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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſkattet.
Nummer 114
Freitag, den 26. April 1935
197. Jahrgang
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Doppelſpiel um Memel.
Keit Veröffenklichung der Prokeſtnote der Garankiemächte nach Kowno. — Franzöſiſche „Ratſchläge” für
Likauen: Es ſoll die Noke in den Papierkorb werfen!
Hinkerkreppenpolitik.
de Signatarmächte der Memelkonvention haben ſich nach
eng Aſſen Meldungen dahin geeinigt, daß ſie den Wortlaut ihrer
agestaſ Proutenote an die litauiſche Regierung vorderhand nicht ver=
Iffefuichen wollen. Dieſes Verhalten muß doch bedenklich
timmm! „Denn an ſich hätten die Garantiemächte ſchon ein
In=
eresſſdaran, durch die Bekanntgabe des Wortlautes zu zeigen,
ſaßz ſchnen endlich ernſt iſt mit ihrer Garantieverpflichtung.
Schltiglirh haben ſie ſich Zeit genug gelaſſen und länger als ein
fahun eſehen, wie die Litauer im Vertrauen auf die
franzöſiſch=
uſüiſt ſElnterſtützung den Vertrag tagtäglich brachen. Sie haben
ich ſach jetzt nach allem, was man hört, damit begnügt, der
Litawhim Regierung damit zu drohen, daß der Fall auf dem
mug ſtüber den Völkerbund vor den Haager Schiedsgerichtshof
Lebrut werden würde. Das iſt aber eigentlich das Wenigſte,
das 4 Mächte tun konnten.
Elöt dieſes Wenigſte aber ſcheint den Franzoſen noch zu
iel?g ſein, weil in Paris die Sorge beſteht, daß irgend etwas
uſtefhe kkommen könnte, was nach einem „Erfolg Deutſchlands”,
fausſk. Es iſt eine ſeltſame Mentalität, wenn beiſpielsweiſe
Iellſſas z cw de Paris” das Vorgehen in Memel als einen Schritt
zir iſſchland erklärt. Davon iſt doch gar keine Rede. Wenn
on ſielate ſich gegen Litauens Gewaltpolitik wenden, dann tun
eläſſchließlich, um ihres eigenen Anſehens willen. Sie haben
y1hr,, für die Rechte der Memelländer verpfändet und dürfen
hßncht gefallen laſſen, wenn ein kleiner Staat mit dieſem
Vovchdauernd Schindluder treibt. Es gibt aber in Frankreich
„Lteſiſſdie jedes Augenmaß verloren haben und alle Vorgänge
0 Aſu a, ihre deutſchfeindliche Brille ſehen. Sie ſind deshalb auch
—ofonnidie Arbeit gegangen, den Litauern begreiflich zu machen,
daß ilie Demarche gar nicht ſo ſchlimm gemeint ſei und ſprechen
diewraß ſeutlich aus, daß es auf einen ſolchen Proteſt an ſich
nleja ſeiwh genügen, wenn die Litauer ihn in den Papierkorb
wür=
fen, /hat, könnte der Fall damit als erledigt gelten.
Ih hier wieder das alte Doppelſpiel der Franzoſen, daß
ſie ügbeſicht wahren wollen, aber möglichſt ſchnell wieder ihren
„Frezchn, in den Rücken fallen. Wir haben es ja während Streſa
erle Euls von der Notwendigkeit eines Rüſtungsausgleiches für die
Balihänder geſprochen wurde, daß Laval, ſobald ſeine Freunde von
PDud der Winen Entente die Stirn zuckten, von ſeiner eigenen Meinung
wiedſbab rückte. Dazu ſind aber doch die moraliſchen Werte, die in
ApI0 PKowch auf dem Spiel ſtehen, zu groß. Treu und Glauben wer=
Dden in ernem europäiſchen Geſpött, wenn die Großmächte nicht
einmſt ſteaark genug ſind, um Litauen zur Erfüllung der
ver=
brletik Verpflichtungen zu zwingen.
er Schritt der Mächte in Korno.
DNB. London, 25. April.
Times kommt heute auf die Note der Memelſignatar=
Pelnächstan die litauiſche Regierung zurück. Eine
Veröffent=
ichutſat des Wortlautes der Note ſei gegenwärtig nicht
beab=
ichti 4 Die Einigung zwiſchen der engliſchen, franzöſiſchen und
Ataliulchen Regierung über den Schritt in Kowno, der von
der ſuuäſchen Regierung die Bildung eines
Direk=
oryus für das Memelgebiet nach den
Be=
ſtimhun gen des Memelſtatuts fordere und ein
1eſmſtzäßiges Zuſammentreten des Landtages
verlgl), ſei in Streſa erfolgt.
Paris zum Prokeſtſchrikt in Kowno.
DNB. Paris, 25. April.
franzöſiſche Preſſe beſchäftigt ſich mit dem Proteſtſchritt
ſitder Gpatarmächte des Memelabkommens in Kowno und
kommAl imlich übereinſtimmend zu der Auffaſſung ſeiner
Wir=
raße lung9iekeit. Das „Oeuvre” iſt ſich darüber klar, daß ſich
20 Deutyſſand mit einer bloßen Geſte nicht zufrieden geben kann,
Was Aat iſt ſich ebenſo darüber klar, daß die
Forde=
kunnn auf eine wirkliche Bereinigung der
An=
delegy heit des memelländiſchen Landtags in
ie Konſoaube Ohren finden wird. Aus ſeinen weiteren
Gbe 9 Ausffltzunigen geht deutlich hervor, daß man es in Frank=
tiſabehe Feiaher bei einem Proteſt belaſſen möchte, um
gebnurgſſicht Deutſchland Vorſchub leiſten zu
zusein ü ſ/00. Auch das Echo de Paris ſieht in den Vorhaltungen
des hltſtes gegen Litauen nur einen toten Buchſtaben. Es
—iſt dich Blatt merklich unbehaglich, daß die Signatarmächte
g.kmit i hun gemeinſamen Vorgehen einen Schritt für Deutſchland
ſufunter=unmen haben. Daß die Mächte jedoch auf Grund des
„yMemeblommens eine rechtliche Verpflichtung an der
Wieder=
herſtetlng, des vertraglichen Zuſtandes haben, iſt der Zeitung
dabeis an lich gleichgültig. Im übrigen gefallen ſich die Blätter
—in dic iblichen Verdächtigungen Deutſchlands und ſchieben
einm(A vieder deutſche Expanſionswünſche vor.
WEintetkwärdiger Artikel Macdonalds.
EP. London, 25. April.
29 bffizielle Organ, der nationalen Arbeiterpartei, der
„New=cde tter” veröffentlicht heute zur internationalen Lage
eitenslitikel Macdonalds, der den Rückſchluß zuläßt, daß
der rühiſterpräſident unter die Deutſchenhetzer
Begwgen iſt. Deutſchland, ſo heißt es in dieſem Artikel u. a.,
habe h WVeg zum Frieden zerſtört. Es beanſpruche ein Maß an
bewackiter Macht, das ihm über die meiſten europäiſchen
Na=
llongriſe Oberhand geben würde. Deutſchland ſei die ſicherſte
Naticuin Europa geweſen, bis es daran gegangen ſei, den
üb=
rigen aisonen Furcht einzuflößen. — Im weiteren Verlauf die=
ſes Artikels ſtellt dann der Miniſterpräſident die Behauptung
auf, daß ſich Deutſchland unter dieſen Umſtänden nicht wundern
dürfe, wenn ſeine Maßnahmen vom Völkerbundsrat mit
Vorein=
genommenheit behandelt worden ſeien. Abſchließend fragt
Mac=
donald, ob die deutſche Regierung nunmehr bereit ſei, ihre
fried=
lichen Abſichten damit zu beweiſen, daß ſie ſofort ihre
Bereit=
willigkeit zur Mitarbeit an der Durchführung der Beſchlüſſe
von Streſa bekanntgebe.
In ſcharfem Gegenſatz zu dieſem Artikel, ſteht eine geſtern
abend von dem bekannten konſervativen Abgeordneten Sir
Ar=
nold Wilſon im Hithin gehaltene Rede, in der Englands
Politik in Streſa als unklug bezeichnet wird. Die Beſchlüſſe der
Streſaer Konferenz, ſo betonte der Redner, könnten in ſich ſelbſt
der öffentlichen engliſchen Meinung nicht genügen. „Es gibt
zwiſchen England, Frankreich und Italien keine wirkliche
Soli=
darität”, führte der Redner wörtlich aus, „denn Englands
öffent=
liche Meinung wehrt ſich gegen den Gedanken einer gegen
Deutſch=
land gerichteten Allianz zwiſchen England, Frankreich, Italien
und Sowjetrußland, mit der ein Status, den es für ungerecht
hält, aufrecht erhalten werden ſoll”.
Der vergeßliche Macdonald.
Macdonalds Auslaſſungen können bei uns nichts anderes
als ein Kopfſchütteln auslöſen. Nach Streſa und Genf und
nach den wiederholten Darlegungen des deutſchen Standpunktes
hätte man in der Tat etwas anderes als dieſe Abkanzelung
Deutſchlands erwarten dürfen — aus der eigentlich nur der
Aerger des britiſchen Premiers über das Scheitern ſeiner
Be=
mühungen ſpricht. Aber Macdonald ſtellt ſich uns als ein
Mann vor, der ſich plötzlich an die wichtigſten Vorgänge nicht
mehr zu erinnern vermag und den Unwiſſenden ſpielt,
minde=
ſtens aber über alle Dinge hinweggeht, die von der deutſchen
Verſtändigungsbereitſchaft und dem deutſchen Friedenswillen
vor aller Welt Zeugnis ablegen.
Wenn Herr Macdonald es für notwendig erachtete, in Form
eines Artikels auf den deutſchen Proteſt ſo etwas wie eine
Antwort zu erteilen, dann hätte er ſich dahin beraten laſſen
ſollen, ſachlich zu bleiben und ſich von allen
Ungerechtig=
keiten fern zu halten. Aber gerade dieſe Einſtellung läßt
der engliſche Premier vermiſſen, wie ſich überhaupt
durch ſeine Darlegungen das Beſtreben zieht, den franzöſiſchen
Freund zu ſchonen, uns Deutſche zu rüffeln und durch eine
Unkenntnis der Tatſachen zu glänzen, was bei ihm alles andere
als ehrlich erſcheint, weil er ja bei den diplomatiſchen
Ver=
handlungen eine Hauptfigur abgab.
Zur Stärkung des Gedächtniſſes möchten wir nur daran
er=
innern, daß Deutſchland niemals irgendwelche
Sicherheitsvorſchläge zurückgewieſen hat,
ſo=
weit ſiepraktiſchanwendbarwaren — auch nicht den
Macdonaldplan, der bei ſeinem Vater ſelbſt offenbar
gänz=
lich in Vergeſſenheit geraten iſt, genau ſo wie die Tatſache, daß
Frankreich dieſen Plan nach allen Regeln der Kunſt ſabotiert hat.
Wir möchten Macdonald auch darauf aufmerkſam machen, daß
unſere Aufrüſtung lediglich unſerem
Sicher=
heitsbedürfnis entſpringt und daß er dieſes
Sicher=
heitsbedürfnis am eheſten ermeſſen kann, wenn er ſich überlegt, in
welcher Lage ſich Deutſchland zwiſchen all ſeinen
hoch=
gerüſteten Nachbarn befindet, aber auch, wenn er ſein
Ge=
dächtnis einmal nach der Richtung der ſtändigen
Verge=
waltigung Deutſchlands in den Jahren ſeiner
völligen Entwaffnung auffriſcht. Oder iſt der Einmarſch
nach Frankfurt-Darmſtadt, die Beſetzung der Rheinhäfen
Duis=
burg und Ruhrort und der Einmarſch ins Ruhrgebiet keine
In=
vaſion? Gerade dieſe drei Einfällefranzöſiſcher
Trup=
pen in deutſches Land in der Nachkriegszeit ſind ſichtbarer
Ausdruck der abſoluten Unſicherheit, in der ſich Deutſchland dank
ſeiner Erfüllung der Entwaffnungsverpflichtungen des Verſailler
Diktates befand. Sich weiterhin den Zugriffen der hochgerüſteten
Staaten auszuſetzen, käme einem Verbrechen und einer Gefährdung
des Friedens in Europa gleich. Aber Macdonald denkt offenbar
über das Sicherheitsproblem etwas anders als wir und vor allem
als ſein eigenes Volk ſelbſt, das mitten in einer großen Aufrüſtung
ſteht, die es jedenfalls nur mit ſeinem eigenen
Sicherheitsbedürf=
nis begründet.
Wenn der engliſche Miniſterpräſident uns noch den
freund=
ſchaftlichen Rat gibt, im Völkerbund unſeren
Stand=
punkt zu verteidigen, dann müſſen wir wiederum ſeiner
Unwiſſenheit mit dem Hinweis entgegentreten, daß wir uns Jahr
um Jahr im Völkerbund redliche Mühe gegeben haben, die anderen
Mächte zur verſprochenen Abrüſtung zu bewegen. Warum ſollen
wir alſo nach unſerem vergeblichen Bemühen das alte Spiel noch
einmal beginnen?
Ganz unverſtändlich ſind uns allerdings die Zweifel, die
er inunſeren Friedenswillen ſetzt. Er kann doch
wirk=
lich nicht im Ernſt behaupten, daß ihn ſein Erinnerungsvermögen
gänzlich im Stich gelaſſen hat, und daß er ſich auf die
feier=
lichen Friedenskundgebungen Deutſchlands,
namentlich auf die immer wiederholten Vorſchläge jede Abrüſtung
mitzumachen, die die anderen beſchließen, nicht mehr beſinnen kann!
Alles in allem iſt der Artikel Macdonalds alles andere als
eine Förderung der Verſtändigung in Europa, was ſich aus dem
fvanzöſiſchen Echo ſofort ergeben wird. Macdonald, der den
Un=
wiſſenden ſpielt, will nicht erkennen, daß der Kernpunkt auler
Schwierigkeiten die Abrüſtungsfeindlichkeit der hochgerüſteten
Staaten iſt. Solange er davor die Augen verſchließt, muß jede
weitere Ausſprache über das Abrüſtungsproblem fruchtlos bleiben.
Dänemark aufgeſchreckk.
Von unſerem Berichterſtatter.
—dt. Kopenhagen, Ende April.
Als die erſten Frühlingsboten auf den gepflegten
Blumen=
beeten Kopenhagens ihren Kopf neugierig in das zweifelhafte
Oſterwetter diesſeits der Erde ſteckten, waren die däniſchen
Reichstagsabgeordneten gerade in, die Ferien gegangen. In
demſelben Augenblick wurde der außenpolitiſche Vertreter des
Landes in Genf vor die Entſcheidung geſtellt, Farbe zu
be=
kennen oder nichts zu ſagen. Dr. Munch hat Farbe bekannt.
Niemand, der dieſen Diplomaten mit ſchmalem Gelehrtenkopf
kannte, den Pazifiſten, der Kriegsminiſter werden mußte, den
Völkerbunds=Ideologen, der den Heuchlern in Genf eine
Ohr=
feige gab, hatte ihn anders eingeſchätzt, als daß er aufrecht zu
ſeiner Meinung ſtehen werde; noch dazu einer Meinung, die
ſein Staatsminiſter teilte und zu der ſich auch die
außen=
politiſchen Amtskollegen aus Schweden und Norwegen auf
einer ſoeben in Kopenhagen abgehaltenen Konferenz des
ſkan=
dinaviſchen Blocks bekannt hatten.
Wie eine Bombe iſt das Nein Dänemarks in die
politiſche Welt des Nordens hineingeſchlagen. Der ſpontane
Dank Deutſchlands, die Zuſtimmung faſt der geſamten großen
Preſſe und die nachdrückliche Gutheißung durch die
verantwort=
lichen Regierungsſtellen haben die Oeffentlichkeit in Stadt und
Land in einer Weiſe aufhorchen laſſen, die auch die
Volks=
vertreter aus ihrem Oſtertraum aufſchrecken mußte. Dieſes
ge=
ſchichtliche Nein, das nicht nur der Liebe zum befreundeten und
wirtſchaftlich verbundenen ſüdlichen Nachbarn entſprang, ſondern
auch Ausdruck der univerſalen Völkerbundspolitik der
ſkan=
dinaviſchen Staaten war, hat die Gedanken der Politiker vom
Wirrwarr und Kleinkram des Tages zu den
großen Zukunftsfragen ihrer Länder
zurück=
gelenkt. Wie hoch die Stimmenthaltung Dr. Munchs für
die zukünftige Geſtaltung der Beziehungen Deutſchlands zu
den Völkern im Norden zu veranſchlagen iſt, kann heute noch
nicht überſehen werden.
Es war ſonſt nichts Beſonderes zu melden geweſen.
Schweden führte Erz aus und vermehrte dank günſtiger
Kon=
junktur ſeine Einfuhr. Norwegen tat das gleiche und ſreut
ſich heute darüber, daß es mit dem Reiche zu einem auch
zahlungsmäßig befriedigenden Abkommen über ſein Walöl
ge=
kommen iſt. Nicht viel anders ſteht es mit Dänemark, das ſeine
Zahlungsbilanz außer aus den Gewinnen der Schiffahrt und
Einnahmen aus dem Touriſtenverkehr durch den Abſatz von
Schlachtvieh und einigen landwirtſchaftlichen Produkten, für die
ſich ſonſt niemand intereſſiert, nach Deutſchland ins
Gleich=
gewicht gebracht hat. Dieſe wirtſchaftliche Seite des
ſkandinaviſchen Lebens, zu deren Vervollſtändigung auf den
vielfach noch entſcheidenden, aber doch zwangsläufig durch den
Druck der Dominien und den einiger europäiſcher Länder
ab=
ſackenden engliſchen Markt hingewieſen werden muß, bildet
zu=
gleich auch einen weſentlichen Teil der politiſchen Decke,
auf der ſich das Ringen der Parteien abſpielt.
Dieſes Ringen hat ſich in Dänemark zu einem
Zwei=
kampf, zu einem Tauziehen zwiſchen dem ſozialdemokratiſchen
Staatsminiſter, dem „ungekrönten” König des Landes, und dem
konſervativen Führer der Oppoſition entwickelt, der ſich
zu=
gleich dem Anſturm der jungkonſervativen Kräfte gegenüber
ſeiner Haut erwehren muß. Beide wiſſen nicht oder wollen
nicht wiſſen, wie tief in Wirklichkeit die Gedankenwelt einer
wehrhaft und völkiſch überparteilich eingeſtellten Jugend von
ihren Parteiprogrammen abgerückt iſt. Aber ſie wälzen beide
den Gedanken, ob es Erfolg für ihre Anhänger und die eigene
Machtpoſition verſpricht, die nach dem Geſetz erſt 1936
vor=
geſehenen Neuwahlen ſchon jetzt zu erzwingen. Die Regierung
fühlt ſich noch ſicher, zumal die letzten Amtsratswahlen ihr
außer in Nordſchleswig, wo das Deutſchtum vordrang, Gewinne
gebracht haben; ſie fürchtet indeſſen die weitere Entfaltung der
nationalſozialiſtiſch beeinflußten und der von ähnlichen
Ge=
danken bewegten jungkonſervativen Bewegung im Lande. Mit
jedem Monat weiteren parlamentariſchen Leerlaufes verliert ſie
an Boden. Dafür bildet die Zerriſſenheit der oppoſitionellen
Bauernlinken keinen Ausgleich. Darum kann jeder neue Tag
dem Volke die Ueberraſchung einer Reichstagsauflöſung
be=
ſcheren. Sind doch auch die letzten beiden Wahlen ein Jahr vor
ihrem normalen Zeitpunkt vom Zaune gebrochen worden.
Es war ein Zug politiſcher Müdigkeit, der ſich in dieſem
Lande nach Weſten und Oſten geſpaltener Freundſchaften
deut=
lich auf dem bewegten Hintergrunde der als viel intereſſanter
empfundenen kriminellen, ſportlichen, ſtädtebaulichen und
ſchließ=
lich auch filmiſchen und theatraliſchen Begebenheiten deutlich
abhob. Was unter der Oberfläche wühlt und zum Durchbruch
drängt, ſchiert das Volk wenig, die Geſellſchaft oft noch weniger.
Als ſchon am Ausgang des vergangenen Jahres die
parlamen=
tariſche Maſchine ſich tot gelaufen hatte, ſchrieb eine Zeitung
den beruhigenden Satz, man ſolle die Herren Abgeordneten erſt
einmal wieder „auf die Weide ſchicken”. Im klaſſiſchen
Lande der Viehwirtſchaft bedeutete das keine Beleidigung. Nur
für das Tempo der Arbeit lieferte dieſer gutgemeinte Rat
keinen Beweis.
Nun iſt das alles plötzlich anders geworden. Sicherlich ſind
es innerpolitiſche Fragen, wie die um die Neuordnung der
Nationalbank, um Konvertierung der landwirtſchaftlichen
Schul=
den und um das Ein= oder Zwei=Kammer=Syſtem, die im
Mittelpunkte des Kampfes zwiſchen Regierung und Oppoſition
ſtehen. Aber ob nicht jetzt, wenn eine der großen Gruppen
Neuwahlen erzwingt, doch auch der außenpolitiſche Kurs ein
gewichtiges Wort mitſpricht? Auch Dänemark kann ſich den
Aufgaben nicht entziehen, die die Geſchichte ihm ſtellt. In dieſem
Sinne kann Genf einen neuen Abſchnitt einleiten.
Seite 2 — Nr. 114
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichtev
dee 2. Mul.
Unter dieſer Ueberſchrift veröffentlicht der Leiter der
Deut=
ſchen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Robert Ley, einen Artikel, dem
wir u. a. folgendes entnehmen:
Das neue Deutſchland feiert nun bereits zum dritten Male
den Nadionalen Feiertag der Arbeit. Vor kaum etwas mehr als
zwei Jahren war Deutſchland noch ein ſich zerfleiſchendes Volk und
damit ein ohnmächtiger und willkommener Spielball der geſamten
Welt.
Wie bietet ſich dieſes Deutſchland heute dem Beſchauer und
unbefangenen Beobachter? Es iſt ſchon wahr, daß die Außenpolitik
von der Innenpolitik nicht zu trennen iſt, und daß die Außenpolitik
ein getreuliches Spiegelbild der innenpolitiſchen Verfaſſung eines
Volkes iſt.
Heute können wir mit Stolz ſagen, daß keine Weltpolitik mehr
gemacht werden kann, ohne Deutſchland zu fragen. Man wagt
nicht mehr, Deutſchland zu diktieren und über ſeine Einſprüche
hin=
weg zur Tagesordnung überzugehen, ſondern man weiß in der
ganzen Welt, daß Deutſchlands Wort nicht nur keine Phraſe
be=
deutet, ſondern hinter dieſem Wort eine reale Macht ſteht. Mit
einem Wort: Deutſchlands Anſehen in der Welt iſt wieder wie
ehedem groß und gewaltig.
Dem entſpricht im Innern ein geſchloſſenes und einmütiges
Volk. Der Geiſt der Gemeinſchaft iſt da. Er iſt nicht auszurotten,
er wächſt und marſchiert und wir glauben es nicht nur, ſondern
wir wiſſen es, daß das neue Deutſchland auch im Alltag ein
Deutſchland der Einheit und der Gemeinſchaft geworden iſt.
So nahm es kein Wunder, daß ſich auch dieſes Deutſchland das
Recht auf Arbeit zurückeroberte. In dieſem Jahr bereits können
wir ſagen, daß keiner mehr, der arbeitswillig iſt, arbeitslos ſein
wird. Vor kaum zwei Jahren noch ſiebeneinhalb Millionen
Er=
werbsloſe — und heute bereits in vielen Zweigen der Induſtrie
und des Handwerks eine große Nachfrage nach Arbeitskräften.
Und morgen, im nächſten Jahre, wird es heißen: Deutſchland hat
mehr Arbeit als ſeine Hände und ſeine Köpfe zu leiſten vermögen.
Dieſe Wandlung allein war nicht möglich durch organiſatoriſche
Veränderungen und durch Schaffung neuer Geſetze. Sondern
hier=
zu war ſchon notwendig, daß der Menſch neu geboren wurde. Und
wer den Erfolg des neuen Deutſchlands kennen lernen will, darf
ſich nicht begnügen, Aeußerlichkeiten allein zu ſehen und die
Diſzi=
ſplin dem Chaos der Vergangenheit gegenüberzuſtellen und die
Arbeitsfreude der Erwerbsloſigkeit entgegenzuſetzen und der
Streiks und Ausſperrungen zu gedenken und heute die
Gemein=
ſchaft zu ſehen, nein, das größte Wunder nationalſozialiſtiſcher
Wiedergeburt liegt im deutſchen Menſchen ſelber.
Wenn man mich fragt, was iſt der größte Erfolg eures
ſozia=
len Wollens und eurer Arbeit: So iſt es jene unumſtößliche
Tat=
ſache: Aus dem Proleten und ſeinen Minderwertigkeitskomplexen
iſt ein ſtolzer deutſcher Arbeiter geworden, der in einer ſtolzen
Vornehmheit und einer ſelbſtbewußten Beſcheidenheit das neue
Deutſchland der Welt präſentiert, als das Deutſchland, das leben
will und nichts anderes kennt, als durch ſeine Leiſtung und durch
ſeine Arbeit ſich den Platz an der Sonne zu erobern. Das iſt der
große Erfolg, den wir zum 1. Mai 1935 buchen können, und der
uns berechtigt, dieſen 1. Mai als einen Tag der Freude und der
Wiedergeburt unſeres Volkes zu feiern.
Mit dieſer Umformung und mit dieſem Neuwerden der Nation
geht Hand in Hand das Tragen von Verantwortung und das
Meiſtern neuer Aufgaben. Wir glauben nicht daran, daß wir alles
für das Volk tun müſſen, ſondern wir ſind davon überzeugt, wie
es einmal der große Kanzler im erſten Reiche ſagte: „Setzt
Deutſch=
land in den Sattel, reiten wird es ſchon können”. Wir glauben
davan, daß, wenn wir dem Volke die Ziele zeigen, die Wege frei
zu machen, ſich dieſes Volk ſein Schickſal und ſein Haus ſelber bauen
wird. Nachdem uns dieſer Glaube in den zwei Jahren nicht
ge=
täuſcht hat, ſondern im Gegenteil, nachdem dieſer Glaube
hundert=
prozentig durch die Anſtändigkeit und Ehrenhaftigkeit dieſer
Na=
tion bewahrheitet wurde, ſind wir der Meinung, dem Volke jetzt
und für die Zukunft die größtmöglichſte
Selbſtverwal=
tungauf dem Gebiete der Sozialordnung zu geben.
Die Vereinbarung zwiſchen dem Herrn Reichsbankpräſidenten Dr.
Schacht, dem Reichsarbeitsminiſter Seldte, und mir als dem
verantwortlichen Führer der Arbeitsfront, hat keinen anderen
Sinn und Zweck, als nun die Arbeitsfront und die gewerbliche
Wirtſchaft zu verbinden, um eine größtmöglichſte Selbſtverwaltung
aufzubauen. Unternehmer und Arbeitnehmer müſſen
zuſammen=
gebracht werden. Und ſie dürfen nicht losgelaſſen werden, bis daß
ſie ihr Schickſal ſelber gemeiſtert haben. Wir dürfen es nicht
dul=
den, daß ſich die Menſchen auseinanderraufen, ſondern ſie müſſen
ſich zuſammenraufen. Das iſt der Sinn der neuen
Intereſſenver=
tretung innerhalb der nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft. Wir
wollen nicht eine gerechte Intereſſenvertretung abtöten, den
Men=
ſchen das Rückgrat brechen und ſie zu allem und jenem knechtſelig
willfährig machen, ſondern wir wiſſen, daß, wenn wir in dieſen
Menſchen den Stolz züchten, und ſie zu Herrenmenſchen machen,
ſie auch damit befähigt ſind, am beſten ihre Intereſſen zu
ver=
treten.
(Zu ſeinem 150. Geburtstag am 28. April.)
Es iſt das Schickſal vieler großer Erfinder geweſen, in ihrer
Zeit und Mitwelt kein Verſtändnis für ihre vorwärtseilenden
Ideen und Pläne gefunden zu haben. Zu dieſen einſamen und
dennoch mutigen und unermüdlichen Bahnbrechern großer
tech=
niſcher Fortſchritte gehörte auch der Freiherr Karl von Drais.
Sohn eines hohen badiſchen Staatsbeamten, aufgewachſen unter
dem Zwang höfiſch, pedantiſcher Erziehung und zu der ihm ganz
unſympathiſchen Tätigkeit eines Forſtmeiſters verurteilt, ſuchte
der junge Baron in allerlei techniſchen Plänen und Verſuchen
einen Ausweg aus der Enge der Gleichförmigkeit ſeines
Da=
ſeins. Und im Jahre 1813 begann Karl von Drais ſeine
Er=
finderlaufbahn mit einem durch Menſchenkraft bewegten Wagen.
Senſation in Mannheim.
Im Dezember 1813 weilt Kaiſer Alexander von Rußland
als Gaſt des badiſchen Großherzogs in Mannheim. Der
Herzog möchte ſeinem hohen Gaſt etwas beſonders
Sehens=
würdiges in ſeiner kleinen Reſidenz zeigen und erinnert ſich an
ein Geſuch des Forſtmeiſters von Drais um Patentierung eines
„ſelbſtfahrenden Wagens:. Ein Bote ſird zu Drais geſandt,
und ſchon am nächſten Tage führt der Erfinder dem Kaiſer und
dem ganzen Hofe, ſowie einer großen Zuſchauermenge ſeinen
Wagen vor.
Das iſt freilich ein erſtaunlicher Anblick, als da ein Wagen,
vor den keine Pferde geſpannt ſind, leicht und ſchnell durch die
Straßen Mannheims fährt! Ein dreirädriger Wagen, ſo
be=
richten die Zeitungen, fuhr auf der Straße, der ohne Pferde
durch die Füße des Darinſitzenden in Bewegung geſetzt wurde.
Der ruſſiſche Kaiſer fand dieſe Erfindung „ſehr ingeniös”
ver=
langte am nächſten Tage eine zweite Vorführung und ſchenkte
dem Erfinder einen Brillantring.
Weniger verſtändnisvoll jedoch zeigte ſich das badiſche
Miniſterium, das die Ausſtellung eines Patents ablehnte, da
die Brauchbarkeit eines ſolchen Gefährts ſehr fraglich ſei.
Drais gab indeſſen die Hoffnung nicht auf und begab ſich mit
ſeinem Wagen auf Reiſen. In Wien führte er ihn den
Kongreßmitgliedern vor. Täglich ließ er zwei Lohndiener
da=
mit über den Burgplatz und die angrenzenden Straßen fahren.
Die in Wien anweſenden Fürſten und Geſandten betrachteten
dies Schauſpiel, und die Bauern, die auf den Markt nach
Wien kamen, bekreuzigten ſich bei dieſem Anblick in dem Wahn,
ein Teufel regiere den ohne Pferde fahrenden Wagen.
Vom Tage.
Tauſend Geſellen aus allen Zweigen des deutſchen Handwerks
ſind am Donnerstag in den verſchiedenſten Gegenden des Reichs
nach feſtgelegtem Plan in einer Art Austauſchverfahren auf die
Wanderſchaft gegangen. Aus dieſem Anlaß fand im Berliner
Luſtgarten eine große Kundgebung ſtatt.
Der Befehlshaber der deutſchen Polizei, Generalleutnant
Daluege, hat an General der Artillerie Grafen von Pfeil und
Klein=Ellguth zu deſſen 80. Geburtstag ein Glückwunſchſchreiben
gerichtet.
Die Wiener Polizeidirektion hat den deutſchen Film „
Sturm=
tage 1919”, der morgen in Wien uraufgeführt werden ſollte,
ver=
boten.
Entgegen Gerüchten in der polniſchen Oppoſitionspreſſe wird
halbamtlich erklärt, daß im Zuſammenhange mit dem
Inkraft=
treten der neuen Verfaſſung keine formeller Rücktritt der
Regie=
rung und ebenſowenig eine neue Vereidigung der Miniſter
ſtatt=
ſinden würde.
Die italieniſche Regierung hat in Argentinien zwei Millionen
Doppelzentner Weizen angekauft, deſſen Einfuhr im Austauſch
gegen italieniſche Erzeugniſſe erfolgen wird.
Die italieniſche Kammer wird am 6. Mai zur Behandlung
des Voranſchlags für 1935/36 wieder zuſammentreten. Der
Vor=
anſchlag ſieht eine Vermehrung der Einnahmen um 326 Millionen
vor.
Das Berufungsgericht in Alexandrien hat das Urteil in dem
Kairoer Judenprozeß verkündet. Das Urteil erſter Inſtanz wurde
beſtätigt und die Klage des jüdiſchen Klägers für unzuläſſig
er=
klärt.
So wird der 1. Mai 1935 dem deutſchen ſchaffenden Menſchen
die Selbſtverwaltung bringen. Der Vertrauensrat, wie er im
Ge=
ſetz zur Ordnung der Nationalen Arbeit vorgeſehen iſt, war der
erſte Anſatz dazu. Alsdann kommt der Arbeitsausſchuß in
Anleh=
nung an die Betriebsgemeinſchaften. Darüber ſteht
zuſammenfaſ=
ſend die Gau=Arbeits= und Wirtſchaftskammer und als oberſte
In=
ſtanz dieſes Selbſtverwaltungskörpers die Reichsarbeits= und
rwirtſchaftskammer.
So ſieht denn die neue Sozialordnung Deutſchlands, die jetzt
allmählich ihrer Vollendung entgegengeht, drei tvagende
Säu=
len vor:
Einmal den Amtswalterapparat der Arbeitsfront mit den
verſchiedenſten Untergliederungen als ehrliche Makler und Helfer
ſowohl für den Unternehmer wie für den Arbeitnehmer. Der
Selbſtverwaltungskörper, in dem die Menſchen aus den Betrieben
zuſammengeführt werden und in dem in den Kammerm auch die
Amtswalter der Arbeitsfront teilnehmen, den Apparat des
Staa=
tes, die Treuhänder, die als oberſte Richter über dem Ganzen
wachen und dann, wenn keinerlei Einigung erzielt werden kann,
als oberſte Richter auftreten.
Deutſchland, das erſte Land der Welt, das eine neue
Sozial=
ordnung ſein eigen nennt, eine Ordnung, die nach der Vernunft
und nach der Geſetzmäßigkeit der Natur angeordnet iſt. Und alles
das danken wir Adolf Hitler, der uns zurückführte zu dem Quell
unſeres Seins, unſerer Raſſe und unſerer göttlichen Beſtimmung,
nicht mehr das Schickſal allein in unſerem kleinen Amt zu ſehen,
ſondern immer vor Augen zu halten; das ewige, das ewige
Deutſchland!
Das Reichsunkerrichtsminiſterium zum 1. Mai.
DNB. Berlin, 25. April.
Das Reichsunterrichtsminiſterium für Wiſſenſchaft,
Er=
ziehung und Volksbildung bittet ſämtliche Schulleiter auf
dieſem Wege davon Kenntnis zu nehmen, daß die
Durch=
führung des nationalen Feiertages am 1. Mai wie bereits in
den vergangenen Jahren in den Händen des Reichsminiſters
für Volksaufklärung und Propaganda und der Organiſation der
Partei liegt. Soweit die Schulen an den Feierlichkeiten
be=
teiligt werden, haben ſie ſich nach den Anordnungen der mit der
Durchführung beauftragten örtlichen Stellen zu richten.
Die Verpflichkung des Verktauensrakes am 1. Mal.
Das Reichsarbeitsminiſterium teilt im Einvernehmen mit
dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda
und der Leitung der Deutſchen Arbeitsfront mit:
Es beſteht Veranlaſſung, noch einmal darauf hinzuweiſen,
daß das im Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit
ge=
forderte gemeinſame Gelöbnis des Führers des Betriebes und
der Vertrauensmänner im Betriebe ſelbſt ſtattfinden muß, und
da in der Regel am 1. Mai und dort, wo aus beſonderen
be=
trieblichen Gründen das Gelöbnis an dieſem Tage nicht
ab=
gelegt werden kann, am 30. April oder 2. und 3. Mai.
Unab=
hängig von dieſem Gelöbnis im Betriebe findet im Rahmen
der Feierlichkeiten am Nationalfeiertag eine weltanſchauliche
Verpflichtung der Vertrauensräte ſtatt, die vom Tempelhofer
Feld aus im Rundfunk übertragen wird.
Das Fahrrad.
Der dreirädrige Wagen des Freiherrn von Drais hatte
bei aller Bewunderung doch keinen praktiſchen Erfolg. So
ver=
beſſerte der Erfinder ihn zu einer zweirädrigen „Fahrmaſchine‟.
Am 1. Auguſt 1817 berichtet die Karlsruher Zeitung: „Der
Forſtmeiſter Karl von Drais, welcher ſchon am 12. Juli mit
ſeiner Fahrmaſchine ohne Pferde von Mannheim bis an das
Schwetzinger Relaishaus und zurück alſo gegen vier
Poſt=
ſtunden Wegs in einer kleinen Stunde gefahren iſt, hat mit der
nämlichen Maſchine den ſteilen 2 Stunden betragenden
Gebirgs=
weg von Gernsbach nach Baden in ungefähr einer Stunde
zurückgelegt. Die Hauptſache dieſer Erfindung iſt von dem
Schlittſchuhfahren genommen und beſteht in dem Gedanken,
einen Sitz auf Rädern mit den Füßen auf dem Boden
ſort=
zuſtoßen.‟ Das erſte Fahrrad hatte ſeine Probefahrt beſtanden . ..
Die Ausführung des Rades war einfach genug: Auf einem
Holzgeſtell war ein Sattel befeſtigt, davor ein Brettchen zum
Auflegen der Arme und eine kleine hölzerne Lenkſtange. Das
Hinterrad der Maſchine ſaß in einem feſten Rahmen, während
ſich das Vorderrad mit ſeinem Rahmen drehen ließ, damit
man Kurven fahren konnte. Der Fahrer ſchraubte ſich eiſerne
Schutzbügel an die Schuhe, ſtieß ſich dann vom Boden ab und
fuhr nun mit hochgezogenen Beinen ſo lange, bis ein neues
Abſtoßen nötig war.
Die Geſchwindigkeit, die Drais mit ſeinem Fahrrad
er=
reichte, erregte allgemeines Aufſehen. Wenige Tage nach ſeiner
erſten Fahrt wurde Drais zum Mitglied der Frankfurter
Ge=
ſellſchaft zur Beförderung der Künſte erannt. Die badiſche
Re=
gierung erteilte ihm ein Erfindungs=Patent, enthob ihn aus
ſeiner Stellung im Forſtdienſt und ernannte ihn zum Profeſſor
der Mechanik. Das Radfahren wurde ſchnell Mode in Baiden
und das Großherzögliche Hofmarſchallamt mußte bald eine
Ver=
ordnung erlaſſen, die den Verkehr mit den „Laufmaſchinen”
auf die Mitte der Hauptſtraßen beſchränkte.
Drais auf Reiſen.
Der Profeſſortitel war für Drais mit keinerlei Einkommen
verbunden. Und ſo verſuchte er, durch Reklamefahrten mit
ſeinem Rade den Abſatz der Laufmaſchinen zu vergrößern. Nach
Paris entſandte er einen Diener, der den Pariſern das
Fahr=
rad vorführte. Doch die hatten wenig Verſtändnis für die
Er=
findung, und eine Pariſer Zeitung ſchrieb: „Das Fahrzeug
iſt höchſtens dazu gut, den Kindern zum Spielen im Garten
zu dienen.” Mehr Beifall erntete Drais in Frankfurt, wo man
ſeine Gewandtheit und „Balancierfertigkeit auf der
Lauf=
maſchine” bewunderte. 1818 trat Drais eine längere
Auslands=
reiſe an, von der er enttäuſcht und verbittert zurückkehrte. Ein
engliſcher Mechaniker hatte inzwiſchen die „Draiſine” verbeſſert
und ihren Antrieb durch Handhebel erfunden. Drais, der ſich
Freitag, 26. April 1935;
Mattonatet seietiag
des Nruncen Boltes um 2. Mur Leoa
iMe ond Heifen Kaftda.
Die Vorbereitungen für den Nationalen Feiertag des Deus,
ſchen Volkes am 1. Mai ſind inzwiſchen abgeſchloſſen. Etwa am
28. April wird in der geſamten Preſſe das genaue Programm w.
Feierlichkeiten in Berlin erſcheinen. Zu gleicher Zeit werden w.
Kreisleitungen ebenfalls die örtlichen Programme bekanntgeben
Es iſt gelungen, die organiſatoriſchen Vorbereitungen für don Kü
Staatsakt in Berlin ſo zu treffen, daß die Rede des Führers H. 40
reits etwa um 13,30 Uhr beendet ſein wird. Alle Parallelkurnugit
gebungen in Heſſen=Naſſau werden mit der Rede des Führers Hum0
endet. Von dieſem Zeitpunkte an muß es jedem Volksgenoſſen fr=u muüu
geſtellt ſein, ſich an den Feiern und Volksfeſten am Nachmittag uud itzeſern
am Abend nach eigenem Belieben zu beteiligen. Niemand darf me mim
Teilnahme an irgend einer ſolchen Feier gezwungen werden. ungs!
Daß die geſamte ſchaffende Bevölkerung, ſoweit ſie nicht drii,gouen C
gend verhindert iſt, zu den Uebertragungen des Staatsaktes vor öſtientlicherecht.
Berlin mit der Rede des Führers aufmarſchiert, iſt ſo ſelbſtvecher ).
Stiſtungel=
ſtändlich, daß darüber kein weiteres Wort verloren zu werdon”) /uter Beaide
baucht, denn es iſt wohl auch dem letzten bewußt mit unſerer Zuc Miſichlspuntte be
lebenden Volksgenoſſen klar geworden, daß ſolche Aufmärſche ni igOrüſte wahrnehn
nur lokale Unternehmungen ſind, ſondern als Demonſtrationen w shzppatten Nicht.
Jarchre 1000 zurüd
der ganzen Welt betrachtet werden müſſen.
ſichtm Herausgabe
Wer am 1. Mai marſchierk, marſchiert für Adoff brst Reitungen
Luchtzahen einer
Hikler und bekennk ſich zu den innen- und außener jwnet duis Rei
0 c vor, daß Zeit
Edeit intereſſenm
polikiſchen Maßnahmen des Führers.
ſetz und beat
unisverleger mit
Wer ſich zum Führer bekennt, trägt am 1. Mai die von A.ia uvorgeſchriebe
Reichspropagandaleitung herausgegebene hochkünſtleriſche Maurion von drei,
plakette. Für dieſe Plakette darf nirgends der Verkaufspreu
von 20 Pfg. überſchritten werden.
Für die deutſchen Geſchäftsleute iſt auf vielfachs
Wunſch ein großes und ein kleines Plakat mit der Abbildung R.
Maiplakette geſchaffen worden. Dieſes Plakat wird durch 59
Deutſche Arbeitsfront ausgegeben und iſt im Preis ſo niedrig ag
halten, daß es jedem deutſchen Geſchäftsmann möglich iſt, ſol
Schaufenſter mit einem großen oder kleinen Plakat zu ſchmücken.
Gleichzeitig wird am 1. Mai das deutſche Volk für ſeinen Fün
rer eine Hakenkreuzfahnendemonſtration durchftü
ren. Jede deutſche Familie, die noch nicht im Beſitz einer Hafen
kreuzfahne iſt, beſchafft ſich zweckmäßig eine ſolche ſofort.
Frugugen für
wdnung hat
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ILie zweite A
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Betätigun
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MiA der W
Reichskagung der Reichskaſſenverwalkung
Aichspreſſekamn
der N5-Volkswohlfahrk und des Winkerhilfswerke
Wobachter”
DNB. Berlin, 25. April., ofmmen ſeien:
Im Gebäude des Hauptamtes, für Volkswohlfahrt in d Die Verort
Reichsleitung der NSDAP. in Berlin begann Donnerstag mer pi=chtigſten nat
gen unter dem Vorſitz des Reichsoberreviſors Janowsky, e/huſf dem Gebi
Reichstagung der Gaukaſſen=Verwalter der NS.=Volkswohlfakx iſeſer Ve
und des Winterhilfswerkes.
ertm nat
Nach einem Treuebekenntnis zu dem Führer und Reichskatn”m Kundg
ler Adolf Hitler erteilte der Reichsoberreviſor dem Hauptamt lptühnten Au
leiter der NS.=Volkswohlfahrt, Pg. Hilgenfeldt, das Wox Imbereinbar
Pg. Hilgenfeldt betonte einleirend, daß es eine vordringliche Au wſᛋ dieſer A
gabe der Reichsführung der NS.=Volkswohlfahrt ſei, gerode deuti, die dur
Treuhändern des Finanzweſens in den Gauen ihren beſondereh ſin en=
Dank auszuſprechen. Sei es doch durch die gewiſſenhafte und 7 ahionalſo
jeder Hinſicht außerordentlich peinliche Arbeit dieſer Stellen ex hü ſſcen Betä
möglicht worden, faſt jeden Mißbrauch von NSV.=Geldern vau ſict Mr zuſa
vornherein zu verhindern. Zu den kommenden Aufgaben übes /9k Preſſe
gehend, betonte Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, daß neben der M.M/AM der
herigen Arbeitsleiſtung ein weiterer Aufbau und eine noch ur0 9cuen, die
faſſendere Betreuung der hilfsbedürftigen Volksgenoſſen in 31//Acuung der
kunft nötig ſei. Es werde mehr und mehr im Vordergrund dra M.
durch die NSV. geleiſtete Arbeit nicht nur die materielle Untex /cidigen
ſtützung ſtehen, ſondern zugleich auch die neue weltanſchaulickt udruſt
Pflicht. Es werde notwendig ſein, in völkiſchen, ſeeliſchen, charaa ſinzunde
terlichen und geiſtigen Dingen dem deutſchen Volke bis in da ſeu iſchen
unterſten Schichten hinein eine neue Haltung zu vermitteln.
Anſchließend an die Ausführungen des Hauptamtsleiters Sill
folgte eine Reihe von Fachreferaten und die Beſichtigung del
inneren Organiſation des Hauptamtes für Volkswohlfahrt
der Reichsleitung.
hartnäckig geweigert hatte, ſeinem Rad einen mechaniſchen Ar.
trieb zu geben, ſah nun, wie überall in Deutſchland und ſ.0
Ausland ſolche Fahrräder in Mode kamen, während man ſeitk!
Laufmaſchine verſpottete. Als ein in Mannheim weilender Ehn
länder ſich über ſein Rad luſtig machte, kam es zu eimu
Prügelei zwiſchen Drais und dem Spötter. Die Folge war (7
ſtrenger Verweis der Regierung, in dem von „den mechaniſche
Narrheiten und albernen Erfindungen” des Freiherrn 98
ſprochen wird Juſt um dieſe Zeit aber beſchäftigte ſich dee
Gemaßregelte mit dem Plan, ein Kraftrad zu erfinden, dad
durch Dampf getrieben wird, und ahnte ſo das Motorrann i
voraus.
Die Schnellſchreibmaſchine.
Inmitten drückender wirtſchaftlicher Not und wachſendes
Unbeliebtheit am Hofe ſinnt Drais über neuen Plänen unb.
Erfindungen. Schon 1829 hat er die Idee einer Schreibmaſchel..
und 1832 bietet er die erſte Taſtenſchreibmaſchine zum Kauf 22 E0d
In rührender Naivität beſchreibt er ihre Konſtruktion ausfühlC. Ri
lich in engliſchen Zeitungen, ohne ein Patent ſeiner Erfindul a. c00
zu beſitzen. Alsbald nehmen ſich findige und geſchäftstücht”2 Aceit
Leute der Sache an, in kurzer Zeit gibt es in England ſchad Eiſe
eine ganze Reihe verſchiedener Maſchinen, konſtruiert nach 224 Mne
Ideen von Drais — aber ihr eigentlicher Erfinder beſl.
unbekannt und unbelohnt.
1834 bittet Drais das badiſche Inneuminiſterium 19
Prüfung ſeiner Schreibmaſchine und die Erlaubnis, ſie Ki0
Schulen verkaufen zu dürfen. Das Miniſterium lehnt den 2
trag ab, mit der Begründung, die „Schnellſchreibmaſchine” T D0ten
noch zu wenig erprobt und es läge gar kein Bedürfnis e
ſolchem Inſtrument vor.
Wiederum fah ſich von Drais in ſeinen Hoffnungen 9e. ſ
täuſcht. Erſt ein halbes Jahrhundert ſpäter erkannte man 12.Jn
Bebeutung ſeiner Erfindung an. Seine Schreibmaſchine
ihren Grundprinzipien noch heute erhalten. Sie hatte Toſte N
für 25 Buchſtaben und die beachtliche Leiſtungsfähigkeit N2 In
100 Zeichen in der Minute.
In Karlsruhe verbrachte Drais die letzten Jahre ſeiſ.
Lebens. Kein ehrender Nachruf kündete der Mitwelt, daß
Freiherr Karl von Drais ſich eines Tages ſtill und müde Nie AN
dieſem Daſein davongeſchlichen hatte. So fand die trä8i
Laufbahn eines deutſchen Erfinders ihr Ende eines geſi
Mannes, dem wir mehr verdanken als manchem ſeiner Ne
ſtehenden Gegner.
O. G. Foerſter.
— Der Aerztliche Fortbildungskurſus in Bad Kreuznach Mit*
infolge einer am 4./5 Mai ſtattfindenden Parteiveranſtat.
verlegt werden auf: Samstag, den 11. Mai und SI"
tag, der 12. Mai 1935. Die Vortragsfolge bleibt !
ändert.
et tag, 26. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 114 — Seite 3.
Nwrdnungen der Reichspreſſekammer
fur Regelung des Zeitungsverlagsweſens.
DNB. Berlin, 25. April.
der Präſident der Reichspreſſekammer, Amann, hat drei
An=
oy dtrgen erlaſſen, in denen die Einzelheiten des
Zeitungsver=
lawo’ ſens geregelt werden.
die erſte Anordnung zur Wahrung der Unabhängigkeit des
Z/hitgsverlagsweſens beſtimmt im einzelnen, daß dem
Reichs=
veltwd der deutſchen Zeitungsverleger die genauen Rechts= und
Bſtrerhältniſſe und perſonellen Verlagsverhältniſſe, Nachweis
digu ſchen Abſtammung der Berechtigten am Verlage bis 1800,
ſih Hö es Geſellſchaftskapitals, ein etwaiger Wechſel der
Berech=
tühn am Verlage und ähnliches mitzuteilen ſind. Es iſt
Ein=
fügz b1Az, gewähren in alle Unterlagen für die geſetzlichen,
ſtandes=
buuy undſirtzungsmäßigen Verpflichtungen und bekanntzugeben, ob
dunt MHitl zur Verfügung geſtellt ſind, um Dritten die Zeitung zu
a / lilsft „Genehmigungspflichtig iſt auch die Lieferung der
Zei=
tumi größerer Stückzahl an einen Empfänger, der nicht
Zei=
tumläindler iſt. Die Anordnung beſtimmt dann weiter in
ge=
nam Einzelangaben, wer nicht Zeitungsverleger ſein kann, z. B.
öftlEch=rechtliche Körperſchaften, Geſellſchaften,
Genoſſenſchaf=
terh sckiftungen, juriſtiſche Perſonen und Perſonengeſamtheiten,
diſteinrer Beachtung beruflicher, ſtändiſcher oder konfeſſioneller
he Aufnzlt. Gieltspunkte gebildet ſind, oder die die Rechte am Verlage für
Düute wahrnehmen, natürliche Perſonen, die für ſich oder ihre
Eüceicken nicht den Nachweis der ariſchen Abſtammung bis zum
Jgäh M800 zurück erbringen, Unternehmen, die der
gemeinſchaft=
lieſch Berausgabe von Zeitungen dienen, oder für verſchiedene
üMM Oich A eitungen herausgeben, außer der Herausgabe von
Unter=
auußkeen einer Zeitung. Ausgenommen ſind bei dieſen Beſtim=
And A zu uner das Reich und die NSDAP. Die Anordnung ſchreibt
aunchvor, daß Zeitungen nicht auf einen konfeſſionellen, beruflich
AMeel, odu imtereſſenmäßig beſtimmten Perſonenkreis abgeſtellt ſein
düſtz und beauftragt den Reichsverband der deutſchen Zei=
Mai di. 4urleger mit der Durchführung der Anordnung. Für die
ge=
ünſtlerüg naorgeſchriebenen Einzelbeſtimmungen werden
Uebergangs=
der Veuſy frwon drei, ſechs und zwölf Monaten gewährt und die
Be=
dichengen für dieſe Uebergangsfriſten feſtgelegt. — Zu dieſer
Atuot ung hat der Präſident der Reichspreſſekammer
ausführ=
eiſt auf ; lie hErläuterungen erlaſſen, in denen die einzelnen Artikel und
der Which Alöſutte des näheren kommentiert werden.
Tat wird w Iſſis zweite Anordnung des Präſidenten der
Reichspreſſekam=
reis ſo üch meckvötimmt, daß in einem Orte, in dem eine Mehrzahl von
nöglic Voültigen vorhanden iſt, die auf den Abſatz einer höheren
Auf=
iat zu ſchnit la geangewieſen ſind, als nach den örtlichen Verhältniſſen und
olk für ſtiug gerhoem verlegeriſchen Grundſätzen insgeſamt vertrieben
wer=
ation mdeiun, einzelne Verlage geſchloſſen werden können.
Beſitz eim? hin der dritten Anordnung wird feſtgelegt, das Verlage von
eſofort, de s Zſttätigung als Zeitungsverleger ausgeſchloſſen ſind, deren
Zefltzren ihr Gepräge und ihren Abſatz dadurch erhalten, daß
ſieilt/einer Form berichten, die geeignet iſt, Anſtoß zu erregen
ddichluer Würde der Preſſe zu ſchaden.
derlin, B. Iiouſter: ſeien:
wohlfahrt 111)i Verordnung dient der praktiſchen Durchführung der
Donners wiſochaken nationalſozialiſtiſchen Grundſätze und Forderungen
Janowshauuffern Gebiete des Preſſeweſens. Soweit nach Durchführung
„Volkswdieiſſt Werordnung noch Erſcheinungen beſtehen ſollten, die mit
deu i tionalſozialiſtiſchen Denken über die Preſſe, wie es in
unidgebung vom 13. Dezember 1933 und in dem eben er=
und Reiſdeuf.
m Hauwä
Heldt. Kung
vordrint zu
u der vorſtehenden Anordnung des Präſidenten der
Reilérrreſſekammer Ammann veröffentlicht der „Völkiſche
Bübachter” einen Kommentar, dem folgende Sätze ent=
ren Zeiſch imtſtandenen und für ſie typiſchen Mißſtände. Der
gen Aufſatz vom 8. Februar 1935 dargelegt worden iſt,
hei ibar ſind, werden ſie durch ergänzende Beſtimmungen
ieſer Anordnung ebenſo entſchloſſen überwunden werden
rt ſei, pwieeie durch dieſe Anordnung beſeitigten, in einer vergangenen
Nalfillſozialismus bejaht den kulturellen Charakter der
preſſe=
mänzſen Betätigung, die deshalb auch in der Reichskultur=
Gſe kanm1 zuſammengefaßt iſt, im Gegenſatz zu einer Auffaſſung,
lufgah diche Preſſe als Gewerbe anſieht. Infolgedeſſen unterbindet
eri)ſwer Preſſe alle jene Geſellſchaftsformen und
Konzer=
nittten, die nach Aufban Zweck und Vergangenheit unter
Mlkhuung der hohen politiſch=kulturellen Aufgaben der Preſſe
diel ſeitung lediglich als Mittel zu Erwerbszwecken
herab=
zut id gen geeignet ſind. Indem er dieſe Uebel beſeitigt
be=
watſter das deutſche Zeitungsweſen vor ſchweren inneren
Aus=
einütterſetzungen, bejaht erneut die zukünftige Aufgabe der
deuſtien Preſſe in allen ihren Teilen und damit ihr
Fort=
befthlin. Die Durchſetzung aller dieſer Grundſätze ſoll
ſelbſt=
vemſtilich unter weitgehendſter Vermeidung wirtſchaftlicher
Schiſtn erfolgen und beſonderen Verhältniſſen im Einzelfall
Reusun g tragen. Die durch dieſe Anordnung verwirklichten
Grülſa tze gewährleiſten in höchſtem Maße die freie Geſtaltung
derdtiſſe.
Zur Ambildung des engliſchen Kabinetts.
Vorbereikung der Neuwahlen im Herbſt. — Baldwin oder Neville Chamberlain als Nachfolger Macdonalds.
Wer zieht für Sir John Simon nach Downingſtreek?
Lloyd George im neuen
Konzenkrakions=
kabinekt?
EP. London, 25. April.
Die Umbildung des engliſchen Kabinetts
von der in Regierungskreiſen ſeit langem gemunkelt wird, ſoll
nunmehr ſofort nach Beendigung der
Jubiläums=
feierlichkeiten durchgeführt werden. Als
hauptſäch=
liches Opfer dieſer Umbildung gilt der
Miniſter=
präſident, der ſich ſeiner Aufgabe geſundheitlich nicht mehr
gewachſen fühlt und den die Krönungsfeierlichkeiten mit ihren
Reden, Banketten, und den damit parallel laufenden
Verhand=
lungen mit den in London anweſenden Miniſterpräſidenten der
Gliederſtaaten ſo anſtrengen dürften, daß er wie ſeine Freunde
betonen, ſein Amt nicht mehr länger ausfüllen kann, ohne ſeine
geſchwächte Geſundheit vollends zu untergraben. Das heißt
jedoch nicht, daß Macdonald völlig von der politiſchen Bühne
verſchwinden wird, denn damit würde die Regierung den
Charakter einer nationalen Koalitionsregierung verlieren und
auch nach außen hin das werden, was ſie eigentlich heute ſchon
iſt: ein konſervatives, durch einige liberale Elemente
verbräm=
tes Kabinett. Es gilt vielmehr als wahrſcheinlich, daß
der Miniſterpräſident einen weniger
verant=
wortungsvollen und aufreibenden Poſten
an=
nehmen wird. Man nennt dabei den Poſten des
Lord=
präſidenten deſſen Inhaber gewöhnlich der ſtellvertretende
Miniſterpräſident iſt und auf die Geſtaltung der Politik einen
maßgebenden Einfluß hat, ohne ein beſtimmtes Aufgabengebiet
zu haben.
Der gegenwärtige Lordpräſident iſt der konſervative Führer
Baldwin, der allgemein als Nachfolger
Mac=
donalds angeſehen wird. Sollten ſich dieſe
Erwar=
tungen erfüllen, ſo wäre wohl weiter damit zu rechnen, daß
Macdonald der Nachfolger Baldwins wird.
Neben Baldwin gibt es jedoch einen zweiten Kandidaten
für die Miniſterpräſidentſchaft — den
Schatz=
kanzler Neville Chamberlain, der den rechten
konſervativen Flügel bertritt und der ſich durch ſein letztes
Budget eine gewiſſe Volkstümlichkeit erworben hat. Sollte es
Chamberlain gelingen, in die Downingſtreet vorzudringen,
dann dürfte Baldwin ſeinen jetzigen Poſten behalten, und
Maedonald müßte ſich nach einem anderen umſehen. In dieſem
Zuſammenhang wird davon geſprochen daß der
Miniſter=
präſident nicht ungern auch in das Auswärtige Amt überſiedeln
würde. Macdonald ſelbſt hat ſtets für die Außenpolitik großes
Intereſſe gehabt und hält ſich auf dieſem Gebiete für beſonders
befähigt — eine Meinung, die jedoch in Regierungskreiſen
nicht allgemein geteilt wird. Es iſt kein Geheimnis, daß der
Ausflug Macdonalds nach Streſa und die darauf folgende
Ent=
wicklung in Genf nicht gerade als Befähigungsnachweis
ge=
wertet werden und denjenigen Kreiſen Recht gegeben haben, die
darauf beſtanden hatten, daß Baldwin den Miniſterpräſidenten
und Sir John Simon nach Streſa begleiten ſollte. Unter
dieſen Umſtänden dürften ſich gegen einen umzug
Mac=
donalds in das Auswärtige Amt ſehr
erheb=
liche Widerſprüche geltend machen.
Auf jeden Fall dürfte jedoch im Zuge der
Kabinetts=
umbildung das Außenminiſterium neu beſetzt
werden. Die Widerſtände gegen Sir John Simon,
die vorübergehend verſtummt waren, ſind infolge der letzten
außenpolitiſchen Entwicklung erneut aufgetaucht und die
Ueber=
zeugung, daß England einen härteren und weniger
kompromiß=
freudigen Außenminiſter braucht als Sir John Simon
ge=
winnt täglich an Boden. Wie Macdonald dürfte auch Sir John
Simon, der Führer der nationalliberalen Koalitionspartei,
das Kabinett nicht endgültig verlaſſen, ſondern lediglich in ein
anderes Miniſterium überwechſeln. Genannt wird hierbei das
Innenminiſterium, das Sir John Simon bereits früher einmal
verwaltet hat und in dem, wie ſeine Freunde und ſeine Gegner
betonen, ſeine zweifellos hervörragenden juriſtiſchen
Fähig=
keiten mehr zur Geltung kommen würden, als im
Außen=
miniſterium, wo wie die jüngſte Erfahrung bewieſen hat,
ormaljuriſtiſche Erwägungen nicht immer den Bedürfniſſen der
Stunde genügen. Der jetzige Innenminiſter. Sir
John Gilmour, ſteht endgültig auf dem
Aus=
ſterbeetat.
Von den übrigen Miniſtern werden als Kandidaten
für einflußreichere Poſten beſonders die beiden
Ver=
treter der jüngeren konſervativen Generation der
Arbeits=
miniſter Oliver Stanley und der
Lordſiegel=
bewahrer Eden, genannt. Es iſt nicht unmöglich,
daß der Letztere endgültig das
Außenminiſte=
rium übernimmt, falls Macdonalds Wünſche in dieſer
Richtung ſcheitern ſollten, während Oliver Stanley als
Nach=
folger Neville Chamberlains im Schatzkanzleramt geuannt
wird für den Fall, daß der Schatzkanzler einen anderen
Poſten übernehmen ſollte. Ueberraſchungen ſind jedenfalls nicht
ausgeſchloſſen. So erhält ſich das Gerücht, daß
voraus=
ſichtlich Lloyd George in das reorganiſierte
Kabinett eintreten wird, vorausgeſetzt, daß dieſes die
Arbeitsbeſchaffungspläne des ehemaligen Miniſterpräſidenten
übernimmt. Ein beſtimmter Poſten wird für Lloyd George
jedoch noch nicht genannt. Es gilt auch als unwahrſcheinlich,
daß er ein Miniſterium annehmen würde. Falls er überhaupt
in das Kabinett eintreten ſollte, dürfte es als Miniſter ohne
Portefeuille ſein. Dies dürfte auch den Plänen des Kabinetts
am beſten entſprechen, denn dieſem iſt es in erſter Linie darum
zu tun, den Einfluß Lloyd Georges für die im Herbſt
bevor=
ſtehenden Wahlen für ſich zu mobiliſieren. Auch die
Um=
bildung des Kabinetts dient ja vor allem der Vorbereitung
dieſer Neuwahlen, die der nationalen Konzentrationsregierung
für vier weitere Jahre die Macht ſicher ſollen.
Offiziersauskauſch
zwiſchen der deutſchen und der engliſchen Armee.
In Durchführung eines zwiſchen der engliſchen und
deut=
ſchen Armee verabredeten Offiziersaustauſches werden drei
engliſche Offiziere in den nächſten Tagen ein Kommando bei
deutſchen Truppenteilen antreten. Es handelt ſich um je einen
Offizier der Infanterie, der Kavallerie und der Artillerie, die
bei den entſprechenden deutſchen Waffengattungen für die Zeit
von etwa vier Wochen Dienſt tun werden.
Die zum Austauſch kommandierten deutſchen Offiziere
haben ihr Kommando in England bereits angetreten.
Der Skreit in Japan um die „Organkheorie‟
Die Auseinanderſetzungen über die ſogenannte
Organ=
theorie” werden immer weiter geführt. Ueber 100 Vertreter
einer nationaliſtiſchen Organiſation aus Matſumoto
verbraun=
ten heute auf dem Dach des Militärklubs in Tokio die Schriften
des Profeſſors Minobe, um damit gegen alle Staatsfeinde zu
demonſtrieren. Zunächſt beſtand die Abſicht, dieſen Proteſtakt
vor dem Meijetempel zu veranſtalten, was jedoch von der
Polizei verhindert wurde. Die Nationaliſten wollen die
For=
derung erheben, alle Staatsfeinde aus dem Miniſterium zu
ent=
fernen. In politiſchen Kreifen wird der öffentlichen
Ver=
brennung der Minobe=Schriften große Bedeutung beigemeſſen,
da dieſe Art des Proteſtes erſtmalig zu verzeichnen ſei.
Am 29. April werden aus Anlaß des Geburtstages des
Kaiſers der ehemalige Unteroffizier Goto, der Führer der 11
Nationaliſten, die wegen der Ermordung des Miniſterpräſidenten
Inukaix zu langen Strafen verurteilt worden waren, aus dem
Gefängnis mit Bewährungsfriſt entlaſſen werden. Maßgebend
für dieſen Beſchluß iſt u. a. die Tatſache, daß Goto während
der Haftzeit anſtändige Geſinnung und Führung bewieſen habe.
Muſſolini ſucht Fremdenlegionäre!
Deſterreicher werden für die abeſſiniſche Expedition
angeworben.
Das „Journal des Nations” bringt heute eine Meldung aus
Klagenfurt, derzufolge die öſterreichiſche Heimwehr in Kärnten
Freiwillige für die italieniſche militäriſche Expedition anwerbe,
die ſich nach Eritrea und Somaliland begeben, um gegen
Abeſſi=
nien zu kämpfen. In der Meldung heißt es weiter, daß es der
Heimwehr gelungen ſei, eine Reihe von Arbeitsloſen zu finden,
die ſich in ihrer Verzweiflung für dieſe Expedition anwerben
laſſen.
Großes Haus. — Donnerstag, den 25. April 1935.
Richard Wagner: „Tannhäuſer”.
As erſte Oper hörten wir in der Feſtwoche zum 125jährigen
Beſicln des Landestheaters den „Tannhäuſer” mit zwei lieben
Gäßk Rünſtlern, die ſich in den letzten Jahren ſo recht in die
Hev&der Darmſtädter hineingeſungen hatten, und deren Weggang
an Eſſeutendere Bühnen ſtark bedauert wurde. Maria Reining
langAnp ſpielte die Eliſabeth mit dem ganzen Liebreiz ihrer
WStisye und Perſönlichkeit. Für uns iſt ihre Stimmbildung
da=
i durſch o Beſonders vollkommen, daß das Organ ſo ruhig, in edler
Meſſſen linie wirkt, daß nichts von Forcieren oder von
Atemun=
ruh/’n ſſpüren iſt, und gerade in der Rolle der Eliſabeth, vor
allehm. Gebet, iſt dieſe Ruhe, Klangſchönheit und
Phraſierungs=
ſicheelt ſo wichtig. Trotz einer geſanglich ſehr guten Vertreterin
ſeiſchil an 1Mrer Bühne, trotz verſchiedener Gäſte haben wir die Eliſabeth
nid in Aſem Winter noch nicht ſo vollendet und ergreifend gehört wie
von täa Reining, die lebhaft gefeiert wurde. Dem Landgrafen
gab ALeo Herrmann die Breite ſeines wuchtigen Organs und die
edlell vlbſtverſtändlichkeit ſeiner bedeutenden Darſtellerkunſt.
Duu heine hervorragende künſtleriſche Leiſtung ſtiegen wertvolle
Eri yrungen auf an all das, was er in der Zeit ſeines Hierſeins
gebux wat, und auch er wurde lebhaft gefeiert. Im übrigen iſt
unſeis Amfführung mit der viel Leben auf der Bühne
entfalten=
den Gel leitung von Max Hofmüller und den vielen guten
Einzel=
leiſthten ſchon oft gerühmt worden. Bei der heutigen
Feſtauf=
führen ſiel beſonders auf, daß Liſelott Ammermann, der an ſich
ſtimanch die Venus weniger gut liegt als andere Rollen, mit der
unbliemen tiefen Lage der Partie weit beſſer ſich abfand, als in
frühiin Aufführungen, und daß auch das Sprachliche weit beſſer
verſalilſich war. Das Orcheſter ſpielte prachtvoll und Karl
Fride=
rich ſthlltete das Vorſpiel ſo prachtvoll einheitlich und die
Ein=
leitym des dritten Aktes ſo ergreifend und klangſchön, wie wir
beidcl suckze unter ihm noch nicht gehört haben. Dies alles trug
dazrhl ei, dem Abend wirklich feſtliche Weihe zu geben und die
Hörſun, dem anſcheinend ausverkauften Haus dankten durch be=
*X.
geiſtſtten Beifall.
ErmrtVſ echert: „Hirtennovelle”. Albert Langen/Georg Müller,
Aücheen.
De neue Novelle Ernſt Wiecherts iſt von faſt klaſſiſcher
Schähe) und Klarheit. Sie erzählt mit der ganzen Wiechertſchen
Sprmtn iſterſchaft vom Leben und Sterben eines armen
Hirten=
knau im den Wäldern an der oſtpreußiſchen Grenze, den
Wäl=
derrhſi”, den beſten der Wiechertſchen Geſchichten Rahmen und
Agnes Bernauer” im Heſſiſchen Landeskheaker.
Am 4. Abend der Feſtwoche bringt, das Heſſiſche Landestheater
eine Aufführung von Hebbels Trauerſpiel „Agnes Bernauer” in
der neuen Inſzenierung von Jochen Poelzig und Max Fritzſche.
Unſer Bild zeigt, eine Szene des 3. Aktes mit Ruth Trumpp
(Agnes Bernauer), Hannes Stelzer (Herzog Albrecht) und Hans
Ausfelder (Kaſtellan).
Stimmung geben, ja, ohne die ſeine Menſchenwelt kaum denkbar
iſt. — Zwölfjährig wird Michael, der mit ſechs Jahren ſeinen
Vater beim Baumfällen ſterben ſehen mußte, zum Hirten des
Dorfes ernannt. Mit eigentümlichem Humor, der bisher bei
Wiechert nur wenig in Erſcheinung trat, ſchildert er die
Begeg=
nung der beiden Hirten und den Sieg Michaels, der ſeinen
Geg=
ner mit einem Stein aus ſeiner Schleuder „erledigt”. Aus
die=
ſem Sieg folgt die Freundſchaft der bisher unerreichbar
ſcheinen=
den Förſterſöhne, des Schulzen= und des Gutsherrenſohnes mit
dem armen Hirtenjungen, der ihnen allen noch Lehrmeiſter ſein
kann in den vielen Dingen des freien Lebens im Wald und auf
den weiten Wieſen. Dies freie Leben im Walde ſteht mit
ſel=
tenem Glanz vor dem Leſer. — Mit einer wundervollen Weihe
ſchließt die Novelle, die in dem einfachen Sterben dieſes Hirten
Michael die Gewähr ſieht, daß Gott dieſes Land nicht zum
Unter=
gang beſtimmt habe. Wiechert iſt mit dieſem kleinen Werk den
il” begann,
lichkeit wird.
— Rolf Lauckner: „Der geſpielte Fauſt”, Goethes „Fauſt II” in
neuer Bühnengeſtaltung mit einer Einführung in die Probleme
und die Geſchichte der „Fauſt II”=Bearbeitungen (Band 2 der
Bücherei für Spiel und Theater”). (Theaterverlag Langen)
Müller, Berlin.)
Rolf Lauckner gibt in dem Buch eine neue Bühnenbearbeitung
des „Fauſt II” und eine wertvolle geſchichtliche Darſtellung der
bisherigen Bearbeitungen Ohne langwieriges philologiſches
Bei=
werk vermittelt Rolf Lauckner aus einem reichen und gründlichen
Wiſſen auf ſchmalem Raum die höchſt intereſſante Entwicklung des
Fauſt II” in ſeinen Bühnenbearbeitungen; eine geſchichtliche
Studie von beſtechender Klarheit, ein gründlicher und doch
popu=
lärer Beitrag zur Hiſtorie und Problematik der „Fauſt II‟=
Be=
arbeitungen! Die volltextlich wiedergegebene Bearbeitung ſelber,
welche zum beſſeren Studium des Leſers am Rande die
Zeilen=
jählung der Originalausgabe führt, bringt uns das Geſchenk eines
Bühnenfauſt von 3 bis 3½ Stunden Spieldauer, der trotzdem alles
Weſentliche enthält, alle theatraliſchen Zuſammenhänge völlig klar
herausbringt und durch eine geſchickte Verſchiebung einiger
Zä=
ſuren das große dichteriſche Werk zum erſtenmal in ſeiner
leuchten=
den theatraliſchen Klarheit und Allgemeinverſtändlichkeit vorführt.
— Gib acht! Die Verkehrsvorſchriften der Reichs=
Straßenver=
kehrsordnung von Dr. jur. F. A. Schifferer Volksausgabe
mit bunten Bildern von Rud vom Endt. (Bildgut=Verlag,
Eſſen.)
Verordnungen und Vorſchriften finden häufig keine freudige
Aufnahmebereitſchaft bei denen, die ſie unter beſonderer Obacht
erfüllen ſollen. Hier liegt nun ein Büchlein vor, das die trockene
Materie der Verkehrsordnung in einer Folge von locker
gehalte=
nen Unterweiſungen, flott und einprägſam geformt, nahe bringt.
Dieſe leichte und treffſichere Formung macht den Stoff ſelbſt der
Jugend leicht zugänglich. Man überfliegt ſchmunzelnd die in
bun=
ten ungemein lebendig gehaltenen Bildern vorüberſchnurrenden
Vorſchriften, nach denen ſowohl der Fahrer wie auch der
Fußgän=
ger ſich auf der Straße vor Schaden und Strafe bewahren ſoll.
Die geſchickte und humorvolle Bebilderung hebt das Büchlein
gegenüber ähnlichen Publikationen vorteilhaft heraus.
— „Simpliciſſimus”. Heft 5: Ueber die zwei Zeichnungen von
Gulbranſſon. Der Mai=Bock” werden ſich viele freuen: ſie
karikie=
ren mit ſo feinem Humor das „rein Menſchliche‟! Das
reichhal=
tige Heft bringt außerdem Zeichnungen von Thöny, Schilling,
Schulz, Scheurich. Krieſch, Sauer. Gräf uſw. mit vorzüglichen
Witzen aus Politik und Leben, und wer gute Kurzgeſchichten liebt.
und Sinn hat für Ironie und Witz, wird ſich ausgezeichnet
unter=
tes.
halten beim Leſen dieſes B
Seite 4 — Nr. 114
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 26. Aprtl 1937
e Bfne
fläßlich d
Uwarst du nie von mie gegangen.
Roman von Erich Ebenstein
Nachdruck verboten
„Danke, Herr Doktor, ich bin nun ſo ziemlich im Bilde. Mein
Mann fuhr alſo nach der Fabrik hinaus, um jenen Said Haſchib
zur Rechenſchaft zu ziehen. Wie verlief dieſe Begegnung,”
„Ja — da ſind wir nun bei dem kritiſchen Punkt angelangt,
meine liebe gnädige Frau. Darüber wiſſen wir nämlich bis jetzt
gar nichts, denn Herr Donawend junior iſt nicht mehr nach Jaffa
zurückgekehrt. Er unternahm von der Fabrik aus am nächſten
Tage gegen Abend einen Spazierritt in ſüdlicher Richtung gegen
die Wüſte zu, wurde dabei angeblich von Angehörigen eines
räu=
beriſchen Beduinenſtammes überfallen und als ihr Gefangener
weiter nach Süden, wahrſcheinlich in die Wüſte El Tih,
ver=
ſchleppt.”
Sigrid ſtößt einen Ruf des Schreckens aus und ſtarrt Rutte
entgeiſtert an. „Als — Gefangener — verſchleppt?” ſtammelt ſie,
bleich wie der Tod. „Fred? Mein Gatte? O Gott! Dann iſt er
ja ſeines Lebens keinen Augenblick ſicher — iſt vielleicht — ſchon
— tot?”
Tränen entſtürzen ihren Augen. Rutte legt beruhigend ſeine
Hand auf ihren Arm.
„So ſchlimm iſt es gewiß nicht, gnädige Frau. Ueber unſers
jungen Herrn Leben, glaube ich, können Sie ganz beruhigt ſein,
Entführungen dieſer Art ſind in jenen Gegenden nichts Seltenes,
Man bemächtigt ſich ſehr gern eines Europäers, den man für
wohlhabend hält, um ſpäter Löſegeld für ihn zu fordern. In
un=
ſerem Falle dürfte hinter der ganzen Sache niemand anderes als
Said Haſchih ſtecken, der die Beduinen zu der Entführung
ange=
ſtiftet haben wird, um Zeit zu gewinnen, ſein Schäfchen ins
Trockene zu bringen und dann zu verduften. Auch der Konſul iſt
dieſer Anſicht.”
„Aber was wird nun geſchehen? Man muß doch alles in
Be=
wegung ſetzen, um Fred aus ſeiner Lage zu befreien. Die
Be=
hörden
„Auf die Behörden iſt in dieſem Falle nicht zu rechnen, um
ſo weniger, als man weder weiß, welchem Stamm die
Ent=
führer angehören, noch wohin ſie Fred Donawend gebracht
haben. Meiner Meinung nach heißt es Geduld haben und
ab=
warten.”
„Geduld? Oh, Doktor Rutte! Wie kann man in einem
ſol=
chen Falle Geduld haben?”
Rutte nimmt Sigrids Hand in die ſeine und ſagt mit
väter=
lichem Wohlwollen: „Wenn einem nun nichts anderes
übrig=
bleibt, liebe gnädige Frau? Sie waren doch bisher ſtets ſo tapfer
und vernünftig! Seien Sie es um Freds willen auch weiterhin.
Im Grunde handelt es ſich ja doch nur um ein Hinausſchieben
des Wiederſehens.”
„Und wenn ich ihn — nie mehr wiederſehe?"
„Dieſe Gefahr kommt gar nicht in Betracht. Nicht ſein Tod,
ſondern allein ſein Leben und Wohlbefinden hat Wert für ſeine
Entführer. Sie werden einige Wochen — vielleicht auch Monate —.
nämlich ſo lange es ihrem Auftraggeber, Said Haſchib, für
wün=
ſchenswert erſcheint — warten, und dann ihre Forderungen
be=
züglich des gewünſchten Löſegeldes formulieren, die wir
natür=
lich bewilligen müſſen. Sobald dies Löſegeld in ihren Händen
iſt, werden ſie Fred. mit verbundenen Augen an ein gewiſſen
Punkt befördern und dann freilaſſen. Man kennt ja die
Gepflo=
genheiten dieſer räuberiſchen Beduinen. Mehr als hundertmal
bereits hat ſich Aehnliches ſchon ereignet. Für Fred wird es
dann ein Abenteuer geweſen ſein — für Sie, liebe gnädige Frau,
nur eine Geduldprobe.”
„Sind Sie deſſen ſo ſicher, Doktor Rutte?‟
„So ſicher, daß ich kraft meiner Kenntnis der Verhältniſſe
da drüben meine Hand dafür ins Feuer legen würde!”
Sigrids Tränen fließen ſanfter. Die Sicherheit, die aus
Ruttes Ton ſpricht, beruhigt ſie ſichtlich.
„Sei tapfer und habe Geduld!‟ Die Worte ihres
Schwiegervaters klingen ihr wieder im Ohr.
„Weiß meine Schwiegermutter um das, was Sie mir ſoeben
mitteilten, Herr Doktor?” fragt ſie nach einer Weile beklommen.
Rutte nickt. „Ich war, ehe ich zu Ihnen kam, bei ihr und
habe ihr alles mitgeteilt.”
„Und wie nahm ſie es auf?”
„Mit der ruhigen Gefaßtheit, die Frau Sophie Donawend
auch in ungewöhnlichen Lagen ſtets aufzubringen weiß. Ich muß
ſagen, daß mir ihre Ruhe imponierte, wenn ich ſie auch als
Menſch nicht ganz begreifen kann. Der Verluſt des Gatten —
noch dazu auf ſo tragiſche Weiſe — und nun auch noch die
Unge=
wißheit über das Schickſal ihres einzigen Sohnes iſt für einen
gewöhnlichen Menſchen zweifelsohne ein wenig viel auf einmal,
ſie aber erledigte alles nur mit den Worten; „So bin ich nun,
da Fred vorläufig nicht mitzählt und mein Gatte tot iſt —
allei=
niger Chef der Firma. Darum, Herr Doktor, zähle ich doppelt
auf Ihre bewährte Mitarbeit in dieſer für eine Frau immerhin
ſchwierigen Situation!.”
Sigrid ſchweigt. Wie gern wollte ſie der Schwiegermutter
auch ihre Mithilfe anbieten! Aber ſie wußte nur zu gut, daß
Frau Sophie dieſe ſchon aus Prinzip niemals angenommen hätte.
Sechſtes Kapitel,
Ein furchtbarer Schlag.
„Eines möchte ich Sie noch fragen, Herr Doktor,” ſagt Sigrid
nach einer Pauſe unruhig; „was es für eine Bewandtnis mit
dem geheimnisvollen Inder hat, der Sie, wie Herr Hallberger
mir mitteilte am Wbend vor meines Schwiegerpaters Tode auf
geſucht hat. Fand man eine weitere Spur von ihm?”
„Soviel ich weiß, nein. Die Behörde forſchte zwar ſehr eiz.
gehend nach ihm in allen Hotels und Penſionen, aber das Er.
gebnis war negativ. Zwei Männer, die laut ihres Paſſes gr.
Indien zugereiſt waren — der eine aus Lahore, der andere gr
Heiderabad — ſind zwar in hieſigen Hotels abgeſtiegen, aber
handelt ſich um einfache Geſchäftsreiſende, auf die meine Vs=.
ſonalbeſchreibung durchaus nicht ſtimmte und die ſich auch geges,
wärtig noch hier aufhalten. Beide erbrachten ein ſicheres Alfu
für die Nacht vom 20. November und erwieſen ſich als
durchau=
uinverdächtig. Allerdings ſtieg im Hotel Imperial am 19. au
ein vornehmer Herr ab, auf den meine Perſonalbeſchreibung voe,
blüffend genau ſtimmte, aber er reiſte in Begleitung ſeiner Tooy,
ter, nannte ſich Miſter Brown und gab an, aus der Schweiz
kommen. Am 21. November reiſte er wieder ab. unbekam
wohin.”
„Und Sie glauben, daß es derſelbe Herr iſt, der bei Ihnzu
war?‟
„Sehr möglich, ja ſogar wahrſcheinlich, da die Perſonalw,
ſchreibung ſtimmt. Auch im Hotel hatte man den Eindruck, da
es ſich um einen ſehr vornehmen Herrn handele, der wohl g:0
mehr ſei, als er ſcheinen wollte.”
„Nannte er ſich auch Ihnen gegenüber ,Brown'?‟
„Das kann ich nicht mit Beſtimmtheit ſagen, denn ich vou
ſtand den Namen nicht, da er ihn ſehr raſch und leiſe ausſprau
Aber es kann immerhin ,Brown' geweſen ſein.”
„Sagte er Ihnen, warum er meinen Schwiegervater au
ſuchen wollte?"
„Nein, er meinte nur, daß es ſich um eine Privatang
Feeatet Deit
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legenheit handele, die aber für ihn von größter Wichtigle/
ſei. Er tat übrigens ſehr geheimnisvoll und fragte zuletzt aun
ob ich nicht vielleicht zufällig wiſſe, ob Herr Donawend vor viſ
len Jahren einmal in Indien, und zwar in Delhi, geweſen
was ich bejahte.”
„Das fragte er wirklich? Täuſchen Sie ſich nicht, Herr Dau
tor?” fragte Sigrid haſtig.
„Beſtimmt nicht, denn es fiel mir nachträglich ganz beſoch
ders auf da nur wenige Menſchen um jenen kurzen Aufentha
meines Freundes in Delhi wiſſen. Auch Ihnen dürfte er kamu
bekannt ſein, gnädige Frau.”
„Doch — ich weiß darum, denn gerade an jenem letzt!
Abend, den ich bei Papa verbrachte, erzählte er mir ein
Erle=
nis, das ſich an ſeinen Aufenthalt in Delhi knüpfte,” ſagt Sigm
zerſtreut und fährt dann lebhafter fort: „Und Ihnen gegenück,
ſagte der Mann, daß er ein Inder ſei?”
„Ob er es ausdrücklich ſagte, weiß ich nicht mehr, aber
entnahm es aus ſeinen Worten. Auch beſtärkte mich ſein
Au=
ſehen in dieſer Annahme.”
„Wie ſah er aus? Bitte, beſchreiben Sie mir ihn mögliat
genau, Herr Doktor!”
(Fortſetzung folgt.)
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freitag, 26. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 114 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 26. April 1935
* Zun 1. Mai.
12er Feiertag des ſchaffenden Deutſchen! Das iſt der 1. Mai im
ven Deutſchland geworden. Im Deutſchland der Arbeit iſt
MEeſttag der Arbeit ein Feiertag des Volkes.
Ein Tag, an dem die ſonſt emſig ſchaffenden Hände nicht
uruhen ſollen, das ſollen ſie auch am Sonntag, an dem ſie ſich
cio gen ſollen zu ſtarker umfaſſender Kette, und damit zu
bin=Bekenntnis aller für alle, für Deutſchland!
Lei dem
ieſte 9
Peiyeih
größter A
Der Führer war es, der dem 1. Mai als Feſttag des
Vol=
hſ inen Sinn gegeben hat. Der Ruf „Ehret die Arbeit,
gtet den Arbeiter”, iſt auch heute noch ein Kampfruf.
0Durch das Land zu tragen, iſt der große Sinn des 1. Mai,
1 i den Herzen der Menſchen unauslöſchlich zu verwurzeln,
ſt ver größten Aufgaben unſerer Zeit.
Was wir am 1. Mai, ſchreibt die NSK., in feierlichen
Stun=
ſerleben, das müſſen wir in den 365 Tagen des Jahres
wei=
uten, in uns fortentwickeln, täglich zur Tat werden laſſen.
1Der Betriebsführer, der an dieſem Tag vor ſeiner
Gefolg=
ſ9tz marſchiert, muß es das ganze Jahr hindurch tun, muß ſich
8 Aneuen Pflichten eines Betriebsführers bewußt bleiben. Der
(Hlgsmann, der ſtolz und aufrecht am 1. Mai vor der Welt
dworſtriert, darf dieſen Stolz mit in ſeine Werkſtatt nehmen.
Ann 1. Mai wird vom Führer die Heerſchau abgenommen
1b Sie Entwicklung des ſozialiſtiſchen Geiſtes in Deutſchland.
Tieſer Feiertag darf nicht Abſchluß, ſondern Anfang
wei=
m Zuſammenfindens aller derer, die in gemeinſamer Arbeit
usgemeinſamem Schickſal zuſammengehören, ſein.
Tie letzten Vertrauensratswahlen brachten erneut ein
ſtar=
lurzen Au ksTekenntnis aller Schaffenden zum nationalſozialiſtiſchen
hen dürſte TRſcland. Und damit auch ein Bekenntnis zur Sinndeutung
dig1. Mai, im Gegenſatz zu ſeiner klaſſenkämpferiſchen
Bedeu=
an jeun) twän der vergangenen Epoche. Der heutige 1. Mai iſt ein
er mir iÄſtirtag, den alle Deutſchen freudig und von Herzen mit=
Lipſte, ſau) f hm können.
Ihnen MW
Gedächtnisſchau für Profeſſor Johannes Lippmann. Wie zu
yt melr, 4 e an en war, hat die derzeitige Veranſtaltung des Kunſtvereins
te mich ſun düchurngeteilten Beifall aller Beſucher. Iſt es doch die ſchöne
diſucke Heimat, das deutſche Bauerntum, das unſer mit Recht ſo
gyeſatzter Lichtenberger Odenwaldmaler ſo herrlich wiedergegeben
wir ihn u hünEs iſt wahrhaft deutſche Kunſt, die die Kunſthalle am
Rhein=
toin ſeſesmal bringt. Es ſollte deshalb niemand verſäumen, ſich
diltel vervorragende Gedächtnisſchau nicht nur einmal, ſondern des
öfüten, anzuſehen. Er wird es nicht zu bereuen haben, wahrſcheinlich
amin dieſer letzten Lippmann=Ausſtellung ſich eine der ſchönen
Ar=
bilziy bei ihren ſehr erſchwinglichen Preiſen ſichern, die ihm dann
alsswmuck ſeines Heimes ſtets von neuem Freude bereiten wird.
ger AXb=reits gemeldet ſind ſchon 8 der ausgeſtellten Bilder verkauft,
fünerſchiedene derſelben ſchweben auch wegen Ankaufs
Verhand=
ulen „Es ſteht zu hoffen, daß der große künſtleriſche und
wirt=
ſd lihe Erfolg, den die Ausſtellung bis jetzt hatte, ſich noch wei=
Mar tsunauernd ſteigern wird.
Der Bundestag der Reichsvereinigung ehem.
Kriegsgefange=
ch Heul
nat. W. findet vom 24. bis 27. Mai ds. Js. in St. Ingbert ſtatt.
Giüc Armtl ich dieſes Bundestages werden am Donnerstag, den 23. Mai,
U½100 Mitglieder der ehemaligen Kriegsgefangenen in unſerer
Qualſtät Stt iöffentlich empfangen, um den Kameraden von Schleſien,
10 Stück Aſund Weſtpreußen, ſowie allen denen die ſich unterwegs noch
aryi ßen, zu beweiſen, wie eng wir Heſſen uns mit den übrigen
Hauf
Zhiem des Reiches verbunden und durch unſeren Führer Adol)
senHer), Hfütr äm neuen Reiche geeint fühlen. Wir hoffen heute ſchon, daß
10 9, diler Frage kommende Abteilung, welche die ganze Strecke mit
demhad zurücklegt, bei ihrem Unternehmen durch das Wetter
be=
gün /k wird.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Die Ziehung der
talellt 1.haſſe der 45./271. Lotterie findet heute und morgen ſtatt.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
ekorail
Utt.
5. April
Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne 0, 15. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein
deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel.
ſiAoril
Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Miete
B 21 (Wahlmieten und Gutſcheine Nr. 1, 2 und 3
gültig). In neuer Einſtudierung und Ausſtattung:
Figaros Hochzeit. Komiſche Oper von Mozart.
Serit
Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 23.00 Uhr. Außer
Miete (Wahlmieten und Gutſcheine nicht gültig).
Unter der Leitung des Komponiſten
Dr. Richard Strauß: Arabella. Gäſte:
Rei=
ning, Krauß, Strack, Herrmann.
Saentig.
KLEINES HAUS
.April
Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 21.45 Uhr.
Ge=
ſchloſſene Vorſtellung. Die drei Eisbären.
Länd=
liches Luſtſpiel von Maximilian Vitus.
genag.
LApril
Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 21.45 Uhr. Deutſche
Bühne H (11. Vorſtellung), Zuſatzmiete 4. Ein
Kerl, der ſpekuliert. Komödie v. Dietrich Eckart.
Heſſiſches Landestheater. Der heutige vierte Abend der
Feſt=
des Heſſiſchen Landestheaters bringt eine Aufführung von
Frülig Hebbels deutſchem Trauerſpiel „Agnes Bernauer”
in iüe neuen erfolgreichen Inſzenierung von Jochen Poelzig und
Mac Frätzſche Die Hauptrollen ſpielen Ruth Trumpp. Hans
Bau=
megt. Emil Lohkamp, Hannes Stelzer, Heinz Stieda und Curt
Wellmann. — Morgen erſcheint in neuer Einſtudierung und
Aus=
ſtatrzug die komiſche Oper „Figaros Hochzeit” von
Wolf=
gan lmadeus Mozart im Spielplan. Die muſikaliſche Leitung hat
Geu ilmuſikdirektor Karl Friderich; die Spielleitung Dr. Bruno
Heum Bühnenbild Max Fritzſche. — Am Sonntag, dem letzten Tag
der Mſtwoche, findet um 11 Uhr vormittags im Foyer des Großen
Hau ern Vortrag des bekannten Theaterwiſſenſchaftlers Dr. Hans
KnAſ en=Berlin über das Thema „Weſen und Aufgaben
demſeutigen Theaterkritik” ſtatt. Dieſer Vortrag iſt
öffelich=; der Eintritt dazu iſt frei. — Der Sonntagabend bringt
wolAdass größte muſikaliſche Ereignis, das Darmſtadt in dieſer
Spiczteit erlebt. Dr. Richard Strauß, der größte lebende
deu ſe Komponiſt, dirigiert ſeine Oper „Arabella”. Für die
Auf ſirung wurden als Gäſte Maria Reining. Charlotte Krauß,
Ma=4 Strack und Theo Herrmann gewonnen. Vom Enſemble des
Heſaſſen. Landestheaters ſind in Hauptpartien Martha Liebel. Lea
Pilit Bernd Aldenhoff. Heinrich Blaſel, Karl Köther, Joachim
Satſt und Heinrich Schlüter beſchäftigt. Die Spielleitung hat
Dr. Auno Heyn, der die Oper in der letzten Spielzeit im
Landes=
thecu inſzenierte.
Zum Krankenhausneubau des Alice=Frauenvereins.
Zeierlichr Grandſteiiltegang.
* Geſtern nachmittag erfolgte die Grundſteinlegung zu dem
auf dem Grundſtück des Alice=Hoſpitals (Dieburgerſtr. 21)
geplan=
ten neuen Krankenhauſes des Heſſiſchen Alice=Frauenvereins.
Lei=
der wurde die Feier durch ſtrömenden Regen beeinträchtigt, ſie
ver=
lief aber trotzdem in würdiger Form im Beiſein der
Landesvor=
ſitzenden des Alice=Frauenvereins und zählreicher geladener Gäſte,
unter dieſen als Vertreter der Stadt. Bürgermeiſter Haug.
Die Stelle, an der die Grundſteinlegung erfolgte, war mit
Girlanden, den Fahnen des Dritten Reiches und des Roten
Kreu=
zes geſchmückt. Mit einem Chorgeſang der Schweſtern „Großer
Gott, wir loben dich” wurde die Feierſtunde eröffnet. Dann hielt
Pfarrer Vogel eine eindringliche Anſprache, in der er betonte,
daß der Grund dieſes Hauſes unter Gottes Schutz gelegt wurde
und zu Gottes Ehre. Hier ſoll eine Stelle werden, an der die
Aerzteſchaft die Möglichkeit hat, ihren hohen Beruf ausüben zu
können und an der die Schweſternſchaft ausgebildet werden kann
im Dienſt des Roten Kreuzes. Der Bau wird allen Neuerungen
und Forderungen gerecht werden, die der menſchliche Geiſt auf dem
Gebiete der mediziniſchen Wiſſenſchaft und Hygiene entdeckt hat.
Kein beſſeres Wort paſſe heute, als der Römerbrief, 15. Kapitel
13. Vers: „Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude
und Friede im Glauben.” Wir befehlen die Ausführung des Baues
dem ewigen Gott. Wir halten feſt an der Zuverſicht, daß Gott
dem Volke unter ſeinem großen Führer Großes zumuten will und
wir wollen den Geiſt bewahren, den Adolf Hitler uns in jedem
Wort, in jeder Tat beweiſt. So gehet ans Werk. Gott iſt mit uns,
wir wollen ihm betend unſer Werk empfehlen! — Nach dem Gebet
und Segen des Geiſtlichen hielt der geſchäftsführende
ſtellvertre=
tende Landesvorſitzende des Alice=Frauenvereins. Miniſterialrat
Kratz. eine Anſprache, in der er u. a. ausführte:
Am heutigen Tage ſoll ſich eine Handlung vollziehen, die für
die Geſchichte des Alice=Frauenvereins und des Alice=Hoſpitals
in den kommenden Jahrzehnten von außerordentlicher Bedeutung
iſt. Wir ſchicken uns an, den Grundſtein zu einem Neubau zu
legen, der beſtimmt iſt, an die Stelle des Alice=Hoſpitals als
Krankenhaus und Ausbildungsſtätte der Schweſtern zu treten.
Wir blicken mit unſeren Wünſchen und Hoffnungen in die
Zu=
kunft, nicht, ohne in die Vergangenheit in die Geſchichte des
Alice=Frauenvereins und des Alice=Hoſpitals einen Rückblick
zu tun.
Wir gedenken heute am Geburtstage der verewigten
Groß=
herzogin Alice, der durch ſie im Jahre 1867 erfolgten Gründung
des Alice=Frauenvereins für Krankenpflege zur Ausbildung von
Krankenpflegerinnen für den Dienſt unter dem Roten Kreuz im
Krieg und bei Notſtänden und ihre Verwendung im Frieden in
der Anſtalts=, Gemeinde= und Privatkrankenpflege. Mit
berech=
tigtem Stolz gedenken wir der
Entwicklung, die der Verein im Laufe der verfloſſenen
Jahrzehnte genommen hat,
wie er aus kleinen Anfängen zu einem wertvollen Glied des
Deutſchen Roten Kreuzes geworden iſt, wie ſeine Schweſtern ſchon
im Kriege 1870/71 und dann im Weltkriege 1914/18 ſich bewährt
und höchſter Anerkennung teilhaftig geworden und in den
da=
zwiſchenliegenden und nachfolgenden Friedensjahren in unſerem
Heſſenlande eine ſegensreiche Tätigkeit entfaltet haben,
Die Verwaltung iſt ſich der großen Verantwortung bewußt,
die ſie durch dieſen Beſchluß übernommen hat. Sie hofft aber
mit Zuverſicht, daß die an den Neubau geknüpften Erwartungen
ſich erfüllen werden und daß die Errichtung des neuen
Kranken=
hauſes ſich zum Segen des Vereins und des Hoſpitals auswirken
wird
Nach altem Brauch ſoll
in den Grundſtein eine Urkunde eingeſchloſſen
werden, die über die Geſchichte des Baues, ſeine Geſtaltung und
ſeinen Zweck Auskunft gibt. In der Urkunde heißt es u. a.:
Heute, am 25. April des Jahres 1935, dem Geburtstag der
verewigten Großherzogin Alice, der Gründerin des Heſſiſchen
Alice=Frauenvereins für Krankenpflege, iſt dieſer Grundſtein
ge=
legt worden, über dem mit Gottes Hilfe ein allen neuzeitlichen
Anforderungen entſprechendes, mit allen notwendigen
Einrichtun=
gen verſehenes Krankenhaus erſtehen ſoll, das dazu beſtimmt iſt,
an die Stelle des im Jahre 1882 erbauten, nunmehr veralteten
Krankenhauſes, Alice=Hoſpital” zu treten. Da es ſelbſt unter
Aufwendung erheblicher Mittel nicht möglich iſt die Mängel
dieſes Hauſes, die in der Hauptſache in ſeiner urſprünglich
ein=
wandfreien, heute aber nicht mehr zeitgemäßen baulichen Anlage
be=
gründet ſind, völlig zu beheben, hat die Verwaltung der Stiftung
ſchon ſeit Jahren die Errichtung eines Neubaues ins Auge
gefaßt. Im Jahre 1931 wurde das von dem Grundſtück
des Alice=Hoſpitals nur durch einen öffentlichen Weg, den
Schollweg, getrennte Villen= und Parkgrundſtück der Erben
des Geheimen Medizinalrats Dr. E. A. Merck angekauft,
nachdem Staat und Stadt der Schließung des
dazwiſchenliegen=
den Straßenteils und deſſen Verkauf an das Alice=Hoſpital
zugeſtimmt hatten. Nachdem durch die ſeit Jahren
angeſam=
melten Rücklagen des Alice=Hoſpitals, durch ſonſtige für dieſen
Zweck überwieſene Mittel und die Zuſage eines
Hypothekdar=
lehens ſeitens des Schweſternverſicherungsvereins vom Roten
Kreuz die Beſchaffung der für den Neubau erforderlichen Mittel,
die zu 750 000 Reichsmark veranſchlagt ſind, ſichergeſtellt war,
hat die Verwaltung des Alice=Hoſpitals am 14. Dezember
vori=
gen Jahres die Errichtung des Neubaues beſchloſſen. Am 31.
Dezember des vorigen Jahres iſt der erſte Spatenſtich getan
wor=
den. Die Planung und Bauleitung wurde den Architekten Eugen
und Karl Seibert zu Darmſtadt übertragen. Das Haus iſt zur
Aufnahme von 80 bis 90 Kranken beſtimmt. Es ſoll 62 Meter
lang, 15 Meter tief und 18 Meter hoch werden, und im ganzen
156 Räume enthalten. Näheres über die Geſtaltung des Baues
ergibt die beiliegende Baubeſchreibung:
Das neue Krankenhaus ſoll den gleichen Zwecken dienen, wie
das Alice=Hoſpital. Es ſoll ſein:
1. eine Heilanſtalt für Kranke aller Art, außer
Anſteckend=
kranken, mit der beſonderen Beſtimmung der Stiftung, daß
die Kranken von ihren Aerzten behandelt werden können.
2. eine Ausbildungsſtätte der Schweſtern des Alice=
Frauenver=
eins und
3. im Falle eines Krieges, den Gott verhüten wolle, ein
Laza=
rett des Deutſchen Roten Kreuzes für verwundete und kranke
Soldaten.
Daß der Bau plangemäß, ohne Unfall und ohne
Schwierig=
keiten, vollendet werden möge zum Segen für die Kranken, Aerzte
und Schweſtern, die darin aus= und eingehen werden, und zur
Ehre und Freude des Alice=Frauenvereins und des Deutſchen
Roten Kreuzes, das walte Gott!
Folgender Bericht des Krankenhausneubaues des Alice=
Frauenvereins wird der Urkunde beigefügt:
Der Krankenhausneubau des Alice=Frauenvereins
wird bei einer Länge von rund 62 Metern und einer Tiefe von
15 Metern aus einem Kellergeſchoß, einem Erdgeſchoß und vier
Obergeſchoſſen beſtehen. Die geſamte bebaute Fläche beträgt 1075
Quadratmeter, der umbaute Raum rund 22 200 Kubikmeter.
Im Kellergeſchoß ſind die Räume für den Küchenbetrieb, die
Wirtſchaftsräume ſowie die Räume für den Luftſchutz vorgeſehen.
Im Erdgeſchoß befinden ſich außer den Räumen für die
Ver=
waltung noch die Räume für die Aerzte, für die Röntgenſtation
und für die mediziniſchen Bäder
Im 1., 2. und 3. Obergeſchoß iſt je eine in ſich abgeſchloſſene
Krankenſtation mit den dazugehörigen Nebenräumen angeordnet.
Im 4. Obergeſchoß befindet ſich in dem Mittelflügel die
Ope=
rationsabteilung, in den beiden Seitenflügeln je eine
Liege=
terraſſe und die Perſonalräume.
Die Verbindung zwiſchen den einzelnen Stockwerken geſchieht
durch zwei Treppenhäuſer und zwei Aufzüge, von denen einer
als Bett=, der andere als Perſonenaufzug ausgeführt wird. Der
Transport der Speiſen von der Küche geſchieht durch einen
Speiſeaufzug, der in allen Etagen in der Teeküche mündet.
Die Krankenzimmer liegen alle nach Süden, d. h. nach dem
Garten zu, mit anſchließender Liegeterraſſe in jeder Etage. Das
Krankenhaus enthält einſchließlich der Wirtſchaftsräume
insge=
ſamt 156 Räume verſchiedener Größe. Die Räume verteilen ſich
wie folgt: 41 Krankenzimmer (eins=, zwei=, vier= und ſechsbettig),
93 Nebenräume einſchließlich der Kellerräume, 17 Perſonal=,
Schweſtern= und Aerztezimmer, 5 zur Operationsſtation gehörige
Räume.
Das Haus wird in allen Teilen maſſiv ausgeführt. Es
wer=
den, wie dies in einem Krankenhausbetrieb erforderlich iſt, die
neueſten Erfahrungen aufdem Gebiete der Schalldämmung
bezüg=
lich der Wände und Fußbödenkonſtruktion angewendet. Sämtliche
Räume erhalten Doppeltüren, eingebaute Schränke und
fließen=
des Waſſer. Die Beheizung geſchieht, ſoweit die Krankenräume,
Aerzte= und Schweſternzimmer in Frage kommen, durch eine
Zen=
tralwarmwaſſerpumpenheizung, ſoweit die Bäder und
Opera=
tionsräume in Frage kommen, durch Dampf.
Die Bearbeitung des Entwurfs und die geſamte Bauleitung
erfolgt durch das Architekturbüro der Herren Eugen Seibert und
Karl Seibert.
Nach der Einmauerung der Urkunde wurden die drei
Hammer=
ſchläge ausgeführt von dem ehem. Großherzog Ernſt Ludwig, von
der ehem. Großherzogin Eleonore, von Miniſterialrat Kratz, vom
Vertreter der Stadt Bürgermeiſter Haug, von Dr. med. Schlippe
für die Aerzteſchaft, vom Präſidenten Geh. Rat von Hahn, von
Polizeioberſt Schröder für das Deutſche Rote Kreuz, für dem Heſſ.
Landesverband vom Roten Kreuz und für den Heſſ.
Landesmän=
nerverein vom Roten Kreuz. Weitere Hammerſchläge mit warmen
Glückwünſchen u. a. durch die Frau Oberin, durch den Architekten,
durch die Vertreter der Bauhütte und der Arbeiterſchaft folgten.
Mit dem Chorgeſang der Schweſtern „Lobe den Herrn” war die
Feier geſchloſſen,
Eine öffenkliche Kundgebung des Handwerks
findet auf Anordnung des Reichshandwerksmeiſters am
Frei=
tag, den 26. April 1935, abends 8 Uhr, in der
Woogs=
turnhalle zu Darmſtadt ſtatt. Es ſpricht der
Reichsinnungs=
meiſter Scholz=Berlin. Das geſamte Handwerk des Kreiſes
Darmſtadt nimmt an dieſer Kundgebung teil.
Handwerkskagung in Frankfurk a. M.
Verpflichtung der neuen Reichsinnungsmeiſter.
Am Freitag, den 26. April, verpflichtet
Reichshandwerks=
meiſter Schmidt in Frankfurt am Main die neuen fachlichen
Lei=
ter des Handwerks, die Reichsinnungsmeiſter, auf ihr Amt. Am
Abend finden in Frankfurt a. M. und einer Reihe von Städten
des Rhein=Main=Gebietes Handwerkskundgebungen ſtatt. In
Frankfurt a. M. ſelbſt ſprechen Reichsſtatthalter und Gauleiter
Sprenger, Reichshandwerksmeiſter Schmidt,
Landeshand=
werksmeiſter und Gaubetriebsgemeinſchaftswalter Gamer und
der Generalſekretär des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks,
Dr. Schüler.
— Bunter Abend des RDR. am 27. April im Städt. Saalbau.
Der RDR. in Verbindung mit dem Reichsſender Frankfurt zeigt
ſeine Volksverbundenheit auch mit den Aermſten Darmſtadts
in=
dem er eine Anzahl Eintrittskarten zu ſeinem bunten Funbabend
für Erwerbsloſe bereitſtellt. Die Karten koſten nur 30 Pfennige
und ſind gegen Vorzeigen des Ausweiſes ab Samstag, vormittags
9 Uhr, in der Kreisrundfunkſtelle, Luiſenſtraße 34, oder an der
Abendkaſſe im Städt. Saalbau erhältlich.
Sonntagsrückfahrkarten nach Köln, zum Fußball=
Länder=
kampf Deutſchland — Spanien am 12 Mai 1935. Für den
Be=
ſuch des Fußball=Länderkampfes Deutſchland — Spanien, der am
12. Mai in Köln ausgetragen wird, gibt die Deutſche Reichsbahn
auf allen Bahnhöfen im Umkreis von 200 Kilometer rings um
Köln Sonntagsrückfahrkarten aus. Die Karten gelten ebenſo wie
die ſtändig aufliegenden Sonntagsrückfahrkarten vom Samstag,
dem 11. Mai, 12 Uhr, bis Montag, den 13. Mai, 12 Uhr (ſpäteſter
r
Antritt der Rückfahrt).
Aufſliegsmöglichkeit durch Skellungswechſel!
Jedem Arbeitsmenſchen ſeinen Arbeitsplatz zu geben, iſt
eine der größten Aufgaben der Deutſchen Arbeitsfront. In der
hinter uns liegenden Zeit war ein geſunder Stellungswechſel
un=
möglich. Jeder war froh, einen Arbeitsplatz zu beſitzen, ganz
gleich, ob die Arbeit ſeinen Fähigkeiten und ſeinem Können
ent=
ſprach, denn Millionen mußten auf einen Arbeitsplatz verzichten.
Dieſe Entwicklung war beſonders für die Kreiſe der jungen
An=
geſtellten verheerend. Der Angeſtellte muß, um ſich Lebens= und
Berufserfahrung anzueignen, in jungen Jahren ſeine Stellung
wechſeln. Ein ſolcher Stellungswechſel bedeutet nicht nur ein
Hinzulernen, vielfach auch ein Umlernen, Stellungswechſel
för=
dert vor allem die Kunſt, ſich in neue Verhältniſſe einzufühlen,
andere Menſchen mit anderen Gewohnheiten und Eigenheiten
kennen und verſtehen zu lernen. Dadurch weitet ſich der
Geſichts=
kreis und mehren ſich die Erfahrungen.
Durch die fortſchreitenden Erfolge der Arbeitsſchlacht beginnt,
wie die Berichte aus allen Teilen des Reiches melden die
Nach=
frage nach guten Fachkräften immer dringender zu werden. Jetzt
iſt es wieder möglich, auf Grund beſonderer Leiſtungen und
Fähigkeiten den Arbeitsplatz zu wechſeln, um aufzurücken, um
den Platz einzunehmen, der den Fähigkeiten und Anlagen des
Einzelnen entſpricht.
Die Stellenvermittlung der Deutſchen Arbeitsfront, Amt für
Berufserziehung, bietet zu einem ſolchen Stellungswechſel ſeine
Dienſte an. Techniker, Werkmeiſter, Kaufmannsgehilfen,
weib=
liche Angeſtellte, die ihren Arbeitsplatz wechſeln wollen, reichen
ihre Bewerbungspapiere der Stellenvermittlung der Deutſchen
Arbeitsfront ein. Zur koſtenloſen Beratung und Vermittlung
ſteht die Stellenvermittlung Darmſtadt, Rheinſtr. 35 I, allen
Be=
triebsführern und Mitgliedern der Deutſchen Arbeitsfront zur
Verfügung.
— Scharfſchießen. In den Monaten April und Mai 1935
findet auf dem Griesheimer Platz (ehem. Truppenübungsplatz
Griesheim) an folgenden Tagen Scharfſchießen der Landespolizei
ſtatt: Samstag, den 27. April. von 7 bis 13 Uhr; Montag, den
29. April, und Dienstag, den 30. April 1935, einſchließlich von
7 bis 13 Uhr; Donnerstag, den 2. Mai, bis Samstag, den 4. Mai
1935, einſchließlich, von 7 bis 13 Uhr; Montag, den 6. Mai, bis
Samstag, den 11. Mai 1935, einſchließlich von 7 bis 13 Uhr.
Seite 6 — Nr. 114
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
An alle Kreispropagandaleiter!
Veranſtaltungen der Gaufilmſtelle. Um verſchiedentlich
auf=
getretene Zweifel zu klären, gebe ich hiermit bekannt, daß die
Ver=
anſtaltungen der Gaufilmſtelle nicht unter das für die Zeit vom
17. April bis 15. Mai ausgeſprochene Verbot von öffentlichen
Ver=
anſtaltungen und Verſammlungen der NSDAP. und ihrer
Gliede=
ungen fällt.
Dies gilt auch für künftige Fälle, in denen öffentliche
Ver=
ſammlungen und Veranſtaltungen der NSDAP. und ihrer
Gliede=
rungen für eine beſtimmte Zeit verboten werden.
Auch die Veranſtaltungen der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude” fallen — da nicht politiſcher Natur — nicht unter das
Verbot.
Der Kreisleit er.
Kreisſchulungsamt.
Kreisſchule. Alle Ortsgruppenleiter und Vertreter der
Glie=
derungen werden angewieſen, zu veranlaſſen, daß den Teilnehmern
des 1. Lehrgangs der Kreisſchule der Verpflegungskoſten=Anteil
der Ortsgruppe bzw. Gliederung mitgegeben wird zur Ablieferung
an das Kreisſchulungsamt.
Referent der Alten Garde.
An die Mitglieder der Alten Garde! Anfangs Mai 1935 findet
eine Zuſammenkunft der Alten Garde ſtatt. Tag und Ort wird noch
bekanntgegeben.
Betr.: Verleihung des Gau=Ehrenzeichens von 1923 und 1925.
Hierdurch mache ich darauf aufmerkſam, daß Geſuche um
Ver=
leihung eines der Gau=Ehrenzeichen laut Verfügung des Gauleiters
vom 10. 4. 1935 zwecklos geworden ſind.
Ortsgruppe Rheintor.
Parteimitglieder! Am 1. und 2. Juni 1935 findet der
Gau=
parteitag für Heſſen=Naſſau in Darmſtadt ſtatt. In mehreren
Zeitungshinweiſen wurden bereits die Volksgenoſſen gebeten, für
Freiquartiere für die Nacht vom 1. auf 2. Juni Sorge zu tragen.
Die Ortsgruppe macht es ihren Mitgliedern zur Ehrenpflicht, für
mindeſtens je 2 Teilnehmer Quartiere zu beſchaffen. Es iſt in
erſter Linie an eine Werbung im eigenen Hauſe ſowie bei
Nach=
barn gedacht. Auch eine Schlafgelegenheit auf einer Chaiſelongue
wird angenommen.
Quartiermeldungen an die Ortsgruppe Rheintor, Bleichſtr. 1.
Ortsgruppe Darmſtadt=Gervinus.
Die Sprechſtunden der Hilfskaſſe finden ab 1 Mai ds. Js. vom
1 bis 15. jeden Monats am Montag. Mittwoch und Donnerstag
einer jeden Woche, abends von 6.30 bis 7.30 Uhr, ſtatt und vom
16. bis Ende eines jeden Monats an jedem Montag und
Don=
nerstag von 6.30 bis 7.30 Uhr. Die Marken für den kommenden
Monat müſſen bis zum 15 eines jeden Monats abgeholt ſein,
ſonſt iſt der Betreffende nicht verſichert. Die Zeit vom 16. bis Ende
eines jeden Monats dient nur der Nach= und Vorauszahlung von
Hilfskaſſebeiträgen.
Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe befindet ſich ab 1. Mai d. J.
Bechſtraße 12.
Ortsgruppe Darmſtadt=Beſſungen.
Politiſche Leiter! Die Feſtabzeichen für den 1. Mai 1935 ſind
von den Zellenleitern auf dem Geſchäftszimmer der Ortsgruppe in
Empfang zu nehmen.
Sitzung der Politiſchen Leiter: Freitag, 26. April. abends 8.30
Uhr, auf dem Geſchäftszimmer.
Rechkzeitige Anforderungen von Schmuckreiſig
zum 1. Mai.
An Volksfeiertagen, beſonders am Nationalen Feiertag des
deutſchen Volkes, werden von der Bevölkerung oft ſo ſpät
Anfor=
derungen auf Lieferungen von Schmuckreiſig an die
Forſtverwal=
tungen geſtellt, denen dieſe in Anbetracht der Kürze der Zeit
nicht entſprechen können. Es können dadurch Schädigungen im
Forſt entſtehen, da die hierbei zu beobachtende Sorgfalt nicht
an=
gewendet werden kann. Die Bevölkerung wird darauf
aufmerk=
am gemacht, daß nur rechtzeitige Anforderungen von
Schmuck=
reiſig berückſichtigt werden können. Weiterhin wird die
Bevölke=
rung gebeten, dieſe Anforderungen auf das notwendigſte Maß zu
beſchränken, um den Wald, der allgemeines Volksgut ſein ſoil
und an deſſen Schönheit alle Volksgenoſſen Freude haben ſollen,
zu erhalten. Insbeſondere dürfen keinesfalls Verunſtaltungen
des Waldbildes durch eigenmächtige Eingriffe erfolgen.
Verwalkungsſonderzüge zum Reichskriegerkag
des Kuffhäuſerbundes in Kaſſel.
Die Reichsbahn=Hauptverwaltung hat bei Benutzung von
Verwaltungsſonderzügen zum 5. deutſchen Reichskriegertag nach
Kaſſel eine Fahrpreisermäßigung von 7 5 v. H. gewährt, ſo daß
der Preis für den Fahrkilometer nur 1 Pfennig beträgt. Die
Sonderzüge ſind durch die Landes= oder Kreisführer bis 10 Mai
bei den für ſie zuſtandigen Reichsbahndirektionen, zu beſtellen.
Die Fahrpreisermäßigung von 75 v. H. wird bis zu einer
Ent=
fernung von 100 Klm. auch den Teilnehmern gegen Vorzeigen der
Sonderzugfahrkarte gewährt, die gezwungen ſind, Züge des
regel=
mäßigen Verkehrs zu benutzen, um die Abgangsſtation eines
Ver=
waltungs=Sonderzuges zum Reichskriegertag zu erreichen.
Die=
ſelbe Vergünſtigung wird ſinngemäß auch für die Rückfahrt
ge=
währt. — Sonntagsrückfahrkarten mit Gültigkeit von
Freitag, den i5. Juli, bis Dienstag, den 9. Juli werden für einen
Umkreis von 200 Klm. um Kaſſel ausgegeben, jedoch nur an
Rei=
ſende, die ſich durch das Feſtabzeichen ausweiſen.
— Kameradſchaftsabend der TSG. 46. Am morgigen
Sams=
tag abend verſammelt die Darmſtädter Turn= u.
Sport=
gemeinde 1846 ihre Mitglieder zum zweiten
Kame=
radſchaftsabend des Jahres 1935. Dieſe Veranſtaltungen werden
in der TSG. zukünftig regelmäßig durchgeführt werden, um den
Gemeinſchaftsgeiſt und die Kameradſchaft zwiſchen den einzelnen
Mitgliedern und den verſchiedenen Sparten zu heben und zu för=
dern Das Programm wird in zwangloſer Weiſe von den
Kräf=
ten des Vereins ſelbſt beſtritten. Die Muſikabteilung,
Handharmonikagruppe,Mundharmonikagruppe,
Singmannſchaft uſw. haben ſich in den Dienſt der Sache
geſtellt. Gemeinſame Lieder und ſonſtige Vorträge und
Darbie=
tungen werden das Programm abwechſlungsreich geſtalten. Der
Eintritt iſt frei.
— Für 10 Pfennige ein Volksempfänger! In dem bunten
Abend des RDR. am Samstag, den 27. April, im Städt. Saalbau
wird nach der Uebertragung auf den Reichsſender ein
Volksemp=
fänger auf die Programmnummer verloſt, Außerdem ſind 3
Troſt=
preiſe eingeſetzt. Jeder Beſucher wird ſich alſo mit einem Programm.
das 10 Pfg. koſtet, verſehen müſſen, damit er die Gelegenheit nicht
verſäumt, neben den hervorragenden Darbietungen noch den
Volks=
empfänger zu gewinnen.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kriegerkameradſchaft „Germania” im
Kyff=
häuſerbund. Die Kameraden der Schützenabteilung werden
gebeten, ſich zu dem Eröffnungsſchießen auf den Schießſtänden an
der Windmühle am Sonntag, den 28. April 1935, vorm. 9 Uhr,
pünktlich und vollzählig einzufinden. Daſelbſt auch Bekanntgabe
der neuen Schießordnung.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 26. April 19357
Die deutſcheArbeitsfront
Kraft durch Freude.
Amt für Reiſen, Wandern, Urlaub.
I. Betr.: Geſperrte Urlaubszüge.
Nachſtehend geben wir wiederholt diejenigen Züge zur
all=
gemeinen Kenntnis, bei denen die erforderlichen Teilnehmerzahlen
bereits erreicht ſind. Demzufolge können für dieſe Urlauberzüge
keine Anmeldungen mehr entgegengenommen werden.
1. Zug Nr. IX/19 — Fahrt nach Berchtesgaden vom 11. bis
20. Juni.
2. Zug Nr. IX/21 — Fahrt nach dem Allgäu (Pfronten) vom
20. bis 28 Juni.
3. Zug Nr. IX/29 — Fahrt nach dem Allgäu (Pfronten) vom
19. Juli bis 26. Juli.
II. Endgültige Anmeldungen für Urlauberfahrten.
Es beſteht Veranlaſſung, nochmals darauf hinzuweiſen, daß
mit ſofortiger Wirkung alle endgültigen Anmeldungen zu
Urlau=
berfahrten über den Betriebs= oder Ortswart von „K.dF.” an die
Kreisdienſtſtelle, Amt für Reiſen. Wandern, Urlaub. gelangen
müſſen.
Endgültige Anmeldungen werden ab ſofort bei der
Kreis=
dienſtſtelle nicht mehr angenommen, während Voranmeldungen
auch weiterhin beim Kreis getätigt werden können.
Wir bitten vorſtehende Regelung ſtrengſtens zu beachten
III. Achtung! Wichtig für „K.d.F.”eUrlauber.
Urlauberfahrt in den Bayr. Wald (Zwieſel).
Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Teilnehmer an da
Urlauberfahrt in den Bayeriſchen Wald (Zwieſel) vom 18, bis 31
Mai ihre endgültige Anmeldung unter gleichzeitiger Begleichn:”
der geſamten Fahrtkoſten (32.50 RM., bzw. 29,50 RM. bei Vog
anmeldung) umgehend bei ihrem zuſtändigen Betriebs= odd
Ortswart „Kraft durch Freude” zu tätigen haben. Der Termp
muß unter allen Umſtänden pünktlich eingehalten werden. Em
gültige Anmeldungen können bei der Kreisdienſtſtelle, Amt .f
Reiſen, Wandern, Urlaub in keinem Falle entgegengenommu
werden.
IV. Urlauberfahrten von „K.d.F.” im Monat Mai.
Seitens des Gauamtes werden im Mai folgende Urlaubsfahl
ten, zu denen noch Anmeldungen entgegengenommen werden k58
nen, durchgeführt :
Vom 18. bis 26. Mai: Bayr. Wald (Zwieſel) — Fahrtkoſtot
32.50 RM. Schlußtermin für die endgültige Anmeldung 24. Aprin
Vom 25. Mai bis 2. Juni: Thüringer Wald (Eiſenach)
Fahrtkoſten 30,75 RM. Schlußtermin für die endgültige Anmeldum
2. Mai 1935.
Zun 2s. Anln 1903.
die Enkwicklungsgeſchichke der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsluftſchutbundes.
III.
Der organiſakoriſche Aufbau
der Stadt Darmftadk.
Im Verhältnis zu den Gemeindegruppen der Ortsgruppe
Darmſtadt war die Ergreifung der organiſatoriſchen Maßnahmen
für Darmſtadt ſelbſt nicht ſo leicht. Ehe übexhaupt mit der
Ein=
teilung in Untergruppen und Blocks begonnen werden konnte,
mußten im Luftſchutz ausgebildete und geſchulte Volksgenoſſen
vorhanden ſein. So kam es, daß erſt im Juli 1934, nachdem rund
1000 Luftſchutzhauswarte theoretiſch ausgebildet und polizeilich
verpflichtet waren, an die Erfaſſung von Blockwarten
herange=
gangen werden konnte. Auf Grund der für die Ausbildung von
Luftſchutzhauswarten vorangegangenen polizeirevierlichen
Erfaſ=
ſung wurden zuerſt in den Polizeirevieren I, IV und V rund
80 Blockwarte eingeſetzt, d. h. Volksgenoſſen gefunden, die bereit
waren, das verantwortungsvolle Amt eines Luftſchutzblockwartes
zu übernehmen — Mit der Neueinteilung der Darmſtädter
Poli=
zeireviere erfolgte alsdann die notwendige Untergliederung der
Stadt Darmſtadt in 12 Untergruppen, wobei die
Polizeirevier=
grenzen mit kleinen Abweichungen grundſätzlich gewahrt blieben.
Die 12 Untergruppen der Stadt Darmſtadt ſind:
Polizeirevier I: Untergruppe Ia, Untergruppe Ib.
Polizeirevier II: Untergruppe IIa, Untergruppe IIb.
Polizeirevier III: Untergruppe III a, Untergruppe IIIb.
Polizeirevier IV: Untergruppe IV, Untergruppe V a.
Polizeirevier V: Untergruppe Vb. Untergruppe Vc.
Polizeirevier II; Untergruppe Va, Untergruppe VIb.
Nach und nach wurden für die einzelnen Untergruppen un
tergruppenführer eingeſetzt, die nun ihrerſeits die Blockeinteilum
innerhalb ihrer Untergruppe vorzunehmen und die notwendi
indet,
en ka
Blockwarte zu beſtimmen hatten. Da nun kein Luftſchutzgeſ
oder eine polizeiliche Verordnung die Erfaſſung der Volksgenoſſe
fördern konnte, ſtieß bis heute die Beſtellung von Blockwart
und deren Stellvertreter immer auf große Schwierigkeiten. Wen
saber trotzdem bis zum heutigen Tage gelungen iſt, die Organ
ſation in den einzelnen Untergruppen ſoweit auszubauen, ſo
dies nur der intenſiven Arbeit der Untergruppenführer und wmter junger
freiwilligen Mitarbeit vieler Volksgenoſſen zu danken. In
Dan=
ſtadt ſind rund 500 Blocks zu errichten und mit Blockwarten
deren Stellvertreter zu beſetzen. Davon ſind heute rund 5=Frauen=Wart
Blocks mit Blockwarten beſetzt, von denen ein großer Teil uc. i= vor. Er
ſchon ſeine Blockwartſtellvertreter hat. Die Untergruppen La, Mülernicht mehr
IIIb haben ihre Blocks reſtlos beſetzt. Die Untergruppen Ib. Iu allen Sam
TV Ula und UIb haben 95 Prozent ihrer Blockwarte erfaſſmlw: Es ſei
können. Die Untergruppen IIIa. Va, Ib. Ve konnten bis heuſt wa wden durch
0—80 Prozent ihrer Blocks mit Blockwarten beſetzen. — Genunſtallich 27 Pfe
ſo wie nun die Untergruppenführer ihre Blockwarte zu erfaſſn// Es iſt einm
haben, mußten die Blockwarte in ihren Blocks die notwendiuns elannte
Luftſchutzhauswarte und deren Stellvertreter beſtimmen. Auch/g der
dieſe Maßnahme iſt in vielen Blocks ſchon durchgeführt. — E1
darf nicht verkannt werden, daß die Erfaſſung von
Luftſchutzhaus=
warten immer noch ſehr große Schwierigkeiten bereitet, da
leiea=
viele Volksgenoſſen, die unbedingt in der Lage ſind, dieſen bittes
notwendigen Poſten eines Luftſchutzhauswartes zu bekleiden, ndtch
einſehen wollen, daß der Luftſchutz nur noch eine Lebensfrage ſuu fiucht,
jeden Einzelnen iſt — Das kommende Luftſchutzgeſetz wird hie d wiuge
Wandel ſchaffen müſſen. — Am zweiten Gründungstag des R9.
dürfen wir aber mit Genugtuung feſtſtellen, daß die Ortsgru
Darmſtadt bereits über eine gut durchorganiſierte Unterglie
rung und über tatkräftige und geſchulte Mitarbeiter verfü
Dr. 8.
Wildhandelsordnung.
Für den Verkehr mit erlegtem Wild gilt jetzt: Schalenwild
darf außerhalb der Grenzen des Jagdbezirks, in dem es erlegt
wurde, nur unter Beifügung eines Urſprungsſcheins
be=
fördert, feilgeboten, gekauft und verkauft werden. Dieſer Schein
wird vom Gaujägermeiſter innerhalb des Jagdgaues beſchafft und
an die Berechtigten zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben. Derſelbe iſt
am Stück Wild in deutlich ſichtbarer Weiſe mit Bindfaden oder
Draht zu befeſtigen.
Werden vom Jagdausübungsberechtigten Keulen, Blätter oder
Rücken von Schalenwild außerhalb des Jagdbezirks, in dem das
Wild erlegt wurde, befördert, ſo hat er dieſe Teile mit der vom
Gemeindevorſteher zum Selbſtkoſtenpreis erhältlichen amtlichen
Verſandmarke zu verſehen. Die Anbringung derſelben kann
unterbleiben, wenn der Jagdberechtigte die Beförderung perſönlich
vornimmt. Die Marke iſt am Wildbret ſo zu befeſtigen, daß ſie
nicht abgenommen werden kann, ohne unbrauchbar zu werden.
Wer im Gewerbebetrieb Wildarten, für die ein
Urſprungs=
ſchein erforderlich iſt unzerlegt oder zerlegt, aber noch nicht zum
Genuß fertig zubereitet, erwirbt, hat den Erwerb in ein nach
Muſter zu führendes Wildhandelsbuch einzutragen. Der
Jagdberechtigte hat in der von ihm zu führenden
Abſchluß=
liſte bei allem Wild einzutragen, an wen er es abgegeben oder
ob er es im eigenen Haushalt verwendet hat.
Es gelten weiter Handelsbeſchränkungen.
Wild=
arten, für die eine Jagdzeit feſtgeſetzt iſt, dürfen vom Beginn des
15. Tages der für die Wildart feſtgeſetzten Schonzeit bis zu deren
Ablauf nur mit Genehmigung des Reichsernährungsminiſters oder
der von ihm zu beſtimmenden Stelle aus dem Ausland eingeführt
werden. Es gelten die im § 38 der Ausführungsbeſtimmungen
zum Jagdgeſetz feſtgeſetzten Jagdzeiten, ohne Rückſicht auf
zeitwei=
lige Ausnahmsregelungen. Zerlegtes Wild in noch nicht zum
Ge=
nuß fertig bereitetem Zuſtand darf nur vom
Jagdausübungsberech=
tigten und von Perſonen die ein Wildhandelsbuch führen zur
Ver=
ſendung gebracht, feilgeboten und nur unmittelbar an den
Ver=
arbeiter oder Verbraucher verkauft werden.
Gaſtwirtſchaften und Fleiſchereien dürfen Wild aller Art,
zerlegt und unzerlegt nur unmittelbar vom
Jagdausübungs=
berechtigten und von Perſonen, die ein Wildhandelsbuch führen,
erwerben
Wildhandel in der Schonzeit: Der Verkehr mit
Wild, für das ein Urprungsſchein erforderlich iſt, unterliegt vom
Beginn des 15. Tages nach Ablauf der Schußzeit nachſtehenden
Be=
dingungen: a) Der Urſprungsſchein muß vom Kreisjägermeiſter
unterſchrieben und unterſtempelt ſein. b) Von zerlegtem Wild
müſſen Keulen Blätter und Rücken mit einer polizeilichen Plombe
verſehen ſein, die ſo angebracht ſein muß, daß ſie beim Entfernen
unbrauchbar wird. Wildarten, für die kein Urſprungsſchein
er=
forderlich iſt, dürfen nach Schluß der Jagdzeit nur noch 14 Tage
lang ohne polizeiliche Plomben befördert, feilgeboten, gekauft,
verkauft oder vermittelt werden.
v.
Ein Junge als blinder Paſſagier totgefahren. Der Mainzer
Polizeibericht meldet: Ein 14jähriger Junge aus
Darm=
ſtadt kam geſtern nachmittag auf den Gedanken, den Weg nach
Darmſtadt als blinder Paſſagier auf einem Laſtwagen
zurückzu=
legen. Er ſetzte ſich auf die Verbindungsſtange des Anhängers.
Der Kraftwagenführer wußte von der Anweſenheit des Jungen
nichts. Am Ortsausgang von Guſtavsburg bemerkte der
Kraft=
wagenfahrer auf der glatten Straße einen Ruck am Anhänger,
ſah ſich um und bemerkte einen Jungen am Boden liegen. Der
Bedauernswerte war von ſeinem Platz heruntergefallen und von
dem Anhänger überfahren wovden. In lebensgefährlichem
Zu=
ſtande wurde er in das Städtiſche Kranlenhaus verbracht, wo er
ſeinen ſchweren Verletzungen erlag.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Der Film=Volkstag 1935
war auch in Darmſtadt ein voller Erfolg. Das U. T. war in dashr berechtigt
Sondervorſtellung, die aus Anlaß des Film=Volkstages in alle
deutſchen Städten mit Theatern über 1000 Sitzplätzen ſtattfandchr
ausverkauft. Jeder Beſucher trug mit Stolz das hübſche 9
zeichen, das ihm den Beſuch der Vorſtellung ermöglichte, A2ſss Mund
wurde der hübſche Film „Reifende Jugend” gegeben, 90 Ehuin machen?
wie bei ſeiner Erſtaufführung, ungemein gefiel. Sicher hat AAAmang beauftra.
Volkstag des Films ihm viele neue Freunde geworben.
— Im Union=Theater läuft heute letztmals das entzücke
Ufa=Luſtſpiel „Die törichte Jungfrau” mit Karin Hardt,
Wanka, Käthe Haack und Lotte Werkmeiſter.
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—Die Helia=Lichtſpiele, zeigen ab heute eine Liebesſympho
aus den bosniſchen Bergen: „Blutsbrüder” (Bosniaken). Bre
Horney, Attila Hörbiger und Willy Eichberger ſind die Tia
der ſpannenden Handlung, die ein lebendiges Stück bosniſche
Lebens darſtellt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen des großen Erfolges we
auch weiterhin den ungewöhnlichen Senſationsfilm „Menſc
ohne Nerven”.
— Reſi=Theater bringt ab heute den Großfilm „Oberme
meiſter Schwenke”, nach dem bekannten Roman aus der „Bei
Illuſtrirten”, mit Guſtav Fröhlich, Marianne Hoppe,
Schmitz, Emmi Sonnemann. Oskar Sabo, Harald Paulſen,
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit verhandelte
Große Strafkammer am Donnerstag bis in
Mittag gegen den 30jährigen Heinrich K. aus Oflf
bach und gegen eine ſeiner zahlreichen Geliebten wegen Abſce
bung. K. iſt ein recht hemmungsloſer Jüngling. Noch vor eihle.
Jahren machte es ihm Freude, von ſeinen Kindern zu ſprechle.
um die er ſich im übrigen in keiner Weiſe kümmerte. Mül”
weile ſind es aber fünf Stück geworden, und das war ihm 9e
anſcheinend doch zu viel, ſo daß K. dieſes Mal, d. h. im 20
1932, ſein Mädchen zu einem Offenbacher Arzt ſchickte — der
rigens mittlerweile verſchied —, mit dem er ſich zuvor ausgeſ”.
chen hatte, und der, ſo bezeugt das Mädchen, ohne ihr Wiſſen. !. d
Willen eine Abtreibung bei ihr vornahm. K. gab es anſolle.
jedddd
zu, beſtreitet jedoch heute energiſch. Das Gericht kommt 6
wegen Anſtiftung zur Abtreibung zu einer M
urteilung von einem Jahr Gefängnis. Das 9
chen wird mangels Beweiſes freigeſprochen.
Danach wird in zweiter Inſtanz gegen den Portier der ſich
ſchen Betriebe verhandelt, den das Bezirksſchöffengericht vor. vo0
Monaten wegen fortgeſetzter Unterſchlagung
Betriebsſtoff und Untreue zu drei Monaten
Gefängnl=
urteilte. Der Angeklagte legte dagegen Berufung ein. De=
lerhafte Kaſſenbeſtand liege teilweiſe an einem fehlerhaften.?
tionieren des Tanks, teilweiſe an einem fehlerhaften Vorge
Dritter. Er aber ſei unſchuldig. Das Gericht ſtellt ſich gall
den Standpunkt des erſtrichterlichen Urteils und erhöht Die
fängnisſtrafe auf die Berufung der Staatsanwaltſchaft hi0
vier Monate, zuzüglich einer Geldſtrafe von 90
und die Koſten beider Inſtanzen.
Ein äden ue eräſcte Wtſe ſe
Firag, 26. April 1935
Das ſchönf
kokoſchloß Weſtfalens niedergebrannk.
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 114 — Seite 7
81 Nakionen hiſſen ihre Blaggen zu Ehren Shakeſpeares.
Scherl-Bildmaterndienst.
Das kkokoſchloß Schwarzengraben, das ſchönſte Schloß dieſer Art in Weſtfalen, das ſich im Kreiſe
Lipuſdt befindet, iſt das Opfer einer großen Feuersbrunſt geworden. Bei den Löſch= und
Ber=
gumgarbeiten kamen zwei Perſonen ums Leben. Der Schaden geht in die Hunderttauſende. Man
ſieht auf unſerem Bilde das Schloß bei Ausbruch des Brandes.
des Hauſes Frankfurter Straße 38 ein Herrenfahrrad. Marke
„Wanderer”; am 9. 4. 35 vor dem Stadtkrankenhaus in der Gra=
Der Polizeiberichk.
Larnung vor Betrügern! Am 16. April 1935 ſprach ein un= 707 519; am 12. 4. 35 aus dem Hofe des Hauſes Bismarckſtr. 125
kalntr junger Mann bei zwei in der Heinrich= und Gervinus= ein Herrenfahrrad, Marke „Lago”; am 13. 4. 35 im Hofe der
auewohnenden Familien mit dem Bemerken vor, daß er im Allgemeinen Ortskrankenkaſſe in der Blumenthalſtraße ein
Herren=
fſnige der NS.=Frauenſchaft käme. Die betreffende Zeitſchrift, fahrrad, Marke „Lindcar”, Fabriknummer 1580 546; am 13. 4.35
deiuuen=Warte”, die er bei ſich führte, zeigte er hierbei den vor dem Kaufhaus Woolworth in der Ludwigſtraße ein Damen=
Scherl-Bildmaterndienst.
Am Dienstag feierte England und mit ihm alle Kulturnationen der Welt den 371. Geburtstag
des großen engliſchen Dramatikers William Shakeſpeare. Sämtliche vertretenen Nationen
hißten in Stratford=on=Avon ihre Flaggen zu Ehren des Dichters. Unſer Bild gewährt einen
Ueberblick über die eindrucksvolle Feier.
Leunz wor. Er erzählte unter anderem, daß viele Damen doch
mheuue nſcht mehr über genügende Barmittel verfügten, um ſich
and ſUer Sammlungen und auch Verſammlungen beteiligen zu
ſockwart könue. Es ſei jetzt eine Gelegenheit geboten, alle Beiträge los
unten ſiuxuwden durch ein Abonnement der Frauenwarte von
halb=
beſetzen. monnaiw 27 Pfennig.
arte u IEſſt einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß die Angaben des
ſie vonunb Mkniten Werbers auf Unwahrheit beruhen und von der
Lei=
timmtung et NS.=Frauenſchaft ein ſolcher Auftrag nicht erteilt
wor=
hgefühnden iſ Wenn auch in den beiden Fällen, da keine Beſtellung er=
Lufſtkolgyß täemand geſchädigt wurde, ſo liegt doch die Vermutung
bereitet nahc as andere Perſonen die verlangten Beiträge auf die
fal=
ind diſnchenilſoxſpiegelungen hin bezahlten.
zu bekehe „1Bc reibung des Unbekannten: Mittelgroß, bartlos, rundes
Lebenzbeſüch mrug hellbraunen Hut und Mantel und hatte eine
Akten=
utzgeſetz mnany lei ſich. Auch zwinkerte er während des Sprechens mit
ngstag dden 14gen und ſtößt mit der Zunge an.
die On 19Arſonen, die über den Täter nähere Angaben machen
kön=
erte Unen, lei durch ſein Auftreten geſchädigt wurden, werden erſucht.
tarbeit=bei !i0e Polizeidirektion, Hügelſtr. 31—33, Zimmer 292, 2. Stock,
vorzsFruchen.
u Samstag, den 13. 4. 35 trat in der Waldkolonie eine
unbeſtayte Perſon in Schweſterntracht auf. die Schriften der
Innazn Miſſion den dortigen Bewohnern zum Kauf anbot. Als
ſie mu ernem berechtigten Sammler zur Rede geſtellt wurde,
er=
hüngee klärtze ie, daß ſie ebenfalls Sammelerlaubnis beſitze. Da die
Perſemaber gleich darauf die Sammeltätigkeit einſtellte und mit
dema fhrrad davonfuhr, wird vermutet, daß ſie nicht zum
Geld=
ſamue; berechtigt war. Die an ſich ſehr aufdringliche
Samm=
lerim ab, einer Perſon an, daß ihre Miſſion in der
Alexander=
ſtraßge in Verſammlungslokal beſitze.
ſchreibung: 40—45 Jahre alt, geſetzte Statur. rundes,
vol=
das Ales / ſecht, trug ſchwarzes Kleid. Schweſternhaube und hatte eine
g ermüſt gelätufes Mundwerk. Wer kann über die Perſönlichkeit nähere
end gu Ang40; machen? Von der Inneren Miſſion war ſie nicht zur
Samuung beauftragt worden.
. S
Krügeriſcher Bildverkäufer In den letzten Tagen hatte
eine nnnliche Perſon bei einer Familie in Darmſtadt vorge=
Lehrn der im gleichen Hauſe wohnhaft iſt, für den
Anſchauungs=
unte niht beſtellt worden. Der Unbekannte ließ ſich für das Bild
den Arag von 75 Pfennig aushändigen. Als der Lehrer nach
Hauſſs gm und ihm das für ihn abgegebene Bild, übergeben
wurde ſtellte es ſich heraus, daß man einem Schwindler in die
Händegfallen war, denn eine Beſtellung ſeitens des Lehrers
it Aag riſt vor.
2* Unbekannte wird wie folgt beſchrieben: Etwa 25—27
Jahrte lt. 1.70 Meter groß, ſchlank und hat ſchmales Geſicht. Er
Eſiſtrug ſuu grauen Sommermantel und beigen Hut. Wer kennt
ſian den heriger? Sachdienliche Angaben werden bei der
Polizei=
direkſti, Zimmer 35, entgegengenommen.
05bruchsdiebſtahl. In der Nacht zum 18 4. 35 wurde in der
Kiesſenße in einen Wirtſchaftskeller eingebrochen und eine
grö=
ßere Hechdoſe mit eingemachten Eſſiggurken, ſowie 5 Flaſchen
Weißt mn entwendet. Wer hat hinſichtlich des Diebſtahls oder
der 2ſer Wahrnehmungen gemacht? Sachdienliche Mitteilungen
erbitnedas Landeskriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31—33,
Zim=
mer 1
Al hat das Paket gefunden? Am Karſamstag, den 20. 4.
1935. der Zeit von 11—12 Uhr, würde auf dem Wege vom
Hauſel ſchuulſtraße 8 über den Ludwigsplatz auf der Südſeite des
Bismadenkmals vorbei bis zum Geſchäft „Handſchuh=Haupt=
8.Wmanm zin Paket, Inhalt, ein Korſett, verloren. Der ehrliche
ten 9 Findezuird gebeten, das Paket bei der Polizeidirektion, Fund=
N9büro.,” zrliefern. Belohnung iſt zugeſichert.
We hat die Täter beobachtet? In der Nacht zum 20. April
1933, hieden aus einem Gartenhaus im Gartengelände am
Heim=
pulſtätte xwg (Südbahnhof) 4 Tauben geſtohlen. Es handelt ſich
um der weiße Pfautauben und eine gewöhnliche weiße
Feld=
ich taube (die Tauben ſind mit grauer Oelfarbe gekennzeichnet.
Sider gleichen Nacht wurden aus einem Hühnerſtall im
(Hofe. & Artilleriekaſerne 25. Heidelberger Straße 49, 3 Hühner
geſtohle. Hier handelt es ſich um zwei weiße Amerikaner=
Leg=
horn 10 ein Italiener rebhuhnfarbig.
Iiſer Nacht zum 19. April 1935 wurde in der ehem.
Train=
kaſern: Efchollbrücker Straße 44, aus einem verſchloſſenen
Ka=
i4 ninche jall ein wertvolles Kaninchen (Rieſenſchecke) geſtohlen.
Sldienliche Mitteilungen ſind an das
Landeskriminalpoli=
z0 zeiamrt 5ü gelſtraße 31—33, Zimmer 12. zu richten.
Win gehört das Damenrad? Am 23. 4. 35 wurde im Teiche
des Khnichſteiner Parks ein Damenfahrrad, Marke „Torpedo”,
0 gefunrm und hier ſichergeſtellt. Die Fabriknummer des Rades
iſt au=ſſſe ilt. Es hat ſchwarzen Rahmenbau und Schutzbleche
mit hlchn Streifen, gelbe Felgen mit roter Bereifung engliſchen
Lenkeyunp ſchwarzen Griffen, ohne Netz und ohne Kettenkaſten.
Das Aite rrad iſt entfernt und wahrſcheinlich geſtohlen. Wem
iſt dausfeg geſtohlen? Wer kann Angaben bezüglich des Täters
mache / Sachdienliche Mitteilungen an die Polizeidirektion,
Hügelshfe 31/33 (Landeskriminalpolizeiamt), erbeten.
Mdarmſtadt wurden folgende Fahrräder geſtohlen: Am
12. 350 rvor der Merckſchen Apotheke in der Rheinſtraße ein
Herrerſhrrad, Marke „Corona”; am 3. 4 35 vor der Städtiſchen
Sparlast in der Hügelſtraße ein Herrenfahrrad, Marke und Nr.
unbekeſt”, am 4 4. 35 aus dem Fahrradraum in der Berufs=
Wſchule gandgraf=Philipp=Anlage Nr. 6, ein Herrenfahrrad, Marke
Preßsz), Fabriknummer 9910; am 4. 4. 35 in der Torhalle des
Kaufläue: Ehave in der Rheinſtraße ein Damenfahrrad Marke
„Faltl/ Fabriknummer 175 213; am 5. 4. 35 aus der Torhalle
fenſtraße ein Damenfahrrad. Marke „Matador”, Fabriknummer
fahrrad, Marke „Falter”, Fabriknummer 1 288 141; am. 13. 4. 35
vor der Hauptpoſt ein Damenfahrrad, Marke „Regina”.
Fabrik=
nummer 1 236 045 B; am 15. 4 35 vor dem Hauſe
Frankenäcker=
weg 3 ein Herrenfahrrad, Marke „Viktoria=Aſtral”; am 16. 4. 35
vor der Städtiſchen Sparkaſſe in der Rheinſtraße ein
Herren=
fahrrad. Marke „Opel=Blitz”, Fabriknummer 2 086 058; am 16. 4. 35
vor dem Landtagsgebäude in der Rheinſtraße ein
Herrenfahr=
rad. Marke „NSU.”; am 19. 4. 35 aus dem Hausflur des Hauſes
Seekatzſtraße 16 ein Herrenfahrrad. Marke „Göricke”; am 20. 4. 35
aus der Torhalle des Kaufhauſes Ehape in der Rheinſtraße ein
Herrenfahrrad, Marke „Falter”, Fabriknummer 164 918, und am
23. 4. 35 vor dem Stadtkrankenhaus in der Grafenſtraße ein
Herrenfahrrad. Marke „Viktoria=Aſtral”, Fabriknummer 982 332.
Vor Ankauf der Fahrräder wird gewarnt.
„Frühling”
in jeder Hahreszeit!
Ob Frühling, Sommer, Herbſtoder Winter:
Auf die wundervolle Knorr Frühlinge.
Suppe brauchen Sie nie zu verzichten!
Die=
ſer Knorr=Suppe mit den vielerlei Gemüſen
merken Sie im Ausſehen und Geſchmack ſo
recht die „hausfrauliche Zubereitungsart”
an; ſie wird ſchon nach dem erſten
Ver=
ſuch auch Ihre Lieblingsſuppe werben!
1 Würfel — 2 reichliche Teller — 10 Pfg.
Schon ſeit 50 Jahren:
Rnodt Suppen=gute Suppen!=
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 25. April. Verſammlung der
Spar=
gelbautreibenden. Im Gaſthaus „Zur Sonne”, fanden
ſich auf Einladung der Ortsbauernſchaft die Spargelanbauer
zu=
ſammen, denen der Ortsbauernführer die neuen Richtlinien für
den Abſatz der diesjährigen Spargelernte bekannt gab. Die
Richt=
linien bringen gegenüber dem Vorjahr im weſentlichen keine
beſonderen Neuerungen, der Abſatz geht über die Genoſſenſchaft.
Die Spargelproduzenten können die örtlichen Verbraucher mit
Spargeln beliefern, ebenſo kann der örtliche Handel zur
Verſor=
gung der Einwohnerſchaft beliefert werden. — Im Anſchluß fand
die Jahreshauptverſammlung der
Ortsbauern=
ſchaft ſtatt. Den Jahresbericht erſtattete Ortsbauernführer Pg.
Brücher, dem der Kaſſenbericht des Rechners Ludwig Becker
folgte. Später entwickelte ſich eine Ausſprache über das
Land=
arbeitertreffen in Hamburg, das beſucht werden ſoll.
— Kranichſtein, 25. April. Man ſchreibt uns: Außer den
koſtbaren Magelhansgänſen iſt nun auch die weiße
Schwänin, die ſich im Schilfe ein Neſt bereitet hatte und auf
6 Eiern brütete, ein Opfer der Fuchsplage geworden. Auch
unter den Wildenten, die früher in großer Zahl zeitweilig zu
hunderten den Teich bevölkerten, haben die Füchſe ſo aufgeräumt,
daß nur noch einige wenige Paare vorhanden ſind. Nachdem die
Füchſe auch ſchon im vorigen Jahre eine brütende Schwänin und
anderes koſtbares Geflügel umgebracht haben, erſcheint es leider
höchſt fraglich, ob das Tierparadies, das alljährlich tauſenden
Volksgenoſſen, zumal den Kindern, Freude und Anregung bietet,
noch weiterhin unterhalten werden kann. Wenn man übrigens
bedenkt, auf welche entſetzliche Weiſe gerade der Fuchs ſeine Opfer
zu Tode martert, welchen dauernden Schaden er unter Geflügel,
Kaninchen und Haſen anrichtet, iſt es eigentlich unverſtändlich,
daß gerade er einen faſt ſentimentalen Tierſchutz genießt und daß
den immer wieder geſchädigten Beſitzern von Kleintieren und
Geflügel aller Art ſo gut wie keine Mittel zur Verfügung ſtehen,
um ſich wirkſam zu ſchützen.
4r. Eberſtadt, 25 April. Filmvorführung. Die
NSKOV., Ortsgruppe Eberſtadt, veranſtaltet am kommenden
Sonntag, nachmittags, im Saale „Zum Bergſträßer Hof” eine
Filmvorführung, betitelt: „Deutſchland 1914—1933‟. Der Film
gibt in ſeiner Einteilung einen Ausſchnitt aus dem aufblühenden
Wirtſchaftsleben Deutſchlands der Vorkriegszeit, dem
Original=
aufnahmen aus dem Weltkriege folgen mit den heroiſchen
Lei=
ſtungen unſerer Truppen und läßt im dritten Teil den ſiegreichen
Umſchwung durch die nationalſozialiſtiſche Erhebung noch einmal
miterleben. — Offenlegung des Opferbuches. In
den nächſten Tagen wird auch in unſerer Gemeinde das
Opfer=
buch der NSV. zur öffentlichen Einzeichnung aufgelegt wodurch
jederzeit Gelegenheit geboten iſt, einzeln oder in geſchloſſenen
Korporationen ſeinen Opferwillen zugunſten unſerer notleidenden
Volksgenoſſen zu bezeugen. — Ruhebänke. Der Verkehrs=
und Verſchönerungsverein hat in ſeiner unermüdlichen Tätigkeit
zur Hebung und Förderung unſerer landſchaftlichen
Schönhei=
ten und deren beruhlichen Beſichtigung an ausſichtsreichen
Punk=
ten wieder neue und zum Teil reparierte Ruhebänke erſtehen
laſſen, die von Einheimiſchen wie auch von den vielen
auswär=
tigen Beſuchern unſerer ſchönen Umgebung dankbar begrüßt
werden.
Ek. Pfungſtadt, 25. April. Hohes Alter. Heute,
Donners=
tag, beging bei guter Rüſtigkeit Frau Wilh. Helene Witwe,
Eber=
ſtädterſtraße 51, ihren 83. Geburtstag.
G. Ober=Ramſtadt, 24. April. NS.=
Kriegsopferver=
ſorgung. Im Saalbau „Eliſenbad” (Pg. Suppes) findet am
Sonntag, den 28 d. Mts. abends, eine Vorführung des Films
„Deutſchland 1914—1933” ſtatt. Dieſer Film zeigt das ſchaffende,
blühende Deutſchland von 1914, das ſeine Söhne in den Krieg
ſchicken mußte. Originalaufnahmen aus dem Weltkriege, er zeigt
die deutſche Frau die zu Hauſe, in den Munitionsfabriken und
Werkſtätten den Mann vertreten mußte, das Kriegsende, die
Nach=
kriegszeit und den Umſchwung durch die nationalſozialiſtiſche
Er=
hebung. Daran reihen ſich Bilder von den großen Kundgebungen
der geeinten Kriegsopfer von der Saar bis zum Oſten Deutſchlands.
Fb. Klein=Zimmern, 25. April. Verunglückt beim
Heraushängen der Fahne. Der Landwirt Fritſch von
hier wollte am Geburtstage des Führers ſeine Fahne
heraus=
hängen und ſtürzte dabei auf dem Speicher durch das Fachwerk,
wo er mit ſchweren inneren Verletzungen aufgefunden wurde.
Pe. Reichelsheim, 25. April. Ueber die Feiertage war unſer
Ort von Fremden überfüllt. Schon am Karfreitag war in
den Penſionen kein Bett mehr frei. Ein Beweis, daß die
Gaſtſtät=
tenbeſitzer es verſtehen, ſich der Anforderung der Neuzeit
anzupaſ=
ſen und Reichelsheim zu einem wirklichen Luftkurort zu machen.
Auch waren am erſten Feiertage die Handballſpieler von Reiſen
gegen unſere Mannſchaft auf dem hieſigen Sportplatz angetreten
und am 2. Feiertage die Handballer von Arheilgen. Die Jugend
ſpielte am erſten Feiertag gegen die Jugend eines Frankfurter
Turnvereins ebenfalls auf dem hieſigen Sportplatz. — Beim
geſt=
rigen Ferkelmarkt war der Auftrieb und der Verkauf ſehr
gut.
m. Beerfelden, 25. April. Ehrung für treue Arbeit.
Annähernd 50 Jahre lang ſteht Herr H. Engelter im Dienſt der
Brauerei Schmucker, und länger als 25 Jahre bedient er dabei die
Heizung des Dampfkeſſels. Durch ſeine Gewiſſenhaftigkeit in
letzt=
genannter Tätigkeit hat er ſich auch die Zufriedenheit der
Dampf=
keſſelinſpektion in einem Maße erworben, daß ihn dieſelbe durch
ein beſonderes Lob auszeichnete und durch ein Geſchenk erfreute.
Cf. Birkenau. 19. April. Abſchluß des W. H.W. Die
Winterhilfsausgaben des W.H.W. für das Winterhalbjahr
19341/35 wurden mit der Oſterausgabe abgeſchloſſen. Die
Leiſtun=
gen des Winterhilfswerkes ſind auch hier wie überall im Reich
im Winterhalbjahr 1934/35 ganz bedeutend höher geweſen als im
Vorjahre. Insgeſamt wurden im Bereich der Ortsgruppe Birkenau
Lebensmittel, Brennmaterial. Kleidungsſtücke uſw. im Wert von
rund 16 500 RM. ausgegeben. — Bei der Eierſammlung zur
Oſterausgabe wurden insgeſamt 1400 Eier geſammelt, wovon
wie=
der rund 800 Stück der Ortsgruppe Darmſtadt zugeleitet wurden
Bb. Bensheim. 23. April. Am Donnerstag abend trafen in
vier großen Geſellſchaftsautobuſſen die erſten diesjährigen „Kraft
durch Freude”=Urlauber an der Bergſtraße ein. Es ſind Sachſen,
die ſich hier außerordentlich wohl fühlen und durch den
Blüten=
zauber an der Bergſtraße begeiſtert ſind. In Bensheim fanden
90 derſelben herzliche Aufnahme. Die örtliche Leitung der NSG.
„Kraft durch Freude” hat zur Unterhaltung der Gäſte ein
beſon=
deres Programm der Veranſtaltungen während des achttägigen
Aufenthaltes hierſelbſt aufgeſtellt, in deſſen Mittelpunkt am
Mittwoch, den 24. April, ein großer Heimatabend in den Sälen
des Deutſchen Hauſes ſtattfinden wird.
Be. Groß=Gerau. 24. April. Der Marktplatz hat in den
letz=
ten Wochen eine völlige Umgeſtaltung erfahren. Mehrere
alters=
ſchwache Bäume fielen der Axt zum Opfer. Dafür wurde auf
dem Platze vor dem Hauſe der Kreisleitung eine ſehr nette
gärt=
neriſche Anlage geſchaffen. Im Mittelpunkt der mit Hecken
um=
gebenen Anlage ſtehen drei Waſſerbecken. Der hinter dem Hauſe
der Kreisleitung befindliche Teil des Marktplatzes, auf dem der
ilte Brunnen, der ſeither auf dem Sandböhl ſtand, Aufſtellung
gefunden hat, wird auch in Zukunft zur Abhaltung der Märkte
benutzt werden. Der Platz vor und hinter dem Amtsgericht ſoll
ebenfalls eine Grünanlage werden. — Goldene Hochzeit.
Die Eheleute Buchbindermeiſter Jean Raiß konnten in
geiſti=
ger und körperlicher Rüſtigkeit ihre Goldene Hochzeit feiern.
Aus Oberheſſen.
LPD. Nidda, 24. April. Ausder Klinik entlaſſen —
auf der Heimfahrt, mit dem Auto verunglückt.
Geſtern holte der hieſige Zahnarzt Dr. Rüſewald ſeine zur
Ent=
bindung in der Frauenklinik in Gießen untergebrachte Frau mit
dem neugeborenen Kind in der Klinik mit einem Auto ab. Auf
der Heimfahrt fuhr der Kraftwagen zwiſchen Langsdorf und
Hun=
gen infolge eines Achſenbruches gegen einen Baum. Dabei wurde
die eben aus der Klinik entlaſſene junge Frau am Kopf und am
Rücken verletzt, ſo daß ſie dem Krankenhaus in Hungen zugeführt
werden mußte. Der Säugling wurde durch die Windſchutzſcheibe
auf die Landſtraße geſchleudert, blieb aber wie durch ein Wunder
unverletzt. Auch Dr. Rüſewald und der Chauffeur blieben
un=
verletzt.
LPD. Gießen, 24. April. Bei der Hochzeit ſeines
Sohnes lebensgefährlich verunglückt. Während in
dem Hauſe des Landwirts Grob in Deckenbach (Kreis Alsfeld) am
zweiten Oſterfeiertag die Hochzeit des Sohnes des Hauſes im
Gange war, begab ſich der Vater des jungen Ehemannes, der
Landwirt Grob, auf kurze Zeit in den Pferdeſtall, um nach dem
Rechten zu ſehen. Dabei wurde der Mann von einem Pferd mit
großer Kraft gegen den Leib geſchlagen, ſo daß er auf der Stelle
zuſammenbrach. Der Verunglückte mußte ſofort in die Gießener
elinik überführt werden, wo er mit ſchweren inneren
Verletzun=
gen in lebensgefährlichem Zuſtand darniederliegt.
Seite 8 — Nr. 114
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 26. April 19355
59. Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für Chirurgie.
Scherl-Bildmaterndienst
Im Langenbeck=Virchow=Krankenhaus in Berlin wurde am Mittwoch nachmittag durch
Reichs=
ärzteführer Dr. Wagner, den unſer Bild während ſeiner Anſprache zeigt, die 59. Tagung der
Deut=
ſchen Geſellſchaft für Chirurgie eröffnet. Die Tagung wird ſich mit allen aktuellen Problemen der
chirurgiſchen Wiſſenſchaft beſchäftigen.
Im Langenbeck=Virchow=Haus, Berlin, wurde,
wie berichtet, die 59. Tagung der Deutſchen
Geſell=
ſchaft für Chiurugie eröffnet. In Anbetracht der
Wichtigkeit dieſes Kongreſſes, der ſich inſonderheit
mit Krebserkrankungen und erbbiologiſchen
Fra=
gen beſchäftigt, werden wir nach Beendigung der
Tagung noch ausführlich auf die Referate und
Er=
gebniſſe zurückkommen.
Am erſten Tage überbrachte im weiteren
Ver=
lauf der Eröffnung Staatsſekretär Dr. Krohn die
Grüße der Reichsregierung, die die Tagung mit
Intereſſe und ihren beſten Wünſchen verfolge. Der
Vorſitzende, Prof. Magnus, verlas eine
Entſchlie=
ßung der Deutſchen Geſellſchaft für Chirurgie und
für Orthopädie. Eine abſolute Scheidung zwiſchen
dieſen beiden Diſziplinen ſei nicht möglich. König=
Würzburg ſieht in dem Krebsproblem 3
Grund=
fragen: 1. das rein örtliche Geſchehen, das zur
Geſchwulſtbildung führt; 2. die Bereitſchaft des
Organismus zur Geſchwulſtbildung; 3. die
Ab=
wehrvorgänge des Körpers gegen den Krebs.
Während die Bereitſchaft zur Krebsbildung etwas
gegebenes iſt, das ſich unſerem Einfluß entzieht,
ſind die beiden anderen Faktoren den ärztlichen
Maßnahmen ſehr wohl zugänglich. Der
Früh=
diagnoſe und der Frühoperation kommt der
Haupt=
anteil in der Krebsbekämpfung zu. — Klein=
Ludwigshafen berichtete über die Ergebniſſe
mehr=
jähriger Unterſuchungen, aus denen hervorgehe,
daß neben der allgemeinen Abwehrlage des
Kör=
pers, neben dem rein örtlichen Schaden noch ein
zellfreies Agens beſtehen muß, das zur
Krebs=
bildung führt. Das gibt die Ausſicht, durch
ein=
fache Unterſuchung des Blutes bei geringſten
Feh=
lerquellen der Krebsfrage weſentlich näher zu
kommen. — Schuerch=Zürich und
Uehlin=
ger=Zürich haben experimentell durch
Ein=
ſpritzung einer beſonderen Subſtanz bösartige
Knochengeſchwülſte erzeugen können. Die
Vortra=
genden erwarten von der Methode eine
Möglich=
keit zum Studium der Urſachen und
Behandlungs=
verfahren derartiger Geſchwülſte. — Hellner=
Münſter beſprach die Krankheitserſcheinungen der
Ewingſchen Knochenſarkeme. — Moſt=Breslau
wies auf die Wichtigkeit der Lymphknoten und
der Lymphſtränge bei der operativen Behandlung
des Bruſtkrebſes hin. — Götze=Erlangen
erör=
terte die Frage, wie weit der Röntgenologe bei
der Behandlung des Maſtdarmkrebſes erfolgreich
beteiligt werden kann. — Hintze=Berlin
be=
ſprach die Ausſichten der Behandlung von
bösar=
tigen Dichdarmgeſchwülſten. — Weſthues=
Er=
langen ſchlug vor, in Fällen von inoperablem
Ma=
genkrebs die Geſchwulſt durch eine Quernaht
ober=
halb derſelben von der Nahrungspaſſage
auszu=
ſchließen. — Schönbauer=Wien grenzte die
Eignung bösartiger Geſchwülſte für die operative
und Beſtrahlungsbehandlung.
In der Ausſprache gab Kirſchner=Heidel
berg die Ergebniſſe bekannt, die eine Nachprüfung
der Kleinſchen Krebsdiagnoſereaktion an der
Hei=
delberger Klinik hatte. Das Verfahren bann bei
der Diagnoſtizierung von bösartigen Geſchwülſten
gut unterſtützen. Weniger günſtig waren die
Er=
fahrungen Barthels=Göttingen. Hummel=
Berlin berichtete dagegen über gute Ergebniſſe der
Unterſüchungen. Anſchütz=Kiel empfahl bei
Magenkrebs Entfernung der Geſchwulſt.
Bauer=Breslau ſprach über Fragen der
Steriliſation. — von Nikulicz=Radetzki=
Königsberg berichtete über ſeine Erfahrungen bei
der Steriliſation erbkranker Frauen. —
Pa=
ſchoud=Lauſanne zeigte einen Film, in welchem
die Kranken nach Bauchoperationen bereits
un=
mittelbar nach der Operation vom Operationstiſch
aufſtehen. — Fiſcher=Münſter ſtellte eine
Hy=
potheſe für die Entſtehung lymphatiſchen Gewebes
bei Entzündungen auf. — Krückmann=Berlin
ſprach über das Doppelſehen bei Fehlſtellungen des
Auges. — Tönnis=Würzburg berichtete über
Operationen von Hirngeſchwulſten. —
Axhau=
ſen=Berlin berichtete von ſeinen Erfolgen bei der
Operation mehrfach voroperierter Fälle von
Gau=
menſpalten. — Oehlecker=Hamburg machte
Ausführungen über die Bechterewſche Erkrankung
der Wirbelſäule. — Brandes=Dortmund gab
Aufſchlüſſe über ſeine Operationsmethoden bei
un=
günſtigen Schenkelhalsbrüchen. — Hintze=Berlin
beſprach die Erfolgsausſichten der operativen und
Beſtrahlungsbehandlung der bösartigen
Pigment=
geſchwülſte.
Am zweiten Sitzungstag begann am
Vormittag Stich=Göttingen mit dem zweiten
Hauptreferat der Tagung: Embolie. Er erklärte
die Anſicht für nicht zutreffend, daß die
Ein=
ſpritzungen von Serum und Medikamenten in die
Blutadern eine urſächliche Bedeutung haben.
Havliczek=Schatzlar ſieht in dem Uebertritt
von Blut, das dem Leberkreislauf abſtammt, in
den großen Kreislauf ein auslöſendes Moment für
die Bildung der Thromboſe. — Riebl=
Königs=
berg trat für radikale Entfernung der
ſeptiſch=
thromboſierten Blutadern in Fällen von ſchweren
Infektionen ein.
In der Nachmittagsſitzung ſprach
Schloeß=
mann=Bochum über „Die Bluterkrankheit
Hä=
mophilie”. Träger der Krankheit ſeien nur di=
Männer, die das Leiden mit vererbten. — Frey=
Düſſeldorf berichtete, daß er bei ſchwerer
Bluter=
krankung mit dem Kreislaufhormon Padutin ein
ſofortiges Aufhören der Blutung erzielt habe.
Schweres Booksunglück auf der
Unker=
weſer. — Drei Perſonen erkrunken.
Bremen. Der 60jährige Bauer Campen, der
50jährige Bauer Kuhlmann und deſſen 25 Jahre
alter Sohn hatten am Mittwoch nachmittag mit
einem Kahn den Ort Werder an der Unterweſer
ſchaft Sand zu holen. Auf der Rückfahrt nach
Werder geriet der vollbeladene Kahn in der Mitte
des Stromes in den Sog eines vorbeifahrenden
großen Frachtdampfers der Neptun=Linie, wodurch zu verzeichnen.
das ſchwerbeladene Boot mit dem tieferen Teil
abſackte und bald völlig in den Fluten verſchwand.
Die Inſaſſen verſuchten ſich in das Beiboot zu
ret=
ten, bevor ſie jedoch die Leine kappen konnten,
wurde auch dieſes unter Waſſer gezogen. Alle drei
Inſaſſen ertranken.
Unfall eines Frachtflugzeuges.
Frankfurt. Das planmäßige Frachtflugzeug
der Frachtſtrecke Frankfurt a. M.—Köln, das geſtern
nachmittag um 14,55 Uhr in Frankfurt a. M. zum
Fluge nach Köln geſtartet war, mußte aus bisher Die endgültige Verluſtliſte der Erdbebenkataſtrophe
nicht bekannten Gründen um 15,20 Uhr bei
Hall=
garten, ſüdweſtlich von Wiesbaden, eine offene
Landung vornehmen. Dabei kam ein Mitglied der
dreiköpfigen Beſatzung, der Flugkapitän Kneer
ums Leben. Das Flugzeug wurde ſtark beſchädigt
Großfeuer in einer polniſchen Stadt.
Warſchau. Eine Vorſtadt der im
nordöſt=
lichen Polen gelegenen Stadt Wolkowyſk wurde
durch eine verheerende Feuersbrunſt vernichtet.
Mehr als 30 Häuſer ſind vom Erdboden
verſchwun=
den. Drei Kinder kamen in den Flammen um.
Das große Frühlingsgewitter vom Mittwock
Schwere Schäden
in vielen Teilen des Rhein=Main=
Gebiekes, in der Rhön und im Spefſark.
Das ſchwere Frühlingsgewitter am Mittwoch
nachmittag hat vielerorts ſchwere Schäden ange
richtet. Die Straßen wurden unter Waſſer geſetzt
und die Keller mit Waſſer gefüllt, außerdem
ent=
ſtanden große Verkehrsſtörungen und Schaden in
den Fluren. Namentlich der mit dem Gewitter
verbundene Hagel hat manche Verwüſtungen
an=
gerichtet. So lagen in den Feldern und in den
Gärten in und um Hanau die Hagelkörner
zen=
timeterhoch. Die Jungen Feldfrüchte und Obſt
bäume haben erheblichen Schaden erlitten. Auch
der Taunus iſt von dem Unwetter ſchwer
mitge=
nommen worden. In Uſingen ſchlug der Blit
in die Scheune des Landwirts Rudolf und zündete.
Die Uſinger und vier Feuerwehren aus den
Nach=
barorten hatten zwei Stunden zu tun, um das
Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Die Scheune
wurde vollſtändig eingeäſchert. Bei dem Blitzſchlag
handelte es ſich um einen Kugelblitz. Im
Oden=
wald wurde beſonders ſchwer das Städtchen
Heu=
bach heimgeſucht. Die Waſſermaſſen ſtiegen bis
in die Keller, Ställe und Stuben, ſo daß das ganze
untere Dorf unter Waſſer ſtand. Der Schlamm ſitzt
meterhoch in den Straßen und Höfen. Die ganze
Saat in den Gärten iſt vernichtet. In Rhön und
Speſſart wurde durch Hagelſchlag gewaltiger
Scha=
den an Wieſen und Feldern angerichtet. Beſonders
ſtark ſind die Verheerungen in Lohrhaupten
und in der Gegend von Zeitlofs
Hein=
richsthal, Rupboden und
Schönder=
ling. In den Ortſchaften wurden teilweiſe die
Ställe überſchwemmt, ſo daß das Vieh ertrank.
Vielfach wurden auf den Feldern die Saaten
völlig zerſtört, ſteingroße Hagelkörner praſſelten
hernieder und meterhoch ſtanden die Felder unter
Waſſer, ſo daß an vielen Stellen die diesjährige
Ernte völlig vernichtet ſein dürfte. Der durch das
Unwetter verurſachte Schaden iſt außerordentlich
hoch und noch nicht zu überſehen.
Furchtbare Unwetkerverheerungen
in den Nokſtandsgebieten des Speſſart
und der Rhön.
Würzburg. Ueber die Verheerungen, die das
gemeldete Unwetter in den Notſtandsgebieten des
Speſſart und der Rhön angerichtet hat, werden
nun nähere Einzelheiten bekannt.
Danach wurde die Gegend von Zeitlofs in der
Rhön beſonders ſchwer heimgeſucht. Nach
mehrſtün=
digem wolkenbruchartigen Regen trat Hagel auf,
der eine Stunde lang in haſelnußgroßen Schloſſen
niederpraſſelte. Da die dünne Humusſchicht abas
ſchwemmt wurde und vielfach nur das nackte Gu
ſtein übrig blieb, ſind viele Felder auf unabſehbno
Zeit wertlos geworden. Von der elementa
Wucht des Waſſers kann man ſich eine Vorſtellm
machen, wenn man hört, daß bis zu vier Zentun
ſchwere Felsblöcke mitgeriſſen wurden. Außeres
dentlich gelitten hat auch das ganze Sinntal. No
vorſichtiger Schätzung dürfte der Schaden ſich mn
deſtens auf 100 000 RM. belaufen.
Aus dem Speſſart liegen erſchütternde Berichn
vor. Der Ort Heinrichstal bietet ein Bild grauer
hafter Verwüſtung. Schlamm, Geröll und Felln
blöcke bedecken faſt meterhoch die Straßen, Fedo
und Wieſen. Das Unwetter brach mit einem ſton
ken Hagelſchlag herein, der bis zu einem halben!
Meter hoch die Fluren bedeckte. Darauf folgie eis
Wolkenbruch, der ungeheure Waſſermaſſen nieden
ſandte. Die Fluten ſtürzten in 1½ Meter Hö0d
durch die Ortſchaft, führten Baumſtämme mit ſiſſ.
und riſſen alles mit, was ihnen in den Weg kom
Das Vieh ſtand in den Ställen bis zum Rücker
im Waſſer und konnte nur unter größten
Anſtren=
gungen gerettet werden. Heinrichstal iſt beſonden
ſchwer betroffen, da die Gemeinde ſehr arm um
ſtark verſchuldet iſt. Es iſt nicht daran zu denken
daß die Einwohner den Schaden ſelbſt tragen köm
nen. Hilfe von auswärts iſt unbedingt erforderlich
Wirbelſturm=Kakaſtrophe in Thüringen
Vier Gehöfte vernichtet.
Gera. Oſtthüringen wurde am Mitwanl
nachmittag von einem Wirbelſturm heimgeſuchit
unter dem vor allem der etwa 40 Einwohner zü
lende Ort Birkigt ſchwer zu leiden hatte. Vou
den fünf Gehöften des Ortes ſind vier vollkomme
dem Erdboden gleichgemacht. Die Häuſer ſind Zunf
auf die Grundmauern zuſammengebrochen. Einnkn
richtungsgegenſtände und landwirtſchaftliche M
ſchinen liegen weit zerſtreut umher. Wie durch e
Wunder ſind Menſchenleben nicht zu beklagen.
Augenzeugen berichten, daß kurz vor 15.45 1
aus einer ſchwarzen Gewitterwolke unter un
heurem Donnerrollen eine Windhoſe niederiſo
und innerholb weniger Minuten alles verwüſt4
Noch ehe die Einwohner wußten, was eigeniſt!
vor ſich ging, war das Unglück geſchehen. M
oberen Stockwerke der Häuſer wurden glatt & 0
raſiert und von dem Sturm viele Meter weit ſm0
getragen. Ein vollkommen mit Stroh belademeſt
großer Leiterwagen, der in einem 15 Meter luℳ
gen Hof ſtand, wurde von einem Ende zum m
deren geſchleudert. Eine Hundehütte, in der n9 9
vere Hunde Schutz geſucht hatten, flog über Un
hohes Dach.
Auch die benachbarten Dörfer ſind von dem W
wetter in Mitleidenſchaft gezogen worden, ve W
auch nicht in dem Ausmaße, wie Birkigt.
Der durch das Unwetter verurſachte Schaden /
noch nicht abzuſehen.
*Die Kataſtrophe am Tatzelwurm.
Seit Tagen wird nun das landſchaftlich ſo
ſchöne Bergtal am Tatzelwurm, einem 1600er
zwi=
ſchen Oberaudorf am Inn und Bayriſch=Zell,; von
einer Naturkataſtrophe heimgeſucht.
Ununterbro=
chen ſind die Bergmaſſen in Bewegung, nachdem
ſich am zweiten Oſterfeiertag eine mächtige
Berg=
wand gelöſt hatte und in den Gaſſenbach
abge=
rutſcht war. Sofort waren umfangreiche Stützungs=
dann heraufbeſchworen haben. Ein Teil N
Berges iſt offenbar von ſeinem feſten Unt
grund auf dieſe Weiſe abgelöſt. Die in Bewegun el
geratenen Geſteinsmaſſen werden auf über 179
Millionen Kubikmeter geſchätzt. Die größte Geſch i0
beſteht an den Gumpai=Fällen ſelbſt. Wenn ſ0c
hier die Maſſen durchzwängen, dann iſt das gan W.
Auerbachtal bis hinunter nach dem etwa M
Maſſenvergifkungen in Amerika.
NewYork. In Whiteplains im Staate New
York ereigneten ſich infolge des Genuſſes von
Cremegebäck einer Großbäckerei zahlreiche
Vergif=
tungen. Bisher ſind 552 Erkrankungsfälle bekannt,
doch beſteht die Vermutung, daß noch weitere
meh=
rere hundert Perſonen betroffen worden ſind. Die
verlaſſen, um von einer gegenüberliegenden Ort= eigentliche Giftquelle iſt bisher noch nicht feſtzu
ſtellen geweſen. Die Unterſuchung ergab noch nicht,
ob es ſich um chemiſches oder bakteriologiſches Gift
handelt. Glücklicherweiſe ſind keine Todesopfer
Schwerer Autounfall in Polen.
Warſchau. In der Nähe von Kielce wurde
ein Kraftomnibus der ſtaatlichen Verkehrslinie
von einigen Fuhrleuten mit Steinen beworfen
Einer der Steine traf den Fahrer des
Kraftomni=
buſſes, ſo daß er bewußtlos zuſammenbrach und
der führerloſe Wagen in den Straßengraben
ſtürzte. Außer dem Fahrer wurden bei dem Unfall
elf Perſonen mehr oder weniger ſchwer verletzt.
von Formoſa.
Tokio. Nach den letzten Meldungen aus dem
Erdbebengebiet in Formoſa ſind nunmehr ſämtliche
Todesopfer der Kataſtrophe geborgen und
ver=
brannt worden, während ſich alle Verletzten in
ärztlicher Pflege befinden. Die Zahl der
Todes=
opfer wird nunmehr offiziell mit 3191 angegeben,
die Zahl der Schwerverletzten mit 9213 und die
der Leichtverletzten mit 1415. Im ganzen ſind
15 292 Häuſer vollſtändig zerſtört und 22 273
be=
ſchädigt worden.
arbeiten angeondnet worden, aber die Kolonnen
der Helfer mußten am gleichen Abend noch vor
den Erdmaſſen immer mehr zurückweichen. Der
Gaſſenbach ſelbſt war bereits 5 Meter hoch mit
Geröll und Felsblöcken und entwurzelten Bäumen
angefüllt. Sämtliche Holzbrücken und Stege, die
die Verbindung zwiſchen Oberaudorf und Bayriſch=
Zell herſtellten, ſind weggeriſſen. Die Erdmaſſen
bewegen ſich mit einer Stundengeſchwindigkeit von
etwa 4 Kilometern vorwärts. Der Gaſſenbach, der
in den größeren Auerbach einmündete, iſt bereits
auf eine Strecke von über 2 Kilometern mit dem
abgeſtürzten Land angefüllt. Die Erdmaſſen
be=
wegen ſich ſtändig in Richtung auf den Auerbach
hin, der durch die Schneeſchmelze ſtark
angeſchwol=
len iſt und nun zu einem großen See geſtaut wird.
Irgendwelche wirkſame Hilfe ſcheint im Augenblick
aber völlig ausgeſchloſſen. Die Erdmaſſe beſteht
aus zähem Lehm und ſtark aufgeſplittertem
Fels=
geröll. Nach Anſicht der Geologen iſt dieſe Wand
bei einem früheren Abbruch einmal in der
Zu=
ſammenſetzung aufgeſchüttet worden. Im Laufe
der Jahrzehnte und Jahrhunderte haben ſich die
Schuttmaſſen dann mit grünenden Almen, an
denen dieſes Tal beſonders reich war, und
aus=
gedehnten Waldungen überzogen. Die
Schnee=
ſchmelze, verbunden mit den ſtarken Regenfällen
der letzten Wochen, und die Gewalt unterirdiſcher
Strömungen mögen den Abſturz der Bergwand
Scherl-Bildmaternd
Stunden entfernt liegenden Oberaudorf aul
höchſte bedroht, und die vielen maleriſch verſte
ten Bauernhöfe und die ſo romantiſch gelebe=
Mühlen dieſes Tales wären dem ſicheren Uns
gang preisgegeben. Auch der beſonders durch "
Scheffelſche Gedicht ſo bekannt gewordene Goſch.
„Zum feurigen Tatzelwurm”, der unmittel.
neben dem Waſſerfall gelegen iſt, droht vol.
Erdmaſſen begraben und fortgeriſſen zu wekd”
Keine weitere Gefahr.
Oberaudorf. Die im Gebiet des
Tatzel !
wurms abgerutſchten Bergmaſſen ſind nuhſe.
durch das Aufhören der Niederſchläge nahezn.
Stillſtand gekommen. Die Hauptmure hatte
bis Donnerstag früh noch ganz langſam iol.
wegt. Durch die Beendigung der Schneeſcl
hat ſich die Waſſerbildung vermindert und
nicht mehr den Druck wie bei Beginn
de=
rutſches aus. Die Kommiſſion der Seti”m
Wildbachverbauung in Roſenheim, die an daß
woch an Ort und Stelle weilte, iſt der Anſich
wohl noch weitere Erdmaſſen beim Eintreie”.
Schlechtwetterperiode abrutſchen werden. Eie
1. der
fahr für den großen Tatzelwurm=Waſſerit
etwa 20 Minuten von dem Bergrutſchgebiet."
fernt liegt, beſteht vorerſt nicht.
Aßte
ig, 26. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mugſag. Burft un Sinoengenſce.
Halls ſeltſame Reiſe durch Abefſinien.
by yright by Hans Kurt Müller Verlag, Berlin N 54.
Aium ſoll ich das arme Mädel in neue Sorgen ſtürzen?
Dtdem.
Ibleibe voller Unruhe, und irgendeine geheime Stimme iſt
in nnt die mir eine nahende Gefahr ankündet.
P halten gerade Mittagsraſt, als Pyrrha einen gellenden
Schrieit sſtößt.
„um Teufel, was iſt los, Pyrrha!”
Ninde! Feinde!” ſchreit Pyrrha erregt.
Gzeigt mit der Hand gen Weſten.
ſ wirklich, da kommt es herangeſtürmt.
ſinde . . . Feinde",
Aſtarre beſtürzt auf dieſen neuen Schrecken.
9e ſind nicht zehn . . . zwanzig Bewaffnete, die da von den
m Sügeü herunter auf uns zuſtürmen, ſondern Hunderte . . . und
den Aber Lnderte von Reitern,
Aſchwenken drohend ihre Gewehre.
Hw eilen fallen ſogar ſchon Schüſſe.
ſüblicke beſtürzt auf Evelyne,
alyne ſchlägt die Hände vors Geſicht und ſinkt weinend auf
daran zien hnen Feldſtuhl nieder.
2Ils ſcheint verloren.
2% hätten wohl den Kampf gegen zehn oder zwanzig
Be=
paffuhe aufnehmen können, aber nicht gegen dieſes kleine Heer,
ſings 1 ain raſender Jagd auf uns zugebrau; kommt.
L0M MAskaris ſehen mich fragend an. Sollen ſie kämpfen. Es
ind miige Burſchen. Ein Wort von mir, und ſie würden ſelbſt
vieſeuz usſichtsloſen Kampf aufnehmen, deſſen Ausgang keinen
„ugeyik fraglich iſt.
Aſ der Teufel wiſſen, wie Detjas Osman dies kleine Heer
ier iyen uns hat auf die Beine bringen können?.
Eine angenehme Ueberraſchung!
Scwinke reſigniert den Askaris ab.
2lan, ſie kämpfen, werden die Feinde beſtimmt mit unſeren
Mellska u kein Mitleid haben und ſie niedermetzeln.
Alzichten wir auf Kampf, trifft es nur Evelyne und mich.
va ) Scjedenfalls beabſichtige, mit meinem Leben für Epelyne
e mimitf irzuſtehen,
O
in alls migli
C
uden Geſſi
Meter1. Si
Strah ſeheuß
m 15N
em End ſeſenn
teinl G
, flot jank
nIc
r ſind vn .7
wongen
Birkia HI
ſichte ängBi
A
H
rſtaug
hnehme mein Gewehr in die Hand und ſtelle mich vor das
ge Mädchen.
Habe ſie alle ins Unglück gebracht!” ruft Evelyne aus.
ſeh etwas antworten kann, iſt die wilde Reiterſchar der
ſiu ſchon um uns.
ſchließen uns, mit Geſchrei, Schüſſen und einem wilden
leim.
Führer dieſer Reiter ſpringt vom Pferde. Es iſt ein
ſter Abeſſinier in einer phantaſtiſchen Uniform.
rngt einen blinkenden Küraß über der Bruſt und einen
wHelm, über dem ein mächtiger Federbuſch weht. Er hält
ver. Schwert blank in der Hand, als er auf uns zuſchreitet.
Ayen Schritt weiter!” ſage ich ruhig und hebe die Waffe
R
Ge warte, daß dieſe Worte ſofort ein wildes Geſchieße
ſtite gegen mich hervorrufen werden.
deu meinem Erſtaunen geſchieht nichts dergleichen.
hiegenteil, über ſein Geſicht fliegt der Ausdruck leichten
t
Dan macht er plötzlich eine tiefe Verbeugung vor uns und
agt fllwvorwurfsvoll:
„Sper, was haben wir dir getan?”
Füt ſimd wir an der Reihe, verblüfft zu ſein.
„ ſeid Ihr?” frage ich ihn,
Er ucht wieder eine Verbeugung und ſagt:
„Mlind Soldaten des Detjas Agarh. Wie du wohl weißt,
iſt Deutz Agarh Herr dieſer Provinz. Wir ſind ausgeſandt, um
in DInder räuberiſchen und grauſamen Schankella zu beſtrafen.
Wir ſihn die Spur eurer Karawane und wollten euch begrüßen.
„Ich nunz an, daß du einen Geleitbrief des Kaiſers Selaſſi
Das war eine freudige Klärung der Sachlage.
Epelyne ſtieß hinter mir einen Ruf froher Ueberraſchung
aus, als ich ihr die Rede des Reiterführers überſetzte.
Auch meine Leute machten ſtrahlende Geſichter.
Ich zog den Geleitbrief des Kaiſers aus meiner Brieftaſche.
Der Mann mit dem wallenden Federbuſch nahm ihn ehrfürchtig
unter einer Reihe von neuen Verbeugungen entgegen.
Dann tat er, als ob er die Schrift ehrfürchtig ſtudiere.
Leider hielt er die Schrift auf dem Kopf. Der beſte Beweis,
daß er des Leſens, wie ich auch nicht anders erwartet,
unkun=
dig war.
Seltſame Beſtrafung!
Ich dachte an den vorgeſtern erfolgten Ueberfall und ſagte
zu ihm:
„Wie du aus dem Geleitbrief erſiehſt, können wir überall
im Land des Kaiſers Schutz von der Obrigkeit verlangen. Wir
möchten uns auf unſerer Reiſe nach dem Süden ein Stück deinen
Reitern anſchließen. So ſind wir in ſicherer Hut . ." „Ja, ich
leſe es!” ſagte er haſtig, aber ſein Geſichtsausdruck zeigte plötzlich
Verlegenheit und Beſtürzung.
Ich ſah ihm an, daß ihm unſere Begleitung in keiner Weiſe
angenehm war. Aber ich wollte ihm keine Zeit zu einer Ablehnung
laſſen. Ich gab daher unſeren Leuten den Befehl, die Maultiere
zu ſatteln und das Gepäck aufzuladen.
Schon wenige Minuten ſpäter waren wir zum Aufbruch
be=
reit. Evelyne und ich ritten mit dem Balambras (Titel des
Reiterführers) an der Spitze dieſer wilden Heerſchar.
Er erzählte uns während der nächſten Stunden,des Rittes
ſchreckliche Taten von den Schankellas, dieſen Niggern, von denen
das Land eigentlich befreit werden müßte.
„Ich mußte über die Bezeichnung „elende Nigger” faſt lachen,
denn die Hautfaxbe unſeres guten Balambras war, weiß der
Him=
mel, ſelbſt dunkel genug. Aber es iſt eine Tatſache, daß der
Abeſſi=
nier mit grenzenloſer Ueberheblichkeit auf die Neger im Lande
herabblickt.
Es iſt für einen Neger in Abeſſinien ungeheuer ſchwer, eine
Würdenſtelle zu erlangen.
Ganz plötzlich erblickten wir in der Ferne das Negerdorf.
Der Balambras gab ſeinen Leuten einige Befehle, und nun
ging es im ſchnellſten Tempo auf das Dorf zu.
Wir hatten bald das Dorf erreicht.
Und von dieſem Augenblick an begannen wir zu bereuen, daß
wir mit dieſer wilden Heerſchaar von Soldaten geritten waren.
Die Abeſſinier ſchienen plötzlich toll vor Wildheit zu werden.
Wie eine Horde wilder Vandalen fielen ſie über das Dorf
her. Von irgendeinem Gericht war nicht die Spur. Es wurde
nichts getan als geſtohlen, geraubt und gebrandſchatzt. Nichts
ſchien ſicher vor der Habgier dieſer Reiter zu ſein. Maultiere,
Hühner, Töpfe wilden Honigs, Pferde und Schafe, alles, was in
ihre Hände fiel, wurde den Schankellas einfach fortgenommen.
Aber nicht allein mit dem Eigentum der armen Neger, die
weder wild noch grauſam ausſahen, ſondern einen völlig
harm=
loſen und gutmütigen Eindruck machten, begnügten ſich dieſe
eigenartigen Gendarmen des Detjas. Nein, wo ſie eine ſchöne
Schankella=Frau erblickten, riſſen ſie ſie von der Seite ihres
jam=
mernden Mannes fort. Der Detjas liebte ſchöne Sklavinnen,
alſo nahm man ſie, wo und wie man ſie bekam. Sogar kleine
Mädchen im jugendlichſten Alter wurden den ſchreienden Eltern
fortgeriſſen, ſobald dieſe Mädchen nur ſchön genug waren. Das
Geſchrei und Jammern der armen Dorfbewohner war ſchrecklich
anzuhören. Aber das Jammern verſtärkte ſich noch, als
ſchließ=
lich noch ein Trupp kräftiger Schankella=Männer zuſammengeraubt
wurde. Ganz gleichgültig, ob es Ehemänner und Väter einer
großen Kinderſchar waren. Mochten die Angehörigen verrecken!
Der Detjas brauchte ſtarke Träger. „Das iſt ja ſchlimmſte
Bar=
barei!” rief Evelyne aus. „Können wir denn nichts tun, um das
zu verhindern?”
Mich ſelbſt hatte dieſe Behandlung der armen Dorfbewohner
empört.
„Ich werde den Balambras aufſuchen und ſehen, was ich
machen kann”, rief ich Evelyne zu.
Ich ſtürmte ins Dorf.
Nach langem Suchen fand ich den Balambras in der Hütte
des Dorfhäuptlings.
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Geſchäftsſtelle.
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Nr. 114 — Seite 9
Er war gerade bei der ehrenhaften Beſchäftigung, den
Dorf=
häuptling mit ſeinem Säbel zu bedrohen. Er verlangte von
dem zitternden alten Greis, daß er ihm irgendeinen Schatz
aus=
liefern ſollte, den der Dorfhäuptling angeblich verſteckt hätte.
Der arme Häuptling lag auf den Knien und ſchwur, daß es einen
ſolchen Schatz nicht gebe. Alles, was er beſäße, hätten die
Sol=
daten ſchon geraubt. In einer Ecke der Hütte drängten ſich
jam=
mernd und weinend die Frauen und Angehörigen des armen
Greiſes zuſammen.
Es war eine ganz ſchreckliche Szene.
Als der Balambras mich ſah, erſchrak er ſichtlich.
„Was willſt du hier?” fragte er wütend, einen Augenblick
aus der Rolle fallend.
„Ich entgegnete ruhig: „Nur ein wenig zuſehen, um deine
Heldentaten dem Kaiſer Selaſſi melden zu können.”
Ich glaubte nicht an die Wirkung meiner Worte. Aber ſie
war viel, viel ſtärker, als ich je gehofft hatte.
Der Balambras wurde ſichtlich grau vor Furcht im Geſicht
und er nagte mißmutig an der Unterlippe. Schließlich raffte
er ſich zuſammen und ſagte grob:
„Die Schankellas ſind Mörder und Räuber. Sie verdienen
keine andere Behandlung".
„Ich habe vielmehr das Gefühl, daß Ihr Mörder und
Räu=
ber ſeid, und werde ſo dem Kaiſer berichten".
Der Balambras ſtampfte wütend mit dem Fuß auf. Schwieg
aber wieder trotzig. Er ſuchte ſichtlich nach einem Ausweg, fand
aber keinen,
Inzwiſchen war die ganze Familie des Häuptlings zu mir
herangekrochen gekommen, und die armen Geſchöpfe hoben
ver=
zweifelt und flehend die Hände zu mir empor.
„Rette uns Herr! Rette uns Herr!” ſtießen ſie hervor.
Dem Balambras war inzwiſchen der rettende Gedanke
ge=
kommen. „Was geht mich der Zorn des Kaiſers an”, ſagte er.
„Ich handle auf Befehl meines Detjas. Wenn ich ihm nicht
ge=
horche, werde ich aufgehängt. Mag der Detjas ſehen, wie er es
dem Kaiſer gegenüber verantwortet . .
Tatſache war, daß der Kaiſer ſchwer gegen die
Willkürherr=
ſchaft einzelner grauſamer Detjas anzukämpfen hat. Die Abſicht
des Kaiſers iſt die beſte. Aber das Land iſt weit und wild. Die
Bevölkerung grauſam und barbariſch.
Viele Detjas nur rückſichtslos auf ihren eigenen Vorteil
be=
dacht.
Trotzdem wo der Kaiſer eingreifen kann, tut er es, und
viele Detjas haben ihre Willkürherrſchaft ſchon ſchwer büßen
müſſen.
Meine Worte ſchienen trotzdem den Balambras erſchreckt zu
haben. Er verließ, ohne noch ein Wort zu ſagen, die Hütte des
Negerhäuptlings. Und wenige Minuten ſpäter hörte ich Signale,
Der Balambras zog mit ſeinen Leuten ab.
Aber ſeine Beute ließ er nicht zurück.
Es war ein ſchrecklicher Anblick, als dieſe Räuberbande mit
den hier gemachten Sklaven abzog. Schreiend und weinend
lie=
fen die Angehörigen der armen geraubten Schankellas neben
den rückſichtslos Davongetriebenen her. Immer wieder
durch=
brachen ſie die Eskorte, um noch ein letztes Mal und wieder ein
letztes Mal ihre Lieben, die ſie nie wiederſehen ſollten, zu um=
Tarmen und abzuküſſen. Das dauerte ſo lange bis die lange
Peitſche der Abeſſinier die verzweifelten Schankellas zurücktrieb.
Wir verbrachten die Nacht in dem geplünderten Negerdorf.
Aber wir konnten keine Minute ſchlafen. Denn die Nacht war
erfüllt von dem verzweifelten Schluchzen und Schreien der armen
Dorfbewohner.
Weiter gen Süden.
Weiter und weiter ging der Zug nach Süden.
Wir zogen durch Gegenden mit blühenden Dörfern, und wir.
durchſchritten tagelang die Durſtſtrecken, auf denen weit und breit
weder Baum noch Strauch zu ſehen war.
Einmal gerieten wir in einen Waldbrand, und nur mit
Mühe und Not gelang es uns, vor der auf uns zuraſenden
Flam=
menwand zu fliehen. Ein andermal wieder ſchlug unſer Floß
um, mit dem wir einen Fluß überquerten, und die Krokodile des
Fluſſes machten eine wilde Jagd auf uns,
Ein Askaxi und ein Maultiertreiber wurden von den
ſchreck=
lichen Beſtien erfaßt, und wir hörten das Krachen ihrer
Kno=
chen, als die grauenhaften Bieſter die armen Teufel packten.
Selbſt Evelyne wäre faſt ein Opfer eines dieſer ſcheußlichen
Rep=
tilien geworden, wenn es mir nicht vom Ufer aus gelungen
wäre, im letzten Moment ihm eine Kugel in das tückiſche Auge
zu jagen.
(Fortſetzung folgt.)
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Erſt durch das Waſchen und Kochen wurde
ſie heller. Wenn man aber mit Burnus
ein=
weicht, kommt die Wäſche ſchon auffällig
hell aus dem Einweichwaſſer. Das
Einweich=
waſſer aber iſt ganz dunkel. Weil die Wäſche
nach dem Einweichen ſchon ſo ſauber iſt,
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Ort
Straße,
Seite 19
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Kt lr allote
Stdee4
Der Sport des Sonntags.
Nach den ſchon ſehr ereignisreichen Oſtertagen wartet der
deutſche Sport am letzten April=Sonntag mit einem womöglich
noch umfangreicheren Programm auf.
Fußball.
die Nationalelf von Belgien. Im Brüſſeler Heyſſel=Stadion
wer=
den die Unſrigen vor 65 000 Zuſchauern keinen leichten Stand
haben, wenn auch das Spiel an ſich als nicht ſo ſchwer anzuſehen
reich. Deutſchlands Mannſchaft weiſt vier neue Namen auf, auch
ſonſt hat ſie gegenüber den letzten Kämpfen ein ziemlich
veränder=
tes Ausſehen. Sie verdient aber deshalb nicht weniger Vertrauen
und wir glauben beſtimmt, daß der Siegeszug Fußball=
Deutſch=
lands auch gegen Belgien fortgeſetzt werden kann. Die beiden
Mannſchaften ſtehen wie folgt:
Deutſchland: Jakob=Regensburg; Munkert=Nürnberg. Buſch=
Duisburg; Gramlich=Frankfurt. Goldbrunner=München, Schulz=
Hannover; Lehner=Augsburg, Siffling=Waldhof. Lenz=
Dort=
mund, Damminger=Karlsruhe, Fath=Worms.
Belgien; „Badjou=Brüſſel; Paverich=Antwerpen, Smellinck=
Union St. Gilloiſe: Dalem=Lüttich, Stynen=Berchem. Claeſſens=
Union St. Gilloiſe; Devries=Antwerpen Voorhof=Lierſche.
Ca=
pelle=Lüttich, Iſenborgh=Beerſchot, van Beeck=Antwerpen.
Um die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft ſpielen in der
Gau=
gruppe 4 VfR. Mannheim — VfL. Benrath in Mannheim und
VfR. Köln — Phönix Ludwigshafen in Köln. Während in
Mann=
heim ein Sieg des Niederrheinmeiſters zu erwarten iſt, ſtehen die
Chancen beim Kölner Spiel gleich. Die Gaugruppe 3 wird
einen ſicheren Sieg der Fürther Sppgg. auf eigenem Platz gegen
den VfB. Stuttgart ſehen, außerdem traut man dem
Tabellen=
führer Hanau 93 zuhauſe auch einen Erfolg gegen den 1. SV.
Jena zu. In der Gaugruppe 3 ſollte der deutſche
Fußball=
meiſter Schalke 04 auch Eimsbüttel ſchlagen können. Schauplatz des
Treffens iſt diesmal Bochum. Hannover 96 dürfte in Hannover
den Pommernmeiſter, Stettiner SC.. glatt abhängen. In der
Gaugruppe 1 wird beim Spiel in Chemnitz zwiſchen Hertha=
BSC. und Polizei Chemnitz die Vorentſcheidung um die
Ver=
gebung des erſten Tabellenplatzes fallen. Beide Vereine haben die
gleichen Siegesausſichten. Auch das Inſterburger Treffen zwiſchen
York Inſterburg und Vorwärts=Raſenſport Gleiwitz iſt ziemlich
offen.
Im Gau Bayern gibt es noch eine verſpätete
Abſtiegsent=
ſcheidung, da auf einen erfolgreichen Weidener Proteſt hin das
Spiel Sppgg. Weiden — BC. Augsburg noch einmal ausgetragen
wird. Austragungsort iſt wieder Augsburg.
Um den Aufſtieg zur Gguliga kämpfen, im Gau Südweſt;
Germania Bieber — FV. Saarbrücken. Ludwigshafen 04. Opel
Rüſſelsheim, Reichsbahn=Rotweiß Frankfurt — Polizei
Darm=
ſtadt; im Gau Württemberg: FV. Zuffenhauſen — VfR.
Schwenningen, VfR. Heidenheim — VfB. Friedrichshafen; im
Gau Bayern: FC. München — Walhalla Regensburg, Spvgg.
Erlangen — Viktoria Aſchaffenburg; im Gau Nordheſſen:
SV. Wetzlar 05 — SV Kleinſteinheim FC. Großalmerode
Kurheſſen Marburg; BV. 06 Kaſſel — SV. 1910 Neuhof.
Von den übrigen Fußballſvielen des Sonntags ſind die
Be=
gegnung der Jungligamannſchaften von Württemberg und Baden
in Tailfingen, die Gaſtſpiele der Offenbacher Kickers beim SC.
Neuwied und bei Hamborn 07 ſowie des 1. FC. Nürnberg beim
SuB.C. Plauen und Dresdener SC. bemerkenswert. Der Stutt= gemeinde 46 Darmſtadt die Braunshardter zum letzten Spiel,
garter SC. macht eine Reiſe nach Frankreich und trifft dort auf
den FC. Charleville.
„größte Fußballfeſt der Erde”, das Endſpiel um den engliſchen
Fußball=Pokal. Gegner ſind diesmal die Mannſchaften von
Weſt=
bromwich Albion und Sheffield Wednesday, die beide ſchon
meh=
rere Male Pokalſieger werden konnten. Im
Handball
beginnt am Sonntag der Einrundenkampf der ſechzehn Gaumeiſter
zunehmen, daß Polizei Magdeburg, Polizei Stettin, Sppag. Fürth.
Hindenburg=Minden. SV. Waldhof und hoffentlich 98 Darmſtadt
ihre Spiele ſiegreich beenden werden. Der Spielplan lautet:
Gaugruppe 1: Hindenburg Biſchofsburg — Polizei
Magde=
burg in Ortelsburg. Greif Stettin — Polizei Berlin in Stettin.
Gaugruppe 2: Poſt Oppeln — Sppgg. Fürth in Oppeln,
Kaſſeler Turngemeinde — Sportfreunde Leipzig in Kaſſel.
Gaugruppe 3: SV. Waldhof — TV. Siegburg=Mülldorf
in Mannheim, Tbd. Göppingen — Polizei Hannover in
Göp=
pingen.
Gaugruppe 4: Polizei Hamburg — SV. 98 Darmſtadt in
Hamburg, Hindenburg Minden — RSV. Mülheim=Ruhr in
Minden.
Die Handballerinnen führen ihre Meiſterſchafts=Vorunde, die
nach dem Pokalſyſtem ausgetragen wird, mit folgenden Treffen
durch: Cannſtatt: TV. Cannſtatt — VfR. Mannheim,
Frankfurt: Eintracht Frankfurt — Spvgg. Fürth, Lennep:
VfL. Lennep — Kölner BC. Dortmund: Spfr. Dortmund —
Frauen=SC. Magdeburg. Hamburg Tvbd. Eimsbüttel —
Harburger Tbd. Kaſſel; Heſſen=Preußen Kaſſel — Fortung
Leipzig. Stettin: SC. Hanſa Kolberg — SC. Charlottenburg.
Königsberg: Pruſſia Samland Königsberg — SV.
Stabel=
witz=Breslau.
Hockey.
Im Zuge der Olympia=Vorbereitungen führt der Deutſche
Hockey=Bund am Sonntag einen weiteren Hockey=Länderkampf
durch. Gegner iſt diesmal Holland in Amſterdam. Gegen die
hol=
ländiſche Elf wird für Deutſchland die gleiche Mannſchaft ſpielen,
die in Paris den hohen 7:1=Sieg über Frankreich errang.
Deutſch=
land kann mit einem neuen Sieg ſeiner Hockey=Vertretung rechnen.
Holland ſtellt zwar einen nicht zu verachtenden Gegner dar, der
uns bereits einmal bei der Amſterdamer Olympiade 1928
über=
raſchend geſchlagen hatte, er wird aber heute gegen das ausgereifte
Können unſerer Elf kaum mehr beſtehen können.
Leichtathletik.
Langſam melden ſich auch die Leichtathleten wieder zum Wort.
Nicht lange, dann werden ſie wieder im Mittelpunkt der
ſonntäg=
lchen Ereigniſſe ſtehen. Für diesmal bleiben ſie mit zwei
Veran=
ſtaltungen noch etwas beſcheiden im Hintergrund. Immerhin iſt
aber eine Meiſterſchaft dabei, und zwar die 2. Deutſche
Gepäck=
marſch=Meiſterſchaft, die in Leipzig entſchieden wird. Die Beſetzung
iſt außerordentlich gut und nachdem auch die Frage „Sportliches
Gehen oder Marſchieren” zur Zufriedenheit aller gelöſt iſt, kann
mit einer einwandfreien und ſportlich hochwertigen Abwickelung
gerechnet werden.
Boxen.
Die rührige Amateurbox=Staffel des Gaues Südweſt fährt
über das Wochenende wieder einmal nach Weſtdeutſchland und wird
dort am Samstag in Bochum und am Sonntag in Altena auf
Auswahlmannſchaften des Gaues Weſtfalen treffen. Eine ähnliche
Reiſe unternimmt der Gau Baden nach Nordheſſen mit Starts in
Gießen (Samstag) und Hanau.
Radſport.
Im Vordergrund ſteht das zweite große Straßen=Rennen der
neuen Saiſon, der Große Preis von Hannover. Wieder ſind die
beſten deutſchen Amateur= und Berufsſtraßenfahrer am Start
ver=
ſammelt und es beſteht kein Zweifel, daß der Kampf genau ſo hart
werden wird wie bei, Berlin—Cotbus-Berlin‟. Die Amateure
haben noch Startmöglichkeiten bei „Rund um Fulda” und beim
Großen Wolberpreis. Ohne deutſche Beteiligung geht die
Fern=
fahrt Paris—Brüſſel vor ſich
Bahnrennen gibt es in Leipzig. Erfurt, Karlsruhe und
Neu=
wied. Leivzia und Erfurt haben Dauerrennen auf dem Programm.
in Kar sruße beherrſchen die Bahn=Amateure das Feld und in
Neuwied wird man beim Berufsfliegerkampf ein Duell Richter=
Steffes zu ſehen bekommen.
Turnen.
In der Breslauer Jahrhunderthalle wird der erſte
Turnlän=
derkampf zwiſchen Deutſchland und Ungarn in Szene gehen. Dieſer
Kampf wird eine hervorragende olympiſche Vorprüfung für
un=
ſere beſten Kunſtturner ſein, zählen doch die Ungarn mit zu den
Deutſchlands Reichsmannſchaft trifft zum ſechſten Male auf erſten europäiſchen Turner=Nationen. Auf beiden Seiten werden
die beſten Kräfte aufgeboten. Ungarn kommt mit dem
Olympia=
ſieger Stefan Pelle. Nikolaus Peter, Dr. Lenci, Ludwig Toth,
Viktor Keeſkemeti, Peter Bores Stefan Sarkany und S. Sarlos.
iſt wie die vorhergegangenen Begegnungen mit Holland und Frank= Für Deutſchland turnen die acht beſten Leute der Deutſchland=
Riege.
Pferdeſport.
Das Internationale Militär=Reitturnier in Nizza erreicht am
Sonntag ſeinen Höhepunkt mit dem Mannſchaftsſpringen um den
Preis der Nationen”, den Deutſchland im Vorjahre zum erſten
Male an ſich geriſſen hatte und den es diesmal mit allem Können
zu verteidigen gedenkt.
Galopprennen veranſtalten, Frankfurt a. M., Hoppegarten,
Hamburg=Horn, Horſt=Emſcher und in Frankreich Paris. In
Hoppegarten wird das nach dem Wegfall des Hindenburg=Rennens
wertvollſte deutſche Ausgleichsrennen, nämlich der Hoppegartener
Ausgleich, gelaufen. 17 deutſche Klaſſepferde werden am Ablauf
ſein.
Verſchiedenes.
Im Tennis ſind der Klubkampf zwiſchen Rotweiß Berlin
und Legia Warſchau ſowie das internationale Turnier in Monte
Carlo die Hauptereigniſſe.
Im Motorſport ſind folgende Veranſtaltungen von
grö=
ßerer Bedeutung: Dauer=Prüfungsfahrt des Gaues Berlin=
Bran=
denburg, Oeſterreichiſche Touriſt=Trophy und Madonie=
Strecken=
rennen auf Sizilien.
Das diesjährige Rudern „Quer durch Berlin” ſieht am
Sams=
tag die Berliner Ruderer im Kampf.
Die Fechter halten einen internationalen Kongreß in
Brüſſel ab.
Handball.
SB. 98 Darmſtadt in Hamburg.
Die Ligamannſchaft begibt ſich am Samstag vormittag nach
Hamburg zum Vorrundenſpiel um die Deutſche
Handballmeiſter=
ſchaft gegen den Polizeiſportverein Hamburg. Die Mannſchaft
be=
ſtreitet den Kampf in der Aufſtellung:
Henß: Rothenburger Förſter: Delv. Merz, Dittmar; Koch,
Kaltenbach, Freund. Eichhorn, Feick, Erſatz: Junghein.
Das Spiel der Reſerve gegen TSG. 46 Reſerve muß ausfallen,
da TSG. nicht ſpielfrei iſt.
Spiele am 28. April: Jugend — Viktoria Griesheim. Stadion,
10 Uhr. Schüler — Viktoria Griesheim. Stadion, 11 Uhr.
Das Aufſtiegsſpiel Nr. 6 in Skarkenburg.
TSG. 46 Darmſtadt — TSV. Braunshardt.
Zum letzten und wichtigſten Aufſtiegsſpiel in der Starkenburg=
Gruppe der Gauliga=Aufſtiegsſpiele empfängt die Turn= und Sport=
Braunshardt iſt die Mannſchaft, die den 46ern beim Vorſpiel ſehr
ſtarken Widerſtand leiſtete und auch im Rückſpiel nicht ohne weiteres
Am Samstag ſteigt im Wembley=Stadion von London das ſich unterkriegen läßt. Es wird für die Darmſtädter keine leichte
Aufgabe ſein, die letzten Punkte noch zu ſichern, denn beim
Rück=
ſpiel können die Braunshardter mit der kompletten Mannſchaft
aufwarten, die im Vorſpiel nicht ganz zur Stelle war. Wir erinnern
an das Spiel in Reinheim, das die Sportler aus Braunshardt
unter den ungünſtigſten Umſtänden, wenn auch knapp, gewinnen
konnten. Dort war beſonders Wagner der gefährliche
Strafwurf=
ſpezialiſt und Durchreißer, der ſeiner Mannſchaft in Reinheim zum
um den deutſchen Meiſtertitel. Ueber die Ausſichten der beteiligten Siege verhalf. Die Meiſterſchaft in Starkenburg wird nächſten
Vereine kann heute noch nicht viel geſagt werden, immerhin iſt an= Sonntag auf dem Platz an der Rheinallee vergeben werden, das
bei einem Siege der Braunshardter, der nicht ausgeſchloſſen iſt,
zu einem Entſcheidungsſpiel führen wird. Die Sportler aus
Braunshardt werden ſich die Chance nicht entgehen laſſen und alles
aufbieten, noch Mitbeteiligter zu bleiben. In den
Bezirksklaſſen=
ſpielen der Gruppe 7 hatte Braunshardt im entſcheidenden Spiel
gegen die Arheilger Turner auch die größeren Nerven behalten
und ſollte es den 46ern zu denken geben, am kommenden Sonntag
die Braunshardter dementſprechend einzuſchätzen. Die Begegnung
kommt um 15 Uhr an der Rheinallee, zum Austrag. Vorher
Reſerven.
Die kleine Sporkpreisfrage
Oſter=Handball im Odenwald.
Spachbrücken — Jahn Grün=Weiß Frankfurt 5
Lengfeld I— Turngeſellſchaft Rödelheim
4
Lengfeld II — Reinheim II
6
Böllſtein — SV. 98 Reſerve Darmſtadt .
4
König — Frankfurt a. M.=Bornheim
7.
Fränkiſch=Crumbach — Polizei Reſ. Darmſtadt 6
Reichelsheim — Arheilgen
4
Nieder=Klingen — Weinheim".
6
Reichelsheim — Reiſen ..
5
Reinheim — Rödelheim
3
Fr.=Crumbach 1— SpV. Merck Darmſtadt
8
Fr.=Crumbach II. — SpV. Merck Darmſtadt . 6
Groß=Umſtadt — Worfelden Sportverein.
8
Kirch=Brombach — SV. 98 Reſ. Darmſtadt 7
Pfaffen=Beerfurth — Polizei Reſ. Darmſtadt 4
Am kommenden Sonntag dem 28. April, beginnen die Spiele
der Staffelſieger um den Aufſtieg zur Bezirksklaſſe.
In der Abteilung Odenwald nehmen daran die Vereine
Gun=
dernhauſen. Nieder=Klingen und Momart teil.
Als erſte ſtehen ſich Gundernhauſen und Nieder=Klingen in
Gundernhauſen nachmittags 3 Uhr gegenüber. Ob Nd.=Klingen,
das unſerer Anſicht nach die ſpielſtärkere Mannſchaft ſtellt, es
ge=
lingen wird, Gundernhauſen auf deſſen Platz zu ſchlagen, bleibt
abzuwarten.
Am den Aufſtieg zur Ligg.
Im Kreis Starkenburg wird aller Vorausſicht nach die
Ent=
ſcheidung fallen, denn TSG. 46 Darmſtadt empfängt auf eigenem
Platze den TSV. Braunshardt. Schon ein Unentſchieden reicht
den Darmſtädtern. Aber auch in anderen Gruppen ſteigen
wich=
tige Spiele. So wird in Frankfurt der Kampf der beiden
Spitzenreiter, zwiſchen Fußball=Sportverein und Polizei
ausge=
tragen. Im Vorſpiel ſiegten die Poliziſten auf eigenem Platze
7: 6. In Rheinheſſen deuteten die erſten Spiele Tura Kaſtel als
ſtärkſte Elf an. Nun haben ſich die Pfeddersheimer trotzdem noch
eingeſchaltet. Falls ſie am Sonntag ihr letztes Auswärtsſpiel
gewinnen, räumen wir ihnen bei zwei Heimſpielen die beſten
Chancen ein.
Leichtathlektik.
Uebungsabend der Langſtreckler mit Olympia=Trainer Otto
am Montag, 29. April, auf dem Platz des SV. 98.
Alle Langſtreckler aus dem Kreis Starkenburg (DSB.=, DT.=,
DFB.=Vereine) treten am kommenden Montag, dem 29. April,
um 17 Uhr zu einem Uebungsabend unter Leitung des
Olympig=
trainers Heinz Otto auf dem Platz des SV. 98 Darmſtadt am
Böllenfalltor, an. Pünktliches Erſcheinen iſt erforderlich. Die
Teilnahme iſt allen Langſtrecklern, auch denen, die es werden
wollen möglich. Für die vorgeſchrittenen Läufer und die
Teil=
nehmer der Olympiatrainingsgemeinſchaft iſt die Teilnahme Pflicht.
SV. 98 — Leichtathletik=Abteilung. Heute Freitag
wird der gemeinſchaftliche Uebungsabend bereits um 19 Uhr
be=
endet ſein, da um 20.15 Uhr bereits die Generalverſammlung des
Vereins beginnt, an der alle Leichtathleten teilnehmen.
in der Donnerstags=Ausgabe iſt offen auch für Sie. Geben
Ihre Poſtkarte rechtzeitig — bis zum Samstag, 18 Uhr, auß)
Sportredaktion — ab oder zur Poſt.
Heute abend 19.45 Uhr
Abſchlußabend der Winterrunde der Darmſtädter Schwimm=
Wir machen noch einmal auf den heutigen Abſchlußabend
Winterrunde der Darmſtädter Schwimmer aufmerkſam, der piiu
lich um 19.45 Uhr im Städtiſchen Hallenſchwimmbad ſeinen I
fang nimmt. Die Beteiligung von insgeſamt elf Mannſcho
gibt die Gewähr, daß es heute abend zu ſpannenden Kämu
kommen wird. Bei niedrigen Eintrittspreiſen kann der Bz
der Veranſtaltung jedem Freund des ſchönen Schwimmſports:
empfohlen werden.
Zußball.
Rolweiß Reichsbahn Frankfurk — Polizei Darmſt
Das letzte Aufſtiegſpiel der Vorrunde beſtreitet der Südhe=e
meiſter in Frankfurt a. M. Es iſt keine leichte Aufgabe, die
Landespoliziſten vor ſich haben. Beide Mannſchaften haben
nicht die Form erreicht, die ſie in den Verbandsſpielen aufgs=u
ſen haben. Die kürzlich erlittene 1:0=Niederlage gegen S.
brücken zeigt aber, daß die Rot=Weißen wieder im Kommen
Es wird ein harter Kampf zwiſchen den Meiſtern werden
dem der vorausſichtliche Sieger ſchwer vorauszuſagen iſt. S
beginn 15.00 Uhr in Frankfurt a. M. Abfahrt 13.30, Wach, 1
TSV. Meſſel — Viktoria Schaafheim.
Am kommenden Sonntag empfängt Meſſel Viktoria Schaffi0
zum Freundſchaftsſpiel. Wenn auch im Vorſpiel die Meſſelen/
4:1 das beſſere Ende für ſich behielten, ſo ſteht diesmal der Sdmttzolſpindelt
noch nicht feſt, da Meſſel für mehrere vom Vereinsführer —rgäiſe vährend a
Nichtantretens in den letzten Spielen geſperrt Spieler Erſatz=iſt4A üer Spinde
ſtellen muß. Doch iſt mit einem ſpannenden Treffen zu reSZuſiatzhn dann erſ
Spielbeginn 2.30 Uhr. Vorher die Jugendmannſchaften b) Udr Erhebut
Vereine.
FSV. Groß=Zimmern — TSG. 1877 Ober=Ramſtadt 0:0. M4 Mendt ſtruttur=
0öl
W
lutzbritanni
Ri Maels, daß
Die Fußballer der TSG. Ober=Ramſtadt weilten am 2. S/wrungen beſte
tag in Groß=Zimmern, um dem FSV. in Freundſchaftsſp)41M der induſtrie
gegenüberzutreten. Das Spiel der 1. Mannſchaften endigte
recht ſpannendem fairem Kampfe, vor etwa 200 Zuſchauern. 041 0e Wiriſcha
Die Ober=Ramſtädter waren meiſtens leicht im Vorteil und h.4,Vn
dem Spielverlauf nach einen knappen Sieg verdient gehabt. e
Das Spiel der 2. Mannſchaften endete mit einem 6:0 Siegchi
Ober=Ramſtädter.
Am kommenden Sonntag empfangen die Fußballer der 23
Ober=Ramſtadt Reichsbahn Darmſtadt zu Freundſchaftsſpit
Spielanfang: 1. Mannſchaft 4 Uhr. 2. Mannſchaft 2.15 Uhr.
Die Ober=Ramſtädter ſpielen in folgender Aufſtellung:
1. Mannſch.: Seibert: Silberling, Obmann: Steinberg.
michen, Emich: Widmaier, Schwan, Chriſt. Neubert, Emi=
2. Mannſch.: Groß; Liebermann. Göckel; Schäfer, Wedel,
mer: Rau, Neubert, Schuchmann, Walter, Suppes.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 25. April
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Ze,
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch; Choral: Freu; dich, beglin?
Chriſtenheit.
.00: Stuttgart: Frühkonzert (Schallpl.
815: Waſſerſtand Wetter: anſch.: Stuttgart: Gymnaſtik.
9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert und Nachr. — 9.15: M
Freiburg: Unterhaltungskonzert. Ausf.: Freiburger. Unterh
tungsorcheſter „Ltg.: Willy Döhrmann — 10.00: Nachr.
19.15: Schulfunk: Roland der Rieſ am Rathaus zu Bremen.
heimniſſe um die Rolandbilder. — 19.45: Prakt, Ratſchläge
Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meſk,
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert der Kapelle Willt Wende.
13.00: Zeit Nachr — 13.15: Stuttg.: Mittagskonzert d. Br)
deskapelle der NSDFB. Württemberg=Hohenzollern. Ltg.:
Barthelmeus.
14.15: Zeit und Nachrichten. — 14.
Wirtſchaftsbericht. —
1.45: Zeit und Wirtſchaftsmeldungen.
17.55: Wetter. — 15.00: Nur Trier: Nachr. — 15.15: Nur Tn
Nachr. — 15.15: Für die Frau: Was brigen die Frauen=3el
ſchriften? — 15.25: Fremde Gäſte. Ein Hörbild von Lily Bn
mer. — 15.45: Drei Rige. Von Rich. Dehmel.
16.00: Kleines Konzert (Grieg) — 16.30: Aland — germanicd
Inſelreich im Baltiſchen Meer. Reiſebericht mit ſchwediſck=).
Schallplatten. Von V. Pantenburg — 17.00: Nachmittagskonze‟
Das Funkorcheſter. Ltg.: Heß. — Muſik vor 1914. Kapelle Fretzſl
Hauck. — 18.30: Jugendfunk: Jungmädel und Werkarbeit.
18 45: Das Leben ſpricht! — 18.55: Meldungen.
19.06: München: Reichsſendung. Und Stadtvolk, Landvolt ri.A
ſich zum Tag der deutſchen Arbeit. Eine Hörfolge. — 192
Funk=nagelneu (Schallplatten) — 20.00: Zeit Nachrichten.
Anſchl.: Tagesſpiegel. — 20.15: Stuttgart: Reichsſendung.
Sturp=
der Nation: Der Menſch zwiſchen Himmel und Erde. Funfſir.
von Kurt Morgner. — 21.00: Dichtung und Wahrheit. Hiſtoriſit”
Perſönlichkeiten als Operettengeſtalten. Ltg. u. verbind. Te=
Hans Rosbaud. — 22.00: Zeit, Nachrichten. — 22.10: Nackk
Wetter, Sport. — 22.15: Im Tal zu Dageſtan. Gedichte T
Lermontow und Puſchkm in Vertomung von Balakirew u. Daru
now. — 22.30: Die Sportſchau der Woche. — 23.00: Au
ſchnitte aus Bunten Abenden im Sendebezirk. — 24.00: Pe?
heim: Nachtmuſik des Symphonieorcheſters. Ltg.: Leger,
tertile
Fide Aut
ſexti
ndiſcher Er=
Freitag, 26.
Reichsſendung: 19.00: ... und Stadtvolk, Lande-
April
rüſtet ſich zum Tag der deutſchen Arbeit. Eine Hörfol. ,
20.15: Stunde der Nation: Der Menſch zwiſchen Hime
und Erde. Ein Funkſpiel von Kurt Morgner.
Breslau: 18.20: Die Nebel ſind gefallen. Ein Hörſtl
vom Erleben unſerer Jugend.
Königsberg: 21.00: Werke von Anton Dvorak. L4.
Erich Seidler, Soliſt: Karl Maria Schwamberger. Drchef d
des Danziger Staatstheaters.
München: 21.00: Marſchabend. Kompoſitionen u. **
Georg Fürſt.
Budapeſt: 19.30: Traviata, Oper von Verdi.
Prag: 20.05: Sinfoniekonzert.
Warſchau: 20.15: Italieniſche Muſik.
Wien: 20.30: Reden iſt Gold, Luſtſpiel.
Laibach: 20.40: Schlager mit Orcheſterbegleitung=
Mailand: 21.15: Populäre Muſik.
Kopenhagen: 22.55: Moderne Tanzmuſik.
Toulvuſe: 23.35: Argentiniſche Tangos.
Wekkerbericht.
Das immer noch über Mitteleurova lagernde Tieſorog.
brachte den Zuſtrom polarmaritimer Luſtmaſſen nach Deutſch
und damit ſtellenweiſe gewittrige Niederſchläge, die beſonde
Süddeutſchland größere Ausmaße annahmen. Das Störunget
zieht langſam oſtwärts weiter, ſo daß bei ſteigendem
Luſ=
mit einer allmählichen Beſſerung gerechnet werden kann.
Ausſichten für Freitag und Samstag: Noch immer wechle.. *
wölkt, einzelne Niederſchlagsſchauer, tagsüber etwas wier
nachts friſch, lebhafte nordweſtliche Winde.
mmmer 114
jarmſtäderCagblate
Freitag, 26. April
elfKeueſte Nachrichten
WBeltwirtſchaftliche Bedeutung der Textilinduſtrie.
Bericht des Inkernakionalen
Arbeitsamkes.
IID. Das Internationale Arbeitsamt zu Genf hat
feſtge=
eiſtdraß bei der Herſtellung von Woll= und Baumwollſtoffen,
1ce m Spinnen, Weben und Fertigmachen der Gewebe
zwi=
ſchib— 20 v.H. der geſamten Induſtriebevölkerung der großen
In rpeländer beſchäftigt werden. In Indien ſteigt dieſer
An=
ü0l- 25 v. H. und in Braſilien ſogar auf mehr als 40 v. H. Die
gr. Mehrheit der Beſchäftigten in der Textilinduſtrie ſind
allßlrss Frauen.
ſie Textilinduſtrie gehört demgemäß zu den wichtigſten
In=
dunk zweigen, vom ſozialpolitiſchen Standpunkt aus betrachtet;
abhuru ch in jeder anderen Hinſicht, insbeſondere mit Rückſicht
auſde Wichtigkeit ihrer Erzeugniſſe und die Größe der in ihr
anzwialten Kapitalien zählt ſie zu den Hauptgruppen menſchlicher
ind duüaller Betätigung.
Fe chnet nach der Geſamtzahl der 1934 vorhandenen
Spin=
dellminCd die führenden Baumwollgarn erzeugenden Länder:
Grilsannien, die Vereinigten Staaten, Frankreich,
Deutſch=
lan y ndien, Sowjetrußland, Japan, Italien, China, die
Tſche=
oihlbakkei und Braſilien. — Die wichtigſten Erzeugungsländer
uü umwollgeweben — gerechnet nach der Zahl der
4ßorhandenen Webſtühle — ergibt eine andere Reihenfolge:
Feinixte Staaten, Großbritannien, Japan. Sowjetrußland,
(yhland, Frankreich, Indien, Italien, die Tſchechoſlowakei und
M
esbritannien ſtand hinſichtlich der Herſtellung von
Woll=
ut und Wollgeweben an erſter Stelle. Es folgen dann
rinigten Staaten, Frankreich, Deutſchland, Italien und
Wcschoſlowakei.
füfBritannien verfügt allein über ungefähr ein Drittel aller
attzuvellſpindeln und ein Fünftel aller Bäumwollwebſtühle der
Zatürjährend auf die Vereinigten Staaten ein weiteres Fünf=
We: Spindel= und Webſtühle entfällt. In weitem Abſtand
4Rdrann erſt die übrigen Länder.
e-Erhebungen des Internationalen Arbeitsamtes zeigen
Suikliy, daß ſich in der Woll= und Baumwollinduſtrie
tief=
er=Ramſtah ſehlseie ſtrukturelle Veränderungen vollzogen haben. Dieſe
Ver=
ndtzengen beſtehen hauptſächlich in geographiſchen
Verſchiebun=
weilte
ir induſtriellen Standorte, der Erhöhung der Produktions=
Freundſch
zſten en äh ikzi und den Veränderungen der Nachfrage. Hier machten
hH1 Wirtſchaftskriſen vom Jahre 1921 und in noch ſtärkerem
Zuſt
ſuguß= die 1929 einſetzende Weltkriſe bemerkbar. Unter der von
eichneidenden Veränderungen betroffenen Induſtrie ſetzte
alohin hemmungsloſer Konkurrenzkampf um die Abſatzmärkte
Neubert,
Bſdar Textilinduſtrie handelt es ſich um einen Typ jener In=
„uſtſen, auf den ſich junge Induſtrieländer von Anfang an zu
ünemut ſeflegen. Die Errichtung von Textilfabriken ſpielt daher
muckt eutte noch überall da eine große Rolle, wo man das
wirt=
hatfth Heil in einer möglichſt ſchnellen und großen
Induſtria=
eſieſtug erblickt. Alſo vor allem in Südamerika, in den
Län=
ſeritzes nahen Orients, im Fernen Oſten uſw. Auf dieſe Weiſe
irnſd e. Textilinduſtrie der Erde ununterbrochen weiteren
erheb=
ch4kVeränderungen unterworfen werden und der Handel mit
itrzeugniſſen im Laufe der nächſten Generation einen um=
Urttzoem Wandel durchmachen. Während zu Beginn der
kapi=
alkſihu =Periode die Induſtrieländer, vor allem
Großbritan=
jenu ſ= geſamte Welt mit Textilerzeugniſſen verſorgte, wird
ünzſiym gerade auf dem Gebiete der Textilverſorgung
weit=
geheset Alutarkie Platz greifen, weil jedes Land ſeine neugegrün=
Wlxiilinduſtrie durch hohe Schutzzölle ſchützen und die Einfuhr
uszüöi cher Erzeugniſſe unterbinden wird. Dieſe Entwicklung,
chrauf anderen Gebieten der Maſſenerzeugung zu
beobach=
pracht es zur Pflicht der deutſchen Wirtſchaftspolitik, eine
Unlfetung der deutſchen Exportinduſtrien in Richtung auf
Qilſuiserzeugniſſe vorzunehmen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
lemſchifferpatente. Der Herr Reichsverkehrsminiſter hat
E I des Reichsverkehrsblattes, Ausgabe 4:
Reichswaſſer=
iſt Eine Bekanntmachung über Rheinſchifferpatente vom 16.
läl9,5 veröffentlicht, in der die zur Zeit geltenden Vorſchrif=
Aer Rheinſchifferpatente zur beſſeren Ueberſicht
zuſammen=
äniao Fbekanntgemacht werden. Die Bekanntmachung enthält
ntacl Peſtimmungen der „Vereinbarung über die Ordnung, be=
½ Sie Rheinſchifferpatente, welche die Artikel 15 bis
ein=
hlictzſch. 21 des Vertrages vom 17. Oktober 1868 und die
Ver=
inhuung vom 4. Juni 1898 zu erſetzen beſtimmt iſt”, vom 14.
zußte: 1922 in der gegenwärtig geltenden Faſſung; unter II
ſerund der Vereinbarung vom 14. Dezember 1922 gleich=
114 arlaſſenen und gegenwärtig zur Anwendung kommenden
Vorzſtigen über Rheinſchifferpatente, und unter III die zur Zeit
m Achsgebiet geltenden Ausführungsbeſtimmungen über
Er=
tilfe von Rheinſchifferpatenten.
eises Geſetz zur Sicherung von Gräſerkrediten. Die
Reichs=
egiltng, hat das folgende Geſetz beſchloſſen, das durch
Veröffent=
ichumim RGBl. Teil I Nr. 45 vom 24. April verkündet wird:
Dasſſt ſickh zur Sicherung von Gräſerkrediten vom 28. März 34
zilt Aih für die Gräſerkredite für die Weidezeit 1935. An die
Ftellezer im Geſetz in bezug genommenen Vorſchriften der 88
M unf wes Geſetzes zur Sicherung der Düngemittel= und Saat=
ButvA nrung vom 20. Dezember 1933 treten die 88 2 und 5 des
beſetz3 zur Sicherung der Düngemittel= und Saatgutverſorgung
voml Movzmber 1934.
belſſchaft für Elektriſche Unternehmungen Lud. Loewe u.
Co, / 5. Berlin. Bei den eigenen Betrieben und faſt allen
Tochelteizellſchaften der Geffürel hat ſich die Belebung der
deut=
chewä ſintſchaft im Jahre 1934 günſtig ausgewirkt, ſo daß aus
en l ſtenden Ergebniſſen des Geſchäftsjahres die Vecteilung
iner ſhsdenbe von 6 Prozent gegen 5 Pkozent im Vorjahr
vor=
eſchſſtn werden kann. Der verbleibende Reingewinn einſchl.
Vortan breträgt 6 312 250 (6 146 813) RM. Der Auftragseingang
er „Atz3 fabriken hat ſich im Berichtsjahre mehr als verdoppelt.
Von 0 Alufträgen entfallen zirka 12 Prozent auf das Ausland.
Die Aloggſchaftsziffer erhöhte ſich von 1206 zu Beginn des
Jah=
ſes EN 2254 Ende 1934. In den erſten Monaten 1935 hat die
ege Aſchräftigung weiter angehalten.
Jzcklanfabrik Ph. Roſenthal u. Co., AG., Selb. Die
Ge=
ellſiclz, jann, während die letzten drei Geſchäftsjahre bedeutende
Verl=” Grächten, für 1934 wieder ein beſſeres Ergebnis
vor=
gegeng der geſamte Umſatz in Gebrauchs= und Luxusporzellan
onnmezekteigert und dabei der Auslandsumſatz gegenüber dem
Vorjau mi vollem Umfang aufrecht erhalten werden. Das
Be=
lichtds)t ergab einen Reingewinn von 85 815 RM., um den ſich
der 1ülenommene Vorjahrsverluſt von 639 689 RM. auf 583 874
RMN määßigt. Dieſer Saldo ſoll wieder vorgetragen werden.
Der ämebsertrag iſt auf 4,57 (4,21) Mill. RM. geſtiegen.
lebeis ie, Iſolatorenfabrik wird berichtet, daß der Geſamtumſatz
der 1Irie Selb, Hennigsdorf und Eckerskeuth im verfloſſenen
Geſch ölszjahre mengenmäßig geſtiegen iſt. Der Auslandsumſatz
ſie konnſ setrenüber dem Vorjahr auch wertmäßig gehalten werden.
Den /aü ber 12 Prozent geſunkenen Durchſchnittserlöſen konnten
die 5ſatorenwerke ihre Unkoſten angleichen und das
Geſchäfts=
jahr g n Wewinn abſchließen.
3—
Kauuiſchritleiung. Nadolf Maude.
Verantrläch für Politik und Wirtſchaft. Rudolf Maupei für Feuilſton, Reich
und Acltrdr und Heſſiſche Nachrichten Mar Streeſe;für den Schlußdienſt: Andreas
MPaug” ux den Handel: Dr. C. b. Quetich: für den Sport: Karl Böhmann;
iß enwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette
Anzeigen=
leiterike. iu 5 Ruhle; für den Juhalt der Anzeigen verantwortlich: Paut Ziegler
jamrt Meu *Darmſtadi. D. A. kkk. 35. 30f69. Truck und Verlag: L. C. Wittich
Daruſtiadt Nheinſtraße 23.
Fu Rl iFungks Beitkäge wird Gewähr der Nückſendung nicht übernommen.
Spre Rtumit der Echriſtleiturg, Vormittägs 19—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe war im allgemeinen etwas ſchwächer,
da das herauskommende Material meiſt nur durch Limite
Auf=
nahme fand. Berückſichtigt man die Kursentwicklung ſeit
Jahres=
beginn, ſo zeigt ſich nach den vorangegangenen nicht
unerheb=
lichen Steigerungen eine durchaus natürliche Reaktion. Hinzu
tritt der bevorſtehende Ultimo, der zweifellos einige
Geldbeſchaf=
fungsverkäufe ausgelöſt hat. Auch die ſaiſonmäßig zunehmenden
Anſprüche der Wirtſchaft tragen am Aktienmarkt zu einem
ge=
wiſſen Kursdruck bei. Im Gegenſatz zum Aktienmarkt lagen
Ren=
ten überwiegend freundlicher. Am Aktienmarkt lagen Kaliwerte
überwiegend freundlicher; anſcheinend ſprechen hierbei
Meldun=
gen über eine Kaliverſtändigung mit Spanien mit. Im Verlauf
bröckelten die Kurſe weiter ab. Störend wirkte der Rückgang
von Schuckert um 3 Prozent. Im Zuſammenhang mit der
Silber=
hauſſe lagen insbeſondere Mexikaniſche Renten feſt. Am Markt
der Inlandsrenten war das Geſchäft ſehr ſtill.
Die Rhein=Mainiſche Börſe hatte wieder
außerordent=
lich kleines Geſchäft und überwiegend ſchwächere Kurſe. Bei der
Kuliſſe beſtand weitere Neigung zur Abwicklung beſtehender
Eni=
gagements, während Kauforders aus der Kundſchaft vollkommen
fehlten. Infolge der herrſchenden Geſchäftsſtille blieben einige
günſtige Nachrichten aus der Wirtſchaft ohne Einfluß, und im
Durchſchnitt gingen die Kurſe am Aktienmarkt bis zu 1 Prozent
zurück. Mehr unter dem Druck ſtanden Elektroaktien. Durchweg
ſchwächer lagen auch Montanaktien. Von Chemieaktien ſetzten
JG. Farben ½ Prozent, Metallgeſellſchaft 1 Prozent,
Scheidean=
ſtalt ½ Prozent niedriger ein. Der Rentenmarkt konnte ſich etwas
beſſer behaupten. Die Umſätze waren aber gleichfalls ſehr
ge=
ring. Im Verlaufe entwickelte ſich im Zuſammenhang mit der
Steigerung des Silberpreiſes, ziemlich lebhaftes Geſchäft für
mexikaniſche Anleihen. An den Aktienmärkten hielt die
Geſchäfts=
ſtille auch ſpäterhin in vollem Umfange an. JG. Farben
bröckel=
ten noch 4 Prozent ab.
Bei anhaltender Geſchäftsſtille lagen die Kurſe an der
Abendbörſe bei Eröffnung im Vergleich gegen den Berliner
Schluß meiſt noch gut behauptet. Im Verlaufe erfolgten von der
Kuliſſe und teilweiſe auch von der Kundſchaft kleine Abgaben, ſo
daß die Haltung etwas ſchwächer wurde und die Kurſe ſchließlich
nur knapp behauptet lagen. Am Rentenmarkt erhielt ſich das
Intereſſe für mexikaniſche Anleihen.
Piehmärkke.
waren 125 Kälber. Preiſe für Kl. a) 57—58, b) 51—56, c) 44—
50, d) 35—43 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft in der Klaſſe
Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 25. April. Aufgetrieben
a) 12. b) 37. c) 43 b) 23 Stück. Marktverlauf: lebhaft.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 25. April. Auftrieb: 60
Kälber, 18 Schafe, 10 Schweine, 2 Ziegen 180 Ferkel und 418
Läufer. Ferkel bis ſechs Wochen 14—18 MF. über ſechs Wochen
19—25 Mk., Läufer 26—32 Mk. Kälber, Schafe, Schweine und
Ziegen wurden nicht notiert. Marktverlauf: Ferkel und Läufer
lebhaft.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 25. April. Aufgetrieben:
Rinder 6 (am 18. April 51), darunter Bullen 2, Kühe 4, Kälber
657 (920), Schafe 39 (65), Schweine 458 (430). Es notierten
pro Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber a) 60 (60), b) 54—
59 (54—59), C) 46—53 (46—53), d) 35—45 (36—45)” Lämmer
und Hammel b) 2. Weidemaſthammel 39—40 (37—38), d) 36—
38 (33—36); Schweine b) 47—51 (46—51), c) 47—50 (45—50),
d). 44—49 (44—48) Marktverlauf: Kälber langſam,
ausver=
kauft; Hammel und Schafe mittelmäßig, ausverkauft: Schweine
langſam, ausverkauft. — Anmerkung: Der am nächſten
Don=
nerstag ſtattfindende Markt iſt auf Freitag, den 5. Mai,
verlegt.
Berliner Getreidemarkt vom 25. April. Die Marktlage im
Getreideverkehr war kaum verändert; der Handel bewegt ſich
weiter in ſehr ruhigen Bahnen. Weizen und Roggen ſind zu
Mahl= und Futterzwecken über Bedarf angeboten und die zweite
Hand hat bei der Verwertung ihrer Beſtände merkliche
Schwie=
rigkeiten, da die Mühlen noch auf längere Zeit ausreichend
ver=
ſorgt ſind. Anregungen vom Mehlabſatz lagen auch nicht vor.
Berliner Kursbericht
vom 25. April 1935
Der Reichsbankausweis
für die dritte Aprilwoche.
In der dritten Aprilwoche hat ſich die geſamte Anlage der
Reichsbank in Wechſeln und Schecks, Lombards und
Wertpapie=
ren um 27,3 Mill. RM. auf 4328,4 Mill. RM. verringert. Dieſer
verhältnismäßig beſcheidene Fortſchritt der Entlaſtung iſt wieder
lediglich techniſch bedingt und auf die Verzögerungen in der
Wechſeleinlöſung infolge der Oſterfeiertage zurückzuführen.
Ins=
geſamt ſind bis zum 23. April 58,5 Prozent der Ultimo=März=
Beanſpruchung abgedeckt gegen 100,7 Prozent zum entſprechenden
Zeitpunkt des Vorjahres. Im einzelnen haben die Beſtände an
Handelswechſeln und Schecks um 22,4 auf 3568,6 Mill. RM., an
deckungsfähigen Wertpapieren um 4,0 auf 389,1 Mill. RM. und
an Reichsſchatzwechſeln um 1,3 auf 1,7 Mill. RM. abgenommen,
dagegen die Beſtände an Lombardforderungen um 0,5 auf 40,7
Mill. RM. zugenommen. Die Giroguthaben zeigen infolge
Ver=
mehrung der öffentlichen Guthaben eine Zunahme um 77,8 auf
976,1 Mill. RM. Auch in der Bewegung des
Zahlungsmittelum=
laufs ſpiegelt ſich die durch die Feiertage verurſachte techniſche
Verzögerung des Rückfluſſes wider; der geſamte Zahlungs
nittel=
umlauf betrug 5491 Mill. RM. gegen 5346 Mill. RM. zum
ent=
ſprechenden Zeitpunkt des Vorjahrs. Die Zunahme der
Deckungs=
beſtände, hält ſich im üblichen Rahmen: Die Goldbeſtände haben
ſich um rund 119 000 RM. auf 81,1 Mill. RM. erhöht, während
die deckungsfähigen Deviſen mit 4,3 Mill. RM. faſt unverändert
ſind.
Die Teuerung in Belgien nach der Belga=Abwertung.
Der Index des Wirtſchaftsminiſteriums für die
Lebenshal=
tungskoſten in Belgien weiſt eine Erhöhung um 8 Punkte, d. h.
von 621 auf 629, auf. Zum erſten Male ſeit der Abwertung des
Belga hat man alſo eine amtliche Statiſtik über die
Rückwirkun=
gen dieſer Operation auf die Preiſe im allgemeinen
veröffent=
licht. Es handelt ſich ſelbſtverſtändlich um Durchſchnittspreiſe.
In einigen Städten, wie beiſpielsweiſe Verviers und Gent, iſt
die Preisſteigerung beträchtlicher; in letzterer Stadt beträgt ſie
13 Punkte.
Da der Preisindex auf Grund einer ſehr großen Anzahl von
Erzeugniſſen errechnet wird, die zum Teil, wie z. B. Wfeffer und
Kerzen, einen nur ganz geringen Bruchteil in den Ausgaben
eines Haushalts ausmachen, haben dieſe offiziellen Ziffern die
Tendenz, die wahre Preislage für die wichtigen
lebensnotwendi=
gen Erzeugniſſe nicht ganz richtig wiederzugeben. So iſt z. B. das
Brot von 1,35 auf 1.50 Fr. geſtiegen, die däniſche Butter von
20 auf 22 Fr. und Ochſenfleiſch von 24 auf 28 Fr. je Kilo.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Am 30. April feiert Dr.=Ing. e.h. Fritz Opel,
ſtellvertreten=
der A.=R.=Vorſitzender der Adam Opel AG., Rüſſelsheim, ſeinen
60 Geburtstag. Dr.=Ing. e. h. Fritz Opel hat die Entwicklung
der Opelwerke zur größten deutſchen Automobilfabrik und zum
größten Fahrradwerk der Welt als Leiter der techniſchen
Abtei=
lungen in Gemeinſchaft mit ſeinen Brüdern entſcheidend
beein=
flußt. Seine erfolgreiche Tätigkeit beſchränkte ſich jedoch nicht nur
auf die Opelwerke. Auch in ſehr vielen anderen Zweigen der
deutſchen Wirtſchaft wirkte er in der gleichen Weiſe
Infolge der ſteigenden internationalen Silberpreiſe hat
Prä=
ſident Rooſevelt durch eine Proklamation den offiziellen
Silber=
preis für Neuſilber auf 77,57 Cents je Unze feſtgeſetzt.
Gleich=
zeitig wurden die Regierungsſchürfgebühren um 40 Prozent
er=
mäßigt, womit der Preis indirekt weiter heraufgeſetzt wurde.
Ende März wurden in den Vereinigten Staaten 9 760000
Arbeitsloſe gezählt, was gegen Ende Februar eine Verminderung
um 125 000 bedeutet. Im Vergleich zu Ende März 1934 iſt jedoch
eine Erhöhung der Arbeitsloſenziffer um 336 000 feſtzuſtellen.
Die Compagnie Internationale des Wagons=Lits in
Brüſſel=
erzielte 1934 einen Reingewinn von 21,69 (37,97) Mill. ffr., der
wie im Vorjahr, zu Abſchreibungen auf das rollende Material
Verwendung findet.
Die italieniſch=braſilianiſchen Handelsvertragsverhandlungen,
die ſeit mehreren Wochen andauern, ſind, wie amtlich mitgeteilt
wird dem Abſchluß nahe. Nach dem Wortlaut des Vertrages
ſoll Italien mehrere Kriegsſchiffe liefern, die Braſilien mit
Baumwolle bezahlen wird.
Deviſenmarkt
vom 25. April 1935
Me
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw. /1
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 11
Conti=Gummi.
DeutſcheCont. Gas 1
Lkutſche Erdöl
ie ee
F. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöckhnerwerke.
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn.
e
147.—
119.871
104.—
93.75
91.875
113.875
90.25
110625
77.375
71.25
Drenſteinc Koppe!!
Polyphonwerke
Rütgerswerke.
Salzdetfurthg alt
Weſtbte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Ve
10.25
112.125
159.50
34.75
77.75
113.50
87.—
14.75
121.75
60—
126.75
a11.55
137.—
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1 ägypt. 2
1 Pap. Peio
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canab. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2. Stg.
100 eſtl. Kr. ſe
100 finn.Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 is1. Nr.
Geld Briel
12 zs
0.85s
41.89
0. 301
3.077
2.u68
53.52 58,62
81. 11 187.27
1.985
68.43
5.295
16.38
d2.sis
0.S6ol
42.06
0.203
3.063
2.772
12.015
88.57
5.305
16.42
2.3541 2.358 1
S7.73/ 180,07
54.251 54.35
Italien
Japan
Jugpſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei
ungarn
Uruguah
Ber. Staaten
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinat
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling!”
100 Eseudos
100 Kronen ſe
00 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Nr.
1 türk. *
100 Peng”
Goldpeſo
1 Dollar
GeldBriel
20.68 .
0.704
5.649
80.92
60 24
45.95
10.36
St.st e
5o,72
23,93
70.375
1.279
1.079
2.483
2.7s
0.nc6
s.e81
2108
60.38
49.05
10.s0
1.88
(0.28
:3.99
10.398
„(63
1.721
2.407
Surmſtaster und Harienaroane Suraſtaot, Fillat der Arescher Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 25. April 1935.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Geernee
Gr.Ilp. 193=
„1935
„
1938
„ 1937
1938
Gruppel ..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Inter., v.30
4½%Baben : v.27
4½BBahern v.2i
4½%Heſſen., b. 28
4½
„ b.29
4½8 Preuß. b. 28
1 %Sachſen v. 27
4½½Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze nina!
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze nma
4½%„.......
Dtſch. Anl. Ausl.
* Ablöſung.
Teultiche
Schuszge=
bietsatleihe ....
4½BBab.=Baden
BBerlin .b. 24
BDarmſtadt ..
4½BDresbenv. 26
4½%Frankfur 1 88
4½ gheibelberg28
4½Mainz. ...
41. %Mannheim27
4½.% München 29
4½%Wiesbaden28
4½Bbeſſ. Landesb
4½% „ Goldoblig
103.25
107.25
107,
106-
10s.3
105.9
100.25
972),
1631,
96.6
98
96.75
98
108,
96.25
96.25
10o0,8
100.5
100.1
113.25
91.25
95.5
90.25
92
92.5
93
94.75
92.5
96.25
94.25
We
hyp.=Bk.=Liquid. 100.5
34%
Komm.=Obl. . . . ! 95
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.) 96.5
4½% ; Goldoblig.!
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſ. Gldobl. R.11
R.1/ 94
4½%
4½%caſſ. Landesk.
Goldpfbr.. . . . . 1 96.25
4½%Nſſ. Landesb.! 96:25
5½%n Lig.=Obl. 100.75
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=-Anl.
4Ausl. Ser. 1/115.25
FAusl. Ger.II/ 129.5
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz) / 21.5
4½½Berl. Hhp. B./ 95.5
Lig.=Pfbr. 100.25
4½%Frkf. Hyp.=B./ 96.25
½%0„Lig.=Pfbr. 100‟,
„ Goldoblig. 93.5
20 Frkf. Pfb.=B./ 96.25
„Lice=Pfr. /100.75
*1
4½ BMein. Kyb. B./ 96
„ Lia=Pfr. 100)
% Pfälz. Hhb. B./ 93.25
Lig.-Pfb. / 100.75
4½8 R. bhp. Bi.) 96”,
% „ Lig.=Pfr./ 101½,
Golbobl.
ſ BSüdd Boden
(red.=Bank ... . / 97.75
5½½- Lig.-Pfbr. 101
½%Wttb. Ghp. BI 98.25
MM
68 Dt. Linol. Werte
88Mainkrw. b.36
6%Mitteld. Stahl.
6%SalzmannE Co.
6%Ver. Stahlwerke
62Voigt& Häffner
Vet
103
100.75
108"
zor),
160
F. 6. Farben Bonds/125
5 %Bosn. L. E. B.
2. Inbeſt.
5%Bulg. Tab. v.08
4½% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente
5%bereinh. Rumän
14½%
4½Türk. 1. Bagbad
4% II.Bagdadl
4½ %ungarn. 1918
4½ „ 19141
Solde.
429
1o10
42
4o5
6.5
8.5
7.15
6.,65
4½Budp. Stadtanl.
4BLiſſabon. ....
4% Stockholm. ..
Aßtien.
Accumulat.=Fabr 1
Allg. Kunſtzide Unie
A. E. G. .........
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauereily
Zelſtoff.
Bad. Maſchinenfbr. 1
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht! 1
Buderus Eiſen..../ 97.25
Eement Heidelberg
Karlſtadt!
53
3811
122.5
ur
80
128.5
132
1210,
F0.Chemite. Baſe
Chem.Werke Abert
Chabe (A.=C) .."
Contin. Gummiw. .
Contin.=Linvleum:
Daimler=Benz=
Ot. Atl. Telegr.
Erböl
„.
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....!
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Gektr. Lieferg.=Geſ
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union
Eſchwveiler ......
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüder.
F.G. Farbeninduſtr. 1
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume 1 90),
Frankfurter oof..
Geſ.f.elektr. Untern.
Golbſchmidt, Th.. .11
Gritzner=Kahſer . ./ 37.25
Grün & Bilflnger, .I=
Hafenmühle Frkft. 1
Ganauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau ſ=
Henninger, Nempf 1120.75
HilvertArmaturftrb.
Hindrichs=Aufferm. /103
Hochtief Eſſen
Holzuann, Phil. / 91:,
ZlfeBergb. Stamm
Genüfſel120
J
9921,
112,6
108.55
433
uos
9u.
108
12211
167.75
240
64
130
147:,
z2o.
102.4
A4.
101
103.5
68,5
114
Kali=Chemtie. . 2
Aſchersleben.
Rlein, Schanzlin
Klöchnerwerke ....
Knorr C. 6. ....
Konſerven Braun
Lahmeher & Co
Laurahite ..
Lech, Augsburg
Lotomf. Kraußs Co.
Löwenbr. Münch. I
Mainir.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfelb. Bergb.
Metallgei. Frankf..
Miag, Mühlenbau.
Moenus......"
Motoren Darmſtad!
Reckarwer Eßling.
Sdenw. Hartſtein..
Part=u. Bürgerbr.
R I.Braunkohlen.. /=
Elektr. Stamm
Stahlwverke ...11
Niebeck Monkon...!:
Noeder, Vebr. „
Rütgerswerft. ...
Salzdetfurth Kalt.
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm. Lackfbr.
Schuckert, Elektr. .
Schtuuarh, Storchen
ſemens & Halsfe. 1148.5
Neinigerwerlet
Südd. Kucker-A. 6./1
ergbau
113.25
go.5
1198
72
An.
21).
99.5
208
81.25
77.25
161.,5
87.75
83.25
98
216
115.5
107‟
100
104.5
164
54.5
103.5
Oif e
unterfranken .....
Ber. Stahlwverke ..
Ver. Utramaritt ..
Beſidte, Kaufhof.
Weſteregeln Kalt
Zeuſtoff Waldhof.
All g. 2t. Creditgef.
Babiſche Bank
Bk. f. Brauinduſtr
Baher. Oyp. u. W.
Berl. Handelsge).
„ Oypotheibl.
Comm. u. Privatbi.
Dt. Ban zu. Dise.
Dt. Eff.u. Wechſel.
Dresdner Ban!.
Frankf. Bank.
Ohp. Ban:
Mein. Lyp.=Bank
Pfälz. Hhp.=Ban!.
Reichöbank=Anl.
Rhein. Hyp.=Ban1.
Südd. Bob.-Cr. B!
Wür 11 Notenbank.
A.-G.f. Verlehrsw.
Ailg. Lokalb. Kraftu
725 Dt. Meichsl Pzg.)
Hapag
Lübeck=Büchner
Nordd. Lloyd
Südd. Eiſenb.=Ge
Alllanz- UI. Stut
Verſicherun
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Franiong Rü
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
Schantungönde!!
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109.5
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93.5
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35.25
72
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271.5
123
47.75
15:1
55.25
OUM
Heute Freitag 8½ Uhr
Volksvorstellung
Das große Oster-
Varieté-
Programm
50₰ 759 1.— 1.25
Erwerbslose 0.30
Karten Verk.-Büro
und Hugo de Wagl.
DIE.
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I. Donges • Wiest Darmstadt
Ecke Grafen- u. Elisabethenstraße
UV966)
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Leonh.
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22 Rhelnstr. 22 • Fernruf 3409
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Bosniaken
Eine mitreißende Liebessymphonie aus den
bosnischen Bergen
mit Brigitte Horney
Attila Hörbiger, Willy Eichberger
Willy Schur
Menschen, Landschaft, Liebe und Haß verschmelzen
sich mit dem Zauberi slavischer Volksmusik zu einem
einmaligen unvergeßlichen Erlebnis!
Vorher: Wllde Schwäne (Kulturfilm)
O Skl Heil (Lustspiel)
O Neue Deullg-Tonwoche
mit den Ereignissen aus aller Welt. (F3963
Jugendliche über 14 Jahre haben Zutritt,
Echter vollfetter
Schweizer Käſe
45% Fett i. T.
zart und ſaftig
¼ Pfund 256
Beſonders vorteilhaft:
Rahm=Camembert
50% Fett i. T.
1, 203
Spezialität:
Käſe=
Aufſchnitt und Platten.
Feſtwoche
Vierter Abend
Freitag, 26. April, 19.30 bis gegen 22.30 Uhr
Deutſche Bühne O, 15. Vorſtellung — Preiſe 0.50 bis 4.30 RM.
Agnes Bernquer
Trauerſpiel von Friedrich Hebbel — Inſzenierung: Poelzig=Fritzſche
Hauptrollen:
Trumpp, Baumeiſter, Lohkamp, Stelzer, Stieda, Weſtermann
Samstag, 27. April
Hauptmiete B, 21.Vorſtellung. In neuer Einſtudierung u. Ausſtattung
Figaros Hochzeit
Sonntag, 28. April
11 Uhr,
Dr.
foher des Großen Hauſes (EEintritt frel)
ans Knudſen, Berlin, ſpricht über
„Weſen und Aufgaben der heutigen Theaterkritik”
19.30 Uhr: Außer Miete
Arabella
unter der Leitung von Richard Strauß
(S9GäZ
Als Gäſte: Reining, Krauß, Strack, Herrmann.
Vorverkauf für ſämtliche Vorfſiellungen an den Tageskaſſen.
Zacob Becker
Markt
udwigſtraße 1, am
Fernruf 1883.
(3985
Buſchroſen
alle Farben, (e
St.35.-3,10St.3.20
Erdbeeren
räft. Pflanzen,
St. 3.3,100St. 2.50
Gemüſe= und
Salatpflanzen.
Gärt=
nerei Barban
Dieburgerſtr. 105
TafZOeTNET !
Auf Anordnung des Reichshandwerksmeiſiers findet am
Freitag, den 26. April 1935, abends 8 Uhr, in der
Woogsturnhalle zu Darmſiadt, eine
öffentl. Kundgebung des Handwerks
ſtatt. Es ſpricht der Reichsinnungsmeiſter Scholz, Berlin.
Das geſamte Handwerk des Kreiſes Darmſiadt nimmt an
dieſer Kundgebung teil.
gez.: Leß
Kreisbetriebgemeinſchafts=
walter Handwerk
gez.: Schaefer
Kreishandwerks=
meiſiter
Inſerieren
bringt Gewinn!
verwachtmeiſter
DrP2 I
Nach dem Roman der Berl. Illustrierten.
Vier interessante Frauen um einenSchupo:
Sybille Schmitz, Marianne Hoppe, Emmi
Sonnemann, Claire Fuchs.
Beginn: 3.—, 5.30, 8.10 Uhr.
Sonntag, 1.30 Uhr Jugend-Vorstellung:
DER BERG DES SCHIICKSAI.S
Baby=Wäſche ſehr preiswert.
Wäſche=Posner, Rheinſtraße 7.
Im Hofe der Mercks=Apotheke.
UfE
IIF
Hah h une
NeeSe
He
Eason
HNenn Lse
Hunsnn
Pritsche
Hese e
a.V.
Hansa-Lloyd- und Goliath-
Verkaufsstelle Hessen• G. Wacker
Darmstadt, Olbrichweg 16. Tel. 1616
9341
Bekanntmachung des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 3 Geldbörſen mit
Inhalt, 2 gold. Broſchen, 1 gold.
Armbanduhr, 1 ſilberne
Arm=
banduhr, 1 Doublé=Armband, 1
goldener Siegelring, 5 Bund
Schlüſſel. 1 Sportabzeichen, 2
ein=
zelne Handſchuhe, 1
Taſchenmeſ=
ſer, 1 Paar Strümpfe, 1 alte
Aktenmappe, Inhalt: Flaſche, 1
Füllfederhalter, 1 Parteiabzeichen,
1 Herrenrock, 1 roter
Damengür=
tel, 1 Autokurbel, 1 Brille mit
Horneinfaſſung, 1 Kühlerſchraube,
1 Türdrücker für Auto, 1 Zim=
merlinde, 1 Baſthandtaſche, 1
Luft=
pumpe, 1 Matratze. —
Zuge=
laufen: 2 Meerſchweinchen, ein
Schäferhund, 1 kl. junge Katze. —
Zugeflogen: 3 Tauben, 2
Lach=
tauben, 2 Wellenſittiche.
1. Mai!
Saal, 100 Perſ.
faſſ., noch frei.
Gute Küche.
bill. Bierpreiſe.
Bleichſtr. 41. (e
Voranzeige:
3. Mai: Gaſiſpiel Käthe Dorſch mit Enſemble
5. Mai: Gaſiſpiel Franz Völker als „Cohengrin”
Vorverkauf ab Montag, 29. April
Schillerplak 5
(8954 b)
Drahtgeflechte,
Drahtgitter,
Pfoſten,
Stacheldraht,
Brückner,
Holzſtraße (a
am Brunnen,
Fernſpr. 1249,
Saalſportfeſt mit Tanz
zugunſten des Winterhilfswerkes
Sonntag, den 28. April 1935, abends 19 Uhr
im Städtiſchen Saalbau
Veranſtalter:
Das Fachamt Radſport in der Ortsgruppe
Darmſtadt des Deutſchen Reichsbundes für
Leibesübungen.
Muſit:
Muſikkorps d. Landespolizeigruppe Darmſtadt
Ihre Mitwirkung
haben zugeſagt:
der Radfahrerverein Darmſtadt, Darmſtädter
Radſportklub, Radſportklub Dieburg, Germania
(sen2
Eberſtadt
Anſchließend Tanz!
Eintritt uur 50 Pfg. Die Karten ſind zu haben bei der
Kreis=
amtsleitung der NSV., Wilhelminenſtr. 34, bei
ſämtlichenOrts=
gruppen der NSV. u. bei den Mitgliedern der Radfahrervereine
Riesen-Rumpsteal
im Texas-Keller
mit
Zwiebelr
Heate nacht biss Uhr gebffnet
Samstag nacht bis 5 Uhr
usoc
11
Nam
gund ſein
eſtigelegt he
etis der Er
Afs
U