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der
inem Volk und
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Nummer 96
Samstag, den 6. April 1935.
197. Jahrgang
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Danzig wird ſeine Pflicht tun!
Vor den Volkskagswahlen in Danzig. — Große
Rede des Miniſkerpräſidenken General Göring
in der Danziger Sporkhalle. — Danzig und die deutſch=polniſchen Beziehungen.
Danzig ſtehk zum Führer.
DNB. Danzig, 5. April.
Unter minutenlangem immer wieder aufbrauſendem Jubel
Der rieſigen Verſammlung betrat Miniſterpräſident General
öring am Donnerstag abend bald nach 8 Uhr die Sporthalle
in Danzig und ſprach in einer faſt zweiſtündigen Rede von
mitreißender Leidenſchaft zur Danziger Bevölkerung.
Miniſterpräſident Göring unterſtrich einleitend die über=
Ftrömende Liebe und Begeiſterung der Bevölkerung auf ſeiner
FFahrt durch das Danziger Land. Die Begeiſterung der Dan=
Biger ſei deshalb ſo groß, weil das Volk fühle, daß eine
Ent=
ſhſcheidung bevorſtehe die mit dem Glauben gewonnen werden
müſſe, und darum wiederum könne man ſchon heute ſagen: „Die
Danziger Wahlſchlacht iſt gewonnen!” (Langanhaltender Beifall.)
Wenn, fuhr der Miniſterpräſident fort, wirklich jemand be=
Hauptet, daß dieſe ungeheure Begeiſterung eines ganzen Landes
erzwungen oder vorgetäuſcht ſei, ſo muß man darauf erwidern,
Daß man vieles zwar erzwingen kann, die Liebe aber niemals.
„Wenn Ihr am Sonntag in Danzig zur Wahl geht” er=
Flärte Miniſterpräſident Göring weiter, „ſo gilt es nicht ſeſt=
Suſtellen, ob die NSDAP. einige Mandate mehr hat. Es gilt
wielmehr der Welt gegenüber feſtzuſtellen, wie Danzig denkt, und
DDanzig wird zeigen, daß es nationalſozialiſtiſch denkt.” (
Stür=
wniſcher Beifall.)
Heute laſſen ſich die Begriffe Nationalſozialismus, Adolf
Bitler, Hakenkreuz und Deutſchland überhaupt nicht mehr
ſtrennen; darum trefft Eure Wahl ſo, daß die Welt erneut er=
Tennt, daß Danzig immer deutſch geweſen iſt und immer deutſch
Gleiben wird. Denn auch die die bisher noch abſeits ſtanden,
ſchaben dieſe hiſtoriſche Aufgabe erkannt, und Danzig wird am
Sonntag den Beweis erbringen, daß ſein Deutfchtum nicht
ſſchwächer, ſondern ſtärker geworden iſt.
Miniſterpräſident Göring erklärte dann, daß es nicht das
Wichtigſte ſei, ob das Danziger Land heute organiſatoriſch zum
SReiche gehöre vder nicht, ſondern es komme darauf an, daß es
än ſich deutſch ſei. Nur ein widerrechtlicher Zwang habe die
Kußere Trennung Danzigs vom Reich herbeiführen können. Das
Deutſche Reich erkenne heute an was iſt. Es brauche und werde
Danzig niemals mit Gewalt beſetzen, denn ein Naturgeſetz ſiege
won ſelbſt. Die übrige Welt werde ſelbſt einmal die natürliche
SBeſetzmäßigkeit anerkennen, gegen die es keine Auflehnung gebe.
MMiniſterpräſident Göring hob in dieſem Zuſammenhange
nach=
wrücklich hervor, daß Danzig niemals eigentliche Forderungen
an Deutſchland ſtellen werde, ſondern daß Danzig ebenſo wie
Deutſchland wiſſe, was es bedeute, den Frieden zu erhalten und
ſewas es heiße, den Frieden zu ſtören. Die Danziger
Volkstags=
ewahlen ſollen der Welt lediglich beweiſen, daß Blut zu Blut
gehört, und daß das Blut der Danziger deutſch geblieben iſt, wie
es immer war.
Miniſterpräſident Göring ging dann auf die inneren Ver=
Hältniſſe Danzigs ein und betonte, daß aus natürlichen und
wölkiſchen Gründen die gleiche Lage hergeſtellt werden müſſe wie
Irm deutſchen Mutterlande.
Auch Danzig müſſe heraus aus der Zerſplitterung der
Par=
reien zur inneren Kraft und Geſchloſſenheit. Miniſterpräſident
Böring unterzog dann unter immer wiederholten Beifallsſtürmen
Die Danziger Splitterparteien von links bis rechts einer
ver=
michtenden Kritik. Er unterſtrich dabei, daß die Tätigkeit der
Sozialdemokraten, des Zentrums und der „Auch=Nationalen”
in Danzig, auch vom Reiche her geſehen, überaus intereſſant ſei.
Während dieſe Parteien im Reich ſich hinter der Maske der
Bleichſchaltung verſteckten, zeigten ſie hier ihre wahre Fratze. Man
könne daran erkennen, wohin es führen würde, wenn man im
Reich in irrſinniger Toleranz das wieder zulaſſen würde, was
einſt geweſen ſei. „Wir erkennen dieſe Herrſchaften an ihren
Früchten.” Im übrigen kennzeichnete Miniſterpräſident Göring
die Danziger ſeparatiſtiſchen Splittergruppen treffend, indem er
bemerkte, daß ſie ihr kümmerliches Daſein nur dem Schutze
imternationaler Verträge verdankten. Unter jubelndem Beifall
rief Miniſterpräſident Göring aus: „Für die freien Deutſchen
das freie Wort, für den von der Internationale beſtochenen
Elgenten den Maulkorb."
„Die Leiſtungen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in der
hinter uns liegenden kurzen Zeit des Aufbaues, fuhr
Miniſter=
präſident Göring fort, ſind bereits hiſtoriſch. Wir haben ein
einiges und machtvolles Reich geſchaffen. Zugleich hat
der Führer der ganzen Welk bewieſen,
daß dieſes ſtarke Reich den Frieden will.
Er hat die Verſtändigung durchführen können und damit den
Weg einer praktiſchen Friedenspolitik beweiſen können, weil
Hitler für Deutſchland und drüben in Polen ein Mann autoritär
für ein Land ſprechen konnten. Beide Völker ſind darauf
an=
gewieſen, den Frieden zu halten, und Deutſchland wird zeigen,
daß es ein aufrechter wahrer Vertragspartner iſt. Wir werden
uns durch nichts provozieren laſſen und erwarten von der
Gegen=
ſeite das gleiche
In dieſem Zuſammenhang hob Miniſterpräſident Göring
hervor, daß auch die polniſche Minderheit in Danzig keinen
Anlaß habe, ſich über das nationalſoyialiſtiſche Regime in
Danzig und ſeine Haltung gegenüber der polniſchen
Minder=
heit zu beklagen.
Miniſterpräſident Göring wandte ſich in dieſem
Zuſammen=
hang gegen alle Verſuche von anderer Seite, durch
Provo=
kationen die neu geſchaffenen guten Beziehungen zwiſchen
Deutſchland und Polen, die dem Frieden Europas dienen zu
ſtören. Auch Frankreich brauche nicht bis Moskau zu gehen,
„Ywenn es Frieden und Sicherheit haben wolle. Für Europa ſei
ein ſtarkes Deutſchland notwendig. In ſeiner Hoffnung auf
einen künftigen dauernden Frieden in Europa müſſe das Reich
ſtark ſein nach Innen und Außen, durch die eiſernen Klammern
des Glaubens und des Vertrauens zuſammengehalten.
Wenn Danzig deutſch bleiben will, ſo ſchloß
Miniſter=
präſident Göring unter minutenlanger toſender ſtürmiſcher
Be=
geiſterung, ſo muß es nationalſozialiſtiſch ſein! Und es bleibt
deutſch! Auch ihr Danziger Volksgenoſſen, Ihr ſeid dem Führer
genau ſo leidenſchaftlich verpflichtet wie jeder draußen im Reich.
Der Führer ruft Euch am Sonntag! Ihr habt zu folgen, denn
er ruft Euch am 7. April auf, der Welt den Beweis zu geben,
daß Danzig nationalſozialiſtiſch iſt, weil dies der Welt den
Beweis gibt, daß Danzig deutſch iſt.
Nachdem ſich die rieſige Verſammlung nach der Rede
Görings erhoben und das Deutſchlandlied geſungen hatte,
er=
klärte der Danziger Gauleiter Forſter: „Sagen Sie dem Führer,
Danzig tut ſeine Pflicht, Danzig ſteht zu ihm. Danzig iſt treu,
ſolange es ein Danzig gibt!“
Mit der Führerehrung und dem Horſt=Weſſel=Lied wurde
die tief ergeifende Kundgebung abgeſchloſſen. Draußen auf der
Straße bereiteten Zehntauſende von Menſchen, die keinen
Ein=
laß in die überfüllte Verſammlung mehr gefunden und die
Rede Görings nur durch Lautſprecherübertragung gehört hatten,
dem Miniſterpräſidenten bei der Abfahrt immer wieder ſtürmiſche
Huldigungen. Mit einem Fackelzug und einem Vorbeimarſch
der nationalſozialiſtiſchen Organiſationen vor Göring fand der
ſür Danzig denkwürdige Tag ſein Ende.
Brief des Danziger
Völkerbunds=
kommiſſars an den Völkerbund.
DNB. Danzig, 5. April.
Mehrere ausländiſche Zeitungen bringen heute einen Brief
des Völkerbundskommiſſars von Danzig, Leſter, an den
Gene=
ralſekretär des Völkerbundes, Avenol. Die größte Zeitung der
ſchwediſchen Univerſitätsſtadt Lund, „Lunds Dagbladet”,
veröffent=
licht dieſen Brief im Wortlaut, der vom 22. Februar datiert und
der, wie ſie ſchreibt, auf die Verhältniſſe in Danzig ein
bezeich=
nendes Licht werfe. In dem Brief heißt es wie folgt:
„Der Volkstag hat ſich, ſeitdem ich nach Danzig gekommen
bin, ungefähr 3—4mal verſammelt, und zwar nur zu kurzen
Tagungen, jedesmal nur für 1—2 Stunden. Gegenſtand der
Ver=
handlungen waren regelmäßig alltägliche Dinge, wie die
Auf=
hebung der Immunität eines Abgeordneten uſw.
Die Verſammlung über die Auflöſung des Volkstages hat
geſtern ſtattgefunden. Ich habe noch keine Zeitung über dieſen
Gegenſtand erhalten, aber der Marcheſe Giuſtiniani iſt
in meinem Auftrag in der Sitzung anweſend
ge=
weſen und ich habe ein Memorandum des
ſozial=
demokratiſchen Journaliſten Broſt erhalten. Der
Präſident des Senats ſprach, indem er erklärte, warum er die
Auflöſung wünſcht, und er wurde bekämpft vom Führer der
Zen=
trumspartei und vom Führer der Sozialdemokvaten. Ich werde
ihre Reden kurz zuſammenfaſſen, wenn ich einige Texte habe. —
Einige Vorfälle haben ſich ereignet, wobei es ziemlich hoch
herging.”
Der Völkerbundskommiſſar ſchildert dann die bekannten
Vorgänge in der großen Volkstagsſitzung, über die die Preſſe
ſeinerzeit ausführlich berichtet hat, und zwar, wie er
verſchie=
dentlich erwähnt, auf Grund der Darſtellung des Vertreters der
ſozialdemokratiſchen „Volksſtimme”, Broſt. Zur Erklärung
be=
merkt er, „daß die Preſſegalerie viel näher an der
Regierungs=
bank liegt als die Diplomatengalerie und daß infolgedeſſen
nicht alle Bemerkungen genau zu verſtehen waren.”
Er faßt ſeinen Bericht in dem Urteil zuſammen, daß „die
Geſchehniſſe für Parlamente nichts
ungewöhn=
liches ſind”, worbei er ſich aber über das Verhalten des
Danziger Senatspräſidenten kritiſch äußert und Gerüchte über
ſein früheres Auftreten im Hafen=Ausſchuß wiedergibt. Der
Brief ſchließt wörtlich mit folgendem Satz: „Broſt ſteht
natürlich in einem Gegenſatz zum Senat weiler
bekannt iſt als Kanal der von der
Sozialdemo=
kratiſchen Partei als Verbindung zu mir
be=
nutzt wird. Dies zu Ihrer Informaton.”
„Lunds Dagbladet” kommentiert den Brief wie folgt: Die
Lage Danzigs — bildlich geſprochen — zwiſchen Deutſchland,
Polen und dem Völkerbund, verleiht deutlich den politiſchen
Leidenſchaften eine erhebliche Schärfe und man kann den
angeb=
lichen Kummer des Kommiſſars über die Lage verſtehen, vor
allem weil er nach dem letzten Satz des Briefes nicht ganz frei
von Beeinfluſſungen daſteht, eine Feſtſtellung, die in einem
mehr oder weniger öffentlichen Schriftſtück recht
bemerkens=
wert iſt.
Dazu bemerkt DNB: Wie erinnerlich ging kürzlich durch
verſchiedene ausländiſche Zeitungen die Meldung, daß der
Völkerbundskommiſſar von Danzig ganz entſchieden in Abrede
geſtellt hat, einen derartigen Brief an das Völkerbundsſekretariat
geſandt zu haben. Die Aufklärung dieſer etwas myſteriöſen
Angelegenheit bleibt daher abzuwarten.
General Göring in Königsberg.
Am Donnerstag beſuchte der Reichsminiſter der Luftfahrt,
General der Flieger Göring, die in der Nähe von Königsberg
liegenden Standorte der Luftwaffe. Anweſend waren außerdem
neben dem Befehlshaber des Luftkreiſes I, General der Flieger
Wachenfeld, der Staatsſekretär des Reichsluftfahrtminiſteriums,
Generalleutnant Milch, und der Befehlshaber der Flak=Artillerie,
General Rüde. Der Herr Oberbefehlshaber der Luftwaffe
be=
ſuchte zunächſt die in der Stadt liegenden Teile der
Flakabtei=
lungen, die im Carolinenhof Paradeaufſtellung genommen hatten.
Von Carolinenhof aus begab er ſich auf die in der Nähe von
Königsberg liegenden Flugplätze,
* Generalprobe gegen Abeſſinien.
Von unſerem „=Korreſpondenten.
Rom, im April.
Bis zum Herbſt kann keine militäriſche Macht, auch mit
den gewaltigſten Luftgeſchwadern, irgendeine entſcheidende Aktion
gegen Abeſſinien unternehmen. Denn bis dahin wehren die
ſchweren Regengüſſe der kleinen und der großen Regenzeit alle
Angriffe gegen das ſchwarze Kaiſerreich automatiſch ab. Weder
Nachſchub noch überhaupt ein einigermaßen regelrechtes
Vor=
dringen mit Verpflegung und Sicherung auf den Wegen und
Pfaden iſt möglich, ſolange die Straßen wandelnde Erſcheinungen
ſind. Nur die Bahnlinie gab in der Regenzeit die Möglichkeit
eines beſcheidenen Verkehrs und Transportes von Waren mit
dem Innern, eigentlich nur mit der Hauptſtadt Addis=Abeba.
Dieſe Bahnlinie aber gehört Frankreich, an der man jetzt eine
Beteiligung Italiens zugebilligt hat. Aber auf abeſſiniſchem
Gebiete — und der Bahntrakt auf franzöſiſchem Kolonialgebiet
iſt ganz unbedeutend — hat natürlich nur die abeſſiniſche Macht
zu gebieten. Deshalb kommt der Ausgangshafen der Bahn am
Roten Meer, Djibuti, für italieniſche Maßnahmen militäriſcher
Art nur behelfsweiſe in Betracht.
Die beiden Häfen, von denen aus Italien gegen Abeſſinien
operieren kann, ſind Maſſaua im Roten Meer, die Hafenftadt
der italieniſchen Kolonie Eritrea, ungefähr an der heißeſten
Stelle des berüchtigten Roten Meeres, kurz ehe man die Straße
von Bab=el=Mandeb, das Tor der Tränen, erreicht. Nur wer
auf dieſem Glutſtreifen von Meerwaſſer gefahren iſt, wer
ein=
mal in Djibuti war, hat gefühlt, daß von dieſen Glutöfen aus
ſchwer ſich operieren läßt. Von Maſſauas Hafen führt eine
italieniſche Eiſenbahn wenigſtens raſch in die geſunden Höhen
von Asmara, ſo daß man in kaum ſechs Stunden aus dem
Fieberklima heraus in das geſunde Höhengebiet von 2300 Meter
Meereshöhe und damit in das fieberfreie Asmara kommt.
Der andere in Betracht kommende italieniſche Kolonialhafen
liegt noch näher am Aequator, aber außerhalb des Roten Meeres,
ſchon unter der Wirkung des Indiſchen Ozeans mit ſeinen
Monſunen. Es iſt Mogadir, italieniſch Mogadiscio, die
Haupt=
ſtadt von Italieniſch=Somaliland. Es iſt eine typiſche Stadt
am Aequator, der nur zwei Grad ſüdlicher vorbeiſtreicht, und
würde die Südgrenze Abeſſiniens im Norden haben, wenn dieſe
Grenze vorhanden wäre. Aber nur dort, wo durch die
Ab=
tretung des einſt engliſchen Jubalandes mit einem Stückchen
Aequator, der durch die Mündung des Jubafluſſes geht, eine
effektive Grenze feſtgelegt wurde, hat das italieniſche
Somali=
land eine echte Südweſtgrenze, die aber dort, wo ſie an
Abeſſinien angrenzt, und nun nach Oſten weiterweiſen müßte,
nur weißes, unbekanntes Land zeigt, das als „Grenzgebiet” auf
den italieniſchen Karten erſcheint.
Von Mogadiscio aus wird unter Umſtänden der Vormarſch
gegen Abeſſinien beginnen, vom Somaliland aus iſt der Kampf
gegen den Nachbarn gedacht und vielleicht auch möglich. Mogadir
iſt der Schlüſſel. Aber ob jemals dieſer Schlüſſel in die Tür
ge=
ſteckt wird, das iſt ganz unſicher. Ja man darf wohl ſagen, es
iſt recht unwahrſcheinlich, daß es zu einem Kolonialfeldzug
gegen Abeſſinien kommen wird.
Jedenfalls werden zunächſt vorwiegend Arbeitsbataillone
ausgeſchifft, natürlich auch einige Truppen, meiſt aber
Spezial=
mannſchaften. Denn in erſter Linie heißt es: Straßen bauen
bzw. Straßen gegen die Regenperiode immun machen und in
Stand ſetzen, damit die motoriſierten Kräfte eingeſetzt werden
können, beſſer: könnten. Man kann hier, fern von Zeitungen
und neugierigen Beobachtern, mancherlei auch für andere
Gegen=
den im Straßenbau ausprobieren und zugleich ſeine Miliz und
viele, ſehr viele Arbeitsloſe beſchäftigen.
Alſo Mogadir darf als Zentrum aller militäriſchen
Maß=
nahmen betrachtet werden. Gegen wen dieſe Uebungen und
Vervollſtändigungen gedacht ſind, iſt zunächſt Nebenſache. Denn
im Norden iſt ja erſt mal Regenzeit. Aber ſpäter iſt man
ge=
rüſtet, und nicht wie 1914 vollſtändig unvollſtändig.
Es wirkt faſt wie ein Wink des Schickſals, daß im Norden
von Mogadir keine formale Grenze gegen Abeſſinien zu
über=
ſchreiten iſt. Man kann alſo von beiden Seiten Grenzverletzungen
ſchwer feſtſtellen, wenn es noch nicht klar iſt, wo eigentlich die
Grenze iſt. Die genaue Feſtſtellung der Schuldigen iſt ſchwierig,
aus Mangel an Straßenpolizei und den zugehörigen Straßen.
Man darf bei den Vorgängen um Abeſſinien auf jeden Fall
ſchon heute ſagen daß ſie ſich anders abſpielen werden, als
man in phantaſtiſchen Gemütern in Europa es ſich ausmalt.
So iſt z. B. ein nicht unbedeutender Teil der italieniſchen
Be=
völkerung nicht ſo zornig auf die Abeſſinier, wie eine empörte
Volksſeele es ſein müßte, um einen heiligen Krieg zu führen
gegen Süden. Die konzentrierte Aufmerkſamkeit des
Volks=
gemütes wird leider immer wieder von der Regierung mit einer
gewiſſen Planmäßigkeit auf den Norden gelenkt. Kein Wunder,
daß man meint, die abeſſiniſche Generalprobe ſei nur für eine
alpine Ausführung gedacht.
Dazu müßten die Dinge, die Luftflotte und die Soldaten,
einfach Kehrt machen, und die Straßenbauer ſich auf Unterſtände
beſchränken.
In all dem kommt die nervöſe Spannung zum Ausdruck,
die eine unvermeidliche Folge ſolcher militäriſcher Vorbereitungen
iſt. Der unbefangene Beobachter, vor allem derjenige aus dem
Norden, bringt vielleicht nicht immer das nötige Verſtändnis
für dieſen Geiſteszuſtand auf, denn er weiß ja, daß von dieſer
Seite keine kriegeriſchen Abſichten gegen Italien beſtehen. So
muß er ſich mit der nicht gerade troſtvollen Erkenntnis abfinden,
daß auch hier dunkle, ſchickſalhafte Verflechtungen ſich auswirken.
Seite 2 — Nr. 96
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 6. April 1935
Gouverneurswechſel im Memelgebiel
DNB. Kowno, 5. April.
Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, iſt am Donnerstag
durch Verfügung des Staatspräſidenten der kürzlich zum
Kreisgou=
verneur von Litauen beſtimmte frühere Präſident der Kownoer
Landwirtſchaftskammer, Vladas Kurkauskas zum neuen
Gouver=
neur des Memelgebietes ernannt worden. Kurkauskas war früher
Offizier und im Jahr 1920 Kommandant von Wilna. Er iſt der
Schwiegerſohn des bekannten Grafen Subow, deſſen Name bei der
letzten Direktoriumsumbildung in Memel wiederholt genannt
wurde.
* Die Litauer haben auf dem Poſten des Gouverneurs des
Memelgebietes ſchon öfter einen Wechſel vorgenommen. Er
er=
folgte meiſt im Anſchluß an Vorſtellungen der Signatarmächte
wegen der unhältbaren Zuſtände im Memelgebiet. Jedesm..!
wurden die Vertreter der Garantiemächte damit vertröſtet, daß
nunmehr auch ein Kurswechſel eintreten werde. Das iſt aber
nie geſchehen, jeder neue Gouverneur hat vielmehr verſucht,
ſeinen Vorgänger noch zu übertrumpfen. Auf Grund der
Er=
fahrungen der Vergangenheit liegt für uns nicht der gerinyſte
Anlaß vor, auch nur die leiſeſte Hoffnung zu nähren, daß der
neue Mann einen grundſätzlichen Kursweihſel vornehmen wird.
Man wird es uns daher nicht übelnehmen können, wenn wir
dieſem Perſonenwechſel vorerſt nicht die Bedeutung beimeſſen,
die er in den Geſprächen zwiſchen der Kownoer Regierung und
den Vertretern der Garantiemächte gefunden hat. Wir fönnen
erſt Stellung nehmen, wenn Amtshandlungen vorliegen; und
die Gouverneure handeln ja nicht auf eigene Fauſt, ſondern
er=
halten ihre Weiſungen aus Kowno. Die Verantwortung für
alles trägt ausſchließlich die litauiſche Regierung, die bis jetzt
jede Handlung vermiſſen ließ, aus der man auf eine Aenderung
ihrer vertragswidrigen Einſtellung zu Memel ſchließen tönnte.
Der neue Gouverneur Vladas Kurkauskas entſtammt einer
alten ruſſiſchen Beamten= und Offiziersfamilie. Er iſt im Jahre
1895 in Taſchkent geboren und wurde im ruſſiſchen
Kadetten=
korps in Palock erzogen, kämpfte als ruſſiſcher Offizier im
Weltkriege, kam 1919 nach Litauen und beteiligte ſich dort an
den litauiſchen Freiheitskämpfen. 1921 wurde er Kommandant
von Wilna. Nach ſeinem Ausſcheiden aus der Armee war er
längere Zeit Präſident der Landwirtſchaftskammer in Kowno.
Im März d. J. wurde er dann zum Preiskommiſſar für
Litauen ernannt. Politiſch iſt Kurkauskas faſt überhaupt nicht
hervorgetreten. Sein Bruder iſt ein litauiſcher General der
Reſerve der zurzeit Vorſitzender der Abteilung des ſog.
Pan=
europa=Verbandes in Litauen iſt.
Deulſch=polniſches Abkommen über die Emigranken=
Kaukionen.
In Warſchau iſt ein deutſch=polniſches Abkommen über die
Be=
handlung der Emigranten=Kautionen abgeſchloſſen worden. Das
Abkommen bezieht ſich auf die Steuerſicherheiten, die deutſche
Rück=
wanderer aus Polen, insbeſondere aus den abgetrennten
Gebiets=
teilen von Poſen und Weſtpreußen, und polniſche Rückwanderer
aus Deutſchland in den Jahren 1919 bis 1922 auf Grund der
da=
mals beſtehenden Vorſchriften bei den Finanzämtern ſtellen
muß=
ten. Nach den Beſtimmungen des Abkommens ſollen die
Finanz=
ämter die Löſchung von Sicherungshypotheken, die zu ihren
Gun=
ſten beſtellt waren, bewilligen und die Löſchungsbewilligungen
den gegenwärtigen Eigentümern der betreffenden Grundſtücke
aus=
händigen. Sparkaſſenbücher, Hypothekenbriefe, Wertpapiere, Aktien,
Schuldverſchreibungen, die bei den Finanzämtern als Sicherheit
hinterlegt waren, ſind auf Antrag der Hinterleger oder ihrer
Rechtsnachfolger zurückzugeben. Steuerſicherheiten, die durch
Ein=
zählung baren Geldes in Papierwährung geſtellt waren, werden
wegen der inzwiſchen eingetretenen Entwertung nicht
zurücker=
ſtattet. Die Finanzbehörden ſollen aber auf Antrag der
Beteilig=
ten nachträglich Beſcheinigungen über ſolche Einzahlungen (
Du=
plikat=Quittungen) ausſtellen, wenn der Verluſt der
urſprüng=
lichen Quittung dargelegt wird. Die Anträge auf Freigabe
hin=
terlegter Werte ſowie auf Ausſtellung von Erſatzbeſcheinigungen
müſſen bis zum 28. September 1935 geſtellt werden. Deutſche
Staatsangehörige können dieſe Anträge entweder in polniſcher
Sprache unmittelbar an die zuſtändigen polniſchen Behörden oder
in deutſcher Sprache an die zuſtändigen deutſchen
Konſularbehör=
den in Poſen oder Thorn richten.
Diplomakengepäck mit wichtigem Makerial geſtohlen
DNB. Tokio, 5. April.
Auf ſeiner Rückreiſe nach Japan hat der japaniſche Delegierte
der Londoner Flottenkonferenz in Söul in Korea das Fehlen
wichtigen Gepäcks mit Flottenmaterial entdeckt. Es wird
ver=
mutet, daß das Material geſtohlen worden iſt. Eine polizeiliche
Unterſuchung iſt ſofort eingeleitet worden.
Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler hat den Reichsminiſter Kerrl
zum Leiter des Zweckverbandes Reichsparteitag Nürnberg und
den bayeriſchen Staatsminiſter Adolf Wagner zum Stellvertreter
des Leiters beſtimmt.
Im Rahmen des Danziger Wahlkampfes ſprach am Freitag
nachmittag der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, auf einer
großen Kundgebung der Danziger Hitlerjugend auf dem
Wieden=
wall, wo etwa 9000 Angehörige der HJ. und des BDM.
angetre=
ten waren, während Tauſende von Danziger Schulkindern den
Platz umſäumten. Am Abend ſprach Rudolf Heß im Kurhaus
Zoppot.
Ganz plötzlich ſtarb auf einem Jagdgang der Inſterburger
Staatsrat Dr. h. c. Ernſt Brandes=Althof am Donnerstag abend.
Er war mit ſeinem Sohn zur Schnepfenjagd gegangen. Nach ¼
Stunden kehrte der Sohn zum Standplatz des Vaters zurück, wo
er ihn tot auffand. Brandes, der im 74. Lebensjahr ſtand, fühlte
ſich noch in den letzten Tagen ſehr rüſtig.
Der katholiſche Abgeordnete von Mons, Sinzot, der mit dem
ehemaligen Außenminiſter Jaſpar, zuſammen in der belgiſchen
Kammer die Währungspolitik van Zeelands bekämpft, hat die
Einſetzung eines parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuſſes zur
Aufdeckung der Manöver verlangt, die zur Abwertung des Belga
geführt haben.
Miniſterpräſident Muſſolini hat im Flugzeug, das er ſelbſt
ſteuerte, Rom verlaſſen und iſt in Forli gelandet, von wo er ſich
nach Rocca Caminata begab.
Die Flak=Waffe.
Die Ernennung des Generals Göring zum Oberbefehlshaber
der Flak=Artillerie gibt dem deutſchen Volk die Gewißheit, daß
auch die Fliegerabwehr vom Boden aus nach
Kräf=
ten und mit allen zur Verfügung ſtehenden
Mit=
teln ausgebaut und gepflegt wird. Gleichzeitig wird
aber auch die Aufmerkſamkeit auf die Flak=Waffe überhaupt
ge=
lenkt, die ſich in allen Ländern einer beſonders liebevollen
Be=
treuung erfreut."
Schon vor dem Kriege gab es Flak=Abwehrgeſchütze, die
man aber in jedem Land faſt an den Fingern abzählen konnte.
Erſt während des Krieges ging man dazu über, eine
brauch=
bare Fliegerabwehr=Kanone zu konſtruieren. Jede Neukonſtruktion
mußte jedoch ſchon innerhalb kurzer Zeit durch eine andere
er=
ſetzt werden weil die Verbeſſerung der Flugzeugmotore den
Flugzeugen neue Möglichkeiten eröffnete, höher zu ſteigen und
den Flak=Geſchoſſen auszuweichen.
Heute reichen die Flak=Geſchütze
durchſchnitt=
lich bis zu 8000 Metern hinauf, die
durchſchnitt=
liche Steigfähigkeit des Kampfflugzeuges iſt
auch nicht viel größer. Aber auf dem Gebiet der
Flug=
zeugtechnik iſt die Entwicklung noch längſt nicht abgeſchloſſen.
Man iſt überall beſtrebt, Flugzeuge zu bauen, die
auf etwa 10 bis 15 Kilometer Höhe kommen.
Selbſtverſtändlich müſſen die
Flugzeugabwehr=
batterien folgen.
Heute verfügt Amerika über ein 12=cm=Flakgeſchütz, das bis
18,3 Kilometer hoch reicht, die Polen über ein 8,35=cm=Geſchütz,
das bis 13 000 Meter hoch reicht. Ein 7,5=cm=Geſchütz der
Eng=
länder ſchießt bis 16000 Meter. In Frankreich wird
gegen=
wärtig ein Geſchütz der Schneider=Werke ausprobiert, von dem
ſchon jetzt feſtſteht, daß es die enorme Höhe von 23 500 Metern
beſtreiten kann. Da die Franzoſen zur Zeit für ihre Piloten
nach einem leiſtungsfähigen und durchaus zuverläſſigen
Sauer=
ſtoffapparat ſuchen, darf man mit Recht annehmen, daß es ihnen
inzwiſchen gelungen iſt, ihre Kampfflugzeuge entſprechend
aus=
zubauen, um in bisher nicht erreichte Höhen vorzuſtoßen. In
Frankreich iſt die Flakwaffe nach dem Kriege beſonders ſtark
ausgebaut worden. Wir wiſſen, daß Paris, das Herz des
Landes, von einem dichten Kranz von Flak=
Neſtern umgeben iſt, deren Geſchütze zu den neueſten
Kon=
ſtruktionen gehören. Sie werden automatiſch geladen und können
in der Minute eine große Zahl von Schüſſen verfeuern.
Neben den Geſchützen hat man ſeine Aufmerkſamkeit aber
auch den Maſchinengewehren als
Flugzeugab=
wehrmittel gewidmet. Sie haben bereits im Krieg eine
Rolle als Abwehrwaffe geſpielt und wurden inzwiſchen für den
Spezialbedarf umgebaut und moderniſiert.
Die Flaks ſind teils eingebaut, teils fahrbar. Die
motori=
ſierten, Flakbatterien haben ſich auf deutſcher Seite während
des Krieges ſehr gut bewährt und auch namentlich bei der
Tankabwehr eine große Hilfe geleiſtet. Die Franzoſen verfügen
heute über 5 Flak=Regimenter, die mit Scheinwerferabteilungen
Meldezug und Horchkompagnien ausgerüſtet ſind. Zu den
Flak=
truppen treten im Kriegsfall zahlreiche Jagdflieger, denn die
Erfahrungen des Krieges haben gelehrt, daß die Jagdflieger
und die Flak=Kanoniere zuſammenarbeiten müſſen.
durch Reichsminiſter Ruſt.
DNB. Köln, 5. April.
Die neue Kölner Univerſität wurde am Freitag mittag im
Rahmen, eines Feſtaktes im Gebäude der Univerſität durch den
Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung,
Ruſt. eingeweiht.
Vor der Hauptfront der Univerſität, die mit Girlanden
ge=
ſchmückt war, hatten zum Empfang des Reichsminiſters Ruſt
Ehrenabordnungen der SA., SS. PO., des Arbeitsdienſtes und
der HJ. Aufſtellung genommen. In der feſtlich geſchmückten Aula
war der geſamte Lehrkörper der Univerſität, die Profeſſoren in
ihren Amtstrachten, zahlreiche Vertreter der Parteigliederungen,
der Reichs= und Staatsbehörden, des wiſſenſchaftlichen Lebens
ſo=
wie die Studentenſchaft verſammelt. Nach dem Einmarſch der
Chargierten und der Fahnenabordnungen der Bewegung traf kurz
nach 11 Uhr Reichsminiſter Ruſt ein, geleitet vom Rektor der
Uni=
verſität, Hofrat Prof, Dr. von Haberer, dem Reichskommiſſar der
Univerſität, Gauleiter Staatsrat Grohé dem Vorſitzenden des
Kuratoriums, Dr. Winkelnkemper, dem kommiſſariſchen
Oberprä=
ſidenten der Rheinprovinz, Gauleiter Staatsrat Terboven und
dem Oberbürgermeiſter der Stadt Köln. Dr. Rieſen.
Nach einem Orgelvortrag nahm Oberbürgermeiſter Dr.
Rie=
ſen das Wort zu einer Anſprache, in der er Reichsminiſter Ruſt
für die Förderung dankte, die er ſtets der Univerſität Köln habe
angedeihen laſſen. In kurzen Zügen gab er einen Ueberblick über
die jahrhundertalte Geſchichte der Univerſität der Stadt Köln und
ſchilderte noch einmal die Schwierigkeiten, die ſich bei Erſtellung
des Neubaues ergeben hatten, der zwei Jahre, von 1931 bis 1933
ſtillgelegen habe, aber dann dank der Hilfe des neuen Reiches
jetzt fertiggeſtellt werden konnte.
Sodann ſprach der Rektor der Univerſität, Hofrat Profeſſor
Dr. von Haberer, im Namen des Lehrkörpers und der
Studenten=
ſchaft den tiefempfundenen Dank aus für die kühne Tatkraft.
Weit=
ſicht und Einſatzbereitſchaft, mit der die verantwortlichen Männer
des neuen Deutſchland ſich für Erhaltung und Ausbau dieſer
Uni=
verſität im Geiſte der nationalſozialiſtiſchen Revolution eingeſetzt
hätten.
Ein Orgelvortrag, Händels Andante Larghetto B=Dur, leitete
dann über zur Feſtrede des Reichsminiſters Ruſt.
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Beieiligung Deutſchlands an der Blokkenkonferenz!
EP. London, 5. April.
Der Flottenkorreſpondent des „Daily Telegraph” hält es für
mehr als wahrſcheinlich, daß Deutſchland zu der Flottenkonferenz,
die noch in dieſem Jahre ſtattfinden ſoll, eingeladen werden
wird. Urſprünglich habe die Konferenz auf die an dem
Abkom=
men von Waſhington und London beteiligten Mächte beſchränkt
werden ſollen, alſo auf Großbritannien, die Vereinigten Staaten,
Japan, Frankreich und Italien. Die jüngſten Ereigniſſe hätten
es jedoch notwendig gemacht, Deutſchland zu künftigen
Verträ=
gen über die Beſchränkung der Seerüſtungen heranzuziehen. In
offiziellen Kreiſen Englands, Amerikas und Japans werde dies
lebhaft gewünſcht, während Frankreich ſich dieſem Vorſchlag
gegenüber ziemlich kühl verhalte und die Stellungnahme Italiens
noch nicht bekannt ſei.
Durchführungsverordnung zum Geſetz über die
Beförderung von Perſonen zu Lande.
DNB. Berlin, 5. April
Im Reichsgeſetzblatt vom 30. März iſt die
Durchführungs=
verordnung zu dem am 4. Dezember 1934 erlaſſenen Geſetz über
die Perſonenbeförderung zu Lande veröffentlicht. Die
Verord=
nung bringt die für die praktiſche Anwendung des am 1. April
in Kraft getretenen Geſetzes notwendigen Ergänzungen und
An=
weiſungen an die Verwaltungsbehörden.
Eine vollſtändige Neuerung bringen die Vorſchriften über
den Gelegenheitsverkehr. Dazu gehört nach der Verordnung der
Verkehr mit Droſchken, Ausflugswagen Ueberlandwagen und
Mietwagen. Es hat ſich nicht ermöglichen laſſen, die
Neurege=
lung ſofort zum 1. April einzuführen. Es iſt daher eine
Ueber=
gangszeit vorgeſehen, die bis zum 30. September dauert. Bis
zu dieſem Zeitpunkt bleiben die auf Grund des bisherigen Rechts
erteilten behördlichen Genehmigungen in Kraft. Ebenſo iſt
vor=
geſehen, daß derjenige Gelegenheitsverkehr, der bisher einer
behördlichen Genehmigung nicht bedurfte, bis zum 30.
Septem=
ber weiter betrieben werden kann. Jeder, der nach dem 30.
Sep=
tember Gelegenheitsverkehr zu betreiben wünſcht, muß bis zum
1. Juni 1935 einen entſprechenden Antrag einreichen.
Aumpy des wintens.
Der Film ſchreibt Geſchichke.
Dieſer Film iſt ein Erleben! —
Durch Fanfarenklänge und Trommelwirbel, durch
ſchmet=
ternde Marſchmuſik und Paukenſchlag, durch nicht endenwollende
Heilrufe durch Hunderttauſend erhobene Arme und durch ein
Meer von wehenden Fahnen, ſtrahlenden Hoheitszeichen ſchreitet
der Führer! — Schreitet ein Mann, dem es nicht an der Wiege
geſungen, daß er dereinſt auf den Höhen des irdiſchen Daſeins,
umjubelt von einem ganzen großen Volk, deſſen tauſendjähriger
Geſchichte er eine tief einſchneidende Wendung gegeben, zu
wandeln berufen.
Und der doch durch dieſes Jubels Brauſen ſchreitet, wie
ein Herrſcher. Den äußerlich nichts kennzeichnet als ſein ſchlich=
tes braunes Hemd und das Eiſerne Kreuz; der nicht
gold=
ſtrotzenden Feſtgewandes, blitzender Ordensſterne bedarf, um
auch äußerlich Herrſcher zu ſein; den nichts aus ſeiner faſt
unwirklichen Ruhe bringt. — Stahlhart und durchdringend der
Blick wenn er tief ernſt die neuen Hoheitszeichen weiht, in der
linken das Tuch der Blutfahne, die Rechte dem Träger ſtreckend,
der den Blick offen, ſtark, ſieghaft ſtolz zurückgibt in die Augen,
die dann ebenſo wie hier ſtahlhart, gütig lächelnd in die der
Bäuerinnen und Bauern, in die der Kinder blicken können, wenn
ſie ihm Blumen reichen.
Wahrlich: er iſt ein Führer, iſt der Führer! Iſt der
Mann, der, unerhört kühn, im Kreiſe ſeiner Sieben ſagen konnte:
wenn wir Deutſchland retten wollen führt dazu nur ein Ziel:
Wir erringen die Macht! Kompromißlos ausſchließlich, total!
Uind wir machen deutſche Geſchichte für Jahrhunderte!
Der Gruß des Führers
Ein unerhörtes Geſchehen in der Geſchichte unſeres Volkes,
ja der Weltgeſchichte, ſpiegelt
ſich in dieſem Filmdokument
wider, das es lebendig hält für
alle Zeit. Die engen Straßen
der alten Stadt der
Meiſter=
ſinger und der Zünfte hallen
wi=
der vom dröhnenden
Marſch=
ſchritt der endloſen Kolonnen,
vom Trommelwirbel und
Schmet=
tern der Fanfaren. Von dem
Hall, der widerklingt an den
über und über geſchmückten
Faſ=
ſaden der alten Giebelhäuſer und
hiſtoriſchen Prunkbauten und ſich
miſcht mit dem Jubel der
Hun=
derttauſende, die dieſes
einzig=
artige Schauſpiel vom erwachten
Deutſchland mit erleben dürfen.
Und die engen und breiten
Straßen Nürnbergs durchweht
in immer wechſelnden, faſt
ſinn=
verwirrenden Bildern das
Wo=
gen des bunten Fahnenmeeres.
das, aus ſchwindelnder Höhe
filmiſch gehannt, tatſächlich wie
wogendes Wellen=Auf und =
Nie=
der anmutet.
Und dieſes Bild ſoldatiſchen
Schauſpiels mitten im Frieden.
als deſſen betontem
Aus=
druck! Geboren und geworden
Phot Reichsparteitag-Film im Ufaleih aus einer Epoche tiefſter Schmach,
tiefſten Leidens unvergleich=
licher Volkesnot! Durch den unerſchütterlichen Glauben und
Willen eines Mannes, den nichts dazu berief als ſeine Liebe
und ſein Vertrauen zu den ſittlichen Kräften ſeines Volfes,
dem er Ehre und Freiheit wiedergab. Eines Volkes allerdings,
das zeigt dieſes Dokument des erreichten Wollens, deſſen
geſchicht=
liche Sendung nicht enden konnte und ſollte in der Schmach,
in die es ohne Schuld verſtrickt wurde. —
Wir habe
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Was bringt dieſer Film und was geſtaltet ihn zum
Ge=
ſchichtsdokument? Zwei Stunden Marſchieren und Marſchmuſik
Zwei Stunden Reden und Heilrufen. Zwei Stunden Fubel
und Fahnenrauſchen. Und doch ſo unendlich viel mehri Alles
was in den fünf ſummierenden Worten geſagt wird, iſt ja nur
Symbolik! Aus dem Symbolhaften heraus aber klingt und
rauſcht es vom Erzählen ſo urgewaltiger Tat, daß dieſes
Klingen und Rauſchen zum tief ergreifenden Erleben wird.
Zum Erleben des neuen Deutſchland! Wer aus
die
Phot Reichsparteitag- Film im Ufaleih
ent Riefenstahl im Gesprach mit einem Hitlerjungen
Samstag, 6. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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An die falſche Adreſſe!
Maurin und Denain demenkieren.
EP Paris, 5. April.
Kriegsminiſter General Maurin und Luftfahrtminiſter
Ge=
neral Denain haben folgendes Communiqué ausgegeben: „Der
Kriegs= und der Luftfahrtminiſter ſetzen den
ihnen von der deutſchen Preſſe in den Mund
ge=
legten Erklärungen, die übrigens in
vollkom=
menem Widerſpruch mit der Politik Frankreichs
ſtehen, das formelle Dementi entgegen.”
Das Dementi der beiden franzöſiſchen Miniſter der
nationa=
len Verteidigung geht an die falſche Adreſſe. Die Preſſe des
Auslandes und die deutſche Preſſe hat lediglich Erklärungen
wiedergegeben, die der Rechtsabgeordnete Taittinger vorgeſtern
abend nach Schluß der Sitzung des Ausſchuſſes der nationalen
Verteidigung den Journaliſten mit laut vernehmbarer Stimme
abgegeben hat. Dieſe Erklärungen Taittingers haben den
Mini=
ſterpräſidenten, wie die ganze franzöſiſche Preſſe bereits
mittei=
len konnte veranlaßt, in der Finanzkommiſſion der Kammer zu
erklären, daß die Mitglieder der Regierung nicht mehr vor der
parlamentariſchen Kommiſſion erſcheinen werden, wenn noch
ein=
mal Indiskretionen über Angelegenheiten der Nationalen
Ver=
teidigung begangen würden.
Nicht die deutſche Preſſe hat alſo dieſes Dementi verdient,
ſondern der franzöſiſche nationaliſtiſche Abgeordnete Taittinger.
Die Panne.
Wir haben mitgeteilt, daß der rechtsſtehende franzöſiſche
Ab=
geordnete Taittinger aus dem Heeresausſchuß Angaben, die unter
dem ſtrengen Siegel der Vertraulichkeit gemacht waren,
weiter=
gegeben hat. Er hat insbeſondere aus der Schule geplaudert und
von Generalſtabsabkommen erzählt, die Frankreich mit Rußland,
der Tſchechei und Italien abgeſchloſſen hat. Wenn nun auch der
franzöſiſchen Regierung alles angenehm iſt, was die
deutſchfeind=
liche Hochſpannung in der Oeffentlichkeit unterſtützt, ſo hat ſie doch
das Gefühl gehabt, daß dieſe Indiskretionen mit ihren eigenen
Verſicherungen in einem zu ſchroffen Widerſpruch ſtehen. Sie hat
die Dementiermaſchine angekurbelt, aber dabei wieder keine ſehr
glückliche Hand gezeigt. Während nämlich aus dem Generalſtab
heraus Stein und Bein abgeleugnet wird, hat der
Miniſter=
präſident nur von „Indiskretionen” geſprochen,
die er ſich energiſch verbat, weil er andernfalls
den Verkehr mit dem Heeresausſchuß abbrechen
müſſe. In dem Worte „Indiskretionen” liegt aber die
Beſtäti=
gung deſſen, was Herr Taittinger eilfertig einigen Journaliſten
ſervierte und was von dieſen ſofort herumgereicht wurde.
An den maßgebenden Pariſer Regierungsſtellen hat man wohl
inzwiſchen auch ſchon eingeſehen, daß wan beſſer daran getan hätte,
entweder gegenüber den Abgeordneten reinen Mund zu halten
oder auf Dementis zu verzichten. Es iſt doch eine alte Weisheit,
daß amtliche Dementis noch niemals auf fruchtbaren Boden
ge=
fallen ſind und ſtets das Gegenteil von dem auslöſen, was
be=
zweckt wird.
Erreicht iſt jedenfalls jetzt noch, daß auch andere Einzelheiten
aus einer Rede Flandins vor dem Finanzausſchuß der Kammer
bekannt geworden ſind, die man bisher zu verſchweigen ſuchte. Da
die Dementierbehörde in Paris aber die Stirn beſeſſen hat, kühn
zu behaupten, daß die Aeußerungen des Luftfahrtminiſters und
des Kriegsminiſters dieſen Miniſtern „von der deutſchen Preſſe
in den Mund gelegt” worden ſeien, obwohl Herr Taittinger als
Quelle einwandfrei feſtſteht, möchten wir gleich darauf hinweiſen,
daß es die franzöſiſche Zeitung „Populaire” iſt, die den
unter=
drückten Teil der Finanzrede Flandins veröffentlicht hat. Der
franzöſiſche Miniſterpräſident hat darnach ausgeführt, daß
Frankreich in den letzken zehn Jahren die Summe
von 134 Milliarden Franken für
Heeres=
zwecke ausgegeben hal.
Es iſt ſchon begreiflich, wenn Herr Flandin den
Ausſchußmitglie=
dern ausdrücklich nahelegte, dieſen Teil ſeiner Ausführungen
ſtreng geheim zu halten. Das iſt nicht geſchehen, das
Sozialiſten=
blatt iſt vielmehr in die Fußtapfen Taittingers getreten und hat
ſeine Weisheiten, die ihm offenbar von ſozialiſtiſchen
Abgeord=
neten zugetragen worden ſind, glatt veröffentlicht. Damit weiß
aber auch die Weltöffentlichkeit, daß Frankreich tatſächlich bis an
die Zähne bewaffnet iſt, und daß wirklich kein Bedürfnis
vor=
liegt, angeſichts dieſer einen Wert von 134 Milliarden
repräſen=
tierenden Rüſtungen noch internationale Sicherheitsgarantien zu
verlangen, die über jedes erträgliche Maß hinausgehen und
zu=
dem durch Militärbündniſſe von vornherein entwertet werden.
Großes Aufſehen in London.
EP. London, 5. April.
Die durch eine Indiskretion des franzöſiſchen Abgeordneten
Taittinger bekannt gewordenen Erklärungen des
Luftfahrtmini=
ſters General Denain und des Kriegsminiſters General Maurin,
daß Frankreich bereits militäriſche Abkommen mit den
General=
ſtäben von Sowjetrußland, der Tſchechoſlowakei und Italien
ab=
geſchloſſen habe und zu einem ähnlichen Abkommen mit England
zu kommen hoffe, haben in London großes Aufſehen erregt.
Ein Teil der Morgenpreſſe brachte die Pariſer Meldungen
darüber in großer Aufmachung, ohne jedoch dazu Stellung zu
nehmen. Heute nachmittag ſchreiben die zur Rothermere=Gruppe
gehörenden „Evening News”, dieſe Erklärungen ſeien höchſt
be=
unruhigend, und das Dementi des Generals Maurin, der ſofort
darauf hingewieſen habe, daß derartige Abkommen in direktem
Widerſpruch zur franzöſiſchen Politik ſtünden, könne die
Beſorg=
niſſe nicht vollſtändig zerſtreuen, denn derartige Ableugnungen
ſeien ganz ſelbverſtändlich. Unglücklicherweiſe ſtünden auch die
militäriſchen und Luftabkommen, die angeblich zwiſchen den
ge=
nannten Ländern bereits in Kraft getreten ſein ſollen, durchaus
nicht in ſo abſolutem Widerſpruch zu der Politik Frankreichs, als
man es wünſchen möchte. Das Blatt wendet ſich weiter gegen
die franzöſiſchen Oſtpaktpläne. Die wahre Löſung für Frankreichs
Sicherung liege nicht darin, Deutſchland in eine „paktdichte
Kam=
mer” einzuſchließen, ſondern darin, daß Frankreich und
Deutſch=
land zu einem gegenſeitigen Verſtändnis ihrer Standpunkte
kämen. Wenn Sir John Simon erfolgreich den ehrliche Makler
zwiſchen den beiden Ländern ſpielen könne, und wenn dazu ein
franzöſiſch=engliſch=deutſcher Luftpakt abgeſchloſſen würde, dann
ſei dies zu begrüßen.
Die engliſche Preſſe zu Edens Rundreiſe
Keine zuſählichen Verpflichkungen Englands
auf dem Konkinenk.
EP. London, 5. April.
Ueber die geſtrigen Beſprechungen Edens mit dem
tſchecho=
ſlowakiſchen Außenminiſter Beneſch machen die Morgenblätter.
nur ſpärliche Angaben. Die Haltung der Tſchechoſlowakei zu
den in der Londoner Erklärung vom 3. Februar niedergelegten
Punkten iſt ja auch hinlänglich bekannt.
Die Korreſpondenten des „Daily Telegraph” und der
„Morning Poſt” beſtätigen, die tſchechoſlowakiſche
Re=
gierung habe daran feſtgehalten, daß die
Unab=
hängigkeit Oeſterreichs gewahrt bleiben müſſe.
Dr. Beneſch habe Eden ſogar an Hand einer Karte von der
Gefahr einer Einkreiſung der Tſchechoſlowakei durch Deutſchland
zu überzeugen geſucht. Außerdem habe der tſchechoſlowakiſche
Außenminiſter erneut auf den Beſchluß der Kleinen
Entente verwieſen, an keinem mitteleuropäiſchen
Pakt teilzunehmen, wenn nicht gleichzeitig ein
oſteuropäiſcher Hilfeleiſtungspakt mit oder
ohne Beteiligung Deutſchlands und Polens
ab=
geſchloſſen werde. Zuſammenfaſſend ſtellt der
Bericht=
erſtatter des „Daily Telegraph” feſt, die Beſprechungen Edens
in den verſchiedenen Hauptſtädten hätten gezeigt, daß überall
zwar eine gewiſſe Beängſtigung, aber keine Panikſtimmung
herrſche. Die Gefahren erſchienen weniger unmittelbar
bevor=
ſtehend, als man bisher angenommen habe. Es bleibe alſo Zeit,
eine Löſung der beſtehenden Schwierigkeiten zu ſuchen, ein Werk,
das auf der Konferenz von Streſa begonnen werden könne.
Die politiſchen Gegenſätze zwiſchen den europäiſchen Staaten
könnten nur auf der Grundlage eines weniger ſtarren, aber
umfaſſenderen Planes gelöſt werden. Alle dieſe Länder glaubten
mit Ueberzeugung daran, daß Großbritannien den Schlüſſel zu
einer dauerhaften Löſung beſitze.
Der Sonderkorreſpondent der halbamtlichen „Times” erklärt,
Edens Reiſe habe ihm keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß der
Oſtpakt nicht zuſtande gebracht werden könne. Eden könne ſich
alſo ſehr wohl zu der Anſicht gezwungen ſehen, daß die einzig
praktiſche Methode zur Sicherung des europäiſchen Friedens
dieſen 50 000 Arbeitsmännern, die in vorbildlich militäriſcher
/Exaktheit ihren — Spaten ſchultern, das Wahrzeichen der
HArbeit und des Arbeitswillens am neuen Deutſchland, wer aus
fihrem choriſchen Bekenntnis, aus den Marſchkolonnen der SA.,
SS., der Motorſtürme, der NS. Frontkämpfer, all der Träger
Wdes Schutzes dieſer Arbeit, und der Jugend vor allem und
Dder Wehrmacht, nicht das Symbolhafte in ſich widerklingen fühlt.
Dem ſagen es vielleicht eindringlicher die Reden der Führer all
Dieſer Gruppen, aus denen die Regie jeweils lapidare Sätze,
Die durchweg markante Bekenntnisworte ſind, meiſterhaft
an=
einanderreiht.
Mein=Berliner Kollege ſchrieb nach der Uraufführung in
Berlin:
„Der Triumph des Willens” wie der Führer den Film ge=
„auft hat, iſt durch die Macht des Eindruckes zu einem Triumph
ider Tat geworden. Denn der „Triumph des Willens” ſoll ja
grundſätzlich nicht nur eine Bilderfolge vermitteln, die für alle
am Nürnberger Parteitag Teilgenommenen eine wertvolle
Er=
innerung und für das übrige Volk eine überzeugende
mit=
reißende Darſtellung bedeuten kann. Er ſoll viel mehr: Er ſoll
ſchlechthin den Rhythmus des neuen Deutſchland veranſchau=
Tichen. Triumph iſt allemal die Aeußerung eines Glückgefühls
üüber eine willensmäßig beherrſchte oder bezwungene Situation.
Mithin gibt dieſer Film einen Höhepunkt wieder: Nach dem
Sieg des Glaubens darf der Wille triumphieren, dem es gelang,
den Aufbau des neuen Staates nach ihren eigenen Geſetzen
einzuleiten.
Wie Adolf Hitler im Kampf ſeiner Bewegung um die Macht
wermöge des in ihm ruhenden und immer neu durch ihn
aus=
geſtrahlten Willens im Mittelpunkt dieſes Geſchehens ſtand,
und wie er auch heute als Führer und Kanzler des Reiches
der beherrſchende Willensträger iſt, ſo mußte auch in dieſem
Film die Handlung ſich um ihn gruppieren. Wie wäre es anders
möglich? Rudolf Heß, der Stellvertreter des Führers, ſchloß den
Parteikongreß 1934 mit den Worten, in die auch dieſer Film
ausklingt: Adolf Hitler iſt die Partei, die Partei
iſt Deutſchland, alſo iſt Hitler auch
Deutſch=
land. — Weil die Partei und die Führung des Volkes dem
Staate befiehlt, der kein leeres Gefäß mehr iſt, ſondern einen
aus den Wurzeln des Nationalſozialismus geſpeiſten und
Wiederum im Volke verwurzelten Organismus darſtellt, deshalb
auch ſind die Reichsparteitage heute eine Angelegenheit des
ganzen Volkes geworden.
Die große politiſche Willenskundgebung des Jahres 1934
in Nürnberg, die ihren Höhepunkt in den Aufmarſch der jungen
Mannſchaft des Arbeitsdienſtes mit dem geſchulterten Spaten
fand, im Film darzuſtellen, um deſſen Suggeſivkraft wirkſam
werden zu laſſen, iſt ein dankenswertes Unternehmen. Lent
Riefenſtahl und ihre Mitarbeiter haben gute Arbeit geleiſtet:
vor aller Augen rollt hier noch einmal ein Erlebnis der Nation
ab, das durch eine ſehr geſchickt aufgebaute Konzentration
zahl=
reicher Einzelvorgänge auf den Kern des Geſchehens ſeine
Neu=
formung gefunden hat. Durch eine alte deutſche Stadt marſchiert
das junge Deutſchland. Bevor das geſchehen konnte, mußten
ſieben Männer einen Bund ſchließen und aufbrechen, das Reich
zu erobern. Zu den Trommlern ſtießen die Fahnenträger. Aus
denen wurde eine Gruppe. Sie wuchs zum Gau, und aus der
Bewegung durch Deutſchland. Eine Tat, die aus
Willens=
kraft geboren wurde. Weil der Aufbruch gelang, durfte der
Wille triumphieren.”
Ein paar Sätze noch über den Filmablauf. Seine techniſche
und künſtleriſche Meiſtertat iſt, daß aus hunderttauſenden von
Filmmetern ein geſchloſſenes Ganzes geſtaltet wurde, das wie
eine harmoniſche aber urgewaltige Symphonie wirkt.
Ueber ſonnenſcheinvergoldeten Wolkengebilden ſchwebt, ein
Flugzeug, das mit beginnendem Morgen die Wolken durchbricht,
über Nürnberg auftaucht, deſſen Straßen ſchon
marſchkolonnen=
belebt ſind und das unter begeiſtertem Jubel landet. Der
Führer! — Aus heiterem Lagerleben und gelegentlichen
Be=
ſichtigungen, aus Aufmärſchen und Anſprachen, aus
Kund=
gebungen und aus Jubel, aus Bekenntniſſen und wieder aus
Aufmärſchen, aus wundervoll eindringlicher Gefallenenehrung
und Weihe von Hoheitszeichen, aus Trommelwirbel und
Fahnen=
wehen wird Tag und Abend und wieder Tag und wieder
Abend. Iſt der Tag ſonnedurchglüht, reißen am Abend ſtrahlende
Fackeln, ſprühendes Feuerwerk, lodernde Feuerſtöße in die
Dunkelheit, bis unter dem Gefang des Horſt=Weſſel=Liedes der
Tag und der Film verklingt. Das iſt die rauſchende Symphonie
des neuen Deutſchland, von dem der Stellvertreter des Führers
ſagt:
„Dank Ihrer Führung wird Deutſchland das Ziel
er=
reichen Heimat zu werden! — Heimat zu werden für alle
Deutſchen der Welt!“
Wahrlich: dieſer Film hat nichts mehr zu tun mit Bericht
über Parteitag und Aufmärſchen, die ſeine Bildfolgen füllen.
Er iſt Repräſentation des neuen, ſtarken, freien Deutſchland,
Repräſentation eines Volkes, das ſich ſein köſtlichſtes Gut, ſeine
Ehre, wiedergab. Iſt Repräſentation des Friedens= und
Wehr=
willens, Repräſentation des Aufbaues und unerſchütterlichen
Hoffens, iſt
Triumph des Willens! —
Die geſtrige Premiere des Films im UT. trug den Charakter
einer Feſtvorſtellung. Das Theater war bis auf den letzten Platz
beſetzt. Vom Eingang bis zu den Logen und Rängen ſtano
SA. Spalier. Die Logen und Ränge waren für die Ehrengäſte
Nr. 96 — Seite 3
eher eine Art verſtändnisvoller europäiſcher Regelung ſtatt eines
Syſtems regionaler Pakte ſein dürfte. In Europa begreife man,
daß eine neue engliſche Garantie für eine beſtimmte Grenze
nicht zu erwarten ſei. Andererſeits ſei inan auf dem Feſtlano
aber der Anſicht, daß England, wenn es die Rolle des „
Friedens=
machers” zu ſpielen wünſche, ſich bereitfinden müßte, an einem
europäiſchen Syſtem teilzunehmen, das klar gegen jeden etwaigen
Friedensbrecher gerichtet wäre.
Näch dem diplomatiſchen Korreſpondenten der „Morning
Poſt” wird England auf der Konferenz von Streſa jede über
den vorgeſchlagenen Luftpakt hinausgehende Ausdehnung ſeiner
kontinentalen Verpflichtungen ablehnen.
Die Stimmung in Paris
DNB. Paris, 5. April.
Die allgemeine Stimmung nach der Rundreiſe Edens iſt in
Paris immer noch recht peſſimiſtiſch. „Oeuvre” weiſt darauf hin,
daß in Kreiſen der franzöſiſchen Regierung
Meinungsverſchieden=
heiten über die weitere Entwicklung der Lage beſtänden.
Die=
jenigen Miniſter, die von jeher gegen den Abſchluß eines
fran=
zöſiſch=ſowjetruſſiſchen Beiſtandspaktes geweſen ſeien, verſuchten
jetzt neue Vorſchläge einzubringen, die auf ſehr viel breiterer
Grundlage ſtänden, und die in gewiſſem Sinne auf eine
Wieder=
geburt des Protokolls von 1924 hinausgingen. Andere hätten ſich
mehr und mehr dem engliſchen Standpunkt genähert, wonach man
Deutſchland vor irgendeiner Entſcheidung noch einmal auffordern
müſſe, ſich zu beteiligen. Die Mitglieder der Regierung, die dem
Abſchluß eines franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Abkommens wohlwollend
gegenüberſtänden, hätten den Vorſchlag gemacht, in Genf einen
allgemeinen europäiſchen Beiſtandspakt vorzuſchlagen, deſſen erſte
Unterzeichner Frankreich und Sowjetrußland ſein ſollten. Im
üb=
rigen warte man immer noch auf die ſowjetruſſiſche Antwort auf
die letzten franzöſiſchen Vorſchläge über die zweiſeitigen
Beiſtands=
abkommen. Es habe jedoch den Anſchein, als ob die
Meinungs=
verſchiedenheiten der Mächte in Moskau einen bedauerlichen
Ein=
druck gemacht hätten. Die franzöſiſche Politik ähnele nach Anſicht
eines geiſtreichen Staatsmannes einer Theaterbühne, auf der man
ſämtliche vorhandenen Kuliſſen aufgeſtellt habe.
Der Außenpolitiker des „Echo de Paris”, Pertinax, gibt
ebenfalls ſeinem Mißfallen gegenüber der Politik Lavals
Ausdruck. Die Geſchäfte Frankreichs gingen ſchlecht, ſo ſchreibt er.
Sir John Simon bereite ſich auf die Streſa=Konferenz vor und
arbeite anſcheinend einen Entſchließungsvorſchlag für den
Völker=
bund aus, der darauf hinausgehe, den franzöſiſchen Proteſtſchritt
in Genf zu erſticken. Deutſchland werde ſich höchſtens einen „
aka=
demiſchen Tadel” zuziehen, und wan werde auf die Bildung einer
Verteidigungsliga verzichten, die die einzige Hoffnung für die
Aufrechterhaltung des Friedens wäre. Das franzöſiſch=enliſche
Ab=
kommen vom 3. Februar ſei ſeines ganzen Inhalts beraubt, und
der Geiſt, von dem es getragen geweſen ſei, beſtehe heute nicht
mehr. Wenn aber kein entſchloſſenes Aktionsprogramm aufgeſtellt
werde, ſo werde Muſſolini ſich wahrſcheinlich auf das Protokoll
vom 18. 3. 1934 mit Oeſterreich und Ungarn zurückziehen das den
Höhepunkt der Schwierigkeiten zwiſchen Rom, Paris und der
Klei=
nen Entente gebildet habe. Laval ſei kaum ſechs Monate am Quai
d’Orſay und man ſehe, was die Uebertragung der Methoden von
Aubervilliers (der franzöſiſche Außenminiſter iſt Bürgermeiſter
von Aubervilliers) auf außenpolitiſches Gebiet eingebracht habe.
Die franzöſiſche Rüſtungsinduſtrie hat ſelten beſſere Zeiten
gehabt als im gegenwärtigen Augenblick. Es iſt ihr gemeinſam
mit den militäriſchen Kreiſen gelungen Oberwaſſer zu
be=
kommen. Die letzten Geldreſerven des Staates werden
zuſammen=
gekratzt, um Kriegsmaterial zu beſchaffen und die
Rüſtungs=
induſtrie mit gewinnbringenden Aufträgen zu überſchütten. Das
alles wird mit der „Angſt vor Deutſchland” auffriſiert. Mit
dieſer „Angſt” kokettieren die intereſſierten Kreiſe Tag und
Nacht. Man läßt keine Gelegenheit vorübergehen, um eine
kriegeriſche Miene aufzuſetzen.
Jetzt liegen aus dem Elſaß Nachrichten vor, wonach in der
Gegend von Rixheim und Habsheim am Dienstag und
Mitt=
woch ein Bataillon Senegalneger und ein Bataillon Marokkaner
erſchienen ſind. Sie haben Biwack bezogen, Lagerfeuer
ange=
zündet (bei der Kälte verſtändlich) und Zelte aufgebaut, um der
Bevölkerung ein möglichſt kriegeriſches Bild zu bieten. Wenn
man all das Drum und Dran wegläßt, dann bleibt eigentlich
nur eine alljährlich ſich wiederholende Tatſache übrig, nämlich
die, daß mit dem Abſchluß der winterlichen Jahreszeit am
1. April herum die farbigen Formationen aus ihren
ſüd=
franzöſiſchen Winterquartieren wieder nach Oſtfrankreich
trans=
portiert werden, wo ſich ihr eigentlicher Standort befindet.
Natürlich wird jetzt die Gelegenheit benutzt, um alles Mögliche
über „außerordentliche Sicherheitsvorkeheungen” zu reden und
dieſe Kampagne wird dann durch Schanzarbeiten, die man die
Farbigen verrichten läßt, unterſtrichen.
reſerviert, unter denen neben dem Kreisleiter Oberbürgermeiſter
Wamboldt viele Führer der Parteigliederungen und der
Wehrverbände ſowie der Behörden erſchienen waren. Der
Theateraufgang und die Bühne waren mit Girlanden Pflanzen,
Fahnen und Hoheitszeichen feſtlich geſchmückt. Eine halbe
Stunde vor Beginn bot die Kapelle Willy Schlupp ein
Feſt=
konzert. Vor Anlauf des Films hielt Kreisleiter
Oberbürger=
meiſter Wamboldt eine Anſprache, in der er auf die politiſche
und parteiliche ſowie repräſentative Bedeutung der Parteitage,
die ſich ſo weſentlich von denen der vergangenen Epoche
unter=
ſcheiden, hinwies.
Max Streeſe.
Heſſiſches Landeskheaker.
Kleines Haus. — Donnerstag, den 4. April 1935.
Franz Schuberk: Ddie Freunde von Salamanca.
(Schluß.)
Die Beſetzung der Solopartien war ſehr günſtig, alle
beſchäf=
tigten Kräfte hatten Rollen, die ihnen gut lagen, und in denen
ſie ihr Beſtes zu geben vermochten, eine undankbare Partie iſt
in der Oper überhaupt nicht vorhanden. Erna von Georgi ſang
die Gräfin Olivia überaus ſympathiſch und entwickelte im Spiel
die Miſchung von Vornehmheit, Grazie und perſönlicher
Liebens=
würdigkeit, die immer wieder an ihr entzückt. Regina Harre war
als Euſebia im erſten Akt mehr Kammerkätzchen, hier trug ſie
recht derb auf, entpuppte ſich aber ſpäter als junge Dame von
Lebensart, ſo daß man dann recht gut verſtand, daß ſich der
Student Fidelio in ſie verliebt hatte. Ihre geſangliche Leiſtung
war wie ſtets muſtergültig. Lea Piltti als Lanca ſtand in
Temperament und Wohlerzogenheit zwiſchen beiden, daß ſie ſich
einen etwas merkwürdigen Oheim ausgeſucht hat, dafür kann
ſie nichts ſie hatte auch nicht viel von dieſem Verwandten
charakterlich geerbt. Ihrem Geſang zu lauſchen war ein ganz
beſonderer Genuß. Von dieſen drei jungen Damen geht keine
leer aus, die erſte bekommt ihren Alonſo, der ungewohnt
fein=
fühlig ſich Gewiſſensbiſſe über den Scherz des erſten Aktes macht
und von Bernd Aldenhoff recht glaubhaft und geſanglich
an=
ziehend verkörpert wurde. Euſebia und Fidelio werden ein Paar,
er als lyriſcher, empfindſamer Bariton — Karl Köther — wird
wohl gehörig unter den Pantoffel kommen. Umgekehrt wird es
bei dem Paar Laura und Diego ſein, denn dieſer junge Mann
entwickelt für einen lyriſchen Tenor — Hermann Schmid=
Beri=
koven — recht beachtliche geiſtige Fähigkeiten, er markiert den
Räuber, fällt damit zwar ziemlich hinein, hilft ſich aber gut
aus der Klemme und entwickelt im letzten Akt im juriſtiſchen
Seite 4 — Nr.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 6. April 1935
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 6. April 1935
Deutſche Freiballon=Meiſterſchaft.
Werbetag für induſtrielle Unfallverhütung.
Eine ernſte Mahnſtunde im Reichsbahn=Ausbeſſerungswerk Darmſtadt.
Morgen wird der Start zur Deutſchen Freiballon=
Meiſter=
ſchaft auf dem Kavallerie=Exerzierplatz hinter der
Dragoner=
kaſerne ſtattfinden. Die Vorbereitungen ſind bis ins einzelnſte
getroffen, um die Veranſtaltung zu dem erwarteten Erfolge zu
führen. Sicherem Vernehmen nach wird der Präſident des Deut=
Kampf den Bekriebsunfällen!
ſchen Luftſportverbandes, Loerzer, außerdem Reichsminiſter Darré
und Reichsſtatthalter Sprenger anweſend ſein. Wie bereits
mit=
geteilt, beginnt der Kinder=Ballon=Wettbewerb ſchon um 1 Uhr.
Darmſtädter! Erſcheint in Maſſen, denn dieſe wichtige
flug=
ſportliche Veranſtaltung muß in einem würdigen Rahmen vor
ſich gehen.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
6. April Anfang 19.30. Ende gegen 22.30 Uhr (Deutſche
Bühne K, 15. Vorſtellung): Agnes Bernauer”,
ein deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. Sonntag.
7. April Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22 Uhr. Miete 0 21.
Der Bajazzo. Oper von Leoncavallo. Hierauf:
Joſephs=Legende. Ballett von Richard Strauß, Montag
8. April Anfang 20 00 Uhr. Ende 22.,00 Uhr. 7. Sinfonie=
konzert. Leitung: Karl Friderich. Soliſt: Otto
Drumm. Dienstag.
Anfang 19.30 Uhr. Ende 22,00 Uhr. Miete 4 20.
9. April Der Troubadour. Oper von Giuſeppe Verdi. Mittwoch.
10. April Anfang 19.30 Uhr, Ende 23,00 Uhr. Miete B 20.
Aida. Große Oper von Giuſeppe Verdi. Donnerstag,
11. April Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne 0, 14. Vorſtellung. Fidelio. Oper von Lud=
wig van Beethoven. Samstag
13. April Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne M, 11. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein
deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. Sonntag,
14. April Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr Außer
Miete, Kinderreiche Mütter Nr. 301—410. Vor=
ſtellung zu kleinen Preiſen: Der Graf von Luxem=
burg. Operette von Franz Lehar. KLEINES HAUS Samstag,
6. April Anfang 19.30. Ende 21.45 (Zuſatzmiete I. 12.
Vorſtellung): „Die Freunde von Salamanca”, Ko=
miſche Oper von Franz Schubert. Sonntag.
7. April Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 21.45 Uhr. Außer
Miete Kinderreiche Mütter Nr. 151—300. Die
drei Eisbären. Ländliches Luſtſpiel von Vitus. Dienstag,
9. April
Anfang 20,00 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr. NS.
Frauenſchaft (geſchloſſene Vorſtellung). Zum erſten
Male: Ein Kerl, der ſpekuliert. Luſtſpiel von Diet=
rich Eckart. Donnerstag,
11. April Anfang 20,00 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Zuſatz=
miete V, 13. Vorſtellung. Erſte öffentliche Vor=
ſtellung: Ein Kerl, der ſpekuliert. Freitag,
12. April Anfang 20,00 Uhr. Ende 22.15 Uhr. Zuſatzmiete V.
11. Vorſtellung. Die Freunde von Salamanca.
Komiſche Oper von Franz Schubert. Samstag,
13. April Anfang 20,00 Uhr. Ende 21.45 Uhr. Außer Miete.
Sehr peinlich. Lokalpoſſe von Emil Thomas. Dar=
geſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Sonntag,
14. April Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Zuſatz=
miete I, 12. Vorſtellung. Ein Kerl, der ſpekuliert.
Bekämpft den Unfall mit eigener Kraft,
Damit ein geſundes Volk ihr ſchafft.
** In dem Reichsbahn=Ausbeſſerungswerk Darmſtadt fand
geſtern ein Werbetag für Unfallverhütung ſtatt. An der
Vormit=
tagsveranſtaltung an der großen Drehbrücke des Werks beteiligte
ſich die geſamte Gefolgſchaft. Als Vertreter des Herrn
Oberbür=
germeiſters und Kreisleiters war der ſtellvertretende Kreisleiter
Reuter erſchienen. In eindringlichen Worten wurde der 900 Mann
ſtarken Gefolgſchaft der Sinn des Werbetags nahe gebracht. Die
vorzügliche Werkskapelle des Lokomotivausbeſſerungswerks
um=
rahmte die ernſte Stunde mit muſikaliſchen Darbietungen — Im
Durchgang des Ausbeſſerungswerks war, eine kleine Schau von
Arbeitswerkzeugen und von den vielfältigen Berufskleidungen
der Arbeiter ausgeſtellt. Die Arbeitskleidung iſt nach den
Schutz=
kleidervorſchriften angefertigt. Es gibt feuerfeſte Anzüge mit
Sonderhandſchuhen, Filzanzüge, ſäurefeſte Anzüge uſw.
Nach der Prüfung der maſchinellen Einrichtungen der Geräte
und Werkzeuge auf ihre Geeignetheit durch den Abteilungsleiter
und Meiſter wurde dem Werkdirektor
Oberbaurak Wagner
Meldung erſtattet. Er richtete hierauf an die Gefolgſchaft eine
Anſprache, in der er nach der Begrüßung der geladenen Gäſte auf
die Bedeutung des Werbetags für induſtrielle Unfallverhütung
einging. Er beantwortete die Frage nach dem Zweck mit den
Worten des Schöpfers dieſer Werbetage, Reichsbahn=Oberrats Dr.
Martens=Berlin: „Der Werbetag für induſtrielle Unfallverhütung
iſt ein Glied in der Kette notwendiger, nie aufhörender Werbung
für die Mitarbeit jedes einzelnen aus der Werkgefolgſchaft an der
Unfallverhütung. Der beſondere Zweck des Werbetags iſt, daß er
als Werbemittel mehr in die Erſcheinung tritt als die ſonſtigen
Werbemittel für Unfallverhütung und Unfallbekämpfung”
Die Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft hat ſich in der
Erkennt=
nis, daß alle bei ihr Beſchäftigten in ganz beſonderem Maße der
Gefahr von Unfällen ausgeſetzt ſind, und daß gerade der tägliche
Umgang mit Gefahrenquellen ſehr oft zur Leichtfertigkeit führt,
ſchon ſeit langen Jahren mit allen ihr zu Gebote ſtehenden
Mit=
teln die Bekämpfung der Unfallgefahren und die Aufklärung über
die Möglichkeiten zur Verhütung von Unfällen zur vornehmſten
Pflicht gemacht. Sie hat deshalb auch, um ein einheitliches
Vor=
gehen in ihren als induſtrielle Betriebe anzuſehenden Reichsbabo=
Ausbeſſerungswerken ſicherzuſtellen, das geſamte Gebiet der
Un=
fallverhütung in ein beſonderes Dezernat, das Dezernat 68 bei
der RBD. Berlin verlegt, das ſeit Jahren von Herrn Reichsbahn=
Oberrat Dr. Martens verwaltet wird, der ſeinerſeits wieder durch
die Fachdezernenten bei den einzelnen geſchäftsführenden
Direk=
tionen für das Werkſtättenweſen in der Durchführung der
not=
wendigen Maßnahmen unterſtützt wird.
Durch Aushang von Unfallverhütungsbildern, durch
Aufklä=
rung in Wort und Schrift, durch Bekanntgabe von
Unfallſtatiſti=
ken, durch Veröffentlichung ſchwerer, durch eigenes Verhalten
ver=
urſachter Unfälle, durch belehrende Vorträge, durch die Verteilung
von Sicherheitsmahnern, von Werbeblättern und Werbekar=
ten wird immer wieder auf die Pflicht jedes Einzelnen
hingewie=
ſen, in ſeinem eigenen Intereſſe und im Intereſſe des Volksganzen
die Unfallquellen zu bekämpfen und der Unfallgefahr durch eigene
Vorſicht zu begegnen.
Wenn nun zu dem weiteren Mittel gegriffen wird, an
beſon=
deren Werbetagen für induſtrielle Unfallverhütung die
Gefolg=
ſchaften der Reichsbahn=Ausbeſſerungswerke eindringlichſt zur
Mitarbeit jedes Einzelnen an der Unfallverhütung aufzufordern.
ſo iſt damit bezweckt die Lauen aufzurütteln und die
Leichtfer=
tigen zu beſonderer Aufmerkſamkeit und Vorſicht zu mahnen. Es
iſt eine in den beiden letzten Jahren erwieſene erfreuliche
Tat=
ſache, daß es wieder gelungen iſt, die Gefolgſchaften zur
Gemein=
ſchaftsarbeit zuſammenzuführen, daß gemeinſchaftlich erlebte
Kund=
gebungen einen nachhaltigen Eindruck auf den Einzelnen ausüben
und daß ſie in der Seele des Gefolgſchaftsmitgliedes feſt haften.
Sie alle wiſſen, daß die Volksgeſundheit in enger
Abhängig=
keit ſteht von der Geſundheit des einzelnen Volksgenoſſen; Sie
wiſſen weiter, daß der nationalſozialiſtiſche Staat den
allergröß=
ten Wert auf ein geſundes Volk legt. Daraus aber erwächſt allen
deutſchen Volksgenoſſen die Pflicht überall bei ihrem Tun die
Augen offen zu halten vor Gefahren, die ſie
um=
lauern.
Ganz beſonders aber muß ein jeder, der im induſtriellen
Be=
trieb ſteht, ſich ſtets bewußt ſein, daß er in hohem Maße Gefahren
ausgeſetzt iſt. Jeder Einzelne wird aufgerufen zur Mitarbeit am
gemeinſchaftlichen Kampf gegen den Unfall.
Wenn ſich Betriebsführer, Vertrauensrat und jedes einzelne
Gefolgſchaftsmitglied in freiwilliger ernſter Gemeinſchaftsarbeit
und Betriebsperbundenheit für den Gedanken der Unfallverhütung
zuſammenſchließen, ſo muß gelingen, die Unfallziffer, die für
unſer Werk immer eine ſehr hohe war und noch iſt, ſenken.
In dieſer Erwartung möge jeder Arbeitskamerad den
Leit=
ſpruch: Bekämpft den Unfall mit eigener Kraft, damit ein
ge=
ſundes Volk Ihr ſchafft” in ſeine Seele einprägen. Der Dienſt
am Volk muß einem jeden das Höchſte ſein; und auch in der
Unfallbekämpfung muß als oberſtes Geſetz ſtehen: „Gemeinnutz
geht vor Eigennutz‟. Heil Hilter!
Anſchließend ſprach Sicherheits=Ingenieur Heiſer. Er wies
auf die große Unfallgefahr hin und betonte, daß immer noch 80
Prozent der Unfälle des Jahres 1934 auf eigenes Ver, ulden der
Verletzten zurückzuführen ſeien. Die Gefahren werden ſehr oft
verkannt. Für gute Werkzeuge und Geräte muß geſorgt werden.
Gewiß werden alle auszuführenden Arbeiten, ſo gut es geht,
ge=
ſichert, um Gefahren an Leben und Geſundheit auszuſchließen,
aber es gibt die verſchiedenſten unvorhergeſehenen Gefahrenquellen.
Ordnung und Sauberkeit des Arbeitsplatzes iſt vor allem nötig.
Arbeitsdiſziplin ſchafft Sicherheit und Arbeitsfreude. Die eigene
Vorſicht iſt der beſte Unfallſchutz; aber auch die gemeinſame
Be=
achtung der Vorſchriften und die gegenſeitige Hilfe der
Arbeits=
kameraden muß zur Verhütung von Unfällen beitragen.
Reichsbahnoberrat Weshott, der Dezernent für
Unfall=
verhütung, der frühere Leiter des hieſigen Reichsbahn=
Ausbeſſe=
rungswerks, richtete dann nochmals einen eindringlichen Appell
an die Gefolgſchaft. Wenn wir mit geſunden Gliedern auf die
Welt kommen, haben wir auch die Pflicht, uns geſund zu erhalten.
Jeder muß auf dem Gebiete der Unfallverhütung ſein möglichſtes
tun.
Ein kurzes Schlußwort ſprach der Betriebszellenobmann
Sturm. Er forderte ſeine Arbeitskameraden auf alles zu tun,
die Geſundheit und das Lehen ſeinem Volke und ſeiner Familie
zu erhalten, denn die Familie und das Vaterland braucht jeden
Einzelnen. Unſerem deutſchen Vaterlande und dem Führer
brachte er ein dreifaches Sieg=Heil” aus. Der gemeinſame
Ge=
ſang der deutſchen Lieder beendete die ernſte Stunde, an die ſich
der Gemeinſchaftsempfang der Belegſchaft anſchloß.
Volkskag der Inneren Miſſion 1935.
— Im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters kommt
heute abend das deutſche Trauerſpiel, Agnes Bernauer”
von Friedrich Hebbel in der neuen erfolgreichen Inſzenierung
Jochen Poelzigs und Max Fritzſches zur Aufführung. — Im
Klei=
nen Haus wird die komiſche Oper „Die Freunde von
Sala=
manca” von Franz Schubert wiederholt, deren Erſtaufführung
vorgeſtern bei Publikum und Preſſe lebhafteſte Zuſtimmung fand.
Die muſikaliſche Leitung hat Heinrich Hollreiſer. — Wie bereits
mitgeteilt, wird am Sonntag abend im Landestheater neben
Joſefslegende” nicht, wie vorgeſehen, die „Kaukaſiſche Komödie‟,
ſondern die Oper „Der Bajazzo” von Leoncavallo gegeben.
— Als eine Nachfeier zum 70. Geburtstag von Richard
Strauß iſt das 7. Sinfoniekonzert des Landestheater=Orcheſters
gedacht, das am kommenden Montag ſtattfindet. Unter der
Lei=
tung von Generalmuſikdirektor Karl Friderich kommen dabei die
ſinfoniſchen Dichtungen des Meiſters „Alſo ſprach Zarathuſtra‟
Zwiſchen der NS.=Volkswohlfahrt (NSV.) und den anderen
Wohlfahrtsverbänden. Innerer Miſſion, Caritas und Roten
Kreuz, iſt eine Arbeitsgemeinſchaft dahin abgeſchloſſen worden,
daß jeder Verband ſeine Selbſtändigkeit behält, aber auch ſeine
beſonderen Aufgaben in der Geſamtgeſtaltung der
Wohlfahrts=
aufgaben des nationalſozialiſtiſchen Staates. Hier fallen den
Wohlfahrtsverbänden überaus wichtige Aufgaben zu. Wir
brau=
chen Erziehungsheime für ſolche verwahrloſte und gefährdete
Ju=
gend, die ſich zur Unterbringung in Familien nicht eignet. Wir
brauchen Heime für die Alten und Siechen, weil dieſe in den
engen Räumen der Familie nicht die Pflege=finden, die ſie nötig
haben, oder auch keine Angehörigen mehr haben. Wir können
nicht ohne Anſtalten für Geiſtes= und Gemütskranke ſein. Wir
brauchen Anſtalten für Schwachſinnige, verkrüppelte, verwaiſte,
epileptiſche Kinder u. a. Wie brauchen Zufluchtsſtätten für ſolche,
die von einem Fehler übereilt worden ſind und am Leben
ver=
zweifeln wollen. Wir benötigen Trinkerheilanſtalten. Wir
brauchen Diakoniſſenhäuſer, Diakoniehäuſer und Diakonenanſtal=
Reger Beſuch des Stadtmuſeums Am vergangenen
Mitt=
woch war der Landesbauernführer Dr. Wagner mit ſeinem
Ge=
folge längere Zeit in den Räumen des neu eröffneten
Stadt=
muſeums, das er unter perſönlicher Führung des Direktors Dr.
A. Müller eingehend beſichtigte. Dr. Wagner ſprach ſich
anerken=
nend über die geſamte Organiſation aus. In knapp 10 Tagen
wurde das Heimatmuſeum von 1000 Beſuchern aufgeſucht, die ſich
insbeſondere für die zurzeit im Muſeum befindliche
Sonderaus=
ſtellung Heſſen=Naſſauer Handweberei und Stickerei lobend
aus=
ſprachen.
— Der Richard=Wagner=Verband deutſcher Frauen wird am
Samstag, den 13. April, abends, im Hauſe der 1. Vorſitzenden,
Frau v. Selzam, Neckarſtraße 19. zum Beſten der Richard=
Wagner=Stipendienſtiftung eine muſikaliſche Feier veranſtalten, zu
der Fräulein Liſelott Ammermann, Herr Karl Köther und
Herr Generalmuſikdirektor, Karl Friderich freundlichſt ihre
Mitwirkung zugeſagt haben. Die Künſtler werden Lieder von
Schumann, Brahms. Hugo Wolf, Rich. Strauß. Joſeph Haas und
Karl Friderich zu Gehör bringen.
ten, in denen die Arbeitskräfte ausgebildet werden, die ſich
hel=
fend, heilend und führend in den mannigfachen Volksnöten be=
und „Tod und Verklärung” zur Aufführung, zwei der
bedeutend=
ſten Tonſchöpfungen der nachwagneriſchen Zeit. Zur erſten hieſi=
gen Aufführung kommt das ſelten gehörte Violinkonzert, in dem
Konzertmeiſter Otto Drumm als Soliſt des Abends ſpielt. —
Das Schauſpiel des Heſſiſchen Landestheaters bereitet zurzeit das
Luſtſpiel „Ein Kerl, der ſpekuliert” von Dietrich
Eckart vor. Die Erſtaufführung dieſes Werkes des großen
nationalſozialiſtiſchen Dichter=Kämpfers, der zu Lebzeiten von der
Bühne verbannt war und dem gegenüber jetzt das Heſſiſche
Lan=
destheater eine Ehrenſchuld abträgt, findet am Dienstag als
ge=
ſchloſſene Vorſtellung für die NS.=Frauenſchaft ſtatt. Karten
da=
für ſind bei der Kreisfrauenſchaft Rheinſtraße 48 zu haben. Die
Inſzenierung des Werkes hat Heinz Stieda und Werner Lergen.
tätigen. Wenn wir jetzt dem Volkstag der Inneren Miſſion
entgegengehen, dann wiſſen wir, daß dieſes große Liebeswerk
der evangeliſchen Kirche auf dieſen Arbeitsgebieten
Hervorragen=
des leiſtet und ſich in beſonderer Weiſe die ſeelſorgerliche
Be=
treuung ſeiner Pfleglinge angelegen ſein läßt. Ohne Geldmittel
kann die Innere Miſſion nichts leiſten. Sie iſt im weſentlichen
auf freiwillige Gaben angewieſen, Laſſen wir es darum an
un=
ſerer Mithilfe nicht fehlen.
— 75. Geburtstag. Frau E. Litzendorff, geb. Beitſch,
kann am morgigen Sonntag ihren 75. Geburtstag feiern. Sie iſt
ſchon weit über 50 Jahre treue Abonnentin des Darmſtädter
Tagblatts. Wir wünſchen Frau Litzendorf einen langen, heiteren
Lebensabend.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Werner Hauck, der
junge Darmſtädter Geiger, Schüler von Otto Drumm=Darmſtadt
und Roman Schimmer=Berlin, gab in Wuppertal=Elberfeld einen
Kammermuſik=Abend mit Werken von Händel, Bach und Mozart.
Die Preſſe ſchreibt u. a.: „Hauck erwies ſich als ein Geiger von
beachtlichem, techniſch reifem Können. Mit erſtaunlicher
Sicher=
heit meiſterte er die erheblichen Schwierigkeiten der fünfſätzigen
Solo=Sonate in D=Moll von Joh Seb. Bach.”
ſo bildete
den eigentlichen Höhepunkt des Programms die Solo=Sonate für
Violine (D=Moll) von Joh. Seb. Bach, mit deren überlegenem
Vortrag Werner Hauck ſich als ein tüchtiger Meiſter ſeines
In=
ſtruments vorſtellte. Mit zuverläſiger Grifftechnik verband der
junge Künſtler einen ſchlackenfreien, geſunden Ton von großem
Tragvermögen. In machtvollen Akkorden ließ er ſein
Inſtru=
ment ſingen; in ſpielender Leichtigkeit perlten die Läufe: ſo
er=
lebte die Sonate, erlebte beſonders die Ciacona muſikaliſch groß
geſteigerte Geſtaltung.”
Staatsexamen ganz ungewohnte Fähigkeiten Sehr ſchön klangen
die Stimmen dieſer drei Studenten und Freunde zuſammen,
und der letztgenannte, der ſogar zwei Ständchen zu ſingen hat,
zeigte ſeine Eigenſchaft als ausgezeichneter Liedſänger.
Die den Liebenden feindlichen Gewalten wären der Graf
Tormes von Eugen Vogt, ſehr karikiert, aber nicht in’s
Un=
ſympathiſche verzerrt, man wundert ſich, daß er geſanglich bei
ſeiner Trottelhaftigkeit ſo viel Temperament und Stimme
ent=
wickelt, dann der Alcade von Kurt Theo Ritzhaupt, der wieder
recht grotesk zurechtgemacht war und mit viel Humor ſang und
ſpielte. Die vier wirklichen Räuber wurden durch die Herren
Koop, Langer, Buchner und Kuhn gegeben, ſie ſahen zum Fürchten
aus und hatten die ſchwierige Aufgabe, ein recht kniffliches und
langes Soloquartett ohne jede Inſtrumentalbegleitung zu ſingen,
eine Sache, die bei dem lebhaften Spiel muſikaliſch ſo ganz und
gar nicht gelingen kann. Es klang manchmal mehr
räuber=
mäßig als tonrein, aber das erhöhte den Humor der Szene
durchaus. Heinrich Lampe als ein alter Winzer hatte ein Lied
zu ſingen, das ihm gut geriet. Ungelöſt und tragiſch bleibt
nur das Schickſal der herrlichen Perlenkette der Gräfin, die erſt
im Scherz geraubt wird, dann aber in die Hände der Räuber
fällt. Wo bleibt da die Schaubühne als moraliſche Anſtalt?!
Das treffliche Gelingen der Aufführung hing großenteils davon
ab, daß die zahlreichen Enſembles ſehr ſorgfältig ſtudiert waren
und vorzüglich klappten. Gerade ſolche durchſichtigen, raſch
dialoghaft wechſelnden Geſänge ſind immer eine weit ſchwerere
Aufgabe als größere Soloformen. Es iſt ein Zeichen für die
große Sorgfalt und Gewiſſenhaftigkeit, mit der am
Landes=
theater gearbeitet wird, daß dies alles ſo gut gelang. Wir ſind
davon überzeugt, daß die neue Oper eine Reihe gut beſuchter
F.N.
Vorſtellungen erleben wird.
Gaſtſpiel Alberk Seibert in Verdis „Aida”
Großes Haus. — Freitag, den 5. April 1935.
Der ausgezeichnete Gaſt aus Frankfurt gab der heutigen
Auf=
führung, die vor faſt ausverkauftem Hauſe ſtattfand, ein beſonders
feſtliches Gepräge. Die müheloſe Geſangskunſt und der kraftvolle,
ſchlackenfreie Ton des Gaſtes feierten gerade in dieſer feſtlichen
Oper, die ſo ſehr auf das Geſangliche eingeſtellt iſt, Triumphe, und
Wbert Seibert, überagte ſimmich ale. — Mitwirlenden
bei weitem. Die „Aida” ſang erſtmalig Liſelott Ammermann.
Die außergewöhnliche Begabung dieſer hervorragenden Künſtlerin
kam beſonders in den tragiſchen Szenen zu vollſter Auswirkung, im
Ganzen aber hatten wir gerade nach dem Erlebnis des „Fidelio”
anfangs dieſer Woche das Empfinden, daß der Stil des italieniſchen
Geſanges der Sängerin weit weniger liegt, als der des deutſchen
Muſikdramas. Wir fanden trotz des prachtvollen Klanges dieſer
ſchönen Stimme die Aida von Thea Consbruch geſanglich ſtärker
der italieniſchen Sangesart und dem Stil angepaßt. Die
Prieſte=
rin ſang heute Erna v. Georgi mit beſtem Gelingen, der König
des Herrn Rudolf Buchner erſchien noch reichlich unſicher und
unköniglich.
Von beſonderem Intereſſe war es, daß Hans Simon vom
Landestheater Braunſchweig, uns unvergeßlich als Komponiſt der
eindrucksvollen Sinfonie und der Oper „Valerio”, als Gaſt die
feſtliche Aufführung leitete. Simon hat unſtreitig
außerordent=
lich viel als Operndirigent gewonnen, ein herber Ernſt zeichnete
ſeine Leiſtung aus. Zuweilen ſchien er uns zu wenig Rückſicht
auf die Stimmen zu nehmen und das Orcheſter allzu
klang=
ſchwelgeriſch zu behandeln. Stiliſtiſch ging es ihm ebenſo wie
Frau Ammermann, das typiſch Italieniſche Verdis in der
Freiheit der Kadenzen und der Beweglichkeit des Klanglichen
ge=
lang nicht völlig, wurde jedenfalls ſehr ſtark verdeutſcht. Simon
überragte jedenfalls die meiſten der bisherigen Gaſtdirigenten,
ſtand aber zurück gegenüber Herrn Bitter aus München=Gladbach.
Hans Simon wurde ſchon ſehr freudig begrüßt und hatte
berech=
tigten Anteil an dem begeiſterten Beifall, den die ſpannende
F.N.
und durchaus feſtliche Aufführung fand.
Schloßkirche: Die Johannespaſſion von Heinr. Schük
Im Rahmen eines Abendgottesdienſtes den die Gemeind,
mit einem Choral einleitete und Pfarrer Wintermann mi
Gebet und Segen ſchloß, hörten wir geſtern in der
Schloß=
kirche die Johannes=Paſſion von Heinrich Schütz
unter der Leitung von Prof. Dr. Friedrich Noack.
Die Geſtalt Jeſu bleibt in dieſem Werk viel mehr im
Hintergrund als etwa in der Lukaspaſſion, die wir erſt kürzlich
hier hören konnten. Nur in der Rede und Gegenrede mit
Pilatus tritt er mehr hervor, im ganzen doch mit mehr menſch=
licher, als mit göttlicher Würde erfüllt, und nicht ſo unnahbar,
wie er uns in der Lukaspaſſion erſchien. Gerade darum hätten
wir uns in der geſtrigen Aufführung feinen Gegenſpieler
Pilatus in dieſer Szene etwas härter, beſtimmter gewünſcht,
als er es in der Wiedergabe durch Hermann Schäfer wurde,
der ſehr ſtark das Schwankende, Zögernde in dieſer Geſtalt
hervorkehrte. Daß die Geſtalt Jeſu ſo warm und menſchlich
wirkte, lag gewiß zum großen Teil allein ſchon an dem warmen
und vollen Klang der Stimme von Ludwig Herwig.
Er=
greifend wurde in ſeiner Geſtaltung beſonders der Ausruf
„Mich dürſtet” und die Worte Jeſu an ſeine Mutter und den
Lieblingsjünger, die überhaupt zu den ſchönſten und zarieſten
Stellen des Werkes gehören. Den Evangeliſten, der eine ſehr
bedeutſame Rolle im Gefüge des Ganzen darſtellt, ſang Heinrich
Landzettel wieder ausgezeichnet. Er ſteigerte ſich an manchen
Stellen (Dornenkrone und Backenſtreiche in der
Verſpottungs=
ſzenel) zu faſt dramatiſcher Lebhaftigkeit, hierbei ganz aus der
Rolle des Berichtenden heraustretend. Sehr fein in dem ganz
verhaltenen Schmerz, dann die wenigen Worte, die den Tod
Jeſu ſchildern und den Bericht abſchließen. — Kleinere Rollen
hatten Frau Aga Zeh und Prof. Dr. Noack ſelbſt
über=
nommen; beide löſten ihre Aufgaben mit Sicherheit.
Sehr intereſſant waren — neben den klangſchön
wieder=
gegebenen Eingangs= und Schlußchören — die verſchiedenen
Sätze, mit denen der Chor gerade in dieſem Werk ſo häufig
ein=
greift. Es ſind meiſt kurze, ganz realiſtiſch behandelte und raſch
abbrechende Sätze, in denen das Volk jedend eingeführt wird.
Dieſe aufgeregt eifernden Chöre, in denen man jüdiſche
Zungen=
fertigkeit zu hören glaubt, kamen in der Wiedergabe durch vie
Madrigalvereinigung Darmſtadt unter Profeſſor
Noack ſehr gut heraus. Einzig an der Stelle „Kreuzige ihn!“
hätten wir dem Chor, deſſen Hauptvorzug ſonſt in dieſem Werk
ſeine leichte Beweglichkeit war, eine größere Stimmkraft und
Wucht gewünſcht.
144
en der 9.
ger A.
füt
Er hat es
vo von ihn die
zens verlangt we
liche Brot zu
eigenen Betrieb iſt
Unſe
Und viel zu w
preiſe, die infolg
10 im freien Mark
m Intereſſe der
So wird der
alles daran
das Ziel, die
reichen.
Kan
bleiben. C
Seid ſtolz dare
Denkt an
laß dort, wo
We
In dieſ
Bauern und
arbeiter u
Schriftleſungen von Pfarrer Wintermann und
fein=
ſinnig geſpielte Orgelſätze von Lieſel Jaeger ſtanden jeweils
zu Anfang der einzelnen Teile der Paſſion, die für alle
Zu=
hörer gewiß ein eigenartig ſtimmungsvolles Erlebnis wurde.
A.H.
ebte Kund=
Seden disier
des leit Haſten
eider Abdändig=
DiSgenaſient Sie
in den
alergröß=
ewiöſt alen
dem Lu die
Die ſie
un=
induſtriellen Be=
D Moße Gefahren
ur Mitrbeit am
D jedes einzelne
einſchaftsarbeit
nialloerhitung
iſſer, die für
iſt, ſenken.
merd den
Leit=
ſt. damit ein
ge=
gen. Der Dienſt
und auch in der
: „Gemeinnutz
iſer. Er wies
inmer noch 80
es Ver” Den der
weiden ſehr ait
1u6 geſorgt wedhen.
o gut es geli. di
it auszuſchließen,
7 Gejahrenguellen.
vor allmn nötſgt.
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Deuse Mtetel
Samstag, 6. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 96 — Seite 5
An die Bauernſchaft
der Kreisbauernſchaft Skarkenburg Nord
Der heutige Tag, der die geſamte Bauernſchaft von
Starken=
burg=Nord mit den Volksgenoſſen der Stadt vereint ſieht, ſoll
ein Tag des Rückblicks und des Ausblicks ſein.
Der Winter liegt hinter uns er war nicht der Ruhe,
ſon=
dern der Arbeit gewidmet. In ſeinem Verlauf hat ein
groß=
zügiger Aufklärungsfeldzug bis ins kleinſte Dorf hinein
ſtattge=
funden, der gewiſſermaßen die Mobilmachung der geſamten
Land=
wirtſchaft für die große Erzeugungsſchlacht der kommenden Jahre
darſtellte.
Alle Maßnahmen zur Durchführung der Erzeugungsſchlacht
wurden in den wöchentlichen Sprechabenden eingehend
beſpro=
chen; alle Vorbereitungen ſind nun getroffen. Nun gilt es, zu
beweiſen, daß die Lehren des Winters auf fruchtbaren Boden
gefallen ſind. Zum Abſchluß des Winterfeldzuges findet heute
die große Kun gebung ſtatt, auf der unſer Gauleiter Pg.
Spren=
ger und unſer Landesbauernführer Dr. Wagner noch einmal zu
Stadt und Land über den Sinn und die Bedeutung der
Er=
zeugungsſchlacht ſprechen werden. Dann geht es mit friſcher
Kraft an die Arbeit, und die Schlacht kann beginnen.
Bauern. Ihr wißt, worum es geht! Von dem Erfolg der
Er=
zeugungsſchlacht hängt das Leben und das Schickſal des deutſchen
Volkes ab!
Auf unſeren Schultern, Kameraden, liegt eine ungeheure
Verantwortung. Ich weiß, daß Ihr Euch dieſer Verantwortung
bewußt ſeid. Mit Stolz darf geſagt werden, daß der Bauer his
jetzt ſtets ſeine Pflicht gegenüber dem Volk und Vaterland
ge=
tan hat.
Er hat es erneut bewieſen in den vergangenen Monaten,
wo von ihm die Ablieferung ſeines geſamten Roggens und Wei=
Zens verlangt werden mußte, um dem deutſchen Volke das täg=
Uiche Brot zu ſichern. Trotz der gewaltigen Futterknappheit im
eigenen Betrieb iſt der Bauer dieſer Ablieferungspflicht in vollem
Almfange nachgekommen.
Auch beim Winterhilfswerk hat der Bauernſtand ſtets Vor=
Bildliches geleiſtet, wie die Zahlen immer wieder beweiſen.
Und viel zu wenig bekannt iſt, daß der Bauer durch die
Feſt=
wreiſe, die infolge der geringen Ernte bei vielen Erzeugniſſen
ſäm freien Markt weſentlich höher ausgefallen wären, große Opfer
ſäm Intereſſe der Geſamtheit gebracht hat.
So wird der Bauer auch jetzt wieder ſeine Pflicht tun und
alles daran ſetzen, um die Erzeugungsſchlacht zu gewinnen und
Ddas Ziel, die Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes, zu
er=
eichen.
Kameraden! Wenn jeder mithilft. wird der Erfolg nicht
aus=
bleiben. Glaubt an den Sieg und habt den Willen zum Sieg!
Seid ſtolz darauf, deutſche Bauern zu ſein.
Denkt an das Wort Friedrichs des Großen: „Wer bewirkt,
waß dort, wo bisher ein Halm wuchs, nunmehr zwei wachſen, der
Teiſtet mehr für ſein Volk als ein Feldherr, der eine große
Schlacht gewinnt!
In dieſem Sinne begrüße ich zur heutigen Kundgebung alle
Bauern und Bäuerinnen und ihre treueſten Helfer, die
Land=
mrbeiter und Arbeiterinnen, ſowie alle Angehörigen des
Reichs=
mährſtandes der Kreisbauernſchaft Starkenburg=Nord.
Heil Hitler!
Göckel, Kreisbauernführer.
Leſeabend in 7.9,5.
Am Freitag abend waren der Einladung der
Orts=
gruppe Darmſtadt des Reichsverbandes deutſcher
Schriftſteller Mitglieder und Gäſte in überaus ſtarker An=
Bahl gefolgt, um im Hauſe Dr. Schmidt=Soeder junge
Schriftſtellerinnen und Schriftſteller leſen zu hören. So erfreu=
Aich auf der einen Seite die Abſicht des RDS. iſt, junge Talente
Gerauszuſtellen und dadurch zu fördern, daß ſie zunächſt vor einer
Seſchränkten Oeffentlichkeit ſich hören laſſen, ſo iſt natürlich das
ſEErgebnis eines ſolchen Abends ungleich, kann ebenſo von künſt=
Neriſcher Reife, von geſchloſſener Wirkung noch nicht oder nur
Bedingt die Rede ſein.
Zunächſt las Kurt Weſtermann formvollendete Gedichte
von Gerhard Penkert, die bei einer Fülle tiefer Gedanken
rnoch um den Ausdruck, um die letzte Formung und Feilung
ringen. Frau Kückenthald Aubert hatte zwei ſymboliſche
Erzählungen myſtiſcher Prägung ausgewählt, die ſie ſelbſt las
rund die bei aller Empfindung unklar blieben und auch unter dem
eintönigen Vortrag litten. Frau Dorothea Hollatz brachte
hierauf Lyrik von Frau Marbach=Köſter zum Vortrag, die
Herkömmlich wirkten. Eindringlicher gefiel ein Ausſchnitt aus
einer Legende aus dem Gebiet der Schöpfungsgeſchichte. Zum
Albſchluß las Karl Ludwig Stork zwei Erzählungen und einen
Abſchnitt aus dem heiteren Roman. „Die ſtreitbare Kathrin”, bei
aller Neigung zur Breite doch ein ſtarkes Erzählertalent humo=
Eiger Betrachtung offenbarend.
Ortsgruppenleiter Wohmann erklärte in dem Schlußwort
n. a. daß ſolche Leſeabende in privaten Zirkeln zur Förderung
dees Schaffens und der Selbſtkritik junger Berufskameraden
regel=
mäßig gepflegt werden ſollen.
Es werden Eier geſammell.
Kürzlich wurde von der NSV. zur Spende von Eiern
aufge=
wordert, die als Oſtergabe für arme Kinder gedacht ſind.
Da heute und die folgenden Tage die Eier durch die NS.
Frauen=
ſchaft eingeſammelt werden, bitte ich die ſeinerzeit auf der Liſte
an=
gegebene Stückzahl bereitzuhalten.
Der Kreisamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt.
— Bendows Bunte Bühne des Lachens gibt heute.
Sams=
tag, und morgen, Sonntag. im Orpheum 2 Gaſtſpiele. Außer
ſeiner zwerchfellerſchütternden Perſönlichkeit bringt Wilhelm
Ben=
ſow noch ein großes buntes Varietéprogramm mit; ein
ganz entzückendes Ballett mit ſechs vielbegabten Mädels und einem
ſamoſen Tänzer und einer Solotänzerin; ferner zwei Vortrags=
Uinſtlerinnen: Elſe Sterna mit netten Chanſons und die
köſt=
liche Parodiſtin Sophie Lingen. Ein Conferencier mit viel
Geiſt und noch mehr Liebenswürdigkeit iſt Hermann Ladewig,
der die beiden überaus luſtigen Abende anſagen wird.
Die deutſcheArbeitsfront
Zu den Verkrauensrakswahlen.
Gaupropagandaleiter Müller=Scheld vor der
Orfs=
gruppe Mainkor.
Nachdem Gaupropagandaleiter Pg. Müller=Scheld am
Donnerstag im Landestheater zu den Belegſchaften des
Landes=
theaters und der Heag über die bevorſtehenden
Vertrauensrars=
wahlen geſprochen hatte, ergriff er geſtern ia einer
Maſſenver=
ſammlung der Deutſchen Arbeitsfront, Ortsgruppe Maintor in
der Feſthalle das Wort. Der Ortsgruppenleiter, Pg Adorf,
eröffnete nach dem Einzug der Fahnen die Verſammlung. Den
oft von ſtarkem Beifall unterbrochenen Ausführungen des
Gaupropagandaleiters Pg. Müller=Scheld
lagen im weſentlichen ähnliche Gedankengänge zugrunde, wie er
ſie am Vortage im Landestheater entwickelt hatte. Er betonte
vor allem den beſonderen Charakter der Vertrauensratswahlen,
ſie ſeien keine interne Angelegenheit der Betriebe, ja nicht
ein=
mal des deutſchen Volkes; das geſamte Ausland warte auf das
Ergebnis, um die Geſchloſſenheit des deutſchen Volkes zu prüfen.
Der Führer hat das Vertrauen des Volkes, es darf nicht zerſtört
werden; wir brauchen jeden, wir dürfen auf keinen verzichten,
je gewaltiger und dichter die Einheit, um ſo größer der
außen=
politiſche Einſatz. Notwendig iſt vor allem das Vertrauen des
Arbeiters. Daß die ſoziale und wirtſchaftliche Ordnung noch nicht
reſtlos allen Wünſchen entſpreche iſt ſehr einfach zu erklären.
Man kann die Aufgaben nicht alle auf einmal löſen, aber mit
der gleichen Energie, mit der der Führer die Probleme der
deut=
ſchen Ehre und Gleichberechtigung in Angriff genommen, hat,
werde er auch an die wirtſchaftlichen und ſozialen Fragen
heran=
gehen. Zur Schaffung der Grundlagen, der Verbeſſerung unſerer
Produktionsbedingungen und des Ausbaues unſerer
Rohſtoff=
grundlage bedarf es einer gewiſſen Zeit, und dann werden ſich
die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſelbſttätig beſſern. Der
Gaupro=
pagandaleiter wandte ſich ſcharf gegen den Kritiker, der über
jede Kleinigkeit ſtolvere. Wer kritiſiert, ſoll zuerſt nachweiſen.
daß er beſſer iſt. Wenn nicht alles ſo ſchnell gehe, wie es ſich
mancher wünſche, ſo möge er an die ungeheuren Schwierigkeiten
denken, die wir bereits unter der Führung Adolf Hitlers
über=
wunden haben. Vor uns liegen noch viele Hinderniſſe, und daß
ſie hinter uns gebracht werden, hängt nicht von dem guten Willen
des Führers der NSDAP. allein ab, ſondern von dem Vertrauen
aller Volksgenoſſen. Mit dieſem Bewußtſein und dieſen
Empfin=
dungen mögen die Betriebsangehörigen zur Wahl cehen.
Pg. Adorf ergriff nach dem langanhaltenden Beifall der
Verſammlung noch einmal kurz das Wort, dankte dem
Gau=
propagandgleiter und forderte die Anweſenden auf die
treff=
lichen Ausführungen in die Betriebe zu jenen Kameraden
mitzu=
nehmen, die an der Verſammlung nicht teilnehmen konnten. Mit
einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer, dem Abſingen der
beiden Nationalhymnen und dem feierlichen Fahnenausmarſch
ſchloß die Verſammlung.
Weitere Betriebsappelle fanden im Saalbau, wo
Pg. Zachow und in der Woggsturnhalle, wo Pg. Kern
ſprach, ſtatt. Wir kommen auf die Verſammlungen zurück.
Abſchluß eines Dekorakions=Lehrkurſus.
Ueber die Aufgaben des Amtes für Berufserziehung in der
DAF., von denen wir in unſerer vorgeſtrigenAlusgabe
imZuſammen=
hang mit der Schlußveranſtaltung des Dekorations=Lehrganges in
dem Gewerbemuſeum berichteten, ſprach Pg. Heilmann. Den
Ueberblick über die Technik der Arbeit und über die Arbeit in
dem Kurſus ſelbſt. berichtete Kurſusleiter Pg. Eſchmann. Die
Teilnehmer des Kurſus haben nunmehr Gelegenheit, die
erworbe=
nen Kenntniſſe in einer Arbeitsgemeinſchaft, die von dem Amt
für Berufserziehung in der DAF, durchgeführt wird, zu vertiefen,
um jederzeit für den Arbeitseinſatz bereit zu ſein.
N5. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
Kreis Darmſtadt.
Freiballon=Meiſterſchaft!
Wir weiſen darauf hin, daß auch in unſerer Geſchäftsſtelle,
Bismarckſtraße 19, Karten für die Freiballon=Meiſterſchaft am
Sonntag, den 7 4. 35. zu haben ſind. Die Karten für den
Kin=
der=Ballon=Wettbewerb koſten 10 Pf., für die Meiſterſchaft 30 Pf.
Helia: „der bunke Schleier”.
Unter den hundert Geſichtern Greta Garbos war auch
in früheren Filmen ſchon das lachende Geſicht zu finden. Aber
das Lachen, das es trug, war meiſt flüchtig und machte in
ſekun=
denſchnellem Wechſel der Trauer, dem Zorn der Nachdenklichkeit
oder der Rührung Platz. Es ergriff auch oft gar nicht das ganze
Geſicht, ſondern es huſchte nur jäh darüber hinweg, oder war
nur in einem ſpöttiſchen Zucken des Mundes oder in einem
Auf=
blitzen der Augen wirklich da. Und eigentlich wirkte es, ſelbſt
wenn es von einer Erſchütterung der dunklen Stimme oder von
einem Zurückwerfen des ſchönen Kopfes begleitet war, immer wie
geſpielt und ſollte — ſo lag es faſt ſtets im Sinn der Rolle —
auch ſo wirken. Diesmal nun. in ihrem neueſten Film „Der
bunte Schleier”, ſehen und hören wir die Garbo lachen, nicht
nur in raſchen Uebergängen zwiſchen Bitterkeit, Spott und Leicht=
ſinn, ſondern wirklich von innen her, ſo daß ihr Lachen ihr
Ge=
ſicht ganz erfüllt und nicht nur ein zufälliger Schein über die
Maske der Tragödin huſcht. Das wirkt, als ſei eine Maske von
ihr abgefallen. Nie war ſie ſo natürlich und ſo ſchön, ſo einfach
und ſo rührend.
Natürlich und ſchön, einfach und rührend iſt auch ihr
Schick=
ſal in dieſem Film. Innerlich einſam, ohne einen Lebenszweck,
lebt ſie, zu lange ſchon, im Haus ihrer Eltern, und es iſt nur
natürlich, daß ſie nicht lange überlegt, als der Jugendfreund,
ein engliſcher Arzt, fragt, ob ſie mitgehen will nach China als
ſeine Frau. Und ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt, daß ſie ſich von
dem liebenswürdigen, immer gutgelaunten Diplomaten die
Sehenswürdigkeiten Hongkongs zeigen läßt — denn ihr Mann
geht ganz auf in ſeinem Beruf und hat eigentlich nie Zeit für
ſeine junge Frau. Sie erkennt, daß ſie ihn nie geliebt hat, daß
der Andere die große Liebe iſt, auf die ſie immer gewartet. Ihr
Mann, der durch einen Zufall alles erfährt, ſtellt ſie vor eine
ſchroffe Wahl. Sie folgt ihm ins Innere des Landes in ein
Ge=
biet mit epidemiſcher Cholera, und dort zwiſchen Tod und
entſetz=
lichen Leiden, in eigener Lebensgefahr und am Krankenbett
ihres Mannes, fällt der bunte Schleier, der ſie in ſchwärmeriſcher
Liebe den einzigen Lebensſinn ſehen ließ. Sie erkennt, daß ſie
die tiefere und wertvollere Liebe an die Seite ihres Mannes
hindet.
Obwohl die Garbo, wie in allen ihren Filmen, den
Zu=
ſchauer ganz auf ſich und ihr Spiel bannt. muß geſagt werden,
daß ſie in Herbert Marſhal einen Partner hat, der in der
Echtheit ſeines Spiels ihr nahe kommt. Auch im übrigen iſt die
Beſetzung ſehr gut. und die Regie (Richard Boleslawſki) iſt
un=
gemein ſorgfältig und geſchickt zu Werke gegangen und hat es
in ſeltenem Maße verſtanden, das Atmoſphäriſche der
verſchiede=
nen Umgebungen und beſonders die Geſamtſtimmung der
einzel=
nen Szenen ſpürbar zu machen.
*
Palaſt=Lichtſpiele: „Böſe Buben im Wunderland”.
Nachdem die Herren Oliver Hardy und Stan Laurel, weit
beſſer bekannt als Dick und Dof, in ungezählten Kurzfilmen mit
ſehr beſchränkter, aber ſtets würdevoller Pfiffigkeit unzählige
Abenteuer beſtanden haben, ſpielen ſie ſeit einiger Zeit nur noch
abendfüllende Luſtſpiele. Nach einer mißglückten Parodie auf
„Menſchen hinter Gittern” hatten ſie in dem Fra=Diavolo=Film
„Die Teufelsbrüder” einen ſo unbeſtrittenen Heiterkeitserfolg, daß
ſie mit einem Schlage in die erſte Reihe der Filmkomiker
aufrück=
ten. Mögen auch die folgenden Filme („Die beiden Musketiere‟
und „Wüſtenſöhne”) nicht ganz die Erwartungen erfüllt haben, die
man nach den „Teufelsbrüdern” hegen durfte, ſo waren ſie doch für
denjenigen, der die amerikaniſche Groteskkomik nicht von
vornher=
ein und grundſätzlich ablehnt, noch immer ergötzlich genug.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nun in Erſtaufführung den
neueſten Dick= und Dof=Film „Böſe Buben im
Wunder=
land”, der im Märchenland ſpielt, bevölkert von vielerlei
Ge=
ſtalten des amerikaniſchen Märchens, der ſchönen Bo=Piev und
Mutter Piep, Tom=Tom dem Pfeifer, dem dicken König Cole,
den drei kleinen Schweinchen und einigen vertrauten deutſchen
Ge=
ſtalten, wie dem Weihnachtsmann, dem Gänſemütterchen, dem
Sandmann u. a. Gibt der Schauplatz zunächſt ausgiebig
Gelegen=
heit für ſchwer erträgliche, amerikaniſche Sentimentalitäten, ſo
geht es nachher um ſo turbulenter und vergnüglicher zu. Dick und
Dof, Lehrlinge der Spielzeugfabrik ſind, unbeſchadet des großen
Un=
fugs, den ſie anſtellen, alles andere als böſe Buben. Sie ſetzen ſich
zur großen Heiterkeit der Zuſchauer mit allen ihren beſcheidenen
geiſtigen und körperlichen Kräften für das junge Liebespaar ein,
und es gelingt ihnen natürlich auch nach mancherlei Fehlſchlägen,
den ſchwarzen Geiſt des Märchenlandes, den böſen Dr. Barnaby,
endgültig aus dem Feld zu ſchlagen. Sie müſſen allerdings gegen
die eingedrungenen Menſchenfreſſer eine ganze Armee von
Spiel=
ſoldaten ins Treffen führen.
Wer ſich im Kino einmal ausſpannen und lediglich lachen und
haumlos unterhalten möchte, möge in die Palaſt=Lichtſpiele gehen.
Er wird auf ſeine Koſten kommen.
N
— Das Union=Theater zeigt das monumentale Filmwerk vom
Reichsparteitag in Nürnberg „Triumph des Willens”.
Geſamtleitung und Regie: Leni Riefenſtahl.
— Reſi=Theater zeigt in Erſtaufführung den neueſten Film
mit Magda Schneider und Wolf Albach=Retty „
Winternachts=
traum”, ferner wirken mit Richard Romanowſky. Hans Möſer,
Theo Lingen.
Von Mund zu Mund empfohlen
wird nur, was wirklich gut ist. Raucher, die etwas vom
Ta-
bak verstehen, treten aus reiner Freude am Guten ein für
Die Marke, mit der man Ehre einlegt!
So hat auch die neue Bildersammlung
Juenden Dier andenden nsn
S5
„Die Machkriegszeit 1918—1934‟
rasch überall Freunde und Fürsprecher gefunden. Well es sich hler ja nicht um eine
Sammel-
spielerei handelt, sondern um ein anregendes, bildendes Nachschlagewerk von bleibendem Wert. 4
Seite 6 — Nr. 96
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ans der ksskiw.
Der Kreisleiter.
1. Bereitſchaft der PO.
Sämtliche Politiſchen Leiter treten am Samstag, den 6. April
1935, mit Fahnen 14.30 Uhr vor der Feſthalle im Dienſtanzug an.
Ortsgruppe Arheilgen.
Am Montag, den 8. April, abends pünktlich 8 Uhr, findet im
Gaſthaus „Zur Sonne” General=Mitglieder=Appell ſtatt, daran
anſchließend um 8.30 Uhr Schulungsabend für alle Parteigenoſſen.
Es ſpricht Pg. Becker, Darmſtadt. An dieſem Vortrag können die
Untergliederungen ſowie Gäſte und Intereſſenten teilnehmen.
NS.=Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Samstag, den 6. April 1935, abends 8.30 Uhr, findet ein
Kameradſchaftsabend der Stützpunkte I und II in der Beſſunger
Turnhalle ſtatt.
Es ſpricht Kamerad Dr. Staudinger vom Verſorgungsamt.
Zahlreiches Erſcheinen der Kameraden und Kameradenfrauen
zu dieſem Kmeradſchaftsabend iſt Pflicht.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Am 6. April 1935 findet im Rahmen der Großkundgebung der
Reichsbauernſchaft eine Sondertagung der Landfrauen ſtatt. Die
Veranſtaltung beginnt um 10 Uhr vormittags im Reſtaurant
„Rummelbräu”, Rheinſtraße 101.
Wir fordern unſere Frauenſchaftsmitglieder von Stadt und
Land auf, zahlreich an dieſer Verſammlung teilzunehmen.
Nachmittags 3 Uhr findet in der Feſthalle eine Groß=
Kund=
gebung ſtatt, in der Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger und
Landesbauernführer Wagner ſprechen.
Aerzklicher Sonnkagsdienſt.
Der Sonntagsdienſt reicht von Samstag
mittag 2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr. Der Arzt ſoll
am Wochenende nicht ohne dringenden Grund beanſprucht
wer=
den, denn er bedarf dieſer Freizeit zur Ruhe und Fortbildung,
um die Leiſtungsfähigkeit in ſeinem Beruf zu ſteigern.
Man verlange daher die Hilfe des Arztes nur in wirklichen
Notfällen — zuerſt die Hilfe des Hausarztes — nur in ſeiner
Abweſenheit die Hilfe des Arztes vom Sonntagsdienſt.
Sonntags=
dienſt haben am Sonntag dem 7 April 1935: Dr. med.
Hein, Hermannſtraße 25, Telephon 281: Dr. med. Hof.
Ger=
vinusſtraße 46½, Telephon 48; Dr. med. Th. Schmidt,
Hein=
richſtraße 38. Telephon 3882.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchlie=
ßenden Woche vom 7. bis 14. April den Nachtdienſt: die
Löwen=
apotheke, Ballonplatz 11, und die Adlerapotheke
Wil=
helminenplatz 17. Der Nachtdienſt wechſelt am Samstag abend,
ſo daß die Apotheke, welche den Sonntagsdienſt hat, ſchon in der
vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht.
An alle Mitglieder des Reichsluftſchutbundes.
Von der Organiſations= und Propagandaabteilung des
Reichs=
luftſchutzbundes, Ortsgruppe Darmſtadt, wird mitgeteilt:
Seit einigen Tagen ſind die Kaſſierer unterwegs, um die
Mitgliedsbeiträge zu erheben.
Um jedem Volksgenoſſen die Mitgliedſchaft zu ermöglichen.
ſind wir dazu übergegangen, die Mitgliedsbeiträge monatlich zu
erheben. Die Kaſſierer haben dementſprechend Anweiſung
erhal=
ten und dürfen nur den fälligen Monatsbeitrag gegen
Ab=
gabe der Beitragsmarken fordern.
Natürlich ſteht nichts im Wege, wenn ein Mitglied
meh=
rere Monatsraten auf einmal bezahlen will. Sollte ein
Kaſſierer gegen dieſe Inſtruktionen verſtoßen, bitten wir um
Mit=
teilung an unſere Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 75.
Vereins= und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Sonntag
nachmittag ab 3 Uhr bei Sitte muſikaliſche Unterhaltung, zu der
die Kameraden mit ihren Familien eingeladen ſind.
Kriegerverein Haſſia. Wir erinnern nochmals an
den Samstag, den 6. d. M. abends 8.15 Uhr, im Reſtaurant
Han=
delshof, Bismarckplatz 8, ſtattfindenden Kameradſchaftsabend mit
Lichtbildervortrag des Herrn Kapitän von Senden über ſeine
Er=
lebniſſe zur See. Die Kameraden des Sturms 1/1 der SAL.
wer=
den hiermit eingeladen.
2. Komp. Leib. Inf.=Regts. Nr. 115. Samstag abend
20.30 Uhr Monats=Appell bei Kamerad Heß (Hannibal),
Kirch=
ſtraße, im Sälchen (Hof links).
Mazart=Verein. Regina Harre, beinahe ſtändiger
Gaſt im Mozart=Verein, die beliebte Künſtlerin, die ſich dem
Ver=
ein immer freudig zur Verfügung geſtellt hat, wird in dem
Ab=
ſchiedskonzert von Kapellmeiſter Rehbock wieder als
Konzert=
ſängerin auftreten und mit Orcheſterbegleitung Lieder von Mozart
ſingen. Auch in der großen Lied=Kantate „Der Landsknecht”
von Tauber wirkt ſie mit neben unſerem lyriſchen Tenor Schmid=
Berikoven und dem in ſeiner Kunſt ſtetig wachſenden
Kon=
zertſänger Peter Schäfer. Weitere Partien übernehmen die
Konzertſänger Willy Schmitt und Alfred Gruß. Karten zu 50 Pfg.
und 1.— Mk. bei Otto Titze und Chr. Arnold.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Eamstag, 6. April.
Stadtkirche. Abends 8 Uhr: Beichte für die Konfirmanden der Reformationsgemeinde
und deren Angehörigen. Pfarrer Lautenſchläger.
Schloßkirche. Abends 8 Uhr: Abendandacht. Anſchließend: Beichte für die
Konfir=
manden der Schloßgemeinde und deren Angehörigen. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. Abends 6 Uhr: Beichte. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche. Abends 6 Uhr: Beichtgottesdienſt.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag Fudika, 7. April.
Stadtkirche. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation der Reformationsgemeinde mit Feier
des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. — Der Kindergottesdienſt der
Markus=
gemeinde wird im Gemeindehaus abgehalten. — Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung
der Konfirmanden der Markusgemeinde. Pfarrer Kornmann.
Im Chor der Stadtkirche iſt jeden Wochentag abend 6,45 Uhr Liturgiſche Abendfeier.
Die Stadthirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Nordſeite.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Kornmann. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. Vorm. 11,15 Uhr: Akademiſcher Gottesdienſt.
Pfarrer Scheuer. Der Kindergottesdienſt der Kaplaneigemeinde wird im Gemeindehaus
gehalten. Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der
Kaplanei=
gemeinde. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. (Kollekte für kirchliche Zwecke.) Vorm. 9 Uhr: Konfirmationshandlung
mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Beringer. Vorm. 11,30 Uhr:
Kindergottes=
dienſt der Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér. Nachm. 3,30 Uhr: Vorſtellung
und Prüfung der Konfirmandenabteilung der Martinsgemeinde Weſt II. Pfarrer
Wid=
mann. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Widmann.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Widmann.
Johanneskirche. Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt und Konfirmation der
Konfir=
manden des Südbezirks mit heiligem Abendmahl. Pfarrer Weinberger. Nachm. 3 Uhr:
Vorſtellung und Prüfung der männlichen Konfirmanden des Nordbezirks. Pfarrer.
H. Köhler.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7 bis 7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Ein=
gang Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent North.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent North.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 9 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der
Konfirmanden des Weſtbezirks. Pfarrer Irle. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für
beide Bezirke. Vikar Schorre. Abends 8 Uhr: Abendgottesdienſt, Pfarrer Weiß.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht gebffnet.
Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. (Kollekte für beſonders bedürftige Kirchengemeinden in Heſſen.)
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrer A. Müller. Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden
des Weſtbezirks. Pfarrer A. Müller.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet, Eingang
Hauottüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Biſchof Marahrens. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt in der Kinderſchule. Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt. Biſchof Marahrens.
Im Anſchluß an den Vormittagsgottesdienſt findet Beichte und hl. Abendmahl ſtatt.
Mittwoch, 10. April.
Stadtkavelle. Abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Pfarrer Heß.
Martinskirche. Abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Pfarrer Beringer.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Pfarrer H. Köhler.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr: 6.
Paſſions=
andacht. Pfarraſſiſtent North.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 5. April. Ortsbauernſchaft. In der
geſtrigen Verſammlung ſprach der ſtellvertretende
Ortsbauern=
führer Pg. Krämer über die am Samstag in Darmſtadt
ſtatt=
findende Bauernkundgebung und ermahnte die Landwirte zum
geſchloſſenen Beſuch. Im weiteren Verlauf wurden verſchiedene
Rundſchreiben bekannt gegeben. — Im Anſchluß fand eine
Ver=
ſammlung der Landwirtſchaftlichen Bezugs= und
Abſatzgenoſſen=
ſchaft ſtatt. — Der Kreistag 1935 der Deutſchen
Stenographenſchaft in Arheilgen. Durch den
Gau=
gebietsführer der Deutſchen Stenografenſchaft ging der
Orts=
gruppe Arheilgen die Mitteilung zu, daß Arheilgen zum
Tagungs=
ort des Kreistages 1935 der Deutſchen Stenografenſchaft beſtimmt
wurde. Mit dem Kreistag iſt ein Leiſtungswettſchreiben
ver=
bunden. — Von den Fuchslochbergen. Im weſtlichen
Gemarkungsteil zwiſchen Main=Neckar=Bahn und Täubcheshöhle
befand ſich ſeit Jahr und Tag ein hügeliges Gelände, genannt die
Fuchslochberge. Dieſe Erdhugel wurden im letzten Jahre
voll=
ſtändig abgetragen, ſo daß das Gelände nunmehr mit Ausnahme
des dortigen Schießſtandes vollſtändig eben iſt und man von
Fuchslochbergen nicht mehr reden kann. Die äußerſt
umfang=
reichen Erdmaſſen fanden beim Bau der Autobahn Verwendung.
Griesheim 4. April. Mitgliederverſammlung
der NSDAP. Zu der Verſammlung war Pg. Schnabel=
Frank=
furt erſchienen, der in ſeiner Rede u. a. über die Revolutionen
von 1918 und 1933 ſprach und im Anſchluß daran über die
Raſſen=
frage. Nach Erledigung der örtlichen Fragen wurde die
Verſamm=
lung mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer geſchloſſen.
Ar. Eberſtadt, 5. April. Zu einem Elternabend
ver=
bunden mit der mündlichen Prüfung der Teilnehmer des
Anfän=
gerlehrgangs in der deutſchen Kurzſchrift hatte die Ortsgruppe
Eberſtadt der Deutſchen Stenographenſchaft im Saal des
Gaſt=
hauſes „Zur Roſe” eingeladen. Ortsgruppenführer Heinr. Büttel
eröffnete den Abend mit dem Hinweis, den Eltern mit dieſer
Ver=
anſtaltung Gelegenheit zu geben. Einblick zu nehmen in das
Wir=
ken der Ortsgruppen und ſich gleichzeitig zu überzeugen von den
Erfolgen ihrer Kinder. Seiner Freude Ausdruck gebend über den
zahlreichen Beſuch gab der Redner einen kurzen Rückblick über die
vorgeſchichtliche Entſtehung der heutigen Kurzſchrift von der
da=
maligen Zeichen=Schrift unſerer Vorfahren über die alphabetiſche
Langſchrift bis zur heutigen Kurzſchrift, Syſtem Gabelsberger, die
heute mit 75 Prozent vorherrſchend und amtlich eingeführt iſt.
Kurſusleiter Gg. Lang erläuterte anſchließend innerhalb der
vorgenommenen mündlichen Prüfung der 39 Teilnehmer die
Ent=
ſtehung der Kurzſchrift aus der Langſchrift durch Abſtreichungen
und Verbindungen zu Wörtern oder Sigeln. Die vorgenommene
Prüfung wie auch das am 28. März ſtattgefundene
Abſchlußſchrei=
ben ergab einen überzeugenden Einblick in die erfolgreiche
Tätig=
keit der Ortsgruppe. Den Kurſusteilnehmern wurde zum Abſchluß
ihrer Prüfung ſeitens des Ortsgruppenführers die Anerkennung
für ihre Leiſtungen ausgeſprochen, den Beſten durch Ueberreichung
eines kleinen Büchleins über das Leben und die Taten Horſt
Weſſels. Die Schlußworte des Ortsgruppenleiters ergingen in der
Mahnung zur Weiterausbildung bis zur Beherrſchung der Diktat=
und Redeſchrift und beſchloſſen den Abend mit einem Sieg=Heil
auf unſeren Führer und Kanzler.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 5. April. Schulſchlußfeier. Im
überfüllten Saale des Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof”
ver=
anſtaltete die Klaſſe I der hieſigen Volksſchule ihre Abſchiedsfeier.
Im 1. Teil wurde in recht anſprechender Weiſe Hans Sachs” „Der
Roßdieb zu Fünſing” aufgeführt. Im 2. Teil packte die Rütliſzene,
bei deren Schluß die Anweſenden durch das Deutſchland= und Horſt=
Weſſel=Lied ihre Treue zu Führer und Volk bekundeten. Ein echtes
Stück Odenwälder Volkstum brachte die Spinnſtube. Beim Surren
der Spinnräder, heiterem Scherz und Geſang erfreuten beſonders
die Volkstänze. Am Schluſſe richtete Herr Rektor Körner an
die ſcheidende Klaſſe und ihren Lehrer Worte des Dankes und der
Anerkennung. Zugleich ermahnte er die Jugend zum freiwilligen
Gehorſam, zur Treue, zur Ehrfurcht und zum Glauben.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 4. April. Seltene
Geburtstags=
feſte. Frau Charlotte Schuch Witwe in der Villenkolonie
„Trautheim” feierte am 2. d. M. ihren 78., der Altrentner
Hein=
rich Burgdorf in der Mordach am 3. d. M. ſeinen 85.
Ge=
burtstag. Am Samstag, den 6. d. M., wird im benachbarten
Waſchenbach Herr Adam Dieter 95 Jahre alt. Dieſer Mann,
der der älteſte Einwohner in den Kirchſpielgemeinden Nieder=
Ramſtadt und Waſchenbach iſt, erfreut ſich noch beſter Geſundheit.
(. Ober=Ramſtadt, 5. April. Hobes Alter. Am 6. d. M.
vollendet Herr Wilhelm Neuroth, Adolf=Hitler=Straße, in ſeltener
körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche ſein 79. Lebensjahr.
Am gleichen Tage wird Frau Katharina Potb Witwe. Bauſtraße,
74 Jahre alt.
Pb. Groß=Zimmern, 5. April. Verſammlung des
Reichs=
nährſtandes. Ortsbauernführer Pg. Göbel führte in ſeiner
Rede aus, daß die Erzeugungsſchlacht, nicht nur eine Sache des
deutſchen Bauern wäre, ſondern eine Angelegenheit des ganzen
deutſchen Volkes. Ein jeder deutſcher Volksgenoſſe müſſe tatkräftig
mitarbeiten, um die „Ernährungsfreiheit des deutſchen Volkes”
ſicherzuſtellen. Weiter betonte der Redner, daß die heutige
Orts=
verſammlung den Auftakt bildet für die am Samstag in
Darm=
ſtadt ſtattfindende letzte große Kundgebung im Rahmen der
Er=
zeugungsſchlacht der Kreisbauernſchaft Starkenburg=Nord. Es
ſprach dann noch Pg. Opits=Darmſtadt über verſchiedene
Ange=
legenheiten des Reichsnährſtandes ſowie über das eigentliche
Pro=
gramm in ſeinen einzelnen Reihenfolgen und deren Wichtigkeit.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde(. Abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Pfr. Weiß.
Pauluskirche. Abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Pfarrer Wolf.
Donnerstag, 11. Hpril.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte. Abends 8 Uhr:
6. Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Dekan Müller, Kiesſtr. 80, Fernſpr. 1438.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Stadtkirche. Sonntag, 7. April, abends 8 Uhr: Paſſion von och.
Schütz nach Matthäus, ausgeführt vom Kirchenchor der Stadtkirche.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 8. April: Evangeliſcher Jugendbund der
Stadtgemeinde. — Dienstag, 9. April: Mütterabend der Stadtgemeinde. — Mittwoch,
10. April: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Freitag, 12. April:
Kirchen=
chor der Stadtkirche.
Pfarrhaus (Hügelſtr. 6). Montag, 8. April, abends 8 Uhr: Monatsabend der
Evan=
geliſchen Frauenhilfe der Kaplaneigemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 8. April, abends
8 Uhr: Gemeindeabend mit Vortrag von Herrn Pfarrer Widmann über „
Verfalls=
erſcheinungen des chriſtlichen Lebens im ausgehenden Mittelalter.” — Freitag, 12. April,
abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. — Mädchenabend Weſt.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 9. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 11. April, abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. — Freitag, 12. April, abends
8 Uhr: Mütterabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 11. April, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor. — Freitag, 12. April, abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 8. April, abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar. Abends 8 Uhr: Bibellehrgang der Frauenhilfe. Abends 8,15
Uhr: Kirchenchor. — Dienstag, 9. April, abends 8 Uhr: Letzter Abend des
Bibellehr=
gangs. — Mittwoch, 10. April, nachm. 2 Uhr: Strickſchule. — Donnerstag, 11. April,
abends 8,15 Uhr: Alterenkreis. — Freitag, 12. April ,abends 8 Uhr: Evang. Mädchenkreis
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie.) Sonntag,, 7. April, abends
8 Uhr: Konfirmandenelternabend. — Montag, 8. April, abends 8,30 Uhr: Kirchenchor.
— Mittwoch, 10. April, nachm. 3 Uhr: Strickſchule. — Donnerstag, 11. April, abends
8 Uhr: Mütterabend.
Betrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 8. April, abends
8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk, Mädchenkreis. Abends 8,15 Uhr: Monatsverſammlung
der Männervereinigung mit Vortrag von Profeſſor Dr. Münch über „Entwicklung der
Expeditionen nach dem Himalaha‟. — Dienstag, 9. April, abends 8 Uhr: Mädchenchor.
Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 11. April, abends 8 Uhr: Frauenabend
mit Vortrag von Fräulein Sieberth über „Frauengeſtalten in der Paſſionsgeſchichte‟
— Freitag, 12. April, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 13. April, abends
7,80 Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 8. April, abends
8 Uhr: Mädchenkreis. Abends 8,15 Uhr: Jungmütterabend. — Dienstag, 9. April,
abends 8 Uhr: Kirchenchor. Abends 8,15 Uhr: Jungmütterabend. — Donnerstag,
11. April, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 12. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 7. April,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Neuber. — Montag, nachm.
4 Uhr: Frauenmiſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Männerabend. — Dienstag,
nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr
Weimer. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30
Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Freitag, abends fällt die Bibelſtunde in Beſſungen
aus. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
junge Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen und junge
Männer. — Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. Abends 7,30 Uhr: F. K. für junge
Mädchen. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kinderſtunde für Mädchen. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
— Freitag, abends 8,30 Uhr: Weiheſtunde.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
Samstag, 6. April 1935
r. Babenhauſen, 5. April. Generalverſammlung der
Freiw. Feuerwehr. Nach Begrüßungsworten des
Ober=
brandmeiſters Heinlein wurde zunächſt der beiden
verſtor=
benen Mitglieder, des Gaſtwirtes W. Hock und des Weißbinders
L. Mohr, in ehrender Weiſe gedacht. Nach Berichten des
Schrift=
führers und des Rechners erſtattete Heinlein einen ausführlichen
Jahresbericht. Er hob insbeſondere die hohe Bedeutung der
Feuer=
wehr als Dienſt an der Volksgemeinſchaft und dem Vaterlande
hervor und forderte bei Ankündigung von Strafen eine beſſere
und pünktlichere Beteiligung bei den Uebungen. Nach Ehrung
verſchiedener Mitglieder wurde der Beſchluß geſaßt, einen
Mann=
ſchaftswagen mit Anhängervorrichtung für die Motorſpritze zu
beſchaffen.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 5. April.
Generalverſamm=
lung der Spar= und Darlehnskaſſe. Der Vorſitzende
des Aufſichtsrats, Herr Hotz, gab dem Direktor, Herrn Heil, das
Wort zum Vortrag des Geſchäftsberichts über das Jahr 1934. Aus
den Ausführungen war zu entnehmen, daß die Kaſſe als Dorfbank
muſtergültig iſt und ihrer Aufgabe, den Aufbau unſerer Wirtſchaft
tatkräftig zu fördern, gerecht wird. Trotzdem im letzten Jahre
größere Spareinlagen zur Belebung der Wirtſchaft abgehoben
wurden, iſt der Beſtand derſelben mit über 300 000 Mark
zufrie=
denſtellend.
As. Erbach, 5. April. Von der Erbacher
Gewerbe=
bank. Der Vorſitzende des Aufſichtsrates, Herr Lehrer Gölz.
eröffnete die 40. ordentliche Generalverſammlung mit Worten
herzlicher Begrüßung. Aus den Geſchäftsberichten des Vorſtandes
und des Aufſichtsrats war zu entnehmen, daß ſich der Umſatz im
abgelaufenen Geſchäfts weſentlich geſteigert hat. Der Reingewinn
aus dem Jahre 1934 wurde folgendermaßen verteilt: Der
Be=
triebsrücklage und dem Reſervefonds wurden je 10 Prozent
zuge=
wieſen: ferner kamen 3 Prozent Dividende zur Verteilung, der
Reſt wurde auf neue Rechnung vorgetragen. In den Vorſtand neu
gewählt wurden die Herren Ludwig Stegmüller. Georg Aug.
Stellwey und Wilhelm Hübner. Zum Schluß beſchloß die
Verſammlung, einen größeren Betrag der deutſchen Wehrmacht
zur Verfügung zu ſtellen. — Kreisverſammlung der
Geflügelzüchter. Nach der Begrüßung der zahlreich
erſchie=
nenen Mitglieder durch den Kreisvorſitzenden Wilhelm Heim=
Erbach folgte die Rechnungsablage. Die Ausſtellung für das Jahr
1935 findet am 8. Dezember in König ſtatt. Für hervorragende
Züchterleiſtungen überreichte der Kreisvorſitzende dem
Kreisgrup=
penvorſitzenden Treuſch=Bockenrod die Reichsfachſchaftsplakette.
Em. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 5. April.
Bürgermei=
ſterverſammlung. Im Gaſthaus „Zum Naturaliſten” in
Hirſchhorn fand eine Tagung der Kreisabteilung Heppenheim des
Deutſchen Gemeindetages ſtatt, die von dem Vorſitzenden,
Bürger=
meiſter Bechtel=Viernheim, eröffnet wurde. Das erſte Referat
hielt Regierungsrat Stieh über die neueſten Vorſchriften des
deutſchen Arbeitsdienſtes. Direktor Dr. Lind vom
Landesſtatiſti=
ſchen Amt Darmſtadt ſprach dann in klaren Ausführungen über
die Wichtigkeit der Bodenbenutzungs= und Ernteflächenerhebung
für 1935 im Intereſſe der Erzeugungsſchlacht und der richtigen
Preisfeſtſetzung ſowie über die Mitwirkung der Bürgermeiſter
bei der Aufſtellung der landwirtſchaftlichen Statiſtik. Dr. Neßler
vom Reichsnährſtand, Abtlg. III. Karlsruhe, hielt einen Vortrag
über die Verordnung zur Regelung des Eiermarktes vom 9. Mai
1934 und über die Anordnung des Eierverwertungsverbands
Ba=
den=Pfalz vom 15. Februar 1935, wonach der Erzeuger bei der
Verwertung der im eigenen Betrieb erzielten Eier künftig
voll=
kommen frei iſt und ſie in jeder Form und Menge abſetzen kann.
Eieraufkäufer und Händler müſſen nach Gewicht aufkaufen, den
Erzeugermindeſtpreis einhalten und im Beſitze eines
Sammler=
ausweiſes und Uebernahmeſcheines ſein. Im Anſchluß hieran
brachte Kreisdirektor Nanz einige miniſterielle Verfügungen zur
Kenntnis, Reg.=Aſſeſſor Balz wies auf die Haftpflichtverſicherung
der Gemeinden hin und Bürgermeiſter Bechtel gab verſchiedene
Rundſchreiben des Deutſchen Gemeindetages bekannt.
Be. Wallerſtädten, 5. April. Der zu Gunſten des
Winterhilfs=
werkes veranſtaltete Turn= und Kameradſchaftsabend in
An=
weſenheit von Kreisjugendwart Keller, Griesheim, erfreute ſich
einen guten Zuſpruchs. Sprechchöre und turneriſche Darbietungen
wechſelten miteinander ab, in deren Mittelpunkt die in echt
tur=
neriſchem Geiſte gehaltene Anſprache des Kreisjugendwartes ſtand.
LPD. Offenbach, 5. April. Vermißter im Walde
er=
ſchoſſen aufgefunden. Der 54jährige Fabribant Hermann
Zwick aus Offenbach, der als vermißt gemeldet war, wurde in
einer Kiefernſchonung an der Dietzenbacher Straße tot
aufgefun=
den. Die Feſtſtellungen haben ergeben, daß Selbſtmord durch
Er=
ſchießen vorliegt. Die Gründe zu der Tat ſind unbekannt.
Kaupſr. 46
uung: Sams
Ihre Vermä
Darmſtadt
Trauung: 6”
Aus Oberheſſen.
Lpä. Gießen, 4. April. Ein 94jähriger
oberheſſi=
ſcher Bauer. Am Donnerstag, den 4. April, konnte im
Kreis=
ort Utphe einer der älteſten Oberheſſen, der Landwirt Georg
Beltzer, ſeinen 94. Geburtstag feiern. Er hat beſtes oberheſſiſches
Bauernblut in den Adern und hängt mit Liebe und Freude an
Ackerbau und Viehzucht. In ſeiner Jugend hat er auch den
Drechs=
lerberuf erlernt und gar manches Spinnrad in alten oberheſſiſchen
Bauernhäuſern zeugt noch heute von ſeiner Fertigkeit. Der Greis,
der an den Feldzügen von 1866 und 1870/71 teilgenommen hat,
erfreut ſich noch immer beſten Wohlbefindens und geradezu
er=
ſtaunlicher Kraft. Sein Geheimnis, rüſtig bis ins höchſte Alter zu
bleiben, iſt Holzhacken Tag für Tag hackt er eine beſtimmte
Menge. So hat er beiſpielsweiſe auch im letzten Herbſt den
geſam=
ten Brennholzvorrat ſeines Hofes kleingewacht. Zuverſichtlich und
ſtark blickt er in die Zukunft und ſcheint feſt gewillt zu ſein, das
Jahrhundert ſeines Lebens zu vollenden.
3. Gemeindeämter.
Cv. Bohlfahrtsdienſt, Hügelſtr. 6, Fernſpr. 2205. Jugendfürſorge, Allgemeine
Fürſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge. Sprechſtunden täglich von 10 bis 12 Uhr.
Rechtsauskunftsſtelle für alle Rechtsfragen einſchließlich Eheberatung und Mietrecht.
Sprechſtunden täglich von 11 bis 12 Uhr, ausgenommen Mittwoch und Samstag. —
Trinkerfürſorgeſtelle. Sprechſtunden von Montag bis Freitag, nachm. 5 bis 6 Uhr.
Evang. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (ietzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe):
Einnahme=
ſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8 bis 12 Uhr. Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur
im Landeskirchenamt, Mackenſenſtr. 40 (Ecke Neckarſtr.), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21, Fernſpr. 2883.
Digkoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift „Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul=Gerhardt=Haus,
Damaſchkeplatz 1: Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Privatpflegeſtation des Heſſiſcher Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Lirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 7. April, vorm. 10 Uhr: Bottesdienſtt
Borſtellung und Prüfung der Konfirmanden, (Kollefte.) Abends 8 Uhr: 4.
Paſſionsan=
dacht. — Montag: Poſaunenchor. — Dienstag: 6 bis 7 Uhr: Bücherausgabe. — 8,30
Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein. — Freitagt
Poſaunenchor.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 7. April, vorm. 10 Uhr: Vorſtellung
und Prüfung der Konfirmanden. Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. — Dienstag:
Jung=
mädchenverein. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein.
Eval. Kirche Traiſa. Sonntag, 7. April, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Paul. Vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der
Kleinen. 15 Uhr: Vorſtellung der Konfirmanden. — Dienstag: 20 Uhr: Singſtunde der
Mädchen. — Mittwoch, 20 Uhr: Paſſionsgottesdienſt. — Donnerstag, 20 Uhr:
Frauen=
abend und Singſtunde.
Evgl. Kirche Dieburg. Sonntag, 7. April, vorm. 10 Uhr: Feierliche Vorſtellung und
Prüfung der Konfirmanden. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Spgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 7. April, vorm. 10 Uhr:
Predigtgottes=
dienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Paſſions=
andacht, anſchließend Chorſtunde.
Montag, abends 8,30 Uhr: Singſtunde. — Mittwoch, nachm. 3,30 Uhr:
Frauen=
miſſionskreis. Abends 8.15 Uhr: Paſſions=Bibelſtunde.
Adventsgemeinde Darmſtadt, Sandſtr. 10. Sonntag, abends 8 Uhr: Vortrag,
Thema: „Das Ziel der Adventbewegung.” — Freitag, abends 8 Uhr: geiſtl.
Unterhal=
tungsſtunde. Samstag, vormittags 9,30 Uhr: Bibelſtudium: 10,30 Uhr: Predigt.
Methodiſten=Gemeinde (Evangeliſche Freikieche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag,
7. April, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Liturgiſche Paſſionsandacht.
Mit Lichtbildern. — Montag bis Freitag abends 8 Uhr: Volksmiſſionsvorträge. —
Mon=
tag: Das Lied von der Liebe Gottes. — Dienstag: Gottes Weiſe zu reden. — Mittwoch?
Götterleben. — Donnerstag: Sündenmacht und Gnadenmacht. — Freitag: Das neue
Leben. Redner Herr Prediger W. Müller, Mannheim.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten). Sonntag, 7. April. Einführung
des Predigers der Gemeinde! Vorm. 9,30 Uhr: Predigt und Feier des heiligen
Abend=
mahles. Prediger Feh=Kaſſel. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Einführungs=
und Feſtpredigt. Prediger Fey, Prediger Schneider. Gemeinſchaft und Liebesmahl!
Wir laden Freunde und Intereſſierte herzlich ein!
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 7. April, vorm. 9,12
Uhr: Andacht. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, 9. April, abends
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Sclence Society) in Darmſtadk
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm=
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 7. April: Unwirklichkeik;
Goldener Text: Johannes 7: 24.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Samstag, 6. April, 18 Uhr:
Leſung aus den Korintherbriefen. — Sonntag, 7. April, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung
mit Predigt. — Mittwoch, 10. April, früh 7.45 Uhr: Menſchenweihehandlung. *
Donnerstag, 11. April, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, 7. April, vorm. 10 Uhr: Heiligungsverſamm”
lung. Abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Dienstag, abends 8 Uhr: Soldatenverſamme
lung. — Mittvoch, abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr‟
Heimbundverſammlung. — Freitag, abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung.
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Samstag, C. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 96 — Seite 7
Unſerem Heinz=Jörg wurde heute ſein erſehntes
Schweſter ein geſchenkt.
In dankbarer Freude:
Georg Fr. Diehl u. Frau
Erna, geb. Feidel
Darmſtadt (Hochſtr. 31), den 4.: April 1935
z. Zi. Klinik Dr. Claus Koffmann.
Ihre Verlobung geben bekannt
Greiel Hofmann
Karl Haaſe
April 1935
Darmſiadt
Mainz
Darmſtraße 7
Adam Karrillonſtr. 23%zo
Statt Karten.
Walter Korell u. Frau
Friederike, geb. Köhler
Vermählte
Kaupſtr. 46
Darmſtadt
Wenckſtr. 29
Trauung: Samstag, den 6. April 1935, 9½ Uhr
in der Martinskirche.
Kodeg=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige
Nachricht, daß am 2. April unſer lieber Vater,
Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater
Dutee Mraft
im Alter von 89 Jahren verſchieden iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Kraft
Heinheimerſtraße 9 Schlageterſiraße 115
Darmſtadt, den 6. April 1935.
Die Beerdigung fand auf Wunſch des Entſchlafenen
in aller Stille ſiatt.
Für bewieſene Teilnahme herzlichen Dank.
Ihre Vermählung geben bekannt
Dr. Günther Schwarz
und Frau Helma, geb. Map
Darmſtadt (Hindenburgſtr. 29), im April 1935.
Trauung
Samstag, den 6. April 1935, in der Schloßkirche
um 3 Uhr.
(3326
Geſtorbene.
Darmſtadt: Müller, Carl Friedrich Theodor,
verb., 76 Jahre. Kaufmann.
Dern, Henriette, geb. Irle, 60 Jahre.
Ehe=
frau des Hilfsarbeiters.
Heymann. Paul Heinrich, 10 Tage. Sohn
des Kaufmanns.
Krämer Georg Otto, Reichsbahn=
Ober=
ſekretär i. R., verh., 68 Jahre.
Stecher, Regine Roſine, geb. Neuſſer,
Witwe des Werkmeiſters, 76 Jahre.
Wixhauſen: Benz, Lydia, 4 Jahre, Tochter des
Weißbinders.
Todes=Anzeige.
Am Donnerstag abend entſchllief ſanft nach längerem Leiden
und eiyem Leben voll Arbeit und Auſopferung mein lieber
Mann, unſer herzensguter Vater, Schwiegervater,
Groß=
vater und Bruder
Friedrich Müller
im 77. Lebensjahre.
Frau Marie Müller Wwe.
Familie Fritz Müller
Familie Dr. Karl Müller
Familie Hermann Müller
Familie Ludwig Müller
Frau Sofie Kauck Wwe.
Familie Rudolf Müller.
Darmſtadt, Weidenau=Sieg, Berlin, 6. April 1935.
Schleiermacherſtr. 12
(3387
Die Beerdigung findet am Montag, den 8. April, vormittags
11 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Statt Karien.
Für die bielen Beweiſe und herzliche Teilnahme
bei der Krankheit und dem Heimgange unſeres
lieben uud unvergeßlichen Entſchlafenen
Herrn Jarob Kindinger
ſagen wir auf dieſem Wege allen unſeren
in=
nigſten Dank.
In tlefer Trauer:
Frau Marg. Kindinger, geb. Helm
nebſt Kindern.
Waſchenbach, den 4. April 1935.
Unter Hunderten von neuen
Modeschöpfungen können Sie
Ihre Auswahl treften urd jeder
einzelne Mantel ist inbezug auf
Schönheit, Güte urd
Preiswürdig-
keit eine Leistung!
Frühjahrs-Mäntel
in grau, beige, blau und grün
ganz gefüttert
36— 29— 24.— 19.75 15.50
Gabardine-Mäntel
12.— 36.— 28.— 22.— 17.50
Kamelhaar-Mäntel
42.— 36 — 29.— 26.— 10.70
Slipon
38.— 32.— 26 — 19.75 10.30
Loden-Mäntel
39 — 36 — 32.— 26.—
Regen-Mäntel
19.50 15.50 12.50 10.50
NH. ELSBETH WENDE- WALTER
TT 576)
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
geliebten, herzensguten Mann, unſern
Schwieger=
ſohn, Schwager und Onkel
Sio Krunniel
Reichsb.=Oberſekretär i. R.
nach kurzer, ſchwerer Krankheit, zu ſich in die
Ewigkeit abzurufen.
In tiefem Leid:
Margarete Krämer,
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 36
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(Deutſcher Friedhof), Verdun; nach Rückkehr Beſichtigung des großen
Kriegspanoramas. (Uebernachtung.)
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Autobuslinie W nur noch vom Südbahnhof bis
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Minuten=
verkehr. Hier beſteht Anſchluß an die nach der
Stadt fahrenden und von der Stadt kommenden
Wagen der Straßenbahnlinie 6 und 7. Die
Halte=
ſtellen und Tarifpunkte bleiben, wie ſeither, beſtehen.
Beim Umſteigen zählt die Strecke Gr.=Gerauerweg
bis Neckarſtraße und ebenſo die von Gr.=
Gerauer=
weg bis Artilleriekaſerne als 1 Teilſtrecke. Der
Fahrplan iſt folgender:
Ab Eſchollbrückerſtr. nach Südbahnhof: 6.39, 6.51,
7.11, 7.31 uſw. alle 20 Min. bis 19.51, 20.11, 20.31.
Ab Südbahnhof nach Eſchollbrückerſtr.: 6.45, 7.04,
7.24, 7.44 uſw alle 20 Min. bis 20.04, 20. 21, 20.44,
V499)
Heſſiſche Elſenbahn=A. G., Darmſtadt.
Einträge in das Handelsregiſter Abteilung 4:
Am 22. März 1935 hinſichtlich der Firma: Joh.
Stenger, Victoria=Drogerie zu Darmſtadt: Die
Firma lautet jetzt: Joh. Stenger. Victoria=
Drogerie Inh. Ludwig Stenger. Geſchäft ſamt
Firma iſt auf Drogiſt Ludwig Stenger in
Darm=
ſtadt übergegangen. Am 25. März 1935
hinſicht=
lich der Firma: Eiſen=Rieg,
Kommanditgeſell=
ſchaft. Darmſtadt: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt.
Geſchäft ſamt Firma ſind auf die Eiſen=Rieg
Aktiengeſellſchaft in Darmſtadt übergegangen.
Die Firma der Kommanditgeſellſchaft wird
hier=
mit gelöſcht. Am 27. März 1935 hinſichtlich der
Firma: Gündner=Lang, Darmſtadt: Die Firma
iſt geändert in: „Emylis” Leibbinden= und
Kor=
ſettfabrik Gündner=Lang.
Neueinträge, Abteilung 4: Am 19. März
1935. Firma; Karl Quick.
Tabakwarengroßhand=
lung, Sitz Darmſtadt. Inh. Karl Quick,
Kauf=
mann in Darmſtadt. Am 26. März 1935. Firma:
Weinhandlung „Schloßkellerei” Friedrich Poth.
Sitz: Darmſtadt. Inh. Johann Friedrich Poth,
Küfermeiſter und Weinhändler in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 31. März 1935.
Amtsgericht.
(F 3336
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Samstag, 6. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 96 — Seite 9
* Pon Scharnhorſt bis Schlieffen.
Wie die Wehrpflicht enkſtand. — Die großen Lehrmeiſter der ſoldaliſchen Tugend.
„Ich ſage mich los:
Dokumenke erzählen ..."
von der leichtfertigen Hoffnung einer Errettung durch die
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Berichtet von Peter Engelmann.
Copyright by Verlag Preſſe=Tagesdienſt, Berlin W 35.
III.
„.. die Befreiung des Vaterlandes bewirkt.”
edrich Aieſe
Die Heere die Scharnhorſt ſchuf, marſchieren — er ſelbſt
Im itten unter ihnen. Da trifft ihn am 2. Mai 1813 eine
feind=
liche Kugel. Der Soldat — nur den Dienſt kennend — achtet
Melendlelle z der Verletzung nicht; er will nach Wien eilen, um auch
Oeſter=
an ich zum Freiheitskrieg mitzureißen. In Prag bricht er
zu=
ſommen. Er ſtirbt — ohne den herrlichen Sieg der von ihm
Ig ſchaffenen Armee mitzuerleben — am 28. Juni 1813. Damals
ſorieb Blücher:
„Nun iſt den leider unſer guter Scharnhorſt auch tot;
iglauben ſie mich, eine verlorene Schlacht wäre kein größerer
Verluſt geweſt.”
Sein Werk aber lebte. Nachdem ſeine Idee bewieſen, daß
n allein die Waffe iſt, mit der überfallene Völker ihre Freiheit
Banderer) pwahren können, fand Scharnhorſts großer Gedanke klarſte
Form in dem preußiſchen Wehrgeſetz vom 3. September 1814.
Dieſes Geſetz hat die Grundlage zur ſpäteren Wehrpflicht
Fahrräder nur bei/ ds deutſchen Volkes gebildet. Es lautet:
„Die allgemeine Anſtrengung Unſeres treuen Volkes ohne
Aasnahme und Unterſchied hat in dem ſoeben glücklich beendigten
Naebectaie 2ie griege die Befreiung des Vaterlandes bewirkt, und nur auf
olchem Wege iſt die Behauptung dieſer Freiheit und der ehren=
()Ule Standpunkt, den ſich Preußen erwarb, fortwährend zu
ichern.
Die Einrichtungen alſo die dieſen glücklichen Erfolg hervor=
AO-Pſeifiert/szebracht und deren Beibehaltung von der ganzen Nation
ge=
väänſcht wird, ſollen die Grundſätze der Kriegsverfaſſung des
Staates bilden und als Grundlage für alle Kriegseinrichtungen
eu. 9c ſienen; denn in einer geſetzmäßig geordneten Bewaffnung der
Artion liegt die ſicherſte Bürgſchaft für einen dauernden Frieden.
UldF TIO,- sie bisher über die Ergänzung der Armee beſtehenden älteren
in, volle Garam.)½ ſetze werden daher hiermit aufgehoben und dagegen feſtgeſetzt:
1. Jeder Eingeborene, ſobald er das 20. Jahr vollendet hat,
ag. 1. Rate Jun./). zur Verteidigung des Vaterlandes verpflichtet. Um dieſe
all=
frei Haus, ohne Anz / eeine Verpflichtung indes, beſonders im Frieden, auf eine
Ang RzuGſch. zuch oſche Art, auszuführen, daß dadurch die Fortſchritte der
Wiſſen=
chaften und Gewerbe nicht geſtört werden, ſo ſollen in Hinſicht
ſſe— Dienſtleiſtung folgende Abſtufungen ſtattfinden.
Haragen
2. Die bewaffnete Macht ſoll beſtehen:
log Sehuppen
a) aus dem ſtehenden Heere,
lagdhätten
b) aus der Landwehr des erſten Aufgebots,
Fahrradständer
c) aus der Landwehr des zweiten Aufgebots,
teuericher n zeiegd.
diech oder Beion
d) aus dem Landſturm.
3. Die ſtehende Armee iſt beſtändig bereit, ins Feld zu rücken
henbach SA.
„Slex=Posuugh /10” iſt die Hauptbildungsſchule der ganzen Nation für den Krieg
bver, darmstagt, / 1 us umfaßt alle wiſſenſchaftlichen Abteilungen des Heeres.”
Mf aae
Der Taktiker des neuen deutſchen Volksheeres.
Nicht nur das Werk Scharnhorſts lebte — es lebten auch
Abſatz=Ferkel
Mime Schüler. Es wirkte der bedeutendſte unter ihnen Karl von
eab. u veredelil Utrufewitz.
breie s Auch er ſtammt aus einfachen, bürgerlichen Verhältniſſen.
DMRirt zwölf Jahren wird er Soldat, mit 13 Offizier. Aber die
ſiefere ichl ſtulſcheidende Wendung erhält ſein Leben, als er mit 21 Jahren
ſin der Kriegsſchule zu Berlin ſich mit ſeinem Lehrer
Scharn=
ſotft in Freundſchaft verbinder.
Sein Leben iſt ein Soldatenleben geweſen — auch er geriet
B0. 9A Ilaa in franzöſiſche Gefangenſchaft, wurde bis Paris
transpor=
ir das Bſ Iilent. Nach ſeiner Rückkehr aber iſt er ſogleich mit Scharnhorſt,
Ariſenau, Boyen und Grolman am Werk, das der Wieder=
„Laſtet 1 Vefseiung des Vaterlandes gilt.
Das größte Verdienſt von Clauſewitz liegt jedoch nicht in
ſtratiſchen Taten, ſondern in ſeinen militärwiſſenſchaftlichen
9. Pre” Iiſchrriften, zumal in dem Werk: „Vom Kriege‟. Er wurde der
Moße Taktiker des neuen deutſchen Volksheeres.
Der Geiſt, der ſeine Schaffensweiſe diktierte, ſpricht aus
hinnerlall uats deutlicher, als aus ſeiner Schrift „Bekenntniſſe‟. Er hat
ſten zurdch Ut im Jahre 1812 aufgezeichnet, ſie ſollten eine Denkſchrift
zuſus, Schll.=) Ilden, durch die die Handlungsweiſe von Gneiſenau, Scharn=
Telefon 53, Le* hrt, Boyen und Clauſewitz vor aller Oeffentlichkeit
gerechtfer=
izi werden ſollte — ſie entſtand aus dem gemeinſamen Schaffen
eleſer Männer. Jedoch nahm man dann von einer
Veröffent=
ſſich ung Abſtand; erſt 1869 gelangte dies Schriftſtück an die
n9
efFentlichkeit; noch heute kündet es den Geiſt reiner
Vaterlands=
biie, aus dem heraus Clauſewitz und mit ihm ſeine Kameraden
te deutſche Armee ſchufen.
In dieſen Bekenntniſſen erklärt Clauſewitz:
Hand des Zufalls;
von der dumpfen Erwartung der Zukunft, die ein ſtumpfer
Sinn nicht erkennen will;
von der kindiſchen Hoffnung, den Zorn eines Tyrannen
durch freiwillige Entwaffnung zu beſchwören, durch niedrige
Untertänigkeit und Schmeichelei ſein Vertrauen zu gewinnen;
von der falſchen Reſignation eines unterdrückten
Geiſtes=
vermögens;
von dem unvernünftigen Mißtrauen in die uns von Gott
gegebenen Kräfte;
von der ſündhaften Vergeſſenheit aller Pflichten für das
all=
gemeine Beſte;
von der ſchamloſen Aufopferung aller Ehre des Staates
und des Volkes, aller perſönlichen Menſchenwürde.
„Ich glaube und bekenne, daß ein Volk nichts höher zu achten
hat als die Würde und Freiheit ſeines Daſeins;
daß es dieſe mit dem letzten Blutstropfen verteidigen ſoll;
daß es keine heiligere Pflicht zu erfüllen, keinem höheren
Geſetz zu gehorchen hat;
daß der Schandfleck einer feigen Unterwerfung nie zu
ver=
wiſchen iſt;
daß der Gifttropfen in dem Blute eines Volkes in die
Nach=
kommenſchaft übergeht, und die Kraft ſpäterer Geſchlechter
läh=
men und untergraben wird;
daß man die Ehre nur einmal verlieren kann;
daß die Ehre des Königs und der Regierung eins iſt mit
der Ehre des Volkes und das einzige Palladium ſeines Wohles;
daß ein Volk unter den meiſten Verhältniſſen
unüberwind=
lich iſt in dem großmütigen Kampf um die Freiheit;
daß ſelbſt der Untergang dieſer Freiheit nach einem blutigen
und ehrenvollen Kampfe die Wiedergeburt des Volkes ſichert und
der Kern des Lebens iſt, aus dem einſt ein neuer Baum die
ſichere Wurzel ſchlägt.”
„Vereinigung von Gehorſam und Freiheit .. ."
Seit dieſe Allgemeine Wehrpflicht nach Jahren furchtbarer
Unterdrückung als letztes Mittel erkannt wurde, um den
Tyran=
nen zu verjagen, ſeit den Freiheitskriegen war faſt ein halbes
Jahrhundert ins Land gegangen; gemäß der Verordnung König
Friedrich Wilhelms III. vom 3. September 1814 tat das ganze
Volk Ehrendienſt an der Nation.
Sein und der Königin Luiſe Sohn, König Wilhelm I., der
ſpätere deutſche Kaiſer, hatte in früheſten Kindheitstagen den
furchtbaren Zuſammenbruch Deutſchlands erlebt — auch ihm
war die unbedingte Notwendigkeit, die Waffe des Volksheeres
ſcharf und rein zu erhalten, bewußt.
In dem Aufruf, den er am 7. Januar 1861 bei Uebernahme
der Regierung erläßt, ſagt er über Preußen: „In der
An=
ſpannung ſeiner geiſtigen und ſittlichen Kräfte, in dem Ernſt
und der Aufrichtigkeit ſeiner religiöſen Geſinnung, in der
Ver=
einigung von Gehorſam und Freiheit, in der Stärkung ſeiner
Wehrkraft liegen die Bedingungen ſeiner Macht; nur ſo vermag
es ſeinen Rang unter den Völkern Europas zu behaupten.”
„Seines Königs Feldwebel!”
Dieſer klaren Erkenntnis der Bedeutung der Allgemeinen
Wehrpflicht begann jedoch das Parlament ſich mehr und mehr
zu widerſetzen. Der König wußte: die Armee bedarf einer
großen Reorganiſation, durch die ſie den neuen Zeitverhältniſſen.
angepaßt wird, wenn ſie ſchlagkräftig bleiben ſoll; die „
Volks=
vertretung” aber wollte die Mittel für dieſen Neubau nicht
be=
willigen. In jenen ſchweren Kämpfen haben zwei Männer
König Wilhelm unermüdlich zur Seite geſtanden und am Ende
gegen das Parlament die Reorganiſation durchgeſetzt:
Bis=
marck und der preußiſche Kriegsminiſter Graf Roon.
Roon — der ſich ſelbſt „ſeines. Königs Feldwebel” nannte
— iſt es geweſen, der ſchon zu einer Zeit, als der König noch
Kronprinz war, die Reorganiſationspläne ausarbeitete und ſie
ſpäter in die Wirklichkeit umſetzte. Er ſchuf damit jene Armee,
auf deren Taten das einige Deutſche Reich gegründet wurde.
Noch lebt unter uns ein Neffe des alten Kriegsminiſters, der
Vizeadmiral a. D. Rogge. Während des Weltkrieges hat er die
Fernbeſchießung von Paris geleitet — nun aber ſuchten wir ihn
auf, nicht um nach eigenen Erlebniſſen zu fragen, ſondern mit
der Bitte, uns von Erinnerungen an ſeinen Onkel, den großen
Reorganiſator der preußiſchen Armee und Kriegsminiſter Graf
Roon zu berichten.
Der Neffe des Feldmarſchalles Roon, Vizeadmiral Rogge,
erzählt hier aus eigenen Erinnerungen:
„Mein Onkel Roon ...
Als er ſtarb, war ich 13 Jahre alt. Aber noch ſind die
Kind=
zeitserinnerungen an den „Onkel Roon”, der gleichzeitig mein
Pate war, lebendig, an Beſuche auf ſeinem Gut in Gütergotz
und ſpäter Crobnitz in der Oberlauſitz, unvergeßlich iſt der
Ein=
druck dieſes Mannes in ſeiner Einfachheit, Güte und
Fröm=
migkeit.
Er, der eine äußerſt harte und entbehrungsreiche Kindheit
erlebt hat, iſt nie übermäßig weich und zärtlich geweſen, — noch
beſinne ich mich auf die Prügel, die ich von ihm bekam, wenn
ich unartig war. Und als ein Vetter von mir ſich einmal beklagte
ſolche Prügel zu Unrecht erhalten zu haben, ſagte der Onkel
lachend: „Dann haſt Du’s gut fürs nächſte Mal!” Aber hinter
dieſer Strenge ſtanden Pflichtgefühl und Frömmigkeit — auch
wir Kinder ſpürten, wie dieſer Menſch im Innerſten ſeines
Weſens ſtets gütig war.
Kaum eine ſeiner erzieheriſchen Maßnahmen entbehrte
da=
her auch eines gewiſſen gütigen Humors. Einer ſeiner Söhne,
der Kadett war, wünſchte ſich zu Weihnachten ein
Reiſe=
neceſſaire. Unter dem Weihnachtsbaum fand er einen Bogen
Papier, auf den der Feldmarſchall geſchrieben hatte: „Neceſſaire
für Kadetten”
Er erzog uns zu natürlicher Einfachheit. Als eine ſeiner
Nichten im Wagen nach Görlitz fahren wollte und ſich darüber
beſchwerte daß der Kutſcher nicht den „Herrſchaftshut” ſondern
nur ſeine Mütze aufgeſetzt hatte, rief Roon, der die Unterhaltung
vom Balkon aus mitangehört hatte, dem Kutſcher zu: „Fahr,
wieder in den Stall! Das Fräulein bleibt zu Hauſe!”
Leibjäger Dietrich fährt mit.
Dieſe Einfachheit und natürliche Volksverbundenheit, die
er von uns erwartete, hat er ſelbſt ſtets vorgelebt. Manchmal
hat die „Geſellſchaft” den Kopf darüber geſchüttelt, damals
viel=
leicht, als der Kriegsminiſter zum Ordensfeſt fuhr und neben
ihm ſaß in der offenen Equipage ſein Leibjäger Dietrich, der
auch zu dieſer großen Feierlichkeit befohlen war; da ſie alſo
beide das gleiche Ziel hatten, nahm Roon ihn einfach mit. Das
entſprach nicht der „Etiquette” — dem Miniſter aber war es
ſelbſtverſtändlich.
So war der Menſch, den wir in unſerer Kindheit
kennen=
lernten; die Leiſtungen, die er vollbrachte, haben wir damals
natürlich noch nicht begreifen können, und wenn ich heute einiges
davon erzähle, ſo iſt es meiſt Erinnerung an das, was mein
Vater, der Hofprediger Rogge zu Potsdam Schwager des
Gene=
ralfeldmarſchalls, erlebt hat und uns ſpäter erzählte oder in
ſeinen Erinnerungen „Aus ſieben Jahrzehnten” aufzeichnete.
(Fortſetzung folgt.)
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Samstag, 6. Aprül
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zek,
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch; Choral: O ſel’ges Licht,
Drei=
faltigkeit. — 7.00: München: Das Münchner
Unterhaltungsorche=
ſter Lta.: Friedrich Rein. — 8.10: Waſſerſtand, Wetter. —
8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur Frankfurt: Nachr.
9.15: Nur Frankfurt: Konzert. — 9.45: Privatdozent Kommerell=
Der deutſche Urvers. — 10.00: Nachr. — 11.00: Werbekonzert.
11.30: Meldg. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: München: Mittagskonzert des Fukorcheſters. Ltg.: Lk.
3.00: Zeit. Nachr. — 13.15: Schallpl.: Ihnen zuliebe! (
Wunſch=
konzert.) — 14.15: Zeit Nachr. — 14.35: Die beſten Schallpk.
der Woche. — 14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. — 14.55: Wetter.
15.00: Koblenz: Jugendfunk: Landkinder ſingen alte Volkslieder
und Lieder des neuen Deutſchland.
16.00: Herford: Der frohe Samstagnachmittag. — 18.00: Stmme
der Grenze. — 18.20: Stegreifſendung. — 18.35: Wir ſchalten
ein! Das Mikrophon unterwegs. — 18.55: Meldungen.
19.00: Kaſſel: Militärkonzert. Muſikkorps des Inf.=Regts. Kaſſel.
Ltg.: Obermuſikmeiſter Steinkopff. — 20.00: Zeit. Nachrichten,
anſchl.: Tagesſpiegel. — 20.15: Vom Deutſchlandſender: Fahrt
m den Frühlrng. Ein feſtlicher Unterhaltungsabend zur
Eröff=
nung der „Braunen Meſſe” m Schneidemühl. — 22.00: Zeit,
Nachrichten. — 22.15: Nachr., Wetter, Sport. — 22.30:
Tam=
muſik. Kapelle Franz Hauck. — 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Oidien Landäunnn
Sonnabend, 6. April
Berlin: 18.15: Berlin—New=York in drei Sekunden. Ein
Spiel von übermorgen.
Breslau: 20.10: Operettenabend d. Schleſ.
Philharmo=
nie. Ltg.: Dr. Lindner.
Deutſchlandſender: 20.15: Fahrt in den Frühling.
Großer Unterhaltungsabend.
Leipzig: 21.10: Schön iſt das Leben. Frohſimn u.
Heiter=
keit aus Jena.
München: 19.35: Der Freiſchütz. Romantiſche Oper v.
Carl Maria von Weber.
Helſingfors: 18.35: Operettenabend.
Riga: 19.15: Elite=Konzert.
Laibach: 20.00: Frühling in der Muſik.
Mailand: 21.00: Fauſt, Oper von Gounvd.
Rom: 21.00: Opernabend.
Belgrad: 21.15: Europäiſches Konzert.
Luxemburg: 22.40: Muſikaliſches Allerlei.
London: 23.10: Tanzkapelle Ambroſe.
IIBIn1364
[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 96
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 6. April 1925
Hier wird die Streſa=Konfe
Feſtnahme eines Knabenmörders!
Mehrfache Enkführung und ſchwere Berbrechen an Knaben. — Schüler vermißk
und kok aufgefunden. — Der Zufall führk zur Enkdeckung
und Feſtnahme des Verbrechers.
Elkern, achkek auf Eure Kinder
In dieſer Villa, „della Azalee”, in Streſa am Lago Maggiore wird am 11. April die Konferenz
zwiſchen Muſſolini, dem franzöſiſchen Außenminiſter Laval und dem engliſchen Außenminiſter Sir
John Simon ſtattfinden.
Reich und Ausland.
Glasſteine als Brillanken.
Berlin. Der Berliner Kriminalpolizei
ge=
lang es dieſer Tage, eine gemeingefährliche
Be=
trügerkolonne auszuheben, die als ſogenannte
Bauernfänger in der Reichshauptſtadt, zeitweiſe
auch in Magdeburg, Dortmund und Hannover,
ihr Unweſen getrieben haben. Die Gauner
befaß=
ten ſich damit, wertloſe Glasſteine an
vertrauens=
ſelige Perſonen als echte Brillanten zu
verkau=
fen. Sie ſuchten und fanden ihre Opfer
haupt=
ſächlich auf großen Bahnhöfen oder an
Schiffs=
anlegeplätze. Die Berliner Kriminalpolizei konnte
nach umfangreichen Ermittlungen insgeſamt vier
Mann kurz hintereinander feſtnehmen. Es
han=
delt ſich durchweg um alte Bekannte der
Krimi=
nalpolizei, die ſämtlich bereits ein großes Konto
an Vorſtrafen aufzuweiſen haben.
Der Raubmörder von Garmiſch feſtgenommen.
Berchtesgaden. Der Raubmörder von
Garmiſch, namens Jesko von Szpingter, der in
der Nacht zum 1. April die 52jährige Berliner
Oberſchweſter Katharina Peters ermordet und
beraubt hatte, wurde am Freitag morgen in
Berchtesgaden feſtgenommen. Er hatte ſich dort
in einem Gaſthaus unter falſchem Namen
einge=
mietet und wurde von einem Beamten der
Berch=
tesgadener Polizei bei einer Fremdenkontrolle
erkannt. Dem Polizeibeamten war aufgefallen,
daß ſich unter den fremden Anmeldungen ein
Zet=
tel befand, auf dem ein junger Mann ſich als
Kaufmann mit einer ſo ſchlechten Schrift
einge=
tragen hatte, daß die Berufsangabe unmöglich
ſtimmen konnte. Bei einer Nachprüfung fand er
den Verdächtigen noch im Bett vor. Der Beamte
erkannte ihn nach der Perſonalbeſchreibung als
den Raubmörder von Garmiſch. Als er ihm die
Tat auf den Kopf zuſagte, legte der Burſche nach
kurzem Zögern ein Geſtändnis ab. Bei ihm
wur=
den noch die goldene Damenuhr und die
Lorgnette, die er geraubt hatte, gefunden. Die
anderen Gegenſtände will der Burſche in München
verkauft haben. Der Täter wurde nach München
gebracht.
Ein Rleſenſtör im Skekkiner Hafl.
In dieſem Jahr wurden gemeinſame
Schulſchlußfeiern abgehalken.
DNB. Schwerin, 4. April.
Die Landesſtelle Mecklenburg=Lübeck des
Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und
Propaganda gibt über die Feſtnahme eines
Knabenmörders einen Bericht heraus, in dem es
heißt:
Im Februar dieſes Jahres
verſchwan=
den in Schwerin die Schüler
Neu=
nann und Zimmermann, ohne daß es
gelang, ihr Verbleiben feſtſtellen zu können. Den
Umſtänden nach war nicht damit zu rechnen, daß
ſich die vermißten Knaben verirrt haben konnten
oder ſich etwa aus Abenteuerluſt von ihrem
Elternhaus entfernt hatten. Vom
Oberſtaatsan=
walt in Schwerin wurde dieſen beiden Fällen
mit größter Energie nachgegangen. Umfangreiche
Suchaktionen waren ergebnislos. Von der
Staats=
anwaltſchaft Schwerin wurden nunmehr zum
Ver=
gleich einige ſchon weiter zurückliegende Fälle des
Verſchwindens von Knaben herangezogen;
be=
der Ueberprüfung des Materials ergab ſich eine
merkwürdige Uebereinſtimmung, die kaum auf
Zufälligkeiten zurückzuführen ſein konnte.
Außer mehreren Fällen in Mecklenburg=Lübeck
erſchien auch das
Verſchwinden von drei Knaben
in der Provinz Brandenburg,
und zwar in Oranienburg und Neuruppin,
un=
ter den neuen Geſichtspunkten zur Nachprüfung
wichtig. In allen inzwiſchen zur Erörterung
her=
angezogenen Fällen hatte ſich die Todesurſache
entweder gar nicht bzw. nicht einwandfrei
feſt=
ſtellen laſſen. Bei einer Beſprechung im
Poli=
zeipräſidium beſtand die Aufaſſung, daß es ſich um
eine Folge von ſchweren Verbrechen
an Knaben handelte, die einem einzigen
Tä=
ter zuzuſchreiben waren. Da nähere
Anhalts=
punkte über die Perſon dieſes Täters noch nicht
vorhanden waren, erſchien eine Warnung in der
geſamten Preſſe notwendig. Auch durch
Veröf=
fentlichungen im Rundfunk wurde noch
nachdrück=
lich auf das Publikum eingewirkt.
Während noch die Staatsanwaltſchaft
Schwe=
rin und die Mordinſpektion Berlin umfangreiche
Ermittlungen eingeleitet hatten, ereignete ſich
ein neuer Fall am 22. März 1935 in Wittenberge.
Wie bereits in der Preſſe bekannt gegeben
wor=
den iſt, wurde
der neunjährige Schüler Thomas aus Wittenberge
in einer Schonung vor der Stadt tot aufgefunden.
Am letzten Schultag des abgelaufenen Jahres
fand in den Schulen eine gemeinſame Schlußfeier
ſtatt, bei der die Fahnen feierlich eingeholt
wur=
den. Unſer Bild zeigt Schüler einer Berliner
Schule während des Geſanges der National=
Hymnen bei der Schlußfeier.
Dreiſter Raubüberfall
im fahrenden Nachtſchnellzug.
Auch in dieſem Falle ergaben ſich wiederum die
gleichen, ſchon in den anderen Fällen
feſtgeſtell=
ten Tatumſtände, und wenn auch hier eine
ge=
waltſame Todesurſache nicht feſtzuſtellen war, ſo
konnte es doch keinem Zweifel unterliegen, daß
auch dieſer Knabe ein Opfer des unbekannten
Täters geworden war.
Die für den Wittenberger Fall zuſtändige
Staatsanwaltſchaft Neuruppin forderte zur
Be=
arbeitung dieſes Einzelfalles ſofort eine
Mord=
kommiſſion der Berliner Kriminalpolizei an.
Während dieſe Kommiſſion den Fall Thomas rein
örtlich zu bearbeiten hatte und hierbei
feſtſtel=
en konnte, daß der Schüler Thomas am Tage
ſeines Verſchwindens von mehreren Perſonen in
Begleitung eines fremden Mannes geſehen
wor=
den war, konnte von der Staatsanwaltſchaft
Schwerin auf Grund der von den Zeugen
erhal=
tenen Perſonenbeſchreibungen die Fahndung nach
dem Täter nunmehr intenſiver geſtaltet werden.
Ein wichtiger Hinweis ging der
Staatsanwalt=
ſchaft Schwerin aus Ludwigsluſt zu. Dort hatte
ein Mann, auf den die Beſchreibung der Perſon
aus Wittenberge paßte, im Dezember 1934 einen
Knaben durch Verſprechungen von Geſchenken an
Feit 30 Jahren wurde im Stettiner Haff kein
Stör mehr von dieſer Größe gefangen, wie er
beben dem Stettiner Fiſcher Paul Gnewuch an
die Angel ging. Er hat eine Länge von 2,80
Me=
er, einen Umfang von 1.10 Meter und ein
Gewicht von 3 Zentner.
New York. Ein Raubüberfall auf die
Paſ=
ſagiere des Chicago—New=Orleaner
Nachtſchnell=
zuges der ſelbſt für amerikaniſche Verhältniſſe
von ſeltener Dreiſtigkeit iſt, wird jetzt aus
Ka=
nakee, im Staate Illinois, gemeldet. Die
Paſ=
ſagiere ſahen ſich, während der Zug in voller
Fahrt durch die Nacht raſte, plötzlich mit vier
Re=
volvern bewaffneten Leuten gegenüber, die ſie
vorher für harmloſe Mitreiſende gehalten
hat=
ten. Die Räuber waren in Chicago eingeſtiegen.
Da ſie ſich vorher nicht auffällig benommen
hat=
ten, nahmen die Paſſagiere zunächſt an, es handle
ſich um einen ſchlechten Aprilſcherz. Als die
Räu=
ber jedoch von ihren Waffen Gebrauch gemacht
und einen der Paſſagiere angeſchoſſen hatten,
gingen ihnen die Augen auf. In Gemütsruhe
plünderte jetzt die Bande die Paſſagiere aus,
konnten allerdings nur wenig über 1000 Dollar
erbeuten. Die meiſten Paſſagiere hatten ihre
Gelder in den mitgeführten Koffern zu gut
ver=
ſteckt. Nach Beendigung dieſer „Zugreviſion”
ver=
ließen die Räuber kurz vor der Durchfahrt durch
den Bahnhof Kanakee den fahrenden Zug, der
hier mit geringerer Geſchwindigkeit fährt. Sie
zwangen einen Autofahrer, der ihnen begegnete,
ſie ſofort mitzunehmen. Auf dieſe Weiſe konnten
die Räuber entkommen, obwohl ein Paſſagier des
Zuges bei der Durchfahrt durch den Kanakee=
Bahnhof eine Meldung an die Polizei aus dem
Abteilfenſter geworfen hatte. Die Mitteilung
kam jedoch zu ſpät.
Eine Aufſehen erregende Verhaftung
in der Pariſer Geſellſchaft.
Paris. Am Donnerstag wurde in Vannes
(in Weſtfrankreich) die 68jährige Gräfin de la
Barre de Danne, eine Dame aus den erſten
Pa=
riſer Geſellſchaftskreiſen, wegen eines
Erpreſ=
ſungsverſuches verhaftet. Sie hatte an eine
Kauf=
mannsfamilie in Vannes einen anonymen Brief
gerichtet, in dem ſie 800 000 Franken forderte,
an=
dernfalls würde das Kind des Kaufmannes
ge=
raubt werden.
ſich gelockt. Er hatte ihn ſchließlich zu einem
Treffpunkt außerhalb des Ortes Ludwigsluſt
be=
ſtellt. Die Mutter des Knaben war über das
Ausbleiben ihres Kindes unruhig geworden und
hatte es ſchließlich mit einem fremden Mann in
Grabow entdecken können. Durch das
Hinzukom=
men wurde
der Fremde ſicher vor einem neuen Verbrechen
zurückgehalten.
Er hatte zuletzt dem Knaben eine Mark und
einen Füllfederhalter geſchenkt und ein ſpäteres
Wiedertreffen in Ausſicht geſtellt.
Außer dieſem wichtigen Hinweis teilte ein
Gendarmeriekomiſſar, aus Grabow einen Fall
aus dem Jahre 1930 mit. Damals hatte ein
Mann, der auch dem Namen nach feſtgeſtellt
werden konnte, zwei Knaben unter
Verſpre=
chungen an ſich gelockt und ſie auch ſchließlich,
zum Teil mit Gewalt, in ein Gehölz verſchleppt.
Nur einem Zufall war es zuzuſchreiben, daß auch
damals die Kinder vor dem Schlimmſten
be=
wahrt blieben. Der Entführer der Kinder konnte
aber feſtgeſtellt werden als der jetzt 65jährige
Uhrmacher Adolf Seefeldt. Die Ueberprüfung
der Perſon des Seefeldt führte zunächſt zu der
überraſchenden Feſtſtellung, daß er vielfach
we=
gen Sittlichkeitsverbrechens vorbeſtraft war, und
daß dieſe Verbrechen eine
merkwürdige Uebereinſtimmung mit dem
unaufgeklärten Verſchwinden und Tod der
Kinder in Mecklenburg und auch in der
Provinz Brandenburg
aufwieſen. Seefeldt pflegte als Uhrmacher in
Mecklenburg und in der Provinz Brandenburg
umherzuziehen, um Reparaturaufträge zu ſuchen,
Er nächtigte auch zum größten Teil bei Kunden,
zuletzt hat Seefeldt ſich in Schwerin aufgehalten
und war dann plötzlich verſchwunden. Nachdem
die übereinſtimmenden Beſchreibungen der
ver=
dächtigen Perſonen mit Seefeldt in einigen
Fäl=
len feſtgeſtellt worden waren — ein Zeuge, der
den Schüler Thomas mit dem fremden Mann in
Wittenberge geſehen hatte, erklärte, Seefeldt nach
dem Lichtbild mit aller Beſtimmtheit als dieſe
fremde Perſon wiedererkannt zu haben —, wurde
Anfang dieſer Woche in einer gemeinſamen
Be=
ſprechung der beteiligten Juſtiz= und
Polizei=
ſtellen bei der Oberſtaatsanwaltſchaft in
Schwe=
rin der Plan für eine große Fahndung nach
Seefeldt feſtgelegt.
In dem Raum zwiſchen der Küſte und der
Linie Magdeburg=Brandenburg=Berlin Frankfurt
a. d. O. wurden ſämtliche Gendarmerie= und
Polizeibeamte mit einem beſonderen Merkblatt
und einem Lichtbild des geſuchten Seefeldt
aus=
geſtattet, um nun ſchlagartig die Fahndung
ein=
ſetzen laſſen zu können, die, falls Seefeldt ſich in
dem vorerwähnten Gebiet befand, zum Erfolg
führen mußte.
Dieſer erſtrebte Erfolg trat auch ſchon 48
Stunden nachdem die Perſon des vermutlichen
Täters feſtgeſtellt war, nämlich am 3. April, ein.
Seefeldt konnte in Mutzetz, im Kreiſe Neuruppin,
von den örtlich zuſtändigen Gendarmeriebeamten
ermittelt und feſtgenommen werden.
Eine unmittelbar nach ſeiner Feſtnahme
vorge=
nommene Gegenüberſtellung mit Zeugen in
Wit=
tenberge führte zu der Gewißheit, daß mit der
Feſtnahme des Seefeldt auch der Mörder des
kleinen Thomas gefaßt war. Noch am geſtrigen
Abend wurde Seefeldt nach Schwerin
weiter=
transportiert. Sofort wurde mit den
Verneh=
mungen begonnen. Schon auf Grund der bisher
getroffenen Feſtſtellungen iſt kaum zu zweifeln,
daß Seefeldt der geſuchte Knabenmörder iſt. Aller
Wahrſcheinlichkeit nach werden noch weitere
Ver=
brechen ihrer Aufklärung entgegenſehen. Mit
dieſer Feſtnahme iſt die Bevölkerung von einem
der ſchlimmſten Volksſchädlinge befreit worden,
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Im Vordergrund das Linienſchiff „Mutſu” dahinter Schlachtkreuzer „Kongo” und die Linienſchiffe.
„Hiuga” und „Iſe”. Im Hintergrund der japaniſche Kreuzer „Naka‟. Der umgebogene Schornſteir?
auf dem Linienſchiff „Mutſu” hat den Zweck, den Turmmaſt mit ſeinen zahlreichen
Befehlsappa=
taten von Rauch und Gaſen möglichſt freizuhalten. Dem gleichen Zweck dienen auch die
Schorn=
ſteinkappen auf den Linienſchiffen „Hiuga” und „Iſe”.
Samstag, 6. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 96 — Seite 11
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5V. 1898 — 55V. Mainz 05.
Am Sonntag nachmittag 2.30 Uhr
nitt der frühere Heſſenmeiſter FSV. Mainz 05 auf dem 98er=
Sta=
dion an. Obwohl die Mainzer dieſes Jahr, zuſehen müſſen, wie
Owel Rüſſelsheim den Bezirk Rheinheſſen bei den Aufſtiegsſpielen
o rtritt, kann man doch ſagen, daß die 0ßer in bezug auf
Spiel=
tärke den Opelleuten zumindeſt ebenbürtig ſind. Wie wir bereits
UUnktgeteilt haben, ſind ſie nur durch ein Mißgeſchick um die Mei=
Itrſchaft gekommen. Die Mainzer die am Vorſonntag gegen den
Gauligiſten Union Niederrad ein Unentſchieden erkämpften, treten
Nark uu /um Böllenfalltor mit kompletter Mannſchaft an. Die elf
Ver=
ieter ſind:
Hahndorff
Stenglein
Wagner
Bohrhauer
Schildge
Gegenheimer
Decker Burckhardt Schulz Kieffer Krämer.
Man erkennt alſo, daß ſich die Mainzer in der Hauptſache noch
unter Verſpyl / maf die Spieler ſtützen, die den Mainzer Klub in früheren Jahren
ſie auch ſchließlil n der Bezirksklaſſe vertreten haben. Geſpannt darf man ſein, wie
Gehölz verſchlenl! dr frühere Darmſtädter Rot=Weiße Hahndorff ſeine Aufgabe als
Torwächter löſt. Der Sportverein 98 tritt, von wenigen Abwei=
Meiben, daß a4 hengen abgeſehen, in der gleichen Aufſtellung wie gegen Pfung=
Sclimmſten ᛋF1 hdt an. Man darf alſo erwarten, daß die Mannſchaft auch gegen
der Kinder konk inen größeren Gegner ihre aufſteigende Linie beibehält. Damit
der jetzt G5jährw wären die beſten Vorbedingungen für einen raſſigen Kampf ge=
Pokalſpiel: Germania Okriftel — TSG. 46 Darmſtadt.
Die 46er Fußballer haben das Pech, in der zweiten
Pokal=
erbeſtraſt war, und .Zwiſchenrunde abermals auswärts antreten zu müſſen, und zwar
vederum bei einem Vertreter der Bezirksklaſſe, der noch weit
zmelſtärker iſt, als es der letzte war. Germania Okriftel gehört zu
Hang mu den yIDer Tabellenſpitze Rheinheſſen, wo ſie in Mainz gegen 05 ein 3:3
rausholen konnten, und gegen den Meiſter Opel Rüſſelsheim
und auch in der u. Hauſe ſogar einen Sieg ergatterten. Nach allem ſtehen die
Cpancen der 46er, dieſe Runde ſiegreich zu überſtehen, nicht
be=
onders hoch, zumal die Elf auf ihren guten Torhüter, der noch
verletzt iſt, verzichten müſſen. Immerhin dürfte es der Mann”
ſoch gelingen, wenigſtens ehrenvoll zu beſtehen. Abfahrt ver
Auto=
zu s 1 Uhr bei Mitglied Löffler, Mackenſenſtraße. Für einige
Shlachtenbummler ſind noch billige Plätze frei!
Untere Mannſchaften: Reſerve — Eſchollbrücken 1. M.
tEee 10.30 Uhr Hauptfeld: 3. Mſchft — Eſchollbrücken 2 M.,
Nad RSeinallee 10.30 Uhr, Uebungsfeld; 1. Jugend — SV 98 1. Jgd.,
ungen der W//50 Uhr. Stadion: 1a=Schüler — 04 Arheilgen 13, Woogswieſe,
.,F0 Uhr: 2. Schüler — SV. 98 2. Sch., Stadion.
FV. Germania Eberſtadt — TSG. 1877 Ober=Ramſtadt.
Die Fußballer der TSG. 1877 Ober=Ramſtadt treten am
kom=
nenden Sonntag in Eberſtadt gegen die dortige Germania mit
der 1. und 2. Mannſchaft zu Freundſchaftsſpielen an. Die
Ober=
zu haben —, wu /amſtädter ſpielen in folgender Aufſtellung: P. Seibert, Gg.
Ob=
nann, Joh. Silberlin. W. Emich, W. Oehmichen, Gg
Stein=
berrg, H. Emich, W. Neubert. O. Chriſt, Fr. Schwan, L. Widmaier.
ſchaft in Schwl 1/21 Mannſchaft: Gg. Groß, W. Gökel, Fr. Liebermann. Gg.
Krä=
mer, W. Wedel, Fr. Schäfer, K. Suppes, H. Walter, Fr.
Schuch=
yann, J. Neubert, H. Rau. Abfahrt per Rad um 12.15 Uhr.
Tgde. 1865 Beſſungen=Darmſtadt.
Zum letzten Verbandsſpiel der Saiſon 1934/35 begeben ſich
kiie 1. und 2. Mannſchaft am Sonntag nach Hahn. Die 1 Elf
yt L. Schmidt. Gimbel, Stenner, Jak. Schmidt, Dony Hinze,
peo Schmidt, Preſch, Ott, Berth, Frühwein geht einen ſchweren
hang, gibt doch dieſes Spiel endgültigen Aufſchluß, wer in der
Kreisklaſſe den 2. Tabellenplatz einnimmt Die Beſſunger
nüſſen unbedingt einen Sieg landen, wenn ſie dieſen ehrenvollen
Aatz für ſich behaupten wollen; ein Unentſchieden würde Hahn
ſim 2. Platz verſchaffen. Abfahrt mit Auto für beide
Mannſchaf=
ar 9.00 Uhr Vereinshaus. 1. Jugend — 1. Jugend SV. 98
S adion 9.30 Uhr. 1. Schüler — 1. Schüler Arheilgen
Renn=
bahn, 1.30 Uhr Spielbeginn 1. Mannſch. 11.30 Uhr, 2. Mannſch.
40 Uhr in Hahn.
Kreis-Beſkleiſtungskurnen am 7. April.
Die völkiſche Ausſprache.
Der 18. Turnkreis richtet am kommenden Sonntag, dem 7.
Aoril, zum erſten Male das Kreis=Beſtleiſtungsturnen aus, und
Unie Turner ſind gerüſtet auf dieſen Wettkampf. Es kommt aber
Aten auch darauf an, daß die Turner mit einem Wiſſen um die
aoße Gemeinſchaft der DT. und einem Erkennen der Ziele dieſer
yrn Wettkampf kommen, die ſo oft in die Worte geſetzt werden:
mit den Vkuk ᛋ= urnerſchaft der Weg, Volk das Ziel!”
Aus dieſen Gründen heraus hat die Leitung des 18. Kreiſes
In geordnet, durch den Kreis=Dietwart die völkiſche Ausſprache
ftuch bei dem Beſtleiſtungsturnen zur Durchführung zu bringen.
genmörder iſt. Farnen in der DT. ſoll nicht nur dem Körper, ſondern auch dem
1 5 iſte dienen. Die erſte völkiſche Ausſprache, anläßlich eines
Wettkampfes, führte der Kreis im Vorjahre bei dem
Kreisturn=
na von eint keſct in Arheilgen durch, und nicht ſelten konnte die Note „ſehr gut
e tanden” erteilt werden. So erwartet man nun, daß bei dem
1evorſtehenden Wettkampfe die Turner ganz beſonders gut
ge=
üſtet ſind mit geiſtigem Gut. Drei Fragengebiete ſtehen zur
UIrsſprache: 1. Jahn und ſein Werk. 2. Wie das Turnen allge=
(ne in und die verſchiedenen Uebungsgebiete ſich auf Körper und
Heiſt auswirken; auch im Hinblick zur Wehrertüchtigung. 3.
Lei=
esübung im Dritten Reich.
Turnkreis 18 Darmſtadt.
Der ſtellvertretende Führer der DT., C. Steding, hat die
Mordnung getroffen, daß alle Wettkämpfer(innen), die an der
15 Jahr=Feier der DT. in Coburg teilnehmen, ſich an der völkiſchen
„Ausſprache beteiligen müſſen. Da aber in Coburg bei den
Wett=
lämpfen die Durchführung der völkiſchen Ausſprache ſich nicht
er=
fnöglichen läßt, ſo wird dieſe vor dem Feſt in den Kreiſen
durch=
ſeführt. Die Teilnehmer an der völkiſchen Ausſprache, die im
reis vom Kreis=Dietwart durchgeführt wird, erhalten hierüber
line vorgeſchriebene Beſcheinigung ausgeſtellt, die in Coburg dem
Riegenführer abzugeben iſt. Die Vereine des Kreiſes werden auf
lieſe Anordnung hingewieſen.
SA-Sportabzeichen.
Sonntag, den 7. April 1935,
7.45 Uhr, Stadion Böllenfalltor
(Sportverein 98)
Abnahme Gruppe I —
Leibesübungen.
Die Termine für Gruppe II
und III werden an gleicher Stelle
rechtzeitig bekannt gegeben.
Servos,
SA=Sportabzeichen=Prüfer 0390.
Kreisjugendkämpfe im Mannſchaftsringen.
Vom Athletenverein Vorwärts 05 wird uns geſchrieben: Am
Sonntag wurden auf unſerer Matte die diesjährigen Kreis=
Jugendwettkämpfe im Mannſchaftsringen ausgetragen, die von
Herrn Heinrich Danz, Groß=Zimmern, als Obmann, unter
Aſſi=
ſtenz der Herren Sölch, Darmſtadt und Chriſt, Dieburg, als
Kampf=
richter einwandfrei geleitet wurden. Allerdings hätte man
ge=
rade, weil es ſich um den Nachwuchs handelte, erwarten dürfen,
daß ſich die Allgemeinheit für dieſe Kämpfe intereſſiert hätte.
Lei=
der war das Gegenteil der Fall. Die wenigen Zuſchauer kamen
aber reichlich auf ihre Koſten. Es gab Kampfſzenen, die man kaum
erwartet hatte und ſelbſt bei den Kämpfen der Aktiven nur ſehr
ſelten zu ſehen ſind. Ganz beſonders die Vorwärts=Mannſchaft
zeignete ſich durch Ueberlegenheit aus, und der Verein kann ſtolz
auf ſeinen Nachwuchs ſchauen, welcher ihm für die Zukunft die
beſten Ausſichten bietet. Die Leiſtungen der einzelnen zu
beſchrei=
ben, würde zu weit führen, ſämtliche Ringer, beſonders aber der
kleine Herbert im Bantam und Joſ. Wörthge im Mittelgewicht,
vollbrachten blendende Leiſtungen, manchen Gegnern gegenüber,
die ihnen an Körperkräften bedeutend überlegen waren und
trotz=
dem entſcheidend beſiegt wurden.
Das Ergebnis iſt folgendes: Groß=Zimmern — Polizei=
SV. 10:5. Darmſtadt 1910 — TG Dieburg 15:3 Groß=Zimmern
— Darmſtadt 1910 15:3, Polizei=SV. — TG. Dieburg 14:3, Pol.=
SV. — Darmſtadt 1910 15:2, Groß=Zimmern — TG Dieburg 18:0.
Die 2. von TG. Dieburg aufgeſtellte Mannſchaft mußte ſich
jedem Gegner mit 18:0 beugen. Darmſtadt 1910 und Polizei=SV.
bringen ebenfalls eine gute Jugendmannſchaft auf die Matte, ſo
daß unſer Kreis für die Zukunft ſich um Nachwuchs keine Sorge
zu machen hat.
Am Sonntag, den 7. April vormittags um 9 Uhr. finden in
der Polizei=Sporthalle die Rückkämpfe im Ringen der Jugend
ſtatt. Die Beteiligung iſt die gleiche wie in Groß=Zimmern beim
Vorkampf. Bei der ausgezeichneten Beſetzung ſind ſehr ſchöne
Kämpfe zu erwarten. Diejenige Mannſchaft, die aus Vor= und
Rückkämpfen die meiſten Punkte erzielt, wird Kreismeiſter. Die
beſten Ausſichten, dieſen Titel zu erringen, haben Groß=Zimmern
und Polizei.
Handball.
TSG. 46. in Braunshardt.
Zu unſerem dritten Aufſtiegsſpiel der Runde fahren wir mit
Omnibus nach Braunshardt. Es ſind noch eine beſchränkte Zahl
von Sitzplätzen für unſere Freunde frei. Vor dieſem Spiel der
erſten Garnituren ſpielen die Reſerven beider Vereine. Die
Ab=
fahrt muß pünktlich geſchehen und iſt auf 12.45 Uhr ab Turnhalle
Woogsplatz feſtgeſetzt. Das Spiel der Jugend auf dem Platz des
Reichsbahnſportvereins muß ausfallen.
Die Pferderennſaiſon in Südweſtdeutſchland 1935.
Eröffnung am kommenden Sonntag in Mannheim.
Für die Rennſaiſon 1935 iſt die Zahl der vorgeſehenen
Renn=
tage erfreulicherweiſe um einige vermehrt worden. Die Eröffnung
der ſüdweſtdeutſchen Rennſaiſon findet, am kommenden Sonntag,
den 7. 4. 1935, in Mannheim ſtatt. Der Mannheimer
Früh=
jahrs=Renntag hat ein außerordentlich gutes Nennungsergebnis
gebracht. Außer 3 Rennen für die nationalen Verbände ſind
6 öffentliche Rennen vorgeſehen. Der „Preis der Standarte”, ein
Hürdenrennen über 2400 Meter, hat 18 Nennungen erhalten, der
„Preis der Induſtrie”, ein Flachrennen über die Meile 14
Nen=
nungen. Im „Mannheimer Stadtpreis”, einem Hürdenrennen
über 300 Meter, ſind 21 Pferde genannt, darunter ſo hoch erprobte
Pferde wie „Stahleck”, Charmante” „Raugräfin” „Eichenkrone‟,
„Salur” „Maſſagni” uſw. Im „Preis von Ludwigshafen” ſind
19 Pferde und im „Arel=Holſt=Gedächtnis=Rennen”, einem
Hür=
denrennen über 2800 Meter, ſind 16 Pferde gemeldet worden.
Als nächſter Termin ſteht Frankfurt a. M. am 28. April in
Ausſicht. Die weiteren Frankfurter Rennen ſind vorgeſehen, für
den 9. und 11. Juni 17. und 18. Auguſt und 5. und 6. Oktober,
Die traditionellen Mannheimer Maimarkt=Rennen finden am
5., 7. und 12. Mai ſtatt. Haßloch i. d. Pfalz wird am 30. Mai und
11. Auguſt Rennen veranſtalten. Erbach am 28. Juli. Kreuznach
am 15. und 16. Juni ſowie am 21. und 22. September und
ſchließ=
lich Zweibrücken am 30. Juni. Als beſonderes Ereignis iſt noch
das große Baden=Badener Meeting für die Tage 25., 27. und 30.
Auguſt und 1. September von beſonderem Intereſſe.
Käte Hanicke ſchwamm Rekord.
Im Rahmen der im Dresdener Güntzbad ausgetragenen
Ver=
gleichswettkämpfe unternahm Käte Hanicke (Dresdener SV.) einen
Angriff auf den von Gerda Stegemann=Magdeburg mit 7:49,2
ge=
haltenen deutſchen Rekord im Kraulſchwimmen über 500
Meter. Das Vorhaben gelang beſters, denn Käte Hanicke
er=
zielte unter amtlicher Kontrolle eine Zeit von 7:46 Minuten.
*
Die Deutſche Waldlauf=Meiſterſchaft wird am
3. November in Wittenberg ausgetragen.
Deutſche Schwerakhletik rüſtet für 1936.
Olympia=Kernmannſchaft zuſammengeſtellk.
Darunter Siebert und Borowſki=Darmſtadt.
Nach einer vorläufigen Auswahl konnte jetzt auch der
Fach=
amtsleiter der Schwerathletik, Dr. Heyl, mit der
Zuſammen=
ſtellung der Olympia=Kernmannſchaften im Gewichtheben und
Ringen beginnen. In den einzelnen Gewichtklaſſen werden
wahr=
ſcheinlich noch einige Aenderungen vorgenommen, da man auch
in der Schwerathletik den guten Nachwuchskräften noch einen
Platz einräumen will. Die Schulung wird in dieſem Jahre noch
ſtraffer organiſiert werden, da den Mitgliedern der Olympia=
Kernmannſchaft vom 1. Juni ab ein Start nur noch mit
Geneh=
migung des Fachamtsleiters erlaubt wird.
Dr. Heyl hat die Olympia=Kernmannſchaft vorerſt aus 75
Schwerathleten zuſammengeſetzt. Den 28 Gewichthebern ſtehen
47 Ringer gegenüber, von denen auf den griechiſch=römiſchen Stil
33 Ringer und 14 auf den freien Stil entfallen. Zur Olympia=
Kernmannſchaft gehören:
Gewichtheben:
Federgewicht: Max Walter=Saarbrücken; Eugen Mühlberger=
Frankfurt a. M.; Helmuth Schäfer=Stuttgart: Joſef Wagner=
Stuttgart; Karl Tatſko=Elberfeld; Georg Liebſch=Düſſeldorf.
Leichtgewicht: Adolf Wagner=Eſſen; Karl Janſen=Wanne=
Eickel; Richard Süßdorf=Homburg (Saar); Hans Wölpert=
Mün=
chen: Ernſt Kolb=Schifferſtadt: Kurt Erdmann=Suhl.
Mittelgewicht: Rudolf, Ismayr=Freiſing=München; Eugen
Jordan=Stuttgart: Ernſt Thierſch=Erfurt; Hans Gottſchalk=Eſſen;
Felix Stanislawſki=Düſſeldorf.
Halbſchwergewicht: Eugen Deutſch=Augsburg; Richard
Leo=
pold=Erfurt; Willi Gottſchalk=Eſſen; Anton Gietl=München;
Ja=
kob Vogt=Koblenz; Karl Duſchke=Welzow (N.=L.)
Schwergewicht: Paul Wahl=Stuttgart: Joſef Manger=
Mün=
chen; Joſef Straßberger=München; Karl Bierwirth=Eſſen; Heinz
Schattner=Berlin.
Ringen (griechiſch=römiſch):
Bantamgewicht: Willi Möchel=Köln; Fritz Oſtermann=
Saar=
brücken; Julius Felle=Backnang; Adam Monken=Bamberg.
Federgewicht: Sebaſtian Hering=München: Heinrich
Nettes=
heim=Köln; Rudi Gauß=Merſeburg; Georg Weidner=Stuttgart;
Erich Bauer=Berlin.
Leichtgewicht: Wolfgang Ehrl=München; Heinrich
Schwarz=
kopf=Koblenz; Joſef Mundſchenk=Mainz
Weltergewicht: Fritz Schäfer=Schifferſtadt; Ludwig
Schwei=
kert=München; R. Dickmann=Eſſen; Eugen Häßler=Tuttlingen;
Georg Wellhöfer=Nürnberg.
Mittelgewicht: Fritz Neuhaus=Eſſen; Hans Scharfe=
Dort=
mund; Joſef Paar=Bad Reichenhall: Willy Lindner=Thalheim;
Julius Magin=Oppau; Albert Laudien=Wilhelmshaven
Halbſchwergewicht: Erich Siebert=Darmſtadt: Paul
Böhmer=Bad Reichenhall; Karl Ehret=Ludwigshafen; Hans
Hauen=
ſtein=Fürth.
Schwergewicht: Kurt Hornfiſcher=Nürnberg; Ferdinand Muß=
Dortmund=Hörde; Anton Vogedes=Dortmund.
Ringen (freier Stil):
Bäntamgewicht; Hermann Fiſcher=Zweibrücken; Jakob
Bren=
del=Nürnberg; Franz Borowſki=Darmſtadt.
Federgewicht: Hans Wittwer=Dresden; Auguſt Nagel=Witten.
Leichtgewicht: Eduard Sperling=Dortmund; Fritz Weikart=
Hörde (beide auch griechiſch=römiſch)
Weltergewicht; Joſef Lehner=Nürnberg; Jan Földeak=
Ham=
burg: Otto Kolb=Nürnberg.
Mittelgewicht: Alfred Keil=Breslau.
Halbſchwergewicht: Karl Engelhardt=München; Hugo
Birk=
holz=Hamburg.
Schwergewicht: Eugen Lägeler=Stuttgart (auch
griechiſch=
römiſch).
Sporllikerakur.
Die neue Nummer von „Motor und Sport”, Heft 14, iſt, wie
ſchon lange angekündigt der Luftfahrt und dem Luftſport
ge=
widmet. Von prominenten Fachmännern werden einzelne
Teil=
gebiete der Luftfahrt und des Luftſports in ausführlicher Weiſe
behandelt. Kapitänleutnant a. D. Breithaupt (
Reichsluftfahrt=
miniſterium) ſchreibt über „Zeppeline bei uns und drüben”,
wo=
bei er auch auf die Frage eingeht, ob die Luftſchiffkataſtrophen
der letzten Zeit einen Einfluß auf die Vorwärtsentwicklung der
Luftſchiffahrt haben können. Wolfgang Hirth, der bekannte
Motor= und Segelflieger, gibt in dem Beitrag „Wer will
ſegel=
fliegen” ein anſchauliches Bild von den Schönheiten des
Segel=
flugſports, erzählt von dem frohen Treiben im Segelfliegerlager
und gibt Aufſchluß über die Ausbildungskoſten. Regierungsrat
im „Reichsluftfahrtminiſterium Dr. Orlovius ſchreibt über
Deutſche Handelsluftfahrt” und der Beitrag „
Zukunftsentwick=
lungen der Luftfahrt” ſtammt von dem bekannten Luftfahrt=
Fachſchriftſteller Richard Schulz. Außer dieſen eben erwähnten
Aufſätzen enthält Heft 14 noch eine Reihe anderer Luftfahrt=
Bei=
träge, wie „Der Führer fliegt”, „Fliegerbenzin im Buſch”
„Deutſchlandflug 1935‟ Der Autovilot‟. Die „Internationale
techniſche Automobiltabelle 1935” wird mit den amerikaniſchen
Wagen (2. Teil) fortgeſetzt. Zum Eilenriede=Rennen am 7. April
gehört die Geſchichte dieſes Rennens „Eilenriede ſeit 1924‟ Es
fehlen nicht „Reiſeberatung” „Rechtsauskunft” „Technik in Frage
und Antwort” und „Photoſport”. In Buchhandlungen und
Kios=
ken iſt. Motor und Sport” für 50 Pf. zu haben, oder man
abon=
niert direkt beim Verlag „Motor und Sport” in Pößneck.
Wekterberichl.
Auf der Südſeite des kräftigen, über der Nord= und Oſtſee
liegenden Tiefdruckwirbels ſtrömen abwechſelnd polarmaritime
und milde ozeaniſche Luftmaſſen über das Feſtland ein. Dabei
bleibt das wechſelhafte und kalte, zeitweiſe aufheiternde und zu
ſchauerartigen Niederſchlägen neigende Wetter noch erhalten.
Ausſichten für Samstag: Wechſelnd bewölkt, zeitweiſe
aufhei=
ternd, ſchauerartige Niederſchläge bei lebhaften, weſtlichen
Winden, für die Jahreszeit zu kalt.
Ausſichten für Sonntag: Fortdauer des veränderlichen Wetters,
vorausſichtlich etwas milder
Darmſtädter Ski= und Wanderhütte meldet Nachwinter
im Schwarzwald.
Seit zwei Tagen dauernder Schneefall bei 3 bis 4 Grad
Kälte. Auf 50 Zentimeter Altſchnee 30 Zentimeter Neuſchnee.
Abfahrten bis weit in die Täler möglich. Sportmöglichkeiten
vorzüglich.
Immer
Betriebssicher und wirtschaßtlich
Abgestimmt auf alle Mofortypen
Hergestellt in deutschenFabriken 2
Nummer 96
Samstag, 6. April
BeſſNeueſte Nachrichten
Die Ausſtellung
„Rhein=Mainiſche Wirtſchaft
Der Skand der Vorbereikungsarbeiken.
Ueber den Stand der Vorbereitungsarbeiten für die große
Ausſtellung „Die Rhein=Mainiſche Wirtſchaft”, vom 24. Auguſt
bis 8. September auf dem Feſthallengelände Frankfurt a. M.
gaben in einer Preſſebeſprechung die Leiter der Ausſtellung, Dr.
Willi Niecz, Dir. Dr. Julius Karl Schnorr und Dir. Auguſt
Paque, nähere Einzelheiten bekannt.
Dr. Willi Niecz ſprach über die Ziele und Zwecke der
Aus=
ſtellung, die darin zu ſehen ſind, nach der politiſchen Einigung des
Rhein=Main=Gebietes einen Ueberblick über ſeinen wirtſchaftlichen
Aufbau und ſeine wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit zu geben.
Nicht zuletzt will die Ausſtellung im Hinblick auf die Bedeutung
des Außenmarktes für unſer Wirtſchaftsgebiet bewußt
ausfuhr=
fördernd wirken. Dieſes Ziel hat bei allen in Betracht
kommen=
den Kreiſen einen ſehr ſtarken Anklang gefunden. Partei,
Be=
hörden und Wirtſchaft haben ſich ebenſo freudig in den Dienſt der
Sache geſtellt wie die Träger des rhein=mainiſchen Kulturlebens.
Die Ausſtellung ſoll in erſter Linie eine Leiſtungsſchau, in zweiter
Linie erſt eine Verkaufsmeſſe ſein.
Herr Dir. Dr. Schnorr teilte mit, daß bis heute bereits 5000
Nettoquadratmeter Fläche belegt ſind. Es ſei mit großer
Be=
ſtimmtheit damit zu rechnen, daß die zur Verfügung ſtehenden
Ausſtellungsräume in Kürze vollkommen belegt ſein werden. Die
organiſatoriſchen Vorarbeiten ſind in vollem Gange. Um die
Bedeutung der einzelnen Wirtſchaftszweige klar herauszuſtellen,
hat man für die einzelnen Wirtſchaftsgruppen Sonderausſchüſſe
gebildet, deren 21 bereits an der Arbeit ſind. Hierdurch iſt die
Gewähr dafür gegeben, daß jede einzelne Abteilung in ſich eine
hochwertige fachliche Ueberſicht bietet. Die Induſtrie iſt allein in
17 Gruppen aufgegliedert, und zwar in Maſchinenbau,
Fahrzeug=
bau, Elektrotechnik, Feinmechanik, Optik. Eiſen= und
Metall=
waren, Steine, Erden und Bauweſen, Holzverarbeitung, Keramik,
Chemie, Seifen und Parfümerien, Edelmetalle, Schmuck und
Elfenbein, Druck=und Papierverarbeitung Leder und Lederwaren,
Textil und Bekleidung, Nahrungs= und Genußmittel. Weitere
Gruppen ſind: Landwirtſchaft, Handwerk Handel und Gewerbe,
Geld=, Kredit= und Verſicherungsweſen, Verkehrsweſen, Bau= und
Siedlungsweſen. Schließlich verdienen noch beſondere
Erwäh=
nung die Sonderausſchüſſe zur Durchführung der Abteilungen:
Die Bedeutung des Rhein=Main=Gebietes für den Binnenmarkt
und für den Außenmarkt, Die Arbeitsbeſchaffung im Rhein=Main=
Gebiet. Die Bedeutung des Rhein=Main=Gebietes, ſeiner Bäder
und Kurorte. Zum Schluß ſeiner Ausführungen konnte Dir. Dr.
Schnorr noch darauf hinweiſen, daß das Intereſſe in den
beteilig=
ten Kreiſen für die Ausſtellung außerordentlich groß iſt.
Nament=
lich zahlreiche Großausſteller machen ſchon jetzt Beſtellungen auf
große Raumflächen, aber man wird unbedingt dafür ſorgen, daß
auch die kleineren und kleinen Ausſteller Platz, und zwar guten
Platz bekommen, um ihre Produkte in das rechte Licht zu rücken.
Dir. Auguſt Paqué berichtete dann über das große Intereſſe,
das auch die Bäderverwaltungen dieſer Ausſtellung
entgegen=
bringen. Die Ausſtellung der Bäder allein wird einen Raum
von 800 bis 1000 Quadratmeter beanſpruchen. Es ſoll ein Modell
des ganzen Rhein=Main=Gebietes angefertigt werden, das
nament=
lich die geologiſchen Verhältniſſe im Gebiet aufzeichnet und das
alle wichtigen Bäder enthalten ſoll.
Die Ausſtellungsleitung legt ſehr großen Wert darauf, daß
die Anmeldungen zur Beteiligung bis Ende April, eingeſandt
werden. Adreſſe: „Rhein=Mainiſche Wirtſchaft” Meßamt
Frank=
furt a. M., Haus Offenbach, Hohenzollernplatz 47.
Zur Lage der Baumwollinduſtrie.
Der neueſte Wochenbericht des J.f.K. befaßt ſich in der
Kon=
junkturkartei mit der Lage der deutſchen Baumwollinduſtrie. Ihm
iſt zu entnehmen, daß ſich die Beſchäftigung der
Baumwollindu=
ſtrie ſeit dem durch die Faſerſtoffverordnung bedingten Rückſchlag
im Herbſt vergangenen Jahres, wieder etwas erholt hat. Die
Erzeugung von Baumwollgarnen hat ſich ſeit Auguſt nur
un=
weſentlich erhöht. In manchen Zweigen der Baumwollweberei
iſt es aber gelungen, die begrenzte Verſorgung mit
Baumwoll=
garnen durch erhöhte Herſtellung neuartiger Miſchgewebe zu
ver=
beſſern. Der Erzeugungsumfang der Baumwollinduſtrie beträgt
gegenwärtig etwa 94 Prozent der Produktion von 1928, während
der Produktionsindex der geſamten deutſchen Induſtrie (1928:
100) etwas über 87 liegt. — Die Einfuhr von Rohbaumwolle hat
in den letzten Monaten der Saiſon entſprechend zugenommen. —
Die inländiſche Nachfrage nach Baumwollwaren hat nach dem
ſtürmiſchen Anſtieg im Herbſt 1934 wieder nachgelaſſen und
be=
wegt ſich zur Zeit in verhältnismäßig ruhigen Bahnen. Die
Aus=
fuhr der Baumwollinduſtrie iſt trotz beachtlicher Erfolge einzelner
Firmen weiter zurückgegangen, während die Einfuhr von Garnen
als auch Geweben wieder zunimmt. Der Einfuhrüberſchuß von
Baumwollgarnen hielt ſich im Februar auf einem Stand, wie er
für dieſen Monat ſeit 1928 nicht mehr erreicht worden war; das
gleiche gilt für die Einfuhr von Baumwollwaren.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Von der Frankfurter Börſe. Die Aktien der Brauerei „Zur
Eiche” vorm. Schwenſen u. Fehrs in Kiel werden mit Wirkung
vom 5. April ds. Is wieder notiert. Die entgegenſtehende
Be=
kanntmachung vom 13. März 1935 wird aufgehoben.
Vereinbarung über das deutſch=belgiſche
Verrechnungsabkom=
men. Die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Belgien über
die Wirkungen der Belga=Abwertung auf das deutſch=belgiſche
Verrechnungsabkommen haben zu einer Vereinbarung geführt.
Auf Grund dieſer Vereinbarung können die Zahlungen vom
Samstag, den 6. April, ab in Berlin und Brüſſel wieder
auf=
genommen werden, und zwar nach den Beſtimmungen des
Kom=
penſationsabkommens vom 5. 9. 1934. Von beiden Seiten wird
täglich ein Umrechnungskurs feſtgeſetzt, der bei den Verrechnungen
angewandt werden muß.
Jahresverſammlung des Glaſerkartells. Das Reichskartell
des Deutſchen Glaſerhandwerks E. V. veranſtaltete in Berlin
ſeine erſte Jahresverſammlung, auf der Generalſekretär Dr.
Schüler und Geſchäftsführer Dr. Kaltwaſſer über die Erneuerung
des Glaſerhandwerkes, die handwerkliche Kartellpolitik und die
Mitwirkung des Handwerks an der Marktordnung für ſeine
Werk=
ſtoffe ſprachen. In bezug auf das Glaſerkartell wurde berichtet,
daß das in dem Kartell zuſammengeſchloſſene Glaſerhandwerk dem
Re yswirtſchaftsminiſterium eine Neuregelung der
Bezugsbedin=
gungen für Bauglas vorſchlug, die dann auch vom Miniſterium
im Einverſtändnis mit dem Reichskommiſſar für
Preisüber=
wachung erlaſſen wurde. Das Glaſerhandwerk iſt jetzt vor den
Außenſeitern, grundſätzlich auch vor den Regiebetrieben (
Glaſerei=
betrieben der Induſtrie und der öffentlichen Hand) im
Glasein=
kauf bevorzugt. Zugleich ſind die Preisunterſchiede verringert
und vereinfacht worden.
Vereinigte Zellſtoff= und Papierfabriken Koſtheim=Oberleſchen
A.=G., Mainz. Eine außerordentliche Generalverſammlung
ge=
nehmigte die Einſchaltung eines Zwiſchengeſchäftsjahres vom 1.
Dezember 1934 bis 30. April 1935 ſowie für künftig die Verlegung
des Geſchäftsjahres von Mai zu Ende April. Dieſer Beſchluß
wurde aus Zweckmäßigkeitsgründen als notwendig erachtet,
zu=
mal die Bilanz zu Ende April eine genauere Ueberſicht geſtatte.
da zu dieſem Zeitpunkt die Zellſtoffinduſtrie vor dem Holzeinkauf
für den Jahresbedarf ſteht. Im Rahmen der bekannten
inter=
nationalen Produktionseinſchränkung iſt die Geſellſchaft voll
be=
ſchäftigt.
Deutſche Baumwoll A.=G (Debag), Osnabrück. Nachdem die
Abſchlüſſe der Konzerngeſellſchaften durch die
Hauptverſammlun=
gen inzwiſchen genehmigt worden ſind, hat nunmehr der
Aufſichts=
rat der Debag beſchloſſen, der Hauptverſammlung die
Ausſchüt=
tung einer Dividende von 8 (7) Prozent für das am 30. April zu
Ende gehende Geſchäftsjahr vorzuſchlagen.
Da ſich die Bankenkundſchaft nach der lebhaften Beteiligung
in den letzten Tagen geſtern zurückhaltender zeigte und die Kuliſſe
das vom Vortag übrig behaltene Material glattſtellte, wieſen die
Kurſe bei Eröffnung der Berliner Börſe überwiegend leichte
Abſchwächungen auf. Nach den letzten Kurſen ſchien indeſſen
wie=
der etwas Kaufneigung aufzutreten, wenn auch beſondere
An=
regungen kaum vorlagen. Jedenfalls traten weitere Rückgänge
nicht ein, vielmehr konnten an verſchiedenen Märkten Beſſerungen
von 19 bis 14 Prozent feſtgeſtellt werden.
Auch im Verlauf kam an den Aktienmärkten keine
einheit=
liche Tendenz zum Durchbruch. Die Kursveränderungen hielten
ſich in engen Grenzen, zeigten aber doch eher aufwärts gerichtete
Entwicklung. Am Rentenmarkt wurden Hypothekenpfandbriefe
zum Teil ½ bis ¼ Prozent höher bezahlt.
Wie man bereits vorbörslich erwartet hatte, ſetzte die
amt=
liche Rhein=Mainiſche Börſe in ſehr ſtiller Haltung ein,
und die Kursentwicklung war nach den Befeſtigungen in den
letz=
ten Tagen uneinheitlich, wobei kleine Abſchwächungen überwogen
haben. Von der Kundſchaft lagen Aufträge nur in ſehr kleinen
Umfange vor, da die aus dem Kupontermin freigewordenen
Mit=
tel ziemlich erſchöpfend angelegt worden ſind. Die Kuliſſe ſchritt
dagegen zu einigen Realiſationen, zumal aus der Wirtſchaft keige
Anregungen vorlagen. Am deutſchen Rentenmarkt zeigte ſich
in=
deſſen noch etwas Kaufintereſſe, das Geſchäft nahm allerdings
kein nennenswertes Ausmaß an. Am Aktienmarkt haben die
Kurſe zumeiſt von ½ bis 1 Prozent nach. Im Verlaufe blieb die
Haltung bei kleinen Veränderungen und ſtark verringerten
Um=
ſätzen uneinheitlich. Im Freiverkehr blieben Growag auf
Be=
fürchtungen über Dividendenermäßigung ſtark angeboten mit ca.
80 nach 84 und vorgeſtern noch 86½. Geſtern wurden hier
öffent=
lich meiſtbietend 2200 RM. Vereinigte Metallwerke=Aktien zu
113 Prozent verſteigert. Am Rentenmarkt war das Geſchäft bei
eher abbröckelnden Kurſen ebenfalls gering. Am
Auslandsren=
tenmarkt gaben Schweizer Bahnanleihen erneut nach, 5prozentige
Mexikaner bröckelten auf 11½ (11½) ab. — Tagesgeld
unver=
ändert 2½ Prozent.
An der Abendbörſe war das Geſchäft, ſehr klein, und die
Kurſe zeigten gegen den Mittagsſchluß nur ganz geringe
Ver=
änderungen nach beiden Seiten. Die Kuliſſe übte im Hinblick
auf die heutige Aufſichtsratsſitzung der Farbeninduſtrie und wegen
der unſicheren Bewegung der holländiſchen und ſchweizeriſchen
Währung Zurückhaltung. Am Rentenmarkt blieben deutſche
An=
leihen und Pfandbriefe gut behauptet.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Preisindexzi r der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft,
Metalltechnik” ſtellte ſich am 3. April 1935 auf 44,8 gegen 43,3 am
27. März. Für die einzelnen Metalle wurden folgende
Einzel=
indexziffern errechnet: Kupfer 31,1 (am 27. März 29,6) Blei 50,0
(45,3), Zink 38,0 (35,9), Zinn 77,2 (78,5), Aluminium 100,0
(100,0). Nickel 83,1 (83,1), Antimon 123,9 (140,3).
Die Reichshauptbank gibt bekannt, daß ihre Büros und
Kaſſen am Samstag, dem 20. April, den ganzen Tag geſchloſſen
ſein werden.
Die Tarifgemeinſchaft der Kraftfahrzeugverſicherer teilt mit:
Bei den in der Tarifgemeinſchaft der Kraftfahrzeugverſicherer
zu=
ſammengeſchloſſenen privaten und öffentlich=rechtlichen
Verſiche=
rungsunternehmungen ſind im Januar 1935 20 690
Haftpflicht=
ſchäden angemeldet worden.
Starke Goldabflüſſe aus Holland.
Diskonkerhöhung auf 3½ Prozenk.
Die Niederländiſche Bank hat ihren Diskontſatz von 2½ auf
3½ Prozent erhöht. Offenbar iſt dieſe Maßnahme dazu beſtimmt,
dem ſtarken Goldabfluß Einhalt zu gebieten; am Donnerstag
allein gingen Goldſendungen von über 20 Millionen Reichsmark
nach den Vereinigten Staaten ab. Der geſamte Goldverluſt
Hol=
lands in den letzten 8 Tagen wird auf rd. 150 Millionen
Reichs=
mark geſchätzt.
In Finanzkreiſen erblickt man weiter in dieſer Erhöhung des
Diskontſatzes auch einen Beweis dafür, daß die holländiſche
Re=
gierung das auf Spekulationsverkäufe zurückzuführende ſtändige
Abſinken des Goldkurſes nicht ohne Beſorgnis verfolgt, um ſo
mehr, als die Propaganda für die Abwertung des holländiſchen
Guldens an Boden zu gewinnen ſcheint.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 5. April Es notierten
(Großhandelspreiſe je 100 Kilogramm loko Mainz) in RM.:
Weizen W. 16 21,70: Roggen R 15 1770: Hafer H 14 17.40 ab
Sdation; Futtergerſte G 11 17.10; Weizenkleie W. 16 11.08;
Roggenkleie R 15 10,38: Soyaſchrot 13,00 (Fabrikpreis ab ſüdd.
Fabrikſtation). Tendenz: Weizenangebot klein; „Roggen ſchwer
verkäuflich; Futtermittel, außer Miſchfutter, gefragt; Brau= und
Induſtriegerſte kleines Geſchäft; Hafer und Futtergerſte bei
klei=
nem Angebot weiter gefragt.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Die erhoffte Belebung
im Frankfurter Eiergroßhandel iſt mit Beginn des neuen Monats
noch nicht eingetreten, auch die Publikumsnachfrage beim
Einzel=
handel ließ zu wünſchen übrig und beſchränkte ſich vorwiegend auf
die billigſten Sorten. Die Abſatzverhältniſſe dürften aber im
Hinblick auf den bevorſtehenden Oſterbedarf eine nicht
unerheb=
liche Beſſerung erfahren. In deutſchen Eiern blieben die
Zufuh=
ren infolge der ſtarken Produktion ſehr reichlich, wogegen
Aus=
landseier wenig angeliefert wurden. Die Preiſe blieben
unver=
ändert. Es notierten in Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M.
(Großhandelsverkaufspreiſe an den Kleinhandel): Deutſche
Han=
delsklaſſeneier S 9.75—10,00, Klaſſe A 9,25—9,50. Klaſſe B 8,75
bis 9,00 Klaſſe C 8,25—8,50, Klaſſe D 7,50—7,75; Holländer
Klaſſe S 9,50—10,00, A 9,25—9,50, B 8,25—8,50: Dänen und
Flandern Klaſſe S 9,50—9,75, A 9,00—9,25, B 8,25—8,50;
Bul=
garen 7,75—8,00; Jugoſlawen 7,50—7,75.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Die Anlieferungen in
deutſcher Butter ſind knapper geworden, aus dem Auslande lagen
nennenswerte Mengen nicht vor; für holländiſche Butter, für die
lebhafte Nachfrage beſteht, zeigte ſich fühlbarer Mangel. Infolge
der zufriedenſtellenden Konſumnachfrage war die Marktlage
wei=
terhin ausgeglichen. Die Preiſe blieben unverändert. Es
notier=
ten in RM. pro 50 Kilogramm frei Frankfurt a. M. (
Großhan=
delsverkaufspreiſe an den Kleinhandel): Deutſche Markenbutter
143 bis 145, Deutſche Feine Molkereibutter 142—145, Deutſche
Molkereibutter 140—142. Landbutter 125—130, Kochbutter 115
bis 120. Holländiſche Butter je nach Qualität 145—148.
Viehmärkte.
Groß=Gerauer Ferkelmarkt. Auftrieb: 809 Ferkel. Ferkel
koſteten 13 bis 22 RM. pro Stück. Nächſter Ferkelmarkt am
Mittwoch, dem 17. April 1935, vormittags 8.30 Uhr, auf dem
Marktplatz in Groß=Gerau.
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Berliner Kursbericht
vom 5. April 1935
Oeviſenmarkt
vom 5. April 1935
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Deutſche Bank u.
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Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
89.25
33.25
34 25
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100 Gulden
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Geld Briel
12.36
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3.047
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53.86
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5.325
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2.354
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53.96
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Portugal
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Ver. Staaten
Währung
100 Lire.
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schillin
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1og Kronen
100 Franes
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Frankfurter Kursbericht vom 5. April 1935.
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Fo" Lübeck Büchner 80 Noroo. Lloyd 33.5 Südd Eiſenb.=Gei. 71.75 Alltanz= u. Stuttg Verſicherung 207 2i 8 „ Verein. Verſ. 261 Frankona Rück u. M 13. 124 125 Mannheim. Berſich. 73 s6 Otavi Minen 1421, Schantung Handelsl 88
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Samstag, 6. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 96 — Seite 13
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(Nachdruck verboten!) *
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Kochbutter 115
Ferkel. Ferktel
Ferkelmarkt am
.30 Uhr, auf den
eviſenmarkt
April 1935
Rudolf nahm die erſte Gelegenheit wahr, um ihre
Bekannt=
ſchaft zu machen: um ſchon nach den erſten Worten, die ſie
wechſelten, enttäuſcht ſeine Bemühungen zu bedauern. Hinter
dem Ernſt des Geſichts ſteckte Flachheit. Hinter der ſcheinbaren
(Xrauer eine unmögliche Dummheit. Mit übergroßem Eifer ging
die junge Dame auf den vermeintlichen Flirt mit Rudolf ein.
Ex verabſchiedete ſich raſch wieder von ihr. Sie begriff das
ſichtlich nicht.
In Oſtende ließ Rudolf ſeinen Wagen auf das hintere Deck
des belgiſchen Boots verfrachten, das er zur Ueberfahrt nach
ängland benutzte.
Er blieb zwei Wochen in London. Erneuerte alte
Bekannt=
ſchaften, wohnte im Klub eines Studienfreundes. Das ewig
neblige London hatte happy time: die Sonne ſchien. Eine
Selten=
heit, wie ein Wunder angeſtaunt.
Dann folgte er einer Einladung eines Freundes auf deſſen
1Landhaus in den Lickey=hills bei Birmingham. Auf den ſanften
Gebirgszügen, in dem ſatten Grün der Landſchaft — ein Grün,
wie es nur das Klima Englands hervorbringen kann —
ver=
anß er ſich und ſein Schickſal. Er lebte auf, ritt und focht
ſchwamm und ſpielte Golf — lebte, wie nur ein Engländer auf
ſeinem Landſitz leben kann.
Bis ſein Gaſtgeber in den Shop ſeiner Stahlfabrik in
Briſtol zurückmußte. Voller Bedauern fuhr Rudolf über die
Jauisgezeichneten, durchweg aſphaltierten Autoſtraßen Engiands
nach London zurück.
Im Hotel Imperial auf dem Ruſſels Square nahm er Woh=
Inung. Dachte nicht im entfernteſten daran, England ſo bald
wie=
ider zu verlaſſen.
Er hatte den Kalender vergeſſen. Und erſchrak darum um
Iſs heftiger als ihm auch hier der Portier eines Tages — es
war der 31. Auguſt, wie konnte es anders ſein? — einen Brief
1übergab, der außer dem fälligen Scheck die gleichen wenigen
ASorte enthielt.
„Sie haben noch neun Monate Zeit.”
Nicht mehr und nicht weniger.
Keine Unterſchrift und keine Erklärung.
Eine Feſtſtellung. Kurzweg.
Hatte Rudolf den erſten Brief in Paris noch mit Ruhe, ja
mit einem gewiſſen Fatalismus empfangen, ſo riß ihn dieſe
zweite Quälerei des Polen erneut aus dem künſtlich erworbenen
ATeichgewicht.
Plötzlich hatte er wieder den Wunſch, den Zeiger ſeiner
Gühr feſtzuhalten, — plötzlich war wieder die qualvolle Angſt und
üſriruhe in ihm. Noch neun Monate.
Nur noch neun.
Wie wenig war das.
Und abermals peinigte das verzweifelte Suchen nach einem
Ausweg. Immer wieder vergaß er, daß Danielewſki ihn in der
gand hatte, — ſo feſt, wie nur ein Menſch einen anderen in
ſeiner Hand haben kann. Vergaß, daß mit ſeiner Flucht die
Tat=
ſache der Fälſchungen nicht aus der Welt geſchaffen war und
Danielewſki dieſe Fälſchungen verwenden würde. Vergaß es
immer wieder, weil er es vergeſſen wollte. Nicht daran denken
durfte.
So entſchloß ſich Rudolf nochmals zur Flucht.
Im Cookſchen Reiſebüro im Hotelveſtibül erfuhr er, daß am
nächſten Tag ein norwegiſcher Dampfer, der nach Südamerika
fuhr, in Southampton anlegen würde, Telegraphiſch ließ Rudolf
eine Kabine zur Ueberfahrt belegen. Noch am Abend ſtellte er
ſeinen Wagen in einer Großgarage des Londoner Eaſtends
unter und nahm den Schnellzug nach Southampton.
Er übernachtete in einem Hotel am Hafen. Stand lange
vor der Ankunftszeit des Dampfers am Kai.
Erregt, voller Ungeduld, ſchritt Rudolf Bertoloni hin und
her. Er mußte dabei über die Kiſten und billigen
Pappdeckel=
koffer einer Anzahl iriſcher Auswanderer ſteigen — kleine, arme
Leute, die — um die Unterkunftskoſten zu ſparen, — die Nacht
durch ſchon am Kai gelegen hatten. Die meiſten hatten dumpfe,
bedrückte Geſichter. Nur einer lachte, ſcherzte und erzählte Witze.
Verſuchte krampfhaft ſeine Fahrtgenoſſen zu erheitern, ihnen klar
zu machen, daß ſie einem neuen, beſſeren Leben entgegengingen.
„Wie ich” dachte Rudolf bekümmert.
War es wahr? Ging er wirklich einem beſſeren, neuen
Leben entgegen? Einem Leben ohne dieſe verteufelte Zielſetzung
des Polen?
Wieder ging er hin und her. Stolperte dabei über das kleine,
rothaarige Kind eines Iren. Das Kleine fing an mörderiſch zu
ſchreien. Erſt ein blinkendes, großes Kronenſtück konnte ſeine
Tränen trocknen.
Der Vater des Kindes bedankte ſich laut und herzlich.
In unbeſchreiblicher Erregung beobachtete Rudolf die
Lan=
dungsmanöver des Schiffes. Zum Teufel — er hätte etwas
darum gegeben, ſchon jetzt an der Reeling der Bordwand zu
ſtehen".
„Ein ſchönes ſchnelles Schiff” ſagte jemand neben ihm.
Rudolf drehte ſich um und ſah den Sprecher an. Es war ein
kleiner rundlicher und unſcheinbarer Herr, gut bürgerlich
geklei=
det, in nichts bemerkenswert.
„Ja”, ſagte er höflich.
„Sie werden mit dieſem Schiff fahren?” erkundigte ſich der
Fremde.
Rudolf bejahte.
Der Herr nickte, faßte grüßend an die Hutkrempe und
ſchlen=
derte weiter.
Was bedeutete das? Nichts. Wahrſcheinlich überhaupt nichts.
Eine alltägliche Epiſode, daß zwei Menſchen, die zufällig
neben=
einanderſtehen, über irgendein Ding, das ſie gleichzeitig
inter=
eſſiert, wenige belangloſe Worte wechſeln. Das war es ſicher.
Und dennoch wuchs Rudolfs innere Unraſt. Warum hatte ihn der
Fremde gefragt, ob er mit dieſem Schiff fahren werde? Unſinn.
Seine Nerven ſpielten ihm einen Streich.
Viertelſtunden vergingen, bis der norwegiſche Dampfer
feſt=
machte. Als einer der erſten ſtand Rudolf am Landungsſteg. Im
gieichen Augenblick tauchte der unſcheinbare Fremde von vorhin
wieder neben ihm auf.
„Beg hour pardon”, entſchuldigte er ſich höflich. „Herr
Rudolf Bertoloni?”
Rudolf nickte erſtaunt.
„Well Sir. Dachte es mir nach der Beſchreibung . . ." Er
betrachtete Rudolf mit wohlwollender Aufmerkſamkeit.
„Warum halten Sie mich auf, Herr?” knurrte Rudolf
un=
willig und wollte an dem Fremden vorbeidrängen.
„Einen Augenblick nur” bat dieſer. „Ich habe lediglich den
Auftrag, Sie in dem Moment, da Sie ein Ueberſeeſchiff
be=
ſteigen, an Ihren — Vertrag zu erinnern.”
Rudolf fuhr zurück.
„An ... meinen .. Vertrag?”
Er ſtarrte dem Fremden ins Geſicht, der ſein freundliches
Lächeln beibehielt.
Rudolf packte ihn heftig am Arm.
„Wiſſen Sie, Mann, was das für ein Vertrag iſt?”
Der Fremde ſchüttelte den Kopf.
„Intereſſiert mich auch nicht. Ich habe meinen Auftrag
aus=
geführt. By, Sir.."
Rudolf hielt ihn feſt
„Wiſſen Sie, daß dieſer Vertrag . Er ſchwieg. Was ging
dieſen Detektiv eines Ueberwachungsbüros ſein Vertrag — ſein
Selbſtmord am 1. Juni des nächſten Jahres an? Sollte er ihm
ſagen, da er die Unterſchrift ſeines Vaters und nun mit
einem Male fiel ihm das Sinnloſe ſeines Tuns ein.
Wie oft ſchon hatte er ſich ſagen müſſen, daß es keine Flucht
gab?
Er ſtützte ſich auf das Geländer des Landungsſteges.
„Fühlen Sie ſich nicht wohl, Sir?” erkundigte ſich der
Detektiv. „Dort drüben iſt eine Hilfsſtation. Wenn ich Sie
hin=
führen ſoll?"
„Danke‟, Rudolf nahm ſich zuſammen. „Danke, es geht ſchon
wieder . . . die Luft . . . verſtehen Sie?"
Der Detektiv nickte nur und ging. Er hatte ſeine
Schuldig=
keit getan.
Rudolf blieb zurück lehnte ſich auf die Brüſtung des Kais
und ſtarrte nach dem Dampfer hinüber.
Eine volle Stunde blieb das Schiff in Southampton liegen,
bis es ſeine Fahrt nach dem Süden Amerikas fortſetzte.
Eine Stunde lang lehnte Rudolf Bertoloni an der
Kai=
mauer und ſah zu, wie das Schiff Zuladung aufnahm und
Menſchen, Auswanderer und vermögende Leute, die erſt wenige
Minuten, bevor die Sirene des Dampfers heulte, an Bord gingen.
Rudolf lehnte noch am Kai, bis das Schiff ſeinen Blicken
entſchwunden war. Als er ſich endlich aufrichtete, war es, als
er=
wache er aus einem Traum. Er wiſchte mit der Hand über die
Augen, als müſſe er ſie völlig wach reiben.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rupolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetich; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. III. 35. 20762. Truck und Verlag: 2. C. Wiltich
Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für uverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriſtleitung Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
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