnungsverpflichtungen des Verſailler
Diktates befand. Sich weiterhin den Zugriffen der hochgerüſteten
Staaten auszuſetzen, käme einem Verbrechen und einer Gefährdung
des Friedens in Europa gleich. Aber Macdonald denkt offenbar
über das Sicherheitsproblem etwas anders als wir und vor allem
als ſein eigenes Volk ſelbſt, das mitten in einer großen Aufrüſtung
ſteht, die es jedenfalls nur mit ſeinem eigenen Sicherheitsbedürf=
nis
begründet.
Wenn der engliſche Miniſterpräſident uns noch den freund=
ſchaftlichen
Rat gibt, im Völkerbund unſeren Stand=
punkt
zu verteidigen, dann müſſen wir wiederum ſeiner
Unwiſſenheit mit dem Hinweis entgegentreten, daß wir uns Jahr
um Jahr im Völkerbund redliche Mühe gegeben haben, die anderen
Mächte zur verſprochenen Abrüſtung zu bewegen. Warum ſollen
wir alſo nach unſerem vergeblichen Bemühen das alte Spiel noch
einmal beginnen?
Ganz unverſtändlich ſind uns allerdings die Zweifel, die
er inunſeren Friedenswillen ſetzt. Er kann doch wirk=
lich
nicht im Ernſt behaupten, daß ihn ſein Erinnerungsvermögen
gänzlich im Stich gelaſſen hat, und daß er ſich auf die feier=
lichen
Friedenskundgebungen Deutſchlands,
namentlich auf die immer wiederholten Vorſchläge jede Abrüſtung
mitzumachen, die die anderen beſchließen, nicht mehr beſinnen kann!
Alles in allem iſt der Artikel Macdonalds alles andere als
eine Förderung der Verſtändigung in Europa, was ſich aus dem
fvanzöſiſchen Echo ſofort ergeben wird. Macdonald, der den Un=
wiſſenden
ſpielt, will nicht erkennen, daß der Kernpunkt auler
Schwierigkeiten die Abrüſtungsfeindlichkeit der hochgerüſteten
Staaten iſt. Solange er davor die Augen verſchließt, muß jede
weitere Ausſprache über das Abrüſtungsproblem fruchtlos bleiben.

Dänemark aufgeſchreckk.
Von unſerem Berichterſtatter.
dt. Kopenhagen, Ende April.
Als die erſten Frühlingsboten auf den gepflegten Blumen=
beeten
Kopenhagens ihren Kopf neugierig in das zweifelhafte
Oſterwetter diesſeits der Erde ſteckten, waren die däniſchen
Reichstagsabgeordneten gerade in, die Ferien gegangen. In
demſelben Augenblick wurde der außenpolitiſche Vertreter des
Landes in Genf vor die Entſcheidung geſtellt, Farbe zu be=
kennen
oder nichts zu ſagen. Dr. Munch hat Farbe bekannt.
Niemand, der dieſen Diplomaten mit ſchmalem Gelehrtenkopf
kannte, den Pazifiſten, der Kriegsminiſter werden mußte, den
Völkerbunds=Ideologen, der den Heuchlern in Genf eine Ohr=
feige
gab, hatte ihn anders eingeſchätzt, als daß er aufrecht zu
ſeiner Meinung ſtehen werde; noch dazu einer Meinung, die
ſein Staatsminiſter teilte und zu der ſich auch die außen=
politiſchen
Amtskollegen aus Schweden und Norwegen auf
einer ſoeben in Kopenhagen abgehaltenen Konferenz des ſkan=
dinaviſchen
Blocks bekannt hatten.
Wie eine Bombe iſt das Nein Dänemarks in die
politiſche Welt des Nordens hineingeſchlagen. Der ſpontane
Dank Deutſchlands, die Zuſtimmung faſt der geſamten großen
Preſſe und die nachdrückliche Gutheißung durch die verantwort=
lichen
Regierungsſtellen haben die Oeffentlichkeit in Stadt und
Land in einer Weiſe aufhorchen laſſen, die auch die Volks=
vertreter
aus ihrem Oſtertraum aufſchrecken mußte. Dieſes ge=
ſchichtliche
Nein, das nicht nur der Liebe zum befreundeten und
wirtſchaftlich verbundenen ſüdlichen Nachbarn entſprang, ſondern
auch Ausdruck der univerſalen Völkerbundspolitik der ſkan=
dinaviſchen
Staaten war, hat die Gedanken der Politiker vom
Wirrwarr und Kleinkram des Tages zu den
großen Zukunftsfragen ihrer Länder zurück=
gelenkt
. Wie hoch die Stimmenthaltung Dr. Munchs für
die zukünftige Geſtaltung der Beziehungen Deutſchlands zu
den Völkern im Norden zu veranſchlagen iſt, kann heute noch
nicht überſehen werden.
Es war ſonſt nichts Beſonderes zu melden geweſen.
Schweden führte Erz aus und vermehrte dank günſtiger Kon=
junktur
ſeine Einfuhr. Norwegen tat das gleiche und ſreut
ſich heute darüber, daß es mit dem Reiche zu einem auch
zahlungsmäßig befriedigenden Abkommen über ſein Walöl ge=
kommen
iſt. Nicht viel anders ſteht es mit Dänemark, das ſeine
Zahlungsbilanz außer aus den Gewinnen der Schiffahrt und
Einnahmen aus dem Touriſtenverkehr durch den Abſatz von
Schlachtvieh und einigen landwirtſchaftlichen Produkten, für die
ſich ſonſt niemand intereſſiert, nach Deutſchland ins Gleich=
gewicht
gebracht hat. Dieſe wirtſchaftliche Seite des
ſkandinaviſchen Lebens, zu deren Vervollſtändigung auf den
vielfach noch entſcheidenden, aber doch zwangsläufig durch den
Druck der Dominien und den einiger europäiſcher Länder ab=
ſackenden
engliſchen Markt hingewieſen werden muß, bildet zu=
gleich
auch einen weſentlichen Teil der politiſchen Decke,
auf der ſich das Ringen der Parteien abſpielt.
Dieſes Ringen hat ſich in Dänemark zu einem Zwei=
kampf
, zu einem Tauziehen zwiſchen dem ſozialdemokratiſchen
Staatsminiſter, dem ungekrönten König des Landes, und dem
konſervativen Führer der Oppoſition entwickelt, der ſich zu=
gleich
dem Anſturm der jungkonſervativen Kräfte gegenüber
ſeiner Haut erwehren muß. Beide wiſſen nicht oder wollen
nicht wiſſen, wie tief in Wirklichkeit die Gedankenwelt einer
wehrhaft und völkiſch überparteilich eingeſtellten Jugend von
ihren Parteiprogrammen abgerückt iſt. Aber ſie wälzen beide
den Gedanken, ob es Erfolg für ihre Anhänger und die eigene
Machtpoſition verſpricht, die nach dem Geſetz erſt 1936 vor=
geſehenen
Neuwahlen ſchon jetzt zu erzwingen. Die Regierung
fühlt ſich noch ſicher, zumal die letzten Amtsratswahlen ihr
außer in Nordſchleswig, wo das Deutſchtum vordrang, Gewinne
gebracht haben; ſie fürchtet indeſſen die weitere Entfaltung der
nationalſozialiſtiſch beeinflußten und der von ähnlichen Ge=
danken
bewegten jungkonſervativen Bewegung im Lande. Mit
jedem Monat weiteren parlamentariſchen Leerlaufes verliert ſie
an Boden. Dafür bildet die Zerriſſenheit der oppoſitionellen
Bauernlinken keinen Ausgleich. Darum kann jeder neue Tag
dem Volke die Ueberraſchung einer Reichstagsauflöſung be=
ſcheren
. Sind doch auch die letzten beiden Wahlen ein Jahr vor
ihrem normalen Zeitpunkt vom Zaune gebrochen worden.
Es war ein Zug politiſcher Müdigkeit, der ſich in dieſem
Lande nach Weſten und Oſten geſpaltener Freundſchaften deut=
lich
auf dem bewegten Hintergrunde der als viel intereſſanter
empfundenen kriminellen, ſportlichen, ſtädtebaulichen und ſchließ=
lich
auch filmiſchen und theatraliſchen Begebenheiten deutlich
abhob. Was unter der Oberfläche wühlt und zum Durchbruch
drängt, ſchiert das Volk wenig, die Geſellſchaft oft noch weniger.
Als ſchon am Ausgang des vergangenen Jahres die parlamen=
tariſche
Maſchine ſich tot gelaufen hatte, ſchrieb eine Zeitung
den beruhigenden Satz, man ſolle die Herren Abgeordneten erſt
einmal wieder auf die Weide ſchicken. Im klaſſiſchen
Lande der Viehwirtſchaft bedeutete das keine Beleidigung. Nur
für das Tempo der Arbeit lieferte dieſer gutgemeinte Rat
keinen Beweis.
Nun iſt das alles plötzlich anders geworden. Sicherlich ſind
es innerpolitiſche Fragen, wie die um die Neuordnung der
Nationalbank, um Konvertierung der landwirtſchaftlichen Schul=
den
und um das Ein= oder Zwei=Kammer=Syſtem, die im
Mittelpunkte des Kampfes zwiſchen Regierung und Oppoſition
ſtehen. Aber ob nicht jetzt, wenn eine der großen Gruppen
Neuwahlen erzwingt, doch auch der außenpolitiſche Kurs ein
gewichtiges Wort mitſpricht? Auch Dänemark kann ſich den
Aufgaben nicht entziehen, die die Geſchichte ihm ſtellt. In dieſem
Sinne kann Genf einen neuen Abſchnitt einleiten.

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 114

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichtev

dee 2. Mul.
Unter dieſer Ueberſchrift veröffentlicht der Leiter der Deut=
ſchen
Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Robert Ley, einen Artikel, dem
wir u. a. folgendes entnehmen:
Das neue Deutſchland feiert nun bereits zum dritten Male
den Nadionalen Feiertag der Arbeit. Vor kaum etwas mehr als
zwei Jahren war Deutſchland noch ein ſich zerfleiſchendes Volk und
damit ein ohnmächtiger und willkommener Spielball der geſamten
Welt.
Wie bietet ſich dieſes Deutſchland heute dem Beſchauer und
unbefangenen Beobachter? Es iſt ſchon wahr, daß die Außenpolitik
von der Innenpolitik nicht zu trennen iſt, und daß die Außenpolitik
ein getreuliches Spiegelbild der innenpolitiſchen Verfaſſung eines
Volkes iſt.
Heute können wir mit Stolz ſagen, daß keine Weltpolitik mehr
gemacht werden kann, ohne Deutſchland zu fragen. Man wagt
nicht mehr, Deutſchland zu diktieren und über ſeine Einſprüche hin=
weg
zur Tagesordnung überzugehen, ſondern man weiß in der
ganzen Welt, daß Deutſchlands Wort nicht nur keine Phraſe be=
deutet
, ſondern hinter dieſem Wort eine reale Macht ſteht. Mit
einem Wort: Deutſchlands Anſehen in der Welt iſt wieder wie
ehedem groß und gewaltig.
Dem entſpricht im Innern ein geſchloſſenes und einmütiges
Volk. Der Geiſt der Gemeinſchaft iſt da. Er iſt nicht auszurotten,
er wächſt und marſchiert und wir glauben es nicht nur, ſondern
wir wiſſen es, daß das neue Deutſchland auch im Alltag ein
Deutſchland der Einheit und der Gemeinſchaft geworden iſt.
So nahm es kein Wunder, daß ſich auch dieſes Deutſchland das
Recht auf Arbeit zurückeroberte. In dieſem Jahr bereits können
wir ſagen, daß keiner mehr, der arbeitswillig iſt, arbeitslos ſein
wird. Vor kaum zwei Jahren noch ſiebeneinhalb Millionen Er=
werbsloſe
und heute bereits in vielen Zweigen der Induſtrie
und des Handwerks eine große Nachfrage nach Arbeitskräften.
Und morgen, im nächſten Jahre, wird es heißen: Deutſchland hat
mehr Arbeit als ſeine Hände und ſeine Köpfe zu leiſten vermögen.
Dieſe Wandlung allein war nicht möglich durch organiſatoriſche
Veränderungen und durch Schaffung neuer Geſetze. Sondern hier=
zu
war ſchon notwendig, daß der Menſch neu geboren wurde. Und
wer den Erfolg des neuen Deutſchlands kennen lernen will, darf
ſich nicht begnügen, Aeußerlichkeiten allein zu ſehen und die Diſzi=
ſplin
dem Chaos der Vergangenheit gegenüberzuſtellen und die
Arbeitsfreude der Erwerbsloſigkeit entgegenzuſetzen und der
Streiks und Ausſperrungen zu gedenken und heute die Gemein=
ſchaft
zu ſehen, nein, das größte Wunder nationalſozialiſtiſcher
Wiedergeburt liegt im deutſchen Menſchen ſelber.
Wenn man mich fragt, was iſt der größte Erfolg eures ſozia=
len
Wollens und eurer Arbeit: So iſt es jene unumſtößliche Tat=
ſache
: Aus dem Proleten und ſeinen Minderwertigkeitskomplexen
iſt ein ſtolzer deutſcher Arbeiter geworden, der in einer ſtolzen
Vornehmheit und einer ſelbſtbewußten Beſcheidenheit das neue
Deutſchland der Welt präſentiert, als das Deutſchland, das leben
will und nichts anderes kennt, als durch ſeine Leiſtung und durch
ſeine Arbeit ſich den Platz an der Sonne zu erobern. Das iſt der
große Erfolg, den wir zum 1. Mai 1935 buchen können, und der
uns berechtigt, dieſen 1. Mai als einen Tag der Freude und der
Wiedergeburt unſeres Volkes zu feiern.
Mit dieſer Umformung und mit dieſem Neuwerden der Nation
geht Hand in Hand das Tragen von Verantwortung und das
Meiſtern neuer Aufgaben. Wir glauben nicht daran, daß wir alles
für das Volk tun müſſen, ſondern wir ſind davon überzeugt, wie
es einmal der große Kanzler im erſten Reiche ſagte: Setzt Deutſch=
land
in den Sattel, reiten wird es ſchon können. Wir glauben
davan, daß, wenn wir dem Volke die Ziele zeigen, die Wege frei
zu machen, ſich dieſes Volk ſein Schickſal und ſein Haus ſelber bauen
wird. Nachdem uns dieſer Glaube in den zwei Jahren nicht ge=
täuſcht
hat, ſondern im Gegenteil, nachdem dieſer Glaube hundert=
prozentig
durch die Anſtändigkeit und Ehrenhaftigkeit dieſer Na=
tion
bewahrheitet wurde, ſind wir der Meinung, dem Volke jetzt
und für die Zukunft die größtmöglichſte Selbſtverwal=
tungauf
dem Gebiete der Sozialordnung zu geben.
Die Vereinbarung zwiſchen dem Herrn Reichsbankpräſidenten Dr.
Schacht, dem Reichsarbeitsminiſter Seldte, und mir als dem
verantwortlichen Führer der Arbeitsfront, hat keinen anderen
Sinn und Zweck, als nun die Arbeitsfront und die gewerbliche
Wirtſchaft zu verbinden, um eine größtmöglichſte Selbſtverwaltung
aufzubauen. Unternehmer und Arbeitnehmer müſſen zuſammen=
gebracht
werden. Und ſie dürfen nicht losgelaſſen werden, bis daß
ſie ihr Schickſal ſelber gemeiſtert haben. Wir dürfen es nicht dul=
den
, daß ſich die Menſchen auseinanderraufen, ſondern ſie müſſen
ſich zuſammenraufen. Das iſt der Sinn der neuen Intereſſenver=
tretung
innerhalb der nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft. Wir
wollen nicht eine gerechte Intereſſenvertretung abtöten, den Men=
ſchen
das Rückgrat brechen und ſie zu allem und jenem knechtſelig
willfährig machen, ſondern wir wiſſen, daß, wenn wir in dieſen
Menſchen den Stolz züchten, und ſie zu Herrenmenſchen machen,
ſie auch damit befähigt ſind, am beſten ihre Intereſſen zu ver=
treten
.

(Zu ſeinem 150. Geburtstag am 28. April.)

Es iſt das Schickſal vieler großer Erfinder geweſen, in ihrer
Zeit und Mitwelt kein Verſtändnis für ihre vorwärtseilenden
Ideen und Pläne gefunden zu haben. Zu dieſen einſamen und
dennoch mutigen und unermüdlichen Bahnbrechern großer tech=
niſcher
Fortſchritte gehörte auch der Freiherr Karl von Drais.
Sohn eines hohen badiſchen Staatsbeamten, aufgewachſen unter
dem Zwang höfiſch, pedantiſcher Erziehung und zu der ihm ganz
unſympathiſchen Tätigkeit eines Forſtmeiſters verurteilt, ſuchte
der junge Baron in allerlei techniſchen Plänen und Verſuchen
einen Ausweg aus der Enge der Gleichförmigkeit ſeines Da=
ſeins
. Und im Jahre 1813 begann Karl von Drais ſeine Er=
finderlaufbahn
mit einem durch Menſchenkraft bewegten Wagen.
Senſation in Mannheim.
Im Dezember 1813 weilt Kaiſer Alexander von Rußland
als Gaſt des badiſchen Großherzogs in Mannheim. Der
Herzog möchte ſeinem hohen Gaſt etwas beſonders Sehens=
würdiges
in ſeiner kleinen Reſidenz zeigen und erinnert ſich an
ein Geſuch des Forſtmeiſters von Drais um Patentierung eines
ſelbſtfahrenden Wagens:. Ein Bote ſird zu Drais geſandt,
und ſchon am nächſten Tage führt der Erfinder dem Kaiſer und
dem ganzen Hofe, ſowie einer großen Zuſchauermenge ſeinen
Wagen vor.
Das iſt freilich ein erſtaunlicher Anblick, als da ein Wagen,
vor den keine Pferde geſpannt ſind, leicht und ſchnell durch die
Straßen Mannheims fährt! Ein dreirädriger Wagen, ſo be=
richten
die Zeitungen, fuhr auf der Straße, der ohne Pferde
durch die Füße des Darinſitzenden in Bewegung geſetzt wurde.
Der ruſſiſche Kaiſer fand dieſe Erfindung ſehr ingeniös ver=
langte
am nächſten Tage eine zweite Vorführung und ſchenkte
dem Erfinder einen Brillantring.
Weniger verſtändnisvoll jedoch zeigte ſich das badiſche
Miniſterium, das die Ausſtellung eines Patents ablehnte, da
die Brauchbarkeit eines ſolchen Gefährts ſehr fraglich ſei.
Drais gab indeſſen die Hoffnung nicht auf und begab ſich mit
ſeinem Wagen auf Reiſen. In Wien führte er ihn den
Kongreßmitgliedern vor. Täglich ließ er zwei Lohndiener da=
mit
über den Burgplatz und die angrenzenden Straßen fahren.
Die in Wien anweſenden Fürſten und Geſandten betrachteten
dies Schauſpiel, und die Bauern, die auf den Markt nach
Wien kamen, bekreuzigten ſich bei dieſem Anblick in dem Wahn,
ein Teufel regiere den ohne Pferde fahrenden Wagen.

Vom Tage.
Tauſend Geſellen aus allen Zweigen des deutſchen Handwerks
ſind am Donnerstag in den verſchiedenſten Gegenden des Reichs
nach feſtgelegtem Plan in einer Art Austauſchverfahren auf die
Wanderſchaft gegangen. Aus dieſem Anlaß fand im Berliner
Luſtgarten eine große Kundgebung ſtatt.
Der Befehlshaber der deutſchen Polizei, Generalleutnant
Daluege, hat an General der Artillerie Grafen von Pfeil und
Klein=Ellguth zu deſſen 80. Geburtstag ein Glückwunſchſchreiben
gerichtet.
Die Wiener Polizeidirektion hat den deutſchen Film Sturm=
tage
1919, der morgen in Wien uraufgeführt werden ſollte, ver=
boten
.
Entgegen Gerüchten in der polniſchen Oppoſitionspreſſe wird
halbamtlich erklärt, daß im Zuſammenhange mit dem Inkraft=
treten
der neuen Verfaſſung keine formeller Rücktritt der Regie=
rung
und ebenſowenig eine neue Vereidigung der Miniſter ſtatt=
ſinden
würde.
Die italieniſche Regierung hat in Argentinien zwei Millionen
Doppelzentner Weizen angekauft, deſſen Einfuhr im Austauſch
gegen italieniſche Erzeugniſſe erfolgen wird.
Die italieniſche Kammer wird am 6. Mai zur Behandlung
des Voranſchlags für 1935/36 wieder zuſammentreten. Der Vor=
anſchlag
ſieht eine Vermehrung der Einnahmen um 326 Millionen
vor.
Das Berufungsgericht in Alexandrien hat das Urteil in dem
Kairoer Judenprozeß verkündet. Das Urteil erſter Inſtanz wurde
beſtätigt und die Klage des jüdiſchen Klägers für unzuläſſig er=
klärt
.

So wird der 1. Mai 1935 dem deutſchen ſchaffenden Menſchen
die Selbſtverwaltung bringen. Der Vertrauensrat, wie er im Ge=
ſetz
zur Ordnung der Nationalen Arbeit vorgeſehen iſt, war der
erſte Anſatz dazu. Alsdann kommt der Arbeitsausſchuß in Anleh=
nung
an die Betriebsgemeinſchaften. Darüber ſteht zuſammenfaſ=
ſend
die Gau=Arbeits= und Wirtſchaftskammer und als oberſte In=
ſtanz
dieſes Selbſtverwaltungskörpers die Reichsarbeits= und
rwirtſchaftskammer.
So ſieht denn die neue Sozialordnung Deutſchlands, die jetzt
allmählich ihrer Vollendung entgegengeht, drei tvagende Säu=
len
vor:
Einmal den Amtswalterapparat der Arbeitsfront mit den
verſchiedenſten Untergliederungen als ehrliche Makler und Helfer
ſowohl für den Unternehmer wie für den Arbeitnehmer. Der
Selbſtverwaltungskörper, in dem die Menſchen aus den Betrieben
zuſammengeführt werden und in dem in den Kammerm auch die
Amtswalter der Arbeitsfront teilnehmen, den Apparat des Staa=
tes
, die Treuhänder, die als oberſte Richter über dem Ganzen
wachen und dann, wenn keinerlei Einigung erzielt werden kann,
als oberſte Richter auftreten.
Deutſchland, das erſte Land der Welt, das eine neue Sozial=
ordnung
ſein eigen nennt, eine Ordnung, die nach der Vernunft
und nach der Geſetzmäßigkeit der Natur angeordnet iſt. Und alles
das danken wir Adolf Hitler, der uns zurückführte zu dem Quell
unſeres Seins, unſerer Raſſe und unſerer göttlichen Beſtimmung,
nicht mehr das Schickſal allein in unſerem kleinen Amt zu ſehen,
ſondern immer vor Augen zu halten; das ewige, das ewige
Deutſchland!
Das Reichsunkerrichtsminiſterium zum 1. Mai.
DNB. Berlin, 25. April.
Das Reichsunterrichtsminiſterium für Wiſſenſchaft, Er=
ziehung
und Volksbildung bittet ſämtliche Schulleiter auf
dieſem Wege davon Kenntnis zu nehmen, daß die Durch=
führung
des nationalen Feiertages am 1. Mai wie bereits in
den vergangenen Jahren in den Händen des Reichsminiſters
für Volksaufklärung und Propaganda und der Organiſation der
Partei liegt. Soweit die Schulen an den Feierlichkeiten be=
teiligt
werden, haben ſie ſich nach den Anordnungen der mit der
Durchführung beauftragten örtlichen Stellen zu richten.
Die Verpflichkung des Verktauensrakes am 1. Mal.
Das Reichsarbeitsminiſterium teilt im Einvernehmen mit
dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda
und der Leitung der Deutſchen Arbeitsfront mit:
Es beſteht Veranlaſſung, noch einmal darauf hinzuweiſen,
daß das im Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit ge=
forderte
gemeinſame Gelöbnis des Führers des Betriebes und
der Vertrauensmänner im Betriebe ſelbſt ſtattfinden muß, und
da in der Regel am 1. Mai und dort, wo aus beſonderen be=
trieblichen
Gründen das Gelöbnis an dieſem Tage nicht ab=
gelegt
werden kann, am 30. April oder 2. und 3. Mai. Unab=
hängig
von dieſem Gelöbnis im Betriebe findet im Rahmen
der Feierlichkeiten am Nationalfeiertag eine weltanſchauliche
Verpflichtung der Vertrauensräte ſtatt, die vom Tempelhofer
Feld aus im Rundfunk übertragen wird.

Das Fahrrad.
Der dreirädrige Wagen des Freiherrn von Drais hatte
bei aller Bewunderung doch keinen praktiſchen Erfolg. So ver=
beſſerte
der Erfinder ihn zu einer zweirädrigen Fahrmaſchine‟.
Am 1. Auguſt 1817 berichtet die Karlsruher Zeitung: Der
Forſtmeiſter Karl von Drais, welcher ſchon am 12. Juli mit
ſeiner Fahrmaſchine ohne Pferde von Mannheim bis an das
Schwetzinger Relaishaus und zurück alſo gegen vier Poſt=
ſtunden
Wegs in einer kleinen Stunde gefahren iſt, hat mit der
nämlichen Maſchine den ſteilen 2 Stunden betragenden Gebirgs=
weg
von Gernsbach nach Baden in ungefähr einer Stunde
zurückgelegt. Die Hauptſache dieſer Erfindung iſt von dem
Schlittſchuhfahren genommen und beſteht in dem Gedanken,
einen Sitz auf Rädern mit den Füßen auf dem Boden ſort=
zuſtoßen
. Das erſte Fahrrad hatte ſeine Probefahrt beſtanden . ..
Die Ausführung des Rades war einfach genug: Auf einem
Holzgeſtell war ein Sattel befeſtigt, davor ein Brettchen zum
Auflegen der Arme und eine kleine hölzerne Lenkſtange. Das
Hinterrad der Maſchine ſaß in einem feſten Rahmen, während
ſich das Vorderrad mit ſeinem Rahmen drehen ließ, damit
man Kurven fahren konnte. Der Fahrer ſchraubte ſich eiſerne
Schutzbügel an die Schuhe, ſtieß ſich dann vom Boden ab und
fuhr nun mit hochgezogenen Beinen ſo lange, bis ein neues
Abſtoßen nötig war.
Die Geſchwindigkeit, die Drais mit ſeinem Fahrrad er=
reichte
, erregte allgemeines Aufſehen. Wenige Tage nach ſeiner
erſten Fahrt wurde Drais zum Mitglied der Frankfurter Ge=
ſellſchaft
zur Beförderung der Künſte erannt. Die badiſche Re=
gierung
erteilte ihm ein Erfindungs=Patent, enthob ihn aus
ſeiner Stellung im Forſtdienſt und ernannte ihn zum Profeſſor
der Mechanik. Das Radfahren wurde ſchnell Mode in Baiden
und das Großherzögliche Hofmarſchallamt mußte bald eine Ver=
ordnung
erlaſſen, die den Verkehr mit den Laufmaſchinen
auf die Mitte der Hauptſtraßen beſchränkte.
Drais auf Reiſen.
Der Profeſſortitel war für Drais mit keinerlei Einkommen
verbunden. Und ſo verſuchte er, durch Reklamefahrten mit
ſeinem Rade den Abſatz der Laufmaſchinen zu vergrößern. Nach
Paris entſandte er einen Diener, der den Pariſern das Fahr=
rad
vorführte. Doch die hatten wenig Verſtändnis für die Er=
findung
, und eine Pariſer Zeitung ſchrieb: Das Fahrzeug
iſt höchſtens dazu gut, den Kindern zum Spielen im Garten
zu dienen. Mehr Beifall erntete Drais in Frankfurt, wo man
ſeine Gewandtheit und Balancierfertigkeit auf der Lauf=
maſchine
bewunderte. 1818 trat Drais eine längere Auslands=
reiſe
an, von der er enttäuſcht und verbittert zurückkehrte. Ein
engliſcher Mechaniker hatte inzwiſchen die Draiſine verbeſſert
und ihren Antrieb durch Handhebel erfunden. Drais, der ſich

Freitag, 26. April 1935;

Mattonatet seietiag

des Nruncen Boltes um 2. Mur Leoa
iMe ond Heifen Kaftda.
Die Vorbereitungen für den Nationalen Feiertag des Deus,
ſchen Volkes am 1. Mai ſind inzwiſchen abgeſchloſſen. Etwa am
28. April wird in der geſamten Preſſe das genaue Programm w.
Feierlichkeiten in Berlin erſcheinen. Zu gleicher Zeit werden w.
Kreisleitungen ebenfalls die örtlichen Programme bekanntgeben
Es iſt gelungen, die organiſatoriſchen Vorbereitungen für don
Staatsakt in Berlin ſo zu treffen, daß die Rede des Führers H. 40
reits etwa um 13,30 Uhr beendet ſein wird. Alle Parallelkurnugit
gebungen in Heſſen=Naſſau werden mit der Rede des Führers Hum0
endet. Von dieſem Zeitpunkte an muß es jedem Volksgenoſſen fr=u muüu
geſtellt ſein, ſich an den Feiern und Volksfeſten am Nachmittag uud itzeſern
am Abend nach eigenem Belieben zu beteiligen. Niemand darf me mim
Teilnahme an irgend einer ſolchen Feier gezwungen werden. ungs!
Daß die geſamte ſchaffende Bevölkerung, ſoweit ſie nicht drii,gouen C
gend verhindert iſt, zu den Uebertragungen des Staatsaktes vor öſtientlicherecht.
Berlin mit der Rede des Führers aufmarſchiert, iſt ſo ſelbſtvecher ). Stiſtungel=
ſtändlich
, daß darüber kein weiteres Wort verloren zu werdon) /uter Beaide
baucht, denn es iſt wohl auch dem letzten bewußt mit unſerer Zuc Miſichlspuntte be
lebenden Volksgenoſſen klar geworden, daß ſolche Aufmärſche ni igOrüſte wahrnehn
nur lokale Unternehmungen ſind, ſondern als Demonſtrationen w shzppatten Nicht.
Jarchre 1000 zurüd
der ganzen Welt betrachtet werden müſſen.
ſichtm Herausgabe
Wer am 1. Mai marſchierk, marſchiert für Adoff brst Reitungen
Luchtzahen einer
Hikler und bekennk ſich zu den innen- und außener jwnet duis Rei
0 c vor, daß Zeit
Edeit intereſſenm
polikiſchen Maßnahmen des Führers.
ſetz und beat
unisverleger mit
Wer ſich zum Führer bekennt, trägt am 1. Mai die von A.ia uvorgeſchriebe
Reichspropagandaleitung herausgegebene hochkünſtleriſche Maurion von drei,
plakette. Für dieſe Plakette darf nirgends der Verkaufspreu

von 20 Pfg. überſchritten werden.
Für die deutſchen Geſchäftsleute iſt auf vielfachs
Wunſch ein großes und ein kleines Plakat mit der Abbildung R.
Maiplakette geſchaffen worden. Dieſes Plakat wird durch 59
Deutſche Arbeitsfront ausgegeben und iſt im Preis ſo niedrig ag
halten, daß es jedem deutſchen Geſchäftsmann möglich iſt, ſol
Schaufenſter mit einem großen oder kleinen Plakat zu ſchmücken.
Gleichzeitig wird am 1. Mai das deutſche Volk für ſeinen Fün
rer eine Hakenkreuzfahnendemonſtration durchftü
ren. Jede deutſche Familie, die noch nicht im Beſitz einer Hafen
kreuzfahne iſt, beſchafft ſich zweckmäßig eine ſolche ſofort.

Frugugen für
wdnung hat
1M Erläuter
ſſtntte des n
ILie zweite A
mtbeſtimmt, d
ektlagen vorhand
rangewieſen
ſunden verlege
kann, einzelt
Sn der dritt
Betätigun
Mutun
üinz einer For
MiA der W

Reichskagung der Reichskaſſenverwalkung
Aichspreſſekamn
der N5-Volkswohlfahrk und des Winkerhilfswerke
Wobachter
DNB. Berlin, 25. April., ofmmen ſeien:
Im Gebäude des Hauptamtes, für Volkswohlfahrt in d Die Verort
Reichsleitung der NSDAP. in Berlin begann Donnerstag mer pi=chtigſten nat
gen unter dem Vorſitz des Reichsoberreviſors Janowsky, e/huſf dem Gebi
Reichstagung der Gaukaſſen=Verwalter der NS.=Volkswohlfakx iſeſer Ve
und des Winterhilfswerkes.
ertm nat
Nach einem Treuebekenntnis zu dem Führer und Reichskatnm Kundg
ler Adolf Hitler erteilte der Reichsoberreviſor dem Hauptamt lptühnten Au
leiter der NS.=Volkswohlfahrt, Pg. Hilgenfeldt, das Wox Imbereinbar
Pg. Hilgenfeldt betonte einleirend, daß es eine vordringliche Au wſᛋ dieſer A
gabe der Reichsführung der NS.=Volkswohlfahrt ſei, gerode deuti, die dur
Treuhändern des Finanzweſens in den Gauen ihren beſondereh ſin en=
Dank auszuſprechen. Sei es doch durch die gewiſſenhafte und 7 ahionalſo
jeder Hinſicht außerordentlich peinliche Arbeit dieſer Stellen ex ſſcen Betä
möglicht worden, faſt jeden Mißbrauch von NSV.=Geldern vau ſict Mr zuſa
vornherein zu verhindern. Zu den kommenden Aufgaben übes /9k Preſſe
gehend, betonte Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, daß neben der M.M/AM der
herigen Arbeitsleiſtung ein weiterer Aufbau und eine noch ur0 9cuen, die
faſſendere Betreuung der hilfsbedürftigen Volksgenoſſen in 31//Acuung der
kunft nötig ſei. Es werde mehr und mehr im Vordergrund dra M.
durch die NSV. geleiſtete Arbeit nicht nur die materielle Untex /cidigen
ſtützung ſtehen, ſondern zugleich auch die neue weltanſchaulickt udruſt
Pflicht. Es werde notwendig ſein, in völkiſchen, ſeeliſchen, charaa ſinzunde
terlichen und geiſtigen Dingen dem deutſchen Volke bis in da ſeu iſchen
unterſten Schichten hinein eine neue Haltung zu vermitteln.
Anſchließend an die Ausführungen des Hauptamtsleiters Sill
folgte eine Reihe von Fachreferaten und die Beſichtigung del
inneren Organiſation des Hauptamtes für Volkswohlfahrt
der Reichsleitung.

hartnäckig geweigert hatte, ſeinem Rad einen mechaniſchen Ar.
trieb zu geben, ſah nun, wie überall in Deutſchland und ſ.0
Ausland ſolche Fahrräder in Mode kamen, während man ſeitk!
Laufmaſchine verſpottete. Als ein in Mannheim weilender Ehn
länder ſich über ſein Rad luſtig machte, kam es zu eimu
Prügelei zwiſchen Drais und dem Spötter. Die Folge war (7
ſtrenger Verweis der Regierung, in dem von den mechaniſche
Narrheiten und albernen Erfindungen des Freiherrn 98
ſprochen wird Juſt um dieſe Zeit aber beſchäftigte ſich dee
Gemaßregelte mit dem Plan, ein Kraftrad zu erfinden, dad
durch Dampf getrieben wird, und ahnte ſo das Motorrann i
voraus.
Die Schnellſchreibmaſchine.
Inmitten drückender wirtſchaftlicher Not und wachſendes
Unbeliebtheit am Hofe ſinnt Drais über neuen Plänen unb.
Erfindungen. Schon 1829 hat er die Idee einer Schreibmaſchel..
und 1832 bietet er die erſte Taſtenſchreibmaſchine zum Kauf 22 E0d
In rührender Naivität beſchreibt er ihre Konſtruktion ausfühlC. Ri
lich in engliſchen Zeitungen, ohne ein Patent ſeiner Erfindul a. c00
zu beſitzen. Alsbald nehmen ſich findige und geſchäftstücht2 Aceit
Leute der Sache an, in kurzer Zeit gibt es in England ſchad Eiſe
eine ganze Reihe verſchiedener Maſchinen, konſtruiert nach 224 Mne
Ideen von Drais aber ihr eigentlicher Erfinder beſl.
unbekannt und unbelohnt.
1834 bittet Drais das badiſche Inneuminiſterium 19
Prüfung ſeiner Schreibmaſchine und die Erlaubnis, ſie Ki0
Schulen verkaufen zu dürfen. Das Miniſterium lehnt den 2
trag ab, mit der Begründung, die Schnellſchreibmaſchine T D0ten
noch zu wenig erprobt und es läge gar kein Bedürfnis e
ſolchem Inſtrument vor.
Wiederum fah ſich von Drais in ſeinen Hoffnungen 9e. ſ
täuſcht. Erſt ein halbes Jahrhundert ſpäter erkannte man 12.Jn
Bebeutung ſeiner Erfindung an. Seine Schreibmaſchine
ihren Grundprinzipien noch heute erhalten. Sie hatte Toſte N
für 25 Buchſtaben und die beachtliche Leiſtungsfähigkeit N2 In
100 Zeichen in der Minute.
In Karlsruhe verbrachte Drais die letzten Jahre ſeiſ.
Lebens. Kein ehrender Nachruf kündete der Mitwelt, daß
Freiherr Karl von Drais ſich eines Tages ſtill und müde Nie AN
dieſem Daſein davongeſchlichen hatte. So fand die trä8i
Laufbahn eines deutſchen Erfinders ihr Ende eines geſi
Mannes, dem wir mehr verdanken als manchem ſeiner Ne

ſtehenden Gegner.

O. G. Foerſter.

Der Aerztliche Fortbildungskurſus in Bad Kreuznach Mit*
infolge einer am 4./5 Mai ſtattfindenden Parteiveranſtat.

verlegt werden auf: Samstag, den 11. Mai und SI"
tag, der 12. Mai 1935. Die Vortragsfolge bleibt !
ändert.

[ ][  ][ ]

et tag, 26. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 114 Seite 3.

Nwrdnungen der Reichspreſſekammer
fur Regelung des Zeitungsverlagsweſens.

DNB. Berlin, 25. April.
der Präſident der Reichspreſſekammer, Amann, hat drei An=
oy
dtrgen erlaſſen, in denen die Einzelheiten des Zeitungsver=
lawo’
ſens geregelt werden.
die erſte Anordnung zur Wahrung der Unabhängigkeit des
Z/hitgsverlagsweſens beſtimmt im einzelnen, daß dem Reichs=
veltwd
der deutſchen Zeitungsverleger die genauen Rechts= und
Bſtrerhältniſſe und perſonellen Verlagsverhältniſſe, Nachweis
digu ſchen Abſtammung der Berechtigten am Verlage bis 1800,
ſih es Geſellſchaftskapitals, ein etwaiger Wechſel der Berech=
tühn
am Verlage und ähnliches mitzuteilen ſind. Es iſt Ein=
fügz
b1Az, gewähren in alle Unterlagen für die geſetzlichen, ſtandes=
buuy
undſirtzungsmäßigen Verpflichtungen und bekanntzugeben, ob
dunt MHitl zur Verfügung geſtellt ſind, um Dritten die Zeitung zu
a / lilsft Genehmigungspflichtig iſt auch die Lieferung der Zei=
tumi
größerer Stückzahl an einen Empfänger, der nicht Zei=
tumläindler
iſt. Die Anordnung beſtimmt dann weiter in ge=
nam
Einzelangaben, wer nicht Zeitungsverleger ſein kann, z. B.
öftlEch=rechtliche Körperſchaften, Geſellſchaften, Genoſſenſchaf=
terh
sckiftungen, juriſtiſche Perſonen und Perſonengeſamtheiten,
diſteinrer Beachtung beruflicher, ſtändiſcher oder konfeſſioneller
he Aufnzlt. Gieltspunkte gebildet ſind, oder die die Rechte am Verlage für
Düute wahrnehmen, natürliche Perſonen, die für ſich oder ihre
Eüceicken nicht den Nachweis der ariſchen Abſtammung bis zum
Jgäh M800 zurück erbringen, Unternehmen, die der gemeinſchaft=
lieſch
Berausgabe von Zeitungen dienen, oder für verſchiedene
üMM Oich A eitungen herausgeben, außer der Herausgabe von Unter=
auußkeen
einer Zeitung. Ausgenommen ſind bei dieſen Beſtim=
And A zu uner das Reich und die NSDAP. Die Anordnung ſchreibt
aunchvor, daß Zeitungen nicht auf einen konfeſſionellen, beruflich
AMeel, odu imtereſſenmäßig beſtimmten Perſonenkreis abgeſtellt ſein
düſtz und beauftragt den Reichsverband der deutſchen Zei=
Mai di. 4urleger mit der Durchführung der Anordnung. Für die ge=
ünſtlerüg
naorgeſchriebenen Einzelbeſtimmungen werden Uebergangs=
der
Veuſy frwon drei, ſechs und zwölf Monaten gewährt und die Be=
dichengen
für dieſe Uebergangsfriſten feſtgelegt. Zu dieſer
Atuot ung hat der Präſident der Reichspreſſekammer ausführ=
eiſt
auf ; lie hErläuterungen erlaſſen, in denen die einzelnen Artikel und
der Which Alöſutte des näheren kommentiert werden.
Tat wird w Iſſis zweite Anordnung des Präſidenten der Reichspreſſekam=
reis
ſo üch meckvötimmt, daß in einem Orte, in dem eine Mehrzahl von
nöglic Voültigen vorhanden iſt, die auf den Abſatz einer höheren Auf=
iat
zu ſchnit la geangewieſen ſind, als nach den örtlichen Verhältniſſen und
olk für ſtiug gerhoem verlegeriſchen Grundſätzen insgeſamt vertrieben wer=
ation
mdeiun, einzelne Verlage geſchloſſen werden können.
Beſitz eim? hin der dritten Anordnung wird feſtgelegt, das Verlage von
eſofort, de s Zſttätigung als Zeitungsverleger ausgeſchloſſen ſind, deren
Zefltzren ihr Gepräge und ihren Abſatz dadurch erhalten, daß
ſieilt/einer Form berichten, die geeignet iſt, Anſtoß zu erregen
ddichluer Würde der Preſſe zu ſchaden.

derlin, B. Iiouſter: ſeien:
wohlfahrt 111)i Verordnung dient der praktiſchen Durchführung der
Donners wiſochaken nationalſozialiſtiſchen Grundſätze und Forderungen
Janowshauuffern Gebiete des Preſſeweſens. Soweit nach Durchführung
Volkswdieiſſt Werordnung noch Erſcheinungen beſtehen ſollten, die mit
deu i tionalſozialiſtiſchen Denken über die Preſſe, wie es in
unidgebung vom 13. Dezember 1933 und in dem eben er=

und Reiſdeuf.
m Hauwä
Heldt. Kung
vordrint zu

u der vorſtehenden Anordnung des Präſidenten der
Reilérrreſſekammer Ammann veröffentlicht der Völkiſche
Bübachter einen Kommentar, dem folgende Sätze ent=

ren Zeiſch imtſtandenen und für ſie typiſchen Mißſtände. Der

gen Aufſatz vom 8. Februar 1935 dargelegt worden iſt,
hei ibar ſind, werden ſie durch ergänzende Beſtimmungen
ieſer Anordnung ebenſo entſchloſſen überwunden werden
rt ſei, pwieeie durch dieſe Anordnung beſeitigten, in einer vergangenen

Nalfillſozialismus bejaht den kulturellen Charakter der preſſe=
mänzſen
Betätigung, die deshalb auch in der Reichskultur=
Gſe kanm1 zuſammengefaßt iſt, im Gegenſatz zu einer Auffaſſung,
lufgah diche Preſſe als Gewerbe anſieht. Infolgedeſſen unterbindet
eri)ſwer Preſſe alle jene Geſellſchaftsformen und Konzer=
nittten
, die nach Aufban Zweck und Vergangenheit unter
Mlkhuung der hohen politiſch=kulturellen Aufgaben der Preſſe
diel ſeitung lediglich als Mittel zu Erwerbszwecken herab=
zut
id gen geeignet ſind. Indem er dieſe Uebel beſeitigt be=
watſter
das deutſche Zeitungsweſen vor ſchweren inneren Aus=
einütterſetzungen
, bejaht erneut die zukünftige Aufgabe der
deuſtien Preſſe in allen ihren Teilen und damit ihr Fort=
befthlin
. Die Durchſetzung aller dieſer Grundſätze ſoll ſelbſt=
vemſtilich
unter weitgehendſter Vermeidung wirtſchaftlicher
Schiſtn erfolgen und beſonderen Verhältniſſen im Einzelfall

Reusun g tragen. Die durch dieſe Anordnung verwirklichten

Grülſa tze gewährleiſten in höchſtem Maße die freie Geſtaltung
derdtiſſe.

Zur Ambildung des engliſchen Kabinetts.

Vorbereikung der Neuwahlen im Herbſt. Baldwin oder Neville Chamberlain als Nachfolger Macdonalds.
Wer zieht für Sir John Simon nach Downingſtreek?

Lloyd George im neuen Konzenkrakions=
kabinekt
?

EP. London, 25. April.
Die Umbildung des engliſchen Kabinetts
von der in Regierungskreiſen ſeit langem gemunkelt wird, ſoll
nunmehr ſofort nach Beendigung der Jubiläums=
feierlichkeiten
durchgeführt werden. Als hauptſäch=
liches
Opfer dieſer Umbildung gilt der Miniſter=
präſident
, der ſich ſeiner Aufgabe geſundheitlich nicht mehr
gewachſen fühlt und den die Krönungsfeierlichkeiten mit ihren
Reden, Banketten, und den damit parallel laufenden Verhand=
lungen
mit den in London anweſenden Miniſterpräſidenten der

Gliederſtaaten ſo anſtrengen dürften, daß er wie ſeine Freunde
betonen, ſein Amt nicht mehr länger ausfüllen kann, ohne ſeine

geſchwächte Geſundheit vollends zu untergraben. Das heißt
jedoch nicht, daß Macdonald völlig von der politiſchen Bühne
verſchwinden wird, denn damit würde die Regierung den
Charakter einer nationalen Koalitionsregierung verlieren und
auch nach außen hin das werden, was ſie eigentlich heute ſchon
iſt: ein konſervatives, durch einige liberale Elemente verbräm=
tes
Kabinett. Es gilt vielmehr als wahrſcheinlich, daß
der Miniſterpräſident einen weniger verant=
wortungsvollen
und aufreibenden Poſten an=
nehmen
wird. Man nennt dabei den Poſten des Lord=
präſidenten
deſſen Inhaber gewöhnlich der ſtellvertretende
Miniſterpräſident iſt und auf die Geſtaltung der Politik einen
maßgebenden Einfluß hat, ohne ein beſtimmtes Aufgabengebiet
zu haben.
Der gegenwärtige Lordpräſident iſt der konſervative Führer
Baldwin, der allgemein als Nachfolger Mac=
donalds
angeſehen wird. Sollten ſich dieſe Erwar=
tungen
erfüllen, ſo wäre wohl weiter damit zu rechnen, daß
Macdonald der Nachfolger Baldwins wird.
Neben Baldwin gibt es jedoch einen zweiten Kandidaten
für die Miniſterpräſidentſchaft den Schatz=
kanzler
Neville Chamberlain, der den rechten
konſervativen Flügel bertritt und der ſich durch ſein letztes
Budget eine gewiſſe Volkstümlichkeit erworben hat. Sollte es
Chamberlain gelingen, in die Downingſtreet vorzudringen,
dann dürfte Baldwin ſeinen jetzigen Poſten behalten, und
Maedonald müßte ſich nach einem anderen umſehen. In dieſem
Zuſammenhang wird davon geſprochen daß der Miniſter=
präſident
nicht ungern auch in das Auswärtige Amt überſiedeln
würde. Macdonald ſelbſt hat ſtets für die Außenpolitik großes
Intereſſe gehabt und hält ſich auf dieſem Gebiete für beſonders
befähigt eine Meinung, die jedoch in Regierungskreiſen
nicht allgemein geteilt wird. Es iſt kein Geheimnis, daß der
Ausflug Macdonalds nach Streſa und die darauf folgende Ent=
wicklung
in Genf nicht gerade als Befähigungsnachweis ge=
wertet
werden und denjenigen Kreiſen Recht gegeben haben, die
darauf beſtanden hatten, daß Baldwin den Miniſterpräſidenten
und Sir John Simon nach Streſa begleiten ſollte. Unter
dieſen Umſtänden dürften ſich gegen einen umzug Mac=
donalds
in das Auswärtige Amt ſehr erheb=
liche
Widerſprüche geltend machen.
Auf jeden Fall dürfte jedoch im Zuge der Kabinetts=
umbildung
das Außenminiſterium neu beſetzt
werden. Die Widerſtände gegen Sir John Simon,
die vorübergehend verſtummt waren, ſind infolge der letzten
außenpolitiſchen Entwicklung erneut aufgetaucht und die Ueber=
zeugung
, daß England einen härteren und weniger kompromiß=
freudigen
Außenminiſter braucht als Sir John Simon ge=
winnt
täglich an Boden. Wie Macdonald dürfte auch Sir John
Simon, der Führer der nationalliberalen Koalitionspartei,
das Kabinett nicht endgültig verlaſſen, ſondern lediglich in ein
anderes Miniſterium überwechſeln. Genannt wird hierbei das
Innenminiſterium, das Sir John Simon bereits früher einmal
verwaltet hat und in dem, wie ſeine Freunde und ſeine Gegner
betonen, ſeine zweifellos hervörragenden juriſtiſchen Fähig=
keiten
mehr zur Geltung kommen würden, als im Außen=
miniſterium
, wo wie die jüngſte Erfahrung bewieſen hat,
ormaljuriſtiſche Erwägungen nicht immer den Bedürfniſſen der
Stunde genügen. Der jetzige Innenminiſter. Sir
John Gilmour, ſteht endgültig auf dem Aus=
ſterbeetat
.

Von den übrigen Miniſtern werden als Kandidaten
für einflußreichere Poſten beſonders die beiden Ver=
treter
der jüngeren konſervativen Generation der Arbeits=
miniſter
Oliver Stanley und der Lordſiegel=
bewahrer
Eden, genannt. Es iſt nicht unmöglich,
daß der Letztere endgültig das Außenminiſte=
rium
übernimmt, falls Macdonalds Wünſche in dieſer
Richtung ſcheitern ſollten, während Oliver Stanley als Nach=
folger
Neville Chamberlains im Schatzkanzleramt geuannt
wird für den Fall, daß der Schatzkanzler einen anderen
Poſten übernehmen ſollte. Ueberraſchungen ſind jedenfalls nicht
ausgeſchloſſen. So erhält ſich das Gerücht, daß voraus=
ſichtlich
Lloyd George in das reorganiſierte
Kabinett eintreten wird, vorausgeſetzt, daß dieſes die
Arbeitsbeſchaffungspläne des ehemaligen Miniſterpräſidenten
übernimmt. Ein beſtimmter Poſten wird für Lloyd George
jedoch noch nicht genannt. Es gilt auch als unwahrſcheinlich,
daß er ein Miniſterium annehmen würde. Falls er überhaupt
in das Kabinett eintreten ſollte, dürfte es als Miniſter ohne
Portefeuille ſein. Dies dürfte auch den Plänen des Kabinetts
am beſten entſprechen, denn dieſem iſt es in erſter Linie darum
zu tun, den Einfluß Lloyd Georges für die im Herbſt bevor=
ſtehenden
Wahlen für ſich zu mobiliſieren. Auch die Um=
bildung
des Kabinetts dient ja vor allem der Vorbereitung
dieſer Neuwahlen, die der nationalen Konzentrationsregierung
für vier weitere Jahre die Macht ſicher ſollen.

Offiziersauskauſch
zwiſchen der deutſchen und der engliſchen Armee.

In Durchführung eines zwiſchen der engliſchen und deut=
ſchen
Armee verabredeten Offiziersaustauſches werden drei
engliſche Offiziere in den nächſten Tagen ein Kommando bei
deutſchen Truppenteilen antreten. Es handelt ſich um je einen
Offizier der Infanterie, der Kavallerie und der Artillerie, die
bei den entſprechenden deutſchen Waffengattungen für die Zeit
von etwa vier Wochen Dienſt tun werden.
Die zum Austauſch kommandierten deutſchen Offiziere
haben ihr Kommando in England bereits angetreten.

Der Skreit in Japan um die Organkheorie‟

Die Auseinanderſetzungen über die ſogenannte Organ=
theorie
werden immer weiter geführt. Ueber 100 Vertreter
einer nationaliſtiſchen Organiſation aus Matſumoto verbraun=
ten
heute auf dem Dach des Militärklubs in Tokio die Schriften
des Profeſſors Minobe, um damit gegen alle Staatsfeinde zu
demonſtrieren. Zunächſt beſtand die Abſicht, dieſen Proteſtakt
vor dem Meijetempel zu veranſtalten, was jedoch von der
Polizei verhindert wurde. Die Nationaliſten wollen die For=
derung
erheben, alle Staatsfeinde aus dem Miniſterium zu ent=
fernen
. In politiſchen Kreifen wird der öffentlichen Ver=
brennung
der Minobe=Schriften große Bedeutung beigemeſſen,
da dieſe Art des Proteſtes erſtmalig zu verzeichnen ſei.
Am 29. April werden aus Anlaß des Geburtstages des
Kaiſers der ehemalige Unteroffizier Goto, der Führer der 11
Nationaliſten, die wegen der Ermordung des Miniſterpräſidenten
Inukaix zu langen Strafen verurteilt worden waren, aus dem
Gefängnis mit Bewährungsfriſt entlaſſen werden. Maßgebend
für dieſen Beſchluß iſt u. a. die Tatſache, daß Goto während
der Haftzeit anſtändige Geſinnung und Führung bewieſen habe.

Muſſolini ſucht Fremdenlegionäre!
Deſterreicher werden für die abeſſiniſche Expedition
angeworben.

Das Journal des Nations bringt heute eine Meldung aus
Klagenfurt, derzufolge die öſterreichiſche Heimwehr in Kärnten
Freiwillige für die italieniſche militäriſche Expedition anwerbe,
die ſich nach Eritrea und Somaliland begeben, um gegen Abeſſi=
nien
zu kämpfen. In der Meldung heißt es weiter, daß es der
Heimwehr gelungen ſei, eine Reihe von Arbeitsloſen zu finden,
die ſich in ihrer Verzweiflung für dieſe Expedition anwerben
laſſen.

Großes Haus. Donnerstag, den 25. April 1935.

Richard Wagner: Tannhäuſer.

As erſte Oper hörten wir in der Feſtwoche zum 125jährigen
Beſicln des Landestheaters den Tannhäuſer mit zwei lieben
Gäßk Rünſtlern, die ſich in den letzten Jahren ſo recht in die
Hev&der Darmſtädter hineingeſungen hatten, und deren Weggang
an Eſſeutendere Bühnen ſtark bedauert wurde. Maria Reining
langAnp ſpielte die Eliſabeth mit dem ganzen Liebreiz ihrer
WStisye und Perſönlichkeit. Für uns iſt ihre Stimmbildung da=
i
durſch o Beſonders vollkommen, daß das Organ ſo ruhig, in edler
Meſſſen linie wirkt, daß nichts von Forcieren oder von Atemun=
ruh/’n
ſſpüren iſt, und gerade in der Rolle der Eliſabeth, vor
allehm. Gebet, iſt dieſe Ruhe, Klangſchönheit und Phraſierungs=
ſicheelt
ſo wichtig. Trotz einer geſanglich ſehr guten Vertreterin
ſeiſchil an 1Mrer Bühne, trotz verſchiedener Gäſte haben wir die Eliſabeth
nid in Aſem Winter noch nicht ſo vollendet und ergreifend gehört wie
von täa Reining, die lebhaft gefeiert wurde. Dem Landgrafen
gab ALeo Herrmann die Breite ſeines wuchtigen Organs und die
edlell vlbſtverſtändlichkeit ſeiner bedeutenden Darſtellerkunſt.
Duu heine hervorragende künſtleriſche Leiſtung ſtiegen wertvolle
Eri yrungen auf an all das, was er in der Zeit ſeines Hierſeins
gebux wat, und auch er wurde lebhaft gefeiert. Im übrigen iſt
unſeis Amfführung mit der viel Leben auf der Bühne entfalten=
den
Gel leitung von Max Hofmüller und den vielen guten Einzel=
leiſthten
ſchon oft gerühmt worden. Bei der heutigen Feſtauf=
führen
ſiel beſonders auf, daß Liſelott Ammermann, der an ſich
ſtimanch die Venus weniger gut liegt als andere Rollen, mit der

unbliemen tiefen Lage der Partie weit beſſer ſich abfand, als in
frühiin Aufführungen, und daß auch das Sprachliche weit beſſer
verſalilſich war. Das Orcheſter ſpielte prachtvoll und Karl Fride=
rich
ſthlltete das Vorſpiel ſo prachtvoll einheitlich und die Ein=
leitym
des dritten Aktes ſo ergreifend und klangſchön, wie wir
beidcl suckze unter ihm noch nicht gehört haben. Dies alles trug
dazrhl ei, dem Abend wirklich feſtliche Weihe zu geben und die
Hörſun, dem anſcheinend ausverkauften Haus dankten durch be=
*X.
geiſtſtten Beifall.

ErmrtVſ echert: Hirtennovelle. Albert Langen/Georg Müller,
Aücheen.
De neue Novelle Ernſt Wiecherts iſt von faſt klaſſiſcher
Schähe) und Klarheit. Sie erzählt mit der ganzen Wiechertſchen

Sprmtn iſterſchaft vom Leben und Sterben eines armen Hirten=
knau
im den Wäldern an der oſtpreußiſchen Grenze, den Wäl=
derrhſi
, den beſten der Wiechertſchen Geſchichten Rahmen und

Agnes Bernauer im Heſſiſchen Landeskheaker.

Am 4. Abend der Feſtwoche bringt, das Heſſiſche Landestheater
eine Aufführung von Hebbels Trauerſpiel Agnes Bernauer in
der neuen Inſzenierung von Jochen Poelzig und Max Fritzſche.
Unſer Bild zeigt, eine Szene des 3. Aktes mit Ruth Trumpp
(Agnes Bernauer), Hannes Stelzer (Herzog Albrecht) und Hans
Ausfelder (Kaſtellan).

Stimmung geben, ja, ohne die ſeine Menſchenwelt kaum denkbar
iſt. Zwölfjährig wird Michael, der mit ſechs Jahren ſeinen
Vater beim Baumfällen ſterben ſehen mußte, zum Hirten des
Dorfes ernannt. Mit eigentümlichem Humor, der bisher bei
Wiechert nur wenig in Erſcheinung trat, ſchildert er die Begeg=
nung
der beiden Hirten und den Sieg Michaels, der ſeinen Geg=
ner
mit einem Stein aus ſeiner Schleuder erledigt. Aus die=
ſem
Sieg folgt die Freundſchaft der bisher unerreichbar ſcheinen=
den
Förſterſöhne, des Schulzen= und des Gutsherrenſohnes mit
dem armen Hirtenjungen, der ihnen allen noch Lehrmeiſter ſein
kann in den vielen Dingen des freien Lebens im Wald und auf

den weiten Wieſen. Dies freie Leben im Walde ſteht mit ſel=
tenem
Glanz vor dem Leſer. Mit einer wundervollen Weihe

ſchließt die Novelle, die in dem einfachen Sterben dieſes Hirten

Michael die Gewähr ſieht, daß Gott dieſes Land nicht zum Unter=
gang
beſtimmt habe. Wiechert iſt mit dieſem kleinen Werk den
il begann,

lichkeit wird.
Rolf Lauckner: Der geſpielte Fauſt, Goethes Fauſt II in
neuer Bühnengeſtaltung mit einer Einführung in die Probleme
und die Geſchichte der Fauſt II=Bearbeitungen (Band 2 der
Bücherei für Spiel und Theater). (Theaterverlag Langen)
Müller, Berlin.)
Rolf Lauckner gibt in dem Buch eine neue Bühnenbearbeitung
des Fauſt II und eine wertvolle geſchichtliche Darſtellung der
bisherigen Bearbeitungen Ohne langwieriges philologiſches Bei=
werk
vermittelt Rolf Lauckner aus einem reichen und gründlichen
Wiſſen auf ſchmalem Raum die höchſt intereſſante Entwicklung des
Fauſt II in ſeinen Bühnenbearbeitungen; eine geſchichtliche
Studie von beſtechender Klarheit, ein gründlicher und doch popu=
lärer
Beitrag zur Hiſtorie und Problematik der Fauſt II‟= Be=
arbeitungen
! Die volltextlich wiedergegebene Bearbeitung ſelber,
welche zum beſſeren Studium des Leſers am Rande die Zeilen=
jählung
der Originalausgabe führt, bringt uns das Geſchenk eines
Bühnenfauſt von 3 bis 3½ Stunden Spieldauer, der trotzdem alles
Weſentliche enthält, alle theatraliſchen Zuſammenhänge völlig klar
herausbringt und durch eine geſchickte Verſchiebung einiger =
ſuren
das große dichteriſche Werk zum erſtenmal in ſeiner leuchten=
den
theatraliſchen Klarheit und Allgemeinverſtändlichkeit vorführt.
Gib acht! Die Verkehrsvorſchriften der Reichs= Straßenver=
kehrsordnung
von Dr. jur. F. A. Schifferer Volksausgabe
mit bunten Bildern von Rud vom Endt. (Bildgut=Verlag,
Eſſen.)
Verordnungen und Vorſchriften finden häufig keine freudige
Aufnahmebereitſchaft bei denen, die ſie unter beſonderer Obacht
erfüllen ſollen. Hier liegt nun ein Büchlein vor, das die trockene
Materie der Verkehrsordnung in einer Folge von locker gehalte=
nen
Unterweiſungen, flott und einprägſam geformt, nahe bringt.
Dieſe leichte und treffſichere Formung macht den Stoff ſelbſt der
Jugend leicht zugänglich. Man überfliegt ſchmunzelnd die in bun=
ten
ungemein lebendig gehaltenen Bildern vorüberſchnurrenden
Vorſchriften, nach denen ſowohl der Fahrer wie auch der Fußgän=
ger
ſich auf der Straße vor Schaden und Strafe bewahren ſoll.
Die geſchickte und humorvolle Bebilderung hebt das Büchlein
gegenüber ähnlichen Publikationen vorteilhaft heraus.
Simpliciſſimus. Heft 5: Ueber die zwei Zeichnungen von
Gulbranſſon. Der Mai=Bock werden ſich viele freuen: ſie karikie=
ren
mit ſo feinem Humor das rein Menſchliche‟! Das reichhal=
tige
Heft bringt außerdem Zeichnungen von Thöny, Schilling,
Schulz, Scheurich. Krieſch, Sauer. Gräf uſw. mit vorzüglichen
Witzen aus Politik und Leben, und wer gute Kurzgeſchichten liebt.
und Sinn hat für Ironie und Witz, wird ſich ausgezeichnet unter=
tes
.
halten beim Leſen dieſes B

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 114

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 26. Aprtl 1937

e Bfne
fläßlich d

Uwarst du nie von mie gegangen.

Roman von Erich Ebenstein

Nachdruck verboten

Danke, Herr Doktor, ich bin nun ſo ziemlich im Bilde. Mein
Mann fuhr alſo nach der Fabrik hinaus, um jenen Said Haſchib
zur Rechenſchaft zu ziehen. Wie verlief dieſe Begegnung,
Ja da ſind wir nun bei dem kritiſchen Punkt angelangt,
meine liebe gnädige Frau. Darüber wiſſen wir nämlich bis jetzt
gar nichts, denn Herr Donawend junior iſt nicht mehr nach Jaffa
zurückgekehrt. Er unternahm von der Fabrik aus am nächſten
Tage gegen Abend einen Spazierritt in ſüdlicher Richtung gegen
die Wüſte zu, wurde dabei angeblich von Angehörigen eines räu=
beriſchen
Beduinenſtammes überfallen und als ihr Gefangener
weiter nach Süden, wahrſcheinlich in die Wüſte El Tih, ver=
ſchleppt
.
Sigrid ſtößt einen Ruf des Schreckens aus und ſtarrt Rutte
entgeiſtert an. Als Gefangener verſchleppt? ſtammelt ſie,
bleich wie der Tod. Fred? Mein Gatte? O Gott! Dann iſt er
ja ſeines Lebens keinen Augenblick ſicher iſt vielleicht ſchon
tot?
Tränen entſtürzen ihren Augen. Rutte legt beruhigend ſeine
Hand auf ihren Arm.
So ſchlimm iſt es gewiß nicht, gnädige Frau. Ueber unſers
jungen Herrn Leben, glaube ich, können Sie ganz beruhigt ſein,
Entführungen dieſer Art ſind in jenen Gegenden nichts Seltenes,
Man bemächtigt ſich ſehr gern eines Europäers, den man für
wohlhabend hält, um ſpäter Löſegeld für ihn zu fordern. In un=
ſerem
Falle dürfte hinter der ganzen Sache niemand anderes als
Said Haſchih ſtecken, der die Beduinen zu der Entführung ange=
ſtiftet
haben wird, um Zeit zu gewinnen, ſein Schäfchen ins
Trockene zu bringen und dann zu verduften. Auch der Konſul iſt
dieſer Anſicht.
Aber was wird nun geſchehen? Man muß doch alles in Be=
wegung
ſetzen, um Fred aus ſeiner Lage zu befreien. Die Be=
hörden

Auf die Behörden iſt in dieſem Falle nicht zu rechnen, um
ſo weniger, als man weder weiß, welchem Stamm die Ent=
führer
angehören, noch wohin ſie Fred Donawend gebracht
haben. Meiner Meinung nach heißt es Geduld haben und ab=
warten
.
Geduld? Oh, Doktor Rutte! Wie kann man in einem ſol=
chen
Falle Geduld haben?
Rutte nimmt Sigrids Hand in die ſeine und ſagt mit väter=
lichem
Wohlwollen: Wenn einem nun nichts anderes übrig=
bleibt
, liebe gnädige Frau? Sie waren doch bisher ſtets ſo tapfer
und vernünftig! Seien Sie es um Freds willen auch weiterhin.
Im Grunde handelt es ſich ja doch nur um ein Hinausſchieben
des Wiederſehens.
Und wenn ich ihn nie mehr wiederſehe?"

Dieſe Gefahr kommt gar nicht in Betracht. Nicht ſein Tod,
ſondern allein ſein Leben und Wohlbefinden hat Wert für ſeine
Entführer. Sie werden einige Wochen vielleicht auch Monate .
nämlich ſo lange es ihrem Auftraggeber, Said Haſchib, für wün=
ſchenswert
erſcheint warten, und dann ihre Forderungen be=
züglich
des gewünſchten Löſegeldes formulieren, die wir natür=
lich
bewilligen müſſen. Sobald dies Löſegeld in ihren Händen
iſt, werden ſie Fred. mit verbundenen Augen an ein gewiſſen
Punkt befördern und dann freilaſſen. Man kennt ja die Gepflo=
genheiten
dieſer räuberiſchen Beduinen. Mehr als hundertmal
bereits hat ſich Aehnliches ſchon ereignet. Für Fred wird es
dann ein Abenteuer geweſen ſein für Sie, liebe gnädige Frau,
nur eine Geduldprobe.
Sind Sie deſſen ſo ſicher, Doktor Rutte?
So ſicher, daß ich kraft meiner Kenntnis der Verhältniſſe
da drüben meine Hand dafür ins Feuer legen würde!
Sigrids Tränen fließen ſanfter. Die Sicherheit, die aus
Ruttes Ton ſpricht, beruhigt ſie ſichtlich.
Sei tapfer und habe Geduld! Die Worte ihres
Schwiegervaters klingen ihr wieder im Ohr.
Weiß meine Schwiegermutter um das, was Sie mir ſoeben
mitteilten, Herr Doktor? fragt ſie nach einer Weile beklommen.
Rutte nickt. Ich war, ehe ich zu Ihnen kam, bei ihr und
habe ihr alles mitgeteilt.
Und wie nahm ſie es auf?
Mit der ruhigen Gefaßtheit, die Frau Sophie Donawend
auch in ungewöhnlichen Lagen ſtets aufzubringen weiß. Ich muß
ſagen, daß mir ihre Ruhe imponierte, wenn ich ſie auch als
Menſch nicht ganz begreifen kann. Der Verluſt des Gatten
noch dazu auf ſo tragiſche Weiſe und nun auch noch die Unge=
wißheit
über das Schickſal ihres einzigen Sohnes iſt für einen
gewöhnlichen Menſchen zweifelsohne ein wenig viel auf einmal,
ſie aber erledigte alles nur mit den Worten; So bin ich nun,
da Fred vorläufig nicht mitzählt und mein Gatte tot iſt allei=
niger
Chef der Firma. Darum, Herr Doktor, zähle ich doppelt
auf Ihre bewährte Mitarbeit in dieſer für eine Frau immerhin
ſchwierigen Situation!.
Sigrid ſchweigt. Wie gern wollte ſie der Schwiegermutter
auch ihre Mithilfe anbieten! Aber ſie wußte nur zu gut, daß
Frau Sophie dieſe ſchon aus Prinzip niemals angenommen hätte.
Sechſtes Kapitel,
Ein furchtbarer Schlag.
Eines möchte ich Sie noch fragen, Herr Doktor, ſagt Sigrid
nach einer Pauſe unruhig; was es für eine Bewandtnis mit
dem geheimnisvollen Inder hat, der Sie, wie Herr Hallberger

mir mitteilte am Wbend vor meines Schwiegerpaters Tode auf
geſucht hat. Fand man eine weitere Spur von ihm?
Soviel ich weiß, nein. Die Behörde forſchte zwar ſehr eiz.
gehend nach ihm in allen Hotels und Penſionen, aber das Er.
gebnis war negativ. Zwei Männer, die laut ihres Paſſes gr.
Indien zugereiſt waren der eine aus Lahore, der andere gr
Heiderabad ſind zwar in hieſigen Hotels abgeſtiegen, aber
handelt ſich um einfache Geſchäftsreiſende, auf die meine Vs=.
ſonalbeſchreibung durchaus nicht ſtimmte und die ſich auch geges,
wärtig noch hier aufhalten. Beide erbrachten ein ſicheres Alfu
für die Nacht vom 20. November und erwieſen ſich als durchau=
uinverdächtig
. Allerdings ſtieg im Hotel Imperial am 19. au
ein vornehmer Herr ab, auf den meine Perſonalbeſchreibung voe,
blüffend genau ſtimmte, aber er reiſte in Begleitung ſeiner Tooy,
ter, nannte ſich Miſter Brown und gab an, aus der Schweiz
kommen. Am 21. November reiſte er wieder ab. unbekam
wohin.
Und Sie glauben, daß es derſelbe Herr iſt, der bei Ihnzu
war?
Sehr möglich, ja ſogar wahrſcheinlich, da die Perſonalw,
ſchreibung ſtimmt. Auch im Hotel hatte man den Eindruck, da
es ſich um einen ſehr vornehmen Herrn handele, der wohl g:0
mehr ſei, als er ſcheinen wollte.
Nannte er ſich auch Ihnen gegenüber ,Brown'?
Das kann ich nicht mit Beſtimmtheit ſagen, denn ich vou
ſtand den Namen nicht, da er ihn ſehr raſch und leiſe ausſprau
Aber es kann immerhin ,Brown' geweſen ſein.
Sagte er Ihnen, warum er meinen Schwiegervater au
ſuchen wollte?"
Nein, er meinte nur, daß es ſich um eine Privatang

Feeatet Deit
FNBN

UI. E0 Tod
zur ruchen ſole
R.
70 M
zun in den 9
ime der größte
Was wir al
bat trleben, da
telrleden, in uns
1 der Betriel
ſteauf warſchiert,
r neuen Pfl.

legenheit handele, die aber für ihn von größter Wichtigle/
ſei. Er tat übrigens ſehr geheimnisvoll und fragte zuletzt aun
ob ich nicht vielleicht zufällig wiſſe, ob Herr Donawend vor viſ
len Jahren einmal in Indien, und zwar in Delhi, geweſen
was ich bejahte.
Das fragte er wirklich? Täuſchen Sie ſich nicht, Herr Dau
tor? fragte Sigrid haſtig.
Beſtimmt nicht, denn es fiel mir nachträglich ganz beſoch
ders auf da nur wenige Menſchen um jenen kurzen Aufentha
meines Freundes in Delhi wiſſen. Auch Ihnen dürfte er kamu
bekannt ſein, gnädige Frau.
Doch ich weiß darum, denn gerade an jenem letzt!
Abend, den ich bei Papa verbrachte, erzählte er mir ein Erle=
nis
, das ſich an ſeinen Aufenthalt in Delhi knüpfte, ſagt Sigm
zerſtreut und fährt dann lebhafter fort: Und Ihnen gegenück,
ſagte der Mann, daß er ein Inder ſei?
Ob er es ausdrücklich ſagte, weiß ich nicht mehr, aber
entnahm es aus ſeinen Worten. Auch beſtärkte mich ſein Au=
ſehen
in dieſer Annahme.
Wie ſah er aus? Bitte, beſchreiben Sie mir ihn mögliat
genau, Herr Doktor!

(Fortſetzung folgt.)

er die Entwit
Lieſer Feiet
Wen Zuſammen
0 gemeinſam
Die letzten
Bekenntnis
Mutichland. Ur
11 Mai, in
ſum in der ve
Füertag, d
Frn können.

Eädnten war,
en ungeteilien
Petiche Beingt.
eſwhätzter Lichter
uIEs iſt wahr
ſa dieſesmal bu
iesie hervorraget
ftieren anzuſehe
uchin dieſer letz

lien bei ihren
/Schmuck ſein
Suie bereits gem
verſchiedene
ungen Es ſte
Faftliche Erfol.
EifKt
ernd

HIEEN

Geſtorbene.

Darmſtadt: Berthold, Heinrich, Buchhändler,
Witwer, 78 Jahre.
Spengler, Marie, geb. Seemann, Ehefrau
des Schloſſers 49 Jahre.
Pieroth, Andreas, Heizer, ledig, 69 Jahre.
Schmidt. Eliſabethe Katharina, geb. Käm=
merer
, Witwe des Hilfsarbeiters. 69 Jahre.

Fritz Dienes
u. Frau Hildegard, geb. Beler
Vermählte
Darmſtadi
Frankfurt a. M.
Heinricheſtraße 79
Schrepeſtraße 40
Kirchlſche Trauung am 27. April, nachmittags 3 Uhr, in der
Paulustirche in Darmſtiadt.

Siatt Karten.
Für die anläßlich der Hochzeit unſerer Tochter
Friderike mit Herrn Walter Korell ſowie
der Konfirmatlon unſeres Sohnes Frledrich
Wllhelm in ſo reicher Fülle uns zutell ge=
wordenen
Glückwünſche, Blumenſpenden und
Geſchenke ſagen herzinnigſten Dank
pfarrer Wilhelm Köhler und Frau.

alkohdlarm
Vitaminreich

Vitamalz ist ein nach den neuesten Ergebnissen der Vi=
taminforschung
hergestelltes, alkoholarmes - vitamin-
reiches
Gesundheitsbier, Es ist daher nicht nur das Ge-
jränk
für werdende und stillende Mütter, für Blutarme und
Genesende, sondern wird auch als Erfrischungsgetränk
bevorzugt. Es unterscheidet sich von anderen Malzbieren
durch seinen angenehmen, bierähnlichen Geschmack, ist
also das Bier für alle, die aus irgend einem Grund auf
Biergenuß verzichten mitssen. Vitamalz wird daher mit
Recht als Volksnahrungsmittel bezeichnet.

Hersteller; Ver, Brauereien Seligenstadt G. m. b. H., Tel. 219

In Darmstadt zu besiehen die Flasche zu 25 Pfennige durch
die einschl. Geschäfte

Generalvertrieb Biergroßhandlung Heinrich Ostertag
Hügelstraße 27 / Fernspr. 2468
8426b

Unsere neuen Schlager 1937
Rasierklingen

Neul Romeria Blau Langloch Neul
für alle Apparate passend, 10 Stück 99
Romerla Grün, hauchdünn
die tausendfach bewährte Qualitäts-
Klinge .. . . . . . . . . . 10 Stück 90

Romeria Rapid, 0,08 mm, hauchdünn.
die Klinge für den empfindlichsten Herrn
19 Stuek 1.04
Nur zu haben:

Farfuimerie Dirrmann, SLisabethenst. 2

vernichtet Wanzen, Motten und Käfer
100prozentig
Geruchlos Keine Beschädlgung
wElisabethenstr.31
IbeldLotz Teiefon M. 4S1, 8677a
Fachmänn. Vernichtung durch amtlich geprüftes Personal

Laß 2ich im Friſeurgeſchäft bedienen
und nie durch Schwarzarbeit

es iſt ſtrafbar!

Ader Kauser

dle hervorragende Nähmaschlne
für den Haushalt und Gewerbe
Nähmaschinen von M. 105.
an, mit voller Garantie,
Unverbindllche Vorführung.
Weitgehende Zahlungserleichterung.

Urschel

Kirchstr. 21

3978

Freitag, den 26.April Fortsetzung d. Total-

wegen Geschätts-
Ausverkaufs autgabe. G9ß

Herren-, Damen- und Kinderschuhe sehr billig,
Katz, Kirchstr. 10 samstag,27.,geschlossen

Knk
R..
Karrne
en;
efel musct Lu wählen!.
auß bevon Mutdas vergisst.
Beratenist.

Gelbor

Berleren

lst keine Kunst mehr.
Man braucht nur den be-
währten
, gutschmeckenden
Thalysia-Schlankheitstee
täglich zu trinken. Pkt. 70Pfg.
Nur zu haben im

Goldene Armband=Uhr
am 1. Feiertag verloren. Gegen
Belohnung abzugeben bei
2. Yollrath, Friſeur, Langgaſſe 18.
VorAnkaufwird gewarnt, 3961

Dauer=

Wellen

Wasserwellen,
Haarfärben und
Blondieren sind
Spezialfächer
im Salon
P. Klein
Kirchstraße 8.
Telefon 3686, (a

Reparatur
-Stlmmen
Miete"
H. W. Zimmermann
Grofenstr. 21
Ruf 2830 (a

Wanzen
Motten u. Käfer
vernichket
100 ig
T-Gas

Geruchlos, keine
Beſchädigung
perſönl. Arbeit!
R. Joedecke.
Mackenſenſtr 16.
Staatl gepr. Des=
infektor
, amtlich
gepr. Schädlings=
bekämpfer
, Tel.
Nr. 2598.

Entlaufen
ältere Tiger=
Katze. Abzugeb.
Huwerth.
Lebensm.=Geſch.
Ecke, Roßdörfer=
und Wienerſtr.

FMinDeig
Anschluß-Reformhaus
Eos Schulstr. 7

Der
Lederhut
persönliche Note.
Ankertigung in
jeder Farbe und
Form v. 7.50an
Kunst und Mode
Franke-
Weißgerber 6b
Atelier Karlst, 54

arzu

Er sagt:
Tapeten bekostioel
Jungmann Nf.
Darmstadt, Schulstraße?

Alle, die ein Ferienſparmarkenbuch vom
Darmſtädter Cagblatt haben und Heißig neue Be=
zieher
werben, Für jeden Neubesieher zahlen wir
1. RM. in Sparmarken oder in bar. WerHeißig
wirbt, hat ſeine Reiſekoſten bald zuſammen.
Sammelt Marken! Laßt euch Marken ſchenken.

Koffer=
Arnold

Schuchardstr. 15
Ecke Luisenstr.

uſw.
Herdweg 28/31,
Ruf 495. (a

V

RM. 300.
Darlehen gegen
einwandfr. Si=
cherheit
u. gute
Zinſen geſucht
Rückzahl raten=
weiſe
bis Ende
d. Jahres. Ang.
u. P. 50 Geſchſt.

Metzgerei
in beſter. Lage
umſtändehalber
ſofort zu ver=
mieten
. Ang. u.
P. 49 Geſchſt.

Rollfix=Dreirad=
Lieferwagen
Vorführungs=

wagen, neuwer=
tig
, ſehr billig
abzug, Fahrzeug=
Schneider,
Mühlſtr. 1. (s

Brennabor=
Ideal=Limouſ
in erſtklaſſ. Zu=
ſtand
, letzt. Mo=
dell
. günſtig zu
verk. Avemarie,
Wendelſtadtſtr.
Nr. 40, Tel. 3484

Ich habe nebenſtehenden neuen
Bezieher geworben. Dieſer hat in
den letzten 3 Monaten das Darm=
ſtädter
Tagblatt niht gehalten.
Als Belohnung für dieſe
Werbung erhalte ich 1RM.
in Ferienmarken oder in bar,
nachdem der erſte Monatsbezugs=
preis
bezahlt iſt.

Name;

Wohnung2..,

Straße:

Nichtgewünſchtes bitte ſtreichen.

Beſiellſchein
Ich1Herr/Frau
Beruf: u

Straße:

beſtelle hiermit zum Monatspreis von 2.20 RM. 900

Darmſtädter Cagblak

Gleichzeitig ſenden Sie mir koſtenlos ein Ferienil".
markenbuch des Darmſtädter Tagblatt.

[ ][  ][ ]

freitag, 26. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 114 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 26. April 1935
* Zun 1. Mai.
12er Feiertag des ſchaffenden Deutſchen! Das iſt der 1. Mai im
ven Deutſchland geworden. Im Deutſchland der Arbeit iſt
MEeſttag der Arbeit ein Feiertag des Volkes.
Ein Tag, an dem die ſonſt emſig ſchaffenden Hände nicht
uruhen ſollen, das ſollen ſie auch am Sonntag, an dem ſie ſich
cio gen ſollen zu ſtarker umfaſſender Kette, und damit zu
bin=Bekenntnis aller für alle, für Deutſchland!

Lei dem
ieſte 9

Peiyeih
größter A

Der Führer war es, der dem 1. Mai als Feſttag des Vol=
hſ
inen Sinn gegeben hat. Der Ruf Ehret die Arbeit,
gtet den Arbeiter, iſt auch heute noch ein Kampfruf.
0Durch das Land zu tragen, iſt der große Sinn des 1. Mai,
1 i den Herzen der Menſchen unauslöſchlich zu verwurzeln,
ſt ver größten Aufgaben unſerer Zeit.
Was wir am 1. Mai, ſchreibt die NSK., in feierlichen Stun=
ſerleben
, das müſſen wir in den 365 Tagen des Jahres wei=
uten
, in uns fortentwickeln, täglich zur Tat werden laſſen.
1Der Betriebsführer, der an dieſem Tag vor ſeiner Gefolg=
ſ
9tz marſchiert, muß es das ganze Jahr hindurch tun, muß ſich
8 Aneuen Pflichten eines Betriebsführers bewußt bleiben. Der
(Hlgsmann, der ſtolz und aufrecht am 1. Mai vor der Welt
dworſtriert, darf dieſen Stolz mit in ſeine Werkſtatt nehmen.
Ann 1. Mai wird vom Führer die Heerſchau abgenommen
1b Sie Entwicklung des ſozialiſtiſchen Geiſtes in Deutſchland.
Tieſer Feiertag darf nicht Abſchluß, ſondern Anfang wei=
m
Zuſammenfindens aller derer, die in gemeinſamer Arbeit
usgemeinſamem Schickſal zuſammengehören, ſein.
Tie letzten Vertrauensratswahlen brachten erneut ein ſtar=
lurzen
Au ksTekenntnis aller Schaffenden zum nationalſozialiſtiſchen
hen dürſte TRſcland. Und damit auch ein Bekenntnis zur Sinndeutung
dig1. Mai, im Gegenſatz zu ſeiner klaſſenkämpferiſchen Bedeu=
an
jeun) twän der vergangenen Epoche. Der heutige 1. Mai iſt ein
er mir iÄſtirtag, den alle Deutſchen freudig und von Herzen mit=
Lipſte, ſau) f hm können.

Ihnen MW
Gedächtnisſchau für Profeſſor Johannes Lippmann. Wie zu
yt melr, 4 e an en war, hat die derzeitige Veranſtaltung des Kunſtvereins

te mich ſun düchurngeteilten Beifall aller Beſucher. Iſt es doch die ſchöne
diſucke Heimat, das deutſche Bauerntum, das unſer mit Recht ſo
gyeſatzter Lichtenberger Odenwaldmaler ſo herrlich wiedergegeben
wir ihn u hünEs iſt wahrhaft deutſche Kunſt, die die Kunſthalle am Rhein=
toin
ſeſesmal bringt. Es ſollte deshalb niemand verſäumen, ſich
diltel vervorragende Gedächtnisſchau nicht nur einmal, ſondern des
öfüten, anzuſehen. Er wird es nicht zu bereuen haben, wahrſcheinlich
amin dieſer letzten Lippmann=Ausſtellung ſich eine der ſchönen Ar=
bilziy
bei ihren ſehr erſchwinglichen Preiſen ſichern, die ihm dann
alsswmuck ſeines Heimes ſtets von neuem Freude bereiten wird.
ger AXb=reits gemeldet ſind ſchon 8 der ausgeſtellten Bilder verkauft,
fünerſchiedene derſelben ſchweben auch wegen Ankaufs Verhand=
ulen
Es ſteht zu hoffen, daß der große künſtleriſche und wirt=
ſd
lihe Erfolg, den die Ausſtellung bis jetzt hatte, ſich noch wei=
Mar tsunauernd ſteigern wird.
Der Bundestag der Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefange=
ch
Heul
nat. W. findet vom 24. bis 27. Mai ds. Js. in St. Ingbert ſtatt.
Giüc Armtl ich dieſes Bundestages werden am Donnerstag, den 23. Mai,
100 Mitglieder der ehemaligen Kriegsgefangenen in unſerer
Qualſtät Stt iöffentlich empfangen, um den Kameraden von Schleſien,
10 Stück Aſund Weſtpreußen, ſowie allen denen die ſich unterwegs noch
aryi ßen, zu beweiſen, wie eng wir Heſſen uns mit den übrigen
Hauf
Zhiem des Reiches verbunden und durch unſeren Führer Adol)
senHer), Hfütr äm neuen Reiche geeint fühlen. Wir hoffen heute ſchon, daß
10 9, diler Frage kommende Abteilung, welche die ganze Strecke mit
demhad zurücklegt, bei ihrem Unternehmen durch das Wetter be=
gün
/k wird.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Die Ziehung der
talellt 1.haſſe der 45./271. Lotterie findet heute und morgen ſtatt.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS

ekorail

Utt.
5. April

Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne 0, 15. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein
deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel.

ſiAoril

Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Miete
B 21 (Wahlmieten und Gutſcheine Nr. 1, 2 und 3
gültig). In neuer Einſtudierung und Ausſtattung:
Figaros Hochzeit. Komiſche Oper von Mozart.

Serit

Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 23.00 Uhr. Außer
Miete (Wahlmieten und Gutſcheine nicht gültig).
Unter der Leitung des Komponiſten
Dr. Richard Strauß: Arabella. Gäſte: Rei=
ning
, Krauß, Strack, Herrmann.

Saentig.

KLEINES HAUS

.April

Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 21.45 Uhr. Ge=
ſchloſſene
Vorſtellung. Die drei Eisbären. Länd=
liches
Luſtſpiel von Maximilian Vitus.

genag.
LApril

Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 21.45 Uhr. Deutſche
Bühne H (11. Vorſtellung), Zuſatzmiete 4. Ein
Kerl, der ſpekuliert. Komödie v. Dietrich Eckart.

Heſſiſches Landestheater. Der heutige vierte Abend der Feſt=
des
Heſſiſchen Landestheaters bringt eine Aufführung von
Frülig Hebbels deutſchem Trauerſpiel Agnes Bernauer
in iüe neuen erfolgreichen Inſzenierung von Jochen Poelzig und
Mac Frätzſche Die Hauptrollen ſpielen Ruth Trumpp. Hans Bau=
megt
. Emil Lohkamp, Hannes Stelzer, Heinz Stieda und Curt
Wellmann. Morgen erſcheint in neuer Einſtudierung und Aus=
ſtatrzug
die komiſche Oper Figaros Hochzeit von Wolf=
gan
lmadeus Mozart im Spielplan. Die muſikaliſche Leitung hat
Geu ilmuſikdirektor Karl Friderich; die Spielleitung Dr. Bruno
Heum Bühnenbild Max Fritzſche. Am Sonntag, dem letzten Tag
der Mſtwoche, findet um 11 Uhr vormittags im Foyer des Großen
Hau ern Vortrag des bekannten Theaterwiſſenſchaftlers Dr. Hans
KnAſ en=Berlin über das Thema Weſen und Aufgaben
demſeutigen Theaterkritik ſtatt. Dieſer Vortrag iſt
öffelich=; der Eintritt dazu iſt frei. Der Sonntagabend bringt
wolAdass größte muſikaliſche Ereignis, das Darmſtadt in dieſer
Spiczteit erlebt. Dr. Richard Strauß, der größte lebende
deu ſe Komponiſt, dirigiert ſeine Oper Arabella. Für die
Auf ſirung wurden als Gäſte Maria Reining. Charlotte Krauß,
Ma=4 Strack und Theo Herrmann gewonnen. Vom Enſemble des
Heſaſſen. Landestheaters ſind in Hauptpartien Martha Liebel. Lea
Pilit Bernd Aldenhoff. Heinrich Blaſel, Karl Köther, Joachim
Satſt und Heinrich Schlüter beſchäftigt. Die Spielleitung hat
Dr. Auno Heyn, der die Oper in der letzten Spielzeit im Landes=
thecu
inſzenierte.

Zum Krankenhausneubau des Alice=Frauenvereins.

Zeierlichr Grandſteiiltegang.
* Geſtern nachmittag erfolgte die Grundſteinlegung zu dem
auf dem Grundſtück des Alice=Hoſpitals (Dieburgerſtr. 21) geplan=
ten
neuen Krankenhauſes des Heſſiſchen Alice=Frauenvereins. Lei=
der
wurde die Feier durch ſtrömenden Regen beeinträchtigt, ſie ver=
lief
aber trotzdem in würdiger Form im Beiſein der Landesvor=
ſitzenden
des Alice=Frauenvereins und zählreicher geladener Gäſte,
unter dieſen als Vertreter der Stadt. Bürgermeiſter Haug.
Die Stelle, an der die Grundſteinlegung erfolgte, war mit
Girlanden, den Fahnen des Dritten Reiches und des Roten Kreu=
zes
geſchmückt. Mit einem Chorgeſang der Schweſtern Großer
Gott, wir loben dich wurde die Feierſtunde eröffnet. Dann hielt
Pfarrer Vogel eine eindringliche Anſprache, in der er betonte,
daß der Grund dieſes Hauſes unter Gottes Schutz gelegt wurde
und zu Gottes Ehre. Hier ſoll eine Stelle werden, an der die
Aerzteſchaft die Möglichkeit hat, ihren hohen Beruf ausüben zu
können und an der die Schweſternſchaft ausgebildet werden kann
im Dienſt des Roten Kreuzes. Der Bau wird allen Neuerungen
und Forderungen gerecht werden, die der menſchliche Geiſt auf dem
Gebiete der mediziniſchen Wiſſenſchaft und Hygiene entdeckt hat.
Kein beſſeres Wort paſſe heute, als der Römerbrief, 15. Kapitel
13. Vers: Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude
und Friede im Glauben. Wir befehlen die Ausführung des Baues
dem ewigen Gott. Wir halten feſt an der Zuverſicht, daß Gott
dem Volke unter ſeinem großen Führer Großes zumuten will und
wir wollen den Geiſt bewahren, den Adolf Hitler uns in jedem
Wort, in jeder Tat beweiſt. So gehet ans Werk. Gott iſt mit uns,
wir wollen ihm betend unſer Werk empfehlen! Nach dem Gebet
und Segen des Geiſtlichen hielt der geſchäftsführende ſtellvertre=
tende
Landesvorſitzende des Alice=Frauenvereins. Miniſterialrat
Kratz. eine Anſprache, in der er u. a. ausführte:
Am heutigen Tage ſoll ſich eine Handlung vollziehen, die für
die Geſchichte des Alice=Frauenvereins und des Alice=Hoſpitals
in den kommenden Jahrzehnten von außerordentlicher Bedeutung
iſt. Wir ſchicken uns an, den Grundſtein zu einem Neubau zu
legen, der beſtimmt iſt, an die Stelle des Alice=Hoſpitals als
Krankenhaus und Ausbildungsſtätte der Schweſtern zu treten.
Wir blicken mit unſeren Wünſchen und Hoffnungen in die Zu=
kunft
, nicht, ohne in die Vergangenheit in die Geſchichte des
Alice=Frauenvereins und des Alice=Hoſpitals einen Rückblick
zu tun.
Wir gedenken heute am Geburtstage der verewigten Groß=
herzogin
Alice, der durch ſie im Jahre 1867 erfolgten Gründung
des Alice=Frauenvereins für Krankenpflege zur Ausbildung von
Krankenpflegerinnen für den Dienſt unter dem Roten Kreuz im
Krieg und bei Notſtänden und ihre Verwendung im Frieden in
der Anſtalts=, Gemeinde= und Privatkrankenpflege. Mit berech=
tigtem
Stolz gedenken wir der
Entwicklung, die der Verein im Laufe der verfloſſenen
Jahrzehnte genommen hat,
wie er aus kleinen Anfängen zu einem wertvollen Glied des
Deutſchen Roten Kreuzes geworden iſt, wie ſeine Schweſtern ſchon
im Kriege 1870/71 und dann im Weltkriege 1914/18 ſich bewährt
und höchſter Anerkennung teilhaftig geworden und in den da=
zwiſchenliegenden
und nachfolgenden Friedensjahren in unſerem
Heſſenlande eine ſegensreiche Tätigkeit entfaltet haben,
Die Verwaltung iſt ſich der großen Verantwortung bewußt,
die ſie durch dieſen Beſchluß übernommen hat. Sie hofft aber
mit Zuverſicht, daß die an den Neubau geknüpften Erwartungen
ſich erfüllen werden und daß die Errichtung des neuen Kranken=
hauſes
ſich zum Segen des Vereins und des Hoſpitals auswirken
wird
Nach altem Brauch ſoll
in den Grundſtein eine Urkunde eingeſchloſſen
werden, die über die Geſchichte des Baues, ſeine Geſtaltung und
ſeinen Zweck Auskunft gibt. In der Urkunde heißt es u. a.:
Heute, am 25. April des Jahres 1935, dem Geburtstag der
verewigten Großherzogin Alice, der Gründerin des Heſſiſchen
Alice=Frauenvereins für Krankenpflege, iſt dieſer Grundſtein ge=
legt
worden, über dem mit Gottes Hilfe ein allen neuzeitlichen
Anforderungen entſprechendes, mit allen notwendigen Einrichtun=
gen
verſehenes Krankenhaus erſtehen ſoll, das dazu beſtimmt iſt,
an die Stelle des im Jahre 1882 erbauten, nunmehr veralteten
Krankenhauſes, Alice=Hoſpital zu treten. Da es ſelbſt unter
Aufwendung erheblicher Mittel nicht möglich iſt die Mängel
dieſes Hauſes, die in der Hauptſache in ſeiner urſprünglich ein=
wandfreien
, heute aber nicht mehr zeitgemäßen baulichen Anlage be=
gründet
ſind, völlig zu beheben, hat die Verwaltung der Stiftung
ſchon ſeit Jahren die Errichtung eines Neubaues ins Auge
gefaßt. Im Jahre 1931 wurde das von dem Grundſtück
des Alice=Hoſpitals nur durch einen öffentlichen Weg, den
Schollweg, getrennte Villen= und Parkgrundſtück der Erben
des Geheimen Medizinalrats Dr. E. A. Merck angekauft,

nachdem Staat und Stadt der Schließung des dazwiſchenliegen=
den
Straßenteils und deſſen Verkauf an das Alice=Hoſpital
zugeſtimmt hatten. Nachdem durch die ſeit Jahren angeſam=
melten
Rücklagen des Alice=Hoſpitals, durch ſonſtige für dieſen
Zweck überwieſene Mittel und die Zuſage eines Hypothekdar=
lehens
ſeitens des Schweſternverſicherungsvereins vom Roten
Kreuz die Beſchaffung der für den Neubau erforderlichen Mittel,
die zu 750 000 Reichsmark veranſchlagt ſind, ſichergeſtellt war,
hat die Verwaltung des Alice=Hoſpitals am 14. Dezember vori=
gen
Jahres die Errichtung des Neubaues beſchloſſen. Am 31.
Dezember des vorigen Jahres iſt der erſte Spatenſtich getan wor=
den
. Die Planung und Bauleitung wurde den Architekten Eugen
und Karl Seibert zu Darmſtadt übertragen. Das Haus iſt zur
Aufnahme von 80 bis 90 Kranken beſtimmt. Es ſoll 62 Meter
lang, 15 Meter tief und 18 Meter hoch werden, und im ganzen
156 Räume enthalten. Näheres über die Geſtaltung des Baues
ergibt die beiliegende Baubeſchreibung:
Das neue Krankenhaus ſoll den gleichen Zwecken dienen, wie
das Alice=Hoſpital. Es ſoll ſein:
1. eine Heilanſtalt für Kranke aller Art, außer Anſteckend=
kranken
, mit der beſonderen Beſtimmung der Stiftung, daß
die Kranken von ihren Aerzten behandelt werden können.
2. eine Ausbildungsſtätte der Schweſtern des Alice= Frauenver=
eins
und
3. im Falle eines Krieges, den Gott verhüten wolle, ein Laza=
rett
des Deutſchen Roten Kreuzes für verwundete und kranke
Soldaten.
Daß der Bau plangemäß, ohne Unfall und ohne Schwierig=
keiten
, vollendet werden möge zum Segen für die Kranken, Aerzte
und Schweſtern, die darin aus= und eingehen werden, und zur
Ehre und Freude des Alice=Frauenvereins und des Deutſchen
Roten Kreuzes, das walte Gott!
Folgender Bericht des Krankenhausneubaues des Alice=
Frauenvereins wird der Urkunde beigefügt:
Der Krankenhausneubau des Alice=Frauenvereins
wird bei einer Länge von rund 62 Metern und einer Tiefe von
15 Metern aus einem Kellergeſchoß, einem Erdgeſchoß und vier
Obergeſchoſſen beſtehen. Die geſamte bebaute Fläche beträgt 1075
Quadratmeter, der umbaute Raum rund 22 200 Kubikmeter.
Im Kellergeſchoß ſind die Räume für den Küchenbetrieb, die
Wirtſchaftsräume ſowie die Räume für den Luftſchutz vorgeſehen.
Im Erdgeſchoß befinden ſich außer den Räumen für die Ver=
waltung
noch die Räume für die Aerzte, für die Röntgenſtation
und für die mediziniſchen Bäder
Im 1., 2. und 3. Obergeſchoß iſt je eine in ſich abgeſchloſſene
Krankenſtation mit den dazugehörigen Nebenräumen angeordnet.
Im 4. Obergeſchoß befindet ſich in dem Mittelflügel die Ope=
rationsabteilung
, in den beiden Seitenflügeln je eine Liege=
terraſſe
und die Perſonalräume.
Die Verbindung zwiſchen den einzelnen Stockwerken geſchieht
durch zwei Treppenhäuſer und zwei Aufzüge, von denen einer
als Bett=, der andere als Perſonenaufzug ausgeführt wird. Der
Transport der Speiſen von der Küche geſchieht durch einen
Speiſeaufzug, der in allen Etagen in der Teeküche mündet.
Die Krankenzimmer liegen alle nach Süden, d. h. nach dem
Garten zu, mit anſchließender Liegeterraſſe in jeder Etage. Das
Krankenhaus enthält einſchließlich der Wirtſchaftsräume insge=
ſamt
156 Räume verſchiedener Größe. Die Räume verteilen ſich
wie folgt: 41 Krankenzimmer (eins=, zwei=, vier= und ſechsbettig),
93 Nebenräume einſchließlich der Kellerräume, 17 Perſonal=,
Schweſtern= und Aerztezimmer, 5 zur Operationsſtation gehörige
Räume.
Das Haus wird in allen Teilen maſſiv ausgeführt. Es wer=
den
, wie dies in einem Krankenhausbetrieb erforderlich iſt, die
neueſten Erfahrungen aufdem Gebiete der Schalldämmung bezüg=
lich
der Wände und Fußbödenkonſtruktion angewendet. Sämtliche
Räume erhalten Doppeltüren, eingebaute Schränke und fließen=
des
Waſſer. Die Beheizung geſchieht, ſoweit die Krankenräume,
Aerzte= und Schweſternzimmer in Frage kommen, durch eine Zen=
tralwarmwaſſerpumpenheizung
, ſoweit die Bäder und Opera=
tionsräume
in Frage kommen, durch Dampf.
Die Bearbeitung des Entwurfs und die geſamte Bauleitung
erfolgt durch das Architekturbüro der Herren Eugen Seibert und
Karl Seibert.
Nach der Einmauerung der Urkunde wurden die drei Hammer=
ſchläge
ausgeführt von dem ehem. Großherzog Ernſt Ludwig, von
der ehem. Großherzogin Eleonore, von Miniſterialrat Kratz, vom
Vertreter der Stadt Bürgermeiſter Haug, von Dr. med. Schlippe
für die Aerzteſchaft, vom Präſidenten Geh. Rat von Hahn, von
Polizeioberſt Schröder für das Deutſche Rote Kreuz, für dem Heſſ.
Landesverband vom Roten Kreuz und für den Heſſ. Landesmän=
nerverein
vom Roten Kreuz. Weitere Hammerſchläge mit warmen
Glückwünſchen u. a. durch die Frau Oberin, durch den Architekten,
durch die Vertreter der Bauhütte und der Arbeiterſchaft folgten.
Mit dem Chorgeſang der Schweſtern Lobe den Herrn war die
Feier geſchloſſen,

Eine öffenkliche Kundgebung des Handwerks
findet auf Anordnung des Reichshandwerksmeiſters am Frei=
tag
, den 26. April 1935, abends 8 Uhr, in der Woogs=
turnhalle
zu Darmſtadt ſtatt. Es ſpricht der Reichsinnungs=
meiſter
Scholz=Berlin. Das geſamte Handwerk des Kreiſes
Darmſtadt nimmt an dieſer Kundgebung teil.

Handwerkskagung in Frankfurk a. M.
Verpflichtung der neuen Reichsinnungsmeiſter.
Am Freitag, den 26. April, verpflichtet Reichshandwerks=
meiſter
Schmidt in Frankfurt am Main die neuen fachlichen Lei=
ter
des Handwerks, die Reichsinnungsmeiſter, auf ihr Amt. Am
Abend finden in Frankfurt a. M. und einer Reihe von Städten
des Rhein=Main=Gebietes Handwerkskundgebungen ſtatt. In
Frankfurt a. M. ſelbſt ſprechen Reichsſtatthalter und Gauleiter
Sprenger, Reichshandwerksmeiſter Schmidt, Landeshand=
werksmeiſter
und Gaubetriebsgemeinſchaftswalter Gamer und
der Generalſekretär des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks,
Dr. Schüler.
Bunter Abend des RDR. am 27. April im Städt. Saalbau.
Der RDR. in Verbindung mit dem Reichsſender Frankfurt zeigt
ſeine Volksverbundenheit auch mit den Aermſten Darmſtadts in=
dem
er eine Anzahl Eintrittskarten zu ſeinem bunten Funbabend
für Erwerbsloſe bereitſtellt. Die Karten koſten nur 30 Pfennige
und ſind gegen Vorzeigen des Ausweiſes ab Samstag, vormittags
9 Uhr, in der Kreisrundfunkſtelle, Luiſenſtraße 34, oder an der
Abendkaſſe im Städt. Saalbau erhältlich.
Sonntagsrückfahrkarten nach Köln, zum Fußball= Länder=
kampf
Deutſchland Spanien am 12 Mai 1935. Für den Be=
ſuch
des Fußball=Länderkampfes Deutſchland Spanien, der am
12. Mai in Köln ausgetragen wird, gibt die Deutſche Reichsbahn
auf allen Bahnhöfen im Umkreis von 200 Kilometer rings um
Köln Sonntagsrückfahrkarten aus. Die Karten gelten ebenſo wie
die ſtändig aufliegenden Sonntagsrückfahrkarten vom Samstag,
dem 11. Mai, 12 Uhr, bis Montag, den 13. Mai, 12 Uhr (ſpäteſter
r
Antritt der Rückfahrt).

Aufſliegsmöglichkeit durch Skellungswechſel!
Jedem Arbeitsmenſchen ſeinen Arbeitsplatz zu geben, iſt
eine der größten Aufgaben der Deutſchen Arbeitsfront. In der
hinter uns liegenden Zeit war ein geſunder Stellungswechſel un=
möglich
. Jeder war froh, einen Arbeitsplatz zu beſitzen, ganz
gleich, ob die Arbeit ſeinen Fähigkeiten und ſeinem Können ent=
ſprach
, denn Millionen mußten auf einen Arbeitsplatz verzichten.
Dieſe Entwicklung war beſonders für die Kreiſe der jungen An=
geſtellten
verheerend. Der Angeſtellte muß, um ſich Lebens= und
Berufserfahrung anzueignen, in jungen Jahren ſeine Stellung
wechſeln. Ein ſolcher Stellungswechſel bedeutet nicht nur ein
Hinzulernen, vielfach auch ein Umlernen, Stellungswechſel för=
dert
vor allem die Kunſt, ſich in neue Verhältniſſe einzufühlen,
andere Menſchen mit anderen Gewohnheiten und Eigenheiten
kennen und verſtehen zu lernen. Dadurch weitet ſich der Geſichts=
kreis
und mehren ſich die Erfahrungen.
Durch die fortſchreitenden Erfolge der Arbeitsſchlacht beginnt,
wie die Berichte aus allen Teilen des Reiches melden die Nach=
frage
nach guten Fachkräften immer dringender zu werden. Jetzt
iſt es wieder möglich, auf Grund beſonderer Leiſtungen und
Fähigkeiten den Arbeitsplatz zu wechſeln, um aufzurücken, um
den Platz einzunehmen, der den Fähigkeiten und Anlagen des
Einzelnen entſpricht.
Die Stellenvermittlung der Deutſchen Arbeitsfront, Amt für
Berufserziehung, bietet zu einem ſolchen Stellungswechſel ſeine
Dienſte an. Techniker, Werkmeiſter, Kaufmannsgehilfen, weib=
liche
Angeſtellte, die ihren Arbeitsplatz wechſeln wollen, reichen
ihre Bewerbungspapiere der Stellenvermittlung der Deutſchen
Arbeitsfront ein. Zur koſtenloſen Beratung und Vermittlung
ſteht die Stellenvermittlung Darmſtadt, Rheinſtr. 35 I, allen Be=
triebsführern
und Mitgliedern der Deutſchen Arbeitsfront zur
Verfügung.
Scharfſchießen. In den Monaten April und Mai 1935
findet auf dem Griesheimer Platz (ehem. Truppenübungsplatz
Griesheim) an folgenden Tagen Scharfſchießen der Landespolizei
ſtatt: Samstag, den 27. April. von 7 bis 13 Uhr; Montag, den
29. April, und Dienstag, den 30. April 1935, einſchließlich von
7 bis 13 Uhr; Donnerstag, den 2. Mai, bis Samstag, den 4. Mai
1935, einſchließlich, von 7 bis 13 Uhr; Montag, den 6. Mai, bis
Samstag, den 11. Mai 1935, einſchließlich von 7 bis 13 Uhr.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 114

Aus der NSDAP.

Der Gauleiter.
An alle Kreispropagandaleiter!
Veranſtaltungen der Gaufilmſtelle. Um verſchiedentlich auf=
getretene
Zweifel zu klären, gebe ich hiermit bekannt, daß die Ver=
anſtaltungen
der Gaufilmſtelle nicht unter das für die Zeit vom
17. April bis 15. Mai ausgeſprochene Verbot von öffentlichen Ver=
anſtaltungen
und Verſammlungen der NSDAP. und ihrer Gliede=
ungen
fällt.
Dies gilt auch für künftige Fälle, in denen öffentliche Ver=
ſammlungen
und Veranſtaltungen der NSDAP. und ihrer Gliede=
rungen
für eine beſtimmte Zeit verboten werden.
Auch die Veranſtaltungen der NS.=Gemeinſchaft Kraft durch
Freude fallen da nicht politiſcher Natur nicht unter das
Verbot.
Der Kreisleit er.
Kreisſchulungsamt.
Kreisſchule. Alle Ortsgruppenleiter und Vertreter der Glie=
derungen
werden angewieſen, zu veranlaſſen, daß den Teilnehmern
des 1. Lehrgangs der Kreisſchule der Verpflegungskoſten=Anteil
der Ortsgruppe bzw. Gliederung mitgegeben wird zur Ablieferung
an das Kreisſchulungsamt.
Referent der Alten Garde.
An die Mitglieder der Alten Garde! Anfangs Mai 1935 findet
eine Zuſammenkunft der Alten Garde ſtatt. Tag und Ort wird noch
bekanntgegeben.
Betr.: Verleihung des Gau=Ehrenzeichens von 1923 und 1925.
Hierdurch mache ich darauf aufmerkſam, daß Geſuche um Ver=
leihung
eines der Gau=Ehrenzeichen laut Verfügung des Gauleiters
vom 10. 4. 1935 zwecklos geworden ſind.
Ortsgruppe Rheintor.
Parteimitglieder! Am 1. und 2. Juni 1935 findet der Gau=
parteitag
für Heſſen=Naſſau in Darmſtadt ſtatt. In mehreren
Zeitungshinweiſen wurden bereits die Volksgenoſſen gebeten, für
Freiquartiere für die Nacht vom 1. auf 2. Juni Sorge zu tragen.
Die Ortsgruppe macht es ihren Mitgliedern zur Ehrenpflicht, für
mindeſtens je 2 Teilnehmer Quartiere zu beſchaffen. Es iſt in
erſter Linie an eine Werbung im eigenen Hauſe ſowie bei Nach=
barn
gedacht. Auch eine Schlafgelegenheit auf einer Chaiſelongue
wird angenommen.
Quartiermeldungen an die Ortsgruppe Rheintor, Bleichſtr. 1.
Ortsgruppe Darmſtadt=Gervinus.
Die Sprechſtunden der Hilfskaſſe finden ab 1 Mai ds. Js. vom
1 bis 15. jeden Monats am Montag. Mittwoch und Donnerstag
einer jeden Woche, abends von 6.30 bis 7.30 Uhr, ſtatt und vom
16. bis Ende eines jeden Monats an jedem Montag und Don=
nerstag
von 6.30 bis 7.30 Uhr. Die Marken für den kommenden
Monat müſſen bis zum 15 eines jeden Monats abgeholt ſein,
ſonſt iſt der Betreffende nicht verſichert. Die Zeit vom 16. bis Ende
eines jeden Monats dient nur der Nach= und Vorauszahlung von
Hilfskaſſebeiträgen.
Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe befindet ſich ab 1. Mai d. J.
Bechſtraße 12.

Ortsgruppe Darmſtadt=Beſſungen.
Politiſche Leiter! Die Feſtabzeichen für den 1. Mai 1935 ſind
von den Zellenleitern auf dem Geſchäftszimmer der Ortsgruppe in
Empfang zu nehmen.
Sitzung der Politiſchen Leiter: Freitag, 26. April. abends 8.30
Uhr, auf dem Geſchäftszimmer.

Rechkzeitige Anforderungen von Schmuckreiſig

zum 1. Mai.

An Volksfeiertagen, beſonders am Nationalen Feiertag des
deutſchen Volkes, werden von der Bevölkerung oft ſo ſpät Anfor=
derungen
auf Lieferungen von Schmuckreiſig an die Forſtverwal=
tungen
geſtellt, denen dieſe in Anbetracht der Kürze der Zeit
nicht entſprechen können. Es können dadurch Schädigungen im
Forſt entſtehen, da die hierbei zu beobachtende Sorgfalt nicht an=
gewendet
werden kann. Die Bevölkerung wird darauf aufmerk=
am
gemacht, daß nur rechtzeitige Anforderungen von Schmuck=
reiſig
berückſichtigt werden können. Weiterhin wird die Bevölke=
rung
gebeten, dieſe Anforderungen auf das notwendigſte Maß zu
beſchränken, um den Wald, der allgemeines Volksgut ſein ſoil
und an deſſen Schönheit alle Volksgenoſſen Freude haben ſollen,
zu erhalten. Insbeſondere dürfen keinesfalls Verunſtaltungen
des Waldbildes durch eigenmächtige Eingriffe erfolgen.

Verwalkungsſonderzüge zum Reichskriegerkag
des Kuffhäuſerbundes in Kaſſel.

Die Reichsbahn=Hauptverwaltung hat bei Benutzung von
Verwaltungsſonderzügen zum 5. deutſchen Reichskriegertag nach
Kaſſel eine Fahrpreisermäßigung von 7 5 v. H. gewährt, ſo daß
der Preis für den Fahrkilometer nur 1 Pfennig beträgt. Die
Sonderzüge ſind durch die Landes= oder Kreisführer bis 10 Mai
bei den für ſie zuſtandigen Reichsbahndirektionen, zu beſtellen.
Die Fahrpreisermäßigung von 75 v. H. wird bis zu einer Ent=
fernung
von 100 Klm. auch den Teilnehmern gegen Vorzeigen der
Sonderzugfahrkarte gewährt, die gezwungen ſind, Züge des regel=
mäßigen
Verkehrs zu benutzen, um die Abgangsſtation eines Ver=
waltungs
=Sonderzuges zum Reichskriegertag zu erreichen. Die=
ſelbe
Vergünſtigung wird ſinngemäß auch für die Rückfahrt ge=
währt
. Sonntagsrückfahrkarten mit Gültigkeit von
Freitag, den i5. Juli, bis Dienstag, den 9. Juli werden für einen
Umkreis von 200 Klm. um Kaſſel ausgegeben, jedoch nur an Rei=
ſende
, die ſich durch das Feſtabzeichen ausweiſen.

Kameradſchaftsabend der TSG. 46. Am morgigen Sams=
tag
abend verſammelt die Darmſtädter Turn= u. Sport=
gemeinde
1846 ihre Mitglieder zum zweiten Kame=
radſchaftsabend
des Jahres 1935. Dieſe Veranſtaltungen werden
in der TSG. zukünftig regelmäßig durchgeführt werden, um den

Gemeinſchaftsgeiſt und die Kameradſchaft zwiſchen den einzelnen
Mitgliedern und den verſchiedenen Sparten zu heben und zu för=

dern Das Programm wird in zwangloſer Weiſe von den Kräf=
ten
des Vereins ſelbſt beſtritten. Die Muſikabteilung,
Handharmonikagruppe,Mundharmonikagruppe,
Singmannſchaft uſw. haben ſich in den Dienſt der Sache
geſtellt. Gemeinſame Lieder und ſonſtige Vorträge und Darbie=
tungen
werden das Programm abwechſlungsreich geſtalten. Der
Eintritt iſt frei.
Für 10 Pfennige ein Volksempfänger! In dem bunten
Abend des RDR. am Samstag, den 27. April, im Städt. Saalbau
wird nach der Uebertragung auf den Reichsſender ein Volksemp=
fänger
auf die Programmnummer verloſt, Außerdem ſind 3 Troſt=
preiſe
eingeſetzt. Jeder Beſucher wird ſich alſo mit einem Programm.
das 10 Pfg. koſtet, verſehen müſſen, damit er die Gelegenheit nicht
verſäumt, neben den hervorragenden Darbietungen noch den Volks=
empfänger
zu gewinnen.

Vereins= und lokale Veranſtalkungen.

(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kriegerkameradſchaft Germania im Kyff=
häuſerbund
. Die Kameraden der Schützenabteilung werden
gebeten, ſich zu dem Eröffnungsſchießen auf den Schießſtänden an
der Windmühle am Sonntag, den 28. April 1935, vorm. 9 Uhr,
pünktlich und vollzählig einzufinden. Daſelbſt auch Bekanntgabe
der neuen Schießordnung.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 26. April 19357

Die deutſcheArbeitsfront

Kraft durch Freude.

Amt für Reiſen, Wandern, Urlaub.

I. Betr.: Geſperrte Urlaubszüge.
Nachſtehend geben wir wiederholt diejenigen Züge zur all=
gemeinen
Kenntnis, bei denen die erforderlichen Teilnehmerzahlen
bereits erreicht ſind. Demzufolge können für dieſe Urlauberzüge
keine Anmeldungen mehr entgegengenommen werden.
1. Zug Nr. IX/19 Fahrt nach Berchtesgaden vom 11. bis
20. Juni.
2. Zug Nr. IX/21 Fahrt nach dem Allgäu (Pfronten) vom
20. bis 28 Juni.
3. Zug Nr. IX/29 Fahrt nach dem Allgäu (Pfronten) vom
19. Juli bis 26. Juli.

II. Endgültige Anmeldungen für Urlauberfahrten.
Es beſteht Veranlaſſung, nochmals darauf hinzuweiſen, daß
mit ſofortiger Wirkung alle endgültigen Anmeldungen zu Urlau=
berfahrten
über den Betriebs= oder Ortswart von K.dF. an die
Kreisdienſtſtelle, Amt für Reiſen. Wandern, Urlaub. gelangen
müſſen.
Endgültige Anmeldungen werden ab ſofort bei der Kreis=
dienſtſtelle
nicht mehr angenommen, während Voranmeldungen
auch weiterhin beim Kreis getätigt werden können.

Wir bitten vorſtehende Regelung ſtrengſtens zu beachten
III. Achtung! Wichtig für K.d.F.eUrlauber.
Urlauberfahrt in den Bayr. Wald (Zwieſel).

Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Teilnehmer an da
Urlauberfahrt in den Bayeriſchen Wald (Zwieſel) vom 18, bis 31
Mai ihre endgültige Anmeldung unter gleichzeitiger Begleichn:
der geſamten Fahrtkoſten (32.50 RM., bzw. 29,50 RM. bei Vog
anmeldung) umgehend bei ihrem zuſtändigen Betriebs= odd
Ortswart Kraft durch Freude zu tätigen haben. Der Termp
muß unter allen Umſtänden pünktlich eingehalten werden. Em

gültige Anmeldungen können bei der Kreisdienſtſtelle, Amt .f
Reiſen, Wandern, Urlaub in keinem Falle entgegengenommu

werden.

IV. Urlauberfahrten von K.d.F. im Monat Mai.

Seitens des Gauamtes werden im Mai folgende Urlaubsfahl
ten, zu denen noch Anmeldungen entgegengenommen werden k58
nen, durchgeführt :

Vom 18. bis 26. Mai: Bayr. Wald (Zwieſel) Fahrtkoſtot
32.50 RM. Schlußtermin für die endgültige Anmeldung 24. Aprin
Vom 25. Mai bis 2. Juni: Thüringer Wald (Eiſenach)
Fahrtkoſten 30,75 RM. Schlußtermin für die endgültige Anmeldum
2. Mai 1935.

Zun 2s. Anln 1903.

die Enkwicklungsgeſchichke der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsluftſchutbundes.

III.

Der organiſakoriſche Aufbau
der Stadt Darmftadk.

Im Verhältnis zu den Gemeindegruppen der Ortsgruppe
Darmſtadt war die Ergreifung der organiſatoriſchen Maßnahmen
für Darmſtadt ſelbſt nicht ſo leicht. Ehe übexhaupt mit der Ein=
teilung
in Untergruppen und Blocks begonnen werden konnte,
mußten im Luftſchutz ausgebildete und geſchulte Volksgenoſſen
vorhanden ſein. So kam es, daß erſt im Juli 1934, nachdem rund
1000 Luftſchutzhauswarte theoretiſch ausgebildet und polizeilich
verpflichtet waren, an die Erfaſſung von Blockwarten herange=
gangen
werden konnte. Auf Grund der für die Ausbildung von
Luftſchutzhauswarten vorangegangenen polizeirevierlichen Erfaſ=
ſung
wurden zuerſt in den Polizeirevieren I, IV und V rund
80 Blockwarte eingeſetzt, d. h. Volksgenoſſen gefunden, die bereit
waren, das verantwortungsvolle Amt eines Luftſchutzblockwartes
zu übernehmen Mit der Neueinteilung der Darmſtädter Poli=
zeireviere
erfolgte alsdann die notwendige Untergliederung der
Stadt Darmſtadt in 12 Untergruppen, wobei die Polizeirevier=
grenzen
mit kleinen Abweichungen grundſätzlich gewahrt blieben.
Die 12 Untergruppen der Stadt Darmſtadt ſind:
Polizeirevier I: Untergruppe Ia, Untergruppe Ib.
Polizeirevier II: Untergruppe IIa, Untergruppe IIb.
Polizeirevier III: Untergruppe III a, Untergruppe IIIb.
Polizeirevier IV: Untergruppe IV, Untergruppe V a.
Polizeirevier V: Untergruppe Vb. Untergruppe Vc.
Polizeirevier II; Untergruppe Va, Untergruppe VIb.

Nach und nach wurden für die einzelnen Untergruppen un
tergruppenführer eingeſetzt, die nun ihrerſeits die Blockeinteilum

innerhalb ihrer Untergruppe vorzunehmen und die notwendi

indet,
en ka

Blockwarte zu beſtimmen hatten. Da nun kein Luftſchutzgeſ
oder eine polizeiliche Verordnung die Erfaſſung der Volksgenoſſe
fördern konnte, ſtieß bis heute die Beſtellung von Blockwart
und deren Stellvertreter immer auf große Schwierigkeiten. Wen
saber trotzdem bis zum heutigen Tage gelungen iſt, die Organ
ſation in den einzelnen Untergruppen ſoweit auszubauen, ſo
dies nur der intenſiven Arbeit der Untergruppenführer und wmter junger
freiwilligen Mitarbeit vieler Volksgenoſſen zu danken. In Dan=
ſtadt
ſind rund 500 Blocks zu errichten und mit Blockwarten
deren Stellvertreter zu beſetzen. Davon ſind heute rund 5=Frauen=Wart
Blocks mit Blockwarten beſetzt, von denen ein großer Teil uc. i= vor. Er
ſchon ſeine Blockwartſtellvertreter hat. Die Untergruppen La, Mülernicht mehr
IIIb haben ihre Blocks reſtlos beſetzt. Die Untergruppen Ib. Iu allen Sam
TV Ula und UIb haben 95 Prozent ihrer Blockwarte erfaſſmlw: Es ſei
können. Die Untergruppen IIIa. Va, Ib. Ve konnten bis heuſt wa wden durch
080 Prozent ihrer Blocks mit Blockwarten beſetzen. Genunſtallich 27 Pfe
ſo wie nun die Untergruppenführer ihre Blockwarte zu erfaſſn// Es iſt einm
haben, mußten die Blockwarte in ihren Blocks die notwendiuns elannte
Luftſchutzhauswarte und deren Stellvertreter beſtimmen. Auch/g der
dieſe Maßnahme iſt in vielen Blocks ſchon durchgeführt. E1
darf nicht verkannt werden, daß die Erfaſſung von Luftſchutzhaus=
warten
immer noch ſehr große Schwierigkeiten bereitet, da leiea=
viele
Volksgenoſſen, die unbedingt in der Lage ſind, dieſen bittes
notwendigen Poſten eines Luftſchutzhauswartes zu bekleiden, ndtch
einſehen wollen, daß der Luftſchutz nur noch eine Lebensfrage ſuu fiucht,
jeden Einzelnen iſt Das kommende Luftſchutzgeſetz wird hie d wiuge

Wandel ſchaffen müſſen. Am zweiten Gründungstag des R9.
dürfen wir aber mit Genugtuung feſtſtellen, daß die Ortsgru
Darmſtadt bereits über eine gut durchorganiſierte Unterglie
rung und über tatkräftige und geſchulte Mitarbeiter verfü
Dr. 8.

Wildhandelsordnung.

Für den Verkehr mit erlegtem Wild gilt jetzt: Schalenwild
darf außerhalb der Grenzen des Jagdbezirks, in dem es erlegt
wurde, nur unter Beifügung eines Urſprungsſcheins be=
fördert
, feilgeboten, gekauft und verkauft werden. Dieſer Schein
wird vom Gaujägermeiſter innerhalb des Jagdgaues beſchafft und
an die Berechtigten zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben. Derſelbe iſt
am Stück Wild in deutlich ſichtbarer Weiſe mit Bindfaden oder
Draht zu befeſtigen.
Werden vom Jagdausübungsberechtigten Keulen, Blätter oder
Rücken von Schalenwild außerhalb des Jagdbezirks, in dem das
Wild erlegt wurde, befördert, ſo hat er dieſe Teile mit der vom
Gemeindevorſteher zum Selbſtkoſtenpreis erhältlichen amtlichen
Verſandmarke zu verſehen. Die Anbringung derſelben kann
unterbleiben, wenn der Jagdberechtigte die Beförderung perſönlich
vornimmt. Die Marke iſt am Wildbret ſo zu befeſtigen, daß ſie
nicht abgenommen werden kann, ohne unbrauchbar zu werden.
Wer im Gewerbebetrieb Wildarten, für die ein Urſprungs=
ſchein
erforderlich iſt unzerlegt oder zerlegt, aber noch nicht zum
Genuß fertig zubereitet, erwirbt, hat den Erwerb in ein nach
Muſter zu führendes Wildhandelsbuch einzutragen. Der
Jagdberechtigte hat in der von ihm zu führenden Abſchluß=
liſte
bei allem Wild einzutragen, an wen er es abgegeben oder
ob er es im eigenen Haushalt verwendet hat.
Es gelten weiter Handelsbeſchränkungen. Wild=
arten
, für die eine Jagdzeit feſtgeſetzt iſt, dürfen vom Beginn des
15. Tages der für die Wildart feſtgeſetzten Schonzeit bis zu deren
Ablauf nur mit Genehmigung des Reichsernährungsminiſters oder
der von ihm zu beſtimmenden Stelle aus dem Ausland eingeführt
werden. Es gelten die im § 38 der Ausführungsbeſtimmungen
zum Jagdgeſetz feſtgeſetzten Jagdzeiten, ohne Rückſicht auf zeitwei=
lige
Ausnahmsregelungen. Zerlegtes Wild in noch nicht zum Ge=
nuß
fertig bereitetem Zuſtand darf nur vom Jagdausübungsberech=
tigten
und von Perſonen die ein Wildhandelsbuch führen zur Ver=
ſendung
gebracht, feilgeboten und nur unmittelbar an den Ver=
arbeiter
oder Verbraucher verkauft werden.
Gaſtwirtſchaften und Fleiſchereien dürfen Wild aller Art,
zerlegt und unzerlegt nur unmittelbar vom Jagdausübungs=
berechtigten
und von Perſonen, die ein Wildhandelsbuch führen,
erwerben
Wildhandel in der Schonzeit: Der Verkehr mit
Wild, für das ein Urprungsſchein erforderlich iſt, unterliegt vom
Beginn des 15. Tages nach Ablauf der Schußzeit nachſtehenden Be=
dingungen
: a) Der Urſprungsſchein muß vom Kreisjägermeiſter
unterſchrieben und unterſtempelt ſein. b) Von zerlegtem Wild
müſſen Keulen Blätter und Rücken mit einer polizeilichen Plombe
verſehen ſein, die ſo angebracht ſein muß, daß ſie beim Entfernen
unbrauchbar wird. Wildarten, für die kein Urſprungsſchein er=
forderlich
iſt, dürfen nach Schluß der Jagdzeit nur noch 14 Tage
lang ohne polizeiliche Plomben befördert, feilgeboten, gekauft,
verkauft oder vermittelt werden.
v.

Ein Junge als blinder Paſſagier totgefahren. Der Mainzer
Polizeibericht meldet: Ein 14jähriger Junge aus Darm=
ſtadt
kam geſtern nachmittag auf den Gedanken, den Weg nach
Darmſtadt als blinder Paſſagier auf einem Laſtwagen zurückzu=
legen
. Er ſetzte ſich auf die Verbindungsſtange des Anhängers.
Der Kraftwagenführer wußte von der Anweſenheit des Jungen
nichts. Am Ortsausgang von Guſtavsburg bemerkte der Kraft=
wagenfahrer
auf der glatten Straße einen Ruck am Anhänger,
ſah ſich um und bemerkte einen Jungen am Boden liegen. Der
Bedauernswerte war von ſeinem Platz heruntergefallen und von
dem Anhänger überfahren wovden. In lebensgefährlichem Zu=
ſtande
wurde er in das Städtiſche Kranlenhaus verbracht, wo er
ſeinen ſchweren Verletzungen erlag.

Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Der Film=Volkstag 1935

war auch in Darmſtadt ein voller Erfolg. Das U. T. war in dashr berechtigt
Sondervorſtellung, die aus Anlaß des Film=Volkstages in alle
deutſchen Städten mit Theatern über 1000 Sitzplätzen ſtattfandchr
ausverkauft. Jeder Beſucher trug mit Stolz das hübſche 9
zeichen, das ihm den Beſuch der Vorſtellung ermöglichte, A2ſss Mund
wurde der hübſche Film Reifende Jugend gegeben, 90 Ehuin machen?
wie bei ſeiner Erſtaufführung, ungemein gefiel. Sicher hat AAAmang beauftra.
Volkstag des Films ihm viele neue Freunde geworben.

Im Union=Theater läuft heute letztmals das entzücke
Ufa=Luſtſpiel Die törichte Jungfrau mit Karin Hardt,
Wanka, Käthe Haack und Lotte Werkmeiſter.

Deurnung vor
wohnenden
ge der N
it.
AWerf
ader
Dier Polize
zwrechen.
Am Sam
kannte Perſon
Verim Miſſion der
Jon einem bereck
ſe Je daß
grader gleich
uchrrad davon
nurh einer Pe
En Verſamm
eShreibung:
Rrit, trug ſchr
Derigeriſcher
Uimliche P
ielend
BDer im g

e beſtellt
Be iug von
Die Helia=Lichtſpiele, zeigen ab heute eine Liebesſympho
aus den bosniſchen Bergen: Blutsbrüder (Bosniaken). Bre

Horney, Attila Hörbiger und Willy Eichberger ſind die Tia
der ſpannenden Handlung, die ein lebendiges Stück bosniſche

Lebens darſtellt.

Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen des großen Erfolges we
auch weiterhin den ungewöhnlichen Senſationsfilm Menſc
ohne Nerven.
Reſi=Theater bringt ab heute den Großfilm Oberme
meiſter Schwenke, nach dem bekannten Roman aus der Bei
Illuſtrirten, mit Guſtav Fröhlich, Marianne Hoppe,
Schmitz, Emmi Sonnemann. Oskar Sabo, Harald Paulſen,

Aus dem Gerichtsſaal.

Aw. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit verhandelte
Große Strafkammer am Donnerstag bis in
Mittag gegen den 30jährigen Heinrich K. aus Oflf
bach und gegen eine ſeiner zahlreichen Geliebten wegen Abſce
bung. K. iſt ein recht hemmungsloſer Jüngling. Noch vor eihle.
Jahren machte es ihm Freude, von ſeinen Kindern zu ſprechle.
um die er ſich im übrigen in keiner Weiſe kümmerte. Mül
weile ſind es aber fünf Stück geworden, und das war ihm 9e
anſcheinend doch zu viel, ſo daß K. dieſes Mal, d. h. im 20

1932, ſein Mädchen zu einem Offenbacher Arzt ſchickte der

rigens mittlerweile verſchied , mit dem er ſich zuvor ausgeſ.

chen hatte, und der, ſo bezeugt das Mädchen, ohne ihr Wiſſen. !. d
Willen eine Abtreibung bei ihr vornahm. K. gab es anſolle.
jedddd
zu, beſtreitet jedoch heute energiſch. Das Gericht kommt 6
wegen Anſtiftung zur Abtreibung zu einer M
urteilung von einem Jahr Gefängnis. Das 9
chen wird mangels Beweiſes freigeſprochen.
Danach wird in zweiter Inſtanz gegen den Portier der ſich
ſchen Betriebe verhandelt, den das Bezirksſchöffengericht vor. vo0

Monaten wegen fortgeſetzter Unterſchlagung
Betriebsſtoff und Untreue zu drei Monaten Gefängnl=
urteilte
. Der Angeklagte legte dagegen Berufung ein. De=

lerhafte Kaſſenbeſtand liege teilweiſe an einem fehlerhaften.?
tionieren des Tanks, teilweiſe an einem fehlerhaften Vorge
Dritter. Er aber ſei unſchuldig. Das Gericht ſtellt ſich gall
den Standpunkt des erſtrichterlichen Urteils und erhöht Die
fängnisſtrafe auf die Berufung der Staatsanwaltſchaft hi0
vier Monate, zuzüglich einer Geldſtrafe von 90
und die Koſten beider Inſtanzen.

[ ][  ][ ]

Ein äden ue eräſcte Wtſe ſe

Firag, 26. April 1935

Das ſchönf
kokoſchloß Weſtfalens niedergebrannk.

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 114 Seite 7

81 Nakionen hiſſen ihre Blaggen zu Ehren Shakeſpeares.

Scherl-Bildmaterndienst.
Das kkokoſchloß Schwarzengraben, das ſchönſte Schloß dieſer Art in Weſtfalen, das ſich im Kreiſe
Lipuſdt befindet, iſt das Opfer einer großen Feuersbrunſt geworden. Bei den Löſch= und Ber=
gumgarbeiten
kamen zwei Perſonen ums Leben. Der Schaden geht in die Hunderttauſende. Man
ſieht auf unſerem Bilde das Schloß bei Ausbruch des Brandes.
des Hauſes Frankfurter Straße 38 ein Herrenfahrrad. Marke
Wanderer; am 9. 4. 35 vor dem Stadtkrankenhaus in der Gra=
Der Polizeiberichk.
Larnung vor Betrügern! Am 16. April 1935 ſprach ein un= 707 519; am 12. 4. 35 aus dem Hofe des Hauſes Bismarckſtr. 125
kalntr junger Mann bei zwei in der Heinrich= und Gervinus= ein Herrenfahrrad, Marke Lago; am 13. 4. 35 im Hofe der
auewohnenden Familien mit dem Bemerken vor, daß er im Allgemeinen Ortskrankenkaſſe in der Blumenthalſtraße ein Herren=
fſnige
der NS.=Frauenſchaft käme. Die betreffende Zeitſchrift, fahrrad, Marke Lindcar, Fabriknummer 1580 546; am 13. 4.35
deiuuen=Warte, die er bei ſich führte, zeigte er hierbei den vor dem Kaufhaus Woolworth in der Ludwigſtraße ein Damen=

Scherl-Bildmaterndienst.
Am Dienstag feierte England und mit ihm alle Kulturnationen der Welt den 371. Geburtstag
des großen engliſchen Dramatikers William Shakeſpeare. Sämtliche vertretenen Nationen
hißten in Stratford=on=Avon ihre Flaggen zu Ehren des Dichters. Unſer Bild gewährt einen
Ueberblick über die eindrucksvolle Feier.

Leunz wor. Er erzählte unter anderem, daß viele Damen doch
mheuue nſcht mehr über genügende Barmittel verfügten, um ſich
and ſUer Sammlungen und auch Verſammlungen beteiligen zu
ſockwart könue. Es ſei jetzt eine Gelegenheit geboten, alle Beiträge los
unten ſiuxuwden durch ein Abonnement der Frauenwarte von halb=
beſetzen
. monnaiw 27 Pfennig.
arte u IEſſt einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß die Angaben des
ſie vonunb Mkniten Werbers auf Unwahrheit beruhen und von der Lei=
timmtung
et NS.=Frauenſchaft ein ſolcher Auftrag nicht erteilt wor=
hgefühnden
iſ Wenn auch in den beiden Fällen, da keine Beſtellung er=
Lufſtkolgyß täemand geſchädigt wurde, ſo liegt doch die Vermutung
bereitet nahc as andere Perſonen die verlangten Beiträge auf die fal=
ind
diſnchenilſoxſpiegelungen hin bezahlten.
zu bekehe 1Bc reibung des Unbekannten: Mittelgroß, bartlos, rundes
Lebenzbeſüch mrug hellbraunen Hut und Mantel und hatte eine Akten=
utzgeſetz
mnany lei ſich. Auch zwinkerte er während des Sprechens mit
ngstag dden 14gen und ſtößt mit der Zunge an.
die On 19Arſonen, die über den Täter nähere Angaben machen kön=
erte
Unen, lei durch ſein Auftreten geſchädigt wurden, werden erſucht.

tarbeit=bei !i0e Polizeidirektion, Hügelſtr. 3133, Zimmer 292, 2. Stock,
vorzsFruchen.
u Samstag, den 13. 4. 35 trat in der Waldkolonie eine
unbeſtayte Perſon in Schweſterntracht auf. die Schriften der
Innazn Miſſion den dortigen Bewohnern zum Kauf anbot. Als
ſie mu ernem berechtigten Sammler zur Rede geſtellt wurde, er=
hüngee
klärtze ie, daß ſie ebenfalls Sammelerlaubnis beſitze. Da die
Perſemaber gleich darauf die Sammeltätigkeit einſtellte und mit
dema fhrrad davonfuhr, wird vermutet, daß ſie nicht zum Geld=
ſamue
; berechtigt war. Die an ſich ſehr aufdringliche Samm=
lerim
ab, einer Perſon an, daß ihre Miſſion in der Alexander=
ſtraßge
in Verſammlungslokal beſitze.
ſchreibung: 4045 Jahre alt, geſetzte Statur. rundes, vol=
das
Ales / ſecht, trug ſchwarzes Kleid. Schweſternhaube und hatte eine
g ermüſt gelätufes Mundwerk. Wer kann über die Perſönlichkeit nähere
end gu Ang40; machen? Von der Inneren Miſſion war ſie nicht zur
Samuung beauftragt worden.

. S

Krügeriſcher Bildverkäufer In den letzten Tagen hatte
eine nnnliche Perſon bei einer Familie in Darmſtadt vorge=

Lehrn der im gleichen Hauſe wohnhaft iſt, für den Anſchauungs=
unte
niht beſtellt worden. Der Unbekannte ließ ſich für das Bild
den Arag von 75 Pfennig aushändigen. Als der Lehrer nach
Hauſſs gm und ihm das für ihn abgegebene Bild, übergeben
wurde ſtellte es ſich heraus, daß man einem Schwindler in die
Händegfallen war, denn eine Beſtellung ſeitens des Lehrers
it Aag riſt vor.
2* Unbekannte wird wie folgt beſchrieben: Etwa 2527
Jahrte lt. 1.70 Meter groß, ſchlank und hat ſchmales Geſicht. Er
Eſiſtrug ſuu grauen Sommermantel und beigen Hut. Wer kennt
ſian den heriger? Sachdienliche Angaben werden bei der Polizei=
direkſti
, Zimmer 35, entgegengenommen.
05bruchsdiebſtahl. In der Nacht zum 18 4. 35 wurde in der
Kiesſenße in einen Wirtſchaftskeller eingebrochen und eine grö=
ßere
Hechdoſe mit eingemachten Eſſiggurken, ſowie 5 Flaſchen
Weißt mn entwendet. Wer hat hinſichtlich des Diebſtahls oder
der 2ſer Wahrnehmungen gemacht? Sachdienliche Mitteilungen
erbitnedas Landeskriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 3133, Zim=
mer
1
Al hat das Paket gefunden? Am Karſamstag, den 20. 4.
1935. der Zeit von 1112 Uhr, würde auf dem Wege vom
Hauſel ſchuulſtraße 8 über den Ludwigsplatz auf der Südſeite des
Bismadenkmals vorbei bis zum Geſchäft Handſchuh=Haupt=
8.Wmanm zin Paket, Inhalt, ein Korſett, verloren. Der ehrliche
ten 9 Findezuird gebeten, das Paket bei der Polizeidirektion, Fund=
N9büro., zrliefern. Belohnung iſt zugeſichert.
We hat die Täter beobachtet? In der Nacht zum 20. April
1933, hieden aus einem Gartenhaus im Gartengelände am Heim=
pulſtätte
xwg (Südbahnhof) 4 Tauben geſtohlen. Es handelt ſich
um der weiße Pfautauben und eine gewöhnliche weiße Feld=
ich
taube (die Tauben ſind mit grauer Oelfarbe gekennzeichnet.
Sider gleichen Nacht wurden aus einem Hühnerſtall im
(Hofe. & Artilleriekaſerne 25. Heidelberger Straße 49, 3 Hühner
geſtohle. Hier handelt es ſich um zwei weiße Amerikaner= Leg=
horn
10 ein Italiener rebhuhnfarbig.
Iiſer Nacht zum 19. April 1935 wurde in der ehem. Train=
kaſern
: Efchollbrücker Straße 44, aus einem verſchloſſenen Ka=
i
4 ninche jall ein wertvolles Kaninchen (Rieſenſchecke) geſtohlen.
Sldienliche Mitteilungen ſind an das Landeskriminalpoli=
z
0 zeiamrt 5ü gelſtraße 3133, Zimmer 12. zu richten.
Win gehört das Damenrad? Am 23. 4. 35 wurde im Teiche
des Khnichſteiner Parks ein Damenfahrrad, Marke Torpedo,
0 gefunrm und hier ſichergeſtellt. Die Fabriknummer des Rades
iſt au=ſſſe ilt. Es hat ſchwarzen Rahmenbau und Schutzbleche
mit hlchn Streifen, gelbe Felgen mit roter Bereifung engliſchen
Lenkeyunp ſchwarzen Griffen, ohne Netz und ohne Kettenkaſten.
Das Aite rrad iſt entfernt und wahrſcheinlich geſtohlen. Wem
iſt dausfeg geſtohlen? Wer kann Angaben bezüglich des Täters
mache / Sachdienliche Mitteilungen an die Polizeidirektion,
Hügelshfe 31/33 (Landeskriminalpolizeiamt), erbeten.
Mdarmſtadt wurden folgende Fahrräder geſtohlen: Am
12. 350 rvor der Merckſchen Apotheke in der Rheinſtraße ein
Herrerſhrrad, Marke Corona; am 3. 4 35 vor der Städtiſchen
Sparlast in der Hügelſtraße ein Herrenfahrrad, Marke und Nr.
unbekeſt, am 4 4. 35 aus dem Fahrradraum in der Berufs=
Wſchule gandgraf=Philipp=Anlage Nr. 6, ein Herrenfahrrad, Marke
Preßsz), Fabriknummer 9910; am 4. 4. 35 in der Torhalle des
Kaufläue: Ehave in der Rheinſtraße ein Damenfahrrad Marke
Faltl/ Fabriknummer 175 213; am 5. 4. 35 aus der Torhalle

fenſtraße ein Damenfahrrad. Marke Matador, Fabriknummer
fahrrad, Marke Falter, Fabriknummer 1 288 141; am. 13. 4. 35
vor der Hauptpoſt ein Damenfahrrad, Marke Regina. Fabrik=
nummer
1 236 045 B; am 15. 4 35 vor dem Hauſe Frankenäcker=
weg
3 ein Herrenfahrrad, Marke Viktoria=Aſtral; am 16. 4. 35
vor der Städtiſchen Sparkaſſe in der Rheinſtraße ein Herren=
fahrrad
. Marke Opel=Blitz, Fabriknummer 2 086 058; am 16. 4. 35
vor dem Landtagsgebäude in der Rheinſtraße ein Herrenfahr=
rad
. Marke NSU.; am 19. 4. 35 aus dem Hausflur des Hauſes
Seekatzſtraße 16 ein Herrenfahrrad. Marke Göricke; am 20. 4. 35
aus der Torhalle des Kaufhauſes Ehape in der Rheinſtraße ein
Herrenfahrrad, Marke Falter, Fabriknummer 164 918, und am
23. 4. 35 vor dem Stadtkrankenhaus in der Grafenſtraße ein
Herrenfahrrad. Marke Viktoria=Aſtral, Fabriknummer 982 332.
Vor Ankauf der Fahrräder wird gewarnt.

Frühling
in jeder Hahreszeit!
Ob Frühling, Sommer, Herbſtoder Winter:
Auf die wundervolle Knorr Frühlinge.
Suppe brauchen Sie nie zu verzichten! Die=
ſer
Knorr=Suppe mit den vielerlei Gemüſen
merken Sie im Ausſehen und Geſchmack ſo
recht die hausfrauliche Zubereitungsart
an; ſie wird ſchon nach dem erſten Ver=
ſuch
auch Ihre Lieblingsſuppe werben!
1 Würfel 2 reichliche Teller 10 Pfg.
Schon ſeit 50 Jahren:
Rnodt Suppen=gute Suppen!=

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 25. April. Verſammlung der Spar=
gelbautreibenden
. Im Gaſthaus Zur Sonne, fanden
ſich auf Einladung der Ortsbauernſchaft die Spargelanbauer zu=
ſammen
, denen der Ortsbauernführer die neuen Richtlinien für
den Abſatz der diesjährigen Spargelernte bekannt gab. Die Richt=
linien
bringen gegenüber dem Vorjahr im weſentlichen keine
beſonderen Neuerungen, der Abſatz geht über die Genoſſenſchaft.
Die Spargelproduzenten können die örtlichen Verbraucher mit
Spargeln beliefern, ebenſo kann der örtliche Handel zur Verſor=
gung
der Einwohnerſchaft beliefert werden. Im Anſchluß fand
die Jahreshauptverſammlung der Ortsbauern=
ſchaft
ſtatt. Den Jahresbericht erſtattete Ortsbauernführer Pg.
Brücher, dem der Kaſſenbericht des Rechners Ludwig Becker
folgte. Später entwickelte ſich eine Ausſprache über das Land=
arbeitertreffen
in Hamburg, das beſucht werden ſoll.
Kranichſtein, 25. April. Man ſchreibt uns: Außer den
koſtbaren Magelhansgänſen iſt nun auch die weiße
Schwänin, die ſich im Schilfe ein Neſt bereitet hatte und auf
6 Eiern brütete, ein Opfer der Fuchsplage geworden. Auch
unter den Wildenten, die früher in großer Zahl zeitweilig zu
hunderten den Teich bevölkerten, haben die Füchſe ſo aufgeräumt,
daß nur noch einige wenige Paare vorhanden ſind. Nachdem die
Füchſe auch ſchon im vorigen Jahre eine brütende Schwänin und
anderes koſtbares Geflügel umgebracht haben, erſcheint es leider
höchſt fraglich, ob das Tierparadies, das alljährlich tauſenden
Volksgenoſſen, zumal den Kindern, Freude und Anregung bietet,
noch weiterhin unterhalten werden kann. Wenn man übrigens
bedenkt, auf welche entſetzliche Weiſe gerade der Fuchs ſeine Opfer
zu Tode martert, welchen dauernden Schaden er unter Geflügel,
Kaninchen und Haſen anrichtet, iſt es eigentlich unverſtändlich,
daß gerade er einen faſt ſentimentalen Tierſchutz genießt und daß
den immer wieder geſchädigten Beſitzern von Kleintieren und
Geflügel aller Art ſo gut wie keine Mittel zur Verfügung ſtehen,
um ſich wirkſam zu ſchützen.
4r. Eberſtadt, 25 April. Filmvorführung. Die
NSKOV., Ortsgruppe Eberſtadt, veranſtaltet am kommenden
Sonntag, nachmittags, im Saale Zum Bergſträßer Hof eine
Filmvorführung, betitelt: Deutſchland 19141933. Der Film
gibt in ſeiner Einteilung einen Ausſchnitt aus dem aufblühenden
Wirtſchaftsleben Deutſchlands der Vorkriegszeit, dem Original=
aufnahmen
aus dem Weltkriege folgen mit den heroiſchen Lei=
ſtungen
unſerer Truppen und läßt im dritten Teil den ſiegreichen
Umſchwung durch die nationalſozialiſtiſche Erhebung noch einmal
miterleben. Offenlegung des Opferbuches. In
den nächſten Tagen wird auch in unſerer Gemeinde das Opfer=
buch
der NSV. zur öffentlichen Einzeichnung aufgelegt wodurch
jederzeit Gelegenheit geboten iſt, einzeln oder in geſchloſſenen
Korporationen ſeinen Opferwillen zugunſten unſerer notleidenden

Volksgenoſſen zu bezeugen. Ruhebänke. Der Verkehrs=
und Verſchönerungsverein hat in ſeiner unermüdlichen Tätigkeit
zur Hebung und Förderung unſerer landſchaftlichen Schönhei=
ten
und deren beruhlichen Beſichtigung an ausſichtsreichen Punk=
ten
wieder neue und zum Teil reparierte Ruhebänke erſtehen
laſſen, die von Einheimiſchen wie auch von den vielen auswär=
tigen
Beſuchern unſerer ſchönen Umgebung dankbar begrüßt
werden.
Ek. Pfungſtadt, 25. April. Hohes Alter. Heute, Donners=
tag
, beging bei guter Rüſtigkeit Frau Wilh. Helene Witwe, Eber=
ſtädterſtraße
51, ihren 83. Geburtstag.
G. Ober=Ramſtadt, 24. April. NS.= Kriegsopferver=
ſorgung
. Im Saalbau Eliſenbad (Pg. Suppes) findet am
Sonntag, den 28 d. Mts. abends, eine Vorführung des Films
Deutſchland 19141933 ſtatt. Dieſer Film zeigt das ſchaffende,
blühende Deutſchland von 1914, das ſeine Söhne in den Krieg
ſchicken mußte. Originalaufnahmen aus dem Weltkriege, er zeigt
die deutſche Frau die zu Hauſe, in den Munitionsfabriken und
Werkſtätten den Mann vertreten mußte, das Kriegsende, die Nach=
kriegszeit
und den Umſchwung durch die nationalſozialiſtiſche Er=
hebung
. Daran reihen ſich Bilder von den großen Kundgebungen
der geeinten Kriegsopfer von der Saar bis zum Oſten Deutſchlands.
Fb. Klein=Zimmern, 25. April. Verunglückt beim
Heraushängen der Fahne. Der Landwirt Fritſch von
hier wollte am Geburtstage des Führers ſeine Fahne heraus=
hängen
und ſtürzte dabei auf dem Speicher durch das Fachwerk,
wo er mit ſchweren inneren Verletzungen aufgefunden wurde.
Pe. Reichelsheim, 25. April. Ueber die Feiertage war unſer
Ort von Fremden überfüllt. Schon am Karfreitag war in
den Penſionen kein Bett mehr frei. Ein Beweis, daß die Gaſtſtät=
tenbeſitzer
es verſtehen, ſich der Anforderung der Neuzeit anzupaſ=
ſen
und Reichelsheim zu einem wirklichen Luftkurort zu machen.
Auch waren am erſten Feiertage die Handballſpieler von Reiſen
gegen unſere Mannſchaft auf dem hieſigen Sportplatz angetreten
und am 2. Feiertage die Handballer von Arheilgen. Die Jugend
ſpielte am erſten Feiertag gegen die Jugend eines Frankfurter
Turnvereins ebenfalls auf dem hieſigen Sportplatz. Beim geſt=
rigen
Ferkelmarkt war der Auftrieb und der Verkauf ſehr
gut.
m. Beerfelden, 25. April. Ehrung für treue Arbeit.
Annähernd 50 Jahre lang ſteht Herr H. Engelter im Dienſt der
Brauerei Schmucker, und länger als 25 Jahre bedient er dabei die
Heizung des Dampfkeſſels. Durch ſeine Gewiſſenhaftigkeit in letzt=
genannter
Tätigkeit hat er ſich auch die Zufriedenheit der Dampf=
keſſelinſpektion
in einem Maße erworben, daß ihn dieſelbe durch
ein beſonderes Lob auszeichnete und durch ein Geſchenk erfreute.
Cf. Birkenau. 19. April. Abſchluß des W. H.W. Die
Winterhilfsausgaben des W.H.W. für das Winterhalbjahr
19341/35 wurden mit der Oſterausgabe abgeſchloſſen. Die Leiſtun=
gen
des Winterhilfswerkes ſind auch hier wie überall im Reich
im Winterhalbjahr 1934/35 ganz bedeutend höher geweſen als im
Vorjahre. Insgeſamt wurden im Bereich der Ortsgruppe Birkenau
Lebensmittel, Brennmaterial. Kleidungsſtücke uſw. im Wert von
rund 16 500 RM. ausgegeben. Bei der Eierſammlung zur
Oſterausgabe wurden insgeſamt 1400 Eier geſammelt, wovon wie=
der
rund 800 Stück der Ortsgruppe Darmſtadt zugeleitet wurden
Bb. Bensheim. 23. April. Am Donnerstag abend trafen in
vier großen Geſellſchaftsautobuſſen die erſten diesjährigen Kraft
durch Freude=Urlauber an der Bergſtraße ein. Es ſind Sachſen,
die ſich hier außerordentlich wohl fühlen und durch den Blüten=
zauber
an der Bergſtraße begeiſtert ſind. In Bensheim fanden
90 derſelben herzliche Aufnahme. Die örtliche Leitung der NSG.
Kraft durch Freude hat zur Unterhaltung der Gäſte ein beſon=
deres
Programm der Veranſtaltungen während des achttägigen
Aufenthaltes hierſelbſt aufgeſtellt, in deſſen Mittelpunkt am
Mittwoch, den 24. April, ein großer Heimatabend in den Sälen
des Deutſchen Hauſes ſtattfinden wird.
Be. Groß=Gerau. 24. April. Der Marktplatz hat in den letz=
ten
Wochen eine völlige Umgeſtaltung erfahren. Mehrere alters=
ſchwache
Bäume fielen der Axt zum Opfer. Dafür wurde auf
dem Platze vor dem Hauſe der Kreisleitung eine ſehr nette gärt=
neriſche
Anlage geſchaffen. Im Mittelpunkt der mit Hecken um=
gebenen
Anlage ſtehen drei Waſſerbecken. Der hinter dem Hauſe
der Kreisleitung befindliche Teil des Marktplatzes, auf dem der
ilte Brunnen, der ſeither auf dem Sandböhl ſtand, Aufſtellung
gefunden hat, wird auch in Zukunft zur Abhaltung der Märkte
benutzt werden. Der Platz vor und hinter dem Amtsgericht ſoll
ebenfalls eine Grünanlage werden. Goldene Hochzeit.
Die Eheleute Buchbindermeiſter Jean Raiß konnten in geiſti=
ger
und körperlicher Rüſtigkeit ihre Goldene Hochzeit feiern.

Aus Oberheſſen.

LPD. Nidda, 24. April. Ausder Klinik entlaſſen
auf der Heimfahrt, mit dem Auto verunglückt.
Geſtern holte der hieſige Zahnarzt Dr. Rüſewald ſeine zur Ent=
bindung
in der Frauenklinik in Gießen untergebrachte Frau mit
dem neugeborenen Kind in der Klinik mit einem Auto ab. Auf
der Heimfahrt fuhr der Kraftwagen zwiſchen Langsdorf und Hun=
gen
infolge eines Achſenbruches gegen einen Baum. Dabei wurde
die eben aus der Klinik entlaſſene junge Frau am Kopf und am
Rücken verletzt, ſo daß ſie dem Krankenhaus in Hungen zugeführt
werden mußte. Der Säugling wurde durch die Windſchutzſcheibe
auf die Landſtraße geſchleudert, blieb aber wie durch ein Wunder
unverletzt. Auch Dr. Rüſewald und der Chauffeur blieben un=
verletzt
.
LPD. Gießen, 24. April. Bei der Hochzeit ſeines
Sohnes lebensgefährlich verunglückt. Während in
dem Hauſe des Landwirts Grob in Deckenbach (Kreis Alsfeld) am
zweiten Oſterfeiertag die Hochzeit des Sohnes des Hauſes im
Gange war, begab ſich der Vater des jungen Ehemannes, der
Landwirt Grob, auf kurze Zeit in den Pferdeſtall, um nach dem
Rechten zu ſehen. Dabei wurde der Mann von einem Pferd mit
großer Kraft gegen den Leib geſchlagen, ſo daß er auf der Stelle
zuſammenbrach. Der Verunglückte mußte ſofort in die Gießener
elinik überführt werden, wo er mit ſchweren inneren Verletzun=
gen
in lebensgefährlichem Zuſtand darniederliegt.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 114

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 26. April 19355

59. Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für Chirurgie.

Scherl-Bildmaterndienst
Im Langenbeck=Virchow=Krankenhaus in Berlin wurde am Mittwoch nachmittag durch Reichs=
ärzteführer
Dr. Wagner, den unſer Bild während ſeiner Anſprache zeigt, die 59. Tagung der Deut=
ſchen
Geſellſchaft für Chirurgie eröffnet. Die Tagung wird ſich mit allen aktuellen Problemen der
chirurgiſchen Wiſſenſchaft beſchäftigen.

Im Langenbeck=Virchow=Haus, Berlin, wurde,
wie berichtet, die 59. Tagung der Deutſchen Geſell=
ſchaft
für Chiurugie eröffnet. In Anbetracht der
Wichtigkeit dieſes Kongreſſes, der ſich inſonderheit
mit Krebserkrankungen und erbbiologiſchen Fra=
gen
beſchäftigt, werden wir nach Beendigung der
Tagung noch ausführlich auf die Referate und Er=
gebniſſe
zurückkommen.
Am erſten Tage überbrachte im weiteren Ver=
lauf
der Eröffnung Staatsſekretär Dr. Krohn die
Grüße der Reichsregierung, die die Tagung mit
Intereſſe und ihren beſten Wünſchen verfolge. Der
Vorſitzende, Prof. Magnus, verlas eine Entſchlie=
ßung
der Deutſchen Geſellſchaft für Chirurgie und
für Orthopädie. Eine abſolute Scheidung zwiſchen
dieſen beiden Diſziplinen ſei nicht möglich. König=
Würzburg ſieht in dem Krebsproblem 3 Grund=
fragen
: 1. das rein örtliche Geſchehen, das zur
Geſchwulſtbildung führt; 2. die Bereitſchaft des
Organismus zur Geſchwulſtbildung; 3. die Ab=
wehrvorgänge
des Körpers gegen den Krebs.
Während die Bereitſchaft zur Krebsbildung etwas
gegebenes iſt, das ſich unſerem Einfluß entzieht,
ſind die beiden anderen Faktoren den ärztlichen
Maßnahmen ſehr wohl zugänglich. Der Früh=
diagnoſe
und der Frühoperation kommt der Haupt=
anteil
in der Krebsbekämpfung zu. Klein=
Ludwigshafen berichtete über die Ergebniſſe mehr=
jähriger
Unterſuchungen, aus denen hervorgehe,
daß neben der allgemeinen Abwehrlage des Kör=
pers
, neben dem rein örtlichen Schaden noch ein
zellfreies Agens beſtehen muß, das zur Krebs=
bildung
führt. Das gibt die Ausſicht, durch ein=
fache
Unterſuchung des Blutes bei geringſten Feh=
lerquellen
der Krebsfrage weſentlich näher zu
kommen. Schuerch=Zürich und Uehlin=
ger
=Zürich haben experimentell durch Ein=
ſpritzung
einer beſonderen Subſtanz bösartige
Knochengeſchwülſte erzeugen können. Die Vortra=
genden
erwarten von der Methode eine Möglich=
keit
zum Studium der Urſachen und Behandlungs=
verfahren
derartiger Geſchwülſte. Hellner=
Münſter beſprach die Krankheitserſcheinungen der
Ewingſchen Knochenſarkeme. Moſt=Breslau
wies auf die Wichtigkeit der Lymphknoten und
der Lymphſtränge bei der operativen Behandlung
des Bruſtkrebſes hin. Götze=Erlangen erör=
terte
die Frage, wie weit der Röntgenologe bei
der Behandlung des Maſtdarmkrebſes erfolgreich
beteiligt werden kann. Hintze=Berlin be=
ſprach
die Ausſichten der Behandlung von bösar=
tigen
Dichdarmgeſchwülſten. Weſthues= Er=
langen
ſchlug vor, in Fällen von inoperablem Ma=
genkrebs
die Geſchwulſt durch eine Quernaht ober=
halb
derſelben von der Nahrungspaſſage auszu=
ſchließen
. Schönbauer=Wien grenzte die

Eignung bösartiger Geſchwülſte für die operative
und Beſtrahlungsbehandlung.
In der Ausſprache gab Kirſchner=Heidel
berg die Ergebniſſe bekannt, die eine Nachprüfung
der Kleinſchen Krebsdiagnoſereaktion an der Hei=
delberger
Klinik hatte. Das Verfahren bann bei
der Diagnoſtizierung von bösartigen Geſchwülſten
gut unterſtützen. Weniger günſtig waren die Er=
fahrungen
Barthels=Göttingen. Hummel=
Berlin berichtete dagegen über gute Ergebniſſe der
Unterſüchungen. Anſchütz=Kiel empfahl bei
Magenkrebs Entfernung der Geſchwulſt.
Bauer=Breslau ſprach über Fragen der
Steriliſation. von Nikulicz=Radetzki=
Königsberg berichtete über ſeine Erfahrungen bei
der Steriliſation erbkranker Frauen. Pa=
ſchoud
=Lauſanne zeigte einen Film, in welchem
die Kranken nach Bauchoperationen bereits un=
mittelbar
nach der Operation vom Operationstiſch
aufſtehen. Fiſcher=Münſter ſtellte eine Hy=
potheſe
für die Entſtehung lymphatiſchen Gewebes
bei Entzündungen auf. Krückmann=Berlin
ſprach über das Doppelſehen bei Fehlſtellungen des
Auges. Tönnis=Würzburg berichtete über
Operationen von Hirngeſchwulſten. Axhau=
ſen
=Berlin berichtete von ſeinen Erfolgen bei der
Operation mehrfach voroperierter Fälle von Gau=
menſpalten
. Oehlecker=Hamburg machte
Ausführungen über die Bechterewſche Erkrankung
der Wirbelſäule. Brandes=Dortmund gab
Aufſchlüſſe über ſeine Operationsmethoden bei un=
günſtigen
Schenkelhalsbrüchen. Hintze=Berlin
beſprach die Erfolgsausſichten der operativen und
Beſtrahlungsbehandlung der bösartigen Pigment=
geſchwülſte
.
Am zweiten Sitzungstag begann am
Vormittag Stich=Göttingen mit dem zweiten
Hauptreferat der Tagung: Embolie. Er erklärte
die Anſicht für nicht zutreffend, daß die Ein=
ſpritzungen
von Serum und Medikamenten in die
Blutadern eine urſächliche Bedeutung haben.
Havliczek=Schatzlar ſieht in dem Uebertritt
von Blut, das dem Leberkreislauf abſtammt, in
den großen Kreislauf ein auslöſendes Moment für
die Bildung der Thromboſe. Riebl= Königs=
berg
trat für radikale Entfernung der ſeptiſch=
thromboſierten
Blutadern in Fällen von ſchweren
Infektionen ein.
In der Nachmittagsſitzung ſprach Schloeß=
mann
=Bochum über Die Bluterkrankheit =
mophilie
. Träger der Krankheit ſeien nur di=
Männer, die das Leiden mit vererbten. Frey=
Düſſeldorf berichtete, daß er bei ſchwerer Bluter=
krankung
mit dem Kreislaufhormon Padutin ein
ſofortiges Aufhören der Blutung erzielt habe.

Schweres Booksunglück auf der Unker=
weſer
. Drei Perſonen erkrunken.
Bremen. Der 60jährige Bauer Campen, der
50jährige Bauer Kuhlmann und deſſen 25 Jahre
alter Sohn hatten am Mittwoch nachmittag mit
einem Kahn den Ort Werder an der Unterweſer
ſchaft Sand zu holen. Auf der Rückfahrt nach
Werder geriet der vollbeladene Kahn in der Mitte
des Stromes in den Sog eines vorbeifahrenden
großen Frachtdampfers der Neptun=Linie, wodurch zu verzeichnen.
das ſchwerbeladene Boot mit dem tieferen Teil
abſackte und bald völlig in den Fluten verſchwand.
Die Inſaſſen verſuchten ſich in das Beiboot zu ret=
ten
, bevor ſie jedoch die Leine kappen konnten,
wurde auch dieſes unter Waſſer gezogen. Alle drei
Inſaſſen ertranken.

Unfall eines Frachtflugzeuges.
Frankfurt. Das planmäßige Frachtflugzeug
der Frachtſtrecke Frankfurt a. M.Köln, das geſtern
nachmittag um 14,55 Uhr in Frankfurt a. M. zum
Fluge nach Köln geſtartet war, mußte aus bisher Die endgültige Verluſtliſte der Erdbebenkataſtrophe
nicht bekannten Gründen um 15,20 Uhr bei Hall=
garten
, ſüdweſtlich von Wiesbaden, eine offene
Landung vornehmen. Dabei kam ein Mitglied der
dreiköpfigen Beſatzung, der Flugkapitän Kneer
ums Leben. Das Flugzeug wurde ſtark beſchädigt
Großfeuer in einer polniſchen Stadt.
Warſchau. Eine Vorſtadt der im nordöſt=
lichen
Polen gelegenen Stadt Wolkowyſk wurde
durch eine verheerende Feuersbrunſt vernichtet.
Mehr als 30 Häuſer ſind vom Erdboden verſchwun=
den
. Drei Kinder kamen in den Flammen um.

Das große Frühlingsgewitter vom Mittwock


Schwere Schäden

in vielen Teilen des Rhein=Main=
Gebiekes, in der Rhön und im Spefſark.
Das ſchwere Frühlingsgewitter am Mittwoch
nachmittag hat vielerorts ſchwere Schäden ange
richtet. Die Straßen wurden unter Waſſer geſetzt
und die Keller mit Waſſer gefüllt, außerdem ent=
ſtanden
große Verkehrsſtörungen und Schaden in
den Fluren. Namentlich der mit dem Gewitter
verbundene Hagel hat manche Verwüſtungen an=
gerichtet
. So lagen in den Feldern und in den
Gärten in und um Hanau die Hagelkörner zen=
timeterhoch
. Die Jungen Feldfrüchte und Obſt
bäume haben erheblichen Schaden erlitten. Auch
der Taunus iſt von dem Unwetter ſchwer mitge=
nommen
worden. In Uſingen ſchlug der Blit
in die Scheune des Landwirts Rudolf und zündete.
Die Uſinger und vier Feuerwehren aus den Nach=
barorten
hatten zwei Stunden zu tun, um das
Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Die Scheune
wurde vollſtändig eingeäſchert. Bei dem Blitzſchlag
handelte es ſich um einen Kugelblitz. Im Oden=
wald
wurde beſonders ſchwer das Städtchen Heu=
bach
heimgeſucht. Die Waſſermaſſen ſtiegen bis
in die Keller, Ställe und Stuben, ſo daß das ganze
untere Dorf unter Waſſer ſtand. Der Schlamm ſitzt
meterhoch in den Straßen und Höfen. Die ganze
Saat in den Gärten iſt vernichtet. In Rhön und
Speſſart wurde durch Hagelſchlag gewaltiger Scha=
den
an Wieſen und Feldern angerichtet. Beſonders
ſtark ſind die Verheerungen in Lohrhaupten
und in der Gegend von Zeitlofs Hein=
richsthal
, Rupboden und Schönder=
ling
. In den Ortſchaften wurden teilweiſe die
Ställe überſchwemmt, ſo daß das Vieh ertrank.
Vielfach wurden auf den Feldern die Saaten
völlig zerſtört, ſteingroße Hagelkörner praſſelten
hernieder und meterhoch ſtanden die Felder unter
Waſſer, ſo daß an vielen Stellen die diesjährige
Ernte völlig vernichtet ſein dürfte. Der durch das
Unwetter verurſachte Schaden iſt außerordentlich
hoch und noch nicht zu überſehen.
Furchtbare Unwetkerverheerungen
in den Nokſtandsgebieten des Speſſart
und der Rhön.
Würzburg. Ueber die Verheerungen, die das
gemeldete Unwetter in den Notſtandsgebieten des
Speſſart und der Rhön angerichtet hat, werden
nun nähere Einzelheiten bekannt.
Danach wurde die Gegend von Zeitlofs in der
Rhön beſonders ſchwer heimgeſucht. Nach mehrſtün=
digem
wolkenbruchartigen Regen trat Hagel auf,
der eine Stunde lang in haſelnußgroßen Schloſſen

niederpraſſelte. Da die dünne Humusſchicht abas
ſchwemmt wurde und vielfach nur das nackte Gu
ſtein übrig blieb, ſind viele Felder auf unabſehbno
Zeit wertlos geworden. Von der elementa
Wucht des Waſſers kann man ſich eine Vorſtellm
machen, wenn man hört, daß bis zu vier Zentun
ſchwere Felsblöcke mitgeriſſen wurden. Außeres
dentlich gelitten hat auch das ganze Sinntal. No
vorſichtiger Schätzung dürfte der Schaden ſich mn
deſtens auf 100 000 RM. belaufen.
Aus dem Speſſart liegen erſchütternde Berichn
vor. Der Ort Heinrichstal bietet ein Bild grauer
hafter Verwüſtung. Schlamm, Geröll und Felln
blöcke bedecken faſt meterhoch die Straßen, Fedo
und Wieſen. Das Unwetter brach mit einem ſton
ken Hagelſchlag herein, der bis zu einem halben!
Meter hoch die Fluren bedeckte. Darauf folgie eis
Wolkenbruch, der ungeheure Waſſermaſſen nieden
ſandte. Die Fluten ſtürzten in 1½ Meter 0d
durch die Ortſchaft, führten Baumſtämme mit ſiſſ.
und riſſen alles mit, was ihnen in den Weg kom
Das Vieh ſtand in den Ställen bis zum Rücker
im Waſſer und konnte nur unter größten Anſtren=
gungen
gerettet werden. Heinrichstal iſt beſonden
ſchwer betroffen, da die Gemeinde ſehr arm um
ſtark verſchuldet iſt. Es iſt nicht daran zu denken
daß die Einwohner den Schaden ſelbſt tragen köm
nen. Hilfe von auswärts iſt unbedingt erforderlich
Wirbelſturm=Kakaſtrophe in Thüringen
Vier Gehöfte vernichtet.
Gera. Oſtthüringen wurde am Mitwanl
nachmittag von einem Wirbelſturm heimgeſuchit
unter dem vor allem der etwa 40 Einwohner
lende Ort Birkigt ſchwer zu leiden hatte. Vou
den fünf Gehöften des Ortes ſind vier vollkomme
dem Erdboden gleichgemacht. Die Häuſer ſind Zunf
auf die Grundmauern zuſammengebrochen. Einnkn
richtungsgegenſtände und landwirtſchaftliche M
ſchinen liegen weit zerſtreut umher. Wie durch e
Wunder ſind Menſchenleben nicht zu beklagen.
Augenzeugen berichten, daß kurz vor 15.45 1
aus einer ſchwarzen Gewitterwolke unter un
heurem Donnerrollen eine Windhoſe niederiſo
und innerholb weniger Minuten alles verwüſt4
Noch ehe die Einwohner wußten, was eigeniſt!
vor ſich ging, war das Unglück geſchehen. M
oberen Stockwerke der Häuſer wurden glatt & 0
raſiert und von dem Sturm viele Meter weit ſm0
getragen. Ein vollkommen mit Stroh belademeſt
großer Leiterwagen, der in einem 15 Meter luℳ
gen Hof ſtand, wurde von einem Ende zum m
deren geſchleudert. Eine Hundehütte, in der n9 9
vere Hunde Schutz geſucht hatten, flog über Un
hohes Dach.
Auch die benachbarten Dörfer ſind von dem W
wetter in Mitleidenſchaft gezogen worden, ve W
auch nicht in dem Ausmaße, wie Birkigt.
Der durch das Unwetter verurſachte Schaden /
noch nicht abzuſehen.

*Die Kataſtrophe am Tatzelwurm.

Seit Tagen wird nun das landſchaftlich ſo
ſchöne Bergtal am Tatzelwurm, einem 1600er zwi=
ſchen
Oberaudorf am Inn und Bayriſch=Zell,; von
einer Naturkataſtrophe heimgeſucht. Ununterbro=
chen
ſind die Bergmaſſen in Bewegung, nachdem
ſich am zweiten Oſterfeiertag eine mächtige Berg=
wand
gelöſt hatte und in den Gaſſenbach abge=
rutſcht
war. Sofort waren umfangreiche Stützungs=

dann heraufbeſchworen haben. Ein Teil N
Berges iſt offenbar von ſeinem feſten Unt
grund auf dieſe Weiſe abgelöſt. Die in Bewegun el
geratenen Geſteinsmaſſen werden auf über 179
Millionen Kubikmeter geſchätzt. Die größte Geſch i0
beſteht an den Gumpai=Fällen ſelbſt. Wenn ſ0c
hier die Maſſen durchzwängen, dann iſt das gan W.
Auerbachtal bis hinunter nach dem etwa M

Maſſenvergifkungen in Amerika.
NewYork. In Whiteplains im Staate New
York ereigneten ſich infolge des Genuſſes von
Cremegebäck einer Großbäckerei zahlreiche Vergif=
tungen
. Bisher ſind 552 Erkrankungsfälle bekannt,
doch beſteht die Vermutung, daß noch weitere meh=
rere
hundert Perſonen betroffen worden ſind. Die
verlaſſen, um von einer gegenüberliegenden Ort= eigentliche Giftquelle iſt bisher noch nicht feſtzu
ſtellen geweſen. Die Unterſuchung ergab noch nicht,
ob es ſich um chemiſches oder bakteriologiſches Gift
handelt. Glücklicherweiſe ſind keine Todesopfer


Schwerer Autounfall in Polen.
Warſchau. In der Nähe von Kielce wurde
ein Kraftomnibus der ſtaatlichen Verkehrslinie
von einigen Fuhrleuten mit Steinen beworfen
Einer der Steine traf den Fahrer des Kraftomni=
buſſes
, ſo daß er bewußtlos zuſammenbrach und
der führerloſe Wagen in den Straßengraben
ſtürzte. Außer dem Fahrer wurden bei dem Unfall
elf Perſonen mehr oder weniger ſchwer verletzt.
von Formoſa.
Tokio. Nach den letzten Meldungen aus dem
Erdbebengebiet in Formoſa ſind nunmehr ſämtliche
Todesopfer der Kataſtrophe geborgen und ver=
brannt
worden, während ſich alle Verletzten in
ärztlicher Pflege befinden. Die Zahl der Todes=
opfer
wird nunmehr offiziell mit 3191 angegeben,
die Zahl der Schwerverletzten mit 9213 und die
der Leichtverletzten mit 1415. Im ganzen ſind
15 292 Häuſer vollſtändig zerſtört und 22 273 be=
ſchädigt
worden.

arbeiten angeondnet worden, aber die Kolonnen
der Helfer mußten am gleichen Abend noch vor
den Erdmaſſen immer mehr zurückweichen. Der
Gaſſenbach ſelbſt war bereits 5 Meter hoch mit
Geröll und Felsblöcken und entwurzelten Bäumen
angefüllt. Sämtliche Holzbrücken und Stege, die
die Verbindung zwiſchen Oberaudorf und Bayriſch=
Zell herſtellten, ſind weggeriſſen. Die Erdmaſſen
bewegen ſich mit einer Stundengeſchwindigkeit von
etwa 4 Kilometern vorwärts. Der Gaſſenbach, der
in den größeren Auerbach einmündete, iſt bereits
auf eine Strecke von über 2 Kilometern mit dem
abgeſtürzten Land angefüllt. Die Erdmaſſen be=
wegen
ſich ſtändig in Richtung auf den Auerbach
hin, der durch die Schneeſchmelze ſtark angeſchwol=
len
iſt und nun zu einem großen See geſtaut wird.
Irgendwelche wirkſame Hilfe ſcheint im Augenblick
aber völlig ausgeſchloſſen. Die Erdmaſſe beſteht
aus zähem Lehm und ſtark aufgeſplittertem Fels=
geröll
. Nach Anſicht der Geologen iſt dieſe Wand
bei einem früheren Abbruch einmal in der Zu=
ſammenſetzung
aufgeſchüttet worden. Im Laufe
der Jahrzehnte und Jahrhunderte haben ſich die
Schuttmaſſen dann mit grünenden Almen, an
denen dieſes Tal beſonders reich war, und aus=
gedehnten
Waldungen überzogen. Die Schnee=
ſchmelze
, verbunden mit den ſtarken Regenfällen
der letzten Wochen, und die Gewalt unterirdiſcher
Strömungen mögen den Abſturz der Bergwand

Scherl-Bildmaternd

Stunden entfernt liegenden Oberaudorf aul
höchſte bedroht, und die vielen maleriſch verſte
ten Bauernhöfe und die ſo romantiſch gelebe=
Mühlen dieſes Tales wären dem ſicheren Uns
gang preisgegeben. Auch der beſonders durch "
Scheffelſche Gedicht ſo bekannt gewordene Goſch.
Zum feurigen Tatzelwurm, der unmittel.
neben dem Waſſerfall gelegen iſt, droht vol.
Erdmaſſen begraben und fortgeriſſen zu wekd

Keine weitere Gefahr.
Oberaudorf. Die im Gebiet des

Tatzel !

wurms abgerutſchten Bergmaſſen ſind nuhſe.
durch das Aufhören der Niederſchläge nahezn.
Stillſtand gekommen. Die Hauptmure hatte
bis Donnerstag früh noch ganz langſam iol.
wegt. Durch die Beendigung der Schneeſcl
hat ſich die Waſſerbildung vermindert und
nicht mehr den Druck wie bei Beginn de=
rutſches
aus. Die Kommiſſion der Setim
Wildbachverbauung in Roſenheim, die an daß
woch an Ort und Stelle weilte, iſt der Anſich
wohl noch weitere Erdmaſſen beim Eintreie.
Schlechtwetterperiode abrutſchen werden. Eie
1. der
fahr für den großen Tatzelwurm=Waſſerit
etwa 20 Minuten von dem Bergrutſchgebiet."
fernt liegt, beſteht vorerſt nicht.

[ ][  ][ ]

Aßte

ig, 26. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mugſag. Burft un Sinoengenſce.

Halls ſeltſame Reiſe durch Abefſinien.
by yright by Hans Kurt Müller Verlag, Berlin N 54.

Aium ſoll ich das arme Mädel in neue Sorgen ſtürzen?
Dtdem.

Ibleibe voller Unruhe, und irgendeine geheime Stimme iſt
in nnt die mir eine nahende Gefahr ankündet.
P halten gerade Mittagsraſt, als Pyrrha einen gellenden
Schrieit sſtößt.
um Teufel, was iſt los, Pyrrha!
Ninde! Feinde! ſchreit Pyrrha erregt.
Gzeigt mit der Hand gen Weſten.
ſ wirklich, da kommt es herangeſtürmt.
ſinde . . . Feinde",
Aſtarre beſtürzt auf dieſen neuen Schrecken.
9e ſind nicht zehn . . . zwanzig Bewaffnete, die da von den
m Sügeü herunter auf uns zuſtürmen, ſondern Hunderte . . . und
den Aber Lnderte von Reitern,
Aſchwenken drohend ihre Gewehre.
Hw eilen fallen ſogar ſchon Schüſſe.
ſüblicke beſtürzt auf Evelyne,
alyne ſchlägt die Hände vors Geſicht und ſinkt weinend auf
daran zien hnen Feldſtuhl nieder.
2Ils ſcheint verloren.
2% hätten wohl den Kampf gegen zehn oder zwanzig Be=
paffuhe
aufnehmen können, aber nicht gegen dieſes kleine Heer,
ſings 1 ain raſender Jagd auf uns zugebrau; kommt.
L0M MAskaris ſehen mich fragend an. Sollen ſie kämpfen. Es
ind miige Burſchen. Ein Wort von mir, und ſie würden ſelbſt
vieſeuz usſichtsloſen Kampf aufnehmen, deſſen Ausgang keinen
ugeyik fraglich iſt.
Aſ der Teufel wiſſen, wie Detjas Osman dies kleine Heer
ier iyen uns hat auf die Beine bringen können?.
Eine angenehme Ueberraſchung!

Scwinke reſigniert den Askaris ab.
2lan, ſie kämpfen, werden die Feinde beſtimmt mit unſeren
Mellska u kein Mitleid haben und ſie niedermetzeln.
Alzichten wir auf Kampf, trifft es nur Evelyne und mich.
va ) Scjedenfalls beabſichtige, mit meinem Leben für Epelyne

e mimitf irzuſtehen,

O
in alls migli
C
uden Geſſi
Meter1. Si
Strah ſeheuß
m 15N
em End ſeſenn
teinl G
, flot jank
nIc
r ſind vn .7
wongen
Birkia HI
ſichte ängBi
A
H
rſtaug

hnehme mein Gewehr in die Hand und ſtelle mich vor das
ge Mädchen.
Habe ſie alle ins Unglück gebracht! ruft Evelyne aus.
ſeh etwas antworten kann, iſt die wilde Reiterſchar der
ſiu ſchon um uns.
ſchließen uns, mit Geſchrei, Schüſſen und einem wilden
leim.
Führer dieſer Reiter ſpringt vom Pferde. Es iſt ein
ſter Abeſſinier in einer phantaſtiſchen Uniform.
rngt einen blinkenden Küraß über der Bruſt und einen
wHelm, über dem ein mächtiger Federbuſch weht. Er hält
ver. Schwert blank in der Hand, als er auf uns zuſchreitet.
Ayen Schritt weiter! ſage ich ruhig und hebe die Waffe
R
Ge warte, daß dieſe Worte ſofort ein wildes Geſchieße
ſtite gegen mich hervorrufen werden.
deu meinem Erſtaunen geſchieht nichts dergleichen.
hiegenteil, über ſein Geſicht fliegt der Ausdruck leichten

t

Dan macht er plötzlich eine tiefe Verbeugung vor uns und
agt fllwvorwurfsvoll:
Sper, was haben wir dir getan?
Füt ſimd wir an der Reihe, verblüfft zu ſein.
ſeid Ihr? frage ich ihn,
Er ucht wieder eine Verbeugung und ſagt:
Mlind Soldaten des Detjas Agarh. Wie du wohl weißt,
iſt Deutz Agarh Herr dieſer Provinz. Wir ſind ausgeſandt, um
in DInder räuberiſchen und grauſamen Schankella zu beſtrafen.
Wir ſihn die Spur eurer Karawane und wollten euch begrüßen.
Ich nunz an, daß du einen Geleitbrief des Kaiſers Selaſſi

Das war eine freudige Klärung der Sachlage.
Epelyne ſtieß hinter mir einen Ruf froher Ueberraſchung
aus, als ich ihr die Rede des Reiterführers überſetzte.
Auch meine Leute machten ſtrahlende Geſichter.
Ich zog den Geleitbrief des Kaiſers aus meiner Brieftaſche.
Der Mann mit dem wallenden Federbuſch nahm ihn ehrfürchtig
unter einer Reihe von neuen Verbeugungen entgegen.
Dann tat er, als ob er die Schrift ehrfürchtig ſtudiere.
Leider hielt er die Schrift auf dem Kopf. Der beſte Beweis,
daß er des Leſens, wie ich auch nicht anders erwartet, unkun=
dig
war.
Seltſame Beſtrafung!
Ich dachte an den vorgeſtern erfolgten Ueberfall und ſagte
zu ihm:
Wie du aus dem Geleitbrief erſiehſt, können wir überall
im Land des Kaiſers Schutz von der Obrigkeit verlangen. Wir
möchten uns auf unſerer Reiſe nach dem Süden ein Stück deinen
Reitern anſchließen. So ſind wir in ſicherer Hut . ." Ja, ich
leſe es! ſagte er haſtig, aber ſein Geſichtsausdruck zeigte plötzlich
Verlegenheit und Beſtürzung.
Ich ſah ihm an, daß ihm unſere Begleitung in keiner Weiſe
angenehm war. Aber ich wollte ihm keine Zeit zu einer Ablehnung
laſſen. Ich gab daher unſeren Leuten den Befehl, die Maultiere
zu ſatteln und das Gepäck aufzuladen.
Schon wenige Minuten ſpäter waren wir zum Aufbruch be=
reit
. Evelyne und ich ritten mit dem Balambras (Titel des
Reiterführers) an der Spitze dieſer wilden Heerſchar.
Er erzählte uns während der nächſten Stunden,des Rittes
ſchreckliche Taten von den Schankellas, dieſen Niggern, von denen
das Land eigentlich befreit werden müßte.
Ich mußte über die Bezeichnung elende Nigger faſt lachen,
denn die Hautfaxbe unſeres guten Balambras war, weiß der Him=
mel
, ſelbſt dunkel genug. Aber es iſt eine Tatſache, daß der Abeſſi=
nier
mit grenzenloſer Ueberheblichkeit auf die Neger im Lande
herabblickt.
Es iſt für einen Neger in Abeſſinien ungeheuer ſchwer, eine
Würdenſtelle zu erlangen.
Ganz plötzlich erblickten wir in der Ferne das Negerdorf.
Der Balambras gab ſeinen Leuten einige Befehle, und nun
ging es im ſchnellſten Tempo auf das Dorf zu.
Wir hatten bald das Dorf erreicht.
Und von dieſem Augenblick an begannen wir zu bereuen, daß
wir mit dieſer wilden Heerſchaar von Soldaten geritten waren.
Die Abeſſinier ſchienen plötzlich toll vor Wildheit zu werden.
Wie eine Horde wilder Vandalen fielen ſie über das Dorf
her. Von irgendeinem Gericht war nicht die Spur. Es wurde
nichts getan als geſtohlen, geraubt und gebrandſchatzt. Nichts
ſchien ſicher vor der Habgier dieſer Reiter zu ſein. Maultiere,
Hühner, Töpfe wilden Honigs, Pferde und Schafe, alles, was in
ihre Hände fiel, wurde den Schankellas einfach fortgenommen.
Aber nicht allein mit dem Eigentum der armen Neger, die
weder wild noch grauſam ausſahen, ſondern einen völlig harm=
loſen
und gutmütigen Eindruck machten, begnügten ſich dieſe
eigenartigen Gendarmen des Detjas. Nein, wo ſie eine ſchöne
Schankella=Frau erblickten, riſſen ſie ſie von der Seite ihres jam=
mernden
Mannes fort. Der Detjas liebte ſchöne Sklavinnen,
alſo nahm man ſie, wo und wie man ſie bekam. Sogar kleine
Mädchen im jugendlichſten Alter wurden den ſchreienden Eltern
fortgeriſſen, ſobald dieſe Mädchen nur ſchön genug waren. Das
Geſchrei und Jammern der armen Dorfbewohner war ſchrecklich
anzuhören. Aber das Jammern verſtärkte ſich noch, als ſchließ=
lich
noch ein Trupp kräftiger Schankella=Männer zuſammengeraubt
wurde. Ganz gleichgültig, ob es Ehemänner und Väter einer
großen Kinderſchar waren. Mochten die Angehörigen verrecken!
Der Detjas brauchte ſtarke Träger. Das iſt ja ſchlimmſte Bar=
barei
! rief Evelyne aus. Können wir denn nichts tun, um das
zu verhindern?
Mich ſelbſt hatte dieſe Behandlung der armen Dorfbewohner
empört.
Ich werde den Balambras aufſuchen und ſehen, was ich
machen kann, rief ich Evelyne zu.
Ich ſtürmte ins Dorf.
Nach langem Suchen fand ich den Balambras in der Hütte
des Dorfhäuptlings.

Asthma=
Präparate

Alsfysol-Asthmapuberk
AllffOI-Bronchial-2
Zigaretten!
beingen Asthmotikern
sdfort Underung.
WWILIEN APOTHEREN
Me sichte stets auf den Namen Astmel

Wiel

Motorräder.
Fahrräder
Toczuverlässige Rad mit der
1a geragenden Verehromung RM. 04.-
Iſcheräder in allen Preislagen
IMueme Teilzahlung! 68976
Urschel kirchstr. 21
AFatzteile Reparaturen

Dauerwäsche I.Epgelhard Jachl.
(1517a) Gr. Ochsengasse 27,
hilft Espren!

Ae

Junge
Frau mit guten
Empfehl, ſucht
Beſchäftigung in
Waſchen. Putzen
oder and. Art
Ang. unt. P. 62
Geſchäftsſtelle.
Jg. unabh. Frau
ſucht Stellung
bei beſſ. alleinſt.
Herrn od. Dame
Ang. unt. P. 53
a. 3. Geſchäftsſt.
Mffe
Frau ſucht leichte
Beſchäftigung, a.
liebſten in Ge=
ſchäftshaushalt

zu Kindern.
Auch i. Umgang
mit Kundſchaft
bewandert Ang.
u. P. 39 Geſchſt.
Tüchtiges,
ſaub. Mädchen
ſucht Beſchäftig.
vormittags oder
bis nach d. Spü=
len
od. abends
Ang. unt. P. 60
Geſchäftsſtelle.

ehrliches Mäd=
chen
mit guten
Zeugniſſen. für
ganz oder tags=
über
geſucht.
Bodenheimer.
Georgenſtr. 10,I

Mädchen
bis nach d. Spü=
len
geſucht. Vor=
ſtellen
: vormitt.
1012, nachmit=
tags
24. Pohl,
Saalbauſtr. 7, II.

Schöne
6-Zim.-WhA. mieten. Heizung
mit Küche. Bad,
Etagenheizung,
im Oſtviertel
100. p. 1. 7.
zu vermieten, (a) 2 Zimmer,
Alter’s
Wohnungs
Nachweis,
Eliſabethenſtr. 34

AUTOLISTE Mr. 157

Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art in den 18 Kreisen des Volksstaats Hessen (Kennzeichen:
VS, VR, VO) für dle Zeit vom 1.15. April 1935.
Daſt Heldungen sind nur durch uns erhältlich.
DeF Anto-Listen enthalten genaue Anschrift der Kraftfahrzeugbesitzer und
F: iengbeschreibung. Sie erscheinen alle 14 Tage und sind unentbehrlich,
dill.s laufend neuestes Adressenmaterlal bieten.
Be 1gs pre12:
1.4ABezug der Meldungen sämtlicher 18 Kreise für 12 Monate:
zm monatlichen Pauschalprels von RM. 15.,
2 bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise und Städte,
lich ob für einen oder mehrere Monate, zu Staffelprelsen, die wir bei
au erfragen bitten.
L,3- WITTICH VERLAG •DARMSTADT

(5=Zimmer= (b
Wohnung,
2 Stck., vollſtän=
Tüchtiges, dig neuhergerich=
tet
, mit Bad u.
Zubehör ſofort
z. vermiet. Näh.
Sandſtr. 4a, I. Zimmer,
gut möbliert,
zu verm
Wienerſtr. 47, II. Sonnige
4=Zim.=Wohng.,
1: St.. Neubau,
zu vermieten,
Ober=Ramſtadt,
Bauſtraße 18. ſucht 45=Zim=
R Umgebg. z. mie=
ten
geſucht. An=
geb
. unter P. 65
Geſchäftsſtelle.
Beamter Wohnung, gibt
ſevtl. kleinere 4=
Zim.=Wohnung
in Tauſch. Ang.
u. P. 47 Geſchſt.
34=Zimmer= monatl 45en 94 ab 1. Mai z. ver=
extra
. Angeb. u.
P. 58 Geſchſt.
feine ſonn. Lage,
m. voll. Penſion
zu vermiet., ev.
auch für 2 Per= ſonen.
Holzhofallee 52
(Neubau).
Zimmer.
groß, möbliert.
ſof zu vermiet, Näh. Geſchäftsſt. u. P. 43 Geſchſt
1 Zimmer
und Küche von
ſält. Frau. Wit
we, pünktliche
Mietzahlerin, Karlsſtraße
117. II., kleines
ſeinfach. Zimme
Hübſch
möbl. Zimmer
zu vermieten.
Preis wöchentl.
4.50 RM. Näh. Geſchäftsſtelle.
Zimmer,
gut möbliert,
zu vermieten,
Karlſtr. 65, II.
Soderſtraße
10, I. (Zentrum)
möbl. Zimmer zu vermieten.
Möbliertes
Zimmer.
Wienerſtr. 72, p.

Berufstätiger
Herr ſucht zwei
leere Zimmer p.
ſofort. Angeb.
mit Preis unt.
P. 38 Geſchſt.

Alleinſtehendes
Fräulein ſucht
möbl. Zimmer
Ang mit Preis
u. P. 52 Geſchſt.

Drehbank.
Bohrmaſchine
Schraubſtöcke
gegen Kaſſe zu
kaufen geſ. Off.
u. P. 24 Geſchſt.
(1.3928)

Zigaretten=Boy=
Uniform,
gut erhalt., an=
zukaufen
geſucht.
Ang. mit Preis
unt. P. 63 Gſch.

Franzöſiſche
Pendule ( Alter=
tum
), Aquarium
mit exotiſchen
Fiſchen zu ver=
kaufen
. Näh.
Heſchäftsſtelle.

Herrenrad,
Ballon, Chrom.
wie neu, billig
abzugeben.
Fahrz.=Vertrieb
Georg Thiele,
Heinheimerſtr.18

Roedergasherd,
weiß emailliert,
bill. zu verkauf.
Tannenſtraße

Bandſäge,
3 Hobelbänke,
Holzriemenſchei=
ben
, Lagerböcke,
Lagerſchrank m.
3 Glastüren (3
Meter), verkauft
billig; Maurer,
Tannenſtr.

2 Zentner
gute Speiſekar=
toffeln
, a. zum
Setzen ſehr gut
geeignet, per
Zentner 3.
Näh.: Schützen=
ſtr
. 1, II. rechts.

Nr. 114 Seite 9

Er war gerade bei der ehrenhaften Beſchäftigung, den Dorf=
häuptling
mit ſeinem Säbel zu bedrohen. Er verlangte von
dem zitternden alten Greis, daß er ihm irgendeinen Schatz aus=
liefern
ſollte, den der Dorfhäuptling angeblich verſteckt hätte.
Der arme Häuptling lag auf den Knien und ſchwur, daß es einen
ſolchen Schatz nicht gebe. Alles, was er beſäße, hätten die Sol=
daten
ſchon geraubt. In einer Ecke der Hütte drängten ſich jam=
mernd
und weinend die Frauen und Angehörigen des armen
Greiſes zuſammen.
Es war eine ganz ſchreckliche Szene.
Als der Balambras mich ſah, erſchrak er ſichtlich.
Was willſt du hier? fragte er wütend, einen Augenblick
aus der Rolle fallend.
Ich entgegnete ruhig: Nur ein wenig zuſehen, um deine
Heldentaten dem Kaiſer Selaſſi melden zu können.
Ich glaubte nicht an die Wirkung meiner Worte. Aber ſie
war viel, viel ſtärker, als ich je gehofft hatte.
Der Balambras wurde ſichtlich grau vor Furcht im Geſicht
und er nagte mißmutig an der Unterlippe. Schließlich raffte
er ſich zuſammen und ſagte grob:
Die Schankellas ſind Mörder und Räuber. Sie verdienen
keine andere Behandlung".
Ich habe vielmehr das Gefühl, daß Ihr Mörder und Räu=
ber
ſeid, und werde ſo dem Kaiſer berichten".
Der Balambras ſtampfte wütend mit dem Fuß auf. Schwieg
aber wieder trotzig. Er ſuchte ſichtlich nach einem Ausweg, fand
aber keinen,
Inzwiſchen war die ganze Familie des Häuptlings zu mir
herangekrochen gekommen, und die armen Geſchöpfe hoben ver=
zweifelt
und flehend die Hände zu mir empor.
Rette uns Herr! Rette uns Herr! ſtießen ſie hervor.
Dem Balambras war inzwiſchen der rettende Gedanke ge=
kommen
. Was geht mich der Zorn des Kaiſers an, ſagte er.
Ich handle auf Befehl meines Detjas. Wenn ich ihm nicht ge=
horche
, werde ich aufgehängt. Mag der Detjas ſehen, wie er es
dem Kaiſer gegenüber verantwortet . .
Tatſache war, daß der Kaiſer ſchwer gegen die Willkürherr=
ſchaft
einzelner grauſamer Detjas anzukämpfen hat. Die Abſicht
des Kaiſers iſt die beſte. Aber das Land iſt weit und wild. Die
Bevölkerung grauſam und barbariſch.
Viele Detjas nur rückſichtslos auf ihren eigenen Vorteil be=
dacht
.
Trotzdem wo der Kaiſer eingreifen kann, tut er es, und
viele Detjas haben ihre Willkürherrſchaft ſchon ſchwer büßen
müſſen.
Meine Worte ſchienen trotzdem den Balambras erſchreckt zu
haben. Er verließ, ohne noch ein Wort zu ſagen, die Hütte des
Negerhäuptlings. Und wenige Minuten ſpäter hörte ich Signale,
Der Balambras zog mit ſeinen Leuten ab.
Aber ſeine Beute ließ er nicht zurück.
Es war ein ſchrecklicher Anblick, als dieſe Räuberbande mit
den hier gemachten Sklaven abzog. Schreiend und weinend lie=
fen
die Angehörigen der armen geraubten Schankellas neben
den rückſichtslos Davongetriebenen her. Immer wieder durch=
brachen
ſie die Eskorte, um noch ein letztes Mal und wieder ein
letztes Mal ihre Lieben, die ſie nie wiederſehen ſollten, zu um=
Tarmen und abzuküſſen. Das dauerte ſo lange bis die lange
Peitſche der Abeſſinier die verzweifelten Schankellas zurücktrieb.
Wir verbrachten die Nacht in dem geplünderten Negerdorf.
Aber wir konnten keine Minute ſchlafen. Denn die Nacht war
erfüllt von dem verzweifelten Schluchzen und Schreien der armen
Dorfbewohner.
Weiter gen Süden.
Weiter und weiter ging der Zug nach Süden.
Wir zogen durch Gegenden mit blühenden Dörfern, und wir.
durchſchritten tagelang die Durſtſtrecken, auf denen weit und breit
weder Baum noch Strauch zu ſehen war.
Einmal gerieten wir in einen Waldbrand, und nur mit
Mühe und Not gelang es uns, vor der auf uns zuraſenden Flam=
menwand
zu fliehen. Ein andermal wieder ſchlug unſer Floß
um, mit dem wir einen Fluß überquerten, und die Krokodile des
Fluſſes machten eine wilde Jagd auf uns,
Ein Askaxi und ein Maultiertreiber wurden von den ſchreck=
lichen
Beſtien erfaßt, und wir hörten das Krachen ihrer Kno=
chen
, als die grauenhaften Bieſter die armen Teufel packten.
Selbſt Evelyne wäre faſt ein Opfer eines dieſer ſcheußlichen Rep=
tilien
geworden, wenn es mir nicht vom Ufer aus gelungen
wäre, im letzten Moment ihm eine Kugel in das tückiſche Auge
zu jagen.
(Fortſetzung folgt.)

Klavier
1 Bett (kompl.),
1 Nachtſchränkch,
(mit Marmor)
1 Waſchtiſch
(mit Marmor),
1 Teppich, 2X3.
Pankrat. Str. 3,I.

Singer=
Nähmeſchine
neueſtes Modell,
wenig gebraucht,
M.
Georg Moll,
Eliſabethen=
ſtraße
25½3. (a

Oc

von (2284
Weißmann, Schulſtr. 3

Schöner
Küchenſchrank
für 9 zu ver=
kaufen
. Blumen=
thalſtr
. 60, III. r.

Kinderliegewag.
(gut erhalten)
für 12 abzu=
geb
. Nd.=Ramſt.=
Straße 57, III.

139

Warum iſt die
Wäſche rechts weißer?

Bitte ſehen Sie genaü hin: Bisher kam die
Wäſche noch grau aus dem Einweichwaſſer.
Erſt durch das Waſchen und Kochen wurde
ſie heller. Wenn man aber mit Burnus ein=
weicht
, kommt die Wäſche ſchon auffällig
hell aus dem Einweichwaſſer. Das Einweich=
waſſer
aber iſt ganz dunkel. Weil die Wäſche
nach dem Einweichen ſchon ſo ſauber iſt,
ſpart man Seife, Waſchmittel, Feuerung und
Arbeit. Möchten Sie nicht auch das geld=
ſparende
Burnus kennenlernen? Große
Doſe 49 Pfg., überall zu haben.

Gutſchein 72277
An Auguſt Jacobi A.,G. Darmſtadt
Senden Sie mir koſtenlos eine
Verſuchspackung Burnus.
Name
Ort
Straße,

[ ][  ][ ]

Seite 19

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Kt lr allote
Stdee4

Der Sport des Sonntags.

Nach den ſchon ſehr ereignisreichen Oſtertagen wartet der
deutſche Sport am letzten April=Sonntag mit einem womöglich
noch umfangreicheren Programm auf.
Fußball.
die Nationalelf von Belgien. Im Brüſſeler Heyſſel=Stadion wer=
den
die Unſrigen vor 65 000 Zuſchauern keinen leichten Stand
haben, wenn auch das Spiel an ſich als nicht ſo ſchwer anzuſehen
reich. Deutſchlands Mannſchaft weiſt vier neue Namen auf, auch
ſonſt hat ſie gegenüber den letzten Kämpfen ein ziemlich veränder=
tes
Ausſehen. Sie verdient aber deshalb nicht weniger Vertrauen
und wir glauben beſtimmt, daß der Siegeszug Fußball= Deutſch=
lands
auch gegen Belgien fortgeſetzt werden kann. Die beiden
Mannſchaften ſtehen wie folgt:
Deutſchland: Jakob=Regensburg; Munkert=Nürnberg. Buſch=
Duisburg; Gramlich=Frankfurt. Goldbrunner=München, Schulz=
Hannover; Lehner=Augsburg, Siffling=Waldhof. Lenz= Dort=
mund
, Damminger=Karlsruhe, Fath=Worms.
Belgien; Badjou=Brüſſel; Paverich=Antwerpen, Smellinck=
Union St. Gilloiſe: Dalem=Lüttich, Stynen=Berchem. Claeſſens=
Union St. Gilloiſe; Devries=Antwerpen Voorhof=Lierſche. Ca=
pelle
=Lüttich, Iſenborgh=Beerſchot, van Beeck=Antwerpen.
Um die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft ſpielen in der Gau=
gruppe
4 VfR. Mannheim VfL. Benrath in Mannheim und
VfR. Köln Phönix Ludwigshafen in Köln. Während in Mann=
heim
ein Sieg des Niederrheinmeiſters zu erwarten iſt, ſtehen die
Chancen beim Kölner Spiel gleich. Die Gaugruppe 3 wird
einen ſicheren Sieg der Fürther Sppgg. auf eigenem Platz gegen
den VfB. Stuttgart ſehen, außerdem traut man dem Tabellen=
führer
Hanau 93 zuhauſe auch einen Erfolg gegen den 1. SV.
Jena zu. In der Gaugruppe 3 ſollte der deutſche Fußball=
meiſter
Schalke 04 auch Eimsbüttel ſchlagen können. Schauplatz des
Treffens iſt diesmal Bochum. Hannover 96 dürfte in Hannover
den Pommernmeiſter, Stettiner SC.. glatt abhängen. In der
Gaugruppe 1 wird beim Spiel in Chemnitz zwiſchen Hertha=
BSC. und Polizei Chemnitz die Vorentſcheidung um die Ver=
gebung
des erſten Tabellenplatzes fallen. Beide Vereine haben die
gleichen Siegesausſichten. Auch das Inſterburger Treffen zwiſchen
York Inſterburg und Vorwärts=Raſenſport Gleiwitz iſt ziemlich
offen.
Im Gau Bayern gibt es noch eine verſpätete Abſtiegsent=
ſcheidung
, da auf einen erfolgreichen Weidener Proteſt hin das
Spiel Sppgg. Weiden BC. Augsburg noch einmal ausgetragen
wird. Austragungsort iſt wieder Augsburg.
Um den Aufſtieg zur Gguliga kämpfen, im Gau Südweſt;
Germania Bieber FV. Saarbrücken. Ludwigshafen 04. Opel
Rüſſelsheim, Reichsbahn=Rotweiß Frankfurt Polizei Darm=
ſtadt
; im Gau Württemberg: FV. Zuffenhauſen VfR.
Schwenningen, VfR. Heidenheim VfB. Friedrichshafen; im
Gau Bayern: FC. München Walhalla Regensburg, Spvgg.
Erlangen Viktoria Aſchaffenburg; im Gau Nordheſſen:
SV. Wetzlar 05 SV Kleinſteinheim FC. Großalmerode
Kurheſſen Marburg; BV. 06 Kaſſel SV. 1910 Neuhof.
Von den übrigen Fußballſvielen des Sonntags ſind die Be=
gegnung
der Jungligamannſchaften von Württemberg und Baden
in Tailfingen, die Gaſtſpiele der Offenbacher Kickers beim SC.
Neuwied und bei Hamborn 07 ſowie des 1. FC. Nürnberg beim
SuB.C. Plauen und Dresdener SC. bemerkenswert. Der Stutt= gemeinde 46 Darmſtadt die Braunshardter zum letzten Spiel,
garter SC. macht eine Reiſe nach Frankreich und trifft dort auf
den FC. Charleville.
größte Fußballfeſt der Erde, das Endſpiel um den engliſchen
Fußball=Pokal. Gegner ſind diesmal die Mannſchaften von Weſt=
bromwich
Albion und Sheffield Wednesday, die beide ſchon meh=
rere
Male Pokalſieger werden konnten. Im
Handball
beginnt am Sonntag der Einrundenkampf der ſechzehn Gaumeiſter
zunehmen, daß Polizei Magdeburg, Polizei Stettin, Sppag. Fürth.
Hindenburg=Minden. SV. Waldhof und hoffentlich 98 Darmſtadt
ihre Spiele ſiegreich beenden werden. Der Spielplan lautet:
Gaugruppe 1: Hindenburg Biſchofsburg Polizei Magde=
burg
in Ortelsburg. Greif Stettin Polizei Berlin in Stettin.
Gaugruppe 2: Poſt Oppeln Sppgg. Fürth in Oppeln,
Kaſſeler Turngemeinde Sportfreunde Leipzig in Kaſſel.
Gaugruppe 3: SV. Waldhof TV. Siegburg=Mülldorf
in Mannheim, Tbd. Göppingen Polizei Hannover in Göp=
pingen
.
Gaugruppe 4: Polizei Hamburg SV. 98 Darmſtadt in
Hamburg, Hindenburg Minden RSV. Mülheim=Ruhr in
Minden.
Die Handballerinnen führen ihre Meiſterſchafts=Vorunde, die
nach dem Pokalſyſtem ausgetragen wird, mit folgenden Treffen
durch: Cannſtatt: TV. Cannſtatt VfR. Mannheim,
Frankfurt: Eintracht Frankfurt Spvgg. Fürth, Lennep:
VfL. Lennep Kölner BC. Dortmund: Spfr. Dortmund
Frauen=SC. Magdeburg. Hamburg Tvbd. Eimsbüttel
Harburger Tbd. Kaſſel; Heſſen=Preußen Kaſſel Fortung
Leipzig. Stettin: SC. Hanſa Kolberg SC. Charlottenburg.
Königsberg: Pruſſia Samland Königsberg SV. Stabel=
witz
=Breslau.
Hockey.
Im Zuge der Olympia=Vorbereitungen führt der Deutſche
Hockey=Bund am Sonntag einen weiteren Hockey=Länderkampf
durch. Gegner iſt diesmal Holland in Amſterdam. Gegen die hol=
ländiſche
Elf wird für Deutſchland die gleiche Mannſchaft ſpielen,
die in Paris den hohen 7:1=Sieg über Frankreich errang. Deutſch=
land
kann mit einem neuen Sieg ſeiner Hockey=Vertretung rechnen.
Holland ſtellt zwar einen nicht zu verachtenden Gegner dar, der
uns bereits einmal bei der Amſterdamer Olympiade 1928 über=
raſchend
geſchlagen hatte, er wird aber heute gegen das ausgereifte
Können unſerer Elf kaum mehr beſtehen können.
Leichtathletik.
Langſam melden ſich auch die Leichtathleten wieder zum Wort.
Nicht lange, dann werden ſie wieder im Mittelpunkt der ſonntäg=
lchen
Ereigniſſe ſtehen. Für diesmal bleiben ſie mit zwei Veran=
ſtaltungen
noch etwas beſcheiden im Hintergrund. Immerhin iſt
aber eine Meiſterſchaft dabei, und zwar die 2. Deutſche Gepäck=
marſch
=Meiſterſchaft, die in Leipzig entſchieden wird. Die Beſetzung
iſt außerordentlich gut und nachdem auch die Frage Sportliches
Gehen oder Marſchieren zur Zufriedenheit aller gelöſt iſt, kann
mit einer einwandfreien und ſportlich hochwertigen Abwickelung
gerechnet werden.
Boxen.
Die rührige Amateurbox=Staffel des Gaues Südweſt fährt
über das Wochenende wieder einmal nach Weſtdeutſchland und wird
dort am Samstag in Bochum und am Sonntag in Altena auf
Auswahlmannſchaften des Gaues Weſtfalen treffen. Eine ähnliche
Reiſe unternimmt der Gau Baden nach Nordheſſen mit Starts in
Gießen (Samstag) und Hanau.
Radſport.
Im Vordergrund ſteht das zweite große Straßen=Rennen der
neuen Saiſon, der Große Preis von Hannover. Wieder ſind die
beſten deutſchen Amateur= und Berufsſtraßenfahrer am Start ver=
ſammelt
und es beſteht kein Zweifel, daß der Kampf genau ſo hart
werden wird wie bei, BerlinCotbus-Berlin‟. Die Amateure
haben noch Startmöglichkeiten bei Rund um Fulda und beim
Großen Wolberpreis. Ohne deutſche Beteiligung geht die Fern=
fahrt
ParisBrüſſel vor ſich
Bahnrennen gibt es in Leipzig. Erfurt, Karlsruhe und Neu=
wied
. Leivzia und Erfurt haben Dauerrennen auf dem Programm.
in Kar sruße beherrſchen die Bahn=Amateure das Feld und in
Neuwied wird man beim Berufsfliegerkampf ein Duell Richter=
Steffes zu ſehen bekommen.

Turnen.
In der Breslauer Jahrhunderthalle wird der erſte Turnlän=
derkampf
zwiſchen Deutſchland und Ungarn in Szene gehen. Dieſer
Kampf wird eine hervorragende olympiſche Vorprüfung für un=
ſere
beſten Kunſtturner ſein, zählen doch die Ungarn mit zu den
Deutſchlands Reichsmannſchaft trifft zum ſechſten Male auf erſten europäiſchen Turner=Nationen. Auf beiden Seiten werden
die beſten Kräfte aufgeboten. Ungarn kommt mit dem Olympia=
ſieger
Stefan Pelle. Nikolaus Peter, Dr. Lenci, Ludwig Toth,
Viktor Keeſkemeti, Peter Bores Stefan Sarkany und S. Sarlos.
iſt wie die vorhergegangenen Begegnungen mit Holland und Frank= Für Deutſchland turnen die acht beſten Leute der Deutſchland=
Riege.
Pferdeſport.
Das Internationale Militär=Reitturnier in Nizza erreicht am
Sonntag ſeinen Höhepunkt mit dem Mannſchaftsſpringen um den
Preis der Nationen, den Deutſchland im Vorjahre zum erſten
Male an ſich geriſſen hatte und den es diesmal mit allem Können
zu verteidigen gedenkt.
Galopprennen veranſtalten, Frankfurt a. M., Hoppegarten,
Hamburg=Horn, Horſt=Emſcher und in Frankreich Paris. In
Hoppegarten wird das nach dem Wegfall des Hindenburg=Rennens
wertvollſte deutſche Ausgleichsrennen, nämlich der Hoppegartener
Ausgleich, gelaufen. 17 deutſche Klaſſepferde werden am Ablauf
ſein.
Verſchiedenes.
Im Tennis ſind der Klubkampf zwiſchen Rotweiß Berlin
und Legia Warſchau ſowie das internationale Turnier in Monte
Carlo die Hauptereigniſſe.
Im Motorſport ſind folgende Veranſtaltungen von grö=
ßerer
Bedeutung: Dauer=Prüfungsfahrt des Gaues Berlin= Bran=
denburg
, Oeſterreichiſche Touriſt=Trophy und Madonie= Strecken=
rennen
auf Sizilien.
Das diesjährige Rudern Quer durch Berlin ſieht am Sams=
tag
die Berliner Ruderer im Kampf.
Die Fechter halten einen internationalen Kongreß in
Brüſſel ab.
Handball.
SB. 98 Darmſtadt in Hamburg.
Die Ligamannſchaft begibt ſich am Samstag vormittag nach
Hamburg zum Vorrundenſpiel um die Deutſche Handballmeiſter=
ſchaft
gegen den Polizeiſportverein Hamburg. Die Mannſchaft be=
ſtreitet
den Kampf in der Aufſtellung:
Henß: Rothenburger Förſter: Delv. Merz, Dittmar; Koch,
Kaltenbach, Freund. Eichhorn, Feick, Erſatz: Junghein.
Das Spiel der Reſerve gegen TSG. 46 Reſerve muß ausfallen,
da TSG. nicht ſpielfrei iſt.
Spiele am 28. April: Jugend Viktoria Griesheim. Stadion,
10 Uhr. Schüler Viktoria Griesheim. Stadion, 11 Uhr.
Das Aufſtiegsſpiel Nr. 6 in Skarkenburg.
TSG. 46 Darmſtadt TSV. Braunshardt.
Zum letzten und wichtigſten Aufſtiegsſpiel in der Starkenburg=
Gruppe der Gauliga=Aufſtiegsſpiele empfängt die Turn= und Sport=
Braunshardt iſt die Mannſchaft, die den 46ern beim Vorſpiel ſehr
ſtarken Widerſtand leiſtete und auch im Rückſpiel nicht ohne weiteres
Am Samstag ſteigt im Wembley=Stadion von London das ſich unterkriegen läßt. Es wird für die Darmſtädter keine leichte
Aufgabe ſein, die letzten Punkte noch zu ſichern, denn beim Rück=
ſpiel
können die Braunshardter mit der kompletten Mannſchaft
aufwarten, die im Vorſpiel nicht ganz zur Stelle war. Wir erinnern
an das Spiel in Reinheim, das die Sportler aus Braunshardt
unter den ungünſtigſten Umſtänden, wenn auch knapp, gewinnen
konnten. Dort war beſonders Wagner der gefährliche Strafwurf=
ſpezialiſt
und Durchreißer, der ſeiner Mannſchaft in Reinheim zum
um den deutſchen Meiſtertitel. Ueber die Ausſichten der beteiligten Siege verhalf. Die Meiſterſchaft in Starkenburg wird nächſten
Vereine kann heute noch nicht viel geſagt werden, immerhin iſt an= Sonntag auf dem Platz an der Rheinallee vergeben werden, das
bei einem Siege der Braunshardter, der nicht ausgeſchloſſen iſt,
zu einem Entſcheidungsſpiel führen wird. Die Sportler aus
Braunshardt werden ſich die Chance nicht entgehen laſſen und alles
aufbieten, noch Mitbeteiligter zu bleiben. In den Bezirksklaſſen=
ſpielen
der Gruppe 7 hatte Braunshardt im entſcheidenden Spiel
gegen die Arheilger Turner auch die größeren Nerven behalten
und ſollte es den 46ern zu denken geben, am kommenden Sonntag
die Braunshardter dementſprechend einzuſchätzen. Die Begegnung
kommt um 15 Uhr an der Rheinallee, zum Austrag. Vorher
Reſerven.

Die kleine Sporkpreisfrage

Oſter=Handball im Odenwald.
Spachbrücken Jahn Grün=Weiß Frankfurt 5
Lengfeld I Turngeſellſchaft Rödelheim
4
Lengfeld II Reinheim II
6
Böllſtein SV. 98 Reſerve Darmſtadt .
4
König Frankfurt a. M.=Bornheim
7.
Fränkiſch=Crumbach Polizei Reſ. Darmſtadt 6
Reichelsheim Arheilgen
4
Nieder=Klingen Weinheim".
6
Reichelsheim Reiſen ..
5
Reinheim Rödelheim
3
Fr.=Crumbach 1 SpV. Merck Darmſtadt
8
Fr.=Crumbach II. SpV. Merck Darmſtadt . 6
Groß=Umſtadt Worfelden Sportverein.
8
Kirch=Brombach SV. 98 Reſ. Darmſtadt 7
Pfaffen=Beerfurth Polizei Reſ. Darmſtadt 4

Am kommenden Sonntag dem 28. April, beginnen die Spiele
der Staffelſieger um den Aufſtieg zur Bezirksklaſſe.
In der Abteilung Odenwald nehmen daran die Vereine Gun=
dernhauſen
. Nieder=Klingen und Momart teil.
Als erſte ſtehen ſich Gundernhauſen und Nieder=Klingen in
Gundernhauſen nachmittags 3 Uhr gegenüber. Ob Nd.=Klingen,
das unſerer Anſicht nach die ſpielſtärkere Mannſchaft ſtellt, es ge=
lingen
wird, Gundernhauſen auf deſſen Platz zu ſchlagen, bleibt
abzuwarten.
Am den Aufſtieg zur Ligg.
Im Kreis Starkenburg wird aller Vorausſicht nach die Ent=
ſcheidung
fallen, denn TSG. 46 Darmſtadt empfängt auf eigenem
Platze den TSV. Braunshardt. Schon ein Unentſchieden reicht
den Darmſtädtern. Aber auch in anderen Gruppen ſteigen wich=
tige
Spiele. So wird in Frankfurt der Kampf der beiden
Spitzenreiter, zwiſchen Fußball=Sportverein und Polizei ausge=
tragen
. Im Vorſpiel ſiegten die Poliziſten auf eigenem Platze
7: 6. In Rheinheſſen deuteten die erſten Spiele Tura Kaſtel als
ſtärkſte Elf an. Nun haben ſich die Pfeddersheimer trotzdem noch
eingeſchaltet. Falls ſie am Sonntag ihr letztes Auswärtsſpiel
gewinnen, räumen wir ihnen bei zwei Heimſpielen die beſten
Chancen ein.

Leichtathlektik.

Uebungsabend der Langſtreckler mit Olympia=Trainer Otto
am Montag, 29. April, auf dem Platz des SV. 98.
Alle Langſtreckler aus dem Kreis Starkenburg (DSB.=, DT.=,
DFB.=Vereine) treten am kommenden Montag, dem 29. April,
um 17 Uhr zu einem Uebungsabend unter Leitung des Olympig=
trainers
Heinz Otto auf dem Platz des SV. 98 Darmſtadt am
Böllenfalltor, an. Pünktliches Erſcheinen iſt erforderlich. Die
Teilnahme iſt allen Langſtrecklern, auch denen, die es werden
wollen möglich. Für die vorgeſchrittenen Läufer und die Teil=
nehmer
der Olympiatrainingsgemeinſchaft iſt die Teilnahme Pflicht.
SV. 98 Leichtathletik=Abteilung. Heute Freitag
wird der gemeinſchaftliche Uebungsabend bereits um 19 Uhr be=
endet
ſein, da um 20.15 Uhr bereits die Generalverſammlung des
Vereins beginnt, an der alle Leichtathleten teilnehmen.

in der Donnerstags=Ausgabe iſt offen auch für Sie. Geben
Ihre Poſtkarte rechtzeitig bis zum Samstag, 18 Uhr, auß)
Sportredaktion ab oder zur Poſt.

Heute abend 19.45 Uhr

Abſchlußabend der Winterrunde der Darmſtädter Schwimm=
Wir machen noch einmal auf den heutigen Abſchlußabend
Winterrunde der Darmſtädter Schwimmer aufmerkſam, der piiu
lich um 19.45 Uhr im Städtiſchen Hallenſchwimmbad ſeinen I
fang nimmt. Die Beteiligung von insgeſamt elf Mannſcho
gibt die Gewähr, daß es heute abend zu ſpannenden Kämu
kommen wird. Bei niedrigen Eintrittspreiſen kann der Bz
der Veranſtaltung jedem Freund des ſchönen Schwimmſports:
empfohlen werden.

Zußball.
Rolweiß Reichsbahn Frankfurk Polizei Darmſt
Das letzte Aufſtiegſpiel der Vorrunde beſtreitet der Südhe=e
meiſter in Frankfurt a. M. Es iſt keine leichte Aufgabe, die
Landespoliziſten vor ſich haben. Beide Mannſchaften haben

nicht die Form erreicht, die ſie in den Verbandsſpielen aufgs=u
ſen haben. Die kürzlich erlittene 1:0=Niederlage gegen S.
brücken zeigt aber, daß die Rot=Weißen wieder im Kommen
Es wird ein harter Kampf zwiſchen den Meiſtern werden
dem der vorausſichtliche Sieger ſchwer vorauszuſagen iſt. S
beginn 15.00 Uhr in Frankfurt a. M. Abfahrt 13.30, Wach, 1

TSV. Meſſel Viktoria Schaafheim.
Am kommenden Sonntag empfängt Meſſel Viktoria Schaffi0
zum Freundſchaftsſpiel. Wenn auch im Vorſpiel die Meſſelen/
4:1 das beſſere Ende für ſich behielten, ſo ſteht diesmal der Sdmttzolſpindelt
noch nicht feſt, da Meſſel für mehrere vom Vereinsführer rgäiſe vährend a
Nichtantretens in den letzten Spielen geſperrt Spieler Erſatz=iſt4A üer Spinde
ſtellen muß. Doch iſt mit einem ſpannenden Treffen zu reSZuſiatzhn dann erſ
Spielbeginn 2.30 Uhr. Vorher die Jugendmannſchaften b) Udr Erhebut
Vereine.
FSV. Groß=Zimmern TSG. 1877 Ober=Ramſtadt 0:0. M4 Mendt ſtruttur=

0öl

W
lutzbritanni
Ri Maels, daß

Die Fußballer der TSG. Ober=Ramſtadt weilten am 2. S/wrungen beſte
tag in Groß=Zimmern, um dem FSV. in Freundſchaftsſp)41M der induſtrie
gegenüberzutreten. Das Spiel der 1. Mannſchaften endigte
recht ſpannendem fairem Kampfe, vor etwa 200 Zuſchauern. 041 0e Wiriſcha
Die Ober=Ramſtädter waren meiſtens leicht im Vorteil und h.4,Vn
dem Spielverlauf nach einen knappen Sieg verdient gehabt. e
Das Spiel der 2. Mannſchaften endete mit einem 6:0 Siegchi
Ober=Ramſtädter.
Am kommenden Sonntag empfangen die Fußballer der 23
Ober=Ramſtadt Reichsbahn Darmſtadt zu Freundſchaftsſpit
Spielanfang: 1. Mannſchaft 4 Uhr. 2. Mannſchaft 2.15 Uhr.
Die Ober=Ramſtädter ſpielen in folgender Aufſtellung:
1. Mannſch.: Seibert: Silberling, Obmann: Steinberg.
michen, Emich: Widmaier, Schwan, Chriſt. Neubert, Emi=
2. Mannſch.: Groß; Liebermann. Göckel; Schäfer, Wedel,
mer: Rau, Neubert, Schuchmann, Walter, Suppes.

Reichsſender Frankfurt

Frankfurt: Freitag, 25. April
6.00: Bauernfunk. 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. 6.50: Ze,
Wetter. 6.55: Morgenſpruch; Choral: Freu; dich, beglin?
Chriſtenheit.
.00: Stuttgart: Frühkonzert (Schallpl.
815: Waſſerſtand Wetter: anſch.: Stuttgart: Gymnaſtik.
9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert und Nachr. 9.15: M
Freiburg: Unterhaltungskonzert. Ausf.: Freiburger. Unterh
tungsorcheſter Ltg.: Willy Döhrmann 10.00: Nachr.
19.15: Schulfunk: Roland der Rieſ am Rathaus zu Bremen.
heimniſſe um die Rolandbilder. 19.45: Prakt, Ratſchläge
Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.30: Meſk,
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert der Kapelle Willt Wende.
13.00: Zeit Nachr 13.15: Stuttg.: Mittagskonzert d. Br)
deskapelle der NSDFB. Württemberg=Hohenzollern. Ltg.:
Barthelmeus.
14.15: Zeit und Nachrichten. 14.
Wirtſchaftsbericht.
1.45: Zeit und Wirtſchaftsmeldungen.
17.55: Wetter. 15.00: Nur Trier: Nachr. 15.15: Nur Tn
Nachr. 15.15: Für die Frau: Was brigen die Frauen=3el
ſchriften? 15.25: Fremde Gäſte. Ein Hörbild von Lily Bn
mer. 15.45: Drei Rige. Von Rich. Dehmel.
16.00: Kleines Konzert (Grieg) 16.30: Aland germanicd
Inſelreich im Baltiſchen Meer. Reiſebericht mit ſchwediſck=).
Schallplatten. Von V. Pantenburg 17.00: Nachmittagskonze‟
Das Funkorcheſter. Ltg.: Heß. Muſik vor 1914. Kapelle Fretzſl
Hauck. 18.30: Jugendfunk: Jungmädel und Werkarbeit.
18 45: Das Leben ſpricht! 18.55: Meldungen.
19.06: München: Reichsſendung. Und Stadtvolk, Landvolt ri.A
ſich zum Tag der deutſchen Arbeit. Eine Hörfolge. 192
Funk=nagelneu (Schallplatten) 20.00: Zeit Nachrichten.
Anſchl.: Tagesſpiegel. 20.15: Stuttgart: Reichsſendung. Sturp=
der
Nation: Der Menſch zwiſchen Himmel und Erde. Funfſir.
von Kurt Morgner. 21.00: Dichtung und Wahrheit. Hiſtoriſit
Perſönlichkeiten als Operettengeſtalten. Ltg. u. verbind. Te=
Hans Rosbaud. 22.00: Zeit, Nachrichten. 22.10: Nackk
Wetter, Sport. 22.15: Im Tal zu Dageſtan. Gedichte T
Lermontow und Puſchkm in Vertomung von Balakirew u. Daru
now. 22.30: Die Sportſchau der Woche. 23.00: Au
ſchnitte aus Bunten Abenden im Sendebezirk. 24.00: Pe?
heim: Nachtmuſik des Symphonieorcheſters. Ltg.: Leger,

tertile
Fide Aut

ſexti
ndiſcher Er=

Freitag, 26.
Reichsſendung: 19.00: ... und Stadtvolk, Lande-

April

rüſtet ſich zum Tag der deutſchen Arbeit. Eine Hörfol. ,
20.15: Stunde der Nation: Der Menſch zwiſchen Hime

und Erde. Ein Funkſpiel von Kurt Morgner.
Breslau: 18.20: Die Nebel ſind gefallen. Ein Hörſtl
vom Erleben unſerer Jugend.
Königsberg: 21.00: Werke von Anton Dvorak. L4.
Erich Seidler, Soliſt: Karl Maria Schwamberger. Drchef d
des Danziger Staatstheaters.
München: 21.00: Marſchabend. Kompoſitionen u. **
Georg Fürſt.
Budapeſt: 19.30: Traviata, Oper von Verdi.
Prag: 20.05: Sinfoniekonzert.
Warſchau: 20.15: Italieniſche Muſik.
Wien: 20.30: Reden iſt Gold, Luſtſpiel.
Laibach: 20.40: Schlager mit Orcheſterbegleitung=
Mailand: 21.15: Populäre Muſik.
Kopenhagen: 22.55: Moderne Tanzmuſik.
Toulvuſe: 23.35: Argentiniſche Tangos.

Wekkerbericht.

Das immer noch über Mitteleurova lagernde Tieſorog.
brachte den Zuſtrom polarmaritimer Luſtmaſſen nach Deutſch
und damit ſtellenweiſe gewittrige Niederſchläge, die beſonde
Süddeutſchland größere Ausmaße annahmen. Das Störunget
zieht langſam oſtwärts weiter, ſo daß bei ſteigendem Luſ=
mit
einer allmählichen Beſſerung gerechnet werden kann.
Ausſichten für Freitag und Samstag: Noch immer wechle.. *
wölkt, einzelne Niederſchlagsſchauer, tagsüber etwas wier
nachts friſch, lebhafte nordweſtliche Winde.

[ ][  ][ ]

mmmer 114

jarmſtäderCagblate

Freitag, 26. April

elfKeueſte Nachrichten

WBeltwirtſchaftliche Bedeutung der Textilinduſtrie.

Bericht des Inkernakionalen
Arbeitsamkes.

IID. Das Internationale Arbeitsamt zu Genf hat feſtge=
eiſtdraß
bei der Herſtellung von Woll= und Baumwollſtoffen,
1ce m Spinnen, Weben und Fertigmachen der Gewebe zwi=
ſchib
20 v.H. der geſamten Induſtriebevölkerung der großen
In rpeländer beſchäftigt werden. In Indien ſteigt dieſer An=
ü
0l- 25 v. H. und in Braſilien ſogar auf mehr als 40 v. H. Die
gr. Mehrheit der Beſchäftigten in der Textilinduſtrie ſind
allßlrss Frauen.
ſie Textilinduſtrie gehört demgemäß zu den wichtigſten In=
dunk
zweigen, vom ſozialpolitiſchen Standpunkt aus betrachtet;
abhuru ch in jeder anderen Hinſicht, insbeſondere mit Rückſicht
auſde Wichtigkeit ihrer Erzeugniſſe und die Größe der in ihr
anzwialten Kapitalien zählt ſie zu den Hauptgruppen menſchlicher
ind duüaller Betätigung.
Fe chnet nach der Geſamtzahl der 1934 vorhandenen Spin=
dellminCd
die führenden Baumwollgarn erzeugenden Länder:
Grilsannien, die Vereinigten Staaten, Frankreich, Deutſch=
lan
y ndien, Sowjetrußland, Japan, Italien, China, die Tſche=
oihlbakkei
und Braſilien. Die wichtigſten Erzeugungsländer
umwollgeweben gerechnet nach der Zahl der
4ßorhandenen Webſtühle ergibt eine andere Reihenfolge:
Feinixte Staaten, Großbritannien, Japan. Sowjetrußland,
(yhland, Frankreich, Indien, Italien, die Tſchechoſlowakei und
M
esbritannien ſtand hinſichtlich der Herſtellung von Woll=
ut
und Wollgeweben an erſter Stelle. Es folgen dann
rinigten Staaten, Frankreich, Deutſchland, Italien und
Wcschoſlowakei.
füfBritannien verfügt allein über ungefähr ein Drittel aller
attzuvellſpindeln und ein Fünftel aller Bäumwollwebſtühle der
Zatürjährend auf die Vereinigten Staaten ein weiteres Fünf=
We: Spindel= und Webſtühle entfällt. In weitem Abſtand
4Rdrann erſt die übrigen Länder.
e-Erhebungen des Internationalen Arbeitsamtes zeigen
Suikliy, daß ſich in der Woll= und Baumwollinduſtrie tief=
er
=Ramſtah ſehlseie ſtrukturelle Veränderungen vollzogen haben. Dieſe Ver=
ndtzengen
beſtehen hauptſächlich in geographiſchen Verſchiebun=
weilte

ir induſtriellen Standorte, der Erhöhung der Produktions=
Freundſch
zſten en äh ikzi und den Veränderungen der Nachfrage. Hier machten
hH1 Wirtſchaftskriſen vom Jahre 1921 und in noch ſtärkerem
Zuſt
ſuguß= die 1929 einſetzende Weltkriſe bemerkbar. Unter der von
eichneidenden Veränderungen betroffenen Induſtrie ſetzte
alohin hemmungsloſer Konkurrenzkampf um die Abſatzmärkte

Neubert,

Bſdar Textilinduſtrie handelt es ſich um einen Typ jener In=
uſtſen, auf den ſich junge Induſtrieländer von Anfang an zu
ünemut ſeflegen. Die Errichtung von Textilfabriken ſpielt daher
muckt eutte noch überall da eine große Rolle, wo man das wirt=
hatfth
Heil in einer möglichſt ſchnellen und großen Induſtria=
eſieſtug
erblickt. Alſo vor allem in Südamerika, in den Län=
ſeritzes
nahen Orients, im Fernen Oſten uſw. Auf dieſe Weiſe
irnſd e. Textilinduſtrie der Erde ununterbrochen weiteren erheb=
ch
4kVeränderungen unterworfen werden und der Handel mit
itrzeugniſſen im Laufe der nächſten Generation einen um=
Urttzoem Wandel durchmachen. Während zu Beginn der kapi=
alkſihu
=Periode die Induſtrieländer, vor allem Großbritan=
jenu
ſ= geſamte Welt mit Textilerzeugniſſen verſorgte, wird
ünzſiym gerade auf dem Gebiete der Textilverſorgung weit=
geheset
Alutarkie Platz greifen, weil jedes Land ſeine neugegrün=
Wlxiilinduſtrie durch hohe Schutzzölle ſchützen und die Einfuhr
uszüöi cher Erzeugniſſe unterbinden wird. Dieſe Entwicklung,
chrauf anderen Gebieten der Maſſenerzeugung zu beobach=
pracht
es zur Pflicht der deutſchen Wirtſchaftspolitik, eine
Unlfetung der deutſchen Exportinduſtrien in Richtung auf
Qilſuiserzeugniſſe vorzunehmen.

Wirkſchaftliche Rundſchau.
lemſchifferpatente. Der Herr Reichsverkehrsminiſter hat
E I des Reichsverkehrsblattes, Ausgabe 4: Reichswaſſer=
iſt
Eine Bekanntmachung über Rheinſchifferpatente vom 16.
läl9,5 veröffentlicht, in der die zur Zeit geltenden Vorſchrif=
Aer Rheinſchifferpatente zur beſſeren Ueberſicht zuſammen=
äniao
Fbekanntgemacht werden. Die Bekanntmachung enthält
ntacl Peſtimmungen der Vereinbarung über die Ordnung, be=
½ Sie Rheinſchifferpatente, welche die Artikel 15 bis ein=
hlictzſch
. 21 des Vertrages vom 17. Oktober 1868 und die Ver=
inhuung
vom 4. Juni 1898 zu erſetzen beſtimmt iſt, vom 14.
zußte: 1922 in der gegenwärtig geltenden Faſſung; unter II
ſerund der Vereinbarung vom 14. Dezember 1922 gleich=
114 arlaſſenen und gegenwärtig zur Anwendung kommenden
Vorzſtigen über Rheinſchifferpatente, und unter III die zur Zeit
m Achsgebiet geltenden Ausführungsbeſtimmungen über Er=
tilfe
von Rheinſchifferpatenten.
eises Geſetz zur Sicherung von Gräſerkrediten. Die Reichs=
egiltng
, hat das folgende Geſetz beſchloſſen, das durch Veröffent=
ichumim
RGBl. Teil I Nr. 45 vom 24. April verkündet wird:
Dasſſt ſickh zur Sicherung von Gräſerkrediten vom 28. März 34
zilt Aih für die Gräſerkredite für die Weidezeit 1935. An die
Ftellezer im Geſetz in bezug genommenen Vorſchriften der 88
M unf wes Geſetzes zur Sicherung der Düngemittel= und Saat=
ButvA nrung vom 20. Dezember 1933 treten die 88 2 und 5 des
beſetz3 zur Sicherung der Düngemittel= und Saatgutverſorgung
voml Movzmber 1934.
belſſchaft für Elektriſche Unternehmungen Lud. Loewe u.
Co, / 5. Berlin. Bei den eigenen Betrieben und faſt allen
Tochelteizellſchaften der Geffürel hat ſich die Belebung der deut=
chewä
ſintſchaft im Jahre 1934 günſtig ausgewirkt, ſo daß aus
en l ſtenden Ergebniſſen des Geſchäftsjahres die Vecteilung

iner ſhsdenbe von 6 Prozent gegen 5 Pkozent im Vorjahr vor=
eſchſſtn
werden kann. Der verbleibende Reingewinn einſchl.
Vortan breträgt 6 312 250 (6 146 813) RM. Der Auftragseingang
er Atz3 fabriken hat ſich im Berichtsjahre mehr als verdoppelt.
Von 0 Alufträgen entfallen zirka 12 Prozent auf das Ausland.
Die Aloggſchaftsziffer erhöhte ſich von 1206 zu Beginn des Jah=
ſes
EN 2254 Ende 1934. In den erſten Monaten 1935 hat die
ege Aſchräftigung weiter angehalten.
Jzcklanfabrik Ph. Roſenthal u. Co., AG., Selb. Die Ge=
ellſiclz
, jann, während die letzten drei Geſchäftsjahre bedeutende
Verl= Grächten, für 1934 wieder ein beſſeres Ergebnis vor=
gegeng
der geſamte Umſatz in Gebrauchs= und Luxusporzellan
onnmezekteigert und dabei der Auslandsumſatz gegenüber dem
Vorjau mi vollem Umfang aufrecht erhalten werden. Das Be=
lichtds
)t ergab einen Reingewinn von 85 815 RM., um den ſich
der 1ülenommene Vorjahrsverluſt von 639 689 RM. auf 583 874
RMN määßigt. Dieſer Saldo ſoll wieder vorgetragen werden.
Der ämebsertrag iſt auf 4,57 (4,21) Mill. RM. geſtiegen.
lebeis ie, Iſolatorenfabrik wird berichtet, daß der Geſamtumſatz
der 1Irie Selb, Hennigsdorf und Eckerskeuth im verfloſſenen
Geſch ölszjahre mengenmäßig geſtiegen iſt. Der Auslandsumſatz
ſie konnſ setrenüber dem Vorjahr auch wertmäßig gehalten werden.
Den /aü ber 12 Prozent geſunkenen Durchſchnittserlöſen konnten
die 5ſatorenwerke ihre Unkoſten angleichen und das Geſchäfts=
jahr
g n Wewinn abſchließen.
3

Kauuiſchritleiung. Nadolf Maude.
Verantrläch für Politik und Wirtſchaft. Rudolf Maupei für Feuilſton, Reich
und Acltrdr und Heſſiſche Nachrichten Mar Streeſe;für den Schlußdienſt: Andreas
MPaug ux den Handel: Dr. C. b. Quetich: für den Sport: Karl Böhmann;
enwart, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette Anzeigen=
leiterike
. iu 5 Ruhle; für den Juhalt der Anzeigen verantwortlich: Paut Ziegler
jamrt Meu *Darmſtadi. D. A. kkk. 35. 30f69. Truck und Verlag: L. C. Wittich
Daruſtiadt Nheinſtraße 23.
Fu Rl iFungks Beitkäge wird Gewähr der Nückſendung nicht übernommen.
Spre Rtumit der Echriſtleiturg, Vormittägs 191 Uhr, nachmittags 67 Uhr.

Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe war im allgemeinen etwas ſchwächer,
da das herauskommende Material meiſt nur durch Limite Auf=
nahme
fand. Berückſichtigt man die Kursentwicklung ſeit Jahres=
beginn
, ſo zeigt ſich nach den vorangegangenen nicht unerheb=
lichen
Steigerungen eine durchaus natürliche Reaktion. Hinzu
tritt der bevorſtehende Ultimo, der zweifellos einige Geldbeſchaf=
fungsverkäufe
ausgelöſt hat. Auch die ſaiſonmäßig zunehmenden
Anſprüche der Wirtſchaft tragen am Aktienmarkt zu einem ge=
wiſſen
Kursdruck bei. Im Gegenſatz zum Aktienmarkt lagen Ren=
ten
überwiegend freundlicher. Am Aktienmarkt lagen Kaliwerte
überwiegend freundlicher; anſcheinend ſprechen hierbei Meldun=
gen
über eine Kaliverſtändigung mit Spanien mit. Im Verlauf
bröckelten die Kurſe weiter ab. Störend wirkte der Rückgang
von Schuckert um 3 Prozent. Im Zuſammenhang mit der Silber=
hauſſe
lagen insbeſondere Mexikaniſche Renten feſt. Am Markt
der Inlandsrenten war das Geſchäft ſehr ſtill.
Die Rhein=Mainiſche Börſe hatte wieder außerordent=
lich
kleines Geſchäft und überwiegend ſchwächere Kurſe. Bei der
Kuliſſe beſtand weitere Neigung zur Abwicklung beſtehender Eni=
gagements
, während Kauforders aus der Kundſchaft vollkommen
fehlten. Infolge der herrſchenden Geſchäftsſtille blieben einige
günſtige Nachrichten aus der Wirtſchaft ohne Einfluß, und im
Durchſchnitt gingen die Kurſe am Aktienmarkt bis zu 1 Prozent
zurück. Mehr unter dem Druck ſtanden Elektroaktien. Durchweg
ſchwächer lagen auch Montanaktien. Von Chemieaktien ſetzten
JG. Farben ½ Prozent, Metallgeſellſchaft 1 Prozent, Scheidean=
ſtalt
½ Prozent niedriger ein. Der Rentenmarkt konnte ſich etwas
beſſer behaupten. Die Umſätze waren aber gleichfalls ſehr ge=
ring
. Im Verlaufe entwickelte ſich im Zuſammenhang mit der
Steigerung des Silberpreiſes, ziemlich lebhaftes Geſchäft für
mexikaniſche Anleihen. An den Aktienmärkten hielt die Geſchäfts=
ſtille
auch ſpäterhin in vollem Umfange an. JG. Farben bröckel=
ten
noch 4 Prozent ab.
Bei anhaltender Geſchäftsſtille lagen die Kurſe an der
Abendbörſe bei Eröffnung im Vergleich gegen den Berliner
Schluß meiſt noch gut behauptet. Im Verlaufe erfolgten von der
Kuliſſe und teilweiſe auch von der Kundſchaft kleine Abgaben, ſo
daß die Haltung etwas ſchwächer wurde und die Kurſe ſchließlich
nur knapp behauptet lagen. Am Rentenmarkt erhielt ſich das
Intereſſe für mexikaniſche Anleihen.

Piehmärkke.

waren 125 Kälber. Preiſe für Kl. a) 5758, b) 5156, c) 44
50, d) 3543 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft in der Klaſſe

Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 25. April. Aufgetrieben
a) 12. b) 37. c) 43 b) 23 Stück. Marktverlauf: lebhaft.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 25. April. Auftrieb: 60
Kälber, 18 Schafe, 10 Schweine, 2 Ziegen 180 Ferkel und 418
Läufer. Ferkel bis ſechs Wochen 1418 MF. über ſechs Wochen
1925 Mk., Läufer 2632 Mk. Kälber, Schafe, Schweine und
Ziegen wurden nicht notiert. Marktverlauf: Ferkel und Läufer
lebhaft.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 25. April. Aufgetrieben:
Rinder 6 (am 18. April 51), darunter Bullen 2, Kühe 4, Kälber
657 (920), Schafe 39 (65), Schweine 458 (430). Es notierten
pro Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber a) 60 (60), b) 54
59 (5459), C) 4653 (4653), d) 3545 (3645) Lämmer
und Hammel b) 2. Weidemaſthammel 3940 (3738), d) 36
38 (3336); Schweine b) 4751 (4651), c) 4750 (4550),
d). 4449 (4448) Marktverlauf: Kälber langſam, ausver=
kauft
; Hammel und Schafe mittelmäßig, ausverkauft: Schweine
langſam, ausverkauft. Anmerkung: Der am nächſten Don=
nerstag
ſtattfindende Markt iſt auf Freitag, den 5. Mai,
verlegt.

Berliner Getreidemarkt vom 25. April. Die Marktlage im
Getreideverkehr war kaum verändert; der Handel bewegt ſich
weiter in ſehr ruhigen Bahnen. Weizen und Roggen ſind zu
Mahl= und Futterzwecken über Bedarf angeboten und die zweite
Hand hat bei der Verwertung ihrer Beſtände merkliche Schwie=
rigkeiten
, da die Mühlen noch auf längere Zeit ausreichend ver=
ſorgt
ſind. Anregungen vom Mehlabſatz lagen auch nicht vor.

Berliner Kursbericht
vom 25. April 1935

Der Reichsbankausweis
für die dritte Aprilwoche.
In der dritten Aprilwoche hat ſich die geſamte Anlage der
Reichsbank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapie=
ren
um 27,3 Mill. RM. auf 4328,4 Mill. RM. verringert. Dieſer
verhältnismäßig beſcheidene Fortſchritt der Entlaſtung iſt wieder
lediglich techniſch bedingt und auf die Verzögerungen in der
Wechſeleinlöſung infolge der Oſterfeiertage zurückzuführen. Ins=
geſamt
ſind bis zum 23. April 58,5 Prozent der Ultimo=März=
Beanſpruchung abgedeckt gegen 100,7 Prozent zum entſprechenden
Zeitpunkt des Vorjahres. Im einzelnen haben die Beſtände an
Handelswechſeln und Schecks um 22,4 auf 3568,6 Mill. RM., an
deckungsfähigen Wertpapieren um 4,0 auf 389,1 Mill. RM. und
an Reichsſchatzwechſeln um 1,3 auf 1,7 Mill. RM. abgenommen,
dagegen die Beſtände an Lombardforderungen um 0,5 auf 40,7
Mill. RM. zugenommen. Die Giroguthaben zeigen infolge Ver=
mehrung
der öffentlichen Guthaben eine Zunahme um 77,8 auf
976,1 Mill. RM. Auch in der Bewegung des Zahlungsmittelum=
laufs
ſpiegelt ſich die durch die Feiertage verurſachte techniſche
Verzögerung des Rückfluſſes wider; der geſamte Zahlungs nittel=
umlauf
betrug 5491 Mill. RM. gegen 5346 Mill. RM. zum ent=
ſprechenden
Zeitpunkt des Vorjahrs. Die Zunahme der Deckungs=
beſtände
, hält ſich im üblichen Rahmen: Die Goldbeſtände haben
ſich um rund 119 000 RM. auf 81,1 Mill. RM. erhöht, während
die deckungsfähigen Deviſen mit 4,3 Mill. RM. faſt unverändert
ſind.
Die Teuerung in Belgien nach der Belga=Abwertung.
Der Index des Wirtſchaftsminiſteriums für die Lebenshal=
tungskoſten
in Belgien weiſt eine Erhöhung um 8 Punkte, d. h.
von 621 auf 629, auf. Zum erſten Male ſeit der Abwertung des
Belga hat man alſo eine amtliche Statiſtik über die Rückwirkun=
gen
dieſer Operation auf die Preiſe im allgemeinen veröffent=
licht
. Es handelt ſich ſelbſtverſtändlich um Durchſchnittspreiſe.
In einigen Städten, wie beiſpielsweiſe Verviers und Gent, iſt
die Preisſteigerung beträchtlicher; in letzterer Stadt beträgt ſie
13 Punkte.
Da der Preisindex auf Grund einer ſehr großen Anzahl von
Erzeugniſſen errechnet wird, die zum Teil, wie z. B. Wfeffer und
Kerzen, einen nur ganz geringen Bruchteil in den Ausgaben
eines Haushalts ausmachen, haben dieſe offiziellen Ziffern die
Tendenz, die wahre Preislage für die wichtigen lebensnotwendi=
gen
Erzeugniſſe nicht ganz richtig wiederzugeben. So iſt z. B. das
Brot von 1,35 auf 1.50 Fr. geſtiegen, die däniſche Butter von
20 auf 22 Fr. und Ochſenfleiſch von 24 auf 28 Fr. je Kilo.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Am 30. April feiert Dr.=Ing. e.h. Fritz Opel, ſtellvertreten=
der
A.=R.=Vorſitzender der Adam Opel AG., Rüſſelsheim, ſeinen
60 Geburtstag. Dr.=Ing. e. h. Fritz Opel hat die Entwicklung
der Opelwerke zur größten deutſchen Automobilfabrik und zum
größten Fahrradwerk der Welt als Leiter der techniſchen Abtei=
lungen
in Gemeinſchaft mit ſeinen Brüdern entſcheidend beein=
flußt
. Seine erfolgreiche Tätigkeit beſchränkte ſich jedoch nicht nur
auf die Opelwerke. Auch in ſehr vielen anderen Zweigen der
deutſchen Wirtſchaft wirkte er in der gleichen Weiſe
Infolge der ſteigenden internationalen Silberpreiſe hat Prä=
ſident
Rooſevelt durch eine Proklamation den offiziellen Silber=
preis
für Neuſilber auf 77,57 Cents je Unze feſtgeſetzt. Gleich=
zeitig
wurden die Regierungsſchürfgebühren um 40 Prozent er=
mäßigt
, womit der Preis indirekt weiter heraufgeſetzt wurde.
Ende März wurden in den Vereinigten Staaten 9 760000
Arbeitsloſe gezählt, was gegen Ende Februar eine Verminderung
um 125 000 bedeutet. Im Vergleich zu Ende März 1934 iſt jedoch
eine Erhöhung der Arbeitsloſenziffer um 336 000 feſtzuſtellen.
Die Compagnie Internationale des Wagons=Lits in Brüſſel=
erzielte
1934 einen Reingewinn von 21,69 (37,97) Mill. ffr., der
wie im Vorjahr, zu Abſchreibungen auf das rollende Material
Verwendung findet.
Die italieniſch=braſilianiſchen Handelsvertragsverhandlungen,
die ſeit mehreren Wochen andauern, ſind, wie amtlich mitgeteilt
wird dem Abſchluß nahe. Nach dem Wortlaut des Vertrages
ſoll Italien mehrere Kriegsſchiffe liefern, die Braſilien mit
Baumwolle bezahlen wird.

Deviſenmarkt
vom 25. April 1935

Me
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw. /1
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 11
Conti=Gummi.
DeutſcheCont. Gas 1
Lkutſche Erdöl

ie ee
F. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöckhnerwerke.
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn.

e
147.
119.871
104.
93.75

91.875
113.875
90.25
110625
77.375
71.25

Drenſteinc Koppe!!
Polyphonwerke
Rütgerswerke.
Salzdetfurthg alt
Weſtbte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

Ve
10.25
112.125
159.50
34.75
77.75
113.50
87.
14.75
121.75
60
126.75
a11.55
137.

Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island

Währung
1 ägypt. 2
1 Pap. Peio
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canab. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2. Stg.
100 eſtl. Kr. ſe
100 finn.Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 is1. Nr.

Geld Briel

12 zs
0.85s
41.89
0. 301
3.077
2.u68
53.52 58,62
81. 11 187.27
1.985
68.43
5.295
16.38

d2.sis
0.S6ol
42.06
0.203
3.063
2.772
12.015
88.57
5.305
16.42

2.3541 2.358 1
S7.73/ 180,07
54.251 54.35

Italien
Japan
Jugpſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei

ungarn
Uruguah
Ber. Staaten

Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinat
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling!
100 Eseudos
100 Kronen ſe
00 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Nr.
1 türk. *
100 Peng
Goldpeſo
1 Dollar

GeldBriel

20.68 .
0.704
5.649
80.92
60 24
45.95
10.36
St.st e
5o,72
23,93
70.375
1.279
1.079
2.483

2.7s
0.nc6
s.e81
2108
60.38
49.05
10.s0
1.88
(0.28
:3.99
10.398
(63
1.721
2.407

Surmſtaster und Harienaroane Suraſtaot, Fillat der Arescher Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 25. April 1935.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Geernee
Gr.Ilp. 193=
1935

1938
1937
1938
Gruppel ..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Inter., v.30
4½%Baben : v.27
4½BBahern v.2i
4½%Heſſen., b. 28
4½
b.29
4½8 Preuß. b. 28
1 %Sachſen v. 27
4½½Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze nina!
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze nma
4½%.......
Dtſch. Anl. Ausl.
* Ablöſung.
Teultiche Schuszge=
bietsatleihe
....
4½BBab.=Baden
BBerlin .b. 24
BDarmſtadt ..
4½BDresbenv. 26
4½%Frankfur 1 88
4½ gheibelberg28
4½Mainz. ...
41. %Mannheim27
4½.% München 29
4½%Wiesbaden28
4½Bbeſſ. Landesb
4½% Goldoblig

103.25
107.25
107,
106-
10s.3
105.9
100.25
972),
1631,
96.6
98
96.75
98
108,
96.25
96.25
10o0,8
100.5
100.1

113.25

91.25
95.5
90.25
92
92.5
93
94.75
92.5
96.25
94.25

We
hyp.=Bk.=Liquid. 100.5
34%
Komm.=Obl. . . . ! 95
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.) 96.5
4½% ; Goldoblig.!
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſ. Gldobl. R.11
R.1/ 94
4½%
4½%caſſ. Landesk.
Goldpfbr.. . . . . 1 96.25
4½%Nſſ. Landesb.! 96:25
5½%n Lig.=Obl. 100.75
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=-Anl.
4Ausl. Ser. 1/115.25
FAusl. Ger.II/ 129.5
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz) / 21.5
4½½Berl. Hhp. B./ 95.5
Lig.=Pfbr. 100.25
4½%Frkf. Hyp.=B./ 96.25
½%0Lig.=Pfbr. 100,
Goldoblig. 93.5
20 Frkf. Pfb.=B./ 96.25
Lice=Pfr. /100.75
*1
4½ BMein. Kyb. B./ 96
Lia=Pfr. 100)
% Pfälz. Hhb. B./ 93.25
Lig.-Pfb. / 100.75
4½8 R. bhp. Bi.) 96,
% Lig.=Pfr./ 101½,
Golbobl.
ſ BSüdd Boden
(red.=Bank ... . / 97.75
5½½- Lig.-Pfbr. 101
½%Wttb. Ghp. BI 98.25

MM
68 Dt. Linol. Werte
88Mainkrw. b.36
6%Mitteld. Stahl.
6%SalzmannE Co.
6%Ver. Stahlwerke
62Voigt& Häffner

Vet
103
100.75
108"
zor),
160

F. 6. Farben Bonds/125

5 %Bosn. L. E. B.
2. Inbeſt.
5%Bulg. Tab. v.08
4½% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente
5%bereinh. Rumän
14½%
4½Türk. 1. Bagbad
4% II.Bagdadl
4½ %ungarn. 1918
4½ 19141
Solde.
429
1o10
42

4o5
6.5
8.5
7.15
6.,65

4½Budp. Stadtanl.
4BLiſſabon. ....
4% Stockholm. ..
Aßtien.
Accumulat.=Fabr 1
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G. .........
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauereily
Zelſtoff.
Bad. Maſchinenfbr. 1
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht! 1
Buderus Eiſen..../ 97.25
Eement Heidelberg
Karlſtadt!

53
3811
122.5
ur
80
128.5
132
1210,

F0.Chemite. Baſe
Chem.Werke Abert
Chabe (A.=C) .."
Contin. Gummiw. .
Contin.=Linvleum:
Daimler=Benz=
Ot. Atl. Telegr.
Erböl
.
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum ....!
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Gektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
Enzinger Union
Eſchwveiler ......
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüder.
F.G. Farbeninduſtr. 1
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume 1 90),
Frankfurter oof..
Geſ.f.elektr. Untern.
Golbſchmidt, Th.. .11
Gritzner=Kahſer . ./ 37.25
Grün & Bilflnger, .I=
Hafenmühle Frkft. 1
Ganauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau ſ=
Henninger, Nempf 1120.75
HilvertArmaturftrb.
Hindrichs=Aufferm. /103
Hochtief Eſſen
Holzuann, Phil. / 91:,
ZlfeBergb. Stamm
Genüfſel120

J
9921,

112,6
108.55
433
uos
9u.
108
12211
167.75
240
64
130
147:,
z2o.
102.4
A4.
101

103.5
68,5
114


Kali=Chemtie. . 2
Aſchersleben.
Rlein, Schanzlin
Klöchnerwerke ....
Knorr C. 6. ....
Konſerven Braun
Lahmeher & Co
Laurahite ..
Lech, Augsburg
Lotomf. Kraußs Co.
Löwenbr. Münch. I
Mainir.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfelb. Bergb.
Metallgei. Frankf..
Miag, Mühlenbau.
Moenus......"
Motoren Darmſtad!
Reckarwer Eßling.
Sdenw. Hartſtein..
Part=u. Bürgerbr.
R I.Braunkohlen.. /=
Elektr. Stamm
Stahlwverke ...11
Niebeck Monkon...!:
Noeder, Vebr.
Rütgerswerft. ...
Salzdetfurth Kalt.
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm. Lackfbr.
Schuckert, Elektr. .
Schtuuarh, Storchen
ſemens & Halsfe. 1148.5
Neinigerwerlet
Südd. Kucker-A. 6./1
ergbau

113.25
go.5
1198
72
An.
21).
99.5
208
81.25
77.25
161.,5
87.75
83.25
98

216
115.5
107
100
104.5

164
54.5
103.5

Oif e
unterfranken .....
Ber. Stahlwverke ..
Ver. Utramaritt ..
Beſidte, Kaufhof.
Weſteregeln Kalt
Zeuſtoff Waldhof.
All g. 2t. Creditgef.
Babiſche Bank
Bk. f. Brauinduſtr
Baher. Oyp. u. W.
Berl. Handelsge).
Oypotheibl.
Comm. u. Privatbi.
Dt. Ban zu. Dise.
Dt. Eff.u. Wechſel.
Dresdner Ban!.
Frankf. Bank.
Ohp. Ban:
Mein. Lyp.=Bank
Pfälz. Hhp.=Ban!.
Reichöbank=Anl.
Rhein. Hyp.=Ban1.
Südd. Bob.-Cr. B!
Wür 11 Notenbank.
A.-G.f. Verlehrsw.
Ailg. Lokalb. Kraftu
725 Dt. Meichsl Pzg.)
Hapag
Lübeck=Büchner
Nordd. Lloyd
Südd. Eiſenb.=Ge
Alllanz- UI. Stut
Verſicherun
Vereit
Franiong
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
Schantungönde!!

Ve
109.5
777i,
130
24.75
1114
112.75
83.75
123
114
88
116),
125
93.25
95
84.75
95
105-),
93.5
92
160
123.5
99.5

118.25
122
34.25
35.25
72
eie.5
271.5
123
47.75
15:1
55.25

[ ][  ]

OUM

Heute Freitag 8½ Uhr
Volksvorstellung
Das große Oster-
Varieté-
Programm
50 759 1. 1.25

Erwerbslose 0.30

Karten Verk.-Büro
und Hugo de Wagl.

DIE.
BELEBTESIEN
DrurscHEN MascmiEn

uaa
I. Donges Wiest Darmstadt
Ecke Grafen- u. Elisabethenstraße
UV966)

NRPEDO

Leonh.

TaA

22 Rhelnstr. 22 Fernruf 3409
A.53

Bosniaken
Eine mitreißende Liebessymphonie aus den
bosnischen Bergen
mit Brigitte Horney
Attila Hörbiger, Willy Eichberger
Willy Schur
Menschen, Landschaft, Liebe und Haß verschmelzen
sich mit dem Zauberi slavischer Volksmusik zu einem
einmaligen unvergeßlichen Erlebnis!
Vorher: Wllde Schwäne (Kulturfilm)
O Skl Heil (Lustspiel)
O Neue Deullg-Tonwoche
mit den Ereignissen aus aller Welt. (F3963
Jugendliche über 14 Jahre haben Zutritt,

Echter vollfetter
Schweizer Käſe
45% Fett i. T.
zart und ſaftig
¼ Pfund 256
Beſonders vorteilhaft:
Rahm=Camembert
50% Fett i. T.
1, 203
Spezialität:
Käſe=
Aufſchnitt und Platten.

Feſtwoche
Vierter Abend
Freitag, 26. April, 19.30 bis gegen 22.30 Uhr
Deutſche Bühne O, 15. Vorſtellung Preiſe 0.50 bis 4.30 RM.
Agnes Bernquer
Trauerſpiel von Friedrich Hebbel Inſzenierung: Poelzig=Fritzſche
Hauptrollen:
Trumpp, Baumeiſter, Lohkamp, Stelzer, Stieda, Weſtermann
Samstag, 27. April
Hauptmiete B, 21.Vorſtellung. In neuer Einſtudierung u. Ausſtattung
Figaros Hochzeit
Sonntag, 28. April

11 Uhr,
Dr.

foher des Großen Hauſes (EEintritt frel)
ans Knudſen, Berlin, ſpricht über

Weſen und Aufgaben der heutigen Theaterkritik
19.30 Uhr: Außer Miete
Arabella
unter der Leitung von Richard Strauß
(S9GäZ
Als Gäſte: Reining, Krauß, Strack, Herrmann.

Vorverkauf für ſämtliche Vorfſiellungen an den Tageskaſſen.

Zacob Becker
Markt

udwigſtraße 1, am
Fernruf 1883.

(3985

Buſchroſen

alle Farben, (e
St.35.-3,10St.3.20

Erdbeeren
räft. Pflanzen,
St. 3.3,100St. 2.50
Gemüſe= und
Salatpflanzen.
Gärt=
nerei
Barban
Dieburgerſtr. 105

TafZOeTNET !

Auf Anordnung des Reichshandwerksmeiſiers findet am
Freitag, den 26. April 1935, abends 8 Uhr, in der
Woogsturnhalle zu Darmſiadt, eine

öffentl. Kundgebung des Handwerks

ſtatt. Es ſpricht der Reichsinnungsmeiſter Scholz, Berlin.
Das geſamte Handwerk des Kreiſes Darmſiadt nimmt an
dieſer Kundgebung teil.

gez.: Leß
Kreisbetriebgemeinſchafts=
walter
Handwerk

gez.: Schaefer
Kreishandwerks=
meiſiter

Inſerieren
bringt Gewinn!

verwachtmeiſter
DrP2 I

Nach dem Roman der Berl. Illustrierten.
Vier interessante Frauen um einenSchupo:
Sybille Schmitz, Marianne Hoppe, Emmi
Sonnemann, Claire Fuchs.
Beginn: 3., 5.30, 8.10 Uhr.

Sonntag, 1.30 Uhr Jugend-Vorstellung:
DER BERG DES SCHIICKSAI.S

Baby=Wäſche ſehr preiswert.
Wäſche=Posner, Rheinſtraße 7.
Im Hofe der Mercks=Apotheke.

UfE
IIF

Hah h une
NeeSe
He
Eason

HNenn Lse

Hunsnn
Pritsche
Hese e

a.V.

Hansa-Lloyd- und Goliath-
Verkaufsstelle Hessen• G. Wacker
Darmstadt, Olbrichweg 16. Tel. 1616
9341

Bekanntmachung des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 3 Geldbörſen mit
Inhalt, 2 gold. Broſchen, 1 gold.
Armbanduhr, 1 ſilberne Arm=
banduhr
, 1 Doublé=Armband, 1
goldener Siegelring, 5 Bund
Schlüſſel. 1 Sportabzeichen, 2 ein=
zelne
Handſchuhe, 1 Taſchenmeſ=
ſer
, 1 Paar Strümpfe, 1 alte
Aktenmappe, Inhalt: Flaſche, 1
Füllfederhalter, 1 Parteiabzeichen,
1 Herrenrock, 1 roter Damengür=
tel
, 1 Autokurbel, 1 Brille mit

Horneinfaſſung, 1 Kühlerſchraube,
1 Türdrücker für Auto, 1 Zim=

merlinde, 1 Baſthandtaſche, 1 Luft=
pumpe
, 1 Matratze. Zuge=
laufen
: 2 Meerſchweinchen, ein
Schäferhund, 1 kl. junge Katze.
Zugeflogen: 3 Tauben, 2 Lach=
tauben
, 2 Wellenſittiche.

1. Mai!
Saal, 100 Perſ.
faſſ., noch frei.
Gute Küche.
bill. Bierpreiſe.
Bleichſtr. 41. (e

Voranzeige:
3. Mai: Gaſiſpiel Käthe Dorſch mit Enſemble
5. Mai: Gaſiſpiel Franz Völker als Cohengrin
Vorverkauf ab Montag, 29. April

Schillerplak 5

(8954 b)

Drahtgeflechte,
Drahtgitter,
Pfoſten,
Stacheldraht,
Brückner,
Holzſtraße (a
am Brunnen,
Fernſpr. 1249,

Saalſportfeſt mit Tanz
zugunſten des Winterhilfswerkes

Sonntag, den 28. April 1935, abends 19 Uhr
im Städtiſchen Saalbau
Veranſtalter:

Das Fachamt Radſport in der Ortsgruppe
Darmſtadt des Deutſchen Reichsbundes für
Leibesübungen.

Muſit:

Muſikkorps d. Landespolizeigruppe Darmſtadt

Ihre Mitwirkung
haben zugeſagt:

der Radfahrerverein Darmſtadt, Darmſtädter
Radſportklub, Radſportklub Dieburg, Germania
(sen2
Eberſtadt

Anſchließend Tanz!

Eintritt uur 50 Pfg. Die Karten ſind zu haben bei der Kreis=
amtsleitung
der NSV., Wilhelminenſtr. 34, bei ſämtlichenOrts=
gruppen
der NSV. u. bei den Mitgliedern der Radfahrervereine

Riesen-Rumpsteal
im Texas-Keller
mit

Zwiebelr

Heate nacht biss Uhr gebffnet
Samstag nacht bis 5 Uhr

usoc

11
Nam
gund ſein
eſtigelegt he
etis der Er
Afs
U