Darmstädter Tagblatt 1935


08. April 1935

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Jadt
el. 2826

Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 98
Montag, den 8. April 1935.
197. Jahrgang

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aufatt
Henell

Das Ergebnis der Volkskagswahlen.
DNB. Danzig, 7. April.
Die Danziger Volkstagswahlen hatten folgendes Ergebnis:
NSDAP. .
139 200 (109 029 am 28. 4. 33)
Sozialdemokraten
37 530 ( 37 882
Kommuniſten.
6880 ( 14566
Zentrum .
30 059 ( 31 336
Liſte Weiſe (Nat.Front) 9 760 ( 13 596
Liſte Pietſch.
750 (
Polen ....."
8100 ( 6743 2
Der Wahlſonnkag in Danzig.
Nach einer Woche jubelnder Hochſtimmung, die mit der geſt=
iägen
Kundgebung vor Reichsminiſter Dr. Goebbels ihren Höhe=
trunkt
erhalten hatte, brach heute früh bei klarem, kühlem Wetter
ter Wahlſonntag für Danzig an. Punkt 9 Uhr morgens ſetzte in
ten 188 Wahllokalen in der Stadt Danzig ſowie in Zoppot und
in den drei Landkreiſen Höhe, Niederung und Werder die Wahl
mit voller Stärke ein. Bereits kurz nach 9 Uhr ſtanden in den
meiſten Wahllokalen die Danziger Wähler und die Auslandsdan=
iiger
=Wähler in langen Schlangen an, um ihrer Wahlpflicht zu
genügen. Dieſer Andrang hielt den ganzen Vormittag und auch
mittags über unvermindert an, ſo daß in den meiſten Wahl=
lwkalen
um 14 Uhr bereits 60 bis 70 v. H. der Wähler ihre
Stimme abgegeben hatten. Gegen 15 Uhr flaute der ſtarke An=
grang
etwas ab. Trotzdem iſt das Wahlgeſchäft noch immer leb=
haft
, ſo daß nach den bisherigen Ausſichten mit einer außer=
ardentlich
hohen Wahlbeteiligung zu rechnen iſt.
Da der Gegner erfahrungsgemäß ſpäter eventuell mit Greuel=
und Lügenmärchen arbeiten wird, iſt von vornherein feſtzuſtellen,

daß das Wahlgeheimnis überall mit geradezu peinlicher Genauig=
keit
überwacht wird. In allen Wahllokalen ſind Vertreter auch
der übrigen Parteien anweſend und können ſich davon überzeu=
gen
, daß jeder ſeinen Wahlzettel in vollkommener Abgeſchloſſen=
heit
ankreuzt und das Wahlgeheimnis in jeder Beziehung ge=
wahrt
iſt.
In Danzig ſelbſt, deſſen girlandenumkränzte Häuſer im
Schmuck unzähliger Hakenkreuzfahnen prangen, herrſchte vom
frühen Morgen an ein frohes, feſtliches Treiben,
Zahlloſe Umzüge nationalſozialiſtiſcher Formationen ſowie
Sprechchöre und Fanfarenchöre beleben das Straßenbild. Im üb=
rigen
hat der Danziger Polizeipräſident, um etwaigen unlieb=
ſamen
Vorfällen von vornherein vorzubeugen, auch für die Zeit
bis nach der Wahl noch ein Alkoholausſchankverbot erlaſſen.
Mittags um 12 Uhr fand auf dem Heumarkt eine öffentliche
Begrüßungskundgebung für die in Danzig ein=
getroffenen
, etwa 6000 ſogenannten Auslands=
danziger
ſtatt, die mit ihren roten Abzeichen; in Form des
Danziger Wappens überall im Straßenbild anzutreffen ſind.
Eden vier bis ſechs Wochen geſchäffs=
unfähig
.
DNB. London, 7. April.
Lordſiegelbewahrer Eden iſt Samstag nachmittag unter Hin=
zuziehung
eines Spezialiſten ärztlich unterſucht worden. Ueber
den Befund wurde eine Verlautbarung veröffentlicht. Danach
leidet Eden an einer Ueberanſtrengung des Herzens. Zum Teil
wird dies auf den letzten, durch ſtürmiſches Wetter ſehr anſtren=
gend
gewordenen Teil ſeiner Luftreiſe zurückgeführt. Die Aerzte
haben es als notwendig bezeichnet, daß Eden ſich für vier bis
ſechs Wochen völlige Ruhe auferlegt.

Die Pereidigung des Landesbauernrates.
Die oberſte Körperſchaft der Landesbauernſchaff leiſtek in Anweſenheit des Reichsbauernführers, Reichs=
miniſters
Darré den Treueid.
wahrers Araune und des Landesbauernführers Dr. Wagner den
Saal, von der Verſammlung mit dem ſtummen Hitlergruß emp=
Der Zeierakk im ehemaligen Landkag.
fangen.

118

* Geſtern nachmittag wurde im Plenarſaal des ehemaligen
Nandtages die feierliche Vereidigung des Landesbauernrats durch
ten Reichsbauernführer, Reichsminiſter Darrs, vorgenommen. Der
Eogal war in würdiger und feierlicher Weiſe mit Tannengrün ge=
ſchmückt
, ebenſo waren die Wände mit friſchem Grün ausgeſchlagen,
derzwiſchen leuchteten die Fahnen des Dritten Reiches, das Bild
tes Führers grüßte ernſt. Das feierliche gedämpfte Licht von
irackernden Kerzen gab dem Raum eine feine Stimmung, die dem
S=inn dieſer erhebenden Stunde entſprach. Blühende Rhododendron
rerſchönten den reichen Schmuck des Saales.
Vor den ehemaligen Landtag war ein Ehrenſturm der SS.
und des Arbeitsdienſtes mit ihrer Kapelle aufmarſchiert, SS. bil=
iete
Spalier bis zum Saaleingang.
Die Frage des Kampfes wird vom Blute her beantwortet:
Sie iſt eine Frage des Charakters, nicht aber des intellek=
tuellen
Wiſſens.
Dieſes Wort des Reichsbauernführers kennzeichnet den Sinn
des Landesbauernrates. Er iſt eine Führergemeinſchaft
von Männern, deren unwandelbarer, lauterer Charakter, deren gei=
ſtEges
Mannestum in ſchweren Jahren des Kampfes für Adolf
Kitler erprobt wurde. Es iſt eine Führerausleſe im edelſten Sinne
des Wortes, die zutiefſt vom Gedanken von Blut und Boden er=
hellt
iſt, die dieſen Gedanken als die Idee vom boden=
ſtändigen
Menſchen im Sinne Adolf Hitlers ein=
wal
in ſich aufnahm und bis an das Ende ihres Lebens nimmer
von ihm laſſen wird. Es ſind Männer des Kampfes und Männer
der Treue: treu dem Führer und treu dem Bauernſtand, in dem
ſie wurzeln. Das iſt der Sinn und der Inhalt ihres Lebens! Und
ſo ſteht auch der Landesbauernrat der Landesbauernſchaft Heſſen=
Aaſſau vor uns, der am Sonntag in Darmſtadt vor dem Reichs=
bnuernführer
den Schwur auf Adolf Hitler leiſtete.
Der Landesbauernrat unſerer Landesbauernſchaft wurde am
2. Februar 1934 auf Anordnung des Reichsbauernführers
R. Walther Darrs gegründet. An ſeiner Spitze ſtehen der Landes=
bauernführer
, der Landesobmann und der Sprecher. Zu ſeinen
Mitgliedern zählen auch die vier Hauptabteilungsleiter der Lan=
desbauernſchaft
. So bildet der Landesbauernrat die oberſte Kör=
verſchaft
der Landesbauernſchaft, die dem Reichsbauernrat für das
geſamte Reich entſpricht. Ende März 1934 trat der Landes=
Jauernrat von Heſſen und Naſſau zum erſten Male zuſammen, und
nuin wurde er in einem feierlichen Akt von tiefer Eindringlichkeit
vereidigt. Dieſer Tag wird deshalb in ſeiner Chronik als ein Er=
e
gnis von größter Bedeutung für alle dieſe nationalſozialiſtiſchen
Bauernkämpfer geſchrieben ſtehen.
Landesbauernführer Dr. Wagner empfing Sonntag mittag vor
den Toren von Eberſtadt den Reichsbauernführer und Reichs=
miniſter
für Ernährung und Landwirtſchaft R. Walther Darré,
der mit ſeinem Stab aus dem Badiſchen kam. Dann wurde die
Fahrt nach Darmſtadt fortgeſetzt, wo Gauleiter Reichsſtatthalter
Sprenger den Reichsbauernführer erwartete.
Um 4 Uhr betrat Reichsbauernführer Darré in Begleitung
des Gauleiters und Reichsſtatthalters Sprenger, des Siegelbe=

Auf den Bänken hatten die 33 Mitglieder des Landesbauern=
rats
Platz genommen, die vereidigt wurden. Landesbauernführer
Dr. Wagner und Landesobmann Seipel hatten den Treueid be=
reits
geleiſtet. Ein Platz in der vorderſten Reihe war leer, nur ein
ſchlichter Blumenſtrauß lag dort und kündete von treuer Kamerad=
ſchaft
, die auch über das Grab hinaus beſtehen bleibt. Hier ſaß
einſt Kreisbauernführer Adam Dörrſchuck, einer der treueſten
Kämpfer aus dieſen Reihen, den ein jähes Schickſal von der Seite
ſeiner Kameraden geriſſen hatte.
Auf der Tribüne ſah man unter den Ehrengäſten führende
Perſönlichkeiten unſeres politiſchen Lebens, die dieſer Stunde
geſammelten nationalſozialiſtiſchen Kampfwillens beiwohnten.
Der Muſikzug der 2. SS.=Standarte, unter Leitung von M3.=
Führer Praum, eröffnete die Feierſtunde mit der wuchtigen Eg=
mont
=Ouvertüre, der die Klänge des Staffelſchwurs der ſchwarzen
Garde folgten.
Der Sprecher des Landesbauernrates, Kreisbauernführer
Geiß=Alsfeld, erklärte die feierliche Vereidigung durch den
Reichsbauernführer für eröffnet. Er forderte nach altem national=
ſozialiſtiſchem
Brauch die Verſammlung auf, durch ein ſtilles Ge=
denken
die Toten Deutſchlands im großen Krieg, die gefallenen
Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und den toten
Kameraden Dörrſchuck zu ehren. Die Männer erhoben ſich und
grüßten die Toten in ehrfurchtsvollem, ſtummem Gruß, während
die Kapelle das Lied vom guten Kameraden intonierte. Dann
ergriff
Reichsbauernführer Darré
das Wort. Er begann mit der Erklärung, es erfülle ihn von ganz
beſonderem Stolz, heute die Bauernführer aus Heſſen=Naſſau zu
vereidigen. Denn in dieſem Gau habe er die innere Ruhe und
Kraft gefunden, um das Buch zu ſchreiben, das zum Fundament
für die Wiedererweckung unſeres Bauerntums wurde und das
Bauerntum aufrüttelte. In dieſem Gau ſei es geweſen, auf einer
Waldeshöhe oberhalb Wiesbadens, wo er ſich ſelbſt den heiligen
Schwur geleiſtet habe, mit ganzer Kraft für die Rettung des deut=
ſchen
Bauerntums zu kämpfen.
Der Reichsbauernführer wies auf Adolf Hitler hin, der ſich
früh ſchon zum Bauerntum bekannt habe. Er ſchilderte, wie trotz
großer Schwierigkeiten der agrarpolitiſche Apparat der NSDAP.
im Auftrage des Führers in den Kampfjahren immer weiter zu
einem harten Kampfinſtrument ausgebaut wurde. Nur dadurch ſei
es gelungen, die liberaliſtiſch geführten Vertretungen des Land=
volkes
lahmzulegen und zu erobern. Dann habe das deutſche
Bauerntum neuen Mut gefaßt, ſein Vertrauen zu dem Führer ſei
von Tag zu Tag geſtiegen. Der deutſche Bauer ſtelle ſich heute be=
dingungslos
hinter Adolf Hitler und ſcharre ſich millionenfach um
ihn und ſein Führerkorps. Dieſes Vertrauen könne nicht mehr er=
ſchüttert
werden. Denn der agrarpolitiſche Apparat ſtehe mit einer
bisher nicht dageweſenen Schlagkraft vor uns.
Der Reichsbauernführer wandte ſich dann der heutigen Ver=
eidigung
zu und ging auf das Weſen, die Bedeutung und die Auf=
gaben
des Landesbauernrates ein. Die Bauernführer ſeien heute
hier zuſammengetreten, um auf den Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler in feierlichſter Form den Eid abzulegen.

Wenn heute nach der Machtübernahme dieſes vereinigte
bäuerliche Führerkorps vor uns ſtehe, ſo müſſe man bedenken, daß
der Landesbauerurat aus einem grundſätzlichen nationalſozialiſti=
ſchen
Gedankengang entſtand. Ebenſo, wie ſich der Nationalſozia=
lismus
vom Liberalismus unterſcheide, ſo unterſcheide ſich auch der
Landesbauernrat von allen anderen Spitzenorganiſationen frühe=
rer
Zeit. Um das zu verſtehen, müſſe man ſich über das Weſen
des Nationalſozialismus und des Liberalismus klar ſein. Der
Liberalismus erkenne nur den Eigennutz als die Triebfeder des
menſchlichen Handelns an und ſetze damit die Ichſucht auf den
Thron. Dieſe habe im Wirtſchaftsleben zu einem Kampf aller
gegen alle geführt. Zuſammenſchlüſſe im Liberalismus ſeien ſtets
als bewußte Kampforganiſationen errichtet worden, welche Schich=
ten
ſie auch zu vertreten hatten. Sie hätten ſich gegen den Stant
gerichtet, falls dies notwendig war, oder dazu gedient, andere
Spitzenorganiſationen zu bekämpfen. So mußte der Liberalismus
auflöſend wirken, denn Gedanken wie Blut, Volk, Vaterland ſeien
ihm fremd geweſen.
Der Nationalſozialismus gehe vom Blute aus, alſo von einem
polar entgegengeſetzten Standpunkt.
Wir würden durch unſer Blut in die Gemeinſchaft hineinge=
boren
, und das im Ganzen zuſammengefaßte Blut bilde das Volk.
Indem ſich der einzelne Volksgenoſſe der Blutszugehörigkeit zu ſei=
nem
Volke bewußt wird, werde die Vorausſetzung für das Leben
des Volkes geſchaffen. Wenn der Liberalismus ſo verſucht habe,
vom Eigennutz zum Gemeinnutz zu gelangen, ſo ſtelle der Natio=
nalſozialismus
die Forderung auf: Gemeinnutz geht vor Eigen=
nutz
! An der Frage des Blutes müßten ſich die Probleme klären
und die Geiſter ſcheiden. Der Reichsbauernführer erinnerte an das
Wort von Rudolf Heß, daß Nationalſozialismus angewandte
Raſſenkunde iſt.
Damit waren die Grundbegriffe geklärt, die zum Verſtändnis
des Landesbauernrates führen. Der Reichsbauernführer wandte
ſich dann den ergebnisloſen Verſuchen des Liberalismus zu, durch
die die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen des Bauerntums nicht
auf einen Nenner gebracht werden konnten.
Der Reichsbauernführer legte dann weiter dar, wie er aus
dieſen Gedankengängen heraus, nachdem ihm der Führer den
Auftrag zur Neugeſtaltung des deutſchen Bauerntums gegeben
hatte, gar nicht erſt den Verſuch unternommen hätte, eine neue
Wirtſchaftsorganiſation zu begründen. Er ſei ſich darüber klar
geweſen, daß eine Einigung des Bauernſtandes
nur über den Appell an, das Blut zu erreichen
war. Hier hätten ſich die Geiſter ſcheiden müſſen. Denn
Menſchen mit gleicher Geſinnung ſetzten glei=
ches
ſeeliſches Eeleben voraus, und gleiches ſee=
liſches
Erleben ſei nur auf der Grundlage glei=
chen
Blutes möglich. So ſei der Nationalſozialismus an
die Fragen des Bauerntums herangekommen. Er habe dem
deutſchen Bauern keine Rentabilitätsverſprechungen gemacht;
aber er habe bewußt gefragt, wer es verſtehe, daß Fragen des
Blutes vor den Fragen der Wirtſchaft ſtehen müſſen. Und dieſer
Appell an das Blut ſei gehört worden.
Der Reichsbauernführer ſchilderte, wie aus dieſen Gedanken=
gängen
heraus das Wort von Blut und Boden als ein Wort
vom bodenſtändigen Menſchen im Sinne Adolf Hitlers geprägt
wurde. Bald habe ſich ſo aus dem Bauerntum die Ausleſe der
Führerbegabten herausgeſchält. Daraus ſei von 1930 bis 1933
ein agrarpolitiſches Offizierkorps, der agrarpolitiſche Apparat
der NSDAP., entſtanden. Eine kampferprobte Führerausleſe,
Denn aller Kampf ſei eine Frage des charakterlichen Könnens,
nicht aber des intellektuellen Wiſſens.
In ſeinen weiteren Ausführungen wandte ſich der Reichs=
bauernführer
dann der Einſchaltung des agrarpolitiſchen Appa=
rates
in den Staatsaufbau zu. Es ſei darum gegangen, den alten
Kampfgeiſt der agrarpolitiſchen Sturmbataillone, das Führer=
tum
, zu erhalten. So ſei der Landesbauernrat eine Gemeinſchaft
der Führer, die ihre nationalſozialiſtiſche Geſinnung unter Be=
weis
geſtellt haben; eine Spitzenzuſammenfaſſung derjenigen, die
kämpfen wollen. Denn ſo betonte der Reichsbauernführer
nochmals die Frage des Kampfes würde vom Blut
her beantwortet! Sie ſei eine Frage des Cha=
rakters
, nicht aber des intellektuellen Wiſ=
ſeis
. Der Landesbauernrat ſei alſo keine Einrichtung zur Aus=
tragung
entgegenſtehender Intereſſen und zur Ausführung irgend
welcher Sonderwünſche. Die Aufgabe des Landesbauernrates
ſei die Wahrung des alten Kampfgeiſtes im Sinne Adolf Hitlers.
Damit aber auch dieſer Geiſt in jedem Mitglied des Landes=
bauernrates
erhalten bleibe, gebe er ſo erklärte der Reichs=
bauernführer
dem Landesbauernrat einen Spruch als Geleit=
wort
. Dieſer Spruch heiße: Volk! Sippel Blut! Dieſes
alte deutſche Wort bedeute: Erſt kommt Dein Volk, dann Deine
Sippe und dann erſt kommſt Du!
Dann erfolgte die feierliche Vereidigung, der ſeeliſche Kern=
punkt
dieſer Stunde. Der Reichsbauernführer forderte die Mit=
glieder
des Landesbauernrates auf, die Schwurhände zu erheben,
und feierlich klang der Schwur der Bauernführer durch das Haus:
Wir ſchwören Dir, Adolf Hitler, Treue und Tapferkeit.
Wir verſprechen Dir und den von Dir beſtimmten Vor=
geſetzten
Gehorſam bis in den Tod. So wahr mir Gott
helfe.
Mit dem dreifachen Sieg=Heil dem Führer und dem Horſt=Weſſel=
Lied wurde der Feſtakt geſchloſſen.
Erſtreckung des heſiſchen Sinanzgeſetzes bis 30.Juni
Der Herr Reichsſtatthalter in Heſſen hat durch Geſetz vom
4. April 1935 mit Zuſtimmung des Herrn Reichsminiſters der
Finanzen beſchloſſen: Das Finanzgeſetz vom 16. April=1934 (Reg=
Bl. S. 79) und der zugehörige Staatsvoranſchlag der Einnahmen
und Ausgaben des Volksſtaats Heſſen für 1934 werden bis 30,
Juni 1935 erſt
reckt.

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Seite 2 Nr. 98

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 8. April 1935

Wieder böswillige Gerüchkemacherei
im Auslande.

DNB. Berlin, 7. April.
In ausländiſchen Zeitungen verſchiedener europäiſcher Län=
der
ſind am Samstag Meldungen des Inhaltes erſchienen, daß
das Luftſchiff Graf Zeppelin SOS.=Rufe ausgeſandt habe und
in den Ozean abgeſtürzt ſei. Geradezu grotesk aber wirken dieſe
Gerüchte, wenn man dann weiter lieſt, daß an Bord des nach
Südamerika fahrenden Luftſchiffes ſich ausgerechnet vier Tage
vor ſeiner Hochzeit der preußiſche Miniſterpräſident, General der
Flieger Hermann Göring, und ſeine zukünftige Gattin Frau
Emmy Sonnemann befunden hätten, und daß beide das Opfer
des angeblichen Zeppelinunfalles geworden ſeien. Das Luftſchiff
Graf Zeppelin, das am Samstag in Friedrichshafen geſtartet
iſt, ſteht in ſtändiger funkentelegraphiſcher Verbindung mit Ham=
burg
und hat erſt am Sonntag mittag ſeine letzte Poſitionsmel=
dung
von Kap Palos an der ſpaniſchen Küſte gegeben. General
Göring befand ſich zu der Zeit des angeblichen Zeppelinunfalles
auf einer Beſichtigungsfahrt in Oſtpreußen.
Genau ſo unſinnig ſind in London erſchienene Meldungen
über ein angebliches Attentat, das auf Reichsminiſter Dr. Goeb=
bels
in Danzig verübt worden ſein ſoll. Reichsminiſter Dr. Goeb=
bels
iſt nach ſeinem Danziger Beſuch, der ſich von Anfang bis
Ende unter den Augen der ganzen Danziger Bevölkerung ab=
ſpielte
, noch am Samstag abend auf dem Flughafen Danzig=
Langfuhr zum Rückflug nach Berlin geſtartet, und kurz nach 11
Uhr abends wohlbehalten in Berlin wieder eingetroffen. Bei
den Gerüchten von dem angeblichen Danziger Attentat handelt
es ſich offenbar um letzte Machenſchaften der Danziger Oppoſition.
die hoffte, mit derartigen Gerüchten Verwirrung ſtiften zu
können.

Forlbeſtehen der Sudetendeulſchen Heimalfronk.

EP. Prag, 6. April.
Die Sudetendeutſche Heimatfront um deren Beſtand ſeit
Monaten ein erbitterter Kampf geführt wurde, wird vor den
für die nächſte Zeit bevorſtehenden Parlamentswahlen nicht auf=
gelöſt
worden. Obwohl faſt alle tſchechiſchen Parteien die Auf=
löſung
gefordert hatten und die Regierung ſelbſt bisher even=
falls
dafür eingetreten war, iſt nun die Frage dahin entſchieden
worden, gegenwärtig überhaupt keine Parteien aufzulöſen, um
den Parteien die Möglichkeit zu geben, ihre ſtaatstreue Geſinnung
auf dem Boden des Parlaments zu beweiſen.

Vom Tage.

Die Bundesleitung des VDA. hielt am Samstag und Sonntag
in Dresden eine Arbeitstagung ab.

Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt in Begleitung von Geh.
Finanzrat Vocke und Generaldirektor Reuſch am Samstag abend
in Baſel zu den bei der BJ3. allmonatlich ſtattfindenden Verhand=
lungen
der Nationalbankpräſidenten eingetroffen. Am Sonntag
fanden verſchiedene private Beſprechungen unter den Gouverneuren
ſtatt.
Der Gouverneur der Bank von Frankreich, Tannery, hat an=
läßlich
der Baſler Beſprechungen der Notenbank=Gouverneure ſei=
nen
Kollegen im Namen Frankreichs als Andenken und Symbol
des Verbleibens Frankreichs beim Goldſtandard je ein Stück der
neugeprägten 100=Franken=Goldſtücke geſchenkt und damit die neuen
Goldmünzen zum erſtenmal nicht in Frankreich, ſondern auf aus=
länd
:m Boden in Umlauf geſetzt.
Bei dem zweiten Wahlgang für die Neugeſtaltung der Regie=
rung
des Kantons Baſel=Stadt wurden zwei ſozialdemokratiſche
und zwei bisherige liberale Kandidaten gewählt. Der künftige
Regierungsrat ſetzt ſich nunmehr aus 4 ſozialdemokratiſchen und
3 bürgerlichen Regierungsräten zuſammen. Der frühere Regie=
rungsrat
zählte fünf bürgerliche und zwei ſozlaldemokratiſche Mit=
glieder
.
Die marxiſtiſche Preſſe Frankreichs läßt ihrer Empörung über
den Beſchluß des Miniſterrates, die im April frei werdenden
60 000 Heeresangehörigen weitere drei Monate unter den Fahnen
zu behalten, freien Lauf und kündigt zahlreiche Proteſtverſamm=
lungen
an.
Ein ſchweres Eiſenbahnunglück hat ſich am Sonntag morgen
im ſüdlichen Teil der Inſel Fünen ereignet. Zwei Motorzüge ſtie=
ßen
zuſammen, wobei es 1 Toten und 20 Schwerverletzte gab.

In den Abendſtunden wurde das Wahlergebnis der Stadt
Szegedin bekanntgegeben. Die ungariſche Regierungspartei konnte
zu ihrem bisherigen Mandat noch ein zweites gewinnen, das ſie
den Sozialdemokraten abgenommen hat. Das dritte Mandat be=
hielt
die Vereinigte Bürgerliche Linke.

Eine furchtbare Exploſion ereignete ſich am Sonntag in einer
Feuerwerks=Fabrik in der Umgebung von Bombay. Nach den bis=
her
vorliegenden Meldungen wurden 16 Perſonen getötet. Die
Exploſion war ſo gewaltig, daß durch die Erſchütterung eine in
der Nähe der Fabrik gelegene Felswand zum Abſturz gebracht
wurde. Durch die niedergehenden Geſteinsmaſſen wurde ein kleines
von Töpfern bewohntes Dorf vollſtändig verſchüttet. Die Zahl der
Toten und Verletzten ſteht noch nicht genau feſt.

Richard=Skrauß=Abend.
Zum 7. Sinſoniekonzert des Landeskheaters.

Montag, den 8. April 1935.

Im dritten Komponiſtenabend im Geſamtprogramm Deutſche
Muſik für die dieswinterliſten Sinfoniekonzerte kommt am Mon=
tag
, den 8. April, im ſiebenten Konzert der größte deutſche Ton=
dichter
der Jetztzeit Richard Strauß, zu Wort. Unter der
Leitung von Generalmuſikdirektor Karl Friderich kommen drei ſei=
ner
Werke, gegenſätzlichſter Art. zur Aufführung.
Richard Strauß iſt der Vollender der mit Berlioz begonnenen
und von Franz Liſzt fortgeführten Programmuſik, und wie ſeine
Vorbilder ein unübertroffener Meiſter der Inſtrumentation. Alles
in Muſik auszudrücken, ſeine oft harmlos aumutenden Themen in
ein bunt ſchillerndes Kleid einzuhüllen, das iſt die große Kunſt
unſeres Meiſters. Dennoch wäre es unrecht, nur dieſes als den
ganzen Richard Strauß zu bezeichnen. Wer kennt nicht die herr=
lichen
Lieder, wen haben nicht ſchon ſeine leidenſchaftlichen The=
men
, ſeine mitunter ergreifende Tonſprache bis ins Innerſte er=
regt
! Und wie wundervoll ſind ſeine oft ſchlichten, volkstümlichen
Weiſen, mit denen er uns zeigt, daß er auch einfach ſchreiben kann.
Als vor mehr als vierzig Jahren ſeine erſten ſinfoniſchen
Dichtungen ihren Einzug in die Konzertſäle hielten, gab es ein
Kopfſchütteln nicht nur bei den eine ſolche Tonſprache nicht ge=
wohnten
Hörern, auch bei den ausführenden Muſikern. Doch der,
der ſich nicht ohne weiteres jedem neuen gegenüber feindſelig ein=
ſtellt
, fühlte, daß hier ein ganz Großer, ein Gewaltiger uns in
ſeinen Bann zog. Wie mir ging es vielen, wie es Hans Sachs in
den Meiſterſingern ſo herrlich beſagt:
Ich fühls und kanns nicht verſteh’n
kanns nicht behalten, doch auch nicht vergeſſen;
und faß’ ich es ganz. kann ichs nicht meſſen!
doch wie auch wollt’ ichs faſſen.
was unermeßlich mir ſchien?
Kein Regel wollte da vaſſen.
und war doch kein Fehler drin.
Ich erinnere mich vieler glanzvollen Muſikfeſte beſonders ſol=
cher
am Niederrhein, wo Erſtaufführungen neu erſchienener Werke
von Richard Strauß an der Tagesordnung waren. Durch Heran=
ziehen
bedeutender Verſtärk=, en die zum großen Teil ſtets von
hier geholt wurden war es möglich, dieſe Tonſchöpfungen größ=
ten
Ausmaßes in der vom Meiſter vorgeſchriebenen Beſetzung zu
Gehör zu bringen.
Wie berauſchten wir junge Muſiker uns an dem für uns
neuen und unſerem Ohr ungewohnten Orcheſterklang, beſonders
dem herrlichen Klange des ſo ſtark beſetzten Streicherchors! Oft
ſaßen 40 Geiger, 12 Bratſchen, 12 Violoncelli und 10 Kontrabäſſe

Deutſche Freiballon=Meiſterſchaft 1935.

13 Ballone ſtarken zur Ausſcheidung zum Gordon=Bennelk=Wellbewerb. Troh ſchlechten Welkers glalter
Skark im Sonnenſchein. Der Poſſ=Rundfunk=Ballon Zeppelin muß alsbald nach Skark aufgeben.

Ballone über Darmſtadt.

Es ſtand kein ſehr günſtiger Stern über der großen Deutſchen
Freiballon=Weit=Wettfahrt, deren Ausgang nun alljährlich
Darmſtadt ſein ſoll. Die Vorfälle, die zur Verlegung des Starts,
der urſprünglich am 17. Februar erfolgen ſollte, ſind noch in Er=
innerung
. Trotz weiteſt vorgeſchrittener Vorbereitungen mußte
die Wettfahrt wegen ſtürmiſcher Böen aufgegeben werden. Auch
geſtern war das Wetter zunächſt ſehr wenig günſtig. Sturm und
Regen und dazwiſchen für den Freiballon das Unangenehmſte
Schneeböen! Trotzdem wurden die Vorbereitungen des Starts
durchgeführt und am Samstag abend mit der Füllung der

gelben Rieſenkugeln begonnen. Uebrigens war eine ſilberne
darunter, nämlich der ganz neue Ballon: Chemnitz VIIl
der einen Aluminiumanſtrich erhalten hat und ſeine Jungfern=
fahrt
macht.
Es war ein romantiſch ſchönes Bild, wie die Rieſenkugeln
mit Einbruch der Dunkelheit, von ſtarken Scheinwerfern ange=
ſtrahlt
, allmählich ihre Form bekamen und ſich dann geſpenſtiſch
von dunklen Nachthimmel und dem Waldrand abhoben in mehr
oder weniger ſtarkem Hin= und Herſchwanken. Der Sonntag=
Morgen ſah dann ſchon eine ganze Reihe der Ballone in praller
Form, und faſt zwei Stunden vor feſtgeſetzter Startzeit erhielt
auch der letzte der Ballone, der Höchſt, ſein letztes Kubikmeter=
Gas.
Die Füllung erfolgte mit Leuchtgas, das vom Gaswerk
Pfungſtadt geliefert wurde, deſſen Fernleitung ſich durchaus be=
währte
. Insgeſamt wurden 28 000 Kubikmeter Gas benötigt.
Das Werk leiſtete etwa 1500 Kubikmeter ſtündlich, ohne daß der
Allgemeinbetrieb eine Unterbrechung oder Einſchränkung erfuhr.
Die Leitung der örtlichen Durchführung des Wettbewerbes
bis zum Start lag in den Händen des Führers der Fliegerorts=
gruppe
Darmſtadt, Fliegerkettenführer Dr.=Ing. Mörath. Die
von der SA. und Darmſtädter und Frankfurter Fliegerſtürmen
geſtellte Halte= und Hilfsmannſchaft verſah ihren Dienſt, den
nachts Lautſprechermuſik anfeuernd und wachhaltend begleitete,
vorbildlich, ſo daß diesmal der Start ohne jeden Unfall vonſtat=
ten
gehen konnte.
Das Wetter war am Sonntag noch ſehr ſchlecht. Vom frühen
Morgen an regnete es den ganzen Tag, ſo daß die Ballone neben
dem Sandſackballaſt noch ein erhebliches Gewicht an Waſſerballaſt
unfreiwillig mitzunehmen hatten, was ſchließlich den ohne Kon=
kurrenz
ſtartenden Zeppelin aus dem Dr. Laven einen
Funkbericht geben wollte, zum Verhängnis wurde. Erſt eine
Stunde vor feſtgeſetztem Start hörte der Regen auf und die

auf dem Podium! In dieſer Beſetzung ſollte man die Straußſchen
großen Werke eigentlich nur aufführen, oder aufführen können!
Gibt es in hieſiger Stadt einen Kunſtfreund, der in der Lage
iſt, dem Theater einmal zur kräftigen Verſtärkung ſeines Streicher=
chors
für dieſe Aufführung ein paar hundert Mark zur Verfügung
zu ſtellen? Von allen Hörern wäre ihm herzlichſter Dank ſicher!
Das Konzert beginnt mit der Tondichtung Alſo ſprach
Zarathuſtra Strauß veröffentlichte ſie im Jahre 1896, nach=
dem
ihr Macbeth‟ (1889). Don Juan (1889), Tod und Ver=
klärung
(1890) und Till Eulenſpiegel (1895) vorausgegangen

waren. Das Wagnis des Komponiſten, Friedrich Nietzſches philo=
ſophiſches
Werk in Muſik zu überſetzen, wurde zuerſt beſpö.

dann aber, als man es kennen lernte, bewundert. Und bewundern
muß man immer wieder dieſes ſtimmungsreiche, geniale Tonſtück,
auch ohne Kenntnis von dem Programm, das der Meiſter dieſer
Tondichtung unterlegte.
In zehn Abſchnitten, die organiſch miteinander verſchmolzen ſind,
gliedert ſich das Werk. Dem Hörer iſt zu raten, nicht auf die ein=
zelnen
Teile zu achten, ſondern ſich nur der wundervollen Ton=
ſprache
hinzugeben, vielleicht entdeckt der eine oder andere von
ſelbſt, was der Meiſter ſagen will.
1. Einleitung. Ein feierliches, auf dem Grundton und der
Quinte des C=Dur=Dreiklangs aufgebautes Thema der Trompete,
beherrſcht den erſten kurzen Teil, 2. Von den Hinterweltlern.
Jenen Idealiſten, die die Welt hinter den Realitäten ſuchen. Von
herrlichem Wohllaut erfüllt iſt in dieſem Abſchnitt der 4s=Dur=
Teil der vielfach geteilten Streicher, wohl einer der ſchönſten
Teile dieſer Wunderpartitur. Es folgen die Abſchnitte 3: Von
der großen Sehnſucht 4: Von den Freuden und Leidenſchaften
und 5.: Das Grablied‟. (Die Oboe ſtimmt zuerſt das Thema an.)
Eine beſonders charakteriſtiſche Note gab der Komponiſt dem
6. Teil: Von der Wiſſenſchaft. In den vierfach geteilten Violon=
cellis
und Kontrabäſſen beginnt auf einem trockenen, ausdrucks=
loſem
Thema eine meiſterhaft aufgebaute Fuge voll köſtlicher
Fronie, 7. Der Geneſende und als Teil 8 das herrliche Tanz=
lied
Allmählich tritt Beruhigung ein, die Blechbläſer ſtimmen
leiſe den Geſang des Nachtliedes (9.) an: (Nacht iſt es, nun
reden lauter alle ſpringenden Brunnen‟). Das Nachtwandlerlied‟
(Abſchnitt 10) ſchließt ſich an und beendet das grandioſe Werk.
Als weitere Orcheſtergabe hören wir noch die, wie Zarathu=
ſtra
, aus der zweiten Schaffensperiode des Meiſters ſtammende
ſinfoniſche Dichtung Tod und Verklärung Mit dem Till
Eulenſpiegel zählt ſie zu den am häufigſten auf den Programmen
wiederkehrenden Werken des großen Tondichters. Alexander Rit=
ter
, der Lehrer Richard Strauß, ſchrieb unter dem tiefgehenden
Eindruck, den dieſe großartige Schöpfung ſeines Schülers auf ihn
machte, eine wundervolle Erläuterung der Tondichtung, deren Ge=
dankengänge
allerdings von Strauß ſelbſt ſtammen. Zum beſſeren
Verſtändnis der Kompoſition wird dieſe Einführung meiſtens dem
Programm beigegeben. Unheimlich iſt die Schilderung des Kran=
kenlagers
, von träumeriſch ſüßen Weiſen als Erinnerung an die

Sonne brach durch. In ihren Strahlen bot das Startfeld einen
beſonders ſchönen Anblick: Viele Tauſend Zuſchauer wohnten dem
intereſſanten Schauſpiel bei. Sie wurden für langes Warten ent=
ſchädigt
durch Konzert der Polizeikapelle und durch den hübſchen
Anblick der viele Tauſend von kleinen Kinderballons, die
während des ganzen Tages aufgelaſſen wurden und für die ein
Sonderwettbewerb ausgeſchrieben war. Jedem Ballon war eine
Poſtkarte angehängt, die, an ihren kleinen Abſender zurückgekehrt
zeigen wird, welcher Ballon die weiteſte Strecke zurückgelegt und
preisgekrönt wird.
Der Start

war auf 6 Uhr nachmittags feſtgeſetzt, und wurde nur um ein
Weniges verſpätet, bis Reichsminiſter Darré und Reichsſtatt=
halter
Sprenger auf dem Flugfeld eintrafen. Der Gauleiter
entbot den Ballonführern herzlichen Gruß und gab im Namen

und Auftrag, des Reichsminiſters für Luftfahrt Göring um
6 Uhr 10 Minuten den Start frei mit einem herzlichen Glück ab!
Kurz darauf erhob ſich als erſter der Ballon. Wilhelm
von Opel (Führer Deku) in die Luft und ſchwebte, wie üb=
rigens
alle anderen Teilnehmer in Richtung Darmſtadt ( nord=
ſſtlich
) davon. Die Darmſtädter, ſoweit ſie nicht auf dem Flug=
feld
als Gäſte waren, konnten alſo ſämtliche Teilnehmer abflie=
gen
ſehen.
In Zwiſchenräumen von wenigen Minuten ſtarteten dann als
Wicküler (Führer Kiebeler), 3. Nordmark (Führer
Dr. Perlewitz), 4. Ernſt Brandenburg, (Führer Dr.
Burghard), 5. Roland (Führer Brickwedde), 6. Deutſch=
land
(Führer Götze jr.), 7. Hannover (Führer Schaeffer),
8. Stragula (Führer Beckex) 9. Nürnberg (Führer
Frank), 10 Chemnitz III! (Führer Bertram), 11. Stadt
Velbert (Führer Großſteinbeck), 12 Köln (Führer Geus=
gen
). 13. Bochum II (Führer Dr. Scholl).
Wer nicht abergläubiſch war, konnte es beinahe werden. Der
Dreizehnte, als einziger, kam nicht gut ab. Er flog in
die Baumkronen! Glücklicherweiſe nur mit dem Korb. Ein
bedrohliches Krachen. Aeſte flogen, dann aber riß er ſich aus der
unfreiwilligen Umklammerung und vergnügt winkte der Ballon=
führer
nochmals zurück, von den Tauſenden lebhaft beklatſcht.
Hoffen wir, daß das eine gute Vorbedeutung war.
Um 18,28 Uhr war der letzte Ballon der Wettfahrt geſtartet,
der Start wurde geſchloſſen. Bedrohliche Böen ſtörten nun die bei=
den
Poſt=Ballone Höchſt und Zeppelin. Höchſt (Führer Dr.
Landmann) kam ſpäter noch gut ab. Zeppelin aber, aus dem
Dr. Laven den Funkbericht geben wollte, mußte am Waldrand
wieder niedergehen und wurde durch Ziehen der Reißleine ent=
leert
. Die eingebauten Sendeapparate erwieſen ſich als zu ſchwer
und nicht ungefährlich.
Dr. Laven gab über ſein Pech den Funkhörern eine kurze
Reportage in der er ſein Mißgeſchick beklagte. Er hatte ein Zwie=
geſpräch
mit Herrn Werner vorgeſehen, dem er mitteilte, daß
der Ballon über den Tannen ſchwebte, die Sendung aber durch das
Schwanken der Apparate ſehr erſchwert ſei. Der Ballonführer
mußte ſich zur Landung entſchließen, um die Apparate wieder
uszubauen. Der Zeppelin iſt ſchon 1215 Jahre alt und hatte
zuviel Regen in ſeine morſche Hülle bekommen, den die kurze
Sonnenſtunde nicht trocknen konnte. Dr. Laven verſprach den
Hörern Erſatz für den entgangenen Funkbericht bei dem nächſten
Flug in einem Segelflugzeug von Darmſtadt aus. Er gab dann
noch kurze Berichte über den Start und die Bedingungen. Die
Ballone flogen demnach in etwa 30 Km. Stundengeſchwindigkeit
Da ſie mindeſtens 750 Km. zurücklegen müſſen, muß die Flugzeit
ungefähr 20 Stunden dauern. Vor Dienstag iſt alſo von keinem
placierten Ballon Nachricht zu erwarten.
Für Darmſtadt war ein flugtechniſches Ereignis zu Ende ge=
gangen
, dem man für die Zukunft ein herzliches Glückab‟
M. St.
wünſchen kann.

Endſpiele zur

in Karlsruhe
Küln 2,3 4:1);
in Elberfeld.
wigshafen 1.0.

Plakake an neu geſtrichenen Häuſern.
Straßenbemalung.

An Häuſerwänden, Zäunen uſw. hängen noch zerriſſene Fetzen
früher geklebter Plakate vielfacher Art, und ſchon wird vielerorts
verſucht, an friſch geſtrichenen Häuſern uſw. neue Plakate und
Werbezettel anzukleben oder aber auch Straßen zu bemalen.
Die Eigentümer, an deren Wänden uſw. ſolche Rückſtände haft
ten, werden aufgerufen, den alten Plunder reſtlos zu beſeitigen
Gleichzeitig rufe ich die geſamte Bevölkerung auf und ordne
für die Partei und ihre Gliederungen an, das wilde Kleben reſt
los zu unterlaſſen.
Es gibt Gelegenheit genug, Bekanntmachungen an Anſchlag)
tafeln und Plakatſäulen anzubringen. Auch auf dem Lande iſt
vielfach durch die Erſtellung von Schaukäſten und Anſchlagtafeln
einfacher Art die Möglichkeit gegeben, alles, was wert iſt, ver
öffentlicht zu werden, der Bevölkerung zu übermitteln.
Wir alle haben die Pflicht, unſere Landſchaft, unſere Straßer
und unſer Häuſer= und Städtebild in Ordnung und Sauberkeit zu
erhalten.
Die zuſtändigen Behörden erſuche ich, die Aktion im Rahmer
ihrer Zuſtändigkeit zu unterſtützen.
Der Gauleiter.

ir Nürnberg:
2:0 (2:0);
in Hanau: FC.
gart 3:0 (1:0).

in Altona: Te
36 13 0:1);
in Gelſenkirch
tiner SC. 9:1

in Chennitz:
ſterburg 6:1 (2
in Berlin: He
Gleiwitz 2:0 01

inStuttgart
Süddentſche
Gau Südweſt:

6ar Nordheſ
Kaſſel 12.

frohe Kindheit unterbrochen. Immer und immer ein Aufbäumer
gegen den nahenden Todesboten, dann wieder ein Zurückſinken i!
gänzliche Erſchöpfung Gedenken an Jugendeviſoden, an der
Kampf des Mannes um höchſte Lebensgüter, dann der ſchrecklich
Halt, den der Tod allem irdiſchen Leben gebietet, das alles ſchil
dert uns der Tondichter in ergreifendſter Weiſe.
Und dann ſteigt aus der Tiefe der Inſtrumente das herrlich
Verklärungsmotiv auf immer ſtärker und mächtiger werdend, ei!
Abgeſang von überirdiſcher Schönheit, in weichen, vollen Orcheſter
klängen ein Werk abſchließend, das zum Bedeutendſten gehört, wad
uns je geſchenkt wurde.
Zwiſchen dieſen beiden gewaltigen Tondichtungen hören wie
eine Richard=Strauß=Erſtaufführung: Das Violinkonzer
Opus 8, das meines Wiſſens hier noch nicht aufgeführt wurde
In dankenswerter Weiſe hat ſich der erſte Konzertmeiſter des Ou
cheſters Otto Drumm, die Aufgabe geſtellt, uns dieſes weni
bekannte Konzert zu übermitteln. In der überkommenen Formdel
Altmeiſter verſchiedener Epochen geſchrieben, überraſcht es dadurch/
daß vom eigentlichen Richard Strauß kaum die Rede iſt. Für der
Geiger iſt es dankbar und dem Hörer gibt es keine Nüſſe zu kna‟
ken Leidenſchaft durchzieht den erſten Satz (Allegro), ſchlicht un
einfach iſt die G=Moll=Romanze (Lento ma non tropvo) und eis
äußerſt lebendiger Schlußſatz (Preſtiſſimo), ſprühend und glitzern
in der Springbogentechnik leicht und flüſſig in den Kantilener
beſchließt das wertvolle Stück.
Dieſe Einführung möchte ich nicht ſchließen, ohne aus der
reichen Schatz der Erinnerungen an große muſikaliſche Erlebniſſe
eine Epiſode herauszugreifen: Das erſte perſönliche Kennenlernel
des großen Meiſters.
In den neunziger Jahren waren wieder einmal Verſtärkun
gen für ein Muſikfeſt in Düſſeldorf vom hieſigen Orcheſter geholl
worden. Das Programm verzeichnete u. a. eine neu erſchiener
ſinfoniſche Dichtung von Richard Strauß. Vor Beginn der erſter
Probe hielt der damalige Muſikdirektor der Stadt D. an do
Orcheſter eine Anſprache ungejähr folgenden Inhalts:
Kürzlich unternahm ich eine Wanderung ins Gebirge. Aul
einem verhältnismäßig gutem Zickzackweg ſtrebte ich dem Gipf!
eines hohen Berges zu. Kopfſchüttelnd beobachtete ich lange Zei
einen jungen Wanderer, der nicht den guten Weg einſchlug, ſog=
dern
mitten durch Steingeröll und Dickicht der Höhe zueilte. 20
einer Wegbiegung trafen wir zuſammen und ich frug den jungen
Wanderer, warum er nicht den richtigen Weg gehe, ſo komme
nie zum Gipfel. Lächelnd gab er mir zur Antwort: Ihr Weg ſt
allerdings leichter zu gehen, doch ich gehe meinen eigenen Wel
einen neuen Weg, der mich auch zur Höhe bringt. Und als i9
die Höhe erklommen hatte, ſtand er ſchon auf dem Gipfel, feſt 1
dem Sturm, der den Berg umbrauſte. Dieſer Wanderer iſt Richat,
Strauß den ich Ihnen hiermit vorſtelle.
Der junge Wanderer von damals iſt ſeinen eigenen Weg 99
gangen und der hat ihn wahrlich zum Ziele geführt!
Friedrich Brückmann=

Süddeutſch
Gau Südweſt
Darmſtadt 1.0
hahn Rotweiß
her

Gan Württen
FC. Tailf

1. FC. Pfor
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3ia

Montag, 8. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 98

Kaftatt Har Fapenlt Mehtel ſcant.

Zwei überraſchende Ergebniſſe
beim Stark der Gaugruppe II. Sieg des Mitkelrheinmeiſters mit 3:2 über den
DfR. Mannheim. Benrakh-Ludwigshafen 0:0!

Die Zußball=Ergebniſſe.
Endſpiele zur Deutſchen Meiſterſchaft:
Gruppe TV:
En Karlsruhe: VfR Mannheim VfR.
Köln 2:3 (1:1);
änElberfeld: VfL. Benrath Phönix Lud=
wigshafen
0:0.
Gruppe III:
En Nürnberg: Sppgg. Fürth 1. SV. Jena
2:0 (2:0);
En Hanau: FC. Hanau 93 VfB. Stutt=
gart
3:0 (1:0).
Gruppe II:
En Altona: TSV. Eimsbüttel Hannover
96 1:3 (0:1);
ſen Gelſenkirchen: FC. Schalke 04 Stet=
tiner
SC. 9:1 (7:1).
Gruppe I:
ſEn Chemnitz: Polizei Chemnitz York In=
ſterburg
6:1 (2:1);
ſien Berlin: Hertha=BSC. Vorwärts Raſ.
Gleiwitz 2:0. (1:0).
Auswahlſpiel:
ſ nStuttgart: Württbg. Baden 5:6 (4:4).
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele:
Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt Wor=
matia
Worms 0:0.
Gau Nordheſſen: Kaſſel 03 Kurheſſen
Kaſſel 1:2.
Süddeutſche Aufſtiegſpiele:
Gau Südweſt: FV. Saarbrücken Polizei
Darmſtadt 1:0; Opel Rüſſelsheim Reichs=
bahn
Rotweiß Frankfurt 3:2; Germania Bie=
ber
Ludwigshafen 04 6:0.
Gau Württemberg: VfR. Schwenningen
FC. Tailfingen 4:3.
Freundſchaftsſpiele.
Spfr. Stuttgart 1. FC. Pforzheim (Sa.) 1:3.
VfB. Mühlburg Kickers Offenbach (Sa.) 3:2.
Bayern München SV. Waldhof
.. . 2:2.
Sppgg. Schramberg Freiburger FC. .. 1:3.
. FC. Pforzheim Kickers Offenbach .. . 1:2.
Boruſſia Fulda FSV. Frankfurt . . . 3:6.
Grashoppers Zürich 1. FC. Nürnberg . 1:3.
Fußball im Reich.
WfB. Königsberg Raſ. Preuß. Königsbg. 1:1.
Dresdner SC. Guts Muts Dresden ... 1:2.
Fortung Leipzig Viktoria 89 Berlin .. 1:0.
WfB. Leipzig Viktoria=Cricket Magdeburg 6:0.
Sportfreunde Halle SC. Planitz ..... 1:4.
Arminig Hannover Eintr. Braunſchweig 3:1.
SV. Höntrop Union Recklinghauſen . . 0:2.
Fortung Düſſeldorf FV. 08 Duisburg . 4:0.
ESV. Duisburg 99 Schwarz=Weiß Eſſen 0:1.
Mit acht Spielen begannen am erſten April=
ſonntag
die Spiele um die Deutſche Fußball=
Meiſterſchaft 1935. In Gruppe 1 blieben die bei=
den
Mannſchaften aus dem deutſchen Oſten ohne
Sieg, wie man es erwartet hatte. Yorck Inſter=
burg
wurde in Chemnitz von der dortigen Poli=
ei
mit 6:1 (2:1) geſchlagen, und Vorwärts=
Raſenſport Gleiwitz verlor in Berlin gegen den
Deutſchen Altmeiſter Hertha=BSC. Berlin mit
:2 (0:1). Hier ſtehen alſo nach dem 1. Spiel=
tage
Chemnitz und Berlin mit je 2:0 Punkten
an der Spitze.
In der Gruppe 2 gab es eine Ueberraſchung,
ba der Nordmarkmeiſter Eimsbüttel auf dem
eigenen Platze gegen Hannover 96 mit 1:3 (0:1)
unterlag. Dagegen ſetzte ſich der Deutſche Mei=
ſter
Schalke 04 wie erwartet klar gegen den
Stettiner SC. mit 9:1 (7:1) durch. Hier führen
run Schalke und Hannover 96 mit je 2:0 Punkten
die Tabelle an.
In Gruppe 3 ſiegte Hanau 93 überraſchend
glatt mit 3:0 (2:0) über den Württembergiſchen
Meiſter, den VfB. Stuttgart, während die Sp.=
Vgg. Fürth weſentlich knapper als erwartet
gegen den Meiſter des Gaues Mitte, den 1. SV.
Jena, mit 2:0 (2:0) gewann. Hier ſind nach dem
erſten Spieltage Hanau und Fürth mit je 2 P.
die Erſten.
In der Gruppe 4 gab es auch eine Ueber=
raſchung
, da ſich Badens Meiſter, VfR. Mann=
heim
, auf eigenem Platze vom VfR. Kölg mit
7:2 (1:1) ſchlagen ließ. Da ſich der VfL. Ben=
rath
und der Südweſt=Gaumeiſter, Phönix Lud=
wigshafen
, unentſchieden mit 0:0 trennten, ſteht
hier Köln mit 2:0 Punkten allein an der Spitze.
In einem intereſſanten Gaukampf unter=
lag
Württemberg in Stuttgart gegen den Gau

Gleich die erſten zwei Spiele der Gaugruppe 4
in der Deutſchen Fußball=Meiſterſchaft brachten
die beinahe erwarteten unerwarteten‟ Ergeb=
niſſe
. Der Meiſter des Gaues Südweſt holte in
Elberfeld gegen den Niederrhein=Meiſter VfL.
Benrath ein 0:0 Unentſchieden heraus und
zwar errang Phönix Ludwigshafen vollkommen
verdient einen Punkt und in Karlsruhe
mußte ſich der VfR. Mannheim als Meiſter des
Gaues Baden eine 2:3=Niederlage durch den
VfR. Köln gefallen laſſen. Hatte man mit einem
guten Abſchneiden von Phönix Ludwigshafen
immerhin ſchon von vornherein einigermaßen ge=
rechnet
, ſo kommt doch das Karlsruher Ergebnis
völlig überraſchend. Der VfR. Köln ſcheint doch
der große Außenſeiter zu ſein. Die Tabelle nach
dem erſten Spieltag:
Spiel Tore Punkte
1. VfR. Köln
.... 1 3:2 2:0
2. Phönix Ludwigshafen .. 1 0:0 1:1
0:0 11
3. VfL. Benrath ....."
2:3 0:2
4. VfR. Mannheim ..
Gufer Skart des Phönix.
VfL. Benrath Phönix Ludwigshafen 0:0.
Der Meiſter des Gaues Südweſt, Phönix
Ludwigshafen, hinterließ beim erſten Gaugrup=
penſpiel
in Elberfeld gegen den Niederrhein=
Meiſter VfL. Benrath einen ausgezeichneten Ein=
druck
. Die Ludwigshafener überraſchten die 8000

Baden mit 5:6 (4:4). Damit iſt den Schwaben
die Revanche für die letzte Niederlage miß=
glückt
.
Die ſüddeutſchen Punktekämpfe ſind nun end=
gültig
abgeſchloſſen. Im Gau Südweſt trennten
ſich Eintracht Frankfurt und Wormatia Worms
mit 0:0, dadurch ſind die Wormſer vor Union
Niederrad Fünfter in der Tabelle geworden.
Im Gau Nordheſſen trefen ſich im letzten Spiel
Kaſſel 03 und Kurheſſen Kaſſel. Die Kurheſſen
ſiegten 2:1 und überholten damit Heſſen Hers=
feld
auf dem viertletzten Platze.

Südheſſen=Meiſter unkerliegk
ehrenvoll 1:0 in Saarbrücken
FV. Saarbrücken Polizei Darmſtadt 1:0.
Opel, Rüſſelsheim Rotweiß Frankfurt 3 :2.
Germania Bieber FV. Ludwigshafen 6:0.
Die Ergebniſſe des 7. April bei den Aufſtieg=
ſpielen
machen doch aufmerkſam. Das gilt vor
allem für den Ausgang in Saarbrücken, wo die
Conen=Mannſchaft auf eigenem Platze und vor
gewiß nicht lauen Anhängern, das knappſte
Siegesreſultat erzielen konnte. Gerade einen
Treffer konnte man den ſich mit aller Kraft
wehrenden Darmſtädter Landespoliziſten in die
Koffer packen. Aber ein Sieg iſt ein Sieg und
wiegt zwei Punkte.
Die zweite Ueberraſchung meldet Bieber,
welches den 94ern aus. Ludwigshafen a. Rh.
ein glattes halbes Dutzend Tore mit auf
den Heimweg gab, und mit einem ſolchen
hohen Ausgang hatte auch niemand gerechnet.
Der Frankfurter Konkurrent gab ſich auch in
der Opelſtadt mit allem Eifer dem Kampf hin,
aber zu dem in der letzten Halbzeit mit aller
Macht angeſtrebten Unentſchieden reichte es nicht
mehr. Die Gelbſchwarzen behielten vielmehr mit
3:2 die Oberhand und ſind dadurch weiter mit
an der Spitze. Denn die Tabelle ſieht nach
dem 7. April wie folgt aus:
5:1 5:1
FV. Saarbrücken 3
5:2 5:1
Opel Rüſſelsheim 3
9:6 4:2
Germania Bieber 3
9:7 2:2
Rb. Frankfurt 3
3:11 2:2
Ludwigshafen 04 3
0:4 0:6
Polizei Darmſtadt 3 0
Germania Bieber Ludwigshafen 94
(0 GA
Bei ſehr ſchlechten Bodenverhältniſſen trafen
ſich beide Mannſchaften vor 1500 Zuſchauern in

Zuſchauer im Wuppertaler Stadion durch eine
ſehr ſolide Technik und durch eine unheimliche
Kampfkraft. Sie errangen den einen Punkt völ=
lig
verdient, denn der Kampf verlief vollkommen
ausgeglichen. Es wurden den Zuſchauern zwar
keine überragenden Leiſtungen geboten der
ſchwere und tiefe Boden hinderte die Spieler bei=
der
Parteien, an der Entfaltung ihres vollen
Könnens aber trotzdem war der Kampf nie
langweilig.
Ludwigshafens beſter Mannſchaftsteil war die
Hintermannſchaft, die allen Angriffen der Ben=
rather
ſtandhielt. In der Läuferreihe löſte Linde=
mann
ſeine Spezialaufgabe, den internationalen
Mittelſtürmer Hohmann kaltzuſtellen, vorzüg=
lich
. Hohmann kam nie richtig ins Spiel. Im
Sturm ſchufen Statter und Hörnle zahlreiche
gefährliche Situationen vor dem Benrather Tor.
Auch bei Benrath verdient das Hintertrio die
beſte Note. Von Raſſelnberg im Sturm ſah man
nicht viel, er trieb ſich meiſt zuviel in der Spiel=
feldmitte
herum. Auf beiden Seiten gab es
während des Spieles eine Anzahl guter Tor=
gelegenheiten
. So ſchoß bei Benrath einmal
Hohmann freiſtehend neben das Tor und bei
Ludwigshafen vollbrachte dieſes Kunſtſtück der
ſonſt ſo ſchußſichere Statter. Gegen Schluß ſetzte
ſtarker Regen ein, der Kampf flaute daher ab
und ſchließlich waren beide Mannſchaften froh,
als der ausgezeichnete Schiedsrichter Wittenius=
Hagen das Spiel abpfiff.

Gau Südweſt:

Phönix Ludwigshafen 20 43:27 28:12 FK. Pirmaſens 20 49:32 25:15 Kickers Offenbach 20 52:37 23:17 FSV. Frankfurt 20 43:42 23:17 Wormatia Worms 20 45:39 22:18 Union Niederrad. 20 34341 22:18 Eintracht Frankfurt 20 30:29 21:19 Boruſſia Neunkirchen 20 35:38 18:22 Spfr. Saarbrücken 20 41:42 16:24 FC. Kaiſerslautern 20 B:42 12:28 Saar 05 Saarbrücken 20 29:60 10.30.

Bieber. Die Gäſte konnten ſich mit dem ſchwe=
ren
Boden keinen Augenblick vertraut machen
und mußten trotz techniſch guter Leiſtungen
unterliegen. Bieber befand ſich in beſſerer
Form als vor acht Tagen und ſiegte verdient,
wenn auch zahlenmäßig zu hoch. In der erſten
Halbzeit fielen drei Treffer durch Reitz (2) und
Tochtermann, und nach dem Wechſel waren Kai=
ſer
(Elfmeter), Tochtermann und Deierling
noch dreimal erfolgreich. Als Schiedsrichter
amtierte Keßler=Mainz mit gutem Erfolge.
Opel Rüfſelsheim Reichsb./Rolweiß
Frankfurk 3:2 (2:1).
3000 Zuſchauer wohnten in der Opelſtadt die=
ſem
Treffen bei, das ſehr unter der Witterung
litt. In der erſten Halbzeit regnete es recht
ſtark, nach der Pauſe herrſchte allerdings Son=
nenſchein
, der Boden machte aber beiden Mann=
ſchaften
, beſonders den Einheimiſchen, viel zu
ſchaffen. Die Frankfurter gingen in der elften
Minute durch Theiß in Führung; ſie mußten
aber in der 25. und 31. Minute durch den Rüſ=
ſelsheimer
Rechtsaußen Bitter zwei Gegentref=
fer
hinnehmen. Nach der Pauſe ließ Rot=Weiß
ſtark nach, und in der 14. Minute ſtellte Schuk=
kert
das Spiel auf 3:1. Gegen Schluß kamen
die Frankfurter nochmals auf. und 1 Minute
vor Schluß gelang ihnen durch Dietzel der 2.
Treffer. Kurz vorher war Buttirony= Rüſſels=
heim
verletzt ausgeſchieden. Die Frankfurter
ſpielten mit Erſatz. Als Spielleiter wirkte
Glöckner=Pirmaſens einwandfrei.
Die Ueberraſchung in Karlsruhe.
VfR. Mannheim VfR. Köln 2:3 (1.:1).
Im Karlsruher Wildpark=Stadion erlebten
rund 5000 Zuſchauer unter ihnen etwa 1090
Mannheimer Schlachtenbummler die erſte
große Ueberraſchung der diesjährigen Endſpiele
um die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft. Der VfR.

Mannheim ließ ſich von ſeinem Namensvetter
aus Köln 2:3 (1:1) ſchlagen. Der Sieg der
Mittelrhein=Mannſchaft war zudem völlig ver=
dient
, zumal die Kölner ihrem Gegner durch
ein Eigentor noch einen höchſt überflüſſige=
Treffer ſchenkten. Multer=Landau (Pfalz),
brachte das Treffen ſehr gut über die Zeit.
Zweite Pokal= Zwiſchenrunde
MainHeſſen Gruppe Weſt.
Viktoria Urberach TuSpv. Biebesheim 3:2,
Sp.V. Roßdorf FC. 07 Bensheim . . .
TuSpv. Erzhauſen SpV. Wiesbaden 0:5.
Viktoria Walldorf FC. Egelsbach 0:4.
Norm. Pfiffligheim Germania Dieburg 2:3.
Germ. Rüdesheim Olymp. Lorſch 1:4 (0:1).
Boruſſia Kaſtel VfR. Bürſtadt 2:5.
Haſſia Bingen FVgg. 03 Mombach 2;1.
Schierſtein: Freilos.
Main=Heſſen Gruppe Oſt.
VfB. U.=LiederbachVfL. Germania 94 2:5.
Germ. Okriftel TSG. 46 Darmſtadt 3 :2.
FC. Kronberg Blauweiß Bürgel 1:3.
SpV. Zellhauſen Alemannia Nied 1:2.
JG. Frankfurt Teutonia Hauſen 3:3, n. V.
Los für JG.
FC. Eppertshauſen Kickers Viktoria Mühl=
heim
2:2, n. V. Los für Mühlheim.
SpVgg. Weiskirchen Wacker 02 Rödelheim
4:3 n. V.
In der zweiten Zwiſchenrunde um den DFB.=
Pokal gab es in unſerer Kante einige recht dicke
Ueberraſchungen. Allerdings war der Zuſchauer=
beſuch
bei dem Aprilwetter teilweiſe recht
ſchwach und die Spieler ſelbſt hatten faſt über=
all
unter der Unbill des Wetters und den auf=
geweichten
Plätzen Beſonderes zu leiſten, um
normale Ergebniſſe zu erzielen. Die Uebrig=
gebliebenen
haben erneut bewieſen, daß ſie über
ein recht gutes und ſtabiles Können verfügen.
Aber auch die heute trauernd Hinterbliebenen
bewieſen, daß ſie ebenfalls ſehr zu beachten
ſind. Mehrfach mußte ſogar nach Verlängerung
das Los entſcheiden. Nur bei wenigen Paarun=
gen
waren von vornherein große Unterſchiede zu
erwarten.
So erlebten die zahlreichen Pfiffligheimer
Anhänger im Wormſer Adolf=Hitler= Stadion
eine ſaftige Ueberraſchung, denn die rachedür=
ſtende‟
Dieburger Germania wollte unbedingt
die ſeinerzeitige, ſchwere Schlappe ausbügeln,
und ſie hat das denn auch getan.
Der Südheſſen=Zweite Egelsbach lieferte in
Walldorf, dem Dritten des Bezirks, eine feine
Leiſtung und behielt mit 4:0 klar die Oberhand.
da die Platzelf den in Geſtalt eines Elfmeters
winkenden Ehrentreffer nicht zu verwandeln
wußte. Der Gäſtehüter hielt den ſcharfen Elfer
ſicher.
Viktoria Urberach hatte ihre Mühe, den
Kreisklaſſe=Vertretern aus Biebesheim die
Stange zu halten und ſiegte nur knapp 3: 2.
Ueberhaupt hielten ſich die Riedleute recht
gut; Lorſch ſiegte am Fuß des Germania= Denk=
mals
und auch Bürſtadt kam eine Runde weiter.
Recht anſprechend hielt ſich der Zweite der
Darmſtädter Kreisklaſſe, TSG. 46, der bei ſei=
nem
dritten Auswärtsſpiel ausgebotet wurde,
ſich aber ſehr wacker gehalten hat.
Um den Aufſtieg zur Bezirks=
klaſſe
.
FV. Hofheim SV. Mörfelden 2:1 (1:1).
Groß=Zimmern Münſter ausgefallen.
Das erſte Aufſtiegsſpiel zur Bezirksklaſſe Süd=
heſſen
(das Treffen in Groß=Zimmern fiel aus)
brachte faſt eine Ueberraſchung. Denn genau ſo
gut hätte das Ende umgekehrt ausſehen können,
obwohl Hofheim etwas mehr vom Geſchehen
hatte. Die ſchlechten Platzverhältniſſe infolge
des Regens erſchwerten die Aufgaben der Spie=
ler
. Mörfelden fand ſich vor der Pauſe reht
gut zurecht und ging durch ſeinen Linksaußen in
Führung, die Hoſheims Halbrechter Katzenmeier
kurz vor dem Wechſel ausglich. Vorher hatte
man eine Torchance verpatzt. In der zweiten
Hälfte diktierte die Platzelf ſtärker das Spiel=
geſchehen
, aber die Gäſtedeckung, die zahlen=
mäßig
oft verſtärkt wurde, ließ ſich kaum klein=
kriegen
. Erſt wenige Minuten vor Schluß er=
zielte
Hofheim durch den vorgerückten Mittel=
läufer
Hermann Bick den Siegestreffer. Ohne
weifel war mit Mörfelden die ſtärkſte Mann=
ſchaft
ſeit langer Zeit erſchienen.

Um den Aufſtieg zur Gauklaſſe.

[ ][  ][ ]

Nr. 98

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 8. April 1935

Polizei beſtand in Ehren.
gen kommen. Ihre Anhänger vertrauen immer
noch auf das überragende Können des National=
39. Saatbrücken
mittelſtürmers Conen. Dumont und beſonders
Balſer folgen ihm aber wie ein Schatten und laſ=
Bonzer Harmſtadt 1.0 14.0). ſen ihn einfach nicht zur Entfaltung kommen.

Ein böſes Omen.
Der Start zu unſerer weiten Reiſe nach dem
Saargebiet geſtaltete ſich nicht ſehr vielver=
ſprechend
. Einmal hatte der Himmel ein grim=
miges
Geſicht aufgezogen, und dann übte Petrus
ſeine nicht immer ſegensreiche Tätigkeit recht
eifrig aus. Der Regenplätſcherte unaufhörlich an
die Scheiben unſeres Wagens und verdarb uns
jede Möglichkeit, die Blütenpracht der Bergſtraße
in Natura miterleben zu dürfen. Dafür wurden
wir aber auf andere, leider aber unangenehme
Weiſe unterhalten. Bereits in Eberſtadt ließ
uns ein Omnibusungetüm auf der engen Fahr=
bahn
ſo wenig Platz, daß wir nur durch eine
Flucht auf den Bürgerſteig dem ſicheren k. o.
entrinnen konnten. Aber ſchon in Bickenbach war
es paſſiert: Ein kleiner BWM. verſuchte, als
wir ihn paſſieren wollten, ein kleines Kabinett=
ſtückchen
, ſcheinbar um ſeine Stoßkraft auf eine
für ihn allerdings unerquicklich verlaufene Probe
zu ſtellen. Mit zertrümmerten Scheiben und ſon=
ſtigen
Schäden blieb er auf der Strecke, während
unſer Mercedes mit einigen Schrammen da von=
kum
und zum Glück ſeine Fahrt fortſetzen konnte.
Dieſe Ouvertüre zur großen Reiſe tat der Stim=
mung
im Wagen doch keinen Abbruch, und ſo
rollte unſer Wagen, ohne daß Langeweile auf=
kam
, wohlbehalten durch die winkligen Gäßchen
einzelner Dörfer und vorbei an den nebelbe=
hangenen
Höhenzügen der Pfalz, unſerem
Reiſeziel
Saarbrücken entgegen.
Wenden wir uns aber unſerer ſportlichen
Miſſion zu, die uns ſchließlich nach Saarbrücken
geführt hat.
Hak Polizei eine Chance?
Die Vorſchauen der Fachpreſſe beantworteten
dieſe Frage mit einem ganz konkreten Nein. Sie
bennen nur einen Sieger, und der heißt Saar=
brücken
. Bei den 200 Darmſtädter Schlachten=
bummlern
herrſcht aber immer noch ein Funken
Optimismus, der, wie das Spiel lehrte, berech=
tigt
war.
5000 Zuſchauer
beklatſchten beide Mannſchaften, als ſie in die
idylliſch in den Wald eingepaßte Kampfbahn des
Ludwigsparks ſprangen:
Polizei mit: Klein; Muth, Balſer;
Kaſper, Dumont, Kaufmann; Göbel, Sauer,
Keck. Pfeiffer, Müller.
Saarbrücken: Schwarz; Seiler, Kelter;
Müller, Sold, Gelf; Werny, Heimer, Conen,
Schmidt, Benzmüller.
Packender, ſpannender Kampf.:
Die Saarbrückener hatten den Sieg ſcheinbar
ſchon in der Taſche. Die Poliziſten aber kannten
keine Angſt vor dem großen Gegner, Sie ſpielten
munter ihr gewohntes Spiel herunter, und ſo
ſind die Saarbrückener Anhänger, die einen leich=
ten
Trainingsgalopp mit viel Toren von ihrer
Mannſchaft erwarten, baff, als Polizei 20 Min.
lang den Ton angibt. Leicht hätte in dieſer Zeit=
ſpanne
auch der Führungstreffer fallen können,
aber Keck wird frei vor dem Tore vom Ball ge=
drängt
. Dann aber ſieht man nach dieſer erfolg=
los
gebliebenen Drangperiode auch Conen und
ſeine Mannen ſtürmen. Man hat ſich dieſes Fuß=
ballphänomens
liebevoll, angenommen und
läßt ihn keinen Augenblick aus den Augen. Als
er jedoch einmal in ſeiner typiſchen unnachahm=
lichen
Art durchbricht, kann Klein nur durch eine
prächtige Robinſonade retten. Klein machte ſich
überhaupt in Saarbrücken einen guten Namen,
denn er hielt in der Saarbrückener Drangperiode
vie tollſten Sachen. Die Minuten verrinnen, ohne
daß die Saarbrückener zu den erwarteten Erfol=

SV. 98 Darmſtadt 05 Mainz
1:0 (0:0).
* Ein ſchönes Fußballſpiel
ſahen am Böllenfalltor die etwa 300 Zuſchauer,
die ſich trotz des Aprilregens nicht hatten ab=
halten
laſſen. Mit 05 Mainz kam ja ein guter
alter Bekannter, der in ſeiner heutigen Gruppe
den ehrenvollen 2. Platz mit einem Punkt Un=
terſchied
hinter Opel Rüſſelsheim belegt hatte.
Man wurde durch das Spiel, das ſtets eine
deutliche Ueberlegenheit der Platzelf erkennen
ließ, dank ſeiner Schnelligkeit und der guten
Zuſammenarbeit des 98er Sturms, nicht ent=
täuſcht
. Man bedauerte lediglich, wie die ſchön=
ſten
Torchancen von dem 98er Sturm vergeben
wurden oder wie Fortuna ihre ſchützende Hand
über den Gäſtehüter, den Ex=Darmſtädter Hahn=
dorf
, hielt. An den totſicheren Chancen ge=
meſſen
, mußte das Spiel klar 3:0 enden, denn
zweimal hatte der Gäſtehüter den Ball verloren
und vor dem leeren Tor knallten Hebeiſen und
Leichtlein hoch über die Latte.
SV. 98 kam mit umgeſtellter Mannſchaft,
da Mahr und Seiffert erſetzt werden mußten,
nämlich Ruppel 3.; Geyer, Eßlinger 2.; Sänger,
Schnägelberger, Richter; Hebeiſen, Müller, =
linger
1., Leichtlein, Württenberger. Nach der
Halbzeit ging Müller auf ſeinen Läuferpoſten
zurück, während Kolberg in den Sturm ge=
ſtellt
wurde. Ruppel hatte vor der Pauſe keine
12 Bälle zu halten und ſpäter kaum mehr zu
tun. Eßlinger und Geyer hielten den Gäſte=
ſturm
ſtets in Schach. Schnägelberger und Rich=

In der 40. Minute fällt
der einzige Treffer des Tages.
Der famoſe Mittelläufer Sold tankte durch
und ließ aus 25 Meter Entfernung eine flache
Bombe los, die unhaltbar für Klein ins Netz
ziſcht.
In der zweiten Halbzeik kommen die
Poliziſten ganz groß in Fahrk.
So blendend im Schuß hat man die Grünen,
in den letzten Spielen ſelten geſehen. Die ſehr
ſachverſtändigen und auch objektiven Zuſchauer
kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus,
und können einfach keine Erklärung dafür finden,
daß dieſer ſich in Saarbrücken von der beſten
Seite zeigenden Mannſchaft in den bisherigen
Spielen noch kein Punkt, ja nicht einmal ein
Tor gelang. Aber auch jetzt wieder: Torchancen
en masse, aber keiner, der ſich erbarmt, dem
Ball den entſcheidenden Stoß zu verſetzen.
Ueber eine halbe Stunde lang berennen die
Grünen die Saarbrückener Stellung, immer
wieder erfolglos. Pfeiffer und Keck arbeiten
muſterhaft zuſammen, in Tornähe wird jedoch zu
ſchwach oder zu unüberlegt geſchoſſen. Die Saar=
brückener
haben ihren Mittelläufer zur Unter=
ſtützung
der Abwehr zurückgeholt. Sie haben es
aber nur dem ſchon faſt chroniſch gewordenen
Pech der Darmſtädter zu verdanken, daß ſie un=
geſchoren
über die Diſtanz kommen.
Zehn Minuten vor Schluß ſchien der erlöſende
Ausgleichstreffer zu fallen. Pfeiffer ſpielte ſich
mit Keck ſchön durch, ſchnellte wie ein Blitz durch
die Deckungsmauer, aber frei vor dem Tore jagt
er den Ball in die Wolken. Wenn er den Ball
mit dem Innenriſt placiert hätte, dann . . . Klein
mußte noch einmal dem durchgekommenen Conen
den Ball vom Kopf fauſten, und dann können
5000 Saarbrückener erleichtert aufatmen. Statt
des erwarteten hohen Sieges haben ſie nur einen
nicht ganz unverdienten knappen, aber glücklichen
Sieg errungen.
Tapfere Darmſtädker Pollziſten.
Die Hintermannſchaft machte heute ihr Mei=
ſterſtück
. Klein, Balſer und auch Muth ſtanden
wie ein Mann und es ſpricht unbedingt für ſie,
daß der torlüſterne Saarbrückener Sturm nur
ſehr wenig gefährlich werden konnte. In der
Läuferreihe ſtanden drei Schaffer. Beſonders
Dumont lieferte wieder eine überragende Par=
tie
. Von den Außenläufern war Kaſper viel=
leicht
eine Nuance beſſer als Kaufmann. Der
Sturm machte ſeinem Namen nur im Feldſpiel
Ehre. Vor dem Tore war er nur ein Säuſeln.
Pfeiffer und Keck ſtanden auf einſamer Höhe.
Auffallend iſt das ſtarke Nachlaſſen von Göbel
in den letzten Spielen.
Der Favorik für den Aufſtieg
ſtellt eine techniſch ausgezeichnete Mannſchaft ins
Feld. In der Hintermannſchaft ragte der linke
Verteidiger Kelter hervor. Der beſte Mann in
der Saarelf war aber der Mittelläufer Sold, ein
Mann, den man ſich in der Nationalmannſchaft
ſehr gut denken könnte, da er das deutſche W=
Syſtem aus dem ff. beherrſcht. Alle Augen
waren aber auf Conen gerichtet. Er konnte heute
ſeine Anhänger nicht reſtlos überzeugen. In
einigen Spielphaſen erſtrahlten ſeine großen;
Fähigkeiten aber in beſtem Lichte. Im Sturm
warteten der Halbrechte Heimer und der Links=
außen
Benzmüller ebenfalls mit feinen Leiſtun=
gen
auf. Schwächer ſchien der Halblinke Schmidt.
Weingärtner=Offenbach bot als Schieds=
richter
nur eine mittelmäßige Leiſtung. Ich hatte
den Eindruck, daß er die Poliziſten in der erſten
Halbzeit ſtark benachteiligte.

ter ſehr gut, ebenſo Müller als Läufer. Sänger
ließ ſich als Läufer recht gut an, zumal keine
weiten Vorlagen recht verwertbar waren, aller=
dings
mußte ſich das Innentrio erſt darauf ein=
ſtellen
. Wie geſagt, ſpielte man im Sturm ver=
ſtändig
zuſammen, aber es fehlten im entſchei=
denden
Augenblick die ſtahlharten Schüſſe eines
Seiffert, Mahr, Frey. Auch in der umgekrem=
pelten
Mannſchaftsaufſtellung war der 98er
Sturm den Mainzern noch überlegen, Hebeiſen
wurde leider zu ſchwach bedient, um richtig zur
Geltung zu kommen.
Mainz 05
mußte ſeine Elf ebenfalls umſtellen, teils aus
dienſtlicher Verhinderung, teils infolge Erkran=
kung
, und hatte zur Stelle Hahndorf; Steng=
lein
, Wagner; Schildge, Bohrhauer, Ansbach;
Krohn, Binder, Burckhardt, Kiefer, Krämer.
Gegenheimer hatte einen Unfall erlitten und
lag im Krankenhaus. Die Gäſte hatten ihre
ſtärkſte Waffe in Verteidigung und Läufer=
reihe
. Hahndorf im Tor war beim Fangen
geſtern mehrfach recht unſicher vielleicht in=
folge
des naſſen Balles aber ſonſt zuver=
läſſig
. Im Sturm iſt Burkhardt der Motor,
während ſeine jüngeren Nebenleute an ihn noch
nicht heranreichen. Gerade die neuen Geſichter
der Weiß=Schwarzen aber zeigten durch ihren
Eifer, daß ſie beſtrebt ſind, ſich den Platz in der
1. Garnitur zu ſichern.
Uebergoſſen vom ſkürmiſchen
Aprilregen.
der mehrfach einſetzte, patſchten die 22 Spieler
bald auf dem glatten Raſen des Stadions

herum. In der ganzen erſten Hälfte waren die
Gaſtgeber klar überlegen, nur ſelten kam der
Mainzer Sturm in gefährliche Nähe. Einen
ſcharfen Strafſtoß boxte Ruppel zur Ecke für
Mainz hinaus, doch Binder verlängert die
Hereingabe neben das Tor. Das war aber auch
nahezu die einzig gefährliche Situation. Der
blaue Sturm liegt immer wieder in des Geg=
ners
Hälfte. Da hat Hahndorf einen Ball zu
kurz abgeklatſcht, aber mutig wirft er ſich noch
ins Gedränge und deckt das glatte Leder. Einige
Müllerſche Vorlagen an ſeinen Außen ſind zu
ſtramm und gehen verloren. Württenberger
zögerte manchmal, zur Freude der Mainzer Ab=
wehr
, die tatſächlich alle Hände voll zu tun
hatte.
So verſtreicht die erſte Hälfte torlos.
Kurz nach Wiederbeginn" führt eine Abwehr
Müllers zur 2. Ecke der Gäſte, aber Müller be=
fördert
die Hereingabe aus der Gefahrenzone.
Und ſchon iſt es brenzlich im Gäſteſtrafraum,
doch Württenberger köpft einen auf der Tor=
linie
ſtehenden Verteidiger an. Eine Flanke
Kolbergs führt zur 1. Ecke der Blauen, die den
Weg zum Tor verſperrt findet. Kurz darauf iſt
Hahndorf wieder der Ball entglitten, Eßlinger
ſchießt, doch Hahndorf ſtürzt gerade noch auf
den Ball. Schade. Und 3 Minuten darauf das
gleiche Bild, doch die Glücksgöttin wacht über
dem Mainzer Heiligtum.
Endlich in der 63. Spielminute fällt. A.
das einzige Tor des Treffens:
Einen ſtrammen Schuß köpft ein Verteidiger
vor der Torlinie zur Ecke hinaus. Bei der Her=
eingabe
iſt der Gäſtehüter gedeckt und Eßlinger
drückt den Ball über die Linie.
Auch die 3. Ecke der 98er ſieht gefährlich
aus, aber ſchließlich rettet ein Läufer die Si=
tuation
.
Wieder iſt die Mainzer Deckung überwun=
den
, Hebeiſen brauchte nur einzuſchießen, aber
ſein Schuß ſteigt hoch in die Wolken.
Die 4. Ecke der Blauen wird ſicher unſchäd=
lich
gemacht.
Eine energiſche Fußabwehr Ruppels unter=
bindet
einen überraſchenden Vorſtoß Burckhardt=
Binder. Und nochmals haben die Blauen Ge=
legenheit
, ihre Ueberlegenheit auszudrücken: vor
dem leeren Tor vergibt Leichtlein die herrliche
Chance.
Ein Fehlſchlag Geyers rutſcht über die Aus=
linie
zur letzten Ecke der Gäſte. Sie bleibt un=
gefährlich
, und ſchon beendet, der aufmerkſame
Schiedsrichter Schulz=Ober=Ramſtadt das
beiderſeits anſtändig durchgeführte Spiel.
Reſerven beider Vereine 4:3 98er 3.
Mainz 3. 3:0. SV. AH. ASC. AH. 5:1,
dort.
Wie wir hören, wird in Fortſetzung der
Freundſchaftsſpiele am Oſterſonntag vor=
ausſichtlich
Wacker München auf dem Sta=
dion
antreten.

Die Reichsprüfung der deutſchen Waſſerball=
ſpieler
und Langſtreckenſchwimmer fand am
erſten Tage im Berliner Stadtbad=Mitte nur
einen ſchwachen Beſuch, obwohl hierbei mit aus=
gezeichneten
Leiſtungen zu rechnen war. Unter
den Zuſchauern bemerkte, man auch den Fach=
amtsleiter
für Schwimmen, Georg Hax= Ber=
lin
, und den Schwimmwart Brewitz= Magde=
burg
.
Niederſachſen Süddeutſchland 8:4 (5:2).
Durch gute Kombination, für die vor allen
Dingen der Verbindungsmann Gunſt ſorgte,
gingen die Niederſachſen gleich mit 3:0 Toren
in Führung. Gute Ballbehandlung und ausge=
zeichnete
Aufbauarbeit ſorgten für weitere
Ueberlegenheit über die körperlich ſtärkeren, im
Schwimmen ſchnelleren Süddeutſchen, die ſich
in Einzelaktionen verzettelten. Torſchützen
waren Schlüter (4), Schwenn (3) und Flam=
mersfeld
, für Niederſachſen, Reindl (3) und
Rappel für Süddeutſchland.
Niederrhein Mitte 3:2 (1:1). Branden=
burg
Süddeutſchland 4:4 (2:1). Im letzten
Spiel des Tages, das überaus ſchnell war, zeig=
ten
die Brandenburger die einheitlichere Spiel=
weiſe
, konnten aber nur mit Mühe ein Unent=
ſchieden
herausholen. Erſt in den letzten Mi=
nuten
fiel der Ausgleich, obwohl der Süden be=
reits
mit 4:2 geführt hatte, Schirrmeiſter (2),
Brauers und Reetz ſchoſſen für Brandenburg,
Dr. Schürger (2) und Reindl (2) für Süddeutſch=
land
.
Im 1000=Meter=Kraulſchwimmen kam in Ab=
weſenheit
des Kölners Deiters und des Stet=
tiners
Nüske der Bremer Freeſe in 13:58 Mi=
nuten
zu einem leichten Siege vor Peters= El=
berfeld
in 14:04, Prziwarra=Hindenburg 14:04,5
und Albrecht=Spandau 15:07,6 Ein Zwiſchen=
ſpurt
brachte den Bremer in Front; bis dahin
hatte Prziwarra geführt.
Im Kunſtſpringen
der Frauen, die die drei Pflichtſprünge des
olympiſchen Programms erledigten, ſetzte ſich
Frau Friedrich=Dresden mit 28,04 Punkten vor
Frl. Dietrich=Toltow mit 27,78 und der Dort=
munderin
Frl. Vollmer mit 23,66 an die Spitze.
Bei den Männern, die fünf Pflichtſprünge
abſolvierten, war Leo Eſſer mit 59,28 Punkten
der Beſte vor den Berlinern Marahn (55,06 P.)
und Zander (51,13 P.). Die nächſten Plätze be=
legten
Weiß=Dresden (48,06 P.), Schütz= Darm=
ſtadt
(46,44 P.) und Schöne=Dresden (41,0 P.).
Die Reichsprüfung der fünf ſtärkſten deut=
ſchen
Waſſerball=Gaumannſchaften wurde
am Sonnkag
mit drei Spielen fortgeſetzt. Die Leiſtungen der
einzelnen Mannſchaften waren zum Teil noch
wenig einheitlich. Neben Brandenburg zeigte
vor allem die gute Gauſieben von Niederſachſen

Nur durch Pech ausgeſchieden!
Germania Okriftel TSG. 46 3:2 (2:0).
Auf dem gefürchteten Gelände, wo ſelbſt der
Meiſter von Rheinheſſen, Opel Rüſſelsheim,
neben den anderen Spitzenvereinen der Bezirks=
klaſſe
in den Verbandsſpielen Niederlagen erlit=
ten
, mußten nun auch die 46er in dem Pokal=
Wettbewerb ausſcheiden. Der Gaſtgeber war
durch das Abſchneiden der 46er gewarnt und
ſtellte ſeine beſte Vertretung ins Feld. Wie gut
Okriftel damit tat, zeigte der Verlauf des Kamp=
fes
, wo es die Darmſtädter nicht nur fertig brach=
ten
, dem Gegner gleichwertig zu ſein, ſondern
demſelben in Bezug auf tadelloſe Zuſammen=
arbeit
ſogar um einiges voraus zu ſein. Die
46er, die bis zur Pauſe mit zwei Treffern im
Rückſtand lagen, hatten nicht allein einen Erſatz=
mann
im Tor ſtehen, ſondern als die Mannſchaft
nach dem Wechſel überlegen ſpielte und den
Ausgleich erzwang, hatte ſie das Pech, daß mit
der Verletzung des Halbrechten Müller der beſte
Stürmer ausfiel. Mit der Leiſtung von Schreib=
weis
=Flörsheim waren beide Parteien zufrieden.
Das Spiel brachte inſofern gleich eine
große Ueberraſchung, als die 46er in der erſten
Viertelſtunde den Gaſtgeber nicht aufkommen
ließen und es ſah aus, als ob nur Darmſtadt da
ſei. Bei einigen ſcharfen Torſchüſſen, die ſämtlich
ganz knapp ihr Ziel verfehlten, hatten die Germ.
mehr als Glück, daß ſie dieſe Zeit ſo überſtanden.
Starke Regenſchauer hatten vor den Toren den
Boden in einen Moraſt verwandelt, der das
Amtieren der Stürmer ſehr beſchwerte. Ueber=
raſchend
kommt Okriftel zur Führung, als eine
Ballrückgabe im Waſſer ſtecken blieb und der
Halbrechte dies geſchickt ausnutzte. Die 46er
kommen etwas aus dem Konzept, und nicht lange
dauerts, da hat der Gaſtgeber durch ſeinen
Mittelſtürmer auf 2:0 erhöht. Wer jetzt glaubte,
die Darmſtädter ſeien geſchlagen, der wurde bald
eines anderen belehrt. Die 46er werden über=
legen
und dem Gaſtgeber gelingt es nur mit
verſtärkter Abwehr, das Reſultat bis zur Pauſe
zu halten. Nach dem Wechſel haben die 46er aber=
mals
mehr vom Spiel, und endlich gelingt es
Süßenböck, den erſten Gegentreffer anzubringen.
Den Ausgleich holt Müller mit einer Pracht=
leiſtung
. Nicht lange darauf wird derſelbe Spie=
ler
verletzt und humpelt nun als Statiſt auf
dem Außenpoſten herum. Bei einem der nicht
ſehr zahlreichen Durchbrüche des Gaſtgebers ge=
lingt
dem ſchußgewaltigen Halbrechten der ent=
ſcheidende
Treffer. Wohl ſetzten die 46er noch=
mals
einen guten Endſpurt ein, und Vogelmann
vergab kurz vor dem Schlußpfiff die große Ge=
legenheit
, abermals den Gleichſtand zu holen.
Doch ſein harter Schuß wurde eine Beute des
guten Torwächters der Germanen, der nicht
wenig Anteil an dem Siege ſeiner Mannſchaft
für ſich in Anſpruch nehmen kann.
Bis auf das Spiel der Jugend, die gegen die
98er 1a Jugend mit 1:0 gewann, fielen alle
anderen Spiele der unteren Mannſchaften der
Witterung zum Opfer.
oba.

vielverſprechende Leiſtungen, während der Gau
Mitte weiter enttäuſchte.
Brandenburg Mitte 6:4 (2:0). Niederſach=
ſen
Niederrhein 3:1 (2:0). Mitte Süd=
deutſchland
4:4. Im letzten Vormittagsſpiel traf
der bisher mäßig ſpielende Gau Mitte auf Süd=
deutſchland
. Die Süddeutſchen zeigten im Ver=
gleich
zum Vortage recht gute Leiſtungen und
errangen ein verdientes 4:4 (1:1), Torſchützen:
Rappel (2), Reindl (2) für Süd und Schulze
(2), Fracke ſowie Reulecke für Mitte.
Am Nachmittag wurden die Prüfungsſpiele
der Waſſerballer in Anweſenheit des Reichs=
ſportführers
fortgeſetzt. Niederrhein Süd=
deutſchland
3:1 (1:0). Niederſachſen Mitte
3:3. Brandenburg Niederrhein 4:2 (1:2).
Die deutſche Auswahlmannſchaft
(Stolze; Dr. Schürger, Baier, Gunſt, Schlüter,
Schulze, Allerheiligen) trug zwei Halbzeiten
aus. Gegen die B.=Mannſchaft (Klingenberg;
Lack, Hauſer, Stellfeld, Fangerow. Reulecke,
Reindl) verlor ſie mit 1:4, gegen die dann ge=
änderte
B.=Mannſchaft (Klingenberg Lack Hau=
ſer
, Pohl, Reulecke, Schirrmeiſter, Linnhoff) ge=
wann
ſie mit 5:3.
den zweiten Erſolg von Freeſe
gab es über 1500=Meter=Kraul, die er in der
guten Zeit von 20:48,8 in ſeinem leichten flüſſi=
gen
Stil vor dem Oberſchleſier Prziwarra= Hin=
denburg
in 20:56 ſicher gewann. Peters= Elber=
feld
, der bei ſtärkerer Beinarbeit weit beſſer
ſein würde, belegte in 21:34,3 den dritten Platz,
vor dem Spandauer Albrecht in 23:38,3, Frau
Friedrich und Maraun waren die Sieger
im Kunſtſpringen der Frauen und Männer.
Frau Friedrich=Dresden gewann füberlegen mit
63,62 Punkten vor Dietrich=Teltow 57,47 und
Frl. Vollmer=Dortmund mit 47,10 Punkten. Bei
den Männern verlor Leo Eſſer die Führung
bei dem 7. Sprung, wo ihm ein 1½=Salto voll=
kommen
mißlang. So ſiegte Maraun=Berlin
mit 133,44 Punkten vor Leo Eſſer mit 130,28
und Weiß=Dresden mit 111,28 Punkten.

Ria Maſtenbroek ſchwamm Weltrekord.
Im Rahmen des Baſeler Schwimmfeſtes war=
tete
die holländiſche Europameiſterin im Rücken=
ſchwimmen
, Ria Maſtenbroek, mit einem neuen
Weltrekord auf. Sie ſchwamm 400 Meter Rücken
in 6:05 Min., alſo 7.4 Sek. beſſer als der alte
Weltrekord der Engländerin Harding aus dem
Jahre 1932. Die Zwiſchenzeiten der Holländerin
waren: 50 Meter in 39/4 Sek., 100 Meter in
:24,4 Min., 200 Meter in 2:59,4, 300 Meter in
4:33,6 Min.
Der chineſiſche Langſtreckenläufer
Schitſchinſcheng, der Chinas Hauptkandidat für
die Olympiade war, hat ſich mit Lyſol vergiftet,
weil ihn ſeine Eltern gegen ſeinen Willen ver=
heiraten
wollten.

Torchancen ja doch nur ein Treffer!

Reichsprüfung der Waſſerballer
Freeſe (Bremen) Sieger im 1000-Meker=Kraul.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 8. April 1935

ein
ſvielte ur
Pech.
Müller de
ung von S
grteien zufr
dern gleich
Ger in der e
nicht auff
Nur Darmſte
üſſen, die ſär
hatten die G
eit ſo überſtar
den Toren
bandelt, der
ſchwerte. U
führung, als ein
n blieb und
nutzte. Die 46e
pt. und nicht lan
der durch ſeinen
Wer jetzt glaub
en, der wurde bald )
der werden über=
elingt
es nur mit
ltat bis zur Pauſe
ben die 46er aber=
ndlich
gelingt es
effer anzubringen.
mit einer Prachte
*Dd derſelbe Spie=
als
Statiſt auf
einem der nicht
des Gaſtgebers ge=
lbrechten
der ent=
m
die 46er noch=
und Vogelmann
ff die große Ge=
und zu holen.
e eine Beute des
ſaen, der nicht
er Mannſchaft
die gegen die
fielen alle
haften der

aller.

Mreisdefnemangsiarnenmnke Kreisde.

Fiedler TsG. 46 ( Meiſter=
klaſſel
u. Schneider=Tbd. Jahn
(Oberſtufe) die Beſten.
Das erſte Kreisbeſtleiſtungsturnen des 18.
Turnkreiſes, das geſtern an vier Stellen des
Kreiſes zur Durchführung gelangte, kann, ob=
wohl
die Leiſtungen nicht durchweg überzeugen
konnten und, ſoweit die Berichte vorliegen, mit
zu den ſchönſten turneriſchen Veranſtaltungen
des Jahres gerechnet werden. Zur angeſetzten
Zeit traten in Darmſtadt, Beſſungen und Groß=
Gerau die Wettkämpfer in den verſchiedenen
Klaſſen und Stufen an und bald entwickelte ſich
teilweiſe ein ſpännender Kampf um die Punkte.
In Beſſungen turnte die Elite des Kreiſes,
das iſt die Meiſterklaſſe und Oberſtufe. In der
Meiſterklaſſe ging der bekannte Darmſtädter
Kunſtturner Hch. Fiedler als Sieger her=
vor
. Obwohl man ſchon beſſere Leiſtungen ge=
rade
in der Meiſterklaſſe ſah, ſo war man von
dem Gebotenen doch immerhin überraſcht. Die
Kampfrichter hatten hier ein beſonders ſchwie=
riges
Amt zu verrichten, zumal in der Ober=
ſtufe
teilweiſe ein gleichwertiger Stamm von
Turnern um die Siegespalme rang. Fiedler er=
hielt
in ſeiner Reckübung etwas zuviel an der
Punktzahl, während er in anderen Uebungen
vielleicht etwas zu kurz kam. In der Oberſtufe
überzeugte der Jahnbündler Schneider mit ganz
beſtechendem Turnen, wenn er auch in der
Schwierigkeit der Uebungen den übrigen etwas
nachſtand. Das Kampfgericht wertete hier ganz
korrekt und benachteiligte die übrigen Teilneh=
mer
keinesfalls.
In der Woogsturnhalle zu Darmſtadt kämpften
Mittelſtufe und Unterſtufe des Unterbezirks Oſt=
Mitte ihre Beſten aus.
Unter der Leitung des Kreisturnausſchußmit=
glieds
Widmeier=Griesheim wickelte ſich
der Kampf in präziſer Weiſe ab und die gebote=
nen
Leiſtungen waren, gemeſſen an der Schwie=
rigkeit
der Uebungen, als ſehr gut zu verzeich=
nen
. Hier war es Maul=Beſſungen, der
mit geringem Punktunterſchied Wurm= Egels=
bach
auf den zweiten Platz verwies damit erſter
Sieger in der Mittelſtufe wurde. In der Unter=
ſtufe
holte Hoffmann=Braunshardt
einen beachtlichen Punktvorſprung vor Krä=
mer
=Eberſtadt heraus und ſicherte ſich da=
idurch
die erſte Stelle.
Die Mittel= und Unterſtufe des Unter=
kreiſes
Weſt in Groß=Gerau
turnte unter Leitung von Kreis= Männerturn=
rwart
Herbert=Rüſſelsheim und bot
ſeinen ſehr ſpannenden Wettkampf, aus dem, wie
fzu erwarten war, in der Mittelſtufe Müller=
Biebesheim als Sieger hervorging.
Das Kreisbeſtleiſtungsturnen kann wohl als
wohlgelungener Auftakt zu den Pflichtrunden=
kkämpfen
im Geräteturnen des Kreiſes ange=
ſehen
werden.

Sonderſtufe 9=Kampf. Punkte
1. Fiedler, Heinrich (TSG. 46 Dſtdt.) 157½
2. Blumenſchein, Willi (TSG. 46 Dſtdt.) 151½
3. Schwinn, Karl (TSG. 46 Dſtdt.) 138½
133½
4. Bechtold, Fritz (TV. Birkenau)
126
5. Stephar, Georg (TV. Birkenau)
119
6. Brehm. Hans (TV. Birkenau)

Mannſchaftsſieg:
1. TSG. 46 Darmſtadt 447½ Punkte.
2. Turnverein Birkenau 378½ Punkte.
Oberſtufe 9=Kampf.
1. Schneider, Hch. (Tbd. Jahn Dſtdt.) 160
2. Lüttgemann, Rich. (TV. Rüſſelsheim) 150
3. Winkler, Hch. (TV. Vorw. Langen) 147½
4. Haldy, Rudolf (TV. Rüſſelsheim) 141
5. Karn, Jakob (TSG. 46 Darmſtadt) 136½
6. Gernand, Wilhelm (Tgſ. Walldorf) 136
7. Traſer, Georg (TSG. 46 Darmſtadt) 135½
135
8. Kutt, Rudolf (Tgſ. Walldorf)
9. Becker, Jakob (TV. Vorw. Langen) 132
10. Banyay, Ludwig (TSG. 46 Dſtdt.) 124
11. Kaufmann, Robert (Tgſ. Kelſterbach) 123
121½
12. Funk. Georg (Tſchft. Griesheim)
13. Schaffner, Willi (Tſchft. Griesheim) 118
Mannſchaftsſieg:
1. TSG. 46 Darmſtadt 396 Punkte.

Klaſſe C (Mittelſtufe).
153
1. Maul, Alois (Tgd. Beſſungen)
2. Wurm, Heinrich (Tgd. Egelsbach) 151
3. Fuchs, Heinrich (TV. Jugenheim) 149½
148
4. Schlapp, Fritz (Tgd. Egelsbach)
147½
5. Löbig, Joh. (TV. Egelsbach)
6. Becker, Philipp (Tgd. Weiterſtadt) 145
Schnitzſpahn, Karl (Tgſ. Gräfenhauſ.) 145
143½
7. Gölz. Georg (Tgd. Beſſungen)
143
8. Baſel, Georg (Griesheim)
9. Brandenburger, Wilh. (Tgd. Darmſt.) 142½
Dunz, Robert (TV. Nieder=Ramſtadt) 142½
40. Müller, Valentin (Tgd. Beſſungen) 140½

Turner=Lakein.

Der Löwengang am Barren
iſt ein Vorwärtsſtützeln durch die Holmengaſſe
vom Streckſtütz durch den Beugeſtütz wieder zum
Streckſtütz. Das iſt der große Löwengang.
Beim kleinen bewegt ſich der Körper nur im
Beugeſtütz vorwärts.

11. Werkmann, Heinrich (TV. Egelsbach) 139½
Pfeiffer, Martin (Tgd. Weiterſtadt) 139½
12. Fillſack, Fritz (Griesheim)
137½
13. Schomann, Fritz (TV. Vorw. Langen) 137
14. Wolf, Ludwig (TV. Eberſtadt)
136½
15. Seibel, Georg (Tgſ. Gräfenhauſen) 136
Feldmann, Wilhelm (Griesheim) 136
16. Wiederhold, Fritz (T.u. SV. Langen) 133½
17. Ritter, Wilhelm (Griesheim)
133
18. Nungeſſer, Hch. (Tgſ. Gräfenhauſen) 132
19. Traſer, Jak. (TV. Vorwärts Langen) 131
20. Hahn, Heinrich (Tgd. Weiterſtadt) 129
21. Kling, Ludwig (Tgd. Darmſtadt) 128
22. Vetter, Philipp (TV. Eberſtadt) 126½
23. Hill, Heinrich (TV. Eberſtadt)
125½
24. Pfandke, Werner (TV. Eberſtadt) 124½
25. Thon, Wilhelm (Tgd. Darmſtadt) 124
26. Bender, Georg (Tgd. Weiterſtadt) 120
Klaſſe D (Unterſtufe).
1. Hoffmann, Leonh. (TSV. Braunshdt.) 157
2. Krämer, Philipp (Tgſ. Eberſtadt) 149
3. Pfeiffer, Willi (Griesheim)
146
4. Wiederhold, Philipp (TV. Langen) 145½
5. Baum. Ernſt (Griesheim)
143
Klein, Ludwig (TV. Alsbach)
143
6. Helfmann, Willi (TV. Reichsbahn) 139
7. Hartmann, Georg (TV. Jugenheim) 137
8. Senzel, Peter (Griesheim)
135
Schmidt, Peter (TV. Eberſtadt)
135
9. Vollhardt, Guſtav (Tgd. Egelsbach) 134
10. Wintermeyer, Hans (Tgd. Darmſt.) 133½
11. Quari, Heinrich (TV. Arheilgen) 133
12. Koch, Karl (Tgd. Egelsbach)
132
Lohrum, Walter (TV. Reichsbahn) 132
13. Bauer, Jakob (Tgſ. Gräfenhauſen) 131
14. Stelz, Karl (Griesheim)
130½
Studert, Willi (TSV. Langen)
130½
Schäfer, Chr. (TSV. Langen)
130½
15. Mangold, Fritz (Griesheim)
129½
16. Schüßler, Jakob (TV. Alsbach)
129
17. Bauer, Heinrich (Tgſ. Gräfenhauſen) 128½
18. Werth, Erich (Tgd. Beſſungen)
127
19. Jackelen, Hubert (Griesheim)
126
Petzinger, Albert (Tgd. Beſſungen) 126
20. Schaffner, Gerh. (Tgd. Beſſungen) 125
21. Schmahl, Arthur (TV. Eberſtadt) 124½
22. Heyd, Fritz (TSV. Braunshardt) 124
23. Nickel, Willi (TV. Eberſtadt)
122
24. Kappes, Adolf (Tgd. Egelsbach)
121½
Heyd, Philipp (TSV. Braunshardt) 121½
25. Heydt, Heinrich (Griesheim)
121
Schmidt, Wilhelm (Tgd. Darmſtadt) 121
Mannſchaftskämpfe.
A. Mittelſtufe 1. Tgd. Egelsbach 586
Punkte. 2. Turnerſch. Griesheim 549½ Punkte.
3. TV. Eberſtadt 513 Punkte.
B. Unterſtufe: Tſchft. Griesheim 534½
Punkte. 2. TSV. Braunshardt 517 Punkte.
3. Tſchft. Griesheim 513½ Punkte.
Unterkreis Weſt Groß=Gerau.
A. Mittelſtufe: 1. Müller=Biebesheim
162 P. 2. Flaſchenträger=Trebur 155 P. 3. Ce=
zanne
=Kelſterbach 154 P. 4. Kraft=Biebesheim
150½ P. 5. Hoffmann=TV. Rüſſelsheim 150 P.
B. Unterſtufe: 1. Emig=Rüſſelsheim 165
Punkte. 2. Roth=Mörfelden 155½ P. 3. Beck=
Kelſterbach 149½ P. 4. Maul=Erfelden 146½
Punkte. 5. Kleinböhl=Erfelden 145½ P.
Mannſchaftskampf; 1. Biebesheim
585½ Punkte. 2. Kelſterbach 573½ Punkte.
3. Groß=Gerau 561½ Punkte.

Hecht am Pferd.
Der recht ſchwierige Hecht wird an vielen
Geräten gezeigt. Heute iſt er der Kürſprung
der deutſchen Kunſtturner über das Langpferd.
Der Hecht iſt darum ſo ſchwer, weil der Körper
vollkommen geſtreckt und mit geſchloſſenen
Beinen das Gerät überſchreiten muß.

Der Anfänger macht den Salto aus der Rieſen=
felge
rückwärts nicht ſofort, ſondern übt ihn erſt
aus dem Unterſchwung, um ſich langſam an die
Umdrehung zu gewöhnen. Da dieſer Salto noch
etwas ungeſchickt ausſieht, nennt der Fachmann
ihn Waſchfrauenſalto.

Der 1. FC. Nürnberg gaſtierte am Sonn=
tag
in Zürich, wo er anläßlich der Platzeinwei=
hung
der Graßhoppers Zürich einen Freund=
ſchaftskampf
gegen die Graßhoppers austrug.
Die Nürnberger waren in ausgezeichneter Form
und ſiegten verdient mit 3:1 Toren.
Der deutſche Meiſter im Schwerge=
wichtsboxen
Vinzenz Hower=Köln ſchlug in der
Kölner Rheinlandhalle vor 7000 Zuſchauern den
Solinger Erwin Klein durch techniſchen k. o. in
der vierten Runde.

Nr. 98

Keutſche Siege imn enlentieverktennen.

NSU. und 2KW. in Front beim inkernalionalen Eilenriede=Rennen.
70 000 Zuſchauer. Neue Klaſſen=Rekorde.

Im Beiſein von 70 000 Zuſchauern wurde am
Sonntag mit dem Eilenriede=Rennen im Stadt=
wald
von Hannover die deutſche internationale
Motorſport=Saiſon eröffnet. Die beſte deutſche
und internationale Motorradfahrerklaſſe war
am Start, und es iſt darum beſonders erfreu=
lich
, daß ſich die Neukonſtruktionen von DKW.
und NSU. alle Klaſſenſiege holten. Die Eilen=
iede
bewies, daß unſere Fahrer und Maſchinen
noch ſchneller und zuverläſſiger geworden ſind,
denn die bisherigen Klaſſen=Rekorde wurden
ſämtlich ganz beträchtlich unterboten.
Auf der Ehrentribüne ſah. man unter den
zahlreichen Ehrengäſten den NSKK.=Führer

In der Klaſſe bis 600 ccm. ging Kahrmann=
Fulda auf DKW. mit 101,4 Stdklm. als Erſter
durchs Ziel, und in der Klaſſe über 600 ccm.
holte ſich Ehrlenbruch auf Imperia=Jap den
erſten Preis. Leider fehlte der Godesberger
Loof, auf deſſen Abſchneiden mit der neuen,
vielverſprechenden Imperia man beſonders ge=
ſpannt
war
Die Rennen der Solomaſchinen führten über
30 Runden (gleich 147,6 Klm.): die kleine Sei=
tenwagenklaſſe
hatte 20 Runden (98,4 Klm.) zu
fahren. Das Rennen der großen Seitenwagen=
Maſchinen wurde wegen der vorgeſchrittenen
Tageszeit auf 10 Runden (49,18 Klm.) verkürzt.

Zehn Nationen beim Eilenriede=Rennen in Hannover.
Man ſieht den vorjährigen Start der Motorräder.

Major Hühnlein und den Stabschef der SA.
Lutze. Dieſer nahm ſelbſt den Start der ſchnell=
ſten
Klaſſe, der Klaſſe bis zu 500 ccm., vor.
Der Erfolg der deutſchen Marken könnte nicht
beſſer gekennzeichnet werden als mit dem Tele=
gramm
, das Korpsführer Hühnlein nach
Schluß der Rennen an den Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler richtete:
Mein Führer! Ich melde: Eilenriede
der Auftakt der internationalen Motorſport=
Saiſon für die deutſchen Farben ein ge=
waltiger
Erfolg. Die neuen Konſtruktionen
von DKW. und NSUl. in allen Klaſſen ſieg=
reich
. Heil meinem Führer!
Hühnlein, Korpsführer.
Bereits in der kleinſten Klaſſe, bis 250
ccm., gab es einen neuen Klaſſenrekord. Geiß
fuhr auf DKW. einen Durchſchnitt von 101,5
Stdklm. heraus und verbeſſerte damit den Re=
kord
des Jahres 1934, der auf 95,6 Stdklm.
ſtand, bedeutend. Geiß drehte ſeine ſchnellſte
Runde mit einem Mittel von 109,7 Stdklm. In
der Klaſſe bis 350 ccm. kam der Engländer
Mellors bei ſeinem erſten Start auf NSU. auf
den großartigen Durchſchnitt von 108,3 Stdklm.
gegen 97,3 Stdklm. von Klein im Jahre 1934.
In der 500 ccm.=Klaſſe mußte ſich der fünf=
fache
Eilenriede=Sieger Toni Bauhofer mit dem
zweiten Platz begnügen. Dec neue DKW.=
Fahrer Mansfeld=Breslau erreichte 115,6 Std.. und wurde damit überlegener Sieger. Der
1934 aufgeſtellte Rekord dieſer Klaſſe ſtand auf
103,8 Stdklm.
Die Seitenwagen= Klaſſen waren
zwar nicht ſo ſtark beſetzt wie die Solo=Klaſſen,
dennoch gab es auch hier ſehr ſpannende Kämpfe.

Die Ergebniſſe:
Solo=Maſchinen:
Bis 250 ccm.: 1. Geiß=Zſchopau (DKW.)
1:27:16,2 Std. (101,5 Stdklm., neuer Klaſſen=
Rekord); 2. Klein=Zſchopau (DKW.) 1:27:36,2
(101,1 Stdklm.); 3. Winkler=München (DKW.)
1:27:58,1 Std.; 4. Marſchall=Berlin (Rudge)
1:30:15,2; 5. Mann=Bayr. (DKW.) 1:30:26,2.
Bis 350 ccm.: 1. Mellors=Warwickſhire (NSU.)
1:21:50,3 Std. (108 3 Stdklm., neuer Klaſſen=
rekord
); 2. Tyrell Smith=Kenilworth (AJS.)
1:23:38,4 (106.0); 3. Müller=Bielefeld (Vikt.=
Jap) 1:22:39,4; 4. Mellmann=Neckarſulm (N.=
SU.) 1:23:55; 5. Schneider=Düſſeldorf ( Velo=
cette
) 1:24:00,1.
Bis 500 ccm.: 1. Mansfeld=Breslau (DKW.)
1:16:36,3 (115,6 Stdklm., Eilenriede=Meiſter in
abſoluter Beſtzeit, neuer Klaſſenrekord); 2. Bau=
hofer
=Zſchopau (DKW.) 1:16:45,4 (115,4 Std.=
Klm.); 3. Mellmann=Neckarſulm (NSU.)
1:16:51,1; 4. Steinbach=Neckarſulm (NSU.)
1:16:57,1; 5. Rüttchen=Neckarſulm (NSU.)
1:17:29.1 Stdklm.
Seitenwagen=Maſchinen:
Bis 600 ccm.: 1. Kahrmann=Fulda (DKW.)
58:12,2 Min. (101,4 Stdklm.); 2. Schneider=
Düſſeldorf (NSU.) 58:21,2 (101,2 Stdklm.): 3.
Schumann=Neckarſulm (NSU.) 58:41,2; 4. Loh=
ner
=München (NSU.) 59:09,4 Min.
Bis 1000 ccm.: 1. Ehrlenbruch=Wuppertal
(Imperia=Jap) 29:28,2 Min. (100,2 Stdklm.);
2. Braun=Karlsruhe (Tornax) 30:03,1 (98,2);
3. Weyres=Aachen (Harley) 30:43,3; 4. Kam=
mer
=Völklingen (BMW.) 29:40,2 (eine Runde
zurück); 5. Stoll=Breinig (Harley) 30:01,1 (2
Runden zurück).

Merkens klar überlegen.
Erſte Rennen der Nationalmannſchaft in Leipzig.
Auf der Leipziger Radrennbahn wurden am
Sonntag bei unfreundlichem Wetter die erſten
Auswahlrennen für die Nationalmannſchaft der
Bahn ausgetragen. Es darf gleich vorweg ange=
nommen
werden, daß das neue Wertungsſyſtem
ſich nicht bewährte, da die ſiegreichen Fahrer im
Mannſchaftsverfolgungsrennen mit je 5 Punk=
ten
bedacht wurden und die Placierten der übri=
gen
Wettbewerber auf dieſe Weiſe erheblich be=
nachteiligt
wurden. Der deutſche Fliegermeiſter
Toni Merkens war ſeinen Mitbewerbern er=
wartungsgemäß
klar überlegen. Er gewann das
1000=Meter=Zeitfahren und Malfahren und ver=
half
auch im Verfolgungsrennen ſeiner Mann=
ſchaft
zum Geſamtſiege. Mit 16 Punkten führt
der Kölner vor Lorenz (11) ſowie Haſſelberg=
Bochum, Klöckner=Köln und Ihbe=Leipzig, die
auf je 8 Punkte kamen. Die neu geſchaffene Me=
daille
konnte noch nicht vergeben werden, da die
Mindeſtzeiten nicht erreicht wurden.
Ergebniſſe. Malfahren: 1. Merkens, 2.
Haſſelberg ½ Lg., 3. Lorenz, 4. Klöckner. 1000=
Meter=Zeitfahren: 1. Merkens 1:14,1,
2. Klöckner 1:16,2, 3. Horn 1:16,5. Zweiſitzer=
fahren
: 2000 Meter: 1. Ihbe=Lorenz 2:20,1,
2. Roſenlöcher=Tietz ½ Lg., 3. Merkens=Horn
1. Lg. Mannſchafts= Verfolgungs=
rennen
: 1. Nationalmannſchaft (Merkens,
Lorenz, Haſſelberg, Klöckner) 5:19,2, 2. Natio=
nalmannſchaft
(Horn, Ihbe, Karſch, Hoffmann)
5:23,4, 3. Excelſior Dresden 5:26, 4. Stadtmann=
ſchaft
Leipzig 5:39,1. Die Zuſammenſetzung der
Nationalmannſchaft nach dem Auswahlrennen iſt
wie folgt: 1. Merkens=Köln 16 P., 2. Lorenz=
Chemnitz 11, 3. Haſſelberg=Bochum, 4. Klöckner=
Köln, 5. Ihbe=Leipzig je 8 Punkte, 6. Horn=Köln
5 P., 7. Roſenlöcher=Dresden, Tietz=Dresden,

Karſch=Leipzig, Hoffmann=Offenbach je 3 Punkte,
11. Ohlſchläger=Dresden, Nittel=Dresden je 1 P.

Die große Straßenfernfahrt
Bochum Münſter Bochum über 181,2 Km.
wurde in der A=Klaſſe von Wirtz=Klein=Auheim
in 5:01,26 Std. gewonnen.

Zwei neue Welkrekorde.

Der amerikaniſche Kraulſchwimmer Jack Me=
dica
konnte in dieſer Woche den 7 Jahre lang
von Arne Borg gehaltenen 1500=Meter= Kraul=
rekord
auf 18:59,8 Minuten herabdrücken. Me=
dica
verbeſſerte außerdem den 440=Yards=Rekord
auf 4:42,5 Minuten, ſodaß er in wenigen Tagen
zwei neue Weltrekorde aufſtellte.

[ ][  ][ ]

Nr. 98

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 8. April 1935

Sudbantt Gauttehfter Veient

Vor den Endſpielen
um die Deutſche Handballmeiſtkerſchaft
1935.
Die ſechzehn Gaumeiſter im Handball, die in
Kürze den Endkampf um die Deutſche Meiſter=
ſchaft
1935 aufnehmen, ſind ſämtlich ermittelt.
Von den vorjährigen Meiſtern konnten ſich ſieben
wieder durchſetzen, während neun Gaue einen
neuen Meiſter meldeten. Gegenüber dem großen
Bruder Fußball, der das Wiederkehren von nur
drei Gaumeiſtern verzeichnet, ſind alſo die
Spitzenvereine im Handball etwas beſtändiger
geweſen. Die ſieben Gaumeiſter, die ihre vorjäh=
rige
Stellung erfolgreich behaupten konnten,
ſind:
Greif Stettin (Gau Pommern), Sportfreunde
Leipzig (Gau Sachſen), Polizei Magdeburg (Gau
Mitte), Polizei Hamburg (Gau Nordmark),
Hindenburg Minden (Gau Weſtfalen), Sport=
verein
Waldhof (Gau Baden), Spielvereinigg.
Fürth (Gau Bayern).
In Oſtpreußen iſt die Militärmannſchaft von
Hindenburg Biſchofsburg an die Stelle des TV.
Neufahrwaſſer=Danzig getreten. In Branden=
burg
hat der vielfache deutſche Altmeiſter Polizei
Berlin den Askaniſchen Turnverein verdrängt
und ſich wieder einmal zu dem Kreis der Mei=
ſterſchaftsanwärter
für die Deutſche geſellt.
Schleſiens oftmaliger Meiſter Boruſſia Carlowitz
iſt von Poſt Oppeln abgelöſt worden. In Nieder=
ſachſen
mußte der SC. Hannover=Limmer ſeinen
Titel an Polizei Hannover abgeben. Am Nieder=
rhein
verlor Tura Barmen in letzter Stunde den
Titel an Raſenſport Mülheim. Mittelrheins
vorjähriger Meiſter TV. Algenrodt wurde vom
TV. Siegburg=Mülldorf abgelöſt, der TV. Wetz=
lar
mußte ſeinen Meiſtertitel in Nordheſſen an
die Kaſſeler Turngemeinde abtreten und im Gau
Südweſt iſt es dem deutſchen Meiſter, Polizei
Darmſtadt, nicht gelungen, ſich durchzuſetzen, ſein
vielfacher Bezwinger und alter Rivale, der
Sportverein 98 Darmſtadt, hat ſich an die Spitze
geſetzt. Im Gau Württemberg muß der vorjäh=
rige
Meiſter Eßlingen zuſehen, während der Tur=
nerbund
Göppingen an den Endſpielen teil=
nimmt
.
Endſpiele wie im Fußball.
Wurden die Endſpiele zur deutſchen Meiſter=
ſchaft
bisher nach dem ſogenannten Pokalſyſtem
ausgetragen, ſo daß alſo jeweils der Verlierer
ausſcheiden mußte, ſo hat man auch hier nun ein
gerechteres Syſtem gefunden. Wie im Fußball,
ſo wurden auch die ſechzehn Handball=Gaumeiſter
in vier Gruppen eingeteilt. Die Gruppenſieger
werden nach Punkten ermittelt und ſtellen ſich
dann zur Vorſchlußrunde um die deutſche
Meiſterſchaft. So beſteht immerhin die Möglich=
keit
, daß eine ſchlechte Tagesform einer Mann=
ſchaft
nicht gleich deren Ausſcheiden bedeuten
muß. Sie kann vielmehr immer noch im dritten
oder vierten Spiel das gut zu machen ſuchen, was
ſie im erſten oder zweiten verſäumt hat. Die

Frage des Ausſcheidens oder des Verbleibens
unter den Anwärtern auf den Titel hängt alſo
nicht mehr von ſoviel Zufälligkeiten ab wie frü=
her
. Die Einteilung der einzelnen Gruppen hat
folgendes Ausſehen:
Gruppe 1: Hindenburg Biſchofsburg, Greif
Stettin, Polizei Berlin, Polizei Magdeburg.
Gruppe 2: Poſt Oppeln, Sportfreunde
Leipzig, Kaſſeler Turngemeinde, Spielvgg. Fürth,
Gruppe 3: Polizei Hannover, TV. Sieg=
burg
=Mülldorf, SV. Waldhof. Turnerbund Göp=
pingen
.
Gruppe 4: Polizei Hamburg, Hindenburg
Minden, Raſenſport Mülheim, SV. 1898 Darm=
ſtadt
.
In Gruppe 1 kann man den Polizei=SV.
Berlin=Spandau, aus der Vereinigung dieſer
beiden Mannſchaften erſtanden, und in großer
Fahrt Meiſter geworden, und Polizei Magde=
burg
, die ſchon ſeit einigen Jahren (früher als
Polizei Burg) zu den beſten Mannſchaften ge=
hört
, als Favoriten bezeichnen. Das 23:7 der
Gaumannſchaft Mitte gegen Brandenburg, bei
dem in beiden Mannſchaften die Spieler der
Meiſterklubs das Gerippe ſtellten, iſt allerdings
keine günſtige Vorausſage für das Abſchneiden
der Berliner. Die Meiſter von Pommern und
Oſtpreußen ſind noch ſelten in den Endſpielen
weit gekommen und auch diesmal werden ſie ſich
nicht durchſetzen können.
In Gruppe 2 ſehen wir die Fürther, die
im Vorjahre mit Polizei Darmſtadt im Endſpiel
ſtanden und die Leipziger Sportfreunde als
ſtärkſte Mannſchaften an. Mit Spannung ſieht
man den Spielen des Schleſienmeiſters entgegen,
der immerhin eine ſo bewährte Elf wie die Sol=
datenmannſchaft
von Boruſſia Carlowitz aus=
ſchalten
konnte. Der Meiſter Nordheſſens wird
kaum eine weſentlich beſſere Rolle ſpielen als
ſein Vorgänger im vergangenen Jahre. Die
meiſten Ausſichten auf den Gruppenſieg hat hier
jedenfalls die Sppgg. Fürth.
In Gruppe 3 ſind Hannover und Waldhof
die ſtärkſten Mannſchaften. Hannover nahm ſchon
oft an den Endſpielen teil und Waldhof hat ſo=
gar
die deutſche Meiſterſchaft 1933 errungen. Die
Mannheimer ſind ſehr gut in Fahrt und ihre
Ausſichten, unter die letzten Vier zu kommen,
ſind nicht die ſchlechteſten. Dem TV. Siegburg=
Mülldorf und dem als Aufſtiegsverein Meiſter
gewordenen Turnerbund Göppingen vermögen
wir in dieſem Quartett keine beſonderen Aus=
ſichten
einzuräumen.
In Gruppe 4 iſt eine Vorherſage recht
wertigſte bezeichnen. Keine der vier Mannſchaf=
ten
kann man über die andere ſtellen, zumal ſie
alle ſeit Jahren zur deutſchen Spitzenklaſſe ge=
hören
. Die ſchwerſte Aufgabe fällt dem SV. 98
Darmſtadt zu, der zu beweiſen hat, daß er in ſei= Toren bezwangen.
nem Gau mit Recht einen deutſchen Meiſter hin=
ter
ſich laſſen konnte. Die Heſſen werden es aber
doch ſchwer haben, ſich durchzuſetzen. Von der
Wurfkraft der Hamburger Stürmer konnte ſich
erſt jüngſt die bayeriſche Pokalmannſchaft über=
zeugen
und die Spielſtärke der beiden weſtdeut=
ſchen
Mannſchaften iſt gleichfalls äußerſt groß.

Handball im Gau 13.

Aufftieg zur Gauklaſſe.
46 Darmſtadk allein in Form.
Alle anderen Favoriken ſpielen remis.
Gruppe Starkenburg:
46 Darmſtadt wird das Rennen machen.
TSV. Braunshardt 46 Darmſtadt 3:7 (1:2).
Die Tabelle:
24:9
46 Darmſtadt . ..
13:12
Braunshardt . ...
Reinheim . . . . 3 11727
Gruppe Frankfurt:
Tgſ. 01 Höchſt Polizei Frankfurt 3:3 (2:2).
Dietesheim Rödelheim 4:5 (3:2).
Polizei Frankfurt . . 4 40:21
Fußballſportverein . 4 31:18
20 19
Tgſ. 01 Höchſt..
23:29
Rödelheim
4. 15:42
Dietesheim . . .
Gruppe Rheinheſſen:
Kaſtel Biebrich 3:3 (2:0).
Pfeddersheim Rüdesheim 0:0 abgebr. weg.
Platzſchw.
Kaſtel . 3 13:10
13:8
Biebrich .. . .
8:7
Pfeddersheim . ..
Rüdesheim . . . . 2 4:13 0
Gruppe Pfalz:
Tv. Albsheim Tv. Kuhardt 6:5
MTV. Ludwigshafen Tv. Zweibrücken 6:6.
MTV. Ludwigshaf. 3 24:21
19:20
Albsheim
.
17:16
Kuhardt..
Zweibrücken . . 3 13:16
Germanig Pfungſtadt
Sp. 98 Darmſtadt 7:9 (5:7).
Das war gewiß kein Spaziergang
des Gaumeiſters
nach Pfungſtadt, um Spitzenklaſſe im Handball
zu zeigen. Jammerſchade, daß die einander ablö=
ſenden
Regenſchauer auf ſchlüpfrigem Platze
keine volle Entfaltung zuließen. Es waren daher
nur 300 Unentwegte gekommen, die in der erſten
Viertelſtunde ein annehmbares Spiel ſahen.

Wenn man bedenkt, daß der Meiſter im weite=
ren
Verlaufe mit vier verwandelten Strafwür=
fen
ſeinen Sieg ſicherſtellte, während Germania
ſieben Feldtore ſchoß, ſo ergibt ſich, weshalb das
Spiel gewonnen werden konnte.
Die 98er mußten neben Feick auch noch auf
Eichhorn verzichten und es zeigte ſich klar, daß
ohne beide der Sturm ſehr geſchwächt iſt. Aber
auch die Abwehr ließ Wünſche offen. Diesbezüg=
lich
hatte die Pfungſtädter Sportgemeinde einen
ſchönen Gradmeſſer durch das vorſonntägliche
Lokaltreffen, wo ſich der Germanenſturm gewiß
nicht weniger anſtrengte und nur ein Feldtor
hinbrachte. Die Pfungſtädter Turner dürfen
dieſe Tatſache anerkennend für ihre Abwehr bu=
chen
. Die Parteien ſpielten das gleiche Syſtem,
das Delp im letzten Jahre mit den Germanen
geübt hatte. Auffällig im Hintertreffen lag die
Platzelf in allem, was mit Strafwürfen zuſam=
menhing
, ob Wurf oder Abwehr. Daß das Be=
herrſchen
dieſer Taktik von großer Bedeutung
iſt, dürfte Germania erfahren haben. Hierher ge=
hört
auch die Kritik an dem Verhalten vieler
Zuſchauer. Es nutzte gar nichts, den ſofortigen
Pfiff zu fordern. Förſter ſtand jedesmal ſolange
dicht vor Meyerhöfer, bis die Mauer am Kreis
aufgebaut war. Allerdings wären Verwarnun=
gen
wegen Spielverzögerung am Platze geweſen.
Und noch eins: Iſt es notwendig, wenn der
Schiedsrichter mal eine falſche Abſeitsentſchei=
dung
trifft, nachher den Schieber=ruf über=
haupt
nicht mehr verſtummen zu laſſen? Abge=
ſehen
von einem Fall, war ſonſt immer Ab=
ſeits
, wie Objektive zugeben müſſen. Es hatte
der Pfeiffer (Seip=Tv. Arheilgen) bei der
Geriſſenheit einiger Spieler beſtimmt keinen
leichten Stand.
Aus dem Spielverlauf:
Vielverſprechend für die Platzelf begann das
Treffen, denn der erſte Angriff führte durch den
hereingeſpurten Linksaußen Becker zum Tor. Delp
ſah ſich verdutzt um. Eckbälle ſind im allgemeinen
harmlos. Im Anſchluß an einen ſolchen Ball
holte Freund den Ausgleich 1:1. Poſtwendend
ſchockte Huxhorn aus ganz ſpitzem Winkel zum
2:1. Nach ſchönem Täuſchungsmanöver zog Kal=
tenbach
gleich 2:2. Zum Alleingang ſpurtete Gg.
Crößmann, Dittmar kam nicht nach und ſchon
hieß es 3:2 für Germania. Das war die erſte
Viertelſtunde. Jetzt kam die große Wen=
dung
. Sie ſollte das Treffen bereits entſchei=
den
. Freund ſetzte zwei Strafwürfe, Jungheim
ſauſte allein durch und Kaltenbach hängte einen
Strafwurf an. Dieſe vier Treffer innerhalb
weniger Minuten ſtellten auf 3:6 für 98. Ger=
mania
kam an 5:6 heran durch Hch. Crößmann

und Becker. Kaltenbach vergrößerte auf 5:7.
Nach der Pauſe rannte Merz als Mittelläufer
durch zum 5:8 und Kochs Strafwurf ſtellte auf
5:9. Keiner ahnte, daß dies das letzte Tor der
Gäſte ſein ſollte, da noch 15 Min. zu ſpielen
waren. Germania kam auf 7:9 heran.
Abſchließend muß man ſagen, daß die beſſere
Strafwurftaktik allein den Ausſchlag gab. Das
Stellungsvermögen des Gäſteſturmes (ſtets vor
den Läufer) war ausgeprägter und man kann
ſich denken, daß bei Durchreißern wie Feick mehr
Erſolge zuſtande gekommen wären. Germanias
Sturm ließ ſich den Weg zum Tor verſperren,
weshalb öfters rückwärts geſpielt wurde und
das ſieht ſich nicht gut an.
Vorher ſpielte die Reſerve gegen Hahn 1. und
gewann 5:4 (2:3). Ein Beiſpiel, wie eine Elf
durch Spielerabgang zurückfallen kann, boten die
Hahner. Kaum eineinhalb Jahre ſind es her, als
Germania 1. Mühe hatte, 7:6 gegen Hahn zu
gewinnen. Maus und Darmſtädter rückten zur
Reichswehr ein. Geſtern konnte Hahn den Halb=
zeitſieg
gegen die Reſerve nicht mehr halten.
y.
Weitere Privatſpiele:
Tv. Lorſch Tv. Laudenbach 6:4 (3:2).
Tp. Wiesoppenheim Tv. Pfungſtadt 8:7 (4:4).
Reſerve 5:8.
Beachtlich iſt das Ergebnis der Pfungſtädter
Turner, da Wiesoppenheim hinter Pfedders=
heim
und Wormatia Worms an dritter Stelle
in der Bezirksklaſſe ſteht.
Polizei Darmſtadt im Weſten
Sieg in Paderborn. Niederlage
in Minden.
Der deutſche Handballmeiſter von 1934, Poli=
zei
Darmſtadt unternahm am Wochenende eine
Reiſe nach Weſtdeutſchland, die ihn am erſten
Tage nach Paderborn führte. Die Zuſchauer
ſahen trotz ſchlechter Wetter= und Platzverhält=
niſſe
ein recht gutes Spiel, das die Heſſen ver=
Die einheimiſchen Preußen wehrten ſich recht
gut, der überragenden Wurfkraft der Stürmer
Torhüter ganz ausgezeichnet hielt.
Im zweiten Spiele trafen die Süddeutſchen
ſchwer, man kann dieſe Gruppe als die gleich= um die deutſche Meiſterſchaft mit dem Südweſt= mußte der deutſche Spieler vom Platz getragen
einen Beweis ihrer augenblicklichen Stärke in=
nenden
und ſchönen Spiele verdient mit 8:4
TaG. 46 gewinnk auch das
drikke Aufſtiegsſpiel!=
T5G. 46 Darmſtadt 3:7 11:2).
bei ſtrömendem Regen zum Austrag und ſtellte deutlicher. Die Franzoſen kamen mehr aus ihrer
große Anforderungen an die Spieler, aber auch
an die Zuſchauer. Doch 3400 Zuſchauer, die darauf konzentrieren, die Trefferſpanne nicht
bald ſchön durchgeweicht, waren gekommen, wo= allzu groß werden zu laſſen. Aber ſie konnten
und dies zeugt doch von dem großen Intereſſe,
das man dieſem Aufſtiegſpiel entgegenbrachte,
Dieſes Spiel war auch dazu angetan, das In=
tereſſe
der Zuſchauer zu wecken. Nach wie vor
ſteht für Braunshardt das Tor zur Meiſterſchaft
noch offen, es muß aber am nächſten Sonntag
in Reinheim Beſſeres zeigen, denn dort ver=
ſchenkt
man gewiß nichts. Nach dem ſchwachen
Spiel der Darmſtädter gegen Reinheim war die
geſtrige Leiſtung weit beſſer, ſie reicht aber noch
nicht an die gute Zeit der Aufſtiegſpiele des
Vorjahres heran.
Temperamentvoll beginnt das Treffen. Mit
einem Rieſeneifer ſetzten ſich die Gaſtgeber ein
und ihr Ehrgeiz kringt es ſchon in den erſten
Minuten zu einigen Strafwürfen, die aber von
der aufmerkſamen Gäſteverteidigung gut abge=
winnt
Darmſtadt an Boden, die mit Ruhe die
Braunshardter ſich totlaufen laſſen. Allerdings
beit, ihren Laden reinzuhalten, wobei Meyer. Mannſchaft in Frankfurt antreten. Das Spiel=
wieder
das Hauptbollwerk bildet. In der 7. Mi=
nute
fällt das Führungstor der Gäſte, Schmitt
Langſchuß ſitzt in der langen Ecke zum 0:1. In
der 15. Min. ſetzt Arnold, der auf rechts wech=
ſelte
, einen wunderbar geſchoſſenen Ball ſcharf
das Signal zu forſcheren Angriffen der Platz=
beſitzer
, wobei die Läuferreihe, mit in den
Sturm geht. Rauhbeinigkeiten finden beim
Schiedsrichter Schauermann keinen Anklang, die
er mit Verwarnungen ahndet. Kurz vor Halb=
zeitſchluß
kommt Braunshardt noch zum billigen
Gegentreffer durch ein Mißverſtändnis der 46er
Hintermannſchaft, die glaubte, der Schiedsrich=
ter
hätte abgepfiffen, und den Stürmer frei
laufen ließ. Halbzeit 1:2.
Schmitt im Alleingang durch Langſchuß beſorgt.
Der Braunshardter Rechtsaußen P. Heid geht Punkten.
ſeinem Bewacher durch und holt auf 2:3 auf.
Das war das Signal für 46, mit zügigerem denpark in Glasgow dem Fußball=Länderſpiel
Stürmerſpiel aufzuwarten, wobei die Läufer= zwiſchen Schottland und England bei, das die
reihe ſehr gut aufbaut, was auch dann zu den Schotten auf Grund beſſerer Stürmerleiſtungen
weiteren Erfolgen führt. Schmitt ſetzt einen ab= mit 2:0 (1:0) gewannen. Die beiden Tore erzielte
gegebenen Strafwurf zum 2:4 in die kurze Ecke der Linksaußen Dundan.
und Witzleb erreicht mit Fernſchuß das 2:5.
Eine Steilvorlage von Krämer nimmt Witzleb beſiegte der Berliner Kreimes im Schwerge=
hardt
gibt 10 Minuten vor Schluß noch nicht nach Punkten,

verloren. Mit allen Mitteln verſuchen die Gaſt=
geber
nochmals zu Erfolgen zu kommen. Noch
je ein Strafwurftor jeder Partie kommt kurz
vor dem Abpfiff zuſtande, ſo daß das Endreſul=
tat
auf 3:7 ſteht.
Die Reſerven beider Vereine trennten ſich
nach ſehr ſchönem Spiel mit 9:2 für Darmſtadt.
Die 2. Platzmannſchaft, die in den Verbands=
ſpielen
den Meiſter ungeſchlagen machen konnte
und in den letzten zwei Jahren zu Hauſe noch
keine Niederlage einſteckte, die mußte ſich dieſe
hohe Abfuhr gefallen laſſen. Hierbei ſoll nicht
unerwähnt bleiben, daß ſich der Darmſtädter
Hüter in eine immer beſſere Form hineinſpielt.
Deutſcher Hockenſieg in Paris
Frankreich - deutſchland 1:7 (1:4).
Eine ſehr gute Leiſtung bot die deutſche Hockey=
Nationalmannſchaft, die am Sonntag in Pa=
ris
auf dem Platz von US. Metro gegen die
Ländermannſchaft Frankreichs antrat. Die
Deutſchen waren techniſch und im Zuſammenſpiel
klar überlegen und kamen zu einem hohen 7:1
(4:1)=Sieg, der auch im Tor=Unterſchied dem
Spielverlauf entſpricht.
Nur etwa 1000 Zuſchauer hatten ſich einge=
funden
Hockey iſt in Paris nicht ſehr popu=
lär
, als pünktlich um 3 Uhr nachmittags die
beiden Mannſchaften vor der Ehrentribüne Auf=
ſtellung
nahmen. Die Nationalhymnen wurden
geſpielt, eine kurze Begrüßung, und dann be=
gann

Das Spiel:
Deutſchland war von Beginn an überlegen.
Schon in der 5. Minute kam der Ball nach
ſchönem Zuſammenſpiel des linken deutſchen An=
griffsflügels
Meßner=Scherbarth zum Halbrech=
ten
Hamel, der prompt unſere Elf 1:0 in
Führung brachte. Ein gefährlicher Gegenſtoß,
der Franzoſen endete im Aus, dann übernahm
unſere Mannſchaft endgültig das Kommando.
Beſonders das zügige, exakte Zuſammenſpiel
des deutſchen Sturmes bereitete den Franzoſen
dient mit 13,38 G5:4) für ſich entſcheiden konnten, viele ſchwierige Augenblicke. Die Platzherren
widerſetzten ſich zwar tapfer, aber lediglich der
rechte Läufer Henon leiſtete erfolgreichen Wider=
waren
ſie jedoch nicht gewachſen, obwohl ihr ſtand. Zwei Strafſtöße für Frankreich wurden
verſchoſſen, ebenſo eine Strafecke für die Deut=
auf
den weſtfäliſchen Gaumeiſter Hindenburg ſchen. Meßner prallte dann mit Henon hart
Minden. Die Weſtfalen, die in der Endrunde zuſammen, und mit einer klaffenden Kopfwunde
Gaumeiſter Darmſtadt 98 gepaart ſind, gaben werden. Die Verletzung war recht ſchwer, ein
Herzſchwächeanfall machte dem Berliner ſtark zu
dem ſie den deutſchen Meiſter nach einem ſpan= ſchaffen. Uhl=Berlin beſetzte für ihn den Links=
außenpoſten
. Die Angriffsluſt der deutſchen
Spieler wurde aber durch dieſen bedauerlichen
Zwiſchenfall ebenſowenig abgeſchwächt, wie die
anhaltende Ueberlegenheit unſerer Elf eine Ein=
buße
erlitt. Scherbarth ſtellte in der 20.
Minute auf 2: 0. Zwar erzielte R. Grimonprez,
der Rechtsaußen der Franzoſen, anſchließend
den Ehrentreffer für ſeine Mannſchaft, aber
umgehend konnte Hamel den alten Torunter=
ſchied
wieder herſtellen. Kurz vor der Pauſe
Turn- u. Sporkverein Braunshardl war dann Scherbarth zum vierten Male
für Deutſchland erfolgreich.
Nach dem Wechſel wurde die Ueber=
Dieſes 4. Aufſtiegsſpiel in Starkenburg kam legenheit der Deutſchen, wenn möglich, noch
Spielhälfte heraus und mußten ihre ganze Kraft
bei auch die holde Nachbarſchaft nicht fehlte, es trotz aller Bemühungen nicht verhindern, daß
nach guten Kombinationen die Deutſchen durch
Bieberbach, Scherbarth und Hamel
noch drei Tore erzielten und das Endergebnis
auf 7:1 ſtellten.
Länderſpiele:
in Luzern: Schweiz Deutſchland 0:2 (0:2)
Süddeutſchland: in Wiesbaden: Frauen
Südweſt Bayern 5:1; SC. Frankfurt 1880
Allianz SV. Frankf. 0:0; Allianz Frankf.
FSV. Frankf. 1:3; Frauen: 2:1; TV.
Fechenheim 1860 Tgd. 46 Darmſtadt 1:0;
Wiesbadener THC. HC. Heidelberg 1:3;
Mainzer HC. TV. 57 Sachſenhauſen 1:8:
Weißblau Aſchaffenburg SC. Frankfurt
1880 4:1.
wehrt werden. Nur langſam, aber ſtetig ge= TV. 1860 Frankf.=FechenheimTSG. 46 Darm=
ſtadt
1:0 (1:0).
Den Vorſpielſieg konnten die 46er heute nicht
hat die 46er Hintermannſchaft keine leichte Ar= wiederholen. Darmſtadt mußte mit veränderter
feld war durch den niedergegangenen Regen in
einer ſchlechten Verfaſſung, ſo daß man heute
iſt ſeinem Betreuer durchgebrannt und der keine Beurteilung der Mannſchaftsleiſtung an=
ſtellen
kann. Tore konnten nur mit viel Glück
erzielt werden, meiſtens blieb der Ball in dem
Moraſt ſtecken. Selbſt von den ſechs erzielten
in die rechte hohe Torecke zum 2:0. Das war Strafecken konnten die 46er keine verwandeln.
Das Strafeckenverhältnis von 2:6 drückt jedoch
die deutliche Ueberlegenheit der Darmſtädter
aus. Die Geſamtleiſtung der Mannſchaft war
in Anbetracht der Platzverhältniſſe ausgezeich=
net
, wenn auch zählbare Erfolge durch allzu
großes Pech nicht erreicht wurden.

uebertrogel

A

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Lahn), Dekanat R
Dekanat St. Goarsl
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Wiesbaden. Dekang
1035 ab, der Pfar;
Naſtätte
verm

Einen deutſchen Sieg gab es beim
Rugby=Kampf in Heidelberg zwiſchen einer deut=
Mit Wiederbeginn ſetzt ſich Darmſtadt for= ſchen Nordſüd=Mannſchaft und der franzöſiſchen
ſcher ins Zeug und ſchon heißt es 1:3, das Fünfzehn von Comitee Lyonnais‟. Die Deut=
ſchen
gewannen den Kampf mit 16:14 (10:3)
130000 Zuſchauer wohnten im Hamp=
Bei Berufsboxkämpfen in Mainz
auf und 2:6 heißt die Partie. Aber Brauns= wichtskampf den Krefelder Jakob Schönrath ſicher

[ ][  ][ ]

Montag, 8. April 1935

Dder Reichsſtakkhalker in Heſſen / Landesregierung.
Perſonaluachrichten.
Ernannt wurden am 23. März 1935 der Amtsgehilfe Wilhelm
Schlag in Bensheim zum Amtsobergehilfen und Laboranten beim
Heſſiſchen Veterinärunterſuchungsamt in Gießen und der Amts=
Sbergehilfe und Laborant Valentin Pfeiffer in Gießen zum
Amtsobergehilfen beim Kreisamt Bensheim beide mit Wirkung
wom 1. April 1935; am 26. März 1935 der Regierungsbauführer
Otto Sill aus Calw zum Regierungsbaumeiſter; zu Bür=
germeiſtern
: Johann Joſef Gaſt in Mainflingen, Kreis
Offenbach; Karl Julius Hofmann in Hainſtadt, Kreis
Offenbach.
Uebertragen wurde am 2. April 1935 dem Lehrer Karl
Kleinhanß zu Dalheim, Kreis Oppenheim, eine Lehrerſtelle
an der Volksſchule zu Heidesheim, Kreis Bingen, mit Wirkung
Som 29. April 1935 an.
In den dauernden Ruheſtand verſetzt wurde der Schiffskapitän
Seim Heſſiſchen Waſſerbauamt Mainz. Martin Berdolt zu
MMainz, auf ſeinen Antrag, mit Wirkung vom 1. April 1935. Dem
Ausſcheidenden wurde aus dieſem Anlaß der Dank für die dem
Dande geleiſteten treuen Dienſte ausgeſprochen.

17dtA.

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Kraft
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Evangeliſche kirchliche Dienſtnachrichken.
Ernannt wurden: der Dekanſtellvertreter Pfarrer Georg
Don der Au zu Guntersblum zum Dekan des Dekanates Oppen=
Heim mit Wirkung vom 1. April 1935 ab, der Pfarrer Rudolf
Scriba zu Vielbrunn zum Dekanſtellvertreter des Dekanates Er=
Hach mit Wirkung vom 1. April 1935 ab, der Pfarraſſiſtent Hein=
Tich Göbel zu Arheilgen. Dekanat Darmſtadt, zum Pfarrverwal=
er
der Pfarrei Schwiekartshauſen. Dekanat Büdingen, mit Wir=
Eung vom 1. Mai 1935 ab, der Pfarrverwalter Willi Schemel
u Schlitz 2. Dekanat Lauterbach, zum Pfarrverwalter der Pfarrei
MMierſtein. Dekanat Oppenheim, mit Wirkung vom 1. April 1935
ſab, der Pfarrer Dietz zu Rod a. d. Weil, Dekanat Uſingen, zum
Wfarrer der Pfarrei Nordenſtadt, Dekanat Wiesbaden=Wallau,
rmit Wirkung vom 1. Mai 1935 ab, der Pfarrer Karl Irle an
wer Petrusgemeinde zu Darmſtadt. Dekanat Darmſtadt, zum Pfar=
er des Pfarrbezirkes A und C an der St. Paulsgemeinde zu
Frankfurt a. M., Dekanat Frankfurt=Oſt, mit Wirkung vom 1.
MNärz 1935 ab. der Pfarrverwalter Guſtav Adolf Keßler zu Er=
wach
, Dekanat Erbach, zum Pfarrverwalter der Pfarrei Wallau.
Dekanat Wiesbaden=Wallau, mit Wirkung vom 21. März 1935 ab.
wer Pfarrverwalter Joh. Jürgens zu Eſſenheim. Dekanat
Mainz, zum Pfarraſſiſtenten der Pfarraſſiſtentenſtelle Bodenheim,
Laubenheim, Nackenheim. Dekanat Oppenheim, mit dem Sitz in
Bodenheim mit Wirkung vom 16. März 1935 ab, der Pfarraſſi=
ttent
Paulus North, zu Griesheim, Dekanat Darmſtadt, zum
Pfarraſſiſtenten in der Johannesgemeinde zu Darmſtadt mit dem
Sitz in der Waldkolonie, Dekanat Darmſtadt. mit Wirkung vom
4. April 1935 ab. der Pfarrer Johannes Lehmann zu Münſter
Lahn). Dekanat Runkel, zum Pfarrer der Pfarrei Geiſenheim,
Dekawat St. Goarshauſen, mit Wirkung vom 16. April 1935 ab,
ver Pfarrer Eduard Koch zu Freienſteinau, Dekanat Lauterbach,
um Pfarrer der zweiten Pfarrei Nidda. Dekanat Büdingen, mit
Wirkung vom 16. April 1935 ab. der Pfarrer Willy Borngäſ=
er
an der Bergkirche zu Wiesbaden, Dekanat Wiesbaden=Stadt,
ſt=um Pfarrer der dritten Pfarrei der Marktkirchengemeinde zu
Wiesbaden. Dekanat Wiesbaden=Stadt mit Wirkung vom 1. April
935 ab, der Pfarrer Willi Redhardt, zu Gemmerich. Dekanat
Maſtätten, zum Pfarrer der Friedrichsgemeinde=Nord zu Worms.
Dekanat Worms, mit Wirkung vom 1. Mai 1935 ab, der Pfarr=
verwalter
Otto Heldmann zu Seckmauern, Dekanat Erbach,
um Pfarrer dieſer Pfarrei mit Wirkung vom 1. April 1935 ab, Künſtler eine andere Stimmung und mit anderen Augen ge=

durch

Montag.
8. April Anfang 20,00 Uhr, Ende 22,00 Uhr. 7. Sinfonie=
konzerk
. Leitung: Karl Friderich. Soliſt: Otto
Drumm. Dienstag.
9. April Anfang 19.30 Uhr. Ende 22,00 Uhr. Miete 4 20.
Der Troubadour. Oper von Giuſeppe Verdi. Anfang 19.30 Uhr, Ende 23.00 Uhr. Miete B 20.
Mittwoch.
10. April Aida. Große Oper von Giuſeppe Verdi. KLEINES HAUS

Anfang 20 00 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. NS.
wienstag Frauenſchaft (geſchloſſene Vorſtellung). Zum erſten
9. April Male: Ein Kerl, der ſpekuliert. Luſtſpiel von Diet=
rich
Eckart.
Die Feſtwoche des Heſſiſchen Landestheaters. Zur beſonde=

Eie Shde Leaſfäfe DdSüf uſdenen ee
Am 23. April (Oſterdienstag) findet im Großen Haus die allei=
urge
Uraufführung des Schauſpiels Der tolle Chriſtian. Herzog
von Braunſchweig von Theodor Haerten in Anweſenheit des
ichters ſtatt. Vor der Vorſtellung wird der Reichsdramaturg
dr. Rainer Schlöſſer eine Rede zur Eröffnung der Feſtwoche des
kandestheaters halten. Der 24. April bringt ein Feſtkonzert,
dei dem die 3. Sinfonie des Darmſtädter Komponiſten Wilhelm
Feterſen wiederholt und die Ouvertüre in D=Dur, ſowie die Kan=
tate
Nun iſt das Heil und die Kraft von Johann Sebaſtian
Bach unter Mitwirkung der Chöre ſämtlicher Daxmſtädter Muſik=
eereine
zur Aufführung. Am dritten Tage der Feſtwoche kommt
on Richard Wagner, am vierten Tage Agnes

Entälkung Dis dem Seraiff m Neler Einfigiſche Der Dſe
ſtattung ſtatt, und am letzten Tag, Sonntag, 28. April, eine Auf=
jährung
der Arabella von Richard Strauß unter der muſikali=,
ſchen Leitung von Dr. Richard Strauß. Für die Opernauffüh=
tuungen
in der Feſtwoche wurden als Gäſte Maria Reining,
Magda Strack, Charlotte Krauß, Kammerſänger Karl, Braun
umd Theo Herrmann gewonnen. Außer dieſen Aufführungen wird
dess Heſſiſche Landestheater anläßlich ſeiner Feſtwoche eine be=
deutſame
Theater=Ausſtellung veranſtalten.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 98 Seite 7

uf Präſentation des Kirchenpatrons Alexander Fürſt zu Erbach= ſehen. Da iſt die kühl=fröſtelnde Stimmung eines Märztages bei
Schönberg zu Schönberg=Heſſen.

Ein ſieblſiches Nakutſchauſpiel

znſcdr. Di Wchan Kaläfde eie Saif auich
ehen, wie die munteren, gar nicht ſcheuen Tierchen ihren Winter=
rorrat in Geſtalt von Eicheln, Nüſſen uſw. eintrugen. Durch den
Fall des Laubes konnten nun nicht nur die Menſchen, ſondern
auch die benachbarten Katzen das Neſt und das Ein= und Aus=
ſhlüpfen
der Tierchen, bei denen es offenbar inzwiſchen Fami=
ſienzuwachs
gegeben hatte, beobachten.
Und ſo kam es denn, daß eine Katze. H.’s Mohrchen, in ihrem
Raubtiertriebe öfter verſuchte, an dem dicht bewachſenen Kandel
Fletternd, ſich dem Neſte zu nähern. Aber auch unſeren Eichhörn=
chen
entging die Abſicht der Katze nicht. So geſchah es denn vor
inigen Tagen, als die Katze wiederum ſehnſüchtig nach oben
jrugte, daß offenbar das Weibchen ein Junges nach dem anderen
mn Mäulchen davontrug, um es über die Dächer hinweg irgend=
wohin
in Sicherheit zu bringen. Nicht nur ein reizendes Bild
on Mutterliebe konnte man hier ſehen, ſondern auch den ange=
orenen
Inſtinkt, der Mutter den Transport zu erleichtern.
Schlang doch jedes der Jungen ſeine Rute kunſtgerecht um den
Hals derſelben und half ſo mit, der Mutter das Tragen zu er=
beichtern
. Nur eines der Jungen, das dritte und ſcheinbar
ſtchwächſte, ſtellte ſich ſchlecht an und quiekte ängſtlich.
Jetzt ſieht man nur noch ab und zu offenbar den Eichkater
deas Neſt beſuchen. Sei es, um ſich an dem eingetragenen Vorrat
ſuu laben oder von ihm der Familie zu bringen.
Nachbars Katze ſchaut immer noch ſehnſüchtig nach dem Neſte,
im dem ſie den Familienfrieden und das Familienglück geſtört hat.
E. Th.
Hohes Alter. Der Strafanſtalts=Sanitäts=Oberwachtmeiſter
ſerr Gg Menger i R begeht morgen, den 9. April. Runde=
tuurmſtraße
8 im Kreiſe ſeiner Angehörigen, Freunde und Be=
ſannten
in ſeltener geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen
/B. Geburtstag.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS

Biioenor Kauft ano Käufigänswdert.
Frühjahrsausſtellung im Landesmuſeum.
In der reichgegliederten Sonderſchau die zur Zeit in den
Räumen des Landesmuſeums Platz hat. iſt es die aus Muſeums=
beſtänden
zuſammengeſtellte Gruppe Darmſtädter Porträtzeich=
nungen
, die rückwärts gewandt uns die Kunſt des vergangenen
Jahrhunderts zeigt, während die ganze übrige Ausſtellung aus=
ſchließlich
von lebenden Künſtlern beſtritten wird. In dieſer
kleinen Auswahl der Porträtkunſt der erſten Hälfte und Mitte
des 19. Jahrhunderts finden wird z. B. von A. Lucas überaus
feine kleine Mädchenbildniſſe, die bei aller Zartheit doch nichts
Süßliches haben und bei denen der tiefernſte Blick einen ſelt=
ſamen
Gegenſatz zu dem Liebreiz des Geſichtes bildet. J. F.
Dielmann hat einen ſolchen Mädchenkopf von Lucas kopiert,
auch dies ein ſehr anmutiges, anziehendes Bildchen. Bei F.
Backofen fällt die Liebenswürdigkeit, ja beinahe Eleganz, die
ſeine Männerköpfe trotz aller Feſtigkeit haben auf. Doch geht
das nie ſo weit, daß wir den Eindruck des Weichlichen haben.
C. L. Seeger, der mit Darmſtadt durch ſeine Tätigkeit als
Galerie=Inſpektor und Vorſtand der Zeichenſchule beſonders ver=
bunden
iſt, zeigt wieder ganz andere Typen. Die Freude am
Kinderbild treffen wir bei ihm auch ſchon an. Das Selbſtbild=
nis
von C. P. Fohr zeigt uns eine reife Perlönlichkeit von ge=
haltenem
Ernſt. Auch bei J. Felſing, ſehen wir dieſe ganz
und gar abgeſchloſſenen, in ſich ruhenden Menſchen. C. Sand=
haas
iſt mit Malerbildniſſen vertreten. Das alles rundet
ſich dem Beſchauer zu einem ganz beſtimmten Geſamteindruck:
Menſchen, die mehr nach innen als nach außen lebten und die
nach außen hin ſtets eine anmutige Gelaſſenheit zu wahren be=
müht
waren, ſind hier mit überaus behutſamem, liebevollem Stift
im Bilde feſtgehalten.
Gehen wir nun hinüber zu den Bildniſſen aus unſerer Zeit,
ſo iſt der Gegenſatz natürlich denkbar groß. Da ſind ſolche ganz
auf Repräſentation eingeſtellte Bilder, wie das des Schauſpielers
A. Lippert von zum Winkel; auch das Mädchenbildnis von
M. Stegmayer. Daneben finden wir dann etwa ganz harte,
faſt dumpfe Bauernköpfe von Springer oder K. Appel=
Offenbach. Neben einem ſolchen Bild wie dem Selbſtporträt des
letzteren oder den Bildniſſen von U. v. Enckevort oder G.
Weckbach bei denen es ohne Eingehen auf das Detail nur auf
das Erfaſſen des Weſentlichen ankam, ſehen wir dann
wieder andere Arbeiten von zarter Genauigkeit, wie das Kna=
benbildnis
von R. Holſcher oder das männliche Profil von

Len ſer Sid A. Shu au ſie De acen ete
von A. Hartmann zeigen ſeine ſehr ſichere feine Strichfüh=
rung
. Gerade innerhalb dieſer Gruppe der Ausſtellung ſind die
Auffaſſungen der Künſtler von ihrem Gegenſtand denkbar unter=
ſchiedlich
, oder es fallen vielmehr die Unterſchiede beſonders ins
Auge.
Unter den plaſtiſchen Arbeiten ſehen wir u. a. einen aus=
drucksvollen
Kopf von I Scherpe einen ganz auf wenig unter=
brochene
Flächen und Linien eingeſtellten Kopf von Schwarz=
beck
; von Geibel einen in ſeiner Bewußtheit und Gehalten=
heit
ausgezeichneten Boxer.
Und nun zu der Gruppe der Landſchaftsbilder. Wohl ſind
da einige Bilder, die das graue Dämmexlicht des Winters wie
bei Hofferbert oder den blauen Schein des Schnees wie
hei A Poſch zeigen, aber im ganzen iſt doch vor allem der
Frühling das Thema aller dieſer Bilder, vom erſten Vorfrühling
bis zum vollen Sommer in den Bildern von K. Scheld. Trotz=
dem
iſt dieſe Ausſtellungsgruppe nicht eintönig, hat doch jeder
Toller, der außerdem in feinen kleinen Radierungen das Geäſt
der kahlen Bäume feſthält. In einfachen klaren Linien und her=
ben
Farben ſieht M. W. Richter den Vorfrühling, auch bei
Rouge ſind die Farben grün und violetter Schimmer
herb, während Zernin mehr das Liebliche betont. Den Hauch
und Duft der Blüten und des zarten Grüns finden wir wieder
auf anderen Bildern, etwa bei Kirchner, Schmidt, Alsbach,
Hoelſcher, Heiß. Während bei F. Büchner noch alles ge=
dämpft
iſt, freut ſich E. Eimer an der ausbrechenden Pracht
eines Roſenſtrauches Auch verwandte Themen werden in die=
ſer
Gruppe der Landſchaftsbilder angeſchlagen. H. Pfeil zeigt
a. luſtige, treffend beobachtete Studien aus dem Strandbad,
Bode=Offenbach neben Landſchaften auch ein Stilleben Gut=
geſell
bäuerliche Themen in bewußter Schlichtheit. A Reich=
mann
neben feinen Baumſtudien Teile einer Holzſchnittpaſſion
mit echtem, ganz unſentimentalem Ausdruck.
Die Ausſtellungsgruppe des Kunſthandwerks, von Fräulein
Meißner zuſammengeſtellt, iſt inſofern neuartig, als man
bewußt die Verbindung mit dem bäuerlichen Kunſthandwerk
gewahrt hat. So begegnen wir hier bäuerlichen Töpfereien
und Webarbeiten, von den letzteren ſind uns manche aus
der Sonderſchau des Stadtmuſeums bekannt, ſo zum Beiſpiel
die Jagddecke nach alten Motiven. Hervorragend ſchön auch ein
Erzeugnis der Schwälmer Bauernkunſt, ein aus der Werkſtätte von
Frau Prof. Thielemann hervorgegangener Vorhang, in An=
lehnung
an alte Muſter gearbeitet. Daneben ſehen wir, in durch=
aus
gutem Zuſammenklang mit dieſen Erzeugniſſen bäuerlichen
Kunſthandwerks Arbeiten von Darmſtädterinnen: ſchönen Silber=
ſchmuck
von Frl. Grothus, Batikarbeiten von Frl. Eimer
Lederarbeiten von Münch bewußt ſchlicht im Entwurf, Frl.
Steitz zeigt eigenartige Webarbeiten, Mantel und Jäckchen, in
ganz grober ungefärbter Wolle; Frl. Meißner hat eine Reihe
von Bluſen und Kinderbleidchen ausgeſtellt, die farbig ſehr reiz=
voll
beſtickt ſind, daneben ſehr luſtige Kiſſen aus bunten Stoffreſten
mit Tierdarſtellungen für Kinderzimmer. Von Frau Jochheim
ſehen wir neben großen Filetdecken, auch Bluſen ganz aus Filet,
in das z. T. mit Wolle hineingeſtickt wurde, womit ſehr hübſche
und eigenartige Wirbungen erzielt wurden.
Darmſtädter Gärtner gaben der Ausſtellung einen beſonders
reichen und geſchmackvollen Blumenſchmuck. So ſind wir nicht nur
in der Gruppe der Landſchaftsmalerei an den Frühling erinnert
und es iſt den verſchiedenartigen Gruppen der Ausſtellung eine
Stimmung, die ſie untereinander verbindet, mitgeteilt. A. H.

Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
Das Union=Theater zeigt die gewaltige Heerſchau der Deut=
ſchen
, die aufwühlende Kundgebung des Dritten Reiches, in einem
Film von ſtärkſter Eindruckskraft und packendſter Wirklichkeits=
nähe
: Triumph des Willens Reichsparteitagfilm der NSDAP.

Geſamtleitung und künſtleriſche Geſtaltung Leni Riefenſtahl.
Jugendliche haben Zutritt.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen Greta Garbo als lachende
Greta Garbo in ihrem neueſten Film: Der bunte Schleier‟. Ein
Film, der jedem zum Erlebnis wird. Als Sonderveran=
ſtaltung
läuft heute nachmittag 2 Uhr der erſte Kulturgroß=
film
der Schweiz O mein Heimatland ein grandioſes Filmwerk
von überwältigender Wucht und Schönheit. Jugendliche haben Zu=
tritt
.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen Dick und Dof in dem reizen=
den
Luſtſpiel: Böſe Buben im Wunderland‟. Eine Freude für
alle mit jungen Herzen. Jugendliche baben Zutritt.
Belida zeigt am 8 4. 35 nur drei Tage Grüß mir die Lone
noch einmal‟. Einen heiteren Film mit viel Stimmung, Fröh=
lichkeit
und Jugendluſt mit Maria Beling. Ery Bos. Dina Gralla,
Paul Beckers und Rudolf Platte.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nſcht beaniwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
Langi Bezieher. Bei Berechnung der geſetzlichen Miete iſt
von dem Mietzins auszugehen, der am 1. Juli 1914 vereinbart
Friedensmiete für Betriebs=
.5

Se W Mſdeugerlugscen if er Fiſein fie de
der Grundmiete traten Zuſchläge u. a. für Betriebs= und laufende
Inſtandſetzungsarbeiten (große und laufende ſolcher Arbeiten),
Letztere Arbeiten ſind nach der Bekanntmachung der Bürger=
meiſterei
Darmſtadt vom 23. September 1922 nach Möglichkeit in
allen Wohnungen im gleichen Verhältnis auszuführen. Eine
Bevorzugung einzelner Mieter oder ſonſtiger Wohnungsinhaber
iſt zu vermeiden. Die Verwendung der Zuſchläge für dieſe Ar=
beiten
iſt den Mietern nach Maßgabe der geſetzlichen Vorſchriften
vom Vermieter nachzuweiſen. Die Nachprüfung der Belege muß
geſtattet werden. Bei Streit über Inſtandſetzungsfragen entſchei=
det
das Städtiſche Hochbauamt.

* Die Makkhäuspaſſion von Hch. Schüß
in der Stadkkirche.
Als letzte der Schütz’ſchen Paſſionen, die wir alle drei in
raſcher Aufeinanderfolge in Darmſtadt hören konnten, wurde
geſtern in der Stadtkirche die Matthäuspaſſion unter
Leitung des Stadtorganiſten Studienrat W. Borngäſſer auf=
geführt
.
Im ganzen iſt dieſe Paſſion unter den dreien wohl die an=
ſpruchsvollſte
; öfter als in den anderen ſchwingt hier eine Rede=
wendung
geradezu lyriſch aus, beſonders etwa in der Geſtalt
Jeſu, die hier ganz auf eine feierliche Milde eingeſtellt iſt. Johan=
nes
Biſchoff, der dieſe Partie ſehr klangſchön ſang, legte auch
ſeine ganze Geſtaltung daraufhin an. So geriet beſonders die
Abendmahlsſzene ſehr ſtimmungsvoll, auch die Oelbergſzene in
dem verhaltenen Schmerz und dem ſanften Vorwurf, als Jeſus
die Jünger ſchlafend findet, ergreifend vor allem aber
der dreimal anſteigende ſchmerzvolle Ausruf Eli, eli
am Kreuz. Heinrich Moebius ſang den Evangeliſten
in ſehr lebendigem Erzählerton, den lyriſchen oder drama=
tiſchen
Elementen ſeines Berichtes immer ſtark nachgebend.
Wir denken da etwa an das Ausmalen der Betrübnis der Jünger
oder die Schilderung der Vorgänge beim Tode Jeſu, Herr Moe=
bius
hatte außerdem noch die Partien des Petrus und Pilatus
übernommen; trotzdem es gewiß nicht leicht für ihn war, in den
betreffenden Szenen ſtändig zwiſchen Bericht und direkter Rede zu
wechſeln, gerieten doch gerade dieſe Szenen außerordentlich leben=
dig
und plaſtiſch. . Kleinere Partien wurden von Chormitglie=
dern
durchweg recht gut geſungen. Der Chor tritt in dieſem Werk
etwas weniger in den Vordergrund. Der Chor der Stadtkirche
unter Leitung von Studienrat Borngäſſer leiſtete ſein Beſtes
in den ſehr ausdrucksvoll und klangſchön geſungenen eingeſchobe=
nen
Choralſätzen und dem breiteren Chorſatz, der dem Werk einen
ſtimmungsvollen Abſchluß gibt. An manchen Stellen, z. B. Er iſt
des Todes ſchuldig oder Weisſage uns, Chriſtus, hätten wir
ihn uns noch lebhafter und temperamentvoller bewegt gewünſcht.
Dr. L. Borngäſſer begleitete das geſamte Werk und die ein=
geſchobenen
Gemeindegeſänge auf der Orgel und war bei aller
Zurückhaltung den Sängern eine unbedingt ſichere Stütze.
Es war ſchade, wenn auch wegen der vielen, geſtern zuſam=
mentreffenden
Veranſtaltungen erklärlich, daß ſich micht noch mehr
Zuhörer zu dieſer Paſſionsfeier eingefunden hatten.
4,II.

Der neue Gewinnplan der Preußiſch=Süddeutſchen
Skaatslokkerie.
Die 45. Preußiſch=Süddeutſche (271. Preuß.) Klaſſenlotterie
beginnt mit der Ziehung der erſten Klaſſe am 26. und 27. April
dieſes Jahres.
Der neue Gewinnplan dieſer Lotterie weiſt bedeutende Ver=
beſſerungen
auf. Durch einen weiteren Staatszuſchuß und Ein=
ſparungen
im Btrieb war es möglich, das Spielkapital um über
12 Millionen zu erhöhen. Es beträgt jetzt 67 591 680 Reichsmark.
Unter Wegfall der Tagesprämien iſt die Geſamtzahl der Gewinne
um 1000 auf 343 000 Gewinne erhöht worden. In den Vorklaſſen
werden je 2 Gewinne zu 25 000 RM. neu ausgeſpielt. Die Zahl
der Mittelgewinne iſt recht beachtlich vermehrt worden. So wer=
den
z. B. jetzt ſtatt bisher 2 Gewinne zu 10 000 RM. vier in den
Vorklaſſen ausgeſpielt. Die Gewinne zu 5000 ſind in den Vorklaſ=
ſen
verdreifacht. die zu 1000 um 10 vermehrt worden.
Auch die 5. Klaſſe zeigt bedeutend günſtigere Chancen. Statt
bisher 12 Gewinnen zu 20 000 RM. ſind jetzt 16, ſtatt 50 zu
10 000 jetzt 100, ſtatt 2000 zu 1000 jetzt 3000 uſw.
Rund 42.9 vom Hundert aller Loſe alſo faſt die Hälfte
werden mit einem Gewinn gezogen. Man muß nur bei der richti=
gen
dieſer beiden Hälften dabei ſein, um abſolut ſicher zu ge=
winnen
.
Wenn ſchon der frühere Gewinnplan der Preußiſch= Süddeut=
ſchen
Klaſſenlotterie dieſer viele Freunde erworben hat, ſo wird
der neue die Zahl dieſer ſicherlich noch erhöhen. Viel mehr Leute
haben durch dieſe Lotterie ihr Glück gemacht als man ahnt, denn
die Staatlichen Lotterie=Einnehmer haben Schweigepflicht und die
glücklichen Gewinner erzählen erfahrungsgemäß niemanden, wem
ſie ihren Wohlſtand verdanken.

D Biblis, 5. April. Mehr als 200 neue Gärten ſind
an der Südſeite unſeres Dorfes durch die Neuregulierung und Ab=
fuhr
des angeſchwemmten Grundes der Weſchnitz erſtanden. Die
früheren Brutſtätten der Schnaken ſind dadurch vollkommen ver=
ſchwunden
und durch Auffüllung von teilweiſe 1 Meter hoher,
ausgeruhter Schwemmerde ſind 300 Quadratmeter große Gär=
ten
erſtanden, die von der Gemeinde auf 12 Jahre an die Bibliſer
Pächter zum Preiſe von 5 Pfg. pro Quadratmeter für das lau=
fende
Jahr vergeben wurden. Die Heu= und Stroh=Hallen am Zu=
gang
des Fußballweges wurden abgeriſſen, ſo daß jetzt ein über=
ſichtliches
, großes Gartengelände erſtanden iſt wo früher in
Sumpflöchern Hecken und Büſchen nur die Schnakenhrut groß
uurde. Natürlich herrſcht bereits reges Leben und Treiben in den
geſchmackvoll angelegten Gärten; neben den erſten Gartenproduk=
ten
wurden bereits Frühkartoffeln geſteckt.
Be Rüſſelsheim, 5. April. Straßenherſtellung Nach
einem Uebereinkommen zwiſchen Stadtverwaltung und Provin=
zialſtraßenbauverwaltung
iſt die Unterhaltung des Teiles der
Landſtraße Haßloch-Rüſſelsheim von der Einmündung der König=
ſtädterſtraße
bis zum Waldrand auf die Gemeinde Rüſſelsheim
übergegangen, da der betreffende Straßenteil infolge der Sied=
lung
Opel=Kolonie als Ortsdurchfahrt anzuſehen iſt. Das Stra=
ßenbauprogramm
der Stadt ſieht noch für dieſes Jahr die Her=
ſtellung
und Verbreiterung dieſer Straßenſtrecke vor,
LPD. Ulrichſtein (Vogelsberg), 6. April. Ein Dankeszei=
chen
volksdeutſcher Gemeinſchaft. Der hieſigen Schul=
gemeinſchaft
des VDA., die im Kreiſe Schotten bei der Winter=
hilfeſammlung
der VDA.=Gruppen die verhältnismäßig höchſte
Summe aufgebracht hatte wurde durch den Landesverband Heſſen
des VDA. als Zeichen dankbarer Anerkennung ein Paket Erd=
nüſſe
aus einer deutſchen Siedlung in Südamerika überſandt.
Dieſe Erdnüſſe waren von deutſchen Kindern, die vor einigen Jah=
ren
mit ihren Angehörigen aus Rußland entkommen konnten und
mit Hilfe des VDA. in Südameriko eine neue Heimat, fanden,
dort in dankbarer volksdeutſcher Verbundenheit geſammelt und
in 60 Säcken mit zahlreichen Briefen, über den Landesverband
Hamburg für die verdienteſten Gruppen des VDA. geſchickt wor=
den
, um mit dieſer Gabe dem Gefühl der Dankbarkeit für die Hilfe
des VDA. in der Heimat Ausdruck zu geben. Die Hapag hatte die
Sendungen koſtenlos nach Deutſchland befördert.

Wekkerbericht.
Die neue Störung, die geſtern über England erſchien, iſt raſch
bis zu uns herangewandert und brachte in Weſtdeutſchland ver=
breitete
Regenfälle Der Durchzug dieſer Teilſtörung nach Oſten be=
deutete
aber gleichzeitig das Ende der außergewöhnlich kalten
Witterung, da nunmehr aus Südweſt und Süd warme Luftmaſſen
zu uns gelangen. Die Unbeſtändigkeit und Niederſchlagsneigung
bleibt zunächſt noch beſtehen, wird aber im Laufe der Woche nach=
laſſen
.
Ausſichten für Dienstag: Vorausſichtlich langſame Beſſerung der
Wetterlage.

Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft; Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; ſür den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
ſür Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette: Anzeigen=
leiter
: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
fämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 20762. Druck und Verlag: L. C. Wittich
Darmſtadt Nheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.

[ ][  ]

Seite 8 Nr. 98

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

30)

(Nachdruck verboten!)

Rudolf ſtand neben dem Tier und ſtreichelte es. Es war
unruhig geworden und fletſchte die Zähne, als ſich der Arzt
näherte.
Rudolf hob plötzlich abwehrend die Hand.
Nein, ſagte er. Ich möchte den Hund am Leben laſſen.
Was habe ich Ihnen zu zahlen?
Der Arzt lachte. Vielleicht hielt er Rudolf für einen Ver=
rückten
. Ein Hund. Was lag an einem Hund?
Ex nannte ſein Honorar, das unverſchämt hoch war, ein
Honorar dafür, daß er nichts hatte tun brauchen.
Rudolf zahlte es ſchweigend.
Der Hund bellte vor Freude, als er weiterfuhr.
Ador ſo hatte Rudolf den Hund genannt heilte raſch
unter der Pflege ſeines neuen Herrn. Ein braves, treues und
zuverläſſiges Tier war aus ihm geworden, das Rudolf auf
ſeinen Fahrten und Ritten begleitete und nie mehr von ſeiner
Seite wich.
Stunden verbrachte er im Spiel mit dem Hund, unzählige
einſame Stunden aber auch, wenn er traurig am Fenſter ſaß
und auf die tiefverſchneite Landſchaft draußen ſah. Dann kam
Ador zu ihm und legte ihm ſeinen mächtigen Kopf auf die Knie
und blieb ſo, unbeweglich.
Es mag übertrieben klingen, aber es war ſo: die Empfin=
dungen
, die Rudolf dem Tier entgegenbrachte, waren Liebe,
richtige Liebe, wie ſie zwiſchen Menſchen möglich iſt. Der Hund
war ſein Freund, dem er in Augenblicken der Verzweiflung
ſein Leid ſagen konnte und Antwort fand in den aufmerkſamen

Maonss e Windecke.
ſchwermütigen Augen. Er konnte den Kopf des Tieres in ſeine
Arme nehmen und ſeine heißen Augen an das Fell der Schnautze
legen.
So verging der Winter.
Als Danielewſkis letzter Brief kam es war der 30. April
und der Inhalt des Schreibens lautete nur noch:
Sie haben noch einen Monat Zeit! ſaß Ador bei ſeinem
Herrn. Der Hund allein ſah die Erregung und den Zuſammen=
bruch
ſeines Herrn dieſes gehetzten, zerquälten Menſchen.
Rudolf wußte, daß er zurückfahren würde. Rudolf wußte,
daß er in dreißig Tagen, in dreißig mal vierundzwanzig Stun=
den
die Piſtole an die Schläfe ſetzen und abdrücken würde.
Er wußte es. Und ſein ganzes Sein ſein ganzes Denken
und Empfinden wehrte ſich gegen dies Wiſſen. Er rannte im
Zimmer auf und ab blieb ſtehen und rang die Hände
ſtreckte hilfeſuchend die Arme gegen ein Etwas aus, von dem
er Hilfe erflehte. Er ſank auf die Knie nieder und betete. Ach,
er wußte ja ſchon nicht mehr, daß man beten könne.
Erhob ſich raſch wieder und lachte ein gellendes Lachen, das
von den Wänden wiederklang.
Noch einen Monat Zeit.
Noch dreißig Tage.
Nach dreißigmal vierundzwanzig Stunden . .!
Als Rudolf ſich im Spiegel ſah, erſchrak er. Sein Geſicht
war hager geworden, die Backenknochen ſtanden hervor wie bei
einem Schwerkranken. Er ſah alt aus zuſammengefallen.
Wieder rannte er hin und her. Bemerkte den Hund dabei
und blieb plötzlich ſtehen.

Montag, 8. April 1935
Was würde aus dem Hund wenn er ging? Wer kümmerte
ſich um das Tier? Wer erſetzte dem Verlaſſenen die Liebe? Nie=
mand
, niemand. Der Hund war einſam, wie er. Der Hund und
er, ſie gehörten zuſammen. Und wenn er ſterben mußte ſo
gab es auch für den Hund nur dieſen einen Weg den
letzten ..
Am Nachmittag ritt Rudolf aus. Ador begleitete ihn,
aber es war, als fühle der Hund die kommenden Ereigniſſe. Er
ſprang nicht, wie ſonſt, mit fröhlichem Gebell voraus. Mit
hängendem Schweif und zurückgelegten Ohren trottete er hinter
dem Pferd her.
An einer einſamen Stelle ſtieg Rudolf ab. Er lockte den
Hund, ſetzte ſich vor ihn auf einen Stein.
Es iſt der letzte Liebesdienſt, Ador, ſagte er, und die
Tränen liefen ihm über die Wangen.
Er durfte nicht zögern. Er durfte nicht ſchwankend werden
in ſeinem Entſchluß.
Raſch nahm er die Piſtole aus der Taſche, repetierte, ſchob
die Sicherung zurück.
Der Hund ſah ihn aus ſeinen braunen, traurigen Augen
zärtlich an.
Rudolf ſchlang ſeine Arme um den Hals des Tieres und
küßte es. Wie man einen Menſchen zum Abſchied küßt.
Dann legte er die Mündung der Waffe auf die Stirn des
Tieres und drückte ab.
Der Hund zuckte ein wenig. Fiel ſanft zur Seite.
Nun war Rudolf ganz allein.
Er ſchluchzte, als er wohl zwei Stunden ſpäter erſt
weiterritt. Sah immer wieder zurück, nach dem kleinen Erdhügel,
unter dem er Ador begraben hatte.
Erſt ſpät, ſehr ſpät in der Nacht kam er nach Hauſe.
Am nächſten Morgen reiſte er ab.
So hatte Rudolf alles verloren, was er liebte. So band
ihn nichts mehr. Nun konnte der letzte Monat verſtreichen. Ach,
er ſehnte ſich nach dem Ende.
Mary, die ein lieber Kerl und guter Freund war, wo
mochte ſie ſein?
Sein Vater, der ihm bis zur letzten Stunde die Hand ge=
reicht
hatte wie mochte es ihm gehen? Wie mochte er den
Verluſt des einzigen Kindes überwunden haben=
(Fortſetzung folgt.)

pibenugeP
führ und A
mzeint
Bezieb

HELIA
HELIA
Heute nachm. 2 Uhr Wiederholung:
Omein Heimatland
(V3406
Der erste Kulturgroßfilm der Schweiz.

Jugendliche haben Zutritt.

Klelne Preise.

Ein Fün
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Ige u. für ais Heu-
Dende

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