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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattei.
Nummer 109
Freitag, den 19. April 1935.
197. Jahrgang
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iſt Preisliſſe Nr. 3 güliſg.
poſiſcheckonto: Frankfurt a. M. 1301. Banklonto:
DD=Bank und Darmſtädter und Nationalbank.
Wiederauferſtehung der alken franzöſiſch=ruſſiſchen Enkenke aus der Vorkriegszeit.
Unkerzeichnung anläßlich des Beſuches Lavals in Moskan.
abethenſtraße 4
efan 364
enſtraße?
Der neue Milikärpakk
„i großen Linien” feſtgelegk.
Genf. 18. April.
fu: einer vierſtündigen Beſprechung, die der franzöſiſche Außen=
Sttm Laval am Mittwoch in Genf mit dem ruſſiſchen
Volks=
üſſar des Auswärtigen, Litwinow, hatte und an der die
juriſti=
ſiGachverſtändigen der beiden Länder teilnahmen, wurde der
Aeirſeitige Hilfeleiſtungs=Vertrag zwiſchen
ſtnxkreich und Rußland in ſeinen letzten Ein=
Hetiten ausgearbeitet. Am Ende der Beſprechungen
„W Molgende Erklärung ausgegeben: Wir haben die großen
mnſeres Abkommens feſtgelegt. Wir werden darüber unſeren
zialgeſchafte: eirrungen berichten und dann den endgültigen Text fertigſtellen.
. der heute aus Genf nach Paris zurückkehrt, wird in dem für
Aaa anberaumten Miniſterrat den Vertragsentwurf zur
Billi=
jaſtr. 15 224 I4 Mverlegen. Es iſt anzunehmen, daß das Abkommen bereits am
Ma paraphiert werden wird.
lechſchmdt
er Genfer Sonderberichterſtatter des „Matin” glaubt über
19. Zelefan 743 hü halt des Vertrages folgende Mitteilungen machen
amen: Laval ſei es gelungen, Litwinow von dem Gedanken
lurtomatismus”, d. h. der ſelbſttätigen Auslöſung der Hilfe=
Atosverpflichtungen, abzubringen. Jede Forderung nach
jhieleiſtung müſſe dem Völkerbundsrat unter=
Aitiet werden. Dadurch werde das Abkommen unter die
An wes Völkerbundes geſtellt. Falls dies notwendig ſei,
ſthunnerhalb 48 Stunden eine dringende
Ta=
mtuſitlses Völkerbundsrats einberufen werden. Der Rat
Ptarin einen Beſchluß zu faſſen, der den intereſſierten Mächten
zu. lebende Echlelen KF andlungsfreiheit laſſe oder nicht.
die die Pariſer Preſſe berichtet, hängt das Datum für die
AßelLavals nach Moskau und Warſchau nunmehr
it. P0.” hen Beſchlüſſen des franzöſiſchen Miniſterrats ab. Falls der
echte in all. Größen ſilſnerrat den Abkommensentwurf nicht billige, erklärt Pertinax
Breſem alle Größen / cw de Paris” würde Laval ſich unverzüglich nach Moskau
Ugn, um die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Im
gegen=
lin Fall werde die Reiſe erſt in etwa 14 Tagen ſtattfinden,
mi beſanders
inder Beſuch in Warſchau nicht auf den ungünſtigen Zeitpunkt
empfehlend
Fierfeſtes falle.
zaoiet gelcbicht
m
Sitreſa und Genf ſind nicht, wie urſprünglich in allen
Fiſch, Pſd. 4/chrem verſichert wurde, der Anfang einer Politik fruchtbaren
au onalen Ausgleichs geworden. Beide ſind vielmehr die
vbe Aatzugel
Wlen neuer Bündniſſe die unter der Bezeichnung
mimſiſche 0b EaA ſetztun ter Beiſtandspakte in die Welt geſetzt werden, aber in
R1hFeit doch nichts anderes als reine
Militärabkom=
lird.
wiel iſt in den letzten Tagen über dieſe Pakte
durchge=
d. M4Mtaes daß die Gegenſeite noch irgend etwas Ernſthaftes ab=
39Eu könnte. Franzoſen und Sowjetruſſen haben,
Mihre unmittelbaren militäriſchen Intereſſen in Frage kom=
Mdnech
eißt auch offiziell zugegeben, daß die
Verab=
bhiſren der Generalſtäbe die ſonſtigen Ver=
Mrungen durch ein regelrechtes Bündnis
mauern ſollen. Der Rahmen und die grundſätz=
ARPmnkte dieſes Vertrages ſind in der Unterredung Litwi=
Ral am Sitz des Völkerbundes feſtgelegt worden. So=
Wpawal Gelegenheit hat, wird er ſeine wiederholten Ankün=
Uhn wahr machen und einen Beſuch in Moskau
ab=
tyM um von dort mit dem Bündnisvertrag nach Paris zurück=
Mi.
e alte franzöſiſch =ruſſiſche Entente aus
olorkriegszeit, die uns den Weltkrieg brachte, feiert
üihre Wiederauferſtehung. Daß dieſer
Ver=
gou ſteinen Aeußerlichkeiten Anlehnung an das Genfer Statut
ſoßwrrd, iſt völlig belanglos. Es kommt auf den Geiſt und
Aiel derartiger Vereinbarungen an. Ein
ruſſiſch=
hiſeiſches Abkommen ganz ähnlicher Art wird
ſſehbarer Zeit folgen. Durch den Beſuch eines
ſiſton 2Bombengeſchwaders in Prag iſt der Weg für einen
ſol=
vieſfernrohſe n ſtrag geebnet worden. Außerdem ſtehen der Abſchluß
niſt engliſch=franzöſiſchen Luftpaktes und
montagel nſſ frranzöſiſch=italieniſchen Luftpaktes vor
pobellV r“ür. Verträge dieſes Typs können ſich in ihrer techniſchen
ncht wun ung natürlich nicht auf die Luftwaffe allein beſchränken.
ſennnzſ ſt ein Ding der Unmöglichkeit, nur dieſe Waffen einzu=
Tenmd, die übrigen militäriſchen Machtmittel ruhen zu laſſen.
ee Anden automatiſch den gleichen Zuſtand der Aktivität an=
Uhndte
9 caben ſeit einiger Zeit wieder eine neue Welle
„huee mcr aXtabſchlüſſen zu verzeichnen. Das alte Syſtem der
EtEſie, das Frankreich über ganz Europa geſpannt hat, wird
ſt“ nnoch feineren Maſchen verſehen. Es iſt heute bereits ſo
übcechitlich, daß überhaupt kein Menſch mehr in dieſer Wirr=
AVerträge ſich zurechtfindet. Aber eins iſt ſicher: Sie alle
engunicht dem Frieden dienen. Die beruhigenden Erklärun=
„ſt½fimmer erſt der Völkerbundsmechanismus zu arbeiten
be ollen nichts bedeuten. Man hatte vor der Genfer
Ab=
e mrſtigeverſichert, daß ſich Frankreich und Sowjetrußland freie
indAyſöehalten würden, falls die Einſtimmigkeit im Rat nicht
ſieſſlvarden ſollte. Man drohte alſo mit dem Abſchluß des
„ſiſt tramzöſiſchen Bündniſſes. Die Einſtimmigkeit iſt nicht
zu=
zt ſande gekommen, weil die kleinen Staaten dieſe Drohung
r ant mahmen. Dennoch haben Paris und Moskau nicht
ge=
geyhye Verhandlungen ſoweit vorzutreiben, daß nunmehr
ſiierzeichnung des Bündnisvertrages vor
: ſteht.
Deutſcher Prokeſt
gegen die Genſer Polikik.
DNB. London, 18. April.
Einer Reutermeldung aus Berlin zufolge hat Staatsſekretär
von Bülow am Mittwochabend dem Berliner britiſchen Botſchafter=
Sir Eric Phipps, einen mündlichen Proteſt gegen die vom
Völker=
bund auf der Genfer Ratsſitzung Deutſchland gegenüber
ein=
genommene Politik zum Ausdruck gebracht.
Die ruſſiſch=franzöſiſchen Abmachungen.
Nach dem „Intranſigeant” beſteht das ruſſiſch=franzöſiſche
Ab=
kommen aus drei Paragraphen. Der erſte Paragraph ſieht vor, daß
die im Artikel 16 der Völkerbundsſatzung erwähnten Sanktionen
auch auf Nichtmitglieder des Völkerbundes Anwendung finden
können. — Der zweite Paragraph des Vertragsentwurfs ſoll die
im Artikel 15, Abſatz 7 vorgeſehenen Fälle inſofern klären, als
bei Streitigkeiten, die keine ſofortigen Interventionen des
Völker=
bundes nach ſich ziehen, die intereſſierten Staaten nach freiem
Gutdünken zur Klärung der Lage handeln können. — Der dritte
Paragraph des Vertragsentwurfs beſchäftigt ſich mit dem Falle
eines offenkundigen Angriffs. Danach verpflichten ſich die
Ver=
tragsmächte, im Falle eines Angriffs auf einen der
vertrag=
ſchließenden Staaten, ſich ſelbſt als direkt angegriffen zu betrachten
und danach zu handeln. — Der Vertrag ſtehe allen Staaten zum
Beitritt offen.
Pakkvorbereikungen zwiſchen Litwinow und Beneſch.
EP. Genf, 18. April.
Am Donnerstag nachmittag haben der ruſſiſche
Außenkom=
miſſar Litwinow und der tſchechiſche Außenminiſter Beneſch im
gleichen Zug Genf verlaſſen. Vorher hatten ſie eine längere
Unterredung, die, wie man von tſchechoſlowakiſcher Seite hört,
namentlich dem geplanten ruſſiſch=tſchechoſlowakiſchen Abkommen
gewidmet war, das in ſeinen Grundzügen dem geſtern zwiſchen
Litwinow und Laval beſprochenen ruſſiſch=franzöſiſchen Abkommen
zur Verſtärkung der Artikel 10, 15 und 16 des Völkerbundspaktes
entſprechen ſoll. Es iſt jedoch zwiſchen Ruſſen und Tſchechen noch
zu keiner Abmachung gekommen, da der tſchechoſlowakiſche
Außen=
miniſter bevor er ſein Land bindet, das Ergebnis der
tſchecho=
ſlowakiſchen Wahlen im Mai abwarten will.
Die tſchechiſch=ruſſiſche Zuſammenarbeft.
Aus Anlaß des Abſchluſſes des Beſuchs hervorragender
ſow=
jetruſſiſcher Flieger in der Tſchechoſlowakei, der heute nach
14tägiger Dauer zu Ende gegangen iſt, wird jetzt vom
Mini=
ſterium für Nationale Verteidigung eine amtliche Mitteilung
ausgegeben, aus der die außerordentliche Wichtigkeit dieſes
Be=
ſuches hervorgeht. An der Spitze der ſowjetruſſiſchen Flieger
ſtand der General=Pilot Lawrow. der Stellvertreter des
General=
ſtabschefs des ſowjetruſſiſchen Flugweſens. Der Generalſtabschef
ſelbſt, Chripin, hatte bereits im Auguſt v. Js, wie in der
amt=
lichen Mitteilung beſonders hervorgehoben wird, gelegentlich
der Rückkehr von einer Reiſe von Paris Prag einen Beſuch
ab=
geſtattet. Bei der jetzigen Miſſion befanden ſich mehrere Oberſt=
Ingenieure und ſonſtige maßgebende Fachleute des
Militärflug=
weſens auf dem Gebiet des Flugzeug= und Motorenbaus. Sie
wurden u, a. von dem tſchechoſlowakiſchen Generalſtabschef
Krejci empfangen. Die Sowjetflieger beſichtigten u. a. die
Flug=
zeugfabrik in Letnan, wo ſie Probeflüge auf den neueſten
Flug=
zeugtypen durchführten, ferner das Militär=Fluginſtitut die
Flugzeugmotorenwerke Walther u. Co. in Jinonitz, die Avia=
Fabrik in Tſchakowitz, die Aero=Werke in Wiſoſchen und die
Skodawerke in Pilſen. — Die ruſſiſchen Flieger äußerten ſich,
wie in der amtlichen Mitteilung hervorgehoben wird,
anerken=
nend über die techniſche Vollkommenheit des tſchechoſlowakiſchen
Flugweſens. Bei verſchiedenen Anläſſen betonte General=Pilot
Lawrow die Wichtigkeit der tſchechoſlowakiſchen und der
ſowjet=
ruſſiſchen Flugwaffe „für die Erhaltung des Friedens”.
Berakungen der Kleinen Enkenke.
Donnerstag nachmittag fand in Genf eine Zuſammenkunft
der Mächte des Kleinen Verbandes und des Balkanbundes ſtatt,
bei der namentlich die Frage der Wiederaufrüſtung der
Donau=
länder Oeſterreich, Ungarn und Bulgarien im Zuſammenhang mit
der Vorbereitung der römiſchen Donaukonferenz beſprochen
wurde. Ein Communiqué wurde über dieſe Sitzung nicht
aus=
gegeben. Man hörte jedoch, daß die Mächte des Kleinen
Ver=
bandes ihre Einwilligung zur Bewaffnung der
Donauſtaaten nur unter der Bedingung zu geben
bereit ſind, daß Oeſterreich und Ungarn ſich an dem
Hilfeleiſtungspakt beteiligen, deſſen Abſchluß
in Rom geplant iſt, und daß Bulgarien Mitglied
des Balkanbundes wird. — Da es bisher nicht feſtſteht,
ob Ungarn und Bulgarien zu dieſem Schritt bereit ſind, nimmt
man in Genf vorläufig an, daß die Mächte des Kleinen
Verban=
des bis auf weiteres lediglich ihre Zuſtimmung zur
Wiederauf=
rüſtung Oeſterreichs geben wollen.
*
Rumäniens Außenminiſter, der derzeitige Präſident des
Rates der Kleinen Entente, erklärte bei der Unterzeichnung
eines argentiniſch=tſchechiſchen Schiedsgerichts= und
Nichtangriffs=
vertrages, die er im Auftrage des tſchechiſchen Präſidenten
Maſa=
ryk vollzog, gegenüber Preſſevertretern in Genf, daß in Zukunft
jeder jeweilige Präſident des Rates der Kleinen Entente
er=
mächtigt ſein werde, dieſe drei Staaten außenpolitiſch zu
ver=
treten.
Bulgariens innenpolikiſche
Enkwicklungen.
Die nachſtehenden Ausführungen unſeres
ſtän=
digen Mitarbeiters ſcheinen zwar durch die
aller=
jüngſte Entwicklung — vergleiche unſere Meldungen
auf Seite 3 — bis zu einem gewiſſen Grade
über=
holt zu ſein, dürften aber doch für unſere Leſer
eine erwünſchte Erklärung der letzten Meldungen
darſtellen.
Dr. L. Sofia, Mitte April 1935.
Als am 19. Mai v. J. ein kleiner Kreis volks= und
natio=
nalbewußter Bulgaren mit Hilfe der Armee der verrotteten
Parteienwirtſchaft ein Ende machte und das autoritäre Regime
in Bulgarien errichtete, war man ſich von vornherein darüber
klar, daß man auf die Dauer nicht auf den Spitzen der Bajonette
regieren könne und das neue Syſtem in den breiten Volksmaſſen
verankern müſſe. Das erſchien um ſo notwendiger, als die neuen
Machthaber aus einer kleinen überparteilichen Gruppe, dem
„Sweno” (Ring) gekommen waren, der kaum mehr als einige
hundert Anhänger zählte und keinen nennenswerten Rückhalt
im Lande hatte. Als bereits wenige Wochen nach der
Macht=
übernahme ſämtliche Parteien zerſchlagen wurden, war man
all=
gemein davon überzeugt, daß man nunmehr an Stelle der alten
parteipolitiſchen Organiſationen eine neue politiſche
Gemein=
ſchaft ſchaffen werde, um ſo die Verbindung zwiſchen Regierung
und Volk zu gewinnen. An Verſuchen in dieſer Richtung hat es
auch keineswegs gefehlt. Das zu dieſem Zwecke errichtete „Amt
für nationale Erneuerung” überzog das ganze Land mit einem
Aufklärungsfeldzug, um das Gedankengut des neuen Syſtems
in das Volk hineinzutragen. Tauſende von Verſammlungen
wurden abgehalten, Preſſe und Rundfunk wurden in den Dienſt
dieſer Werbearbeit geſtellt. Es gelang indeſſen nicht, jenes Echo
zu finden, das die neuen Machthaber erwartet hatten. Zu
dieſem Mißerfolg trugen nicht wenig perſönliche
Unſtimmig=
keiten innerhalb der Regierungskreiſe über die Funktionen und
Richtlinien des nationalen Erneuerungsamtes bei, das
inner=
halb einiger Monate nicht weniger als dreimal ſeine Leitung
wechſelte.
Die offenkundige Zielloſigkeit, die ſich hinſichtlich der
Be=
mühungen um die Gewinnung der breiten Volksmaſſe zeigte,
trat auch in erheblichem Maße in der von der Regierung
ge=
führten Innen= und Wirtſchaftspolitik zu tage: Das Kabinett
Georgieff hatte wohl die Parteienwirtſchaft vollkommen
zertrüm=
mert, es aber nicht vermocht, energiſch an den in ihrem
Pro=
gramm verkündigten Wiederaufbau des Landes heranzugehen.
Auf wirtſchaftlichem und finanziellem Gebiete verlor man ſich
in einer Reihe von Experimenten, ohne ſich zu durchgreifenden
Maßnahmen entſchließen zu können. So geſchah vor allem
hin=
ſichtlich des angekündigten Ausgleiches der Agrar= und
In=
duſtriepreiſe wohl das wundeſte Wirtſchaftsproblem des Landes,
nichts. Auf der anderen Seite jedoch ſchuf man übereilt eine
ganze Anzahl ſtaatlicher Monopole, die ſich keineswegs günſtig
auswirkten und bei deren Errichtung weniger
volkswirtſchaft=
liche als fiskaliſche Beweggründe ausſchlaggebend geweſen zu
ſein ſcheinen. Als ſchließlich die verfaſſungsändernden Pläne
der Regierung bekannt wurden, die u. a. auf eine weitgehende
Entrechtung der Krone hinausliefen, ſah ſich das Kabinett
Georgieff zum Rücktritt gezwungen, da ihm das Heer die weitere
Unterſtützung verſagte. Und auf eine andere Macht hatte ſich
dieſes Kabinett nicht ſtützen können.
Das neue Kabinett Slateff, in dem die wichtigſten Poſten
von Offizieren beſetzt ſind und das nunmehr faſt drei Monate
am Ruder iſt, trägt zweifelsohne nur Uebergangscharakter. In
weiten politiſchen Kreiſen und auch innerhalb der Armee mehren
ſich die Stimmen, daß das Heer möglichſt bald aus der
poli=
tiſchen Arena in die Kaſernen zurückgeführt werden müſſe, wenn
nicht der Staat ſchwerſten Schaden nehmen ſoll. Nach allerdings
noch unbeſtätigten Gerüchten hat ſich auch der Hohe Militärrat,
der ſich aus dem Kriegsminiſter und den Befehlshabern der
wichtigſten Garniſonen des Landes zuſammenſetzt, in ſeiner
vor=
wöchigen Tagung grundſätzlich dahin ausgeſprochen, daß die
aktiven Offiziere aus der Politik ausſcheiden und einem
ſo=
genannten zivilen Kabinett Platz machen müßten. Die ſchwierigſte
Frage, über die ſich offenſichtlich auch der Militärrat noch nicht
einig geworden iſt, ſcheint indeſſen die der Nachfolge zu ſein.
In der jüngſten Zeit iſt von den verſchiedenſten Miniſtern nicht
ſelten erklärt worden, daß an ein Zurück zur
Parteienwirt=
ſchaft und zu Parteimännern nicht zu denken ſei. Wenn ſich
jedoch dieſe Erklärungen auch auf die im Vorjahre ebenfalls
aufgelöſte Zankoffbewegung und ihrer Führer Profeſſor
Alexander Zankoff beziehen ſollte, ſo wäre unerfindlich wem
eigentlich die Macht aus den Händen der jetzigen
Offiziers=
regierung überantwortet werden kann.
In dieſem Zuſammenhang bleibt überhaupt. feſtzuſtellen,
daß die Auflöfung der Zankoffbewegung einer der größten
Feh=
ler des Kabinetts Georgieff geweſen iſt. War es doch dieſe
volksſoziale Bewegung, die bis zu ihrem Verbot unermüdlich
an der Bildung einer neuen nationalen Front unter neuen
Parolen gearbeitet und den Boden pſychologiſch für das
auto=
ritäre Syſtem in Bulgarien vorbereitet hatte. Der ſonſt ſo
real=
politiſch und nüchtern urteilende ehemalige Premier, der früher
einmal ſelbſt ein Anhänger Zankoffs war, hatte ſich offenſichtlich
von perſönlichen Stimmungen leiten laſſen, als er auch die
Zankoffbewegung auflöſte. Trotz ihres Verbotes aber hat dieſe
nicht aufgehört zu leben. Ebenſowenig iſt auch die hervorragende
Geſtalt ihres Führers von dem politiſchen Himmel des Landes
verſchwunden, wie das bei allen übrigen Parteiführern der
Fall iſt. Profeſſor Zankoff gilt heute allgemein als der kommende
Mann, der wie kein anderer befähigt iſt, die Geſchicke des Landes
in ſeine Hände zu nehmen. Gewinnt doch immer mehr die
Ueberzeugung Platz, daß dieſe Einſchaltung des Swenokreiſes
um Georgieff und Weltſcheff in die politiſche Machtſphäre des
Landes ein Fehler war, da ſie zwangsläufig zur Verpolitiſierung
gewiſſer Teile der Armee geführt hat. Daß dieſe Ueberzeugung
ſich auch in den leitenden Stellen der Armee durchgeſetzt hat,
deweiſen die in den letzten Wochen ſich häufenden Entlaſſungen
ener Offiziere aus hohen Befehlspoſten, die entweder dem
Seite 2 — Nr. 109
Swenokreiſe nahegeſtanden oder ſich ſonſt ſtark politiſch betätigt
haben.
In den jüngſten Tagen hat zwiſchen dem jetzigen
Miniſter=
präſidenten General Slateff und ſeinem Vorgänger Georgieff
eine heftige Preſſefehde über die näheren Hintergründe des
Kabinettswechſels vom 22. Januar d. J. eingeſetzt. Während
Slateff mehrfach öffentlich behauptete, daß das frühere Kabinett
verſagt und Verfaſſungsreformpläne gehabt habe, die eine
Ge=
fährdung der innerpolitiſchen Ruhe des Landes bedeutet hätten,
ſtellt Georgieff alle dieſe Behauptungen in Abrede. Dieſer
Mei=
nungskampf zwiſchen den ehemaligen politiſchen Freunden hat
n der Oeffentlichkeit erhebliches Aufſehen hervorgerufen, obwohl
ihm eine beſondere innenpolitiſche Bdeutung eigentlich gar nicht
beizumeſſen iſt. Er iſt vielmehr nur dazu angetan, das
Augen=
merk von jener Entwicklung abzulenken, die zwangsläufig ihren
Gang nimmt und zu einer baldigen innerpolitiſchen Aenderung
hindrängt. Einer Anderung, der ſich auch die jetzigen
Macht=
ſaber keineswegs zu verſchließen ſcheinen.
Im Augenblick muß die Lage als noch nicht ganz geklärt
bezeichnet werden, da man bislang nicht abſehen kann, ob ſie
bereits für ein homogenes Kabinett Zankoff — und für ein
nderes Kabinett dürfte dieſer ſchwerlich ſeine Hand leihen —
ausgereift iſt. Es wäre jedenfalls im Intereſſe der inneren
Befriedung des Landes gelegen, wenn die Herausführung des
Heeres aus der Politik und die Fortſetzung des jetzigen
auto=
ritären Kurſes in Bulgarien ohne Erſchütterungen vor ſich gehen
würde. Die Tatſache, daß dieſe Aufgabe in den Händen eines
ſo nationalbewußten und hervorragenden Offiziers wie
General=
leutnant Slateff liegt, bietet Gewähr für ihre reibungsloſe
loſe Durchführung.
Die Tauglichkeit im Heeresdienft.
Die amtlichen Beſtimmungen.
Der Verlag „Offene Worte” Berlin W 35, gibt jetzt, die
amt=
lichen Beſtimmungen über die Tauglichkeit im Heeresdienſt heraus.
Danach iſt dem Unterſuchten nach der ärztlichen Unterſuchung das
Urteil über ſeine Tauglichkeit bekannt zu geben. Seinen
Ange=
hörigen und anderen Perſonen ſoll der ärztliche Befund im
ein=
zelnen nur inſoweit mitgeteilt werden, als es dienſtlich notwendig
oder für das eigene geſundheitliche Intereſſe des Unterſuchten
er=
forderlich iſt.
Um den hohen Anforderungen des Dienſtes in der Wehrmacht
zu genügen, ſollen als tauglich nur die Unterſuchten bezeichnet
werden, die kräftig gebaut, gut entwickelt und frei von ſolchen
Fehlern ſind, die die Geſundheit, die Beweglichkeit und Ausdauer
beeinträchtigen.
Geiſtige Friſche und Regſamkeit, Sinn für Kameradſchaft und
Charakterfeſtigkeit, ſowie erhöhte und geſtählte Leiſtungsfähigkeit
durch körperliche Ertüchtigung in den Jugendjahren ſind, ſo heißt
es in der Beſtimmung weiter, Vorzüge, die in gewiſſen Grenzen
einen Ausgleich für etwa vorhandene körperliche Fehler ſchaffen.
Die Mindeſtgröße für den Dienſt in der Wehrmacht beträgt 154
Zentimeter. Wehrpflichtige und Freiwillige mit einer
Körper=
größe unter 160 Zentimeter werden jedoch nur eingeſtellt, wenn
beſondere Verhältniſſe dies erfordern. Das
militärärzt=
liche Urteil hat zu lauten: Tauglich (1 oder 2) bedingt
tauglich, zeitlich untauglich, beſchränkt tauglich, untauglich (für
Wehrdienſt), völlig untauglich. Iſt der Unterſuchte körperlich und
geiſtig völlig geſund, von hinreichender Größe und kräftigem
Körperbau, iſt er als „tauglich 1” zu bezeichnen.
Tauglich 2. Werden bei dem Unterſuchten ſtärkere Fehler
feſtgeſtellt oder hat er eine Körpergröße unter 160 Zentimeter, ſo
iſt er als „tauglich 2” zu bezeichnen, ſofern der übrige Befund
nicht in anderes Urteil bedingt.
Als tauglich 1 oder tauglich 2 ſind auch Unterſuchte zu
be=
zeichnen, die an vorübergehenden Krankheiten leiden, die mit
größter Wahrſcheinlichkeit bis zum Zeitpunkt der Einberufung
behoben ſind.
Iſt eine Brille nötig, um auf einem Auge volle oder faſt
volle Sehſchärfe zu erreichen, ſo iſt im Urteil ſtets hinzuzufügen:
„Brillenträger”,
Bedingte Tauglichkeit wird durch Fehler und Gebrechen
be=
gründet. Hierunter ſind Fehler aufgeführt, die zwar die
Geſund=
heit nicht beeinträchtigen, die Leiſtungsfähigkeit aber, wenn auch
nicht erheblich, herabſetzen.
Zeitlich untauglich ſind ſolche Wehrpflichtigen und
Frei=
willigen, die in der körperlichen Entwicklung ſtark zurückgeblieben
ſind, oder die infolge überſtandener Krankheiten noch nicht wieder
im Vollbeſitz ihrer Leiſtungsfähigkeit ſind oder die zur Zeit der
Unterſuchung an heilbaren Krankheiten leiden, deren Heilung bis
zur Einberufung aber noch nicht mit Sicherheit erwartet werden
kann.
Beſchränkte Tauglichkeit haben Unterſuchte mit erheblichen
körperlichen Fehlern und Gebrechen, die die Leiſtungsfähigkeit zwar
herabſetzen, jedoch noch eine beſchränkte dienſtliche Verwendung
zulaſſen. Hierunter fallen auch Unterſuchte,die eine Hilfsſchule be=
Der Lehrer Deutſchlands.
Zum 375. Todestage Melanchthons am 19. April.
Von Dr. Heinrich Lütcke.
Man hat ſich daran
geſöhnt, Melanchton ſo
zu ſehen, wie ihn Drake auf
dem Marktplatz zu
Wit=
tenberg dargeſtellt hat; in
primitiver Sinnfälligkeit
auf dem gleichen Sockel,
unter dem gleichen
goti=
ſchen Gehäus: als
Kampf=
genoſſen Luthers. Und
doch zeigt ihr Wirken
die=
ſelben Merkmale, die ſie
auch phyſiſch voneinander
ſchieden: klein, ſchmächtig,
mit ſchiefen, hängenden
Schultern ſteht der
Ma=
giſter Philippus neben
dem bäueriſchen Titanen
Luther. Deſſen myſtiſcher,
gottergebener.
Innerlich=
keit des Glaubens ſteht
bei Melanchthon die ſkep=
Zilamaterndienst, tiſche Dialektik antiken
Geiſtes gegenüber. Und
bei beiden — Reſiduum mittelalterlicher Weltanſchauung —
Befangenheit in Hexenwahn, Stern= und Traumdeutung. Die
wah=
ren Verdienſte Melanchthons um ſein Jahrhundert liegen in der
von ihm geleiteten Neuordnung der Wiſſenſchaft, deren Wirkungen
nicht nur auf das proteſtantiſche Deutſchland beſchränkt blieben,
und ſo gaben ihm die Zeitgenoſſen ſchon den Ehrentitel „
Praecep=
tor germanige‟, Lehrer Deutſchlands.
Vom Vater, dem kurpfälziſchen Rüſtmeiſter Georg
Schwartz=
erdt, erbte er das Gleichmaß und die melancholiſche
Grundſtim=
mung ſeines Weſens auf dem immer ſchwerer, auch in der
präzi=
ſierten Form, die Düſterheit ſeines Namens zu laſten ſcheint. Von
der Mutter, einer Nichte Reuchlins, die tiefe Religioſität, die ſich
mit dieſer Schwermut nicht völlig vereinbaren läßt. Die
unge=
wöhnlich frühe Reife des Verſtandes — bewarb er ſich doch mit
vierzehn Jahren in Heidelberg um die Magiſterwürde — hemmte
die Entwicklung ſeiner Willenskraft. Aus allen Zügen ſeines
Asketengeſichtes kann man die Miſchung von überzüchteter
Intelli=
genz und unmännlicher Schwäche erkennen, die dieſen Charakter
formte; „weltweiſe und verzagt”, ſo nannte ihn der Landgraf von
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Nach einer ſoeben ins Innsbruck eingetroffenen Meldung
wurde der zu zwei Jahren Verbannung verurteilte Freiherr von
Sternbach auf Anordnung des italieniſchen Regierungschefs in
Freiheit geſetzt, ſo daß er in die Heimat zurückkehren kann.
Der Präſident der tſchechiſchen Republik hat durch
Handſchrei=
ben an den Miniſterpräſidenten die beiden Häuſer der
National=
verſammlung aufgelöſt. Die Ausſchreibung der Neuwahlen wird
durch das Innenminiſterium erfolgen.
Die 2000 franzöſiſchen Frontkämpfer, die zu einem Treffen
mit ihren italieniſchen Kameraden nach Rom gekommen ſind,
haben in der italieniſchen Hauptſtadt einen herzlichen Empfang
gefunden.
Da die Vorräte der letzten Ernte erſchöpft ſind und für den
Bedarf des Landes nicht mehr ausreichen, wird Italien aus
Frankreich eine Million Doppelzentner Weizen beziehen.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon iſt am
Don=
nerstag auf dem Luftwege aus Genf nach London zurückgekehrt.
Macdonald teilte im engliſchen Unterhaus mit, daß der
2. Mai für eine außenpolitiſche Ausſprache freigehalten werde.
ſucht haben, ſofern ſie nicht auf Grund anderer Fehler als „
untaug=
lich” oder „völlig untauglich” zu bezeichnen ſind.
Bei Beurteilung der Untauglichkeit muß der Arzt prüfen, ob
der feſtgeſtellte Fehler den Unterſuchten nur für den Wehrdienſt
untauglich macht. Denn die Ergebniſſe der militärärztlichen
Unter=
ſuchungen ſollen auch für andere Zwecke (z. B. Arbeitsdienſt,
all=
gemeine berufliche Verwendbarkeit) nutzbar gemacht werden können.
Es iſt hierbei von der Vorausſetzung auszugehen, daß ein
Unter=
ſuchter auch mit einem erheblichen körperlichen Fehler oder einer
nicht heilbaren Erkrankung im bürgerlichen Erwerbsleben ſehr gut
noch eine voll leiſtungsfähige Arbeitskraft darſtellen kann, auch
wenn er den Sonderanforderungen des Dienſtes in der Wehrmacht
nicht gewachſen iſt.
Als völlig untauglich ſind Unterſuchte zu bezeichnen, die
in=
folge hochgradiger geiſtiger oder körperlicher Fehler und Gebrechen
dauernd berufsunfähig ſind oder nur unter beſonderen
Voraus=
ſetzungen eine beſchränkte berufliche Tätigkeit ausüben können.
Es werden dann die Bedingungen über die
Ein=
ſtellung in die einzelnen Waffengattungen von
Heer, Marine und die Luftwaffe ausführlich behandelt.
U. a. wird bei der Infanterie diejenige für „tauglich”
er=
klärt, der den Anſtrengungen der Märſche gewachſen iſt, bei der
Artillerie der ſchlankwüchſige aber kräftige Wehrpflichtige bei der
Kavallerie der Mann mit nicht zu großem Körpergewicht und
mit einer Größe, die 1,72 Meter nicht überſchreiten ſoll. Bei den
Pionieren werden muskelkräftige Wehrpflichtige und Freiwillige,
bei den Nachrichtentrupps geiſtig geweckte Wehrpflichtige mit
guter ſchneller Handſchrift, bei den Kraftfahrtruppen, ebenſo aber
Männer mit gutem Hör= und Sehvermögen verlangt. Bei der
Sanitätstruppe wird möglichſt Berufsvorbildung verlangt. Für
die Marine gelten die gleichen Beſtimmungen wie für das Heer.
Bei der Luftwaffe ſind die Anforderungen je nach der
Verwen=
dung verſchiedenartig. Das fliegende Perſonal ſoll möglichſt eine
Größe von 1,65 Meter und nicht mehr als 1,90 Meter haben.
Die endgültige Auswahl des Fliegerperſonals erfolgt erſt nach
eingehender Unterſuchung in beſonderen Flieger=Unterſuchungs=
Stationen.
Ehrenkag der Reichsluftwaffe
am 21. April.
Der Reichsminiſter für Luftfahrt General der Flieger Göring
hat beſtimmt, daß künftig der 21. Aprilder Ehrentagder
Reichsluftwaffe ſein wird. Im neuen
Reichsluftfahrt=
miniſterium iſt bekanntlich ein Ehrenhof für den größten unſerer
Kampfflieger, Manfred von Richthofen, vorgeſehen. Dieſer
Ehren=
hof wird am 21. April jeweils geöffnet werden, er fällt zuſammen
mit dem Todestag des deutſchen Jagdfliegers, der am 21. April
1918 den Heldentod im Weſten ſtarb. Bereits am kommenden
Sonntag wird die Ehrenwache am Ehrenmal, beim Führer, beim
Reichsminiſter der Luftfahrt und vor dem
Reichsluftfahrt=
miniſterium vom Jagdgeſchwader Döberitz geſtellt werden.
Eine Reiſe Lavals nach Madrid?
EP. Paris, 18. April.
Die Preſſe gibt in Madrider Meldungen das Gerücht
wie=
der, daß in ſpaniſchen politiſchen Kreiſen von einem
bevor=
ſtehenden Beſuch des franzöſiſchen Außenminiſters Laval in
Madrid die Rede ſei. Laval habe bereits durch den Botſchafter
Herbette bei der ſpaniſchen Regierung vorbereitende Schritte
unternehmen laſſen. Er beabſichtige anläßlich ſeines Aufenthaltes
in Madrid die mit dem Mittelmeerſtatut und der Reviſion des
Tanger=Vertrags zuſammenhängenden Fragen zu erörtern.
Heſſen treffend. Die Entſcheidungen ſeines Lebens rang er ſich in
Verzweiflung und Tränen ab, und allmählich trieb ihn die Scheu
vor Verantwortung von abſichtlichen Unklarheiten zu unwürdigen
Winkelzügen, Täuſchungsverſuchen und kaum noch verſteckter Lüge.
Mit dem Plan einer Hochſchulreform im Sinne der
italieni=
ſchen Humaniſten war der Einundzwanzigjährige 1518 nach
Wit=
tenberg gekommen, wohin ihn Friedrich der Weiſe als Lehrer der
griechiſchen Sprache berufen hatte. Bald wurde er hineingeriſſen
in den revolutionären Strom, der die Grundpfeiler ſtaatlicher und
kirchlicher Ordnung unterwühlte. „Schickſal und Aengſtlichkeit”
ket=
teten ihn, deſſen feminines Fühlen zur Erhaltung des Beſtehenden
drängte, an die Kirchenrevolution des Auguſtinermönchs. Es iſt
die Tragik im Leben Melanchthons, daß ihn die Natur zur
Re=
flexion beſtimmte und das Schickſal zum Kampf zwang. Nach der
Abgeklärtheit klaſſiſcher Studien ſtrebend, ſchreckte er zurück vor
dem blutbeſudelten Bundſchuh und ſetzte, zum Schiedsrichter
er=
wählt, ſchemenhafte Doktrin und volksfremdes Recht gegen die
Forderungen der unterdrückten Bauern. Feind aller
theologiſch=
ſophiſtiſchen Streitigkeiten, mußte er in zahlloſen Schriften und
Religionsgeſprächen die Glaubensſätze einer Bewegung, deren
Progrämmatiker er geworden war, gegen „die raſende Wut der
Theologen” verteidigen. Durch den Tod Luthers auch politiſcher
Führer des Proteſtantismus, wurde er durch die Erkenntnis
nie=
dergedrückt, den Anforderungen dieſer Sendung nicht gewachſen zu
ſein, und aller Entſchlußkraft beraubt. Der Tod brachte ihm die
Erlöſung von der Laſt eines Lebens, das er ſelbſt für verfehlt
an=
geſehen hat.
In mehr als vierzigjähriger Tätigkeit iſt Melanchthon um die
Begründung eines neuen Gelehrtenſchulweſens bemüht geweſen,
und hier iſt ſein eigentliches Verdienſt zu ſuchen. Der
unaufhalt=
ſame Niedergang der mittelalterlichen Kloſter= und Domſchulen
war durch die Umwälzung in raſchen Verfall übergegangen.
Kon=
vertierte Mönche, ja ſelbſt Handwerker, hatten die freigewordenen
Aemter eingenommen. Melanchthon unterlag nicht der Verſuchung,
die Poſtulate einer revolutionären Bewegung zur Baſis ſchöner
Theorien zu machen. Er ſchuf Geſetze für die Wirklichkeit, nicht für
den luftleeren Raum. Er kannte alle Unzulänglichkeiten, wußte,
daß die Schulmeiſterei nichts mehr von idealer Sendung in ſich
hatte, ſondern längſt zum Handwerk geworden war. „Zum
Schla=
gen”, ſagt ein berühmter Feldherr, „gehört dreierlei: daß die
Soldaten Luſt haben, Ehrgefühl zeigen und gehorchen. Der
Schul=
feldherr darf bei ſeinen Soldaten keines von den dreien
voraus=
ſetzen, ſie haben keine Luſt zu lernen, kein Ehrgefühl, keinen
Ge=
horſam. Wahrlich, ein Kamel tanzen lehren, wäre erträglichere
Mühe” (Rede „Vom Elend der Pädagogen”). Melanchthon ſelbſt
der der kleinen Elbuniverſität zu ungeahntem Aufſchwung
ver=
half, erhielt jahrelang nur hundert Gulden Gehalt, und auch in
den Hörſälen regierte noch der Bakel.
Die Antrittsrede des jungen Magiſters in Wittenberg hatte
Freitag, 19. Aprälſ=
Ein Karfreikags= und Oſterwon
an die Gemeinden.
DNB. Berlin, 18. 2u
Der Reichsbiſchof hat ein Karfreitags= und Oſterwortn
Gemeinden gerichtet, in dem es u. a. heißt: Wieder van
uns Karfreitag und Oſtern eine Botſchaft, in der wir und
Wirklichkeiten denen, die Ohren haben, zu hören, hörbaro
ſollen.
Die Botſchaft vom Kreuz war von Anfang /
Ichſüchtigen ein Aergernis und den Verſtandesklugen ei
heit und wird es bis ans Ende der Erde bleiben. Die
digung vom Kreuz iſt ein Kreuzesweg durch zwei Jahrt
Gerade der Apoſtel, der wie keiner vom Kreuz Zeugrig
legen wußte, hat in der großen Sorge geſtanden, nicht mu //
Worten davon zu zeugen, „damit nicht das Kreuz zunichte
Iſt bei der Botſchaft vom Kreuz nicht die Tatſache des
ſondern ihre Deutung das Aergernis, ſo iſt umgekehrt
Oſterbotſchaft die Tatſache der Auferſtehung das Aergernig
rend die Deutung meiſtens nur zu willig entgegengen
wird von der Unſterblichkeitsſehnſucht der Menſchen.
Wir neigen in unſerer Wirklichkeitsſcheu dazu, die A
keiten des Todes und des Lebens zu verwäſſern. In Got
haben dieſe Wirklichkeiten Tod und Leben eine ungeheur
ſtiſche Wucht.
Die Oſterbotſchaft iſt nicht dazu da, uns ein wenig mi/ Qwdrgeſeht, peſchie.
men Illuſionen über das Sterben hinwegzutröſten. Die
ſchaft täuſcht nicht mit dem „ewigen Kreislauf des Lebens/) ulangt, da ſohlſte.
Natur” hinweg über die Tatſache unſerer Vergänglichkef
Oſterbotſchaft erklärt dem Tod den Krieg, die Oſterbotſcha
das Todesurteil über den Tod.
Das alles ſoll nun aber harte Wirklichkeit für unſer 77I ſch wie ein Lauffe
leben werden.
Die Botſchaft am Karfreitag und in den Oſtertageſ / us ein Kampfanſae
ſchließt konzentriert das ganze Aergernis, aber auch die /MBewegung gewerter
gende Kraft der frohen Botſchaft von Chriſtus als dem
zigten und Auferſtandenen.
Wir geben uns keinen Täuſchungen darüber hin, w/Awolitiſchen Lebens
die Auflehnung gegen dieſe Botſchaft in unſerem Volke///tſtadt Burgas am
übrigens in allen Zeiten geweſen iſt.
Um ſo ernſter iſt unſere Verantwortung. Wie klein MWGeorgieff, deſ
ſer Verantwortung, ſolch eine gewaltige Botſchaft unſerenß / frühere Polizeidire
ſagen zu dürfen, iſt alles andere!
Es gibt für mich keinen anderen Weg, in der Kin
Reine zu kommen, als daß die Größe der Botſchaft von
tag und Oſtern alles Kleine, was uns trennt, zum Tuß MWeltſcheff, der Ore
urteilt.
uf Befehl der
ii frühere M
oen mit den
ien nationalſt
f. feſtgenomm
Mer verbannt
Engliſches Preſſe=Echo zu Gen!
Eine ſpäte Erinnerung.
Die Verbannun
den Prof. Zankol
ge politiſche Pe
uſich in ſcharfer W
üie Kaſernen und
ſverſte Erſchütteru
Die Nachricht v.
ſten politiſchen Kre
Lichkeit große Ueber
ſammen mi
Prof. Zankoff, ſint
dmalige Mini
wie der ehemalie
an erwartet
interniert wir
Gegenüber dem Völkerbundsratsbeſchluß in der Weſ
frage beobachtet die Preſſe im allgemeinen größte Zurüch
wobei in den Kommentaren immer wieder zum Ausdruck /
wird, daß nach Auffaſſung der engliſchen 20
rung damit keine Türen zugeſchlagen worde
Trotzdem herrſcht allgemein in der Preſſe die Befür 90
daß die Reichsregierung gewiſſe Konſeguſ
aus dieſem Beſchluß ziehen wird, und daß ℳſ
der angeſtrebten Rückkehr Deutſchlandsn
Genf zum mindeſten ſehr große Hindern iſt
den Weg gelegt worden ſind.
So ſchreibt die „Times”, die Entſchließung des Völke
werde naturgemäß in Deutſchland als ein einſeitiger und
genommener Beſchluß betrachtet und bilde in den deutſche/9
eine weitere Beſtätigung für die alte Auffaſſung, daß de
das Inſtrument der Siegermächte ſei. Die Entſchließung, 0
das Blatt fort, entſpreche zwar, ſoweit man ſehe, den Tatſ4h
ſtelle aber nicht die ganze Wahrheit dar. Es ſei bedaueriſt
eine Körperſchaft wie der Völkerbund nicht die Umſtände
tracht gezogen habe, unter denen Deutſchland ſeine Verpflihn
eingegangen ſei. Es würde, ſo betont die „Times” dem
Völkerbundes als einer unabhängigen Körperſchaft viel
haben, wenn auch nur eine Stimme an die Umſtände
hätte, unter denen der Verſailler Vertrag Deutſchland aub/
gen wurde. Deutſchland, ſo heißt es weiter, hätte dieſen W
unter Zwang unterzeichnet, und ſeine Vertreter hätten beell
mals ausdrücklich erklärt, daß es nicht alle Bedingungen eF
könne. — Nach einem kurzen geſchichtlichen Ueberblick MM
Unterzeichnung des Verſailler Vertrags unterſtreicht die „
daß die meiſten Regierungen dieſe Umſtände bereits vergeſſein
daß ſie jedoch in die Hirne aller Deutſchen eingebrannt ei
gs Gerücht, daß
Aenderungen in de
Wie von unbe
Paufe des heutiger
miniſter Dickoff un
jritt erklären.
Dieſer Schritt
Heute früh erfolgte
keiten des politiſt
und Gegner der V
Loff, im Verlaufe
Heral Slateff ihre
daß ſie die gegen
Dieſem Vorgehen
ken, der ſich ſchon ſei
küctritt d
hür die Lage
wide. Ob es ind
biu iſt noch nicht
MMinnerpoliti
der Verb
MA Preſſevertret
Hrunis gehabt,
Whhungern ſe
WWin Brief vom
M mas im Wide
Mdung der Part,
ien diß duas 9.
Eaur Si ſie auck
Hienen Georgiel
Midt die Führer
Bau9 üiten werde
die Reform des Univerſitätsweſens zum Thema gehabt.
wies er die Wege zur Verwirklichung des humaniſtiſchen El
ideals. Aus der Sprachkunde, die notwendig iſt, um das Wiſt
den Quellen ſchöpfen zu können, entwickelt ſich durch die
lende Wiedergabe die „Eloquentia”, die weſentliche Fordeu
Humaniſten. Die Ueberſpitzung führte dann zu den ſchw!
Prunkreden des Barock. Die geiſtvolle Beredſamkeit erſt em
die volle Entfaltung der menſchlichen Anlagen, die feine H
des Geiſtes, die Humanitas. In unermüdlicher Arbeit 0
lanchthon ſich bemüht, die Vorausſetzungen dafür zu
Schalen, Lehrer und Lehrbücher.
In einem Tauſende von Schreiben umfaſſenden Bräſ
gab er Fürſten und Magiſtraten Ratſchläge für Gründ!
Einrichtung von Schulen. 1524 eröffnete er die Stadt /
Magdeburg; es folgte die Gründung der Nürnberger 2e/
ſchule und vieler anderer. Der für die Schule zu Eisleben?
fene Plan iſt noch erhalten. Unterrichtsgegenſtand war vl.
das Lateiniſche. In der letzten der drei „Claſſen” (Haufe
ſie im deutſchen Text) mochten auch die Anfangsgründe O9
chiſchen gelehrt werden. Eine Stunde täglich war der MN
widmet. Auch die Mathematik ſollte nicht fehlen; wie a
los man darin war, zeigen alle Schulordnungen: Zahlen IA
dert, auch in den beiden alten Sprachen, die vier Grundren
arten und Brüche. In der kurſächſiſchen Schulordnung 7.
wird der Unterricht auf die lateiniſche Sprache beſchra!
Gründung der Univerſität Marburg geſchah unter Melag
Han ddes des
2 Dmiche Recht
Seine Wartit der
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Haund Demn
Heun di
Eenediche
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Einfluß. Die Hohen Schulen zu Jena und Helmſtedt wur
dem Muſter Wittenbergs eingerichtet. Joachim II. überr
die Neuordnung der brandenburgiſchen Univerſitäten. He
Roſtock, Tübingen, Leipzig wurden von ihm reformiert. —
das katholiſche Kur=Köln, die Stadt der Dunkelmänner, T.
verufen. Die Statuten der Univerſität Greifswald ner7
1545 „Unſer Aller Lehrer”.
Aus ſeiner Zucht ging eine große Anzahl der hervorfe.‟
Lehrer hervor. „Wo immer ein Fürſt für ſeine Univerſic.
Profeſſor, eine Stadt für ihre Schule einen Rektor ode
ſuchte, da war ihr erſter Gedanke, Melanchthon um ſeiner
bitten”. Und niemals, das iſt für jenes korrupte Jahrhul.
merkenswert, hat er dieſe einzigartige Vertrauensſtelln.
mißbraucht, Günſtlingswirtſchaft zu treiben oder ſich zu be
Das „Corpus Reformatorum” enthält die lange Reihe-”
Melanchthon verfaßten und immer wieder überarbeitele
bücher: Rhetorik und Dialektik, Pſychologie und Phyll
Geſchichte, Recht und theologiſche Dogmatik; dazu latei.
griechiſche Sprachlehre und Chreſtomathie. Der Wert dieſ
iſt gering. Melanchthon war weniger Schöpfer als L
Ueberall geht er auf antike Vorbilder zurück: Ariſtoteles"
die Grundzüge der philoſophiſchen Abhandlungen, Galeſe
Beſchreibung des menſchlichen Körpers entlehnt, ſein aſtkoſe.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 109 — Seite 3
anzmen mit den übrigen parteipolitiſchen Organiſationen
auf=
ören nationalſozialiſtiſchen Bewegung, Prof. Dr. Alexander
awoff, feſtgenommen und nach der Hafenſtadt Burgas am Schwar=
Meer verbannt; er wurde unter polizeilicher Bedeckung ſofort
benhoben.
nicht die Tatſ
S, ſo iſt um
ehung duas A.
Bilig entger
dt der Menſche
Schen dazu, die g Die Verbannung erfolgte wegen des aufſehenerregenden
Brie=
eerhalern. In Gyff ven Prof. Zankoff vor zwei Tagen an ſeine Anhänger und zahl=
Ziuen eine ungehezſih” politiſche Perſönlichkeiten richtete. In dieſem Brief hatte
ſtioe in ſcharfer Weiſe mit der jetzigen Regierungspolitik ausein=
D Ms ein wenianſgen geſetzt, beſchleunigte Rückkehr der Armee aus der Politik in
wueBilroſten. Die 2ſt 4raſernen und Wiederherſtellung der vollen Rechte des Königs
2EShauf des Lehespamgt, da ſonſt, wie es in dem Schreiben hieß, dem Lande
Hierer Vergänglichleſſberſte Erſchütterungen drohten.
Dertlichteit für unfer
ind in den Oſtertag
gernis, aber auch die
on Chriſtus als den
aft in unſere
ltige Bot
ren Weg, in der Auck.
der
Verbannungen in Bulgarien.
Der frühere Miniſterpräſidenk Zankoff und mehrere Anhänger Zankoffs verhafkek und nach Burgas
verbannk. — Rückwirkungen der Regierungsmaßnahmen auf das bulgariſche Kabinekt.
1923 begangen worden ſeien und dem Lande furchtbare Opfer
ge=
eatlang der Innerpolitiſchen Läge, koſtet hätten dürſten ſich nicht wiederholen.
Schließlich erklärte Innenminiſter Koleff noch, daß die
Bel=
grader Zeitung „Prawda” beſchlagnahmt worden
in Bulgarien.
ſei, da ſie eine Unterredung des früheren Miniſters der Bauern=
geſt
luf Befehl der bulgariſchen Regierung wurde am Donnerstag
ſt das
Kreu=
häder frühere Miniſterpräſident und Führer der im vorigen Jahr
DNB. Sofia, 18. April.
der engliſchen /Farklären.
c Mie Oſterhoich) soie Nachricht von der Verbannung Prof. Zankoffs, der in wei=
Awolitiſchen Kreiſen als der kommende Mann gilt, verbreitete
ſinfie ein Lauffeuer durch die Hauptſtadt und rief in der
Oeffent=
liett große Ueberraſchung hervor, da die Verbannung allgemein
orn Kampfanſage der Regierung an die ſtarke nationalſoziale
Bugung gewertet wird.
Zuſammen mit dem Führer der nationalſozialen Bewegung,
Af. Zankoff, ſind noch folgende bekannte Perſönlichkeiten des
Den haruder hin pptuſchen Lebens Bulgariens feſtgenommen und nach der
Hafen=
ſtt BBurgas am Schwarzen Meer verbannt worden: der
ehe=
nlige Miniſterpräſident Oberſt d. R. Kimon
worranig. Wie Hen zGorr gieff, deſſen früherer Kabinettschef Karaholoff, der
unſeinfrenre Polizeidirektor Natſcheff, Oberſtleutnant a. D. Porkoff
ſaei der ehemalige Abgeordnete der Zankoff=Bewegung Kimi=
Man erwartet, daß im Laufe des Tages auch der Oberſt a. D.
AtFheff, der Organiſator des Staatsſtreiches vom 19. Mai 1934,
hruiert wird. In politiſchen Kreiſen behauptet ſich hartnäckig
Gserücht, daß im Laufe dieſer Woche noch mit weitgehenden
„Kdarrungen in der Regierung zu rechnen iſt.
Rückkrikk dreier bulgariſcher Miniſter.
ssbeſchluß in der NH ASie von unbedingt zuverläſſiger Seite verlautet, werden im
emeinen größte Zu7 4e des heutigen Nachmittag Außenminiſter Batoloff,
Juſtiz=
wieder zum Ausdrut/ /ſtzer Dickoff und Wirtſchaftsminiſter Janſki Moloff ihren
Rück=
ugeſchlagen wahl Täeſer Schritt der drei Miniſter ſteht in Verbindung mit der
r Preſſe die Befürkſee Früh erfolgten Verbannung zahlreicher bekannter
Perſönlich=
wiſſe Konſeaullnf des politiſchen Lebens. Als Anhänger der Zankoff=Bewegung
wird, undſaf mc=egner der Verbannung Zankoffs beſchloſſen Dickoff und Mol=
Deutſchſn)s!b in Verlaufe des heutigen vormittags Miniſterpräſident
Ge=
roße HirerniſbelSSlateff ihren Rücktritt zu überreichen, mit der Begründung,
Aſie die gegen Zankoff ergriffene Maßnahme nicht billigten.
ſchließung des pöißl eur Vorgehen hat ſich auch Außenminiſter Batoloff angeſchloſ=
Aeder ſich ſchon ſeit einigen Wochen mit Rücktrittsgedanken trägt.
* ein einſenticher — fr politiſchen Kreiſen nimmt man allgemein an, daß der
bilde in den deu Abk, ritt der Miniſter nicht ohne Weiterungen
1e Auffaſſung dr iſtz die Lage des Geſamtkabinetts bleiben
i. Die Entſchliege Hb de. Ob es indeſſen zu einem Rücktrit der Regierung kommen
it man ſehe, Rel. Echpi zſt noch nicht abzuſehen. Alle Anzeichen ſprechen jedoch dafür,
dar. Es ſei vec zſuu, innerpolitiſche Lage außerordentlich geſpannt iſt.
nd nicht die Umſtä
utſchland ſeine Ven A3— der Verbannung Zankoffs erklärte heute Innenminiſter
H5ff Preſſevertretern die Polizei hätte ſchon lange davon
nt die „Limes Hfatais gehabt, daß Zankoff nach wie vor in Verbindung mit
gen Körperſchaft
„., an die UnſtäydllkAmhängern ſeiner aufgelöſten Bewegung geſtanden und ſich,
etrgg Deutſchlan Alkiem Brief vom 15. April gezeigt habe, parteipolitiſch betätigt
IA was im Widerſpruch zu der Geſetzesverordnung über die
s weiter, häute 9 Gllöſrrng der Parteien geweſen ſei. Die Regierung könne nicht
he Vertretier häüt Hllerr, daß das Land in neue Abenteuer geſtürzt werde und
icht alle Bedngg (9 esl, ſei ſie auch zur Verbannung des früheren
Miniſter=
bichtlichen Mee” Hnöemiten Georgieff und der übrigen Politiker geſchritten, die
ags unterſtreiglt. Gſeigat die Führer einer blutigen innerpolitiſchen
Auseinander=
hitände bereits veidt
elftg hätten werden können. Die Fehler die nach dem 9. Juni
ben eingebranl
partei Stojanoff gebracht habe, in der ſich dieſer abfällig über die
jetzige Regierungspolitik geäußert habe. Stojanoff ſei deshalb
heute mittag feſtgenommen und ebenfalls verbannt worden.
Der Rückkrikt angenommen.
Außenminiſter Pataloff, Juſtizminiſter Dickoff und
Wirt=
ſchaftsminiſter Moloff ſuchten heute nachmittag den
Miniſter=
präſidenten General Slateff im Miniſterpräſidium auf, um ihm
ihren Rücktritt offiziell zur Kenntnis zu geben. Ueber den
In=
halt der faſt einſtündigen Unterredung zwiſchen dem
Miniſter=
präſidenten und den drei Miniſtern, der auch Innenminiſter
Koleff beiwohnte, iſt bis zur Stunde nichts bekannt geworden.
Beim Verlaſſen des Miniſterpräſidiums lehnten die Miniſter
jede Erklärung über die Beweggründe ihres Rücktritts ab,
brach=
ten aber zum Ausdruck, daß ihr Rücktritt angenommen
worden ſei.
Geſamkrückrikk des bulgariſchen Kabinekts.
Miniſterpräſident General Zlateff empfing am
Donnerstag=
abend Vertreter der Preſſe, denen er mitteilte, daß er dem König
das Rücktrittsgeſuch der Geſamtregierung überreicht habe. Das
Ge=
ſuch ſei vom König angenommen worden, der ihn mit der
Weiter=
führung der Geſchäfte bis zur Bildung einer neuen Regierung
be=
auftragt habe. Auf die Frage, wer damit beauftragt worden ſei,
erklärte Zlateff, daß er hierüber nicht unterrichtet ſei und dieſes in
der Hand des Königs liege.
General Zlateff ging dann in längeren Ausführungen auf die
Vorgeſchichte und die Gründe des Rücktritts ſeines Kabinetts ein
und führte u. a. aus, daß ſein Vorgänger Georgieff und einige
ſeiner politiſchen Freunde ſeit dem Regierungswechſel vom 22. Jan.
d. J. bis heute ununterbrochen offene und geheime Zuſammenkünfte
gehabt, ſowie ſtändig Gerüchte und Intrigen gegen ſein Kabinett
verbreitet hätten. Andererſeits habe Prof. Zankoff in dem
bekann=
ten Brief an ſeine Parteifreunde völlig unberechtigte Angriffe
gegen die Regierung gerichtet und die Rückkehr der Armee in die
Kaſernen gefordert, damit die Einheit zwiſchen König, Heer und
Volk wiederhergeſtellt werde. Nach den Feſtſtellungen der Polizei
habe vor einigen Tagen in der Wohnung Zankoffs eine nächtliche
geheime Verſammlung ſtattgefunden, an der ſich u. a. auch eine
Reihe aktiver und Reſerveoffiziere beteiligt hätte. Er habe daher
eine Strafverfolgung gegen Zankoff und auch gegen Georgieff und
deren Freunde angeordnet und ihre Verbannung befohlen.
Das Urkeil im Wiener Schukbundprozeß
Kerkerſtrafen bis zu 18 Jahren.
DNB. Wien, 18. April.
Im dichtgefüllten großen Schwurgevichtsſaal des Wiener
Land=
gerichts, das mit ſtarken Abteilungen der Juſtizwache geſichert war,
wurde am Donnerstag vormittag das Urteil in dem großen Prozeß
gegen die Führer des marxiſtiſchen Schutzbundes in Wien
ver=
kündet.
Der Hauptangeklagte, der Generalſtabschef des marxiſtiſchen
Schutzes, Major Alexander Eifler, wurde zu 18 Jahren, ſein
Stellvertreter im Schutzbund, Hauptmann Rudolf Löw, zu 15
Jahren, der Abſchnittsführer des Schutzbundes, Franz Muſil, zu
12 Jahren ſchweren Kerkers verurteilt. Vier weitere Angeklagte
erhielten 10 Jahre, einer 8 Jahre, zwei 7 Jahre, einer 5 Jahre
ſchweren Kerker. 20 Angeklagte bekamen Strafen in Höhe von
1—2 Jahren Kerker, ein Angeklagter wurde freigeſprochen. Die
Verurteilung Eiflers wurde vom Publikum mit ſtarker Bewegung
aufgenommen. Der Vorſitzende begann ſodann mit der
Urteils=
begründung, die längere Zeit in Anſpruch nehmen wird.
Der öſterreichiſche Vizekanzler Fürſt Starhemberg hat ſich am
Donnerstag mittag mit dem Flugzeug zu einem kurzen
Aufent=
halt nach Rom begeben.
Verurkeilung eines deutſchen
Minder=
heitenführers in Angarn.
EP. Budapeſt, 18. April.
Die Königliche Tafel in Fünfkirchen hat am Mittwoch den
Führer der deutſchen Minderheitenbewegung in Ungarn, Franz
Baſch, der im Dezember vorigen Jahres wegen Schmähung der
ungariſchen Nation zu drei Monaten Gefängnis und
drei=
jährigem Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden
war, in zweiter Inſtanz abermals für ſchuldig befunden und
das Urteil auf fünf Monate Gefängnis, Verluſt der
bürger=
lichen Ehrenrechte auf drei Jahre und Ausweiſung aus dem
Gebiet der Gemeinde Bata=Apati auf ewige Zeit erhöht.
Franz Baſch hatte im November 1933 in einer
Verſamm=
lung in der von Deutſchen bewohnten ſüdungariſchen Ortſchaft
Bata=Apati erklärt, es könne kein ehrlicher Menſch ſeinen
deut=
ſchen Namen ablegen und dafür einen magyariſchen annehmen.
Der Regierungsvertreter hatte damals wegen dieſer Aeußerung
die Verſammlung aufgelöſt. Als ſich die Anweſenden weigerten,
dieſer Weiſung nachzukommen, wurde Gendarmerie eingeſetzt,
die die Verſammlung mit Brachialgewalt auflöſte. — In der
Begründung der Königlichen Tafel wird ausgeführt, daß die
Anweſenheit von Baſch in Bata=Apati die ſtaatliche und
geſell=
ſchaftliche Ordnung gefährde. Seit der inkriminierten Rede von
Baſch ſei eine ſcharfe ungarnfeindliche Richtung in Bata=Apati
feſtzuſtellen. Die deutſchen Bewohner, die gut ungariſch ſprechen
könnten, vermieden demonſtrativ den Gebrauch der ungariſchen
Sprache und verhöhnten diejenigen Ortsbewohner, die ihre
Namen magyariſiert hätten.
Der Staatsanwalt nahm das Urteil zur Kenntnis, während
die Verteidigung die Nichtigkeitsbeſchwerde an die Königliche
Kurie anmeldete. — Franz Baſch konnte noch bei der letzten
Ab=
geordnetenwahl in dem ſüdungariſchen Wahlbezirk Bonyhad als
offizieller Vertreter der deutſchen Minderheit kandidieren, da der
im erſtinſtanzlichen Urteil ausgeſprochene Verluſt der
bürger=
lichen Ehrenrechte noch nicht rechtskräftig geworden war. Er iſt
aber im Wahlkampf gegen einen Regierungskandidaten
unter=
legen.
Durchführungsverordnung
zum Geſeß zur Förderung des Wohnungsbaues.
DNB. Berlin, 18. April.
Nach dem Geſetz zur Förderung des Wohnungsbaues vom
30. März 1935 muß der Hauseigentümer, der
Gebäudeentſchul=
dungsſteuer zu entrichten hat, 25 v. H. der Steuer dem Reich als
verzinsliche Anleihe zur Verfügung ſtellen. Hierzu iſt heute die
Durchführungsverordnung erlaſſen worden. In dieſer Verordnung
iſt neben techniſchen Einzelheiten insbeſondere folgendes beſtimmt
worden:
1. Die vorerwähnten 25 v. H. brauchen nicht gezahlt zu
wer=
den, wenn die Steuer ohne Berückſichtigung der niedergeſchlagenen
oder erlaſſenen Beträge für ein Grundſtück weniger als 200 RM.
jährlich beträgt. Bei einem über 200 RM. jährlich betragenden
Steuerſoll gelten die 25 v. H. der entrichteten
Gebäudeentſchul=
dungsſteuer als Einzahlung auf die Anleihe. Wenn die Steuer
wegen Hilfsbedürftigkeit eines Wohnungsmieters ganz oder
teil=
weiſe erlaſſen worden iſt, ſo gelten 25 v. H. des erlaſſenen Betrags
als Einzahlung auf die Anleihe.
2. Der Einzählungspflichtige erhält aus Reichsbeſitz ſtammende
Schuldverſchreibungen des Umſchuldungsverbandes deutſcher
Ge=
meinden, die mit 4 Prozent verzinslich und 3 Prozent jährlich
tilg=
bar ſowie reichsbanklombardfähig ſind, zum Nennwert, und zwar
mit Zinsſcheinen, die die Zinſen ab dem Beginn des
Zinsabſchnit=
tes verbriefen, in den der Anſpruch auf die Aushändigung der
Schuldverſchreibungen fällt. Die kleinſte Stückelung der Anleihe
beträgt 100 RM.
3. Soweit die auf die Anleihe eingezahlten Beträge nicht durch
100 RM. teilbar ſind, werden ſie den Einzahlungspflichtigen
ſo=
lange gutgeſchrieben, bis die Zuteilung eines Anleiheſtückes
mög=
lich iſt. Das Finanzamt erteilt jedoch für die Beträge auf
An=
trag des Einzahlungspflichtigen einem von ihm benannten
Kre=
ditinſtitut (Sparkaſſe, Genoſſenſchaft, Bank oder Bankier) eine
Be=
ſcheinigung darüber, wie groß das durch das Konto des
Einzah=
lungspflichtigen ausgewieſene Guthaben iſt. Die Kreditinſtitute
haben ſich grundſätzlich zum Ankauf der Guthaben=Beſcheinigungen
bereit erklärt. Die Frage des Uebernahmekurſes wird noch geklärt
werden.
*
Der VDA. in Danzig veranſtaltete in der Aula der
Petri=
ſchule eine würdige, tiefergreifende Trauerfeier für den bei dem
polniſchen Ueberfall in Nordpommerellen ermordeten jungen
Deutſchen Fritz Groen. An der Feier nahmen Abordnungen der
VDA.=Jugend, der Hitler=Jugend ſowie des Jungvolkes teil.
FiK
Pöid iſt das des Claudius Ptolemäus. Er begeiſtert ſich für
HeRimiſche Recht, die „geſchriebene Vernunft”; die formen=
Hre Autorität der Paragraphen verdrängte die Rechtsfindung
Blzlten Schöffentums, und man verſteht dieſen Wandel der
An=
ſich duih Hſun, wenn man aus Kupferſtichen jener Zeit ſieht, welche
Plbelrung die Humaniſten von den Germanen hatten: nackte,
dei EiRtbewaffnete Wilde, „Barbaren”. Barbariſch iſt auch die
Eiſcy, Sprache den Zeitgenoſſen Luthers, aus deſſen Schriften
G/hre ganze naturhafte Wucht hervorbricht. Die deutſchen
ſoßen, in den Städten wurden als „Winkelſchulen” zugunſten
ſeiklareinſchulen unterdrückt. Und in das Erwachen des geſchicht=
IdR Pewußtſeins brachte der Humanismus eine Verzerrung des
Ndſn Bildes der deutſchen Vergangenheit, gegen deren Geltung
ſo ach vier Jahrhunderten eine Weltanſchauung Sturm laufen
Flanchthons Werk iſt an eine Zeit gebunden, die
Muſeums=
bA geworden iſt, deren Bild an Leuchtkraft verloren hat. Der
ſocnoe Firnis iſt geriſſen, die Farben ſind nachgedunkelt. Nur
ſ.A uar Philologen und Geiſtliche ſchlürfen noch in den Filz=
GMu Ser Muſeumsdiener durch den öden Saal.
AMiäches Theaker hinkerm Stacheldraht
Gine einzigartige Theaterausſtellung in Darmſtadt.
der bevorſtehenden Feſtwoche des Heſſiſchen
Landes=
heAes wird im Landesmuſeum eine ungewöhnliche Ausſtellung
röiſſet werden, die — ſoviel läßt ſich nach einer kurzen
Vor=
beſuftguing ſchon ſagen — ſicher allgemeines ſtarkes Intereſſe
inſſt wird. Die Ausſtellung iſt den Theatern gewidmet, die
einhe Kriegsgefangene, und Internierte während des
Welt=
ricay nn den verſchiedenſten Ländern 5er Welt und aus dem
ſeinty Michts heraus geſchaffen und unterhalten haben. Das
Manyrmnichem auf den erſten Blick nur als eine
theatergeſchicht=
lichne urioſität erſcheinen, in Wirklichkeit iſt es ein erſchüttern=
dess ziumment kulturellen Lebenswillens, das hier — in ſolchem
ungg — erſtmalig der Oeffentlichkeit gezeigt wird.
s Material, des größtenteils von Dr. Hermann
Pü ggen=Frankfurt zuſammengebracht worden iſt, ſtellt eine
Auſühl aus den reichen Beſtänden des „Zentralarchivs für
„Krüch thzeater” dar, deſſen Leiter, der Kölner Theaterwiſſenſchaft=
lerAnſtv.=Prof. Dr. Carl Nieſſen, die hieſige
Aus=
ſtellily oaufgebaut hat.
hun ein kurzer Rundgang durch die Ausſtellung zeigt die
SpFAweite deſſen, was die Bühnen der Gefangenenlager ihren
Zucheugern geboten. haben und das geht vom Lagerulk und
Valns Wbis zum Fauſt. Eine Karte verzeichnet z. B. wo überall
bonn nA land bis nach Japan und Auſtralien der „Fauſt”
auf=
gefiſſit ſworden iſt. Bei allen ausgeſtellten Dokumenten, den
Plakaten, Eintrittskarten, Programmen, Bühnenbildern,
hand=
ſchriftlichen Regiebüchern, Dekorationen, photographiſchen
Szenenbildern uſw. iſt es weſentlich, ſich auch nur einen
Augen=
blick lang zu vergegenwärtigen, unter welchen Bedingungen ſie
und beſonders die Aufführungen, denen ſie dienten zuſtande
gekommen ſind. Macht man ſich das nur ein wenig klar, ſo
be=
ginnen dieſe Dinge eine unerhört deutliche und eindrucksvolle
Sprache zu reden. Sie ſagen, daß kein Druck und kein Elend
der Außenwelt vermocht hat, den Trieb zu künſtleriſcher
Er=
hebung und Befreiung aus dem Alltage zu vernichten, ja daß
gerade die quälende Wirklichkeit, das Heimweh und alle Not der
Gefangenſchaft den Anſporn zu ſolcher Erhebung gegeben haben.
Dabei iſt es mitunter kaum faßlich, welche Leiſtungen hier mit
einem Mindeſtmaß an Mitteln jeder Art erreicht worden ſind.
Da ſehen wir Panzer und Helme, die aus Corned=beef=Büchſen
kunſtvoll hergeſtellt ſind, da iſt das Koſtüm der Minna von
Barnhelm aus angemalten Bettlaken unter Zuhilfenahme von
Verbandmull immer noch ganz leidlich ausgefallen. Es gibt
Plakate, die auf Tapeten gemalt ſind und die ſich trotz ſolchen,
Materials durchaus ſehen laſſen können. Staunenswert iſt
fer=
ner, zumal wenn man nach den ausgeſtellten Photographien ſich
die Umwelt vergegenwärtigt, in der dieſe Lagerbühnen in
Sibirien, in Turkeſtan, in Indien, in Amerika oder England
entſtanden ſind bis zu welchen techniſchen Leiſtungen man es
gebracht hat. Es gab da Bühnen, die ſich durchaus mit denen
kleiner Stadttheater vergleichen laſſen, und was
bühnenbild=
neriſch geleiſtet wurde, davon gibt u. a. ein Erinnerungsbuch
Julius Richters, unſeres Maſchineriedirektors am Landestheater,
Zeugnis.
Und was man alles geſpielt hat. Da ſehen wir Szenen
und Bühnenbilder von „Egmont” wie von Hamlet”, von
Minna von Barnhelm” wie von „Salome” und Kleiſt und
Ger=
hart Hauptmann wurden ebenſo aufgeführt wie Strindberg und
Ibſen. Ein ſtärkerer und zwingenderer Beweis für die ſeeliſche
Notwendigkeit des Theaterſpielens wie der Kunſt überhaupt,
läßt ſich nicht denken.
Vielleicht wird man glauben, daß man weibliche Rollen
mangels geeigneter Darſteller möglichſt vermieden habe. Ganz im
Gegenteil! Gerade Stücke mit viel weiblichen Darſtellern waren
beliebt, die Wunſchträume taten hier das ihre und viele Bilder
beweiſen, mit welcher Vollkommenheit die männlichen
Schau=
ſpieler bis in die anatomiſchen Einzelheiten ſich zu verwandeln
verſtanden und wie gut ſich mancher als feurige Spanierin,
ſchmachtende Geiſha oder elegante Salondame ausnahm. — Ein
Kapitel für ſich wäre auch noch die Muſik in den
Gefangenen=
lagern. Einzelne waren in dieſer Beziehung gut daran, da ſich
unter den Lagerinſaſſen vollſtändige Orcheſter von Schiffskapellen
befanden. In anderen Fällen ſehen wir, wie man ſich aus den
unmöglichſten Gegenſtänden Muſikinſtrumente verfertigt hat.
Im ganzen beweiſt dieſe Ausſtellung — und das macht ihre
beſondere Bedeutung aus — welche Fülle geiſtiger Kraft und
kulturellen Willens in den deutſchen Soldaten und Internierten
lebendig war, die das ſchwere Schickſal der oft jahrelangen
*
Gefangenſchaft in fremden Ländern trugen.
Frankfurker Muſikbrief.
Die Oper hat die Operette „Polenblut” neu einſtudiert. Der
Komponiſt Oskar Nehdal iſt ein geſchmackvoller einfallsreicher
Muſiker, der wenn er auch die Urwüchſigkeit und kulturelle
Volks=
verbundenheit ſeines Lehrers Dvorak nicht beſitzt, doch mit dieſem
Werk eine von dem Schema abweichende Tat vollbracht hat. Auch
der Text geht nicht immer die üblichen Bahnen. Die Schlußſzene
iſt zeitnah, die Handlung bedeutet durchaus ein faſt motiviſches
Hervorheben ehrlicher Arbeit, die Weltdame ſpielt nicht die Rolle,
die man ihr ſonſt in den Operetten zuweiſt.
Die Aufführung, die in Anweſenheit des Gauleiters
Reichs=
ſtatthalters Sprenger ſtattfand, iſt ſehr zu loben. Von den
Bühnen=
bildern C. Nehers hinterließ das Erntefeſt des 3. Aktes einen
warmen, lebendigen, farbenfrohen Eindruck. Das Bild des 2. Aktes
war nicht ganz ſo glücklich getroffen. Dagegen konnte man ſich mir
der ſtiliſtiſchen Faſſung des 1. Aktes ſehr einverſtanden erklären.
Der Regiſſeur W. Felſenſtein ſorgt für gedrängten Ablauf der
Handlung. Die Anordnung und Bewegung der Maſſen im 1. und
3. Akt wirkte überzeugend; die Neigung zum Konſtruktiven ſcheint
nachzulaſſen. A. Gareis ein Dirigent mit einem ausgeſprochenen
Sinn für die Rhythmik und Flüſſigkeit der Partitur. Von den
Soliſten iſt C. Piſtorius als Graf in erſter Linie zu nennen. Er
gibt dem Stolz des Edelmanns in Geſang und Spiel ſehr
wir=
kungsvolle, elegante Züge. Seine Partnerin L. Juſtus überzeugt
nicht immer Sie beherrſcht das Tänzeriſche Groteske der Szene,
der menſchlichen Seite der Figur wird ſie nicht ganz gerecht. Auch
T. Kollin als Wanda blieb dem 3. Akt in der Geſtaltung manches
ſchuldig. Glänzend in Chargenrollen: A. Holl. E. Seidenſpinner
und F. Gareis
Das Gaſtſpiel F. Völkers in Lohengrin wiederholte frühere
Eindrücke. Der Sänger verfügt über ein herrliches Material, das
im Banne der Tradition von Bayreuth und Wien in den Dienſt
des Geſamtwerks immer mehr geſtellt wird. Trotzdem bleibt der
geſangliche Eindruck in erſter Linie vorherrſchend; das künſtleriſche
Erleben, das perſönlich Schöpferiſche wird nicht allzu oft ſichtbar.
Im Rahmen der von Kapellmeiſter C. M. Zwißler mit Liebe und
Sorgfalt geleiteten Aufführung ragte die innerliche Elſa der
E. Hainmüller hervor. R. Fiſcher, die als Gaſt die Ortrud ſang,
konnte ſtimmlich gefallen.
Eine im Rahmen der Freitagskonzerte der Muſeumsgeſellſchaft
von Georg L. Jochum geleitete Aufführung der 9. Beethovenſchen
Symphonie hinterließ durchweg günſtige Eindrücke. Der
jugend=
liche, begabte, ſehr ſtrebſame Dirigent gab im großen und ganzen
ein künſtleriſch einheitliches und klares Bild des an Leiter und
Mitwirkende außerordentliche Anforderungen ſtellenden Werkes.
Unter den Soliſten ragte der Sopran Ria Ginſters und der Tenor
V. Kötters hervor. Die Chöre hielten ſich auf achtunggebietendem
Dr. W. Kn.
Niveau.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Stadtkirche. Der Kindergottesdienſt der Markusgemeinde beginnt am Karfreitag
um ½12 Uhr etwa. Wir bitten, diss zu beachten.
Karſamstag, 20. April.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte. Abends 8 Uhr:
9. Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche. Abends 6 Uhr: Beichte. Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Abends 6 Uhr: Beichtgottesdienſt.
Stiftskirche. Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht mit anſchließender Beichte.
1. Oſterfeiertag, 21. April.
(In allen Gottesdienſten Kollekte für die Diakonie.)
Stadtkirche. Vorm. 7 Uhr: Frühmette. Pfarrer Kornmann. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der
Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger. — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Kornmann.
Stadtkapelle. Vorm. 7 Uhr: Frühmette mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Heß. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt der Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 7 Uhr: Frühmette. Pfarrer Wintermann. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Dekan i. R. Zimmermann.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Oſtermette. Pfarrer Widmann. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der
Sakriſtei. Pfarrer Beringer. — Vorm. 11,30 Uhr; Kindergottesdienſt der
Martins=
gemeinde Oſt. Pfarrer Beringer.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Widmann.
Johanneskirche. Vorm. 7 Uhr: Oſtermette. Pfarraſſiſtent North. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent North. —
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent North.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kirchenfonds der
Petrus=
gemeinde.) Vorm. 7 Uhr: Oſterfrühfeier. Pfarrverwalter Schorre. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9,30 Uhr an in
der Sakriſtei erbeten. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11,45 Uhr: Kindergottesdienſt für beide
Bezirke. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. (Kollekte für den Kirchenfonds der Paulusgemeinde.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt Pfarrer A. Müller. Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung.
Anmeldung von 9,30 an in der Sakriſtei. — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer A. Müller.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
Lenz. — Nachm. 3 Uhr: Oſterandacht.
2. Oſterfeiertag, 22. Hpril.
(In allen Gottesdienſten Kollekte für örtliche Gemeindebedürfniſſe.)
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Müller.
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Widmann.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls
(Einzelkelch). Pfarrer Wintermann.
Im Chor der Stadtkirche iſt jeden Wochentag abends 6,45 Uhr Liturgiſche Abendfeier.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Nordſeite.
Martinskirche. (Kollekte für kirchliche Zwecke.) Vorm. 7 Uhr: Oſtermette. Pfarrer
Dr. Bergér. — Vorm. 9 Uhr: Konfirmation mit Feier des heiligen Abendmahls.
Martins=
gemeinde Oſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung einer
Konfirmanden=
abteilung der Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt und Konfirmation der weiblichen
Konfirmanden des Nordbezirks mit heiligem Abendmahl. Pfarrer Köhler.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 8,30 Uhr:
Konfir=
mation der Knaben mit Feier des heiligen Abendmahls. — Vorm. 11 Uhr: Konfirmation
der Mädchen mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer i. R. Weißgerber.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Heſſiſchen Diakonieverein.)
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. — Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung
und Prüfung der Konfirmanden des Oſtbezirks. Pfarrer Weiß.
Bibelſtundenſaal der neuen Trainkaſerne, Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarr=
verwalter Schorre.
Pauluskirche. (Kollekte für die Pauluskirche.) Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation (
Oſt=
bezirk) mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Wolf. — Nachm. 5 Uhr: Nachfeier
mit Austeilung der Konfirmationsſcheine. Pfarrer Wolf.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vikar Schauf. — Nachm. 3 Uhr:
Oſterandacht.
(Kindergottesdienſt und Ev. Sonntagsverein fallen an Oſtern aus.)
(Ebenſo fällt die Betſtunde am Donnerstag dem 25. April, aus.)
Amtshandlungen an Auswärtigen: Dekan Müller, Kiesſtr. 60, Fernſprecher 1438.
2. Veranſtaltungen.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6), Freitag, 26. April, abends
8 Uhr: Mädchenabend Weſt.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Donnerstag, 25. April, abends 8 Uhr: Mädchenabend
Oſt. — Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 25. April, abends
8 Uhr: Poſaunenchor. — Freitag, 26. April, abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Donnerstag, 25. April,
abends 8,15 Uhr: Alterenkreis. — Freitag, 26. April, abends 8 Uhr: Ev Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Donnerstag, 25. April,
abends 8 Uhr: Mütterabend.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Dienstag, 23. April,
abends 8,15 Uhr: Jungmütterabend.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). 1. Oſterfeiertag, vorm. 9 Uhr: Gebetſtunde.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Nöll, Auerbach.
Am 2. Oſterfeiertag finden keine Verſammlungen ſtatt. — Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter
Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. (Offenbarung St. Johannes.) —
Freitag: Die Bibelſtunde in Beſſungen fällt aus. — Samstag, abends 8 Uhr:
Poſaunen=
chor. — Voranzeige: Sonntag, den 28. April, nachm. 3 Uhr: Starkenburger
Gemein=
ſchaftskonferenz.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). 1. Oſterfeiertag: Beteiligung an der
Bibel=
ſtunde der Stadtmiſſion. — 2. Oſterfeiertag: Ausflug. — Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. — Donnerstag,
abends 8 Uhr: Gebetſtunde für junge Männer. — Freitag, abends 8,30 Uhr:
Geſchäfts=
ſtunde.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen. Freundinnenheim, Sandſtraße 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt, Hügelſtraße 6, Fernſprecher 2205. Jugenbfürſorge,
All=
gemeine Fürſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge. Sprechſtunden täglich von
10—12 Uhr. — Rechtsauskunftsſtelle für alle Rechtsfragen, einſchließlich Eheberatung
und Mietrecht. Sprechſtunden täglich von 11—12 Uhr, ausgenommen Mittwoch und
Samstag. — Trinkerfürſorgeſtelle. Sprechſtunden von Montag bis Freitag, nachm.
5—6 Uhr.
Evang. Gemeindeamt, Kiesſtraße 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe):
Ein=
nahmeſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8—12 Uhr. Kirchenſteuerangelegenheiten werden
nur im Landeskirchenamt, Mackenſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtraße), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21, Tel. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17; Martinsſtift, Müllerſtraße 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße 6; Gemeindehaus, Kahlerſtraße 26; Paul=Gerhardt=
Haus, Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtraße 8; neben der Paulussi,
Ohlyſtraße
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Digkonievereins: Freiligrathſtraße 8, Te=
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. 1. Oſterfeiertag, 21. April, 9,30 Uhr: 1
dienſt. Kollefte. Anſchließend Beichte und heiliges Abendmahl. — 11 Uhr:
Kinder=
dienſt. — 2. Oſterfeiertag, 22. April, 9,30 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte. — (Vereinsc
fallen in dieſer Woche wegen Reinigung in der Kinderſchule aus.)
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. 1. Oſterfeiertag, vorm. 9,30 Uhr: S.
gottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Kollefte für die Diakonie. Im Anſchluß m.
Gottesdienſt Feier des heiligen Abendmahls. Nachm.2 Uhr: Gottesdienſt in Waſche-
2. Feiertag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Prediger Pfarraſſiſtent Dor;
Traiſa. Mitwirkung des Poſaunenchors der Evangel. Gemeinſchaft. Kollekte für di.
ländiſche Diaſpora. — Dienstag: Jungmädchenverein. — Mittwoch: Kirchene
Donnerstag: Frauenverein.
Schloßkapelle Kranichſtein. 1. Oſterfeiertag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Ka-
Andres.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Oſterſonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgotte—
mit Feier des heiligen Abendmahls. Nachm. 1,30 Uhr: Dankgottesdienſt. — Oſterm
vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evangeliſche Kirche Griesheim. Oſterſonntag, 21. April. 9,30 Uhr: Feſtgotte-/
unter Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte für den Diakonieverein. Pfarrer Max
10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 5 Uhr: Beichte für die Konfirmanden und
Angehörigen. Pfarrer Mangold.—Oſtermontag, 22. April 9 Uhr:Beichte für Ausnan
im Gemeindeheim. — 9,30 Uhr: Konfirmation der Knaben. Feier des heiligen
B=
mahls. Pfarrer Mangold.
Friedenskirche, Karfreitag, 19. April, 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt, danach
Fe=
heiligen Abendmahls. Pfarrer Mangold. — Oſterſonntag, 21. April, 9,30 Uhr: P—z
gottesdienſt. Dekan Müller. — 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Dieburg. Erſter Oſtertag, vorm. 10 Uhr: Feſtlicher St
dienſt (Kollekte). — Zweiter Oſtertag, vorm. 10 Uhr: Oſtergottesdienſt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Methodiſtengemeinde (Evangeliſche Freikirche), Darmſtadt, Wendelſtadtſtra=/
Am 1. Oſterfeiertag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Am 2. Oſterfeiertag,
9,30 Uhr: Einſegnungsfeier eines Konfirmanden. Anſchließend Feier des hl. Abendm
Adventsgemeinde Darmſtadt, Sandſtraße 10. Vortrag am Oſterſonntag fälg
Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Samstag, vorm. 9,30 Uhr: Bibelſtu.=
10,30 Uhr: Predigt.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Oſterſonntag, vorm. 6 Uhr: Früha
ſtunde. Vorm. .10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Prediger Veihelmann. Abends 8
Gemeindefeier mit Aufführung: „Wer iſt würdig?” für Chor, Soli, Orcheſter. — W
montag: Jugendfeier in Frankfurt a. M. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelſst,
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten, Darmſtadt, Mauerſtraße 71. Oſterſory
vorm. 9,30 Uhr: Predigt. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Br=
Prediger Schneider. — Am 2. Feiertag finden keine Verſammlungen ſtatt. — Mitch
abend Bibel=Gebetſtunde.
An 20. 4b
Geburtstag.
A e
5I
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Soclety) in Daru
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,e
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 21. April: die Verſöhnungs.
Goldener Text: Hebräer 9:28.
Insgeſamt nt
men Mittagstiſch
Die Bevolkert
dos den Sozialist
uße darüber hinaus
Spenoſſen ergehen
Reit, dem Führer
Dank abzuſtatte
zuem Mittagsti
gri
sbereit, du
bedürftige Vol
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Oſterſonntag, 21.
aorm. 9.15 Uhr: Oſterbotſchaft (Prediger Kruſt). Abends 8 Uhr: Evangeliumt
kündignng. — Dienstag, 23, April, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Straße 14. Oſterſonntag, 21. April, 1cr
Menſchenweihehandlung mit Predigt. — Oſtermontag: Die Menſchenweihehmy
wird an dieſem Tage auswärts gefeiert; zu erfragen: Heidelberger Straße 14.
Eder in ſeinem ſoeb
Bndsäie Wrdslewa-IIR
Statt Karten.
Giſela Hecht
Herbert Löwenſtein.
Verlobte
Darmſiadt Oſtern 193,5 Erfuri
Karthäuſerring 18
Hobrech ftraße 10
Es grüßen als Verlobte
Luiſe Wittmann
Karl Ganſer
Wilhelmſtr. 51
Alte Niederſtr. 5
(3789
Oſtern 21. April 1935
Am Dienstag, den 16. April 1935 iſt meine
liebe Frau, unſere gure, treuſorgende
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter
und Urgroßmutter
Frau Hophie Bickel
geb. Kugel
in ihrem 86. Lebensjahre ſanft entſchlafen.
Du biſt befreit von Leid und Schmerz
Geliebtes treues Mutterherz
Stets Müh und Arbeit bis ans Ende
Nun ruhen Deine fleiß’gen Hände
Die immer für uns gern bereit
Drum danken wir für alle Zeit.
Vereinigung früherer
Leib=
gardiſten Darmſtadt.
4ſucht all derjenige
deutſche Sicherheit
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine innigſtgeliebte Gattin, unſere
treu=
ſorgende Mutter, unſere liebe Schweſter,
Schwägerin und Tante, Frau
Johannes Bichel, Schuldiener i. R.
Georg Bickel, Juſtizſekretär
Philippine Künzel, geb. Bickel
Eliſabeth Bickel, geb. Bornheimer
Georg Ludw. Künzel
Elli Straube, geb. Heil
Hans Gg. Künzel u. Frau Aenne,
geb. Pahl
Ludwig Straube
(3821
und 3 Urenkel
geb. Zimmermann
Die Beiſetzung fand am 18. d. Mts. auf
dem Beſſunger Friedh. in all. Stille ſtatt.
im Alter von 50 Jahren nach langem,
ſchweren, mit großer Geduld getragenem
Leiden zu ſich in die Ewigkeit abzurufen,
Um ſtille Teilnahme bitten:
Am 16. April entſchlief
nach ſchwerem Leiden
un=
ſer langjähriges treues
Mitglied, Kamerad
Adam Schmidt
Magazinarbeiter
Beerdigung Samstag,
nachmittags 1 Uhr, Friedhof Nieder=
Ram=
ſtädterſtr. Ich bitte die Mitglieder, dem
verſtorbenen Kameraden durch recht
zahl=
reiche Beteiligung die letzte Ehre zu
er=
weiſen.
(3812) Der Bereinsführer.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen
Familie Friedrich Henßel.
Bräutigam’s Knoblauchsafl
Wenn am 2
nig iſt, ſeinem
inſche
darzub=
nün doppelter Verel
9er Luſtwaffe beſo
Umnd die Wehrfreil
es Verſailler
PNuftal
ube
Eirfal
DFn.
10
1Pr
dier
im
pril mit
— Erledigt
iner an der
unung iſt vorha
1mind=
Menſtzeit
schneppenhauſen, den 18. April 1935.
Für die anläßlich unſerer Silber=Hochzelt in
ſo zahlreſchem Maße überbrachten Glückwünſche,
Blumen und Geſchenke ſagen wir auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten Dank.
Adam Volz, Wagnermeiſter
und Frau.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
20. April, nachm. 3 Uhr, vom Sterbehaus
aus ſtatt.
Dankſagung.
ärztl. empohl. bei: Arterienverkalk., hoh. Blutdruck, Rheune,,4
Sicht, Asthma,chron. Bronchlalkst.
Lungen-
leiden, Darm- u. Magenstörung., Würmerm
blutreinigend u. appetitanregeicht
1, Flasche Rm. 2.70, 1/. FlascheRm. 1.45
2oKnoblauchöl in Kaps. Rm. 1.55 p. Schacht.
— Zu haben in den Apotheken u. Drogerien.
Ae
A. Bräutigam & Co., Hamburg 8
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meiner lieben Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau
Apotheker M. Strauß
Während meiner Abwesenheit
bis 13. Mai vertreten mich in
dringenden Fällen die Herren
Dr. Sellentin und
(8787
Dr. Wirth.
Geſtorbene.
Darmſtadt: Wolter. Johann Heinrich,
Hilfs=
arbeiter, 61 Jahre, geſch.
Voſſius Axel Lambert, Augenarzt, Dr.
med., 43 Jahre, verh.
Walther, Johann Karl, Gärtner, verheir.,
52 Jahre.
ſowie für Kranz= und Blumenſpenden ſage
ich hiermit herzlichen Dank. Insbeſondere
danke ich Herrn Pfarrer Müller für ſeine
troſtreichen Worte am Grabe und Beſuche
am Krankenbeit.
Dr. med. B. Günther
homöopath. Arzt.
811)
Im Namen der Hinterblliebenen:
Wilhelm Groh.
Dr. med.
Hinftkadsse
verrelst bis 2. Mal
Plötzlich und unerwartet iſt am Mittwoch
in Mainz meine innigſtgeliebte Frau,
Mutter und Großmutter
Eliſabeth Nungeſſer
Fußpflege
geb. Eckert
im Alter von 8 Jahren infolge eines
Herz=
ſchlages in die Ewigkeit abberufen worden.
Entfernen von Hühneraugen, Hornhaut,
Spezial-Behandlung eingew. u.
krank-
haft hochgewachsener Nägel.
30Jähr. Praxis- Bitte auf Telefon
No. 1882 zu achten.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Nungeſſer.
Darmſtadt (Moosbergſtr. 70), 19. April 1935.
Aug. Breschen
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jetzt Peter-Gemeinder-Straße 21
(früher Wilhelminenstraße). (3774a
Die Beerdigung findet Samstag, 20. April,
mittags 1 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine liebe Frau, unſere gute und
treu=
ſorgende Mutter, Schweſter, Schwägerin,
Tante und Schwiegertochter, Frau
Eliſabethe Völſing, geb. Olt
nach langem, ſchwerem, mit Geduld
ge=
tragenem Leiden, im Alter von 52 Jahren
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Famille Friedrich Völſing Famillie Olt
Familie Foh. Katzenmeier Familie Ruden
Frau Meyer
Reinheim, Klein=Heubach a. M., New=York,
den 18. Apr.l 1935.
Die Beerdigung findet Samstag, 20. April,
mittags 1 Uhr, vom Sterbehaus,
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Nr. 109 — Seite 5
ßereitag, 19. April 1935
7 De
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 19. April 1935
Aufraf Jam 2o. Ayrn.
Fahnen heraus!
Am 20. April begeht unſer Führer und Reichskanzler ſeinen
Geburtstag. Ganz Darmſtadt gibt ſeinem Gefühl dankbarer
eu de und Verehrung dadurch Ausdruck, daß alle Häuſer an die=
Tage Flaggenſchmuck zeigen.
Es lebe unſer einiges deutſches Volk,
es lebe unſer Führer Adolf Hitler!
Darmſtadt, den 19. April 1935.
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
(w0 Darmſtädter Gäſte der NSB. und der Stadt
Darmſtadk am Geburkskag des Führers.
Bum Geburtstag des Führers am Samstag, dem 20. April,
ſtaltet das Amt für Volkswohlfahrt in Verbindung mit der
zdrverwaltung Darmſtadt eine Speiſung bedürftiger
Volks=
ſo en.
nsgeſamt nehmen tauſend Volksgenoſſen an dem
gemein=
er Mittagstiſch in dem NSV.=Heim. Mackenſenſtr. 18, teil.
Die Bevölkerung wird aufgefordert, ſich dieſem Beiſpiele,
ven Sozialismus der Tat verkörpert, anzuſchließen, indem
drrrüber hinaus Einladungen an die hilfsbedürftigen
Volks=
ſtſ en ergehen läßt. Jeder Deutſche hat damit die
Möglich=
dem Führer an ſeinem Geburtstag in der Weiſe ſeinen
nk abzuſtatten, daß er einen bedürftigen Mitmenſchen an ſei=
Mittagstiſch als Gaſt teilnehmen läßt.
DOie Ortsgruppen des Amtes für Volkswohlfahrt ſind gerne
i. die Wünſche der Spender entgegenzunehmen und
hilfs=
tünfftige Volksgenoſſen zu vermitteln. (Tel. Anruf 4661/63.)
dR
diſten Darmſtan.
iges
dam Schmit
zinarbein
Hu
den durch re
letzte Ehre
Der Vereinefihrt
Wenn am 20. April das ganze Volk ſich in dem Gedanken
iſt, ſeinem Führer zum 46. Geburtstag die herzlichſten
Glück=
ſthe darzubringen, dann wollen wir vom Reichsluftſchutzbund
ſawpelter Verehrung und Dankbarkeit des Mannes gedenken,
u ſeinem ſoeben abgelaufenen Lebensjahr die große
Sehn=
all derjenigen erfüllte, die über 1½ Jahrzehnt um die
ſwhe Sicherheit bangten und insbeſondere um einen Schutz vor
Luftwaffe beſorgt waren. Dadurch, daß Adolf Hitler
Deutſch=
wie Wehrfreiheit wiedergegeben und insbeſondere den § 198
Berſailler Diktates geſtrichen hat, der Deutſchland jede aktive
fabwehr verbot, hat die Arbeit des Reichsluftſchutzbundes die
Aängt notwendige Ergänzung nach der militäriſchen Seite hin
ſren. Was wir vor einem Jahr noch nicht zu erhoffen
wag=
ſit heute Wirklichkeit: der Heimatſchutz iſt eine der Säulen
n Militärflugweſen und Flugabwehr im Rahmen der
Luft=
ewdigung unter dem einheitlichen Kommando des Generals
lieger, Hermann Göring. Dieſe befreiende Tat wollen wir
20.. April mit Inbruſt dem Führer danken.
Erledigt iſt: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Leh=
a= der Volksſchule in Freienſeen. Kreis Schotten.
Dienſtwoh=
icſt vorhanden und wird demnächſt frei. Bewerber müſſen ſeit
heitens acht Jahren die Prüfung abgelegt und eine
Anwärter=
iſtzeit von mindeſtens fünf Jahren zurückgelegt haben.
Hohes Alter und treue Mieterin. Frl. Henriette
Kröh=
mm 19. April 90 Jahre alt und wohnt gleichzeitig 53 Jahre
u uſe Georgenſtraße 13.
29
A
Seſſiſches Landestheater. Zur Feier des Geburtstages des
ſichrs findet morgen abend im Heſſiſchen Landestheater eine
Aruhrung von Richard Wagners „Lohengrin” unter der
Le=ſtig von Generalmuſikdirektor Karl Friderich mit Johanna
Bbhlet. Erna von Georgi. Heinrich Blaſel, Joachim Sattler und
Heuſc Schlüter in den Hauptrollen ſtatt. Der Dichter Erich
voſ dartz wird die Vorſtellung mit einem feſtlichen Vorſpruch
einAter.
Vie wir vom Heſſiſchen Landestheater erfahren, findet die
*7 Erüſung der anläßlich der Feſtſpielwoche aufgebauten erſten
derſben Ausſtellung „Deutſches Theater hinterm
cheldraht” im Heſſiſchen Landesmuſeum am Dienstag,
brel, ſtatt. Die Ausſtellung, deren Werden bereits weit über
Dauitadt hinaus geſpanntem Intereſſe begegnet, wird vom 23.
Anci am dem allgemeinen Beſuch geöffnet ſein.
e Feſtwoche des Heſſiſchen Landestheaters
die n Dienstag, 23. April, beginnt, wird durch die
Urauffüh=
rurxides Dramas „Der tolle Chriſtian” von Theodor Haerten
eräſe Mit der Aufführung dieſes Werkes bringt das Heſſiſche
Layusſheater den Dichter zum erſten Male überhaupt als
Dra=
memer auf die deutſche Bühne. Theodor Haerten iſt bisher nur
alssen iſſeur im Theaterleben tätig geweſen. Sein Drama „Der
tohleC riſtian” ſpielt in der erſten Hälfte des Dreißigjährigen
Krßes. Sein Held iſt der Herzog Chriſtian von Braunſchweig,
den ’s der „tolle Chriſtian” oder der „tolle Halberſtädter” als
beiihe ſymboliſche Geſtalt des leidenſchaftlichen deutſchen
Sol=
dayP heute im Bewußtſein, des Volkes lebt — vor allem die
Juuſd ſingt noch das Lied vom „tollen Chriſtian. Die
Urauf=
fürmig von Haertens Drama wird von Generalintendant Franz
Ev=y änſzeniert; die Bühnenbilder entwarf Max Fritzſche. Der
Dilhr twird der Uraufführung ſeines Werkes — das inzwiſchen
benes auch vom Deutſchen Theater in Berlin zur Aufführung
anggomen iſt — am kommenden Dienstag beiwohnen.
GROSSES HAUS Slzmg.
70. April Anfang 19.00, Ende 23.15 Uhr (Miete E 22): Zum
Geburtstag des Führers: „Lohengrin”
Große romantiſche Oper von Richard Wagner. ſttrg,
e1. April Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr (außer Miete)
Vorſtellung zu kleinen Preiſen: „Der
Zigeunerbaron”, Operette von Johann Strauß. Aſtag.
2. April Anfang 19.30. Ende 22 Uhr (D 20): „Der Trou=
badour”, Oper von Giuſeppe Verdi. KLEINES HAUS Sitztng,
10. April Anfang 20. Ende gegen 22.15 Uhr („Kraft durch
Freude‟): „Ein Kerl, der ſpekuliert” Komödie
von Dietrich Eckart. (Geſchloſſene Vorſtellung.) Sut g.
1 April Anfang 19.30. Ende gegen 21.45 Uhr (Zuſatzm. II
12. Vorſtellung): „Ein Kerl, der ſpekuliert”, Ko=
mödie von Dietrich Eckart. ag
2. April
Anfang 19,30, Ende nach 21.45 Uhr (außer Miete)
Letzte öffentliche Vorſtellung zu ganz
kleinen Preiſen: „Die drei Eisbären”, länd=
liches Luſtſpiel von Maximilian Vitus.
Sujageiges Mnnabsackaum
S. K.H. des Großherzogs.
Am 21. d. M. blickt Seine Königliche Hoheit Großherzog
Ernſt Ludwig auf den Tag zurück, an dem er vor 50 Jahren
durch AKO. in die Armee, und zwar traditionell in das erſte
Re=
giment ſeines Hauſes, das Leibgarde=Infanterie=Regiment Nr. 115,
als Secondeleutnant eingeſtellt wurde, und zwar in die
Leib=
kompagnie.
Der ehemalige Großherzog leiſtete ſeine Dienſtzeit ab in
die=
ſem Regiment und dem 1. Garde=Regiment zu Fuß.
Später wurde er Chef und Inhaber des Leibgarde=
Infan=
terie=Regiments, des Garde=Dragoner=Regiments und des
Groß=
herzöglichen Artilleriekorps in Darmſtadt,
Kaiſer Wilhelm II. belieh ihn mit der Chefſtelle des Inf.=
Regts. Graf Barfuß (4. Weſtfäliſches) Nr. 17 und ſtellte ihn
4 la suite des 1. Garde=Regiments zu Fuß und des 1. See=
Bataillons.
Die Angehörigen der Regimenter der ehemaligen
Großher=
zöglich Heſſiſchen (25.) Infanterie=Diviſion gedenken an dem Tage
des 50. Militärjubiläums ihres ehemaligen Chefs und Inhabers,
der mit Stolz — wie jeder Offizier und Soldat — auf den Tag
zurückblickt, an dem er Angehöriger der ruhmreichen und
unver=
geßlichen deutſchen Armee wurde.
Die Osternummer
unseres Blattes erscheint bereits, mit der
Ausgabe vom 20.April vereinigt, am Oster-
Samstag und gelangt nachm.ab 5 Uhrin der
Stadtdurch die TrägerinnenzurVerteilung.
Für Abholer erfolgt die Ausgabe von
4 bis 5 Uhr, Bleichstraße (Portier).
Anzeigen für die Oster-Ausgabe müssen
spätestens bis Samstag, vormittags 10 Uhr,
aufgegeben sein; Inserate für die Ausgabe
vom Dienstag, den 23. April, werden bis
Samstag, mittag 12 Uhr, angenommen.
Ab1Uhrbleibt die Geschäftsstelle geschlossen
Der Verlag.
54000 Pfund Lebensmilkel und 125 000 Eier
wurden durch die NS.-Volkswohlfahrk verkeilk.
— Durch die große Oſterausgabe des Amtes für
Volkswohl=
fahrt im Kreis Darmſtadt wurde jedem bedürftigen
Volks=
genoſſen eine Oſterfreude zuteil. Keiner wurde vergeſſen!
Ins=
geſamt kamen in dieſer Woche 54 000 Pfund Lebensmittel und
125 000 Eier im Kreis Darmſtadt zur Verteilung. 10 275 unſerer
Kleinen brachte der Oſterhaſe der NS. Volkswohlfahrt zehntauſende
bunte Oſtereier, die den Kindern neben der Freude teilweiſe
durch eifriges Suchen einige Mühe bereiteten.
Das Kochen und Färben der 35 000 Eier, von denen jedes
Kind bis zu 14 Jahren mindeſtens 3 Eier erhielt, war unter
tat=
kräftiger Mitwirkung der NS. Frauenſchaft, die ſich wiederum
uneigennützig in den Dienſt der NS. Volkswohlfahrt geſtellt hat,
vorgenommen worden.
— Darmſtädter Künſtler auswärts Ueber Auguſt Vogt=
Wuppertal ſchreibt die Kritik: Eine Ueberraſchung bot
Kapell=
meiſter Auguſt Vogt aus Wuppertal durch die Wiedergabe der
beiden umrahmenden Werke, dem Divertimento von P Graener
und der 4. Sinfonie von Tſchaikowſky. Seine Orcheſterleitung hat
vornehme Ruhe und große Linie des Aufbaues. — Groß und
emporgeſchritten in der Entwicklung, dabei ſo hingegeben und
leidenſchaftlich verbunden mit ſeiner Aufgabe, . .. wie er
über=
haupt die heiße Temperatur des Werkes ſo treffſicher
heraus=
brachte und das Ganze in einer Linie bezwang. Das Konzert
ſchwang auf großer Linie . ." , es war ein Erlebnis. — Auguſt
Vogts zuverläſſige Stabführung und liebevolle Betreuung der
Partitur ſprach aus der leidenſchaftlichen muſikaliſchen
Vermitt=
lung. — Als Dirigent hatte man Kapellmeiſter Vogt von
Wup=
pertal gewonnen, deſſen hervorragendes Können allgemein
be=
kannt und geſchätzt iſt . . Rauſchenden Beifall fand Vogt vor
allem nach Tſchaikowſkys E=Moll=Sinfonie Nr. 4. Hier erwies
ſich Vogt als ein überlegener, ſtets ſicherer und ſattelfeſter
Diri=
gent, unter deſſen Vorzügen nicht zuletzt eine ungemein ſichere
Zeichengebung zu nennen iſt.
— Ueber Theo Herrmann ſchreibt die Hamburger Preſſe:
„Triſtan . Die Ueberraſchung des Abends wird Theo Herrmann. Er
verkörperte einen Marke, der ein ungewöhnliches Format erreicht.
Durch die Klarheit der Deklamation, die Pracht des friſchen.
fül=
ligen Materials, die Sicherheit der künſtleriſchen Formung, durch
den ſchlichten, doch eindringlichen Stil der Auffaſſung verſteht er
es dieſe ſonſt oft als breit empfundene Szen= mit Spannung zu
laden. Dieſe Leiſtung iſt hohen Lobes wert, mit Bockelmann iſt es
an dieſem Abend die beſte. — „Armer Heinrich”, Für den
fang=
tiſchen Opferprieſter war der metalliſche Baß Theo Herrmanns
recht am Platz. Er gab dieſer unheimlichen, wichtigen Szene die
Bedeutung, die ihr zukommt. — „Coſi fan tutte‟. Daß dabei eine
im ſchwierigen Mozartſtil ſo geſchulte Kraft wie Theo Herrmann
als Philoſoph Alfonſo noch aus dem Enſemble hervorragt, bedeutet
unter den obwaltenden Umſtänden keine Herabminderung der
übrigen Leiſtungen.
Eintrittspreisermäßigung im Schloßmuſeum. An den hohen
Feſttagen iſt das Schloßmuſeum infolge der für dieſe Tage
einge=
führten Preisermäßigungen immer das Ziel von Hunderten. Die
Direktion des Schloßmuſeums hat auch für die diesjährigen
Oſter=
tage das Eintrittsgeld für die Führungen auf die Hälfte
herab=
geſetzt, damit allen auswärtigen Oſtergäſten und allen
Kunſtfreun=
den wieder Gelegenheit geboten iſt, das Schloßmuſeum zu
beſich=
tigen. In eineinhalb bis 2ſtündigem Rundgang werden die
Be=
ſucher — bei dem geringen Eintrittsgeld von 50 Pfg. bzw. 30 Pfg.
— durch alle 53 ſehenswerten Räume geführt. Die Beſichtigung
der weltberühmten Holbeinſchen Madonna des Bürgermeiſters
Meyer in Baſel iſt auch bei den ermäßigten Eintrittspreiſen
mit=
einbegriffen.
Gedanken zum Karfreikage.
„Flieh’ doch nicht!”
Von Reinhold Braun.
Das iſt ein echtes und rechtes Karfreitags=Wort, das von
An=
gelus Sileſius: „Chriſt. flieh’ doch nicht das Kreuz: du mußt
ge=
kreuzigt ſein; du kommſt ſonſt nimmermehr ins Himmelreich
hinein!“
Ja, es iſt nicht von ungefähr, daß vor dem Himmel das Kreuz
aufgerichtet ſteht. Es iſt um des Lebens willen, des wahrhaftigen,
tiefen. das Grund und Glanz der Seele iſt. Die Denkensweiſe des
„Cherubiniſchen Wandersmannes” iſt die des kämpferiſchen
Chri=
ſtentums, nordiſcher Wurzel entſproſſen, wie der „Heliand”, wie
die Gedankenwelt des Meiſters Eckehart. Der nordiſche Chriſt will
keinen geſchenkten Himmel; den erkämpften will er, den, um den
er „ſich ſtrebend bemüht”,
Er will, daß man auf dem Weg zum Himmel — und wir
brau=
chen damit nicht nur den jenſeitigen zu meinen — den Helden in
ſich offenbaren kann.
Nicht will er auf dem Strome nur treiben; als Freude, ja
Glück hochgeſtimmter Menſchlichkeit empfindet er es, mit den
Wogen zu kämpfen, und ſelbſt das Ankerwerfen will er ſich
ver=
dient haben.
Hat der Kreuzesmann dieſe Auffaſſung uns nicht vorgelebt?
Iſt die höchſte Blüte ſeines Erdenwandels nicht die heldiſche
Folge=
richtigkeit, die Unerbittlichkeit gegen ſich ſelbſt, das heilandiſch=
be=
wußte, von unendlicher Liebe und Größe erfüllte Sterben geweſen?
Nur wer im „finſteren Tale wanderte, und darin ſich
be=
währte, erfährt den vollen Segen gipfelnder Lebens=Ereigniſſe,
weiß um den hohen, reinen Genuß gnadender Lichtſtrome. Nur
dem, der da wußte, mutig in die Dornen des Daſeins zu greifen
und mit blutender Hand im Zugriff zu verharren, dem allein geht
die ganze Schönheit der Blüten dieſes Lebens auf.
Wer immer verſucht, dem Kreuze aus dem Wege zu gehen. iſt
ſich ſelbſt der größte Verſucher, und er ſinkt immer tiefer in die
Schwächlichkeit und Lebensangſt, die Willens=Trägheit, ja,
ſchließ=
lich in die Tatenloſigkeit.
Daß wir Charaktere werden, dazu ſendet Gott uns dieſes
und jenes Kreuz. Zum rechten Wachstum gehört der Sturm.
„Du mußt gekreuzigt ſein!” Iſts nicht auch ſo in deinem Leben
geweſen: Was dir damals als eine Unbarmherzigkeit erſchien,
wandelte ſich ſpäter — oft nach manchem Umweg — in eine große
Barmherzigkeit um. Freilich, auch an uns ſelbſt lag es zu einem
guten Teile, daß ſolche Wandlung vor ſich ging. Erſt der
gekreu=
zigte Glaube beſitzt die Macht, Berge zu verſetzen.
Eine Hoffnung, die kein Kreuz erfuhr, weiß nichts von den
himmelanrührenden Aufſchwüngen der Seele und ihrer Kraft zu
tragen und zu ertragen.
Eine Liebe die nicht gekreuzigt wurde, findet nicht den Weg
zur erlöſenden Tat, nicht die Pforte der letzten Herrlichkeit.
Du mußt gekreuzigt ſein!” Es weht Größe um dieſes Wort,
Adel, der Wille zur inneren Steigerung, die Freude am Kampf.
In der Weisheit vom Reif=werden ſteht das Wort an
vorder=
ſter Stelle. Die alſo Gottesmutigen werden am Ende doch das
Erdreich beſitzen und ein Stück Himmel darin verwirklichen. zur
Beglückung der ahnenden Seelen.
Das Paradies ging verloren. Und das war gut ſo. Nur ſo
wurde im ſchöpferiſchen Sinne eine „neue Erde und ein neuer
Himmel‟. Gott will von uns das Wagnis und die heldiſche Seele,
will unſeren Durchgang durch Golgatha. Abfall von dieſem
kämp=
feriſchen Kreuz=Gedanken bedeutet Abfall vom Schöpfer=Gott, der
in uns und durch uns wirken will, dort, wo wir ſtehen auf dieſer
Erde.
Die ſchönften Lichkbilder von Darmſtadk
Der neue Lichtbild=Wetkbewerb 1935.
Bereits im vergangenen Jahre hat der Verkehrs= und
Ver=
ſchönerungsverein Darmſtadt und Umgebung e. V. auf Anregung
des Herrn Oberbürgermeiſters einen großen Lichtbild=Wettbewerb
durchgeführt, der den denkbar beſten Widerhall und Erfolg
ge=
funden hat. Auch in dieſem Jahre ruft der Verkehrs= und
Ver=
ſchönerungsverein alle Lichtbildner auf, ſich an dem Lichtbild=
Wettbewerb 1935 zu beteiligen.
Die Bedingungen ſind folgende:
Der Lichtbild=Wettbewerb iſt offen für jedermann.
2. Die Bilder müſſen ſchwarz=weiße Hochglanzabzüge ſein, ohng
jegliche Tönung.
3. Sie können eine Mindeſtgröße von 6X9 cm., eine Höchſtgröße
von 13X18 cm, haben. Vergrößerungen ſind gültig!
4. Auf der Rückſeite jedes Bildes iſt ein Kennwort
anzu=
geben, außerdem iſt der dargeſtellte Gegenſtand
ge=
naueſtens zu bezeichnen.
5. Name und Anſchrift des Einſenders iſt in einem
ge=
ſchloſſenen Briefumſchlag, der das Kennwort der
Aufnahmen deutlich lesbar trägt, der Einſendung
beizu=
fügen.
6. Jeder Teilnehmer kann bis zu 10 Aufnahmen einſenden.
7. Es können bis zu 100 Aufnahmen preisgekrönt werden.
Jede preisgekrönte Aufnahme wird mit ihrem ſpäter auf
An=
forderung hin einzuſendenden Negativ zu einem Preiſe von
5 RM. angekauft. Es ſoll bewußt mit der
Ge=
wohnheit gebrochen werden, daß 3—4 Leute
ſehr hohe Gewinne einſtecken und viele
an=
dere, die ſich die gleiche Mühe machten,
unbe=
lohnt ausgehen.
8. Letzter Einſendetermin: Poſtſtempel des 1. Oktober
1935. Anſchrift: An das Städtiſche Verkehrsamt.
Darm=
ſtadt, Rheinſtraße 16—18 „Lichtbild=Wettbewerb
9. Darzuſtellende Gegenſtände:Hier ſind keinerlei
Einſchränkun=
gen gezogen, jedoch müſſen die Aufnahmen in Darmſtadt und
ſeiner näheren Umgebung gemacht ſein. Ob Architektur oder
Landſchaft, ob Gärten, Innen= oder Außenaufnahmen iſt
gleichgültig.
10. Das Preisgericht ſetzt ſich zuſammen aus den Herren
Ober=
bürgermeiſters Wamboldt Vorſitzer des Verkehrs= und
Verſchönerungsvereins, Verwaltungsdirektor Löwer,
Mit=
glied des Führerrats des Verkehrs= und
Verſchönerungsver=
eins, Schriftleiter Paul Berglar, Schroer,
Reichsver=
band der Deutſchen Preſſe. Hanns Fiſcher. Leiter des Städt.
Verkehrs= und Preſſeamts.
11. Die Entſcheidung des Preisgerichts iſt endgültig und
unan=
fechtbar. Ein Beſchreiten des ordentlichen Rechtsweges iſt in
jedem Falle ausgeſchloſſen.
12. Alle Einſendungen ſtehen gegebenenfalls für
Ausſtellungs=
zwecke zur Verfügung.
Heſſiſches Landesmuſeum — Paradeplatz. Das Heſſiſche
Landesmuſeum bleibt am Karfreitag und 1. Oſterfeiertag
ge=
ſchloſſen, dagegen iſt es am 2. Oſterfeiertag von 10—13 Uhr
geoff=
net. Der Eintritt iſt frei.
Stadtmuſeum im Pädagog. Das neue Muſeum und die
Ausſtellung „Heſſen=Naſſauer Handweberei und Handſtickerei” ſind
am Karfreitag geſchloſſen. Ebenſo am Samstag und am 1.
Feier=
tag. Am 2. Feiertag ſind die Sammlungen von 11—13 Uhr
geöff=
net. — Es wird auf eine neue Bereicherung des Muſeums
auf=
merkſam gemacht, ein ausgezeichnetes Porträt unſeres Datterich=
Darſtellers Göbel von Frau Elſe Pfiſter=Kaufmann. Die
Künſtle=
vin ſtellte das Gemälde zunächſt als Leihgabe zur Verfügung.
Das Arbeitsamt Darmſtadt teilt mit: Die
Vermittlungs=
ſtelle für das Gaſtwirtsgewerbe iſt vom 21. April 1935 ab während
der Sommermonate regelmäßig Sonntags von 10—12 Uhr
geöff=
net. Fernruf 4911. — Am Samstag, den 20. April 1935. bleibt
das Arbeitsamt geſchloſſen. Für eilige Vermittlungsaufträge und
ur Entgegennahme von Arbeitsloſenmeldungen iſt
Dienſtbereit=
chaft von 8—12 Uhr.
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Seite 6 — Nr. 109
Aus der Hauug.
Der Gauleiter.
Gauſchulungsamt.
Das Gau=Schulungsamt des Gaues Heſſen=Naſſau, das ſich
ſeither in der Gauſchule Frankfurt a. M.=Niederrad,
Schwarzwald=
ſtraße 160. befand, iſt ab ſofort in der Gauleitung Heſſen=
Naſſau der NSDAP. Frankfurt a. M., Adolf=Hitler=Haus,
Gut=
leutſtraße 8—12, Fernruf 30 381. Nebenſtelle 83.
Der Kreisleiter.
An ſämtliche Ortsgruppen des Kreiſes Darmſtadt.
Es wird den einzelnen Ortsgruppen aufgegeben, die Feier des
Geburtstages unſeres Führers am 20. April 1935. feierlich in
einem würdigen Rahmen innerhalb ihrer Ortsgruppen zu begehen.
Die Feier anläßlich des Geburtstages unſeres Führers findet
für alle Ortsgruppen Darmſtadts am Samstag, dem
20. April, abends 8.30 Uhr, im Saalbau ſtatt. Die Feier wird von
Muſikſtücken umrahmt. Nähere Vortragsfolge wird an dieſer Stelle
noch bekanntgegeben. Alle Parteigenoſſen werden aufgefordert,
die=
ſer Feier beizuwohnen.
Die Kreisleitung iſt am Samstag, dem 20. April 1935.
ge=
ſchloſſen.
Kreisſchulungsamt.
Reichsſchulungsbriefe.
Es wird dringend an die Begleichung der Rückſtände erinnert.
Zahlung an Pg. Oldigs (Städt. Sparkaſſe. Rheinſtraße).
Ortsgruppe Darmſtadt — Gutenberg.
Es geht hiermit an alle Volksgenoſſen der Ortsgruppe der
dringendſte Appell, Freiquartiere für die Volksgenoſſen, die
anläßlich des Gau=Parteitages am 1. und 2. Juni 1935 in Darme
ſtadt weilen, zu ſchaffen. Es iſt Pflicht eines jeden, mindeſtens
ein Freiquartier zu ſtellen, da es gilt, die an dieſem Tage hier
weilenden Gäſte reſtlos unterzubringen, zumal hier Gelegenheit
gegeben iſt, das Bekennnertum zum Nationalſozialismus (d. i.
Volksgemeinſchaft) durch die Tat zu beweiſen. Es handelt ſich hier
nur um Schlafſtellen (Betten, auch Sofas, Chaiſelongues uſw.) für
eine Nacht.
Kein Junge ohne HJ=Leiſlungsabzeichen.
Was iſt das HJ.=Leiſtungsabzeichen? — Wer hat das Recht
zum Erwerb?
„Ziel der geſamten körperlichen Ertüchtigung der
Hitlerjugend iſt die Erringung des HJ.=
Leiſtungs=
abzeichens. Mit der Erfüllung der Leiſtungsprüfung
iſt die Verleihung des Leiſtungsabzeichens der
Hit=
lerjugend verbunden; es wird vom
Reichsjugend=
führer verliehen.”
So lautet ſinngemäß die Einleitung zu den im HJ.=Leiſt
ungs=
buch feſtgelegten Prüfungsbeſtimmungen. Die Leiſtungsprüfung
verlangt Kenntniſſe und körperliche Fähigkeiten auf dem Gebiete
der Leibesübungen, des Kleinkaliberſchießens und des
Gelände=
ſports, doch ſind die Anforderungen jeweils dem Alter angepaßt.
In drei Stufen: 4. B und C ſind die Leiſtungen geſtaffelt. Die
Stufe A erfaßt die 15=Jährigen mit Verleihung des eiſernen
Ab=
zeichens, Stufe B die 16=Jährigen mit Verleihung des bronzenen
Abzeichens und Stufe C die 17=Jährigen und darüber mit
Ver=
leihung des ſilbernen Abzeichens.
Während die Verleihung des SA.=Sportabzeichens nicht an
die Zugehörigkeit zur SA. gebunden iſt, kann das HJ.=
Lei=
ſtungsabzeichen nur von Angehörigen der
Hit=
lerjugend erworben werden und ſetzt voraus innere
Anteil=
nahme an der weltanſchaulichen Schulung und regelmäßige
Teil=
nahme an dem feſtgeſetzten HJ.=Dienſt. Nicht allein die bei der
Leiſtungsprüfung gezeigten Fähigkeiten werden in das
Leiſtungs=
buch eingetragen, ſoll auch all die Ereigniſſe, die für den Jungen
von Bedeutung ſind, ſo z. B. Teilnahme an Führerlehrgängen,
Zeltlagern. Sonderlehrgängen, Wettkämpfen. Aufmärſchen u. dgl.
Das Leiſtungsbuch ſtellt ſomit für das ganze Leben einen
wert=
vollen Ausweis dar und gibt Aufſchluß über die in der
Jugendzeit abgelegten Leiſtungen und über Dienſterfüllung in
der HJ.
Um zu vermeiden, daß mit irgend welchen körperlichen
Schwächen behinderte Jungen ſich bei den Prüfungen
überan=
ſtrengen, muß ſich jeder vorher zuerſt vom zuſtändigen HJ.=Arzt
gründlich unterſuchen laſſen. Die Ergebniſſe der ärztlichen
Unter=
ſuchung werden in die dafür vorgeſehenen Unterſuchungsbogen
des Leiſtungsbuches eingetragen und vor Abnahme der Prüfung
von dem Abnahmeberechtigten genau beachtet.
Das Recht zur Abnahme von Prüfungen
erhal=
ten nur Mitglieder der HJ. Es wird geſondert in
Leibesübun=
gen Geländeſport oder Kleinkaliberſchießen erteilt, und zwar
müſſen die Antragſteller eine erfolgreiche Ausbildung und
ab=
gelegte Prüfung auf einem der genannten Gebiete nachweiſen
können. Bei genügendem Ausbildungsnachweis händigt die
Ab=
teilung E (Ertüchtigung) der Reichsjugendfübrung dem
Prü=
fungsberechtigten einen mit Lichtbild verſehenen Ausweis aus,
beſteht die Möglichkeit, daß ein Antragſteller gleichzeitig für zwei
oder drei Uebungszweige Abnahmeberechtigung erhalten. Die
Abnahme der Prufung liegt in Händen der Abteilung E der
Banne. Die Abnahme in Leibesübungen kann geſchehen in
Ver=
bindung mit den in dieſem Sommer ſtattfindenden ſportlichen
Wettkämpfen die Prüfung in Geländeſport und
Kleinkaliber=
ſchießen in Führerſchulen, Zeltlagern und in den einzelnen
Ban=
nen jeweils bei einer entſprechenden Anzahl von Teilnehmern.
Die Zahl der im Gebiet 13 verliehenen Leiſtungsabzeichen iſt
bis jetzt noch gering, es iſt aber zu erwarten, daß in zwei bis
drei Monaten ein Maſſenandrang zu den Prüfungen einſetzt. Die
Vorarbeiten werden bereits jetzt von den verantwortlichen
Stel=
len in Angriff genommen. Jede Schar und Gefolgſchaft, jeder
Bann will am Ende des Jahres eine möglichſt große Zahl von
Beſitzern des HJ.=Leiſtungsabzeichens nachweiſen und ſomit
Zeug=
nis ablegen von der im Laufe des Jahres geleiſteten
Ertüch=
tigungsarbeit.
Um den Gedanken des HJ.=
Leiſtungsabzei=
chens in der geſamten Jugend zu wecken, findet
am 5. und 12. Mai 19.35 im Gebiet Heſſen=Naſſau
einheitlich für alle Hitlerjungen und Führer
über 14 Jahre die Abnahme des 3000=Meter=
Laufs und des Gepäckmarſches ſtatt.
Jeder geſunde Junge muß ſein Ziel, in der Erringung des
HJ.=Leiſtungsabzeichens ſehen! Es verlangt zwar gewiſſenhaftes
und fleißiges Ueben, gibt aber auch dem Träger das Recht zu
ſagen, „ich bin ein Hitlerjunge, dem in Anerkennung der
gezeig=
ten Fähigkeiten als äußeres Zeichen vom Reichsjugendführer das
HJ.=Leiſtungsabzeichen verliehen wurde‟.
Die Schach=Simulkanvorſtellung Bogoliubow,
über die wir bereits in der geſtrigen Ausgabe berichteten, hatte
ein Ergebnis, mit dem die 32 Gegner des Meiſters zufrieden ſein
konnten.
Großmeiſter Bogoljubow ſpielte ſehr ſchnell und hatte nach
nicht ganz 4 Stunden 13 Partien gewonnen und 4 verloren
(gegen Neidinger Peter, Sahm und Weisgerber), 15 4Partien
endeten mit Remis (Arnold, Becker. Diery, Flander, Frl. Göckel,
Klein, Knieriemen, Knös, Kons, Dr. Metz, Dr. Niemann.
Preis=
mann, Schwamb, Seeh und Sixt).
Dr. J. Niemann.
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Versffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift Übernimmt die Redaktion keinerlei
Ven=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, fönnen nicht
zurückgeſandt. die Ablebnung nicht begründet werden.
Warum ſind ſeit Jahren die Türen des Städtiſchen
Saalbaues in der Saalbauſtraße hermetiſch
verſchloſ=
ſen, ſo daß die Autos vor der Treppe in der Riedeſelſtraße ihre
Fahrgäſte ausſteigen laſſen müſſen, während man bei Regen
trockenen Fußes in der Saalbauſtraße unter dem Glasdach vom
Auto in den Saal gelangen könnte. Die Stadtverwaltung wird
höfl. um Abſtellung dieſes Mißſtandes gebeten.
K. B.
Do ſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 19. April 1936
Die deutſcheArbeitsfront
— Der bunte Abend des R.D.R. am Samstag, den 27. April,
im Städt. Saalbau, wird alle unſere Veranſtaltungen in den
Schatten ſtellen! Dafür bürgen die mitwirkenden Künſtler, wie
Lea Piltti, H. Blaſel, H. Schmid=Berikoven und E. Göbel vom
Heſſiſchen Landestheater. Lale Anderſen=Wilke. Berlin, wird mit
dem ihr eigenen Charme die Beſucher feſſeln und Käte Jöken=
König. Berlin, für humorvolle Komik ſorgen. Der hervorragende
Humoriſt Hans Jonen, Köln, wird mit ſeinen Couplets Ergötz=
liches leiſten und ſich mit Berthold Ebbecke in die Anſage teilet
Fritz Kullmann übernimmt die Begleitung, während der
übrä=
muſikaliſche Teil von dem Muſikzug der Standarte 115 unter L,6.0
tung des MZ.=Führers Willy Schlupp ausgeführt wird.
Keim=
verſäume deshalb das vielverſprechende Programm, denn die Fü. /e
der Darbietungen wird jedem etwas bringen. Der Vorverka
hat bereits eingeſetzt und es wird den Mitgliedern dringend
em=
fohlen, ſich rechtzeitig mit Karten zu verſehen.
Polizeiliche Schließung eines Mekgerladens
in Darmſtadk.
Die Zentralabteilung der Heſſiſchen Landesregierung teilt mit:
Die Betriebs= und Geſchäftsräume des Metzgers Sally Landau
in Darmſtadt, Schuſtergaſſe 3, wurden heute polizeilich geſchloſſen
und dem Betriebsführer die unmittelbare und mittelbare
Fortfüh=
rung des oder eines verwandten Betriebes unterſagt. Maßgebend
hierfür waren folgende Gründe:
Die von ihm betriebene Metzgerei iſt ſchon ſeit Jahren
Gegen=
ſtand fortgeſetzter Beanſtandungen von Behörden. Bereits im Jahr
1929 wurde Landau durch das Amtsgericht Darmſtadt zu einer
Geldſtrafe verurteilt, weil er Hackfleiſch verkaufte, dem er
ver=
botene Zuſätze beigemengt hatte. Dieſer Beſtrafung folgten weitere
Strafen im Jahre 1930, und zwar, weil Landau verdorbenes
Hack=
fleiſch und an eine Kundin Ziegenfleiſch für Hammelfleiſch
ver=
kauft hatte. Die letzte Beſtrafung erhielt er im Dezember 1934,
und zwar, weil ſich der Zubereitungsraum in einem
außerordent=
lich unſauberen und ſchmutzigen Zuſtand befand. Auch bei einer
Reviſion bereits im September 1932 wurde der Arbeitsraum
eben=
falls in einem unſauberen Zuſtand vorgefunden. Auch in der
Fol=
gezeit mußte Landau immer wieder angehalten werden, ſeinen
Be=
trieb reinlich und ſauber zu halten. Auch hinſichtlich der
Kennzeich=
nungspflicht für Fleiſch waren wiederholte Verwarnungen
not=
wendig. Die letzte Reviſion am 10. April 1935 zeigte geradezu
kataſtrophale Zuſtande. Sowohl der Verkaufsraum wie der
dahin=
ter liegende Zubereitungsraum befanden ſich in einem ſehr üblen,
ſchmutzigen und ſchmierigen Zuſtand. Die Luft war dumpf und von
üblem, fäulnisartigem Geruch, und das im Verkaufsraum
befind=
liche Fleiſch machte einen unappetitlichen Eindruck. In dem im
Verkaufsraum aufgeſtellten Kühlſchrank fand ſich eine ganze Anzahl
kleiner und größerer Fleiſchbrocken, die vollkommen verdorben und
für den menſchlichen Genuß untauglich und geſundheitsgefährlich
waren. Ein größeres Fleiſchſtück war mit Schimmelpilzen pelzartig
überzogen. In dem hinter dem Laden befindlichen
Zubereitungs=
raum fanden ſich, frei umherliegend ebenfalls mehrere
übel=
riechende, vollkommen verdorbene Fleiſchbrocken, die zum Teil
be=
reits in Verweſung übergegangen waren. Im ganzen mußten
19 Fleiſchſtücke und Organe ebenſo mehrere Fleiſchbrocken, im
Geſamtgewicht von etwa 70 Pfund als genußuntauglich und
ver=
dorben beanſtandet werden.
Dieſe Feſtſtellungen wurden von Beamten der Gewerbepolizei
und des Kreisveterinäramts Darmſtadt an Ort und Stelle
getrof=
fen. Die Genußuntauglichkeit des beanſtandeten Fleiſches wurde
ſowohl von dem Kreisveterinäramt wie von dem Städtiſchen
Schlachthof Darmſtadt feſtgeſtellt. Da dieſe Zuſtände eine
beſon=
dere Gefahr für die öffentliche Geſundheit darſtellen und ſich aus
den vielen Einzelfällen ergibt, daß es ſich bei Landau um einen
ſtändigen Rechtsbrecher handelt, auf den alle Verwarnungen und
Beſtrafungen keinen Eindruck gemacht hatten, war die Schließung
der Geſchäfts= und Betriebsräume und Unterſagung der
Fortfüh=
rung eines ſolchen Gewerbebetriebes notwendig, um für die
Zu=
kunft Schädigungen der öffentlichen Geſundheit und die
fortgeſetz=
ten Rechtverletzungen ein= für allemal zu unterbinden.
Große Bekeiligung
am Darmſtädter Frühjahrs=Pferdemarkk.
D Der traditionelle Darmſtädter Frühjahrs=
Pferde= und Fohlenmart findet am Montag, dem
29. 4. 1935, in Darmſtadt auf dem
Pferdemarkt=
platz in der Holzhofallee ſtatt.
Der Markt iſt wiederum mit einer Prämiierung von
heſſi=
ſchen Zuchtpferden verbunden. Die beſten jungen Stuten werden
Zeugnis ablegen von der Züchtungsarbeit, die von den heſſiſchen
Pferdezüchtern geleiſtet iſt. Für die Zuchtpferdeſchau ſind
ins=
geſamt über 50 Tiere angemeldet worden. Aber auch der
Markt=
betrieb verſpricht einen intereſſanten Verlauf zu nehmen, da
ebenfalls eine Anzahl Anmeldungen von Pferdehandelsfirmen
eingelaufen ſind.
Die Marktveranſtaltung nimmt um 8 Uhr ihren Anfang
und iſt verbunden mit Platzkonzert und einer Pferdelotterie,
Feldbereinigung in der Sinanzverwallung
der heſſiſchen Exklaven.
El. Nach einer Bekanntmachung des Herrn Reichsſtatthalters
ſind auf Anordnung des Reichsfinanzminiſters die in den
Bezir=
ken der Landesfinanzämter Kaſſel, Stuttgart und Karlsruhe
lie=
genden abgeſprengten heſſiſchen Gebietsteile vom 1. Januar 1935
an den Bezirken, der Landesfinanzämter zugeteilt worden, zu
denen ſie ihrer örtlichen Lage nach gehören. Es handelt ſich um
die Gemeinden bzw. Gemarkungen: Steinbach i. T., Steinbacher
Heidewald, Nieder=Eſchbacher Hohemark, Ober=Eſchbacher
Hohe=
mark, Ober=Eſchbacher Hardwald, Ober=Erlenbacher Wald.
Pet=
terweiler Wald. Harheimer Wald, Maſſenheimer Wald. Nieder=
Erlenbacher Wald, Holzhauſer Wald, Wimpfen a. Berg, Wimpfen
im Tal, Hohenſtadt, Finkenhof, Zimmerhöfer Feld, Helmhof. Die
nunmehr zuſtändigen Dienſrſtellen übernehmen auch die
Verwal=
tung der den Finanzämtern und Hauptzollämtern in Heſſen
über=
tragenen Aufgaben für das Land, die Gemeinden, Kirchen und
ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts.
— Orpheum. Der Oſter=Varieté=Spielplan beginnt Samstag
abend. An beiden Feiertagen finden auch
Nachmittagsvorſtel=
lungen ſtatt. Der Kartenverkauf iſt im Verkehrsbüro und bei
de Waal, Rheinſtraße 14, eröffnet. Das Programm enthält eine
Serie glänzender artiſtiſcher Kunſtkräfte.
— Ausgabe von Mietgutſcheinen (Sondergebäudeſteuer). Wir
verweiſen auf die Bekanntmachung des Städtiſchen Wohlfahrts=
und Jugendamts in der heutigen Nummer, wonach die Ausgabe
der Mietgutſcheine für die Monate April und Mai in der Zeit
von Mittwoch den 24. April, bis Dienstag, den 30. April 1935,
im früheren Ludwigsbahnhof. Steubenplatz 13. Eingang 2,
ſtatt=
findet. Die Ausgabe erfolgt nur während der in der
Bekannt=
machung genannten Stunden gegen Vorlage der
Arbeitsloſen=
kontrollkarte bzw. des Unterſtützungsausweiſes uſw.
Oſterverkehr bei der Poſt. Am Karfreitag, den 19., und am
1. Oſterfeiertag, den 21. April, findet eine einmalige Orts= und
Landzuſtellung ſtatt. Die Zuſtellung erſtreckt ſich auf gewöhnliche
Briefſendungen, eilige Druckſachen. Zeitungen und Pakete. Am
2. Oſterfeiertag ruht die Zuſtellung. Die Leerung der Briefkaſten
erfolgt am Karfreitag wie an Sonntagen; am 1. Oſterfeiertag
fällt die letzte Kaſtenleerung aus. Schalterdienſtſtunden wie an
Sonntagen.
Heſſiſche familiengeſchichkliche Bereinigung.
An der
nachzul
eſorgt
ob
In der letzten Monatsverſammlung gelangte eine Reäie
neuer Veröffentlichungen über Heſſiſche Fam
liengeſchichte zur Vorlage. Es ſei da an erſter Stelle Ol
Bei der Wich
von Karl Orth herausgegebene Geſchichte der zwei kurheſſiſchen
„Echlußlicht. Wi.
Familien Orth und Krämer genannt, von denen die erſten
nubeziehen. Ar
ihren Urſprung in Rhein=Dürkheim hat. Das mit
Unterſtützu=
der Pfälziſchen Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften S=immfülen nicht aulßel
druckte Werk zeichnet ſich durch überſichtliche Darſtellungswe
und gute Ausſtattung mit zahlreichen Bildern, Stammtafeln u-Ngenütiet hat, fängt mal
2 flott gezeichneten Wappen aus.
Eine zum 80. Geburtstag des Seniors der Darmſtäda//=Ahung des Kühlers.
„Brauerei Wilhelm Rummel” gedruckte Firme=äMſtein (evtl. durch
geſchichte (vgl. auch das Büchlein. Alte Darmſtädter Familiem/t5I wird. Es iſt rall
fällt ebenfalls durch geſchmackvolle Ausſtattung auf. — Die erſt=uße) Motorblock und 5
Druckbogen des „Sippenbuchs der Stadt und Zent Seligezßaiſſerablaßhahnes die
ſtadt” von Dr. Ludwig Seibert verſprechen das Erſcheinen ein= ,heſſmmabgang hinder!
für die Familiengeſchichte der Seligenſtädter Gegend wertvo’!/4 Die Hauptſorgfalt
Werkes. — Das von Hans Majer=Leonhard herausgegebene B/t=; Sele jedes Kraftwa
„Wurzeln und Zweige Alt=Frankfurter Abſtammumſqt dünne Winteröl w
gen” bringt die Abſtammung von 50 bedeutenden Perſönlie” ünlen mit 1—2 Litern
keiten der Welt aus Alt=Frankfurter Bürgerſtämmen. — En Yilinuten laufen läßt
„Stammbaum der Familie Grein” aus Königſtädten ſtad /l dickere Friſchäl
mend, zeigt, wie man auch durch Vervielfältigung ſtatt des teuet
Drucks gut und ſauber umfangreiche Stammliſten (ein Stanm
baum im techniſchen Sinn liegt nicht vor) darſtellen kann. —
folgten u. a noch einige Ahnentafeln, darunter diejenige des G.
heimrats Wilhelm von Opel, mehrere Familienzeitſchr:
ten, Veröffentlichungen anderer deutſcher familienkundlicher
Va=
eine und anderes mehr.
Die Frühlingszeit
Nicht unerwähnt bleibe das von Profeſſor Dr. Erich Bra ſeſiſcherlinge erſcheinen.
denburg, dem Verfaſſer der Ahnentafel Friedrichs des Großs=, nuannt — tritt in der
neu herausgegebene Buch „Die Nachkommen Karls dehulders in ſandigen Kieſe
Großen‟. Es umfaßt deſſen ſämtliche, in der Zeit von 8/7 Der hohle, weißlid
bis etwa 1200 feſtgeſtellte Nachkommen und bietet ſo dem „Ahne ſieimkt, ſo daß nur der
jäger” unendliche Anſchlußmöglichkeiten. — Die ſämtlichen vc. bomfläche aus der Na
gelegten Druckſachen befinden ſich in der Bücherei der Familie chyutzfarbe wird die
geſchichtlichen Vereinigung.
Im Anſchluß erläutert Profeſſor Prgetorius die von IE1
ſeinerzeit für die Ausſtellung „Raſſe, Volk, Familien” angeſellehe
tigten Stamm=, Ahnen= und Sippſchaftstafeln, Eu
Bes
überſichtliche Darſtellungen über die Familienzuſammenhänge dr.
ſche
darauf verzeichneten Perſonen ermöglichen.
rohel
u Gefrierſchutzfliu
inun nächſten beil
Werk und Stellung der Kleinkierzucht in der
Geſamkwirtſchaft.
Uhe
Pu
äuhr 2 Wock
1* Vorſichts
Von manchen 1
— „Kleinvieh macht auch Miſt”, ein altes Bauernſprichwonul ſer vertragen,
deſſen wahrer Sinn ſehr wenig beachtet wird. Denn was werdyn/; zweite
Lorchel=
ſchon ein Häufchen „Miſtkratzer”, ein Bienenſtand mit einig uſthen ſtattfand. Auf
Völkern einbringen, oder etwa ein paar Ziegen gar nicht //07 der Lorchel nach
reden von den anderen Kleintieren, wie Kaninchen, Pelztiew . Am beſten iſt
oder gar Seidenraupen?
bütchel zu meiden
Dabei denkt man nicht daran, daß das Geflügel bei der 70) 4 Vm Pilzmar
ſtändigen Unterbringung, Pflege und Fütterung, die Bienen Hi
der unſachgemäßen Behandlung und die Ziegen bei der nicht ſen=y zur Folge hatte
en anzutreffenden ſchlechten Haltung unmöglich Leiſtungen aufy , Leſterreich ſcho
weiſen können, die hohe Leiſtungen erwarten laſſen.
zlleber alle ſiche
Kaninchenzucht wird vielfach als Kinderarbeit ohnn eüüber Lorchel
ernſte Züchterarbeit angeſehen. Pelztierzucht ſoll auf d77 Hrung durch das Re
freie Wildbahn gehören oder ein Sport ſein, der — wie jeden zühniche Fachko
Sport — Geld koſte, und Seidenbau, ſchon einmal in Deutſckt iſthude (Dr. med.
land zur Zeit Friedrichs des Großen in hoher Blüte, erſcheir/ uMder an
vielen in unſerem Klima einfach nicht durchführbar. Und da UMlſchaft für
können alle Kleintierzweige bei, unſeren klimatiſche=ſukalle für Pilz=
Verhältniſſen mit Erfolg betrieben werden. R/ ).0 auch die Ken
ſie tragen ſogar zu einer Stärkung der Kriſenfeſtigemthlzend zu verbrei
keit des kleinen landwirtſchaftlichen Betriebes bei und bringes Efüc=)ehördlich
betriebswirtſchaftlich geſehen, nicht zu verkennende Vorteile. E /ſthee ſolche mit d
rade in der ſogenannten geldarmen” Zeit ſchaffen verſchieden 1½f Lorche
Kleintiere willkommene Einnahmen, die teilweiſe zur Beſtreitu”
der Lohngelder herangezogen werden können. So mancher dießſ
Nebenerwerbszweige, wie Kaninchenzucht und Seidenbau, kard 20 Sirahenſperrung.
von Altbauern betrieben werden, da nur leichte Arbeiten erſcl” sbergerſt
derlich ſind. Nicht vergeſſen darf man dabei, daß die Erzeugni30 Mabe und M
der Kleintierzucht eine erfreuliche Abwechſlung in deſſtMetaßenv
Ernährung bringen, denn eine ſaftige Suppenhenne, el E04 Is auf
weitere=
fetter Enten= oder Gänſebraten, ein derbes Stück Bauernbrot nuſid Muherkehr geſperrt
Honigaufſtrich, ein ſchmackhafter Ziegen= oder Kaninchenbrat
munden immer
Für die Geſamtwirtſchaft geſehen, ſpielt die Kleintierzu/
keine unbedeutende Rolle. Sie bringt jährlich Erzeugniſſe
Werte von einer Milliarde Reichsmark hervor. Dabei läßt /1
bei der Bienenzucht der Nutzen durch Befruchtung der Obſtbämo
und der landwirtſchaftlichen Kulturpflanzen wertmäßig nicht e
faſſen. Jedenfalls ſteht feſt, daß ohne Bienen ein weit geringen
Ertrag an Obſt und Oelfrüchten zu erwarten wäre.
Im einzelnen beträgt der Erzeugungswert bei:
Geflügelzucht
rund 680,00 Millionen RM.
Bienenzucht
Seidenbau
Ziegenzucht
Kaninchenzucht
Pelztierzucht
40,00
0.05
240,00
25,00
1,60
zuſammen rund 986.65 Millionen RM.
Dieſe Zahlen ſind Beweis genug, welchen Erzeugungswert heil
ſchon die Kleintierzucht darſtellt. Möge es im Rahmen der E
zeugungsſchlacht gelingen, eine weitere Leiſtungsſteigerung,
ſonders in der Geflügelwirtſchaft, zu erreichen.
— Baſler Miſſion. Am Donnerstag nach Oſtern (25 Apic
findet in der Epileptiſchen Anſtalt zu Nieder=Ramſtadt die g.
jahrskonferenz des „Starkenburger Hilfsvereins für die Boſt”
Miſſion” ſtatt. Nachmittags iſt allgemeine Konferenz, zu 9*
alle Miſſionsfreunde herzlich eingeladen ſind. Pfarrer Y0l.
von Reichelsheim hält die Andacht. Miſſionar Ittmann aus
h=
merun, der zurzeit im Heimaturlaub weilt, hält den Vorii”
über „Volksordnungen in Kamerun”.
Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
Das Union=Theater zeigt heute letztmals den herrlichen Gie.
film: „So endete eine Liebe” mit Paula Weſſely. Willy Forſt e
Guſtav Gründgens. In der neuen Ufa=Tonwoche ſind die eſſe
Bilder von der Hochzeit des Miniſterpräſidenten Hermann Ge.
zu ſehen.
In den Helia=Lichtſpielen läuft bei unvermindertem Andill”
der grandioſe Tatſachenbericht „Der Weltkrieg”. Auf jung uſh
hinterlaſſen die wuchtigen Bilder einen tiefen Eindruck.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute letztmals Guſtav Fro
und Luiſe Ullrich in „Der Flüchtling aus Chicago” mit Lil?
ver und Paul Kemp.
— Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den gewaltigen Quei=
Aber-
Belida zeigt heute zum letzten Male ein ſpannendes
teuer zwiſchen den Fronten mit Guſtav Fröhlich und Olga.”
chowa in dem Film: „Abenteuer eines jungen Herrn in ?..
19. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 109 — Seite 7
Frühjahrstoilette des Kraftwagens.
eir Frühling iſt auch in den Kraftwagenverkehr eingedrun=
In den Garagen und Werkſtätten wird wieder mit
Hoch=
gearbeitet; der Kraftwagen, der treue Gefährte ſchöner
muß jetzt gründlich überholt werden, um ihn von den
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eFelilh iu Gſcht 0d Aucheagf che erle
wwerden die Gehäuſe mit Kraftſtoff abgewaſchen, ferner
pung und Hinterächſe gereinigt. Nach Entfernung evtl.
Mrungen vollſtändiges Abſchmieren, wobei es gleichgültig
Die bewegten Teile in Oel oder Fett laufen. Hat der
M=Zentralſchmierung, iſt es erforder ich, dieſe auf evtl.
Ver=
ueen zu prüfen. Beſondere Sorgfalt muß man den
Brem=
ſav enden. Nicht genügend oder ungleichmäßig wirkende
isgerr ſind nachzuſtellen, evtl. wird auch der Bremsbelag zu
wen ſein. An der Lenkung ſind alle Befeſtigungs= und
Ver=
zuessſtellen nachzuſehen. Der Akkumulator hat den Metor
ierfen; er beſorgt die Beleuchtung, das Signalhorn uſw. —
* nachzuſehen, ob er genügend mit Säure gefüllt und
ge=
weiſ. Bei der Wichtigkeit der elektriſchen Anlage ſind Schein=
Schlußlicht. Winker und Innenbeleuchtung in die
Prü=
ir zubeziehen. Auch der Kühler erfordert eine in den
mei=
hüllen nicht aufgewendete Pflege. Die evtl. im Winter
ver=
wale Gefrierſchutzflüſſigkeit wird abgelaſſen; da ſie viel Geld
hſt cat, fängt man ſie in einer Kanne auf und ſtellt ſie zurück
ü im nächſten Herbſt. Dann folgt eine gründliche
Durch=
iug des Kühlers, wobei darauf zu achten iſt, daß angeſetzter
Larmſtädter Fan Teſiſſeeln (evtl. durch eine 5prozentige Sodalöſung)
fortgenom=
ird. Es iſt ratſam den unteren Verbindungsſchlauch
zwi=
nNStorblock und Kühler zu löſen, da die enge Bohrung des
ſſavlaßhahnes die kräftige Durchſpülung und damit den
ſenrabgang hindert.
ſte Hauptſorgfalt muß man ſelbſtverſtändlich dem Motor,
eege jedes Kraftwagens, zuwenden. Zunächſt der Oelwechſel;
inne Winteröl wird abgelaſſen und nach gründlichem
Aus=
ſierrit 1—2 Litern Friſchöl, wobei man den Motor ungefähr
Ruxen laufen läßt, wird dieſes Spülöl durch das
endgülti=
ickere Friſchöl erſetzt. Nun muß der Brennſtoff an der
Unterſeite des Vergaſers abgelaſſen und eine gründliche
Reini=
gung des Schwimmergehäuſes, der Düſe, des Filters und des
Kraftſtoffrohres vorgenommen werden. Zur Prüfung der
inne=
ren Teile des Motors muß man ſich darauf beſchränken, ihn bei
ſchnellem Leerlauf abzuhorchen. War der Motor nicht ſchon
vor=
her auf höchſte Wirtſchaftlichkeit einreguliert, ſo wird es ſich jetzt
im Frühjahr empfehlen, zu einem der Prüfſtände zu fahren, die
die großen Kraftſtoffgeſellſchaften ſo zahlreich eingerichtet haben.
Die Einregulierung des Vergaſers iſt insbeſondere dann
erfor=
derlich, wenn der Motor von reinem Benzin= auf den
Gemiſch=
betrieb umgeſtellt wird. Damit iſt der Vorteil verbunden, daß
nicht bloß das läſtige und für die inneren Triebwerkteile
ſchäd=
liche Klopfen aufhört, der Kraftſtoff leicht und ohne Rückſtände
vergaſt, ſondern daß dieſer auch voll ausgenutzt wird und man
aus der Maſchine bei gleichem Geldaufwand mehr Leiſtung
heraus=
holt. Da die Miſchtreibſtoffe leichtſiedend und energiereicher ſind
als reines Benzin, erfordert eine wirtſchaftliche Ausnutzung das
Einſetzen einer kleineren Düſe. Nicht weniger entſcheidend für
die Leiſtung und Wirtſchaftlichkeit des Motors iſt die Einſtellung
der Zündung. Iſt die Zündung in Ordnung, ſo braucht nur der
Zündzeitpunkt neu reguliert zu werden, wobei zu beachten iſt, daß
Miſchtreibſtoffe ſtets volle Frühzündung vertragen. Eine geringe
Aenderung des Zündzeitpunktes, manchmal nur um den
Bruch=
teil eines Millimeters, kann die Leiſtung ſteigern und dadurch
den Verbrauch reduzieren. Zu der Prüfung der inneren Teile
des Motors kommt die äußerliche Reinigung. Die Zündkerzen
ſind herauszuſchrauben und von evtl. Kohlenanſatz zu reinigen.
Weiter iſt auf richtigen Abſtand der beiden Elektroden zu achten
(0,4—0,5 Millimeter). Dann werden die Zündkabel geprüft, ob
ihre Iſolierung überall unbeſchädigt iſt. Schließlich iſt noch der
Unterbrecher nachzuſehen.
Betrachtet man zuletzt noch das Außere des Wagens reibt
man die blanken Teile mit Petroleum ab, beſſert die Lackierung
aus bzw. friſcht ſie mit einem Poliermittel auf unterzieht die
Bereifung einer kurzen Prüfung, dann kann es losgehen, in den
lachenden Frühling hinein. Dann machen die Ueberlandfahrten
reſtlos Freude, weil man mit Betriebsbereitſchaft und Sicherheit
rechnen kann.
Aus Heſſen.
hoher Blüt Geſſſilſchaft für Pilzkunde in Darmſtadt (Heſſiſche
urchführbar. Lamutſtillle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung).
eren kliman
auch die Kenntnis der gefährlichen Frühjahrs=Lorchel
Ziegen, gui m1t /4 Dorchel nach mancherlei Rätſel zu löſen.
e Kannchen, / Ahwbeſten iſt jeglicher Genuß der
Frühlings=
vrit! zu meiden.
Geflügel RW An Pilzmarkt ſollte ein Pilz. der ſchon ſo viele
Todes=
terung, die Beillellur Folge hatte, ganz ausgeſchloſſen werden, wie
jegen bei der las C eſterreich ſchon der Fall iſt.
nöglich Leiſtußt 6 lber alle ſicheren Erfahrungen beim Lorchelgenuß,
insbeſon=
ten laſſen.
als Kindemterelliet Lorchelvergiftungen, erbitten wir (mit
Unter=
ützrm durch das Reichsgeſundheitsamt) Mitteilung an die
Me=
ierzugt ſos igſli che Fachkommiſſion der Deutſchen Geſellſchaft für
ſein, der — Pilzhde (Dr. med. Welsmann, Pelkum bei
Hamm/Weſt=
chon einmal alezylower an das Mykologiſche Inſtitut der Deutſchen
Vorſicht mit der Frühjahrs=Corchel!
Frühlingszeit iſt gekommen. Morcheln Lorcheln und
tinge erſcheinen. Die Lorchel — vielfach fälſchlich Morchel
ut — tritt in den Frühlingsmonaten (März bis Juni)
be=
emſandigen Kiefernwäldern truppweiſe, oft in großer Zahl
drr hohle, weißliche Stil iſt mitunter ganz im Boden
ein=
iu ſſio daß nur der braune Hut mit ſeiner wulſtig=faltigen
iege aus der Nadelſtreu hervorſchaut. Durch ihre braune
ribe wird die Lorchel oft überſehen.
Ac, nicht genügend bekannt iſt es, daß die FrühlingsLorchel
hL esculenta) als Giftpilz ſehr verhängnisvoll werden
Siie hat auch in den letzten Jahren eine ganze Reihe von
sfällen und ſchweren Vergiftungen verurſacht.
hom vor 100 Jahren bekannt war, bleibt der Genuß der
5 meiſt (nicht immer!) ohne ſchädliche Folgen, wenn die
je der genügend (mindeſtens 5 Minuten) gekochten
eſr dem Genuß weggeſchüttet wird. Sorgfältig (
un=
d2! Wochen) getrocknete Lorcheln ſollen gewöhnlich auch ohne
ſol ſichtsmaßregel bekömmlich ſein.
An manchen Menſchen wird die Lorchel auch mit dem
Koch=
altes Bwuernſutzaſſieva rtragen. Zuweilen tritt erſt eine Erkrankung ein, wenn
wird. Denn m nell duſäite Lorchelmahlzeit in kurzem Zwiſchenraum nach der
ſiemenſtand mi uiſte nrauttfand. Auf jeden Fall bleiben in bezug auf die Giftig=
ſrieben wei)
ntſiu
der Kriſe
i
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und Seiderlie) ald
r leichte Ardeis5t an
bei, daß die EReiciß
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line Suppenn Madic
s Stück Baut
oder Kan
umd zu verbreiten, läßt die genannte Stelle auf ihre
behördlich empfohlene Knollenblätterpilz=
Wand=
ſne, ſolche mit der naturgetreuen Darſtellung der Früh=
Lorchel folgen.
Ettraßenſperrung. Wegen Straßenbauarbeiten wird die
sbergerſtraße zwiſchen Wilhelm=
Jäger=
de und Waldmühlenweg auf Grund des § 34 der
grolßenverkehrsordnung vom 28 Mai 1934 ab 15. April
bes auf weiteres für den Kraftfahrzeug=, Fuhrwerks= und
ſtrerkehr geſperrt.
Skener= und Wirtſchaftskalender
für die Zeit vom 16. bis 30. April 1935.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
20. (23.) April: Abführung der Lohnſteuer für die in der
Zeit vom 1. bis 15. April erfolgten Lohnzahlungen, falls
die in der erſten Hälfte des Kalendermonats für
ſämt=
liche in einem Betrieb beſchäftigen Arbeitnehmer
einbe=
haltenen Lohnſteuerbeträge den Betrag von 200 RM.
über=
ſtiegen haben. (Keine Schonfriſt.)
20. (23.) April: Zahlung der durch Lohnabzug einbehaltenen
Bürgerſteuer auf Grund der näheren Beſtimmungen
(Keine Schonfriſt.) Zahlung an die Gemeindekaſſe.
25. April: Erſte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) auf die
ſtaat=
liche Grundſteuer Sondergebäudeſteuer und
Gewerbeſteuer laut weißem Steuerbeſcheid für das
Rechnungsjahr 1935/36 Hinſichtlich der
Sondergebäude=
ſteuer iſt der unter „C” angeforderte (um 25 Prozent
er=
mäßigte) Betrag zu zahlen. Ueber die Anforderung und
Zahlung der reſtlichen 25 Prozent, die dem neuen
Haus=
zinsſteuer=Anleiheſtock zufließen, ergehen noch nähere
Be=
ſtimmungen.
30. April: Entrichtung des Schulgeldes für die Darmſtädter
höheren Schulen und die gewerblichen Fortbildungsſchulen
für den Monat 1935 an die Stadtkaſſe. (Schonfriſt bis
zum 10. Mai 1935.)
DNB. Erleichterung bei der Vergnügungsſtener am Film=
Volkstag. Am Film=Volkstag, der in Berlin am 26. April 1935,
ſonſt im Reich am 25. April 1935 veranſtaltet wird, finden in
Berlin in allen, ſonſt in den größeren Filmtheatern Vorſtellungen
ſtatt, zu denen jeder Volksgenoſſe ohne Entrichtung eines
Ein=
trittsgeldes lediglich gegen den Erwerb einer beſonderen
Vor=
ſtecknadel Zutritt haben ſoll. Der Herr Reichsminiſter der
Finan=
zen hat ſich damit einverſtanden erklärt, daß von der Erhebung
der Vergnügungsſteuer für dieſe Vorſtellungen abgeſehen wird.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde
1846 weiſt darauf hin, daß am Oſtermontag ein Nachmittags=
Hi Ee We eihe e e ere e
Kunſthalle am Rheintor.
Städt. Saalbau. Montag abend 8 Uhr: Großer
Geſell=
ſchaftsabend, Tanz. Leitung Willy Schlupp. Eintritt frei.
Ratskeller: Samstag nacht geöffnet.
Dg. Arheilgen, 18. April. Reichsbund für
Leibes=
übungen. Im „Weißen Schwanen” fand geſtern abend eige
Beſprechung des erweiterten Ausſchuſſes der Ortsgruppe
Arheil=
gen des Reichsbundes für Leibesübungen ſtatt, zu der neben den
Fachamtsleitern ein Vertreter der Gemeindebehörde und die
Ver=
treter der Sportvereinigung 04, des Turnvereins und des KKS.
erſchienen waren. Nach kurzen Begrüßungsworten ging
Orts=
gruppenführer Hüg zunächſt auf den organiſatoriſchen Aufbau
ſowie Zweck und Ziele des Reichsbundes für Leibesübungen ein
und gab dann die Satzungen bekannt. Zur Ausſprache ſtanden
die größeren ſportlichen Veranſtaltungen des kommenden
Som=
mers, deren Durchführung in den Händen der Ortsgruppe des
RfL. liegt. Die Reichsſportwerbewoche findet in der Zeit vom
26. Mai bis 2. Juni ſtatt. Die Woche ſoll als Auftakt einen
Staffellauf bringen, es folgen dann u. a. Mitte der Woche ein
Handballſpiel und am Samstag ein Fußballſpiel. Das der
Sport=
vereinigung 04 für den 4. Auguſt von der Sportbehörde
geneh=
migte bezirksoffene Schwimmfeſt wird von der Ortsgruppe des
RfL. übernommen. Auch der Turnverein wird daran teilnehmen.
Im Herbſt ſoll eine Wanderung ſtattfinden. Nach Erledigung
weiterer Angelegenheiten ſprach Ortsgruppenführer Hüg über
die gemeinſame Arbeit der in der Ortsgruppe
zuſammengeſchloſ=
ſenen ſporttreibenden Vereine im Dienſte der Leibesübungen. Um
dem geſteckten Ziele näher zu kommen und Breitenarbeit leiſten
zu können, will ſich der Ausſchuß nunmehr alle 4 bis 6 Wochen zu
Sitzungen zuſammenfinden.
J. Griesheim. 18. April. Herr Jakob Landau 4., Groß=
Gerauer Str. 50 kann am heutigen Tage auf eine ununterbrochene
25jährige Beſchäftigung im hieſigen Lager zurückblicken. Seine
damalige Dienſtſtelle, die Garniſonverwaltung, wurde nach dem
Krieg die Reichsvermögensſtelle und heute unterſteht die
Ver=
waltung des Platzes dem Finanzamt Darmſtadt=Stadt
Liegen=
ſchaftsſtelle. Landau iſt wegen ſeiner vaterländiſchen Geſinnung
und Pflichttreue hoch geſchätzt, und wegen ſeiner Hilfsbereitſchaft
bei ſeinen Arbeitskameraden ſehr beliebt. — Dererſte
Anbau=
verſuch im Neuland Griesheim. Die Umbruch= und
Kulturarbeiten durch Spaten, Pflug und Egge ſowie die nötigen
Entwäſſerungsanlagen ſind ſoweit gediehen, daß ein Teil des
Ge=
ländes ſchon bepflanzt iſt. So iſt der Mönchbruch, ungefähr 185
heſſiſche Morgen groß, mit Hafer angeſät. Auch in den ſogenannten
Torflöchern iſt ein großer Teil des Neulandes mit Erbſen. Wicken
und Hafer beſät, der Futterzwecken dienen ſoll. Der größere Teil
aber, der ſowohl der Gemeinde als Privaten gehört, wird zur Zeit
mit Frühkartoffeln bepflanzt. Viele fleißige Hände ſind jetzt auf
dem ſeither unfruchtbaren Sumpfgelände bemüht, die Setzkartoffeln
in die Erde zu bringen. Die Leitung des ganzen ruht in den
Händen des Herrn Landeskulturrates Reich. Durch dieſe
einheit=
liche Organiſation iſt die Gewißheit gegeben, daß das Werk auch
gelingt. Vor der Anſaat wurde Kali und Ammonſalpeter geſtreut.
Schon vor Jahren hat man in dem obengenannten Sumpfgelände
Anbauverſuche mit Kulturpflanzen gemacht. Aber alle dieſe
Ver=
ſuche mußten fehlſchlagen, weil keine Kulturpflanze in einem
Boden gedeiht, der ſauren Untergrund hat. Jetzt aber fließt in
den vielen neuangelegten Gräben das Waſſer fort. Schnee und
Regen dringen in die Tiefe und in ihrem Laufe wird der Boden
immer mehr entſäuert, das iſt der Hauptzweck des ganzen. Der
Boden muß nicht ſauer, ſondern alkaliſch ſein, um als Kulturland
zu gelten. Das Geſamtumbruchgelände, das bis jetzt erfaßt iſt,
umfaßt 600 Morgen.
Ar. Eberſtadt. 18. April. Goldenes Ehejubiläum.
Die Eheleute Guſtav Müller und Frau, Schulſtraße 19, begehen
am Karfreitag den Tag ihrer goldenen Hochzeit.
Ar. Eberſtadt, 18 April. Feſt der Arbeit. Die hieſige
Ortsgruppe der NSDAP. rüſtet bereits zum höchſten Feiertag
des deutſchen Arbeiters. Oxtsgruppenleiter Marquardt hatte zur
Vorbereitung die Vereinsführer und Führer der
Parteigliederun=
gen zu einer Sitzung am Mittwoch in das „Deutſche Haus”
be=
rufen. Das Feſt der Arbeit gliedert ſich hiernach in 2 Teile: Am
Vorabend des 1. Mai feierliche Einholung und Aufſtellung des
Maibaumes auf dem Marktplatz mit Anſprachen,
Geſangsdarbie=
tungen, Volkstänzen uſw. Am 1. Mai Feſtzug nach dem Feſtplatz
unter Beteiligung ſämtlicher Handwerkergruppen in ihren
je=
weiligen Trachten, Vereinen. Parteigliederungen. Auf dem
Feſt=
platz die üblichen Darbietungen, die entſprechend dem Sinn des
Tages in ihren Einzelheiten und Zeiten noch näher feſtgelegt
werden.
Fb Groß=Zimmern, 18. April. Generalverſammlung
der Bäuerlichen Bezugs= und
Abſatzgenoſſen=
ſchaft. Herr Pullmann eröffnete die Verſammlung und betonte
in ſeiner Anſprache, daß in Groß=Zimmern die Baſis für eine
Genoſſenſchaft recht ſchwierig ſei. Auch Vorſtandsmitglied
Anger=
meier ſprach zu dieſem Thema. Die vom Rechner Göbel zur
Ver=
leſung gebrachte Bilanz zeigte, daß die Genoſſenſchaft finanziell
auf geſunder Grundlage ſteht. Im Jahre 1934 haben ſowohl die
Schulden als auch die alten Außenſtände abgenommen. Für
etwa=
ige Ausfälle ſind 5000 RM. Reſerven vorhanden. Vom
Reinge=
winn werden 283 RM. dem Rückſtellungskonto zugeführt,
außer=
dem werden die Anteile der Genoſſen mit 5 Prozent verzinſt. Das
ausſcheidende Vorſtandsmitglied Angermeier wird wiedergewählt.
desgleichen auch die beiden Aufſichtsratsmitglieder Göbel (LOF)
nud Buchsbaum. Es ſprach dann Herr Angermeier über
Saatgut=
wechſel, der auch auf Kartoffel ausgedehnt werden ſoll. Ferner
gab er Natſchläge über Hedderichbekämpfung und ermahnte die
Landwirte im Rahmen der Erzeugungsſchlacht alles zu tun, was
eine Ertragsſteigerung bringen kann.
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ENZE.D. HANNOVER
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 109
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
*Aus Bickenbachs vergangenen Tagen.
Von L. P.
Die alte Burg Bickenbach.
Das Geſchlecht der Herren von Bickenbach wird urkundlich zum
erſten Male zu Beginn des 12. Jahrhunderts erwähnt. Im Jahre
1130 wurde eine, durch Konrad von Bickenbach errichtete Kapelle
in der Burg Bickenbach eingeweiht.
Eine halbe Wegſtunde weſtlich der Bahnlinie, und nur
we=
nige Schritte öſtlich des ſogenannten Eichwäldchens erhebt ſich,
einige 20 Meter hoch, der Weilerhügel. Noch heute erkennt
man die Gräben, die einſtens der Burg Schutz und Schirm
ver=
liehen. Bei Grabungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts fand
man hier Meſſer, Nägel, Geſchirre und Tonkrüge, ſowie Teile des
Eichenroſtes, auf dem die Burg erbaut war.
Wie ſchon erwähnt, wurde im Jahre 1130 in dieſer Burg eine
Kapelle eingeweiht. Die jetzt noch vorhandene
Einweihungsur=
kunde zeigt eine Reihe von Unterſchriften (Biſchöfe von Worms,
Chur, Straßburg uſw.) die darauf ſchließen laſſen, daß die
da=
maligen Herren von Bickenbach in gar hohem Anſehen ſtanden.
Brandſpuren laſſen vermuten, daß die Burg um 1200 zerſtört
wurde.
Das Schloß Bickenbach.
heute das Alsbacher Schloß genannt wird erſtmals im
Jahre 1265 erwähnt. Die Herren von Bickenbach erbauten es, da
ſie ihren Stammſitz, die Burg Bickenbach am Weilerhügel,
ver=
loren hatten.
Auf einem Bergvorſprung bei dem Dorfe Alsbach, unterhalb
des Malchen (Melibocus), erheben ſich noch heute ſeine trutzigen
Ueberreſte und ſchauen als beredte Zeugen ihrer einſtigen Größe
weithin in das deutſche Land. Der geräumige Innenraum der
Burg muß ehedem viele Gebäude beherbergt haben.
In gleicher Zeit wird auch erſtmalig die Burg
Tannen=
berg bei Seeheim genannt. Raubritter unternahmen von hier
aus ihre verwegenen Streifzüge. Schon im Jahre 1399 wurde die
Burg auf Betreiben der Kaufmannſchaft erſtürmt und vollſtändig
geſchleift.
Das Dorf Bickenbach
wird ſchon zur Zeit der karolingiſchen und ſächſiſchen Kaiſer, im
8. und 9. Jahrhundert, erwähnt. Im Jahre 812 ſchenkte König
Heinrich II. dem Kloſter Lauresham (Lorſch) den ſogenannten
Kirchenforſt. Als Grenzort desſelben wird in der
Schenkungs=
urkunde Bickenbach genannt. Schon im Jahre 1130 hatte
Bicke=
bach uffem Sand ſeinen eigenen Pfarrer. Sand iſt ja heute
noch das Hauptmerkmal unſerer Gegend. Der Weißgerber, an der
Eberſtädter Straße, der früher bis an den Landbach heranreichte,
und der Leichtböl. (vom Pfarrhaus bis zum Alsbacher Bahnhof)
erheben ſich dünenartig über das ſie umgebende Gelände.
Das mächtige Geſchlecht der Herren von Bickenbach iſt im
Jahre 1497 ausgeſtorben. Erſt nach langen Streitigkeiten, u. a.
mit dem Haus Erbach, kam das Dorf Bickenbach im Jahre 1714
endgültig an Heſſen.
Das Kirchſpiel Bickenbach
ſtand unter dem Erzbistum Mainz und umfaßte um 1487 noch
fol=
gende Orte: Alsbach, Auen, Hartenau, Hayn (Hähnlein), Loart
(Laut), Moxſtadt, Staffel, und wahrſcheinlich Eſchollbrücken und
Langwaden. Von all dieſen Filialorten iſt nur Hartenau bei
Bicken=
bach geblieben. Alle anderen wurden im Laufe der Jahre zu
ſelb=
ſtändigen Kirchſpielen erhoben bzw. anderen Kirchſpielen
einver=
leibt
An Loart (Laut) erinnert heute nur noch ein Waldſtück im
Norden Bickenbachs, am Seeheimer Viehweg; es nennt ſich im
Volksmund. In der Laut” An Moxſtadt oder Mixſtadt
er=
innert nur noch die Bezeichnung „In. den Mixſtädter
Gär=
ten”, in der Gemarkung Alsbach.
Die Kirche
iſt, wie aus den alten Schriften zu erſehen iſt, wahrſcheinlich ſchon
lange vor 1130 erbaut worden. (1130 Einweihung der Kapelle in
der Burg Bickenbach, ſiehe oben) Dem Volksmunde nach
verkün=
dete ihr Geläut: Der Sand iſt mein, bis an den Rhein.
Im Dreißigjährigen Krieg, und zwar am 19. Mai 1622,
wur=
den die Kirche und 20 andere Gebäude durch brandſchatzende
mansfeldiſche und bayeriſche Soldaten zerſtört.
Im Staatsarchiv zu Darmſtadt befindet ſich noch die Urkunde,
worin die Gemeinde den damaligen Herren Bickenbachs, einen
„Grave zu Erbach” bittet, die Kirche wieder aufzubauen.
Schon im Jahre 1623 wurde mit der Wiederherſtellung der
Kirche, ſowie des Pfarrhauſes begonnen. Im Laufe der folgenden
Jahrzehnte waren jedoch immer wieder Erneuerungsarbeiten
von=
nöten. So hat u. a. im Jahre 1677 Landgraf Ludwig IV einen
ſteinernen Altar errichten und 1681 die Regentin Eliſabetha
Dorothea ,den oberſten Boden der Kirche borden und täfeln
laſſen‟. Die größten Aufwendungen mußten für die
Unterhal=
tung des Dachſtuhles gemacht werden. So lieferte im Jahre 1718
der Forſtmeiſter von Minigrode 17 Stämme Tannen= und 6
Stämme Eichenholz für den Dachſtuhl und neue Stände in der
Kirche; die Löhne wurden vom fürſtlich=heſſiſchen Amt Seeheim
bezahlt. Die meiſten Unkoſten verurſachte, wie ſchon erwähnt die
laufende Unterhaltungsarbeit am Dachſtuhl, der
höchſtwahrſchein=
lich beim Neubau mit ſchlechteſtem Material hergeſtellt worden
war. Von ſeiten der Behörde entſchloß man ſich daher, den
Dach=
ſtuhl vollkommen zu erneuern und andererſeits, wegen der dauernd
anſteigenden Seelenzahl des Kirchſpiels, das Kirchenſchiff zu
ver=
größern.
Im Jahre 1808 wurde mit dem längſt geplanten Kirchenbau,
unter Freigabe des Kirchenkaſtens begonnen. Der Turm blieb in
ſeinem Umfange beſtehen. Die Kirchenwände, ſowie Chor und
Sakriſtei wurden niedergeriſſen.
Die neue Kirche hat jetzt eine Länge von 21,0 Meter, eine
Breite von 12,0 Meter und eine Höhe von 7.0 Meter. Die
ent=
ſprechenden Maße für die alte Kirche waren für die Länge 8,75
Meter bzw. 9,75 Meter für die Breite.
Am zweiten Pfingſttag 1809, dem 22. Mai, wurde das
neu=
erbaute Gotteshaus durch den damaligen hieſigen Pfarrer, Inſp.
Piſtor, eingeweiht. Zur Feier des Tages wurden laut der
noch vorhandenen Rechnungen jedem Gemeinsmann 2 Schoppen
neuen Weins geſpendet.
Aus der alten Kirche wurde u. a. die Orgel in die neue
wieder eingebaut. Sie war ein Geſchenk des Obriſten Gerber
aus dem Jahre 1705.
Der am 2. Auguſt 1905 verſtorbene, kinderloſe Chriſtian
Hennemann 2. beſtimmte in ſeinem Teſtament einen Betrag
von 2500 — RM. zum Ankauf einer neuen Orgel und verlangte,
daß an ſeinem Todestage oder dem darauffolgenden Sonntage
das Geſangbuchlied 438 (Ich hab mein Sach Gott heimgeſtellt)
geſpielt und geſungen werde.
Die Glocken.
Bei der Zerſtörung der Kirche am 19. Mai 1622 (ſiehe oben)
wurden die damals vorhandenen Glocken faſt reſtlos vernichtet.
Schon im Mai 1628 wurde durch den damaligen Fürſten Georg
Kirche, vom Friedhof geſehen.
Freitag, 19. April 1.4
von Heſſen eine neue Glocke geſtiftet. Aus ihrem unteren Rande
iſt ein Stück herausgeſprungen; es wird noch heute auf dem
Rat=
haus aufbewahrt.
Eine zweite, die größere Glocke, iſt ein Geſchenk des
Schult=
heißen Hans Quick aus dem Jahre 1631. Sie mußte wegen
eines kleinen Fehlers im Jahre 1847 umgegoſſen werden und trägt
auf der einen Seite den Namen des hochherzigen Stifters, auf der
anderen den Spruch: Töne lange zum Lobe Gottes und zum
Segen derer die deinem Rufe folgen. Es geht die Sage, daß die
Frau des Stifters bei dem Guß eine Schürze voll Kronentaler
in den Schmelzofen geworfen hat.
Der kinderloſe Johann Ph. Ahl 1. ſtiftete nach dem Tode
ſeiner Frau im Jahre 1885 eine dritte, die kleinſte Glocke, das
ſogenannte Aehlſche. Sie trägt die Aufſchrift: „Wer meinem
Rufe folgt, wird nicht zuſchanden werden.” Im Weltkriege wurde
ſie von ihrer hohen Warte herabgenommen, um dem Vaterlande
zur Verfügung zu ſtehen.
Der Kirchhof
liegt rings um die Kirche, auf dem höchſten Punkte des Dorfes,
dem ſog. Leichtböl (Leichenhügel). Umgeben von ſtarken Mauern
bot er den Einwohnern in den unruhigen Zeiten des 30jährigen
Krieges Schutz gegen feindliche Ueberfälle. Die ſüdliche
Um=
faſſungsmauer ſtand ungefähr in 25 Meter Entfernung von der
Kirche in Höhe des heutigen Leichenhauſes. Der jetzt ebenfalls
zum Kirchhof gehörige, ſüdlich dieſer Mauer gelegene Teil des
Leichtböls hieß früher der Markt. Hier wurde wahrſcheinlich
Sonntags für die Filialiſten Markt, d. h. eine Art Meſſe
abge=
halten. Der Friedhof an ſich war alſo weſentlich kleiner als
der heutige. Es iſt deshalb rätſelhaft, wo alle Toten Platz
ge=
funden haben, um ſo mehr, als ja verſchiedene Filialdörfer hier
ihre Begräbnisſtätte hatten. Die Reichenbacher Chronik des
Pfarrers Martin Walter berichtet in dieſem Zuſammenhang,
daß im Jahre 1611 u. a. in Bickenbach am 19. Juni „Die
Tod=
ten Bein im Kärner” (Beinhaus) begraben worden ſind.
Es iſt durch eine Predigt, die der damalige Superintendent
Hein=
rich Leuchter bei dieſer Feierlichkeit in Bickenbach hielt, erwieſen,
daß ſüdlich der Kirche ein Beinhaus ſtand. In dieſem wurden die
ausgegrabenen Knochen aufgebahrt und konnten ſomit von den
Angehörigen verehrt werden. Es ſoll gut 100 Fuß lang. 8 Fuß
hoch und 16 Fuß breit geweſen ſein. (Ein Beinhaus iſt heute noch
in Oppenheim vorhanden.) Unſer heutiger Friedhof, mithin einer
der ſchönſten der Umgebung, bietet einen wundervollen Ausblick
nach dem vorderen Höhenzug des ſchönen Odenwaldes. Sehnſüchtig
und wehmutsvoll gedenken wir im ſtillen derer die weitab von
der heiligen Ruhe des heimiſchen Kirchhofes in fremder Erde
ihre letzte Ruheſtätte finden mußten.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 18. April. Spar=und
Darlehns=
kaſſe e.G.mu.H. In einer dieſer Tage ſtattgefundenen
gemein=
ſchaftlichen Sitzung der Verwaltungsorgane der Genoſſenſchaft
wurde die Bilanz für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1934 geprüft.
Es iſt daraus die erfreuliche Feſtſtellung zu treffen, daß ſich der
Umſatz gegenüber dem Vorjahre wiederum um ein ganz
Beträcht=
liches geſteigert hat, namentlich im Warenverkehr. der eine
be=
deutende Zunahme zu verzeichnen hat. Auch die Spareinlagen
haben eine Steigerung erfahren. In einer ganzen Reihe von
Fällen hat die Kaſſe durch Hingabe von Darlehen den
wirtſchaft=
lich Schwachen geholfen und damit zur Belebung der Wirtſchaft
nicht unweſentlich beigetragen. Auch das abgelaufene
Geſchäfts=
jahr ſchließt, wie die vorausgegangenen, mit einem nennenswerten
Reingewinn ab, der nach dem Vorſchlag des Vorſtandes reſtlos
dem Reſervefonds zugeführt werden ſoll. Die Reſerven der
Ge=
uoſſenſchaft erreichen damit eine Höhe, daß man eventuellen
Rück=
ſchlägen mit Ruhe entgegenſehen kann. Sie geſtatten aber auch der
Genoſſenſchaft nunmehr der Frage der Umwandlung in eine
G.m.b.H. näher zu treten. In der Mitte Mai dieſes Jahres
ſtatt=
findenden Jahresverſammlung wird die Verwaltung der
Mit=
gliederverſammlung einen dahingehenden Vorſchlag zur Annahme
unterbreiten. — NS Volkswohlfahrt. Als Abſchluß des
WHW. wurden am geſtrigen Nachmittag an die bedürftigen
Volks=
genoſſen unſerer Gemeinde nochmäls Eier und Mehl verteilt. Die
Kinder der bedürftigen Familien erhielten gefärbte Oſtereier, was
bei dieſen die Oſterfreude ganz beträchtlich hob.
G Ober=Ramſtadt, 18. April. Hier iſt ein in den 60er Jahren
ſtehender Land= und Gaſtwirt kreiwillig aus dem Leben geſchieden.
Anſcheinend haben den ſtets fleißigen und ſtrebſamen Mann
auf=
getretene Krankheitserſcheinungen zu dieſem Schritt veranlaßt.
Fd. Ober=Klingen. 18. April. Todesfall. Nach einem
längerem. ſchweren Leiden iſt am Samstag abend der in unſerer
Gemeinde ſo beliebte und vorbildliche Landwirt Johannes Lutz 2.
im Alter von 49 Jahren unerwartet aus dem Leben geſchieden.
Durch ſeinen aufrechten Charakter verſtand er es, ſich Freunde in
allen Kreiſen zu erwerben. Der Verſtorbene war ein treuer
Kämpfer für das neue Deutſchland, ein langjähriges
Gemeinde=
ratsmitglied und 1. Präſident des Kriegervereins Politiſche
Leitung, SA., Kriegerverein und viele Volksgenoſſen von nah und
fern, voran die umflorten Fahnen, begleiteten ihn zur letzten
Ruheſtätte. Pfarrer Knodt hielt die ergreifende Trauerrede
Nach=
rufe wurden gewidmet von ſeiten der Gemeinde durch
Bürger=
meiſter Pg. Rauch von der NSDAP. durch Propagandaleiter Pg.
Leinert und vom Kriegerverein durch Kamerad Adam Lohnes.
IPD. König i. O., 18. April Großfeuer imOdenwald.
Auf bisher noch unaufgeklärte Weiſe gerieten am Mittwoch abend
die Hofreite des Adam Koch und die Scheune des Landwirts
Hein=
rich Flechſenhaar in Brand. Als die Feuerwehr eintraf, ſtanden
die beiden Scheunen mit einigen Nebengebäuden in hellen
Flam=
men. Während das Vieh aus den Ställen geborgen werden konnte.
fiel ein großer Teil der landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräte
dem Feuer zum Opfer, das an den Stroh= Heu= und Holzvorräten
reiche Nah=ung fand. Nach 1½ſtündiger Tätigkeit konnte das Feuer
auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Mit den Aufräumungsarbeiten
wurde ſofort begonnen. Es war ein Glück, daß Windſtille herrſchte,
ſonſt wäre der alte Teil Königs mit ſeinen eng zuſammengebauten
Bauernhofreiten und Scheunen gleichfalls vom Feuer erfaßt
worden.
Cf. Birkenau, 17. April. Achtet auf eure Kinder.
Ein Kraftwagen fuhr heute vormittag auf der Adolf=Hitler=Str.
(Ortsdurchfahrt der Provinzialſtraße Weinheim-Fürth) einen
kleinen Jungen an, der auf der Straße an einem Sandhaufen
ſpielte. Der Kraftwagenfahrer, der anſcheinend verſuchte, davon
zu fahren, konnte geſtellt werden. Kinder ſollten vom Spielen an
verkehrsreichen Straßen zurückgehalten werden. Der Junge erlitt
Verletzungen am Oberſchenkel.
— Biebesheim. 18. April. Ankörung des Jungviehes in das
Herdbuch. Geſtern vormittag fand auf dem hieſigen Marktplatze
die Ankörung des Jungviehes der Mitglieder des hieſigen
Rinder=
zucht=Vereins der Landwirtſchaftskammer ſtatt. Insgeſamt waren
hierzu ungefähr 40 Stück Jungvieh angetrieben. —
Verbrei=
tung unwahrer Gerüchte. In einer geſtern am Amts=
gericht Groß=Gerau ſtattgefundenen Verhandlung wurden drei
junge Leute von hier zu je 1 Woche Gefängnis mit dreijähriger
Bewährungsfriſt bzw. einer davon zu einer Geldſtrafe von 100
RM. und Tragung der Koſten des Verfahrens verurteilt.
Kreistag des Kreiſes Groß=Gerau.
Be. Groß=Gerau 18. April. Den Vorſitz führte der ſtell=
Kreisdirektor, Reg.=Rat Guthermuth. Er konnte von 17 Kreisso
mitgliedern 12 begrüßen. Reg.=Rat Guthermuth gedachrt
nächſt des letzten Kreisdirektors Dr. Straub, dem er für=
Wirken auf ſeiner neuen verantworungseichen Stelle alles
wünſchte. Aus dem Kreisamt ausgeſchieden iſt ferner Regier.
rat Dr. Schmahl. Auch ihn begleiten die beſten Wünſchee
Kreistages. Sein Nachfolger wurde Regierungsrat Koehler
beſondere als Leiter des Wohlfahrts= und Jugendamtes unz
Kraftfahrzeugabteilung. Durch den Tod wurden zwei Bre
dem Kreisamte entriſſen. am 12. Juli 1934 Verwaltungsinſn!
Mahr und am 13. April 1935 Verwaltungsinſpektor Ihrig.
Die Kreiskaſſenrechnung für 1933 und der Verwaltungsr:
ſchaftsbericht des Kreisausſchuſſes für 1933 wurde vom Kre
vorbehaltlich der Prüfung durch die Oberrechnungskammer 2u
ſtadt genehmigt.
zu häte 9.
Der Kreisvoranſchlag für das Rechnungsjahr
Abeſinier.
ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit einem Betrag
goſer ſcht
1002 170 RM. ab. Das heißt um rund 78 000 RM.
niedrige=
uin neuer Bekan
im Vorjahr. Dies geht hauptſächlich auf den Fortfall eines 30
ich wußte, daß
laufenden Poſtens zurück. Eine weitere Droſſelung der
Aus=
war nicht durchführbar, da bereits im Vorjahr einſchnei.
fade und Luſt b
Kürzungen vorgenommen worden ſind. Es ergab ſich im Gegnl
konnte mit 4
die Notwendigkeit bei einzelnen Kapiteln die Beträge im V)
ſchlag heraufzuſetzen, ſo beiſpielsweiſe auf dem Gebiet Kunkitukil Firchen ſishls
Wiſſenſchaft, bei dem für das Landestheater ein Zuſchufsz 10 M0 Freudemtole.
bihten wir!” ſagte
3000 RM. vorgeſehen iſt. Auf dem Gebiet der Wohlfahrtspfle
gegenüber dem Vorjahr ein Mehrbedarf von rund 18 000 RM/¼ Ms waren wohl
Voranſchlag enthalten. Das Betriebskapital wurde von 60 000 zubrochen hatte.
40 000 RM. herabgeſetzt. Sonſt konnten noch kleinere Einſparug ssie waren der Anſt
Nein, es war eih
urflit vatr Nit
is Matd 10d
der dann lachte
Irgend
vorgenommen werden. Günſtig ausgewirkt haben ſich für
Kreis wie auch im Vorjahr, dem Rechnungsjahr 1934, die
faſſenden Maßnahmen des Führers und der Reichsregierun./
Arbeitsbeſchaffung. Die anhaltende gute Beſchäftigung im 74u dem Lege d
Opelwerken, die Arbeit bei der Reichsautobahn, die Erweitnennjans aus ſeinem Le
bei der Kunſtſeidefabrik Kelſterbach und die Arbeitsbeſchaffur, Arutzdem ..."
den Gemeinden hat zu einer Verminderung der Erwerbs :/ füül, daß irgendein
insbeſondere auch der Wohlfahrtserwerbsloſen, geführt. Dasſ Wein Name iſt I
ſamtvermögen beträgt 404 324 RM. Die Schulden betrymas zu neutral ;
132 552,47 RM. Die Kaſſenlage hat zu keinerlei Schwierigſlu Much ſonſt fält mi
geführt. Der Voranſchlag wurde verabſchiedet.
Straßen zu gehei
Die Steuerausſchlagſätze für 1935 werden einſtimmig auzaßzen Bogen aus und
gleichen Höhe wie im Vorjahr beſchloſſen. Es wird dann überSM- „lmitten hindurchgehe
Zuſchuß zum Bau eines Stadions mit Schwimmbad in Groß=G,
beraten. Ein Weiterbetrieb der bisherigen Badeanſtalt in G1.Er lächel, oe
Gerau iſt nicht mehr möglich. Da bisher die umliegendemf! einige Selunden.
meinden zum weitaus größten Teil überhaupt keine eigene S/eſücht zu fallen. 2c
gelenheit beſitzen, ſo ſoll die für Groß=Gerau geplante Anla/ütlitz.
geſtaltet werden, daß ſie allen Erforderniſſen Rechnung trägt4/ / Endlich gelangen 1
Kreisausſchuß hat daran gedacht, einen Zuſchuß von 10 000 1 ½ Es iſt kein Haus,
zur Verfügung zu ſtellen. Die unmittelbar beteiligten Geme: 11.Zwei Dinge falln
ſollen ſich auch mit Zuſchüſſen beteiligen. Der Kreis wird für:/cwn Mauer umgeben
Gemeinden einen weiteren Betrag von 10 000 RM. als zins=
Darlehen zur Verfügung ſtellen. Der Kreistag erhebt dieſe Wſen Sodaten, beo
lage zum Beſchluß. Der Kreistag erklärt ſich einſtimmig mn) / arum loſen Sie
Eu5ch habe Feinde",
Erbauung von Beamtenwohnhäuſern einverſtanden.
Regierungsrat Guthermuth verwies in ſeinem Schlußworn/!) Frage Eiſ.
die Dank der weitſichtigen und umgreifenden Maßnahmeml 700s weite, was m
Führers und der Reichsregierung eingetretene Beſſerung der 4Muns erſchrocken zur
auch innerhalb des Kreiſes und beſchloß die dritte Sitzungdl /Das gleiche Bild bi
Kreistages im neuen Deutſchland mit einem dreifachen Sieg) üſchwarzen Sklaven
auf den Führer.
ſei Hern erblickt.
Be. Groß=Gerau, 18. April. Kreisabteilung Gru /Fürchten ihn ſeine
Gerau des deutſchen Gemeindetages. Außer: FMiſter Smith fü
Bürgermeiſtern waren auch die Beigeordneten und Ortsgrun
leiter der NSDAP. zahlreich erſchienen. Den Vorſitz führt 1/—s
Obmann der Kreisabteilung Groß=Gerau, Bürgermeiſter Ml „Bie iſt ganz mot
ler=Rüſſelsheim. Zu Punkt Bodenbenutzung 1935 referiert. 1z bichen und europäi
Breunig von dem Landesſtatiſtiſchen Amt Darmſtadt. In ſi PEr muß ungeheuer
Ausführungen wies er auf die große Bedeutung der B53 P Aber trotzdem
benutzungserhebung 1935 im Zuſammenhang mit der ErzeugA 2So iſt auch auff
ſchlacht hin und legte den Bürgermeiſtern ans Herz. die Erls / Zigarren, Liköre, de
ordentlich und gewiſſenhaft durchzuführen, da nur wahrheitsges) 7Das iſt mehr als
Angaben den Zweck der Bodenerhebung erfüllen können. MHeinſte Handreichu
ſchließend ſprach über das die Gemeinden zur Zeit am men
intereſſierende Thema „Die deutſche Gemeindeordnung” der
ſchäftsführer der Landesdienſtſtelle Heſſen/Heſſen=Naſſau ds det 2Mſiſter Smith erz
ſchen Gemeindetages Dr. Göb., Frankfurt a. M. An Hand Ezenſation, die er n
geſetzlichen Beſtimmungen erläuterte der Referent die Bedeuttr/ Söchließlich frage ich
und Wichtigkeit des Amtes des Bürgermeiſters, des Beigeodur! AMo bleibt denn
und des Gemeinderates nach der neuen Gemeindeordnung. —
rege Ausſprache zeigte, mit welch gkoßem Intereſſe die Anweſeg ,er Smith hat
ay Seine Augen gli
den Ausführungen Dr. Göbs gefolgt waren.
— Gernsheim, 18. April. Waſſerſtand des Rheinsy10 ſein Hend an
Pegel in Gernsheim am 17. April 194 Meter, am 18. EMA/ Schrecken auf ſ
2,01 Meter, jeweils morgens um 5.30 Uhr.
„Möſt er ein ſo grat
1Wir rauchen und tr
Aus Oberheſſen.
Lauterbach. 18. April. Alle für Einen. Ein Tug muß of
ſpiel edelſter Dorf= und Volksgemeinſchaft bietet ſich gegenw ahleßhien, daß
in dem Kreisort Altenſchlirf, wo vor wenigen Wochen durch 1 K5l ind
große Feuersbrunſt mehrere Hofreiten zerſtört wurden. Die/ettin.
völkerung von Altenſchlirf und der ganzen Umgebung ſtellt ſi)Erſuchte ar
ſelbſtloſer Hilfsbereitſchaft den obdachlos gewordenen Bauerr) 700 mbeilbar
Aufräumung der Brandſtellen und zum Wiederaufbau 1(fhlle die Fäut=
Häuſer zur Verfügung. Alle Hände helfen mit, den vom
Brandkataſtrophe betroffenen Bauern die Zeit der Obdachloſf
EToN
ſo kurz und leicht als möglich zu machen.
Aus Rheinheſſen.
— Mainz. 18. April. Das 1. Naſſ. Inf.=Regt. Na)mich
mit Kriegsformationen (Reſ. 87. Landw. 87, Inf.=Regtr. 180.
253. 349 365, 468) begeht am 4. und 5. Mai in der alten Gant
Mainz ſeine 125=jährige Gründungsfeier mit einem großen
Mi=
ſehen der alten treuen Waffengefährten. Anmeldungen
Quartierbeſtellungen (Hotel= Privat=, Maſſenquartiere) ſüu
Kamerad Jakob Weil, Goetheſtr. 3, zu richten. Der Beitragl
1.50 RM. iſt einzuzahlen auf das Poſtſcheckkonto Frankfurt a0
Nr. 999, der Mainzer Volksbank für das Konto J. R 87. W0
ſehensfeier. Auf Wiederſehen am 4. und 5. Mai in Mainz!
Wohnungsumzug und Tierſchus.
Immer noch kommt es vor, daß bei Umzügen den
gegenüber nicht die erforderliche Sorgfalt angewendet wird.
Tiere werden in der alten Wohnung zurückgelaſſen, ohne dah
ſich darum kümmert, wer in Zukunft ihre Pflege und Wan
übernimmt. Beſonders trifft dieſes Los die Katzen. Der
Wohnungsinhaber hat keine Luſt, das fremde Tier zu behaltehl
zu pflegen, er jagt die Katze hinaus und überläßt ſie ihren
ſal, und ſo werden dieſe Tiere heimatlos und elend. Sche!
Auf der Bruſt des
Ms.
HLund zurückzuk
Hous ſt ja
-Lus nicht
ief zu einer
in eüönen.
Wolte
S
SiN ROdAbſch
au
13
n der Ael
ie danhier Eein muite
ſetr
gen. e
Blaue
ohne Obdach ſchleichen die verſtoßenen Katzen umher. Der Yic
quält; um ſich das Leben zu erhalten, ſtehlen ſie und ſe
Vögel. Sie ſind durch Menſchenſchuld zum Wildern verut ..
richten in der Jagd Schaden an, werden verfolgt, gehetzt und.
den ein qualvolles Ende. Verantwortlich hierfür iſt der
der es unterlaſſen hat, die Pflichten zu erfüllen, die das Geſel My
züglich der Haltung, Pflege und Unterbringung eines Tieres.” bſchüb,
ſchreibt.
Nach den Beſtimmungen des Reichs=Tierſchutzgeſetzes iſt SS N.
boten und ſtrafbar, ein Haustier auszuſetzen. Das Ausſetzeh.?.
Haustieres liegt vor, wenn es von dem Tierhalter, um ſich ///3
zu entledigen, in eine Lage gebracht wird, in der es ſich
überlaſſen und ohne Pflege iſt.
Der Reichs=Tierſchutzbund, die Spitzenvertretung des deit
Tierſchutzes, fordert deshalb alle Volksgenoſſen auf. jede dell
FFAN5
bekannt werdende Vernachläſſigung eines Haustieres und
lich beim Ortstierſchutzverein oder bei der zuſtändigen 80‟
behörde zur Anzeige zu bringen. Jedermann iſt hierzu berechee
Es kommt auch immer noch vor, daß bei Ablauf des
Steuerjahres Hunde unnötigen Quälereien ausgeſetzt. De
Auch das iſt heute durch das Reichs=Tierſchutzgeſetz verbo..
wird ſchwer beſtraft. Wer einen überzähligen Hund o0‟ Lu
überzählige Katze beſitzt, laſſe das Tier durch einen Tiefl.
den nächſten Tierſchutzverein in ſachkundiger Weiſe t Hie/d,
töten, ſofern es nicht möglich iſt, das Tier in bekannte gul
ag, 19. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 109 — Seite 9
Ausſatz! Durſt und Sklavenpeitſche!
der Voſl
al u
Hlns ſeltſame Reiſe durch Abefſinien.
upyright by Hans Kurt Müller Verlag, Berlin N 54.
em, es war etwas unbeſtimmtes, was mich warnte. Einen
Auhyhl ick war mir, als liefe ich einer größeren Gefahr in die
Arcm —ls Mord und Raub ſein könne.
bex dann lachte ich mich ſelbſt aus.
wſinn ...!"
m hörte ich jetzt von ferne das gellende „Ilililili”=
Ge=
chüſte dirr Abeſſinier.
drx Kaiſer fährt durch die Stadt! Er iſt ſehr beliebt.
ichyein neuer Bekannter.
0 ich wußte, daß dieſe „Ililililili”=Schreie Ausrufe
höch=
f ſtuide und Luſt bei den Abeſſiniern waren,
as konnte mir alſo ſchon in einer Stadt paſſieren, durch
nc/é traßen friedlich der Kaiſer fuhr und die Menge in
uEiſtbe Freudenrufe ausbrach.
deSen wir!” ſagte ich daher.
ſtes waren wohl die verhängnisvollſten zwei Worte, die ich
och kleine
zgerpchen hatte.
Dirkt habe
ſſe waren der Anfang eines furchtbaren Abenteuers.
nungsial
der Reiche
Irgend etwas ſtimmt hier nicht!
* Beſchäftigu
dem Wege zu ſeinem Hauſe erzählt mir der Engländer
tobahn die
die Arbeitshf. nl aus ſeinem Leben.
Aosdem . . . er ſpricht ſparſam, knapp, und ich habe das
rung der (
dſen gefihn ?e!) Daß irgendein Geheimnis hinter dieſem Manne ſteckt.
Ein- Name iſt John Smith. Ein ganz neutraler Name.
Die Schu
keinerlei Shnitmich zut neutral".
Aa, ſonſt fällt mir etwas an ihm auf. Er vermeidet,
be=
den einſtimmb./ Straßen zu gehen, weicht allen Entgegenkommenden im
Es wird dam zrolR Bogen aus und führt mich Wege, die über bebaute
Fel=
wimmbad in .e =Aitgen hindurchgehen. Ich frage ihn, ob er menſchenſcheu
gen Badeanſtalt ” ür lächelt, aber es iſt ein eigenartiges, bitteres Lächeln,
her die umliegndch iunge Sekunden ſcheint die bewegliche Maske von ſeinem
haupt keine eiseſich zu fallen. Ich ſehe ein verſtörtes und faſt verzweifeltes
erau geplante Entt !1
en Rechnung A lädi ich gelangen wir zum Hauſe von John Smith.
Zuſchuß von 10
r beteiligten /19 ſſt kein Haus, ſondern faſt ein Palaſt.
Ge. Dinge fallen mir hier auf. Das Haus iſt von einer
Der Kreis w
0000 RM. /dhöchATauer umgeben und wird von einem Dutzend Askaris,
Kreistag erheht Faxum Soldaten, bewacht.
art ſich einſtimm 1 Werum laſſen Sie Ihr Haus ſo ſcharf bewachen?” frage ich.
inverſtanden 1ᛋeh habe Feinde”, ſagt er kurz, geht aber nicht weiter auf
s in ſeinem Sält-eifzerage ein.
reifenden Mam 1 2s zweite, was mir auffällt, iſt dies: Die Askaris weichen
tretene Beſſerun or uus erſchrocken zurück.
oß die dritte 5FPs gleiche Bild bietet ſich im Hauſe. Die Dienerſchaft, die
inem dreifachen us /ſmrrzen Sklaven beſteht, zieht ſich ſofort zurück, als ſie
reii derrn erblickt.
Fe ein ſo grauſamer Herr?
eisabteilan /ᛋ Bziten ihn ſeine Leute ſo ſehr?
ndetages.
Aſtter Smith führt mich in die große und kühle Halle des
autaß
S ſiſt ganz modern eingerichtet. Mit ſchweren Klubſeſſeln,
epryien und europäiſchen Möbeln.
Enruß ungeheuer reich ſein, dieſer Miſter Smith.
Ar trotzdem . . . Irgend etwas ſtimmt hier nicht.
Bedeutt
hang mit duſſe AEitt auch auffällig, daß er jetzt alles ſelbſt herbeiſchleppt.
in ans Henſt ſi/AHarren, Liköre, den Eiskühler mit Sekt.
Eiiſt mehr als ungewöhnlich in dieſem Lande, wo man
n da nur mil
YUnie Handreichung von Sklaven ausführen läßt.
rauchen und trinken.
ſſter Smith erzählt mir alles mögliche, nur nichts von
ger 1Rſtion, die er mir verſprochen hat.
Referent die 1 Mi ßlich frage ich ihn:
eiſters, des B7 / /wlbleibt denn Ihre verſprochene Senſation.”
Gemeindeordn 4 ſſter Smith hat ſchon ſehr viel getrunken und einen roten
Intereſſe die Köpf Seine Augen glühen förmlich. Mit ziternden Händen
nöpiftr ſein Hemd an der Bruſt auf, und ich ſehe etwas, was
anddes nichelr Schrecken aufſchreien läßt.
eter, A.
Ausſatz! Ausſatz!
9
us
15
Faa,
haſt bietet ſür )
enigen 2 Meitſe
zerſtört wu
zen Umgeb=
nickte
O
FrinA.
h der Bruſt des Miſter Smith ſehe ich die Geſchwüre des
fänts
Amuß offen ſagen, daß meine Hände derart zu zittern
u, daß mir mein Sektglas aus der Hand fiel.
Efind ausſätzig!” ſchrie ich auf und ſtarrte Miſter Smith
Sisti.
UKaichte grimmig vor ſich hin:
5unheilbar . . ."
ſballte die Fäuſte und ich ſah, daß ſein ganzes Geſicht
ei
9 zacb ſich ſicherlich alle Mühe, um ein Schluchzen der
Ver=
ſilug zurückzuhalten.
23 iſt ja furchtbar für Sie.”
9s nicht .. .!” rief er aus, „etwas anderes iſt furchtbar
Gtix zu einem Gong, der in der Ecke der Halle hing und
eß 1Mertönen.
„A9t er Dienerſchaft herbeirufen?
Ab es geſchah etwas ganz anderes.
Gſhäldhübſches junges Mädchen, anfangs der Zwanziger,
kat e
Icach es an der Aehnlichkeit mit Miſter Smith ſofort, daß
die ſſochter ſein mußte.
Aüiſſe trug einen grenzenloſen Ausdruck der Verzweiflung
der Angen.
Buie
illag Insora,
u. v.
Serz=
löpfei werkf.
Staditnd iedl.,
Eichlfsum 11.
Viems Chin= Gebrauchte
lte 1n mnge Zahrräder
ieren weiße darunt, auch faſt
rünms Engl. neue, ſtets bei (a
ing
Kanne
Reging=
Schreibmaſch.
gebr., Mk. 65.—
Leonh. Luß
22 Rheinſtr. 22,
Fernruf 3409.
(TV.577)
Dial Mietgutſchein=Ausgabe
tir A2m u.nd Mai ds. Js. findet ſtatt im früheren
udwinſlannhof, Steubenplatz 13 (Eingang 2), und
war ſdre Bezugsberechtigten, deren Namen be=
innt im
Am0
H
I
R
em Buchſtaben:
Mittwoch, 24. April 8 —12 Uhr
O — Mittwoch. 24. April 2"/.— 5 Uhr
F un Donnerstag, 25. April 8 —12 Uhr
Donnerstag, 25. April 2:/,— 5 Uhr
1 80)
T —7 Dienstag. 30. April 21.— 5 Uhr
DiAnusgabe erfolgt nur während der
vorgegeinm en Zeiten gegen Vorlage der
Arbeiskoſeenkontrollkarte, bezw. des Unter=
(st 3824
ſützunza usweiſes uſw.
tädt. Wohlfahrts= und Jugendamt
u9) Freitag, 26. April 8 —12 Uhr
Freitag. 26. April 21/.— 5 Uhr
M. —;) Samstag, 27. April 8 —12 Uhr
Montag, 29. April 8 —12 Uhr
Soh4 Montag, 29. April 21/.— 5 Uhr
S (cfuchk. Dienstag, 30. April 8 —12 Uhr
„Du haſt Beſuch, Pa!” rief ſie erſtaunt aus und ſah auf
mich. Miſter Smith antwortete nicht.
Er lief auf ſie zu und führte ſie zu mir.
Dann ſtreifte er ihren Aermel hoch und ich ſah mit
Ent=
ſetzen, auch bei dieſem jungen Mädchen die Anfangsſpuren des
Ausſatzes.
„Iſt dies nicht grauenhaft? Auch mein Kind verloren!
Eve=
lyne war jahrelang bei Verwandten in London. Ich ſchrieb ihr
nichts von meiner Krankheit, um ſie nicht zu erſchrecken. Ich
wußte, daß ſie mit abgöttiſcher Liebe an mir hing, darum
ver=
ſchwieg ich ihr mein Unglück. Immer wieder ſchrieb ſie mir,
warum ich denn hier in Adis Abeba bliebe und nicht nach
Lon=
don zurückkehre. Ich hätte doch Geld genug gemacht, um in
Eng=
land ein ſorgenloſes Leben führen zu können und ich möchte
nicht zu geldgierig ſein. Immer wieder erfand ich neue Lügen,
um ihr nicht die Wahrheit ſchreiben zu müſſen. Aber dann
paſſiert eines Tages dies: ich komme von einem Ausritt zurück
und trete hier in mein Haus, als jemand auf mich zuläuft,
mich umarmt und abküßt. Es war meine Tochter. Sie war
heim=
lich nach Addis Abeba gekommen, um mich zu überraſchen. Die
Sehnſucht hatte ſie getrieben. „Freuſt du dich denn gar nicht?!“
rief ſie aus, als ſie mein entſetztes Geſicht ſah.
„Ich war wirklich mehr als entſetzt.
Meine Tochter hatte mich umarmt, geküßt . . . Mich, den
Ausſätzigen. Wo ſchon eine Berührung genügt, um den Ausſatz
zu übertragen. Wirklich, es war ein furchtbares Wiederſehen.
Meine Tochter wollte zuerſt gar nicht begreifen, was ſie
an=
gerichtet hatte
Miſter Smith lachte plötzlich bitter auf.
„Aber einige Monate ſpäter zeigte es ſich. Trotzdem ich
meine Tochter damals gleich von mir entfernte und ſie in einem
eigenen Hauſe wohnen mußte, war das Unheil nicht mehr
auf=
zuhalten. Die verräteriſchen Spuren an ihrem Arm zeigten ſich.”
Miſter Smith warf ſich ſtöhnend in einen Seſſel und
ver=
grub das Geſicht in ſeinen Händen.
Ein unterdrücktes Schluchzen ſchüttelte ſeinen ganzen
Körper.
Seine Tochter trat an ihn heran und ſtreichelte ihm das
graue Haar.
„Sei nicht traurig, Pa! Wenn du dies grauenhafte Schickſal
erleiden mußt warum ſoll ich beſſer daran ſein . . .
Aber da ſchrie Miſter Smith auf.
„Du biſt noch jung und hätteſt noch ein langes
wunder=
bares Leben vor dir. Ueber mich ſind zwanzig anſtrengende
Tropenjahre bereits hinweggegangen. Mein Herz hätte ſowieſo
nicht mehr lange mitgemacht. Ich habe in jedem Fall nur noch
einige Lebensjahre vor mir. Aber du . . . du, verlieſt ein ganzes
Leben ..
Ich war vollkommen erſchüttert.
Ein unendliches Mitgefühl mit Miß Evelyne ergriff mich.
Sie war ſo ſchön, daß es wirklich ein entſetzlicher Gedanke
war, daß dieſes blühende Leben in wenigen Jahren aufs
Grauenhafteſte zerſtört ſein würde.
„Ich ſah Miß Evelyne an.
Sie ſelbſt kannte ihr Schickſal ganz genau. Denn ſo tapfer
ſie auch ſcheinen wollte, ſo rannen ihr doch unwillkürlich Tränen
über das Geſicht.
„Aber gibt es denn keine Rettung? rief ich aus und lief
erregt in der Halle auf und ab.
Miſter Smith ſtand auf. Er zog aus der Taſche einen Brief
und ſagte zu mir:
„Das wundertätige Bad bei dieſem betrügeriſchen Inder hier
iſt natürlich Schwindel, aber ich habe hier einen Brief von einem
alten Freunde von mir, Doktor James Stanton. Auch er hat ſich
vor Jahren den Ausſatz hier im Orient geholt. Er wollte aller
Kultur fliehen und reiſte in das noch völlig wilde Gebiet von
Süd=Abeſſinien. Vor einem halben Jahre bekam ich dieſen
Brief von ihm, und ich finde darin wörtlich den Satz: „... von
meinem Ausſatz bin ich geheilt. Hier iſt eine Heilquelle, die an
mir Wunder gewirkt hat .” Leider ſchreibt er nichts
aus=
führliches über ſeine Heilung.”
Blutrache . . ."
„Himmel!” rief ich aus. „Dann müßten Sie und Ihre
Toch=
ter doch ſofort zu Doktor Stanton reiſen, um einen
Heilungs=
verſuch zu machen."
Miſter Smith nickte mit dem Kopf.
„Ja, meine Tochter müßte zu ihm, aber für mich iſt es zu
ſpät. Wie ich Ihnen ſchon ſagte wohnt Miſter Stanton ganz
im Süden Abeſſiniens. Die Reiſe dorthin iſt mit ungeheuren
Schwierigkeiten verbunden. Unwegſame Gebiete, wilde und
räuberiſche Volksſtämme, Hunger und Durſt liegen auf dem
Wege zu Doktor Stanton. Ich würde mit meiner Geſundheit
dieſer Reiſe nicht gewachſen ſein. Es iſt eine Reiſe von vielen
Monaten, und ich würde ſchon am Anfang der Reiſe den
Stra=
pazen erliegen. Was würde dann aus Evelyne? Unbarmherzig
wäre ſie womöglich der wilden, räuberiſchen Bevölkerung jener
Gegend ausgeliefert.”
Miſter Smith ſchwieg plötzlich.
Er ſah mich mit einem ſo flehentlichen Geſichtsausdruck an,
wie ich ihn nie bei einem Menſchen geſehen hatte.
Er hob faſt beſchwörend die Hände und ſagte:
„Miſter Holm, ich flehe Sie an, Sie müſſen uns helfen. Sie
ſind ein Deutſcher. Ich habe die allergrößte Hochachtung vor dem
Mut, der Tapferkeit und der Ehrenhaftigkeit der Deutſchen. Nur
Sie ſind in der Lage, meine Tochter ſicher und ungefährdet ins
Boni=Gebiet, dort unten in Süd=Abeſſinien zur Siedlung des
Doktors Stanton zu bringen. Ich muß Ihnen an dieſer Stelle
noch ein zweites Geſtändnis machen. Sie haben mich erſten ge=
und. dn Uakein
dann selmertt de
Juttadbraten nohmabteg
fragt, warum ich mein Beſitztum durch bewaffnete Askari ſchützen
laſſe. Ich ſagte Ihnen, daß ich Feinde habe. Es ſind wirklich
gefährliche Feinde. Sie wiſſen doch, daß in Abeſſinien die
Blut=
rache noch exiſtiert. Vor einigen Jahren geriet ich auf einem
Feſt in der Gibi mit einem jungen Abeſſinier in Streit. Der
junge Abeſſinier griff zum Meſſer, und durch einen ſchnellen
Schuß aus meinem Revolver gelang es mir, den Abeſſinier
kampfunfähig zu machen. Ich hatte ihn nicht töten wollen und
ihm nur in den Arm geſchoſſen. Leider bekam der arme Teufel
Blutvergiftung und ſtarb daran, Das Schlimmſte an der Sache
war, daß dieſer junge Abeſſinier der Sohn eines Detjas eines
hohen abeſſiniſchen Würdenträgers, war. Dieſer Ditjas Osman
iſt nun mein ſchlimmſter Feind geworden. Die Blutrache
ver=
langt in Abeſſinien, daß Gleiches mit Gleichem vergolten wird.
Ich habe ſein Kind getötet und nach dem furchtbaren Geſetz der
Blutrache dieſes Landes muß er jetzt mein Kind töten. Seid
Evelyne hier iſt, ſind mehrere Anſchläge auf ihr Leben verübt
worden. Daher die ſtrenge Bewachung meines Hauſes, und
Evelyne darf nie das Haus ohne Begleitung von Askaris
ver=
laſſen. Ich habe nun die große Befürchtung daß Detjas Osman
die Reiſe meiner Tochter nach dem Boni=Gebiet als gute
Ge=
legenheit benutzen wird, um ſeine Rachepläne an ihr zu
voll=
ziehen.
(Fortſetzung folgt.)
Reichsſender Frankfurt
Freitag, 19. April
Reichsſendung: 19.00: Stunde der Nation: Matthäus=
Paſſion von Joh. Seb. Bach. Ltg.: Generalmuſikdirektor
Hans Weisbach.
Breslau: 15.00: Das Karfreitagserlebnis in der
deut=
ſchen Dichtung (mit Schallplatten).
Frankfurt: 17.30: Der Brückengeiſt. Hörſpiel von
Ju=
lius Maria Becker.
Stuttgart: 22.30: Liebe, Muſik und der Tod des Joh.
Seb. Bach. Ein Hörſpiel von Peter Paul Althaus.
Riga: 18.30: Parſival, von Richard Wagner.
Warſchau: 20.00: Religiöſe Muſik.
Brüſſel=frz.: 20.00: Orcheſter und Geſang.
Wien: 20.30: Altes Tiroler Oſterſpiel.
London: 20.30: Johannes=Paſſion von Bach.
Kownv: 21.00: Chorkonzert.
Kopenhagen: 21.10: Muſik von Gade und Nielſen.
Stockholm: 22.00: Militärmuſik.
Frankfurt: Samstag, 20. Aprü
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30: Gymaſtik. — 6.50: Zeik,
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch. — Choral: So ruheſt du, o meine
Ruh. — 7.00: München: Frühkonzert (Schallplatten). — 8.15:
Waſſerſtand. Wetter. — Anſchl.: Stuttgart: Gymnaſtik. —
9.00: Frankfurt: Nachrichten. — 9.15: Nur Frankfurt: 1.
Schla=
ger=Lieder. 2. Heitere Weiſen — 9.45: Die Geſänge der
Ent=
rechteten. Von Meta Schneider=Weckerling. — 10.00: Nachr.
11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. — 11.45:
Sozial=
dienſt.
12.00: Breslau: Mittagskonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Topitz.
13.00: Zeit, Nachrichten. — 13.15: Schallplatten: Beſinnliche
Weiſen. — 14.15: Zeit, Nachrichten. — 14.30: Die beſten
Schallplatten der Woche. — 14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldg.
14.55: Wetter. — 15.00: Kaiſerslautern: Jugendfunk: Jugend
erlebt Oſtern! 1. HJ auf Oſterfahrt. 2. Ein Oſtererlebnis!
16.00: Köln: Nachmittagskonzert. — 18.00: Stimme der Grenze.
18.20: Stegreifſendung. — 18.35: Wir ſchalten ein! Das
Mikro=
phon unterwegs. — 18.55: Meldungen.
19.00: Reichsſendung. München: „Notwende‟ Eine Hörfolge zum
Geburtstag des Führers und Reichskanzlers. — 20.00: Zeit,
Nachr. — Anſchl.: Tagesſpiegel.
20.15: Aus dem
Opern=
haus Frmkfurt a. M.: Tiefland. Muſikdrama in einem Vorſpel
und zwei Aufzügen, von Eugen d’Albert. — In der Pauſe 21.35:
Ueber Eugen d’Albert. — 22.45: Nachrichten. — 23.00: Konzert
auf Schallplatten. — 24.00: Funkſtille.
OMidtinn dansänmnn
Frankfurt: Freitag, 19. April
8.45: Choralblaſen. — 9.00: Kaſſel: Evangeliſche Morgenfeier. —
9.45: Deutſches Schatzkäſtlein. Zwiſchen Tod und Seligkeit. Eme
Fukfolge aus Dichtungen von Novalis. — 10.15: Funkſtille.
11.00: Die ſieben Worte des Erlöſers am Kreuz. Oratorium für
Soloſtimmen, gemiſchten Chor und Orcheſter in Muſik geſetzt von
Joſef Haydn. — 12.15: Funkſtille.
17 30: Der Brückengeiſt. Hörſpiel von Julius Maria Becker. —
19.00: Leipzig: Reichsſendung. Paſſion unſeres Herrn Jeſus
Chriſtus nach den Worten des Evangeliſten Matthäus. Von
Joh. Seb. Bach. — 22.00: Nachrichten. — 22.15: Szenen aus
dem 3. Akt des Bühnenweihfeſtſpieles Parſifal”. Von Richard
Wagner (Schallplatten). — 23.15: Funkſtille.
Sonnabend, 20. April
Reichsſendung: 19.00: „Notwende.” Eine Hörfolge
zum Geburtstag des Führers und Reichskanzlers.
Königsberg: 21.10: Deutſches Heldenrequiem für
vier=
ſtimmigen gem. Chor und großes Orcheſter. Worte von
Klaus Niederner. Muſik von Gottfried Müller. Ltg.:
Erich Seidler.
München: 20.10: Aus der Heimat des Führers. Von
Land und Leuten, Lied und Tanz im Inn= u. Waldviertel.
Stuttgart: 20.15: 6. Sinfonie (Paſtorale) F=Dur op. 68
von Ludwig van Beethoven.
Budapeſt: 19.10: Orgelmuſik.
Straßburg: 20.45: Das Glöckchen des Eremiten, Oper
von Maillard.
London: 20.55: Cavalleria ruſticana, Oper v. Mascagni.
Mailand: 21.00: Turandot. Oper von Puccini.
Beromünſter: 21.10: Der König als Hirte, v. Mozart.
Kownp: 22.25: Auferſtehungsmeſſe.
London: 23.10: Tanzmuſik.
Wien: 23.20: Nachtkonzert.
Den guten Dassia Sorudef
erhal-
ten Sie in Gaststätten,
Kolonial-
warenhandlungen und anderen
einschlägigen Geschäften.
Vertretungen in:
Darmstadt: Hch. Ostertag,
Hügel-
str. 27, Tel. 2468. Arheilgen: Adam
Lügenbiehl, Woogstr. 14.
Bens-
heim: J. A. Guntrum G. m. b. H.,
Tel. 27 u. 685. Eberstadt: Phil.
Grimm, Pfungstädterstraße 32,
Tel.16. Egelsbach:Fr. Aug. Thomin,
Langenerstr. 19, Tel. Langen 469
Pfungstadt: Phil. Büttel,
Seiler-
straße 43, Tel. 236.
Einträge in das Handelsregiſter, Abteilung A
Am 6. April 1935 hinſichtlich der Firma: R. Halle
u. Co., Darmſtadt: Kaufmann Ernſt Halle und
Kaufmann Joſef Halle, beide in Darmſtadt, ſind
in die Geſellſchaft als perſönlich haftende
Geſell=
ſchafter eingetreten, die mit ihnen fortgeſetzt wird.
Am 6. April 1935 hinſichtlich der Firma: S. Joſeph,
Darmſtadt: Kaufmann Ludwig Joſeph in
Darm=
ſtadt iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender
Geſellſchafter eingetreten. Die offene
Handels=
geſellſchaft hat am 1. Januar 1935 begonnen. Am
8. April 1935 hinſichtlich der Firma: Betten=
Spezialhaus Moritz Buchdahl, Zweigniederlaſſung
in Darmſtadt: Die Zweigniederlaſſung in
Darm=
ſtadt iſt aufgehoben. Am 10. April 1935 hinſichtlich
der Firma: Müller u. Ober, Darmſtadt: Die
Pro=
kura des Kaufmanns Albert Ober, iſt erloſchen.
Kaufmann Albert Ober in Darmſtadt iſt in das
Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter
ein=
getreten. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am
1. Januar 1935 begonnen. Am 11. April 1935 hin= wird, ſofern nicht die Geſellſchafterverſammlung
ſichtlich, der Firma: Heedt u. Ganß, Darmſtadt: einem oder mehreren der Geſchäftsführer das Recht
Heinrich Fahrer in Heidelberg=Handſchuhsheim
übergegangen.
Abteilung B: Am 5. April 1935 hinſichtlich der
in Eberſtadt a. d. B. Die Prokura des Peter Heiſt
in Eberſtadt iſt erloſchen. Am 8. April 1935
hin=
ſichtlich der Firma: Dampfziegelei Geſellſchaft mit
beſchränkter Haftung in Darmſtadt: Die Prokura
von Eliſabeth Meffert iſt erloſchen. Der
Geſchäfts=
führer Karoline Pertſch iſt abberufen. An ihrer
Stelle iſt Ewald Schlüter als Geſchäftsführer
be=
ſtellt. Stellvertretender Geſchäftsführer iſt die
Ewald Schlüter Ehefrau. Eliſabeth geb. Chriſt.
Jeder dieſer beiden Geſchäftsführer hat das Recht
der Alleinvertretung. Durch Geſellſchafterbeſchluß
vom 1. April 1935 iſt der Geſellſchaftsvertrag
ge=
ändert: Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo!
Geſchäft ſamt Firma ſind auf Buchdruckereibeſitzer der Alleinvertretung gegeben hat, die Geſellſchaft
durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen
Ge=
ſchäftsführer in Verbindung mit einem
ſtellvertre=
tenden Geſchäftsführer oder durch zwei ſtellvertre=
Firma: Neue Gaswerke Eberſtadt Aktiengeſellſchaft tende Geſchäftsführer oder durch einen der
regel=
mäßigen oder ſtellvertretenden Geſchäftsführer in
Verbindung mit einem Prokuriſten vertreten.
Darmſtadt, den 15. April 1935. (V3815
Amtsgericht.
Seite 10 — Nr. 109
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 19. April 1973
s wird in einein Jahr vollendek.
Das Werk des
an
Scherl-Bildmaterndienst.
In einem Jahr wird der ſogenannte Rügendamm vollendet ſein, der die Inſel Rügen endlich mit
dem pommerſchen Feſtland verbindet und gleichzeitig fruchtbares Neuland erſchließt. Der Damm
beginnt mit einer Klappbrücke über den ſogenannten Ziegelgraben, der die Inſel Dänholm vom
Feſtland trennt. Dieſes Bild, das den neueſten Stand der Arbeiten zeigt, gewährt einen Blick
von der zukünftigen Signalſtelle der Ziegelgrabenbrücke nach Norden. In Fortſetzung der Brücke
ſieht man den Durchſtich über die Inſel Dänholm. Die Inſel Rügen iſt als Streifen im
Hinter=
grund ſichtbar.
Aukojagd auf Diamanken ...
Neuer Skrakoſphärenaufſtieg Piccara
* Ein Prager Juwelier war dieſer Tage mit
ſeinem Wagen nach Reichenberg, einer der
größe=
ren deutſchen Städte Böhmens, gekommen, um
dort ſeinen Geſchäften nachzugehen. Sorgfältig
hatte er ſeinen Wagen abgeſchloſſen und in der
üblichen Weiſe geſichert. Aber ſein Entſetzen war
groß, als er zurückkam und der Wagen geſtohlen
war, mit ihm die Koffei mit Diamanten und
Goldwaren im Werte von rund ½ Million
Kronen. In heller Verzweiflung ſtürzte der
Ju=
welier an das nächſte Telephon und alarmierte
die Polizei. Die Beamten ließen ſich den
geſtoh=
lenen Wagen genau beſchreiben und gaben das
Signalement an alle Stationen weiter.
Gleich=
zeitig aber wurde eine Kolonne von Kraftwagen
und Motorrädern auf die flüchtigen
Diamanten=
räuber eingeſetzt, die in allen Richtungen auf den
Landſtraßen mit erhöhten Geſchwindigkeiten
aus=
ſchwärmten. Reichenberg ſelbſt war in helle
Auf=
regung geraten, die ſich alsbald der ganzen
Um=
gegend mitteilte, als die fieberhafte Jagd auf die
Verbrecher eingeſetzt hatte. Unaufhörlich
ſchrill=
ten die Telephone, aber von dem Räuber war
keine Spur zu finden. Bis ein ganz Schlauer
auf den Gedanken verfiel und einmal in nächſter
Nähe des Parkplatzes Umſchau hielt. Und ſiehe
da — der „geſtohlene Wagen” ſtand friedlich, ein
paar Meter von ſeinem urſprünglichen Platz
ent=
fernt, um die Hausecke, völlig unverſehrt und mit
all ſeinem koſtbaren Inhalt. Denn der
Hausbe=
ſitzer hatte den Wagen, da er von dem Juwelier
ſo ungeſchickt placiert war und den Hauseingang
blockierte, nur eben um die Ecke geſchoben, und da
war der Wagen auch ſtehen geblieben.
Rundfunkprozeß=Vertagung auf Mittwoch.
Berlin. In der Donnerstagsſitzung des
Rundfunk=Prozeſſes beendete Rechtsanwalt Dr.
Lobeck ſein Plädoyer, in dem er die Freiſprechung
des Angeklagten Dr. Kohl, Leipzig, verlangte.
Die nächſte Sitzung wird am Mittwoch nach
Oſtern ſtattfinden. In ihr werden die Plädoyers
für die weiteren Leipziger Angeklagten folgen.
Reich und Ausland.
Diplomaken im Zirkus.
* Berlin. Der weltberühmte Zirkus Carl
Hagenbeck gibt in Berlin zurzeit ein Gaſtſpiel.
Die Zirkusleitung nahm das zum Anlaß, das
Diplomatiſche Korps zu einer Sondervorſtellung
einzuladen. Und das ſonſt ſchon ſo maleriſche
Bild des Zeltes erhielt an dieſem Abend in
er=
höhtem Maße den Charakter der
Internationa=
lität. In jeder einzelnen Loge repräſentierte
ſich ein Land, China ſaß da neben Spanien, und
Rumänien neben England und Polen. Der
pol=
niſche Botſchafter Lipſki, der ſowjetruſſiſche
Bot=
ſchafter Suritz, der Geſandte Oeſterreichs Stephan
Tauſchitz, der Geſandte Rumäniens Commen, der
tchechoſlowakiſche Geſandte Dr. Maſtny, der
Ge=
ſandte der ſüdafrikaniſchen Union Dr. Gie und
der Geſandte von Uruguay Sampo Gnaro waren
der Einladung gefolgt. Auch andere Mitglieder
der engliſchen, japaniſchen, chineſiſchen,
chileni=
ſchen und ſchwediſchen Vertretungen beim Reich
waren mit ihren Damen erſchienen. Das
Aus=
wärtige Amt ſelbſt war durch die Herren von
Levetzow, Dieckhohh und Aſchmann vertreten.
Lorenz Hagenbeck, der Sohn des Begründers
des in aller Welt bekannten Tierparks in
Stel=
lingen Carl Hagenbeck, trat in die Mitte der
Manege und begrüßte ſeine hohen Gäſte. Die
Berliner Vorſtellung ſolle vor allem ein Dank
dafür ſein, daß dem Unternehmen bei ſeinen
wei=
ten Auslandsgaſtſpielreiſen von den
Landesregie=
rungen ſtets eine ſolch tatkräftige Unterſtützung
zuteil wurde. In einer Parade der geſamten
Mitglieder des Zirkuſſes, angeführt von Herbert
Hagenbeck, und mit einem Vorbeidefilieren der
ſchönſten Pferde und wunderbarſten exotiſchen
Tiere leitete die Begrüßung dann zu der
eigent=
lichen Feſtvorſtellung über, die in allen Teilen
den Beifall der ausländiſchen Gäſte fand.
mbruch an der Sieg.
Folgen
Taucher kelephoniert mit Flugzeng.
Scherl-Bildmaterndienst.
Infolge der Schneeſchmelze kam es bei dem Dorf Littfeld an der Sieg zu einem folgenſchweren
Dammbruch. Die Waſſermaſſen ſtrömten in die unteren Stockwerke ein und richteten große
Ver=
wüſtungen an. Dieſes intereſſante Bild zeigt die Stelle, wo der Damm geborſten war.
Scherl-Bildmaterndienst.
Ein eigenartiges Experiment wurde über den Bern. In den Walliſer Alpen, ſüdlich des
Deutſchlandſender übertragen. Ein Taucher, der
ſich auf dem Grunde des Wannſees bei Berlin Lawinenunglück, das drei Menſchen das Leben
befand, telephonierte über einen
Kurzwellenſen=
der mit der Beſatzung eines Flugzeuges, das über
dem See in der Luftkreiſte. Dieſer neuartige und
auf dieſem Gebiet ſenſationelle Verſuch wurde
10=Pfennigſtück iſt und in einer Fliegerkappe mit raſcht. Von den Verſchütteten konnten einige
le=
eingebauten Kopfhörern befeſtigt werden kann.
den Kurzwellenſender, mit dem
Das
geſpräh durchgeführt wurde.
Be=
dieſes Teie
merkenswert iſt die außerordentlich kleine Antenne. legen.
Winkerwekter in Nordikalien.
Mailand. In den Bergen oberhalb von
Streſa hat der Winter einen unewwarteten
Vor=
auf 0 Grad ſank, fiel auf den Bergen bis zu
700 Meter herunter Schnee. Auf der Spitze des
Mottarone, des bekannten Skiberges von
Mai=
land, werden 25 Zentimeter Neuſchnee gemeldet.
Sogar an der Riviera haben die Berge
unver=
ſehens wieder ein Winterkleid angelegt. In
Li=
vorno tobte ein ſchwerer Sturm, der
beträcht=
lichen Schaden anrichtete. Auch aus Piacenza,
der norditalieniſchen Tiefebene und aus den
Do=
lomiten, wo einige Straßenübergänge
unpaſſier=
bar geworden ſind, werden Schneefälle gemeldet.
In Trient iſt bis an die Rände der Stadt Schnee
gefallen.
Ein Pimpf als Lebensretter.
Aßmannshauſen. Auf einer
Wander=
fahrt von Rheingauer Jungvolk nach
Aßmanns=
hauſen hat der Sohn eines Oeſtricher
Fabrikar=
beiters, Georg Brühl, eine mutige Rettungstat
vollbracht. Er hatte bemerkt, wie ein
vierjähri=
ges Kind vom elterlichen Schiff in den Rhein
gefallen war. Kurz entſchloſſen ſprang der Pimpf
in die eiskalten Fluten und rettete unter großer
Lebensgefahr das bereits untergegangene Kind.
Der tapfere Pimpf lehnte jeden Dank ab mit
den Worten :„Für was kann ich denn ſchwimmen;
ich hielt es doch als eine Selbſtverſtändlichkeit.”
Lawinenunglück in den Walliſer Alpen.
Dorfes Saas=Fee ereignete ſich am Mittwoch ein
gekoſtet hat. Eine aus etwa 15 Perſonen
be=
ſtehende deutſche Touriſtengruppe aus Baden
wurde beim Aufſtieg zum Plattje, den ſie trotz
Schneefalles am Morgen und trotz vorheriger
durch die Erfindung eines neuen magnetiſchen Warnung unternommen hatte, von einer vom
Mikrophons ermöglicht, das nicht größer als ein Mittaghorn niedergehenden Staublawine
über=
bend geborgen werden. Einer der Teilnehmer
blieb in der Lawine und erſtickte. Von den
Ge=
borgenen ſind ſpäter zwei ihren Verletzungen er
Raſputins Bruder tödlich verunglückt.
Moskau. Zeitungsmeldungen aus Tomſk
zufolge wurde dort durch einen Polizeikraftwagen
ein Bettler überfahren. Der Verunglückte war
ſtoß unternommen. Während das Thermometer ſofort tot. Wie es ſich erwies, handelte es ſich bei
dem Toten um den Bruder des ehemaligen
all=
mächtigen Zarengünſtlings Raſputin.
* Wie aus Warſchau berichtet wird, vlI.u
Prof. Piccard in den nächſten Wochen — wa.d
ſcheinlich ſchon in den erſten Tagen des Mai;
einen neuen Aufſtieg in die Stratoſphäre.
wird in dieſer Zeit in Warſchau eintreffen.
Polen haben bekanntlich auf dem Gebiete
internationalen Ballonfahrt ſchon mehrfach ſi
erfolgreich gearbeitet. Piccard will darum ſein,
nächſten Aufſtieg mit einem Ballon aus
polniſchen Werkſtätten in „Jablonna=Legjonc
unternehmen, der nach beſonderen Maßen I.
ſtruiert wird. Mit dieſem Ballon hofft
Pica=
eine Höhe von 30000 Metern und mehr zu
reichen.
Geheimnisvolle Gefangenenentführung
in Salzburg.
Innsbruck. Eine geheimnisvolle Entſi
rung ereignete ſich am Mittwochabend im Bezirr
gericht Hallein in Salzburg. Zwei unbekannt
bliebene Männer drangen mit vorgehaltemn
Revolvern in das Gerichtsgefängnis ein.
zwangen ſich den Zugang zu den Zellen des 0
fangenenhauſes und erbrachen dort eine Zelle.
der ſich drei weibliche Häftlinge befanden.
nahmen eine der Frauen namens Mitzi Mau
mit und entkamen unbehelligt.
Das Lawinenunglück in den Walliſer Ava
Saas=Fee (Kanton Bern). Die drei deu
ſchen Touriſten, die bei dem Lawinenunglüc von
Saas=Fee ums Leben gekommen ſind, ſind asdict
Herren Pretorius aus Berlin, Dr. Kurt Hmit)
und Baron Horſt von Windheim aus
Wansled=
feſtgeſtellt worden. Die Baronin von Windhs),
hat einen Beinbruch erlitten, befindet ſich ab.)
außer Lebensgefahr.
Kabelbrand unterbricht die Licht= und Kratz
ſtromverſorgung Londoner Geſchäftsviertel. /
London. Ein Kabelbrand in der Oxſocl
ſtreet verurſachte am Mittwochnachmittag ein.
teilweiſe Unterbrechung der Licht= und
Km=
ſtromverſorgung in den hauptſächlichſten
Geſchäffſ=
vierteln Londons. Der Kabelbrand führte
einer Reihe Exploſionen in den unterirdiſcht
Kabelſtationen. Stellenweiſe wurden die ſchm
ren Deckel der Einſteigſchächte emporgeſchleude
und gefährdeten die Fußgänger. Zwanzig Aut
lungen der Feuerwehr mußten zur Bekämpfun
einer Reihe von kleinen Bränden herbeigerf=/
werden.
Rekordflug San Franzisko—Honolulu.
New York. Das viermotorige Flugc,
„Oriental Clipper”, das mit ſechs Mann Beiſt
zung und 10 000 Briefen den erſten Flug auf 6
neu eröffneten Luftlinie San Franzisko—Haus
ausgeführt hat, landete am Mittwochabend wool 5
behalten in Paul Harbour bei Honolulu.
legte die 3850 Kilometer lange Strecke in de
Rekordzeit von 18 Stunden 31 Minuten, alſ.
mit einer mittleren Stundengeſchwindigkeit va
rund 210 Kilometern zurück.
Undank iſt der Welt Lohn.
* Hovard Carter, der bekannte engliſche G9
lehrte, der das Grab Tutankamens und ſer)
Schätze entdeckte, iſt jetzt auf Geheiß des ägyue
ſchen Regierung ausgewieſen worden. Camm
war ſeit längerem mit Ausgrabungen bei Lumd
beſchäftigt, wo er nach Gräbern der 18. Dynahi
forſchte. Die ägyptiſche Regierung hat nun diu
das Verbot erlaſſen, daß Einzelperſonen mu
weiter graben. Genehmigung für Ausgrabungs 1 B hmfpiele un
ſollen künftig nur noch an Geſellſchaften ende ſſren
werden. Carter iſt gleichzeitig bedeutet woylel Wilrig Kirderf
haß er das Land verlaſſen müſſe, wenn er ſichW.
an das Verbot halten würde. Immerhin hat
engliſche Gelehrte ein Recht, über dieſen Gial
der Regierung zumindeſt, für ſeine Perſon M
ärgert zu ſein. Denn nach ſeinen eigenen S0
zungen nimmt die Regierung mindeſtens 250000—
Pfund jährlich allein an den Eintrittsgeldern
die Beſichtigung der Grabſtätte Tutankamens Au
der Schätze in der Grabkammer ein.
Die Brüder des Ordens vom „Guken Tod”
auf dem „Weg des Kreuzes”.
rnennu
lich zwit
für die
mit der
zu verb
rüh eintre
noch keine Un
ebiet wo
zum Sol
3. Himmelfal
zu halten.
licht en
b. D, den
3 Erzhauſen-
Mi Alzey
reſt
it gut
Auch in dieſem Jahre machten die Brüder des Orden= „Buona Morte” („Guter Tod:?
der Paſſionstage ihre eigenartige Prozeſſion, den „Weg des Kreuzes”. Man ſieht hier Lie
vor der Piazzale del Coloſſeo, dem Coloſſeum in Rom.
ſtäktag, 19. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 109 — Seite 11
Toorbadlolaltt
Der Bezirksdielwark
d6 Reichsbundes für Leibesübungen
N alle Turn- und Sporkvereine des weſtlichen
Kundug Med. Beritalhe, urderer Dennafil.
1. Ernennung und Meldung von Dietwarten.
äftlinge h
umens M
un die 70t g=ſeeliſche Führung des Vereins obliegt, und ihn alsbald
mu min,z z ſrrelden. DT.=Vereine, bei denen ſeit der Beſtandaufnahme
keing lt nderung eingetreten iſt, melden nicht. Sollte
augenblick=
den Zeſt licht, was nur in Ausnahmefällen zutreffen darf — kein zur
Be=
treuſchun dieſer Wartſchaft geeignetes Mitglied vorhanden ſein, ſo
duert ein iſt 7ßmeldung zu erſtatten.
2 Diettagung am 11./12. Mai in Griesheim b. D.
u4sſäumt ſoll gemeinſam an das Werk herangetreten werden.
ſuftakt gehört hierzu ein Kennenlernen von Perſon zu
„Per=ſ: hierzu gehört gleiche Richtung, gleiches Arbeitstempo,
den Walie untan oller Würdigung der perſönlichen Eigenart.
Bern). Die/ 9zpalb rufe ich hiermit alle Vereinsdietwarte des
Reichs=
em Lawinenn umrichtz zmu einer Tagung am 11./12. Mai auf dem
Gemeindeſport=
men ſind f4l 4EA Sriesheim. Jugendherberge: Halteſtelle Linie 9, Brauerei”,
4rnen und Sport iſt nicht mehr im Sinne des Liberalismus
Herlin, Dr. Au8roche des Einzelnen, iſt im nationalſozialiſtiſchen Staat,
vor=
üindhein aus Rehuünlk, im Hinblick auf die Hebung der Wehrkraft. Volks= und
Baronin von Staugt ehe geworden. Um ſo mehr iſt die Teilnahme an der
ten, beſind=Tcguut äinnerlich zwingende Pflicht jedes Dietwartes. Die
Ver=
inswirer ſind für die Teilnahme mitverantwortlich.
P Sitte, mit der Meldung des Dietwartes die Anmeldung
ummſll—gang zu verbinden, mit der Angabe, ob Samstag abend
die Licht= udenſſprntag früh eintreffen.
esordnung: Samstag abend 8 Uhr:
Kamerad=
chafutkbend. Nachtbleibe in der Jugendherberge. Sonntag früh,
W Uſ ecken, Frühſport (Turnkleidung), Kaffee Schlag 8 Uhr:
Miklaumn iſſen und Morgenfeier, 8.15 Uhr: Arbeitstagung (
Vor=
der Licht uraguls Pg. Oldig und Beackerung des Feldes der Völkiſchen
inAustmiwe 1935. 12.30 Uhr: Mittagstiſch. 2 Uhr: Austauſch der
abelbrmd Frfaldlin gen in der Dietarbeit. 4 Uhr: Ausklang und geſelliges
n in den uullmnſein.
Dich noch keine Unterlagen beſitze, lade ich auf dieſem Wege
beiſe wuiden hiel h Webiet wohnenden Führerſchaften der Verbände ein,
ächte emananrrglich zum Sonntag vormittag.
nger. Zum
3. Himmelfahrtstreffen auf dem Felsberg.
nuiſten zu 9
Anbahnung eines kameradſchaftlichen Verhältniſſes über
Bränden heiut
en Rmen der Verbände hinaus rufe ich alle Vereine des
Reichs=
undußg im oben umriſſenen Gebiet zu einem Himmelfahrtstreffen
zwutuf 0n Felsberg. Die Beſchickung mit möglichſt ſtarken
Ab=
eiluſen, iſt Pflicht. Nähere Mitteilungen erfolgen nach Oſtern
euteen eits bitte ich, den Tag von andern Veranſtaltungen mög=
HRſſei zu halten.
4. Dietbehelfe.
oner Geſchälten
y ſtellvertretenden Gaubeauftragten des Reichsſportführers
mit E Leitung des Dietweſens im Bezirk Rhein=Main,
inſonder=
heizen oben umriſſenen Raum des DT.=Kreiſes Darmſtadt.
be=
tranu erſuche ich ſämtliche Vereine — ſoweit es noch nicht
ge=
ſcheihe — umgehend einen Dietwart zu ernennen, dem bekanntlich
* Belebung und Ausrichtung der Dietarbeit gibt der
ſerwart ab Mai eine Zeitſchrift. „Der Dietwart” heraus.
bei Holomntipr eis 0,50 RM., Reichsſportverlag, Berlin=Charlottenburg 2,
Stredatf; urgſtraße 43.
Ner Dietwart iſt zum Leſen der Zeitſchrift verpflichtet,
zu=
u4für ihn unentbehrlich ſein wird. Sofort beſtellen, da
geraluez is erſten Nummern grundlegende Dinge behandeln werden.
Ano ſind alle Dietwarte verpflichtet, die
Reichsſchulungs=
brieffe er Partei zu halten. Preis 10 Pfennig. Bezug über die
„ Melt 9ohn Ortsmwe. Die Bindung zu der Reich und Volk tragenden
Be=
wegun jann nicht eng genug geſtaltet werden.
r bekannte A.
becheim b. D., den 19. Oſtermonds 1935.
(gez.) Ernſt Gorr.
Zußball.
Zu dem Oſterprogramm
er’lſwa tſpiele unſerer Gruppe ſind noch folgende Spiele
guttaigs:
nach=
Wſiikoria Kirdorf — V.f. L. Michelſtadt;
IME. 07 Bensheim — 1. FC. Langen;
NG. 23 Erzhauſen — Kickers Offenbach Reſerve;
1 MAumpia Alzey — FV. Hofheim.
für ſeine Huch 19 dieſen reſtlich gemeldeten Freundſchaftsſpielen ſind ſchöne
ſeinen eend Hmmt gut beſuchte Kämpfe zu erwarten.
Die TSG. 46 an Oſtern in Bayern.
iff ußballer der 46er machen über die beiden Oſtferfeiertage
ine ſt nach Bayern. Am Oſterſonntag treffen ſie im erſten
wiells af den Meiſter der erſten Kreisklaſſe SC. 17 Haßfurth,
ährez der Oſtermontag die Begegnung mit dem Vertreter der
ſezirrölaſfe 08 Zeil bei Schweinfurt hringt. In ihrer derzeitigen
ormanrden die 46er beſtimmt dem Sport ihrer engeren Heimat
hre inchen, zumal die Mannſchaft wieder komplett antreten
unn. ſe herrliche Fahrt wird mit einem Omnibus ausgeführt,
daſc ſe ganze Oſterreiſe der Fußballer eine recht genußreiche
dache Adrſt ellt.
TDieReſerve iſt für den erſten Feiertag nach Fehlheim
ver=
flichtast unnd wird dort in ſtärkſter Aufſtellung dem V.f.R.
Fehl=
eim 9Werbeſpiel liefern.
Didritte Mannſchaft ſpielt am erſten Feiertag auf dem
ſtadiumgegen die 98er vormittags 10,30 Uhr.
„e ugend iſt an den Feiertagen ſpielfrei, ebenſo die 2.
ſchüliks. Die 1. Schüler heute am Karfreitag, nachmittags 3 Uhr,
egen Verſtadt auf der Woogswieſe und am 1. Feiertag ein
Fflichſhel um 3 Uhr auf der Woogswieſe gegen Tgd. Beſſungen.
Sportverein 1910 Weiterſtadt.
Oſterfeiertag, nachmittags 3 Uhr, empfängt der SV.
B10 TNhsſerve von Mainz 05 zu einem Freundſchaftsſpiel.
Wei=
erſtaigl hant zu dieſem Spiel wieder eine junge Mannſchaft
ge=
ellt. 0 man darf geſpannt ſein, wie ſie ſich am kommenden
onnte) gegen, den ſpielſtarken Gegner hält. — Wegen einer
Rundspu g muß der am 19. Mai vorgeſehene Sagrausflug nach
kisdorz n 8 Tage verſchoben werden, er findet alſo am 26. Mai
katt. 4e Abfahrtszeiten bleiben wie feſtgeſetzt. Letzter
Melde=
erming5 April. Meldungen nehmen entgegen: Vereinslokal,
kinnesgind Petri.
Furnvhi), Georgenhauſen 1. — Sportverein 1922 Roßdorf komb.
Aenl, Feiertag, nachmittags 3 Uhr, treffen ſich beide
Mann=
haftet u einem Freundſchaftsſpiel. — Das Rückſpiel wird am
Feiſßtg, in Roßdorf ſtattfinden.
SV. 29 Erzhauſen — Viktoria Eckenheim.
D2Arührigen Vereinsleitung des Sportvereins iſt es gelun=
„ fhüKarfreitag einen erſtklaſſigen Gegner zu
verpflich=
en. Kuweim iſt ein guter Vertreter der Frankfurter
Bezirks=
laſſe 1 Hat ſich verpflichtet, mit ſeiner kompletten Mannſchaft
inzututt. Ueber den Ausgang des Spieles brauchen wir uns
vohl 401 zu unterhalten — Die Vereinsleitung will mit den
Privanlielen guten Sport nach Erzhauſen bringen. Der Auftakt
mit El4)=im iſt vielverſprechend. — Spielbeginn 3.30 Uhr.
Eli weiteren, ebenfalls guten Gegner hat der Sportverein
am 1.lſei tag mit der Reſerve, der Kickers Offenbach.
Spiel=
beginm n) Mannſchaftsaufſtellung am Sonntag.
Raſenſporkverein Germania 03 Pfungſtadk.
Fußball.
Oſterſonntag: Sp.u. Sp V. Saarwellingen 1. — Germania 1.
Oſtermontag: Sp.Cl. Saar Saarlouis 1. — Germania 1.
Oſterſonntag: FC. Rheingold Hamm 1. — Germania 2.
Handball.
Oſtermontag: TV. 1861 Bingen=Büdesheim — Germania 1.
Unſere Sportfreunde in Saarwellingen, denen es im
ver=
gangenen Jahr ſo ausgezeichnet in Pfungſtadt gefallen hat, und
die während ihres Oſteraufenthaltes die beſten Eindrücke über die
geordneten Verhältniſſe in unſerem Vaterlande mit in ihre
Hei=
mat nahmen haben unſere erſte Mannſchaft zu einem Gegenbeſuch
an Oſtern eingeladen. Da die Reichsbahn für Sportfahrten ins
Saargebiet bis Ende Mai noch die Fahrpreisermäßigung von 75
Prozent gewährt und für Oſtermontag ein zweiter Gegner
ver=
pflichtet werden konnte, hat die Vereinsleitung die ehrenvolle
Einladung gern angenommen, und am Samstag nachmittag
wer=
den 30 Mitglieder unſeres Vereins die Reiſe ins Saargebiet
an=
treten.
Unſere Mannſchaft beſtreitet in der z. Zt. ſtärkſten Aufſtellung
ihre beiden Spiele und wird beſtrebt ſein, möglichſt ehrenvoll
ab=
zuſchneiden. In dem Sp.Cl. 1910 Saarlouis treffen wir auf den
diesjährigen Kreismeiſter des Kreiſes Weſtſaar, der ſich in
über=
zeugender Weiſe den Meiſtertitel ſicherte, denn dieſe Mannſchaft
hat keines von den 22 Pflichtſpielen verloren und das ſeltene
Torverhältnis von 132:28 Toren erzielt. Wir müſſen uns alſo in
Saarlouis auf einen ſtarken Widerſtand gefaßt machen, während
Saarwellingen als etwas ſchwächer anzuſprechen iſt. Auf alle Fälle
wird unſere Elf den Sportfreunden im Saargebiet zwei ſchöne und
gute Spiele liefern und ſich der Tradition unſeres Vereins würdig
erweiſen.
Die Reſerve begibt ſich über den Rhein zu dem
Kreisklaſſen=
vertreter Rheingold Hamm. deſſen 1. Elf einen ſehr ſtarken
Gegner abgibt.
Unſere Handball=Monnſchaft hat mit einem Vertreter der
rheinheſſiſchen Bezirksklaſſe dem TV. 1861 Bingen=Büdesheim ein
Freundſchaftsſpiel abgeſchloſſen und wird dieſe Gelegenheit zu einem
Oſterausflug in eine landſchaftlich ſchöne Gegend benutzen.
Ab=
fahrt mit Omnibus Montag vorm. um 7 Uhr, da ein Beſuch des
Niederwald=Denkmals und ein etwas längerer Aufenthalt in
Bingen vorgeſehen iſt. An dieſer Fahrt nehmen 25 Perſonen teil,
und nach den guten Leiſtungen unſerer Handballer iſt damit zu
rechnen, daß ſie unſeren Bezirk und unſeren Verein ehrenvoll
ver=
treten werden.
Olympia=Werbeheft Nr. 5. Fußball.
iſt erſchienen. Fachmänner ſchrieben für Sie und lieferten die
feinen Bilder. Für 10 Pfennig erhalten Sie das ſchöne Werbeheft
bei allen Vereinen. Verbänden und den Gliederungen der NSDAP.
Handball an Oſtern.
In dieſem Jahre weiſt das Oſterprogramm eine Belebung
auf. Teils werden größere Reiſen unternommen oder von weit
her Gäſte erwartet. Wie bekannt, unternimmt S V. 98
Darm=
ſtadt eine Reiſe zum Aachener Turnier und trifft dort auf ſtarke
Gegner. Ein zweitägiges Oſterturnier veranſtaltet die Tgſ.
Offen=
bach, an dem der TSV. Braunshardt teilnimmt, und dieſer
wird u. a. den Tv. 1846 Biehrich als Gegner haben. Die TSG.
46 Darmſtadt ſpielt am Karfreitag in Haßloch, und man kann
ſich denken, daß nicht nur die eigenen Anhänger auf das
Abſchnei=
den geſpannt ſind. Viktoria Griesheim empfängt Gäſte
aus dem Rheinland, Rhenania Köln, die am 2. Feiertag in
Seck=
bach ſpielen. Tgſ. Rödelheim fährt in den Odenwald und ſpielt
zuerſt in Lenafeld, dann in Reinheim. Tv. Eberſtadt
(1. Feiertag) Und Tv. Seeheim (2. Feiertag) haben ſich den
WTV. Heidelberg verpflichtet. Tv. Reinheim iſt auch am 1.
Feier=
tag tätig gegen MTV. Urberach. Die Eberſtädter
Germa=
nen haben ſich SVgg. 04 Arheilgen für den 1. Feiertag
verſchrie=
ben. Germania Pfungſtadt fährt an den Rhein und
ſpielt in Bingen=Büdesheim. Ferner treffen ſich: Tv Birkenau
— Tv. Heppenheim. Nieder=Modau — Götzenhain, Tgſ.
Egels=
bach — Niederrad, Tgd. Sprendlingen — Sachſenhauſen.
TSV. Braunshardt.
Die 1. Handballmannſchaft des TSV. Braunshardt iſt an
den beiden Feiertagen zu einem Handballturnier der TG.
Offen=
bach eingeladen. An dem Turnier nehmen folgende
Mannſchaf=
ten teil: TSG. Höchſt, TV. 1846 Biebrich und der TV. Mainz=
Mombach. Die TSG. Höchſt und der TV. Biebrich kämpfen
ebenfalls wie Braunshardt um den Aufſtieg zur Gauliga. Man
darf daher ſehr geſpannt ſein, wie ſich die Braunshardter in
Offenbach ſchlagen werden. Abfahrt am 1. Oſterfeiertag, 8,36 Uhr,
ab Weiterſtadt.
TSV. Lengfeld — Tgſ. Rödelheim.
Zu Beginn der Freundſchaftsſpiele warten die Lengfelder am
1. Feiertag 15 Uhr mit einem namhaften Gegner auf. Die Tgſ.
Rödelheim iſt Meiſter der Bezirksklaſſe und nimmt zur Zeit mit
Erfolg an den Aufſtiegsſpielen zur Gauliga teil. Lengfeld, das
bis auf den Rechtsaußen komplett antritt, will dem Meiſter das
Gewinnen ſchwer machen, ſo daß mit einem ſchönen Spiel zu
rechnen iſt, deſſen Beſuch ſich lohnt. Vorher 2. Mannſchaft gegen
Reinheim 2. — Am 2. Oſterfeiertage ſpielt die Jugend gegen
die TSG. Ober=Ramſtadt.
Radfahrer Saalſporkfef zum Beſten der Winlerhilſe.
Als letzte der Sportvereine treten die im Fachamt Radſport
im hieſigen Ortsausſchuß des Deutſchen Reichsbundes für
Leibes=
übungen vereinigten Radfahrer=Vereine auf den Plan, um eine
große Veranſtaltung zum Beſten der Winterhilfe aufzuziehen.
Am 28. April findet abends 7 Uhr im Städtiſchen Saalbau ein
Saalſportfeſt ſtatt, das bei den Freunden des ſchönen Saalſportes
lebhaftem Intereſſe begegnet. Denn die Darmſtädter Radfahrer=
Vereine genießen von jeher den guten Ruf, weit über die
Gren=
zen des hieſigen Bezirks hinaus, über tüchtige Saalfahrer zu
ver=
fügen. So wird ſich am 28. April eine bunte Folge
ſaalſport=
licher Vorführungen im Städtiſchen Saalbau abwickeln, die erneut
den Beweis erbringen wird, daß dieſer gute Ruf begründet iſt und
daß die Vereine weiter an ihrer Vervollkommnung mit Eifer
ge=
arbeitet haben. Alle Gebiete der Reigenkunſt werden vertreten
ſein; neben verſchiedenen Arten von Schulreigen werden zwei
Flaggenreigen, ein Bogenreigen, ein Lichtreigen und als die hohe
Schule der Saalfahrerei ein Kunſtreigen gezeigt, der erſtaunliche
Leiſtungen enthält. Alle Mitgliedergenerationen ſtellen ſich an
dieſem Tage in den Dienſt der guten Sache; von den ganz kleinen
Radfahrkünſtlern bis zu den alten Senioren, die ſchon manchen
heißen Wettbewerb mit Erfolg beſtritten haben, alles iſt
vertre=
ten. Intereſſante Radballſpiele, zu denen auch mehrere
auswär=
tige Mannſchaften herangezogen ſind, ſorgen für Abwechſlung und
verſprechen heiße Kämpfe. Das Kunſtfahren iſt durch eine
viel=
verſprechende Jugendmannſchaft vertreten.
Die Fülle der Vorführungen macht es notwendig, pünktlich
zu beginnen und dieſelben Schlag auf Schlag folgen zu laſſen, ſo
daß die Feſtbeſucher beſtimmt auf ihre Koſten kommen werden.
Der Eintrittspreis für das Feſt iſt ſehr niedrig gehalten und
be=
trägt 50 Pfg. Den ſaalſportlichen Vorführungen, die gegen 10
Uhr beendet ſein werden, ſchließt ſich ein flotter Radlerball an.
Radfahrer-Verein Darmſtadk.
Die vom Reichsſportführer herausgegebenen
Einheitsſatzun=
gen bilden bekanntlich für alle dem Deutſchen Reichsbund für
Lei=
besübungen angeſchloſſenen Vereine die Grundlage für das
Ver=
einsleben und müſſen von den Vereinen, angenommen werden.
Demgemäß findet im Radfahrer=Verein Darmſtadt am
Frei=
tag, den 28. April abends 9 Uhr im „Reichshof” eine
außer=
ordentliche Generalverſammlung ſtatt, in welcher über
die Annahme der Einheitsſatzungen Beſchluß gefaßt wird. Die
Mitglieder werden gebeten, zu dieſer Generalverſammlung
voll=
zählig zu erſcheinen. Gleichzeitig werden an dieſem Abend nähere
Einzelheiten über das am 28. April ſtattfindende Saalſportfeſt
bekanntgegeben.
Das Anpaddeln am Altrhein.
Durch andauernden Regen am vergangenen Sonntag mußte
das gemeinſchaftliche Anpaddeln abgeſagt werden. Unſere
dies=
jährige große Auffahrt verbinden wir deshalb mit der
Altrhein=
regatta und der Zehnerkanadiertaufe am 23. Juni. Dieſer Tag
muß die Darmſtädter Paddler in einer Groß=Auffahrt von 150
Paddelbooten auf dem Altrhein ſehen. Es wird jetzt ſchon auf
dieſe Veranſtaltung hingewieſen.
TSG. 46 Darmſtadt auf dem 13. Internationalen Oſter=Hockey=
Turnier in Bad Kreuznach.
Wie ſchon erwähnt wurde, beteiligt ſich die Hockey=Abteilung
der TSG. 46 in dem großen Hockey=Turnier des KHC. in Bad
Kreuznach. Bei der großen Anzahl der teilnehmenden
Mann=
ſchaften aus ſämtlichen Gauen des Reiches und auch dem
Aus=
lande fiel es der Turnierleitung äußerſt ſchwer, ziemlich
gleich=
wertige Gegnerpaarungen zu treffen. Die Auswahl durch die
Turnierleitung hat für TSG. 46 folgende Spielgegner ergeben:
Oſter=Samstag gegen Oberhauſener Tennis= und Hockey=
Club. Oſter=Sonntag gegen Solinger Hockey=Club, Oſter=
Montag gegen Kölner THC. „Stadion Rot=Weiß”.
Es handelt ſich hierbei um einmalige Freundſchaftsſpiele ein
Turnierſieger wird nicht ausgeſpielt. Die drei weſtdeutſchen
Spielgegner ſind der Darmſtädter Hockey=Elf unbekannt, und es
läßt ſich aus dieſem Grunde über den Ausgang und die
Ausſich=
ten bei dieſen Spielen ſchwer etwas vorausſagen. Bei der
der=
zeitigen Spielſtärke unſerer hieſigen Elf dürfte immerhin mit
günſtigen Reſultaten zu rechnen ſein.
Die 13 Adler=Trumpf=Junior=Rekorde offiziell anerkannt.
Die 13 internationalen Klaſſenrekorde, die auf Adler=Trumpf=
Junior 1 Liter Sport mit ſtromlinienartigem Aufbau auf der
Berliner Avus aufgeſtellt wurden, ſind nunmehr von der Aiger=
Paris offiziell anerkannt. Damit ſind an die Adlerwerke 13
inter=
nationale Klaſſenrekorde der Liſte G übergegangen, die von den
Fahrern: Schweder Haſſe. Jaddatz ir. und von Guillegume
ge=
fahren wurden. Die Rekorde lauten: 4000 Km.: 36 Std. 20 Min.
34 Sek — 110,06 Stdkm. Durchſchn. 3000 Meilen: 43 Std. 53 Min.
342 Sek — 109 996 Stdkm. Durchſchn. 5000 Km.: 45 Std. 26 Min.
364/ Sek. — 110.027 Stdkm. Durchſchn. 48 Stunden: 5. 283,944 32
Km in 110082 Stdkm Durchſchn 4000 Meilen: 58 Std. 37 Min.
21 Sek. — 109,810 Stdkm. Durchſchn. 72 Stunden: 7.828.151.27 Km.
in 108.724 Stdkm. Durchſchn. 5000 Meilen: 73 Std. 59 Min.
36’5 Sek. — 108,749 Stdkm Durchſchn. 10 000 Km.: 93 Std.
15 Min. 05 Sek. — 107237 Stdkm. Durchſchn. 96 Stunden:
10.295,547 Km in 107245 Stdkm. Durchſchn. 120 Stunden:
12.736 822 28 Km. in 106 140 Stdkm Durchſchn. 15 000 Km.: 141
Std. 15 Min. 05 Sek. — 106.194 Stdkm Durchſchn. 144 Stunden:
15.299,405,54 Km. in 106 246 Stdkm. Durchſchn. 10 000 Meilen:
151 Std. 18 Min 102 Sek. — 106 366 Stdkm. Durchſchn.
Durch dieſe Tatſache ſind die deutſchen Farben in der
inter=
nationalen Rekordliſte nunmehr um 13 Rekorde eines
Klein=
wagens bereichert worden, die ſich würdig in die großen
Spitzen=
leiſtungen unſerer Rennwagen einreihen und dem Ausland aufs
neue den Beweis liefern, wie deutſche Wertarbeit einzuſchätzen iſt.
Der deutſche Schwergewichtsmeiſter im Boxen, Vinzenz Hower=
Köln, hat ſich jetzt offiziell bei der JBUl. als Bewerber um den
Europameiſterſchafts=Titel angemeldet.
Baer — Braddock um den Weltmeiſtertitel im
Schwer=
gewichtsboxen wurde nun doch abgeſchloſſen, und zwar für den
13. Juni im New Yorker Long Island Stadion. Beide Boxer
haben die Verträge bereits unterzeichnet.
Ungarns Kunſtturn=Mannſchaft für den am 28. April in
Breslau ſtattfindenden Länderkampf gegen Deutſchland wurde
wie folgt aufgeſtellt: Stefan Pelle. Nikolaus Peter, Dr. Rudolf
Lenci, Ludwig Toth. Viktor Kecskemeti. Peter Boros, Stefan
Sarkany und S. Sarlos.
Finnlands Turnverband hat die Deutſche
Turner=
ſchaft für den 4. November zu einem Länderkampf nach Helſingfors
eingeladen. Ob die DT. zuſagt, ſteht noch nicht feſt. Ein
Länder=
kampf gegen Finnland war ſchon 1934 vorgeſehen, wurde aber von
Finnland abgeſagt.
Das Internationale Militär=Reitturnier von Nizza begann
mit dem „Preis der Hotels von Nizza‟. Der Sieg fiel an den
Portugieſen Lt. Beltrao aus Biscuit in 1:15,6 Min. vor Oblt.
Brand auf Baron und dem Schweizer de Gallier auf Durmitor in
je 1:19,2 Minuten.
Wekterberichl.
Die vom Ozean ausgehende Störungstätigkeit ſetzt ſich zwar
noch fort, gewinnt aber nicht mehr den ausſchlaggebenden Einfluß
auf unſer Wetter wie bisher. Andererſeits kann jedoch bei der
ſich immer noch fortſetzenden Zufuhr feuchter Ozeanluft bei uns
noch keine durchaus beſtändige Witterung erwartet werden.
Vorherſage für Freitag: Wechſelnd bewölkt mit nur
vereinzel=
ten Niederſchlägen. Bei ſüdlichen bis weſtlichen Winden
mit=
tags Temperaturen bis 15 Grad.
Ausſichten für Samstag: Häufig aufheiternd, und im ganzen
etwas freundlicher, aber immer noch nicht ganz beſtändig.
Die Eiſeninduſtrie des Saarlandes
Berliner und Rhein=-Main=Börſe.
im Januar und Februgr.
Die Wirtſchaftsgruppe eiſenſchaffende Induſtrie veröffentlicht
das Ergebnis ihrer Nacherhebungen über die Roheiſen= und
Roh=
ſtahlgewinnung ſowie Herſtellung von Walzwerkserzeugniſſen der
Werke im Saargebiet in den Monaten Januar und Februar
1935. Danach ſind im Januar 158 436 und im Februar 143 559
Tonnen Roheiſen gewonnen worden. Arbeitstäglich waren das
5111 bzw. 5134 Tonnen. Die Rohſtahlgewinnung belief ſich auf
168 347 bzw. 155 201 Tonnen. Auf den Arbeitstag ſind das 6475
und 6467 Tonnen. An Walzwerksfertigerzeugniſſen wurden im
Januar an 26 Arbeitstagen 118 155 Tonnen und im Februar an
24 Arbeitstagen 116 765 Tonnen hergeſtellt, das ſind
arbeitstäg=
lich durchſchnittlich im Januar 4544 Tonnen und im Februar 4865
Tonnen. Außerdem wurden an „Halbzeug zum Abſatz beſtimmt”
hergeſtellt im Januar 16 329 Tonnen und im Februar 9245
Tonnen.
Lockerung gekreidewirtſchaftlicher Vorſchriften.
Es können verſchiedene getreidewirtſchaftliche Vorſchriften
gelockert werden, die in der erſten Hälfte des
Getreidewirtſchafts=
jahres notwendig waren. So iſt bereits vor kurzem den
Ge=
treidewirtſchaftsverbänden die Möglichkeit gegeben worden, ſolche
Bauern und Landwirte, die ihr Lieferſoll in angemeſſenem
Um=
fange erfüllt haben, von der weiteren Ablieferungspflicht zu
be=
freien. Aus dem gleichen Grunde werden nunmehr durch eine
Verordnung des Reichsminiſters für Ernährung und
Landwirt=
ſchaft zwei weitere Erleichterungen geſchaffen. Einmal wird
neben der bisherigen Roggenmehltype, die eine verhältnismäßig
hohe Ausmahlung des Roggens verlangt, eine neue Type
zu=
gelaſſen, deren Ausmahlungsgrad wieder die Herſtellung des
frü=
her überwiegend verwendeten Brotmehls geſtattet. Dieſes hellere
Mehl darf zwar ſchon jetzt hergeſtellt, aber nicht vor einem noch
feſtzuſetzenden Zeitpunkt in den Verkehr gebracht werden.
Weiterhin iſt die Einlagerungspflicht von Brotgetreide für
die Mühlen weſentlich erleichtert worden. Die
Einlagerungs=
pflicht für Mühlen wird durch die neue Verordnung derart
ge=
regelt, daß Mühlen mit einem Grundkontingent an Roggen und
Weizen von zuſammen mehr als 750 Tonnen für eigene Rechnung
auf Lager halten müſſen: An Inlandsroggen bis 30. April 1935
mindeſtens die doppelte Menge des Monatskontingentes, bis zum
31. Mai 1935 mindeſtens die einem Monatskontingent
entſpre=
chende Menge, vom 1. Juni 1935 an bis auf weiteres mindeſtens
die Hälfte eines Monatskontingents.
Für Weizen iſt die Einlagerungspflicht für die Mühlen
ent=
ſprechend geregelt, und zwar ſo, daß die Mühlen für eigene
Rech=
nung auf Lager zu halten haben: bis zum 30. April 1935
min=
deſtens die doppelte Menge des Monatskontingentes, vom 1. Mai
1935 ab bis auf weiteres mindeſtens die dem Monatskontingent
entſprechende Menge.
Gleichzeitig wird beſtimmt, daß von dem eingelagerten
Be=
ſtand die Hälfte der einzulagernden Mindeſtmenge weder verkauft
noch zur Deckung des laufenden Bedarfs herangezogen werden
darf. Ein Erſatz iſt zuläſſig, ſoweit zu Beginn des neuen
Ge=
treidewirtſchaftsjahres Zug um Zug gegen die gleiche Menge
Roggen die Ernte des neuen Getreidewirtſchaftsjahres
ausge=
tauſcht wird. Im übrigen iſt ein Erſatz nur ausnahmsweiſe
zu=
läſſig, insbeſondere im Falle einer Gefahr für die Beſchaffenheit
der Ware und nur im Einvernehmen mit der Hauptvereinigung
der deutſchen Getreidewirtſchaft oder der von ihr bezeichneten
Stelle. Durch dieſe Regelung wird die Einlagerungspflicht der
Mühlen ſchrittweiſe in dem Maße verringert, in dem die
Abliefe=
rungen der Landwirtſchaft an Brotgetreide infolge der Lockerung
der Ablieferungspflicht und der Jahreszeit entſprechend nachlaſſen
werden. Die Mühlen werden infolgedeſſen in wachſendem
Um=
fange ihren Bedarf an Roggen und Weizen aus ihren Beſtänden
decken können.
Wirtſchafkliche Rundſchau.
Güterwagenſtellung bei der Reichsbahn. In der Woche vom
31. März bis 6. April 1935 ſind 720 357 Güterwagen geſtellt
wor=
den. Nicht rechtzeitig geſtellt wurden 296 Güterwagen.
Ruhigere Geſchäftslage der Baumwollweberei im März. Die
Geſamtlage der Baumwollweberei hat ſich, wie die Fachgruppe
Baumwollweberei der Wirtſchaftsgruppe Textilinduſtrie mitteilt,
in dem vergangenen Monat gegenüber der Lage im Februar nicht
weſentlich geändert. Es wäre lediglich zu berichten, daß die
Geſchäftslage im März ruhiger geworden iſt.
Von der Frankfurter Börſe. Nachdem die Zulaſſungsſtelle die
Zulaſſung der Aktien der Georg Geiling u. Co., Bacharach a. Rh.,
zurückgenommen hat wird die Notierung mit Wirkung vom 25.
April 1935 an der Frankfurter Börſe eingeſtellt.
Das Aufſichtsrats=Präſidium der Dyckerhoff=Wicking A.=G.
In der konſtituierenden Verſammlung des in der
Hauptverſamm=
lung von Dyckerhoff=Wicking neugewählten Aufſichtsrates wurde
beſchloſſen, daß Kommerzienrat Karl Dyckerhoff den Vorſitz,
Staatsſekretär Dr. Clauſſen=Berlin den erſten ſtellvertretenden
Vorſitz und Dr. Raſche (Dresdner Bank, Berlin) den zweiten
ſtell=
vertretenden Vorſitz einnimmt. Zu vier weiteren Mitgliedern des
neugebildeten Aufſichtsrats=Präſidiums ſind berufen Dr. Auguſt
Dyckerhoff. Direktor Eugen Bandel (Commerzbank Berlin), Dr.
Karl Kimmich (DD.=Bank Berlin) und Bankier Carlo Thomſen=
Hamburg. Schließlich wurde das Aufſichtsratsmitglied Dr. Fritz
von Engelberg als Delegierter des Aufſichtsrates zwecks engerer
Verbindung zwiſchen Vorſtand und Aufſichtsrats=Präſidium in den
Vorſtand entſandt.
Fachausſchuß für Schaumwein. Als erſter Fachausſchuß iſt
nunmehr ein ſolcher für Schaumwein beſtellt worden. Die
Fach=
ausſchüſſe ſollen dem Reichsbeauftragten für die Regelung des
Abſatzes von Weinbauerzeugniſſen beratend zur Seite ſtehen. Der
Fachausſchuß für Schaumwein beſteht aus den Herren A. Graeger,
Hochheim a. M., Karl Henkell, Wiesbaden=Biebrich, Karl Mickler
(Sektkellerei Scharlachberg G. m. b. H., Bingen) Max Peiler
(Söhnlein=Rheingold G. m. b. H., Wiesbaden=Schierſtein), und
Gerhard Wegeler (Deinhard u. Co. Koblenz).
Vor der Gründung der Spinnfaſer A.=G., Kaſſel. Wie der
Fwd. hört, wird die Gründung der Kaſſeler Spapelfaſerfabrik,
der mit 7,50 Mill. RM. Aktienkapital auszuſtattenden Spinnfaſer
A.=G., im Mai erfolgen. Für Umbauten auf dem künftigen
Werksgelände der Geſellſchaft iſt bereits eine Reihe von
Aufträ=
gen erteilt worden, die zunächſt unter dem Namen der mit 6,0
Mill. RM. am künftigen Aktienkapital der Spinnfaſer A.=G.
be=
teiligten Vereinigten Glanzſtoff=Fabriken A.=G. laufen. Ueber
die endgültige Zuſammenſetzung des Aufſichtsrates iſt noch keine
Entſcheidung gefallen.
Aus der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie. Das kalte Wetter brachte
der Schuhinduſtrie einen Rückſchlag, da vielfach die Liefertermine
auf ſpätere Zeit hinausgeſchoben oder auf Abruf umgeändert
wurden. Durch Heeresaufträge wurden aber ſchlimmere
Aus=
wirkungen verhindert. Günſtiger als im Pirmaſenſer Stadtbezirk
geſtaltete ſich die Lage im Landbezirk. Aus einigen kleineren
Orten wird volle Beſchäftigung und teilweiſe ſogar
Ueberſtunden=
arbeit gemeldet; andererſeits iſt in anderen Orten, wo mehr
beſſeres Schuhwerk hergeſtellt wird, die Beſchäftigung nur
mittel=
mäßig. Weniger berührt von dieſem aller Vorausſicht nach nur
vorübergehenden Rückgang iſt die Leder= und Leiſteninduſtrie.
Beſondere Nachfrage beſteht vor allem für kräftiges Bodenleder,
das immer noch uneingeſchränkt geliefert werden kann.
Deutſche Zentralbodenkredit AG.. Berlin. Die HV. erledigte
die Reqularien und genehmigte die Ausſchüttung einer Dividende
von wieder 5 Prozent. Dr. Mosler (DD.=Bank) wurde neu in
den Aufſichtsrat gewählt. — Den Auskünften der Verwaltung
auf verſchiedene Anfragen iſt zu entnehmen, daß bei Angabe der
Teilungsmaſſe der Verwaltungskoſtenbeitrag bereits abgezogen
iſt. Bei der endgültigen Abfindung der Pfandbriefgläubiger
komme vielleicht eine Zuſchußleiſtung der Bank in Frage,
insbe=
ſondere aus dem Grunde, weil die Bank Perſonalforderungen von
zweifelhaftem Wert übernehmen müſſe. Zu dem Streit mit dem
Sparerbund wurde mitgeteilt, daß dieſer in allen Inſtanzen
unterlegen ſei, auch vor dem Reichsgericht. — Das neue
Geſchäfts=
jahr ſteht unter dem Zeichen der Zinskonverſion.
Neuausleihun=
gen konnten in beſcheidenem Umfange wieder vorgenommen
werden.
Die Berliner Börſe ſetzte wieder überwiegend freundlicher
ein, wenn auch die viertägige Unterbrechung des Börſenverkehrs
durch die Oſterfeiertage keine rechte Unternehmungsluſt
aufkom=
men ließ. Die Kuliſſe verhielt ſich abwartend und nahm eher noch
einige Glattſtellungen vor, während vom Publikum unter dem
Eindruck der günſtigen Induſtrieabſchlüſſe wieder kleinere
Kauf=
orders eingetroffen waren. Die Kursveränderungen hielten ſich
in engſten Grenzen. Aus dem Rahmen der Tendenz fielen
ledig=
lich Elektrizitätswerte, die meiſt etwas ſchwächer eröffneten. Nach
den erſten Kurſen traten keine weſentlichen Aenderungen ein.
Von Montanwerten waren Buderus auf den Abſchluß 1½ Prozent
befeſtigt. JG. Farben bröckelten um ³ Prozent ab. Der weitere
Verlauf war, ausgehend von Spezialwerten, feſt. Renten lagen
weiter ſehr ſtill, aber überwiegend freundlicher, beſonders für
Induſtrie=Obligationen zeigte ſich weiter lebhaftes Intereſſe.
Die letzte Rhein=Mainiſche Börſe vor den
Oſterfeier=
tagen lag freundlich, aber ziemlich ruhig. Nur einige
Spezial=
bewegungen traten hervor, ſo wiederum Schiffahrtswerte, die bei
ziemlich lebhaften Umſätzen aus dem Markte genommen wurden.
Nordd. Lloyd um ½, Hapag um 1 Prozent über Vortag. Daneben
Buderus in Auswirkung auf den Bericht gefragt und 1½ Prozent
höher. Im übrigen lagen die Aktienmärkte ſtill, die wenigen
Glattſtellungen vor Oſtern wurden durch Anlagekäufe glatt
aus=
geglichen. Eine Reihe günſtiger Induſtrieabſchlüſſe ſtützte die
feſte Grundſtimmung. JG. Farben unverändert 149. Sehr ruhig
waren die Umſätze am Rentenmarkt, Altbeſitz auf 113½ (113),
Kommunal=Umſchuldung und Zinsvergütungsſcheine gehalten,
letz=
tere 89½ ſpäte Schuldbücher 96½ Prozent. Mexikaniſche
An=
leihen bröckelten teils ½, teils ¼ Prozent ab. Der
Börſenver=
lauf blieb freundlich. Intereſſe hatten nach wie vor
Schiffahrts=
werte, Rheinſtahl und JG. Farben. Deutſche Linoleum, die
an=
fangs um 3 Prozent auf 149½ gedrückt waren, holten ſpäter die
Hälfte ihres Verluſtes wieder ein. Recht feſt lagen faſt alle
Frei=
verkehrswerte.
Abſakregelung für Spargel.
WPD. Mitteldeutſchland bildet das Hauptanbaugebiet des
Spargels. Es iſt daher in ſtärkſter Weiſe an der Organiſation
intereſſiert, die der Reichsnährſtand für den Abſatz des Spargels
getroffen hat, um dem Anbauer einen angemeſſenen Ertrag ſeiner
Kulturen zu ſichern. Da ſich dieſe Organiſation bereits im
ver=
gangenen Jahr gut bewährt hat, bringen die Spargelanbauer
Mitteldeutſchlands ihr auch in dieſem Jahr vollſtes Vertrauen
entgegen. Zweck dieſer planmäßigen Organiſation iſt die
Er=
faſſung und zweckmäßigſte Verteilung der geſamten
Spargelpro=
duktion. Dieſe Marktregelung im Spargelabſatz iſt gewiſſermaßen
als Muſterbeiſpiel für die geſamte Abſatzregelung im deutſchen
Gartenbau anzuſehen.
In dieſem Jahr werden nun überall Sammelſtellen
eingerichtet, denen der Anbauer ſeine Ernte zuführt. Mehrere
ſolcher Sammelſtellen ſind zuſammengefaßt zu
Bezirksabgabe=
ſtellen, deren Aufgabe es iſt, für eine zweckmäßige Verteilung des
Spargels über das ihnen zugeteilte Gebiet Sorge zu tragen. Noch
vor der Ernte werden den Anbauern neue Richtlinien für
Sor=
tierung und Verpackung zugeleitet werden. Der Reichsnährſtand
geſtattet alſo danach dem Anbauer keine Beeinfluſſung mehr auf
den Verſand und den Verkauf des von ihm geernteten Spargels
ſondern er leitet den Spargel an die Sammelſtelle weiter. Bei
der willigen Mitarbeit und dem Verſtändnis, das überall dem
zielbewußten Arbeiten des Reichsnährſtandes begegnet, wird die
Abſatzregelung für Spargel auch in dieſem Jahr in größter
Diſzi=
plin zur Durchführung kommen.
Diehmärkke.
Groß=Gerauer Ferkelmarkt vom 17. April. Auftrieb: 546
Ferkel. Ferkel koſteten 13—25 RM. pro Stück. Der nächſte
Fer=
kelmarkt findet am Donnerstag, dem 2. Mai 1935, vormittags
8.30 Uhr, auf dem Marktplatz ſtatt.
Frankfurter Viehmarkt vom 18. April. Auftrieb: Rinder 51,
darunter Ochſen 22, Bullen 1, Kühe 18, Färſen 10. Kälber 920,
Schafe 65, Schweine 430. Notiert wurden pro 1 Zentner
Lebend=
gewicht in RM.: Kälber a) 60 (gegen 59—60 am 11. April),
b) 54—59 (53—58), c) 46—53 (45—52), d) 36—45 (35—44)
Lämmer und Hammel a1) 40—45 (40—45), b2) Weidemaſthammel
37—38 (38—40), c) 33—36 (34—37): Schafe heute nicht notiert;
Schweine b) 46—51 (48—52) c) 45—50 (47—51), d) 44—48
(44—49). Marktverlauf: Kälber lebhaft, ausverkauft; Hammel
und Schafe ruhig, ausverkauft; Schweine ſchleppend.
Bertecnanngsdorominenmirderschter
Am 17. April iſt in Bern das neue deutſch=ſchweizeriſche Yä. KSel
rechnungsabkommen abgeſchloſſen worden. Für Deutſchland untt ſen A
zeichneten der deutſche Geſandte in Bern, Freiherr von Weizſäächſ, ich nu
und Miniſterialdirektor Wohltat, für die Schweiz der ſtellvg)/„dors
tretende Chef des Volkswirtſchaftsdepartements, Bundespräſidg
Minger, und Miniſter Stucki. Das Abkommen tritt zur Haun
ſache am 1. Mai in Kraft, während einzelne Beſtimmungen zu) /. vgrü
wirkend Kum 1. April Anwendung finden.
„s
Deutſch=kürkiſche Wirtſchaftsbeziehungen.
bälich d
Sev
WPD. Gegründet auf die Waffenbrüderſchaft im Weltkrie
ſind die Wirtſchaftsbeziehungen Deutſchlands und der neuen Tü./ Tzder
kei ſtets recht innig geweſen. Auch im Jahre 1934 hat ſich an)= uat ſie
mancher Schwierigkeiten techniſcher Art im Zahlungsverkehr AM/on zel hie
deutſch=türkiſche Handel ſtark gehoben. Verſchiedene Warengol!/ Dur
tungen erhöhten ſich in der Einfuhr aus Deutſchland um e0 0 undenſe
Mehrfaches gegen 1933. Dies gilt in erſter Linie von bau
wollenen Geweben, deren Import aus Deutſchland mengenme
um 19 Prozent und wertmäßig um 95 Prozent ſtieg, ferner 9//,0 ſtot 0
pier und Papierwaren, die mengenmäßig um 27 und wertmähn Ur dieſen
um 17 Prozent ſtiegen. Eine ſehr ſtarke Steigerung weiſen ſännl= chlanke
liche Eiſenwaren auf, darunter beſonders Eiſenſtäbe. Aehnlil! ZuHerz
liegen die Verhältniſſe bei Schienen (152 Prozent bzw. 133
zruſt zuſe
zent), Kupferwaren (60 Prozent bzw. 41 Prozent), Textilmaſchichl m aber
nen (170 Prozent bzw. 168 Prozent), landwirtſchaftlichen Maſ
nen (61 Prozent bzw. 70 Prozent) und bei ſonſtigen Maſchimuf Me woe
(61 Prozent bzw. 70 Prozent). Man ſieht aus dieſer Ueberſüg/ hwpnte
daß ſich Deutſchland, durch Lieferung von Fertigfabrikaten m/ Wſe gen
vergangenen Jahr trotz aller Schwierigkeiten mit Erfolg mm/ 9em Hän
Wirtſchaftsaufbau des Türkiſchen Reiches beteiligt hat.
hmter
Umgekehrt haben die deutſchen Bezüge aus der Türkei wWnim.
falls eine ſtarke Steigerung erfahren. Naturgemäß müſſen ſtenn ACaz wa
erſter Linie aus Rohſtoffen wie Baumwolle und Wolle und ſc ——ode
ſtimmten landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen beſtehen, wie Gei=” ggefand
zur Viehfütterung, die im Jahre 1934 erſtmalig aus der Tün
mtit 1a1
bezogen wurde, ferner Roſinen, Feigen Haſelnüſſe u. a.
Beide Länder ergänzen ſich in überaus glücklicher Weiſe, 1a0 tille..
ſo begrüßenswerter iſt es, daß die ſeit einigen Wochen in Bei=i ktr und 1
ſtattgefundenen deutſch=türkiſchen Beſprechungen über beſtinnen kmuſt du
Fragen des Zahlungs= und Handelsverkehrs, wie ſie ſich aus dru Siigrd
Abkommen vom Jahre 1934 ergaben, ſo ſchnell zu einer volliorn) werſteht
menen Einigung geführt haben. Gerade in dem Augenblick, 0 wr ware
dem der „Neue Plan” endgültig ſich auszuwirken beginnt, w9 ltzeren
der von Deutſchland zum erſten Male wieder im März erziel
Ausfuhrüberſchuß beweiſt, kommt alſo der Vereinbarung aun 0 war
Beutliche
ſich, du
ſch an die Wal.
rgehent 1
Nur neuest
grau, gri
ziehungen werden ſich immer weiter vertiefen, wie auch der mms ! unn der Roſendi
türkiſche Auftrag auf Lieferung von Oberbaumaterial, Wagny)=,iſterbenden Araber
und elektriſchen Ausrüſtungen, für die neue Straßenbahn mᛋ und zuletzt dieſe
Skutari an ein deutſches Induſtriekonſortium im Wert von iarn ilor.
600 000 RM. zeigt.
Erſchöpft ſucht Sigri
ſchlafen, obwohl de
Produkkenmärkke.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Am Frankfurter Au4
termarkt ergaben ſich gegenüber dem letzten Markt keine weſenn
lichen Veränderungen. Die Zufuhren aus dem Auslande
wia=
weiterhin gering, ebenſo die Zufuhren deutſcher Butter. Die ſa)
/EKNEN-
gänge wurden flott geräumt. Es notierten in RM. pro 50 H
gramm frei Frankfurt a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe an 1f
Kleinhandel): Deutſche Markenbutter 143—145, Deutſche Molkenk:
butter 142—145, Landbutter 120—126, Kochbutter 115—120,M
ländiſche Butter 145—147.
Dedle deu
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Am Frankfurter Eiekiu
großhandelsmarkt waren gegenüber dem letzten Markttag keins=) 1ᛋ in jeder er=
Veränderungen zu verzeichnen. Der Verkauf, der durch das Oſter=s
feſt eine Belebung erfuhr, war beſſer als bisher. Größtenteilse)Afl/ Im Fachges
waren deutſche Eier am Markt, Ausländer, mit Ausnahme vonm
Einkauf ihres
Holland, waren kaum am Markt. Es notierten in Pfg. je Stü:
ſch
frei Frankfurt a. M. (Großhandelsverkaufspreiſe an den Kleſte
handel): Deutſche Handelsklaſſeneier S 9,50—9,75, Klaſſe A 900
bis 9,50, B 8,50—8,75, C 8,00—8,25, D 7.50—7,75: Holländi
HUF-TI
Klaſſe S 9,25—9,50 Klaſſe A 9,00—9,25, Klaſſe B 8,50—8,75.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 18. April. Im letzter 9
liner Getreideverkehr vor der mehrtägigen Unterbrechung du0
die Oſterfeiertage kam das Geſchäft nur ſchleppend in Gang
nahm auch im Verlaufe nur ſehr geringen Umfang an.
Mühlen zeigen kaum Aufnahmeneigung, andererſeits iſt auch
Angebot weſentlich geringer geworden, was namentlich für
erſte Hand gilt.
Berliner Kursbericht
vom 18. April 1935
Dame
Oeviſenmarkt
vom 18. April 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Bloyd
A. E. G.
Bäyr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
109.—
94.—
94.—
35.125
37.—
38.375
131.50
115.25
93.—
116.75
147.5
124.—
GI.AI5
Met eee
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Unten
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Rlöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Mit
149.—
123.875
Nn4
96.62*
92.25
113.50
92.625
1 10.625
77.625
73.50
Orenſtein & Koppe!
Polyphonwerke
Rütgerswerke
SalzdetfurthKali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alka!
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Ree
10.25
112.25
159.75
36.50
80.25
113.75
88.875
15.50
126.—
60.—
113.—
140.—
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
1ägypt. 2
1 Pap. Peſo
00 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll
100 Kronen
00 Gulden
1 2. Stg.
100 eſtl. Kr.
00 finn. M.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brieil
12.345
0.654
41.90
0.201
3.047
2.476
53.79
81.10
12.041
68. 43
5.32
16.38
2.354
167.68
54.52
2.375
0.66
42.0
0.203
3.053
2. 480
53.89
81.26
12.075
68.57
5.33
16.42
2.358
168.02
54.62
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei
Ungarn
Uruguay
Ver. Staaten
Gelds
Surmftäster und
Warlondroane Suritftaut, Wiltan dei
Frankfurter Kursbericht vom 18. April 1935.
Sresoher On
Steuergutſcheine
„ Gr. Hp. 1934
„ „ „1935
„ „ „1936
„ „ „193
„ „ 193
„ Gruppe l .
5% Dtſch. Reichsanl.
0 Intern., v.30
9Baden .b. 27
9Bahern v. 27
2Heſſen. . v. 28
„ .„. v. 29
20 Preuß. v. 28
4½% Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze
4½%„
Dtſch. Anl. Ausl.
* I- Ablöſung
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .. . .
4½%Bad.=Baden
41 %Berlin .v. 24
2o Darmſtadt . .
Dresden v. 26
1.% Frankfur 1 26
4½¾Heidelberg 26
4½%Mainz...
4½%Mannheim 27
4½% München 29
4½%Wiesbaden 28
4½%Heif. Landesb
4½% Goldoblig.
103.15
107.25
107/
106-,
105.3
105.9
100½.
97.6
102.75
96
97.75
96.75
98
108
96
96
00.8
100.
100
113
91.25
95.25
92.25
90.5
93
92.5
93
94.5
92.5
96.25
94.25
Dee
hyp.=Bk.=Liquid
4¾%
Komm.=Obl. . ..
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf
4½% Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
4½% „ R.12
4½%Kaſſ. Landesk.
Goldpfbr.. . . . . .
4½%Nſſ. Landesb
5½% Lig.=Obl.
—
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
+Ausl. Ser. I
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
5½ „ Lig.=Pfbr.
4½% Frkf. Hyp.=B
½% „Lig.=Pfbr.
4½% „Goldoblig.
4½% Frkf. Pfb.=B.
5½%0 „ Lig.=Pfr.
4½%Mein. Hyp. B.
5!.
Lig.=Pfr
4½% Pfälz. Hhp. *
v „ Lig.=Pfb
%o Rh. Hyp.=B1
2%6 „ Lig.=Pfr.
½%0 „ Goldobl.
4½½ Südd. Boden
Cred.=Bank
5½% „ Lig.=Pfbr
4½%Wttb. Hyp. *
100.25
Mfe
AJ
94.25
96
96.25
100.25
115
129.5
21.5
Ree
100.75
94
96.25
1007.
95.75
101
97.25
101
96‟,
101
94.5
97.75
101.4
98.25
Madee
6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 2
6%Mitteld. Stahl
6% Salzmann E Co
6% Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bond=
9Bosn. L. E. B.
59 „ L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
4%Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%„
4½Türk. I. Bagdad
4% „ II.Bagdad
4½%Ungarn. 1913
4½% „ 1914
4%0
„ Goldr.
420
1910
4½Budp. Stadtanl.
4%Liſſabon. . . . .
4% Stockholm. . . . .
Aktien.
Accumulat.=Fabr 11
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. ........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
„ Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P. ..
Berl. Kraft u. Licht
Ruderus Eiſen...
Cement Heidelbere
„ Karlſtadt
104
10GI.
102
100.5
101
100
124I.
11.5
11.5
6.75
g
25.75
6.5
4‟/.
8.5
8.5
6.5
50.5
50
92
53.75
38.25
125
105
81
128.5
136.25
97.5
122.5
Oalente Kit
Chem. Werke Albert/ 98.5
Chade (A=C) .. . . . 1248.5
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum".
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl
Dt. Gold=u. Silber
ſcheide=Anſtalt. /214:/.
„ Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff c Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union „/108.5
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder...
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.. .
Gritzner=Kayſer ..
Grün & Bilfinger. ./212
Hafenmühle Frkft. 1100.5
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau 1106
Henninger, Kemp
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm
Hochtief Eſſen ...."
Holzmann. Phil.
FlieBergb. Stamm
Genüſſel,
Vfe
147.5
94.5
113.5
./106‟,
150 ,
83.5
102
91/I=
107.5
240
64
130
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106
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86.75
119
103
113.75
92
121:,
Junghans ..."
Kali=Chemie. . ..
Aſchersleben .
Klein, Schanzlin..
Klöcknerwerte .. .."
Knorr C. H. .....
Konſerven Braun
Lahmeyer E Co.
Laurahütte ... ...
Lech, Augsburg ..
Lokomf. KraußckCo
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb. .
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus ... . . ..."
Motoren Darmſtadt
Neckarwer, Eßling.
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr..
R .Braunkohlen.
„ Elektr. Stamm
„ Stahlwerke ...
Riebeck Montan
Roeder, Gebr. ..
Rütgerswerft. . . . .
Salzdetfurth Kalt".
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr..
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerfe
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau .I
90
126
113
Nac
199.5
68
22.2:
100
96
203
94
78
101.5
97.75
91.5
95.5
106
112
124
107.75
99
105.5
111.5
165
n4.5
106.5
150
Nife He
Unterfranken .....!
Ver. Stahlwerke.
Ver. Ultramarin
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali
Zellſtoff Waldhof.
Al g. Dt. Creduge
Badiſche Bank
Bk. f. Brauinduſt
Bayer. Hyp. u.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypotheibk.
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban1u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban
Frankf. Bank
Hyp. Bon
Mein. Syp. Ban
Pfälz. Hyp.=Banl.),
Reichsbant=Anl.
Rhein. Hyp.=Ban
Südd. Bod.-Cr.Bl/ g95
Wür 11 Notenban”
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Allg. Lokalb. Kraftm
79a Dt. Reichsl Vze.)/”
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ſtmg, 19. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 109 — Seite 13
Awärst du nie von mie gegangen.
Roman von Erich Ebenstein
naner noch von der bangen Unruhe, die ſie ſchon den ganzen
MantdersM Aore erfüllt, gequält, huſcht ſie der Treppe zu, als hinter ihr
Mdaskſet, ausgedreht wird, das Korridor und Treppe bis dahin
Merhele
(terin, Herrn Donawends alter Kammerdiener, hat es wie
jedtenAbend, nachdem er ſich von ſeinem Herrn verabſchiedet hat
Miund ſh nun zur Ruhe nach ſeiner eigenen, am andern Ende des
Ko gurs gelegenen Schlafkammer begibt, ausgeſchaltet.
Egrid, die ſich, durch die plötzliche Dunkelheit erſchreckt, un=
füderſe
wilzuſlEch an die Wand gedrückt hat, hört ihn raſchen Schrittes
an aſſporübergehen und ſetzt dann ihren eigenen Weg fort. Aber
go gerndd Els ſie die Treppe erreicht hat, ſtockt ihr Fuß von neuem,
undn bleibt erſchrocken lauſchend ſtehen.
N as dieſer lechſcharze Finſternis verſunken.
Don Gertigichin. 2 Ae gejagt fliegt Sigrid die Treppe empor, öffnet mit
zit=
eien mit Cernug Händen ihre Wohnungstür und ſinkt, nachdem ſie ſie wie=
6 beteiligt hu
ge aus der Füe— iter ſich abgeſperrt hat, atemlos auf einen Stuhl vor den
chläch da nicht eben jemand hinter ihr im Korridor —
S und der wäk zund. Severins Schritte vor ihr hörbar waren?
Jahre 1934 z Der kommt die törichte Angſt über ſie. Klopfenden Her=
Zahlungen genan aE ſie ſcheu nach rückwärts. Der Korridor liegt nicht mehr
Leschiedene gſtochwutel hinter ihr, wie zuvor, unmittelbar nach Erlöſchen des
*2 Deutſchlan Lichc Durch die breiten Rundbogenfenſter fällt der Abglanz
Sier Linie ndes zlordenſcheins draußen herein und verbreitet ein mattes,
Lüuſchand menraſa echſelndes Licht, je nachdem der Sturm Wolken über den
Prozent ſti
A um 27 und 7MOM gt oder von ihm fortreibt.
Steigerung wi. —3 Dieſem unbeſtimmten Licht glaubt Sigrid plötzlich eine
Eiſenſtähe doheſ hlanke Geſtalt längs der Wand hingleiten zu ſehen.
Prozent bm 1 /3 Herz ſchlägt wie wahnſinnig. Eine tolle Angſt preßt ihr
Prozent), Tewie /Buf zuſammen. Sie will ſchreien — Severin zurückrufen ...
dwirtſchaftlicherimgt aber keinen Laut heraus. Ebenſo plötzlich, wie ſie die
dei ſonſtigen Achlcmt hohe Geſtalt zu ſehen geglaubt hat, iſt alles wieder in
gturgenäß nit ei.!
hnell zu einn
tium im Wei Torrrtdr.
olle und Woſ 11As war das geweſen? Ein Spiel ihrer aufgeregten
Phan=
beſtehen, naſieſlt loder Wirklichkeit?
rſtmalig aus ) XIBad ſich tatſächlich ein fremder Menſch im Hauſe?
Ange=
daſelnüſſe u. a ren=üll uſcht Sigrid hinaus. Aber im Stiegenhaus herrſcht To=
* glücklicher Venſtict . .. nur draußen, in dem das Haus, umgebenden Park,
nigen Wochen jeul Une winſelt der Sturm, rüttelt an Bäumen und Fenſtern
hungen über (nd aleſt durch den Kamin.
ES. wie ſe ſit 1/ßrd kann in dieſer Nacht lange nicht zur Ruhe kommen.
in dem Ausi” /ieht ſich ſelber nicht. Nie zuvor hat ſie Furcht gekannt.
usuwirken hu mmſt waren ihre Nerven wie von Eiſen geweſen. Und nun
wieder im Mevolltrim ſie heute ſchon den ganzen Tag.
der Vereinho Awar erſt die Angſt um Fred geweſen, die unerklärliche
türkiſchen Wnber / du liche Angſt, daß er ſich in irgendeiner Gefahr befinde.
efen, wie aud) Ishaf der Roſendiamant — die Erzählung Papas von dem
Verbaumaterüllten erbenden Araber, die Sigrid ſo ungewöhnlich ſtark erregt
neue Stuß at) 40 zuletzt dieſes wahnſinnige Angſtgefühl im dunklen
10 ahſpft ſucht Sigrid endlich ihr Lager auf, kann aber lange
eFen, obwohl der Sturm draußen etwas nachgelaſſen hat.
Nachdruck verboten
Erſt gegen Morgen ſinkt ſie in unruhigen Schlummer, aus
dem ſie dann heftiges Klopfen an ihrer Schlafzimmertür jäh
auf=
ſchreckt.
„Ja? Betty, ſind Sie’s?"
„Ja — bitte, machen Sie auf, gnädige Frau. Es . . . s iſt...
ein Unglück geſchehen.”
Sigrid iſt ſchon aus dem Bett geſprungen und hat den
Rie=
gel zurückgeſchoben. Ihr erſter Gedanke iſt — — Fred iſt etwas
geſchehen!
„Sind Nachrichten von meinem Manne gekommen?” fragt
ſie die eintretende Betty blaß und zitternd.
Das Mädchen, das ganz verſtört ausſieht und ſelber an allen
Gliedern zittert, ſchüttelt den Kopf. „Nein, davon habe ich nichts
gehört, aber der alte Mann"" erſchrecken Sie nur nicht, gnädige
Frau, man hat heute nacht unſern armen gnädigen Herrn
er=
mordet.”
Sigrid ſinkt, wie vom Blitz getroffen, in den nächſten Stuhl
und ſtarrt die Sprecherin faſſungslos an. In tollem Wirbel jagen
die Gedanken durch ihren Kopf.
Heute nacht? Ermordet? Der gute alte Mann, der ſie
lieb=
gehabt . . . und an dem ſie gehangen hat, als wäre er ihr
leib=
licher Vater . .. wie iſt das möglich? Papa hatte doch keinen
Feind? Alſo war das bange Vorgefühl, kommenden Unglücks
geſtern doch kein bloßes Spiel erregter Nerven geweſen — — und
der ſchmale Schatten im Korridor — — Sigrid ſchaudert, als ſie
daran denkt.
Trockenes Schluchzen ringt ſich aus ihrer Kehle, während ſie
ſich mechaniſch ankleidet und Betty weinend berichtet, was ſie
weiß.
„Severin hat ihn gefunden, als er morgens mit dem
war=
men Waſſer des gnädigen Herrn Schlafzimmer betrat, um ihm
beim Ankleiden behilflich zu ſein.
Herr Donawend lag in ſeinem Bett, das über und über voll
Blut war. Die Augen ſtanden offen, und in ſeiner Bruſt ſteckte
bis ans Heft ein langes Meſſer! Severin holte unverzüglich die
gnädige Frau und telephonierte an die Polizei, die auch ſogleich
erſchien und nun in Gegenwart der gnädigen Frau Erhebungen
anſtellt und die Hausleute verhört.
Aber es weiß ja niemand etwas — keiner von uns hat das
geringſte Verdächtige wahrgenommen.”
„Kann man hinunter zu dem Toten? Oder wird einem der
Eintritt in das Sterbezimmer von der Polizei verwehrt?”
„Ich glaube nicht. Die Kommiſſion amtiert im
Herrenzim=
mer, wo ſich auch die gnädige Frau befindet. Aber bitte, liebe
gnädige Frau, gehen Sie doch lieber nicht hinunter zu dem armen
gnädigen Herrn, er ſieht ſo ſchrecklich aus. Sie würden den
An=
blick lange nicht wieder loswerden.”
Sigrid hat die Worte offenbar gar nicht gehört. Ohne einen
Laut der Erwiderung verläßt ſie das Zimmer und begibt ſich
hinab nach dem erſten Stockwerk.
Drittes Kapitel.
Sigrid ſagt aus, was ſie weiß.
Ein Schutzmann ſteht an der Tür zum Sterbezimmer. Aber
er läßt Sigrid bereitwillig eintreten, als ſie ſagt, wer ſie iſt,
und erklärt, nur Abſchied von ihrem Schwiegervater nehmen zu
wollen, ehe man deſſen Leiche, wie zu erwarten iſt, fortſchaffen
wird.
„Ich bitte, gnädige Frau, ſich dann nur nach dem
Herren=
zimmer zu begeben, wo der Herr Kommiſſar ſich erlauben wird,
einige Fragen an Sie zu richten. Eine Formſache, der ſich kein
Hausbewohner entziehen darf,” erklärt der Schutzmann höflich.
Sigrid nickt ſtumm und betritt das Sterbezimmer. Und dann
ſteht ſie vor dem Toten.
Ihr erſcheint er nicht „ſchrecklich”, obwohl ſeine gebrochenen
Augen, in denen Staunen und Entſetzen ſtehen, noch immer offen
ſind, weil noch niemand ſich Zeit nahm, ſie zu ſchließen.
Mitleid, Schmerz und Liebe drängen alles Grauen in Sigrid
zurück. Sie ſieht nur die guten, freundlichen Züge des alten
Mannes, die auch der Tod nicht verwiſchen konnte, und denkt
daran, daß er außer Fred der einzige in dieſem Hauſe geweſen
iſt, der ſie liebgehabt und immer gütig zu ihr geweſen iſt.
Sanft drückt ſie ihm die Augen zu, legt ihre weiche, warme
Wange für einen Augenblick an ſeine erkaltete, und ſinkt dann
ſchmerzlich aufweinend neben dem Bett in die Knie.
„Auf Wiederſehen, Papa . . . mein lieber, armer Papa, ruhe
ſanft!” ſtammelt ſie laut weinend.
Dies Weinen muß wohl nebenan gehört worden ſein, denn
plötzlich tut ſich die Tür auf, und Frau Sophie tritt ſtirnrunzelnd
ein. Sie ſieht ſehr blaß, aber ſonſt kaum verändert aus.
Ihr Anblick ruft einen neuen Schmerzensausbruch bei Sigrid
hervor! Alle Kränkungen, die ſie von dieſer Frau bisher
erfah=
ren hat, ſind ausgelöſcht, lebendig iſt nur der Gedanke — auch
ſie hat den Toten geliebt, und ſein Tod vereinſamt nun ihr
Leben.
In dem Gefühl gemeinſamen Schmerzes ſpringt Sigrid auf
und will ſich ſchluchzend an die Bruſt ihrer Schwiegermutter
wer=
fen, der ſie ſich zum erſtenmal im Leben nah verbunden fühlt.
Aber ein eiſiger Blick ſcheucht ſie raſch zurück.
„Bitte, unterlaß eine derartige Komödie und beherrſche
dich!” klingt es eiſig von Frau Sophies ſchmalen Lippen. „
Kom=
miſſar Butnik wünſcht dich zu ſprechen.”
Hinter Frau Sophie iſt ihr Neffe, Livius, eingetreten. Er
wirft ſeiner Tante einen vorwurfsvollen Blick zu und tritt zu
Sigrid, der er ein paar Worte der Teilnahme ſagt und ihr dann
den Arm bietet.
(Fortſetzung folgt.)
n R
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe;für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart: Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 20762. Druck und Verlag: 2. C. Wittich
Darmſtadt. Rheinſtraße 23.
Für umverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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W279
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durch seinen angenehmen, bierähnlichen Geschmack, ist
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Biergenuß verzichten milssen. Vitamalz wird daher mit
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