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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 95
Freitag, den 5. April 1935.
197. Jahrgang
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Franzöſiſche Offenherzigkeiten.
Enkhüllungen aus dem Heeresausſchuß der franzöſiſchen Kammer. — Frankreichs Miſikärbündnis mit der
Sowjekunion vom franzöſiſchen Lufkfahrk- und Kriegsminiſter ofſen zugegeben.
Gleiche Abkommen mit der Tſchechoflowakei und Ikalien.
ſei es auf polniſchem oder rumäniſchem Gebiet, wie es die Lage
Skauzoſnche Zkledensbereuerungen erfordert. Damit verſtärkt ſich die Bedrohung
Süd=
deutſchlands.
Wir können nicht behaupten, daß angeſichts dieſer Tatſache
Lügen geſtraft.
die Bemühungen um einen allgemeinen Sicherheitspakt weſent=
DNB. Paris, 4. April.
Der Unterausſchuß für die Landesverteidigung hat am
Mitt=
woch Ausführungen des Kriegsminiſters und des
Luftfahrtmini=
ſters über den gegenwärtigen Stand der franzöſiſchen
Landesver=
teidigung angehört. Nach Abſchluß der Sitzung wurde eine
lakoniſche Verlautbarung herausgegeben, aus der nichts erſichtlich
iſt. Die Mitglieder des Ausſchuſſes waren außerdem
aufgefor=
dert worden, Vertraulichkeit über den Verlauf der Sitzung zu
bewahren. Dieſer Aufforderung ſind auch alle nachgekommen, mit
Ausnahme des rechtsgerichteten Abgeordneten Taittinger, der,
wenigſtens behauptet das „Populaire” und die kommuniſtiſche
„Humanité”, vor Journaliſten ziemlich ausführlich berichtete über
die Erklärungen General Denains und Maurins. Beide
Mini=
ſter, ſo ſoll Taittinger mitgeteilt haben, hätten ſich äußerſt
peſſi=
miſtiſch gezeigt.
Luftfahrtminiſter Denain ſei zwar mit der beſchleunigten
Herſtellung von neuen modernen Flugzeugen zufrieden, halte aber
den augenblicklichen Vorrat an Brandbomben für vollkommen
unzureichend. Der Luftfahrtminiſter habe erklärt, daß zwiſchen
den Generalſtäben Frankreichs, Sowjetrußlands, ferner der
Tſche=
choſlowakei und Italien Abkommen beſtänden. Mit Belgien, ſo
habe Kriegsminiſter Maurin hinzugefügt, ſei vereinbart, daß im
Falle eines deutſch=franzöſiſchen Krieges die franzöſiſchen Truppen
freien Durchmarſch hätten. Außerdem werde im Kriegsfall die
Fliegerei Sowjetrußlands Frankreich ſofort Hilfe leiſten. Denain
ſoll ſich ferner noch über umfangreiche franzöſiſche
Flugzeugbeſtel=
lungen im Ausland geäußert haben.
Der Vorſitzende des Unterausſchuſſes, Archimbaud, und der
Vorſitzende des Finanzausſchuſſes, Malvy, ſollen, als ſie von den
Ausführungen Taittingers erfuhren, die Preſſevertreter dringend
gebeten haben, dieſe Ausführungen nicht zu veröffentlichen,
ſon=
dern ſich ausſchließlich an die Verlautbarung zu halten.
„Ami di Peuple”, der ſich auch nur auf die Wiedergabe
die=
ſer Verlautk ung beſchränkt, ſchreibt dazu folgendes: Malvy und
Archimbaud haben die Vertreter der Preſſe gebeten, ſich an die
amtliche Verlautbarung zu halten. Sie haben auch auf den
gan=
zen Ernſt der Folgen hingewieſen, den unter den augenblicklichen
Umſtänden eine Veröffentlichung der Erklärungen des Miniſters
haben würde.
* Dem franzöſiſchen Kammerabgeordneten Archimbaud
ver=
danken wir die Kenntnis von dem Vorhandenſein der
franzöſiſch=
ſowjetruſſiſchen Militärvereinbarungen. Die Aeußerungen des
Abgeordneten ſind niemals ernſthaft dementiert worden. Im
Gegenteil, ſie wurden noch durch das Eintreten eines großen
Teiles der franzöſiſchen Preſſe für eine Militärallianz mit
Mos=
kau und durch die lebhaften Warnungen antibolſchewiſtiſcher
Kreiſe Frankreichs beſtätigt.
Die endgültige Klarheit über das
franzö=
ſiſch=ruſſiſche Verhältnis haben jetzt die Aeußerungen
der Miniſter Denain und Maurien gebracht, die ſich in dem
Lan=
desverteidigungsausſchuß eingehend mit der militärpolitiſchen
Lage Frankreichs beſchäftigt haben. Die Zuhörer ſind zwar
ver=
wflichtet worden, die Angaben vertraulich zu behandeln, aber der
rrechtsgerichtete Abgeordnete Teittinger hat es ſich nicht verſagen
können, eine Reihe von Preſſevertretern zu informieren. Dieſes
WVergehen iſt nicht geheim geblieben. Nachdem Herr Teittinger
eine größere Anzahl von Preſſevertretern unterrichtet hat, war
auch für die linksgerichtete Preſſe, und zwar für die Blätter der
Sozialiſten und Kommuniſten, kein Anlaß mehr vorhanden, nun
ährerſeits den Mund zu halten.
Bezeichnend iſt dabei, daß die Bolſchewiſten nach wie vor
mit verteilten Rollen ſpielen. Während ſie von Moskau aus
woffiziell mit Frankreich Kriegsbündniſſe abſchließen, dürfen ihre
Tommuniſtiſchen Vorpoſten auf franzöſiſchem Boden ungeſtört und
aus taktiſchen Gründen zu gegebener Stunde dieſe Abmachungen
wieder aufgreifen, um die franzöſiſche Bevölkerung in Schrecken
u verſetzen und damit der Ausbreitung des Bolſchewismus den
Weg zu ebnen. Uebrigens haben eben erſt wieder franzöſiſche
Reſerviſten unter Vorantragung kommuniſtiſcher Fahnen militär=
Feindliche Kundgebungen veranſtaltet. Aber über dieſes
Doppel=
ſpiel der Kominentern mögen ſich die Franzoſen ſelbſt den Kopf
Berbrechen.
Uns intereſſiert, daß der franzöſiſche Luftfahrt=
und der Kriegsminiſter im
Landesverteidi=
gungsausſchuß der Kammer offen das
Militär=
bündnis mit der Sowjetunion zugegeben haben,
und daß dieſes Eingeſtändnis dank der Indiskretion der
Abgeord=
meten der Oeffentlichkeit nicht verborgen geblieben iſt. Der
Luftfahrtminiſter hat nach den Ausführungen Teittingers
feſtge=
ſtellt, daß zwiſchen den Generalſtäben Frankreichs
und Sowjetrußlands ein Abkommen beſtehe er
hat hinzugefügt, es verdiene in dieſem Augenblick beſonders
ninterſtrichen zu werden. Er hat beſtätigt, daß auch gleiche
Abkommen mit der Tſchechoſlowakei und Ita=
Tien beſtehen, Damit erhält die franzöſiſch=italieniſche
Verſtän=
wigung ein ganz neues Geſicht, das gerade keine friedlichen Ziele
trägt. Die Abmachungen mit der Tſchechei im
Zu=
ammenhang mit den ruſſiſchen Vereinbarungen decken ſich eben=
Falls mit dem was ſchon ſeit einiger Zeit kein Geheimnis
ſtnehr iſt. Wir wiſſen jetzt alſo genau, daß die Tſchechei im
Ernſtfall tatſächlich als Luftſtützpunkt für die rote
Luftflotte benützt werden darf. Das tſchechiſche Staatsgebiet
iſt nur durch einen ſchmalen polniſchen oder rumäniſchen Streifen
von den Ruſſen getrennt, den ſie jederzeit überqueren können,
lich erleichtert werden. Es ſteht feſt, daß ein
internatio=
naler Sicherheitspakt nur Sinn und Zweck hat,
wenn alle Militärbündniſſe und alle
Verein=
barungen gelöſt werden, und wenn
ausſchließ=
lich dieſer Pakt mit ſeinem
Sicherheitsmecha=
nismus Geltung erhält. Wie notwendig der
Aufbau eines umfaſſenden deutſchen
Selbſt=
ſchutzes iſt, geht am allerbeſten aus dieſen
In=
diskretionen hervor. Sie rennen alle franzöſiſchen
Frie=
densbeteuerungen über den Haufen, denn niemand wird ernſtlich
behaupten können, daß derartige Bündniſſe einen ausgeſprochenen
Verteidigungscharakter haben.
Dr. Goebbels
Spricht in FrankßurtM.
Durch dringende Inanſpruchnahme des Herrn Reichsminiſters
mußte der urſprünglich feſtgelegte Termin für die Kundgebung in
der Feſthalle in Frankfurt a. M. verſchoben werden. Die
Kund=
gebung findet nunmehr endgültig am Donnerstag, dem 11. April,
abends 20.30 Uhr, in der Feſthalle ſtatt. Die mit dem Aufdruck
„12. April” verſehenen, bereits im Umlauf befindlichen
Eintritts=
karten behalten ihre volle Gültigkeit. Es wird nochmals darauf
hingewieſen, daß der Vorverkauf durch alle Geſchäftsſtellen
ſämt=
licher Ortsgruppen der NSDAP. des Kreiſes Groß=Frankfurt
ſo=
wie an den Tageskaſſen des Opern= und Schauſpielhauſes (täglich
von 11—13 Uhr) ſowie durch die NS=Kulturgemeinde, Abteilung
Deutſche Bühne, Frankfurt a. M., Gärtnerweg 8, erfolgt.
Flandin gegen die Indiskrekionen Taikkingers.
Miniſterpräſident Flandin, wandte ſich im Verlauf einer
Sitzung des Finanzausſchuſſes der franzöſiſchen Kammer in ſcharfer
Weiſe gegen die von dem Abgeordneten Taittinger am Mittwoch
abend begangenen Indiskretionen über die Beratungen des
Kam=
merausſchuſſes für die nationale Verteidigung. Taittinger habe
nicht nur Einzelheiten über die von Frankreich geplante
beſchleu=
nigte Durchführung der Aufrüſtung bekanntgegeben, ſondern auch
behauptet, daß mit Rußland, der Tſchechoſlowakei und Italien ein
Militärabkommen beſtehe, durch das Rußland verpflichtet würde,
im Falle eines deutſch=franzöſiſchen Konflikts mit ſeiner Luftarmee
Frankreich ſofort zur Hilfe zu kommen. Nach weiteren Angaben
Taittingers werde Frankreich der belgiſchen Armee im Falle eines
Krieges zwei Diviſionen zur Hilfe ſchicken. Der Miniſterpräſident
erklärte, im Falle einer Wiederholung ſolcher Indiskretionen
wür=
den die Regierungsmitglieder nicht mehr vor der Kommiſſion
er=
ſcheinen. — Aus dem Bericht über den Verlauf der Sitzung der
Finanzkommiſſion geht nicht hervor, ob der Miniſterpräſident die
Erklärungen Taittingers dementiert hat.
* Der deutſch=amerikaniſche
Handels=
vertrag.
Im Oktober d. J. verliert der deutſch=amerikaniſche
Handelé=
vertrag ſeine Wirkſamkeit. Er iſt im vorigen Jahr von uns
ge=
kündigt worden, weil die Meiſtbegünſtigungsklauſel nicht zas
gehalten hat, was wir uns von ihr verſprachen. Die Urſache
dafür liegt in der amerikaniſchen Handelspolitik begründet.
Während wir jede Meiſtbegünſtigung dritten Staaten gegenüber
den Amerikanern gutbrachten, nahm die Nordamerikaniſche
Union bewußt davon Abſtand, das gleiche Verfahren anzuwenden.
Wir waren alſo gezwungen, dieſen Vertrag zu löſen.
Inzwiſchen haben die Amerikaner neue Richtlinien für ihre
Außenhandelspolitik herausgegeben. Sie haben die einzelnen
Staaten in Gruppen eingeteilt und Deutſchland den
Län=
dern zugerechnet, die angeblich die
ameri=
kaniſche Einfuhr nicht gerecht behandeln. Wir
haben uns gegen dieſen Vorwurf aufs ſchärfſte
zur Wehr geſetzt. Es iſt nicht ſo, daß die amerikaniſchen
Erzeugniſſe zugunſten der Waren anderer Länder benachteiligt
würden, ſondern wir müſſen einfach dafür ſorgen, daß
unſere Deviſenbilanz ausgeglichen wird. Wir
können daher keine hemmungsloſe Einfuhr zulaſſen, während
umgekehrt Amerika von der Ausfuhr aus Deutſchland in
weſent=
lich geringerem Umfang Gebrauch macht.
Immerhin ſcheinen die Amerikaner ſich allmählich anders
zu beſinnen. Sie haben erklärt, daß ſie bereit ſind, mit uns
einen neuen Handelsvertrag abzuſchließen und unſere Wünſche
zu berückſichtigen. Ueber dieſe Wünſche brauchen nicht viel Worte
verloren zu werden: wir verlangen nichts anderes als eine
Er=
leichterung der Einfuhr deutſcher Erzeugniſſe in den Vereinigten
Staaten. Sind die Amerikaner grundſätzlich hierzu bereit, dann
wird es ſich einrichten laſſen, daß der amerikaniſch=deutſche
Warenaustauſch an Umfang wieder gewinnt.
Bewieſene Volksgemeinſchaft.
Als der Führer im Jahr der nationalſozialiſtiſchen
Macht=
ergreifung zu einem großzügigen Hilfswerk für die im Winter
Hungernden, Frierenden und Darbenden aufrief, da fanden
ſich in mehr als einer ausländiſchen Zeitung ſpöttiſche und
bos=
hafte Bemerkungen. Ueberall, wo von der Einleitung dieſer
Aktion Kenntnis genommen wurde, klangen mehr oder minder
große Zweifel an dem Gelingen der Aufgabe durch. Wir haben
es der ausländiſchen Preſſe nicht übel genommen, daß ſie für
das Winterhilfswerk das richtige Verſtändnis nicht zu finden
wußten und daß ſie ein glattes Scheitern prophezeite, ehe
über=
haupt die erſte Sammelbüchſe herumgereicht war. Wir könnten
ihr dieſe Einſtellung auch nicht übel nehmen, war ſie doch ein
Opfer der von ihr ſelbſt hochgezüchteten, mindeſtens aber nicht
energiſch genug zurückgewieſenen deutſchſeindlichen Haß= und
Hetzpropaganda geworden. Wie konnte man unter dieſen
Um=
ſtänden auch nur den Glauben an einen Erfolg der
Winterhilfs=
aktion anklingen laſſen!
Und es kam alles ſo ganz anders, wie bieles zuvor und
darnach. Die da mit ein paar Federſtriche im Herbſt die
Oeffent=
lichkeit davon unterrichtet hatten, daß der Führer mit ſeinem
Winterhilfswerk allein bleiben werde, ſtanden plötzlich im
Früh=
jahr mit langen Geſichtern da. Und als der Herbſt 1934/35
ſeinem Ende zuging, da ließen ſie es doch bleiben, den
Winter=
hilfspropheten zu ſpielen. Gebranntes Kind ſcheut bekanntlich
das Feuer, ausländiſche Journaliſten aber ſtrecken raſch die
Waffen, wenn ſie die Tat ſehen und weun ſie ihnen vor allem
imponiert. Das erſte Winterhilfswerk im neuen Deutſchland
wirkte jedoch ſo durchſchlagend wie kaum etwas Anderes. Mit
einer derart impoſanten Hilfe für die notleidenden Volksgenoſſen
hatte niemand gerechnet. Und jetzt liegt das Ergebnis des zweiten
Winterhilfswerkes vor, noch wuchtiger, noch eindrucksvoller und
noch achtunggebietender.
Es liegt uns fern, einen Triumphgeſang anzuſtimmen, oder
aber jede einzelne ausländiſche Stimme zu zitieren, die den
Glauben an die deutſche Volksgemeinſchaft nicht finden wollte.
Uns beherrſcht allein das erhebende Gefühl, erneut vor dem
Beweis der Volksgemeinſchaft zu ſtehen, erneut der Welt zeigen
zu können, welche grundlegenden Wandlungen ſich im deutſchen
Volke vollzogen haben und wie einig es in ſeinem Willen iſt,
jedem Volksgenoſſen, gleichgültig wo er einſtmals politiſch ſtand,
welcher Konfeſſion er angehört oder was ſonſt mit ihm iſt,
immer beizuſpringen, wenn es ihm ſchlecht geht und wenn er
ſich in Not befindet. Denn was das Winterhilfswerk zum
Aus=
druck gebracht hat, iſt nicht eine zeitlich begrenzte Hilfsaktion,
dieſes Hilfswerk iſt eine machtvolle und unvergleichliche
Kund=
gebung der deutſchen Volksgemeinſchaft ſchlechthin.
Wir hätten es gewiß leicht, die ſozialen Verhältniſſe gerade
in den reichen Ländern Revue paſſieren zu laſſen und Vergleiche
mit den Anſtrengungen des verarmten und ſchwer um ſeine
Exiſtenz ringenden deutſchen Volkes zu ziehen. Beſonders eine
Beleuchtung der Verhältniſſe in der Sowjetunion mit ihrem
unbeſchreiblichen Maſſenelend würde grelle Gegenſätze aufzeigen.
Doch die Not der ungezählten Millionen jenſeits der deutſchen
Grenzen ſpricht eine Sprache für ſich. Um ſo ſtärker ſetzt ſich
dafür der deutſche Gemeinſchaftsſinn, das bedingungsloſe ung
freudige Geben von Geld= und Sachſpenden aller Art, die
Speiſung der Hungernden und die Bekleidung der Frierenden
ab, um ſo auffallender und angenehmer wirkt das in der
Winterhilfe zum Ausdruck gekommene Bekenntnis des
Volks=
ganzen für alle ſeine Glieder.
Für uns iſt der Abſchluß des zweiten Winterhilfswerkes
aber noch etwas anderes als ein freudiger Rückblick auf ein
gelungenes Werk: er iſt der Beweis der unzerſtörbaren
Ver=
bundenheit der geſamten Nation, der Beweis für den von Jahr
zu Jahr härter werdenden Volksblock, der ſich ſtets von neuem
in den Stunden der Not bewährt. Aus dieſer Tatſache ſchöpfen
wir für die Löſung der vor uns liegenden Aufgaben,
gleich=
gültig ob ſie auf außen= oder innenpolitiſchem Gebiet, in der
Wirtſchafts=, der Finanz= oder der Sozialpolitik liegen, neue
Kraft und neuen Mut. Denn wenn es möglich iſt, trotz der
wenig roſigen Lage jedes einzelnen noch hunderte von
Mil=
lionen für bedürftige Volksgenoſſen aufzubringen, nachdem eine
kurze Zeitſpanne zuvor eine gleich großartige Leiſtung zu
ver=
zeichnen war, dann dürfen wir voll Hoffnung und Zuverſicht
in die Zukunft blicken.
Richklinien zur Vereinheiklichung der
Hochſchul=
verwallung.
Reichswiſſenſchaftsminiſter Ruſt hat Richtlinien zur
Ver=
einheitlichung der Hochſchulverwaltung erlaſſen, die an die Stelle
der bisherigen Vorſchriften treten und in denen die Hochſchule
in Dozentenſchaft und Studentenſchaft gegliedert wird.
Die Dozentenſchaft ſetzt ſich zuſammen aus den Lehrkräften
und Aſſiſtenten, die Studentenſchaft aus den an der Hochſchule
voll eingetragenen Studenten deutſcher Abſtammung, unbeſchadet
ihrer Staatsangehörigkeit. Führer der Hochſchule iſt der Rektor,
der dem Reichswiſſenſchaftsminiſter allein verantwortlich iſt.
Der Leiter der Dozentenſchaft wird vom
Reichswiſſenſchafts=
miniſter ernannt. Er unterſteht dem Rektor. Das gleiche gilt
für den Leiter der Studentenſchaft. Der Senat, der dem Rektor
beratend zur Seite ſteht, wird gebildet aus den Leitern der
Dozentenſchaft und der Studentenſchaft, dem Prorektor, den
Dekanen und zwei weiteren vom Rektor zu berufenden
Mit=
gliedern der Studentenſchaft. Die Dekane, die die Fakultäten
führen, werden durch Fakultätsausſchüſſe beraten.
Seite 2 — Nr. 95
Die Rolle Großbrikanniens.
Mit der „Berſailler Gewohnheil” iſt es vorbei.
DNB. London, 4. April.
In einem Leitartikel über die Rolle Großbritanniens ſagt
„Times”, Marſchall Pilſudſki ſcheine es ſehr deutlich gemacht zu
haben, daß Polen nicht bereit ſei, einem Pakt gegenſeitigen
Bei=
ſtandes in Oſteuropa beizutreten. Trotzdem ſei Polen nicht ſofort
als Gegner des Kollektivſyſtems feſtgenagelt worden. Dagegen ſei=
Deutſchland in maßgebenden Kreiſen, vielleicht etwas übereilt, als
Gegner des Ganzen Kollektivſyſtems verurteilt worden, weil es
ebenfalls dem vorgeſchlagenen öſtlichen Sicherheitspakt
wider=
ſpreche. Hitler ſei zu zweiſeitigen Pakten mit jedem Nachbarn,
ausgenommen Litauen, und ferner zu der Vereinigung der
ge=
trennten Pakte zu einer allgemeinen Konvention bereit, in der
ſich die Unterzeichneten verpflichten würden, dem Angreifer keinen
finanziellen, wirtſchaftlichen oder militäriſchen Beiſtand zu
ge=
währen. „Times” erklärt, dieſes Syſtem würde die Iſolierung
des Angreifers herſtellen. Es ſei in vollem Einklang mit der
Völkerbundsſatzung und ſchließe Bündniſſe aus. Es mag nicht das
ganze Kollektivſyſtem ſein, aber es ſteht nicht in Widerſpruch dazu
und könnte eine Grundlage darſtellen, auf der England ſein noch
immer geltendes Ziel der Organiſierung des Friedens anſtreben
könnte, ohne dabei zu vergeſſen, daß als Endziel und Ideal immer
noch gelten muß, alle Regierungen innerhalb des Völkerbundes
vereinigt zu ſehen.”
Mit ſtarker Betonung ſtellt das Blatt dann feſt, daß die
öffent=
liche Meinung Englands gegenwärtig vielleicht geſchloſſener hinter
dem Staatsſekretär des Aeußeren ſtehe als je ſeit der Uebernahme
ſeines Amtes. Sie ſtehe hinter ihm, weil die britiſche
Außenpolitik neuerdings wieder ſelbſtändiger
und weitreichender geworden ſei. Mit dem, was man
in Ermangelung eines beſſeren Ausdrucks die Verſailler
Gewohnheit nennen könnte, ſei es zu Ende. Dieſe
Ge=
wohnheit habe die britiſchen Staatsmänner in einem
ausgefah=
renen Gleiſe gehalten. Ihre perſönlichen Fühlungnahmen hätten
ſich infolgedeſſen auf Beſuche in Paris und Genf und gelegentlich
in Rom beſchränkt. Zum erſten Male ſeien während der letzten
8 oder 14 Tage Mitglieder der Regierung in Berlin, Moskau und
Warſchau geweſen. Infolgedeſſen werde das engliſche Kabinett
bald unmittelbar Kenntnis von Anſichten, Befürchtungen und
Hoffnungen der betreffenden Regierungen haben. Dieſe
ſegens=
reiche Aenderung der Methoden habe natürlich keine Aenderung
des Zieles der britiſchen Politik zu bedeuten. England trete nach
wie vor für Frieden, kollektive Sicherheit und Rüſtungsbegrenzung
ein. Die Beſuche hätten es ſehr deutlich gemacht, daß es
unmög=
lich ſei, ein durchaus gleichartiges Syſtem für ganz Europa
her=
zuſtellen. Zugleich hätten ſie den weſentlichen Unterſchied zwiſchen
einem wahrhaft kollektiven Syſtem bewaffneter Bündniſſe
heraus=
geſtellt.
Gerade jetzt beſtehe die Gefahr, daß etwas geſchaffen werde.
was ausſehe wie kollektive Sicherheit, was aber unvermeidlich zu
einem Syſtem feindlicher Blocks und einem unſicheren „
Gleichge=
wicht der Mächte” entarten würde. England ſtehe ſelbſtverſtändlich
bei den Ländern, die bereit ſeien, ſofort und rückhaltlos ſeine
Ideen zu teilen. Keine britiſche Regierung aber könne
ehren=
hafterweiſe die Hoffnung aufgeben, die anderen, die aus örtlichen
und pſychologiſchen Gründen nicht ſofort mit dem ganzen Syſtem
in ſeiner jetzigen Geſtalt einverſtanden ſeien, zur Teilnahme zu
veranlaſſen, Großbritanniens Rolle ſei wieder einmal
vermitteln=
der und vor allem erzieheriſcher Art. Für ſolches „pädagogiſche
Eingreifen” beſtehe gegenwärtig aber keine Notwendigkeit.
Bisher ſei, wie jetzt klar geworden ſei, viel zu großer
Nach=
druck auf die negative Seite der Erklärungen Hitlers gegenüber
Sir John Simon gelegt worden. Viel zu wenig habe man ſich
be=
müht, ihre poſitive Seite zu würdigen. Jetzt ſei allgemein bekannt,
daß der Reichskanzler vor einiger Zeit für das ſeiner Anſicht nach
notwendige Verhältnis der Wehrkraft Deutſchlands zu der ſeiner
Nachbarn den zahlenmäßigen Ausdruck gefunden habe. In den
Berliner Beſprechungen ſcheine es aber auch klar geworden zu
ſein, daß er außerdem bereit ſei, nach Bekanntgabe dieſer Ziffern
eine allgemeine proportionale Verminderung des Rüſtungsniveaus
zu erörtern. Auf jeden Fall ſei ſicher, daß er noch immer bereit
ſei, auch auf die Beſchaffung aller Waffen zu verzichten, die andere
Länder auch abzuſchaffen bereit ſeien. Die Möglichkeit ſei gegeben,
auf die Konſtruktion beiſpielsweiſe der Tanks größten Typs oder
von Rieſenkanonen mit einer Reichweite von mehr als 30
Kilo=
meter zu verzichten. Schon dies würde in ſich ſelbſt ein wertvoller
Gewinn ſein. Deutſchland ſei überdies mit einer internationalen
Beaufſichtigung der nationalen Rüſtungen einverſtanden. Hier ſei
wiederum eine Löſung in greifbare Nähe gerückt, die ſicher einen
ungeheuren pſychologiſchen Wert haben würde, ohne Rückſicht auf
die etwaigen Schwierigkeiten der Verwirklichung. Hitler ſei bereit,
einen Luftpakt für Weſteuropa abzuſchließen. Der Abſchluß eines
Luftpaktes für Oſteuropa möge vielleicht ein Vorſchlag ſein, der
der Erwähnung wert ſei. Der Reichskanzler habe die
Flottenfor=
derungen ſeines Landes, die nicht übertrieben ſeien, klargelegt.
Ii gemtennnſinar fmekteoseerampfang
Radium im Bleitreſor. — Eine neue Hochburg der deutſchen
Wiſſenſchaft. — Röntgenapparate mit einer Million Volt
Span=
nung geſpeiſt. — Rieſige Strahlenkanonen.
Es iſt erwieſen, daß in Deutſchland die meiſten
Menſchen an Krebs ſterben. Schon aus dieſem
Grunde verdient das neue Zentralinſtitut für
Krebs=
forſchung in Berlin beſondere Beachtung. Unſer
Mitarbeiter beſuchte dieſe Stätte der deutſchen
Wiſſenſchaft, die in Kürze offiziell eröffnet werden
wird, und ließ ſich von dem Leiter des neuen
Zentralinſtitutes, Profeſſor Dr. Cramer, intereſſante
Einzelheiten über die Anſtalt berichten.
* Wieder ſind es deutſche Forſcher und Wiſſenſchaftler, die
bemüht ſein werden, die geſamte Menſchheit von einer der
furchtbarſten Geißeln zu befreien. Das neue Zentralinſtitut für
Krebsbekämpfung — dem Rudolf=Virchow=Krankenhaus
ange=
gliedert — ſieht ſeine Aufgaben nicht nur darin, Krebskranke zu
behandeln, ſondern erblickt ſein Ziel vor allem darin,
aufſchluß=
reiche Forſchungsarbeit zu leiſten. Der Krebs hat kein Volk der
Erde verſchont, jährlich fallen unzählige Menſchen ſeiner
ver=
nichtenden Wirkung zum Opfer.
„Etwa 300 Kranke wird das neue Zentralinſtitut aufnehmen
können” berichtet Profeſſor Dr. Cramer, Sie werden in einem
Neubau untergebracht, der mit den modernſten Hilfsmitteln der
Medizin ausgeſtattet wurde.
Helles Tageslicht flutet durch die vielen Fenſter des
Gebäu=
des. Die Räume blitzen vor Sauberkeit, die warme
Frühlings=
ſonne dringt durch die Oberlichter und ſällt auf den ſchneeweißen
Fußboden. Licht und Wärme, das ſind die zwei Faktoren, die
hier in dieſem bedeutungsvollen Inſtitut vor allem gebraucht
werden. Licht und Wärme in jeder Form und Stärke!
Bisher war es häufig üblich, Krebskranke durch
Radium=
ſtrahlen zu behandeln. Zukünftig wird man verſuchen, dieſe
Nadiumbehandlung durch eine ſogenannte Langzeitbeſtrahlung
mit beſtimmten Röntgenſtrahlen zu erſetzen. Die angeſtellten
Verſuche wurden mit glänzendem Erfolge durchgeführt Man
tut dies beſonders, um allmählich eine gewiſſe Standardſorm der
Krebsbehandlung auszuarbeiten, die dann in allen
Krankenhäu=
ſern bequem durchgeführt werden kann Mit der Radiumtherapie
war das nicht ohne weiteres möglich, da nur wenige
An=
ſtalten im Beſitze dieſes wertvollen Heilſtoffes ſind.
Das Rudolf=Virchow=Krankenhaus beſitzt faſt ein halbes
Gramm dieſes koſtbaren Materials und iſt daher leicht in der
Lage, Vergleiche zwiſchen den Erfolgen mit der alten und neuen
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Der Führer hatte am Donnerstag im Hauſe des
Reichspräſi=
ſenten zu einem Empfang der Partei eingeladen. Der
Stellver=
treter des Führers, die Reichsleiter, Gauleiter, Gruppenführer und
eine Reihe weiterer führender Perſönlichkeiten der Partei mit
ihren Damen waren erſchienen.
Nach einer beiſpielloſen Jubelfahrt durch Danziger Land iſt
Miniſterpräſident, General Göring am Donnerstagnachmittag in
Danzig eingetroffen, wo er am Abend auf einer Maſſenkundgebung
der Danziger NSDAP. zu den Dänzigern ſprach.
In franzöſiſch=italieniſchen Zeitungen der letzten Tage iſt die
Nachricht verbreitet worden, daß 25 Ingenieure der Firma Sie=
mens nach Abeſſinien abge eiſt ſeien, um dort Flugzeuge für
Abeſ=
ſinien zu bauen. Dieſe Meldungen ſind von Anfang bis Ende
er=
funden.
Die Schweizeriſche Bundesverſammlung wählte am
Donners=
tag als Nachfolger des zurückgetretenen Bundesrats Schultheß den
Nationalrat Hermann Obrecht=Solothurn, der von der bürgerlichen
Fraktion unterſtützt wurde, mit 125 von 214 abgegebenen Stimmen
zum Bundesrat. Der ſozialdemokratiſche Kandidat erhielt 54
Stimmen.
Glücklicherweiſe beſtehe auch Anlaß zu der Annahme, daß die
bri=
tiſche Regierung den Vorteil einer Teilnahme Deutſchlands an
et=
waigen künftigen Flottenverhandlungen erkenne.
Hier handle es ſich um lauter weſentliche
Punkte; aber es handele ſich um noch mehr, nämlich um
poſitive Vorſchläge. Die eindeutige Pflicht Englands und
jedes Landes, das ehrlich für den Frieden arbeite, ſei es, jede
Ge=
legenheit reſtlos auszunützen, wo über einen Punkt Einigung zu
erzielen ſei. Viel hätte ſchon früher zuſtande gebracht werden
kön=
nen, wenn man auf den Ehrgeiz verzichtet hätte, nach einem
Uni=
verſalheilmittel zu ſuchen. Wenn die britiſche Diplomatie jede
ein=
zelne Möglichkeit für eine Vereinbarung auswerte und erweitern
könne, dann werde ſie Europa einen unſchätzbaren Dienſt erweiſen.
Ausſprache im engliſchen Oberhaus über die
im Fernen Oſten.
Die Lage im Fernen Oſten und die Beziehungen zwiſchen
Japan und China bildeten am Mittwoch nachmittag den
Gegen=
ſtand einer Ausſprache im Oberhaus. Der konſervative Lord Peel
gab der Befürchtung Ausdruck, daß Japan ganz China
unter ſeine Kontrolle bringen und alle
weſt=
lichen Intereſſen ausſchalten wolle. Falls China
keine moraliſche und materielle Unterſtützung aus dem Weſten
erhalte, werde es dem Druck Japans, nicht widerſtehen können.
Könnte nicht Großbritannien, ſo fragte der Redner, ſeine Dienſte
als Vermittler anbieten, um eine Ausſöhnung zwiſchen den
bei=
den großen Ländern herbeizuführen?
Der konſervative Herzog von Atholl vertrat dagegen den
Standpunkt, das beſte ſei, Japan in Ruhe zu laſſen, da es das
Verſprechen gegeben habe, nicht über die Große Mauer hinaus
vor=
zudringen.
Der Unterſtaatsſekretär im Foreign Office, Earl of Stanhowe,
erwiderte, es gehe zu weit, einen unmittelbar bevorſtehenden
all=
gemeinen Zuſammenbruch im Fernen Oſten zu prophezeien, falls
England nicht eingreife. China habe kürzlich Einkünfte eingeholt,
ob England bereit ſei, es mit einer Anleihe zu unterſtützen. Aber
die engliſche Regierung ſei zu dem Schluß gekommen, daß der von
China vorgeſchlagene Plan nur eine vorübergehende Wirkung
haben und daher für China von nur geringem Wert ſein würde.
Die engliſche Regierung habe ſich in dieſer Angelegenheit mit den
hauptſächlich im Fernen Oſten intereſſierten Mächten in
Verbin=
dung geſetzt. Sobald der Bericht, der gegenwärtig von einer
chine=
ſiſchen Kommiſſion ausgearbeitet werde, vorliege, werde England
gemeinſchaftlich mit anderen Ländern erwägen, was zur
Erleich=
terung der Lage Chinas getan werden könne. England werde
China helfen, wo dies möglich ſei, aber es ſei
zwei=
felhaft, ob die Einberufung einer Konferenz
derintereſſierten Mächte einen Vorteil bringen
würde. Die richtige Politik ſei die, die England bisher ſtets
verfolgt habe, nämlich eine Entſpannung zwiſchen allen im
Fer=
nen Oſten intereſſierten Länder herbeizuführen.
Japan lehnk engliſche Einmiſchung ad.
Zu den Erörterungen im britiſchen Unterhaus über eine
eng=
liſche Vermittlung zwiſchen Japan und China wird hier
halbamt=
lich erklärt, daß eine Einmiſchung Englands in die
laufenden Beſprechungen zwiſchen Japan und
China nicht gewünſcht werde. Dadurch könnten die
Schwie=
rigkeiten nur noch erhöht werden. Aber wenn England klare und
aufrichtige Vorſchläge zu machen habe, werde man ſie
ſelbſtver=
ſtändlich gern prüfen.
Auf einer ganzen Reihe von Inſeln des Mittelmeeres und
an den Rändern dieſes Meeres wohnen unter fremder
Herr=
ſchaft italieniſche Volksſplitter, die, was man ihnen nicht
ver=
übeln kann, den lebhaften Wunſch haben, mit dem italieniſchen
Staat vereinigt zu werden. Umgekehrt wird auch von Italien
aus manches getan, um die Beziehungen zu dem ausländiſchen
Italienertum zu feſtigen und auszubauen. Die Italiener ſind
allerdings wieder ſo engherzig, das, was ſie für ſich in
An=
ſpruch nehmen, anderen nicht zuzugeſtehen. So treiben ſie in
Südtirol eine ſcharfe Entdeutſchungspolitik, obwohl ſie ſich
eigentlich ſagen müßten, daß ſie mit ihren Beſtrebungen, alle
Italiener zuſammenzufaſſen, nur dann Sympathien erwecken
können, wenn ſie gegenſeitig darauf verzichten, die Angehörigen
von fremden Völkern gewaltſam zu italieniſieren.
Aber auch auf franzöſiſchem Boden gibt es eine
große Zahl von Italienern, die in der
fran=
zöſiſchen Bevölkerung nicht aufgehen. Wir
brauchen nur an den Streit um Tunis zu denken, der durch das
jüngſte franzöſiſch=italieniſche Abkommen erſt jetzt beigelegt
worden iſt. Um ſo größeres Aufſehen muß es erregen, wenn
jetzt die franzöſiſche Zeitung „Quotidien” in ſenſationeller
Form Enthüllungen über die italieniſche
Pro=
paganda auf franzöſiſchem Boden bringt. Ein
Sonderberichterſtatter dieſes Blattes weiß mitzuteilen, daß ihm
junge Fasciſten überall auf ſeine Fragen geantwortet hätten,
Nizza Korſika und Dalmatien müßten zu
Italien kommen. Das ſei allen Schulkindern eingeimnft
worden. Nizza und Korſika ſeien italieniſches
Land, das Frankreich dem Mutterland
gewalt=
ſam entriſſen habe. Das franzöſiſche Blatt weiß dann
noch mitzuteilen, daß das italieniſche
Propagandamini=
ſterium eine Zeitung herausgebe, die wöchentlich einmal mit
einer Sonderbeilage auf Korſika erſcheine und
einen gefeſſelten Korſen auf dem Titelblatt zeige.
Wir nehmen an, daß man in der franzöſiſchen Preſſe dieſe
intereſſanten Mitteilungen zunächſt nicht weiter aufgreifen wird.
Aber die Franzoſen ſind bekannt dafür, daß ſie ſich derartige
Dinge aufs Eis legen und ſie zu gegebener Zeit wieder
hervor=
holen. Dieſer Zeitpunkt wird aber trotz aller
Freundſchafts=
beteuerungen kommen, weil ſich nun einmal die Tatſache nicht
aus der Welt ſchaffen läßt, daß es auf franzöſiſchem Boden
italieniſche Minderheiten gibt, und daß von Italien her dieſe
Minderheiten geſtärkt werden. Hinzu kommt, daß man in
Italien mit mehr als gemiſchten Gefühlen die
Inſel Korſika betrachtet, die eine einzige
Feſtung und Ausfallsſtellung der Franzoſen
gegen Italien darſtellt.
Schwelz und Holland bleiben beim Goldſtandard.
EP. Paris, 4. April.
Die Korreſpondenten der Agence Economique et Financiere
haben an zuſtändiger Stelle in Amſterdam und Zürich
Erkun=
digungen über die Haltung Hollands und der Schweiz in der
Frage der Goldwährung eingeholt. Der holländiſche
Notenbank=
leiter Trip hat den Korreſpondenten ermächtigt, zu erklären, daß
die Niederländiſche Notenbank auch weiterhin den Goldſtandard
verteidigen werde und gegenüber den Spekulationsmanövern
Maß=
nahmen für die Erhaltung der Stabilität des Guldens getroffen
habe. — Der Vorſitzende des Direktoriums der Schweiz.
National=
bank, Bachmann, erklärte ſeinerſeits, die Entwertung der belgiſchen
Währung ändere nichts an der Währungspolitik der Schweiz. Die
Schweiz. Nationalbank halte franz. Franken zum Kurs von 20,38
Franken für 100 franz. Franken zu ihrer Verfügung und kaufe
auch Schweizerfranken in Paris.
nicht
Eden un
turze Unte
Communigue
als von dem
wird. Wir
ſch!
„Lordſiegelb
getroffen. Bei
wärtige Angele
Anthoy Eden
munique vom
Dr. Beneſch dan
Ergebniſſe ſeine
ſeits gab ihm 2
in Prag und fi!
der Friedenspol,
Beide
Min=
den Zielen der
allgemeinen Fri
Ergebenheit der
Der Poſtauftrag= und Nachnahmeverkehr nach Belgien iſt
ge=
ſperrt worden.
Das iriſche Parlament hat das iriſche Nationalitäts= und
Bürgerrechtsgeſetz ohne namentliche Abſtimmung angenommen.
Am Ende der Debatte über das Geſetz ſagte Miniſterpräſident de
Valera, am beſten würde eine Volksabſtimmung abgehalten
wer=
den, um zu entſcheiden. ob die Mehrheit des Volkes die völlige
Unabhängigkeit Irlands von Großbritannien, z. B. in Form einer
Republik, wünſche. Mit der Annahme des Geſetzes hörten die
Irländer auf, britiſche Bürger zu ſein.
Der franzöſiſche Handelsminiſter Marchandeau wird ſich
Frei=
tag früh nach Brüſſel begeben, um mit dem belgiſchen
Miniſter=
präſidenten van Zeeland die Auswirkungen zu erörtern, die die
Abwertung des Belga auf die franzöſiſche Erzeugung und den
franzöſiſchen Markt haben wird. Handelsminiſter Marchandeau
hofft, am Freitag abend bereits wieder in Paris zu ſein.
Eine Vereinbarung über den Ankauf der im britiſchen Beſitz
befindlichen Eiſenbahn Smyrna—Aidin durch die türkiſche
Regie=
rung iſt in Angora paraphiert worden.
Behandlungsweiſe ziehen zu können. Das hier befindliche
Radium wird in einem Bleitreſor wohlverwahrt und ſtreng
achten die Aerzte darauf, daß niemand dem Element zu nahe
kommt, denn ſeine heilende Wirkung wirkt ſich auf den völlig
geſunden Menſchen gegenteilig aus. So ruht es in haarfeinen
Hohlnadeln verteilt, in bleiernen Röhren, die wiederum in
maſſiven Bleikäſten verwahrt werden. Da die Elektronenſtröme,
die vom Radium ausgehen, nicht durch Blei hindurchkönnen, iſt
ein Hinausdringen der Radiumſtröme faſt unmöglich!
Die Röntgenapparate, die in Zukunft vor allem bei der
Krebsbehandlung verwendet werden ſollen, nehmen in dem
In=
ſtitut den größten Platz ein. Profeſſor Or. Cramer ließ neun
Apparate bauen, von denen jeder ſeinen beſonderen Zweck in der
Behandlung der Krebskranken erfährt. Durch eine neuartige
Konſtruktion iſt man zum erſten Mal in der Lage, die
Spannun=
gen von der allertiefſten bis zur höchſten Form zu regulieren.
Einer dieſer Röntgenapparate — ein wahres Wunderwerk der
deutſchen Technik — kann ſogar mit gewaltigen Spannungen
bis zu einer Million Volt geſpeiſt werden. Neuartig iſt die
Aufſtellung dieſer Heilſtröme ausſendenden Giganten der
Medi=
zin. Die Transformatoren und Röhren ſind ebenſo wie die
bei=
nahe zwei Meter hohen Iſolatoren unter dem eigentlichen
Be=
ſtrahlungsraum untergebracht. Die gewaltige Röntgenröhre hängt
dagegen an der Decke und wird mit großen Bleiplatten abgedeckt.
Durch ein Loch wandern die Strahlen nun von der Decke auf
das Bett des Kranken.
Sämtliche Behandlungsapparate ſind ſo angebracht, daß man
ohne Schwierigkeiten die Patienten in jeder Lage leicht
behan=
deln kann. Im Keller befinden ſich die Maſchinenanlagen und
auch die zur Inbekriebnahme der Röntgenapparate notwendige
Hochſpannung wird hier erzeugt.
Die verwendeten Röntgenſtrahlen haben den großen
Vor=
teil, daß ihre Stärke dem Krankheitsgrad angepaßt werden kann.
Man kann ihre Kraft mit Leichtigkeit ſchwächen und ſtärken, kann
ihre Wirkung ſteigern und verringern.
Einige Fälle, die mit dieſen Strahlen behandelt worden ſind
beweiſen, wie erfolgverſprechend die Arbeit des neuen
Zentral=
inſtitutes werden wird, So wurde ein Paſtor, der an einem
ſchweren Halskrebs litt, in kurzer Zeit geſund und ſteht heute
bereits wieder auf der Kanzel und predigt — allerdings ohne
Kehlkopf.
Das Wirken dieſer neuen Forſchungsſtätte deutſcher
Wiſſen=
ſchaftler wird für die geſamte Medizin von allergrößter
Wich=
tigkeit ſein. Die hier erzielten Ergebniſſe werden weit über
Deutſchlands Grenzen hinaus bekannt werden und eines Tages
vielleicht dann beitragen, die Menſchheit von einem grauenvollen
M.
Krankheitserreger befreien.
Colin Roß: „Mit Kind und Kegel in die Arktis”, Mit 50 Abb.
Verlag von F. A. Brockhaus, Leipzig.
Der Verfaſſer ſchloß an ſeine Reiſe durch Kanada, von deren
Beſchreibung ich im Dezember berichtete („Zwiſchen USA. und
dem Pol”) eine Fahrt auf einem Eisbrecher in die arktiſchen
In=
ſeln nördlich des amerikaniſchen Kontinents an. Dieſe Gebiete
erweckten im vorigen Jahrhundert bei der Suche nach der
Nord=
weſtdurchfahrt nach Aſien, an der ſich der Großvater des Verfaſſers
beteiligte, allgemeines Intereſſe. Sie gewannen in der
Nach=
kriegszeit wegen ihres Reichtums an Weißfuchspelzen und wegen
ihrer Wichtigkeit für den Flugverkehr wieder Bedeutung. Erſt
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden ſie von Kanada in Beſitz
genommen, das auf einigen Inſeln Polizeiſtationen und
Handels=
plätze errichtete. Dieſe werden durch einen Eisbrecher einmal im
Jahr beſucht; hierbei fuhr Colin Roß mit Frau und Sohn mit,
um die eigenartige Landſchaft und ihre Bewohner, die Eskimos,
kennen zu lernen. Gerade über dieſen Volksſtamm, den eine
kluge Verwaltung von den Errungenſchaften der Ziviliſation
fernhält und dadurch überhaupt vor dem Untergang bewahrt,
erzählt uns der Verfaſſer mancherlei. Das Buch iſt wirklich feſ=
Dr. W. —
ſelnd geſchrieben.
* Meiſter Eckhart und das junge Deutſchland. Im
März=
heft der von Will Veſper herausgegebenen „Neuen Literatur”
ſchleudert Herr Karl Kindt im Namen des jungen Deutſchlands
ſeinen Bannſtrahl gegen Meiſter Eckhart. Er nennt ihn einen
falſchen Heiligen aus folgenden drei Gründen: „1. Eckhart iſt ein
Verächter aller hohen Güter der Schöpfung: der Natur, unſres
Leibes, unſres Blutes, unſres Volkstums, unſrer Seele, unſres
Rechts auf Arbeit, ja des Schöpfergottes ſelbſt: 2. Eckhart
fehlt jedes aber auch das geringſte Verſtändnis für das, was
wir heute die „politiſche Wirklichkeit” nennen und worunter wir
alles das zuſammenfaſſen, was die Tatbeſtände des „Staates”,
der „Geſchichte”, des „Führertums” des „Heldiſchen” umgreift;
3. Eckhardts Denken iſt entſcheidend vom Judentum her
beein=
flußt.” — Zu Punkt 1 und 2 möchten wir ſagen, daß der
Blick=
punkt grotesk iſt, von dem aus hier ein mittelalterlicher Menſch
und Myſtiker betrachtet wird; zu Punkt 3: daß hier in ſehr
über=
ſpitzter Formulierung die Tatſache erſcheint, daß das Abendland
in ſeinen Anfängen von Kleinaſien her geiſtig aufgehellt worden
iſt und daß aus der mittelalterlichen Geiſtesgeſchichte Europas die
Araber nicht zu ſtreichen ſind. Im übrigen zitieren wir den
Auf=
ſatz nur als ein beſonders kraſſes Beiſpiel für die überhand
neh=
mende Unſitte, daß irgendwer für ſeine unverhindliche
Privat=
meinung ſich eine Scheinautorität und ein künſtlich erhöhtes
Podium verſchafft, indem er „im Namen des jungen Deutſchlands”
das ihn dazu beſtimmt nicht ermächtigt hat, zu ſprechen vorgibt.
Daß Meiſter Eckhart, der heute zu einer oberflächlichen Aktuglität
gekommen iſt, während er in Wirklichkeit immer nur ganz
Weni=
gen etwas bedeuten kann. ganz ungeeignet iſt, der nachträgliche
Prophet einer Volksreligion zu werden, iſt auch unſere Anſicht.
Um ſo unverſtändlicher iſt uns die künſtliche oder krankhafte
Aufregung, in der der Verfaſſer den Schrei ausſtößt: „Soll das
neue Deutſchland dem Geiſt dieſes Uebermönchs geopfert werden?
— Das iſt mehr als ſchlechte Rhetorik, das iſt barer Unſinn. *
Elein
Kaft Sch
Freitag, 5. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 95 — Seite 3
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zu erklären, daß
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der Schweiz Die
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und kaufe
Belgien iſt ge=
Späte (Erkenntniſſe.
Edens Prager Trinkſpruch. — Kein Bolk kann auf dem Ruin eines anderen gedeihen. — Durch Krieg kann
keines Volkes Blüke geſteigerk werden. — Europäiſch e Sicherheit im Wege eines Diktakes nicht zu löſen.
Edens Heimkehr.
Herr Eden dat ſeinen Beſuch in Prag, der den Abſchluß
ſeiner Reiſe bildete, auf wenige Stunden beſchränkt. Er iſt
offen=
bar nach den anſtrengenden Tagen in Berlin, Moskau und
War=
ſchau müde geweſen. Zudem, was ſollte ihm Prag neues bringen?
Die Stellung des Herrn Beneſch iſt ja in ihren Feſſelungen
hin=
reichend bekannt. Die Tſchechoſlowakei har längſt den Ehrgeiz
aufgegeben, eine ſelbſtändige Politik zu treiben und ſegelt im
Fahrwaſſer Frankreichs, obwohl manchen Parteien die
Ueber=
legung aufgeſtiegen ſein mag, ob das Riſiko dieſer Diplomatie
nicht eines Tages hoch überzahlt werden muß.
Eden und Beneſch haben ſich auf eine verhältnismäßig
kurze Unterhaltung beſchränkt und darüber das übliche
Communiqué herausgegeben, das nur inſofern bemerkenswert iſt,
als von dem Oſtpakt überhaupt nicht geſprochen
wird. Wir möchten es aber unſeren Leſern doch nicht
unter=
ſchlagen.
Das Prager Communigué
hat folgenden Wortlaut:
„Lordſiegelbewahrer Eden iſt Donnerstag früh in Prag
ein=
getroffen. Bei der Zuſammenkunft, die im Miniſterium für
aus=
wärtige Angelegenheiten in Prag ſtattfand, tauſchte Miniſter
Anthoy Eden mit dem Miniſter Dr. Beneſch in herzlicher und
freundſchaftlicher Weiſe die Anſichten über alle im Londoner
Com=
muniqué vom 3. Februar 1935 enthaltenen Fragen aus. Miniſter
Dr. Beneſch dankte dem Miniſter Eden herzlich für ſeinen Beſuch
in Prag und für die Mitteilung, die Seine Exzellenz ihm über die
Ergebniſſe ſeiner Reiſe in die übrigen Hauptſtädte gab.
Seiner=
ſeits gab ihm Miniſter Dr. Beneſch eine ausführliche Darſtellung
der Friedenspolitik der Tſchechoſlowakei.
Beide Miniſter ſtellten eine vollſtändige Uebereinſtimmung in
den Zielen der Politik ihrer Länder hinſichtlich der Erhaltung des
allgemeinen Friedens und ihre aufrichtige und unabänderliche
Ergebenheit der Politik des Völkerbundes gegenüber feſt.”
Ein beachkenswerker Trinkſpruch.
Weiter ſind zwei Einzelheiten herauszuheben. Bei dem
Früh=
ſtückstrinkſpruch hat ſich Eden dazu bekannt, daß kein Volk auf dem
Ruin eines anderen gedeihen könne. Es wäre ein gefährlicher
Irr=
tum, wenn ein Volk ſich einbilde, ſeine Blüte könne durch einen
Krieg geſteigert werden.
Das iſt eine leider ſehr ſpäte Erkenntnis. Sie ſteht in
ſchrof=
fem Widerſpruch zu mancherlei Aeußerungen, die vor 20 Jahren
noch als Begründung für den Eintritt Englands in den Krieg
gegen Deutſchland angeführt wurden. Und noch ein anderes. Herr
Eden hat in Prag den Grundſatz aufgeſtellt, daß die europäiſche
Sicherheit nicht im Wege eines Diktates gelöſt werden könne,
ſon=
dern nur, wenn es gelinge, die einander widerſprechenden
Mei=
nungen auszugleichen und auf einen gemeinſamen Nenner zu
brin=
gen. Eine wertvolle Erkenntnis, die bei den Beratungen des
eng=
liſchen Kabinetts am Donnerstag hoffentlich ihre Früchte zeitigt.
Es iſt auffallend, wie die Perſpektive der
engli=
ſchen Preſſe zu dem Problem der
Friedensſiche=
rung ſich in den letzten Tagen verſchoben hat. Worauf das
zurückzuführen iſt und welche Tiefenwirkungen das hat, wollen
wir dahingeſtellt laſſen. Wir ſtellen aber mit Befriedigung feſt,
daß zuletzt eine weſentlich objektivere
Betrach=
tung der zwiſchenſtaatlichen Lage ſich
durchge=
ſetzt hat. Das zeigte ſich ſchon in den Warſchauer Tagen, als
der Widerſtand Polens gegen den Oſtpakt in ſeiner
urſprüng=
lichen Form unüberwindlich blieb. Und jetzt erkennt auch die
„Times” an, daß die Kritik an der Haltung Deutſchlands doch
etwas übereilt geweſen ſei. Die Engländer hatten zunächſt nur
das Nein gehört und erkennen jetzt erſt, daß mit der aus den
Lebensintereſſen Deutſchlands heraus bedingten Ablehnung doch
auch ſehr poſitive Vorſchläge verbunden waren. Es hat etwas
lange gedauert, bis ſich dieſe Auffaſſung durchſetzte, und wir
ver=
ſtehen nicht recht, weshalb die engliſche Regierung einer
offen=
bar falſchen Meinungsbildung ſich nicht aufklärend
entgegen=
ſtellte. Vielleicht aber iſt es im ganzen doch kein Fehler, wenn
alle die Elemente, die ſeit langem einer Ringbildung gegen
Deutſchland noch immer das Wort reden, vortreten konnten. Sie
haben jetzt ihr Pulver verſchoſſen und bewieſen, daß ſie die
Ent=
wicklungen in eine ganz beſtimmte Richtung drängen wollten.
Hoffentlich haben ſie ſich dabei ſo ſtark kompromittiert, daß ſie in
ihren Quertreibereien lahmgelegt ſind. Vorläufig freilich haben
wir noch keine Anhaltspunkte dafür, wie die engliſche Regierung
die Informationen der Reiſe auszuwerten denkt. Aber die
An=
deutung Edens, daß mit einem Diktat nichts anzufangen ſei,
kann doch trotz der Vernebelung in den Moskauer Tagen dahin
ausgelegt werden, daß England ſich auch weiterhin als ehrlicher
Makler fühlt. Denn nur, wenn die engliſche Regierung dieſe
Linie wirklich innehält, iſt überhaupt mit einer Entſpannung zu
rechnen, womit nicht geſagt iſt, daß ſich dieſe Wirkungen ſchon in
der kommenden Woche in Streſa zu zeigen brauchen.
Eden in Köln.
Lordſiegelbewahrer Eden iſt um 15,25 Uhr in Begleitung
ſeines Privat=Sekretärs und zweier Journaliſten von Prag nuch
London geflogen. Eden iſt kurz nach 17 Uhr auf dem Kölner
Flughafen eingetroffen. Er wurde begrüßt von dem engliſchen
Generalkonſul, einem Vertreter des Kölner
Regierungspräſiden=
ten und dem Polizeipräſidenten von Köln. Eden wird infolge
des ungünſtigen Flugwetters ſeine Weiterreiſe nach London erſt
Freitag früh fortſetzen.
Nachdem Lordſiegelbewahrer Eden nicht, wie erwartet, um
Donnerstag abend in London eintreffen konnte, iſt die
urſprüng=
lich für Freitag angeſetzte Vollſitzung des Kabinetts auf den
kommenden Montag verſchoben worden. Am Freitag wird der
engere Kabinettsausſchuß den Bericht Simons über ſeine
Ber=
liner Reiſe prüfen. Sollte Eden am Freitag wieder in London
ſein, ſo werden auch ſeine Berichte über ſeine Beſuche in Moskau,
Warſchau und Prag von dem Ausſchuß erörtert werden.
England rüſtet für Streſa.
Die allgemeine Aufmerkſamkeit wendet ſich heute bereits der
am 11. April in Streſa beginnenden Dreierkonferenz
zu. Die Haltung Englands auf dieſer Konferenz wird in dem
Kabinettsrat feſtgelegt werden, der auf Freitag
vor=
mittag einberufen worden iſt, um den Bericht Edens über
die Ergebniſſe ſeiner informatoriſchen Beſprechungen in Moskau,
Warſchau und Prag entgegenzunehmen. Eine weitere Sitzung
des Kabinetts wird vorausſichtlich noch unmittelbar vor der
Abreiſe der engliſchen Delegation nach Streſa ſtattfinden Simon
und Eden werden ſich am Dienstag nächſter Woche im Flugzeug
nach Streſa begeben. Ob Miniſterpräſident
Mac=
donald nach Streſa reiſen wird, ſteht noch nicht
feſt. Die Entſcheidung darüber dürfte davon abhängen, ob der
franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin an der Konferenz
teil=
nehmen wird. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des „Daicy
Telegraph” berichtet, iſt man in White Hall der Meinung, daß
die Beſprechungen von Streſa, die
vorausſicht=
lich drei Tage in Anſpruch nehmen werden, lediglich
als eine Fortſetzung des Meinungsaustauſches zu
betrachten ſind, den Simon und Eden mit ihrem
Be=
ſuch in Berlin eingeleitet haben, und daß daher
weder der engliſche noch der franzöſiſche Miniſterpräſident
Ver=
anlaſſung haben, perſönlich auf der Konferenz zugegen zu ſein.
In London ſcheint alſo die Anſicht zu beſtehen, die
Konferenz von Streſa ſtelle einen Auftakt für
die am 15. April beginnende Tagung des
Völker=
bundsrates dar, auf der Frankreich die Frage
der deutſchen Aufrüſtung vorbringen und wie
ſich ein Morgenblatt heute ausdrückt, Deutſchland in den
An=
klagezuſtand verfetzen wird. — Der politiſche Korreſpondent von
„News=Chronicle” glaubt zu wiſſen, Maedonald werde in Genf
einen Appell zur Befriedung Europas an die Mächte richten.
Ein europäiſcher riedensplan Muſſolinis?
Eine Meldung des diplomatiſchen Korreſpondenten des
„Daily Telegraph”, die wir unter allem Vorbehalt wiedergeben,
ſpricht davon, daß Muſſolini der Konferenz von Streſa einen
von ihm entworfenen europäiſchen Friedensplan vorlegen
werde. Der Duce halte es für notwendig, ſo heißt es in dem
Be=
richt, in Europa zunächſt einmal ein allgemeines
Vertrauen herzuſtellen, bevor oſteuropäiſche Pakte
abgeſchloſſen werden. Wahrſcheinlich werde er die
Wie=
deraufnahme von politiſchen und
wirtſchaft=
lichen Verhandlungen vorſchlagen, um die Beziehungen
Heſſiſches Landestheaker.
Kleines Haus. — Donnerstag, den 4. April.
Franz Schuberk: Die Freunde von Salamanca.
Erſtaufführung einer textlichen und muſikaliſchen Neubearbeitung
von H. Mörike und J. Raimer.
Die herrliche Schubertſche Muſik ſiegte über alle Bedenken, die
kede ſolche Neubearbeitung und Ergänzung alter Werke erweckt.
Sie entſtand in knapp 6 Wochen Ende des Jahres 1815, in dem
Schubert im Sommer Goethes Singſpiel Claudine von Villabella
komponiert hatte. Bei der Neubearbeitung der unvollſtändigen
Dichtung von Joh. Mayrhofer wurden manche Motive dieſes
Goetheſchen Werkes benutzt, wie wohl auch Mayrhofer nicht ohne
Kenntnis der Claudine an ſeinen Operntext ging. So entſtand
ein ganz amüſanter komiſcher Operntext, der den Mangel hat, daß
jeder Akt faſt ſo abgeſchloſſen iſt, daß nur ein mäßiges Intereſſe
von Akt zu Akt ſpannt, der aber andererſeits ein recht buntes
Ge=
ſchehen vorüberziehen läßt.
Die Muſik der Neubearbeitung iſt dadurch nicht ganz
einheit=
lich, da ſie verſchiedenen Schubertſchen Schaffensperioden angehört.
Schubert verleugnet damals keineswegs die Schule ſeines Lehrers
Salieri, und die Ouvertüre und die meiſten Sätze, die aus dem
originalen Werk übernommen wurden, erinnern ſtark an die
Mo=
zartzeit, denn Schubert war als 18jähriger nur im Lied völlig
originell und neu, in der Inſtrumentalmuſik und Oper hielt er
einſtweilen am klaſſiſchen Stil feſt. So iſt es auch mit dem
ent=
zückenden Lied aus „Claudine”, das übernommen wurde.
Dem=
gegenüber wirken die aus „Roſamunde” und „Fierrabras”
einge=
fügten Sätze hochromantiſch und ſtehen damit in einem gewiſſen
Gegenſatz zu der burlesken Handlung und Inſzenierung. Sehr
borteilhaft war es muſikaliſch, daß die Bearbeiter weniger
Solo=
lätze brachten, als dies beim Schubertſchen Singſpiel üblich iſt, daß
ſie oft recht geſchickte Uebergänge in den Enſemblegeſang fanden.
An einer Stelle ſtörte uns ein unvermitteltes Nebeneinander
bweier Sätze, nämlich im Duett Olivia—Alonſo gegen Schluß des
2. Aktes, wo ein unſerem Empfinden nach nicht von Schubert
ſtammender Sprung zum zweiten Teil vorkommt. Aber alle dieſe
kleinen ſtiliſtiſchen Bedenken treten zurück gegenüber der
ausge=
ſprochenen Friſche und Lebensfähigkeit der Muſik, und das
hervor=
tretendſte Gefühl der Hörer war wohl das des Dankes, daß man
dieſe herrliche Muſik hören durfte. So hatte das Werk lebhaften
Erfolg, und man ſah unter den Zuhörern viele, die ſonſt ſelten in
der Oper und häufig im Konzert zu ſehen ſind.
Die Inſzenierung und Spielleitung war intereſſant und voll
hübſcher Einfälle. Im erſten Akt ging es uns ähnlich wie beim
erſten Sehen der neuen Entführungsinſzenierung, man erlebte
faſt zu viel und kam vor lauter Staunen nicht zum rechten
Ge=
nießen. Das ſind Dinge, die ſich bei der zweiten und dritten
Aufführung von ſelbſt abſchleifen. Im ganzen war der Gedanke
recht nett, das Luſtſpielhafte faſt bis zur Stegreifkomödie hin zu
betonen. In jedem Akt ſah man zuerſt eine große
Spielzeug=
ſchachtel, aus der ſich Schauplatz und Situation erſt vor den
Augen des Publikums entwickelten. Sehr fein war, wie Elli
Büttner und Max Hofmüller ſich in dieſen Dingen ausgezeichnet
ergänzten, und wie die ausführenden Künſtler dieſe Art ganz
aufnahmen und mit gutem Humor durchführten. Manchmal iſt
allerdings eine ſo belebte und ſtets heftig aktive Einſtudierung
der muſikaliſchen Wirkung hinderlich, man wird allzu ſehr
abge=
zogen, und wenn man einmal die Augen ſchließt, um beſſer
zuzu=
hören, dann erfährt man durch das Lachen der Umſitzenden, daß
wieder ein Spaß auf der Bühne vorkam.
Die muſikaliſche Leitung lag in den Händen des jungen
Hein=
rich Hollreiſer a. G., der wieder durch die große Sorgfalt der
Durcharbeitung einen ſehr günſtigen Eindruck hinterließ. Er bot
die Ouvertüre mit großer Friſche und Genauigkeit, hatte ſpäter
oft den ganzen Gefühlsüberſchwang, der für den jungen Schubert
charakteriſtiſch iſt, ließ aber auch in den dramatiſchen und
lebhaf=
ten Szenen nie die nötige Straffheit vermiſſen. Reichlich langſam
fanden wir die C=Dur=Arie aus „Claudina”, die Lea Piltti
üb=
rigens prachtvoll ſang. Das Orcheſter ſpielte unter Hollreiſers
Führung mit viel Hingabe und ſichtlicher Freude. Auch die Chöre
klangen recht gut, waren von der Spielleitung geradezu virtuos
in natürliche Bewegung verſetzt, und ebenſo eindrucksvoll wurden
die Tänze durch Alice Zickler eingefügt, bei denen ſich Li Teſſa
Ihlenfeld und Paul Böhm durch geſchmackvollen Solotanz
aus=
zeichneten. Ueber die Leiſtungen der Soliſten morgen
Ausführ=
licheres heute nur ſo viel, daß der Geſamteindruck ſo angenehm,
freundlich und befriedigend war, daß man mit Freude die Oper
P..
ein zweitesmal hören wird. (Fortſetzung folgt.)
Heſſ. Skaalsmedaille für einen Münchener Künſtler.
LPD. Die Heſſiſche Staatsregierung hat dem Münchener Maler
Oswald Poetzelberger anläßlich der Deutſchen
Frühjahrs=
ausſtellung Darmſtadt 1934 in Würdigung ſeiner künſtleriſchen
Leiſtungen als Vertreter der jungen nationalen
Künſtlergene=
ration die Heſſiſche Staatsmedaille verliehen.
zwiſchen den verſchiedenen Staaten zu verbeſſern. Augenſcheinlich
denke er auch daran, von den europäiſchen Mächten Erklärungen
unterzeichnen zu laſſen, die weitergingen als eine allgemeine
Er=
klärung. Nach den vorliegenden Anzeichen werde dieſer Plan
ſich ungefähr auf den Linien des zwiſchen Italien, Oeſterreich und
Ungarn im März vergangenen Jahres unterzeichneten Abkommens
bewegen.
Laval fährt am 10. April nach Streſa.
Der franzöſiſche Außenminiſter Laval hat ſich entſchloſſen, am
Mittwoch, den 10. April, morgens, Paris zu verlaſſen und nach
Streſa zur Teilnahme an der franzöſiſch=engliſch=italieniſchen
Kon=
ferenz zu fahren. Laval wird auf ſeiner Reiſe von mehreren hohen
Beamten des Quai d’Orſay begleitet ſein.
Oeſterreichiſche
Gleichberechkigungs=
forderung.
Der Aufbau des öſterreichiſchen Heeres.
EP. Wien, 4. April.
Mit dem Ausbau der öſterreichiſchen Wehrmacht hat ſich am
Mittwoch ein Miniſterrat beſchäftigt. Den amtlichen
Mitteilun=
gen hierüber zufolge hat der Miniſterrat der übereinſtimmenden
Auffaſſung Ausdruck gegeben, daß die Zubilligung voller
Gleich=
berechtigung für Oeſterreich eine ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung
bleibe. Die notwendigen vorbereitenden Schritte beim Völkerbund
ſeien eingeleitet worden.
Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, wird daran
ge=
dacht, ein ſtändiges Heer von 4000 Offizieren, 4000 Unteroffizieren
und 12000 Mann aufzuſtellen, über dies zwei Jahrgänge von je
35 000 einzuberufen. Aus dem Schutzkorps ſollen 400 Offiziere
und 7000 Mann übernommen werden. Ueber die Auflöſung der
übrigen Beſtände des Schutzkorps konnte noch keine Einigung
er=
zielt werden. Die Dienſtzeit ſoll zwei Jahre betragen. Es werden
zwei ſtändige Armeekommandos errichtet, das eine Wien mit drei
Diviſionen (Wien, Wiener Neuſtadt, St. Pölten), das zweite in
Salzburg mit 4 Diviſionen (Salzburg, Graz, Klagenfurt und eine
Alpendiviſion in Innsbruck).
Franzöſiſche Finanzpolikik.
Flandin gegen die Abwerkungspſychoſe.
DNB. Paris, 4. Aprik.
Vor dem Finanzausſchuß der Kammer erſtatteten der
Finanzminiſter und Miniſterpräſident Flandin Rechenſchaft über
die Finanzpolitik der Regierung. Der Finanzminiſter gab einen
Ueberblick über die Anforderungen, die im laufenden und im
nächſten Jahr an den Haushaltsplan zu ſtellen ſeien. Er wies
darauf hin, daß das Schatzamt in einer beſſeren Lage ſei als
Ende des vergangenen Jahres. Der Finanzminiſter betonte
ferner, daß zwiſchen der belgiſchen und der franzöſiſchen
Wäh=
rung keinerlei Bindungen beſtänden, und daß im übrigen die
Vorausſetzungen, die zur belgiſchen Währungskriſe geführt
hätten in Frankreich nicht vorhanden ſeien.
Miniſterpräſident Flandin berichtete über den Beſuch der
belgiſchen Miniſter des letzten Kabinetts, die die
fran=
zöſiſche Regierung über die Währungslage Belgiens ins Bild
geſetzt hätten und die von ihr geplanten Maßnahmen angekündigt
hätten. Bei dieſer Gelegenheit habe die franzöſiſche
Regierung Rat und Unterſtützung angeboten.
Die Unterſtützung ſei von den Belgiern
frei=
lich nicht angenommen worden. Flandin betonte, daß
die franzöſiſche Negierung nach wie vor an dem
Stande des Franken feſthalte, wobei ſie ſich nicht
von einer beſonderen Doktrin, ſondern von den
Wirtſchafts=
intereſſen des Landes leiten laſſe.
Die Ausſprache im Finanzausſchuß drehte ſich vor allem
um das Währungsproblem. Der ſozialiſtiſche
Abgeord=
nete Leon Blum richtete die Frage an die beiden anweſenden
Miniſter, was ſie zu tun beabſichtigten, falls der von Belgien
beſchrittene Weg günſtige Ergebniſſe zeitigen würde. Flandin
und der Finanzminiſter antworteten beide, daß mit einem
Er=
folg der belgiſchen Maßnahmen noch kein Beweis für
Frank=
reich geliefert ſei, das das, was für Belgien gut ſei, für
Frank=
reich noch lange nicht gut zu ſein brauche. Auf alle Fälle ſeien
ſie feſt entſchloſſen, ſich einer weiteren
Aus=
dehnung der Abwertungspſychoſe in Frankreich
zu widerſetzen. Auf die Frage wie die neuen
Ausgaben für die Landesverteidigungbeſchafft
werden ſollen, erklärten die Miniſter, daß ſie entſprechend
dem Geſetz aus dem Jahre 1922 vorgehen würden, das die
Re=
gierung ermächtigt, Kredite für die Landesverteidigung
an=
zufordern, nachdem ſie darüber dem Staatsrat berichtet hat,
wo=
bei dem Parlament die ſpätere Kontrolle
vor=
behalten bleibt.
* Mainzer Skadkkheaker.
Süddeutſche Erſtaufführung der „Tänzerin Fanny Elßler”
von Johann Strauß, bearbeitet von Oskar Stalla;
Text von Hans. Adler.
Als erſte ſüddeutſche Bühne brachte Mainz die „neue” Operette
des alten Johann Strauß, nachdem ſie in der Reichshauptſtadt mit
einem ganz ungewöhnlichen Erfolg das Licht der Rampe erblicken
konnte. Eine Oaſe in der Sterilität der heutigen
Operettenpro=
duktion, und man kann nur ehrlich bedauern, daß ſie eben doch
kein Kind unſerer Zeit iſt. Aber ſie iſt echte und wirkliche Muſik
aus einer längſt verklungenen Zeit voll Harmonie und Grazie.
Der Stoff der Handlung ſchlicht und anſpruchslos, aber voll von
prächtigen Rollen, die zu geſtalten eine Luſt ſein muß. Und das
Ganze vor den ſchimmernden Hintergrund des Wien vor hundert
Jahren geſtellt. Die Mainzer Aufführung, die auffallenderweiſe
nicht ſonderlich gut beſucht war, traf im Stil das Zeitmilieu mit
erfreulicher Sicherheit. Die muſikaliſche Wiedergabe (Fritz
Schultze=Markert) hätte man ſich allerdings manchmal
etwas ſchwebender und beſchwingter wünſchen mögen. Eine ganz
ausgezeichnete Leiſtung aber iſt die Regie von Camillo
Hechin=
ger, der außerdem noch in der Geſtalt des paukenſchlagenden
Vaters eine (nicht unangenehm an Raimunds „Verſchwender”
erinnernde) köſtliche Type gab. Die Titelrolle gab Loty
Kaun=
dinya ausgiebige Gelegenheit, ihr geſangliches und
darſtelleri=
ſches Können in beſtem Lichte ausſtrahlen zu laſſen; ſie bringt
für dieſe Rolle dazu das ganze unerläßliche Maß an natürlichem
Scharm mit. Gerhard Zimmermann zeigte als Baron
Fournier vornehme Zurückhaltung im Spiel und ſeine ſchönen
ſtimmlichen Mittel, nachdem er ſich erſt wieder durchgeſungen
hatte. Das luſtige Gegenpaar war bei Paula Hopf und Heinz
Marcks in den allerbeſten Händen; ſie wirken gerade dadurch,
daß ſie ſich taktvoll jeder burlesken Uebertreibung enthalten
Franz Larkens hatte ſeinen Hofrat von Gentz ganz groß
an=
gelegt und ließ wieder einmal ſeine großen ſchauſpieleriſchen
Mittel ſpielen. Aus der langen Reihe der ſonſt noch in kleineren
Rollen Tätigen ſei der hochgradig verkalkte Fürſt Eſterhazy von
Hans Schladebach und die netten, von Hans Helken
ein=
ſtudierten Tanzeinlagen herausgegriffen. Das Publikum nahm
die Neuheit als willkommene Bereicherung des Spielplanes mit
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Freitag, 5. April 1935
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 5. April 1935
An die Bevölkerung von Skadk u. Land!
Jahrzehntelang iſt durch das Gift des Marxismus und
Libe=
ralismus Stadt= und Landvolk gegeneinander ausgeſpielt worden,
Der Bauer ſah in dem Volksgenoſſen aus der Stadt den Feind
des Volkes, der gegen das Eigentum eingeſtellt war, während der
Städter den Bauer als ſeinen Feind betrachtet.
Die Kluft zwiſchen Stadt und Land wurde immer größer. Die
Menſchen gleichen Blutes, Brüder eines Volkes, gingen haßerfüllt
aneinander vorbei, weil volksfremde Hetzer es verſtanden hatten,
Stadt und Land gegeneinander aufzupeitſchen. Faſt ſchien es. als
ob die Kluft unüberwindlich ſei.
Während die Intereſſenpolitiker ſich im Haß zerfleiſchten,
ge=
wann durch den Nationalſozialismus Adolf Hitlers der geſunde
Gedanke der Volksgemeinſchaft immer mehr Boden.
In den braunen Bataillonen marſchierten Arbeiter und
Bauern. Stadt und Land, Schulter an Schulter im Kampf um
das neue Deutſchland.
Mit der Machtergreifung wurde der Klaſſenkampf
überwun=
den und an deſſen Stelle trat die Volksgemeinſchaft.
Neue Arbeiten müſſen bewältigt werden. Während der
Ar=
beiter und Handwerker in der Arbeitsſchlacht zur Ueberwindung
der Arbeitsloſigkeit ſteht, kämpft der Bauer in der Erzeugerſchlacht
um die Ernährungsfreiheit unſeres Volkes, von dem Willen
be=
ſeelt, damit die Freiheit des Deutſchen Volkes zu erringen.
Als Ausdruck des gewaltigen Kampfes findet am Samstag,
den 7. April 1935, 15 Uhr in der Feſthalle in Darmſtadt eine
Kundgebung ſtatt. bei der der Gauleiter Pg. Sprenger und der
Landesbauernführer Pg. Dr. Wagner ſprechen werden.
Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen in Stadt und Land zeigt
eure Schickſalsverbundenheit und beſucht die Kundgebung in der
Feſthalle.
Heil Hitler!
gez. Wamboldt, Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
An die Bevölkerung der Skadk Darmſtadt
Am Samstag, dem 6. April 1935 finden in den Mauern
un=
ferer Stadt Arbeitstagungen von ſämtlichen Hauptabteilungen
der Kreisbauernſchaft Starkenburg=Nord ſtatt.
Abſchlußkundgebung um 15 Uhr in der Feſthalle mit Gauleiter
und Reichsſtatthalter Pg. Sprenger und Landesbauernführer Pg.
Dr. Wagner. Am 7. April werden hier die Mitglieder der
Lan=
desbauernräte feierlich vereidigt. Dazu wird der
Reichsminiſter Pg. Darré
erwartet. Aus der ganzen Umgegend werden die Bauern zu
die=
ſen Veranſtaltungen nach Darmſtadt kommen. Ich begrüße die
hierzu erſcheinenden Angehörigen des Reichsnährſtandes aufs
herzlichſte
Die Bevölkerung der Stadt Darmſtadt wird aufgefordert, ihre
Verbundenheit mit dem Landvolk durch reichen Flaggenſchmuck und
durch Teilnahme an dieſen bedeutſamen Kundgebungen zu
be=
kunden.
Heil Hitler!
gez. Wamboldt, Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 95 — Seite 5
Der Reichsſtakthalter in Heſſen.
Landesregierung. — Abteilung P. A. (Perſonalamt).
Ernannt wurden: zum Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei
der Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei auf Probe Philipp
Brun=
ner in Bingen unter Berufung in das Beamtenverhältnis mit
Wirkung vom 1. Februar 1935, — am 27. März 1935: zum
Bür=
germeiſter: Georg Saala 2. in Groß=Winternheim. Kreis
Bingen, — zu Beigeordneten: Wilhelm Ludwig
Langs=
idorf in Alsbach Kreis Gießen Karl Müller in
Allerts=
hauſen, Kreis Gießen, Richard Jakob in Inheiden, Kreis
Gie=
ißen, Otto Düringer in Ober=Hörgern, Kreis Gießen. Heinrich
WLaunspach in Oppenrod, Kreis Gießen, Johannes Schmidt
fin Winnerod. Kreis Gießen. Wilhelm Michel, in Groß=
Win=
tternheim. Kreis Bingen.
Verſetzt wurde: am 25. März 1935 der Förſter Georg
Weid=
rmann der Förſterei Erbach des Forſtamtes Michelſtadt in
glei=
ocher Dienſteigenſchaft in die Förſterei Haſelſchlag des Forſtamtes
Gernsheim mit Wirkung vom 1. April 1935.
In den dauernden Ruheſtand verſetzt wurde: der
Oberrech=
mungsrat bei der Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe. Adam Dillemuth
Bu Darmſtadt, mit Ablauf des 31. März 1935. Dem Ausſcheidenden
wurde aus dieſem Anlaß der Dank für die dem Lande geleiſteten
ſtreuen Dienſte ausgeſprochen.
Kraftpoſt Darmſtadt-Jugenheim-Bensheim. Der neue
Kraftvoſtplan tritt am 7. April 1935 in Kraft. Die neuen
Kraft=
woſtpläne ſind bei den Poſtanſtalten ausgehängt. Taſchenfahrpläne
ſind bei den Kraftomnibusführern erhältlich.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
5. April Anfang 19.30. Ende nack 23 Uhr (Miete D 19):
„Aida‟, Große Oper von Giuſeppe Verdi. Gaſt=
ſpiel Albert Seibert, Städt. Bühnen,
Frankfurt (Radames). Samstag.
6. April Anfang 19.30. Ende gegen 22.30 Uhr (Deutſche
Bühne K, 15 Vorſtellung): „Agnes Bernauer”,
ein deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. Sonntag.
7. April Anfang 19.30 Ende gegen 22 Uhr (Miete C 21):
„Kaukaſiſche Komödie”, Oper von Otto Wartiſch;
hierauf: Joſephs=Legende, Ballett von Richard
Strauß. KLEINES HAUS Samstag,
6. April Anfang 19.30. Ende 22 Uhr (Zuſatzmiete V 12.
Vorſtellung): „Die Freunde von Salamanca”, Ko=
miſche Oper von Franz Schubert. Sonntag.
7. April Anfang 19.30, Ende nach 21.45 Uhr (außer Miete,
Kinderreiche Mütter Nr. 151—300) Vorſtel=
lung zu kleinen Preiſen: „Die drei Eis=
bären”, ländliches Luſtſpiel v. Maximilian Vitus.
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend kommt im Großen
Haus des Heſſiſchen Landestheaters die große Oper „Aida” von
Verdi zur Aufführung. Die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter
Sans Simon vom Landestheater Braunſchweig als Gaſt. Als
Gaſt ſingt Albert Seibert vom Städtiſchen Opernhaus
Frank=
furt die Partie des Radames. In den anderen Hauptpartien ſind
Liſelott Ammermann. Johanna Blatter, Heinrich Blaſel, Rudolf
Buchner und Heinrich Schlüter beſchäftigt. — Das Heſſiſche
Lan=
destheater gibt bekannt, daß infolge Erkrankungen im Enſemble
em kommenden Sonntag nicht, wie vorgeſehen, die „Kaukaſiſche
Komödie” von Wartiſch, ſondern dafür der Baiazzo” neben
der „Joſefslegende” von Richard Strauß zur Aufführung kommen
wird.
Gopunogebung dei Kielsoauernſchäft
EialtenbargenordiBarmiſtäol.
Zum lehlenmal
wird nun Appell geblaſen!
Viele zehntauſende Bauern des Rhein=Main=Gebietes haben
in den vergangenen Monaten die in allen Kreisbauernſchaften
Heſſen=Naſſaus abgehaltenen Großkundgebungen, die Partei und
Reichsnährſtand gemeinſam veranſtalteten, beſucht. Nun findet
am Samstag, den 6. Oſtermond (April), die letzte dieſer
Veran=
ſtaltungen in unſerer Landesbauernſchaft ſtatt. Der
Winterfeld=
zug der Erzeugungsſchlacht iſt damit beendet. Er hat Ziel und
Richtung klar umriſſen, am Ende winkt die Nahrungsfreiheit und
damit die Vorausſetzung für die politiſche Freiheit des deutſchen
Volkes. Die Durchführung im Laufe dieſes und der nächſten
Jahre, das Vortreiben der Schlacht bis zum Siege liegt
auf den Schultern des deutſchen Bauerntums. Nicht Wiſſen
allein iſt Vorausſetzung des Sieges ſondern vor allem die
befreiende Tat und der alle Widerſtände überwindende
Wille. Mit Worten kann lediglich das Ziel umgrenzt werden,
eine Erreichung vermag nur der Angriff, das Zupacken aller
ſchaf=
fenden Hände. Ungeheuer groß iſt die Aufgabe des Bauerntums
im Kampf um die Freiheit des deutſchen Volkes.
Der Bauer wird die Hoffnungen, die das ganze Volk auf ihn
geſetzt hat, nicht enttäuſchen, weiß er doch, daß er in ſeinem
Kampfe nicht allein iſt, ſondern daß alle Volksgenoſſen hinter
ihm ſtehen und ihn in ſeinem Ringen unterſtützen. Darum,
heſſiſche Bauern, auf zur letzten Großkundgebung in Darmſtadt!
Veranſtallungsplan der Kundgebung in Darmſtadk
am Samstag, dem 6. Oſtermond (April) 1935.
Sonderveranſtaltungen am Vormittag:
1. Ortsbauernführer und agrarpolitiſcher Apparat, 9.30 Uhr,
Saalbau.
2. Hauptabteilung ID (Landjugend), 9.30 Uhr, Saalbau.
3. Hauptabteilung IC (Die Frau), 10.00 Uhr, Rummelbräu
(Rheinallee).
4. Hauptabteilung I, Ortsbauernführer, Vertrauensmänner für
Hof= und Betriebsführung und Hof= und Betriebsgefolgſchaft,
10.45 Uhr, Saalbau.
5. Hauptabteilung II. 12.00 Uhr, Saalbau.
6. Hauptabteilung III zuſammen mit der Hauptabteilung I.
10.00 Uhr, Feſthalle.
7. Kreisbauernführer und Stabsleiter, Bezirksbauernführer und
Geſchäftsführer, 11.00 Uhr, Saalbau.
8. Bezirkswerbe= und Preſſefachbearbeiter ſowie
Kreispropaganda=
leiter und Kreispreſſewarte in der Kreisleitung, 13.30 Uhr,
Kreisleitung.
Leffenkliche Bauern=Gtoßkundgebung.
Nachmittags 3 Uhr in der Feſthalle.
1. Marſch: Zum Städtle hinaus” von Meißner
2. Eröffnung durch den Kreisleiter der NSDAP.
3. Muſikſtück: Ouvertüre zu „Freiſchütz” von Weber.
4. Vorführung: Trachtengruppe, Volkstanz „Alleweil rappelts
am Scheuertor” (ausgeführt durch die Bäuerliche Werkſchule),
5. Lied des BDM.: „Erde ſchafft das Neue‟,
6. Körperſchule der HJ.
7. Sprechchor des Arbeitsdienſtes.
8. Ehrung der heſſiſchen Landarbeiter. Der Landesbauernführer
ehrt die Landarbeiter unter Führung des Gebietsbeauftragten
für Landarbeiterfragen, Pg. Jak. Eug. Finger.
9. Chorgeſang der Darmſtädter Sängerſchaft.
10. Rede des Gauleiters und Reichsſtatthalters Pg. Sprenger,
M. d. R.
11. Gemeinſchaftliches Lied: „Wir ſind die Männer vom
Bauern=
ſtand”.
12. Rede des Landesbauernführers Pg. Dr. Wagner, M. d. R.
13. Muſikſtück: Wotans Abſchied aus „Die Walküre” von Wagner.
14. Aufruf des Kreisbauernführers.
15. Der Kreisleiter ſchließt die Kundgebung.
16. Badenweiler=Marſch.
Die Organiſationsleitung befindet ſich in Darmſtadt,
Rhein=
ſtraße, Braunes Haus, Telephon 4644.
Der Hauptabteilungsleiter IV, Ulbrich und der Kreis=B=
Referent Rauth erlaſſen hierzu Sonderaufrufe, in denen es
u. a. heißt:
Zu der Sondertagung werden alle Betriebe, die land= und
forſtwirtſchaftliche Produkte be= und verarbeiten oder damit
han=
deln, die Handels= und Handwerkskammern, die angeſchloſſenen
Verbände und Innungen hiermit eingeladen. Kein Metzger und
Bäcker, kein Lebensmittel= Butter= und Eierhändler, der geſamte
ambulante Handel, kein Holzſchneider, Vieh= und Pferdehändler
oder Makler darf fehlen. Brauereien, Brennereien, Keltereien,
Gemüſe=, Frucht= und Weinhandel aus ganz Starkenburg=Nord
müſſen vertreten ſein.
Flaggt und ſchmückt an dieſem Tage Eure Häuſer und
er=
ſcheint in Maſſen zur Sondertagung um 10 Uhr vormittags im
der Feſthalle und zur Großkundgebung nachmittags 3 Uhr.
.. Ich erwarte von der geſamten männlichen und
weib=
lichen Landjugend an der Sondertagung wie auch an der
Haupt=
kundgebung nachmittags, auf der unſer Gauleiter Reichsſtatthalter
Sprenger und Landesbauernführer Dr. Wagner ſprechen werden,
reſtloſe Beteiligung. Wir deutſchen Jungen und Mädel wollen
unter Beweis ſtellen, daß wir uns jederzeit mit unſerem ganzen
Sein für unſeren Führer und unſer geliebtes deutſches Vaterland
einſetzen werden.”
Rund um die Freiballon=Meiſterſchaft.
Die Deutſche Freiballon=Meiſterſchaft 1935 wird am 7. April
in Darmſtadt ausgetragen. Der größte Teil der bereits ſchon
einmal gemeldeten Teilnehmer hat ſeine Meldung wiederholt
und damit ſeinen ſportlichen Mut bewieſen, geht es doch
gleich=
zeitig um die Teilnahme an dem internationalen Gordon=
Ben=
nett=Rennen. Das Städtiſche Gaswerk hat allen Anforderungen,
die man billigerweiſe an es ſtellen konnte, reſtlos genügt und in
ganz kurzer Zeit die Fördertätigkeit erheblich beſchleunigt, ſo daß
die Füllzeit abgekürzt werden kann.
In Anerkennung dieſer techniſchen Verbeſſerungen, die
ſelbſt=
verſtändlich weiter fortgeſetzt werden, hat auch Ballonkapitän
Raven, als der dafür zuſtändige Mann im Deutſchen
Luftſport=
verbande, beſtimmt, daß Daxmſtadt nun für immer der
Aus=
tragungsort der Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaft ſein wird.
Wichtig iſt, daß bereits am 17. Februar alle Ballonführer ſich
für die hervorragende Geeignetheit des Platzes ausgeſprochen
haben.
Schon ab mittags um 1 Uhr können unſere Kinder zum
Start für den Kinderballon=Wettbewerb antreten. In den
Fen=
ſtern der Raumkunſt, Ecke Peter=Gemeinder=Straße und
Eliſa=
bethenſtraße ſind die Preiſe ausgeſtellt. Es wird ſich empfehlen,
wenn die Erwachſenen bei dem Start dabei ſind.
Ein Parkplatz wird hinter der Feſthalle errichtet, auf dem
ſowohl Kraftwagen wie Motorräder und Fahrräder Aufſtellung
finden können.
Das Muſikkorps der Landespolizeigruppe Darmſtadt unter
Leitung von Muſikmeiſter Buslau ſpielt in der Zeit von 11—12
Uhr und ab 13 Uhr flotte Weiſen.
Selbſtverſtändlich iſt das Rauchen in der Nähe der Ballone
verboten. Die diesbezüglichen Vorſchriften werden ſehr ſtreng
gehandhabt.
Freude bereiken
und zugleich Gukes ſchaffen
RAuft A9.-Mftergafen!
Volkskag der Inneren Miſſion 1935.
ELP. Die Innere Miſſion hofft, daß der vom Reichsminiſter
des Innern genehmigte Volkstag bei der Hausſammlung vom
8. bis 14. April und der Straßenſammlung am 13. und 14. April
wieder offene Herzen und Hände findet. Ueber den Zweck der
In=
neren Miſſion möge ein Wort Joh. Heinr. Wicherns. des
Begrün=
ders der organiſierten chriſtlichen Liebestätigkeit, aufklären: „Die
Innere Miſſion iſt nicht eine Lebensäußerung außer oder neben
der Kirche, ſie will auch weder jetzt noch einſt die Kirche ſelbſt ſein,
ſondern ſie will die durch das Evangelium geweckte Liebe
offen=
baren. In ihren Anſtalten und Einrichtungen will die J. M. nicht
nur die Kranken und Schwachen pflegen, ſondern die Schwachen
ſtärken, die Verwahrloſten erziehen, die Gefährdeten bewahren und
den Einſamen und Alten ein Heim bieten. Auf dieſe Weiſe hilft
die J. M. an dem Aufbau unſeres Volkes in hervorragender Weiſe
mit. Dr. Frick. Reichsminiſter des Innern, erklärte anläßlich des
vorjährigen Volkstages: „Den Plan eines Volkstages der
Inne=
ren Miſſion begrüße ich als ein Zeichen der Volksverbundenheit
und tätigen Nächſtenliebe der deutſchen evangeliſchen Kirche. Die
Innere Miſſion ſteht vor großen Aufgaben. Möge es ihr gelingen.
alle evangeliſchen Kreiſe zu einer Opfertat aufzurufen!“
Blumen in Darmſtadk!
Der Verkehrs= und Verſchönerungsverein Darmſtadt und
Umgebung e. V. ruft in Verbindung mit dem Gartenbauverein,
den Berufsgärtnern und dem Hausbeſitzerverein die Darmſtädter
Bevölkerung auf, ihre Vorgärten. Balkone und Fenſter zur
Prämiierung anzumelden.
In dieſem Jahre ſtehen nicht nur namhafte Sachpreiſe,
ſon=
dern auch erhebliche Geldpreiſe zur Verfügung, worüber wir vor
einigen Tagen bereits berichteten.
Die Anmeldekarten ſind erhältlich bei den Berufsgärtnern,
in dem Büro des Hausbeſitzervereins, dem Gartenbauverein und
dem Verkehrsbüro auf dem Ernſt=Ludwigs=Platz.
* Enklaſſungsfeier in der Goetheſchule.
Die Entlaſſung der zu Oſtern abgehenden Schülerinnen wurde
geſtern in der Goetheſchule mit einer ſchlichten Feier
began=
gen, die ausſchließlich von den Schülerinnen der Anſtalt beſtritten
wurde. Das Programm, das Herr Reinhardt Lehrer an der
Goetheſchule, zuſammengeſtellt hatte, war in verſchiedene Teile
ge=
gliedert, denen man jeweils mit einem Dichterwort einen
Leit=
gedanken gegeben hatte. So kam in dem erſten Teil
Gottverbun=
denheit zum Ausdruck, der zweite Teil ließ den Wechſel von Nacht
und Tag an uns vorüberziehen. Scholle, Heimat und Volkstum
waren das Thema des dritten Teils, der dann im vierten Teil in
ein Bekenntnis zum neuen Deutſchland mündete. Der Humor kam
im nächſten Teil zu ſeinem Recht in mundartlichen Dichtungen
und Liedern. Einen ernſten Ausklang hatte die Feier in ihrenr
letzten Teil, in deſſen Mittelpunkt eine Anſprache des Rektors
Blumöhr ſtand. Mit warmen Worten wandte ſich hier Rektor
Blumöhr an diejenigen Schülerinnen, die die Anſtalt nun
ver=
laſſen. Er ſprach zu ihnen noch einmal von dem Sinn und der
Aufgabe der Schule, an dieſem Tage, da die Lehrerſchaft das ihr
anvertraute Pfand wieder in die Hand der Eltern zurückgibt.
Der Chor unter Leitung von Herrn Reinhardt, ſang ſeine
Lieder ſehr friſch und ſicher mit gutem Ausdruck. Man merkte, mit
welcher Freude die Mädel ſangen und wie ſorgfältig die
verſchie=
denen Klaviervorträge u. a. von Bach und Händel, einſtudiert
waren. Auch die verſchiedenen Gedichte — mochten ſie nun auf
einen ernſten oder heiteren Ton abgeſtimmt ſein — wurden
durch=
weg deutlich und ausdrucksvoll vorgetragen.
Die Eltern, die die große Turnhalle bis auf den letzten Platz
füllten, haben ſicherlich einen lebendigen Eindruck von dem Geiſt,
in dem ihre Kinder hier erzogen wurden, mit nach Haus
ge=
nommen.
Eine ſoziale Tal.
ELP. Semeſter=Eröffnungsgottesdienſt. Am kommenden
Sonn=
tag, den 7. April, hält der Hochſchulpfarrer, Landespreſſepfarrer
Scheuer, vormittags 11.15 Uhr. in der Stadtkavelle den
Seme=
ſter=Eröffnungsgottesdienſt für die Techniſche Hochſchule. Die
Do=
zenten und Studenten der Techniſchen Hochſchule ſind hierzu
herz=
lich eingeladen. Selbſtverſtändlich hat auch jedes andere
Gemeinde=
glied Zutritt.
ELP. Es muß mit Dank und Freude begrüßt werden, daß der
Reichs= und Preußiſche Miniſter des Innern im ganzen Reich
vom 8. bis 14. April eine Hausſammlung und am 13. und 14.
April eine Straßenſammlung genehmigt hat, deren Ertrag der
Liebesarbeit der evangeliſchen Kirche zugute kommen ſoll.
Hier=
nach wird in allen evangeliſchen Gemeinden Deutſchlands ein
„Volkstag der Inneren Miſſion” ſtattfinden. Nachdem durch das
Winterhilfswerk ſo herrliche Erfolge erzielt worden ſind, wird
gewiß nun auch jeder, der ſein Volk liebt und deſſen Wohl nach
Kräften fördern will, der Inneren Miſſion helfen, ihre hohen
Aufgaben zu erfüllen. Handels es ſich doch bei ihr um eine
not=
wendige Ergänzung der ſtaatlichen Wohlfahrtspflege. In über
achtzigjähriger Geſchichte hat die heſſiſche Innere Miſſion in
ihren zahlreichen Liebeswerken ein umfangreiches ſoziales
Hilfs=
werk geſchaffen, das unſerem Volke viel Dienſte leiſten durfte.
Nie wollten ihre Anſtalten nur für den Leib ihrer Inſaſſen
ſor=
gen, immer war ihr Ziel, auch Seele und Geiſt zu bilden. Die
Anſtalten ſind ein Hort chriſtlich=deutſcher Lebensführung Jeder
Geber erhält das Zeichen der Inneren Miſſion, in dem die
Buch=
ſtaben I und N zu Kreuz und Krone vereinigt ſind. Die
Abzei=
chen werden zurzeit in der Odenwälder Elfenbeininduſtrie
an=
gefertigt und dienen ſomit auch zur Unterſtützung dieſes
heimi=
ſchen Arbeitszweiges.
A
Stück 30 Pfg 3 Stück R0 0.85
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 95
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 5. April 1935
Aus der NSDAP.
Gauſchulungsleiter.
Der Gauleiter.
Die Gauarbeitsgemeinſchaft für Monat April
findet am Samstag, den 6. 4. 1935, nachm. 15 Uhr, im Haus der
Arbeit. Frankfurt a. M., Bürgerſtraße 69/77, ſtatt. Zu erſcheinen
haben alle Kreisſchulungsleiter, Kreisſchulungswalter der DAF.
und Gauſchulungsobmänner der Gliederungen.
Bezüglich Entſchuldigung weiſe ich nochmals auf mein
Rund=
ſchreiben vom 27. Marz 1935. Tgb. Nr. S. 1700/35. ſto., hin.
Der Kreisleiter.
An ſämtliche Gliederungen der Partei (SA., SS., HJ. uſw.)
Am Freitag, 5. April, abends 8,30 Uhr findet im Union=
Theater die Darmſtädter Uraufführung des Reichsparteitagfilms
„Triumph des Willens” ſtatt
Es ſpricht einleitend zu dieſer Feier der Kreisleiter. Die
Vor=
führung des Films wird umrahmt durch Muſikſtücke des
Muſik=
zuges der SA=Standarte 115. Es wird den einzelnen Volksgenoſſen
Gelegenheit geboten, an dem gewaltigen Erlebnis des
Reichs=
parteitages 1934 teilzunehmen.
Amt für Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Rheintor.
Verſammlung ſämtlicher NSV.=Walter und der ihnen
zuge=
teilten Helfer, Freitag, den 5. April 1935. 20,30 Uhr, in der
Gaſt=
ſtätte Rittweger, Ecke Grafen= und Guſtav=Lorenz=Straße.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Am 6. April 1935 findet im Rahmen der Großkundgebung der
Reichsbauernſchaft eine Sondertagung der Landfrauen ſtatt. Die
Veranſtaltung beginnt um 10 Uhr vormittags im Reſtaurant
„Rummelbräu”. Rheinſtr. 101.
Wir fordern unſere Frauenſchaftsmitglieder auf. zahlreich
an dieſer Verſammlung teilzunehmen Nachmittags 3 Uhr findet in
der Feſthalle eine Großkundgebung ſtatt, in der Reichsſtatthalter
Gauleiter Sprenger und Landesbauernführer Wagner ſprechen.
Berein ehemaliger Schüler des Realgymnaſiums.
Seit dem 100jährigen Jubiläum des Realgymnaſiums im
Jahre 1926 entfaltet der Verein ehemaliger Schüler
und Freunde des Darmſtädter Realgymnaſiums
eine ſtille, wenig bemerkte, aber um ſo erfreulichere Tätigkeit zum
Wohle der Anſtalt. Aus dem Ertrag einer Jubiläumsſammlung
unterſtützt er das Landheim der Anſtalt, mit namhaftem Zuſchuß
und hat auch ſonſt eine offene Hand, wenn es gilt, dem
Realgym=
naſium bei der Erreichung irgendeines wünſchenswerten Zieles
geldlich zu helfen. Neben dieſer, die betreute Schule fördernden
Tatigkeit ſteht das Bemühen, den Zuſammenhalt aller ehemaligen
Schüler des Realgymnaſiums zu fördern und zu pflegen. Dieſem
Zweck der Sammlung dienen gemeinſame Ausflüge und
Beſich=
tigungen ſowie Vortragsabende die von Zeit zu Zeit ſtattfinden.
So ſprach in dieſen Tagen Prof. Dr. Köſer über ſeine
Mittelmeerreiſe nach Konſtantinopel undAthen
vor einem gut gefüllten Hauſe im Feſtſaal des Realgymnaſiums.
Der bekannte Redner zeichnete mit Meiſterſchaft und feinem
Humor ein farbenfrohes Bild von einer höchſt lehrreichen Fahrt
mit dem Norddeutſchen Lloyd, die in Venedia ihren Ausgang
nahm und in herrlicher Fahrt durch die blaue Adria nach Korfu,
weiter durch das Inſelgewirr des gegaeiſchen Meers vorbei an
den blutgetränkten Schlachtfeldern Gallipolis nach dem Goldenen
Horn und Konſtantinopel führte. Die Rückfahrt ging über die
Zy=
kladen (Santorin) nach dem Ort der Sehnſucht für jeden
klaſſi=
ſchen Philologen, nach Athen, Raguſa und Spalato wurden am
Schluß der Reiſe beſucht. Zahlreiche Lichtbilder ergänzten die in
formvollendeter Rede gegebenen Schilderungen. — Staatsrat Dr.
Hellwig, der Vorſitzende des Vereins, begrüßte einleitend die
Erſchienenen und wies nachdrücklich auf Ziel und Zweck des
Ver=
eins hin. Sein warmer Appell an alle noch abſeits ſtehenden
ehe=
maligen Realvennäler, ſich in die Reihen des Vereins zu ſtellen,
fand warmen Beifall. Staatsrat Hellwig dankte nach dem
Vor=
trag auch dem Redner für ſeine trefflichen Ausführungen und gab
damit dem Empfinden der dankbaren Zuhörer Ausdruck. Das
Pro=
gramm des Abends wurde wirkungsvoll ergänzt durch
Darbietun=
gen des Schülerorcheſters der Anſtalt unter der
Stabfüh=
rung des Muſiklehrers F. A. Volz. Die jugendlichen Muſiker
ſpielten mit Schneid und feſtem Takt die Oupertüre „Si Iétais roi”
vo Adam, einen ſpaniſchen Tanz von Moskowſki und einige
Militärmärſche. Als beachtlicher Soliſt auf der Violine betätigte
ſich Oberprimaner Schwarzkonff. Der Verlauf des ganzen
Abends dürfte den Zuſammenhalt unter den ehemaligen Real=
Gr.
gymnaſiaſten neu gekräftigt haben. —
Scharfſchießen
der Landespolizei auf dem Griesheimer Platz.
CDas Scharfſchießen der Landespolizei auf dem
Gries=
heimer Platz (ehemal. Truppenübungsplatz Griesheim) findet
in den Monaten April und Mai 1935 wie nachſtehend ſtatt:
Schießtage und Schießzeiten:
Montag, den 8. April, bis Samstag, den 13. April, einſchließlich:
von 7.00 Uhr bis 13.00 Uhr.
Montag, den 15. April, bis Donnerstag, den 18. April, einſchl.:
von 7.00 Uhr bis 13.00 Uhr.
Donnerstag, den 2. Mai, bis Samstag, den 4. Mai, einſchließlich:
von 7.00 Uhr bis 13.00 Uhr.
Montag, den 6. Mai, bis Mittwoch, den 8. Mai, einſchließlich:
von 7.00 bis 17.00 Uhr.
Donnerstag, den 9. Mai, bis Samstag, den 11. Mai, einſchließlich:
von 7.00 Uhr bis 13.00 Uhr.
Während der Schießzeiten iſt das Betreten des Platzes und
des durch Poſten abgeſperrten Gebietes verboten.
Der Polizeibericht meldel:
Hohe Belohnung. Am 2. 4. 35. in der Zeit von 11 bis 11.45
Uhr, wurde auf dem Wege von der Heinrichs=, Ecke Inſelſtraße,
durch die Inſel=, Roßdörfer=, Nieder=Ramſtädter Straße, von dort
mit der Straßenbahn bis zum Hauptbahnhof eine wertvolle
gol=
dene Damenarmbanduhr nebſt Armband verloren. Das Gehäuſe
der Uhr iſt achteckig. Es iſt am Rande mit mehreren Brillanten
beſetzt. An dem Gehäuſe ſind zwei ſtarke Oeſen (Haken)
ange=
bracht, an denen das Armband befeſtigt iſt. Das Armband iſt
ſchuppenartig geflochten. Es handelt ſich um ein wertvolles
Fa=
milienſtück. Der Finder wird dringend gebeten, die Uhr beim
Fundbüro der Polizeidirektion abzuliefern. Hoher Finderlohn
wird zugeſichert. Vor Ankauf wird gewarnt.
Manteldiebſtahl in der Feſthalle. In der Nacht zum
Sonn=
tag, dem 31. 3. 35, wurde in der Feſthalle ein hellgrauer
Gabar=
dinemantel mit gleichfarbigem Futter geſtohlen. Die Tat wurde
in der Zeit von 3—5 Uhr ausgeführt. Sachdienliche Angaben
werden erbeten, Polizeidirektion, Zimmer 36
Wer kann Angaben machen? In der Nacht zum 31. 3. 35
wurde von der Toreinfahrt des Hauſes Nieder=Ramſtädter
Straße 13 ein dort angebrachtes Eiſenblechſchild mit der
Auf=
ſchrift „Georg Kaufmann. Schokoladen= und
Zuckerwarengroßhand=
lung” gewaltſam abgeriſſen und entwendet. Das Schild iſt weiß
lackiert, die Aufſchrift iſt ſchwarz, Mitteilungen ſind an die
Po=
lizeidirektion. Zimmer 36. zu richten.
— Evang. Männervereinigung der Petrusgemeinde Darmſtadt=
Beſſungen. Unſere nächſte Monatsperſammlung, die Montag, den
8. April, abends, im Gemeindehaus ſtattfindet, wird uns einen
hochintereſſanten, zeitgemäßen Vortrag bringen, der ein Gebiet
menſchlichen Forſchens behandelt, das gerade in letzter Zeit die
Geiſter aller Nationen in Spannung gehalten hat. Unſer beliebter
und geſchätzter Redner, Herr Prof. Dr. Münch, ein berufener
Fach=
mann auf dieſem Gebiet, wird ſprechen über das Thema: „Die
ver=
ſchiedenen Himalaja=Expeditionen in ihrer geſchichtlichen
Ent=
wicklung bis zur Gegenwart”. Gute Lichtbilder werden die
Auf=
führungen ergänzen Die Veranſtaltung wird umrahmt von
Dar=
bietungen unſeres Poſaunenchores.
— Johannesgemeinde. Unſere Evangel. Frauenhilſe
lädt ſehr herzlich ein zu einem Bibellehrgang, den Fräulein
Sie=
bert. Theologin von der Evangeliſchen Reichsfrauenhilfe im
Landesverband Naſſau=Heſſen halten wird. Der Lehrgang beginnt
heute abend im Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26. Es ſind im
ganzen 4 Tage dazu vorgeſehen, und zwar der 5 6., 8. und 9.
April. Wir hoffen, daß die Beteiligung unſerer Frauen eine
er=
freuliche ſein wird. Bibel oder Neues Teſtament bitten wir
mit=
zubringen.
Die deutſcheArbeitsfront
Der Kreiswalter.
Amt für Berufserziehung.
Die Kreiswaltung Darmſtadt macht wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß alle auslernenden Lehrlinge bei
Rechtsanwäl=
ten undNotaren, die beim Amts= oder Landgericht Darmſtt
zugelaſſen ſind, dem örtlichen Prüfungsausſchuß Darmſtadt
gemel=
det werden müſſen. Die Anmeldungen ſind bis ſpäteſtens Samstag.
den 6. April. auf der Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 35, I Zimmer 6,
abzugeben. woſelbſt auch die Vordrucke angefordert werden können.
Mit der Anmeldung iſt die Prüfungsgebühr von 3 RM.
einzu=
zahlen.
Gaupropagandaleiker Müller=Scheld
ſpricht zu den bevorſtehenden Verkrauensrakswahlen
** Im Landestheater ſprach geſtern zu den Belegſchaften des
Lan=
destheaters und der Heag Gaupropagandaleiter Pg. Müller=
Scheld zu den bevorſtehenden Vertrauensratswahlen. Die
Be=
triebszellenfahnenabordnungen hatten auf der Bühne Aufſtellung
genommen. Die Belegſchaften waren vollzählig erſchienen und
füllten den Sperrſitz des Großen Hauſes. Pg. Beſt eröffnete
kurz die Verſammlung, dann ſprach Gaupropagandaleiter
Pg. Müller=Scheld.
Er betonte eingangs, daß die Vertrauensratswahl vom 12.
und 13. April viel größere Bedeutung habe, als mancher der
Ar=
beitskameraden überblicken könne. Es handele ſich nicht um eine
unbedeutende Wahl für den oder jenen Betrieb, oder um eine
Wahl, mit der etwa in den Lauf der Dinge in Deutſchland
ein=
gegriffen werden ſolle. Die Wahl ſoll von den ſchaffenden
Men=
ſchen vorgenommen werden, die ihre Intereſſen dem
Betriebs=
führer gegenüber durch den Vertrauensrat verträten. Auch die
Haltung des Vertrauensrats und ſein Weſen wird ſich im Sinne
des Führers überall durchſetzen. Keine kleinlichen Gedanken
dür=
fen bei dieſer Wahl ausſchlaggebend ſein, ſondern der Blick muß
auf das große Weltgeſchehen gerichtet ſein. Auch bei dieſen
Wah=
len wird die Welt ſcharf beobachten, ob das Volk geſchloſſen und
einig iſt. Das deutſche Volk war nach dem Weltkrieg wehrlos,
es hatte keinen Frieden weil er ihm nicht gegönnt wurde von
den anderen. Heute iſt das Volk dank unſerem Führer eine
ge=
ſchloſſene Einheit. Die Brüder und Schweſtern des Saarlandes
kamen wieder zu uns, ihr einmütiges Bekenntnis zu
Deutſch=
land zeigte der Welt, daß Deutſchland in beiſpielloſer
Geſchloſſen=
heit hinter dem Führer Adolf Hitler ſteht. Dieſe Geſchloſſenheit
muß auch in der Vertrauensratswahl zum Ausdruck kommen.
Der Führer will, daß die Volksgenoſſen von ſich aus ohne Zwang
alle von ſeinem Willen und Geiſt erfaßt werden. Der Egoismus
bei jedem Einzelnen muß verſchwinden. Jeder Einzelne muß
den Sinn der großen Linie unſerer Politik klar vor Augen haben.
Wer bei einer ſolchen Wahl wie der Vertrauensratswahl verſagt,
ändert nichts an der großen Linie, er ſtört aber das Werk des
Führers. Der Führer ſetzt ſeinen Willen überall durch. Auch die
ſozialen Verbeſſerungen werden durchgeführt, wenn die Stunde
reif iſt. Jeder muß ſich ſagen, daß, wie im Kleinen, ſo auch im
Großen der überrannt wird, der nicht ſtark iſt. Der Führer hat
unſer Volk wieder ſtark gemacht, er, der kriegsverletzt war und
wie die meiſten anderen Führer des Volkes in der Front
ſtan=
den und die Furchtbarkeit des Krieges kennen, wollen keinen
Krieg. Kraft zu beſitzen, iſt keine Kriegsdrohung, aber es iſt
eine wünſchenswerte Eigenſchaft. Wir wollen uns aufbauen im
Innern, wie wir es für nötig halten, wir wollen von der Welt
nichts als unſere Ruhe. Wir ſtehen mitten in einer hiſtoriſchen
Zeit, wir wollen kein zerſplittertes Volk mehr. aber ein
Deutſch=
land, das in unerſchütterlichem Glauben hinter ſeinem Führer
ſteht. Dieſe deutſche Geſchloſſenheit iſt vielen anderen Völkern
un=
begreiflich. Der Mann, der uns helfen kann und hilft, lebte nicht
in der Vergangenheit oder Zukunft, er ſteht mitten unter uns
und heißt Adolf Hitler. Niemand kann die konſequente Linie
des Führers ſtören. Wie er die Wehrmacht ſchuf, ſo wird er
auch konſequent ſeine vorgenommenen ſozialen Taten durchführen.
Der Nationalſozialismus kann für die Dinge, die er bei der
Machtergreifung vorfand, nicht verantwortlich gemacht werden.
Die alten treuen Kämpfer um den Führer, die ſchon vor der
Er=
hebung in unerſchütterlichem Glauben zu ihm ſtanden, arbeiten
auch heute in ſeinem Geiſt. Heute müſſen bei allen Volksgenoſſen
kleine lächerliche Auseinanderſetzungen unterbleiben. Wir müſſen
trachten, daß wir vor der Geſchichte beſtehen können, daß es nicht
dermaleinſt heißt: Eine große Zeit fand ein kleines Geſchlecht —
In dieſem Sinne muß auch die bevorſtehende Wahl aufgefaßt
werden. Der Führer läßt wählen, weil er unerhörtes Vertrauen
zum deutſchen Volke hat. Wir müſſen alle zuſammenſtehen, denn
jeder Erfolg will erarbeitet ſein. Wir wollen das Feuer nicht
mehr erkalten laſſen und müſſen und werden erreichen, daß wir
ein ſtarkes Volk bleiben, wie es der Führer will. Heil Hitler!
Langanhaltender Beifall dankte dem Referenten. Pg. Beſt
gab dem Dank nochmals Ausdruck und ſchloß den Betriebsappell
mit einem dreifachen Sieg=Heil dem Führer. Spontan wurden
die deutſchen Lieder gemeinſam geſungen.
Zachgruppe der Bolkspflegerinnen.
Am Donnerstag, dem 28. 3. 35, endete die Schulungsarbeit
dieſes Winters der Fachgruppe der Volkspflegerinnen mit einem
Vortrag über Frauenberufsfragen, gehalten von Frau
Lorentz. Berufsberaterin am Arbeitsamt Frankfurt a. M. Sie
ging aus von dem Gedanken, daß der Nationalſozialismus den
Wert der Frauenberufsarbeit durchaus nicht beſtreite, wohl aber
den Weg der letzten 15 Jahre, der zwar nicht durch eine
Fehlhal=
tung der Frauenbewegung, ſondern durch die wirtſchaftliche
Fehl=
entwicklung eingeſchlagen worden war. Deshalb habe mit der
nationalen Revolution eine Gegenbewegung einſetzen müſſen. die
in richtige Bahnen zu leiten. Aufgabe der Frau von heute ſei. Das
Einſtrömen in kaufmänniſche und akademiſche Berufe beruhte nicht
auf einer Löſung vom Frauentum, ſondern in dem Streben nach
wirtſchaftlicher Sicherung. Die typiſch weiblichen Berufe boten
keine Aufſtiegs=, Verdienſt= und Sicherheitsmöglichkeiten. Die
Meinung, daß die Frau keine Berufsausbildung haben ſolle, iſt
mißverſtandener Nationalſozialismus. Vielmehr iſt eine ſtramme
Berufsausbildung Grundbedingung für die Tüchtigkeit der Frau
im Leben überhaupt, in Ehe und Hausſtand und in der Erziehung
ihrer Kinder. Sie iſt für die Frauen, die nicht heiraten,
unerläß=
liches Erfordernis zur Sicherſtellung ihrer wirtſchaftlichen und zur
Sinnerfüllung ihrer menſchlichen Exiſtenz. Den verheirateten
Frauen gibt ſie das Bewußtſein, auch bei eventuellen
Schickſals=
ſchlägen ſich und ihre Kinder ernähren zu können, und ſtärkt ſo
in ihnen die Liebe zum Kinde.
Die Frage: Welchen Beruf ſoll die Frau erwählen? iſt mit
dem einzigen Satz zu beantworten: Denjenigen, für den ſie
be=
ſondere Eignung hat, d. h. der Beruf ſoll aus dem Menſchen
her=
ausquellen, muß ſich auf der perſönlichen Eignung des Menſchen
aufbauen und nicht im Hinblick auf die wirtſchaftlichen
Verhält=
niſſe gewählt werden. Die allein kann zur ſozialen und
wirtſchaft=
lichen Stabilität führen. Hier lag der große Fehler der
vergan=
genen Epoche. Der Berufswunſch wurde den Mädchen von den
Eltern aufoktroyiert mit Rückſicht darauf, daß das Mädchen
mög=
lichſt bald zur wirtſchaftlichen Entlaſtung des elterlichen Haushalts
beitragen kann. Die Berufswahl hingegen für den Jungen geſchab
immer unter dem Geſichtspunkt ſeiner beſonderen Eignung und
der Schaffung ſeiner Selbſtändigkeit. Wie iſt nun eine
Berufs=
wahl der Mädchen in dieſem Sinne ſicherzuſtellen? Erſtens ſoll
das Mädchen von klein auf zu dem Gedanken einer Berufswahl
erzogen werden. Die Eltern ſollen die Anlagen des Kindes, die
ſich bereits im Spiel zeigen, beobachten, anregen und daraus
Schlüſſe ziehen. Gerade bei Mädchen iſt dieſes vernachläſſigt
wor=
den ſchon allein durch die Beſchränkung des Spielzeugs auf Puppe.
Küche und Nähzeug. Beſchäftigte ſich das Mädchen nicht gerne mit
dieſem Spielzeug, ſo war man ratlos und ſuchte nicht auf
irgend=
eine andere Weiſe die in dem Kinde vorhandenen Anlagen zu
pfle=
gen. Ferner muß die Schule der Berufseignung dienſtbar gemacht
werden, d. h. jede Schulart hat ihren Zweck und darf nicht einer
ungeſunden Schulpolitik unterworfen werden. Die Schule muß
den Mädchen die Möglichkeit geben, durch eigene Anſchauung (
Be=
ſichtigungen. Ausflüge aufs Land uſw.) die Vielheit weiblicher
Berufe kennen zu lernen. Dinge, die für jeden Jungen, der ſich
ſchon frühzeitig in Werkſtätten und ſonſtigen Arbeitsſtellen
herum=
treibt, ſelbſtverſtändlich ſind. Sehr begrüßenswert iſt die
Einfüh=
rung des Landjahres und des hauswirtſchaftlichen Anlernjahres.
die als den Berufswunſch klärende und auslöſende Faktoren
an=
zuſehen ſind. Am wichtigſten aber iſt die Pflege der typiſch
weiblichen Berufe. Hier herrſchen z. T., noch chaotiſche Zuſtände
und verhindern viele Frauen, dieſe Berufe zu erwählen. Die
Schaffung von Aufſtiegs= und Verſorgungsmöglichkeiten, neuen
Tarifen und insbeſondere die Forderung von gleicher Bezahlung
wie die der Männer iſt unerläßlich. Die Einſchaltung der
öffentlichen Berufsberatung und Arbeitsvermittlung gewährleiſtet
die zweckmäßige und richtige Eingliederung der Frau in die
Volks=
wirtſchaft. Der freie Anſatz der Arbeitskraft dagegen führt
da=
hin, daß falſche oder nicht geeignete Kräfte in den Beruf kommen.
Daraus folgt eine falſche Orientierung des Arbeitsmarktes, die
wiederum unabwendlich zur Arbeitsloſigkeit führt.
Die auf eine eigene 18jährige Erfahrung geſtützten, aus den
„Weſensnotwendigkeiten der Frau entwickelten und den
Bedürf=
niſſen des ganzen Volksorganismus entſprechenden Ausführungen
der Vortragenden wurden mit lebhafter Anteilnahme
aufgenom=
men. Ein rege Ausſprache klärte noch manche Frage. Die
Vortra=
gende darf des herzlichen Dankes aller Zuhörerinnen gewiß ſein.
— Der Wiſſenshorizont des Werbers! Ueber dieſes Thema
ſpricht im Rahmen einer Verſammlung der Darmſtädter
Orts=
gruppe der Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute (NSRDW.)
am Montag abend im Reichshof Herr C. von Duhn. Wer als
Werbefachmann oder Werbungstreibender einen klaren Ueberblick
über die großen Anforderungen gewinnen möchte, die an den
Werbefachmann von heute zu ſtellen ſind, iſt als Gaſt zu dem
Vortrag herzlich willkommen.
Eine Tomatensoße,
z. B. zu Knorr Makkaroni,
wenn Sie 1 Kuorr Bratensoß-
würfel zu 10 Pfennig zerdrücken,
glattrühren, kochen, 1 Teelöffel
voll Tomatenmark (in heißem
Wasser verdünnt)undetwas Sahne
daranrühren, dann aufkochen.
Fertig! Bitte probieren; aber mit
dem Bratensoßwürfel von die Soßen-Broschüre von
C. H. Knorr A. G., Heilbronn a. N. Taode
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
— Sprachverein. In der nächſten Sitzung, Dienstag, den
9. d. M., um 8 Uhr im „Prinz Karl” (Ecke von Karls= und
Schul=
ſtraße) behandelt Dr. Michael einen zeitgemäßen Gegenſtand:
Die Begriffe indogermaniſch, ariſch, urgermaniſch, die Herkunft
unſerer Sprache und den Urſitz der Vorfahren. Auch
Nichtmitglie=
der ſind dazu willkommen. — Unſere Ausſtellung in der
Landes=
bücherei dauert noch an.
Heſſ. Spielgemeinſchaft.
Aus dem Gerichtsſagl.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte in der
Be=
rufungsinſtanz gegen einen jungen Dieburger, der vor einigen
Wochen vom Bezirksſchöffengericht wegen fahrläſſiger Tötung zu
zwei Monaten Gefängnis mit Bewährungsfriſt verurteilt wurde.
Der Angeklagte hatte Berufung verfolgt, weil er der Auffaſſung
war, daß der Getötete, den er mit ſeinem Motorrad angefahren
hatte, ihm direkt ins Rad gelaufen und er daher vollkommen
ſchuldlos ſei, während das Gericht mit dem Sachverſtändigen der
Auffaſſung geweſen war, daß er das Fuhrwerk, neben dem der
Getötete ging, zu dicht überholt hatte. Der Angeklagte tut denn
auch das Geſcheiteſte, was er tun konnte, und nimmt ſeine
Be=
rufung zurück.
Das Bezirksſchöffengericht verhandelte den ganzen
Vormittag unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit gegen eine junge
Frau aus Unter=Flockenbach und gegen den 42jährigen
Mannhei=
mer Adam L. wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung.
Man=
chen Leſern wird noch der vor einigen Jahren hier
ſtattgefun=
dene Strafprozeß gegen ein Ehepaar erinnerlich ſein, das unter
dem Namen „Kaffee Holderſtrauch” eine gut gehende, weit über
Heſſens Grenzen bekannte Animierkneipe in Unter=Flockenbach
führte. Eines der Opfer iſt die heute 20jährige Angeklagte, die.
damals 15 Jahre alt, im Kaffee mitbediente und dem Ehepaar
eine außerordentlich gelehrige Schülerin wurde. Mit 16 Jahren
gebar ſie ein uneheliches Mädchen, Irmelinde mit Namen, um
das die verſchiedenſten Männer auf Unterhalt verklagt wurden.
Alles jedoch ohne Erfolg. In dem Angeklagten L., der, ein
Gläu=
biger des Vaters, alles Intereſſe daran hatte, daß die Familie
zu Gelde kam, erſtand ihnen bald ein eifriger Helfer, der ihnen
ſämtliche Schriftſätze verfaßte und Eingaben machte. Als nun
die Unterhaltsprozeſſe fehlſchlugen, war er es, der in Eingaben
an das Kreisamt und in Anzeigen an die Darmſtädter
Staars=
anwaltſchaft die verſchiedenſten Väter der Notzucht, der
argliſti=
gen Verleumdung uſw. beſchuldigte, wie ſich in der heutigen
Ver=
handlung herausſtellte, vollkommen unwahr und wider beſſeres
Wiſſen. So ſchwülſtig die Schriftſätze, ſo ſchwülſtig ſind auch heute
die Erklärungen des Angeklagten, der oft noch nicht einmal
rich=
tig Deutſch kann. Das Gericht verurteilte ihn zu einem Jahr
und die junge Frau zu acht Monaten Gefängnis.
Aw. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit verurteilte
die Große Strafkammer zum zweitenmal den A. G. aus
Dieburg wegen Sittlichkeitsverbrechens unter
Zubil=
ligung mildernder Umſtände zu einer Gefängnisſtrafe von
einem Jahr. Im vergangenen Sommer hatte der Angeklagte 1
dieſe Strafe erhalten, weil er bei Ausübung ſeines Berufes in
einem fremden Haus ein junges Mädel, in der infamſten Weiſe
beläſtigte. Der Angeklagte gab zwar von vornherein die Tat zu.
behauptete aber, das Mädel habe ihm keinerlei Widerſtand
ent=
gegengeſetzt, und legte gegen das Urteil Reviſion ein. Aus
for=
mellen Gründen hob, das Reichsgericht das Urteil auf und wies
es an die Vorinſtanz zurück, die nach erneuter ausführlicher
Be=
weisaufnahme zu demſelben Reſultat kam.
Abrobo — Schorſch — ihr wollt doch in Sehrpeinlich enei.
Gelle — ſchreib ders uff, daß des ja net vergißt —
Am Samstag — de 13. — werd e Wiederholung ſei —
Un vom Montag ab gibts die Karte — wieer wißt!
De Schlag — Kall — da kann ich ia widder net —
Des fängt ja um halb 8 ſchun aa
Oh naa — die vergeſſe die Geſchäftsleit net —
Desmol gehts um 8 — merk ders — um 8 erſt aa!
— Wilhelm Bendows Bunte Bühne gibt morgen Samstag,
ſowie Sonntag im „Orpheum” 2 Gaſtſpiele. Bendow, der ſoeben
in Frankfurt 14 Tage lang ein ſehr zahlreiches Publikum mit
ſeiner originellen, ganz auf Lachen eingeſtellten „Buntbühne‟
kurzweilte wird ſich bei ſeinem erſten Darmſtädter Gaſtſpiel zu
ſeinen vielen Freunden vom Film noch neue Freunde werben.
Die mitwirkenden Künſtler der Bendow=Bühne ſind durchweg
ebenfalls bekannte Berliner Kräfte.
Freitag, 5. April 1935
ASarbeit
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vortragsveranſtaltung für den Holzbrand.
Warum Holzfeuerung?
** In der Zeit vom 1. bis 3. April veranſtaltete die
Abtei=
lung Id (Forſt= und Kameralverwaltung) der Landesregierung,
zuſammen mit der Arbeitsgemeinſchaft Holz. Berlin, der vom
Reich, den Landesforſtverwaltungen, dem Reichsnährſtand und
dem Deutſchen Forſtverein getragenen zentralen Werbeſtelle der
deutſchen Forſtwirtſchaft, zwei Holzbrandlehrgänge in Alsfeld und
Darmſtadt, bei denen die Töpfermeiſter mit der neuzeitlichen
Holz=
brandfeuerung und insbeſondere mit den neuzeitlichen
Holzbrund=
öfen bekannt gemacht wurden. Im Rahmen dieſes Lehrganges war
geſtern abend im Fürſtenſaal eine öffentliche
Vortragsveranſtal=
tung, in der für den Holzbrand eingetreten wurde. Wir haben vor
einiger Zeit die Frage bereits in einem Aufſatz „Holz als
Brenn=
ſtoff im Haushalt” behandelt.
Die Verſammlung leitete Oberforſtrat Schwieder. Der
Herr Reichsſtatthalter und der Herr Landforſtmeiſter ſeien leider
am Erſcheinen verhindert. Er begrüßte herzlich die zahlreich
Er=
ſchienenen. Man habe die Werbeveranſtaltung übernommen. um
dem erhöhten Anfall des Brennholzes andere Wege zu zeigen. Die
Forſtabteilung hat Mittel und Wege zu ſuchen, um den
vermehr=
ten Brennholzanfall unterzubringen. Der Mehreinſchlag in
unſe=
ren Wäldern ſei durchaus berechtigt und volkswirtſchaftlich zu
ver=
treten. Er erteilte ſodann dem erſten Referenten das Wort.
Forſtaſſeſſor Roos ſprach über „Die Bedeutung des
Holzbrandes im Haus” vom Geſichtspunkt des
Forſtman=
nes aus. Er betonte, daß etwa 25 Millionen Feſtmeter Brennholz
jährlich zur Verfügung ſtehen. Die Werbung für den Holzbrand
ſei richtig und zu empfehlen. Die Holzvorräte ſeien ſchier
uner=
ſchöpflich. Raubbau an den deutſchen Wäldern werde mit dem
Ein=
ſchlag keinesfalls getrieben. Redner befaßte ſich mit Argumenten,
die ſich gegen die Verwendung von Brennholz wandten. Die
Forſt=
wirtſchaft habe ſich ſtets gegen Holzeinfuhr gewandt, durch die
übermäßige Einfuhr fremden Holzes ſtand vor der nationalen
Er=
hebung die deutſche Forſtwirtſchaft vor dem Zuſammenbruch.
Heute werden nur gewiſſe Hölzer, die in Deutſchland nicht zu
fin=
den ſind, eingeführt. Der erhöhte Einſchlag von Holz kann
beſon=
ders in Heſſen ohne Gefahr mehrere Jahre lang durchgeführt
wer=
den, weil zahlreiche überalterte Waldbeſtände, beſonders
Buchen=
wald, hier vorliegen. Die Induſtrie wird auf die Geſtaltung des
Brennholzmarktes in abſehbarer Zeit kaum eine Veränderung
her=
vorrufen können, dagegen müſſe durch Förderung des
Holzhaus=
brandes eine Beſſerung eintreten Redner befaßte ſich dann mit
den Vorteilen des Holzbrandes. Er wies auf die Möglichkeit der
Arbeitsbeſchaffung im Zuge des vermehrten Holzbrandverbrauches
hin. Die Forſtverwaltung wolle damit anderen Brennſtoffen
kei=
nesfalls Konkurrenz machen. Referent beleuchtete namentlich die
techniſchen Leiſtungen des Holzbrandes. Der Holzbrand ſei
keines=
falls „rückſtändig”, bei Erzeugung von Wärmekraft ſeien glänzende
Ergebniſſe erzielt worden. Moderne Holzbrandöfen ſeien ſparſam.
anhaltend und ſauber. Jeder Kachelofen und Herd könne für Holz=
brand umgearbeitet werden. Die Wirtſchaftlichkeit der
Holzbrand=
öfen ſtehe außer Zweifel.
Ingenieur Holtz=Berlin ſprach dann ausführlich über „Die
beſſere Wärmeausnützung im Haushalt‟. Er gab zunächſt einige
techniſche Einzelheiten über den Holzbrand und unterſchied dabei
zwiſchen Induſtrie= und Hausbrandfeuerung. Die
Hausbrandfeue=
rung habe ſehr ſchwankenden Bedürfniſſen gerecht zu werden. Das
Feuerungsprinziv muß richtig gehandhabt werden. Redner
defi=
nierte im Einzelnen die Zuſammenſetzung des Holzes und im
An=
ſchluß daran den Verbrennungsvorgang. Auch für Dauerbrand ſei
das Holz heute gut anzuwenden. Die techniſchen Zuſammenhänge
wurden klar und für alle Zuhörer verſtändlich vorgetragen. Luft,
Temperatur, Zeit und Miſchung ſind ausſchlaggebende Faktoren
für die Stärke und den Wert der Feuerung. Die
Brennſtoffbeſchaf=
fenheit im Verhältnis zum Heizeffekt wurde definiert.
Wirtſchaft=
liche Verfeuerung des Holzes ſei die Hauptſache. Dazu gehöre:
Richtige Länge des Holzes, richtige Körnung und Kenntnis der
Wirkung des Waſſergehaltes des Holzes. Sodann müſſen die
Vor=
teile der zu benützenden Brandmaterialien den Nachteilen
gegen=
übergeſtellt werden, d. h. es muß genau feſtgeſtellt werden, was
jeweils in Stadt und Land zu brennen am vorteilhafteſten iſt,
denn das Wirtſchaftlichſte iſt immer das Richtigſte. Der Bau der
Feuerung iſt für die Wirtſchaftlichkeit von ausſchlaggebender
Be=
deutung. Weiter wurde die Frage der Zeitbrand= und
Dauer=
brandfeuerung ventiliert und die Wichtigkeit eines zweckmäßigen,
feuerungsfachmänniſch gebauten Ofens unterſtrichen. Der Ausſchuß
für Technik in der Forſtwirtſchaft habe ſich zur Aufgabe geſtellt,
möglichſt zweckmäßige Feuerungen für Holzbrand zu konſtruieren.
Dieſe Aufgabe wurde gelöſt. Der Roſt oder Einſatz iſt hierbei von
beſonderer Bedeutung, ein guter Ofen muß auf jeden Fall genau
berechnet werden.
Redner verſtand, ſeinen auf wiſſenſchaftlicher Grundlage
auf=
gebauten Vortrag auch für Laien lebendig zu geſtalten und alle
Kreiſe ſeiner Zuhörerſchaft zu feſſeln. Im Anſchluß an ſeine
tech=
niſch=wiſſenſchaftlichen Ausführungen zeigte er zunächſt einige
forſt=
liche Lichtbilder über den Beſtand und die Beſitzverhältniſſe
unſe=
rer Waldflächen und dann ſehr gut erläuternde techniſche
Licht=
bilder zu ſeinem Vortrag, die die Wirtſchaftlichkeit der einzelnen
Brennſtoffe vor Augen führten. Ferner wurden
Konſtruktions=
zeichnungen von Holzbrandöfen aller Art gezeigt. — Einem
Ein=
ſchlag von 50 Millionen Feſtmeter Holz ſteht im letzten Jahre ein
ſolcher von 75 Millionen Feſtmeter gegenüber.
In ſeinem Schlußwort ſprach Ingenieur Holtz noch kurz über
die Bedeutung der Rauchrohrdroſſelklappe und dicht ſchließende
Ofentüren. Weiter betonte er, daß alle Brennſtofferzeuger
ge=
meinſam im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft
zuſammen=
arbeiten, daß die Holzbrandwertung alſo keinesfalls als „
Kon=
kurrenzveranſtaltung” gegen einen Brennſtofferzeuger aufzufaſſen
ſei. Die Holzberatungsſtelle der Arbeitsgemeinſchaft Holz und die
ſtaatlichen Forſtverwaltungen ſeien zu Auskünften jederzeit bereit.
Oberforſtrat Schwieder dankte den beiden Referenten für
ihre erſchöpfenden Ausführungen und ſprach der
Arbeitsgemein=
ſchaft Holz beſonderen Dank für die Unterſtützung im Intereſſe der
deutſchen Forſtverwaltung und der deutſchen Volkswirtſchaft aus.
Der Siklich. — der Hanſi.
Auf der Straße ſtehen Menſchen in weitem, lockeren Kreis
und ſtarren einen Baum an. Glaubt man zuerſt. Dann entdeckt
man den entflohenen Sittich.
Zart hellblau und ſchwarz bebändert ſitzt er auf dem noch
laubloſen Aſt und beſchaut ſich eine Welt, die eine große
Neuig=
keit für ihn ſein muß, wohl wert dieſen gewagten Ausflug auf
Flügeln, die es ſchon ein wenig verlernt haben.
Und drunten ſtehen die Menſchen, ſchauen herauf, als hätten
ſie viel Bewunderung für dieſe Kühnheit; daneben auf dem
Damm fahren die Autos und übertönen mit ihrem
Motorenge=
räuſch ſein gelegentliches Krächzen. In all dem etwas trüben
Grau der abendlichen Stunde ſieht er zart und köſtlich aus, ein
Edelſtein. Und vorläufig ſcheint es ihm zu behagen, und er zeigt
keinerlei Unruhe. Er ſitzt, trippelt ein wenig, daß der Aſt
ſchwankt; die Menſchen ſtarren und die Autos fahren.
Aber etwas muß geſchehen, denn die Nacht kommt. Gewiß
macht er ſich keine Gedanken darum, es iſt ſo wie die Decke, die
er des Abends über ſein Bauer bekam. Es fehlt ihm das was
das Leben ausmacht: Erfahrung. Vielleicht kommt jetzt die
Feuer=
wehr mit der Ausziehleiter; dann wird er eingefangen, und das
wird ihm kaum recht ſein. Wiewohl es ihn rettet. Denn kommt
die Feuerwehr nicht, ſo holt ihn die Katze oder er holt ſich heute
Nacht eine Lungenentzuündung, oder die Spatzen, die ſehr für
Ord=
nung ſind, fallen über ihn her. So iſt das mit den Ausflügen in
die Freiheit.
*
Aehnlich und doch anders erging es dem „Hanſi”. Hanſi iſt
natürlich ein Kanarienhahn, der, obwohl, oder weil er ſo fleißig
ſingt, immer ein paar Stunden täglich frei fliegen darf. Im
Zim=
mer natürlich! Aber da ſtand nun zufällig das Fenſter etwas
offen und Hanſi — beguckt ſich die Welt da draußen. Seine Herrin
ſtößt, als ſie das ſieht, einen Schrei aus, der Hanſi erſchreckt und
— er verſucht den Flug über die Straße. Ueber die Dächer!
Weg !
Alles Suchen und Rufen über die Bismarckſtraße, faſt bis zum
Herrngarten, iſt vergeblich — Frauchen weint um ihren Liebling.
Und dem iſt inzwiſchen angſt und bange gewerden. Die
Spat=
zen, Tauben und ſonſtige Rieſen, die er bisher nie erlebte.
Schleunigſt fliegt er zurück. Dahin, wo er ſich geborgen fühlt.
Aber ſein Fenſter iſt — Unverſtand der Menſchen! — jetzt
natürlich geſchloſſen. Traurig, mit letzter Flugkraft, flattert er
herunter auf die Gartenmauer. Da aber hört Frauchen im
zwei=
ten Stock ſein angſterfülltes Piiiip — Piiiip! — Und tut endlich
das einzig richtige: Mit ſeinem Käfig geht ſie zur Mauer, und
kaum ſieht Hanſi ſein Schloß, fliegt er ſelig hinein und — iſt froh,
wieder gefangen zu ſein. Drei Minuten ſpäter trillert er ſein
ſchönſtes Lied. Dankbar und froh!
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Es wird auf die heutige Bekanntmachung des Städt.
Leih=
amtes hingewieſen.
Sonderfahrt ins Blaue um acht Tage verſchoben.
Da der Himmel in den letzten Tagen ein derartiges Geſicht
zeigt, daß die vorausſichtliche Blüte ſpäter einſetzt, als man
ur=
ſprünglich erwarten durfte, ſieht ſich die Reichsbahndirektion
Mainz gezwungen, die für Sonntag, den 7. April, angeſetzte
Blütenfahrt ins Blaue hinein um eine Woche, alſo auf Sonntag,
den 14. April, zu verſchieben. Die bereits gelöſten Karten
be=
halten ihre Gültigkeit. Das vorgeſehene Programm bleibt
un=
verändert. So wird denn die Fahrt am 14. April beſtimmt
ſtattfinden können, d. h. man wird mit der Reichsbahn in ein
wirkliches Blütenmeer bei beſtem Wetter fahren können.
Beſonders die Bevölkerung von Darmſtadt, der
Berg=
ſtraße und des Odenwaldes hat allen Anlaß, ſich auf dieſe
Blütenfahrt ins Blaue zu freuen. Iſt doch das Ziel der Fahrt
ein Platz, der für die hier in Betracht kommende Bevölkerung
ganz unbekannte Reize bietet.
NIVEALchn
mild, lelchr
scheunend
gonr wunderroll
in Geschmack.
die Orosse fube
Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
— Union=Theater zeigt heute abend als Feſtvorſtellung die
gewaltigſte Heerſchau der Deutſchen, die aufwühlendſte
Kund=
gebung des Dritten Reiches
„Triumph des Willens”
Reichsparteitagfilm der NSDAP. Geſamtleitung und künſtleriſche
Geſtaltung: Leni Riefenſtahl.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute den neuen Greta=
Garbo=Film „Der bunte Schleier” Greta Garbo, die
man immer nur als große Tragödin kannte, iſt hier als lachende
Garbo ein ganz neues Erlebnis
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen am Sonntag vormittag als
Film=Morgenfeier den herrlichen Film von überwältigender
Wucht und Schönheit „O mein Heimatland”. Jugendliche
haben Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute 2 Stunden voll
Vergnügen und Lachen in dem herrlichen Luſtſpiel „Boſe
Buben im Wunderland”.
— Reſi=Theäter zeigt heute unwiderruflich letztmalig den
Großfilm. Die engliſche Heirat” mit Adolf. Wohlbrück,
Renate Müller, Georg Alerander, Adele Sandrock. Jugendliche
haben Zutritt.
— Belida zeigt am 5 4. 35 nur 3 Tage in Neuaufführung
den Film „Polenblut” nach der gleichnamigen Operette mit
Anny Ondra, Ivan Petrovich, Hans Moſer und Hilde Hildebrand.
Nr. 95 — Seite 7
Aus Heſſen.
* Gemeindewappen und Gemeindeflagge.
In der deutſchen Gemeindeordnung iſt auch dem
Gemeinde=
wappen und der Gemeindeflagge ein Raum gewidmet worden.
Jetzt liegt eine erſte Anweiſung zur Ausführung über
Gemeinde=
ordnung, die bereits wiederholt ſehr eingehend erläutert worden
iſt, vor. In dieſer Anweiſung wird darauf hingewieſen, daß jede
Gemeinde zur Führung eines Dienſtſiegels verpflichtet iſt, daß aber
die weiteren Anweiſungen über die Form dieſes Dienſtſiegels noch
folgen werden. Soweit Gemeinden bereits Wappen und Flaggen
führen, bleibt es hierbei. Für die Verleihung und Aenderung von
Wappen werden aber folgende Richtlinien gegeben: Die Wappen
dürfen in ihrer äußeren Form und Anlage nicht gegen ſolche
Regeln der Wappenkunde verſtoßen, die auf hiſtoriſchen,
künſtleri=
ſchen und praktiſchen Geſichtspunkten ruhen. Das ſchließt jedoch
nicht aus, daß an Stelle alter Symbole auch ſolche Formen und
Bilder verwendet werden, die der modernen Umwelt entlehnt, dem
Volke gemeinverſtändlich und für die betreffende Körperſchaft
charakteriſtiſch ſind. Das Wappen des Reichs, der Länder oder
der Gemeindeverbände darf in Gemeindewappen nicht verwendet
werden. Das Gleiche gilt für ſonſtige Hoheitszeichen des Reiches
oder des Landes und anderer Körperſchaften, insbeſondere auch für
das Hakenkreuz, Familienwappen dürfen nur mit Genehmigung der
wappenberechtigten Familie übernommen werden. Soweit
Ge=
meinden das Recht zur Wappenführungbeſitzen, ſind ſie ohne weiteres
berechtigt, ihr Wappen auch im Dienſtſiegel zu führen. Eine eigene
Flagge ſoll einer Gemeinde nur verliehen werden, wenn ſie das
Recht zur Wappenführung beſitzt. Die Gemeindeflagge ſoll
zwei=
farbig ſein und den Wappenfarben entſprechen.
Dg Arheilgen, 4. April Gemeindeſteuerſätze. Nach
dem diesjährigen Voranſchlag der Gemeinde ſind insgeſamr
123 491,40 RM. an Steuern aufzubringen. Die einzelnen
Steuer=
ſätze betragen je 100 RM. Steuerwert für Gebäude 33,8 Pfg.,
für land= und forſtwirtſchaftlich genutzte Flächen 60,5 Pfg., vom
Gewerbekapital 62,8 Pfg., vom Gewerbeertrag 291,3 Pfg. Die
Sondergebäudeſteuer beträgt für Steuerwerte bis 7000 RM.
41,75 Pfg. und für Steuerwerte über 7000 RM 36,43 Pfg. Zu
den beſchloſſenen Umlagen werden, auch die Ausmärker
heran=
gezogen. Die Filialſteuer kommt in Höhe von 200 v. H. der
all=
gemeinen Gewerbeſteuer zur Erhebung. Die vom Gemeinderat
beſchloſſene Ortsſatzung über die Erhebung der Filialſteuer liegt
ſeit heute auf die Dauer einer Woche auf der Bürgermeiſterei zur
Einſichtnahme offen. — Verkehrsunfall. Auf der
Frank=
furter Straße ſtießen ein Perſonenkraftwagen aus Frankfurt
a. M. und ein ſolcher aus Pirmaſens in voller Fahrt zuſammen.
Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß bei dem einen Wagen, der
vor zwei Damen und zwei Herren beſetzt war, das Motorgehäuſe
vollſtändig auseinandergeriſſen wurde. Der Wagen überſchlug
ſich und blieb, mit den Rädern nach oben, auf einem Acker liegen,
die vier Inſaſſen unter ſich begrabend. Der andere Wagen der
ebenfalls ſchwer beſchädigt wurde, fuhr noch eine kurze
Links=
kurve und blieb im Straßengraben hängen. Die vier Inſaſſen
des umgeſtürzten Wagen mußten von Paſſanten, die den Wagen
auf die Seite legten, aus ihrer bedrängten Lage befreit werden.
Sie trugen glücklicherweiſe keine ſchwereren Verletzungen davon.
— Lichtbildervortrag. Im evangeliſchen Gemeindehaus
hielt Pfarrer Fliedner aus Madrid einen Vortrag über den
Kampf um das Evangelium in Spanien, von zahlreichen
Licht=
bildern eindrucksvoll illuſtriert.
Ek. Eſchollbrücken 3. April. Turn=Werbeabend.
Zu=
gunſten der Winterhilfe hatte der hieſige Turnverein einen
Werbe=
abend veranſtaltet, der ſehr gut beſucht war.
Liebenswürdiger=
weiſe beſtritt der benachbarte Turnverein e. V. 1875 aus
Pfung=
ſtadt das Programm. Aus allen Gebieten des Turnens wurden
Ausſchnitte gezeigt für beiderlei Geſchlecht, die ſehr beifällig
auf=
genommen wurden. Das Ehrenmitglied des Eſchollbrücker
Turn=
vereins, der jetzt in Pfungſtadt amtierende Rektor Born, ſkizzierte
erſchöpfend in vergleichenden Worten die Gedankengänge zweier
ganz großer Deutſchen, nämlich Fr. Ludwig Jahns und Adolf
Hit=
lers. Der Dank, den der Vereinsführer Bürgermeiſter Kiſtinger
für die ſchönen Darbietungen den Ausübenden abſtattete, ſprach
allen Anweſenden aus dem Herzen. Die Wiederaufnahme
turne=
riſcher Tätigkeit, und hier beſonders die Betreuung der Jugend,
mag den Eſchollbrücker Turnern, die über eine ſo ſchöne Turnhalle
verfügen, einige Anhaltspunkte gegeben haben.
Ar. Eberſtadt, 4. April. Der Gemeinderat befaßte ſich
in ſeiner letzten Sitzung mit dem Voranſchlag der Gemeinde, ſowie
dem des Waſſer= und Elektrizitätswerkes. Beide Voranſchläge
waren von dem Finanzausſchuß eingehend durchberaten und geprüft
und wurden auf deſſen Vorſchlag vom Geſamtgemeinderat
ge=
nehmigt. Der Voranſchlag der Gemeindeverwaltung ſchließt in
Einnahmen und Ausgaben mit 550 874 RM. ab und gilt ſeit
meh=
reren Jahren erſtmals wieder als ausgeglichen. Die Aufſtellung
enthält mithin nicht mehr Ausgaben, wie denſelben Einnahmen als
Deckung gegenüberſtehen. Der Voranſchlag enthält im beſonderen
Ausgaben für Straßenherſtellung 35 100 RM., für Ausbau von
zwei Schulſälen 3400 RM., Inſtandſetzung von Wald= und
Feld=
wegen 9000 RM. für Armenpflege 43 000 RM., an ſozialen Laſten
insgeſamt 93 333,42 RM., für das Gemeindeſchwimmbad 858 RM.,
für Steuern und Abgaben 15 597,71 RM. Der Waldwirtſchaftsplan
ſchließt mit 78 000 RM. Einnahmen und 46 000 RM. Ausgaben.
An Gebäulichkeiten 33 857 88 RM. Einnahmen gegen 18 772.28
RM. Ausgaben. Der Wohlfahrtsetat iſt um 120 000 RM.
vermin=
dert. Durch die 20prozentige Senkung der Sondergebäudeſteuer iſt
die Gemeindeumlage um 12 000 RM. verringert. Die
Ausſchlag=
ſätze für die von der Gemeinde zu erhebenden Steuern bleiben in
der Höhe des Vorjahres beſtehen, da eine Ermäßigung gegenüber
der Belaſtung durch Arbeitsbeſchaffung und ſozialen Erforderniſſen
für dieſes Jahr nicht ermöglicht werden konnte. Das
Elektrizitäts=
werk bilanziert in Einnahme und Ausgabe mit 106 000 RM., das
Waſſerwerk mit 52 145. RM.
Ef. Meſſel, 4. April. Familienabend. Am Samstag,
den 6. April 1934. abends hält der Geſangverein, Sängerbund=
Eintracht” Meſſel im Saale der Gaſtwirtſchaft Heberer, ſeinen
Familienabend ab.
Rodau i. Odw., 4. April. Goldene Hochzeit. Gaſtwirt
Heinrich Späth und Frau Margarete, geborene Seeger, feiern am
6. April bei beſter Geſundheit das Feſt der goldenen Hochzeit.
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TV572(
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 95
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 5. April 1935
Rund um eine Pariſer Reiſe.
Erlebniſſe und Eindrücke.
V. Nachleſe.
Ich will Ihnen heute nicht mehr viel erzählen. Dafür haben
wir einige Bilder zuſammengebracht, die für unſere Leſer
viel=
leicht nicht unintereſſant, für die Teilnehmenden unſerer ſchönen
Fahrt aber ſicher eine nette Erinnerung ſein werden.
Aber ein paar Kleinigkeiten möchte ich Ihnen doch nicht
vorenthalten.
Von der Fahrkunſt des Pariſer Taxichauffeurs habe ich
ſchon früher erzählt. Der gewiſſenhafte Chroniſt kann aber nicht
verſchweigen, daß dieſe Fahrkunſt manchmal in größerem
Um=
fang eingeſetzt wird, als es der Fahrgaſt verlangt. Ich habe
erwarteten dampfenden Getränks aber erſcheint ein pompös au8 Sektkühler nebſt Inhalt, und nun ſtellt ſich heraus,
daß man eine Flaſche Sekt für 130 Franken, alſo etwas über
20,— RM., beſtellt hatte. 60 Franken hatte jeder mit über die
Grenze genommen. Sie waren keineswegs mehr in allen
Portemonnaies vollſtändig vorhanden. Das Entſetzen war alſg
groß. Aber dann hat man zu acht zuſammengekratzt und hat
die Flaſche ſchließlich doch mit Vergnügen und Behagen
aus=
getrunken. Speiſe= und Weinkarten wollen richtig geleſen „ein.
Sonſt aber war die Verſtändigung offenbar recht gut. Auch
an Humor hat es nicht gefehlt. Auf dem Marktplatz zu Reims
ging es z. B. ſehr vergnügt her, und der intereſſante junge
Mann auf unſerem Bild links wurde ſehr ſchnell als Adfutant
von Abd del Krim vorgeſtellt.
Soll ich noch von unſerer Rückfahrt erzählen, von den
freundlichen deutſchen Zoll= und Paßbeamten, die uns an der
othringiſchen Grenze wieder in Empfang nahmen, von den
vergnügten Stunden in Saarbrücken, von der Fahrt durch den
nächtlichen Nebel, der ſo dicht wurde, daß wirſvon Saarbrücken
bis nach Kaiſerslautern rund vier Stunden gebraucht haben?
Abd del Krims Adjutant.
Mittagsruhe.
Fröhliche Fahrt.
Bild Mitte: Unſer Reiſemarſchall berät bei Fort Douaumont über den Rückweg.
mir erzählen laſſen, daß mehrere unſerer Reiſegefährten, die
nur eine kurze Strecke fahren wollten, ſehr unfreiwillige
Rund=
fahrten durch halb Paris gemacht haben, und daß in einem
Fall die Fahrpreisuhr ſchließlich über 40 Franken angezeigt hat.
Aber am Ende hat doch jeder ſein Ziel erreicht. Man hat ſogar
vielfach eine gevadezu bewunderungswürdige Findigkeit
be=
wieſen. Die Vergnügungsſtätten des nächtlichen Paris ſind
nämlich gar nicht immer ſo ganz leicht zu finden. Aber das war,
ſoweit ich gehört habe, für viele unſerer Reiſegefährten durchaus
kein Hindernis.
Unangenehmer waren dagegen häufig die Sprachſchwierig=
keiten. Da hat es ſchon allerhand Verwirrung gegeben. Nicht
nur daß, wie mir erzählt wurde mangelndes gegenſeitiges
Ver=
ſtändnis in einem Fall dazu führte, daß ſchon die Aermel
hoch=
gekrempelt wurden. Ich muß etwas viel Tragiſcheres erzählen.
Ging da eine größere fröhliche Geſellſchaft am Samstag abend
höchſt vergnüglich durch Paris. Findig, wie man war, kam
man ſehr ſchnell in eines der eleganteſten Pariſer Lokale. Man
nimmt Platz, und ein dienſtbefliſſener Kellner reicht eine
ziem=
lich umfangreiche Karte. So etwas wie Grog lieſt da der eine
und dahinter die Zahl 130. Alſo ein Glas Grog für 1,30 Franken
denkt der Gute und freut ſich über die Billigkeit. An Stelle des
So graute ſchließlich der Morgen, als wir müde und fröhlich
in Darmſtadt ankamen. Aber gegen derartige Tücken des
Wet=
ters kann auch die beſte Reiſeleitung nichts machen. Sie hat
wirklich getan, was menſchenmöglich war, und wenn alle
Teil=
nehmer, wie ich überzeugt bin, mit Vergnugen an dieſe Pariſer
Fahrt zurückdenken, ſo haben ſie das in ſehr hohem Maße der
Umſicht und Unermüdlichkeit unſeres Reiſemarſchalls zu danken.
Es war wirklich ſehr ſchön und intereſſant, und ich bin
über=
zeugt, daß ſich ſehr viele Teilnehmer dieſer erſten großen Fahrt
ſchon bei der nächſten wieder zuſammenfinden werden.
R. I. C.
Ct. Groß=Umſtadt, 3. April. Samstag auf Sonntag hatte
unſere Stadt Einquartierung. Der Reiterſturm 1/50
Darm=
ſtadt ſtattete dem Reiterſturm 4/50 zu Groß=Umſtadt einen
Ge=
genbeſuch ab. Am Samstag abend fanden ſich die SA.=Reiter
bei=
der Stürme nebſt Freunden und Angehörigen zu einem geſelligen
Kameradſchaftsabend im Saale des Gaſthauſes „Zur Krone”
zu=
ſammen. Sturmführer Maul begrüßte namens des Sturmes 4/50
die erſchienenen Gäſte aufs herzlichſte und rief ihnen ein herzliches
Willkommen in den Mauern Groß=Umſtadts zu. Für den
Reiter=
ſturm Darmſtadt ſagte Sturmführer Bünz=Weiterſtadt alsdann
Dank für die gaſtliche Aufnahme mit dem Verſprechen baldiger
Wiederholung derartiger Zuſammentreffen. Der
Kameradſchafts=
abend verlief in rechter Volksgemeinſchaft und zeugte von echtem
Reitergeiſt. Frohgemut traten die Darmſtädter Reiter Sonntag
früh 8 Uhr, wenn auch nicht gerade bei beſtem Wetter, den
Heim=
ritt wieder an, wobei ihnen ihre Odenwälder Kameraden das
Ge=
leite bis Dieburg gaben.
Cg. Reinheim. 4. April Dienſtjubiläum. Am 1. April
waren es 25 Jahre, daß Ober=Bauinſpektor Eigelsheimer
in dem Dienſt der Reichsbahn ſteht. Der Eintritt erfolgte in Mainz.
dann erfolgte Verſetzung nach Bensheim, vor dem Kriege nach
Babenhauſen, wo gerade die Vorarbeiten für den Umbau des
Bahnhofs begannen, die durch den Krieg dann ruhten. Doch konnte
nach dem Kriege durch ihn der große Umbau in ſeiner heutigen
Geſtalt fertiggeſtellt werden. Die dann erfolgte Verſetzung nach
Goddelau brachte auch dort wieder Bauarbeiten am Bahngelände
und Anfang 1934 die Verſetzung nach Reinheim. Kollegen und
vor=
geſetzte Behörde, auch Freunde brachten ihre Glückwünſche und
viele Blumenſpenden zierten den Schreibtiſch des Jubilars. —
Mütterſchulungsabend. Im Gemeindeſaal fand wieder
ein Mütterſchulungsabend ſtatt, geleitet durch Schweſter Eliſabeth.
Auch Pfarrer Dr. Meiſinger war erſchienen und ſprach die Schluß=
worte. Gemeinſame Lieder, Ausſprache über das tägliche Gebet,
das Danken=Lernen der Kinder im täglichen Leben, und daß erſt
in 20 Jahren ſich die gute Erziehung in einem ganzen Volke
aus=
wirken könne und erſt dann ſich das Werk der Mütter kröne,
heimatliebende, lebenstüchtige, aber nicht ſelbſtſüchtige Menſchen
erzogen zu haben.
m. Beerfelden, 3. April. Abſchied in der
Fortbil=
dungsſchule. Wie in einem trauten Familienkreiſe, ſo
begin=
gen vorgeſtern nachmittag die aus der Fortbildungsſchule
ſcheiden=
den Mädchen mit den ſie bisher Betreuenden den Abſchied. Rings
die Wände prangten noch im Schmuck der Ausſtellung von
Sonn=
tags zuvor. Was innerhalb derſelben jetzt zu ſehen war, das
be=
deutete auch eine Ausſtellung, jedoch auf einem anderen Gebiet.
Die Schülerinnen zeigten hier einen Teil der erlernten Koch= und
Backkünſte und bewieſen viel Geſchmack und große Gewandthe:
im Dekorieren und Servieren. Munterkeit und Frohſinn, aber
auch Ernſt und Beſinnlichkeit herrſchten im Raum, je nach dem
Eindruck des eben Gehörten. Die Mädchen ſangen ſchöne Lieder,
trugen Gedichte vvor und nahmen in humorvollſter Weiſe Bezug
auf Schulerlebniſſe zur größten Erheiterung aller Anweſenden.
Herr Rektor Arzt legte den Scheidenden die Bedeutung des
Tages ans Herz und wußte ihnen recht Beherzigenswertes mit auf
den Lebensweg zu geben. Durch Dialektgedichte und die
Erinne=
rung an einzelne Epiſoden aus dem Schulleben belebte Redner an
anderer Stelle den unterhaltenden Teil. In ähnlicher Weiſe ſprach
und betätigte ſich Fräulein Jaimes an der Veranſtaltung, deren
Arrangement und Vorbereitung ja ihr Werk war. Herr Lehrer
Kuchenbeiſer war als Lehrer der Mädchen des letzten Schuljahres
zur Feier geladen und gab ſeinem Dank dafür entſprechenden
Aus=
druck. Die ſo ſchön und eindrucksvoll verbrachten Stunden werden
die Teilnehmenden, insbeſondere die Jugend. auch in ſpätere
Zei=
ten als angenehmſte Erinnerung begleiten.
Dp. Zwingenberg, 3. April. In der vorgeſtrigen
Mitglieder=
verſammlung der hieſigen Ortsgruppe der NSDAP. ſprach nach
einleitenden Worten des Ortsgruppenleiters Dickler Pg. Jöckel
über das Thema „Die Männer von Sparta”. — Die
Blinklicht=
anlage auf dem Melibokus iſt ſeit Samstag wieder im Betrieb. —
Ein altes Wahrzeichen Zwingenbergs, die alte Linde am Obertor,
welche während der Sommermonate unter Trockenheit leidet,
er=
hält eine Wurzelberieſelungsanlage.
Em. Heppenheim a. d. B., 2. April.
Winterhilfsver=
anſtaltung des Turnvereins. Zum Beſten des WHW.
veranſtaltete der Turnverein in der Städtiſchen Turnhalle ein
Kinder=Schauturnen, in dem die Schülerinnen unter Fräulein
Hein und die Schüler unter Leitung des Turnwartes Bohne ihr
urneriſches Können vorführten. Anſchließend erfolgte die
feier=
liche Uebernahme der zur Schulentlaſſung gelangenden Jungens
und Mädels in die Jungmannſchaft der D.T. durch den
Vereins=
führer Dr. Grimm. Abſchlußfeier. Der
Amtswalter=
ſchulungskurſus der DAF. wurde mit einer kleinen Feier
beſchloſ=
ſen, die im „Goldenen Anker” ſtattfand. Nach der Begrüßung durch
Kreiswalter Franz Keil wandte ſich Kreisſchulungsleiter
Schweigert zu den Kurſusteilnehmern, ſtreifte nochmals die in
den Schulungsabenden behandelten Themen und ermahnte die
Amtswalter zu treuer Pflichterfüllung im Sinne des Führers.
Dann wurden die Ausweiſe über die Teilnahme am Kurſus
aus=
gegeben. Eine Anſprache des Kreisleiters Dr. Hildebrandt,
die in der Forderung gipfelte die nationalſozialiſtiſche
Weltan=
ſchauung jederzeit in die Tat umzuſetzen, leitete zu einem geſelligen
Beiſammenſein über, das bei muſikaliſchen Darbietungen und
ge=
meinſam geſungenen Liedern einen auregenden Verlauf nahm.
— Gernsheim. 4. April. Waſſerſtand des Rheins am
3. April 0.30 Meter, am 4. April 0.23 Meter.
Freitag, 5. April 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 95 — Seite 9
Das Tuberkuloſe=Hilfswerk der NSP.
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Das Hauptamt für Volkswohlfahrt in der Reichsleitung der
NSV. halte anläßlich der jetzt beginnenden großen Aktion gegen
die Tuverruloſe zu einer Preſſevorbeſprechung geladen.
Die Bekampfung der Tuverkutoſe war bisher den
Fürſorge=
verbanden, Krankenkaſſen, Sozialverſicherungsträgern.
Wohl=
fahrtsämtern uſw. überlaſſen. Außerdem waren
Tuberbuloſefür=
ſorgeſtellen eingerichtet worden, die alle an offener Tuberkuloſe
Kranken erfaſſen. auf die Umgebung des Kranken ein Augenmerk
haben und die Weiterverbreitung der Kvankheit nach Möglichkeit
verhindern ſollen.
Wenn nun die NSV. ſich ebenfalls der Tuberkuloſebekämpfung
zuwendet, ſo liegt der Grund in der großen Zahl der
Tuberkuloſe=
kranken. Zwei Prozent der deutſchen Bevölkerung. rund 1 320 000
Menſchen, leiden an einer noch nicht zur Ruhe gekommenen und
0.5—0,7 Prozent, alſo etwa 400 000 Menſchen, an einer offenen
Tuberkuloſe. Die Tuberkuloſe iſt nicht erblich, ſondern eine
In=
fektionskrankheit, deren Herde jene 400 000 Kranken ſind. Dieſe
Seuche gefährdet erbgeſundes Volksgut. Bei allen bisherigen
Maßnahmen zur Bekämpfung der Tuberkuloſe gab es noch viele
Kücken. So gibt es zahlreiche Kleingewerbetreibende. Handwerker,
Bauern. Angehörige der freien Berufe, die nicht verſichert ſind
tund ſelbſt nicht über die Mittel verfügen, eine Heilkur
durchzu=
führen. Die Verſicherungsträger lehnen auch die Bewilligung von
Kuren ab, wenn nicht die Ausſicht beſteht, daß der Kranke bald
twieder erwerbsfähig wird. Die Maßnahmen erſtrecken ſich auch
Sum großen Teil nur auf den Kranken ſelbſt, der nach einer Kur
rund Wiederherſtellung der Erwerbsfähigkeit dann häufig in eine
Umgebung zurückkehrt, in der er ſehr bald einer neuen Anſteckung
anheim fällt,
Der NSV. kommt es nicht nur darauf an, den einzelnen Kran=
Eken zu helfen und ſeine Erwerbsfähigkeit wieder herzuſtellen,
Hondern ſie will gerade die Infektionsquellen beſeitigen, ſie will
mlſo gerade diejenigen erfaſſen, die von keiner anderen Stelle er=
Faßt werden oder denen von den Verſicherungsträgern keine Kur
wder nur eine unzureichende gewährt wird. Sie wird, wenn eine
gandere Stelle ein Heilverfahren abgelehnt hat, den Grund prüfen
und möglicherweiſe dieſe Stelle zu veranlaſſen verſuchen, ihre
Entſcheidung einer Nachprüfung zu unterziehen und ſich gegebenen=
Falls an den Koſten beteiligen. Sie wird eine Heilſtättenkur dann
ginleiten, wenn Ausſicht auf eine Heilung überhaupt beſteht.
Sie wendet ſich nicht nur dem Kranken ſelbſt zu, ſondern auch
Feinen Angehörigen. Sie will, daß die Familie und die geſamte
Umgebung des Kranken geſund wird. Gerade dieſer Familien=
Fürſorge ſchenkt die NSV. die weiteſtgehende Aufmerkſamkeit.
„Durch wirtſchaftliche Unterſtützung (Sorge für Kleidung,
Aus=
wüſtung Reiſeverpflegung) ſorgt ſie dafür, daß der von ihr
be=
treute Kranke die Reiſe antreten kann. Sie kümmert ſich um die
EEinleitung wirtſchaftlicher Hilfsaktionen um die Familie, wenn
Dieſe durch die Kur ihres Ernährers in Schwierigkeiten gerät. Sie
Täßt ſich vor allem die Wohnungsfürſorge angelegen ſein, ſorgt
rür Auss oder Umbau geſundheitſchädlicher Räume und eventuell
auch für den Umzug.
Sie ſorgt für Betten, wo dieſe fehlen, verſchickt auch gefähr=
Dete Mütter und Kinder; denn die für die Kranken durchgeführte
Seilſtättenbehandlung des Tuberkuloſenhilfswerkes kann nur dann
Sauernden Erfolg haben, wenn eben die Umgebung ebenfalls ihrer
mnſteckenden Gefahren beraubt wird. Neben dieſen reinen
Hilfs=
rnaßnahmen ſoll eine ausgedehnte Aufklärungs= und
Werbetätig=
reit mit Lichtbildreihen und Vorträgen einhergehen und die
War=
mung vor untauglichen Behandlungsmethoden und
geſchäftstüch=
iger Reklame für beſtimmte Heilverfahren. In dieſem Zuſammen=
Hang wurde auch auf das Friedmannſche Tuberkuloſemittel
hin=
gewieſen, das von der ärztlichen Wiſſenſchaft abgelehnt wird, weil
es kein eigentliches Heilmittel iſt und in vielen Fällen ſogar
ſchaden kann. Vor allem wurde die Hineintragung der
Prova=
manda für dieſes Mittel in die Heilſtätten kritiſiert, durch die
un=
ier den Kranken oft Beunruhigung hervorgerufen worden iſt.
Alle Hilfsmaßnahmen der NSV. ſind jedoch, rein zuſätzlicher
Matur. Es ſoll alſo keinesfalls ein anderer Koſtenträger entlaſtet
werden. Die NSV. will nur in Lücken ſpringen und dadurch die
granze Tuberkuloſebekämpfung vorwärtstreiben und neue
An=
vegungen geben.
Ueber das Organiſatoriſche iſt zu ſagen, daß das Tuberkuloſe=
—
hilfswerk zunächſt in folgenden Gauen durchgeführt wird: Groß=
Berlin. Kurmark. Köln=Aachen, Koblenz=Trier, Rheinpfalz=Saar,
Eſſen und Düſſeldorf. Die Zahl dieſer Gaue ſoll monatlich
erwei=
tert werden, ſo daß man hofft, bis Ende des Jahres alle deutſchen
Gaue erfaſſen zu können. Die Anträge auf Heilſtättenbehandlung
werden bei den Dienſtſtellen des Amtes für Volkswohlfahrt, des
Amtes für Volksgeſundheit und den Tuberkuloſefürſorgeſtellen
er=
hältlich und bei den Kreisamtsleitungen des Amtes für
Volks=
wohlfahrt, Abteilung Heilverſchickung, einzureichen ſein, von wo
ſie mit größter Beſchleunigung an die Reichsleitung weitergeleitet
werden und eine Entſcheidung getroffen wird. Das
Tuberkuloſe=
hilfswerk arbeitet mit den Tuberkuloſefürſorgeſtellen eng
zuſam=
men. Die außerordentliche Bedeutung des Tuberkuloſehilfswerkes
für das Volksganze liegt klar auf der Hand.
Befriedigung des Bedarfs der Landwirkſchaft
an Arbeitskräften.
DDie Preſſeſtelle des Landesarbeitsamtes Heſſen
teilt mit: Wenn im Rahmen der Erzeugungsſchlacht das geſteckte
Ziel, die Ernährung des deutſchen Volkes aus eigener Scholle
ſicherzuſtellen, erreicht werden ſoll, iſt es vor allem notwendig,
der Landwirtſchaft in ausreichendem Maße die von ihr benötigten
Arbeitskräfte zur Verfügung zu ſtellen. Hierauf iſt in der letzten
Zeit in der Preſſe wiederholt hingewieſen worden. Die hierzu
notwendigen Maßnahmen hat die Reichsregierung mit dem Geſetz
zur Befriedigung des Bedarfs der Landwirtſchaft an
Arbeitskräf=
ten vom 26. Februar 1935 getroffen. Auf Grund dieſes Geſetzes
hat der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittelung und
Arbeitsloſenverſicherung unterm 29. März 1935 folgendes
ange=
ordnet:
„Die Vorſitzenden der Arbeitsämter können verlangen, oaß
Perſonen, die in der Zeit vom 1. Januar 1932 bis zum
Inkraft=
treten dieſer Anordnung als landwirtſchaftliche Arbeiter,
länd=
liches Geſinde, Wanderarbeiter (Schnitter), Melker, oder als
Fa=
milienangehörige des Unternehmers in der Landwirtſchaft
wenig=
ſtens zwei Jahre tätig waren, aber in anderen als
landwirtſchaft=
lichen Betrieben oder Berufen mit anderen als
landwirtſchaft=
lichen Arbeiten beſchäftigt ſind, vom Unternehmer (Arbeitgeber)
ihres Betriebes entlaſſen werden.”
Die Anordnung tritt am 1. April d. J. in Kraft. Soweit
landwirtſchaftliche Arbeitskräfte in nichtlandwirtſchaftliche
Be=
triebe oder Berufe abgewandert ſind und die Vorausſetzungen
dieſer Anordnung zutreffen, müſſen ſie vom Arbeitsamt
zurückbe=
rufen werden, wenn ein ungedeckter Bedarf an
landwirtſchaft=
lichen Arbeitskräften vorliegt.
Die Abberufung kann auch in Frage kommen, wenn
land=
wirtſchaftliche Arbeitskräfte im zwiſchenbezirklichen Ausgleich, alſo
für andere Arbeitsamtsbezirke, unbedingt geſtellt werden müſſen.
Die Arbeitsämter ſind mit den notwendigen Weiſungen bereits
verſehen.
Bei der Durchführung der Anordnung muß davon
ausgegan=
gen werden, daß die Landwirtſchaft unbedingt die benötigten
Arbeitskräfte erhalten ſoll. Die Unternehmer (Arbeitgeber),
ſo=
wie die betroffenen Arbeitskräfte werden im eigenſten Intereſſe
dringend erſucht den Anordnungen der Vorſitzenden der
Arbeits=
ämter, die von Fall zu Fall nach pflichtgemäßem Ermeſſen zu
ent=
ſcheiden haben, nachzukommen, damit die in 8 13 des Geſetzes zur
Regelung des Arbeitseinſatzes vom 15 Mai 1934 vorgeſehenen
Strafbeſtimmungen nicht in Anſpruch genommen zu werden
brauchen.
* Jahreshaupkverſammlung des nenen Starkenburger
Pferdeverſicherungsvereins.
Ct. Die Haupt=Mitgliederverſammlung des neuen
Starken=
burger Pferdeverſicherungsvereins fand im Reſtaurant „
Kaiſer=
ſaal” ſtatt. Nach vorausgegangener Sitzung der Ausſchußmitglieder
eröffnete Oekonomierat Fritſch am 16 Uhr mit Dank an die
Erſchienenen die Verſammlung und erteilte dem Geſchäftsführer
des Vereins, Dr. C. Barth, das Wort zum Bericht über die
Jah=
resrechnung. Nach Verleſen desſelben gab zu Punkt 2 der
Tages=
ordnung der Reviſor des Vereins, Direktor Erb, den
Reviſions=
bericht über die Jahresrechnung, Bilanz und den
Vermögens=
ſtand. Nach näherer Erläuterung des Jahresberichts und der
Rechnung erteilt die Mitgliederverſammlung dem Direktor, dem
Ausſchuß ſowie dem Geſchäftsführer über die Geſchäftsleitung des
verfloſſenen Jahres Entlaſtung. Der Kaſſenbeſtand des Vereins
kann als günſtig bezeichnet werden. Der im letzten Jahre hohe
Entſchädigungsſatz zwingt allerdings für 1935 zu einer
Prämien=
erhebung von 4 Prozent. Direktor Erb ſchildert noch die
Ver=
hältniſſe des Starkenburger Pferdeverſicherungsvereins von der
Vorkriegszeit über die Inflation bis zum heutigen Tage und mahnt
die Verſammelten zur Werbung weiterer neuer Mitglieder —
Schuchmann= Reinheim ſtrebt als beſtes Werbemittel einen
niedrigen Prämienſatz an und ſpricht ſich für eine zeitige
Nach=
muſterung des Pferdeverſicherungsbeſtandes aus, um jeweils eine
Gewähr der Uebereinſtimmung von tatſächlichem und
Verſiche=
rungswert zu haben. Nach Punkt 3 der Tagesordnung ſcheiden
nach den Satzungen die Ausſchußmitglieder Ramge, Dintelmann,
Wetzel und Schaffner aus auf Vorſchlag werden dieſelben
ein=
ſtimmig wiedergewählt. In gleicher Weiſe findet der nächſte
Punkt, „Wahl der Schiedsrichter”, ſeine Erledigung, indem
hier=
für für Bert=Wallbach. Gg. L. Schuchmann= Reinheim. A. Nahm=
Heubach, Jakob Benz=Alsbach, J. Hch. Heil=Goddelau und
Drei=
eicher=Zeilhard eine einſtimmige Wahl ſtattfindet. Unter Punkt 5
„Verſchiedenes” berichtet Mitglied Nahm über die SA.=
Pferde=
unterſtützungskaſſe, und an der hiernach folgenden Debatte
betei=
ligen ſich die Verſammelten ſehr rege. Die Hauptverſammlung
faßt alsdann den Beſchluß hierzu, daß jeder Verſicherte an den
Verſicherungsvertrag und die Satzung ſowie die
Verſicherungs=
bedingungen gebunden iſt. Mit dem Wunſche für weitere gute
erſprießliche Arbeit im Geſchäftsjahr 35 ſchließt der 1. Vorſitzende
Oekonomierat Fritſch die Tagung mit einem Gedenken unſeres
Führers.
Monakskalender für Tierſchuk.
(April — Oſtermond.)
Vom Landſchaftsbund Volkstum und Heimat, Landſchaft
Rheinfranken — Naſſau — Heſſen, Fachamt Tierſchutz, wird uns
geſchrieben:
Die Gefahren des Winters für unſere Tierwelt ſind zum
größ=
ten Teil vorüber. Aber wenn ſich jetzt draußen in der Natur
über=
all das Leben zu regen beginnt, erwachſen dem Naturfreund viele
neue Aufgaben.
Man kann jetzt oftmals Kinder und auch Erwachſene
beob=
achten, die ihrem Forſchertrieb und ihrer Liebe zu allem
Lebendi=
gen folgend, ſich auf die Beine machen, um allem, was da draußen
kriecht, flattert und ſchwimmt aufzulauern, es einzufangen, und es
zu Hauſe meiſt mit kläglichem Ausgang zu pflegen.
Klärt ſie auf, daß ſolche Freude am Tier falſch iſt! Man hat
nicht ohne weiteres das Recht, Geſchöpfe aus dem großen
Lebens=
zuſammenhang in der Natur aus moorigen Gründen, ſonnigen
Wieſen und klaren Gewäſſern von ihren Brut= und Laichgeſchäften
binwegzuholen.
Die natürliche Heimat kannſt du dieſen wunderlichen Geſellen
mit den zarten Organen nie ganz erſetzen. Viele Vogelarten ſind
jetzt ſchon eifrig mit dem Neſtbau beſchäftigt. Unſere Vorkehrungen
zur Schaffung von Niſtgelegenheit müſſen daher beendet ſein.
Haltet alle Störungen von den Brutplätzen unſerer Vogelwelt
fern!
Jeder Katzenbeſitzer achte darauf, daß ſeine Lieblinge jetzt
nicht in Gärten und Anlagen herumſtreifen, ſonſt trifft ihn in
erſter Linie die Schuld, wenn der Katze wegen Vogelräuberei ein
Leid zugefügt wird. Gerade im Frühjahr entſteht immer wieder
der alte Streit zwiſchen Katzenliebhabern einerſeits und
Vogel=
liebhabern andererſeits. Die befriedigende Löſung der Frage
Katzenſchutz — Vogelſchutz liegt aber ausſchließlich beim
Katzen=
beſitzer. Wenn dieſer verſteht, ſeine Katze zum wirklichen Haustier
zu erziehen, wenn er verhindert, daß ſie beſonders nachts
herum=
ſtreift und wenn er ſie immer ausreichend und zur gegebenen Zeit
füttert, damit ſie nicht auf Raub ausgehen muß, ſo braucht der
Vogelſchützer keine Maßnahmen mehr zum Schutze der Vögel gegen
die Katzen zu ergreifen und Katze und Vogel geht es gut.
Lungenkranke!
Selbſt in ſchweren Fällen haben Dr. Boeiher=Tabletten laut ärztil.
Berſchten geholfen. Qucſender Huſtſen wurde raſch leſchter,
Aus=
wurf verſtäſſigte ſich, Fieber und Nachtſchweiß ſchwanden,
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Fernruf 3409.
(V.577)
Schuhgeſchäft
mögl. Darmſtadt m. größ.
Umſatz, nur rentabl.
Unter=
nehmen zu kaufen geſucht.
Vertraul. ausführl. Angeb.
m. Pr., Umſatz uſw. unt. Z. 68
an Ala Anzeigen A.=G.
Frankfurt/M. (II BIn 3e80
1 Schreibtiſch
ohne Aufſatz,
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wie 1
Schreib=
maſchine, gebr.,
von Privat
ſo=
fort zu kaufen
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N 62 Geſchäftsſt.
Krankenb.=Tiſch
guterhalten,
ge=
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74 Geſchſt.
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defekte Fahrräd.
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N 78 Geſch. (c
Bril anten
Gold-u. Silber-
Gegenstände
Pers.-Teppiche
kauft.
RURTA
Rheinstr. 20
Reich und Ausland.
Freitag, 5. April 1935
Seite 10
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 95
Der Führer dankke den Leikern der NSB. für den großen Erfolg des Winkerhilfswerkes.
Richard Strauß führt dem Führer
die „Alympiſche Hymne” vor.
Berlin. Der Olympia=Preſſedienſt meldet:
Dr. Richard Strauß hat die von ihm komponierte
„Olympiſche Hymne” Robert Lubahns, deren Text
vor längerer Zeit veröffentlicht wurde, dem
Führer und Reichskanzler durch den
Kammer=
ſänger Völker vorſingen laſſen und dieſen ſelbſt
dazu begleitet. Der Vorführung wohnten
Mini=
ſterpräſident General der Flieger Göring,
Staats=
ſekretär Funk und der Präſident des
Organiſa=
tionskomitees für die 11. Olympiade,
Staats=
ſekretär a. D. Dr. Lewald, bei. Der Führer, der
von der Schönheit der Straußſchen Kompoſition
ſichtlich ſtark beeindruckt war, gab ſeine
Zuſtim=
mung zur Aufführung der Hymne, die zum erſten
Male bei der Eröffnungsfeier der Olympiſchen
Spiele in Berlin am 1. Auguſt 1936 aufgeführt
werden wird.
Staatsrat Spaniol
Bürgermeiſter der Stadt Andernach.
Andernach. Zum Bürgermeiſter der Stadt
Andernach wurde Staatsrat Spaniol, der frühere
Landesleiter, des Saargebiets berufen. Der neue
Bürgermeiſter von Andernach wurde am Mitt=
wochvormittag in ſein Amt eingeführt.
Die neue Autoſtraße Frankfurt-Würzburg
durch den Hochſpeſſart.
Lohr. Die im Sommer vergangenen Jahres
begonnene Autoſtraße durch den Hochſpeſſart iſt in
den letzten Wochen von Lohr bis Karlſtadt
wei=
tergeführt worden. Die Verbindung
Aſchaffen=
burg—Lohr iſt bereits in Benutzung. Sie führt
über Laufach-Hain, durch den bisher ſchwer
zu=
gänglichen Hochſpeſſart. Von Karlſtadt wird nun
die Straße nach Würzburg weitergeführt. Damit
wird eine neue wichtige Verbindung der Städte
Frankfurt-Würzburg geſchaffen.
Zweimal Selbſtmord auf den Schienen.
Frankfurt a. M. Am Mittwochvormittag
wurde auf dem Gleis Frankfurt a. M.=Oſt —
Hanau a. M., zwiſchen den Bahnhöfen Hochſtadt=
Dörnigheim und Wilhelmsbad, der 43 Jahre alte
Heinrich Birklicht aus Hanau tot aufgefunden.
Der Kopf war vom Rumpfe getrennt. Es liegt
vermutlich Freitod vor. — Am
Donnerstag=
morgen wurde auf dem Bahnkörper, der Strecke
Frankfurt a. M.=Gießen, im Bahnhof Frankfurt
a. M.=Weſt, bei der Breitenbachbrücke, die Leiche
eines etwa 20jährigen Mannes aufgefunden. Die
Perſonalien konnten noch nicht ermittelt werden.
Der dreifache Raubmord im Bayeriſchen Wald.
Der Täter verhaftet.
Regen’sbur g. Das furchtbare Verbrechen
in Daberg bei Furth i. W. hat nunmehr ſeine
volle Aufklärung gefunden. Der Täter, der 26
Jahre alte Ludwig Weber, wurde in Mering bei
Augsburg verhaftet und in das
Unterſuchungs=
gefängnis nach Augsburg eingeliefert. Er hat
dort bereits ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt.
Auch die Braut des Täters wurde feſtgenommen.
Die geraubten Kühe hat der Verbrecher in Furth
i. W. verkauft.
Schwere Bluttat in einem Wirtshaus.
Bergen auf Rügen. In einem Wirthaus in
Bergen hat ein Betrunkener am Donnerstag eine
ſchwere Bluttat verübt. Der Betrunkene, der
in der Nähe von Bergen anſäſſig war, hatte ſeine
Frau ſchwer mißhandelt, und dieſe war in ein
Wirtshaus in Bergen geflüchtet. Als der Mann
ihren Aufenthaltsort in Erfahrung gebracht hatte,
erſchien er in der Gaſtſtube, ließ ſich zu trinken
geben und zog dann plötzlich eine Piſtole, mit der
er wild um ſich ſchoß. Durch ſeine Schüſſe wurden
der Leiter des Kreiswohlfahrtsamtes, Inſpektor
Friedrichſen, der Angeſtellte des Landratsamtes,
Lange, und der Gaſtwirtsſohn Dornquaſt durch
Bauchſchüſſe ſchwer verletzt. Sie liegen in
hoff=
nungsloſem Zuſtand im Krankenhaus Bergen.
Ferner erhielt der Schneider Czirniol eine leichte
Verletzung. Sämtliche Verletzte waren an der
Angelegenheit gänzlich unbeteiligt und dem
Be=
trunkenen auch völlig unbekannt.
Das Winterhilfswerk 1934/35 hat nach dem vorläufigen Ergebnis in nur fünf Monaten 362 Millionen Mark erbracht, womit das Geſamtergebnis
der ſechs Monate im Vorjahr um 4 Millionen Mark überboten wurde. Angeſichts dieſes überwältigenden Erfolges empfing der Führer und
Reichs=
kanzler am Mittwoch nachmittag die Reichsleitung und die Gaubeauftragten des WHW. ſowie die Mitarbeiter, um ihnen ſeinen Dank auszuſprechen.
Man ſieht hier den Führer Adolf Hitler mit Reichsminiſter Dr. Goebbels und den Leitern und Mitarbeitern des WHW. im Hofe der Reichskanzlei.
Hinter dem Führer ſteht der Reichsleiter der NSV., Erich Hilgenfeldt.
Danzig wählk am kommenden Sonnkag einen neuen Volkskag
Die nationalſozialiſtiſche Regierung in Danzig hat für den kommenden Sonntag, den 7. April, eine
Neuwahl des Volkstages ausgeſchrieben, um vor aller Welt zu beweiſen, daß die überwältigende
Mehrheit der Danziger Bevölkerung hinter ihr ſteht. — Unſer intereſſantes Luftbild von Danzig
zeigt im Vordergrunde die berühmte Marienkirche.
Großfeuer in einer Osloer Fabrik.
Oslo. In den mechaniſchen Werkſtätten der
Firma Myren brach Mittwoch früh, gegen 4.00
Uhr, Feuer aus, daß infolge des ſtarken
Nord=
windes bald bedrohliche Ausmaße annahm.
Außer einem großen Teil der Fabrik wurde ein
für die Zellulgſeherſtellung beſtimmter, zur
Ab=
lieferung fertiggeſtellter, ſogenannter Sieber
völlig vernichtet. Der Schaden wird auf über
eine Million norwegiſcher Kronen geſchätzt. Fünf
Feuerwehrmänner wurden teils durch
Rauchver=
giftungen, teils durch herniederſtürzende
Gebäu=
deteile verletzt.
Der alte und der neue Zeppelin.
Familienkragödie
ſandel de Meiſheilen.
Kiel. In Kiel hat ſich eine furchtbare
Fami=
lientragödie ereignet, der drei Menſchenleben
zum Opfer gefallen ſind. Ein 16jähriger Schüler
war ſchon ſeit einiger Zeit in der Schule vermißt
worden. Als man am Donnerstagvormittag zu
Hauſe nachfragen wollte, ſtellte es ſich heraus, daß
die Wohnung verſchloſſen war. Da ſich niemand
meldete, wurde die Wohnung gewaltſam geöffnet.
Dort fand man den 47jährigen Vater, die 43
jäh=
rige Mutter und den 16jährigen Sohn tot auf.
Die Leichen des Vaters und des Sohnes wieſen
Kopfſchüſſe auf, während die Todesurſache der
Frau noch nicht feſtgeſtellt werden konnte. Ueber
die näheren Umſtände dieſer furchtbaren
Fami=
lientragödie iſt noch nichts bekannt.
Ein beſonders ſchönes Bild des „Graf Zeppelin”, das ihn bei ſeiner erſten diesjährigen Ausfahrt
über der Halle in Friedrichshafen am Bodenſee zeigt, in der die Fertigſtellung des neuen,
bedeu=
tend größeren Zeppelins „I. 2 129” durchgeführt wird. Der „Graf Zeppelin” tritt am Ende dieſer
Woche ſeine 91. Ozeanfahrt nach Südamerika an.
Die Unterſuchung im Marſeiller Königsmord.
Marſeille. Der Rechtsanwalt der drei in
den Marſeiller Königsmord verwickelten
Ouſta=
chis hat an den Generalſtaatsanwalt von Aim
die Forderung gerichtet, daß das Gericht nicht
nur ſämtliche über das Attentat aufgenommene
Filme, ſondern auch alle Kugeln ſammeln ſoll,
die während des Attentats verſchoſſen worden
ſind. Ferner müßten die Revolver der
franzöſi=
ſchen und der ausländiſchen Polizeibeamten aufs
genaueſte unterſucht werden. Der Rechtsanwalt
glaubt nämlich, dieſe Maßnahme werde ergeben,
daß Außenminiſter Barthou und die während des
Attentates getöteten oder verletzten Frauen und
Kinder von den Kugeln der Poliziſten, und nicht
von denen des Königsmörders getroffen worden
ſind.
Sowjetruſſiſcher Arzt ermordet.
Moskau. Nach einer amtlichen Mitteilung
iſt in der ukrainiſchen Stadt Waſilkowo der Arzt
Oſipow, Mitglied der Kommuniſtiſchen Partei,
von einem Unbekannten durch Meſſerſtiche ins
Herz ermordet worden. Nach hieſigen
Mittei=
lungen handelt es ſich um eine politiſche Mordtat.
54 000 Todesopfer der Malaria=Epidemie
auf Ceylon.
London. Wie aus Colombo gemeldet wird,
hat die Malaria=Epidemie auf Ceylon bisher
54 000 Todesopfer gefordert. Im Februar allein
ſtarben 16 000 Menſchen.
Rudolf Heß
ſprach zu den deutſchen Arbeitern.
In einer großen Kundgebung im Reichsbahn=
Ausbeſſerungswerk Freimann bei München ſprach
der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter
Heß, zu allen deutſchen Arbeitern. Im Laufe
ſei=
ner Ausführungen betonte er mit Nachdruck, daß
die neue Armee, die jetzt im Werden ſei, keine
imperialiſtiſchen Aufgaben habe, ſondern dem
Frieden der Welt diene.
30 000 Freifahrten
mit „Kraft durch Freude‟
für minderbemitkelke Volksgenoſſen.
Berlin. Um vielen Volksgenoſſen, die ſelbſt
die ſenſationell niedrigen Preiſe der „Kraft=durch=
Freude‟=Fahrten nicht bezahlen können, die
Teil=
nahme an einer der herrlichen „Kraft=durch=
Freude‟=Reiſen zu ermöglichen, hat ſich das Amt
für Reiſen, Wandern und Urlaub entſchloſſen,
nicht weniger als 30 000 Freifahrten zur
Verfü=
gung zu ſtellen. Zu dieſem Zweck werden 30 000
Gutſcheine, die beſonders künſtleriſch aufgemacht
ſind und auf der erſten Seite ein koloriertes,
wertvolles Bild zur bleibenden Erinnerung
ent=
halten, in allen Gauen Deutſchlands zur
Vertei=
lung gebracht. Sie berechtigen zur Teilnahme an
einer Landfahrt bis zum 15. Mai oder an einer
Hochſeefahrt bis zum 31. Mai. Mit dieſer Aktion
der Deutſchen Arbeitsfront ſoll gleichzeitig, unter
Berückſichtigung der landſchaftlich ſchönſten.
Not=
ſtandsgebiete, eine Belebung der Vorſaiſon
ſtatt=
finden.
41 Hinrichlungen wegen
Banden=
unweſens in Sowjetrußland
in 13 Tagen.
Moskau. Wie jetzt amtlich mitgeteilt wird,
wurde am 22. März die Filiale der Staatsbank
in Kamenez=Podolſk, unweit der rumäniſchen
Grenze von einer Räuberbande überfallen. Der
Kaſſier der Bank wurde dabei erſchoſſen und zwei
weitere Beamte verletzt. Die Räuber konnten
nach einigen Tagen feſtgenommen werden, und
zwar ſechs in Kiew und vier in Moskau. Sie
wurden nach Kamenz=Podolſk gebracht und dort
vom Gericht zum Tode verurteilt. Die Urteile
ſind bereits vollſtreckt worden. — In der
Sowjet=
union wurden in der Zeit vom 20. März bis
2. Aoril nach amtlichen Mitteilungen insgeſamt
41 Perſonen wegen Bandenunweſens hingerichtet.
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auf die Soldate
von Hertha=BSC
verzeichnet als in
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Freitag, 5. Aprfl 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 95 — Seite 11
amtergebnis
hrer und
Reichs=
zuſprechen.
nzlei.
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EtdgGagtb Trlaatt
Der Sport des Sonntags.
Beginn der Gaugruppenſpiele
um die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft.
Zweitfrontenkampf Deutſchlands im Hockey. — Beginn der deutſchen
Motorſport=Saiſon mit dem Eilenriede=Rennen. — Deutſche
Frei=
ballon=Meiſterſchaft in Darmſtadt.
Ein Rieſen=Sportprogramm gibt es am erſten April=Sonntag
Der Frühling hat ſich nun ſchon ſoweit durchgeſetzt, daß ſich auch
diejenigen Sportarten wieder regen können, die von einer
wär=
meren Witterung abhängig ſind. Die Freiluft=Saiſon ſetzt mit
vollem Akkord ein und es ſind gleich einige Veranſtaltungen
ge=
plant, die mit Recht Anſpruch auf größte Beachtung erheben. Das
große Ereignis im deutſchen Sportleben wird aber am kommenden
Sonntag der Start der Gaugruppenſpiele um die Deutſche Fußball=
Meiſterſchaft ſein.
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ieſer Ation
am die Deutſche FußballMeiſterſchaft in den vier Gaue..— Sil
Die angeſetzten Begegnungen verſprechen viel Aufſchlußreiches über
die weiteren Ausſichten der teilnehmenden Mannſchaften zu
brin=
egen. In der Gaugruppe I hat der brandenburgiſche Meiſter
Hertha=BSC. den Meiſter Schleſiens Vorwärts=Raſenſport
Glei=
witz zum Gegner und in Chemnitz trifft der Polizei SV. Chemnitz
auf die Soldatenelf von York Inſterburg. Wir erwarten Siege
von Hertha=BSC. und Polizei Chemnitz. Die Gaugruppe II
werzeichnet als intereſſanteſten Kampf das Treffen zwiſchen
Eims=
wüttel (Gau Nordmark) und Hannover 96 (Niederſachſen). Der
Deutſche Fußballmeiſter Schalke 04 wird den Pommernmeiſter
Stet=
tiner SC. in Gelſenkirchen klar beſiegen. Bei Eimsbüttel —
Han=
mover 96 in Altona iſt ein Unentſchieden möglich. In der
Gau=
ruppe III hat die Sypgg. Fürth den 1. SV. Jena. der Meiſter
Des Pokalſieger=Gaues Mitte iſt, zum Gegner. In Nürnberg ſollte
es zu einem Sieg des „Kleblattes” kommen. Unklar iſt der
Aus=
rgang des Kampfes Hanau 93 — VfB. Stuttgart in Hanau. In
Dder Gaugruppe IV wird für die weitere Entwicklung viel
wom Ausgang des Elberfelder Spieles zwiſchen dem VfL. Benrath
und Phönix Ludwigshafen abhängen. In Karlsruhe ſollte ſich der
WViR. Mannheim die beiden Punkte gegen den VfR. Köln holen.
Den Beſchluß der Gauliga=Meſterſchaftsſviele bilden die
Begegnungen Eintracht Frankfurt — Wormatia Worms im Gau
SSüdweſt und Kaſſel 03 — Kurheſſen Kaſſel im Gau Nordheſſen.
Außerdem gelangt die zweite Zwiſchenrunde um den deutſchen
Ver=
ſe ins=Pokal zur Entſcheidung.
Einen Gaukampf gibt es in Stuttgart, und zwar wollen
Die Württemberger ihre hohe 0:5=Pokal=Niederlage gegen den Gau
Baden wett machen. Die Ausſichten hierzu ſind vorhanden. Im
Kampf um den Aufſtieg zur Gauliga ſind folgende Treffen
rangeſetzt: Gau Südweſt; FV. Saarbrücken — Polizei Darm=
Iiſtadt. Opel Rüſſelsheim — Reichsbahn=Rot=Weiß Frankfurt.
Ger=
mania Bieber — 04 Ludwigshafen; Gau Württemberg:
WfR. Schwenningen — FC. Tailfingen.
Von wichtigen Freundſchaftstreffen ſeien erwähnt:
Boruſſia Fulda — FSV. Frankfurt, FK. Pirmaſens — VfL.
Meckarau, Bayern München — SV. Waldhof, SV. Göppingen —
SSchwaben Augsburg, VfB. Mühlburg — Offenbacher Kickers
FC. Pforzheim. Sppgg. Schram=
(Samstag), Spfr. Stuttgart
wberg — Freiburger FC. Der 1. FC. Nürnberg reiſt nach Zürich,
mum gegen die Grashoypers aus Anlaß der Platzeinweihung einen
„Kampf auszutragen. Die Ländermannſchaften von Schottland und
England ſtehen ſich am Samstag in Glasgow gegenüber,
Handball.
In den ſüd= und ſüdweſtdeutſchen Handball=Gauligen ſind
nun=
mnehr alle Meiſter feſtgeſtellt — Die Saar=Auswahlmannſchaft übt
ran dieſem Wochenende in Merzig.
Rugby.
Eine deutſche Nord=Süd=Mannſchaft tritt in Heidelberg gegen
Tomits „Lyonnais” eine franzöſiſche Klaſſe=Fünfzehn an. Im
Städtekampf treten ſich Stuttgart und Frankfurt gegenüber.
Hockey.
Deutſchland trägt — nicht zuletzt im Hinblick auf das
Olym=
wiſche Hockey=Turnier 1936 — zum erſten Male einen Kampf nach
Swei Fronten aus. In Luzern iſt die Schweiz zum vierten Male
unſer Gegner und in Paris meſſen wir uns bereits zum fünften
Male mit den Franzoſen. Bisher wurden ſämtliche Spiele — gegen
Die Schweiz und gegen Frankreich — von unſeren
Ländermann=
ſchaften gewonnen. Auch für die beiden Spiele am nächſten
Sonn=
tag ſtehen die Ausſichten nicht ungünſtig. Der Deutſche Hockey=Bund
hat das Material, um zu gleicher Zeit zwei hochwertige
Länder=
mnannſchaften einſetzen zu können. Hoffen wir alſo, daß die
Länder=
ſviel=Hockey=Bilanz keine Verſchlechterung erfährt. Die deutſchen
EMannſchaften wurden wie folgt aufgeſtellt: gegen die Schweiz:
Paffenholz=Köln: „Wieſner, Förſtendorf (beide Leipzig); „
Bleß=
mnann=Köln, Milner, Jacob (beide Leipzig); Huffmann=Eſſen. G.
Katzenſtein=Hamburg, Raack, Schmidt (beide Berlin), W.
Katzen=
ſtein=Hamburg; gegen Frankreich; Warnholtz=Hamburg;
Kem=
mer, Zander (beide Berlin); Gerdes=München, Kleingeiſt, Schma=
Cix (beide Berlin); Bieberbach, Hamel, Weiß, Scherbart, Meßner
kalle Berlin).
Die Gaue Südweſt und Bayern ſchicken ihre Damen=
Vertre=
tungen in Wiesbaden gegeneinander in den Kampf. Im Ausland
gehen drei weitere Länderkämpfe vor ſich, und zwar Holland —
England am Samstag in Amſterdam, Schottland gegen Wales
ebenfalls am Samstag in Glasgow und Belgien — Holland der
Frauen am Sonntag im Haag.
Leichtathletik.
Allmählich beginnen ſich auch die Leichtathleten wieder zu
rühren. Für den kommenden Sonntag ſind bereits zwei große
Ver=
anſtaltungen angeſetzt, und zwar der „Hindenburg=Gepäckmarſch” in
Berlin und ein Straßenlauf in Stuttgart. Für den Hindenburg=
GGepäckmarſch, der zum dritten Male geſtartet wird, haben etwa
1000 Teilnehmer ihre Meldungen abgegeben.
Radſport.
Die Radſportler haben nun die Halle endgültig verlaſſen. Bis
auf Radball=Veranſtaltungen wird ſich nun das ganze Geſchehen
wieder im Freien abwickeln. Für kommenden Sonntag ſtehen
be=
reits zahlreiche Bahn= und Straßen=Rennen zur Entſcheidung an.
In Deutſchland veranſtalten die Bahnen in Krefeld und Breslau
und im Ausland haben Paris. Zürich und Arnheim zugkräftige
Programme. In Krefeld beſtreiten Möller Damerow, Krewer und
GGroßimlinghaus Steherrennen, und in Breslau ſind Schindler,
Wißbröcker und der Spanier Prieto die Hauptkonkurrenten, Albert
Richter=Köln beteiligt ſich an den Pariſer Bahnrennen. In Leipzig
prüft der Deutſche Radfahrer=Verband die Kandidaten für ſeine
Nationalmannſchaft der Bahnfahrer. Die Straßen=Rennen „Rund
um den Hegau”, Rund um das Stettiner Haff. Bochum=Münſter=
Bochum ſind den deutſchen Amateuren vorbehalten, Bei, Lüttich=
Baſtogne=Lüttich” ſind die Deutſchen Sieronski=Berlin, Ebeling=
Aachen und Ebeling=Berlin am Start. Am Samstag geht in
Mün=
chen ein Radball=Dreiländerkampf zwiſchen Deutſchland, der Schweiz
und Frankreich vor ſich. bei dem für Deutſchland Schreiber/Blerſch=
Frankfurt, für die Schweiz Oſterwalder/Gabler=St. Gallen und
für Frankreich die Gebr. Weichert=Straßburg antreten.
Motorſport.
Die Motorſportler kommen gleich mit ihrem erſten Rennen im
neuen Jahr „ganz groß” heraus. Das Eilenriede=Rennen bei
Hannover, das auf der bekannten, völlig umgebauten und
neuher=
gerichteten Rennſtrecke zum Austrag kommt, hat eine Beſetzung
er=
halten, wie man ſie ſich glanzvoller kaum denken kann. Die Fahrer
von neun Nationen werden ſich mit ihren neueſten Rennmaſchinen
meſſen. Die Rennen der Solomaſchinen werden über 30, die der
Beiwagenmaſchinen über 20 Runden gehen Verſchiedene neue
Be=
ſtimmungen werden für die größtmöglichſte Sicherheit der
Teil=
nehmer ſorgen. Wir nennen von bekannten Fahrern: Sandri=
Italien (CM.) Manders=Dublin (Excelſior), R. Gülich=Stockholm
(Huſquarna), W. Winkler, Geiß, Klein (DKW.). In der Elſt
(Rudge), Tyrell=Smith (AJS.). Mellors, Mellmann, Steinbach
(NSU.), Loof (Imperia), Richow, Petruſchke (Rudge), Bauhofer,
Ley, Mansfeld (DKW.), Rüttchen (NSU.), R. Sunnquiſt=Stock=
holm (Huſgarna) Kahrmann (DKW.), Möritz (Viktoria), Weyres
(Harley) und Schumann (NSU.).
Flugſport.
Zum zweiten Male wird in dieſem Jahre in Darmſtadt die
Deutſche Freiballon=Meiſterſchaft geſtartet. Sie ſollte bekanntlich
im Februar durchgeführt werden, damals vereitelte aber ein Orkan
den Start. Wir wünſchen der Veranſtaltung diesmal ein gutes
Wetter und ein ausgezeichnetes Gelingen. Die Meiſterſchaft gilt
gleichzeitig als Ausſcheidung für den Gordon=Bennet=Wettbewerb.
Zußball.
Aufſiegsſpiele zur Bezirksklaſſe.
Die fünf Gruppenmeiſter beginnen am kommenden Sonntag
mit den Aufſtiegſpielen und wollen ermitteln wer unter ihnen der
Beſte und, nicht minder natürlich, der Glücklichſte iſt, der
in die zweithöchſte Klaſſe aufrückt. Bereits der erſte Spielſonntag
bringt hierfür ſehr intereſſante Paarungen, und zwar treffen ſich:
FV. Hofheim — SV. Mörfelden.
Groß=Zimmern — SV. Münſter.
Klein=Auheim iſt ſpielfrei.
Der Ungeſchlagene Meiſter der Gruppe 2. Mörfelden, tritt
bei ſeinem erſten Aufſtiegſpiel in Hofheim, an und da die Gäſte
zurzeit ſehr gut in Form ſind, werden ſich die Riedleute mit einer
Punkteteilung, wenn nicht gar mit einer knappen Niederlage,
zu=
frieden geben müſſen. Uebrigens gilt Mörfelden als Aufſtieg=
Favorit unſerer Gruppe.
Die zweite Begegnung in Groß=Zimmern wird etwas
ſicherer für die Gäſte eingeſchätzt, als der Kampf in Hofheim. Nach
Mörfelden ſind die Leute aus Münſter beſtimmt die
beach=
tenswerteſte Mannſchaft.
Die Aufſtiegsſplele der Gruppenmeiſter
der Kescläel.
7. 4. 1935: FV. Hofheim — SV. Mörfelden (Sch.=R. Eberhardt.
Pfungſtadt); FSV. G.oß=Zimmern — SV. Münſter
(Sch.=R. Enzler Darmſtadt).
11. 4. 1935: Hofheim — Groß=Zimmern (Sch.=R. Lerch
Eber=
ſtadt); Mörfelden — FC. Alemannia Klein=Auheim
(Sch.=R. Göckel. Darmſtadt)
28. 4, 1935: Münſter — Mörfelden (Sch.=R. Wolff, Hauſen);
Klein=Auheim — Hofheim (Sch.=R. Jung.
Dietes=
beim).
5. 5. 1935: Klein=Auheim — Münſter (Sch.R. Kratzenberg,
Sprendlingen); Mörfelden — Groß=Zimmern (Sch.=
R. Keilmann, Bürſtadt).
12. 5. 1935: Groß=Zimmern — Klein=Auheim (Sch=R. Lautz,
Pfungſtadt); Münſter — Hofheim (Sch.=R. Hille
gärtner, Darmſtadt).
19. 5. 1935: Mörfelden — Hofheim, Münſter — Groß=Zimmern.
26, 5. 1935: Gr.=Zimmern — Hofheim, Kl.=Auheim — Mörfelden.
2. 6. 1935: Mörfelden — Münſter. Hofheim — Klein=Auheim.
16. 6. 1935: Münſter — Kl=Auheim. Gr.=Zimmern — Mörfelden.
23. 6. 1935: Klein=Auheim — Gr.=Zimmern, Hofheim — Münſter,
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen im April um 15 Uhr, im Mai und Juni um
15.30 Uhr. Die Spiele in Münſter beginnen ſämtlich um 15 Uhr.
Die Bekanntgabe der Sch=R. für die Vorrunde gilt gleichzeitig
als Auftrag an dieſe.
Die Eintrittspreiſe wurden auf 0.35 RM. und für Jugend,
Erwerbsloſe und Damen auf 0.20 RM — ohne Sportgroſchen —
feſtgeſetzt. Vergünſtigungen für Mitglieder ſind ausgeſchloſſen.
Mainz 05 am Böllenfalltor.
SV. 98 Darmſtadt — 35V. Mainz 05.
Am Sonntag eröffnet der Sportverein 98 die Privatſpielſaiſon
und hat gleich im erſten Spiel keinen Geringeren wie Mainz 05
zu Gaſt. Obwohl die Mainzer ſeit dem vorigen Jahre nicht mehr
der Gauliga angehören, ſo haben ſie doch von ihrem früheren
großen Können, das in Darmſtadt immer Achtung und
Anerken=
nung fand, keinen Deut eingebüßt. Lange ſah es danach aus,
als ob die Mainzer die Meiſterſchaft der Gruppe Rheinheſſen
er=
ringen ſollten, doch ein tückiſches Geſchick in Geſtalt einer Platz=
Prſche Zedäif ee eſehe de Weſfe
Gewähr dafür bieten, daß in der Mainzer Mannſchaft ein großes
Können ſteckt, und da auch die Mannſchaft des Sportvereins
zwei=
fellos in der letzten Zeit ſtabiler, vor allem aber ſchußfreudiger
geworden iſt, darf man ſich auf einen ſpannenden Kampf freuen.
Das Spiel findet bereits um 2. 30 Uhr ſtatt, damit den
Inter=
eſſenten für die Freiballonmeiſterſchaft noch Gelegenheit geboten
iſt, nach dem Spiel bequem den Startplatz zu erreichen. Um
1 Uhr ſpielen die 2, und 3. Mannſchaft ebenfalls gegen Mainz 05.
Die 5. ſpielt am Sonntag vormittag 10.30 Uhr in Pfungſtadt.
Polizei-Sp. Darmſtadl.
um Spiel nach Saarbrücken fährt der Omnibus ab Wache 24
um 7 Uhr ab.
Jahn 1875 — Fußballabteilung.
Die für heute vorgeſehene außerordentliche Verſammlung der
Abteilung findet erſt am Dienstag, dem 9. 4, abends 8.30 Uhr,
ſtatt. Sämtliche Aktiven und Inaktiven werden erwartet.
Landeshypothekenbank/Landesbank—Heſſiſches Landestbeater.
Ein ſicherlich ſehr intereſſant verlaufendes Fußballſpiel ſteigt
am Samstag nachmittag 3.30 Uhr auf dem Stadion am
Böllen=
falltor. Sowohl die Bankmannſchaft als nuch die
Repräſentan=
ten der Bühne ſind im Fußball keine Neulinge. In
allwöchent=
lichem Training haben es einzelne Leute ſchon ſo weit gebracht,
daß man das mehr oder minder große Talent für die
Behand=
lung des runden Lederballs zu erkennen vermag. Die
Mann=
ſchaft vom Paulusplatz wird natürlich nichts unverſucht laſſen,
ihre Erfolgsſträne vom vorigen Jahr nicht abreißen zu laſſen,
doch dürfte dies bei der Bühnenmannſchaft, die mit
ſtärkſtmög=
lichſtem Aufgebot erſcheinen wird, ein nicht leichtes Beginnen
ſein.
Schiedsrichter=Arbeitsgemeinſchaft Kreis Starkenburg.
Untergruppe Darmſtadt.
Die nächſte Pflichtſitzung findet am kommenden Montag, dem
8. April, um 20.15 Uhr bei Löffler ſtatt. Es wird erwartet,
daß ſich alle Kollegen pünktlich einfinden, gez. Hillgärtner —
Lautz.
Turn= und Sportgemeinde 1846.
Mit Rückſicht auf die Aufführung des Films „Triumph des
Willens” fällt die heutige Vorſtandsſitzung aus.
Hunooalt.
Der Handballmeiſter des Gaues AII in Pfungſtadt.
Germania Pfungſtadt—SV. 98 Darmſtadt.
Der RSV. Germania 03 Pfungſtadt beendete am
vergange=
nen Sonntag ſeine Pflichtſpiele mit einem Sieg über den
Lokal=
gegner und belegt dadurch endgültig den 2. Tabellenplatz hinter
dem Staffelmeiſter 46 Darmſtadt. Zur Hebung der Spielſtärke
und als Dank für das lebhafte Intereſſe, das die Pfungſtädter
Sportgemeinde dem Handballſport entgegenbringt, wurden für
die Zeit der Privatſpiele mehrere Vereine aus der Gauliga nach
Pfungſtadt verpflichtet. Als Gegner für das erſte
Freundſchafts=
ſpiel hat ſich in liebenswürdiger Weiſe die Meiſtermannſchaft
des SV. 98 Darmſtadt zur Verfügung geſtellt. Dieſes
Entgegen=
kommen verdient beſonders anerkannt zu werden, und die
Pfung=
ſtädt
Daid Lalchaetei ie erede Feſfiet ih
Toren, und die Germanen werden auch dieſes Mal beſtrebt ſein,
ein möglichſt ehrenvolles Ergebnis herauszuholen. Die Gäſte
treten in folgender Aufſtellung in Pfungſtadt an:
Henß
Förſter Rothenburger
Dittmar
Delp
Merz
Koch Eichhorn Freund Kaltenbach Jungheim
Dieſe ſpielſtarke Mannſchaft bietet die beſte Gewähr dafür,
daß die zablreichen Zuſchauer auf ihre Koſten kommen, und ohne
Zweifel wird das Spiel auch ſeinen werbenden Zweck nicht
ver=
fehlen und dem Handballſport in Pfungſtadt neue Freunde
zu=
führen. Spielbeginn 3 Uhr,
Polizei-SV. Darmſtadt.
Am kommenden Samstag fährt die Liga=Mannſchaft nach
Weſtfalen und trägt dort zwei Freundſchaftsſpiele aus. Spiel am
Samstag gegen den Tabellendritten der dorigen Gauliga „
Preu=
ßen Paderborn”. Am Sonntag tritt die Elf des
Polizeiſportver=
eins dem dortigen Gaumeiſter. Hindenburg Minden” gegenüber,
Minden hat mit 8 Punkten Vorſprung die Gaumeiſterſchaft
er=
rungen. (Minden iſt der erſte Gegner des Sportvereins 98
Darmſtadt um die Spiele der Deutſchen Handballmeiſterſchaft.)
Die Liggerſatzmannſchaft und die 3. Mannſchaft ſpielen in
Groß=Zimmern gegen den Turnverein 1863.
Um den Aufſtieg zur Gauliga.
TSV. Braunshardt—TSG. 1846 Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr findet in
Brauns irdt das fällige Aufſtiegsſpiel ſtatt. Da dieſes Spiel
von großer Bedeutung und die gute Spielweiſe beider
Mann=
ſchaften bekannt iſt, iſt ein äußerſt ſpannendes Spiel zu
erwar=
ten. Vorher, um 1.45 Uhr, die 2. Mannſchaften beider Vereine,
Der Kegelſport=Verband Darmſtadt gibt ſeinen Mitgliedern
bebannt, daß die für Sonntag, den 7. April, angeſetzte
Sieger=
ehrung wegen der Austragung der Deutſchen Freiballon=
Meiſter=
ſchaft ausfallen muß. Der Zeitpunkt für die Siegerehrung wird
demnächſt bekanntgegeben.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Freitag, 5. April
6.00: Bauernfunk — 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. — 660: Zerk.
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch; Choral: Ich bitte dich, o
Her=
land mein.
Stuttgart: Frühkonzert (Schallpl.).
8.10: Waſſerſtand. Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſti.
9.00: Nur Freiburg: Werbekonzerr u. Nachr. — 9.15: Freiburg:
Volksmuſik.
Dazw.: Wir ſchalten um! Auf dem
Mard=
gräfler Weinmarkt in Mülheim. Funkbericht. — 10.00: Nachr.
10.45: Praki, Ratſchläge für Küche u. Haus. — 11.00:
Werbe=
konzert — 11.30: Meldg. — 11.45: Sovraldienſt.
12.00: Ellwangen: Mittagskonzert des Muſikzuges der SS.=
Stan=
darte Ellwangen=Jagſt. Ltg.: H. Fliege. — 13.00: Zeit, Nachr.
13.15: Stuttgart; Mittagskonzert der Kapelle Willt Wende.
1415: Zeit Nachr — 14.30: Wirtſchaftsbericht,
14.45:
Zeit Wirtſchaftsmeldg. — 14.55: Witter. — 15.00: Nur Trier:
Nachr. — 15.15: Für die Frau: 1. Schöne u. billige Bilderbücher
vom Frühling und vom Oſterhaſen. — 2. Von der Harfe und
vom Harfenſpiel.
16.00: Klemes Konzert. Trio für Violine, Violoncelo u. Klavier
op. 8 von Chopin. — 16.30: Kriegsgefangen in Indien. Hinzer
Stacheldraht m der Sandſtepve von Ahmednagar. Ermnerungen
von Paul Frene. — 16.45: Der Himmel im April. Die
gehem=
misvolle Höhenſtrahlung aus dem Weltenraum. Vortrag von Prof.
Sittg. — 17.00: Berlin: Nachmittagskonzert, Kl. Funkorchzter.
Dir.: W. Stemer. — 18.30: Kaiſerslautern: Jugendfunk.
Kame=
radſchaft. Em Erlebms des füngſten deutſchen Kriegsfrewilligen
Karl Groeſch. — 18.45: Das Leben ſprich. — 18,55: Meldg.
19.00: Saarbrücken: Unterhaltungskonzert. Edmund Kaſper mit
ſeinem Orcheſter. — 20.00: Zeit, Nachr. — Anſchl.:
Tages=
ſpiegel. — 20 15: Berlin: Reichsſendung. Stunde der Nation.
Wilhelm v. Humboldt zum Gedächtmnis. — 21.00: Kammermuſik
(Mozart, Beethoven). Ausf.: Das Fehle=Quartett, — 2200:
Nachrichten. — 22.15: Nachr. Wetter, Sport. — 22.30: Die
Sportſchau der Woche. — 23.00: Lieder von Schubert, Schumam.
24.00: Nachtmuſſt.
obslstun Unssälgnn
Freitag, 5. April
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Wilhelm
von Humboldt zum Gedächtnis.
Berlin: 22.30: Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes:
Ewiges Olympia.
Hamburg: 21.00: Die Vogelhochzeit. Ein fröhliches
Hörſpiel.
Köln: 19.00: Gerb. Huſch ſingt Lieder von Hugo Wolf.
Leipzig: 18.20: Bum Feierabend: Das
Mandolinenor=
cheſter Chartofilax.
München: 18.30: Dreimal München=Venedig. Der Pilot,
der Funkberichter und ein junges Mädchen erleben den
Alpenflug.
Wien: 19.30: Muſikal. Unterhaltung.
Warſchau: 20.15: Franzöſiſche Muſik.
Bukareſt: 20.15: Sinfoniekonzert.
Stockholm: 20.15: Populäre Muſik.
Rom: 20.45: Bunte Muſik.
Straßburg: 21.30: Johannespaſſion von Bach.
Brüſſel=fl.: 21.00: Franzöſiſche Muſik.
Kopenhagen: 22.40: Mandolinenkonzert.
Wekkerberichl.
Im Nordſeegebiet hat ſich ein kräftiger Tiefdruckwirbel
ent=
wickelt, der bereits ſeit Donnerstag Einfluß auf unſer Wetter
genommen hat. Er verfrachtet unter zeitweiſe ſtürmiſchen aufe
friſchenden Winden zunächſt mildere Ozeanluft nach Deutſchland,
die aber wieder raſch durch kältere polarmaritime Luftmaſſen
er=
ſetzt wird,
Ausſichten für Freitag: Nach verbreiteten Niederſchlägen
wech=
ſelnd bewölkt mit einzelnen Schauern, bei kräftigen
ſüdweſt=
lichen Winden anfangs milder, ſpäter bei böigen
nordweſt=
lichen Winden wieder kälter.
Ausſichten für Samstag: Wechſelhaftes, aber unfreundliches und
ziemlich kaltes Wetter mit wiederholten Niederſchlägen.
Wirtſchaftsbelebung und Reichsſteueraufkommen.
Brurſchlano uib Aatsiand.
Produkkionsſteuernam kräftigſken erholk
Die Erholung des geſamten Reichsſteueraufkommens hat ſich
bis in die jüngſte Zeit fortgeſetzt. Setzt man den Steuerertrag
im letzten Kriſenjahr 1932/33 gleich 100, ſo hat ſich nach dem
neueſten Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung das
Geſamtaufkommen in den bisherigen 11 Monaten des
Rechnungs=
jahres 1934/35 um 23 v. H., in den letzten beiden Monaten allein
aber ſchon um 32 v. H. gebeſſert.
Die Gegenüberſtellung der Voranſchläge und der tatſächlichen
Reichsſteuererträge in den Rechnungsjahren 1930/31 bis 1934/35
läßt ebenfalls ſehr eindringlich die Wirtſchaftsbelebung erkennen,
die ſich — als Folge der aktiven Konjunktur= und Steuerpolitik
der Reichsregierung — durchgeſetzt hat. Während in den Jahren
1930/32 das tatſächliche Aufkommen hinter dem an ſich ſchon von
Jahr zu Jahr herabgeſetzten Sollbetrag immer wieder weit
zurückblieb (von 1817 bis 1366 Millionen RM.), iſt 1933/34 der
Voranſchlag erſtmalig etwas überſchritten worden; im laufenden
Rechnungsjahr werden vorausſichtlich ſogar über 1 Milliarde
RM. mehr an Steuern in die Reichskaſſe fließen, als in dem
ge=
gen das Vorjahr erhöhten Voranſchlag vorgeſehen war. Die
Beſſerungsſätze bei den einzelnen Steuern ſeit 1932/33 zeigen
zu=
nächſt eine anſcheinend ganz verſchiedenartige und unüberſehbare
Entwicklung jeder Steuer. Bei einer Gruppierung der einzelnen
Steuern nach konjunkturellen Geſichtspunkten ergeben ſich jedoch
durchaus charakteriſtiſche Unterſchiede im Verhalten dieſer
Steuer=
gruppen während des Konjunkturverlaufes.
Die Steuergruppen, denen die einzelnen Steuern mehr oder
weniger eindeutig zugeordnet werden können, werden nach dem
Merkmal gebildet, ob eine Steuer von der Produktion, vom
Ein=
kommen, vom Verbrauch oder vom Vermögensbeſitz erhoben wird.
Nach dieſer Einteilung ſind die wichtigſten und in dieſer Hinſicht
beſonders typiſchen Reichsſteuern in den vier Gruppen:
Produk=
tionsſteuern, Einkommensſteuern Verbrauchsſteuern
Vermögens=
beſitzſteuern zuſammengefaßt. Während, nun die konjunkturelle
Erholung der Gruppe „Produktionsſteuern” vom Kriſentiefſtand
bis zum letzten Stand zwiſchen 100 und 170 v. H. liegt, ſchwankt
ſie bei der Gruppe „Einkommensſteuern” zwiſchen 15 und 50 v. H.
und bei den „Verbrauchsſteuern” ſogar erſt zwiſchen 5 und 10 v. H.
Die „Vermögensſteuer” ſchließlich, die ihren konjunkturellen
Tief=
ſtand allerdings erſt im April 1934 erreicht hatte, zeigte bisher
nur eine geringe Beſſerung.
Ganz allgemein kann man alſo daraus folgern, daß die
Er=
träge der einzelnen Steuern um ſo früher und ſtärker auf einen
neuen Konjunkturabſchnitt reagieren, je näher ihre Steuerobjekte
mit der Produktion verbunden ſind. Beſonders ſtark hat der
An=
teil der Umſatzſteuer zugenommen, die 1929/30 noch mit 11 v. H.
an vierter Stelle der großen Reichsſteuern geſtanden hatte, heute
aber mit 23,4 v. H. alle anderen Steuern an Bedeutung weit
überragt. Das Zurückbleiben des Anteils der Vermögensſteuern
dürfte dagegen mit der langen Reaktionsdauer dieſer Steuer
zu=
ſammenhängen.
Erhöhte Beſchäfligung und Erzeugung
in der Glasinduftrie.
Erzeugung und Beſchäftigung in der Glasinduſtrie haben ſich
weiter erhöht. Am Kohlenverbrauch gemeſſen, ſind wie die
Kon=
junkturkartei zum Wochenbericht des Inſtitutes für
Konjunktur=
forſchung feſtſtellt. Ende 1934 faſt ein Viertel mehr Glas und
Glaswaren erzeugt worden als in der Mitte des Jahres. Im
Geſamtdurchſchnitt 1934 lag die Erzeugung rund 13 Prozent über
Vorjahresſtand. Die Tafelglaserzeugung verminderte ſich zwar
im vierten Vierteljahr 1934, ſie war aber in dieſer Zeit immer
noch rund 9 Prozent höher als im erſten Vierteljahr.
Gegen=
über 1933 hat ſie 1934 um rund ein Drittel zugenommen. In
der Hohlglasinduſtrie ſtieg die Beſchäftigung in den letzten
Mona=
ten des vergangenen Jahres ſaiſonüblich an. Allerdings iſt hier,
entſprechend der Vielſeitigkeit der Erzeugung, die Lage nicht
ein=
heitlich geweſen. Das gleiche dürfte von der gegenwärtigen Lage
gelten, jahreszeitliche Einſchränkungen des Geſchäftsganges
herr=
ſchen wohl vor, die Ausfuhr iſt 1934 weiter zurückgegangen, es
wurden für rund 108 Mill. RM. Glas und Glaswaren
ausge=
führt. 1933 dagegen noch für rund 120 Mill. RM. Da der
Mengenrückgang etwas geringer war, ſind die durchſchnittlichen
Ausfuhrpreiſe noch um rund 6 Prozent geſunken. In den letzten
Monaten des vergangenen Jahres hat ſich die Ausfuhr zwar
ſai=
ſonmäßig belebt, die Zunahme war aber weit geringer als in den
beiden vorhergehenden Jahren. Im ganzen ſcheint ſich jedoch eine
Feſtigung der Ausfuhr auf dem jetzigen Stand anzubahnen. So
iſt z. B. die Spiegelglasausfuhr ſeit 1932 der Menge nach
kon=
ſtant, die Tafelglasausfuhr hat ſich 1934 ſogar erhöht. Aehnlich
hat ſich die Ausfuhr von Wirtſchaftsgläſern entwickelt.
Proviſoriſches Handelsabkommen USA.-Deukſchland?
Im Staatsdepartement iſt man ſehr befriedigt über die
Wir=
kung der neuen amerikaniſchen Außenhandelspolitik. Bezüglich
des deutſchen Handelsvertrages ſteht man auf dem Standpunkt,
daß er durch die Kündigung der Reichsregierung im vorigen Jahr
im Oktober 1935 abläuft, ohne daß Amerika ſeinerſeits eine
Kün=
digung ausſpricht. Man iſt zu einem proviſoriſchen Abkommen
bereit und durchaus damit einverſtanden, daß beide Teile gewiſſe
regionale Ausnahmen von Meiſtbegünſtigungen machen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Hauptverſammlung der Erbacher Gewerbebank e. G. m. b. H.
Aus den Geſchäftsberichten des Vorſtands und Aufſichtsrats war
zu entnehmen, daß im Geſchäftsjahr 1934 eine weſentliche
Umſatz=
ſteigerung erreicht worden iſt. Die aufgeſtellte Bilanz per 31. 12.
1934 wurde von der Verſammlung genehmigt. Aus dem
Rein=
gewinn 1934 werden 10 Prozent der Betriebsrücklage, 10 Prozent
dem Reſervefonds zugewieſen, ſowie eine Dividende von 3
Pro=
zent ausgeſchüttet und der Reſt auf neue Rechnung vorgetragen.
In den Vorſtand wurde neu gewählt Kaufmann Ludwig
Steg=
müller, in den Aufſichtsrat Schreinermeiſter Georg Auguſt
Stell=
wag und Weißbindermeiſter Wilhelm Hübner. Auf Antrag
be=
ſchloß die Verſammlung, einen größeren Betrag zum Aufbau der
deutſchen Wehrmacht zur Verfügung zu ſtellen.
Heraeus=Vacuumſchmelze A.=G., Hanau a. M. Bei dieſem
Unternehmen, an dem ſich 1934 die Siemens u. Halske A.=G.
be=
teiligt hat, ergab ſich ſeit Jahren erſtmals wieder ein Gewinn,
und zwar von 100 096 RM. (im Vorjahre 129 088 RM. Verluſt),
um den ſich der Verluſtvortrag auf 204 769 RM. ermäßigt.
Bockenheimer Volksbank, Frankfurt a. M. Dieſe
Kredit=
genoſſenſchaft verzeichnet 1934 einſchließlich 10 885 RM.
Gewinn=
vortrag einen Geſamtgewinn von 19 931 RM., der zur inneren
Stärkung bzw. zu Abſchreibungen verwendet wird. Eine
Divi=
dene wird nicht verteilt (in den beiden letzten Jahren je 4
Pro=
zent). Der Umſatz von 187,15 Mill. RM. blieb etwa auf
Vor=
jahreshöhe. Die geſamten Ausleihungen betrugen 1,634 (1,56)
Mill. RM.
Spinnerei und Weberei Pferſee, Augsburg. Im Bericht der
zum Kolvermoorkonzern gehörenden Geſellſchaft wird u. a.
aus=
geführt,, daß der Geſchäftsgang einen erfreulichen Aufſchwung
er=
fahren habe. Unter Berückſichtigung von 416 247 (411 531) RM.
Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 410 461 (369 414)
RM., aus dem wieder 8 Prozent Dividende zur Ausſchüttung
gelangen. Die zur Zeit vorliegenden Aufträge ſichern eine
Be=
ſchäftigung im bisherigen Rahmen für die nächſten Monate.
Einfuhrverbote und Einfuhrgenehmigungen für weitere
Waren in Italien. Durch ein neues in der Gaceta Ufficiale‟
vom 30. 3. veröffentlichtes und in Kraft getretenes Geſetz des
Finanzminiſters wird für eine Reihe von weiteren Waren, die in
einer Liſte aufgeführt ſind, ein Einfuhrverbot erlaſſen.
Außer=
dem wird die Einfuhr verſchiedener anderer Waren von einer
Einfuhrgenehmigung abhängig gemacht.
Ein Vergleich mit anderen Ländern.
Im Jahresbericht des Bureau vermanent international des
Conſtructeurs d’Automobiles (Paris) über die Lage des
Auto=
mobilmarktes in Europa und den angrenzenden Ländern ſowie
in den Vereinigten Staaten wird u. a. feſtgeſtellt, daß die
weit=
aus größte Steigerung in der Herſtellung von Kraftwagen ſeit
1932 mit 246 Prozent Deutſchland aufzuweiſen hat. Die
zweit=
größte Zunahme zeigt Amerika mit 102 Prozent, ſodann folgen
Italien mit 56 Prozent und England mit 47 Prozent. Die
Ent=
wicklung der franzöſiſchen Automobilinduſtrie dagegen zeigt eine
Tendenz zum Rückgang. Es ſei aber zu hoffen, daß die
verant=
wortlichen Organe in Frankreich in abſehbarer Zeit Maßnahmen
treffen würden, damit die franzöſiſche Automobilinduſtrie den ihr
gebührenden Platz in der Wirtſchaft des Landes zurückgewinne.
In Deutſchland habe der Aufſchwung der Kraftwageninduſtrie alle
Erwartungen übertroffen, welche an die Wirtſchaftspolitik des
Nationalſozialismus geknüpft worden ſeien. Gleichzeitig mit der
Produktionsvermehrung ſei die Arbeiterzahl in der deutſchen
Automobilinduſtrie von 34 000 im Jahre 1932 auf rund 51 000 in
1933 und 90 000 im Jahre 1934 gewachſen. Die Beſſerung der
allgemeinen Wirtſchaftslage, ſo fühlbar ſie auch ſei, genüge
in=
deſſen nicht, um eine ſo erhebliche Beſſerung der Lage der
Auto=
induſtrie zu erklären. Durch Worte und Taten habe die deutſche
Regierung den Willen gezeigt, dem Reich eine mächtige
Auto=
mobilinduſtrie zu ſchaffen und ein Verkehrsſyſtem einzurichten,
das moderner als das anderer Länder ſei. Die pſychologiſche
Wirkung der Propaganda „Motoriſierung” ſei nicht zu
unter=
ſchätzen.
Die deutſchen Wollkäufe in Nordfrankreich.
Zu zahlreichen privaten Wirtſchaftskreiſen hat nunmehr auch
die Handelskammer von Roubaix durch ihren Vorſitzenden an den
franzöſiſchen Handelsminiſter die Bitte gerichtet, das vor einigen
Tagen beſchloſſene Ausfuhrverbot für Produkte, welche die
natio=
nale Verteidigung intereſſieren, wieder rückgängig zu machen.
Dieſe Maßnahme war in erſter Linie gegen die deutſchen Käufe
in Nordfrankreich gerichtet. Die Handelskammer ſtellt nunmehr
feſt, daß die deutſchen Kammgarnkäufe in Frankreich ſich im Jahre
1932 auf 9574 Tonnen, im Jahre 1933 auf 11 085 Tonnen und im
Jahre 1934 auf 4946 Tonnen beliefen. Was die deutſchen
An=
käufe in den letzten Wochen anbelange, worüber man in gewiſſen
Kreiſen ſo großes Aufſehen gemacht habe, ſo haben ſich dieſe
Käufe nach Feſtſtellungen der Handelskammer in der Zeit vom
10. bis 29. März auf 434 249 Kilogramm Kammgarn und 24
Kilogramm Rohwolle belaufen. Die Ausfuhr nach Deutſchland
ſei alſo im Monat März nicht außergewöhnlich hoch im Vergleich
zu dem gleichen Zeitraum der letzten Jahre, das Jahr 1934
aus=
genommen, geweſen. Der Handelskammerpräſident weiſt darauf
hin, daß durch das allgemeine Ausfuhrverbot, die Läger ſchnell
anſteigen würden, was zu Arbeitsloſigkeit führen müſſe. Die
Handelskammer fordere daher die ſofortige oder zumindeſt
teil=
weiſe Aufhebung der Regierungsverordnung.
Zunahme in der Golderzeugung der Welk.
Nach den Statiſtiken der Union Korporation belief ſich die
Weltgolderzeugung im Jahre 1934 auf 27 400 000 Unzen fein
ge=
gen 25 614 000 im Vorjahre, wies alſo eine Steigerung auf.
Unter den Erzeugern ſteht Sowjetrußland an zweiter Stelle mit
4 224 000 Unzen fein (im Vorjahre 2 816 000) (Die Zahlen der
ſowjetruſſiſchen Erzeugung dürften geſchätzt ſein, da amtliche
Zah=
len von der Sowjetunion nicht bekanntgegeben werden.) Der
Weltvorrat an monetärem Gold belief ſich per Ultimo 1934 auf
695 200 000 Unzen, davon 625 700 000 im Beſitz der Zentralbanken
und Schatzämter. Von 50 wichtigen Ländern, die in 1929 ihre
Währung an das Gold gekoppelt haben, haben zur Zeit nur noch
20 eine Valuta, die weniger oder mehr konvertierbar iſt gegen
Gold. Auf die Rechnung der 30 Länder, die den Goldſtandard
aufgegeben haben, entfallen 61 Prozent des Welthandels.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe war geſtern etwas ruhiger als an
den Vortagen, doch blieb der Grundton unter dem Eindruck der
verſchiedenen günſtigen Induſtrieabſchlüſſe freundlich. Amerikas
Bereitſchaft zu einem Handelsabkommen mit Deutſchland wurde
mit Befriedigung aufgenommen. Auch der zuverſichtliche Bericht
des Konjunkturinſtitutes über die Entwicklung der
Steuerein=
nahmen, die mit einem vorausſichtlichen Ertrag von 8,1
Milliar=
den RM. die Ergebniſſe der Vorjahre übertreffen werden
ver=
mochte anzuregen. Vom Publikum lagen weitere Kaufaufträge
vor, während ſich die Kuliſſe anfangs zurückhielt. Lediglich in
Farben bemerkte man im Hinblick auf die bevorſtehende
Bilanz=
ſitzung Käufe der Börſe, ſo daß der Kurs 1½ Prozent höher als
am Vortag lag. Kaliwerte verloren teilweiſe bis 1 Prozent.
Elektroaktien waren meiſt geringfügig gebeſſert. Am
Renten=
markt war die Tendenz bei Veränderungen bis zu ¼ Prozent
behauptet. Nach den erſten Kurſen konnten Farben weiter auf
149½ (148) anziehen. Der Verlauf war ſehr ruhig, aber
freund=
lich. Montanwerte waren meiſt ½ bis ½ Prozent befeſtigt. Der
Rentenmarkt lag ebenfalls ſtill, aber freundlich. Pfandbriefe
waren meiſt ½ Prozent höher.
Die Rhein=Mainiſche Börſe war überwiegend feſter,
wenn auch bei Eröffnung die Kursentwicklung wieder
uneinheit=
lich war und das Geſchäft infolge der leichten Zurückhaltung der
Kuliſſe angeſichts des nur kleinen Ordereinganges kein
nennens=
wertes Ausmaß erreichte. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe
wurde die Umſatztätigkeit in manchen Spezialwerten lebhafter,
und die Haltung war allgemein etwas feſter. Die Börſe erhielt
einige Anregung von günſtigen Nachrichten aus Induſtrie und
Wirtſchaft (zu erwähnen ſind u. a. die weitere Steigerung der
Sparkaſſeneinlagen im Februar, die ſteil nach oben anſteigende
Kurve in der Kraftwageninduſtrie und verſchiedene
Dividenden=
erklärungen). Die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei
Th. Goldſchmidt mit 5 Prozent gab dem Chemiemarkt ſtärkere
Anregung. In Erwartung der Dividendenerklärung am
Sams=
tag hatten JG. Farben mit 149—149¾ (148) lebhaftes Geſchäft,
Metallgeſellſchaft lagen behauptet, während Scheideanſtalt. 1
Pro=
zent verloren. Montanwerte lagen verhältnismäßig ſtill und
wenig verändert. Am Rentenmarkt war das Geſchäft bei wenig
veränderten Kurſen klein. In der zweiten Börſenſtunde ließ das
Geſchäft etwas nach, und die Kursentwicklung war wieder
unein=
heitlich. Am Rentenmarkt lagen Altbeſitz im Angebot und
gin=
gen auf 1118 (112½) zurück
Die Abendbörſe eröffnete bei etwas größeren Umſätzen als
ſonſt in uneinheitlicher Haltung, doch ergaben ſich nur
gering=
fügige Abweichungen im Vergleich zum Berliner Schluß. Weiter
gefragt waren JG. Farben mit 150 (149½), ſpäter bröckelten ſie
bei ſtark nachlaſſendem Geſchäft um ½ Prozent ab. Am
Renten=
markt gewannen Altbeſitz ½ Prozent Kommunal=Umſchuldung ½
Prozent, Reichsbahn=Vorzugsaktien ½ Prozent, im übrigen
zeig=
ten die Kurſe keine Veränderung.
Produkkenmärkke.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 4. April. Der Berliner
Getreideverkehr ſetzte nur zögernd ein und bewegte ſich auch im
Verlaufe in ruhigen Bahnen. Die Angebotsverhältniſſe und
Verwertungsmöglichkeiten haben ſich nicht geändert.
Piehmärkte.
Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 4. April. Aufgetrieben
wurden 164 Kälber. Preiſe: a) 54—55, b) 51—53, c) 41—50,
d) 33—40 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft in der Klaſſe
a) 14 b) 18, c) 87, d) 37 Stück. Marktverlauf: lebhaft, geräumt.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 4. April. Zufuhren: 42
Kälber, 3 Schafe, 31 Schweine, 300 Ferkel. 537 Läufer. Preiſe:
Ferkel bis 6 Wochen 14—18 RM., über 6 Wochen 19—25 RM.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 4. April. Auftrieb: 21
Rinder (gegen 76 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter 2
Ochſen, 15 Bullen, 2 Kühe und 2 Färſen; Kälber 843 (1026),
Schafe 67 (113), Schweine 391 (392). Notiert wurde pro 1
Zent=
ner Lebendgewicht in RM.: Kälber a) 57—58 (am 23. März 51
bis 54), b) 49—56 (43—50), c) 40—48 (36—42), d) 30—39 (26
bis 35); Lämmer und Hammel b2) Weidemaſthammel 39—40
(37—38), c) 36—38 (34—36), d) — (30—33); Schafe e) beſte
36—37 (34—35), f) mittlere 32—35 (30—33), g) geringe 25—30
(25—29); Schweine b) 49—52 (47—52), c) 48—51 (47—52),
d) 46—49 (46—50) Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe
lebhaft, ausverkauft; Schweine ruhig, ausverkauft.
Berliner Kursbericht
vom 4. April 1935
Oeviſenmarkt
vom 4. April 1935
Me H u
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ. // 89.75
Dresdner Bank 89.75
33.855
Hapag
34. 875
Nordd. Lloyzd
37.—
A. E. G.
Bahr. Motorenw. 1131.25
C. P. Bemberg 1117.50
Bergmann Elektr. 94.50
Bert. Maſch.=Bau 1118.—
Conti=Gummi 153.50
Deutſche Cont. Gas 129.25
Deutſche Erdöl 1o8 87
Meie Heee
F. G. Farben
Geſ. f. elektr. Untern
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
M
149 50
122.—
106.25
96.50
90.875
111.—
93.—
109.375
81.625
73.—
Keenue
Bolyphonwerie
Rütgerswerte
SalzdetfurthKali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Met
10.50
112.875
34.50
81.75
112.—
86.25
13.—
128.—
58.—
118.—
110.75
140.—
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Island
Währung
Lägypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
00 Gulden
100 isl. Kr.
100 Lire. = 20.58 20,62 0.65e 0.662 Japan 11 Yeu 0.702 C.704 Jugoſlawien 1 100 Dinar 5.649 9 k.c61 0.301 0.20s Lettland. 100 Lats 180.22 1.o8 3.041 .o53 Norwegen 100 Kronen 60.41 ſe 60.53 2.474 11 2.4ng Oeſterreich 100 Schilling 48.95 42.05 53.67 .7 Portugal 1o0 Escudos 10.91 C.93 81.30 81.46 Schweden 100 Kronen 6f.98 62.10 12.02 12.05 Schweiz 100 Franes 80.7 4C.88 68.43 68.57 Spanien 100 Beſetas 34.02 24.0s 5.305 5.315 Tſchechoſlowak. 100 Tſch.=Kr. 10 40 (.42 15.42 18.46 Türkei. 1 türk. 8 1.97 1.983 2.354 2.358 Ungarn
100 Pengs e7.73 168.07 Uruguah 1 Goldpeſo 1.079 1.021 54.40 5450 Be Staaten 1 Dollar. 2.498 2.482
Dutiſtädter and Katiokatbant Suriaftaut, Filite der Sresoher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 4. April 1935.
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4½.% München 29
4½ %Wiesbaden 28
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62Mitteld. Stahl.
6%Salzmann &Co.
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Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
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ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum ....!"
Dortm. Ritterbräu
Oyckerhoffe Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
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Enzinger Union
Eſchweiler ..
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher.
Fahr. Gebrüder. . .I.
F.6. Farbeninduſtr
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof .
Gef. f.elettr. Untern.!
Goldſchmidt, Th.I.
Gritzner=Kahſer
Grün&Bilfinger.
Hafenmühle Frift.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerte Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kemp
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Hindrichs=Aufferm
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
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Lech, Augsburg.
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Löwenbr. Münch. .I.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallge). Frankf.
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Odenw. Hartſtein.
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Noeder, Gebr. „I.
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Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfbr.
Schuckert Elektr.
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Siemens & Halske.
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Ver. Ultramarin.
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Frankf. Bank.
Hyp. Bank
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 95 — Seite 13
Der Hotelportier hatte Rudolf das Lokal ſehr dringend
empfohlen. Rudolf fand keinen Geſchmack daran, blieb nur, weil
es hier unten und durch die Nähe des Waſſers kühl und
an=
genehm war.
Dennoch ging er bald. Als er dem Ausgang zuſchritt, hörte
er ſich plötzlich angerufen. Er tat, als hörte er nicht, ſchritt
ſchneller, aber ein Herr ſprach ihn an, um ihn darauf
aufmert=
ſam zu machen.
„Man ruft Sie, mein Herr”, ſagte er.
Nun mußte Rudolf ſtehen bleiben. Er wandte ſich um und
ſah — Baron de la Roche, der ihm eilig nachkam.
„Sie hier in Paris? Das finde ich wundervoll. Wie geht
es Ihnen? Warum haben Sie mich noch nicht beſucht?” Man
ſchüttelte ſich die Hände.
„Bleiben Sie noch ein wenig?” fragte der Baron mit einer
Handbewegung nach ſeinem Tiſch hin, an dem Rudolf drei ſehr
elegante junge Herren bemerkte, die ihm erwartungsvoll
ent=
gegenſahen.
„Ich habe eine Verabredung”, wich er aus. „Wie geht es
übrigens Mary?”
„Mary?‟ Der Franzoſe tat, als überlege er. Dann lachte er
laut auf. „Ach — Sie meinen die kleine, nette Deutſche, die dieſe
romantiſche Flucht mit mir unternahm?”
Rudolf zog die Augenbrauen zuſammen.
„Ich vermute, daß ſie inzwiſchen Ihre Gattin wurde?”
fragte er betont.
Der Baron ſchlug in komiſchem Entſetzen die Hände
zuſam=
men. „Was denken Sie — damals unter dem Druck der
Ver=
hältniſſe hatte ich vielleicht eine ſolch romantiſche Idee gehabt”
er lachte wieder. „In der Wirklichkeit ſind die Dinge doch alle
anders.”
Rudolf ſchwieg.
„Wir hatten uns hier in der Nähe von Paris einlogiert. Es
war entzückend ſage ich Ihnen”, der Baron neigte ſich vertraulich
näher. „Eine fabelhafte Frau, dieſe kleine Deutſche, nur —
natürlich — lächerlich ſentimental. So — tränenreiche Stunden
habe ich noch nie mit einer Frau erlebt. Verſtehen Sie?”
Rudolf ſah geradeaus.
„Wiſſen Sie, ich hatte dann erfahren, daß Papa dieſe
ver=
rückte Spielſchuld ſofort bezahlt hatte — Bagatelle. Maman wur
glücklich, daß ich wieder zurückkehrte. Ich machte dann zweimal
Verſuche, Mademoiſelle Degen in unſeren Kreis einzuführen.
Sie konvenierte Maman ſehr wenig. Und ſo — Sie werden
begreifen".
„Daß Sie ein Schwein ſind”, ſagte Rudolf laut, drehte ſich
um und ging.
Der Baron ſah ihm ſprachlos nach.
War das der Dank, den Mary erntete? Dafür durfte ſie ein
paar Wochen die Geliebte des Barons ſein — in einem kleinen
Vorort Paris' bis der Herr Baron erfuhr, daß ſein Vater die
Spielſchuld gedeckt und er als reuiger Sohn zurückkehren durfte?
Rudolf ballte die Fauſt bei dieſem Gedanken. Warum hatte er
dem Attaché nicht ins Geſicht geſchlagen? Warum nicht? Arme,
kleine Mary.
Er dachte an ihre nette, ſtets freundliche Art, — an die innige
Freundſchaft, die ſie beide verband und nur manchmal unter dem
diktatoriſchen Willen ihrer Väter litt. Vielleicht hätten ſich die
beiden jungen Menſchen wirklich einmal für immer gefunden,
wenn ſich das bewußte Aktienpaket für ſie nicht zu einem bitteren
Muß gewandelt hätte?
Törichte, überflüſſige Gedanken.
Was war geſchehen, ſeit jenem Vormittag, da ſie ſich
gegen=
ſeitig das Leid ihres Verlobtſeins geklagt hatten? Mary hatte
als erſte Mut gehabt und war gegangen — um heute die
ver=
ſtoßene, ſitzengebliebene Geliebte eines Schurken zu ſein. Und er?
Ach, es war nicht gut, daran zu denken.
genbündt:
wisklichen
Genuss,weil
Kür
dusge-
suchte
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fen
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der werden. HHFFEE Hhé
bürgt aber duch Für
völli-
geUnschödlichkeit, weiler
coffeinfrei ist. Paker T3Pd.
Der Portier winkte ihm, als er das Veſtibül des Hotels
betrat.
Soeben iſt für Sie ein Brief angekommen, Monſieur”
lächelte er verbindlich. Erſtaunt, ein wenig befremdet, nahm
Rudolf das Schreiben aus der Hand des Portiers.
„Für mich?”
„Für Sie, Monſieur” verſicherte der Portier wieder,
In der Vorahnung etwas Unangenehmen wog Rudolf den
Brief in der Hand.
Wer ſchrieb ihm? Wer wußte, daß er ſich hier in Paris, hier
in dieſem großen Hotel am Place de la Republique befand?
Hatte ihn doch ein Bekannter entdeckt und aufgeſtöbert? Nein —
der Brief kam aus Deutſchland. Der Poſtſtempel auf der
Brief=
marke war undeutlich — er hätte Stuttgart lauten können.
Ungeleſen ſchob Rudolf den Brief in die Taſche. Dann ging
er raſch zum Lift und ließ ſich zu ſeinem Stockwerk
hinauf=
fahren.
Er badete und kleidete ſich an. Folies bergére hatte ein
neues Programm angekündigt. Rudolf intereſſierte ſich dafür
und hatte ſich entſchloſſen, das weltberühmte Etabliſſement zu
beſuchen. Ein wenig gute Stimmung ſchien mit dem Frack über
ihn gekommen zu ſein. Er pfiff ein Lied, das er geſtern
irgend=
wo gehört hatte, machte ſich zum Ausgehen fertig.”
Als er die Brieftaſche aus dem Straßenanzug nehmen
wollte, fiel ihm der Brief aus Deutſchland wieder in die Hand.
Erſt wollte er ihn zur Seite legen. Dann nahm er ihn doch
und öffnete ihn.
In ein weißes Papier eingeſchloſſen: der Monatsſcheck
Danie=
lewſkis, über den Gegenwert von zweitauſend Reichsmark
lautend.
Rudolf fuhr zurück.
War verſucht, den Scheck zu zerreißen — fortzuwerfen. Er
beſann ſich. Legte ihn auf den Tiſch zurück. Der Bogen Papier,
in den der Scheck eingeſchlagen war, ſchien leer. Als er ihn
zerknüllen wollte, bemerkte er, daß eine einzige Zeile mit
Maſchi=
nenſchrift darauf geſchrieben war. Er faltete den Bogen wieder
glatt und las:
„Sie haben noch zehn Monate Zeit.”
Rudolf ließ das Blatt ſinken.
„Sie haben noch zehn Monate Zeit ...” murmelte er.
Er zitterte. Mußte ſich ſetzen.
Da lag das Blatt Papier vor ihm auf dem Tiſch. Die
Schrift der Schreibmaſchine war blaß. Und doch gelte es in
Rudolfs Ohren, doch hallte es von den Wänden des Zimmers
wider, doch hupten es draußen die Taxameter auf dem Place
de la Republique — doch quäkte es die Ziehharmonika einer
Braſſerie in der Seitengaſſe:
„Sie haben noch zehn Monate Zeit . . . Sie haben noch zehn
Monate Zeit . . . Sie haben noch zehn Monate Zeit ..."
Rudolf ſtützte den Kopf auf die Hände.
„.. noch zehn Monate Zeit... noch zehn..
Wie eine Melodie war es. Man hätte ſie mitſingen können.
„.. noch zehn Monate . . .!"
Zehn. Zehn. Herrgott .., noch zehn Monate Zeit.
Die Rechnung ſtimmte.
Weiß der Himmel.
Noch zehn Monate.
Man muß ſeine Tage abzählen, wie ein armer Lump ſeine
erbettelte Barſchaft zählte.
Noch zehn — zehn Monate Zeit.
Rudolf nahm den Hörer des Tiſchtelephons ab.
„Ich reiſe noch heute abend ab”, ſagte er dem erſtaunten
Portier.
15. Kapitel.
Einige Tage blieb Rudolf Bertoloni in Brüſſel. Fuhr dann
nach Oſtende, bis ihn der elegante Badebetrieb anwiderte.
In Oſtende war es auch, daß er am Strand eine junge
Dame ſah, die ihn intereſſierte. Sie war jung, aber ihr Geſicht
blieb ernſt, faſt traurig.
Rudolf wußte es einzurichten, baß er ſie kennenlernte.
Manchmal packte ihn eine unbezähmbare Sehnſucht nach einem
Menſchen, dem er ſein Leid fſagen konnte. Nach einem Menſchen,
der gut und mitleidig war — nach Händen, die ihn zärtlich und
tröſtend ſtreicheln würden.
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudol; Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Rteich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. &. H. Querich: für den Sport: Karl Böbmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette:
Anzeigen=
ſeiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A III. 55. 20762. Truck und Verlag: 2. C. Wiirich
Darmſtadt. Rheinſtraße 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormttags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr,
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Wie wäſchi man
Gardinen ſchneller?
Gardinen waſchen iſt oft ſehr zeitraubend.
Außerdem ſind Gardinen ſehr empfindlich.
Oft paſſiert es, daß ſich nach dem Waſchen
Löcher in dem dünnen Gewebe zeigen. Es
gibt ein Mittel, das ſchon im
Einweich=
waſſer sXſoviel Schmtz aus den Gardinen
herauszieht. Dieſes Mittel ſchont durch ſeine
milde Wirkung gleichzeitig die Gewebe.
Man ſpart Seife, Waſchmittel, Feuerung
und iſt viel eher fertig mit dem Waſchen
als ſonſt. Bitte probieren Sie Burnus beim
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Ort —
Straß
Seite 14 — Nr. 95
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 5. April 1935
O
O
Heute abend 8.30 Uhr
Feierliche Feſt=Borſtellung!
Es3
Die gewaltigste Heerschau der Deutschen, die aufwühlendste
Kundgebung des Dritten Reiches in einem Film von stärkster
Eindruckskraft und packendster Wirklichkeitsnähe.
Karten-Vorverkauf: Büro des Union-Theaters von 9—12
und 3—8 Uhr.
Einlaß ab 8 Uhr.
Heute Erstaufführung
Der neue Greta Garbo-Film — bringt eine
neue Greta Garbo!
Ab heute in Erstaufführung
Eine Freude für alle mit
jungen Herzen!
2 Stunden voll Vergnügen
und Lachen!
Aan
BLP VerttE
PIEIEIA
Noch nie sah man Greta Garbo, die man bisher immer nur
als große Tragödin kannte, so aufgeschlossen und heiter, so
leicht und gelockert:
Die lachende Garbo ist ein ganz neues Erlebnis!
Dazu das besonders ausgewählte Vorprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
(V3278
ORPHEUM Uhr
Nur Samstas, 8. u. Sonntag, 7. April
Gastspiel des beliebten Berliner
Filmkomikers
Wilhelm Bender
mit seiner lustigen Kabarett-Revue:
„An Alle!" 15 Bilder. 15 Mitwirk.
Preise 0.70 bis 1.50 Mk. Karten
H. de Waal und Verkehrs-Büro
Dauerwellen
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Heute letzter Tag
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darum kommen Sie
unbedingt heute um
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Adolf Wohlbrück - Renate
Müller - Georg Alexander
Adele Sandrock - Hilde
Hildebrand - Hans Richter
Jugendliche zugelassen!
Heute letzter Tag
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1 Kg. Erbſen
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1 Kg.
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bohnen 48 Pfg.,
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bohnen 28 Pfg.
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Karlſtr. 50. (a
M
Die beiden unwiderruflich
letzten
Persil-Ton-Film
Vorführungen
finden heute nachmlttag
um 3.00 u. 5.30 Uhr statt.
Eintritt frei!
Die Abendvorführung
(T88
um 8.30 fällt aus.
Samstag ab20U.
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Zur Harmonie
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Der Wirt.
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grüßen als Verlobte!
7
Das Liebespaar der Wirklichkeit
auch Liebespaar in dem Großfilm
Winternachtstraum
Große prominente
Lustspielbeset-
zung, herrliche Skiaufnahmen von
dem Zugspitzgebiet;
unwidersteh-
liche Schlagermusik, .. . also eine
ERSTAUFFÜHRUNG
von Format ab morgen im
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Ernst-Ludwig-Straße 1
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THEATER
Großes Haus
Freitag, 5. April
Anf. 19.30, Ende nach 23 Uhr
Hauptmiete D, 19. Vorſtell.
Gaſtſpiel Albert Seibert
(„Rhadames”)
Aida Große Oper von Verdi
Muſik. Leit.: Simon a. G.
Hauptdarſtell.: Ammermann,
Blatter, Blaſel, Buchner,
Schlüter, Seibert a. G.
Preiſe 0.70 bis 5.50 Mk.
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im Restaurant „12. HN0Sfel‟
Nieder-Ramstädterstraße
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Ein Film nach der
welt-
bekannten gleichnamigen
Operette mit (V 3287
HANS MOSER UND
HILDE HILDEBRAND
Annu Undra
spritzig wie Sekt,
ein Sprühteufel
voll Laune und
Humor
Juan Petrouich
der flotte
Herrenreiter Ist
ihr Partner.
Jugendliche haben Zutritt
Anf.: Tägl. 3.30, 6.00, 8.20
R
Hier seht ihr die beiden lieben
bösen Buben, sehr durchtrieben,
mit dem Bündel in der Hand
auf dem Weg ins Wunderland.
Wollt ihr sehin, was sie dort machen
und dazu von Herzen lachen,
nehmt die Beine in die Hand
und kommt mit ins Wunderland!
Dazu das gute Beiprogramm.
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
A.——-4
Kulturfilm-Aufführung
Sonntag, 7. April, vormitt. 11.15 Uhr
u. Montag, 8. April, nachmitt. 2 Uhr
Omein
Heimatlandt
Der erste Tonfilm über die Wunder der
Schweizer Bergwelt, seinem Volk und
seinen Sitten.
Neues aus dem alten
Paradies!
Bilder von lebendiger Pracht und nie
gesehener Schönheit.
Von der Nordwestschweiz zum
klas-
sischen Vierwaldstättersee.
Luzern von heute.
Pilatus und Rigli, Weggis, Vitznau,
Hohle Gasse, Gersau, Brunnen,
Schwyz, Arth-Goldau.
Der Bergsturz am Roßberg.
Die beiden Mythen, Axenstein und
Axenstraße, Schillerstein und
Tells-
platte, Fuelen, Altdorf, St.
Gotthard-
straße und -Bahn. Die wilde
Teufels-
schlucht. Kehrungen und Windungen
d. Gothardbahn bei Wassen.
Gösche-
nen mit der Schöllenenbahn. Andermatt,
St. Gotthardhospiz, die 65 Kehren der
Gonhardstraße nach Airolo. Der
Cott-
hardtunnel. Fahrt nach dem
Blumen-
paradies Lugano und Locarno.
Am Lago Maggiore und am Madonna
del Sasso. Monte Bre und San
Sal-
vatore, die Inseln im See.
Die Bundesstadt Bern
der herrliche Ausblick von der
Bundes-
terrasse zu den Alpen. Spiel im
Bären-
zwinger. Internationale Denkmäler.
Flug über die Berner Hochalpenwelt.
Interlaken, Mürren, Scheidegg und die
Stationen der Jungfraubahn. Bei den
Polarhunden auf lungfraujoch.
Eis-
kletterer am Gletscherjoch u. v. a. m.
Wie eine Weltoper der Natur klingt das
Ge-
schehen des Filmes in die Herzen d. Menschen
Kleine Preise.
Vorverkauf für Sonntag ab Freitag
an der Helia-Tageskasse.
Vorverkauf für Montag ab Sonntag
nachm. an der Helia-Tageskasse.
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Jugendliche haben Zutritt.
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Ang. N 72 Geſch.
(TV. 651)
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der rieſigen Ver
Göring am Donne
in Danzig und
mitreißender Lei
Miniſterpräſi
ſtrömende Liebe
Fahrt durch das
ziger ſei deshalb
ſcheidung bevorſte
müſſe, und darum
Danziger Wahlſch
Wenn, fuhr der
hauptet, daß dieſt
erzwungen oder
daß man bieles
„Wenn Ihr
llärte Min
zuſtell
vielmehr der 2
Lanzig wird
miſcher Beifal
MdNe d.
Bilichen Gru
imn Reuiſchen
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