Darmstädter Tagblatt 1935


20. April 1935

[  ][ ]

Cchl,

Einzelnummer 10 Pfennige

Tolt
Tal

A4
N
Tat
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:

F wöchentlich 7maligem Erſcheinen monatlich Mk. 2.20
Fr Haus einſchl. Botenlohn und Transporttoſten. Ab=
dsit
M. 2.. Poſtbezugsprels Mk. 2.40 einſchl. Poſi=
brweiſungsgebühr
und ausſchlleßlich Poſizuſtellgeld.
interſcheinen einzelner Nummern infolge höberer
walt berechtigt den Bezleber nicht zur Kürzung des
a-ugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſiellungen durch
Fernruf obne Verbindlichkeit für uns

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſiattet.
Nummer 110 Samstag/Sonntag, 20/21. April 1935 197. Jahrgang

Anzeigenpreis:
Die 22 mm breite Zelle im Anzeigentell. 1 mm boch.
7 pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Texttell 1 mm
boch 80 Pfennig. Platzaufſchlag nach vorheriger Ver=
einbarung
) für Unterbringung unter Text oder an be=
ſimmter
Stelle 25½Nachlaß nach Staffel C.Wortanzeigen
(einſpaltigl das fetigedruckte Ueberſchriſiswort 20 Pfg.,
ſedes weitere Wort 8 pfennig. Famillen Anzeigen
die 22 mm brelte Zeile 1 mm hoch 6 Pfennig. Zur Zeit
iſt Prelsiſte Nr. 3 gültig.
poſſchectonto: Franffurt a. M. 1301. Bankionio:
DD. Banl und Darmſtädter und Nallonalbant.

42u
Ppen

Brüſſel, Tribüng

hes Rm. 31.-
0. April.
ſitelt Sepil W

r. Goebbels zum Geburtstag des Führers
Adolf Hitler als Menſch.

* Die Tooche.

ußcse
hnen u. Taude
u. Poulardef
aſthühner
n Ausſchnitt.
bratfert freiha
dSchrit
15, Tel. 19
Schröde
kaufe

mit
W

baum polt
900

DNB. Berlin, 20. April.
Reichsminiſter Dr. Goebbels hielt am Samstag
ſiirtag um 12 Uhr über den Rundfunk eine Anſprache
un Geburtstag des Führers.
Die Rede wurde auf alle deutſchen Sender, ſowie
et deutſchen Kurzwellenſender mit Richtſtrahler nach
anderTamk ſüwaſien, Oſtaſien, Afrika, Mittelamerika, Süd= und
-Belgien ſordamerika übertragen. Er führte u. a. aus:
Heute, zum Geburtstag des Führers, iſt es, glaube
Sſtellung Ah an der Zeit, den Menſchen Hitler mit dem ganzen
ſaaber ſeiner Perſönlichkeit, mit der geheimnisvollen
Mesgie und der eindringlichen Kraft ſeines indivuiduellen
Sirrkens, dem ganzen Volke vor Augen zu ſtellen. Es
0E wohl auf dem weiten Erdball niemand mehr, der
Au nicht als Staatsmann und überlegenen Volksführer
Fahrpreis einaß Imnte. Nur wenigen aber iſt es vergönnt, ihn als Men=
ebernachtung
mEiſe täglich aus nächſter Nähe zu ſehen, zu erleben und,
hſie ich hinzufügen möchte, eben deshalb um ſo tiefer zu
EYtehen und lieben zu lernen. Dieſen wenigen auch nur
hihs das Wunder auf, warum und wieſo es möglich war,
hiß ein Mann, der vor knapp drei Jahren noch die Hälfte
s Volkes gegen ſich hatte, heute im ganzen Volke über
aſſden Zweifel und über jede Kritik erhaben iſt. Denn
ei.n Deutſchland ſeine niemals mehr zu erſchütternde
ſtfrigkeit gefunden hat, dann in der Ueberzeugung, daß
ſdalf Hitler der Mann des Schickſals iſt, der die Be=
agblanhauf
, afang in ſich trägt, die Nation aus furchtbarſter innerer
Nrriſſenheit und ſchmachvoller außenpolitiſcher Demüti=
ſſeng
wieder zur erſehnten Freiheit emporzuführen. Daß
Mann bei dieſem Werk, das manchmal auch ſehr
ſtrre und unpopuläre Entſchlüſſe erforderlich machte,
ns Herz des ganzen Volkes in ſeinen Be=
1Mt nahm, iſt vielleicht das tiefſte und wun=
ibarſte
Geheimnis unſerer Zeit.
Das iſt das Ergebnisdes Zaubers ſeines
tſönlichen Wirkens und der tiefen Magie
ines reinen und unverfälſchten Men=
ſhentums
.
Von dieſem Menſchentum, wie es ſich am lauterſten
eien offenbart, die ihm am nächſten ſtehen, ſoll hier die
ee ſein.
Einſachheit und Klarheit
dus beherrſchende Prinzip ſeines Lebens.
:Wie jedes echtes Menſchentum, ſo iſt auch dieſes ein=
Ich und klar im Sein wie im Handeln. Das offenbart
1hebenſo in den kleinſten wie in den größten Dingen.
illie einfache Klarheit, die in ſeinempoli=
hiſchen
Bilde Geſtalt gewinnt, iſt auch das
ſherrſchende Prinzip ſeines ganzen Lebens.
blan kann, ſich ſie in Poſe überhaupt nicht vorſtellen. Sein
ſhl würde ihn darin nicht wieder erkennen. Seine täg=
1ce Speiſekarte iſt die einfachſte und beſchei=
Arſte, die man ſich überhaupt denken kann=
Fe ändert ſich in der Aufmachung nicht, ob er nun mit
ſtn gen engeren Freunden oder mit hohem Staatsbeſuch zu
Ach geht.
Adolf Hitler iſt einer der wenigen Staaté=
erhäupter
, die außer einer einzigen Kriegs=
zeichnung
, die er ſich als einfacher Soldat durch höchſt
Aſnliche Tapferkeit erwarb, nie Orden und Ehren=
bichen
tragen. Das iſt ein Beweis für Zurückhaltung,
1 auch für Stolz. Es gibt unter der Sonne keinen Men=
h
. der ihn auszeichnen könnte, als nur er ſelbſt. Jede Auf=
duglichkeit
iſt ihm zuwider, aber wo er den Staat und ſein
Al zu repräſentieren hat, da geſchieht das mit imponierender
* gelaſſener Würde Und hinter allem, waser iſt und
t, ſteht das Vort, das der große Soldat
ehlieffen von jeinem Werke ſchrieb: Mehr ſein
Sſcheinen.
1Iamit verbindet ſich eine ausdauernde Zähigkeit
im Verfolgen einmal geſteckker Ziele,
über normale Menſchenkräfte weit hinausreicht. Als ich vor
ſigen Tagen nachts um 1 Uhr nach zwei ſchweren Arbeits=
ben
wieder in Berlin landete und mich zur Ruhe begeben
Alle, wurde ich zur Berichterſtattung zu ihm gerufen, und um
hr nachts ſaß er noch friſch an der Arbeit, allein in ſeiner
Ahnung und ließ ſich nahezu zwei Stunden Vortrag über den
A der-Reichsautobahnen halten, über ein Thema alſo, das
Ein bar ganz abſeits lag von den großen außenpolitiſchen
Dhlemen, mit denen er ſich den ganzen Tag von früh morgens
läef in die Nacht hinein beſchäftigt hatte. Vor dem letzten
Ɨnberger Parteitag durfte ich eine Woche auf dem Oberſalz=
Ia ſein Gaſt ſein. Jede Nacht bis 6 oder 7 Uhr ſah man den
I0tchein aus ſeinem Fenſter fallen. Der Führer diktierte die
Aen Reden, die er einige Tage ſpäter auf dem Kongreß des
Rteitages hielt.
F wird im Kabinett kein Geſekz angenommen,
005 er nichk bis in ſeine lehzten Einzel=
heiten
durchſludierk hal.
ſie der umfaſſendſt vorgebildete Militärfachmann. Jedes Ge=
A5 und jedes Maſchinengewehr kennt er wie der Spezialiſt
es muß einer ſchon mit den letzten Details vertraut ſein,
Ru er ihm Vortrag halten will.
Seine Arbeitsweiſe iſt ganz auf Klarheit
Igeſtellt. Nichts liegt ihm ferner als nervöſes Haſten und
7iſche Ueberſpanntheit. Er weiß beſſer als jeder andere, daß

im Ufaleih

es hundert und mehr Probleme gibt, die gelöſt werden müſſen.
Er aber wählt ſich aus ihnen vornehmlich zwei oder drei heraus,
die er als die Gene zalprobleme erkannt hat und er läßt ſich in
ihrer Löſung durch die Schwere der anderen übrig gebliebenen
nicht beirren, weil er mit Sicherheit erkennt, daß mit den
wenigen ganz großen Problemen die Probleme zweiter und
dritter Ordnung ſich faſt wie von ſelbſt löſen.
Seine Ziele haben ſich nie geändert.
was er heute tut, das hat er 1919 ſchon gewollt. Wandelbar
aber waren immer entſprechend den jeweiligen Situationen die
Methoden, die er zur Durchſetzung ſeiner Ziele in Einſatz
brachte.
Es ſind im vergangenen Sommer zwei Bilder durch die
Preſſe gegangen, die den Führer in ſeiner ganzen Einſamkeit
auf das erſchütterndſte darſtellen. Das erſte, auf dem er am Tage
nach dem 30. Juni, da er Verrat und Meuterei mit Blut ab=
waſchen
mußte, vom Fenſter der Reichskanzlei aus die vorbei=
marſchierende
Reichswehr begrüßt. Sein Geſicht iſt faſt erſtarrt
von der ſchneidenden Bitterkeit der ſchweren Stunden, die er
eben erlebte. Das zweite, auf dem er nach ſeinem letzten Beſuch
beim ſterbenden Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von
Hindenburg das Haus des Reichspräſidenten in Neudeck ver=
ließ
, das Geſicht überſchattet von Schmerz und Trauer über den
erbarmungsloſen Tod, der ihm in wenigen Stunden ſeinen
väterlichen Freund entriß. Mit faſt prophetiſcher Sehergabe hatte.
er uns in kleinerem Kreiſe die ſchweren Gefahren des Jahres
1934 ſchon in der Neujahrsnacht vorausgeſagt und auch, daß
uns wohl in dieſem Jahre Hindenburg entriſſen werden könne,
war unabwendbar eingetreten. Und im verſteinerten Geſicht eines
einzelnen drückt ſich nicht klagend aber trauernd der Schmerz
eines ganzen Volkes aus.
Dieſes ganze Volk hängt ihm nicht nur mit Verehrung, ſon=
dern
mit tiefer, herzlicher Liebe an, weil es das Gefühl hat, daß
er zu ihm gehört, Fleiſch aus ſeinem Fleiſche und Geiſt aus ſeinem
Geiſte iſt, daß
er Begriff des ewigen Deutſchland geworden
iſt. Aus dem Volke iſt er gekommen und im Volke iſt er geblieben.
Das ganze Volk liebt ihn, weil es ſich in ſeiner Hand geborgen
fühlt, wie ein Kind im Arm der Mutter. Dieſer Mann iſt fana=
tiſch
von ſeiner Sache beſeſſen. Er hat ihr Glück und Privatleben
geopfert. Er iſt für nichts anderes da, als für das Werk, das er
erfüllt und zu dem er als getreueſter Arbeiter am Reich in innerer
Demut ſteht.
Gebe ein Schickſal, daß ſein Platz am längſten beſetzt bleibt,
und daß noch viele Jahrzehnte hindurch die Nation unter ſeiner
Führung den Weg zu neuer Freiheit, Größe und Macht fortſetzen
kann. Das iſt der aufrichtigſte und heißeſte Wunſch, den heute das
ganze deutſche Volk ihm in Dankbarkeit zu Füßen legt, und wie
wir, die eng um ihn verſammelt ſtehen, ſo ſieht ihn zu dieſer
Stunde der letzte Mann im fernſten Dorf: Was er war, das iſt
er, und was er iſt, daß ſoll er bleiben unſer Führer!

Es iſt kein frohes Oſterfeſt, das die chriſtliche Welt im Jahre
1935 begeht. Die Hoffnungen, die noch vor acht Tagen vielerorts
gehegt wurden, ſind durch den Verlauf der Tagung des
Völkerbundsrates gründlichſt enttäuſcht worden. An
Stelle der erhofften Entſpannung iſt eine neuerliche Ver=
ſchärfung
der Lage eingetreten, deren Folgen zunächſt
noch kaum zu überſehen ſind. Dabei iſt der Wortlaut der
von den drei Großmächten England, Frankreich und
Italien dem Völkerbundsrat vorgelegten Entſchließung
keineswegs entſcheidend. Der Wortlaut dieſer Ent=
ſchließung
, die ſich mit unerhörter Einſeitigkeit gegen
Deutſchland wendet, ſteht auf dem Papier, und der mora=
liſche
Eindruck wird kaum ſehr groß ſein auf eine Welt,
welche den bizarren Kuhhandel kennt, der der Annahme
dieſer Entſchließung vorausging. Entſcheidend iſt viel=
mehr
die tiefbedauerliche Tatſache, daß in Genf über
16 Jahre nach formeller Beendigung des Kriegszuſtandes
der Geiſt des Haſſes und der Verblendung, der einſt den
ungeheuerlichſten aller Friedensſchlüſſe, den die Welt=
geſchichte
kennt, diktierte, einen neuen Triumph feiern
konnte. Es iſt unter dieſen Umſtänden ziemlich müßig,
die höchſt klare Rechtslage noch einmal zu erörtern,
länger bei den Aeußerungen maßgebender engliſcher
Zeitungen zu verweilen, die ebenſo wie Lloyd George,
einer der Väter des Verſailler Vertrages, mit aller nur
wünſchenswerten Deutlichkeit darauf hingewieſen haben,
daß der Bruch des Verſailler Vertrages durch die Sieger=
mächte
erfolgt iſt, die ihr gegebenes Abrüſtungsverſprechen
nicht eingehalten haben, und nicht durch das Deutſche
Reich, das aus dieſer Tatſache nach langem geduldigen
Warten endlich die Folgerungen zog. Wenn man die
gegenwärtige Lage einigermaßen zuverläſſig beurteilen
will, muß man immer wieder auf die grundlegenden
Fragen zurückgehen, die in der öffentlichen Diskuſſion
nur allzu häufig hinter dem wechſelnden Geſchehen des
Tages zurücktreten.
Bei jenen Verhandlungen, die vom November des
Jahres 1918 bis zum Mai 1919 zu Paris geführt wurden,
gingen bekanntlich die Auffaſſungen der verſchiedenen
Großmächte außerordentlich weit auseinander. Durch=
geſetzt
hat ſich ſchließlich der greiſe Haſſer Clemenceau,
der auf den Trümmern des Deutſchen Reiches Frank=
reichs
Vorherrſchaft in Europa aufbauen wollte. Es kann
keinem Zweifel unterliegen, daß weder Lloyd George,
der damals das britiſche Weltreich leitete, noch Wilſon,
der Amerikaner, die ganze Tragweite deſſen, was ſie da=
mals
unterzeichneten, überſehen haben. Das ſogenannte
Recht der Verträge wurde zur Geißel Europas, zur
Geißel der Welt. Aber auch das britiſche Weltreich be=
ſaß
nicht die Macht, Frankreich in ſeiner Shylock=Rolle
zu hindern. Man kann Tatſachen nicht auf die Dauer
vergewaltigen. Die geſchichtliche Entwicklung ging über
den Geiſt von Verſailles hinweg, führte ihn ad absurdum.
Die Sklavenketten, in die man ein großes Kulturvolk
für alle Zeiten hatte legen wollen, zerbrachen. Und dar=
aus
, daß ſich in den Hauptſtädten der weſtlichen Groß=
mächte
der Geiſt von Verſailles immer wieder ſtärker erwies als
die geſunde Vernunft, ergab ſich jene ewige Unruhe, unter
der, die Völker Europas, unter der die ganze Welt bis zur
Stunde leiden. Faſt ſchien es ſo, als ob um die Jahres=
wende
1934/35 eine Wandlung eintreten ſollte, als ob der
Geiſt von Verſailles, der in dem verſtorbenen franzöſiſchen
Außenminiſter Barthou nochmals eine nahezu vollkommene
Verkörperung gefunden hatte, auch in Paris im Schwinden ſei.
Die Ereigniſſe der letzten vierzehn Tage haben alle Hoffnungen
der europäiſchen Völker aufs neue bitter enttäuſcht. Dabei iſt
es geradezu erſchreckend, welche Rolle die Bedürfniſſe der fran=
zöſiſchen
Innenpolitik in der europäiſchen Geſchichte dieſer Tage
geſpielt haben. Franks Verhalten war zum großen Teil von
ſtürmiſchen Forderungen gewiſſer rechtsſtehender Gruppen, die
man nicht verſtimmen wollte, und einer Zwieſpältigkeit inner=
halb
des franzöſiſchen Kabinetts ſelbſt beſtimmt. Aus dieſen
Meinungsverſchiedenheiten innerhalb der Regierung, die ganz
offenbar aus einer grundſätzlich verſchiedenen Beurteilung der
außenpolitiſchen Lage entſtanden ſind, macht man auch in Paris
keinen Hehl. Man kann unter dieſen Umſtänden verſtehen, daß
der Jubel über das in Genf Erreichte an der Seine keineswegs
hundertprozentig iſt. Dafür iſt die neuerliche Belaſtung des Völ=
kerbundes
, der doch immerhin ein ſehr wichtiges Inſtrument der
franzöſiſchen Politik iſt, zu groß. Man hat der jungen Freund=
ſchaft
mit den Sowjets recht erhebliche Opfer gebracht. Und Ge=
noſſe
Litwinow, der am Genfer See als Schiedsrichter Europas
auftrat, dürfte der einzige ſein, der ganz zufrieden nach Hauſe
reiſte, trotz des noch nicht paraphierten Militärbündniſſes.
Eine recht eigenartige Rolle haben bei alledem die Englän=
der
geſpielt. Und wenn jetzt ernſte Zeitungen wie die Times
verſuchen, Oel auf die erregten Wogen zu gießen, ſo iſt das
vielleicht verſtändlich, aber man wird ſich in London doch ſagen
müſſen, daß man damit in Deutſchland zum mindeſten, aber auch
ſonſt in der Welt, kaum noch großen Eindruck machen wird. Es
hat ſehr viele Menſchen gegeben, die geglaubt haben, daß die
engliſche Regierung ernſthaft beſtrebt ſei, den latenten Kriegs=
zuſtand
, der Europa ſeit Verſailles nicht zur Ruhe kommen läßt,
endgültig zu liquidieren, und man ging dabei von dem Gedanken
aus, daß die weltpolitiſche Lage Englands durch ein befriedetes
Europa erleichtert würde. Die Haltung der Engländer in Streſa
und Genf läßt es aber faſt ſo ſcheinen, als ob diejenigen recht
hätten, die bei der Beurteilung engliſcher Politik ſtets davon
ausgehen, daß gerade ſtändige Unruhe in der Welt die Ziele der
engliſchen Politik fördere.
Streſa und Genf haben unter die Verſuche, neue Grundlagen
für eine ruhige Entwicklung Europas zu ſchaffen, vorerſt einen
Abſchlußſtrich gezogen. In der grundſätzlichen Haltung der deut=
ſchen
Reichsregierung tritt deswegen aber keinerlei Wandlung
ein. Wir wollen den Frieden, und wenn neuerdings insbeſon=
dere
in Streſa der Locarno=Vertrag ſtark unterſtrichen worden
iſt, ſo kann uns das nur recht ſein. Niemand in Deutſchland gibt
ſich irgendwelchen Illuſionen hin. Der Weg, den wir zu gehen
haben, iſt gerade. Wir werden ihn ruhigen Schrittes weiter=

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 110

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag/Sonntag, 20./21. April 1935

gehen, und das deutſche Volk ſteht einmütig und entſchloſſen hin=
ter
ſeiner Führung.
Auch auf innerpolitiſchem Gebiet zeigt ſich deutlich, daß der
Konſolidierungsprozeß, den das deutſche Volk durchmacht, weitere
Fortſchritte gemacht hat. Die Vertrauensratswahlen, die in den
deutſchen Betrieben letzthin ſtattgefunden haben, beweiſen in
ihrem Ergebnis, daß in der überwältigenden Mehrheit der deut=
ſchen
Betriebe ein Gegenſatz zwiſchen Betriebsführer und Gefolg=
ſchaft
, zwiſchen Unternehmer und Arbeiter, der nach der marxiſti=
ſchen
Lehre unüberbrückbar ſein ſollte, nicht beſteht, daß der
deutſche Arbeiter und Angeſtellte die Betriebsgemeinſchaft ebenſo
als eine innere Notwendigkeit empfindet wie der Unternehmer.
Man ſollte ſich im ganzen deutſchen Volke darüber klar werden,
welch gewaltiger Schritt damit getan iſt zur Ueberbrückung der
ſozialen Gegenſätze, die während der ganzen Nachkriegszeit unſer
innerpolitiſches Leben ſo unheilvoll beeinflußt haben.
Der Führer und Kanzler des deutſchen Volkes feiert heute
ſeinen Geburtstag. Wir wünſchen ihm mit dem ganzen deutſchen
Volk, daß ſeine raſtloſe Arbeit um den außen= und innerpoliti=
ſchen
Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes von dem vollen Erfolg
gekrönt ſein möge, den wir alle erhoffen. Wir kämpfen mit ihm
um die innere und äußere Wiederauferſtehung des deutſchen
Volkes. Das iſt der Sinn des deutſchen Oſterfeſtes 1935. U.

Die Wehrmacht grakuliert dem Führer.
Am Samstag vormittag 11 Uhr wurden der Reichswehr=
miniſter
Generaloberſt von Blomberg, der Chef der Heereslei=
tung
, General der Artillerie Freiherr von Fritſch, der Chef der
Marineleitung, Admiral Raeder, und der Chef der Reichsluft=
waffe
, General der Flieger Göring, vom Führer empfangen. Sie
überbrachten dem Führer die Geburtstagsglückwünſche der geſam=
ten
Wehrmacht.
Die Wehrgabe der SA.
Das künſtleriſch ausgeführte Dokument, mit dem Stabschef
Lutze die Wehrgabe der SA. übermittelte, zeigt, wie die NSK.
mitteilt, auf der erſten Seite das Bild eines Frontſoldaten und
eines SA.=Mannes mit der Unterſchrift: Dein Geiſt gab mir
die Ehre wieder! Auf der zweiten Seite hat das Dokument fol=
genden
Wortlaut: Mein Führer! Die SA. bittet ihren Führer,
als Glückwunſch zum Geburtstag am 20. Oſtermond 1935 ihren
Beitrag zur Wiederwehrhaftmchung des deutſchen
Volkes annehmen zu wollen das Jagdgeſchwader der
gez. Lutze.
SA."
Glückwunſch des Kyffhäuſerbundes an den Führer.
Der Kyffhäuſer=Bundesführer Oberſt a. D. Reinhard ſandte
dem Führer und Reichskanzler folgendes Glückwunſchtelegramm:
Die im Kyffhäuſerbund zuſammengeſchloſſenen 3 Millionen
Soldaten gedenken, ihres Frontkameraden, des Führers und
Oberbefehlshabers der deutſchen Wehrmacht an ſeinem diesjäh=
rigen
Geburtstage in ganz beſonderer Dankbarkeit für ſeine ge=
ſchichtliche
Tat der unſerem Volke wiedergegebenen allgemeinen
Wehrpflicht. Mit unſerem Führer ſehen wir ehemaligen Sol=
daten
in ihr das einzige und ſtärkſte Unterpfand des wahrhaf=
ten
Friedens.
In einmütiger Geſchloſſenheit und unerſchütterlicher Treue
fühlen wir uns in ſtolzem Bewußtſein wiedererlangter Ehre
und Freiheit eins mit dem geſamten deutſchen Volke und wün=
ſchen
unſerem Frontkameraden und Führer von ganzem Herzen
des Himmels reichſten Segen zu ſeinem Werk und Wollen.
*
Der Bundesführer des NSDFB. (Stahlhelm), Reichsarbeits=
miniſter
Seldte, hat dem Führer und Reichskanzler zu ſeinem
Geburtstag ein Glückwunſchſchreiben geſandt, in dem er ihm den
ſoldatiſchen Dank des Frontkämpferbundes für die hiſtoriſche Tat
vom 16. März zum Ausdruck bringt.
Tagesbefehl an das NSKK.
Der Führer des Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrkorps Hühn=
lein
hat, wie die NSK. meldet, zum Geburtstag des Reichs=
kanzlers
Adolf Hitler folgenden Tagesbefehl erlaſſen:
NSKK.=Führer und =Männer! Was wir ſtill im Herzen tra=
gen
in guten wie in ſchweren Stunden in Not, im Kampf und
Sieg gleich unwandelbar und feſt unſere Treue, unſere Liebe
und unſere Dankbarkeit zum Führer, zu dem Manne, der Deutſch=
land
emporriß aus tiefſter Schmach zu neuer Kraft und Ehre,
das ſchließen wir ein in unſere heißen Wünſche, die wir dem
Führer zu ſeinem 46. Geburtstag heute darbringen.
Uneigennützig und unermüdlich, wie er, unſere Pflicht zu er=
füllen
an Volk und Nation, das iſt unſer Streben, ihm zu dienen
mit Leib und Leben, wo immer es ſei heute wie einſt unſer
heiliger Wille! Es lebe der Führer!

Muſikverein Darmſtadk.
Karfreitag, den 19. April 1935, in der Stadtkirche.
Johann Sebaſlian Bach: Matthäus=Pafſion.
Zur Feier von Bachs 250. Geburtstag erklang in dieſem
Jahre nach zweijähriger Pauſe wieder das Werk, das Bachs
Namen am weiteſten verbreitet hat, und das zu den größten
Denkmälern religiöſer Kunſt, ja der Muſik überhaupt gehört.
Die Rückſicht der Kirchenchöre, von Paſſionsfeiern am Karfrei=
tag
abzuſehen, brachte es dankenswerter Weiſe wieder dahin,
daß die Kirche bis zum letzten Platz beſetzt war trotz der
Radioübertragung des gleichen Werkes. Aber das perſönliche
Miterleben wird ja mehr und mehr wieder als unendlich tiefer
und eindrucksvoller empfunden, als die Uebertragung ohne die
verfönliche Fühlung. Die Aufführung war im ganzen von
warmem Empfinden getragen, alle Mitwirkenden gaben ihr
Beſtes zum Gelingen des Werkes. Wir hörten die Paſſion zum
erſten Male unter Generalmuſikdirektor Karl Friderich und.
ſpürten, daß er zu dem Meiſterwerk in engem Verhältnis ſteht,
daß er an vielen Stellen Eigenes zu geben hat und weit mehr
in Bachs Stil und aus feinem Verſtändnis für den Meiſter ge=
ſtaltet
, als man es von einem Dirigenten erwarten kann, der
hauptſächlich Opern leitet. Den eigenen Willen ſpürten wir
ſchon daran, daß einige herrliche Stücke, die wir ſeit Jahren
nur ungern vermißten, aufgeführt, dafür andere Striche ein=
geſchaltet
wurden. Ganz beſonders begrüßten wir die herr=
liche
Baßarie Gebt mir meinen Jeſum wieder, die allerdings
bei Wegfall der Judasſzene nicht ſehr motiviert iſt, am mei=
ſten
die Alt=Arie mit Chor Sehet Jeſus hat die Hand, die
wir ſeit De Haans Zeiten nicht mehr gehört haben. Wenig
glücklich fanden wir das Fehlen der zwei falſchen Zeugen, weil
dadurch das Arioſo Mein Jeſu ſchweigt nicht begründet iſt.
Friederich baute das Werk mit ſoviel innerer Anteilnahme auf,
daß man ergriffen war, ſelbſt wenn man ſich hier und da ein
Tempo, eine Einzelheit in Erinnerungen an frühere Erleb=
niſſe
des Werkes anders gewünſcht hätte. Denn wie viele der
Mitwirkenden und Zuhörenden rechnen ſeit Jahrzehnten die
Matthäuspaſſion zu ihren tiefſten und weihevollſten Erleb=
niſſen
!
Der Chor war leider ſo ſchwach beſetzt, wie ich es mir be=
züglich
der Männerſtimmen nur von einer Kriegsaufführung,
als ich zufällig über Oſtern auf Urlaub in Darmſtadt war und
Otto Freytag zum letzten Male vor ſeinem Soldatentod als
Jeſus hörte, erinnere. Diesmal waren aber auch die Frauen=
ſtimmen
des zweiten Chores ſchwach beſetzt. Es iſt dies eines

Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler hat den Oberregierungsrat
in der Präſidialkanzlei, Kiewitz, zum Miniſterialrat in dieſer Be=
hörde
ernannt.
Der perſönliche Referent des Führers und Reichskanzlers,
Oberregierungsrat Dr. Meerwald, iſt zum Miniſterialrat in der
Reichskanzlei ernannt worden.
Der Kameradſchaftsbund deutſcher Polizeibeamten (im Reichs=
bund
der Deutſchen Beamten E. V.) übergab der Reichsleitung
der NSV. den Betrag von 5000 RM. zur Verwendung für not=
leidende
Volksgenoſſen am Geburtstage des Führers und Reichs=
kanzlers
Adolf Hitler.
Die Warſchauer Staatsanwaltſchaft hat beim Sowietpräſidium
die Freigabe des Senators und Mitglieds des Schleſiſchen Seim.
Korfanty, beantragt. Gegen Korfanty war ein Strafverfahren
wegen Betrugs eingeleitet worden. Wie ſich herausſtellte, hatte
Korfanty jedoch rechtzeitig die Flucht ergriffen und Polen mit un=
bekanntem
Ziel verlaſſen.
Das Prager Amtsblatt veröffentlicht eine Kundmachung des
tſchechiſchen Innenminiſteriums, in welcher die Wahlen für das
Abgeordnetenhaus und den Senat für den 19. Mai ausgeſchrieben
werden.
Nach eine Mitteilung des franzöſiſchen Marineminiſteriums
wird, entſprechend der Heraufſetzung der Militärdienſtzeit von 1
auf 2 Jahre, auch die Dienſtzeit der Rekruten bei der Kriegs=
marine
auf 30 Monate heraufgeſetzt. Die bisherige Dienſtzeit in
der Marine betrug 24 Monate.
Die Botſchafter von Großbritannien und Italien haben dem
Miniſterpräſidenten und Außenminiſter van Zeeland den Text der
Erklärung, durch die die Vertreter ihrer Länder in Streſa ihre Ver=
pflichtung
aus dem Locarnovertrag feierlich erneuert haben, in
Brüſſel überreicht.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat den Geſetzesvor=
ſchlag
über die Penſionierung amerikaniſcher Lohnempfänger mit
dem 65. Lebensjahre mit 372: 33 Stimmen angenommen. Danach
rhalten die Staatspenſionäre 30 Dollar monatlich. Von dieſer
Summe bringt das Schatzamt 15 Dollar auf; die einzelnen Staa=
ten
den Reſtbetrag.

Tagesbeſehl des Stabschefs der SA
zum Geburkstag des Zührers.
DNB. Berlin, 20. April.
Der Stabschef hat, wie die NSK. meldet, an die SA. am
20. April folgenden Tagesbefehl erlaſſen:
SA.=Männer! Seit jenem Tag, an dem der Führer ſeinen
erſten Mitkämpfern den Namen Sturmabteilung verlieh, gedenkt
die SA. mit beſonderem Stolz und innerer Freude des Geburts=
tages
ihres Führers.
Wir hatten in der Zeit des Kampfes nicht viel, was wir
unſerem Führer zum Geburtstag bringen konnten. Aber was
wir gaben, das war das Höchſte und Beſte, das deutſche Männer
geben können: Das Verſprechen, immer zu kämpfen, nicht zu
raſten und, wenn nötig, Gut und Blut einzuſetzen, bis Deutſch=
land
wieder frei und des Führers Wille der Wille des Volkes
und des Reiches iſt.
Die SA iſt, getreu ihrem Wort, durch die Not der Zeit mar=
ſchiert
und hat mit Einſatz ihres Lebens den Sieg für Führer
und Volk erkämpft. Während andere in den Parlamenten in
ſchönen oder auch unſchönen Reden ſich ergingen und feilſchten,
hat die SA. im Kampf auf der Straße, in Saalſchlachten und im
täglichen Einſatz für die Partei ſich ſelbſt im wahren Soldaten=
geiſt
erzogen und den Geiſt geſchaffen, der allein fähig war, den
Sumpf des Parlamentarismus zu überwinden und im Volk die
geiſtigen und moraliſchen Vorausſetzungen zu ſeiner völkiſchen
und militäriſchen Wiedergeburt zu ſchaffen.
Opfer, das war es, was wir einſt dem Führer verſprachen.
Opfer, das iſt es, das uns den erſten Weg zur Erreichung
der Macht gehen ließ.
Opferwird es immer ſein, das alleinden end=
gültigen
Sieg verbürgt.
Und hierin marſchierte, marſchiert und wird immer mar=
ſchieren
an erſter Stelle des Führers SA.
Wenn ich heute unſerem Führer in Euer aller Namen ein
äußeres Zeichen übergeben darf, dann iſt das nur möglich durch
Eure Treue Euer Opfer Euren Einſatz. Und das iſt
heute Wunſch und Verſprechen zugleich: Sowares!
So iſt es! So wird es immer ſein!
Heil unſerem Führer,
Heil unſerem oberſten SA.=Führer!
Lutze.
Der Reichskriegsopferführer Oberlindober hat, wie die
NSK. meldet, dem Führer zu ſeinem Geburtstag im Namen
der Frontſoldaten und Kriegsopfer ein von Prof. Vollbehr ent=
worfenes
Bild von der Entſtehung der Reichsautobahn bei
Roſenheim am Inn als Geſchenk überſandt.

der betrübenſten Zeichen des Sinkens des Kunſtintereſſes, daß
das tägliche und öffentliche Leben die Menſchen derart völlig in
Anſpruch nimmt, daß ſie Kunſt nur noch als Genuß oder Zer=
ſtreuung
erleben wollen, aber nicht im Dienſt des Kunſtwerkes
perſönliche Opfer zu bringen bereit ſind. Der Rückgang auch
anderer bisher leiſtungsfähiger Chorvereine beweiſt dieſe all=
gemeine
Einſtellung. Daß auch die Hinauszögerung der Auf=
führung
von Händels Jephta der Paſſion geſchadet hat, iſt
ſelbſtverſtändlich. Rechnet man aber mit dieſen beiden Umſtän=
den
, ſo iſt es vollſter Anerkennung würdig, was der Chor
leiſtete. Beſonders im erſten Teil wurde ſehr ſicher geſungen,
ſtimmlich nicht überall ganz kultiviert, aber mit warmer Emp=
findung
. Erſt im zweiten Teil gab es bei verſchiedenen acht=
ſtimmigen
dramatiſchen Volkschören und im zweitigen Laß ihn
kreuzigen einige Schwankungen, ferner machte es die ſchwache
Beſetzung nötig, einigemale beide Chöre ſingen zu laſſen, wo
Bach in der Partitur nur den erſten oder ur den zweiten Chor er=
klingen
laſſen will. Da Bach durch dies Mittel beſcheideneren
Klang zu erreichen beabſichtigt, gefiel uns nicht das etwas
derbe Anpacken des Jüngerchors Wo willſt Du, daß wir Dir
bereiten.
Den Inſtrumentalkörper bildete das Landestheaterorcheſter,
das mit voller Hingabe ſpielte. Außer Otto Drumm mit ſei=
nen
beiden prachtvoll gebotenen Violinſoli möchten wir den
nichtgenannten Soliſten der Flötenarie und die verſchiedenen
Soli für zwei Flöten, zwei Oboe damore und Oboe da caccia
hervorheben, die ausgezeichnet ausgeführt wurden. Heinz
Hoeglauer am Cembalo, zum erſten Male bei einer Bach=
Paſſion ein richtiges Cembalo in Darmſtadt und Auguſt
Niebergall an der Orgel wirkten mit großer Umſicht und
feinem Verſtändnis. Aber beeinträchtigend war das Fehlen
jeder Generalbaßbegleitung im Mittelteil der Arie Blute nur
wo nur die erſte Flöte und die Bäſſe zu hören waren. Auch
ſtörte uns, daß bei den Jeſusgeſängen die Orgel anſcheinend
einen leiſen 16=Fuß im Manual mitgehen ließ, wodurch der
ſonſt ſo feierliche, aber doch klare Streicherklang verdickt und
ſchwerfällig wurde. In eröffnete den feurigen Abgrund o
Hölle und im Schlußchor durfte dagegen die Orgel mehr Ton
geben.
Die Soliſten waren durchweg ſehr ſicher in der Beherr=
ſchung
des Stils. Allen voran Franz Notholt, der als
Konzertſänger die Feinheit ſeiner Kunſt und ſeines Ausdrucks
nioch ſtärker zur Wirkung bringen kann als auf der Bühne.
Seine Stimme klang wundervoll edel und ſein Vortrag war
von einer Reife, Würde und Vergeiſtigung, daß man ihn den
beſten Chriſtusſängern zuzählen darf. Der Evangeliſt des
Herrn Anton Knoll, den wir ſchon in den Jahreszeiten
mit großer Freude gehört haben, entzückte anfangs durch die

Warnung vor Europa.
Scharſe Angriffe gegen den Völkerbund
im amerikaniſchen Senal.
EP. Waſhington, 19. April.
Im amerikaniſchen Senat richteten am Donnerstag mehren=
Redner heftige Angriffe gegen den Völkerbun
und warnten vor einer Einmiſchung Amerika
in die europäiſchen Meinungsverſchiedenhei,
ten. Anlaß zu der Debatte gab der Autrag des Senge
tors Borah, wonach die Vereinigten Staatei
den ausländiſchen Regierungen außer denjen=
gen
des amerikaniſchen Kontinents keine Am=
leihen
mehr gewähren ſollen. Der Senator begrüs=
dete
ſeinen Antrag damit, daß die europäiſchen Staaten nao
ſeiner Anſicht gegenwärtig den Krieg vorbereiteten. Es ſa
möglich, daß der Krieg erſt in zwei oder noch mehr Jahren
ausbreche; jede Anleihe, die einem europäiſche
Staat gewährt werde würde dazu dienen, zu n
Ausbruch des Krieges mitzuhelfen.
Senator Long richtete heftige Angriffe gegen de
Völkerbund, der anläßlich ſeiner letzten Abſtimmung Ge
zeigt habe, daß er keine unabhängige Friedenskörperſchaft ſo
ſondern ein Werkzeug in den Händen einiger weniger Nati=
nen
, und tue, was dieſe Staaten wünſchten. Der Völkerbur)
dürfe nicht länger mehr das Recht für ſich in Anſpruch nehme),
eine unabhängige Körperſchaft zu ſein, die durch unabhängi
Methoden den Frieden zu ſichern ſuche.

Oſtern, ſondern erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt erfolgen wir
Außerdem aber hat die Reiſe des polniſchen Außenminiſte-s
nach Italien, obwohl ſie offiziell als rein privat bezeicht
wird, in internationalen Kreiſen lebhaftes Aufſehen erregt,
man ſie mit den in Genf beobachteten italieniſchen Vermät=
lungsbemühungen
vor der Annahme der Ratsentſchließung .
gen die deutſche Wehrpflicht in Zuſammenhang bringt.
Nakionalſozialiſiſcher Wahlerfolg in Holland.
EP. Amſterdam, 19. April.
Bei den holländiſchen Provinzialratswahlen haben 5e
Nationalſozialiſten einen aufſehenerregenden Erfolg errung aſl
Sie haben bisher 39 Sitze erobert, ohne vorher auch nur eiri
Sitz beſeſſen zu haben. Lediglich die Kommuniſten konnten
Zahl ihrer Sitze von 9 auf 12 auf Koſten der Sozialiſten
höhen. Die Katholiken haben 154 gegen bisher 160 Sitze
rungen; die Sozialiſten 114 (116), die Antirevolutionäre Pc
tei 68 (74), die Chriſtlichen 52 (50), die Liberale Union 29 (SN
die Demokratiſche Union 26 (33).

durd=
Skarhemberg bei Muſſolini.
Aas war
EP. Rom, 19. April.
hudl auseina
Der öſterreichiſche Vizekanzler Fürſt Starhemberg iſt anſ ü.m Sowjett
Karfreitag im Flugzeug in Rom eingetroffen und ſofort vmi/km me Reih
Muſſolini im Palazzo Venezia empfangen worden. Muſſolkuſſtnnimen ſei
erſtattete Starhemberg in einer Unterredung von über eimnh fagen O
Stunde eingehenden Bericht über das Ergebnis der Dreimäch,
be
konferenz in Streſa und teilte ihm als Präſident der Donal=
Konferenz ihr vorausſichtliches Programm mit, das nach Syf
hier über die Unterredung ausgegebenen Mitteilung in Suſ
Ausarbeitung des Donaupaktes beſtehen wird. Der italieniſ
Regierungschef teilte ferner Starhemberg die Stellungnahwe
Frankreichs und Italiens zu dem Donaupakt mit, deſſen wi
ſchaftliche Auswirkungen in der Konferenz von Rom gleichfa.1
behandelt werden ſollen. Andererſeits hat Starhembeieſ
Muſſolini über die politiſche und wirtſchaftliche Lage Oeſta
reichs berichtet. Es heißt ſchließlich in dem über die Beſp=
chung
ausgegebenen Bericht, die Regierungen von Rom u 0
tllenn wüt
Wien wollten zum Zweck der Vorbereitung der Donau=Kon 0h0ugriff auf
venz in enger Fühlung bleiben.
B die Franzo
Pölterbun
Polens Außenminiſter in Italien.
Hölterb
EP. Mailand, 19. April
Der polniſche Außenminiſter Beck iſt von Genf nicht ſofal.) eſem Ab
nach Warſchau gefahren, ſondern hat eine Reiſe nach Italig PApung zur
angetreten, wo er die Oſtertage verbringen will. Oberſt Bd 0ſ dieſes 3
iſt bereits in Venedig eingetroffen. Er wird erſt nach Oſten!"
nach Warſchau zurückkehren. Daraus ſchließt man zunächſt, d F
der franzöſiſche Beſuch in Warſchau doch nicht unmittelbar nS.

ſtimmliche Friſche und den natürlichen Vortrag. Später mac)
dem Künſtler die Höhe, die ja in dieſer Partie außergewöhnl!
anſtrengend iſt, zu ſchaffen, und zuweilen ſchien er uns zu ſc
ins Lyriſche abzugleiten und den Erzählerton zu verlieren.
verließen ihn alle Jünger und flohen erklang faſt ſentimenn!
wie auch die deutſche Wiederholung der letzten Worte Jeſu n70
ſo klingen darf, als wolle der Evangeliſt den Sänger des Jend
an Empfinden noch überbieten. Peter Schäfer war in *9
lkeineren Soli Judas, Petrus, Hoherprieſter und Pilatus
ſehr gut, charakteriſierte ausgezeichnet und hielt ſich in der ec
ſprechenden Entfernung von der Wärme des Chriſtusſänge?
Als er in der Arie mehr Ton geben wollte, klang die Stine!
anfangs etwas rauh und verhaucht, ſehr ſchön dagegen kle74
Am Abend, da es kühle war. Chriſta Wegener brachte
die äußerſt ſchwierige Altpartie eine vollklingende, nach
Tiefe ungewöhnlich ausgiebige ſchöne Stimme mit. Ihre Ho‟
punkte waren die mit leidenſchaftlicher Hingabe geſunger?
Arioſi Ach Golgatha und Erbarm es Gott bei letzter?
fanden wir die Geißelungsmotive der Geigen zu wenig
Rhythmus geſchärft. Im Duett der beiden Frauenſtimmen 1.
in der Arie Erbarme Dich kamen, ihr kleine Unſicherhei.

vor. Die Sopran=Partie ſang Anni König=Bomatſch 2
ſchöner an einigen Stellen etwas unruhiger Stimme. Sie ſe

am beſten die Arien, während ſie im Rezitativ noch mehr mi

den Worten geſtalten konnte und ihr auch die Höhe nicht imt
ganz gehorchte. Beides fiel auf bei der Stelle Betrübte har=
aufgericht‟
Es gibt wenige Werke, die ſo ſchwer zu ſink.
ſind wie die Matthäuspaſſion, und die zugleich dem Hörek

genau bekannt ſind, ſo daß er ſtets vergleicht und höchſte 2
forderungen ſtellt. Nicht vergeſſen ſei die Mitwirkung
Knabenchors der Ballonſchule unter Wilhelm Volk. In Oe
Choralſätzen ſangen die Knaben ſehr tonſchön und glockenke‟
Jede Aufführung der Paſſion Bachs iſt ein idealer Gottesdie
und wir empfanden wieder bis ins Innerſte die Tieſe L
Würde des einzigartigen Werkes. Möge im kommenden I0.
die Chorempore ebenſo gedrängte Fülle der Mitwirkenden

gen, wie in dieſem Jahre die Plätze der Hörer.

F.M
* Das Aprilheft der Lloydzeitung (Monatsſchrift des NO.
deutſchen Lloyd, Bremen) iſt für uns von beſonderem Intele"
da es in Wort und Bild, die Schönheit des Frühlings in Si
weſtdeutſchland und Süddeutſchland ſchildert. Gleich das Titell
zeigt die Baumblüte bei Auerbach an der Bergſtraße in I9
ganzen Pracht. Bilder vom Rhein, Heidelberg, Baden=Ba.*
folgen. Auch ſonſt bringt das Heft manches Intereſſante
Schöne, darunter ausgezeichnete Aufnahmen aus der Schweſt*
von den Barockbauten Dresdens.

[ ][  ][ ]

Samstag/Sonntag, 20./21. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 110 Seite 3

4d
eur
ffe gegen
Abſtin
Subericht 1
* weniger
Der Völle

ſom, 1.

Der Nurt iii den Sefns
Im Hinkergrund die Gegenſähe im Fernen Oſten und der Locarno=Verkrag.
Meinungsverſchiedenheiken im franzöſiſchen Kabinett.

M

land, 19. An
Genf nicht
eiſe nach Jil
bill. Oberſt
erſt nach 7
man zund4
unmittell."
inkt erfolgant
en Außenn
privat RN
Aufſehen eunt
niſchen

en er M
zu verlie
Beife
Fänger

äfer

und
elt ſich i0

Im diplomatiſchen Sprachgebrauch treibt ſeit einiger Zeit das
ſort Automatismus ſein Unweſen. Die Geburtsſtunde dieſes
ſo tes fällt in die franzöſiſch=ruſſiſchen Verhandlungen über das
ſitätärbündnis. Nachdem eine kräftige Propaganda vorgearbeitet
ud ein ausgedehntes Zuſammenſpiel der beiderſeitigen General=
chr
den Weg dieſes Bündniſſes einigermaßen geebnet hatte, er=
iere
in Genf in der Beſprechung zwiſchen Litwinow und Laval
Srundſätzliche Einigung. Offen blieben die Einzelheiten. Bei
ihiſer Gelegenheit erſchien der Begriff des automati=
en
Beiſtandes, der das charakteriſtiſche Merkmal eines
ſen Militärpaktes iſt. Frankreich hat nun aber, na=
hentlich
mit Rückſicht auf den Locarno=Vertrag,
tſucht, das Militärbündnis mit den Ruſſen
serſchleiern. Die Juriſten knobelten bereits in Genf hin
ſi her. In Paris war es der ruſſiſche Botſchafter Potemkin, der
t ſr= beinahe am Quai d’Orſay nächtigte, um mit den Franzoſen
ter die juriſtiſche Faſſung dieſer Formel einig zu werden. Die
tt rzeichnung ſollte Litwinow im Rahmen einer glänzenden ge=
iſchaftlichen
Veranſtaltung in Paris vornehmen. Dazu iſt es je=
ih
nicht gekommen. Litwinow wartete vergeblich in Genf auf
½ ffranzöſiſche Signal. Es blieb aus. Infolgedeſſen mußte der
zſſſche Volkskommiſſar den Weg nach Moskau antreten, während
ile Beſtellungen und Aufträge für das große
reſſen zu Ehren Litwinows in Paris abge=
ſgtt
wurden.
Was war geſchehen? Flandin ſcheint im Miniſterrat Herrn
tva=l auseinandergeſetzt zu haben, daß er wohl grundſätzlich dafür
i ie Sowjetruſſen gegen Deutſchland einzuſpannen, daß es aber
15 eine Reihe von Intereſſen Frankreichs gibt, auf die Rückſicht
z nehmen ſei. So hört man, daß auch die Gegenſätze im
inen Oſten eine Rolle ſpielten, und daß man nicht bereit
iſt Foll, bei einem etwaigen ruſſiſch=japaniſchen Krieg automatiſch
a die Seite der Sowjetruſſen zu treten.
Im Hintergrund ſcheint aber auch der Logarno=
ſAttrag
zu ſtehen. In den Berliner Unterhaltungen des eng=
hem
Botſchafters mit dem Reichsaußenminiſter iſt von den
6ᛋländern darauf hingewieſen worden, daß
Falle eines Angriffs auf Deutſchland durch
iſtne Locarnomacht England ſich für verpflichtet
MIk, den Vertrag genau zu erfüllen, wie im um=
tkehrten
Fall. Wenn es alſo den Bolſchewiſten eines Tages
efflllen ſollte, ihre Fernbomber gegen Deutſchland loszulaſſen,
ſhn, würde automatiſch die Beiſtandsklauſel Frankreich zu einem
Ayfiff auf Deutſchland bewegen. Aus dieſem Grunde haben auch
Franzoſen heftig überlegt, wie das Militärbündnis in den
Btrbundspakt eingebaut werden kann.
Es wird davon geſprochen, daß der Artikel 15 Abſatz 7 der
Aürbundsſatzung einen brauchbaren Ausweg weiſe. Nach
ibſem Abſatz braucht der Völkerbundsrat im Konfliktsfall eine
Eurg für einen Streitfall nicht vorzuſchlagen, falls er anerkennt,
ſt; nieſes Problem nach internationalem Recht zur ausſchließlichen
Btandigkeit einer Partei gehört. Wir ſind der Anſicht, daß das
in zmationale Recht dem Völkerbund keine Handhabe gibt, ſich bei
einr Krieg für desintereſſiert zu erklären. Abex Genf hat es uns
gatze in der letzten Zeit gezeigt, wie ſehr er im Banne
Famkreichs ſteht und wie raſch und folgſam er den Wünſchen
Rurreichs ſich fügt.
Vergendein Anlaß, zu glauben, daß das franzöſiſch=ruſſiſche
hrnis in Frage geſtellt ſei, beſteht nicht. Die Ruſſen haben ſich
auußerordentlich hartnäckige Verhandlungspartner erwieſen. Sie
ihrn vom Barthouſchen Plan keinen Zoll breit ab, ſo daß ſich
mFreich genötigt ſah, dem Gedanken eines unverhüllten Militär=
ſtes
mit den Bolſchewiſten nahezutreten, um die ſowjetruſſiſche
tundſchaft zu erhalten. Frankreich hat aber die bolſchewiſtiſche
ete bisher nicht beiſeite gelegt. Infolgedeſſen muß man nach
vor damit rechnen, daß die angeſtrebten Abmachungen in
enweiner Form zuſtandekommen, auch wenn der Gedanke dem
ärzöſiſchen Volk unſympathiſch iſt, daß es eines Tages für Sow=
7uland bluten ſoll.
Laval berichtef.
EP. Paris, 19. April.
Infolge einiger Schwierigkeiten, die bei der endgültigen Ab=
ſung
des Wortlautes des franzöſiſch=ruſſiſchen Abkommens aufge=

taucht ſind, iſt dieſes Abkommen nicht, wie geſtern angekündigt
worden war, bereits heute nachmittag paraphiert worden. Der
franzöſiſche Außenminiſter Laval hat trotzdem heute mittag den
Vertragsentwurf im Miniſterrat, ſoweit er feſtſteht, vorgelegt. La=
val
hat außerdem im Miniſterrat Bericht über den Verlauf der
Völkerbundsratstagung erſtattet. Der Miniſterrat hat den Mi=
niſter
, wie mitgeteilt wird, beglückwünſcht zu den Genfer Ergeb=
niſſen
.
Weiter heißt es in dem Communiqus, daß Außenminiſter La=
val
dem Miniſterrat über die Verhandlungen mit Rußland zwecks
Abſchluſſes eines franzöſiſch=ruſſiſchen Beihilfevertrages Bericht
erſtattet hat. Wie wir ergänzend dazu erfahren, hat der Außen=
miniſter
ſehr ausführlich den Stand der franzöſiſch= ruſſi=
ſchen
Verhandkungen dargelegt. Dieſe Verhandlungen
gehen ihrem Ende entgegen.
Die franzöſiſche Preſſe zu dem Abkommen
mit Moskau.
Die franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Abmachungen ſtehen nach wie
vor im Vordergrund des allgemeinen Intereſſes. So behauptet die
Außenpolitikerin des Oeuvre, daß das Abkommen, den
Verpflichtungen ähnle, die Frankreich mit Po=
len
und der Tſchechoſlowakei abgeſchloſſen habe.
Wenn Deutſchland Sowjetrußland angreifen ſollte, würden Frank=
reich
und die Sowjetunion ſich zunächſt an den Völkerbundsrat zu
wenden haben, der dann binnen 48 Stunden eine Entſcheidung zu
fällen hätte. Falls dabei keine Einſtimmigkeit erzielt werden
könnte, würden die Antragſteller ihre Handlungsfreiheit wieder
erhalten. Der Wortlaut des Abkommens laſſe jedoch, wie das Blatt
zu wiſſen behauptet, durchblicken, daß die Kontrahenten im Falle
des Angriffes das Recht hätten, ſich bis zu dem Augenblick zu ver=
teidigen
, in dem der Völkerbundsrat ſeine Entſcheidung treffe.
Falls Deutſchland Frankreich angreifen lollte und Polen nicht ſeiner
Bündnispflicht Frankreich gegenüber nachkäme, würde Rußland
auf Erſuchen Frankreichs in Polen einzugreifen haben. Das ſei
aber noch nicht alles. Falls nämlich Polen die Tſchechoſlowakei
angreife, würde Frankreich, das dann ſein Bündnis zu Polen löſen
könnte, die Sowjetunion auf ſeiner Seite haben, um der Tſchecho=
ſlowakei
zu Hilfe zu kommen.
Erhebliche Schwierigkeiten
bei den franzöſiſch=ſowiekrufſiſchen Vethandlungen.
Die Verhandlungen über den franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Ver=
trag
ſind in letzter Minute auf ſolche Schwierigkeiten geſtoßen,
daß Litwinow es vorgezogen hat, nicht nach Paris zu kommen,
ſondern unmittelbar nach Moskau zurückzukehren. Sämtliche Ver=
anſtaltungen
, bei denen das Abkommen paraphiert bzw. gebüh=
rend
gefeiert werden ſollte, mußten abgeſagt werden. In amt=
lichen
und halbamtlichen Kreiſen bemüht man ſich, von Abwei=
chungen
in der Auslegung des Wortlautes zu ſprechen. Man
läßt erklären, daß das Abkommen in nächſter Zeit von Laval und
dem Sowjetbotſchafter Potemkin paraphiert werden könnte und
vom franzöſiſchen Außenminiſter in Moskau unterzeichnet werden
würde. Dabei wird zugegeben, daß die Abreiſe, Lavals
nach Warſchau und Prag erſt nach den Gemeinde=
wahlen
, die am 5. Mai ſtattfinden, erfolgen wird.
Die Schwierigkeiten, auf die die Verhandlungen ge=
ſtoßen
ſind, ſind keineswegs leichter Art, ſie berühren im
Grunde genommen Fragen, die für Frankreichs
Europapolitik von ausſchlaggebender Bedeu=
tung
werden können. Das geht aus den Feſtſtellungen
der gut unterrichteten Blätter eindeutig hervor.
Der Jour ſchreibt heute morgen zu dieſer neuen Lage, die
Ruſſen ſchienen nicht verſtehen zu wollen, daß Frankreich hinſicht=
lich
des Abſchluſſes eines Paktes mit Rußland alle möglichen Ga=
rantien
haben möchte. Gewiß dürfte es ſich bei dem Vertrag um
eine gegen die deutſche Hegemoniedrohung (2) gerichtete diplo=
matiſche
und ſelbſt militäriſche Entente handeln, aber dieſe Entente
müſſe ein deutliches Ziel haben und nur auf vorher genau feſt=
geſetzte
Fälle Anwendung finden dürfen. Sie müſſe ſo abgefaßt
ſein, daß Frankreich nicht Gefahr laufe, in einen revolutionären
Kreuzzug mit hineingezogen oder in Oppoſition geſtellt zu werden
gegen die geſunden Kräfte in Europa. All dies verſtünden die
Sowjets noch nicht richtig, und ſie ſeien der Anſicht, daß angeſichts

der franzöſiſchen Aufkegung über die deutſche Gefahr Frankreich
in unvorſichtiger Weiſe ſeine Unterſchrift hergeben werde. Die
franzöſiſche Regierung habe geſtern das Gegenteil bewieſen. Man
könne ſie dazu nur beglückwünſchen. Weiter berichtet das Blatt,
daß der Beſchluß Litwinows, nicht nach Paris zu fah n, im An=
ſchluß
an eine Unterredung erfolgte, die der ruſſiſche Botſchafter
in Paris, Potemkin, am Freitag nachmittag um 2 Uhr mit dem
franzöſiſchen Außenminiſter Laval hatte. In dieſer Unterredung
habe der franzöſiſche Außenminiſter dem ruſſiſchen Diplomaten
erklärt, daß Frankreich ſich nicht unbedingt und
automatiſch Rußland gegenüber binde. Frank=
reich
wolle ſich für jeden konkreten Fall ſeine
freie Entſcheidung vorbehalten. Falls Sowjetruß=
land
angegriffen werde, könne dies Frankreich nur dann inter=
eſſieren
, wenn es dadurch ſelbſt direkt bedroht werde. Die
Folge davon ſei, daß alle in dem Abkommen enthaltenen militä=
riſchen
Klauſeln erſt bei konkreten Fällen und nach freier Ent=
ſcheidung
der franzöſiſchen Regierung in Kraft treten würden.
Die ganze Schwierigkeit, die jetzt aufgetaucht ſei, ſei die Forde=
rung
der franzöſiſchen Regierung, daß die Propaganda der Kom=
muniſtiſchen
Partei keinerlei direkte oder indirekte Unterſtützung
mehr von Moskau erhalten dürfe. Der Jour ſchreibt, daß Lit=
winow
ſich geweigert habe, in der Frage eine klare und formelle
Bindung einzugehen.
Die bulgariſche Regierungskriſe.
Toſcheff beauftragk. Das vorausſichtliche
neue Kabinett.
EP. Sofia, 20. April.
Die Regierungskriſe hat eine unerwartete Löſung gefunden.
Am Freitag abend hat der frühere Univerſitätsprofeſſor und Ge=
ſandte
Andreas Toſcheff vom König den Auftrag zur Regierungs=
bildung
erhalten und angenommen. Toſchek, der 67 Jahre alt
iſt, war urſprünglich Profeſſor der Botanik an der Militär=
Schule; er ſchlug ſpäter die diplomatiſche Laufbahn ein und Le=
kleidete
die Geſandtenpoſten in Cetinje, Belgrad, Konſtantinopel
und Wien. Seit ſeiner Penſionierung vor einigen Jahren wid=
mete
er ſich nur noch wiſſenſchaftlichen Arbeiten. Toſcheff galt
als enger Vertrauter des Königs. In politiſchen Kreiſen wird
daher die neue Regierung als eine Regierung des Königs be=
trachtet
, da auch die ebenfalls auf der Kabinettsliſte ſtehenden
Miniſter General Radeff und Oberſt Najdenoff dem König ſehr
naheſtehen.
Die von Profeſſor Toſcheff vorgeſchlagene Miniſterliſte hat
folgendes Ausſehen: Außenminiſter: Kioſeiwonoff; Innenmini=
ſter
: Oberſt Koleff (wie bisher); Kriegsminiſter: General Radeff
(biher Unterrichtsminiſter); Eiſenbahnminiſter: Artillerie=Oberſt
Viktor Najdenoff; Finanzminiſter: der Leiter der Arbeitsdirek=
ion
, Moſchanoff; Landwirtſchaftsminiſter: der Direktor des Ex=
port
=Inſtituts, Kanazirſki; Unterrichtsminiſter: Univerſitätspro=
feſſor
Mutawtſchijeff; Juſtizminiſter: Dikoff (wie bisher).
Die neue Regierung beabſichtigt, die bisherige Politik des
autoritären Regimes fortzuſetzen. Man erwartet aber, daß die
Internierung der ehemaligen Miniſterpräſidenten Zankoff und
Georgieff, derentwegen es zu der Regierungskriſe gekommen war,
ſofort rückgängig gemacht wird.
Aufſehenerregende-Verbannungen in Bulgarien.

Die bulgariſche Regierung Slateff ergriff in der Nacht zum
Donnerstag aufſehenerregende Maßnahmen, in deren Zuſammen=
hang
eine Reihe führender Politiker nach Burgas, einer kleinen
Hafenſtadt am Schwarzen Meer, verbannt wurden. Zu den Ver=
bannten
gehört auch der ehemalige Miniſterpräſident Zankoff
(rechts) und der ehemalige Miniſterpräſident S. Georgieff.

Feſtkonzerk

Mittwach, dem 24. April, im Großen Haus des Landestheaters
emläßlich des 125jährigen Beſtehens des Landestheaters.
Im dem Feſtkonzert am Mittwoch. dem 24. April, wird die
Sinfonie unſeres einheimiſchen Komponiſten Wilhelm
erſen ihre erſte Wiederholung erleben. Alle muſikliebenden
ſiſe unſerer Stadt ſeien auf dieſes muſikaliſche Ereignis auf=
ſurm
gemacht. Denn als ein Ereignis muß man dieſe Wieder=
Vürrung anſehen, nicht nur, weil es gilt, unſerm Landsmann
Wgen welches große Intereſſe die Einwohnerſchaft ſeiner
Feirtodt ſeinem Schaffen entgegenbringt, ſondern weil das hoch=
ku
ſame Werk es geradezu fordert, wieder geſpielt und von recht
ben gehört zu werden. Generalmuſikdirektor Friderich hatte
tScht daran getan, die Uraufführung vor einem halben Jahr
nach außerhalb abgleiten zu laſſen, der ungewöhnlich große
Hlg. bewies die Richtigkeit der Einſchätzung des hohen Wertes
An=uen Peterſen=Werkes. Schon beim Studium der Partitur
ag einen dieſe grandioſe Kompoſition in ihren Bann. Man
e ſofort, daß ein echter Muſiker ein Werk geſchaffen hatte, das
3Yolllerbeſten gehört, was in den letzten Jahrzehnten geſchrieben
uWe.
Anid die Uraufführung, bei der jeder einzelne ſein beſtes hergab
Heif: reſtloſes Gelingen einer großen Tat, war eine verdiente
iſterte Kundgebung für den Komponiſten und Menſchen Wil=
Peterſen. Von einer eingehenden Einführung kann diesmal
4 Dſecen werden, gelegentlich der Uraufführung erfolgte ja ſeitens
2 9gritik eine ausführliche Beſprechung der Sinfonie.
Mittlerweile konnte Wilhelm Peterſen einen neuen großen
a. für ſich buchen: die glanzvolle Erſtaufführung ſeiner großen
in Dresden unter der Leitung von Generalmuſikdirektor
BShm vor wenigen Wochen, die ein Ehrentag in des Wortes
ſter Bedeutung für den Komponiſten war. Der erſte Teil der
tiegsfolge des Feſtkonzerts iſt dem Großmeiſter Johann
ſtian Bach gewidmet. Hat der Muſikverein ſeines 250. Ge=
Steges durch eine Aufführung der Matthäuspaſſion gedacht, ſo
AGreneralmuſikdirektor Friderich den Inſtrumentalkomponiſt=
Iden Schöpfer ſo vieler großartiger Kantaten feiern. Es iſt
A ceine Reihe von Jahren her, ſeit eines ſeiner bedeutendſten
umnentalwerke, die dritte Suite in D=Dur (oder nach Bach:
J5l=uvertüre) hier nicht im Rahmen der Theaterkonzerte er=
kinzem
iſt.
Arele Muſikausführende kennen und ſpielen mit beſonderer
* Uialbe das berühmte Air ohne zu wiſſen, daß Joh. Seb. Bach
Sich)t in der bekannten Form eines tiefſinnigen und innigen
Nyges in C=Dur für die C=Saite einer Solovioline geſchrieben
Alaondern in der Tonart D=Dur eine Oktave höher für alle erſten
Dien des Streichquintetts als zweiter Satz der genannten
Der berühmte Geiger Wilhelmy ſchuf die Uebertragung der
Eichen Melodie für eine Solovioline mit Begleitung der Ora=
EMaviers oder eines Streichquartetts. In dieſer Bearbeitung
has prachtvolle Stück eine Volkstümlichkeit erlangt, ähnlich

dem gleichfalls bearbeiteten Largo von Händel. Wie der Matthäus=
paſſion
erging es auch der D=Dur=Suite, nachdem ſie jahrelang
in Vergeſſenheit geraten war, kam ſie erſt im Jahre 1838 zur
Wiederaufführung.
Dem Charakter eines Feſtkonzerts entſpricht in beſonderem
Maße die Hereinnahme der Chorkantate Nun iſt das Heil und
des großen Thomaskantors in das Programm
die Kraft
Von dieſer zu Michaelis komponierten Kantate blieb nur der
hier zur Aufführung kommende Eingangschor erhalten. Mächtig
in der Klangwirkung iſt der großartige Doppelchor und feſtlich
und feierlich der Glanz, der von dem echt Bachſchen Orcheſter
Streicher, 3 Oboen, 3 Trompeten und Pauken ausſtrahlt.
In dankbar anzuerkennender Weiſe haben ſich, der Einladung
Generalmuſikdirektor Friderichs folgend, eine große Zahl geſan=
geskundiger
Damen und Herren unſerer Stadt zuſammengefun=
den
, um eine des Jubiläums des Heſſiſchen Landestheaters und
des 250. Geburtstags des großen Meiſters würdige und eindring=
liche
Feſtfeier zu ermöglichen. Möge dieſe auch in der geſamten
Bürgerſchaft ſtärkſten Widerhall finden.
Friedrich Brückmann.

Elektrola bietet in den großen Doppelplatten WB 2367
und 2368 die Rhapſodie Eſpagnole von Ravel. In ganz großem
Können geſpielt vom Philadelphia=Orcheſter unter Leopold Sto=
kowſki
. Und neben dieſen Platten voll wundervoller Klangfülle
dann als willkommene Oſtermuſik Kompoſitionen von Wagner,
Bach und Beethoven. Eine Fülle koſtbarſter hehrſter Kunſt. Selten
zeigte ſich das glänzende Philadelphia=Orcheſter unter ſeinem gro=
ßen
Dirigenten ſo auf der Höhe ſeines Könnens, als gerade in
der Wiedergabe dieſer deutſchen Muſik. Für Freunde beſter Ge=
ſangsplatten
dann die DH 1395 von Eliſabeth Schumann
mit Mendelsſohns Auf Flügeln des Geſangs und Sphären=
klänge
von Joſ. Strauß beſungen. Die Comedian Har=
moniſts
erſcheinen auf EG 3204 mit zwei hübſchen Neuheiten,
nämlich Mein kleiner grüner Kaktus und Lebe wohl gute
Reiſe‟
Grammophon die Stimme ſeines Herrn trägt ſowohl
den großen deutſchen Jubiläums=Meiſtern Händel und Bach, wie
auch der Oſtermuſik Rechnung. Daneben bringt Grammophon eine
große Reihe künſtleriſch hochwertige Platten heraus, die alle Re=
giſter
des Geſanges, der Inſtrumentalmuſik, der Unterhaltung und
des Tanzes umfaſſen. Wir haben ſo oft von dieſen Platten in höch=
ſter
Anerkennung ſprechen können, daß wir uns heute mit einer
Aufzählung begnügen möchten. Neben Erna Berger, Heinrich
Schlusnus, tritt nun auch Tiana Lemnitz auf den Plan, und ſchon
ihre erſte Platte aus Tannhäuſer wird ſelbſt Kenner aufhorchen
laſſen Zu den perlenden Koloraturen der Berger ſteht die dra=
matiſche
Stärke der Lemnitz in reizvollem Gegenſatz. Schlusnus
und Völker ſind wie immer mit ſchönen Aufnahmen vertreten und
in der Ueberleitung zur leichteren Muſe muß Brigitte Horney
genannt werden, die mit ihrem Lied: So oder ſo iſt das Leben,

aus Liebe, Tod und Teufel einen großen Erfolg errungen har.
Weiter bemerkenswert iſt eine Operetten=Renaiſſance, die im
Spielplan vieler Bühnen zutage tritt. Boccaccio von Suppé,
Millöckers, Bettelſtudent und vor allen Dingen die nachgelaſſene
Johann=Strauß=Operette Fanny Elßler, zeigen, mit welcher
Freude die liebenswürdigen Melodien einer verklungenen Zeit
wieder aufleben. Unter Leitung von Alois Melichar, der die nach=
gelaſſenen
Entwürfe von Johann Strauß bearbeitet hat, iſt ein
Melodienkranz aus dieſer Operette erſchienen, der alle hauptſäch=
lichſten
Nummern enthält. Die Nummern der Tanzorcheſter ſinv
wieder mit beſonderer Sorgfalt ausgewählt worden. An erſter
Stelle ſteht diesmal Ilja Livſchakoff, der nach ſeinen großen Ber=
liner
Erfolgen für den Monat Februar an den Stuttgarter Sender
engagiert wurde. Oskar Jooſt ſpielt mit ausgelaſſener Freude
zwei ſchmiſſige Karnevalsſcherze Kaſimir und Der junge
Schmied neben einer Reihe Tonfilmneuheiten. Auf Brunswick,
gibt es einen Welterfolg zu verzeichnen: Grace Moore, ein un=
erhörter
Sopran von phantaſtiſcher Tonfülle ſingt One Night of
Love‟. Dazu kommen viele ſchöne Tanzplatten Die April=
Neuheiten bringen viele Aufnahmen, die eines Lobes würdig ſind.
Erna Berger, Tiana Lemnitz und Maria Gentile er=
öffnen
den Reigen der Künſtlerplatten, alle drei in ihrer Art vos=
lendet
. Erna Berger ſingt zwei berühmte Nummern: Letzte Roſe‟
und die Tirolienne aus der Regimentstochter. Tiana Lemnitz,
die man eben erſt als dramatiſche Wagner=Sängerin kennen lernte.
bringt die romantiſchen Freiſchütz=Arien. Die Gentile aber Stern
der Mailänder Scala, brilliert durch hinreißende Leichtigkeit. Ihre
ſubtile Geſangskultur macht ſie wirklich einer Tetrazzini. Meiſte=
rin
des traditionellen italieniſchen Kunſtgeſanges, ebenbürtig.
Heinrich Schlusnus ſingt: An des Rheines grünen Ufern;
ein weiteres neues Rheinlied: Am Rhein bei Sankt Goar wird
von Auguſt Seider interpretiert. Patzak, deſſen ſchöne warme
Stimme zu hören immer eine Freude iſt, beſchert uns zwei heitere
Schöpfungen von Millöcker und Johann Strauß.
Schließlich bei beſonders auf die Platte 1473 hingewieſen, auf
der Kurt Klawitter das Treubekenntnis zu Adolf Hitler
Ein Reich iſt uns entſtanden ſpricht und die Kapelle der Stan=
darte
3 Siegespalmen ſpielt. Eine ſinnige Geburtstagsgabe für
den Führer.
Gloria bringt wieder ſehr reizvolle Spezialplatten in G0
13 444 und 13 416. heraus. Erſtere ſehr gut beſpielt vom Har=
monika
=Tanz=Orcheſter (mit Geſang) letztere ebenſo gut beſungen
und beſpielt von den berühmt gewordenen 5 Gloria Geſangs=
Guittariſten. Schöne Volksweiſen! Dazu kommt die Eric=Harden=
Tanzplatte 13 441 mit einem langſamen Walzer aus dem Tonfilm
Alles hört auf mein Kommando und dem Foxtrott Wenn man
küßt Odeon läßt den in Darmſtadt noch beſtens bekannten
und von vielen Opernfreunden vermißten Heldentenor, Gotthelf
Piſtor Siegfrieds Schmiedelied und Notung. neidliches Schwert
ſingen. Ganz ausgezeichnet! (0. 6964.) Dazu kommt Gunnar
Graavied mit Siegmund heiß ich und Siegmunds Liebeslied
aus Walküre. Auch das iſt (0 25 321) eine glänzende Geſangs=
platte
. Den Reigen ſchließt Grete Weiſer mit dem entzückenden
Tangolied Mach mir eine Liebeserklärung und Chiribi aus
Das kleine Café auf 0 25 319.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 110

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag/Sonntag, 20./21. April 19:3

67 Millionen 591680 Rb.
ohd -TAIft

warten auf die glücklichen Gewinner
in der 45. /271. Preuß.-Südd. Klassenlotterie

Hauplgewinn
Mau Hiinen Heiensmark

veranſialtet von der
Darmſtädter Reiſevereinigung

Unterricht in Kurzschrift
Unterricht im Maschinenschreiben.

Ziehung 1. Klasse am 26. und 27. April

Achtel Viertel Halbe Ganze in jeder

10sprelse. 2 2. Hasse

in bequemen Allwetter Großkraftwagen.
O Tage vom 27. April bis 29. April 4935
Brüssel-Antwerpen

neue Kurse beginnen am 26. Apr
abends 8 Uhr, in der Ballonschule u
Bessunger Knabenschule (nur Kur
schrift). Anmeldung in der erst
Stunde. Wiedrige Kursgebühren. so

Deutsche Stenografenschaft, Ortsgr. von 180

Große Nachfrage! Amtl. Plan unentgeltlich. Beellen Sle sich!
Die staatl. Lotterie-Einnehmer in Darmstadt

Külp
Schulstr. 15

Petrenz
Rheinstr. 55

zum Fußball= Länderkampf
Deutschland-Belgien
und Welt=Ausſtellung
Abfahrt 6 Uhr Tagblatthaus, Rheinſtraße
Geſamtreiſekoſten Rm. 36.

Anlaustangssans
Oallwns u. Co.
Das fachgeschäft für moderne
Beleuchtung und elektrische

Hausgeröte. Elisabethenstr.28

Tel.3060

Tel. 227

In der ordentlichen Generalversammlung vom 15. April
ds. Is. ist der Geschäftsanteil und die Haftsumme (5 35 und
36 der Satzung) im Interesse erleichterter Mitgliederwer-
bung
von RM. 1000. auf RM. 500. herabgesetzt worden.
Wir benachrichtigen unsere Gläubiger hierdurch gemäß
8 133, Absatz 1 des Genossenschaftsgesetzes. Eine Außerung
hierzu ist nicht erforderlich.
Darmstadt, den 18. April 1935.

Darmstädter Volksbank

3856 b)

e. G. m. b. H.
Willand Zapf

Im Geſamtpreis iſt enthalten: Der Fahrpreis einſchl.
Rundfahrt in Brüſſel, Abendeſſen, Uebernachtung mit
Frühſtück in Antwerpen,. Mittageſſen in Brüſſel, Tribünen=
Karte für Sportplatz. Die Karte berechtigt gleichzeitig zum
Beſuch der Welt=Ausſtellung.

Preis ohne Beſuch des Sportplatzes Rm. 31..
Endgültiger Anmeldeſchluß: Dienstag, 23. April.
Es ſind noch 6 Plätze frei.
Näheres Reiſeſchalter (O. R. V.) Tagblatthaus.

Drahtmatratzen
in all. Größen.
Reparaturen
billigſt.
Drahtmatratz.=
Fabrik (a

RaNHAATREE

Brückner

Holzſtraße,
am Brunnen.
Fernſpr. 1249,

MUSIKALISCHE
AUFMERKSAMkEITEN

Zu OSTERN

OTTO SCHMEYER
G. M. B. H.
KOHLEN-KOKS
BRIKETTS
DARMSTADT
SCHÜLSTRASSE 7
FERNSPRECHER 2229

erhalten die Geundschaf..

Radio-Bossler
Ludwigsplatz 5. (15704
uk

FRAm

Harnn

Kommen Sie
zum Bügeln
ihrer Wäsche
u. Gardinen

Kiesstr.54

TEFERUASEN
Verleiter vieler tousend Geschäftzleite
Gen.-Vertr. K. Oberndorf
Am Herrnacker 15, Tel. 2343 4129a

Inkaſſo
Koch & Glenz.
Rheinſtraße 47,
Telefon 1784. (a

E

Neue Auto=Verdecke

K.

und Polſterüberzüge ſowie
ſämtl. Reparaturen (3224a
Autoſattlerei
It. Roßkopl Balonplatz4,

Adler=

Die neue DR
Meisterklasst
4-sitzige
gante Cabrio-Limaus
20 PS Hochleistungsmofor!
Umkehrspülung, Zentralkastenrahmil
Schwebeachse hinten, Freilauf, noch gi‟
und geräumiger als bisher.
Ab Werk nur 2495.- RM.

Räder

Qauerwellehl 2. Vollraht Müller & Ober
nur Langgaſſe 18.

1678a1 fabelhaft, ſchön
und billig. (a
Rheinſtraße 39.

DKW-Hauptvertretung
G. L. STüBEf
Heidelberger Straße 59 Telefon4

[ ][  ][ ]

Schen
Woche
hatten

2
El

WSamstag/Sonntag, 20./21. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 5

n em B.
zule Gauf Ne
ng iu MM
ursgebühl

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 21. April 1935
* Mit den Augen des Herzens.
Alſo muß man die Auferſtehung mit andern
als leiblichen Augen anſehen; ſonſt hat man
keinen Troſt davon. Da muß man die Augen
des Herzens auftun.
Aus Luthers Oſterpredigt 1529.
Da muß man die Augen des Herzens auftun!
DDas iſt ein koſtbarer Klang aus der nie ausgeſungenen Oſter=
nmate
, aller einfältigen Innigkeit voll.
DDie Oſterfrühe bricht mit Glanz und Schall zu dir herein.
ſicken=innen ſtehſt du in dem Licht= und Tongebraus, und das
ſort Luthers ſtrömt dir vom Munde als Jubel und Dank.
MMit deinen liebſten Menſchen ſitzt du am Oſter=Morgentiſch,
ſni ſt rundum und denkſt wieder an das Wort.
Und du, du Einſames, ſinnſt vielleicht in die Ferne oder
ruck ins Vergangene, und dein Schauen iſt mehr denn ein
ſbtiches Sehen. Die Augen des Herzens tutſt du auf. Wieviel
ſſiüliches Licht aus verborgenen Quellen her wandernd aber
weißt, daß es Gottes Quellen ſind wird dein Inneres ein=
nesen
! Alſo und auf deine Weiſe nimm das mehr als vierhun=
tährige
Wort mit durch deine Oſtertage. Jede Stunde, die
anter das Wort ſtellſt, wird dir zu einer Auferſtehungsſtunde
nd en und auf ihre Art und nach der Stufe deiner Empfäng=
üeit
ein Segen ſein.
Saſt du es ſchon geſpürt, wie du von unſichtbaren Flügeln
die Quellen des Lebens herangetragen wurdeſt und Tore dir
auftaten, wo du keine vermuteteſt, Kaum konnteſt du die Fülle
ſer, die dir dem Schauenden, bereitet war! Wurde dir nicht
t farbige Abglanz zum Sinnbilde des Herrlich=Ewigen und
ümendlichen?
Wielleicht wurdeſt du auch deſſen inne wie arm und eng
te, werden kann, der immer nur mit den leiblichen Augen
1. Dinge und Menſchen anblickt; wie einer aber reich und
ſtk wird, der da weiß, die Augen des Herzens aufzutun. Dem
Mli chen, dem Tatſachen=Blick die Ehre, die ihm gebührt! Doch
R mn Wechſel zwiſchen ihm und dem Blick des Herzens liegt
Blück und das Bei=der=Kraft=bleiben und das Voll= Weite=
ſt
. Dieſer Wechſel allein bürgt für den Weg der Entfaltung.
Da muß man die Augen des Herzens auftun! Freilich,
t ſoas nicht kann oder nicht mehr kann, wird nie die Gnade
19 Mſtern erfahren. Am Ende kann er wie einer ſein, der aus
ſin verwucherten Gräbergarten, deſſen Wege ohne Sonne
Sternengruß liegen, den Ausgang nicht mehr findet.
AZäre Jeſu Leben von ſolch welt=ſegnender Wirkung ge=
ei
,, wenn er nicht, zu undergänglichem Beiſpiele geſetzt, mit
b Augen des Herzeus alles geſchaut, getan und liebend um=
mt
Gätte! Die Augen, die am Kreuze brachen, waren die
1Aen des Herzens.
Allen Großen der Erde war der Blick des Herzens eigen.
ähm erklärt ſich ihr Tat= und Opfer=Impuls, ihre Schau
alle Zeit=Schranken hinaus.
Wer Ewigkeit in ſich trägt, nicht nur als Ahndevolles,
dern als innerſte Wirklichkeit, Schöpfung, Kraft. Inbrunſt:
1ü bt aus dem Wundergrunde dieſer Schau, und kein Hemm=
Eeine noch ſo bittere Alltäglichkeit, kein Rückſchlag, keine
ttiatſchung vermögen, ihm die Spiegel der Seele zu trüben.
olch ein Menſch beharrt in der Klarheit und Feſtigkeit
ſer ſelbſt und ſeines Zieles, er iſt daheim in Gott und
ur Liebe, die, ſich opfernd, auferſtehen möchte in denen, für
ſ- ſich opferte.
7Da muß man die Augen des Herzens auftun! Welch
MS egen könnte ſtrömen, wenn jeder auf ſeinem Platze das
97t;zu ſeinem Lebeuswort erhöbe und darnach lebte und han=
A Sis zuletzt und noch im Sterben die Gnaden dieſer Schau
Agfande! Welch ein Segen könnte ſtrömen, wenn wir als
Kdur eines Volkes uns alſo anſähen und einander erkenuten!
R. B.
Nutr aus ſolchen Menſchen wird ein Oſtervolk.

1000 Volksgenoſſen wurden geſpeift
anläßlich des Geburkskags des Führers.
Anläßlich des Geburtstages des Führer sund Reichskanzlers
wurden am Samstag mittag 1000 Darmſtädter Volksgenoſſen ge=
ſpeiſt
. Dieſe Sonderſpeiſung, die von der NS.=Volkswohlfahrt
in Verbindung mit der Stadt Darmſtadt veranſtaltet wurde, fand
in dem Heim der NSV. in der Mackenſenſtraße ſtatt. Die Stadt=
gärtnerei
hatte den Hof und die Räume mit reichem Schmuck von
friſchem Gün und Blumen verſehen, zwiſchen denen die Fahnen
des Dritten Reiches leuchteten. Die Speiſung ſelbſt, bei welcher
die Helfer der NSV. und die NS.=Frauenſchaft Hand in Hand
wirkten, ging in drei Abteilungen vor ſich. Oberbürgermeiſter
und=Kreisleiter Wamboldt, der Gauamtsleiter der NSV.,
Bürgermeiſter Haug, und der Kreisamtsleiter der NSV., Pg.
Hanſel, waren anweſend und gedachten in kurzen Anſprachen
des Geburtstages des Führers, welcher den Anlaß zu dieſer Son=
derſpeiſung
gab. Iſt doch die ganze große Einrichtung der NSV.
einzig und allein durch den Führer ins Leben gerufen. So be=
tonte
denn Kreisamtsleiter Hanſel, daß der beſte Wunſch zum
Geburtstag des Führers der ſei, daß Gott ihn erhalten und ſein
Leben und ſchaffen ſegnen möge.

* Baumblüte auf der Marienhöhe.
Ar. Die Kirſchbäume haben ihre Blüten entfaltet und kleiden
unſere Feiertage in ein ſelten ſchönes blütenreiches Gewand. Es
iſt das Feſt der Auferſtehung auch in der Natur. Noch vor weni=
gen
Tagen waren die Berge und Hänge vorübergehend vom wei=
ßen
Winterkleide überzogen, und heute zeigen ſie ſich im feſtlich=
weißen
Blütenſchmuck, umrahmt von dem ſanftgrünen Teppich der
Winterſaat. Einen beſonders reizvollen Anblick genießt der Be=
ſchauer
von der Paul=Weber=Ruhe aus. Hier offenbart
ſich die Flora des Frühlings in geradezu verſchwenderiſcher Schön=
heit
. Aus dem weißen Blütenmeer der Obſtbäume ragt lieblich
und beſcheiden das Roſakleid der Pfirſichbäume, wohltuend unter=
brochen
von ſanftgrün ſchimmernden Lärchen und weißſtämmigen
Birken, im ſcharfen Kontraſt zu dem ſie teilweiſe umgebenden fin=
ſteren
Tannenwald. Nach Süden gewandt, gleitet der Blick auf die
ebenfalls in reichem Blütenſchmuck prangenden Bergſtraßenhänge
bei Malchen Seeheim, Jugenheim. Frühlingszeit iſt
Wanderzeit und ſo iſt den vielen Wander= und Naturfreunden,
die ſich über die Feiertage nähere und weitere Ziele geſteckt haben,
die ſeltene Gelegenheit geboten, Oſtern im ſchönſten Frühlings=
ſchmuck
zu wandern, Erholung und Entſpannung zu finden.

Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadl.

GROSSES HAUS

Mit der Reichsbahn an die deutſche Saar.
Am Sonntag, den 28. April, fährt die Reichsbahndirektion
Mainz ihren zweiten diesjährigen Verwaltungsſonderzug, dies=
mal
nicht ins Blaue, ſondern an die deutſche Saar, nach Saar=
brücken
, wo die dem Mittelrheiner aus den Jahren der Be=
ſatzungszeit
genugſam bekannte, blaue Luft mit dem Siege der
Abſtimmung reinſter deutſcher Frühlingsluft Platz gemacht hat.
Wer alſo nur irgendwie kann, fährt am 28. April mit zu unſeren
deutſchen Stammesbrüdern nach Saarbrücken. Die Fahrpreiſe
ſind um 60 Prozent ermäßigt. An Ort und Stelle eine gute und
preiswerte Verpflegung. Sonderfahrt mit der Straßenbahn zu
den Spicherer Höhen, große Rundfahrt mit Perſonenkraftwagen
durch die ſchönſten und aufſchlußreichſten Gebiete des Saarlandes,
ſachkundige Führung durch Saarbrücken ſind ſicher lockend. Ein
bei den Fahrkartenausgaben, den Mitteleuropäiſchen und den
amtlichen Auskunftsſtellen unentgeltlich erhältliches Programm
gibt Auskunft über Fahrplan, Fahrpreis und alles Wiſſenswerte.
Aushänge auf den Bahnhöfen verfolgen den gleichen Zweck.

Herr Schreinermeiſter Karl Kahrhof. eigene Füße
ſtellte und die in Darmſtadt und weit darüber hinaus bekannte
Erſte Darmſtädter Beerdigungsanſtalt gründete. In den 35
Jahren hat Kahrhof es verſtanden, ſein Unternehmen modern zu
geſtalten und auf die Höhe zu bringen. Auf ungezählten Trans=
porten
im In= und Auslande hat er die Leiſtungsfähigkeit Darm=
ſtädter
Firmen bewieſen und den Namen unſerer Vaterſtadt
hinausgetragen. Den Architekten und Bauherren war ſeine gut
eingerichtete Bau= und Möbelſchreinerei immer bekannt. Zurzeit
ſtehen dem Senior neben dem langjährigen Geſchäftsführer Herrn
Bergner, drei Söhne zur Seite alle beſtrebt, das Geſchäft auf
der Höhe zu halten und mitzuarbeiten an dem Aufbau des deut=
ſchen
Handwerks. In all den Jahren ſtand ihm aber auch ſeine
Gattin treuſorgend zur Seite. Es ſind an dieſem Tage auch 35
Jahre, daß ſie den Bund fürs Leben geſchloſſen haben.

Samstag.
20. April Anfang 19.00. Ende 23.15 Uhr (Miete E. 22): Zum
Geburtstag des Führers: Lohengrin,
Große romantiſche Oper von Richard Wagner. Sonntag,
21. April Anfang 19.30. Ende nach 22.15 Uhr (außer Miete)
Vorſtellung zu kleinen Preiſen: Der
Zigeunerbaron, Operette von Johann Strauß. Montag.
22. April Anfang 19.30, Ende 22 Uhr (D 20): Der Trou=
badour
, Oper von Giuſeppe Verdi. Dienstag,
23. April Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 23.0) Uhr. Miete
F 23. Uraufführung: Der tolle Chriſtian.
Ein Drama von Theodor Haerten. Mittwoch.
24. April Anfang 20,00 Uhr. Ende 22,00 Uhr. Außer Miete.
Feſtkonzert. Werke v. J. S. Bach und W. Peterſen. Donnerstag,
25. April Anfang 19.00 Uhr. Ende nach 23.00 Uhr. Miete
4 20 (Wahlmieten und Gutſcheine Nr. 1. 2 und 3
gültig), Tannhäuſer. Eliſabeth: Maria Reining,
Landgraf: Theo Herrmann. Freitag,
26. April Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne 0, 15. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein
deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. Samstag,
27. April Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Miete
B 21 (Wahlmieten und Gutſcheine Nr. 1, 2 und 3
gültig). In neuer Einſtudierung und Ausſtattung:
Figaros Hochzeit. Komiſche Oper von Mozart. Sonntag.
28. April Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 23,00 Uhr. Außer
Miete (Wahlmieten und Gutſcheine nicht gültig).
Unter der Leitung des Komponiſten
Dr. Richard Strauß: Arabella. Gäſte: Rei=
ning
, Krauß, Strack, Herrmann. KLEINES HAUS Samstag,
20. April Anfang 20. Ende gegen 22.15 Uhr (Kraft durch
Freude‟): Ein Kerl, der ſpekuliert, Komödie
von Dietrich Eckart. (Geſchloſſene Vorſtellung.) Sonntag.
21. April Anfang 19.30. Ende gegen 21.45 Uhr (Zuſatzm. II
12. Vorſtellung): Ein Kerl, der ſpekuliert, Ko=
mödie
von Dietrich Eckart. Montag.
22. April Anfang 19.30, Ende nach 21.45 Uhr (außer Miete)
Letzte öffentliche Vorſtellung zu ganz
kleinen Preiſen: Die drei Eisbären, länd=
liches
Luſtſpiel von Maximilian Vitus. Mittwoch.
24. April Anfang 20,00 Uhr, Ende 22,00 Uhr. Außer Miete.
Der tolle Hund. Lokalpoſſe von E. E. Niebergall.
Dargeſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Donnerstag, Anfang 20.00 Uhr Ende gegen 22.15 Uhr. Deutſche
Bühne H (11. Vorſtellung), Zuſatzmiete IK. Ein
25. April Kerl, der ſpekuliert. Komödie v. Dietrich Eckart. Samstag,
27. April Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 21.45 Uhr. Ge=
ſchloſſene
Vorſtellung. Die drei Eisbären. Länd=
liches
Luſtſpiel von Maximilian Vitus. Sonntag.
28. April Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 21.45 Uhr. Deutſche
Bühne H (11. Vorſtellung), Zuſatzmiete X. Ein
Kerl, der ſpekuliert. Komödie v. Dietrich Eckart.

Heſſiſches Landestheater. Der Oſterſpielplan des Heſſiſchen
Landestheaters iſt mit Vorſtellungen von Zigeunerbaron‟. Ein
Kerl der ſpekuliert und Drei Eisbären (neben denen der Trou=
badour
am zweiten Feiertag ſteht) vorwiegend der heiteren Muſe
gewidmet, da das Heſſiſche Landestheater bereits am Dienstag mit
der Feſtwoche anläßlich der 125. Spielzeit beginnt Sie bringt fünf
repräſentative Vorſtellungen der Oper und des Schauſpiels, dar=
unter
eine Uraufführung und eine Neuinſzenierung, außerdem ein
Feſtkonzert und eine Aufführung der Heſſ. Spielgemeinſchaft. Die
Feſtwoche wird eröffnet durch die Uraufführung des Dramas Der
tolle Chriſtian von Theodor Haerten, die Generalintendant Franz
Everth inſzeniert und deren Titelrolle Jochen Poelzig ſpielt.
Schloßmuſeum. Am 1. Oſtertag iſt geſchloſſen, am 2. Feier=
tag
ſind um 11 und 11.30 Uhr vormittags Führungen. Der Ein=
trittspreis
iſt von Oſtermontag bis einſchl. Sonntag, den 28.
April, für Erwachſene auf 50 Pfg., für Schüler, Studenten. Mili=
tärperſonen
und Mitglieder vaterl. Verbände auf 30 Pfg. er=
mäßigt
.

DrT!
O

DIE WAGEN
REK ERFOLGE.
IDlerTrumpf=Junior 1Ltr.
Hidler Trumpf 1,7 Liter
Nidler Diplomat 3 Liter
Hidler Primus 1,7 Liter

13 INTERNATIONALE KLASSENREKORDE
anerkannt von der A. J. A. C. R. Paris.
Aufgeſtellt auf AOLER TRUMPF-JUNIOR 1 Liter Sport mit ſtromlinienartigem Aufbau
25.31. März 1935 auf der Berliner Avus.
a00o ßm: 38 Std. 20 Min. 34 Sek.-110,063 Stdkm. Durchſchn. 5000 Meilen: 73 Std.59 Min. 36½ Sek.-108,749 Stdkm. Durchſchn.
3o00 Meilen: 43 Std. 53 Min. 34½ Sek.- 109,995 Stdkm. Durchſchn. 1000o km: 23 Std. 15 Min. 05 Sek. -107,237 Stdkm. Durchſchn.
sooo ßm: 45 Std. 26 Min. 36½=Sek.-110,027 Stdkm. Durchſchn. 26 Stunden: 10.295,547 km in 107,245 Stokm. Durchſchn.
120Stunden: 12.736,s22 km in 106,140 Stdkm. Durchſchn.
48 Stunden: 5. 283,944 km in 110,os2 Stdkm. Durchichn.
4ooo Meilen: ss Std. 37 Min. 21 Sek. - 109,810 Stdkm. Durchſchn. 15000 km: 141 Std. 15 Min. 05 Sek.- 106,194 Stdkm. Durchſchn.
144 Stunden: 15. 299,405 km in 10s,246 Stdkm. Durchſchn.
72 Stunden: 7.s28,151 km in 1o8,724 Stdkm. Durchſchn.
10000 Meilen: 151 Std. 18 Min. 10½ Sek. 106,365 Stdkm. Durchichn.
Dieſe Leiſtung mit einem ſerienmäßigen Motor u. Fahrgeſtell (Verbrauch unter 9 Ltr. Gemiſch auf iodkm)
iſt ein unleugbarer Beweis für Qualität und Wirtſchaftlichkeit.
So bauf ADLER!

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 110

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag/Sonntag, 20./21. Aprik 150

Der NSDSB. Stahlhelm
feiert den Geburkstag des Führers.

Der NSDFB. (Stahlhelm) hatte ſeine Kameraden Samstag
vormittag zu einer kurzen Feierſtunde befohlen, in der in ſolda=
tiſch
ſchlichter, aber eindringlicher Weiſe des Geburtstages des
Führers gedacht wurde. Der große Saal des Rummelbräu war
dicht beſetzt. Die Bühne trug Feſtſchmuck. Nach feierlichem Einzug
der Fahnen und ſoldatiſcher Marſchmuſik der Stahlhelmkapelle
und des Stahlhelm=Bundesliedes hielt Kamerad
Kreisführer Kerp
die Feſtanſprache, in der nach Begrüßung der Kameraden in=
ſonderheit
des Gauführers Major Stiebler, u. a. ausführte:
Mit dem ganzen deutſchen Volk feiern wir heute den Geburtstag
unſeres Führers. Es kann nicht meine Aufgabe ſein, bei dieſer
Gelegenheit eine Biographie des Führers zu geben. Nur zwei
Dinge aus ſeinem reich bewegten Leben will ich hier in den Vor=
dergrund
ſtellen: die Wiedereinführung der allgemeinen Wehr=
pflicht
in Deutſchland und die Antwort der Völkerbundsmächte
darauf.
Das deutſche Volk in ein ſoldatiſches Volk, aber kein
militariſtiſches. Und gerade Adolf Hitler iſt es der uns
gezeigt hat, daß nur das Soldatiſche die Rettung und Löſung
bringen kann. Soldatiſch ſein heißt für uns, ſich zu jenen Tugen=
den
bekennen, die von jeher eine Nation groß gemacht und erhal=
ten
haben. Wenn ein ſoldatiſches Volk vor die Entſcheidung ge=
ſtellt
wird, ſeine heiligſten Güter mit dem Blut verteidigen zu
müſſen, ſo verwandelt ſich das Soldatiſche in das Kriegeriſche.
Der wahre Krieger aber beſiegt den Feind, doch er demü=
tigt
ihn nicht. Er nimmt dem Gegner die Waffe, aber er
raubt ihm nicht ſein Höchſtes, die Ehre. Während das Solda=
tiſche
eine Angelegenheit der Seele iſt, bewegt ſich der Militaris=
mus
an der Oberfläche. Der Militarismus aber ſchöpft ſein Weſen
aus dem Imperialismus, er iſt ſtets deſſen Werkzeug. Beiden iſt
die Mißachtung der Lebensrechte anderer Völker und die Ehrlos=.
machung eines aus puren Machtgelüſten angegriffenen Gegners
eigen.
Aus dem Gedanken des Soldatiſchen heraus hat der Führer
die Wehrmacht des deutſchen Volkes neu begrün=
det
und damit unſere mit Füßen getretene Ehre wieder=
hergeſtellt
. Die Wehrmacht iſt nicht um deswillen geſchaffen
worden, weil ein Angriff auf einen unſerer Nachbarn geplant iſt.
Sie ſteht nicht neben oder über dem Staat, ſondern ſie iſt ein
Werkzeug des Willens. Das außenpolitiſche Ziel dieſes Willens
hat Adolf Hitler klar zum Ausdruck gebracht: Zurückweiſung eines
jeden Gedankens an Krieg, Achtung vor dem Volkstum der an=
deren
, Verzicht auf Eroberungen, Zuſammenarbeit zwiſchen den
Nationen. Deutſchland wird von ſich aus den Frieden niemals
brechen, die deutſche Gleichberechtigung iſt Vorausſetzung für jede
Beteiligung Deutſchlands an internationalen Vereinbarungen;
die deutſche Politik wird nicht Abmachungen eingeben, deren Fol=
gerungen
nicht ganz eindeutig zu überſehen ſind. Wehe aber
dem, der uns anfaßt; er greift in Dornen und
Stacheln!
Welche Antwort hat aber nun der Völkerbund, deſſen Konzert
von Frankreich dirigiert wird, auf die Wiederbegründung unſerer
Wehrmacht, auf die wiederholten Beteuerungen des Führers, daß
es ſich nur um ein Inſtrument des Friedens handle, daß Deutſch=
land
jegliche Kriegs= oder gar Revanchegelüſte fernlägen, er=
teilt
? Er hat einſtimmig den Antrag Frankreichs angenommen
und über Deutſchland den Stab gebrochen. Die Krone hat Frank=
reich
allem aufgeſetzt, indem es jetzt mit der Sowjetrepublik, der
Leugnerin und Vernichterin jeder Moral, mit dem Bolſchewis=
mus
, der von jedem anſtändigen Volk auf das ſchärfſte bekämpft
wird, ein Bündnis auf Tod und Leben eingegangen iſt.
Deutſchland iſt wieder eingekreiſt. Europa hat ſich auf der
Grundlage Deutſchland gegen die anderen wiederum organi=
ſiert
. Daß Deutſchland unter dieſen Umſtänden in den Völkerbund
zurückkehrt, ſcheint ſo gut wie ausgeſchloſſen.
Die letzten Geſchehniſſe haben das Vertrauen
zu unſerem Führer nur noch erhöht. Er iſt auf
dech richtigen Wege. Wer nicht in Ehrfurcht und
Liebe zu ihm aufblickt, der liebt nicht Deutſch=
land
, der liebt nicht das Vaterland. Darum ge=
loben
wir alten Frontſoldaten dem Führer un=
verbrüchliche
Treue.
Möge Gott ihn uns noch viele Jahre erhalten.
Unſere heißeſten Wünſche begleiten ihn auf ſeinem ferneren
Lebenswege.
Ihm, dem ſtärkſten, dem echteſten Deutſchen, ein dreifaches
Siegheil!
Deutſchland= und Horſt=Weſſellied folgten dem Siegheil und
beendeten mit dem Ausmarſch der Fahnen und noch einigen
Muſikvorträgen die Feier.

Aus der NSDAP.

Wettbewerb für das Abzeichen des Gautages der NSDAP.
in Darmſtadt.
Um für den Gautag in Darmſtadt ein Abzeichen von ganz be=
ſonderem
künſtleriſchen Wert zu bekommen und um andererſeits
auch der heimiſchen Induſtrie zu helfen, veranſtältete Gaupropa=
gandgleiter
Müller=Scheld im Auftrage des Gauleiters einen
Wettbewerb unter den Studierenden der Kunſtgewerbeſchule. Die
fünf Preisträger dieſes Wettbewerbes ſind Friedrich Wacker, Karl
Bechtold, Wilhelm Winter, Hans Knöferl und Hans Kräuter. Alle
fünf ſind Studierende der Kunſtgewerbeſchule in Offenbach a. M.
Das Ergebnis war derart hervorragend, daß der Gauleiter die
vorgeſehene Preisſumme verdoppelt hat. Damit iſt für den Gautag
in Darmſtadt ein Gauabzeichen geſchaffen worden, das wohl bisher
eines der künſtleriſchſten und ſchönſten dieſer Art darſtellt.

Reichsluftſchutbund, Orksgruppe Darmſtadi.

Wochendienſtplan vom 23.27. April.
Ortsgruppe Darmſtadt. Dienstag, 24. April: Untergruppen=
führerſitzung
einſchließlich Stellvertreter. Tagesordnung:
Organiſationsfragen und Ausſprache. Ort; Bockshaut,
Kirchſtraße: Zeit: 20 Uhr.
Untergruppe Ib (Müller). Freitag, 26. April: Blockwarte=
Verſammlung einſchließlich Stellvertreter. Ort: Bockshaut,
Kirchſtraße; Zeit: 20.30 Uhr.
Untergruppe IV (Britz). Freitag, 26. April: Sitzung der
Blockwarte Braun, Lipp. Neubauer, Nees, Klein, Bauer,
Schönhals, Alten, Neuroth und Berg. Ort: Geſchäftsſtelle
der Untergruppe IV, Viktoriaſtraße 100; Zeit: 20 Uhr.
Der Ortsgruppenführer
J. A. (gez.): Dr. Scriba, Organiſations= u. Propagandaleiter.

Aerzklicher Sonnkagsdienſt an den Oſter=Feierkagen.

Der Sonntagsdienſt geht von Samstag mittag ab 2 Uhr.
Der Arzt ſoll am Wochenende nicht ohne dringenden Grund be=
anſprucht
werden, denn er bedarf dieſer Freizeit zur Ruhe und
Fortbildung, um die Leiſtungsfähigkeit in ſeinem Berufe zu ſtei=
gern
. Man verlange daher die Hilfe des Arztes nur in wirk=
lichen
Notfällen, und zwar zuerſt die Hilfe des Hausarztes und
nur in ſeiner Abweſenheit die Hilfe des Arztes vom Sonntags=
dienſt
. Sonntagsdienſt haben am:
Oſter=Sonntag, den 21. April:
Dr. med. Andres, Rheinſtraße 33, Telephon 3016.
Dr. med. Draudt, Heinrichſtraße 17, Telephon 2520.
Dr. med. Hoffmann, Annaſtraße 20, Telephon 53.
Oſter=Montag, den 22. April:
Dr. med. Hofmann, Lauteſchlägerſtr. 16, Telephon 3069.
Dr. med. Hüffell. Kaſinoſtraße 2. Telephon 1905.
Dr. med. Weyell, Hölgesſtraße 16, Telephon 253.
Die beiden Gruppen der dienſthabenden Aerzte
wechſeln am Oſter=Sonntag um 20 Uhr.

Es verſehen den Sonntags= und Nachtdienſt an den beiden
Oſter=Feiertagen und den Nachtdienſt in der ſich daran anſchließen=
den
Woche bis 27. April:
die Merck’ſche Apotheke, Rheinſtraße 9, und
die Beſſunger Apotheke, Wittmannſtraße 1.
Der Nachtdienſt wechſelt am Samstag abend, ſo daß die Apotheke,
welche den Sonntagsdienſt hat, ſchon in der vorhergehenden Nacht
den Nachtdienſt verſieht.

Das Muſeum der Oſtereier.

Werke der Volkskunft. Eine Farbenpracht ſondergleichen. Eierſchalen kreiben auf der Donau.

Das Oſterei hat ſich bei uns in den letzten Jahrzehnten ein
wenig losgelöſt vom Naturei, es iſt mehr Sinnbild und Symbol
geworden, wenn auch die Eiform allenthalben beibehalten wurde.
Wir bekommen heute Oſtereier aus Marzipan und Schokolade, aus
Pappe zum Füllen mit allen möglichen Leckereien. Die Alleinherr=
ſchaft
des Hühnereis hat alſo aufgehört. Dagegen iſt, ſolange mit
dem Symbol eine wenn auch halb
unbewußte Vorſtellung verbunden
bleibt, kaum etwas einzuwenden.
Das Oſterfeſt iſt ja ſchließlich auch
eine Angelegenheit der Volkswirt=
ſchaft
, an der zahlreiche Berufs=
zweige
ganz erheblich intereſſiert
ſind, wohingegen die von den deut=
ſchen
Hühnern gelegten Eier auch
wohl dann glatt abzuſetzen wären,
wenn es kein Oſterfeſt gäbe.
Immerhin war das Oſtereier=
färben
früher und iſt zum Teil
auch heute noch eine ſchöne und
althergebrachte Sitte. Ein Teller
mit zahlreichen bunten Oſtereiern
am Oſtermorgen iſt allemal eine
ſchöne und freudige Gabe, und der
Brauch des Oſtereieranklopfens iſt
auch heute noch in vielen Gegen=
den
unvergeſſen.
Freilich wurde das Oſtereier=
färben
früher mit mehr Hingabe
und Fleiß betrieben als heute.
Man begnügte ſich nicht mit einer
einzigen Farbe, ſondern man malte
mehrfarbig, zauberte kleine Bild=
chen
auf die weiße Schale und
ſchrieb zur Erbauung und Beleh=
rung
kleine Sprüchlein dazu, die
meiſt den ein wenig angingen, der
die bunten Eier erhalten ſollte.
Daß es aber eine Art Muſeum
für Oſtereier gibt, werden ſicher=
lich
nicht viele wiſſen. Es befin=
der
ſich in der rumäniſchen Haupt=
ſtadt
Bukareſt und iſt ein Teil
des Muſeums für rumäniſche
Volkskunſt. Die Oſtereierſammlung, jedes Jahr durch neue und

und Schreibens kundig, aber mit Farbenſinn begabt und mit
alten Motiven vertraut, die man ja auch an den rumän 7
Volkstrachten immer wieder bewundern kann.
Es gibt eine ſchöne alte Oſterſitte in Rumänien: Mädchen
junge Burſchen ziehen mit einem Körbchen buntbemalter Oſten
zum nächſten fließenden Gewäſſer, ſei es ein Fluß, ein Bach

Oſtereier=Suchen.

ſeltene Stücke ergänzt, umfaßt jetzt faſt zehntauſend Stück, und viele
davon ſind faſt ein halbes Jahrhundert alt. Wer das erſte Mal in
ſeinem Leben einen Blick auf dieſes einzigartige Muſeum wirft,
iſt faſt verſucht, einen Schrei des Entzückens und der Begeiſterung
zu tun. Denn das iſt eine leuchtende Buntheit, ein wundervolles
ſattes Glänzen in Blau, Rot und Schwarz, ein einziges Schwelgen
in uralten Volksmuſtern und ſeltſamen Arabesken, die in ihrer
Feinheit und Zartheit filigranhaften Stickereien ähneln.
Wo ſind die Künſtler, die ſo herrliche Oſtereier malen?, wird
man fragen. Die Künſtler ſind alleſamt namenlos, ſie ſitzen zu
Tauſenden und Zehntauſenden in der Moldau und der Walachei,
in Siebenbürgen, in der Bukowina und dem Banat, es ſind ein=
fache
rumäniſche Bauern und Bäuerinnen, meiſt nicht des Leſens

gar die Donau, die ſich hier ſchon faſt unüberſehbar von U7
Ufer ſtreckt und werfen die Eierſchalen in das Waſſer, das ſie
weiterträgt. Die bunten Schalen ſollen die armen Seele,!
Fegefeuer daran mahnen, daß auf Erden wieder einmal das
feſt gefeiert wird, und daß der Tag der Auferſtehung mit der R
gebung aller Sünden nicht mehr fern iſt.
Schon vor einem halben Jahrhundert haben kunſtſinnig=
jaren
mit dem Sammeln der ſchönſten Oſtereier begonnen und
Privatſammlungen dann dem Muſeum für rumäniſche Volksi
vermacht. Das Innere des Eies die rumäniſchen Oſtereier weu
nicht gekocht, ſondern in Aſche gebraten vertrocknet allmäh
nur die Schale bleibt mit den rätſelhaften, verſchlungenen .ſ
bunten Muſtern, gemalt von einer unbekannten ſchwi=
Bauernhand.

Zwiſchen den Filmen.

Von Dorothea Wieck.

Ach, hat es ſo eine Filmſchauſpielerin gut! Zwei, drei
Wochen lang arbeitet ſie im Atelier, und dann folgt eine lange
Zeit des Ausruhens, der Erholung, dann werden Ferien und
Film genoſſen. Sehen Sie, meine Herrſchaften, ſo gut hat es
eine Filmſchauſpielerin. Wenig Arbeit viel Vergnügen! Oder
ſollte es am Ende vielleicht doch ein bißchen anders ſein? Sind dieſe
Pauſen zwiſchen den Filmen wirklich nur zum Ausaalen da? Oder
gibt es in dieſer Zeit auch eine Arbeit für den Filmkünſtler?
Jetzt, nach Beendigung der Aufnahmen zu dem Europa=Film
Der ſtählerne Strahl, iſt für mich wieder einmal eine kleine
Pauſe eingetreten. Ein paar Wochen vergehen, bis ich das ſanfte
Licht dieſer Wintertage mit dem grellen Licht der Jupiterlampen
vertauſche. Und ſo wie es diesmal iſt, halte ich es immer. Ich
verlaſſe nach Fertigſtellung eines Films nicht ein Atelier, um
am nächſten Tag gleich wieder in ein anderes zu gehen. Ich ſtürze
mich nicht ſozuſagen von einem Film in den andern. Denn ich
habe Angſt davor, daß man bei einer ſolchen Arbeit am laufen=
den
Band zu leicht in ein beſtimmtes Schema gerät, daß aus Na=
türlichkeit
Routine wird, und daß einem bei dieſer ununterbro=
chenen
anſtrengenden Arbeit die innere Entwicklungsmöglichkeit
genommen wird. Man braucht Ferien vom Film, um ſich in
dieſer Zeit über das Sonderintereſſe an dem einen Film zu er=
heben
und Umſchau zu halten in dem weitgeſpannten Kreis der
Kunſt überhaupt.
Für mich iſt es nicht einfach damit abgetan, daß ich eine
Filmſchauſpielerin bin. Ich intereſſiere mich darüber hinaus noch
für ganz andere künſtleriſche Gebiete. Ja, ich beſchäftige mich
ganz intenſiv mit anderen Arbeiten, um auf dieſe Weiſe für
meine Schauſpielkunſt Neues hinzuzulernen und zu erleben.
Als ich in Hollywood filmte, nutzte ich die Pauſen dazu aus,
mich in der Muſik, im Klavierſpiel und in der Kompoſitions=
lehre
weiterzubilden. Und dieſe Beſchäftigung nahm mich ſo ge=
fangen
, daß ich ſogar begann, eigene Kompoſitionen zu ſchaffen.
Als man mich jedoch wieder ins Ateliex rief, war es aus mit
dieſer Herrlichkeit. Denn die Arbeit am Film läßt den Gedanken

Dorothea Wieck
ſpielt als erſten deutſchen Film nach ihrer Rück=
kehr
aus Amerika die Hauptrolle in dem Pallas=
Film der Europa
Der ſtählerne Strahl.
Ihre Gegenſpieler ſind Karl Ludwig Diehl und
Friedl Haerlin. Die Regie führt Franz Wenzler.

für nichts anderes Zeit.Hier habe ich genug damit zu turn
Theater und Film Bücher und Manuſkripte zu leſen. Das
mit die wichtigſte und verantwortungsvollſte Aufgabe des S3
ſpielers, wirklich produktiv bei der Auswahl der richtigem
wertvollen Stoffe mitzuhelfen. Das hat mich ſogar ſchon
veranlaßt, ſelbſt ein Filmmanuſkript zu ſchreiben. Jetzt, in.
ner augenblicklichen Filmpauſe, bin ich dabei, es zu beender

Berkeh

So vergehen die Tage zwiſchen den Filmen. Mit inten
Arbeit an der eigenen Vervollkommnung, an der Mitgeſtatl
der eigenen Filme. Sprachen werden gelernt und auch M
wird weiter ſtudiert. Ueberſchrift; Ferien im Film.

Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.

Die Helia=Lichtſpiele

zeigen als Oſterprogramm ein herrliches Luſtſpiel von mitr.
der Fröhlichkeit. Georg Alexander, Olly von Flint und

Georg Alezander und Theo Lingen
in dem Bavaria-Film Der Schlatwagenkontrolleur
(Regie: Richard Eichberg).

Lingen ſpielen die Hauptrollen in dem zwerchfellerſchütton
Luſtſpiel: Der Schlafwagenkontrolleur. In.
teren Hauptrollen wirken, mit Guſtav Waldau, Erich
u. v. a. m.

Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in deutſcher,
führung einen Senſationsgroßfilm, der jeden Rahmen ſu
In mitreißendem Tempo wird das Leben verwegener Bu

geſchildert, die unter dauernder Lebensgefahr tollſte Senſa.
ausführen. Der erſte Senſationsfilm voll Filmſenſationen!

Reſi=Theater zeigt das temperamentvolle Luſ,

G’ſchichten aus dem Wiener Wald mit

Schneider, Wolf Albach Retty, Leo Slezak. Georg Alexander,
von Alten. Jugendliche haben Zutritt. An beiden Feſttage.
tags Jugendvorſtellungen: Sonntag mit Prärien
Montag mit Unkas, der Held des wilden Weſtens.

Belida zeigt am 1. Feiertag zum erſten Male für Dar ſe
Magda Schneider in dem entzückenden Luſtſvielfilm Ei?
aus Wien, 2 Uhr: Jugendvorſtellung. Am 2. Feiertag 90.1

feier: Die ſchwarze Schweſter 2 Uhr Jugendvorſtellung
ſchwarze Schweſter. Ab 3,30 Uhr: das Luſtſpiel: Ein
aus Wien mit Magda Schneider.

[ ][  ][ ]

ASamstag/Sonntag, 20./21. April 1935

Su kihs.
W

Maie, duf
armen Sel1
eder einmal dus
mit !

Zur Nalurgeſchichte des Oſterhaſen.
Der Oſterhaſe (lepus osterieus), ein ſehr ſehr naherVerwandter
½ Feld=, Wald= und Wieſenhaſen (lepus europäus), aus der be=
unnten
, weitverbreiteten, gutſchmeckenden, alle nur erdenkbaren
ſuren von Edelfellen liefernden Familie der Leporiden, iſt eines
größten Wunder, mit denen ſich die Narurwiſſenſchaft zu be=
iſen
hat.
Während ſich nämlich alle ſeine Verwandten als Säugetiere
Etigen und nette, putzige, quicklebendige Junge zur Welt brin=
z
während ſie aus begreiflichen Gründen den Menſchen mehr
zehn Teufel fürchten, hat ſich der Oſterhaſe nun zuerſt einmal
ittout aufs Eierlegen verſteift (in Gegenden, wo viele Kinder
iſt ſeine Produktion auf dieſem Gebiet geradezu ungeheuer=
44) und das Sonderbarſte! ſucht er den Menſchen un=
näert
auf und beſchenkt ihn noch in wirklich großzügiger Weiſe.
E= iſt anzunehmen, daß er das tut, weil er die alte Wahrheit
prit: kleine Geſchenke erhalten die Freundſchaft, und daß er
senbei aus Gründen der Selbſterhaltung der Eßbegierde beſag=
Menſchen entgegenkommen will).
Aber der Wunder um den lepus osterieus ſind noch mehr. Mit
Zeit hat er herausgefunden, daß man ſich auch durch alle mög=
cten
ſonſtigen Produkte fortpflanzen kann, und ſo hat er ſeine
roduktion bedeutend erweitert. Heute gibt es eigentlich nichts,
as er nicht legen könnte. Schokolade, Marzipan, Hüte, Taſchen=
ſcer
, Stoffe, Schuhe, Anzüge, Kinderwagen, Fahrräder, ja ſo=
m
Grammophone, Radioapparate, Klaviere uſw., alles kann
an ſich von ihm wünſchen und kriegt es auch vorausgeſetzt,
..."
Ja, was meine Eltern z. B. waren, die ſcheinen nicht auf die=
. ganz großartigen Fuß mit ihm geſtanden zu haben. Ich habe
fi nämlich als Bub wer weiß wie oft ein Fahrrad vom Oſter=
ſen
gewünſcht, aber ich könnte mich nicht erinnern, daß ich je
ſnes bekommen hätte. Das kann er doch nicht auch noch tragen,
gge die Mutter jedesmal, und ich war ſtill, weil ich gut gezogen
ſa:= und ſo nebenbei immer irgend etwas auf dem Kerbholz
ftü e. Ich war ſogar ſtill, als eines ſchönen Oſtertages mein
ſe uund Fritz eines bekam, denn trotz allen inneren Proteſtes
ſege ich mir, daß er ja auch viel näher am Walde wohne als ich.
Einmal allerdings geſchah etwas ſehr, ſehr Sonderbares.
kein Vater für ſein Leben gern Oſtereier. Beim Frühſtück
u wir hatten ſchon geſucht und eingeſammelt klopfte er
A ſchönes blaues Ei auf dem Tiſchrand auf, um es zu ſchälen.
ovo das Ei zerbrach und die herrliche gelbe Flüſſigkeit lief dem
ſuser auf ſeine Feiertagshoſe. Er machte ein gar böſes Geſicht,
Ny. Schnurrbart zitterte, und er ſagte: Mutter, die haſt du wie=
reviel
zu weich gekocht! Die Mutter erſchrak zum zweitenmal,
iakerte vor Schreck mit den Augen und rief dem Vater zu, dazu
inre ſie doch nichts, das müſſe er dem Oſterhaſen ſagen. Na
Das war ſo eine Sache. Ich war auch diesmal ſtill, aber ich
ſante und dachte, und ein ganz beſtimmter Verdacht fing meuch=
inres
in meinem Herzen an zu keimen.
Er war völlig unbegründet. Das weiß ich heute ganz genau,
A äch doch ſelbſt mit dem Oſterhaſen perſönlich gut bekannt bin
d ihm manchmal das weiche Fellchen ſtreichle. Und wo ich doch
in ſelbſt ſo ein paar oſterſachenhungringe Mäulchen um mich
rrrreichen ſehe.

Der Polizeiberichl.

Berkehrsunfall. Kraftwagenführer flüchtig.
Am Samstag, 12 Uhr 30 Min. ereignete ſich unterhalb des
ilnmeterſteins 7,6 der Provinzialſtraße DarmſtadtMeſſel ein
eukehrsunfall. Ein Radfahrer, der in der Richtung Oberwald=
us
fuhr, wurde von einem entgegenkommenden geſchloſſenen
ri onenkraftwagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. Der Rad=
hner
kam mit leichten Verletzungen ins Alicehoſpital. Der Füh=
ewes
Kraftwagens iſt flüchtig. Das Auto war ein geſchloſſener
mellackierter Wagen. In der Nähe der Unfallſtelle ſollen ſich
iſgänger bewegt haben, die eventuell nähere Angaben machen
nuen und vielleicht das Kennzeichen abgeleſen haben. Die betr.
uiwänger werden gebeten, ſich bei der Landeskriminalpolizeiſtelle
qmmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 13, zu melden.
m Verkehrsunfall. Am Mittwoch, dem 17 4 35. um 18.30
ſt. erfolgte an der Straßenkreuzung Luiſen=Zeughausſtraße
etzer ein Zuſammenſtoß zwiſchen den Perſonenkraftwagen mit
nipolizeilichen Kennzeichen V8 6596 und US 13 642. Der Führer
serſteren Kraftwagens durchfuhr, vom Adolf=Hitler=Platz kom=
tno
, die Luiſenſtraße in nördlicher Richtung, während der Len=
wes
anderen Fahrzeugs die Luiſenſtraße von der Peter= Ge=
inder
=Straße, Richtung Manfred=Richthofen=Platz überqueren
Ulte. Der Anprall auf der Kreuzung war ſo heftig, daß ein
attwagen gegen ein Eckhaus fuhr und vor dem betreffenden
ſchäftseingang auf dem Fußſteig vollſtändig demoliert zum
elgen kam. Das Fahrzeug mußte abgeſchleppt werden. Perſonen
man nicht zu Schaden. Das zweite Fahrzeug war nur leicht be=
ſtägt
. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt.
Das Notrufkommando war irrtümlicherweiſe nach einer an=
ter
Stelle alarmiert worden, wodurch es nach nochmaligem
aurf etwas verſpätet an der Unfallſtelle eintraf.
Werkehrsunfall. Am Freitag, um 8.10 Uhr, ſtieß an der
rosenkreuzung MathildenNieder=Ramſtädter Straße eine Stra=
hahn
der Linie 1 mit dem Perſonenkraftwagen V 8 13961, in
aich drei Inſaſſen befanden zuſammen. Der Wagenführer und
Chauffeur, ſowie deſſen Ehefrau, trugen bei dem Unfall äußere
d finnere Verletzungen davon und mußten in das Eliſabethen=
eingeliefert
werden. Der ſchwerbeſchädigte Perſonenkraft=
gan
wurde abgeſchleppt. Die Schuldfrage bedarf noch der
ſinung.
Wer kennt den Toten, der ſich am Gründonnerstag in den ſpä=
Abendſtunden in der Nähe des Bahnhofes Eberſtadt vom Zuge
rhahren ließ? Beſchreibung: Etwa 28 Jahre alt, etwa
5EMeter groß, kräftiger Körperbau mit anſcheinend guter Mus=
mur
, dunkelbraunes, links geſcheiteltes etwas welliges Haar,
die leicht ausgebogen, graue Augen, Ohrläppchen mit der Wange
ſſamolzen. Kleider: Schwarze Baskenmütze, ſchwarzer
emmantel, deſſen gummierter. Innenbeſatz im Abſtand von je 3,5
in meter graue Längs= und Querſtreifen aufweiſt, grobgeſtrickter
läich=grauer Pullover, braungeſtreifter Querſchlips mit Schnalle,
lich=graue, geflickte Hoſe mit ſehr feinen, kaum erkennbaren
eeu, und blauen Fäden, hellbraunes weißdurchwirktes Wollhemd,
ſegraue geflickte Unterhoſe, dünne graue Socken, blau und weiß
uf ifte Hoſenträger, ſchwere, neubeſohlte braune Halbſchuhe mit
Aickhem Fleck und Gummiabſätzen Cardinal 67, viereckige
Enärlöcher in Meſſingfaſſung, mehrfach geflicktes altes blaues
ſcheentuch mit aufgenähten roten Buchſtaben H. S., kleines weiß=
ſtenies
Taſchentuch mit ſchmalem Hohlſaum. In den Taſchen be=
dan
ſich 17,34 RM. und ein lederner Schlüſſelbeutel mit mehre=
Schlüſſeln. Legitimationspapiere ſind nicht vorhanden. Sach=
Nucche Mitteilungen erbittet die Zentrale für Vermißte und un=
hunte
Tote beim Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt.
Immer wieder Diebſtähle. Wen kennt den Dieb?
16. 4. 35 ſprach bei einer Familie im Hauſe Mühlſtraße 57
derren Wohnung ein junger Mann vor und ſuchte um Beſtel=
2 für den Wegweiſer ſowie die NS.=Funkzeitſchrift nach.
hem derſelbe die Wohnung verlaſſen hatte, ſtellte die Woh=
asinhaberin
feſt, daß ihr ein Zweimarkſtück, welches auf einer
umode lag, von dem betreffenden Reiſenden entwendet wor=
war
. Der Dieb benutzte die Gelegenheit, als die Wohnungs=
al
erin für kurze Zeit in ein Nebenzimmer ging. Der Dieb
wie folgt beſchrieben: 2728 Jahre alt. etwa 1.,70 Meter
graue Augen, bekleidet mit grauſchwarzem Anzug, ſchw.
ezmantel, grauem Hut. Er ſpricht Darmſtädter Mundart Wo
Neie beſchriebene Perſon noch vorgeſprochen und evtl. Dieb=
ausgeführt
? Sachdienliche Mitteilungen werden vom Lan=
knäminalpolizeiamt
, Zimmer 36, erbeten.
Barkplatz vor dem Orpheum. Die Polizeidirektion Darmſtadt
mit: Wir haben den Parkplatz beim Orpheum auf dem
ſingtonplatz an der Nordoſtſeite aufgehoben und den freien
der Südoſtſeite dieſes Platzes zum Parkplatz beſtimmt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 110 Seite 7

Die stärkste
Nadlul der Helgdehe

der Welt
Heilkuren zu Hause!

aus 1022 Meter Tiefe

Seitdem das Wunderelement Radium für die Wiſſenſchaft
entdeckt wurde, übt dasſelbe eine faſt magiſche Anziehunskraft auf
alle Menſchen aus; denn es ſpendet Geſundheit, Kraft und Wohl=
behagen
; ununterbrochen gibt es Strahlen ab, ohne an Kraft zu
verlieren. Die Strahlen des Radiums mobiliſieren den geſamten
Organismus und regen die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers
zu einer erhöhten Tätigkeit an.
Dadurch werden faſt alle Krankheiten bekämpft,
denn in der Hauptſache entſiehen Krankheiten durch
Erſchlaffen der Drüſen, des Magens, Darmes uſw.
Nur wenigen Menſchen war es bisher möglich, eine Radium=Kur
durchzuführen, weil das Element zu teuer war.
In der berühmten Univerſitätsſtadt Heidelberg hat
man in einer Tiefe von 1022 Meter eine Quelle gefunden,
eine Sole, die nicht nur 17 Arten der lebenswichtigſten
Blut= und Nährſalze, ſondern auch noch reines Radium
in Subſtanz enthält.
Es iſt die ſtärkſte Radium=Solquelle der Welt, ſie iſt da=
durch
beinahe unbegrenzt haltbar, und man kann die
natürlichen Quellprodukte überall hinſenden, ohne daß
ſie auch nur im geringſten an Heilkraft verliert.
Die Zuſammenſetzung der Radiumſalze von Heidelberg iſt für
jeden Kranken und Geſunden wie geſchaffen, um dem Körper neue
Säfte und neue Kräfte zuzuführen.
Viele Verſuche, welche in den Heidelberger Kliniken unter
der Leitung von bekannten Profeſſoren vorgenommen wurden,
berichten von außergewöhnlichen, überraſchenden Heilerfolgen.
Die Produkte der Heidelberger Radiumquelle wurden unter
genaueſter ärztlicher Kontrolle bei den verſchiedenſten Krankheiten
ausprobiert in Form von Trinkkuren, Badekuren u. Inhalationen.
AAniverſitätsprofeſſor Kionka, Jena, ſchildert in A
einem Bericht die Quelle als ein wahres Unikum
(Seltenheit) und bezeichnet es als ein volks=
Awirtſch ftliches Verbrechen, wenn dieſe Quelle
Anicht der Allgemeinheit zugängig gemachtwürde.
Univerſitätsprofeſſor Dr. C. Hammer, Leiter des St. Annen=
Hoſpitals, Heidelberg, ſagt in einem Bericht über die Heilwirkung
der Sole:
Der beſte Beweis für die außerordentliche Wirkſamkeit der
Heidelberger Radium=Quelle wird erbracht durch die Erfolge, die
in der Behandlung von Kranken und Heilung ſuchenden Menſchen
erzielt wurden. Gegenſtand der Behandlung, ſei es durch Trink=
kuren
, Bäder oder Inhalationskuren, waren in der Hauptſache
alle die verſchiedenen Formen der rheumatiſch und gichtiſchen Er=
krankungen
und Neuralgien, unter letzteren insbeſondere die
Ischias; ferner die auf Arterioſkleroſe und das Klimakterium
zurückzuführenden Beſchwerden, Schwäche= und Rekonvaleſzenz=
zuſtände
nach ſchweren Krankheiten und Operationen, Rachitis
und Oſteomalacie, Skrofuloſe und chroniſch entzündliche Prozeſſe,
z. B. Exſudate der Beckenorgane, chroniſche Erkrankungen der
Luftwege, des Magens und Darmes, der Leber und Gallenwege,
die Zuckerkrankheit uſw. Die Erfolge müſſen als außerordentlich
günſtig bezeichnet werden.
Univerſitätsprofeſſor Dr. A. Becker, Heidelberg, ſagt in einem
Bericht:
... daß ein nennenswerter Gehalt an Radium ſelbſt bei den
Quellwäſſern eine große Seltenheit iſt. Hier nimmt die Heidel=
berger
Solquelle eine ausgeſprochene Sonderſtellung ein. Sie iſt,
ſoweit bis jetzt bekannt, die radiumreichſte aller zu Kurzwecken
benutzten Quellen.
Univerſitätsprofeſſor Klug, Direktor der chirurgiſchen Abtei=
lung
des Pforzheimer ſtädtiſchen Krankenhauſes, berichtet ferner
in einer eingehenden wiſſenſchaftlichen Arbeit über die Anwen=
dungsmöglichkeiten
der Sole in der Chirurgie.

In den Kliniken von Heidelberg
wurden in den letzten Jahren Heidelberger Quellſalze mit Erfolg
ausprobiert, und zwar immer unter ärztlicher Kontrolle, ins=
beſondere
bei folgenden Krankheitsgruppen:
1. Alle chroniſchen rheumatiſchen und gichtiſchen Erkrankungen,
Gelenkſchwellungen und Verſteifungen, ſeriöſe Ergüſſe, Hexen=
ſchuß
, Podagra, insbeſondere Ischias.
2. Erkrankungen des Nervenſyſtems, die äußerſt ſchmerzhaften
Neuralgien, Migräne, Neuraſthenie, Schlafloſigkeit, nervöſe
Erregbarkeit.
3. Chroniſche Erkrankungen der Galle und Leben
4. Erkrankungen des Magens und Darmes, chroniſche Verſtopfung,
Katarrhe, entzündliche Prozeſſe.
5. Arterienverkalkung, Störungen in den Wechſeljahren, Men=
ſtruationsſtörungen
und =beſchwerden, Blutarmut, Bleichſucht
uſw.
6. Erkrankungen der Ohren, chroniſche Erkrankungen der
Atmungsorgane (Bronchialkatarrh), Aſthma, Erkrankungen
der Schleimhäute.
7. Knochenerweichung, Knochenentzündung, engliſche Krankheit
(Rachitis), Gelenkentzündung uſw.
8. Hautkrankheiten, Flechten, Finnen, Furunkuloſe, Geſchwüre,
ſchlecht heilende eiternde Wunden, Hautjucken, Neſſelfieber uſw.
9. Zuckerkrankheit, Erkrankung und Erſchlaffung der Drüſen uſw.
Allen Kranken ſei dringend geraten, eine Kur mit dem natür=
lichen
Heidelberger Radium=Quellſalz als Trinkkur durchzuführen;
aber auch allen Geſunden wird empfohlen, als Vorbeugungsmittel
jährlich eine Kur zu machen, um den geſamten Organismus zu
reinigen und zu kräftigen.
Reiſen koſtet Geld und Zeit.
Um nun den Segen dieſer heilwirkenden Naturquelle in jedes
Heim, zu jedem Leidenden und Minderbemittelten zu bringen, der
nicht in der Lage iſt, eine Badereiſe zu unternehmen, wird in
Heidelberg am Quellort die Sole, ſo wie dieſelbe aus 1022 Meter
Tiefe kommt, mit der größten Sorgfalt eingedampft und zu Salzen
verarbeitet. Alle wertvollen Salze bleiben erhalten, insbeſondere
auch das Radiumſalz, während bei anderen Quellen, die nur radio=
aktiv
ſind, die Radiumemanation (Gas) ſchnell entweicht.
Somit kann im eigenen Heim die Kur mit dem
gleichen Erfolg wie in Heidelberg durchgeführt
werden.
Vollwertige Trinkkuren und Bäder ſind für jedermann im
Hauſe möglich, da die Heidelberger Salze und Sole auch bei jahre=
langem
Lagern nichts an Heilkraft verlieren. Die natürlichen
Heidelberger Radium=Quellſalze werden in Schraubgläſern mit
zirka 100 Gramm Inhalt geliefert. Die Originalpackung koſtet
4,20 Mark. Die Badekuren werden als ſtarke Konzentrate in
Blechdoſen von zirka 4,3 Kilogramm Inhalt zum Preiſe
von 5 Mark abgegeben. Fragen Sie Ihren Arzt, er wird es
Ihnen empfehlen.
Jedermann kann dieſes ſegenſpendende Naturprodukt
völlig koſtenlos ausprobieren.

Gutſchein

in offenem Briefumſchlag
als Druckſache 3 Pfg. Porto

101

An den Vertrieb der natürlichen
Heidelberger Radiumquellſalze
Bezirksdirektion Thomas Neſter
Frankfurt am Main, Neue Mainzerſtraße 58
Ich entnahm dieſen Gutſchein dem Darmſtädter Tagblatt
und bitte um koſtenloſe und unverbindliche
Zuſendung einer Probe Heidelberger Radium=
Trinkquellſalz, ſowie einer Broſchüre über Heidelberg
Name:

Ort:

Straße:

Jeder Leſer dieſes Blattes, der den obenſiehenden Gutſchein an uns einſendet
oder durch Poſikartenbeſiellung an uns ſchreibt, erhält koſtenlos eine Probe unſeres
Radiumſalzes und die wertvolle Broſchüre mit zahlreichen Abbildungen über Heidelberg,
das ſtärkſie Radium=Solbad der Welt.
Die Salze ſind in den Apotheken und Drogerien erhältlich, wenn nicht, dann

beſtimmt beim
Vertrieb der natürlichen Heidelberger Radiumquellſalze
Bezirksdirektion Thomas Neſiter, Frankfurt am Main, Neue Mainzerſiraße 58.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 110

Samstag/Sonntag, 20./21. April 193

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 20. April. Kirchenmuſikaliſche Feier=
ſtunde
. Im Vormittagsgottesdienſt des Karfreitags brachte der
evangeliſche Kirchenchor das Oratorium Die ſieben Worte am
Kreuz von Schütz zu Gehör, das wir ſchon im Vorjahre im Rah=
men
eines Kirchenkonzertes zu hören Gelegenheit hatten. Aller=
dings
mußten infolge der Kürze der Zeit bei der geſtrigen Auf=
führung
die Geſangsſolis ausfallen. Der Nachmittag ſah eine
andächtige Hörerſchaft in der Kirche zu einer muſikaliſchen Feier=
ſtunde
verſammelt, die der Kirchenchor anläßlich des 250. Geburts=
tages
Johann Sebaſtian Bachs veranſtaltete und ausſ
Werke in den Sätzen des großen Meiſters auf dem Gebiete der
Kirchenmuſik brachte. Neben einem Orcheſter Arbeilge
freunde waren zur Beſtreitung des ſoliſtiſchen Teils die Herren
Muſiklehrer Karl Geiß (Orgel). Lehrer Landzettel (Tenor)
und Wieſt (Baß) vom Heſſiſchen Landestheater gewonnen. Prä=
ludium
und Fuge in A=Moll für Orgel bildeten die Einleitung
der Feierſtunde, deren Leitung in den Händen des Dirigenten des
Kirchenchores, Herrn Chriſtian Weber, lag. Nach einem Choral=
vorſpiel
folgten Choräle mit und ohne Orcheſter, Lieder für Tenor
und Baß; weitere Orgelſätze ſowie die Kantate Nr. 104 Du Hirte
Iſrael für Chor, Orcheſter. Tenor und Baß, während die Ge=
meinde
gemeinſam den 4. Vers des Chorals Ein Lämmlein geht
ſang. Mit der Toccata in D=Moll wurde die Feierſtunde, die den
Hörern einen nachhaltigen und tiefen Eindruck vermittelte, be=
ſchloſſen
.
Ae. Gräfenhauſen. 19. April. Oſterveranſtaltungder
NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude. Am erſten
Oſterfeiertag, abends 8 Uhr, findet im Gaſthaus Zum Darmſtäd=
ter
Hof ein Unterhaltungsabend der NS.=Gemeinſchaft Kraft
durch Freude ſtatt. Zur Aufführung gelangt die Operette Fri=
ſcher
Wind aus Kanada, Gaſtſpiel der Heſſiſchen Volksbühne.
Hierzu ſind alle Volksgenoſſen freundlichſt eingeladen.
Ar. Eberſtadt, 20. April. Vom Mühltal. Den Beſuchern
unſeres idylliſchen Mühltals hat der hieſige Verkehrs= und Ver=
ſchönerungsverein
ein ſinnreiches und ſchönes Oſtergeſchenk präſen=
tiert
in Form eines Schutztempels. Derſelbe iſt erſtanden oberhalb
des Eintrachtbrunnens am Modauwehr und bietet nicht nur
Schutz vor Unwetter, ſondern gewährt zugleich durch die zweckent=
ſprechende
Anlage einen ſchönen Ausblick. Dieſem Entgegenkom=
men
des Vereins für die Beſucher des Mühltals ſteht ſicher der
Ausdruck des Dankes derſelben in Form der Reinhaltung gegen=
über
. Jubiläum. Herr Peter Lieſenfeld Alte Darm=
ſtädterſtraße
, kann auf eine 25jährige Dienſtzeit als Kirchendiener
der katholiſchen Kirchengemeinde zurückblicken, aus welchem Anlaß
ihm zu Ehren eine kleine Feier veranſtaltet wird, in der ihm die
Gemeinde den wohlverdienten Dank ſeiner langjährigen Tätigkeit
im Dienſte der katholiſchen Kirche übermitteln will. Die
Turngeſellſchaft veranſtaltete am Karfreitag eine Fuchs=
jagd
über den Frankenſtein nach dem Schweizerloch, wo die Füchſe
zu ſtellen waren. Es waren alte Füchſe, die ſchlecht zu ſpüren wa=
ren
. Aber doch fand man ſich in Seeheim gemeinſchaftlich wieder
und freute ſich über die ſchöne Veranſtaltung
Nieder=Ramſtadt, 19. April. Am Donnerstag nach Oſtern
wird wie alljährlich in der hieſigen Evileptiſchen Anſtalt die
Frühjahrskonferenz des Starkenburger Hilfsvereins für Baſler
Miſſion ſtattfinden. Herr Miſſionar Ittmann wird von ſeinen lang=
jährigen
Erfahrungen vom Miſſionsfeld einen Vortrag über
Volksordnungen in Kamerun dabei halten. Die einleitende An=
dacht
hat Herr Pfarrer Munk von Reichelsheim übernommen.
Dd. Traiſa,; 19. April. Das neuerbaute Gemeinde=
ſchwimmbad
geht ſeiner Vollendung entgegen und kann bis
Mitte Mai, der allgemeinen Eröffnung der Freibäder, ſeiner Be=
ſtimmung
übergeben werden. Bei dem hoffentlich recht bald ein=
rtetenden
ſchöneren Frühjahrswetter wird das Bad ein herrliches
Bild abgeben. Die Grasanlagen für das Sonnenbad und den
Spielplatz ſind friſch eingeſät und werden bald im üppigen Grün
erſtehen. Die ganze Grundbewegung iſt ausſchließlich durch frei=
willige
Helfer bewerkſtelligt worden und insbeſondere haben ſich
die SA.=Männer einen großen Verdienſt zu buchen, die neben dem
Ortsgruppenleiter Eckert, der in jeder freien Stunde an der Bau=
ſtelle
war, die meiſte Arbeit geleiſtet haben. Ein großes ſoziales
Werk iſt geſchaffen, das allen künftigen Beſuchern Freude und Er=
holung
bringen wird. Hohes Alter. Dieſer Tage feierte
Frau Regina Scherrer Witwe, geborene Pabſt, in guter Ge=
ſundheit
und Rüſtigkeit ihren 82. Geburtstag.
G. Ober=Ramſtadt. 19. April. Militärverein Ger=
mania‟
. Die diesjährige Jahresverſammlung des Militärver=
eins
Germania fand im Gaſthaus Zum deutſchen Haus (Kam.
Fiſcher) ſtatt. Kameradſchaftsführer Muhl leitete dieſelbe, be=
grüßte
die erſchienenen Kameraden und ging ebenſo wie der
Schriftführer Nieder in ſeinem Jahresbericht auf die im abgelau=
fenen
Vereinsjahr erfolgte Bildung der S.A.L. ein und ermahnte
zu reſtloſem Beitritt. Gerade jetzt iſt es Pflicht aller ehemaligen
Soldaten und Kriegsteilnehmer, ſich einmütig für die SA. und
den deutſchen Reichskriegerbund einzuſetzen, die Ueberlieferung
ihrer Militärzeit weiter zu pflegen. Rechnungsablage und die Be=
richte
der einzelnen Vereinswarte ergaben ein befriedigendes
Bild. Weiter wurde mitgeteilt, daß es ermöglicht werden kann, die
alte und allen Kameraden liebgewordene Zeitſchrift jetzt Kur=
pfälzer
Kamerad allen zuzuſtellen, wenn alle Mitglieder reſtlos
und pünktlich die geforderte Beitragsleiſtung erfüllen, was eigent=
lich
eine Selbſtverſtändlichkeit ſein ſollte. Verſchiedene Neuauf=
nahmen
konnten erfolgen und von mehreren, ſeit 1. Januar 1935
vollzogenen Beitritten Kenntnis gegeben werden. Von dem 5.
Reichskriegertag (6.8. Juli in Kaſſel) und den ſchon getroffe=
nen
Vorbereitungen wurde Mitteilung gemacht und zu zahlreicher
Beteiligung aufgefordert. 75 Prozent Fahrpreisermäßigung. bil=
lige
und gute Vervflegung und Freiquartiere bei rechtzeitiger
Meldung, ermöglichen auch den minderbemittelten Kameraden
einen Beſuch. Für den am 26. Mai in Arheilgen ſtattfindenden
Kriegertag (ſeither Bezirkstag) wurde ebenfalls geworben, da dies
ein Aufmarſch des Reichskriegerbundes unſeres Bezirks und damit
ein Bekenntnis für die Geſchloſſenheit aller ehemaligen Sol=
daten
iſt.

Groß=Umſtadt. 19. Avril. Am letzten Mittwoch überreichte
eine Deputation aus der hieſigen Stadt Herrn Reichsſtatthalter
Surenger in Frankfurt einen kunſtvoll gearbeiteten Tiſch. Die Ent=
nürfe
ſtammen von Gewerbelehrer Voltz und Lehrer Krauß. Die
Arbeit führten aus die Meiſter Ohl und Lang. Die Tiſchplatte
zeigt in der Mitte in vrachtvoller Einlegearbeit ein Bild der alten
Stadtkirche mit nächſter Umgebung: dies Stadtbild iſt umrahmt
von den Wappen der Handwerke, die hier einſt in höchſter Blüte
ſtanden. Der Herr Reichsſtatthalter war ſichtlich überraſcht über
die Ehrengabe, ſprach ſich ſehr unerkennend über das Kunſtwerk aus
und ſtellte die Förderung des Handwerks, ſoweit es ihm mögl
ſei, in Ausſicht.

Em Heppenheim a. d. B.. 19. April. Ausbildungskur=
ſus
für Sanitäter und Helferinnen. In Erkenntnis
der Notwendigkeit, eine gut ausgebildete, ſtarke Sanitätstruppe
zu beſitzen, hat ſich der Sanitätszug Heppenheim entſchloſſen, am
3. Mai mit einem Kurſus zur Ausbildung von Sanitätern und
Helferinnen zu beginnen. Geflügelzuchtverein. Im
Heſſiſchen Hof fand eine Mitgliederverſammlung ſtatt, auf der
Vorſitzender Diſtel in einem lehrreichen Vortrag über die richtige
Auswahl der Bruteier, natürliche Brut und Aufzucht und Pflege
der Kücken ſprach. Reichsbankpräſident Dr. Schacht
der mit ſeiner Familie einige Tage im Parkhotel Halber Mond
wohnte äußerte ſich in jeder Beziehung lobend über ſeinen hieſi=
gen
Aufenthalt. Ihre Goldene Hochzeit begehen am zwei=
ten
Oſtertag die Eheleute Andreas Schneider 2. Von neun Kin=
dern
, die ſie hatten, ſind noch ſieben am Leben.
Gernsheim. 20. April. Waſſerſtand des Rheins
am 18. April: 2,01 Meter am 19. April: 2.14 Meter

* Das Oſterwaſſer in deutſchen Bräuchen

Das Schöpfen des Oſterwaſſers wird noch heute von den jun=
gen
Mädchen in vielen deutſchen Bezirken nicht verſäumt, denn
wer ſich damit wäſcht, wird im nächſten Sommer von Sommer=
ſproſſen
verſchont, bleibt lange hübſch und roſig im Geſicht. Auch
macht das Oſterwaſſer die Liebe feſt, der Herzensſchatz kann nicht
mehr untreu werden. Mit Oſterwaſſer werden auch die Bäume
und Sträucher im Garten begoſſen. So ſollen viele Früchte oder be=
ſonders
ſchöne Blüten herporgebracht werden. Ebenſo erhalten die
Haustiere Oſterwaſſer; ſie ſollen dadurch für das ganze nächſte
Jahr geſund bleiben. Mit dem Waſſer, das am früheſten Oſter=
morgen
aus Flüſſen Bächen und Seen geſchöpft wird, waſchen ſich
die Menſchen nur. In vielen Bezirken wird jedoch das Oſterwaſſer
auch aus beſtimmten Brunnen geholt und getrunken. Solche Brun=
nen
tragen bereits ſeit uralten Zeiten den Namen Oſterbrunnen.
An ihnen geht es am Oſtermorgen immer beſonders lebhaft zu.
Doch darf man das Oſterwaſſer nicht ſchöpfen wie man anderes
Waſſer aus einem Bach oder Brunnen ſchöpft, unter Geſprächen
und Lachen. Wirkſam iſt es nur, wenn beim Holen kein Sterbens=
wörtchen
geſprochen wird. Noch nicht einmal Tuſcheln oder Lachen
iſt dabei geſtattet. Daher heißt es auch in einem alten Spruch;

Mußt dich ducken.
Schöpfſt ’s Oſterwaſſer aus.
Darfſt gar nicht mucken,
Sonſt wird nichts draus.

Oſterwaſſer, das unter Sprechen und Lachen geſchöpft iſt, wird
ſofort zum Plapperwaſſer, und das Mädchen, das ſich beim Oſter=
waſſerholen
doch nicht ganz ſtill verhalten konnte, heißt für das
ganze nächſte Jahr die Oſterplapperlieſe, Freilich iſt das Stumm=
ſein
für die Mädchen oft gar nicht ſo leicht, den Mädchen ſchleichen
die Burſchen nach, und dieſe machen an den Stellen wo das Waſ=
ſer
geſchöpft wird, allerlei Unfug, ſo daß es für die Mädchen ſchwer
iſt, das Lachen zu verbeißen. Auch mit furchterregenden Masken
erſcheinen die Burſchen auf der Bildfläche. Iſt es gelungen, ein
Mädchen beim Oſterwaſſerholen zum Sprechen oder zum Lachen zu
bringen, ſo ſetzt bei den Burſchen ein großes Gelächter ein. Man
ſingt dann Spottverſe, nimmt dem Mädchen das Oſterwaſſer weg
und ſchüttet es vor die Haustüre, hinter der es wohnt. Glücklich
hineingebrachtes Oſterwaſſer hilft jedoch nicht allein gegen allerlei
Krankheiten der Menſchen und Haustiere, ſowie zur Fruchtbar=
erhaltung
von Bäumen und Sträuchern, es muß auch zu Oſter=
orakeln
herhalten. Aus der Art, wie nach eingeworfenen kleinen
Gegenſtänden die Bläschen im Oſterwaſſer in die Höhe ſteigen, will
man nach altem Volksglauben erkennen, wie die nächſte Ernte
ausfallen und wie ſich im Sommer das Wetter geſtalten wird.
Mädchen benutzen das Oſterwaſſer zu Heiratsorakeln. Wirft ein
Mädchen eines ſeiner Haare in das Oſterwaſſer, ſo ſoll es an den
Krümmungen, die dabei das Haar annimmt, erkennen können, wie
der Zukünftige mit Vornamen heißen wird.
Noch im 18. Jahrhundert gingen gedruckte Anweiſungen von
Hand zu Hand in denen angegeben war, welche guten Dienſte das
Oſterwaſſer leiſtet. In einer ſolchen Anweiſung heißt es: Für
Sommerſpröſſen, Mäler, Warzen. Gicht iſt das Oſterwaſſer ein
heilſames Mittel, ſtillt auch innere Schmerzen und gibt einen ſanf=
ten
Tod weiter: Wenn du Mägdlein glaubſt, daß dein Gelieb=
ter
kühl geworden ſei in ſeiner Liebe gegen dich, ſo gehe hin und
ſchöpfe das Waſſer. Aber ſo du bei der Rückkehr dem Treuloſen begeg=
neſt
, ſo gieße ihm flugs deinen Krug ins Geſicht und, durch das
Oſterwaſſer und vielleicht noch mehr durch deine kühne Tat bezau=
bert
, wird er dich wieder von ganzer Seele lieben und dich nicht
mehr verlaſſen ſein Leblang. Ob dieſes Mittel immer geeignet iſt,
erkaltende Liebe wieder in eine feurige zu verwandeln, mag
immerhin zweifelhaft ſein.
Zur Zeit des alten Fritz holten ſich auch jedes Jahr die Ber=
liner
Mädchen in Scharen Oſterwaſſer aus der Spree, um es zu
Verſchönerungszwecken zu verwenden. An einem frühen Oſter=
morgen
, da wieder einmal große Scharen aufmarſchiert waren,
ließ Friedrich den Mädchen durch einen Lakai ſagen ſie ſollten
diesmal das Oſterwaſſerholen ſein laſſen; denn in der vergangenen
Nacht habe der Teufel in der Spree gebadet und das Oſterwaſſer
verdorben. Darauf ſtob alles auseinander und erzählte zu Hauſe
die Geſchichte von dem böſen Teufel, der in dieſem Jahr das Oſter=
waſſer
verdorben habe. Der Alte im Schloß aber freute ſich, daß
ſich die ſchlauen Berlinerinnen ſo anführen laſſen.
F. L.

Be. Hirſchhorn, 19. April. Am Gründonnerstag kamen die
Notſtandsarbeiten im Staatswald Hirſchhorn zum Abſchluß die

am 2. Januar I. J. einſetzten und 25 erwerbsloſen Volksgenoſſen

Arbeit und Brot über die ſchweren Wintermonate verſchafften.
Faſt 1 Kilometer Erdweg am Schloßberg und 150 laufende Meter
Chauſſee an der Hoppehütte konnten, trotz mancher Störung dr
die ungünſtige Witterung erſtellt werden. Forſtrat v. Becker hielt
heute den Schußappell ab und ſprach allen Beteiligten ſeine An=
erkennung
aus. Anknüpfend an ſeine Worte beim Beginn der Ar=
beit
, gab er der Hoffnung Ausdruck daß die Naturverbunden
der vollbrachten Arbeiten manchen ſeiner ſchönen Heimat näher=
gebracht
habe. Zum Schluß betonte er den Wunſch, daß alle Arbei=
ter
im kommenden Sommer ſtändig Arbeit und Verdienſt finden
möchten und ſo ſich in den normalen Arbeitsgang eingliedern. Mit
einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer wurde das Werk be=
endet
.
Am. Biebesheim. 19. April. Nachdem der bisherige Feuerwehr=
kommandant
F. Seipel von ſeinem Amt zurückgetreten iſt, wurde
vorgeſtern abend Herr Andreas Schnauber als Kommandant in
ſein neues Amt eingeführt. Die Einführung wurde durch Bürger=
meiſter
Geipert im Bürgerſaal des Rathauſes vorgenommen.

Straßenbericht

für die Woche vom 21. bis 27. April 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e V. Gau 15
Weſtmark. Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)

Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen;
42 ErbachEberbach (zwiſchen Hetzbach und Kailbach) we
Stützmauerbruches bis auf weiteres geſperrt. Umleity
BeerfeldenSensbachGaimühle.
43 Rüſſelsheim-Kelſterbach (Ortsdurchfahrt Raunheim) Kn
bis 8,8, vom 27. 2. bis auf weiteres geſperrt. Oertliche
leitung.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
PfungſtadtHahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt. Un
tung: PfungſtadtEſchollbrückenCrumſtadtBruchmühle,
AffolterbachUnter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weit
geſperrt. Umleitung: FürthRimbach oder Beerfelden.
FürthErlenbach vom 28. 3. bis auf weiteres geſperrt. Die
geſtellten Schilder ſind zu beachten.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Wembach-Rohrbach vom 10 12. 1934 bis auf weiteres geſp
Umleitung: Hahn.
DarmſtadtEſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ſperrt Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
BiblisWattenheim-Nordheim vom 28. 1. bis auf weiteres
ſperrt. Umleitung: Hofheim.
Hähnlein Jägersburg vom 25 2. bis auf weiteres geſp
Umleitung: RodauFehlheimSchwanheimAutobahnu
führungJägersburger Wald.
NauheimKönigſtädten vom 7. 3. bis auf weiteres geſperrt.
leitung von der Reichsſtraße 42 DarmſtadtMainz nach
heim bzw. Königſtädten.
Groß=Zimmern-Klein=Zimmern (Ortsdurchfahrt Klein=Zimn
vom 24. 4. bis 15. 5. geſperrt. Umleitung: Dieburg.

Rhein-Mainiſches Muſikfeft in Bad=Nauheim.

Das am 22. und 23. Auguſt d. J. in Bad=Nauheim ſtat)
dende Rhein=mainiſche Muſikfeſt will den Komponiſten un
Heimatgaues Gelegenheit geben, vor der Oeffentlichkeit und
deutſchen Tagespreſſe Proben ihres Schaffens und Könnens ub
legen. Der 1. Abend dieſes zweitägigen Muſikfeſtes, das untre
Leitung des Generalmuſikdirektors Walter Stöver ſteht, dien
Aufführung größerer Orcheſterwerke (bis zu 20 Minuten Da
der zweite Abend iſt der Kammermuſik einſchließlich des Li
gewidmet. An alle Komponiſten des Rhein=Main=Gebietes ex
hiermit die offizielle Aufforderung, ſich an dieſem friedlichen 20
kampfe zu beteiligen und geeignete Kompoſitionen dem Heſſid
Staatsbad unter dem Kennwort Muſikfeſt einzureichen. Alle
zu dem angegebenen Zeitpunkt vorliegenden Partituren we=
von
einer Jury, der namhafte Muſiker angehören. geprüft
das Ergebnis in den Tageszeitungen des Rhein=Main=Gebe
zur Veröffentlichung gelangen. Für das Muſikfeſt kommen nun!
aufführungen in Betracht, bereits aufgeführte Werke ſchalten
vornherein aus. Das rheinmainiſche Muſikfeſt, eine von echt nar
nalſozialiſtiſchem Kulturwollen getragene Kundgebung. finden!
reits allerſeits größte Beachtung und wird beſtimmt eine
Tepräſentativen Veranſtaltungen der Jubiläumsſaiſon.

farbe=Wied
dieſes Inſer
Waller

Die Affäre des vermißten Mädchens in Gießt
aufgeklärk.

Gießen. 19. April. Die Kriminalſtelle Gießen gibt jetzt9
Ergebnis ihrer Unterſuchungen wegen der ſeit dem 4. April
mißten und am 13. April in dem Wagenſchuppen der Biebet
bahn zu Gießen aufgefundenen 15 Jahre alten Marie He
aus Kinzenbach bekannt. Danach haben ſich die verſchiedentlich
geſprochenen Vermutungen über ein Verbrechen nicht beſté.
Nach den umfangreichen Ermittlungen liegt keineswegs ein 1
lichkeitsverbrechen, noch ſonſt eine andere ſtrafbare Handlung
Das Mädchen iſt ohne jegliche Beeinfluſſung allein in den Fu.
ſtand der in dem Wagenſchuppen abgeſtellten, außer Betrieb
ſetzten Lokomotive eingeſtiegen, da es ſich auf der Gießener 750
jahrsmeſſe verſpätet und Angſt zum Nachhauſegehen hatte.
eingetretene Bewußtloſigkeit hielt das Mädchen in dem Fün
ſtand der Lokomotive zurück. Nach dem Erwachen hatte das A
chen nicht mehr die Kraft, die Lokomotive durch das zum Eiy
gen benutzte hochgelegene Fenſterchen wieder zu verlaſſen.

Alsfeld, 19. April. Verhängnisvolles Kinde
ſpiel aufdem Friedhof. In dem Kreisort Maulbach ſ drei Jahre alte Söhnchen des Arbeiters Walter auf
Dorffriedhof. Dabei muß ſich der Kleine an einem Grabſtet
ſchaffen gemacht haben, der umſtürzte und das Kind unter ſich
grub. Herbeieilende Helfer befreiten den Kleinen, der durch
Aufſchlagen des Grabſteins einen ſchweren Oberſchenkelbruch!
vongrtagen hatte, ſo daß er nach Gießen in die Klinik geb M
werden mußte.

Kirchliche Nachrichten.

Evangeliſche Gemeinde Traiſa,
Am 1. Oſterfeiertag: 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt: 1030
Kindergottesdienſt der Großen. Am 2. Oſterfeiertag: 9.30
Hauptgottesdienſt, Pfarrer Weigel.

Wer wollke da nicht
mikmachen?

Und jeder kann teilnehmen an den Zelt=
lagern
der Hitlerjugend, die nun bald wie=
der
an den landſchaftlich ſchönſten Plätzen
des Gaues, im Taunus, im Vogelsberg, im
Speſſart, in der Rhön, im Odenwald, in der
Rhein=Main=Ebene, im Weſterwald, errich
tet werden, um allen Jungen, gleich welchen
Berufes, gleich welcher Konfeſſion. Wochen
der Erholung und der Kameradſchaft zu geben.

[ ][  ][ ]

1S N

ver
hen nid
keineswe
ſbare Han
in del
außer Be
der Gieel
gehen hait
n in denſ
hate 9
rch das zul

gamstag/Sonntag, 20./21. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 110 Seite 9

H

Kristall-Wachs Kristall-Beize
werden mit liebevoller Sorgfalt vom Fachmann herge-
stellt
, um der Hausfrau zu dienen. Ihr Zweck ist es,
Sauberkeit und strahlenden Glanz ins Heim zu bringen.
Diese Arbeit einiach und leicht zu machen und
vom Guten das Beste zu bieten ist unser Stolz!
Die schönsten Böden zu haben ist der
Stolz der Hausfrau‟
Conr. Berg, Drogerie, Pallaswiesenstr. 44, Anton Fischer,
Adler-Drogerie, Frankfurterstr. 12 14 und Rheinstr. 12½,
Drogen-Liebig, Luisenstr. 4, Georg Hübner, Drog., Karlsstr. 56,
TPhil. Klos, Heidelbergerstr. 17½, Drogerie Ludwig Petri, Inh.
Wilh. Preußer, Roßdörferstr. 5, Ph. Secker Nachf., Ludwigs-
Lhöhstr. 1, Christ. Schwinn, Drog., Rheinstr. 8, Adolf Zachmann
Merkur-Drog., Bleichstr. 47.
(IT 2559

9
jute Hitze rundheru

da ist das

UNIONBANK
Rmeinstr. 24, Fernr.: 100, 1010,3000, 3001
d003a

Vellblechkonstruktionen
wrradständer + Regale
Stahltore *

AA

03
Frankfurt a. M.
Taunusstraße 5
Telefon 55056

Bleichſtraße 1
Laden nebſt Büro
ſofort zu verm.
Näheres bei Heſſ.
Hochb uamt
Darmſtadt Para=
deplatz
3. (st.

Laden ( vermieten.
Karlsſtraße 12.

Gegen graues Haar
1000 Probeflaschen gratis

no franko von meinem weltberühmten Haar=
albe
=Wiederherſteller. Gegen Einſendung
inſes Inſerates. In 14 Tagen natürliche Haar=
uSe
zurück. Keine Färbemittel. Vollkommen
ſchädlich.
IIBIn 3858
Arharmazeutiſches Laboratorium Apotheker
Valter Ulbricht, Leipzig N 22, Hickerlingsberg 22

Aug erſtimmen

fort. (
MeFon 2457
er=Arnold,
Erbacherſtr

zl ilder
Herungen
MAInstr. 19

kemriften-
Lesezirkel!
Ma ill. Zeit-
Aieen v. 255
Blentlich an
mplkte sendet
Mrastädter
W Lesezirkel
Beistraße 10
Hel on 2512.

insenhüte
licher Hote.
PPreislage
such der
elkhutschau
Auelier un-
Hlich erb
Mtrund Mode
Fr-anke
lilsgärber
Mir- 54 (G

A.

Männlich.

Höchst-
B verdienst
b. Verk. v. Kaffee,
Tee, Kakav, Taf.=
Schokolade an
Private, Gaſtw.
und Hotels. (13859
Kaffee=Verſandhaus
Bremen. O Bremen,
Hildesheimerſtr. 38.

Redegew.
Vertreter(innen)
zum Beſuch von
Viehhaltern ge=
ſucht
. Proviſion
wird ſofort aus=
gezahlt
. Angeb.
Düſſeldorf, Poſt=
chließfach
575.

Decken
weißen, Tapeten
aufziehen, ſaub.
und billig aus=
gef
. A. Wikl
Lindenhofſtr. 5
3. Stock.

Weiblich.

Alleinmädchen
mit guten Zeug=
niſſen
per 1. od.
15. Mai zu drei
Erwachſ. geſucht.
Störger,
Riedeſelſtr. 25.

Penſionierter
Lehrer
für810 Wochen=
ſtunden
Deutſch,
Rechnen, ev. R.
Kurzſchrift von
Darmſt. Privat=
ſchule
geſucht.
Angeb. m. Preis
und bisherig. =
tigkeit
u. H. 217
Geſchäftsſt.


14
11
9
A

Jauerekistenz
eatgründung und Aufbau einer
rFsſtelle (Markenartikel) ſuchen
ſofort einen ehrlichen und flei=
Serrn. Für Auslieferungs=
ernige
Hundert Mark erforder=
Kohne Riſiko. Reelle Sache
trwungen unter Poſtfach 108
Güden.
(1 3848

m
(9
au

MPrertr. mit Dauerverbindung
olSZwirtſchaftl. Artikel (billige
Slage) an ſtrebſamen Mitarbeit.
reben. Abſatzmöglichkeiten in
NASirtſchafts= u. Privatkreiſen,
ſw. Erfolgsnachweiſe werd,
Berr. Für Lagerhaltung zu Be=
bar
RM. 1000. nötig, nach
Duurchführung Komm., Lager
Mckafſo. Seriöſe Bewerbungen
cham Papierkorb) unt. E. 8455
la.-Berlin W8 35. (II BIn. 384

Lugnisabſchriften
Aſiund für den Einſender wertvoll
Werſcen in vlelen Fällen dringend
ketigt. Unſere Auftraggeber wer=
1½ draher gebeten, Bewerbungs=
1 Arlungen ſeweils ſchnellſtens zurück=
z
Piien.
* AGſoiffre=Anzeigen keine Original=
z
Bniſſſe einſenden.

Junges,
tüchtiges 3Tag=
Mädchen für ſo=
fort
od. 1. Mai
geſucht. Vorzuſt.
Heinrichſtr. 185,
3. Stock.

Laden
mit 1 Zimmer
Grafenſtraße
Ecke Marſtallſtr.
zu vermieten.
Näh. 1. Stock.

Va

R

Praxisräume
einfache u. ſehr
gt. ausgeſtattete.
Rheinſtraße 22
zu verm. Näh.:
Saalbauſtraße 4,
Kontor, vorm. (2

Backen
Braten
Grillen

Der sporsame Unionbrikett-Herd!
Kenntlich am Prüfzeichen

Unterſtell=
Raum für
Möbel uſw.
Abgeſchl. Räume
.Zim.=Einr. uſw
v. 4. mon. Miete
an. Saalbauſtr 4
Kontor vorm. (2

Garage frei.
Liebfrauenſtr. 110.

Werkſtatt, (a
ſow. Lagerräume
mit Gleisanſchl.
ſow. ſchön, Büro=
räum
zu verm
Liebigſtr. 46, I. r

Wohn.=Tauſch!
Kinderloſ. Ehep.
ſucht preiswerte
Drei=Zimmer=
Wohnung in ru=
hig
. Lage. Gebot.
desgleich. Fünf=
Zim.=Wohnung.
Angebote unter

Honniges, eleg.
Kaſinoſtraße 22, parterre
7=Zimmer=Wohnung mit Zu= möbliertes Zimmer
behör, für Anwalt= oder Arzt= in ruhiger Gegend per 1. Mai von
praxis beſonders geeignet, per Dame geſucht. Angebote unter
1. Juli d8. Js. zu vermieten.)D. 210 an die Geſchäftsſtelle. (3845
Näheres: Otto Horſt, Peter=

Gemeinderſtr. 17.
(3449a

Viktoriaplatz 2, I.
Schöne 5=Zimm.=
Wohng. m. Zu=
behör
z. 1. Juli,
72. Nähe=
res
3. Stock.
Einzuſehen von
1012 Uhr.

5-Zimmer=

mit Bad. Ve=
randa
. Garten
u. üblich. Zubeh.
Wendeiſtadt=
ſtraße
6
für monatl. 110
RM. p. 1. 5. 35
zu vermieten.
Beſichtigung v.
1112 u. 1618
Uhr. Vermietg.
dch. Dr. Brücher
Rheinſtr. 19. (a

Suche
23 Zimmer=
Wohnung,Küche,
für junge Leute
Näh. Adolf. Din
geldein. Land
wehrſtraße 89,
Telefon 2067.

Junges
Ehepaar ſucht
2=Zimmer=Whng.
mögl. Zentrum.
Pr. 3540 Mk.
Ang. D. 205 Gſch.

Alleinmädchen,
geſund, fleißig
ehrlich, das auch
kinderlieb iſt, z.
1. Mai geſucht.
Büchnerſtr. 14.

Mädchen
braves, fleißiges
Waiſ. bevorzugt)
in 3 Perſonen=
Haushalt geſucht
zum 15. Mai od
Juni. Angeb
D. 212 Geſchſt.

Für ein Gaſths.
wird, eine in all.
Zweig, d. Haus=
halts
u. d. Küche
erfahr. Stütze
geſ., nicht unter
25 J. Lichtbild,
Zeugniſſe u. Ge=
haltsanſpr
. Ein=
tritt
am 1. (od.
15.) Mai. Gele=
genh
. z. perſönl.
Vorſtellg. Darm=
ſtadt
, Hölderlin=
weg
27, I., am
Dienst., 23., zw.
17 und 19 Uhr.
Frau Emmy Horz
Grünberg/Heſſ.,
Heſſiſch. Hof.

Weiblich.

Mädchen
zuverläſſig, fleiß.
mit allen Haus=
arbeiten
vertraut
(langjähr. Zeug=
niſſe
) ſucht Stel=
lung
. Angeb. u.

O. 211 Geſchſt.

4 Dimm.
Wohnung
part., mit Zen=
tralheizung
und
allem Zubehör
per 1. Mai oder
ſpäter zu verm.
Näh.: Herdweg
91, I., v. Lyncker.
Anzuſehen von
912 Uhr. (a

Roßdörferſtraße
73, I. ſchöne 5.
Zimm.=Wohng.,
Fremdenzimmer
Bad. Veranda,
ſofort zu verm
Näher, part

In ſchön geleg.
Villa neuzeitl.
45=Zim.=Woh=
O. 147 Geſchſt.* nung, Zentral=
heizg
., an ruhige
Mieter zu ver=
mieten
. Näheres
Geſchäftsſtelle. (a

Kiesſtr. 93
. Stock
5-Zi.-Wohn.
mit Zubehör p.
1. Juli zu ver=
mieten
. Anzuſ.
ab 3 Uhr. Zu
erfrag, part. (a

Viktoriaſtr. 24,
5 Zimm., Bade=
kabinett
. Man=
ſarde
, ſow. eine
Werkſtätte per
1. Mai zu ver=
miet
. Zu erfrag.
Wendelſtadtſtr.
Nr. 1. Büro.

5 Zimmer
Küche, Bad. Ve=
randa
, part., 1. ſtraße 66, III.
Aeltere Frau, Juli z. vermiet,

fleiß., zuverläſſ
ehrlich, ſucht für Näh. 1. Stock.

einige Vormitt.= Fünf=Zimmer=
Stunden Arbeit! Wohnung Familienhäusch.
in Waſch., Putz., (ſonnig) mit Garten zu
Büro od. Laden nahe Herdweg, mieten geſucht.
reinigen, auch Veranda, Bade= ſpünktl. Mietz)
Zeitung tragen. zimm., Etagen= Spät. Kauf nicht
Näy. zu erfrag. heizung, zu ver=ſausgeſchl. Angeb.
bei Boos, Wil= mieten. Näheres mit Preis unter

helmſtr. 51, II. I. Geſchäftsſtelle.

4=Zimmer= (e
Wohnung, Joh.=
Viertel 70 Mark
zu vermiet. Ang
unt. D. 219 Gſch.

Schöne
große 2= evtl. 3=
Zim.=Wohnung,
komplett. Bad.
Veranden, Küche
und Zubehör.
Eberſtädter
Villenkolonie,
Darmſt.=Str. 109
Telefon 3578.

2 lerre ſonnige
Zimmer zu verm.
Eliſabethenſtr. 48, I. I.

2=Zimmer=
Wohnung
ab 1. Mai zu ver=
mieten
. Anzu=
ſehen
ab 23. Apri
1820 Uhr, Kra=
nichſteinerſtr
. 75

Gut
töbliert. Wohn=
u
. Schlafzimmer
an berufstätigen
Herrn zu verm.
Näh. Geſch.

Kiesſtr. 1, pt.
möbl. Zimmer,
ſep., zu vermiet.

Weſutige
2=Zimm.=Wohng.
z. 1. 5.35 z. miet.
geſucht. Preis 35
bis 40 Mk. Ang.
u. D. 206 Geſchſt.

12
Zimmer=Wohng.
ev. Manſarde von
ruhigen, pünktl.
Mietzahlern geſ.
Ang. unter D 202
Geſchäftsſtelle,

Zimmer
mit Küche oder
2 Zimmer
(leer) per ſofort
zu miet. geſucht.
Ang. m. Pr O 209
a. d. Geſchäftsſt.

Wir ſuchen
gut möb. Zim.,
beſond. im Weſt=
viertel
, und eine
große Anzahl
kl. Wohnungen
Hausfrauenbund
Rheinſtr. 7, II.,
v. 10-12½ Uhr,
außer Samst. (a

2X4= und
1X3=Zimmer=

in beſt. baulich.
Zuſtand, m. 6000 Geſchäft

Schönes Haus
nebſt Seitengeb.
mit gutgeh. ver=
miet
. Bäckerei u.
Kondit. (deutſch
Ofen) in Darm=
ſtadt
, Nähe ein.
Kaſerne, ſofort
mit 10 000 RM.
Anzahlg. z. verk.
Das Haus enth.
2 gr. Läden, 10
3=Z.=Whng. ſow.
eine freie 2=Z.=
Wohng. Ang. u.
. 177 Gſchſt.

Bergſtraße
Einfamilienhaus
6 Zimm., Zu=
behör
,preisw.
zu 14000.
bei hälftiger
Anzahlung zu
verkaufen dch
Wolff, Moos *
Co.,Immobilien,
Bensh im a.d. B.

Café
zu verpachten.
Gute Exiſtenz für
Konditor oder
Bäcker. Ang. u.
D. 215 Geſchſt.

an erſter Stelle
ſofort (a
auszuleihen
durch
Poſtſchließf. 128
Darmſtadt.

Bauplatz
geg, bar zu kau=
fen
geſucht. Ang.
u. O. 191 Geſch.

Sehr gute
Exiſtenz!
für Fachmann i.
Schuhen u. Tex=
tilwaren
. Seit
70 J. alteingef.
Geſchäft, Städt=
chen
2500 Einw.
an der Bergſtr.
gute Lage, kompl.
eingericht., Miete
mit 6=Z.=Wohn.
Mk. 150 , regu=
läres
Warenlager
Mark 10000., iſt
zu übernehmen,
Zuſchriften unter
H. 81 Geſch.

Ein ſeit 30 Jah=
ren
beſtehendes
Friſeur=

. Anzahlg. zu mit od. oh. Woh=
verk
. 4=Zimmer= nung ſof. z. ver=
Wohng. wd. frei. mieten. Näheres
N. Friedr. Weiß, Heidelb.=Str. 87,
Mühlſtr. 38, pt. * Zigarr.=Laden (b

In beſter Lage der Bergſtraße
Oerrfchaftt. Danogkav
beſt. Zuſtand, 7 Zim. u. Zubehör,
neuzeitl. gutgepfl. Garten, Garage,
ſehr preiswert zu verkaufen durch
Albert Mittelstädt
Riede ſelſtr. 21, Tel. 2340 (727a

Möbliertes
Zimmer Necka=
ſtraße
9, pt.

Gut möbliertes
Wohn= und
Schlafzimmer
(2 Betten) Karls=

D. 214 Geſchfſt.

In3 villenart. Doppelhäuſern
können je 4 Familien, bei unver=
zügl
. Beſtellung, ſchöne Neubau=
Wohnungen noch vor Ende d. J.
erhalten, mit je 23 Wohnzimm.,
1 Wohnküche, 1 Bad, allem ſonſt.
Zubehör und Garten. Mietpreis
RM. 55. pro Monat. Vei Be=
teiligung
mit je RM. 2000.
Eigenkapital, beträgt die Miete je
RM. 10. pro Monat weniger.
Näheres durch: A. Fröhner,
Architekt, Frankenſteinſtraße 79.

Am. 16.000
für 1. Hyp., auf
rent. Wohnhaus
nur v. Selbſtgeb.
geſucht. Ang. u.
D. 204 Gſchſt. (e

TAMNOH-ELUTDDräorfäri
führend in Schnell-Lastwagen. Besonders der
Tonner
Vierrad-Wagen
ASatf. Martergetige
Ip=Atlas 1.960.

K

Vierzylinder 1,1Lit
w.Express 2.300.

Hansa-Lloyd und Goliath-Verkaufsstelle Hessen
G.Wacker -Darmstadt - Olbrichweg 16 - Fernsprecher 1616

M
Umſchuldungen,
keine Baugelder,
durch Zweckſpar=
untern
. Branden=
burg
. Darlehns=
kaſſe
f. Sachw. u
Hypoth., Vertre=
g
. Pet.=Gemein
der=Str. 17½

STAOERET
ſucht für Pachtwirtſchaft, Nähe Darmſtadts
tücht. kautionsfäh. Wirt
womöglichſt mit Nebenbeſchäftigung. Angebote unter
O. 164 an die Geſchäftsſtelle,
(3803

MubausFlnanzrerang!
I. und II. Hypotheken unte=
Reichsbürgſchaft bis zu 65?
der Geſamtkoſten unter
günſtig. Bedingungen durck
H. Heldmann, Bankvertret.
Peter=Gemeinder=Str. 29, II,
Telefon 4251.
(3099a

1. Hypothek
zu günſtigen Bedingungen auf
Darmſtädter Etagen=Wohn= u.
Geſchäftshäuſer bei prompter
Auszahlung anzulegen durch
Alfred Biehl
Bankvertreter, Rheinſtr. 127),.
Telefon 243. (3399a

Ballchen
von 200 b. 20 000 durch Zweck-
sparvertrag
, auch Hypotheken, mo-
natliche
Tilgungs-Raten ab 0.50 je
100 RM., auch Möbelsicherheit.
Gen.-Vertreter HUGO SEIDLER,
Darmstadt, Elisabethenstraße 8

1. Hypothek
zu günſtigen Bedingungen auf
Darmſtädter Etagen=Wohn= u.
Geſchäftshäuſer bei prompter
Auszahlung anzulegen durch
H. Heldmann
Bankvertret. Pet.=Gemeinder=
Str. 29, II. Tel. 4251. (3099a

Erstklassigste
Kinderverpflegung und Erholung.
Liegeveranda, Garten, Waldesnähe
f. Kind. v. 2. J. an, f. jed. Zeitdauer,
Käthe Frenzel, pädagogiſch geprüft.
Liebevollſte Behandlg., kein Maſſen=
betrieb
! Darmſtadt, Herdweg 89.

Geſchäftsleute!
Wer hat Intereſſe an der Beliefe=
ung
mit Adreſſen der 1. von außer=
halb
nach Darmſtadt zuziehend er und
2. innerh. Darmſtadts umziehender
Familien. Die günſtigſten Werbe=
vorausſetzungen
vorhanden. Ang.
unt. D. 196 a. d. Geſchſt. ds. Bl.

GRAUE HAARE
beseitigt man n

einfach und bequem
keine Farbe
ELAScHE: NORM 2.M-FTRF 2on
Parf. Th. Frank, Elisabethenstr. 9
(UV 1926)

B. Amendt immer noch
8150a Schützenſtraße 9, III.

Nähmaschine 115.-
Weltmarke, fabrikn., volle Garant.,
auch auf Teilzahlung, wöchentl. 1.50,
mit entſpr. Aufſchlag. 1. Rate Juni,
Lieferung ſof. frei Haus, ohne Anz.
Altmaſch. inZahlg. Ang. M 219 Gſch. (3152a

A
Man Mat..

ſolljeder einmal zur Erholung reiſen. Das Darmſtädter
Tagblatt erleichtert durch ſeine Ferienſammelmarken
das Reiſen. Koſtenlos reiſt, wer für das Darmſtädter
Tagblatt wirbt. Für jeden Neubezieher zahlen wir
1. RM. in Sparmarken oder in bar. Ferienmarken
zu 10 Pfg., 50 Pfg. und 1. RM. ſind in unſerer
Geſchäftsſtelle erhältlich und durch unſere Agenturen
und Träger zu beziehen.

Baupartner
für ein Doppelhaus in der
Heinrich=Fuhrſtr. geſucht. Bau=
platz
iſt orhand. Erforderl. ca.
40% Eigenkapit. Reſt inanzierg.
wird. mit übernommen, Angeb.
unter D. 182 a.d. Geſchſt. d. Bl.

Ich habe nebenſtehenden neuen
Bezieher geworben. Dieſer hat in
den letzten 3 Monaten das Darm=
ſtädter
Tagblatt nicht gehalten.
Als Belohnung für dieſe
Werbung erhalte ich 1RM.
in Ferienmarken oder in bar",
nachdem der erſte Monatsbezugs=
preis
bezahlt iſt.

Name:

Wohnung:.,

Straße:
Nichtgewünſchtes bitte ſtreichen.

Beſteliſchein
Ich/Herr/Frau..,
Beruf:
Straße:
beſtelle hiermit zum Monatspreis von 2.20 RM. das
Darmſtädter Cagblatt

Gleichzeitig ſenden Sie mir koſtenlos ein Ferienſpar=
markenbuch
des Darmſtädter Tagblatt.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Hanna Blümler
Fritz Schwandner
grüßen als Verlobte.
Ostern 1935

Kirchstraße 8

Löffelstraße 10
(3908

Guſti Eiſcher
hans Strack
Verlobte

Darmſtadt

Haſſel

(3849)

Gertrud Marguard
Dr. med. Heinz Schliebe

Ihre Verlobung geben bekannt
Ella Schroth
Karl Bernius

prakt. Tierarzt

Babenhauſen + Oſtern 1935.

Statt Karten.
Ihre VERLOBUNG beehren sich anzuzeigen
Elfriede Krauß
Dipl.-Ing. August Ehrhardt
Darmstadt, Ostern 1955.
Friedrichstraße 15.
Hoffmannstraße 21.
O
Krrn

Darmstadt

VERLOBTE

Ostern 1935

Lefpzig

die Verlobung unserer Tochter
Mieze mit dem Dipl.-Volkswirt herrn
Otto Cramer gebin wir bekannt.

heinrich Flaskampu Frau
Else, verw. Lange, geb. Schaffland

Meine Verlobung mit Fräulein Mieze
Flaskamp, Cochter des herrn heinrich
Flaskamp und seiner verstorbenen
Frau Gemah in Sophie, geb. hinnerks,
zeige ich hiermit an
Otto Cramer

Drene Reckow
Fritz Geier
Verlobte

Wir haben uns verlobt
Marga Schneider
Kurt Jung
Oſtern 1935 Hanau a. M.
Darmſiadt
Kaupſtraße 27

Essen
Kahrstraßc 42

Ostern 1935

Essen
Cranachstraßc 67

Wir geben unsere Verlobung bekannt
Thea Jugenheimer
Otto Schröder
Darmstadt, Ostern 1935
Wendelstadtstraße 31 Soderstraße 117

Die Verlobung ihrer Tochter Edith mit
Herrn Forstassessor Kurt Salzmann
geben bekannt
Dr. Ing. Georg Puttkammer
u. Frau Hertha-Alwine
geb. Adolph

Meine Verlobung mit
Fräulein
Edith Puttkammer
zeige ich hiermit an

Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen:
Oipl.=Ing. Heinz Grewer
Erng Grewer, geb. Leinberger
Darmſiadt
Frankfur

Peter=Gemeinder=Straße 31.

Oſtern 1935

(381

Darmstadt, Schlgeter-Straße 14

Kurt Salzmann
Ostern 1955
Letmathe i. W.

Als Verlobte grüßen
Emmi Jenſen
Georg Schellhags
Fallingboſtel
Darmſtadt

z. Zt. Darmſtadt
z. Zt. Marſcheid
Oſtern 1935

Ihre Verlobung geben
bekannt
Lina Heichel
Willi Reinheimer

Oberellen
(Thr.)

Darmſtadt
Nd.=Ramſtädterſtr. 75

Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen
Mila Stauffer
Cheo hotz
Lehrer
Oſtern 1925
6 rusheim a. R)
Hüf eisheim a. m

Darmſtatt

Hedwig Schäfer
Adam Frölich II.
Verlobte
Reichelsheim i. Odw.
21. 4. 35.
(3853

gen an
Luiſe Wittmann
Dipl.=Ing. Rüdiger Cardinal
Darmſtadt
Steitin
Seckatzſtraß
Akazienhof
Oſtern 19

Willi Hinkel
Margarethe Hinkel

geb. Horneff
Vermählte

Gundernhauſen
Hindendurgſtr. 90

Darmſiadt
Eckhardiſtr. 5

Oſtern 1935 3841
Kirchliche Trauung: 1. Feiertag,
nachm. ½3 Uhr, Martinskirche.

Ihre vermählung geben bekannt:
Rudolf Eickert und Frau Elſe
geb. Rleppinger
Darmſtadt
Oſtern 1935 Ober=Ramſtadt
Caunusſtr. 42
Lichtenbergar. 13
3286

Fräulein,
berufl. tätig, 38
Jahre, evgl., ge=
diegen
, geſund u
häuslich, wünſcht
achtb. Herrn m.
ſich. Exiſtenz zw.
Heirat kennen z.
lern. Vermittl.
verbeten. Ernſt=
gemeinte
Zuſchr.
u. O. 162 Gſchſt.

Ostern 1935.
Ihre Vermählung geben bekannt
Dipl.-Ing Hans Dieter Gros
und Frau Marianne,
geb. Kirnberger

Mainz
Ritterstreße 6
3880

Berlin-Siemensstadt
Schucker:damm 344

Oſterwunſch!
Neigungsehe
ſucht Fräulein v.
33 Jahren mit
gut. Charakter,
flott. Erſcheing.,
Ausſteu. u. Ver=
mögen
in Haus=
und Grundbeſitz.
Zuſchr. v. Herrn
in geſich. Poſi=
tion
mit Bild,
d. zurückgeſandt
wird, erbet. unt.
O. 141 Geſchſt.

Alfred Oreb
Marie Greb, geb. Emrich
Vermählte / Ostern 1935
Heidelbergerstr. 116
Kirchliche Trauung 1. Osterfeiertag um 15 Uhr
in der Petruskirche

Fräulein,
32 Jahre, evan=
geliſch
. v. Lande,
wünſcht Herrn
ennen zu ler=
nen
zwecks ſpät.
deirat in Beam=
ten
=Haushalt in
neuerbaut. Haus.
Herr mit ſiche=
rem
Einkommen
bevorzugt.
Anfr. u. O. 183
Geſchäftsſtelle. (e

Oſterwunſch!
Arbeiter, ledig,
30 J evangel.,
wünſchtBekannt=
ſchaft
mit einer
Jahnstr. 27 einfachen Dame
oder Witwe zw.
Heirat. H.Kraft,
Crumſtadt im
Ried, poſtlag. (c

Ihre Vermählung
beehren ſich anzuzeigen
Georg Hofmann
Thilde Hofmann
geb. Weber
Darmſtadt, den 21. April 1935.
Karlsſtraße 98.
ziS
Kirchl. Trauung: 1. Feiertag, 3 Uhr, Johannestirch.

Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen-
Dipl.-Ing. Karl Emter-
und Frau Lissy
geb. Wolfenstädter
Berlin-Tegel
Darmstadt
Allmendewer iS
Heidelbergerstraße 94

Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeige:
Herbert Rübariſch u. Frau
Friedel, geb. Winkelmann
Darmſtadt, den 21. April 1935.
(Karlsſtraße 21
Kirchliche Trauung: Oſierſonntag, 21. April 1935
nachmittags 2 Uhr in der St. Ludwigslirche. 6864
Die Eheleute Julius Eckert u. Frau Eliſc
beth, geb. Ullmann, Darmſtadt, Liebſrauei.
ſtraße 93, feiern am 23. April das Feſt de
Silbernen Hochzeit!
g

Glückauf zur Goldenen!

[ ][  ][ ]

SSamstag/Sonntag, 20./21. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 110 Seite 11

Oſiern4

berger

Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
traurige Mitteilung, daß es Gott dem Allmächtigen
gefallen hat, heute nacht plötzlich und unerwartet meinen
innigſtgeliebten Mann und treuſorgenden Vater,
Schwiegervater, Schwager und Onkel

in alle Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen
in deren Namen:
Elſa Göttmann, geb. Heil.
Reichelsheim i. Odw., den 20. April 1935.
Die Beerdigung findet ſtatt am Dienstag, den 23. April 1935,
nachmittags 3½ Uhr.
3888

Vermittlung
für Herren und
Damen beſſerer
Stände wird
ſtreng reell aus=
gef
. Darmſtadt,
Poſtſchließf. 55.
Selbſt=Inſerat.
Geſchäftsmann
außerhalb Dſtdt.
möchte mit Frl.
oder Witwe m.
Rente bekannt
werden, zwecks
Führung eines
frauenloſ. Haus=
Uebereinkunft.
S. 213 Geſchſt.
Witwe
oh. Kind, 41 J.,
kath., angenehm. geſchied. Frau, 3
Aeußere, eigen. Kinder ſucht an=
mit
Herrn, in mit Arbeit zw.
ſicherer Stellung
(auch. Witwer) /ſchriften erb. u.
zu treten zwecks
Heirat. Zuſchr.
u. O. 200 Geſch.
Mittl. Beamter
(50er) wünſcht Arbeiter, ledig,
Dame (kathol.), 30 Jahre,evang.,
auch Witwe oh. wünſchtBekannt=
Kind. im Alter ſchaft mit einer
von 40 bis 45 einfachen Dame
Heirat kenn.
zu lernen. Zu=
ſchriften
unter ſtadt im Ried,
O. 208 a. d. Geſch. poſtlagernd. (e

(1998a

Brautausstattungen
auch alle Stoffe dezu kaufen Sie in den
altbekannten, guten Oualitäten preiswert im
Bielefelder Leinen- und Wäschehaus
KF. Bocker
17 Peter-Gemeinder-Straße 17

Kl. Beamter,
haltes bei einz. 30 Jahre, evang.,
Herrn. Spätere wünſcht einfaches
Heirat, nach Mädchen zwecks
Heirat kennen z.
Anonym zweckl. lernen. Zuſchr.
Zuſchrift, unter mit Bild unter
2. 207 a. d. Geſch.

Schuldlos
Haus, wünſcht ſtändigen Mann
Heirat. Bildzu=
in
Verbindung /B. K., poſtlagd.
Griesheim b. D.

Oſterwunſch.
Jahren zwecksſoder Witwe zw.
Heirat.
H. Kraft, Crum=

RAUMKUNST DARMSTADT
G. M. B. H.
Darmstadt, Peter-Gemeinder-Straße 25, Fernruf 30403041
Das Haus der gediegenen Wohnungseinrichtungen

946a)

MOBEL,
TEPPICHE,
GARDINEN,
ALLE POLSTERMOBEL,

Das große Glüch
finden zueh Sie 1 Unser 36 seit. ilustr.
Heft für cugl. Ehewillige zu 60 Rpf.
(Diskretversd) überzeugt Sie bestimmt:
Burg-Union FrankturtliW 1, Schliebt. 49/ 45

Heute verſchied nach längerem, geduldvoll ertragenem Leiden mein
lieber Bruder, unſer guter Schwager, Onkel und Großonkel
Dr. Maguft Dinmermann
Oberlandesgerichtsrat i. R.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Auguſte Hoſch, geb. Zimmermann.
Darmſiadt, den 19. April 1935.
Biedenkopf, Tollar, Marburg, Offenbach a. M.
Die Beerdigung findet auf Wunſch des Verſtorbenen, auf dem alten Friedhof
in der Stille ſtatt.
(3835

Mein geliebter Mann, der unvergeßliche Vater unſeres
Töchterchens, unſer einziger Sohn und Bruder
Guſtav Landmann
Dipl.=Ing. und Betriebsleiter vom Kraftwerk Homburg
wurde uns am 18. April 1935 plötzlich durch eine Herz=
lähmung
entriſſen
Hanna Landmann, geb. Schmoll
Emma Landmann
Eliſabeth Landmann.
Homburg a. d. Saar, Darmſiadt, den 20. April 1935.
Die Einäſcherung findet in der Stille ſtatt. Von teilnehmenden
Beſuchen und Blumenſpenden bitten wir abſehen zu wollen. (3879

Frau, unſer gutes Mütterchen
Meine
Frau Thereſe Lange
(Schweſter Thereſe)
iſtam 10. ds. Mts. nach langer ſchwerer Krank=
heit
im Alter von 48 Jahren ſanft entſchlafen
und auf dem Waldfriedhof in der Stille be=
erdigt
worden,
Für die unſerer lieben Entſchlafenen und
uns erwieſene Liebe und Teilnahme danken
wir herzlich.
(3875
Eduard Lange und Kinder.
Darmſtadt; Eliſabethenſtr. 4, im April 1935.

Annahmestelle von Ehestands-Darlehnsscheinen.

Garantie
für absolut gutes Tragen bieten Ihnen meine bewährten
Strapazier-Anzugstoffe
150 cm, reinwolle, per Meter Mk: 11.50
Mfnne
ERNST-LÜDWIGSTR. 16 1. ST0ck

Dankſagung.
Für die aus Anlaß des Ablebens unſerer
Schweſter, Fräulein
Emma Wooge
erwieſene Teilnahme danke ich im
Namen der Familie herzlichſt.
Carl Wooge
Hamburg 39.

bürgt für Oualität und reelle Bedienung.
Wir führen nur beste Oualitätsarbeit,
selbst für das Billigste leisten wir
40 Jahre Garantle. Unsere Möbelschau in
wohnfertigen Räumen in 4 Stock-
der
Nlame neifen ausgestell, eine Sehensuül=
Karn / digkeit, weiche die Wahl erleichtert.
Die Preise sind zeitgemäß billig, des-
halb
nurerst zu der altbekannten Firma
Bleichstraße 51.
Adam Karn & C0. am alten Bahnhof

OO

Amtlich zugelassene Verkaufsstelle für Ehestandsdarlehen. o

PRIVAT-HANDELSSCHULE
Soderstr. 18 OSKAR DIERHER Tel. 3249
Ein- und zweijährige Handelsschule
Halbjahreskurse für Erwachsene
3799
Anmeldungen weiden noch bis Schulanfang antgegengenommen.

MEUHEITEN

MIöbelhaus Otto

Schlafzimmer
Speisezimmer
Herrenzimmer
Küchen
Einzelmobel

KUNHEL
Große Ochsengasse 212
W-Lsltellung Peter-Gemeinderſtr. 21

Statt Karten!
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteil=
nahme
beim Heimgang unſerer lieben, un=
vergeßlichen
Entſchlafenen, beſonders auch
Herrn Pfarrer Wintermann für ſeine über=
aus
troſtreichen Worte und Beſuche am
Krankenbett, ſagen wir allen auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten Dank.
Richard Schwaderer und Kinder
Paul Ziggel und Frau.
Darmſtadt, April 1935.
Peter=Gemeinder=Str. 21.

Wilh. Schmank
Erd= und Feuerbeſtattung
Schützenſtraße 16 Telefon 965
2

Schlichte Eichen= und
elegante Edelholzzimmer
gibt’sbei Eissenhauer inso
großer Zahl und in so ma-
nigfaltigen
Ausführungen,
daß leder etwas Zusagen-
des
finden kann.

Schaafs Ware, hält Jahre!
seit 1890 Küchenausstattungen

Praktische
Geschenke zu
Verlobung und
Kochzeit!

K

Dacmstadt (Kirchstraße 17/19)

ADAM KARN NACHE FRIEDRICA
1ssenhauef

DAKmsTADT ERNST uuowiesrk.g
Annahme von Bedarfdeckungsscheinen

echt rot u. feder
Bett=Barchent dicht, 130 em
Meter .. . 2.95, 1.95
Federn und Daunen, garantiert ge=
hen
u. ſehr füllkräftig, beſ. billig
m
moderne Muſt.
Chaiſelongue 25.50, 22.50.
von Eheſtandsbarlehen,
Herm, Wetzel
Ludwigſtraße 15, 1. Stock, 42419a
Möbel-Mülle
erwartet Siezür Unvorbind-
lichen
Besichtigung seiner
geschmack vollen auswahl-

reichen Möbel-Ausstellung
b6 tes Geschäftsjahr, (292a
Annähme von Ehestandsdarlehen.
Karlstraße 4732,h

Schwarzwald-Schnle Triber
priv. Realgymnasium mit Oberreal=
schule
. Schdlerheim in gesunder
Höhenlage, Mlttl. Reife 4. d. Anstalt.
Staatliches Abitur. Jeder Sport
233
Bilder prospelt.

Muſik=Untericht
Klavler, Theorie, Gehörbilduug
für Anfänger u. Fortgeſchrittene
erteilt
ſtaatl. geprüfte
Dina Koſſe Ruſiklehrerin
Karlsſtraße 65 1,, I. (Ecke Annaſtr.)

Hiegebräne
große Auswahl, billige Preise.
Brückner
Holzstraße am Brunnen.
Magerkeit
Schöne volle Körperformen durch
Steineris Oriental-Kraft-Pillen.
In kurzer Zeit erhebl. Gewichtszu-
nahme
und blühendes Ausschen (far
Dam. reiz, Büste) blutbildend u. ner-
venstärkend
. Gar. unschädl., ärztlich
emofohl. Viele Dankschreib. 35 Jahre
weltbek. Preisgekr. m. gold. Medaiul.
u. Ehrendipl. Pak. (100St.)Pr. 2.75,4
Dep. f. Darmst.: Medizinal-Drogerie
Beckenhaub, Schul-u. Kirchstraße
D. Franz Steinerk Co., BerlinW.30223

[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 110

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag/Sonntag, 20./21. April 1ey

Uuarst du nie von mie gegangen.

5)

Roman von Erich Ebenstein

Nachdruck verboten

Darf ich dich bitten, mir zu folgen, liebe Sigrid, ſagt er
herzlich, wobei ſeine hübſchen, ſchwarz bewimperten Blauaugen
teilnehmend den ihren begegnen und ſein von dunklem Haar um=
rahmtes
Geſicht in warmem Mitgefühl erſtrahlt,
Es iſt das erſtemal, daß Livius Hallberger der Geſchäfts=
leiter
der Firma Donawend, Sigrid ein perſönliches Zeichen von
Teilnahme gibt. Denn bisher iſt er ihr wohl um es nicht mit
Frau Sophie zu verderben ſtets nur kühl, förmlich wie ein
Fremder begegnet.
Seine Tante runzelt denn auch erſtaunt mißbilligend die
Stirn und wirft ihm einen ſcharfen Blick zu, den Livius indes
nicht zu bemerken ſcheint.
Sigrid betroffen durch ſeinen ausdrucksvollen Blick
legt verwirrt ihre Hand auf den dargebotenen Arm und folgt
ihm nach dem Nebenzimmer.
Im anſtoßenden Herrenzimmer, das zwiſchen Donawends
Schlafzimmer und dem Rauchzimmer liegt, wo Sigrid die Abende
mit ihrem Schwiegervater zu verbringen pflegte, ſitzt Kommiſſar
Butnik mit einem Schreiber und nimmt Protokolle auf.
Die eigentliche Mordkommiſſion, beſtehend aus Staatsanwalt,
Gerichtsarzt, Unterſuchungsrichter und dem Chef der Kriminal=
abteilung
, wird erſt erwartet.
An Sigrid werden eine Menge Fragen geſtellt, die ſie nach
beſtem Wiſſen beantwortet, obwohl die meiſten ihr belanglos er=
ſcheinen
. Livius Hallberger iſt neben ihr ſtehengeblieben.
Als ſie nach den Vorgängen des verfloſſenen Abends befragt,
eben von dem Roſendiamanten, den ihr Schwiegervater ihr ge=
zeigt
, zu ſprechen beginnen will, tritt Livius mit einer Entſchul=
digung
vor.
Verzeihen, Herr Kommiſſar, wenn ich ungefragt das Wort
ergreife, aber mir kommt eben erſt zum Bewußtſein, daß dieſer
außergewöhnlich koſtbare Stein, den ich auf Wunſch des Verſtor=
benen
geſtern aus dem Safe der Nationalbank holen mußte, viel=
leicht
in einem Zuſammenhang mit ſeinem tragiſchen Ende ſtehen
könnte.
Wieſo? Ich dachte, Sie und Frau Sophie Donawend hätten
vorhin erklärt, daß keine Wertgegenſtände fehlen, alſo allem An=
ſchein
kein Raubmord vorliegt.
So dachten wir. Aber ich vergaß, daß ſich ſeit geſtern der
Roſendiamant in Obhut meines Onkels befand, und meine Tante
wußte nichts davon, daß ich ihn im Auftrag des Verſtorbenen
hierher ſchaffen mußte. Da dieſer Stein den Wert eines Ver=
mögens
repräſentiert und wohl die Habſucht eines Verbrechers
reizen konnte, ſcheint es mir vor allem dringend notwendig, feſt=
zuſtellen
, ob ſich der Stein noch hier befindet.
Gewiß, ſelbſtverſtändlich!"
Livius wendet ſich an Sigrid.
Da Onkel dir den Stein, wie ich aus deinen Worten vor=
hin
entnehme, gezeigt hat, erinnerſt du dich vielleicht auch,
ob er ihn nachher wieder verwahrte oder im Rauchzimmer offen=
ſtehen
ließ, liebe Sigrid?
Er verwahrte ihn wieder im Kaſſenſchrank, aus dem er ihn
genommen hatte. Ich bat ihn darum, weil das ungewöhnlich
ſtarke Blitzen und Leuchten des Steines mich nervös machte.
Der Kommiſſar greift nach einem Schlüſſelbund, das vor ihm
auf dem Tiſche liegt.
Hier ſind die Schlüſſel, die man auf dem Nachttiſchchen
Herrn Donawends fand. Zweifelsohne befinden ſich auch die
Kaſſaſchlüſſel darunter. Wollen Sie alſo die Kaſſa öffnen, Herr
Hallberger, und in meiner Gegenwart nachſehen, ob ſich der er=
wähnte
Stein darin befindet?"

Mit Vergnügen, Herr Kommiſſar, wenn es mir gelingt, den
Schrank zu öffnen. Da dies aber nur möglich iſt, wenn man das
Merkwort, nach dem beim Schließen die Buchſtaben geſtellt wer=
den
, kennt und ich davon keine Ahnung habe, fürchte ich .."
Ich kenne es, fällt Sigrid raſch ein, Papa ſagte die ein=
zelnen
Buchſtaben halblaut vor ſich hin, als er den Schrank ſchloß,
es iſt Manfred‟.
Frau Sophie, die dem Geſpräch ſchweigend mit unbewegter
Miene gefolgt iſt, wirft einen ſeltſam höhniſchen, ſtechenden Blick
auf ihre Schwiegertochter.
Der Kommiſſar und Livius Hallberger haben ſich inzwiſchen
nach dem Nebenzimmer begeben. Der Kaſſenſchrank wird nach
dem angegebenen Wort ohne Mühe geöffnet. Aber er iſt bis auf
wenige Papiere und eine mäßige Summe Bargeld leer. Von der
Kapſel mit dem koſtbaren Roſendiamanten iſt nirgends auch
im Geheimfach des Treſors eine Spur zu entdecken.
Sigrid, die ſehr beſtürzt iſt und ſich die Sache durchaus nicht
erklären kann, wird nun von dem Kommiſſar nach den weiteren
Ereigniſſen des geſtrigen Abends befragt.
Sie wiederholt alles, was zwiſchen Donawend und ihr ge=
ſprochen
worden iſt, bis auf ſeine Schilderung jener längſt ver=
gangenen
Ereigniſſe, die ihn in den Beſitz des Steines geſetzt
hatten.
Davon zu ſprechen, fühlt ſie ſich aus Rückſicht auf den Toten
nicht berechtigt, da Donawend ihr ausdrücklich erklärt hat, dies
Geheimnis bisher nicht einmal ſeiner Frau und Manfred mit=
geteilt
zu haben.
Wenn Fred erſt zurückkehrte, würde ſie es ihm wohl erzäh=
len
, aber dieſe fremden, gleichgültigen Menſchen brauchten nichts
davon zu wiſſen.
Dagegen ſprach Sigrid von dem unheimlichen Schatten, den
ſie beim Hinaufgehen im Korridor geſehen zu haben glaubte, und
von der ſinnloſen Angſt, in die er ſie verſetzt hatte,
Sie ſind ſicher, daß es ſich dabei wirklich um eine fremde
Perſon handelte, gnädige Frau.
Nein ganz ſicher wohl nicht, meint Sigrid zweifelnd.
Ich war ſehr erregt geſtern abend und kämpfte ſchon die ganze
Zeit über gegen Angſtgefühle an. Das war wohl auch die Ur=
ſache
, daß mir der Anblick des Roſendiamanten viel mehr Unbe=
hagen
als Bewunderung einflößte und ich Papa bat, ihn weg=
zutun
."
Hatten Sie einen beſonderen Grund, erregt zu ſein?
Ja und nein. Mein Mann verreiſte vor drei Wochen
nach Jaffa, wo die Firma Donawend eine Teppichweberei und
eine Filiale gegründet hat. Seitdem habe ich noch keine Nach=
richt
von meinem Gatten erhalten."
Eine nähere Beſchreibung über jenen angeblichen Schatten
im Korridor vermögen Sie nicht zu geben?
Nein.
Haben Sie ſonſt noch etwas von Belang anzugeben.
Nein.
Dann können Sie ſich vorläufig zurückziehen, gnädige Frau.
Wenn wir noch Auskünfte von ihnen benötigen, werden wir Sie
holen laſſen. Der Kommiſſar, ruft einen andern Namen auf,
und Sigrid tritt mit einer leichten Verbeugung zurück.
Livius bietet ihr den Arm und geleitet ſie hinaus. Als beide
an Frau Sophie vorüberſchreiten, trifft Sigrid aus den Augen
ihrer Schwiegermutter ein ſtarrer Blick von ſo merkwüdigem
Ausdruck, daß die junge Frau förmlich zuſammenfährt und auch
Livius ſeine Tante betroffen fragend anſieht. Doch Frau Sophie
hat den Kopf bereits wieder abgewandt und ſcheint nur mehr

Intereſſe für die Fragen des Polizeikommiſſars an den Pon
Bauer zu haben.
Draußen auf dem Korridor verabſchiedet ſich Livius
Sigrid. Sein heute ſo ungewöhnlich freundliches Weſen gegem
gibt ihr den Mut zu der Frage, ob er heute bereits im Kon
geweſen ſei.
Nein, lautet die Antwort. Ich wollte eben fortgeſ
als Severin mit ſeiner Schreckensbotſchaft das Haus alarmin
Da mußte ich als einziger männlicher Vertreter der Farm
ſelbſtverſtändlich bleiben und Tante zur Seite ſtehen.
So wirſt du wohl heute gar nicht mehr ins Büro kommch
Doch. Hin muß ich auf jeden Fall, denn der Tod un ſ.
Chefs, den ich vorhin nur kurz Herrn Doktor Rutte telephonf
mitgeteilt, wird ſelbſtverſtändlich wie eine Bombe in den Bil
gewirkt und daſelbſt eine heilloſe Verwirrung angerichtet hobl
Ich warte hier nur noch das Erſcheinen, der Gerichtskommiſ
und das vorläufige Ergebnis der Tatbeſtandsaufnahme ab. Dok
fahre ich ſogleich nach dem Kontor. Warum fragſt du danoch
Weil ich wiſſen möchte, ob nicht doch vielleicht heute Ig
richten von Fred eingelaufen ſind.
Das begreife ich darauf warten wir ja alle ſchon
ſpannt. Aber ich fürchte, mit der erſten Poſt iſt wieder nichts
kommen, ſonſt hätte Rutte es mir ſchon telephoniert. Um
Uhr kommt die zweite Poſt.
Würdeſt du ſo gütig ſein, Livius, mich anzutelephonig
falls mit dieſer Poſt etwas käme?"
Selbſtverſtändlich. Vielleicht kann ich ſchon zu Mittag
Nachrichten oder gar einen Brief für dich mitbringen. UebrEſ
beauftragte ich Doktor Rutte bereits, an Manfred zu depeſchia
damit er ſogleich die Rückreiſe antritt. Durch Onkels Tod,
ihn zum erſten Chef der Firma macht, iſt ſeine Anweſenheit
jetzt dringend nötig, und die Sache in Jaffa muß eben auf ſril
verſchoben werden.
Fred kommt zurück! Der Gedanke verdrängt vorläufig a
andere in Sigrid. In ihrer Wohnung angelangt, ſetzt ſie ſichſt
ans Fenſter und hängt ihm nach. Es würde ein trauriges
derſehen ſein nach dem Entſetzlichen, das hier geſchehen. Abe=
Fred brauchte ſie dann doch nicht mehr zu zittern, ſich nicht d
in Sorgen um ihn zu verzehren, wie in dieſen letzten Tagen
Und nie wieder würde ſie ihn von ſich laſſen! Wenn er

ter noch einmal nach Jaffa mußte, würde ſie mit ihm don
gehen.

Sie hatte nun, da Papa tot war, ja auch niemanden
auf der ganzen weiten Welt als Fred.
Ihr eigener Vater kümmerte ſich ja kaum mehr um ſie,
ſie Freds Frau geworden. Ihre Mutter war tot. Nähere
wandte beſaß Sigrid nicht.
Ihre Gedanken ſchweifen zurück in die Vergangenheit.
Vater, Major von Tuswohl, war ſchon immer ein wenig u9
derlich geweſen, und ſeit er beim Umſturz als Berufsoffizier
kleiner Penſion entlaſſen worden, war er ein verbitterter Ma.)
der immerfort mit ſeinem Schickſal haderte und ſich durchaus
in die veränderte Umwelt hineinfinden konnte.
Ein an Hochmut grenzender Stolz auf ſeinen bevorzudl
Stand und Adel beherrſchte ihn neben der heimlichen Angſt,
der kleinen Penſion nicht auskommen zu können.
Und ſo bitter beſchämend er es empfand, daß Sigrid,
ihm nicht auf der Taſche zu liegen, einen Handelskurſus 4
ſolvierte und als Sekretärin bei Johann Donawend eintra, mWormatig
willigte er doch mit knirſchenden Zähnen darein, weil es
leider ſein mußte, denn für zwei reichte die Penſion
lich nicht.
(Fortſetzung folgt.)

Tageskalender.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reſtaurant Sitte. An beiden Feiertagen ſpielt Willy Melck4

Me

negen Geschäfts=
Ausverkaufs aufgabe. 6792b

Herren-, Damen- u. Kinderschuhe sehr billig.

Mittwoch, 24. und
Katz, Kirchstr. 10 Donnerst 25. geschlossen.

Fuß
pflege

Fr. Hartmann,
appr. Heilgeh.,
Grafenſtr. 20. (a

Neue

Erfindung!
Wir längen und
weiten
Schuhe b.2Nr.
garantiert.
Schnellbacher,
Eliſabethenſtr. 35
Karlsſtr. 47, Lad.

kaufen

ſehr
günſtig

Eunz

10 Ochſengaſſe 15

Eheſtandsdarleh.

Ve
Mäntel
werd. tadellos
repariert.
Gr.Ochſeng. 16
Laden

Ein 200 ccm
DKW-Motorrad
für 180 Mk. ab=
zugeben
. Ang. u.
O. 218 Geſchſt.

DKW
Motorrad, ſteuer
frei, 220. RM.
Willy Neuroth
Blumenthal= (e
ſtr. 24, Tel. 1060

Adler
Favorik=
Limouſine

ſehr ſchöner, zu=
verläſſ
. Wagen,
billig abzug. (a
MülleraOber
Rheinſtraße

SACHS-
Motorräder
nur im
Hule
Garl Lorsch
Pankraliusstr.2",

Mathemat. reine
u. angew., d.akad.
geb. Lehrer. Vor=
ber
. a. alle Ziele.
Nachhilfe. Witt=
mannſtr
. 30, I. (a

uſw.
Herdweg 28/31,
Ruf 495. (a

Zündapp
Mokor
räder

dieSchlager
von 1935
RM. 525 u. höh.
Mülleraober

Rheinſtr. 39.

Vogelhecke
1.4X4X2,5 m
bill. zu verkauf.
Martinsſtr. 58. (c

Schlafzim.

Wenn Sie Zeit haben

ſchöne Formen,
eig. Herſtellung,
Speiſezimmer
und Küchen
Garantiearbeit!
Möbel=Klohe
Landwehrſtr. 31.
Werkſt. u. Lager.
Eheſt.=Scheine. (a

so betrachten Sie sich jetzt einmal
eingehend meine Schaufenster.

Bieder-
meier
=Möbel,
Tiſche, Seſſel,
Sofas, Stähle
kauft man
Karlſtr. 41.

Conkinenkal=
Schreibm.

gebr. 140.
Leonh. Lutz,
22. Rheinſtr. 2
Fernruf 3409.
(I57D

Abfallholzs
Eiche ... 1.50 5
Buchen . 1.80
Kiefern . 2.
Faßfabriks
Heim, (a7
Arheilgerſtr. 535

Sie finden darin eine Auslese schöner
Stoffe für Gardinen und Dekorationen,
moderne Halbstores und Gitterstoffe,
gediegene Teppiche inHaargarn u. Plüsch
Verbindungsstücke, Vorlagen, Läufer,
die beliebten neuen Bettumrandungen,
Linoleum u. Stragula Teppiche u. Läufer,
Tiſch- u. Divandecken, Kiſſen, Steppdecken
Gediegen in Qualität und preiswert.

Mehrere
guterhaltene
gebrauchte runde
Zimmeröfen
ſowie mehrere

Rühenherde

nicht über 1 Met.
breit zu kaufen
Gb
geſucht.
Schreinerel Melk
Wishanſen.

Lungenkranke!

Gelbſt in ſchweren Fällen hoben Dr. Boeiher=Tabletten kaut dndl-
Berſchten gehoſfen. Qucſender Huſien wurde roſch keichter, Rit=
wurft
verfüſigte ſich, Fieber und Nachtiſchweiß ſchwanden, Caven-
nen
verbeiſten, Gewſcht Gole 34 Pfd. Zunahmel und Wohlbefinden

ſtelgerienſch. Mebreretauſend Anerkennungs . Dankſchreibena
Ein Beweie für dieWirkung! Verlangensle die wichtlgeBreſchlles
1. 18. Wie ſenden ſie boſtſenlos u. durche- ApothekeeineGrale

prebedleſes Spezlalmitels. Dr. Boeiber G.m. b.H. Münchents

Eineguterhaltene
Hächſelmaſchine
zu kaufen geſucht.
Brensbach, Wald=
ſtraße
40.

Für Geſangverein!
priv.
Biand geſucht.
Preisangeb. unt.
D. 216 Geſchſt.6

Gebrauchte
Küchentür mit
Glas 195X83 am
zu kaufen geſicht.
Ang. unt. O. 203
Geſchäftsſtelle.

Klavier
geſucht. Angeb.
mit Preis unt.
O. 189 Geſchſt.

Drehbank.
Bohrmaſch4
Schraubſtä
gegen Kaſſi
kaufen gel.
. O. 153 0

Flaſchenan)
immer
Feldmam;
Karlſtraße

Gebr. guterhalt.
Herren= und
Damenräder
1 Herrenrad
einige mal ge=
fahren
, auch für
größeren Jungen
geeignet billig zu
verkaufen.
Hahn,
Schwanenſtraße 12.

Samttädten
Teppich-und Gadinen-Haus
Heindch Meue
DARMSTADT ERNST-LUDWIGSTR: 15
DAS ZUVERLASSIGE FACHGEScHAFT FÜR INNENDEkORATION

Schlafzimmer

(V794

Eiche m. Nußb.,
ſehr ſchöne Mo=
delle
, ſehr billig
zu verkaufen. (a
Möbel u. Betten

der Kiſt
19h.
Ider 1 FC.
(üttel ve

Gebrauchte

Menger

Bleichſtraße 17.
Eheſtandsdarleh.

darunt. auch faſt
neue, ſtets bei (a

Stahlmakraß
u. Makraßen
nur Qualitäten
lief. an Privat
Eugen Reichle,
Matratzenfabri=
kat
Pirmaſens,
Schloßſtr. 55. (a
(Preiſe anford.)1

Dütting
DSchucterdaus 16

Gebr. Damen=
fahrrad
(Halbb.)
billig abzugeb. (e
Eliſabethenſtr. 35.

Ran
Ladenerker mit
Tür zu verkaufen
Lautenſchläger=
ſtraße
5.

Uhren
gut und billig
Bund
Schuchardstr. 9

1 Diwan
2 Sprungrahmen
verkäuflich. Kaup=
ſtraße
10, I.

Leiterwagen
Kaſtenwagen
Erſatzräder
auch ſehr billig.

Brückner

Holzſtraße, (*
am Brunnen.

Größere
Anzahl. Garten=
ſtühle
zu vertf.
Dieburgerſtr.89./*

2 Billard
verkauft Bahn=
hofbotel
.

Priva= Auto=
vermietung

mit Fahrer für
Geſchäftsreiſende
billigſt.
Bernhardt,
Karlsſtraße 28½=

Erika=
Kleinſchreibm.
mit Koffer,
gebr., Mk. 85.
Leonb. Lutz
22. Rheinſtr. 22
Fernruf 3409.
(V.577)

Hausfrauenbund
Kleiderſtelle
Woogsplatz 3.
Verkauf u. An=
nahme
v. guter=
halt
. Kleidern,
Schuh., Wäſche.
Mont., Mittw.
Freitags 10-12,
86 Uhr. (a

Eintagsküken
Lohnbrut
Geflügelhof
Haag, (a
Beſſunger Forſt=
haus
, vorRoßdorf

Junge Gänſe
814 Tage alt,
Stück 1.- bis 1.50
laufend abzugeb.
Griesheim b. D.
Hofmannſtr, 54,

ame Oloher Oduhre Oanmnr
und Jus Jazu mult
arinst I aaer Winer OLuurt inn
anf Jur Mhlln hur!

Für den Tiermarkt eignet ſich unſere Kleine ganz bee
ſonders, wie man ſieht. Sagen Sie ihr nur, was Sie zu

Kleines
Angorgkätzchen
zu verkaufen.
Landwehrſtr. 31

verkaufen haben oder was Sie kaufen wollen. Sie werden.
ſtaunen, wie viele intereſſierte Zuſchriften Sie aus allen
Ecken und Kanten hereinbekommen. Machen Sie nog
heute einen Verſuch!

[ ][  ][ ]

Ub

zu dend
Onkels
Inweſen
ben auf
je mit ihm
iat. M

ß Si

DDas Oſterfeſt brachte ſchon von jeher im Sport großen Be=
rläuſF
ter. Die günſtige Folge von vier freien. Tagen regte alle
FFiktrine und Mannſchaften zu einer ausgedehnten Reiſetätigkeit
n trauri?//ᛋ nd ſo war es kein Wunder, daß gerade an Oſtern der inter=
en
Autisnale Sportverkehr ſehr umfangreich war. Beſonders im
Mwallſport kamen zahlreiche ausländiſche Mannſchaften zu Tur=
Nch nich Pitren und Freundſchaftsſpielen nach Deutſchland, wie auch um=
En leheen Iufüteort viele deutſche Vereine zu Gaſtſpielen im Ausland ver=
aſſen
! Wem /Eüictet waren. In dieſem Jahre iſt nun allerdings der inter=
nionale
Sportverkehr ziemlich klein, da Deviſenknappheit und
v ſen=Beſtimmungen die Reiſetätigkeit ſehr erſchweren. Auf der
ien Seite iſt das natürlich bedauerlich, auf der anderen Seite
mmit es jedoch dem deutſchen Sportbetrieb zuſtatten. Es wird
en Oſtertagen namentlich im
Fußball
ierdeutſche Freundſchaftskämpfe in einer Anzahl geben, wie
ien lange nicht mehr. Im Vordergrund wird das große Ber=
gende
Fillter Fußball=Turnier ſtehen, an dem neben der Veranſtalterin
dek ein wenſt Alſ verva 93 drei Gaumeiſter, und zwar SpVgg. Fürth. VfL. Ben=
s
Berufsofüelah und Hertha/BSC. Berlin teilnehmen. Die Privatſpieltätig=
verbitterter
7E ſſch. ſen Süddeutſchland ſelbſt iſt ziemlich gering, da ſich die meiſten
d ſich durchw=miſid utſchen Gauligavereine auf Reiſen befinden. Am Oſterſonn=
pielen
der FV. Saarbrücken Polizei Chemnitz, der SV.
Ve baden-Boruſſia Fulda und die Sportfreunde Stuttgart
einen Neclk Acser München. Am zweiten Feiertag hat Phönix Karlsruhe
Eimlichen An Fig Fuldaer Boruſſen zum Gegner.
Die Reiſen der ſüddeutſchen Mannſchaften: Die Offen=
bhar
Kickers fahren nach Thüringen und ſpielen gegen den VfL.
Ateerfeld. SV. Eintracht Altenburg und Wacker Gera. Der
F2. Frankfurt iſt Gaſt beim Siegener BC. und TSV. Hagen,
eh 9 Hrmatia Worms trifft auf Viktoria Harburg und Polizei Lübeck,
in, weil / Xb H. FC. Nürnberg wurde von Werder Bremen und Eims=
Penſin Ahtil verpflichtet, und der SV. Waldhof kämpft gegen den SC.
ſurt und SV. 01 Gotha. Die Frankfurter Eintracht gaſtiert
Gm. Planitzer SV. und SV. Steinach 08 und der VfL. Neckarau
ſuſt mit dem SC. Erfurt und Spielverein Kaſſel die Klingen.
Mach dem Ausland fahren die Münchener Bayern,
ſam Oſterturnier in Budapeſt teilnehmen und dort auf Hun=
gi
und Ferencvaros treffen. 1860 München hat ebenſo
uwer SSV. Ulm Frankreich zum Reiſeziel gewählt. Am
Ein tag ſpielen die Löwen gegen den Le Havre AC. und am
Ancag gegen US. Valenciennes. Die Ulmer werden es mit den
Wi
Aa eurmannſchaften vom FC. Charellerairdais und von Vienne=
Aire=Loudon zu tun bekommen. Eine kombinierte Elf von
Kn=Sülz 07 und Rot=Weiß Oberhauſen nimmt am Turnier von
4neſſe Eſch in Luxemburg teil.
Oes wichtigſte Fußball=Ereignis Süddeutſchlands aber iſt zwei=
K
ſoone das Gaugruppenſpiel am Oſtermontag zwiſchen VfR.
Nichelll. / Anmheim und Phönix Ludwigshafen. Der Kampf konnte be=
duc
tn=lich am vergangenen Sonntag wegen des ſchlechten Wetters
ht ausgetragen werden und wird daher an Oſtern nachgeholt.
ouſtimF ½Ausſichten der beiden Mannſchaften auf den Sieg ſind nach
gürüne. 1½vor gleich verteilt.
Rtt
Weitere bedeutende Spiele im Reich und Ausland: Turu
A.ührk / AſKdorf Zwaluwen Holland (Sonntag), Turu Leipzig
tacke 04 (Sonntag), Warta Poſen Berliner SV. 92 (So.),
95 BismarckhütteFortuna Leipzig (Montag), Graßhoppers
SCorinthians London, Servette GenfFC. Sochaux, SV.
MſAVoetbalverenigung Tegelen.
Hockey.
Die großen Oſterhockeyturniere in Wiesbaden. Bad Kreuz=
, Hannover, Düſſeldorf und Berlin haben diesmal eine beſon=
9S Bugkräftige ausländiſche Beſetzung erhalten. Daß natürlich
ſh ſdie beſten inländiſchen Mannſchaften an den Turnierorten
9 Stelle ſind, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Wiesbaden wird
den Herren u. a. Tulſe Hill=England, Club de Campo Madrid,
Ede. Fransaiſe Paris, Graßhoppers Zürich mit dem Harveſte=
Der THC. und dem THC. Wiesbaden im Kampf ſehen. Bei den
mn kommen die Ealing Ladies London, die Wales Ladies,
Miß Wagſtaffs Team. Stade Frangais, Harveſtehude und die
Ndemtſche Auswahlelf. In Kreuznach geben ſich Deutſche Eis=
der
=Geſellſchaft Prag. Amſterdamer Hockey= und Bandy=Club,
ſox Zürich ein Stelldichein mit zahlreichen deutſchen Klubs.
LFfenbach wird ein Turnier mit überwiegend nationaler Be=
ſang
veranſtaltet. Aus dem Ausland wird nur die Frauenelf
Medoc Bordeaux kommen.
Zru den internationalen Jugend=Turnieren in Heilbronn,
ſa. Koblenz und Bremen wurden Schüler=Mannſchaften aus
m Teilen des Reiches ſowie aus England und Dänemark ein=
Kden.
Außerdem gibt es natürlich noch eine Unzahl von Freund=
ſtt
kämpfen in allen deutſchen Gauen. Im Ausland beteiligt
ſidar TB. Bruchſal an einem Turnier von Stade Lauſanne. Ein
de rkampf zwiſchen England und Dänemark findet in Bourne=
miſ
= ſtatt. Im
Handball
ſt nur ein Turnier auf dem Programm. In Aachen ſtreiten
GVereine VfB. 08 Aachen, Alemannia Aachen, Kurheſſen Kaſ=
Sportverein 98 Darmſtadt und SpVgg. Saarloius um die
llgene Sportplakette der Stadt Aachen.
Rugby.
Auch die Rugbyſportler benutzen die Oſtertage zu zahlreichen
Fuun dſchaftskämpfen.
Radſport.
An den beiden Oſterfeiertagen haben die deutſchen und aus=
ſuichen
Bahnen Hochbetrieb. Die deutſche Nationalmannſchaft
EBahnfahrer wird bei Radrennen in Singen ermittelt. Es
hde eine neue Wertungsform aufgeſtellt, nach der die Zuſam=
ſttellung
der Nationalmannſchaft erfolgt. Nach zwei Jahren
Hanch Berlin auf der neu hergerichteten Olympiabahn
Dder Bahnrennen zu verzeichnen. In Frankfurt und in
h nheim iſt den nicht zu den Bewerbern für die National=
mn
chaft gehörenden Amateuren Gelegenheit geboten, ihr Kön=
Rzr zeigen. Außerdem veranſtalten in Deutſchland noch Bres=
A Erfurt. Dudenhofen, Bonn und Neuß an Oſtern Bahn= Wett=
ſenlbe
. An deutſchen Straßenrennen werden Berlin-Leipzig
N.Rund um Bielefeld ausgefahren.

Motorſport.
zrum erſten Male in der neuen Saiſon treten auch die Renn=
beir
in Aktion. Beim Großen Preis von Monaco gelangt
enſte diesjährige Kraftprobe zwiſchen den neuen deutſchen
geim und verſchiedenen Neukonſtruktionen des Auslandes zur
Ein agung. Deutſchland iſt allerdings nur durch die drei Mer=
5S Benzfahrer Caracciola, von Brauchitſch und Fagioli vertre=
ſea
die Auto=Union ihre Maſchinen vorausſichtlich erſt beim
Nen Preis von Tripolis einſetzen wird. Nach den großen und

BC. Hartha Kickers Offenbach 2:1: SV. Freiburg Ein=
tracht
Frankfurt 1 5: Holſtein Kiel Wormatia Worms 1:1;
BV. 08 Lüdenſcheid FSV. Frankfurt 2:9; BuEV. Danzig
Boruſſia Neunkirchen 3:5: Eintracht Braunſchweig1. FC. Nürn=
berg
0:4; SC. Planitz-Jahn Regensburg : Chemnitzer BC.
Freiburger FC. 3:5; FC. Reichenbach-Bayern Hof 2:0; Spiel=
Vgg. GöttingenTura Kaſſel 2:2.

Spiele im Reich:

Als offizielles Plakat iſt ein Entwurf des Künſtlers Würbel=
Berlin ausgewählt worden. Es wird mit Inſchriften in vielen
Sprachen alsbald über die ganze Welt verteilt werden.

ſenſationellen Erfolgen der deutſchen Wagen im Vorjahre kann
man auch den kommenden Ereigniſſen mit Zuverſicht entgegen=
ſehen
. Insgeſamt werden das Rennen durch die Straßen von
Monaco 16 Wagen beſtreiten. Beſonders geſpannt iſt man auf
das Abſchneiden des neuen franzöſiſchen Rennwagens Sefac
der von Marcel Lehoux geſteuert wird. Alfa Romeo läßt ſich
wieder durch die Ferrari=Fahrer Nuvolari, Chiron und Graf
Troſſi vertreten und Maſerati ſetzt ſeine Hoffnungen in erſter
Linie auf Etancelin und Farina.
Ringen.
Die Europameiſterſchaften im griechiſch=römiſchen Ringen, die
am Freitag in Kopenhagen beginnen, werden am Oſtermontag
abgeſchloſſen. 75 Ringer aus 13 Nationen, darunter auch eine
deutſche Staffel, werden um den höchſten Titel, der in Europa zu
vergeben iſt, kämpfen. Unſere Ringer haben ſchwere Aufgaben
zu löſen, denn ſie treffen auf die beſte ſchwediſche, finniſche, däni=
ſche
und norwegiſche Ringerklaſſe. Aber auch die Athleten der
übrigen Nationen dürfen nicht unterſchätzt werden. Am ausſichts=
reichſten
von den deutſchen Teilnehmern ſind neben Europameiſter
Hornfiſcher Schäfer=Schifferſtadt, Möchel=Köln und Ehrl=München.
Pferdeſport.
Beim Militär=Reitturnier in Nizza ſtreiten die Offiziere von
neun Nationen um den Großen Preis der Nationen, der im
Vorjahr von der deutſchen Mannſchaft gewonnen wurde und dies=
mal
auch verteidigt wird. Die deutſche Vertretung geht wohl=
gerüſtet
in den Kampf. Am Oſterſonntag gibt es deutſche Rennen
in Dresden, Magdeburg, Krefeld München=Riem; am Oſtermon=
tag
in Karlshorſt, Magdeburg, Krefeld, Bielefeld und München=
Riem.
Tennis.
Auf den Berliner Rotweiß=Plätzen am Hundekehlenſee kämp=
fen
fünfzehn aus unſeren beſten Rangliſten= und Nachwuchsſpie=
lern
zuſammengeſetzte Männerdoppel um den vom Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler geſtifteten Ehrenpreis. Die Veran=
ſtaltung
verdient größte Beachtung, dient ſie doch der Förderung
einer Tennis=Diſziplin, die bislang bei uns ziemlich vernach=
läſſigt
worden war. Das Doppel war bei Davis=Pokalkämpfen
ſchon immer unſer ſchwacher Punkt, und darum iſt es beſonders
erfreulich, daß nun ſchon ſeit drei Jahren eine Konkurrenz für das
Männerdoppel ausgeſchrieben wird. Das Paar Cramm/Heinrich
Henkel geht als Favorit in den Kampf, und dieſe beiden Spitzen=
ſpieler
werden es aller Vorausſicht nach auch ſein, die ſich den
begehrten Preis des Führers erringen.
Sonſt iſt im deutſchen Tennisſport noch nichts los. Die Saiſon
wird bei uns erſt mit dem Wiesbadener Turnier richtig eröffnet
werden. Im Ausland werden an Oſtern die Schlußrunden der
italieniſchen Tennismeiſterſchaften in Rom entſchieden werden,
und wir hoffen, daß Cilly Auſſem mit dabei ſein wird. Inter=
nationale
Turniere gehen in Cannes und Monte Carlo vor ſich.
Verſchiedenes.
Die Winterſportler haben ihren Sommerſchlaf noch
nicht vollſtändig angetreten. In Schreiberhau treten ſie noch ein=
mal
vor die Oeffentlichkeit, nämlich beim traditionellen Oſter=
ſpringen
.
In Budapeſt gibt es ein internationales Fechtturnier das
durch die Teilnahme von Erwin Casmir=Frankfurt für uns Deut=
ſche
von Intereſſe iſt.
Das FJFA.=Exekutivkomitee tagt in Paris.
Quer durch Berlin, das bekannte Stromrudern der
Reichshauptſtadt, gelangt am Oſterſonntag zur Durchführung.

Städteelf: ElbingSC Charlottenburg 1:1; Raſenſport=
Preußen/Pruſſia Samland Königsberg (komb.)Viktoria 89 Ber=
lin
1:5; Germania Stolp-Polizei SV. Berlin 2:4; Vorwärts
Breslau-Blau=Weiß Berlin 3:0; Preußen HindenburgPolizei
Danzig 2: 1: SpVgg. Erfurt1. FC. Lauſcha 2:0: Dresdener
SC.Fortuna Düſſeldorf 1:1: Viktoria LeipzigSC. Erfurt 1:0;
Hamburger SV.FC. Schalke 04 3:3: Werder Bremen Eims=
büttel
Hamburg 2:2; VfL. KrefeldSV. 96 Hannover 7:3; Köl=
ner
SC.Holland Schwaben 3:4; Magdeburg Schönebeck=
Straßfurt=Calbe 11:1; BurgMagdeburg 3:2: Neuhaldensleben
Magdeburg 2:7.
Das Fußballprogramm am Karfreitag war recht ſtattlich.
In Süddeutſchland gab es allerdings nur wenig Betrieb,
da die meiſten Mannſchaften, ſofern ſie den Tag nicht überhaupt
zur Ruhe benutzten, auswärts verbrachten. In den Aufſtiegs=
ſpielen
war der Gau Südweſt beſchäftigt. Die Vorrunde
iſt jetzt bis auf einen Spielſonntag abgeſchloſſen. Der FV. Saar=
brücken
, der in Frankfurt gegen Reichsbahn=Rotweiß 1:0 gewann
und Opel Rüſſelsheim, das zu Hauſe Germania Bieber 3:2 ſchlug,
haben mit je 7:1 Punkten die Spitze, Bieber folgt erſt mit 4:4
Punkten und die übrigen drei Bewerber haben je 2:6 Punkte
erreicht.
Freundſchaftsſpiele von Bedeutung gab es nur vier;
die Stuttgarter Kickers unterlagen dem ſächſiſchen Gaumeiſter
Polizei Chemnitz mit 2:4, ein weiterer Gaſt aus Sachſen weilte
mit den Dresdener Sportfreunden in Stuttgart und unterlag
dem SV. Feuerbach mit 1:3. In Trier hatte Weſtmark den FC.
Schweinfurt zu Gaſt, das Treffen endete 0:0 und der FC. Pforz=
heim
ſchlug den württembergiſchen Gaumeiſter VfB. Stuttgart
mit 3:2 Toren.
Auf Reiſen befanden ſich zahlreiche Mannſchaften der
ſüddeutſchen Gauliga. Eintracht Frankfurt landete in Freiberg
(Sachſen) einen glatten Sieg mit 5:1 über den einheimiſchen
SV. der FSV. Frankfurt gaſtierte in Weſtfalen und beſiegte den
BV. 08 Lüdenſcheid mit 9:2 Toren. Dagegen wurden die Offen=
bacher
Kickers, die gleichfalls in Sachſen weilten, vom BC. Her=
tha
mit 2:1 Toren geſchlagen. Wormatia Worms war im Nor=
den
zu Gaſt und ſpielte gegen Holſtein Kiel 1:1. Boruſſia Neun=
kirchen
weilt über Oſtern im deutſchen Oſten und begann mit
einem Spiel in Danzig gegen den dortigen BuEV., das von den
Saarländern mit 5:3 gewonnen wurde. Mit dem gleichen Er=
gebnis
ſiegte der Freiburger FC. in Chemnitz über den dortigen
BC. Einen glänzenden Sieg errang der 1. FC. Nürnberg, der
in Braunſchweig die dortige Eintracht ſicher mit 4:0 Toren be=
ſiegte
. Die ſüddeutſche Bezirksklaſſen=Elf von Bayern Hof wurde
in Reichenbach vom dortigen FC. mit 2:0 geſchlagen und Tura
Kaſſel erreichte in Göttingen gegen die einheimiſche Spielver=
einigung
ein 2:2.
Im Reich gab es noch einige bemerkenswerte Ergebniſſe.
Der deutſche Meiſter Schalke 04 war beim Hamburger Sport=
verein
zu Gaſt und konnte gegen den deutſchen Altmeiſter nur
ein Unentſchieden von 3:3 erreichen. Hannover 96, der Gaumei=
ſter
von Niederſachſen, gaſtierte in Krefeld und erlitt eine ſen=
ſationelle
Niederlage von 7:3 Toren. Beim vorjährigen Sachſen=
meiſter
Dresdener SC. gaſtierte der deutſche Meiſter von 1933,
Fortuna Düſſeldorf. Die Weſtdeutſchen erreichten ein Unentſchie=
den
von 1:1 und der Niederrheinmeiſter VfL. Benrath ſiegte in
Hannover über Arminia mit 3:2.

Die Aufſtiegsſpiele im Gau Südweſt wurden am Karfreitag
mit zwei Begegnungen fortgeſetzt. In Frankfurt trafen ſich Reichs=
bahn
=Rotweiß und der FV. Saarbrücken und in Rüſſelsheim
wurde das am letzten Sonntag wegen Regen ausgefallene Treffen

ren die Einheimiſchen vor 3000 Zuſchauern mit 3:2 (3:0) über
Germania Bieber erfolgreich. In der Tabelle liegen weiterhin
Saarbrücken und Rüſſelsheim an der Spitze, die Entſcheidung
dürfte im Rückſpiel in Saarbrücken fallen. Der Tabellen=
ſtand
:
FV. Saarbrücken
8:4
Opel Rüſſelsheim
Germania Bieber
11:9 4:4
Reichsbahn Rotweiß
Polizei Darmſtadt
Ludwigshafen
4:14

Reichsbahn/ Rokweiß 5V. Saarbrücken 0:1 (0:0).
Der in Frankfurt ſpielarme Karfreitag beſcherte dem Spiel
an der Feſthalle einen Maſſenbeſuch, dem die Veranſtalter nicht
gewachſen waren. Es gab denn auch einige wenig ſchöne Szenen
und ſchließlich drückten die Zuſchauer, als ſie kurz vor Beginn nicht
alle Einlaß fanden, das Tor ein. 12 000 Perſonen waren um das
Oval an der Feſthalle verſammelt und dieſe Zahl dürfte wohl der
Rekord der Aufſtiegsſpiele bleiben. Die meiſten waren gekommen.
um den deutſchen National=Mittelſtürmer Conen zu ſehen. Der
Saarbrücker ſetzte ſich in der erſten Halbzeit nicht allzu ſehr ein,
was er aber tat, war gut und überlegt. Der knapve Sieg der
Saarländer war auf Grund der techniſch beſſeren Leiſtung der
Mannſchaft verdient. Die Frankfurter erſchienen auf verſchiedenen

[ ][  ][ ]

Poſten recht unfertig und nach anfänglicher Unſicherheit beherrſch=
ten
die Gäſte meiſtens den Kampf. Der entſcheidende Treffer fiel
kurz nach der Pauſe. Der für Heimer eingeſprungene Halbrechte
Lambäng ſchob den Ball zu Conen, dieſer lief einige Schritte und
ſchob den Ball kurzentſchloſſen ins Netz. Die zweite
Halbzeit war ausgeglichener als die erſte und die Bockenheimer
hatten, namentlich nach der Pauſe, viele gute Momente. Die Ge=
legenheit
des Ausgleichs wurde zwei Minuten vor Schluß ver=
geben
. als Theiß vor dem leeren Tore wider den Pfoſten köpfte.
Saarbrücken hatte noch in der Verteidigung Kelter durch Harig
erſetzt, die Frankfurter beſtritten den Kampf in kompletter Auf=
ſtellung
. Hervorzuheben iſt bei den Saarländern die ausgezeich=
nete
Abwehr, während im Angriff Conen bei ſeinen Nebenleutan
nicht immer die richtige Unterſtützung fand. Schiedsrichter S heel=
Pirmaſens war dem Treffen gewachſen.

Glücklicher Sieg von 9pel.

Opel Rüſſelsheim Germania Bieber 3:2 (3:0).
Vor 3000 Zuſchauern wurde am Karfreitag das Aufſtiege=
ſpiel
zwiſchen Opel Rüſſelsheim und Germania Bieber nachgeholt.
Abgeſehen von kurzen Drangperioden der Gäſte beherrſchten die
Opelſtädter vor der Pauſe den Kampf. Nach dem Wechſel wurden
die Bieberer aber auf Grund ihres Eifers ſehr gut, ſie beherrſch=
ten
meiſt das Spiel und drängten faſt dauernd. Sie holten zwei
Tore auf und erzielten auch eine Minute vor Schluß ein drittes,
das aber der Schiedsrichter nicht anerkannte. Die Zuſchauer waren
hiermit nicht einverſtanden und nach Schluß des Spieles konnten
nur mit Mühe Ausſchreitungen gegen den Schiedsrichter verhin=
dert
werden.
Opel legte in der erſten Halbzeit drei Treffer vor. In der
12. Minute ſchoß der für Butiriony halbrechts ſpielende Hitzel das
erſte Tor, zwei gelungene Kopfbälle von Krauß ſtellten in der 20.
und 37. Minute das Ergebnis auf 3:0. Nach dem Wechſel fiel in
der 35. Minute aus einem Gedränge nach einer Ecke durch den
Linksaußen Deyerling der erſte Gegentreffer Biebers und in der
37. Minute verwandelte Kaiſer einen Foul=Elfmeter zum zweiten
Tor. Schiedsrichter Oßwald=Worms war regeltechniſch nicht
ſchlecht, in ſeiner Spielleitung aber etwas zu laſch.

Die Preſſeſtelle des Deutſchen Fußball=Bundes teilt mit:
Bei einer Generaldurchbeſprechung des geſamten Länderſpiel=
Programms und unter Berückſichtigung der noch durchzuführenden
Meiſterſchafts= und Aufſtiegsſpiele der Vereine hat ſich eine Um=
ſtellung
und Aenderung der für die bevorſtehenden vier Länder=
kämpfe
vorgeſehenen Mannſchaften als notwendig ergeben. Die
deutſche Reichsmannſchaft ſpielt deshalb in Brüſſel gegen Belgien
in folgender Aufſtellung.
Jakob
(Jahn Regensburg)
Munkert
Buſch
(1. FC. Nürnberg) (Duisburg 99)
Gramlich Goldbrunner
Schulz
(Eintr. Frankf.) (Bayern Münch.) (Arm. Hannover)
Lehner Siffling
Lenz Damminger Fath
(Schw. Augsb.) (SV. Waldh.) (Bor, Dortm.) (Karlsr.) (W. Worms)

Gegen die urſprünglich vorgeſehene Elf, die mit Buchloh;
Janes, Tiefel; Bender, Goldbrunner, Gramlich; Lehner, Siffling,
Schulz. Conen und Fath ſtand, iſt alſo das Hintertrio vollſtändig
ausgewechſelt worden. Buchloh wird von ſeinem Verein bei den
Aufſtiegsſpielen zur Gauliga gebraucht, während die Umſtellung
in der Verteidigung aus taktiſchen Gründen erfolgt ſein dürfte.
Jakob, Munkert, Buſch bilden jedoch ebenfalls ein Bollwerk, das
nicht ſo leicht zu überwinden ſein dürfte. Munkert ſpielt zum erſten
Male in der Reichsmannſchaft. Außer ihm und dem Hannoveraner
Schulz, der vom Sturm in die Läuferreihe zurückgezogen wurde
(Schulz iſt von Haus aus Mittelläufer), gibt es noch zwei Debü=
tanten
und zwar Lenz=Boruſſia Dortmund und Damminger= Karls=
ruher
FV. Alſo insgeſamt vier Neulinge‟. Das iſt beſtimmt etwas
viel, ein Experiment iſt es jedoch nur im Sturm. Conen wird
ebenfalls bei einem Aufſtiegskampf ſeines Vereins (Germania
Bieber gegen FV. Saarbrücken in Bieber) gebraucht und wurde
deshalb freigegeben. Für ihn wurde Damminger und für Schulz
der Dortmunder Lenz aufgeſtellt. Von dem Einſchlagen dieſer bei=
den
Spieler wird im Brüſſeler Heyſſel=Stadion vieles abhängen.

Als Erſatzleute machen die Reiſe nach Brüſſel mit: Jür=
riſſen
=Rotweiß Oberhauſen (Torwart), Konrad=Eintracht Frank=
furt
(Verteidiger) Lippert=Gießen 1900 (Läufer) und Reimann=
Germania Ilmenau (Stürmer)
Offizielle Begleiter der Reichsmannſchaft ſind Gauführer Ehle,
Gauführer Dr. W. Raßbach, Gaugruppenſportwart Wolz. Dr. Xan=
dry
und Reichstrainer Nerz. Deutſchland ſtellt Dr. Bauwens als
Linienrichter.

Belgiens Fußball-Elf gegen Deutſchland.

Der Belgiſche Fußball=Verband hat, wie man bereits erwar=
tete
, für den am 28. April in Brüſſel ſtattfindenden 6. Fußball=
Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Belgien die gleiche Mann=
ſchaft
aufgeſtellt, die ſich am Sonntag in Brüſſel gegen Frankreich
ausgezeichnet bewährte und 1:1 ſpielte. Belgiens Vertretung für
den 28. April lautet alſo:
Badiou
(Daring Brüſſel)
Paverich
Smellinck
(FC. Antwerpen) (Union St. Gilloiſe)
Dalem
Stynen Claeſſens
(SC. Lüttich) (Berchem Sport) (Un. St. Gilloiſe)
Devries Voorhoof Braine Iſenborgh van Beeck
(FC. Antw.) (LierſcheSK.) (Prag) (BeerſchotAC.) (FC. Antwerp.)

Zußballkurſus in Darmſtadt.

Am 9. und 10. Mai ſteht mir der Bundesſportlehrer Oswald
zu einem kurzen Lehrgang für Darmſtadt zur Verfügung. Um
dieſe Gelegenheit voll auszunützen, ſollen möglichſt Ganztages=
kurſe
ſtattfinden, und zwar für ſolche Spieler, die wegen ihres
jugendlichen Alters für Jungliga in Frage kommen. In dieſem
Zuſammenhange ſei nochmals auf die von Herrn Schäfer=Groß=
Gerau geforderte Meldung hingewieſen.
Um möglichſt raſch hinſichtlich der Beteiligung bei obigem
Kurſus klar zu ſehen, fordere ich hiermit alle Fußballvereine
Darmſtadts und der nächſten Umgebung auf, zu einer am Diens=
tag
, 23. April, um 18.30 Uhr im oberen Zimmer der Brauerei
Schul (Schloßgaſſe) ſtattfindenden Beſprechung je einen Vertreter
zu entſenden.
(gez.): Dr. Grünewald, Kreisführer.

Polizei Darmſtadt V.f.B. Ludwigsburg.

Mit dieſem Spiel am 1. Oſterfeiertag unterbricht der Süd=
heſſenmeiſter
die Reihe der diesjährigen Aufſtiegsſpiele. Die
Landespoliziſten haben ſich hier einen Gegner ausgemacht, der
der geeignete Prüfſtein ſein wird für die weiteren noch ausſtehen=
den
Aufſtiegsſpiele. Die Ludwigsburger ſind eine ſpielſtarke und
techniſch auf guter Höhe ſtehende Mannſchaft, die ſich in den dies=
jährigen
Verbandsſpielen den 2. Platz erkämpft hat. Am erſten
Oſterfeiertag wird jedenfalls ein ſpannender Kampf zu erwarten
ſein. Kein Sportler ſollte ſich dieſen Kampf entgehen laſſen.
Polizei:
Klein
Göbel
Scheurmann
Kaſpar
Kaufmann
Plenk
Blank
Sauer Keck . Seib Pfeiffer
Erſing 1. Doſchka Diezel Feyler 1. Wildermut‟
Hürttlen
Erſing 2.
Hahn
Feyler 2.
Becher
Ludwigsburg:
Gurinner

Am 1. Oſterfeiertag am Böllenfalltor:

2,00 Uhr: Jungliga SV. 98 Jungliga SC. Stuttgart.
3.30 Uhr: SV. 98 Viktoria Aſchaffenburg.
Der SV. 98 wartet am Oſterfeiertag mit zwei intereſſanten
Spielen auf. Zunächſt werden die Jungliga=Mannſchaften des SC.
Stuttgart und des SV. 98. die beide Meiſter ihrer Bezirke ſind,
die Klingen kreuzen. Man darf gerade auf dieſes Treffen geſpannt
ſein, denn bekanntlich werden in Jungligamannſchaften nur die
Spieler aufgeſtellt, die ob ihrer Veranlagung ſpäter einmal zu
höheren Aufgaben herangezogen werden.
Bei den Aſchaffenburgern, die zum Hauptſpiel der 98er antre=
ten
, iſt der Sturm das Prunkſtück der Elf. Wenn eine Mannſchaft
in den Verbandsſpielen gegen gute Gegner nahezu 90 Tore ſchießt
und in vier gewonnenen Privatſpielen gegen ſo erſtklaſſige Gau=
ligavereine
wie FSV. Frankfurt, Union Niederrad, Phönix
Karlsruhe und Germania Fulda 19 Tore zuſtande bringt, dann
wird dieſe Behauptung ihre Berechtigung haben. Da die Aſchaffen=
burger
auch in dieſem Jahre Meiſter geworden ſind, wird man
einen Vergleich zwiſchen den Spitzenvereinen der Gruppe Franken
und Südheſſen ziehen können, und wir wollen hoffen, daß die 98er
alles tun werden. den Südheſſenbezirk würdig zu vertreten. In den
letzten Wochen iſt die Mannſchaft wieder ſehr ſtabil und leiſtungs=
fähig
geworden, und da am Sonntag wieder altbewährte Kräfte
mitwirken, die in der letzten Zeit pauſieren mußten, darf man
erwarten, daß ſich die Elf der Lilien gegen ihren großen Gegner
gut ſchlägt.
SV. 98 Darmſtadt FSV. 05 Mainz

B. Jugendmannſchaften.
Am zweiten Oſterfeiertag erwarten die 98er nachmittags um
2 Uhr zum fälligen Rückſpiel den Mainzer Fußballverein. Das
Vorſpiel konnte Darmſtadt trotz beſſerer Geſamtleiſtung nur mit
4:3 gewinnen. Wird der Vorſpielſieg wieder gelingen? Beide
Mannſchaften ſind gleichwertig. Nach dieſem Spiel ſteigt das
große Jungligaſpiel SV. 98 DarmſtadtSSC. Stuttgart ( Würt=
tembergiſcher
Meiſter). Bei beiden Spielen wird ſich der Beſuch
lohnen.
Weitere Spiele: Die 4=Jugend fährt ins Lahngebiet, wo ſie
zwei Gaſtſpiele abgibt, und zwar am 1. Feiertag gegen Weilburg
und am 2. Feiertag in Weilmünſter. Die C=Jugend ſpielt am
1. Feiertag in Arheilgen gegen die dortige B=Jugend.
Die beiden Schülermannſchaften ſind ſpielfrei.

Am Ziegelbuſch Oſterſonntag 10.30 Uhr:

Jahn 1875TG. 1865 Beſſungen.
Auf das Zuſammentreffen der beiden Lokalkontrahenten am
zweiten Feiertag vormittags ſei nochmals hingewieſen. Seit über
einem Jahr haben die beiden die Klingen nicht mehr gekreuzt.
Das Treffen wird ſich den früheren an Spannung und Fairneß
würdig anreihen. Bei zugeſagtem herrlichen Oſterwetter werden
die Sportfreunde ihren Oſterſpaziergang nach dem ſchön gelegenen
Platz am Ziegelbuch verlegen. Vor den 1. Mannſchaften tref=
fen
ſich die 2. um 9 Uhr.
Zu den Spielen in Spachbrücken fahren beide Mannſchaften
am 2. Feiertag ab Oſtbahnhof um 1.30 Uhr nachmittags; die per
Rad um 1.15 Uhr ebenda.

TG. 65 Beſſungen TSV. Zwingenberg.

In dieſem Treffen konnten die Beſſunger einen erneuten
Sieg an ihre Farben heften. In dem Treffen, das mit 2:1 eigent=
lich
reichlich knapp ausgefallen iſt waren ſie während des gan=
zen
Spieles den Gäſten deutlich überlegen. Allein großes Schuß=
pech
und ein vorzüglicher Gäſtehüter machten die beſten Torſchüſſe
unſchädlich. Hoffen wir, daß der momentane Aufſchwung von Be=
ſtändigkeit
iſt und ſomit noch ſchöne Siege gelandet werden. Ein
großer Prüfſtein für die Turner=Elf bildet das Treffen am
1. Feiertag draußen am Ziegelbuſch, wo ja bekanntlich in der
letzten Verbandsſaiſon ſcharf geſchoſſen wurde. Die 2 Mannſchäft
konnte ebenfalls mit 4:2 Sieger bleiben. Schiri Mühlbach=TG. 75
war in beiden Spielen ein aufmerkſamer Leiter.

Reichsbahn T5B. Darmſtadt.

An Oſtern weilt der SV. 1920 Echzell aus Oberheſſen mit ſei=
ner
1. Fußballmannſchaft bei uns als Gaſt, um am zwei=
ten
Feiertag auf unſerem Sportplatz am Dornheimerweg ein
Freundſchaftsſpiel gegen unſere 1. Mannſchaft auszutragen. Das
Spiel beginnt um 15 Uhr. Am erſten Feiertag um 14 Uhr
treffen ſich alle Fuß= und Handballer auf dem Sportplatz zum
Empfang der Gäſte. Am gleichen Tage ab 20 Uhr findet mit unſe=
ren
Gäſten gemütliches Beiſammenſein im Nebenzimmer des
Brauſtübl ſtatt, wozu alle aktiven Sportler und Turner erſchei=
nen
wollen. An alle übrigen Eiſenbahner Darmſtadts ergeht die
Aufforderung, am zweiten Feiertag dem Fußballſpiel beizuwoh=
nen
, um dem Reichsbahn=Turn= und Sportgedanken nach außen
hin ſichtlichen Ausdruck zu verleihen.

SVgg. 04 Arheilgen SVgg. Weiſenau.

Die Sportvereinigung Arheilgen hat ſich für den 1 Oſter=
feiertag
ihren Namensvetter aus Weiſenau zu einem Freund=
ſchaftsſpiel
eingeladen. Sie hat beſtimmt damit keinen ſchlechten
Griff getan, denn dieſe Mannſchaft hält in der ſehr ſpielſtarken
Gruppe Rheinheſſen der Bezirksklaſſe einen Mittelplatz ein. Be=
ſonders
ſtabil iſt das Schlußdreieck, das dem Sturm der Schwarz=
Weißen, der etwas verändert, ausſehen wird, das Toreſchießen
nicht leicht machen dürfte. Aber auch der Gäſteſturm verſteht es,
nicht nur Torchancen vorzubereiten, ſondern ſie auch mit Erfolg zu
verwerten. Hierbei iſt der Mittelſtürmer und der Halblinke be=
ſonders
gefährlich und wird der Arheilger Hintermannſchaft man=

1. Jugendmannſchaft der Germania Okriftel bei unſeren Jugend=
lichen
zu Gaſt. Auch dieſes Spiel dürfte unbedingt ſeine An=
ziehungskraft
nicht verfehlen. Denn beide Mannſchaften haben
ſchon erſtaunliche Leiſtungen gezeigt und werden uns auch am
Sonntag nicht enttäuſchen. Am 2. Feiertag empfangen die
Jugendlichen den FC. 03 Egelsbach ebenfalls um 2 Uhr.
R. Hofmann aus dem DFB. ausgeſchloſſen.

In Dresden fand unter dem Vorſitz des Bundes=Rechtswartes
Schwartz eine Verhandlung gegen den bekannten Fußballſpieler
Richard Hofmann=Dresden ſtatt. Der 25fache Nationale
wurde wegen Vergehens gegen die Amateurbe=
ſtimmungen
aus dem Deutſchen Fußball=Bund
ausgeſchloſſen. Das gleiche Schickſaal teilt der frühere
Vereinsvorſitzende des Dresdner SC. Püchel. Weiter wurde der
Dresdner Sportclub mit 800 Mark in Strafe genommen.
Bekanntlich hat Hofmann ſich durch Annahme von Geldern durch
eine Zigarettenfabrik für Ueberlaſſung ſeines Bildes ſchuldig
gemacht. Püſchel und dem Dresdner SC. mußten gleichfalls Stra=
fen
auferlegt werden, weil ſie von dieſem Vergehen wußten.
Willi Pfeiffer aus dem DFB. ausgeſchloſſen.

Der bekannte frühere Ligaſpieler der Frankfurter Eintracht,
der zuletzt bei Union Niederrad tätige Willi Pfeiffer, iſt durch
Urteil des Rechtswartes des Gaues Südweſt bis zum 31. De=
zember
1935 aus dem Deutſchen Faßball=Bund ausgeſchloſſen
worden. Außerdem wurde Pfeiffer auf Dauer unterſagt, ſich bei
Fußballſpielen im Innenraum eines Sportplatzes aufzuhalten.
Dem Urteil liegen Vorfälle beim Gauligaſpiel Union Niederrad
Sportfreunde Saarbrücken vom 27. Januar 1935 zugrunde.
Der Spieler Kullmann von Saarbrücken wurde in eine Strafe
von vier Wochen Spielſperre genommen.

Tagung des Eislaufverbandes.

FSV. Groß=Zimmern TSG. 1877 Ober=Ramſtadt.
Die Fußballer der TSG. Ober=Ramſtadt begeben ſich mit
ihrer 1. und 2. Mannſchaft am Oſtermontag zu Freundſchafts=

ſpielen nach Groß=Zimmern. Abfahrt 12.30 Uhr.
Mannſchaftsaufſtellung: Seibert; Obmann, Silberling;
Emich, Oehmichen. Steinberg; Emich. Neubert, Chriſt. Schwan,
Widmaier. 2. Mannſch.: Groß; Göckel. Liebermann; Krämer,
Wedel, Schäfer; Suppes, Walter, Schuchmann. Neubert, Rau.

Der Deutſche Eislaufverband hielt in den Räumen des Ber=
liner
Schlittſchuhclubs ſeine Jahresverſammlung ab, auf der
Fachamtsleiter Kleeberg über zwei zufriedenſtellende Jahre die
Vorjahresſitzung war ausgefallen Bericht geben konnte. Der
deutſche Eislaufſport hat bemerkenswerte Fortſchritte gemacht.
Die Erfolge Maxie Herbers und Ernſt Baiers ſowie Willy
Sandtners und Heinz Sames haben Europa aufhorchen laſſen,
und es iſt zu hoffen, daß ſich bis zum Olympiajahr weitere Steige=
rungen
feſtſtellen laſſen können. Nach Bildung der Eishockey=
Kernmannſchaft glaubt man auch hier endlich wieder voranzu=
kommen
. In Zukunft ſoll auch der Rollſchuhſport gefördert wer=
den
, und man hat zwecks deſſen eine engliſche Mannſchaft für den
4. Mai nach Stuttgart verpflichtet, wo ihr eine deutſche Auswahl=
mannſchaft
gegenübergeſtellt werden ſoll. Im olympiſchen Pro=
gramm
wird das Eisſchießen als Vorführung gebracht werden.
Den Abſchluß der Tagung, die von allen Gauen beſchickt war, bil=
dete
ein Vortrag von Dr. Pabſt=Berlin über die Schaffung weite=
rer
Kunſteisbahnen.

Giadloänſchterrgräiim un den Sahten

Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hat nam.0
der deutſchen Turn= und Sportgemeinde an den Führer an
Reichskanzler Adolf Hitler, der am Samstag, 20. April, ſein
46. Geburtstag feiert, ein Glückwunſchtelegramm mit folgens
Wortlaut geſandt:
Deutſchlands Turn= und Sportgemeinde, einig in dem Tu
ſatz, die geſtählte Kraft des Leibes und die entſchloſſene Stäu
des Charakters bis zum Letzten einzuſetzen für die Erfüllung
Aufgaben, die Sie, mein Führer, uns ſtellten, verſichert Sie
läßlich Ihres Geburtstäges, aufs neue Ihrer tiefen Verehru
und Treue einer Treue, die ſich um ſo feſter um Sie ſchließt.
mehr die Welt Sie mit der ſchwerſten Bürde belaſtet.
Gruppenführer und Reichsſportführes
gez. v. Tſchammer.

amd 20. Aptnt im Srankider W. M.

Der Reichsſportführer iſt als Ehrenpräſident der Au
Hundeausſtellung am 25. und 26. April 1935 in Frau
furt und wird die Gelegenheit dazu benutzen, zu der Tun
und Sportbewegung von Frankfurt und Umgebung zu ſpreckn
Der große Saal des Saalbaues wird den wie
digen und feſtlichen Rahmen für die Kundgebung abgeben.
Der Reichsſportführer ſprach das erſte und einzige Za
Anfang Juli 1933 in Frankfurt zu den Turnern und Sprt
lern, als er noch am Anfang ſeiner Arbeit ſtand. Alle 2
ſucher von damals werden ſich noch der Begeiſterung erinnen
die der Reichsſportführer für die Idee der Leibesübungen
wecken wußte.
Inzwiſchen hat die Turn= und Sportbewegung eine
ſtaunliche Entwicklung genommen. Alle Verbände ſind
Reichsbund für Leibesübungen vereinigt, der Spu
iſt getragen von der Begeiſterung der nationalſozialiſtiſche
Aufbauarbeit. Die Vorausſetzungen ſind erfüllt, daß i
Olympiſchen Spiele 1936 in Deutſchland en
Durchführung erfahren, wie ſie machtvoller bisher noch nie
reicht worden iſt.
Die Turner und Sportler, werden die Gelegenheit nd
verſäumen, den Reichsſportführer über die großen Ar

gaben zu hören, die dem deutſchen Sport geſtellt ſi /

Der Beauftragte des Reichsſportführers hat in Verbindung u
der Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen
Vorbereitungen für die Kundgebung übernommen.
Es wird erwartet, daß neben den Fachamtsleite
und deren Mitarbeitern und den Vereinsführern
unter allen Umſtänden zu erſcheinen haben, jeder Verein ſeine
Stärke entſprechend mit den aktiven Turnern und Sportlem
vertreten iſt. Gerade auf das Erſcheinen der Aktiven L
der Reichsſportführer größten Wert.
Bei dem zu erwartenden Andrang wird den Vereinen
raten, die benötigten Karten zu dem zur Deckung der reir./
Unkoſten notwendigen geringen Preiſe von 20 Pfg. im Vo=
verkauf
im Büro des Sportbeauftragten, Taunusanlage 4
am Mittwoch, den 24., und Freitag, den 26. Apr=
abzuholen
.
Der Bezirksbeauftragte des Reichsſportführers.
gez.: Hermann Topp.

Handball am Karfreitag.

Am Karfreitag kamen im Reich einige bedeutende Freum=
ſchaftsſpiele
im Handball zum Austrag. Das wichtigſte Ereignöſim, zum Einft

rchzo
hur
uine
LZeh
Berufsverb=
de
Seele mi
der
und ſe
urdneten
verjorſchliche

war wohl die Niederlage des Mittelrheinmeiſters TV. Siegbum=ge ſſurſam g

Mülldorf, der vor 2500 Zuſchauern, auf heimiſchem Boden 2u
Deutſchen Beamten=Verſicherung Berlin mit 7:10 (5:6) unterleg
Weſtfalens Meiſter Hindenburg Minden ſiegte mit 157
(10:5) ganz überlegen über den MTV. Braunſchweig, dank beſl=
rer
Technik und ausgezeichneten Wurfvermögens.
Der Niederſachſenmeiſter Polizei=SV. Hannover hatte ſich 1e
Poliziſten aus Weißenfels eingeladen. Die Gäſte konnten 99
nicht zur Geltung bringen und verloren vor allem in der zwi
ten Halbzeit waren ſie recht matt mit 5:15 (4:6).
Tuſpo Kaſſel weilte in Eiſenach und trat dort gegen 3e
Turnerſchaft Wartburg Eiſenach an. Beide Vereine lieferten
ein überaus intereſſantes Treffen, das erſt in den Schlußminucky
ſeine Entſcheidung fand. Nur knapp konnten die EinheimiſckN
nach ſcharfem Kampfe mit 12:11 (5:5) ſiegreich bleiben.
Brandenburg Berlin ſpielte in Erfurt, konnte aber gegen EN
VfB. Erfurt zu keinem Erfolge kommen. Mit 10:6 (4:2) wurdn.
die Berliner geſchlagen, deren Frauen mit 0:11 (0:8) von ON
Erfurtern eine noch höhere Niederlage einſtecken mußten. In 2n
Reichshauptſtadt herrſchte Spielruhe.
Weiterſtadt 1. Jugend Polizei Dſtdt. 1. Jugend 2:13 (1:6)

Breslau Feſtſtadt des 16. Deutſchen Turnfeſtes.

In einer Beſprechung des Führers der Deutſchen Turnerſcha.
Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten, mit dem Oberbürge
meiſter der Stadt Breslau wurde vereinbart, das 16. Deutſ=*
Turnfeſt 1938 in Breslau durchzuführen. Die Ausſprache erg.
völlige Uebereinſtimmung in allen techniſchen und wirtſchaftlig=
Fragen.

der zweite Tag.

Der zweite Turniertag hatte bei heißem Wetter wieder ein.
ausgezeichneten Beſuch aufzuweiſen. Das Programm zog ſich
doch zu ſehr in die Länge: Sieben Stunden Jagdſpringen, d.
dürfte ſelbſt für den eingefleiſchteſten Pferdeſportanhänger etw-
zu
viel ſein. Es gab in den zwei ausgetragenen Konkurrend
zwar keinen deutſchen Sieg, doch hinterließen unſere Vertrels
einen ausgezeichneten Geſamteindruck. Der Preis der p9.
tugieſiſchen Kavallerie zeichnete ſich durch ſieben ſchwr*
rige Hinderniſſe aus, von denen die meiſten die Höhe von 1
Meter erreichten. Unter den ſieben fehlerloſen Pferden befu:?
ſich auch der Holſteiner Nemo, der zum erſten Male bei eine ie,

ausländiſchen Turnier ſtartete. Oblt. Brandt brachte den We
lach auch im Stechen bis zur letzten Hürde fehlerfrei über d. ſ,

Kurs. Beim letzten Sprung zog er ſich jedoch vier Fehler S

Auf die gleiche Fehlerzahl kamen auch Coclite (Centurione Re

ler=Italien), Intépedia (Lt. Getuerrez) und Trevoux (Lt. *
liebe), die aber den Kurs in einer beſſeren Zeit abſolvierle
Nemo war zwar nur drei Sekunden langſamer, mußte ſich A."
mit dem vierten Platz begnügen. Den achten Rang teilten 9.
Dedo (Oblt. Schlickum) und Baccarat (Rittm. Momm) mit we
teren neun Pferden. Olaf unter Oblt Haſſe konnte ſich mit A=
Fehlern nicht placieren

Die Abwicklung des anſchließenden Preiſes der iIS

lieniſchen Kavallerie nahm mehrere Stunden in 4
ſpruch, da die Reiter den mit 15 Hinderniſſen ausgeſtatteten Ri-

zweimal zu reiten hatten. Bei der Wertung wurden die Erge

liſſe der beiden Läufe zuſammengezählt. Im erſten Gang
fand ſich unter den fehlerloſen Pferden von den deutſchen ſe
Thora unter Oblt. Haſſe, die aber dann im zweiten Gang Pe
hatte und nur auf dem fünften Rang einkam. Im zweiten O.
blieb Oblt. Schlickum auf Wange fehlerfrei, obwohl Oblt. Schie
kum beide Bügel verloren hatte. Wange hatte jedoch im eiſ
Gang ebenſo wie Baron (Oblt. Brand), der die Mauer velwe
gerte bereits vier Fehler gemacht. Fehlerlos heendeten bie
Umläufe der Schweizer Lt. Schwarzenbach auf Primulc. *S
italieniſche Kapitän Filipponi auf Aſello, der rumäniſche *
Apoſtol auf Bucurie und der Portugieſe Buceſta auf Beau.
Die beſſere Zeit ritt Lt. Schwarzenbach auf Primula heit..

dem auch der Sieg zufiel. Wange belegte den 7. und Baroſ.
10. Platz.

[ ][  ][ ]

mstag/ Sonntag, 20./21. April 1935
Surumn Hieldevent vii Aiito.!
ian Bild vom ſtrahlenden Geiſt im herrlichen
ſiſer hat der Führer 1933 in Stuttgart der Nation das
hdlld des deutſchen Jungmannen vor Augen geſtellt. Das
ſe =Bewußtſein, dem großen Ziel kraftvoll zuzuſtreben, adelt
pEenſatz des SA.=Mannes, adelt ebenſo das Streben und Rin=
des
Turners und Sportlers.
ichwingt in Lauf und Sprung, in Wurf und Schwung, bei
Fahrt über ſchneeigten Hang, im Kampf mit reißenden
der Leib, dann ſchwingt auch des Jungmannen Seele,
Sebt und ſteigert ſich das Lebensgefühl, dann ſchlägt das
Föher. Es wächſt der Glaube an die eigene Kraft, der Mut
elbſtſicheren Tat.
Io war es im Turnen und Sport ſchon geſtern und ehe=
Au Damit aber der Pendelſchlag weiter und weiter aus=
ge
damit er hinausgreife über die Sphäre des Einzelweſens,
ge über Mannſchaft, Verein und Verband, damit er hinein=
hden
Bereich der Volkheit, damit mit einem Wort
kuen und Sport bewußter Dienſt an Volk und Vaterland wird,
htfeder Turner, jeder Sportler ein ſtich= und hiebfeſter Ban=
häger
des Dritten Reiches wird, dafür hat der vom Führer
iere Reichsſportführer das Dietweſen, die völkiſche Erziehung,
An Bau der Leibesübungen mit eingebaut. Nicht als Fremd=
mr
, nicht als eine Kraft, die von außen an die Tore des weit=

zielſſſen.

niten Gebäudes mit ſeinen vielen Kammern ſtoße. Das Diet=
gbh
enkt ſeine Wurzeln tief in den aufgelockerten Seelengrund,
ſeun der Blütenbaum der Leibeskultur erwächſt. Dort, aus
hl.tiefen, holt es ſeine Nahrung; dem Rhythmus der entſpre=
e
Leibeskultur paßt ſich Methode und Tempo dietlichen
ſten s an. Mit dem Ausgang auf der Uebungsſtätte verliert
Fe=Fühlung und Bindung mit dem werktätigen Schaffen, dem
Aiy en Leben.
gilt ſo ähnlich ſagt Reichsminiſter Frick dem jungen
hen Turner und Sportler ein neues Ethos zu ſchaffen, ein
A0½, in dem vereint ſind die heiße Liebe zum Vaterland, die
ſans vor dem Staat und ſeinem Geſetz, der Wille zur Mit=
cht
aus freiem Entſchluß, vor allem der Wille zur Wehrhaftig=
Mtunid zum Nationalſozialismus, die Sehnſucht zum Urgrund
ſei ſn eingeborenen Artung, deutſchem Blut, deutſcher Landſchaft

Ver ſo den Kern des Dietweſens erfaßt hat, der wird nicht
151 fragen: Wofür Geiſtesſchulung gerade im
1 mit Leibesübungen? Er wird nicht fragen: Wer=
awir
nicht in Partei und SA., in den Einrichtungen des Nähr=
tehs
. in Arbeitsfront, in Beamten= und Lehrerbund genug
Aän Geringerer als der Führer betont es immer und immer
ſier, daß die Ergreifung der Macht nur Vorausſetzung war,
iisübung der Macht, das ſtaatliche Wirken nicht Selbſtzweck
biß es ſich darüber hinaus drehe um ein Erfaſſen der Volks=
DbenbefAum ein Ausrichten der Volkskraft, um die Erziehung
12 eutſchheit.
Lislzellig iſt der Organismus des Volkskörpers, längs und
glaufen die Zellenſtränge, in Tauſende von Aeſten zerteilt ſich
tre ensſtrom. In einer Lebensſphäre liegen die berufsſtändi=
hiiederungen
, in einer anderen die rein=kulturellen; eine
wütſſſt durchzogen vom Netz all der Verbände, die die Leibes=
in
als Hauptzweck auf ihre Fahne geſchrieben. Nur eine
Sküöher und wir gelangen zur Ebene der nun wieder neu ge=
vaye
en Wehrmacht, dem Schild und Panzer des Volkskörpers.
ii= Kraft der Erziehung muß allenthalben wirkſam ſein,
päüli den Menſchen in ſeinem innerſten Weſen erfaſſen und
mn Sie muß da einſetzen, wo der Seelengrund gelockert iſt:
Gyſerufsverband, ausgehend vom Ethos der Arbeit, die ſchwin=
gieut
!sseele mit den Idealen der Berufsehre füllend; den Arbeits=
nunr
von der Sippe über den Wirkbau des Standes zum Volks=
aian
, dem verſtrickten Gewebe aller ehrlich Schaffenden, hin=
ürhn
). Die Erziehungsarbeit der Partei geht naturgemäß in
täjaren Maße vom rein Politiſchen aus, die Erziehung in dem
RAilmind eben vom ſchwingenden Körper. Alle Erziehung aber,
nwin die Ausgangspunkte noch ſo verſchieden ſein, mündet ein
nfünggroßen Strom der Treue zu Volk und Vaterland, in ein
ſeſwztes Eingliedern in den Zellenbau des völkiſchen Staates,
fiüchzine in freier Mannentreue zu dem von Gott geſandten Füh=
iezmil
, ſeinen berufenen Organen Und erhöht ſich auf der über=
geſſmtten
Sphäre zu tiefer Ehrfurcht vor dem Göttlichen und
Urlesoi ſchlichen, die dem Germanen ſeit Urzeittagen im Blute
gſtetlieyzum Einfügen in die göttliche Weltordnung, zum Sohnes=
ters
TV.e geiharn gegenüber den göttlichen Geboten.
Elcher Turner, welcher Sportler möchte nun abſeits ſtehen,
10 G5=6wnurudend, nur empfangend die Dietarbeit auf ſich einwirken
laſh2 Möchte nicht wohl vom berufenen Dietwart angeregt
ſiegte
itfſchwingender Seele ſelbſttätig an ſich arbeiten? Be=
ᛋſtüder unbewußt dem Kameraden Führer werden zu
glleenr Erlebnis?
ſeis vom Körper ausgehenden Erziehungsarbeit ſchwebt ſtän=
MGn erfühltes, mit innerem Auge erſchautes Hochbild vor, das
ſüllen Idealen das Los der Unerreichbarkeit teilt.
a. der Funke aber einmal in der Menſchenſeele gezündet,
inant er weiter und treibt zur Flamme, die der kamerad=
ſticve
Antrieb immer neu entfacht. Selbſt wenn täglich neu
ine n werden müßte, ſo wird mit jedem Tag ernſten Ringens
wfthichere Sproſſe erklommen. Genau wie in der Turnhalle
Ru der Aſchenbahn.
Ernſt Gorr, Bezirksdietwart.

dele

u. Eisklub Darmſtadt Tennisklub
Frankfurk a. M.

1914

ännenden Kampf der letzten Saiſon erinnern, als es dem
GElgelang, in Frankfurt gegen den TK. 1914 die Meiſterſchaft
de9ß aues 13 des Deutſchen Tennis=Bundes zum ſechſten Male

m. Oſtermontag findet auf den Tennisplätzen am Böllen=
bu
as erſte Klubwettſpiel des TEK. in dieſer Saiſon ſtatt.
UK ieſes erſte Wettſpiel iſt von beſonderem Intereſſe, denn
eißener iſt der in Tenniskreiſen ſehr bekannte Frankfurter
ansilub 1914 Palmengarten. Noch mancher wird ſich an

uſwmnen. Beide Klubs beteiligen ſich an den diesjährigen
Homeitterſchaftsſpielen mit mehreren Mannſchaften, ſo daß es
598 Hei dem Freundſchaftskampf am Oſtermontag am Böllen=
ablt
portlich wertvolle Kämpfe geben wird, obwohl beide
Mhſchaften infolge der ungünſtigen Witterung ein regelmäßi=
9e95 raining bisher noch nicht haben durchführen können.
u. Darmſtadt ſpielen: Kleinlogel, Endriß, Sigwart Wer=
5erinewald. Vollrath, Woebke, Wittich, und die Damen
Ringer, Unckell. Adrian, Moeßner. Sennewald.
Spiele beginnen vormittags um 10 Uhr.
Mercedes=Benz in Monke=Carlo.
M*den großen Automobil=Firmen, die ſich an dem am Oſter=
moag
, 22. April, zur Entſcheidung kommenden Großen Preis
bomhſemiaco beteiligen, hielt als erſte Mercedes=Benz ihren Ein=
3ug1 Monte=Carlo. Zahlreiche Schauluſtige umlagerten die
ſech Eich mucken Laſtfahrzeuge der Untertürkheimer Firma, auf
denEdge vier Rennwagen ſowie das Erſatz= und Zubehörmaterial
benſlerk worden waren. Die Oberleitung liegt in den bewähr=
kemsſinden
von Ing. Neubauer, dem eine Schar von 20 Mecha=
nibic
nur Verfügung ſieht. Die für das Rennen beſtimmten
Fan)e Rudolf Caracciola, Manfred von Brauchitſch und Luigi
Farui ſowie Erſatzmann Geier ſind ebenfalls in Monte=Carlo
eimgroffen. In den Abendſtunden des Mittwochs rückte Signor
Fenur) mit ſeinen Leuten Nuvolari, Chiron, Dreyfus und Troſſi
anl=enſo wurden auch Etancelin und Zehender von Ingenieur
Na ſin, deſſen Wagen ſie fahren werden, begleitet. Die übrigen
Zeiihmer werden erwartet. Die durch die Straßen der Stadt
himate:, zum Hafen führende 3,18 Kilometer lange Rundſtrecke
iſt geits fertig hergerichtet; am Freitag früh von 6.307.30
Uh9 Holgte das erſte offizielle Training, das zur gleichen Zeit
am ſn=stag und Sonntag fortgeſetzt wird.
Für das Avus=Rennen der Molorräder
amr! Mai iſt nunmehr die Ausſchreibung erſchienen. Es werden
Dres ſemnen ausgefahren, und zwar in den Klaſſen bis 250, bis
bis 500 ccm. Das Rennen der Halbliterklaſſe führt über
nden (98,696 Km.), die beiden anderen über 3 Runden
Am.). An Preiſen ſtehen 3600 Mark zur Verfügung.
K
FEu

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 110 Seite 15

Neuer Segelflugrekord für Frauen.
Reichsſender Frankfurt

Die Königsberger Medizinſtudentin Liſel Zangemeiſter
hat am Donnerstag in Roſſitten einen neuen Segelflugrekord für
Frauen mit einem Dauerflug von 12 Stunden 57 Minuten auf=
geſtellt
. Fräulein Zangemeiſter ſtieg am Donnerstag früh um
6.04 Uhr mit ihrem Flugzeug auf und landete wohlbehalten um
19.01 Uhr. Das Flugzeug iſt als Schulmaſchine nach eigenen
Ideen und Angaben der Fliegerin in Roſſitten erbaut worden.
Olympiſche Winkerſptele.
Dr. Brohl=Dodtnau Führer der Nationilmannſchaft.
Um ſeine volle Arbeitskraft als Generalſekretdr der Organi=
ſation
der 4. Olympiſchen Winterſpiele widmen zu Lönnen, wird
auf Grund einer Entſcheidung des Reichsminiſterium, des In=
nern
der Sportwart des DSV., Baron le Fort, bis auf weiteres
von ſeinen Arbeiten befreit. In ſeiner Stellvertretung über=
nimmt
Dr. Brohl=Todtnau die Führung und Ausbildung der
Nationalmannſchaft. Alle übrigen ſportlichen Angelegenheiten
werden durch den Fachamtsleiter für Skilauf im Deutſchen Reich. für Leibesübungen, Joſef Maier, direkt erledigt.

Heft 12: Boxen
iſt erſchienen. Unterſtützt durch prächtige Photographien ſagen
Ihnen Fachleute das elementar Notwendige und ergänzend Fach=
männiſche
. Für nur 10 Pfg. erhalten Sie dieſes wertvolle Heft
bei allen Sportvereinen, Gliederungen u. Verbänden der NSDAP.
* Der ſiebenfache Traberſieger.
Alle Rennen eines Tages gewonnen. Seltene Rekorde.
Einer der merkwürdigſten Rekorde wurde in dieſen Tagen in
Berlin aufgeſtellt: Hans Frömming, ein junger, aber ſehr tüch=
tiger
Traberfahrer, konnte am 17 * F 1935 in Mariendorf
ſiebenmal in den Sulky ſteigen und alle ſieben Rennen des Tages
gewinnen.
So etwas iſt noch nicht dageweſen, ſolange Rennen überhaupt
gelaufen und gefahren wurden. Und das iſt ſchon eine ganze Zeit=
lang
her. In England gibt es ſeit dem Jahre 1556 Pferderennen mit
Totaliſator=Betrieb. Seit dieſer Zeit ſpielt es auch für die große
Maſſe der Zuſchauer und Wetter eine Rolle, welches Pferd und
welcher Jockey ſiegt. In Deutſchland werden ſeit 1830 Rennen
gelaufen, in den anderen europäiſchen Staaten meiſt ſchon früher.
Seit etwa hundert Jahren hat es ſich man weis es nicht
mehr, weshalb herausgebildet, im allgemeinen ſieben Rennen
an jedem Renntag ausreiten oder =fahren zu laſſen. Es kommt
natürlich vor, daß auch mal acht Rennen ſteigen, dagegen iſt es
ſelten, daß nur ſechs Rennen ſtattfinden. Sieben iſt das gute
Mittel, ſieben Rennen findet man bei weitem am häufigſten.
Nun kann man ſich bei dem Ehrgeiz, der alle Rennſtäll= und
Jockeys beſeelt, und bei der Konkurrenz, die in allen Ländern
unter den Ställen und Reitern vorhanden iſt, vorſtellen, daß jeder
Stall und jeder Jockey die meiſten Rennen gewinnen möchte. Das
hat nicht immer etwas mit Geld zu tun, denn die meiſten Renn=
ſtallbeſitzer
betreiben dieſen Sport nicht des Gelderwerbs wegen,
ſie ſetzen letzten Endes faſt alle zu. Die Jockeys ſind faſt durch=
weg
im feſten Sold, wenn nicht bei einem Stalle, dann bei einem
Trainer.
Aber wer die meiſten Rennen des Jahres gewonnen hat, iſt
Champion, und das möchte jeder gern werden. Da es aber nicht
alle werden können, ſo ſuchen ſie ſich andere Ziele aus, die zu er=
reichen
ſich lohnt Und eines dieſer bisher niemals erreichten
Ziele war: alle Rennen eines einzigen Tages zu gewinnen! Es
gab andere Rekorde. Vor dem Kriege machte der Rennreiter
Leutnant von Egan=Krieger eine Wette am gleichen Tage in
Köln und Hamburg zu reiten und zu gewinnen. Er ritt in
Köln den Sieger des erſten Rennens, flog nach Hamburg, ſtieg
dort im ſechſten Rennen in den Sattel, gewann wieder und damit
die Wette.
Solche und ähnliche Rekorde wurden aufgeſtellt, aber der eine
oben erwähnte wurde niemals erreicht. Es iſt unmöglich, aus=
zurechnen
, wie viele Renntage es bisher in allen Ländern der
Erde gegeben hat. Es mögen Millionen ſein. Trotzdem hat es
ſicher nur wenige Renntage gegeben, an denen ein Jockey in allen
Rennen des Tages ein Engagement hatte. Schon dies zu errei=
chen
, war und iſt ſchwer. Otto Schmidt und ähnliche erſtklaſſige,
äußerſt reelle und beliebte Jockeys haben es in ihren Glanztagen
natürlich fertigt gebracht, mehr als einmal in allen ſieben Rennen
eines Tages ein Engagement zu bekommen. Aber dann waren
die Pferde nicht danach, um immer den Sieger zu ſtellen.
Manche Rekorde laſſen lange auf ſich warten, manche ſogar
ſehr lange. Dieſer hier hat einige hundert Jahre gebraucht, bis
es ihm gefiel. zu fallen. Nun gehört er Hans Frömming, und
ſelbſt, wenn ſpäter einmal ein anderer das gleiche fertig bringen
ſollte, dann iſt und bleibt er doch der erſte, dem dies glückte. Und
deshalb ſollte man ſich dieſen Tag merken.
Willi Geſell.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette: Anzeigen=
leiter
: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 20762. Truck und Verlag: 2. C. Wittich
Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 26 Geiten.

Frankfurt: Sonntag, 21. April
6.35: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Michel.
Choral: Frühmorgens da die Sonn aufgeht. 8.15: Zeit u.
Wetter. 8.20: Jauchzet Gott in allen Landen! Solokantate
für Sopran und Orcheſter, von Joh. Seb. Bach. 8.45: Cho=
ralblaſen
. 9.00: Kathol. Morgenfeier. 10.30: Dtſch. Schatz=
käſtlein
. Und erlöſe uns Eine öſterliche Betrachtung. 11.00:
Chorgeſang. Ausf.: Kaſſeler Chorvereinigung. Ltg.: A. Maſer.
11.30: Alte und neue Oſterlieder.
12.00: Kaſſel: Mittagskonzert. Gaumuſikzug Arbeitsdienſt 22
Kaſſel. Ltg.: Gaumuſikzugführer Philipp jun. 13.00: Ein Volk
erzählt. 13.15: Schallpl.: Tänze deutſcher Meiſter. 14.00:
Kinderſtunde: Eie Oſterüberraſchung. 15.00: Stunde d. Lan=
des
: 1. Bäuerliche Poeſie. 2. Das Leben ſiegt. Eine öſterl.
Funkfolge
16.00: Kaſſel: Nachmittagskonzert. Kurheſſiſches Landesorcheſter.
Ltg.: Ludw. Maurick. 18.00: Jugendfunk: Vom Eiſe be=
freit
. Eine Oſterſendung. 18.30: Unterhaltungsmuſik. Alte
liebe Bekannte. Ausf.: Kapelle Franz Hauck.
19.00: Das Apoſtelſpiel. Von M. Mell. 20.00: Opern=Feſt=
Konzert 1. Mozart, 2. Lortzing, 3. Roſſint, 4. Ballettmuſik.
Die ſtzilianiſche Veſper, von Verdi. 5. Ruſſiſche Oper 6. Verdr.
2200: Nachr. 22.20: Kaſſel: Volksmuſik. 1. Kaſſeler Man=
dolinenorcheſter
1913. Ltg.: Hungerland. 22.45: Der Sport=
ſpiegel
des Sonntags. 23.00: Tanzmuſik. Kapelle Hauck.
1.00: Funkſtille.
Frankfurt: Montag, 22. April
6.35: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Möchel,
Choral: Wach auf, mein Herz, die Nacht iſt hin. 8.15: Zeit,
Wetter. 8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. 8.40: Stuttgart:
Bauer, hör zu! 9.00: Karlsruhe: Evangel. Morgenfeier.
9.45: Stuttgart: Franz=Schubert=Stunde (Schallpl.). 10.45:
Stuttgart: Deutſches Volk Deutſches Erbe. 4. Der Weg ms
Reich. 21. Sehnen und Erfüllung. Von Karl Kanig. 11.30:
Eine Oſterkantate. Für Kinderchor und Soloinſtrumente,
12.00: Ulm: Trompeterkorps des Artillerie=Regiments Ulm. Ltg.:
Obermuſibmeiſter Kiedaiſch. 13.00: Stuttgart: Kleies Ka=
pitel
der Zeit. 13.15: Stuttgart: Sonniges Leben Somiges
Land .. Heiteres in Wort und Ton zum Thema Frühlmg.
14.00: Stuttgart: Kinderſtunde: Wie die ſieben Schwaben den

Schalbplatten.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert. Ltg.: Muſikdir. Schröder.
Landesorch. Gau Württemberg=Hohenzollern. 18.00: Stuttgart:
Frühlmgslieder von Rob. Schumann. 18.30: Stuttgart: Es
ſenzt bereits bedenklich .. . . Allerlei Beziehungsvolles zur
Jahreszeit.
19.00: Köln: Kunterbunte Spielerei. 19.30: Vom Deutſchland=
ſender
: Großer Preis von Monaco. Origmalberichte von dem
Autorennen. 20.00: Sturtgart: Liſelott. Singſpiel in ſechs
Bildern von Rich. Keßler. Muſik: Ed. Künneke. 22.00: Stutt=
gart
: Nachr. 22.30: München: Das Tanzorcheſter. Ltg.;
B. Aulſch. 24.00: Stuttgart: Nachtkonzert.
Frankfurt: Dienstag, 23. April
6.00: Bauernfunk. 6.15 u. 6.45: Gymnaſtik. 6.50: Zeit,
Wetter. 6.55: Morgenſpruch; Choral: Jeſus lebt mit ihm
auch ich. 7.00: Frühkonzerr (Schallpl.). 8.15: Waſſerſtand,
Wetter; anſchl.: Stuttgart: Gymnaſtik. 9.00: Nur Freiburg:
Werbekonzert. 9.15: Nur Freiburg: 1. Von der Jockeles=Uhr
zum Schwarzwälder Rundfunkgerät. Funkbericht aus Villingen.
2. Fünf Lieder von Otto Cruſrus. 10 00: Nachr. 10.15:
Hamburg: Schulfunk: Schleswig unſere Hemmat. (Aum.,
10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00:
Werbekonzert. 11.30: Meldg. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Schallplatten: Schall und Platt pflücken einen Strauß
Wergißmeinnicht 13.00: Zeit, Nachr. 13.15: Mittags=
konzert
. Ein Muſikzug. Ltg.: Muſikzugführer Weilert. 14.15:
Zeit, Nachr. 14.30: Wirtſchaftsbericht. 14.45: Zeit, Wirt=
ſchaftsmeldg
14.55: Wetter. 15.00: Nur Freiburg: Nachr.
15.15: Für die Frau! 1. Blumen und Vaſen. 2. Mir Kindern
in der Natur! 3. Ehret die Tante!
16.00: Klemes Konzert für Violine und Klavier. 16.30: Kontre=
Admira= a. D. Kühlenthal: 70 Jahre Küſtenrettungswerk der
Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger. 16.45:
Schriftleiter R. Daub: Querſchnitt durch den Haushalt einer mo=
dernen
Großſtadt. 17.00: Trier: Nachmittagskonzert. In
der Pauſe: Kunſtbericht der Woche. 18.30: Zur Welthunde=
ausſtellung
in Frankfurt a. M. vom 26.28. April: A. Göſchel:
Menſch und Hund 18.45: Punkt, Komma, Strich und wie
ſie alle heißen. . . Eine vergnügliche Plauderei. 18.55: Meldg.
19.00: Kaiſerslautern: Orcheſter der Berufsmuſiker Kaiſerslautern,
Ltg.: Schmidt. 20.00: Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel.
20 15: Frankfurt: Reichsſendung: Stunde der Nation: Bauern
ſuchen das Reich. Ein Funkbild aus deutſcher Geſchichte.
20.45: Mir Strauß auf Konzertreiſen. 1. Rußland. Ausf.: Das
Funkorcheſter. Ltg.: Rosbaud. 22.0D: Zeit, Nachr. 22.15:
Nachr., Wetter, Sport. 22.20: Der goldene Grund. Gärten
Gottes bei uns zwiſchen Berg und Fluß. 23.00: Alte und
neue Schlager. 24.00: Nachtmuſik. 1. Aus volkstümlichen
deutſchen Opern. 2. Orcheſtermuſik.
Oiutien Oausännnn
Sonntag, 21. April
Königsberg: 20.30: Abendkonzert. Uebertragung bom
Internationalen Konzert= und Geſellſchaftsabend aus dem
Kurhaus Zoppot.
München: 18.05: Die Meiſterſinger von Nürnberg. Oper
in 3 Akten von Richard Wagner.
Frankfurt: 20.00: Opern=Feſtkonzert. Ltg.: H. Rosbaud,
Kopenhagen: 20.00: Präludium und Fuge von Buxte=
hude
u. a.
Kownv: 20.20: Litauiſche Muſik.
Stockholm: 20.25: 6. Sinfonie F=Dur v. Beethoven,
Helſingfors: 20.25: Populäre Muſik.
Wien: 20.45: Carmen, Oper von Bizet.
Budapeſt: 21.30: Zigeunermuſik.
Bukareſt: 21.30: Operetten=Potpourris.
Luxemburg: 23.00: Unterhaltungsmuſik.
Montag, 22. April
Breslau: 19.00: Bunte Oſtereier. Ein fröhlicher Reigen
mit Geſang und Tanz. Wer macht mit?
München: 18.20: Der Tatzelwurm oder: Das Glöckl von
Birkenſtein. Volksſtück mit Geſang in 4 Akten.
Stuttgart: 20.00: Liſelott. Ein Singſpiel von Eduard
Künneke.
Kownv: 19.25: Tosca, Oper von Puccini.
Beromünſter: 20.00: Singſpiel von Benatzki.
Wien: 20.00: Für jeden etwas, Funkpotpourri,
Helſingfors: 20.00: Militärmuſik.
Kopenhagen: 20.00: Moderne Tanzmuſik.
Luxemburg: 21.00: Unterhaltungsmuſik.
Warſchau: 21.00: Sinfoniekonzert.
Budapeſt: 23.05: Zigeunermuſik.
Dienstag, 23. April
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Bauern
ſuchen das Reich. Funkbericht aus deutſcher Geſchichte.
Breslau: 20.45: Der Primadonnenkrieg. Hörſpiel von
Wilhelm Heydrich.
Königsberg: 20.45: Bunte Abendmuſik. Kl. Funkor=
cheſter
. Ltg.: Eugen Wilcken.
München: 20.45: Schöne Volksmuſik aus Bergen am
Hochfellen.
Helſingfors: 19.50: Ballettmuſik.
Bukareſt: 20.00: Parſival, Oper von Rich. Wagner,
Brüſſel=frz.: 20.00: Mandolinenkonzert.
Kopenhagen: 20.15: Operettenmuſik.
Rom: 20.45: Soliſtenkonzert.
Mailand: 20.45: Czardasfürſtin. Operette v. Kalman,
Luxemburg: 21.40: Gluck, Händel, Franck u. a.
Warſchau: 22.45: Leichte Muſik.

F-FTAP

O

[ ][  ][ ]

MERKOR
EINTONNER

34Io. 1840.- a. /0.

1 To. 2150.- a. W. 5fach bereitt
TF998 General-Vertreter:
I.Donges & Wiest. Heinrichsstr. 52

Niedrige Beiträge. Kein Umlageverfahren; daher
keine Beitragserhöhung bei größerer Sterblichkeit.
Aufnahmen bis zu 60 Jahren. Kein Eintrittsgeld,
(3836a
Keine Wartezeit,

Näheres: Liebigſtraße 12 I., Mackenſenſtraße 38p.
Mitarbeiter geſucht!

Bohnenstangen

Pfosten, Baumpfähle, Stangen,
Bretter, Latten, Rähmiſnge
laufend sehr prefswert
abzugeben."

Neu &Henschke

Holzhandlung
Ecke Landwehrstraße Kirschenallee.

Hanomag

der ideale, zuverlässige
Qualitätswagen

UAOOB SCHEID

Kirchstraße 6. Telefon 360 und 361

von RM. 2375. an.
Neue Modelle vorrätig.

1223a

Müller & Ober

Rhein-
str
. 39

Alle Sorten
Büngemittel

Kali Kainit Thomasmehl
Kalimagneſia Ammoniak
Superphosphat Amſupka
Nitrophoska Ammonſalpeter
Leunaſalpeter Kalkſalpeter
Hakaphos Kalkſtichſtoff
Ia Düngekalk
Hornſpähne Lützeldünger
Torfmull Huminal
Roſenſtäbe Baumpfähle
Ia Saatkarioffeln
Ia Saathaſer
Ia Saatgerſte
In Saatmais
3794

Wilhelm Ulbrich
Darmstadt
Landgraf=Georgſtr. 67 Fernruf 1294

Das Zeichen

für Deutsche WK-Möbel,
die beste deutsche Wohn-
kultur
verkörpern und
trotzdem sehr wohlfeil
sind, bietet Ihnen sichere
Gewähr für restlose Zu-
friedenheit
.

Interessenten lassen wir
auf Verlangen gern den
Katalog kostenlos zugehen

R

Ränit.

Vi
Gart Biedbergtch. 2.5
Frankfurt am Main

von Radio-Pfeiffer
Mühlstr. 18, Tel. 2078
Bequeme Teilzahlungen! (1080a

Viele
neue Modelle
zum Selber-
schneidern
fin-
den
Sie in den
Ullsteln-
Frühjahrs-
Alben an
unsererSchnitt-
musterabteilg
.

o
Rüacht
nd Jau
Fa

AUTOGARAGEN

ein beliebter, reinwoll.
Stoff, in den Modefarben
bleu, grün, beige und
grau
. . Meter


aus feuer-, fäulnfs-, schwamm-,wurmsicherem im-
prägniertem
Holz D. R. P., Im Winter warm, im Som-
mer
kühl, gefälliges Ausschen, ſiefent preiswert:
Feversicherer Holzbau Nieder Ohmen
toscetesscnu
B0e

Rin
AAlen

ETNA-Heizung

an2

vieltausendfach
bewährt und aus-
geführt
für
Fabrikräume, Säle,
Hallen, Einfamilien-
häuser
, Kirchen
vereinigt die Vor-
züge
der Zentral-
und Einzelheizung.
Billig in Anlage und
Betrieb, Prospekte
und Vorschläge
kostenlos.
G.m.
Luftheizungswerkev. H.

Frankfurka. M., Mainzerlandstr. 193

dle Ies Wreltlttel
das ſchönſtenl

weiche Waſſ
zum Wäſchewaſchen

Nur IEH braucht Henko
Bleich=Soda, um hartes Leitungs=
waſſer
in ſchönes weiches Regen=
waſſer
zu verwandeln. Wenn Sie
dann die Waſchlauge bereiten,
haben Sie in jedem Falle eine
ſtark ſchäumende, waſchkräftige
Lauge und nutzen Waſchmittel und
Seife voll aus!

Henko

hilft beim Waſchen ſparen: Seife
vor Verluſt bewahren!

A

wie Vietoria
Opel, Adler,
Monument u.
Prometheus
ſchon mit 10.
Anzahlung.
Billige Preiſe
wie immer.

ORlO
Karlſtr. 14-16
Größt. Fahrrad=
u
. Kinderwagen=
Spezialhaus
Heſſens. (1828a

Koffer-
Arnold
Schuchardstr. 15
Ecke Luisenstr.

Bohnen=
ſtangen

Tomatenſtäbe
aus Holz oder
Draht. (a
Brückner, Holz=
ſtr
., a. Brunnen

Voranſchlag 1935.

Der durch den Stadtrat genehmigte Haupt
unſchlag und die Voranſchläge der Nebenkaſſen
das Rechnungsjahr 1935 liegen vom 23. April 12
b während der Friſt von einer Woche in den
annten Dienſtſtunden auf dem Rathaus, Zimmer
zur Einſicht auf. Innerhalb der Offenlegungsl
können ſchriftlich oder zu Protokoll Einwendungk
gegen den Inhalt vorgebracht werden.
SE
Darmſtadt, den 20. April 1935.
Bürgermeiſterei.

Hansa-Lloyd u. Goliath-Verkaufstelle heie
d. Wacker-Darmstadt - Olbrichwes 16- Tl.

[ ][  ][ ]

umstag/Sonntag, 20./21. April 1925

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 110 Seite 17

em bi

140
*

Gruß der Jugend an den Lenz.

Scherl-Bildmaterndienst.

Reich und Ausland.
Fhkfeft auf der Jugendburg Skahleck.
Einweihung im Herbſt.
erweſel. Am 4. Mai wird die Burg
Sieliak, die deutſche Jugendburg am Rhein, ihr
Rſafſſt halten. An dieſer Veranſtaltung werden
ſi huißer den Leitern der Staats= und Partei
ſtfün die geſamte Arbeiterſchaft, die an der Er
ſtung der Burg und ihrer Inneneinrichtung mit=
alſttim
, und alle Angeſtellten der Geſchäftsſtellen
dHFH.=Gaue Rheinland, Südheſſen, Main=
Y ſinDahn=Fulda, Kurheſſen und Saar beteili=
Nie Fertigſtellung der Burg Stahleck ſoll ſ=
Fidrt werden, daß Ende Auguſt oder Anfan=
S ber durch den Reichsjugendführer Baldur
MSchirach die Einweihung vollzogen werder

Rieſenbrand in Gokenburg.
Rund 20 Geſchäftsbetriebe eingeäſchert.
ſtockholm. Aus bisher noch nicht völlig ge=
klihe
: Urſache brach am Karfreitag morgen in
deicſusenannten Bazarviertel in Gotenburg ein
Fſ4 aus, das ſchnell um ſich griff. Erſt nach drei=
ſtümgen
Löſcharbeiten gelang es, die weitere Aus=
bysangg
des Brandes zu verhindern. Faſt ein
DeSel des ganzen Viertels, etwa 20 Geſchäfts=
beiſtbe
, ſind von der Feuersbrunſt vernichtet wor=
deinder
Brand fand reiche Nahrung an den auf=
geſeelten
Oelvorräten. Ein Feuerwehrmann
LiüdErch Glasſplitter ſchwere Verletzungen da
von Mon den Löſchmannſchaften mußten auch
eram wegen Rauchvergiftung ins Krankenhaus
geucht werden.
25. Todeskag Mark Twains.

Scherl-Bildmaterndienst.
Decſerühmte amerikaniſche Schriftſteller Mark
*=Mim ſtarb am 21. April vor 25 Jahren. Nicht
nugurckh die zahlloſen Anekdoten, die über ihn in
Anihurf ſind, ſondern gerade wegen ſeiner ausge
zeiah ten humoriſtiſchen Werke iſt der Name Mar
Tn.m weute jedem geläufig. Sein Leben war ſeh
abusfuerlich. Als Setzer und Lotſe auf Miſſiſſippi
Dauſern, als Goldgräber und Zeitungsſchreiber
ſchal en ſich durch ſein buntbewegtes Leben und
tar)e ihm mit großer Phantaſie die ſchönſten
Geſchichten ab.

Neue Schneefälle in ganz Oeſterreich.

Wien. Der Kaltlufteinbruch in den letzten
Tagen hat nahezu ganz Oeſterreich Schnee gebracht
Nur die Niederungen des Alpenlandes ſind ſchnee
frei geblieben. Schon die Hügel um Wien weiſen
eine dünne Schneedecke auf. Seit Menſchengeden=
ken
haben in den öſterreichiſchen Bergen um dieſe
vorgerückte Jahreszeit nicht mehr ſolche Schnee.
maſſen gelegen wie in dieſem Jahr.
Schwerer Sturm in Oberitalien.
Mailand. Ein ſchwerer Sturm tobte in der
vergangenen Nacht in der Landſchaft Brianza und
richtete großen Schaden in mehreren Orten an.
Durch die Gewalt des Sturmes wurde in Seregne
ein im Bau befindliches Haus vollkommen zer=
ſtört
. Dächer wurden abgetragen und zahlreiche
Bäume entwurzelt.
Der Markus=Platz unter Waſſer.
Venedig. Infolge des Hochwaſſers der La=
gunen
wurden der Markus=Platz und die Riva
degli Schiavoni überſchwemmt, ſo daß der Verkehr
nur mit Booten oder Gondeln aufrechterhalten
werden kann.
Unwetter an der tyrrheniſchen Küſte.
Rom. Die tyrrheniſche Küſte wurde von einem
heftigen Sturm heimgeſucht, der in Livorno die
Lagerhäuſer der Staatsbahnen und die Hallen
verſchiedener Fabriken abdeckte. Etwa zehn Ar=
beiter
wurden durch die herabfallenden Trümmer
verletzt. Es entſtand großer Sachſchaden. Im Hafen=
ort
Anzio hat ein großes Fiſcherboot Schiffbruch
erlitten. Dabei ertranken zwei Mann der Be=
ſatzung
.
Schweres Unwetter im weſtlichen Mittelmeer.
Paris. Das weſtliche Mittelmeerbecken iſt am
Donnerstag von einem Unwetter heimgeſucht wor=
den
, wie man es ſeit Jahren nicht mehr erlebt hat.
Der Schiffsverkehr wurde ſtark behindert. Beſon=
ders
ſchwierig geſtaltete ſich der Verkehr zwiſchen
Frankreich und Korſika. Sämtliche Dampfer trafen
mit vielſtündiger Verſpätung an ihren Beſtim=
mungsorten
ein. Von 100 an Bord der Ile de
Beauts befindlichen Paſſagieren ſind 24 infolge
des hohen Seeganges bei dem das Schiff hin und
her geſchleudert wurde, mehr oder weniger ſchwer
verletzt worden. Einige Dampfer haben gegen das
Unwetter überhaupt nicht ankämpfen können; ſie
mußten in ihre Heimathäfen zurückkehren.

Drei Perſonen bei einem Autozuſammenſtoß
verbrannt.
Paris. Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete
ſich bei Nogent=le=Rotrou. Ein Perſonenkraftwagen
raſte in voller Fahrt auf den Anhänger eines Laſt=
zuges
auf. Es gelang nicht mehr, den drei Inſaſſen
des Autos zu Hilfe zu kommen die durch die Ent=
zündung
der feuergefährlichen Ladung des Laſt=
zuges
verbrannten.
Montblanc=Tunnel geplant.
Paris. Der Kammerausſchuß für öffentliche
Arbeiten hat einem Bericht zugeſtimmt, der die
Untertunnelung des Montblanc für den Autover=
kehr
zwiſchen Frankreich und Italien vorſchlägt.
Der eigentliche Tunnel würde 12 Kilometer lang
ſein. Frankreich und Italien ſollen ſich die auf
250 Millionen veranſchlagten Baukoſten teilen.
Die Regierung wird aufgefordert, mit der italie=
niſchen
Regierung wegen der Durchführung des
Planes in Verbindung zu treten.

100 Jahre deutſche Eiſenbahn
Eröffnung der Ausſtellung in Nürnberg
am 14. Juli. Deutſchlands
größte Eiſenbahnſchau.
Anläßlich des 100jährigen Beſtehens der deut=
ſchen
Eiſenbahnen veranſtaltet die Deutſche Reichs=
bahn
in Nürnberg, der Geburtsſtadt der deutſchen
Eiſenbahnen, von Mitte Juli bis Anfang Sep=
tember
eine Ausſtellung, die dem Beſucher den
gegenwärtigen Stand der Deutſchen Reichsbahn
auf allen Gebieten nach einer hundertjährigen
Entwicklung zeigen ſoll; dieſe bisher umfaſſendſte
deutſche Eiſenbahnſchau wird feierlich am 14. Juli
mit einer großen Kundgebung eröffnet werden.
In der neuerbauten großen Umladehalle, die
ſich in unmittelbarer Nähe des Parteitaggeländes
befindet und die ſpäter dem Güterverkehr dienen
wird, ſoll eine Fahrzeugſchau neben den Einheits=
bauarten
der Reichsbahn die modernſten Lokomo=
tiven
, Triebwagen, Perſonen= Güter= und Laſt=
kraftwagen
zeigen. In einer reichhaltigen In=
nenausſtellung
werden die gewaltigen Verkehrs=
leiſtungen
der Deutſchen Reichsbahn, ihr techni=
ſcher
Fortſchritt, die Fürſorge für den deutſchen
Eiſenbahner, die Zuſammenarbeit mit anderen
Verkehrsmitteln, ihre Bedeutung für das deutſche
Volk und die deutſche Wirtſchaft und ihre Stel=
lung
im nationalſozialiſtiſchen Staat durch Bilder
und Zeichnungen zur Darſtellung gebracht. Im
Freigelände wird ſich eine Ausſtellung des Cule=
meyer
=Fahrzeugs, des Sicherungsweſens, der
Oberbauformen und Oberbaugeräte anſchließen.
Einen beſonderen Anziehungspunkt wird die Vor=
führung
des getreu nachgebildeten erſten Lud
wigs=Eiſenbahnzuges von 1835 bilden,
der auf einer dafür angelegten Bahnſtrecke ver
kehren wird. Außerdem ſoll auch eine der neueſten
Lokomotiven im Betrieb und weiter die Wir=
kungsweiſe
der optiſchen und induktiven Zugbe
einfluſſung dem Beſucher vorgeführt werden.
Eine Ergänzung dieſer neuzeitlichen Schat
bildet die Ausſtellung im Nürnberge
Verkehrsmuſeum, das der geſchichtlichen
Entwicklung des Eiſenbahnweſens gewidmet iſt
und deſſen Sammlungen für das Jubeljahr völlig
neu bearbeitet und weſentlich erweitert wurden.

Aeußerſt hefliges Fernbeben regiſtrierl
London. Der Londoner Seismograph ver
zeichnete am Freitagnachmittag ein Erdbeben von
ungewöhnlicher Heftigkeit. Das Beben nahm un
16.26 Uhr ſeinen Anfang und dauerte bis gegen
8 Uhr. Das Epizentrum des Bebens dürfte etwe
3400 Kilometer von London entfernt ſein.
Paris. Die Obſervatorien von Beſangon
und Marſeille haben am Freitag Erdſtöße ver
zeichnet, deren Zentrum etwa 2000 Kilometer ent=
fernt
zu liegen ſcheint. In Beſangon wurden die
letzten Ausläufer des Erdbebens ſogar von eini
gen Bewohnern deutlich verſpürt.
Baſel. Die Aſtronomiſch=Meteorologiſche
Anſtalt Baſel hat das außerordentlich heftige
Erdbeben vom Karfreitagnachmittag gleichfalls
regiſtriert. Der Herd dieſes Bebens dürfte in
einer Entfernung von etwa 1950 Kilometert
liegen, und zwar, wie man vermutet, an der
Grenze von Marokko und Algerien. Der erſte
Stoß wurde um 16.27 Uhr 24 Sek. verzeichnet, dem
vier Nachſtöße folgten. Der ſtärkſte Ausſchlag der
Feder des Seismographen betrug nicht weniger
als 18 Zentimeter.

Abſturz eines norwegiſchen Touriſten=Flugzeuges.
Oslo. Aus bisher noch unbekannter Urſach
ſtürzte ein Flugzeug mit Oſter=Ausflüglern übe
Hallingdal ab und geriet in Flammen. Vier Paſ=
ſagiere
verbrannten.

Die Geburkskagsgabe der Weſtmark
für den Führer.

Scherl-Bildmaterndienst.
Koblenz. Ein einzigartiges Geſchenk bringt
der Gau Koblenz=Trier=Birkenfeld am 20. April
dem Führer dar. Ein im Gaugebiet bei Idar= Ober=
ſtein
in der Mitte des vorigen Jahrhunderts ge=
fundener
Achatblock in der Größe eines Kinder=
kopfes
wurde in mühſeliger und kunſtvoller Arbeit
zu einem herrlichen Pokal verwandelt. Die Varus=
Schlacht und Bilder unſerer Altvorderen ſind in
wunderbarer Vollendung von den Künſtlern in
den Stein eingearbeitet worden. Gekrönt wird
das Ganze vom flammenden Sonnenrad des Haken=
kreuzes
, eine in Stein gegrabene Sinfonie ſtolzeſter
deutſcher Vergangenheit.

Todesurteil auf der Kanalinſel.
* Die Geſchworenen des Gerichts zu St. Pe=
tersport
, auf der Kanalinſel Guernſey, die unter
engliſcher Herrſchaft ſteht, haben jetzt das erſte
Todesurteil in der Juſtizgeſchichte der Inſel gegen
eine 27jährige Mörderin ausgeſprochen. Die junge
Frau hatte ihren 50 Jahre älteren Mann ermor=
det
. Auf der Inſel iſt heute noch das normanniſche
Recht aus der Zeit um 930 n. Chr. gültig. Das
Gericht ſetzte ſich aus Laien zuſammen, zu denen
noch 11 Geſchworene gehören. 13 Tage lang haben
die Geſchworenen darüber beraten, ob die Ange=
klagte
zurechnungsfähig, und damit für ihre Tat=
verantwortlich
zu machen ſei oder nicht. Es war
ein dramatiſcher Höhepunkt der Sitzung, als die
Geſchworenen dann langſam ihren Spruch verkün=
deten
. Sechs von ihnen erklärten ſich aber für
die Schuld, und nun fällte der Richter das To=
desurteil
. Nach altnormanniſchem Recht gibt es
gegen dieſes Urteil keine Berufungsmöglichkeit,
es ſei denn, daß die Verurteilte ſich unmittelbar
an den engliſchen König, als den Herzog der
Normandie, den ſouveränen Herrſcher der Kanal=
Inſel, wendet, der allein Gnade gewähren kann.
Vier Kinder von einer Granate zerriſſen.
Moskau. In der Nähe von Stalingrad an
der unteren Wolga ereignete ſich ein Exploſions=
unglück
, dem fünf Kinder zum Opfer fielen. Die
Kinder fanden in der Nähe einer Arbeiterſiedlung
einen Blindgänger, mit dem ſie zu ſpielen began=
nen
. Plötzlich explodierte die Granate. Vier Kin=
der
wurden von den Splittern auf der Stelle ge=
tötet
, eins ſchwer verletzt.

Ehrenkag der Reichsluftwaffe
an Richtgoſens Lodestag.
Auf Befehl des Reichswehrminiſters wird, ähnlich wie
am Skagerrak=Tag der Marine, alljährlich am Todes=
tag
des großen deutſchen Lufthelden, des Rittmeiſters
Freiherrn von Richthofen, am 21. April der Tag der
Reichsluftwaffe gefeiert werden.

Untenſtehendes Bild:
Ein Bild von Richthofen aus dem Kriege.
Es zeigt Rittmeiſter Freiherrn Manfred von Richthofen
vor Ehrenabordnungen der verſchiedenen Flieger=
truppen
bei einer Beſichtigung durch Kaiſer Wilhelm II.

rI-Bildmaterndienst

[ ][  ][ ]

Ausſatz! Durſt und Sklavenpeitſche!

Holms ſelkſame Reiſe durch Abefſinien.

Copyright by Hans Kurt Müller Verlag, Berlin N 54.

Miſter Smith ſchwieg und ging erregt in der Halle auf
und ab.
Mir ſchwirrte der Kopf.
Was war das für ein Auftrag, den mir Miſter Smith
geben wollte?
Das war doch ganz unmöglich, daß ich denſelben annahm.
Ich hatte genügend von Süd=Abeſſinien gehört, um zu
wiſſen, daß es eine Reiſe durch tauſend Gefahren war.
Warum gerade ich. Miſter Smith? rief ich aus.
Es gibt doch in Addis Abeba noch mehr Europäer.
Miſter Smith machte eine verächtliche Handbewegung.
Die meiſten ſind Abenteurer oder elende Krämerſeelen. Ich
ſah im Leprabad mit welch mitleidigen Blicken ſie die armen
Kranken betrachteten. Sie haben Herz, das habe ich geſehen.
Wenn Sie meine Tochter nicht zu Doktor Stanton bringen wol=
len
, iſt ſie verloren . .
Mein Blick fiel auf Miß Evelyne.
In ihren Augen lag ein ſolcher flehentlicher Ausdruck, daß
er mich erſchütterte.
Was ſollte ich tun?
Miſter Smith trat auf mich zu.
Ueberlegen Sie es ſich bis morgen. Sie ſollen ſich nicht in
einer augenblicklichen Aufwallung des Mitleids entſcheiden.
Ich nickte mit dem Kopf, dann verabſchiedete ich mich von
den beiden unglücklichen Menſchen.
Ich ſetzte mich in meinem Hotel mit einem Whisky=Soda in
einer Ecke der faſt europäiſch eingerichteten Bar nieder, um zu
überlegen.
Das arme Mädel tat mir grenzenlos leid. Ich ſtellte mir
vor, wie ſie in wenigen Jahren ausſehen würde. Am ganzen
skörper zerfreſſen. Geſichtslos. Welch furchtbares Schickſal ...!
Und all das durch eine Umarmung ihres leprakranken
Vaters. Alſo ſo gefährlich war dieſe Krankheit, ſo leicht eine
Anſteckung möglich.
Ganz plötzlich aber durchzuckte mich ein ganz furchtbarer
Gedanke. Ein Gedanke, der mir den Angſtſchweiß auf die
Stirne trieb.
Miſter Smith hatte mich perſönlich bedient, hatte mir die
Zigarren gereicht, hatte mir Likör und Sekt eingeſchenkt. Ich
entſann mich jetzt deutlich, daß ich ſogar mehrmals ſeine Hand
berührt hatte, als er mir die Gläſer reichte. Keiner ſeiner
Leute war ihm auch nur in Reichnähe gekommen. Ich aber hatte
in den Seſſeln geſeſſen, in denen die beiden Leprakranken zu
ſitzen pflegten . . . Ich hatte aus ihren Gläſern getrunken . .
Hatte ich mich etwa ſchon angeſteckt?
Ganz unwillkürlich fah ich auf meine Hände, obgleich das
natürlich Wahnſinn war, denn jetzt konnte noch kein Anzeichen
dieſer ſchrecklichen Krankheit vorhanden ſein.
Ich ſprang auf und fragte den Wirt, ob ein europäiſcher
Arzt in Addis Abeba ſei.
Ich wollte wiſſen, ob ich wirklich angeſteckt ſein könnte.
Der Wirt nannte mir einen gewiſſen Doktor Tellier, hier in
der Nähe. Ein franzöſiſcher Arzt.
Ich ſuchte ihn ſofort auf wurde aber ſchwer enttäuſcht.
Doktor Tellier erwies ſich als ein vollkommen herunter=
gekommenes
Subjekt.
Der Typ eines verkommenen franzöſiſchen Kolonialarztes.
Er war völlig betrunken und es dauerte eine ziemliche Zeit, ehe
er begriff, was ich wollte.
Dann aber ſchien er doch einen Schrecken zu bekommen.
Natürlich können Sie ſich angeſteckt haben. Wie konnten
Sie nur ſo leichtſinnig mit Miſter Smith mitgehen? Jeder
Menſch in Addis Abeba weiß doch, daß Smith leprakrank iſt.
Komiſch, ſonſt weicht Smith doch ſelbſt ſchon allen Menſchen
von weitem aus. Er muß irgendeine beſondere Abſicht gehabt
haben, Sie zu gefährden.
Ganz plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen
Ja, Miſter Smith hatte ſeine beſondere Abſicht dabei gehabt.
Jetzt mußte ich ſelbſt das größte Intereſſe daran haben, die
tundertätige Quelle im Boni=Gebiet zu erreichen. Denn wenn
ich angeſteckt war, konnte allein dieſe Quelle auch zu meiner
Rettung dienen.
Ich war von einem maßloſen Zorn gegen Miſter Smith
erfüllt. War das, was er getan hatte, nicht ſchlimmer als Mord
geweſen? Aber dann fiel mir das verzweifelte Geſich von Miß
Evelyne ein.
Mußte er als Vater nicht faſt von Sinnen über das bevor=
ſtehende
Schickſal ſeiner Tochter ſein.
Hatte er in einem ſolchen Zuſtande nicht vielleicht nach
jedem Rettungsmittel für ſeine Tochter gegriffen . . . Auch wenn
es um ein anderes Menſchenleben ging.
Trotzdem
Pfui Teufel, Miſter Smith! Ich hätte auch ſo für die Ret=
tung
ihrer Tochter getan, was ich konnte.

Räuber zum Schutz ..."

Drei Wochen ſind wir bereits von Adis Abeba nach dem
Süden unterwegs.
Unſer Karawane iſt nur klein.
Wir zählen insgeſamt nicht mehr als 11 Perſonen.
Sieben davon ſind Askaris. Tapfere Danakil=Leute, die im
ganzen Lande gefürchtet ſind.
In ihrem Heimatgebiet ſind die Danakil als gefährliche und
unerſchrockene Räuber bekannt. Es iſt alſo eine etwas ſeltſame
Schutztruppe, die wir haben.
Trotzdem glaube ich, daß die Burſchen uns treu ergeben
ſein werden.
Pyrrha, der Führer, iſt ein unerſchrockener Burſche mit
ehrlichem Geſicht.
Neben mir reitet Evelyne Smith.
Iſt das eine junge Dame?
Nein, es iſt ein liebenswürdiger, hübſcher junger Mann,
denn ſie trägt auf dieſem Ritt Herrenkleidung.
Es iſt ſo beſſer, denn eine Frau auf einer ſolch gefährlichen
Reiſe würde zu viel Aufſehen erregen.
Die Trennung von ihrem Vater iſt ihr ſehr ſchwer gewor=
den
. Sie war in den erſten Tagen der Reiſe traurig und nie=
dergeſchlagen
, aber jetzt iſt ſie munter und guter Dinge und
voller Hoffnung. Ihre Augen blicken nicht mehr ſo traurig
drein, denn ſie glaubt beſtimmt, daß ſie bei Doktor Stanton
geheilt werden wird.
Tagaus, tagein trotten unſere Maultiere über Steppen
und Hügel dahin.
Faſt ſiebenhundert Kilometer haben wir noch vor uns, denn
das Boni=Gebiet liegt in der Nähe des Rudolf=Sees.
Bisher hat ſich nichts beſonderes ereignet. Wenigſtens
habe ich nichts Auffälliges bemerken können, obgleich Pyrrha
behauptet, daß wir von einem geheimnisvollen Reitertrupp
ſtändig verfolgt würden.
Er zeigt uns auch bisweilen verdächtige Geſtalten am
Horizont. Aber ich glaube, daß Pyrrha zu ſchwarz ſieht.

Es werden harmloſe Hirten oder Karawanenzüge ſein, in
denen Pyrrha mit etwas üppiger Fantaſie Feinde vermutet.
Wahrſcheinlich hat er von der Blutrache der Detjas ge=
hört
, und ſo ſieht er überall Feinde.
Das erſte ernſthafte Abenteuer ereignete ſich im Dorfe
Arratba.
Wir hatten hier in dieſem Dorfe unſer Lager aufgeſchlagen.
Da wir bisher in keinem Dorfe beſtohlen worden waren, hatten
wir keine beſonderen Nachtwachen aufgeſtellt. Um ſo größer
war unſer Erſtaunen am nächſten Morgen, als die Medizinkiſte
fort war.
Das war eine verflucht ernſte Sache und ſtellte unſere
ganze Weiterreiſe in Frage, denn in dieſer Kiſte befand ſich
außer anderen Medikamenten auch das Chinin.
Diebſucher ...

Als ich Evelyne davon berichtete, wurde ſie blaß. Sie rief
aus: Mein Gott! Wie ſollen wir ohne Chinin durch die wei=
ten
Fiebergebiete, die noch vor uns liegen, hindurchkommen?
Sie hatte recht.
Ohne Chinin waren wir dort unten im Süden verloren.
Ich eilte daher zum Schum (Dorfhäuptling) des Dorfes
und machte ihm einen mörderiſchen Krach über ſeine diebiſchen
Untertanen.
Wenn die Kiſte nicht innerhalb 24 Stunden wieder da iſt,
ſo werde ich dem Kaiſer in Adis Abeba berichten, und du wirſt
als Schum abgeſetzt werden.
Tatſächlich wurde der Schum im Geſicht grau vor Angſt.
Es iſt ſeltſam, wie die Macht des Kaiſers bis weit in das
innerſte, wilde Land gefürchtet iſt.
Ich werde ſofort eine Lebaſcha veranſtalten, rief er er=
regt
aus.
Ich hatte keine Ahnung, was eine Lebaſcha ſei, und war
neugierig, wie der Schum es anſtellen würde, den Dieb zu
finden.
Wir ſollten es bald erfahren.
Die geſamte Bewohnerſchaft des Dorfes wurde auf den
großen Dorfplatz beſtellt.
Zu unſerem großen Erſtaunen brachte der Schum dann
einen ca. 8jährigen Knaben an, der vor unſer aller Augen
einen Tonkrug mit einem uns unbekannten Getränk leeren
mußte.
Wie mir Pyrrha erklärte, war dies Getränk berauſchend
und ſollte den Jungen zu einem Diebſucher machen. Dies ſei
eine in Abeſſinien allgemein übliche Art, Diebe zu fangen.
Wichtig nur ſei, daß der Junge noch nüchtern und unſchuldig
wäre. Die Zubereitung des Getränkes ſei Geheimnis des
Schums.
Die Wirkung des Getränkes auf den Jungen jedenfalls war
fürchterlich. Er begann die Augen zu verdrehen, zu ſchreien, zu
toben. Schaum trat ihm auf die Lippen und er wälzte ſich in
furchtbaren konvulſiviſchen Zuckungen auf dem Fußboden.
Evelyne, die neben mir ſtand ſchrie leiſe auf: Das iſt ja
furchtbar. Der arme Junge. Solch eine Quälerei.
Auch im empfand Ekel und Abſcheu vor dieſer grauenhaf=
ten
Szene.
Immer wilder aber wurden die Zuckungen des Jungen,
immer raſcher folgten die Krampfzuſtände. Das Antlitz des
Jungen glich dem einem Wahnſinnigen.
Ganz plötzlich aber ſprang der Junge auf. Er ſtarrte mit
wildem Geſichtsausdruck umher. Die Zuckungen des Körpers
ließen nach, aber der Geſichtsausdruck wurde noch verzerrter.
Die Augen ſchienen jetzt direkt aus den Höhlen zu ſpringen.
Auf einmal lief der Junge zu den aufgeſtellten Dorfbewohnern
hinüber. Er ſchien jeden einzelnen ſtarr anzuſehen, und ich
ſah deutlich, wie jedesmal der von ihm Fixierte merklich zu
zittern begann.
Der Dieb iſt gefunden!

Die unheimliche Muſterung der Dorfbewohner durch den Kna=
ben
dauerte viele Minuten lang, und dann auf einmal ſtürzte ſich
der Junge auf einen breitſchultrigen, herkuliſch gebauten Dorf=
bewohner
.
Er ſprang ihm mit einem förmlichen Satz an die Kehle.
Es war als ob ein wildes Raubtier ſich auf ſeine Beute
ſtürzte.
Der große, breitſchultrige Kerl ſchrie auf. Er wehrte ſich nicht
ein bißchen.
Er ſtand ſtarr und ſteif, als hätte ihn unentrinnbares Ent=
ſetzen
in Bann geſchlagen.
Ein wildes Geſchrei der übrigen Dorfbewohner brach aus
Sie ſtürzten ſich alle gemeinſam auf den von dem Diebſucher
als Dieb bezeichneten Burſchen.
In dem Diebſucher ſelbſt ſchien in dieſem Augenblick alle Kraft
erloſchen zu ſein.
Er ließ den vermeintlichen Dieb plötzlich los und fiel ſchwer
zu Boden, wo er unbeweglich liegen blieb.
Ohne Rückſicht auf den Jungen wurde er mit den Füßen bei=
ſeite
geſchoben.
Der als Dieb bezeichnete Mann brach jetzt in ein erbärmliches
Geſchrei aus.
Ich bin kein Dieb! Ich bin kein Dieb! brüllte er immer
wieder.
Der Schum trat jetzt auf uns zu.
Sein Geſicht zeigte Stolz und Triumph.
Herr, es ſind noch keine 24 Stunden um, und ich habe den
Dieb gefunden.
Aber das iſt ja verrückt! rief Evelyne empört aus .....
Weil ein Junge im Delirium jemand als Dieb bezeichnet, kann
man ihn doch nicht zur Verantwortung ziehen.
Der Bezeichnete iſt der Dieb, ſagte der Schum feſt.
Und tatſächlich gilt in ganz Abeſſinien ein ſolches Gottes=
urteil
als unumſtößlich.
Was werdet Ihr jetzt mit dem Burſchen machen? fragte ich
den Schum.
Wir werden herausbringen, wo er die geſtohlene Kiſte ver=
ſteckt
hat war ſeine Antwort.
Da war ich wirklich neugierig, wie der Schum das anſtellen
wollte. Denn ich zweifelte, daß der Burſche etwas geſtehen würde.
Ich ſollte recht behalten.
Nichts war aus dem Burſchen herauszuholen, als die verzwei=
felten
Schreier Ich bin unſchuldig! Ich bin unſchuldig!
Daß in Abeſſinien ein Schuldiger freiwillig ſeine Schuld ge=
ſteht
, iſt eine Seltenheit.
Das iſt kein Wunder bei den drakoniſchen Strafen, die noch
heute in Abeſſinien beſtehen.
Wird doch ein Dieb mit Abhacken der rechten Hand beſtraft,
wenn man es nicht vorzieht, ihn kurzerhand auf dem Marktplatz
an einem Baume aufzuknüpfen.
Der Schum ſchien auch zu wiſſen, daß er ſo ohne weiteres kein
Geſtändnis erlangen würde.
Er griff daher zu einer draſtiſcheren Methode, die ebenfalls
in Abeſſinien noch gang und gäbe iſt.
Das Auspeitſchen mit der langen Peitſche.
Schon zwölf Schläge auf den Rücken mit dieſer Peitſche ge=
nügen
, um den Delinquenten für immer zum Krüppel zu machen.

Zwei Flieger wollen in 4½2 Tagen um die Welk.

Scherl-Bildmaterndie-
Die beiden amerikaniſchen Flieger Clyde Pangborn (lim=
und Bennett Griffin (rechts), die durch ihre Landſtreckenflri
bekannt ſind, planen einen Nonſtopflug rund um die Welt, der:
in 4½ Tagen von San Diego, dem Startplatz, auf der etwa 2410
Kilometer langen nördlichen Luftlinie um den Erdball führen ſ50
Durch Tanken in der Luft wollen ſie ihre Betriebsſtoffvorräte /
beſtimmten Stationen ergänzen.

Flugabonnemenk für engliſche Schiller.

Scherl-Bildmaterndiert
In England wurde jetzt der Kleinſtrecken=Luftverkehr eröffnet.
dieſen Flugſtrecken kann man auch im Abonnement täglich fliesn
wie dieſe Geſchwiſter, Jill und Michael Green, die täglich um 99
morgens in Croydon ſtarten, um pünktlich um 9.30 Uhr in He
in der Schule zu ſein.

Der Schum ließ von ſeinen Leuten den vermeintlichen D/4
auf die Erde werfen, und die Prozedur des Auspeitſchens ſok,
gerade beginnen, als Evelyne und ich uns dazwiſchen warfen.
Auf keinen Fall will ich ſolche Roheit mit anſehen! r.
Evelyne entſetzt aus.
Ich war ganz Evelynes Meinung.
Ich will, daß das unterbleibt, ſagte ich ernſt zum Schuug
Der Dorfhäuptling ſah mich ganz erſtaunt an.
Er begriff mein Mitleid abſolut nicht.
Das was geſchehen ſollte, war doch etwas ganz Selbſtt.4
ſtändliches in ſeinen Augen.
Herr! Du wirſt nie die geſtohlene Kiſte zurückerhalten, weicl
wir nicht dieſen Burſchen weitſchen, rief er mit gerechter E4
pörung aus.
Gut, dann verzichte ich eben darauf, antwortete ich 4
Die Blicke, die mir die andern Dorfbewohner zuwarfen, zeu
ten von ſichtlicher Verachtung.
Nein, dieſe Weißen waren doch unbegreifliche Leute.
Als man den Delinquenten jetzt freiließ, ſchien er ſelbſt )
verdutzt.
Du läßt mich nicht peitſchen? fragte er ganz erſtaunt.
Nein, antwortete ich, wenn du ein mutiger Mann biſt, mu
du auch ſo geſtehen, falls du die Kiſte geſtohlen haſt. Nur Fe/
linge leugnen.
Der Burſche ſtarrte finſter zu Boden.
In ſeinem Geſicht arbeitete es ſeltſam.
Einmal ſchien es, als wenn er etwas ſagen wolle. Dann ar!
wandte er ſich plötzlich um und ging trotzig davon.
Verſtimmt kehrten Evelyne und ich in unſer Lager zurückh..
Was nun?
Ohne Chinin konnten wir auf keinen Fall weiterreiſen.
Unſere ganze Expedition war geſcheitert.
In Evelynes Augen ſtanden Tränen.
Die Aermſte tat mir ſchrecklich leid.
Aber es blieb wirklich nichts anderes übrig, als den R.
marſch anzutreten.
Gerade wollte ich dieſen Befehl erteilen, als plötzlich
Burſche auftauchte, den wir vor der Peitſche bewahrt hatten.
Und . . . o, Wunder!
Auf ſeinem Rücken trug er die Kiſte mit den Medikamentel
Er ſtellte die Kiſte vor unſere Füße, ſah Evelyne und ſI2
an und ſagte mit feſter Stimme:
Ich bin kein Feigling!
Evelyne und ich waren vollkommen verblüfft.
Aber dann kam doch eine rieſige Freude über uns.
Wir konnten weiterreiſen. Die Expedition war nichl
ſcheitert.
Und was wird jetzt aus Dir? fragte ich den Dieb.
Sein Geſicht bekam plötzlich einen Ausdruck des Grälle.
Der Schum wird mir die Hand abhacken laſſen, ſaolle*
mit feſter Stimme.
Er war alſo doch ein mutiger Mann.
Ich werde es dem Schum verbieten, ſagte ich.
Der Dieb ſchüttelte traurig den Kopf.
Er wird ſich an ein ſolches Verbot nicht halten. Sohle
von hier fort ſeid, wird er mich beſtrafen.
Evelyne und ich ſahen uns an.
Es gehört wirklich viel Mut und ein großer CharakterM
trotz dieſer Erkenntnis das geſtohlene Gut zurückgebräg
haben.
(Fortſetzung folgt.)

WPEEUM
O8000

[ ][  ][ ]

21. Zprl 1935
4
A

Au

9

*

erſtehun

A
4
A
1
9

V
Ain

*

*
O

[ ][  ][ ]

WERNER HELWIG:

OP Mr Voier Tinen

Es war ſpät nachts damals. Ich ging mit
leerem Magen in Caſtellamare ſpazieren. Durch
eine ſchreiende, ſchwatzende, luſtwandelnde,
ſonntäglich gekleidete Menge. Die ſich ſtaute
um einen Muſikpavillon. Ein ſtrahlendes Licht=
beet
voller ſchwarz uniformierter Bläſer. Alle
Augenblicke wurde raſſelnd und ſchmetternd ein
Muſikſtück in Gang gebracht. Es war februar=
kalt
. Mit hochgeſtelltem Kragen, meinen klei=
nen
Nuckſack als Wärmequelle auf dem
Nücken, ſchob ich mich die Promenade entlang.
Ich war von unten heraufgekommen, von
Sizilien. Ein Laſtauto hatte mich von Salerno
nach Caſtellamare mitgeſchleppt. Ich hätte
unterwegs, ſolange es noch Bauernhäuſer und
Strohberge gab, abſpringen ſollen. Jetzt ſaß
ich ohne Quartier in der großen Stadt. Und
der Hundertlireſchein in meiner Caſche ſollte
nur im ganz beſonderen Notfall angebrochen
werden. Denn es war der letzte.
Aber mein Magen: er war wie ein aus=
geraubtes
Neiherneſt. Ich ging ſtill an den
Schiffen entlang. Dänen, Norweger, ein Sinne,
ein Deutſcher. Vielleicht kann man in irgend-
einer
Kombüſe bei irgendeinem Wachmann trotz
ſpäter Stunde noch abkochen. Aber nichts zu
machen. Kein Licht, keine Menſchenſeele.
Sprachlos lagen die Holzdampfer vertäut. Kein
Nuderboot brachte Mannſchaft hin oder her.
Und die Wache anrufen, die irgendwo zwiſchen
Schornſtein und Brücke döſte. . . Das konnte
nur Flüche koſten und wenig Erfolg bringen.
Es blieb nichts anderes übrig als weiterzu=
ſchlendern
und auf dem Hunger herumzukauen.
Hinter mir her ſcholl der Lärm des nächtlichen
Promenadenbetriebes.
Ich ſtieg im Hafen herum. Suchte einen
trockenen geſchützten Platz, wo ich ſchlafen
könnte. Hatte ein Herz, ſchwer wie eine Craube
vor Müdigkeit. Es koſtete mich Anſtrengung,
die Knie durchzudrücken beim Gehen. Dennoch
hatte ich Glück. Ein einſamer Maronenhändler
lief mir mit ſeinem dampfenden Bauchladen
über den Weg. Nach einer langen, ausführ=
lichen
Unterhandlung blieben in ſeiner Hand
einige Cents, die ich noch aus den Caſchen
ſchütteln konnte, und in meiner Hand ein
Dutzend heiße Maronen. Die große Dunkel=
heit
belauſchte mein inbrünſtiges und zufriede-
nes
Schmatzen. Nach der Atzung fielen mir
faſt im Gehen die Augen zu. Ich torkelte auf

Das Oſterei

Von Per Schwenzen

eine lange Mole, durch eine angelehnte Gitter=
tür
. Denn an deren Ende ſah ich Wachthäus=
chen
, Bootsrumriſſe, Kiſten und ſo weiter. Man
durfte hoffen, es könnte ſich ein Schlafwinkel
finden. Die Boote waren ohne Verdeck und
boten keinen Schutz. Das Häuschen war ver=
rammelt
. Die Kiſten, ſargförmige lange Sachen,
die Kiſten waren leer, auch trocken, aber ſie
waren ſiebartig durchlöchert. Es waren Siſch=
käſten
. Es koſtete mich einen Entſchluß, unter ſo
einem, von innen wieder zugeſchobenen Schiebe-
deckel
liegen zu bleiben. Wenn es auch trocken
war und nicht unbehaglich nach toten Siſchen
roch (ich bin Hamburger), wenn es auch ſcheuß=
lich
durch die Sieblöcher zog: ich blieb, wo ich
mich zuſammengekauert hatte. Ausſtrecken
konnte ich mich nicht, weil die langen Kiſten
inwendig abgeteilt waren. Etwas mehr als
einen Quadratmeter hatte ich zur Verfügung.
Und das genügt einem denn ja in manchen
Situationen zum Schlafen.
Ich ſchlief alſo. Gerollt in meinen Mantel.
Den ganzen Kopf außer der Naſe mit einem

dicken Schal völlig zugewickelt und zugebunden.
Die Süße in den Händen. Die Schuhe im Ge=
nick
. Den Ruckſack als Wärmequelle auf der
Flanke. Und ſo kann man mich, wenn ich
wirklich müde bin, verſchnüren und auf ein
Kamel laden und hundert Kilometer weit ent=
führen
. Ich will nicht eher aufwachen, als bis
uch ausgeſchlafen habe. Na ſchön.
Ich wachte davon auf, daß über meinem
Kopf furchtbar geklopft und gehämmert wurde.
Sie ſchroben mir den Siſchſarg zu. Verkeilten
die Cüren. Eine Sekunde, und ich hatte be=
griffen
. Eiskalt ſtieg es mir die Wirbelſäule
herauf. Ich trat mit meinen Füßen wild gegen
die Wände. Durch die Sieblöcher ſternte grauer
Morgen herein. Es war eine Lage, um ſich zu
verwirren. Ich ſpähte durch ein Aſtloch nach
draußen. Menſchen bevölkerten die Mole. Es
war Großbetrieb. Koffer kamen angefahren.
Sicher wurde ein Schiff erwartet. Meinen
Kaſten aber umſtand eine Gruppe Siſcher. Und
ſie waren dabei, ihn ins Waſſer zu laſſen. Sie
wollten wohl an ihre Arbeit gehen.
Ich ſah, wie ſie vor Schreck erſtarrten, als
ich ein neues wildes Gehämmer begann. Denn
ich wollte nicht zum Siſchgroßwild degradiert
werden. Ihr entſetztes Flüſtern raſchelte wie
Laub im Sturm. Einen ſah ich ſich bekreuzigen.
Sie traten weit zurück von dem verherten
Kaſten. Ich ſchrie, fluchte. Sie wandten ſich
und flohen. Ich ſah ſie nach Carabinieri win=
ken
, die am Eingang der Mole als Sollwache
poſtiert waren. Fummelte indeſſen wütend an
den Verſchlußkeilen herum, die gottſeidank
nach innen ragten, und bolzte ſie mit meinen
Stiefelabſätzen heraus.
In dieſem Moment kam auch, furchtbar
ſtöhnend und pruſtend, ein kleiner Dampfer
heran. Die allgemeine Aufmerkſamkeit, die
ſich gerade drohend auf den verherten Kaſten
richten wollte, wurde erſt mal durch ſein An=
legen
abgelenkt. Schreie, Nufe, Pfiffe,
Glockenſignale, während ich erlöſt aus dem end-
lich
geöffneten Kaſten herausſchoß. Und im
Angeſicht der herbeieilenden Carabinieri tat ich
mit gewaltig konzentrierter Geiſtesgegenwart
etwas völlig Verrücktes. Mit harmloſem,
freundlichem Geſicht blieb ich auf dem Kaſten=
rand
ſitzen. Schlug gemütlich ein Bein über
das andere. Und begann, mein kleines Skizzen=
buch
auf den Knien entfaltend, munter in Nich=
tung
Veſuv zu zeichnen. Jedenfalls waren trotz
blitzſchneller Suſammenfügung dieſes Catbeſtan=
des
auch gleich ſchon die Carabinieri an meiner
Seite und betrachteten erſtaunt und verblüfft

Es war ein ſonniger Oſtermorgen, ja wirk=
lich
, die Sonne bekannte ſich ſchon voll zum
Frühling und der gepflegte Park leuchtete
bereits in mailichen Farben. Die Kinder tollten
mit freudigem und aufgeregtem Suruf über den
kurzen Naſen, kletterten auf Leitern und Gar=
tentiſchen
herum, um die Negenrinne des Ge=
rätehäuschens
zu unterſuchen, durchforſchten
die Höhlungen und Winkel im Grottengeſtein
und der kleine Horſt war ſoeben in der Hunde-
hütte
verſchwunden. Sie ſuchten Oſtereier. Die
Mutter leitete mit verheißenden und warnen-
den
Rufen die Eierjagd: Warm kalt
warm heiß ganz heiß!, und unter Jubel=
geſchrei
hielt eine Kinderhand ein buntes Etwas
in die Höhel
Von der Veranda verfolgte der Vaker und
Gatte, Profeſſor Wendler, das Spiel, und mit
ihm ſein Mitarbeiter und Freund Dr. Holm.
Dr. Holm verfolgte überhaupt alles, was Pro=
feſſor
Wendler dachte, ſagte, tat oder unter=
ließ
. Er war ein idealer Freund und Mit=
arbeiter
. Nur als Wendler damals geheiratet
hatte, ſchien Holm nicht einverſtanden. Mochte
er nun Angſt gehabt haben, daß Wendler durch
Frau und Familie von der gemeinſamen For=
ſchungsarbeit
abgeleitet werde, oder mochte er
ein Weiberfeind ſchlechthin ſein Wendler
hatte das nicht näher unterſucht. Außerdem
war Dr. Holm ja gleich nach ſeinem Phyſikum
lange im Ausland geweſen, und vielleicht hatte
er dort ſeltſame Erlebniſſe gehabt, die ihn ver=
wirrt
haben mochten. Sonſt ſoweit Pro=
feſſor
Wendler in den vielen Jahren der Su=
ſammenarbeit
zu beobachten Gelegenheit hatte

war Dr. Holm ein fleißiger, ernſter, vor=
urteils
= und leidenſchaftsloſer Mann. Außer=
dem
hatte er eigentlich allen Grund, ſich über
ſeine, Wendlers, Heirat mit der ſchönen Sabine
Harmer, zu freuen. Denn der alte Herr Har=
mer
, der ihnen damals als Studenten ſein gaſt=
liches
Haus geöffnet hatte, hinterließ eine ſtatt-
liche
Erbſchaft. Sabine brachte dieſes Vermögen
in eine glückliche Ehe, und ſomit ihm und
ſeinem Freund Holm erſt die Möglichkeit, ihre
wiſſenſchaftlichen Siele zu verfolgen. Das alles
ſchien Holm, ſcheinbar ein Frauenverächter von
Natur, allmählich auch richtig zu bewerten,
denn in letzter Seit war es ihm ſogar gelungen,
einen unbefangenen und herzlichen Con Sabine
gegenüber zu finden
Nett, dieſe kindliche Spielerei, nicht wahr,
Holm? Neizend. Laß uns in den Garten
hinunter gehen. Auch ich habe ein Ei verſteckt.
Ich weiß, Holm, für die Kinder. Sehr lieb
von dir. Nein, Wendler, nicht für die
Kinder, für Frau Sabine, komm.
Frau Sabine muß ein Oſterei ſuchen. Die
Kinder jubeln, daß die Mutter genau ſo dumm
iſt wie ein Kind, das nicht weiß, wo ein Ei
ſteckt. Kalt warm heiß kalt
warm heiß ganz heiß glühend heiß!
ruft Onkel Holm. Und auf einmal wird es
brennend heiß, daß man es ſchon beinahe
ſchmecken, riechen und hören kann, wo das
Oſterei liegen muß, nur ſehen kann man es
noch nicht. Onkel Holm muß lange rufen, bis
er ſie ſo weit hingelotſt hat da endlich
hinter der Putte in der Niſche des Pavillons,
ziemlich hoch und geradezu gemein verſteckt,
findet die Mutter ein feſtes, rotes Ei. Es iſt
ziemlich groß und aus Holz. Es iſt von einer
verwaſchenen, ſchmutzig-roten Sarbe. Sie kann

es aufſchrauben. Was mag darinnen liegen?
Große Spannung. Was iſt das? Die Mutter
iſt ja ſo komiſch . .? Frau Wendler hat ein
Stui aus dem Ei genommen. In dem Etui liegt
ein Ning mit einem Stein. Und ein Settel, er
ſieht vergilbt aus. Wie ſie ihn lieſt, macht ſie
faſt erſchrockene Augen, blickt hilflos umher,
tritt dann an ihren Mann und flüſtert ihm
etwas zu.
Der lieſt jetzt auch den Settel, dann ſchickt
er die Kinder ins Haus. Sagt zu Holm: Hör
mal lieber alter Freund, biſt du eigentlich über-
geſchnappt
? Der aber lacht und ſagt; er wäre
nicht übergeſchnappt, und Wendler möge ge=
fälligſt
den Cext des Settels laut leſen. Das
will er nicht, aber Holm zwingt ihn lachend da=
zu
, bis auch Sabine lacht und befiehlt. Da rückt
der Profeſſor an der Goldbrille und lieſt:
Liebe, angebetete Sabine! Nimm dieſen Ning
und mein Herz für immer zum Frühlingsfeſte
unſeres Lebens!. Ich liebe dich! Dein Ernſt!
Hier iſt zu ſagen, daß Herr Holm den Namen
Ernſt trägt.
Was ſoll der Unfug, Holm? lacht ſchon
ſichtlich erlöſt Frau Sabine, und was dieſer
Ning? Holm nimmt ſeinem Freund den ver=
gilbten
Settel ab und ſagt: Als Phyſiker er=
kennt
man an der Gelbſucht des Papiers das
Alter. Dieſer Settel iſt zwanzig Jahre alt.
Und dieſes Oſterei iſt ſicher eines der am läng-
ſten
geſuchten und am ſpäteſten gefundenen
Oſtereier. Ich legte es mit dieſem unechten
Brillanten und dieſer echten Liebeserklärung
vor zwanzig Jahren hinter dieſe Putte.
Das wollten die Eheleute nicht glauben; Frau
Sabine ließ ihren Mann nicht zu Worte kom=
men
, ſonſt hätte er vermutlich dasſelbe geſagt
wie ſie: daß er das nicht glauben könne, und

das noch faſt leere Papier. Die Siſcher hielte=
ſich
teetaſſenäugig, ehrfürchtig und ſchulter=
wiegend
im Hintergrund. Sie wollten der bes.
hördlichen Nätſellöſung nicht hinderlich ſeint

Wer aber beſchreibt mein Erſtaunen und dau
der Carabinieri, als ich merken mußte: des
Veſuv, durch den ich meinen komiſchen Aufent.

halt motivieren wollte, iſt überhaupt nicht vor=
handen
. Die Carabinieri verglichen das Linten=
ergebnis
auf meinem Seichenpapier mit dem
was man von Natur ſehen konnte. Und
man konnte nichts ſehen. Der ganze Veſun
ſtand von oben bis unten im bleigrauen Nebell
War wie ausgewiſcht. Während ich, ſchwitzenn
und rot übergoſſen, unter den Augen der Cara-
binieri
eine Veſupphantaſie zu Papier brachteal
Als mir des erſtaunten Schweigens und Ver=
gleichens
zu viel wurde, ſchwang ich mich vord=
meiner
Kiſte, nahm mein Nuckſäckchen auf.
grüßte majeſtätiſch nach allen Seiten in ver-
dutzte
Geſichter und ging, was blieb mir übrig.
da der Landweg von den Erſtaunten verſperrt
war, ging an Bord des kleinen Dampfers, der,
wie ich beim Löſen des Billetts erfuhr, im
wenigen Minuten nach Capri abfahren ſollite.?
Von der Neling aus ſah ich dann lange nocd
die erſtaunten Carabinieri und Siſcher zuſan
menſtehen, geſtikulieren, auf den Kaſten zeige
auf den nicht vorhandenen Veſuv und wieſſ
zu mir herüber. Aber das Schiffchen entfühn
mich bald der Peinlichkeit und trug mich 4
der göttlichen Inſel, die ich freiwillig nie be
ſucht hätte, da mich der Neklamekult, der m!
ihr getrieben wird, mißtrauiſch gemacht hafte.
Ich habe Capri wider Willen kennen geleril.
aber ich habe es nicht bereut.

(*
m!u

14d dem

warum und weshalb? Daraufhin erklärte 90 Menk
Holm, ein ebenſo vorurteils- wie leidenſchafte-"
loſer Mann, den Vorgang:
Wißt Ihr, damals, als wir als Studenteln
im Hauſe Harmer verkehrten, da habe ich iit Ii
erlaubt, mit der mir eigenen Diskretion mic 0l
in die ſchöne Sabine zu verlieben, ſehr gründe.
lich, und deshalb und vielleicht überhaupt vollkiie
vornherein hoffnungslos. Sie ſah mich nict
an, die Sabine, ſie nahm mehr Notiz vo0lia
Schatten meines Freundes Wendler als v00
meiner leiblichen Perſon. Aber Liebe iſt ie
belehrbar, hoffnungsfroh und tollkühn. So Kand /e
der Oſtertag vor zwanzig Jahren; hier in die
ſem Parke verſteckten und ſuchten wir Eiee-
Ich hatte meinen Wechſel abgehoben und Me‟
ſen goldenen Ning mit einem halbechten Siblit=
erſtanden
und meine Leidenſchaft in dieſe Seiteilt 9
ergoſſen, an deren verblaßter Farbe doch 9."
Chemiker ihr Alter erkennen ſollte. Dann vel""
ſteckte ich es hinter der Putte da. Nun wurd.
geſucht; ich rief, als Sabine ſuchte: Warm
heiß heiß! und dabei wurde mir ſei
ſiedend heiß beim Gedanken, daß ſie 908
wirklich finden, den Settel leſen und mich Al
lachen könne. Aber Sabine hatte gar kelt
Ohr für mich, ſondern nur für meinen Sreile.
Wendler. Ich ſtarb alle Code der Eiferſice
und verfolgte Euch. Ich ſah, wie Ihr Ele
hinter dem Gartenhäuschen küßtet. Da g00 *
einen Knacks in meiner Studentenbruſt, 92.
blieb liegen. Bis heute. Sch hatte es Ipolt.
ganz und gar vergeſſen.
Frau Habine wußte nicht, ob ſie Pührulde
oder Mitleid zeigen und vor allem, wie ſie Ne
Jungmädchenſtolz in ihrem Frauenheriel
derkämpfen ſollte. Und warum, lieber 90
fiel Ihnen das heute wieder ein, nachdem diele

[ ][  ][ ]

twas unbehaglich und verlegen betrachte
ich den kleinen Schlüſſel, den mir der junge
Mann auf dem Anmeldebüro überreicht.
Na, da wird män ſchönherumlaufen können,

HOTEL RAFTI NEW TORK

ia ich

Tſih ägenes herausgeſucht hat! Doch noch ehe
fihzr Beſinnung gekommen bin, nimmt mir
eür der Hotelboys ſehr höflich, aber be=
ſünr
meinen Koffer aus der Hand und ſauſt
III8 Es bleibt mir nichts anderes übrig, als
igleu folgen. Im Crab geht es durch die
Swfangshalle, vorbei an dem Zeitungsſtand
u tem Poſtſchalter, vorbei an vielen Herren
umhibſch gemalten Damen, die hier ſitzen und
ad aridere Herren oder Damen warten, mit
durn ſie ſich verabredet haben. Der Boy
dAuet auf einen der Fahrſtühle, in dem noch
PMz iſt, und ich nicke ihm verſtehend zu.
n dem Fahrſtuhl ſind zufällig lauter Herren.
Tc ſonderbar, daß ſie alle einen Strohhut
haben! Aber es iſt doch Sommer, da trägt
hn in Amerika einen Strohhut. Ganz zum
kommt noch eine der jungen, hübſch
muſten Damen herein, und mit einem Nuck
1ben ſich alle Männer den Strohhut vom
160: Man nimmt eben den Hut ab, wenn
ſicheine Dame in dem Fahrſtuhl befindet! Nun
u4 ſich der Lift in Bewegung. Plötzlich ruft
eline eine Sahl, und augenblicklich hält der
Sſtſtuhl. Der Mann, der gerufen hat, ſteigt
am und wir fahren wieder weiter. Auf den
Wu meines Boys: Sixteeeen halten wir im
Isstock, und gleich um die Ecke iſt ja auch
ſoher mein Simmer. Der Boy bekommt ſein
Criegeld und ſauſt wieder ab.
Lytürlich ſtürze ich ſofort, zu dem Fenſter.
Uhrwältigend iſt die Ausſicht . . . auf das

Gas ank wunderlicherweiſe zwanzig Jahre ver=
ba
gen hier harrte? Es gibt Dinge im
Llaſy, die müſſen ihr Ende finden. Um der
Whrheit die Ehre zu geben, dieſe hoffnungs=
loR/
2iebe fand viele Jahre kein Ende, obwohl
ſch as bunte Ei hinter der Putte vergeſſen
ha1.7 Und wie kamen Sie jetzt darauf?
Bwill ich Ihnen ſagen, Frau Sabine. Mir
füler Ning vor ein paar Cagen ein als
ich ſinge kaufte. Da mußte ich Sabine erſt
da/Pfand meiner unglücklichen Liebe finden
laſel, ehe ich ein Pfand meiner glücklichen
Lilevergebe. Ich werde mich heute verloben.
Alde Braut kommt mit dem Nachmittagszug
ausJamburg. Ich habe ſie im Ausland kennen
geuimt!.
Aebſt du, Holm, rief der Profeſſor, alter
Semindler, ich habe doch immer geſagt, daß
diu in Ausland etwas Fürchterliches zugeſtoßen
leie=l Ich gratuliere! Ich wünſche echte Ninge
unichte Liebel Sabine, das war ein Oſterei!

Birechen

A1 fünf Jahren bekam ich eine Katze. Sie
wa )raun und wollig; ich nannte ſie Bärchen
unn eb te ſie ſehr. Ich hatte ſie ſelbſt aus einem
Pl von vier oder fünf Stück ausgeſucht,
Lassieinſte und ſchwächſte von allen; darum
hauh ſth es für mich beſtimmt. Es wollte in
demſol ge nicht recht gedeihen, es war mager
umd gwach; die Mutter ging kopfſchüttelnd
um M uind ſchoß aus ihren Augen Blitze nach
dein eichenecke, wo ich aus einer Brotſchüſſel
un Aſitägen Lappen das Katzen=Bettchen her=
gelmſtet
hatte. Sie fand unſere enge Wohnung
fuM erbeinige Gäſte nicht geeignet und drohte,

gegenüberliegende Hotel,
das ſich auf der anderen
Straßenſeite, keine 20
Meter entfernt, bis zu
derſelben Höhe erhebt.
Senſter reiht ſich da an
Fenſter; aber eigentüm-
licherweiſe
denkt niemand
daran, ſeine Vorhänge
zu ſchließen. Das ganze
menſchliche Leben ſpielt
ſich darum gleichzeitig
vor den Augen des un=
freiwilligen
oder frei=
willigen
Beobachters ab.
Da kommt gerade ein
neuer Gaſt mit zwei
mächtigen Koffern, wäh=
rend
der andere, zwei
Stockwerke tiefer, ſchon
wieder die Koffer packt.
Da iſt einer erſt aufge-
ſtanden
und verſucht jetzt
die Schärfe des Vaſier=
meſſers
; dagegen bringt
hier gegenüber die ge=
plagte
Mutter ſchon ihre
zwei Nangen zu Bett,
die ſich durchaus nicht
waſchen laſſen wollen.

Tert und Bilder
von Hermann Aut

Und die junge Dame daneben ſcheint für den
Abend einer beſonders wichtige Verabredung
zu haben, denn ſeit einer halben Stunde ſitzt ſie
vor dem Spiegel und malt in ihrem Geſicht.
Unten auf der Straße hört man die Autos
vorbeifahren, doch bei der ſchwindelnden Ciefe
wird mir etwas bang zu Mute. Naſch ziehe ich
den Kopf wieder zurück. Aber wozu habe ich
meinen Photoapparat! Ich halte ihn einfach
aus dem Fenſter, etwas wird dann ſchon auf
das Bild kommen. Und ſpäter bin ich ſelbſt
erſtaunt über das Ergebnis.
Nicht immer ſind die Hotels ſo groß und ſo
hoch wie das Hotel Caft, aber es wird an
Größe noch übertroffen durch das Stevens-
hotel
, das mit ſeinen 3000 Simmern als das
größte Hotel der Welt eine Sehenswürdigkeit
Chicagos bildet. Alle Simmer haben hier ſo=
gar
ein eigenes Badezimmer. Wenn man alſo
jeden Cag ein anderes Simmer wählt und je-
den
Morgen ein Bad nimmt, dann kann man
acht Jahre und 78 Cage in demſelben Hotel

das elende Vieh zum Fenſter hinauszuwer=
fen
. Ich ſteckte mich hinter Vater, er war nicht
halb ſo ſtreng wie Mutter, er half und ver=
mittelte
.
Einige Wochen ſpäter, am Oſterſamstag,
ſollte ich zum letzten Male mit Bärchen geſpielt
haben. Es war die Cage vorher ſchon krank
und hinfällig, wollte nicht mehr nach dem Ball
ſpringen und von ſeiner Milch trinken; es lag
nur auf meinem Schoß und gab manchmal einen
weichen Laut von ſich, eigentlich entblößte es
nur ein wenig die Sähne. Aber auch das war
ſchon Wohlwollen und Särtlichkeit für mich.
Ich beſaß keine Geſchwiſter, und mein Kinder=
herz
gehörte außer Vater und Mutter meinem
kleinen Spielgefährten.
Nie werde ich dieſen Cag vergeſſen. Am
Abend, da mich die Mutter zum Feſt badete
und wuſch, ſtieß der Vater die Cür auf und
ſagte mit einiger Bewegung: Wofür nun alle
Mühe? Nun iſt ſie doch hin. Schade! Ich
verſtand nichts von dieſen Worten, aber Mut=
ter
begann in ihrer harten Art zu ſchimpfen,
ſie blitzte und donnerte auf mich herab. Sie
ſagte, daß ich nun meinen kindiſchen Willen mit
dieſem elenden Vieh durchgeſetzt hätte, das
keinen Napf Milch wert geweſen ſei, und ob
ſie zum heiligen Oſtertag noch Aerger und
Schererei damit haben ſolle? Merkwürdiger=
weiſe
bebte trotz der ſchlimmen Worte ihre
Stimme und in ihren Augen glänzte Waſſer..
ſpäter verſtand ich meine Mutter gut.
Ich lief in die Stube, wo auf Blechen der
Oſterkuchen duftete; da lag Bärchen in meinem
Bett und rührte ſich nicht. Es war weich und
warm, aber es lag mit merkwürdig geſpreizten
Beinen da, und ſeine Augen waren ganz ver=
ändert
, und als ich es auf die Füße ſtellte, fiel

wohnen, ohne zweimal in derſelben Bade= zu ſitzen.
So ein großes Hotel iſt faſt eine Stadt für
ſich. Da gibt es ein Schwimmbad, eine Curn=
halle
, Miniaturgolfplätze, ein Hoſpital mit
Operationszimmer, Aerzten und Krankenſchwe=
ſtern
uſw. uſw. Die Kontrolle über die Gäſte
iſt bei dem Nieſenbetrieb ſelbſtverſtändlich nicht
einfach, denn es iſt unmöglich feſtzuſtellen, wer
in dem Hotel alles aus= und eingeht. Das zeigt
folgende ſchöne Geſchichte, die man mir in
Chicago erzählte: Ein junger Mann wohnte
im Hotel und bezahlte regelmäßig ſeine Miete.
Eines Cages kam er auf den Gedanken, ſich zu
verheiraten. Da ſeine Frau auch beruflich tätig
war, zog ſie zu ihm auf ſein Simmer. So konn-
ten
ſie im Sentrum der Stadt wohnen, und für
alles wurde geſorgt, ohne daß ſie ſich darum
zu kümmern brauchten. In ſeinem Glück ver=
gaß
der junge Mann vollſtändig, ſeine Frau in
dem Büro anzumelden; aber es dauerte faſt
vier Wochen, bis der Geſchäftsführer ihn auf
dieſe Vergeßlichkeit aufmerkſam machte.
Man braucht ja nicht einmal ſeinen Simmer=
ſchlüſſel
abzugeben. Und ſollte ihn jemand erſt
auf dem Bahnhof bei ſeiner Abreiſe in ſeiner
Caſche finden, ſo iſt das auch nicht weiter
ſchlimm. Die Adreſſe des Hotels ſteht ja dar=
auf
, und man braucht ihn nur in den erſten
beſten Briefkaſten zu werfen, dann wird er
von der Poſt ſchon beſorgt. Man iſt doch
praktiſch in Amerika!
Müde ſinke ich in den Seſſel vor dem
Schreibtiſch. Doch noch immer brummt mein
Kopf von dem vielen Neuen, das mir die erſte
Stunde in Amerika brachte. Simmer Nummer
1652121 wie ſoll man ſich da zurechtfinden?
Aber meine Hilfloſigkeit ſcheint man erwartet
zu haben. Denn vor mir liegt da ein Plan des
Hotels, und ſiehe da, die Simmernummer ent=
puppt
ſich als eine ganz geniale Sache. Jedes
Stockwerk hat 100 Simmer, die Hunderter der
Simmernummer geben das Stockwerk an, und
die Einer zeigen die Lage des Simmers in dem
Stockwerk, da alle Simmer 152, 252, 352, ....
1952 übereinander liegen. Beruhigt betrachte
ich all die Dinge, die man zu meinem Empfang
auf dem Schreibtiſch zurechtgelegt hat: Brief=
papier
, Celegrammformulare, neue Federn und
.. . . eine Bibel!
In jedem Hotelzimmer befindet ſich auch eine
Bibel mit genauen Anweiſungen:
Wenn Du zum erſten Male in der Stadt
biſt, lies Pſalm x!
Wenn Du müde biſt, lies Pſalm y!

Post wird an Bord gebracht

Der große Turm der Weltausstellung in Chica

Intereſſantes rund um’s Oſterfeſt
Die Sitte, während der Frühlingszeit, wenn
die Erneuerung des Lebens ſichtbare Formen
annimmt, einander mit kunſtvoll bemalten Eiern
zu beſchenken, ſtammt aus dem frühen Alter=
tum
. Gräberfunde aus der Antike bekunden,
daß die meiſten Kulturvölker um die Oſterzeit
ähnliche Handlungen vollführten.

Der erſte Oſterhaſe, der Kindern um die
Oſterzeit beſchert wurde, iſt in Deutſchland für
das Jahr 1682 nachweisbar. Bis dahin hatten
Eier, Kuchen und Lammform und ähnliche
kirchliche Symbole die alleinigen Oſtergeſchenke
gebildet.
Eine altproteſtantiſche Oſterſitte, die ſich in
der Brüdergemeinde entwickelte und von da
aus ihre Ausbreitung erfuhr, beſtand in einer
beſonderen Auferſtehungsfeier, die zur Stunde
des Sonnenaufgangs auf dem Friedhofe abge=
halten
wurde.

Reklame in Buffalo

es um. Vater ſprach mit mir, und dann weinte
ich mich in den Schlaf. Ich hatte begriffen, daß
Bärchen tot ſei.
Am anderen Morgen läuteten die Oſter=
glocken
, die Mutter ſtand zum Kirchgang ge=
rüſtet
da. Beim Frühſtück las der Vater aus
dem Evangelium von der Auferſtehung der
Coten vor, aber ich dachte an Bärchen, daß
es tot ſei und nicht mehr herumſpringen werde,
und die Cränen liefen mir über die Backen.
Dann begann ein Gedanke in mir zu reifen,
ich trat zum Vater hin und fragte: Kann Bär=
chen
nicht auch von den Coten auferſtehen?
Alle ſahen mich an. Das Geſicht der Mutter
verſchättete ſich, doch der Vater ſchnitt mit
einem Lächeln und einer Handbewegung ihre
Antwort ab. Er kratzte ſich hinterm Ohr; es
war nicht leicht, auf meine Frage mit Ja oder
Nein zu antworten. Es handelte ſich um mehr
als um den Vorwitz der Kleinen, es handelte
ſich um eine Frage auf Glauben und Unglauben,
auf Leben und Cod. Nach langem Nachdenken
meinte Vater zu mir und da ſchien er einen
umfaſſenden Gedanken zu Ende gedacht zu
haben: Ich weiß es nicht. Aber wenn du aus
ganzem Herzen zu Gott bitteſt, glaube ich, daß
er ein Wunder tun könnte, es iſt ja Oſtern!
Mutter lächelte nicht, ſie verſtand in Glau=
bensdingen
keinen Scherz; es zuckte und huſchte
über ihr Geſicht. Da mußte Vater ihr etwas
zuflüſtern, denn mit einem Male ſah ſie in
meine großen Augen, nickte und forderte mich
auf: Komm mit in die Kirchel Sie kleidete
mich an und nahm mich mit ins Gotteshaus. Ich
betete andächtig, mein Herz war ſchwer
und hoffnungsvoll zugleich, der Auferſtandene
thronte herrlich im Licht der Kerzen, in Weih=
rauch
und Blumen und ſah mild auf mich her=

ab. Später kam Vater dazu; er trug einen
verdeckten und verſchloſſenen Korb, und wieder
nickte er mir zu, und das war wie das beſte
Verſprechen. Beim Oſterumgang nach dem
Hochamt hielt er an der Kirchtür ſeinen Korb
dem Sprengel des Pfarrers hin; ich ſah, wie
das heilige Oſterwaſſer auf den Deckel ſpritzte;
ich hörte die ſegnenden Worte des Prieſters.
Ein goldener Nebel wogte vor meinem Gehirn
.. . ich erſchrak, als Vater mich am Arm er=
griff
, meinen Kopf zu dem verſchloſſenen Korb
hinneigte und leiſe befahl: Horch einmal! Ich
horchte mit angehaltenem Atem, es kratzte und
raſchelte im Korb, und da tat der Vater noch
mehr: er ließ mich durch einen Spalt hinein=
ſehen
. . . ich ſah ein braunes Fell und grün=
liche
Augen . . . Bärchen lag im Korb, geſund
und lebendig . . . Gott hatte mein Gebet er=
hört
. Ach, das war ein geſegnetes Oſtern!
Ich wurde älter, und eines Cages fingen die
Wunder vor der Wirklichkeit zu verblaſſen an.
Da geſchah es, daß ich wieder einmal mit einer
Frage vor meinen Vater hintrat. Ich forſchte
nach dem Oſterwunder: Gott hatte doch wohl
nicht wirklich Bärchen wieder aufgeweckt? Ich
lächelte klug und überlegen. Aber Vater lächelte
diesmal nicht, er ſah mich ernſt und gut an und
ſagte etwa folgendes: Glaubſt du, daß Gott ſich
zu allem und jedem perſönlich herbeiläßt? Wo=
zu
hätte er dann ſeine tauſend Mittel und Um=
wege
? Und was dir wie ein Wunder war und
Leid aus deinem Kinderherzen fortnahm, ſollte
dir das heute nichts mehr ſein?
Da ließ ich den Kopf ſinken und dachte über
Vaters Worte nach, und ſpäter lernte ich, ein
wie großes Wunder Oſtern ſei . . . eine Neu=
erſchaffung
der Welt, eine Neuerſchaffung
unſerer Herz

[ ][  ][ ]

Alſo ich bin kaa Schawwernäckern, un bin aach
net ſchadefreidich verallagt, ich gunn jedem vun
Härze ſei Pläſiervergnieje. Drotzdem war ich herz=
innichlich
erfreid, wie ich geläſe hab, daß däß ge=
miedliche
Zuſammeſei in Streſa langſam zu
Waſſer worrn is, indem’s alſo in Streeme ge=
goſſe
hott, wie die Herrn vun däre Jſola Bella,
odder wie däß Weibsbild haaßt, wo die loſchiert
hawwe, Abſchied genumme hawwe. Valleicht,
wann des Wädder ſchenner gewäſe weer, hedde
ſe die Sach noch e bische enausgeleiert. Awwer
die hawwe ſich jedenfalls geſagt, was hott däß
Gebabbel all for=en Wert, wann mer net aach e
bische die ſchee Nadur genieße kann, ſundern muß
dauernd mit umgeſchnalltem Räjeſchärm ſich dorch
die Gäjend ſchlengele.
Iwwrichens hawwe ſe aach dem beriehmte
idalljeniſche Schenneral, dem verblichene Ka=
dorna
en Beſuch abgeſtatt, un wann mich mei
Gedächtnis net deiſcht, war däß doch der, der wo
ſeiner Zeit die Räjeſchärm in de idalljeniſche
Armee ei gefiehrt hott, un wo die Barohle raus=
gäwwe
hott: Bei unginſticher Widderung findet
der Krieg im Saal ſtatt! No mer ſoll jo vun
Dode nix Schlechtes ſage, awwer was des Krieg=
fiehrn
mit Räjeſchärm bedrifft, däß hott ſei Rich=
dichkeid
, s freegt ſich bloß, ob ſe die Räjeſchärm
kimfdichhie zu de Agriffs= odder zu de Ver=
deidichungswaffe
zehle. Vermudlich wärd’s
ſo kumme, daß en Räjeſchärm in unſere Hand
als Agriffswaff gilt, während ſie ihr Babbleeh
bloß zu de Verdeidichung brauche. Mer kennt däß.
Dann genau ſo hawwe ſe däß jo aach jetzt widder
mit ihre Nichteinmiſchungspakte gedreht: alles
was ſie dhu, is Nichteimiſchung; alles was mir
dhu, is Eimiſchung. Awwer mir macht’s ganz
ſo de Eidruck, als wann ſie ſällwer aus dem Ei=
miſchungsmiſchmaſch
net mer drauß=eraus kemte.
Mittlerweil hawwe ſe ſich nooch Gemf verzoge,
die Herrn Völkerbindler. Un ſoviel mer heert,
hott’s dort am Gemfer See, nooch de Meldunge
vun dene zur Zeit daſelbſt meh’ odder wenicher
aſſäſſiche Wäddermacher äwenfalls allerhand un=
nerſchiedliche
Temberadurn gäwwe, beiſpielsweis
kiehl, awwer zuverſichtlich, odder warm awwer
ausſichtslos. Un ſoviel mer weider heert, is aach
do manches zu Waſſer worrn, un es hott man=
chem
ins Konnzäbbt geräjend; manchem, der woſo
dhut, als wann er vun ſich ſage kennt: Mit
Roſen in der Hand biſt du geboren obgleich er
lengſt hett märke kenne, daß es beſſer for ihn ge=
wäſe
weer, wann er anſtatts mit Roſe, mit=eme
Räjeſchärm in der Hand uff die Wäld kumme
weer.
Zu wunner’n brauche ſe ſich iwrichens net, die
Herrn Völkerbindler, wann=ſen jetzt dauernd uff
die Köbb räjend, dann ſie hawwe jo bei ihre
Kunnferenze noch jedesmol ’s Blaue vum Him=
mel
erunner geſchwindelt un geloge; do is es
nadierlich ſo klar wie Kleesbrieh, wann’s uff de
Wäld net meh ſchee wärrn will, un wann de
ganze Menſchheit die Stimmung vermieſt un ver=
muddelt
wärd.
Däß haaßt, wann ich ehrlich ſei ſoll, ſo muß
ich doch ſage, ſo ſchnell kenne ſe ſe uns in Deitſch=
land
net vermieſe, mir loſſe uns vun ſo=eme
Dauerräje net affächte. Beweis: Die Fahrt
ins Blaue am letzte Sunndag! Ich hab
mer ſage loſſe, ſo luſtich, ſo gemiedlich, un ſo=o=o=o
ſchee, weer’s noch uff kaaner Sonderfahrt gewäſe,
drotz Dauerräje! Un uff de Haamfahrt hedde
ſe geſunge, die Sonderfahrer vun de Reichsbahn=
diräkzion
Mainz, daß de Mannsbilder die Knebb
abgeblatzt, un de Mädercher die Zeh’ ſtumb worrn
weern. Korzum, s weer ſozuſage e Fahrt ins
Graue gewäſe, awwer blau weern ſe doch
worrn. No wann’s widder is, fahr ich doch
aach widdermol mit, bei=ere Fahrt ins Blaue;
vorausgeſetzt, daß mer mei Freund Beck de
Vadder Beck wie=ſen nenne äwenfalls for=
en
Dauerräjeſunndag garandiert. Ich mecht doch
emol ſähe, ob ich aach noch bei Stimm bin.. .!
Drotzdem muß ich ſage, mer wärd alles emol
mied, ſälbſt e ganz Reih vun verräjende Sunn=
däg
, un wann ſe noch ſo ſchee ſin. Mich dhet’s

jetzt doch emol indräſſiern, wie ſo en Sunndag,
an dem’s net räjend, in Wärklichkeid eichentlich
ausſieht. s denkt aam kaum mehr, daß mer
emol ſo aan verläbt hott. Jedenfalls mechte mer
doch jetzt e bische e ſchee Wädder, wenichſtens for
die Oſterfeierdäg; ſo e richdich Friehlingswädder,
wie’s um die Zeit der Brauch ſei ſollt. Im Not=
fall
mißt mer halt dem Petrus emol ſo en junge,
dichdiche Beigeordnete an die Seit ſtelle, der wo
de Daume druff hellt, wann der Petrus ſo ſind=
haft
mitm Räje druffenei hauſe dhut, anſtatts
daß er die billich Sunn, die wo jo ſowiſſo ſcheint,
ſtrahle leßt. ’s kenn aach ſei, daß der Petrus

Ei hielege, un ihr miedes Haubt hiebette ſolle;
un ſie flichte ſich zu ihresgleichen ins Wärtshaus,
un klobbe Schkat odder Sprich.
No ich hab jo gottlob in däre Beziehung kaa
Rickſichte zu nemme, ſundern därf mich mit aller
Fehemenz in die Friehjohrsbutzerei eneiſtärze.
Un däß hab ich aach diß Johr widder gemacht, un
hab mei ſemtliche Bäſem, Bärſchte, Benſel, Butz=
un
Staablumbe mobbiliſiert, un mich mit=em
neediche Kriegsmadrial gäje jegliche Aſamm=
lung
vun Unſauwerkeid verſorgt. Un ich hab mich
kaan Pifferling um die Abriſtungskummiſſion
gekimmert, un hab gewaldich uffgeriſt; hab nix

Un jetzt is mer’s widder wöhler, un jetzt wollg=
mer
aach alle Micke aus em Kobb enaus jage, und
alles, was noch vum Winder her in aam liggt-
nausſchaffe
, un wolle unſer Härz weit uffmach==

daß die Sunn drei eneiſcheine, un der Friehling=
drinn
ei ziehe kann. Un alſo:

Härz, mei Härz, was ſoll däß nitze,
Sei net mehr ſo ſtill un ſtumm
Siehſt=de net die griene Spitze
Iwwerall un ringsdichrum?
Fiehlſt=de net, wie ſich will rege,
Was ſo lang ſo ſtumm un ſtill,
Un daß es uff alle Wege
Griene jetzt un bliehe will?
Blatt un Bliet dhut ſich entfalte
Un es gibt net ehnder Ruh
Härz, mei Härz, loß dich net halte,
Straib dich net, un blieh aach du!

Härz, mei Härz, was ſoll däß nitze,
Sei net mehr ſo ſtill un ſtumm
Guck doch wie ihr Schnäwwel ſpitze
Alle Vögel ringsdichrum!
Heer, wie alles ſich will rege,
Was ſo lang ſo ſtumm un ſtill,
Un daß jetzt uff alle Wege
Jedes dir was ſinge will!
Nemm drum all die klaane Senger
Dir als Beiſpiel immerzu,

diüe Oſterfeier
Buge, als man
che mit den Vorf
ſo ür einfarbig
ſad man nach
de, aus geblu
üFſommer!

Aurt.
Lenngleich im
Eicaifungen zur

Härz, mei Härz, ſtraib dich net lenger demerft man
mu woran es n
Juwilier un ſing aach du!

Deitſches Härz, du hoſt erdrage,
Viele Johrn der Nod un Schmach,
Loß die falſche Weld drum ſage
Was ſe immer ſage mag!
Guck, en neier Himmel blaue
Will jetzt iwwer’s deitſche Land,
Hab drum Hoffnung un Verdraue,
Dann wärd Lug un Drug zu ſchand!
Hab Gedult, es wärd allmehlich
Heller jetzt uff Schritt un Dritt:
Deitſches Härz, ſei däßhalb freehlich
Blieh und ſing un frei dich mit!
Bienchen Bimmbernell,

Poſtſchkribbdumm: Ich bin zwar deva// wemerken,

er wärd halt aach alt! ebisje lenger dezu
brauch, bis er diß Johr mit ſeine Friehjohrs=
butzerei
ferdich is, un hott all däß, was ſich ſo em
Winder iwwer an Dreckwädder a geſammelt hott,
vum Himmel erunner gefägt.
Noja, uns wärkdädiche Hausfraue, die wo mir
zwar aach net mit Roſen in der Hand ſundern
mit=eme Butzlumbe in de la Meng, geborn ſin,
uns geht ſo e Friehjohrsbutzerei, un Fäjerei un
Schrubberei ganz annerſter vun de Schibb. Do
raacht’s in de Ebbelkammer! Un wann mir
losleje, do haaßt’s: Rette ſich, wer kann!"
Un däß is aach die Zeit, wo die Ehekribbel
wältſchmärzleriche Awandlunge hawwe, un vum
Unnergang des Awendlands fandaſiern; un wo
ſe net wiſſe, wo ſe dehaam ihrn Hut hiehenke, ihr

noch em Völkerbund, un noch wenicher nooch dem
verdrackte Werſaier Verdrag gefragt, ſundern had
mer nix als Agriffswaffe verſchafft, als da ſin:
Saaf, Soda, Reibſand, un alle bekannte Fäg= un
Butzmiddel; un hab mit meine Freundin, de
Endebärzelſen en Bund zur Verdeidichung un
zum Agriff geſchloſſe. Un ſo hawwe mer gemein=
ſam
un in alter Dreie unſerm Feind, nemlich
dem Staab un ſo, de rickſichtsloſeſte Krieg er=
kleert
, bis zur Vernichdung. Daß es dodebei e
paar Schärwe gäwwe hott, ließ ſich net ganz ver=
meide
. Aach e Fenſterſcheib hab ich in der Hitze
des Gefächts enausgefeiert. No die Glaſer wolle
aach läwe. Awwer ſunſt is nix baſſiert, was dem
mißginſtiche Ausland Geläjenheid gäwwe kennt,
Hetzaddiggel gäje mich zu ſchreiwe. ..

abkumme, aach meinerſeiz uff all däß hiezuweiſes
was ſich hier ſo dhut un begibt, dann es is ſa
reichlich viel, daß aam’s beinoh iwwer de Kobd
wext. Drotzdem mecht ich heit e Ausnahm mache=
un
mecht mei verehrlichte Läſer= un Gennerſchaf.
an die Hand nemme, un mecht ſe enunner fiehms
an’s Rheidor, in die Kunſthall, zu unſerm Jo=
hannes
Lippmann ſeine Gedächtnis= Aus=
ſtellung
, damit ſe inne wärrn, was es mit 2
wahre un echte Heimatkunſt eichendlich uff ſich=
hott
. Un damit ſe inne wärrn, daß es mit Bluu
un Boden net allaans gedha is, ſundern daß di
echt deitſch Seel drinn lieje muß! Un däß hotz
uns, wie ſälte anner, unſer liewer un gedreien
Odenwaldmaler, unſer Johannes Lippmann, als
heilichſtes Vermächtnis hinnerloſſe, un däßhalbl"
baßt uff ihn der ſcheene Vers: Der iſt in tiefſter!
Seele treu, der die Heimat ſo liebt wie du!
Un drum is er ſich aach ſällwer immer drei=
gebliwwe
, als Menſch, wie als Kinſtler. Er hoit:
die Heimat mit ſeine Seel geſucht, un hott im
Große des Klaane geſähe, um im Klaane eiſt
des Große zu finne. Däß is Heimatkunſt imlſe, hwrerſeits die
des Wortes herrlichſter Bedeidung! Un drum
is mer bei ihm wie dehaam. .
Alſo, macht eich en Gang in die Kunſthall, *
wärd eich net gereie. Un noch wenicher wärdse
eich gereie, wann der aans odder des annenn
Werk eich zu eiche macht. Die Zeite ſin jo gote
lob iwwerwunde, wo mer geglaabt hott, m
mißt ſich ſo ärchend was Ismuſſiſches dehaal
an die Wand henke, um net als rickſtendich 4!
gälte. Heit gilt’s mehr denn je, widder zu ſeiſt9
Heimat zu ſteh, un domit aach zu ſeine Heimal
kinſtler. Sunſt hawwe all die ſcheene Worte, 979
wo bei der un jener Geläjenheit falle, kaan Zwak
un kaan Wert.

Et Den, daß mar
tung viel zu
24 iſt für die
r ve kleine Fei
1 Jährend die
lSie u, die man b
cherweiſe ergi
Reuch ... kurz
uie Leute kom
* wird, und da
HAt gewit
Aenn bei die
ſchnfungen
en lich immer

he
ve1
füin hat
zluſe
mit
fhren rei
tem, da ſie ja
Hat Auſt
Ehromme
21Ppelegentlie
eict in Bei
Irrmer wieder
Bluſe für den
en, ſo daß wir
lieie n wollen.
Ps die Form.
Krigt, ſo wurde
Wender völlig
-herſeits die
WSiend die ein
M ieit und hät
E unterſtreich

Küchenzettel vom 23. bis 28. April 1935.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)

Dienstag: Haferflockenſuppe, gefüllte Pfann=
kuchen
(Reſte vom Lamm), Salat.
Mittwoch: Kerbelſuppe, Spargelgemüſe mit
Schinken.
Donnerstag: Fleiſchbrühe mit Nudeln, Koch=
fleiſch
mit grüner Tunke, Kartoffeln
Freitag: Reisſuppe, Fiſch im Backteig, Kar=
toffelſalat
.
Samstag: Graupenſuppe, Spinat mit Ei und
Kartoffeln.
Sonntag: Tomatenſuppe, gepökelte Rinderzunge
mit Stangenſpargel und Kartoffeln, Rhabar=
bercreme‟
.

Schachliteratur. Rudolf Spielmann Richtig opfern!
Schachverlag Hans Hedwigs Nachf. Curt Ronninger, Leipzig
C1. Preis RM. 3..
Kein anderer als gerade Rudolf Spielmann war für dieſes
Thema berufen! Kennt doch jeder Schachfreund die herrlichen
Partien, die Spielmann, der Angriffsſpieler, durch ein ſchönes
Opfer für ſich entſchied. Die 37 Partien des Buches ſind alle
von Spielmann ſelbſt gewonnen, ſo daß der Verfaſſer über
Zweck und Ziel jedes Opfers die beſte Auskunft geben kann.
Die Syſtematik des Schachopfers iſt dem Verfaſſer gut
gelungen, zumal es ſich um den erſten Verſuch auf dieſem
Gebiete handelt. Alles in allem ein wirklich preiswertes Buch.

Auflöſung der Rätſel aus Nr. 10
Ein deutſcher Dichter.
1 Zitrone, 2 Oder, 3 Egon. 4 Eos 5 H.
6 Rom, 7 Othello, 8 Tor 9 Uri, 10 Aſt. 11 Hordt.
12 Drama 13 Mur. 14 Ton. 15 Süd. 16 Texzſ.?
Ernſt Moritz Arndt
Umlegeaufgabe.

Weiß zieht und ſetzt in vier Zügen mat

Prüfſtellung: Kc5 Ta7 Lg3 Sel, e2 Bc7, d4, f5, h2;
Kh1 Bc6, d5, d7, e4.

Rhabarbercreme. 1200 Gramm Rha=
barber
in kleine Stücke mit 200 Gramm Zucker
kochen, mit dem Schaumlöffel herausgenommen,
durchſchlagen. 100 Gramm Zucker, 3 Eigelb etwas
Zimt ſchaumig rühren, das erkaltete Mus dazu=
gegeben
. Eiſchnee darunter.

Aufgabe 829.
Dr. E. Zepler.
(Turn. d. Schachrundſchau 1921.)
Weiß: Ka4 Dd5 La5 Bf5 (4 Steine);
Schwarz: Kb8 (1 Stein).
Matt in drei Zügen.

unſer laufendes Löſungsturnier.

Schachnummer 620.
Aufgabe 828.
H. E. Lohk in Tallinn (Eſtland).
(Urdruck.)

Aufgabe Züge hat.
2 Bei Zweizügern genügt die Angabe des
Schlüſſelzuges. bei Mehrzügern ſind die Haupr=
varianten
bis zum vorletzten Zuge anzugeben.
3. Nebenlöſungen und Nachweis der Unlös=
barkeit
werden mit voller Punktzahl berechnet.
4. Wer 200 Punkte erreicht hat, erhält einen
Buchpreis.
5. Die Einſendungsfriſt beträgt zehn Tage.
6. Wer über drei Monate mit Löſen ausſetzt.
verliert ſeine vorher erworbenen Punkte.

Einbrecher=Frechheit. Einbrecher (untef S05
Bett) zum Hausherrn: Sagen Sie mat=
alter
großer Menſch Sie, ſchämen Sie ſich M.
nicht, abends unter die Betten zu gucken wie. ſſe
kleinen Kinder?
Kindliche Anſchauung. Klein=Bubi ſieht elle
Katze,,die am Ofen liegt und ſchnurrt. I.
Mutti, ruft er, ſieh mal, hier ſchläft ei
Katze mit laufendem Motor!
Die Wirkung war die gleiche. Paula: ch
Himmelswillen Du haſt mit Vater 9e0e.
chen? Paul: Nein, keine Sorge, Kleines.
war nur ein Autounfall.
Bein
Maulwurf. Frau Müller will einen
kaufen. Der Verkäufer empfiehlt ihr Maulpll.
Geht der Pelz auch nicht zugrunde, wenn i9."
im Regen trage?" Aber gnädige Frau! 000.
einen:

Sie in Ihrem ganzen Leben ſchon jemals
Maulwurf mit einem Regenmantel oder Rese
ſchirm geſehen?
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl. für die Redaktion
Fernſpr. 1. 23892392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verde

[ ][  ][ ]

Zur Oſterzeit Sie neue Bluſenmose!

eie Oſterfeiertage ſind inſofern modiſche
Lüzuge, als man ſich bis dahin in der Haupt=
ſatchmit
den Vorfrühlingsmoden beſchäftigte, ſich
allbfür einfarbige Stoffſachen intereſſierte, wäh=
reno
) man nach den Feiertagen ſchon an die
leſche aus geblumten Materialien hergeſtellte
fyſl ommerliche Aufmachung zu denken
bewint.
lenngleich im allgemeinen die dringlichſten
Aülſeafungen zur Oſterzeit ſchon gemacht wur=
deu
demerkt man doch oſt knapp vor den Feier=
tauz
woran es noch fehlt, und wird faſt immer
feſrüllen, daß man die kleinen Stücke der Aus=
ſtaitng
viel zu wenig berückſichtigt hat.
IIt iſt für die Feiertage ein Ausflug oder ſo=
gaur
ne kleine Feiertagsreiſe geplant, oder man
wallgährend dieſer Zeit ein paar Beſuche er=
leiliten
, die man bisher immer aufſchieben mußte,
mugcherweiſe ergibt ſich auch ein netter Thea=
teuhuch
... kurz und gut: man weiß, daß man
unue Leute kommen, daß man geſehen wer=
dew
urrd, und daß daher der Aufmachung größte
Drit: Souclt gewidmet werden müſſe.
b frehlis Dern bei dieſer Gelegenheit die Liſte der
eidich nit Amüſtff ungen nochmals überflogen werden wird,
mmherndiel ei planvollem Aufbau der Ausſtattung
eicheflich immer aufgeſtellt werden ſollte, wird
h öin zumalnb merken, daß der Bluſe (die angeſichts
däß hiendeu folgreichen Jackenkleider=Mode heuer eine
dam zwlſägt, Rolle ſpielen ſoll) eigentlich zu geringe
Beſktung beigemeſſen wurde und daß man in
dieyeA ichtung unzulängliche Vorbereitungen ge=
ſtreiſt
Hat.
Gniru wie die Koſtümmode wurde nämlich
audlli Bluſe mit einem Male in den Brenn=
punck
des Intereſſes gerückt und zeigt ſich nun in
all iſſran reizvollen Möglichkeiten und Spiel=

die phantaſievolle Schaffensfreude und lehnt ſich
immer wieder an Vorbilder aus vergangenen
Tagen an, ſo daß die reizvollen Biedermeier=
motive
uns immer von neuem gefangennehmen.
Wenn dieſe beiden Typen auch in der Bild=

Bei unſerem erſten Bilde, das eine flotte
Bluſe aus kariertem Material darſtellt und durch
aufgelegte Bruſttaſchen, durch den paſſenartig
verwendeten Gürtel und durch die ſogenannten
Herrenhemd=Aermel auffällt, iſt der ſportliche

Uich
z es mit Ffrüütg
undern uk!
un Spf
wer uk 7/7
5 Lipns, der
ioſſe, u* geht
Derflt erst
ſo liel

Uver m ann
Kinf
von
zwi
im 2u PyI

dieſht
ſte4,

art a ſie ja ebenſo als Ergänzung der ſport=

Arufmachung wie als Vervollſtändigung der
ynerlichen Beſuchskleidung zu werten iſt
Icegentlich ſogar für ſommerabendliche
in Betracht kommt.
ſ er wieder ſind Form und Material
luſe für den Geſamteindruck ausſchlag=
ſo
daß wir vorerſt dieſe beiden Faktoren
En wollen.
die Form, alſo den Schnitt der Bluſe
ugt, ſo wurde eben angedeutet, daß es zwei
wander völlig verſchiedene Typen gibt, und
geinerſeits die Bluſen der ſportlichen
Indererſeits die nachmittäglichen Entwürfe.
Uhrend die eine Art durchaus auf Zweck=
ykeit
und häufige Inanſpruchnahme einge=
4ſt, unterſtreicht man bei der zweiten Art

folge unſerer Gruppe durcheinandergewürfelt
ſcheinen, ſind doch die verſchiedenen Arten mühe=
los
auseinanderzuhalten.

Charakter deutlich betont. Sehr intereſſant iſt die
Tragart des vorne verknoteten Halstuchs, deſſen
Schal=Enden in den Bruſttaſchen verſchwinden.

Die geſtreiften Waſchgewebe ſind wirkungs=
voll
genug, um ſelbſt bei einfachſter Machart
ſchöne Effekte erreichen zu laſſen. Es ſcheint, daß
die ſogenannten Weſtenbluſen, deren doppelte
Knopfreihe einem ſolchen Entwurfe kräftige
Akzente gibt, ganz beſonderen Beifall finden,
(Figur 3 der oberſten Reihe.)
Oft iſt es durch Zuſammenſtellung einer lan=
gen
Kaſakbluſe mit einem dunklen Rocke mög=
lich
, einen durchaus kleidartigen Eindruck zu er=
reichen
. Die Erfahrung hat uns den Beweis da=
für
erbracht, daß die einfachſten Stücke immer am
allerbeſten ausſehen. In der unterſten Reihe
bringen wir als erſte Figurine eine mittel=
farbige
, vorne geſchlitzte Kaſak mit großen Holz=
knöpfen
(die durch die Mitte laufen und außer=
dem
noch als Aermelgarnierung verwendet ſind),
mit unterhalb des Gürtels angebrachten Taſchen
und mit einem kleinen, ſehr flotten Halstuch, das
dem Modell den jugendlichen Eindruck gibt.

Ganz anders als alle eben beſprochenen ſchlich=
ten
Entwürfe präſentieren ſich die nachmit=
täglichen
Sommerbluſen, die entweder aus
einfarbigem oder aus buntſeidenem Material
hergeſtellt werden.
Für kühle Tage wird gewiß einer dunklen
Bluſe der Vorzug gegeben, die durch Pikee=
maſchen
=Verſchlüſſe ſommerliches Gepräge erhält.
(Bild 2 der letzten Reihe.)
Wie ſich die moderne Tunik=Linie und die
Cape=Form gleichzeitig für eine Bluſe verwerten
läßt, ſoll das letzte Bild zeigen, das als wert=
volle
Anregung für eine ſommerabendliche Auf=
machung
betrachtet werden darf.
Das über eine Schnur gezogene und ent=
ſprechend
eingereihte Rund=Cape, das als be=
merkenswertes
Modemotiv dieſes Jahres be=
zeichnet
wird, kann für moderne Bluſen oftmals
verwendet werden und iſt im zweiten Bilde der
oberſten Reihe feſtgehalten.
Eine helle Bluſe mit geſchmackvollem Fichu,
mit überkreuztem Schößel und mit durch Maſchen
abgeſchloſſenen, kurzen Aermeln führen wir als
letztes Modell dieſer Reihe vor Augen.
Wie die für alle Gelegenheiten tragbare mo=
derne
Buntſeidenbluſe ausſehen ſoll,
deutet unſer Mittelbild an; für die zur Mitte
hin eingezogene (natürlich nur für ſchlanke Ge=
ſtalten
geeignete) Form und für die pluderigen
Aermel ſei eine geometriſch gemuſterte Buntſeide
empfohlen.
Blumig ornamentierte Modelle hingegen
müßten noch viel phantaſievoller gearbeitet ſein,
ſo daß hier der ſogenannte Neu=Biedermeier=
Stil zu ſeinem Rechte kommt, der ſeiner bezau=
bernden
Leichtigkeit wegen nun endlich gebüh=
rende
Beachtung findet.

ei

bezogene Partien
Eigentümlichkeit der kommenden Mode

Zunge noch die ſachliche Mode ihr Regi=
umeimk
ührte, waren ſchneidertechniſche Feinheiten
völll/uusgeſchaltet, weil man damals nur die
geraig Linie, die Zweckform gelten ließ und
füt Antaſievolle Kleinarbeit nicht das geringſte
Versütdnis bekundete: ja man ging ſogar in=
ſojerennoch
einen Schritt weiter, als man dieſe
Din als erläßlich, wenn nicht ſogar als
moclſhe Uebertreibung und Ueberlaſtung
des iMdells bezeichnete.
8’ſte hat ſich die Lage am modiſchen Kampf=
platz
allerdings vollkommen verändert, denn
mam bekanntlich längſt von der nüchternen
Kühlüder Sachlichkeit abgekommen und hat zu
einezmgelegentlich ein wenig verſpielten, viel=
leicht
ber eben darum ungemein reizvollen Stil
zurüütefunden.
Er dieſem Grunde zeigt ſich die Begabung
des Adeſchöpfers nun gerade in der liebevollen
Beauuing der Kleinarbeit, ohne daß aber da=
durch
er Geſamteindruck des Modells, alſo die
Limai benachteiligt würde!
Qtwerden fremde Beſätze und markante
Garrkungen der neuen modiſchen Auffaſſung
Adiennü gemacht; hierher iſt in erſter Linie Stik=
lkerei
nd außerdem die effektvolle Treſſen= und
M4Bort arbeit zu zählen.
Wleſehen davon wurde der Verſuch unter=
nomun
, die Garnierung aus dem Material
ſelbſiäk) holen und man muß geſtehen, daß gerade
auf 1tee Weiſe die ſchönſten und edelſten Mode=
ſchöprigen
zuſtandekamen.
Zllen beliebteſten dieſer oft recht mühevollen
Kleiünbeäten gehören die gezogenen Par=
tier
ſie einem kultivierten Geſchmacke, der die
Vornuhheit edler Arbeit zu ſchätzen weiß, ganz
beſon ls zuſagen.
Esandelt ſich hier nicht etwa um eine Gar=
nieran
die in dem einen oder in dem anderen
großeshM odehauſe verwendet wird, ſondern um
eine =diſſche Anregung, die allgemein auſ=
gegraſn
und innerhalb weniger Wochen
welt/shernd wurde!
Whüh er dieſe neue Mode ein klares Bild zu
gebentlſar unſer Modezeichner einen Ausſchnitt
aus iR Modevorführung eines großen Hauſes in

Viel deutlicher tritt die neue Technik bei unſe=
rem
zweiten Modell hervor, das wir als eines
jener Cape=Kleider erkennen, die die neue
Mode oft und gerne ins Treffen führt. Durch die
gezogene Bahn wird die Weite des Rockes in die
vordere Mitte verlegt und durch die gleiche, für
das Cape in Anwendung gebrachte Technik eine
geſchmackvolle Uebereinſtimmung geſchaffen, die
als vorbildliche Frühſommeraufmachung große
Erfolge verſpricht.
Wer dem Urſprunge modiſcher Schwankungen
nachzugehen bemüht iſt, wird bemerken können,
daß dieſe Motive letzten Endes auf die bäuer=
liche
Tracht zurückgehen, was man bei unſerem
vorletzten Modell am deutlichſten erkennt deſſen
gezogene Sattelpartie und gleichzeitig behandel=
ter
Aermelanſatz ein reich=eingereihtes, mit einem
ſchmalen Gürtel zuſammengehaltenes Hemd=
kleid
entſtehen läßt.
Daß ſich auch das abendliche Kleid dieſer
Möglichkeiten bedient, iſt faſt ſelbſtverſtändlich,
weil hier die Grazie der gezogenen Effekte im=
mer
von neuem beſticht, vorausgeſetzt, daß das
betreffende Kleid aus einem ganz leichten Ma=
terial
gearbeitet wird, wie etwa Modell 3 mit
ſeiner eingereihten Rockpartie und ſeinem rüſchen=
artigen
Halsabſchluß, der den Kopf in blumen=
kelchähnlicher
Wirkung ausgezeichnet umrahmt.
Hin und wieder wird die gezogene Arbeit,
auch für den Schal eines leichten, ſommerlichen
Mantels verwendet, der wie dies unſere letzte
Figurine veranſchaulicht den Eindruck eines
einſeitigen Capes macht und dank ſeiner ſpie=
leriſchen
Leichtigkeit einer ſolchen Umhülle den
gewünſchten ſommer=nachmittäglichen Charakter
gibt.

Mickp=Maus

der Skizze feſtgehalten, ſo daß wir nun in der
Lage ſind, die charakteriſtiſchen gezogenen Par=
tien
, von denen heute geſprochen werden ſoll, zu
beurteilen.
Wir ſehen, daß nicht immer das ganze Kleid
oder vorherrſchende Teile gezogen ſein müſſen,
ſondern, daß man ſich oft auch mit einer gezo=
genen
Garnierung begnügt. Wir müſſen
um dies feſtſtellen zu können die Käuferin
im Modeſalon (ſitzend) betrachten,

Sie trägt ein mittelfarbenes Kleid, das eine
in die Vorderbahn eingeſetzte glockige Partie
ſehen läßt, die an ihrer Anſatzſtelle gezogen iſt.
Viel augenfälliger aber kommen die Effekte, mit
denen wir uns heute befaſſen wollen, bei dem
hellen Latzkragen zum Ausdruck, deſſen Mittel=
partie
gezogen iſt, während die Ränder einen
rüſchenartigen Rahmen bilden. In gleicher
Weiſe ſind übrigens auch die ſchmalen Stulpen
der kurzen Aermel behandelt.

iſt das Motiv, das auch die kindliche Phantaſie
beſchäftigt und den Kleinen unendlichen Spaß
bereitet.
Kein Wunder alſo, wenn man dieſe Embleme
für die Frühſommerkleidung des Kindes zu ver=
wenden
beabſichtigt
Demnach wird ſich Micky=Maus ſowohl in
Stickereitechnik als auch in Auflage= ( Applika=
tions
=) Arbeit in allen ihren Verwandlungen
als Garnierung des Spielanzuges präſentieren,
ſo daß der Micky=Maus=Anzug über kurz oder
lang zur Lieblingskleidung der Kleinen gewor=
den
ſein dürfte.

[ ][  ][ ]

Vorſchau auf die Bauſaiſon 1935.

Die Enkwicklungsmöglichkeiten
Des Bomangsoauts.

VPD. Trotz Fehlens der zahlreichen, mit Reichsmitteln ge=
förderten
Umbau= und Inſtandſetzungsarbeiten des Winters 1933=
1934 zeigte der Baumarkt im Winter 1934/35 ein verhältnismäßig
günſtiges Ausſehen. Die im Tiefbau beſchäftigten Perſonen An=
fang
März 1935 überſtiegen mit rund 100 000 die Zahl vom März
1934. Auch die Zahl der Notſtandsarbeiter konnte nach den ver=
hältnismäßig
kurzen Froſtperioden ſchon im Februar wieder um
mehr als 50 000 erhöht werden. Lediglich im Hochbau fehlten
wie ſchon geſagt in dieſem Winter die durch Reichsmittel ge=
förderten
Umbau= und Inſtandſetzungsarbeiten, ſo daß hier wäh=
rend
der Froſtperiode etwa 100 000 Facharbeiter mehr als im
Vorjahr beſchäftigungslos waren.
Die Vorſchau für den Baumarkt in der kommenden
Sommerſaiſon ergibt etwa folgendes Bild: der Umfang der Tief=
bauarbeiten
wird abhängig ſein einmal von dem Umfang der
Notſtandsarbeiten, zweitens von dem Fortgang der Arbeiten an

den Reichsautobahnen und ſchließlich von der Höhe der laufenden
Sachaufwendungen der öffentlichen Hand. Da die Finanzlage

der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittelung und Arbeitsloſenver=
ſicherung
ſich weiterhin günſtig entwickelt, dürften die von dort
bereitgeſtellten Grundförderungsbeträge für Notſtandsarbeiten
in der bisherigen Höhe weitergewährt werden. Von den für das
Rechnungsjahr 1934/35 bereitgeſtellten Beträgen waren Anfang
dieſes Jahres noch 138 Millionen verfügbar. Die Reichsauto=
bahnen
werden, gleichfalls eine beſonders gute Stütze für den
Baumarkt bilden, da hier, wenn die etatsmäßig vorgeſehenen
Ausgaben erreicht werden, zuſammen mit dem Etatsreſt des Vor=
jahres
(184 Millionen) rd. 580 Millionen zur Verfügung ſtehen.
Auch die öffentliche Hand kann als Arbeitgeber im großen Um=

fang auftreten, da bei weiter anhaltender Beſſerung der Steuer=
eingänge
die laufenden Sachinveſtitionen zunehmen können.
Schließlich dürfte auch der Tiefbau von den 1,6 Milliarden RM.,
die die Reichsbahn für Arbeitsbeſchaffungszwecke im Jahre 1935
ausgeben wird, einen erheblichen Anteil bekommen.
Ungefähr das gleiche Bild bietet die Vorſchau für den Hoch=
bau
. Aller Vorausſicht nach wird hier die Errichtung von öffent=
lichen
Bauten einen größeren Umfang haben, als im vergange=
nen
Jahr. Auch der gewerbliche Bau wird infolge der Beſtre=
bungen
zum Aufbau einer heimiſchen Rohſtofferzeugung eine er=
hebliche
Anzahl von Neubauten notwendig machen. Durch die
Senkung des Kapitalzinſes und die Verflüſſigung des Geldmark=
tes
iſt hier von ſeiten des Reiches der Finanzierung weſentlich
vorgearbeitet worden.
Von beſonderem Intereſſe dürften aber die Entwicklungsmög=
lichkeiten
des Wohnungs= und Siedlungsbaus im Jahre 1935 ſein.
Die Zunahme der Einkommen und noch entſcheidender die Förde=
rung
der Eheſchließungen ließen eine erhebliche Wohnungsnach=
frage
entſtehen, die in dieſem Jahre befriedigt werden ſoll. Da
durch den Zugang von rund 490 000 Haushaltungen im Jahre
1934, deren Wohnungsbedarf durch leerſtehende Wohnungen nicht
voll gedeckt werden konnte, noch ein erheblicher Wohnungsbedarf
vorhanden iſt, ſo iſt für das Baujahr 1935 bei einem geſchätzten
Zugang von rund 400 000 Haushaltungen etwa mit einem Bedarf
von 500 000 Neubauwohnungen zu rechnen, da die zurzeit im Bau
befindlichen Wohnungen (94 000) nicht die Hälfte des übriggeblie=
benen
Bedarfes aus dem Jahre 1934 decken dürften.
Entſcheidend für die künftige ſozialpolitiſche Struktur Deutſch=
lands
wird ſein, wieviel Wohnungen von dieſem jährlich anfal=
lenden
rieſigen Bedarf als Siedlungsbauten oder Eigenheime
aufgeführt werden können, denn es muß auf jeden Fall verhin=
dert
werden, daß das Zeitalter der Mietskaſerne auch in den
kommenden Jahrzehnten noch eine Fortſetzung erfährt. Das Reich
hat alle Vorkehrungen getroffen, um durch großzügige Finanzie=
rungen
eine möglichſt große Zahl von Siedlungen entſtehen zu
laſſen. Einmal wird, hierfür der größte Teil der im Anleihe=
wege
hereinkommenden Mittel aus der Senkung der Gebäude=
Entſchuldungsſteuer nutzbar gemacht werden, ferner die 50 Mil=
lionen
, die von den Mitteln zur Gewährung von Eheſtandsdar=
lehen
für die Zwecke der Kleinſiedlung abgezweigt werden. Das
Reich iſt ferner bemüht, den Siedlungsbau durch die ſog. Ab=
löſungsaktion
für vorſtädtiſche Kleinſiedlung und durch Bereit=
ſtellung
von Reichsbürgſchaften (im Betrag bis zu 200 Millionen
RM.) weiter zu fördern. Auch durch Bereitſtellung von Bauland,
Steuervergünſtigungen und weitgehenden Gebührenerlaß ſoll der
Siedlungsbau angeregt werden.

Januar-März 1935 100 Prozent mehr
Perſonenwagen.
Die 15 816 im März zugelaſſenen Perſonenwagen erreichen
faſt den Höchſtzulaſſungsmonat des Vorjahrs. Gegenüber Februar
1935 machen die Märzzulaſſungen 36 Prozent und gegenüber dem
Februar 1934 80 Prozent mehr aus. Insgeſamt wurden in dem
erſten Vierteljahr, wie in der Kraftverkehrs=Wirtſchaft ausge=
führt
wird, 36 851 Perſonenwagen angeſetzt, d. h. mehr als das
Doppelte gegen Januar bis März 1934 (18 026). Die abſolut
größte Zunahme entfällt bei dem Fortſchritt vom März gegen=
über
Februar auf die kleinſte Klaſſe bis 1000 ccm Hubraum. Die
Adlerzulaſſungen konnten ſich im März auf 1367 Wagen erhöhen
nach 709 im Februar und 520 im März 1934. Den abſolut größ=
ten
Fortſchritt erreichte der Adler=Trumpf=Junior=Wagen, der
von 490 Zulaſſungen im Februar auf 957 im März ſtieg. Bei
der Auto=Union ſteigerte ſich der Abſatz im März auf 3036 Wagen
gegen 1514 im Februar. BMW. verbeſſerte ihre Märzzulaſſungen
auf 667 nach 240 im Februar. Die Daimler=Benz= Märzzulaſſun=
gen
ergaben mit 881 Stück gegen 546 im Februar, ein gutes Er=
gebnis
. Ford brachte den Abſatz auf 720 nach 412, Hanomag auf
849 gegen 447 im Februar. Hanſa=Wagen wurden im März 313
gegen 158 im Februar zugelaſſen. Opel konnte das außerordent=
liche
gute Februarergebnis (7101) Wagen im März mit 7103 Zu=
laſſungen
gut halten. Die Stoewerzulaſſungen erhöhten ſich auf
123 im März nach 66 im Vormonat.

74 Millionen Ankragszugang im erſten Vierkeljahr.
Für die im Verband öffentlicher Lebensverſicherungsanſtalten
in Deutſchland zuſammengeſchloſſenen öffentlichen Lebensverſiche=
rungsanſtalten
hat der März 1935 einen neuen Aufſchwung in

dem Antragszugang gebracht. Während im Januar 1935 22 459
neue Anträge und im Februar 24 103 neue Anträge geſtellt wur=
den
, erbrachte der Monat März 28 466 Anträge. Die Verſiche=
rungsſumme
betrug im Januar 23,31 Mill. RM., im Februar
23,04 Mill. RM. und ſtieg im März auf 27,85 Mill. RM. Damit
iſt der Antragszugang für das erſte Vierteljahr 1935 auf 74.20
Millionen RM. gegenüber 60,62 Millionen RM. in der gleichen
Zeit des Vorjahres und 49,31 Mill. RM. im erſten Vierteljahre
1933 angewachſen. Noch ſtärker iſt die Stückzahl der Anträge ge=
ſtiegen
, nämlich von 34 247 im erſten Vierteljahr 1933 auf 42 920
im erſten Vierteljahr 1934 und 75 028 im erſten Vierteljahr 1935.

Die durchſchnittliche Verſicherungsſumme betrug im März 35
in der Großlebensverſicherung 3475 RM. und in der Sterbegeld=
verſicherung
386 RM.
Produkkenmärkie.

Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 20. April
(pro Pfund bzw. Stück bzw. Bündel in Pfg.); Erdkohlraben 8,
Gelberüben 8, Roterüben 8, Schwarzwurzeln 20, Spinat 2022,

bis 12 Weichläſe 20.35, Handlärſe 4 1o, friſche Eeie A.f.0
Hahnen 100110, Hühner 8090, Tauben 50 und 60 Ziegen=
lämmer
6070: Rindfleiſch friſch 50, Kalbfleiſch 70. Schweine=
fleiſch
90, Hackfleiſch 64.

Monatsdderfcht der Warenpteiſe.

Wenn auch die weſentlichſten Warengruppen im Preiſe jetzt
ziemlich ſtetig liegen, ſo daß der Großhandelsindex, der Lebens=
koſteninder
und der Baukoſteninder nur ſehr geringe Veränderun=

gen aufweiſen, ſo iſt doch namentlich bei einigen auslandbeeinfluß=
ten
Waren die Bewegung nicht unerheblich. Das gilt namentlich
für Baumwolle, deren Preis merklich zurückgegangen iſt. und für
Rohgummi, wo der ſtark überhöhte Preis ganz allmählich wieder
auf ein vernünftigeres Maß zurückzugehen ſcheint. Die Grundſtoffe
der Induſtrie liegen im Preiſe unverändert feſt. Die Getreide=
preiſe
ſteigen langſam nach dem vorgeſehenen Schema.

9.

Die geringere Zahl der Arbeitstage im Februar hat für einige
der Produktionskurven einen vorübergehenden Abfall gebracht.
Bereits im März tritt die anhaltende Beſſerung der Lage wieder
deutlich hervor. Das gilt namentlich für die Steinkohlenförde=
rung
und für die Koksherſtellung.

Bei der Roheiſenherſtellung iſt bis einſchließlich Februar die
Saarerzeugung nicht berückſichtigt; im März erhält die Kurve
durch die Einbeziehung des Saaranteils einen ſtarken Aufſchwung,
da nahezu 150 000 Tonnen hinzugekommen ſind. Auch ohne das
hat aber die Roheiſengewinnung gegen den vorangehenden Monat
zugenommen.
Elektrizitätserzeugung und Wohnungsbau zeigen wie immer
im Februar geringe Zahlen. Der Zementabſatz iſt bereits im
Februar, ſehr viel beträchtlicher aber im März angeſtiegen.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Die bisher vorliegenden Verſandziffern, aus der deutſchen
Zementinduſtrie zeigen für das erſte Vierteljahr 1933 ein weiteres
leichtes Steigen des Inlandsabſatzes. Das Ausfuhrgeſchäft hat
ſich in den letzten Monaten merklich belebt, zur Zeit dürften
zwiſchen 10 bis 15 Prozent des Inlandsabſatzes an den Welt=
märkten
abgeſetzt werden. Beſonders ſtark ſind die Ausfuhrziffern
nach Ueberſee.

Die Lage am Eiſenmarkk.

Einem uns zur Veröffentlichung zugegangenen gemeinſames
Bericht des Stahlwerksverbandes, des Röhrenverbandes, den ſlis
Drahtverbandes und der Deutſchen Drahtwalzwerke entnehmes
wir folgende Schilderung der derzeitigen Marktlage:
Halbzeug: Beim Vergleich mit dem Ergebnis des Vorn
monats iſt feſtzuſtellen, daß der Inlandsabſatz im März geſtieges
iſt. Das Auslandsgeſchäft brachte für die deutſchen Werke keinn!e
Veränderung. Die Auslieferung der vor dem 26. März, den
Tage der Zollerhöhung, für England verbuchten Mengen wirn
fortgeſetzt.
Formeiſen: Das Einſetzen des Frühjahrsgeſchäfts im 7
lande zeigte ſich in einer Zunahme des Verſandes und in eines
beſſeren Abſchlußtätigkeit. Das Auslandsgeſchäft war unveräm
dert ruhig.
Eiſenbahnoberbauſtoffe: Die Beſchäftigung
Werke mit Oberbauſtoffen hat ſich in ungefähr dem gleichen Rohu
men gehalten wie bisher, wobei allerdings in Zukunft mit kleit
neren Lieferungen für das Reichsbahn=Zentralamt zu rechnen iſt
Stabeiſen: Inland: Gegenüber dem Vormonat iſt einn
iu
leichte Steigerung ſowohl im Eingang der Spezifikationen al=
auch
im Verſand zu verzeichnen. Ausland: Der März ſtand noke
im Zeichen der Ungewißheit über die Verlängerung der inter
nationalen Verbände. Nachdem die Verlängerung inzwiſchen ern
folgt iſt, kann mit einem größeren Eingang von Beſtellungen ders
Auslandskundſchaft gerechnet werden.
Grobbleche: Das Geſchäft in Grobblechen war nicht unbe
friedigend. Der Auftragseingang erreichte ungefähr die gleichene
Mengen wie im Vormonat. Der Verſand war im März höhei=
als
in den vorhergehenden Monaten. Das gilt ſowohl für da-
Inland wie für das Ausland.
Mittelbleche: In Mittelblechen ging der Auftragseinnl te Bock=A
gang aus dem Inland im März etwas über den des Monais
Februar hinaus. Im Ausland hielt ſich das Geſchäft in demſe=
ben
Rahmen wie im Vormonat.
Univerſaleiſen: Das Geſchäft in Univerſaleiſen zeigts
im März keine weſentlichen Veränderungen. Der Eingang am
Aufträgen hielt ſich im Inlande auf der gleichen Höhe wie im
Monat Februar. Der Auftragseingang aus dem Ausland zeiuMMeAniversalk
eine geringe Abnahme.
Warmgewalztes Bandeiſen: Der Inlandsma
hat ſich im Berichtsmonat gegenüber dem Vormonat ſowohl ///Meu80
Auftragseingang wie auch im Verſand weiter gut gehalten. A
das Auslandsgeſchäft hat ſich weiterhin gut angelaſſen.
Feinbleche: Die Lage auf dem Feinblechmarkt iſt feſt m
zuverſichtlich. Der Eingang an neuen Aufträgen und an Abrmn
auf beſtehende Abſchlüſſe hat ſich im Vergleich zum Vormom
etwas gebeſſert. Auch die Ablieferungen zeigen gegenüber dnn
Februar eine geringe Erhöhung.
Röhren: Auf dem Inlandsmarkt hat ſich das Röhren=
geſchäft
in der Berichtszeit gehalten. Sowohl in handelsüblichn.
Gas= und Siederohren als auch in Stahlmuffrohren konnmn

R

gegenüber den Vormonaten leicht gebeſſerte Umſatzziffern erziette
werden. Die Abſatzverhältniſſe im Auslandsgeſchäft ſtanden mn

FTA

v Ausschan
Au

d ihrem bekant

März unter dem Einfluß der Auflöſung der internationalen De/ vei
träge. Obwohl die Kundſchaft im allgemeinen wegen der M
ſicherheit in der Preisgeſtaltung mit der Erteilung von Aufträgus au 0M
zurückhielt, war es durch Hereinnahme von einigen größeren 9 möglich, die Geſamt=Umſatzziffer über die Vormonai=
M
zahl zu erhöhen.
Walzdraht: Das Inlandsgeſchäft hat im März eine we=
tere
Belebung erfahren. Das Auslandsgeſchäft iſt wegen Me
andauernden ſchwierigen Verhältniſſe nach wie vor beengt.
Drahterzeugniſſe: In der Drahtverfeinerungsin
ſtrie bewegte ſich der Inlandsabſatz des Monats März gegenül
dem Vormonat ungefähr auf der gleichen Höhe. Gegenüber der ihcmer ior
gleichen Monat des Vorjahres iſt ebenfalls nur eine unweſent!
liche Aenderung zu verzeichnen. Das Exportgeſchäft hat ſich imd AleidenFeierta

Vergleich zum Vormonat mengenmäßig etwas verſchlechtert. Die 1/6
Preiſe konnten auf einigen Märkten teilweiſe aufgebeſſert werdenn

Die Kohlenförderung des Ruhrgebiekes im Mäkt.

Im März 1935 wurden insgeſamt bei 26 Arbeitstagen),
7 931 385 Tonnen Kohle gefördert gegen 7 629 774 Tonnen Wul
24 Arbeitstagen im Monat Februar 1935 und 7 415 303 Tonn
bei 26 Arbeitstagen im Monat März 1934. Arbeitstägliſd
betrug die Kohlenförderung im März 1935 305 053 Tonnen gen
317 907 Tonnen im Februar 1935 und 285 204 Tonnen im Miu FſMweiger
1934.
Die Kokserzeugung des Ruhrgebietes ſtellte ſich / Mrtadt a. d
März 1935 auf 1 870 060 Tonnen (täglich 60 325 Tonnen), im
bruar 1935 auf 1724548 Tonnen (61 591 Tonnen) und
1609 182 Tonnen (51 909 Tonnen) im März 1934. Kokereien
auch Sonntags in Betrieb.
Die Brikettherſtellung hat im März 1935 insgeſt *
244 264 Tonnen betragen (arbeitstäglich 9395 Tonnen)
257 424 Tonnen (10 726 Tonnen) im Februar 1935 und 2740/ Für die o
Tonnen (10 558 Tonnen) im März 1934.
1
Die Beſtände der Zechen an Kohle, Koks u
Preßkohle (das ſind neben den auf Halde auch in Zecht
häfen liegenden Mengen noch die in Türmen oder auf
Löſchplatz befindlichen bzw. die bereits in Eiſenbahnwagen0
Kähne verladenen, aber noch nicht verſandten Brennſtoffe
ſchließlich Koks und Preßkohle, letztere beide auf Kohle berechſ,
ſtellten ſich Ende März 1935 auf rund 8,29 Mill. Tonnen 9=
8,21 Mill. Tonnen Ende Februar 1935. Hierzu kommen noch
Syndikatslager in Höhe von 859 000 Tonnen.
Die Geſamtzahl der angelegten Arbeiter ſtel
ſich Ende März 1935 auf 232 099 gegen 231 756 Ende Febigſ
1935 und 220 385 Ende März 1934

Die Geſamtzahl der Feierſchichten wegen Abſh.
mangels belief ſich im März 1935 nach vorläufiger Ermittlung.

rund 621 000. Das entſpricht etwa 2,68 Feierſchichten auf eiſſe
Mann der Geſamtbelegſchaft (1,91 berichtigte Zahl im
bruar 1935).

Des

Trau
1E5 führen

Nich

Wirkſchafkliche Rundſchau.

Neue Bauglaspreiſe in Heſſen. Die Bauglaspreiſe für
braucher ſind jetzt für das geſamte Reichsgebiet nach Verhand
gen des Flachglaskartells mit dem Reichswirtſchaftsminiſter.
neu feſtgeſetzt worden. Bauglas in 4/4 Dicke wird in den Solle
I und II gehandelt; die Preiſe verſtehen ſich für zugeſchnil.
Maße bis 50 Zentimeter Breite. Der Preisaufſtellung der 2
ſchrift Bauwelt (Berlin) entnehmen wir die Preiſe für .
Quadratmeter Bauglas für Darmſtadt. Mainz, Offenbach
größere Poſten: Sorte 1 3,07 RM. Sorte II 2,94 RM., für kleinte.
Poſten: Sorte 1 3,53 RM., Sorte II 3,38 RM. Die erſtgenanne.
Preiſe gelten bei Abnahme größerer Mengen (über 10 b=
Quadratmeter), die zweiten, höheren Preiſe bei kleineren."
nahmen (unter 10 Quadratmeter).
Günſtige Entwicklung der Lahnſchiffahrt im März. Nach""
ſoeben veröffentlichten Statiſtik über die Schiffahrt auf der I
liſierten Lahn hat ſich das Frachtengeſchäft im Monat Märd
ter günſtig entwickelt. Im Berichtsmonat wurden ins9el

10 753 To. verfrachtet, davon 1035 To zu Berg und 9688 2h.
Tal. Im März wurden 80 Güterſchiffe zu Berg und 79 Ol
ſchiffe zu Tal geſchleuſt. Die Zahl der geſchleuſten Kleinfahrie..

belief ſich lahnaufwärts auf 28 und lahnabwärts auf 15 Hu
Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres iſt eine 2

rung zu verzeichnen. Im erſten Vierteljahr 1935 wurden ds 2Maß
To. verfrachtet gegenüber 22 763 To. in der gleichen Zei
deir)ites-
Vorjahres. Beſonders iſt zu bemerken, daß die Entwicklung
Lahnſchiffahrt im Laufe des erſten Vierteljahres 1935 1. JLa=
höher
zu bewerten iſt, weil das Verfrachtungsgeſchäft im Wok Noseid
Februar 1935 infolge des Hochwaſſers der Lahn für länger.d
zum Erliegen gekommen war.
de!
Unveränderte Dividende im Salzdetfurth=Konzern. D b=
Aufſichtsrats=Sitzungen des Salzdetfurth=Konzerns wut
ſchloſſen, die vorjährigen Dividenden für das Geſchäftsjan.
beizubehalten. Demnach werden die Kaliwerke Salzdetfurth
eine Dividende von 7½ Prozent, die Kaliwerke Aſcherslehen.
R 2
die Conſolidierte Alkaliwerke in Weſteregeln je 5 Prode‟
teilen. Die Hauptverſammlungen der Geſellſchaften finden.
15. Mai in Berlin ſtatt.

[ ][  ][ ]

u stag/Sonntag, 20./21. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 110 Seite 25

Oster-Montag

abends 8 Uhr Stadt. Saalbau saal

Großer
Erstklassige Tanz-Kapelle!
Persönl. Leitung: Kapellmeister
Konzert und Tanz
Milr Se blupp Eintritt frel!

Ratskeller-Gaststätte und Städt. Saalbau
Empfehle meine auserlesenen Osterfest-Menüs an den Feiertagen.
Ia 1934er Ausschank-Weine und ff. Spezialbier. FRITZ WIEMANN

Metaur.

Feusig liche Verpflegung.
148
Inh

Sitoder
AA
Zivile Preise.

Karl Bader-

Henhaus

KAAILT
Konzert und Tanz-Kapelle

ABEL.

(3890
Imleichert’s Stuben, 1. Stock
(Eingang Schuchardstraße)

e

ſiel des Solisten-Duo Hans Huhn u. Partner

RESTAURANT SITTE
Karlstraße 15
Mbeiden Feiertagen spielt Willy Melchlor.
ImAusschank: Ostergold, das weltbe-
lante
Bock-Ale‟. Nauurweine erster Güter.
Ausgewählte Menüs. (811a

Täglich
ſU niversalkapelle Fröhr
nnl irem bekannten
Uiükensolo

4
ing un bel

An beiden Oster-
Feiertagen, nachmitt.
und abendst
FEST-KONZERTE

erbock
(ohne Aufschlag)
hint gute Küche, la Weine
RESTAURANT
L.FSSCHLUCHT

Ecke Wiener-
und Roßdörfer
Straße (308a
Wilhelm Lehe
und Frau

TEmmelbräu
Tel. 2519
instr. 101 Restaurant

Aiu elden Feiertagen auswahlreichen Mittagstisch
as iUhr Künstler-Konzert ab 8 Uhr
Allertag Im Festsadl 2. Feiertag
Tanz e
übesetzt. Orchester. Eintritt einschl. Tanz 0.35
Tausschank: Rummeldoppelstera! Ein Hochgenug

Oster-Sonntag: Konzert
eizerhaus Oster-Montag: Tanz
dt a. d. B. Anerkannt (F 3868
gute Küche und Keller.

WGaststätte
Zlp Traube•Eberstadt
las führende Haus am Platze
ür die Oster-Feiertage empfehle:
Flsch Wild Getlügel
Theodor Schmitt (V3867
Teles0 Nr. 39

er=Ausflügler!
Durch herrliche Waldungen nach dem
Frankenſtein
Schönſt gelegener Ausflugsort. Fernſicht
nach dem Rhein, Odenwald u. Taunus.
Große Terraſſe. Vorzügliche Reſtauration.
Mäßige Preiſe.
Tel. 318. Eberſtadt. Chr. Hechler.

ſchöner Bzumblüten-Ausfiug
ber die Marienhöhe zum
Gillenen Löwen- in Eberstadt
Ke Mühltalstraße und Adolf-Hitler-Straße)
rüher Alte Darmstädter Straße)
.Osterfeiertag ab 20 Uhr Tanz!
s ladet herzlichst ein: Philipp Stöhr u. Frau.

Mittſtuh, den 24. April, 13.30 Uhr: Die beliebe
Feiſt zur Kuralpe (Felſenmeer) . . . . Mk. 1.10
Freitic den 26. April, 13.30 Uhr: Ein Nachmittag
im end enfels i. Odw. . . . . . . . . Mk. 1.80
Sampily, den 27. April, 13.30 Uhr: Zur ſchönen
Bu giraße! Seeheim-JugenheimBalkhauſen

Zeile=MMühle Eberſtadt . . . . . . . Mk. 1.40
Sonmtz, den 28. April, 8 Uhr: Quer durch den
bllſſnden Taunus! Königſtein Idſtein Neu=
W2 Aihe-Feldberg=Bad=Soden=DarmſtadtMk. 4.60

Knmnuslun gen und Auskunft im Heaghaus, Darmſtadt
AMen ſtraße 1216, Telefon 3390, Zimmer 6.

Jeweille Abfahrt am Heaghaus; Voranmeldung
unbedingt erforderlich. (V 499

HESSISCHES
LANDESTHEATER

Zum Geburtstag des Führers
Samstag, 20. April, 19 Uhr
Hauptmiete E, 22. Vorſtellung
Vorſpruch: Erich von Hartz

Lohengrin

Muſikaliſche Leitung: Friderich.
Hauptpartien: Blatter, von Georgi, Blaſel, Sattler, Schlüter.
Oſterſonntag, 19.30 Uhr
Außer Mieter Ganz kleinePreiſe / Zuſatzmiete II, 12. Vorſtellung
Der Zigeunerbaron Ein Kerl, der ſpekuliert
Oſiermontag, 19.30 Uhr
Hauptmiete D, 20. Vorſtellung 1 Außer Miete=Ganz lleine Preiſe
Der Troubadour Die drei Eisbären

Fe

dche

Dienstag, 23. April
(röffnung der Ausſtellung
Deutſches Theater hinterm Stacheldraht
im Heſſiſchen Landesmuſeum.
Hauptmiete E, 23. Vorſtellung
Araufführung in Anweſenheit des Dichters
Oer tolle Chriſtian
Mittwoch, 24. April

Außer Miete
Feſtkonzert
W. Peterſen)

Außer Miefe
Der tolle Hund
(Werke von J. S. Bach und Dargeſtellt durch die Heſſiſche
Splelgemeinſchaft
Donnerstag, 25. April
Hauptmiete A, 20. Vorſtellung
Tannhäuſer
Als Gäſte: Maria Reining, Theo Herrmann.
Freitag, 26. April
Deutſche Bühne O, 15. Vorſtellung
Agnes Bernauer
Samstag, 27. April
Hauptmiete B, 21. Vorſtellung
In neuer Einſiudierung und Ausſiattung
Figaros Hochzeit
Sonnkag, 28. April
11 Uhr: Dr. Hans Knudſen, Berlin, ſpricht über
Weſen und Aufgaben der heutigen Theaterkritik
19.30 Uhr: Außer Miete
Arabella
unter der Leitung von Richard Strauß
(V 3839
Als Gäſte: Reining, Krauß, Strack, Herrmann.
Der Vorverkauf für ſämtliche Vorſtellungen hat bereits begonnen.
Kaſſenſiunden an den beiden Feiertagen: 1113 Uhr.

BUNTER ABENP
RDR. und Reichssender Frankfurt
27. April, 20 Uhr, Im
Städtischen Saalbau.
Eintrittspreise: 1. u. 2., Mitglieder
des RDR/DFTV halbe Preise in der
Kreisrundtunkstelle.
Vorverkauf: Radlo-Bossler, Hugo de Waal, RDR., Luisenstr. 34 s

Brauerel-Ausschanf Zur Krone
(3878
Inhaber W. BRAUER
Ostersonntag und -Monkag das beliebte KONZERT
in den oberen Räumen. Im Ausschank:
Wiener Doppel-Kronen-Exira

Hotel u. Gaststätte zum Löwen
Zwingenberg a. d. B., Telefon 759.

vollständig neu renoviert, Zimmer mit
fließend Kalt- und Warmwasser.
Anerkannt beste Küche bei kleinen
(V 3871
Preisen!
Bestgepflegte Biere, naturreine Weine.
Besitzer: 1. EBERHARD
20jähriger Inhaber der Gaststätte
Zwölf Apostel in Worms a. Rhein.

Bürgernor- Tanz wesp

und 2. Feierteg

(1600a)

Kapelle
Eintritt und Tanz frei

1. und 2. Feiertag
ab 7 Uhr
Gesellschafts-Abend-Tanz
HOTELPOST
(703a
am Hauptbahnhof

Hackerbräu
an der Hochschule
Im Ausschank:
Hacker-Herren-Hell
Ia naturreine Weine von 25 5
an, echten Kölner Korn 15 H,
gut bürgerliche Küche. (3889

Traisa

Gaſthaus zur Krone
2. Feiertag nachm.
4 Uhr öffentliche
Tanzmusik
Es ladet freundlichſt ein
Karl Scheerer

Seeheim!
B
Ouſnaguk
2. Ostertag
TANZ gou.
ab 8 Uhr.
Rückfahrt: Aufobus

Oster-
Monlag

eue soohk Tanz.
Letzter Autobus n. Darmst. ab 0.30 Uhr

Penſion, Erholungsheim
Kümmelbacherhof
bei Heidelberg
bietet erholungſuch. Gäſten angen
Aufenthalt. Erhöhte Lg. a. Neckar,
unmittelb. Waldesnähe, herrl. Spa=
ziergänge
, Zentralhz., Liegehalle,
vorzgl. Verpfleg., a. W. Diät, Pen=
ſionspr
. ab 4 . Proſp a W (1745

FRANO
mit DKW-Mofor
ATonner
sparsam
stabil
(11294
höchstleistend
Gen.-Vertr.: Karl Oberndork,
Am Herrnacker 15, Tel. 2343

Jütting
Schuchardstr. 10

ist eins der leistungsfähigsten
und größten Fachgeschäfte
Deutschlands.-Eine Auswahl v.
900 1000 Fahrrädern u.Rahmen
Veber 140 Kinderwagen
Cd. 100 Nähmaschinen
finden Sie nur ganz selten in
einemFachgeschäft in Deutsch-
Jand. In allen Preisklassen
finden Sie das Richtige, ganz
gleich, welchen Preis Sie an=
legen
wollen Dabei sind meine
Fabrikate unübertroffen und
leisten das Höchstmaß an
Sicherheit, Schönheit und Be-
haglichkeit
: sie präsentieren
das Fortschrittlichste u. Voll-
kommenste
der letzten Errun-
genschaften
. Auch in allen
Zubehör- und Ersatzteilen
sowie Fahrradbereifungen
(auch rote) ist Güttings Lager
(7054
riesengroß!
Niedrigste Preise!
Angenehme Zahlweise!
Darum Ihr Vorteil: Zuerst zu

üting

WSchuchardst. 16
LeistungsfähigstesFachgeschäft

Frühlings-Fahrten
des Hess. Autobus-Verkehr
Darmstadt -Adolf-Hitlerplatz 1 -Fernsprecher 3673
Dienstag, den 23. April, Abfahrt 13.30 Uhr.
Wiesbaden mit Auffahrt zum Neroberg 2. 50
Mittwoch, den 24. April, Abfahrt 13 Uhr
Die blühende Bergstr. nach We nheim 2.
Abfahrt 13 Uhr
Bensheim- Lindenfels- Modautal . . 2.
Samstag, den 27. April, Abfahrt 13.30 Uhr
Jugenheim- Felsenmeer
... 1.10
Sonntag, den 28. April, Abfahrt 7 Uhr
Michelstadt- Hirschhorn-Heidelberg
(250a
zurück die Ber straße entlang
A.
Voranmeldungen unbedingt erforderlich

Mit der Reichsbahn nach Saarbrücken.
Am Sonntag, den 28. April d. J. verkehrt
ein Sonderzug mit 60v. H. Fahrpreisermäßigung
und Sitzplätzen in bequemen Durchgangs=
wagen
3. Klaſſe von Darmſtadt nach Saarbrücken
und zurück. Darmſtadt Hbf. ab 6.56 Uhr, Saar=
brücken
an 10.59, Saarbrücken ab 17.30 Uhr und
Darmſtadt Hbf. an 21.46 Uhr. Fahrpreis ab Darm=
ſtadt
für Hin= und Rückfahrt. 6.60 RM. Näheres
iſt aus den Aushängen auf den Bahnhöfen zu er=
ſehen
oder durch die Fahrkartenausgaben und Reiſe=
büros
zu erfragen.
Mainz, den 17. Aprik 1935.
(8840
Reichsbahndirektion Mainz.

Dienstag, 23. April, Abfahrt 14 Uhr 30 Min.
Auf den Frankenſtein, Fahrpreis 1.
Mittwoch, den 24. April, Abfahrt 13 Uhr.
Die blühende Bergſtraße, Bensheim,
Weinheim und auf die Wachenburg.
Fahrpreis.
... . 2.50
Donnerstag, den 25. April, Abfahrt 13 Uhr.
Bensheim, Lindenfels, Brandau, Modautal.
Fahrpreis.
. 2.70
Freitag, den 26. April, Abfahrt 13 Uhr.
Seeheim, Jugenheim Balkhäuſer=Tal,
Auerbach und ſein Fürſtenlager.
Fahrpreis . . .."
... 1.70
Ham tag, 27. April, Abfahrt 14 Uhr 30 Min.
Auf den Frankenſtein.
Sonntag, den 28. April, Abfahrt 8 Uhr
Der Rheingau in ſeiner ganzen Schönheit,
Wiesbaden, Schlangenbad, Wiſpertal,
Lorch, Winkel, Kloſter Eberbach, Biebrich.
Fahrpreis . . . . . . . . . . . 3.10
Alle Fahrt. i. beliebt. u. bequemen Ausſichtswag.
Anmeldung ſtets im
(8883
Reisebüro des Verkehrsvereins
MER AdoF-Hitler-Platz 4.

Tüchtige, kautionsfähige
Antsienie
für nachweislich gutgehende
Wirtſchaft geſucht. Angebote
u. 0. 163 an die Geſchäftsſtelle.

OTH!
Der 2 Ltr. 45 PS.-Wagen ist da.
Wenn Sie diesen Wagen gefahren
haben, kaufen Sie keinen anderen.
Preis der Limusine nur 4150.a. W.
Generalvertretung:
1. Donges & Wiest
Heinrichsstr. 52.
TV966)

Dieses Schlafzimmer ist ein Musterbet-
spiel
für die Qualität, Formschönheit
und Preiswürdigkeit unserer Möbel.
Kommen Sie bald-unsere reichhalt
geAusstellung steht Ihnen z zuang
loser Besichtigung affen.
(TREETGER
Ufe

FRANKFURT A. M.
Große Friedbergerstraße 55

IIBIn3572

[ ][  ]

OLLEUE


ſten über d
Wwill
ks ud die
Nusgelöſt.
W ourt
eneswegs
B Blatt gi
MWille z
Nuuch ſeine
Ktalten, da
Aurhar ſei.

Naturpfad
RKühler Geund
im hertl. Mahltal an der Straßenkreuzuns 9CHLossNELkuk

A
H.
*

Samstag/Sonntag, 20./21. April 1935

IE

DUNSER OSTER-FEST-PROGRAAMIe

Heute die große Lustspiel-Premiere

Heute Erstaufführung

Der Film der spannendsten Sensationen,
in dem die größten Sensations-Darsteller
in den Schatten gestellt werden!

des Meister-Reglsseurs Rich, Elchberg:

Der stärkste Sensatlonsfilm der Salson!

3DAS SCHICKSAL
DES MICHAEL TETIUSK

Hauptdarsteller:
Olly von Flint, deorg Alexzander,
Theo Lingen, Gustav Waldau.

Hauptdarsteller:
KA RL L 0 0 W 1 G D IE BI

lede Szene sprüht von Witz, Laune und Humor.
Dieses neue Lustspiel ist eine flmische Köstlich-
keit
, über die Sie noch lange nachher und immer
wieder herzlich lachen werden.

zie Menteum Eila Niegers.
Ein faszinierender Film, der durch die
menschliche Tragik seines Helden leden in
seinen Bann schlägt.
Vorher: Der erste Film d. N. S. G. Kraft durch Freude‟
Schönheit der Arbeit.
Neueste Ufa-Woche enthält u. a. die Hochzeit Görings
und den Geburtstag Ludendorff.
lugendliche haben Zutritt.

Beginn: 2.00, 4.00, 6.00 und 8.20 Uhr

Atemberaubende Sensationen u. verzweifelte
Minuten folgen einandert

Im Beiprogramm:
Bad Ems und das herrliche Lahntal.
Die neueste Deuligwoche enthält u. a. die Hochzeit
Görings, der Geburtstag Ludendorff und die
Ballonmeisterschaften in Darmstadt.

Eiserne Nerven, stählerne Muskeln und ein gutes
Herz müssen diesen Menschen eigen sein, denn
sie lachen dem Tode ins Gesicht! Dieser Film
mit den aufregendsten Szenen bietet eine will-
kommene
Abwechslung und eine ausgezeichnete
Unterhaltung.

die Reichsregi
rates vom 17
Fi gegen dieſen
Twird den Nei
ken, ſich zu
hetfen, daf
en Ve
Deut
eichtelt
chrgen mitgete
der in d
u geben.

Beginn: 2.00, 4.00, 6.00 und 8.20 Uhr.

Dazu das gute Beiprogramm.
Beginn: 2.00, 4.00, 6.00 und 8.20 Uhr.

Eberstadt-Nied.-Ramstadt-Nied.-Beerbach
Mittag- und Abendessen. Kaffee und Konditorei.
Apkelßein. Pfungst. Märzenbier. Wein. Fremden-
zimmer
. Autobushaltestelle. Parkplatz. Tel. 8. ( 3869

UNSER L U5T1 GE5

OSTER -PROGRAMM!

Em Film. vre er seit langer Seit vermiſt wird,
eine entsückende Randlung von kräftigem Numor
gewürst.

Magda Schneider, Wolf Albach Retty, deren
Verliebtheit wohl darum so echt wirkt, weil
sie sich bei diesem Film wirklich fürs Leben
gefunden haben.
Leo Slezak, Georg Alexander.
Die unsterbl. Strauß’schen Melodien spielt das
Wiener Philhormonische Orchester
bezaubernd und mitreißend als klingenden
Höhepunkt.
graase
Jugendliche haben Zutritt.

Groß-Konzert
Leitung: Hugo Ernst
Die Räume sind vollständig neu hergerichtet und gut ventiliert.
Osterbock im Anstich
Feiertags-Menü Küche bei mäßigen Preisen.
Wir empfehlen uns bestens

Die neue Direktion

(8882

Zwlebel-Rumpsteak gibt es
im Texas-Keller, prima ist es.
Heute nacht geöffnet.
Ostern 1935 1600a)

Waldesruk Tanz

Herrlicher Ausflugsort.

(256a)

Es spielt E. Pasche mit seinen Solisten.

Gaſtſtätte Bethke
(früh. Rummel
Phil.) Darmſt.,
Bleichſtraße 41.
Fay=Spez.=Bier,
Glas 20 Pfg.,
Saft=Rippchen
u. Brot 50 Pfg.,
bürgl. Mittags=
tiſch
reichl., gut,
billig! Kein Be=
dien
.=Zuſchlag. (a

Sehr ſchöne (a
Kinder=

wagen
z. günſt. Preiſen

Wütting
Kngde

Ostern im Orpheum

Heute, Jamstag, 20. April, 8½4 Uhr
Große Fest-Vorstellung
mit dem herrlichen

Oster-Varieté-programm

Zlonelis Fantasiat

ERSTAUFFUHRUNG

Licht- Wasser- u. Farbenschau

das ber. Clown-Trio vom Wintergarten, Berlin
Erwin Hagen sagt an!
o An beiden Feiertagen je 2 Vorstellungen.
o Nachmittags halbe Preise!! (Vizi4

Karten ab 9 Uhr vorm. an der Orpheumskasse
Kiosk, Paradeplatz und telefonisch Nr. 389

Oster-Sonntag lugend-Vorstellung
PRIRIEREITER
Oster-Montag lugend-Vorstellung
Unkas, der Held des wilden Westens
Einlaß an beiden Tagen 1.50 Uhr.

Rest. Schillereck

Btäs
billige R0HREISE Reapel

Für die Ostertage
Reichhaltige Speisenkarte und preiswerte

Festgerichte

Mod. geheizt. Luxusomnibus inkl.
Uebernachtung und Ver=
pflegung
. . . nur Mk. 160.-
Abfahrt 5., 19. 5., 2. 6., 9. 6. und alle
14 Tage. Reiſen find. beſt. ſtatt.
Proſpekt Reiſebüro Bauernfeind,
Nürnberg 69, Köhnſtraße 42. 03865

Konzert

(Xylophon-Einlagen)

Wenn in die Baumblüte?
damn
nach Zell b. Bensheim a. d. B.
Gssz0
in die
Käſekuchenmühle.
(Gg. Velter.)

Anfang täglich: 3.30 6.00 8.20 Uhr