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Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 105
Montag, den 15. April 1935.
197. Jahrgang
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OD=Bant und Darmſtädter und Natonabban.
Das Protokoll von Streſa.
Neue Konferenzen folgen
in Genf. in Rom und ... ?
DNB. Streſa, 14. April.
Ss Schluß=Communiqué der Konferenz von Streſa trägt die
Aebeshäft: Gemeinſame Entſchließung der Konferenz von Streſa.
De WWortlaut iſt folgender:
DWVertreter der Regierungen Italiens, Frankreichs und
Engutad=; haben in Streſa die allgemeine europäiſche Lage
ge=
prüfiln Lichte der Ergebniſſe des Meinungsaustauſches, der in
den ſulſte Wochen ſtattgefunden hat, ſowie der Entſcheidung, die
zeſehen geschiam 10 März von der deutſchen Regierung gefällt wurde, und
chlioltzh auf Grund der Auskünfte, die von den britiſchen
Mini=
ſer M. dect termy ſäarend ihrer kürzlich ſtattgefundenen Beſuche in
verſchie=
dene ſemptſtädten Europas erlangt wurden. Nachdem der
Ein=
luß idſe Lage auf die Politik in Betracht gezogen war, wie ſie
n daAbkommen von Rom und London beſtimmt worden iſt,
andſtchie, ſich in voller Uebereinſtimmung über die verſchiedenen
Fragy ie beſprochen wurden.
Sze einigten ſich auf eine gemeinſame Linie, die
verfütſt werden ſoll, wenn
Staaten auf diplomatiſchem Wege von dieſem Wunſch unterrichtet
werden ſollen.
Sie kamen überein, dieſen anderen in Betracht kommenden
Staaten die Prüfung dieſer Frage zu empfehlen, mit dem Ziel, ſie
durch gegenſeitige Verſtändigung innerhalb des
Rahmenwerkes allgemeiner und regionaler
Sicherheitsgarantien zu regeln.
Hieran ſchloß ſich
eine engliſch=ikalieniſche Erklärung
folgenden Wortlauts: „Folgende gemeinſame Erklärung iſt von
den Vertretern Italiens und Englands in Beziehung auf den
Vertrag von Locarno abgegeben worden: Die Vertreter
Italiens und Englands als Mächte, die an dem Vertrag von
Lo=
carno nur in der Eigenſchaft als Garantiemächte beteiligt ſind, be=
kräftigen in formeller Weiſe alle ihre Verpflichtungen, die aus
die=
ſem Vertrag hervorgehen und erklären ihre Abſicht, dieſe getreulich
zu erfüllen, falls dies nötig werden ſollte. Soweit dieſe beiden
Mächte dieſe Verpflichtungen auf ſich genommen haben in
Be=
ziehung zu allen anderen Teilnehmern des Vertrages von Locarno
wird dieſe gemeinſame Erklärung, die auf der Streſakonferenz, an
der Frankreich teilnahm, abgegeben wurde, auch den Regierungen
Deutſchlands und Belgiens förmlich übermittelt werden.”
Zum Schluß enthält das abſchließende Communiqus folgende
Schlußerklärung: Die drei Mächte, deren politiſches Ziel die
ge=
meinſame Aufrechterhaltung des Friedens innerhalb des Rahmens
des Völkerbundes iſt, befinden ſich in vollſtändiger
Uebereinſtim=
mung, wenn ſie ſich mit allen praktiſchen Mitteln jeder einſeitigen
Aufkündigung von Verträgen widerſetzen, durch die der Friede
Europas in Gefahr kommen kann, und ſie werden daher zu dieſem
Zweck in enger und freundſchaftlicher Zuſammenarbeit handeln.
SIALax
Das Dokumenk des ſchlechken Gewiſſens
ſranzöſiſche Ankrag an den Völkerbundsrak
fuache kommt.
di Auskünfte, die ſie erhalten haben, haben ſie in der
übeſtärkt, daß die Verhandlungen fortgeſetzt
An ſollen hinſichtlich der Entwicklung, welche bezüg=
Sicherheit in Oſteuropa
radstäf
n Lager- und
em Wellbleedd
ten lowantzungen 1
rk Siegen 2. Kegiet
nhorn-Siegen, fnaſ
Frielt. Retis) u,f.10
str. 63, Ruf 3t rein
Fohun
Noſterübe;Priffer
I. Reparatlicertra.
aflanf ezäh.
urd.
ſt Vertreter der drei Regierungen prüften von neuem
die öſterreichiſche Lage.
beſtätigten die engliſch=franzöſiſch=italieniſchen Erklärun=
7. Februar und 27. September 1934, durch die die drei
igen anerkannten, daß die Notwendigkeit, die
bäm gigkeit und Unverſehrtheit Oeſterreichs
ſhrzuerhalten, auch in Zukunft ihre
ge=
me Politik leiten werde.
ſtäntlich des franzöſiſch=italieniſchen Protokolls vom 7. Ja=
5 und der engliſch=franzöſiſchen Erklärungen vom 3.
Fe=
i5, in welcher der Beſchluß bekräftigt wurde, ſich gemeinſam
ſ ay, im Hinblick auf Maßnahmen, die im Falle der
Be=
uder Unverſehrtheit und Unabhängigkeit Oeſterreichs
er=
ſit vrden müſſen, kamen ſie überein, vorzuſchlagen, daß
Waller der Regierungen, die im Protokoll von Rom
auf=
ſnd, zu einem möglichſt frühen Zeitpunkt zuſammentreten
1ſtidem Ziel, die zentraleuropäiſchen
Verein=
rihen abzuſchließen.
Gef, den ins Auge gefaßten
Luftpakt für Weſteuropa
UMietteutendent
Moſſemr
Sekräftigen die Vertreter der drei Staaten die Grund=
FVerfahrens, das eingeſchlagen werden ſoll, wie es im
Communiqué vom 3. Februar vorgeſehen iſt, und
be=
dass Studium dieſer Frage aktiv fortzuſetzen, in der
bſicht,linen Pakt zwiſchen den fünf Mächten
ab=
oſchlfen, die im Londoner Communiqué erwähnt werden,
ois.” viel zu allen zweiſeitigen Vereinbarungen,
zur Rüſlungsfrage
elchſen begleiten können.
5,4Ahe
Bare
Neche
Mangttm haben die Vertreter der drei Mächte ins Gedächtnis
ge=
ſſen, 4ydas Londouer Communiqué ein Abkommen vorſah, das
UILi min ſeutſchland ausgehandelt werden ſollte, um an die Stelle
entſtnchenden Klauſeln des Teiles V des Vertrages von
Ver=
ſlles zurinten. Sie unterzogen weiter die Handlungen der
utſihn Regierung und den Bericht Sir John Simons
UNer ſeisᛋ Unterhaltungen mit dem deutſchen Reichskanzler, über
ſen 0benötand einer ſorgfältigen und beſorgten Beſprechung.
uehe hoe Mit Ddruern ſtellten ſie feſt, daß die Methode der einſeitigen
afkünlaung, die von der deutſchen Regierung in einem
Augen=
c anywandt wurde, als gerade Schritte ergriffen waren, ein in
ier WRe musgehandeltes Abkommen über die Rüſtungsfrage zu
Uhr
eichersas öffentliche Vertrauen in die Sicherheit einer
fried=
eMeIM hen Oitzumg unterminiert hat. Darüber hinaus hat das große
oblge0 Lismaß, /k weröffentlichten Programms der deutſchen Aufrüſtung,
76
ſchaumtten in der Ausführung begriffen iſt, die
zahlen=
ſ. 33 —ißigem cärtzungen entwertet, auf die die Anſtrengungen für eine
brüſtungbisher gegründet waren und die Hoffnungen erſchüttert,
ießse? rch difelne Anſtrengungen inſpi iert waren.
Dieslnreter der drei Mächte bekräftigen nichtsdeſtoweniger
htlM’ ren eruvſen, Wunſch, den Frieden zu erhalten durch Herſtellung
zuſſes GSehls der Sicherheit und erklären für ſich ſelbſt, daß ſie
V
aſtlich 7 ſtiebt bleiben, ſich an jeder praktiſchen Anſtrengung zu
Kehl teiligendurch die die internationale Verſtändigung durch
Be=
ſenzungfſr Rüſtungen gefördert werden kann.
6. DiVertreter der drei Mächte zogen weiter den Wunſch
Betraih der von den Staaten begründet worden iſt, deren
üſturlsſtand durch
e Frähensverkräge von Sk. Germain und Trignon
und Neuilly
ſtgeſetzts ſorden iſt, die Reviſion dieſes Standes zu
reichem Sie beſchloſſen, daß die anderen hierdurch berührten
* Es gibt ein altes deutſches Sprichwort das da heißt:
„Wer ſich verteidigt, klagt ſich an!” Natürlich iſt hier die
Ver=
teidigung ohne voraufgegangene Anklage, eine Verteidigung, wie
ſie nur das ſchlechte Gewiſſen diktiert, gemeint. Dieſes ſchlechte
Gewiſſen ſpricht aber Satz für Satz aus der franzöſiſchen
Denk=
ſchrift an den Völkerbundsrat. Da werden im Ton eines
An=
klägers Vorwürfe gegen Deutſchland erhoben und in einer Form
begründet, die ſtets nur der wählt, der nichts Sachliches
vorzu=
bringen weiß, weil es ſich ſelbſt viel zu ſchuldig fühlt, um nicht
von vornherein zu erkennen, daß man ihm ſofort einen glatten
Gegenbeweis hinlegen würde.
Natürlich wußte man das auch am Quay d’Orſay. Dennoch
iſt dieſes Dokument in die Welt geſetzt worden, das gerade kein
Glanzſtück der ſonſt ſo vielgerühmten franzöſiſchen Diplomatie
iſt. Aber auch der Ruhm der franzöſiſchen Diplomaten iſt ſeit
geraumer Zeit im Verblaſſen begriffen. Wen kann es alſo noch
wundern, wenn jetzt plötzlich die Franzoſen nach Genf laufen
und ſich mit einem geradezu verdächtigen Eifer in Poſitur zu
ſetzen ſuchen, obwohl für ſie nicht der geringſte Zwang beſteht,
an den Fingern herzuzählen, was ſie alles „im Intereſſe des
Friedens” bereits getan hätten. Was ſie im Intereſſe eines
wirk=
lichen Friedens nicht getan haben, läßt ſich allerdings an
den Finger nicht einmal zu einem Bruchteil vorhalten. Wir
kennen ja dieſe „Friedensarbeit” Frankreichs.
Wir brauchten eigentlich kaum ein Wort darüber zu verlieren.
Aber Frankreich ſcheint das Bedürfnis zu verſpüren, ſich vor
der Weltöffentlichkeit vorrechnen laſſen zu müſſen, daß jede
ſeiner Friedensbeteuerungen ſofort durch
einen kräftigen Aufrüſtungskredit und den
Ab=
ſchluß eines militäriſchen Bündnisvertrages
abgelöſt wurde.
Die Unverfrorenheit, mit der hier Deutſchland als Element
des Unfriedens hingeſtellt wird, iſt ſo echt franzöſiſch, wie die
Nichterfüllung oder gewaltſame Verdrehung der ohnehin
uner=
hörten Bedingungen des Verſailler Diktats. Wir können den
Franzoſen ſtundenlang vorrechnen, wie ſie die
Beſtimmun=
gen des Verſailler Diktats ſtets dann nicht
achteten, wenn es galt ſich zubegnügen. Wir
brau=
chen nur an die Abrüſtungsverpflichtungen zu denken, um die
Frankreich einen unbeſchreiblichen Eiertanz vollführte bis dann
die Abrüſtungskonferenz an den franzöſiſchen Methoden
ein=
ging. An ihre Stelle trat die internationale Aufrüſtung und ein
allſeitiges Mißtrauen, das Frankreich ſyſtematiſch hochzüchtete.
Und da ſtellt ſich die Pariſer Regierung nun hin und erzählt
etwas von dem Vertrauen, das ſie wiederhergeſtellt ſehen möchte,
während im gleichen Augenblick Frankreichs
auf=
fälliges Zögern wegen Memel der ſchlagende
Beweis dafür iſt, wie ſehr es das von ihm
ge=
wünſchte Vertrauen mit den Füßen tritt. An die
Minderheitenpolitik, an die alten und neuen
Bündnisverträge, an die Reparationspolitik,
an die Zerſtörung und Ausplünderung der
deut=
ſchen Wirtſchaft, und bieles, vieles andere, was durchaus
unfriedlicher Natur war und iſt, brauchen wir nicht lange zu
erinnern.
Da ſpielt man an der Seine nun den Beleidigten, weil wir
es ſatt bekamen, uns dauernd mit Fußtritten traktieren zu
laſſen, dem Völkerbund den Rücken kehrten, als er ſich als
Voll=
ſtrecker ungerechtfertigter Forderungen und Schützer gebrochener
Verpflichtungen der Siegerſtaaten erneut betätigen wollte. Um
dieſen Tatbeſtand iſt die franzöſiſche
Denk=
ſchrift des ſchlechten Gewiſſens aus
begreif=
lichen Gründen herum gegangen. Immerhin hat
ſie ſich den Völkern erneut als Verfechter des
Verſailler Syſtems vorgeſtellt, das allen
Natio=
nen zum Verhängnis wurde.
Der Worklauk.
DNB. Genf, 14. April.
Die franzöſiſche Denkſchrift an den Völkerbundsrat hat
fol=
genden Wortlaut:
1. Am 16. März hat der deutſche Reichskanzler die Berliner
Botſchafter der europäiſchen Mächte zu ſich gerufen, um ihnen
vom Wortlaut eines Geſetzes Kenntnis zu geben, das in
Deutſch=
land die allgemeine Wehrpflicht wiederherſtellt und das eine
neue Einteilung der Armee in 12 Armeekorps und in 36
Divi=
ſionen vorſieht. Am gleichen Tage trat das Geſetz in Kraft.
Dieſer Maßnahme war ſchon am 9. März die offizielle
Ankün=
digung der Wiedereinrichtung einer deutſchen Militärluftfahrt
vorausgegangen.
In zwei ihrer wichtigſten Beſtimmungen ſind ſomit die
Klau=
ſeln des Friedensvertrages formell zurückgeſtoßen (répudié)
wor=
den. Es iſt dies die Krönung (eonsécration) langer und
metho=
diſch im Geheimen verfolgter Anſtrengungen; es iſt dies der
Be=
weis der Bedeutung der in Deutſchland bereits vollbrachten
Auf=
rüſtung, ganz abgeſehen von dem Plan, deſſen Vollbringung
weiterverfolgt wird; es iſt dies nicht nur die Verkündigung einer
Politik; dieſe iſt ſchon zur Tatſache geworden.
Vor einem Jahre hat das Anwachſen des durch das Reich
für das Jahr 1934/35 vorgeſehenen Militärbudgets Europa
be=
wegt, und die franzöſiſche Regierung hatte in dieſen
vorausſicht=
lichen Angaben, (die übrigens ſpäter weit überſchritten worden
ſind) eine Andeutung geſehen für den Entſchluß der deutſchen
Re=
gierung, ihre Aufrüſtung in Grenzen zu verfolgen, deren Richter
ſie ſelbſt ſein wollte. Die Behörden des Reiches erhoben Proteſt
gegen eine ſolche Auslegung. In einer Note, die der
Außen=
miniſter des Reiches dem engliſchen Geſandten in Berlin am 11.
April übermittelt hat, wird das Anwachſen der Ausgaben durch
die Notwendigkeit gerechtfertigt, die Vorbereitungen für die
Um=
wandlung in eine Milizarmee mit kurzer Dienſtzeit weiter zu
verfolgen, und es wurde Einſpruch dagegen erhoben, daß der
Haushalt des Luftfahrtminiſteriums als Rüſtungshaushalt
an=
geſehen werden könne. Einige Tage ſpäter, am 27. April, ſprach
dieſer ſein Erſtaunen darüber aus, daß man ſich ernſtlich über
den Luftfahrthaushalt beunruhigen könne, deſſen Ausgaben nur
dazu dienen ſollten, die Bevölkerung gegen die Luftangriffe zu
ſchützen und die Zivilluftfahrt zu reorganiſieren. Noch am 20.
Dezember beſtritt der Luftfahrtminiſter, daß das Reich mehr als
einige Verſuchsapparate beſitze. Drei Monate ſind ſeither
ver=
ſtrichen, und der Reichskanzler Hitler iſt in der Lage, den
briti=
ſchen Staatsſekretär davon zu unterrichten, daß das Reich auf
dem Gebiete der Luftfahrt bereits die Gleichheit mit England
erreicht habe.
Es wird erlaubt ſein, feſtzuſtellen, daß, um zu einem ſolchen
Ergebnis zu gelangen, eine Anſtrengung von einigen Wochen, ja
ſogar von einigen Monaten nicht genügt hätte. Die Dementis
und Erklärungen erhalten daher ihren wahren Wert, und die
Be=
ſtrebungen, die ſie enthüllen, ihre wahre Bedeutung.
2. Die Initiativen, an die hier erinnert worden iſt, ſind ein
formeller Bruch der haupkſächlichſlen Klauſeln
des Teiles / des Berſailler Verkrages
und der ſpäter über ihre Anwendung zwiſchen der deutſchen
Re=
gierung und den Regierungen der hauptſächlichſten alliierten
Mächte auf der Botſchafterkonferenz abgeſchloſſenen Abkommen.
An dem ſyſtematiſchen Uebertreten dieſer Vertragsartikel war
ſchon lange kein Zweifel mehr erlaubt; aber dieſe
Ueberſchreitun=
gen waren, ſo gut wie möglich, verborgen. Heute iſt die
Ver=
letzung offenſichtlich, ſie wird nicht beſtritten. Der Völkerbund
hat die Aufgabe, ſich damit zu befaſſen. Der Völkerbund, der auf
Achtung der internationalen Verpflichtungen begründet und
Wäch=
ter eines Paktes iſt, deſſen Präambel anerkennt, daß die Staaten,
die „die Zuſammenarbeit zwiſchen den Nationen entwickeln
wol=
len” und „ihnen den Frieden und die Sicherheit garantieren
wollen”, „gewiſſenhaft alle Verpflichtungen der Verkräge in den
gegenſeitigen Beziehungen zwiſchen den organiſierten Völkern
anerkennen” müſſen, kann nicht gleichgültig bleiben bei der
Be=
hauptung einer politiſchen Methode, die direkt den Grundſätzen,
auf welchen er beruht, und dem Zweck, den er ſich geſtellt,
zu=
widerläuft.
3. Bei der
Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund
hat ſich die Verſammlung ausdrücklich auf Teil V des Vertrages
berufen, um das Militär=, Marine= und Luftfahrtſtatut
feſtzu=
ſetzen, dem das Reich entſprechen müßte; ſie hat von einer
Erklä=
rung Kenntnis genommen, nach welcher Deutſchland „tatſächliche
Garantien ſeiner aufrichtigen Abſicht, die Verpflichtungen, die
aus den Verträgen und ſeinen Anhängen hervorgehen,
innezuhal=
ten”, gab.
Indem die deutſche Regierung dieſe Beſtimmung, die das
Militärſtatut regelt, für null und nichtig erklärt, hat ſie mit
Ueberlegung einen der Faktoren zerſtört, auf denen ihre
Mit=
arbeit an der Genfer Einrichtung begründet iſt.
4. Indem ſie das tut, hat die Regierung des Reiches den
Er=
folg der internationalen Verhandlungen über die
Seite 2 — Nr. 105
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 15. April 1935
die unter den Auſpizien des Völkerbundes, begründet auf
Ar=
tikel 8 des Völkerbundspaktes, vor ſich gehen, ernſtlich gefährdet,
obſchon die Mächte viele Beweiſe ihres Willens, den
Beſtimmun=
gen dieſes Artikels zu entſprechen, gegeben hätten. Was die
fran=
zöſiſche Regierung anlangt, ſo müſſe ſie daran erinnern, daß ſie
von 1921 bis 1928 die Dienſtzeit in Frankreich von drei Jahren
auf ein Jahr herabgeſetzt habe; daß die für die Verteidigung der
Metropole ſofort verwendbaren Streitkräfte ſich infolgedeſſen je
nach der in Betracht gezogenen Lage um 42 oder um 60 v. H.
vermindert haben; daß die Ueberſeearmee ihrerſeits ebenfalls
be=
deutende Verminderungen erfahren habe, daß die Ausführung
des Luftbauprogramms nur in ganz ſchwachem Maße
fortgeſchrit=
ten ſei.
Ohne Zweifel hatten ſich die Schwierigkeiten, die ſich einem
Erfolg der Genfer Konferenz entgegenſetzten angehäuft. Aber
das hat die deutſche Regierung nicht von ihren Verpflichtungen
befreit. Auch wenn, was die franzöſiſche Regierung formell
be=
ſtreitet, die Präambel von Teil V den Charakter und die
Trag=
weite hätte, die man ihr manchmal geben wolle, bleibe
nichts=
deſtoweniger eine wichtige Tatſache beſtehen: Welches auch die
Schwierigkeiten in der Erfüllung einer Aufgabe ſeien, die die
Maßnahmen der deutſchen Aufrüſtung noch heikler machen, ſo
haben während der Zeit, wo die Konferenz ihre Verhandlungen
weiter verfolgt habe, die Mächte es nicht aufgegeben, die
Grund=
lage für eine internationale Einigung zu ſuchen.
Die franzöſiſche Regierung iſt es ſich ſchuldig, an die Vor
ſchläge zu erinnern, die ſie ſchon am 5. Februar 1932 für die
Begrenzung der Bombenflugzeuge und ihre Zurverfügungſtellung
an den Völkerbund und für die Schaffung einer internationalen
Macht im Zuſammenhang mit der beſten Organiſation der
Sicher=
heit gemacht hat. Sie erinnert weiter an die Vorſchläge, die ſie
am 14. November desſelben Jahres im Hinblick auf die Herſtellung
eines europäiſchen Syſtems der Rüſtungsverminderung und der
internationalen Zuſammenarbeit gemacht hat. Sie erinnert an
die Erklärung vom 11. Dezember 1932, die die Gewährung der
Gleichberechtigung unlösbar an die Herſtellung eines
Sicherheits=
ſyſtems bindet.
Sie erinnert ſchließlich daran, daß im Oktober 1933, in einer
Stunde, wo die internationale Lage ſich bereits zu verdunkeln
begann, aus Gründen, für die Frankreich keinerlei
Verantwor=
tung trägt, die franzöſiſche Regierung mit mehreren anderen
Regierungen dahin übereingekommen war, ein Arbeitsprogramm
vorzuſchlagen, das es der Genfer Konferenz erlaubt hätte,
nütz=
liche und wirkſame Arbeit zu leiſten. Es iſt wahr, daß nach
Kenntnisnahme dieſes Programms die Reichsregierung ſich für
verpflichtet ſah. Genf zu verlaſſen und ihren Austritt aus dem
Völkerbund anzukündigen. Es handelt ſich um eine brutale Geſte,
die durch nichts gerechtfertigt war, wie dies der Präſident der
Konferenz ſelbſt feſtgeſtellt hat.
Aber auch nach dieſer Geſte iſt die Arbeit nicht aufgegeben
worden.
Am 3. Februar dieſes Jahres wurde auf die Initiative der
franzöſiſchen und der engliſchen Regierung hin ein Programm
aufgeſtellt, das von allen dem Frieden dienenden Mächten mit
Genugtuung aufgenommen wurde.
Dieſes Programm hatte ſelbſt die Reichsregierung
angenom=
men. Ihre Beſchlüſſe vom 16. März haben es indeſſen entſchieden
gefährdet. Es wäre nutzlos, wollte ſie ſich auf die Maßnahmen
berufen, die andere Regierungen ſich gezwungen ſahen, in ihrem
eigenen Lande zu ergreifen, denn dieſe Maßnahmen würden durch
die Entwicklung der deutſchen Rüſtungen gerechtfertigt. Es wäre
nutzlos, wollte ſie ſich beſonders auf die Maßnahmen der
fran=
zöſiſchen Regierung berufen, die, um den aus dem Krieg
hervor=
gegangenen Schwierigkeiten der Rekrutierung zu begegnen, dieſe
Maßnahme hinſichtlich der Dauer der Mikitärdienſtzeit ergreifen
mußte, die ſchon vor fünf Jahren durch die vorbereitende
Ab=
rüſtungskonferenz als berechtigt anerkannt wurde.
Deutſchland hat einem internationalen Problem eine
ein=
ſeitige Löſung geben wollen. Die Verhandlungsmethode hat es
durch die Methode der vollendeten Tatſachen erſetzt. Seine
Be=
ſchlüſſe, die mit dem ganzen Syſtem der Rüſtungsbeſchränkung
unvereinbar ſind, haben für ganz Europa die Frage der
allge=
meinen Aufrüſtung in ihrer ganzen Schwere aufgeworfen.
Der Völkerbundsrat hat die Pflicht, ſich über die
Verant=
wortlichkeit der ſo geſchaffenen Lage und über die Folgen, die
ſie nach ſich zieht, auszuſprechen. Er muß auch die
Schlußfolge=
rungen bekannt geben, die die Regierungen für ihre
Abkommens=
politik daraus zu ziehen haben, die den Willen haben, die
euro=
päiſche Sicherheit aufrechtzuerhalten und zu vermitteln.
5. Eine noch
bedeutendere Frage
muß geſtellt werden.
In einem Europa, in dem ſich die Methode der einſeitigen
Kündigung internationaler Verpflichtungen verallgemeinern
würde, würde es bald nur noch Platz für eine Machtpolitik
geben. Keine Verhandlung iſt möglich, wenn im Laufe dieſer
Verhandlungen einer der Teilnehmer das willkürlich an ſich reißt,
wvas Gegenſtand der Verhandlung iſt. Keine Verhandlung iſt
außerdem nützlich, wenn die Ergebniſſe, ganz gleich welcher Art,
durch den Willen einer der beteiligten Parteien zerſtört werden
können. Man ſollte dann bei den internationalen Beziehungen
von vornherein den Begriff eines Vertrages oder einer
Ver=
pflichtung ausſchalten.
Die Anſtrengungen der friedlichen Nationen gehen darauf
hinaus, durch die Angriffs=, gegenſeitigen Erleichterungs= und
Beiſtandsverpflichtungen zwiſchen den Staaten ein weites
Syſtem der kollektiven Sicherheit zu ſchaffen. Iſt es der Mühe
wert, dieſe Anſtrengungen fortzuſetzen, wenn zugegeben wird,
daß der Verſtoß gegen eine übernommene Verpflichtung, ſo
feier=
lich ſie auch ſei, keine anderen Folgen nach ſich zieht, als eine
moraliſche Ablehnung, und wenn man keinerlei Riſiiko eingeht,
in dem man ſich von ſeinen Verpflichtungen befreit und der
verletzende Staat in der Unbeſtraftheit eine Ermutigung zu
neuen Verletzungen findet? Der Völkerbundsrat kann einer
ſolchen Bedrohung gegen die internationale Ordnung nicht
gleich=
gültig gegenüberſtehen, ohne ſeiner Aufgabe nicht gerecht zu
werden. Er hat die Pflicht, ihr entgegenzutreten, in dem er die
geeigneten Maßnahmen ergreift, um der heute geſchaffenen Lage
abzuhelfen und eine Wiederholung zu verhindern.
Das ſind die Betrachtungen, auf die die franzöſiſche
Regie=
rung die Aufmerkſamkeit des Völkerbundsrates lenken möchte.
Ueberzeugt davon, daß die Achtung vor übernommenen
Ver=
pflichtungen jeder friedlichen Nation eine Pflicht iſt, iſt ſie ſich
der Verpflichtungen bewußt, die die verſchiedenen Artikel des
Paktes den Mitgliedern des Völkerbundes auferlegen. Sie
wünſcht das Vertrauen unter den Völkern wiederhergeſtellt zu
ſehen und erklärt ſich mit allen Regierungen ſolidariſch, denen
an der Feſtigung des Friedens gelegen iſt. Die franzöſiſche
Re=
gierung wartet vertrauensvoll darauf, daß ſich der
Völker=
bundsrat über die ihm unterbreitete ernſte Lage ausſpricht, daß
er über die Gegenwart beſchließt und die Zukunft ſichert.
Der Führer ſtattete geſtern dem 88jährigen Parteigenoſſen
und bekanuten Wirtſchaftsführer Geheimrat Emil Kirdorf,
auf dem Streithof bei Mülheim (Ruhr), einen Beſuch ab und
be=
ſuchte gelegentlich dieſer Anweſenheit im Induſtriegebiet auch
ver=
ſchiedene Induſtrieunternehmungen in Bochum und Eſſen.
Vertreter der ſaarländiſchen Preſſe unternehmen zurzeit eine
mehrtägige Fahrt durch das Rhein=Main=Gebiet. Nach einem
Be=
ſuch an der Bergſtraße wurden ſie in Darmſtadt, im Hotel Traube,
von Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger begrüßt. Am Sonntag
beſuchten die Gäſte Frankfurt a. M., das JG.=Verwaltungsgebäude
und die Induſtrie= und Handelskammer. Nach einem Abſtecher nach
Oberheſſen und nach Rüſſelsheim werden ſie am Mittwoch von der
Stadt Darmſtadt empfangen.
Der „Silberküſten=Expreß” Hendaye-Paris entgleiſte bei
Bordeaux. Es gab fünf Tote und ſieben Schwerverletzte. Die
Ur=
fache ſcheint der Bruch eines Radkranzes eines Wagens zu ſein.
ans dei Lanveshaupfſtaut
Darmſtadt, den 15. April 1935
* 60jähriges Milikärdienſtiubiläum.
Ein bewährter Führer heſſiſcher Truppen, der mit
Auszeich=
nung an der Spitze der 25. (2. Großh. Heſſ.) Reſerve=Diviſion
tand, kann am 15. April ſein 60jähriges Militärdienſtjubiläum
feiern. Es iſt der in Bückeburg im Ruheſtand lebende
Generäl=
leutnant a. D. Thaddäus v. Jarotzky, der vor nunmehr 60
Jahren ſeine militäriſche Laufbahn. aus dem Kadettenkorps
kom=
mend, als Portepeefähnrich im Infanterie=Regiment Nr. 24
be=
gann, in dem er im Herbſt 1875 das Offizierspatent erhielt. Er
beſuchte die Kriegsakademie und war als Hauptmann Lehrer an
der Kriegsſchule in Neiſſe und drei Jahre Kompagniechef bei den
mecklenburgiſchen aKiſer=Füſilieren in Roſtock, weitere drei Jahre
führte er eine Kompagnie des 4. Garde=Regiments zu Fuß. Als
Major kommandierte er 5½ Jahre ein Bataillon des Infanterie=
Regiments Nr. 46 um dann als Oberſtleutnant beim Stabe zu
den Roſtocker Füſilieren zurückzukehren. Von März 1910 bis
April 1913 war er als Oberſt Kommandeur des Infanterie=
Regi=
ments Nr. 162 und wurde dann mit der Führung der 16.
In=
fanterie=Brigade beauftragt, im Juni 1913 unter Beförderung
zum Generalmajor Kommandeur jener Brigade, die er in den
unvergeßlichen Auguſttagen 1914 ins Feld führte.
Mit Auszeichnung nahm Generalmajor v. Jarotzky an den
glänzenden Vormarſchkämpfen der 1. Armee durch Belgien und
Frankreich teil, drang bis zur Marne vor, kämpfte in der Schlacht
am Ourca, mußte gleichfalls zurückgehen und machte dann die
Kämpfe in Nordfrankreich mit. Hier wurde er im November
1914 Kommandeur der 15. Infanterie=Brigade, der Schweſter=
Brigade ſeiner bisherigen.
Im Frühjahr 1915 zum Kommandeur der 25. Reſerve=Divi=
Jarotzky dieſe in den
ſion ernannt, führte Generalmajor v.
Kämpfen der Bug=Armee gegen die Ruſſen von Sieg zu Sieg.
Im Juli fochten die tapferen heſſiſchen Regimenter in den
Schlach=
ten bei Grabowiec und Wojslawice, im Auguſt in den Schlachten
bei Cholm, an der Ucherka und bei Wlodawa, wie ſie ſich auch
am Angriff auf Breſt=Litowſk beteiligten und der Eroberung
die=
ſes letzten ruſſiſchen Bollwerks. Auf der Verfolgung ſchlug
Ge=
neral v. Jarotzky die Ruſſen erneut in den Schlachten bei
Horo=
dec und durch die Prizet=Sümpfe bei Drohiczyn=Chomſk. Zur
Armee=Abteilung Woyrſch übergetreten, drang die 25. Reſerve=
Diviſion bis in die Linie Obere Schtſchara=Serwetſch vor, wo
Ende September langjähriger Stellungskrieg einſetzte.
Generalmajor v. Jarotzky, der den Roten Adlerorden 2. Klaſſe
mit Eichenlaub und Schwertern erhalten hatte, wurde am 30
Januar 1916 zu den Offizieren von der Armee verſetzt und am
April 1916 zur Dispoſition geſtellt. Nach dem Umſturz
er=
hielt er am 12. Auguſt 1919 den Charakter als Generalleutnant.
Vom Reichsverband deutſcher Offiziere (R. 9.9.)
wird uns geſchrieben:
Der Reichsverband Deutſcher Offiziere hat folgendes
Brief=
telegramm an den Herrn Miniſterpräſidenten. Reichsminiſter der
Luftfahrt und General der Infanterie Hermann Göring,
gerichtet: Am Tage ſeiner Vermählung werden wir des
be=
rühmten Fliegers und letzten Führers des Kampfgeſchwaders
Richthofen, des jetzigen Führers der deutſchen Luftſtreitkräfte, in
alter Kriegskameradſchaft mit unſeren wärmſten Wünſchen
ge=
denken. Reichsverband Deutſcher Offiziere. gez. Graf von der
Goltz. Generalmajor a. D. und Verbandsführer.
Der Reichsverband Deutſcher Offiziere in Berlin widmet
dem Führer und Reichskanzler zu ſeinem Geburtstage
im 20. April 1935 in ſeiner Nr. 11 vom 15. 4 1935 folgenden
Glückwunſch: Zum 20. April 1935. Dem Reichskanzler und
Führer ſenden wir in dieſem Jahre unſere
Geburtstagsglück=
wünſche in beſonders herzlicher Dankbarkeit für ſeine mutige
Ta=
vom 16. März d. J. Mit dem Führer erblicken auch wir alten
Offiziere in der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht
eine Tat des Friedens. Nur wenn das Land im Herzen Europas
nicht mehr wehrlos jedem imperialiſtiſchen Feinde offen ſteht,
ſon=
dern alle Welt weiß, daß wir uns zu wehren gewillt und
im=
tande ſind, kann der von allen gewiſſenhaften Politikern erſehnte
Weltfriede erhalten bleiben. Gerade wir alten Offiziere, die den
Krieg kennen, können ſeine Wiederholung nicht wünſchen
ſon=
dern durch ſeine rieſenhaften Zerſtörungen nur als den Anfang
der Bolſchewiſierung der ganzen Welt, auch der etwaigen
künf=
tigen Siegerſtaaten, fürchten. Deshalb müſſen auch wir Deutſchen,
ebenſo wie alle anderen Völker, auch die kleinſten, in der Lage
ſein, unſere Wirtſchaft und unſere Kultur zu ſchützen. Nur ſo
kann unſer Volk auch ſein altes hohes Ehr= und
Sittlichkeits=
gefühl voll wiedergewinnen, das in einem unterjochten Volke
untergraben wird. Außerdem iſt neben dem Arbeitsdienſt die
allgemeine Wehrpflicht für die Erziehung unſeres Volkes zu
nationalſozialiſtiſcher und opferbereiter Geſinnung einfach nicht
zu entbehren. Deshalb Dank und Sieg=Heil dem Führer zu
ſei=
nem Geburtstage. Gott ſchenke ſeinem hohen Wollen ſeinen
Segen und vollen Erfolg.
Graf von der Goltz.
Generalmajor a. D. und Verbandsführer des R.D.O.
*
Die Verbandsführung des Reichsverbandes Deutſcher
Offi=
ziere hat aus beſonderen Mitteln für die
Hitlerfreiplatz=
pende 1000 RM. in bar und gemeinſam mit der Nothilfe des
Reichsverbandes Deutſcher Offiziere ſechs Freiplätze von je vier
Wochen in den Offizierheimen Alexisbad, Elſter. Reinhardsbrunn
und Wiesbaden zur Verfügung geſtellt.
* Päpſtliche Auszeichnung. Dem hier ſeinen Lebensabend
ver=
bringenden Oberſtudiendirektor Karl Schott, dem früheren
Lei=
ter der Bensheimer (jetzt nach Friedberg verlegten)
Taubſtummen=
anſtalt, wurde durch den Papſt wegen ſeiner Verdienſte um die
Borromäusarbeit und wegen der Einrichtung religiöſer
Einkehr=
tage für erwachſene Taubſtumme das Verdienſtkreuz „Pro ecclesia
et pontifice” verliehen.
— Generalverſammlung der Volksbank. Es wird an dieſer
Stelle auf die heute. Montag abend 8,15 Uhr. im Fürſtenſaal,
Grafenſtraße 20, ſtattfindende ordentliche Generalverſammlung
der hieſigen Volksbank hingewieſen. Die Volksbank hat ihren
Ver=
gleich, wie aus dem den Mitgliedern zugegangenen Geſchäftsbericht
hervorgeht, reſtlos erfüllt. Die Generalverſammlung hat neben den
notwendigen Formalien noch über 2 weitere wichtige Punkte
Be=
ſchluß zu faſſen. Es ſollte deshalb mit einer recht zahlreichen
Be=
teiligung gerechnet werden.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
16. April Anfang 19.30. Ende nach 22 Uhr ( Winterhilfs=
werk)
„Der Troubadour”, Oper von Giuſeppe
Verdi. (Geſchloſſene Vorſtellung.) Donnerstag, den 18. April, und Freitag, den 19. April, keine
Vorſtellung. KLEINES HAUS Dienstag,
16. April Anfang 20, Ende gegen 22.15 Uhr („„Kraft durch
Freude‟): „Ein Kerl, der ſpekuliert, Komödie
von Dietrich Eckart. (Geſchloſſene Vorſtellung.) Mittwoch,
17. April Anfang 20, Ende gegen 22.15 Uhr („Kraft durch
Freude‟): „Ein Kerl, der ſpekuliert” Komödie
von Dietrich Eckart. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Donnerstag, den 18. April, und Freitag, den 19. April, keine
Vorſtellung.
— Heſſiſches Ländestheater. Im Rahmen der am nächſten
Dienstag beginnenden Feſtwoche wird eine Vorſtellung auch dem
klaſſiſchen Darmſtädter Dialektluſtſpiel gewidmet ſein. Die
Heſ=
ſiſche Spielgemeinſchaft wird am Mittwoch, 24. April, im
Klei=
nen Haus Niebergalls „Tollen Hund” zur Aufführung bringen.
Der Entſchluß des Landestheaters, dem Programm der Feſtwoche
dieſe Vorſtellung einzufügen, iſt um ſo mehr zu begrüßen, als
Darmſtadt ja den ſeltenen Vorzug hat, eine Tradition im
boden=
ſtändigen mundartlichen Bühnenſtück zu beſitzen und zu pflegen.
Eröffnung der Joh.=Lippmann=Ausſtellung
in Kunſtverein.
Die Johannes=Lippmann=Gedächtnis=Au.
ſtellung in der Kunſthalle am Rheintor wurde geſtwr
morgen mit einer Anſprache des Präſidenten des Kunſtverein
Herrn Emmerling, eröffnet.
Nach den Begrüßungsworten, die ſich beſonders an Fr
Frieda Lippmann und den Leiter der NS. Kulturgemein
Darmſtadt, Studiendirektor Moſer, richteten, gab der Redu
einen kurzen Rückblick auf die Entſtehung der Ausſtellung. D
Gedanke zu einer Gedächtnisſchau war ſchon beim Tode des Kün
lers, am 8. Februar, aufgetaucht. Die Zahl der in Privatbeſitz zu
findlichen Bilder war ſo groß, daß man davon abſah, ſie hier
ſammenzutragen. So iſt denn dieſe Gedächtnisſchau, abweichend vo
üiblichen Brauch, ausſchließlich aus dem reichen Nachlaß des Kür
lers zuſammengeſtellt, aus ſeinen Skizzenmappen und den Bi
dern ſeines Lichtenberger Landhauſes.
Ein beſonders intereſſanter Beſtandteil der Ausſtellung ſt
die Oelſtudien nach der Natur. Große Liebe zur Natur und V
bundenheit mit der deutſchen Heimat waren dem Künſtler beſo
ders eigen. Die Bilder, in denen er deutſche Landſchaft und de
ſches Bauerntum malt, ſtrahlen tiefes Empfinden aus. Gexa
von dieſen Oelſtudien hielt der Künſtler beſonders viel, ſie wai
die Schatzkammer, in die er bei der Kompoſition ſeiner großen 5
mälde griff.
Eine Gedächtnisſchau ſoll einen Ueberblick über das
Leb=
werk des Künſtlers geben, und man kann wohl ſagen, daß de
Vorausſetzung hier wohl erfüllt iſt. Die früheſten Arbeiten
ungefähr ein halbes Jahrhundert alt, und beim Durchwand
der Ausſtellung ſehen wir, wie der Künſtler von Jahrzehnt
Jahrzehnt wächſt bis zu den monumentalen Spätwerken, wie
ſeine Arbeiten an Kraft und Größe gewinnen.
Es hieße Eulen nach Athen tragen, ſo meinte der Redu
wollte man die Bedeutung Lippmanns im deutſchen Kunſtleben
beſonders herausſtreichen. Lippmann iſt ſich immer treu geblien
alle Richtungen und Ismen konnten ihn nicht aus der Bahn u
fen. Er blieb ein echter deutſcher Künſtler in der beſten Bedeutt
dieſes Wortes. Seine Werke ſprechen für ſich ſelbſt.
Mit dem Wunſch, daß der Ausſtellung ein voller Erfolg
ſchieden ſein möge, erklärte Präſident Emmerling die Johan
Lippmann=Gedächtnisſchau für eröffnet. — Ein Rundgang durck
Ausſtellungsräume ſchloß ſich an.
Union=Theaker: „Sieg für Deulſchland”
* Im Rahmen einer ſehr gut zuſammengeſtellten F
Sonderſchau wurde geſtern vormittag im vollbeſetzten Ung
Theater der Merzedes=Benz=Rennfilm „Sieg für Deut
land” vorgeführt. In ſpannenden Bildern wird in die
Ufafilm ein Renngeſchehen gezeigt, er führt uns in alle Ph
eines hochintereſſanten Kampfes um den deutſchen Sieg
greift zurück auf die Entſtehung, die Rennformel der AJA
die ihren Sitz in Paris hat, auf die Trainingsfahrt und bri
dann hochintereſſante, ſpannende Rennſzenen, die der ſFu
erfahrene Regiſſeur Siegfr. Seher aus großem Bildmate:
von bekannten Veranſtaltungen auf der Avus, auf dem Nürburgr
in Frankreich, Italien, Spanien, der Schweiz und der Tſch.
ſlowakei zu einem einheitlichen Rennbildſtreifen zuſammenge.
hat. Ueberall fahren die ſilbergrauen deutſchen Rennwagen
ſiegen unter dem Jubel von Hunderttauſenden begeiſterten
und Ausländern. In Ausübung ihrer ſportlichen Tätigkeit
gegnen wir bekannten Führern, wie Rudolf Caracciola
Mar=
v. Brauchitſch, Luigi, Fagioli, Ernſt Henne, Haus Geier
dem Merzedes=Benz=Rennſtab unter Leitung von Oberinger
A. Neubauer. Motorſportlich erſtklaſſige Leiſtungen werden
feſſelnden Bildern feſtgehalten, der Film, der mit dem deut
Sieg und der Sieger=Ehrung im Werke Untertürkheim e
rundet ſich zu einer in allen Einzelheiten intereſſanten und
atemraubenden Reportage, die lebhafte Anerkennung der
reichen Beſucher fand.
Dieſem Hauptfilm voraus geht eine kleine ſinnige bilb.
Carl=Benz=Ehrung und ein ſehr anſchaulicher Bildſtreifen
dem Bau der Reichsautobahn, zu der unſer Führer den ei
Spatenſtich tat. Beſonders intereſſiert der Stand der Arb/
zwiſchen Darmſtadt—Frankfurt und auf den übrigen Teilſtru
Als Ia
und die erläuternden Erklärungen Dr. Todts.
Einführung liefen vor den ſpannenden Hauptfilmen zwei 2
filme, u. a. der hübſche Farbenfilm: „Der Lenz iſt da‟ 2
kaliſche Darbietungen umrahmten die Bildvorführungen, 1
Handlung ebenfalls tonlich ſehr geſchickt unterſtrichen war.
Was die Lichtſpiel=Thegler bringen.
Das Union=Theater zeigt nur noch heute und morgen di
waltige Heerſchau der Deutſchen: „Triumph des Willens”, R
parteitagfilm der NSDAP. Geſamtleitung: Leni Riefenſtak
Jugendliche haben Zutritt.
Die Helia=Lichtſpiele ſchenken Sonntagsſtimmung für
liche Stunden in dem fröhlichen Film: „Alle Tage iſt kein Eo
tag” mit Adele Sandrock Wolfgang Liebeneiner, Carola Höhn,
Jugendliche haben Zutritt. — Heute nachm. 2 Uhr: Wiederhul
des erſten Kulturgroßfilms aus der Schweiz: „O mein He
land,
Jugendliche haben Zutritt. Kleine Preiſe,
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Male den 7
tümlichen Ufa=Film: „Die Liebe und die erſte Eiſenbahn
Karin Hardt, Ida Wüſt. Hans Schlenk und Fritz Kamper
Jugendliche haben Zutritt
Reſi=Theater zeigt in Erſtaufführung ein ſpannendes I
werk des Regiſſeurs Paul Fejos „Menſchen im Stun
vom ſagenumwobenen Plattenſee.
* Verwallungsgerichtshof.
1. Einwendungen des Polizeihauptwa
meiſters Ernſt Gerſt in Darmſtadt gegen
Verſetzung in den Ruheſtand.
Die Einwendungen ſind zurückgenommen.
Einwendungen, des
Polizeihauptwo=
meiſters Konrad Jäger in Mainz gegen
Verſetzung in den Ruheſtand.
Der im Jahre 1920 planmäßig angeſtellte Beamte wurd=
25. Mai 1933 als Poſten durch ein Auto überfahren und
mehrfache Verletzungen. Eine amtsärztliche Unterſuchung be)
nete ihn im Oktober 1933 als dienſtunfähig, eine Nachu
ſuchung vom 12. Februar 1934 ſtellte reſtliche Erſcheinungen
Nervenſchwäche feſt, eine kreisärztliche Unterſuchung begin!
Arterioſkleroſe. Das Miniſterium hat dem Beamten die Inn
ſtandsverſetzung zum 1. März 1935 angekündigt, wogegen
Einwendungen an den Verwaltungsgerichtshof erhoben
Jäger, der bald das 50. Lebensjahr vollendet, bezeichnet der
fall als Urſache ſeiner Penſionierung und möchte deshalb
Gerichtsentſcheidung erwirken, um gegen den Autohalter V
Entſchädigung vorgehen zu können. Hier kommt es aber nin
die Frage der Dienſtunfähigkeit an.
Jäger meint dagegen, er könne im Innendienſk
Polizeidienſt leichterer Art tun, und ſein Vertreter beton!
Staat könne hier helfend eingreifen, zumal es ſich um
Simulanten handle; man möge Jäger verſuchsweiſe wiede
ſtellen. Ein Dienſtunfall (beim Aufhalten des Autos) lieg
zweifellos vor, was bei der Entſcheidung des Gerichts doch
zum Ausdruck gebracht werden könne.
Der Vertreter des Staatsintereſſes hebt hervor, der Ge
hof habe nur über die Frage der Dienſtunfähigkeit, nichr
deren Urſache zu entſcheiden. Im Innendienſt Jäger zu de‟
den, dafür beſtehe keine Möglichkeit, ein Anſpruch auf
Verwendung beſtehe nach der grundſätzlichen Entſcheidun
Verwaltungsgerichtshofs nicht, nach dem Gutachten der mer
ſchen Klinik in Gießen beſtehe zudem eine Ausſicht auf Beſl”
des Zuſtandes nicht; er beantrage, die Einwenduy
zu verwerfen. In dieſem Sinne erkennt auc
Gerichtshof.
Germe
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terſchaft! 44.
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Montag, 15. Aprtl 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 105
Neue Meiſterſchafts=Ueberraſchungen!
„IIn der Fußball=Runde Köln, Stuttgart und SVgg. Fürth geſchlagen. — Nordmark holt ſich
den Handball=Pokal. — Oſtpreußenfahrt beendet.
7:3 (2:2).
1:2 (1:1).
A
Die Zußball=Ergebniſſe.
utſche Fußballmeiſterſchaft 1935.
Gruppe 1.
Berlin: Hertha/BSC. — York
Inſterburg
Leipzig; Pol. Chemnitz —
Worwärts Raſenſport Gleiwitz 2:1 (2:1).
Gruppe 2.
n. Hamburg: Eimsbüttel —
Stet=
ſriner SC..
3:1 (1:1).
Dortmund: Schalke 04 —
Sannover 96
3:2 (1:1).
...
Gruppe 3.
n Ulm: VfB. Stuttgart — 1. SV.
Veng
n Würzburg: Sppg. Fürth —
Banau 93 ..
0:1 (0:0).
Gruppe 4.
n! Düſſeldorf: „VfL. Benrath
— VfR. Köln ..
5:0 (2:0).
nlMannheim: „VfR.
Mann=
heim — Phönix Ludwigshafen: ausgefallen.
Auswahl=Spiele.
n)Saarbrücken: Südweſt —
Brandenburg
2:0 (1:0).
n Frankfurt: Frankfurt- Köln, 2:2 (2:0).
n Budapeſt: UngarnB=Bayern 5:0 (1:0).
Süddeutſche Aufſtiegſpiele.
ſSau Südweſt: Opel Rüſſelsheim —
Ger=
rnia Bieber: ausgefallen; Polizei Darmſtadt
Leudwigshafen 04 3:1.
ſöau Württemberg: VfB. Friedrichshafen —
M. Schwenningen 0:0. TC. Tailfingen
g ug. Cannſtatt 4:0, FV. Zuffenhauſen —
M N. Heidenheim 4:1.
ſean Nordheſſen: Abt. 1: BV. Kaſſel
ttſceſſen Marburg 2:0, SV. Neuhof — FC.
ſogalmerode 1:1: Abt. 2: SV. Bad=Nau=
— SV. Klein=Steinheim 3:3, Alemannia
eierbrechen — SV. 05 Wetzlar 2:3.
Freundſchaftsſpiele.
AV. Waldhof — FV. Schweinfurt 05 (Sa.)
1. FC. Pforzheim — Dresdener SC. (Sa.)
Ffrankonia Karlsruhe — Wormatia Worms
2:5. Hanau 60/94 — Kickers Offenbach
a)
:1, Sportfr. Stuttgart — VfL. Neckarau
a)-0:0, Phönix Karlsruhe — FC. Schwein=
05 (3:2), Freiburger FC. — Wormatia
zums 2:3. Stuttgarter Kickers
Dresdener
4:0, Spfr. Eßlingen — VfL. Neckarau 6:2,
Ga. Heilbronn — Stuttgarter SC. 1:5, FC.
herg — 1. FC. Nürnberg 0:5, BC. Augsburg
1. C
SV. Ulm 1:2, Spielverein Kaſſel — Kaſ=
0: 2.3, VfB. 04 Friedberg — Spfr.
Frank=
ſt Bi0. Germania Fulda — VfL. Germanig
furt 4:1, Racing Straßburg, komb. mit
Mülhauſen — Eintracht Frankfurt 1:3.
Fußball im Reich.
Gaau Pommern: Städteſpiel: Königs=
— Elbing 3:1. Um die
Hochſchulmei=
trſcchaft: Uni Königsberg — Uni Bres=
5. :4.
bru Sachſen: Spfr 01 Dresden — Guts
ts Dresden 2:1, VfB. Chemnitz — Wacker
tu g 230.
Haru Mitte: SC. Erfurt — VfB. Leipzig 0:3,
Ek2Vikt. Magdeburg — Berliner SV. 92 3:1,
Steinach 08 — 1. FC. Lauſcha 2:2, Wacker
N — VfL. Bitterfeld 3:0, SV. Gotha 01 —
*a. Erfurt 3:2.
hau Nordmark: Phönix Lübeck — Hambur=
SW. 1:5.
5a u Niederſachſen: Eintracht Braunſchweig
Merder Bremen 3:1, Hannover 97 — Vikt.
hAlmsburg 12, Komet Bremen — Holſtein
1:3.
haru Niederrhein: Schwarz/Weiß Eſſen
shurg 99 2:3, Preußen Krefeld — Rot=
Oberhauſen 4:1, Boruſſia Gladbach —
Union
2Düſſeldorf 3:3. Hamborn 07
„Fmghauſen 3:1.
Fußball im Ausland.
Waris — London (Amateure) 3:3.
Städteſpiel; Brünn — Budapeſt 1:6.
Städteſpiel: Wien — Prag .. 1:2.
Südweſt=Nachwuchs ſchlägt Brandenburg
In Saarbrücken: Hüdweſt-
Brandenburg 2:0 11:0).
Den ganzen Vormittag hatte es am
Sonn=
tag in Saarbrücken geregnet, und als vor
knapp 3000 Zuſchauern die Fußball=
Gaumann=
ſchaften von Südweſt und Brandenburg ins
Feld ſprangen, war der Spielgrund
keines=
wegs in beſter Verfaſſung. Es regnete
aller=
dings nicht mehr, ſo daß das Spiel
einwand=
frei zu Ende geführt werden konnte. Die
Mannſchaft des Gaues Südweſt kam mit 2:0
(1:0) zu einem überraſchenden Sieg, der aber
vollkommen verdient iſt. Eine feine Leiſtung
der Süddeutſchen, in deren Reihen die
bekann=
ten Nationalſpieler fehlten, während Berlin
in ziemlich ſtärkſter Beſetzung aufmarſchiert
war.
Das Spiel:
Die Mannſchaften kamen in den zuletzt
be=
kanntgegebenen Aufſtellungen, alſo
Südweſt: Ittel; Konrad. Welſch; Hütt,
Sold, Kiefer; Keck, Kaiſer, Fuchs, Lindemann,
Grebe;
Brandenburg: „Niehl; „Emmerich,
Hepprich; Kauer, Normann, Appel; Ballendat,
Böhme, Framke, Käſtner, Berner.
Der Führer des Bezirks Saar Dr.
Dill=
mann, begrüßte die beiden Mannſchaften,
dann begann der Kampf. Ein ſchnelles,
ab=
wechſlungsreiches Spiel, das bald die
Südweſt=
ler in Front ſah. Eine gute Flanke von Keck
kam in der 10. Spielminute zu dem
Saar=
brücker Mittelſtürmer Fuchs, der Riehl im
Brandenburg=Tor keine Chance mehr ließ.
Südweſt führte 1:0. Auch für die Folge blieb
Südweſt leicht im Angriff. Ihre
Hintermann=
ſchaft einſchließlich der Läuferereihe arbeitete
faſt ohne Tadel; Sold als dritter Verteidiger.
Der Offenbacher Kickersſturm mit Fuchs in der
Mitte ſpielte ſchnell und genau zuſammen,
ſo, daß die Berliner Hintermannſchaft ſich
immer wieder den heikelſten Situationen
gegenüberſah. Aber außer vier Eckbällen
er=
reichte Südweſt bis zur Pauſe nichts mehr.
Nach dem Wechſel war der Südweſt=
Angriff umgeſtellt. Theobald ſtürmte auf
Halb=
links, Lindemann in der Mitte, während Fuchs
wegen einer Verletzung hatte ausſcheiden
müſſen. Aber der Neunkirchener Boruſſe
Thep=
bald ſowohl als auch Lindemann ſtörten oft
durch allzu betontes Einzelſpiel den Fluß des
Angriffs. Das Spiel flaute ab, zumal die
Berliner immer härter ſpielten. Als ſich die
Reichshauptſtädter einige Unkorrektheiten
er=
laubten, proteſtierte das Publikum heftig.
Süd=
weſt blieb trotz alledem weiter die gefährlichere
Mannſchaft. Einmal mußte allerdings Ittel
eine Glanzleiſtung zeigen, als er im
Hecht=
ſprung einen Bombenſchuß des Berliner
Halb=
linken Käſtner unſchädlich machte. In der 37.
Minute ſtellte Südweſt den Sieg ſicher. Eine
Vorlage von Sold kam zu Lindemann, der
„Offenbacher ſpielte ſich trotz unfairer
Behinde=
rung durch und erzielte ein Prachttor. Riehl
war machtlos, das Spiel war mit 2:0
entſchie=
den. Ein kurzes Aufflackern Brandenburgs,
dann übernahm Südweſt his zum Schluß
wie=
der das Kommandd.
Kritiſches:
In der Südweſt=Elf gab es keinen
Verſager. Eine Entdeckung war unſtreitig der
Frankenthaler Ittel, der Prachtleiſtungen zeigte.
Die Verteidigung Konrad=Welſch ungemein
ſicher, zuverläſſig und fleißig die geſamte
Läuferreihe. Hütt war hier die angenehmſte
Ueberraſchung. Der Sturm ſpielte bis zur
Ver=
letzung von Fuchs genau und ſchnell
zuſam=
men, übertraf auch nachher noch den Berliner
Angriff, obwohl viel verzettelt ging. Die
Außenſtürmer Keck und Grebe mit die Beſten.
Brandenburg hatte in Riehl den
mar=
kanteſten Spieler. Emmerich ſpielte zu ſcharf,
zuweilen direkt unfair. In der Läuferreihe
war Kauer der beſte Mann, Norman im
Zu=
ſpiel mangelhaft. Die beſten Stürmer waren
Franke und Käſtner; der Brandenburg=Angriff
als Ganzes nicht ſo durchſchlagskräftig wie
der von Südweſt. — Dr. Warnecke=Köln
leitete großzügig und korrekt.
Länderſpiele.
6:2.
In Zürich: Schweiz — Ungarn
In Brüſſel: Belgien — Frankreich . 1:1.
In Prag: Tſchechoſlowakei — Oeſterreich 0:0.
Nur ein Spiel
in der Gaugruppe 4.
Benrath ſchlägt PfR. Köln mit 5:0.
In der Gaugruppe 4 konnte am zweiten
Spieltag nur ein Spiel durchgeführt werden, da
das ſchlechte Wetter einen Strich durch die
Rech=
nung machte. Der vorgeſehene Kampf V.f.R.
Mannheim gegen Phönix Ludwigshafen mußte
ganz ausfallen. In Mannheim hatte ein
zwölf=
ſtündiger Dauerregen den Platz ſo zugerichtet,
daß ihn der Stuttgarter Schiedsrichter Heß für
unbeſpielbar erklärte. So konnte alſo nur das
Düſſeldorfer Spiel zwiſchen dem V. f. L.
Ben=
rath und dem Mittelrheinmeiſter V. f. R. Köln
durchgeführt werden. So vielverſprechend der
Start der Kölner beim Karlsruher Treffen gegen
den V. f. R. Mannheim war, ſo ſchlecht war das
Abſchneiden gegen Benrath. Der Meiſter des
Gaues Niederrhein errang vor 15 000 Zuſchauern
einen ganz klaren 5:0=(2:0=)Sieg und ſetzte ſich
damit einwandfrei an die Tabellenſpitze. Die
Tabelle hat nunmehr folgendes Ausſehen:
Spiele Tore Punkte
2 5:0 3:
1. V. f. L. Benrath
2 5:7
2. V. f. R. Köln".
0:0
3. Phönix. Ludwigshafen
1 2:3 0:2
4. V. f. R. Mannheim
V. f. L. Benrath — V. f. R. Köln 5:0 (2:0).
Im Düſſeldorfer Rheinſtadion hatten ſich über
15 000 Zuſchauer eingefunden, um den erſten
Sieg der Benrather bei den Gaugruppenſpielen
dieſes Jahres mitzuerleben. Sie wurden nicht
enttäuſcht, denn der Niederrheinmeiſter
diſtan=
zierte die Kölner Raſenſpieler klar und deutlich.
Mit 5:0 fiel der Benrather Sieg auch in
die=
ſer Höhe verdient aus. Die Leute um
Raſſeln=
berg und Hohmann boten die bei weitem
ge=
ſchloſſenere Mannſchaftsleiſtung und waren auch
in techniſcher Beziehung den Kölnern ſtark
über=
legen. Hervorragend ſpielte Benrath beſonders
in der erſten Halbzeit und die letzte Viertelſtunde
vor Schluß. Während dieſer Spielphaſen wurden
auch die fünf Tore erzielt. Die Kölner
Mann=
ſchaft bot eine wenig einheitliche Leiſtung. Der
Sturm, ſpielte zerfahren, und die Läuferreihe
konnte nicht an den Aufbau denken, da ſie zuviel
mit der Abwehr zu tun hatte. Schiedsrichter
Broden=Duisburg leitete den Kampf
einwand=
frei.
Fürth und BfB. Stkuktgart geſchlagen.
In der Gruppe 3 gab es am Sonntag eine
große Ueberraſchung, da es dem
Nordheſſen=
meiſter Hanau 93 nach dem vorſonntäglichen
Siege über den VfB. Stuttgart nun auch
ge=
lang, den Fürthern eine Niederlage
beizubrin=
gen. In Würzburg blieben die Hanauer vor
4000 Zuſchauern mit 1:0 (0:0) ſiegreich. Im
zweiten Spiel der Gruppe ſetzte ſich der Mitte=
Meiſter 1. SV. Jena vor ebenfalls 4000
Zu=
ſchauern in Ulm mit 2:1 (1:1) erfolgreich durch.
Die Tabelle hat nach dem zweiten Spieltag
folgendes Ausſehen:
3” 1. SV. Jena 23 VfB. Stuttgart 2 15 0:4
Die kleine Spork Preisfrage
brachte neben einigen dicken Ueberraſchungen
auch eine Verkürzung des Programms. Die
Spiele VfR. Mannheim — Phönix
Ludwigs=
hafen und Opel Rüſſelsheim — Germania
Bie=
ber fielen aus. Das Privatſpiel VfL. Neu=
Iſenburg — 46 Darmſtadt war abgeſetzt. Hanau
93 und Jena bei den Meiſterſchaftsſpielen, Groß=
Zimmern bei den Aufſtiegsſpielen ſorgten für
die Ueberraſchungen.
Aus den verbleibenden 8 Spielen hatten 16
Teilnehmer 6 richtige Spielausgänge
voraus=
geſagt. Unter ihnen ergab das Los folgende
Preisträger:
1. Preis (5.— RM. bar) Friedrich
Borow=
ſki, Darmſtadt, Neugaſſe 1:
2. Preis (zweimonatiger Freibezug des „
Darm=
ſtädter Tagblatts”) Karl Geſſinger,
Darmſtadt, Mackenſenſtraße 23;
3. Preis (einmonatiger Freibezug des „
Darm=
ſtädter Tagblatts”) Heinr. Müller,
Eber=
ſtadt b. D., Griesheimer Straße 2,
vor Heinrich Ackermann, Darmſtadt,
Bismarck=
ſtraße 73: Hans Enſinger, Darmſtadt,
Eckhart=
ſtraße 34; Hermann Fiſchbach, Eberſtadt, Am
Lämmchesberg 3: O. Gerloff,. Darmſtadt,
Speſ=
ſartring 6: A. Habich, Darmſtadt, Stiftsſtr. 35;
Hans Hühner, Darmſtadt, Große
Kaplanei=
gaſſe 38; Julius Lautz, Pfungſtadt, Eberſtädter
Straße 62; Willi Werner Meyer, Darmſtadt,
Friedrichſtraße 17; K. Moll, Darmſtadt,
Heidel=
berger Straße 31; Peter Rettig, Seeheim,
Sand=
ſtraße 18; Karl Spalt 6, Seeheim, Darmſtädter
Straße 20; Georg Vollhardt, Wixhauſen,
Un=
tergaſſe 4, und ein unbekannter Einſender
(Adreſſe vergeſſen).
Wieder ein Sieg der Hanauer.
Spielvereinigung Fürth — Hanau 93 0:1 (0:0).
Nur 4000 Zuſchauer, darunter allein 1000
Hanauer Schlachtenbummler, waren zu dieſem
Spiele auf dem Platze des Würzburger FV.
erſchienen. Der Kampf endete mit einer recht
großen Ueberraſchung, denn die Hanauer konnten
nach ihrem vorſonntäglichen Erfolg über
Stutt=
gart nun auch den Fürthern eine Niederlage
bei=
bringen. Der Hanauer Sieg — der Treffer fiel
in der 58. Minute durch Mohndorf — iſt recht
glücklich ausgefallen, denn die Fürther waren
während des größten Teils der Spielzeit im
An=
griff. Die überragende Abwehrarbeit der
Ha=
nauer Läuferreihe und Hintermannſchaft,
beſon=
ders die glänzenden Leiſtungen von Tormann
Sonnrein und Verteidiger Eufinger, machen den
Erfolg immerhin nicht ganz unverdient.
Das Treffen litt außerordentlich unter dem
ſchlechten Wetter. Hatten die Zuſchauer ſchon auf
den Rängen kaum einen feſten Stand, ſo war es
auf dem Spielfeld noch ſchlimmer. Die Fürther
fanden ſich aber mit dieſen Umſtänden weitaus
weniger zurecht als ihr Gegner. Mancher gut
gemeinte Angriff blieb, ſtecken, beiden
Mann=
ſchaften wurde ihre Leiſtung weſentlich erſchwert,
und wenn trotzdem der Kampf von Anfang bis
Ende einwandfrei und anſtändig verlief, ſpricht
das der ſportlichen Geſinnung beider
Mannſchaf=
ten das beſte Lob aus. Nicht zuletzt war hierfür
auch die ausgezeichnete Spielleitung durch Beſt=
Frankfurt=Höchſt verantwortlich.
Schneeboden in Ulm.
VfB. Stuttgart—1. SV. Jena 1:2 (1:1).
Von den Unbilden der Witterung blieb auch
dieſes Treffen nicht verſchont. In Ulm war in
den Morgenſtunden des Sonntags ſogar ſtarker
Schneefall eingetreten und über dem Raſen des
Ulmer Stadions lag am Nachmittag bei
Spiel=
beginn eine Schneedecke. Die 4000
Zu=
ſchauer mußten ſich lange gedulden, bis ſich
die Mannſchaften mit den ungewohnten
Ver=
hältniſſen abgefunden hatten. Dann gab es
aber ein recht flottes und ſpannendes Treffen,
das in Höcher=Augsburg einen
vorbild=
lichen Leiter hatte. Allerdings machten beide
Mannſchaften dem Unparteiiſchen durch ihr
be=
tont anſtändiges Spiel die Arbeit nicht allzu
ſchwer. Die Thüringer, behanntlich von
Nr. 105
dem ehemaligen Sturmführer der deutſchen
Na=
tionalmannſchaft, Pöttinger, betreut,
hin=
terließen wie in Nürnberg ſo auch in Ulm einen
ſehr guten Eindruck. Sie begegneten den
Boden=
verhältniſſen mit einer taktiſch ſehr klugen
Spielweiſe, ſie ſpielten halbhoch und fanden ſich
ſo noch beſſer als die Schwaben mit den
Ver=
hältniſſen ab. Auch in techniſcher Bezi=hung
waren die Gäſte durchaus auf der Höhe. Die
Spieler hielten den Ball nicht lange, ſpielten
immer ſchnell ab, ſie hatten in Mittelläufer
Werner einen in Aufbau und Deckung
hervor=
ragenden Mann, und man kann ihn als den
beſten Spieler auf dem Platze bezeichnen. Auch
die Hintermannſchaft der Gäſte befand ſich in
ſehr guter Verfaſſung. Im Geſamtergebnis iſt
der Sieg allerdings als glücklich zu bezeichnen
und ein Unentſchieden wäre dem Verlauf eher
gerecht geworden. Die Stuttgarter
hat=
ten in ihren Stürmern Koch und Rutz ihre
beſten Spieler. Jorzüglich arbeitete Seibold in
der Verteidigung. Daß gerade ihm ein
Fehl=
ſchlag unterlief, der den Thüringern den
Sieges=
treffer einbrachte, war Tragik.
Schalke weiter in Fronk.
Knapper Sieg des deutſchen Fußballmeiſters
über Hannover 96. — Eimsbüttel ſchlägt
Stettiner SC. 3:1.
Die Gaugruppe 2 hatte mit dem Spiel in
Dortmund zwiſchen Schalke 04 und
Hanno=
ver 94 ihr wichtigſtes Ereignis. Hannover
hatte ſich bekanntlich durch ſeinen Sieg über
Eimsbüttelt zum ſchärfſten Rivalen des
deut=
ſchen Fußballmeiſters gemacht. Der Kampf in
Dortmund bewies das auch, denn die
Nieder=
ſachſen konnten nur knapp mit 3:2 (1:1) beſiegt
werden. Allerdings nahm das Spiel einen
wenig ſchönen Verlauf, ſo daß die 36 000
Zu=
ſchauer wenig befriedigt den Platz verließen.
Es gab 3 Platzverweiſe: Nattkämper (Schalke),
Mittelſtürmer Wente und Verteidiger Petzold
(Hannover). Der Nordmarkmeiſter Eimsbüttel
holte ſich in Hamburg über den Stettiner SC.
mit 3:1 (1:1) den erwarteten Sieg, doch fiel
dieſer den Umſtänden nach etwas knapp aus.
Die Tabelle:
1. Schalke 04 „ 2 Spiele 12:3 Tore 4:0 Punkte
v
5:4 „ 2::
2. Hannover 96. 2 „
3. Eimsbüttel . 2 „ 4:4 „ 2:2 „
4, Stettiner SC. 2 „ 2:12 „ 0:4 „
A
Hertha und Chemnit an der Spihe.
Die Spiele der Gruppe 1.
In der Gruppe 1 der deutſchen Meiſterſchafts=
Endſpiele hatten die Sieger des Vorſonntags,
Hertha/BSC. Berlin und Polizei Chemnitz, ihre
Gegner ausgetauſcht. Hertha/BSC.
Ber=
lin ſiegte zu Hauſe vor 25 000 Zuſchauern über
York Inſterburg mit 7:3 (2:2), während der
Polizei=SV. Chemnitz in Leipzig vor
10 000 Zuſchauern gegen Vorwärts=Raſenſport
Gleiwitz mit 2:1 (2:1) gewann. Damit ſtehen die
Meiſter von Brandenburg und Sachſen mit je
4:0 Punkten an der Spitze, während die beiden
Gegner aus dem deutſchen Oſten mit je zwei
Niederlagen den Schluß bilden.
Die Tabelle:
Spiele Tore Punkte
4:0
2 8:2
Polizei Chemnitz
9:3 4:0
Hertha/BSC. Berlin .
1:4 0:4
Vorw.=Raſenſp. Gleiwitz
York Inſterburg . . . 2 4:13 0:4
Deutſchlands Elf
gegen Beigeen.
Zum Länderkampf am 28. April
in Brüſſel.
Deutſchlands Fußball=Mannſchaft für den
Länderkampf gegen Belgien am 24. April in
Brüſſel wurde vom Deutſchen Fußball=Bund wie
folgt aufgeſtellt: Buchloh (VfB. Speldorf);
Janes (Fortuna Düſſeldorf), Tiefel (Eintracht
Frankfurt); Bender (Fort. Düſſeldorf),
Gold=
brunner (Bayern München), Gramlich (Eintr
Frankfurt); Lehner (Augsburg), Siffling (SV.
Waldhof), Schulz (Arm. Hannover). Conen
(Saarbrücken), Fath (Wormatia Worms). Die
neue deutſche Reichsmannſchaft weiſt
gegen=
über den Mannſchaften, die die Spiele gegen die
Schweiz, Holland und Paris gewannen,
be=
trächtliche Veränderungen auf. Das
Hervor=
ſtechendſte iſt, daß man nach längerer Zeit auch
wieder einmal zwei Debütanten in der Elf hat.
Der Frankfurter Eintrachtmann Tiefel und der
Hannover Armine Schulz ſollen ſich gegen
Belgien die erſten internationalen Sporen
ver=
dienen. Tiefel zeichnete ſich beſonders bei den
Spielen gegen die Schweiz B in Luzern und
ge=
gen Südoſtfrankreich in Marſeille aus, und
Schulz hinterließ beim Nachwuchskurs in
Ber=
lin einen ausgezeichneten Eindruck. Um dem
Hannoveraner ſein erſtes internationales Spiel
zu erleichtern, mußte ſogar der Saarbrücker
Conen von ſeinem gewohnten
Mittelſtürmer=
poſten auf halblinks abrücken. Ferner ſieht man
wieder Goldbrunner, Bender und Fath in der
Mannſchaft. Janes, Lehner, Siffling, Conen
und Gramlich wirkten gegen Frankreich mit,
und Buchloh war als Erſatzmann in Paris. Für
uns Süddeutſche iſt mit beſonderer Freude
feſt=
zuſtellen, daß nach längerer Pauſe wieder
ein=
mal ſieben Spieler unſerer Gaue in der
Mann=
ſchaft ſtehen. Tiefel, Goldbrunner, Gramlich,
Lehner, Siffling, Conen und Fath bilden das
Gerippe der Elf, und ſchon allein deshalb ſehen
wir dem Brüſſeler Kampf mit großem
Ver=
trauen enigegen. Die Mannſchaft iſt ſtark, und
ſie wird Stärke und Können auch nötig haben.
Denn Belgien darf nicht unterſchätzt werden.
Erſt an dieſem Sonntag gelang den Belgiern
gegen Frankreich ein Unentſchieden 1:1, und das
läßt allerhand Rükſchlüſſe auf die
augenblick=
liche Spielſtärke unſeres nächſten Gegners zu.
Belgien macht ſich.
In Brüſſel; Belgien — Frankreich 1:1.
Im Brüſſeler Heyſſel=Stadion, dem
Schau=
platz des nächſten Länderkampfes Deutſchland —
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Belgien, ſtanden ſich vor 35 000 Zuſchauern die
Nationalmannſchaften von Frankreich und
Bel=
gien gegenüber. Ueberraſchenderweiſe gelang es
den favoriſierten Franzoſen nicht, den Sieg über
Belgien zu erringen. Sie kamen zwar bis zur
Pauſe durch ihren Halbrechten Courtois zur 1:0=
Führung, nach dem Wechſel mußten ſie ſich aber
durch den belgiſchen Linksaußen van Beeck den
Ausgleichstreffer gefallen laſſen. Das Ergebnis
entſpricht dem Spielverlauf. Belgiens
Fußball=
mannſchaft zeigte ſich ſtark verbeſſert, ſie hielt
diesmal auch die zweite Halbzeit in guter Form
durch. Deutſchland wird am 28. April einen
nicht zu unterſchätzenden Gegner vorfinden.
Vorſicht iſt für unſere Reichsmannſchaft auf
jeden Fall geboten.
Nur ein Aufſtiegſpiel zur Gauliga
Der Gau Südweſt kam am geſtrigen
Sonn=
tag nicht viel weiter, da von den ohnehin nur
zwei angeſetzten Spielen eines wegen
unbeſpiel=
baren Platzes ausfallen mußte. Das einzige
Treffen des Tages:
Polizei Darmſt. — 04 Ludwigshafen 3:1 (1:0)
wurde ebenfalls bei ſtrömendem Regen, aber
immerhin noch ſpielfähigem Platze ausgetragen
und ſah die einheimiſchen Poliziſten endlich und
verdient ſiegreich.
Bieber hätte in Rüſſelsheim antreten müſſen
und wäre ſicherlich nicht um eine Niederlage
bei den Opelleuten herumgekommen. Da aber
der Platz ſpielunfähig war, iſt dieſe
Entſchei=
dung zunächſt vertagt worden.
In der Tabelle hat ſich bei den beiden Letzten
die Reihenfolge geändert.
FV. Saarbrücken
1 0 5:1 5:1
1 0 5:2
Opel Rüſſelsheim
3 3
„7
Germania Bieber
2 0 1
Reichsb.=Rw. Frankfurt 3 1 0 2
Polizei Darmſtadt
4 1 0 3 3.
2
Ludwigshafen 04
4 1 0 3 4:14 2:6
Polizeiſiegin Regen und Schlamm
ſtets bis an die Mittellinie vor und ließen dem
Gegner wenig Zeit und Raum zur Entwicklung.
Polizei Darmſtadt
Zudem fanden ſich die Stürmer mit den Boden=
04 Ludwigshafen 2.1 H.0.
* Endlich iſt der Bann gebrochen!
Der Südheſſen=Meiſter, Polizei Darmſtadt,
hat ſeinen erſten Sieg in den Aufſtiegſpielen
zur Gauliga gelandet, und zwar gegen den
Pfälzer Meiſter, Germania 04 Ludwigshafen.
Mit dieſem erſten Punktgewinn ſind die beiden
genannten Vereine punktgleich geworden —
Po=
lizei mit dem beſſeren Torverhältnis — und
angeſichts der heutigen Leiſtung der
Darm=
ſtädter Grünen darf man feſtſtellen, daß die
be=
reits in Saarbrücken zutage getretene
aufſtei=
gende Kurve weiter gezeichnet werden kann.
Dieſer Sieg iſt verdient errungen worden, und
zwar nicht leicht, denn der beinahe
unbeſpiel=
bare Platz ſtellte an die 22 Spieler ganz
er=
hebliche Mehranforderungen an Krafteinſatz und
techniſcher Fertigkeit. Darin aber waren die
meiſten Darmſtädter ihren Gäſten eine
Kleinig=
keit voraus, die auch zum Sieg deutlich beitrug.
Kaum 800 Zuſchauer
waren bei dem ſtrömenden Regen zum
Exer=
zierplatz gekommen. Der Platz wies zahlreiche
Pfützen und „Moorbäder”, gerade vor den
bei=
den Toren, auf, aber SR. Störner=Ffm. gab
den Ball frei. Ununterbrochen ging der Regen
nieder und die Mehrzahl der Spieler glich bald
halben Negern, als ſie mit dem Moraſt
Be=
kanntſchaft gemacht hatten. Der Ball ſelbſt blieb
oft haften. Die ſonſt übliche flache Spielweiſe
war äußerſt anſtrengend, ſo daß die Grünen
ſtreckenweiſe das Leder halbhoch nahmen, um
Raum zu gewinnen.
Polizei erſchien mit
Klein; Muth, Balſer; Kaſpar,
Du=
mont, Kaufmann; Göbel, Sauer,
Keck, Pfeiffer, Müller.
Die Mannſchaft wirkte heute viel geſchloſſener
als in den vorhergegangenen Spielen. Das
Schlußdreieck arbeitete tadelsfrei. In der
Läu=
ferreihe war Dumont in der Mitte mit
Ab=
ſtand der Beſte. Kaufmann wirkſamer als
Kaſ=
par, der ſich die Unſitte abgewöhnen ſollte,
wenn ſchon einmal ein Gegner am Ball bleibt
unnötigerweiſe regelwidrig zu ſpielen. Das
wäre heute beinahe „ins Auge” gegangen, denn
vom Elfmeter trennte nur der verwiſchte
Kreideſtrich. Sonſt hielt er ſeinen Flügel recht
gut im Schach, von einigen Phaſen in der
zwei=
ten Hälfte abgeſehen. Im Sturm probierte
man auch heute wieder eine Umſtellung aus.
Nach der Pauſe bezog Sauer den
Rechtsaußen=
poſten, und da Göbel augenblicklich etwas
weni=
ger in Schwung iſt, war dies eine recht gute
Löſung. Keck und Pfeiffer recht gut, Müller,
oft zu viel zurück, war heute ebenfalls beſſer
beim Zeug, wenn er auch mit einigen guten
Abſichten daneben endete. Jedenfalls hat man
in der Fünferreihe wieder mehr
Selbſtver=
trauen, und das iſt unbedingt notwendig
ge=
weſen.
Die Rol=Weißen aus Ludwigshafen
hatten ihre beſte Garnitur mit Niedanner:
Reimer, Stoll; Lauer, Hauber,
Daut; Ertel, Fauſt, Küffler, Schell,
Drackert 2. zur Stelle.
Die Mannſchaft verriet techniſch recht gutes
Können, wenn es auch nicht auf allen Poſten
gleichermaßen vorhanden iſt. Lebhaften Beifall
verdiente ſich der Hüter mit prachtvollen und
mutigen Abwehren, zwei faſt ſichere Tore
ver=
eitelte er den Grünen im Bruchteil der
berühm=
ten Sekunde. Sehr ſtark war die Verteidigung.
Die Läuferreihe war in der Abwehr zuverläſſig,
am beſten der Mittelläufer und ſein linker
Nebenmann. Aber im Aufbau hing die Dreier
reihe oft zu weit zurück, ſo daß der Sturm nicht
genügend unterſtützt wurde. Das änderte ſich
erſt nach der Pauſe, als die Mannſchaft
offen=
ſiver wurde. Der Gäſtelinksaußen erreichte
ſei=
nen rechten Flügelmann kaum, konnte aber
trotzdem den Ehrentreffer erzielen. Das
Innen=
trio kombinierte ganz anſprechend, zögerte
je=
doch mit dem kräftigen Schuß. Schell und
Küff=
ler gefielen mir noch am beſten. Wer geglaubt
hatte, daß das „ſchwere Geläuf” die Kräfte der
Gäſte etwa verzehren werde, ſah ſich reſtlos
ge=
täuſcht, denn ſie hielten ſtand bis zum Schluß.
Die 4 Tore!
Daß dieſes Spiel für die Grünen nicht
ver=
loren gehen würde, das hatte man bald ſpitz.
Gewiß erwieſen ſich das Schlußdreieck und die
Läuferreihe der Gäſte ſehr aufmerkſam — den
Minus=Eindruck des vergangenen Sonntags
wollte man offenbar verwiſchen! —, aber der
Sturm blieb meiſt ſchon in der Läuferreihe der
Grünen ſtecken. Die grünen Halfs rückten heute
verhältniſſen und dem naſſen Leder beſſer ab
als der Gegner, und trotz der ausgezeichneten
Leiſtungen des Gäſtehüters mußten da Treffer
fallen.
Das 1. Tor in der 17. Minute
war eine prächtige Zuſammenarbeit: Keck und
Pfeiffer trieben den Ball voran, eine ſpitze
Vorlage an Müller köpft dieſer zur Mitte,
Sauer ſchießt den Hüter an, der Ball ſpritzt
hoch, und ehe der Tormann wieder aus dem
Schlammbad hoch iſt, hat Sauer unhaltbar
ein=
geköpft.
Polizei erreicht zwei Ecken. Die erſte köpft
der linke Gäſteläufer ab, die zweite bringt
eben=
falls keine Gefahr für die Rot=Weißen.
Zwei=
mal verſchießt Müller in ausſichtsreicher
Poſi=
tion, und dann nimmt Niedammer Keck den
Ball vom Kopf weg. Die 1. Ecke der Gäſte
wird leicht wegbefördert. Kurz vor Schluß muß
Klein alles einſetzen, um vor dem
Gäſtelinks=
außen, der wieder durchgebrochen war, den
La=
den rein zu halten.
Nach der Pauſe drehen die Gäſte gehörig auf,
ſie haben ja nur zu gewinnen. Ihr Sturm wirkt
energiſcher und einheitlicher. Sie erzielen die
2. Ecke, die Kaſpar wegbefördert. Der
Gäſte=
anhang macht ſich mit Trompetenton und
Glocken bemerkbar und erlebt die Freude, daß
in der
6. Minute der 1:1=Ausgleich
fällt. Der ungedeckt ſtehende Linksaußen zieht
mit einer Vorlage von Fauſt davon und die
Partie ſteht remis.
Das ſpornt die Gäſte noch mehr an. Als
Kaſpar den Linksaußen regelwidrig abſtoppt,
gerade auf dem gefährlichen Strich, der
Elf=
meter bedeutet, verhängt der SR. Strafſtoß, der
knapp über das Tor zuckt. Dann ſchießt der
Gäſtelinksaußen leicht daneben.
In der 21. Minute ſteht die Partie 2:1.
Als die Rot=Weißen im Strafraum das Leder
nicht wegbringen, ſchiebt Sauer den Ball im
Schlamm zu Keck, der den Reſt erledigt.
Faſt hätte es in der folgenden Minute ſchon
wieder geklingelt: Sauer allein dribbelte auf
den Torhüter zu, der wie der Blitz energiſch
herausſtößt, ſo daß Sauers Schuß ins
Außen=
netz rollt.
Die 3. Ecke der Poliziſten wird abgewehrt.
Ein Strafſtoß Kecks zappelt dann im Außennetz.
Klein rettet dann mit mutigem Sprung in den
Moraſt, wo Schell zum Schuß anſetzte. Der
durch=
gebrochene Pfeiffer läßt ſich anſchließend vom
Torhüter irritieren, der ſo einen ſicheren
Tref=
fer unterbindet.
Das in der letzten Viertelſtunde recht
ab=
wechſelungsreiche Spiel bringt dann
2 Minuten vor Schluß das letzte Tor.
Ein Saftſchuß ſpringt vom Gäſtehüter ab.
Mül=
ler iſt zur Stelle und drückt den Ball über die
Linie.
Polizei erzielt noch eine Ecke, aber die
Herein=
gabe bleibt im Schlamm ſtecken, und dann iſt
nach wenigen Zügen dieſes Spiel aus, das in
Störner=Frankfurt a. M. einen faſt
ein=
wandfreien Unparteiiſchen ſah.
Abſchluß in der
Südheſſen=
gruppe.
SV. 98 Darmſtadt — VfR. Bürſtadt 2:2 (2:0).
Germania Pfungſtadt — Normannia
Pfiffligheim 4:1 (1:0).
Geſtern ſollten die drei letzten
Verbands=
ſpiele in der Gruppe Südheſſen ſteigen und die
endgültige Placierung bringen. Aber der
Wet=
tergott machte dieſe Abſicht zunichte, ein
wei=
terer Sonntag muß dann noch für das letzte
Verbandsſpiel A.=O. Worms — Olympia Lorſch
herhalten, da dieſes Treffen infolge des ſtarken
Regens geſtern ausfallen mußte.
Der SV. 98 Darmſtadt trug ſein letztes
Heimſpiel gegen den VfR. Bürſtadt aus; man
trennte ſich 2:2.
Die Pfungſtädter Germanen hatten die vor
ihnen ſtehenden Pfiffligheimer Normannen zu
Gaſt und ſchlugen ſie 4:1 (1:0). Trotzdem
kön=
nen ſie die Gäſte nicht überflügeln.
65: 32:1 Walldorf 12 4 6 53:42 28:16 SV. 98 Darmſtadt 11 4 7 48:33 20 Norm. Pfiffligheim . 9 3 10 65:50 Germ. Pfungſtadt 9 3 10 50:48 Haſſia Dieburg 6 7 9 39:51 19:2 A.=O. Worms 21 8 2 11 39:46 18:24 Olympia Lorſch 31 8 2 11 33:53 18. VfR. Bürſtadt 5 8 9 28:47 SVgg. 04 Arheilgen 5 6 11 32:49 Viktoria Urberach 22 4 4 14 32:64 12:32
Montag, 15. April 1935
Gekeilte Freude
am Böllenfallkor.
SV. 98 Darmſtadt — V.ſ.R. Bürſtadt
9:
2:2 (2:0).
Man hätte den 98ern in ihrem
Saiſonſchluß=
ſpiel ſchon einen Sieg über ihre Gäſte aus dem
Ried zugetraut, doch auch diesmal verſtanden ſie
es nur eine Halbzeit lang ein einigermaßen
be=
friedigendes Spiel zu liefern. Schließlich kann
man es ja auch den Spielern nicht verübeln,
wenn ſie bei dieſem Hundewetter nicht aus ſich
herausgehen und auf dem einer Rutſchbahn
glei=
chenden Platz den Ball oft dem Gegner kampflos
überließen, als mit dem eklig naſſen Boden
Be=
kanntſchaft zu machen.
Zwei ſchöne Tore vor der Pauſe.
Die 98er fanden ſich mit dem Boden
weſent=
lich beſſer zurecht als ihr zunächſt matt ſpielender
Gegner. Man war ſogar überraſcht, daß die
98er in Anbetracht der ſcheußlichen
Bodenver=
hältniſſe ein techniſch einwandfreies Spiel
lie=
ferten. Kaum waren zwei ſchöne Gelegenheiten
im Sand verlaufen, da gelang ihnen in der 10.
Minute ein ſelten ſchönes Tor. Hebeiſen gab
eine Ecke gut herein, Müller verlängerte den
Ball exakt, der kleine Eßlinger I ſtieg hoch
und dirigierte den Ball in, die Ecke. Als eine
Viertelſtunde ſpäter durch einen Nachſchuß von
Leichtlein der 2. Treffer ſiel, glaubte man
an einen ſicheren Sieg der Blauen, zumal der
Mittelläufer Schnägelberger jetzt noch gute
Auf=
bauarbeit leiſtete und ſeine Aſſiſtenten zur
Rech=
ten und Linken dafür ſorgten, daß die
erfolg=
verſprechenden Angriffe der Bürſtädter ſchon im
Mittelfeld durchkreuzt wurden. Doch wie
um=
gewandelt verlief der 2. Akt. Die
Bürſtädter witterten jetzt bei dem laſchen Spiel
der 98er „Frühlingsluft” und ſchalteten eine
höhere Gangart ein als zuvor. Das Glück war
ihnen aber auch beſonders hold. Bei einem
Bür=
ſtädter Vorſtoß ertönte plötzlich die Pfeife des
Schiedsrichters; unverſtändlicherweiſe hatte er
wegen angeblichen Foulſpiels von Richter einen
Elfmeter diktiert. Der Mittelläufer Schmidt
ließ ſich dieſe günſtige Gelegenheit nicht
ent=
gehen und jagte das Leder unhaltbar für
Rup=
pel in die Ecke. Damit nicht genug. Sie
ver=
mehrten jetzt noch ihre ungeſtümen Angriffe und
erreichten durch ein Prachttor den
Aus=
gleich. Eßlinger hatte zu ſchwach abgewehrt;
der Halbrechte Haßlocher machte nicht viel
Fe=
derleſens und bombte aus 20 Meter Entfernung
unter das Tordach. Die Darmſtädter, die jetzt
zu keiner geſchloſſenen Leiſtung mehr kamen,
hat=
ten bange Minuten zu überſtehen, und nur eine
Prachtleiſtung von Ruppel rettete in der letzten
Minute den einen Punkt.
Kurze Kritik.
Bei den „Lilien” machte ſich das Fehien
der beiden beſten Stürmer Seifert und Mchr
ſtark bemerkbar. Der beſte im Angriff war heute
Hebeiſen. In der Läuferreihe hatte
Schnägelben=
ger eine gute 1., aber eine rabenſchwarze
2. Hälfte. Die Außenläufer Müller und Richter
waren in ihrer Leiſtung gleichmäßiger. Die
Ver=
teidiger Geyer und Eßlinger hatten ſchon
weſent=
lich beſſere Tage. Ruppel wie immer zuverläſſig.
Die Bürſtädter hatten ihre beſte Kraſt
im Mittelläufer Schmidt, der ein Löwenpenſum
verrichtete und für Aufbau und Abwehr gleich
gut ſorgte. Sonſt hatte die Elf keine
Glanz=
punkte, in ihren Reihen. Die Geſamtleiſtung
war aber immerhin eine gute.
Der Schiedsrichter Piroth=Frankfurt leitete
einwandfrei.
-Te-,
Aufſtiegsſpiele zur Bezitks
klaſſe.
FV. Hofheim—Groß=Zimmern 2:4 (0:2)
SV. Mörfelden—FC. Al. Kl.=Auheim 2:1 (2:0.
Den Hofheimern gelang es nicht, den im
Ried unbekannten Kreismeiſter Groß=Zimmern
zfur Strecke zu bringen; die Gäſte lieferten
jedenfalls die ſchon in der Vorſchau als moß
lich in Ausſicht geſtellte Ueberraſchung. 2
Hofheimer waren von vornherein im Nachteil
da ſie nur mit 10 Mann antreten konnten;
ihr Mittelſtürmer Braun ließ ſeine Mannſchaſ”
im Stich. Zu allem Unglück kam noch, daß dei
Tormann Weisbach von Hofheim ſchlecht wan
und ſich kurz vor Spielſchluß noch ein bedauel.
licher Unglücksfall ereignete, wobei der Hofhe‟.
mer Verteidiger Klingler mit einer Gehirn
erſchütterung ausſcheiden mußte. Er wolle
den naſſen Ball ins Gäſtetor köpfen. Die Groß*
Zimmerner ſpielten frei weg und waren aug""
recht gut, ſo daß ſie bis zur Pauſe mit 2:0 0-
Front lagen. Die wenigen Hofheimer Be*
ſchauer waren aufgebracht und verlangten
i-
der Pauſe vom Spielleiter Lerch=Eberſtadt del
Abbruch des Spieles. Es war aber ſo, d0ß
Kreisleiter Dr. Grünewald=Darmſtadt, de
Spielleiter, beide Linienrichter, die maßgeben
den Vertreter der Vereine und die beideſ
Spielführer zuerſt mit dem Spiel einverſtoll.
den waren. Als es bei der Halbzeit 2:0 fu.
Hofheim verloren war, wollte man wie 9e
ſagt energiſch den Abbruch; dies war natürtigh.
nach dem Vorhergeſagten nicht möglich. Nac
der Pauſe kam der Spielführer der 2. Manſe.
ſchaft Hofheims, Herdt 3., als Erſatzmann un.
vervollſtändigte die erſte Elf. Trotzdem le9
Groß=Zimmern ein weiteres Tor vor, De
dann die Gaſtgeber zu zwei Gegentreffell
kamen. Der ſehr gute Halbrechte der Gäſſe
Buxbaum brachte aber ein 4. Tor an. V0
dieſem Moment an waren die Gäſte oben.!"
und Hofheim hatte faſt nichts mehr zu e
ſtellen. Bei den Gäſten ſpielte übrigens De
ehemalige 98er Verteidiger Laumann Lite
außen, der ebenſo wie die meiſten Gäſteſpie.”
gerade bei dem ſchlechten Platz ſehr wuchie
war. Die Hofheimer verſuchten mit Tändelel.”
zwei oder evtl. einen Punkt zu holen, we
an dem verdienten Endſieg der Gäſte Me
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Kauchkenner Wissen
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Montag, 15. April 1935
nichts zu ändern. Nach dieſem Auswärtsſieg
des Meiſters darf man geſpannt ſein, wie er
ſich weiter hält.
Einen klaren Sieg des Platzbeſitzers
Mör=
faden gegen den FC. Alem. Klein=Auheim
hatte man erwartet, mit 2:1 (2:0) iſt dieſer
ßeimſieg allerdings nur ſehr knapp
aus=
ge fallen.
Die Tabelle nach dem 14. April:
SWV. Mörfelden .
1 3:3 2:2
bofheim
1 0 1 4:5
Gr.=Zimmern.
0
2.
em. Kl.=Auheim 1 0 0 1 1
2 0:2
Etwas mehr Glück und
huſſia Dieburg—TSG. 46 Darmſtadt 3:2 (0:1)
Die Dieburger hatten ſich die
aufwärts=
tiebenden Darmſtädter 46er verpflichtet, und
ve man ſchon aus dem Reſultat erſieht,
da=
ut keinen ſchlechten Griff getan. Die
Leiſtun=
err der Gäſte unterſtrichen unbedingt die in
ei letzten Wochen aufhorehen machende
Er=
gge der Mannſchaft. Der Platz war trotz des
ſarternd niedergehenden Regens in beſter
Ver=
aſſung, ſo daß beide Mannſchaften
ungehin=
ſert waren, ſich einen ſpannenden und ſchönen
mpf zu liefern. Auf jeder Seite hatte man
in Tor und Sturm einen Erſatzmann ſtehen,
s auch in dieſer Beziehung einen Ausgleich
rrchte. Haſſia lag kurz nach dem Wechſel mit
gei Toren im Hintertreffen, konnte aber in
nem ſehr guten Zwiſchenſpurt nicht nur
aus=
eichen, ſondern durch ſeinen ſchußgewaltigen
ac blinken Schmidt den Siegestreffer noch
er=
ſel en. Allerdings reſultiert dieſer Treffer aus
em Strafſtoß, der eine glatte
Fehleutſchei=
ing des Schiedsrichters darſtellte. Dem
Ver=
f nach wäre ein Unentſchieden gerecht ge=
Ten.
Die Tore:
„u den erſten Minuten findet ſich Haſſia
eſter, aber die Abwehr der Gäſte gefällt in
em Zeitraum durch ihre ſaubere Arbeit.
s, ſich der Sturm der 46er beſſer verſteht,
ſit d das Spiel ausgeglichen. Süßenböck kann
Der 30. Minute durch ſchnelles
Dazwiſchen=
hren ſeine Mannſchaft in Führung bringen.
utz der großen Anſtrengung des Gaſtgebers
glimgt es den 46ern, die Führung bis zur
hanſe zu halten. Nach dem Wechſel haben die
ger, vorübergehend mehr vom Spiel und
aber=
mlss kann Süßenböck mit einer feinen Leiſtung
m Vorſprung auf 2:0 erhöhen. Im Lager
dr Darmſtädter wird man ſorglos und glaubt
ſcheinend den Sieg in der Taſche zu haben.
ie Folge war, daß Dieburg mächtig aus ſich
husging. Ein Fehler des Gäſtehüters und
e=Bombenſchuß von Schmidt brachten
inner=
kurzer Zeit den Gleichſtand. Als ein 46er
Ball mit der Bruſt abfängt, glaubt der
ſhedsrichter ein Handſpiel beobachtet zu
ſheen und gibt Strafſtoß auf der 16=
Meter=
gen ze, den Schmidt zum Siegestreffer
ver=
wet. Wohl gehen die 46er noch einmal zu
emn guten Endſpurt über und haben gute
aricen, wenigſtens ein Remis mit nach
buße zu nehmen, aber die beſtgemeinten
eſſe ſtreichen knapp am Ziel vorbei, ſo daß
bei der knappen Niederlage für die Gäſte
iht. Die Leiſtung des Schiedsrichters, eines
n aus Münſter, war nicht immer
zu=
eba.
denſtellend.
m 75 Darmſtadt komb. — TV. Spachbrücken
4:5 (1:3).
Nit 4 Mann von der 2. Mannſchaft ſpielten
Hieſigen gegen den Odenwälder Gaſt. Der
jedsrichter kam zu dieſem Spiel nicht, und er
hllte mit ſeinem Nichtantreten wohl bekunden,
Spiel nicht auszutragen. Es wäre auch
Richtige geweſen. Denn bei ſtrömendem
hgen kam es zu einem wenig hochſtehenden
Eiel. Während die 75er glaubten, in
verhal=
eem Spiel ſiegen zu können, zeigten die flin=
Odenwälder großen Kampfgeiſt und auch
gute Leiſtungen. In Anbetracht der ſehr
nſtigen Witterungs= und Platzverhältniſſe
ihrigt ſich ein Nähereingehen auf das Spiel.
Ste.
Die Privatſpiele
erfuhren am geſtrigen Sonntag durch das
ſchlechte Wetter eine ſtarke Beeinträchtigung.
Das Spiel FC. 03 Egelsbach — Poſt Merkur
Frankfurt a. M. endete trotz 3 Mann Erſatz auf
Seiten der Platzherren, infolge deren beſſeren
Stehvermögens, des beſſeren Zuſpiels und
kräf=
tigeren Torſchuſſes mit 4:1 (0:0). Infolge des
Regenfalles wurden zwei verkürzte Halbzeiten
geſpielt. Die Reſerve trennte ſich 3:2 für Ffm.
Zu dem Treffen 04 Arheilgen — Viktoria
Griesheim traten die verpflichteten Viktorianer
erſt gar nicht an, die beiden Spiele Konkordia
Gernsheim — A.=O. Worms Reſ. und FV.
Biblis — SV. Zwingenberg fielen dem
Regen=
wetter zum Opfer.
Haſſia Dieburg hatte die TSG. 46 Darmſtadt
zu Gaſt und behielt 3:2 (0:1) die Oberhand.
Am Ziegelbuſch hatte Jahn 75 Darmſtadt
den TV. Spachbrücken verpflichtet, der den mit
4 Mann Erſatz antretenden Platzherren 3:4 das
Nachſehen gab.
Spaniens Fußball=Mannſchaft
gegen Portugal und Deutſchland.
Einer durchaus glaubhaften ſpaniſchen
Mel=
dung aus Barcelona zufolge wurde von Dr.
Garcia Zalazar die ſpaniſche Elf für die
Län=
derkämpfe gegen Portugal am 5. Mai und
Deutſchland am 12. Man in Köln wie folgt
auf=
geſtellt: Zamora; Ciriaco, Quincoces; Pedro
Regueiro, Cilaurren, Leon; Caſuco, Iragorri,
Langara, Luis Regueiro, Emilim.
Nordmark gewinnt den Handball=Pokal.
Gau Brandenburg
im Endſpiel 10:6 (5:1) beſiegk
Zum 10. Male wurde am Sonntag der
Deutſche Handball=Pokal (früher DSB.=Pokal)
vergeben. Zum 1. Male kam er in norddeutſchen
Beſitz, nachdem bis 1933 die
Verbandsmann=
ſchaften von Mitteldeutſchland, Süddeutſchland,
Brandenburg und Weſtdeutſchland und im
Vor=
jahre der Gau Sachſen Sieger geworden waren.
Man hatte auf Grund der in Vor=, Zwiſchen=
und Vorſchlußrunde von den Norddeutſchen
ge=
zeigten Leiſtungen auch mit ihrem Endſieg
ge=
rechnet. Die Niederlage der Berliner nimmt
alſo nicht wunder. Das Treffen kam vor nur
5000 Zuſchauern in Magdeburg zum
Aus=
trag und wurde von den Norddeutſchen mit 10:6
(5:1) gewonnen.
Der Angriff der Norddeutſchen war weitaus
ſicherer als der der Berliner. Die Fünferreihe
ließ ſich nicht auf überflüſſige Händel mit der
Berliner Verteidigung ein, ſpielte den Ball
flott ab, und jeder Stürmer war ein
gefähr=
licher Torſchütze. Als in der zweiten Halbzeit
die Berliner drängten, erwieſen ſich die
Nord=
deutſchen als ebenſo gute Verteidiger, wie ſie
vor dem Wechſel Angreifer waren.
Hervor=
ragend arbeiteten auf beiden Seiten die
Tor=
hüter. Der deutſche Nationalhüter Cuchra im
Berliner Tor war an der Niederlage ebenſo
ſchuldlos wie der Hamburger Reich an den ſechs
Gegentreffern der Berliner. Die Norddeutſchen
haben den Sieg auf Grund der beſſeren
Zuſam=
menarbeit der ganzen Mannſchaft verdient.
Brandenburgs Sturm war zeitweiſe
recht unbeholfen, durch gutes Stellungsſpiel
aber auch wieder gefährlich. Nur war es vor
dem gegneriſchen Tote meiſt mit der Kunſt der
Berliner Stürmer vorbei. Die Läuferreihe hatte
eine ſchwere Arbeit zu verrichten. Sie mußte
einmal die ſtark überlaſtete Verteidigung
unter=
ſtützen und außerdem auch verſuchen, den
An=
griff ins Spiel zu bringen.
Aus dem Spielverlauf.
In der 7. Minute fiel durch den
Mittelſtür=
mer Rave (Polizei Hamburg) der erſte
Tref=
fer der Norddeutſchen. Bis zur 20. Minute
ſchoſſen dann Linksaußen Madſen (
Neumün=
ſter), der Halbrechte Theilig (Polizei
Ham=
burg) zwei und der Rechtsaußen Wendland
(Oberalſter) noch vier Treffer, und erſt 2 Min.
vor Halbzeit kamen, die Berliner durch ihren
Linksaußen Kowalſki (Polizei) zum erſten
Gegentreffer. Nach der Pauſe erhöhten Rave
und Theilig auf 7:1. Dann wurden die
Ber=
liner überlegen. Kowalſki (zwei) und
Pardau II (Polizei) erzielten drei
Gegen=
treffer, und es ſtand 7:4. Zwei weiteren
Ham=
burger Toren durch Wendland und Bruſe
(Polizei Hamburg) ſetzte W. Hömke (Ask.
TV.) ein Gegentor der Berliner entgegen,
Rave erzielte den 10. Treffer der Nordmark,
und eine Minute vor Spielende fiel das 6. und
letzte Tor der Berliner durch Pardau I.
*Aufſtiegſpiele zur Gauliga.
Im Aufſtieg zur Gauklaſſe
TV. Reinheim—TSV. Braunshardt 6:7 (3:2)
Reinheim hatte ſein letztes Aufſtiegſpiel
durchzuſtehen. Bis zur Paufe lagen die
Platz=
herren knapp mit 3:2 in Front, die
Brauns=
hardter aber beſannen ſich auf den Ernſt der
Lage und ſicherten ſich in der zweiten
Spiel=
hälfte einen knappen 7:6=Sieg.
Die Tabelle der Gruppe Starkenburg
nach dem 14. April:
SG. 46 Dſtdt. . . 3 Spiele 24:9 Tore 6 Punkte
RSV. Braunshardt 3 „ 20:18
v
TV. Reinheim .. 4
17:34 „
Sodann gab es noch einige Privatſpiele,
und zwar
TV. Arheilgen—Germ. Pfungſtadt 1:5 (0:3).
Arheilgen hatte zwei Mann durch
Jugend=
ſpieler erſetzt, die ſich allerdings heute noch
nicht bewähren konnten. Während die
Hinter=
mannſchaft ihren Mann ſtellte, konnte ſich, wie
geſagt, der erſatzgeſchwächte Sturm nicht
zu=
recht finden, ſo daß der Gäſteſieg zuſtande kam.
Die TG Worfelden ſpielte gegen die
Turnerſchaft Griesheim und landete
einen hohen 12:4=Sieg. Griesheim ſpielte ſehr
luſtlos, während Worfelden eine ſonſt bei den
Verbandsſpielen nie gezeigte Form an den
Tag legte.
Die Turngemeinde Egelsbach hatte
die Spvgg. 04 Arheilgen zu Gaſt und
mußte den Gäſten einen knappen 3: 4=Sieg
überlaſſen; allerdings mußte 5 Minuten nach
Halbzeit wegen des ſtarken Regens das Spiel
abgebrochen werden.
In der Gruppe Frankfurt
fiel das Aufſtiegsſpiel zwiſchen Tgſ.
Rödel=
heim—TSG. 01 Höchſt aus, Ballſport
Dietesheim unterlag gegen den
Fuß=
ballſportverein Ffm. 4:7. Der
Fuß=
ballſportverein hat in der Gruppe Frankfurt
nun die Führung übernommen, Dietesheim
bleibt auch weiterhin punktlos.
Fußballſportverein 5 38:22 8
40:2
Polizei Frankfurt
TSG. 01 Höchſt
4 20:1
23:
Tgſ. Rödelheim
Ballſport Dietesheim 5 19:49 0
In der Gruppe Rheinheſſen
ſind zwei Aufſtiegſpiele zu verzeichnen und zu
Ende geführt worden, und zwar
TV. Biebrich—Tgd. Rüdesheim 4:3
Tura Kaſtel—Tgd. Pfeddersheim 2:3
Biebrich hat, ſich damit an die Spitze der
Tabelle geſetzt vor Kaſtel und Pfeddersheim;
in dieſer Gruppe iſt Rüdesheim weiterhin
punktloſes „Schlußlicht”.
TV. Biebrich
4 17:11 5
4 15:13 5
Tura Kaſtel
11:9
Tgd. Pfeddersheim 3
0
7:17
3
Tgd. Rüdesheim
Mit viel Glück gewinnt Braunshardk
„Int
das 5. Aufſtiegstpiel.
Tv. Reinheim-—TuSpgde. Braunshardt 6:7 (3:2)
Unter ſehr ſchwierigen Umſtänden kam das
5. Aufſtiegſpiel der Bezirksklaſſe in Reinheim
zur Durchführung. Schiedsrichter Avemarie=
Griesheim ſträubte ſich lange, das Spiel
anzu=
pfeifen, bis die Mannſchaftsführer beiderſeits
ſich doch auf die Austragung des Spieles
einig=
ten. Der aufgeweichte Lehmboden ließ kein
einwandfreies Spiel zu, und ſchon nach wenigen
Minuten waren die Spieler grau wie
Wühl=
mäuſe und kaum voneinander zu unterſcheiden.
Einen Maßſtab an Spielkultur kann man
kei=
ner Mannſchaft anlegen. Der propagandiſtiſche
Wert des Aufſtiegſpiels, wie er für den
Oden=
wald von Nutzen geweſen wäre, und der
finan=
zielle Erfolg gingen hierbei flöten. Wenn unter
dieſen Umſtänden noch ein ſehr anſtändiges
Spiel zuſtande kam, ſo zeugt dies für die
Diſzi=
pliniertheit aller Beteiligten.
Zum Spiel: Schon mit dem Anwurf
machen die Spieler Bekanntſchaft mit dem
glitſchigen Boden. Genaues Zuſpiel oder gar
aufgebaute Angriffe ſieht man kaum, dafür aber
wird, ſo gut es geht, munter drauf los geſpielt,
und jeder ſucht auf beſte und zweckmäßigſte Art
zum Torwurf zu gelangen. Das faſt
Unmög=
liche ſieht man bei den Torleuten. Ganz außer
Faſſung kommt der Braunshardter Schlußmann,
dem der gewohnte Stand unter den Füßen fehlt.
Die Reinheimer finden ſich weit ſchneller mit
den Verhältniſſen ab und ſpielen ihren Ball
ſchneller von Mann zu Mann ab, ſo daß es bald
3:0 für ſie ſteht. Das 1:0 beſorgt Weber auf
Halbrechts im Alleingang, ebenſo iſt Baß in
der 6. Minute nach einem Durchreißer
erfolg=
reich zum 2:0, und Emig ſchnappt einen
ver=
lorenen Ball der Gäſte zum 3:0. Erſt jetzt wacht
Braunshardt auf und paßt ſich den
Verhält=
niſſen beſſer an. Ein Strafwurf von Wagner
ſtellt auf 3:1. Noch immer iſt Reinheim im
Vorteil, und erſt kurz vor dem Wechſel wirft
Wagner das zweite Strafwurftor zum 3:2.
Nach dem Wiederanpfiff iſt Braunshardt gur
beim Zeug. Vom Anpfiff weg ziehen die Gäſte
los, und Wagner beſchließt den guten Angriff
mit einem ſchönen Feldtor zum 3:3. Das gibt
ihnen mehr Zuverſicht. Schon wenige Minuten
ſpäter erwiſcht Benz einen verlorenen Ball des
Reinheimer Verteidigers und die Führung
liegt 3:4 bei Braunshardt. Der Reinheimer
Halblinke ſchafft durch überraſchenden Fernſchuß
das 4:4. Die letzten 10 Minuten ſind noch
auf=
geregt genug, keine Partei will ſich etwas
ver=
geben. Die Gäſte holen nochmals die Führung
durch Strafwurf von Wagner, den R. wieder
ausgleicht. Benz benutzt einen abgegebenen
Strafwurf zum 5:6, doch Emig egaliſiert
noch=
mals mit Strafwurf, raffiniert durch die Beine
geworfen, zum 6:6. Es werden wenige am
Platzrande geſtanden haben, die in den letzten
zwei Minuten den Braunshardtern den
Sieges=
treffer zugetraut hätten, den aber Wagner mit
dem Abpfiff doch noch erzwang, 6:7. Ohne
Wag=
ner wäre für Braunshardt in Reinheim nichts
zu machen geweſen.
Nach dieſer Kraftleiſtung der Braunshardter
iſt man allſeits geſpannt, wie das letzte Spiel
in Darmſtadt ausfällt.
O
Im Kampf um die Gaumeiſterſchaft im Ringen
ſiegte Mainz 88 — Thaleiſchweiler 15:3.
Einen Europa=Rekord gab es beim
Gewicht=
heben in Bamberg, wo unſere Hoffnung Manger=
Freiſing 785 Pfund ſchaffte und den Rekord des
Tſchechen Pſenicka um 15 Pfund überbot.
N6
ud
eine Selbstverständlichkeit bei deutschen Zigaretten!
Aber was helten Phrasen und Redensarten
Tatsachen mussen sprechen:
Steigerung des Monats-Umsatzes
Innerhalb Halbjahrestrist aut das Fünttache!
Damit bewies Lande
die Qualitat seiner Zigaretten!
R
HANNOVET
Nr. 105
Nur fünfzehn Strafpunktfreie.
Die dritte und letzte Etappe der
Oſtpreußen=
fahrt bot am Samstag erheblich weniger
Schwie=
rigkeiten als die beiden vorausgegangenen. Die
Ausfälle waren am Samstag, denn auch
ent=
ſprechend geringer, nachdem es während der
beiden erſten Etappen große Lücken in die
Teil=
nehmerreihen geriſſen hatte. Die Samstag=
Etappe führte von Königsberg über 200
Kilo=
meter durch das Samland und endete in
Neſſel=
beck, einige Kilometer nördlich von Königsberg.
Auf dem Exerzierplatz mußten die noch im
Wett=
bewerb liegenden Teilnehmer eine
Abſchluß=
prüfung mitmachen, die aber nicht allzu große
Schwierigkeiten bot. Die hauptſächlichſten
Schwierigkeiten waren das Nehmen eines
Sand=
hanges und das Durchqueren eines tiefen
Gra=
bens. Gegen 16 Uhr trafen die letzten Fahrer
am Ziel ein, doch wird für die genaue
Aus=
rechnung der Ergebniſſe noch Zeit benötigt
werden.
*
Die Oſtpreußenfahrt 1935 gehört der
Ver=
gangenheit an. 454 ſchmucke Fahrzeuge ſtanden
am Start, 152 überwanden alle Hinderniſſe und
kehrten zerſchunden in die Heimat zurück,
ge=
ſteuert von Fahrern, die ſchier übermenſchliche
Strapazen auf ſich genommen hatten. Aus dem
ſtattlichen Feld blieben nur 15 ſtrafpunktfrei,
137 wurden mit Strafpunkten belaſtet, alle
übrigen mußten die Waffen im tiefen Lehm,
aufgewühlten Sand oder im grundloſen Gelände
ſtrecken. Die Fünfzehn verdienten ſich die höchſte
Auszeichnung der Fahrt, die Goldene Medaille.
99 Einzelfahrer wurden mit der Silbernen
Me=
daille ausgezeichnet, ſie hatten weniger als 60
Strafpunkte bekommen. 14 Fahrer erhielten die
Bronzene Medaille.
Bei den Kraft= und Kübelſitzwagen
beende=
ten vier die Prüfung fehlerlos, zwei Lizenz=
und zwei Ausweisfahrer, bei den Solomaſchinen
waren es ſieben, davon zwei Lizenzinhaber, bei
den Seitenwagen=Maſchinen vier, mit einem
Lizenzfahrer. Von den Mannſchaften wurden
acht ausgezeichnet, drei bekamen, den (
Mann=
ſchaftspreis des Führers des deutſchen
Kraft=
fahrſportes mit dem ſilbernen Ehrenſchild, die
übrigen fünf wurden mit dem bronzenen
Ehren=
ſchild ausgezeichnet.
Die Ergebniſſe:
Lizenzfahrer:
Kraftwagen bis 1200 ccm: Alle ausgeſchieden.
Kraftwagen über 1200 ccm:
Strafpunkt=
frei; H. Tank=Gumbinnen auf Wanderer
und Major E. Ander=Berlin auf Wanderer,
11 Fahrer wurden mit Strafpunkten belaſtet.
Kübelſitz: Drei erhielten Strafpunkte.
Krafträder bis 250 ccm: Strafpunktfrei:
A. Möhrke=Königsberg auf NSU. R. Knees=
Königsberg auf NSU. Strafpunkte: 22.
Krafträder über 250 ccm: Frei: H. Hempel=
Gilgenburg auf BMW. Punkte: 12.
Seitenwagen bis 600 ccm: Frei: E. Naujock=
Landsberg auf NSU. Punkte: 1.
Seitenwagen über 600 ccm: Alle ausgeſchieden.
Ausweisfahrer:
Kraftwagen bis 1200 ccm: Frei: J. Schröder=
Stettin auf NSU/Fiat. Punkte: 8.
Kraftwagen über 1200 ccm: Alle ausgeſchieden.
Kübelſitz: Frei: E. Funk=Königsberg auf
Mer=
cedes=Benz. Punkte: 37.
Krafträder bis 250 ccm: Frei: A. Morwinſki=
Inſterburg auf NSU. E. Kuſſin jr.=
Nürn=
berg auf Triumph. Punkte: 2.
Krafträder über 250 ccm: Frei: G. Meier=
München auf BMW. F. Linhardt=München
auf BMW. G. Trippe=Königsberg auf DKW.
Punkte: 36.
„Seitenwagen bis 600 ccm: Frei: O. Kaiſer=
Königsberg auf Viktoria, P. Struwe=
Königs=
berg auf Viktoria, G. Fink=Königsberg auf
Viktoria. Punkte: 11.
Seitenwagen über 600 ccm: Punkte: 4.
Mannſchaftswertung:
Mannſchaftspreis des Führers des deutſchen
Kraftfahrſports: Silberner Ehrenſchild: Auto=
Union (Zſchopau) auf Wanderer, Adam Opel
AG. (Rüſſelsheim) auf Opel, Kraftwagen=Abt.
Oſterode auf DKW. — Bronzener Ehrenſchild:
Triumph=Werke (Nürnberg) auf Triumph, 1.
Batt. Fahr=Abt. Ponarth auf Mercedes=Benz,
Techniſche Landespolizeiſchule / Kraftfahrſchule
Berlin auf BMW. Chefſtaffelführer der Se
Berlin, auf Mercedes=Benz. Techniſche
Landes=
polizeiſchule/Kraftfahrſchule Berlin auf BMW.
Ehrenpreiſe:
Ehrenpreis des Inſpekteurs der Heeres=
Mo=
toriſierung Generalleutnant Lutz für den beſten
Kraftradfahrer des Reichsheeres: Oberlt. G.
Trippe=Königsberg auf DKW. (0 Punkte), für
den beſten Perſonenkraftwagen=Fahrer des
Reichsheeres: Schirrmeiſter E. Funk=Königsberg
auf Mercedes=Benz (0 Punkte). — Ehrenpreis
des Präſidenten des DDAC Freiherrn v.
Egloff=
ſtein: A. Möhrke=Königsberg auf NSUl.
Süddeutſche Preisträger bei der Oſtpreußenfahrt:
Unter den 99 Preisträgern mit Silberner
Medaille (weniger als 60 Strafpunkte)
befin=
den ſich folgende Süddeutſche:
Kraftwagen über 1200 ccm: Lizenzfahrer: Von
Guilleaume=München auf Opel, Kohlrauſch=
München auf Opel.
Krafträder bis 250 ccm: Lizenzfahrer: Geiß=
Zſchopau (früher Pforzheim) auf DKW.
Berchtold=Neckarſulm auf NSU. Juriſch=
Nürn=
berg auf Puch, Arnold=Nürnb. auf Triumph.
Ausweisfahrer: Kaiſer=Schweinfurt auf
Wan=
derer.
Krafträder über 250 ccm: Lizenzfahrer: Leipold=
Nürnberg auf Triumph.
Unter den 14 Preisträgern der Bronzenen
Me=
daille befinden ſich keine ſüddeutſchen Fahrer.
Links: Stundenlang durch Schlamm und Moraſt — es iſt unvorſtellbar, was heute Serienwagen leiſten. Rechts: Die Mannſchaft hat’s geſchafft!
Turnerſieg des Gaues Südweſt.
Kunſtkurn=Drei=Gau Kampf
Südweft-Nordheſſen-
Mikkelrhein.
In der Koblenzer Stadthalle kam
am Sonntag vor 2000 Zuſchauern ein
Kunſtturnkampf zwiſchen den Gau=
Auswahl=
mannſchaften der drei Gaue Südweſt,
Mittel=
rhein und Nordheſſen zum Austrag. Der Kampf
beſtand aus ſechs Uebungen, jeder der acht
Tur=
ner der einzelnen Mannſchaften hatte eine
Kür=
übung an Barren, Querpferd, Längspferd und
Reck zu turnen. Je vier Mann der Mannſchaft
turnten an den Ringen, die übrigen vier
turn=
ten eine Freiübung. Sieger wurde der Gau
Südweſt mit 992 Punkten vor dem Gau
Mit=
telrhein mit 976,8 Punkten und dem Gau
Nord=
heſſen, mit 971,6 Punkten. Der Gau Südweſt
ſtellte auch in Reckweltmeiſter Ernſt Winter=
Frankfurt den beſten Einzelturner, der 136,9 P.
erreichte. Die Oberleitung des Abends lag in
Händen von Walt. Schmidt=Koblenz, im
Kampf=
gericht betätigten ſich Henkel=Mainz, Reuter=
Gießen und Kirdorf=Köln. Die Mannſchaft des
Gaues Südweſt beſtand aus den Frankfurter:
Winter, Zellekens, Stark und Metz, den beiden
Pirmaſenſern Hecker und Schnäbele, dem
Op=
pauer Reuther und Lüttinger=Ludwigshafen.
Die Leiſtungen der drei Mannſchaften an den
einzelnen Geräten ergaben folgendes Bild:
Südweſt Mittelrhein Nordheſſen
191.,7 Pkt.
Barren
Querpferd 196,0 Pkt.
102,0 Pkt.
Ringe
Längspferd 190,1 Pkt.
Frejübung 97,1 Pkt.
215,1 Pkt.
Reck
196,4 Pkt. 196,4 Pkt.
184,5 Pkt. 186,5 Pkt.
97.0 Pkt. 85,0 Pkt.
200,7 Pkt. 201,6 Pkt.
95,4 Pkt. 101,6 Pkt.
202,8 Pkt. 2005 Pkt.
Zuſammen 992,0 Pkt. 976,8 Pkt. 91,6 Pkt.
In der Einzelwertung ſteht Ernſt
Winter=Frankfurt mit 136,9 Punkten an der
Spitze. Die weitere Reihenfolge lautet:
2. Brandfaß=Köln 131,6, 3. Reuther=Oppau
131,1, 4. Schlöſſer=Köln 129,3, 5. Fink=Marburg
129,0, 6. Zellekens=Frankfurt und Reinarz=Kaſſel
je 128,4 Punkte.
Die Beſtleiſtungen an den
einzel=
nen Geräten erzielten. Ernſt Winter=
Frankfurt an den Ringen und am Reck mit der
vollen Punktzahl von 30 Punkten. Beſter
Bar=
renturner war Brandfaß=Köln, mit 28,6
Punkten, am Querpferd ſchnitt Reuther=
Oppau mit 28 Punkten, am beſten ab,
Rei=
narz=Kaſſel holte ſich am Längspferd mit 28,7
Punkten die beſte Leiſtung und beſter
Frei=
übungsturner war Fink=Marburg mit 26,8
Punkten.
Zu berückſichtigen iſt noch, daß die beiden
Gegner des Gaues Südweſt mit einer
erheb=
lichen Schwächung antreten mußten. Beim Gau
Mittelrhein mußte der frühere deutſche
Kunſt=
turnmeiſter Frey=Bad Kreuznach erſetzt werden,
und beim Gau Nordheſſen, fehlte der Kaſſeler
Wedekind. Beide Ausfälle waren natürlich recht
ſchwerwiegend.
So nebenber...
Das erſte große Straßentennen
Deutſchlands in der neuen Saiſon, die
Radfern=
fahrt Berlin—Cottbus-Berlin über 260
Kilo=
meter, wurde bei den Berufsfahrern von
Kutſch=
bach=Berlin in 7:30:50 Std. vor Stöpel=Berlin,
Stach=Berlin und Bautz=Berlin gewonnen. Bei
den Amateuren kam Wendel=Schweinfurt in
7:16:00 Std. vor Scheller=Bielefeld,
Blanken=
burg=Berlin, Schultenjohann=Dortmund und
Weiß=Berlin als Erſter ein. Rund 250 000
Zu=
ſchauer umſäumten die Renaſtrecke.
„Fröhliches Turnen am Morgen.”
Da legt uns der Breslauer Sportlehrer
Wal=
ter Neugebauer, der vielen aus der Funk=
Mor=
gengymnaſtik längſt ein guter Bekannter und
Freund geworden iſt, eine Auswahl ſeiner
ſchön=
ſten und zweckmäßigſten Uebungen auf den Tiſch.
Ein ſchmuckes Heft, deſſen Sinn „Freude zu
machen”, Freude an der Bewegung und Freude
am eigenen Körper, noch durch die 150
Uebungs=
zeichnungen unterſtützt wird. Die Uebungen ſind
auf zwei Wochen verteilt, keine Wiederholungen
ermüden, und gerade in der abſichtlichen
Be=
ſchränkung liegt ein großer Vorzug. Geübte und
Ungeübte aller Altersklaſſen finden reichen Stoff.
— Die Atmung iſt nicht vergeſſen! —
Partner=
übungen für die Familie, alles gut abgeſtimmt,
runden dieſes wertvolle Buch ab, das ſich auch
als Oſtergeſchenk gut verwenden läßt. (Erſchienen
im Limpert=Verlag, Berlin SW. 68. Geheftet
1.50 RM.)
Am 1000=Meilen=Rennen von Brescia nahmen
85 Wagen teil, da 20 bereits im Training
aus=
geſchieden waren. In Rekordzeit (15:12:56 Std.,
106,137 Kilom.=Std.) ſiegte Pintacuda (Alfa
Ro=
meo) und holte ſich auch den Muſſolini=Pokal vor
Tadini, der 40 Min, ſpäter eintraf. Varzi, Duſio,
Minozzi und Gherſi waren ausgeſchieden.
Jack Medica, Amerikas beſter
Freiſtilſchwim=
mer, hat nun auch zwei ſeit Jahren beſtehende
Weltrekorde von Johnny Weismüller
über=
trumpft. 200 Meter ſchwamm er in 20:7,2 und
für die 220 Yards benötigte er 2:07,9 Minuten.
Der Amerikaner hält damit „nun alle
Freiſtil=
rekorde der Weltrangliſte von 200 bis 1500 Meter.
Beim Rot=Weiß=Turnier in Berlin ſiegte der
All=England=Club 4:8. Die Paarung v. Cramm
—Göpfert bewährte ſich nicht. Hch. Henkel—
Pe=
ters 7:5, 4:6, 6:0; v. Cramm—Avory 6:3, 6:3;
Lund—Freſhwater, 5:7, 10:8, 4:6; Tinkler—
Göpfert 6:3, 2:6, 6:3; Freſhwater Tinkler —
Cramm Göpfert 7:5, 3:6, 7:5; Lund/Henkel —
Avory/Peters 4:6, 6:3, 7:5.
Den „Streiflichtern von der erſten Fachamts=
Preſſetagung” in Nr. 10 des amtlichen Organs
„Der Leichtathlet” entnehmen wir folgende
Stellungnahme von Heinz Cavalier an
die Preſſewarte uſw.:
„Ein Fachblatt und auch die Zeitung, die Sie
bedienen, iſt kein Vergrößerungsglas, in dem
die tatſächlich vorhandenen oder vielleicht auch
nur behaupteten Verdienſte dieſer oder jener,
niedriger oder höher geſtellten Männer in
un=
natürlicher Größe herausgeſtellt werden. Der
Fachſchriftleiter hat in dieſer Beziehung leider
ſehr viel Zeit dafür aufzuwenden, den Rotſtift
immer wieder zu ſpitzen. Laſſen Sie ſich aus
meiner Erfahrung heraus bitte ſagen, daß die
Leſer für einen ſportlichen Byzantinismus kein
Verſtändnis haben „und daß ſie daher nicht
wün=
ſchen und wir alſo der Sache auch nicht dienen
können, wenn wir Perſönlichkeiten der höheren
oder niedrigeren Sportführung in Bild und
Wort und unzähliger Wiederholung in
Groß=
aufnahmen herausſtellen. Es handelt ſich allein
um die Sache, nie um Perſonen. Der bekannte
Erlaß des Stellvertreters des Führers hat auch
uns als Richtlinie zu dienen.
Hierher gehört, daß viele Berichte damit
be=
ginnen: „. . . Kreisführer Soundſo hielt zur
Begrüßung eine Rede . . .” und es folgt dann
der genaue Inhalt, der meiſt der gleiche iſt. Es
iſt aber im Sport und insbeſondere in der
Leichtathletik nicht wichtig, daß geredet wird.
Wichtig iſt allein, daß Sport getrieben wird.”
Verloren und doch ein Erfolg!
Frauen=Hockeykampf Deutſchland — England
4:6 (3:4).
Auf dem BHC.=Platz in Berlin=Dahlem
erlebten am Sonntag nicht weniger als 4000
Zuſchauer den erſten Länderkampf zwiſchen
Deutſchland und England im Frauenhockey. Die
deutſche Elf verlor dieſen Kampf zwar mit 4:6
(3:4), aber ihre Knappheit ſtempelt dieſe
Nie=
derlage doch zu einem Erfolg für das deutſche
Frauenhockey. Bezeichnet man doch in
Fachkrei=
ſen die engliſchen Hockeyſpielerinnen als die
„Inder des Frauenhockey”.
Süddeutſchland: SC. Frankfurt 1880 — THC.
München=Gladbach 1:0, Frauen 2:4; TV. 1860
Frankfurt — TV. Hanau 5:0, Frauen 0:4;
Höchſter HC. — Reichsb. /Rot=Weiß 7:0, Frauen
4:1, Höchſter HC. — VfR. Mannheim 2:1; 1.
Ha=
nauer THC. — TV. Fechenheim 1860 2
2:2;
Wies=
badener THC. — THC. München=Gladbach 0:1,
HC. Heidelberg — SC. Frankfurt 1880 4:2,
Frauen 1:3.
Sieger im Mitropa=Pokal der Amateurboxer
wurde die deutſche Reichsſtaffel, die Ungarn am
Samstag abend in Budapeſt vor 6000 Beſuchern
ſicher mit 10:6 Punkten abfertigte. Färber,
Arenz, Murach, Stein und Runge errangen
Siege für Deutſchland, während Bernlöhr
un=
entſchieden kämpfte. Beſiegt wurden Staſch und
Schmedes.
Schieß=Spork.
Kreis=Eröffnungsſchießen in Darmſtadt.
Der Kreis Darmſtadt des Deutſchen
Kartell=
für Sportſchießen hielt geſtern auf ſeinen
Stän=
den am Karlshof ſein diesjähriges Eröffnungs
ſchießen ab. Die Mehrzahl der
Kreisverein=
beteiligte ſich trotz des ſchlechten Wetters arn
dem Schießen, und obwohl nur die Vereite Vo.
lizei Darmſtadt, Feurio Darmſtadt, Pfungſtad=
und Gundernhauſen fehlten, kann die
Beteili=
gung als gut bezeichnet werden. Die
Schieß=
leiſtungen hatten ſehr unter den ſchlechten
Wit=
terungsverhältniſſen zu leiden.
Erwaktungs=
gemäß ſiegte Hubertus/Kleeblatt Darmſtadt mi
ſeiner erſten Mannſchaft Berghöfer, Grün, Junk.
Schmidt.
Das gleichzeitige Einzelſchießen fand regew
Anklang bei den Schützen. Seipel=Hubertus.
Kleeblatt ſiegte mit 35 Ringen.
Das geſamte Schießen verlief reibungslo=
und vorbildlich und wurde von Kreisleiter Neck
und Sportleiter Hermann Junk durchgeführt.
Nachfolgend die Ergebniſſe:
Gruppenſchießen: 1. Hubertus/Kleeblatt 615
Ringe, 2. Reichsbahn I Darmſtadt 598, 3.
Weid=
mannsheil 562, 4. Tell 515, 5. Hammelstrif
509 Ringe. Eenzelſchießen: 1. Seipel=Huber
tus/Kleeblatt 35 Ringe, 2. Gräf=Reichsbahn 74
3. Horn=Hubertus/Kleeblatt 34, 4. Walter=SAl
33, 5, Berghöfer=Hubertus/Kleeblatt 32, 6. Birx=
Tell 32, 7. Hochn.uty=Weidmannsheil 31.
M. Schmidt=Hubertus/Kleeblatt 31, 9.
Henkell=
mann=Weidmannsheil 31, 10. Seid=Reichsbahr
30, 11. Bruſt=Hammelstrift 30 Ringe.
Ne
Et.
Anf 9e
T5G. 46 Darmſtadt.
Ae
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üin, di
zenſche
lun
ſif, daß
ne Alg
Dent
mit der
M B. ein
Leichtathletik=Abteilung. Wir machen unſer
Mitglieder darauf aufmerkſam, daß die ausfa
lende Uebungsſtunde (Karfreitag) heute
Montagabend 7.30 Uhr, pünktlich auf der
Sportplatz „Woogswieſe” ſtattfindet.
Mit dem Omnibus nach Köln zum Länden
ſpiel fahren die Fußballer der 46er ar=
12. Mai und haben noch einige Plätze zu ge
ringem Fahrpreis zu vergeben an ſolche Inter
eſſenten, die bereits im Beſitze einer Eintritts
karte zum Spiel ſind oder nur der herrliche
Fahrt wegen teilnehmen wollen. Die Fahrt geh
über Wiesbaden, Langenſchwalbach, Bad Em.
und Koblenz, alſo ein gutes Stück durch da
ſchöne Lahntal.
An die Schwimmſport kreibenden
Vereine Darmſtadts!
Betr.: Abſchlußabend der diesjährigen Winter=
Runde am 26. April.
Kech
Heu
Kreisl
reiſes
Wrikgru
Linde
Zelken.3
Driszgru
iei.
Die Schwimmſport treibenden Vereine Darnn
ſtadts werden, hiermit erſucht, ihre Stellung
nahme zu dem ihnen zugegangenen
Schreibe=
vom 12. d. M. bis Mittwoch, den 17. April 1935
ſchriftlich an den Fachamtsleiter einzureichen
Ich bitte, dieſe Anordnung genaueſtens zu ſe
achten.
gez. Leyerzapf,
Fachamtsleiter für Schwimmen
in der Ortsgruppe Darmſtadt des D. R. f. L,
Trainingsgemeinſchaft der Darmſtädter
Schwimmer (Waſſerball).
Im Rahmen der Trainingsgemeinſchaft
ſpi=
len heute abend die Jugend= und Herrenmanr
ſchaften des Darmſtädter Schwimmklubs Juna
Deutſchland gegen die gleichen Mannſchaften de
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846
Uebungsabend der Turn= und Sportgemeint
1846. Treffpunkt der Spieler 20.15 Uhr, im
Vo=
raum des Hallenſchwimmbades.
gez. Leyerzapf.
Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland.
Die für Dienstag vorgeſehene Wanderun.
der Jugendabteilung fällt aus und wird an
einen noch zu beſtimmenden anderen Tag ver
ſchoben.
Beſte Springerin bei der Olympic=
Rlfn.
Frauf
Deiteh
Lel.
ag
In Berlin wurden die Waſſerballer, Sprinss
und Langſtreckler der Schwimmer einer groß
Olympia=Prüfung unterzogen. Dabei erwies R
Fräulein Friedrich=Dresden als beſte Sprins
rin. Dieſer originelle Schnappſchuß zeigt Fiee
lein Friedrich, wie ſie von Fräulein Vo!
mer=Dortmund nach dem Wettkampf vie
„ſchön” gemacht wird.
R.
[ ← ][ ][ → ]2Die deutſche Arbeitsfront
KKu
S.
Anr
iaI für Berufserziehung, Berufsgruppe Techniker.
Fachgruppe Chemie.
Seute Montag, abends 8,15 Uhr, ſpricht im Heim des Amtes
Berufserziehung, Rheinſtraße 14 II, Eingang in der
Grafen=
e, Frl. Dr. Ilſe Bührmann vom Hygieniſchen Inſtitut
Deutſchen Univerſität in Prag über das Thema: „Zur
ſmitnis der oligodynamiſchen Wirkung”. Das Katadyn=
Verfah=
hat nicht nur in Fachkreiſen Aufſehen erregt, ſondern auch
wiſſenſchaftlich intereſſierte Oeffentlichkeit aufmerkſam
ge=
ctt. Wir bitten um zahlreichen Beſuch. Gäſte ſind willkommen.
Zu dem heutigen Vortrage von Frl. Dr. Ilſe Bührmann
Hygieniſchen Inſtitut der Deutſchen Univerſität in Prag
rr), noch geſchrieben: Der Vortrag behandelt die Erſcheinungen
wligodynamiſchen Wirkungen. Das klingt zwar ſehr gefähr=
rund dürfte manchen Volksgenoſſen von der Teilnahme am
r rage abhalten. Um einige Aufklärung zu bieten, ſeien einige
bite gebracht. Nägeli gab 1893 zum erſten Male eine
Erkla=
der oligodynamiſchen Wirkung, die darin beſteht, daß ſehr
girge Mengen von Subſtanzen im Waſſer einen ſchädigenden
v. keimtötenden Einfluß auf die lebende Pflanzenzelle
aus=
dieſe Feſtſtellung wurde dann dahin erweitert, daß auch
triſche Lebeweſen dieſer Einwirkung unterliegen. Dieſe Wir
erſcheint, dem Laien faſt unvorſtellbar groß, wenn er z. B.
gt. daß ein Teil Kupfer in über 75 Millionen Teilen Waſſer
ine Algen zum Abſterben bringt!
Dennoch haben viele Volksgenoſſen im täglichen Leben ſchon
ider oligodynamiſchen Wirkung zu tun gehabt. Wenn Sie
8, ein altes Hausmittel anwenden, indem Sie dem Leitungs=
waſſer, in dem Ihre Schnittblumen ſtehen, eine Kupfermünze
bei=
legen, ſo werden Sie wohl meiſt eine längere Haltbarkeit
beobach=
ten. Sehen Sie z. B. ferner, daß das Waſſer eines Baches über
eine blanke aufgerauhte Kupferplatte fließt, ſo bemerken Sie, daß
das Badebecken, welches mit dieſem Waſſer geſpeiſt wird, frei von
Algen iſt; der Rand des Beckens dagegen iſt mit einer grünen
Schicht von Kupferſalzen überzogen. Aus den Folgerungen dieſer
Erſcheinungen ergibt ſich die Bedeutung der oligodynamiſchen
Wirkung. Es lag nahe, dies für die Keimtötung auch gegenüber
den Bakterien auszunützen. In dieſem Sinne arbeitet das in
der Oeffentlichkeit vor einigen Jahren mit Aufſehen bekannt
ge=
wordene Katadyn=Verfahren des Ingenieurs Krauſe. Seitdem iſt
der Verſuch in vollem Gange, die ſogen, oligodynamiſche Wirkun
in den Dienſt der praktiſchen Hygiene zu ſtellen. Damit gewinnt
dieſes Gebiet aber eine Bedeutung für das geſamte Daſein
un=
ſeres Volkes und iſt nicht mehr ein Thema für zurückgezogene
Wiſſenſchaftler.
Der Vortrag von Frl. Dr. Bührmann=Prag wird folgende
Abſchnitte behandeln: Begriffserklärung. Welche Metalle ſind
die Träger der oligodynamiſchen Wirkung? Inaktivität von
Me=
tallen bzw. ihre Reaktivierung. Oligodynamiſche Wirkungen bei
chemiſchen Prozeſſen, ebenſo gegenüber Bakterien.
Unterſuchungs=
verfahren. Wirkungsmechanismus zwiſchen Metallien und
Bak=
terienzelle. Anwendung in der kliniſchen Medizin (innere Medi=
zin, Wundbehandlung, Chirurgie, Zahnheilkunde uſw.).
Anwen=
dung in der praktiſchen Hygiene (Trink=, Badewaſſerentkeimung
uſw.
Alle intereſſierten Kreiſe ſind herzlich eingeladen, vor allem
Aerzte, Apotheker, Zahnärzte, Chemiker und die in Frage
kom=
menden Behörden. Gäſte ſind willkommen. Der Vortrag findet
im Heim des Amtes für Berufserziehung ſtatt: Rheinſtraße 14,
2. Stock, Eingang Ecke Grafenſtraße. Veranſtalter iſt die
Fach=
gruppe Chemie der Berufsgruppe der Techniker.
2.
Ans der Kasas.
issfunkwart.
Heute abend findet um 19.00 Uhr im Sitzungszimmer der
eisleitung eine Beſprechung ſämtlicher Preſſeamtsleiter des
Kiges Darmſtadt ſtatt.
Esgruppe Schloßgarten.
Seute Montag findet um 20.30 Uhr im Gaſthaus „Zur
(Pg. Bauer), Schwanenſtraße 61, der Zellenabend der
Bier 3 und 4 ſtatt.
Dsgruppe Gutenberg.
Sitzung der Politiſchen Leiter heute
Monta=
ner Gaſtſtätte W. Döring, Dieburger Straße. Sämtliche
Poli=
wen Leiter ſowie die Leiter der Gliederungen haben reſtlos zu
ehünen. Antreten pünktlich 8 Uhr an der Odenwaldbrücke
Hei ſtanzug).
Gick in der Preußiſch=Süddeulſchen Staatslokkerie.
AJenn im Auslande die Hauptgewinne der betreffenden
inslotterien ausgeſpielt werden, dann bringen die Zeitungen
at eingehende Berichte, an wen die betreffenden Gewinne
ge=
an ſind unter eingehender Darlegung der perſönlichen
Verhält=
vi ges glücklichen Gewinners.
Bei uns in Deutſchland kommt nur ganz ſelten in die
Oeffent=
ſeit, wer zu dieſen Glücklichen gehört. Dies kommt daher, daf
Staatlichen Lotterie=Einnehmer unbedingte Schweigepflicht
n
und die Gewinner von ihrem Glück nicht viel Aufhebens
ſteri. Wenn jemand, der bisher in beſcheidenen Verhältniſſen
hat ſich plötzlich ein Haus oder ein Auto kauft, eine ſchöne
ſiermacht oder auf ſonſtige Weiſe unvermuteten Wohlſtand
ver=
dnnn ahnen wohl die Wenigſten, daß ein Gewinn der Preuß.=
Eideutſchen Klaſſenlotterie die Urſache dieſer beſſeren
Lebens=
gäl tniſſe iſt. In der Tagespreſſe ſteht bei uns nur, wohin der
ſeeſ ende Gewinn gefallen iſt, aber nicht, an wen.
Yach dem neuen Gewinnplan der Preußiſch=Süddeutſchen
ſmlotterie werden in zwei Lotterien jährlich 135 Millionen
BRM. ausgeſpielt. 42,9 Prozent aller Loſe — faſt die Hälfte
werden mit einem Gewinn gezogen. Man kann ſich aus
ſin beiden Zahlen ein Bild machen wieviel glückliche Gewinner
Bilmlich in Deutſchland gibt. Natürlich muß man ein Los haben.
ie ein ſolches kann niemand gewinnen. Es wird erzählt, daß
Ziehungen der Klaſſenlotterie, die ja bekanntlich öffent ich
kjedesmal ein altes Mütterchen kam, das den ganzen
ſungsvorgang genau verfolgte und jedesmal betrübt und kopf=
AtUnd von dannen ging. Allmählich fiel dies auf. Daher wurde
irmnal gefragt, ob ihr Los denn noch nie herausgekommen ſei.
abe ja gar kein Los!” — „Dann können Sie ja auch gar
je ſich,
lie=
s gewinnen”, wurde ihr geantwortet. „Da irren St
ſherr” erwiderte die alte Frau, „denn bei Gott iſt kein Ding
möf lich!“ — Vielen unſerer Volksgenoſſen geht es wie dieſer
u, denn auch ſie können nicht gewinnen, weil ſie kein Los haben.
Vor einigen Jahren berichtete die Preſſe, daß der neue
Stadt=
der Stadt Dinkelsbühl, um die Ebbe in der Stadtkaſſe zu
btigen, ein Viertellos der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſenlot=
kaufte und damit für die Dinkelsbühler Stadtbaſſe bare
RM. gewann. Und ſo iſt es ſchon vielen gegangen, nur
er=
wir es jedesmal nicht.
Am 26. und 27. April d. J. beginnt die neue Preußiſch=
Süd=
ſiae Klaſſenlotterie mit der Ziehung ihrer erſten Klaſſe. Im
ſe dieſer Lotterie werden wiederum viele unſerer
Volks=
an zu Reichtum und Wohlſtand gelangen, natürlich nur
1üeidie ein Los haben.
— Dem Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen 1896 iſt es
gelun=
gen, für ſeine beiden Konzerte wieder namhafte Künſtler der
Zither nach Darmſtadt zu verpflichten. Beide Virtuoſen. Fran=
Kampe=Alzey und Ferdinand Kollmaneck=Leipzig, waren
bereits vor Jahren ſchon einmal Gäſte des Vereins und
hinter=
ließen bei den Darmſtädter Zitherfreunden und Anhängern der
echten deutſchen Volksmuſik den beſten Eindruck. Wer beide
Künſt=
ler noch nicht geſehen hat, hat ſie beſtimmt ſchon durch den
Rund=
funk gehört. Unter anderem ſpielt Franz Kampe=Alzey in dem
am 5. Mai ſtattfindenden Konzert und Ferdinand Kollmaneck am
Oktober im Herdt=Konzert. An dieſen Verpflichtungen iſt auch
dieſes Jahr wieder zu erkennen, daß der Zitherklub Darmſtadt=
Beſſungen immer beſtrebt iſt, den hieſigen Muſikfreunden, das
Beſte zu bieten. Wir werden auf die Konzerte noch näher
zurück=
kommen.
Der Polizeibericht.
—Diebſtähle. Am Dienstag, 9. April, vormittags in der
Zeit von 10.15—12 Uhr, wurde in der Techniſchen Hochſchule von
einem Kleiderhaken im 2. Stockwerk ein heller, beigefarbiger
Raglanmantel abgehängt und entwendet. Vor Ankauf des
Mantels wird gewarnt. — In der Nacht zum 10. April wurde an
dem Müllabfuhrplatz in der Nieder=Ramſtadter Straße die dort
befindliche Gerätehütte des Städtiſchen Tiefbauamtes erbrochen
und aus derſelben ein Plattofen geſtohlen. Wer kann
ſach=
dienliche Angaben machen? Mitteilungen erbittet das
Landes=
kriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 36. — Am
glei=
chen Tage gegen 11 Uhr wurde in der Kaſinoſtraße von einem
14—15jährigen Mädchen ein großer rotlackierter
Gummi=
ball, der aus einer Hofreite auf die Straße gerollt war,
enr=
wendet. Wer hat Wahrnehmungen gemacht? Sachdienliche
An=
gaben erbittet das Landeskriminalpolizeiamt, Hügelſtraße 31/33,
Zimmer 27.
Skraßenbericht
für die Woche vom 14. bis 20. April 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e. V., Gau 15
Weſtmark, Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
42 Erbach—Eberbach (zwiſchen Hetzbach und Kailbach) wegen
Stützmauerbruches bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Beerfelden—Sensbach-Gaimühle.
43 Rüſſelsheim-Kelſterbach (Ortsdurchfahrt Raunheim) Km. 8,5
bis 8,8, vom 27. 2. bis auf weiteres geſperrt. Oertliche
Um=
leitung.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Pfungſtadt—Hahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Pfungſtadt—Eſchollbrücken—Crumſtadt-Bruchmühle.
Affolterbach—Unter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weiteres
geſperrt Umleitung: Fürth—Rimbach oder Beerfelden.
Fürth—Erlenbach vom 28. 3. bis auf weiteres geſperrt. Die
auf=
geſtellten Schilder ſind zu beachten.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Wembach-Rohrbach vom 10. 12. 1934 bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Hahn
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt
Biblis—Wattenheim-Nordheim vom 28. 1. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Hofheim.
bis auf weiteres geſperrt.
Hähnlein — Jägersburg vom 25.
Umleitung: Rodau—Fehlheim—Schwanheim—
Autobahnunter=
führung—Jägersburger Wald.
Jahreshaupkverſammlung der Sporkvereinigung. 94
Arheilgen.
Dg. Arheilgen, 14. April. Recht zahlreich waren zu dieſer
Verſammlung die Mitglieder erſchienen, die Vereinsführer
Bei=
geordneter Zeidler willkommen hieß. Dann wurden zunächſt
die Einheitsſatzungen des Reichsbundes für Leibesübungen
durch=
geſprochen und von den Verſammelten angenommen. In ſeinem
Jahresbericht ſprach der Vereinsführer über das
Vereinsleben im verfloſſenen Jahre, ſtreifte kurz den guten
Ver=
lauf des 30jährigen Vereinsjubiläums und ging dann näher auf
die ſportliche Arbeit der einzelnen Abteilungen ein. Nach dem
Kaſſenbericht, den Rechner Kaut erſtattete, haben ſich die
Vereinsfinanzen im Berichtsjahre zufriedenſtellend entwickelt.
Neben der Begleichung ſämtlicher laufender Ausgaben war es
dem Verein möglich, von einer alten Schuld über 1000 RM.
600 RM. abzutragen, ſo daß dieſe Schuld ſich nunmehr nur noch
auf 400 RM. beläuft. Ueber den Mitgliederſtand
infor=
mierte Mitglied Heinrich Weſp, der den im abgelaufenen
Ver=
einsjahre verſtorbenen zwei Mitgliedern einen warmen Nachruf
widmete. Einſchließlich der Jugend beträgt die Zahl der
Mit=
glieder zur Zeit 720, für einen Landverein eine erſtaunliche Zahl.
Ueber das Inventar des Vereins, das wertmäßig mit rund
3000 RM. angegeben iſt, berichtete Materialverwalter Konrad
Jakobi. Einen breiten Raum nahm der Bericht des
Sportausſchuſſes ein, den Georg Hüg erſtattete.
E=
ſprach zunächſt über die Fußballabteilung, die neben der
Ver=
bandsrunde zahlreiche Privatſpiele ausgetragen hat, ſowie über
die ſportlichen Leiſtungen der Handballer. Beſonders erfreulich
iſt der Auftrieb in den Jugendabteilungen. Die Zahl der
Jugendlichen hat ſich im letzten Jahre um 50 Prozent erhöht und
beläuft ſich nun auf rund 200. Gerade in dieſen Abteilungen
wird alles getan, um den Nachwuchs geiſtig zu bilden und
kör=
perlich zu ſtählen. Auch die Abteilung Schwerahtletik hat
er=
freuliche Fortſchritte zu verzeichnen, was von der
Schützenabtei=
lung ſowie von der Damenabteilung ebenfalls berichtet werden
kann. Weiterhin folgten Berichte über die Abteilungen
Leicht=
athletik. Schwimmen, Alte Herren uſw. Dem Vereinsführer und
ſeinen Mitarbeitern wurde Entlaſtung erteilt. Für den infolge
Arbeitsüberlaſtung zurückgetretenen Vereinsführer Zeidler wurde
Pg. Hettinger mit dem Amte des Vereinsführers
betraut, der ſeine Mitarbeiter demnächſt berufen wird.
Neu=
gewählt wurden zwei Kaſſenprüfer ſowie drei Mitglieder zu dem
nach der neuen Satzung notwendigen Aelteſtenrat. Der
Vor=
anſchlag für das neue Vereinsjahr von Rechner
Kaut vorgetragen, ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit
7000 RM. ab und wurde von den Mitgliedern gutgeheißen. Nach
Erledigung weiterer geſchäftlicher Angelegenheiten überreichte
Sportausſchußvorſitzender Hüg dem Vereinsführer eine von der
Damenabteilung geſtiftete Fahne mit dem Symbol der
Vereini=
gung, den beiden ineinander verſchlungenen Ringen auf weißem
Grunde.
Guſtav Schlyter 50 Jahre.
Vor 25 Jahren. 1910. wurde der Weltbund für
Feuerbeſtat=
tung in Brüſſel auf dem 4. Kongreß der Bewegung beſchloſſen.
Guſtav Schlyter, Sekretär der Stadtverwaltung und
juri=
ſtiſcher Bevollmächtigter der Stadt Hälſingborg (Stadtſyndikus)
iſt ſeit 1925 — zehn Jahren — 1. Sekretär des Büros des
Welt=
bunds
Schon der Tod und die Feuerbeſtattung Alfred Nobels
hatte das Intereſſe des mediziniſch veranlagten 11jährigen Knaben
auf die Feuevbeſtattung gelenkt. Die Geſchichte, wie dieſe von
Stadt und Staat und einer Menge privater Mäzenaten
unter=
ſtützte Muſteranlage für die Feuerbeſtattung Wirklichkeit wurde,
wie in Verbindung hiermit eine gewaltige Propagandaarbeit in
Zuſammenarbeit mit Geſinnungsgenoſſen in den verſchiedenen
Län=
dern ausgeführt wurde, iſt eines der heroiſchſten Kapitel der
mo=
dernen Feuerbeſtattungsbewegung. Die verſchiedenen Meilenſteine
dieſes gigantiſchen Werkes ſind in Schlyters Werk „Die
Feuerbe=
ſtattung und ihre kulturelle Bedeutung”
— Tempel des Friedens
(1922) erzählt, alles, was darin als Pläne erwähnt iſt, iſt ſpäter
mit ſeltener Zielbewußtheit durchgeführt.
Guſtav Schlyter gehört einem uralten niederdeutſchen Geſchlecht
an, das etwa 1592 mit dem Namen Slüter nach Südſchweden von
Pommern überſiedelte. Die älteſten Aufzeichnungen über das
Ge=
ſchlecht melden, daß Mitglieder davon wegen religiöſer
Verfolgun=
gen vom gegenwärtigen Holland fliehen mußten.
Am 16. April 193,5 vollendet Guſtav Schlyter die fünfzig
Jahre, wie wohl bekannt in Schweden ein perſönlicher
Meilen=
ſtein von großer Bedeutung. Es iſt ein ſchöner Gedanke der Reife
und der fortgeſetzten Arbeit, nach Verlauf der Jugendzeit, auf dem
gewonnenen feſten Grunde des bisherigen Lebenswerkes!
Wekterberichk.
Am Sonntag morgen ſetzten an der Vorderſeite einer neuen
Störung landregenartige Niederſchläge ein. Ein nachfolgendes
Zwiſchenhoch wird anſchließend Beſſerung bringen, doch muß auch
weiterhin mit dem Wechſel regneriſcher Zeiten und Zeiten der
Aufheiterung gerechnet werden. Die Temperaturen werden
wie=
der anſteigen und etwa der Jahreszeit entſprechen.
Ausſichten für Dienstag: Wechſelhaftes Wetter mit häufiger
Auf=
heiterung, aber auch zeitweiligen Regenfällen. Temperaturen
der Jahreszeit entſprechend.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reick
nd Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſ
für den Sport: Kar
1öhman
für
Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Her
Nette: Anzeiger
leit
Villy Kuhle; für den T
td
igen verantwortlich: Paul Ziegler
nzei
ne
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. I
Dr
und Verlag: 2. C. Wittich
Darmſtadt. Rheinſtraf
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhn.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Arn 16. April 1935 begeben die Eheleute
Wagnermeiſter Adam Volz und Frau
Lpuiſe, geb. Keim, Darmſtadt,
Laute=
aHägerſtraße 18, das Feſt der Silbernen
Hochzeit. Glückauf zur Goldenen. (3618
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief nach kurzem ſchweren
iden mein lieber Mann,unſer guter Vater
einft Haller 1.
ui Alter von 57 Jahren.
In tiefer Trauer:
Frau Käthe Härtel und Kinder.
Weiterſtadt, den 14. April 1935.
Täe Beerdigung findet am Dienstag, den
16. April, nachmittags 4 Uhr, ſtatt.
3673
Rae
ſoh e Zinſen erhalten Sie
Sie mit Zinsser-All, ſat.) lauchſaft für gute
Geſund-
ſit ſorgen. Zinsser-All. ſat.
nchck friſcher, leiſtungsfähiger,
u=der und enthält gute
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ingsen bei Stoffwechſel=,
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Jetzt im Frühjahr ſollte man eine
regel=
mäßige Trinkkur mit dem
vielempfoh=
lenen Köſtritzer Schwarzbier machen,
denn es löſt alle Schlacken im
Organis=
mus und befreit Körper und Geiſt
Der hohe Röſtmalzgehalt des Köſtritzer
Schwarzbieres wirkt blutbildend und
appetitanregend. Deshalb ſieht man auch
ſo kerngeſund aus, wenn man erſt
ein=
mal ein paar Wochen Köſtritzer
Schwarz=
bier getrunken hat. Vertrieb: Georg
Herth, Stiftſtr. 89, Fernſpr. 1244;
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