Belnummer 10. Pfennige
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A
Arlf
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 82
Samstag, den 23. März 1935.
197. Jahrgang
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Närchen für die Armeekommiſſion.
ue franzöſiſche Rüſtungsdebakte. — Kriegsminiſter Maurin bringt „Enkhüllungen” über die deukſche
Wehrorganiſahion als Begründung für nene Kriegskredike.
Frankreich rüſtel weiter.
EP. Paris, 22. März.
or der Armeekommiſſion der Kammer machte am
Donners=
end Kriegsminiſter General Maurin Mitteilungen über
gebliche Stärke und Organiſation der deutſchen Armee nach
erwirklichung der von der Reichsregierung angekündigten
reinführung der allgemeinen Wehrpflicht. General Maurin
tr Anſicht Ausdruck, daß die angekündigten 36Diviſionen
Hhſtwahrſcheinlich in 21 Infanterie=Diviſionen, 3
Kavallerie=
men, eine leichte motoriſierte Diviſion und 11 in ihrer
Zu=
nſetzung noch unbekannte aber vermutlich gleichfalls moto=
Diviſionen gliedern würden. Die Geſamtſtärke dieſer 36
nen könne man auf 500 000 Mann veranſchlagen. Dazu
man die Polizeiformationen rechnen, die 9
Divi=
gleichzuſetzen ſeien. Der Miniſter ſtellte dann die
Behaup=
uf, daß gegenwärtig 75 Prozent der deutſchen Induſtrie
der weniger direkt mit der Fabrikation von Kriegsmaterial
rgleichen beſchäftigt ſeien. In den deutſchen Werken löſten
r. Arbeiterſchichten ab, um Kriegsmaterial, vor allem Ma=
*gewehre, herzuſtellen. Ebenſo eifrig werde in der chemiſchen
rie am ſynthetiſchen Benzin gearbeitet. Gleichzeitig häufe
land beträchtliche Nahrungsmittelvorräte, vor allem
Kon=
an. Zu dieſem Zweck habe es aus Portugal ganz beträcht=
Tengen von Sardinen und Fiſchkonſerven eingeführt. Die
n Flugzeugwerke ſtellten täglich 15 Flugzeuge her, ſo daß
tſche Luftheer in drei Monaten mit 1500 Kampf=,
Jagd=
mbenflugzeugen ausgerüſtet ſein werde. Dieſe Flugzeuge
elten eine außerordentlich hohe Geſchwindigkeit und beſäßen
ehr weitreichenden Aktionsradius. Sie würden mit den
ärtig auf den Verkehrsflugzeugen tätigen Fliegern beſetzt
* Miniſter beſchäftigte ſich ſodann ſehr eingehend mit der
äriſchen Vorbereitung der deutſchen
Ju=
wohei er die Behauptung aufſtellte, der obligatoriſche
Ar=
imſt entſpreche einer einjährigen Militärdienſtzeit, ſo daß
tſchen Rekruten, wenn die Reichsregierung die militäriſche
eit auf ein Jahr feſtſetze in Wirklichkeit zwei Jahre
dien=
neral Maurin unterſtrich dabei die Gefahr eines plötzlichen
lles, dem Frankreich in den erſten Tagen nur ſeine aktive
entgegenſtellen könnte. Die vollſtändige Verwirklichung
tſchen Heeresorganiſation könne für das Frühjahr 1936
jeſehen werden. Dann werde Deutſchland 700 000 Mann
en Fahnen haben.
Kriegsminiſter ging hierauf über zu einer Unterſuchung
ilitäriſchen Wertes der Bündniſſe, die
Frank=
it gewiſſen Mächten, abgeſchloſſen hätte bzw. noch
abſchlie=
nte. Er verwies dabei auf die Verträge Frankreichs mit
und Polen und hob hervor, daß Frankreich in den letzten
die Entwicklung ſeiner Landſtreitkräfte ſehr vernachläſſigt
m ſeine Anſtrengungen, vor allem auf die Flotte und die
itkräfte zu konzentrieren. General Maurin ſpielte ſchließ=
9 auf die freundſchaftlichen Beziehungen zu Italien an, die
tkreich im Kriegsfalle geſtatten würden, die Alpengrenze zu
en und ſeine Truppen an der Oſtgrenze zu verſtärken.
die Frage eines Kommiſſionsmitgliedes, ob Frankreich
ndnis mit Sowjetrußland habe, antwortete der
niniſter, er könne keine formelle Erklärung
ber abgeben, aber die guten Beziehungen zu
Sowjet=
hätten wenigſtens den Vorteil, daß Deutſchland im Falle
2rieges im Oſten gegenüber Rußland beträchtliche
Streit=
onzentrieren müſſe. — Trotz allem aber kam Maurin zu
gebnis, daß Frankreich ſich zuerſt auf ſeine eigene Kraft
n müſſe. Der General verſtieg ſich, wie der „Jour”
berich=
dieſem Augenblick zu dem Ausſpruch: „Die Völker Europas
vor Deutſchland wie die Tiere der Wüſte vor dem Gebrüll
ben.”
an wandte ſich der Miniſter der Heeresſtärke zu, die
reich in den Jahren 1935—1940 haben müſſe. Durch die
ierung der Dienſtzeit und die Herabſetzung des Einziehungs=
Suf 20 Jahre würden, ſo führte der Miniſter aus, die Effek=
Inde auf 260 000 Mann gehalten werden können.
Außer=
irden 5000 Offiziersſtellen wiederhergeſtellt werden, die
—ſtrichen worden ſeien. Hinſichtlich der Organiſation der
ichen Streitkräfte betonte General Maurin, daß er die
zärkung der mit der Bewachung und
Vertei=
g der Grenzbefeſtigungen betrauten
Trup=
wie die Entwicklung der motoriſierten
For=
inen fortſetzen wolle. Außerdem werde er die
Her=
ng von Kriegsmaterial intenſivieren.
in wandte ſich der Kriegsminiſter zu dem von Anfang an
idigen Ziel ſeiner „Beweisführung‟: Er kündigte an, daß
935 und für die folgenden Jahre einen Rüſtungskredit
an=
werde.
Vorſitzende der Armeekommiſſion, Oberſt Fabry, der
tigen Tagen noch gegen die Regierung geſtimmt hatte, weil
Maßnahmen zur Verlängerung der Militärdienſtzeit als
Zend angeſehen hatte, verſicherte dem Kriegsminiſter, daß
imiſſion loyal die Bemühungen der Regierung unterſtützen
Anſchluß hieran lenkte dann der Abgeordnete Reibel die
kſamkeit der Kommiſſion auf die Notwendigkeit, Belgien
11 zu unterſtützen, damit es ſein Feſtungsſyſtem vollenden
das das franzöſiſche Verteidigungsſyſtem im Oſten ergänze.
Flandins lückenhafte Rechnung.
n franzöſiſchen Volke wird mit aller Macht eingehämmert,
Degen des verminderten Zugangs an Rekruten in den
näch=
hren jedem Angriff von außen her wehrlos preisgegeben
daß unter dieſen Umſtänden ganz beſondere Anſtrengungen
gemacht werden müßten. Flandin hat in ſeiner letzten großen
Kammerrede ein wildes Zahlenſpiel vollführt mit dem Ziel, die
Dinge ſo darzuſtellen, als ob ſämtliche Garniſonen und ſämtliche
Feſtungsanlagen Frankreichs von Mannſchaften völlig entblößt
wären. Er hat von 270 000 Mann geſprochen, die zu Beginn des
Jahres 1935 der franzöſiſchen Landesverteidigung zur Verfügung
ſtänden. Er hat gleichzeitig auf die „gewaltige Stärke” der
deut=
ſchen Landesverteidigung hingewieſen. Aber mit dieſen 270000
Mann kann Flandin doch nur dort Eindruck machen, wo man ſeine
Worte als bare Münze nimmt. Es iſt richtig, daß an Rekruten
nur 270 000 Mann zur Verfügung ſtehen.
Aber das Friedensheer Frankreichs ſieht doch etwas anders aus.
Die Franzoſen haben ſelbſt immer wieder offiziell zugegeben,
daß ſie rund 620 000 Mann, in ihren Garniſonen
haben. gleichgültig, wie groß der Zugang an neuen Rekruten
iſt. Unter dieſe Grenze ſind ſie niemals heruntergegangen und
wer=
den ſie auch nicht heruntergehen. Denn ihre Garniſonen ſetzen ſich
zu einem recht erheblichen TeilausBerufsſoldaten
zuſammen, alſo aus Angehörigen des Heeres, die viele Jahre
unter den Waffen bleiben. Auch hier hat Herr Flandin die
Oeffentlichkeit mit ſeinen Zahlen irrezuführen verſucht. Schon im
Jahre 1933 konnte man in der franzöſiſchen Fachpreſſe leſen, daß
Frankreich über 300 000 langdienende Soldaten beſitzt. Dazu
ge=
hören 27 000 Offiziere, mehr als 100 000 weiße Kapitulanten,
110 000 farbige Kapitulanten, 37 000 Mann der militariſierten
Polizei, 20 000 Fremdenlegionäre und 15 000 Spezialiſten. Seit
1933 hat ſich die Zahl der Langdienenden vermehrt, ſo daß die
Kapitulanten zuſammen mit den neuen Rekruten die ſtattliche
Summe von 600 000 Mann ausmachen.
Der Wert dieſes Heeres wird jedoch erſt in das rechte Licht
gerückt, wenn man die unerhörte Bewaffnung berückſichtigt, und
wenn man ſich vor Augen hält, daß die mehr als 300 000 Mann
Berufsſoldaten militäriſch eine ganz andere Bedeütung beſitzen
als 500 oder 800 000 Mann, die nur für kurze Zeit unter den
Fah=
nen bleiben. Herrn Flandin muß man auch noch nach der Richtung
ergänzen, daß Frankreich über ausgebildete
Reſer=
viſten verfügt. Die eigenen franzöſiſchen Schätzungen gehen
dahin, daß nicht weniger als 4,5 Millionen weiße
Sol=
daten mobil gemacht werden können, daß heute vielleicht
ſchon 2 Millionen Farbige bereitſtehen, und daß mehr
als 2 Millionen Mann ſofort in die
Kriegsindu=
ſtrie einrücken können,
Wilde Hehrede Franklin=Bouillons.
in der franzöſiſchen Kammer.
Rakifizierung der römiſchen Abmachungen.
DNB. Paris, 22. März.
In der der Ratifizierung der römiſchen Abkommen
vorauf=
gehenden Ausſprache der Kammer hat Franklin=Bouillon mit der
bei ihm gewohnten Leidenſchaft wieder einmal eine wilde Hetzrede
gehalten und die franzöſiſche Außenpolitik der letzten 15 Jahre
angegriffen.
Franklin=Bouillon ſprach ſich für die Ratifizierung der
römi=
ſchen Abkommen aus, hielt aber eine Prüfung hinſichtlich der
Methoden der Ergebniſſe der Abkommen für notwendig. Laval
ſei etwas zu großmütig geweſen und habe dieſen Großmut teuer
bezahlen müſſen.
Auf die Londoner Erklärung eingehend, machte Franklin=
Bouillon den Vertretern Frankreichs zum Vorwurf, daß ſie ſich
auf die Unterzeichnung dieſer Erklärung eingelaſſen hätten,
be=
vor ſie die engliſche Haltung eindeutig feſtgelegt hätten. Mit
Unrecht erhebe man jetzt Vorwürfe gegen England, denn England
habe Frankreich über ſeine Politik Deutſchland gegenüber gar
nichts verſprochen. Man hoffe nun auf die Zuſammenkunft in
Como, aber Sir John Simon habe bereits erklärt, er werde alles
tun, daß auch Deutſchland dort vertreten ſei. Davon will
Frank=
lin=Bouillon nichts wiſſen. Es ſei genug mit der Lüge, daß es ein
gutes Deutſchland gebe, das den Frieden wolle und daß alles in
Genf geregelt werden könne. (!) Man ſolle aufhören, an den
Schafſtall von Genf zu glauben, denn auf der einen Seite ſeien
dort Wölfe, und auf der anderen Schafe. (!) Es ſei keine
ge=
meinſame Politik, wenn von engliſcher Seite die Rückkehr
Deutſch=
lands nach Genf verlangt werde und von Frankreich eine Note
ge=
ſchickt würde, die dieſe Rückkehr unmöglich mache. Man ſolle
auf=
hören, England gegenüber ſchüchtern zu ſein. Deutſchland habe
durch ſeine Aufrüſtung der ziviliſierten Welt den Krieg
er=
klärt. (!) Die Frage ſei nun, ob man nachgeben oder
Wider=
ſtand leiſten werde. Man müſſe die Nationen des Friedens gegen
die Räubernationen (!) militäriſch gruppieren und brauche keine
Angſt zu haben. Deutſchland und Ungarn zuſammen ſeien
80 Millionen Menſchen die die Vernichtung der Verträge und den
Krieg wollten. (!) Ihnen gegenüber wollten 400 Millionen
Men=
ſchen die Aufrechterhaltung der Friedensverträge. Wenn man
von Polen und England abſehe und annehme daß dieſe neutral
ſeien, blieben immer noch 320 Millionen übrig. Müſſe man nicht
rot werden darüber, daß die franzöſiſche Diplomatie im Hinblick
auf die Verbrechen, die ſich vorbereiten (!), unfähig ſei, den Block
der Gerechtigkeit zu verwirklichen? (!)
Am Schluß der ſich an dieſe wüſten Ausfälle Franklin=
Bouillons anſchließenden Ausſprache ergriff
Außenminiſter Laval
das Wort.
Er beſchäftigte ſich zunächſt mit den afrikaniſchen Problemen
der römiſchen Abkommen und erklärte auf einen Zuruf bin, daß
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
Spannungen in Südamerika.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Dr. U. B. Buenos Aires im März.
(Durch Luftpoſt.)
Die politiſche Entwicklung in Südamerika gibt zu denken.
Der Leticia=Konflikt ſcheint zwar endgültig begraben zu ſein,
der Konflikt im Chaco aber iſt in der letzten Zeit erheblich
intenſiver in den Brennpunkt des Intereſſes gerückt, als es
bis=
her der Fall war. Veranlaßt iſt das durch den Austritt
Para=
guahs aus dem Völkerbunde, der den Staaten Südamerikas,
vor allem den ABCP.=Staaten — Argentinien, Braſilien, Chile,
Peru — erweiterte Perſpektiven für eine direkte und
perſön=
liche Friedensvermittlung bietet. Südamerika hat an einer
Fort=
ſetzung des Ringens im Chaco nicht das geringſte Intereſſe,
zumal immer deutlicher wird, daß der Chaco=Konflikt auf dem
ſüdamerikaniſchen Kontinent Spannungen erzeugt hat, die eine
gewiſſe Beunruhigung geſchaffen haben. Die eigentlichen Urſachen
dieſer Spannungen ſind zum größten Teil in Gefühlsmomenten
zu ſuchen. Die Sympathien Argentiniens für Paraguay ſind
bekannt. Aus ihnen ergibt ſich zwangsläufig eine faſt bis zur
Antipathie geſteigerte Reſerve gegenüber Bolivien. Chile, Peru
und Braſilien ſtehen mit ihren Gefühlen mehr auf der Seite
Boliviens wofür vielleicht weniger eine Sympathie für Bolivien
als eine Antipathie gegen Argentinien ausſchlaggebend iſt. Die
amtliche Neutralität der ſüdamerikaniſchen Länder im
Chaco=
konflikt beſagt dabei natürlich ebenſowenig wie die offiziellen
Freundſchaftsbeteuerungen beamteter und nicht beamteter
Per=
ſönlichkeiten, die von Zeit zu Zeit bekannt werden. Tatſächlich
herrſcht ſeit geraumer Zeit als Frucht des Chaco=Konfliktes
eine Atmoſphäre des Mißtrauens in Südamerika.
Die Spannung, die zwiſchen Argentinien und Chile Anfang
März ſichtbar wurde, iſt dafür ein deutlicher Beweis,
Bekannt=
lich wird im Mai der braſilianiſche Bundespräſident Dr. Getulio
Vargas in Buenos Aires erwartet. Es handelt ſich hierbei
um die Erwiderung des Staatsbeſuchs, den der argentiniſche
Präſident General Auguſtin P. Juſto ſeinerzeit in Rio
ab=
ſtattete. Nun hatte man in der argentiniſchen Preſſe für einen
Beſuch des chileniſchen Staatspräſidenten Dr. Arturo Aleſſandri
in Buenos Aires zur gleichen Zeit Stimmung gemacht;
viel=
keicht in der guten Meinung, daß das Zuſammentreffen der
drei Staatsoberhäupter gut auf die politiſche und
wirtſchaft=
liche Entwicklung Südamerikas von Vorteik ſein könnte. Aber
Aleſſandri winkte deutlich ab unter Hinweis darauf, daß zwiſchen
Chile und Argentinien verſchiedene Punkte trotz des
wieder=
holten Wunſches der ſchileniſchen Regierung noch immer nicht
bereinigt ſeien, wie die Grenzfrage am Beagle=Kanal die
Tranſandino=Bahn und der Chaco=Konflikt. Am Beagle=Kanal
(Feuerland) iſt die Grenze ſtrittig, da ſowohl Argentinien als
auch Chile Anſpruch auf die Beagle=Inſeln ſüdlich des Kanals
erheben. Bei der Tranſandino=Bahn wünſcht Chile vor allem
die Gewähr, daß der Verkehr nicht unterbrochen wird, wie es
eine Zeitlang der Fall war. Die Bahn gehört auf argentiniſcher
Seite einer Privatgeſellſchaft, die den Verkehr über die Anden,
da er ihr nicht mehr rentabel war, kurzerhand einſtellte.
Bezüg=
lich des Chaco=Konflikts endlich wünſcht Chile eine eindeutige
und klare Entſcheidung Argentiniens für eine gemeinſame
Friedensaktion.
Nun kann man ja ſehr wohl der Anſicht ſein, daß
Präſi=
dentenbeſuche ſehr dazu angetan ſein könnten, ſchwebende Fragen
zu erledigen. Wenn Präſident Aleſſandri dieſe Meinung
in=
deſſen nicht teilt, ſondern die Auffaſſung vertritt,
Präſidenten=
beſuche ſeien gewiſſermaßen die offizielle Bekundung, daß
Differenzen aus der Welt geſchafft ſeien, ſo läßt ſich hiergegen
ja ſchließlich auch kaum etwas ſagen. In Chile aber wurde
dieſe Auffaſſung dazu benutzt, um den Argentinern einmal
„deutlich die Meinung zu ſagen‟. Der der das offiziell tat,
war Aguſtin Edwards, der in der chileniſchen Außenpolitik
wiederholt eine Rolle geſpielt hat und auch in
Völkerbunds=
kreiſen keine unbekannte Perſönlichkeit iſt. Was Edwards ſagte,
ſollte und mußte alſo in der großen Welt gehört werden. Und
daß er die übrigens von ihm ſelbſt geleitete Zeitung „El
Mereurio” in Valparaiſo dazu benutzte, die der chileniſchen
Regierung wiederholt als Sprachrohr gedient hat, mußte ſeinen
Ausführungen erhöhtes Gewicht geben; zumal er ſie in die
zu=
mindeſt ungewöhnliche Form eines Interbiews mit einem ſeiner
Schriftleiter kleidete. Edwards richtete ſeine heftigen Angriffe
gegen den argentiniſchen Außenminiſter Dr. Saavedra Lamas
perſönlich, aber er meinte das ganze Argentinien.
Die Angriffe riefen begreiflicherweiſe eine Senſation hervor.
Nicht nur in Argentinien, in ganz Südamerika war der
Wider=
hall vernehmbar. Und in Peru und Braſilien nahm man ebenſo
dazu Stellung wie in dem angegriffenen Argentinien. Edwards
warf Saavedra Lamas unehrliches Verhalten gegenüber Chile
in der Behandlung des Chaco=Konflikts und beim Abſchluß des
chileniſch=peruaniſchen Handelsvertrages vor. Der argentiniſche
Außenminiſter wies in einem ſehr ſachlichen Communiqus, das
wohltuend von der verletzenden Form der Edwardſchen
Aeuße=
rungen abſtach, die Angriffe zurück. Daß der chileniſche
Außen=
miniſter Dr. Cruchaga Tocornal in einer amtlichen Auslaſſung
deutlich von Edwards abrückte, entſpannte die Lage
natur=
gemäß, denn mochte Edwards Perſönlichkeit eine weit über
Chile, ja über Südamerika hinausragende Bedeutung
beizu=
meſſen ſein, ſchließlich iſt Edwards heute Privatmann, und der
chileniſche Außenminiſter tat das Verſtändigſte, was er tun
konnte, indem er die Verantwortung für die Unfreundlichkeiten
ausſchließlich dem Privatmann Edwards aufbürdete. Aber in
Argentinien iſt doch eine ſehr ſtarke Verſtimmung
zurück=
geblieben. Der Beweis, daß man in Südamerika ziemlich iſoliert
daſteht, iſt wieder einmal erbracht worden.
Daß man ſich deshalb gegen alle Eventualitäten ſchützen
will, iſt naheliegend, und daher iſt einem in der „Prenſa” dem
heute bedeutendſten Blatt Argentiniens, erſchienenen Leitartikel
erhöhte Bedeutung beizumeſſen. In dieſem Artikel wird unter
ausdrücklichem Hinweis auf die Genfer Verhandlungen über die
Schaffung einer ſtändigen Abrüſtungskommiſſion und einer
ſtän=
digen Waffenkontrollkommiſſion nichts mehr und nichts weniger
verlangt, als daß Argentinien eigene Waffen= und
Munitions=
fabriken baut, um ſich vom Wohlwollen oder Uebelwollen
an=
derer Mächte unabhängig zu machen.
Wie wenig man in Argentinien geneigt iſt, den kürzlichen
chileniſch=argentiniſchen Zwiſchenfall auf die leichte Schulter zu
Seite 2 — Nr. 82
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
nehmen, geht ſchon daraus hervor, daß ſofort eine unauffällige
Telegrammzenſur eingeführt wurde und daß alle den
Zwiſchen=
fall behandelnden Inlands= wie Auslandsdepeſchen, insbeſondere
Preſſetelegramme, entweder von der Beförderung ausgeſchloſſen
oder, wenn ſie nicht weiter beanſtandet wurden, mit erheblicher
Verſpätung befördert wurden.
Alles in allem: Es läßt ſich nicht leugnen, die politiſche
Atmoſphäre in Südamerika iſt mit Spannungen geladen.
(Fortſetzung von Seite 1. zweite Spalte.)
in den römiſchen Abkommen nichts enthalten ſei, was die
Un=
abhängigkeit und die gebietsmäßige Unantaſtbarkeit Abeſſiniens
beeinträchtige.
Auf die Angriffe Franklin=Bouillons eingehend, erinnerte
Laval an die Regelung der Saarfrage und die Beilegung
des ungariſch=ſüdſlawiſchen Streitfalles in Genf.
In einem unruhigen Mitteleuropa, ſo fuhr der Außenminiſter
fort, könne nichts Dauerhaftes entſtehen, ohne vertrauensvolle
Zuſammenarbeit zwiſchen Italien und Südſlawien.
Deutſch=
land werde durch ſeine Geſte hoffentlich die Organiſierung des
Friedens nur verlangſamt haben. Frankreich wolle niemand von
der Zuſammenarbeit ausſchließen. Laval betonte, daß er auf die
Entwicklung der internationalen Aktion vertraue, und wies auf
die Zuſammenkunft am Samstag zwiſchen den Vertretern
Frank=
reichs, Italiens und Englands hin, ſowie auf die in Como
vor=
geſehenen Beſprechungen. Er habe nur ein Beſtreben, und dieſes
Beſtreben werde von der Kammer und ganz Frankreich geteilt:
Die Organiſierung des Friedens in einem
ſtar=
ken Frankreich, das von ſeiner Sicherheit
über=
zeugt ſei, unter Führung des Völkerbundes.
Eine Reihe von Pakten ſei in Vorbereitung, die auch denjenigen
offen blieben, die ſie nicht gleich unterzeichnen ſollten. Die
Po=
litik Frankreichs ſei gegen kein Land gerichtet. Die Welt wüßte
das bereits, er lege aber Wert darauf, es noch einmal mit lauter
Stimme zu wiederholen. Er ſei optimiſtiſch, weil er glaube und
weil er handele. Er verzichte nicht auf die Friedensarbeit.
Franklin=Bouillon bemängelte, daß der Miniſter kein offenes
Wort über die deutſche Aufrüſtung geſagt habe, in dem Sinne, daß
mit einem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland, das die Verträge
verletzt habe, keine Zuſammenarbeit möglich ſei. Er behauptete,
die leitenden franzöſiſchen Außenpolitiker hätten nicht den Mut,
die Wahrheit zu ſagen und wären nie darauf bedacht, die
fran=
zöſiſche Karte in erſter Linie zu ſpielen.
Laval erwiderte, daß er die franzöſiſche Karte doch ausſpiele,
aber dieſe Karte allein bilde kein vollſtändiges Spiel. Man
müſſe das Syſtem der Freundſchaften und Bündniſſe aufrecht
erhalten.
Die Pariſer Preſſe zu den Erklärungen
von Neurakhs.
EP. Paris, 22. März.
Die von Reichsaußenminiſter von Neurath bei der
Heberreichung der franzöſiſchen und der italieniſchen
Proteſt=
note abgegebene Erklärung, daß die Reichsregierung die
in dieſen Noten entwickelten Argumente
zurück=
weiſen müſſe wird von der franzöſiſchen
Preſſe ziemlich ungnädig aufgenommen. — Der
„Matin” berichtet, zwiſchen von Neurath und dem franzöſiſchen
Botſchafter Frangois=Poncet habe ein kurzer
Meinungs=
austauſch ſtattgefunden, in deſſen Verlauf der
Reichsaußen=
miniſter verſichert habe Deutſchland denke
nicht an die Einrichtung von Garniſonen in der
entmilitariſierten Rheinlandzone. Die gleichen
Zuſicherungen habe von Neurath ſpäter auch dem italieniſchen
Botſchafter Cerutti gegeben.
Ralskagung in der erſten April=Woche.
EP. Genf, 22. März.
Das Völkerbundsſekretariat gibt heute abend folgende
Ver=
lautbarung bekannt: „Der amtsführende Präſident des
Völker=
bundsrats, Dr. Tewfik Rüſchdi Aras (Türkei), hat beſchloſſen, daß
ſich der Völkerbundsrat im Laufe der erſten Woche des Monats
April zu einer außerordentlichen Tagung verſammeln ſoll, um
den von der franzöſiſchen Regierung eingereichten Antrag zu
prü=
fen. Das genaue Datum der Ratstagung wird ſpäter feſtgeſetzt.”
Zu dieſem Communiqué wird in Völkerbundskreiſen bemerkt,
daß die außerordentliche Tagung des Völkerbundsrats keinesfalls
vor dem 5. April beginnen werde.
Zu ſeinem ſechzigſten Geburtstage.
Von Paul Wittko.
Goethe ſagt im „Wilhelm Meiſter”, der Dichter ſei „zugleich
Lehrer, Wahrſager, Freund” der Menſchen. Lehrer, Wahrſager,
Freund, des deutſchen Menſchen iſt Hans Grimm. Er lebt nicht
ſo ſehr ſein Leben als das des Volkes. Früher als viele andere
erkannte er, daß die Nöte des Einzelnen die Not des Volkes ſind.
Dichter ſein heißt für Grimm: menſchlich=ſoziale, ſittliche
Leiſtungs=
pflicht üben und einſtehen für völkiſche Gewiſſensſchärfung im
Hinblick auf die völkiſche Schickſalsgemeinſchaft.
„Wir, das zahlreichſte und leiſtungsfähigſte Volk Europas, ſind
am meiſten eingeſchränkt auf der Erde, weder unſer Raum, noch
unſere Arbeitsgelegenheit kann ausreichen für uns und unſere
Kinder; wo die Welt voller freier Räume und voller freier
Ge=
legenheiten iſt.” Aus ſolcher Ueberzeugung ſchuf Grimm ſein
mei=
ſterlichſtes und aufhellendſtes Werk „Volk ohne Raum”, das ſchon
im Weckruf ſeiner Standartenſchrift ſchlagwortartig eine Tatſache
brandmarkt. Dieſe drei Wortquadern rollten um die Erde und
errangen Weltbeachtung, beglaubigten eine Weltaufgabe, deren
Löſung weltnotwendig iſt. In dieſen zwei Bänden ſind in
heilig=
ſtem, innerſtem Zorn drei der wichtigſten Weltfragen, die
Ueber=
völkerung, die Landnot und der internationale Marxismus,
her=
ausgehämmert. Der Roman, 1926 erſchienen, iſt heute in 265 000
Stücken verbreitet.
„In Erkenntnis ſeiner Schwächen” von der Grimm mir
ein=
mal in ſeiner Beſcheidenheit und Wahrheitswilligkeit ſchrieb, hater
ſein ſchriftſtelleriſches Betätigungsfeld weiſe umgrenzt. Er hat den
„Gang durch den Sand” und andere Geſchichten aus ſüdafribaniſcher
Not herausgebracht, einprägſame und bezeichnende novelliſtiſche
Darſtellungen weſentlicher Begebniſſe und Zuſtände bei Deutſchen,
Buren und Negern und deren Verhältniſſe zueinander, darunter
die erſchütternde „Olewagen=Saga” und „Der Richter in der Karu”
ein kleines Meiſterwerk.
Von ſtarkem Kämpfergeiſt iſt Grimms Sprache gemeißelt, in
ſpartaniſch ſtrenger Wortzucht dem Naturboden entrungen. In
dieſer Sprache aber bebt ein Herz. Sein Name paßt zu ihm. Groß
iſt ſein Grimm über das Verbrechen, das am „anſtändigſten Volke
der Erde” verübt wurde, über Ichſucht; Neid und Bequemlichkeit,
über vaterlandsloſes Geſindel; eben ſo groß aber auch ſeine Liebe
zum Ewigen, zum deutſchen Menſchen, zur Scholle. Mit ſeiner
Frau, einer geborenen Gräfin v. d. Schulenburg, gehört er zu
denen, die die Scholle betreuen. Er iſt der Sohn eines Profeſſors
der Rechte in Bonn und Baſel, der, als Syndikus einer öſterrei=
Enlgland lapt Nich oülleg Paris
nicht deirren.
EP. London, 22. März.
Die Blätter begründen heute einmütig die geſtrige
außenpoli=
tiſche Debatte im Unterhaus, die, wie betont wird, die Haltung
Englands geklärt und die Stellung der Regierung in den
kommen=
den Verhandlungen geſtärkt habe. Die Ausführungen Sir John
Simons werden in mehreren Leitartikeln unterſtrichen, wobei der
Satz aus der Rede des Außenminiſters, daß er ohne alle
Illuſio=
nen nach Berlin gehe, allgemein hervorgehoben wird.
„Sir John Simon”, ſchreibt der „Daily Telegraph”, reiſt nach
Berlin als Realiſt und wird ſich dort harten Tatſachen
gegenüber=
ſehen. Gleichzeitig wird er auch genötigt ſein, harte Tatſachen
vor=
zutragen. Ob ſein Erfolg groß oder klein iſt, er wird auf jeden
Fall willkommen ſein.”
In dem Leitartikel der „Times” wird einleitend ausgeführt,
daß die geſtrige Debatte vor allem eindeutig die allgemeine
Ge=
nugtuung darüber zum Ausdruck gebracht habe, daß England eine
ſtarke und unabhängige Politik verfolge und an dem Gedanken
des Berliner Beſuchs feſtgehalten habe, wobei die „Times” darauf
hinweiſt, daß, wenn England ſich in ſeinen Bemühungen zur
Schaf=
fung eines europäiſchen Sicherheitsſyſtems zu eng an ein anderes
Land anlehne, ſein Einfluß darunter leiden müßte. Weiter
unter=
ſtreicht das halbamtliche Organ die Ausführungen des
Außen=
miniſters, wonach in den Berliner Unterhandlungen auf beiden
Seiten vollſte Offenheit herrſchen müßte, wobei das Blatt auch
auf die Notwendigkeit einer Löſung der Memel=Frage verweiſt.
Abſchließend weiſt die „Times” noch einmal auf die geſtern von
Außenminiſter Simon im Unterhaus geäußerte Hoffnung hin, daß
auch Deutſchland an den nach der Rückkehr der engliſchen Miniſter
von ihren Beſuchen geplanten Dreimächte=Beſprechungen in Como
teilnehmen werde denn das hauptſächlichſte Ziel der Berliner
Reiſe ſei, Deutſchland wieder in den Kreis der Nationen
zurück=
zuführen.
Aehnlich äußert ſich auch die „Morning Poſt”, deren
diploma=
tiſcher Mitarbeiter jedoch gleichzeitig meldet, daß Frankreich gegen
eine Rückkehr Deutſchlands nach Genf ſei und wahrſcheinlich
zu=
ſammen mit dem Kleinen Verband aus dem Völkerbund austreten
würde, falls Deutſchland jetzt ſeine Mitgliedſchaft erneuern ſollte.
Das Blatt läßt durckblicken, daß der franzöſiſche Schritt in Genf
gegen den ausdrücklichen Willen der engliſchen Regierung
unter=
nommen worden iſt und Frankreichs Antwort auf Englands
Wei=
gerung, den Miniſterbeſuch in Berlin aufzugeben, darſtelle.
Frankreich von London enkkäuſchk.
Paris gegen Viermächkekonſerenz mit deutſchland.
EP. Paris, 22. März.
Die geftrige Unterhausrede Sir John Simons hat für die
Franzoſen eine Ueberraſchung gebracht, nämlich die
Ankün=
digung, daß er ſich in Berlin bemühen werde, die Teilnahme
Deutſchlands an der zweiten, vorausſichtlich in Como
ſtatt=
findenden Miniſterbeſprechungen, zu erlangen. Dieſe
Ankün=
digung genügt um den Außenpolitiker des „Echo de Paris”
Pertinax, in Harniſch zu bringen Er wirft dem engliſchen
Außenminiſter vor, daß er, nachdem er bereits durch ſein
früheres Verhalten den Geiſt und den Buchſtaben des Abkommens
vom 3. Februar verletzt und nur widerwillig den beiden
Miniſterkonferenzen zugeſtimmt habe, ſich nunmehr für die
An=
rufung des Völkerbundsrates durch Frankreich rächen wolle.
Die Ankündigung im Unterhaus ſei ohne vorausgegangene
Fühlungnahme mit dem Quai dOrſay erfolgt. Sir John
Simon verſuche, den Viermächtepakt wieder herzuſtellen.
Pertinax hofft, daß Laval das „unannehmbare Verfahren”
Sir John Simons zunichte machen werde. Pertinax verlangt
ferner Aufklärung darüber, was Simon mit ſeiner Erklärung,
daß die engliſche Regierung niemals ein Sonderabkommen mit
irgendeiner Macht ins Auge gefaßt habe, ſagen wolle. Dieſe
Erklärung ſehe nach einer vollſtändigen Verleugnung der
fran=
zöſiſch=engliſchen Beſprechungen vom Februar aus. Falls dies
zutreffe dann wäre es das beſte für Frankreich, zu der
freund=
ſchaftlichen, aber unabhängigen Haltung zurückzukehren, die
Doumergue und Barthou ſeit dem 17. April 1934 eingenommen
hätten.
Der Artikel Pertinax ſchließt mit einem
ſcharfen Ausfall gegen Laval der in der
geſtri=
gen Sitzung des Miniſterrats ſich gegen die
An=
rufung des Völkerbundes ausgeſprochen, aber
dann einem Druck nachgegeben habe und der das
gleiche Verhalten bei den Verhandlungen mit
Rußland an den Tag lege.
chiſchen Eiſenbahngeſellſchaft, in Wiesbaden, ſich zur Ruhe geſetzt
hatte. In Wiesbaden, kam Hans Grimm zur Welt, brachte
fünf=
zehn Jahre im Auslande zu, dreizehn Jahre in Südafrika und ſchuf
ſich ſchließlich eine Heimſtätte an der Oberweſer im nördlichen
Kurheſſen, im alten Kloſterſchloß über Lippoldsberg, unweit
Oedelsheim, wo vom 14. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts die
Grimms als Inhaber einer Glashütte und als freie Bauern ſaßen.
Sein „Volk ohne Raum” hat die Hitler=Regierung als eins
der „ſieben deutſchen Weltwunder” auf die Weltausſtellung nach
Chikago geſchickt. Vor allen anderen liebt und beſucht die Jugend
dieſen Dichter, dieſen ſchwerblütigen Niederſachſen, der die Scheu
vor dem Klingen des eigenen Herzens nie überwand und darum
wohl ſeine „Geliebten Claudius=Gedichte”, nie aber eigene
Ge=
dichte herausgab.
* Johann Sebaſtian Bachs Mokekte
„Der Geiſt hilft unſrer Schwachheit auf”
im Haupkgokkesdienſt der Stadkkirche.
An tiefer Geiſtigkeit und vollendeter Form nimmt dieſes Werk
höchſten Rang ein. Es wird zu Bachs 250. Geburtstag am
Sonn=
tag, 24. März, im Hauptgottesdienſt der Stadtkirche durch den
ſorgſam gebildeten Kirchenchor unter Leitung ſeines Dirigenten,
des vortrefflichen Kirchenmuſikers Herrn Studienrat Wilhelm
Borngäſſer, dargeboten Römer 8, 26 und 27, iſt der
Gegen=
ſtand. Nicht freie Texte, ſondern Bibelſtellen und Choralverſe
bil=
den den Inhalt der Motetten. Fünf Motetten ſind als von Bach
echt anerkannt. Davon ſind jedoch nur zwei, darunter dieſe, im
Autograph, die anderen nur in Abſchrift, überliefert. Bach hat
ſeine Motetten und Kantaten alle für den Hauptgottesdienſt
ge=
dacht. Erſtere ſind mit und ohne inſtrumentale Begleitung
aus=
führbar.
Die Motette des nächſten Sonntags ſtammt aus dem Jahr
1729. Bach hat ſie zur Beerdigung von Johann Heinrich Erneſti,
Rektor der Thomasſchule in Leipzig, geſchaffen. Bach vergleicht
den Geiſt meiſt dem Feuer. Die dem Worte „Geiſt” unterlegte
Melodie wird zuerſt von den beiden Sopranen angeſtimmt. Sie
ſcheint die lohenden Flammen des Feuers auszumalen. Die beiden
Stimmen arbeiten ineinander. Im erſten Abſchnitt klingt Weſen
und Wirken des Geiſtes. Die Muſik baut ſich über dem B=Dur=
Akkord auf. Dasſelbe wiederholt ſich auf dem F=Dur=Akkord.
— hilf unſrer Schwachheit auf”: „Schwachheit” wird
verdeut=
licht durch eine lang gehaltene Note und durch ein ſinnbildliches
Emporſteigen des Soprans: „hilft auf”. Wiederum erhebt ſich der
„Geiſt”. Nunmehr malen beide Alt=Stimmen die lohenden
Flam=
men. Zuletzt übernehmen die beiden Bäſſe dieſes Thema. Es hat
nicht die gleiche Form. Es ähnelt jetzt der Bewegung der Wellen.
Der „Geiſt” gewinnt die Oberhand. Er wird die „Schwachheit”,
beſiegen.
Der Wechter vor Torutnd.
Es iſt in der franzöſiſchen Preſſe geradezu ein So
worden, in den Archiven herumzugraben, um Nachw
ſuchen, die Deutſchlands Proklamation der Wehrpflicht g
moraliſche und juriſtiſche Verletzung der verſchiedenſte
träge hinſtellen. Auch die franzöſiſche Note macht uns
Vorwurf, daß wir nicht allein den Verſailler Vertrag ge
hätten; ſie hat noch neue Bindungen konſtruiert, „an
Deutſchland eigentlich hätte halten müſſen‟. Die Konſt
die ohne unſer Wiſſen und ohne unſere Beteiligung in
und Rom aufgeſtellten Programme, hätte uns zu einer
Zurückhaltung veranlaſſen müſſen, und unſere Bereitw
über dieſe Programme zu verhandeln, hätte uns des
beraubt, inzwiſchen unſeren eigenen Weg zu verfolgen
zwar etwas verwickelt und alles andere als beweiskrä
verhilft aber doch in den Augen der Welt zu dem
eindruck, daß Deutſchland ſich allerlei zu ſchulden habe
laſſen.
Wie leicht haben wir es dabei, den Spieß umzu
Wir haben uns darauf berufen können, daß nach der
ſailler Vertrag wir die eigentlichen Gläubiger der Ab
ſind, und daß die Siegerſtaaten ihre damals gemachten
nicht hielten.
Wir brauchen nicht einmal bis Verſailles zurückz
wir finden ähnliche Verpflichtungen auch im Locarno
Im Schlußprotokoll ſteht nämlich zu leſen, daß die 9
ſich verpflichten „an den vom Völkerbun
reits aufgenommenen Arbeiten über die
waffnung aufrichtig mitzuwirken und die
wirklichung der Entwaffnung in einer e
meinen Verſtändigung anzuſtreben‟. Das iſ
ſchrieben am 16. Oktober 1925. Wer nun die Geſchichte
ten zehn Jahre zurückdenkt, der wird ganz gewiß
n=
haupten können, daß gerade Frankreich auch nur den
gemacht hätte, dieſen in Locarno ausgeſtellten Wechſel
löſen. Das Mißverhältnis zwiſchen dem entwaffneten
land und dem ſtändig weiter aufrüſtendem Frankreich
immer mehr zu Ungunſten Deutſchlands verſchoben. We
ſogar der Vorwurf gemacht wird, wir hätten bis zum 2
der Bemühungen um das Londoner Protokoll ſtillſtehen m.
welche Vorwürfe müßte dann eigentlich Frankreich ge
ſelbſt erheben, da es trotz des Verſprechens von Locarn
Aufrüſtung zielbewußt fortgeſetzt und zum Schluß du
Einführung der verlängerten Dienſtzeit gekrönt hat!!!
Eine engliſche Richligſtellung
DNB. London, 22.
Außenminiſter Sir John Simon hatte in ſeiner
Un=
rede am Donnerstag u. a. geſagt, daß im Anſchluß an die
chungen in Paris, Berlin, Warſchau, Moskau und Prag
Beſprechungen ſtattfinden würden. England würde ſich
wenn Deutſchland hieran teilnehmen würde. So ſei eine
menkunft in Ausſicht genommen, an der Muſſolini ſelbſt
nehmen beabſichtige.
In der franzöſiſchen Preſſe iſt dieſe unmittelbare Ei
an Deutſchland dem engliſchen Außenminiſter zum Voru
macht worden. Vor allem meint man, aus der Aeußerung Ei
eine Aufforderung an Deutſchland herausleſen zu können,
engliſch=franzöſiſch=italieniſchen Beſprechungen teilzunehn
In engliſchen Kreiſen wird dieſe Auslegung heute al ſ
irrig bezeichnet, denn es habe nie in der Abſicht Engla
legen, dieſe Dreierbeſprechungen in eine Viermächtekonfer f
zuwandeln. Der Hinweis Simons habe lediglich beſagen
daß, falls nach dem Berliner Beſuch und den anſchließenden
beſprechungen eine erfolgverſprechende Grundlage für
wei=
örterungen gefunden ſei, es ſich als nützlich erweiſen könn
weitere Ausſprache unter allen unmittelbar am Sicherh
blem intereſſierten Mächten, darunter auch Deutſchland, ſta
zu laſſen. Sollte eine ſolche Ausſprache praktiſch Wirklichk
den, dann würden zu den Teilnehmern auch die am Oſtr
am Donaupakt intereſſierten Staaten gehören.
Pariſer Kleinkaufleuke
ſürmen zum Palais Luxembourg.
Im Quartier Latin und insbeſondere vor dem
Luxembourg, in dem der Senat ſeine Sitzungen abhält,
am Freitag abend zu ſchweren Ausſchreitungen mehrerer
Kleinkaufleute, die gegen die Verzögerung proteſtierten,
Beratung einer Geſetzesvorlage über die Herabſetzung der
durch das Parlament erfährt. Der polizeiliche Abſpe
gürtel wurde durchbrochen, und das Palais Luxembourg
von der erregten Menge im Sturm genommen zu
Schließlich gelang es der Polizei, die von ihrem Gummi
Gebrauch machte, die Ordnung wiederherzuſtellen und die
geber zu zerſtreuen. Zahlreiche Kundgeber wurden verhe
A.
*
P
E.
Eu
E
E9
denn wir wiſſen nicht, was wir beten ſollen, I.
gebührt”: Schüchtern ſetzt der neue Abſchnitt ein. Das Wort,
erſcheint in inniger melodiſcher Form in allen Stimmen.
ſorgnis, was wir beten ſollen, gelangt durch die Moll=Ton=
Ausdruck. Die Antwort aber erfolgt mit großer Friſche w.
Dur: „Der Geiſt hilft unſrer Schwachheit auf” Während d.
her die beiden Chöre mit je 4 Stimmen als Einzelchöre au
ſteigert ſich die Tonſprache nunmehr zu einer völlig durchge
achtſtimmigen Polyphonie. Hier erreicht das Werk wohl
muſikaliſchen Höhepunkt. Jede Stimme führt ihre eigene 2
Seit Anfang herrſcht ³⁄₈Takt. Im Folgenden wirkt etwas
diger ³⁄₈=Takt. — — ſondern der Geiſt ſelbſt vertritt u!
beſte mit unausſprechlichem Seufzen‟: Der erſte Sopran.
das fugiert behandelte Thema. Die anderen Stimmen de
Seufzend” erhält treffende melodiſche Form. Der fugier
iſt fünfſtimmig gearbeitet. Alle Stimmen kommen nachel
Die beiden Bäſſe ſetzen gleichzeitig ein. Der zweite Alt kon
zuſammen mit dem erſten. Eine vierſtimmige Alla bre!
ſchließt ab: „Der aber die Herzen erforſchet, der weiß, 1
Geiſtes Sinn ſei‟. Dieſem erſten Thema folgen ein zweites
drittes: „— denn er vertritt die Heiligen‟. Die Fuge
mehr unperſönliche Form. Sie ermöglicht nicht die Fülle der
malereien, an denen die früheren Teile dieſer Motette ke
Sie entwickelt ſich ihrer Art gemäß. Ihr Ende vereinigt
zen Text der Fuge und ihre Themen.
Bach hat dem Werk erſt ſpäter einen Choral zugefußt.
dem ſind die inneren Zuſammenhänge deutlich. Es iſt de"
vers: „Laß freudiger Geiſt, voll Vertraun in Nor a4
Hülf” uns ſchaun, lehr” uns, wann wir zum Vater treten.
zer Zuverſicht beten! Mach” uns durch deine Kraft dele
Sterben und zur Ewigkeit! Daß wir als deine Streiler
zu dir durch Tod und Leben dringen. Halleluja!
Die intenſiv innige Geſtaltung dieſer Gedanken Ve
Verwandtſchaft mit früheren Teilen des Werkes. Ein 19R
ſcher Choralſatz.
Dr. Otto Schilling Trygop)
„Der Deutſche Jäger”, 57. Jahrgang. F. C. Mayer 2e
München.
Im Februar hat das ſämtliche Nutzwild Schonzeil,
der Jäher nur noch ſeine Jagdzeitung, die ihm in dell
der Ruhe einigermaßen Erſatz für die Jagdausübung Ale.
Darum ſtehen auch die Ausgaben des „Deutſchen o0*”
Februar auf unerreichter Höhe. Wir erwähnen von 2"
hochintereſſanten Beiträgen: „Jagdbilder aus der Kary.
nis” von Dr. med. Nikolaus Oſtermayer, „Das Muſſe.”
ſeine Einführung in Thüringen” von Major 0.
„Fuchsreizen” von A. Schmock. „Fuchsgeſchichten” voll. 2"
der Dreimännereiche, „Merkmale zur Altersbeſtimmüns.
wildes” von Preuß Forſtmeiſter Bindſeil, „Pantheria7)"
von E. Greſſer, „Weidmannsluſt und Weidmannslei). .
gang Ullrich, „Mardergeſchichten” von Hido, „Mit I..
auf Gams und Hirſch” von Dr. C. Canaris. „Beitras.
des Rotwildes, von Heinrich Prinz zu Schaumburg””
Samstag, 23. März 1935
Sorng eer
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
dem Preuß. Staatsrat
kkuelle polikiſche Fragen des Aufbaues
DNB. Berlin, 22. März.
Am Tage der zweijährigen Wiederkehr des Staatsaktes von
tsdam hatte Miniſterpräſident General Göring den
Preußi=
m Staatsrat zu einer Arbeitstagung im Preußenhauſe
ein=
ufen. Miniſterpräſident Göring eröffnete die Arbeitstagung
einer längeren Anſprache, in der er alle aktuellen politiſchen
igen behandelte und grundſätzliche Geſichtspunkte für die Be=
„dlung der wirtſchaftlichen und kulturellen Probleme angab,
denen Reichsminiſter Ruſt und Reichsminiſter Schacht in
en Referaten eingehende Ausführungen machten.
Anknüpfend an das Erlebnis von Potsdam führte
Miniſter=
ſident Göring aus, daß damals wohl niemand zu hoffen
dagt habe, daß der Führer ſein hohes Ziel, dem Reiche und
Nation Ehre und Freiheit wiederzugeben, ſo ſchnell
ver=
klichen würde, wie dies inzwiſchen geſchehen iſt. Der
Preu=
he Staatsrat habe ein beſonderes Recht, die Bedeutung dieſer
hichtlichen Wende zu überdenken und ſich des großen
Ge=
hens bewußt zu werden, das eine vielfach geradezu über=
(tigende Aehnlichkeit mit vergangenen großen Zeiten der
ußiſchen Geſchichte aufweiſe.
Ueber den alles beherrſchenden Eindruck der letzten Tage
len wir aber nicht vergeſſen, welche Fortſchritte ſeit dem
atsakt in Potsdam vor zwei Jahren auch
Grundſätzlich iſt zur
Frage der öffenklichen Arbeitsbeſchaffung
zu bedenken, daß auf die Dauer der Erfolg der ſeit der
Macht=
ergreifung geſchlagenen Arbeitsſchlachten nur dann gehalten
wer=
den kann, wenn die Entwicklung der Wirtſchaft ſich nicht zu ſtark
auf Antriebe ſtützt, die mehr einmalig und vorübergehend als
dauernd wirkſam ſind und die von außen her in die Wirtſchaft
hineingetragen werden, ſich aber nicht in ihr ſelbſt entwickeln.
Deſſen wird ſich auch die Unternehmerſchaft bewußt
werden und bewußt bleiben müſſen: Sie wird ſich insbeſondere
davor hüten müſſen, daß infolge der ſtaatlichen
Auf=
träge die eigene Initiative einſchläft. Dieſe
Ge=
fahr erſcheint zurzeit vor allem mit Rückſicht darauf vorliegend,
daß auf dem Binnenmarkt verhältnismäßig mühelos Erfolge
er=
zielt werden können, während der Export ſchwieriger und oft
wenig lohnend, wenn nicht gar verluſtbringend iſt. Der neue
Staat hat aber keinerlei Intereſſe daran, die Wiedererſtehung
des Kriegsgewinnlertyps zu begünſtigen. Er wird vielmehr
alle Maßnahmen treffen, um die Wiederkehr derartiger
Erſchei=
nungen der Kriegs= und Nachkriegszeit, die für uns heute völlig
unerträglich ſein würden, zu verhindern. Darüber hinaus muß
er aber auch von der Wirtſchaft verlangen, daß ſie ihre
natio=
nale Pflicht erfüllt. Dazu gehört unter den gegebenen
Ver=
hältniſſen vor allem auch eine möglichſt rege
Betäti=
gung im Export.
der Ausbau unſeres Reiches nach innen
tacht hat:
Die Einheit des politiſchen Willens iſt feſt begründet und
en jeden Angriff geſichert worden.
Die alleinige Geltung der Reichsgewalt iſt ſeit
Jahrhunder=
zum erſten Male feſtgeſtellt und durch immer neue
Maß=
men vertieft worden.
Die Einheit des Staatsapparates wird — vielfach nach
ißiſchem Vorbild — von Monat zu Monat verſtärkt. Die
ichrichtung von Partei und Staat hat ſichtbare Fortſchritte
acht, die organiſche Weiterführung dieſes Prozeſſes iſt
ge=
rt.
Miniſterpräſident Göring zog anhand von Beiſpielen
allelen zu der Zeit des Wiederaufſtieges Preußens nach dem
eden von Tilſit und erwähnte als Beiſpiel die aus der
tßiſchen Gemeindeverfaſſung herausgewachſene erſte deutſche
teindeordnung.
„Alle Aufgaben”, ſo fuhr der Miniſterpräſident fort, „die
Durchführung des Reichsneubaues ſeit der Machtergreifung
rfüllen waren, konnten unter der ſtarken Hand des Führers
deshalb in verhältnismäßig kurzer Zeit bewältigt werden,
für ihre Durchführung der Schwung der in der NSDAP.
mmengeballten Energien zur Verfügung ſtand. An dieſer
eit hat auch die Beamtenſchaft — nach der notwendigen
tigung von politiſch und charakterlich unzuverläſſigen und
fferenten Elementen — einen weſentlichen Anteil. Die völlige
euerung des deutſchen Beamtentums war nur deshalb
mög=
weil bewährte alte Kämpfer der Partei in verantwortliche
len des Staatsdienſtes einrückten.
Der Schutz des Reiches nach Außen und Einrichtung und
bau des Reichsgebäudes nach Innen, das ſind und bleiben
die wichkigſten Ziele
rer nationalſozialiſtiſchen Aufbauarbeit. Daneben ſtehen
noch andere Aufgaben, die erfüllt werden müſſen und die
er mehr in den Vordergrund treten. Unter ihnen ſehe ich
zu immer größerer Wichtigkeit herauswachſen:
1. Die Sicherung der wirtſchaftlichen Belange des Reiches
für die Zukunft und damit die Sicherung von Brot und
Wit für alle Volksgenoſſen durch eine zweckentſprechende und
Evolle Wirtſchaftspolitik.
2. Die Fortführung und Vertiefung der Erziehung des deut=
Menſchen zur unauslöſchlichen Erkenntnis und zur reſt=
Betätigung im Dienſte der nationalſozialiſtiſchen Idee
—)eine auf dieſes Endziel abgeſtellte Kulturpolitik.
Oberſtes Ziel der wirtſchaftlichen Maßnahmen der
ver=
enen zwei Jahre war die Ueberwindung der Arbeitsloſig=
Welche Erfolge mit den Methoden von 1933 hierbei
er=
werden konnten, iſt bekannt:
Das Jahr 1934 brachte zwar inſofern einen gewiſſen
del, als ſich die eigene Kraft der Wirtſchaft wieder ſtärker
en Vordergrund ſchob, ſo daß die ſtaatlichen
Unterſtützungs=
nahmen bis zu einem gewiſſen Grade eingeſchränkt werden
ten. Aber auch in dieſem Jahre behielt die öffentliche
itsbeſchaffung ihre überragende Bedeutung.
7
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Freitag, den 22. März.
konzerk zum 250. Geburkskag von Gg. Friedrich
Händel: Theodora, Orakorium.
In Verbindung mit dem Muſikverein, deſſen zweites Konzert
ildete veranſtaltete das Landestheater unter Karl Friderich
würdige Händelfeier und brachte ein Spätwerk des Meiſters
erſten Aufführung in Darmſtadt. Händel war 64 Jahre alt,
r ſeine Theodora in der kurzen Zeit von knapp vier Wochen
ſein drittletztes Oratorium, nach dem er ſich noch einmal
Jephta zu außerordentlicher dramatiſcher Größe aufraffte,
Werk, während deſſen Ausarbeitung er erblindete. Die
dora war ein Lieblings= und Schmerzenskind des Meiſters,
ir ſuchte er in der pſychologiſchen Durchdringung der
Solo=
en beſondere Wege einzuſchlagen, fand aber beim Publikum
dieſe Gabe wenig Gegenliebe. Man empfand mangelnde
natik, das Fehlen von reichlichen Gegenſätzen, und vielen
den heutigen Hörern wird es trotz der Fülle ſchöner Muſik
ich gegangen ſein. Man war von Händel die Darſtellung
geſchichtlicher Helden= und Völkerſchickſale gewöhnt, hier wird
Drama aus der chriſtlichen Märtyrergeſchichte entrollt, das
m etwas eintönig wirkt, weil das Lyriſche allzuſehr
vor=
t und der Konflikt zwiſchen der Gewalt des kaiſer=
7 Statthalters, und der Chriſtin Theodora und dem
ihr bekehrten Didimus, kein tieferer innerer Gegenſatz iſt,
ern das zufällige Aufeinanderprallen zweier verſchiedener
tanſchauungen, der caeſariſchen Staatsraiſon und der
gei=
n Gewalt des Chriſtentums. Valens iſt kein Böſewicht, auch
heidniſche Septimius iſt eigentlich dem chriſtlichen Paar
gün=
geſinnt, aber die Staatsgewalt ſiegt, beide werden zum Tode
hrt. Unter dieſen Umſtänden iſt nur Intereſſe für die ſchöne,
Teil recht bedeutende Muſik vorhanden, Dramatiſches tritt
ſpärlich hervor, einmal im erſten Akt, als Theodora in den
ustempel geſchleppt werden ſoll, im zweiten Akt bei dem
usfeſt, bei dem die Heidenchöre einen wohltuenden hellen
enſatz zu dem großen Ernſt der übrigen Handlung bilden, und
Ichlußakt, als aller Edelmut nicht den ſtarren Sinn des Stadt=
F. N.
ers zu erweichen vermag. (Fortſetzung folgt.)
Mainzer Skadkkheaker.
am vergangenen Samstag herausgebrachte Neueinſtudie=
=Inſzenierung der „Carmen” war in erſter Linie wegen
Auch auf der Arbeitnehmerſeite muß dafür geſorgt
werden, daß ſich im Zeichen einer Sonderkonjunktur keine
uner=
freulichen Erſcheinungen entwickeln, die zu unerträglicher ſozialer
Ungerechtigkeit führen. Die allgemeine Hebung des
Lebens=
ſtandards des Volkes iſt und bleibt das Ziel
nationalſozialiſti=
ſcher Wirtſchaftspolitik.
Leider ſind wir heute noch nicht in der Lage, dieſe Aufgabe
vollkommen zu löſen, ja es gilt noch immer, den Reſt von
Ar=
beitsloſen überhaupt erſt einmal wieder in die Arbeit zu
brin=
gen. Dieſe Situation ſtellt hohe Anforderungen an
Einſicht und guten Willen der Arbeiterſchaft.
Es iſt mir ein aufrichtiges Bedürfnis hier
ein=
mal auszuſprechen, wie rückhaltlos ich die
Hal=
tung des deutſchen Arbeiters anerkenne und
be=
wundere. Können wir aber heute die berechtigten Anſprüche
der Arbeiterſchaft noch nicht erfüllen, können wir insbeſondere
zurzeit an Lohnerhöhungen noch nicht
heran=
gehen, ſo werden wir beſonders darauf bedacht ſein müſſen,
der Arbeiterſchaft im übrigen alle mögliche Fürſorge
an=
gedeihen zu laſſen.
Vom Tage.
Im Südweſten Berlins, in der Nähe des Preußenhauſes, wird
gegenwärtig ein größeres Gebäude errichtet, das noch in dieſem
Jahre fertiggeſtellt wird. In dieſen Neubau zieht das
Reichsluft=
fahrtminiſterium mit allen ſeinen Abteilungen ein.
Im Zuge der Vereinheitlichung und der Vereinfachung der
Verwaltung iſt durch einen ſoeben ergangenen Erlaß des
Reichs=
forſtmeiſters Hermann Göring nunmehr auch die Vereinigung des
Reichsforſtamtes mit der höchſten preußiſchen forſtlichen Dienſtſtelle
erfolgt.
Die franzöſiſche Kammer hat ohne Ausſprache den von der
Re=
gierung verlangten Kredit von über 19 Millionen Franken zur
Er=
höhung der Werbegelder für Kapitulanten bewilligt.
Die in den Jahren des iriſchen Freiheitskampfes von den in
Amerika lebenden Iren zur Unterſtützung der Sinn=Fein=Partei
geſammelten Summen werden nunmehr von der iriſchen
Regie=
rung mit Zinſen zurückgezahlt werden. Jeder Ire, der damals ein
Pfund Sterling zeichnete, wird dafür 1 Pfund 5 Schilling
zurück=
erhalten. Im ganzen werden 1 200 000 Pfund Sterling zur
Aus=
zahlung kommen.
Der erſte Miniſterrat in Athen beſchloß die Ausſchreibung von
Wahlen zu Ende Mai. Gleichzeitig erfolgt eine Volksabſtimmung
zur Billigung der Ausnahmemaßnahmen der Regierung. Der
auf=
zulöſende Senat ſoll durch eine Art berufsſtändiſcher Kammer
er=
ſetzt werden.
Die aus Italien in Eritrea eingetroffenen Landarbeiter haben
mit dem Bau einer Autoſtraße von der Hafenſtadt Maſſaua nach
der 2400 Meter über dem Meer gelegenen Hauptſtadt Asmara im
Innern des Landes begonnen. Die Straße ſoll im Herbſt
fertig=
geſtellt ſein.
Die Neuorganiſation der ſpaniſchen Marine ſchreitet fort. Zehn
„Marinekommandos” wurden errichtet, nämlich in Barcelona,
Va=
lencia. Malaga. Sevilla. Gijon, Bilbao, auf den Balearen, den
kanariſchen Inſeln und in Nordafrika. Die Marinekommandos
haben vor allem die Aufgabe, die Mobilmachung der Kriegsflotte
vorzubereiten.
der intereſſanten, teilweiſe neuen Wege beachtlich, die Camillo
Hechingers Regie ging. Der muſikaliſchen Leitung, die Heinz
Berthold führte, iſt kein beſonderer Spielraum gegeben und
wir kennen ſeine prachtvoll lebendige und farbig durchglutete
Auffaſſung bereits von früheren Aufführungen. Die Regie
da=
gegen, will ſie ſich nicht an abgeſpielte Schablonen klammern,
hat faſt in jedem Bilde Möglichkeiten der Ausweitung und
Be=
lebung. Daß Hechinger ſich dieſe ausgiebig zunutze machen würde,
unterſtand keinem Zweifel, und die Durchführung der
abwechſ=
lungsreichen Aufgabe zeigte ihn erneut als Meiſter der Belebung
von innen heraus. Abgeſehen von einer Fülle von Einzelheiten,
die doch das Geſamtbild ungemein abrundeten, waren es
beſon=
ders die Maſſenſzenen, denen er Bewegung und Blutwärme zu
geben verſtand. Ernſt Preußers Bühnenbilder unterſtützten ihn
dabei weſentlich in ihrer reſtloſen Anpaſſung an die dramatiſchen
und bühnenmäßigen Anforderungen jeder Szene. Daß die
Hand=
lung faſt in die Neuzeit verlegt war, iſt nebenſächlich. Hauptſache
dagegen iſt, daß das Nationalkolorit ſo gut eingehalten wird, wie
es nur irgend möglich iſt. Und das iſt geſchehen. Packend ſind
vor allem die Aktſchlüſſe herausgearbeitet, der erſte zwar nicht
gerade überzeugend motiviert, vorzüglich der letzte, wo nach der
Mordtat nicht mehr nach alter, ſchlechter Gewohnheit Escamillo
und das ganze Volk auf die Bühne ſtürzt, ſondern nur ein paar
Männer von der Seite her in ſtarrem Entſetzen zuſehen. Neu und
wirkungsvoll das Bild in der Schenke mit der Tanzfläche. Unter
den Mitwirkenden ſteht an weitaus erſter Stelle Marietheres
Henderichs, deren Carmen eine Glanzleiſtung an
geſang=
licher und ſchauſpieleriſcher Durcharbeitung iſt. Sie ſpielt die
Zigeunerin nicht auf Dämonie, ſondern auf hemmungsloſe
Trieb=
haftigkeit. Rudolf Wedels Joſé überzeugt durchaus in ſeiner
Wandlung vom reinen Naturburſchentum in haltloſen
Liebestau=
mel. Hans Komregg ſingt den Torero ſehr tonſchön und ſpielt
ihn als volkstümlichen Kavalier. Eine ſchöne geſangliche Leiſtung
bietet Wendla Großmann als Micaela, das gleiche kann von
Willi Schirps Zuniga gemeldet werden. Die kleineren
Par=
tien ſind durch Loty Kaundinya, Anni Rieder, Friedrich
Kempf und Auguſt Stier gut beſetzt, ſo daß das ſchöne Quintett
in der Schenkenſzene vortrefflich herauskam. In der erſten und
zweiten Szene hatte der Kuliſſenteufel die Hand im Spiel, die
begreifliche Verblüffung über das Mitwirken des Rundfunks
hin=
ter der Szene verhinderte eine geſchickte Ueberwindung der
klei=
nen Störung, die den weiteren Ablauf jedoch nicht beeinträchtigte.
Der Heldengedenktag brachte eine Aufführung von Beethovens
„Fidelio, unter Mitwirkung prominenter Gäſte. Den Rocco ſang
und ſpielte ein Altmeiſter des Baßfaches, Kammerſänger Karl
Braun in Berlin, den Mainzern aus ſeiner Wiesbadener Zeit
noch in beſter Erinnerung. Er wußte aus dieſer Rolle ganz
un=
gewohnte Züge herauszuholen. An Stelle der urſprünglich
vor=
geſehenen einheimiſchen hochdramatiſchen Sängerin Elſe Link war
Liſelotte Ammermann vom Darmſtädter Landestheater
ein=
geſprungen. Das war mehr als ein behelfsmäßiges Gaſtſpiel;
wir lernten eine Vertreterin der Leonore kennen, die ſchon jetzt
geſanglich wie darſtelleriſch unmittelbar vor der höchſten
Vollen=
dung ſteht. Zu hohen Gaben der muſikdramatiſchen Künſtlerſchaft
Nr. 82 — Seite 3
Geldſpenden
für den Aufbau der Wehrmacht.
DNB. Berlin, 22. März.
Der Reichswehrminiſter gibt bekannt:
Aus allen Kreiſen des deutſchen Volkes gehen täglich beim
Reichswehrminiſterium Geldſpenden und Ankündigungen von
Geldſpenden ein, die als Beitrag zum Aufbau der Wehrmacht
beſtimmt ſind. Meinen herzlichen Dank für all die Beweiſe
einer großen Opferbereitſchaft verbinde ich mit der Bitte,
zu=
geſagte und künftige Beiträge dieſer Art einzuzahlen auf das
Konto „Wehrdank” bei der Deutſchen Bank und
Diskontogeſell=
ſchaft, Stadtzentrale, Abteilung A, Berlin W 8, Mauerſtr. 26/27.
Einzahlungen auf dieſes Konto nimmt auch jede Filiale der
Deutſchen Bank und Diskontogeſellſchaft im Reich an. Damit
iſt gewährleiſtet, daß alle Spenden ohne Zeitverluſt ihrer
Be=
ſtimmung zugeführt werden.
Gründung der Deutſchen Zeppelin=
Reederei.
DNB. Berlin, 22. März.
Unter dem Vorſitz des Reichsminiſters der Luftfahrt,
Gene=
ral der Flieger Göring, wurde heute die Deutſche Zeppelin=
Reederei G. m. b. H. gegründet. Das Unternehmen hat ſeinen
Sitz in Berlin und die Aufgabe, den Verkehr mit Luftſchiffen
nebſt allen damit zuſammenhängenden Geſchäften insbeſondere
Errichtung und Betrieb regelmäßiger Luftſchifflinien für
Perſo=
nen= Poſt= und Frachtbeförderung, zu betreiben. Das
Stamm=
kapital der Geſellſchaft beträgt 9 550 000 Reichsmark; hiervon
haben die Luftſchiffbau Zeppelin G. m. b. H. 5 700 000
Reichs=
mark und die Deutſche Lufthanſa AG. 3 850 000 Reichsmark
über=
nommen. Der Vorſitz im Aufſichtsrat iſt Dr. Eckener übertragen
worden. Als Geſchäftsführer ſind der Polizeipräſident von
Magdeburg, Kapitän Chriſtianſen, und der bekannte
Luftſchiff=
kapitän Diplomingenieur Lehmann vorgeſehen.
Der Memel=Prozeß vor dem Abſchluß.
DNB. Kowno, 22. März.
Im Memelländer=Prozeß haben in der heutigen Verhandlung
bis auf drei alle Angeklagten ihr Schlußwort abgegeben. Die
meiſten beſchränkten ſich auf eine kurze Bitte um Freiſpruch. Der
Angeklagte Ewald Boll, der in den ſogenannten Jeſuttis=
Feme=
mord verwickelt iſt, erklärte, daß es ſich nicht um einen politiſchen
Mord, ſondern um einen Unglücksfall gehandelt habe.
Die Sitzung wurde auf Samstag, 9 Uhr vormittags, vertagt.
Hanens verftärties Kerralentomaingent
* Die italieniſche Regierung hat beſchloſſen, den
Rekruten=
jahrgang 1913 noch nicht zu entlaſſen, gleichzeitig aber auf die
Einberufung des Jahrgangs 1914 nicht zu verzichten.
Infolge=
deſſen werden zwei Jahrgänge unter den Fahnen ſtehen. Dieſe
Maßnahme wird amtlich als „Vorſichtsmaßregel” bezeichnet.
Es iſt allerdings nicht recht erſichtlich, welche beſonderen Gründe
die Italiener veranlaßt haben, eine derartige „Vorſicht” zu
üben. Es kommt ihnen offenbar darauf an, bei dem
Rüſtungs=
wettlauf nicht ins Hintertreffen zu geraten.
In der Praxis bedeutet die Nichtentlaſſung des Jahrgangs
1913 nicht allzuviel. Im Durchſchnitt werden in Italien
jähr=
lich 180000 Mann eingeſtellt, aber die wenigſten von ihnen
dienen volle 12 Monate. Vielfach werden ſie lange vor Ablauf
der geſetzlichen Dienſtzeit wieder entlaſſen, weil die militäriſche
Jugendausbildung bereits eine ausgezeichnete Vorbereitung für
den Heeresdienſt iſt. Dieſe Vorſchulung erſetzt einen recht
er=
heblichen Teil der Ausbildung innerhalb der militäriſchen
For=
mationen. —
Vielleicht hat aber die römiſche Regierung die
Geſamt=
ſituation auch benutzt, um die Lücken auszufüllen, die durch den
Transport von Truppen nach Abeſſinien entſtanden ſind.
England bieker China Finanzhilfe an.
EP. Schanghai, 22. März.
Wie aus chineſiſchen Regierungskreiſen mitgeteilt wird, hat
die engliſche Regierung der chineſiſchen Regierung ihre
Bereit=
willigkeit erklärt, in Gemeinſchaft mit anderen Mächten China
eine Finanzhilfe zu gewähren. Die chineſiſche Regierung hat das
Angebot im Prinzip angenommen. Die Einzelheiten des
eng=
liſchen Plans ſind noch Gegenſtand eingehender Verhandlungen,
zu denen auch Vertreter anderer Mächte hinzugezogen werden
ſollen.
ſteht ihr im Gegenſatz zu vielen ihrer Kolleginnen eine
unmittel=
bar überzeugende äußere Geſtaltung zur Verfügung. Dr. B.
— „Deutſchland‟ Die Zeitſchrift „Deutſchland” iſt mit ihrer
Märznummer in Wort und Bild bereits ein Vorbote des
Früh=
lings. Ein Aufſatz von Albert Herzog: „Frühling im
Badner=
land” gibt den Auftakt. Frühlingscharakter tragen auch viele
Bilder von deutſchen Heilbädern, deren Bedeutung ein
einführen=
der Artikel von Dr. Walter Georgi behandelt. Die Bäder
Nau=
heim, Wiesbaden, Mergentheim und Ems ſind mit beſonderen
Arbeiten vertreten. Das Titelbild wirbt für die
Reichsauto=
bahn, ihr und dem geſamten deutſchen Straßenbau iſt auch eine
Arbeit von Dr. Otto Reismann, dem Preſſechef des
General=
inſpektors für das deutſche Straßenweſen, gewidmet. Aus dem
weiteren Inhalt iſt noch hervorzuheben eine von Dr. L. K.
Mayer vorgenommene Würdigung der Bedeutung J. S. Bachs,
deſſen Geburtstag ſich im März 1935 zum 250. Male jährt. Die
wiederum hervorragend ausgeſtattete Zeitſchrift iſt zu beziehen
durch alle Poſtanſtalten und Buchhandlungen oder unmittelbar
durch den Verkehrsverlag „Deutſchland, Berlin W. 9.
Pots=
damer Platz 1. Columbushaus.
Soldatenlexikon. Ein Merkbuch für den Infanteriedienſt. Vo
Walter Haas. Mit über 130 Abbildungen und 5 Tafelt
(Franckhſche Verlagshandlung, Stuttgart.)
Als Dienſtmerkbuch zum raſchen Nachſchlagen hat Walter Haas
„ein alter Krieger und ehemaliger Reichswehroffizier”, das „Sc
daten=Lexikon” herausgegeben. Was der Infanteriſt aus ein paa
Dutzend Dienſtvorſchriften und Lehrbüchern wiſſen muß wird hie
erſtmals in Lexikonform auf 184 Seiten mit über 130 Bildern un
5 Tafeln geboten. 325 Stichworte geben auf taktiſche, techniſche u
praktiſche Fragen in wenigen Zeilen erſchöpfend Auskunft. Dienſt
vorſchriften — Praxis des Ausbilders — Erfahrungen des Front
ſoldaten ſind in dieſem Buch vereinigt zu einem praktiſchen Helfe
bei der Vorbereitung, einem ſtets griffbereiten Nachſchlagewerk it
Gelände.
Joh. Seb. Bach / Leben und Werk. Von Dr. Waldemar Roſe
Mit einem Geleitwort von Präſident D. Dr. Simons,
V=
ſitzender der Neuen Bachgeſellſchaft (Verlag: Breitkopf
Härtel.)
Im Bachjahr 1935 wird der Wunſch lebendig, ſich über
künſtleriſche und menſchliche Perſönlichkeit des großen Thom
kantors zu unterrichten. In der vorliegenden Biographie iſt d
Wichtigſte aus Bachs Leben in anſchaulicher, feſſelnder Form de
geſtellt, zugleich aber auch ſein muſikaliſches Lebenswerk in de
Grundzügen charakteriſiert, ohne muſikai’ſche Kenntniſſe bei de
Leſer vorauszuſetzen. Dabei wird das Schaffen Bachs unter d
beſonderen Geſichtspunkt einer Diſziplinierung der ihm als Er
gut ſeines Geſchlechts überkommenen ſchöpferiſchen Kräfte
du=
einen Formwillen geſehen, der in zähem Fleiß das ganze Lebe
hindurch geſchult und geſtärkt wird. Gerade heute kann und
m=
dieſes Leben, in dem ein feſter Wille gewaltige künſtleriſche u
menſchliche Leidenſchaften zügelt, beſonders auch der deutſch
Jugend ein lichtvolles Vorbild ſein.
Seite 4 — Nr. 82
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. März 19
Nachrichken des Standesamts Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 15 März: Weigel, Eva, Diakoniſſe, 73 J.,
ledig; Hahen, Heinrich, Schreiner, 66 J. verh. — Am 16. März:
Schneider, Hildegard, Schülerin, 8
— Am 17. März:
Schreiber, Barbara, geb. Neff. Witwe des Friedhofsarbeiters,
81 J.; Monick, Albertine Wilhelmine, geb. Backes. Witwe des
Lehrers, 67 J. — Am 18 März: Kropp. Helene, geb. Weimann,
Ehefrau des Bühnen=Seiten=Meiſters, 53 J.; Triebig. Iſidor,
Walter, Schriftſetzer verh., 27 J.; Brenner Erneſtine geb.
Barthel, 47 J., Ehefrau des Landwirts und Schreiners, Richen;
Lindt, Wilhelmine Luiſe, ohne Beruf, 81 J., ledig;
Huth=
mann: Chriſtoph, 57 J., verh. gew.; Klaus, Otto, 26 Std.,
Sohn d. Bäckers; Beck, Chriſtiane Eleonore, ohne Ber., led., 86 J.;
Schneider, Hans, Kaufmann, 31 J., verh., Nieder=Ramſtadt;
Daum, Daniel, Weißbinder, 65 J., verh., Eberſtadt; Schäfer,
Eva Eliſabeth, geb. Germann. Witwe des Milchhändlers, 76 J
Am 19. März: Schädel, Ludwig Heinrich, Kupferſchmied, 33 J.,
verh.; Riebel, Eliſabetha, geb. Herrmann, 86 J.. Witwe des
Schneidermeiſters; Illgen, Ferdinand Robert 76 J.,
Zug=
führer i. R., verh.; Dietrich, Margarete, 61 J., ohne Beruf,
ledig; Haegert, Johanna, geb. Otto, 74 J.. Ehefrau des
Majors a. D.; Junghans, Johanna, 80 J., ohne Beruf. ledig.
— Am 20. März: Möſer, Hermann, 9 Monate alt Sohn des
Schreiners; Bonarius, Louiſe Margaretha, 43 J.
Büroan=
geſtellte, ledig; Haumbach, Eduard, Mechaniker, 18 J.. led.;
Röth, Thereſe, geb. Thiemann. 80 J. Witwe des Schmiedes;
Eidenmüller, Martin, Steinmetz, 76 J.. verh.; Rückert,
Willi Heinz. 1 J. Sohn des Hilfsarbeiters, Gundernhauſen;
Knaub, Karl, 83 J., Privatmann verh. — Am 21 März:
Lutz, Valentin, 3., Landwirt, 76 J., verw. Nieder=Klingen;
Siegel,Erika, 3 J., Tochter des Hilfsarbeiters, Mörfelden.
Mechliche Kaurichten.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Eamstag, 23. März.
Stiftskirche, Abends 8 Uhr: 3. Paſſionsbetſtunde.
Sonntag Dkuli, 24. März.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Gedenkfeier des 250.
Geburts=
kags von J. S. Bach. Pfarrer Lautenſchläger. (Motette „Der Geiſt hilft”, für
acht=
ſtimmigen Doppelchor.) — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der Marhusgemeinde.
Pfarrer Kornmann. — Nachm. 2 Uhr: Prüfung und Vorſtellung der Konfirmanden der
Lukasgemeinde. Dekan Müller.
Im Chor der Stadtkirche iſt jeden Wochentag abends 6,45 Uhr Liturgiſche Abendfeier.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Nordſeite.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Heß. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der
Kaplanei=
gemeinde. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt der Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér. — Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Beringer.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Beringer.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger. — Borm.
H,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger. — Abends 8 Uhr: Bachfeierſtunde.
Die Fohanneskirche iſt wochentags von 8—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer H. Köhler. —
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer H. Köhler.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kröcker, Wien=Purkersdorf. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke.
Pfarrer Kröcker, Wien=Purkersdorf.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8—4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller, — Borm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller. — Nachm. 6,30 Uhr: Bachfeier.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lenz. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Mittwoch, 27. März.
Stadtkapelle. Abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Dekan Müller,
Martinskirche. Abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Pfarrer Dr. Bergér,
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Pfarrer H. Köhler.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Abends 8 Uhr: 4.
Paſſions=
andacht. Pfarrer Weinberger.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Pf. Weiß.
Pauluskirche. Abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Pfarrer Wolf.
Donnerstag, 28. März.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Abends 8 Uhr:
4. Paſfionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger
Stiftsckirche. Abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lautenſchläger, Hügelſtr. 28, Tel. 9083.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Stadtkirche. Sonntag, 24. März, abends 8 Uhr: Guſtav Abolf=
Vortragsabend. Pfarrer Kröcker, Wien=Purkersdorf. „Die Not der evangeliſchen
Aus=
landsdiaſpora.”
Schloßkirche. Dienstag, 26. März, abends 8 Uhr: Vortragsreihe der Darmſtädter
Stadtpfarrer. Vortrag von Pfarrer Kornmann: „Der Chriſt vor dem Erbkrankengeſetz.”
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 24. März, abends 8 Uhr: Gemeindeabend
der Kaplaneigemeinde. — Montag, 25. März: Evangeliſcher Jugendabend der
Stadt=
gemeinde. — Dienstag, 26. März: Mütterabend der Stadtgemeinde. — Mittwoch,
27. März: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Freitag, 29. März:
Kirchen=
chor der Stadtkirche.
Konfirmandenſaal im Schloß. Mittwoch, 27. März: Handarbeitsſtunde der
Stadtgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 25. März, abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. — Mittwoch, 27. März, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. — Freitag, 29. März, abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. — Mädchenabend
Weſt. — Samstag, 30. März nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 26. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 28. März, abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. — Freitag „29. März, abends
8 Uhr: Mütterabend. Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtraße 5). Donnerstag, 28. März, abends
8 Uhr: Poſaunenchor. — Freitag, 29. März, abenbs 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtraße 26). Montag, 25. März, abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Dienstag, 26. März,
abends 8 Uhr: Mütterabenb. — Mittwoch, 27. März, nachm. 2 Uhr: Strickſchule. —
Nachm. 2,30 Uhr: Nähnachmittag. — Donnerstag, 28. März, abends 8,15 Uhr:
Alteren=
kreis. — Freitag, 29. März, abends 8 Uhr: Evang. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 25. März, abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 27. März, nachm. 3 Uhr: Strickſchule. — Donnerstag
98. März, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 25. März, abends
8 Uhr: Poſaunenchor. — Abends 8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk, Mädchenkreis. —
Diens=
tag, 26. März, abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. —
Donners=
tag, 28. März, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 29. März, abends 8,15 Uhr:
Kirchenchor. — Samstag, 30. März, abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Saal der Neuen Trainkaſerne, Freitag, 29. März, abends 8 Uhr: Mütterabend
(Weſtbezirk).
PBaulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 25. März, abends
8 Uhr: Mädchenkreis. — Abends 8,15 Uhr: Jungmütterabenb. — Dienstag, 26. März,
abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Jungmütterabend. — Donnerstag,
28. März, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 29. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor,
Eliſabethenſtift (Erbacher Straße 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 24. März,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. —
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauen=
bibelſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde, Herr Bringmann. — Mittwoch,
abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr
Bringmann. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule,
Herr Neuber. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
junge Mädchen. — Abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen und junge
Männer. — Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. — Abends 7,30 Uhr: F. K. für
junge Mädchen. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm.
3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtraße 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft, — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Rähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt, Hügelſtr. 6, Fernſprecher 2206. Jugendfürſorge,
Fürſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge. Sprechſtunden täglich von 10—
Rechtsauskunftsſtelle für alle Rechtsfragen, einſchließlich Eheberatung und M.
Gprechſtunden täglich von 11—12 Uhr, ausgenommen Mittwoch und Sams
Trinkerfürſorgeſtelle. Sprechſtunden von Montag bis Freitag, nachm. 5—6 u
Evang. Gemeindeamt, Kiesſtraße 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppo
nahmeſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8—12 Uhr. Kirchenſteuerangelegenheite
nur im Landeskirchenamt, Mackenſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtraße), Zimmer 7 be
Diakonenſtatisn für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21. Te
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Hiesſtr. 17; Martinsſtift, Müller
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahkertſtr. 26; Paul=Gerhard
Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8: neben der Pauluskirche, Ok
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Tel. 2
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Grein,
Evang. Kirche Griesheim, Sonntag, 24. März, vorm. 10 Uhr: Predigtgotte
Kirchgang der evang. Frauenhilfe. Pfarrer Mangold. Vorm. 11 Uhr: Kindergotte
Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. Stadtmiſſionar Bringmann.
Friedenskirche. Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent North. Porm. 11 Uhr:
gottesdienſt.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 24. März, vorm. 9 Uhr: Chrif
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Kaffeeabend des Frauenvereins. — Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch: 3. V
andacht. — Freitag: Jungmädchenabend.
Evang. Gemeinde Nieder=Namſtadt. Sonntag, den 24. März, vorm
Hauptgottesdienſt. Abends 8 Uhr: Paſſionsgottesdienſt. — Dienstag: Jungn
verein. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein.
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 24. März, vorm. 10 Uhr: Gotte
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. — Montag
Chor. — Dienstag: 6-7 Uhr Bücherausgabe. — 8,30 Uhr Bibelſtunde. — Mi
Kirchenchor. — Donnerstag: Frauenverein — Helferinnen im Pfarrhaus. —
Poſaunenchor.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 24. März, vorm. 10 Uhr: Hauptgotte
Pfarrer Paul. Tert: Luc. 9, 51—56. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der
13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. — Mittwoch, 27. März, abends 20 Uhr
ſionsgottesdienſt. — Donnerstag, 28. März, abends 20 Uhr: Singſtunde.
Evang. Gemeinde Dieburg. Sonntag, 24. März, vorm. 10 Uhr: Gottesdi
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Dientsag, abends: Evang. Frauenhilfe
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Straße 14. — Samstag, 23. März,
Leſung aus den Korintherbriefen. — Sonntag, 24. März, 10 Uhr: Menſchenwei
lung mit Predigt. Anſchließend: Sonntagsfeier für Kinder. — 17 Uhr: Muf
Feierſtunde. — Mittwoch, 27. März, 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Don
28. März, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung. — 20,15 Uhr: Offentlicher Vort=
Pfarrer A. Schulze=Frankfurt a. M.: Das Gilgameſch=Epos und ſein geiſti
geſchichtlicher Hintergrund.” (Mit Lichtbildern.) — Samstag, 30. März, 18 Uhr;
aus den Korintherbriefen
Evangeliſche Gemeinſchaft. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. 9
Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Paſſionsgott
(Veihelmann). — Montag, abends 8,15 Uhr: Chorprobe mit Orcheſter. —
abends 8,15 Uhr: Paſſionsbibelſtunde.
Ehriſtliche Gemeinſchaft, Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, 24. März
9,15 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigt
Dienstag, 26. März, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Adventgemeinde Darmſtadt, Sandſtraße 10. Sonntag, abends 8 Uhr: V
Thema: „Das Rettungswerk göttl. Liebe.” — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtu /
Samstag, vorm. 9,30 Uhr: Bibelſtudium; 10,30 Uhr: Predigt.
Methodiſten=Gemeinde (Evangeliſche Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38. S
vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. — Mittwoch,
8 Uhr: Bibelſtunde.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Sclence Solety) in Dar
Aula der Adolf Hitler=Bauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 24. März: Materie: G
Text: Habakuk 2:19.
Evang. Gemeinde glänbig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr
Sonntag, 24. März, vorm. 9,30 Uhr: Predigt. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule.
8,15. Uhr: Predigt. Prediger H. Schneider. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Bib F
Gebetſtunde.
Heilsarmee, Darmſtadt, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heil
verſammlung. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 6 Uhr: Kindergotte
Abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Dienstag, abends 8 Uhr: Soldatenverſan
Mittwoch, abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Hei
ſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung.
afee
—
„NIE
Ihre berlobung geben bekannt
Maria Baur
Rudolf Sommerer
23. März 1935
Darmstadt
Karistr. 113.
Windsheim
Darmstadt
(28090
Ihre heute nachmittag 3 Uhr in St. Elisabeth
stattfindente Trauung geben bekannt
Karl Feisel und Frau
Wia, geb. Bauer
Darmstadt, den 23. März 1935.
Schlageterstraße 67.
Ihre VERMAHLUNG geben bekannt:
Georg Storm
Elfriede Storm
geb. Auracher
Artilleriestraße 26
Darmstadt
Trauung; Samstag, 23. März, 2:/, Uhr, Stadtkapelle.
Für die vielen Geſchenke u. Gratulationen
anläßlich unſerer Veimählung danken
herzlichſt.
Johann Helm und Frau Oina
geb. Krämer.
Kranichſitein, 23. März 1935.
Kaum war ich der Eltern Freud
nahm mich Gott in die Ewigkeit.
„Stdeccccsccet 252222222222,
Für die überaus zahlreſchen Geſchenke, Blumen
und Gratulationen, die uns anläßlich unſerer
ſilbernen Hochzeit
zutell wurden, iſt es uns leider nicht möglich,
ſedem einzelnen zu danken. Wir bitten alle
Gratulanten unſeren herzlichen Dank auf
dieſem Wege entgegenzunehmen.
Adam Eidebenz, Metzgermeiſter
und Frau Eliſabeth, geb. Völker.
Dssss-s225o kccccccccccce
Unſere geliebte Schweſier
Conng
iſt heute durch einen ſanften Tod im faſi vollendeten 74.
Lebensjahre von ihrem ſchweren, ſchmerzenreichen Leiden
erlöſt worden.
Clara Hartmann=Pauer
Cecil Dorner, geb. Pauer
Max Pauer
Jugenheim a. d. B., am 21. März 1935.
Haus Sonneck, Merckſtraße 15.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 24. März, nachmittags 3½ Uhr,
vom Trauerhauſe aus ſtatt.
(2813
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Allen, die uns kannten, die traurige Nachricht, daß meine
liebe Frau, unſere herzensgute Mutter
Eliſabeth Auer
geb. Horſt
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Peter-Gemelnder-Straße 29.
Beachten Sle bitte mein Schaufenstel
am 21. März, im Alter von 46 Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Die tieftrauernden Hinterbllebenen:
Familie Heinrich Auer.
Darmſtadt (Blumenthalſtr, 38), den 23. März 1935.
Die Einäſcherung findet heute nachmittag 4 Uhr auf dem
(2819
Waldfriedhof ſtatt.
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Plötzlich und unerwartet entſchlief heute
unſer liebes Töchterchen u. Schweſterchen
Reingart
Für die vielen Beweiſe
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richtiger Teilnahme beim
Heimgang unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen
im Alter von 6 Monaten.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Oberwachtmeiſter der Schupo
Heinrich Semmler u. Frau
nebſt Kar! Heinz.
Griesheim (Adolf=Hitlerſtr. 8), 22. März 1935.
Fran
ChriſtianScheerer Vw.
geb. Fleiſchmann
ſagen wir allen auf dieſem
Wege unſeren innigſten Dank.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den
24, März, um 3½ Uhr, vom Trauerl
aus ſtatt.
Die trauernden
Hinterbliebenen,
2811
Traiſa, den 22. März
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Samstag, 23. März 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 82 — Seite 5
us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 23. März 1935
Wiederſehensfeier
r 5. Kompagnie Leibgarde-Infankerie-Regts. 115
am 30./31. März 1935 zu Darmſtadt — Woogsturnhalle.
Unverbrüchliche Soldatentreue, Heldentum und
Gemeinſchafts=
ſihl; aus dieſem Gefühl heraus wurde der Gedanke an die
Wie=
ſebensfeier geboren, und deshalb kommen auch alle Kameraden,
das Schickſal oder die Lebensfrage in alle deutſchen Gaue
zer=
ut hat. Täglich, ſtündlich gehen Anmeldungen ein. Es war
e unermeßliche Arbeit eine in finanzieller Beziehung
verant=
rtungsreiche Aufgabe, die hier zum Gelingen der Sache geſtellt
r und ſie konnte deshalb nur durch Mithilfe aller gelöſt wer=
Kameradentreue und ſoldatiſcher Wille zur Tat hat dieſe
Auf=
e gelöſt. Dank gebührt allen Kameraden, die die
Poſtanſchrif=
der in alle Winde zerſtreuten Kameraden vermittelten, ebenſo
jenigen Hilfsbereiten, die vermöge ihrer wirtſchaftlichen Lage
koſtenbeiträge freudig zur Verfügung ſtellten.
Das Wiederſehen der 5. Kompanie, Leibgarde=Inf.=Regt. 115,
älteſten Regiments im deutſchen Heere, das in einer über
drei=
dertjährigen Geſchichte deutſche Ehre auf allen Schlachtfeldern
=opas verteidigte, ſoll gefeiert werden zum Aufbruch der jungen
ion, die durch unſeren Führer und Reichskanzler nach
verder=
bringender Zerriſſenheit zu einer achtunggebietenden Einheit
mmengeſchmiedet wurde. Deshalb ergeht an alle Kameraden
mals der Ruf. in die alte Garniſon zu eilen. Dieſer letzte
Auf=
gilt für alle Kameraden, perſönliche Einladungen ergehen
* mehr. Auf Wiederſehen in der alten Garniſon!
Der Veranſtaltungsausſchuß.
gez.: Hallſtein — Bopf — Werner — Henß — Glanz.
onderzug der Orksgruppe Darmſtadk des RLB.
Der von der Ortsgruppe Darmſtadt des
Reichsluftſchutzbun=
veranſtaltete Sonderzug am Sonntag, dem 24. 3. 35, fährt
immt.
Hinfahrt:
Rückfahrt:
14 Uhr 20 ab Darmſtadt Hbf. an 20 Uhr 50
14 Uhr 27 „ Arheilgen
„ 20 Uhr 43
14 Uhr 31 „ Wixhauſen
„ 20 Uhr 39
14 Uhr 35 „ Erzhauſen
„ 20 Uhr 34
14 Uhr 54 an Frankfurt Hbf. ab 20 Uhr 15
Die Ausſtellungsleitung gibt bekannt, daß nicht nur Führer
Verfügung ſtehen ſondern auch ununterbrochen
Kinovorfüh=
gen ſtattfinden. Außerdem ſtellt die Induſtrie für Sonnrag
mittag Holzdörfer zur Verfügung, an denen Brandproben
ygeführt werden. Dachſtuhlübungen mit ſcharfen Brandſätzen
nen ebenfalls zur Vorführung.
Sonderzugs=Fahrkarten ſind nur noch am Samstag, dem
. 35, auf der Geſchäfksſtelle der Ortsgruppe Darmſtadt des
Rheinſtraße 75 erhältlich. — Ein Ausgabe von Sonder=
=Fahrkarten am Fahrkartenſchalter findet nicht ſtatt.
— Heſſiſche Familiengeſchichtliche Vereinigung. Im „Prinz
!” ſprach Dr. O. Keller über die alten Treburer
Ge=
tsbücher, die ſeit 1503 in Tauſenden von Einträgen
das ehemalige Reichsdorf und ſeine Bewohner berichten.
außerordentliche Bedeutung derartiger Quellen für die
Sip=
orſchung erhellt daraus, daß es dem Vortragenden möglich
ein ſicher faſt vollſtändiges Einwohnerverzeichnis Treburs
Hunderten von Familiennamen für eine Zeit
zuſammenzu=
en, aus der noch kein Kirchenbuch erhalten iſt. Ganze Sippen
a ſich durch mehrere Geſchlechter verfolgen; ihr Grundbeſitz
orf und Gemarkung liegt feſt; das Auf und Ab in Vermögen
Anſehen des Einzelnen zeichnet ſich in Mehrung oder
Min=
ng ſeiner Liegenſchaften ab. Die zahlreichen „Eheberedungen”
Teſtamente ſind gleichzeitig kulturgeſchichtlich höchſt
aufſchluß=
nicht minder die Streitigkeiten um Hab und Gut wie um
iſſensfragen, die vor „Schultheiß und Schöffen eines
ehr=
n Gerichts” behandelt und „umb die Gebühr in ein ehrbar
chtsbuch” eingetragen ſind. Zuſammen mit Salbüchern und
jenrechnungen ſtellen ſolche Gerichtsbücher eine freilich nicht
er bequeme, aber um ſo ergiebigere Fundgrube für jeden dar,
Sippen, Brauchtum und Sprache unſerer Vorfahren an der
ſelle der Neuzeit kennenlernen will; auch in der Folgezeit
lten ſie neben den Kirchenbüchern als ergänzende Quelle ihre
utung.
— Kunſthalle am Rheintor. Die derzeitige Ausſtellung geht
n Ende entgegen; ſie kann nur noch bis kommenden
intag, den 24. März, einſchließlich, geöffnet
blei=
weil dann die Vorbereitungen für die auf ſie folgende Schau
inen, die allen Darmſtädtern und ganz beſonders den
Freun=
unſeres herrlichen Odenwaldes viel Schönes bringen wird.
es verſäumt hat, ſich die jetzige Ausſtellung in der
Kunſt=
anzuſehen, in der u. a. auch die Profeſſoren Oskar Graf,
s Kolb, Walter Klemm und Alexander Kanold gut vertreten
ſoll die letzten Tage nicht verſtreichen laſſen, ohne der ſehr
tlichen Veranſtaltung noch einen Beſuch abzuſtatten.
Verkauf der Abſchluß=Plakekte des
Winkerhilfs=
werkes 1934/35.
Die Abſchluß=Plakette für das Winterhilfswerk 1934/35 wird
ab Samstag dem 23. März, in ganz Deutſchland zum Verkauf
angeboten. Mit dieſer Plakette, die den Reichsadler darſtellt hat
es eine ganz beſondere Bewandtnis. Die Klauen des Adlers
umgreifen nämlich einen hübſchen Halbedelſtein, der in Idar=
Oberſtein, dem Mittelpunkt der deutſchen Edelſteinbearbeitung,
geſchliffen wurde. Dieſer Edelſtein allein hat je Stück einen
IMWHWHADLER
(aeanstea.
In
Zeutſcher Schmck
Wert bis zu 1,50 RM., trotzdem koſtet die Plakette wie jedes
WHW.=Abzeichen, nicht mehr als 20 Pfennige. Die Steine
wur=
den nämlich von den Betriebsführern und ihrer Gefolgſchaft für
das Winterhilfswerk geſtiftet. Bezahlt wurde nur die
Herſtel=
lung des Abzeichens, was jedoch vielen Volksgenoſſen der
Not=
ſtandsgebiete, die durch den Rückgang des Auslandsabſatzes in
Not geraten waren, über bittere Zeiten hinweggeholfen hat.
Der „Nationalſozialiſtiſche Volksdienſt” das Organ der NS.=
Volkswohlfahrt, bringt neben einigen Bildern aus dem
Her=
ſtellungsgebiet verſchiedene Schmuckſtücke in Abbildung, die zur
weiteren Verwendung des Halbedelſteines der Abſchluß=Plakette
anregen ſollen. Ganz wundervolle Formen von Broſchen und
Ringen werden dort gezeigt. Jeder alſo, der dieſe WHW.=
Ab=
ſchluß=Plakette kauft, hat in Wirklichkeit einen um ein Vielfaches
wertvolleren Beſitz erſtanden und gleichzeitig ſein Scherflein zur
Bekämpfung der Not beigetragen.
— Elternabend in der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde
1846. Die Jugendarbeit ſteht in der Darmſtädter Turn= und
Sportgemeinde 1846, wie überhaupt in der Deutſchen
Leibes=
übung, an erſter Stelle. Zu dieſer Arbeit iſt die Mithilfe der
Eltern dringend notwendig. Nur dann, wenn die Eltern
über=
zeugt ſind, daß ihre Jüngſten in der Turn= und Sportbewegung
eine vorzügliche Lebensſchule erhalten, kann die Tätigkeit der
Turn= und Sportvereine erfolgverſprechend ſein. Die Eltern
müſſen erkennen, daß in den Turn= und Sportvereinen eine
vor=
bildliche Arbeit geleiſtet wird, ſo daß ſie ihre Kinder mit vollem
Vertrauen in dieſe Vereine ſchicken können. Zur Erreichung
die=
ſes Zieles dienen die Elternabende. Die TSG. 46 iſt
mit=
ten in der Vorbereitung zu einem neuen Elternabend, der am
kommenden Sonntag abends, in dem großen Saal der
Woogsturnhalle ſtattfindet. Waren die früheren Veranſtaltungen
von den Abteilungsleitern und Fachwarten vorbereitet, ſo iſt das
Programm des Elternabends am kommenden Sonntag von der
Jugend ſelbſt geſchaffen und ſelbſt vorbereitet. Gerade hierin
liegt aber ſowohl für die Jugend als auch für die Eltern ein
beſonderer Reiz. In netter Weiſe hat die Jugend das Programm
nach ihrem Streben aufgeſetzt und geformt. In zwei Teilen
werden zunächſt Vorträge ernſteren Charakters und alsdann
Dar=
bietungen heiterer Natur geboten. Die Eltern unſerer Jugend
werden zu dieſer Veranſtaltung eingeladen. Gäſte ſind herzlich
willkommen.
— Bach=Feierſtunde in der Johanneskirche. Wir weiſen noch
einmal darauf hin, daß morgen Sonntag (24. 3.), abends, in der
Johanneskirche anläßlich der Wiederkehr des 250. Geburtstages
von Joh. Seb. Bach eine muſikaliſche Feierſtunde ſtattfindet.
Mit=
wirkende ſind: Frau Aga Zeh=Landzettel (Alt), Frau Eva
Maria Allmanritter (Sopran), Frau Eliſabeth Kramer=
Büche (Violine) Herr Ludwig Wilk (Flöte). Herr Auguſt
Niebergall (Orgel). Der Eintritt iſt frei.
— Till=Eulenſpiegel=Bühne im Orpheum! Ein Ereignis für
die Kinder Darmſtadts iſt das zweitägige Gaſtſpiel der Till=
Eulen=
ſpiegel=Bühne, heute Samstag, und morgen Sonntag=
Nach=
mittag, im Orpheum. Die luſtigen Streiche Till Eulenſpiegels
werden durch die Darſteller dieſer Spezialbühne wirkſamſt zur
Dar=
bietung gebracht.
deutſche Himalaja=Erpedikion 1934.
Ein Teilnehmer ſpricht in Darmſtadt!
Es iſt der hieſigen Ortsgruppe des Reichsbundes für
Leibes=
übungen gelungen, einen Teilnehmer der vorjährigen
Hima=
laja=Expedition zu einem Vortrag nach Darmſtadt zu
ver=
pflichten. Hans Hironimus, Altona, ſpricht am Freitag.
den 29. März, abends, im großen Saal der Woogsturnhalle
über das Thema „Deutſche am Nanga Parbat‟. Der
Be=
richt über dieſes gewaltige deutſche Bergſteiger=Unternehmen wird
auch hier wie überall ein außerordentlich großes Intereſſe finden.
Hironimus iſt ſeinerzeit für einen auf der Hinreiſe erkrankten
Teilnehmer eingeſprungen. Er hat die unter Führung des von
dem bekannten Münchener Alpiniſten Fritz Merkl ſtehende
Ex=
pedition in Kaſhmir (Indien) eingeholt und das von wechſelndem
Schickſal verfolgte Unternehmen bis zum tragiſchen Ende miterlebt.
Mit übermenſchlicher Willenskraft hat auch er bei dem Verſuch
mitgeholfen, das Ziel aller Bergſteiger der Welt, den Nanga
Par=
bat, zu bezwingen und Deutſchlands Farben in 8000 Meter Höhe
aufzurichten. Bekanntlich iſt das ſo glänzend vorbereitete
Unter=
nehmen kurz vor dem Ziel auch diesmal geſcheitert. Karten zu
dem Vortrag ſind in folgenden Vorverkaufsſtellen, ſchon jetzt
er=
hältlich: Zigarrenhaus Hartmann, Grafenſtraße 20. Parfümerie
Müller, am weißen Turm, Papierhandlung Künzel, Beſſunger
Str. 59. Hutgeſchaft Titze, Eliſabethenſtr. 4, und
Woogsplatzturn=
halle.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
23. März Anfang 19.30. Ende 22.15 Uhr, Deutſche Bühne I.
5, Vorſtellung: „Der Graf von Luxemburg” Ope=
rette von Franz Lehär Sonntag.
24. März Ihr. Miete C 20:
Anfang 18 Uhr. E
„Triſtan und Jſolde‟
uſikdrama von Richard
Wagner.
Dienstag.
26. März Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne
H. 10. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein deutſches
Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. Mittwoch,
27. März Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Miete B 19.
Zum erſten Male: Kaukaſiſche Komödie. Oper von
Otto Wartiſch. Die Joſephslegende. Ballett von
Richard Strauß. Donnerstag,
28. März Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr. 4. Meiſter=
konzert der NS. Kulturgemeinde zugunſten des
Winterhilfswerks. Leitung: Generalmuſikdirektor
Hans Weisbach, Leipzig. Freitag,
29. Mär. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne,
Jugendring I Fidelio. Oper von Ludwig van
Beethoven. (Geſchloſſene Vorſtellung.) Samstag.
30. März Anfang 19.30, Ende gegen 22.45 Uhr. Miete E 20.
Kaukaſiſche Komödie. Oper von Otto Wartiſch.
Die Joſephslegende. Ballett von Richard Strauß. Sonntag.
31. März Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne,
Volksmiete, 5. Vorſtellung. Agnes Bernauer. Ein
deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. KLEINES HAUS Samstag,
23. März
Anfang 19.30. Ende nach 21.45 Uhr. Deutſche
Bühne K 14. Vorſtellung Zuſatzmiete XII: „Die
drei Eisbären” ländliches Luſtſpiel von Maxi=
milian Vitus.
Sonntag,
24. März Anfang 19.30. Ende nach 21.45 Uhr, außer Miete,
Kinderreiche Mütter Nr. 1—150 Nr. 301—410:
„Die drei Eisbären” ländliches Luſtſpiel von
Maximilian Vitus. Montag,
25. Mär. Anfang 16.00 Uhr und 20.00 Uhr. Modenſchau, Dienstag
Anfg. 20.00, Ende geg. 22.30 Uhr. Deutſche Bühne
26. März / 0, 13. Vorſtellung. Die Entführung aus dem Serail. Donnerstag
28. Mär. Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Kraft
durch Freude (geſchloſſene Vorſtellung). Opfer=
gang. Schauſpiel von Felix Lützkendorf. freitag.
29. März Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Zuſatz=
miete IV, 10. Vorſtellung. Opfergang. Samstag. Anfang 20.00 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Kraft
30. März durch Freude (geſchloſſene Vorſtellung). Opfergang. Sonntag,
31. Mär Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.45 Uhr. Außer Miete.
Sehr peinlich. Lokalpoſſe von Emil Thomas. Dar=
geſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft.
In Vorbereitung: Ein Kerl, der ſpekuliert.” Luſtſpiel von
Dietrich Eckart. Uraufführung: „Die Freunde von Salamanca.”
Komiſche Oper von Franz Schubert.
Rund um eine Pariſer Reiſe.
Erlebniſſe und Eindrücke.
II. Land und Leute.
Nan kann ein Land, und erſt recht ein Volk nicht in drei
n kennen lernen. Es ſind flüchtige und unter Umſtänden
ige Beobachtungen, die ſich uns aufdrängen und die richtig
ordnen erſt ein gründliches Studium von Land und Leuten
glicht. Trotzdem gibt es in Frankreich allerhand, was auch
flüchtigen Paſſanten unter allen Umſtänden auffällt.
Faſt ſchnurgerade durchqueren prachtvoll gehaltene Straßen
Sand, kilometerlang ſehen wir nirgends ein Haus, nirgends
Menſchen. Dann endlich kommen wir an ein Dorf. Aber
5 Dorf liegt in den meiſten Fällen nicht an der Straße,
rn iſt mit ihr nur durch eine Nebenſtraße verbunden.
kreich braucht keine Autobahnen mehr zu bauen.
Franzöſiſche Dörfer — auch das iſt ein Kapitel für ſich.
Gehöft des franzöſiſchen Bauern ſieht ſo ganz anders aus
das des deutſchen. Ich höre um mich herum in unſerem
in allerhand Bemerkungen, höre wie man von
Verwahr=
g und Unſauberkeit ſpricht. Es iſt ſchon richtig, auch die
rach dem Kriege neu wieder aufgebauten Gehöfte wirken
rach 15 Jahren auf uns ſchon recht verwahrloſt. Aber man
en franzöſiſchen Bauern deswegen nicht unterſchätzen. Er
2ißig und genügſam, ſeine Genügſamkeit grenzt an Geiz,
lede Ausgabe für eine Verſchönerung des Daſeins hält er
einmal für eine Verſchwendung. Nicht nur der franzöſiſche
T im übrigen. Hier handelt es ſich um eine Eigenheit des
Oſiſchen Volkes, eine Eigenheit, die dem Ausländer höchſt
lch auffällt, auch wenn er in Paris von einem der großen
Ebards in eine der engen Seitenſtraßen einbiegt. Eine
Theit aber, die volkswirtſchaftlich von ungeheurer Bedeutung
Den Kapitalreichtum des franzöſiſchen Volkes hat eine an
Kkenzende Genügſamkeit Sou für Sou zuſammengekratzt.
L1s wir in Paris ankamen, wurde gerade die Nachricht
der Wiedereinführung der allgemeinen Wehypflicht in
Deutſchland verbreitet. Das franzöſiſche Volk will wirklich keinen
neuen Krieg, es iſt auch in ſeinen breiten Maſſen ganz gewiß
nicht deutſch=feindlich eingeſtellt. Eine kleine perſönliche
Beob=
achtung. Wir ſtehen in Meaux, nicht mehr weit von Paris, in
der Nähe unſerer Wagen, um die ſich alsbald eine ziemliche
Menſchenmenge verſammelt hat. Neugierige Blicke ſind es, mit
denen man uns betrachtet. Ich intereſſiere mich dafür, was die
Leute reden und höre kein unfreundliches Wort. Dafür ſehe
ſch aber, wie einige franzöſiſche Biedermänner ſich an ein paar
meiner Reiſegefährten wenden und mit lebhaften Geſten auf ſie
einreden. Sie ſprechen ſelbſtverſtändlich kein Wort deutſch, meine
Reiſegefährten offenbar kein Wort franzöſiſch. Ich ſehe mich auch
nicht veranlaßt als Dolmetſcher einzugreifen, denn ich hätte
dann die hübſche Szene nur geſtört. Die Franzoſen aber
ver=
ſicherten meinen Landsleuten immer wieder, daß ein neuer
Krieg zwiſchen Frankreich und Deutſchland ein abſoluter
Wahn=
ſinn ſei. Sie glaubten vielleicht, ſich durch die fortwährende
Wiederholung beſſer verſtändlich zu machen. „Was ſoll uns ein
neuer Krieg”, ſagten ſie, „im Zeitalter des Flugzeugs? In den
erſten Stunden iſt Paris ebenſo eine Wüſte wie Berlin,
Frank=
furt ebenſo wie Lyon. Wir wollen keinen Krieg.” Wie geſagt,
es waren ausgeſprochene Biedermänner, kleine Bourgeois, die
das ſagten. Wir haben auch in Paris, abgeſehen von einer
kleinen kommuniſtiſchen Demonſtration an einem unſerer Wagen
kein unfreundliches Wort gehört. Aber von der Pariſer Preſſe
wurde am Abend nach dem Länderſpiel mit Emphaſe verſichert,
daß man ganz außerordentliche Sorgen gehabt hätte, daß es bei
dem Länderſpiel zu deutſch=feindlichen Demonſtrationen oder
gar Ausſchreitungen kommen werde. Man habe deswegen auch
das Stadion, in dem der Wettkampf ſtattfand, polizeilich
be=
ſonders ſtark geſichert. Wir haben hier einen für die
fran=
zöſiſchen Verhältniſſe ganz typiſchen Fall miterlebt.
Volks=
meinung und Preſſe Volksmeinung und Regierungspolitik ſind
recht verſchiedene Dinge in Frankreich. Das Bedauerliche aber
iſt, daß bei dem lebendigen Temperament des Romanen eine
Beeinfluſſung der Volksmeinung, ja eine grundſätzliche
Um=
kehrung außerordentlich viel leichter möglich iſt als bei
ſchwer=
blütigeren Völkern.
Wie ſieht es in Paris aus? Die Faſſade iſt die gleiche wie
ſeit Jahrzehnten. Die Champs Elyſées, der Louvre, die
Tuilerien, die Place de la Concorde, all die herrlichen Bauten,
alles das iſt grandios, iſt einzigartig. Aber die kriſenhaften
Zeiten ſind auch an Paris nicht vorübergegangen, ſondern ſie
haben gerade hier deutlichere Spuren hinterlaſſen wie
ander=
wärts. Ich gehe mit unſerem Pariſer Mitarbeiter durch die
Straßen, laſſe mir erzählen daß die Geſchäfte gerade in den
eleganten Vierteln nicht mehr in der Lage ſind, Miete zu zahlen;
in den Champs Elyſées hat ſich ein Einheitspreisgeſchäft
niedergelaſſen, und das berühmte Hotel Claridge iſt geſchloſſen.
Ich kenne Paris aus der Vorkriegszeit und ziehe unwillkürlich
Vergleiche. Ich vergleiche in Cafés und Reſtaurants, und dieſe
Vergleiche ſind erſchütternd. Wir haben uns abgewöhnt in
Deutſchland Vergleiche mit der Vorkriegszeit zu ziehen. Aber
Frankreich hat doch angeblich den Krieg gewonnen, Frankreich
hat nicht viele Dutzende von Milliarden Kriegsentſchädigung
zahlen müſſen, Frankreich hat nicht alle ſeine im Ausland
an=
gelegten Vermögenswerte im Krieg verloren. Und trotzdem die
„Ville lumiere” die Lichtſtadt von einſt exiſtiert nicht mehr.
Selbſtverſtändlich, auf dem Mont Martre und dem Mont
Par=
naſſe brandet auch heute noch das nächtliche Leben der
Groß=
ſtadt. Auch heute noch bewegt ſich durch die Straßen der
impo=
ſante Verkehr einer Weltſtadt. Nebenbei bemerkt: uneingeſchränkte
Bewunderung dem Pariſer Taxichauffeur! Es gibt in Paris
keine Verkehrsregelung wie etwa in Berlin oder London, nur
ſelten ſehen wir an einer beſonders belebten Straßenkreuzung
einen Verkehrspoliziſten. Aber trotzdem geht alles wie am
Schnürchen. Man fährt ungeheuer ſchnell, aber auch ebenſo
rückſichtsvoll. Man nimmt Rückſicht auf den Fußgänger, und der
Fußgänger nimmt Rückſicht auf den Straßenverkehr. Davon
könnten wir allerhand lernen, nicht nur in Berlin und anderen
deutſchen Großſtädten, ſondern dielleicht ſogar auch in Darmſtadt.
Alles in allem: Paris iſt eine einzigartige Stadt, und ich
habe den Eindruck, daß unſere Reiſegefährten ſo viele der
ver=
ſchiedenſten Eindrücke mit nach Hauſe gebracht haben, daß
noch lange davon zehren werden.
R. L. C.
Seite
Nr. 82
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der NSDAP.
Arbeilsdienſt der Abikurienken.
Der ſtudentiſche Gauſachbearbeiter läßt darauf aufmerkſam
machen, daß die von den Meldeämtern für Arbeitsdienſt
angefor=
derte Erklärung des Erziehungsberechtigten, daß der Abiturient
ſpäter ſtudieren wird, umgehend den Meldeämtern zugehen
muß, da hiervon die Aufnahme in den Arbeitsdienſt ſowie die
Dauer der Dienſtzeit abhängig iſt
Alle Abiturienten, die ſtudieren wollen, wegen
Untauglich=
keit aber nicht in den Arbeitsdienſt eingeſtellt werden können,
haben das Unterſuchungsergebnis, einen kurzen Lebenslauf und
ein Lichtbild (auf der Rückſeite mit Namen verſehen) an das Amt
für Arbeitsdienſt der Deutſchen Studentenſchaft, Berlin SW. 68,
Friedrichſtraße 235, einzuſenden. Von dort erhalten ſie Beſcheid,
wo und in welcher Form ſie ihrer Dienſtpflicht genügen können.
NS. Frauenſchaft Darmſtadt=Stadt und =Land.
Die Frauenſchaftsleiterinnen in Stadt und Land können ſich
ſofort die Fahrkarten und Eintrittskarten für die
Luftſchutzaus=
ſtellung in Frankfurt a. M. auf unſerer Geſchäftsſtelle,
Rhein=
ſtraße 48, abholen.
Geld für Fahrkarten und Eintritt iſt mitzubringen. Fahrt
je Perſon 1 RM., Eintritt 20 Pfg.
Sonntag, den 24. März, Abfahrt ab Darmſtadt 14.20, ab
Arheilgen 14.27 ab Wixhauſen 14.31, ab Erzhauſen 14.35 Uhr.
Rückfahrt von Frankfurt a. M. abends 20 Uhr 15 Min.
Traiſa, 21. März. Winterhilfswerk. Als letzte
Geld=
ſammlung des WHW. für dieſen Winter findet nächſten Sonntag,
die 2. Reichsgeldſammlung ſtatt. Dieſelbe wird von der
Freiwil=
ligen Feuerwehr im Anſchluß an die Uebungsſtunde durchgeführt.
Die Eintopfgerichtſammlung vom letzten Sonntag erbrachte
126.90 RM.
Wochendienſtplan der Techniſchen Nothilfe.
Sonntag, 24. März, 7.25 Uhr: Antreten der Radfahr=Abteilg.
Montag, 25. März, 19.45 Uhr: Abt. Techn.= und
Luftſchutz=
dienſt, im Verkehrslokal, Alexanderſtraße.
21.30 Uhr: Schwimmen für alle Abteilungen.
Dienstag, 26. März, 20 Uhr: Spielmannszug, Verkehrslokal.
Mittwoch, 27. März 20 Uhr: Gasſpürer, Rheinſtraße 75.
Donnerstag, 28. März, 19 Uhr: Führerbeſprechung: 20 Uhr:
Techn.= und Luftſchutzdienſt, Antreten am Marſtall; 20 Uhr:
Inſtandſetzungsdienſt. Feuerwache.
Freitag, 29. März. 20 Uhr: Spielmannszug, Verkehrslokal.
Ausſtellung „Die deutſche Sprache‟
Seltſam! — wird mancher ſagen — Sprache ausgeſtellt?
Ein ſo vielſeitiges verwickeltes, geiſtiges Gebilde zur Schau
ge=
ſtellt? — Ein Weſen von größter Innerlichkeit dem körperlichen
Auge dargeboten?
Und doch iſt es ſo. Die Leitung der Landesbibliothek
hat mit dankenswerter Bereitwilligkeit den Vorraum zum
Kar=
teiſaal dem Darmſtädter Zweig des
Sprachper=
eins zur Verfügung geſtellt. Dort hat nun der Sprachverein
etwa 40 Blätter aufgehängt und ausgelegt, die unſere deutſche
Sprache ins Blickfeld deutſcher Menſchen rücken ſollen.
Jeder gebraucht die Sprache und bildet an ihr und wird von
ihr gebildet. Wieviel Deutſche aber achten und ehren dies hohe
deutſche Gut? Wieviel beachten es überhaupt? Die Völker um
uns her haben die Bedeutung der Sprache beſſer erkannt als der
Deutſche im allgemeinen. Daher der Sprachenkampf gegen das
Auslandsdeutſchtum. Man denke nur an das Elſaß, an Südtirol,
an die Tſchechei, ans Memelland. Ueberall dort wird planmäßig
deutſchen Menſchen die deutſche Sprache genommen, und mit der
Sprache verlieren ſie ihr Deutſchtum. Das wiſſen die fremden
Machthaber. — Aber im Reich halten gar viele die Sprache noch
für ein Nebenſächliches, Aeußerliches, das man wie eine Tapete
den Wänden eines Zimmers aufkleben kann, ohne den Bau zu
beeinfluſſen.
Es iſt daher beſonderen Dankes wert und zeugt von tiefem
Verſtändnis für Volkstum, daß Oberſtudiendirekter Dr. Ratz als
Leiter der Mainzer Ausſtellung „Raſſe, Volk. Familie” dem
Sprachverein einen Saal für eine Darſtellung der deutſchen
Sprache dort zur Verfügung ſtellte. Dieſe Ausſtellung iſt nun
geſchloſſen. Die Blätter aber blieben zu Mainz, wo ſie
weiter=
hin verwändt werden ſollen. Da aber auch andere Städte die
Ausſtellung für ſich erbeten haben, hat der Darmſtädter Zweig
des Sprachvereins die Blätter noch ein zweites Mal hergeſtellt.
Einige Blätter ſind dank begeiſterter Opferwilligkeit für die Sache
von der Firma Klingſpor zu Offenbach gedruckt worden. Alle
anderen mußten mit der Hand geſchrieben werden. Dieſe Arbeit
haben zwei Herren des Vorſtandes übernommen. Durch
Vermitt=
lung des Zeichenoberlehrers Eckert wurden ſie dabei unterſtützt
von drei Schülern des Realgymnaſiums.
Und nun bietet ſich in dem ſchönen hellen Raum die deutſche
Sprache den Darmſtädtern dar. Freilich iſt das zu viel geſagt.
Die deutſche Sprache iſt wie unſer Vaterland groß, weit
mannig=
faltig, mit Höhen und Tiefen, mit überſichtlichen Flächen und
verſteckten Winkeln.
Was man zeigen kann, ſind nur einzelne Bilder, einzelne
Blicke. Und die ſind gezeigt, ſo daß dem beſinnlichen Beſucher ein
nachhaltiger Hinweis geboten wird auf unſerer Sprache Größe,
Schönheit und Reichtum; daß er aufmerkſam wird auf einen
unterſchätzten Feind, das Fremdwort; daß er allerhand ſieht von
Sprachſchäden, und aufgefordert wird zu ihrer Beſſerung durch
Sprachbeſinnung. — Sprüche bekannter Geiſtesgrößen ſind
ein=
geſtreut, allen voran Jakob Grimms würdiger Vorſpruch zum
gewaltigen deutſchen Wörterbuch. Dieſer ſoll auch unſerer
Aus=
ſtellung das Geleit geben: „Deutſche geliebte Landsleute, welches
Reiches, welches Glaubens ihr ſeiet, tretet ein in die euch allen
aufgetane Halle eurer angeſtammten uralten Sprache! Lernet
und heiliget ſie und haltet an ihr! Eure Volkskraft und Dauer
hängt in ihr.”
Und ſo möchten denn viele deutſche Landsleute durch die
Aus=
ſtellung angeregt werden, unſere Mutterſprache mehr noch als
bisher ſchätzen, lieben und heiligen zu lernen. Und wo einer
bei=
tragen möchte zur Erweiterung und Bereicherung der Ausſtellung
— ſei es auch nur durch Hinweiſe und Vorſchläge — der wird
gebeten, ſeine Gedanken den Ausſtellern mitzuteilen.
Dienſt an der Sprache iſt auch Dienſt am Volke. Laßt uns
über anderen Dienſten dieſes Dienſtes nicht vergeſſen!
Ernſt Luckow.
Aerzllicher Honnkagsdienſt. — Neuregelung.
Der Sonntagsdienſt reicht nunmehr von
Samstag mittag 2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr.
Der Arzt ſoll am Wochenende nicht ohne dringenden Grund
be=
anſprucht werden, denn er bedarf dieſer Freizeit zur Ruhe und
Fortbildung, um die Leiſtungsfähigkeit in ſeinem Beruf zu
ſteigern.
Man verlange daher die Hilfe des Arztes nur in wirklichen
Notfällen — zuerſt die Hilfe des Hausarztes —, nur in ſeiner
Abweſenheit die Hilfe des Arztes vom Sonntagsdienſt
Sonn=
tagsdienſt haben am Sonntag dem 24. März: Dr. med.
Reuß, Viktoriaſtraße 41, Telephon 2522; Dr. med. Sachs
Hügelſtraße 41. Telephon 726; Dr. med. Scherer.
Heinrich=
ſtraße 64, Telephon 3113.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließen=
den Woche vom 24. bis 31. März den Nachtdienſt; die Apotheke
am Juſtizpalaſt, Bismarckſtraße 9 und die
Einhorn=
apotheke, Kirchſtraße 10½. Der Nachtdienſt wechſelt am
Samstag abend, ſo daß die Apotheke, welche den Sonntagsdienſt
hat, ſchon in der vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht.
Samstag, 23. März 19
Die deutſcheArbeitsfront
Pflichkanmeldung zur Wirkſchaftsgruppe
„Bermitilergewerbe‟
Da der Termin zur Pflichtanmeldung bereits am 15. Febr.
abgelaufen war, werden diejenigen Perſonen, welche bisher der
Anmeldepflicht für das Vermittlergewerbe für Haus und
Grund=
beſitz noch nicht nachgekommen ſind und ſeither nicht bei dem
Reichsverband Deutſcher Makler organiſiert waren, nochmals
aufgefordert, dies umgehend bei der nachſtehenden Stelle
nachzu=
holen.
Es wird hierbei nochmals auf die Notwendigkeit der
Pflicht=
anmeldung zur Wirtſchaftsgruppe Vermittlergewerbe
hinge=
wieſen.
Reichsverband Deutſcher Makler,
Gauverband Vl, Heſſen und Heſſen=Naſſau
Frankfurt a. M., Schillerplatz 7, Zimmer 201/202.
NS. Kulkurgemeinde. — 4. Meiſterkonzerk.
Holland über Hans Weisbach.
Den Haag. 15. September 1930: „Hans Weisbach müßte ſehr
unhöflich ſein, wenn er nicht mit der Begeiſterung des Haagſchen
Publikums zufrieden wäre. Zu deutlich wurde es ihm beim
ſchiedsabend nochmals nachdrucklich verſichert. . Die Salven
Zujauchzenden ſchienen gar kein Ende zu nehmen, immer
immer wieder mußte er zum Podium kommen. Selbſt, daß er
Orcheſter die Huldigungen mit teilen ließ, half ihm nichts.
men und Kränze wurden überreicht als ſichtbares Zeichen der
ßen Sympathie. Weisbach hat wieder einen überwältige
Eindruck gemacht. . . Man wird Weisbach mit offenen Armen
derempfangen!“
Weisbach war für den berühmten holländiſchen Dirige
Mengelsberg eingeſprungen. Sechs Wochen dirigierte
Wei=
in Scheveningen. Deutſche Zeitungen berichten darüber zuſam
faſſend: „Dieſe 6 Wochen waren ein einziger Triumph deur
Muſik und deutſcher Dirigentenkunſt. Weisbach brachte die
länder derart in Begeiſterung, daß es ſozuſagen jeden Aben
Ovationen kam. Dank der hingebenden, der mitreißenden
Dir=
tenkunſt Weisbachs kamen die deutſchen Meiſter zu völlig n
Wirkung.”
Ein Kritiker ſammelte in der großen Zeitung „Het V.
land” Stimmen, die ſich dafür ausſprachen, daß man
Wei=
nach Holland verpflichten ſolle. Und man hat Weisbach tatſä
ſo oft nach Holland geholt, daß er ſchon faſt alle großen Sinfo
und Konzertwerke drüben dirigiert hat!
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Helia: Zwei Stunden im Boxſport.
Der ſtarke Beſuch der erſten Nachmittagsvorſtellung im Helia
läßt darauf ſchließen, daß das Intereſſe für den Boxſport auch in
Darmſtadt ungemein groß iſt. Darmſtadt macht ja darin keine
Ausnahme, denn in Hamburg und auch ſonſtwo bei großen
Box=
ſportveranſtaltungen ging die Beſucherzahl ja in die zig=Tauſende.
Dem Bavaria=Film „Knock=Out” (Ein junges Mädchen — ein
junger Mann) vorausgeht eine Filmreportage vom Schmeling—
Hamas=Kampf in Hamburg. Darüber ſchreibt die NSK.;
„Einen geglückten Reportagefilm über das
Ausſcheidungstref=
fen für die Weltmeiſterſchaft zwiſchen dem deutſchen Exweltmeiſter
Max Schmeling und dem Amerikaner Steve Hamas brachte die
Bavaria wenige Tage nach dem großen Boxkampf zur Aufführung.
Folo: Bavaria
Anny Ondra und Max Schmellng
Ip gem Bavarla-Fllm der Ondra-Lamac-Produktion
„Ein lunges Mädchen — ein lunger Mann‟
Den Millionen von Boxintereſſierten in Deutſchland und in der
Welt, welchen es nicht pergönnt war, den Kampf ſelbſt
mitzuer=
leben, gibt der Film Gelegenheit, die einzelnen Abſchnitte des
ſen=
ſationellen Treffens in Hamburg zu verfolgen. Sehr geſchickt im
Aufbau, gibt er treffend die Atmoſphäre und Spannung wieder,
mit der in der Hanſeaten=Halle in Hamburg der Kampf von
20 000 begeiſterten Menſchen verfolgt wurde. Auch die Wiedergabe
des Kampfes ſelbſt iſt äußerſt geglückt, man erlebt jede Phaſe des
Treffens und kann ſich ſowohl von der vollendeten Form des
deut=
ſchen Meiſterboxers, als auch von der bewundernswürdigen
Tapfer=
keit des Amerikaners Hamas überzeugen. Ein Beiprogrammfilm,
der jeden Kinobeſucher intereſſieren wird, weil er über die
Repor=
tagehaftigkeit hinausgeht und Erlebniſſe vermittelt.”
Ich geſtehe, daß ich im Boxſport kraſſer Laie bin. Als ſolcher
habe ich den unwiderlegbaren Eindruck von dieſem Boxkampf, daß.
wenn alle Weltmeiſtertitel=Anwärter der Qualität ſind, wie
Ha=
mas, unſerem Max Schmeling der Weg zur Weltmeiſterſchaft
ge=
ſichert iſt. Das war ſchon kein Kampf mehr, das war ein
regel=
rechtes Verprügeln des Gegners. Wenn Max Schmeling nicht ein
ſo fairer Sportsmann wäre, wäre es Hamas wahrſcheinlich noch
ſchlechter gegangen. Er fertigte ihn ab wie er wollte, ſtellte ihn
mehrere Male einfach an die Seile und boxte, ohne irgendwie auf
Widerſtand zu ſtoßen.
Nachdem läuft dann der Film „Knock=Out” in dem die
Hauptrollen die entzückende queckſilbrige Anny Ondra und ihr
Gatte, unſer Weltmeiſter Max Schmeling, ſpielen. Auch
die=
ſer Film iſt angefüllt von unfreiwilligen, unbeabſichtigten
Box=
kämpfen, die ſich zunächſt recht ausgedehnt hinter den Kuliſſen
einer großſtädtiſchen Revuebühne abſpielen, während vor den
Ku=
liſſen, vor dem Publikum zwei Dutzend Girls, einen ſehr
rhyth=
miſchen Boxtanz vorführen. Dann kommen Szenen aus der
Boxer=
ſchule, die gewiß für jeden Freund dieſes Sportes hochintereſſant
ſind, und dann kommt der große Tag, an dem Max Schmeling als
unbekannte Größe gegan einen Weltmeiſter antritt (Hawkins) und
dieſen nach ſpannenden Kämpfen erledigt, womit ſein Weltruhm
begründet iſt. Daneben ſpielen in der Filmhandlung Intrigen
und Liebesleidenſchaften eine Rolle, ſo daß eine ebenſo heitere,
wie intereſſante und ſpannende Handlung herauskommt.
AA
Das Union=Theater, zeigt nur noch heute und morgen den
Großfilm von gewaltigen Ausmaßen: „Bengali” ein
Film=
werk, das von Preſſe und Publikum begeiſtert aufgenommen wurde.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute Hans Albers als
Be=
kämpfer internationaler Rauſchgift=Schmuggler in dem großen
Ufa=Film „Der weiße Dämon” mit Gerda Maurus, Trude von
Molo.
Reſi=Theater zeigt ein Spitzenwerk deutſcher Filmkunſt
„Regine” nach Motiven von Gottfried Keller mit Luiſe Ullrich,
Adolf Wohlbrück, Olga Tſchechowa.
Deutſcher Arbeiter!
Kennſt Du das Zeichen deiner Organiſation?
Trage das Abzeichen der Deutſchen Arbeitsfronk!
Der Polizeiberichk meldet:
Verkehrsunfall. — Vorſicht beim Ueberſchreiten der St.
Geſtern mittag, gegen 12.30 Uhr, wurde in der Heidelbe
Straße ein 74 Jahre alter Mann von einem Auto angefal
Der Mann wurde in ſchwerverletztem Zuſtande in das
krankenhaus verbracht, wo er in ſehr bedenklichem Zuſt
daniederliegt. Die polizeilichen Ermittelungen über die Sck
frage ſind im Gange.
Mehrere Zigaretten=Automate abgeriſſen und mittels
geſtohlen! In der Nacht zum 22. März wurden hier mek)
Zigaretten=Automate gewaltſam abgeriſſen und geſtohlen.
Täter — es dürfte ſich um 2 Perſonen im Alter von 18—25
ren handeln — ſind mit einem Perſonenkraftwagen, Marke 4
derer, den ſie vorher hier entwendet hatten, in der Stadt
he=
gefahren und haben die geſtohlenen Zigaretten=Automate in
Auto mitgenommen. Die beiden Täter hatten dann die Autor
in der Nieder=Ramſtädter Straße, nach dem Böllenfalltor
weggeworfen. Das geſtohlene Auto hatten die Täter in der
bergſtraße ſtehen laſſen. — Wer hat hinſichtlich der Täter
der Diebſtähle irgendwelche Wahrnehmungen gemacht? Sacht
liche Mitteilungen erbittet das Landeskriminalpolizeiamt, Hi
ſtraße 31—33. Zimmer 27.
Wer kann Angaben machen? In der Zeit vom 13. 3.
15. 3 1935 wurde vom Pfoſten der Vorgartentüre des He
Hochſtraße 62 ein Emailleſchild mit der Aufſchrift „J. Hoffm
Spielkreis” entwendet. Sachdienliche Mitteilungen werden
der Polizeidirektion, Zimmer 36, erbeten.
Sachbeſchädigungen. Am Freitag, dem 8. 3. 35, wurde
Straßenlaterne in der Landgraf=Philipp=Anlage von einem ?
zeug angefahren und beſchädigt. — Am 12. 3. 35, gegen 15
wurden mehrere Fenſterſcheiben des Stallgebäudes der ehen
gen Art.=Kaſerne 25 am Donnersbergring eingeworfen.
Täter kommen mehrere Schüler, die der HJ. angehören,
Frage. Wer hat die Schüler beobachtet? — Am Sonntag,
17. 3. 35. zwiſchen 20.30 und 22 Uhr, wurde der am Hauſe
Ba=
platz Nr. 6 angebrachte Zigarettenautomat von unbekan
Tätern beſchädigt. — Zeugen, die ſachdienliche Angaben ma
können, wollen ſich bei der Polizeidirektion, Landeskriminalz
zeiamt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 28, melden.
Muſeumsführung. Am Sonntag dem 24. M
1935, findet wiederum eine Führung durch das Landesmuſ
ſtatt. Die Führung wird veranſtaltet von der Volksbildu;
ſtätte Darmſtadt des Deutſchen Volksbildungswerkes und
unter dem Motto „Heim und Heimat im Wandel
Zeiten‟. Die Führung wird unter der bewährten
Lei=
von Herrn Lehrer Eidmann durchgeführt. Jedermann
an dieſer Führung teilnehmen. Die Führung beginnt
Son=
vormittag pünktlich um 10 Uhr. Treffpunkt am Eingang
Landesmuſeums.
Noch nicht zu ſpät. Wenn die erſten Anzeichen der Kr.
krankheit beim Menſchen ſich einſtellen, iſt der Fall durchaus
nicht hoffnungslos, denn gerade im erſten Stadium der gef
lichen Krankheit beſtehen noch die meiſten Ausſichten ſie 1
ſam zu bekämpfen. Der Fehler liegt jedoch in vielen Fällenk
Patienten ſelbſt, der durch eine falſche Scheu vor dem Arzt
nere Beſchwerden gerne übergeht und erſt nachher zum
kommt, wenn es bereits „zu ſpät” iſt. „Zu ſpät” nennt
deshalb das dreiaktige Schauſpiel, das wegen ſeines überraſt
den Erfolges am letzten Montag, morgen abend um 8 Uhr
Städtiſchen Saalbau zur wiederholten Aufführung kommt.
ſes Schauſpiel wurde auf Veranlaſſung des Amtes für Vo
wohlfahrt und der ihm angegliederten Verbände in Verbind
mit dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Pr.
ganda geſchaffen. Einleitende Worte eines bewährten Fachar
machen aufſchlußreiche Angaben über die Ausſichten bei der
kämpfung der Krebskrankheit. Der Eintritt iſt frei.
— Der Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Darmſtadt, teilt
daß zur Vereidigung auf dem Marienplatz 19.30 Uhr angetr
wird, und der Marſch zum Paradeplatz durch die Neckarſtr
Rheinſtraße geht. Nach der Vereidigung erfolgt Abmarſch d
den Schloßgraben, Schillerplatz, Holzſtraße, Große Bachg
Woogsſtraße. Woogsplatz.
Antreten der Untergruppe I0 Müller heute abend 6.45
Hügelſtraße am Neuen Palais.
Die Fahrkarten zur Luftſchutz=Ausſtellung in Frankfurt
heute abzuholen.
Vereins- und lokale Beranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kriegerverein Haſſia. Die Kameraden der Sch
abteilung, ſowie Freunde und Gönner des Schießſports in 4
rem Verein, ſowie Sturm I, Sturmbann I der SAL. betei!
ſich Sonntag, den 24. d. M., an dem Opferſchießen für das 2
terhilfswerk auf den Ständen der Priv. Schützengeſellſchall
ter dem Waldfriedhof. Der Betrag kommt dem Winterhillsk
zugute.
Vereinigung ehem. Fußa.=Regts. Gfz. NE.
Es wird auf den Pflichtappell morgen Sonntag, 15 Uhk=
Fürſtenſaal des Reſtaurants Chriſt (Grafenſtraße 20) erinn
Aktueller Vortrag des Herrn Generalmajors a. D. Fehk=
Führer des Regimentsringes, Herr Oberſt Degner, hat ſein.
ſcheinen zugeſagt. Es wird erwartet, daß alle Kameraden
Appell erſcheinen.
Reichsbund ehemaliger Unteroffizierſcht
(Ortsgruppe Darmſtadt). Heute, Samstag, den 23. Mard
findet abends um 8 Uhr im Kaiſerſaal, Grafenſtraße, bei 2
Gg. Chriſt. eine außerordentliche Sitzung der Ortsgr.
ſtatt. Wegen Bekanntgabe beſonders wichtiger Verfügungel
das Erſcheinen ſämtlichen Mitgliedern zur Pflicht gemacht. 2
dem „Reichsbund” laut Satzungen auch die Angehörigen der
maligen Schiffsjungen=Abteilungen und der .
ren Knabenerziehungsanſtalten, zuſammengeſcht.
werden, ſind dieſe ſowohl wie auch die noch nicht beigelle.
ehem. Unteroffizierſchüler und =vorſchüler zu dieſer Zuſammel"
ganz beſonders eingeladen.
tstag, 23. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 82 — Seite
Aus Heſſen.
VE
O
—
Arheilgen, 22. März. Bachfeiern. Zum Gedächtnis
ößten deutſchen Meiſters auf dem Gebiete
kirchenmuſi=
n Schaffens finden auch bei uns einige Veranſtaltungen
Nachdem der Poſaunenchor bei der Paſſionsandacht in der
mehrere Bachſche Choralſätze zum Vortrag brachte,
ver=
ſich am Sonntag abend im Gemeindehaus Kirchengeſang=
Poſaunenchor und ein kleines Orcheſter zu einer Bachfeier,
Vortragsfolge nicht nur Ausſchnitte aus, der kirchlichen,
auch aus der weltlichen Muſik des großen Tonſetzers
r wird. Daneben gelangt ein Film zur Aufführung, der
aus dem Leben und Schaffen des Meiſters zeigt. Als
Ab=
ſolgt am Karfreitag ein Kirchenkonzert des Kirchengeſang=
„ in deſſen Mittelpunkt die Aufführung einer Bachkantate
— Winterhilfsſchießen. Im Dienſte des
Winter=
rks findet am Samstag und Sonntag ein Schießen ſtatt,
n den Mannſchaften des Krieger= und Militärvereins, des
S der Schützengeſellſchaft „Hammelstrift” und der
Sportver=
ig 04 veranſtaltet wird.
Eberſtadt, 21. März. Gemeinderatsſitzung. Die
au= und Finanzausſchuß in ſeiner Sitzung vom 19. März
itenen Poſitionen waren dem Plenum zur endgültigen
Be=
ſſung vorgelegt. Die in der Sitzung vom 21. Februar von
liegern des Viehwegs nachgeſuchte Herſtellung des Weges
ir eine Hälfte beſchloſſen und der hierzu erforderliche Be=
Höhe von 700 RM. genehmigt. Die mit Plänen belegten
ache des Hch. Spieß und Wilh. Dill finden Genehmigung,
hen ein Baugeſuch von Friedrich Lützow. Dem
nachgeſuch=
uhnhausneubau des Hermann Wille im Steckenborn wird
3 des Ortsbauſtatuts Erlaubnis erteilt. Ein Baugeſuch des
Blatt muß abſchlägig beſchieden werden, da der Platz. auf
s Wohnhaus errichtet werden ſoll, nicht als Bauplatz
ange=
verden kann. Die für die Gemeinde Eberſtadt bezügliche
raßenverkehrsordnung wird nach Kenntnisnahme
zuſtim=
efürwortet. Eine angeregte Herſtellung von Abflußrinnen
zſteigen in noch nicht kanaliſierten Ortsſtraßen muß
koſten=
abgelehnt werden.
Nieder=Ramſtadt, 22. März. Sportveranſtaltung
fiſten des WHW. Die für den kommenden Sonntag an=
Sportveranſtaltung der Turner und Turnerinnen des
reins Nieder=Beerbach ſowie der Zither= und
Gitarrever=
g Nieder=Ramſtadt muß wegen Erkrankung des Leiters
anſtaltung abgeſetzt werden. Sie findet zu einem ſpäteren
ikt ſtatt.
Nieder=Ramſtadt, 21 März. Freiwillige Feuer=
Bei der dieſer Tage ſtattgefundenen Generalverſammlung
eiwilligen Feuerwehr wurde beſchloſſen, im Laufe dieſes
rs acht Uebungen abzuhalten. Die erſte findet ſtatt am
I. J. Außerdem werden noch 4 Vorträge über das Thema
ind Luftſchutz” ſtattfinden. Der erſte dieſer Art iſt auf den
il feſtgeſetzt. Aus den erſtatteten Berichten der leitenden
ſi der Wehr war zu entnehmen, daß die Aufgaben der
Feuer=
s in jeder Beziehung gelöſt zu gelten haben, und daß die
ſo jaften ſo gut durchgebildet ſind, daß ſie allen an ſie
geſtell=
mn orderungen gerecht werden können.
Ober=Ramſtadt, 22. März. „Zuſpät” ein vom Amt für
ohlfahrt in Verbindung mit dem Reichsminiſterium für
ifklärung und Propaganda geſchaffenes volkstümliches
iel, das in intereſſanter und anſchaulicher Weiſe die
Ge=
tn der Krebskrankheiten und den Wert ihrer
igen Erkennung und Behandlung allen Volksgenoſſen
gen will, wird nun auch in Ober=Ramſtadt aufgeführt,
ar am Samstag, den 30. März, im Saalbau „Eliſenbad‟
5).
koßdorf, 22. März. Schauturnen. Wir haben bereits
von dem hieſigen Turnverein beabſichtigte Turnen zum
es Winterhilfswerks hingewieſen. Bei dem am 24. März,
im Saale „Zum Darmſtädter Hof” ſtattfindenden
Schau=
werden alle Abteilungen des Turnvereins Roßdorf
Vor=
en aus ihren Uebungsgebieten bringen Schülerinnen
üler, Turnerinnen und Turner werden zeigen, was ſie in
rnſtunden lernten. Als Zugſtück und Höhepunkt des
aber werden die beſten Geräteturner unſeres und unſerer
kreiſe Proben ihrer hohen Kunſt geben. Neben den
ranwärtern Fiedler=Darmſtadt und Groh=Urberach haben
rer Blumenſchein und Hch. Schneider (Darmſtadt) Anthes
eygandt (Arheilgen) Federlin und Haller (Groß=Zim=
Wildhirt und Rink (Urberach) ihre Mitwirkung zugeſagt.
Groß=Zimmern. 22. März. Gemeinderatsſitzung.
te Gemeinderatsſitzung beſchäftigte ſich hauptſächlich mit
atung und Verabſchiedung des Voranſchlages. Vorher
einige Fürſorgeangelegenheiten erledigt desgleichen
ge=
e der Gemeinderat die Verpachtung der Sommerwaldſchaf=
7die Schäfer Heider und Röſchner. — In der Prozeßſache
rlas Bürgermeiſter Bauer ein Gutachten des
Staatsmini=
welches das Landgericht daſelbſt eingeholt hatte. Danach
einer Ablehnung der Forderung des früheren Sekretärs
rechnen. Der Prozeß, der ſchon lange Zeit läuft, dürfte
bald entſchieden ſein. Im Laufe dieſes Prozeſſes hat man
tellung gemacht, daß die frühere Gemeindeverwaltung die
en Koſten für die Herſtellung von Bürgerſteigen ſeit 1926
Anliegern nicht angefordert hat. Dieſe müſſen nun jetzt
lich erhoben werden. Der Gemeinderat hatte im Vorjahr
n. die Getränkeſteuer nicht mehr zu erheben. Das
Kreis=
zu dieſem Beſchluß ſeine Zuſtimmung nicht gegeben, des=
Iß dieſelbe ab 1. September 1934 wieder eingeführt wer=
* Reichsnährſtand hat dem hieſigen Faſelwärter Reitzel
gute Haltung des Faſelviehs eine Belobigung mit einer
von 20 RM. zuerkannt. 2000 Quadratmeter Land zur
Er=
einer Siedlungsſtätte werden einem
Schwerkriegsbeſchä=
ſinter der Turnhalle zu einem billigen Preis überlaſſen.
olgt nun die Beratung des Voranſchlages. Dieſer bilan=
Einnahme und Ausgabe mit 308 672,78 RM. Die Schulden
einſchließlich der aufgelaufenen Zinſen 1002 000 RM.
merkt wird, daß ſeit eineinhalb Jahren die Zinszahlung
aufgenommen, und ſich die Schuld nicht erhöht hat von
Zeitpunkt an. Im Gegenteil, es wurden im Jahre 1933
darlehen zurückgezahlt, und 1934 etwa 8000 RM. getilgt.
u berückſichtigen, daß an Zinſen allein an den
Umſchul=
rband über 50 000 RM. pro Jahr gezahlt werden müſſen.
Tch iſt der Rückgang der Wohlfahrtserwerbsloſen — Der
urde vom Gemeinderat in der vorgelegten Weiſe
ge=
dieburg, 21. März. Vorübergehende Schließung
rſelſtalles. Im Gemeindefaſelſtall iſt bei einem Faſel
atarrh feſtgeſtellt worden. Durch das Kreisveterinäramt
die Schließung des Faſelſtalles auf die Dauer von vier
angeordnet, um einer Weiterverbreitung der Seuche vor=
1. Außerdem wird eine Kommiſſion die Ställe der
Vieh=
eſichtigen.
ſabenhauſen, 19. März. Der Sanitätszug des DRK.
„Michelsbräu” einen Pflichtappell ab. bei dem der
ſell-ol.=Führer Willand in einer Anſprache dem Kol.=
Füh=
n. Wilh. Mahla die Glückwünſche der Sanitätskolonne
ruſen, der auch die Sanitätszüge Groß=Umſtadt und
Schaaf=
rgehören, zur Verleihung des Ehrenzeichens des D. R.
übermittelte. Dieſer dankte für die Ehrung, die wie er
ke, nicht ihm allein gebühre, ſondern der ganzen Kolonne.
m Sinne wolle er das Ehrenzeichen tragen und ſeine
beiter in den Dienſt des D. R.K. ſtellen. Die recht
erfreu=
rgebniſſe der Prüfungsarbeiten von 36 Prüflingen (dar=
Helferinnen) wurden bekanntgegeben. Nach
Dankeswor=
ie Kurſusteilnehmer und der Mahnung, auch im
kommen=
nter treu mitzuarbeiten, ſchloß der Kol=Führer die
Ver=
ig mit einem Sieg=Heil auf den Schirmherrn des D. R.K.,
Volkskanzler Adolf Hitler,
Klein=Umſtadt, 22. März. Hohes Alter. Die älteſte
nerin unſeres Dorfes Frau Witwe Marie Kalbfleiſch,
ißler, konnte dieſer Tage in körperlicher und geiſtiger
ihren 90. Geburtstag feiern. Der hieſige Frauenverein
e Jubilarln durch ein Ständchen.
Nieder=Klingen, 21. März. Schädlingsbekämp=
Vorausſichtlich wird die Gemeinde im kommenden Jahre
errenſpritze zur Bekämpfung der Obſtbaumſchädlinge an=
Ein Teil der Bäume wird zurzeit mit der Rückenſpritze
aumwart Jakob Koch behandelt
Nieder=Klingen, 22. März. Die
Generalmitgliederver=
ig der Milchabſatzgenoſſenſchaft findet am kom=
Montag abend in der Wirtſchaft von Adam Müller ſtatt.
Vom Reichsparteitagfilm „Triumph des Willens”.
Am 28. März feierliche Uraufführung in Berſin. — Am 5. April feſtliche Erſtaufführung in 70 deukſchen Skädlen
Als die erſten Vorbereitungen für die Verfilmung des
Reichs=
parteitages 1934 getroffen wurden, ſchrieb man den Monat Mai.
Planmäßig überlegend vorſichtig wägend wurden die Mitarbeiter
gewählt. Die beſten Kameraleute aus ganz Deutſchland wurden
verpflichtet. Der Führer ſelbſt traf die letzten vorbereitenden
Maß=
nahmen in Nürnberg. Dann brauſte das ſiebentägige
Jubel=
feſt über Nürnberg. Eine gewaltige Sinfonie in Bildern
tau=
ſendfach wechſelnd, tauſendfach ein Spiegelbild der deutſchen Seele.
Sieben Tage und ſieben Nächte war Leni Riefenſtahl mit ihrem
Stab unterwegs. Eine Filmſchlacht größten Ausmaßes wurde
ge=
ſchlagen. Und dann begann in ſtiller Atelierarbeit die Auswer=
leiſtet wurde. Denn in Nürnberg wurden 128000 Meter Film
gedreht. Zweiunddreißig Kameramänner waren ſieben Tage und
ſieben Nächte lang mit ihren Aſſiſtenten und Helfern unterwegs,
um das gewaltige Erlebnis auf das Filmband zu bannen.
Aus Erdſpalten und Laufgräben, aus Kellern und Dachluken,
von Kirchtürmen und Feuerwehrleitern, aus dem fahrenden Auto,
im Wagen des Führers ſelbſt, von Filmbrücken und Fahnenmaſten.
von Straßenbahnwagen und Wohnungsfenſtern aus Flugzeugen
und einem Kleinluftſchiff wurde gefilmt. Brücken, Türme und
Bahnen waren errichtet worden, um neue filmiſche Wirkungen zu
erzielen. Die Feuerwehr hatte eine 28 Meter hohe, ausziehbare
Oben links:
und SS im
Bilder aus dem Reichsparteitag=Film „Triumph des Willens”.
Der Führer bei ſeiner Rede zur Hitlerjugend. — Oben rechts: Der Einmarſch der Standarten bei dem Aufmarſch der SA
Luitpoldhain Nürnbergs. — Unten links: Eine herrliche Aufnahme von dem flaggengeſchmückten Nürnberg. — Unten rechts:
Die gewaltigen Fahnenmaſten während der Kundgebung im Luitpoldhain.
tung des gewonnenen Materials. Wieder wurden die Nächte zum
Tagewerk. Sieben Monate lang. Vor wenigen Tagen hat Leni
Riefenſtahl die letzten Arbeiten vollendet. Der Film „Triumph
des Willens” iſt fertig. Eine filmiſche Aufgabe von gigantiſcher
Größe gelöſt.
Am 28. März findet die Uraufführung im Ufa=Palaſt am Zoo
ſtatt. Die geſamte Reichsregierung, das diplomatiſche Korps, die
Vertreter aller Behörden, die Spitzen der Partei die in= und
aus=
ländiſche Preſſe, Vertreter aus der Welt der Kunſt und Kultur,
der Wiſſenſchaft und Wirtſchaft werden dem denkwürdigen Ereignis
beiwohnen.
Unter 19 mächtigen Hakenkreuzfahnen, von Scheinwerfern
überſtrahlt, wird der Ufa=Palaſt am Zoo hervorleuchten. Ein
rie=
ſengroßer goldener Adler wird über der Eingangspforte ſeine
mächtigen Schwingen breiten. Berlin wird das größte
Filmereig=
nis dieſes Jahres erleben. Eine Feierſtunde, die vom Willen des
Führers, vom Triumph der Bewegung und vom Glauben des
Vol=
kes zeugt. Gleichzeitig aber auch filmkünſtleriſches Neuland
ent=
deckt.
Am 5. April wird dann der Film in etwa 70 deutſchen
Städ=
ten laufen. Die Gau= und Kreisleitungen der NSDAP. ſind
be=
auftragt, den feierlichen Rahmen zu geſtalten. Die Gliederungen
der Partei werden die organiſatoriſche Arbeit übernehmen. Das
Volk ſoll dieſen Film nicht nur ſehen, ſondern innerlich erleben.
Und deswegen ſind bei der Herſtellung weder Mühen noch
Schwie=
rigkeiten geſcheut worden, um dieſen Film zu einem einzigartigen
Bilddokument der Zeitgeſchichte zu geſtalten.
Der Berichterſtatter beſuchte in dieſen Tagen das Atelier im
Südoſten Berlins. In einem lichten und hellen Fabrikanbau hat
Leni Riefenſtahl mit ihren Mitarbeitern das Filmwerk vollendet.
Es war wohl die ſchwerſte filmkünſtleriſche Arbeit, die jemals ge=
Leiter zur Verfügung geſtellt, die Straßenbahn war mit
Geräte=
wagen unterwegs, um den Filmleuten eine Plattform für ihre
Aufnahmen zu ſchaffen. An einem 38 Meter hohen Eiſenmaſt am
Luitpoldhain war ein elektriſcher Aufzug angebracht worden, der
die Kameraleute in Sekundenſchnelle emporführte. Im erſten
Stock=
werk eines Gebäudes am Adolf=Hitler=Platz war eine Art Balkon,
eine 20 Meter lange Fahrbahn, entſtanden, von der aus die
fahr=
bare Kamera den vorbeimarſchierenden Truppen folgen konnte.
Die Kameraleute — an ihrer Spitze Sepp Allgeier — waren
beſeſſen von ihrer Miſſion. Es gab für ſie nichts Unmögliches.
Und weil es ſo war, weil nicht nur berufliches Können in
dieſer Filmſchlacht eingeſetzt war, ſondern die aus dem grandioſen
Erleben des Augenblicks geborene heilige Begeiſterung ihren
Schöpferwillen bis zum äußerſten ſteigerte, ſind Filmſtreifen von
dramatiſcher Wucht und künſtleriſcher Größe entſtanden.
Aber auf den wilden Sturm in Nürnberg mit der gewaltigen
Beute von 128 000 Filmmetern folgte die mühſelige
Aufräumungs=
arbeit im Atelier. Aus 128 000 Metern mußten 3200 werden!
Wo anfangen, wo aufhören? Die Aufgabe ſchien hier
unbe=
zwinglich. Aber Leni Riefenſtahl hat ſie mit fanatiſchem Eifer
und zähem Willen dennoch bezwungen. In methodiſcher Arbeit
hat ſie Meter für Meter ſortiert und geordnet. Sie wollte ja mehr,
als nur eine beſſere Wochenſchau ſchaffen. Ihre Arbeit will, dem
Wunſche des Führers entſprechend, dem Zeitfilm Sinn und
Sen=
dung geben. Er ſoll über den Augenblick hinausleben, Geſchichte,
Volksart, Kampf und Sieg vermitteln.
So iſt Szene auf Szene in mühſeliger Kleinarbeit aus dem
Wuſt von Material herausgewachſen. Nicht in chronologiſcher
An=
einanderreihung, nicht als bloße Bild=Reportage, ſondern als
fil=
miſche Sinfonie, aus der die ſeeliſchen, geiſtigen und volklichen
Werte fanalartig hervorleuchten.
Ci. Erbach, 22 März. Bach= und Händel=Feier.
An=
läßlich der 250. Geburtstage von G. F. Händel und J. S. Bach
veranſtalteten Chor und Orcheſter der Michelſtädter
Oberreal=
ſchule im hieſigen Schützenhofſaal eine eindrucksvolle
Gedächtnis=
feier, die aus allen Kreiſen der hieſigen Bevölkerung dank der
tatkräftigen Unterſtützung der hieſigen Ortsgruppenleitung der
NSDAP. erfreulich ſtark beſucht war. Herr Oberſtudiendirektor
Dr. Saal entbot im Namen ſeiner Anſtalt herzlichen
Will=
komm und wies auf den bildenden Wert echter Muſik hin. Die
Feierſtunde brachte eine ſachkundig zuſammengeſtellte. Auswahl
aus Werken der beiden Tonmeiſter u. a. ein Präludium von
Bach, mehrere Stücke aus der „Waſſermuſik” und aus der „Tanz=
und Spielmuſik” von Händel. Der unter Orcheſterbegleitung
vor=
getragene Chor: „Heil dir, mein Deutſchland” von Händel
bil=
dete einen eindringlichen Abſchluß. Das Orcheſter, das unter der
ſicheren Leitung des Hern Dr. Albach ſtand, zeugte von beſter
Schulung und dem an der Anſtalt herrſchenden Gemeinſchaftsgeiſt
zwiſchen Schülern und ihren Lehrkräften. Herr Dr. Niedecken,
der auch die Schlußdarbietung muſikaliſch leitete, gab in
anſchau=
licher Weiſe Abriſſe aus dem Leben der beiden Meiſter und dem
Aufbau ihrer Schöpfungen. Die dankbare Zuhörerſchaft lohnte
Schüler und Lehrkräfte mit reichem Beifall. Der Reinertrag
fließt dem Winterhilfswerk zu.
Em. Heppenheim a. d. B., 21. März. Kuh rennt in
einen Laden. Eine Kuh, die zum Schlachthaus geführt werden
ſollte, machte ſich in der Friedrichſtraße los, lief in den Laden des
Kaufhauſes Mainzer und machte dort die verſchiedenen Gänge
un=
ſicher. Bevor ſie größeren Schaden anrichtete, gelang es ſie wieder
einzufangen. — Beerdigung. Frau Magdalene Weis, geb.
Rittersberger, wurde zu Grabe getragen. Sie ſtand im 90.
Lebens=
jahr und war die drittälteſte Einwohnerin der Stadt.
Hirſchhorn, 22 März. Waſſerſtand des Neckars
am Pegel am 21. März 1,64 Meter, am 22. März 1,65 Meter.
Be. Wolfskehlen 21. März. Hohes Alter. Am
Donners=
tag konnte Witwe Margarete Schmahl (bei ihrer Tochter im
Schützenhof wohnhaft) ihren 84. Geburtstag begehen.
Gernsheim, 22. März. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 21. d. M.: 0.01 Meter, am 22. d. M.: 0,01 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Be. Groß=Gerau, 22. März. Chorleiterkurſus. Gemäß
Anordnung des Heſſiſchen Sängerbundes findet am 30. und 31.
März d. J. in der Aula der Realſchule ein Chorleiterkurſus ſtatt.
An dieſem Kurſus nehmen die Chorleiter aus den Sängerkreiſen
Ried, Darmſtadt und Rheinheſſen teil. Im Vordergrund ſteht das
Gemeinſchaftsſingen, das von dem Herrn Schulungsleiter,
Muſik=
direktor Knettel. ſeine Einleitung erhalten ſoll. Zu dieſem
Kurſus ſind die Geſangvereine Liederkranz, Eintracht und
Kirchen=
geſangverein eingeladen. Mit den vorgenannten Vereinen werden
die vom DSB. herausgegebenen Gemeinſchaftsgeſänge eingeübt.
Be. Aus dem Kreis Groß=Gerau, 22. März.
Schulſchlie=
ßung. Durch die ſtarke Grippe=Epidemie im Kreis Groß=Gerau
mußten verſchiedene Schulen im Kreiſe geſchloſſen werden.
Be. Raunheim, 21. März. Es wurde beſchloſſen, den
ſchlecht=
beſchaffenen Teil der Hermann=Göring=Straße herrichten zu laſſen.
Die Mainzerſtraße wird von der Bürgermeiſterei bis zur Schule
zum Teil mit Aſphaltbelag und andererſeits mit Kleinpflaſter
verſehen. Die neue Ortskurve iſt inzwiſchen fertiggeſtellt.
Offenbach, 22. März. Vom Poſtomnibus überfahren.
Heute vormittag ereignete ſich auf dem Marktplatz ein ſchwerer
Verkehrsunfall. Ein Radfahrer, der von der Waldſtraße nach dem
Marktplatz fuhr wurde von einem Poſtomnibus erfaßt und
über=
fahren. Das linke Vorderrad des Omnibuſſes ging über
Rad=
fahrer und Fahrrad hinweg. Der Verunglückte wurde in das
Krankenhaus gebracht, wo eine ſchwere Wirbelſäulenverletzung
und Unterleibsquetſchungen feſtgeſtellt wurden, ſo daß
Lebens=
gefahr beſteht.
WIS
ALmLAAIAA
Die größte Brücke
der Welt.
Man ist von jenseits des großen Teiches nachgerade an
schwindelerregende Ziffern gewohnt, und man weiß auch, daß das
Land der unbegrenzten Möglichkeiten immer wieder
Ueber-
raschungen für die erstaunte Mitwelt bereit hält, So ist selbst für
den, der unter diesem Gesichtswinkel an die Betrachtung
tech-
nischer Dinge in Amerika herangeht, der Bau einer 7 km langen
Stahlbrücke, wie er gegenwärtig bei San Franzisko im Gang ist,
wiederum eine neue Ueberraschung.
Schon die Golden-Gate-Brücke, die über die nördliche
Meer-
enge hinweg San Franzisko mit dem nördlichen Kalifornien
ver-
binden wird, war mit ihrer Gesamtlänge von 2,7 km ein Bauwerk,
das die Augen der Welt auf sich lenken konnte. Aber sie wird,
noch ehe sie vollendet ist, von einem zweiten Riesenwerk der
Brückenbautechnik übertroffen, das nur wenige Kilometer von ihr
entfernt in der Ausführung begriffen ist; dem gewaltigen
Bau-
objekt der Oakland-Brücke, die — ebenfalls von San
Fran-
zisko ausgehend — über die bisher für unüberbrückbar gehaltene
San Franzisko-Bay nach Oakland hinüber führen wird.
Dieses neue im Entstehen begriffene Riesen-Bauwerk hat die
beachtliche Länge von 6900 Meter, es ist also fast 7 km lang.
Aber nicht die Länge allein verleiht ihm das Kennzeichen des
Ungewöhnlichen, Etwa 60 Meter über dem Wasserspiegel wird
die Brücke ihren Weg nehmen; über 150 Meter hoch werden die
gewaltigen stählernen Stützen über den Wasserspiegel
empor-
ragen, welche die Seile tragen, an denen die Fahrbahn der Brücke
aufgehängt wird. Und bis 72 Meter tief werden die Pfeiler, die
diese Stützen tragen, unter den Wasserspiegel hinabreichen, um
tragfähigen gewachsenen Fels zu finden, Die gewaltige
Ingenieur-
leistung, die hier zu bewältigen ist und die ohne den Stahl als
den modernen, allen technischen Anforderungen Rechnung
tra-
genden Werkstoff des Brückenbaus gar nicht denkbar wäre,
kommt weniger in der Höhe der Stützen über dem Wasserspiegel
zum Ausdruck — diese wird bei der Golden-Gate-Brücke mit
227 Meter noch übertroffen — als vielmehr in der Tiefe der
Pfeiler unter dem Wasserspiegel, die bisher einzig in der Welt
dasteht. Selbst bei der Golden-Gate-Brücke beträgt sie nur
30 Meter.
Das gewaltige Bauwerk wird aus zwei Teilen bestehen, die
durch eine zwischengelagerte Insel (Verba Buena Island)
vonein-
einander getrennt sind. Der westliche Teil mit einer Länge von
etwa 3 km wird aus zwei Hängebrücken gebildet, die zusammen
eine Zwillingsbrücke bilden. Ein riesiger Pfeiler etwa auf halber
Strecke in der Bay wird die Mitte darstellen, an der die beiden
Brückenteile sich treffen, Jede dieser Brückenhälfte hat eine
Mittelöffnung von 700 Meter Stützweite und zwei
Seitenöffnun-
gen von je 350 Meter Stützweite.
An diesen westlichen Brückenteil schließt sich ein Tunnel an,
der auf 160 Meter Länge die Felsen der Insel Verba Buena
durch-
quert; dieser Tunnel, der 23 Meter breit und 18 Meter hoch
wer-
den wird, wird der größte gebohrte Tunnel der Welt sein. An ihn
schließt sich der östliche Teil der Brücke, der in Form mehrerer
normaler Brückenbögen in Stahltragwerk ausgeführt wird, an.
Zunächst folgt hier ein Brückenbogen von etwa 700 Meter Länge
mit einer Mittelöffnung von 420 Meter und zwei Seitenöffnungen
von je 150 Meter Stützweite; dann folgen fünf Brücken von rund
150 Meter und schließlich zwölf kleine Oeffnungen von je etwa
90 Meter.
Eine gewisse Vorstellung von dem Umfang dieses gewaltigen
Bauobiektes geben die Ziffern der benötigten Baustoffmengen.
Man wird 170 000 Tonnen Stahl, 30 000 Tonnen Armierungseisen,
18 000 Tonnen Kabeldraht und 760 000 Kubikmeter Beton
be-
nötigen, um das Riesenbauwerk fertigzustellen. Man muß sich
vergegenwärtigen, daß alle Stahlbrücken der Deutschen
Reichs-
bahn zusammen — es sind etwa 65 000 — ein gesamtes
Stahl-
gewicht von 1,6 Millionen Tonnen besitzen, und daß hier für eine
einzige Brücke mehr als der zehnte Teil dieser Stahlmenge
ge-
braucht wird, um diese Ziffern richtig zu würdigen.
Noch ein anderer Vergleich mit europäischen Verhältnissen
sei angeführt. Der westliche Teil der Brücke wird, wie erwähnt,
als Hängebrücke ausgeführt, das heißt, die Fahnbahn hängt hier
an gewaltigen Drahtkabeln, die zwischen den Stützpfeilern
aus-
gespannt sind. Jedes dieser Drahtkabel hat den Durchmesser von
72 Zentimeter und ist aus 37 einzelnen Litzen
zusammengefloch-
ten, von denen jede wiederum aus 460 einzelnen Drähten von
5 Millimeter Durchmesser besteht. Die Gesamtlänge des Drahtes,
der sich in diesen Litzen und Kabeln befindet, beträgt 111 000 km,
man könnte also mit diesem Draht den Erdball am Aequator fast
dreimal umspannen. Dahingegen beträgt bei der größten
euro-
päischen Hängebrücke in Köln-Mülheim die Gesamtlänge aller
Drähte nur 11000 km, also gerade den zehnten Teil der für die
Riesenbrücke bei San Franzisko erforderlichen Drahtlänge,
*Zukünftige Entwicklung
der Dampfturbinen.
In den letzten Jahren war man gewohnt, das technische
Schaffen zum großen Teil nach der Höhe der mit einer einzigen
Maschine bewältigten Leistung zu bemessen. Der größte Bagger,
die größte Turbine, der größte Generator, der größte
Dampf-
kessel — sie waren Trumpf und Spitze der technischen
Ent-
wicklung. Der Rekordwahn, der allenthalben herrschte, brachte
es mit sich, daß in jedem Jahr eine noch größere, noch
leistungfähigere Maschine als im Vorjahr gebaut wurde. Unter
diese Entwicklung der Dinge hat die Weltkrise einen etwas
plötzlichen, aber unerbittlichen. Strich gezogen. Dem Zustand
des rapiden Aufschwunges folgte eine Zeit schweren Stillstands.
Nun, da wir am Ende dieser Periode angelangt sind, wirft
sich die Frage auf, in welcher Richtung die künftige
Entwick-
lung weiterlaufen wird. Wird man den Faden da, wo er abriß,
wieder aufnehmen? Wird man dem Maschinengiganten der
Vor-
krisenzeit einen noch gewaltigeren Maschinengiganten der
Nachkrisenzeit folgen lassen? Wird die Tendenz zur
Steige-
rung der Einheitsleistung der Maschinen nach wie vor das Feld
beherrschen?
Wenn man einmal den Dampfturbinenbau als Beispiel für
den allgemeinen Großmaschinenbau zur. Klärung dieser Frage
heranzieht, so wird man geneigt sein, die gestellten Fragen zu
verneinen. Nicht als ob man -auf diesem Gebiete nicht imstande
wäre, noch größere Leistungen mit einzelnen Maschinen zu
be-
wältigen. Aber die Erfahrungen der letzten Jahre haben
ge-
zeigt, daß Riesenmaschinen wirtschaftlich nur dann einen Sinn
haben, wenn man sie auch restlos ausnutzen kann. Was aber
dazu gehört, um etwa eine Turbine von 165 000 Kilowaft
Lei-
stung, wie sie gegenwärtig in Amerika noch gebaut wird,
rest-
los ausnutzen zu können, das ermißt man daraus, daß selbst
eine Millionenstadt wie Berlin keinen so großen Strombedarf
hat, daß eine solche Turbine ununterbrochen laufen könnte.
Die früher bevorzugte „größte Maschine der Welt” wird
daber kleineren und miltleren Einheiten weichen müssen. Denn
diese Maschinen bringen eine wesentlich größere Elastizität,
ein weitaus höheres Anpassungsvermögen an die wechselnden
Absatzverhältnisse init sich, sie gestalten also die Betriebsweise
freizügiger und damit wirtschaftlich wesentlich günstiger,
Dabei ist der Verzicht auf technische Riesenleistungen
kei-
neswegs gleichbedeutend mit einem Stillstand der technischen
Entwicklung überhaupt. Ja, gerade das Gegenteil ist der Fall;
Die Welle einer Dampfturbine,
mit einem der zahlreichen Schaufelräder, die nach
Fertig-
stellung auf die Welle aufgezogen werden.
denn die Zeit des Stillstandes ist überall zu eingehenden
Stu-
dien und konstruktiven Verbesserungen benutzt worden, die so
beträchtlich sind, daß man heute eine 10 oder 20 Jahre alte
Turbine geradezu als veraltet betrachten muß. Das wiederum
hatte zur Folge, daß in letzter Zeit vorwiegend
Austauschtur-
binen gebaut werden mußten, das sind moderne, mit allen
fort-
schrittlichen Ausrüstungsteilen versehene Turbinen, die an
Stelle von heute veralteten Turbinen an vorhandene
Strom-
erzeuger angekuppelt werden. Die Allgemeine Elektrizitäts-
Gesellschaft hat im verflossenen Jahre allein sechs derartige
Austauschturbinen mit Leistungen von 7000 bis 18 000 Kilowatt
aufgestellt oder in Auftrag gegeben. Daneben aber werden auch
zahlreiche kleinere Turbosätze (Turbine + Stromerzeuger)
so-
wohl in öffentlichen Werken, wie auch in selbständigen
Indu-
striekraftwerken durch Ersatz der Turbine modernisiert.
Daneben aber hat eine weitgehende Spezialisierung im
Tur-
binenbau eingesetzt. Neben der normalen Dampfturbinen-
Bau-
art gibt es sogenannte Getriebetürbinen, das sind Turbinen, die
den Stromerzeuger über ein Untersetzungsgetriebe antreiben,
beispielsweise für ältere Generatoren, die mit 1000
Um-
drehungen je Minute laufen, oder für Fabriken, die Maschinen
mit niedrigen Drehzahlen anzutreiben haben (zum Beispiel
Holz-
schleifer in Papiertabriken). Weiterhin gibt es
Hochdrucktur-
binen, die mit Dampf von hoher Spannung (zum Beispiel
100 Atmosphären) arbeiten.
Aber auch in den Einzelheiten, etwa den Werkstoffen, der
konstruktiven Durchbildung, in der betrieblichen Gestaltung,
der Regelung usw. sind wesentliche Fortschritte erzielt worden.
Die Ueberwachungsgeräte und Schutzeinrichtungen haben
Ver-
vollkommnungen zu verzeichnen und die vollautomatische
Durchbildung von Not-Turbosätzen konnte gerade in letzter
Zeit einen außerordentlich hohen Stand erreichen.
Man erkennt an diesem Beispiel, daß die rückläufige
Be-
wegung vom schwerfälligen Maschinengiganten zur
elasti-
scheren, anpassungsfähigeren Maschine mittlerer Leistung nicht
im geringsten einen technischen Stillstand bedeutet, sondern
daß auch innerhalb dieser Grenzen reichlich Gelegenheit zur
Entfaltung technischen Könnens gegeben ist.
*Die otromversorgung
Deutschlands.
Vor fünf Jahren hat der Altmeister der Elektrotéchnik in
Deutschland, Oskar von Miller, auf Ersuchen des
Reichswirt-
schaftsministeriums ein Gutachten über die Stromversorgung des
gesamten deutschen Wirtschaftsgebietes ausgearbeitet und der
Oeffentlichkeit übergeben. Die damals von ihm und einer Reihe
von Sachverständigen geschätzten Zahlen bezogen sich auf das
Jahr 1935. Es wäre außerordentlich reizvoll, am Ende des Jahres
einmal nachzuprüfen, inwieweit die Vorausschätzung das Richtige
getroffen hat. Die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre
war allerdings so wenig gleichmäßig, daß kaum ein richtiges
Er-
gebnis zu erwarten sein dürfte.
Neben einer Schätzung des Gesamtverbrauches hat v. Miller
aber auch ein großzügiges Verteilungsnetz entworfen, Hier hat er
leider nicht mehr die Freude erleben dürfen, zu sehen, wie ein
neues Glied im Ausbau des Reichsnetzes zustande kommt, das
sich mit seinen Vorschlägen fast genau deckt, Wir erhalten
hier-
über folgende Nachricht aus sachverständiger Feder: Im Februar
dieses Jahres ist eine für die gesamte deutsche
Elektrizitätswirt-
schaft recht bedeutende Entscheidung gefallen. Man hat sich
ent-
schlossen, das Kraftwerk Harbke bei Helmstedt zu erweitern und
zu einem Knotenpunkt auszubilden, der die west- und ostdeutsche
Elektrizitätsversorgung miteinander verbindet und dadurch eine
hier klaffende Lücke schließt. Durch zwei große 220 000-Volt-
Lei-
tungen wird diese großzügige Verbindung geschaffen werden, von
denen eine von Harbke über Lehrte nach Borken bei Kassel und
zur Edertalsperre führen und somit den Anschluß an die
west-
deutsche Elektrizitätsversorgung herstellen wird, während die
zweite von Harbke nach Spandau führen und dadurch die
Ver-
bindung mit Berlin und Ostdeutschland herstellen wird. Die
über-
ragende Bedeutung einer solchen „elektrischen” Verbindung von
Ost- und Westdeutschland liegt in der Möglichkeit, mit ihrer Hilfe
eine umfassende Verbundwirtschaft zu betreiben, in deren
Rah-
men sich die einzelnen Erzeugerwerke weitgehend gegenseitig
unterstüt
*Das elektrische Aue
Die planmäßige Erforschung der Stoffe mit lichtelel
Eigenschaften, die Lichtstrahlen in elektrische Ströme u
schuf die Grundlagen zur Einführung der bekannten lich
schen oder „Photozelle”, mit der die Entwicklung der
graphie, des Fernsehens und insbesondere des
Tonfil=
engste verbunden ist. Neben ihrer Verwendung auf dieser
ten hat sich die lichtelektrische Zelle neuerdings aber
mannigfachen anderen Aufgaben bewährt, da sie in herve
dem Maße geeignet ist, in Verbindung mit elektrisch-e
Schaltungen als Steuer- oder Regelorgan für die ver
artigsten Einrichtungen zu dienen.
Als „Lichtschranke” ist die Photozelle befähigt,
eine-
lich auf sie aufallenden Lichtstrahl oder umgekehrt die
brechung eines ständig auf sie auftretfenden Lichtstrahl.
Betätigung einer elektrischen Meldeeinrichtung anzuzeis
dadurch Alarmanlagen, Sicherheitsvorrichtungen, Zählwe
dergleichen mehr automatisch zu betätigen. Sie kann in
dere dann mit Vorteil verwendet werden, wenn z. B
Herstellung von Massenartikeln hohe Stückzahlen je Ze
vorkommen und mechanische Zählverfahren nicht durch
sind, wenn schnell verlaufende Vorgänge gezählt und di H
ergebnisse an einer vom Zählort räumlich getrennten Ste
gelesen werden sollen, Weiter ist es möglich, in Fabrike
Betrieb von Scheren, Pressen, Stanzen u. a. Unfällen
vorzubeugen, daß der von den Händen des Arbeiters be
legen oder Richten des Werkstückes bestrichene Raum
Lichtstrahlen „gesichert” wird, d. h. solange der Strah (
zwischen Lampe und Photozelle von der Hand der Bei
unterbrochen ist, kann die Maschine nicht in Gang
werden.
Bemerkenswert ist die Anwendung der Photozelle bei
schneidemaschinen. Diese lassen sich mit anderen Mittel
nicht so genau einstellen, daß das Papier z. B. unbedin
schen bedruckten Stellen durchgeschnitten wird. Der A
eines schwarzen Markierungsstriches am Rande der Pap
zwischen den bedruckten Stellen schafft nunmehr Abhilfe
der Lichtstrahl auf den Markierungsstrich fällt, erhält die
zelle weniger Licht, und dieser kleine Lichtunterschied w:
Auslösen des Schneidemessers verwendet, In einer Masch
der Packpapier geschnitten wird, läuft das Papierband z.
einer Geschwindigkeit von 152 Meter/Minuten von der R
die Photozelle „sieht” den Markierungsstrich in einer 2.
etwa u Sekunde,
Ueberhaupt ist die Verwendung der Photozelle beim
und Verpacken und zur Steuerung von Verpackmaschin
reits sehr weit fortgeschritten. So dient sie aucb zum
von Zigarren. Je nach der Farbe der Zigarre wird mel
weniger Licht reflektiert, wodurch die entstehenden licht
schen Ströme über Verstärker und empfindliche Relais d1
sonderung der Zigarren in verschiedene Sammelbehälter
ken. Beim Verpacken von Zigaretten wird ein ähnliches
angewandt Um die oberste Lage so in die Schachtel
kommen, daß die bedruckte Seite der Zigaretten nach obe
werden die auf einem Förderband ruhenden Zigaretten vor
Lichtstrahl abgetastet, wobei das reflektierte Licht auf eir
tozelle fällt. Bei den größeren Stromstößen, die beim A
unbedruckter Zigaretten entstehen, spricht das Lichtre
und löst eine Vorrichtung aus, die diese Zigaretten umwen
dann in der richtigen Lage der Verpackmaschine zuführt.
Auch zur Prüfung und Ueberwachung der Abgase vor
rungen und der Rauchgase werden lichtelektrische Einricl
mit Erfolg herangezogen. Der Rauch wird durch eine Kä
einem Lichtstrahl vorbeigeführt, wobei je nach seiner
mehr oder weniger Licht auf die Zelle trifft. So entstehe
änderliche Photozellenströme, die verstärkt werden und A.
geräte oder Regler für die Feuerung usw. betätigen. Nac
gleichen Prinzip arbeitende Einrichtungen zum Prüfen de
bung und Trübung von Flüssigkeiten werden vor allem in
schen Betrieben zur Kontrolle von Farbmischungen, Abw
Oel usw. verwendet. Schließlich verdienen noch die lic
trisch betätigten Feuermeldevorrichtungen Beachtung. Be
kürzlich entwickelten Anlage ist eine Meldestelle mit
überwachenden Räumen mittels Rohrleitungen verbunden,
die Ventilatoren etwa entstehende Rauchgase in eine in d
obachtungsstelle befindliche Sammelkammer einsaugen un
durch optische Hilfsmittel sichtbar machen. Um die Wirks
der Anlage von der Aufmerksamkeit einer Beobachtungs
unabhängig zu machen, wird sie durch Photozellen über
die bei Auftreten von Rauch das Feuermeldesignal autor
auslösen.
Die Einführung der Photozelle als Hilfsmittel in die B
geht unaufhaltsam vorwärts: man schätzt, daß heute bere
rund 200 verschiedene Anwendungsgebiete Photozellenrela
wendet werden, und man darf annehmen, daß gerade auf
Gebiet bei fortgesetzter Forschungsarbeit noch viele We
Ergebnisse zu erwarten sind.
KÜRZE MITTEILUNK
* Im Luftverkehr mit Südamerika hat Deutschland im 2b‟
nen Jahre seine vorherrschende Stellung weiter befestigt. L8
ersten Male nach einem regelrechten Flugplan zwischen zwel
durch Flugzeuge einen Flugpostverkehr und mit den Zeppeliunn
einen fahrplanmäßigen Personenverkehr durchgeführt. Zum
nalen Wettbewerb auf dem Atlantischen Ozean läßt Fraukrel
einen Doppeldecker bauen, der 70 Fluggäste fassen kann. Die
spannt 50 Meter und hat eine Länge von 38,5 Meter. Bei einell
von 27 t verfügt das Flugzeug über eine Maschine von 5000, k
selbstverständlich, daß auch die innere Einrichtung dem Tieen
sonstigen überragenden Eigenschaften der neuen Maschine allse
Trotzdem wird es sehr schwer fallen, der deutschen Ueberleß”
zukommen, da Frankreich noch im Versuchsstadium
der deutsche Luftverkehr sich bereits auf reiche, Erfahruns
kann.
Die Eiftiskeit des Leuchtgases hat nieht nur Selbstime
mer wieder veranlaßt, diesen letzten Ausweg zu wählen. Sle
immer wieder Opfer aus den Reihen lebensfroher Menschell
Schon lange weiß man, daß der Entzug des Kohlenoäydes
Leuchtgas dieses entgiftet, ohne seinen Heizwert zu Verminde.
kennt auch den Weg, und doch ist es erst im ſetzten Monat. 2l"
Male in einem deutschen Gaswerk geglückt, das Verfaureh.
in der Praxis durchzuführen und das Kohlenoxyd bis auf eine".
unwesentlichen Bruchteil herauszuziehen. Man liat dann de
unternommen, einen Raum sieben Stunden lang mit Lelenlst‟
gasen, und 2war wurden in den 50 Kubikmeter großen Kaul."
dieser Zeit 35 Kubikmeter Gas — und zwar entgiftetes U42
lassen, während in ihm Menschen arbeiteten, Chemiker iMle. Lt
ausführten usw. Keiner von den Personen im Gasraum Ell
welche Beschwerden; der Sauerstoffgehalt der Luft, SoMdM
sprünglich in dem Raume vorhandenen, wie der dureh Türfilt.
uachströmende, reichte ohne weiteres aus, um den Aufentltt."
gasten Raum durch viele Stunden hindurch möglich zu mäcte.
[ ← ][ ][ → ]
stag, 23. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
— Seite 11
S!
Süptld attt
M
n 28. April in Brüſſel gegen Belgien. Zu
Spiel der belgiſchen Nationalmannſchaft (genannt „Rote
) mit unſerer ſeit zwei Jahren immer mehr ruhmbedeckten
n Elf wird das „Darmſtädter Tagblatt” wieder eine
Son=
t veranſtalten.
n 12. Mai geht es dann nach Köln. In dieſer
rheini=
omſtadt werden wir vor 70—80 000 Menſchen (das Kölner
ſoll ausgebaut werden) bekannterweiſe nicht die
Hol=
r, ſondern die Spanier mit ihrem weltberühmten
in Zamora in der Ländermannſchaft bewundern können.
n Länderſpiel Deutſchland — Spanien in Köln,
s die erſte Begegnung mit dieſen temperamentvollen
Süd=
werden ab 1. April Vorbeſtellungen auf Eintrittskarten
nmen.
Polizei Darmſtadt — Germania Bieber.
dem Aufſtiegsſpiel zur Gauliga am kommenden Sonntag
ſer iſt Intereſſenten Gelegenheit geboten, zu verbilligten
ſten die Meiſtermannſchaft zu begleiten. Frühzeitige
An=
y bei Stiller (Holzhofallee 36) oder Tel. 4720, ſonſt keine
ctigung.
r Ziegelbuſch: Jahn 75 Darmſtadt—SV. Weiterſtadt.
Lanci ein Dard Lree eundf de e eif
h darüber zu kommen. So wird es zu einem
intereſſan=
npf kommen, deſſen Beſuch ſich lohnen ſollte.
elbeginn iſt nachmittags 3 Uhr. Vorher, um 1.30 Uhr,
iſchaften.
Tgde, 65 Beſſungen — Fußballabteilung.
5 am kommenden Sonntag herrſcht innerhalb der
Fußball=
g wieder lebhafter Spielbetrieb, nur mit der Ausnahme,
Spiele auf fremden Plätzen ausgetragen werden müſſen.
ben ſich 1. und 2. Mannſchaft nach Erzhauſen zum
sſpiel. Wenn auch die 1. Elf im Vorſpiel auf der
Renn=
t 10:0 den Sieg für ſich verbuchen konnte, ſo muß ſie ſich
haltig ſtrecken, wenn ſie einen Sieg an ihre Farben heften
ſich doch Erzhauſen in den letzten Wochen ſtark gebeſſert.
ginn 2.30 Uhr. Die 2. Mannſchaft ſpielt um 12.30 Uhr.
11.30 Uhr mit Auto ab Vereinshaus. Für
Schlachten=
r ſind noch einige gute Plätze frei. Fahrpreis 50 Pfg.)
7d — 1. Jugend Seeheim (dort), Abfahrt mit Rad um
r: 2. Schüler — 2. Schüler SV. Merck (dort), Abfahrt
12.55 Uhr.
leichsbahn=TSV. Darmſtadt — TG. Sprendlingen.
Sonntag, den 24. März 1935 empfängt RTSV. auf eige=
,tz (Dornheimerweg) Tgde. Sprendlingen zum letzten dies=
Verbandsſpiel. Die Spiele der 2. Mannſchaften beginnen
hr und die der 1. Mannſchaften um 15 Uhr. Die 1.
Mann=
ielt mit: Pech, Heimbücher, Seckler, Diener. Stoll, Volk,
Borger, Frieß 1., Frieß 2., Mahr.
2. Mannſchaft mit: Nettermann, Schmidt Dörſam, Wit=
Dechent. Beutel, Hartmann, Rexroth. Feldmann. Ger=
07 Frankfurt=Heddernheim — TSG. 46 Darmſtadt.
Fußballer der 46er haben zu dem Pokalſpiel am Sonntag
furt gegen Heddernheim anzutreten, und werden die Fahrt
tibus ausführen. Abfahrt bei Mitglied Löffler=
Mackenſen=
inktlich 1 Uhr. Es ſind noch einige gute Sitzplätze für
Be=
er Mannſchaft zu geringem Fahrpreis zu vergeben.
rve ſowie 3. Mannſchaft ſpielen am Sonntag in
Eſcholl=
gegen die dortige erſte bzw. zweite Mannſchaft des Platz=
Abfahrt per Rad bei Löffler; für dritte Mannſchaft 12,50
Reſerve 1.30 Uhr. Die Schülermannſchaften ſpielen an
mallee, und zwar die erſte nachm. 1.30 Uhr gegen SV. 98,
zweite gegen 04 Arheilgen, 2.30 Uhr.
—
bE
em3
A.4
R1.3
Kegelſpork.
Abſchluß der Klubmeiſterſchaftskämpfe.
Beginn dieſer Woche wurden die Kämpfe um die
Klub=
ſaft für 1935 zum Abſchluß gebracht. Der Rückkampf hat
1 nicht den erwarteten Umſchwung in der Tabelle
gegen=
n Vorkampf gebracht, ſo daß die nach Beendigung des
fes führenden Mannſchaften der einzelnen Klaſſen ſich
eindeutig durchgeſetzt haben. Der Sieger der Ligaklaſſe
ſwölfer” hat ſich außer dem Titel „Verbandsklubmeiſter
” noch die Berechtigung erworben, an den Kämpfen um
umeiſterſchaft” teilzunehmen. Hoffen wir, daß es dem
ſwölfer” gelingen wird, den Darmſtädter
Kegelſportver=
dieſen Kämpfen, die am 23. Auguſt d. J. in Saarbrücken
en, würdig zu vertreten. Die überaus zahlreiche
Teil=
ei den Kämpfen um die Verbandsklubmeiſterſchaft, die in
ſahre die ſtärkſte Beteiligung aufzuweiſen hatten, iſt ein
dafür, daß der Kegelſport in Darmſtadt marſchiert.
Nach=
aſſen wir die Reſultate folgen und bemerken gleichzeitig,
beiden beſten Mannſchaften der 4= B= und C=Klaſſe in
ſt höhere Klaſſe aufſteigen, während die jeweils zwei
acierteſten Mannſchaften jeder Klaſſe in die nächſt niedere
trücktreten. Das Ergebnis lautet:
aklaſſe: Sieger: Klub Zwölfer 3082 Holz. D.K. 1911
3, Haſſia 2990 Holz. L. L. 08 2973 Holz. Kranz Darmſtadt
Klaſſe; Sieger; Konkordia 3048 Holz. D.K. 23 3024
attia 3006 Holz. Sportkegler 2999 Holz. Fall um 2858
anz Eberſtadt 2836 Holz.
Xlaſſe: Sieger: D.K. 1911 3144 Holz (2. Mannſch.)
Mſch.) 3071 Holz. Lokälchen 3038 Holz, Treu dem Sport
2982 Holz, Donnerstags=Geſellſchaft 2857 Holz. Rau=
6 Holz.
Tlaſſe; Sieger: Chattia (2. Mannſch.) 2968 Holz,
ia (2. Mſch.) 2914 Holz, Treu dem Sport (2. Mſch.) 2909
rſicht 2831 Holz, Treu dem Sport (3. Mſch.) 2822 Holz,
(2. Mſch.) 2778 Holz, Sportkegler 2739 Holz.
leich wird auf den von der Ortsgruppe für Leibesübungen.
dt, ſtattfindenden Filmportrag „Die Himalaja=Expedition”
ſen, der am Freitag, den 29. März, abends 20 Uhr in
nhalle am Woogsplatz zur Vorführung gelangt.
Ein=
iſe 30 und 50 Pfg. Wir bitten um recht zahlreiche
Be=
ter verweiſen wir ſchon heute auf das 25jährige
Stiſ=
des Frankfurter Kegelſportverbandes am 30 und 31 3.
Frankfurt a. M., Kegelſporthaus, Wingertſtraße.
Da=
rden Mannſchafts= Paar= und Einzelkämpfe, neben dem
im das Sportabzeichen zum Austrag gebracht. Meldungen
ind ſchon jetzt an den Sportwart P. Rößler zu richten,
e gewünſchte Startzeit berückſichtigt werden kann.
ch Breslau vergeben wurde der dritte
Fußball=
ampf mit Polen, der im Herbſt dieſes Jahres ſtattfindet.
ſterreichs Fußball=Elf gegen Italien wird am
den Sonntag in Wien in folgender Aufſtellung antreten:
Paplicek, Seſta; Wagner, Smiſtik. Skoumal: Ziſchek,
I. Sindelar, Kaburek oder Binder, Peſſer.
12 Tſchechoſlowakei hat den Wunſch geäußert, den
Src ampf im Fußball mit Deutſchland am 26. Mai in Berlin
en zu können.
Der Handball=Großkampf in Darmſtadt
Polizei Darmſtadk — 5P. 98 Darmſtadt.
Die beiden Darmſtädter Ligamannſchaften beſtreiten am
kom=
menden Sonntag das Lokalderby. Das Spiel wird trotz der
un=
vorhergeſehenen frühzeitigen Entſcheidung im Gau Südweſt nicht
der nötigen Spannung entbehren. Bruſt an Bruſt kämpften die
beiden Spitzenmannſchaften mit gleichen Verluſtpunkten. Ein
Formrückgang in den Reihen der Landespoliziſten machte der
Mannſchaft die Meiſterſchaft zunichte. Er iſt in der Hauptſache in
den Spielerausfällen begründet, die während der geſamten
Ver=
bandsrunde andauerten. In dem diesjährigen Gaumeiſter 98 iſt
die Meiſterſchaft in guten Händen. Sie zeigte in der
Verbands=
runde die beſtändigſte Form. „Wenngleich auch in der Deckung
manche ſchwache Stelle vorhanden iſt, ſo hilft doch der Sturm
in=
folge ſeiner Wurfkraft über manche Mängel hinweg. Beide
Mannſchaften werden ihr Beſtes hergeben. Es ſollte ſich kein
Sportler dieſes Spiel des Gaumeiſters gegen den Deutſchen
Mei=
ſter auf dem Landespolizeiſtadion entgehen laſſen. Spiele
beginn 15 Uhr. Die Mannſchaften treffen ſich in folgender
Beſetzung:
SV. 98:
Henß
Rothenburger Förſter
Merz
Delp
Dittmar
Jungheim Kaltenbach Freund Eichhorn Feick
Rothermel Spalt Sommer Stahlecker Huber
Unmacht Daſcher Stahl
Pfeiffer. Blank
Polizei:
Keimig
Aufſkiegsſpiele der Bezirksklaſſe.
24. 3. 35: TuSpv. Braunshardt—Tv. Reinheim. Schiri:
Zſcher=
neck=Frankfurt a. M.
31. 3. 35: Tv. Reinheim—TSG. 46 Darmſtadt. Schiri: Brunert=
Langen.
7. 4. 35: TSG. 46 Darmſtadt—TSpp. Braunshardt. Schiri;
Schlauda=Frankfurt a. M.
14. 4. 35: Tv. Reinheim—TSpv. Braunshardt, Schiri Avemarie=
Griesheim.
28. 4. 35: TSpv. Braunshardt—TSG. 46 Darmſtadt. Schiri;
Scheuermann=Frankfurt a. M.
Spielbeginn: 15 Uhr.
Spielverlegungen werden nicht genehmigt.
Frühjahrskurnkag des Kreiſes 17 (Odenwald) der 92.
Der Odenwaldturnkreis hat für den kommenden Sonntag
ſeine Kreisvereine zum Frühjahrsturntag noch Groß=Bieberau
ge=
rufen. Auch diesmal werden die Vereinsführer und die für den
Kreisturntag beſtimmten Vertreter der Vereine aus allen Teilen
des Odenwaldkreiſes freudig herbeieilen, um im gemeinſamen Tun
kameradſchaftlichem Geiſt und in alter Treue ſchöpferiſche Arbeit
zu leiſten. Die Arbeit der D. T. galt ſchon immer dem deutſchen
Volk und Vaterland. Und ſo ſteht auch der diesjährige Turntag
des Odenwaldkreiſes unter dem Leitwort: Treu unſerem Volke,
treu unſerem Führer.
Der Turntag iſt in zwei Teile gegliedert. In dem erſten Teil,
einer vaterländiſchen Feierſtunde, wird man Jahnworte und
Füh=
rerworte aus dem Munde des Kreisdietwarts Raitz hören, aus
einer Rede des Kreisführers Dr. Spalt dürfen die Turner neue
Kraft und neuen Mut ſchöpfen, für die treue Weiterarbeit und
Mitarbeit am deutſchen Volk und Vaterland. Liedvorträge des
Geſangvereins Groß=Bieberau, Sologeſänge des Turnbruders
Haas, und Muſikvorträge der Kapelle des Odenwaldklubs Groß=
Bieberau umrahmen die Feier.
Der zweite Teil iſt die eigentliche Arbeitstagung. Sie wird
mit dem gemeinſamen Lied: „Ich kenn einen Wahlſpruch der
Goldes iſt wert” eröffnet. Dann folgen Mitteilungen. Die
Fach=
warte werden über die Facharbeit des letzten Jahres berichten.
Einen beſonderen Punkt von Wichtigkeit bilden die diesjährigen
Kreisveranſtaltungen und das Gaufeſt des R. f. L. Auch den
Vereinsvertretern, wird wieder Gelegenheit gegeben. Anfragen
und Wünſche vorzubringen. Nach einem feierlichen Treugelöbnis
zum Führer findet der Turntag mit dem gemeinſamen Lied „Treu
unſerem Volke, treu unſerem Führer” ſein Ende.
Turnkreis 18 (Darmſtadt) 9T.
Sommerſpiel=Lehrgang einſchl. Tennis.
Hiermit werden die Vereinsführer aufgefordert, unbedingt
ihre Spielwarte, ſowie Kampfrichter für die Sommerſpiele zu
dem morgen, dem 24. März, nachmittags 1.45 Uhr, auf dem
Turn=
platze der Turngemeinde Beſſungen (Heidelberger Straße)
ſtatt=
findenden Lehrgang zu entſenden. Beſonders wird auf die
Be=
lehrung im Tennisſpiel hier aufmerkſam gemacht und erwartet,
daß beſonders zahlreich die Tennisſpieler vertreten ſind, Roth,
DT. Kreisführer, Dr. Rudi Schmitt, DT.=Kreisſpielwart.
Schießſpork.
Morgen Sonntag findet auf den Schießſtänden (Karlshof)
ein Opferſchießen zugunſten des örtlichen Winterhilfswerks ſtatt.
Der Kreis Darmſtadt des DKfJSp. erwartet, daß ſich alle
Mit=
glieder an dieſem Schießen beteiligen. Ferner ſind zu dieſem
Schießen Gäſte herzlich willkommen.
TSG. 46 Darmſtadt, Hockey=Abteilung.
Das Training für Samstag und Sonntag wurde wie folgt
ge=
ändert: Am Samstagnachmittag ab 15 Uhr auf der Woogswieſe
Hockeytraining für Damen und Herren. Am Sonntagvormittag
10 Uhr findet nur Herren=Training ſtatt es kommt hierbei ein
Uebungsſpiel zum Austrag. Vollzählia erſcheinen!
Reichskanzler Adolf Hitler hat als Ehrengabe für
den Sieger des Berliner Hindenburg=Gepäckmarſches ſein Bild
mit eigenhändiger Unterſchrift geſtiftet.
Schön/Lohmann eroberten beim Pariſer Sechstagerennen
in der dritten Nacht vorübergehend die Spitze. Sie konnten ſich
aber nicht halten und belegten am Freitag nachmittag mit einer
Runde Rückſtand den fünften Platz. In der Spitzengruppe lagen
Broccarde Guimbretiere, Ignat/Diot, Piinenburg/Wals und
Char=
lier/Deneef.
Zwölf Berufsfahrer=Straßenrennen wird das
Fachamt Radſport in Gemeinſchaft mit den Fahrradfirmen
Dia=
mant. Dürkopp, Opel, Phänomen. Wanderer und Friſchauf und
einigen Zubehörfirmen durchführen. Der Reigen beginnt am 14.
April mit dem Rennen Berlin—Kottbus-Berlin. In
Süddeutſch=
land werden die Rennen „Straßenpreis des Saarlandes” (19. Mai),
„Rund um Speſſart und Rhön” (26. Mai) und „Quer durch
Würt=
temberg und Baden” (30. Juni) ausgefahren.
Mercedes=Benz erzielte in Finnland einen ſchönen
Erfolg. Bei einem Eisrennen über 30 Kilometer ſiegte der Finne
Karl A. Ebb auf Mercedes=Benz in 14:44.8 Min. (122,06 Stdkm.).
Weſtbromwich Albion ſchlug die Bolton Wanderers
im Cup=Wiederholungsſpiel auf dem Platz von Stoke City mit
2:0 und qualifizierte ſich damit als Gegner für Sheffield
Wednes=
day im Endſpiel um den engliſchen Fußball=Pokal, das am 27.
April im Londoner Wembley=Stadion ſtattfindet.
Sidney B. Wood wurde vom amerikaniſchen
Tennisver=
band als Trainer des Dawispokal=Nachwuchſes verpflichtet.
Im Sommer 1935 werden in Deutſchland keine
ameri=
kaniſchen Leichtathleten an den Start gehen.
Deutſchlandflug 1935.
Der Deutſche Luftſportverband hat jetzt die Bedingungen für
den „Deutſchlandflug 1935” bekannt gegeben, der in den Tagen
vom 27. Mai bis zum 2. Juni als größter nationaler
Flugwett=
bewerb durchgeführt werden wird. In dieſem ſportlichen
Wett=
bewerb ſollen aber nicht allein die techniſchen Leiſtungen der
Ma=
ſchinen beurteilt werden, ſondern es geht vor allem und in erſter
Linie darum, die Leiſtungen der Beſatzungen und Helfer, alſo der
Piloten, der Begleiter und Orter und des Bodenperſonals
feſtzu=
ſtellen und zu bewerten. Es iſt der Wunſch und die Weiſung des
Generals der Flieger Hermann Göring, die Gemeinſchaftsleiſtung
des fliegenden und des Boden=Perſonals zu ermitteln. Damit ſoll
der Beweis erbracht werden, daß alle an der Luftfahrt beteiligten
Kreiſe in treuer und kameradſchaftlicher Zuſammenarbeit an dem
Werke des Wiederaufbaues der deutſchen Luftfahrt und der
deut=
ſchen Geltung in der Luft zuſammenſtehen. Und ſchließlich ſollen
alle Kreiſe des Volkes von neuem für den Gedanken der Luftfahrt
gewonnen und an ihn herangebracht werden.
Die Bedingungen des Wettbewerbs legen einen Streckenflug
zugrunde bei dem für den Flugzeugbeobachter eine Reihe von
Auf=
gaben geſtellt werden. Ja, der wichtigſte und ausſchlaggebende Teil
des ganzen Wettbewerbs iſt gerade das Löſen der geſtellten
Auf=
gaben. Vom Piloten wird verlangt eine dem Flugzeugtyp und der
Verbandsſtärke entſprechende Durchſchnitts= und
Mindeſtgeſchwin=
digkeit unbedingt einzuhalten. Der Wettbewerb läßt den Flug auf
dem Tempelhofer Feld in Berlin beginnen. In den Zwiſchentagen
kehren die Maſchinen aber nicht nach Berlin zurück, ſondern erſt
am letzten Tag fliegen alle am Wettbewerb beteiligten Maſchinen
in einem großen Gemeinſchaftsflug nach dem Endflughafen
Tem=
pelhof. An jedem einzelnen Tag der ſechs Wettbewerbstage iſt ein
beſtimmter Streckenabſchnitt zurückzulegen, der im einzelnen bis zu
1250 Kilometer ausmacht. Insgeſamt beträgt die Strecke des
Flugwettbewerbs 7500 Kilometer
Als Bewerber können ſich für den diesjährigen
Deutſchland=
flug Flieger=Unter= und =Ortsgruppen des Deutſchen
Luftſportver=
bandes melden. Nennungsſchluß iſt am 5. April. Am letzten
Flug=
tag muß, den Ausſchreibungen entſprechend, der Staatsſekretär im
Reichsminiſterium der Luftfahrt oder ein von ihm beſtellter
Ver=
treter den Gemeinſchaftsflug aller teilnehmenden Maſchinen
an=
führen. Der Deutſche Luftſportverband hat ſich übrigens
vorbe=
halten, die Zahl der Teilnehmer auf höchſtens 200 Zulaſſungen zu
bemeſſen. Auch für die Beſatzungen der einzelnen Maſchinen ſind
genauere Vorſchriften gegeben. So darf von den Beſatzungen der
einzelnen Flugzeugverbände in der Klaſſe A kein Teilnehmer am
1. Juni 1935 älter ſein als 30 Jahre, in der Klaſſe B müſſen alle
Führer und Orter des betreffenden Flugzeugverbandes das 30.
Le=
bensjahr am gleichen Tag überſchritten haben. Zugelaſſen ſind
zwei= und mehrſitzige Maſchinen der Klaſſe A in Verbänden von 3
bis 9 Einheiten. Einzelne Maſchinen können zu dem Wettbewerb
nicht gemeldet werden. Die Flugzeuge müſſen übrigens nach
den Bedingungen ſämtlich deutſcher Herkunft ſein, und die
Moto=
renleiſtung iſt in die Grenzen von mehr als 70 PS und weniger
als 170 PS feſtgeſetzt.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Samstag, 23. März
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zekk A.
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch; Choral: Gib mir, daß ich ſe=
7.00: München: Frühkonzert. Das Münchner
hend werde.
Simfonteorcheſter. Lta.: M. G. v. Spallart — 8.10:
Waſſen=
ſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nun
Frankfurt: Nachr. — 915: Nur Franffurt: Konzert. 1. Lieder
von Hans Förſter 2. Heitere Lieder, 3. Muſik auf der
Mund=
harmonika. — 10.00: Nachr. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30:
Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: München: Mittagskonzert. Das kleine Funkorcheſter. Ltg.*
Erich Kloß. — 13.00: Zeit, Nachr. — 13.15: Schall und Platt
illuſtrieren Brehms Tierleben (Schallpl) — 14.15: Zeir. Nachr.
14.30: Die beſten Schallplatten der Woche. — 14.50: Zeit u.
Wrtſchaftsmeldg. — 14.55: Wetter. — 15.00: Jugend packt an!
Am Ziel.
16 00: Köln: Der frohe Samstag=Nachmittag. — 18.00: Stmms
der Grenze. — 18.20: Stegreifſendung. — 18.35: Speyer:
Saar=
ländiſch=pfälziſche Dichter beſuchen die alte Kaiſerſtadt.
18.50: Präſentier= und Parademärſche der Garniſonen des
Sende=
bezirks des Reichsſenders Frankfurt. — 20.00: Zeit, Nachr:
an=
ſchl.: Tagesſpiegel. — 20.05: Aus dem Staatl. Theater, Kaſſekr
Carmen. Oper i mer Außzügen von Georges Bizet. — In d.
Pauſe 21.00: Dr. Schnapp: Nationale Muſik. — In der
Pauſe (21.55): Nachr. — In der Pauſe (22.50): Friedrich
Nietz=
ſche über „Carmen”. — 23.30: Stuttgart: Tanzmuſik der
Ka=
pelle Willt Wende mit Emnlagen. — 24.00: Stuttgart: Nachtmuſick
OMlisstien Oausänmnn
Sonnabend, 23. März
Berlin: 20.15: Mitfahrer geſucht. Zwei vergnüglichs
Stunden für Autofahrer und Waſſerſportler.
Breslau: 20.10: Jung muß man ſein, wem man
lieben will. Sechs launige Liebesgeſchichten von Erwim
Albrecht.
Frankfurt: 20.05: Aus d. Staatl. Theater, Kaſfelz
Carmen, Oper von Georges Bizet.
Leipzig: 20.10: Jabuka (Das Apfelfeſt). Operette von
Job. Strauß.
München: 20.10: Der Brandner Kaſpar ſchaut ins
Po=
radies. Ein gemütliches Spiel um eine ungemütliche
Sache von Joſ. Maria Lutz.
Stuttgart: 19.15: Kitſch u. Co. Eine Funkrevue.
Helſingfors: 19.40: Tanzabend des Funkorcheſters.
Wien: 20.00: Konzert im Marſchtempo.
Kopenhagen: 21.00: Populäres Orcheſter=Konzert.
Rom: 21.00: Opernabend.
Warſchau: 21.00: Bach=Stunde.
Stockholm: 21.15: Alte Tanzmuſik.
Luxemburg: 22.40: Sinfoniekonzert.
London: 23.10: Moderne Tanzmuſik.
Vorherſage für Samstag und Sonntag: Veränderliche
Be=
wölkung mit einzelnen Regenſchauern, bei lebhaften ſüdweſtlichen
Winden ausgeglichene und milde Temperatur.
Schwarzwald=Schnee- und Winkerſportbericht
von Freitag, den 22. März 1935, 7 Uhr morgens.
Feldberg: Schneehöhe 145 cm, + 3 Grad, heiter, Firnſchnee, Ski
ſehr gut.
Ruheſtein: Schneehöhe 20—60 cm, + 5 Grad, heiter, Firnſchnee,
Ski gut.
Schönwald/Schonach: Schneehöhe 55 cm, heiter, Sport gut.
Am 23. und 24. März internationale Feldberg=
Pokalwett=
kämpfe: Samstag, 23., Abfahrts= und Slalomlauf, Sonntag. 24.,
vorm. 11 Uhr, internationale Sprungkonkurrenz an der Max=
Egon=Schanze. — Die Gültigkeit der Sonntagskarten nach
Frei=
burg, Hinterzarten, Titiſee, Bärental, Todtnau und Zell i. W.
wurde ſchon von Freitag 12 Uhr bis Montag 24 Uhr (ſpäteſter
Antritt der Reiſe) erweitert.
Winterſportſonderzüge am Sonntag, 24. März:
2602/01 Mannh.—Oberbühlertal—Ottenhöfen—Offenbg. u. zurück.
4000/01 Karlsruhe—Triberg und zurück.
2603/04 Konſtanz—Villingen-Bärental (Feldberg) und zurück.
Die Berliner Börſe hat die vorgeſtrige Abſchwächung
ſchnell überwunden. Zu den erſten Kurſen ergaben ſich geſtern
auf der ganzen Linie Befeſtigungen von 1 bis 1½ Prozent und
vereinzelt auch darüber. Die wieder etwas größere Beteiligung
des Publikums veranlaßte auch die Kuliſſe zu Rückkäufen, zumal
man die außenpolitiſche Lage unter dem Eindruck der Erklärungen
des engliſchen Außenminiſters hoffnungsvoll beurteilte. Für die
Börſe bedeutete der Auslandsauftrag für Siemens u. Halske
ſo=
wie die Dividendenerhöhung der Waſſerwerke Gelſenkirchen eine
weitere Anregung. Beide Aktien konnten um 3 Prozent
an=
ziehen, wobei der hohe Umſatz von etwa 140 Mille RM. bei
Sie=
mens bemerkenswert iſt. Montanwerte waren um 1 Prozent
befeſtigt. Kaliwerte waren wenig verändert. Von chemiſchen
Aktien hatten JG. Farben mit einer Befeſtigung von 1½ Prozent
die Führung. Goldſchmidt konnten wieder den Parikurs erreichen.
Auch Elektrizitätswerte waren meiſt bis 1 Prozent höher. An
den übrigen Märkten hielten ſich die Befeſtigungen unter 1
Pro=
zent. Nach den erſten Kurſen waren Reichsbankanteile 1 Prozent
niedriger, doch war die Allgemeintendenz weiter befeſtigt.
Be=
ſonders Schiffahrtsaktien lagen feſt und wurden bis zu 1½
Pro=
zent über den Vortagesnotierungen gehandelt. Hierzu trug auch
die freundliche Verfaſſung des Rentenmarktes bei.
Reichsſchuld=
buchforderungen gewannen bis ¼ Prozent, Altbeſitzanleihe
be=
feſtigten ſich um ³ Prozent. Induſtrie=Obligationen waren knapp
gehalten. Im Verlauf war die Tendenz nicht ganz einheitlich,
aber meiſt behauptet. Farben ½ Prozent niedriger. Der
Ren=
tenmarkt lag freundlich.
Die Rhein=Mainiſche Börſe konnte ſich von der
leich=
ten Abſchwächung des Vortages ſchnell erholen. Bereits an der
Abendbörſe fand die zuverſichtlichere Beurteilung der
außen=
politiſchen Lage ihren Niederſchlag in einigen Rückkäufen der
Kuliſſe, die ſich geſtern bei wieder zunehmender Geſchäftsbelebung
infolge der auch etwas ſtärkeren Publikumsbeteiligung fortſetzten.
Die Börſe erhält zudem durch die fortlaufend bekannt werdenden
günſtigen Induſtrieabſchlüſſe eine ſtarke Anregung. Auch für
ge=
ſtern lagen wieder aus den verſchiedenſten Induſtriezweigen
Dividendenwiederaufnahmen bzw. =erhöhungen vor. An den
Aktienmärkten hat ſich das Intereſſe auf die in letzter Zeit etwas
vernachläſſigten Papiere verlagert, wenngleich auch die bisherigen
Spezialpapiere weitere Beachtung fanden und weiter feſt
notier=
ten. Im Durchſchnitt erfuhr das Kursniveau eine Beſſerung von
½ bis 1 Prozent. Ohne daß größere Kursgewinne eintraten,
wurden Schiffahrtswerte mehr geſucht, wobei im Anſchluß an die
Abendbörſe beſonders Hapag lebhaft waren, jedoch hatten auch
Nordd. Lloyd größere Umſätze. Von chemiſchen Werten waren
JG. Farben mit 145—145½ (144½) lebhaft. Am Montanmarkt
erhielt ſich beſonders für Rheinſtahl lebhafte Nachfrage. Buderus
lagen auf die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung mit 4
Pro=
zent ¼ Prozent feſter, ferner erhöhten ſich Mannesmann, Klöckner
und Harpener. Am Elektromarkt wurden Siemens von einem
ſinniſchen Auftrag angeregt. Der Rentenmarkt war ebenfalls
freundlich bei allerdings noch kleinem Geſchäft. Nachdem nach den
erſten Kurſen bei noch verhältnismäßig lebhaften Umſätzen,
be=
ſonders in Schiffahrtswerten und einigen anderen Spezialwerten,
weitere Erhöhungen eingetreten waren, zeigte die Börſe im
wei=
teren Verlauf neben einer ſtarken Umſatzſchrumpfung überwiegend
leichte Kursrückgänge infolge von Realiſationen der Kuliſſe. Am
Rentenmarkt bröckelten Altbeſitz auf 111½ ab, ſonſt traten keine
Aenderungen ein.
An der Abendbörſe beſtand ſtarke Zurückhaltung, und
ange=
ſichts des Wochenſchluſſes nahm die Kuliſſe verſchiedentlich noch
einige Glattſtellungen vor, ſo daß im Vergleich zu den zum Teil
ſtark ermäßigten Berliner Schlußkurſen weitere Rückgänge
ein=
traten, ſo bei Rheinſtahl, Stahlverein. AEG. uſw. Indeſſen
war die Kursentwicklung etwas uneinheitlich und auch die
Grund=
tendenz nicht unfreundlich. Die Veränderungen erreichten jedoch
nach beiden Seiten kein nennenswertes Ausmaß. Großbankaktien
blieben von dem Bericht der DD=Bank unberührt, Commerzbank
gaben ½ Prozent nach, DD= und Dresdner Bank lagen gehalten,
kleines Angebot wurde aufgenommen. Am Rentenmarkt blieb
die Lage bei unveränderten Kurſen ſehr ruhig.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Vereinigte Deutſche Metallwerke A.=G., Frankfurt a M. Die
Geſellſchaft (Konzern Metallgeſellſchaft) berichtet zum 30. 9. 1934
über eine mengenmäßige Umſatzſteigerung von gut 50 Prozent
über eine wertmäßige von mehr als 40 Prozent, die faſt ganz auf
das Inlandsgeſchäft entfalle. Die Ausfuhr wurde auf der
bis=
herigen abſoluten Höhe gehalten, neuerdings iſt eine größere
Steigerung der Ausfuhr, wenn auch bei unbefriedigenden Preiſen,
zu verzeichnen. Nach ſtark verminderten Abſchreibungen von 2,84
(darunter 0,5 Zuweiſung an die Wertberichtigung) — im
Vor=
jahre 5,32 Anlageabſchreibungen ſowie 0,52 (0,69) anderen
Abſchreibungen verbleiben 1,104 Reingewinn, woraus die
Divi=
dendenzahlung mit 6 Prozent aufgenommen wird. (Im Vorjahre
4,82 Mill. Neuverluſt zuzüglich 1,84 Verluſtvortrag, der
Geſamt=
verluſt von 6,76 wurde durch Kapitalzuſammenlegung i. e. F.
10:7 beſeitigt.) Auf die weitere Ausbildung der Fabrikation in
Leichtmetallen, für die ein Deviſenaufwand zur Einfuhr nicht
er=
forderlich iſt, wurde beſonderen Wert gelegt und diesbezüglich
verſchiedene Werke ausgebaut. Eine neue, von der
Kupferver=
arbeitung völlig getrennte umfangreiche Aluminium=Draht=
Fabri=
kation wurde errichtet. Die Belegſchaft konnte auf 7000 zu Ende
des Berichtsjahres erhöht werden.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 22. März. Es notierten in
RM. je 100 Kilogramm loko Mainz: Weizen W 16 21,60; Roggen
R 15 17,60; Hafer H 14 17,30 ab Station: Futtergerſte G 11
17,00 plus Zuſchlag; Weizenkleie W. 16 11,02 (Mühlenpreis);
Roggenkleie R 15 10,32 (Mühlenpreis); Soyaſchrot 13,00 (ab
ſüd=
deutſcher Fabrikſtation). Tendenz: Angebot in Brotgetreide hält
unverändert an. Brau= und Induſtriegerſte ohne Geſchäft.
Voll=
wertige Futtermittel bleiben bei fehlendem Angebot gefragt.
Miſchfutter im Preiſe nachgebend.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 22. März. Die
Ge=
ſchäftslage im Frankfurter Eiergroßhandel blieb während der
letzten Woche im ganzen zufriedenſtellend, doch hat ſich der Abſatz
an den Kleinhandel etwas vermindert. Die Nachfrage des
Pu=
blikums war gut, in den billigen Sorten zeitweiſe recht lebhaft.
Angeſichts der verhältnismäßig frühen warmen Witterung iſt die
Produktion groß, und die Anlieferungen nehmen täglich zu. Die
Preiſe blieben gegen die Vorwoche unverändert. Es notierten
in Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M. (
Großhandelsverkaufs=
preiſe an den Einzelhandel): Deutſche Handelsklaſſeneier S 10,00,
Klaſſe a) 9.50, b) 9,00. c) 8,50, d) 8.00; Holländer, Dänen und
Flandern Klaſſe S 9,50—10.00, Klaſſe a) 9,25—9,50, b) 9,00,
C) 8,50; Bulgaren und Rumänen 8,50.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 22. März. Auch
die Buttererzeugung wird infolge der milden Witterung ſtark
beeinflußt. Das Angebot war weiter reichlich, doch fanden die
Anlieferungen in deutſcher Butter beim Publikum noch gut
Un=
terkunft, zumal auch die Qualität weiterhin zufriedenſtellend iſt.
Holländiſche Butter blieb bei weniger ſtarken Zufuhren lebhafter
gefragt. Es notierten in RM. pro 50 Kilogramm frei
Frank=
furt a. M. Großhandelsverkaufspreiſe an den Einzelhandel):
Deutſche Markenbutter 143—145, Feine Deutſche Molkereibutter
143—145. Deutſche Molkereibutter 140—142. Landbutter 125 bis
130, Kochbutter 115—120. Holländiſche Butter je nach Qualität
145—148 RM.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 22. März. Auch der letzte
Berliner Getreideverkehr dieſer Woche bot das gleiche ruhige
Bild der Vortage. Vom Mehlabſatz liegen keine Anpegungen vor,
ſo daß dem reichlichen Angebot in Brotgetreide weiter nur geringe
Verwertungsmöglichkeiten gegenüberſtehen. Lediglich an der
Küſte zeigt ſich vereinzelt Aufnahmeneigung für ſpätere Lieferung.
In Futtergetreide hat ſich bisher das Angebot noch nicht
weſent=
lich verſtärkt, ſo daß Nachfrage weiter das Angebot überſteigt.
Saathafer und Saatgerſten liegen ruhig. Weizen= und
Roggen=
ſcheine neigen eher zur Schwäche.
Geſamkumfäße 1934 erhöhl. — Gewinn wieder zur inneren Skärkung verwandt.
der Reichsbank. In dem Poſten Kreditoren ſind di
Spargelder, die beſonders ausgewieſen werden, nicht
Gebeſſerke Liquidikäk.
Das Konto der Gläubiger iſt insgeſamt noch um
Das Inſtitut legt ſeinen Jahresbericht für 1934 vor.
Erwar=
tungsgemäß wird auch für 1934 noch keine Dividende verteilt und
der Gewinn zur inneren Stärkung des Inſtituts verwandt. Der
Vorſtand läßt ſich hierbei, wie es im Bericht heißt, von der
Ueber=
legung leiten, daß auf die Dauer die Größe des jetzigen
Aktien=
kapitals im Verhältnis zu den Bilanzziffern nicht ausreicht. Die
Vorausſetzung für eine Kapitalerhöhung iſt eine dauerhafte
Sicherung der Ertragsfähigkeit, die den Appell an den
Kapital=
markt berechtigt und ausſichtsreich erſcheinen läßt. Die
Kredit=
willigkeit der Bank kommt darin zum Ausdruck, daß im Verlauf
des Berichtsjahres nahezu 830 Mill. RM. neue Kredite, mithin
123 Mill. RM. mehr als im Vorjahre, der deutſchen Wirtſchaft
zur Verfügung geſtellt wurden. Nur etwa 4½ Prozent
betrags=
mäßig aller Anträge, die an die Bank geſtellt wurden, verfielen
der Ablehnung.
Im Bericht des Vorſtandes heißt es u. a., daß das zweite
Jahr der nationalſozialiſtiſchen Reichsführung, die bisher
erreich=
ten Erfolge zu einem allgemeinen Wirtſchaftsaufſchwung
aus=
gebaut habe. Trotz erheblicher Erſchwerungen in der
Außen=
wirtſchaft wurde eine kräftige Steigerung der geſchäftlichen
Tätig=
keit auf allen Gebieten erreicht, und dadurch vor allem das
vor=
dringliche Problem der Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit ſeiner
Endlöſung erneut um ein großes Stück nähergebracht. Der
Be=
richt beſchäftigt ſich im weiteren mit der planmäßigen
Ueber=
wachung des Geld= und Kapitalmarktes und der Neuordnung des
Kreditweſens. Die Bank gibt der Uberzeugung Ausdruck, daß
mit dem neuen Geſetz dem deutſchen Bankgewerbe eine
brauch=
bare Arbeitsgrundlage gegeben worden iſt. Im Berichtsjahr
haben ſich die Kundſchaftsumſätze auf 98,36 (91,15) Milliarden
RM. erhöht. Nachdem alſo im Vorjahr noch ein Rückgang um
etwa 4 Prozent zu verzeichnen war, trat im abgelaufenen
Ge=
ſchäftsjahr eine Erhöhung um 7.9 Prozent ein; ſie betrug bei
Banken und Bankiers 5,7 Prozent und bei der
Nichtbankierkund=
ſchaft 8,8 Prozent. Die Geſamtentwicklung würde ein weſentlich
günſtigeres Bild bieten, wenn nicht der Steigerung im
Binnen=
geſchäft eine ſtarke Verringerung im Auslandsgeſchäft
gegenüber=
ſtände. Das Auslandsgeſchäft leidet unter dem Abſinken des
Außenhandels und den zahlreichen unſerem Lande
aufgezwunge=
nen Verrechnungsabkommen. Aus dieſen Gründen erfuhr das
Deviſengeſchäft poſtenmäßig einen Rückgang von mehr als 10
Pro=
zent. Umgekehrt ſind naturgemäß die Unkoſten in dieſer Sparte
erheblich geſtiegen. Im Intereſſe der deutſchen Allgemeinheit
be=
müht ſich die Bank, die weitverbreiteten Fäden, die das Inſtitut
mit allen Kreiſen der Weltwirtſchaft verbinden, für die Zukunft
zu erhalten. In vielen Fällen konnte das Zuſtandekommen von
Kompenſationsgeſchäften durch Einſetzung der
Auslandsorganiſa=
tion der Bank unterſtützt werden. Die Zahl der Konten ſtieg
von 779 471 bei Jahresbeginn auf 782 368. Auch im Berichtsjahr
trat durch Erhöhung der Gefolgſchaft um 800 auf 17 588
Mit=
arbeiter eine Entlaſtung des Arbeitsmarktes ein.
Die Gewinn= und Verluſtrechnung ſchließt (alles in Millionen
RM.) mit einem Gwinn von 21.06 gegen 25,93 im Vorjahre.
Hiervon ſollen 20,15 (25,05) für Abſchreibungen und
Rückſtellun=
gen verwandt und 0.908 (0,885) vorgetragen werden. Infolge
der im vergangenen Jahr noch anhaltenden, gegen früher
aller=
dings nur noch unweſentlichen Schrumpfung der Bilanz, der
Um=
lagerung höher verzinslich geweſener Debitoren in Effekten und
ſchließlich infolge der Anlage eines Teils der zurückgefloſſenen
Kredite in einen niedrigeren Ertrag bringende Wechſel und
Schatzanweiſungen iſt der Gewinn aus Zinſen und Wechſeln von
65,93 auf 62,66 zurückgegangen. Das Deviſengeſchäft iſt an dieſer
Verringerung allein mit 1,7 beteiligt. Die Einnahmen aus
Ge=
bühren gingen trotz des zeitweiſe lebhaften Effektengeſchäftes von
78,76 auf 75.97 zurück. Gegenüber dieſen geringeren Einnahmen
hat ſich jedoch infolge der fortſchreitenden Geſundung einer
größe=
ren Anzahl früher notleidender Engagements der Betrag der
vorweg zurückzuſtellenden Zinſen und Proviſionen von 11 auf 8,7
geſenkt, ſo daß ſich die Bruttoeinnahmen nach Abzug des
Vor=
trags um rund 4,15 gegenüber 1933 niedriger ſtellen. Die
geſam=
ten Ausgaben erhöhten ſich im Berichtsjahr um 0,67 auf 111,83.
Die Aufmachung der Bilanz entſpricht dem neuen Bilanzſchema
gegangen, die Verringerung entfällt jedoch ausſchließlie
Abgang von Währungs= und Bankgeldern. Die von
ſchaft bei Dritten benutzten Kredite zeigten gegen da
eine, hauptſächlich auf Rückzahlungen in Regiſtermark
Verringerung um 45. Entſprechend ſind auf der Akt
Rembourskredite von 181 auf 147,9 zurückgegangen.
mark=Kundeneinlagen haben ſich gegenüber dem Vorjal
bedeutende Beträge in Effekten= oder ſonſtige Anlagen
delt wurden, erhöht. Der Rückgang der Reichsmark
von Banken und Kreditinſtituten, der 103 ausmacht,
wußt gefördert, weil derartige Gelder eine verhältnisn
Verzinſung erfovdern, andererſeits aber ihrer Natur
für liquide und daher einen geringen Ertrag bringend
in Betracht kommen. In der Aufgliederung der fremd
ſind neben den ſchon erwähnten Spargeldern von 204 1
verpflichtungen mit 38 beſonders ausgewieſen. Dem
kommen mit den ausländiſchen Banken unterliegen
gegen 233,2 im Vorjahre. Auf der anderen Seite der T
minderten ſich die Schuldner von 1684 auf 1490. Neber
ſchuldung von Kommunaldarlehen trug zum Rückgang
Wirtſchaftsbelebung inſofern bei, als ſie in zahlreichen
Rückzahlung alter feſtliegender Kredite ermöglicht hat.
Kaſſenliquidität hat ſich von 2,97 auf 3,05 Prozent verb
Kaſſenbeſtand erſcheint mit 35,72. Guthaben auf Reich
und Poſtſcheckkonto ſind auf 48,74 (53,57) zurückgegan
Pflege und Belebung des Wechſelgeſchäfts iſt eine Erh
Wechſelbeſtandes um 110 auf 585 eingetreten, von de
ſumme entfallen 536 auf reichsbankfähige Abſchnitte.
ſtützung der offenen Marktpolitik der Reichsbank erk
eigene Wertpapiere um 100,5, hiervon entfallen allein
die Uebernahme von Schuldverſchreibungen des Umſ an
verbandes deutſcher Gemeinden. Der Poſten Schatzw
unverzinsliche Schatzanweiſungen des Reichs ſowie (
ſcheine ging um 41 auf 209 zurück. Die Anlageliquiditi
ſtituts hat ſich um etwa 7 Prozent auf 37,53 Prozent er
Konſortialbeteiligungen haben ſich von 59,9 auf 54,8 v
kurzfällige Forderungen, darunter 44,32 Noſtroguthaben
44,77 gegen 5/,93. Die Forderungen aus Lombardgeſck
von 7,08 auf 6,46 und aus Reportgeſchäften von 1,17
zurückgegangen. Die dauernden Beteiligungen bei Be
Bankfirmen ermäßigten ſich um etwa 4,3. Außer einig
ren Beteiligungen wurde die Kapitaleinlage bei der
abgegeben und die Kommanditeinlage bei dem Berlit
geſchäft Georg Fromberg u. Co. in freundſchaftliche
barung zurückgezogen. Dauernde Beteiligungen bei
Unternehmungen, die bisher in eigenen Wertpapieren
waren, erſcheinen mit 10,08. Die Bankgebaude ſind
wenig verändert bilanziert, ſonſtiger Grundbeſitz erſ.
30,54 (33,08). Auf der anderen Seite erſcheinen Ka
Reſerven mit unverändert 130 bzw. 25,2. Die Sieme
mann=Penſionsrücklage bringt mit 15 eine Zuſammenf
bisherigen Wohlfahrtsfonds. Das 6prozentige Dollar
hat ſich durch Rückerwerb auf 24,44 (35,85) vermindert
verpflichtungen betragen 229 gegen 230. Die eigener
mentsverbindlichkeiten beliefen ſich auf 108,27 gegen
Vorjahr. Allein die Giroverbindlichkeiten aus Ruſſ
gingen von 76,25 auf 24,93 zurück.
mlte
*
*
Ka
r
5
Viehmärkke.
Groß=Gerauer Ferkelmarkt vom 20. März. Auft
Ferkel. Ferkel koſteten 15—23 RM. pro Stück. Der ni
kelmarkt findet am Mittwoch, den 3. April, vormittags
auf dem Marktplatz in Groß=Gerau ſtatt.
Butzbacher Schweinemarkt vom 21. März. Es ſte
Ferkel zum Verkauf. Der Geſchäftsverlauf war flott.
ten bis zu 6 Wochen alte Ferkel 15—16 RM., 6 bis
alte 17—19 RM., 8 bis 13 Wochen alte Tiere 21—23 R
Grünberger Schweinemarkt vom 21. März. Der A
mit 506 Ferkeln zum Verkauf beſchickt. Nach lebhafte
wurde der Markt faſt geräumt. Es koſteten bis zu 6 Wl
Ferkel 20—23 RM., 6 bis 8 Wochen alte 23—28 RM.,
Wochen alte Tiere 28—32 RM.
Berliner Kursbericht
vom 22. März 1935
Deviſenme
vom 22. März
Me H
Deutſche Bank u N
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
Vffe
84.—
84—
32.625
34.:0
37.375
130.—
116.50
93.—
117.—
Aen
124.25
103.375
„Met ee
J. G. Farben
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Mee
145 —
121.25
102.25
91.50
130.—
88.—
109.—
89.—
105.625
81.25
74.—
Wee
Polyphonwerke
Rütgerswerke
SalzdetfurthK
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
11.—
108.—
144.—
Me
82.75
110.—
85.50
14.25
128.875
T8.50
116.875
110.—
138.75
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1ägypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
teanad. Doll.
100 gronen
100 Gulden
12=Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briefl
12.135
o.859
Se.17
0.201
3.047
2.458
2.85
81.21
11.835
68.43
5. 225
16.43
2.354
18o.27
53.57
12.165
0.662
78.29
0.20.
3.053
2.462
52.95
81.37
11.965
68.57
5.235
16.47
2.351
188.61
53 67
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
Ungarn
Uruguah
Ve= Staaten
Währung
100 Lire
t Yen
100 Dina
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.-Kr.
türf. 2
100 Pengd
1 Goldpei
1 Dollar
Surmſtädter und
I, Siliale der Dresdner
Frankfurter Kursbericht vom 22. März 1935.
Kae
„ Gr. Hp. 1934
„ „ „1935
„ „ 1936
„ „ 1937
„ „ 1938
Gruppel ..
5% Dtſch. Reichsanl.
49
2%Intern.nv. 30
41 %Baden „b.27
½%Bahern v. 27
4½%Heſſen. v. 28
„ „.v. 29
Preuß. b. 28
4½% Sachſen v. 27
4½%Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze
...
5%0 Dt. Reichspoſt=
Schätze ......."
4½%.......
Otſch. Anl. Ausl.
*. Ablöſung. 11117/,
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe . ... 10.85
9Bad.=Baden 92.5
%Berlin . b. 24/ 95.5
Darmſtadt .
% Dresdenv. 26 91.25
%Frankfurt 26 93.75
Heidelberg 26
2Mainz...
Mannheim 27 93.5
2 München 29
4½a%Wiesbaden 28 93.25
4½% Heſſ. Landesb 96.75
4½½ „Goldoblig./ 95.75
zo3.7
107.25
107.3
106),
105.3
105.9
100
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102,
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98
96.5
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108,
96I,
96
100.7
100.45
99.7
93
We
hyp.=Bk.=Liquid.
434%0
Komm.=Obl.
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% „Goldoblig
4½%0 Landeskom.
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. R.411
R.12
4½
4½%Kaſſ. Landest.
Goldpfbr.. . . . .
4½%Nſſ. Landesb.
5½%n Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
FAusl. Ser. II
Dit. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B
Lig.=Pfbr
½%Frf. Hhp.=B.
5½%0 „ Lig.=Pfbr.
4½‟ Goldoblig.
2% Frkf. Pfb.=B
0 „ Lig.=Pfr.
½%Mein. Hyp. B
% „ Lig.=Pfr.
% Pfälz. Hyp. B.
Lig.=Pfb
2 Nh.Hyp.=B!
Lig.=Pf
Goldobl.
122Südd Boden=
Cred.=Bank
6 „ Lig.=Pfbr.
4½%Wttb. Hyp.B
uo0
94.8
97.5
95.5
97.25
97.25
100.25
114
129.5
21.5
97
100
97.25
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95‟
97.25
100.25
97
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M.is
100
n25
106,
96
97.75
100
98.5
Wa
6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl.)
6% Salzmann ECo.
6% Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffne
F. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. b.02
4½% Oſt. Schätze
48Oſt. Goldrente
59bereinh. Rumän
4½%
420
42Türk. 1.Bagdad
420 „ II.Bagdad
4½%ungarn. 1913
1914
½2
Goldr.
1910
4½Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon. . . .
4% Stockholm. . . . .!
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahr
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.)
Bemberg, J. P. ..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Eement Heidelberg
Karlſtadtl
Nee
100.75
100.25
100‟
A
98:1,
1217),
11.75
11.75
GS
36.75
25.5
6.75
4.25
8.25
8.25
6.75
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56.25
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92
158
53*
3721,
122
106
129
117
139.75
93.75
J.G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Abert
Chade (A=C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl
Dt. Gold=u. Sill
ſcheide=Anſtalt.
I
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union
Eſchweiler ...."
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder...
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, 9
Gritzner=Kayzſ
Grün &Bilfinger.
Hafenmühle Frrft
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen:
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
öilpertArmaturfrl
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil.
IlſeBergb. Stamm
„ Genüſſel,
Mtze
94I,
157.5
115,5
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ei1
154
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65.5
143
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38
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102
133
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120
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113
88.75
125
Mice
Kali=Chemie. . . . .
„ Aſchersleben .
glein, Schanzlin
glöcknerwerke ....
Knorr C. 6. ....."
Konſerven Braun
Lahmeyer & Co.
Laurahütte
Lech, Augsburg.
Lokomf. KraußckCo.
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Höchſt.
Nainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Nöhre
Mansfeld. Bergb.
Metallge). Frankf
Miag, Mühlenbo
Moenus.
MotorenDar
Reckarwer
Odenw. Hartſ
Park=u. Bürger
Rl. Braunkohlen..
Elektr. Stamn
„ Stahlwerke . .!
Riebeck Montan.
Noeder, Bebr.
Rütgerswerft. ..
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm. Lackfbr
Schuckert. Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
„ Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.)
Tellu;Bergbau ..!
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1077,
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167
6 .5
102
148
81
166.25
84
Kuf
Unterfranken
Ver. Stahlwer
Ver. Ultramari
Beſtdte. Kau
Weſteregeln K0
Zelſtoff Waldhr
A1 g. Dt. Eredit
Badiſche Bank
Bf. f. Brauindu
Baher. Hyp.
Berl. Handel=
„ Sypothelk
Comm. u. Priva
Dt. Bantu. Di
Dt. Eff. u. Wech
Dresdner Ban
Fran!/ Bont=
Syp.
Mein Hyp.=B.
Pfälz. H
Reichsbanf=Anl.
Rhein. Hyp.=Ba
Südd. Bod.Cr.
Wür t: Notenba=
A..G. f. Verkehrs
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72, Dt. Reichs! 2
Hapag
Lübeck=Büchne=
Nordd Lloht
Südd Eiſenb.
Altanz= u. St
Verſicherung
Franionaſicken
Mannh. Verſick
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. März 1935
Nr. 82 — Seite 13
(Nachdruck verboten!)
R
OMtndeck
„Ich weiß, du biſt ein vernünftiger Junge .. .!"
„Zum Teufel”, dachte Rudolf, „was ſoll die Lobeshymne?
ber hatte es immer ganz anders geklungen!“
„Ich freue mich, daß du das einſiehſt, Papa”, ſagte er laut
nicht ohne Spott.
„Ja, ja — natürlich”, knurrte der Kommerzienrat, ſo un=
Inehm aus dem Konzept gebracht. „Wie geſagt — zu einem
ktorenpoſten langt es noch nicht. Aber das iſt ja dann nur
eine Frage der Zeit. Ich habe gerade jetzt ſehr große
ne im Kopf — du weißt, daß wir in der letzten Zeit ſehr
ausſichtsreiche Verhandlungen mit dem Ausland angebahnt
in?
Rat
„Dieſe Verhandlungen ſind von enormer Wichtigkeit, wie du
denken kannſt. Wir leiden hier in Deutſchland immer noch
r den furchtbaren Folgen des Weltkrieges. Unſere
Produk=
skoſten ſind immer noch weſentlich höher als die Produk=
3koſten Amerikas zum Beiſpiel. Oder Englands. Unſer gan=
Beſtreben iſt daher darauf gerichtet, die Produktionsmittel
verbilligen, um unſere Preiſe auf das Welthandelsniveau
in zu können — wenn es geht, ſogar noch unter die
Stan=
preiſe Englands, das in unſerer Branche unſer
Hauptkon=
int iſt, wie du weißt?”
„Ja”, ſagte Rudolf.
Ein feiner wirtſchaftspolitiſcher Leitartikel, dachte er und
e, wie ſeine Spannung wuchs. Wo wollte der Alte hin?
hen Blödſinn hatte er ſich wieder zurechtgedacht, daß er eine
mſtändliche Einleitung brauchte?
„Ich brauche dir keinen langen Vortrag zu halten, mein
ge. Du biſt ſelbſt Volkswirt, Dr. rer, pol. nicht wahr?”
er=
ite ſich der Kommerzienrat jetzt ſelbſt. „Ich wollte dir nur
nals in großen Zügen vor Augen halten, worauf es
an=
it."
„Das haſt du allerdings vergeſſen, ſoweit es meine Perſon
fft, Papa”, meinte Rudolf lakoniſch.
„Ach ſo, ja. Richtig. Um alſo nun auf den Kern der Sache
ommen: Unſere Intereſſen ſind jetzt in der Hauptſache
uf gerichtet, den Abſatzmarkt im Ausland zu erſchließen. Um
rrenzfähig bleiben zu können, müſſen wir verſuchen . . .
aber das ſagte ich ja bereits. Wir verhandeln alſo zurzeit mit
mehreren ausländiſchen Unternehmen, die wir unſerem
Unter=
nehmen angliedern wollen, damit wir an Ort und Stelle, das
heißt mit den dortigen billigen Produktionsmitteln, herſtellen
und abſetzen können .
„Ah . . .?" Rudolf war intereſſiert. „Das iſt eine
ausge=
zeichnete Idee.”
„Siehſt du!” meinte der Kommerzienrat erfreut. „Ich dachte
mir, daß dich die Sache intereſſieren würde.”
„Um welche Staaten handelt es ſich?"
„Zunächſt um Rumänien, das Königreich S.H.S. — und
Rußland.”
„Fein”, anerkannte Rudolf.
Es handelt ſich bis jetzt erſt um unverbindliche
Vorbe=
ſprechungen, die natürlich noch keine greifbaren Reſultate
brin=
gen können. Insbeſondere handelt es ſich darum, die
Fabrik=
anlagen und Organiſationen der Unternehmen kennenzulernen,
deren Angliederung wir im Auge haben. Wir haben darüber
noch kein rechtes Bild. Es wird alſo Aufgabe einer beſonderen
Studienkommiſſion ſein, unter der Leitung eines tüchtigen,
zu=
verläſſigen Mannes, in einer längeren Rundreiſe die einzelnen
Werke zu beſichtigen
„Und dieſer Kommiſſionsleiter . . .? Rudolf beugte ſich
ge=
ſpannt vor.
.. iſt Direktor Ammann, mein Junge.”
Enttäuſcht lehnte ſich Rudolf zurück.
„Und ich?‟
„Du wirſt ihn begleiten.” Prüfend ſah der Kommerzienrat
ſeinen Sohn an, deſſen Enttäuſchung er ſehr wohl merkte.
„Die Studienreiſe”, fuhr er in ſchärferem, beſtimmteren
Tonfall fort, „wird ungefähr ein halbes Jahr dauern. Ich biete
dir damit die Chance, dir die Poſition zu erwerben, um die
du mich ſo oft gebeten haſt. Ich hoffe, daß du annimmſt.”
Rudolf zögerte. Urplötzlich hatte er das Geſicht Heda
Cor=
nelius' vor ſich geſehen, ein zärtliches, weiches Geſicht, ſo wie
ſie damals die Arme um ſeinen Nacken ſchlang und ihn küßte.
„Ein halbes Jahr?” fragte er aus ſeinen Gedanken heraus.
„Ja”, antwortete der Kommerzienrat ſehr beſtimmt. „Und
wenn du zurückkommſt, wirſt du endlich Mary heiraten. Nicht wahr?”
Blitzſchnell hatte Rudolf ſeine Ruhe wiedergefunden. Er
lächelte ſeinem Vater ins Geſicht.
„Du meinſt alſo, daß es gut iſt, wenn ich für ein halbes
Jahr von Frankfurt weggehe, damit ich mich mehr auf die
Hoch=
zeit mit Mary freuen kann?“
Der Alte hatte ſchon wieder ſein rotes, zorniges Geſicht.
„Wie meinſt du das?
„Du verſtehſt meine Frage nicht?”
„Nein. Was ſoll’s? Was willſt du mit dieſer dummen Frage
ſagen?“
„Daß ich . ." Rudolf hatte eine erregte Antwort auf der
Zunge. Er bezwang ſich wieder. „Daß ich dich bitten möchte.
Direktor Ammann einen anderen Sekretär zu ſuchen. Und
er hob ein wenig die Stimme, „daß ich Mary weder in einem
halben Jahr noch jemals heiraten werde. Auch wenn es euch
gelingen ſollte, das Mädel, vor dem ich alle Hochachtung habe
vor Ende dieſes halben Jahres zur Rückkehr zu zwingen. Was
ich übrigens ſehr bezweifle, denn — ſoviel ich weiß — iſt Mary
volljährig.
Es dauerte eine Weile bis der Kommerzienrat begriff, daß
ſein ſchöner Plan ins Waſſer gefallen war. Dann aber
überwäl=
tigte ihn der Zorn über dieſe unerwartete Enttäuſchung.
„Raus...!” brüllte er, mit der Hand nach der Tür
weiſend.
„Gerne.” Rudolf verbeugte ſich.
„Du wirſt noch von mir hören!” ſchrie der Alte, ehe die Tür
hinter Rudolf ins Schloß fiel.
9. Kapitel.
In den folgenden Tagen ſah Rudolf Heda Cornelius
weni=
ger. Es mochte ein Zufall ſein. Vielleicht war er ſelbſt die
Ur=
ſache. Er war verſtimmt, erregt. Eine heilloſe Nervoſität hatte
ſich ſeiner bemächtigt. Die Spielſchuld von achttauſend Mark
be=
drückte ihn nicht weniger als die Drohungen ſeines Vaters. Er
durfte es nicht zum Bruch kommen laſſen. Das wäre ſinnlos
gewcſen. Möglich, daß das eine gewiſſe Feigheit war — ſollte
er es ebenſo machen wie Mary, mit ein paar tauſend Mark und
Heda Cornelius zu fliehen? Ausrücken? Lächerlich. Heute war
alles gut, heute ſchätzte ihn Heda — vielleicht liebte ſie ihn ſogar.
Würde ſie ihn auch ſchätzen, wenn er arm wäre, mittellos —
nicht mehr der Sohn eines reichen Vaters mit der Anwartſchaft
auf ein bedeutendes Vermögen?
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. II. 35. 21592. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernemmen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
lerrenrad, noch gut . ."
15., neu hergerichtet . . . . . 25., stabil gebaut . . . . . . 25., kaum gefahr., Torpedofreilaut40. Ballon-Damenrad, verchromt, neu,
zurückgesetzt. . . nur 55. guter Damen- und Herrenräder
neu, vorjährig. Modelle, im
Nickeletwas blind, T0ℳℳ unt. Preis.
FiWanderer-Herrenrad,
* Aann gaa. Onaaggn.
Matratzensattel, Schloß,
Ge-
päckträger, Dynamobel., nur G5.-
Räder stehen in unserm Hof, Grafenstr. 22,
(2833
uem zum Aussuchen.
Grafenstr.
20/22
PLNZ
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