Einzelnummer 10. Pfennige
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ſes 8 einſchl. Boienlohn und Transportloſten.
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geN N. 2.—. Poſtbezugspreis M. 2.40 einſchl.
Poſie=
zsu ungsgebühr und ausſchließlich Poſizuſiellgeld.
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattei.
Nummer 85
Dienstag, den 26. März 1935.
197. Jahrgang
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ginn der deutſch=engliſchen Ausſprache.
ch der beiderſeikigen Anſichken über die eu ropäiſche Lage. — Beſprechungen über den Oſt= und
Donaupakk. — Aufrechkerhalkung der deutſchen Bedenken.
Uſehung des Geſprächs am Dienskag
DNB. Berlin, 25. März.
n Montag vormittag 10,15 Uhr haben bei dem Führer und
lanzler die Beſprechungen mit dem engliſchen Außenminiſter
ihn Simon, dem Lordſiegelbewahrer Eden und dem
engli=
ſotſchafter Sir Eric Phipps begonnen. An den
Beſprechun=
hmen deutſcherſeits teil der Reichsaußenminiſter Freiherr
eurath und der Sonderbeauftragte, für Abrüſtungsfragen,
on Ribbentrop. Nach einer kurzen Mittagspauſe wurden die
hungen am Nachmittag fortgeſetzt.
ber die Beſprechungen wurde am Abend folgende amt=
Mitteilung ausgegeben:
„Der Führer und Reichskanzler empfing am Montag vor=
Aig den britiſchen Außenminiſter Sir John Simon und M.
den im Beiſein des Reichsaußenminiſters von Neurath und
ritiſchen Botſchafters Sir Eric Phipps. Beſprechungen
fan=
tatt ſowohl am Vormittag als auch am Nachmittag über
De Fragen, die in dem engliſch=franzöſiſchen Communiqué
3. Februar erwähnt worden ſind. Die Beſprechungen
wer=
m Laufe des morgigen Vormittags wieder aufgenommen
en.”
Der erſte Tag.
Beſprechungen des Führers mit den engliſchen Miniſtern
m Montag faſt den ganzen Tag gedauert. Der äußere
Rah=
der geweſen; daß die beiden Miniſter in Begleitung des
en Botſchafters kurz nach 10 Uhr in der Reichskanzlei er=
und vom Führer in Gegenwart des Reichsaußenminiſters
urath und des Sonderbeauftragten für Rüſtungsfragen,
obentrop, empfangen wurden. Gegen halb 2 Uhr wurde eine
späuſe eingelegt, an die ſich eine kurze Spazierfahrt und
ziergang der engliſchen Gäſte anſchloß, während der
Reichs=
mit einigen Miniſtern das Mittagsmahl einnahm. Gegen
wurden die Beſprechungen fortgeſetzt und kurz vor 7 Uhr
nstag vertagt.
5 amtliche Communiqué iſt ſehr kurz gehalten und beſchränkt
ußt auf einige wenige Tatſachen. Das iſt eine
Selbſtver=
keit, denn die ganze Art dieſer vertraulichen
Beſprechun=
r ja von vornherein ſo gedacht, daß die Engländer eine
gungsfahrt unternehmen wollten, deren Aufgabe es war,
engliſche und die deutſche Regierung ſich über ihre
Stel=
me und ihre Leitmotive unterrichteten und die im Lon=
Programm in Ausſicht genommenen Vereinbarungen in
Offenheit durchſprechen wollten. Nach den Angaben
zn Simons, die er vor ſeiner Abreiſe in London gemacht
r in Ausſicht genommen, daß zunächſt über die
Rüſtungs=
ſprochen werden ſollte und dann anſchließend über die üb=
Trobleme. Dieſe Reihenfolge iſt aber nicht innegehalten
Wie man hört, iſt am Montag über den Oſtpakt und
n Donaupakt beraten worden, während die üb=
Themen für den Dienstag vorbehalten ſind.
aufgegangen war eine Ausſprache über die
all=
nen Anſichten der deutſchen und der engliſchen
Re=
von der Lage in Europa, die ſich, nach dem, was
rt, durch große Offenheit auszeichnete. Von engliſcher
nd einige Fragen geſtellt worden, deren Beantwortung
eine Reihe von Unklarheiten und Mißverſtändniſſen be=
)at. Die deutſche Regierung dürfte darauf hingewieſen
daß die Befriedung des Oſtens durchaus in
ichtung unſerer Politik liegt, daß wir=
Verträge ablehnen, durch die wir in
tigkeiten hineingezogen werden können,
Hnen wir an ſich nichts zu tun haben.
Des=
eſtehen bei uns Bedenken gegen die
vor=
agenen Regionalabkommen mit
Garan=
uch von Staaten, die territorial mit dem
nicht verbunden ſind. Gerade durch ein ſolch
MBertes Syſtem können unter Umſtänden neue Konflikte
Bayn werden, zumal bei dem heute bereits beſtehenden
von Bündniſſen, deren Reichweike undurchſichtig iſt. Auch
Donaupakt an ſich iſt die deutſche Regierung bereit
Sie wehrt ſich aber gegen einen Vertrag, der
auernde Entfremdung zwiſchen
Deutſch=
arlund Oeſterreich im Gefolge haben könnte
—müßte. Es muß ſelbſtverſtändlich ebenſo
Sſchloſſen ſein, daß ein ſolcher Donaupakt
Sen Staaten die Handhabe gibt, ſich in die
ſmden öſterreichiſchen Verhältniſſe einzu=
15n und dadurch den Begriff der öſterreichi=
Unabhängigkeit illuſoriſch zu machen.
e engliſchen Miniſter haben nach Abſchluß der
lungen am Montag die internationale Preſſe
empfan=
den ſich aber in ihren Mitteilungen auf wenige Sätze
Et, die dem Inhalt des amtlichen Communiques ent=
Sie haben aber im engeren Kreiſe angedeutet,
e Verſtändnis für die meiſten von deut=
Seite vorgebrachten Bedenken hätten und
ſich über den Geſamtverlauf des erſten
befriedigt geäußert. Auch von anderer eng=
Seite wird betont, daß der ehrliche Wille vor=
In ſei, in der Ausſprache die ſichere
Grund=
ur einen wirklichen Frieden in Europa
den. Man hofft, die Beſprechungen bis zum Dienstag
um Abſluß zu bringen. Es iſt aber möglich, daß ſie
Mittwoch vormittag noch fortgeſetzt werden.
Die Pariſer Abendpreſſe zu den deutſch=engliſchen
Beſprechungen.
DNB. Paris, 25. März.
Die Pariſer Abendpreſſe widmet den Berliner Beſprechungen
größte Aufmerkſamkeit, iſt aber nicht in der Lage, in
irgend=
einer Form dazu Stellung zu nehmen. Was beſtimmte
fran=
zöſiſche Kreiſe als Ergebnis der deutſch=engliſchen Beſprechungen
am liebſten ſehen möchten, darüber gibt der „Temps” Aufſchluß,
der ſchreibt, es gebe nur eines, um Deutſchland zu ernſtem
Nachdenken zu zwingen, und das wäre, es vor die Alternative zu
ſtellen, zwiſchen internationaler Zuſammenarbeit und der
wirt=
ſchaftlichen ſowie der politiſchen Iſolierung zu wählen. Man
müſſe ſich fragen, ob die Methoden Muſſolinis, die darin
be=
ſtehen, ſich bei Verhandlungen auf eine effektive Macht zu ſtützen,
nicht die geeignetſten ſeien, um nützliche und dauerhafte
Ergeb=
niſſe zu erzielen,
Opkimismus in London.
EP. London, 25. März.
Ueber den Beginn der Berliner Verhandlungen und die
da=
mit verbundenen Umſtände, wie die Begrüßung der engliſchen
Miniſter durch den Führer und die vor der Reichskanzlei
war=
tende Menge, veröffentlichen die Abendblätter ausführliche
Be=
richte, in denen die Verhandlungen als „Non ſtop=Beſprechungen”
bezeichnet werden. Das von Außenminiſter Sir John Simon am
Vormittag zur Schau getragene „freundliche Lächeln” wird als
günſtiges Vorzeichen gewertet.
Die Blätter begleiten die Verhandlungen mit freundlichen
Leitartikeln. Dabei betont der „Star”, daß England
auf=
gehört habe; lich auf der von Frankreich und
Italien vorgezeichneten Linie zu bewegen.
Die „Times” ſchreibt in ihrem Leitartikel, daß die Konferenz
mit günſtigeren Vorzeichen beginne, als vor einigen Tagen zu
erwarten geweſen ſei. Sie unterſtreicht dabei den harmoniſchen
Verlauf der Pariſer Dreimächte=Vorbeſprechung am Samstag.
Das halbamtliche Blatt ſchreibt weiter, es ſei zu begrüßen, daß
Frankreich und Italien den engliſchen Beſuch in Berlin
gebil=
ligt hätten. Das Blatt ſchreibt weiter, mit kaum verhehlter
Jronie: „Aber es wäre noch mehr zu begrüßen geweſen, wenn
dieſe beiden Mächte dieſe Zuſammenkunft nicht für notwendig
gehalten hätten. Man hätte annehmen ſollen, daß die jahrelange
Zuſammenarbeit mit England nach dem Kriege Frankreich davon
überzeugt hätte, daß der Berliner Beſuch keinen eigennützigen
oder dunklen Zwecken dient, ſondern einzig und allein den
Inter=
eſſen des Friedens und damit auch dem Intereſſe aller Länder.
Es ſollte England wirklich möglich ſein, eine eigene Politik zu
verfolgen, ohne über jeden Schritt Rechenſchaft abzulegen und
dieſen gegenüber einer Mächtegruppe erklären zu müſſen. Es iſt
zu hoffen, daß England nach den Berliner Verhandlungen,
vor=
ausgeſetzt, daß dieſe glatt verlaufen, eine unparteiiſche Politik
verfolgt, die allen Mächten gerecht wird. Im beſonderen iſt zu
hoffen, daß die Konferenz von Streſa nicht den Charakter eines
antideutſchen Konklave erhalten wird.”
Abſchließend ſchreibt das halbamtliche Blatt: „Die
Klau=
ſeln des Verſailler Vertrages, die ſeit langem
von Deutſchland für untragbar gehalten
wur=
den, ſind nunmehr öffentlich aufgehoben worden. Sie können
ſelbſtverſtändlich noch nicht als juriſtiſch annulliert betrachtet
wer=
den, aber ſind zum mindeſten tatſächlich unanwendbar
geworden. Es iſt die Aufgabe der Staatsmänner
und des geſunden Menſchenverſtandes, auch für
ihr formales Verſchwinden unter den
beſtmög=
lichen Bedingungen zu ſorgen.‟ Deutſchland hat durch
Hitler ſeine Bereitſchaft erklärt, an der Organiſation des
Frie=
dens mitzuarbeiten. Und wenn der Führer ſeine engliſchen
Be=
ſucher und damit die Welt davon überzeugen kann, daß die
Ein=
führung der allgemeinen Wehrpflicht keinen aggreſſiven Zwecken
dient, ſondern einzig und allein den Zweck hat. Deutſchlands
Gleichberechtigung und Verhandlungsfreiheit herzuſtellen, dann
ſteht Europa heute an der Schwelle eines Zeitalters, in dem
Aen=
derungen ohne Gewaltanwendung vorgenommen werden können.”
Beſprechung des polniſchen Bokſchafters
mit dem Reichsaußenminiſter.
DNB. Berlin, 25. März.
Der polniſche Botſchafter Lipſki hat am Samstag, dem 23.
März, den Reichsaußenminiſter von Neurath aufgeſucht, um
mit ihm die gegenwärtige internationale Lage zu beſprechen,
wie ſie ſich auf Grund der letzten Ereigniſſe entwickelt hat.
Die in der Auslandspreſſe aufgetauchte Behauptung eines
Proteſtes der polniſchen Regierung gegen das Reichsgeſetz vom
16. März iſt völlig unzutreffend.
Oeſterreich forderk volle Gleichberechligung.
DNB. Wien, 25. März.
Außenminiſter Berger=Waldenegg ſagte in einer Rede in der
ſteiriſchen Stadt Schladming u. a., er habe auf ſeinen
Auslands=
reiſen in jeder Beziehung Gleichberechtigung für Oeſterreich
ver=
langt und werde ſich nicht eher zufrieden geben, bis die volle
Gleichberechtigung erlangt ſei. Die Gleichberechtigung ſei
unter=
wegs und werde ſehr bald kommen. Zur Frage der
Jugend=
erziehung erklärte der Außenminiſter, daß Oeſterreich das
italie=
niſche Ballila=Syſtem wählen werde, das den öſterreichiſchen
Ver=
hältniſſen angepaßt werden ſolle.
2
Die neue Türkei.”
Siedlung und Wanderungsbewegung.
TV.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
W. E. B. Iſtanbul, Mitte März 1935.
Vor kurzem hat der türkiſche Innenminiſter Schükrü Kaya
erklärt, die Türkei müſſe bis zum Jahre 1950 eine
Bevölke=
rungszahl von wenigſtens 30 Millionen erreicht haben. Heute
zählt das Land zu beiden Seiten des Bosporus etwa 16
Mil=
lionen Einwohner verteilt auf 762 000 Quadratkilometer.
Durch=
ſchnittlich 18 Menſchen leben alſo auf einem Quadratkilometer.
Die Türkei gehört mithin zu den dünnbeſiedelten Ländern.
Bedenkt man, daß gerade im Raume der Mittelmeeranlieger
der Blick menſchengeſättigter Staaten auf ſiedlungsfähige
Leer=
räume eine hochpolitiſche Rolle ſpielt, ſo begreift man, daß die
Türkei mit größter Beſchleunigung ihren Leerraum mit
tür=
kiſchen Menſchen füllen will! In erſter Linie ſteht dazu der
Tür=
kei das Mittel der natürlichen Vermehrung zur Verfügung, das
an ſich durch Heiratsfreudigkeit und geſunde Volkskraft gut
ausgenützt, jedoch heute noch durch eine überaus hohe
Kinder=
ſterblichkeit lahmgelegt wird. Man hat dieſen ſchwachen Punkt
erkannt und richtet große Aufmerkſamkeit auf die Hebung der
geſundheitlichen Bedingungen. Es wird jedoch einer gewaltigen
Arbeitsleiſtung bedürfen, um die Verſäumniſſe früherer
Jahr=
hunderte ſo weit einzuholen, daß man in den nächſten
Jahr=
zehnten die Bevölkerungszahl um Dutzend Millionen heben kann.
Mit größerer Sicherheit läßt ſich vorausſehen, daß es der
türkiſchen Regierung gelingen wird, die zwei Millionen
Volks=
genoſſen, die in ehemals türkiſchen Gebieten des Balkans als
Minderheiten leben, in die Heimat zurückzuführen. In
Jugo=
ſlawien ſchätzt man die muſelmaniſche Bevölkerung auf 800 000
Seelen, in Bulgarien leben etwa 700 000 Türken, in Rumänien
eiwa 400 000. In den Jahren 1923—33 ſind im Wege des vom
Völkerbund geleiteten türkiſch=griechiſch=bulgariſchen
Bevölke=
rungsaustauſches 380 000 Balkantürken in die türkiſche Republik
übernommen worden, während 250 000 Menſchen freiwillig
heim=
gewandert ſind. In dieſen zehn Jahren hat alſo die Türkei.
630 000 Volksgenoſſen gewonnen. Um das Jahr 1933 herum
be=
gann eine planmäßige Werbung, die fortgeſetzt wird und darauf
hinzielt, allmählich die Türken, die, wie der Innenminiſter ſich
im Parlament ausdrückte, „nicht mehr in einem Land als
Skla=
ven leben können, wo ihre Vorväter als Herrſcher ſaßen”, in
ihrer Geſamtheit ins Vaterland zurückzukeiten. Und nicht nur auf
dem Balkan leben Türken! Den Beweis liefert die amtliche
Ein=
wanderungsliſte 1933/34, nach der in 12 Monaten 16 000 Türken
den Weg zurückgefunden haben und zwar: aus Jugoſlawien
1400, Bulgarien 4800 USSR 4200 (Kaukaſus und Südrußland),
Syrien 320, Inſeln d. Dodekanes 250, Perſien 1100.
In der Zeit vom Juni bis zum November des vergangenen
Jahres ſetzte eine Hochflut der Rückwanderung ein: 4400 Türken
kam aus Rumänien, 5000 aus Bulgarien. Der Zuzug aus
Bul=
garien iſt beſonders ſtark, weil ſich dort die Lage der türtiſchen
Minderheit beträchtlich verſchlechtert hat. Kleine Gruppen kamen
aus den übrigen Nachbarländern. Die Rückführung geht nicht
immer reibungslos vonſtatten. Verhältnismäßig einfach liegt der
Fall mit Rumänien, weil Rumänien ſelbſt eine
Rückwanderungs=
politik betreibt und danach trachtet, die mazedoniſchen Rumänen
aus Bulgarien und Griechenland anzuſiedeln. Eine Minderung
der rumäniſchen Bevölkerungszahl tritt nicht ein, die
freiwer=
denden Häuſer und Grundſtücke auswandernder Türken werden
nämlich den Neuſiedlern zugewieſen. Anders liegt der Fall aber
mit Bulgarien. Wiewohl auch der nationaliſtiſche Zug, der ſeit
Jahresfriſt durch Bulgarien geht, der türkiſchen Minderheit
manche Unbill einträgt, ſo mag doch Bulgarien auf eine
weſent=
liche Schwächung ſeines Volksbeſtandes nicht eingehen; und
die türkiſche Minderheit ſtellt 12 v. H. der bulgariſchen
Geſamt=
bevölkerung dar.
Die Rückwanderer werden zum größten Teil in dem durch
zahlreiche Kriege verwüſteten und entvölkerten Teil der
euro=
päiſchen Türkei, in Thrazien, angeſiedelt. Dieſes fruchtbare
Ge=
biet ſoll der Nation wieder nutzbar gemacht werden. In Thrazien
ſind Bauern nötig; verbrannte und zuſammengeſchoſſene Dörfer,
die von der Landkarte geſtrichen ſind, müſſen wiedererſtehen. Die
türkiſche Regierung widmet in den letzten Jahren der
wirtſchaft=
lichen Hebung Thraziens beſondere Aufmerkſamkeit. Es werden
Straßen gebaut, ein Generalinſpektor mit ausgedehnten
Voll=
machten überwacht dieſes wirtſchaftlich und militäriſch wichtige
Vorwerk der türkiſchen Schlüſſelſtellung an den Meerengen.
Große Mitteln ſtehen der Regierung nicht zur Verfügung.
Es iſt die Schaffung einer Siedlungsbank geplant, die den
Rück=
wanderern Darlehen geben ſoll. Ein Geſetz ermöglicht den
Heim=
kehrern die zollfreie Einfuhr ihres geſamten Hausrates,
Vieh=
beſtandes, Ackergerätes und Warenvorräte. An Staatsmitteln
wurden in den letzten zwei Jahren je Siedler durchſchnittlich
nur 200 Mark aufgewendet. Allerdings war viel brachliegendes
Staats= und Gemeindeland vorhanden, das zur Verteilung
kommen konnte. Dieſer Landvorrat geht aber zur Neige und ein
neues Geſetz ſieht Enteignung unbearbeiteten Privatbeſitzes
zu=
gunſten von Rückwanderern vor. Man kann damit rechnen, daß
in dieſem Frühjahr die Bemühungen energiſch fortgeſetzt werden,
ſoviel Türken als nur eben möglich aus den Nachbarländern
zur Rückkehr in die alte Heimat zu bewegen. Die meiſten davon
werden wiederum in Thrazien untergebracht werden; ein
kleine=
rer Teil kommt zur Verteilung in die öſtlichen Wilayets, um
dort das türkiſche Element gegenüber der kurdiſchen
Nomaden=
bevölkerung zu ſtärken.
Ein anderes Problem türkiſcher Siedlungspolitik liegt
näm=
lich auf dem Gebiet der völkiſchen Zuſammenſetzung des Staates.
Ein Geſetz aus dem vergangenen Jahr teilt die Bevölkerung der
Türkei in drei Klaſſen und die Türkei ſelbſt in drei
Unter=
bringungs=Zonen ein. Hierzu hat das Innenminiſterium eine
der Oeffentlichkeit noch nicht bekannt gegebene Zonenkarte
aus=
gearbeitet, von der man nur weiß, daß gewiſſe für die
Landes=
verteidigung wichtige Gebiete nur von rein türkiſcher
Bevölke=
rung bewohnt ſein dürfen, ſowie, daß andere Gebiete aus „
geo=
graphiſchen, geſundheitlichen, politiſchen, militäriſchen und
poli=
zeilichen Gründen” geräumt oder nicht bewohnt werden ſollen,
2). Verg
un
Seite 2 — Nr. 85
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nach dem Wortlaut des Geſetzes ſollen in der Zone 1 nur
Perſonen rein türkiſcher Kultur und Sprache in geſchloſſenen
Siedlungen wohnen, während in der Zoge 2 diejenigen
Bevöl=
kerungsteile untergebracht werden ſollen, die man mit der
türki=
ſchen Kultur verſchweißen möchte. Die Zone 3 iſt diejenige die
für eine mögliche Räumung vorgeſehen iſt. Die türkiſchen
Rück=
wanderer unzweifelhaft türkiſcher Kultur ſind zur Siedlung in
der erſten Zone beſtimmt, können aber auch nach dem Syſtem
der „Korſettſtangen” als nationale Verſtärker in der Zone 2
untergebracht werden. Diejenigen Bevölkerungsteile, deren
Mutterſprache nicht das Türkiſche iſt — alſo Juden, Griechen,
Armenier uſw. dürfen nicht in geſchloſſenen Stadtvierteln
woh=
nen, es darf alſo keine „Ghettobildung” ſtattfinden. Zum Zwecke
der Aſſimilierung muß eine Auflockerung in der Wohnweiſe
vor=
genommen werden, weil ſich gezeigt hat, daß Griechen und Juden
blockweiſe zuſammen zu wohnen vorziehen und ſich gegen eine
Vertürkung abzuſchließen pflegen. Von beſonderem Intereſſe iſt
der Abſatz B des Artikels 11 des Siedlungsgeſetzes, der dem
Innenminiſter durch Miniſterratsbeſchluß das Recht gibt, „
Per=
ſonen, die mit der türkiſchen Kultur nicht verbunden ſind oder
die deſſen ungeachtet eine andere Sprache ſprechen, unter
Um=
ſtänden umzuſiedeln, wenn kulturelle, militäriſche, ſoziale,
poli=
tiſche oder polizeiliche Gründe dafür ſprechen”
In der Praxis hat das ſchon zu einer langſamen
Abwande=
rung der Juden aus dem Gebiet der Meerengen und aus
Thra=
zien geführt. Dem von jüdiſcher Seite unternommenen
Ver=
ſuch, hieraus im Sommer vergangenen Jahres eine „
Juden=
verfogung” zu konſtruieren, wurde nachdrücklich
entgegen=
gewirkt. Die türkiſche Preſſe hat aber keinen Zweifel darüber
gelaſſen, daß die Juden viel eigene Schuld dadurch tragen, daß
ſie ſich der türkiſchen Sprache nicht bedienen wollen und daß
die Vergangenheit der letzten Jahrzehnte Zweifel an ihrer
natio=
nalen Zuverläſſigkeit erlaubt hat.
Es iſt nicht ſchwer, Verſtändnis für die türkiſche
Rückwan=
derungs= und Siedlungspolitik aufzubringen. Ein großes
men=
ſchenarmes Land muß aufgefüllt, bearbeitet und verteidigt
werden. Volksgenoſſen, die außerhalb der Grenzen leben, müſſen
der Vorwärtsentwicklung der Geſamtnation zugeführt und
dienſt=
bar gemacht werden. Die Elemente, die das Land bevölkern,
müſſen zu einer nationalen Einheit in Kultur und Sprache
zu=
ſammengeſchweißt werden. Dabei ſtützt man ſich auf den rein
türkiſchen Menſchen, ihm allein hält man wichtige Gebiete frei,
ihm weiſt man die Aufgabe zu, volksfremde Bevölkerungsteile
zu aſſimilieren. Das iſt der Sinn der Bevölkerungspolitik, die
die neue Türkei treibt.
3
Das bolſchewiftiſche Paradies.
In der bolſchweſtiſchen Preſſe finden ſich fortlaufend ſehr
intereſſante Mitteilungen, die ein bezeichnendes Licht auf die
unerfreulichen Verhältniſſe werfen, in denen ſich die geſamte
Bevölkerung befindet. Zur Zeit wütet wieder einmal die
Ge=
heimpolizei, die in allen induſtriellen Werken und auch auf den
Staatsgütern Maſſenverhaftungen vornimmt. Regelmäßig wird
den Verhafteten vorgeworfen, daß ſie das „Proletariſche
Auf=
bauwerk” ſabotiert hätten. In Wirklichkeit iſt es das völlig
un=
überſichtliche Wirtſchaftsſyſtem, das jeden einzelnen daran
hin=
dert, poſitive Arbeit zu leiſten. Natürlich müſſen für das
Ver=
ſagen Sündenböcke gefunden werden. So hat man dieſer Tage
in Leningrad rund 1000 Angehörige ehemaliger
Offiziers= und Grundbeſitzerkreiſe verhaftet,
die ſich bis in die Gegenwart hinüber zu retten vermocht hatten,
wenn ſie auch ein mehr als kümmerliches Daſein führen. Man
hat ſie kurzer Hand als Saboteure und Spione bezeichnet und
in die Verbannung geſchickt.
Die Verhaftungswelle in Leningrad hat ſich aber fortgeſetzt.
Man ſchnüffelt jetzt überall erneut in den Betrieben herum, ob
nicht hier oder dort noch ein Angeſtellter und Arbeiter zu finden
iſt, der nicht einwandfrei proletariſcher Herkunft iſt. Beim
Leningrader Maſchinenbautruſt ſind jetzt 200
Per=
ſonen feſtgenommen worden, die angeblich aus
„bürgerlichen” Kreiſen ſtammen. Es kann ſich bei dieſen
Perſonen nur um Ingenieure handeln, die ſchon vor der
bol=
ſchweſtiſchen Revolution ähnliche Poſten ausgefüllt hatten. Aus
dieſen Verhaftungen darf man entnehmen, daß nun in ganz
Rußland die Reſte der Intelligenz ausgerottet
werden ſollen. Irgendeinen Vorteil hat natürlich niemand
davon. Denn dieſe Kreiſe waren immer noch diejenigen, die
wenigſtens den Verſuch machten, produktive Arbeit zu leiſten und
den Fünf=Jahresplan zu erfüllen. Wie ſchlecht es aber der
Arbeiterſchaft geht, die aus dem Hungern überhaupt nicht mehr
herauskommt, ergibt ſich ebenfalls aus den Andeutungen der
bolfchewiſtiſchen Preſſe. Bekannt iſt ſeit langem, daß viele Werke
und Staatsgüter mit ihren Lohnzahlungen dauernd in
Rück=
ſtand ſind. Die „Prawda” hat jetzt einen geharniſchten Artikel
losgelaſſen, in dem offen von einem Lohnbetrugsſyſtem
ge=
ſprochen wird. Denn nach den Beſchlüſſen der Regierung ſollten
vom 1. Januar ab ſämtliche Löhne um mehrere Prozent erhöht
werden, weil gleichzeitig wegen des Fortfalls der Brotkarten die
Hurin Rahie.
Die Dichkerin und Künderin des neuen Deutſchkums.
(Zu ihrem Vortrag am 2. April 1935 im Städtiſchen Saalbau.)
Die weſtfäliſche Dichterin Maria Kahle, die
ſich ſchon ſeit vielen Jahren große Verdienſte um
das Deutſchtum Südamerikas erworben hat, war
im vergangenen Herbſt als Sendbotin des
Volks=
bundes für das Deutſchtum im Ausland auf einer
Reiſe durch Argentinien, Braſilien und Paraguay,
wo ſie — ſtürmiſch gefeiert von den Deutſchen —
Vorträge über das neue Deutſchland und über
die volksdeutſchen Aufgaben hielt. Nach dem
außer=
ordentlich auszeichnenden Empfang der Dichterin in
Berlin am 11. Februar 1935 hat dieſe eine
Vor=
tragsreiſe durch Deutſchland
ange=
treten um von den Ergebniſſen ihrer Fahrt
durch die deutſchen Siedlungsgebiete Südamerikas
zu berichten. Auch in Darmſtadt findet am
2. April 1935, abends 8,15 Uhr, im Städtiſchen
Saalbau ein Vortrag der Dichterin ſtatt. Er wird
veranſtaltet von der hieſigen Frauengruppe des
VDA.; die geſamte Bevölkerung
Darm=
ſtadts iſtherzlichſt eingeladen.
In Braſilien, wohin Maria Kahle kurz vor Ausbruch des
Weltkrieges gegangen war, fern der Heimat und doch mit ihr
durch die tiefſten Herzſtröme verbunden, erwachte zugleich mit
dem nationalen Gefühl die poetiſche Ausdruckskraft der Dichterin.
Voll Stolz bekennt ſie:
Und gehe ich dann durch die fremde Stadt,
So folgt mir mancher feindliche Blick;
„Eine Deutſche!” rings man gemurmelt hat.
Da werf’ ich den Kopf zurück:
Jawohl, ich bin eine Deutſche!
Die unendlich geliebte deutſche Heimat iſt und bleibt das
Ziel aller Gedanken Maria Kahles, ihr zu dienen in Werk und
Tat die höchſte Aufgabe. Mag ſie der Betrachtung der „
Urwald=
blumen” nachgehen, der deutſche Wald rauſcht mit heimlichen
Schauern durch ihre Verſe. „Liebe und Heimat” bringt ſchon im
früheſten geſchloſſenen Dichtungsband durch den Titel die
Grund=
linien ihres Dichtens und Denkens. Und die verfolgt ſie
konſe=
quent durch alle weiteren Arbeiten, in „Ruhrland” „Volk,
Frei=
heit, Vaterland‟ Deutſches Volkstum in der Welt‟ „Die
deutſche Frau und ihr Volk” uſw. Schon lange vor der Nationalen
Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler hat dem König Fuad zu
ſei=
nem geſtrigen Geburtstag herzliche Glückwünſche und zugleich
aufrichtige Wünſche für baldige Geneſung übermittelt.
Der Führer und Reichskanzler hat an den Sohn des am
Sonntagabend verſtorbenen Verlegers Lehmann ein
Beileids=
telegramm gerichtet.
Der Kommandeur der „Eiſernen Diviſion”, Major Biſchoff.
Ritter des Ordens Pour le Mérite, hat nunmehr, nachdem er 15
Jahre im Auslande leben mußte, da ihm die Rückkehr nach
Deutſch=
land unmöglich gemacht worden war, wieder die Führung des von
ihm im Februar 1920 gegründeten Reichsverbandes der
Baltikum=
kämpfer (Vereinigung ehemaliger Grenzſchutz= und
Freikorvskämp=
fer) übernommen.
Auf der Arbeitstagung der Deutſchen Arbeitsfront in Leipzig
wird am Mittwoch, den 27. März, Reichsminiſter Dr. Frick zu den
Amtswaltern der Arbeitsfront ſprechen.
Vom 25. bis 30. März findet in Alexisbad im Harz die erſte
Reichstagung der Fachſchaft 6 (Berufs= und Fachſchulen) im N. S.
L.B. ſtatt. Die Tagung iſt als Arbeitstagung gedacht, auf der die
Berufs= und Fachſchullehrer mit den Vertretern von Staat und
Wirtſchaft dringende Fragen der Berufsausbildung der deutſchen
Jugend erörtern werden.
Im Memelländer Prozeß verkündete am Montag der
Kom=
mandeur des Gerichtsgebäudes, daß die Beratung des Gerichtes
noch nicht abgeſchloſſen iſt. Die Angeklagten haben ſich am Dienstag
um 9 Uhr erneut einzufinden. Es ſteht nicht feſt, ob zu dieſem
Zeitpunkt das Urteil verkündet werden kann.
Der bisherige ſtändige Vertreter Bulgariens beim
Völker=
bund, Geſandter Antonoff, iſt durch königlichen Erlaß ſeines
Amtes enthoben worden und aus dem diplomatiſchen Dienſt
aus=
geſchieden.
Brotpreiſe in die Höhe gingen. Weder ſind die Löhne
hinauf=
geſetzt worden, noch hat man es für nötig gehalten, die
Lohn=
zahlungstermine in vielen Werken inne zu halten oder noch nicht
ausgezahlte Löhne nachzuzahlen. Es erübrigt ſich, dieſe Tatſachen
noch beſonders zu kommentieren.
* Die neue polniſche Verfaſſung.
Nach einer Dauerſitzung hat in der Nacht zum Sonntag der
polniſche Seim die neue Verfaſſung endgültig verabſchiedet.
Da=
mit hat ein innerpolitiſcher Kampf ſein Ende gefunden, der
eigent=
lich ſchon ausgefochten wird, ſo lange der neue polniſche Staat
be=
ſteht. Denn die erſte Verfaſſung, die 1921 zuſtandekam,
war nach dem Muſter weſtländiſcher Demokratien aufgezwungen.
Sie ſorgte dafür, daß die entſcheidende Gewalt
im Seim bei den Parteien lag, während der
Staatspräſädent eine beſſere
Dekorations=
figur war. Deshalb hat Pilſudſki damals ſchon die Wahl zum
Staatspräſidenten abgelehnt. Er ſah voraus, daß dieſe Verfaſſung
ſich ſehr raſch totlaufen würde und hat inzwiſchen den ſtillen
Be=
obachter geſpielt, bis ſeine Zeit gekommen war. Im Mai 1926
über=
nahm er endgültig die Macht, weil kein Zweifel darüber beſtehen
konnte, daß nach den parlamentariſchen Methoden der Staat ſeiner.
Auflöſung entgegenging.
Seit dieſen Tagen iſt an der neuen Verfaſſung gearbeitet
worden, während die alte Verfaſſung eigentlich nur noch auf dem
Papier ſtand. Aber ſolange im Seim die Oppoſitionsparteien von
heute noch die Mehrheit hatten, war natürlich ſchwer etwas zu
machen. Erſt ſeit dem Jahre 1930, wo ſich der Regierungsblock bei
den Wahlen durchſetzte, konnte ernſthaft an den Neubau des
Staa=
tes gegangen werden. Immer noch freilich machte die Oppoſition
auch als Minderheit Schwierigkeiten, ſo daß es erſt vor einem
Jahre gelang, den Entwurf einer neuen Verfaſſung im Seim
durchzubringen. Gegen Einzelheiten machte Pilſudſki
Einwendun=
gen, ſo daß eine nochmalige Durchberatung erforderlich war. Der
Senat hat dann im Januar dem Entwurf ſeine endgültige
Zu=
ſtimmung gegeben und jetzt auch der Seim, wobei allerdings im
Seim einige Stimmen an der Zweidrittelmehrheit fehlten. Aber
die Mehrheit, die hinter der neuen Verfaſſung ſteht, iſt ſtark genug,
um einen ſolchen Schönheitsfehler zu überſehen.
Das Kennzeichen dieſer neuen Verfaſſung iſt
die Erweiterung der Rechte des
Staatsober=
hauptes — alſo eine Vermehrung nach der autoritativen Seite
hin —, und die neue Berufung eines Senats, der nicht, wie
ur=
ſprünglich vorgeſehen war, von den Trägern der höchſten polniſchen
Orden, ſondern zum Teil in unmittelbarer Abſtimmung gewählt
wird. Das Verhältniswahlrecht iſt aber endgültig außer Kraft
ge=
ſetzt. Beide Parlamente haben mehr beratende Funktionen. Das
Schwergewicht — auch der Ausübung der
Regierungstätig=
keit — liegt beim Präſidenten. Endlich heißt Polen
künftig nicht mehr „Polniſche Republik” ſondern „Polniſcher
Staat‟. Das Zwiſchenregiment, das Pilſudſki geſchaffen hatte, um
in die Neuordnung überzuleiten, iſt damit gleichzeitig beendet.
Pilſudſki hat jetzt auch den formellen Machtbeſitz in der Hand, ohne
daß ſich dadurch an der Kräfteverteilung etwas ändert.
Revolution glaubt ſie vertrauend den guten Kräften in unſerem
Volksganzen, das ſie immer im Zuſammenhang aller Deutſchen
der Welt ſieht und ſchreibt:
Ueber eigenes Leid und eigenes Lieben
Hat der Deutſche hoch ein Wort geſchrieben:
Vaterland!
Ueber Werktagsarbeit und Bemühen,
Ueber Geiſtesforſchung muß es glühen:
Vaterland!
Alles, was ein eigen Sein geſchienen,
Iſt nur da, dem Ganzen froh zu dienen:
Vaterland!
Als Maria Kahle nach dem Kriege in die deutſche Heimat
zurückkehrte, hatte ſie durch ihre Vorträge, ihre Schriften und
Bücher und durch Sammlungen einen Betrag von rund 400 000
RM. zuſammengebracht, den ſie dem Generalfeldmarſchall
von Hindenburg als Spende der braſilianiſchen Deutſchen für
die Oſtmarkhilfe überreichen konnte. In unbeirrbarem und
unwandelbarem Zukunftsglauben hielt ſie an den beſten Kräften
ihres Volkes feſt, ſpornte ſie an, verwies mit Stolz immer
wieder auf ſie und half ſo im idealen wie werktätigen Sinn mit,
die Zeit des Wiederaufſtiegs herbeizuſühren. Die
Wieder=
gewinnung der deutſchen Freiheit, die Erſtarkung des
National=
gefühles, die feſte und treue Verbundenheit aller Deutſchen in
der Welt, die Erhaltung unſerer Mutterſprache in den
gefahr=
vollen Außenzonen, — das war es wofür ſie ſich immer wieder
einſetzte. Und in wunderbar dichteriſcher Sprache weiß ſie ihrem
Blauben, ihrem Hoffen und Sehnen Ausdruck zu geben. Als
Sendbotin reiſt ſie zu den Banater Schwaben, nach
Sieben=
bürgen, ins Sudetenland, ins Baltenland, nach Südtirol, ins
Elſaß, nach Oeſterreich, zu den Kolonialdeutſchen, ſpricht und
ſchreibt überall „von dem ewigen Mutterlande Deutſchland von
dem ſtarken, ſtolzen, wanderſeligen und heimwehmüden Blut,
das uns alle verbindet, von dem, was groß und heilig iſt im
deutſchen Weſen, und von dem, was uns ſo elend und ſo
jammervoll gemacht hat in dieſen großen Tagen”.
Neben dem nationalen war es das ſoziale Element, dem
Maria Kahle ihr beſonderes Augenmerk gewidmet hatte und
das ſie in ihrem Tagebuch „Akkordarbeiterin”, das aus eigenen
Erfahrungen ſtammte, und in ihrer ohne Verfaſſernamen
er=
ſchienenen Gedichtſammlung „Proletarierin” ergreifend verfolgt
hatte. Sie faßt auch dieſes Problem mit ſtarken Händen an:
Fühlſt Du der Brüder und Schweſtern Not?
Du hungerſt nach Licht — ſie hungern nach Brot —
Laß Deine Träume! Es gilt Brot zu ſchaffen.
der Bumerung.
Der franzöſiſchen Preſſe iſt bei ihrer Hetze gegen
land jedes Mittel recht. Es verlohnt ſich ſchon nicht m
jeden Einzelfall einzugehen. Immerhin iſt es doch ein ſtarke
wenn der oft genug offiziös benutzte „Temps” jetzt
Harmloſigkeit die Forderung aufſtellt, wenn De
land nicht artigwürde dann müßte zudem
Mittel der militäriſchen Einkreiſung un
wirtſchaftlichen Blockade geſchritten wer
Das wäre ein gefährliches und böſes
auch wenn es zunächſt nur in das Programm hineine
wird, daß „an beſtimmte wirtſchaftliche Maßnahmen
werden ſoll, durch die Deutſchland verhindert würde
ſeine Kriegsinduſtrie mit dem notwendigen Rohſtoff zu
gen” Offen von einer Hungerblockade zu ſprechen, mach
lich einen ſchlechten Eindruck. Aber ſchließlich weiß ja
„Temps”, daß die Grenzen des Rohſtoffbezuges für die
induſtrie nicht ſcharf genug zu ziehen ſind und daß de
Schritt zu einer Aushungerung der ganzen Bevölkerur
mehr groß iſt.
Wir haben vor der Verwirklichung ſolcher Pläne
kei=
mäßigen Sorgen. Aber es iſt doch kenzeichnend, mit
Leichtfertigkeit Menſchen, die politiſch und wirtſchaftlich
nommen werden wollen, die abenteuerlichſten
in die Welt ſetzen, nur um auf jeden Fall die
täriſche Vorherrſchaft Frankreichs über E.
zu ſichern. Denn welche Folgen eine ſolche Block
nicht nur für Deutſchland, ſondern auch
anderen Länder haben müßte, die ſich von Fr
zu derartigen Methoden verführen ließen, dashatſich
bar noch niemand ſo recht klar gemacht. (
damit ſehr leicht gehen wie mit einem Bumerang, der
geſchickten Händen geworfen, nicht nur wieder zurückkeh
dern auch den Schleuderer ſelbſt tödlich trifft. Die K
der Welt liegt ja ſchließlich doch darin, daß die wirtſche
Fäden zerriſſen wurden, teils durch die willkürliche
ziehung in den Friedensverträgen, teils durch die Nac
maßregeln, die außer dem ſinkenden Vertrauen und eine
nützigen Induſtriepolitik in jedem Lande künſtliche Maue
richteten. Hätten wir heute noch ein vernünftig arbe
Kreditſyſtem, hätten wir eine vernünftige internationa.
delspolitik, dann wäre die Wirtſchaftskriſe in ihren ſchl=
Auswirkungen längſt überwunden. Stattdeſſen gerät di
wirtſchaft immer tiefer ins Elend.
Wer will uns damit ſchaden? Wir ſind in der ſchn
Lage, daß die Gläubiger immer noch auf di
zahlung unſerer uns aufgedrängten Sch
beſtehen, aber nicht die Vorausſetzungſch
damit wir auch wirklich bezahlen können.
ſind deshalb ſchon aus Geldmangel gezwungen, u
Rohſtoffeinkäufe auf das Mindeſtmaß
uſchrauben, ja darüber hinaus auch Mitte
Wege zu ſuchen um uns von der Einfuh
Möglichkeit unabhängig zu machen. Mit gut
folg; denn die neuen Werkſtoffe, die wir der chemiſch
duſtrie verdanken, nehmen den Kampf gegen die Baumw!
leicht auf. Und am Ende dieſer Entwicklung wird de
Zuſtand entſtehen, daß die Baumwolländer, die heute ſe
ihren Ueberſchüſſen feſtſitzen, überhaupt nicht mehr wiſ
ſie damit bleiben ſollen.
Die Rohſtoffländer alſo wären die ei
lich Leidtragenden einer ſolchen Politi
wirtſchaftlichen Abſchnürung. Sie werden
leicht ſehr bald bedauern, daß ſie nicht rechtzeitig den
gemacht haben, einen Austguſchverkehr mit Deutſchlar
zubauen, der ihnen den Abſatz ihrer Landesprodukte
Denn durch eine ſolche Sperre wird in erſter Linie ihre
Handelsbilanz über den Haufen geworfen und ſie fehl
Käufer auf den anderen Märkten. Am Ende dieſer
wird auch Frankreich trotz ſeines Milla
ſchatzes die Koſten mitzubezahlen haben. ?
iſt ja ein öffentliches Geheimnis, daß trotz aller Bemü
die franzöſiſche Wirtſchaft aus der Zeit der ſieben fetten
längſt heraus iſt.
Ermäßigung der Schlachtſteuer.
Im Reichsgeſetzblatt Teil 1 Nr. 30 vom 22. Mä
wird eine Verordnung über Aenderung von Steuerſät
Schlachtſteuergeſetzes vom 21. März veröffentlicht.
Dang=
die Schlachtſteuer für Schweine mit Lebendgewicht von
mehr Kilogramm mit Wirkung ab 1. April ds. Js. von
auf 8 RM. und vom gleichen Zeitpunkt ab die Schlachtſte
Schafe mit Lebendgewicht von 20 und mehr Kilogram
2 RM. auf eine Reichsmark herabgeſetzt. Schweine mit
Lebendgewicht von weniger als 40 Kilogramm und Sch
einem Lebendgewicht von weniger als 20 Kilogram!
ſteuerfrei.
*
A.
Mitleid, Mütterlichkeit und Liebe ſind überhaupt die
Gefühle, die Maria Kahle immer leiten und, die ihr
Werk durchziehen.
Die deutſche Erneuerung war für ſie Erfüllung und ſ
Ausdruck deſſen, woran ſie ſtets geglaubt hatte. Galt i
ſchon immer, was ſie einſt ſtark ausgedrückt hatte:
In meinem Herzen die Blüten,
Ich will ſie alle zertreten;
Nur eine Liebe kenn ich,
Nur ein Beten:
Deutſchland!
Vom VDA. nun als Botin zu den Deutſchen Südan
geſchickt, war es eine ihrer ſchönſten Aufgaben, den De
jenſeits des großen Ozeans vom Aufſtieg des Vaterlan.
erzählen und in tauſend leuchtenden Augen, in tauſend *
den Herzen den Glauben an Deutſchland dort auch beſte.
finden. Und wie begeiſtert nahmen die Koloniſten in
tinien und Braſilien, ſelbſt in den fernſten Urwaldſiedt
die Dichterin auf. Die deutſchen Zeitungen wie der n*
bote” oder die „Deutſche La Plata=Zeitung” und andere
Maria Kahle in ſpaltenlangen Artikeln und verfolgten de"
gang ihrer Vortrags= und Aufklärungsreiſe mit erhöhrel.
merk. Eine Stimme mag als Beiſpiel für viele ile
gleiche — ſtehen und Aufnahme und Würdigung Maria
in Südamerika dartun:
„Sie bezeugte uns in den verſchiedenen Vortraße
glühender Liebe zum großen Volk und mit zielbewußl."
ben an den Führer — an den wir ſeit 1920 glaubeh."
den unſer Volk gewartet hat, bis ſeine Zeit erfüul."
daß das Auslanddeutſchtum von heute ſeine blut= und *
gebundene, geſchichtlich gewordene Schickſalsgemeinſchal.
Auslanddeutſchtum der ganzen Welt erkannt hat. Sie L
uns aber auch, daß unſer Volk von heute trotz al. !"
und großen Aufgaben auch dieſer Aufgabe gewachſen,.!""
Sie erzählte uns von anderen Auslanddeutſchen, die Ans
Brüder, unſere Schweſtern ſind, Söhne und Töchter deaP
Volksfamilie, erzählte uns von deren Ergehen und.
Blatt in der Welt von ihrem harten Schickſal etwas h.e
heiliger Ehrfurcht führte ſie uns hinab, ergriffen und."."
für jeden, bis auf die unterſte Stufe der troſtloſeſten 9."
heit unſeres Volkes, hinein in die große Paſſion dei.
niſſe und Geſchichte, aber ſie ließ uns nicht dort unt
uns wieder mit nach oben in die Freiheit zur Silt
Einigkeit. Sie ſtellte uns mitten hinein in die Liebe Pe"
tums.”
Dienstag, 26. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 85 — Seite 3
Frankreichs Flottenpolitik.
ranzonliche Kammer genehmigk Slokkenbauprogramm für 1935. — 1065 Millionen Fr. für Flokkenneubauten
Zwei neue Linienſchiffe.
EP. Paris, 25. März.
Die franzöſiſche Kammer nahm am Montag mit 453 gegen 125
immen den zweiten Flottenbau=Abſchnitt für das Jahr 1935 an,
s einen Kredit von 1065 Millionen Franken für den Bau eines
nienſchiffes von 35 000 Tonnen und zweier Torpedoboote vor=
3t. Ferner wird die Regierung grundſätzlich zum Bau eines
eiten 35 000 Tonnen=Kreuzers nach Ablauf des Waſhingtoner
ottenbauabkommens, alſo vom 1. Januar 1937 ab, ermächtigt.
Im Verlauf der Ausſprache traten die meiſten Redner für
r 35 090 Tonnen=Kreuzer ein, der durch die Seerüſtungen aude=
Länder notwendig geworden ſei Nur wenige Abgeordnete
chten techniſche und finanzielle Bedenken gegen den Bau des
000 Tonnen=Kreuzers geltend.
Der Abgeordnete Auguſte Reynaud (Gruppe Tardieu)
e eine ſehr gemäßigte Kritik an der franzöſiſchen Flottenpolitik,
ſtets hinter der anderer Länder herhinke. Man wolle jetzt
un=
großem Koſtenaufwand und ſehr verſpätet ein Panzerſchiff von
100 Tonnen bauen, das nicht nur dem deutſchen „Taſchenkreuzer”
rlegen ſei, ſondern auch angeſichts der italieniſchen Seerüſtun=
Frankreich die Vorherrſchaft im Mittelmeer ſichern ſolle. Das
e dieſer Panzerſchiffe könne erſt 1939, das zweite ſogar erſt
fang 1941 in Dienſt geſtellt werden. Der Redner gab der
Be=
chtung Ausdruck, daß ſich andere Länder auf die Rüſtungspolitik
inkreichs berufen könnten, um gleichfalls ihre Seerüſtungen zu
ſtärken, wodurch die Abrüſtungskonferenz leicht zum Scheitern
racht werden könne. Vielleicht werde Deutſchland unter
Be=
ung auf die jetzige Vorlage ein Kriegsſchiff bauen, das alles
her Dageweſene in den Schatten ſtelle. Dann werde die
franzö=
e Regierung in einigen Monaten neue Kredite anfordern, um
die deutſche Maßnahme zu antworten. Wenn Italien und
inkreich ſich einig wären, dann müßte die franzöſiſche Regierung
eichen können, daß der Bau des zweiten italieniſchen
Panzer=
izers unterbleibe. Beide Länder würden dabei Erſparniſſe
hen.
Marineminiſter Piétri begründete die Vorlage mit
Flottenbauten anderer Länder — Vereinigte Staaten,
Eng=
d, Italien und Japan — und mit techniſchen Notwendigkeiten.
verteidigte vom ſtrategiſchen Geſichtspunkt aus das
Großkampf=
f, das das vollkommenſte, mächtigſte und wirkſamſte
Seekampf=
tel ſei. Der Miniſter verſicherte, daß er den Ausbau des
rineflugweſens nicht vernachläſſige und verwies auf die
Fort=
tte, die auf dieſem Gebiet bereits gemacht worden ſeien. Der
tpunkt ſei ſehr nahe, wo Frankreichs Marineflugweſen den
Ver=
d mit anderen Ländern werde aushalten können. Aber es ſei
Irrtum, anzunehmen, daß das Flugzeug ein Erſatz für das
egsſchiff und beſonders für das Linienſchiff bilden könne. Die
ſer Vorlage vorgeſehenen Bauten verhinderten nicht die
Fort=
ung internationaler Verhandlungen. Außerdem habe die
zöſiſche Flotte bereits um 30 Prozent abgerüſtet, während alle
eren Länder, mit Ausnahme Englands, ſtark aufgerüſtet hät=
Den Sozialiſten hielt der Miniſter entgegen, daß durch die
ffsbauten 16 000 Arbeiter vier Jahre lang Beſchäftigung fän=
Von den 785 Millionen Franken für den 35 000
Tonnen=
uzer beſtünden 80 Prozent aus Arbeiterlöhnen und nur 20
zent aus Materialkoſten und Unternehmergewinn, was bei der
ken mit lärmendem Widerſpruch aufgenommen wurde. Der
riſter ſchloß mit dem Hinweis auf die außenpolitiſche
Bedeu=
der franzöſiſchen Flotte.
Die franzöſiſche Kammer verabſchiedete am Montag
nachmit=
mit 451 gegen 11 Stimmen einen Geſetzesvorſchlag über die
aniſierung der paſſiven Luftverteidigung, wonach der Staat
ſom 100 der Koſten für den Bau von Bomben= und gasſicheren
erſtänden trägt, während die Gemeinden ſich mit 1 vom 100
jeteiligen haben.
30 Miliarden für die Aufrüfkung.
Die internationale Rüſtungsinduſtrie hat in der
Nachkriegs=
vornehmlich aber in den letzten Jahren einen geradezu
rgleichlichen Aufſchwung genommen. Namentlich die großen
ke Englands, Frankreichs, der Vereinigten Staaten, Japans
der Tſchechoſlowakei haben ihren Produktionsapparat für
gsmaterial ſo verbeſſert, daß heute die Maſchinen ein
Viel=
s von dem der Vorkriegszeit leiſten. Außerdem wurde noch
Zahl der Belegſchaft der Werke vergrößert. Man kann ſich
gedeſſen einen ungefähren Begriff von der Leiſtungsfähig=
keit der internationalen Kriegsinduſtrie machen, die mit
gewal=
tigen Summen geſpeiſt wird.
Das Inſtitut für Konjunkturforſchung hat ſich der
dankens=
werten Aufgabe unterzogen, einmal in die internationale
Rüſtungsinduſtrie hineinzuleuchten, darnach iſt der
Welt=
handel in Feuerwaffen, Munition und anderem
Kriegsgerät im letzten Jahre um rund 12
Pro=
zent geſtiegen. Die Ausfuhr der wichtigſten
Produktions=
länder an Kriegsgerät hat ſich von rund 224 Mill. RM. in
1933 auf über 251 Mill. RM. in 1934 erhöht. Dieſe Zunahme
erhält erſt das richtige Gewicht, wenn man ſie zur
Bewegungs=
tendenz des geſamten Welthandels in Beziehung ſetzt.
Währungs=
ſchwierigkeiten, Deviſenvorſchriften, Kontingentierungen und
Zollerhöhungen haben den geſamten Welthandelsumſatz von
1933 auf 1934 noch um rund 4 Prozent vermindert. Die
Nach=
frage nach Kriegsgerät war offenbar ſo dringend, daß ſie ſich
über alle Handelsſchranken hinweg erhöht hat. Dieſe
Außen=
handelszahlen ſtellen Werte dar, die mit Hilfe von
Durchſchnitts=
kurſen aus den einzelnen Währungen auf RM. umgerechnet
wurden. Wegen der Währungsſchwankungen und der
Preis=
veränderungen iſt es jedoch zweckmäßig, neben den Wertzahlen
auch ſogenannte Volumenzahlen zu errechnen. Dieſe geben an,
wie ſich der Welthandel in Kriegsmaterial mengenmäßig
ent=
wickelt hat. Seit 1932 reichen die Unterlagen aus, um ſolche
Volumenzahlen zu errechnen.
Im Laufe des letzten Jahres hat ſich die Ausfuhr von
Kriegsgerät aus der Tſchechoflowakei mengenmäßig verdreifacht,
die Ausfuhr Japans iſt um zwei Drittel, die Italiens und der
USA. um mehr als ein Viertel geſtiegen. Insgeſamt hat ſich
der internationale Handel in Kriegsgerät von 1933 auf 1934
der Menge nach um ein Fünftel erhöht. Demgegenüber iſt z. B.
die induſtrielle Weltproduktion nur um 9 Prozent, das Volumen
der geſamten Weltausfuhr nur um 1 Prozent geſtiegen. Der
internationale Handel in Kriegsgerät hat alſo zwanzigmal
ſchneller zugenommen als das geſamte Welthandelsvolumen.
Aber ſelbſt dieſe Gegenüberſtellung gibt die raſch
fort=
ſchreitende Aufrüſtung der Völker unzureichend wieder. Gerade
in den letzten Jahren haben wichtige Abnehmerländer ihre
Be=
ſtrebungen zur „Rüſtungsautarkie” verſtärkt und ſich im
beſchleunigten Tempo eigene Kriegsinduſtrien aufgebaut. Nur
ein ſtändig ſinkender Teil der internationalen
Rüſtungsproduk=
tion dürfte daher in den Welthandel eintreten. Der
inter=
nationale Handel mit Kriegsgerät, ohnehin ſtatiſtiſch nur
unzu=
reichend erfaßt, iſt alſo von Jahr zu Jahr weniger geeignet,
als Symptom für die Umſatzentwicklung der internationalen
Rüſtungsinduſtrie zu dienen. Das Rüſtungsgeſchäft muß weit
mehr in Blüte ſtehen, als dies der internationale Waffenhandel
zu zeigen vermag.
Ein bemerkenswerkes franzöſiſches Bahlergebnis.
EP. Paris, 25. März.
Eine ſehr bedeutſame Nachwahl fand im Wahlkreis Blois
ſtatt, wo der frühere radikalſozialiſtiſche Parteivorſitzende
Camille Chautemps zum Senator gewählt wurde und damit
ſein Sitz in der Kammer frei geworden iſt. Der Bauernvertreter
Dorgeres, gegen den die Regierung Flandin ein Verfahren
eingeleitet hat, weil er die Bauern zur Nichtzahlung der Steuern
aufforderte, erhielt im erſten Wahlgang 6 760 Stimmen
gegen=
über nur 4848 des radikalſozialiſtiſchen Kandidaten und 2 649
Stimmen des ſozialiſtiſchen Kandidaten. Es iſt alſo eine
Stich=
wahl notwendig.
Camille Chautemps erhielt im Jahr 1932 rund 11 200
Stimmen gegenüber 5 600 des Bauernkandidaten. Der Rückgang
der radikalen Stimmen iſt alſo ebenſo auffällig wie die
Ver=
mehrung der Stimmen des Bauernkandidaten.
Japan und die Borgänge in Europa.
EP. Tokio, 25. März.
Nach einer halbamtlichen Mitteilung hat der engliſche
Bot=
ſchafter heute im Auswärtigen Amt angefragt, ob Japan unter
Umſtänden bereit ſei, eine Konferenz der
Unterzeich=
ner=Mächte des Verſailler Vertrages zu beſchicken,
um über die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutſchland
zu verhandeln. Der Unterſtaatsſekretär des Außenminiſteriums
gab auf die engliſche Frage eine zuſtimmende Antwort. — Aus
Kreiſen des Auswärtigen Amtes wurde zu dieſer Erklärung
hinzugefügt, daß Japan die Entwicklung in Europa mit größter
Aufmerkſamkeit verfolge.
Neuer abeſſiniſch=ikalieniſcher
Grenzzwiſchenfall.
EP. Rom, 25. März.
An der Grenze zwiſchen Abeſſinien und Eritrea ereignete ſich,
wie die italieniſchen Blätter melden, ein neuer italieniſch=
abeſſi=
niſcher Grenzzwiſchenfall. In der Nacht zum 24. März ſtieß eine
aus einem Carabiniere=Unteroffizier und einem bewaffneten
Ein=
geborenen=Soldaten beſtehende Grenzpatrouille bei Amagr=Debit
auf eine ſtarke Gruppe abeſſiniſcher Bewaffneter, die 300 Meter
tief auf italieniſches Gebiet eingedrungen waren. Der
Unteroffi=
zier forderte die Abeſſinier auf, ſich zurückzuziehen. Dieſe Forderung
wurde mit Gewehrſchüſſen beantwortet. Dabei wurde der
Einge=
borenen=Soldat ſchwer verletzt. Der Unteroffizier nahm Deckung
hinter einem Grenzſtein und feuerte, bis ihm die Munition
aus=
ging, auf die Abeſſinier, die ſich in aller Eile zurückzogen. Sie
lie=
ßen einen Toten, zwei Gewehre und 60 Patronen zurück. — Die
italieniſche Geſandtſchaft in Addis Abeba hat Weiſung erhalten,
bei der abeſſiniſchen Regierung in aller Form wegen dieſer neuen
Grenzverletzung Einſpruch zu erheben, und ſich die
Wiedergut=
machung vorzubehalten.
Eine Erklärung der abeſſiniſchen Geſandtſchaft
beim Quirinal.
EP. Rom, 25. März.
Die abeſſiniſche Geſandtſchaft beim Quirinal verſichert in einer
Erklärung der Regierung von Addis Abeba, daß längs der
Gren=
zen Abeſſiniens und den italieniſchen Beſitzungen keine Truppen
zuſammengezogen werden. Die abeſſiniſche Regierung habe dieſe
Haltung eingenommen, um dem Völkerbund einen Beweis ihres
beſtimmten Friedenswillens zu liefern, der Abeſſinien heute wie
immer beſeele, und um zu zeigen, daß Abeſſinien auchgegenüber
der Gefahr, in der ſich ſeine Unabhängigkeit heute infolge der
großangelegten militäriſchen Maßnahmen Italiens befinde, ſeine
gerechte Sache ganz und gar dem Völkerbund anvertrauen wolle.
Die abeſſiniſche Regierung, die in Europa und der übrigen Welt
über keine Preſſeorgane verfüge, verſichere jenen Zeitungen aller
Länder ihre Dankbarkeit, die Abeſſinien gegenüber eine ehrliche
und unparteiiſche Haltung einnehmen. Dieſe Stellungnahme eines
großen Teiles der Weltpreſſe habe Abeſſinien in ſeiner
Ueber=
zeugung beſtärkt, daß es von den ziviliſierten Nationen nichts zu
befürchten habe, und daß die Liebe für Wahrheit und Gerechtigkeit
in den Herzen der Menſchen jeder Raſſe und Farbe noch lebendig
und tief verwurzelt ſei.
Neuregelung des amerikaniſchen
Papiergeldes.
In dem Notenſyſtem der Vereinigten Staaten
beſtand bisher ein ziemlich undurchſichtiges Durcheinander. Es
gab theoretiſch nicht weniger als ſieben
verſchie=
dene Geldarten, die vollberechtigt nebeneinander in
Gel=
tung waren, wenn auch die drei älteren praktiſch kaum noch eine
Rolle ſpielten. Die Regierung will aber jetzt dazu übergehen,
das Recht der Nationalbanken auf Notenausgabe zu ſtreichen,
und zwar durch einen einfachen Verwaltungsakt.
Die Nationalbanken konnten bisher Noten ausgeben, waren
aber verpflichtet dazu, beſtimmte Regierungsanleihen als
Sicher=
heit zu hinterlegen. Dafür waren die zweiprozentigen Konſuls
von 1930 und die Panamabonds von 1936 und 1938 beſtimmt.
Während der Bankenkriſe wurde ihr Recht weiter ausgedehnt.
Dieſes Sonderrecht läuft Mitte Juli ab und wird nicht wieder
erneuert. Gleichzeitig ſollen die zweiprozentigen Konſuls und
die Panamabonds gekündigt und aus dem Goldgewinn bei der
Dollardevalvierung eingelöſt werden, ſo daß damit automatiſch
für die Nationalbanken die Möglichkeit ſchwindet, neue eigene
Noten auszugeben oder auch ihre zur Zeit in Umlauf befindlichen
Noten weiter im Verkehr zu halten. Der Notenumlauf der
Nationalbanken betrug vor Jahresfriſt noch etwa 200 Millionen,
iſt aber inzwiſchen um 100 Millionen geſunken.
Irgendein Widerſpruch gegen die Neuregelung wird von
die=
ſer Seite nicht zu erwarten ſein. Die Noten werden alſo
ver=
ſchwinden, ſo daß künftig neben den Silberzertifikaten und den
Noten, die noch aus der Zeit des Bürgerkrieges im Umlauf ſind,
lediglich die Federalreſervenoten das
Papier=
geld der Vereinigtten Staaten bilden werden.
Der Vizegouverneur der Belgiſchen Nationalbank, van
Zee=
land, iſt bei ſeinen Bemühungen um die Kabinettsbildung auf
unerwartete Schwierigkeiten geſtoßen. Mehrere
außerparlamen=
tariſche Perſönlichkeiten, auf deren Mitarbeit van Zeeland
ge=
rechnet hatte, haben den Eintritt in das Miniſterium abgelehnt.
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* Bierker Vorkragsabend
der Städt. Akademie für Tonkunſt.
Das erſte Werk, das wir bei dem geſtrigen Vierten
Vor=
gsabend in der Städtiſchen Akademie für
Ton=
ſt hörten, war ein Konzert im alten Stil für drei Violinen
1) von Herrmann Grabner. Die einzelnen Stimmen
n, beſonders im 1. und 3. Satz, ſehr ſelbſtändig geführt;
einmal wurde der 1. Violine eine gewiſſe führende Rolle
annt. Dieſe Selbſtändigkeit der Stimmführung kam auch
er Wiedergabe durch Cyrill Kopatſchka, Fritz Vogt
Lotte Dornbuſch ganz zur Geltung, ohne daß die drei
ührenden je einmal den Kontakt miteinander verloren hät=
Das Zuſammenſpiel war ſehr gut; den beiden Herren ſtand
Dame an Energie der Bogenführung nicht nach, ſo daß ſich
da keine Unſtimmigkeiten ergaben. In den ſehr bewegten
tzen des Werkes, zumal in dem erſten, war das Tempo
hmal etwas ſchwankend und unruhig und machte dadurch
Eindruck des Willkürlichen. Zwiſchen dieſen in der
Grund=
nung herberen, faſt ſpröden Sätzen ſtand dann ein langſamer
elſatz, der ſeine Höhepunkte in ſanglichen Stellen von
an=
iger Zartheit hätte, die von den drei Ausführenden gut
geſtaltet wurden. Vier Lieder für Bariton von Friedel
cher folgten, zwei Eichendorff=Lieder und zwei Balladen
Uhland. In allen ſpielt die Begleitung, — vom Komponiſten
mit feiner Anpaſſung an den Sänger ausgeführt, — eine
unwichtige Rolle und ſpinnt ausmalend den Text weiter,
bei „Nachts” oder „Der weiße Hirſch”. Sehr gut wird in
Rache” der Ton alter Balladen getroffen. Philipp Eſſin=
Schüler der Geſangsausbildungsklaſſe Hanne Perron,
ltete mit ſehr ſorgfältiger Technik, Atemführung und
Aus=
he, und ſicherem Ausdrucksvermögen die Lieder. Er traf
männlich=friſchen Balladenton ebenſo wie die verſonnene
der Eichendorfflieder ſehr gut.
Den Beſchluß des Abends bildete ein umfangreicheres Werk
Friedel Fiſcher, ein Trio in A=Dur für Klavier, Violine
Violoncello. Auf den erſten Satz, deſſen Thema in immer
ttem Elan aufſtrebt, folgt ein munter geſchäftiges Scherzo;
ein ſehr melodiöſer langſamer Satz, in welchem das Cello
Thema angibt und das Klavier, das ſonſt überall
hervor=
faſt nur begleitenden Charakter hat unter den weiten
odienbögen, die die beiden Streicher darüber ſpannen; an=
Sluſtig dann der Charakter der Themen im letzten Satz. Der
Poniſt ſelbſt ſaß am Flügel, Cyrill Kopatſchka ſpielte den
inpart, Hans Andrä das Violoncello. Es war ein tem=
peramentvolles, hingegebenes Muſizieren, bei welchem alle
Wir=
kungsmöglichkeiten des Werkes herausgeholt wurden.
Sehr zahlreich war der Beifall nach jedem der vorgetragenen
Werke.
4.HI.
* Ehrenkage der pfälziſch=ſaarländiſchen
Dichkung.
Beginn im Mannheimer Nationaltheater.
Als erſte Feſtveranſtaltung der Ehrentage pfälziſch=
ſaarlän=
diſcher Dichtung, die mit einem feierlichen Auftakt in Speyer
er=
öffnet wurden und mit dichteriſchen und muſikaliſchen
Darbie=
tungen in Kaiſerslautern und Saarbrücken beſchloſſen werden, ging
im Mannheimer Nationaltheater das Schauſpiel „Treibiagd
in Yukatan” von Karl Baumbauer in Szene.
Mit außerordentlichem Intereſſe wurde das Stück
aufgenom=
men, das im Kriegsjahr 1918 ſpielt und in einem Teilausſchnitt
die ſchamloſe Hetze zu ſchildern ſucht, denen deutſche
Konſularver=
tretungen im Auslande ausgeſetzt waren. Auf der Halbinſel
Yu=
katan, in einer größeren Stadt Mexikos, läßt der Verfaſſer das
Schickſal des deutſchen Kaufmanns und Konſuls Wildhagen, der
Teilhaber einer mit Siſalhanf handelnden Großfirma und zugleich
Präſident der mexikaniſchen Handelsbank iſt, ſich erfüllen. Mit
ſkrupelloſeſten Mitteln der Verleumdung, der Spionage, der
be=
rüchtigten „ſchwarzen Liſte”, verjagt eine losgelaſſene Meute nicht
nur den Deutſchen Wildhagen aus ſeiner mit Energie und
geſchäft=
lichem Geſchick aufgebauten Lebensſtellung, man mordet ihn
ſchließ=
lich, als er die Schmähungen der deutſchen Hoheitszeichen rächen
will.
Mag das dreiaktige Stück auch nicht das aufweiſen, was man
dramatiſche Durchformung nennt, ſo verfügt es doch unleugbar
trotz bedrohlicher Längen über manche Spannungen, die ihre
Wir=
kungskraft auf die Zuſchauer nicht verfehlten. Zweifellos hat das
Baumbauerſche Werk durch die Spielleitung von Friedrich
Hölz=
lin ungemein gewonnen. Hölzlin hatte ſich mit bühnenſicherem
Geſchick der Mühe unterzogen, die Szenen zu ſtraffen und die
Höhepunkte ſtürmiſcher Auseinanderſetzung der Gegner durch
Tempo und Tonfall zu einem unfehlbaren Eindruck emporzureißen.
Dank dieſer Regiearbeit und der ſchauſpieleriſchen Leiſtung von
Hans Finohr als Konſul gab es am Schluß herzlichen Beifall,
für den ſich alle Beteiligten, in ihrer Mitte der anweſende
Dich=
ter, bedanken konnten.
Dr. Konrad Ott.
Neue Wege deutſcher Heimgeſtallung.
Eine beſtimmte neue Aufgabe wird heute von der deutſchen
Wohnungskunſt ins Auge gefaßt: Seeliſche Wärme mit
neuzeit=
licher Lebensgeſtaltung und Wohntechnik zu verbinden,
Handwerks=
geiſt mit modernem ſachlichem Zweckdenken in Einklang zu ſetzen.
Das ſoeben erſchienene Februarheft der Kunſtzeitſchrift „
Innen=
dekoration” berichtet eindrucksvoll über neue deutſche
Heimſchöp=
fungen, die dieſem großen Ziele nachſtreben. Ueberzeugend tritt
der neue Geiſt in den Wohnräumen des Stuttgarter Architekten
A. C. Ruedenauer hervor: Behagen, beſte handwerkliche Arbeit,
techniſche Wohnhilfen aller Art, überm Ganzen der Zauber
leicht=
fließender, anmutiger Geſtaltung, alles in deutſchen Werkſtoffen
und in beſter geſellſchaftlicher Haltung — ſo ſtellen dieſe „
Ein=
raum=Dachwohnung”, dieſe Einzelräume und Einzelmöbel wahrhaft
vorbildliche Leiſtungen dar. An einem beſonders wichtigen Punkt
ſetzt die Leiſtung an, die der jüngſt verſtorbene Architekt Dietterle
in der neuen Etage des Berliner Central=Hotels vollbracht hat:
Wohnlichkeit im Hotelzimmer! Nicht techniſche Geriſſenheit allein.
nicht „ſachliche” Geſtaltung allein löſen dieſe Aufgabe, ſondern
menſchliches und menſchenfreundliches Denken, helfendes Denken
des Architekten mit dem Blick auf das, was dem Nebenmenſchen,
ſofern er „Hotelgaſt” iſt nottut. Aus ähnlichem Geiſt hat der
Architekt E. Brößler (Mähriſch=Oſtrau) ſeine ſchönen, ſtillen
Wohn=
räume geſtaltet. Mit Genuß wird man im ſelben Hefte der
Innen=Dekoration” auch die Entwürfe von Willy Erb (München),
die wirkliche „Raumdichtungen” ſind, betrachten.
—Eugen Schmahl: „Ohne Gewehr”. Erzählung. (Keil Verlag,
Berlin SW. 68.)
Ohne Gewehr — aber zwiſchen Gewehren, ſo ſtand Eugen
Schmahl jahrlang in Sibirien hinter den Stacheldrahtzäunen der
Gefangenenlager, mit dem Blick nach dem Weſten, verzehrt von der
Sehnſucht nach der Heimat — er und ſeine Kameraden. Endlich
kam die Zeit der Freiheit, der weiten Heimwanderung durch das
ungeheure Land. Hiervon erzählt der junge Schriftſteller, der ſich
mit dieſem Buch den Titel Dichter verdient hat. Scheu verſchloß er
ſich jahrelang unter dem Druck der veränderten Heimat. Seine
Er=
lebniſſe hatten Zeit, zur Reife zu kommen. Jetzt enthüllt Schmahl
in der knappen warmen Diktion ſeiner Sprache mehr als die
Ge=
ſchichte einer abenteuerlichen Heimkehr aus der Gefangenſchaft. Das
aufwühlende Geſchehen einer Zeitwende formt ſich in den
Erleb=
niſſen ſeiner einfachen Geſtalten. Einzelerfahrungen verdichtet er
zu typiſchen Schickſalen.
Ludwig Manfred Lommel: Paul Neugebauer in Runxendorf.
Hans Müller Verlag, Leipzig O. 5.)
Millionen Deutſche haben über Ludwig Manfred Lommel, wenn
er im Rundfunk oder auf der Bühne ſeine humorvollen Geſtalten
Paul Neugebauer, Pauline, Kantor Stockſchnupfen, und wie ſie
alle heißen, aufmarſchieren ließ, Tränen gelacht. Beinahe jedes
Kind kennt dieſe prächtigen Figuren mit ihrem famoſen
Mutter=
witz. Ludwig Manfred Lommel gibt jetzt mit ſeinem Roman,
dieſer Geſchichte eines ſchleſiſchen Eulgenſpiegels ſeinen Geſtalten
den feſten Grund, auf dem ſie ſtehen können. Von der erſten bis
zur letzten Zeile herrſcht das Lachen in dieſem Buche und läßt den
Leſer nicht mehr los. Das Buch erfüllt einen guten Zweck. Es
läßt herzlich lachen, und damit beweiſt es ſchon ſeine
Daſeins=
berechtigung reſtlos. Die Ausſtattung iſt ausgezeichnet.
Seite 4 — Nr. 85
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 26. März 193
Lndasssastsha-
Die glückliche Ceburt eines
Sonntagsjungen zeigen
hocherfreut an
Lucie u. Walter Michels.
Darmstadt, den 24. März 1935
Grafenstr. 23
Geſtorbene.
Darmſtadt: Tautorius, Hermien, 9 Monate,
Kind des Fabrikarbeiters.
Volz, Guſtav Adolf Jakob Georg, Kaufmann,
77 Jahre, ledig.
Burger, Renate, 10 Tage, Tochter des
Schuh=
machers.
Weiß, Georg Friedrich, Oberſt a. D., verh.,
68 Jahre.
Schnepper, Karl, Heizer i. R., verheir.,
82 Jahre.
Eberſtadt: Schäffer, geb. Brückmann, Maria
Anna Margarethe, 32 Jahre, Ehefrau des
Dipl.=Ing.
Beutel, Erich, 2 Jahre.
Mümling=Grumbach: Lutz, Chriſtoph Wolfgang,
7 Tage.
Ober=Roden: Freſſer, Anton. Dienſtknecht,
ledig, 54 Jahre.
Statt Karten.
Unſere innigſtgeliebte teure Mutter, meine
herzensgute beſte Großmutter, unſere liebe
Schwiegermutter, Schwägerin und Tante
Berta Krasny Wwe.
geb. Eubert
wurde heute früh 3.15 Uhr von ihrem
monate=
langen, qualvollen Schmerzenslager im 77.
Lebensjahre erlöſt. Sie trug ihr Leiden
tapfer und ſtarb mit größter Zuverſicht und
Hoffnung.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Helene Rouſſel, geb. Kräsny
Albert Rouſſe!
Franz Krasny
Betty Kräsny, geb. Schlitz
Irmgard Rouſſel.
Darmſtadt, N.=Ingelheim/Rh., Frankfurt/M.,
Eſſen, Berlin, Pilſen, den 25. März 1935.
Auf beſonderen Wunſch der Entſchlafenen
findet die Beerdigung in aller Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir höflichſt
Abſtand zu nehmen.
(2938
Todes=Anzeige.
Heute entſchliefſanft nach kurzem, ſchweren
Leiden meine herzensgute Frau, unſere
treuſorgendeMutter,Großmutter,
Schwie=
germutter, Schweſter, Schwägerin und
Tante
Frau
Eliſabeth Röder
geb. Lorenz
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Röder.
Darmſtadt, den 25. März 1935.
Die Beerdigung findet am Donnerstag,
28. März, nachm. 3 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Heute entſchlief nach langem ſchwerem
mit Geduld ertragenem Leiden unſere
liebe Mutter, Großmutter,
Schwieger=
mutter, Schweſter, Schwägerin u. Tante
Frau
Sudelte Mauer Lnide
geb. Brückmann
im 56, Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 25. März 1936
(Beſſungerſtr. 99).
Die Beerdigung findet Mittwoch, den
27. März, nachmittags 2½ Uhr, von der
Kapelle des Friedhofs Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße aus ſtatt.
(2910
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtigerTeilnahme
und Kranzſpenden beim Heimgange unſerer
lieben, treuſorgenden Mutter
Frau Thereſe Röth Witwe
geb. Thienemann
ſagen wir allen auf dieſem Wege innigſten
Dank. Beſonderen Dank Herrn Pfarrer
Beringer für die wohltuenden,
troſtſpen=
denden Worte am Grabe,
Im Namen der trauernden Hinterbllebenen:
Friederike Röth,
Familie Hermann Röth.
Darmſtadt, den 25. März 1935.
(2915
Lauteſchlägerſtraße 17.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Mein guter, treuer Kamerad, meines mir jetzt noch
ver=
bliebenen Jungen aufopfernde Mutter, unſere unvergeßliche
Tochter und Schweſter
Nau denl Srpen
geb. Heß
iſt am 18. März verſchieden.
Güſtrow, Darmſtadt, Rio de Janeiro, Haifa.
Im Namen aller Trauernden:
Max Oppen.
Dſe Einäſcherung fand in aller Stille ſtatt. — Von ſeglichen
Beilelds=
bezeugungen bittet man höflichſt Abſtand zu nehmen.
Dankſagung.
(Statt Karten).
Für die vielen Beweiſe innigſter Teilnahme bei
dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte, ſowie
für die vielen Kranz=und Blumenſpenden, ſagen
wir herzlichen Dank. Ganz beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Köhler für die troſtreichen
Worte am Grabe und den Barmherzigen
Schweſtern für ihre liebevolle, aufopfernde
Pflege, ſowie allen denen, die unſerer lieben
Entſchlafenen die letzte Ehre erwieſen haben.
Dſe trauernden Hinterblliebenen:
Heinrich Schäfer und Frau Maya
geb. Bauer.
Adolf Horn und Frau Frieda
geb. Schäfer.
Darmſtadt, den 25. März 1935.
Herzlichen Dank
allen denen, die uns anläßlich
unſeres 25jährigen Geſchäfts=
Jubiläums in ſo freundlicher
Weiſe bedacht haben.
Valentin Bund und Frau
Schuchardſtr. 9 (Muſikhaus).
Gerunnrmnchang.
1. An Sonn= und Feiertagen findet keine ärztliche
Sprech=
ſtunde mehr ſtatt, ausgenommen bei dringenden Fällen
2. Jedes Kaſſenmitglied hat für ſich und ſeine Familien
angehörigen bei Inanſpruchnahme von Krankenhilfe
einen Krankenſchein (Krankenausweis) zu löſen.
Dieſer Schein iſt ſofort dem behandelnden Arzt aus
zuhändigen.
In dringenden Fällen kann und muß dieſer Scheir
nachgereicht werden.
Kommt das Kaſſenmitglied dieſer Verpflichtung nich
nach, ſo ſind die Aerzte verpflichtet, ſo lange für Kaſſen
koſten keine Arzeneien uſw. zu verſchreiben, bis der
Kaſſenausweis dem behandelnden Arzt vorgelegt wird
3. Auf Anordnung des ärztlichen Amtsleiters iſt ſei
1. Oktober 1934 ärztlicher Sonntagsdienſt eingeführ
worden. Derſelbe reicht von Samstag nachmittag 14 Uhr
bis Montag früh 6 Uhr. Iſt in dieſer Zeit wegen plötz
licher Erkrankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtete
zuerſt der Hausarzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreich
bar iſt, dann iſt der Vertreter zu beſtellen.
Bei dieſer Gelegenheit wird gebeten, die Aerzte ar
Sonn= und Feiertagen auch wirklich nur in dringender
Fällen in Anſpruch zu nehmen.
4. Auf Anordnung des ärztlichen Amtsleiters ſind die Aerzte
verpflichtet, ihre Rechnungen für die Mittelſtandskaſſer
und Privatpatienten nur durch eine ärztliche Verrech,
nungsſtelle ihren Patienten zuſtellen zu laſſen.
5. Weiter wird gebeten, Beſtellungen für Beſuche nach
Mög=
lichkeit bis vormittags 9 Uhr in der Wohnung des
Arztes mündlich oder telephoniſch abzugeben.
Der Aerzte=Verein des Kreiſes Dieburg (Heſſen)
Dr. Sartorius, Vorſitzender.
Dieburg, den 20. März 1935.
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[ ← ][ ][ → ]Dienstag, 26. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
lus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 26. März 1935
der Reichsſtatkhalter in Heſſen.
Landesregierung, Abteilung P.A. (Perſonalamt).
Ernannt wurden: am 21. März 1935: zu
Bürgermei=
rn: Johannes Lenhart in Gronau, Kr. Bensheim; Karl
eva Löffler in Georgenhaufen. Kr. Dieburg; Hermann
f Haus in Münſter, Kr. Dieburg: Johannes WaltherII.
Schonnen, Kr. Erbach; Chriſtoph Delp in Kirch=Beerfurth,
Erbach; Ludwig Peter Fülbert in Neuſtadt. Kr. Erbach;
annes Hofferberth in Ober=Kinzig, Kr. Erbach; Hans
Kr. Alsfeld: Guſtav Hofmann in Renzendorf, Kr. Als=
Johann Heinrich Jacobi in Maſſenheim. Kr. Friedberg;
nz Johann Lermann in Rödgen, Kr. Friedberg; Adolf
midt I. in Wölfersheim, Kr. Friedberg; Karl Fiſcher in
dorf, Kr. Lauterbach: Heinrich Wolf II. in Meiches, Kr.
tten; Auguſt Philippi in Stumpertenrod. Kr. Schotten;
Zeigeordneten: Wilhelm Nothnagel /II. in Gries=
. Kr. Darmſtadt; Georg Wilhelm Heß in Traiſa, Kr. Darm=
; Johannes Wendel in Bockenrod. Kr. Erbach; Ludwig
wöbel in Elsbach, Kr. Erbach; Georg Olt in Haiſterbach,
Erbach; Jakob Beeres II. in Crumſtadt, Kr. Groß=Gerau;
rg Steinheimer X in Dietzenbach, Kr. Offenbach; Wil=
Sinner in Hartmannshain, Kr. Schotten; Auguſt
Zöck=
in Rebgeshain, Kr. Schotten: Georg Aßmann in Wetter=
Kr. Schotten: Heinrich Wilhelm Fiſchborn in Baden=
Kr. Alzey; Jakob Dorrſchug in Sulzheim. Kr. Oppen=
Emil Breyer in Udenheim, Kr. Oppenheim: Georg
rk I. in Uelversheim, Kr. Oppenheim;
dersheim, Kr. Oppenheim.
K.
Philipp Blaß in
—In der Zeit vom 1. bis 3. April d. J. veranſtalter die
Ab=
ing Id (Forſt= und Kameralverwaltung) der
Landesregie=
zuſammen mit der Arbeitsgemeinſchaft Holz (Berlin) der
Reich, den Länderforſtverwaltungen, dem Reichsnährſtand
dem Deutſchen Forſtverein getragenen zentralen Werbeſtelle
deutſchen Forſtwirtſchaft zwei Holzbrandlehrgänge
IIsfeld und Darmſtadt, bei denen die Töpfermeiſter mit der
eitlichen Holzbrandfeuerung und insbeſondere mit den
neu=
ichen Holzbrandöfen bekannt gamacht werden ſollen.
Im Rahmen der Lehrgänge findet in Alsfeld am
Mon=
dem 1. April 1935, 19.30 Uhr, im „Deutſchen Haus”.,
in Darmſtadt am Mittwoch, dem 3. April 1935,
Uhr, im „Fürſtenſaal”, Grafenſtr. 18, eine offentliche
rtragstagung mit Lichtbildern ſtatt, bei der zuerſt ein
reter der Forſtwirtſchaft über das Thema „Warum
Holz=
nd?” und hierauf der Lehringenieur der Arbeitsgemein=
Holz über „Der praktiſche Holzbrand im
Haus=
ſprechen werden. Eine Ausſprache ſchließt ſich an.
Ich lade Sie zu dieſen öffentlichen
Vorträ=
in Alsfeld bzw. Darmſtadt hiermit ein und
te, gegebenenfalls auch Ihre Beamten bzw.
tglieder entſprechend zu verſtändigen.
Der Eintritt iſt frei. Auf die beſonderen Einladungen in
Preſſe ſei im übrigen hingewieſen.
Darmſtadt, den 22. März 1935.
Der Reichsſtatthalter in Heſſen
Landesregierung
Abteilung Id (Forſt= und Kameralverwaltung).
J. A.: Heſſe.
Hohes Alter. Herr Philipp Sachs, Seekatzſtraße 16,
k am 28 März ſeinen 85. Geburtstag. Der Jubilar iſt zu=
9 58 Jahre Abonnent des Darmſtädter Tagblatts.
— Johannesgemeinde. Im Rahmen des Mütter= und
Frauen=
ds findet heute abend im Gemeindehaus Kahlertſtraße 26 ein
rag über „Luftſchutz” ſtatt. Die Referentin für Luftſchutz,
Egender, hat ſich bereit erklärt den Frauen der
Ge=
de über dieſes wichtige Thema Aufklärung zu geben. Der
ritt iſt frei.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
stag.
16. März
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne
H. 10. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein deutſches
Trauerſpiel von Friedrich Hebbel.
woch.
77. März
erstag,
,8. März
Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Miete B 19.
Zum erſten Male; Kaukaſiſche Komödie. Oper von
Otto Wartiſch. Die Joſephslegende. Ballett von
Richard Strauß.
Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr. 4.
Meiſter=
konzert der NS. Kulturgemeinde zugunſten des
Winterhilfswerks. Leitung: Generalmuſikdirektor
Hans Weisbach, Leipzig.
KLEINES HAUS
Anfg. 20.00, Ende geg. 22.30 Uhr. Deutſche Bühne
stag
6. März / O, 13. Vorſtellung. Die Entführung aus dem Serail.
erstag. Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Kraft
8. März durch Freude (geſchloſſene Vorſtellung).
Opfer=
gang. Schauſpiel von Felix Lützkendorf.
beſſiſches Landestheater. Heute abend kommt im Großen
des Heſſiſchen Landestheaters Friedrich Hebbels deutſches
erſpiel, Agnes Bernauer” in der neuen Inſzenierung
n Poelzigs zur Aufführung, die vom Publikum und von der
k mit großem Beifall aufgenommen worden iſt. Die
Haupt=
ſpielen Ruth Trumpp, Hans Baumeiſter, Emil Lohkamp,
es Stelzer. Heinz Stieda und Kurt Weſtermann. — Im
ten Haus wird heute abend Mozarts komiſche Oper „Die
führung aus dem Serail” gegeben. Die muſikaliſche
ng hat Generalmuſikdirektor Karl Friderich. Die
Haupt=
en ſind mit Regina Harre, Lea Piltti Bernd Aldenhoff,
ich Schlüter und Hermann Schmid=Berikoven beſetzt.
Norgen findet im Großen Haus des Landestheaters eine
eſſante Doppelpremiere ſtatt. Zur Erſtaufführung gelangt
die Oper „Kaukaſiſche Komödie” von Otto War=
und die große Ballettpantomime „Joſephslegende‟
Kichard Strauß. Die muſikaliſche Leitung der beiden
Auf=
ngen hat Kapellmeiſter Franz Herburger. Die Kaukaſiſche
)die wurde von Dr. Bruno Heyn und Max Fritzſche
in=
rt. Die Regie und Tanzleitung der „Joſephslegende” hat
ttmeiſterin Alice Zickler; Bühnenbild und Ausſtattung dazu
ten von Max Fritzſche und Elli Büttner.
Vir wir vom Heſſiſchen Landestheater erfahren, wurde für
ächſte Aufführung von Verdis „Aida” am 5. April Albert
dert als Gaſt für die Partie des Rhadames verpflichtet.
Eine Neunzigjährige.
Frau Chriſtine Seim, geb. Fornoff.
Oberpoſtſchaffners=
witwe, Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 23. feiert am 26. März in
ſeltener körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 90. Geburtstag.
Poſtagenkur Darmſtadt Flughafen.
Die ſeither im Lager Griesheim über Darmſtadt 2 beſtehende
Poſtſtelle wird am 1. April in eine Poſtagentur umgewandelt. Die
neue Poſtagentur erhält die poſtamtliche Bezeichnung „Darmſtadt
Flughafen‟. Es wird dringend empfohlen, künftig nur noch die
neue Poſtanſchrift ſowohl in den Abſender=, als auch in den
Emp=
fängerangaben anzuwenden, weil nur dann die richtige und
un=
verzögerte Leitung der Poſtſendungen gewährleiſtet iſt. Die
Orts=
angabe „Griesheim” iſt irreführend und hat unbedingt
Verzöge=
rungen in der Beförderung zur Folge..
Im Poſtverkehr zwiſchen „Darmſtadt
Flug=
hafen” und Darmſtadt ſelbſt gilt die
Fernbrief=
gebühr worauf zur Vermeidung unzureichender Freimachung
beſonders aufmerkſam gemacht ſei. Dagegen gilt zwiſchen
„Darmſtadt Flughafen” und Griesheim (Kr.
Darm=
ſtadt) die Ortsbriefgebühr.
Sonderfahrten für die Leſer des
Darmſtädter Tagblattes
veranſtaltet von der Darmſtädter Reiſevereinigung.
12. 4. bis 22. 4. (11 Tage)
Gardaſee-Venedig—Dolomiten Mk. 147.50
20. 4. bis 22. 4. (3 Tage) Fahrt durch des ehemalige
Kampfgebiet nach Verdun . . . Mk. 33.—
27. 4. bis 29. 4. (3 Tage) Fahrt nach Antwerpen—
Brüſſel zum Fußball=Länderſpiel gegen
Belgien . . . .
.. . .. . . Mk. 36.-
Näheres am Reiſeſchalter, Tagblatthaus.
— Deutſche Himalaja=Expedition 1934. Bekanntlich iſt die
Deutſche Eiſenbahnerſchaft an der Durchführung der Deutſchen
Himalaja=Expedition im vergangenen Jahre inſofern nicht
un=
erheblich intereſſiert geweſen, weil ſie damals aus einer
Samm=
lung unter allen Bedienſteten der Deutſchen Reichsbahn einen
erheblichen Betrag zur Finanzierung des Unternehmens zur
Verfügung geſtellt hat. Auch unter den Toten der Expedition
befinden ſich zwei aktive Eiſenbahner. In Erkenntnis dieſer
Tat=
ſache und um auch der Eiſenbahnerſchaft Darmſtadts und
Um=
gebung den Beſuch des am Freitag, dem 29. März d. J.,
abends, in der Woogsplatz=Turnhalle
ſtattfinden=
den Vortrags von Hans Hironimus=Altona über „
Deut=
ſche am Nanga Parbat” zu erleichtern, hat der Ausrichter
der Veranſtaltung, die Ortsgruppe Darmſtadt vom
Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen,
be=
ſondere Vorverkaufsſtellen bei einigen Eiſenbahndienſtſtellen
ein=
gerichtet. Die Karten ſind durch die Betriebsführer der
einzel=
nen Dienſtſtellen erhältlich.
— Schloßkirche In der 3. Reihe der Vorträge der Darmſtädter
Stadtpfarrer ſpricht am Dienstag, den 26. d. M., abends, in der
Schloßkirche Pfarrer Kornmann über das Thema „Der Chriſt und
das Erbkrankengeſetz‟. Es wird herzlich dazu eingeladen.
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Die Heſſiſche Spielgemeinſchaft
dem Landestheater inſofern angegliedert, als ſie nur im
Klei=
nen Hauſe ſpielt und nur an ſolchen Abenden, wo dieſes
auswär=
tige Gaſtſpielvorſtellungen gibt — hat nach einem Jahre
hartnäk=
kigſten Kampfes nun ſeitens der Reichstheaterkammer die
Spiel=
erlaubnis errungen, ſo daß ihr Fortbeſtand nunmehr geſichert
er=
ſcheint. Sie darf und muß aber hierzu die Unterſtützung der
Darm=
ſtädter Bürgerſchaft fordern, die durch einen guten Beſuch dieſer
Aufführungen in Beweis zu ſtellen iſt, als Anerkennung für das
nun im 10. Jahre betätigte rein ideale und ſelbſtloſe Wirken
der=
ſelben für die Erhaltung und Förderung des koſtbaren
Kultur=
gutes unſerer lieben Heimatſprache. Nur gut beſuchte Häuſer
kön=
nen die finanziellen Schwierigkeiten beſeitigen, die durch die hohen
Unkoſten der Einſtudierung neuer Werke und die gegen früher
weſentlich erhöhten Mietſätze des Landestheaters entſtanden ſind.
Im feſten Vertrauen auf dieſe treue Gefolgſchaft kommt nun am
Sonntag, 31. 3. 1935, 7.30 Uhr, die zweite Uraufführung dieſer
Spielzeit, die Dialektpoſſe „Sehr peinlich” von Emil
Thomas, der ein durchſchlagender Erfolg beſchieden war, zur
erſt=
maligen Wiederholung. Möge ein volles Haus der
Spielgemein=
ſchaft den Dank bezeugen, den ihr ſelbſtloſes Wirken und Kämpfen
erwarten darf.
Heacahrsineeen 2933.
Modenſchau im Kleinen Haus.
Wer an dem wundervollen Wetter noch nicht gemerkt hatte,
daß es Frühling iſt, und daß im Frühling die Damenwelt vor
allem die Neuſchöpfungen der Mode kennen lernen will, dem
wurde es gezeigt durch den ungewöhnlich zahlreichen Beſuch
das Haus war ausverkauft! —, der zu 99 Prozent von der
Frauenwelt geſtellt wurde, durch Rieſenmargueriten, die vor der
Bühne neckiſch erblühten und ihr üppiges Blühen ſpäter auf der
Bühne fortſetzten, und endlich durch die rieſige ſtrahlende Sonne,
aus deren Glitzern heraus die weiblichen und männlichen
Manne=
quins über eine breite grüne Moostreppe herab, bis faſt ins
Publikum hinein, die Frühjahrsherrlichkeiten der Mode zeigten.
An der Modenſchau waren beteiligt die Firmen: Modenhaus
W. u. P., Hüte: Grete Welter Parfümerie Frank,
Stegmüller Lederwaren: Schad Handſchuh=
Haupt=
mann, Schuhe: J. G. Jacob. Friſuren: Bein.
Mit der Modenſchau war in der Nachmittags= und
Abend=
vorſtellung ein buntes Programm verbunden, das von erſten
Kräften der Oper und des Schauſpiels beſtritten wurde. U. a.
bot Lieſelotte Ammermann die Arie aus „Tosca” und einen
Cſardas aus der „Fledermaus”, Ludwig Linkmann heitere
Vorträge, Erna v. Georgi ſang „Es iſt ſo wunderſchön, in dich
verliebt zu ſein” aus „Pechmarie”. Jakob Sattler „
Winter=
ſtürme wichen dem Wonnemond” und das Auftrittslied aus dem
„Zigeunerbaron”, und Heinz Weihmann brachte Chanſons.
Die Beſucherinnen der Modenſchau dankten den Künſtlern mit
herzlichem Beifall, der beſonders einem alten lieben Bekannten,
Heini Handſchumacher geſpendet wurde, den die
Ver=
anſtalter der Modenſchau ſich beſonders als Anſager verſchrieben
hatten. Er hat inzwiſchen ja auch eine beſondere Gewandtheit
im Anſagen von Modenſchauen erreicht. Der muſikaliſche Teil
des Programms wurde von der Kapelle Zahn=Paſche
be=
ſtritten.
Die Mode ſelbſt: Zunächſt, was merkwürdigerweiſe nich?
gezeigt wurde: Den kleidſamen und doch immer noch viel
ge=
tragenen Kaſak ſcheint die Mode 1935 verpönen zu wollen.
Da=
für aber wurden Complets, zwei= und dreiteilig, in einer Fülle
gezeigt, die ſchier unerſchöpflich ſchien und alle Arten Stoffe, alle
Farben und alle Farbenkombinationen enthielt. Complets aus
Organdy, aus Wollſtoff. aus Leinen, Tuch, Taft uſw., ſowie
Kombinationen verſchiedener Stoffe, Complets mit kurzen und
langen Jäckchen, mit Pelerinen, ja mit ganzen Mänteln,
Com=
plets mit halblangen, kurzen und langen Aermeln, mit Jäckchen,
die zweiſeitig getragen werden können, deren Futter
überein=
ſtimmt mit der Bluſe. In den Farben ſcheinen herrſchend Grün
zu ſein, jedoch nicht in der Grundfarbe, ſondern mehr im ſtark
betonten Muſter und in der Garnitur.
Für den Nachmittag wurden ſehr ſchicke Kleider mit und
ohne Pelerinchen vorgeführt, entweder duftig frühlingsmäßig
mit Blumen oder reichem Farbenmuſter oder auch einfarbig mit
feinem Stoffmuſter vielfach mehr oder weniger kariert,
Fiſch=
grätenmuſter uſw., ſo daß die Grundfarbe betont blieb. Für die
Nachmittagskleider war vielfach Wollgeorgette bevorzugt, auch
einige wenige Koſtüme wurden vorgeführt, in denen ebenfalls
neben uni ſtark betonte Farben bevorzugt werden, dazu kurze
oder lange Jacken oder Cape.
Weſentliche Unterſchiede gegen die Mode des Vorjahres
waren für den Laien, abgeſehen von den Completvarianten, kaum
feſtzuſtellen. Eines allerdings ſcheint ſicher zu ſein: die Kleider
werden kürzer. Vorerſt ſind ſie erfreulicherweiſe noch halblang,
was den ſchicken Fabrikaten der Schuhbranche zugute kommt. Die
Hüte ſind durchweg einfache, aber kunſtvolle Gebilde geblieben,
meiſt flacher Kopf und ſchmaler Rand ſchick und flott ſchräg
ge=
tragen. In der Farbe faſt durchweg den Grundfarben des
Com=
plets oder der Bluſe angepaßt. In wenigen Fällen, zum
min=
deſten in der Garnitur, ganz vereinzelt in Farbenkompoſitionen.
Das gleiche konnte von den mehr oder weniger großen
kunſt=
vollen Gebilden der Handtaſchen konſtatiert werden, die aus
Leder, Leinen, Krokodil, Schlangenhaut, Baſt uſw. gefertigt ſind
und in denen die Auswahl ſcheinbar ungewöhnlich groß iſt.
Stark betont wird in der Frühjahrsmode offenſichtlich die
Zugehörigkeit der Handſchuhe zum Koſtüm. Handſchuhe ohne
große Manſchetten werden kaum noch getragen. Die Manſchetten
ſind oft von bizarren Formen, bis zur Oberdecke des
Ochſen=
froſches. Leder, meiſt waſchbar, wechſelt ab mit Kunſtſeide
Lei=
nen und Filet. Daß die Schuhe in Schnitt und Farbe mit dem
Koſtüm übereinſtimmen müſſen, iſt für die moderne Dame ebenſo
ſelbſtverſtändlich, wie leider noch immer die überhohen Abſätze
in der Mode zu bleiben ſcheinen, und ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt,
daß die Friſur den Hüten angepaßt ſein muß.
In den Herrenmoden, die vorgeführt wurden, ſcheint
herr=
ſchend Grau zu ſein, aber doch mehr wie je Farbigkeit bevorzugt
zu werden. Vor allem in den leichten Sommeranzügen aus
Flanellhoſe und Jankerl. Da iſt beige, braun, kariert bis zum
Grün gezeigt worden. Neben ſchicken Anzügen aus Gabardine
wurden ganze Leinenanzüge gezeigt, ſowohl mit langen Hoſen
wie mit Knickerbockers, die beim Sportanzug immer noch beliebt
ſind. Zum erſten Male wurden auch Jungen=Anzüge gezeigt.
Selbſtverſtändlich auch Mäntel in den verſchiedenſten Faſſons und
Stoffen. Eine heitere Note gab Heini Handſchumacher der
Vor=
führung einer ganzen Kollektion von Regenmänteln für Damen
und Herren.
Die Vorführung, die von 4—7 Uhr dauerte, wurde abends
mit gleichem Erfolg wiederholt.
— Schleſier=Verein. Die NS.=Kulturgemeinde hat für das
4. Meiſterkonzert am Donnerstag dieſer Woche Herrn
General=
muſikdirektor Hans Weisbach verpflichtet. Es wird unſere
Mit=
glieder intereſſieren, daß Hans Weisbach geborener Breslauer iſt.
Wir können ſtolz darauf ſein, daß ein ſo hervorragender Dirigent
als Landsmann begrüßt werden kann. Da ſich Cyrill Kopatſchka
auch ſchon in den Dienſt unſerer Bewegung geſtellt hat, und es
ferner gilt, dem Winterhilfswerk einen erheblichen Betrag
zuzu=
führen, rufen wir die Schleſier Darmſtadts auf, das bevorſtehende
Meiſterkonzert zahlreich zu beſuchen!
Beſchleunigte Poſtbeförderung nach Südamerika. Von
An=
fang April an wird die wöchentlich auf der Strecke Berlin
—Buenos Aires verkehrende deutſche Luftpoſt wieder im
Wechſel zwiſchen Flugzeugen der Deutſchen Lufthanſa und dem
Luftſchiff „Graf Zeppelin” betrieben werden. Gleichzeitig wird die
Poſtbeförderung auf der Geſamtſtrecke um 2 Tage
beſchleu=
nigt, ſo daß u. a. Briefſendungen in 3 Tagen nach Rio de
Janeiro und in 3½ Tagen nach Buenos Aires
ge=
langen. Die Flugzeuge der Deutſchen Lufthanſa verlaſſen Stuttgart
Sonntags früh, das Luftſchiff beginnt ſeine Fahrten am Samstag
in Friedrichshafen (Bodenſee). Letzte Poſtſchlüſſe für
beide Beförderungsmittel Samstag 21 Uhr in
Ber=
lin C. 2 Sonntag 3.30 in Stuttgart 9; fürdie Fahrten des
Luftſchiffes außerdem noch Samstag 18 Uhr in
Friedrichs=
hafen (Bodenſee) Mit günſtigen Anſchlußluftverbindungen
werden die in Natal, Rio de Janeiro und Buenos Aires
eintref=
fenden deutſchen Luftpoſtſendungen in Braſilien und Argentinien
ſowie nach Chile, Bolivien. Peru und Ekuador weiterbefördert.
Zur Beförderung zugelaſſen ſind gewöhnliche und eingeſchriebene
Briefſendungen jeder Art, bei den Fahrten des Luftſchiffs auch
ge=
wöhnliche Pakete. — Es empfiehlt ſich, über die
Beförde=
rungsbedingungen — Flugplan, Gebühren, Fahrttage des
Luftſchiffs uſw. — vorher Auskunft bei den Poſtanſtale
ten einzuholen und ſich die amtliche Luftpoſtliſte zu beſchaffen.
Frau, die nicht älter wird=
2 ſaß beim Friſeur, die Zeitungen hatte ich
a alle durchgeblättert und mußte immer noch
Un.
1s dem angrenzenden Damenſalon kam eine
trat zur Kaſſe. Flüchtig ſtreifte mich ih=
Während ſie zahlte, konnte ich unauffällig
yönes Profil betrachten — ich war begeiſtert.
rum hatte ſie den Laden verlaſſen, da fragte
hon den Inhaber: „Wiſſen Sie, wer die
Dame war?” „Bei unſeren Damen heißt
ir die Frau, die nicht älter wird; wie alt
n Sie die Dame?" „Na, ohne mir etwas
eine Menſchenkenntnis einzubilden, zwanzig,
ſicht etwas darüber.” „Sehen Sie,” ſagte
Eiſeur, „das dachte ich auch, bis ich kürzlich
von einer indiskreten Freundin hörte, daß ich
mich um ganze zehn Jahre geirrt hätte.”
Da fuhr ich auf: „Das iſt nicht war, das iſt
ganz gewöhnlicher Neid von dieſer ſogenannten
Freundin.” „Und doch iſt es ſo.” Ich forderte
Beweiſes. Da erzählte er mir, daß ſie es ihm eines
Tages ſelbſt geſagt, und gut gelaunt, auch ihr
Geheimnis preisgegeben hätte. „Und?” fragte
ich neugierig, als er ſchwieg. „Ja, ſehen Sie,
das iſt das Merkwürdige, die Löſung iſt
verblüf=
fend einfach: ſie gebraucht Marylan=Creme."
Von dieſem Tage an mußte ich immer wieder
an die Begegnung denken. „Die Frau, die nicht
älter wird”, — das war die Frau, die ich ſuchte.
Und — um es kurz zu machen, ſie wurde die
Meine.
Lange Jahre ſind ſeitdem vergangen, wir ſind
älter geworden. Reifer, aber blühend und friſch,
iſt meine Frau die Frau geblieben, „die nicht
älter wird”. Sorglos und glücklich nennen uns
unſere Freunde, weil wir uns beide die Jugend
erhalten haben.
Gar manches Mal, wenn ich mich im Spiegel
ſehe und mit der Raſierklinge über die ſtraffe,
elaſtiſche Haut ſtreiche, erinnere ich mich der
ver=
ſchwundenen Stirnfalten, Pickel und Krähenfüße
und denke mit einem Blick auf meine Frau froh
an jene erſte Begegnung im Friſeurſalon zurück.
Unſer Glücksbringer, die Marylan=Creme darf
darum nie im Hauſe fehlen. Wenn Sie erſt einen
Verſuch gemacht haben, werden Sie es ebenſo
halten. Wiſſen Sie, daß mehr als 30 000 notariell
beglaubigte Dankſchreiben die überraſchende
Wir=
kung der Marylan=Creme beurkunden?
Laſſen Sie ſich doch eine Probe Marylan=
Creme, ein rein deutſcher Markenartikel, ſchicken!
Es koſtet Sie nichts. Legen Sie den
nachſtehen=
den Gratisbezugsſchein in einen mit einer 3=Pfg.=
Marke frankierten Umſchlag, laſſen Sie ihn offen,
und ſchreiben Sie auf ſeine Rückſeite Ihre genaue
Adreſſe. Dann ſchicken wir Ihnen portofrei und
koſtenlos eine Marylan=Probe und ein Büchlein,
das Ihnen vielerlei Ratſchläge für die
Schön=
heitspflege gibt. Marylan=Creme iſt in allen
einſchlägigen Geſchäften zu haben; Gratisproben
nur direkt vom Marylan=Vertrieb.
Gratisbezugsſchein: An den Marylan=Vertrieb,
Berlin 568, Friedrichſtr. 24. Erwarte die Probe
Marylan=Creme ſowie das neue Büchlein über
Schönheitspflege, beides vollkommen koſtenlos und
portofrei.
(T 2686
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 85
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 26. März 1:
Handarbeits-Ausſtellung.
* Die ſtaatlich geprüfte Handarbeitslehrerin und
Weißzeug=
meiſterin Fräulein Emmy Lorenz veranſtaltet, wie
alljähr=
lich, im Mozartvereinsſaal (Schulſtraße) eine Ausſtellung von
Arbeiten, die ihre Schülerinnen im letzten Jahre verfertigt,
haben. Die Schau, die noch heute und morgen während des
ganzen Tages geöffnet iſt, iſt noch vielſeitiger und reichhaltiger
wie alle vorausgegangenen und gibt den Frauen, die dieſe
Aus=
ſtellung beſuchen, nicht nur einen guten Einblick in die Arbeits=
was hier von Schülerinnen geleiſtet wurde. Straffe, zweckmäßige
Anweiſung neben der Kenntnis der Einzelbegabung der ihr
an=
vertrauten Schülerinnen haben es zuwege gebracht, daß
nament=
lich auf dem Gebiete der Stickerei und fraulicher Handarbeit
wahre Kunſtwerke entſtanden ſind.
Ein Gang durch die Schau erfordert eine gewiſſe Zeit, denn
immer wieder entdeckt man von neuem entzückende Einzelheiten,
die berechtigtes Intereſſe hervorrufen. Es ſei hier nur ein ganz
kleiner Ueberblick über das Gebotene gegeben. Da ſind
Damen=
wäſche und Nachthemden mit exakter, farbenfroher Buntſtickerei
in jeder Ausführung, Kopfkiſſen und Bettwäſche mit aus dem
Stoff gearbeiteten Verzierungen, die Zeichnungen ſind zum Teil
von den Schülerinnen ſelbſt angefertigt; hervorragend talentiert
iſt eine junge Dame die altdeutſche Weißſtickerei in wundervoller
Exaktheit nach dem Augenmaß ohne Vorzeichnung herſtellte. Auf
einem geſchmackvoll gedeckten Tiſch befinden ſich ſelbſtgearbeitete
Briefmappen, Stulpenſtoff= und Lederhandſchuhe, Kiſſen aller
Art; beſondere Beachtung verdienen weiter die Filet= und
Strick=
decken und die Kaffee= und Tiſchdecken in jeder nur denkbaren
Ausführung. Gerade bei den bunten Kaffeedecken iſt ja dem
Geſchmack und perſönlichen Empfinden des einzelnen weiteſter
Spielraum gelaſſen, und es muß anerkennend hervorgehoben
wer=
den daß keine Decke aus dem allgemeinen ſoliden und hochwertigen
Arbeitsrahmen herausfällt. Einzelne Decken ſind auch aus alten
Leinenreſten ſehr hübſch zuſammengefügt. Ferner findet man
noch Gebrauchswäſche, Näh= und Ausbeſſerungsarbeiten,
Ueber=
handtücher. Berufskittel, Dirndl= und andere Kleider und
hand=
gefertigte Herrenwäſche — eine überreiche Auswahl von
frau=
licher Handarbeit. Die Schülerinnen haben eine vollſtändige
Ausſtattung für eine Wöchnerin gearbeitet, die der
Frauenſchafts=
ortsgruppe zur Verfügung geſtellt wurde. — Der Beſuch der
Aus=
ſtellung kann der Damenwelt wärmſtens empfohlen werden.
Heute abend wird Frl. Lorenz im Mozartvereinsſaal über „
Prak=
tiſche Ratſchläge zur Ausbildung eines ſchulentlaſſenen Mädchens”,
ſprechen. Danach folgt ein heiterer „Jahresbericht” der
Schüle=
rinnen.
— Elternabend der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde
1846. Neben den Buben und Mädels, die auf der Bühne im
Pro=
gramm mitwirkten, hatte ſich eine ungezählte Kinderſchar mit
ihren Eltern als Zuſchauer und Beſucher eingefunden. Von der
Jugend ſelbſt war das Programm ausgedacht und für die
Jugend ſollte es werbend und aneifernd wirken. Dieſer Zweck
wurde vollauf erreicht. In einer dreiſtündigen Feſtfolge verſtand
es die Jugend die zahlreichen Beſucher mit Geſang. Tanz, Muſik
und Spiel zu unterhalten und nur zu oft verlangte die dankbare
Zuhörerſchaft eine Zugabe. — Nach einem Marſch der
Jugend=
gruppe und dem Lied. Weit laßt die Fahnen wehen” eröffnete der
Jugendleiter Dr. Fr. Rechel, die Veranſtaltung mit einer
herz=
lichen Begrüßung an die Eltern. In kurzen Worten legte er Zweck
und Sinn des Abends dar und betonte insbeſondere, daß die
Ini=
tiative und das Programm der Veranſtaltung von der Jugend
ſelbſt ausgegangen war, die hier einmal zeigen wollte, was ſie in
der Turn= und Sportbewegung lernt und wie ſie das Gelernte zu
formen gedenkt.
Mit einem Sieg=Heil auf Führer und Vaterland begann der
erſte Teil des Programms, der ernſteren Charakter trug. Nach
einem ſinnvollen Vorſpruch kamen zunächſt die Mädels zu Worte,
die in verſchiedenen Gruppen turneriſche Uebungen und
Volks=
tänze zeigten. Alsdann ſang Kreisjugendwart Peter Keller
zu=
nächſt mit den Mädels und ſchließlich mit allen anweſenden
Be=
ſuchern gemeinſam einige Kanon=Geſänge, ſo daß die Stimmung
für den zweiten Teil, der mehr humorvoller Art war, gut
einge=
leitet wurde. Wieder eröffnete die Jugendgruppe dieſen Teil mit
einem Liede („Vom Barette ſchwankt die Feder”). Eine luſtige
Unterhaltung zwiſchen vier echten Darmſtädter Heinerbuben (Kall.
Schorſch, Heiner und Fritz) folgte, wobei alle noch abſeits
ſtehen=
den Buben und Mädels aufgefordert wurden, ebenfalls in die
Hitlerjugend und in die Turn= und Sportgemeinde einzutreten,
um ſo mit der neuen Zeit zu marſchieren. In der nächſten
Pro=
grammfolge zeigte die Jugend luſtige Ball= und Bewegungsſpiele,
die vielen Beifall fanden. Ein 14jähriger Handharmonika=
Künſt=
ler eroberte ſich alsdann mit ſeinem Schifferklavier die Herzen der
Zuhörer und ſchließlich beendete nach einem humorvollen Vortrag
über die Entſtehung. Bedeutung und Geſchichte des Altrheins ein
Schattenſpiel „Der Waſſerwatz” den gutgelungenen Abend.
Zahl=
reiche kleinere Programm=Einlagen paßten ſich wirkungsvoll in
die ganze Darbietungsfolge ein. Während den Pauſen konnte man
die Heimarbeiten der Jugend beſichtigen. Es war intereſſant,
feſt=
zuſtellen, mit welcher Liebe und Geſchicklichkeit mancher Junge im
Alter von kaum 12 Jahren bereits die ſchwierigſten
Baſtelarbei=
ten wie den Bau von Flugzeugmodellen, Booten uſw., zu meiſtern
verſteht. Unter den Klängen des Schlußmarſches der
Jugend=
gruppe verließen die zahlreichen Beſucher den Saal in der feſten
Ueberzeugung, daß die Jugend in der Turn= und Sportgemeinde
1846 eine vortreffliche Pflegeſtätte für ihre körperliche und geiſtige
Geſundung gefunden hat.
Was die Lichiſpiel=Theaker bringen.
Das Helia=Theater zeigt das fröhliche Filmſpiel mit Max
Schmeling, Anny Ondra: „Knock out” ein junges Mädchen, ein
junger Mann, im Beiprogramm der filmiſche Sonderbericht des
großen Boxkampfes Schmeling — Hamas.
Das Palaſt=Theater zeigt Hans Albers als Bekämpfer in
einem Rauſchgiftſchmugglerfilm der Ufa: „Der weiße Dämon”
mit Trude von Molo Gerda Maurus
— Belida zeigt Fräulein Liſelott. Magda
Schnei=
der ſingt, Albert Lieven ſpielt, Maria Sazarina tanzt,
Oskar Sima und Willy Schur unterhalten Sie.
* Union: Henkel=Perſil=Tonfilm.
Im Union läuft zur Zeit eine Reihe von Filmen über die
Herſtellung von Erzeugniſſen der Firma Henkel. Die Reihe
be=
ginnt nach einem kurzen einleitenden Vortrag mit einem luſtigen
Zeichen=Trickfilm, der die Verwendungsmöglichkeiten von Ata
vor=
fuhrt. Anſchließend macht uns ein ebenfalls recht geſchickt und luſtig
geſtalteter Trickfilm mit den Eigenſchaften und
Anwendungs=
gebieten von Imi bekannt. Den größten Raum im Rahmen
die=
ſer Werbeveranſtaltung nimmt der Perſil=Film „Wäſche
Waſchen, Wohlergehen!” ein, in welchem eine Reihe
bekannter unnd beliebter Filmſchauſpieler mitwirken, ſo u. a.
Ida Wüſt und Paul Henckels. In ſehr geſchickter Weiſe macht
uns der Regiſſeur Dr. J. Guter im Rahmen einer kleinen
Spielhandlung mit dem Werdegang von Perſil bekannt. Nach
einem Rückblick auf die Waſchmethoden vergangener Zeiten treten
wir einen Rundgang durch die Henkelwerke an. Theoretiſche
Belehrung im Filmvorführungsraum des Werkes und den
Labo=
ratorien wechſeln mit praktiſchen Vorführungen des verzweigten
Arbeitsganges, den Perſil bis zu ſeiner Fertigſtellung durchläuft.
Beiläufig werden wir nicht nur über die Zuſammenſetzung, die
Eigenſchaften, Verwendungsmöglichkeiten und
Anwendungs=
methoden des Mittels unterrichtet, ſondern erhalten auch einen
Einblick in die ſozialen Einrichtungen des Henkelwerkes. Ein
unmittelbar angehängter Farbenfilm gibt den Hausfrauen
prak=
tiſche Fingerzeige. Sehr luſtig iſt auch der Kurzfilm von den
—d-
Waſchbären, der das Programm beſchließt.
Die deutſcheArbeitsfront
Aufruf!
Die NS=Kulturgemeinde hat zu ihrem vierten Meiſterkonzert
Generalmuſikdirektor Hans Weisbach=Leipzig eingeladen, die
Stabführung zu übernehmen. Hans Weisbach gehört heute
un=
ſtreitig zu den führenden Dirigenten Deutſchlands, und es iſt
hocherfreulich, daß wir am 28. März im Großen Haus des
Heſſi=
ſchen Landestheaters Gelegenheit haben, uns von ſeinem
Kunſt=
ſchaffen zu überzeugen. Sein Erſcheinen bedeutet uns nicht nur ein
künſtleriſches Ereignis, ſondern es iſt auch um deswillen
bemer=
kenswert, weil der Ertrag des Konzertes dem Winterhilfswerk
zufließt. Die NS=Kulturgemeinde verdient Dank und
Unter=
ſtutzung ihrer kulturellen Beſtrebungen, zumal die Einnahmen
zur Linderung der Not durch das Winterhilfswerk dienen. Den
Dank möge ſie in einem zahlreichen Beſuch des Konzertes finden.
Heil Hitler!
(gez.) Wamboldt,
(gez.) Haug, Bürgermeiſter
Oberbürgermeiſter.
und Gau=Amtsleiter des Amtes für
Volkswohlfahrt, Gau Heſſen=Naſſau.
* Vorkragsabend Prof. Dr. Stock.
Im Rahmen eines Vortragsabends der DAF, Amtes für
Be=
rufserziehung, Gruppe Techniker, ſprach geſtern abend Herr Prof.
Dr. Stock=Karlsruhe über ſeine Reiſe nach Sowjet=Rußland.
Nach herzlicher Begrüßung erteilte der Ortsgruppenwalter der
Berufsgruppe der Techniker Dr. Zſcharn dem Referenten das
Wort, der in unterhaltſamem Plauderton ein Bild vom Staat,
dem Stand der Technik und der Wiſſenſchaft und von Land und
Leuten Rußlands gab, wie es ſich einem Ausländer in den Tagen
eines kurzen Aufenthaltes bot. Es iſt ja bekannt, daß die
Aus=
länder ganz beſonders bevorzugt behandelt werden, ſofern ſie, wie
es hier der Fall war, zu einer wiſſenſchaftlichen Tagung Rußland
Deutſche teilnahmen, ſei nicht erheblich geweſen. Das
Eiſen=
bahnweſen liegt noch ſehr im argen, allerdings ſeien die Wagen
breit, bequem und hoch und namentlich die internationalen
Schlaf=
wagen gewährleiſten eine angenehme Fahrt, aber die
Durchſchnitts=
geſchwindigkeit der Schnellzüge betrage, außer auf einer „
Parade=
ſtrecke”, Leningrad—Moskau, durchſchnittlich nur 40
Stundenkilo=
meter. Die Maſſe der Menſchen in Leningrad mache einen
ärm=
lichen Eindruck, um das Los etwas zu verbeſſern, leiſten die Frauen
in gleicher Weiſe wie die Männer härteſte Arbeit in Fabriken,
Walzwerken, bei Bahn= oder Dammbauten, oder auf dem Felde.
Fünf Tage des Monats ſind als „Ausgehtage” eingelegt, ſie erſetzen
die früheren Sonntage. Es gibt in Rußland zweierlei Währung,
der Goldrubel wird für die Fremden und der Papierrubel für die
Einheimiſchen verausgabt, der praktiſche Erfolg dieſer
Doppel=
währung iſt, daß ein Nichtruſſe mit Golddeviſen ſich annähernd zum
ſelben Preiſe wie im Ausland Anſchaffungen machen kann,
wäh=
rend die Einheimiſchen zwar „billiger” einkaufen aber auch
be=
ſchränkter in Qualität. Religion iſt bekanntlch in Rußland
abge=
ſchafft, und die Kirchen ſind als Lager oder als antikirchliche
Ausſtellungen eingerichtet. Eine große Rolle ſpielt eine in
nieder=
trächtigſter Weiſe durchgeführte Propaganda gegen das national=
Briefkaſten.
2
Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Huonyme Anfragen D
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichtett.
M. Nach der heſſiſchen Verordnung vom 22. Dezember 1930,
betreffend die Umlegung des Waſſergeldes auf die Mieter im
Ver=
hältnis der Friedensmiete gegen Nachweis, war, da die bezügliche
Bekanntmachung am 1. Januar 1932 in Kraft trat, erſtmals ſolche
Umlegung zu Beginn des Kalenderjahres 1932 zuläſſig, die
Ein=
führung der Umlage konnte alſo erſtmals für die Januar=
Waſſergeldrechnung von 1931 vorgenommen werden. Ein
Ueber=
gang zur Umlage, ſo ſchrieb die „Neue Heſſiſche Haus= und
Grund=
beſitzerzeitung” Nr. 2. vom 15. Januar 1931, kann nur für den
Be=
ginn eines Kalenderjahres getroffen werden, es ſei denn, die in
Betracht kommenden Mieter ſtimmten einer Aenderung auch zu
einer anderen Zeit des Jahres zu. — Die in Nr. 241 vom 30.
Auguſt 1932 an E. erteilte Antwort iſt in dieſer Faſſung
unrichtig.
Das
CKHOLUNSSNERK
dcs dciffschENvOlKES
rüft auf
furt ernoaungsveduurftigg
Erwachſeng Iund Kinder
WFRElSTCLIENA
in der Stadt U.auf dem Land
Züur Derfügung zuſtellen.
Melder Euch bei der
nächſten Ortsgruppc der
NO
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Waffenring der Flugabwehr. Am Mittwoch, den
27. März. abends 8,30 Uhr, findet im grünen Zimmer der
„Krone”, Schuſtergaſſe 18 die nächſte Monatsverſammlung des
Flakwaffenringes ſtatt. Alle Kameraden der ehem. Flak= Fla.=
MG.= und Scheinwerfer=Formationen, ſowie Gönner und Freunde
der Flakwaffe ſind hierzu eingeladen.
ſozialiſtiſche Deutſchland. Alle ausländiſchen Zeitungen, ſo
deutſche als auch engliſche, franzöſiſche uſw., ſind in Rußland
boten, es exiſtiert lediglich eine von der ruſſiſchen Regierung
trollierte ruſſiſche Preſſe
Referent ging in ſeinen weiteren Ausführungen, die
feinem Humor durchwürzt waren, auf die einzelnen Eto
ſeiner Reiſe ein, die von Leningrad über Moskau nach dem
ßen Stauwerk am Dnjepr und nach der ehemaligen Haupt
der Ukraine, Charkow, führte. Er gab für Land und
typiſche Momentbilder und charakteriſtiſche Einzelheiten
ruſſiſche Verhältniſſe. Er betonte, daß vieles was den
Fre=
gezeigt wurde, ſo namentlich ein kollektiv wirtſchaftlich betr
nes landwirtſchaftliches „Muſtergut” „potemkinſche Dö
waren, auch der ruſſiſche Bauer habe die Sehnſucht nach
eigenen Scholle. Ueber die Zukunftsausſichten befragt, äu
Referent, daß ſtarke innerpolitiſche Spannungen im Volk
ſchen, die eine Vorausſage auf weite Sicht nicht zulaſſen. —
intereſſanten Ausführungen, die mit einigen Lichtbildern
den beſuchten ruſſiſchen Städten ſchloſſen, wurde lebhafter B.
gezollt.
Der Ortsgruppenwalter Dr. Zſcharn beendete den A
mit einem kurzen Schlußwort, in dem er unſeres großen Fül
gedachte und ihm ein dreifaches „Sieg Heil” ausbrachte.
deutſchen Lieder wurden gemeinſam geſungen.
Amk für Berufserziehung.
Fachgruppe der Volkspflegerinnen.
Donnerstag, 28. März, 18 Uhr: „Frauenberufsfragen m
ſonderer Berückſichtigung der hauswirtſchaftlichen Berufe‟
Saal 1. Rheinſtr. 14, II. Eingang Grafenſtr. Vortragende:
Lorentz vom Arbeitsamt Fkfm. (Berufsberatung).
Fachgruppe Einzelhandel — Textil (weibliche Angeſtellte).
Freitag. 29. März, 20,30 Uhr: „Pflege von Körper und G
Im Saal 1. Rheinſtr. 14. II. Eingang Grafenſtr. Vortrage
Hildegard Block, Techn. Lehrerin. Darmſtadt.
*
Als Abſchluß der Einzel=Vortragsreihe im Winterhalk
1934/35 ſprach im Auftrag der weiblichen Angeſtellten Frärt
Dr. Braun über das Thema „Erſte Hilfe bei Unglücksfällen”
klarer, allen Anweſenden verſtändlichen Weiſe erklärte und z
die Rednerin praktiſch, wie man bei den verſchiedenen Ungl.
fällen, Ohnmachten. Hitzſchlägen. Ertrinken, Erfrieren. uſw.,
Nächſten erſte Hilfe leiſten kann unter Berückſichtigung deſſen.
unter allen Umſtänden vermieden werden ſoll. Die Zuhörer
ten Wunden verbinden. Adern abbinden und abdrücken, gebro
Glieder ſchienen, auch, wie ein gebrochener oder verletzter
Ar=
ein Dreiecktuch gebettet und wie zur Not eine Bahre
zuſam=
geſtellt wird, ferner, was bei einem Ertrunkenen beſonders zu
achten iſt.
Neben den Verhaltungsmaßregeln erklärte Frl. Dr. Br.
wie die Art der Verletzung zu erkennen iſt und gab Anweiſur
welche Medikamente und Verbandsſtoffe für Notfälle im §
ſtets vorrätig ſein und auf Wanderungen und Fahrten mitger
men werden ſollen.
Die von den Anweſenden geſtellten Fragen zeigten, daß
Ausführungen mit großem Intereſſe aufgenommen worden w.
und wurde daher der Rednerin=herzlicher Dank zuteil.
Der Poſizeibericht.
ganz erheblich beſchädigen und die Benutzung unmöglich ma
Um weitere Autofahrer vor ſolchen Rohlingen zu ſchützen ſie
auch eine gehörigen Beſtrafung zuführen zu können, iſt die
fahndung des Publikums dringend erwünſcht.
Gipfel der Gemeinheit. Vor einiger Zeit wurden an
reren im Schloßgraben vor den Geſchäftsräumen der Klei
firma Stegmüller aufgeſtellten Perſonenkraftwagen die Kül
verſchraubungen abgeſchraubt. Decken aus den Fahrzeugen
nommen, ja ſogar eine Zündſpule abgeriſſen und dann die Sa
hinab in den Schloßgraben geworfen.
In der Nacht vom 23. auf 24. März, in der Zeit von 2
230 Uhr, wurde an einem in der Rheinſtraße vor dem Un
Café parkenden Perſonenkraftwagen die Zündſpule und die
teileranlage ganz erheblich beſchädigt, herausgeriſſen und
Teile auf die Rheinſtraße geworfen.
Offenbar handelt es ſich in beiden Fällen um die glei
Täter, die abſichtlich auf dieſe gemeine Art wertvolle Fahrz
Für Angaben. die zur Ermittlung der Täter führen, und
etwaige Namhaftmachung iſt eine gute Belohnung ausge
worden.
In Darmſtadt geſtohlene Fahrräder: Am 11. Februar
Arbeitsamt ein Herrenfahrrad Marke Original=Nauna, Fabr.
98 361, am 11. Febr. im Hofe des Hauſes Arheilgerſtraße 54
Damenfahrrad, am 15. Febr. vor dem Hauſe Mühlſtraße 37
Damenrad am 15. Febr. in der Ludwigſtr. 14 ein Herrenrad
16. Febr. im Hofe des Hauſes Schulſtr. 12 ein Damenrad M
Triumph, am 21. Febr. im Hofe des Hauſes Saalbauſtraße 4
Herrenfahrrad Marke Weltrad. am 22. Febr. im Hofe des Ha
Hoffmannſtr. 7 ein Herrenrad, am 28. Febr. im Hofe des A.
Gerichtsgebäudes am Mathildenplatz ein Herrenfahrrad M
M.W.B. Fabrik=Nr. 336 928 am 1. März vor der Städt S.
kaſſe (Rheinſtr.) ein Herrenfahrrad Marke Europa, Fabrik=
233 434. am 1. März im Hauſe Hochſtraße 10 ein Herrenfahr
Marke Rotor, Fabrik=Nr. 21 261, am 1. März in der Rheinſt
(Ehape) ein Damenrad Marke Falter, Fabrik=Nr. 121429
am 1. März im Hauſe Beſſungerſtr. 180 ein Herrenfahrrad
4. März vor dem Hauſe Ludwigſtr. 12 ein Herrenfahrrad Mi
Opel, am 7. März vor dem Hauſe Philipp=Röth=Weg 36
Herrenfahrrad Marke Haſſia. Fabrik=Nr. 1918, am 12. Marz
der Torhalle des Hauſes Ireneſtraße 7 ein Herrenfahrrad M4
Wanderer, Fabrik=Nr. 390 232, am 13. März vor dem 9
Thylemannweg 2 ein Herrenfahrrad Marke Phänomen=Emin
Fabrik=Nr. F16207, am 13. März am Arbeitsamt ein Her!
fahrrad Marke Prezioſa, Fabrik=Nr. 335 432. am 14. März
Hallenſchwimmbad ein Herrenfahrrad Marke Strauß. Fabrik=
965 432, am 14. März im Hofe des Hauſes Rheinſtraße 2 (Eh0
ein Damenfahrrad Marke Preſto, am 14. März im Hofe des 4.
Gerichtsgebäudes am Mathildenplatz ein Herrenfahrrad 90
Ideal, Fabrik=Nr 1842 489 am 14. März in der Rheinſtr
vor dem Darmſtädter Tagblatt ein Herrenfahrrad Marke.
am 15. März vor dem Hauſe Schuſtergaſſe 3 ein Damenrad Me
Torpedo, am 15. März vor dem Hauſe Eliſabethenſtraße I0
Herrenfahrrad Marke Kayſer, Fabrik=Nr. 225 419 am 16. 20
Nr. 1287 259 am 19. März im Hofe des Hauſes Rheinſtraße
(Konditorei Höfer), ein Herrenfahrrad Marke Viktoriaeuſ,
Fabrik=Nr. 938 134.
Vor Ankauf der erwähnten Fahrräder wird gewarnt.
Feſtgenommener Fahrraddieb. Am 19. März wurde in.
ſiger Stadt ein junger Mann wegen Fahrraddiebſtahls feſtge!
men und dem Richter zugeführt. Er kam in Unterſuchunge”
Das von ihm geſtohlene Fahrrad wurde ermittelt und Li
dem Geſchädigten wieder ausgehändigt werden.
Die Hilfe gegen Gicht und
Rheumatismus.
Sie wiſſen kein ſicheres Mittel gegen dieſe
Plagegeiſter? Einreibungen, Packungen, Bäder
Salben uſw. lindern meiſtens nur für einige Zeit
die Schmerzen, aber ſie packen nicht immer das
Uebel an der Wurzel.
Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes
Mittel und Sie ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne
daß es Sie etwas koſtet; aber ehe ich Ihnen mehr
ſage, leſen Sig dig folgenden Briefel
Brohl a. Rhein, Mittelſtr. 1c. den 20. April 1934.
Geſtatte mir hiermit gefl. anzuzeigen, daß die
von Ihnen mir geſandten Gichtoſint=Tabletten
ſich auf das Beſte bewährt haben. Ich litt ſeit
längeren Jahren derart an Rheuma und Gicht,
daß ich außer den großen Schmerzen, zuletzt faſt
nicht mehr gehen konnte, ſondern kriechen mußte.
Auf Ihr Präparat aufmerkſam gemacht, waren
nach der 1. Kur Schmerzen, Gicht und alles
ver=
ſchwunden; und konnte wieder als 53jährige
lau=
fen wie eine von 18 Jahren. Ich kann dieſe
Tabletten jedem Rheumaleidenden beſtens
emp=
fehlen,
Frau Joſ. Weber.
Warnemünde, John Brinkmannſtr. 11, 9. Jan. 1935.
„Ich will ehrlich bekennen, daß ich über die
Wirkung Ihres vorzüglichen Mittels ſehr
ange=
nehm überraſcht war. Schon nach einer Woche
hatten die Schmerzen erheblich nachgelaſſen und
nach vier Wochen verſpürte ich nichts mehr von
einem ſo heftigen Ischias. Ich kann und werde
Ihre Gichtoſint=Kur überall empfehlen und ſage
Ihnen nochmals meinen allerherzlichſten Dank für
Ihre Hilfe.
Hans Jahnke, Reichsb.=Aſſ.
Solche Briefe beſitze ich über 16 000 (notariell
beglaubigt), und mun hören Sie weiter:
Gicht und Rheumatismus können nu
innen heraus wirklich kuriert werden durch
giftung des Blutes. Dieſes iſt verunreinigt."
zurückgebliebene harnſaure Salze, und dieſe."
ſen heraus, ſonſt nutzt alles Einreibel
Warmhalten nichts.
Zur Beſeitigung der Harnſäure dien
Gichtoſint. Sie können koſtenlos und voit
eine Probe Gichtoſint mit weiteren 49l
rungen und genauer Gebrauchsanweiſung. L
ten, wenn Sie Ihre Adreſſe ſenden an: Gichte.
Kontor, Berlin SW. 219, Friedrichſtr. 19=
Zu haben in allen Apotheken. L*
Aus Heſſen.
da. Arheilgen, 23. März. Freiwillige Feuerwehr.
Vehrlokal „Zur Sonne” hielt die Freiwillige Feuerwehr ihre
res=Hauptverſammlung ab. Mit flotten Märſchen
z die Feuerwehrkapelle, die auch im weiteren Verlauf mit
vorträgen aufwartete, die Verſammlung ein. In
Verhinde=
des 1. Kommandanten Gimbel leitete 2. Kommandant Georg
z 14. die Verſammlung. Nach kurzen Begrüßungsworten
zte er zunächſt den im letzten Jahre verſtorbenen Kameraden
warmen Nachruf. Es ſind dies Ehrenkommandant Wilhelm
4., der über 40 Jahre der Wehr als Kommandant vorſtand,
Ehrenmitglied Philipp Rühl, einer der Mitgründer der
und das langjährige Vorſtandsmitglied Ehrenführer Peter
1., deren Andenken die Kameraden durch Erheben von den
ehrten. Im Anſchluß erſtattete Kamerad Benz den
Be=
es Kommandos. Im abgelaufenen Jahre mußte die Wehr
ei Bränden eingreifen. Die Geſchäfte wurden in 8
Vor=
ſitzungen und 4 Verſammlungen erledigt. Neben der
In=
n und einer Alarmübung fanden 8 ordnungsmäßige
Uebun=
att. Kamerad Benz gab einen Ueberblick über die
Teil=
der Wehr bei Feſtlichkeiten uſw. Des weiteren beteiligten
ameraden an einem Feuerwehr=Sonderlehrgang, an
Luft=
irſen uſw. Die Wehr beſteht zurzeit aus 99 aktiven und
ktiven Kameraden. Im Laufe des Jahres fand durch den
jenten für das Feuerlöſchweſen, Regierungsrat Schäfer,
reisfeuerwehrinſpektor Karpfinger eine Beſichtigung der
zn und Gerätſchaften ſtatt, bei der unſerer Wehr eine beſon=
Inerkennung zuteil wurde, da ſie als einzige Wehr keine
m5ol aufwies. — Nach dem Verles, der Niederſchrift durch
K: ad Wild folgten die Berichte der Zugführer. Ueber das
tar der Wehr und das der Gemeinde berichtete Zeugwart
Kyad Laubach. Die Jahresrechnung legte Kamerad
Wil=
hhe Günther ab. Nach dem Bericht der Rechnungsprüfer
ſwy: die Bücher in muſtergültiger Ordnung befunden. Auf
ſAy; des Kameraden Andres wird dem Rechner ſowie dem
9 nd Entlaſtung erteilt. An Stelle des aus
Geſundheits=
ſis ten von ſeinem Poſten zurückgetretenen Kameraden Philipp
K purde Kamerad Georg Knöbel zum Führer des 2. Zuges
be i. Der zurückgetretene Kamerad Kunz wurde in
Anerken=
mes ſeiner Verdienſte zum Ehrenzugführer ernannt. Der
Ge=
c nigungs= und Vereinsdienſt bleibt in den Händen der
ſeit=
mit beauftragten Kameraden. Kamerad Benz ſchloß die
Ge imlung mit einem dreifachen Sieg=Heil, auf den Führer
ſu eichskanzler. — Während der Erledigung der
Tagesord=
mirt zunkte begab ſich die Feuerwehrkapelle zu dem in einem
in Raume zu einem Kameradſchaftsabend verſammelten
eſerveſturm, um dieſen mit einigen Muſikvorträgen zu
n.
Erzhauſen, 25. März. Deutſches Rotes Kreuz. Am
r abend veranſtaltete die Kolonne Darmſtadt=Nord im
gslokal einen Schulungskurſus. Redner war Ortsgruppen=
Zeidler. Angetreten waren Sanitätszug Wixhauſen ſowie
n.=Halbzüge Erzhauſen und Gräfenhauſen. Gegenſtand:
age des Nationalſozialismus. Reicher Beifall lohnte den
für ſeine klaren Ausführungen. Nach Beantwortung der
en Anfragen dankte Kol.=Führer Becker dem Ortsgr. ſeinen leicht verſtändlichen Anſchauungsunterricht und
te die Kameraden, ſich nach dem eben Gehörten
einzuſtel=
machdem ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer, Reichs=
und Schirmherrn des Deutſchen Roten Kreuzes Adolf
ausgebracht war, fand die Veranſtaltung nach Abſingen
utſchland= und Horſt=Weſſel=Liedes ihr Ende.
Weiterſtadt, 22. März. Hohes Alter. Am Sonntag
Frau Sophie Beſt Witwe. Darmſtädterſtraße, ihren 83.
stag.
Eberſtadt, 25. März. Bach=Gedächtnisfeier in
gl. Kirche. Im Gedenken an den großen deutſchen Meiſter
nläßlich ſeines 250. Geburtstages am Sonntagabend eine
e Feierſtunde ſtatt. Mitwirkende waren Frau Weitzel
n), Frl. Meidinger (Alt), Kirchenchor, außerdem ein
ig zuſammengeſtelltes Orcheſter (Violinen, Bratſchen,
Baß, Oboen, Fagott, Orgel). Im Mittelpunkt dieſer
muſi=
a Feierſtunde ſtand die Kantate. Allein zu Dir, Herr Jeſu
mein Hoffnung ſteht auf Erden”, mit obiger Beſetzung
der bewährten Leitung des Herrn Lehrers
Eidenmül=
err Pfarrer Weißgerber wies in ſeinen
Eröffnungs=
auf den Abend beſonders hin und zeichnete die Werke des
ten in würdiger Form. Das Programm enthielt außer
Orgelchorälen den vom Kirchenchor vorgetragenen Chor
nſch. bewein dein Sünde groß”, und obengenannter
Kan=
ch Präludium und Fuge in E=Moll — alles Werke von
eb. Bach. Die Feier war recht zahlreich beſucht und
wür=
en übrigen Bachfeiern in Darbietung angereiht zu werden.
Pfungſtadt, 25. März. Sängerehrung. Wieder
ein=
tte der Geſangverein „Sängerluſt” Veranlaſſung, ein ver=
Mitglied zu ehren und deshalb zu einem Familienabend
Vereinslokol (Specht) eingeläden. Denn es galt, dem
Chriſtoph Schüßler die verdiente Ehrung zuteil werden
n. Vierzig Jahre Sänger und dreißig Jahre Rechner iſt
iſtung, die als vorbildlich gelten muß und vom
Vorſitzen=
r Iaffner entſprechend gewürdigt wurde. Als äußeres Zeichen
chte der Verein ein Diplom und ein Geſchenk. Dann nahm
rſitzende die Gelegenheit wahr, folgende Sänger lobend zu
en, die wohl nicht immer dem Verein angehört haben, aber
d 40 Jahren dem deutſchen Liede die Treue hielten und
mit der Bundesnadel ausgezeichnet worden waren: Georg
iger, Heinrich Plag, Leonhard Reiß und Chriſtoph Schäfer.
Angehörigen etwas zu bieten, wickelte ſich ein buntes
Pro=
ab, meiſt auf Frohſinn eingeſtellt. und mit Tanz ſchloß
ind ab, der ſehr gut gefallen hat. — Kameradſchafts=
1) des SA.=Sturmes 5/R. 221. Oberſturmführer
wies in ſeiner Begrüßungsanſprache darauf hin, daß die
idſchaft ein Stück des Nationalſozialismus iſt, geboren im
tgraben, vom Führer den Weg geebnet. Alles, was einſt
muß aus dem Herzen gelöſcht werden. In dieſem Sinne
ſich eine bunte Vortragsfolge ab mit einem amüſanten
ſtückchen. Auch wagte man noch ein Tänzchen.
Nieder=Ramſtadt, 25. März. Hohes Alter. Im
Ver=
ieſer Woche ſind es in hieſiger Gemeinde nicht weniger als
tere Perſonen, die in der Lage ſind, ihren Geburtstag
zu können. Es ſind dies Karl Spengler 1., der am 24.
Lebensjahr vollendete, am 25 wurde die Ehefrau des
uckhaupt 2. 76 Jahre alt; die Witwe des Chriſtoph
3. erreicht am 28. d. M. das 80. Lebensjahr, und Frau
EiſingerWwe, kann am 31. 3. ihren 79 Geburtstag
Allen dieſen Geburtstagskindern, die ſich noch
verhältnis=
körperlich und geiſtig friſch fühlen, ſind die Glückwünſche
nzen Gemeinde gewiß. — Winterhilfswerk, Mit
de dieſer Woche erfolgenden Ausgabe von Kartoffeln an
fsbedürftigen ſtellt das Winterhilfswerk 1934/35 ſein
Hilfs=
ir dieſes Jahr ein. Es hat gehalten, was es verſprach:
der von ihm betreuten Hilfsbedürftigen brauchte zu
hun=
der zu frieren. Den freiwilligen und unfreiwilligen
Hel=
n Block= und Zellenwaltern ſei für die tatkräftige
Unter=
ſtütz bei der Bewältigung der koloſſalen Arbeit öffentlich
Auch der geſamten Einwohnerſchaft gebührt Dank für
ferfreudigkeit, die ſie bei der Aufbringung der Mittel für
HW bewieſen hat.
Zitronenkulturen in Deutſchland?
Cichorie, ferner italieniſcher Fenchel. Gourgelles (eine
Kreuzung von Gurken und Melonen). Dann Paprika vom
Erfolgteice Berſace in orr Beigſtrage ſüßen bis zum ſcharfen und ſogar bei durchſchnittlich zweimali=
Italien und Spanien galten bislang als die europäiſchen
Länder, unter deren Glutſonne jene herrlichen Genüſſe, die wir
als Südfrüchte bezeichnen, gedeihen. In die Länge und Breite ein
ganzes Vorurteil! Allgemein iſt der Rheingau und beſonders der
weſtliche Abhang des Odenwaldes, an deſſen Fuß ſich die durch
ihr mildes Klima und großen Obſt= und Gemüſekulturen berühmte
Bergſtraße in achtzig Kilometer Länge hinzieht, als der
Obſtgar=
ten Deutſchlands bekannt. Aber nicht jeder weiß, daß neben den
edelſten Produkten für die Küche, neben frühſtreifen Beeren= und
Kernobſt hier Früchte gedeihen und kultiviert werden, die man
ſonſt nur eben in jenen obengenannten halbtropiſchen Gebieten zu
Hauſe wähnt. Neuerdings werden Verſuche gemacht, durch die
An=
lage neuer Kulturen einen erſten Schritt zu machen fort von der
gänzlichen Abhängigkeit Deutſchlands beim Bezug von
Südfrüch=
ten, deren Einfuhr im Jahre uns einige hundert Millionen
De=
viſen koſtet. Was mancher Deutſche bisher nicht wußte, erfährt er
nunmehr aus einem Bericht von der Bergſtraße. Weinheim an
der Bergſtraße iſt die mit einem ſo herrlichen Klima begnadete
Stadt, daß in ihrer Umgebung neben allen ſüdländiſchen
Gemüſe=
arten, neben einem guten Tropfen Wein und edelſten Obſtſorten
faſt alle ſonſtigen ſüdländiſchen Früchte gedeihen. Und nicht
Wein=
heim allein, faſt alle Orte an der Bergſtraße können ſich des
Vor=
zuges rühmen. In großartigen Freilandanlagen kultiviert ſeit ein
paar Jahren der ehemalige bulgariſche Hofgärtner Dimitroff, der
während des Krieges Dolmetſcher beim Stabe Mackenſen war, jene
Südfrüchte, die uns bisher das Ausland lieferte und noch liefert.
Unter anderem wachſen hier ſeit einigen Jahren ſtachelloſe
Arti=
ſchocken, Auberginen (Eierfrüchte), Zuckermelonen
Bleichſellerie, eine ganz beſonders einwandfreie Zucht von
ger Ernte „echte mazedoniſche” Feigen.
Alle auf dem Weinheimer Boden gewachſenen „ſüdländiſchen”
Erzeugniſſe ſtehen in Form und Geſchmack den
Auslandserzeugniſ=
ſen in keiner Weiſe nach. Im Gegenteil, da ſie nicht in halbreifem,
ſondern ausgereiftem Zuſtand geerntet werden, überwiegen ſie
ſo=
gar — wie von ausländiſchen Fachleuten beſtätigt wird — die
„Originalprodukte‟.
Eine ungeheure Arbeit ſteckt in den einzelnen Samenſorten.
Bis ſie akklimatiſiert, veredelt und gegen Schädlinge gebeizt
wa=
ren, vergingen Jahre. Parallel damit verlief die Behandlung des
Bodens, der ohne verteuernde Zuhilfenahme von elektriſcher oder
ſonſtiger Heizung vorkultiviert wurde. Eine mühſelige Kleinarbeit
ſteckt darin, in die ſich der Gärtner bis zum Vorjahre mit ſeiner
Familie allein geteilt hat. Heute geſtattet ihm ſeine gründliche
Vorarbeit eine jährliche dreifache Ausnutzung des Bodens.
Intereſſant iſt, daß die in der Freiland=Gärtnerei
gewonne=
nen Ergebniſſe nicht an das an ſich günſtige Klima der Bergſtraße
gebunden ſind. Nach den Erfahrungen Dimitroffs ſoll der Anbau
derartiger Kulturen überall dort möglich ſein, wo das
Klima nicht unter dem Durchſchnitt liegt.
Die Frage, ob auch der Anbau von Zitronenkulturen
in Deutſchland möglich ſei, beiahte Dimitroff. Er ſelbſt hat ſich
bereits einige Ableger beſchafft, um dieſe Kultur, die in ſeiner
Gärtnerei noch fehlt, auch aufzunehmen.
Im Zuge unſerer ernährungspolitiſchen und wirtſchaftlichen
Beſtrebungen iſt die Bedeutung ſolcher botaniſcher Zuchtergebniſſe
nicht zu unterſchätzen.
Und wandeln wir auch heute noch nicht im eigenen Lande
un=
ter Palmen und in Zitronenhainen, ſo iſt letzteres doch wohl nur
die Frage von einigen Jahren.
Skraßenbericht
für die Woche vom 24. bis 30. März 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e. V., Gau 15,
Weſtmark. Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und
Rheinheſſen:
42 Erhach—Eberbach (zwiſchen Hetzbach und Kailbach) wegen
Stützmauerbruches bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Beer=
felden—Sensbach—Gaimühle.
43 Rüſſelsheim-Kelſterbach (Ortsdruchfahrt Raunheim) Km. 8,5
bis 8,8. vom 27. 2. bis auf weiteres geſperrt. Oertliche
Um=
leitung.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rbeinheſſen:
Pfungſtadt—Hahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: „Pfungſtadt—Eſchollbrücken—Crumſtadt—Bruchmühle.
Affolterbach—Unter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Fürth—Rimbach oder Beerfelden.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und
Rhein=
heſſen:
Wembach-Rohrbach vom 10. 12. 34 bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Hahn.
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28 11. 33 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt—Pfungſtadt.
Biblis—Wattenheim—Nordheim vom 28. 1. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Hofheim.
Hähnlein—Jägersburg vom 25. 2. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Rodau—Fehlheim—Schwanheim—
Autobahnunterfüh=
rung—Jägersburgerwald.
Nauheim—Königſtädten vom 7. 3. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung von der Reichsſtraße 42 Darmſtadt—Mainz nach
Nau=
heim bzw. Königſtädten.
Ober=Ramſtadt, 23. März. Am Mittwoch fand hier der
Reichsberufswettkampf für die Jungbauern des vorderen
Oden=
waldes ſtatt. Dank der guten Vorbereitung durch
Ortsbquern=
führer Muhl nahmen die umfangreichen praktiſchen Arbeiten, die
in dem Betrieb des Bauern W. Fritſch ausgeführt wurden, einen
flotten Verlauf. Es war eine Freude zu ſehen, mit welchem Eifer
die geſtellten praktiſchen Arbeiten in Angriff genommen wurden,
und wie geſchickt von den meiſten die Aufgaben, wie Holzſägen,
Küheputzen, Pferdeanſchirren. Düngerſtreuen uſw. erledigt
wur=
den. Der Nachmittag war ausgefüllt mit den theoretiſchen
Berufs=
aufgaben. Die Prüfungskommiſſion ſetzte ſich zuſammen aus
meh=
reren Bauern, Rektor Lehr und Aſſeſſor Seibel von der
Bäuer=
lichen Werkſchule Darmſtadt. Mit einer kernigen Anſprache des
Bezirks=Referenten für Landjugendſchulung. Jungbauer Muhl, und
einem freudigen Treuebekenntnis zu unſerem Führer wurde der
Wettſtreit beendet.
k. Roßdorf, 25. März. NS.=Gemeinſchaft „Kraft
durch Freude‟. Die im Saale „Zum Darmſtädter Hof”
auf=
geführte Operette. Der Vetter aus Dingsda” war ſehr gut beſucht
und als ein voller Erfolg zu bezeichnen. Die Darbietenden gaben
ihr Beſtes und ernteten reichen Beifall. — Senkungder
Ar=
beitsloſenziffer. Durch die Feldbereinigungsarbeiten
konnte erfreulicherweiſe wiederum eine Anzahl Arbeitsloſer
Be=
ſchäftigung finden, ſo daß jetzt nur noch 15 Perſonen in Fürſorge
ſtehen. Wohlfahrtserwerbsloſe hat die Gemeinde Roßdorf ſchon
ſeit 1½ Jahren nicht mehr. — Obſtbaumpflege. Durch einen
Rundgang wurde feſtgeſtellt, daß immer noch zahlreiche
Obſtbaum=
beſitzer ihrer Verpflichtung hinſichtlich Beſeitigung dürrer Aeſte
an Bäumen uſw. nicht nachgekommen ſind. Auf Grund der
Poli=
zeiverordnung wird in Kürze Erledigung auf Koſten der
Säu=
migen durch die Gemeinde erfolgen und außerdem Strafanzeige
erſtattet.
k. Dieburg, 25. März. Opfer=Schießen. Auf den
Schieß=
ſtänden der Schützengeſellſchaft an der Fohlenweide begann das vom
Deutſchen Schießſportverband angeſetzte Schießen zugunſten des
Winterhilfswerkes. Außer den Mitgliedern der Schützengeſellſchaft
beteiligten ſich der Kriegerverein mit ſeiner
Kleinkaliberſchützen=
abteilung ſowie viele Volksgenoſſen, als Freunde des Schießſports.
— Hohes Alter. Herr Adam Knapp, Schuldiener i. R.,
feiert heute ſeinen 70. Geburtstag.
Babenhauſen, 25. März. Babenhaufen im
Rund=
funk. Die Bevölkerung unſeres alten Städtchens feiert in
die=
ſem Jahre den 28 März in doppelter Beziehung als wichtigen
Gedenktag. Sind es doch am 28 März d. J. genau 640 Jahre.
daß der deutſche König Adolf von Naſſau dem bei der Burg
lie=
genden Dorf Babenhauſen („villa Babenhuſenſis”) die
Stadt=
rechte verlieh, „dieſelben Freiheiten und Rechte, deren ſich des
Reiches Stadt Frankenvort erfreut‟ Die Verleihungsurkunde
wurde am 28. März 1295 dem damaligen Landesherrn, dem
Gra=
fen Ulrich I. von Hanau, überreicht. Von jener Zeit ab beherrſchte
Babenhauſen für einige Jahre den ganzen Bachgau. Damals
ent=
ſtanden die erſten Befeſtigungswerke die Wälle, Mauern und
Türme. Einige Jahre ſpäter erhielt die junge Stadt auch ihr
Wappen: Die hanauiſchen roten Sparren auf goldenem Grund im
1. und 4. Feld und je zwei ſchwarze Leoparden auf ſilbernem Grund
im 2. und 3. Feld. — Ferner ſind es am 28. März d. J. genau
300 Jahre her, daß die Bürger Babenhauſens gemeinſam mit einer
kleinen ſchwediſchen Beſatzung den anſtürmenden ligiſtiſchen Feind
nach einer fünfwöchigen, ſchweren Belagerung ſiegreich abwehrten.
Zur Erinnerung an Babenhauſens heldenmütigen Belagerungs=
und Befreiungskampf wird der Reichsſender Frankfuxt
am Mittwoch, 27. März, abends zwiſchen 18 und 18.45 Uhr. eine
Hörfolge über unſer Städtchen bringen. Das Manuſkript
ſtammt von Herrn Gerichtsreferendar Hermann Stotz.
Fd. Reinheim, 25. März. Goldene Hochzeit. Der
Eiſen=
bahner i. R. Friedrich Schiemer, und ſeine Ehefrau Margarete
geb. Schmidt feierten am Freitag das Feſt der Goldenen Hochzeit.
Aus dieſem Anlaß ging dem Jubelpaar, nebſt vielen anderen
Glückwünſchen und Geſchenken auch ein herzliches
Glückwunſch=
ſchreiben des Führers zu.
Fd. Pfaffen=Beerfurth, 25. März. Waſſerleitungsbau.
Um den Waſſermangel in unſerer Gemeinde im Sommer zu
be=
heben, hat der Waſſerverſorgungsverband das Hinzulegen einer
neuen Leitung genehmigt. Die Leitung vom vom Tiergarten
(Schloßwald) nach dem Pfaffen=Beerfurther Schulhaus gelegt. Zu
dieſer Arbeit, die bereits ihren Anfang genommen hat wurden
vier Mann eingeſtellt. Die Ausführung der Arbeit hat
Maurer=
meiſter Georg Seibert 6, übernommen.
Fe. Reichelsheim, 25. März. Am nächſten Mittwoch wird der
Feld= und Waldhüter a. D. Jakob Bardonner von
Reichels=
heim beerdigt. Er war 33 Jahre in der Gemeinde tätig, von
1898 bis 1931. Jakob Bardonner war in der ganzen Gemeinde
ſehr beliebt und die ganze Gemeinde nimmt Anteil an dem
Ver=
luſt, den ſeine Familie betroffen hat.
Fe Reichelsheim, 25. März. Am kommenden Mittwoch, den
27. d. M., wird hier wieder ein Ferkelmarkt abgehalten. —
Die Feldarbeit iſt im vollen Gange. Augenblicklich wird der
Hafer ausgeſät. Die meiſten Gärten ſind ſchon muſtergültig
an=
gelegt. Der Regen am Samstag und Sonntag hat unſere ganze
Gegend in herrliches Grün verwandelt.
m. Beerfelden, 25. März. Kirchenkonzert. Die geſtrige
Veranſtaltung der Ortsgruppe Beerfelden und Umgebung vom
Evgl. Bund zum Beſten der Wiederherſtellung unſeres
Kircheninnern war von gutem Wetter begünſtigt. Die
Em=
voren unſerer Kirche waren dicht beſetzt dank der zahlreichen
Beteiligung ſeitens der Männergeſangvereine des Kirchſpiels; das
Schiff hatte noch Platz für weitere Hörerſchaft. Das Konzert
darf als ein voller muſikaliſcher Erfolg gebucht werden. Das
Pro=
gramm bot reichſte Abwechſlung und wurde eröffnet durch einen
Orgelvortrag, meiſterhaft dargeketen von unſerem früheren
Pfarrer Herrn Knodt (Ober=KlingeK), der uns auch diesmal nicht
im Stiche ließ, und deſſen virtuoſes Orgelſpiel man weiter
be=
wunderte in der Begleitung der Solo= und Duoſtücke. Herr
Schwinn=Hetzbach meiſterte ſeine Violine als Soliſt und im
Zuſammenſpiel mit Herrn Fink jr.=Hetzbach in ſchönſter Art:
der Letztgenannte iſt ſein begabter und erfolgreicher Schüler. Auch
Herr Pfarrer Munk=Reichelsheim hatte ſich in den Dienſt der
guten Sache geſtellt. Er verfügt über eine ſchöne Baritonſtimme,
die ſelbſt in dem weiten Raum unſerer Kirche an Fülle nicht
ein=
büßte, ſondern die ſechs Geſänge von J. S. Bach wirkungsvoll zu
Gehör brachte. Die Vereine ſangen in dieſer Reihenfolge:
Kirchen=
geſangverein Beerfelden. „Einigkeit” Airlenbach. „Eintracht‟
Heb=
ſtahl, Männergeſangvereine Ober=Finkenbach und Raubach. „
Lie=
derkranz” Unter=Sensbach, Eintracht” Falken=Geſäß, „
Sänger=
kranz” Beerfelden, „Sängerriege” Beerfelden. Ob klein oder groß.
ſie boten ihr Beſtes und zeigten, daß trotz der Ungunſt der
Ver=
hältniſſe für die Sache des Männergeſanges ſie demſelben immer
tapfer und zäh die Treue halten und nicht nachlaſſen in der
Pflege des deutſchen Liedes. Und ſolches öffentliche Auftreten iſt
doppelt wertvoll, einmal erfreut man damit ſeinen Nächſten, dann
aber gereicht es einem ſelbſt zum Nutzen.
Dp. Auerbach, 25. März. Die kommiſſariſche Ernennung
un=
ſeres Bürgermeiſters Pg. Wilhelm Schweickert hat nun ihre
Beſtätigung gefunden.
Am. Biebesheim. 25 März. Der hieſige Kleinkaliber=Schützen=
Verein hielt geſtern Sonntag im Parteilokal ein
Opferſchie=
ßen ab, das wie verlautet, einen recht befriedigenden Abſchluß
gefunden haben ſoll. — In der Kleinkinderſchule hatten
geſtern die jungen Mädchen des Nähkurſus eine Ausſtellung
von Wäſche und Kleidern, die ſie ſelbſt genäht haben, veranſtalte
— Am Sonntag nachmittag forderte der Rhein in der
Nähe des ſchwarzen Ortes ſein Opfer. Einige
Padd=
ler aus Frankenthal hatten die Abſicht, mit dem 22jährigen
Röder aus Darmſtadt ein neues Paddelboot nach Erfelden zu
bringen. Als die Paddler, 3 Herren und eine Dame, in die Nähe
des ſchwarzen Ortes kamen, kam ein ſehr ſtarker Wind auf. der
das Waſſer außergewöhnlich aufwühlte und dadurch das eine
Ein=
ſitzerboot zum Kentnern brachte. Röder, ein guter Schwimmer,
verſuchte vergebens, das Boot wieder aufzurichten, auch ſeinem
herbeigeeilten Freund gelang es nicht, ihn ins Boot zu ziehen,
vielmehr kenterte auch dieſer noch. Beide verſuchten nunmehr, ſich
an das Ufer zu retten, was dem einen wohl gelang, während
Röder, der ſich an ein anderes Paddelboot anhängte, die Kraft
verließ, ſo daß er unterging. Es wird angenommen, daß er einen
Herzſchlag erlitt. Seine Leiche konnte nicht geborgen werden. Der
Ertrunkene iſt der einzige Sohn einer Witwe.
Be. Groß=Gerau. 25. März. Auf der Landſtraße nach Mainz
wurde ein Radfahrer von einem Auto erfaßt und zu Boden
ge=
ſchleudert, wodurch der Radfahrer Kopfverletzungen davontrug.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
Der Führer beglückwünſcht Georg Fürſt
Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat
dem Obermuſikmeiſter Georg Fürſt=München, dem
hekannten Komponiſten des Badenweiler
Marſches, zu ſeinem Geburtstage am
Sams=
tag telegraphiſch ſeine aufrichtigen Glückwünſche
ausgeſprochen.
„Die Entſtehungsgeſchichte des
Mar=
ſches iſt außerordentlich intereſſant.
Obermuſik=
meiſter Fürſt nahm am 12. Auguſt 1914 am Sturm
des bayeriſchen Infanterie=Leibregiments auf das
franzöſiſche Grenzdorf Badonville (Badenweiler)
teil. Am Abend dieſes Tages ſchrieb Fürſt unter
dem Eindrück der ſiegreichen Schlacht auf einem
zerſchoſſenen Gefährt den Marſch, der wenig ſpäter
auf dem Marktplatz von Peronne erſtmalig
ge=
ſpielt wurde und eine begeiſterte Aufnahme fand.
In die Muſikliteratur der deutſchen Armee wurde
der Badenweiler, Marſch als Armeemuſikmarſch
Nr. 256 aufgenommen und bald zu einem der
meiſt=
geſpielten deutſchen Märſche. Der außerordentlich
ſchwungvölle Marſch wurde bald auch von vielen
Kapellen des Auslandes übernommen.
Leni Riefenſtahl
über den „Triumph des Willens”.
Berlin. Die Schöpferin des
Reichspartei=
tagsfilmes „Der Triumph des Willens”, der am
kommenden Donnerstag im Ufa=Palaſt am Zoo
ſeine Uraufführung erlebt, ſprach am Montag
nach=
mittag vor mehreren hundert Vertretern der in=
und ausländiſchen Preſſe im Schinckel=Saal des
Propagandaminiſteriums über das Werden des
ge=
waltigen Films und die Schwierigkeiten, die vor
ſeiner endgültigen Herſtellung überwunden
wer=
den mußten. In ihren überaus intereſſanten und
feſſelnden Ausführungen gab ſie ein eindrucksvolles
Bild von der künſtleriſchen Idee, die dieſem Film
zugrundeliegt. Der Film ſei nach mehr als
ſechs=
monatiger ununterbrochener Arbeit in der Nacht
zum Montag endgültig fertiggeſtellt worden.
Der Reichsparteitagsfilm, ſo betonte ſie weiter,
wolle weder eine erweiterte Wochenſchau, noch die
Nachgeſtaltung eines politiſchen Geſchehens ſein.
Der Führer habe als erſter erkannt, daß man
Ge=
genwartsgeſchichte unbedingt künſtleriſch geſtalten
könne, ohne den Stil der Wochenſchaureportage zu
benutzen und ohne die dichteriſche Nachgeſtaltung
anzuwenden. Leni Riefenſtahl ging dann auf die
Frage ein, warum der Film erſt ſieben Monate
nach dem Ereignis fertiggeſtellt worden ſei. Der
Film ſei in ſeiner jetzigen Geſtalt vollkommen
zeit=
los, und die Idee, die aus ihm ſpreche, beſitze für
alle Zeiten Gültigkeit. Die Herſtellung des Films
habe an techniſchem Können und an
gefühlsmäßi=
gem Einſatz das Allerletzte von den Mitarbeitern
verlangt. Man habe 130 000 Meter Material zur
Verfügung gehabt und habe hieraus 3200 Meter
auswählen müſſen. Leni Riefenſtahl ſchloß mit
dem Bekenntnis, daß der Reichsparteitagsfilm
keine Senſation ſein wolle. Er ſei nur ganz wahr
und ganz echt empfunden und wolle den Millionen,
die den Reichsparteitag nicht aus nächſter Nähe
miterleben konnten ein eindrucksvolles Bild dieſer
bedeutungsvollen Tage vermitteln.
Regierungsrat Bade vom Reichsminiſterium für
Volksaufklärung und Propaganda dankte darauf
im Namen der anweſenden Preſſevertreter der
Künſtlerin für ihre Ausführungen.
Erhebliches Nachlaſſen des
Erdgas=
ausbruches bei Wien.
Wien. Den Arbeitern und Ingenieuren, die
ſich ſeit drei Tagen bemühen den Erdgasausbruch
bei Enzersdorf abzudämmen, iſt
überraſchender=
weiſe die Natur zu Hilfe gekommen. In der Nacht
zum Montag ereignete ſich ein heftiger Erdſtoß.
Die unterirdiſchen Geſteinsbewegungen ſcheinen
das Bohrloch verſtopft zu haben, daß ſeit Montag
früh die Kraft des Ausbruches bedeutend nachließ.
Die Gasſäule iſt auf ein Viertel ihrer früheren
Höhe geſunken.
Montag morgen konnte infolge der Abſchwächung
der Ausbrüche wenigſtens ein Teil der Maſchinen
geborgen werden. Der Bohrturm allerdings iſt
vollſtändig eingeſtürzt. Die Ausbrüche haben auch
ſehr viel Maſſer an die Oberfläche geſchleudert.
Um dieſem Abfluß zu verſchaffen, wurden Gräben
zum Fluſſe Fiſcha gezogen. Das gashaltige Waſſer
färbte den Fluß kalkweiß und tötete den ganzen
Fiſchbeſtand, der ſehr reich war.
Die Ausſtellung „Wunder des Lebens” feierlich eröffne
Reichsminiſter Dr. Frick beim erſten Durchgang durch die Schau.
In Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte, unter denen ſich auch viele Vertreter der Diplomatie befanden, eröffnete Reichsinnenminiſter Dr. 7
große Schau „Das Wunder des Lebens”. Unſer Bild zeigt den Reichsminiſter mit den Feſtgäſten beim erſten Durchgang durch die Ausſtellur=
Zweiten von links ſieht man SA=Obergruppenführer Jagow, neben ihm Staatsſekretär Dr. Meißner, ferner Miniſterialrat Dr. Gütt, Fra=
Reichsinnenminiſter Dr. Frick, Oberarbeitsführer Müller=Brandenburg und ganz rechts den Gau=Arbeitsführer Bormann.
Fernſeh=Sender Berlin=Witzleben eröffnet
Regelmäßiger Bernſehdienft.
* Am Freitag abend iſt es wahr geworden: der
erſte Fernſeh=Sender wurde dem Betrieb
über=
geben. Immer wieder hatten wir in den letzten
Jahren und Monaten von der Weiterentwicklung
gehört, die das drahtloſe Fernſehen nahm. Aus
dem Rundfunkhaus in der Maſurenallee in
Ber=
lin drangen hier und da ſenſationelle und
geheim=
nisvolle Andeutungen, und gelegentlich der letzten
Rundfunkausſtellung waren die erſten Fernſeh=
Empfangsgeräte bereits auf den Verkaufsſtänden
zu finden. Die Reichspoſt aber hat es niemals
unterlaſſen, die Beſucher der techniſchen
Funkaus=
ſtellungen über den Stand der Fernſehtechnik zu
unterrichten. Stets aber handelte es ſich um
Ver=
ſuche.
Als erſtes Land auf der ganzen Welt hat nun
Deutſchland über den Fernſeh=Sender Berlin=
Witz=
leben einen programmäßigen Fernſehfunk
einge=
richtet. Es war ein hiſtoriſcher Augenblick, als ſich
die rund 100 Ehrengäſte im Rundfunkhaus
ver=
ſammelten, wo in einem Saal ſieben
Fernſehemp=
fänger aufgebaut waren. Wie die Techniker bei der
„Taufrede” feſtſtellten, habe man ſich entſchloſſen,
aus dem heutigen Stand der Fernſehtechnik den
regelmäßigen Fernſehdienſt zu ſtarten in der
Er=
wartung, daß die Fachinduſtrie alsbald durch
Maſſenfabrikation der entſprechenden
Empfangs=
geräte auch den Fernſehfunk ebenſo populär und
verbreitet geſtalte wie den Rundfunk ſchlechthin.
Heute werden im einzelnen Bild 180 Zellen und
40 Bildpunkte verwandt. Dadurch können aber
be=
reits einfachere Filme und Vorgänge in
einwand=
freier Wiedergabe übertragen werden. Allein die
Vorführung des erſten offiziellen Programms
brachte ſo helle und klare Bilder, daß ſie auch im
hell erleuchteten Saal und von allen Plätzen aus
gut und einwandfrei zu ſehen waren. Alle
Beden=
ken, die man von den verſchiedenſten Seiten dem
Fernſehen entgegenbrachte, ſind beiſeite geſchoben.
Die gefürchtete Konkurrenz, die dem Theater oder
dem Kino entſtehen ſollte, wird in das Gegenteil
verwandelt werden. Denn jetzt könne jeder
Theg=
ter= oder Kinobeſitzer ſein Abendprogramm durch
die Wiedergabe irgendeines aktuellen Ereigniſſes
mit Hilfe der entſprechenden
Fernſehprojektions=
apparate ausbauen und intereſſant geſtalten. In
Berlin iſt zugleich mit der Eröffnung des
Witz=
lebener, Fernſeh=Senders auch ein motoriſierter
Fernſeh=Reportagezug in Dienſt geſtellt worden,
der aus einem Wagen mit der
Klangfilmappara=
tur und einem zweiten Wagen mit den
Beleuch=
tungseinrichtungen beſteht. Außerdem wird ein
be=
ſonderer Fernſehzug den Dienſt aufnehmen, mit
deſſen Hilfe von aktuellen Ereigniſſen ſogenannte
Zwiſchenfilme aufgenommen werden können, die
dann in der nächſten Minute auf den Sender
über=
tragen werden. Dieſer Fernſehzug wurde auch
ge=
legentlich der letzten Rundfunkausſtellung in
Ber=
lin von der Reichspoſt vorgeführt. Mit Hilfe
die=
ſes Zuges ſoll am kommenden 1. Mai die große
Kundgebung auf dem Tempelhofer Feld auf den
Fernſehſender übertragen werden.
Das erſte offizielle Programm, das am Freitag
abend in der Maſurenallee über den Fernſehſender
in alle Welt geſchickt wurde, war gleich ſehr
viel=
geſtaltig und abwechſlungsreich. Teilweiſe wurden
die offiziellen Anſprachen bereits über die
Fern=
ſehapparatur gehalten. Und dann folgten die
Bil=
der großer Kundgebungen und politiſcher
Ereig=
niſſe aus den beiden letzten Jahren. Schließlich
wurden noch zwei Fernſehfilme vorgeführt, „Mit
dem Kreuzer Königsberg in See” und ein
Trick=
film „Vorſicht, es brennt!‟ Die Programmanſage
zwiſchen den einzelnen Vorführungen ſpielte ſich
ebenfalls über die Fernſehapparatur ab.
Reichsminiſter Ruſt eröffnel die
Bach=Händel=Schüh=Ausſkellung.
Berlin. Am Montag mittag eröffnete
Reichserziehungsminiſter Ruſt in der
Staats=
bibliothek Unter den Linden die von der
Staats=
bibliothek zur deutſchen Bach=Händel=Schütz=Feier
veranſtaltete Ausſtellung „Aus zwei
Jahrhunder=
ten deutſcher Muſik”. Die Zeit, in der Bibliotheken
und Muſeen dem Leben entrückt geweſen ſeien, ſo
ſagte der Miniſter, ſei vorüber. Das Leben bedeute
nicht nur Akutalität und Werk von heute, ſondern
Leben heiße auch Unvergänglichkeit.
Unter dem Bücherſtaub verberge ſich das ewige,
immer wieder hervordringende deutſche Leben.
Durch die Jahrhunderte hindurch ſei
ununter=
brochen eine. Welle ausländiſcher Einflüſſe in der
deutſchen Dichtung feſtzuſtellen. In der Muſik aber
ſteige aus deutſcher Seele unmittelbar geboren
der deutſche Genius aus ſeinem eigenen Leben
em=
por. Mit einem Bekenntnis zu einer ungeſtörten,
von allen Kräften des Staates unterſtützten
deut=
ſchen wiſſenſchaftlichen Forſchung ſchloß der
Miniſter.
Werkſtätkenfahrt des „Graf Zeppelin”.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” iſt am Montag um 16 Uhr bei
ſonnen=
klarem Frühlingswetter nach beinahe
dreimona=
tiger Winterruhe zu einer kurzen
Werkſtätten=
fahrt über dem Bodenſeegebiet aufgeſtiegen. —
Dr. Eckener hat die Führung des Schiffes
über=
nommen. An der Fahrt nahmen 21 geladene Gäſte
teil. Dieſe Fahrt galt der Ueberprüfung des
Schiffes, insbeſondere wurden die verſchiedenen
Neuerungen in der Funkentelegraphie ausprobiert,
ferner Verſuche mit Ballaſtwaſſerſchöpfern ausge=
führt ſowie die Geſchwindigkeit der Motoren
ge=
prüft. Das Luftſchiff wird heute früh 8 Uhr zu
einer längeren Probefahrt ſtarten, während der
hauptſächlich Meß= und Peilverſuche ausgeführt
werden.
Schwere Beſchuldigungen
gegen einen Sensluder Heffe
Flensburg. Auf Antrag der
Staat=
ſchaft hat, die Große Strafkammer des
Landgerichtes gegen den Rechtsanwalt ur
Dr. Tr. ſowie gegen mehrere teils in F
teils in Hamburg wohnende Makler H
erlaſſen.
Den Angeſchuldigten wird zur Laſt ge
in einer Reihe von Fällen des gewerbs
Wuchers und Betruges oder der Beihi
ſchuldig gemacht zu haben. Dr. Tr. wir
Falſchbeurkundung, Erpreſſung, Untreue,
ſchlagung und Parteienverrat ſowie. Ve
zum Meineid in vier Fällen zur Laſt gel
Straftaten ſind vorwiegend in den Jahr
und 1934 begangen. Die Staatsanwaltſd
bereits mit einer ungewöhnlich umfangreie
klageſchrift Eröffnung des Hauptverfahr
der Großen Strafkammer des hieſigen
La=
tes beantragt.
Verlagsbuchhändler Lehmann geſtork
München. Der in ganz Deutſchland
über hinaus bekannte Verlagsbuchhändler
Julius Friedrich Lehmann in München
längerer Krankheit am Sonntag abend in
bensjahr geſtorben.
Erfolgloſer Mordverſuch
gegen einen Chicagoer Staatsanwa)
London. Aus Chicago wird gemell
Sonntag unternahmen Autobanditen einer
loſen Mordverſuch gegen den Staatsanwe
mas Courtney, der ſich durch ſeinen en
Kampf gegen das organiſierte Verbrecher.
Haß der Unterwelt zugezogen hat. Als der
anwalt in Begleitung eines Stadtrates ei
verlaſſen und in einem Krafwagen Platz
men hate, fuhr auf der anderen Seite der
ein geſchloſſener ſchwarzer Kraftwagen v!
darin befindliche Männer eröffneten ein
Maſchinengewehrfeuer. Der Staatsanwalt
Stadtrat duckten ſich, und obwohl die
ſcheibe von vielen Kugeln zertrümmert
blieben beide unverletzt. Die Verbrecher
davon. Die Nachforſchungen zahlreicher
autos blieben erfolglos.
Geheimrak Duisberg wurde feierlich zu Grabe getrag
12 000 Gefolgſchaftsmitglieder de
Farben nahmen an der feierlichen
ſetzung des Geheimrats Dr. Karl
berg teil, der am Freitag in Lever
zu Grabe getragen wurde. — Unſer
zeigt die Ueberführung des Sargee
der Familiengruft.
istag, 26. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom germaniſchen zum deutſchen Wehrgedanken.
Nr. 85 — Seite 9
ne der ſchmachvollſten Beſtimmungen des Verſailler
Dik=
t gelöſcht. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
„in deutſchen Volke die allgemeine Wehrpflicht und damit
echt zurückgegeben, die höchſte Ehrenpflicht des deutſchen
s zu erfüllen.
rs Vaterland zu kämpfen und zu ſterben iſt allezeit des
Iften Mannes Recht und Pflicht geweſen Die germaniſche
Verfaſſung beruhte auf der milizartig organiſierten
Wehr=
aller waffenfähigen Männer. Nur Unfreie und Hörige,
Freie, die durch ſchmähliche Handlungen ihre Ehre
ver=
atten, gehörten nicht zum Heere. Die Aufnahme unter die
lichtigen war Staatsſache; immer bedurfte es eines Auf=
Beſchluſſes der Landes=Gemeinde, vor der die jungen
die Waffenprobe abzulegen hatten, um ſo dann aus der
hres Vaters oder Vormundes oder des Fürſten ihres
die Waffe zu empfangen. Der Wehrpflicht wurde genügt
Dienſt im Gefolge, im Volksheer oder in der Schar der
yrt‟. Die Gefolgmannen empfingen die ganze kriegeriſche
3 ung und den Unterhalt von ihren Herren; jeder andere
ſeine Ausrüſtung ſelbſt beſchaffen und, ſolange das Heer
nich n Feindesland ſtand, auch für ſeinen Unterhalt ſelber
aur) nen. Wer kein Pferd hatte, konnte nicht zum Reiterdienſt
efyi werden.
r ohne ausreichende Entſchuldigung dem Aufgebot zum
bees eine Folge leiſtete, oder aus dem Heere entwich, wurde
Lage der Sache entweder wegen Feigheit zur Strafe
ſes endig=Begrabens oder wegen Landesverrat zum Strange
ſer lt; dem Letzteren verfiel auch, wer zum Feinde überging.
ßp5 wurden mit dem Feuertode beſtraft. Rechtlos wurde, wer
hrri inen Schild aus dem Kampfe zurückkehrte oder als
Ge=
inn ſeinem Herrn die Treue brach.
h im fränkiſchen Reich beſtand ſchon unter den Söhnen
fhr) igs die allgemeine Wehrpflicht und fand unter Karl dem
hre ihren Ausdruck in dem Treue=Eid, den jeder über 12
haE ilte Freie ohne Rückſicht auf Stand und Vermögen dem
u leiſten hatte. Wer dem Aufgebot zur Heerfahrt — dem
in — nicht Folge leiſtete, verfiel der Strafe des „
Königs=
ſar!‟ Entweichen aus dem Heere und Verweigerung der
olge wurden als todeswürdiger Hochverrat beſtraft. Fiel
ind in das Land ein, dann wurde die „Landwehr”
auf=
ſor; dieſem „Landwehr=Aufgebot” der „Landwehr=Folge‟
te1ille Einwohner ohne Ausnahme nachzukommen, auch die
Im Heeresdienſt befreiten Geiſtlichen.
Frühjahr eines jeden Jahres wurde eine Heerſchau ab=
Dieſe Heerſchau fand unter Pipin im März ſtatt, als
Id”, Karl der Große hat die Heerſchau in den Mai
„Maifeld”. Selbſtverſtändlich war der König auch befugt
r zu anderen Zeiten zuſammentreten zu laſſen. Erſt das
ielte Heer vermochte in altgermaniſcher Weiſe, auch
er dem mächtigſten Einzelwillen, dem Willen der
Geſamt=
tung zu verſchaffen.
der Ausdehnung des Reiches war ein Geſamt=
Aufge=
r Waffenpflichtigen kaum jemals, weder zum „März”” noch in außerordentlichen Fällen notwendig oder
r durchführbar. Die Umwandlung des „Märzfeld” in
” läßt erkennen, daß das Heer ſchon ums Jahr 755 eine
che Reiterei umfaßte, ſo daß die Abhaltung der Heerſchau
utterarmen Zeit des März untunlich erſchien.
zum 12. Jahrhundert hatte der König das unbeſchränkte
m Aufgebot des „Heer=Bannes”. Neben der Reiterei gab
namentlich im Oſten, bedeutende Maſſen Fußvolks; das
ig bis zu einem gewiſſen Grade noch den Charakter des
eeres. Auch die eidliche Verpflichtung, die namentlich
laiſer Heinrich IV., den einzelnen Kriegern auferlegt
Entſprach alter germaniſcher Sitte. Seit Kaiſer Heinrich V
r König das Aufgebotsrecht nur noch unter Mitwir=
3 Reichstages, mit deſſen Zuſtimmung die Stärke des
Verteilung der Kontingente, Ort und Zeit des
Zuſam=
s feſtgeſtellt wurden.
1 15. Jahrhundert drang das Söldner=Weſen in das Heer
den den Reitern gelangten die Landsknechte zu einer
rbr genden Bedeutung. Die Namen Georg von Frundsberg
ſärtlin von Burtenbach ſowie anderer tapferer
Lands=
hrer ſind mit der deutſchen Heeresgeſchichte für immer
ſru en. Mit dem 30jährigen Kriege tritt das Heerweſen in
e te Periode ein. Die Landsknechts=Verfaſſung hört auf.
uſt= Adolfs Heer beſtand zunächſt aus Landes=Kindern, aus
Schwedens. Sein großer Gegner Tilly, hatte in Bayern
Grundlage zur allgemeinen Wehrpflicht gelegt. Das
bſt hatte es zur Einführung eines ſtehenden Heeres nicht
Die Heerführer des 30jährigen Krieges, wie Wallenſtein,
ſchufen ſich durch Werbetrommeln ihre Heere.
Die nach dem 30jährigen Kriege wiederholt geſtellten
An=
träge auf Einführung des ſtehenden Heeres, des „ſtändigen
Sol=
daten” eines „miles verpetuus” waren erfolglos. Erſt angeſichts
eines bevorſtehenden Krieges wurde das von Reichs wegen
auf=
zuſtellende Heer zwiſchen Kaiſer und Reichstag vereinbart. Ueber
die Ernennung der Reichs=Generale hatte ſich der Kaiſer mit
dem Reichstage zu verſtändigen. Der Generalfeldmarſchall wurde
erſt im Kriegsfalle ernannt. Die Aufſicht über die Heerführung
ſtand dem Reichs= bzw. Hof=Kriegs=Rat zu.
Der Große Kurfürſt iſt der Begründer des Brandenburgiſch=
Preußiſchen Heeres; ſeine Mitarbeiter dabei waren Otto
Chri=
ſtoph von Sparr, der Begründer der Brandenburgiſchen Artillerie,
und Georg Derfflinger, der die Brandenburgiſche Reiterei ins
Leben rief. Sein Nachfolger, König Friedrich I., hatte die von
ſeinem Vater gegebenen Grundzüge über die Erſatz=Verfaſſung
durch ein „Interims=Reglement” vom Jahre 1693 in beſtimmte
Formen gebracht. Aber zur Einführung einer allgemeinen
Wehr=
pflicht iſt es nicht gekommen, wohl aber hat König Friedrich I.
einen Plan praktiſch ausgeführt, der bereits dem Großen
Kur=
fürſten vorgeſchwebt hatte. Um ſein Land und Volk in der
Ge=
ſamtheit wehrhaft zu machen und von den Zufälligkeiten der
freiwilligen Werbung zu befreien, führte Friedrich I. eine Art
Volks=Bewaffnung, die Land=Miliz” durch. König Friedrich
Wilhelm I. ſprach den Grundſatz aus: „Jeder Untertan wird
für die Waffen geboren” und arbeitete ſein Leben lang, ſich
dieſem Ideal anzunähern, ein Heer aus Landeskindern zu
bil=
den. Das Kanton=Reglement von 1733 verkündete die Regel der
„Allgemeinen Dienſtpflicht”, Freilich nur „die Regel”!
Unbeſieg=
bar blieb zunächſt der ſtille Widerſtand gegen die unerhörte
Neuerung, die Abſcheu des Volkes vor dem langen und harten
Dienſt. Selten gelang es, mehr als die Hälfte des Heeres mit
einheimiſchen Kantoniſten zu füllen, der Reſt mußte durch
Wer=
bungen gedeckt werden. Der Süden und Weſten des Reiches wurde
das ergiebigſte Werbegebiet der preußiſchen Regimenter. Seit
das preußiſche Heer entſtand, hörte „das Reich” allmählich auf,
der offene Werbeplatz aller Völker zu ſein. Und als dies
Reich erſtarkte, war Deutſchland nicht mehr das Schlachtfeld aller
Völker.
Mit dieſem Heer hat Friedrich der Große ſeinen
ſieben=
jährigen Heldenkampf gegen die Großmächte Europas geführt.
In den Wettern der Schlachten bei Jena und Auerſtädt
brach das alte Preußen zuſammen. Gleich nach dem
Schmach=
frieden von Tilſit bat Blücher ſeinen „lieben Scharnhorſt” „vor
eine National=Armee zu ſorgen, niemand auf der Welt muß
eximiert ſein, es muß zur Schande gereichen, nicht zu dienen.”
Und Scharnhorſt hat faſt genau mit denſelben Worten die
Fried=
rich Wilhelm I. im Jahre 1733 ſeinem „Kanton=Reglement”
voran=
geſetzt hatte, ſeinen Entwurf für die Bildung einer Reſerve=
Armee begonnen: Paragraph 1. „Alle Bewohner des Staates
ſind geborene Verteidiger desſelben.”
Scharnhorſt hat, — wie einer ſeiner Zeitgenoſſen ſagt — die
neue Kriegs=Ordnung begründet, denn er erkannte „nach alt
deutſcher Treue, daß die Kraft des Wehrſtandes im Volke
be=
ruht, er hatte im Stillen und unſcheinbar einen Stein des
Gebäudes ruhig auf den anderen gefügt.”
Unſer Reichskanzler Adolf Hitler iſt der Vollender der
Pläne unſeres großen Scharnhorſt, wenn er bekennt:
„Die Erziehung ſoll in großen Zügen ſchon die Vorbildung
für den ſpäteren Heeresdienſt ſein. Das Heer ſoll den körperlich
tadellos vorgebildeten jungen Menſchen nur mehr in den
Sol=
daten verwandeln. Das Heer iſt die letzte und höchſte Schule
vaterländiſcher Erziehung. Im Heere ſoll der Knabe zum Mann
gewandelt werden; in dieſer Schüle ſoll er nicht nur gehorchen
lernen, ſondern auch dadurch die Vorausſetzung zum ſpäteren
Befehlen erwerben. Er ſoll lernen zu ſchweigen, nicht nur, wenn
er mit Recht getadelt wird, ſondern auch lernen, wenn nötig,
Unrecht ſchweigend zu ertragen. Nach Beendigung des
Heeres=
dienſtes ſind ihm zwei Dokumente auszuſtellen: ſein
Staatsbür=
ger=Diplom als Rechtsurkunde, die ihm nunmehr öffentliche
Be=
tätigung geſtattet, und ſein Geſundheits=Atteſt, als Beſtätigung
körperlicher Geſundheit für die Ehe . . Die Erziehung unter
dem Geſichtspunkt der Raſſe findet ihre letzte Vollendung im
Heeresdienſt, wie denn überhaupt die Militärdienſtzeit als
Ab=
ſchluß der normalen Erziehung der Deutſchen gelten ſoll.
Allezeit möge das herrliche Wort Ernſt Moritz Arndts in
unſerem Herzen widerklingen: „Du ſollſt das Einzelne ganz
vergeſſen und nicht daran denken, daß du ein Sachſe, Bayer,
Preuße, Pommer, Heſſe, Hannoveraner heißeſt, ſondern allein
gedenken, daß Du ein Deutſcher heißeſt und biſt, und in
deut=
ſcher Sprache redeſt. Deswegen ſoll Dir nächſt Gott Deutſchland
der heiligſte Name ſein, bei welchem Du beteſt und ſchwörſt,
und jeder Menſch, der deutſch geboren iſt, ſoll Dir lieb und wert
ſein, als wäre er Dein Bruder denn er iſt mit Dir aus einem
Lande. Und wenn Du dieſe Liebe und Treue inniglich fühlſt, ſo
wird Eintracht und Glaube an Gott und das Vaterland die
verlorene Freiheit wiederbringen, und Deine Kinder und
Kin=
deskinder werden Dich ſegnen, daß Du das Recht und Redliche
getan haſt.”
Das geheimnisvolle Roboker=Zlugzeug.
* Das amerikaniſche Roboter=Flugzeug beſchäftigt die
Oeffent=
lichkeit nach wie vor. Nachdem es jetzt zum zweitenmal
aufgeſtie=
gen und einen ausgedehnten Flug durchgeführt hat, iſt das
In=
tereſſe für dieſe Maſchine noch gewachſen. Die Amerikaner haben
aber in der Zwiſchenzeit das Geheimnis rund um dieſes Flugzeug
nicht gelüftet. Aber aus gewiſſen Umſtänden kann man doch einige
Rückſchlüſſe auf die Brauchbarkeit des ferngeſteuerten Flugzeuges
ziehen. Vorläufig ſcheint die Brauchbarkeit 100prozentig noch nicht
erwieſen zu ſein. Denn beim erſten wie beim zweiten Flug war
Bedienungsperſonal an Bord. Daraus darf man ſchließen, daß die
Verſuche noch immer über eine gewiſſe Grenze nicht
hinausgekom=
men ſind. Iſt dieſe Grenze aber überſchritten, dann iſt auch das
ſehr wichtige Problem gelöſt, wie dieſe ferngeſteuerten Flugzeuge
landen können, ohne daß ſie dabei zu Bruch gehen. Denn die
Erfolgreicher Flug des Roboter=Flugzeugs.
Mannſchaften, die bei den beiden Flügen an Bord der Maſchine
waren, hatten nicht nur die Aufgabe, das Funktionieren des Fern=
und Selbſtſteuerapparates zu überwachen, ſie mußten auch bei der
Landung aktiv eingreifen, um die Maſchine ſicher und unbeſchädigt
in den Flugzeugſchuppen zurückzubringen. Verſuche in früheren
Jahren haben jedenfalls immer wieder ergeben, daß gerade beim
Landen die Maſchinen ſehr hart aufſtießen und das geſamte
Fahr=
geſtell zerbrachen.
Erſt wenn die amerikaniſche Roboter=Maſchine einen Flug ohne
Hilfsperſonal zurückgelegt hat, wird man dieſe Erfindung mit
größerem Intereſſe, als das zurzeit der Fall iſt, zu betrachten
haben. Aber auch dann ergibt ſich wieder die Frage nach dem
Ver=
wendungszweck. Darüber iſt man ſich im Klaren, daß dieſe
Er=
findung militäriſchen Zwecken nutzbar gemacht werden ſoll. Das
Flugzeug käme lediglich für den Bombenabwurf in Frage. Es
muß alſo ein Mechanismus vorhanden ſein, der es dem im
Hei=
mathafen zurückgebliebenen Flugzeugführer geſtattet, die
Aus=
löſungsvorrichtung an Bord des Flugzeuges in dem Augenblick
in Tätigkeit zu ſetzen, in dem ſich das Flugzeug über militäriſch
wichtigen Objekten befindet, die dann durch die abzuwerfenden
Bomben zu zerſtören wären. Möglicherweiſe hat man bereits
einen Apparat konſtruiert, der unter Zuhilfenahme der
Fernſeh=
erfindung dem im Heimathafen ſtehenden Flugzeugführer geſtattet,
genau zu erkennen, wann das militäriſch wichtige Objekt
ange=
ſteuert iſt und wann es mit Ausſicht auf Erfolg bombardiert
wer=
den kann — vorausgeſetzt, daß der Gegner nicht ſchon
eingegrif=
fen hat.
(Nachdruck verboten!)
3
ISH
n
n beruhigte er ſich wieder. Suchte verzweifelt nach einem
Wie hoch mochte ſeine Spielſchuld ſein? Er hatte keine
ing mehr an die Ziffer. Unendlich hoch. Das wußte er
war ja Wahnſinn. Danielewſki konnte ja gar nicht auf
ung dieſer Schuld beſtehen. Unſinn. Er würde es dem
lauſibel machen, daß er gar nicht ſoviel Geld beſaß —
in Jahren erſt, wenn er erbte.
nn.
eicht war es gut, die Gelegenheit beim Schopfe zu
ofort, jetzt gleich mit Danielewſki zu ſprechen.
jahm den Hörer vom Telephon, das neben ſeinem Bett
ängte unentſchloſſen ſofort wieder ein. Gleich darauf
es.
var der Diener.
en der gnädige Herr eben eine Verbindung gewünſcht?”
olf überlegte.
n, danke, Fritz . . . oder warten Sie .. doch.
Verbin=
mich mit der Villa Danielewſki. Ich weiß die Nummer
ent nicht. Ich glaube es iſt Amt Speſſart, ſehen Sie
olf blieb keine Zeit, darüber nachzudenken, was er
Iſki ſagen würde. Der Apparat meldete ſich ſofort.
Pole war ſelbſt am Apparat.
jen, lieber Danielewſti”, bemühte ſich Rudolf zu einem
igen Ton. „Ausgeſchlafen?”
ike. Ich war eben gerade im Begriff, Sie anzurufen,
tor.”
ſachlich er ſpricht, dachte Rudolf.
trifft ſich ja blendend”, ſagte er. „Ich wollte Sie wegen
pielgeſchichte ſprechen".
In” unterbrach Danielewſki kurz. „Ich erwarte Sie hier
Stunde
ja eine dolle Sache .. ." zwang ſich Rudolf zu einem
er lauſchte in den Hörer hinein. Danielewſki hatte
be=
der eingehängt.
Rudolf hatte ein unangenehmes Gefühl in der Herzgrube,
als er nun ſeinerſeits den Hörer wieder auf die Gabel legte.
Genau eine Stunde ſpäter hielt er vor Danielewſkis Villa.
Der Pole ſtand nicht — wie ſonſt — im Portal, um ihn zu
begrüßen. Ein Diener nahm ihn im Empfang und führte ihn zu
dem Arbeitszimmer Danielewfkis.
Bei ſeinem Eintritt erhob ſich der Pole hinter ſeinem
Schreibtiſch.
„Guten Morgen, lieber Herr Doktor”, ſagte er mit ſichtlicher
Reſerve. „Wollen Sie nicht Platz nehmen?” Er deutete auf einen
Seſſel.
Rudolf ſetzte ſich.
„Wie geht es Frau Cornelius?” erkundigte ſich Rudolf.
„Danke”, lehnte der Pole das private Geſpräch ab. Er
hatte ſich nicht wieder geſetzt, ſuchte jetzt unter Papieren auf
ſeinem Schreibtiſch. Erſt als er das Geſuchte in der Hand hielt
— Rudolf ſah, daß es ſeine Beſuchskarten und ſein Zettel war
— ließ er ſich wieder nieder.
„Nun, lieber Herr Doktor” begann er und fixierte dabei
ſeinen Beſucher. Wie haben Sie es ſich gedacht, die Ehrenſchuld
abzutragen?"
Rudolf, der eine andere Art der Unterhaltung über dieſe
peinliche Frage erwartet hatte, ſah auf. Er hob die Schultern
und lachte.
„Schwierige Frage, lieber Danielewſki”, geſtand er. „Ich
weiß tatſächlich nicht, was ich Ihnen darauf antworten ſoll.”
„Wie meinen Sie das, Herr Doktor?‟ Der Pole verzog keine
Miene.
Rudolfs Herzſchlag ging ſchneller. Warum ſprach der Pole
in dieſem eigenartigen Ton?
Er hob die Schultern
„Ehrlich geſtanden, Danielewſki”, ſagte er dann, „kam ich
mit der Hoffnung, ein vernünftiges Arrangement mit Ihnen zu
treffen.”
„Gerne”, ging Danielewſki darauf ein. „Und wie haben
Sie das gedacht?”
„Nun — es wäre Unſinn, es zu verſchweigen: ich beſitze
natürlich nicht ſoviel Geld, wie ich heute nacht verloren habe.
ich ſchlage Ihnen vor, daß wir uns auf eine mögliche Zahl
einigen, die ich Ihnen dann — ſo bald wie möglich zahle.”
Danielewſki lächelte.
„Ich denke doch”, atmete Rudolf erleichtert auf, „daß wir
uns auf dieſer Baſis einigen?”
Danielewſki ſprach auch jetzt noch nicht. Er ſah Rudolf
aus zuſammengekniffenen Augen forſcheud an.
„Einverſtanden?” fragte Rudolf in forſchem Ton, der ein
wenig unecht klang.
„Nein.”
Rudolf blickte auf.
„Dann . .. dann weiß ich nicht..."
Danielewſki legte die Hände über den Schuldzettel Rudolfs
zuſammen.
„Ich bedauere außerordentlich, Herr Doktor, dieſes
Arrange=
ment nicht mit Ihnen treffen zu können. Ich benötige unbedingt
bis übermorgen mittag um zwölf Uhr Ihre Schuldſumme.”
„Das iſt ausgeſchloſſen, Danielewſki. Sie ſcherzen”, fuhr
Rudolf auf.
Danielewſki lächelte ſpöttiſch.
„Sie erkennen die Schuld nicht an, Herr Doktor?” fragte
er, jedes Wort betonend.
„Doch, Herrgott, ja. Ich erkenne ſie meinetwegen an — aber
ich kann dieſe irrſinnige Summe doch nicht bis morgen
nach=
mittag auftreiben, das müſſen Sie doch begreifen
„Es tut mir leid”, antwortete der Pole ruhig, die
Schuld=
zettel Rudolfs in das Schubfach ſeines Schreibtiſchs
zurück=
legend. „Ich bin dann allerdings gezwungen, mich an Ihren
Herrn Vater zu wenden.”
„Unmöglich”, Rudolf ſprang auf. „Das dürfen Sie nicht.
Das iſt . .. das iſt
Danielewſki zuckte mit der Achſel.
Wie wollen Sie mir anders gerecht werden?”
Rudolf Bertoloni ging mit großen Schritten auf und ab.
Hin und her. Danielewſki ſchien es nicht zu ſehen. Er
be=
trachtete mit Aufmerkſamkeit ſeine wohlgepflegten Fingernägel.
Endlich blieb Rudolf vor ſeinem Schreibtiſch ſtehen,
„Ich will Ihnen Wechſel geben. Danielewſki. Kurzfriſtige
Wechſel — jetzt gleich. Aber laſſen Sie meinen Vater aus dem
Spiel, ich bitte Sie um alles in der Welt.
„Gerne” nickte Danielewſki aufſehend. „Ich akzeptiere
Ihren Vorſchlag, unter einer Vorausſetzuig. Wie ich mich
er=
kundigt habe beſitzen Sie ſelbſt kein Vermögen. Ihr Herr
Vater zahlt Ihnen lediglich ein monatliches — wenn auch ſehr
hohes — Taſchengeld. Das reicht natürlich nicht aus, um den
Wechſel einzulöſen, — nicht wahr? Ich nehme gerne Wechſel
von Ihnen, wenn Sie Ihr Herr Vater — unterſchreibt.
Rudolf machte eine 2
Stite 10 — Nr. 85
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 26. März
Sabor Sad loltlatt
*Das Kunſtſpringen.
(Schluß.)
Anleikung zum Kunſtſpringen!
Welche Arten von Sprüngen gibt es?
Es gibt fünf grundlegende Arten von Sprüngen, dieſe ſind:
Gruppe 1: Sprünge vorwärts — aus dem Stand und mit Anlauf:
Gruppe 2: Sprünge rückwärts; Gruppe 3: Sprünge rückwärts aus
dem Stand vorlings und mit Anlauf (Auerbachſprünge); Gruppe4:
Sprünge vorwärts aus dem Stand rücklings: Gruppe 5:
Schrau=
ben und Bohrer.
Man unterſcheidet geſtreckte, gehechtete und gehockte Sprünge.
3. B. Kopfſprung vorwärts geſtreckt. Kopfſprung vorwärts
ge=
hechtet, Kopfſprung vorwärts gehockt.
Wie ſpringk man nun vom Brandſtenbreik?
Das geſamte Kunſtſpringen liegt im Aufſatz, Abſprung und
der äußerſten Ausnutzung der Federkraft des Brettes.
Nehmen wir an, ich laſſe meinen Körper von einer gewiſſen
Höhe auf ein elaſtiſch federndes Brett fallen, ſo würde mich dieſes
ohne mein Zutun ungefähr wieder auf die gleiche Höhe
empor=
werfen, falls ich den Schwung nicht durch Einbeugen der Knie
oder Hüften zunichte mache. Hierauf alſo baut ſich die ganze
Springerei auf. Ich muß beſtrebt ſein, meinen Körper durch die
Federung des Brettes möglichſt ohne eigene Anſtrengung auf eine
große Höhe zu bringen. Jeder Sprung muß hoch hinaus geſprungen
werden. Nachdem der Körper ſich vom Brett gelöſt hat, wird er
durch die Federung des Brettes hinaufgeſchleudert. Der Körper
ſteigt bis zu einem gewiſſen Punkt, wo er wieder zu fallen
be=
ginnt. Dieſer Punkt iſt für den Springer der wichtigſte Faktor da
dort, wo der Körper weder ſteigt noch fällt — alſo ſchwebt (
ruhen=
der Punkt), dem Springer die Möglichkeit gegeben iſt,
entſpre=
chende Drehungen um die Längs= und Breitenachſe auszuführen.
Dieſen wichtigen Punkt muß der Kunſtſpringer unbedingt kennen
lernen und ſpäter anzuwenden wiſſen.
Der Anfänger begibt ſich auf die Spitze des Brettes und
ſetzt dieſes durch Unterſtützung der Fußgelenke und Arme in
Be=
wegung, um ſich an die Schwingungen, die das Brett abgibt, zu
gewöhnen. Er wippt. d. h. er ſpringt mit geſchloſſenen und
geſtreck=
ten Füßen auf die Brettſpitze auf und ab und verſucht darin ſicher
zu werden. Zu Anfang wippt er ſo, daß er 20 Zentimeter hoch
geworfen wird. Iſt er ſicherer, ſo kann er die Höhe ſteigern, die
bei Geübten 1—1,50 Meter ausmacht. Dieſes „Wippen” — dieſes
Auf und Ab auf der Brettſpitze ſieht ja ſo leicht und ſpielend aus,
d. h. wenn man es kann. Für den Anfänger iſt es allerdings eine
„kippliche Geſchichte‟. Wenn man nun durch das Wippen gelernt
hat, die wundervolle Federung des Brandſtenbrettes richtig
aus=
zunutzen, ſo macht man zunächſt aus dem Wippen heraus einen
Sprung, und kann dann getroſt an Sprünge mit Anlauf
heran=
gehen
Das Wippen iſt eine gute Schulung für den ſicheren
Ab=
ſprung, für das Gleichgewicht uſw. ... alſo eine ſpezielle Sache
für den tatſächlichen Springer! Dieſes „Wippen” kann aber auch
Unheil anrichten, denn es wirkt auf den Zuſchauenden wie eine
anſteckende Krankheit! Hier geſehen — da nachgemacht angefangen
vom Fliegengewichtler bis zum 2=Zentner=Mann. Deſſen nicht
ge=
nug, verſucht man es auch mit 2 Mann! Alſo Ihr Springer, gebt
mit Acht auf ſchonende Behandlung der Bretter und unterlaßt
bitte das „Wippen” während der öffentlichen Badeſtunden.
Der Anlauf iſt nichts weiter als ein gefälliges, leichtes,
flüſſiges Heran ſchreiten (Sohlengang) bis ganz vorn an die
Brettſpitze (ungefähr 30 bis 35 Zentimeter von der Brettſpitze
ent=
fernt), welche dadurch etwas in Vorſchwingung gerät. Mit dem
kurz vor der Brettſpitze aufſetzenden Fuße ſpringt man nahezu
ſenkrecht (zum Schlußſprung) hoch empor und ſetzt dann (ſo
un=
wahrſcheinlich es auch klingt) mit den Zehenſpitzen zuerſt auf. rollt
den Fuß während des Herunterſchwingens des Brettes auf und
ſteht am tiefſten Punkt der Brettdurchbiegung mit der ganzen
Sohle auf. Der jetzt folgende Armſchwung erhöht den Schwung
nach unten —, alſo die kommende Federung. Der Körper iſt
wäh=
rend des Herunterdrückens des Brettes vollſtändig geſtreckt. (Der
Körper muß aufrecht und die Knie müſſen geſtreckt ſein.)
Die aufgeſpeicherte Energie wird durch das Aufſchwingen der
Brettſpitze auf den Körper übertragen, d. h. ſie ſchleudert den
Kör=
per empor. Abgeſehen von den geringen Abweichungen, die ſich
aus der Art des auszuführenden Sprunges ergeben, muß die
Auf=
ſatzhaltung des Körpers unbedingt ſenkrecht ſein. Unter
dieſer Vorausſetzung iſt es nur möglich, das Rückſchnellen des
nie=
dergedrückten Brettes wirklich abzuwarten und ſodann die ri
Flugbahn von der Brettſpitze zu erhalten. Bei übermäßiger
Vor=
lage muß der Körper das Brett frühzeitig verlaſſen, ohne die
ganze Federkraft des Brettes mit auf den Weg zu nehmen. Sie
verpufft ungenutzt, da der nach vorn gelegte Schwerpunkt des
Körpers von dem Impuls des Brettes nicht getroffen wird. Man
ſieht daraus, daß das Gelingen eines Sprunges nur von dem
rich=
tigen Aufſatz auf die Brettſpitze abhängig iſt. Das wird in
Ver=
bindung mit den Grundſprüngen ſolange geübt, bis Sicherheit
vorhanden iſt.
Jeder Kunſtſprung iſt auf ſeinem Grundſprung aufgebaut.
Die Grundſprünge (geſtreckt gehechtet gehockt) ſind folgende:
1. Fußſprung vorwärts, 2. Fußſprung rückwärts 3. Koyfſprung
vorwärts, 4. Kopfſprung rückwärts, 5. Kopfſprung vorwärts aus
Stand rücklings, 6. Auerbachſprung.
Erſt wenn dieſe Sprünge beherrſcht werden, kann an die
Er=
lernung der kombinierten Sprünge herangegangen werden;
wer=
den ſie beherrſcht, ſo iſt das Erlernen der übrigen Sprünge
leich=
ter, als das Erlernen des Grundſprunges, da jeder Sprung, ſei es
im zweieinhalb Salto, oder eine ganze Schraube, auf den
Grund=
ſprung aufgebaut iſt.
Hoffentlich trägt dieſer Artikel dazu bei diejenigen zu
erfaſ=
ſen, die ſchon lange im inneren den Wunſch hegen, die Kunſt des
Waſſerſpringens zu erlernen. Wir wollen und müſſen
Breiten=
arbeit ſchaffen,, und ſo komme jeder, der ſich berufen fühlt, jeden
Mittwoch von 18 bis 20 Uhr ins Darmſtädter Hallenſchwimmbad.
wo er ſachgemäße Ausbildung erhalten wird.
Wenn in dieſem Sinne zweckentſprechend und unter
fachmän=
niſcher Leitung trainiert wird, werden wir den ſo nötigen
Nach=
wuchs in einer der ſchönſten Sportarten erhalten.
H. Sch.
Fußball.
Germania Eberſtadt — Chattia Wolfskehlen 5:2 (4:1).
Trotz Wind und Regen waren 500 Zuſchauer zum letzten
Ver=
bandsſpiel nach dem Germania=Sportplatz gekommen. Sie haben
ihr Kommen nicht bereut, bekamen ein ſchönes Spiel zu ſehen mit
beiderſeits ausgezeichneten Leiſtungen. Der Kampf war ungemein
ſpannend und intereſſant. Vornehmlich die Leute vom
Franken=
ſtein überraſchten wieder nach der angenehmen Seite. Hätte die
Elf ſämtliche Spiele ſo durchgeſtanden, wäre ſie beſtimmt vorn
da=
bei. Das Zuſammenraffen kam gerade noch zu rechten Zeit. Der
Kampf ſelbſt, der von Keilmann=VfR. Bürſtadt ausgezeichnet
ge=
leiter wurde, ſah die Leute vom Frankenſtein drückend überlegen,
vornehmlich vor dem Wechſel. In dieſer Zeit kamen die Gäſte
gegen die ausgezeichnete flache Zuſammenarbeit der Germanen
kaum auf. Die Treffer fielen nur. Hätten ſie nach dem Wechſel
ſo weiter geſpielt, wäre es für Wolfskehlen zur Kataſtrophe
ge=
worden. Auf eine Flanke Arnolds, die durch die geſamte Deckung
ging, fiel durch Schimpf der erſte Treffer. Marguardt erhöht dann
auf:2:0. Er ſetzte einen Eckball direkt ins Netz. Schimpf erwiſcht
dann eine feine Vorlage Weizenmüllers und fackelt auch nicht
lange, 3:0. Dann hieß es durch den Gäſtehalblinken 3:1. Aber
noch vor dem Wechſel iſt Weizenmüller bei einer ſchwachen Abwehr
des Gäſtehüters zur Stelle und jagt das Leder kurz entſchloſſen
ins Netz.
Nach der Pauſe ließen die Germanen ſtark nach und ruhten
ſcheinbar auf dem 4:1 aus. Geſchickt die Lage ausnutzend, drängen
die Gäſte mit erhöhtem Eifer. Aber weiter als bis zu beiden
Ver=
teidigern kommen ſie nicht, den Reſt erledigte Hebermehl mit alter
Sicherheit. Schimpf läßt dann einen fabelhaften Köpfler los, den
der Gäſteverteidiger nur noch mit der Hand retten kann. Den
Elfer verſchießt Marquardt. Fiſſel ſetzt dann aus beträchtlicher
Entfernung das Leder hoch ins Netz, 5:1. Auch die Gäſte ſind bei
einer Unentſchloſſenheit Hebermehls zum 2. Male erfolgreich Durch
dieſen Sieg ſind die Leute vom Frankenſtein geſichert. — Reſerven
(Wolfskehlen nicht angetreten).
70000 bei Deutſchland-Spanien?
Köln will neuen Zuſchauer=Rekord ſchaffen?
Ringen.
Vorwärts Groß=Zimmern — Polizei Darmſtadt 8:8 (8:11).
Die Mannſchaftskämpfe im Ringen haben mit dem Kampfe
Groß=Zimmern — Polizei ihr Ende gefunden. Der
Polizeimann=
ſchaft gelang es, im letzten Kampf gegen den Bezwinger der
bei=
den Spitzenvereine — Mainz 88 und Dieburg — einen ſchönen
Erfolg zu erringen. Der Kampf endete 8:8. Es iſt jedoch noch
ein Kampf im Halbſchwergewicht, und zwar Siebert gegen Held,
nachzuholen. Da aber nicht anzunehmen iſt, daß Held den
Kampf gegen Siebert beſtehen wird, kann mit einem Sieg von
11:8 der Polizeimannſchaft gegen Groß=Zimmern gerechnet
wer=
den. Die Kämpfe nahmen unter der ausnahmsweiſe ziemlich
guten Leitung von Haun=Bergen einen ſehr intereſſanten
Ver=
lauf. Es gab jeder Ringer ſein Beſtes her, und ſo konnte es
nicht ausbleiben, daß auch das Publikum mit den gezeigten
Lei=
ſtungen vollauf zufrieden war. Die Begegnungen verliefen wie
folgt: Bantam: Schnauber wird Sieger über Wörthge, der
Uebergewicht brachte. Im Freundſchaftsk mpf erzielte Schnauber
einen ſicheren Punktſieg. Feder: Geyer=Gr.Zim. gelang nach
hartem Kampf ein knapper Punktſieg gegen Becker=Polizei.
Leicht: Dem „routinierten Mattenfuchs Ohl=Gr.Zim. konnte
unſer Nachwuchsringer Quick auf die Dauer nicht widerſtehen.
Nach ſchönem Kampf gelang Ohl, ein Hammerlock, der Quicks
Niederlage beſiegelte. Welter; Fiedler=Polizei erringt gegen
Angermeier=Gr.Zim. nach ausgezeichnetem Kampf einen ſicheren
Punktſieg. Er hatte Angermeier in der Bodenrunde auf den
Schultern liegen und wurde auch zum Sieger erklärt. Der
Schiedsrichter nahm jedoch ſeine Entſcheidung zurück und ließ den
Kampf weitergehen. Mittel: Der ins Mittelgewicht
auf=
gerückte Gerhardt unterlag gegen Reinhardt=Gr.Zim. in 7 Min.
nach ſehr intereſſantem Kampf. Der Schiedsrichter traf hier eine
etwas voreilige Entſcheidung, wahrſcheinlich deshalb, weil er die
Kämpfer nicht richtig beobachtete. Schwer: Ließfeld=Polizei
erringt nach überlegenem Kampf einen Schulterſieg gegen
Fröh=
lich=Groß=Zimmern.
Vinzenz Hower beſiegte im Hauptkampf der Berliner
Berufsboxkämpfe am Sonntagabend den Italiener Mario Lenzi
in der zweiten Runde k.o.
Das letzte Eishockeyſpiel der diesjährigen Spielzeit
führte im Berliner Sportpalaſt eine deutſche Nationalmannſchaft
mit Göta=Stockholm zuſammen. Der Kampf endete 1:1 (0:0, 1:1.
0:0).
Allem Anſchein nach wird es beim Fußball=Länderkampf
zwi=
ſchen Deutſchland und Spanien am 12. Mai in Köln einen neuen
Zuſchauerrekord geben. Köln hat ſich nämlich vorgenommen,
die=
ſen Rekord, den es anläßlich des Treffens Deutſchland — Schweden
im Jahre 1929 mit 55 000 Zuſchauern aufſtellte und dann an
Stuttgart, das beim Länderſpiel Deutſchland gegen Schweiz am
27. Januar dieſes Jahres 58 000 Beſucher aufbrachte, verlor,
wie=
der in ſeinen Beſitz zu bringen.
Das Kölner Stadion ſoll bis zum 12. Mai auf ein
Faſſungs=
vermögen von 70 000 Zuſchauern — alſo 15 000 mehr als bisher
vergrößert werden. Durch Veränderungen an den bisherigen
Steh=
platz=Terraſſen werden 3000 Beſucher mehr gute Sichtmöglichkeiten
erhalten. Des weiteren werden noch für 12 000 Perſonen
Tri=
bünenplätze geſchaffen. An den beiden Kopfenden des Stadions,
im Norden und Süden hinter den Toren, werden zwei große Holz=
Tribünen aufgeſtellt und auf dem Kamm des Zuſchauerwalles
und gegenüber der Haupttribüne kommen ebenfalls
Tribünen=
bauten zu ſtehen.
Zuerſt bekommen die Vereine Karten . . ."
Durch die Schaffung der 70 000 Zuſchauerplätze dürften zum
größten Teil alle Nachfragen nach Karten befriedigt werden
kön=
nen. Es ſtehen faſt allein 20 000 Sitzplätze zur Verfügung. Bei
den Vorbeſtellungen werden zunächſt einmal die Vereine
berück=
ſichtigt, erſt an zweiter Stelle kommen die privaten Beſtellungen.
Man kann mit ziemlicher Sicherheit auf ein ausverkauftes
Stadion rechnen. Allein die NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude” hat mitgeteilt, daß ſie Bedarf für 30 000 Karten habe.
Karten=Preiſe 1.10 bis 6.50 RM.
Die Preiſe der Plätze für das Länderſpiel gegen Spanien am
12. Mai ſind einſchließlich des Sportgroſchens: Stehplatz Kurve
1,10 RM. Stehplatz Mitte 1.60 RM., Innenraum=Sitzplatz Kurve
320 RM.: Innenraum=Sitzplatz Mitte 4 20 RM., Tribüne Kurve
(nicht überdacht) 3.50 RM. Tribüne Seite (nicht überdacht) 3,50
RM.. Tribüne B (gegenüber der Haupttribüne) 4 70 RM..
Vor=
tribüne (nicht überdacht) 5,50 RM., Haupttribüne (überdacht)
6,50 RM.
Außerdem gibt es noch einen beſonderen Platz (reſervierter
Mittelblock), der 10.— RM. koſtet.
Aus den Vereinen u. Verbänden
SV. 98, Handball=Abteilung.
Heute abend findet nach dem Training in der
Stadiongaſt=
ſtätte der 1. Lehrabend der Handball=Jugendabteilung ſtatt zu
dem alle Schüler und Jugendlichen zu erſcheinen haben.
Fernblei=
ben wird beſtraft.
TSG. 1846 Darmſtadt. Paddelabteilung.
Unſer Training für die lange Strecke hat begonnen. Wir üben
bis auf weiteres im Woog, und zwar Herren Montags, Mitmochs
und Freitags. Damen und Jugend Dienstags, jeweils nachmittags
5.30 Uhr pünktlich auf der Inſel.
Die Rennmannſchaft kommt am Mittwoch, den 27 3. 1935,
pünktlich 8.15 Uhr abends im blauen Zimmer der
Woogsturn=
halle zuſammen. Nähere Einladungen ergehen noch. Daß jeder
Rennpaddler kommt. iſt, mit Rückſicht auf die frühen
Regatta=
termine ſelbſtverſtändlich.
Pflichtlieder der DT. für 1935.
Turnen und Geſang gehören zuſammen. So wird auch jede
Turnſtunde durch das Turnerlied eingeleitet. Für das Jahr 1934
hatte der Reichsdietwart und Dietwart der DT. Kurt Münch,
verſchiedene Pflichtlieder herausgegeben. Zu dieſen Pflichtliedern
zählten: „Deutſch iſt die Saar”, Treu unſerm Volk” und „Wenn
alle untreu werden”. Für das Jahr 1935 iſt nun angeordnet
wor=
den, daß auf der Turnhalle und bei feſtlichen Gelegenheiten vier
Pflichtlieder beſonders bevorzugt werden ſollen. Es ſind das: „Ein
Ruf iſt erklungen” „Ich kenn einen Wahlſpruch”. „Nichts kann
uns rauben” und „Getzeu alle Zeit”.
* In der Kürze...
Radſport ſtellt ſich um. — „Alte Männer” überrunder
Nachwuchs. — Die kurzen Flieger=Rennen ziehen.
Es iſt kein Zweifel darüber möglich, daß der Radſr
ſonders ſoweit er im Winter in den Hallen ausgeübt wi
Publikum an Intereſſe verloren hatte. Dies mag zum Te
liegen, daß die Klaſſe der vor zehn Jahren bekannten und
ten Fahrer inzwiſchen für erſte Plätze zu alt geworden
daß es der junge Nachwuchs nicht recht verſtanden hatte,
Fußtapfen zu treten, das heißt ebenſolche Leiſtungen zu ze
ſchließlich die Anteilnahme wecken und wachhalten.
Bei einem der letzten großen Hallenrennen war Ose
mit einem jungen Nachwuchsfahrer gepaart worden und k
aller Ueberraſchung dank ſeiner großen Routine und dan
früheren Tagen erſtaunlich hohen und in heutige Tage
geretteten Könnens, das Rennen gewinnen. Nun muß ma
daß Oscar Tietz bereits vor einer Reihe von Jahren dad, f
gewiſſe beſondere Berühmtheit errungen hatte, daß er 1
Sechstagerennen, die er beſtritt, der weitaus älteſte Tei
war. Heute iſt er für Radſportverhältniſſe durchaus ei
Mann”, und wenn er dann noch imſtande iſt, mit eine
wuchsfahrer, dem es an Routine mangelt, ein größeres R
gewinnen, dann wird man verſtehen, daß das Publikum
anderen Fahrern, die ſich von einem ſo alten Mann
laſſen, keine allzu große Hochachtung hat.
Andererſeits war zweifellos die Art der Abwickel,
Winterradrennen überaltert. Die Sechstagerennen haben
haupt mit Recht an Bedeutung eingebüßt, aber auch die g
gen Rennen über zwei Nächte und einen Tag, über eit
Nacht, über 24 Stunden. 12 Stunden und ſo weiter. Das 2
von heute möchte das Ziel mehr vor Augen ſehen, denn
doch früher bei den langen Rennen oft vor, daß die mei
ſucher nicht das ganze Rennen verfolgen konnten, ſondern
nur den Anfang oder den Schluß oder — bei Sachstagere
einen kurzen Ausſchnitt zu ſehen bekamen.
Heute, wo niemand. Zeit hat”, wollen die Leute von
bis zu Ende dabei ſein. Daher iſt es kein Wunder, wenn
mal die kurzen Fliegerrennen über tauſend Meter und
oder die kürzeren Mannſchaftsrennen über 2 Stunden .
Runden wieder erhöhtes Intereſſe gewinnen. Der Berline
palaſt, die alte berühmte Kampfſtätte ſo vieler wilder Ke
und Nächte, brachte kürzlich ein ſolches Programm here
ſiehe da: das Haus war ausverkauft. Dabei ſtarteten nich
die beſten Fahrer Europas, was ſchon daraus hervorgeht.
ebenſo alter Mann wie Oscar Tietz, nämlich der Däne F
ſen, den Fliegrkampf gewinnen konnte. Und dennoch
Publikumsintereſſe rieſengroß. Man wird auf dieſem Wege
gehen müſſen und man wird Erfolg haben.
Albert Th!
Eine deutſche Werbeveranſtaltung
Olympiſchen Spiele fand am Sonntag in Anweſenheit 1E4
ſchen Botſchafters Dr. Luther und des Generalkonſuls 2 mtf
chers in den Räumen des New Yorker Athletic=Clubs ſtat Sdiſt
die Mitglieder des Amerikaniſchen Olympiſchen Komite
Führung von Avery Brundage wohnten der Veranſtalt
f=
in deren Mittelpunkt ein Vortrag ſtand, den Ernſt Sch. E
Auftrage des Deutſchen Olympiſchen Komitees hielt.
Cilly Auſſem ſtand beim Tennisturnier in Bo
der Franzöſin Mathieu im Frauen=Endſpiel gegenüber,
Frau Mathieu 6:3 6:2 gewann. Sieger im Männer=Einze
der Franzoſe Leſueur durch einen überraſchenden Sieg
0:6 6:2 6:3 über den Italiener Palmiera. Das Frauen
gewannen Frau Mathieu/Thomas.
Reichsſender Frankfu
6.0:
Frankfurt: Dienstag, 26. März
Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50
tter. — 6.55: Morgenſpruch — Choral: Auf Gott ur
lonzert — 9.18: Nur Freiburg: Inſtrumental= und Vol
aus alter Zeit. — 10.00: Nachr. — 10.15: Schulfunf:
dampfer vermißt! Ein Hörſpiel. — 10.45: Praktiſche Ra
für Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert.
Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Orcheſter Frankf. Berufsmuſiker Ltg.: A. Sch
becher. — 13.00: Zeit, Nachr. — 13.15: Schall,geplä
14,15: Zeit. Nachr — 14.30: Wirtſchaftsbericht.
Zeit Wirtſchaftsmeldungen. — 14,55: Wetter. — 15,9
Freiburg: Nachr. — 15.15: Für die Frau! 1 (15.15): D0
an der Wand. — 2. (15.25): Amalte Dietrich, eine deutſt
turforſcherin. — 3. (15.40): Schweſter Pflanze. Hörfol
16 00: Bad Nauhem: Nachmittagskonzert. Das Kurhauso
Lta.: W. Naue — In der Pauſe: Kunſtbericht der Wo
18 00: Italieniſcher Sprachunterricht. — 18.15: Aus W.
und Arbeit. — 18.30: Eine 42=cm=Mörſer=Battene m
krieg. Von der dicken Berta und andern „Brummer!
18.45: Meldungen. — 18.50: Präſident Dr. Schlange:
den neuen Sprelplan der Preußiſch=Süddeutſchen Staatsl
19.00: Breslau: Deutſche im Ausland hört zu. Werke au
deutſcher Komponiſten — 19.50: Erzeugungsſchlacht.
Nachr., Zeit: anſchl.: Tagesſpiegel. — 20.15: München”
ſendung: Stunde der Nation: Auch kleine Dinge köm
entzücken — 21.00: Konzert. Werke von W. A. Mozar
Funkorcheſter, Ltg.: Rosbaud. — 22.00: Zeit, Nachr.
Nachr. Wetter, Sport. — 22.20: Volksmuſit. Viek
Sänger, Herm. Ulſticke (Akkordeon), Mandolinenklub Gut
23.00: Hamburg: Abendmuſik. Kapelle Zebiſch. — 24.0:
muſik. Wiesbadener Muſizierkreis mit hiſtoriſchen Inſtru
Ltg.: Dr. Laaff der Funkchor, Lta.: P. Beller.
Berlioz — Tſchaikowſky — Liſzt. (Schallpl.).
Aun Oaasänae
Dienstag, 26. März
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: 2.
Dinge können uns entzücken.
Berlin: 22.30: Ludwig pan Beethoven: Ausſ.”
Funkorcheſter. Dir.: Otto, Frickhveffer. Berl. Fur
Breslau: 19.00: Werke auslandsdeutſcher Kompo.
Deutſchländſender: 21.00: Patriotiſche Zan
Juſtus Möſer, ein Künder deutſcher Art und Sitte
zu unſerer Zeit.
Köln: 21.00: Vom Fiſcher und ſeiner Frau. Ein Ve
Märchenſpiel für große Leute.
Stuttgart: 21.00: Der Traum von der Schule.”
deutet von Anton Hofbauer.
Belgrad: 20 00: Populäre Lieder mit Drcheſte=
Kopenhagen: 20.00: Däniſche Muſik.
Mailand: 20.45: Sinfoniekonzert.
Rom: 20.45: Violinkonzert Serato.
Brüſſel=fl.: 21.00: Muſik aus der franzöſ. De
Straßburg: 21.30: Beethoven=Konzert.
Budapeſt: 21.50: Zigeuner=Muſik.
Luxemburg: 22.15: Sinfonie G=Moll von Möckt
Beiterbericht.
Ausſichten für Dienstag: Zunächſt bewölkt und belſole.
Norden zu auch Regenneigung, dann wieder Zeitw”
heiternd; bei weſtlichen Winden tagsüber recht mild
Ausſichten für Mittwoch: „Vereinzelt Regenfälle, doch i.
freundliches Wetter.
Die Beſchäftigung der Induſtrie im Februgr.
eichte Erhöhung gegenüber Januar.
Die Beſchäftigung der Induſtrie hat ſich im Februar
insge=
t leicht erhöht. Nach der Induſtrieberichterſtattung des
Stati=
jen Reichsamtes iſt die Zahl der beſchäftigten Arbeiter von
Prozent im Januar auf 59,5 Prozent der
Arbeitsplatzkapa=
t im Februar geſtiegen. Die Zahl der geleiſteten
Arbeiter=
den hat von 53,2 Proz. auf 53,6 Proz. der
Arbeitsſtunden=
izität zugenommen. Die abwärts drängenden Saiſoneinflüſſe
in ſich gegenüber dem Vormonat abgeſchwächt. Dies gilt für
meiſten Zweige der Bauwirtſchaft. Schwächer als im
Vor=
at iſt die Beſchäftigung auch in einer Reihe von
Induſtrie=
gen zurückgegangen, deren Tätigkeit nicht unmittelbar durch
Witterung beſtimmt wird, ſo z. B. in einzelnen Zweigen der
ilinduſtrie, der Metall= und Blechwareninduſtrie und in der
(metall= und Schmuckwareninduſtrie. Das gleiche gilt u. a.
die Möbelinduſtrie, Ledererzeugung und Papierinduſtrie. Der
gang gegenüber dem Vormonat hat ſich auch in einzelnen
igen der Nahrungs= und Genußmittelinduſtrien verlangſamt.
in wenigen Induſtriezweigen hat die Beſchäftigung ſtärker
im Vormonat abgenommen, ſo u. a. in der Zigarren= und
tretteninduſtrie und in den Sektkellereien. Demgegenüber
ſten ſich im Februar bereits Anſätze zur bevorſtehenden
Früh=
sbelebung bemerkbar. In einer beträchtlichen Anzahl von
jebszweigen — insbeſondere von Verbrauchsgüterinduſtrien
ſt die Beſchäftigung im Februar geſtiegen. Ferner iſt die
häftigung in einzelnen Produktionsgüterinduſtrien
ſaiſon=
ig geſtiegen, ſo u. a. in den Sägewerken ſowie in Teilen der
erverarbeitenden Induſtrie. Im Fahrzeugbau ſchreiten die
zereitungen für das Frühjahrsgeſchäft ebenfalls fort. Hier
ſich die Zahl der beſchäftigten Arbeiter und der geleiſteten
eitsſtunden erhöht. Schließlich iſt die Beſchäftigung in den
ſtriezweigen geſtiegen, die von Saiſoneinflüſſen faſt
unbe=
t bleiben. Hier ſind vor allem die Inveſtitionsgüterinduſtrien,
Großeiſeninduſtrie, die Eiſengießereien, der Maſchinenbau,
e der Elektroinduſtrie und einzelne Teile der Eiſen= und
lwareninduſtrie zu nennen.
bſchluß der Kölner Frühjahrsmeſſe.
Ein großer Erſolg.
die Kölner Frühjahrsmeſſe hat für die Ausſteller und für die
nte weſtdeutſche Induſtrie ein ſehr günſtiges Ergebnis gezei=
Die Ausſteller der Gruppe „Haus= und Küchenbedarf”
ſo=
wder Sonderabteilung Möbel haben mit einem beſſeren Erfolg
auf den früheren Meſſen abgeſchnitten. Nach den
Erfahrun=
der Kölner Meſſe zu urteilen, darf man im Hinblick auf die
reichen Geſchäftsabſchlüſſe von einer Beſtätigung der
Wirt=
sbelebung ſprechen. Mit großer Genugtuung wurde die
weſt=
che Textilpropaganda von den Ausſtellern und Beſuchern be=
Auch die beteiligten Einzelfirmen ſind mit den geſchäft=
Ergebniſſen zufrieden. Die Ausſteller der techniſchen
Fach=
aſtaltungen „Der Kleinmotor” und „Schweißtechnik” konnten
a. dem Abſchluß größerer Aufträge auch eine Reihe neuer
äftsverbindungen anknüpfen. Im ganzen geſehen, vermittelte
2ölner Frühjahrsmeſſe ein Bild hoffnungsvollen Vertrauens
e ſeit langer Zeit von der Reichsregierung verſtärkt
durch=
rten wirtſchaftlichen Maßnahmen.
Produktenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 25. März. Am
Getreide=
narkt blieb das Geſchäft klein. Für Brotgetreide war die
weiterhin unverändert; das reichliche Roggenangebot wird
aufgenommen, während ſich für Weizen für das kleinere
bot eher Nachfrage zeigt. Futtergetreide, alſo Hafer und
e, waren nicht am Markt. Von Futtermitteln blieben
be=
rs ölhaltige Artikel weiter ſtark geſucht. In
Melaſſemiſch=
hat ſich das Angebot vergrößert, und nur gute
Miſchun=
ſo z. B. mit Biertreber, Malzkeime und Kleie fanden eini=
Abſatz. Das Mehlgeſchäft blieb ſchleppend. Anzeichen einer
rung haben ſich bisher noch nicht gezeigt. Es notierten (
Ge=
je To., alles übrige je 100 Kilo) in RM.: Weizen W.9
W. 13 212, W. 16 216; Roggen R.9 168, R. 13 172. R. 15
alles Großhandelspreiſe der Mühlen des genannten
gebietes. Futtergerſte G. 9 170, G. 11 173, G. 12 175; Hafer
168, H. 14 170 — Großhandelspreiſe ab Station. Bei
Waſſer=
dung über 100 To. 3 RM. mehr. Sommergerſte 200,
Wei=
ehl W. 13 27,60. W. 16 28,05; Roggenmehl R. 13 23,70,
24,10 plus 50 Pfg. Frachtausgleich. Weizennachmehl 17,25,
enfuttermehl 13,50, Weizenkleie W. 13 10.82, W. 16 11,02,
enkleie R. 13 10 08, R. 15 10,32 — Mühlenfeſtpreiſe ab
enſtation; Soyaſchrot m. M. 13,00, Palmkuchen m. M. 13.30,
ußkuchen m. M. 14,50 — Fabrikpreiſe ab ſüdd. Fabrikſtation,
er —, Trockenſchnitzel 9,50, Heu 10,50, Weizen und
Roggen=
drahtgepreßt oder gebündelt 5—5.40. — Kartoffeln:
Indu=
hieſiger Gegend 3,00, gelbfleiſchige hieſiger Gegend 2,80—2,90
0 Kilo bei Waggonbezug. Tendenz: ruhig.
Zerliner Getreidegroßmarkt vom 25. März. Auch zu Beginn
euen Woche nahm das Geſchäft im Berliner Getreideverkehr
ruhigen Verlauf, wobei die Grundſtimmung weiter als
zu bezeichnen war. Das Angebot in Brotgetreide iſt,
ge=
n an der Nachfrage, nach Die vor reichlich
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 25. März. Aufgetrieben waren
Schweine. Die Preiſe, ſtellten ſich für Kl. b) auf 49—52,
—52, d) 45—51 Pfg. pro Pfd. Lebendgewicht. Es wurden
uft in Kl. b) 85, c) 361, d) 50 Stück. Marktverlauf: ſchlep=
Ueberſtand.
Nannheimer Großviehmarktbericht vom 25. März. Auftrieb:
chſen, 119 Bullen, 263 Kühe, 222 Färſen, 918 Kälber 2092
eine, 14 Schafe, 5 Ziegen, 39 Arbeitspferde und 75 Schlacht=
2. Bezahlt, wurden für Ochſen Kl. a) 39—41, b) 35—38,
—34; Bullen Kl. a) 38—40. b) 34—37, c) 31—33: Kühe
) 33—37, b) 28—32, c) 23—27, d) 17—22: Färſen Kl. a) 39
1, b) 36—38, c) 32—36; Kälber Kl a) 54—57 b) 48—53.
—47, d) 29—39: Schweine Kl. a) 50—52, b) 48—52, c) 47
2. d) 45—50, g) 42—46 RM. pro Zentner Lebendgewicht:
tspferde (pro Stück) 450—1100 RM., Schlachtpferde 40—130
pro Stück. Schafe und Ziegen wurden nicht notiert.
Markt=
uf: Großvieh lebhaft, Kälber lebhaft, in geringer Ware
Ueberſtand; Schweine mittelmäßig, bleibt Ueberſtand;
Ar=
dferde ruhig, Schlachtpferde lebhaft.
rankfurter Schlachtviehmarkt vom 25. März. Auftrieb:
r 852 (gegen 1157 am letzten Montagsmarkt), darunter
2chſen, 91 Bullen, 323 Kühe 248 Färſen. Zum Schlachthof
5 Ochſen und 2 Bullen. Kälber 625 (786), Schafe 20 (30),
eine 3753 (3845). Notiert wurde pro Zentner Lebendgewicht
M.: Ochſen a) 41 (am 18. 3. 39—40), b) 38—40 (35—38).
37 (31—34), d) 29—33 (27—30); Bullen a) 39—40 (37
b) 36—38 (34—36). c) 32—35 (30—33), d) 28—31
29); Kühe a) 36—38 (35—37) b) 30—35 (29—34), c) 24
9 (23—28) d) 17—23 (15—22); Färſen a) 41 (39—40),
—40 (35—38), c) 35—37 (30—34) d) 32—34 (24—29) (1).
r a) 50—52 (47—50), b) 42—49 (39—46), c) 33—41 (31
8), d) 24—32 (23—30): Hammel b) 2. 38 (37—38)
eine a) 1. 50—53 (50—52), 2. 50—53 (50—52), b) 50—52
52), c) 47—52 (47—52), d) 45—50 (45—50), g) 1. 45—
15—47), 2. 38—44 (40—44). Marktverlauf: Rinder lebhaft,
rkauft; Kälber mittelmäßig, geräumt: Hammel und Schafe
Schweine mittel Ueberſtand (117 Stück). — Am Donners=
28. März, findet in Frankfurt a. M. ausnahmsweiſe neben
Kleinviehmarkt ein Zwiſchenmarkt für Großvieh. 4½%Heſſ Landesp
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe war allgemein befeſtigt, doch blieb
das Geſchäft angeſichts des bevorſtehenden Quartals=Ultimo ſehr
ruhig. Vom Publikum lagen aus einzelnen Gebieten kleinere
Kauforders vor, während ſich die Kuliſſe abwartend verhielt. Die
freundliche Grundſtimmung wurde durch die Steigerung der
Sparkaſſeneinlagen und der Reichseinnahmen ſowie die leicht
er=
höhte Induſtriebeſchäftigung gefördert. Auch der günſtige Opel=
Abſchluß vermochte etwas anzuregen. Bayeriſche Motorenwerke
waren im Zuſammenhang hiermit 1½ Prozent höher. Von
Mon=
tanwerten erholten ſich Buderus um 2¾ Prozent, Harpener und
Rheinſtahl gewannen etwa 1 Prozent. Braunkohlenaktien lagen
ruhig. Am Kaliaktienmarkt fielen Salzdetfurth bei kleinem
Um=
ſatz durch eine Steigerung von 3½ Prozent auf. Chemiſche Werte
lagen unregelmäßig. JG. Farben ſetzten unverändert ein.
Elek=
tro= und Tarifwerte waren faſt allgemein ½—1½ Proz. höher.
Siemens konnten ihre Aufwärtsbewegung bei immer noch relativ
kebhaften Umſätzen um 1½ Prozent fortſetzen. Deutſche=Kanel
gewannen auf die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung ein
Prozent. Maſchinenaktien konnten mit Ausnahme von
Schwartz=
kopff durchweg höher einſetzen. Reichsbankanteile lagen
unver=
ändert. Renten lagen bei kleinen Schwankungen nicht ganz
ein=
heitlich. Induſtrie=Obligationen bröckelten teilweiſe ab. Im
Ver=
laufe war die Tendenz weiter ausgeſprochen feſt. Die Führung
hatten Montanwerte, die bis 1½ Prozent höher bezahlt wurden.
Die Rhein=Mainiſche Börſe eröffnete zum
Wochen=
beginn in freundlicher Haltung, zeigte aber mit Rückſicht auf die
außenpolitiſchen Beſprechungen in Berlin nur wenig lebhaftes
Geſchäft, da ſich vor allem die Kuliſſe etwas abwartend verhielt.
Von der Kundſchaft lagen dagegen weitere, wenn auch etwas
kleinere Kaufaufträge vor. Indeſſen erhielt die Geſamttendenz
eine beachtliche Stütze von dem überaus günſtigen Abſchluß der
Opelwerke; auch lagen aus Wirtſchaft und Induſtrie gute
Nach=
richten vor. Starke Beachtung ſchenkte man außerdem den
Aus=
führungen Dr. Schachts zur Exportlage. Gegenüber der
Wochen=
ſchlußbörſe ergaben ſich auf den meiſten Märkten erneut
Erhöhun=
gen von durchſchnittlich ½ Prozent. Etwas lebhafteres Intereſſe
erhielt ſich am Aktienmarkt für Schiffahrtswerte, wobei beſonders
Hapag beachtet waren, Nordd. Lloyd erhöhten ſich. Der
Montan=
markt lag weiter feſt, die Umſätze ſind allerdings kleiner
gewor=
den. Buderus konnten ſich von ihrem Rückgang am Wochenſchluß
etwas kräftiger befeſtigen. Chemiſche Werte lagen ſehr ruhig.
JG. Farben mit 143½ (144) kaum verändert. Metallgeſellſchaft
mit 95 (94½) mäßig erhöht. Elektroaktien tendierten meiſt feſt.
Am Rentenmarkt blieb das Geſchäft bei freundlicher
Grundten=
denz klein. Im Verlaufe war die Börſe feſt und die
Umſatztätig=
keit wurde infolge der größeren Beteiligung der Kuliſſe etwas
lebhafter. Im Durchſchnitt erhöhten ſich die Kurſe gegen den
Anfang um weiteres ½ Prozent. Beſonders geſucht waren am
Montanmarkt Stahlverein und Rheinſtahl ſowie Harpener. Auch
Schiffahrts= und Elektrowerte zogen weiter an; ferner waren
Farbeninduſtrie auf 144½ nach 143½ befeſtigt. Am Rentenmarkt
bröckelten Kommunal=Umſchuldung ab dagegen lagen
Schuld=
bücher und Zinsvergütung etwas feſter
Im Hinblick auf die Berliner Beſprechungen war auch die
Abendbörſe ſehr zuverſichtlich. Die Tendenz blieb im
An=
ſchluß an die Mittagsbörſe weiter feſt, ohgleich die Kurſe keine
ſtärkeren Erhöhungen aufwieſen. Starke Beachtung fand auch die
Beſchäftigten=Statiſtik der Krankenkaſſen, die im Monat Februar
eine Zunahme von 278 000 beſchäftigten Arbeitnehmern meldet,
ſo daß die Geſamtzahl der Beſchäftigten Ende Februar mehr als
14,68 Millionen betrug. Am Rentenmarkt blieb das Geſchäft
klein. Die Kurſe zeigten kaum eine Aenderung.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer: für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport; Karl
Böhmann=
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr Herbert Nette
Anzeigen=
leiter: Willy Kuhle; für den Inhalt der Anzeigen verantwortlich: Paul Ziegler
ſämtlich in Darmſtadt. D. A. Il. 35. 21592. Truck und Verlag: 2. C. Wittich,
Darmſtadt. Rheinſtraße 23
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Zelſtoffabrik Waldhof wieder renkabel.
5 Prozenk Dividende.
Die Geſellſchaft legt nunmehr ihren Jahresbericht für 1934
vor. Bekanntlich wird, nachdem die Bereinigung der Bilanz von
der HV. im Oktober 1934 nunmehr genehmigt wurde, die
Divi=
dendenzahlung mit 5 Prozent wieder aufgenommen. Es gelang:
Produktion und Abſatz der Erzeugniſſe im In= und Ausland um
insgeſamt 10 Prozent zu ſteigern. Der Geſamterlös aus den
Verkäufen belief ſich in dem Berichtsjahre auf rd. 73 Mill. RM.
und der Geſamtumſatz erreichte einſchließlich der
Beteiligungs=
geſellſchaften rd. 100 Mill. RM. In der Erfolgsrechnung zeigt
(alles in Mill. RM.) der Betriebserlös eine Zunahme von 35,29
auf 37,02 Mill. RM. Aus dem Gewinn von 2,014 (5,616)
wur=
den 6 Prozent auf die VA. verteilt und die Dividendenzahlung
mit 5 Prozent auf 16,35 Mill. RM. St.=A. wieder aufgenommen.
Auf 559 400 RM. Genußrechte werden 3½ Prozent Zinſen
aus=
geſchüttet, ſo daß 937 916 RM. vorgetragen werden können. Im
Vorjahr war bekanntlich ein Verluſtvortrag aus 1932 von 4,33
zu decken. Außerdem waren Abſchreibungen auf Beteiligungen
und Forderungen von 17.76 und Abſchreibungen und
Rückſtellun=
gen auf Effekten und Außenſtände von 0,114 erforderlich. Dieſes
Defizit wurde durch den Gewinn aus der Kapitalherabſetzung
von 15,07 und eine Teilauflöſung der geſetzlichen Reſerve von 1,51.
ſowie dem Betriebsgewinn bis 31. 12. 1935 von 1,29 Mill. RM.
gedeckt. Ueber die Beteiligungen wird noch ausgeführt, daß die
S./9. Waldhof, Kexholm, 1934 nach Abſchreibungen von 1,41 Mill=
Finnmark einen Gewinn von 9,74 Mill. Finnmark erzielte, aus
dem 8 Prozent Dividende auf 60 Mill. Finnmark V.=A.
ausge=
ſchüttet werden. — Im laufenden Jahre halte ſich der Umſatz im
Durchſchnitt der Monate des vergangenen Jahres. Auf den
Aus=
landsmärkten ſei eine leichte Preisbeſſerung zu verzeichnen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Steuerliche Behandlung neuerrichteter Brauereien. Im Art. 5
Abſatz 1 des Geſetzes zur Aenderung des Bierſteuergeſetzes vom
15. April 1930 wird beſtimmt, daß für neue Brauereien, die nach
dem 1. April 1930 in Betrieb genommen werden, ſich für die Zeit
vom 1. 4. 1930 bis 31. 3. 1935 die Steuerſätze in § 3 Abſ. 1 und 2
auf das Zweifache erhöhen. Die auf den 31. März 1935 geſetzte
Friſt wird nunmehr nach einem von der Reichsregierung
be=
ſchloſſenen, im RGBl. Nr. 30 Teil 1 vom 22. März 1935
veröffent=
lichten Geſetz über die ſteuerliche Behandlung neuerrichteter
Brauereien vom 20. März 1935 bis zum 31. März 1937
ausge=
dehnt Dieſes Geſetz tritt am 1. April 1935 in Kraft.
Veithwerke A.=G., Sandbach bei Höchſt (Odw.). Bei der
Generalverſammlung waren 480 400 RM. Stammaktien und
18 000 RM. Vorzugsaktien vertreten. Die Generalverſammlung
beſchloß antragsgemäß die Verteilung von 7 (6) Prozent
Divi=
dende auf die Stammaktien und Vorzugsaktien. Weitere
Mit=
teilungen wurden nicht gemacht.
Dyckerhoff=Wicking A.=G., Mainz=Amöneburg In der
Auf=
ſichtsratsſitzung lagen die rückſtändigen Abſchlüſſe für 1932 und
1933 ſowie der Jahresabſchluß 1934 vor. Für 1932 wird
ein=
ſchließlich Verluſtvortrag aus 1931 in Höhe von rund 4 Mill.
RM. ein Geſamtverluſt in Höhe von rund 10,4 Millionen RM.
ausgewieſen. In dem Geſchäftsjahr 1933 iſt ein weiterer Verluſt
nicht eingetreten, da auf Grund des leicht gebeſſerten Abſatzes ein
Verluſt vermieden werden konnte. Ueber die normalen
Abſchrei=
bungen hinausgehende Sonderabſchreibungen konnten durch die
gleichzeitige Realiſierung eines Kursgewinnes ausgeglichen
wer=
den. Bilanzmäßig verbleibt ein kleiner Gewinnvortrag. Die
Bilanz 1933 wird bereits als die Sanierungsbilanz vorgelegt
werden, d. h. es wird in ihr der der Generalverſammlung am
17. April 1935 (in Mainz) vorzulegende Beſchluß verarbeitet
ſein, das Kapital von 27 Millionen RM., wie angekündigt, im
Verhältnis 5:3 auf 16,2 Millionen RM. i. e. F. herabzuſetzen
und gleichzeitig durch die Ausgabe von neuen Aktien unter
Aus=
ſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre um 3,8 Mill.
RM. (durch Umwandlung von Gläubigerforderungen in neue
Aktien) auf 20 Millionen RM. wieder zu erhöhen. Die Bilanz
1933 enthält alſo bereits das neue Kapital von 20 Mill. RM.,
daneben eine geſetzliche Reſerve von 1,65 Mill RM. Das
Ge=
ſchäftsjahr 1934, das in einem Zuge mit den beiden
vorhergehen=
den Bilanzen zu betrachten iſt, wird nach Abſchreibungen auf
Werksanlagen in Höhe von rund 2,6 Mill. RM. und
Sonder=
abſchreibungen in Höhe von rund 1,7 Mill. RM. mit einem
Ge=
winn von ca. 600 000 RM abſchließen. Daraus wird der
geſetz=
liche Reſervefonds auf 2 Mill. RM. oder 10 Prozent des neuen
A.=K. aufgefüllt und die reſtlichen 0.25 Mill. M. neu vorgetragen.
Berliner Kursbericht
vom 25. März 1935
Deviſenmarkt
vom 25. März 1935
Berl. Handels=Geſ. 109.50
Deutſche Bank u.
84.50
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
84.50
33.75
35.25
37.—
130.865
116.50
94.—
116.50
155.125
124.875
103.50
Me Hee
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
HoeſchEiſenund
Köln=Neueſſen 1
Vereinigte Glanzſt.
Phi.. Holzmann
Kalt Aſchersleben
Klöcknerwerke
Korsw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn
Me
144 25
12025
102.25
92.75
1130.25
88.625
108.—
88.875
105.125
81.75
74.50
Orenſteins Koppel
Polyphonwerle
Rütgerswerte
Salzdetfurth:
Weſtdte. Kaufho)
Verein. Stahlwerte
Weſteregeln Alkali
Agsb.Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werie
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Drahtl!
Wanderer=Werke
f
11.—
107.—
146.75
37.25
83.50
109.50
85.—
14.50
128.25
57.50
117.—
109.25
139.875
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar.
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
1 äaypt. *
1 Pap. Peio
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
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Frankfurter Kursbericht vom 25. März 1935.
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im „Fürſtenſaal”, Grafenſtraße 18.
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2. Vortrag: Beſſere Wärmeausnutzung im Haushalt.
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zwiſchen 18 u. 22 Jahren. Angel
unter L. 240 an die Geſchſt.
Tüchtiges
Servier=Fräulein
ſofort geſucht.
Zu erfr. Geſchſt.
Tüchtiges
Mädchen für ei=
Hieſchen nige Stunden
vormittags geſ.
Aliceſtr. 15, pt.
Weiblich.
Suche für meine
Tochter (16Jahre,
welche 2 Jahre
d.
Haushaltungs=
ſchule beſuchte
Lehrſtelle
Schneiderei od.
Verkauf. Geſ
Ang. unt. L. 243
a. d. Geſchäftsſt.
Junge
Frau ſucht
tags=
über od. b. nach
d. Spülen
Be=
chäftigung. An
geb. L. 222 Gſch
Alleinmädch.
im Kochen
be=
wandert, m. gt.
Zeugniſſ. geſucht.
Näh. Geſchſt.
Tüchtig.
kinder=
lieb. Mädchen
für Haushalt u.
Kinder geſucht,
nicht unter 2
Jahren. Ang. u.
L. 217 Gſch. C
Weiblich.
Einz. Dame ſucht
Allein=
Mädchen
über 25 Jahre alt,
das ſchon a. ſolch.
in Stelle war.
Vorzuſt Diensta.
vd. Mittwoch zw.
2 und 4 Uhr.
Bismarckſt. 18, pt.
Friſeuſe
für tägl. geſucht
Hügelſtraße 15.
Laden.
Wir geben am Mittwoch in unſeren
Verteilungsſtellen ab:
Schellfiſche ohne Kopf i. Stück Pfd. 0.22
Grüne Heringe . . . . . . Pfd. 0.14
Schellſiſch=Filet, küchenfertig in
Perg.=Portions=Packungen Pfd. 0.32
Verbrauchergenoſſenſchaft
Stuftldt T. o. M. b. 9.
(Warenabgabe nur an Mitglieder)
Tüchtig ehrliches
Mädchen
bis nach d. Spül.
geſucht. Diebur
gerſtr. 65, b. Pingel
Mädchen
mit gut. Zeugn.,
etwas kochen, per
1. 4. oder ſpäter
geſucht. Eßwein
Pallaswieſen=
ſtraße 172.
Tüchtig. Aushilfe
mit Koſt u. Logis
per ſofort in jüd
Haushalt geſucht
Mädchen vorhd.
Näh. Geſchſt.
Tüchtiges
Alleinmädch.
mit guten
Zeug=
niſſen geſucht. (e
Saalbauſtr. 77, I
Männlich.
Für die
Früh=
jahrswerbung
tüchtige
Zeitſchr. Reiſ.
auch Damen, bei
gut. Verd. geſ.
Zeitſchriften=
Vertrieb
Herzberger,
Ludwigspl. 6. (c
Vorn. Tät
Welch. jg.
mögl. mit
torfahrzeu
Auftret.,
ſich ebenſo
zwecksAus
eig. Ideen
ſchr. ernſt
tereſſ. u.
a. d. Geſch
Lehrlit
mit höh.
bildung
gerie geſ.
u. L. 233
Gärtne
u. Schrein
Ang. d.
denlohnes
ſucht. An
L. 216 Ge
Bekanntmachung des Polizel
Darmſtadt.
Gefunden: 2 Aktentaſch
einzelne Schlüſſel, 1 Aut
drücker, 11 weiße Herrentk
1 Damenhandſchuh, dunkelb
Stoffgürtel, 1 Sportabzeich
Geldbörſen, 1 Paar Nappal
ſchuhe, 1 Paar Herrenſchuhe
Leiſten, 1 Bild mit Rahr,
Trauring, 1 Damenuhr,
Fahrrad (Marke Opel), 1 2
mütze. — Zugeflogen: 1 g1
Wellenſittich.
Mahnung.
Bei Meidung der Beitreibung ſind bis
6. April 1935 an die unterzeichnete Kaſſe zu.0"
6. Ziel Gemeinde= Kreis= u. Provinzialſteuel”.
6. Ziel Filialſteuer und Warenhausſteuer 432
6. Ziel Straßenreinigungs=, Müllabfuhr u. Ne
benutzungsgebühren 1934.
Vom 8. April 1935 ab werden Koſten Mt
Säumniszuſchlag erhoben.
Darmſtadt, den 26. März 1935.
Stadikaſſe.
Lsb.!
K
A
Aonaae
ELBEK
Darmstd
Rheinsé