Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattei.
Nummer 97
Sonntag, den T. April 1935.
197. Jahrgang
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Danzigs Bekenntnis zum Deutſchtum.
Die Welk ſoll ſehen, daß dieſe Skadt nicht nur deutſch war, ſondern auch deutſch geblieben fſl.
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Lehker Tag des Danziger Wahlkampfes.
Danzig, 6. April.
Am Samstag vormittag, am letzten Tage des Danziger Wahl=
Tampfes, iſt Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels in Danzig
eingetroffen.
Wer nach dem Begeiſterungstaumel, der ſeit Tagen Danzig
erfüllt, glaubte, eine Steigerung dieſer begeiſterten und erheben=
Dden Stimmung ſei nicht mehr möglich, wurde heute eines Beſſeren
belehrt. Als Dr. Goebbels ankam, war der Platz vor dem
Bahn=
hof von einer unüberſehbaren Menſchenmenge angefüllt, die beim
Eintreffen des Miniſters in brauſende Heilrufe ausbrach.
Nach der offiziellen Begrüßung trat Reichsminiſter Dr. Goeb=
Bels in Begleitung des Danziger Gauleiters und des Senatsprä=
Aidenten ſowie des geſamten Führerkorps der Danziger NSDAP.
eine längere Rundfahrt durch die alten Straßen Danzigs an.
Auf dem feſtlich geſchmückten Langen Markt, auf dem ein
Ehrenſturm der Danziger SS. Aufſtellung genommen hatte, mußte
DDr. Goebbels immer wieder nach allen Seiten und zu den
Fen=
ſtern der alten Patrizierhäuſer hinaufwinken und grüßen, um den
Xubelnden Menſchenmaſſen für ihr Bekenntnis der Liebe und Treue
zu danken.
In dem hiſtoriſchen Artushof hieß dann der Danziger
Senats=
wräſident Greiſer den Reichspropagandaminiſter im Namen der
Danziger Regierung und der Danziger Bevölkerung auf das herz=
Tichſte willkommen, der in ſeiner Anſprache hervorhob, daß die
Stauſendjährige Geſchichte Danzigs auf das engſte mit dem geſamt=
Deutſchen Schickſal verknüpft geweſen ſei. In zähem Ringen habe
WDanzig immer wieder ſein Deutſchtum verteidigt.
Reichsminiſter Dr. Goebbels dankte für die Begrüßung und
erklärte, er habe bei der Rundfahrt durch die alten Gaſſen
Dan=
vigs empfunden, daß es zwiſchen Deutſchland und
Dan=
ßig keine Grenze gebe die durch die Herzen gehe.
Er empfinde mit tiefer Beglückung das Bekenntnis der
Danziger Bevölkerung zum Deukſchtum und zum
Nationalſozialismus. „Die wenigen Unbelehrbaren”, ſo
ſagte Dr. Goebbels, „die ein Deutſchtum außerhalb des
National=
ſozialismus heute noch finden zu können glauben, verſündigen ſich
am Deutſchtum!”
Reichsminiſter Dr. Goebbels betonte weiter, daß die Zeit
Dder Parteien, die ſich als Träger der deutſchen Zwietracht
erwieſen hätten, nun auch für Danzig vorbei ſein müſſe.
Er ſei überzeugt, daß die Danziger Bevölkerung ihren geſunden
Inſtinkt bei der Abſtimmung am morgigen Sonntag beweiſen und
wor der Welt ein glänzendes Bekenntnis zum Deutſchtum und zum
Nationalſozialismus ablegen werde.
Dr. Goebbels übermittelte dann der Danziger Bevölkerung
Die Grüße des Führers und des ganzen Volkes. „Die Gren=
1Ben”, ſo ſchloß Dr. Goebbels, „ſollen uns nicht trennen,
kondern unſere Herzen um ſo enger verbinden!“
Dr. Goebbels trat dann eine Fahrt durch die Danziger Land=
Treiſe Niederung und Werder an, unterwegs in allen Dörfern von
der gleichen Begeiſterung begrüßt, wie ſie ihm in Danzig
ent=
gegenklang.
Dr. Goebbels ſpricht in Danzig.
Mit einer tiefergreifenden Feier unter freiem Himmel wurde
am Samstag abend auf dem Heumarkt der Danziger Wahlkampf
beendet. Auf der großen Kundgebung ergriff nach kurzen
Begrü=
ßungsworten durch Gauleiter Forſter Dr. Goebbels das Wort,
von minutenlangen Jubelſtürmen begrüßt.
„Ich bin über eine Grenze gefahren”, ſo begann der Miniſter,
„und trotzdem ſtehe ich auf deutſchem Boden. Dieſer
deut=
ſchen Stadt bringe ich den Gruß des Deutſchen Reiches und des
1 deutſchen Volkes.”
Dr. Goebbels kam dann auf die Gründe zu ſprechen, die es
er=
möglichten, daß Deutſchland im Begriffe ſei, zu neuer
Macht emporzuſteigen. Nicht Geld oder Fürſtengunſt, ſon=
1 dern Wille und Glaube ſeien die Machtmittel des
Nationalſozia=
lismus geweſen.
Dr. Goebbels behandelte darauf außenpolitiſche Probleme.
„Wer um den Preis würfelk.
der muß auch den Einſah wagen”
deshalb haben wir das Wort Nietzſches zur Wahrheit gemacht:
„Habt den Mut, gefährlich zu leben!” (Bravo=Rufe.)
Große Projekte ſeien freilich nicht durchzuführen, ſolange einem
Dutzende von Parteien zwiſchen den Füßen herumlaufen. (Beifall
und Heiterkeit.) Dieſe Parteien machen keine Geſchichte, ſie machen
Geſchichten. (Heiterkeit.) Heute ſpricht im Namen des Reiches ein
Mann und in ſeiner Stimme klingen die Stimmen von 66
Mil=
lionen wider. (Toſender Beifall und ſich immer wiederholende
Heilrufe.)
Als man uns in Genf unſer Lebensrecht verweigerte, gingen
wir von Genf weg und haben in 1½jähriger mühevoller Arbeit
wieder eine deutſche Armee aufgebaut. (Brauſender Jubel.)
Aber wir bauten das Heer auf, nicht um Krieg zu führen,
ſondern um den Frieden zu ſchützen. (Bravo.) Wir ſind
be=
reit für den Frieden Opfer zubringen. Das zeigt
unſere Verſtändigung mit Polen. Wir ſind ebenſo bereit, mit
Frankreich zum Frieden zu kommen. Wir bedrohen
Frank=
reich nicht, aber wir laſſen uns auch nicht
be=
drohen. (Stürmiſche Heilrufe.)
Die Welt darf nicht ewig in Sieger und
Be=
ſiegte zerriſſen werden. Es mußte einmal jemand
kommen, der dem ein Ende machte, und das haben wir getan.
(Bravorufe.)
Wenn in dieſer Stadt mehr als 90 Prozent deutſche
Men=
ſchen wohnen, dann wünſche ich, daß dieſe 90 Prozent ſich dann
auch zum Deutſchtum bekennen und nicht Charlatanen
nach=
laufen. Wer kennt in der Welt die Herren Weiße und Ziehm?
Heiterkeit.)
deutſche Geſinnung dieſer Stadt.
Die Welk ſoll ſehen, daß dieſe Skadi nicht nur
deuſch Puf, ſonden aic denifch gelleben .
(Minutenlange Heilrufe.)
durch und kommt zu dem Schluß: „Die Zeit der Parteien
das Hakenkreuzzeichen. In dieſem Zeichen werden wir
ganze Verantwortung übernehmen zu lönnen. (Brauſender gegenüber Rußland braucht, was naturgemäß eine erhebliche
Beifall.)
Ihr werdet Euch zum Deutſchtum, d. h. zum
Nationalſozialis=
mus, d. h. zum Führer bekennen. In des Führers Hand
liegt das Schickſal unſerer Nation, und vor uns
repräſentiert. (Gewaltiger Jubel.)
Dieſes Deutſche Reich, ſein Volk, das Danziger Volk und
unſer aller Führer, zu dem Ihr Euch morgen bekennt Sieg=Heil!
men wurde, geht ſchließlich in den brauſenden Geſang der
Deutſchen Lieder über.
Deukſchlands Ehre über alles!
DNB. Danzig, 5. April.
Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, ſprach
am Freitag abend auf einer großen Wahlkundgebung im
Zop=
poter Kurhaus. Der Danziger Gauleiter Forſter erklärte zu
Beginn der Kundgebung, unter ſtürmiſchem Beifall, daß Danzig
ſich dieſer feſtlichen Stunde durch ein ſanatiſches Bekenntnis
zum Deutſchtum und Nationalſozialismus würdig erweiſen
werde. Dann ergriff, abermals mit minutenlangem ſtürmiſchen
Beifall begrüßt, der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter
Rudolf Heß, das Wort zu ſeiner Rede.
Reichsminiſter Rudolf Heß erklärte eingangs ſeiner Rede,
die große Frage, die für die Danziger in dieſer Wahl geſtellt
ſei, laute: Wollt Ihr Euch der Heimat, wollt Ihr Euch
Deutſch=
land angleichen?
Auf Fragen der Außenpolitik übergehend, erklärte Rudolf
Heß: Sie wiſſen, daß ſelbſt
henke noch da und dort in der Welk Deuſſche mehr
oder weniger als vogelfrei behandelk werden
können. Sie wiſſen, daß es heute noch vorkommt, daß
Men=
ſchen deutſchen Blutes in Gerichtsverfahren, die nach dem Urteil
engliſcher Rechtsanwälte keine einwandfreien Gerichtsverfahren
ſind, fußend auf unwahren, durch Folterungen erpreßten
Aus=
ſagen zum Tode verurteilt oder zu jahrzehntelangen
Zuchthaus=
ſtrafen verurteilt werden können. Daß kleine Staaten dies noch
wagen, iſt die Folge des durch das frühere Syſtem vertanen
Anſehens Deutſchlands in der Welt. Nichts ſpricht aber ſo ſehr
für die Friedensliebe des heutigen Deutſchland als die
Tat=
ſache, daß es ſeine Mittel nicht ſo zum Schutze ſeiner Söhne
einſetzt, wie es England, Frankreich, Italien im gleichen Falle
getan haben würden.
Deutſchland legt ſich dieſe nnerhörte Zurückhaltung
auf, um den Frieden Europas nichk zu gefährden.
Allerdings auch in der Erwartung, daß die Mächte,
die die Garanten des Rechtes in dem
betreffen=
den Gebiete ſind, endlich ihrer Verpflichtung
nachkommen — wiederum im Intereſſe des Friedens — auf
daß nicht der Glaube um ſich greife, daß
der=
artige internationale Verpflichtungen nur auf
dem Papier ſtehen und letzten Endes doch die
Macht allein den Schutz von Minderheiten und nügt, um zu ſehen wie emſig man dort bemüht iſt, an Stelle
Staatsangehörigen in fremden Landen zu
garantieren vermag.
Es iſt ſchon viel zu viel an internationalem Vertrauen
da=
durch vertan worden, daß gewichtige Teile ſchwerwiegender
Verträge, wie die im Verſailler Vertrag verankerte Zuſage der
Abrüſtung der Welt nach Deutſchlands Abrüſtung, nicht erfüllt
wurden nicht gehalten. Kann es die Welt Deutſchland verübeln,
wenn es mit größter Zurückhaltung allen Plänen
gegenüber=
ſich nehmen ſoll, ohne eine Gewähr zu haben, daß die
Vertrags=
partner ihren eigenen Verpflichtungen und Verſprechungen beſſer
nachkommen wie von 1918 bis heute?
Kann es insbeſondere die Welt Deutſchland verübeln, wenn
es allen Abmachungen an denen Sowjetrußland beteiligt iſt,
mit abwartender Vorſicht gegenüberſteht? Haben doch die fowjet=
Verträge mit den ſog, kapitaliſtiſchen Staaten — zu denen Mos=
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
Die Woche.
Der engliſche Lordſiegelbewahrer Eden, der Mann, der neben
dem engliſchen Außenminiſter zur Zeit wohl als der
bedeut=
ſamſte Träger der Außenpolitik des britiſchen Weltreichs
anzu=
ſehen iſt, hat ſeine Rundreiſe durch die oſteuropäiſchen Haupt=
Wer wollte dieſe obſkuren Namen neben einer weltgeſchichtlichen ſtädte nunmehr beendet. Herr Beneſch, Außenminiſter der
Figur wie Adolf Hitler nennen?. Die ihm hier entgegenzutreten Tſchechoſlowakei hat bei einem Trinkſpruch von der „hiſtoriſchen
Bedeutung” dieſer Reiſe geſprochen. Mit Recht, und es ſcheint
wagen, das ſind Unterweltfiguren. (Brauſender Beifall.) Was wirklich ſo, als ob dieſe Informationsreiſe recht bedeutſame
kümmert es den Mond, wenn ihn der Hund anbellt. (Stürmiſche Ergebniſſe gezeitigt hätte. Eine andere Frage iſt es allerdings,
ob dieſe Ergebniſſe ſo ganz in der Linie der bisherigen fran=
Es gelte am Sonntag nicht nur ein Urteil abzugeben, über zöſiſchen Politik liegen, wie das zunächſt von Paris aus mit
die Arbeit der Danziger Regierung, ſondern auch über die Emphaſe verkündet wurde. Man kann ſich des Gefühls nicht
erwehren, daß insbeſondere nach dem Warſchauer Beſuch Edens
zum mindeſten in der Haltung der engliſchen Preſſe eine gewiſſe
Wandlung eingetreten iſt.
Das Moskauer Communiqus enthält die bedeutſame
Er=
klärung, daß „zur Zeit zwiſchen den beiden Regierungen (der
engliſchen und der ruſſiſchen) keine Intereſſenkonflikte in bezug
Dr. Goebbels geht dann die einzelnen Danziger Parteien auf irgend eine der hauptſächlichſten Fragen der internationalen
Politik beſtünden‟. Das iſt überraſchend viel und nur aus der
iſt um an ihre Stelle müſſen Männer rreten, aſiatiſchen Politik beider Mächte heraus zu erklären. Nicht nur,
und über dieſen Männern erhebt ſich ſiegreich daß in Oſtaſien inſofern ein gewiſſer Wandel eingetreten iſt,
als Japan neuerdings ganz offenbar ſeine ganze Kraft und
das Schickſal meiſtern. Macht Platz Ihr Alten! Eine junge Aufmerkſamkeit mehr dem chineſiſchen Problem zuwendet und
Zeit iſt angebrochen! Wir wollen die ganze Macht, um die deshalb Ruhe und Stabilität an den mandſchuriſchen Grenzen
Entlaſtung der Sowjets in Oſtaſien mit ſich bringt. Sowjet=
Durch Euer Bekenntnis zum Deutſchtum rußland hat ſchon ſeit langem ſeine aſiatiſche Expanſion vom
werdet Ihr einen neuen Streitpunkt aus der Oſten nach dem Süden hin verſchoben. Wladiwoſtok iſt heute
internationalen Diskufſion herausnehmen. nur noch eine Defenſivſtellung, aber noch vor dem Beginn des
erſten Fünf=Jahres=Plans haben die Ruſſen ihren induſtriellen
Aufbau nach dem ſüdlichen Ural und von da ab immer ſtärker
nach Süden und Südoſten zentraliſiert. Es iſt noch nicht lange
liegt die Bewegung, die heute Deutſchland vor aller Welt her, daß ein engliſcher Staatsmann die berühmte Vier=Länder=
Ecke von Tibet die verwundbarſte Stelle des britiſchen
Welt=
reichs nannte, und hier hat heute Rußland und England eine
gemeinſame Grenze. Kein Wunder, daß den Engländern der
Der ungeheure Jubel mit dem dieſes Sieg=Heil aufgenom= Moskauer Beſuch Edens unter dieſen Umſtänden beſonders
wichtig erſchien, daß man auch ein übriges tat, um ihn
journa=
liſtiſch vorzubereiten. Im Endergebnis iſt aber vielleicht nicht
das das Weſentliche, was in jenem ſchon erwähnten Communiaus
ſteht, ſondern das, was nicht darin ſteht, und was nach
ruſſiſcher Auffaſſung offenbar darin hätte ſtehen ſollen. Hierüber
gibt der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph”,
der mit Eden in Moskau war, recht intereſſante Aufſchlüſſe.
Herr Viktor Gordon Lennox iſt, wie uns aus London berichtet
wird, ein Schulfreund von Miſter Anthony Eden und erſährt
auf Grund dieſer Schulfreundſchaft über die jeweilige
Entwick=
lung der britiſchen Außenpolitik gewöhnlich mehr als die übrigen
Zeitungskorreſpondenten, die in der Wahl ihrer Schulfreunde
weniger ſorgfältig geweſen ſind. Miſter Gordon Lennox
be=
hauptet nun, daß die Sowjet=Diplomaten Herrn Eden und den
übrigen engliſchen Gäſten nach einem opulenten Frühſtück im
Landhaus Litwinows ein Communiqué vorgelegt hätten, in
welchem klipp und klar geſagt war, daß „Groß=Britannien den
Bemühungen um den Abſchluß eines Oſtpaktes auch unter
vor=
läufigem Ausſchluß Deutſchlands, doch mit dem Recht desſelben,
dieſem jeder Zeit beizutreten, weitgehendſtes Wohlwollen
ent=
gegenbringe.” Herr Eden hat dieſen Paſſus geſtrichen, und es
hat auch nichts geholfen, daß während des offiziellen Diners
Genoſſe Litwinow das Wohl „ſeiner Majeſtät des Königs
von England” ausbrachte und daß die rotgardiſtiſchen
Trom=
peten das „God save the king” ſchmetterten. Engliſche
Staats=
männer behalten ihren kühlen Kopf, auch wenn ihnen wie im
Kreml Diners von 16 Gängen mit Kaviar, Sekt, Wodka und
kaukaſiſchen Weinen vorgeſetzt werden.
Sehr viel einfacher als der Beſuch bei den Sowjets die
noch bis vor wenigen Wochen niemals einen Hehl aus ihrer
antiengliſchen Einſtellung gemacht hatten, verliefen die
War=
ſchauer Tage. Hier haben Politiker und Militärs den
Eng=
ländern offenbar ſehr nüchtern und überzeugend nachgewieſen,
daß der Friede in Oſteuropa nicht nur durch die bisherige
Real=
politik Polens durchaus befriedigend geſichert ſei, ſondern daß
auch, von Warſchau aus geſehen, durch nichts die Ruhe in
Oſt=
europa mehr geſtört werden könnte, als durch einen Pakt der
Polen zum Durchmarſchgebiet und Tummelplatz aller möglichen
Armeen machen könnte. Es iſt auffallend, wie ſich ſeitdem die
Haltung der engliſchen Oeffentlichkeit geändert hat, und es iſt
ſicher kein Zufall, wenn Mr. Eden dann in Prag mit Betonung
erklärte, daß die Zeiten vorüber ſeien, in denen die Völker
glauben konnten, ihr Glück auf einem Kriege aufzubauen. Heute
könne kein Volk auf den Ruinen eines anderen blühen, zu eng
ſeien alle miteinander verflochten. Und es iſt weiterhin
ſicher=
lich kein Zufall, wenn in dem Prager Communiqué über den
Oſtpakt überhaupt nicht geſprochen wird.
Es wäre ſicherlich verfehlt, wenn man aus alledem den
Schluß ziehen wollte, daß nunmehr die Politik des ſeiner Zeit
in Marſeille ermordeten franzöſiſchen Außenminiſters Barthon
endgültig erledigt wäre. Ein Blick in die franzöſiſche Preſſe
ge=
des ſogenannten Oſtpaktes, den man nach dem Warſchauer
Be=
ſuch Edens wohl ſelbſt für erledigt hält, ein offizielles
Militär=
bündnis zwiſchen Frankreich, Sowjetrußland und der
Tſchecho=
ſlowakei zu ſetzen. Daß ein ſolches Militärbündnis de facto
bereits beſteht, geht ja aus den Indiskretionen des franzöſiſchen
Kammerabgeordneten Taittinger einwandfrei hervor. Auf der
werden. Feierliche Verſprechungen wie die 14 Punkte Wilſons, anderen Seite aber möchte man doch auch wiederum den
Eng=
ländern eine Brücke für Streſa bauen.
Letzten Endes hat es jedoch wenig Zweck, ſich mit dieſen
ſteht, in denen Deutſchland internationale Verpflichtungen auf diplomatiſchen Vorfeldgefechten allzuſehr zu beſchweren. Die
Informationsreiſe des engliſchen Lordſiegelbewahrers hat im
Zuſammenhang mit dem Berliner Beſuch der engliſchen
Staats=
männer die Lage entſchieden geklärt, und man wird in einiger
Ruhe abwarten können, inwieweit England bereit iſt, aus der
tatſächlichen Lage die gegebenen Folgerungen zu ziehen. Daß
die deutſcherſeits den Engländern gegebenen Erklärungen für
rufſiſchen Politiker verſchiedentlich erklärt, daß der Räteſtaat eine Stabiliſierung Europas außerordentlich große Möglichkeiten
bieten hat man mittlerweile offenbar auch in England erkannt,
und die übernommene Rolle des ehrlichen Maklers durchzuführen,
wäre ſchon lohnend auch im ureigenſten engliſchen Jntereſſe.
Seite 2 — Nr. 97
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 7. April 1935
Aber man wird im Ausland verſtehen müſſen, daß das deutſche
Volk nach den Erfahrungen der letzten 15 Jahre außerordentlich
ſkeptiſch geworden iſt, und daß noch ſo ſchöne Redewendungen
für uns nur ſehr wenig bedeuten. Trotzdem bleibt es natürlict
erfreulich, wenn dieſer Tage nun auch einmal von engliſther
Seite, und zwar nicht von irgend einem Außenſeiter, offen
aus=
geſprochen wurde, daß nur ein endgültiger Bruch mit den
„Verſailler Methoden” den europäiſchen Frieden zu ſichern
ver=
möge. Man ſollte dieſen Bruch möglichſt hald und möglichſt
gründlich vollziehen, und es wäre zweifellos im europäiſchen
Jutereſſe beſſer geweſen, wenn der engliſche Außenminiſter ſich
in ſeiner Unterhauserklärung über das Kownower Bluturteil
etwas konkreter geäußert und das engliſche Parlament deutlich
auf die Pflichten der Signatarmächte des Memelſtatuts
hin=
gewieſen hätte.
In Danzig, der alten deutſchen Hanſeſtadt, finden heute
Wahlen ſtatt, Wahlen, deren innen= und außenpolitiſche
Be=
deutung ſchon daraus hervorgeht, daß die engſten Mitarbeiter
des Führers perſönlich zu ihnen Stellung genommen haben,
und deren Ergebnis vom ganzen deutſchen Volk mit Spannung
erwartet wird.
In wenigen Tagen kommen die Vertreter Englands,
Frankreichs und Italiens in Streſa zuſammen. Die Beratungen
werden die Welt kaum durch neue „Löſungen” überraſchen. Das
deutſche Volk iſt im Begriff, den ihm zukommenden Platz im
Kreiſe der anderen großen Völker wiedereinzunehmen. Ein
poſitives Ergebnis wird die Zuſammenkunft von Streſa nur
dann haben, wenn man bereit iſt, den tatſächlichen Verhältniſſen
Nechnung zu tragen, wenn man bereit iſt, mit den „Verſailler
M.
Methoden” wirklich endgültig zu brechen.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
kau vermutlich doch wohl auch Deutſchland rechnet — nur zu
dem Zwecke ſchließe, um auf dieſem Wege dieſe Staaten und
deren Wirtſchaft zu ſchädigen und die Weltrevolution
voran=
zutreiben!
Wenn Deutſchland ſich ſchwer dazu entſchließen kann, zu
glauben, daß Verträge mit einem Staat, der die Weltrevolution
mit allen Mitteln, auch mit den Mitteln der Gewalt,
voran=
treiben will, wirklich den Frieden Europas garantieren können,
ſo nehmen wir bewußt für uns in Anſpruch, daß unſere Skepſis
auf der Sorge um dieſen Frieden, auf der Sorge um die
euro=
päiſche Kultur beruht.
Wenn das nationalſozialiſtiſche Deutſchland Verträge
ab=
ſchließt, will es den Glauben haben, daß die Vertragspartner
ſich genau ſo innerlich an die Verträge gebunden fühlen wie
Deutſchland. Denn Deutſchland wägt kritiſch jede mögliche
Aus=
wirkung eines Vertrages ab, bevor es ihn eingeht. Iſt es aber
einen Vertrag eingegangen, ſo kann die Welt ſich darauf
ver=
laſſen, daß es ihn unbedingt einhält.
Das deutſchland, das heute Berträge abſchſießt,
iſt ein Deutſchland, das ſeine Ehre über alles ſtellt.
Nichteinhaltung eines Vertrages aber ginge
gegen ſeine Ehre. Wenn Deutſchland nach gerechten
Ab=
machungen mit ſeinen Nachbarn ſtrebt, ſo auch auf Grund der
guten Erfahrungen, die durch den Vertrag mit Polen gemacht
worden ſind. Beide Nationen wußten, daß der Vertrag Opfer
von ihnen forderte. Beide Nationen brachten ſie dem Frieden
Europas zuliebe. Die vertragsſchließenden Männer waren auf
beiden Seiten ſoldatiſche Männer, und es hat ſich gezeigt, daß
ſoldatiſche Naturen nicht nur beſonderes Verſtändnis für die
Notwendigkeit des Friedens haben, ſondern auch die Kraft
auf=
bringen, dieſe Erkenntnis in die Tat umzuſetzen.
Der Vertrag, der zwiſchen Deutſchland und Polen beſteht,
gilt der Befriedung der beiden Völker, aber auch dem Frieden
der Welt, und ich glaube, daß es nützlicher ift für die Sache des
Friedens ihn zu ſtudieren und von ihm zu ſprechen, als täglich
in der Weltpreſſe die Gefahren eines drohenden Krieges
auf=
zuzeigen. Ein vergleichender Blick in die deutſche Preſſe mit der
Auslandspreſſe zeigt jedem, wo mit dem Gedanken des Krieges
am häufigſten geſpielt wird.
Ich habe ein gewiſſes Mitgefühl für Staatsmänner
parla=
mentariſch geführter Staaten, die in ihrem edlen Streben nach
Befriedung der Völker abhängig ſind von dem Echo, das die
Zeitungen dieſer Länder für ihre Worten und Taten haben,
und ich kann aus der täglichen Lektüre dieſes Echos ſagen: „Es
iſt nicht immer ſchön.”
Der Stellvertreter des Führers ſchloß ſeinen Appell an die
Deutſchen Danzigs, daß der Sieg, den ſie dem
National=
ſozialismus in Danzig erkämpfen, ein nationaler Sieg ſei. Jede
Stimme der NSDAP. ſei ein Bekenntnis zu dem herrlichen
Geiſt, der heute Deutſchland beherrſcht.
In den Gruß an den Führer, den alten Kampfgruß der
Bewegung „Adolf Hitler Sieg=Heil” ſtimmte die Verſammlung
jubelnd ein.
Die Sprachphiloſophie
Dihein voit Hamdolots.
Zu ſeinem 100. Todestag am 8. April.
Von Dr. Herbert Nette.
Humboldts Forſchungen auf dem Gebiete der Sprache, die
ſich durch ſein ganzes Leben hinzogen, mit der Zeit ſich immer
mehr über ſeine anderen Intereſſen und Tätigkeiten erhoben
und in den letzten anderthalb Jahrzehnten durchaus
vorherrſch=
ten, haben ſich in vielen Arbeiten niedergeſchlagen, um zuletzt in
einer großen Zuſammenfaſſung zu gipfeln. Die Schrift, die den
krönenden Abſchluß ſeiner Bemühungen um die Sprache
dar=
ſtellt, tritt uns äußerlich nicht als ein Geſchloſſenes und
Ab=
ſchließendes entgegen. Sie betitelt ſich „Ueber die
Verſchieden=
heit des menſchlichen Sprachbaues und ihren Einfluß auf die
geiſtige Entwicklung des Menſchengeſchlechtes” und iſt
geſchrie=
ben nur als Einleitung zu dem großen Werk über die Kawi=
Sprache. Was Humboldt durch eingehendes Studium
verſchieden=
ſter Sprachen und durch lebenslang ausdauerndes Denken über
die Sprache an Einſichten gewonnen, iſt hier zu einem Werk
von außerordentlicher Inhaltsfülle und Gedankentiefe, zu einer
wahren Summe der Sprachphiloſophie vereinigt.
Auf einem gewaltigen Maſſiv von Einzelwiſſen erheben ſich
die Gipfel höchſter und allgemeinſter Erkenntniſſe. Wir werden
an den Urſprung der Sprache geführt, da ſie geheimnisvoll
aus der Tiefe der Menſchheit hervorbricht, wir erleben die
Ent=
wicklung der Sprache in ihren verſchiedenen Epochen und lernen
ſo aus ihrem Werden das Weſen der Sprache verſtehen, die ja
nur genetiſch und dynamiſch begriffen werden kann. Neben der
allgemeinen Natur der Sprache werden die Beſonderheiten
ein=
zelner Sprachen charakteriſiert, es wird der Verſuch einer
Klaſſi=
fikation aller Sprachen gemacht, die Zuſammenhänge zwiſchen
der Sprachverſchiedenheit und der Völkerverteilung, ſowie deren
gemeinſame Abhängigkeit von einer höheren Erſcheinung
wer=
den klargelegt.
Das Charakteriſtiſche des Verfahrens iſt dabei, daß nicht
ſelten auf derſelben Seite aus der Behandlung einer
gram=
matiſchen Einzelheit der Aufſtieg zur Höhe metaphyſiſcher
Be=
trachtung möglich iſt, oder daß umgekehrt das Allgemeine ſich
ſofort in konkreter Anwendung fruchtbar erweiſt — eine ideale
Durchdringung von Erfahrung und Idee. Das Einzigartige,
daraus folgend, iſt dies, daß auch durch eindringendſte Analyſe
nirgends die Einheit zerſtückt wird, ſondern überall die Sprache
in ihrer Ganzheit aus den Elementen ſich aufbaut. Der lebendige
Leib der Sprache wird nicht ſo ſehr zergliedert als vielmehr
durchleuchtet.
Vom Tage.
Der Name der Stadtgemeinde und des Stadtkreiſes
Duis=
burg=Hamborn iſt in „Duisburg” abgeändert worden.
Kardinal Achille Locatelli iſt im Alter von 79 Jahren an den
Folgen einer Lungenentzündung geſtorben. Locatelli war
Käm=
merer des Kardinal=Kollegiums, das jetzt nur noch 50 Mitglieder
zählt.
Die portugieſiſche Nationalverſammlung beſchloß, dem
Staats=
präſidenten Carmona den Marſchallsrang zu verleihen. Carmona
iſt der zweite Marſchall Portugals ſeit 70 Jahren.
An Bord zahlreicher Flugzeuge ſind ſeit Freitag abend bis
Samstag nachmittag in Croydon Goldſendungen aus Holland im
Werte von über drei Millionen Pfund eingetroffen. — In City=
Kreiſen ſchätzt man die Goldverluſte Hollands, in den letzten
Tagen auf ſieben bis acht Millionen Pfund. — Auch aus
Frank=
reich trafen auf dem Luftwege Goldtransporte im Werte von etwa
einer halben Million Pfund ein.
Der amerikaniſche Gewerkſchaftsbund ſchätzt die Zahl der
Arbeitsloſen in den Vereinigten Staaten auf 11 Millionen.
Nach dem Austritt Japans aus dem Völkerbund wird
nun=
mehr in amtlichen japaniſchen Kreiſen auch die Frage des
Aus=
ſcheidens Japans aus dem Internationalen Arbeitsamt erwogen.
Der Kaiſer von Mandſchukuo, Kang=Te, traf in Tokio zu
ſei=
nem erſten offiziellen Beſuch ein. Zum Empfang des
mandſchuri=
ſchen Kaiſers hatte ſich der Mikado mit zahlreichen Mitgliedern
der kaiſerlichen Familie auf dem Bahnhof eingefunden. Die
japa=
niſchen Behörden haben umfaſſende Vorkehrungen getroffen. um
die Sicherheit des Kaiſers Kang=Te während ſeines Aufenthalts
zu gewährleiſten. Mehrere hundert verdächtige Perſonen, meiſt
Koreaner, wurden feſtgenommen.
Burlſer Aeeffeheie
zur Volkskagswahl in Danzig.
EP. Paris, 6. April.
Ein Teil der Pariſer Preſſe beſchäftigt ſich mit den
morgigen Wahlen in Danzig in ungefähr der gleichen Art, wie
die Pariſer Preſſe ſich ſeinerzeit mit der Saarabſtimmung
be=
faßt hat. Die Zeitungen behaupten, daß die Wahlen unter dem
Druck der Nationalſozialiſten ſtattfänden, und ſie ſuchen bei
ihren Leſern den Eindruck zu erwecken, als ob Danzig überhaupt
gar keine deutſche Stadt ſei, ſondern von den
National=
ſozialiſten bearbeitet und terroriſiert werde. Allgemein vertritt
man die Anſicht, daß die Danziger Wahl dem Wunſche des
Dritten Reiches entſprechend eine Neuauflage der
Volks=
abſtimmung an der Saar ſein müſſe.
Die Herriot naheſtehende „Ere Nouvelle” ſchreibt die Wahlen
würden unter dem Zeichen der Rückkehr zu Deutſchland
ſtatt=
finden. Die Danziger würden klar für Deutſchland ſtimmen.
Das Blatt erklärt, daß das Ergebnis der Abſtimmung nicht
zweifelhaft ſein werde. Die Zahl derjenigen, die ihre Stimme
dem Dritten Reich verweigern würden, werde nicht ſehr groß
ſein. Dieſe politiſche Abſtimmung gewinne beſondere Bedeutung
dadurch, daß ſie unmittelbar vor der Konferenz von Streſa
ſtattfinde.
EP. Brüſſel, 6. April.
Die franzöſiſch=belgiſchen Wirtſchaftsbeſprechungen, die am
Freitag nachmittag von dem franzöſiſchen Handelsminiſter
Marchandeau hier geführt wurden, ſind erfolgreich abgeſchloſſen
worden. Eine Verſchlimmerung der Lage durch Ergreifung von
den Warenverkehr zwiſchen den beiden Ländern hemmenden
Maßnahmen iſt verhindert worden.
Handelsminiſter Marchandeau hat zu Beginn der
Verhand=
lungen den belgiſchen Miniſtern die Maßnahmen angekündigt,
welche die franzöſiſche Regierung angeſichts der Abwertung des
Belga und der zu erwartenden Preisbaiſſe der belgiſchen Waren
in Frankreich zu ergreifen gezwungen ſei. Die belgiſchen
Miniſter haben daraufhin mitgeteilt, daß ſie bereits Maßnahmen
getroffen hätten, damit die nach dem Ausland zu verkaufenden
Waren zu demſelben Preiſe wie vor der Belgaentwertung, auf
keinen Fall aber weſentlich billiger berechnet werden. Der
fran=
zöſiſche Handelsminiſter erklärte daraufhin, daß, falls ein
ſchrift=
liches Abkommen darüber unterzeichnet werden könnte, die
fran=
zöſiſche Regierung vielleicht auf die geplanten Maßnahmen
ver=
zichten würde. Im Verlauf der Beſprechungen wurde daraufhin
der Text des Abkommens ausgearbeitet, der erklärt, daß erſtens
die belgiſchen Waren auf der Grundlage der
Weltmarktpreiſe berechnet werden und zweitens
Frankreich infolgedeſſen auf die Zahlung einer
Sonder=Einfuhrſteuer verzichtet. Die beiden
Re=
gierungen verpflichten ſich ferner, keine Maßnahmen zu ergreifen,
durch die ſie ſich in wirtſchaftlicher Hinſicht gegenſeitig hindern
könnten.
Der Methode entſpricht Form und Stil der Darſtellung.
Scharfſinn, Tatſachenbeherrſchung, Genauigkeit im kleinſten
ver=
binden ſich mit hohem Ideenflug, Ahnungsvermögen,
Anſchau=
ingskraft und Phantaſie. Die Goetheſche Forderung, daß bei
wiſſenſchaftlicher Tätigkeit keine der menſchlichen Kräfte
ausge=
ſchloſſen ſei, iſt hier erfüllt. — Die Scheu, den Dingen die
ge=
ringſte Gewalt anzutun, das Streben, ihre natürliche Wuchsform
unverletzt darzuſtellen, iſt ſo vorherrſchend, daß die Anſprüche
klarer Syſtematik und überſichtlicher Gliederung zurücktreten
müſſen. Was dadurch an Schärfe und Entſchiedenheit des
Aus=
drucks verloren geht, wird durch Feinheit und Tiefe der
Gedan=
ken aufgewogen. Wenn man an manchen Stellen Humboldts
Urteil taſtend und ſchwankend findet, ſo iſt es die taſtende
Vor=
ſicht, die weiſe Behutſamkeit, ohne die eine ehrfürchtige Hand
Lebendiges nicht anrühren mag.
Von dem Tiefſinn und der Schönheit des Werkes läßt ſich
in Kürze ſchwer ein Begriff vermitteln, da das Unausſprechliche,
das bei Humboldt immer mit anklingt, dabei leicht verloren
geht. Trotzdem ſei verſucht, einige Grundgedanken ſo
heraus=
zulöſen, daß ſie nicht ganz ihre Eigentümlichkeit verlieren.
Urſprung und Weſen der Sprache. Die Aufklärung
des 18. Jahrhunderts ſah in der Sprache eine Erfindung des
Menſchen; zum praktiſchen Gebrauch und für den
geſellſchaft=
lichen Verkehr hätte man für die einzelnen Dinge beſtimmte
Wörter vereinbart. Demgegenüber ſtellte die Theologie den
gött=
lichen Urſprung der Sprache. Die Antwort, die Herder 1771 auf
die Preisfrage der Berliner Akademie der Wiſſenſchaften gab,
beſagt zwar, daß die Sprache menſchlichen Urſprungs ſei, aber
Herder hat von der ewigen Natur des Menſchen einen ſo idealen
und vertieften Begriff, daß ſeine Theſe weit entfernt iſt,
irgend=
einen Naturalismus oder die Anwahme einer Erfindung der
Sprache durch Konvention zu ſtützen. Er ſieht den Menſchen von
Anbeginn an ausgeſtattet mit Beſonnenheit und aus der frei
ſchaffenden Beſonnenheit als der Eigenheit der Gattung Menſch
läßt er die Sprache hervorgehen.
Aehnlich und im weſentlichen gleich denkt Humboldt über
den Urſprung der Sprache. Auch für ihn iſt ſie menſchlichen
Urſprungs, keineswegs aber iſt ſie eine Erfindung des Menſchen,
ja nicht einwal im eigentlichen Sinn ſein Werk, denn „der
Menſch iſt nur Menſch durch Sprache; um aber die Sprache zu
erfinden, müßte er ſchon Menſch ſein.‟ Das iſt kein paradoxer,
ſondern der genaue Ausdruck für das komplexe Phänomen der
Sprachentſtehung im Menſchen, die man ebenſo als
Menſch=
werdung durch Sprache bezeichnen kann. Wenn an anderer Stelle
die Sprache als die natürliche Entwicklung einer den Menſchen
als ſolchen bezeichnenden Anlage beſtimmt oder ein allgemeines
Sprachvermögen als Quelle der Sprache bezeichnet wird, ſo iſt
das nicht ein jdem per idem, ſondern es beſagt, daß weder
aus einem einzelnen Bedürfnis noch aus einer geſonderten
Die erſten „gepanzerken Schwalben”
aus Jowiellantanv.
In allen militäriſchen Betrachtungen der letzten Monate
kehrt beharrlich der Hinweis auf das franzöſiſch=
ſowjetruſſiſch=
tſchechiſche Verhältnis und damit auch ein Hinweis auf die
Mög=
lichkeit wieder, daß der tſchechiſche Bundesgenoſſe Frankreichs
eines Tages zum Flottenſtützpunkt der bolſchewiſtiſchen Luftarmee
werden könnte. Wenn man einem gewiſſen Gerede in Paris
Glauben ſchenken will, dann müßte man annehmen, daß in dieſer
Beziehung ſchon ſehr weitgehende Abmachungen zwiſchen den
Ge=
neralſtäben in Paris, Prag und Moskau vorliegen.
Wir werden jedenfalls gut daran tun, uns nicht ſo ohne
weiteres mit einigen Dementis abſpeiſen zu laſſen, nachdem es
keinem Zweifel mehr unterliegt, daß zwiſchen Frankreich
und der Sowjetunion außerordentlich enge
Bindungen beſtehen. Daß die Tſchechei von Rußland her
in wenigen Flugſtunden erreicht werden kann, beweiſt ein Blick
auf die Landkarte. Eben erſt ſind mehrere
ſowjetruſ=
ſiſche Kriegsflugzeuge unter der Leitung des ruſſiſchen
Fliegergenerals Levrov in Prag eingetroffen. Angeblich
ſind die Ruſſen auf Einladung tſchechiſcher Flugzeugfabriken
herübergekommen. Da man ſich aber beeilt hat, dem Chef des
tſchechiſchen Generalſtabes, dem Generalinſpekteur der Armee und
dem Landesverteidigungsminiſter Beſuche abzuſtatten, liegt es
wohl auf der Hand, daß die in der Tſchechei eingetroffenen „
ge=
panz erten Schwalben” der Bolſchewiſten mit
Frie=
denstauben nicht die geringſte Aehnlichkeit haben, vielmehr
ledig=
lich demonſtrativ zum Ausdruck bringen wollen,
wie eng das ruſſiſch=tſchechiſche Verhältnis
be=
reits geworden iſt.
Die Geographie in Oſteuropa iſt nun aber ſo beſchaffen, daß
die Ruſſen und die Tſchechen keine gemeinſame Grenze haben, daß
vielmehr die in der Ukraine ſtationierten bolſchewiſtiſchen
Ge=
ſchwader polniſches oder rumäniſches Gebiet überfliegen müſſen,
wenn ſie nach der Tſchechei gelangen wollen. In erſter Linie
ſind alſo. die Polen daran intereſſiert, was ſich
zwiſchen den Ruſſen und Tſchechen entwickelt.
Polen liegt zwiſchen beiden eingekeilt. Es bringt
beiden wenig freundſchaftliche Gefühle entgegen und wird auch
von den Sowjetruſſen ebenſowenig wie von den Tſchechen geliebt.
Polen hat alſo guten Grund, mißtrauiſch zu ſein
und ſich die Frage vorzulegen, welche Bewandtnis es mit dieſem
demonſtrativen Fliegerbeſuch in der Tſchechei hat. Denn wenn
die Tſchechen den Ruſſen Stützpunkte
einräu=
men ſollten, dann gerät Polen in eine wenig
an=
genehme Lage. Es ſieht ſich auf zwei Fronten ſtarken
Luft=
ſtreitkräften gegenüber, die zuſammen operieren. Für die
Po=
len ergibt ſich ſomit ein beſonderes
Sicher=
heitsbedürfnis. Ob es durch irgendwelche Verträge
be=
friedigt werden kann, läßt ſich zur Stunde noch nicht abſehen,
wohl aber werden die Polen im Rahmen ihrer nationalen
Ver=
teidigung dafür ſorgen, daß ſchon jetzt im Südoſten ihres Landes
Vorkehrungen getroffen werden, die einen gewiſſen Schutz gegen
Ueberraſchungen darſtellen ſollen. Aber auch die Rumänen tun
gut daran, ſich mit dieſem neuartigen Luftproblem zu befaſſen.
Entſpannend wirkt der Sowjetfliegerbeſuch in Prag jedenfalls
nicht. Wir würden uns nicht wundern, wenn dieſer Beſuch in der
pol=
niſchen Preſſe ein beſonderes Echo findet und wenn auch die
Oeſter=
reicher und Ungarn ebenſo wie die Italiener Alarm ſchlagen.
Denn bolſchewiſtiſche Luftvorpoſten auf tſchechiſchem Gebiet können
ebenſo gut auch ihr Geſicht gegen Ungarn, die Oeſterreicher und
Italiener richten, zumal es heute möglich iſt, mit modernen
Bom=
benfliegern, die ſich auch in der ruſſiſchen Armee in großer Zahl
befinden, mehrere tauſend Kilometer ohne Zwiſchenlandung und
Brennſtoffergänzung zurückzulegen. Die Möglichkeit einer
tſche=
chiſch=ruſſiſchen Zuſammenarbeit auf dem Gebiet der
Militärflie=
gerei ſchafft plötzlich im Herzen Europas neue und
ernſte Gefahrenherde.
Hausſuchung bei der „Humaniké‟.
Splonageverdacht?
EP. Paris, 6. Aprik.
Die kommuniſtiſche „Humanité” war am Samstag fünf Stung
den lang von Polizei beſetzt, die eine Hausſuchung in dem
Zei=
tungsgebäude vornahm. Grund zu dieſem Vorgehen bildete ein
Brief des kommuniſtiſchen Blattes an einen wegen
kommuniſti=
ſcher Propaganda abberufenen Lehrer. In dieſem Brief hatte
das Blatt den Lehrer aufgefordert, Erkundigungen über die
Kon=
ſtruktion der in den ſtaatlichen Fabriken hergeſtellten neuen
Gas=
masken anzuſtellen. Der Lehrer wurde inzwiſchen bereits vers
haftet, hat aber bisher jede Auskunft verweigert.
Fähigkeit die Sprache herrührt, vielmehr der Menſch mit der
Totalität ſeiner ſeeliſchen und geiſtigen Kräfte die Sprache aus
der Tiefe ſeines Weſens erzeugt. Der Vorgang ſolcher Erzeugung
bleibt uns wie alles organiſche Werden, unerklärlich, es iſt der
Moment, da aus dem Nichts das All entſpringt. — Dieſer
Schöpfungsmoment aber wiederholt ſich, wenn auch nicht in der
gleichen Intenſität der Urſchöpſung, immer wieder ſolange die
Sprache lebt. Die Sprache ſelbſt iſt ja nicht eine fertig
da=
liegende Stoffmaſſe; in Schrift gefaßt, wird ſie nur
mumien=
irtig aufbewahrt. Ihrem wirklichen Weſen nach iſt ſie etwas
be=
ſtändig und in jedem Augenblick Vorübergehendes. Leben und
ewige Gegenwart. Von der Seite ihres lebendigen Wirkens und
als etwas ſtändig im Menſchen ſich neu Erzeugendes dynamiſch
und genetiſch alſo muß deshalb die Sprache betrachtet werden,
wenn man ihre Natur wahrhaft erforſchen will.
Dieſen von ihm ſelbſt aufgeſtellten Forderungen der
Sprach=
anſchauung wird nun Humboldt in einzigartigem Maße gerecht,
indem er, dem Phyſiologen (im Unterſchied zum Anatomen)
vergleichbar, Leben, Zeugung, Wachstum, Funktionen des
Organismus Sprache ſichtbar macht in einer Art des Erfaſſens,
die man vielleicht Durchſchauung nennen kann.
Die wechſelſeitige Vollendung von Denken
und Sprechen. „Die Sprache iſt das bildende Organ des
Gedankens” — ſo beginnt der Abſchnitt, in dem Humboldt in
beſonders ſchöner Entwicklung offenſichtlich macht, wie die
Tat=
ſache, daß in der Sprache die Gedanken, die Stimmwerkzeuge
und das Gehör in beſtimmter Weiſe zuſammen und aufeinander
wirken, in der urſprünglichen, nicht weiter zu erklärenden Natur
des Menſchen begründet iſt. „Die intellektuelle Tätigkeit — heißt
es dann weiter — durchaus geiſtig, durchaus innerlich und
gewiſſermaßen ſpurlos vorübergehend, wird durch den Laut in
der Rede äußerlich und wahrnehmbar für die Sinne Die
Uebereinſtimmung des Lautes mit dem Gedanken fällt klar in
die Augen. Wie der Gedanke, einem Blitze oder Stoße
ver=
gleichbar, die ganze Vorſtellungskraft in einen Punkt ſammelt
und alles gleichzeitige ausſchließt, ſo erſchallt der Laut in
ab=
geriſſener Schärfe und Einheit. Wie der Gedanke das ganze
Ge=
müt ergreift, ſo beſitzt der Laut vorzugsweiſe eine durchdringende,
alle Nerven erſchütternde Kraft . . . Wie das Denken in ſeinen
menſchlichſten Beziehungen eine Sehnſucht aus dem Dunkel nach
dem Licht, aus der Beſchränkung nach der Unendlichkeit iſt, ſo
ſtrömt der Laut aus der Tiefe der Bruſt nach außen und findet
einen ihm wundervoll angemeſſenen, vermittelnden Stoff in
der Luft, dem feinſten und am leichteſten bewegbaren aller
Elemente, deſſen ſcheinbare Unkörperlichkeit dem Geiſte auch
ſinnlich entſpricht.” In der Sprache verbindet ſich ſynthetiſch die
Tätigkeit der Sinne mit der inneren Handlung des Geiſtes,
Iſt ſomit dieſe der eigentliche Anſtoß zur Hervorbringung wie
auch die Vorausſetzung für jede weitere Entwicklung der Sprache,
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Sonntag, 7. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 97 — Seite 3
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Franzöſiſche Denkſchrift und Enkſchließungsenkwurf für den Völkerbund.
Der Quai d’Orſay habe, ſo verlautet weiter, eine
Denk=
ſchrift vorbereitet, die am heutigen Samstag dem Miniſter=
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Miſter Eden hat engliſchen Boden wieder betreten. Er hat
am Samstag dem Miniſterpräſidenten Vortrag gehalten und wird
am Montag dem Kabinett Bericht erſtatten, ſo daß dann aller
Wahrſcheinlichkeit nach der Außenminiſter Sir John Simon noch
ſam gleichen Tage oder am Dienstag dem Unterhaus eine gewiſſe
BBilanz der europäiſchen Rundreiſe vorlegen kann. Sicherlich wird
rnit einer ſehr vorſichtigen Erklärung zu rechnen ſein; denn noch
ind die letzten Vorbereitungen für Streſa nicht getroffen.
Der Draht ſpielt zurzeit lebhaft zwiſchen den
werſchiedenen Hauptſtädten. Anſichten und Wünſche
werden ausgetauſcht. Ueberall ſind die Botſchafter faſt ſtändige
(Häſte in den Außenämtern. Aber vorläufig wird noch auf der
Stelle getreten. Auch in Paris wußte man am Samstag noch
nicht, was die neue Woche bringen wird. Laval begnügte ſich
ledig=
lich damit, im Miniſterrat am Samstag vormittag ein
allgemei=
nes Referat zu halten. Alles weitere wird erſt in einem
außer=
ordentlichen Miniſterrat am Dienstag entſchieden werden,
voraus=
geſetzt, daß es bis dahin gelungen iſt, die diplomatiſchen
Verhand=
ungen ſo weit zu fördern, daß ſchon endgültige Marſchrouten für
Streſa abgeſteckt werden können.
Wie ſehr noch alles im Fluß iſt, geht am beſten aus
der Haltung der großen internationalen Preſſe hervor. Die
Fran=
zoſen wiſſen nicht recht, auf welche Tonart ſie im Augenblick
zu=
rückgreifen ſollen. Sie begnügen ſich vorerſt auch mit den für ſie
zunächſt weſentlicheren Teil des Miniſterrats, der Verlängerung
der Dienſtzeit der jetzt für die Entlaſſung fälligen Mannſchaften.
Allerdings iſt das Anlaß genug, alte Weiſen von neuem anzuſtim=
1 men. Anders ſieht es dagegen ſchon bei den Italienern und
Eng=
ländern aus. Es dürfte richtig ſein, daß Muſſolini für
Streſa ganz präziſe Forderungen nach London
Ibabe leiten laſſen, denen aber deutlich anzumerken iſt, daß
der Duce bei dieſer Gelegenheit neue Freunde im Donauraum
ge=
winnen will, was automatiſch diejenigen Mächte wieder in eine
Rampfſtellung einrücken laſſen muß, die gegen irgend welche noch
ſo unbedeutende Reviſionen der Friedensverträge ſind, beſonders,
wenn noch die militäriſchen Klauſeln getroffen werden ſollen.
Aber vorläufig konzentriert ſich das
Inter=
ſſe doch mehr auf London, weil dort alle Fäden
zuſam=
menlaufen und ſich auch die Intereſſen ſchneiden. Das zu
erwar=
tende Loſungswort wird aber für die Uebermilitariſten und für
die auf einen nahe bevorſtehenden Krieg eingeſchworenen
Peſſi=
riſten doch eine erhebliche Enttäuſchung ſein. Denn Eden iſt
durchaus nicht mit Eindrücken zurückgekommen, die ein
hemmungs=
loſes Aufrüſten, das verſchiedentlich ſchon Merkmale einer
Mobil=
achung trägt, rechtfertigen. Auch er hält die Geſamtlage für
arnſt jedoch nicht für verzweifelt. Vielmehr glaubt er,
über=
h=II Lichtblicke feſtgeſtellt zu haben, die gewiſſe
Hoffnungen auf ein Gelingen der engliſchen
Miſſion zulaſſen. Allerdings ſcheinen die Engländer den
Ein=
druck gewonnen zu haben, daß es beſſer iſt, keine Gewaltlöſungen
berbeizuführen ſondern mit der Zeit etwas verſchwenderiſcher
umzugehen, alſo nicht kurzfriſtig irgend welche Klärungen
anzu=
euern, die ſich angeſichts der unterſchiedlichen Standpunkte in
verſchiedenen Fragen doch nicht von heute auf morgen, mindeſtens
aber nicht im poſitiven Sinne in ſo kurzer Zeit herbeiführen
lmaſſen.
Ikalieniſche Anfrage in Paris.
Franzöſiſche denkſchrifk und Enkſchließungsenkwurf
für den Völkerbund.
DNB. Paris, 6. April.
In hieſigen politiſchen Kreiſen berlautet, daß die
italie=
niſche Regierung in Paris angefragt habe,
melche Abſichten die franzöſiſche Regierung
hinſichtlichder Völkerbundstagung, der
kollek=
täven Sicherheiten und der Aufrechterhaltung
Uder Unabhängigkeit Oeſterreichs hege. Die
fran=
zöſiſche Antwort hierauf ſei ziemlich allgemein gehalten und
beſage, daß noch zahlreiche für eine Urteilsfindung notwendige
Cinzelheiten fehlten.
mit der P ſ iſt umgekehrt die Objektivierung und Verſinnlichung der
Vor=
grache aus / ſtellung eine notwendige Bedingung des Denkeus, auch abgeſehen
von der Mitteilung zwiſchen Menſch und Menſch. Ohne den
u der /Sprachlaut könnte das Denken nicht zur Deutlichkeit, die
Vor=
dieſer! Aſtellung nicht zum Begriff werden.
Der Zuſammenhang von Nation und Sprache.
Eine Sprache läßt ſich nur in Verbindung mit einem Volke
ertig d‟ denken — das iſt einer der Grundſätze Humboldts, für den eine
mumien”! 7Aation in erſter Linie durch die Gemeinſamkeit der Sprache
definiert iſt. Volk und Sprache ſtehen dabei in wechſelſeitiger
geben und //Abhängigkeit von einander. In der Sprache prägt ſich die
nationale Eigentümlichkeit aus und ſie iſt ſo mit dem Volke
ver=
wachſen, daß es ein vergebliches Bemühen ſein würde, genau
verdehll 1abzuſondern, wo ſie beſtimmend oder Beſtimmung empfangend
iſt. Wie, nach Humboldts Worten, ein lebendig empfundener,
glüicklicher Sprachbau durch ſeine eigne Natur Philoſophie und
Dichtung hervorruft, ſo wirkt das Gedeihen beider umgekehrt
wieder auf die Kraft, Klarheit, Tiefe und Schönheit der Sprache
zurück. Ob die Nationen mehr auf ihre Sprachen oder ihre
„Sprachen auf ſie ſelbſt einwirken, iſt alſo eine müßige Frage,
fund es kommt auf die Blickrichtung an, ob wir ſagen, daß in
ben Sprachen die Nationen unmittelbar ſchöpferiſch ſind oder
ſagen, daß die geiſtigen und ſeeliſchen Eigentümlichkeiten der
Völker von ihren Sprachen geprägt ſind. „Die
Geiſteseigentüm=
llichkeit und die Sprachgeſtaltung eines Volkes ſtehen in ſolcher
Irinigkeit der Verſchmelzung ineinander, daß, wenn die eine
gegeben wäre, die andere müßte vollſtändig aus ihr abgeleitet
ſwerden können. Denn die Intellektualität und die Sprache
ge=
tatten, und befördern nur einander zuſagende Formen. Die
Sprache iſt gleichſam die äußerliche Erſcheinung des Geiſtes der
Völker; ihre Sprache iſt ihr Geiſt und ihr Geiſt iſt ihre Sprache,
man kann ſich beide nie identiſch genug denken.”
Mit ſolcher Auffaſſung iſt ein äußerſter Gegenſatz erreicht
zu jener Meinung, nach der „die verſchiedenen Sprachen nur
dieſelbe Maſſe der unabhängig von ihnen vorhandenen
Gegen=
ſtände und Begriffe mit anderen Wörtern bezeichnen‟. Die
Verſchiedenheit der Sprachen iſt nicht nur eine Verſchiedenheit
von Schällen, ſondern eine Verſchiedenheit der Weltanſichten,
da die ganze Art der ſubjektiven Wahrnehmung notwendig in
die Bildung und den Gebrauch der Sprache übergeht.
Anteil der Nation und der Einzelnen an der
Bildung der Sprache. Ueberdenken wir den letzten Satz,
0 iſt darin bereits ein Gegenſatz enthalten. Er beſteht darin,
daß die Sprache, die wir als Organ der Nation bezeichnet
haben, zugleich Organ und Werkzeug des Einzelnen iſt und erſt
n ihm ihre letzte Beſtimmtheit erfährt. Die Sprache umfaßt
ber in der Tat die beiden entgegengeſetzten Eigenſchaften, ſich
IIs eine Sprache, die ſie gegenüber denen aller andern Völker
ſt, in unendlich viele zu teilen und zu individualiſieren und
rat unterbreitet wurde und die Außenminiſter Laval bereits am
Freitag dem Miniſterpräſidenten und den für die
Landesvei=
teidigung zuſtändigen Miniſtern vorgelegt habe. Der franzöſiſchen
Denkſchrift werde ein Entſchließungsentwurf beigefügt, der
ge=
gebenenfalls vom Völkerbundsrat angenommen werden müſſe.
Die beiden franzöſiſchen Schriftſtücke würden in Streſa
ver=
öffentlicht werden.
In Pariſer Kreiſen ſcheine man zu hoffen, daß der
Ent=
ſchließungsentwurf in Genf von Frankreich, Italien und
Eng=
land eingebracht werden könne. Angeſichts der unnachgiebigen
Haltung Deutſchlands ſchlage die franzöſiſche Regierung für den
Oſtpakt eine europäiſche Formel vor. Hinſichtlich der
Aufrecht=
erhaltung der Unabhängigkeit Oeſterreichs bleibe Frankreich der
franzöſiſch=italieniſchen Vereinbarung vom 7. Januar treu,
wünſche einen konſultativen Pakt und ebenſo auch einen
Donau=
pakt der Nichteinmiſchung. Hinſichtlich der Möglichkeiten einer
Reviſion der militäriſchen Klauſeln der Friedensverträge don
Sevres, St. Germain und Trianon halte man ſich dagegen in
Paris ſehr zurück und vertrete den Standpunkt, daß ohne
Zu=
ſtimmung der unmittelbaren Nachbarn Oeſterreichs, Ungarns
und Bulgariens, alſo der Kleinen Entente, in dieſer Richtung
nichts unternommen werden könne.
Lavals Borarbeiten für Skreſa.
EP. Paris, 6. April.
Im heutigen Miniſterrat hat Außenminiſter Laval über die
im Gang befindlichen Beſprechungen im Hinblick auf die
Konfe=
renz von Streſa Bericht erſtattet. Das „Journal” ſtellt den
gegenwärtigen Stand der Verhandlungen folgendermaßen dar:
Die franzöſiſche Regierung hat den intereſſierten Mächten einen
europäiſchen Pakt der gegenſeitigen Beihilfe
unterbreitet. Dieſer Plan lehnt ſich eng an den
Gen=
fer Mechanismus an. Die Verhältniſſe hätten ſich
gegen=
über 1914 inſofern geändert, als nicht mehr Deutſchland und
Rußland Nachbarn ſeien; heute ſeien ſie durch Polen getrennt,
deſſen Grenze genügen würde, um die militäriſche Aktion
Ruß=
lands einzuengen. Wenn man in den Rahmen des Völkerbundes
zurückkehre, dann ſei das erſte, was getan werden müſſe, das
Locarno=Syſtem zu verallgemeinern. Dieſes
Sy=
ſtem ſehe die Beihilfe im Falle der Verletzung der Verträge vor.
Der Plan eines weſteuropäiſchen Luftabkommens habe dieſes
Syſtem bis zur automatiſchen Intervention getrieben. Locarno
ſei aber nur möglich geweſen, weil die Teilnahme der beiden
großen Länder Frankreich und Deutſchland ihnen den Charakter
der ſtrikten Gegenſeitigkeit gebe. Bei einem Oſtpakt ohne
Deutſch=
land würde das nicht der Fall ſein. Unter dieſen Umſtänden
bleibe nichts anderes übrig, als den Völkerbundsmechanismus
im Sinne einer ſchnellen Definierung des Angreifers
umzufor=
men und ihn durch beſondere Abkommen mit militäriſcher
Bei=
hilfe zu vervollſtändigen.
Muſſolinis Programm für Skreſa.
DNB. London, 6. April.
Reuter meldet, daß der italieniſche Miniſterpräſident
Muſſo=
lini bereits einzelne Vorſchläge fürdie Konferenz
der drei Mächte in Streſa aufgeſetzt habe, und
ge=
rüchtweiſe verlautet, daß dieſe Vorſchläge bereits
un=
terwegs an die engliſche und die franzöſiſche
Regierung ſeien. In unterrichteten Kreiſen glaube man, daß
der Duce etwa folgendes Programm für Streſa ins
Auge gefaßt habe:
1. Die Stellungnahme Englands, Frankreichs und Italiens zu
dem „einſeitigen Vorgehen” Deutſchlands ſoll feſtgelegt werden, in
anderen Worten: Die politiſche Linie iſt feſtzulegen, die dieſe drei
Mächte verfolgen werden, wenn der franzöſiſche Appell auf der
Sondertagung des Völkerbundsrates in Genf zur Sprache kommt.
2. Entſcheidung über eine gemeinſame Front der drei Mächte,
um das im engliſch=franzöſiſchen Communiqué vom 3. Februar
nie=
dergelegte Programm zu verwirklichen. Hierzu gehört eine
Prü=
fung des geſamten europäiſchen Fragenbereiches, wie er ſich aus den
Berichten des engliſchen Außenminiſters Sir John Simon und des
Lordſiegelbewahrers Eden über die Beſprechungen in Berlin,
Mos=
kau, Warſchau und Prag ergibt.
dieſe vielen wiederum durch die allgemeine Uebereinſtimmung
zu einer zu vereinigen. — Im Leben der Sprache ſind alſo die
Tätigkeit des Volksganzen und die Tätigkeit der Einzelnen
unauflöslich ineinander verſchlungen. Zwar geht das Werk des
Volkes, die eigentliche Sprachſchöpfung, dem Werk des
Ein=
zelnen notwendig voraus und die Macht des Einzelnen
gegen=
über der Sprache ſcheint gering, wenn man bedenkt, wie ihm
in der gewordenen Sprache übermächtig alles entgegentritt, was
Jahrtauſende lang auf ſie eingewirkt hat. Dennoch wird das
Gleichgewicht annähernd wieder hergeſtellt dadurch, daß infolge
der ungemeinen Bildſamkeit der Sprache und kraft der Gewalt
die alles lebendig Geiſtige über das tot Ueberlieferte hat, der
Einzelne und jede Generation unaufhörlich verändernd auf die
Sprache einwirkt.
Das Sprechen und die Sprache. Damit ſind wir
an einen anderen Gegenſatz im Weſen der Sprache herangeführt.
Die Sprache — wir ſahen es ſchon — iſt weſentlich Sprechen.
„Aus dem Sprechen aber erzeugt ſich die Sprache ein Vorrat
von Wörtern und ein Syſtem von Regeln und wächſt, ſich durch
die Folge der Jahrtauſende hinſchlingend, zu einer von dem
jedesmal Redenden, dem jedesmaligen Geſchlecht, der Nation,
ja zuletzt ſelbſt von der Menſchheit in gewiſſer Art unabhängigen
Macht an.” Hier tritt der Gegenſatz auf zwiſchen dem Sprechen
als einer aus dem Subjekt hervorgehenden Tätigkeit und der
„Sprache” als dem ſchon Geſtalteten, als dem Geſprochenhaben
ungezählter Generationen vor mir, als einem Werk. Der
Wider=
ſtreit liegt darin, daß die Sprache zugleich der Seele fremd und
ihr angehörend, von ihr unabhängig und abhängig iſt. Die
Seele erzeugt die Sprache und die Einſchränkung, die ſie von
ihr erfährt, ſtammt aus der Natur der Sprache ſelbſt. Das
Spannungsverhältnis, in dem die ſchöpferiſchen Triebkräfte eines
Volkes zur Hemmung durch die Stoffmaſſen der gewordenen
Sprache ſtehen, iſt in jeder fortgeſchrittenen Epoche einer Sprache
entſcheidend für ihr inneres Leben.
Im Ganzen betrachtet ſtellt ſich die Geſchichte einer Sprache
als ein langſames Ermatten der ſprachſchaffenden Kraft dar.
„Denn wir mögen es nun begreifen oder nicht, ſo kann es nicht
abgeleugnet werden, daß die Sprachen ein Hauch der
Menſch=
heit aus dunkler unbekannter Zeit her ſcheinen, der ſich zwar von
Generation zu Generation mitteilt, aber in derſelben Sprache
nicht wieder erneuert, ſondern verweht, eine Glut, die, je ferner
ihrem Urſprunge, deſto fühlbarer erkaltet.” So kommt es, daß
im Leben einer Sprache eine Epoche eintreten kann „wo die
Sprache gleichſam den Geiſt überwächſt und dieſer in eigner
Erſchlaffung, nicht mehr ſelbſtſchöpferiſch, mit ihren aus
wahr=
haft ſinnvollem Gebrauch hervorgegangenen Wendungen und
Formen ein immer mehr leeres Spiel treibt. Dies iſt dann ein
zweites Ermatten der Sprache, wenn man das Abſterben ihres
äußeren Bildungstriebes als das erſte anſieht. Vei dem zweiten
welkt die Blüte des Charakters, von dieſem aber können Sprachen
3. Die Frage der öſterreichiſchen Unabhängigkeit und die beſten
Mittel zu ihrer Aufrechterhaltung.
4. Eine Erwägung der Möglichkeit, gewiſſe Bedingungen in
den Friedensverträgen mit Oeſterreich, Ungarn und Bulgarien
abzuändern.
Eine Beſtätigung dieſer Vorſchläge ſei bisher nicht zu erlangen
geweſen. Es ſei jedoch klar, daß ſowohl das Londoner Programm,
wie auch das Vorgehen Deutſchlands eine große Rolle auf der
Konferenz in Streſa ſpielen werden.
* Paris am Vorabend der Konferenz
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 6. April.
Die Stimmung in Paris iſt infolge der Reiſeergebniſſe Edens
ziemlich ſauer. Man zweifelt immer mehr an der Möglichkeit eines
Oſtpaktes. Und man früchtet auch, daß die Zuſammenkunft in
Streſa die Uneinigkeit der Mächte an den Tag bringen wird. Die
engliſche Politik wird wieder einmal ſcharf kritiſiert.
Es gibt allerdings viele in Frankreich, die ſich weder für eine
allgemeine Zuſammenarbeit mit Italien, noch für einen noch weiter
gehenderen Ausbau der Beziehungen mit Moskau begeiſtern
können. Sogar innenpolitiſche Motive ſpielen dabei mit.
Bei den Munizipalwahlen, die bald ſtattfinden, werden
dies=
mal möglicherweiſe die nicht lokalpolitiſchen Motive eine ſtarke
Rolle ſpielen. Und es ſcheint, daß das flache Land von den
verſchie=
denen außenpolitiſchen Kombinationen, die in Paris ſo eifrig
pro=
pagiert werden, nicht entzückt iſt. Ein Frankreich, das von
Italien geſchoben und von Rußland gezogen
wird, entſpricht nicht dem Ideal, das ſehr viele und ſogar ſehr
ſtark nationaliſtiſch eingeſtellte Franzoſen ſich von der Pariſer
Außenpolitik machen.
Die geplante Warſchauer Reiſe des Außenminiſters Laval
gab zu vielen entgegengeſetzten Kommentaren Anlaß.
Befürch=
tungen wurden laut, daß Laval in Warſchau einen ebenſo kühlen
Empfang finden könnte, wie ſeinerzeit Barthou. In
diplomati=
ſchen Kreiſen hält man das allerdings für ausgeſchloſſen. Dafür
könnte aber aus dem Warſchauer Beſuch Lavals eine
konzilian=
tere Orientierung der franzöſiſchen Außenpolitik folgen, welche
der franzöſiſchen Rechten im Augenblick wenig paſſen würde.
Es iſt intereſſant, daß am Vorabend der Konferenz
von Streſa hier Stimmen auftauchen, die man gewiſſermaßen
als europäiſch verſtehen könnte. Es ſind Hinweiſe auf die
bedrohte Stellung Europas in der Weltpolitik,
ja, man lieſt ſogar Betrachtungen über die bedrohte Lage der
weißen Raſſe. Sie kommen allerdings von den Berufspolitikern;
trotzdem ſind ſie Zeichen dafür, daß die Gefahren der
gegenwärtigen Lage in Europa ſelbſt in
Frank=
reich gefühlt werden.
In den Wirtſchaftskreiſen finden dieſe Gedankengänge
jeden=
falls ein Eoche. Die Aufregung über die Devalvierung der
bel=
giſchen Währung hat ſich noch nicht gelegt, und ſelbſt die
ent=
ſchloffene Geſte der Regierung, Goldgeld in Verkehr zu bringen,
konnte keine Beruhigung ſchaffen.
länger unker den Fahnen.
Pariſer Miniſterrak ſimmk zu.
EP. Paris, 6. April.
Der Miniſterrat hat, wie vorauszuſehen war, die Vorſchläge
des Oberſten Militärkomités ſich zu eigen gemacht und beſchloſſen.
daß die im April zur Entlaſſung kommenden Rekruten noch
wei=
tere drei Monate unter den Fahnen bleiben. Das darüber
aus=
gegebene Communiqué lautet:
„Die Regierung hat beſchloſſen, das am 13. April zur
Entlaſ=
ſung kommende Rekruten=Kontingent unter den Fahnen zu
behal=
ten. Das unter den Fahnen bleibende Kontingent von etwa
60 000 Mann wird ſolange Dienſt tun, bis die Ausbildung der im
April einzuberufenden Rekruten genügend fortgeſchritten ſein
wird. Das Kontingent wird ſpäteſtens am 14. Juli entlaſſen. Bis
dahin wird es zur Bewachung der Grenzen ſowie zur
Verteidi=
gungsorganiſation des Landes verwendet werden. Die unter den
Fahnen bleibenden Rekruten ſind von einer Reſerviſtenübung
be=
freit.”
Zum Oberbefehlshaber der britiſchen Truppen in Indien iſt
der General Sir Robert Archibald Caſſels ernannt worden. Er
übernimmt die Nachfolge des Feldmarſchalls Sir Philiv
Chet=
wode, der am 30. November in den Ruheſtand tritt.
und Nationen wieder durch den Genius einzelner großer Männer
geweckt und emporgeriſſen werden.”
*
Vielleicht tragen dieſe Zeilen dazu bei, an das
Unvergäng=
liche und Ueberzeitliche in Humboldts Schaffen zu erinnern.
Denn wenn gerade heute die geiſtesgeſchichtliche und
kultur=
politiſche Bedeutung Wilhelm v. Humboldts eine veränderte
Beurteilung erfährt, ſo wird davon zum mindeſten die eine
Tatſache nicht berührt; daß er unſer genialſter Philologe war,
— Konzertſänger Johannes Willy, der als Lehrer und als
Mitglied des Senats an die Württembergiſche Hochſchule, für
Muſik, Stuttgart, be=ufen wurde, iſt zum Profeſſor ernannr
worden.
Gottes Orgel. Roman um Bach und Händel. Von Kurt
Arnold Findeiſen. Mit 12 Wiedergaben nach zeitgenöſſiſchen
Bildern und 4 Handſchriften. Verlag von Rich. Bong, Berlin
W. 57 — Der Roman beginnt mit Bachs Amtsantritt als
Leip=
ziger Thomaskantor und drängt in die Zeit von 1723 bis zu Bachs
Tode 1750 alle bedeutenden äußeren und inneren Erlebniſſe
zu=
ſammen. Die Jugend= und Wanderzeit, die Jünglings= und
Man=
nesjahre in Arnſtadt, Mühlhauſen, Weimar., Köthen klingen an;
die Leipziger Kämpfe mit Stadtrat und Kirchenbehörden werden
ebenſo lebendig wie die Schaffensprozeſſe der großen Inſtrumental=
und Vokalwerke der Präludien und Fugen der Kantaten und
Motetten, der Paſſionen und Meſſen und des Weihnachtsoratoriums.
Der Menſch Bach, der Bach des Alltags, der Bach der Lebensnote
trägt ſein Schickſal. Seine Söhne, wie der hochbegabte Friedemann
und Emanuel, dazu vor allem ſeine Frau Anna Magdalena und
die Töchter umſchließen den Kreis. Dem Bach des Alltags
gegen=
über aber ſprengt der Bach der muſikaliſchen Berufung, der Sucher
und Vollender die enge Bühne des Daſeins. In Ahnung und
über=
wältigendem Bewußtſein ſeines göttlichen Auftrages wächſt er
über Ort und Zeit und über ſich ſelbſt hinaus. Und immer, in
höch=
ſten Augenblicken, iſt er in Demut das verklärte Inſtrument, auf
dem der heiligſte Wille ſpielt: Gottes Orgel. — Gleichzeitig lebt
draußen in der Welt, meiſt in London, der große Händel und
kämpft einen gigantiſchen Kampf um ſein muſikaliſches Ideal,
ſtürmt durch Glanz und Ueberſchwang wildbewegter Tage einem
Ziele zu, das ihm ſchon zu Lebzeiten Weltruhm einbringt. An zwei
Stellen des Romans berühren ſich die Lebenslinien der beiden
Genies von fern, als Bach durch ſeinen Sohn Friedemann dem
an=
deren die Bruderhand hinſtreckt, die aber ausgeſchlagen wird —
und als beide in ſchöpferiſcher Entrücktheit um die Verklärung des
Gottesſohn ringen: Bach in ſeinen Paſſionen und in der „I=Moll=
Meſſe” Händel in ſeinem, Meſſias” Unter anderen Zeitgenoſſen
fällt auf den Orgelbauer Silbermann, den genialen,
Kirchenbau=
meiſter George Bähr, vor allem aber auf Friedrich dem Großen
be=
ſonderer Schein. Zeitereigniſſe, die die Bachforſchung bisher kaum
beachtet hat, wie das Auftreten der Salzburger Emigranten 1732,
werden in die Handlung einbezogen. Alles in allem iſt der Roman
Findeiſens eine Spiegelung und Deutung der höchſten Stunde
deutſcher Muſik vor Beethoven und Wagner.
Seite 4 — Nr. 97
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshauptſtadt
WHW. zu Ende —NSB. geht weiter!
Darmſtadt, den 7. April 1935
Das Großherzogliche Arkilleriekorps,
1. Großherzöglich Heſſiſches Feldartillerie=Regiment Nr. 25.
deſſen Garniſon in allen Jahren ſeines Beſtehens Darmſtadt war,
könnte heute auf ſein 145jähriges Beſtehen zurückblicken.
Am 7. April 1790 wurde es durch Landgraf Ludewig X. als
Feldartilleriekorps errichtet. Viele Jahre vorher beſtand es
je=
doch ſchon als landesherrliche Artillerietruppe im Feld und in
Feſtungen.
Die Angehörigen dieſes alten, in Krieg und Frieden immer
ruhmvollen Regiments werden in dieſem Jahre in ſtolzer
Er=
innerung ihres ehrwürdigen Regiments und ſeiner Tradition
gedenken, aber auch ebenſo ſtolz und hoffnungsfroh in die Zukunft
blicken, jetzt beſonders, nachdem wir die allgemeine Wehrpflicht
haben, und der Wunſch, den jeder ehrliche heſſiſche Artilleriſt in
allen vergangenen Jahren immer im Herzen trug, wird
Wirklich=
keit werden; ein neues Artilleriekorps wird erſtehen, das
an=
knüpfen wird an die Ueberlieferung eines der älteſten Regimenter
der deutſchen Armee!
Zur Deulſchen Freiballon=Meiſterſchaft.
Der Start zur Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaft beginnt
heute ab 18 Uhr. Die Füllung der 15 Ballons aus der
angeleg=
ten Gasleitung wurde während der Nacht vorgenommen. Bei
Redaktionsſchluß waren bereits fünf Ballone zu zwei Dritteln
gefüllt. Die Weiterfüllung nimmt einen normalen Verlauf. Auch die
Wetterlage wurde von der Sportleitung günſtig beurteilt. — Ab
13 Uhr beginnt der Start zum Kinderballon=Wettbewerb. Die
Landespolizeikapelle konzertiert auf dem „Lavallerie=Exerzierplatz.
Perſonalien aus dem Bezirk der Abk. Darmſtadt
der Reichspoſtdirektion Frankfurk (Main).
Angenommen ſind als Poſtanwärter: Der
Poſt=
ſchaffner Rothe in Eberſtadt, die Verſorgungsanwärter
Boden=
ſchatz in Offenbach und Büchler in Mainz; als
Poſtſchaff=
ner auf Probe; die Verſorgungsanwärter Diſſer in Mainz.
Laudan in Ulrichſtein, Lehr in Heidesheim. Mende und
Ruhland in Worms Sternbeck in Eberſtadt; als
Poſt=
gehilfin: die Angeſtellte als Poſthelferin Helene Vogt in
Schotten,
Beſtanden haben die Oberſekretärprüfung für den
gehobenen mittleren Poſtdienſt der Poſtſekretär Bäcker in Nidda;
die Poſtaſſiſtentenprüfung: die Poſtanwärter Bayer
in Büdingen. Diehl in Friedberg. Döll in Homberg, Faber
in Mainz. Giehl in Oppenheim. Gompf in Seligenſtadt,
Hufnagel in Guntersblum und Rauſch in Laubach.
Uebertragen ſind eine Poſtamtmannsſtelle dem
Ober=
telegrapheninſpektor Bartſcher aus Mainz in Dresden:
Poſt=
inſpektorſtellen: den Poſtmeiſtern Mohr aus Seeheim
in Bensheim und Zinſer aus Reichelsheim über Friedberg in
Friedberg; „Telegraphenbauführerſtellen: den
Tele=
graphenſekretären Gerhard in Darmſtadt und Luy in Mainz.
Planmäßig angeſtellt ſind als Poſtaſſiſtent: Die
Verſor=
gungsanwärter Bayer in Büdingen, Diehl in Friedberg,
Döll in Homberg, Faber in Mainz, Giehl in Oppenheim,
Gompf in Seligenſtadt, Hufnagel aus Guntersblum in
Worms und Rauſch in Laubach; die Poſtgehilfinnen Elſe
Pfeiffer in Rüſſelsheim. Dina Ring in Guntersblum und
Maria Roll in Darmſtadt; als Poſtſchaffner: der
Hilfs=
poſtſchaffner Geb in Weſthofen.
Beſtätigt ſind als Poſtſchaffner: die Poſtſchaffner auf
Probe Hild in Vilbel. Kempf und Meſſing in Mainz.
Unkündbar angeſtellt ſind: Der Poſtaſſiſtent Harniſt in
Mainz; die Telegraphenleitungsaufſeher Hack in Schotten,
Reith in Worms, Renkenberger in Mainz und
Schell=
haas in Darmſtadt; die Poſtſchaffner Becker und
Schnei=
der in Mainz, Ehrhard und Keller in Worms, Hertel,
Kühn und Lambmann in Darmſtadt Kimpel in
Fried=
berg, Loos in Bickenbach, Möbs und Peter Weil in Bad=
Nauheim. Mörbel in Bingen, Reitz in Oppenheim, Schnell
in Lauterbach und Stern in Michelſtadt.
Verſetzt ſind die Poſtinſpektoren Fiſcher von Höchſt nach
Michelſtadt, Friedrich von Frankfurt a. M. nach Gießen und
Heberer von Seligenſtadt nach Frankfurt a. M.; der
Oberpoſt=
ſekretär Wunderle von Friedberg nach Mainz; die
Poſtaſſi=
ſtenten Margarete Haag von Darmſtadt nach Wiesbaden. Thereſe
Kaus und Emilie Wenzel von Darmſtadt nach Frankfurt a.
M. Karia Klos von Darmſtadt nach Mainz und Thomas von
Lampertheim nach Seligenſtadt: die Telegraphenleitungsaufſeher
Anthes von Biedenkopf nach Bingen und Petry von Mainz
nach Darmſtadt; die Poſtſchaffner Lange von Vöhl (Bez.
Kaſ=
ſel) nach Groß=Gerau, Rechel von Zwingenberg nach Bensheim
und Schnecker von Londorf nach Lich; die Poſtſupernumerare
Hitzelberger von Nidda, Schäfer von Grünberg und
Schreiber, von Höchſt nach Frankfurt a. M., Lehmler und
Sadmann von Frankfurt a. M. nach Bingen, Klock von
Frank=
furt nach Alzey, Knieß von Groß=Umſtadt nach Darmſtadt,
Mey=
reyß von Oſthofen nach Rüſſelsheim, Steinmann von
Frank=
furt nach Bensheim. Wehrfritz von Frankfurt nach Friedberg
und Zeiler von Frankfurt nach Alsfeld: die Poſtgehilfin
Bertha Stiebig von Homberg nach Alsfeld; der
Hilfspoſt=
ſchaffner Fiedler von Grünberg nach Gießen.
In Ruheſtand getreten ſind der Telegrapheninſpektor Kratz
in Darmſtadt, der Oberpoſtſekretär Valentin in Michelſtadt,
der Obertelegraphenſekretär Koch in Mainz und der Poſtaſſiſtent
Enid Hennig in Alsfeld.
— Hohes Alter. Frau Nicolay, Große Bachgaſſe 4, feiert
am 8. April bei guter Geſundheit ihren 75. Geburtstag.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
GROSSES HAUS
7. April Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22 Uhr. Miete C 21.
Der Bajazzo. Oper von Leoncavallo. Hierauf:
Joſephs=Legende. Ballett von Richard Strauß. Montag.
8. April Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr. 7. Sinfonie=
konzert. Leitung: Karl Friderich. Soliſt: Otto
Drumm. Dienstag.
9. April Anfang 19.30 Uhr Ende 22.00 Uhr. Miete A 20.
Der Troubadour. Oper von Giuſeppe Verdi. Mittwoch,
10. April Anfang 19.30 Uhr, Ende 23.00 Uhr. Miete B 20.
Aida. Große Oper von Giuſeppe Verdi. KLEINES HAUS Sonntag.
7. April Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 21.45 Uhr. Außer
Miete, Kinderreiche Mütter Nr. 151—300. Die
drei Eisbären. Ländliches Luſtſpiel von Vitus. Dienstag,
9. April Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. NS.
Frauenſchaft (geſchloſſene Vorſtellung). Zum erſten
Male: Ein Kerl, der ſpekuliert. Luſtſpiel von Diet=
rich Eckart. Donnerstag,
11. April Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Zuſatz=
miete V 13. Vorſtellung Erſte öffentliche Vor=
ſtellung: Ein Kerl, der ſpekuliert.
Nachdem das Winterhilfswerk 1934/35 zu Ende gegangen iſt,
herrſcht vielfach die falſche Anſicht daß hiermit jegliche
Opfer=
tätigkeit ihr Ende gefunden hätte. Dem iſt aber nicht ſo. Wenn
auch die außerordentlichen Leiſtungen für Heizmaterial,
Lebens=
mittel und Geſchenkgaben aller Art für die Sommermonate nicht
in Frage kommen, ſo hat doch andererſeits die NS.=
Volkswohl=
fahrt Aufgaben zu erfüllen, die während der Wintermonate richt
ins Gewicht fallen. Allein das Hilfswerk „Mutter und Kind”
und die damit verbundenen Aktionen (Kinderlandverſchickung,
Müttererholung) erfordern während der Sommermonate
gewal=
tige Ausgaben. Auch gilt es weiterhin, ſtark notleidende und
kinderreiche Familien durch Lebensmittelzugaben uſw. zu
unter=
ſtützen.
Es ergeht deshalb an alle Kreiſe die herzliche Aufforderung,
die dem Winterhilfswerk freudig gezeigte Opferwilligkeit auch
der NS.=Volkswohlfahrt zu erhalten und die Verpflichtungen
der=
ſelben mittragen zu helfen. Das große Werk der Nächſtenliebe
ſoll kein Ende finden, ſolange es noch einen unter uns gibt, der
der Hilfe bedürftig wäre.
Die NSB. braucht Helfer!
Bei der NS.=Volkswohlfahrt ſind Helfer tätig, die ihre
mühe=
volle Arbeit nunmehr ſchon bald zwei Jahre Tag für Tag in
völlig ſelbſtloſer Weiſe leiſten. Erſt kürzlich wurde in unſerer
Zeitung ein längerer Bericht dem „Namenloſen Helfer”
ge=
widmet. Es iſt jedoch durchaus begreiflich, daß dieſe durch
auf=
reibende Arbeiten, die ſie häufig noch nach ihrer üblichen
Tages=
arbeit verrichten müſſen, im Laufe der Zeit an ihrer Geſundheit
Schaden erleiden. Es ergeht deshalb an die unzähligen
Hilfs=
bedürftigen, die in den letzten Jahren nach beſten Kräften vom
Winterhilfswerk und der NS.=Volkswohlfahrt Unterſtützung
fan=
den, die eindringliche Aufforderung, ſich auf ihren Ortsgruppen
der NSV. zu melden und ihre freiwillige Mitarbeit dort
anzu=
bieten. Jeder muß einſehen, daß nicht immer nur dieſelben
We=
nigen der Allgemeinheit dienen können.
An der Größe euerer Opferbereitſchaft wird man erkennen,
inwieweit nationalſozialiſtiſches Gedankengut in eure Reihen
ge=
drungen iſt!
* Großer Abend Hilde Wolff.
Ein nicht ſehr zahlreiches, aber überaus beifallsfreudiges
Publikum hatte ſich geſtern abend im Städtiſchen Saalbau
einge=
funden zu einem bunten Programm, in deſſen Mittelpunkt
Hilde Wolff=Zoll mit ihren 25 großen und kleinen
Tän=
zerinnen ſtand. Der Abend wurde eingeleitet durch ſchmiſſige
Märſche des verſtärkten Orcheſters unter der Leitung von Herrn
Kapellmeiſter W. Schlupp, der auch im übrigen durch
zahl=
reiche wirkungsvoll vorgetragene Märſche und den 2. Satz aus
„Ballett Egyntien” von Luigini das Programm bereicherte und
verſchönte. Die Konference führte Rudi Morgani=
Frank=
furt a. M. der in witziger Weiſe die Gäſte unterhielt, die
ein=
zelnen Nummern anſagte und die Pauſen mit humorvoller
Unter=
haltung füllte
Das ſtärkſte Intereſſe fanden natürlich die Tanzdarbietungen.
Der „Auftakt” zeigte die ganze Gruppe, unter denen die kleinen
ſechs= bis achtjährigen Tänzerinnen in ihrer kindlich
unbehol=
fenen Anmut ſich beſonders raſch die Sympathie der Zuſchauer
er=
warben. Zwei der Kleinſten waren es denn auch, die im zweiten
Teil des Abends den ſtärkſten Beifall fanden. Neben einer Reihe
von Gruppentänzen, darunter einem polniſchen Nationaltanz und
einer Walzerphantaſie, die nicht zuletzt durch die
Farbenfreudig=
keit der Koſtüme und die Beleuchtungseffekte Eindruck machten,
gab es mehrere Solotänze von Hilde Wolff=Zoll, unter denen ein
Largo wiederholt werden mußte. Den ſtärkſten Beifall gewann
ſich die Tänzerin ſodann mit der Schlußdarbietung, der „Szene
im Tempel”, in der ſie ſich mit einer Pythonſchlange produzierte.
— Ein ſchmiſſiger Marſch beendete das reichhaltige Programm,
das in ſeiner Miſchung von Muſik, Humor und Tanz das
Publi=
kum faſt drei Stunden lang aufs angeregteſte unterhalten hatte.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
— Das Union=Theater zeigt den überwältigenden Film:
riumph des Willens”, Reichsparteitagfilm der
NSDAP. Geſamtleitung und Regie: Leni Riefenſtahl.
Jugend=
liche haben Zutritt.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen das große Kunſtereignis ganz
beſonderer Art: „Der bunte Schleier”, mit Greta Garbo
in der Hauptrolle. Sie iſt im Spiel von einer unerhörten
Be=
ſeeltheit. — Am Sonntag, vormittags 11.15 Uhr, und
Mon=
tag, nachmittags 2 Uhr: zwei Sondervorſtellungen „O. mein
Heimatland”, ein grandioſes Filmwerk von
überwältigen=
der Wucht und Schönheit. Jugendliche haben Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele, zeigen den durchſchlagenden
Lach=
erfolg: Dick und Dof, in dem entzückenden Luſtſpiel. Böſe
Buben im Wunderland.” Jugendliche haben Zutritt.
— Belida zeigt heute zum letzten Male „Polenblut” mit Anny
Ondra, Ivan Petrovich, Hans Moſer, Hilde Hildebrand.
Reſi: „Winkernachtskraum”.
Dieſer „Winternachtstraum” iſt der Traum eines, richtiger
zweier Junggeſellen, Angeſtellten eines großen Radiobetriebs, ihre
Dankbarkeit gegen die entzückende, aber arme und alleinſtehende
Expedientin des gleichen Betriebes dadurch zu beweiſen, daß ſie
ihr einen — Mann verſchaffen. Zu dieſem Zweck laden ſie die
Kleine zu einem Sylveſterausflug nach Garmiſch=Partenkirchen
ein, um im Grand=Hotel eine paſſende Partie ausfindig zu machen.
Der Herr Hauptkaſſier und ſein Bürodiener, der — Leopold
Prinz heißt was zu der Verwechſlung mit Prinz Leopold führt.
An Verwechſlungen wird die Handlung des Films dann reich.
Der flotte Diplom=Ingenieur verwechſelt ſich mit dem Skilehrer,
der Weltreiſende wird zum Hochſtapler, der Kaſſier zum
Defrau=
danten, der Abteilungsleiter zum komiſchen Kautz uſw. uſw.
— Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus kommt heute
burger. Die Hauptpartien in „Bajazzo” ſingen Regina Harre,
Karl Köther, Kurt Theo Ritzhaupt. Joachim Sattler und Eugen
Vogt. Das große Ballett „Joſefslegende”, das von Alice Zickler
inſzeniert iſt, wird von der geſamten Tanzgruppe mit Li Teſſa
Ihlenfeld. Alice Zickler und Paul Böhm als Solotänzern
aus=
geführt.
Aus all dem aber hat Ernſt Mariſchka eine liebenswürdig
heitere, wirkſame Filmkomödie gemacht, die durch Geza von
Bol=
vanys Regie zu ſpringlebendigem heiterem Leben erweckt wurde.
Mit der reizenden Magda Schneider, die in dieſem Film
ihren Verlobten, Wolf Albach=Retty, zum Partner hat,
tei=
len ſich eine ganze Menge unſerer beſten Filmſchauſpieler in die
durchweg dankbaren Rollen. Richard Romanowſky iſt der
raſtloſe gutherzige Hauptkaſſier. Hans Moſer der Lohn= und
Geſchäftsdiener Leopold Prinz. Theo Lingen der „Kauz.Guſtav
Waldau der Hochſtapler uſw. uſw. Alle ſind trefflich an ihrem
Platze, und das Enſembleſpiel, das von einer Serie entzückender
Bilder umrahmt wird, iſt ſo flott, daß das Ganze zu einer ſelten
ſchönen Unterhaltung wird. —
Sonntag, 7. April 1935
Brugoner i Bärmntder.
Am 18 und 19. Mai feiern die Darmſtädter Dragoner=
Regie=
menter Nr 23 und 24 das Wiederſehensfeſt des Heſſiſchen
Dra=
gonertages. Aus dieſem Anlaß werden in Darmſtadt über 3000
ehemalige Soldaten erwartet. Die Begeiſterung, die der Plan
in allen Ortsgruppen und Kreiſen im Heſſenland hervorgerufen
hat, iſt ungeheuer.
Im Zeichen der neuerſtandenen deutſchen Wehrmacht wird
dieſes Soldatenfeſt ein herrlicher Beweis dafür ſein, daß die
Kameradſchaft im Regiment weit bis ins Leben hineinragt.
Die Darmſtädter wiſſen genau, daß die roten und weißen
Dragoner immer wieder gern ihre alte Garniſonſtadt aufſuchen.
Erinnert ſei nur an die Denkmalseinweihung, wo gerade der
Beſuch von außerhalb ganz außerordentlich ſtark war. Die
Vor=
bereitungen für dieſes Wiederſehensfeſt ſind in vollem Gange.
Eine große Anzahl auswärtiger Gäſte muß für die Nacht
von Samstag auf Sonntag untergebracht werden. Darmſtadt
und ſeine Bevölkerung iſt gewohnt, Freunde von außerhalb
herz=
lich aufzunehmen. So ergeht daher an alle der Aufruf, für die
Nacht vom 18. auf 19. Mai eine Schlafgelegenheit zur Verfügung
zu ſtellen und dieſe an Herrn Inſpektor Bingel. Darmſtadt,
Speſſartring 6, mitzuteilen.
Der Heſſiſche Dragonertag wird am 18. Mai abends einen
Begrüßungsabend in der Städtiſchen Feſthalle ſehen, während
am Sonntag, dem 19. Mai, vormittags 11 Uhr, ſich der Feſtzug
vom Marienplatz durch die Straßen der Stadt zu dem Dragoner=
Denkmal bewegt, woſelbſt eine eindrucksvolle Totengedenkſtunde
ſtattfindet.
Selbſtverſtändlich werden in dem Feſtzug die alten
Unifor=
men unſerer glorreichen Regimenter mitmarſchieren wie ebenſo
Fahnen= und Uniformabordnungen, benachbarter
Kavällerieregi=
menter ſich daran beteiligen werden. Nachmittags 15 Uhr iſt
ſo=
dann allgemeines großes Wiederſehensfeſt in der Städt. Feſthalle,
Darmſtadts Bevölkerung! Gebt, ür eine Nacht Quartier!
Vierzigjähriges Dienſtjubiläum bei der Deutſchen
Reichs=
bahn. Am 8. April iſt der Reichsbahnſekretär Wilhelm
Hart=
mann. Darmſtadt. Mackenſenſtraße 33 wohnhaft, beſchäftigt bei
dem Hauptbahnhof Darmſtadt, 40 Jahre bei der Deutſchen
Reichs=
bahn. Herr Hartmann iſt ein beliebter, pflichttreuer Beamter.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Fräulein Elſe Monnard,
ſeit fünf Jahren ſehr beliebtes Mitglied des Neuen Theaters in
Frankfurt a. M. wurde an das Stadttheater in Bern für das Fach
der 1. Heldin verpflichtet.
* Verein für naturgemäße Lebens= und Heilweiſe e. V.,
Darmſtadt. In dem geſtrigen Vortragsabend des Vereins ſprach
Frau Jſa Syring. Bad Liebenzell, über das Thema: „Die
Frau unſerer Zeit‟. Die Rednerin ging von dem Wort
des Führers aus, daß der einzige Programmpunkt der
Frauen=
bewegung das Kind ſei, indem ſie den Sinn des Wortes dahin
erweiterte, daß die Erziehungsarbeit an dem kommenden
Ge=
ſchlecht die Aufgabe der Frau ſei. Der weſentlichſte Teil aller
Exziehungsarbeit iſt das Vorleben des eigenen Beiſpiels. Will
die deutſche Frau alſo die Jugend dazu erziehen,
nationalſozia=
liſtiſches Ideengut wirklich in die Tat umzuſetzen, ſo muß ſie vor
allem ſelbſt dieſes Ideengut zu eigen machen: ſie muß auch die
ureigenſten Kräfte ihres Frauentums herausarbeiten, denn
Jugend hat ein untrügliches Gefühl für das, was wahr und echt
iſt, und für das, was ihnen ohne innere Ueberzeugung gepredigt
wird. Erſte Forderung für die deutſche Frau als Erzieherin iſt
es alſo, ſich ſelbſt innerlich zu wandeln. — Die Rednerin ſtreifte
das Problem der modernen Ehe, ſie betonte die Notwendigkeit,
daß dem jungen Menſchen das Gefühl der Verantwortung bei der
Wahl des Gatten eingeprägt werden müſſe, denn auch hier
han=
delt er als Glied der Volksgemeinſchaft. Abſchließend ſtellte die
Rednerin der deutſchen Frau die hohe Aufgabe, die Bewahrerin
und Offenbarerin alles Hohen, Edlen, Wahren und Echten zu
ſein — Die zahlreich erſchienenen Zuhörer dankten mit herzlichem
Beifall.
* Wilhelm Bendow mit Enſemble im Orpheum.
Wilhelm Bendow, der Berliner Komiker, iſt den
Darm=
ſtädtern nicht zuletzt durch den Film und den Rundfunk längſt ein
guter, alter Bekannter; kein Wunder, daß das Orpheum geſtern
ſehr gut beſucht war, und wenn es nicht bombenvoll geweſen iſt,
ſo haben die Darmſtädter heute abend noch einmal Gelegenheit,
das nachzuholen. Die Gäſte aus der Reichshauptſtadt ſtarten eine
Kabarett=Revue „An Alle", und 2½ Stunden lang geht es auf
den Brettern bunt, übermütig und wirklich luſtig zu. Bendow
bildet eine Nummer für ſich, ein Mann, der immer die Lacher
auf ſeiner Seite hat, was er auch tun und ſprechen mag. Mit
dem Blick eines harmloſen und naiven Menſchen ſchaut er durch
ſeine randloſen Brillengläſer, irgendwohin in die Weite und
quaſſelt dabei langſam und bedächtig, aber ſtets leicht chokiert,
irgendeinen wundervollen Unſinn. Er verirrt ſich auf die
Renn=
bahn, und wenn ihn dort, obwohl er nicht die gerinaſte Ahnung
von den Geſchehniſſen auf dem grünen Raſen hat, auch die
Finiſh=
begeiſterung des nebenſtehenden Turffreundes packt, dann erreicht
die ſtürmiſche Freude der Zuſchauer einen Höhenunkt. Er
produ=
ziert ſich zum Vergnügen des Publikums als Rätſelrater,
verhin=
derter Zauberkünſtler und Dreſſeur ſeines reizenden „pfeifenden”
Dackels, er erteilt Reiſewinke und er iſt ganz groß als alte
Ham=
burger Theaterabonnentin in „Lohengrin”. Ganz ausgezeichnet
Sophie Lingen als Chanſonſängerin, mimiſch hervorragend
und überhaupt ein Kabinettſtück der Bänkelkunſt das „Lied vom
verſchmähten Mädchen” Liſel Sternard trägt reizend und
gewinnend einige Lieder vor, ſie iſt die „Cognacbohne der
Ben=
dowkiſte”, wie ſich der Anſager Hermann Ladewig ausdrückt.
Ladewig, tatſächlich einer der charmanteſten und netteſten
Con=
ferenciers, die man bislang hören konnte, ſteuert mit einem halb
entſchuldigenden, halb ſelbſtvergnügten Lächeln eine Unzahl guter,
auch weniger bekannter Witze zum Programm bei. Sehr luſtig
und wirkungsvoll ſein „Duett” mit Sophie Lingen. Das B.B.B.=
Ballett tanzt, und man merkt den exakten und beſchwingten
Dar=
bietungen der jungen Mädchen, eine energiſche und gute Schule
(Ballettmeiſter Achim Warden) an. Alles in allem — ein
aus=
geſprochen gelungener und vergnügter Abend im Orpheum. N(
Vereins- und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Frühlingsfeſt! Am Samstag, den 4. Mai 1935, ab 20
Uhr, veranſtaltet die Geſangs= und Muſikabteilung
der Polizeibeamten Darmſtadts. Mitglied des Deutſchen
Sänger=
bundes, in ſämtlichen feſtlich geſchmückten Räumen des Städtiſchen
Scalbaues ein Frühlingsfeſt zugunſten der NSV. wozu
Freunde und Gönner herzlichſt eingeladen ſind. Saalöffnung 19
Uhr. Eintritt 75 Pfg.
Den Mitgliedern der Darmſtädter
Muſikver=
eine wird bekanntgegeben, daß die gemeinſamen Proben für die
Bach=Kantate zur Feſtwoche des Landestheaters am Dienstag,
9. April. in folgenden Räumen ſtattfinden: Für Sopran:
Muſik=
vereinsſaal. — Für Alt: Mozartſaal. — Für Tenor: Chorſaal
des Landestheaters. — Für Baß: Ballettſaal des Landestheaters.
Reichstreubund ehemaliger Berufsſoldaten,
Ortsgruppe Darmſtadt. Hauptkameradſchaftsabend am Mittwoch,
den 10. April, 8 Uhr, in der „Krone” Schuſtergaſſe 18:
Jahres=
bericht, Kaſſenbericht, Saarfahrt. Die Teilnahme wird allen
Kameraden zur Pflicht gemacht.
Bereitſchaftsdienſt des Deutſchen Roten
Kreu=
zes. Heſſiſchen Alice=Frauenvereins, Darmſtadt.
Am nächſten Dienstag. den 9. d. M. abends 8 Uhr beginnt
der von Herrn Dr. Morian geleitete Samariterkurſus im
Real=
gymnaſium. Anmeldungen werden noch von der
Ortsgruppen=
leiterin, Frau Anna Draudt, Theodor=Fritſch=Str. 14, am 8. d. M.,
nachmittags von 6—8 Uhr, entgegengenommen. Unkoſtenbeitrag
2.— Mark.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsgulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichtei:
S. hier. Nach § 18 der Satzung der Ortskrankenkaſſe von 1932
beträgt der Grundlohn für die Stufe II 2 RM. Jedes
Kaſſen=
mitglied wird auf Grund der Anmeldung nach dem darin
an=
gegebenen Arbeitsverdienſt durch den Kaſſenvorſtand
einer Lohnſtufe zugeteilt. Daran können u. E Sonderabmachungen
der Kaſſe gegenüber nichts ändern. Nac § 58 der Satzung
erhält jedes Mitglied unentgeltlich einen Auszug aus derſelben,
ebenſo erhalten dieſen Auszug auf Antrag Arbeitgeber, die (9
Kaſſenmitglieder beſchäftigen. Es wird ſich empfehlen, daß Sie ſich
dieſen Auszug von der Kaſſe beſchaffen.
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bieren wie ebenſo
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Sonntag, 7. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 97 — Seite 5
Darmſtädter Kunſt und bäuerliches Kunſthandwerk
im Heſſiſchen Landesmuſeum.
Am heutigen Sonntag wird eine Ausſtellung Darmſtädter
bildender Künſtler und bodenſtändigen Kunſthandwerks, in den
unteren Räumen des Heſſ. Landesmuſeums eröffnet. Aehnlich wie
bei der Weihnachtsmeſſe der Darmſtädter bildenden Künſtler iſt
hier eine Verkaufs=Ausſtellung aufgebaut und wartet auf Beſucher
und Käufer. Die reichhaltige Schau iſt diesmal von ganz
beſon=
derem Intereſſe weil im Zuſammenwirken Kunſt, Kunſtgewerbe
und bäuerliches Handwerk ſich zuſammengefunden haben.
gemein=
ſam ein Bild von dem künſtleriſchen Schaffen in unſerer
Land=
ſchaft zu geben.
Im Vorderteil der Haupthalle des Landesmuſeums wird eine
Porträtſchau gezeigt. Mit viel Liebe und Mühe iſt dieſe
Bilder=
reihe zuſammengeſtellt. Es waren weite Spannungen künſtleriſcher
Auffaſſungsgeſtaltung zu einem harmoniſchen Ganzen zu formen.
Hier und da ſind auch jetzt noch dieſe Spannungen zu fühlen und
machen dieſe Schau intereſſant. Wir wollen den berufenen
Kunſt=
kritikern an dieſer Stelle nicht vorgreifen und uns lediglich auf
dieſe kurze Berichterſtattung beſchränken.
Im hinteren Teil der Haupthalle ſind Landſchaften und
Pla=
ſtiken ausgeſtellt. Für die Landſchaften gilt das gleiche, was wir
über die Porträt=Ausſtellung ſagten. Auch hier bietet die
Span=
nung zwiſchen den verſchiedenen künſtleriſchen Auffaſſungen und
Techniken viel Intereſſantes und Sehenswertes. Unter den
Pla=
ſtiken ſind Werke von ganz bedeutender Kraft und meiſterlichem
Geſtaltungsvermögen zu verzeichnen.
Der Rahmen der Ausſtellung iſt beſtimmt durch die
Jahres=
zeit als Frühjahrs= und Oſterausſtellung. Die Vereinigung der
Darmſtädter Gartenbaubetriebe und Blumenzüchter hat ſich in
anerkennenswerter Bereitwilligkeit zur Ausſchmückung der
Aus=
ſtellung mit lebenden Blumen zur Verfügung geſtellt und gibt
der Schau damit ein ganz beſonders feſtliches und anziehendes
Geſicht. Die Farben von Blumen und Kunſtwerken wetteifern,
dem Beſucher ihre Schönheit darzubieten.
In einem Nebenraum iſt das Kunſtgewerbe und das
bäuer=
liche Handwerk zur Schau geſtellt. Hier iſt einem kauffreudigen
Publikum Gelegenheit gegeben ſchöne Stickereien.
Handwebe=
reien, Strickarbeiten und andere Textilarbeiten, ausgewählte
kunſtgewerbliche Keramiken und bäuerliche Töpfereiwaren, Baſt= und
Lederarbeiten, ſehr ſchöne kunſtgewerbliche, handgetriebene und
gehämmerte Schmuckſtücke und ſchließlich ſehr ſchöne Erzeugniſſe
der Edelſteinſchleifkunſt aus Idar=Oberſtein zu bewundern. Die in
dieſer Abteilung zuſammengetragene Schau iſt überaus reichhaltig
und bietet dem Beſucher etwas, was ihn anziehen und begeiſtern
kann und in ihm den Wunſch erweckt, es ſelber zu beſitzen, ſein
Heim damit zu ſchmücken, und ſich ſelber an dieſen Dingen zu
er=
freuen. Die Darmſtädter Kunſtgewerblerinnen ſtellen hier
ge=
meinſam aus mit den heſſiſchen Handwebern, den Töpfern aus
Wieſeck, Homberg und Urberach und der Halbedelſteinſchleiferei
aus Idar=Oberſtein.
Die Handwebereien können hier nur in kleinem Umfange
ge=
zeigt werden. Eine reichhaltigere Schau iſt jedoch in dieſen Tagen
und Wochen im Darmſtädter Stadtmuſeum, Pädagogſtraße, zu
ſehen, auf die die kleine Schau im Landesmuſeum nur hinweiſen
möchte.
In Verbindung mit dieſer Ausſtellung zeigt das Heſſiſche
Landesmuſeum eine kleine Auswahl von Porträtzeichnungen des
vorigen Jahrhunderts aus ſeinen eigenen Beſtänden. Wir ſehen
da ſehr feine Zeichnungen von Lucas, Backofen. Seeger, Felſing,
Fohr u. a.
Alle Darmſtädter Volksgenoſſen ſollten in den nächſten Tagen
einmal dieſe Schau der Kunſt und des Kunſthandwerks im Heſſ.
Landesmuſeum Darmſtadt beſuchen und durch Ankauf unſere
Künſtler und Kunſthandwerker in ihrem Kampfe um das tägliche
Brot unterſtützen. Jeder Ankauf in dieſer Ausſtellung iſt ein
praktiſchen Sozialismus und zugleich eine kulturelle Tat. — Die
Porträt=Ausſtellung ſoll Anreiz für die Beſchauer ſein, ſich ſelber
einmal von einem unſerer Darmſtädter Künſtler malen oder
zeich=
nen zu laſſen. Die Preiſe unter den Bildern mögen einen Anhalt
dafür geben, was man für ein Porträt anzulegen haben wird.
Die Schau iſt Sonntags von 10—1 Uhr, wochentags zu den
üblichen Oeffnungszeiten und nachmittags von 3—6 Uhr zum
Be=
ſuch geöffnet.
Darmſtädter Volksgenoſſen. beſucht die Frühjahrs= und Oſter=
Ausſtellung im Heſſ. Landesmuſeum!!!
BoLtn3.
Sihengeblieben!
Ein böſes Wort, ich geb’s zu. Ob es ſich nun um eine
Jung=
frau handelt, die keinen Anſchluß an ein paſſendes mannliches
Gegenſtück fand, oder um einen Schüler, dem die ſo ſehr erſehnte
nächſthöhere Klaſſe vor der Naſe zugeſchlagen wurde — es iſt
immer eine Sache, die ſchwer, ſchwer zu verdauen iſt, und die
ihre Zeit braucht, um zu heilen.
Von der Jungfrau will ich hier nicht reden, denn erſtens
bin ich keine und zweitens habe ich alſo keine Erfahrung in
die=
ſer Sache (und man ſollte grundſätzlich nur von ſolchen Sachen
reden, in denen man Erfahrung hat) Aber bei dem anderen
Thema, dem des ſitzengebliebenen Schülers, oh ja, da kann ich
mitreden. Denn es ſind ja auch ſchon ſehr berühmte Leute in
der Schule ſitzengeblieben.
Ein gewiſſer Herr Burrus z. B. blieb ſeine zeit ſitzen, weil
er als Sekundaner gerade entdeckt hatte, daß zwei blonde Zöpfe
und ein ſo liebes, freundliches, aufmunterndes Lächeln aus
uner=
gründlichen Augen ihn viel, viel mehr anſprachen als
Mathe=
matik und Latein und ähnliche „ſchulige” Angelegenheiten, und
weil er ſich — konnte man’s ihm. dieweil man doch auch ſchon
Schillers „Glocke” durchgenommen hatte, verdenken? — dieſem
neuen Studium, ſo mit ganzer Seele hingab. Wohingegen ſein
Freund Suppke im gleichen Jahre lieber die Klaſſe noch einmal
wiederholte, als daß er auf ſein nicht weniger geliebtes
Fußball=
ſpiel verzichtet hätte, bei dem er da k beſonderer Fähigkeit gerade
zur erſten Mannſchaft aufgerückt war.
Gott ja, das Leben iſt kompliziert. „Man hätte
natür=
lich ” oder „man hatte nicht”, denkt man nachher. Alles gut
und ſchön. Aber wenn Sie heute nach x Jahren die Herren
Bur=
rus und Suppke fragen, ob ſie denn nie bedauert hätten,
glatt=
weg ein Jahr ihres Lebens verloren zu haben, ſo werde die
beiden Ihnen ſagen: Des Lebens? — Sie meinen, der Schule,
Oh doch, damals ſchon, eine Wunde im Lebenskampf, aber die
Zeit, wiſſen Sie die Zeit iſt eine wunderbar wohltuende Salbe.
Und heute — mein Freund Suppke iſt ſo unendlich ſtolz darauf,
daß er ſchon mit 16 Jahren in einer 1. Mannſchaft ſpielen durfte:
das paſſiert nicht jedem, und deshalb erzählt er es auch ſo gern
ſeinen Kindern. Und Herr Burrus ſelbſt .. er hat manches
ver=
geſſen, viel ſogar wahrſcheinlich, was er einmal in der Schule
gelernt hat, aber jene blonden Zöpfe, und jenen lieben,
freund=
lichen, aufmunternden Blick aus den unergründlichen Augen den
wird er nicht vergeſſen — und wenn er 100 Jahre alt werden
ſollte.
Es wäre natürlich ſchöner geweſen, wenn die blonden Zöpfe
und das Latein, wenn die Mathematik und das Fußballſpiel
ſich miteinander vertragen hätten, aber — wie geſagt —, das
Leben iſt mitunter ſehr kompliziert und packt wie eine Zange zu
und läßt uns zappeln, und die anderen wiſſen noch nicht einmal,
weshalb wir ſchreien.
Bekämpfung der Schnakenplage.
E Die wirkſame Bekämpfung der Schnakenplage erfordert,
daß neben dem Ausräuchern der Keller, das bis zum 1. 4. 1935
überall durchgeführt ſein mußte, auch der Schnakenbrut zu Leibe
gegangen wird. Aus dieſem Grunde ſind die
Grundſtückseigen=
tümer, Pächter oder Mieter gehalten, während der Monate April
bis September monatlich mindeſtens einmal die auf
den Grundſtücken befindlichen Abort= und Jauchegruben uſw. mit
einem die Brut vernichtenden Mittel, Saprol, Petroleum oder
dergleichen, zu übergießen. Wo dieſe Maßnahmen nicht
aus=
geführt werden, kann neben der Verhängung einer Geldſtrafe
die Polizei das Erforderliche auf Koſten der Verpflichteten
aus=
führen laſſen.
* Der Botaniſche Garten im April.
Infolge des ſehr milden Wetters erblühten bereits zu
Be=
ginn des Jahres eine Reihe meiſt oſtaſiatiſcher Gewächſe (
Zauber=
nußarten, die dahuriſche Alpenroſe u. a.), deren Blüten dann der
nachfolgenden Kältewelle leider zum Opfer fielen. Nicht viel beſſer
erging es im März den ſpäter erblühten Oſtaſiaten. So vernichtete
unlängſt ein Nachtfroſt von — 7 Grad Celſius trotz angebrachter
Schutzdecke die Blütenpracht von Rhododendron pentaphvllum aus
Japan und Rhododendron oreodoxa aus China. Auch die liebliche
primelgelbe, rotgetuſchte zentralaſiatiſche Tulipa Kaufmanniana
er=
eilte ein gleiches Schickſal, ebenſo die zierliche, tief violettblaue
Zwerg=Zwiebeliris (lris reticulata) vom Kaukaſus
Nichtsdeſtoweniger tritt der Frühling allmählich in ſeine
Rechte, obwohl eben eine leichte Schneedecke dem Garten ein etwas
winterliches Gepräge verleiht.
Manche frühtreibenden Gehölze kleiden ſich bereits in
freu=
diges Grün, die Farbe der Hoffnung Die roſenrote Himalaja=
Primel (Primula rosea) auf ſumpfiger Wieſe am Roßdörfer Tor
beginnt ihre ſo wunderbar leuchtenden roſenroten Blütendolden zu
entfalten. Allabendlich muß ſie gegen Froſtgefahr geſchützt werden,
denn in ihrer Heimat mit kontinentalem Klima ſind alle Aſiaten
keine ſolche Witterungswechſel wie in unſerem ozeaniſchen Klima
gewöhnt. Am Bächlein blüht die heimiſche Schlüſſelblume (Primula
elatior) Waldanemonen ſchmücken die Wieſe. Gartenprimeln in
bunter Fülle beſiedeln ein Beet am Darmbach. Lerchenſporn, Scilla
oder Blauſternarten. Chionodoxa verwandeln ſchattige Raſenplätze
am Teich in einen bunten Teppich. Terrestria sidera — flores.
Bei der Farngruppe blüht und duftet zart Lonicera Purpusii, ein
chineſiſches Gaisblatt. Noch immer bildet die Heide (Erica carnea)
einen roſafarbigen Teppich, einen Anziehungspunkt für Bienen
und Hummeln. Am Dienſtgebäude ſtehen, über und über mit
hell=
gelben Glöckchen beladen, die Scheinhaſeln aus China (Corylopsis
panciflora und C. spicata). Der Froſt der letzten Tage hat ihnen
nichts anhaben können.
In den Warmhäuſern umfängt uns üppiges tropiſches
Wachs=
tum wie in der Heimat. Eine lebendige Illuſtration hierfür ſind
die neu errichteten, mit Epiphyten aller Art von oben bis unten
bekleideten „Epiphytenbäume‟. Es blühen ſchöne Orchideen und
feine Bromeliaceen. In den kalten Abteilungen feſſeln uns ſchöne
Amaryllis zierliche Erica, allerhand Neuholländer, die
wunder=
hübſchen Stammarten unſerer bekannten Alpenveilchen (Cyclawen)
mit roſenroten Blüten. Auch im Kakteenhaus regt ſich neues Leben.
Verſchiedene Kakteen zeigen ſchon Knoſpen, andere blühen bereits:
Echinocactus Haselbergi trägt am Scheitel einen Kranz hochroter
Blüten, während Echinocactus chrysacanthion ſeine goldgelben
Blüten ſtets nur zu wenigen entfaltet. Schönblühende Sukkulenten:
das weiße Sedum bellum die feurigen Echeverien Kalanchoe u. a.
fallen gleichfalls durch intenſive Farbe auf. Eine Ampel mit
Cereus flagelliformis, dem Peitſchenkaktus, hängt im Schmuck
roſa=
farbiger Blüten.
Der Garten iſt geöffnet Werktags von 7 Uhr, Sonntags von
8 Uhr morgens ab bis 5 Uhr abends, die Gewächshäuſer
Diens=
tag, Freitag und Sonntag von 2 bis 4.30 Uhr nachmittags.
Ein=
tritt frei. Die Beſucher werden gebeten, den Garten zu ſchonen die
Raſen nicht zu betreten, keine Blumen zu pflücken, erſt recht keine
Pflanzen auszureißen.
K.
— Mozart=Verein Der Inſtrumentalverein, der über ein
gro=
ßes, von Kapellmeiſter Friedrich Fiſcher vorzüglich geſchultes
Orcheſter verfügt, hat ſich mit dem Mozart=Chor zu einem
Or=
cheſter=Konzert vereint, indem ſich Kapellmeiſter Friedrich
Reh=
bock nach dreißigjähriger Tätigkeit als Dirigent des Mozart=
Vereins verabſchiedet. Wiederholt haben die beiden Vereine in
vergangenen Jahren gemeinſam ausgezeichnete Konzerte gegeben,
und das Zuſammenwirken der beiden am nächſten Mittwoch in
Werken von Beethoven, Mozart und dem weniger bekannten. aber
dem Echten. Einfachen und Volkstümlichen zugewandten
Tau=
ber wird wieder einen hohen Genuß bieten, zumal unter der
Stabführung Rehbocks.
Befreiung von Rundfunkgebühren. Die Anträge auf
Vor=
ſchläge zur Befreiung von der Rundfunkgebühr ſind ab Montag,
den 8. April 1935 bei dem Städtiſchen Wohlfahrts= und
Jugend=
amt. Darmſtadt, Steubenplatz 13. Zimmer 43, ſchriftlich
ein=
zureichen.
NEUERBUR
OODPPRTTVA
A.
4 1 19
Sſit Goldmundſtück,
GÜrDENRING, die neue 4 Pfennis Zisarette von
Haus Neuerburg,ist nicht zuletzt für die 53 Oennig
Raucher geschaffen. Swar kostet sie den Bruchteil
eines Pfennigs mehr aber es lohnt sich, diesen kleinen
Mehrpreis anzulegen. Oenn dafür erhalten Sie eine
besonders ausgesuchte Oacedonen-cischung,
verschlossen durch unsere neue Tropen-Packung,
welche die Zigarette vollkommen Frisch erhält?
Waus Slouorburt ”
B-R C
Seite 6 — Nr. 97
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 7. April 1935
Die deutſcheArbeitsfront
Der Kreiswalter,
Ortswarte!! Betriebswarte!!
Montag, den 8. d. M.. abends 7.30 Uhr. findet in Darmſtadt,
„Haus der Arbeit”, eine Amtswartetagung ſtatt. Zu dieſer
Amts=
wartetagung wird der Gauwart. Gauamtsleiter Pg. v. Rekowſki.
rwartet. Das Erſcheinen ſämtlicher Orts= und Betriebswarte iſt
daher unumgänglich notwendig. Nur dringende Entſchuldigungen
(nur ſchriftlich!!) können berückſichtigt werden. Anzug: Uniform
bzw. Arbeitsfront=Anzug.
kleinlichen Fragen müſſen fallen, in gemeinſamer Arbeit müſſen
wir zuſammenſtehen. Heil Hitler! Lebhafter Beifall dankte dem
Referenten.
Der Ortsgruppenleiter dankte Pg. Kern nochmals und ſchloß
den Betriebsappell nach einem dreifachen Sieg=Heil dem Führer
und nach dem Geſang der deutſchen Lieder. Unter den ſchneidigen
Klängen der HJ.=Kapelle erfolgte der Ein= und Ausmarſch der
Fahnenabordnungen.
Zu den Vertrauensratswahlen.
Kundgebung der Orksgruppe Rheinkor
im Städt. Saalbau.
Im ſehr gut beſetzten Saalbau fand vorgeſtern abend die von der
Ortsgruppe Rheintor veranſtaltete Kundgebung anläßlich der
Ver=
rauensratswahlen 1935 ſtatt. Bis zu Beginn ſpielte die Kapelle
ſes Poſtamts I flotte Weiſen. Nach dem Einmarſch der
Betriebs=
zellenfahnen eröffnete Ortsgruppenwalter Pg. Horn die
Kund=
gebung mit einem Hinweis auf die ſtattfindenden
Vertrauensrats=
wahlen und einem Bekenntnis zum Führer. Anſchließend ſprach
Kreiswalter Pg. Zachow.
In markanten Worten charakteriſierte der Redner das
Ver=
hältnis vom früheren Betriebsrat zum heutigen Vertrauensrat, um
dann unter Zugrundelegung des Geſetzes zum Schutze der
nationa=
len Arbeit die Bedeutung des Vertrauensrates im
nationalſozia=
liſtiſchen Reich herauszuſtellen. Pg. Zachow ſchilderte dann
ein=
gehend die Bedingungen, die ein Vertrauensratsmitglied zu
er=
füllen habe, daß nur das Wohl des Betriebes, und ſomit das Wohl
des ganzen Volkes maßgebend ſeien, um eine Betriebs= und
zu=
gleich Leiſtungsgemeinſchaft aufzubauen. Redner zog Vergleiche
mit der Familie als Keimzelle des Volkes und des Betriebes als
Keimzelle der Wirtſchaft. Er warnte davor, bei der Wahl des
Gefolgſchaftsmitgliedes zu Vertrauensmännern perſönliche
Klein=
lichkeiten mitſprechen zu laſſen. Mit den deutſchen Liedern und
einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer und Volkskanzler ſchloß
Ortsgruppenwalter Pg. Horn die Kundgebung.
Bekriebsappell der Orksgruppe Mitte.
Die Ortsgruppe Mitte traf ſich vorgeſtern abend in der
Woogs=
kurnhalle zu einem Betriebsappell, anläßlich der bevorſtehenden
Vertrauensratswahlen. Der ſchlicht geſchmückte Saal war dicht
be=
ſetzt, von der Bühne grüßte das Bild des Führers.
Ortsgruppenleiter Muth begrüßte die Arbeitskameraden
herzlich und gab kurz ein Bild von der Bedeutung der
bevorſtehen=
den Vertrauensratswahlen; Betriebsführer und Gefolgſchaft
müſ=
ſen Hand in Hand arbeiten und bedenken, daß die
Betriebsgemein=
ſchaft auf gemeinſamer Grundlage aufgebaut ſein muß.
Pg. Kern
ſprach dann eingehend über das Weſen des Vertrauensrates, der
nicht etwa eine Fortſetzung des früheren Betriebsrates iſt. Er gab
im weiteren Verlauf einen klaren Rückblick auf das, was war,
wo=
bei er ſcharf den inneren Wirrwarr und die Zerriſſenheit in
Deutſchland zeichnete. Die Uneinheitlichkeit des politiſchen
Wil=
lens wurde erſt nach der Machtergreifung durch den
Nationalſozia=
lismus beſeitigt. — Die Heimat des Einzelnen iſt die Familie,
das Volk. Die Vertrauensratswahlen finden innerhalb der
Be=
triebe ſtatt, um zu beweiſen, daß die Betriebsgemeinſchaft in der
Tat die Zelle der großen Gemeinſchaft geworden iſt. In der
Ver=
trauensratswahl, auf die die ganze Welt ſieht, muß ſich der
einheit=
liche Wille des ganzen Volkes ausdrücken. Dem Vertrauensrat,
der vom Betriebsführer vorgeſchlagen, vom Betriebszellenobmann
beſtätigt wird und dem die Gefolgſchaft ſein Vertrauen ausdrückt,
muß auch die Möglichkeit poſitiver Arbeit gegeben werden. Alle
In unſerem geſtrigen Bericht über die Kundgebung der
Orts=
gruppe Maintor in der Feſthalle, in der Gaupropagandaleiter Pg.
Müller=Scheld ſprach, unterlief im vorletzten Satz des erſten
Ab=
ſatzes ein ſinnſtörender Fehler. Der Satz muß richtig lauten: „Vor
uns liegen noch viele Hinderniſſe, und, daß ſie hinter uns
ge=
bracht werden hängt nicht von dem guten Willen des Führers
und der NSDAP. allein ab, ſondern von dem Vertrauen aller
Volksgenoſſen.”
Ein Work zu den Berkrauensrakswahlen
Früher gegeneinander, heute miteinander, füreinander!
Der Betrieb teilt ſich nicht in „Mein” und „Dein”,
ſondern er bildet ein „Wir”!
Deutſche Arbeitsfront. Amt für Berufserziehung.
Die Berufsgruppe der Werkmeiſter beginnt am Dienstag,
dem 9. April, 20 Uhr, mit einem Vorbereitungskurſus zur
Mei=
ſterprüfung für Fahrzeugmechaniker im Einvernehmen mit der
Mechaniker=Innung, Kreis Darmſtadt.
Der Unterricht findet ſtatt in den Arbeitsräumen des Amtes
für Berufserziehung, Darmſtadt, Rheinſtraße 14, II. (Eingang
Grafenſtraße), Zimmer 4.
Die Mechaniker=Innung Darmſtadt fordert alle
Berufskame=
raden, welche ſich zur Meiſterprüfung vorbereiten wollen, auf, ſich
an dieſem Kurſus des Amtes für Berufserziehung zu beteiligen.
Anmeldungen nimmt auch bereits am Montag, dem 8. April,
das Amt für Berufserziehung, Rheinſtraße 35, I., Zimmer 7
zwi=
ſchen 11—1 Uhr entgegen. Näheres wird bei Beginn des Kurſus
am 9. April noch bekanntgegeben.
N5. Gemeinſchaft „Kraff durch Freude‟
Kreis Darmſtadt.
Schumann=Theater=Vorſtellung am 13. April d. J., abends
20 Uhr. im Saalbau. Jeder beſorge ſich rechtzeitig ſeine Karten
bei der Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19, oder bei ſeinem
Orts=
oder Betriebswart. Der Andrang wird ſehr ſtark werden! —
Siehe auch die Hinweiſe im lokalen Teil des Blattes. Keiner
fehle am Samstag, dem 13. 4. 35. im Saalbau!
Ortsgruppe Schloßgarten! Die Schumann=Theaterkarten ſind
von den Mitgliedern der OG. Schloßgarten in den durch
Rund=
ſchreiben bekannt gegebenen 10 Geſchäften erhältlich. — Bei
die=
ſer Gelegenheit machen wir darauf aufmerkſam, daß ſich das OG.=
Büro ab Dienstag, den 9. d. M.. im Hauſe. Gardiſtenſtraße 4‟
befindet. Dienſtſtunden täglich von 18—20 Uhr,
*
Es iſt geplant, am Donnerstag, dem 11 d. M., im Union=
Theater den Reichsparteitag=Film „Triumpb des
Wil=
lens” für Kraft durch Freude laufen zu laſſen.
Vorausſicht=
licher Eintrittspreis 50 Pf. Umgehende Kartenbeſtellung bei den
Orts= und Betriebswarten iſt erforderlich.
Aus der Houp.
dee Ponservericht.
Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Arheilgen.
Am Montag, den 8. April, abends pünktlich 8 Uhr, findet im
Gaſthaus „Zur Sonne” General=Mitglieder=Appell ſtatt, daran
anſchließend um 8,30 Uhr Schulungsabend für alle Parteigenoſſen.
Es ſpricht Pg. Becker, Darmſtadt. An dieſem Vortrag können die
Untergliederungen ſowie Gäſte und Intereſſenten teilnehmen.
NS.=Frauenſchaft, Kreis Darmſtadt.
Vom 7. April bis 27. April 1935 finden in ſämtlichen
Orts=
gruppen der NS.=Frauenſchaft keine Heimabende ſtatt. Das
Ein=
kaſſieren der Beiträge und die Arbeit für die NSV. gehen
ſelbſt=
verſtändlich weiter.
Wir machen nochmals auf die Nähſtube der NS.=Frauenſchaft.
Rheinſtraße 48, aufmerkſam und bitten um regere Beteiligung.
SA.=Sportabzeichen!
Sonntag, den 7. April 1935. 7.45 Uhr: Stadion Böllenfalltor.
Sportverein 1898: Abnahme Gruppe 1 — Leibesübungen.
Die Termine für Gruppe 2 und 3 werden an gleicher Stelle
rechtzeitig bekanntgegeben.
Hitler=Jugend. Bann 115 „Peter Frieß”, Feldſcher=Kerntruppe.
Die Feldſcher=Kerntruppe kann noch eine beſchränkte Anzahl
beſonders zuverläſſiger und tauglicher Jungen aufnehmen.
Aus=
kunft und Meldungen im Heim der F.=K., Zeughausſtr. 2.
Diens=
tag und Donnerstag, 20—20,15 Uhr und im Bannbaus
Wey=
prechtſtraße 6. Zimmer der Abt. 5: Mittwoch und Freitag von 18
bis 18,30 Uhr. Diejenigen Jungvolkiungen, die Oſtern in die HJ.
überwieſen werden und an der Feldſcher=Kerntruppe Intereſſe
haben, melden ſich bis ſpäteſtens zum 18. April d. J.
Reichsluftſchutbund, Ortsgruppe Darmſtadk.
Wochendienſtplan.
Untergruppe IIa (Mühlum): Mittwoch dem 10. April,
Block=
warte=Verſammlung einſchließl. Stellvertreter. Ort: Schuls
Felſenkeller, Dieburger Straße; Zeit: 20 Uhr 30.
Untergruppe IIIb (Mahr): Donnerstag den 11. April,
Blockwarte= und Luftſchutzhauswarte=Verſammlung einſchl.
Stellvertreter. Ort: Reſtauration Zur Eiſenbahn,
Neckar=
ſtraße. Zeit: 20 Uhr.
Untergruppe Vb (Maurer): Montag, dem 8. April:
Block=
warte=Verſammlung einſchl. Stellvertreter. Ort:
Reſtau=
ration Böhm, Beſſunger Straße 39; Zeit: 20 Uhr.
Untergruppe Ve (Flach): Dienstag, dem 9. April: Blockwarte=
und Luftſchutzhauswarte=Verſammlung einſchl
Stellvertre=
ter. Ort: „Zur Kanone‟. Heidelberger Straße. Zeit:
20 Uhr.
Der Ortsgruppenführer.
J. A. (gez.): Dr. Scriba.
Vom Landesverband des Sparerbundes E. V. wird uns
ge=
ſchrieben: Betr. Rheiniſche Hypothekenbank
Mann=
heim — Pfandbriefaufwertung. Die
Reichsaufſichts=
behörde für private Hypothekenbanken hat auf die Eingabe des
Sparerbundes wegen weiterer Aufklärungen der
Aufwertungs=
gewinne der Hypothekenbanken den Sparerbund zunächſt unter
Bezug auf Art. 60 der Deff. V. vom November 1925 an die
Hypo=
thekenbanken unmittelbar verwieſen zwecks Erlangung weiterer
Auskünfte. Der Sparerbund hat daraus die Folgerungen gezogen.
Zum erſten Male am 28. März 1935 hat der Sparerbund,
vertre=
ten durch Rechtsanwalt und Notar W. Tormann. Berlin, und
Oberleutnant a. D. Steffen, Heidelberg, an der
Generalver=
ſammlung der Rheiniſchen Hypothekenbank in Mannheim
teilge=
nommen. Der genaue Wortlaut der Ausführungen der beiden
Sparerbundvertreter wird in der am 6. d. M. erſcheinenden
Num=
mer der „Deutſchen Sparerzeitung” veröffentlicht. Weitere
Gene=
ralverſammlungen werden noch beſucht. Wir hoffen, dadurch zu
er=
reichen, daß die Verhältniſſe der Pfandbriefaufwertung,
insbeſon=
der aber die unverhältnismäßigen Gewinne der
Hypothekenbanken hieraus endlich in weiteren Kreiſen
be=
kannt werden.
Ein ſchwerer Verkehrsunfall.
Am 6. 4. 35. gegen 13.20 Uhr, ereignete ſich auf der
Provin=
zialſtraße Darmſtadt—Griesheim, unweit der Reichsautobahn, ein
ſchwerer Verkehrsunfall.
Ein Omnibus des Fuhrunternehmers Martin Hain aus
Ur=
berach befand ſich auf dem Wege nach Rüſſelsheim. um
Opelarbei=
ter abzuholen. An der beſagten Stelle fuhren mehrere Radfahrer
nebeneinander vor ihm her. Als der Kraftfahrer überholen wollte,
fuhr plötzlich eine Radfahrerin nach links, um vor dem Omnibus
die Fahrbahn noch zu überqueren. Hierbei wurde ſie von dem
Fahrzeug erfaßt. Der Führer des Kraftwagens, der den Unfall
zu vermeiden ſuchte, ſteuerte ſein Fahrzeug nach rechts und erfaßte
hierbei noch einen Radfahrer, der ebenfalls verletzt wurde. Die
beiden ſchwerverletzten Perſonen wurden nach dem
Stadtkranken=
haus verbracht. Die Schuldfrage bedarf noch der Aufklärung.
Es wird an dieſer Stelle immer wieder darauf hingewieſen,
daß Radfahrer nicht nebeneinander ſondern hintereinander zu
fahren haben. Bei Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften
brin=
gen ſie nicht nur ſich ſelbſt, ſondern auch ihre Mitmenſchen in
Gefahr.
Schwerer Verkehrsunfall auf dem Wilhelminenplatz. Am
5. April 1935, gegen 22 Uhr, ereignete ſich vor dem Neuen Palais
wieder ein ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem zwei Inſaſſen eines
Perſonenkraftwagens verletzt wurden. Entgegen den geſetzlichen
Beſtimmungen überholte der Führer eines Kraftwagens den vor
ihm fahrenden PKW. mit dem pol. Kennzeichen IT 12822.
Hier=
durch ſtreiften ſich beide Fahrzeuge. Der Frankfurter Wagen wurde
zur linken Seite der Fahrbahn gedrückt und fuhr gegen einen
Baum. Der Führer der den Unfall verſchuldete, ergriff die Flucht.
Das Kennzeichen ſeines Kraftwagens konnte jedoch feſtgeſtellt und
der Führer ermittelt werden.
Diebſtähle in Darmſtadt. In der Zeit vom 11. bis 17. 3. 35
wurde aus einem PKW., der tagsüber vor dem Hauſe
Heidelber=
gerſtraße 89 ſtand, ein Photoapparat, Marke „Ernemann”,
Bild=
größe 2,2 mal 3.3 cm. entwendet. Der Apparat iſt mit rotem Leder
überzogen und befand ſich in einer braunen Ledertaſche. Wer hat
bezüglich des Diebſtahls Beobachtungen gemacht? Wem wurde ein
ſolcher Apparat evtl. zum Kauf angeboten? — In der Nacht vom
30. auf 31. 3. 35 wurde von dem Schaufenſter eines
Wollwaren=
geſchäfts in der Ernſt=Ludwig=Straße ein mit Karabinerhaken
be=
feſtigtes Schaufenſtertuch entwendet. Das Tuch iſt aus ſtarkem
grauleinenen Stoff gefertigt. iſt 2½ Meter lang und 0.75 Meter
breit. Da das Schaufenſtertuch in einer angemeſſenen Höhe
ange=
bracht und außerordentlich ſtark befeſtigt war, dürfte ſich die
Ent=
wendung nicht lautlos vollzogen haben. Wer kann über die
Per=
ſon des Täters Angaben machen? — Im Februar d. I wurde aus
einem Garten Ecke Peter=Fries= und Paul=Wagner=Straße eine
gut erhaltene Stehleiter geſtohlen. Die Leiter iſt 2½ Meter hoh,
doppelſeitig und hat einen rotbraunen Anſtrich. Bei wem wurde
in der letzten Zeit eine derartige Leiter geſehen, die vorher nicht
im Beſitz der fragl. Perſon war? Sachdienliche Mitteilungen
wer=
den auf Zimmer 26 des Landeskriminalpolizeiamts Darmſtadt,
Hügelſtraße 31/33. entgegengenommen. Auf Wunſch wird in allen
Fällen Vertraulichkeit zugeſichert.
Wer kann Angaben machen? In der Nacht zum 30. 4. 35
wur=
den an dem Zigarrengeſchäft, Ecke Wittmann= und Karlsſtraße,
die beiden Sonnendächer heruntergelaſſen und das Geſtänge
er=
beblich beſchädigt. Sachdienliche Mitteilungen ſind an das
Landes=
kriminalpolizeiamt. Hügelſtraße 31—33. Zimmer 29a, zu richten.
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Der heutigen Stadtauflage liegt ein Proſpekt „Seife vor
Verluſt bewahren” bei, worauf an dieſer Stelle
aufmerk=
ſam gemacht wird.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 5. April. Deutſche Arbeitsfronk.
Ueber die bevorſtehenden Vertrauensratswahlen, verbreitete ſich
Kreiswalter Pg. Zachow in einer Betriebsverſammlung des
Bahnbetriebswerks Kranichſtein nebſt Bahnhof Kranichſtein. Der
Redner ging zunächſt auf das Geſetz zur Ordnung der nationalen
Arbeit näher ein und ſtellte die Abſicht des Geſetzgebers in bezug
auf das Aufgabengebiet der Vertrauensräte in den Vordergrund.
Ausführlich behandelte der Redner die Aufgaben des
Vertrauens=
rates. Im Anſchluß an die Anſprache des Kreiswalters ſprach
kurz Betriebszellenobmann Willi Becker.
Er. Wixhauſen, 6. April. Entlaſſungsfeier. Die
Ent=
laſſung der zu Oſtern von der hieſigen Schule abgehenden
Schülerinnen und Schüler wurde mit einer ſchlichten Feier im
„Kronenſaale” begangen. Das abwechſlungsreiche Programm
wurde ausſchließlich von den beiden erſten Klaſſen in
anſprechen=
der Weiſe beſtritten. Ein kleines Orcheſter unter Leitung von
Herrn Lehrer Knobloch erfreute die zahlreichen Anweſenden
durch die vorzügliche Wiedergabe der einzelnen Muſikſtücke. In
den Vorträgen des gemiſchten Schüler=Chors ſowie in den
Ge=
dichten und Mundartdichtungen wurde Volkstum und Heimat
verherrlicht — ein Treuebekenntnis zum neuen Deutſchland. Die
beiden Reigen von Schülerinnen fanden beſonderen Anklang und
mußten wiederholt werden. Im Mittelpunkt des Abends ſtand
die Anſprache von Herrn Rektor Krausmüller. Mit ernſten
Worten zeichnete Herr Krausmüller einen Lebensweg der zur
Entlaſſung Kommenden, vom Schulanfang bis zu dem Tag, an
dem die Lehrerſchaft das ihnen anvertraute Gut in die Hände der
Eltern zurückgibt. Mit Mahnworten für den ferneren Lebensweg
und zur Treue zum neuen Deutſchland ſchloß Redner ſeine
Aus=
führungen. Ein Schüler ſtattete den Lehrern im Namen ſeiner
Kameradinnen und Kameraden den Dank für das in der Schule
empfangene Rüſtzeug ab und gelobte, dieſes im Sinne des
Füh=
rers im weiteren Leben anzuwenden. Der Abend vermittelte
den zahlreich anweſenden Eltern einen lebendigen Eindruck von
dem heutigen Geiſt in der Schule.
Griesheim, 6. April. Eröffnungsſchießen mit
Preisverteilung. Die Kleinkaliberſchützenabteilung der
Krieger= und Soldatenkameradſchaft Griesheim hält am Sonntag,
den 7. April d. J., anläßlich des jetzt wieder regelmäßig
ſtattfin=
denden Kleinkaliberſchießens ein Eröffnungsſchießen mit
Preis=
verteilung ab.
Traiſa, 6. April. Obſt= und Gartenbauverein.
Mit=
glied Lehrer Brunner ſpricht in der am Montag, den 8. d.M., im
Vereinslokal „Heſſiſcher Hof” (Ph. Walter) ſtattfindenden
Monats=
verſammlung über „Vererbungen in der Pflanzenwelt”,
f. Roßdorf, 6. April. Schulentlaſſungsfeier. Die
Entlaſſung der zu Oſtern abgehenden Schülerinnen und Schüler
wurde im Saale „Zum Darmſtädter Hof” mit einer ſchlichten
Feier begangen, die ausſchließlich von den Kindern beſtritten
wurde. Das Programm war in verſchiedene Teile gegliedert und
bot reichlich Gelegenheit, die Fertigkeiten der Kinder zu zeigen.
Es war eine Freude, den durchweg auf angehender künſtleriſcher
Leiſtung ſtehenden Vorträgen zu folgen. Die zahlreich erſchienene
Zuhörerſchaft ſpendete reichen Beifall. Rektor Hangen ſprach von
dem Sinn und der Aufgabe der Schule an dieſem Tage, da die
Lehrerſchaft das ihr anvertraute Pfand wieder in die Hand der
Eltern zurückgebe
* Grube Meſſel, 6. April. Herr Förſter Jakob May auf
Forſthaus Markhaus hat am 1. April ſeine ſeitherige Stellung
als Förſter am hieſigen Platze, welche er faſ 25 Jahre inne hatte,
mit einem neuen Wirkungskreis auf Forſthaus Tempelſee des
Forſtamts Iſenburg vertauſcht. Herr May iſt eine in
Jäger=
kreiſen ſehr bekannte und beliebte Perſönlichkeit. Ein erſtklaſſiges
Schütze und Jäger, treuer Heger des Waldes und Wildes, zähre
er zu den Beſten der „Grünen Gilde”. Manche Auszeichnung, ſo
der Ehrenhirſchfänger und das Goldene Ehrenzeichen wurden ihm
für ſein tapferes und energiſches Verhalten gegenüber
Wild=
dieben und Holzfrevlern verliehen. Herr May verſah gleichzeitig
das verantwortungsvolle Amt eines Polizeikommiſſars der
Grube Meſſel. Möge es Herrn May noch lange vergönnt ſein,
ſeinen geliebten Beruf zum Wohle des Waldes und Wildes in
gleicher Rüſtigkeit auszuüben.
Fb. Groß=Zimmern, 5. April. Elternabend. Im „
Kaiſer=
ſaal” fand der zweite Elternabend ſtatt, von den oberen Klaſſen
der Volksſchule, verbunden mit einer Schulentlaſſungsfeier. Der
erſte Teil des reichhaltigen Programms beſtand aus Darbietungen
vaterländiſchen Inhalts, wovon insbeſondere die von den Schülern
der Klaſſe la aufgeführte Rütliſzene aus „Wilhelm Tell”
ein=
drucksvoll wirkte. Nicht minder ſchön in ihrer Art waren die
zum Vortrag gebrachten Lieder. Sprechchöre, Gedichte, Spiel und
der Klaviervortrag Egmonts=Ouvertüre, geſpielt von den beiden
Lehrern Fernges und Hunecke, die allſeitigen Beifall fanden. Nach
der Pauſe begann der zweite Teil des Abends mit einem flotten
Mundharmonikaſpiel, das alte Volksliedweiſen erklingen ließ, die
weiteren Folgen des Programms beſtanden aus turnſportlichen
Vorführungen, Liedern, Reigen und Spielen heiteren Inhalts. Am
Schluſſe hielt Rektor Arras eine kernige Anſprache und ermahnte
insbeſondere die aus der Schule kommenden Schüler und
Schüle=
rinnen an ihre bevorſtehenden Pflichten und Aufgaben.
k. Dieburg, 5. April. Reichsnährſtand=
Verſamm=
lung. Herr Veterinärarzt Dr. Fiſcher hielt einen Vortrag
über die vier hauptſächlichſten und gefährlichſten Krankheiten
des Rindes und ihre Einwirkungen auf Fortpflanzung, Milch und
Fleiſch. Den Landwirten wurde dringend empfohlen, bei
Krank=
heiten ihres Viehes ſofort einen Tierarzt zuzuziehen und die
ge=
gebenen Mittel auch anzuwenden, um eine Weiterverbeitung auf
andere Ställe zu verhüten. Aus ſeinen Erfahrungen als
Schlacht=
hausarzt wies Redner auf die großen Schäden hin, die den
Land=
wirten durch dieſe Krankheiten entſtehen, ſo daß die Regierung
ſich veranlaßt ſah, geſetzliche Maßnahmen (Anzeigepflicht)
anzu=
ordnen. Eine rege Ausſprache über das Gehörte zeigte den feſten
Willen der gutbeſuchten Verſammlung, die Mahnungen auch in
die Tat umzuſetzen.
r. Babenhauſen, 6. April. Ihren 87. Geburtstag. begeht
kommenden Dienstag unſere Mitbürgerin, Frau A. Schöberl,
die Mutter des Herrn Baurats Schöberl. Im Beſitze eines reichen
Gemütslebens, einer bis in ihr hohes Alter gebliebenen rüſtigen
Schaffenskraft gepaart mit einer beneidenswert köſtlichen und
geiſtigen Friſche, erfreut ſie ſich bei der ganzen Bevölkerung einer
großen Beliebtheit. Sie tut Gutes, wo ſie nur kann, und iſt ſeit
jeher dem evangel Frauenverein und vor allem der
Kleinkinder=
ſchule eine große Wohltäterin. Die herzlichſten Glückwünſche ſind
der Jubilarin gewiß. — Ihr goldenes Hochzeitsfeſt
be=
gehen am morgigen Sonntag in körperlicher und geiſtiger Friſche
die Eheleute Rauch von hier.
Fd. Lengfeld, 5. April. Verſammlung der NSDAP.
Der Ortsgruppenwalter der NSV., Lehrer Nibel, eröffnete den
Abend mit einem Hinweis auf den Exiſtenzkampf des deutſchen
Volkes und erbrachte den Nachweis, daß unſere Volksernährung
durch den Einfluß tieriſcher und krankhafter Schäden, einen
ſchwe=
ren Verluſt am Volksvermögen erleiden, könne, was durch
Auf=
klärung im Rahmen der Schädlingsbekämpfung verhütet werden
ſoll. Der Lichtbildervortrag brachte eine Darſtellung über die
ver=
heerende Vernichtung eines unſerer wichtigſten Nahrungsmittel,
der Kartoffel, und entſprechende Verhütungsmaßnahmen.
Anſchlie=
ßend kennzeichnete der Kreisleiter in längeren Ausführungen die
aufonfernde Arbeit der deutſchen Reichsregierung, insbeſondere
die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Der
Ortsgruppen=
leiter dankte dem Referenten und wies auf den Gauparteitag in
Darmſtadt hin.
Am Biebesheim, 6. April. Gemeinderatsſitzung. Es
wird feſtgeſtellt, daß der diesjährige Voranſchlag mit einer Summe
von 129 374 Mk. in der Einnahme und Ausgabe abſchließt,
wäh=
rend dagegen die nunmehr vorgenommene endgültige Abrechnung
des verfloſſenen Geſchäftsjahres eine Mehrausgabe von 5000 Mk.
ausweiſt. Die Mehrausgabe reſultiert jedoch daraus, daß im
vori=
gen Jahre noch ein Ausgaben=Saldo von 13 000 Mk. übernommen
werden mußte, der bis auf 5000 Mk. verringert werden konnte.
Dieſer Betrag wird im laufenden Jahr abgeſtoßen und iſt dies in
dem ſich ausgleichenden Voranſchlag bereits entſprechend
berück=
ſichtigt. — Die Sondergebäudeſteuer ſoll gemäß den ſtaatlichen
Sätzen um 25 Prozent ermäßigt werden, wobei zu berückſichtigen
iſt, daß die anderen Steuern dadurch keinerlei Erhöhung erfahren.
vielmehr zu den ſeitherigen Sätzen weitererhoben werden. Der
Voranſchlag wurde angenommen. Der Gemeinderat beſchließt, eine
Filialſteuer von 200 Prozent für das Jahr 1936 zu erbeben.
D Biblis, 6. Avril. Durch die Umleitung im Ried, da die
Bergſtraße zurzeit für große Laſtzüge geſperrt iſt, ſind die Straßen
der Riedorte außergewöhnlich ſtark belebt. Die Landſtraße
zwi=
ſchen Bobſtadt und Bürſtadt, eine der erſten Kleinnflaſterſtraßen
des Rieds, erweiſt ſich als zu ſchmal und wird demgemäß in
aller=
nächſter Zeit ermeitert werden. Pflaſtermaterial zur Erweiterung
und damit zur Vervollſtändigung der geſamten Ried=Landſtraße
von Darmſtadt bis Mannheim oder Worms iſt bereits angefahren
worden.
Sondertagung der
Die Reihe der
eröfntete die Tngun
Iyen Apparates de
Rmückten Saalbau.
merkſamkeit folgten
Führer und Ortsfa
Der Kreisleiter
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 7. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 97 — Seite 7.
Kundgebung der Kreisbauernſchaft Starkenburg=Nord.
Eindringliche Aufklärung über die Bedeukung der Erzeugungsſchlacht. — Sonderkagungen für einzelne Sachgebiefe.
HeNichtang Haelonanfoziättftiſcher Agealpoliift.
Der Ausdruck bäuerlichen Willens.
in
m
* In den vergangenen Monaten nahmen Zehntauſende
echen=
Bauern des Rhein=Main=Gebietes an den in allen
Kreisbauern=
ſhaften Heſſen=Naſſaus abgehaltenen Großkundgebungen, die
PSartei und Reichsnährſtand gemeinſam veranſtalteten, teil. In
dieſen Kundgebungen, durch die alle Bauern. Bäuerinnen,
Land=
zugend und ſtädtiſche Kreiſe in allen Teilen unſeres Gebietes
er=
inßt wurden, wurde die eindringliche Aufklärungsarheit der
Win=
termonate für die Erzeugungsſchlacht abgeſchloſſen. Dieſer
Winterfeldzug hat als Ziel und Ergebnis der Erzeugungsſchlacht
taund
die Nahrungsfreiheit und damit die Vorausſetzung für die
poli=
einſten
ſche Freiheit des deutſchen Volkes. Den Sieg wird das deutſche
zur
Pauerntum erringen. In den geſtrigen Sonderkundgebungen
ag, an
wurde nochmals klar das Ziel der Erzeugungsſchlacht umriſſen,
die Hände der die Fronten klargeſtellt und den Bauern die Wege und ihre
Ge=
ren Lebensweg /lgebenheiten zur Erkämpfung des Sieges gezeigt.
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Eindruck von
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vergönnt ſein,
und Wildes in
gen ſprach von
Tage, da die
die Hund den
Der Bauer iſt Fronkkämpfer zur Erhallung
und GHänfſchauf der Madek.
Sondertagung der Ortsbauernführer und des agrarpolitiſchen
Apparates.
Die Reihe der bedeutſamen Vormitt gs=Sonderkundgebungen
eröffnete die Tagung der Ortsbauernführer und des
agrarpoliti=
ſchen Apparates des Kreiſes Starkenburg=Nord im feſtlich
ge=
ſcmückten Saalbau. Mit großem Intereſſe und geſpannter
Auf=
m erkſamkeit folgten die zu Hunderten erſchienenen
Ortsbauern=
führer und Ortsfachberater den Ausführungen der Redner.
Der Kreisleiter der NSDAP. Oberbürgermeiſter
Wam=
iiboldt, betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache, daß im Gegenſatz
zr dem liberaliſtiſch=kapitaliſtiſchen Syſtem der Vergangenheit die
Erkenntniſſe von Blut und Boden den Beginn einer Zeitwende
inn deutſchen Volk bedeuten. Nicht Geld oder Materie oder
Ma=
ſchine ſtelle der Nationalſozialismus in den Vordergrund, ſondern
den deutſchen Menſchen und das deutſche Volk in ſeiner raſſiſchen
und arteigenen Gebundenheit. Deshalb müſſe der Bauer als
un=
verſiegbare Quelle des deutſchen Volkstums erhalten bleiben und
ſtäne ſchwere Arbeit zur Erhaltung des Volkes anerkannt und
ge=
wertet werden. In dieſem Sinne ſeien.
die Angehörigen des Reichsnährſtandes die Frontkämpfer
für die Erhaltung und Entwicklung der Nation, und darauf
könnten ſie ſtolz ſeins
Landesbauernführer Dr. Wagner, von lebhaftem Beifall
begrüßt, gab in ſeiner Rede den anweſenden Bauernführern den
Geiſt mit auf den Weg, von dem aus ſie alle ihre Entſcheidungen
zu fällen haben: Nämlich den Grundgedanken des
Nationalſozia=
iismus. Von ihm aus müſſe jeder ſich innerlich mit dem Problem
iü des Führertums auseinanderſetzen, das ſich nicht in der
Ernen=
nang und der Diſziplin der Gefolgſchaft erſchöpft, ſondern in der
ſtändigen und verantwortungsbewußten Arbeit an ſich ſelbſt.
Während es Aufgabe der Ortsbauernführer iſt. die Erforderniſſe
ar ſachlichen Arbeit des Reichsnährſtandes den Dorfgenoſſen
uhezubringen, iſt es Sache der L.O.F., ihre Bauern die Geſetze
oes Blutes erkennen zu laſſen, die der Erhaltung und Vergröße=
Uru.ng des Volkes dienen, und ſo den Nationalſozialismus als
an=
gewandte Raſſenkunde in Erſcheinung treten laſſen. Denn wenn
dus Volk in Verkennung ſeiner Wichtigkeit ſtändig in ſeinem
Be=
ſtrnd zurückgeht, haben alle anderen Ziele und Arbeit keinen
Aweck. Dieſer Dienſt am Volke iſt für uns nationalſozialiſtiſche
Wenſchen der größte Gottesdienſt. Für ihn müſſen wir die ganze
Kraft und Leidenſchaftlichkeit unſeres Selbſt einſetzen, um für die
Schwierigkeiten, die uns noch bevorſtehen, bereit zu ſein.
Zum Abſchluß ſchilderte Kreisbauernführer Göckel den Auf=
5au des agrapolitiſchen Apparates in der Kampfzeit und die
furchtbringende Anwendung dieſer Organiſation in der
Gegen=
waart und ſtellte mit Genugtuung feſt, daß aus dieſer Wurzel
her=
ars das Verhältnis zu den Organiſationen der Partei ſtets das
ü dankbar beſte iſt und ſein wird.
Bauer und Landarbeiker Mikglieder einer
Skandesjamitte.
Sondertagung der Hauptabteilung 1.
Die Sondertagung der Hauptabteilung 1 der
Landesbauern=
ſa aft, der die Betreuung des bäuerlichen Menſchen im
Reichs=
nährſtand obliegt, hat im Rahmen der Sonderkundgebung der
Oarmſtädter Tagung ſtärkſtes Intereſſe erweckt. Bauern und
Land=
nbeiter. Ortsbauernführer und Vertrauensmänner, füllten den
nwoßen Raum des Saalbaues faſt bis auf den letzten Platz.
Abteilungsleiter Eugen Jakob Finger=Flomborn, richtete
inen begeiſternden Appell an die Verſammlung, die gewaltige
Zeit, in der wir leben, voll zu erkennen. Die Garantie, daß das
dritte Reich Ewigkeitsbeſtand hat, liegt einzig im
nationalſozia=
ſiſtiſchen Menſchen. So darf auch das Bauerntum nicht nur vom
Handwerklichen aus geſehen werden, ſondern als Bluts= und
Nah=
ungsquelle des Volkes.
Anſtelle des verhinderten Vertreters der DAF. ſprach
Stabs=
eiter Dr. Wörner über das Geſetz zur Ordnung der nationalen
ürbeit in ſeiner Auswirkung auf Bauer und Landarbeiter. Die
Ungeſtaltung des Vehältniſſes Arbeitgeber — Arbeitnehmer in
Ums von Betriebsführer und Gefolgſchaft läßt ſich nirgends
leich=
er in die Tat umſetzen, als in der Landwirtſchaft, wo die
Erfah=
ungstatſachen die Gemeinſamkeit in Arbeit und Abſtammung
bei=
er Gruppen lehren. Deshalb iſt auch die pflichtgemäße
Mitglied=
chaft der Landarbeiter im Reichsnährſtand durch das
Reichsnähr=
tundsgeſetz klar ausgeſprochen. Die Zeit, wo der Bauer als Menſch
meiter Güte und der Landarbeiter gar als Menſch dritter Güte
errachtet wurde, iſt endgültig vorbei, wenn Bauer und
Land=
urbeiter das innere Selbſtbewußtſein wieder erlangt haben, zu
ſem ihre pflichtbewußte Arbeit ihnen das Recht gibt, dann iſt auch
ie Landarbeiterfrage kein wirtſchaftliches Problem mehr, ſondern
ine Frage der Behandlung, des Sichkennenlernens und des
gegen=
etigen Vertrauens. Ein wertvoller Weg, Verſtändnis für die
I beit der anderen zu gewinnen, iſt der vom Reichsnährſtand
ge=
chaffene Landjugendaustauſch.
Das Werk der Bäuerin!
Sondertagung der Hauptabteilung T C (Die Frau).
Die Tagung der Landfrau im Saal des Rummelbräu war
ußerordentlich ſtark beſucht. Die Bäuerinnen, der Frauen=
Arbeits=
ienſt und die Schülerinnen der Bäuerlichen Werkſchule waren in
roßer Anzahl gekommen. Der Muſikzug der beſſiſchen Landespolizei
rireute die Anweſenden mit ſchönen Muſikſtücken. Nach der
Er=
ffnungdurchdieKreisabteilungsleiterin, FrauWentzell. Niederurſel,
prach die Kreisfrauenſchaftsleiterin Frau Krauth. Darmſtadt, über
ſas deutſche Frauenſchaffen. Sie betonte die Verbundenheit aller
frauen mit der deutſchen Kultur, die aus Bauernbrauchtum und
eitte herausgewachſen ſei und bekannte ſich als deutſche Frau zum
bahren Frauenſein und echtem Muttertum.
Dann erſchien der Landesbauernführer und richtete ganz
be=
londers herzliche Worte an alle Anweſenden, in denen er die
Mit=
nbeit der Frauen beim Ausbau des neuen Reiches beſonders
her=
ſorhob. Auch die Bäuerin wird an ihrem Teil weiter ihre
Plicht tun.
Nach ihm ſprach die Landesabteilungsleiterin. Frau
Dett=
beiler. Wintersheim, über die Arbeit der Frauen im
Reichsnähr=
tand, die — gegründet auf Blut und Boden — in Saat und Ernte
Unfang und Vollendung findet.
Die Landesabteilungsleiterin II D. Frau Dehlinger,
Weiler=
ſof, ſprach über die Rechte und Pflichten der Bäuerin in Haus
und Hof. Garten und Landwirtſchaft und wies auf die wichtigen
lufgaben in der Erzeugungsſshlacht hin. Nach den Belehrungen
olle jetzt die Tat die Arbeit des Bauekntums unter Beweis ſtellen.
Das Schlußwort ſprach Fräulein Bopp, Frankfurt a. M. Sie
ing aus von den Jahren des Kampfes und des Ringens ums neue
ſeich und gedachte aller derer, die in Stadt und Land hier wichtige
Vorarbeit geleiſtet haben. Ihr Bekenntnis zum deutſchen
Bauern=
tum klang aus in die Worte des Bauerndichters Hermann Löns:
„Ich bin der Baum und ihr ſeid die Blätter, ich bin die Quelle
und ihr ſeid die Flut, ich bin das Feuer und ihr ſeid der Schein.”
Zuletzt wurde wie immer das Bekenntnis zum Führer abgelegt:
„Führer. Dir gehören wir!”
Mit dem Deutſchland= und dem Horſt=Weſſel=Lied ſchloß die
eindrucksvolle Kundgebung.
Die ewige Beſtimmung der Jugend iſt Kampf!
Sondertagung der Hauptabteilung ID
Landesbauernführer Dr. Wagner bei der Landjugend Starkenburg.
Aus der Sondertagung der Landjugend ſprach der treue
bäuer=
liche Kampfgeiſt der Generationen, die einmal nach uns das Werk
weiterführen werden. Der Gedanke der Dorfgemeinſchaftsabende
mit ſeiner menſchenverbindenden Kraft wurde von Pg. Münz der
Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau erörtert. Die geſamte
Staatsju=
gend müſſe Trägerin des Gedankens von Blut und Boden werden.
Bannführer Jung von der HJ. ſprach von dem Kampf der Jugend
in den vergangenen Jahren und in unſeren Tagen. Nach
Ausfüh=
rungen von Frl. Raſper an die weibliche Landjugend wies
Lan=
desbauernführer Dr. Wagner auf die konſequente Entwicklung
unſerer Jugend zum nationalſozialiſtiſchen Menſchentum hin. Aus
der Erkenntnis von Blut und Boden werde die Jugend jede
tren=
nende Weltanſchauung vom gemeinſamen Blutſtrom aus überwinden.
Der Bauer in Hof und Feld.
Sondertagung der Hauptabteilung II.
Stabsleiter Dr. Rothert ſprach im Saalbau in Darmſtadt
vor Hunderten von Starkenburger Bauern über die Fragen, die
mit der Hebung der Ertragsſteigerung unſerer Scholle im engſten
Zuſammenhang ſtehen. Die Sortenbereinigung bei Getreide,
Rüben und Kartoffeln hat eine Sortenverminderung von
mehre=
ren tauſend Einzelſorten auf nur wenige Hunderte erreicht. Der
Erfolg dieſer Maßnahmen wird nicht ausbleiben. Die Senkung
der Düngerpreiſe wird zu einem größeren Verbrauch und zur
Steigerung der Erträge führen, Landeskulturarbeiten und
Folge=
einrichtungen werden in Zukunft in enger Fühlung mit der
Hauptabteilung II durchgeführt. Die Behandlung der Wieſen und
Weiden laſſe noch viel zu wünſchen übrig. Sowohl die Steigerung
der Erträge der Grünlandflächen als auch das vollſte Ausnützen
des Feldfutterbaues ſei Vorbedingung für die Beſchaffung des
notwendigen Futtereiweißes. Die Bäuerlichen Werkſchulen und
Beratungsſtellen werden den Bauern mit Rat und Tat zur Seite
ſtehen. Auch im Obſtbau ſei für Hebung der Erträge und der
Qualität zu ſorgen, Schädlingsbekämpfung ſei oberſte Aufgabe.
Die Marktordnung des Reichsnährſtandes werde zu jeder Zeit für
Abnahme der verſtärkten Erzeugniſſe ſorgen. Auf dem Gebiete
der Tierzucht müſſe auf jedem Fall eine Raſſevereinheitlichung
Platz greifen.
Landhandel und Genoſſenſchaften im Dienſte am Volk
Sondertagung
der zuſammengeſchloſſenen Hauptabteilungen III und IV.
Unter dem Vorſitz des Landesabteilungsleiters III
Bürger=
meiſter Pg. Weyrauch, fand in der Feſthalle in Darmſtadt die
be=
deutſame Sondertagung der vereinigten Hauptabteilungen III
und II ſtatt. Ueber das Thema: „Marktordnung — gebundene
Wirtſchaft” ſprach als erſter Referent dieſer Sondertagung
Lan=
deshauptabteilungsleiter Pg. Moſes. Er ging zuerſt auf die
organiſatdriſche Zuſammenfaſſung der beiden Hauptabteilungen
im Rahmen des Reichsnährſtandes ein und behandelte dann
weiter Sinn und Zweck der Marktordnung für die deutſche
Er=
nährungswirtſchaft in grundlegenden Ausführungen.
Dr. Hillemann von der Hauptabteilung III ſprach über
allge=
meine wichtige genoſſenſchaftliche Tagesfragen.
Wichtige Fragen der genoſſenſchaftlichen Geldwirtſchaft
er=
örterte dann weiter Direktor Eidmann von der
Landesbauern=
kaſſe. Vor allem wurden von dem Referenten die Bedeutung der
Bildung von Sparkapital, ſowie die Zuſammenhänge der Spar=
und Darlehnskaſſe und der Genoſſenſchaften für das Sparkapital
und weiter die neuen Zinsſätze klar gelegt.
Direktor Straßburger von der Bäuerlichen
Hauptgenoſſen=
ſchaft ſprach noch einmal zum Abſchluß der großen Werbearbeit
für die Erzeugungsſchlacht über den Sinn dieſer hohen Aufgabe
vom Standpunkte der Genoſſenſchaften aus geſehen. Die
Futter=
mittelknappheit und die Wege für ihre Abſtellung, insbeſondere
das Verkoppelungsgeſchäft von Kleie=Mehl, bezeichnete er als die
vornehmſte Aufgabe der Warengenoſſenſchaften.
Großkundgebung in der Feſthalle.
** Als Abſchluß der machtvollen nationalſozialiſtiſchen
Bauern=
kundgebungen fand die der Kreisbauernſchaft Starkenburg=Nord
geſtern nachmittag in der mit friſchem Grün und den Fahnen
des Dritten Reiches geſchmückten Feſthalle ſtatt. Die Führung
aller Gliederungen der NSDAP. war als Ehrengäſte erſchienen,
ebenſo hatten alle Gliederungen Ehrenabordnungen entſandt. Die
Bauern und Bäuerinnen, die am Vormittag an den
Sonder=
tagungen ſehr zahlreich teilgenommen hatten, hatten ſich alle
ein=
gefunden, ſo daß die große Halle bis zum letzten Platz beſetzt war.
Unter den Klängen des Badenweiler Marſches erſchien der Herr
Reichsſtatthalter mit ſeinem Stab und der Landesbauernführer,
von den Anweſenden lebhaft begrüßt. SS. die den
Ordnungs=
dienſt übernommen hatte, bildete Spalier. Anſchließend erfolgte
der Einmarſch der Fahnenahordnungen der SA., der PO., des
Arbeitsdienſtes, der HJ. BDM., Jungvolks uſw. Die Fahnen
nahmen auf der Bühne Aufſtellung.
Kreisleiter Oberbürgermeiſter Wamboldt eröffnete die
Großkundgebung und begrüßte den Herrn Reichsſtatthalter und
kavelle 115 unter Leitung ihres Dirigenten, des Mö=Führers
Schlupd, die den muſikaliſchen Teil übernommen hatte, brachte
tonvollendet die Ouvertüre zu „Freiſchütz” zu Gehör. Dann
ſprach der Arbeitsdienſt Darmſtadt einen eindrucksvollen
Sprech=
chor, in dem auf die Arbeit des deutſchen Bauern hingewieſen
wurde. Die Arbeit rette uns aus aller Not, das walte Gott!”
Erakte Körper= und Bewegungsübungen der HJ. wurden
abge=
löſt von hübſchen Tanzdarbietungen der Odenwälder
Trachten=
gruppen, ausgeführt vom BDM. Groß=Bieberau, von einem Lied.
geſungen vom BDM. Darmſtadt. „Erde ſchafft das Neue” und
von einem flotten friſchen Volkstanz, den Schülerinnen der
Bäuerlichen Werkſchule in Darmſtadt boten.
Anſchließend nahm der Landesbauernführer Dr. Wagner
die Ehrung der heſſiſch=naſſauiſchen Landarbeiter unter Führung
des Gebietsbeauftragten für Landarbeiterfragen. Pg. Jak. Eugen
Finger, vor. Folgende Landarbeiter erhielten neben einem
künſtleriſch wertvollen Diplom ein Bild des Reichsbauernführers
mit der Unterſchrift des Landesbauernführers:
Ueber 10 Jahre im Dienſt:
Schmidt, Dora, Weiterſtadt, bei Wilh. Weber, Weiterſtadt.
Felsheim, Anna, Frankfm=Niederurſel. bei Hch. Himmelreich,
Niederurſel. Roth. Hch. Schaafheim, bei K. Breitwieſer 3.,
Schaafheim. Wenner, Johs. Erfelden bei Karl Rothmann.
Er=
felden, Drodt. Adolf Wallerſtädten. bei A. Fendt. Hof
Rhein=
felden, Wallerſtädten. Riederer, Joſ., Dilshofen,
Oekonomie=
rat Fritſch, Dilshofen.
Ueber 20 Jahre im Dienſt:
Vock. Leonh., Lengfeld bei K Hch. Ga Walter, Lengfeld.
Kreu=
zer Kath. Neutſch, bei Wilh. Daum Neutſch. Heß. Hch.,
Nieder=
urſel bei Gg. Pfeifer Niederurſel Meyer Adam. Schaafheim,
bei Hch Merkel 15. Schaafheim Meyer, Anna, Schaafheim, bei
Hch. Merkel 15., Schaafheim. Gugler, Herbert. Hohenau. bei
W. Meiß. Hohenau Melchior, Jakob, Leeheim, hei Gebr. Kraft.
Bensheimer Hof. Möſer, Marg, Oberrad, bei Karoline Jung,
Oberrad.
Ueber 40 Jahre im Dienſt:
Seibert, Hch., Wallerſtädten, bei A. Fendt, Hof
Rheinfel=
den, Wallerſtädten.
Ueber 50 Jahre im Dienſt:
Debling, Marg., Klein=Gerau. bei Jak. Schuchmann, Kl.=
Gerau. Müller, Lioba, Preungesheim, bei Fr. Bernh. Boß=
Preungesheim. Bangert. Eliſ., Groß=Bieberau, bei K.
Albrecht 2., Groß=Bieberau. Wenner, Adam, Erfelden, bei K.
Rothmann, Erfelden.
Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger betonte, in einer
kurzen Anſprache, daß heute der Bauer, der ſeiner Scholle treu
bleibt, wieder geehrt werden ſoll. Möge der Bauer ſich jener
Jahre erinnern, da er verachtet wurde, trotzdem er uns allen
Nahrung ſchafft. Das Dritte Reich hat dem Bauerntum wieder
die Geltung verſchafft, die ihm zukommt, die, die ihre Nahrung
vom Bauern empfangen, haben auch die Pflicht, ihn zu ehren. —
Die ſinnige Ehrung, die nach dieſer Anſprache vorgenommen
wurde, iſt die erſte in Deutſchland. Auch in den übrigen Gauen
Deutſchlands wird den Landarbeitern eine ähnliche Ehrung
wer=
den. Der Männerchor Frohſinn=Harmonie Darmſtadt mit
Unter=
ſtützung des Geſangvereins Frohſinn Griesheim und der
Sänger=
mannſchaft des Turnerbundes Jahn Darmſtadt unter Leitung des
Dirigenten Simmermacher jun. brachte einen ſehr guten
Chorgeſang zu Gehör.
Von lebhaftem und langdauerndem Beifall begrüßt, ergriff
ſodann.
Gauleiler und Reichsſtakkhaller Sprenger
das Wort. Die Zeit der Intereſſenverbände, die auch das
Bauern=
tum in unzählige Gruppen ſpaltete — ſo führte er rückblickend
aus —, hatte den wirtſchaftlichen Niedergang, ja für viele Bauern
den Ruin zur Folge. Dieienigen, die gefühlsmäßig an dem
Ab=
grund vorbeiſchritten, fanden ſich dann in der braunen
Armee Adolf Hitlers wieder. Die von ihm begonnene
Neuordnung befreite das Bauerntum zunächſt von dem Druck
ſeiner Ueberorganiſation, um ihn für ſeine harte und ſchwere
Arbeit wieder fähig zu machen. Die Schaffung dieſer
Einheit allein war ſchon etwas Großes und
Ein=
maliges. Darüber hinaus aber wurde die ganze Geſetzgebung
auf die Erhaltung des Bauernſtandes abgeſtellt. Die grundlegende
Bedeutung des Reichserbhofgeſetzes wird ſpäteſtens die kommende
Generation reſtlos anerkennen, denn es ſichert die Ewigkeit
der Verbindung von Familie und Scholle.
Weiter mußte aber auch der Arbeitsertrag des
Bauern geſichert werden, denn bei ihm liegen die Verhältniſſe
ganz anders als in der Induſtrie, und die Natur kann das
Schaf=
ſen eines ganzen Jahres an einem Tage vernichten. Eine
Vor=
ausſicht hiergegen wird auch in die kommende Geſetzgebung
ein=
gebaut werden müſſen. Ueber Abwehrmaßnahmen hinaus jedoch
ſtellt die poſitive Arbeit des Reichsnährſtandes
zur Sicherung der deutſchen Volksernährung das bodenſtändige
Bauerntum über die geldgierige jüdiſche Händlerſchaft, die ſich
geriſſen in den Verteilungsprozeß einzuſchalten verſtand. Dieſe
Zuſammenhänge hatte ſchon Bismarck erkannt, der die Schutzölle
einführte. Im marxiſtiſchen Zwiſchenreich dagegen wurde die von
der Induſtrie hergeleitete „Rationaliſierung” auch für
die Landwirtſchaft Trumpf. Aber das war keine Ratio,
keine Vernunft, ſondern Irrſinn, denn ohne Abſatzmöglichkeiten,
die man gleichzeitig vernichtete, hilft alle Rationaliſierung nichts.
Erſt Adolf Hitler brachte den entſcheidenden
Umſchwung, und die Erzeugungsſchlacht gab dem Bauerntum
einen neuen Sinn im großen, wie gerade in unſerem Gebiet die
Umlegung und die Bodenverbeſſerung im kleinen das neue
Wer=
den und Wachſen zeigen. Alle dieſe Maßnahmen aber dienen dem
gleichen Ziel: Deutſchland ſtark und unabhängig
zumachen.
Wie der Boden iſt auch das Blut reinzuhalten und zu
ver=
beſſern!. Deshalb iſt es für den deutſchen Bauern eine innerliche
Unmöglichkeit, auf dem Dach das Hakenkreuz und unter dem
Dach den Juden zu haben, und deshalb muß jeder den Opfermut
aufbringen, einmal auf einen kleinen Vorteil zu verzichten, den
ihm ein Handel, mit dem Juden einbringen könnte. So, nicht
mit eingeworfenen Fenſterſcheiben, ſondern mit
Diſzipli=
niertheit und Einmütigkeit wird dieſes Problem ſchnell
und endgültig gelöſt werden.
Wenn jeder von uns in ſeinem Bereich anpackt und mithilft,
wird das Beſte für die Geſamtheit daraus erwachſen. So müſſen
alle, Bauern und Arbeiter. Landbewohner und Städter,
zuſam=
menſtehen, damit Adolf Hitler ſein Werk vollenden
kann und Deutſchland in Ewigkeit leben wird.
Freudig begrüßt, nahm dann
Landesbauernführer Dr. Wagner
das Wort und führte u. a aus: Schon oft in der Geſchichte
hätten Teile des deutſchen Volkes ſich für eine große Idee
außer=
halb der Grenzen unſeres Vaterlandes eingeſetzt. Beſtes deutſches
Blut ſei in fernen Landen vergoſſen worden. Wie viel mehr
müſſe es für Deutſchland von Nutzen ſein, wenn dieſe
Kräfte für den deutſchen Heimatboden
einge=
ſetzt würden. Adolf Hitler ſei es zum erſten Male
gelun=
gen, das ganze deutſche Volk zu einen, ſeinen Blick auf ein Ziel
zu lenken und es weltanſchaulich auf dem Begriff Blut und
Boden auszurichten. Das Reichserbhofgeſetz hätte den
Boden der liberaliſtiſchen Spekulation entriſſen. Auch der Abſatz
der Erzeugniſſe des Bodens ſei dem Bauern durch das
Reichs=
nährſtandgeſetz zu gerechten Preiſen geſichert worden, die für ihn
jetzt eine gerechte Entlohnung für ſeine Arbeit und Mühe
be=
deuten. Die Erzeugungsſchlacht müſſe als eine ebenſo große
nationalſozialiſtiſche Tat angeſehen werden wie das
Winterhilfs=
werk oder die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit. Gelte es doch
hier, ſelbſt dem ärmſten Volksgenoſſen in jeder Not das tägliche
Brot zu ſchaffen.
Im weiteren Verlauf ſeiner Rede berührte
Landesbauern=
führer Dr. Wagner die Judenfrage. Durch die
nationalſoziali=
ſtiſche Marktordnung ſei der Jude von der Preisbildung
aus=
geſchaltet worden, und jetzt läge es an dem deutſchen Bauern,
hier durch ſein Verhalten und durch nationalſozialiſtiſche eherne
Selbſtdiſziplin dieſen Fremdkörper von ſich fernzuhalten.
Landesbauernführer Dr. Wagner behandelte dann einige
grundſätzliche techniſche Fragen der Erzeugungsſchlacht für das
Gebiet der Landesbauernſchaft. Vor allem käme es darauf an,
auf dem vorhandenen Boden eine geſteigerte
Mehrleiſtung herauszuwirtſchaften zum Nutzen
unſeres geſamten Volkes. Gebe der Herrgott zu dieſem Vorhaben
das nötige gute Wetter, ſo ſei gewiß, daß die Erzeugungsſchlacht
ſiegreich beendet würde. Jeder Bauer ſolle unſeren Herrgott um
die Kraft bitten, für ſein Volk das Höchſte und Beſte leiſten zu
können, um ſo die innere und äußere Freiheit für unſer geliebtes
Vaterland für alle Zukunft zu ſichern.
Kreisbauernführer Göckel betonte in ſeinem Schlußwort,
dieſe Kundgebung habe den Beweis erbracht, daß die Arbeit der
letzten Wochen nicht umſonſt geweſen ſei. Und wenn nun das
Bauerntum voll Selbſtvertrauen an die Arbeit gehe, ſo müſſe es
gelingen, die reſtlichen 20 Prozent des Lebensmittelbedarfs
unſe=
res Volkes aus der deutſchen Scholle zu erzeugen.
Kreisbauern=
führer Göckel ſchloß mit den Worten Friedrichs des Großen:
„Größer wie jeder Feldherr iſt mir der Mann, der macht,
daß da, wo ein Halm erwuchs, jetzt zweie ſtehen!“
Kreisleiter Oberbürgermeiſter Wamboldt ſchloß mit einem
dreifachen „Sieg=Heil” unſerem großen Führer die machtvolle
Kundgebung, die mit dem Horſt=Weſſel=Lied und dem Ausmarſch
der Fahnen beendet war
Die Geſamtleitung des Tages, der ein machtvolles
Bekennt=
nis deutſchen Bauerntums war, hatte der Gauprovagandaleiter
und Leiter der Landesſtelle Heſſen=Naſſau des Reichsminiſteriums
für Volksaufklärung und Propaganda. Pa Müller=Scheld, die
Organiſationsleitung des Tages lag in Händen des
Landesabtei=
lungsleiter der Bauernſchaft Heſſen=Naſſau. Va. Goddemeyer. Dem
eindrucksvollen Abſchluß der machtvollen Demonſtrationen des
bäuerlichen Willens, ehe die Arbeit des Bauern auf Feld und
Acker beginnt, folgt jetzt die Tat. Sie ſoll und wird beweiſen, daß
die deutſche Scholle unſer Volk in ſeinem lebensnotwendigen
Be=
darf erhalten kann.
Seite 8 — Nr. 97
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 7. Aprfl 1935
K
Dankſagung.
Für die überaus zahlreiche Beteiligung bei der Beerdigung
unſeres lieben Vaters, Schwiegervaters, Großvaters,
Urgroß=
vaters, Onkels und Schwagers
Die glückliche Geburt eines prächtigen
Töchterchens zeigen in dankbarer
Freude an:
Hans Gros Reichsbankinſpetor
und Frau Elſe, geb. Begmann
Darmſtadt, den 5. April 1935.
Landwehrſtraße 18
z. Zt. Privatklinik Dr. Hoffmann, Riedeſelſtr. 52.
Friedhofaufſeher i. R.
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden und tröſtenden Worte
des Herin Pfarrer Müller ſprechen wir unſeren tiefgefühlten
Dank aus.
Karl Grim
u. Frau Luiſe, geb. Kaufmann
Vermählte
Moosbergſtraße 55
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Geſtorbene.
Darmſtadt: Ramm, Max Heinrich, Kutſcher,
verh., 61 Jahre.
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Ehrhardt. Anna. geb. Seib. Ehefrau des
Schloſſers, 66 Jahre.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 97
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP hat die Werbung der Freiplätze für die Hitlerſpende der
US=Polkswohlfahrt übertragen.
Es ergeht daher an alle Deutſchen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen in dieſem Jahre erneut
der Ruf, für die Hitlerfreiplatzſpende Freiplätze auf dem Lande, in kleinen Städten, in Kurorten, im
Gebirge und an der See für die treueſten Kämpfer unſeres Führers zur Verfügung zu ſtellen.
Millionen von Deutſchen Menſchen, die in Not und Elend verfallen waren, für die das Leben
ſeinen Zweck verloren hatte, konnte durch die nationalſozialiſtiſche Idee im Dritten Reich ein neuer
Weg in die Zukunft gewieſen werden, der ihnen das Leben wieder lebenswert geſtaltete.
Die Opferbereitſchaft des Deutſchen Volkes, die der ganzen Welt Achtung und Anerkennung
ab=
ringt, iſt der Grundpfeiler für die aufwärtsſteigende Entwicklung im Reiche.
Das Dritte Reich iſt das Ergebnis härteſter Einſatzbereitſchaft für die nationalſozialiſtiſche Idee.
Die Blutopfer der Bewegung ſind ihre Meilenſteine. Niemals werden wir imſtande ſein, unſeren
Dank an die unentwegten Fahnenträger des Kampfes, beſonders an die SA, SS, NSKK, PO und an
die Hitler=Jugend auch nur im entfernteſten abzutragen. Dieſen Wegbereitern des Dritten Reiches
gilt es die Treue zu halten. Niemand darf ſich vergeſſen fühlen, jeder muß für unſere alten
Kampf=
genoſſen ebenſo einſatzbereit ſein, wie jene es im Kampf um die Macht für uns waren.
Wiederum gilt es, die nationalſozialiſtiſche Geſinnung des Deutſchen Volkes zu beweiſen. Jeder,
der irgendwie in der Lage iſt, ſtifte einen Ferienfreiplatz für hilfs= und erholungsbedürftige
Ange=
hörige der Bewegung.
Die NS=Volkswohlfahrt wird in dieſen Tagen die Freiplatzwerbung für die Hitlerſpende
auf=
nehmen. Niemand entziehe ſich dem Appell, ſondern jeder betrachte es als einen Vorzug, für ſeinen
treueſten Bruder und Volksgenoſſen durch die Tat einzutreten.
LuB
W
Hauptamtsleiter des Hauptamtes für Volkswohlfahrt
Das Protektorat für die Hitlerfreiplatzſpende haben übernommen:
Stellvertreter des Führers Rudolf Heß, Reichsminiſter Dr. Frick, Reichsminiſter Dr. Goebbels,
Reichs=
miniſter Darré, Reichsminiſter Seldte, Stabschef der SA Lutze, Reichsführer der SS Himmler,
Korpsführer des NSKK Hühnlein, Reichsjugendführer v. Schirach, Vorſitzender des Deutſchen
Gemeinde=
tages, Oberbürgermeiſter Fiehler, Bundesführer des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer”, Oberſt
a. D. Reinhardt, Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz=Klink, Reichsärzteführer Dr. Wagner.
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eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht.
Wir beehren uns hiermit unsere Mitglieder zur
73. ordentl. General-Versammlung
auf Montag, den 15. April 1935, abends pünktlich 8.15 Uhr, im
„Fürstensaal‟, Grafenstraße 20
einznladen und bitten um zahlreiches Erscheinen.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 1934.
2. Bericht des Aufsichtsrats.
3. Vorlage des Berichts über die Verbandsrewision.
4. Genehmigung der Bilanz nebst Gewinn- und
Verlust-
rechnung und Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrats.
5. Verteilung des Reingewinns.
6. Beschlußfassung über die Herabsetzung des
Geschäfts-
anteils und der Haftsumme von RM. 1000.- auf RM. 500.-,
sowie über die dadurch notwendige Abänderung der 88 35
Abs. 1 und 36 der Satzungen.
7. Neufestsetzung der Höchstkreditgrenze.
8. Ergänzungswahl des Aufsichtsrats.
Es scheiden wegen Ablauf ihrer Wahlzeit aus die
Herren: Eduard Schneider, Vorsitzender, Philipp Kiefer,
und Friedrich Mund. Die Ausscheidenden sind mit
Aus-
nahme des Vorsitzenden auf die Dauer eines Jahres
nicht wieder wählbar.
Die Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember
1934 liegt in unserem Geschäftslokal zur Einsichtnahme für die
Mitglieder offen.
(3355
Darmstadt, den 5. April 1935.
Der Aufsichtsrat:
Der Vorstand:
Schneider, Vorsitzender.
Willand. Zapf.
und Polſterüberzüge ſowie
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L. Mobtdp/ Ballonplatz4.
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Schneldermstr., Alexanderstr. 11, I.
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Wie die fahrenden
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s0 zieht die Jugend über Ostern
hinaus in die Welt. Das Fahrrad
trägt sie durch Wald und Feld.
Wer von den Jungens und
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dels noch kein Stahlroß hat, der
wünscht sich eins zur
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zung oder Konfirmation von
den Eltern. Natürlich muß es
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Die Ausführung der Anſchlußleitungen für
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entwäſſerungen ſowie der ſtädt. Kanalbquarbeiten
kleineren Umfangs im Verwaltungsjahr 1935 ſoll
auf Grund der Reichsverdingungsordnung vergeben
werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingungen liegen bei
dem ſtädt. Tiefbauamt, Grafenſtr. 30, Zimmer Nr. 6
während der Dienſtſtunden zur Einſicht offen. Auch
werden dort die Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Montag, den 15. April I. J.
10 Uhr bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 6. April 1935.
Städt. Tiefbauamt.
st. 3397)
ann R
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ansland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Queiſch: für den Sport: Karl Böhmanm
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette;
Anzeigen=
leiter: Villy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 2062. Truck und Verlag: 2. C. Wittich
Darmſtadt Rheinſtraße 2
Für umerlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6— 7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 20 Geiten.
Das ganze deutſt
ſeinen „Tag der
gehen. Jeder wir
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Sonntag, 7. April 1935
Der Berliner Chemiker Aretz hat eine eigenartige
Verwendung des Mülles erfunden, nämlich ſeine
Amformung in Bauplatten. Dieſe Platten laſſen
ſch ſägen, nageln, verputzen und unmittelbar mit
ſarbe anſtreichen. Die Reichshauptſtadt hat
be=
reits einen Vertrag mit einer auf Grund dieſer
Erfindung neu gegründeten Geſellſchaft
abge=
ſchloſſen und wird in Kürze mit der Herſtellung
derartiger Bauplatten in großem Maßſtabe
be=
ginnen. Damit wird der Müll der
Millionen=
ſtadt, mit dem man bisher nicht viel anzufangen
wußte, eine neue praktiſche Verwendung finden.
Unſer Bild zeigt den Erfinder mit einer ſeiner
Faſerſtoffplatten.
Reich und Ausland.
Zum „Tag der nakionalen Arbeit”
Das ganze deutſche Volk wird am 1. Mai wieder
ſeinen „Tag der nationalen Arbeit” feſtlich be=
=gehen. Jeder wird dieſe Plakette tragen, die von
Profeſſor R. Klein=München geſchaffen wurde.
Sie ſtellt die Arbeiter der Fauſt, der Stirn und
Des Ackers dar. Darunter befindet ſich das
Hoheitsabzeichen der NSDAP.
Glückwunſchſchreiben des
Verkehrs=
miniſters
Gum erfolgreichen Abſchluß der Adler=Rekordfahrt
auf der Avus.
Berlin. Der Reichs= und preußiſche Ver=
Tehrsminiſter Freih. v. Elz=Rübenach hat den
Worſtand der Adlerwerke in Frankfurt a. M. zu
Den erfolgreich beendeten Fahrten des Adler=
Trumph=Junior=Sportwagens auf der Avus
be=
glückwünſcht und den an der Konſtruktion des
Wagens beteiligten Perſonen und den ſiegreichen
Fahrern ſeine Anerkennung für ihre nicht nur
wom ſportlichen, ſondern auch vom techniſchen
Standpunkt aus hoch zu bewertenden Leiſtungen
ausgeſprochen.
Alkers=Welkrekord
einer Hombutger Familtie?
Bad Homburg. Im Januar ging durch
Die deutſche Preſſe eine Notiz, in der berichtet
rpurde, daß ausländiſche Zeitungen die älteſte
Familie der Welt ſuchten und dieſe in Belgien
rnit einem Geſamtalter von 487 Jahren
gefun=
den zu haben glaubten. Dieſer Rekord wurde
aber bald überholt, denn eine engliſche Familie
rneldete 500 Jahre, und ein Bauernpaar mit neun
Kindern in Norwegen ſchlug dieſen Rekord mit
einem Geſamtalter von 575 Jahren. Auch dieſer
Mekord wurde von einer Pfälzer Familie mit
zu=
ſammen 612 Jahren übertrumpft. Jetzt nun
Echeint eine Homburger Familie an der Spitze zu
marſchieren. Die hieſige Familie Kofler,
altan=
ſäſſig und ſehr angeſehen, zählt ſechs Schweſtern
und vier Brüder, die zuſammen ein Alter von
S16 Lebensjahren erreichen. Gewiß ein Zeichen
von außerordentlicher Lebenskraft und
Erbge=
ndheit, wie man es ſelten findet.
Schnelldampfer „Tannenberg” vom Stapel
gelaufen.
Stettin. Der neue Schnelldampfer „
Tan=
wenberg”, für den Seedienſt Oſtpreußen, der am
L6. März d. J von der 12jährigen Enkelin des
werewigten Reichspräſidenten und
Generalfeld=
marſchalls v. Hindenburg, Gertrud v.
Hinden=
ſurg, getauft wurde, iſt am Samstag früh 8 Uhr
auf dem Werftgelände der Stettiner Oderwerke
Elatt vom Stapel gelaufen.
Bauplatken aus Müll.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 97 — Seite 11
Jubiläum der Techniſchen Hochſchule in Breslau.
Die Techniſche Hochſchule in Breslau wird in den Tagen vom 3. bis 9. Juni ihr 25=Jahr=
Jubi=
läum feiern. Damit verbunden iſt der Tag der deutſchen Technik ſowie die 73.
Hauptverſamm=
lung des Vereins deutſcher Ingenieure. Unſer wohlgelungenes Luftbild zeigt die Gebäude der
Techniſchen Hochſchule in Breslau.
Freigegeben durch Verfügung des RLM. Nr. 11395 vom 14. 9. 1934.
Die Unkerſuchung gegen den
Knaben=
mörder Seefeldt.
Der „ſtaatsgefährliche‟ Walkher von
der Bogelweide wird abkransporkiert.
Im Rahmen der Entdeutſchungspolitik haben die
Italiener jetzt das Denkmal des Sängers Walther
von der Vogelweide in Bozen entfernt und in
einem Winkel des ehemaligen Roſeggerplatzes
verſteckt. Dieſes Bild zeigt die Statue auf dem
Laſtauto; es wurde trotz ſtrengſten Photographier
verbots aufgenommen. Ebenſowenig wie man die
Aufnahme verhindern konnte, wird man auch den
Tirolern das deutſche Lied und den deutſchen (Heiſt
aus dem Herzen reißen können.
Zwei Eiſenbahnbedienſteke vom Zug
überfahren.
Frankfurt a. M. Die
Reichsbahndirek=
tion Frankfurt teilt mit: Am 6. April, morgens
8 Uhr, wurden zwiſchen den Bahnhöfen
Meer=
holz und Niedermittlau, bei Poſten 30,
Kilome=
ter 40,1 der Strecke Frankfurt a. M.—Bebra, der
Signalwerkführer Aumüller ſchwer verletzt und
der Bahnunterhaltungsarbeiter Heinrich Schmidt
aus Gondsroth tot aufgefunden. Beide
Be=
dienſtete befanden ſich auf dem Wege zum Poſten
29 und ſind vermutlich von einem
Bedarfsgüter=
zug überfahren worden. Wie es zu dem Unglück
kam, ſteht noch nicht feſt. Die Unterſuchung wird
dadurch erſchwert, daß keinerlei Zeugen
vorhan=
den ſind
Holländiſches Verkehrsflugzeug verunglückt.
Berlin. Am Samstagnachmittag
verun=
glückte das planmäßige holländiſche
Verkehrsflug=
zeug der Strecke Prag—Amſterdam, gegen 15 Uhr,
durch unfreiwillige Bodenberührung bei Brilon,
in der Nähe von Kaſſel. Die zweiköpfige
Beſat=
zung und die beiden Fluggäſte kamen dabei ums
Leben.
Hinrichtung in Naumburg.
Naumburg. Geſtern früh, um 6 Uhr, iſt
in Naumburg der 24jährige Herbert Späthe
hin=
gerichtet worden, der wegen Ermordung der
Hausangeſtellten Magdalena Hanke in Mahlen
bei Kayna vom Schwurgericht in Naumburg zum
Tode verurteilt worden war. Die Ermordete
erwartete ein Kind von dem Verurteilten. Um
ſich der Unterhaltspflicht zu entziehen, erwürgte
er die Hanke auf einem einſamen Wege mit
einem Strick und hängte ſie an einem Baum auf,
um ſo einen Selbſtmord vorzutäuſchen. Der
Führer und Reichskanzler hat von dem
Begnadi=
gungsrecht keinen Gebrauch gemacht, weil weder
die heimtückiſche Art und die ungewöhnliche
Roheit der Tat, noch der verwerfliche
Beweg=
grund des Verurteilten, ſich der Unterhaltspflicht
zu entziehen, Anlaß zur Milde geben konnte.
DNB. Berlin. Zur Bearbeitung der von dem
Knabenmörder Seefeldt begangenen Verbrechen
iſt bei der Staatsanwaltſchaft Schwerin eine
Sonderkommiſſion, die ſich aus Beamten der Kri
minalpolizei Schwerin zuſammenſetzt, gebildet
worden. Zurzeit werden von der
Sonderkom=
miſſion nicht weniger als zwölf Fälle geprüft, in
denen in den verſchiedenſten Orten der Mark und
Mecklenburgs Knaben vermißt wurden, die dann
nach kürzerer oder längerer Zeit ermordet
aufge=
funden wurden.
In allen dieſen Fällen kann kaum ein Zweifel
an der Täterſchaft des Seefeldt beſtehen. Es iſt
feſtgeſtellt, daß die Zeit des Verſchwindens der
Kinder immer mit dem Aufenthalt Seefeldts an
dem gleichen Ort oder in ſeiner Umgebung
zu=
ſammenfällt. Der bisher noch nicht aufgefundene
Schüler Neumann, der am 16. Februar 1935 mit
einem bekannten Kraftfahrer aus Wismar nach
Schwerin gefahren war und ſich auf dem
Fiſch=
markt verabſchiedt hatte, iſt, wie die
Ermitt=
lungen ergeben haben, am gleichen Tage, etwa
in der Zeit zwiſchen 10 und 12 Uhr vormittags
in Begleitung des Seefeldt in der Richtung au
das Buchholz gehend, geſehen worden.
Ebenſo ſteht einwandfrei feſt, daß ſich See
feldt am Tage des Verſchwindens des Schülers
Thomas in Wittenberge aufgehalten hat. Auch
hier hat ein Zeuge einwandfrei ihn als diejenige
Perſon wiedererkannt, die ſich mit dem Schüler
Thomas auf dem Wege zu den Stadtanlagen
be=
fand.
Außer den vorerwähnten Fällen, in denen
Seefeldt für den Tod der Kinder verantwortlich
zu machen iſt, bedürfen noch eine ganze Reihe von
weiteren Fällen der genauen Nachprüfung und
weiterer Ermittlungen. Seefeldt hat, ſich wie
be=
reits auch in einem früheren Fall, in dem eine
Verurteilung lediglich wegen Kindesentführung
erfolgt war, weil das Kind ſich von ihm noch
rechtzeitig befreien konnte, an Knaben
herange=
macht und ſie unter Verſprechungen veranlaßt,
mit ihm zu gehen.
Seefeldt lehnt bisher nach wie vor jede
Er=
örterung über ſeine Vergangenheit, über ſeine
Familienverhältniſſe uſw. ab. Er behauptet, ſich
nicht mehr erinnern zu können. Seefeldt iſt
wäh=
rend der ganzen Jahre ſeines Umherziehens an
keinem Ort ſeßhaft geweſen.
Die Leichen von 21 deutſchen Soldaken
bei Amiens gefunden.
Paris. Im Walde von Le Marliere, im
Südweſten von Amiens, ſind in einer aus dem
Weltkrieg ſtammenden Sappe die ſterblichen
Ueberreſte von 20 deutſchen Soldaten und einem
deutſchen Offizier gefunden worden. Die
Abtei=
lung für Kriegsgräber des zuſtändigen
Departe=
ments hat mit größter Vorſicht die Fundſtelle
freilegen und die Gebeine der deutſchen Krieger
auf dem deutſchen Heldenfriedhof von Manicourt
beiſetzen laſſen. Es handelt ſich augenſcheinlich
um einen Zug des ſächſiſchen Leibgrenadier=
Regi=
ments, wie man auf Grund der
Ausrüſtungs=
gegenſtände und der Erkennungsmarken
feſtge=
ſtellt zu haben glaubt. Das Lederzeug, die
Waf=
fen und die Stahlhelme ſind verhältnismäßig
gut erhalten. Der Offizier und mehrere
Grena=
diere hatten in dem Augenblick, in dem der
Hel=
dentod ſie erreichte, den Stahlhelm auf und
wur=
den ſtehend gefunden. Der Offizier hielt eine
Signalpfeife in der Hand, als warte er auf den
Augenblick eines Angriffes. In der Sappe
wur=
den Briefe und Poſtkarten aus dem Jahre 1916,
Bücher und Ordensſchnallen gefunden, außerdem
mehrere Erkennungsmarben, die, ſoweit bisher
bekannt iſt, die Bezeichnung Dresden aufweiſen.
Eine von ihnen trägt folgende Inſchrift: „
Dres=
den, Max Wagner, Windmühlenſtraße, 31. 7. 90.
I. Bataillon, Grenadier=Regiment 100., 1. K.,
Nr. 2668‟ Zurzeit werden in der Umgebung der
freigelegten Sappe, die etwa 29 Meter mißt,
noch Nachforſchungen nach weiteren ſterblichen
Ueberreſten deutſcher Soldaten angeſtellt. Das
für die Kriegsgräber zuſtändige
Penſionsmini=
ſterium iſt verſtändigt worden.
Frauen als Brandſtifter.
Wien. Vor einiger Zeit wurden in der
oberöſterreichiſchen Sierning zwei Frauen, die
Bäuerin Möslinger und deren Tochter, verhaftet.
Die Unterſuchung ergab, daß man es mit zwei
wahren Weibsteufeln zu tun hat. Bisher haben
die beiden geſtanden, daß ſie drei Bauerngehöfte
angezündet und überdies einen Bauern, der
Mit=
wiſſer ihrer Brandlegung war, ſowie das kleine
Kind der Tochter Möslingers ermordet haben.
Ruſſiſcher Stratoſphärenballon erreicht Rekordhöhe.
Moskau. Einer Mitteilung der
Sowjetre=
gierung zufolge hat ein unbemannter ruſſiſcher
Stratoſphärenballon bei einem Aufſtieg im
Mo=
nat März eine Höhe von rund 45 000 Metern
er=
reicht. Damit ſei ein neuer Welt=Höhenrekord
für unbemannte Ballons aufgeſtellt worden. Der
Ballon ſtieg mit einer Geſchwindigkeit von 27000
Metern in der Stunde. Die Höhenkontrolle wurde
durch einen automatiſchen Radioſender
vorge=
nommen. Als ſchließlich infolge des immer
ſtär=
ker werdenden Gasdrucks die Ballonhülle platzte,
fielen an Fallſchirmen die Inſtrumente
unbeſchä=
digt zur Erde und landeten ungefähr 250
Kilo=
meter von der Aufſtiegsſtelle entfernt.
„Hingerichtete” freigelaſſen.
Moskau. Wie aus Krasnodar (
Nordkau=
kaſien) gemeldet wird, verurteilte das dortige
Ge=
richt fünf Beamte, darunter vier Beamte der
Kriminalpolizei und Gefängnisverwaltung, zum
Tode durch Erſchießen. Sie hatten viele
Ver=
brecher, die zur Todesſtrafe verurteilt wurden,
gegen Bezahlung aus den Gefängniſſen entlaſſen.
Die Freigelaſſenen wurden dann in den Büchern
als Hingerichtete geführt. Ferner haben die
Be=
amten die Bevölkerung durch unberechtigtes
Ver=
hängen von Haftſtrafen und Geldbußen
terro=
riſiert.
Belgiens Königskinder auf Briefmarken
Eine eigenartige Wohlfahrtsbriefmarke wurde
ſoeben in Belgien herausgegeben. Sie zeigt die
Kinder des belgiſchen Königspaares.
Wochenendzug in England.
Die engliſche Nordoſt=Eiſenbahn hat in ihrem Betrieb eine eigenartige Neuerung eingeführt,
nämlich einen Wochenendzug. Die Reiſenden fahren mit ihm ins Freie hinaus, der Zug bleibt
auf einem Abſtellgleis ſtehen, und die Inſaſſen wohnen hier teils im Zuge, teils im Freien,
Unſer Bild zeigt den Wochenendzug bei der erſten Vorführung im Londoner Bahnhof.
Seite 12 — Nr. 97
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 7. April 1935
Slode Saler Tatio Saebiebe
Seroronang des Reichsſporrfähters.
Reichs=Sporkwerbewoche vom 26. Mai bis 2. Juni.
Im Zuge der allgemeinen und olympiſchen Sportwerbung, die
in dem von mir in Gemeinſchaft mit den Reichsminiſtern Dr.
Frick und Dr. Goebbels herausgegebenen „Aufruf zur deutſchen
olympiſchen Schulung” und den von den zentralen Stellen
er=
gangenen Erlaſſen ihre Stütze findet, wird in der Zeit vom 26.
Mai bis 2. Juni eine Reichs=Sportwerbewoche durchgeführt.
Sie ſteht unter dem Leitſatz: „Vom Breitenſport zur
Höchſtleiſtung”. Sämtliche an der olympiſchen und
allgemei=
nen Sportwerbung mitwirkenden Gliederungen und Formationen
des deutſchen Volkes ſollen an dieſer Aktion teilnehmen, ſei es
durch aktive ſportliche Beteiligung, ſei es durch Aufmärſche und
Kundgebungen bei gemeinſamen Veranſtaltungen. Die Woche
muß den einheitlichen Willen des geſamten deutſchen Volkes zum
Ausdruck bringen, in Zukunft die Leibesübungen zur Gewohnheit
zu machen. Im gemeinſchaftlichen Zuſammenwirken wird es in
Zukunft gelingen, die für die praktiſche Durchführung unſerer
Ziele erforderlichen Sportſtätten und Schwimmanlagen
auszuge=
ſtalten und neu zu ſchaffen. Die Reichs=Sportwerbewoche ſoll eine
weitere Etappe bilden in unſerem unabläſſigen Kampf, auch den
letzten körperlich befähigſten Volksgenoſſen zu gewinnen, ſei es
in den Vereinen oder in den vom Sportamt „Kraft durch Freude‟
geſchaffenen Kurſen. Die Reichs=Sportwerbewoche ſoll eine
not=
wendige Ergänzung für die ideelle olympiſche und allgemeine
Sportwerbung darſtellen, die ſich zum Ziele geſetzt hat, in der
Ge=
ſamtheit des deutſchen Volkes das Verſtändnis für die ſportliche,
kulturelle, wirtſchaftliche und politiſche Bedeutung der kommenden
Olympiſchen Spiele zu erwecken und zu vertiefen.
Ich erſuche die Fachamtsleiter, mir bis zum 3. April
Vor=
ſchläge über die Mitwirkung der angeſchloſſenen Vereine
einzu=
reichen, die in einer noch einzuberufenden gemeinſamen Sitzung
zu einem einheitlichen Programm geſtaltet werden ſollen. Die
Reichs=Sportwerbewoche muß in allen Orten in Deutſchland der
Oeffentlichkeit ein anſchauliches Bild darüber vermitteln, welche
praktiſchen Möglichkeiten allen deutſchen Männern, Frauen und
Kindern gegeben ſind, praktiſche Leibesübungen zu betreiben und
darüber hinaus den Befähigten die Wege vom planmäßigen
Brei=
tenſport zur Höchſtleiſtung zu weiſen.
Die Organiſation der Reichs=Sportwerbewoche obliegt dem
Amt für Sportwerbung des Propaganda=Ausſchuſſes für die
Olympiſchen Spiele, das die hierfür erforderlichen Richtlinien
und Werbemaßnahmen und Werbemittel in Zuſammenarbeit mit
mir und den weiteren Formationen und Gliederungen
heraus=
gibt.
J. V. gez.: Breitmeyer.
Zußbal.
Heute mitlag /23 Uhr
Sportverein 98 — FSV. Mainz 05.
Wir verweiſen nochmals auf dieſes Treffen am Böllenfalltor,
das die wiedererſtarkten 98er mit den auch heute noch in beſtem
Rufe und Anſehen ſtehenden 05ern aus Mainz zuſammenführt. Das
Spiel findet bereits um 2.30 Uhr ſtatt, damit den Beſuchern noch
Gelegenheit geboten iſt, bequem zum Startplatz der Freiballon=
Meiſterſchaften kommen zu können. Bereits um 1 Uhr ſpielen
die Reſerve und die 3. Mannſchaft gegen die gleichen
Mannſchaf=
ten von Mainz 05.
Sportverein 29 Erzhauſen.
Deit Sie Decet ie eretſenſcäfr gei FDie
Sprendlingen Jgd. Wir richten an die Anhänger und Gönner
des Sportvereins den Appell, dem Spiel der Jugend beizuwohnen,
denn die Jugend ſoll erkennen, daß der Verein auf ſie baut.
Deutſchland-Spanien ausverkauft.
Am zweiten Tage nach der Eröffnung des Vorverkaufs ſind
die in Köln ausgegebenen 25 000 Eintrittskarten für das
Länder=
ſpiel gegen Spanien reſtlos ausverkauft. Einige Kurvenplätze
waren am Donnerstag noch erhältlich, aber in den
Nachmittags=
ſtunden hatten auch dieſe ihre Käufer gefunden. An jeden
Intereſ=
ſenten wurden höchſtens zwei Karten gegeben, aber „findige
Köpfe” hatten bald heraus, daß durch Vertauſchen von Röcken,
Mänteln und Hüten ſchnell ein „Anderer” geſchaffen war, der nun
wieder neue Karten erſtehen konnte.
Zahllos ſind die Anforderungen, die an alle möglichen
Stel=
len gerichtet werden, zumal in anderen Städten keine Karten
aus=
gegeben wurden. Schon jetzt werden für Sitzplatzkarten — verkauft
wurden nur Sitzplätze auf den Nottribünen, während die
Haupt=
tribünen=Karten an Vereine gehen — 10 RM. geboten. Es iſt
völlig zwecklos, ſich irgendwie noch um eine Karte an offiziellen
Stellen zu bemühen.
Die von den Vereinen angeforderten Karten zum
Länder=
ſpiel Deutſchland — Spanien gehen vom 5. bis 10. April als
Nachnahme=Sendungen heraus, mit dem ausdrücklichen Auftrag
des einmaligen Vorzeigens. Die Fußballvereine, die Karten
be=
ſtellt haben, müſſen das Geld für die rechtzeitige Einlöſung
zu=
rechtlegen. Spätere Neuanforderungen der Vereine können bei
der ſtarken Nachfrage in keinem Falle berückſichtigt werden.
Japaniſcher Marathon=Rekord.
Bei der japaniſchen Marathon=Meiſterſchaft, die über 42,2 Km.
mit Start und Ziel auf dem Meijiſhire=Stadion bei Tokio
ausge=
tragen wurde, rertete der Sieger mit einer ausgezeichneten
Lei=
ſtung auf. Der Student Yaſuo Ikenaki kam in 2:26:43 Std.
als Erſter ein und ſtellte damit einen neuen japaniſchen Rekord
auf. — Die Söhne Nippons machen, wie dieſes Beiſpiel wieder
zeigt, auf allen Gebieten des Sports große Fortſchritte, ſo daß
1936 in Berlin nicht nur bei den Schwimmwettbewerben ernſthaft
mit ihnen gerechnet werden muß.
Sporkkalender.
Fußball.
14.30 Uhr, Stadion: SV. Darmſtadt 1898 — Mainz 1905.
Ringen.
9.00 Uhr, Holzhofallee 24: Kreisjugendkämpfe im Mannſchafts=
Ringen.
Turnen.
9.00 Uhr: Beſtleiſtungsturnen im 18. Kreis: Meiſterklaſſe und
Oberſtufe: Tg. Beſſungen; Mittel= und Unterſtufe:
am Woogsplatz.
Frankfurker Hallen=Handballkurnier.
Das von etwa 1200 Zuſchauern beſuchte zweite Hallenturnier
des SV. Allianz in der Frankfurter Feſthalle nahm bis zum
End=
ſpiel einen recht ſpannenden und ſchönen Verlauf. Durch
über=
legene Siege über Darmſtadt 1846 und Vorwärts Bockenheim
hatte ſich der Sieger des letzten Turniers, Sportgemeinde
Ein=
tracht, wieder bis zum Schlußkampf durchgerungen. Gegner war
hier die Bockenheimer Turngemeinde nach knappen Erfolgen über
Schwanheim und Allianz. Schon in der erſten Minute wurde
Eintrachts beſter Mann durch die Tätlichkeit eines Bockenheimers
zum Ausſcheiden gezwungen, und gegen die von dieſem Vorfall
ſtark beeindruckten Eintrachtler gelang dann Bockenheim
unter=
ſtützt von einer ſanatiſchen Zuſchauermenge, ein knapper Sieg mit
2:1 (2:1).
Ergebniſſe. Vorrunde: TV. Vorwärts Bockenheim — TG.
Sachſenhauſen 8:1 (2:0), Eintracht — TSG. 46
Darm=
ſtadt 10:2 (4:0), Bockenheimer TG. — VfR. Schwanheim 5:3
(2:0) SV. Allianz
Offenbach 3:2 (2:1).
Zwiſchen=
runde: Eintracht — TV. Vorwärts 7:4 (3:3), Bockenheimer
Tgde. — Allianz 2:1 (1:0). Endſpiel: Bockenheimer
Turn=
gemeinde — Eintracht 2:1 (2:1).
So nebenbei...
Die „Behaupkung”
Der Pokal=Sieg des Gaues Mitte iſt eigentlich die Geſchichte
eines — Hutes! Richtiger geſagt: eines „Koks”, eines „Harten”,
eines „Steifen”, einer „Melone” eines „Pralinée” oder wie die
verſchiedenen Ausdrücke für die Behauptung lauten mögen, die
man in Wien ein „Kracherl” nennt!
Und das kam ſo‟
Als der Gau Südweſt zum Vorrundenſpiel um den
Bundes=
pokal nach Halle kam, war Papa Schindel, der Reiſemarſchall
der Südweſter, unvorſichtig genug, ſeinem unbekannten Gegner
ein Geheimnis zu verraten. Nämlich: ſeitdem er ſeinen „Koks”,
beim Wettſpiel trüge, ſei ſeine Mannſchaft noch niemals
geſchla=
gen vom Felde gegangen.
Dieſe Unvorſicht ſollte ſich rächen!
Denn Hans Hädicke=Halle, der nur „weich=behütete” Führer
des Gaues Mitte, meinte ſcherzhaft: „Wenn’s nur darauf
an=
kommt!” und — verſchwand ..
Daheim — wo ſollte er auch anders hingegangen ſein?! —
machte ſich Hädicke auf die Suche nach ſeinem vor etlichen Jahren
bereits ausrangierten Koks‟. Da es nun einmal ſo iſt, daß der,
der ſuchet, auch findet, ſo konnte Hädicke gar bald frohes
Wieder=
ſehen mit ſeinem alten „Behüter” feiern.
Draußen auf dem Sportplatz gab es dann heimlich, ſtill und
leiſe einen erbitterten Großkampf „Koks” gegen „Koks”, Papa
Schindel zog den Kürzeren und Hädicke die Konſequenzen! Das
heißt” er begleitete ſeine namenloſe Elf nach Magdeburg und
Hamburg mit ſeinem „Koks”. Und der Mann der in der
Ehren=
loge des Poſt=Stadions inmitten zahlreicher Mützen und anderer
Kopfbedeckungen mit ſeinem. „Koks” allein auf weiter Flur
ge=
weſen iſt, wer konnte das wohl anders ſein als Hans Hädicke aus
Halle?!
Jedenfalls: auch Berlin iſt nunmehr an der Zauberkraft
die=
ſes ſimplen Hutes zerſchellt!
„Im übrigen nette Ausſichten, wenn bei den kommenden
Pokal=
ſpielen ſie alle mit einem „Sieges=Koks” aufmarſchieren wollten,
die Herren Gauführer!
Wahrlich, ein niedliches Bild! ...
Dem „Angriff” entnommen.
Cambridge wieder Sieger in der Univerſikätsregatta
Der 87. große Ruderkampf zwiſchen den Achtermannſchaften
der führenden engliſchen Univerſitäten Oxford und Cambridge hat
mit einem neuerlichen Sieg des Cambridge=Bootes geendet.
Cam=
bridge gewann das Rennen in 19:48 ſehr leicht mit 4½ Längen
Vorſprung gegen Oxford. Dadurch hat „Hellblau” ſeinen 12 Sieg
in ununterbrochener Reihenfolge feiern können. Von den bisher
überhaupt ausgetragenen Begegnungen hat Cambridge 46,
Oxford nur 40 Siege zu verzeichnen. Einmal, im Jahre 1877,
gab es zwiſchen beiden Booten ein totes Rennen.
Europameiſter Hornfiſcher=Nürnberg gewann in Bamberg
wieder ein internationales Ringerturnier. „Von ſeinen vier
Geg=
nern, Urban=Tſchechoſlowakei, Charlier=Belgien, Gwozdz=Polen
und Köſtner=Bamberg, hielt ihm keiner länger als 4 Minuten
ſtand.
Anerkannt wurden jetzt die bei den Reichsprüfungen der
Schwimmer in Düſſeldorf aufgeſtellten neuen Rekorde von Erwin
Sietas=Hamburg (100 Meter Bruſt in 1:13,8, 200 Meter Bruſt in
2:42,2), Helmuth Fiſcher=Bremen (100 Meter Kraul in 58,6 und
58,2) und von Martha Genenger=Krefeld (200 Meter Bruſt,
Frauen, in 3:00,8).
Ein Staffellauf Heidelberg—Mannheim wird in dieſem Jahr
erſtmals ausgetragen. Der Lauf führt über 18 Kilometer, jede
Mannſchaft beſteht aus 30 Läufern. Bisher liegen Zuſagen von
6 Mannheimer und 4 Heidelberger Vereinen vor. Termin iſt der
1. September.
498 Nennungen wurden zu der vom 11. bis 13. April
dauern=
den Oſtpreußenfahrt für Kraftfahrzeuge abgegeben.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 7. April
K3: Hamburg: Hafenkonzert. — Die Glocken vom Großen
Michel. — Choral: Lobe den Herren. — 8.15: Zeit, Wetter.
8.20: Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.45: Choralblaſen. — 9.00:
Aus der Stadtkirche Friedberg: Evangl. Morgenfeier. — 9.45:
Tröſteinſamkeit. Funkfolge aus dem „Simplicius
Emmplicissp=
mus” von Grimmelshauſen. — 10.15: Chorgeſang. —
Mämer=
geſangverein „St. Caſtor 1826‟ Koblenz. — 11.00:
Reichs=
ſendung: „Gememſchaftsſendung Deutſch andſender —
Frank=
furt: Tag des deutſchen Ruderſports 1935. — 11.30: Leipzig;
Reichsſendung: Bachkantate: Mein Gott, wie lang, ach lange.
12.00: München: Standmuſik aus der Feldherrnhalle. Ein
Trom=
peterkorps der Reichswehr. — 13.00: Aus der deutſchen Kolonie in
Alexandrien (Aegypten). Dr. Kaufmann: Zur Jugendzeit des
Reichsminiſters Rudolf Heß. — 13.15: Schall und Plätt
rea=
gieren auf Mahnbriefe. — 14.00: Stuttgart: Kinderfunk: Kaſperl
und der Löwe. Hörſpiel. — 15.00: Stunde des Landes: 1.
Zehn=
minutendienſt für die Landwirtſchaft. — 2. Bauernhof
Deutſch=
land. Gedanken zur Marktordnung. — 3. Vier Generationen
auf einem Hof. Funkfolge.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert. 1. Italieniſche
Unterhaltungs=
muſik. — 2. Meine Melodie — deine Melodte. — 3. Deutſche
Unterhaltungsmuſik. — 18 00: Jugendfunk: Deukſch=polniſche
Aus=
tauſchſendung aus Warſchau. (Aufn.) — 18.30: Darmſtadt:
Deutſche Freiballonmeiſterſchaft 1935. Funkbericht aus dem Korb
eines Ballons mit Kurzwellenender.
19.00: Herz im Vorfrühling. Funkſolge von K. R. Neubert. —
19.55: Sportbericht. — 20,05: Frankfurt: 6. Volkskonzert der
Muſeumsgeſellſchaft Ltg.: H. Rosbaud. — 22.00: Zeit, Nachr.
22.15: Nachr. Wetter. — 22.20: Sportſpiegel des
Sonn=
tags. — 22.45: Tanzmuſik. Tanztapelle Franz Hauck. — 24.00:
Szenen aus Btzets „Carmen”, (Schallpl.)
Frankfurt: Montag, 8. April
600: Bauernfuk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit,
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch; Choral: Wem alle untreu
werden. — 7.00: Frühkonzert, Muſikzug der SA.=Standarte 167.
Ltg.: Muſikzugführer Shröder. — 8.10: Waſſerſtand. Wetter. —
8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur Kaiſerslautern=
1. (9.00): Lieder im Frühling. — 2. (9.20): Pfälziſche
Städte=
bilder: Germersheim am Rhein. — 9.40: Pfähzer Komponiſten.
10.00: Nachr. — 10 45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und
Haus. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. —
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Sturtgart: Schallplatten: 1. Märſche berühmter
Kompo=
niſten — 2. Der Nußknacker. — 3. Kinderſpiele. — 13.00: Zeir,
Nachr. — 13.15: Karlsruhe: Mittagskonzert des Philharmon.
Orcheſters Karlsruhe. Ltg.: Muſikdirektor Fröhlich — 14.15: Zeir.
Nachr. — 14.3: Wirtſchaftsbericht. — 14.35: Zeit
Wirtſchafts=
meldungen. — 14.55: Wetter. — 15.15: Kmderfunk: Jetz
baſteln wir.
16 00: Lied und Volkstanz der Auslandsdeutſchen. 2. Deutſches
Bauernland in Südoſt=Europa. — 16.30: Einmaleins für
Gar=
tenfreunde: Nützliche Betrachtungen eines Dichters. Von
Nebel=
thau. — 16.40: General a. D. Dr. Bethcke: Ludendonfts
Werdegang. Eine Würdiguna — 17.00: Köln: Muſikaliſche
Reiſe um die Welt. Das Weſtdeutche Kammerorcheſter. Ltg.:
Herm. Hageſtedt. — 18.30: Jugendfunk: Wir ſchulen die
Land=
fugend. — 18.45: Das Leben ſpricht! — 18.55: Meldungen.
19.00: Freiburg: Unterhaltungskonzert. Mitglieder des Städt.
Orcheſters. Ltg.: Wilh. Franzen. — 20 00: Zeit, Nachr.; anſchl.
Tagesſpiegel. — 20 15: Neue Chor= und Klaviermuſik. —
21.15: Retter der Mütter. Eme ärztliche Großtat. Funkfolge
von A. Betzner. — 22.00: Zeit Nachr. — 22.15: Nachr.
Wetter, Sport, — 22.20: Kitſch i der Muſik. Plauderei mit
Beiſpielen von H. Rosbaud. — 23.00: Nachtkonzert. 1.
Vin=
tuoſe Inſtrumentalmuſk. — 2. Unterhaltungskonzert. — 24.003
Stuttgart: Nachtmuſik.
Oclatean dnasamann
Sonntag, 7. April
Breskau: 18.30: Ei Grußmutterſch Ufawintel. Einc
ge=
mütliche ſchlefiſche Stunde.
Köln: 20.00: Große Feierabend=Veranſtaltung d.
Reichs=
ſenders Köln aus Münſter.
München: 20.00: 500 Jahre Unterhaltungsmuſik. Von
der Londoner Waſſermuſik bis zum Wiener Augarten=
Konzert.
Riga: 19.15: Lettiſche Komponiſten.
Wien: 20.00: Zwei Stunden Zeitvertreib
Beromünſter: 20.00: Volkstümliches Kvmert,
Nom: 20.45: Operette von Lehar,
Luxemburg: 21.00: Unterhaltungsmuſik.
Bukareſt: 21.10: Opernmuſik.
Budapeſt: 22.50: Zigeunermuſik.
Montag, 8. April
Breslau: 19.00: Frühlingsluft. Muſikal. Stafettenlauf=
Hamburg: 20.10: Ueber allen Völkern ſteht das Volk.
Hörbild um Georg Fr. Händel.
Stuttgart: 20.15: Ein Frühlingsſtimmenwalzer. Ein
bunter Abend.
Stockholm: 20.00: Orcheſter und Soliſten.
Beromünſter:. 20.00: Muſikaliſches Allerlel
Warſchau: 20.00: Leichte Muſik.
Belgrad: 20.40: Chorkonzert.
Kopenhagen: 21.00: Schubert u. Weber=Abend.
Mähriſch=Oſtrau: 21.15: Moderne Tanzmuſtk.
Mailand: 22.00: Kammermuſik.
Wetterbericht.
Ueber Weſteuropa ſteigt der Luftdruck zur Zeit wieder an
und vorübergehend wird ſich bei vielfach aufheiterndem Himme!
eine Beruhigung des Wetters einſtellen. Kräftiger Druckfall, der
ſich von England her oſtwärts vorſchiebt, wird aber ſchon am
Sonntag vormittag neue Bewölkungszunahme und auch wieder
verſtärkte Niederſchläge bringen. Bei mehr auf Südweſt drehen
den Winden wird es im ganzen wärmer als in letzter Zeit, bleib!
aber für die Jahreszeit noch zu kalt.
Ausſichten für Sonntag: Zunächſt überwiegend bewölkt und
verbreitet auftretende Niederſchläge. Milder, aber auf
friſchende Winde aus Süd bis Südweſt, ſpäter Ausgang zu
Böen und Schauern.
Ausſichten für Montag: Fortdauer des unbeſtändigen Wetters
aber im ganzen milder und beginnende Beruhigung.
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ſtuen die Lnd
Medmgen.
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Plauderer mi
bmert, 1. 9ib
7.Au4
Ueberall in den baueriſchen Bergen wird
eißig die Käſerei geübt, und aus der
duften=
ten friſchen Milch werden viele ſchmackhafte
und überall bekannte Käſeſorten zubereitet.
Der Senne lernt die Kunſt des Käſens vom
Sennen, und der Bauer vom Bauern. Einer
ſteht ſie dem anderen ab, und es gehört
eigent=
ſich gar nicht einmal viel dazu, ein tüchtiger
Miwint. Unt /
mltung d. Reizt
IIrmglmuſik. Von
Bierns Augartent
ntar Stzietternlaut
m ſet 10 Boc
ammemmalzer, Eit
Merkt
er Wend
Tanzmuſt.
2 rck
an dieſen Holzſchalen befinden ſich die Proben
der Milchlieferungen. Die kleinen Fläſchchen
enthalten Proben für die mikroſkopiſche
Unkerſuchung.
Fräſer zu werden. Keiner wird viel Aufhedens
truvon machen.
Weit über hundert Jahre iſt es her, daß
ter Senne Johann Althaus von Lauperswyl
u- Blaichach im Sommer 1827 in Oberſtaufen
zue erſten Käſe nach Schweizer Art anfertigte.
Wenig ſpäter wurden dann in Weiler im
All=
gSu die Käſe nach dem Emmentaler Nezept
hergeſtellt, und leitdem iſt Weiler der
Mittel=
pinkt der Emmentaler Käſerei für das ganze
BBauernland geblieben. Im Jahre 1889
ſchließ=
trh wurde die Zentral=Lehrſennerei ins Leben
gerufen, die Milchbeſchaffung wurde
verein=
geitlicht und die Käſerei nach wiſſenſchaftlichen
Kerundlagen betrieben.
An die Sennen, die einen Lehrkurs in ihrer
Fräſehochſchule mitmachen und den erſehnten
Cütel eines Meiſterkäſers erringen wollen,
merden ganz beſonders hohe Anforderungen
geſtellt. Der Senne, der hier lernt, muß mit
der Nohmilch, der Käſeharfe, mit dem
Mikro=
rop und dem fertigen Käſe gleich ſicher und
z verläſſig umzugehen verſtehen.
Der Betrieb in der Weiler Käſerei beginnt
Son am frühen Morgen. Wenn es noch lange
Die Meiſterkaſer
von Weiler
Man hört am Klang, wiebiel löcher der Käſe hat
Mit der ſogenannten „Käſeharfe” wird die bereits geronnene Milch zerkleinert. Dieſes „Harfen” muß ſehr vorſichtig
geſchehen, damit ſich die Crockenkörnchen nicht verlagern.
ders der leitende Käſemeiſter den liefernden Denn da in die großen Behälter immer die zu wiederholten Malen mit Salzwaſſer abge=
Bauern immer wieder wertvolle Natſchläge. Milch von mehreren Kühen kommt, kann ſchon „waſchen oder man läßt ſie auf ſtarke
ſalzhalti=
die Milch einer Kuh den ganzen Käſe verder= gem Waſſer eine Seitlang ſchwimmen, damit
ben. Die friſch gebrachte Ailch wird nun, ſie langſam und gleichmäßig eine beſtimmte
wenn ſie nach dem mikrolkopiſchen Befund für „Menge Salz auffaugen.
einwandfrei erklärt iſt, mit „gereifter” Milch,
d. h. mit ſolcher, die von der vortägigen Liefe=
Die gepreßten und geſalzenen Käſe machen
rung über Nacht abgeſtanden iſt, ſorglam
ge=
jetzt ein weiteres Entwicklungsſtadium durch.
miſcht. Dieſer Miſchung ſetzt der Senne in
Sie kommen nacheinander in verſchiedene
Kel=
genau vorgeſchriebener Ooſis eine Slüſſigkeit ler, deren Cemperaturen genau abgeſtuft ſind,
zu, die man Lab nennt und die aus Kälber=
und machen hier den Neifeprozeß durch.
Wäh=
magen gewonnen wird. Das „Laben” iſt der
rend der Neife bilden die gärenden Bakterien
wichtigſte Vorgang bei der ganzen Käſerel,
Gaſe, die — und da haben wir des Rätſels
denn es regt die Bakterienbildung an, die die Löſung — die großen und hleinen Löcher im
Milch in ganz kurzer Seit zur dicken Maſſe. Schweizer Käſe verurſachenl. Und nach dieſer
gerinnen läßt. Während des Gerinnens wird Lochbildung verfolgt der Meiſterkäſer das
die Milch bei einer Cemperatur von 65 Grad
Neifen ſeines Käſes. Nicht etwa, daß er den
etwa zwei Stunden lang durch Heißdampf von
Nieſenlaib anſchneiden würde, nein, außer beim
außen erhitzt. Hat ſich mun auf der Milch, die
Frühſtücken der Sennen ſieht man hier
über=
jetzt Molke heißt, eine genügend dicke Schicht haupt keinen angeſchnittenen Schweizer Käſe.
gebildet, ſo zerkleinert der Senne mit der Der geübte Meiſterkäſer klopft nur leicht auf
Käſeharfe, einer Art großer, zwölfzinkiger den Käſe, hält ſein Ohr ganz dicht heran und
Gabel, dieſe Schicht. Das Zerkleinern muß hört ganz allein nach dem Klang, wie viele
ſehr ſorgfältig vor ſich gehen, damit die kleinen
Löcher ſein Käſe hat und wie weit alſo die
feſten Ceilchen, die ſich ſchon gebildet haben Reife ſchon fortgeſchritten iſt. Nur eine jahre=
und in denen ſchon die Gärung beginnt, ſich
lange Uebung und viel Erfahrung können eine
nicht mehr verlagern. Der Vorgang, der jetzt
ſolche Meiſterſchaft zuſtande bringen!
folgt, iſt vielleicht, einer der interellanteſten
Momente bei der ganzen Käſerei. Einer der
Sennen nimmt ein großes, viereckiges Cuch, Ein halbes Jahr hat es gedauert, bis aus
faßt die eine Seite feſt mit den Sähnen und der Nohmilch der fertige Schweizer Käſe
ge=
zieht das Cuch an den beiden Sipfeln über den „worden iſt, den jeder als gutes, unverfälſchtes
Keſſelboden. Er fängt dadurch in dem Cuch= deutſches Erzeugnis eſſen kann.
Das Salz wird dem gepreßiten Käſe durch Ab= dreieck die ſchwimmende feſte Käſemaſſe, die,
waſchen mit Salzwaſſer zugeſetzt, das langlam da ſie ja über wei Sentner wiegt, an einer Unſere Bilder:
kleinen Winde aus der Molke herausgezogen Unten links: Die Senuen beim Chemie=
Unter=
wird abläuft und — in feuchte Cücher ein= richt in dem Laborakorium der Käſerei.
über die Behandlung der Milch nach dem geſchlagen — zm allmählichen Abtrocknen Unten rechts: Mit einer kleinen Winde wird
der ſogenannte „Käſebruch” aus der „Molke‟”
Melken, über das Füttern und Pflegen der „weggeſetzt wird. Erſt wenn die großen Näder
gezogen und kommt von hier aus zur Preſſung.
Kühe und alles, was damit zuſammenhängt. ſchon ziemlich feſt geworden ſind, werden ſie
nicht hell iſt, kommen
ſchon in langen
Nei=
hen die Bauernwagen
und bringen in
Hun=
derten von Kannen
und Keſſeln aus den
Höfen der nahen und
weiten Umgebung die
friſche: Milch. Die
abgelieferten Mengen
werden genau
abge-
wogen, und jedem
Behälter wird dann
in einem Glas eine
Probe entnommen, die
zur mikrolkopiſchen
Unterſuchung in das
Laboratorium kommt.
Grundbedingung für
den Erfolg der
Käſe=
rei und die Qualität
des Käſes iſt in erſter
Linie die Güte der
Nohmilch.
Deshalb geben die
Sennen und beſon=
und gleichmäßig in den Käſe eindringt.
[ ← ][ ][ → ]Ho Mounetsd
Wir Hausfrauen, die wir vor unſerm
wohl=
gefüllten Gewürzſchrank ſtehen und nur zu
wählen haben, ob wir die ſüßduftende Vanille,
den herben Simt, den ſcharfen Pfeffer, die
würzigen Nelken, Muskatblüten, Ingwer oder
wie die Gewürze alle heißen mögen, unſeren
Gerichten zuſetzen ſollen, machen uns ſelten
klar, wie heiß umkämpft der Beſitz der
Ge=
würze einſtmals war und wieviel Blut fließen
mußte in den ſogenannten Gewürzkriegen, die
ſich zu Beginn des 17. Jahrhunderts abſpielten.
Gewürze waren in früherer Seit faſt
uner=
ſchwinglich teuer. Das geht aus mancherlei
Sprichworten und Gewohnheiten hervor. Von
den Fuggers erzählt die Legende, daß ſie ſo
ſagenhaft reich geweſen ſeien, daß ſie, als
ein=
mal der Kaiſer ſie mit ſeinem Beſuch beehrte,
im Kamin ein Seuer aus Simtrinde entzündet
hätten. Die fernen Gewürzinſeln erſchienen als
der koſtbarſte Beſitz. Als eines der Schiffe des
kühnen Seefahrers Magelhan, der auf den
Philippinen geſtorben war, nach Jahresfriſt
nach Sevilla zurückkehrte, war es mit den
koſt=
barſten Gewürzen beladen, die die Habgier
un=
geheuer anſtachelten. Die Portugieſen waren
denn auch die erſten, die auf den Molukken
Faktoreien und Befeſtigungen anlegten. Daß
damals gut verdient wurde, ſieht man daran,
daß bei dem Oſtindienhandel mit einem
Ver=
dienſt von ſage und ſchreibe 400 Prozent
ge=
rechnet wurde. Die Portugieſen, die mit den
Eingeborenen nicht viel Umſtände machten,
waren bald ſehr verhaßt.
Dann aber wurden ſie durch die Holländer
verdrängt, die einen Generalgouverneur
ein=
ſetzten, der es verſtand, den Widerſtand der
Eingeborenen zu überwinden. Als er 1628
ſtarb, war die Herrſchaft der Niederländer auf
den Inſeln befeſtigt. Nun aber hatten ſie ihre
Stellung gegen die Engländer und die Spanier
zu verteidigen. Und in dieſem Kampf wurden
ſehr ſcharfe Mittel angewandt. Beſonders auf
der Inſel Amboina, wo ſich etliche Engländer
niedergelaſſen hatten, ging es ſchlimm zu. Es
war ſicherlich die Abſicht der Engländer, ſich
des geſamten Handels zu bemächtigen, was die
Holländer ſich nicht gefallen laſſen wollten. Der
Kampf endete ſchließlich damit, daß im Jahre
Wer ſie beſaß, war reich /Blut floß um dieſen Schatz; Bruch des
1625 die meiſten der engliſchen Kaufleute auf
Amboina hingerichtet wurden. Die
Nieder=
länder hatten geſiegt, und nun ſorgten ſie für
einen zweckmäßigen Anbau der Gewürze und
leiteten den Handel in die richtigen Wege. Da
ſie einſahen, daß ſie nicht alle Inſeln
koloniſie-
ren konnten, beſchloſſen ſie, den Anbau der
wertvollſten Gewürzpflanzen auf beſtimmte
Ge=
biete zu beſchränken. Ueberall ſonſt war der
Anbau ſtreng verboten, und bisweilen wurden
Expeditionen nach dieſen Gebieten
unternom-
men, um feſtzuſtellen, ob das Verbot beachtet
wurde. Geſchah das nicht, ſo gab es ſtrenge
Strafen. Craf man auf eine Gewürzpflanzung
außerhalb des erlaubten Gebietes, ſo wurde ſie
vollkommen zerſtört. Und jetzt hatte die Inſel
Amboina ihre große Seit. Sie bekam nämlich
das Alleinrecht auf den Bau von
Gewürznel=
ken, ebenſo wie die Muskatnuß nur auf Banda
gebaut werden durfte. Auf Amboina wurden
4000 gleich große Grundſtücke vermeſſen, die
den Eingeborenen überlaſſen wurden. Auf
je=
dem Grundſtück durften nur 125
Gewürznelken=
ſtämme gepflanzt werden. Die jährliche Ernte
betrug demgemäß eine halbe Million Kilo, die
die Niederländiſch -Oſtindiſche Kompanie von
den Eingeborenen kaufte. Dieſe Menge konnte
der Markt aufnehmen, ohne daß der Preis
gedrückt wurde. Wenn die Ernte zu reichlich
war, wurde der Ueberſchuß einfach verbrannt.
Man ſieht, daß vor dreihundert Jahren manche
Kriſenmethoden ſchon ziemlich die gleichen
waren wie heute.
Die Gewürzinſeln waren lange der höchſte
Schatz für Holland; in den Napoleoniſchen
Kriegen aber bemächtigte ſich England der
ſchon ſo lange begehrten Inſeln, doch bei
Na=
poleons Fall im Jahre 1814 wurden ſie
zurück=
gegeben. Die Seit der Hochblüte war vorbei,
— das Gewürzmonopol war gebrochen, zugleich
Sewürzhandel in Oſtindien, nach einem alten Stich, Unterm Dach in der Sütte Hindet offenbar eine sGewürzbörſes ſtatt
Heiner und der blinde
Paſſagier
Von Oskar Wuttig.
Vier Monate lang ſaß der lange Heiner
nun ſchon bei Muttern im Oldenburgſchen, und
jetzt hatte er genug von Dickbohnen mit Speck.
Es trieb ihn wieder hinaus auf See. Nichts
hielt ihn mehr zu Hauſe. Und als eines Cages
der Wind ſtark vom Meer blies, ſchmupperte
er mit ſeiner langen Naſe in der Luft, und
mittags ſchon ſagte er: „Na, adjüs denn,
Mutterken!” und ging los:
Daß es mit einer Heuer nicht ſo ganz
ein=
fach ſein würde, hatte er ſich ſchon gedacht. Als
er aber nun in Bremerhaven auf dem
See=
fahrtsamt ſtand, ſah die Sache doch verflucht
finſter aus. Die Linie, auf der er noch vor
einem halben Jahr als Unterſteward gefahren
war, hatte ihren Dienſt eingeſtellt, und ſo war
Heiner froh, als ſich ihm nach Ablauf einer
Woche Gelegenheit bot, auf der „Eſpodenza‟
einem kleinen portugieſiſchen Frachtdampfer, als
Matroſe anzuheuern. Allerdings war die
Be=
dingung geſtellt, daß er für die erſten zehn
Cage Heizerdienſt übernehmen mußte, bis der
zweite Mann wiederhergeſtellt war, der vor
drei Cagen in nicht ganz nüchternem Zuſtande
die eiſerne Creppe heruntergefallen war und
ſich ein mächtiges Loch in ſeinen Schädel
ge=
ſchlagen hatte. — Heiner nahm an und zog mit
ſeinem kleinen blauen Sack unter dem Arm an
Bord.
Die „Eſpodenza” war ſchon ein ziemlich alter
Kaſten, der Küſtenfahrten machte; mit
Naſier=
klingen, Grammophonen und Kali fuhr ſie zu
den Kanariſchen Inſeln, und mit Bananen,
Orangen und Comaten kam ſie wieder zurück.
Leider beſtand die Beſatzung nur aus
Portu=
gieſen, die weder Deutſch noch Engliſch
ſpra=
chen, ſo daß Heiner ziemlich iſoliert war. Der
einzige, der etwas Deutſch verſtand und ſprach,
war der Erſte Steuermann. Aber ſeit wann
gibt es an Bord eine Unterhaltung zwiſchen
dem Erſten und dem dreckigen Heizer! Der
Kapitän war dazu noch ein beſonderer Sall. Er
ſah aus wie ein Menſchenfreſſer in Sivil und
benahm ſich auch ſo. Gleich am erſten Abend
war Heiner Seuge eines Auftrittes, bei dem
der Kapitän einen Matroſen ſo andonnerte,
daß dem eine Woche lang kein Eſſen mehr
ſchmeckte.
Aber Heiner war unten im Keſſelraum weit
vom Schuß. Er wußte, daß bei der chriſtlichen
Seefahrt der Umgangston der Kapitäne zur
Mannſchaft nur ſelten auf Liebenswürdigkeit
geſtimmt war und begnügte ſich mit der Geſell-
ſchaft ſeines Heizerkollegen, eines alten
halb=
tauben Portugieſen. —
Als die „Eſpodenza” kurz vor Mitternacht,
um das Hafengeld für den nächſten Cag zu
ſparen, in See ſtach, war er trotz der ſchweren
Arbeit der vergnügteſte Burſche an Bord.
Er ſpürte das leiſe Sittern des Schiffes. Hallo,
jetzt ging es wieder in Seel Die Motoren
ſtampften. Langſam, mit viertel Kraft verließ
die „Eſpodenza” Bremerhaven.
Erſt am fünften Cage — ſie waren noch
nicht aus dem Kanal heraus — fand der lange
Heiner einmal Zeit, ſich an Bord etwas
um=
zuſehen. Es war ein ſchöner, klarer Morgen.
Ruhig rollte die See mit langen, gleichmäßigen
Wellen. Und Heiner pumpte ſich an Deck
ordentlich mit friſcher Luft voll. Da er bis zur
Ablöſung noch eine halbe Stunde Seit hatte,
ſpazierte er ein bißchen auf der „Eſpodenza‟
herum. Ging, die Hände tief in den Caſchen,
zum Heck, ſpuckte dreimal über die Neling,
kam am Steuerhaus vorbei und kümmerte ſich
nicht im geringſten um den ihm wütend
nach-
ſtarrenden Kapitän, der alle Herumlungerer
haßte. Er hatte ja noch Freizeit. Und ob er
die in ſeiner Koſe verbrachte oder auf Deck
herumſtrolchte, konnte allen Kapitänen der
Welt pfeifegal ſein.
So kam er auch zum Laderaum. Obgleich es
einen Heizer nichts angeht, ſo intereſſierte es
wurde der Gebrauch von Gewürzen weſentlich
eingeſchränkt. Es wird ſtill auf jenen Inſeln.
Aber noch heute iſt die Gewürznelke die
wich-
tigſte Kulturpflanze von Amboina.
Wir modernen Menſchen aber haben gelernt,
ohne dieſe ſtarken Gewürze auszukommen, und
wir wiſſen heute, daß unſere heimiſche Natur
uns viele Würzen gibt, die ebenſo aromatiſch,
dabei aber viel geſünder ſind als jene
exoti=
ſchen, um die ſeinerzeit ſo viel Blut gefloſſen iſt.
Hanna Lieske.
Das Gartenhaus
über der Stadt
Von Erich Pfeiffer=Belli.
Ich habe einmal ein Jahr lang ein
Garten=
haus über der Stadt bewohnt. Ein Jahr iſt
eine lange und kurze Seit zugleich, und die
glücklichen Cage wechſeln mit den traurigen.
Dies Jahr nun war ſchön, weil es angefüllt
war mit Stille, weil es dahinging ohne fremde
Menſchen, ohne Lärm, belebt von dem Grüßen
des Gartens, das er mir unbekümmert um die
Jahreszeit in das Fenſter ſandte.
Das Gartenhaus war aus Holz gebaut,
braun geſtrichen, mit einer grünen Cüre und
weißen Fenſtern. Auf dem Dache war eine
kleine Wetterfahne angebracht, aber auch ohne
ſie wußte man die Himmelsgegend: mein
Sim=
mer öffnete ſich nach Süden. Von Weſten her
betrat man das kleine Haus, indem man einen
mit roten unregelmäßigen Sandſteinplatten
be=
legten Weg entlang ging.
Als ich das Gartenhaus bezog, endete
ge=
rade der Winter. Wohl lag noch Schnee, aber
man glaubte ſeiner naſſen, weißen Decke nicht
und nicht dem grauverhängten Himmel; man
glaubte dem Wind, der manchmal mit kurzen
Stößen durch die Wolken fuhr und ein
usſäg=
liches Blau für Augenblicke aufleuchten ließ,
ein Blau, das ſehnſüchtig machte, traurig im
Jubel. Ich glaubte der Weide und dem gelben
Duft, der ſie ſchon wie eine Wolke umſtand,
den Naum um ihre tropfenden Aeſte
meſſing=
farben puderte. Die Weide in dem Garten
verſprach mir das Frühjahr. Nicht ſo der
Weinberg nebenan, zwiſchen deſſen gekreuzten
Stangen, auf deſſen rotbrauner Erde Männer
herumſtampften mit lehmbeſchwerten Stiefeln.
Von dort drüben kam nur der volle Erdduft
und miſchte ſich mit dem erſten zaghaften Lied
aus Amſelkehlen, dem Geruch aus Hecke,
feuchtem Gras und kleinen, braunklebrigen
Knoſpen. Der Beſitzer des Hauſes war klug
genug geweſen, in der Nähe meiner ſchmalen
Haustüre einen mächtigen Noſenſtock
anzu=
pflanzen und ihn nach Herzensluſt wachſen zu
laſſen. Er ragte nun über den Firſt des
Hau-
ſes, warf ſeine langen, ernſten und ſtachligen
Arme über das Dach. In ſeinem Gezweig,
un=
durchdringlich wie ein Märchen, hüpften die
Amſeln raſchelnd auf und ab. Und wie lange,
mußte ich denken, wird es dauern, daß ſich zu
kleinen zarten Blättchen, welche bereits die
Dornen vergeſſen machen, die erſten knoſpenden
Blüten geſellen? Nicht lange mehr, und es
war ſo weit. Wie unruhig alles wurde, nicht
nur in mir. Der Wind wollte nicht mehr
ruhen, die Sterne waren ſo anders, ſo erregend
hell über den Nächten, und die Pappeln über
mir, auf dem Scheitel des Berges, kannten
auch keine Stille mehr. In ihrem jungen
Blatt=
werk war ſtets wiſpernde Unruhe, die Unruhe,
die aus der Erde drängt, die Zweige und die
Sweiglein prall mit Leben füllt. Dies Wehen
in den Nächten, wer könnte es je vergeſſen;
das Dunkel nicht, das voll ſtummer Stimmen
war, oder jene leuchtende, noch etwas
mühe=
volle Helligkeit, die ein feuchter Mond über
meinen Heimweg goß, den ich in blauen
Schat=
ten wandernd gerne ſpät erſt antrat und
allein. Wie gut war es, hier oben allein zu
ſein in den Nächten und den ſilbernen
Morgen=
den. Eine harte Kühle zog noch durch mein
kleines Haus, aber ich pries dieſe Friſche. Sie
kam von allen Seiten, aus der Ciefe des
Ber=
ges, aus dem beginnenden Blattwerk der
den Heiner ſchließlich doch, einmal zu wiſſen,
mit welcher und mit wieviel Fracht die „
Eſpo=
denza” eigentlich nach Süden dampfte.
Heiner ſtieg die Creppe hinunter. Da lagen
im Halbdunkel der Luken, im Bauch des
Schif=
fes, rieſige Ballen, feſt verſchnürt; Kiſten, hoch
getürmt; dicke Caurollen, Stapel von Säcken
und feſtgelagert Hunderte von Säſſern.
Ganz hübſche Fracht, dachte Heiner, und
wollte gerade wieder hinaufſteigen, als er ganz
in ſeiner Nähe ein Geräuſch hörte. Schnell
ging er um einen Berg von Kiſten herum . ..
da ſaß plötzlich vor ihm auf einem großen Sack
ein junges Mädchen und ſah ihn erſchreckt an.
Sie ſchien von ſeiner Anweſenheit gar nichts
gemerkt zu haben. Heiner erfaßte jedoch ſofort
die Situation: Blinder Paſſagier an Bordl
Aber ſollte er dieſes hübſche junge Mädchen
jetzt an Deck ſchleppen und der Wut des
Ka=
pitäns ausliefern? Auf keinen Falll
„Wo kommſt du her?” fragte er ſie leiſe.
Als Antwort kam nur ein verſtändnisloſes
Achſelzucken.
„Where do vou come from?” wiederholte
er auf Engliſch.
Aber wieder ſah ſie ihn nur hilflos und
etwas ängſtlich an. Ein hoffnungsloſer Sall
Wo kann ſie nur an Bord gekommen ſein,
dachte Heiner. Wenn in Bremerhaven, 19
müßte ſie doch wenigſtens etwas Deutſch ſpre=
und eindt
Cages.
des N
Zterne,
gen 2
etwa.
hatten.
der im Stuhl
auf dem ſandbeſt
das Sirmament
Stadt unten un
gönnen. Aber a.
ſeligen Strudel d
lich der warme,
Wieſe zog, der
dann und wiede
der von Men
oben wie der
ein Hund erwart
Hauſes. Dem
träumen und der
behutſam in mei
der Gerne kam
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mich, eine dich
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Es war
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und der tie
kränzen
Es war
drun
Saun n
ein bite
Lebe
Diſſen
[ ← ][ ][ → ]
„Cräge und wild wie die Panther” hat man die
Nömerinnen genannt., Criebhaft, ſprühend und mit
Energien geladen” werden ſie geſchildert. Schön,
aber von einer Schönheit, die ſchnell verwelkt. Auf
den Inſchriften ihrer Gräber wird ihnen
Häuslich=
keit, Fleiß und . . . Creue nachgerühmt, woraus
wir ſchließen können, daß gerade die Eigenſchaften
ſelten, daher beſonders an ihnen geſchätzt und
ge=
ſucht worden ſind. Der Cypus: Juno die göttliche,
Gemahlin Jupiters, war das Ideal der Nömerin.
Hochgewachſen, großäugig, reif, in ſich gefeſtigt und
außerordentlich temperamentvoll mußte eine Frau
im alten Nom ſein, um einem Mann zu gefallen.
In ihrer Kleidung ſuchte ſie durch
wohlabge=
ſtimmte Farbenfreudigkeit in ihrer Haartracht
durch Phantaſiereichtum das Wohlgefallen der
Männerwelt zu gewinnen. Eine jede Nömerin
wußte den Beſonderheiten ihres Geſichts und
ihrer Hautfarbe gerecht zu werden; niemals
hat es eine ſolche Fülle individueller
Haarfriſu=
ren gegeben wie im damaligen Nom.
Die Frauenbildung beſtand in der
Beherr=
ſchung der üblichen Umgangsformen. Die
Mäd=
chen wurden ſchon früh unterwieſen, wie ſie
zu lachen und wie ſie zu weinen hätten. Die
Geſtikulation der Hände wurde ihnen bewußt
gemacht. Wer nicht ſchöne, ſchmale Hände
hatte, durfte ſie nicht bewegen, um die
Auf=
merkſamkeit nicht unnütz darauf zu lenken.
Muſizierende, dichtende oder gar gelehrte
Frauen hat es im alten Nom nur vereinzelt
gegeben. Aber die Frauen waren das richtende,
kriſtalliſierende, maßgebende Publikum und als
ſolches von weiteſtem Einfluß auf Dichter und
Künſtler. Handſtickerei war die Sache der
Männer.
In der ſpäteren Verfallzeit findet ſich
häufi=
ger der Cypus der verheirateten Frau, welche
ihren Ehrgeiz darin ſah, ſtändig mit einem
Schwarm vornehmer junger Männer umgeben
zu ſein. Wer es darin nicht weit bringt, erntet
den Spott der weiblichen Umwelt, wird ſogar als
abſchreckend reizlos verhöhnt. Das
Wunſch=
bild geſchlechtlich lauteren Lebens, im Sinne
der Monogamie, wird aber auch in jener Seit
unverrückbar wach erhalten. Wenn Dichter
und Denker die Moral der römiſchen
Ehegat=
tinnen tadeln, ſo geſchieht es, weil ſie den
Ver=
gleich mit ihrem unvergänglichen Ideal immer
lebendig vor Augen haben.
In römiſchen Sagen lernen wir die
Nömerin als Heldin kennen. Ich
er=
innere an die Geſchichte von jenen
Frauen, die aus ihrem Haar Stricke
geflochten haben ſollen, damit die
Verteidiger Noms ihre Bogen mit
Sehnen beſpannen konnten; oder an
die berühmte, für alle Seiten
vor=
bildliche Opfertat der Frauen, die
dem Camillus ihren Goldſchmuck
dar-
brachten, damit er Nom gegen
Brennus und die Gallier verteidigen
konnte, oder an die wunderbare
Sagengeſtalt der Veturia, der
Mut=
ter Coriolans, der Shakeſpeare in
ſeinem unſterblichen Drama ein Denkmal
ge=
ſetzt hat.
Plinius berichtet uns von der ergreifenden
Handlung einer Unbekannten. Ihr Name iſt
der Nachwelt nicht erhalten geblieben, wohl
aber ihre Cat. Ihr ſchwerkranker Mann war
ſo arm, daß er ſich an keinen Arzt wenden
konnte, das Leiden war unerträglich und ſchier
unheilbar. Da faßte ſie den Entſchluß, ihn von
ſeiner Qual zu erlöſen. Sie band ihren Körper
feſt an den ſeinen und ſtürzte ſich mit ihm
zu=
ſammen aus dem Fenſter in den an ihrem Haus
vorbeifließenden Ciber.
Einen noch tieferen Einblick in das
Seelen=
leben einer Nömerin bietet uns Properz, der
uns die Abſchiedsworte der ſterbenden
Cor=
nelia, der edien, ſtillen Gattin eines Nömers
mit Namen Paulus, der in der Auguſteiſchen
Seit lebte, wiedergibt.
Du ſollſt nun auch, da ich zu den Coten
zähle, Mutterſtelle an unſeren Söhnen und
Cöchtern vertreten und ſie zärtlich auf den
Arm nehmen. Küſſeſt du ſie, ſo füge auch die
Küſſe der Mutter hinzu. Weinſt du um mich,
ſo laß doch die Kleinen deine Cränen nicht ſehen.
Die Nacht magſt du mit Crauer um mich
er=
müden, und ich will kommen und will im Craum
bei dir ſein. Ihr aber, meine Kinder, ſollt,
wenn der Vater ſich neu vermählt und eine
Stiefmutter mein Lager beſteigt, es ertragen,
ſollt es loben, was der Vater tut, und Euch ſo
verhalten, daß Ihr das Herz der Stiefmutter
beſiegt. Lobt mich vor ihr nicht zu offen; es
könnte ſie kränken, wenn ſie ſich mit mir
ver=
gleicht. Bleibt aber der Vater ehelos und
hängt nur mir an, auch wenn ich Aſche bin, ſo
bemüht Euch, dem Verwitweten ſein
kommen=
des Alter zu lindern und laßt ihn keine
Sorg=
falt vermiſſen. So viele Lebensjahre mir
ge=
raubt ſind, um ſo viel länger möget Ihr unter
der Sonne wandeln! Und wenn das Auge des
Vaters auf Euch ruht, ſoll er Freude daran
haben, alt zu werden!”
Wenn man nach dieſem Dokument auf den
Charakter der Nömerinnen ſchließen dürfte,
ſteht er allerdings über alle Jahrhunderte
leuchtend und ehrfurchtgebietend dal
Ca von Carlberg.
Nuuntenportrat. Um 170 n. Chr
Agyptisches Museum, Berlin
ab, ſchlug die Cür zu und ließ das Schloß
ein=
ſchnappen.
Oben an Deck ſtellte er jedoch feſt, daß dieſe
Eile gar nicht nötig geweſen wäre, denn
nie=
mand dachte daran, in den Laderaum
hinunter-
zugehen. — Inzwiſchen war die Seit für die
Ablöſung herangekommen, und der lange
Hei=
ner mußte wieder an die Keſſel. Es war ein
merkwurdiges Gefühl für ihn, bei der Arbeit
an das kleine Mädchen zu denken, von deren
Anweſenheit niemand auf der „Eſpodenza‟
etwas ahnte. Wenn er an ihr kleines rührendes
Lächeln dachte, ſo flog die ſchwere Schaufel
mit Kohlen noch einmal ſo leicht in die
rot=
glühenden Keſſel. Ob ſie ſich wohl in dem
dunk=
len Verſteck ängſtigte? Ob ſie Hunger hatte?
— Heiner war ganz glücklich, daß er nun einen
Menſchen an Bord hatte, um den er ſich
be=
kümmern und für den er ſorgen konnte. Wenn
auch nur ganz im geheimen.
Beim Mittag ließ er die halbe Portion in
ſeinem Geſchirr, und als er für zehn Minuten
einmal freikam, ſchlich er ſich ſchnell mit dem
Eſſen und einer Handvoll Swieback wieder in
den Laderaum. Niemand war in der Nähe.
Leiſe, ganz leiſe machte er die Cür des
Ver=
ſchlages auf und ſah das Mädchen auf einem
Bündel leerer Säcke in tiefem Schlaf liegen.
Ihr Geſicht war verweint und Heiner war
ordentlich gerührt, als er ihr leicht über das
Haar ſtrich. Wecken wollte er ſie nicht, ſo
ſtellte er nur vor ihr auf den Boden die
Schüſſel mit Eſſen, ſchloß die Cür wieder ab
und machte ſich leiſe davon.
Stunden um Stunden voll harter Arbeit
waren vergangen, als Heiner plötzlich eine
merkwürdige Unruhe an Deck ſpürte.
Kom=
mandotöne ſchallten herunter, man hörte eiliges
Laufen durch die Gänge, Nufen, und ſchon kam
der überraſchende Befehl von oben: Maſchinen
ſtop! „Die Cür des Keſſelraumes wurde
auf=
geriſſen und der Sweite Steuermann rief die
beiden Heizer an Deck.
Hier fanden ſie ſchon die ganze Mannſchaft
verſammelt und der Kapitän hielt gerade in
aufgeregten Worten eine Anſprache, von der
Heiner natürlich kein Wort verſtand. Da kam
auch ſchon der Erſte auf ihn zu und ſagte in
gebrochenem Deutſch: „Losl Suchen! Das
ganze Schiff nach Mädchen!”
Verflucht, woher wißt ihr Bande denn das.
dachte Heiner. Vielleicht hat man einen
Sunk=
ſpruch hinter ihr hergeſchickt. Aber wartet,
wenn ich etwas dazu tun kann, ſo ſollt ihr ſie
nicht finden!
Und ſofort begab er ſich nach unten in den
Laderaum. Da waren aber ſchon vor ihm der
Kapitän, die beiden Steuermänner und
meh=
rere Matroſen und ſuchten hinter jeder Kiſte
und hinter jedem Ballen. Immer näher kamen
ſie an das Verſteck. Heiner ſuchte krampfhaft
nach einem rettenden Gedanken. Hätte er doch
nur den Schlüſſel abgezogen. Jetzt war es zu
ſpät. — Doch auf einmal war alles aus! Hinter
den bretternen Wänden ertönte plötzlich eine
ſchreiende Mädchenſtimme und Fäuſte ſchlugen
von innen gegen das Holz. — Heiner ſtand
ſtarr. Schon ſtürzten Matroſen hinzu, riſſen
die Cür auf und das kleine, rührende Mädchen
flog zuerſt auf Heiner los, ſprang an ihm hoch,
haute ihm zwei, drei, vier krüftige Ohrfeigen
herunter und lag dann ſchlurhzend in den Armen
des freudeſtrahlenden Kapitäns. — So ein
dämliches Geſicht hatte der Heiner in ſeinem
ganzen Leoen noch nicht gemacht. —
Auch bi dem anſchließenden Verhör, das
der Kapitän durch den Erſten als Dolmetſch
mit ihm anſ llte, wurde er nicht geſcheiter.
Denn daß das kleine Mädchen, die er für einen
blinden Paſſagier gehalten hatte Luguita, die
Cochter des Kapitäns war, wollte ihm noch
immer nicht einleuchten.
Auf den drei Strafwachen, die er für dieſes
Mißverſtändnis erhielt, hatte er jedoch Seit
genug, darüber nachzudenken, ob es ratſam ſei,
die mitfahrende Cochter des Kapitäns in einen
dunklen Verſchlag zu ſperren und ihr
Mann=
ſchäftseſſen vorzuſetzen. — Auf jeden Fall nahm
ſich der lange Heiner vor, nun endlich einmal
Portugieſiſch zu lernen.
den
I es ar
ng ohne
n dem Gruß
mmert um die
üre
Jache war eine
t, aber auch ohne
egend: mein Zim=
Von Weſten her
indem man einen
ſtten die-
Schnee, aber
n Decke nicht
Himmel, man
nal mit kurzen
und ein
ufſäg=
aufteuchten ließ
ſte, traurig im
iund dem gelben
Volke umſtand,
Aeſte
meſing=
in dem Garten
Nicht ſo der
en gekreuzten
Erde Männe
verten Stiefeln
olle Erdduft
n Lied
Hecke,
nich
mehl
erregenl
nu
rann
Blat
Unruhe,
Pflanzen, aus den ſtrahlenden Himmeln, die
über der Stadt im Cal ſtanden, auf der die
Nebel noch lange lagen wie häßliches graues
Bettzeug.
Wie man plötzlich hier oben alles wieder
wußte, was man nie erfahren, nie gelernt hatte:
die Rufe der Vögel, ſtärker und zärtlicher, leiſe
und eindringlich, kaum vernehmbar, aber
ver=
klingend ſelig, wechſelnd mit dem Licht des
Cages. Das Wandern der Sonne, das Fallen
des Regens, heftig heute, dann rinnend wie
der Sand einer Uhr von einer Ewigkeit zur
anderen. Unter Sonne und Regen war der
Sommer gewachſen, jeden Cag ein Stückchen
Sommer mehr. Die Bienen waren da, die
tagsüber den Honig aus den kleinen Blüten
des Steingartens holten und ſeine goldenen
Cropfen nachtlicherweile ſcheinbar am Himmel
bargen: Sterne, nichts als Sterne, die noch durch
den grauen Rauch der Milchſtraße funkelten
und irgend etwas mit dem unendlichen Geſang
des Heimchens unter meiner Cürſchwelle zu
ſchaffen hatten. Dann ſaß ich wieder und
wie=
der im Stuhl unter der runden, jungen Linde
auf dem ſandbeſtreuten Altan, fragte mich, wo
das Sirmament ende, und wo die Lichtlein der
Stadt unten und drüben auf den Bergen
be=
gönnen. Aber all das ſchwand in die ſtillen,
ſeligen Strudel des Craumes, durch den
zärt=
lich der warme, frauliche Duft meiner großen
Wieſe zog, der ſüße Atem der Heckenroſen und
dann und wieder die faſt ſchon vergeſſenen
Bil=
der von Menſchen. Aber ich war allein hier
oben wie der Jäger Glahn, und nicht einmal
ein Hund erwartete mich auf der Schwelle des
Hauſes. Dem Wolkenzug konnte ich
nach-
träumen und dem Nachtwind lauſchen, der ſich
behutſam in meinen Garten wühlt. Lang, aus
der Ferne kam der Schlag der Glocken und
das Gebraus der Stadt; aber all das lief wie
der Schall über einen großen See und kam
reiner zu mir und gemindert.
Nach dieſen Cagen war eine neue Stille um
mich, eine dichte Nuhe, durch die allein der
ſchwarze Kater des Weingärtners von
neben=
an zitronengelben Auges ging. Langſam kam.
auch ſchon der Herbſt, erſt mit milden
Negen=
güſſen, dann mit einer ſüßen ſpäten Sonne; ein
ſchlankes lädchen war in ſeinem Gefolge, er
blieb lange, und als er ging, folgte ihm das
Mädchen nicht. November fuhr ein und
be=
deckte rings alles mit Schnee.
Es war ſo gut, dort oben zwiſchen den
Gär=
ten, den Weinbergen, den bunten, jubelnden
Blumen, allein mit ſich zu ſein, der guten Erde
und der tiefen Craurigkeit, welche Cränen
be=
kränzen und herbſtlich klares Heiterſein.
Es war ſo gut, den Schmutz des Cages
drunten in den durchlärmten Gaſſen der Stadt
abzuſtreifen und mit dem Wenigen
hinaufzu=
kommen, das unſer Leben, umſteckt, wie der
Saun meinen Garten. Die Wolken kamen zu
Gaſt und die Gedanken, Schlaf und Schmerz,
ein bitterer, junger Cod und ein ſchönes, junges
Leben, die Rufe der Vögel, die Düfte alle,
und dieſer Vielfalt des Glücks war die ewige,
nagende Crauer beigemengt, ohne die das
Leben nicht ſein kann.
Wiſſenswertes Allerlei
In Mancheſter macht man augenblicklich
Verſuche mit Lautſprechern in
Omni=
buſſen. Wenn der Schaffner die Halteſtellen
ausruft, werden dieſe gleichzeitig durch den
Lautſprecher auch den Fahrgäſten im oberen
Ceil des Wagens hörbar. Wenn die
Einrich=
tung ſich als praktiſch erweiſt, beabſichtigt man,
ſie auch für die Straßenbahnen einzuführen.
In belgiſchen Schulen iſt die
Ein=
richtung getroffen worden, daß die Kinder eine
Stunde lang täglich Kleidungsſtücke für die
Armen ſtricken.
In China ſind neuerdings für Frauen
kurzgeſchnittenes Haar, Dauerwellen, geſchlitzte
Nöcke und das Arm-in=Arm-Gehen verboten.
Sie dürfen auch nicht auf der Bühne mit
Män=
nern zuſammen auftreten.
chen. Etwas exotiſch ſah ſie ja allerdings aus.
Immerhin, ein kleiner tapferer Kerl! Und
Heiner beſchloß ſofort, dem Mädchen zu helfen,
die Fahrt zu überſtehen, und ihr behilflich zu
Jein, wenn ſie irgendwo an Land wollte. Auf
welche Weiſe er das von ihr herausbekommen
wollte, war ihm allerdings noch ſchleierhaft.
Denn vorläufig ſaßen ſie ſich noch wortlos
gegenüber; nur ein kleines Lächeln im Geſicht
des Mädchens bewies aufſteigendes Vertrauen.
Plötzlich ertönten ſchwere Schritte am
Ein=
gang der Ladetreppe. Jemand ſchien zu
kom=
men, und ſchnell ſprang Heiner auf.
„Los, verſtecken!” rief er ihr zu und wies
mit der Hand nach einem dunklen Verſchlag.
„Hier finden ſie dich!” Immer lauter wurde
das Gerauſch an der Crep”e. Das Mädchen
ſchien aber von der Gefahr noch gar nichts zu
ahnen. Im Gegenteil, ſie wurde ordentlich
böſe, als Heiner ihr einen Stupps gab.
„Menſchenskind, wenn dich der Käpten
er=
wiſcht, ſchmeißt er dich über Bordl Los,
ver=
ſchwinde! Oder er ſchlachtet dich / Kleine
Mädchen hat er lange nicht gefrühſtückt!”
Aber da ſie gar nicht darauf reagierte,
ſon=
dern ruhi ſitzen blieb, verlor der Heiner am
Ende die Geduld. Ohne Um ände zu machen,
nahm er die Kleine keim Kragen und trug jie,
ſo viel ſie auch ſtrampelte, über Säcke
ſtol=
pernd, in den dunklen Verſchkag, ſetzte ſie dort
Jedenfalls, ’s is Manches annerſter worrn
gäje frieher, un mit de Sprichwörter ſtimmts
aach net mehr. — Freilich, s gibt immerhie noch
Leit, die kenne ſich damit noch net ſo ganz
ab=
finne, un die halte ſich noch an däß
Altiwwer=
liwwerte, un wann die beiſpielsmeßich morjens
„den Dag” abreiße, am Kallenner, dann läſe ſe
mit Adacht erſt emol däß Sprichelche, däß wo
uf den Dag geminzt is, un ſeis aach nor zu dem
Zweck, damit ſe mit däre Sprichwörterweisheit
hauſiern geh kenne, un kenne ſe bei jeder
Dumm=
heit, die wo ſie odder annern ſich leiſte, verkehrt
un am falſche Blatz awenne.
Alſo, wie geſagt, uff die Sprichwörter is kaan
Verloß mehr, un bei dene is lengſt net mehr alles
Meſſing, was glenzt, ſundern ganz im Gäjedaal,
ſie wärrn leicht verwexelt un verdreht, un zu
dräffe ſe meiſtens iwwerhaubt net mehr; genau
wie die altiwwerliwwerte hunnerdjähriche
Wädderregele, die regele heit aach ’s Wädder net
mehr, ſowenich wie die Spinne ſich heit noch um
aam ſei Wohl odder Weh bekimmern.
Zwar ich waaß jo net, ob däß mit dene Spinne
zu de Sprichwörter, odder zu de Wädderregele
zehlt, ſoviel awwer waaß ich, daß ich wäje meine
„Kummer un Sorchen” kaa Spinn am Morchen
brauch, die wo mir däß ärdra broffezeit; un aach
kaa am Middag, vun wäje der „Freude am
an=
dern Tag”; un am allerwenichſte a' am Abend,
wann ich „erquickend un lawend” mich de lange
Wähk in mei jungfreiliches Ettwie eneilege
dhu —
Un ſtimmt valleicht däß mit dem Vogel, der
wo, wann er morjends ſingt, am Owend vun de
Katz geholt wärd? — Im ganze Läwe net! —
dann erſtensemol ſingt mei Kannalljeſpatz alle
morjend, ohne daß däßhalb mei Schäckel am
Owend Abbeditt uff=en hett, die frißt liewer ihr
Worſchthaut un ſaift e Unnerbläddche voll Milch
dezu; zweidens waaß mer leider aus Erfahrung,
daß es Katze gibt, die wo, drotz Dierſchutzverein,
ſich zu jeder Dageszeit en Vogel hole, ohne
lang denooch zu froge, ob er am Morjend
ge=
ſunge hott odder net; un drittensmol mecht ich
wiſſe, was dem Vogel baſſiert, un vun wem
der geholt wärd, der wo Owends, odder gor in
de Nacht ſingt.
Un weil mer grad am „Morjend” un „Owend”
ſin. So ſeeckt mer aach, daß es vor Owend als
leicht annerſter wärrn kennt, als es am friehen
Morjend war. Awwer däß is weiders kaa
Weis=
heit, die wo mer ärdra ſprichwörtlich feſtlege
muß dann däß hott mer ſällwer ſchun oft genuch
erläbt, un däß wärd vun niemand ernſtlich
be=
ſtritte, däß ſtimmt ufffallend. Dohärngäje kann
mer awwer de Stiel erumdrehe, un kann ſage,
daß es gam am friehe Morjend ganz annerſter
wärrn kann, als aam am ſpeede Owend gewäſe
is. — Wer’s waaß, wärds wiſſe!—
So ſeecht mer aach: Schärwe bedeide Glick”
Awwer was hott do e Hausfraa devo, wann s
Dienſtmädche die ganz Spielbrenk em Waſſerſtaa
erunnerfalle leßt, un berifft ſich freideſtrahlend
uff däß Sprichwort, daß Schärwe Glick bedeide
dhete? — Däre Hausfraa weers in dem Fall
ſchun liewer, wann ſich ihr Hausa geſtellte for
ihr Glicksbedärfnis ſällwer es neediche
Ge=
ſchärr aſchaffe dhet, wann ſe uffs Glick ſo ſchaff
is. Awwer meeglicherweis glaabt mer, s eichene
Glick dhet davo abhenke, daß mer des Sach vun
de annern Leit zu Schärwe macht, un net ſeins.
Wer will däß ſo genau wiſſe. Däß ſin ſchließlich
ſo Broblehme, die mer net ſo ohne weideres
ausdeide kann. Jedenfalls kann mer awwer ſage,
wann Schärwe wärklich Glick bedeide ſollte, do
mißt ganz Eiroba lengſt s glicklichſte Land vun
de Wäld ſei. Dann Schärwe hott’s doch in de
letzte zwanzich Johr Haufe genuch gäwwe, daß es
ogehends Zeit weer, wann mer e bische was
vun dem Glickserfolch märke dhet. Offebar ſcheine
awwer aach do immer noch ſo gewiſſe
dibbloma=
diſche Dienſtmädcher odder „Hausborſch” des
Glaawens zu ſei, mer mißt als weider nor de
annern Leits Sach in Schärwe ſchlage, wann
mer Glick hawwe wollt. — No, in dem Fall ſolle
ſe ſich dißmol gediſche hawwe, mir wärrn im
deitſche Hauswäſe die Hand iwwer’s Borzzelan
halte. ..
Annererſeiz gibt’s do aach noch däß ſcheene
Wort vun dene, wo annern eine Gruwe grawe,
un ſo, un die wo do e beſunners Geſchäft drauß
mache, un ſich als hervorragende Facharweiter im
Gruwegrawe uffſpiele mechte, indem ſe ſo dhu,
als dhete ſe zum allgemeine Beſte die Gruwe nor
for die annern gpawe. Awwer es hott ſich doch
ſchun oft genuch gezeigt, daß ſe aach in dem Fall
nor an ihrn Eichenutz gedenkt hawwe, dann ſie falle
allemol ſällwer enei, in die Gruwe, wo ſe
ai=
gäblich for annern gegrawe hawwe. Allerdings,
mer gönnt dene Gruwegräweler ihrn Eichenutz
vun Härze, un mer läbt däre agenehme Hoffnung,
daß ſe aach fernerhie, ob in „Streſa”, odder wo
ſe noch grawe, in die Gruwe falle, die ſe uns
grawe dhun: Jedenfalls, mir hawwe
mittler=
weil genug Erfahrunge geſammelt, un hawwe
genuch Lehrgäld bezahlt, mir loſſe uns ſo leicht
net mehr in dene ihr Gruwe locke, mir gehn
ſau=
wer drum erum — — — Un däßhalb ſage mir
mit Recht: „Wer andern eine Gruwe gräbt, iſt
ſälwer einer!”
Wie geſagt, wann die Sprichwörter ſchun uff
aam ſei Briſadverhältniſſe net mehr zudräffe, in
Bezugnahm uff die bollidiſche Verhältniſſe
ver=
ſage ſe ganz un gar. Odder driffts do noch zu,
wann mer ſeecht: „Gleiche Brieder, gleiche
Kab=
ben”. — No in dem Fall hett doch der ſehr
ehren=
werte Lordſiegelringbewahrer vun England net
im Zillinder nooch Moßgau geb därfe, ſundern
er hett e Stutzkabb uffetze miſſe. Alſo die
„Kabb” ſpielt heit gorkaa Roll mehr, wann ſichs
um die „Verbriederung” dreht; un im Notfall
kann=mer ſe abdhu. Vermudlich hawwe ſe aach in
Moßgau bei dem famoſe Bankäddche haamlich ihr.
„Kabbe” unner die Stiehl gelegt, wie der
bolle=
wiſchdiche Drinkſpruch uff dem Herr Cden ſein
könichliche Brinzibahl geſtieje is —
No, Drinkſprich ſin jo im allgemeine kaa
Sprichwörter, wann ſe aach genau ſoviel, odder
ſo wenich Wert hawwe, wie die, dann es ſin nir
weider wie Redensarte, wie beiſpielsweis, wann
mer ſeegt, ’s weer alles ſchun emol dogewäſe, un
es gebt nix mehr Neies unner der Sonne. — s
gibts awwer doch. Un es neieſte is alſo jetzt, daß
mer net bloß Fernheern, ſundern aach Fern gucke
kann, un dodruff baßt eichendlich kaan’s vun
un=
ſere landlaiſiche Sprichwörter. Odder höchſtens
däß, daß mer zukimſdich net bloß ſage kann: Der
Horcher an der Wand, heert ſeine eichene
Schand”, ſundern zukimfdich wärd er aach noch
ſähe, weer=em ſo ſchandlich dhut, un zwar am
Dellefo, wanns ſoweit is, daß ſich die Reichspoſt
däre neie Erfindung bemächdicht, un baut ſe in
ihr Fernſprächer ei. — Ich muß ſage, däß is e
gruſelich Erfindung, un ich bin froh, daß ich kag
Dellefo hab. Dann nemlich ich ſtell mir vor, mer
dellefoniert mit gam, un mer hott iwwer den
Bedräffende e Mordswut im Geſicht, un mecht
em am liebſte ſo e paar ſaffdiche Ausdrick an de
Kobb ſchmeiße, awwer mer därf ſich den Rooches
beileib net amärke loſſe, un muß mit aller
Ge=
walt e paar heefliche Redensarde drexele.
Aw=
wer was hälfe gam do die heefliche Sprich, wann
der annere, am annere End vum Fernſprächer,
gam wäje däre verdrackte Erfindung die Wut
am Geſicht abgucke kann! — — Un jetzt fehlt
bloß noch die Erfindung, daß mer aam aach noch
die Gedanke aus em Härn raus abläſe kann,
dann is däß Sprichwort „Gedanke ſin zollfrei”
äwenfalls erledicht un iwwerwunde. Alſo däß,
wann’s gelingt, däß is dann ſchun e ganz
ab=
ſcheilich Erfindung, dann do därf mer jo noch net
emol mehr ruhich vun dem un ſällem denke, er
weer e Rindsviech mit Eichelaab un Schwärter,
weil er’s gam amerkt, was mer vun=em denkt,
un mer muß bloß froh ſei, wann er gam net
verklagt, ſundern wann mer ihm äwenfalls aus
ſeim Gedankekäſtche abläſe kann, daß er net die
beſt Maanung vun gam hott, ſundern denkt —
Awwer was der denkt, däß geheert jetzt net
mehr zu de Sprichwörter, ſundern zehlt unner
die klaſſche Zidade ....
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Unſere alde „
Löf=
felgaß” is Heil widderfohrn, wer hott ſe zur
Straß erhowe! — No, jetz hawwe aach die
„Ochſegäſſer” Schangs, daß endlich ihr
jahrzehnte alter Wunſch in Erfillung geht, dann
däß ſin doch ſchließlich aach kaa Stiefkinner. ..
Freilich, es is do en klaaner Schiedunner.
Nemlich de Löffelgäſſer war ſeither ihrn „Löffel”
ſchun recht, die hawwe ſich bloß an de „Gaß”
ge=
ſtoße. Während de Ochſegäſſer, dene liggt ihrn
„Ochs” im Mage, un ſie kembfe ſchun zeit Johrn
drumm, daß der „Ochs” vun=en genumme wärd.
Schließlich, däß altberiehmte Gaſthaus, däß wo
einſt dere Gaß de Nome gäwwe hott, un wo
„Zum Ochſen” gehaaße hott, beſteht jo aach ſchun
lengſt net mehr. Aerchend weiche hiſtoriſche
Be=
denke beſtehn alſo net, wann mer de Ochſegaß en
weniger oziechliche Noue gebt. In riehere Ze de
hott die Ochſegaß eichendlich „Herrn=” odder aach
„Fahrgaß” gehaaße, weil domols dort die
vor=
nehmſte Leit gewohnt hawwe. Speeder hott ſe
mit de Mackgaß zuſamme den ſcheene Nome
„Sonnengaſſe” gedrage, nooch dem Gaſthaus „Zur
Sonne”, wo de Schiller ſeinerzeit drinn loſchiert
hott. — No un uff aamol hatt ſe daun den Nome
„Ochſegaß”, un kaa Deiwel hott=eren mehr
ab=
genumme. Jetzt weer’s alſo an de Zeit; dann
ſchließlich, was de „Löffelgäſſer” recht is, ſoll de
„Dchſegäſſer” billich ſei. Wie weer’s wann
mer=
ner zur Erinnerung an de Löwebrunne, den
Nome „Löwebrunneſtroß” gebt; do weer vum
hiſtoriſche Standpunkt aus nix degäje eizuwenne.
Freilich, em Richdiche nooch hett ſe jo eichendlich
dem große Baumaaſter „Schuknecht” ſein Nome
drage miſſe, ehrenhallwer, awwer der hott ſchun
ſein Dabbe — wollt ſage, ſei Stroß, wo nooch=em
benamſt is.
No, ärchendwie wärd mer de „Ochſegäſſer”,
dorch e baſſend Benamſung aus de Bräddullie
hälfe, ſo oder ſo. Womit ich net geſagt hawwe
will, daß jetzt uff aamol alle „Gäſſer” zu „
Strä=
ßer” erhowwe ſolle wärrn. Dann wie dhet däß
beiſpielsmeßich klinge, wann mer aus de „
Schu=
ſtergaß” e — „Schuſterſtraß” mache wollt?
Dann ſoll mer=re liewer den boediſche Nome
wid=
der gäwwe, den ſe frieher im Volksmund gedrage
hott, nemlich: „Amſelgaß” — —, Dann
gezwit=
ſchert wärd do aach heit noch genuch drinn,
wann’s aach kaa „Amſchele” mehr ſin, die wo
do ihr Schnäwwel wetze. Wäßhalb mer wohl aach
im Volksmund die Schuſtergaß heit „
sFräß=
gäßie” nennt —
Alſo, wie geſagt, hoffentlich wärd mer net
alle „Gaſſe” zu „Straße” erhewe wolle, dann aach
die Gaſſe hawwe ihrn Sinn. Odder wie dhet
däß laute wann mer ſage dhet: „Nun leb wohl
du kleine Straße” ...„ odder: „Durch dieſe hohle
Straße muß er kommen . . .", odder: „Der
Frei=
heit eine Straße‟ . .. odder: „Hans Dampf in
allen Straßen? .. — Heechſtens ließ ich mer’s
gefalle, daß mer valleicht die „Langgaß”
um=
benenne dhet, un dhet ſe ſinngemeß „Die
end=
loſe Straße” dagfe
Um awwer zum Schluß noch emol uff
be=
ſagten Hammel — wollt ſage „Ochs” zu kumme.
Nemlich mich hott dodewäje mol ſo e
hergelagfe=
ner Fremdling fobbe wolle, un hott zu mer
ge=
ſagt: „Was wollt dann ihr Darmſtädter, ihr hab
jo ſogar e Ochſegaß!” — Un do hab ich en
bloß dreihärzich ogeguckt, un hab zu em geſagt:
„Ganz recht, un Sie hawwe ſe jo aach gleich
ge=
funne ..."
Küchenzettel vom 8. bis 14. April.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag; Grünkernſuppe, überbackenes
Rind=
fleiſch (Reſte) mit Möhrenk und Kartoffeln.
Dienstag: Kerbelſuppe, berzhafte
Pfann=
kuchen”.
Mittwoch: Gebrannte Grießklöße, gebackene
Leber, Kartoffeln und Salat.
Donnerstag: Apfelweinſuppe,
Rindsroula=
den mit Kartoffelbrei.
Freitag: Kartoffelſuppe, gedämpfter Fiſch
mit Peterſilientunke und Kartoffeln.
Samstag: Grüne Erbſenſuppe (getrocknet),
Apfelküchle.
Sonntag: Ochſenſchwanzſuppe .
Hammel=
braten mit Bohnen und Kartoffeln,
Obſt=
törtchen.
Ueberbackenes Rindfkeiſch mit
Möhren. 375 Gramm Rinderbratenreſte, zwei
Eier, Salz, 100 Gramm durchwachſener Speck,
ge=
riebener Käſe, Butterflöckchen, gehackte
Peter=
ſilie, zwei Zwiebeln, 60 Gramm Butter, 20 Gr.
Mehl, 500 Gr. Möhren, drei Achtel Liter Brühe.
Braten, Speck, Zwiebeln ſchneidet man in
Wür=
fel, die Möhren in Scheiben. Dieſe dünſtet man
in 30 Gr. Butter und einem Achtel Liter Waſſer
gar. Mit Salz und Peterſilie abſchmecken. In
30 Gr. Butter dünſtet man die Zwiebeln. In
einer Auflaufform ſchichtet man Bratenreſte,
Speck, Zwiebeln, Möhren, übergießt den Auflauf
mit der mit Ei und Mehl verſchlagenen Brühe.
Dann Butterſtückchen und geriebenen Käſe
dar=
auf. 34—1 Stunde backen. Bechameltunke.
* Herzhafter Pfannkuchen. 250 Gr.
Haferflocken, 100 Gr. Mehl, ¼ Liter Waſſer,
zwei Eßlöffel Reibkäſe, ein Eßlöffel zerlaſſenes
Fett, Salz, Fett zum Backen. Die trocknen
Zu=
taten gut vermiſchen, langſam Fett und Waſſer
dazu, das Gelbe der Eier mit etwas Waſſer
ver=
quirlt. Dann den Eiſchnee mit Salz geſchlagen
unter den dickflüſſigen Teig. Kleine Pfannkuchen
gebacken.
Kartoffelnudeln mit
Musfül=
lung. ½4 Pfd. Pflaumen= oder Apfelmus
ver=
rühre man mit 2 Eßlöffel geriebenen
Haſel=
nüſſen, 1 Likörgläschen Rum oder Arrak, dem
Abgeriebenen ½ Zitrone und 1 Meſſerſpitze Zimt.
Feſtige bei Bedarf mit geriebenem Zwieback,
fülle damit die Nudeln, die man gekocht, mit
einer Vanille= oder Mandelſoße reicht.
Kartoffelnudeln mit Früchten
gefüllt. Dazu eignen ſich eingemachte Birnen,
Pflaumen, Aprikoſen, Kirſchen, Stachelbeeren
uſw., die man gut abgetropft in die Teigplatten
wickelt, um ſie dann mit dem verdickten
Obſte=
ſaft zu reichen.
Schach=Nummer 618.
Aufgabe 824.
J. Cumpe.
(Caſopis Ceſkych Sachiſtu, 1916.)
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kg8 Tf1 Lc1, h5 8h3; Kh4 Bf5.
In obiger Miniatur ſind entzückende
Matwendungsmöglichkeiten bei Randſtellung
des ſchwarzen Königs.
Aufgabe 825.
Rudolf Waſtl in Wien.
(Chemnitzer Tageblatt, 8. 2. 1925.)
Weiß: Ko7 Df7 Ta4 Ld6 Be2, Be3, Be6, Bf6
(8 Steine);
Schwarz: Kd5 Lo8 Sf2 Sf3 (4 Steine).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 820 und 821.
820. 1. Beß-ogi droht 2. Baß 4. Bs6 2. Lisotk.
1.... T1541 2. 81441 Kg4 3. Uh5ck. 1. . . . T57
z. v414 B84 3. Dd5tk. 1. . . Kg4 2. be24t1 Hübſche
Mattſpiele.
821. 1. Te8—e11 Kiel 2. Losc. Sehr ſeines
oin=
lenkungsſpiel.
Löſerliſte. Hermann Schmidt in Darmſtadt
(818—821). Willi Rubröder in Darmſtadt (818
bis 821), Karl Handſchuch in Leutershauſen a. d.
B (820. 821) Willi Neidig und Hermann
Gar=
nier in Darmſtadt (818—821). G Seeh in
Eber=
ſtadt (820, 821). Leo Schott in Pfaffenbeerfurth
(820, 821). Wilhelm Eiſele in Sandbach i. O.
(819—831).
Schlüſſelwörter: 1 2 3 4 trennt 5 6 7 ſchreitet
8910 hört. 11 12 13 14 15 Zähleinheit, 16 17 18 18
wächſt im Walde, 20 21 22 weht.
Die Auflöſung nennt einen Ausſpruch Goethes,
der heute, im Zeitalter des elektriſchen Lichtes
ſonderbar anmutet.
Wer hat die Roſe gepllückt?
Durch Umlegung der 6 ſtarken Hölzchen
er=
fährt man den Namen derjenigen, die die Roſe
gepflückt hat.
CarlDeubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 14.
Silbenrätſel.
1. Wagenburg, 2. Anemone, 3. Roggen,
4. Scherif, 5. Nagpur, 6. Ilmenau, 7. Chemie,
8 Theoſoph. 9. Arſenal. 10. Uri. 11.
Chamä=
leon, 12. Zeiſig, 13. Ukas, 14 Regnitz, 15. Jolle,
16. Ukelei, 17. Nogat. — Der Vers lautet:
Wars nicht auch zur jungen Frühlingszeit?
Rin
„Warum heulſt du denn ſo, mein Junge?‟
„Meine Geſchwiſter haben alle Ferien und ich
Rit
„Warum haſt du denn keine?"
„Ich gehe noch nicht zur Schule.”
Der Wahlkandidat. Der Wahlkandidat in
Arizona redete. Redete wie mit Engelszungen.
„Mitbürger”, rief er, „ich habe noch gegen die
Indianer gekämpft. Ich habe oft kein Bett
ge=
habt als den nackten Erdboden und keine Decke
als den Himmel. Ich bin über das gefrorene
Land marſchiert, bis jeder meiner Füße blutige
Spuren im Schnee zurückließ. — Unterbrach
ihn ein unſcheinbares Männchen im
Vorder=
grund: „So. ſo. Sie haben noch gegen die
In=
dianer gekämpft?” — Aber gewiß. Euer
Ehren.” — „Und Sie haben auf dem bloßen
Boden ohne Zelt und Decke geſchlafen?”
„Mein Wort darauf Euer Ehren.” — „Und Sie
ſind mit blutenden Füßen über Eis und Schnee
marſchiert?
— „Nicht einmal, ſondern viele
Male. Euer Ehren.” — „Dann haben. Sie
eigentlich genug geleiſtet für unſer Land. Gehen
Sie heim, ruhen ſich aus. Wir wählen
einſt=
weilen den anderen.”
Jäger=Latein. Am Stammtiſch wurden
wie=
der einmal Hunde=Geſchichten erzählt, und jeder
ſuchte den anderen mit wunderbaren Beiſpielen
der Intelligenz ſeines Hundes zu übertrumpfen.
„Iſt alles nichts”, ſagte nach einer Weile der
alte Oberförſter. „Stellen Sie ſich vor, einmal
brannte es in der alten Förſterei. Mit Mühe
und Not gelang es mir und meiner Familie,
uns zu retten. Plötzlich ſtürzt Karo zurück in
das brennende Haus. In wenigen Augenblicken
iſt er zurück und — was glauben Sie wohl, was
er im Maul hält? Die Feuerverſicherungs=
Police, ſorgfältig in ein feuchtes Handtuch
ein=
geſchlagen!”
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſch= Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verboten.
Die Mode ſit d
u pergleickel demf -
Goſchligen wurde.
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Zur Liegenwener
Die Mode iſt dem ſagenhaften Ungeheuer
z—u vergleichen, dem — kaum, daß ihm ein Kopf
ebgeſchlagen wurde, neue zuwachſen! Denn
im=
mer wenn man meint, alle Stücke der
Aus=
frattung beiſammen zu haben, zeigt es ſich
plötz=
lch, daß es doch noch an dieſem und jenem
fehle, und mit einem Male wird man gewahr,
1aß man eigentlich noch ſehr viele Beſorgungen
zu machen hätte, die ungemein wichtig wären,
äe aber die allzu knappen Finanzen im
höch=
een Grade zerrütten!
Sehr oft konnte man feſtſtellen, daß die
7 rau zur Frühjahrszeit immer von neuem den
Seehler begehe, nur an warme Tage, alſo an
iare Schönwetteraufmachung, zu denken und
ganz dabei vergißt, auch für ſchlechtes Wetter
vorzuſorgen.
Es wäre natürlich verlockend, für ſolche
wwecke irgend ein altes und nicht mehr in
Ver=
wendung ſtehendes Kleidungsſtück
heranzu=
zeehen, wenn nicht die Trägerin ſelbſt das
Ge=
f—hl hätte, daß modiſche Kultur ſich auch auf
die „Schlechtwetterkleidung” erſtrecken müſſe,
h daß ſich gerade in dieſem Falle der Sinn
f—r modiſche Zweckmäßigkeit und wirkliche
Ele=
ganz am deutlichſten offenbare.
Die ſchmale Brieftaſche geſtattet es
aller=
d ngs nur wenigen, eine ausgeſprochene
Regen=
aufmachung anzuſchaffen, weil ſolche Stücke
er=
f hrungsgemäß doch viel zu ſelten gebraucht
uerden, um die immerhin beträchtliche Ausgabe
zuu rechtfertigen.
Deshalb ſtehen unſere Modeſchöpfer auf dem
Ettandpunkte, daß für Regenwetter eine
Auf=
machung notwendig ſei, die auch für
Alltagszwecke, Ausflüge uſf. in
Be=
tvacht kommen kann, ſo daß man
„diele Fliegen mit einem Schlage
tififft”!
Derartige Stücke werden ſich
grnz beſonders während der
Reiſe=
züt bewähren, weil ſie als typiſche
„Alllwetter=Aufmachung” betrachtet
nerden dürfen.
Man wird demnach finden, daß
de neumodiſche „
Schlechtwetterklei=
dirng” nichts mehr mit der trüben
Vermummung” zu tun hat, die man in früheren
Jahren guthieß, ſondern einen flotten, jugend=
lichen, aber trotzdem ganz auf „Zweckmäßigkeit”
geſtellten Stil unterſtreicht, der jeder Frau
zuſagt.
Nur auf dieſe Weiſe konnte es geſchehen, daß
man ſich auf dieſem Gebiete vom herkömmlichen
Schema losſagt, um neue Möglichkeiten zu ſuchen.
wurde: er iſt nicht in der
üblichen Art verſchloſſen,
ondern bringt einen mit
großen Knöpfen
gehalte=
nen „Latz=
Vorder=
teil”, der einerſeits
Schon wenn wir den Ledermantel
un=
ſeres erſten Bildes ins Auge faſſen, werden wir
bemerken, welch’ erſprießliche Arbeit hier geleiſtet
ie Mantelkante bildet, andererſeits in die
Taſche übergeht. — Der Kragen iſt hoch
ver=
ſchließbar. Einer der kleinen, aufgebogenen
ledernen Regenhüte dient der
geſchmack=
vollen Vervollſtändigung.
Außer Leder ſind aber auch waſſerdichte
Stoffe und imprägnierte Seiden (die es
heuer in reizenden, kleinen Muſtern gibt)
ſehr erfolgreich.
Man iſt auch hier auf Zweckdienlichkeit
bedacht, indem man beiſpielsweiſe bei
un=
ſerem Regenkoſtüm (Figur 2) ein
an=
d geknöpftes Cape vorſieht, das die
Feuchtig=
keit auffangen ſoll und abgelegt werden
kann. Die Taſchen müſſen, um das
Ein=
dringen des Waſſers zu verhüten, geknöpft
ſein, und nichts wäre ſtilloſer und
ſinn=
widriger, als abſtehende Taſchen, die man
mit=
unter an der Regenkleidung ſieht, die aber bei
argem Wetter geradezu zu „Waſſerſpeichern”
werden!
Capes ſpielen in der Regenkleidung
eine ganz bedeutende Rolle, weil man ſich
offenbar ſagt, daß das Waſſer davon am
leich=
teſten und raſcheſten abtropfe.
Von dieſer Erwägung ausgehend, vermeidet
man auch jedwede Garnierung, jede überflüſſige
Naht, in die ſich das Regenwaſſer verfangen
könnte.
Wir zeigen einen leichten Capemantel
für Regenwetter in unſerer vorletzten Skizze;
die Eigenart dieſes an ſich ganz ſchlichten
Ent=
wurfes wird durch eine Knopfbahn, durch
einen Leiſtchenkragen und durch Steppkanten
unterſtrichen.
Schließlich wollen wir noch von den
ge=
muſterten Regenmänteln ſprechen, die in
Farbe und Schnitt durchaus zeitlos ſein müſſen,
um nicht etwa zu einer „Eintagsangelegenheit”
zu werden, ſondern jahrelang unverändert
ver=
wendbar zu bleiben.
Jeden komplizierten Verſchluß vermeidend,
ſcheint man an den „Durchzugspatten”, wie
wir ſie im vorletzten Bilde vor Augen führen,
großen Gefallen zu finden.
Für den Geſamteindruck eines ſolchen
Man=
tels ſind Spangen, die dem Engerſchnallen des
Aermels dienen, ſo wichtig, wie ein
Leder=
gürtel, der auch nicht fehlen darf.
Eines iſt ſicher; daß der Regentag, wenn
man modiſch entſprechend vorgeſorgt hat und
ſich auf ſolche Weiſe für die Enttäuſchung, die
einem der Wettergott bereitet, entſchädigt, viel
von ſeiner melancholiſch ſtimmenden Düſterkeit
einbüßt!
eder auf Ueder
heißt ein Schlagwort der neueſten Mode. Was
wer darunter zu verſtehen haben, ſoll uns das
Beld erklären ..."
Bekanntlich werden Aufſchläge und
Kragen=
vo rtien aus Lack= oder Wildleder heuer ſehr
gerne verwendet und oft mit gleichartigen
Hand=
chuhſtulpen zu einer harmoniſchen
Garnitur=
wierkung zuſammengeſtellt.
Wenn man nun dieſe dunklen Lederpartien
met einer ſtiliſierten Auflageſtickerei aus hellem
Leder verſieht, entſteht ein ganz
unvergleich=
ſticher, neuartiger Kontraſteffekt mit
kunſtgewerb=
lichem Einſchlage.
Sandfarbene Ledermotive auf braunem
Grunde, hellblaue Applikationen auf
dunkel=
blauen Aufſchlägen und auf den dazu gehörigen
Handſchuhſtulpen und endlich roſafarbene Motive
ſauf ſchwarzem Leder gehören zu den
gebräuch=
ſichſten Zuſammenſtellungen.
WWenn Sie Tennis ſpielen wollen
müüſſen Sie rechtzeitig an die Beſorgung einer
ge eigneten, ſportlich=richtigen Aufmachung
den=
ker, die gerade für dieſen Zweck ungemein
wich=
tig iſt!
Die Zeit, da man ausſchließlich rein=weiße
Tenniskleider trug, ſcheint vorbei zu ſein, denn
die verſchiedenen Modehäuſer empfehlen
vieler=
ler mit farbigen Linien durchzogene Gewebe als
vorbildliche Aufmachung für dieſen Sport.
Die Machart eines Tenniskleides ſoll — ſchon
der leichten Reinigungsmöglichkeit wegen — ganz
einfach ſein: ein vorne geknöpftes Kleid, deſſen
an der Schulter verknotete Maſchenflügel den
kurzen Aermel erſetzen ſollen, iſt deshalb ſehr
zweckentſprechend.
Der faltige oder glockige Rock iſt zur
unbe=
hinderten Bewegung als Selbſtverſtändlichkeit zu
betrachten!
An die Stelle des obligaten „Netzes” tritt
heuer ein zarter Lederriemen, der das Haar ſehr
gut zuſammenhält und im beſten Sinne „
ſport=
lich” wirkt.
Wenn es regnet . ..
vill man natürlich eine dem Wetter entſprechende
Umhülle in Bereitſchaft haben, die allerdings
auch für die Reiſe und für Wochenendfahrten
ge=
eignet ſein ſoll.
Verläßlich waſſerdichter Stoff iſt natürlich das
Wichtigſte. Weil aber immer wieder der Wunſch
nach Regenmänteln laut wird, die „von der
Schablone abweichen”, zeigen die einſchlägigen
Werkſtätten diesmal ſehr flotte Entwürfe, die
durch Verwendung von Leder=Effekten
eine ganz beſondere Wirkung erhalten.
Natürlich muß Wert darauf gelegt werden,
die Lederblenden, um die es ſich hier handelt,
nicht etwa willkürlich anzubringen, ſondern
„ſinngemäß” zu verwenden, was inſofern
ge=
ſchieht, als man die Nähte mit Leder=
Bahnen überdeckt und damit das
Eindrin=
gen des Waſſers unmöglich macht.
Auch die Stellen, die nach einiger Zeit „
ab=
getragen” ausſehen könnten, werden mit Leder
belegt, ſo daß beiſpielsweiſe mit Leder
einge=
faßte Aufſchläge ſehr gebräuchlich zu werden
ver=
ſprechen.
Ebenſo erſcheinen die Taſchen des modernen
Mantels aus Stoff und Leder kombiniert, was
einerſeits ſehr praktiſch, andererſeits aber auch
für den günſtigen Geſamteindruck einer ſolchen
Umhülle wichtig iſt. (Bild.)
Verwandeln Sie Ihr Rleid!
Eigentlich bedeutete es die Erfüllung alles
modiſchen Schaffens, ein Kleidungsſtück
vollkom=
men verwandeln zu können und auf dieſe
Art den Erforderniſſen der Zeit, die jede Frau
zur Sparſamkeit zwingt, gerecht zu werden.
Von dieſer Erwägung ausgehend, verſucht man
es heuer immer wieder, abnehmbare helle
Garnierungen zu bringen, die den Eindruck eines
Kleides völlig zu verändern vermögen.
Wir zeigen in unſerem Bilde (links) ein
dunk=
les Frühjahrsmodell, das durch aus Pikee
herge=
ſtellte gefältelte Aufſchläge, die unterhalb des
Gürtels in ein Faltenſchößel übergehen, eine
ganz eigenartige Bereicherung erhält.
Dieſe unterhalb des Gürtels verſchloſſene
Garnitur kann natürlich mit einem Handgriff
ibgenommen werden woraufhin das Kleid
(Bild rechts) eine ganz veränderte Note erhält
und nun für Strapazzwecke verwendbar geworden
iſt, während es in der erſten Faſſung durchaus
nachmittäglichen Charakter hatte.
„Drchideen=Garnitur”
nennt man den reizvollen und überaus
geſchmack=
vollen Aufputz, der uns an dunklen
Frühjahrs=
kleidern auffällt und ſeiner Leichtigkeit wegen
ein gewiſſes Aufſehen macht. Man verwendet für
dieſen Zweck Seidenorgandy oder ein ähnliches
Material und erreicht durch eine beſondere
Plätte= und Kolm=Methode, alſo durch eine
Tech=
nik, die jener der Kunſtblumenerzeugung
ver=
wandt iſt, einen vortrefflichen Effekt.
Unſere Skizze führt ein einfaches
Frühjahrs=
kleid (in Dunkelblau oder Schwarz) vor Augen,
das — abgeſehen von den leicht drapierten,
halb=
langen Aermeln und von den abſtehenden Taſchen
— die beliebte, anſpruchsloſe „Kittelform” hat
und nur durch einen „Rollkragen” garniert
er=
ſcheint, deſſen überdimenſionierte Enden in der
früher beſchriebenen Art bearbeitet werden und
— in Uebereinſtimmung mit dem Aermelaufputz
— wegen der Aehnlichkeit mit exotiſchen
Blüten=
blättern als „Orchideen=Garnitur” bezeichnet
wird.
Nummer 92
Sonntag, 7. April
ScheſſLeueſte.
Wieder ?Proz. Dividende bei36. Zarben
Miniſterialdirekkor Dr. Heinke neuer Präfidenk. — Anerkennung
der Fachgruppe „Banken”.
Fachgruppe „Sparkaſſen”
Eine Rede Dr. Schachks.
An der Jahresverſammlung des Deutſchen Sparkaſſen= und
Giroverbandes in Berlin nahmen auch Reichsbankpräſident Dr.
Schacht, Staatsſekretär Dr. Poſſe und der Reichskommiſſar für das
Kreditweſen, Miniſterialdirektor Dr. Ernſt, teil. Die
Verſamm=
lung beſchloß eine Aenderung der Satzungen, mit der eine wichtige
Etappe in der Entwicklung des Sparkaſſenorganiſationsweſens
erreicht iſt. Bedeutet ſie doch vor allem, daß der Deutſche
Spar=
kaſſen= und Giroverband gleichzeitig als die zuſtändige
Fach=
gruppe „Sparkaſſen” innerhalb der Reichsgruppe IV „Banken”
und damit innerhalb des Geſamtrahmens des Aufbaues der
ge=
werblichen Wirtſchaft anerkannt worten iſt. Der
Reichswirt=
ſchaftsminiſter hat zum neuen Präſidenten des Deutſchen
Spar=
kaſſen= und Giroverbandes Miniſteri direktor Dr. Heintze
be=
ſtellt. An den bisherigen Präſidenten Dr. Kleiner hat der
Reichswirtſchaftsminiſter ein Anerkennungs= und
Würdigungs=
ſchreiben gerichtet.
Auf der Tagung ergriff Dr. Schacht das Wort zu einigen
Ausführungen, in denen er u. a. betonte, daß ihm nicht nur als
Reichsbankpräſident, ſondern auch als Vorſitzender des
Aufſichts=
amtes für das Kreditweſen im Rahmen der Förderung des
ge=
ſamten Kreditgewerbes insbeſondere auch die künftige Geſtaltung
der Dinge bei den Sparkaſſen und die Einfügung ihrer
Organi=
ſation als wirkungsvoller Faktor in den Aufbau der deutſchen
Wirtſchaft beſonders am Herzen liege. Er könne aus den
Be=
ſchlüſſen den feſten Willen der Organiſation entnehmen, auch
künftig nur das eine hohe Ziel zu verfolgen: Den Sparſinn
zu pflegen, die Spartätigkeit zu fördern und das
angeſam=
melte wertvolle Spargut der Nation im Einklang mit den Zielen
der Reichsregierung richtig zu verwalten. Er begrüße es
beſon=
ders, daß künftig dem Vorſtande des Deutſchen Sparkaſſen= und
Giroverbandes und dem Verwaltungsrat der Deutſchen
Girozen=
trale neben bewährten Verbandsvorſtehern auch Leiter der
Giro=
zentralen und Leiter von Sparkaſſen angehören werden. Er
könne mit beſonderer Freude ſein Verſprechen einlöſen, den
Deut=
ſchen Sparkaſſen= und Giroverband als die berufene maßgebende
Vertretung der deutſchen Sparkaſſen in der Wirtſchaftsgruppe der
deutſchen Kreditinſtitute anzuerkennen. Die beſchloſſene Satzung
ſtelle ihn in Zukunft vor die Aufgabe, den Präſidenten des
Ver=
bandes und damit den Führer der deutſchen Sparkaſſen zu
er=
nennen. Er legte ſodann das Amt des Präſidenten in die Hände
des Miniſterialdirektors Dr. Heintze, gleichzeitig übertrug er ihm
den Vorſitz im Verwaltungsrat der Deutſchen Girozentrale.
Dr. Schacht führte ſodann im weſentlichen weiter aus, daß
auch die bei den regionalen Verbänden, bisher zurückgſtellten
Reformen jetzt in Angriff genommen werden können. Das Ziel
hierbei müſſe ſein, daß auch dieſe Verbände als künftige
bezirk=
liche Untergruppen der Sparkaſſen=Berufsvertretung in die
Wirt=
ſchaftsorganiſation einzubeziehen und ihre Verfaſſung ſo zu
ge=
ſtalten ſei, daß ſie ohne Ausnahmen wirkungsvoll unter Führung
des Staates in eigener, den Aufſichtsinſtanzen und Sparkaſſen
verantwortlicher Selbſtverwaltung mehr. denn je ihre vollen
Kräfte der Förderung des Sparkaſſenweſens widmen können. Die
Sparkaſſen=Organiſation ſei geſchaffen worden mit dem Ziel, die
Sparkaſſen zu fördern. Bei den Aufgaben, die ihr in der Zukunft
oblägen, denke er beſonders an die Durchführung des
Kredit=
gewerbegeſetzes und an die Verwirklichung der in ihm geſtellten
Ziele.—
Im Verlauf der Tagung ergriff auch der neue Präſident Dr.
Heintze das Wort und ging dabei ebenfalls kurz auf die
Auf=
goben der Sparkaſſen ein. —
Die Verbandsverſammlung konſtituierte ſich auf Grund der
beſchloſſenen neuen Satzung. Zum erſten ſtellvertretenden
Vor=
ſitzenden wurde Präſident Neuffer, zum zweiten ſtellvertretenden
Vorſitzenden Oberbürgermeiſter Fiehler auf drei Jahre beſtellt.
Anſchließend wurde der Vorſchlagsliſte für den neuen Vorſtand,
der auf zwei Jahre berufen wurde, zugeſtimmt. Nach der Satzung
beſteht der Vorſtand künftig aus 16 Mitgliedern. Der Vorſtand
wird künftig gleichzeitig die Funktionen des Beirates der
Fach=
gruppe Sparkaſſen ausüben. Vorſitzender des Vorſtandes iſt der
Präſident. Es wurden gewählt als erſter ſtellvertretender
Ver=
bandsvorſteher Dr. Roſenbaum=Münſter, als zweiter
ſtellvertre=
tender Verbandsvorſteher Oberbürgermeiſter Fuehler=München.
Keine Abwerkung des ſchweizeriſchen Franken.
Die 14tägige ordentliche Frühjahrsſitzung der
Bundesver=
ſammlung ging am Freitag zu Ende. In der Schlußabſtimmung
beſchloſſen beide Häuſer, dem Volke die Kriſeninitiative zur
Ver=
werfung zu empfehlen. Im Nationalrat erklärte der Vorſitzende
des Eidgenöſſiſchen Finanzdepartements über das Zinsproblem,
daß der Bund alles tue, um den Zinsfuß der öffentlichen Anleihen
nach unten zu beeinfluſſen. Das Firanzdepartement verfolge die
Lage ſehr aufmerkſam und behalte ſich vor, zu gegebener Zeit die
nötigen Maßnahmen zu ergreifen. Weiter erklärte ſich der
Red=
ner gegen Zinsvereinbarungen für Bund und Kantone. Der
neu=
ernannte Bundesrat Obrecht, der künftige Vorſitzende des
Eid=
genöſſiſchen Volkswirtſchaftsdepartements, ſprach ſich in einer
Unterredung mit einem Vertreter des „Bundes” mit
Entſchieden=
heit gegen jede Abwertung des ſchweizeriſchen Franken aus und
betonte, daß dieſer ſtark genug ſei, ſich zu behaupten.
Vom Holzmarkk.
Aus Fachkreiſen wird uns berichtet: Die augenblickliche
Feſtigkeit am Holzmarkt wird durch die Zunahme der Aufträge,
die zur Zeit von Behörden und aus der Induſtrie vornehmlich der
Fahrzeuginduſtrie erteilt werden, verurſacht. Bis Mitte März
war das Holzgeſchäft ruhiger, als im letzten Vierteljahr 1934.
Jetzt aber zeigt ſich wieder die Belebung, die allgemein erwartet
wurde. Selbſt in der Möbelinduſtrie, aus der Klagen über
ruhi=
gen Geſchäftsgang und Abſinken der Aufträge vorlagen, iſt eine,
wenn auch zunächſt nur leichte Beſſerung der Abſatzverhältniſſe zu
beobachten. Am Baumarkt ſind Projekte zur Ausführung
be=
ſtimmt, die den Bauware herſtellenden Sägewerken eine
ange=
meſſene und lohnende Tätigkeit für 1935 gewährleiſten. Das
Bauholz iſt im Walde je nach Bedarf zu Richtpreiſen aufgeteilt
worden. Dieſes Syſtem hat ſich im höchſten Maße bewährt. Es
liegt keine Veranlaſſung vor, die Preiſe für geſägte Bauware zu
ſteigern, und es wird auch nicht einmal vereinzelt, der Verſuch
gemacht. Die Preisbemeſſung für kieferne Stammware iſt durch
die Verordnung vom 9. Februar (105.— RM. je Kubikmeter)
geregelt und durch eine zweite Verordnung vom 25. März ſehr
wirkſam ergänzt worden. Jeder Sägewerker weiß nun, welche
Dispoſitionen er im Rohholzeinkauf zu treffen, beſonders wie
weit er in der Bewertung der hochwertigen Kiefer im Walde zu
gehen hat. Tat er und tut er das nicht, zahlte er unbeherrſcht
zu viel für den Rohſtoff im Schriftgebotsverfahren, alſo mit
Ueberlegung, ſo kann er die Forſtverwaltungen dafür nicht
ver=
antwortlich machen. Aus Polen ſind einige hundert Kubikmeter
Schnittholz und mehrere tauſend Feſtmeter Rohholz auf private
Kompenſationen hereingekommen, die etwas zur Entlaſtung
bei=
tragen. Wünſchenswert wäre eine weitere Belebung dieſer
Ein=
fuhr aus Polen, die aber nur von dort aus, nämlich durch
ſtär=
keren Bezug deutſcher Erzeugniſſe angekurbelt werden kann. Dies
liegt auch im Intereſſe der polniſchen Holzwirtſchaft, die ſich
müh=
ſelig um die Holzausfuhr nach Ländern mit weit geringerem
Holz=
bedarf quälen muß, während der Nachbar mit einer gemeinſamen
Grenze von etwa 1400 Kilometern durchaus geneigt wäre,
ſelbſt=
verſtändlich im Austauſch mit eigenen Erzeugniſſen, die
Holzüber=
ſchüſſe abzunehmen. Der Eigenbedarf in Polen an Schnittholz iſt
zur Zeit gering. Die Holzeinfuhr aus Rumänien wickelt ſich
einſt=
weilen gut ab.
Die Berliner Börſe eröffnete am Wochenſchluß in ſehr
ſtiller Haltung. Da die Bankenkundſchaft mit Aufträgen kaum
vertreten war, und die Kuliſſe, die immer bei ſtillem Geſchäft,
an=
geſichts der bevorſtehenden ſonntäglichen Unterbrechung zu
Glatt=
ſtellungen ſchritt, zeigten die Kurſe im Vergleich zum Vortag
eher leichte Abſchwächungen, die jedoch kaum über 1 Prozent
hinausgingen. Nach Feſtſtellung der erſten Kurſe trat indeſſen
auf ermäßigtem Niveau wieder leichte Rückkaufsneigung zutage,
ſo daß die kleinen Anfangsverluſte meiſt wieder ausgeglichen
wer=
den konnten. Am chemiſchen Markt ſetzten Farben in Erwartung
eines günſtigen Berichts von der Aufſichtsratsſitzung ½ Prozent
höher ein und zogen bald bis auf 148¾ Prozent an. Im Verlauf
blieb es an den Aktienmärkten weiter ziemlich ſtill, die
Kursver=
änderungen bewegten ſich nach beiden Seiten in nur engen
Grenzen. Der Rentenmarkt zeigte eine allgemein freundliche
Tendenz. Hypothekengold= und Liquidationspfandbriefe wurden
teilweiſe bis ¼ Prozent höher bezahlt.
Der Aufſichtsrat beſchloß, der Generalverſammlung am 27.
April für 1934 wieder 7 Prozent Dividende vorzuſchlagen. In
der Aufſichtsratsſitzung wurde weiter beſchloſſen, daß Herr
Ge=
heimrat Prof. Dr. C. Boſch in der nächſten Generalverſammlung
zur Wahl in den Aufſichtsrat vorgeſchlagen werden ſoll, um als
Nachfolger des vor kurzem verſtorbenen Herrn Geheimrat Prof.
Dr. C. Duisberg den Vorſitz im Aufſichtsrat und Verwaltungsrat
zu übernehmen. Herr Geheimrat Boſch wird rach wie vor mit
dem Vorſtand und insbeſondere mit dem Zentralausſchuß
zuſam=
menarbeiten und maßgebenden Einfluß behalten. Nach dem
Aus=
ſcheiden des Herrn Geheimrat Prof. Dr. Boſch aus dem Vorſtand,
deſſen Organiſation beſtehen bleibt, wird ſein bisheriger
Stell=
vertreter, Herr Geheimrat Dr. H. Schmitz, den Vorſitz im
Vor=
ſtand übernehmen.
Erſte Beiralsſitzung der Wirkſchaftsgruppe
Groß=, Ein- und Ausfuhrhandel.
ſche
größeres Geſchäft entwickeln konnte, war die Tendenz freundlich,
wenn auch die erſten Notierungen nicht ganz einheitlich lagen.
Später zeigte ſich auf den meiſten Marktgebieten eine leichte
Be=
feſtigung. Die Börſe erhielt von einigen Nachrichten aus der
Induſtrie einige Anregung, insbeſondere vermerkte man mit
Be=
friedigung die weiteren vorteilhaften Abſchlüſſe der
verſchieden=
ſten Induſtrien. Einen gewiſſen Eindruck hinterließ auch die
Er=
klärung der Schweizer Nationalbank, daß keine Aenderung der
Währungspolitk eintreten werde. An den Aktienmärkten hielten
ſich die Kursveränderungen nach beiden Richtungen in engen
Grenzen. Auch am Rentenmarkt war das Geſchäft ſehr klein und
die Kurſe nur mäßig verändert. Etwas freundlicher lagen
Alt=
beſitz. Im Verlaufe trat keine Belebung des Geſchäftes ein, und
auch die Kurſe wieſen nur geringe Veränderungen auf. JG.
Farben gingen leicht zurück auf 148½ (148½). Am Rentenmarkt
wieſen die variablen Werte kaum eine Aenderung auf.
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 6. April.
Die Preiſe verſtehen ſich in Pfg. per Pfund bzw. per Stück.)
Gemüſe: Erdkohlraben 8, Karotten 8. Gelbe Rüben 8. Rote
Rüben 8, Schwarzwurzeln 20—25, Spinat 20—25, Rotkraut 25,
Weißkraut 15. Wirſing 15 Grünkohl 15, Roſenkohl 25—30,
Zwie=
beln 15. Knoblauch 50—60, Tomaten 40, Feldſalat 100
Endivien=
ſalat 10—15, Kopfſalat 20—30, Blumenkohl 30—50. Meerrettich
40—50. Spätkartoffeln 4. Obſt: Tafeläpfel 25—35,
Wirtſchaftsäpfel 18—22, Tafelbirnen 25, Apfelſinen 25—40,
Zitro=
nen 4—5. Bananen 50—55. Eßwaren: Süßrahmbutter 152
bis 157 Landbutter 140—142. Weichkäſe 20—25 Handkäſe 4—12,
friſche Eier 9—11. Wild und Geflügel: Hahnen 100—110,
Hühner 80—90 Enten 110—120, Tauben 50 und 60,
Ziegenläm=
mer 50—60. Fleiſchwaren: friſches Rindfleiſch 50,
Kalb=
fleiſch 70. Schweinefleiſch 90, Hackfleiſch 64.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 3. April wie in der Vorwoche
auf 100,8 (1913 — 100). Die Kennziffern der Hauptgruppen
lauten: Agrarſtoffe 99,7 (plus 0,3 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe
und Halbwaren 91,1 (minus 0,3 v. H.) und induſtrielle
Fertig=
waren 119,7 (minus 0,1 v. H.). Für den Monatsdurchſchnitt
März lautet die Großhandelsziffer 100,7 (minus 0,2 v. H.). Die
Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 99,3 (minus
0,4 v. H.), Kolonialwaren 82,7 (plus 2,4 v. H.), induſtrielle
Roh=
ſtoffe und Halbwaren 91,3 (minus 0,4 v. H.) und induſtrielle
Fertigwaren 119,7 (minus 0,1 v. H.).
In dieſen Tagen fand in Berlin die erſte Beiratsſitzung der
Wirtſchaftsgruppe Groß=, Ein= und Ausfuhrhandel unter dem
Vorſitz ihres Leiters, Herrn Rumpf, ſtatt, an der die Leiter der
ca. 50 Fachgruppen teilnahmen.
Dem Beirat wurde die Satzung der Wirtſchaftsgruppe
vor=
gelegt, die allgemeine Zuſtimmung fand, ſo daß ſie am gleichen
Tage in Kraft treten konnte. Die ebenfalls vorgelegte Satzung
für die Fachgruppen wurde durchgeſprochen und wird von den
Fachgruppenleitern in Kürze in Kraft geſetzt werden.
Herr Kleinath gab einen eingehenden Bericht über die
finanzielle Lage der Wirtſchaftsgruppe ſowie über den künftigen
Haushaltsplan. Es wurde ein Ausſchuß für Finanzfragen
ge=
bildet, der ſeine Tätigkeit alsbald aufnehmen wird. Bei der
Ausſprache über den künftigen Haushaltsplan wurde den
Fach=
gruppenleitern ſparſamſte Wirtſchaftsführung zur Pflicht gemacht.
Der Beirat nahm ferner die Erklärungen über den
Beitrags=
einzug der Wirtſchaftsgruppe zuſtimmend entgegen, denen zufolge
die Beiträge ab 1. Januar 1935 nur noch zentral durch die
Wirt=
ſchaftsgruppe Groß=, Ein= und Ausfuhrhandel eingezogen werden.
Zunächſt ſeien die Beiträge nur von den bisher ſchon
organiſier=
ten Firmen erhoben, und zwar nur in der Form einer vorläufigen
Abſchlagszahlung. Binnen kurzem würde die Erhebung aber auf
alle Unternehmungen ausgedehnt werden, und zwar rückwirkend
ab 1. Januar 1935.
Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe ſprach ſodann eingehend
über den Aufbau der gewerblichen Wirtſchaft. Er ging beſonders
auf die im weſentlichen abgeſchloſſene fachliche Organiſation ein
und wies darauf hin, daß nunmehr auch die bezirkliche
Organi=
ſation raſch in Fluß kommen würde, nachdem in dieſen Tagen die
Wirtſchaftskammern beſtimmt ſeien. Zum Schluß bemerkte Herr
Rumpf noch, daß ſelbſtverſtändlich bei einer ſo bedeutſamen
Ver=
änderung des Organiſationsweſens mancherlei Schwierigkeiten
aufträten, daß man aber dieſe Schwierigkeitea in gemeinſamer
Arbeit überwinden müſſe. Mit den kleinen
Intereſſenſtreitig=
keiten ſei Schluß zu machen. Aufgabe ſei es, in den
berufsſtän=
diſchen Organiſationen ein wirkſames Inſtrument zur Feſtigung
des Groß=, Ein= und Ausfuhrhandels in ſeiner Geſamtheit zu
ſchaffen und dem Staat und dem Führer und Reichskanzler die
Durchführung der notwendigen Reformaufgaben und der großen
wirtſchaftlichen Zukunftsaufgaben zu erleichtern.
Anſchließend machte Herr v. Sellner längere
Ausführun=
gen über die Funktionen des Großhandels, wobei er auch darauf
hinwies, daß das Uebergewicht der Mengenrabatte über die
Funktionsrabatte zu ſozialen und berufsſtändiſchen Schäden
ge=
führt habe. Hier ſeien Reformen dringend notwendig. Der
Kampf um die Stellung des Großhandels ſei nicht von
berufs=
egoiſtiſchen Beweggründen geleitet, ſondern ſei zum Wohl der
geſamten Wirtſchaft erforderlich und ſei Dienſt an der
Volks=
gemeinſchaft.
Chemiſche Werke vorm. H. u. E. Albert A.=G., Wiesbaden=
Amöneburg. Der Aufſichtsrat beſchloß, der Generalverſammlung
am 11. Mai für 1934 aus einem Reingewinn von 675 225
(433 000) RM. einſchließlich 115 636 RM. Vortrag eine Dividende
von 4½ (4) Prozent auf die Stammaktien und von wieder 6
Pro=
zent auf die Vorzugsaktien vorzuſchlagen. Der Reſervefonds
er=
hält 100 000 RM., der Sozialfonds 21 000 RM.
Berliner Kursbericht
vom 6. April 1935
Deviſenmarkt
vom 6. April 1935
Bert. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Ber. Maſch.=Bau
Conti=Gummt
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
Mee
89.50
89.50
33.125
34.375
36.25
131.—
117.—
93.25
117.25
150.25
129.—
107.75
Me
F. G. Farben
Geſ.f.eleltr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Bereinigte Glanzſt.
Phi., Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Ree
148 50
122.50
105.50
95.75
90.75
112.—
92.125
109.—
81.125
7u.50
Weene
Bolyphonwerte
Rütgerswerte
Salzdetfurtt Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerie
Beſteregeln Alkali
Agsb.=Rnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch
Bogel Telegr. Draht
Wanderer=Werte
Ve
10.25
111.—
157—
34.50
80.875
113.—
14.875
127.—
59.25
118.—
110.s0
141.75
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Conada.
Dänemark
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Fsland
Mie
1gaypt.
1 Pap. Peio
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Dol
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mi.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 is1. Ar.
a au 12.25
0.659l 1.662
41.98
0. 201
3.047
2.274
53,79
81.20
12.045
68.43
5.315
18.30
2.354
1S7.13
54.52
12.08
„203
„g53
.4g3
33.89
81.36
12.07s
68.57
5.325
16.43
2.358
167.471
54 69
Italien
Japan
Fugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweder
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türle!
ungarn
Uruguah
Be= Staaten
Währung
100 Lire (a
1 Neu
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Escuvos
100 Kronen
100 Franes
100 Pe eta=
100 Tich.=Kr.
1 türt. 4
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
20.58
0.705
5.649
60.54
49.95
10.93
62.12
33.95
10 39
1.579
20.62
C.707
*.661
s0.92 * 108
60.66
4*.05
(.95
62.24
80.3 40.46
:4,01
(.41
„283
Frankfurter Kursbericht vom 6. April 1935.
Kene
Gr.IIp. 1934
„ „ „ 1985
„ „ „1936
„ „ . 1937
„ „1938
„ Gruppe! ..
1031.
1057.25
107.3
106-,
105.3
105I.
5%Dtſch. Reichsanl.
4½
5½0 Intern., v.30
4½%Baden . b.27
4½4%Bayern v.27
%Heſſen. . v. 28
„v.29
% Preuß. b. 28
%Sachſen v. 22
4½%Thürngen 27
100
96.25
101.5
95.5
97.55
95.75
97.25
Ziehung
95.5
95.25
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
32 Dt. Reichspoſt=
Schätze .....
1½%
100.75
Otſch. Anl. Ausl.
*, Ablöſung:
Leutche
Schusge=
bietsanleihe ....
4½%Bad.=Baden
SoBerlin .v 24
4½% Darmſtadt .
4½%Dresdenv. 26
4½%Frankfur: 26
4½%Heidelberg 28
2aMainz... .
4½%Mannheim27
4½% München 29
4½%Wjesbaden28
1½%Heſi. Landesb
4½% Goldoblig.
100.4
99.9
zu10
10/.
345
90.25
92.25
91.25
92.25
93
94
96
94.25
Pee
hyp.=Bk.=Biquid.
49.%
Komm.=Obl. . . .
4½% Prß. Landes.
Pfb.=Anſt. G. Pf.)
4½% Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bi. Girozentr. f.
Seſſ. Gldobl. R. 11
½% R12
4½%Kaſſ. Landest.
Goldpfbr.. ..
4½%Nſſ. Landesb.
5½%- Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
„Ausl. Ser. 1
4Ausl. Ser.II
Di. Komm Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
5½
4½%Frrf. Gyp.=B
5½% Lig.=Pfbr.
4½% „Goldoblig.
4½% Frkf. Pfb.=B
5½% Lig.=Pfr.
4½%Mein. Hyp. B
5½% „ Lig.=Pfr.
4½%Pfälz. Shp. B.
5½% „ Lig.-Pfb.
4½% Rh. Hyp.=Bi.
5½% — Lig.=Pfr.
4½% „ Goldobl.
4½% Südd. Boden
Cred.=Bank ....
5½% „Lig.=Pfbr.
4½%Wttb. Hyp.B
100I.
3425
93eI.
96
96 25
100.5
114.25
130
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95
100.5
96
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95.5
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9
100,7:
96
101.25
Wa
6% Dt. Linol. Berie
62Mainkrw. v. 26
62Mitteld. Stahl.
62Salzmann ECo.
6%Ver. Stahlwerkel
82Boigt E Häffner
J. 6. Farben Bonds
5 %Bosn. 2. E. B.
5% „ L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½%0 Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
5%bereinh. Rumän
4½%
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42o „ I.Bagdadl
4½%Ungarn. 1913
4½% „ 1914
Goldr.
475
42
1910
4½Budp. Stadtanl
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4½ Stockholm. . ..
97.5
100.9
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Aßtien.
Accumulat.-Fabr i!
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. .
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen.. ..
Cement Heidelberg
Karlſtadtl
Je
101.25
100.25
97.5
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8.5
6.75
6.75
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64
48
92
54
36.25
125.5
105
81.5
128
1151.
136.75
98
11971.
7.G.Chemie. Baſel)
Chem.Werke Abert!
Chade (A=C) ...
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimter=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
„ Erböl ......."
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum ...
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffé Bidm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraftl
Enzunger Union
Eſchweiler ......
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüder...
7. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech (Jetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof ..
Geſ. f. eleftr. Untern.
Goldſchmidt. Th.
Gritzner=Kayſer.
Grün &Bilfinger..!=
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerte Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempt
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
FlſeBergb. Stamm
Genüſſel.
99.75
151
93.75
118
214.5
155
83
91.5
109.5
124.5
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Sonntag, 7. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 97 — Seite 19
So verließ Rudolf Bertoloni auch England wieder. Wie
gehetzt von den lakoniſchen Briefen Danielewſkis:
„Siehaben noch acht Monate Zeit..."
„Sie haben noch ſieben Monate Zeit...!"
Er war in Wien, — er fuhr nach Budapeſt, nach Bukareſt.
Es wurde Herbſt.
Es war eine Schinderei.
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Drzuſchlager
29) (Nachdruck verboten!)
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alausſchuß
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DuiS dem Vorſtand.
Disheriger Stelle
Rudolf war ſo weit, daß er das Ende herbeiſehnte. Den er=
Vorſitz im 2
löſenden Schuß in die eigene Stirn. Den Abſchluß der
unerträg=
i lichen Qual.
Er dachte nicht mehr an Flucht. Er dachte nur noch daran,
wie er ſein Schickſal vergeſſen könne. Er raſte über die vorzüg=
Weiehiße Mt lichen Autoſtraßen Norditaliens — ſein Wagen kletterte die
ſtei=
iſ len Serpentinen der Pyrenäen hinauf, — blieb in den
andel.
yroraſtigen Landſtraßen Bulgariens und Mazedoniens ſtecken,
iratsſitzung der bis Tabaksbauern ſich gegen ein ausreichendes Bakſchiſch bereit
ſwdel unter dem erklärten, ihre abgetriebenen kleinen Pferde vor den
Hundert=
de Leiter der ſrferdigen zu ſpannen.
In Warna am Schwarzen Meer, dem betriebſamen bulgari=
Dashruope vore ſchen Umſchlaghafen, blieb er länger. Er ſtudierte die wirtſchaft=
D Ne Am geichen /9 1 chen Verhältniſſe, mietete einen Lehrer für die ruſſiſche Sprache,
vorgelegte Satzung
und wird von den /9 deren Studium er mit fanatiſchem Eifer betrieb. Vielleicht
haf=
werden
1ten die Worte ſeines Vaters noch in ſeinem Gedächtnis, daß
Bericht über die Les notwendig ſei, ruſſiſche und jugoſlawiſche Unternehmen dem
ber den künſtigen ergenen Konzern anzugliedern, um lokale, billige Produktions=
Ginanziragen ge= ſ4 hrätten zu erlangen. Gewiß — ſein Tun war ſinnlos. Manchmal
win. Bei der / rrang die Erkenntnis durch und Rudolf ließ ſeine ruſſiſchen
wurde den Fach= e 4 ehrbücher liegen und ſtarrte durch das Fenſter ſeines Hotel=
Ar Pſlicht gemacht, ſt z—mmers auf den Betrieb im Hafen, — auf die weite Fläche
* den Beitugs / des Schwarzen Meeres.
en, denen zufolge
Dann ſtürzte er ſich um ſo heftiger wieder auf ſeine Stu=
U durch die
Wirt=
gezogen werden. 9ken, als das letzte Mittel, das Vergeſſen gab.
ſchon
organiſier=
einer vorläufigen
Erhebung aber auf
zwar rückwirkend
ſodann eingehend
Er ging beſonders
Organiſation ein
ezirkliche Organi
dieſen Tagen die
luß bemerkte Herr
bedeutſamen Ver=
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Auch hier erreichten ihn die Briefe Danielewſkis. Immer
blieb es der gleiche Satz, die gleiche Feſtſtellung. Wie raſend
ſchnell entſchwand die Zeit bei dieſer teufliſchen Zielſetzung.
Die Wintermonate verbrachte Rudolf Vertoloni in der Nähe
von Serajewo in Serbien, Seine Vorkenntniſſe in der ruſſiſchen
Sprache erleichterten ihm das Lernen der ſerbiſchen Sprache
außerordentlich. Er lernte im Fluge. Erwarb kroatiſche
Lehr=
bücher dazu . . .
Hier in dem Bauerngehöft eines reichen ſerbiſchen Bauern,
wo er einige Zimmer für ſich gemietet hatte, von wo aus er
lange, einſame Ritte unternahm, ſpielte ſich die letzte tragiſche
Epiſode ſeiner Henkersfriſt ab. Auf einem ſeiner langen,
plan=
loſen Ausflüge in die nahen zerklüfteten, unheimlichen
Gebirgs=
züge der „Schwarzen Berge” hatte er durch ein Verſehen einen
Hund überfahren, — einen jener großen, ſchwarzen,
wolfsähn=
lichen Hunde, wie ſie die ſerbiſchen Bauern rudelweiſe auf ihren
einſamen Gehöften halten. Er hielt ſofort, fuhr zurück, wo ſich
der Hund ſtumm, vielleicht ſchon in den letzten Todeskrämpfen
im Staub wand.
Vorſichtig hatte ſich Rudolf dem ſterbenden Tier genähert.
Der eine Vorderlauf des Hundes ſchien gebrochen, Bruſt und
Schnauze bluteten ſtark. Das Tier wurde ruhiger — Rudolf
wagte ſich näher hin. Nun lag das Tier ganz ſtill und ergeben.
Der traurige Blick ſeiner braunen Augen ſchnitt Rudolf ins Herz.
Er mußte das Leid beenden. Er konnte das Tier nicht liegen
laſſen, zum Fraß ſeiner Kameraden. Verzweifelt ſtellte er feſt,
daß er zufällig heute ſeine Piſtole vergeſſen hatte. Ein
wohl=
gezielter Schuß hätte die Qual am ſchnellſten beendet.
Der Hund rührte ſich nicht.
Rudolf, der die Wildheit der Tiere kannte, trat dennoch
näher. Als er mitleidig mit der Hand über das ſtruppige Fell
des Hundes ſtrich, wandte dieſer den Kopf. Rudolf, einen Biß
efürchtend, zuckte zurück. Aber er täuſchte ſich. Der Hund wedelte
mit dem Schweif und leckte Rudolfs Hand.
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Rudolf ſchritt raſch zum Wagen zurück, holte den ſchwerſten
Schraubenſchlüſſel aus dem Werkzeugkaſten unter dem Sitzpolſter.
Er mußte das arme Vieh töten. Er konnte es nicht liegen laſſen.
Den ſchweren Schraubenſchlüſſel feſt in der Hand, näherte
er ſich wieder dem Tier. Es wedelte eifrig. Wie ſchwer das
war . . ."
Rudolf holte zum Schlag aus, nach dem Kopf des Hundes
zielend . . . ließ den Schlüſſel wieder ſinken.
Es ging nicht.
Sollte er feige ſein und das Tier hier auf der Landſtraße
verenden laſſen?
Er unterſuchte die Wunden. Unentwegt, in dankbarem Eifer,
fuhr die feuchte, heiße Zunge des Tieres über ſeine Hände. An
der Bruſt klaffte eine tiefe offene Wunde, — der Riß an der
Schnauze tat ſicherlich weh.
Rudolf entſann ſich, eine Feldflaſche voll kalten, geſüßten
Tee im Wagen zu haben — er eilte abermals zum Auto zurück,
holte die Flaſche und nahm nach kurzem Ueberlegen die Mütze
ab, in die er vorſichtig den Tee goß, um ſie dem Hund zu
reichen.
Das Tier trank in langen, durſtigen Zügen.
Rudolf ſetzte ſich an den Wegrand und überlegte.
Was war zu machen? Zum Töten fehlte ihm der Mut, —
den Hund liegen laſſen? Nein.
Abermals ſtreichelte er über den Kopf des Hundes.
Dann war er zu einem Entſchluß gekommen.
Vorſichtig ſchob er ſeine Hände unter den Körper des Tieres,
das bei der Berührung leiſe winſelt. Zutraulich Schutz ſuchend,
preßte es ſeinen Kopf an Rudolfs Bruſt. Mit aller Sorgfalt hob
er es hoch und trug es zum Wagen hin, — legte es faſt
zärt=
lich auf die Polſter neben ſich. Das Tier ſchnaufte ängſtlich,
als er den Motor einſchaltete und anfuhr.
In der nächſten Ortſchaft, die er paſſierte, fragte er nach
einem Arzt. Der Medizinmann des Ortes — nach ſeiner
Haut=
farbe offenbar ein Türke —, ſchien ſehr erſtaunt, als ihm Rudolf
den Hund zeigte.
„Gut, mein Herr”, ſagte er unfreundlich, „ich werde den
Köter totſchlagen laſſen.”
„Geben Sie ihm doch Gift”, bat Rudolf.
Der Arzt ſah ihn zweifelnd an. „Gift? Das ſo teuer iſt, Herr,
Gift für einen Hund?”
Es war gewiß das erſtemal in ſeiner Praxis, daß man ihm
ein ſolches Anſinnen ſtellte
„Ich bezahle es”, wiederholte Rudolf ſeine Bitte.
Der Arzt verſchwand, kam ſogleich wieder zurück.
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Leitung: Herburger=Zickler
Hauptrollen;: Ihlenfeld, Zickler,
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