Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 78
Dienstag, den 19. März 1935.
197. Jahrgang
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Klarheit und Logik.
Engliſche Note in Berlin überreicht.
Von
Brikiſche Einwendungen gegenüber dem Reichsgeſek über den Aufbau der deutſchen Wehrmacht.
der deutſche Skandpunkk unveränderk. — Forkſehung der deutſch=engliſchen Ausſprache.
Pengliſche Botſchafter
beim Reichsaußenminiſter.
DNB. Berlin, 18. März.
der engliſche Botſchafter Sir Eric Phipps hat heute
nachmit=
den Reichsminiſter des Auswärtigen aufgeſucht und hat die
überreicht, in der die Einwendungen der engliſchen
ierung gegenüber dem Reichsgeſetz über den
bau der Wehrmacht vom 16. März enthalten ſind.
Im Schluß dieſer Note iſt die Frage wiederholt, ob die
Reichs=
rung bereit ſei, anläßlich des Beſuches von Sir John Simon
erlin die in dem Londoner Communiqué vom 3. Februar
ent=
nen Punkte zu erörtern.
der Reichsminiſter hat dieſe Anfrage in bejahendem Sinne
wortet.
Simon und Eden
keiſen am Sonnkag nach Berlin.
DNB. London, 18. März.
ſeuter meldet, die deutſche Regierung hat eine gün=
Antwort auf die britiſche Note geſandt, und
iminiſter Sir John Simon und Lordſiegelbewahrer Eden
n nächſten Sonntag nach Berlin abreiſen.
Anfeagen im Unkerhaus.
Zurückhaltende Erklärung Simons.
EP. London, 18. März.
as engliſche Kabinett iſt am Montag vormittag zu einer
g zuſammengetreten, in der die Abfaſſung einer Note an
land beſchloſſen wurde, die, wie bereits gemeldet, am
ig nachmittag in Berlin überreicht wurde.
ie mit großer Spannung erwartete
Unter=
erklärung über Englands Haltung
gegen=
der deutſchen Proklamation iſt nicht
abge=
n worden. Außenminiſter Sir John Simon gab heute
ttag im Unterbaus lediglich bekannt, daß die engliſche
Re=
g eine Note nach Berlin geſandt habe und daß die Note
nachmittag in der Wilhelmſtraße überreicht worden ſei.
nhalt der Note werde in Kürze veröffentlicht werden
If eine Frage, ob Frankreich und Italien ebenfalls Noten
lin überreicht hätten, erklärte Simon, daß dieſe Frage von
icht beantwortet werden könne. Auf die weitere Frage, ob
ytigt ſei, die Vereinigten Staaten und den Völkerbund
cientierung über die neue Sachlage zu konſultieren, ſagte
ußenminiſter, daß hierüber noch Erwägungen im Gange
hließlich proteſtierte ein konſervativer Abgeordneter gegen
ſäſſige Art und Weiſe, in der die deutſche Proklamation am
ag vom engliſchen Rundfunkkbekanntgegeben worden ſei.
f erklärte Simon, daß die engliſche Rundfunkgeſellſchaft
offiziellen Charakter habe und daß die Regierung keine
wortlichkeit für deren Ankündigungen übernehmen könne.
Ein Schritt der Signakarmächke in Kowno.
t weiteren Verlauf der Unterhausſitzung ſtellte ein
Abge=
r hinſichtlich des vorgeſchlagenen Luftpaktes die Frage, ob
kreich das Verſprechen gemacht worden ſei,
ingland bereit ſei, mit Frankreich allein ein
gegen=
ges Schutzabkommen einzugehen, falls es
un=
werde, einen erweiterten Pakt unter Einſchluß
Deutſch=
abzuſchließen. Lordſiegelbewahrer Eden antwortete
mit „Nein”. Auf die weitere Frage: „Glauben Sie, daß
Falle eines Scheiterns einer Zuſammenarbeit mit
Deutſch=
ünſchenswert iſt, daß ſich möglichſt viele der zu einer
Zu=
tarbeit in einem Kollektivſyſtem bereiten Länder
zuſam=
ießen?” antwortete Eden: „Das iſt eine andere Frage.
9t jetzt nicht zur Debatte.” Weiter fragte ein Abgeordneter
ußenminiſter Simon, ob ihm bekannt ſei, daß die
iſche Regierung das Memelſtatut ſtändig
tze und ob die Regierung beabſichtige, in Gemeinſchaft
n übrigen Signatarmächten die für das Memelland in
ch von England unterzeichneten Statuten feſtgelegten ver=
5mäßigen Rechte der Bevölkerung wiederherzuſtellen. Eden
daß die engliſche die franzöſiſche und die
eniſche Regierung dahin übereingekommen
ei der litauiſchen Regierung in bezug auf
age im Memelland vorſtellig zu werden.
Anſchluß daran beantwortete der Lordſiegelbewahrer
och mehrere auf die außenpolitiſche Lage bezüglichen
Fra=
a. erklärte er, daß die Inſtruktionen für ſeinen Beſuch
bskau keine Erörterung der mandſchuri=
Frage bzw. der Haltung des Völkerbundes in dieſer
vorſehen würde. Er glaube nicht, daß dieſes Thema zu
Moskau zu erörternden Problemen in einer beſonderen
de Zing ſtünde.
Bezug auf den italieniſch=abeſſiniſchen
ikt führte Eden aus, daß, ſoweit ihm bekannt ſei, die
g einer Grenzkommiſſion zur Feſtlegung der Grenze
zwi=
alieniſch Somaliland und Abeſſinien beabſichtigt ſei.
So=
wiſſe dienten die gegenwärtig zwiſchen beiden Ländern
Unden Verhandlungen bereits dieſem Zweck.
Miktwoch franzöſiſcher Miniſterrak über die deutſche
Wehrpflichk.
Ein äußerſt wichtiger Miniſterrat wird am kommenden
Mitt=
woch abgehalten. Die franzöſiſche Regierung wird ſich mit der durch
die Einführung der allgemeinen Dienſtpflicht in
Deutſchland geſchaffenen internationalen Lage zu befaſſen
haben und eingehende Berichte des Miniſterpräſidenten Flandin
und des Außenminiſters Laval entgegennehmen. Bis Mittwoch
hofft man auch die Entſcheidung der engliſchen Regierung über die
Reiſe des Außenminiſters Simon nach Berlin und
die Möglichkeit einer vorherigen
Miniſterkonfe=
renz der drei Staaten Frankreich, England und
Italien zu kennen. Die franzöſiſche Regierung wird ſich vor
allem mit der Frage beſchäftigen, was gegen den deutſchen
Be=
ſchluß getan werden kann, ob der Völkerbund
ein=
berufen oder ob durch eine direkte
Verſtän=
digung der drei obengenannten Großmächte
Deutſchland entgegengetreten werden ſoll.
Da am Mittwochnachmittag im Senat eine große
außenpoli=
tiſche Debatte ſtattfinden wird, iſt es wahrſcheinlich, daß der
Mi=
niſterrat ſich über die Antworten verſtändigen wird, die den
In=
terpellationsrednern gegeben werden ſollen.
Der „Paris Midi” glaubt zu wiſſen, daß die „energiſche
Hal=
tung”, die insbeſondere von Moskau anempfohlen werde, in
Frank=
reich am Ende auf wenig Gegenliebe ſtoßen werde, und daß
Frank=
reich die der Form nach verſöhnlichere Methode einer
Konſultie=
rung der drei Großmächte und evtl. der Einberufung des
Völker=
bundsrats vorziehen werde. Das Blatt glaubt, daß England
auch dieſe Methode noch für zu energiſch halte.
Die heute abend hier eingetroffenen Londoner Nachrichten,
daß England die Reichsregierung um
Aufklä=
rung über ihre Abſichten gebeten hat, hat Paris in dem
Eindruck beſtärkt, daß die engliſche Regierung die
Fortſetzung der internationalen
Verhandlun=
gen mit Deutſchland noch durchaus für möglich hält.
nfli
Oeſterreich und die Wehrpnichk.
Ueber die Frage der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht
in Oeſterreich ſprach der Bürgermeiſter von Wien, Richard Schmitz,
auf einer Tagung der Reichsjugend vor etwa 5000
Reichsbünd=
lern. Bürgermeiſter Schmitz erklärte u. a.: „Wir haben die
all=
gemeine Wehrpflicht noch nicht, aber ſie kommt.”
Das chriſtlich=ſoziale „Neuigkeitsweltblatt” unterſucht in
ſeinem heutigen Leitartikel die Wirkungen der Rückkehr
Deutſch=
lands zur allgemeinen Wehrpflicht auf Oeſterreich und erklärt:
Die Erfüllung der Forderung Oeſterreichs nach der
Wiederein=
führung des allgemeinen Militärdienſtes bedeutet nach dem
Schritt Deutſchlands kein Zugeſtändnis mehr, ſondern nur noch
eine Selbſtverſtändlichkeit.
*Mnt
Haue Apohiin
Aus Parkeinokwendigkeiten.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 18. März.
Mit einer relativ kleinen Mehrheit hat die franzöſiſche
Kammer das Projekt der Regierung Flandin zur Verlängerung
der Militärdienſtzeit angenommen. Und damit fand eine große
und demonſtrative Debatte ihr Ende.
Es handelt ſich in Frankreich nicht um ein neues Geſetz,
das die einjährige Dienſtpflicht durch die zweijährige erſetzt.
Es wird der Regierung nur die Möglichkeit gegeben, die
Dienſt=
pflicht ſozuſagen auf dem adminiſtrativen Wege auf achtzehn
Monate, beziehungsweiſe auf zwei Jahre zu verlängern. Im
weſentlichen iſt das kein Unterſchied. Aber man wollte betonen,
daß es ſich nun darum handelt, die Lücke der Kriegsjahrgänge
zu erſetzten. Wenn wieder die normalen Jahrgänge unter die
Fahne kommen und damit auch bei einjähriger Dienſtzeit
ge=
nügend Soldaten da ſein werden, dann ſoll automatiſch die
Verlängerung der Dienſtzeit ausfallen. Im Lande glaubt man
allerdings, daß es mit der einjährigen Dienſtzeit endgültig
vorbei iſt.
Bei der Kammerdebatte handelt es ſich nur um Politik,
die rein militäriſchen Fragen nur als Kuliſſe dient. Die
Munizipalwahlen nahen und für die marxiſtiſche Linke iſt die
Bekämpfung der zweijährigen Dienſtzeit eine ideale Wahlparole.
Die Rechte wieder verſteifte ſich auf die zweijährige Dienſtzeit.
Die Lage der Regierung war alſo nicht leicht. Sie wählte darum
den Mittelweg, der Form nach ſchonte ſie die Empfindlichkeit
der Linken und dabei erfüllte ſie die Wünſche der Militärkreiſe.
Das Ergebnis war ein verhältnismäßig ſchwaches
Ver=
trauensvotum und bittere nachträgliche Kritiken von rechts und
links. Keiner iſt zufriedengeſtellt; denn die Regierung konnte
nach keiner Seite vollkommen nachgeben und dazu wirft man
ihr noch Mangel an Autorität vor ..."
Die außenpolitiſche Bedeutung der Debatte war bei alledem
beſchränkt. Nach der Veröffentlichung des engliſchen Weißbuches
und nach dem großangelegten Feldzug der franzöſiſchen Preſſe
war es ſicher, daß die Verlängerung der Dienſtzeit in dieſer
oder jener Form angenommen wurde. Die Argumentation der
verſchiedenen Redner war denn auch nur auf die innenpolitiſche
Notwendigkeiten abgeſtimmt. Und Flandins Worte, die üblichen
fadenſcheinigen Hinweiſe auf die deutſchen Rüſtungen, waren
ſogar in einem einigermaßen mäßigen Ton gehalten.
Nichts=
deſtoweniger bleibt die Tatſache, daß in Frankreich wieder
ein=
mal Außenpolitik aus Parteinotwendigkeiten gemacht wurde.
Reichsminiſter Dr. Goebbels.
Die deutſche Oeffentlichkeit verzeichnet mit einigem Erſtaunen
die Reaktion, die die Bekanntgabe des Geſetzes zum Wiederaufbau
der Wehrmacht in den zuſtändigen Kreiſen der europäiſchen
Haupt=
ſtädte hervorgerufen hat. Sie glaubte, vermuten zu dürfen, daß die
Welt mit ſichtlicher Erleichterung und einem Gefühl innerer
Be=
friedigung dieſe Tatſache zur Kenntnis genommen hätte. Denn die
offene und rückhaltloſe Darlegung der deutſchen Abſichten ſtellt in
Wahrheit ein Element der Beruhigung dar, das für die logiſche
und fruchtbare Betrachtung der europäiſchen Situation erfreulich,
wenn nicht geradezu unentbehrlich iſt. Das Geheimnis, das die
deutſche Wehrfrage in den vergangenen Monaten und Jahren
um=
gab, war gerade von offiziellen und nichtamtlichen Stellen des
Auslandes oft und lebhaft beklagt worden, vor allem im Hinblick
darauf, daß ohne uneingeſchränkte Kenntnis der Abſichten
Deutſch=
lands eine Konſolidierung des Friedens, wie man ſagte,
ausge=
ſchloſſen erſchien. Mehr als einmal iſt deshalb von dieſen
Stellen dem Wunſche Ausdruck gegeben worden,
Deutſchland möge der Geheimniskrämerei ein
Ende machen und klipp und klardartun, wohin es
ſteuere, was eswolle und welche Pläne es
ver=
folge.
Die Erfüllung dieſes Wunſches war um ſo dringender geboten,
als die meiſten ausländiſchen Zeitungen, zum Teil maßgebenden
Charakters, ſich in vagen und phantaſtiſchen Schätzungen ergingen,
die in den tatſächlichen Verhältniſſen keine Begründung fanden,
darüber hinaus aber nur geeignet erſchienen, die Völker in eine
höchſt gefährliche kriegeriſche Pſychoſe zu verſetzen. Kein anderes
Gebiet gilt ſo wenig, wie gerade das militärpolitiſche als
geeig=
net, übertriebenen und ausſchweifenden Mutmaßungen Raum zu
geben. Was hier Not tut, iſt Klarheit; denn nur aus der
Klar=
heit läßt ſich jene realiſtiſche Logik entwickeln, die allein die innere
Kraft beſitzt, eine verworrene Situation aufzuhellen und aus ihr
die entſprechenden Elemente der Sicherheit und politiſchen
Stabi=
lität zu kriſtalliſieren.
Wie ſehr die Welk das Bedürfnis verſpürte,
über den deutſchen Rüſtungsbeſtand Klarheit zu
erhalten, mag man aus der Tatſache erſehen, daß ſie ſich ſelbſt
mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln jene Unterlagen zu
ver=
ſchaffen verſuchte, die ihr von Deutſchland vorenthalten wurden.
Die hiſtoriſche Tat des Führers am vergangenen Sonntag hat
die=
ſem auf vage Vermutungen angewieſenen Verfahren ein Ende
ge=
macht. Die Welt weiß nun, woran ſie iſt. Das ſoll nicht heißen,
als habe ſie das vorher nicht gewußt; ſie hat durch die
Proklama=
tion und das Geſetz über den Aufbau der Wehrmacht nun
unum=
ſtößliche Sicherheit erhalten über das, was ihr bereits zur
Kennt=
nis gekommen war und von deſſen Kenntnis ſie auch in ihren
amt=
lichen und nichtamtlichen Verlautbarungen keinen Hehl machte,
In der engliſchen Unterhausdebatte vom 28. November 1934
er=
klärte Winſton Churchill: „Welches iſt nun das neue große
Er=
eignis, das in den letzten 18 Monaten über uns hereingebrochen
iſt: Deutſchland rüſtet wieder auf! . . . Nach dem, was wir
hören, was uns erzählt wird und was aus allen möglichen
Quel=
len zu uns dringt — obgleich darüber in der Oeffentlichkeit wenig
geſprochen wird —, beſitzt Deutſchland ſchon ein mächtiges,
wohl=
ausgerüſtetes Heer mit ausgezeichneter Artillerie und ungeheuren
Reſerven an ausgebildeten Mannſchaften. Die deutſchen
Waffen=
fabriken arbeiten praktiſch kriegsmäßig, das Kriegsmaterial ſtrömt
aus ihnen — beſtimmt ſeit den letzten zwölf Monaten — in
im=
mer größerem Umfang.” Es wird hier alſo bereits am 28.
Novem=
ber 1934 in der Rede eines engliſchen Politikers ein deutſcher
Wiederaufrüſtungsſtand vorweggenommen in einem Umfange, wie
er ſelbſt durch das Geſetz vom 16. März nicht begründet iſt. Auch
die Folgerung, die Churchill aus dieſer Tatſache zieht, kann von
Deutſchland gutgeheißen werden: „Auch hier beſteht kein Grund
zu der Annahme, daß Deutſchland uns angreifen wird”. Und ſchon
am 28. November 1934 erklärte Churchill in eben derſelben Rede,
daß die Zeit gekommen ſei, „da das Geheimnis, das die deutſche
Wiederaufrüſtung umgibt, gelüftet werden muß.”
Die Antwort, die Baldwin im Namen der engliſchen
Regie=
rung auf Churchills Rede gibt, iſt ebenſo bezeichnend. Er erklärt
hier: „Eine der Urſachen der heutigen Malaiſe in Europa iſt, wie
ich beweiſen werde, nicht nur die Furcht ſondern die Unkenntnis
außerhalb und Geheimhaltung innerhalb Deutſchlands.” Kann
man es der deutſchen Regierung verdenken, wenn ſie vier Monate
ſpäter mit einer offenen Darſtellung die Urſachen dieſer Malaiſe
beſeitigt und Furcht und Unkenntnis ein Ende bereitet! Baldwin
erklärt dort weiter: „Ich bin der Ueberzeugung, und ich ſpreche
hier mit einem Gefühl der Verantwortung, wenn ich von dem
Zuſtand der Furcht rede, der in ganz Europa herrſcht, nicht nur
derart, wie ich ihr Ausdruck gab, ſondern Furcht vor einem
unbe=
kannten Terror, der hereinbrechen kann, eine Furcht, die in der
Hauptſache auf der Unkenntnis deſſen beruht, was in Deutſchland
vorgeht.”
Die Proklamation des Führers, an das deutſche
Volk und an die Weltöffentlichkeit vom vergangenen Samstag
erklärt ausdrücklich, daß die Wiedereinführung der
Wehrpflicht in Deutſchland keinerlei
kriege=
riſche Abſichten in ſich ſchließe, im Gegenteil nur
der Erhaltung des Friedens dienen ſolle. Der
Furcht vor einem hereinbrechenden unbekannten Terror iſt alſo
durch Beſeitigung der Unkenntnis über die deutſchen Abſichten ein
Ende gemacht.
Am 8. März 1935 berichtet der „Matin” über eine
Unter=
redung mit dem Marſchall Petain. Der Marſchall erklärte dabei:
„Die Verlängerung der Militärdienſtzeit iſt unbedingt
erforder=
lich und dringend, denn es handelt ſich nicht um eine theoretiſche,
ſondern um eine praktiſche Frage. In Anbetracht der intenſiven
Wiederaufrüſtung Deutſchlands und der Gefahr eines
überraſchen=
den Angriffs. Wie ſollen wir die Nichtverletzung unſerer Grenzen
ſichern? Das benachbarte Heer beſteht aus 600 000 Mann, die
ſo=
fort verfügbar ſind.”
In ſeiner Rede zur Eröffnung der Lyoner Meſſe vom 10. März
erklärt der franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin: „Die
Auf=
rüſtung Deutſchlands, die die Unterzeichner des Verſailler
Vertra=
ges machtlos geweſen ſeien zu verhindern, habe für Frankreich den
Eintritt in die rekrutenmageren Jahre viel gefährlicher geſtaltet.”
Seite 2 — Nr. 78
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 19. März
— In ſeiner großen Kammerrede vom 15. März zur
Wiederein=
führung der zweijährigen Dienſtzeit erklärt der franzöſiſche
Mini=
ſterpräſident: „Nach den allen bekannten Plänen wird Deutſchland
im Jahre 1936 mindeſtens über 600 000 Mann verfügen. Ja, dieſe
angebliche Tatſache wurde von der franzöſiſchen Regierung
aus=
drücklich als Grund und Urſache für die Wiedereinführung der
zweijährigen Dienſtzeit in Frankreich ins Feld geführt. Muß es
da in Deutſchland nicht Verwunderung erregen, wenn
die Weltöffentlichkeit nun mit einem Male unter
Außerachtlaſſung dieſer dokumentariſch feſtliegenden Tatſachen
Erſtaunen und Entrüſtung ſpielt angeſichts der
Wie=
dereinführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutſchland, die
nur einen Teil deſſen im Ziele führt, was hier von amtlichen
Stellen ſchon als feſtſtehend in der innerpolitiſchen Diskuſſion der
betreffenden Länder vorgebracht wird? Wäre es nicht mutiger,
konſequenter und auch logiſcher, würde es nicht dem Realismus
einer neuen Tatſachenbetrachtung mehr entſprechen, wenn man ſich
dort überall auf jenen Standpunkt ſtellte, den der engliſche
Pu=
bliziſt J. L. Garvin in ſeinem Aufſatz vom 3. März 1935 im „
Ob=
ſerper” einnimmt, wenn er ſchreibt:
„Hinſichtlich der Aufrüſtung oder Abrüſtung muß
Deutſch=
lands abſolute Gleichberechtigung unter den Großmächten als
eine moraliſche Vorausſetzung ein für allemal anerkannt werden.
Sie muß ſo uneingeſchränkt anerkannt werden, als hätte es nie
einen Weltkrieg und nie einen Frieden von Verſailles gegeben.”
15 Jahre lang hat Deutſchland darauf gewartet, daß die
Unterzeichner des Verſailler Vertrages die dort übernommene
Verpflichtung auf Abrüſtung entſprechend dem deutſchen Beiſpiel
einlöſten. Stattdeſſen hat die Welt aufgerüſtet und ſich anſonſt
nur mit theoretiſchen und platoniſchen Debatten beſchäftigt. Oft
genug hat der Führer öffentlich erklärt, daß er bereit ſei, das
letzte Maſchinengewehr zu verſchrotten, wenn die Welt ein
Glei=
ches tue. Seine Erklärungen ſind immer unbeantwortet
ge=
blieben. Deutſchland mußte einmal aus dieſer Situation die
Konſequenzen ziehen, vor allem im Hinblick darauf, daß nun
die anderen Länder eine Verſtärkung ihrer Heeresbeſtände
vor=
nahmen unter Zugrundelegung eines unkontrollierten Materials
das ſich größtenteils auf phantaſtiſche Vermutungen gründe. Ein
ungerüſtetes Land iſt inmitten einer hochgerüſteten Welt eine
ſtete Aufforderung zum Krieg. Nicht das bewaffnete, ſondern
das unbewaffnete Deutſchland hat Europa beunruhigt. Durch
die Wiedereinführung der Wehrpflicht wurde jene Balance
wiederhergeſtellt, die notwendig iſt, um zu fruchtbaren
Diskuſ=
ſionen über die großen ungelöſten Probleme der Weltpolitik zu
kommen. Deutſchland will am Frieden mitarbeiten; es hat ihn
ſo nötig wie alle anderen Völker. Die Welt tut gut daran, nun
an die lohnendere Aufgabe zu gehen, aus der geſchaffenen
Situation jene Elemente zu entwickeln, die wirklich zu einer
dauerhaften Beruhigung führen können. Alle Völker ſind von
einer tiefen Sehnſucht danach erfüllt. Niemand in Europa, der
auch nur eine Spur von Verantwortungsgefühl in ſich trägt,
glaubt daran, daß die Schäden eines Krieges, die durch 17jährige
Friedensarbeit nicht zu beſeitigen waren, durch einen neuen
Krieg beſeitigt werden könnten.
In dieſer Situation, die alle Möglichkeiten zu einer
wahr=
haften Verſtändigung der Völker bietet, iſt Klarheit und Logik
nötig. Nichts wäre gefährlicher, als ein neues Gebäude von
Illuſionen und Wunſchträumen aufzurichten. Je eher die
Ver=
antwortlichen Vernunft und geſunden Menſchenverſtand
obwal=
ten laſſen, um ſo durchgreifender wird die glückliche Wendung
ſein, in der Europa ſich neu geſtaltet. Die ſo oft beklagte
Ge=
heimnistuerei iſt nun zu Ende, die Atmoſphäre bereinigt.
Deutſchland will als gleichberechtigte Nation
der Welt entgegentreten mit der ernſten
Bereit=
ſchaft, am Frieden Europas und an der
Ver=
ſöhnung der Völker nach beſten Kräften
mitzu=
arbeiten.
Mit tiefer Dankbarkeit hat das deutſche Volk von dem
großen und mutigen Entſchluß des Führers Kenntnis
ge=
nommen. Nicht Kriegsbegeiſterung und Revanchelieder waren
ſeine Antwort darauf, voll Stolz und Würde fühlt es ſich wieder
ruhend in die Sicherheit ſeiner eigenen Kraft, denn ſein
Schick=
ſal liegt wohlbehütet in Adolf Hitlers Hand.
Vom Tage.
* In vorbildlicher Beweisführung hat Reichsminiſter
Dr. Goebbels die Tatſachen aneinandergereiht, die Deutſchland
zum Bekenntnis zur Wehrpflicht geradezu gezwungen haben,
und ſein Nachweis, daß dieſer Schritt auch für niemand eine
Ueberraſchung mehr ſein könne, daß er weniger politiſche als
moraliſche Bedeutung habe, iſt ſo lückenlos geführt, daß der
gekünſtelte Aufbau von Entrüſtung dem wir in der
ausländiſchen Preſſe begegnen, in ſich zuſammenfallen
muß. Letzen Endes geht es ja auch gar nicht darum, daß
Deutſchland ſich das Recht auf die Verteidigung geſichert hat,
ausſchlaggebend iſt nur auf der Gegenſeite die
Ent=
täuſchung, daß nun die deutſche
Gleichberech=
tigungnicht mehr als Handelsobjekt mißbraucht
werden kann. Sie war bereit, uns dieſe Gleichberechtigung
in irgendeiner Form zuzuſtehen, aber gewiſſermaßen als Lohn
für unſer Wohlverhalten. Sie wollte die Umwandlung unſerer
Heeresorganiſation anerkennen, aber erſt, wenn wir den von
Wiße um adeie Jandrog.
Wahrheit und Dichtung aus ihrem Leben.
(Nachdruck verboten!)
Keine Frau in Deutſchland iſt heute ſo beliebt und
be=
kannt, wie Adele Sandrock. Es iſt auch bewundernswürdig, wie
dieſe jetzt doch alte und dennoch ſo junge Frau ſtärkſter
Perſön=
lichkeit und reifſter Kunſt mit ernſtem Fleiß in die neuen
For=
derungen ihrer Filmtätigkeit hineinwuchs.
Mit der Liebe der breiten Maſſen hat ſich naturgemäß auch
der Volkswitz ihrer bemächtigt. Hundert und tauſend Mal
er=
ſcheint ſie überall auf der Leinwand. Man jubelt und ſtaunt
über ſie und ihre Rüſtigkeit. Sagenhafte Angaben über ihr
Alter ſpringen auf wie luſtige Mären.
Einmal war es gar nicht die ſchöne Nefretete, die in der
Pyramide gefunden wurde, ſondern Adele Sandrock, die in der
IV. Dynaſtie als Hofſchauſpielerin den König Cheops bezaubert
hatte. Dann wieder wird man mit der Neuigkeit überfallen,
daß Adele Sandrock ſich mit dem Mahatma Gandhi verlobt
habe; daß aber die Trauung noch nicht ſtattfinden könne, weil
Adele erſt ihre in der Völkerſchlacht bei Leipzig verloren
ge=
gangene Papiere wieder beſchaffen müſſe.
Adele Sandrock wurde am 19. September 1860 in Rotterdam
geboren.
Das war zu einer Zeit, als die Mimen noch aus dem
Fahrenden Volk kamen.
Ihre Eltern waren wohlhabende, gebildete Leute von
deut=
ſcher Herkunft, die der Sehnſucht der jungen Adele, den Weg
in das Sonnenreich großer Kunſt zu ſuchen, nicht begrüßten.
Aber die heute noch an ihr zu beſtaunende Willenskraft ſetzte
ſich durch. Sie wagte den Sprung, und er gelang ihr
Nach den üblichen Wanderjahren ſehen wir ſie 1897 an der
damals höchſten Stätte europäiſcher Kunſt, am Wiener Burg
theater, wo ſie zwei Jahre blieb. Sie und Mitterwurzer waren
die beiden hellen Sterne.
Die ewig Bewegliche zog es fort auf Gaſtſpiele. Von 1904
bis 1906 war ſie am Deutſchen Volkstheater in Wien dann
wieder ſeßhaft.
Und 1906 zog ſie endlich von der Donau an die Spree.
Im Deutſchen Theater in Berlin wurde ſie heimiſch. Die
Berliner waren damals verwöhnt: Agnes Sorma und Irene
Trieſch waren die Königinnen. Die Sandrock kam, ſah, ſiegte.
Der kalten Spielerin Trieſch, die alles mit dem Verſtand
ſchuf, ſtellte die Sandrock Herz, Auge und wärmſtes Gefühl
gegenüber. Dazu kam ihre ſonſt ſelten geſchaute geiſtige Beweg=
Das Reichsluftfahrtminiſterium teilt mit: Für Dienstag. 19.
März 1935 wird anläßlich der Verdunkelungsübung der Luftraum
über dem Stadtgebiet Groß=Berlin für die Zeit von 22 bis 24 Uhr
als Luftſperrgebiet erklärt. Das Ueberfliegen dieſes Luftraumes
iſt daher verboten. Ausnahmen kann der Reichsminiſter der
Luft=
fahrt erlaſſen. Zuwiderhandlungen werden beſtraft.
Die Leitung der Auslandsorganiſation der NSDAP. wird am
20. März 1935 ihre Verlegung nach Berlin durchführen. Zur
Auf=
rechterhaltung der Verbindung zu den Hamburger Staats=,
Par=
tei= und Wirtſchaftsſtellen wird eine Zweigſtelle der
Auslands=
organiſation in Hamburg, Steinhoeft 11. errichtet. mit deren
Lei=
tung Pg. Zeberer beauftragt wurde.
Am Mittwoch abend ſpricht der Reichskommiſſar und
Gau=
leiter Bürckel anläßlich der Neugründung der NSDAP. im
Saar=
land in einer Kundgebung in der „Wartburg” in Saarbrücken. Die
Kundgebung wird auf die Sender Stuttgart und Frankfurt a. M.
übertragen.
Unter ſtarkem Andrang des Publikums wurde am Montag
nachmittag in dem Prozeß gegen den ehemaligen Leiter des
Rot=
frontkämpferbundes in Hamburg. Fiete=Schulze, vor dem
Straf=
ſenat des Hanſeatiſchen Oberlandesgerichts das Urteil verkündet.
Der Angeklagte wurde wegen Vorbereitung zum Hochverrat in
Tateinheit mit vollendetem gemeinſchaftlichem Mord in drei
Fäl=
len und wegen verſuchten gemeinſchaftlichen Mordes zum Tode
und dauernden Ehrverluſt verurteilt.
Die luxemburgiſche Regierung hat ähnliche Beſchlüſſe, wie ſie
die belgiſche Regierung zur Wahrung des Belga gegen jede
Spe=
kulation und zur Ankurbelung der Wirtſchaft getroffen hat, gefaßt.
In offiziöſen Pariſer Kreiſen wird hinſichtlich der
Möglich=
keit einer Reiſe des franzöſiſchen Außenminiſters Laval nach
Mos=
kau betont, daß in der Tat eine Einladung der Sowietregierung
vorliege, daß jedoch die Reiſe von Laval nach der ruſſiſchen
Haupt=
ſtadt höchſtwahrſcheinlich erſt nach dem Beſuch des engliſchen
Lord=
ſiegelbewahrers Eden in Moskau ſtattfinden könne.
ihr beſtimmten Preis dafür bezahlt hatten. Mit derartigen
Methoden haben wir aber in der Vergangenheit ſehr ſchlechte
Erfahrungen gemacht. Wir ſollen immer wieder
vor=
ausleiſten mit der Gegenleiſtung aber blieben
die Siegerſtaaten ſtets im Rückſtand, und es iſt
ihnen nun ſehr ärgerlich, daß ſie dieſe bewährte Taktik heute
nicht mehr anwenden können.
Durch die Proklamation iſt das Endergebnis, das uns als
eine Gnade gewährt werden ſollte, für uns ſichergeſtellt. Wir
haben den Wechſel, deſſen Einlöſung uns ſeit
15 Jahren verſprochen war, jetzt ſelbſt
voll=
zogen und haben dadurch die Moglichkeit, auf
dem Fuß wahrer Gleichberechtigung zu
ver=
handeln. Der Teil V des Verſailler Vertrages,
der ja ſchon lange zum Tode verurteilt war, iſt — wie der
Engländer Lord Allen ausgeführt hat — jetzt zu Recht
ge=
ſtorben. Das Geſpenſt, das in ſeinem Schatten auf allen
internationalen Verhandlungen ſpukte, iſt verſchwunden und
da=
mit iſt der Weg für ſachliche Verhandlungen über
die Sicherung des Friedens freigemacht.
Wir haben auch jetzt den Eindruck, daß die Entrüſtung gegen
das deutſche Vorgehen nicht echt iſt ſondern nur ganz
anders=
artige politiſche Abſichten verſtecken ſoll. Denn wir können jeden
Einwand, der uns gemacht wird, mit Gründen ſchlagen und
widerlegen, die uns die Gegenſeite ſelbſt in die Hand geliefert
hat. Wir laſſen uns aber durch Drohungen
irgend=
welcher Art nicht irremachen. Wahrſcheinlich iſt der Sinn
der diplomatiſchen Verhandlungen, die über Sonntag zwiſchen
Paris, Rom und London geführt wurden, der geweſen, eine
Einheitsfront gegen Deutſchland
zuſammenzu=
bringen. Das ſcheint aber nicht gelungen zu ſein
jedenfalls hat der engliſche Botſchafter am
Montag nachmittag in Berlin eine Note
über=
reicht, die lediglich den engliſchen Standpunkt
vertritt. Der Wortlaut ſoll erſt am Dienstag bekanntgegeben
werden. Es iſt aber anzunehmen, daß hier der Standpunkt
ver=
treten wird, daß eine einſeitige Aenderung der
Be=
ſtimmungen des Verſailler Vertrages nach
eng=
liſcher Auffaſſung nicht zuläſſig ſei. Da aber die
engliſche Regierung gleichzeitig die Frage daran knüpft, ob
Deutſchland bereit ſei, die verſchiedenen Punkte des Londoner
Protokolls auch jetzt noch zu erörtern, iſt damit indirekt
ent=
ſchieden — was im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand —, ol
Sir John Simon trotzdem nach Berlin kommt und die deutſche
Regierung hat die Frage ſelbſtverſtändlich beantwortet — und
Sir John Simon wird kommen. Die Pariſer
Be=
mühungen alſo, ihn zu einem Verzicht auf ſeinen Berliner
Be=
ſuch zu veranlaſſen, ſind geſcheitert, und es iſt der erſte
poſitive Gewinn, daß die Ausſprache über die
Be=
mühungen zu einer wirklichen Befriedung Europas unverändert
weitergeht. Die deutſche Einſtellung iſt ja wiederholt ſo
eindeutig feſtgelegt worden, daß ein Erfolg dieſer Bemühungen
von Berlin aus ganz ſicherlich nicht gefährdet iſt, wenn alle
Teile mit dem gleichen ehrlichen Willen zum Frieden an
die Aufgabe herangehen, wie das die deutſche Regierung tut.
lichkeit: Von Shakeſpeare bis zum Luſtſpiel von Hebbel bis
zum Schelmenſtück reichte die Summe ihrer künſtleriſchen
Lebenskraft.
1910 verließ ſie das Deutſche Theater und zog wieder, reich
an Ehren, durch die Lande. 1918 ſehen wir ſie als Stütze der
„Volksbühne” 1921 als nie verlöſchender Stern der „Tribüne”.
Vor 10 Jahren warf ſie das Steuer ihres ewig blühenden
Lebens mit kraftvoller Hand herum und verſchrieb ſich dem Film.
Den Erfolg kennt Deutſchland. Heute mühen ſich die
Schrift=
ſteller, Filme für und um Adele Sandrock zu ſchreiben. Sie
er=
reut die Herzen von Millionen durch ihre einzig daſtehende
junge Alterskunſt. Und wenn ſie mit ihrer tiefen, vollen, ſo oft
nachgeahmten Stimme über die Bühne donnert, zittert das
junge Geſchlecht.
Sie filmt, wenn es nötig iſt, von morgens 9 bis abends
um 11 Uhr. Letzthin ſtand ſie im grellen Jupiterlicht, bei einer
Aufnahme 6 volle Stunden „in der Dekoration”, wie der
Fach=
ausdruck lautet. Dann kommen die=Verpflichtungen und
Gaſt=
reiſen in alle größeren Städte.
In dieſer Woche weilte ſie in Wien. Nicht, um das
Hoch=
zeitsgewand ihrer Jugendgeſpielin, der Kaiſerin Maria Thereſia
zu kaufen, das ſie bei ihrer bevorſtehenden Vermählung mit dem
Prinzen von Wales zu tragen gedenkt, wie man ſagt, ſondern
um zu arbeiten. Von früh bis ſpät.
Sie iſt immer von ihrer Schweſter betreut, die als
Reiſe=
marſchall, Privatſekretärin und Beſuchsabwehrerin eine Fülle
der Arbeit und Verantwortung hat. Auch dieſe Schweſter iſt
ſchon als ſagenhafte Erſcheinung hineingezogen worden in die
Witze um Adele Sandrock. Man erzählt:
Adele hatte in einer Probe etwas geſehen, was ſie nicht
ſehen ſollte; denn wenn man küßt, will man gern allein ſein.
Adele nahm aber doch das vorgeſchriebene Aergernis und ſagte
zu dem erſchreckten Paar:
„Wenn das meine Schweſter erfährt, nimmt ſie mich vom
Theater fort!“
Und ſo erzählt man gar Vieles von Adele,
Eines Tages gab ſie einem blinden Bettler eine reiche Gabe
und ſagte mit ihrer bekannten rollenden Donnerſtimme:
„Da, mein lieber Mann! Sie ſollen auch eine Freude
haben!“
Worauf der beſchenkte Blinde gerührt ſagte: „Danke
viel=
mals. Herr General!”
Kein Witz, ſondern Tatſache iſt, daß die geiſtreiche Adele
eine jüngere Kollegin in der Garderobe fragte:
„Sagen Sie mal, liebe Freundin, wie ſchminkt man ſich alt?”
Und eines darf man vielleicht eben noch erzählen;
Der Führer über die Wiederherſtell g
der deutſchee Behrhohen.
Das deutſche Volk will keinen Krieg, ſondern er
ausſchließlich das gleiche Recht aller andere
DNB. München, 18. 9
Der Führer und Reichskanzler beantwortete nach
Ankunft in München dem bekannten engliſchen Journaliſt
Rothermere=Preſſe, Ward Price, einige Fragen.
Auf die Frage, ob Deutſchland auch in Zukunft ger
bereit ſei, mit England und Frankreich zu
handeln, wie es dies in ſeiner Note vom 15. Febru=
Ausdruck gebracht hat, antwortete der Kanzler: „Die Herf
der deutſchen Wehrhoheit iſt ein Akt der Wiederherſtellu
verletzten Souveränität eines großen Staates. Anzunehm
ein ſouverän gewordener Staat weniger geneigt ſei, zu
Verhandlung als ein nicht=ſouveräner, würde abſurd
Gerade weil wir ein ſouveräner Staat
ſind wir auch bereit, mit anderen ſouver
Staaten zu verhandeln.”
Ward Price fragte dann den Kanzler, ob nach w
Deutſchland ſich an die territorialen Beſtimmu
des Verſailler Vertrages gebunden hielte, wore
Kanzler erwiderte: „Durch den Akt der Wiederherſtellu
deutſchen Wehrhoheit iſt der Verſailler Vertrag nur in
Punkten berührt, die durch die Verweigerung der analog
rüſtungsverpflichtung der anderen Staaten tatſächlich o
ſchon längſt ihre Rechtskraft verloren haben. Die deutſ
gierung iſt ſich klar darüber, daß man eine Rev
territorialer Beſtimmungen internatior
Verträge nie durch einſeitige Maßnahmen
vorrufen kann.
Zum Schluß fragte Ward Price den Führer, welchen
druck die Proklamation vom 16. März au
deutſche Volk gemacht hätte. Des Führers Antwor
„Sie haben ja, Ward Price, im übrigen die Stimmu
deutſchen Volkes in Berlin geſehen und ſahen ſie nun im
des Reiches, in München. Sie iſt in keinem Ort in Deut
anders. Dies mag Ihnen aber etwas zeigen: Das de
Volk empfindet den Akt der deutſchen R
rung von geſtern überhaupt nicht ſo ſeh
einen militäriſchen, als vielmehr einen 1
liſchen. Es hat 15 Jahre lang gelitten unter Beſtimn
in denen es ein ſelbſtverſtändliches Eigenrecht jedes Voll
letzt ſah. Hätte die Welt eine internationale Abrüſtung
geführt, das deutſche Volk wäre mehr als zufrieden g
Daß die übrige Welt rüſtet und Deutſchland jedes
verteidigungsrecht beſtreitet, wurde als ungeheuerliche u
würdigende Vergewaltigung empfunden. Daß dieſe n
Stellung aber außerdem noch zu einer ununterbrochenen
von Demütigungen führte, läßt erſt das ſtolze Glück be
das die Nation nunmehr nach der Wiederherſtellung ihre
empfindet. Wenn Sie einen dieſer Millionen aber nun
würden, ob er denn nun an Frieden oder Krieg
dann würde er Sie vollkommen verſtändnislos anſehen.
alle dieſe jübelnden Menſchen werden ja
bewegt von irgend einem Gefühl des H
gegen irgend eine andere Nation, ſondern
ſchließlich vom Gefühl des Glückes, da
eigene Volk nun wieder frei geworden i
alle bewegt nur der eine Gedanke, daß ſie ſich nunmehr
ohne ſich ſchämen zu müſſen, einem großen Volke zu
dürfen. Sie verſtehen dies nicht und können dies nie
ſtehen. Würden Sie aber Aehnliches durchlebt haben n
deutſche Volk, dann würden Sie vielleicht die Empfin
begreifen, die einen Menſchen erfaſſen, den man 1½ Jah
lang in einer ehrloſen Stellung hielt und der ſich nu=
Ehre ſelbſt zurückgegeben hat. Und deshalb iſt e
auch möglich, in derſelben Proklamation,
ich die nationale Wehrhoheit des Deut
Reiches wieder herſtelle, laut und deutli
den Frieden zuplädieren und unſere Mita
an der Sicherung des Friedens zur Verfü
zu ſtellen. Denn das deutſche Volk will !
Krieg, ſondern eswillausſchließlich dasg
Recht aller anderen. Das iſt alles.
0
E4
r.
Anläßlich einer glücklichen Geburt im Hauſe eine
heirateten Kollegin ſah Adele durch ihr immer arbei
ſchön geſtieltes Augenglas auf den Sprößling nieder und
gerührt und forſchend:
„Ein Knäblein, ſoweit ich mich erinnern kann!”
Ob das wahr iſt, weiß ich nicht. Wohl aber weiß
Adele Sandrock für den 200=Meter=Lauf bei der
Olympiade nicht genannt hat, obwohl das in Berlin all
behauptet wird.
Das hat ſie übrigens auch gar nicht mehr nötig.
Sie hat, in jugendlichem Siegeslauf, den ſchönſten
gewonnen: Ungeteilte Liebe, Bewunderung und Verehru.
Millionen Menſchen.
Und das von Rechts wegen.
„Das Bild” Monatsſchrift für das Deutſche Kunſtſchaffen
gangenheit und Gegenwart. Herausgegeben von der 2
Kunſtgeſellſchaft E. V., Sitz Karlsruhe, Verlag C. G.
ebenda. Jahrgang 1935, Heft 2.
Mit dieſem Heft wird die Wanderung durch die deutſche
und Stämme wieder aufgenommen. Sie führt an den Ian
naturgeſegneten Oberlauf des deutſchen Stromes, der ſie
Willen der Geſchichte heute vier Fünftel des Alemannenſt
vom Deutſchen Mutterland ſcheidet. Zwiſchen Schwarzw”
Wasgenwald, zwiſchen Freiburg und Straßburg ſchweiſt de
denkliche Blick! In einem kurzen Beitrag „Zuraleſ
ſchen, Frühzeit” ſchildert Dr. W. Schleiermag
allgemeinen Verhältniſſe während der Kämpfe mit del
nach der Neubeſiedelung durch den Germanenſtamm. 2*
punkten deutſcher Kunſtleiſtung führen zwei reichbebilget
ſätze: „Deutſche Holzſchnitzerei im Elſaß;
Ne=
verſitätsprofeſſor Dr. Erich Jung=Marburg und ein Die
über die Ausſtellung Hans Baldung Grien im Kaiſer'9"
Muſeum in Berlin. Die auf hoher Stufe ſtehende künl
Ausſtattung der Hefte verdient hier wieder einmal beſoſe
vorgehoben zu werden, darunter als Seltenheit die Woe
zweier Blätter aus dem in der Badiſchen Landeskunſthat
lichen Skizzenbuch, Hans Baldungs. Oberrheiniſche 2
der Gegenwart ſtrömt aus den Werken Adolf Glatta”
J. A. Bühler, ein Neffe des berühmten oberrheiniſſch.
ſters Hans Adolf Bühler, liebevoll ſchildert. Gleichſam Lte
proben aus überreich quellender Kunſt des Landes 1abl. 2
ſtel=Rohmeder, vier in ihrer Kunſt nahperwan.
auftreten: Frieda Kniep, Wilhelm Haller, Hans
und Hans Schroedter. Nach München führt ein 2 9
der gleichen Verfaſſerin über „Ausſtellungen.."
chen” der namentlich mit den gebrachten Bildniſſen 1
bildniſſen deutlich Zeugnis ablegt von dem wohl almer
wußt betätigten Stilwillen der deutſchen Künſtlerſchel"
Dienstag, 19. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 78 — Seite 3
Das Echo des Auslandes.
Pkünſtelte Aufregung. — Paris wünſcht diplomakiſche Schrikke. — Meinungsauskauſch zwiſchen London,
Paris und Rom über die deutſche Wehrpflichl.
Paris ruft nach Genſ.
Paris, 18. März.
Reuters Pariſer Vertreter hört, daß nach franzöſiſcher
Auf=
ung Deutſchlands Handlungsweiſe alle Unterzeichner des
Ver=
er Vertrages angehe. Infolgedeſſen werde geglaubt, daß am
tigſten ſei, die Angelegenheit in Genf zu behandeln. Eine
neue Lage ſei entſtanden, und Großbritannien, Frankreich
Italien ſollten ſie von neuem unterſuchen. Es ſei natür=
Großbritanniens Sache darüber zu entſcheiden, ob Simon
Berlin gehen ſolle. Wenn er dies tue, dann ſollten aber
ſer engliſch=franzöſiſche Verhandlungen ſtattfinden.
Der am Samstag eingeleitete Meinungsaustauſch
ſchen Paris und den übrigen europäiſchen
uptſtädten, in erſter Linie mit London und Rom,
die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht durch
Deutſch=
iſt am Sonntag und Montag fortgeſetzt worden.
Der italieniſche Regierungschef Muſſolini hat die erſte
Frankreich eingegangene Fühlungnahme mit einer Note
twortet, die am Sonntag ſpät abends im Quai
rſay eingegangen iſt. — Obwohl die durch den deut=
Schritt veranlaßte Ausſprache zwiſchen den Mächten noch
ollem Gange iſt, glaubt man in Paris bereits feſtſtellen zu
Xen, daß Frankreich, England und Italien ſich über die
Not=
igkeit einig ſeien, zu einem Pakt zu gelangen, der „ſo wirk=
Rwie möglich” ſein müſſe. Zu dieſem Zweck werde die dring=
Te Einberufung des Völkerbundsrats zu einer
rordentlichen Tagung ins Auge gefaßt. Im übrigen
ſtet die Radio=Agentur, die ihre diplomatiſchen Informatio=
—meiſt direkt aus dem Quai dOrſay bezieht, die Verhandlun=
B.zur Stärkung der Liga der friedlichen Völker gegenüber der
chen Bedrohung”, alſo die Verhandlungen über den
Tchluß des Donau= und des Oſtpaktes würden
mehr beſchleunigt werden. Es ſei nicht
ausge=
en, daß ein franzöſiſch=ruſſiſches Abkommen
Sentlich einer ſehr nahe bevorſtehenden Reiſe des Außenmini=
Laval nach Moskau abgeſchloſſen werde.
ie Beſprechungen, die zwiſchen der italieniſchen und der
fran=
en Regierung auf diplomatiſchem Wege ſtattgefunden haben,
nach Anſicht gut unterrichteter Kreiſe bereits zu einer
Eini=
darüber geführt haben, daß die erſte Antwort, die auf den
luß der Reichsregierung zu erteilen ſei, in einem
Proteſt=
ttder Botſchafter Paris, Londons und Roms
erlin beſtehen müſſe. Anſchließend daran ſollen die
Be=
ungen zwiſchen den drei Mächten auf diplomatiſchem Wege
Dn
ſetzt werden, um vor allem die ganze Angelegenheit vom
uriſtiſchen Standpunkt aus zu betrachten.
Can erklärt in dieſem Zuſammenhange in gut unterrichteten
en, daß man gerade dieſe Seite der Frage als ſehr heikel
be=
e, da der Verſailler Vertrag eine Verletzung der Militär=
In nicht vorgeſehen habe, ſondern lediglich etwaige
Maßnah=
m Falle einer Verletzung der Reparationsklauſeln. Auch der
novertrag habe dieſe Möglichkeit nicht berückſichtigt.
(an werde ſich aber, ſo erklärt man weiter in dieſen Kreiſen,
er Möglichkeit eines Schrittes beim Völkerbund befaſſen.
könne die Rückwirkungen, die der Beſchluß der
Reichsregie=
ruf London, Rom und Paris habe, dahin zuſammenfaſſen, daß
D
gkaſtſchrif
id hſt ein Protenctnk der drei Mächke in Berlin
dann auf Grund des römiſchen Abkommens
diplomatiſchem Wege, eine Beratung
zwi=
den drei Mächten ſtattfinde und ſchließlich, falls eine
ing darüber zuſtande komme, der Völkerbund angerufen
ie Pariſer Morgenpreſſe teilt dieſe Auffaſſung nicht ganz.
lätter erklären übereinſtimmend, daß die italieniſche
erung, zwar auf gewiſſe franzöſiſche Vorſchläge
geant=
habe und ſich mit einem Proteſtſchritt in Berlin und einer
eßenden Beratung der drei Großmächte über etwaige wei=
Laßnahmen einverſtanden erkläre, daß ſie aber keines=
Neigung zeige, die Angelegenheit dem Völ=
und zu unterbreiten.
Perkinar hetl.
n „Echo de Paris” äußert Pertinax wieder einmal ſeine
friedenheit mit der engliſchen Regierung,
icht ſofort allen aus Paris kommenden An=
regungen zu einem ſcharfen Vorgehen gegen
Deutſchland ihre Zuſtimmung gegeben habe. Er
wirft dem britiſchen Kabinett völlige Blindheit vor, weil es nach
der einſeitigen Aufkündigung des Verſailler Vertrags durch
Deutſchland die Reiſe Sir John Simons nach Berlin davon
ab=
hängig mache, daß die Reichsregierung neue Grundlagen für die
Verhandlungen aufzeige. Der einzig richtige Schritt ſei für
Eng=
land, die Reiſe ſofort aufzugeben, und ſtatt deſſen ſchnellſtens mit
Frankreich, Italien und Belgien einen Weſtpakt abzuſchließen. Es
ſei nicht einmal ſicher, ob das engliſche Kabinett ſeinen Botſchafter
in Berlin mit einem Proteſt bei der Reichsregierung beauftragen
werde, wenn die franzöſiſche Regierung dies verlange.
Zum Schluß wendet ſich Pertinax auch noch gegen Italien,
das zwar mit einem Proteſt in Berlin und im allgemeinen einer
Konſultation einverſtanden ſei, aber nicht den geringſten Eifer für
die Einberufung des Völkerbundsrates zeige, weil es fürchte, daß
bei dieſer Gelegenheit in Genf der italieniſch=abeſſiniſche Konflikt
wieder auflebe.
Im „Journal” ſchreibt St. Brice, der Verſailler
Ver=
trag ſei zerriſſen. Niemand könne ihn wieder
zu=
ſammenflicken, am wenigſtens der Völkerbund,
den man davor bewahren müſſe ſeine Ohnmacht zu zeigen. Die
Reiſe Sir John Simons nach Berlin habe keine Berechtigung
mehr. Das einzige Mittel, das Deutſchland gegenüber angewendet
werden könne, ſei, ihm eine ruhige aber entſchloſſene „Koalition
der Ordnungsmächte” entgegenzuſtellen.
Engliſche Aeußerungen
zur Wehrpflicht in Deutſchland.
EP. London, 18. März.
Die deutſche Kundgebung zur Wiedereinführung der
allge=
meinen Wehrpflicht hat erwartungsgemäß in der Tagespreſſe
noch ein lauteres Echo ausgelöſt als in den von dem Ereignis
überraſchten Sonntagsblättern. Dabei ſind die Blätter jedoch
im allgemeinen bemüht, eine Panikſtimmung zu vermeiden.
Nur der eine Iſolierungspolitik vertretende „Daily Expreß”,
hält es für notwendig, die deutſche Gefahr an die Wand zu
malen, und fordert die Loslöſung Englands aus der
Kontinental=
politik. Von den Londoner Blättern übt, wie immer bei ſolchen
Gelegenheiten, der „Daily Telegraph” die ſchärfſte Kritik an der
deutſchen Politik, wobei ſich das Blatt zu der Behauptung
ver=
ſteigt, daß Deutſchland nicht das Recht habe, die
Nicht=
einlöſung des Abrüſtungsverſprechens der Alliierten als
Begründung für die Wiedereinführung der allgemeinen
Dienſtpflicht heranzuziehen, da den deutſchen Delegierten
ſeiner=
zeit in Verſailles „eindeutig” erklärt worden ſei, daß
Deutſch=
lands Abrüſtung an keinerlei Bedingungen geknüpft werden
dürfe. Das gleiche Blatt ſtellt ſich auf den Standpunkt, daß durch
die deutſche Kundgebung die Grundlagen für die Berliner
Ver=
handlungen zerſtört worden ſeien, daß nunmehr, ehe
Außenmini=
ſter Sir John Simon nach Berlin fahren könne, eine neue
Ver=
handlungsgrundlage geſucht werden müſſe
Die „Morning Poſt” betrachtet die Lage bereits weſentlich
ruhiger und ſchreibt, daß nunmehr, wenn auch kaum noch mit
einer Rüſtungsbeſchränkung zu rechnen ſein dürfte, die
Zu=
ſammenarbeit zur Feſtigung des Friedens und
zur Herbeiführung eines Ausgleichs erfolgen
müſſe. Die Mächte müßten daher einſchließlich Deutſchlands
weiterarbeiten, um eine Kataſtrophe zu verhindern, die ſie alle
gleich ſchwer treffen und für alle das Ende bedeuten würde.
Die „Daily Mail” ſchreibt in ihrer Stellungnahme zu dem
Beſchluß der Reichsregierung, die engliſche Regierung müſſe
nun=
mehr die Suche nach Formeln und ähnlichen Dingen aufgeben,
da alle Verhandlungen darüber nutzlos ſeien und nur die
allge=
meine Nervoſität ſteigern würden. Das Beſte wäre es, es jeder
Macht zu überlaſſen, diejenigen Maßnahmen zu treffen, die ſie
für ihre Verteidigung für geeignet hält.
ſk
„Eine von der Vorſehung geſchaffene Gelegenheit.
Das Blatt „News Chronicle” veröffentlicht ein Interview
mit dem liberalen Parteiführer Lloyd George, einem der
Unter=
zeichner des Verſailler Vertrags.
Lloyd George wendet ſich darin gegen jede Panikſtimmung.
Denn die Signatarmächte des Verſailler Vertrags hätten kein
moraliſches Recht, die Erfüllung des Abrüſtungsteils des
Ver=
ſailler Vertrags erzwingen zu wollen, den ſie ſelbſt nicht er=
füllen wollen. Die engliſche Regierung ihrerſeits habe nach ihrem
Weißbuch kein Recht, ſich über Deutſchlands Geſte vor den
Ber=
liner Verhandlungen zu beſchweren. „Wir ſehen nunmehr den
nackten Tatſachen ins Geſicht, und wenn wir es mit der
Kon=
ſolidierung des Friedens wirklich ehrlich meinen, müßten wir in
dieſer ganzen Entwicklung, angefangen vom Weißbuch über die
Einführung der zweijährigen Dienſtzeit in Frankreich bis zur
deutſchen Kundgebung eine von der Vorſehung geſchaffene
Ge=
legenheit ſehen, um einmal wirklich Klarheit zu ſchaffen.”
A.
Ein neuer Ausgangspunkk
Auch der „Daily Herald” weiſt in ſeinem Leitartikel
darauf=
hin, daß mit der Verwirklichung der deutſchen Gleichberechtigung
ein neuer Ausgangspunkt für Verhandlungen
über die Frage der Sicherheit und des Friedens
geſchaffen worden ſei, vorausgeſetzt, daß die leitenden
Staats=
männer ſich nicht von Hyſterikern und Panikmachern fortreißen
ließen, ſondern ſtets ihr Ziel im Auge behielten.
Sehr ruhig wird die Lage auch in der „Times” betrachket.
Das halbamtliche Blatt erklärt, daß, wenn die deutſche
Pro=
klamation lediglich die Durchführung der deutſchen
Gleich=
berechtigung darſtelle, damit kein unheilbarer Schaden angerichtet
worden ſei, und daß der Plan für einen engliſchen
Miniſter=
beſuch in Berlin dadurch nicht berührt werden dürfe. „
Eng=
lands Politik” ſchreibt das halbamtliche Organ, „wechſelt nicht
von Woche zu Woche. Das Ziel der engliſchen Politik iſt die
Organiſierung eines kollektiven Sicherheitsſyſtems in Europa,
und ſolange noch Hoffnung auf Erreichung dieſes Ziels beſteht,
wird England daran mitarbeiten. Es iſt heute notwendiger
denn je, direkt aus dem Munde Hitlers zu erfahren, ob
Deutſch=
land bereit iſt, ſich an dieſem Sicherheitsſyſtem zu beteilgen und
ſich einem auf abſoluter Gleichheit baſierenden Pakt über die
Beſchränkung der Rüſtungen anzuſchließen.”
Eine ikalieniſche Skimme zur Einführung
der Wehrpflicht.
DNB. Rom, 18. März.
Trotz der von den zuſtändigen Stellen beobachteten
Zurück=
haltung berichtet die italieniſche Preſſe nicht nur ſehr ausführlich
über die Haltung der Weltpreſſe, ſondern nimmt auch weiterhin
in redaktionellen Kommentaren Stellung.
„Tevere” ſchreibt, der Beſchluß der Reichsregierung ſei für
Italien um ſo weniger unerwartet gekommen, als Muſſolini ſeit
langem auf die Notwendigkeit hingewieſen habe, das Problem der
Rüſtungen auf dem Boden der Tatſachen zur Löſung zu bringen.
Angeſichts der vollzogenen Tatſache müſſe man ſich jetzt, fragen,
was ihre internationalen Schlußfolgerungen ſein würden. Die
Mächte ſtünden vor einer grundſätzlichen und endgültigen
Aende=
rung der Beziehungen zwiſchen ſich und Deutſchland. Das neue
Gleichgewicht Europas als letzte Folge der unwiderſtehlichen
Dyna=
mik im Daſein der einzelnen Nationen zeichne ſich klar ab.
Auf=
gabe der verantwortlichen Männer ſei es jetzt, dem Auftreten des
Bedürfniſſes nach Sicherheit, das überall und gleichmäßig
militä=
riſchen Charakter annehme, einen friedlichen Sinn zu geben.
Viel=
leicht werde es gelingen, den internationalen Frieden durch ein
Gleichgewicht der Kräfte beſſer zu verteidigen, als durch das
Gleich=
gewicht gut gemeinter, aber weſenloſer pazifiſtiſcher Formeln. Es
müſſe ſich jetzt erweiſen, ob Europa reif dafür ſei, das Problem
des Zuſammenlebens der Völker im Hinblick auf ein beſſeres Los
für alle ruhig und mutig und ohne hyſteriſche Ausbrüche
anzu=
packen.
Die Kleine Enkenke zur Wiedereinführung
1rt
17
der allgemeinen Wehrpfaichk in Deutſchland.
Reuter meldet aus Bukareſt, in rumäniſchen Kreiſen werde
erklärt, daß die Mitglieder der Kleinen Entente und der
Balkan=
entente nicht erlauben könnten, daß auf die deutſche Aufrüſtung
eine Aufrüſtung Ungarns und Bulgariens folge. Die
deutſch=
freundlichen Kreiſe, in denen geglaubt werde, daß Rumäniens
Rettung in einer Wiederherſtellung der
Vorkriegshandelsbeziehun=
gen zwiſchen beiden Ländern liege, betrachteten anſcheinend
Deutſchlands Beſchluß als etwas ſehr Natürliches, was die ganze
Welt erwartet habe.
Tikulescu will Paris, Brüſſel und London beſuchen.
Der rumäniſche Außenminiſter Titulescu wird in der
näch=
ſten Woche zu Beſuchen in Paris, Brüſſel und London abreiſen,
Die Reiſe wird mit der durch die Proklamation der
Reichs=
vegierung geſchaffenen Lage in Verbindung gebracht. Titulescu
ſoll beabſichtigen, die Intereſſen Rumäniens, der Kleinen Entente
und des Balkanbundes bei den ſich nach der Proklamation der
Reichsregierung entwickelnden Verhandlungen zwiſchen den
weſtlichen Großmächten zu vertreten.
Demgegenüber iſt aber feſtzuſtellen, daß Titulescu ſchon
vor=
her die Abſicht hatte, eine längere Reiſe ins Ausland anzutreten.
*
Theodora.
Urium in drei Teilen von Georg Friedr. Händel.
Zum Feſtkonzert des Heſſiſchen Landestheaters.
Freitag, den 22. März 1935.
m 250. Geburtstag Georg Friedrich Händels veranſtaltet
Seſſiſche Landestheater unter Mitwirkung hervorragender
des Landestheaters, des Chors des Muſikvereins, des
rchors und des Orcheſters des Landestheaters unter der
von Generalmuſikdirektor Karl Friderich am Freitag,
März, im Großen Haus ein Feſtkonzert, das für die
Mit=
des Muſikvereins als das zweite ordentliche Konzert gilt.
r Aufführung kommt das Oratorium Theodora von
das an dieſem Abend ſeine erſte hieſige Aufführung erlebt.
ndel komponierte dieſes wenig bekannte und ſelten aufge=
Oratorium im Jahre 1749 innerhalb weniger Wochen.
dem „Meſſias” iſt es das einzigſte chriſtliche Werk des
o
r an ſchönen Einzelheiten reiche und im Geſamtaufbau
ſinn=
ext iſt von Th. Morell. der eine Schrift von Boyle (Lon=
87) und ein franzöſiſches Drama als Quellen hierzu
be=
ei große Welten ſind einander entgegengeſtellt: die des
hen Römertums und des Urchriſtentums. Zunächſt ſind es
erſonen, die ſie vertreten. Dort der römiſche Statthalter
und ſein Offizier Septimius. Valens vertritt das
heid=
lVeſen, unbeugſam. hart und grauſam. Menſchlicher iſt Sep=
A geſtaltet. Von den Chriſten ſteht Theodora im Vorder=
„ein Frauenweſen, wie es die deutſche Muſik kaum in ſolcher
und Hoheit kennt. Wundervoll ſind die Töne die der
für ſie ſchrieb. Beſonders genannt ſeien die Arien: „Im
tief wie meine Pein..." „O könnt dort hinauf ich flie=
„Ich lag in tiefſter Angſt. Der Freundin Theodoras,
ſind zwei von tiefſter Frömmigkeit erfüllte Arien: „Ein
Herz” und „In hoher Luſt die Seele glüht .. ." zugeteilt.
s ein römiſcher Offizier, der Theodora liebt und bekehrt
in den Tod geht, iſt durch eine Arie beſonders ausgezeich=
A
iſt eine Melodie von wunderbarer Zartheit.
außerordentlicher Schönheit und Wohllaut ſind die
ſcharf ſind die beiden Welten der Heiden und der Chriſten
ander abgehoben. Neben Chören von feſtlich frohem
Cha=
aE
hören wir, namentlich in den Chören der Chriſten. Sätze
beſchreiblich ſchöner Lyrik. Den Schlußchor des zweiten
bezeichnete Händel ſelbſt als das Beſte, was er je kompo=
(Eabe.
der Auswahl der Soliſten hat anſcheinend das Beſtreben
At, ſchönſingende” Künſtler mit der den Bühnenſängern
emeinen nicht angenehmen Aufgabe zu betreuen, Liſelott
Eermann ſingt die Theodora, Johanna Blatter die
Irene, Heinz Schlüter den Valens, Karl Köther den
Didi=
mus. Hermann Schmidt=Berikoven den Septimius und
Hans Riedberg den Boten.
Die hieſige Erſtaufführung findet in der textlichen und
muſi=
kaliſchen Neubearbeitung von Julius Spengel ſtatt. (Verlag
Breit=
kopf und Härtel, Leipzig.) In dieſer Neufaſſung wurde Theodora
vor einigen Jahren unter Leitung des Bearbeiters mit
ungewöhn=
lichem Erfolg zum erſtenmal in Hamburg aufgeführt. Spengel
ſchuf eine neue Ueberſetzung des engliſchen Originaltertes und
eine teilweiſe melodiſchere Faſſung der Rezitative.
In der Orcheſtrierung ſind nennenswerte Aenderungen nicht
vorgenommen worden, der Bearbeiter hielt ſich im Großen und
Ganzen ſtreng an das Original. Neben dem Cembalo haben die
Streicher die Hauptaufgabe zu erfüllen. Oft ſchweigen ſogar die
Bratſchen und die beiden Geigen gehen Uniſono, geſtützt von den
nimmer ruhenden Bäſſen. Für den typiſchen Händel=
Orcheſter=
klang ſorgen noch zwei Oboen, die zum größten Teil die Geigen
unterſtützen und ſehr ſelten ſelbſtändig auftreten.
Zu dieſem verhältnismäßig kleinen Orcheſter treten in einigen
Nummern noch zwei Flöten und in je einer Nummer noch zwei
Hörner, zwei Trompeten und Pauken hinzu, während zwei
Fa=
gotte öfters zur Unterſtützung der Bäſſe berufen ſind.
Man bezeichnet oft „Theodora” neben dem „Meſſias” als
Händels genialſtes Oratorium, der Meiſter ſelbſt ſchätzte es
be=
ſonders hoch.
Für eine würdige Feier zu Ehren des großen Meiſters ſind
unſerem Empfinden nach alle Vorbedingungen gegeben, wir ſind
dankbar, bei dieſer Gelegenheit ein faſt vergeſſenes und
unbe=
kanntes Werk von höchſter Schönheit und Genialität kennen zu
lernen.
Friedrich Brückmann.
* 2as Ergebnis des Moskauer
Schachturniers.
N(. Das internationale Moskauer Schachturnier, wir hatten
über den Verlauf der erſten acht Runden berichtet, iſt beendet.
Es ſteht nur noch die Partie zwiſchen Stahlberg und Kan aus,
der aber keine große Bedeutung mehr zukommt. Bekanntlich
ſtanden im Moskauer Turnier acht internationale Spieler den
zwölf beſten ruſſiſchen Spielern gegenüber. Der ruſſiſche Meiſter
Botwinnik übernahm bald nach Beginn die alleinige
Füh=
rung und gab ſie auch bis knapp vor Schluß nicht ab. Durch
zwei Niederlagen gegen ſeine Landsleute Kan und Bogatyrtſchuk
wurde er jedoch von Flohr eingeholt, ſo daß beide mit gleicher
Punktzahl das Turnier beendeten und ſich den Sieg teilten.
Dritter, nur einen halben Punkt zurück, wurde Lasker, der
eine ganz hervorragende Leiſtung bot, und neben Flohr der
einzige ungeſchlagene Spieler blieb. Von den insgeſamt 19
Partien ſchlichtete er aber nicht weniger als 13. Den vierten
Platz erkämpfte ſich Capablanca, der noch ein zweites Mal, und
zwar von Lasker, geſchlagen wurde. Fünfter wurde der
Oeſter=
reicher Spielmann, der drei Niederlagen von ruſſiſchen Spielern
bezog, im übrigen aber ſehr gleichmäßig ſpielte. Der Ruſſe
Löwenfiſch, der lange Zeit ganz weit vorn lag, konnte aus
den letzten ſechs Runden nur 1½ Punkte gewinnen — im letzten
Spiel wurde er von Capablanca geſchlagen — und belegte nur
den ſechſten Platz. Unter den Preisträgern befinden ſich alſo vier
Nichtruſſen und zwei Ruſſen, ein weſentlich beſſeres Ergebnis
für die Gäſte als es anfänglich zu erwarten war. Von
Inter=
eſſe iſt außerdem, daß vier der Preisträger „alte” Spieler und
nur die beiden Sieger Vertreter der jungen Schachgeneration ſind.
Bemerkenswert für den Verlauf der zweiten Spielhälfte war
die energiſche Verfolgung der Führenden durch die übrigen
Spieler, die ſo knapp zu ihnen aufrückten, daß zwiſchen dem
erſten und dem fünfzehnten Spieler ein Unterſchied von nur
3½ Punkten beſteht. Dieſer unerhört knappe Ausgang des
Turniers iſt ein Beweis für die gleichmäßige Spielſtärke der
Teilnehmer und lehrt, daß die Ruſſen eine ungewöhnlich große
Zahl von guten Schachſpielern beſitzen. Erwähnt ſei von den
Spielergebniſſen außer den beiden Niederlagen Botwinniks und
dem Sieg Laskers über Capablanca noch die unentſchiedenen
Spiele Flohrs gegen Botwinnik. Capablanca und Frl. Menſchik
und die ebenfalls geſchlichteten Spiele Botwinniks gegen Lasker
und Lilienthal.
Das Ergebnis des Moskauer Schachturniers: Flohr und
Botwinnik 13, Lasker 12½, Capablanca 12, Spielmann 11,
Löwenfiſch 10½, Lilienthal 10, Romanowſki 10 Ragoſin 10,
Kan 9½ (1), Riumin 9½, Rabinowitſch 9½, Alatorzew 9½,
Goglidze 9½ Liſizin 9½, Stahlberg 8 (1) Bogatyrtſchuk 8,
Pyrc 7½, Tſchechower 5½, Frl. Menſchik 1½
Verlegung der „Deutſchen Bach=, Händel=, Schüß
Feier 1935‟
Die Reichsmuſikkammer teilt mit: Die für den 21. März
geſagte feierliche Kundgebung der Reichsmuſikkammer in der B
liner Philharmonie anläßlich der „Deutſchen Bach=, Händel= Schüt
Feier 1935” mußte auf Freitag, den 29. März, abends 8 Uhr. v
legt werden. Bereits gelöſte Karten behalten ihre Gültigkeit.
Veranſtaltung wird in genau derſelben Art abgewickelt werde
wie ſie für den 21. März geplant war. Die Feſtanſprache hält, u
bereits mitgeteilt, der Präſident der Reichskulturkammer, Reic
miniſter Dr. Goebbels.
Seite 4 — Nr. 78
eofmnang bes Heichsveräfseerkrampies
Gewalkiges Bekennknis der deutſchen Jugend
zu friedlicher Aufbauarbeit und zur Leiſlung.
DNB. Berlin, 18. März.
An der Front der Arbeit und der Technik in der rieſigen
Transformatorenhalle der AEG. in Oberſchöneweide eröffnete
der Reichsjugendführer am Montag morgen den Zweiten
Reichs=
berufswettkampf der deutſchen Jugend. Die Kundgebung wurde
von allen deutſchen Sendern übertragen, und in ganz
Deutſchland erlebten mehr als eine Million
Wettkämpfer im Gemeinſchaftsempfang die
Kundgebung auf ihren örtlichen Appellen mit.
In der rieſigen, mit den Fahnen der Bewegung geſchmückten
Halle waren mehrere Hundert Wettkampfteilnehmer in ihrer
braunen Werkskleidung angetreten. Der Eröffnung wohnten
u. a. Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte ſowie zahlreiche
Ver=
treter der nationalſozialiſtiſchen Parteigliederungen, der
Reichs=
jugendführung und der zuſtändigen Behörden bei, Liedvorträge,
eine HJ.=Spielſchar und Fanfarenklänge des Jungvolkes
um=
rahmten die Veranſtaltung. Mitten im rechniſchen Getriebe des
rieſigen Transformatorenwerkes geſtaltete ſich die Eröffnung zu
einem gewaltigen Bekenntnis der deutſchen
Jugend zu friedlicher Aufbauarbeit und zur
Leiſtung.
Punkt 8 Uhr meldete Obergebietsführer Artur Axmann, der
Schöpfer des Reichsberufswettkampfes, dem Reichsjugendführer,
daß eine Million Jungarbeiter im ganzen Deutſchen Reich zum
Wettkampf angetreten ſei.
Dann ergriff der Reichsjugendführer Baldur von Schirach
das Wort. Er erinnerte die deutſche Jugend an jene Zeit, da
Uneinigkeit das deutſche Volk zerriß, da man nur von Inter=
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
eſſentengruppen und =Cliquen ſprach. Alles das aber, ſo fuhr
er fort, wurde überwunden durch die Entſchloſſenheit einer
jungen ſozialiſtiſchen Bewegung, die aus dieſer Uneinigkeit und
Zerriſſenheit die große Eintracht und Kameradſchaft des
deut=
ſchen Volkes ſchuf.
Als ein überzeugender Ausdruck dieſer Kameradſchaft, als
ein Symbol dieſer neuen ſozialiſtiſchen Zeit ſtehen der deutſche
Jungarbeiter und die Jungarbeiterin in zanz Deutſchland heute
am Anfang unſeres großen Werkes der Kameradſchaft, um der
Nation und er Welt zu beweiſen, daß wir alle in Deutſchland
auf Gedeih und Verderb zuſammengehören und daß keine Macht
der Welt uns je wieder trennen kann.
Der Reichsjugendführer gedachte dann der Einführung der
allgemeinen Wehrpflicht durch die Reichsregierung und des
Heldengedenktages. Zu den feierlichen Verſicherungen des
Führers und des Reichswehrminiſters, ſo erklärte er, tritt in
dieſer Stunde das feierliche Verſprechen der ſchaffenden deutſchen
Jugend, die am Reichsberufswettkampf teilnimmt, hinzu. Es
gibt in der ganzen weiten Welt keine Jugend
die dem Gedanken des Krieges ferner und der
Idee friedlicher Arbeit näher ſtünde, als die
deutſche. Das ſpreche ich hier im Namen all der
Hundert=
tauſende Jungarbeiter und =Arbeiterinnen aus, die dieſe Stunde
und dieſen Berufswettkampf eröffnet haben wollen als Ausdruck
ihrer friedlichen Geſinnung und ihrer Bereitſchaft zu friedlicher
Aufbauarbeit am Werk Adolf Hitlers.
In dieſem Zuſammenhang erinnerte der
Reichsjugend=
führer auch an die Freizeitaktion der Hitlerjugend, der bereits
große Erfolge beſchieden geweſen ſeien.
Der Reichsjugendführer bezeichnete weiter den
Reichs=
berufswettkampf als die erſte Station auf dem
Wege zu einem großen Geſetz der Ordnung der
geſamten Verhältniſſe des deutſchen
Jung=
arbeiters dem Berufsausbildungsgeſetz und er
dankte dem anweſenden Reichsarbeitsminiſter Seldte in herz=
Dienstag, 19. März 193
lichen Worten dafür, daß er ſich bereit erklärt habe, ſich
dieſes Geſetz der Reichsjugendführung einzuſetzen. Der Rei
jugendführer ſchloß mit einem brauſend aufgenommenen
Heil auf den Führer, den erſten Arbeiter Deutſchlands.
auf die deutſche Arbeit.
Wenige Minuten nachdem der Reichsjugendführer gee
hatte, war die Halle erfüllt von dem Dröhnen der Maſch
und dem Hämmern der Werkzeuge. Eine gewaltige Sinf
der Arbeit bildete den würdevollen Abſchluß dieſer Eröffnu
kundgebung und damit zugleich den Auftakt zum Leiſtu
wettſtreit der geſamten deutſchen Jugend.
Zer Anmärſch ser anten Tur0ntt
Gerſcboen.
DNB. Berlin, 17. Mä
Stabschef Lutze gibt, wie die NSK. meldet, bekannt: D.
den 21./22. März angeſetzte Aufmarſch der alten SA.=Gart
Berlin findet zunächſt nicht ſtatt.
Der Führer hatte bei dieſem Anlaß Gelegenheit nel
wollen, den Männern, die im Kampfgewande der SA. als
in ihren Gebieten die Fahne und den Glauben des Nat;
ſozialismus auf die Straße getragen haben, ſelber ins Au
ſehen und durch eine perſönliche Anſprache zu beweiſen, daß
Herz nach wie vor der SA. gehört,
Da die Erkrankung des Führers noch nicht behoben iſt
er ſeinen älteſten SA.=Männern nicht die Enttäuſchung
ten wollte, daß ſie aus dem ganzen Reiche zuſammenkämen,
ihn zu ſehen und ſprechen zu hören, wird der Tag der alten
Garde auf einen gelegeneren Zeitpunkt verlegt.
Todesanzeige.
Am Freſtag, den 15. ds. Mis. verſtarb
plötzlich und unerwartet unſer lieber, guter
Sohn, Bruder und Schwager
der Muſiker bei der Stahlbelmkapelle
un 2,
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Hieutich, Lomer
im Alter von 24 Jahren.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Löffler u. Frau Wilhelmine
Karl Löffler
Willy Löffler
Johanna Dickelmann, geb. Löffler
Willy Dickelmann.
Darmſtadt, den 18. März 1935.
Bleichſtr. 36 II.
Die Beerdigung findet Dienstag, den
19. März, um 3½ Uhr nachmittags, auf
dem Waldfriedhof ſtatt.
Für die wohltuenden Beweiſe herzlichſter
Teilnahme beim Heimgang unſeres
lieben Entſchlafenen ſagen wir unſeren
innigſten Dank.
Frieda Schwarz, geb. Schrempp
und Kinder.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
und die vielen Blumenſpenden ſowie für die
troſtreichen Worte des Herrn: Pfarrer Köhler
beim Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen
ſagen wir unſeren herzlichen Dank. Ferner
der Schweſter Eliſabeth der Johannesgemeinde
für Ihre liebevolle Pflege, den Müttern der
Johannesgemeinde und den Arbeitskolleginnen
der Techniſchen Hochſchule und allen denen, die
ihr das letzte Geleit gaben.
Die trauernden Hlnterbliebenen:
Ludwig Maul.
Darmſtadt, den 16. März 1935
( Liebfrauenſtraße 94).
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme beim Hinſcheiden meiner lieben
Frau, unſerer guten Mutter, ſowie für die
ſchönen Kranz= und Blumenſpenden ſage ich,
auch im Namen meiner Kinder, herzlichſien
Dank.
W. Walter, poſiſekretär i. R.
Darmſtadt, 18. März 1935.
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[ ← ][ ][ → ]dienstag, 19. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 78 — Seite 5
us der Landeshauptſtadt
4Naturwiſſenſchaftlicher Verein zu Darmſtadt
Darmſtadt, den 19 März 1935
Darmſtadts Bevölkerung prokeſtiert gegen die
Memelſchmach.
Zur Kundgebung des V. D. A. am 21. März 1935.
Furchtbare Strafanträge ſind im Memelprozeß gegen Deutſche
Ult worden, die nichts anderes verbrochen haben, als daß ſie
zu ihrem angeſtammten Volkstum bekannt haben. Wenn aber
üheren Jahren die große Oeffentlichkeit dem Dulden und
Lei=
z ihrer Brüder in fremden Ländern nur wenig Aufmerkſamkeit
egenbrachte, ſo iſt es heute, da das Gemeinſchaftsbewußtſein
Deutſchen im ganzen Reiche machtvoll zum Durchbruch
ge=
nen iſt, anders geworden. Der Volksbund für das
zutſchtum im Ausland als der berufene Treuhänder
volksdeutſchen Belange erhält aus allen Teilen Deutſchlands
oſe Zuſchriften und Drahtnachrichten, aus denen die unge=
He Erregung über die ſchmachvollen Strafanträge im Kownoer
4 ielprozeß hervorgeht. Die Bundesleitung des V. D. A. erwartet,
Hauch das litauiſche Gericht den ſchmachvollen Blutanträgen der
noer Staatsanwaltſchaft nicht ſtattgeben wird. Sie wird die
zugegangenen Mitteilungen von der Empörung aller Kreiſe
ſeutſchen Volkes unverzüglich den zuſtändigen politiſchen
Stel=
zur Kenntnis bringen. Deshalb ruft der V. D.A. durch alle
Gruppen die Bevölkerung zu großen
Proteſtkundgebungen gegen die Memelſchmach
In Darmſtadt findet dieſe Kundgebung am
menden Donnerstag, 21. März. im Feſtſaale
Realgymnaſiums (Kirchſtraße 22) ſtatt. Es ſpricht
Heidt=Mainz; das Schülerorcheſter des Realgymnaſiums
die Rede dieſes hervorragenden Kenners der Oſtprobleme
aliſch umrahmen.
An die geſamte Bevölkerung Darmſtadts ergeht der
Tnruf:
Erſcheint in Maſſen!
Bekennk euch durch euer Erſcheinen zu den
dern und Schweſtern im Memelland! Den
Ver=
der gewalttätigen Unterdrückung des Memeldeutſchtums muß
inheitliche Wille des geſamten deutſchen Volkes
entgegenge=
werden. Eintritt wird natürlich nicht erhoben.
Gx.
Aufruf an die Hausfrauen Darmſtadks,
Aiie zur Schulenklafſung kommende weibl. Jugend
O7
und die Elkeenſchaft!
Heute, Dienstag 19. März, abends 8 Uhr, findet im
n Saal des Saalbaues eine Werbeveranſtaltung
das hauswirtſchaftliche Jahr ſtatt. Frau Voor=
Limburg, die Gauſachbearbeiterin für das
hauswirt=
liche Jahr, wird über den Sinn und die Ziele die=
Einrichtung ſprechen, die unſeren ſchulentlaſſenen Mädchen
fahr Aufenthalt und Anleitung im fremden Haushalt
ſchaf=
vill. Die Führerin des Untergaues 115. Grete Born, wird
en B.d.M. und Fräulein Moehsner für das Arbeitsamt
en. Der Abend wird durch geſangliche Darbietungen des
M. Darmſtadt, durch Trachtentänze des B. d. M., Ortsgruppe
Uſtadt, und durch die Mitwirkung der Hitlerjugend verſchönt.
Schaffung des hauswirtſchaftlichen Jahres iſt von großer
er=
iſcher und ſozialpolitiſcher Bedeutung es ſollten deshalb alle
in und Mütter an ſeiner Verwirklichung mitarbeiten. Der
h der aufklärenden Veranſtaltung wird ihnen allen dringend
ihlen; der Eintritt iſt frei.
ches Frauenwerk. Abteilung Volkswirtſchaft-Hauswirtſchaft.
S. Frauenſchaft, Reichsgemeinſchaft deutſcher Hausfrauen,
Bund deutſcher Mädel. Arbeitsamt.
1T
Odenwaldklub. Mit der Hauptverſammlung, die am Mitt=
20. März., in der „Krone” ſtattfindet, verbindet die
Orts=
e Darmſtadt die Ehrung der Mitglieder, die dem Klub 2
40 Jahre angehören, und die feierliche Aufnahme neue
jeder. Die Geſangsabteilung verſchönt den Abend. Auch
rauen erſcheinen diesmal in der Hauptverſammlung. Die
der Vorträge beſchließt am Donnerstag, 28. März. Pro=
Dr. Köſer mit dem Lichtbildervortrag „Im
Mittel=
raufdeutſchem Boden”.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
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9. März
Anf. 1930 Ende geg. 22.30 Uhr. Hauptmiete A 19:
„Agnes Bernauer”, ein deutſches Trauerſpiel von
Friedrich Hebbel.
T7 voch.
Anfang 19.30, Ende 23 Uhr, Miete E 19: „Alda”,
0. März große Oper von Giuſeppe Verdi.
F4ra,
2. März
Anfang 20. Ende 22 Uhr: Feſtkonzert zum 250.
Geburtstag von Gg. Friedrich Händel (zugleich 2.
ordentliches Konzert des Muſikvereins): „
Theo=
dora”, Oratorium von Händel.
KLEINES HAUS
tag.
9. März
Anf. 19.30, Ende nach 22.30 Uhr. Deutſche Bühne M.
10. Vorſtellung. Gr. I und II: „Die Entführung
aus dem Serail”, komiſche Oper v. W. A. Mozart.
voch,
0. März
Anfang 20, Ende nach 22 Uhr, außer Miete:
Gaſt=
ſpiel Lil Dagover mit Enſemble: „Nelly und
die Kaiſerin”, Komödie von Leo Lenz und Karl
Heinz Klubertanz. (Wahlmieten und Gutſcheine
nicht gültig.)
erstag,
1. März
Anfang 19.30 Ende nach 21.45 Uhr, Deutſche Bühne
K 14. Vorſtellung, Zuſatzmiete Xl: „Die drei
Eis=
bären”, ländliches Luſtſpiel von Maximilian Vitus.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend, findet im Großen
die zweite Auffuhrung der neuen mit ſtarkem Beifall von
kum und Kritik aufgenommenen Neuinſzenierung des deut=
Trauerſpiels, Agnes Bernauer” von Friedrich Hebbel
Die Hauptrollen der Aufführung, die von Jochen Poelzig
Nax Fritzſche in Szene geſetzt wurde, ſpielen Ruth Trumpp,
Baumeiſter, Emil Lohkamp. Hannes Stelzer, Heinz Stieda
eurt Weſtermann. — Im Kleinen Haus des Landestheaters
t heute abend, unter der Leitung von Heinz Hoeglauer
von W. A. Mozart
Entführung ausdem Serail
lufführung. Die Hauptpartien ſind mit Regina Harre. Lea
Bernd Aldenhoff, Heinrich Schlüter und Hermann
Schmid=
oven beſetzt. — Das Heſſiſche Landestheater erinnert daran,
ie „Weihnachtsmieten”, die im Dezember
ausgege=
burden, beſtimmungsgemäß nur für die Vorſtellungen bis
Närz Gültigkeit haben. Nach dieſem Termin können
Weihnachtsmieten” bei denen die Wahl der Vorſtellung ja
ſt, nicht mehr eingelöſt werden. — Am Mittwoch findet,
ereits angekündigt, im Kleinen Haus des Landestheaters ein
liges Gaſtſpiel von Lil Dagover ſtatt, der Darſtellerin
* Frauenrollen, die namentlich durch ihre vielen Filme
be=
geworden iſt. Lil Dagover wird im Rahmen eines eigenen
ibles eine Doppelrolle in der neuen Komödie „Nelly und
Kaiſerin” von Leo Lenz und Carl Heinz Klubertanz
n. mit dem ſie zurzeit eine außerordentlich erfolgreiche
Gaſt=
eiſe durch alle großen Städte Deutſchlands unternimmt Leo
der Mitverfaſſer von „Nelly und die Kaiſerin” iſt in
Darm=
kein Unbekannter: erſt in dieſer Spielzeit war ſein Luſtſpiel
nliche Brautfahrt” ein ſtarker Erfolg des Landestheaters.
Bergrat Profeſſor Dr. W. Wagner ſprach über
„Geologie und Wünſchelruke.”
Der Glaube an die Wünſchelrute und ihre Erfolge iſt uralt,
und die Bekämpfung dieſes Glaubens als eines ſchädlichen
Aber=
glaubens iſt ebenfalls ſeit Jahrhunderten im Gange, und ſeit
über 20 Jahren gibt es einen „Verband zur Klärung der
Wünſchelrutenfrage‟
Im Mittelalter ſuchte man mit der Rute nicht das Waſſer,
ſondern Schätze und Erze, Diebe und Mörder. Immer und immer
wieder können wir die Erfahrung machen, daß diejenigen, die
von Berufs wegen eine Erſchließung von Bodenſchätzen
vor=
nehmen mußten, die ſachverſtändigen Bergleute, ſich auf Grund
ihrer Erfahrungen nach einiger Zeit von der Wünſchelrute als
einem brauchbären Inſtrument abwandten.
Die reiche Literatur über die Wünſchelrute wird oft, als
Zeichen angeſehen, daß ein echter Kern im
Wünſchelrutenphäno=
men ſteckt, doch muß betont werden, daß der wiſſenſchaftliche
Wert der Wünſchelrutenliteratur meiſt recht gering iſt. Und der
Kampf um die Wünſchelrute lebt immer in den Zeiten
beſon=
ders auf, in denen große Enddeckungen auf dem Gebiete der
Phyſik auftreten. Solche Zeiten ſind Zeiten der Blüte der
Wünſchelrute. Die Entdeckung des Magnetismus, der
Elektrizi=
tät, die radioaktive Strahlung, neuerdings die Erdſtrahlen. Sie
wurden und werden als die Urſachen angegeben, die auf die
Wünſchelrutenmedien einwirken. Und wenn man mit dieſen durch
die phyſikaliſche Wiſſenſchaft erwieſenen Strahlen bei den
Er=
klärungen nicht mehr auskommt, ſo wird darauf hingewieſen,
daß es noch unbekannte Strahlungen gibt, die von Waſſerlinien
oder Erzadern oder Salzhorſten oder Erdöladern ausgehen ſollen.
Für die Wünſchelrute könnte man die Sentenz aus
Wallen=
ſtein in Abänderung zitieren: Von der Parteien Haß und Gunſt
verwirrt, ſchwankt ihr Charakterbild in der Geſchichte.
Auf wiſſenſchaftlichen Unterlagen baut die praktiſche
Geo=
logie auf, wenn ſie verſucht, das Vorhandenſein von
Boden=
ſchätzen, insbeſondere von brauchbaren Waſſermengen zu
er=
mitteln.
Die geologiſche Methode iſt eine rein
wiſſen=
ſchaftliche, die nicht an beſtimmte Menſchen geknüpft iſt, die
jeder der Geologie gründlich ſtudiert hat, erlernen kann.
Die Methode, die der Rutengänger zur
Anwen=
dung bringt, iſt an beſtimmte Menſchen gebunden (Medien). Sie
kann nicht von einem beliebigen Menſchen erlernt werden. Sie
hängt von dem Nervenſyſtem eines Menſchen ab, das auf
irgend=
welche Einflüſſe reagiert. Dieſe Einflüſſe können phyſiſcher Natur
ſein, durch irgendeinen beliebigen Materialunterſchied im Boden
hervorgerufen, ſie können aber auch durch Suggeſtion oder
Auto=
ſuggeſtion entſtanden ſein.
Die Klärung dieſes Vorgangs iſt nicht Sache des Geologen,
ſondern des Mediziners. Der Geologe iſt aber in der Lage die
Angaben des Rutengängers auf ihre Richtigkeit nachzuprüfen,
insbeſondere auch nachzuprüfen, ob der Erfolg des Rutengängers
ein wirklicher oder nur ein ſelbſtverſtändlicher iſt.
Zur ſchnellen Einführung in das Verſtändnis von
Grund=
waſſer und Quellen wurde ein ſchematiſcher geologiſcher
Quer=
ſchnitt durch eine Landſchaft beſprochen.
Der Zweck der Rute iſt lediglich der das, was der
Rutengänger unter beſtimmten Umſtänden empfindet, was ſein
Nervenſyſtem dann beſonders erregt, deutlich ſichtbar zum
Aus=
druck zu bringen. „Der Zweck der Rute iſt alſo (nach
Admirali=
tätsrat G. Franzius) lediglich der, als Fühlhebel in den
Händen ſolcher Menſchen zu wirken, bei denen Nervenzuckungen
entſtehen, wenn ſie ſich unterirdiſchen Waſſerläufen oder Metallen
uſw. nähern. Dieſe Zuckungen bringen die Rute dazu, ſich zu
bewegen."
Die Wünſchelrute iſt alſo ein Meßinſtrument für
— ſagen wir einmal — irgendeine geheimnisvolle Kraft, die
von der Erdkruſte ausgeht und den Rutengänger, d. h. das
Me=
dium, beeindruckt, oder aber der Rutengänger glaubt ſich
beein=
druckt.
Die Rute, ein gegabelter Zweig oder auch eine Metallgabel, wird
horizontal getragen. Man packt die beiden Enden der Gabel feſt
an meiſt mit Untergriff, und ſpannt ſie an. „Hat man nun die
richtige Stellung inne, ſo gewahrt man bald, daß bei abſichtlicher
oder unabſichtlicher Drehung der Gabel die elaſtiſchen
Drehkräfte bald in dem einen bald in dem
ent=
gegengeſetzten Sinne mit großer Kraft
auftre=
ten, und daß dazwiſchen ein labiler
Gleich=
gewichtszuſtand beſteht” „Schon die geringſte und
bei=
nahe unbewußte Aenderung in der Stellung der Arme und Fäuſte
bewirkt, daß die Gabel aus ihrer Gleichgewichtslage nach der
einen oder anderen Seite umſchlägt.”
Das Verfahren, nach dem die Rutengänger arbeiten, iſt
keineswegs bei jedem das gleiche.
Eine Reihe von Rutengängern bekommen nach ihren
An=
gaben über der Stelle, an der ſich in der Tiefe Waſſer finden
ſoll, einen Ausſchlag ihres Inſtruments, die einen nach oben, die
anderen nach unten.
Andere geben nicht nur das Waſſer an, ſondern auch die Tiefe
und die Richtung, in der es ſich im Boden bewegt, ja ſogar
einige die Menge und die Beſchaffenheit des Waſſers.
Faſt jeder Rutengänger hat ſeine eigene Methode. Die einen
können nur mit Holzruten arbeiten, andere arbeiten mit Ruten
aus allen Stoffen.
Wie kommt der Rutenausſchlag zuſtande,
„Faſtallgemein wird jetzt von den Rutengängern
anerkannt, daß der jeweilige Träger — durch
mehr oder weniger geheimnisvolle Kräfte
er=
regt, bzw. veranlaß
ſchlag hervorbringt” Pinſhelrutenaus=
Die Erfolge der Rutengänger glaubt die Wiſſenſchaft als
Scheinerfolge bezeichnen zu dürfen, die hervorgerufen werden
durch Beeinfluſſungen von Begleitperſonen oder dadurch, daß der
Rutengänger gewiſſe geologiſche oder hydrologiſche Beobachtungen
verwertet und ſich von dieſen unbewußt leiten läßt, alſo
einer Autoſuggeſtion unterworfen iſt.
Ganz beſonders groß iſt die Beeinfluſſung durch
Begleit=
perſonen, alſo die Fremdſuggeſtion: „Dieſe kann (nach
Dr. Bramesfeld) ausgehen von dem Benehmen oder von dem
Wiſſen oder Wünſchen ſolcher Perſonen, die bei der Sucharbeit
des Rutengängers beteiligt ſind.”
Es gibt kaum noch einen nutzbaren Stoff, der nicht von dem
einen oder anderen Rutengänger empfunden wird. Waſſer, Erdöl,
Kohle, Salze, Metalle, Erze, Verwerfungen in der Erde
heut=
zutage ſogar nach Todesſtrahlen. „Ein Gewirr von Strahlungen
müßte auf den Rutengänger wirken. Wie will er das Richtige
herausfinden mit einem ſo groben Inſtrument wie die
Wünſchel=
rute, die ſich eben gerade aufwärts und abwärts bewegt,
manch=
mal auch umdrehen kann und deren Bewegung nur der Stärke
nach verſchieden iſt.”
Alſo die Mannigfaltigkeit der Bodenarten, die verſchiedene
Durchtränkung mit Waſſer wird eine Summe von Strahlungen
ergeben, die eine Entwirrung gar nicht zuläßt.
Ob ein Rutengänger wirklich die von ihm angegebenen oder
ihm zugeſchriebenen Fähigkeiten beſitzt, muß er erweiſen, d. h.,
er muß ſich einer Eignungsprüfung unterziehen.
Was ergaben ſolche Prüfungen
Faßt man die Ergebniſſe der Darmſtädter Prüfung von 1928
zuſammen, ſo wurden hier von den 36 Aufgaben nur 14 richtig
gelöſt, von denen aber noch 8 angreifbar waren. Es bleiben 6
Treffer gegenüber 22 Verſagern, ein Ergebnis, das noch unter
der Grenze der Zufallstreffer liegt.
An jedem Punkt der Erde wird man auf Waſſer ſtoßen, wenn
man genügend tief bohrt und in den Tiefländern und Tälern
wird Waſſer faſt überall in mäßiger Tiefe auftreten,
ausgenom=
men in Tonſchichten. Das Vorhandenſein von Waſſer iſt an ſich
kein Wunder und kein Grund, einen Erfolg zu behaupten. Wir
können den Behauptungen der Rutengänger nur dann
näher=
treten, wenn durch Nachprüfung der Beweis erbracht wäre, daß
an allen denjenigen Stellen, wo die Rute kein
384. Hihung am 12. März 1935.
Waſſer anzeigte, auch tatſächlich keines
vorhan=
den iſt.
Die Angabe der Wünſchelrutengänger, daß an einem
be=
ſtimmten Punkt in beſtimmter Tiefe eine ſo und ſo ſtarke „
Waſſer=
ader” ſich befinde und links und rechts davon nicht, iſt unſinnig.
Die Wiſſenſchaft darf aber nicht autoritative Beobachtungen
verneinen, für die der augenblickliche Stand der Wiſſenſchaft
keine Erklärung hat. Die Tatſache beſteht nun — und das muß
betont werden —, daß es Menſchen gibt, deren Nervenſyſtem auf
irgendeine Weiſe durch Stoffe in oder auch über der Erde in
ſolch eine Erregung gerät, daß dieſe ſich in der Rute äußert, die
durch ihre beſondere Handhabung, die Haltung im labilen
Gleichgewicht, ein günſtiges Anzeigemittel darſtellt.
Bei ſolchen Fällen, die ſo ſehr allen bisherigen Erfahrungen
vom wiſſenſchaftlich Denkbaren und Möglichen widerſprechen,
muß aber wenigſtens ein tatſächlicher praktiſcher Erfolg
vorhan=
den ſein, wenn die Wiſſenſchaft ſich näher damit beſchäftigen ſoll.
Dieſer Erfolg iſt aber in den allermeiſten Fällen nicht
vor=
handen, und ſomit muß die Frage nach der Brauchbarkeit der
Wünſchelrute nicht nur vom wiſſenſchaftlichen Standpunkt
be=
trachtet werden, ſondern vom praktiſchen. Rein von
dieſemprak=
tiſchen Standpunkt aus betrachtet, ſprechen die bisherigen
Erfah=
rungen mit den Rutengängern ſehr zuungunſten der
Rute.
Meiſt wird Waſſer in Gegenden gefunden, wo es ganze,
weitverbreitete Schichten vollſtändig durchtränkt und ſo reichlich
vorhanden iſt, daß jede Bohrung von Erfolg gekrönt ſein muß.
Die Rute verſagt faſt allemal in ſchwierigen Gebieten.
Ein norddeutſcher „erfolgreicher” Rutengänger hat in
Süd=
deutſchland ſehr häufig völlig verſagt und ſo Gemeinden und
Privaten zweckloſe Ausgaben verurſacht, die eine Million bald
erreicht haben werden. Der Vortragende brachte eine Reihe von
Einzelfällen, in denen die Mißerfolge hohe Koſten verurſacht
hatten. „
Auffällig iſt auch, daß die Zeitungen immer wieder über.
erfolgreiche Gänge der Wünſchler berichten, aber faſt nie über.
die allein beweiſenden Bohrungen. Denn darüber ſchweigt man,
meiſt aus guten Gründen.
Das Rätſelhafte hat aber immer den Menſchen mehr
ange=
zogen als die Wiſſenſchaft, als das Geiſtige. „Nur der im Volke
tief verwurzelte Aberglauben auf allen Gebieten erklärt es, daß
aus Mangel an exaktem Denken das Geſchäft mit dem
Zauber=
ſtab bei uns immer noch in ſo großer Blüte ſtehen kann.” (Behr:
Kulturtechniker Nr. 4 1934.) Wenn aber dadurch unſer Volk
jährlich zu hohen zweckloſen Ausgaben veranlaßt wird, ſo iſt es
doch nötig, zu warnen. Wohl kann auch einmal das geologiſche
Wiſſen verſagen, beſonders wenn es an Aufſchlüſſen fehlt. Aber
auf alle Fälle iſt der Geologe imſtande, völlig zweckloſe
Grabun=
gen und Bohrungen zu verhüten. Er kennt die Verhältniſſe und
weiß, wo man Waſſer erwarten kann. Viele Rutengänger ſind
aber jeglichen geologiſchen Wiſſens bar. Der völlige Mangel an
geologiſchem Wiſſen und Selbſtkritik wird aber bei ſolchen
Ruten=
gängern erſetzt durch ungewöhnliches Selbſtbewußtſein. Von einer
verantwortlichen Beratung kann da nicht mehr die Rede ſein.
Auf alle Fälle muß verlangt werden, daß öffentliche
Gel=
der nicht nutzlos vertan werden.
Luſtſchukhauswarke werden verpflichkei!
Am Samstag abend traten wieder 200 neue
Luftſchutzhaus=
warte des Reichsluftſchutzbundes zur polizeilichen Verpflichtung in
der „Krone” an.
Der Gemeinſchaftsempfang der Rede des Reichsminiſters Dr.
Goebbels mit der Bekanntgabe des Geſetzes über die allgemeine
Wehrpflicht gab zu Beginn der Veranſtaltung ein beſonders
wür=
diges Gepräge und wurde mit großer Begeiſterung aufgenommen.
Hierauf gab der Ortsgruppenführer Dr. Seidel ſeiner
Freude Ausdruck, daß wiederum die Luftſchutzhauswarte mit ihren
Angehörigen ſo zahlreich erſchienen ſind, um in echter
Volksver=
bundenheit ernſte und frohe Stunden zu verleben. Mit dieſem
Tage ſei die Ehre der deutſchen Nation wieder hergeſtellt. Die
Freiheit und die Ehre des deutſchen Volkes könne nicht beſſer
ge=
ſchützt werden als durch dieſes neue Geſetz über den Aufbau der
Wehrmacht. Er ſprach weiter über die Bedeutung dieſer für unſer
Vaterland hiſtoriſchen Stunde. Der Führer hat, dieſe befreiende
Tat im Bewußtſein vollbracht, das Recht auf unſerer Seite zu
haben. Das ganze Volk wird ihm aus tiefſtem Herzen für dieſen
Entſchluß danken. Für uns aber möge dies ein Anſporn mehr ſein,
nun erſt recht aktiv für den Luftſchutz tätig zu ſein
Regierungsrat Schneider ſprach anſchließend über die
poli=
zeiliche Vereidigung der LHW. Er rechnete ſcharf ab mit den
Nörglern und Beſſerwiſſern, deren Verſtändnisloſigkeit in
einzel=
nen Fällen ſoweit ginge, daß Werbezettel des
Reichsluftſchutzbun=
des mit dem Aufruf des Gauleiters vor den Augen eines
Block=
wartes mit der Begründung zerriſſen wurden, „wir” brauchen keinen
Luftſchutz. Dabei ſeien ſie gerade diejenigen, welche in einem
Ernſtfall am lauteſten nach Schutzmaßnahmen ſchreien würden. In
Zukunft würden die Namen ſolcher Perſonen öffentlich
bekannt=
gegeben werden.
Dann widmete der Redner Worte des Gedenkens den toten
Helden. Er gedachte der toten Helden von Langemark. der Somme,
Verdun und Flandern, der Helden der Luft und zur See, um in
ernſten, mahnenden Worten die Pflichten der Lebenden
heraus=
zuſtellen, für die es nur eines geben kann und darf:
Deutſch=
land
Mit einem Sieg=Heil auf den Führer, dem Deutſchland= und
Horſt=Weſſel=Lied und Handſchlag der neu verpflichteten 200
Luft=
ſchutzhauswarte endete der offizielle Teil des Abends.
Dem offiziellen Teil folgte ein Kameradſchaftsabend.
Gemein=
ſam geſungene Lieder und flotte Marſchmuſik löſten einander ab
und hielten die Teilnehmer bis in die ſpäten Abendſtunden in
echter und froher Kameradſchaft und Volksverbundenheit
zu=
ſammen.
— Der große heitere Abend im Saalbau vereinigt am
mor=
gigen Mittwoch einen Kreis bekannter Künſtler in einem
der=
artigen Ausmaß, wie man dies bisher noch nicht erlebt hat.
Barnabas von Geczy mit ſeinem herrlichen Orcheſter iſt
es gewohnt allein eine außergewöhnliche Anziehungskraft zu
bilden; dasſelbe läßt ſich von Irene de Noiret ſagen, die
ſonſt ihre eigenen Abende allein beſtreitet. Sie unterhält ihr
Pu=
blikum in zehn Sprachen! — Maria Ney, ebenſo Herbert
Ernſt Groh und die Kardoſch=Sänger ſind in
Darm=
ſtadt bekannt und beliebt. Bliebe noch Hanne Muſch von deu
Berliner Skala, die in ihren eigenen Tanzſchöpfungen und
Paro=
dien ſich ſchnell die Gunſt der Darmſtädter ertanzen wird.
Späte Ehrung. Kürzlich wurde im freundlichen Städtchen
Freinsheim in der Pfalz zum Andenken an den, auch als
Kom=
poniſt und Muſikſchriftſteller weitbekannten
Generalſtaatsproku=
rator Gottfried Weber in Darmſtadt (geb. 1779. geſt.
1839) die Straße, worin ſich ſein Geburtshaus befindet, im
Gottfried=Weber=Straße umbenannt. Weber hatte die
innigſten Beziehungen zu Carl Maria von Weber, den er bei
ſei=
ner Flucht von Stuttgart in Mannheim bei ſich aufnahm. Er iſt
der Verfaſſer der erſten „Theorie der Tonſetzkunſt”, welche Dr.
Rie=
mann (Leipzig) aufnahm und erweiterte. In Darmſtadt bewohnte
er das Haus Neckarſtraße 11, neben der Hauptſtaatskaſſe Seiner
Ehe mit Auguſte von Duſch entſprangen 10 Kinder (7 Söhne und
3 Töchter), von denen 6 Söhne und 3 Töchter in Darmſtadt
gelebt haben und einer in Moskau. Erſtere waren: 1
Rentamt=
mann Friedrich. Weber, 2. Staatsanwalt, Alexander Weber,
2 Hauptmann Ludwig Weber, 4. Kaufmann und Stadtrat Franz
Weber, 5. Leibarzt Dr. Karl Weber, 6. Finanzminiſter Dr. Aug.
Weber.
Ein jeder Bauſkein für die Gedenkkafel
iſt Arbeiksbeſchaffung und linderk die Nök!
Seite 6 — Nr. 78
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
Schulungskurſe in Heſſen.
Kreis Dieburg, Dienstag, den 19. März. 20.30 Uhr, in
Eppertshauſen. Es ſpricht Pg. Dr. Schmidt.
Der
Ortsgruppe Rheintor
Kreisleiter.
Für die Zellen 4—7 findet am Mittwoch, den 20. März, abends
8 Uhr, ein Zellenſchulungsabend bei Pg. Dörr. Eliſabethenſtraße,
ſtatt,
Für die Zellen 1—3 findet der Zellenſchulungsabend am
Mon=
kag, den 25. März, abends 8 Uhr, bei Pg. Rittweger, Guſtav=
Lorenz=Straße, ſtatt. Es wird erwartet, daß die Parteigenoſſen
recht zahlreich erſcheinen.
NS.=Frauenſchaft — Ortsgruppe Steinberg und Mitte.
Der Frauenſchaftsabend am Mittwoch, den 20. März 1935,
fällt aus.
*
Berufsgruppe der Techniker.
Wir laden unſere Berufskameraden, wie alle Mitglieder der
Deutſchen Arbeitsfront zu unſerer nächſten Veranſtaltung ein.
Am Freitag, 22. März, abends 8.15 Uhr pünktlich, ſpricht
Herr Prof. Dr. Alfred Stock, Techniſche Hochſchule,
Karls=
ruhe, über „Vierzehn Tage in
Sowjet=Rußland
(mit Lichtbildern), im Feſtſaale des Realgymnaſiums
Kirchſtraße 22. Geringer Unkoſtenbeitrag! Erwerbsloſe haben
gegen Ausweis freien Eintritt,
gez. Dr. Zſcharn.
Achkung! Rundfunküberkragung der Berliner
Luftſchuhübung.
Heute abend findet eine Uebertragung der Berliner
Luftſchutzübung ſtatt. Es werden Ausſchnitte aus dieſer großen
Luftſchutzübung in das muſikaliſche Unterhaltungsprogramm in den
Zeiten
von 21.50 Uhr bis 22.10 Uhr,
von 22.50 Uhr bis 23.10 Uhr,
von 23.50 Uhr bis 24.15 Uhr
eingelegt. Dieſe Reportagen werden von ſechs verſchiedenen
Punk=
ten des verdunkelten Berlins vorgenommen werden. Die Sendung
geht über die Sender: Berlin, Köln, Hamburg, Stuttgart und
Munchen, ſowie den Deutſchlandſender. Der Reichsluftſchutzbund
hofft, daß jeder Volksgenoſſe dieſe einzigartige Gelegenheit
wahr=
nimmt.
Verwaltungsgerichkshof.
v. 1. Vorbereitendes Verfahren gegen den
Polizeihauptwacht=
meiſter Geideck und Genoſſen in Bensheim wegen
Hausfriedens=
bruchs; hier: Vorentſcheidung.
Erſchienen iſt der Polizeihauptwachtmeiſter Geideck. — Am
18. Auguſt 1934 lief bei der Bensheimer Polizei ſeitens eines
Möbelſpediteurs die Bitte ein, es möge Polizei zum perſönlichen
Schutz der ausziehenden Frau in die Wohnung des Friedrich
Speckhardt geſandt werden. Geideck wurde zur Nachprüfung
ent=
ſandt mit der Weiſung, ſich um Familienverhältniſſe nicht zu
küm=
mern. Geideck berichtete, zurückgekehrt, es hätten ſich nennenswerte
Anſtände nicht ergeben. Am 19. Auguſt 1934 erhob Ehemann
Speck=
hardt bei der Staatsanwaltſchaft in Darmſtadt Anzeige wegen
Hausfriedensbruchs. Das Miniſterium hat Vorentſcheidung des
Verwaltungsgerichtshofes bezüglich des Polizeibeamten beantragt.
In der Beweisaufnahme hält Ehemann Speckhardt aufrecht, daß
er Geideck zum Verlaſſen der Wohnung aufgefordert und letzterer
dieſer Auffordernug nicht Folge geleiſtet habe; der Richter habe
hm erklärt, ſolange die Ehe beſtehe, brauche er das Ausräumen
von Möbeln nicht zu dulden Gleichwohl ſei im Ausräumen vom
Möbelſpediteur und ſeinen Leuten fortgefahren worden: Geideck
habe dies alles mit angeſehen. Die Gegenſtände, die von der
Ehe=
frau eingebracht waren, ſollten anſcheinend weggebracht werden.
Die geſchiedene Ehefrau betont, die Aufforderung an Geideck, die
Wohnung zu verlaſſen, ſei erſt erfolgt, nachdem ihr Ehemann vom
Gericht zurückgekommen ſei; den Polizeibeamten habe ſie gebeten,
ihre Möbel zu ſchützen, damit ihr nichts geſtohlen werde. Der
Ver=
treter des Staatsintereſſes betont, die Ausſage des Ehemanns
wolle er mit größter Vorſicht bewerten, der großte Teil der gegen
Geideck erhobenen Anſchuldigungen ſei nicht erwieſen, eine
Un=
forrektheit (Einmiſchung in die Privatangelegenheiten der
Ehe=
leute) bleibe beſtehen, aber dieſe Ueberſchreitung der Amtspflichten
ſtrafbar zu würdigen, müſſe verneint werden, da die Bedrohung
der Frau, zu deren Schutz der Beamte entſandt worden, noch
an=
gedauert habe. — Das Urteil verneint eine
Amts=
pflichtverletzung.
2. Klage des Martin Rhein in Heppenheim a. d. B. gegen die
Stadt Heppenheim wegen Kanalgebühren.
Die Abwäſſer der Stadt fließen in den Stadtbach. Die
Kana=
liſation wurde 1908 ein= und durchgeführt auch 1930 eine
Kanal=
gebühr in einem Nachtrag noch näher ergänzt — Rhein beſtreitet
die Rechtmäßigkeit der Anforderung einer Kanalgebühr und deren
Höhe, weil die Abwäſſer der Hofreite Fürtherſtraße in den
Stadt=
bach flöſſen. — Der Provinzialausſchuß hat die von Rhein
hier=
wegen erhobene Klage abgewieſen, der Stadtbach ſei als Kanal
ausgebaut und überwölbt, ſo wurde in der Begründung
ausge=
führt, es handle ſich hier um eine kanalähnliche Einrichtung im
Sinne des Statuts. — Rhein verfolgt Berufung; er beſtreitet die
Rechtsgültigkeit des Statuts, Rheins Hofreite ſei nicht an den
Kanal angeſchloſſen, ſie führe nur Regenwaſſer in den Stadtbach
ein. Letzteres beſtreitet die Stadt, da auch Abwäſſer eingeführt
würden. Zivilrechtliche Geſichtspunkte ſchieden aus. Die Gebühr
ſei auch als Bachreinigungsgebühr aufrechtzuerhalten. — Der
Ver=
treter des Klägers betont, nur an den Kanal
angeſchloſ=
ſene Grundbeſitzer hätten Kanalgebühr zu entrichten. Das Statut
gehe hier über die Ortspolizeiverordnung hinaus. Es müſſe ſich um
Hausanſchlüſſe handeln, hier könne von einem
Haus=
anſchluß keine Rede ſein. Deshalb könne auch keine Gebühr
er=
hoben werden. Seit unvordenklichen Zeiten würden die
Abwäſſer der Altſtadt in den Stadtbach geleitet, noch länger als
die Stadtmühle beſtehe, ſo daß hierdurch ein durch Erſitzung
erworbenes Recht vorliege. So habe auch das
Reichs=
gericht entſchieden. Dieſes Recht hätten die Anlieger erworben, es
ſei ein Recht auf Benutzung des Stadtbachs, das nicht
beeinträch=
tigt werden könne. — Der Stadtbach ſei 1894/95 im Bachlauf
regu=
liert worden, wohl auch aus geſundheitlichen Gründen, die
Ufer=
mauern ſeien hergeſtellt und der Bach überwölbt worden; aus
verkehrstechniſchen Gründen habe dies geſchehen müſſen, deshalb
auch habe eine Betonierung der Bachſohle ſtattgefunden. Eine
Ka=
nalbenutzungsgebühr könne man nicht in eine
Bachreinigungsge=
bühr umdeuten, letztere könne auch nur auf Beteiligte
um=
gelegt werden. Ein Umlegungsverfahren habe nicht
ſtattgefun=
den. Koſten, die durch Naturgewalten verurſacht worden, könnten
nicht als Bachreinigungsaufwendungen angeſprochen
werden. Der Vertreter der Stadt betont, die Ortsſatzung von 1908
ſei auf Grund des Artikels 15 der alten Städteordnung erlaſſen
worden. Die Verbindung zwiſchen der Rhein’ſchen Hofreite und
dem Stadtbach beſtehe, ſo ſei das Wort „Hausanſchluß” zu
ver=
ſtehen. Der Stadtbach ſei die Hauptkanaliſierungsader der Stadt
Heppenheim. Der Gemeingebrauch könne nicht zu einem
Sonder=
recht geſtempelt werden. Das Urteil verwirft die
Be=
rufung des Klägers Rhein als unbegründet.
Was die Lichkſpiel=Theater bringen.
Das Union=Theater zeigt den ſenſationellen Großfilm
„Bengali”.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen das gewaltige Napoleon=
Drama „Hundert Tage” mit Werner Krauß, Guſtaf
Gründ=
gens. Peter Voß.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführung
den ſpannenden Spionagefilm „Im Geheimdienſt” mit
Bri=
gitte Helm. Willy Fritſch.
— Belida zeigt am 19 März die bekannteſten und beliebteſten
Darſteller wie: Otto Walburg, Betty Amann, Lee Parry, Harald
Paulſen, Paul Hörbiger, Adele Sandrock, Theo Lingen und Hugo
Fiſcher Köppe in der Filmkomödie „Der große Bluff”,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 19. März 193
Deutſche Bühne für Volkshygiene, Kaſſel.
„Zu ſpät.”
Aufführung im Städtiſchen Saalbau.
Die Aufführung des aufklärenden Dramas „Zu ſpät” eine
Veranſtaltung der Kreisamtsleitung der NSV. in
Verbindung mit dem Reichsminiſterium für
Volks=
aufklärung und Propaganda, wies einen überraſchend
zahlreichen Beſuch auf. Die vielen, die wegen Platzmangel
wie=
der umkehren mußten, werden es begrüßen, daß bereits eine
Wiederholung der Veranſtaltung zugeſagt iſt. Der Leiter des
Kreisamts der NS. Volkswohlfahrt, Pg. Hanſel, begrüßte zu
Beginn die Anweſenden, auch namens des Oberbürgermeiſters
Kreisleiter Wamboldt, der am Erſcheinen verhindert war. Sein
beſonderer Gruß galt dem Leiter der Landesverſicherungsanſtalt,
der zum Zuſtandekommen der Veranſtaltung beigetragen hatte,
und dem Oberarzt der ſtädtiſchen Krankenanſtalten, Dr. Klink, der
in letzter Stunde den einführenden Vortrag übernommen hatte.
In ſeinen kurzgefaßten, leicht verſtändlichen Darlegungen
ging Dr. Klink zunächſt auf die Verbreitung des Krebſes, ſeine
ſtatiſtiſche Erfaſſung und die daraus abzuleitenden Erfahrungen
ein. Vorkommen und Entſtehung des Krebſes wurden erläutert,
und auf die Behandlungsweiſe wurde kurz eingegangen. Als
das Grundproblem ſtellte ſich die frühe Erkenntnis der
Krebs=
erkrankung heraus; darum richtete der Redner abſchließend die
ernſte Mahnung an jeden Einzelnen, ſeinen Körper zu beobachten
und den Mut zu finden, den Arzt rechtzeitig aufzuſuchen.
Derſelbe Gedankengang lag auch dem Stück „Zu ſpät”
zu=
grunde, das anſchließend von Mitgliedern der Deutſchen
Bühne für Volkshygiene Kaſſel (F. Meuter, H.
Müller=Manger, M. Andre, F. Erdmann, Ph. Müller=Manger),
unter Leitung von Ph. Müller=Manger geſpielt wurde. Es
handelte ſich hier um das Schickſal einer krebskranken jungen
Frau, die zu ſpät den Weg zum Arzt fand. Das Stück, in dem
geſprächsweiſe Probleme der Krebsentſtehung und Bekämpfung
angeſchnitten wurden, verfehlte ſichtlich nicht ſeinen Eindruck auf
die Zuſchauer.
Die einheitlichen Lehrverträge
im Rhein=Mainiſchen Wirkſchaftsgebiet.
Keine alten Muſter verwenden!
DDie Deutſche Arbeitsfront, Abteilung des Amtes für
Be=
rufserziehung. Gau Heſſen=Naſſau, Sitz beim Rhein=Mainiſchen
Induſtrie= und Handelstag, hat bekanntlich für den
Kaufmanns=
beruf und die Facharbeiterlehrlinge der metallverarbeitenden
In=
duſtrie einheitliche Lehrvertragsmuſter in dem Rhein=Mainiſchen
Wirtſchaftsgebiet vorgeſchrieben. Durch dieſe Lehrverträge iſt
ein grundſätzlicher Wandel in der Lehrlingsausbildung
eingetre=
ten. Bei der Vorlage dieſer Lehrverträge zur Eintragung in die
BieBeutſchefrbeitsftontns
Jehr — 4 vertrag
für den Raufmannsberuſ
Diarm
Aen wien
Thrn de Nigrrdr, u Miciernde Sadm Drtei
Ledrnrgeg obgeſchleſſe und von den Derragſchlledende Enen-
A D den 2n
üs Beſſen=NaſſauBitz beimäs
Lehrlingsrolle iſt nun mehrfach feſtgeſtellt worden, daß
Schreib=
warenhandlungen den Lehrherren oder Lehrlingen überholte und
ungültige Lehrvertragsformulare ausgegeben haben, mit dem
Hinweis, daß dieſes die neueſten Lehrverträge ſeien. Da die
über=
holten Lehrvertragsmuſter vom Amt für Berufserziehung der
Deutſchen Arbeitsfront und den Induſtrie= und Handelskammern
nicht anerkannt werden, ſind die Lehrherren oder Lehrlinge
durch den Kauf geſchädigt. Die Lehrherren und Lehrlinge werden
deshalb darauf aufmerkſam gemacht, daß nur die Lehrverträge
gültig ſind, die den nachſtehenden Aufdruck tragen:
Der Lehrvertrag für die metallverarbeitende Induſtrie trägt
die gleiche Umrandung wie der hier wiedergegebene Vertrag für
den Kaufmannsberuf. An Stelle der zwei geflügelten
Merkur=
ſtäbe trägt er jedoch zwei mit einem Eichenzweig umwundene
Hämmer.
chogt”
Oe ie
Run
MeM
— Abſchiedskonzert von Kapellmeiſter Friedrich Rehbock. Der
Mozart=Verein bereitet im Bunde mit dem Inſtrumentalverein
ein großes Orcheſterkonzert vor, das am 10. April im
Saalbau ſtattfindet und durch die Mitwirkung ausgezeichneter
Soliſten verſchönt wird. Dieſes Konzert hat in der Geſchichte des
alten Mozart=Vereins eine ganz beſondere Bedeutung. Denn es
verabſchiedet ſich damit Kapellmeiſter Rehbock nach
dreißigjähri=
ger Tätigkeit als Dirigent des Mozart=Chors. Es ſteht zu
er=
warten, daß alle Freunde und Verehrer des hervorragenden
Künſtlers dem das muſikaliſche Leben Darmſtadts ſo viel
ver=
dankt, erſcheinen und dieſen Abend wahrhaft zu einem
Ehren=
abend für den vom Konzertpodium ſcheidenden Meiſter geſtalten.
Kampf gegen die Makerialvergendur
im Haushall.
Ein Appell an die Hausfrau.
Ndz. Die Materialverſchwendung, die jetzt überall in
Wirtſchaft bekämpft wird, iſt beſonders groß auch im Hausb
In den Veröffentlichungen der Deutſchen Arbeitsfront wird
halb, wie die „Wandelhalle” meldet, ein Appell an die deutſ=
Hausfrauen gerichtet, hier Wandel eintreten zu laſſen. Es n
dabei zunächſt auf die Metallverſchwendung hingewieſen und
ſtellt, daß eine halbe Million Kilo Zinn jährlich allein aus
Konſervendoſen wieder zu gewinnen ſei. Allein mit Konſert
büchſen würden jährlich Werte von 1½ Millionen Mark
nichtet. 3½ Millionen Kilo Metall gingen ſchätzungsweiſe d.
nicht genügendes Ausſuchen verloren. In Berlin würden z
bisher nur etwa 6 Prozent des geſamten Mülls ſortiert.
Herſtellung von Tuben würden jährlich etwa 1½ Millionen
Zinn verwendet, die ebenfalls bisher verloren ſeien. Die M
eimer ſchluckten täglich ungeheure Mengen von Konſervenbüch
Zinntuben und Raſierklingen, die noch nutzbare Rohſtoffe
halten. Auch die Fettverſchwendung im Haushalt ſei gewal
Für mehrere Millionen Mark Fette gingen jährlich im S.
waſſer verloren. Dieſe Fettverſchwendung könne durch ſparſ.
Kochrezepte verhütet werden. Ebenſo ſei die Heizſtoffverſchy
dung beträchtlich. Auch Papier= und Stoffabfälle ſeien noch
wendbar. Alles das müſſe geſondert geſammelt werden und
höre nicht in den Müllkaſten. Die Hausfrau habe hier
vaterländiſche Pflicht zu erfüllen.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Zweimal erleben wir am Freitag Bad Wimpfen: O
vor der Großen Strafkammer in einer Anklage we
verſuchter Notzucht gegen den 35jährigen Adolf Sch., unten
dem Schöffengericht in einer Verhandlung wegen
drohung. Beleidigung und Hausfriedensbruch gegen den 26jä
gen Karl K.
Sch. wird beſchuldigt, ſich an einem 17jährigen geiſteskrau
Mädchen vergangen zu haben. Der Angeklagte leugnet
ſchankweg, nachdem er in einer Vernehmung vor dem
Ge=
meriewachtmeiſter alles zugegeben hatte. Koſtlich iſt die M
des Mädchens. Eine behäbige, gutmütige Frau — ſie han
mit Fett und Oel, man kann es ſich richtig vorſtellen, den
paßt gut zu ihr —, in unverfälſchtem Badiſch gibt ſie ihre
nung kund. Sie war erſt gar nicht ſo ſchrecklich böſe auf den
geklagten, ſie wollte gar nicht gegen ihn vorgehen. aus Rüc
gegen ſeine Frau und ſeine Kinder, aber da ließ man ihr
Ruhe, „und zu meim Recht muß i mi noch uze und ſpöttle
na, na. Sch. hatte ihr gegenüber lediglich zugegeben, e=
das Mädel ein biſſel getätſchelt, aber „no, no. hab i gſagt. A
des
iſch der Vorbott, ſo wars früher ſchon, un ſo iſchs au
noch!
Nach ihrem Mädel befragt, ſagt ſie: „Ha no, des M
iſch net ſo viff, awer ſe iſch net verrufe in Wimpfe, mer
nach ere frage. Der Sch. will ſe als ſchlecht verzolle”, Kurz
gut, das Gericht glaubt auch dem „Mädle und der Mutter
als dem Angeklagten und verurteilt ihn zu einer Gefängnisſt
von neun Monaten.
Recht deſpektierlich hatte ſich der andere Wimpfener
be=
men. Karl K. kam an einem Januarabend in eine Wimpf
Wirtſchaft, etwas angetrunken, und begann ſpornſtreichs
Wimpfener Ortsgruppenleiter und ſtellvertretenden Bür
meiſter dem er aus einem beſtimmten Grunde nicht grün
zu beſchimpfen und zu bedrohen, ſo daß man ihn auf die St
etzen mußte, wo er ſeine Schimpfereien laut fortſetzte, ohne 9
ſicht auf die ſchlafende Stadt. Später kam er noch einmal zu
Ortsgruppenleiter perſönlich und drohte ihm mit Kopfabſch
den, wenn er wegen ihm ins Gefängnis komme. Auch vor
richt verſucht der Angeklagte, ſeine Frechheiten fortzuſetzen,
ihm der Vorſitzende jedoch ſehr ſchnell austreibt. K., der ber
wegen gleicher Delikte vorbeſtraft iſt, erhält eine Gefängnisſt
von insgeſamt ſechs Monaten, und dem Beleidigten wird
Publikationsbefugnis in der „Wimpfener Zeitung” zugeſproe
Ein Jahr Gefängnis wegen ſchweren. Diebſtahls erl
ebenfalls vom Schöffengericht, der 29jährige Georg G. aus
der=Klingen. G. hatte einem Arbeitskameraden, Vater von
Kindern, das Spint aufgebrochen und ſeinen geſamten
Wo=
lohn geſtohlen, und ſich nachher, als es rauskam, noch groß
geſtellt und auf den Dieb geſchimpft. G. iſt bereits wegen T
ſtahls vorbeſtraft, und nur weil er ſich längere Zeit gut gef
hatte, billigte ihm das Gericht mildernde Umſtände zu. D
heute geſtändig iſt, wird ihm die Unterſuchungshaft mit
Wochen angerechnet.
Aw. Der 30jährige, aus Köln gebürtige Heinrich Scheure
ſchon wiederholt vorbeſtraft; immer ſind die Richter milde
ihm verfahren, und immer hat er daraus nichts gelernt.
Jahre hatte er ſich zuletzt gut gehalten, denn er fand hier Un
kunft bei zwei Frauen, Mutter und Tochter, denen er ſich e
anſchloß und die ihm wohlwollten. Abermals ritt ihn ind
der Teufel. Als er eines Tages auf der Sparkaſſe für die Mi
Geldſachen zu erledigen hatte, benutzte er das, hob ſich unerl
terweiſe 200 RM. ab, reiſte damit nach Frankfurt und bracht
einer Nacht das geſamte Geld durch. Die Vollmacht, die ihm
Frau zur Regelung der Sache ausgeſtellt hatte, hatte er durch
Zuſatz, daß ihm 200 RM. auszuzahlen ſeien, verfälſcht. Der
geklagte gibt heute alles zu, behauptet, er ſei durch ſeine ung
liche Ehe zu ſeinen Taten gekommen, und bittet noch einmal
mildernde Umſtände. Das Gericht ſieht ſich dazu jedoch nicht in
Lage und verurteilt ihn wegen ſchwerer Urkundenfälſchung
Betrugs im wiederholten Rückfall zu einem Jahr und drei M
ten Zuchthaus und Aberkennung, der bürgerlichen Ehrenrechte
die Dauer von drei Jahren.
Danach wird der Vater einer 5köpfigen Familie aus Sand
wegen groben Unfugs zu einer Haftſtrafe von 10 Tagen ve
teilt. Der Angeklagte hatte den Sandbacher Bürgermeiſter
Sonntag abend in der Wirtſchaft um amtliche Dinge befragt,
der hatte ihn aufs Büro verwieſen. Darob geriet der Angelle
der ſchon ein paar Gläſer Bier intus hatte, in Wut und me
ſich in wenig gewählten Worten Luft, aus denen die Zuhörer
nahmen, der Angeklagte wolle den Bürgermeiſter verdächtigen
ſei kein Nationalſozialiſt. Eine Behauptung unwahrer Talſa
nach der Verordnung vom März 1933, wie es die Anklage
nahm, hält das Gericht indeſſen nicht für gegeben. Milde
kommt überdies in Betracht, daß der Angeklagte den Krieg
machte und zweimal verwundet wurde.
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. der
kannte Pſychiater Dr. Fritz Künkel=Berlin wird in dem
vage, den er auf Einladung der Literariſch=Künſtleriſchen De
ſchaft heute Dienstag, 8 Uhr, im Feſtſaal, Sandſtroße
hält, die neueren deutſchen Forſchungen der von ihm verlle”
aufbauenden und charakter=bildenden Seet
heilkunde darlegen. Karten zu 2 und 1 Mk. (Stude‟
50 Pfg. Erwerbsloſe 20 Pfg.) bei Buchhandlung Bergſtracb””
an der Abendkaſſe.
Reichsbund deutſcher Schriftſteller, Ortse:y
Darmſtadt. Erich von Hartz lieſt am Mittwoch. dem 20. 2.
Uhr. in einer Veranſtaltung der NS.=Kulturgeme
in der Aula des Realgymnaſiums aus eigenen Werken. Si
frei. Die Mitglieder des R.D.S. ſind hierzu eingeladen.
Heimabende für ortsfremde junge Mälg.
Freundinnenheim, Sandſtraße 24. Jeden Donnerstag. (beſl
bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden erſten und dritten Alt
im Monat: Gymnaſtik. Jeden zweiten und vierten Mutth..
Monat: Nähen und Zuſchneiden. Donnerstag, den 21. Mcld.
trag in der Perſil=Beratungsſtelle. Eingang Eliſabethenſtto
Laden. Beginn pünktlich 8.15 Uhr. Eintritt frei.
Reichsbund ehem. Militärmuſiker e.L.
bei R. Dörr, Eliſabethenſtr. 26, Jahreshauptverſammln
ſcheinen aller Mitglieder iſt Pflicht.
V. C. H. Der Vogelsberger Höhen=Club, Zweigvereil."
ſtadt, veranſtaltet am Sonntag. dem 24. März 1935, einel
mittags=Spaziergang nach Arheilgen. Treffpunkt 2 Uh..
Ecke Bismarck= und Otto=Wolfskehl=Straße. Schlußraſt in.*
gen im Gaſthaus „Zum Schwanen”. Näheres ſiehe Ausheie”
ustag, 19. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 78 — Seite 7
Heldenfeiern im Lande.
je in Darmſtadt, ſo wurden auch in den Landorten und
ain Heſſens am Heldengedenktag würdige Feiern zum
Ge=
sunſerer Weltkriegsgefallenen veranſtaltet und faſt überall
uch dem Führer Dank dafür ausgeſprochen, daß er durch die
Feeinführung der allgemeinen Wehrpflicht Deutſchland die
guſerechtigung unter den Völkern ſchuf. Soweit es der Platz
z geben wir nachſtehend die Berichte unſerer Mitarbeiter
71:
*
Arheilgen, 17. März. Heldengedenktag. In den
„ttagsſtunden fand in der evangeliſchen Kirche ein ſtark be=
Gottesdienſt ſtatt, der dem Gedächtnis der
gefal=
rieger geweiht war und vom Poſaunenchor würdig
ausge=
wurde. An dieſem Gottesdienſt nahm der Krieger= und
rverein mit ſeinen Fahnen geſchloſſen teil, die ſich zu beiden
des Altars gruppierten. In ſeiner Predigt widmete Herr
Grein unſeren toten Helden ehrende Worte. Im An=
„lan den Gottesdienſt fand am Kriegerehrenmal auf dem
an dem den Tag über eine Ehrenwache ſtand, eine
Gedenkfeier ſtatt. Hierzu hatten ſich neben zahlreichen
inern der Krieger= und Militärverein, die NS.=
Kriegs=
rſorgung, die NSDAP.. SA., SAR., Hitler=Jugend und
Ik eingefunden. Nach dem Aufmarſch der
Fahnenabordnun=
ete der Poſaunenchor die Feierſtunde mit dem Choral „
Be=
eHudeine Wege” ein. Für den Krieger= und Militärverein
eigeordneter Zeidler einen Kranz nieder. Er führte in
ſrr Anſprache u. a. aus: Heute gedenken wir unſerer toten
ſawiden. Sie gaben ihr Leben für uns, für unſer Deutſchland,
wir leben können. Verzweiflung packte uns in der Schmach
ach 18, als wir unſer Beſtes, unſere toten Kameraden,
vergeſ=
en. Aber wir gedachten ihrer. Und jetzt hat der Führer den
ſelden und den Kämpfern des großen Krieges ihre Ehre
egeben. Wir danken unſeren Kameraden am beſten, wenn
ere Pflicht dem Vaterlande gegenüber erfüllen. Dann ſind
rsifer nicht vergebens. Unter ehrenden Worten folgten
irc jederlegungen. Für die NS.=Kriegsopferverſorgung ſprach
ſchäfer, für die evangeliſche Gemeinde Herr Pfarrer
. (Auch am Denkmal von 1870 wurde ein Kranz nieder=
„Sie ſind nicht tot, ſie ſchlafen nur”, ſangen die zum
hor vereinigten Geſangvereine. Anſchließend ergriff
Orts=
leiter Bürgermeiſter Birkenſtock das Wort und führte
s: Gedenktag — die Fahnen wehen auf Halbſtock und
kün=
einer ſchweren Zeit, die unſer Volk durchmachen mußte.
eilten die Kameraden hinaus, um mit Leib und Leben
erland zu ſchützen. Zwei Millionen kehrten nicht mehr
zu=
en wir in dieſer Stunde gedenken. Reminiſzere heißt der
deutſch: Einnere dich. Wir wollen heute nicht rechten mit
die im Fahrwaſſer des Internationalismus ſchwammen,
uns an unſere Toten erinnern und dem Allmächtigen
Er hat uns den Führer erſtehen laſſen, der mit uns Seite
im Felde ſtand, dem wir dafür danken, daß er uns und
toten Helden die Ehre wiedergab. Und was er uns
ge=
tte gegeben, das wird in unſeren Herzen bleiben.
Deutſch=
gißt ſeine Toten nicht: Treue um Treue. Während ſich die
ſenkten, ertönten leiſe die Klänge des Liedes vom guten
den, und in ſtiller Andacht hielt man Zwieſprache mit
die in fremder Erde ruhen. — Damit hatte die ſchlichte
tisſtunde ihr Ende gefunden.
Gräfenhauſen. 18. März. Heldengedenkfeier. An
en Denkmälern von 1870/71 und 1914/18 hielt der
Krieger=
litärverein und die SA. die Ehrenwache. Morgens fand
esdienſt ſtatt, an dem außer ſämtlichen Formationen der
die Ortsvereine teilnahmen. Die mit Trauerflor ver=
Fahnen der SA., Hitlerjugend, des Krieger= und Militär=
und des Geſangvereins Einigkeit hatten hinter dem Altar
ing genommen. Der Kirchenchor brachte während des
Got=
es einige Chöre zum Vortrag. Anſchließend an den
Got=
fand eine ſchlichte Feier im Kirchgarten an den beiden
ern von 1870/71 und 1914/18 ſtatt. Der Muſikverein
inen Choral, worauf Pfarrer Gombel und Bürger=
Mager kurze, aber eindrucksvolle Anſprachen hielten.
erein Einigkeit brachte den Chor „Still ruht dein Herz”
Köhler zum Vortrag. Bürgermeiſter Mager legte ſeitens
einde einen Kranz nieder, worauf die Kapelle das Lied
en Kameraden intonierte.
Wirhauſen, 18 März. Heldengedenktag. Die
e ſämtliche Gliederungen der NSDAP. und der
Krieger=
litärverein nahmen am Vormittagsgottesdienſt teil, der
Toten des Weltkrieges gewidmet war. In eindrucksvoller
gab Herr Pfarrer Erkmann dem Tag ſeine Weihe.
An=
lie
ging es in geſchloſſenem Zuge zum Ehrenmal auf dem
eine SA.=Ehrenwache hatte an dieſem Tag vor dem
nE! Aufſtellung genommen — zu einer kurzen Gedenkfeier.
openpropagandaleiter Pg. Rechel, der die Gedächtnisrede
dmete den toten Kämpfern bei ſeiner Kranzniederlegung
rzlichen Nachruf. Für den Krieger= und Militärverein
ſen Vorſitzender, L. Melk, mit Worten ehrenden
Ge=
einen Kranz nieder Für die NS.=Kriegsopferverſorgung
rr Stephan zu Herzen gehende Worte für die toten
ind widmete ihnen in treuem Gedenken einen Kranz. Die
der Kapelle des Muſikvereins ſowie des Geſangvereins
canz” bildeten einen würdigen Rahmen zu der ſchlichten
ide.
riesheim, 18. März. Heldengedenktag. Zum
Got=
in der evangeliſchen Kirche waren die NS.=Kriegsopfer
Krieger= und Soldatenverein, die SA. und PO. mit
uhrer ahnen vom Schulhofe an der Bürgermeiſterei geſchloſſen
diert. Die Kirche war überfüllt. Zu beiden Seiten des
atten die Fahnen der am Gottesdienſt teilnehmenden
Ver=
ufſtellung genommen. Herr Pfarraſſiſtent North legte
nesredigt die Textworte Johannes 12. 24/25 „Wer ſein Leben
der wird’s verlieren, wer aber ſein Leben haſſet auf die=
der wird’s erhalten zum ewigen Leben” zugrunde und
in erhebenden Worten des Schickſals der gefallenen zwei
n deutſcher Helden. Als eine neue Sitte, die mit dem
Tage eingeführt wurde, gab er der Gemeinde bekannt,
jedem Sonntagsgottesdienſt der gefallenen hieſigen
Hel=
cht wird, deren Todestag in der Woche war. Der
Gottes=
irde durch die Mitwirkung des Kirchen= und
Poſaunen=
ſchönert. Nach Beendigung des Gottesdienſtes zogen die
e geſchloſſen ab. um an den beiden Kriegerdenkmälern
er gefallenen Helden in würdiger Weiſe zu gedenken. An
eide” enkmälern ſtanden in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis
tittags. Ehrenpoſten vom Krieger= und Soldatenverein
äuſeranzug. Am Kriegerdenkmal von 1870/71 an der
Bür=
im rei legte als erſter der Obmann der NS.=
Kriegsovferver=
orgt
Herr Schrauth, einen Kranz nieder, dem ſich der
Krieger=
der S atenverein anſchloß, der durch unſere einzigen noch
leben=
eteranen, Herrn Polizeidiener i. R. Heinrich Kurz, einen
kar ir ſeine gefallenen Kameraden niederlegen ließ. Für die
legte Ortsgruppenleiter Seibert einen Kranz nieder
dortsälteſter Rühl für die geſamte SA. Das Lied vom
ameraden und eine Ehrenſalve beſchloſſen den feierlichen
er den Marſchklängen der Kapelle des Krieger= und
Sol=
eins zogen die Verbände nach dem Denkmal an der
Adolf=
hule, wo man der im Weltkrieg gefallenen 185 hieſigen
19In würdiger Weiſe gedachte. Eingeleitet wurde die Feier
m Sprechchor „Heldengedenkfeier” von Mädchen der 4
ha Yſe. Der Obmann der NSKOV. hielt hier eine längere
e und widmete im Namen der Hinterbliebenen und der
meraden von der NSKOV. den Gefallenen einen Kranz.
legte Kamerad Lachmann einen Kranz nieder. Er dankte
atkameraden Adolf Hitler, der die Ehre des Frontſoldaten
eſtellt habe durch das Geſetz der allgemeinen Wehr=
Wlick- K(
DAP. und SA. legten anſchließend Kränze nieder. Ein
eir der 1. Mädchenklaſſe, „Dankesſchuld”, das Lied vom
*ameraden und eine Ehrenſalve beendeten auch hier den
eier
Akt.
Eberſtadt, 18. März. Unſerer Gefallenen und deſſen,
wo=
für
arben, gedachte man im Sonntag=Vormittagsgottesdienſt
— beſonderen Andacht, an der ſich einzelne
Parteigliede=
ine nit umflorten Fahnen beteiligten. Im Anſchluß an den
mal. Ittesdienſt marſchierten die Formationen nach dem
Ehren=
dem Friedhof, woſelbſt von der Soldatenkameradſchaft
NSKOV. Kränze mit ehrenden Nachrufen abgelegt
wur=
der
ch der Gefallenen von 1870/71 gedachte die
Soldatenkame=
rad
durch Niederlegung eines Kranzes. An beiden
Denk=
wurden anläßlich des Heldengedenktages Ehrenpoſten
auf=
jeſt
Nieder=Ramſtadt, 17. März. Heldengedenktag.
Aeillgemeiner Anteilnahme der Bevölkerung wurde hierorts
rauertag begangen. Dem Beiſpiel der Behörden, auf den
auden die Flaggen auf Halbmaſt zu ſetzen, waren die
meiſten Privathausbeſitzer gefolgt. Der Krieger= und
Veteranen=
verein ſtellte an den beiden Denkmälern zu Ehren der gefallenen
Helden Doppelpoſten auf. An dem in der evangeliſchen Kirche
ſtatt=
findenden Feſtgottesdienſt, der durch entſprechende Muſikvorträge
des Poſaunenchors der evangeliſchen Gemeinſchaft ein feierliches
Gepräge erhielt, nahmen alle Gliederungen der Partei teil und
bezeugten damit ihre Dankbärkeit gegenüber den
Vaterlandsver=
teidigern, die ihr Leben für die Erhaltung der Heimat einſetzten
und mit dem Heldentod beſiegelten. Herr Pfarrer Weigel wies in
ſeiner Predigt auf die Bedeutung des Tags und der Feier hin und
erläuterte, was der Tod der gefallenen Helden für die
Ueberleben=
den und die kommende Generation bedeutet. Im Anſchluß an den
Feſtgottesdienſt fand am Ehrenmal für die im Weltkrieg
Gefal=
lenen eine öffentliche Feier ſtatt, bei der ebenfalls der
Poſaunen=
chor der evangeliſchen Gemeinſchaft mitwirkte Mit Worten
ehren=
den Gedenkens nahm Herr Bürgermeiſter Jährling die
Kranz=
niederlegung vor.
Dd. Traiſa, 17 März. FeierdesHeldengedenktages.
In treuer Verbundenheit mit unſeren toten Helden beging unſere
Gemeinde den Gedenktag. Dem gut beſuchten Gottesdienſt ſchloß
ſich am Gefallenendenkmal eine Feierſtunde an, bei der ſämtliche
Gliederungen der Partei ſowie viele Gemeindeglieder teilnahmen.
Vom Geſangverein Sängerluſt erklang feierlich der Chor „Ein
Soldat auf Poſten . Ortsgruppenleiter Pg. Eckert hielt eine
An=
ſprache im Gedenken an die Helden, die für uns und für ihr
Vater=
land das Leben geopfert haben, und legte aus Dankbarkeit einen
Kranz am Ehrenmal nieder. Das Lied „Vom guten Kameraden”
ſchloß die erhebende Feier.
G. Ober=Ramſtadt, 18. März. Heldengedenktagsfeier
Außerordentlich eindrucksvoll geſtaltete ſich die diesjährige Feier
s Heldengedenktages. Alle Gliederungen der NSDAP., die SA.,
A.=R. I und SA.=R. II mit ihren Fahnen, nahmen am
Gedächt=
nisgottesdienſt für die Gefallenen in der Kirche teil. In dieſem
wirkte der Poſaunenchor mit. Pg. Pfarrer Nürnberger rief in
wuchtiger Predigt das Gedächtnis an das heldenhafte Ringen des
deutſchen Volkes im größten aller Kriege und den Opfertod unſerer
zwei Millionen Gefallenen, wie auch das ſieghafte Sterben der
braunen Soldaten für ein neues Deutſchland, wach. Heute könnten
wir ihnen im Geiſte melden, daß ihr Blut nicht umſonſt gefloſſen
ſei, ein neues Deutſchland ſei erſtanden, das ihrer gedenke in Treue
und das ſie, die Toten des Weltkrieges und der Bewegung, als
Vorbild nehme. Nach dem Gottesdienſt nahmen die Formationen
am Heldenehrenmal auf dem Friedhof Aufſtellung, woſelbſt ſich
auch viele Volksgenoſſen eingefunden hatten. Hier wurde die Feier
vom Poſaunenchor eröffnet. Dann folgte ein Sprechchor der oberen
Mädchenklaſſe der Volksſchule und ein von dieſer unter der
Stab=
führung von Lehrer Adelberger geſungenes Lied. Hierauf ergriff
Ortsgruppenleiter und Bürgermeiſter Pg. Jörgeling das Wort zu
einer Gedächtnisanſprache. In eindrucksvoller Weiſe ging Redner
auf das große Zeitgeſchehen des Krieges und die unvergeßlichen
Leiſtungen der alten deutſchen Armee ein. So, wie eben ſich in der
Natur ein neuer Frühling anzeige, ſo hätten auch wir, nachdem
geſtern der Führer dem deutſchen Volke die Wehrfreiheit
wieder=
gegeben, die Hoffnung auf einen neuen Frühling unſeres Volkes.
Mit dieſem Gelöbnis unverbrüchlicher Treue legte er am
Ehren=
mal einen prächtigen Kranz nieder. In dieſem Augenblick
in=
tonierte der Poſaunenchor das Lied vom guten Kameraden und
gleichzeitig ſetzte Glockengeläute ein. So nahm dieſe
Heldengedenk=
feier einen überaus erhebenden Verlauf.
f. Roßdorf, 17. März. Heldengedenkfeier. Zum
Vor=
mittagsgottesdienſt hatte ſich die ganze Gemeinde zahlreich
einge=
unden. Die Ortsgruppe der Nataoialſozialiſtiſchen
Kriegsopfer=
verſorgung, der Kriegr= und Militärverein und die Ortsgruppe
früherer Leibgardiſten waren geſchloſſen erſchienen. Herr Pfarrer
Glock legte ſeiner eindrucksvollen Predigt Johannes 12. Vers 24,
ugrunde. Zum Schluſſe des Gottesdienſtes fanden
Kranznieder=
legungen in der mit Kerzen beleuchteten Gedenkhalle der Kirche
ſtatt, wobei das Lied vom guten Kameraden intoniert wurde.
Anſchließend fand noch eine würdige Feier am Ehrenmal der
Ge=
fallenen auf dem Friedhof ſtatt, wobei ebenfalls
Kranznieder=
legungen erfolgten und vom Krieger= und Militärverein
Ehren=
ſalven abgegeben wurden. Der Poſaunenchor half die Feier in der
Kirche wie auch auf dem Friedhof würdig geſtalten.
Eb. Groß=Zimmern, 17. März. Elternabend. Im „
Kaiſer=
ſaal” fand heute der erſte Elternabend ſtatt, welcher einen
über=
aus guten Beſuch zu verzeichnen hatte. Rektor Arras begrüßte die
Elternſchaft ſowie alle Anweſenden. In ſeiner Anſprache führte
derſelbe folgendes aus. Heute feiern wir in tiefer Ehrfurcht den
Heldengedenktag und gedenken dabei der treuen und tapferen
Volksgenoſſen, die zum Schutz unſeres Vaterlandes und für die
Ehre Deutſchlands in dem Weltkriege 1914—18 ihr Leben hingaben.
damit wir leben konnten. Wir gedenken aber auch der
tapfe=
ren Kämpfer, die im Kampfe für das neue Deutſchland ihr Leben
laſſen mußten und es hingaben, um uns eine beſſere Zukunft zu
ſichern. Kann es für all dieſe Opfer einen ſchöneren Dank geben
als den, daß unſer Führer Adolf Hitler wieder die Wehrmacht
eingeſetzt hat. Zu Ehren der verſtorbenen Helden wurde ein Vers
von dem Liede. „Ich hatt’ einen Kameraden” geſungen. Es folgte
das eigentliche Programm, das ausgeführt wurde von den vier
unteren Schulklaſſen, die abwechſelnd Gedichte. Zahlen= und
Buch=
tabenreigen Märchenſpiele, Turn= und Sportübungen ſowie
Sprechchöre darboten.
k. Dieburg, 17. März. Heldenehrung. Zu einer
eindrucks=
vollen Kundgebung geſtaltete ſich die heute vormittag veranſtaltete
Feier zu Ehren der im Weltkriege gefallenen Söhne unſerer
Stadt. Um halb 11 Uhr verſammelten ſich auf dem Marktplatz
ſämt=
liche Formationen der NSDAP. der Kriegerverein, die Freiwillige
Feuerwehr, der Turnverein, die Turngemeinde, der Kellerſche
Männergeſangverein, die Sängerluſt, die Freiw. Sanitätskolonne
vom Roten Kreuz, der Radſportklub, und marſchierten mit ihren
Fahnen unter Vorantritt der Kapelle des Arbeitsdienſtes nach
dem Kriegerdenkmal von 1870/71 an der Gnadenkapelle. Zur
Ein=
leitung der Feier, an der ſich die Einwohnerſchaft zahlreich
betei=
ligte, ſpielte die Muſik einen Choral, an den ſich der Chor „Drei
Roſen” geſungen vom Männergeſangverein, anſchloß. Der
Geſang=
verein Sängerluſt brachte hierauf das Lied „Den gefallenen
Hel=
den” zum Vortrag. Kreisleiter Bürgermeiſter Burkart brachte
in ſeiner Anſprache den Dank des ganzen deutſchen Volkes
den=
jenigen zum Ausdruck, deren Gedenken wir in dieſer heiligen
Stunde feiern. Der Geiſt der unſere Helden beſeelte, ſoll
in uns fortleben, damit ihr Opfer nicht umſonſt geweſen iſt.
oll in uns fortleben, damit ihr Opfer nicht umſonſt geweſen iſt.
Aus dieſem Geiſt heraus, gleichſam als Vermächtnis unſerer Toten.
hat die Regierung das Geſetz der allgemeinen Wehrpflicht
heraus=
gebracht. Nicht Revanchegedanken, nicht ein neuer Krieg ſind die
Motive dieſes Geſetzes. Wenn unſere Jugend zu den Fahnen des
Dritten Reiches eilt, dann nur in dem Gedanken, die
Friedens=
arbeit des deutſchen Volkes zu ſchützen, wie es unſere Väter getan
haben.
Babenhauſen, 18. März. Zu einem außerordentlichen Weiheakt
geſtaltete ſich der Feldgottesdienſt, bei dem Herr Pfarrer
Büch=
er über den Sinn des Opfertodes unſerer gefallenen Helden des
Weltkrieges und der Kämpfer fürs Dritte Reich ſprach. Nach der
Ehrenſalve, die die Schießabteilung des Militär= und
Veteranen=
vereins abgab, wurden mit ehrenvollen Gedenkworten Kränze,
die ſinnvolle Aufſchriften trugen, niedergelegt von dem Ortsgr.=
Leiter Horſt im Namen der NSDAP., von Herrn Bürgermeiſter
Klein für die Stadt, von den Vertretern der hieſigen SA.=
Sp=
ſchule, des Militär= und Veteranenvereins und des N
Stahlhelm). Unter Vorantritt der NS.=Fliegerkavelle, die mit
ſchlichten Trauerweiſen die Gedenkfeier umrahmt hatte, ging es
zum Artillerie=Denkmal der 6ler und zum Kriegerdenkmal der
Gefallenen 1870/71, wo ebenfalls Kränze mit eindrucksvollen
Worten durch den Vereinsführer des Mil.= und Veter.=Vereins,
Kam. Gg. Krapp, niedergelegt wurden.
Cg. Reinheim. 18. März. Die Ausgeſtaltung der Feier lag
in den Händen des Kriegervereins. Die Einleitung bildete der
gemeinſame Kirchgang der Formationen in der ev. Kirche, zu
wel=
hem die SA. und SA.=Reiter Arbeitsdienſt, SA.=Reſ. 1 und 2
an=
getreten waren, in welchem Pfr. Dr. Meiſinger über Pſalm
118. V. 17 „Ich werde nicht ſterben, ſondern leben ... predigte. Am
Nachmittag fand auf dem Friedhof eine Gedächtnisfeier vor dem
Kriegerdenkmal ſtatt. Der Marſch ging zum Kriegerdenkmal in
den Bahnanlagen, wo man die Veteranen zu beiden Seiten
grup=
viert hatte. Kam. Adelberger hielt eine gut durchdachte
An=
ſprache und dann marſchierten die Zugteilnehmer zum Friedhof,
wo Pfr. Dr. Meiſinger die Weihe des Platzes für die, die
in fremder Erde ruhen, hervorhob. Die Gemeinde war recht
zahl=
reich erſchienen. der Spielmannszug der SA. und der
Poſaunen=
chor hatten ihre Kraft für die Feier zur Verfügung geſtellt,
außer=
dem machte das Lied des Kirchengeſangvereins beim Gottesdienſt
„Wie ſind die Helden gefallen im Streit” nachhaltigſten Eindruck.
Fd. Nieder=Klingen, 18. März. Heldengedenktag. An
der kirchlichen Feierlichkeit zu Ehren der im Weltkriege gefallenen
Helden nahmen die SA., die Gliederungen der NSDAP. und der
Kriegerverein geſchloſſen mit Fahnen teil. Herr Pfarrer Knodt
hielt dem Tage entſprechend eine tief zu Herzen gehende
Gedächt=
nisrede. Beſonders verſchönt wurde die Feier durch die
Mitwir=
kung des Männergeſangvereins.
Fe. Reichelsheim, 18. März. Geſtern morgen war die Kirche
überfüllt. Sämtliche Formationen der NSDAP. ſowie alle
Ver=
eine des ganzen Kirchſpiels waren mit ihren Fahnen herbeigeeilt
und nahmen am Gottesdienſt teil. Pfarrer Munk hielt die
Predigt. Er erinnerte daran, daß viele Frontkämpfer beſtätigen
könnten, daß manchen Soldaten das Neue Teſtament den Mut
gegeben hat, das Heiligſte, was er beſitzt, ſein Herzblut, zu opfern
und daß dadurch faſt jede Schlacht gewonnen wurde, und ein
Mann in feſtem Gottesglauben reißt die ganze Gruppe mit.
Mittags waren dann wieder alle Formationen und Vereine am
Bahnhof angetreten. Punkt 2 Uhr ſetzte ſich der gewaltige Zug
in Bewegung, vorbei an dem Ehrenmal der Kämpfer von 1870/71
nach dem Reichenberg. Während an dem Ehrenmal von 1870/71
wei Mann des Kyffhäuſerbundes mit Gewehr ſtanden und
prä=
ſentierten, waren es am Ehrenmal zum Gedenken der Gefallenen
des Weltkrieges zwei Mann des Kyffhäuſerbundes und zwei Mann
der SA., die unter dem Kommando eines Vertreters der PO.
präſentierten, als die Fahnengruppe ankam. Ebenſo wurde
prä=
ſentiert, als der Poſaunenchor das Lied von dem braven
Kame=
raden anſtimmte. Zu Gehör kamen zwei ſehr gut vorgetragene
Gedichte von Knaben und Mädchen, der Männergeſangverein und
der Kirchenchor ſangen nochmals die Lieder, die ſie am Morgen
in der Kirche vortrugen. Die eigentliche Gedenkrede hielt Herr
Dr. Reinshagen. Er ließ alles Geſchehene an den Augen
vorüberziehen, wie mit Begeiſterung ganz Deutſchland aufſtand
und in den uns aufgezwungenen Krieg zog und wie mit der Zeit
aus den Kämpfern an der Front Männer wurden, die mit zähem
Ernſt gegen eine zehnfache Uebermacht wie eine Mauer den Feind
von Deutſchlands Grenzen fern hielten. Der Führer des
Kyff=
häuſerbundes, Pg. Frohlich und der Ortsgruppenleiter
Sie=
fert legten je einen Kranz nieder. Letzterer erinnerte daran,
daß Deutſchland wieder unter ſeinem genialen Führer Adolf
Hit=
er neu erwacht iſt und daß durch die Verkündung des Geſetzes der
inführung der allgemeinen Wehrpflicht ſich Deutſchland wieder
Reſpekt verſchafft hat im geſamten Ausland. Es wird in Zukunft
nicht mehr ſo ſein, daß man im Völkerbund ohne Anhörung und
Berückſichtigung der deutſchen Wünſche zur Tagesordnung
über=
gehen kann. Mit dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied ſchloß
die gewaltige Feier.
Az. Neuſtadt i. O., 18. März. Heldengedenktag. Am
Sonntag morgen füllte ſich das Gotteshaus. PO., SA.,
Krieger=
verein, Sanitater, Männergeſangverein. D.T. und Feuerwehr
be=
teiligten ſich. Pfarrer Romheld gedachte in einer
ergreifen=
den Predigt der Toten des Weltkrieges. Nach dem Gottesdienſt
ſammelten ſich ſämtliche Formationen — auch das Jungvolk ſchloß
ſich an — und Vereine mit ihren Fahnen zum Gang nach dem
Ehrenmal im Friedhof. Dort leiteten die Sänger die Feier mit
einem Trauerchor ein. Pg. Rodenhauſen als Vertreter des
Bundes für Kriegsgräberfürſorge ſprach herzliche Worte des
Dan=
kes für die Taten und Opfer der im Weltkriege gefallenen Väter
und Söhne. Ein ſchlichter Kranz ſchmückte das Soldatengrab. Die
Fahnen ſenkten ſich, das Lied vom guten Kameraden erklang.
Zum zweiten Male ſang der Männerchor „Mahnung” Am
Schluſſe hielt Pfarrer Römheld=Sandbach die Gedachtnisrede.
Cd. Steinbach. 18. März. SA., SS.. HJ. und ſämtliche Vereine
zogen nach dem Ehrenmal. Pg. Bürgermeiſter Pfaff leitete die
Feier durch einige packende Worte ein und erteilte dann Herrn
Deban Schäfer das Wort für die Gedächtnisrede. Dekan Schäfer
ehrte die gefallenen Helden in zu Herzen gehender Weiſe; darauf
ſang der Geſangverein das Lied. Wie könnt’ ich dein vergeſſen”,
Anſchließend wurden dann die Ehrenkreuze an die
Kriegsteil=
nehmer und Hinterbliebenen verteilt. Es folgten nun
Kranznie=
derlegungen verſchiedener Vereine. Unter herzlichem Gedenken an
die toten Kameraden wurde dann die ehrenvolle Feier mit einem
Choral beſchloſſen.
Cd. Michelſtadt. 18. März. Ueberreichung der
Ehren=
kreuze. Zu einer wirklichen Feierſtunde geſtaltete ſich die von
der Stadtverwaltung im „Schmerkers Gartenſaal” angeſetzte
Ver=
leihung der Ehrenkreuze an die Teilnehmer des großen
Völker=
ringens bzw. an deren Hinterbliebenen. Bürgermeiſter Dr. Leber
richtete eine markante Anſprache an die zahlreich Erſchienenen.
Dr. Leber ging kurz auf die Bedeutung des Ehrenkreuzes ein. Es
ſei unſerem Führer durch ſein großes Werk gelungen, das deutſche
Volk wieder zu ſeiner Ehre zurückzuführen. Nun hatte der
Gene=
ralfeldmarſchall das Ehrenzeichen in ſeine Hände gelegt. Als
zweiter Redner ſprach dann Ortsgruppenleiter Fiſcher als
Hoheitsträger der NS.
P. ſowie als Teilnehmer des großen
Krieges 1914/18. Zum Schluß ſeiner Ausführungen gedachte der
Redner unſeres Führers und Reichskanzlers, der als einfacher
Gefreiter aus dem Schützengraben dazu berufen war, die Führung
des deutſchen Volkes zu übernehmen. Begeiſtert geſungen, folgten
Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied. Ortsgruppenobmann
Deuh=
ſing der NSKOV. gedachte der Opfer des großen Krieges ſowie
derer, die für das neue Deutſchland ihr Leben ließen, ſowie des
verewigten Reichspräſidenten von Hindenburg. In tiefer
Ergrif=
fenheit erhoben ſich zu ſtillem Gedenken die Anweſenden von ihren
Plätzen, während die Kapelle das Lied vom guten Kameraden
an=
ſtimmte. Anſchließend fand dann die Verteilung der Ehrenkreuze
ſtatt. Während dieſer Zeit unterhielt die Kavelle der Freiw.
Feuerwehr die Anweſenden durch ſchneidige Märſche.
As. Erbach, 18. März. Heldengedenkfeier. Nach einem
beſonders feierlich ausgeſtalteten Gottesdienſt, an dem ſich
ſämt=
liche Vereine beteiligten, formierten ſich die Teilnehmer mit der
politiſchen Leitung der NSDAP. und allen Gliederungen zu einem
Zuge, der ſich unter Leitung der SA. nach dem Ehrenmal auf dem
Schöllenberg bewegte. Die Gedächtnisanſprache, die von Gedicht=
und Liedervorträgen der Schuljugend und des Geſangvereins
Lie=
derkranz umrahmt wurde, hielt SA.=Mann Keßler. Der Redner
gedachte in ergreifender Weiſe der großen Opfer der braven
Feld=
grauen des Weltkrieges und der tapferen Kämpfer der braunen
Armee. Unter den gedämpften Klängen des Liedes vom „guten
Kameraden” erfolgten die Kranzniederlegungen ſeitens der
Par=
tei und ihrer Gliederungen, ſeitens der Stadt, des Volksbundes
Deutſcher Kriegsgräberfürſorge, des Stahlhelms und des
Gräf=
lichen Hauſes. Nach erfolgtem Rückmarſch gedachte
Ortsgruppen=
leiter Heim auf dem Adolf=Hitler=Platz vor ſämtlichen
For=
mationen in gebührender Weiſe der erlöſenden Tat des Führers
durch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht mit einem
dreifachen Sieg=Heil. Der Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes und
des Deutſchlandliedes bildeten den Schluß der Morgenfeier.
Für den Abend hatte der Volksbund Deutſcher
Kriegsgräberfür=
ſorge zu einer ſchlichten Feierſtunde ins Gemeindehaus eingeladen.
Auch bei dieſer Veranſtaltung wechſelten Muſik=, Lieder= und
Ge=
dichtvorträge miteinander ab.
m. Beerfelden, 18. März. Gegen 10 Uhr und beim Klang der
Glocken füllte ſich das Gotteshaus. Die Fahnen an der Spitze und
in Marſchordnung nahten die Vereine und der Arbeitsdienſt. Herr
Oberpfarrer Clotz wußte die Bedeutung des Tages für Volk und
Vaterland tief in den Herzen der Anweſenden lebendig zu machen.
Unſere beiden Geſangvereine belebten die Feier durch je einen
ſchönen Chor. Nach dem Abmarſch der Freiwilligen Feuerwehr
intonierte deren Kapelle das Lied vom guten Kameraden. — Ein
feierlicher Akt am Heldendenkmal. Mitglieder der Partei, die
SA. und der Arbeitsdienſt bewegten ſich in ernſtem Zuge über
die Hirſchhorner Höhe nach dem Heldenhain und gruppierten ſich
vor dem Denkmal. Unter entſprechenden Worten legten Kränze
nieder für den Kriegerverein Herr L. Rauenzahner, für den
Kyffhäuſerbund Herr W. Breimer, für die Partei und die SA.
Herr W. Böhm.
Fa. Alsbach a. d. B., 18. März. Nach gemeinſamem
Kirch=
gang der NS. Formationen fand am Ehrenmal eine ſchlichte
Hel=
dengedenkfeier ſtatt, wobei Ortsgruppenleiter Pg. Rindfuß die
Gedenkrede hielt.
Dp. Zwingenberg, 18. März. Heldengedenkfeier. Zu
gemeinſamem Kirchgang traten am Vormittag die Formationen
an. Von der Kirche aus begab ſich ein ſtattlicher Zug zum neuen
Kriegerehrenmal. Daſelbſt legte Ortsgruppenleiter Dickler
nach einem vom Poſaunenchor geſpielten Choral einen Kranz
nieder. Nach einer der Bedeutung des Tages angepaßten
An=
ſprache ehrte man das Andenken der Toten durch Stillſchweigen,
während der Poſaunenchor das Lied vom guten Kameraden ſpielte.
Am neuen und am alten Kriegerehrenmal ſtanden Ehrenwachen.
Lorſch, 18. März. Gedenkfeier. Lorſch gedachte ſeiner
gefallenen Helden in einer ſchlichten, aber eindrucksvollen Feier
am alten Kriegerdenkmal. Ortsgruppenleiter Pg. Degen hielt
die Gedenkrede, die von Muſikvorträgen und Liedern der beiden
Geſangvereine umrahmt wurde. Ein Kommando des
Kyffhäuſer=
vereins gab einen Ehrenſalut ab.
Seite 8 — J7:. 78
Großkundgebung der Kreisbauernſchaft Skarkenburg=
Süd zur Eröffnung der Erzeugungsſchlacht.
Em. Heppenheim a. d. B., 16. März. Bauern, Bäuerinnen und
Landjugend der die Kreisbauernſchaft Starkenburg=Süd bildenden
Kreiſe Heppenheim, Bensheim und Erbach, waren am Samstag
in Geſamtheit hier zuſammengeſtrömt, um vor Beginn der
Er=
zeugungsſchlacht ſich das letzte theoretiſche Rüſtzeug anzueignen,
und in einer Großkundgebung zu erweiſen, daß die Bauernſchaft
einmütig hinter den Maßnahmen des Führers ſteht zur
Sicher=
ſtellung der Ernährung des deutſchen Volkes aus der eigenen
Scholle. Um die dem Rufe der Kreisbauernſchaft gefolgten Bauern
in ihren Mauern gaſtlich zu empfangen, hatte die alte Stadt ihr
Feſtgewand angelegt, und die Straßen bildeten ein Fahnenmeer.
Herrliches Frühlingswetter begünſtigte die Veranſtaltung, die in
enger Zufammenarbeit zwiſchen Reichsnährſtand und Partei
durch=
geführt wurde. Manche der Gäſte werden erſtaunt geweſen ſein,
hier in den Gärten ſchon vereinzelt blühende Bäume anzutreffen.
Die Vormittagsſtunden waren mit Sondertagungen der
ein=
zelnen Hauptabteilungen, ſowie internen Beſprechungen
ausge=
füllt, die in der Turnhalle, dem Parkhotel „Halber Mond”, dem
Saalbau Kärchner und dem „Goldenen Anker” ſtattfanden. Eine
gewaltige Arbeit wurde an dieſem Vormittag geleiſtet. In
Fach=
referaten der Bauernführer mit anſchließenden Ausſprachen
wur=
den die Hauptaufgaben der Erzeugungsſchlacht behandelt und die
letzten Richtlinien zu ihrer wirkungsvollen Durchführung
ausge=
geben. Der Nachmittag brachte den Höhepunkt der Tagung, als
in einer eindrucksvollen Großkundgebung auf dem Sportplatz am
Schwimmbad die Bauernſchaft ſich zum Einſatz für die
Nahrungs=
reiheit bekannte. Nach dem feierlichen Einmarſch der Fahnen
er=
öffnete Kreisleiter Dr. Hildebrandt die Kundgebung, die
durch die Anweſenheit des Reichsſtatthalters und Gauleiters
Sprenger und des Landesbquernführers Dr. Wagner eine
beſondere Bedeutung erhielt. In wechſelnder Folge gelangten nun
lottgeſpielte Muſikſtücke der Arbeitsdienſtkapelle Bensheim,
Chöre der vereinigten Geſangvereine und des männlichen und
weiblichen Arbeitsdienſtes, ſowie Vorführungen Odenwälder
Trachtengruppen aus Reichelsheim und Ellenbach und des BDM.
zur Darbietung. Langjährige und verdiente Landarbeiter,
darun=
ter eine Landarbeiterin, erfuhren durch den Gauleiter und den
Landesbauernführer eine Ehrung und Anerkennung. Dann wandte
ſich Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger, verſchiedentlich
bei=
fällig unterbrochen, zu den Bauern, die er als feſte, tragfähige
Säule des ganzen deutſchen Volkes bezeichnete, ſprach von der
Hebung des Bauernſtandes durch die Politik des Führers, und der
Notgemeinſchaft, die uns heute alle verbinde, und ermunterte die
Bauern zu ihrem Dienſt an Volk und Vaterland. Lebhafte
Zu=
ſtimmung ward ſeinen aufmerkſam verfolgten Ausführungen
zu=
teil. Landesbauernführer Dr. Wagner behandelte nochmals
zu=
ſammenfaſſend die Grundlagen zur Durchführung der
Ernährungs=
ſchlacht und richtete einen letzten flammenden Appell an die
Bau=
ernſchaft, nach Abſchluß des theoretiſchen Teiles der
Erzeugungs=
ſchlacht, in der gewonnenen Erkenntnis ihrer volkswirtſchaftlichen
Notwendigkeit jetzt ans Werk zu gehen und ſich des Vertrauens
des Führers würdig zu erweiſen. Kreisbauernführer
Rein=
heimer=Reiſen unterſtrich eindringlich die Ausführungen des
Gauleiters und des Landesbauernführers. Der Kreisleiter ſchloß
alsdann die impoſant verlaufene, wohlorganiſierte Kundgebung
mit dem Treuegelöbnis, und das Horſt=Weſſel=Lied erklang.
Anſchließend nahm die Stadtverwaltung die Gelegenheit wahr,
den im Jahre 1933 verliehenen Ehrenbürgerbrief dem Gauleiter
und Reichsſtatthalter Sprenger in einer ſchlichten Feier im
Kurfürſtenſaal des Amtshofes zu überreichen. — Den Abſchluß der
großen Bauerntagung bildete ein „Bauernabend”, in den
über=
füllten Sälen des „Halben Mond”, auf dem der Turnverein
Reichelsheim das beliebte und ſich in den Rahmen des Tages
vor=
trefflich einfügende heitere Volksſtück „s Müllerſch Lißl vunn
Michelboch”, deſſen Verfaſſer der hier im Ruheſtand lebende Lehrer
Franz Schwalbach iſt, mit wohlverdientem Erfolg zur
Auf=
führung brachte.
k. Dieburg, 18. März. Vereinigte Kaninchen= und
Geflügelzuchter. Der Verein hielt bei Gaſtwirt
Peter=
nann eine Mitgliederverſammlung ab. Anſtelle des ſeitherigen
Schriftführers wurde Herr Jakob Ludwig einſtimmig gewählt.
Nach Verleſung des Protokolls der letzten Verſammlung forderte
der Vorſitzende, Herr Adam Diehl, die Mitglieder auf, ihr
Ge=
flügel beringen zu laſſen, da von dieſen Einnahmen die Preiſe bei
den Ausſtellungen beſtritten werden. Auch wurde empfohlen, die
Geflügelbörſe zu halten. Rechner Bühler erſtattete Bericht von
der Kreisſitzung, der beifällig aufgenommen wurde. Die
Lokal=
ausſtellung 1935 findet vorausſichtlich am 24. November in Groß=
Umſtadt ſtatt. Ferner wurden die Mitglieder aufgefordert, das
Zuchtmaterial gegenſeitig zu beſichtigen und ihre Erfahrungen
auszutauſchen. Da ſich in der Hühnerfarm des Vereins am
Schloß=
garten Iltiſſe bemerkbar machen, wurde das Mitglied Dotter
mit dem Abſchießen der Eierräuber beauftragt.
Cd. Michelſtadt, 18. März. Die Partei mit ihren
Gliederun=
gen, NSKOV., Kriegerverein, Stahlhelm und Vereine waren am
Ehrenmal angetreten, um in würdiger Feier der Gefallenen des
Weltkrieges zu gedenken. Nach einleitendem Chor des
Geſang=
vereins „Liederkranz” richtete Ortsgruppenleiter Fiſcher eine
inhaltsvolle Anſprache an die Teilnehmer der Feier, in welcher
er die Soldatengräber als Mahnmal der Treue und des
Opfer=
willens bezeichnete. In Dankbarkeit und Ergriffenheit gedachte
man der teuren Toten. Der Redner ſchloß mit einem
inhalts=
reichen Gedicht ſeine Anſprache. Nun hielt Dekan Schäfer in
der ihm eigenen herzlichen Weiſe ſeine Gedächtnisrede. Der
Orts=
gruppenobmann der NSKOV., Deuhſing, nahm in feierlicher
Weiſe die Totenehrung vor. Der Poſaunenchor intonierte das
Lied vom guten Kameraden, wobei ſich die Fahnen in
ehrfurcht=
voller Weiſe ſenkten. Hierauf erfolgten die Kranzniederlegungen,
für die NSKOV. Deuhſing, für die Ortsgruppe der Partei Fiſcher,
für den Kriegerverein Krämer, für den Stahlhelm Lörzer und
Bürgermeiſter Dr. Leber für die Stadt Michelſtadt.
Dp. Zwingenberg. 16. März. Gemeinderatsbericht.
Bürgermeiſter Kiſſel begrüßte vor Eintritt in die
Tagesord=
nung den Beigeordneten OGrL. Dickler, welcher aus dem
Kran=
kenhaus zurückgekehrt, zum erſtenmal wieder an einer Sitzung
teil=
nahm. Der Voranſchlag für 1935 weicht von demjenigen für 1934
hinſichtlich der Höhe ganz weſentlich ab. Die Ausgaben für 1935
betragen 155 401,97 Mk. Dieſen ſteht eine Einnahme von 126 110
Mk. gegenüber, ſo daß noch rund 29 290 Mk. durch Umlagen
auf=
zubringen ſind. Bezüglich der verpachteten gemeindeeigenen
Grund=
ſtüpe wurde im Sinne der Geſuchſteller (Pächter) entſchieden. Die
Waſſerverſorgung im nördlichen Stadtteil erfordert neue ſtärkere
Rohrleitungen. Da die Darmſtädter Straße demnächſt neu
gepfla=
ſtert wird, wurde die ſofortige Rohrlegung beſchloſſen. Die
erfor=
derlichen Grundarbeiten wurden dem Unternehmer Peter May
übertragen. Das Verlegen der Rohre wurde den
Inſtallations=
meiſten Seeger. Seehaus und Hartbrod übergeben. Der
Ausbil=
dung eines Baumwarts wurde zugeſtimmt. Herr Karl Lutzi, dem
dieſer Poſten übertragen wurde, erhält von der Gemeinde einen
Zuſchuß von 90 Mk. Den Reſt von 200 Mk. übernimmt die
Berg=
ſträßer Obſt= und Gemüſezentrale. Einem Antrag auf Abgabe
eines Reihengrabes wurde unter den üblichen Bedingungen
ent=
ſprochen. Ein nichtöffentlicher Teil ſchloß ſich der öffentlichen
Sitzung an.
Be Büttelborn, 16. März. Sein 25jähriges
Arbeits=
jubiläum konnte Fritz Aſtheimer in den Opelwerken begehen.
Geſtorben iſt im hohen Alter von 83 Jahren Schmiedemeiſter
Georg Fornoff 1. Er war einer unſerer älteſten Einwohner. Der
Krieger= und Militärverein gab dem Verblichenen die letzte Ehre.
Fornoff war Ehrenmitglied des Vereins. Drei Ehrenſalven
wur=
den über dem offenen Grabe abgefeuert. — Omnibusbrennt
aus. Vor der Tankſtelle Margarete Kling in der Darmſtädter
Straße brannte ein Omnibus des Groß=Gerauer Reiſedienſtes aus.
Der Motor des Omnibuſſes hatte ſich heiß gelaufen und geriet
beim Tanken in Brand. Glücklicherweiſe waren wenige Minuten
zuvor ſämtliche Inſaſſen dem Fahrzeug entſtiegen.
Am. Biebesheim, 16. März. Die Vergebung der
gemeinheit=
lichen Grasſtücke wurde im Rathausſaale durch die
landwirt=
ſchäftliche Kommiſſion auf unbeſtimmte Zeit vorgenommen. Es
handelt ſich dabei um die Anlagen, die alte Gänslach, die
Tuch=
bleiche und die alte Gänsweide. — Die Anbauer von
Zucker=
jihen waren zu einer Beſprechung zuſammengerufen. Landwirt
Wilhelm Wirthwein referierte über die bevorſtehenden
Neue=
rungen in der geſamten Rüben= und Zuckerwirtſchaft jund ſprach
auch eingehend über die den einzelnen Anbauern zuſtehenden
Kon=
tingente, in denen ebenfalls eine grundlegende Aenderung
eintre=
ten wird.
Be. Ginsheim, 14. März. In der bieſigen Schule wurde eine
VDA.=Schulgemeinſchaft des Landesverbands Heſſen
ge=
gründet, die bereits 5 Schüler und Schülerinnen umfaßt und von
der Lehrerin Schmitt geleitet wird.
Darmſtädter Tagblatt / Seſſiſche Neueſte Nachrichten
für die Woche vom 17. bis 23. März 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club e. V., Gau 15, „
Weſt=
mark”, Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
42 Erbach—Eberbach (zw. Hetzbach und Kailbach) wegen
Stütz=
mauerbruches bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Beerfel=
den—Sensbach—Gaimühle.
43 Rüſſelsheim-Kelſterbach (Ortsdurchfahrt Raunheim), Km. 8,5
bis 8,8. vom 27. 2. bis auf weiteres geſperrt. Oertliche
Um=
leitung.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Pfungſtadt—Hahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Pfungſtadt—Eſſchollbrücken—Crumſtadt-Bruchmühle.
Affolterbach—Unter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Fürth—Rimbach oder Beerfelden.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Wembach-Rohrbach vom 10. 12. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Hahn.
Darmſtadt —Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Biblis—Wattenheim-Nordheim vom 28. 1. bis auf weiteres
ge=
ſperrt Umleitung: Hofheim.
Hähnlein-Jägersburg vom 25. 2. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Rodau—Fehlheim—Schwanheim-
Autobahnunterfüh=
rung-Jägersburgerwald.
Nauheim-Königſtädten vom 7. 3. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung von der Reichsſtraße 42 Darmſtadt—Mainz nach
Nau=
heim bzw. Königſtädten.
Be. Groß=Gerau, 16. März.
Jungarbeiterkund=
gebung. Mit einer großen Jungarbeiterkundgebung wurde
geſtern abend in der Turnhalle der Reichsberufswettkampf
eröff=
net. Im Mittelpunkt der Kundgebung, die umrahmt war von
Fanfarenmärſchen und gemeinſam geſungenen Liedern und von
ſprechchören, ſtanden drei Reden. Als erſter Redner nahm
Kreis=
leiter und Bürgermeiſter Stavinoga das Wort: Eine Million
Ju=
gendlicher iſt bereit zum Kampf um die Leiſtung. Die Leiſtung
war auch immer das Prinzip der nationalſozialiſtiſchen Bewegung.
Durch Leiſtung und Einſatzbereitſchaft iſt die Bewegung groß
ge=
worden und zum Ziel gelangt. Der Reichsberufswettkampf, der
die beiden Grundſätze hervorhebe, iſt eine Sache der anzen Nation.
Durch ihn werde das Bekenntnis der Nation zu friedlicher Arbeit
und beruflicher Höchſtleiſtung zum Ausdruck gebracht. Mit ſtolzer
Freude begrüßt es die Nation, daß die Jugend das Banner der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung aufnebme und weitertrage.
Auch eine Hunderk=Jahr=Erinnerung.
) London. Engliſche Blätter erinnern an eine
An=
gelegenheit, die gerade hundert Jahre zurückliegt und einen
tref=
ſenden Beleg für engliſche Spleenhaftigkeit und eigentlich noch
Schlimmeres darſtellt. Es iſt der Delphinritt des engliſchen
Lords Waterford im Jahre 1835.
Das Wort Delphinritt iſt im wahrſten Sinne ſo
aufzu=
nehmen, wie es gemeint iſt. Nachdem in den Jahren 1833 und
1834 verſchiedene engliſche Nichtstuer aus Renommiſterei
ver=
ucht hatten, ſich auf der Themſe in ihren Booten von lebenden
Fiſchen ziehen zu laſſen (!), die ſie irgendwie an ihre
Waſſer=
fahrzeuge angeſchirrt hatten (ein Abenteuer, das zum Gaudium
des zuſchauenden Publikums beſonders aus dem Adel, mit
einem unfreiwilligen Waſſerbade der Beteiligten endete) ließ der
genannte Lord Waterford der ſcheinbar viel freie Zeit hatte, ſich
von einem ſchottiſchen Fiſcher einen lebenden Delphin fangen
und nach der Themſemündung bringen. Dort wurde das arme
Tier mittels eines durch ſeine Schwanzfloſſe getriebenen Taus
an ein Ruderboot Waterfords gebunden und raſte nun mit ihm
los. Auch dies Abenteuer endete, wie man es erwarten konnte:
das gepeinigte Tier warf das Ruderboot um, und der edle
Lord, für deſſen Tierquälerei eine exemplariſche Beſtrafung am
Platze geweſen wäre, mußte von dem Ruderboot einer Brigg
völlig erſchöpft aus dem Waſſer gezogen werden.
„Three Cheers!” — drei Hochrufe alſo begrüßten dieſen
Unmenſchen, als er triefend wie eine Katze an Bord der Brigg
abgeliefert wurde —
Was im Roſenkale nicht roſig iſt ..."
(I) Sofia. Das ſüdbulgariſche Dorf Rachmanlare, das
Zen=
trum der Roſenbauern und einer der landſchaftlich ſchönſten Plätze
des Roſentales, ſcheint ſeine beſonderen Sorgen zu haben. Wer
dieſen ſchmucken Ort mit ſeinen noch ſchmuckeren Bewohnern
ein=
mal zur Zeit der Roſenblüte beſucht hat, kann ſich ſchwerlich
vor=
ſtellen, daß dieſes kleine Paradies auch ſeine Nöte haben könnte.
Doch laſſen wir dem Lokalchroniſten das Wort, der in einem
Be=
richte an das Regierungsblatt „Nowi Dni” der Oeffentlichkeit in
wahrhaft blumenreicher Sprache Kunde davon gibt, wie nahe Freud
und Leid beiſammenliegen:
„Wie herrlich gelegen iſt doch unſer Rachmanlare! Im Lenz
leben wir in einem wahren Blütenmeere. Berauſchender Duft
ſtrömt aus den Millionen, nein, Milliarden Roſen und betäubt
den Schauenden. Roſen, Roſen, weiße Roſen und rote Roſen,
im=
mer wieder Roſen. Eine bezaubernde Farbenſymphonie, die an
die orientaliſchen Wundergärten aus Tauſendundeiner Nacht
er=
innert. Dieſe werden hier bei uns zur Wirklichkeit, zur
tatſäch=
lichen lebenden Wirklichkeit. Wie könnte man den märchenhaften
Anblick unſerer Heimat ſchildern? Wollte man ihn in Worten
wiedergeben, ſo fehlten die Bilder, hätte man die Bilder, ſo würde
man die Farben vermiſſen. Und hätte man auch dieſe, ſo fehlte
doch jener betäubende Duft, der die Seelen in Zauberſchlaf wiegt.
Bei Gott, Rachmanlare iſt ſchön: Schön ſind ſeine Mädchen, ſchön
ſind ſeine Frauen und ſchön auch ſeine Männer.
Doch was nicht ſchön iſt in Rachmanlare und was uns allen
ſchwere Sorgen bereitet, das iſt jenes Ungeheuer, das zum Schrecken
unſerer Kinder und zum Schrecken auch der Erwachſenen geworden
iſt. Erſt geſtern nahm dieſe Beſtie, als ſie von ihrem Wärter ins
Freie geführt wurde, Reißaus, raſte durch die Dorfſtraße und
ver=
ſetzte alles in Schrecken und Panik. Auf dem Markte richtete ſie
ein heilloſes Durcheinander an. Die Stände der Bauern und
Bäuerinnen flogen kreuz und quer in die Luft, und niemand wagte
ſich dem wütenden Tiere zu nähern. Nur unter großen Mühen
und Gefahren konnte es ſchließlich gebändigt werden. Dieſe Beſtie,
die zum Schrecken unſeres Dorfes wurde, iſt der öffentliche
Zucht=
ſtier. Wäre es nicht an der Zeit, die Gemeinde von dieſem
Un=
geheuer zu befreien und es durch einen ſanfteren Bullen zu
er=
ſetzen? Caveant consules!
Das Regierungsblatt „Nowi Dni” ſcheint indeſſen für die Nöte
der Rachmanlarer wenig Verſtändnis zu beſitzen. Bringt es doch
den ſchmerzlichen Erguß des Lokalchroniſten im Unterhaltungsteil
kommentarlos unter der Ueberſchrift „Was nicht roſig iſt im
Roſentale Das iſt wirklich nicht ſchön von dem Offizioſus,
denn die Rachmanlarer, die einen Lokalchroniſten von ſo
ciceroni=
ſcher Beredſamkeit beſitzen, verdienten in der Tat auch einen
ſanf=
teren Gemeindeſtier. . . . .
Mit den Engländern geht es ſichtlich bergab. Das hat ihnen
eben erſt wieder ihre Steuerbehörde beſcheinigt, die eine Statiſtik
über die Zahl der Pfundmillionäre veröffentlichte. Mancher
Glanz und mancher Reichtum hat ſich in den letzten Jahren
verflüchtigt, wo einſtmals Millionen vorhanden waren, da ſind
es nur noch Hunderttauſender. Dennoch lebt die oberſte Schicht
des engliſchen Volkes, als hätte es für ſie niemals andere als
Dienstag, 19. März 192
Kreisleiter Stavinoga ſchloß mit einer Mahnung an die Juge
ſich ihrer hohen Aufgaben ſtets bewußt zu bleiben und den
Ka=
zu Ende zu führen. Sozialamtsleiter im Banne der HJ
Kratz, erklärte als nächſter Redner: Es ſei ſtets der Grund
der Jugend geweſen; nicht viel reden, aber zu arbeiten. Der Rei
berufswettkampf ſoll beweiſen, daß die Jugend weiß, daß nur
Arbeit Deutſchland retten kann. Der Gauredner der DAF.. (
bel, ermahnte die Jugend, nicht nur im Reichsberufswettkat
ſondern Tag für Tag ihr Beſtes einzuſetzen für das Ganze. Bo
führer Freudenberger ſprach das Schlußwort. Sein Sieg=Heil
den Führer wurde begeiſtert aufgenommen. Mit dem Horſt=We
Lied und dem HJ.=Lied ſchloß die impoſante Jungarbeiterki
gebung, die den Reichsberufswettkampf im Kreis Groß=Ge
eröffnete.
Be. Königſtädten, 14. März. Aus der Gemeinde.
Zwecke der Arbeitsbeſchaffung hat die Gemeinde vier Baup
erworben. In der letzten Ratſitzung iſt der Abſchluß der s
pflicht und Unfallverſicherung bei der Landesverſicherungsan
Wiesbaden erfolgt. Genehmigt wurden die entſtehenden Ke
bei den Schachtanlagen in der Waldſtraße. Für die Pflaſter
des Wieſenweges wurden vergeben: Sandfahren. Aushilfsfuh
Die Streuverſteigerung von Wegen und Schneiſen im Gemei
wald wurde genehmigt. Für die Dreſchplätze wurde der P.
preis neu beſtimmt.
Be. Rüſſelsheim, 16. März. Konzert. Das Münchener ?
Huber=Quartett gab auf Einladung der Kulturabteilung und
Betriebsgemeinſchaft NSG. (Opel) einen Kammermuſikah
Auf der Programmfolge ſtanden Streichquartette von Franz &
bert, Ludwig van Beethoven und Wolfgang A. Mozart,
Münchener Gäſte (Prof. Anton Huber, Heinrich Ziehe. Prof.
lentin Härtel und Erich Wilke) ſpielten die Werke der gre
Meiſter mit vollendetem Können.
Be. Rüſſelsheim. 16. März. Hohes Alter. Frau Barl
Graßmann, geb. Schneider, feierte in geiſtiger und körperl
Friſche ihren 81. Geburtstag. — Ein 20jähriger Werkzeugme
geriet mit dem rechten Zeigefinger in ein Maſchinengetriebe. s
bei wurde ihm der Finger abgedrückt.
Aus Oberheſſen.
El. Alsfeld, 17. März. Oberheſſiſcher Bauern
niedergebrannt. Im Kreisort Brauerſchwend I
aus noch unbekannter Urſache im Anweſen des Landwirtes
Kröning Feuer aus, das ſehr ſchnell um ſich griff. Obwohl
a=
der Ortsfeuerwehr auch die Wehren von fünf Nachbarorten z
zogen wurden, brannten Stall und Scheuer nieder. Das Wohn
wurde ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, faſt die geſamte Ein
tung fiel den Flammen zum Opfer. Das Vieh konnte ger
werden.
gute Zeiten gegeben. Krampfhaft wird verſucht, den
Schei=
wahren. Und dennoch ſchmelzen die Vermögen dahin, ohne
neue entſtehen. Zu Beginn des vorigen Jahres — weiter 1
die Statiſtik leider nicht, — waren nur noch 452 Millio
den Steuerbehörden bekannt. Bei der ſcharfen Handha
der Steuergeſetze in Großbritannien iſt wohl nicht anzuneh
daß ihr auch nur ein Steuerzahler, der zu den ſogenan
Pfundmillionären gehört, unbekannt geblieben iſt. Im J
zuvor waren es immerhin noch 543 Perſonen, die das u
angenehme Vergnügen hatten, ſehr tief in die Taſche gr
zu müſſen, um die Bedürfniſſe des Staates zu befriedigen,
Pfundmillionäre ſind in England diejenigen anzuſprecher
aus ihrem Kapital mehr als 40 000 Pfund jährlich beziehen
einzelnen gliedert ſich die Statiſtik folgendermaßen auf:
wurden 95 Perſonen gezählt, die ein jährliches Einkommen
100 000 Pfund und darüber hatten, zu Beginn des Jahres
waren es nur noch 79. Aehnlich iſt der Kreis der anderen
kommenſteuerpflichtigen zuſammengeſchrumpft. Diejenigen,
zwiſchen 75000 und 100000 Pfund beziehen, haben ſich
59 auf 42 vermindert. Anfang 1934 wurden 176
184 gezählt, die zwiſchen 50 und 75 000 Pfund bezogen, wäl
die Zahl der Einkommen zwiſchen 40000 und 50000 vor
auf 155 zurückging. Intereſſant iſt es jedoch, dieſe Vermöger
den Cldwert umzurechnen. Da das Pfund rund 50 Pr
ſeines Wertes eingebüßt hat, ſind auch die engliſchen Vern
um die Hälfte entwertet, wenn auch in England ſelbſt P
gleich Pfund gilt und bisher erreicht wurde, daß der
Le=
ſtandard in England durch die Entwertung nicht berührt w
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Dienstag, 19. März
6.00: Bauernfunk — 6.15 u. 6.45: Gymnaſtik. — 6.50: Zeik
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch; Choral: Du höchſtes Licht
ewger Schein. — 7.00: Stuttgart: Frühkonzert (Schallpl.).
8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik.
9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert. — 9.15: Nur Freiburg:
Die Welten der Hirtenbuben. Heimatliche Plauderei. — 2
lerlei Unterhaltungsmuſtk. — 10.00: Nachr. — 10.15: Sch.
funk: Philtpp Reis, der Erfinder des Fernſprechers. Eie Hl
olge. — 10.45: Prakt. Ratſchläge für Küche und Haus.
11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. — 11.45: Sozialdie
12.00: Der gute Ton bei Schall und Platt (Wunſchkonzert).
13.00: Zeit, Nachr. — 13.15: Muſikzug der Brigade 49. Ork.
Muſikzugführer Werlert. — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Wſ
chaftsbericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. — 14.55: W
ter. — 15.00: Nur Freiburg: Nachr. — 15.15: Für die Fra.
Schmauſereien und Feſtwitäten in den letzten Jahrhunderken.
1.
Der Dichter in der Küche. — 3. Tiſchkultur des Alltags.
16.00: Hamburg: Bunter Nachmittag. — In der Pauſe: Kän
vericht der Woche. — 18.00: Italieniſcher Sprachunterncht.
18.30: Als Bisms
18.15: Aus Wirtſchaft und Arbeit. —
entlaſſen wurde. . . Eine hiſtoriſch=politiſche Betrachtung von
H. Braun. — 18.45: Meldungen.
18.50: Unterhaltungskonzert. Orcheſter der Berufsmuſiker Raſſe.
lautern. Ltg.: Rud. Schmidt. — 19.40: Zum 70. Geburts”
von Fritz Rupp. Mainz. — 19.50: Erzeugungsſchlacht. — 21
Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel. — 20.15: Leipzig: Reich
ſendung: Stunde der Nation: Martm Plüddemann. Em le”
ſcher Balladenmeiſter (1854—1897).
— 20.55: Nordiſcher Hu
22.0
Eine heitere Textfolge von Anderſen bis Zetterſtröm.
Zeit Nachr. — 22.15: Nachr., Wetter, Sport. — 22.20: 304
muſik. Ausf.: Zitherverein Konz=Karthaus. — 23 00: Orche
konzert. Neue deutſche Muſik. Ltg.: O. Frickhoeffer. — 2r‟
Komponiſtenportrait: Anton Dvorak (geb. 8. Sept. 1870
1. Mar 1904). (Schallpl.).
Dienstag, 19. März
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Yec
Plüddemann. Ein deutſcher Balladenmeiſter (12"
1897).
Frankfurt: 20.55: Nordiſcher Humor. Eine N"
Textfolge von Anderſen bis Zetterſtröm.
Hamburg: 19.30: Urſendung! De Eer. Gen eerſſt
Geſang von dat minſchliche Leewen, den Hewen un be
Köln: 17.30: Germanenforſchung rund um Köln.
Gedächtnis Karl Rademachers.
Leipzig: 20.55: Kyffhäuſer. Hörbild von A. b. Lällt
Stuttgart: 19.00: Mir iſt manches ſchon pälſt..
Eine Stunde Heiterkeit und Spiel mit A. E. Siſt.
Wien: 19.25: Barbier von Sevilla, Operette von 9.
Bukareſt: 20.05: Schubert, Brahms u. a.
Mailand: 20.45: Operette von Lehar.
Rom: 21.15: Buntes Konzert.
Budapeſt: 21.35: Walküre. Oper von Rich. Walle
Toulpuſe: 22.00: Lehar=Stunde.
London: 22.15: F. Hartley und ſeine Kabelk=
Kopenhagen: 23.00: Moderne Tanzmuſik.
eustag, 19. März 1933
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 78 — Seitt 2
Von der Helden=Gedenkfeier in der Reichshauptſtadt.
Unr=
7a
eich und Ausland.
die Welthundeausſtellung
in Frankfurk a. M.
renpreis des Reichsminiſters Dr. Frick.
auſend Hunde werden in Frankfurt bellen.
ankfurt a. M. Das Intereſſe an der
indeausſtellung in Frankfurt a. M. vom
28. April wird immer größer, vor allem
Weſtſtaaten, ſo daß eine Beſchickung von
punden als ſicher angenommen werden
Reichs= und Preußiſcher Miniſter des
In=
r. W. Frick hat inzwiſchen ebenfalls einen
reis zugeſagt. Er dürfte an die
Gebrauchs=
fallen. Neben dem Ehrenpreis des Königs
von Schweden iſt auch ein ſolcher des
Kö=
m Belgien bei der Ausſtellungsleitung
an=
et. Während der Schwedenpreis an den
Hund der Weltausſtellung fällt, iſt der
ipreis für die beſte Zuchtgruppe im
inter=
ilen , Zuchtgruppenwettſtreit vorgeſehen.
Ausſtellungsprogramm iſt nunmehr er=
Es gibt genauen Aufſchluß über den
der Welthundeausſtellung; es werden
60 in= und ausländiſche Raſſen in über
nderausſtellungen der einzelnen
Fachſchaf=
eigt werden. Der Schlußtermin für die
ſung iſt endgültig der 10. April 1935.
Zu=
iſt jeder Raſſehund, der in ein deutſches
iländiſches Zuchtbuch eingetragen iſt.
i
19 Kinder in 18 Jahren!
ada iſt im Begriff, durch ſeinen
Kinder=
erühmt zu werden. Die Fünflinge jener
hen Bauersfrau, für die ſich in ganz
Nord=
eine rührende Hilfsbereitſchaft
kundge=
kennt in Amerika allmählich jedermann
ilm und Zeitung. Aus Summerſide wird
meldet, daß Frau Bernie Gillis dieſer
r 19. Kind zur Welt gebracht hat. Sie iſt
18 Jahren verheiratet.
Bild oben:
Links: Der Führer
ver=
läßt in Begleitung des
Generalfeldmarſchalls v.
Mackenſen, des höchſten
Vertreters der alten
Ar=
mee, nach der
Kranz=
niederlegung dos
Ehren=
mal. — Mitte: Blick auf
die Ehrenloge und den
Führer während der
Gedenkfeier in der
Ber=
liner Staatsoper. —
Rechts: Der Führer
hef=
tete perſönlich auf dem
Luſtgarten die
Ehren=
kreuze, an die
ruhm=
bedeckten Fahnen der
alten Armee.
Bild rechts:
80 Fahnen der alten
Ar=
mee ziehen im
Parade=
marſch am Führer vor
dem Ehrenmal vorbei.
Nach der
Kranznieder=
legung am Ehrenmal
Unter den Linden fand
der Vorbeimarſch der
verſchiedenen Ehren=
Ab=
teilungen der Wehrmacht
vor dem Führer ſtatt.
Unſer Bild zeigt die
alten ruhmbedeckten
Fahnen, die hier am
Führer vorübergetragen
werden.
Motorſchiff auf dem Teſſin geſunken.
Rom. In der Provinz Pavia iſt auf dem
Teſſin ein Motorſchiff, das eine Reihe von
lei=
tenden Perſönlichkeiten an Bord hatte, geſunken.
Vier Perſonen ertranken, unter ihnen befindet
ſich ein Sekretär der Provinzverwaltung von
Pavia.
General Paul v. Lekkow=Vorbeck 65 Jahre all.
Paul v. Lettow=Vorbeck feiert am 20. März ſeinen 65. Geburtstag. Lettow=Vorbeck, der ſich
or dem Kriege im deutſchen Kolonialdienſt beſonders hervorgetan hatte, erwarb ſich
unver=
de Verdienſte und bleibenden Weltruhm durch ſeine heldenhafte Verteidigung Deutſch=
Oſtafri=
ſen Kommandeur er von 1914 an war. Trotz der ungeheueren Uebermacht der alliierten
blieb er während des ganzen Krieges unbeſiegt, obwohl ihm von der Heimat keinerlei Hilfe
t werden konnte. Sein und ſeiner Truppe Heldentum reiht ſich würdig an die größten und
ſten Waffentaten der deutſchen Wehrmacht während des Krieges. Man ſieht auf unſerem
Heneral v. Lettow=Vorbeck an der Spitze der mit ihm im März 1919 heimkehrenden
„uppe beim Einzug durch das Brandenburger Tor in Berlin, Rechts hinter v. Lettow=Vorbeck
uverneur von Deutſch=Oſtafrika Dr. Schnee, rechts mit Tropenhelm General Waehle,
Poſt, der raſende Strakoſphärenflieger.
Der amerikaniſche Flieger Wiley Poſt hat
eine glänzende fliegeriſche Leiſtung hinter ſich:
Es iſt ihm gelungen, rund 3500 Kilometer in der
Stratoſphäre zurückzulegen, wenn es ihm auch
nicht möglich war, das geſteckte Ziel, den
Flug=
hafen von New York, zu erreichen. Poſt war in
Burbank, in Kalifornien, aufgeſtiegen; er wollte
quer über den amerikaniſchen Kontinent hinweg
bis nach New York fliegen, wollte ſich aber bei
dieſem Flug in den höchſten Höhen bewegen, weil
die Stratoſphäre beſondere Geſchwindigkeiten
er=
laubt, ſo daß ein derartiger Flug über weite
Strecken einen weſentlich geringeren Zeitraum in
Anſpruch nimmt, als wenn ſich das Flugzeug in
etwa 1000 Meter Höhe über der Erdoberfläche
da=
hinbewegt. Poſt war am 22. Februar bereits zu
einem Stratoſphärenflug geſtartet, er mußte aber
ſchon nach kurzer Zeit wegen eines Motorſchadens
wieder landen. Dabei wurde ſein Flugzeug, die
„Winnie Mae”, ſtark beſchädigt. Poſt hatte
vor=
her das Fahrgeſtell abwerfen laſſen, um auf
ſei=
nem Flug höhere Geſchwindigkeiten erzielen zu
können. Infolgedeſſen war eine Beſchädigung des
Flugzeugs bei der Landung unvermeidlich. Er
hat aber ſchleunigſt die Maſchine wieder in
Ord=
nung bringen laſſen und iſt jetzt mit ihr von
Burbank bis nach Cleveland gekommen. Die
letz=
ten 100 Kilometer hat er nicht mehr geſchafft,
weil Sauerſtoffmangel eintrat. Nach dem
ur=
ſprünglichen Plan hätte Poſt eine
Durchſchnitts=
geſchwindigkeit von 570 Kilometern entwickeln
müſſen, um die geſamte Strecke innerhalb von
ſieben Stunden zu durcheilen. Die
Durchſchnitts=
geſchwindigkeit betrug jedoch 434 Kilometer. In
den letzten zwei Stunden konnte die Maſchine
je=
doch je 537 Kilometer Geſchwindigkeit entwickeln.
Was der Haupkmann=Prozeß koſtete.
New York. Nach einer von der
Staatsan=
waltſchaft von New Jerſey herausgegebenen
Be=
kanntmachung betragen die Koſten des
Haupt=
mann=Prozeſſes und der im Zuſammenhang
damit durchgeführten Unterſuchungen bisher
1 181000 Dollar, von denen die
Bundesregie=
rung 800 000 Dollar und die Stadt New York
250 000 Dollar aufgebracht haben. — Der
Haupt=
mann=Prozeß ſelbſt hat 131 106 Dollar gekoſtet.
Welſflucht einer Schauſpielerin.
Schon wieder hat eine Schauſpielerin des
füh=
renden Theaters Frankreich, der Comédie
Fran=
gaiſe, der Bühne und der Welt entſagt und iſt
endgültig ins Kloſter eingetreten. Die junge,
ſchöne und beim Publikum ſehr beliebte Maryſe
Wendling, Kind einer elſäſſiſchen Bauernfamilie,
iſt ſchon ſeit Monaten nicht mehr in der Comédie
Frangaiſe aufgetreten. Sie hatte einfach von
der Welt „genug”, verkaufte kurzerhand ihre
Wohnungseinrichtung und begab ſich in Kloſter
in Lyon. Dort hat ſie jetzt ihr Noviziat beendet.
Sie wird demnächſt nach einer franzöſiſchen Inſel
Oceaniens fahren, wo ſie Ausſätzige pflegen wird.
Maryſe Wendling iſt die dritte Pariſer
Schau=
ſpielerin, die in den letzten Jahren den Schleier
genommen hat: Yvonne Hautin und Suzanne
Delorme ſind ihre Vorgängerinnen.
Die Vorunterſuchung in der Staviſky=Affäre
abgeſchloſſen.
Paris. Die Vorunterſuchung im Fall
Sta=
viſky iſt am Donnerstag von dem
Unterſuchungs=
richter Ordonneau abgeſchloſſen worden. Sie hat
ſomit annähernd 15 Monate gedauert. Von den
28 angeklagten Perſönlichkeiten werden 19 der
Strafkammer übergeben werden, gegen 9
Ange=
klagte iſt das Verfahren eingeſtellt worden. Unter
den 19 Angeklagten befinden ſich die radikalen
Abgeordneten Joſeph Garat, Bürgermeiſter von
Bayonne, und Gaſton Bonnaure; beide haben
durch zahlreiche Schritte bei einflußreichen
Per=
ſönlichkeiten die Gaunereien Staviſkys erleichtert.
Ferner werden vor der Strafkammer erſcheinen
Albert Dubarry, Pierre Darius und Paul Levy,
die Gelder von Staviſky erhalten haben. Paul
Levy iſt bekanntlich Direktor der
hypernationali=
ſtiſchen Wochenzeitſchrift „Aux Ecouts”, während
Albert Dubarry die radikale Zeitung „Volonté”
leitete. Unter den übrigen Angeklagten ſind noch
nennenswert Georges Gaulier und Guiboud=
Ribaud, beide Rechtsanwälte, ſowie der
ehema=
lige General Bardi de Fourton, und, laſt not
leaſt, die Frau des Schwindlers, Arlette
Sta=
viſky. Die 19 Angeklagten werden vor dem
Ge=
ſchworenengericht von nicht weniger als 69
Rechtsanwälten verteidigt werden.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 19. März 19:
Seite 10 — Nr. 78
Sport, Solel und Jurnen
1. Zwiſchenrunde um den Zußball=
Vereinspokal
am Sonntag, den 24. März.
Die Ausloſung der vierten Vereinspokalrunde, der erſten
Zwiſchenrunde, hat für den Spielſonntag (24. März)
fol=
gende Paarungen ergeben (Spielbeginn 15.00 Uhr): Bezirk
Main=Heſſen, Gruppe Weſt: SV. 1898 Darmſtadt
Olympia Lorſch (Schiedsrichter: Eichhorn=Worms),
SV. Wiesbaden — SVgg. 04 Arheilgen. FVgg. 03 Mombach —
FV. 08 Geiſenheim, Boruſſia Kaſtel — AO. Worms, Viktoria
Walldorf — SV. 1921 Erbenheim. FC. 07 Bensheim — SV. 09
Flörsheim (Schiedsrichter: Enzler=Darmſtadt), SV. Nieder=Olm
— Normannia Pfiffligheim, Germania Rüdesheim — SVgg.
Wei=
ſenau. FC. 03 Egelsbach — SV. 1910 Gonſenheim (SR.: Och=
Neu=Iſenburg), Viktoria Urberach — Germania Pfungſtadt (SR.:
Betſche=Frankfurt), Haſſia Bingen
1920 Eppelsheim,
SV.
1. FSV. 05 Mainz — Olympia Biebesheim, FSV. 08 Schierſtein
VfR. Alsheim, Haſſia Dieburg — Tura 1886/06 Kaſtel (SR.:
Hillgärtner=Darmſtadt), VfR. 1910 Bürſtadt — SV. 1912
Koſt=
heim. — Nächſte Runde: 7. April.
Sporknachleſe.
Fußball: Pokalſpiel 07 Bensheim — Dreieich
Dreieichen=
hain 4:3 (0:2) n. Verl.; Opel Rüſſelsheim — Poſt Frankfurt a. M.
0:1 (0:0)!; Kickers Offenbach — 93 Hanau 3:2 (1:0).
Viktoria Griesheim—Union Wixhauſen 4:5 (3:2).
Das Spiel in Wixhauſen nahm für Gr. einen guten Anfang.
Trotzdem die Gebrüder Nold erſetzt werden mußten, lieferte die
Mannſchaft ein gutes Spiel und konnte ſogar längere Zeit mit
3:1 Toren führen. Bis zur Halbzeit gelang es Wixh. das
Re=
ſultat auf 3:2 zu verbeſſern. In der zweiten Hälfte kommt Gr.
auf 4:2, Wixh. erzielt dann ein 4. Tor, das 5. Tor iſt nur ein
Lattenſchuß, doch bringen es Spieler ſowie eingreifende
Union=
mitglieder fertig, den Schiedsrichter zu beſtimmen, Tor zu geben.
Die Spielweiſe Wixhauſens war unſportlich und voll verſteckter
Tätlichkeiten. Ein gegen Wixhauſen verhängter Elfmeter mußte
viermal ausgeführt werden, bis er Geltung hatte. Wegen
Tät=
lichkeit erhält ein Wixhäuſer Spieler Platzverweis. Der
Schieds=
richter hätte energiſcher eingreifen müſſen. Reſ. 0:12, Junioren—
Beſſungen 1:1.
Die Handballer kamen beim Gruppenmeiſter
Mörfel=
den in einem ſcharfen Spiel zu einem hohen 17:6 (5:2)=Siege.
Mit 4 Mann Erſatz lieferte die Mannſchaft ein gutes Spiel. bei
dem beſonders der Mittelläufer Merker hervorſtach. Die Tore
ſchoſſen: Sauerwein (9), Wettmann (4) Korb und Hofmann
je 2. Knoth im Tor hielt einige ſcharfe Bälle ſehr gut. Reſ.
9:4 (3:2).
Union Wixhauſen — Viktoria Griesheim 5:4 (2:3).
Auch das letzte Verbandsſpiel konnte Union für ſich
entſchei=
den und dadurch den Tabellenplatz weſentlich verbeſſern. Ein recht
flottes, aber etwas zu hartes Spiel lieferten ſich beide
Mann=
ſchaften. Anfangs war das Spiel gut verteilt, und beide
Hinter=
mannſchaften hatten bange Minuten zu überſtehen. Schon in den
erſten fünf Minuten konnte auf beiden Seiten ein Tor durch
Strafſtoß erzielt werden. Allmählich kommt Gr. etwas in
Vor=
teil, was in kurzer Zeit 2 weitere Tore einbringt. Kurz vor
Halbzeit drängen die Blauweißen ſtark, und Arheilger, der ſeinen
Sturm vorbildlich führt, paßt geſchickt zu Jung, der den 2. Treffer
erzielt. Nach dem Wechſel war Union weiter überlegen, trotzdem
ſie nur mit 10 Mann ſpielte. Griesheim erzielt durch Elfmeter
das 4. Tor. Wixhauſen nahm bis Schluß das Spiel feſt in die
Hand und konnte in gleichen Abſtänden; durch Arheilger und
Jung 3 weitere Treffer erzielen. Der Schiedsrichter leitete
ein=
wandfrei. — 2. Mannſchaft — Griesheim 2. 12:0
Ringen.
Cilly Außem holte ſich beim Tennisturnier in San Remo den
Sieg im Dameneinzel durch einen 8:6=, 6:3=Erfolg im Endſpiel
über die Italienerin Lucia Valerio. Mit Frl. Belliart zuſammen
war die Kölnerin auch im Doppel erfolgreich, wo das itglieniſche
Paar Luzzatti/Orlandini mit 6:2, 5:7, 6:2 geſchlagen wurde.
Die Gordon=Bennett=Fahrt wird in dieſem Jahre am 15.
Sep=
tember geſtartet werden. Startplatz iſt wieder Warſchau.
Nur einen Endſieg konnten die deutſchen Amateurboxer beim
Turnier in Poſen erringen. Murach=Schalke ſchlug im
Schlußtref=
fen des Weltergewichts den Polen Caberek in der zweiten Runde
durch Aufgabe Bernlöhr=Stuttgart mußte ſich im Mittelgewicht
eine Punktniederlage durch Chmielewſki=Polen gefallen laſſen.
Freundſchaftskampf Athletenverein Vorwärts 05 Groß=Zimmern
— Tgde. Dieburg 11:7
Nachdem Vorwärts 05 infolge eines Mißverſtändniſſes
her=
vorgerufen durch eine Terminänderung ſeitens des Gauführers,
zu dem vorverlegten Verbandskampf gegen Dieburg nicht
angetre=
ten war und Vorwärts mit 21:0 für beſiegt erklärt wurde, wurde
dieſer Kampf in Form eines Freundſchaftskampfes am letzten
Sonntag nachgeholt. Der Verlauf erbrachte den Beweis, daß
Dieburg lediglich durch die kampflos erworbenen Punkte die zweite
Stelle der Tabelle eingenommen hat, die in Wirklichkeit Groß=
Zimmern zugeſprochen werden müßte. Ueber den Verlauf des
Kampfes, welcher diesmal weniger unter Mitwirkung des
Publi=
kums ausgetragen wurde, iſt folgendes zu ſagen: Im Bantamg.
konnte Bingel=D. überraſchend gegen Poth einen knappen
Punkt=
ſieg erringen. Auch im Federg. erzielte Jung=D. gegen Geier
einen ſehr fraglichen knappen Punktſieg. Im Leichtg. beſiegte
Ohl=Gr. 3. Geier=D. ſchon nach 4 Minuten, durch Armzug am
Boden entſcheidend. Der Kampf Weyer=Gr.3. gegen Dries im
Welterg war eine Sache für ſich. Nach Anſicht des Kampfrichters
war Dries nach 6 Minuten Sieger, und zwar nicht infolge eines
Schulterſieges, ſondern weil Weyer am Mattenrand nach
erfolg=
tem Abpfiff einen Griff nicht ſofort löſte. Es mag dahingeſtellt
bleiben, ob Weyer dieſen Pfiff überhört hat, jedenfalls hätte eine
Verwarnung auch genügt. Im Mittelg, konnte Reinhard ſeinen
Gegner Kaiſer nach 7 Minuten durch Doppel=Nelſon auf die
Schultern legen. Im Halbſchwerg. verließ Held=Gr.3. als
Punkt=
ſieger über Herd die Matte. Auch Danz=Gr.3. beſiegte Boll=D.
durch Ausheber entſcheidend.
Wir können unſeren Freunden die freudige Mitteilung machen,
daß außer unſerem ehem. Federgewichtler Georg Weidner
nun=
mehr auch unſer alter Bantamler Joh. Herbert den
Olympia=
kurſus erfolgreich abſolviert hat, indem er ſämtliche prominenten
Teilnehmer dieſes Kurſus in den Ausſcheidungskämpfen, darunter
auch Möchel=Köln, beſiegte. Er iſt mithin der erſte Anwärter auf
die deutſche Meiſterſchaft und dürfte ſeinen Gegnern auf der
Olympiade, falls er ſeine jetzige Form behalten kann, einen
ſchwe=
ren Stand bereiten. Wir wünſchen beiden Ringern alles Glück
R.
und guten Erfolg, zur Ehre unſeres Kraftſportes.
Reichs=Olympiaprü
jfungs-Schwimmen in Düſſeldorf.
Schütz=Jung=Deutſchland Darmſtadt Fünfter im Kunſtſpringen.
Zu den Samstag und Sonntag in Düſſeldorf ſtattgefundenen
Reichs=Olympiaprüfungskämpfen im Schwimmen war auch Schütz
vom Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland vom Fachamt
Schwimmen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen
neben fünf anderen Springern eingeladen worden. Bedeutete
ſchon dieſe Einladung eine große Ehre für den Darmſtädter, ſo
konnte er mit ſeinen Leiſtungen beweiſen, daß er tatſächlich zu
der deutſchen Spitzenklaſſe aufgerückt iſt. Sieger des
Kunſtſprin=
gens der Herren wurde der Deutſche Meiſter Mahraun=Berlin
vor dem Europameiſter Eſſer=Wolfenbüttel, die eine
Spitzen=
klaſſe für ſich bildeten, obwohl der Punktvorſprung etwas zu
groß ſein dürfte. Mit Abſtand folgten der Deutſche Hallenmeiſter
vom 1=Meter=Brett Greuſing=Spandau, Weiß=Dresden und Schütz=
Darmſtadt, die ſich als gleichwertig erwieſen. Die Reihenfolge
dieſer drei kann beim nächſten Zuſammentreffen gerade
umge=
kehrt ſein, was der knappe Punktunterſchied beweiſt.
Das genaue Ergebnis: 1. Mahraun=Berlin 164,78 Pkte.,
2. Eſſer=Wolfenbüttel 162,36 P., 3. Greuſing=Spandau 128.53 P.,
4. Weiß=Dresden 124,60 P., 5. Schutz=Darmſtadt 123,83 P., 6.
Dall=
meier=Osnabrück 99,08 P.
Schütz wurde auf Grund ſeiner Leiſtungen in die
Olympia=
kernmannſchaft der Springer aufgenommen und erhielt von dem
Reichsſprungtrainer Kefer=München eine Einladung zu einem
Kurſus in Berlin.
Ungarns Olympia=Schwimmer wurden
zahlen=
mäßig bereits nominiert. Insgeſamt kommen 22 Schwimmer und
Schwimmerinnen nach Berlin, und zwar elf Waſſerballſpieler,
ſie=
ben Schwimmer, zwei Springer, eine Schwimmerin und eine
Turmſpringerin.
Auch in Darmſtadk.
In der Zeit vom 9. bis 19. Mai wird eine franzöſiſche
Waſſerballmannſchaft eine Rundreiſe durch Deutſchland
unternehmen. Starts der Franzoſen ſind in Barmen, Hannover,
Frankfurt a. M., Darmſtadt, Ludwigsburg, Stuttgart und
Karlsruhe geplant.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Die Montags=Turnſtunde der Frauen und der Schüler fand
wegen Saalvermietung nicht ſtatt. Nächſte Turnſtunde der
Schü=
ler am Donnerstag, der Frauen am Freitag in der Turnhalle der
Beſſunger Mädchenſchule um 20.00 Uhr.
Nach dem Sieg in Paris.
Eingehend nehmen die Pariſer Morgenzeitungen zu
Länderkampf Stellung. Durchweg wird hier die Anſicht
treten, daß der deutſche Sieg verdient ſei, daß die franzöſiſ
Spieler durchweg gute Einzelſpieler geweſen ſeien und daſ
lediglich an der Einheit der Mannſchaft gefehlt habe. Die
tungen unterſtreichen den reibungsloſen Verlauf des Spieles
die ſportliche Haltung des franzöſiſchen Publikums.
„L=Auto” die große franzöſiſche Sport=Tageszeitung”, me
„Es handelt ſich um einen gerechten Sieg der deutſchen M.
ſchaft. Die franzöſiſche Elf hat niemals mit Herz geſpielt.
rend die deutſche Elf ſich ſtets überaus kampfluſtig zeigte.
Spiel war eine Klaſſe beſſer als das der Franzoſen, die wie
„Körper ohne Seele” auf dem Spielfeld herumjagten.”
Zu einem großen Lob für Deutſchlands Fußballer, ko
„Le Matin”: „Es wird wohl keiner behaupten wollen.
deutſche Mannſchaft ſei den Franzoſen haushoch überlegen
weſen, wenn auch feſtgeſtellt werden muß, daß Deutſchland
viel gefährlicherer Gegner iſt als Italien, das Frankreich ir
mit 2:1, und Spanien, das Frankreich 2:0 geſchlagen hat.”
*
In der in= und ausländiſchen Preſſe wurde der deutſchen
ballmannſchaft, die den Länderkampf gegen Frankreich in
mit 3:1 gewann, eine einhellig gute Kritik zuteil. Die franzi
Preſſe rühmt vor allen Dingen die Zuſammenarbeit und
Kampfgeiſt der deutſchen Mannſchaft.
Der deutſche Torhüter Jakob=Regensburg erhielt anläßlig
nes 10. Länderkampfes die Ehrennadel des Deutſchen Fuf
Bundes überreicht.
Das deutſche
Sommer=Schwimmprogramm.
Die Winterarbeit des deutſchen Schwimmſports ge
erſter Linie der olympiſchen Vorbereitung und
lung junger Kräfte und damit den Reichs=Olympia=Prüf
kämpfen am 16. und 17. März in Düſſeldorf findet die H
Schwimmzeit 1934/35 einen weiteren Höhepunkt und zugleich
ihren Abſchluß.
Das Sommer=Schwimmprogramm wird
gegen in erſter Linie auf Kämpfe eingeſt
ſein, dazwiſchen wird aber noch genügend Zeit ſein, daß ſi
Schwimmer ausruhen und zugleich werden die Anforderunge
mählich geſteigert. Weſentlich iſt, daß in den
Meiſterſchaftskä=
in dieſem Jahre die Waſſerballkämpfe fehlen. Vor
Begin=
neuen Sommer=Schwimmzeit, vom 1. April bis 15. Mai.
die Mitglieder der Olympia=Kernmannſchaft eine ausg
Ruhepauſe, die nur durch das große Waſſerballturnier am
April im Stadtbad Mitte Berlin unterbrochen wird.
Waſſerball=Nationalmannſchaft wird hier für die bevorſtek
Länderkämpfe ausgewählt werden. Außerdem werden di
ſchnellſten Langſtreckenſchwimmer und die beſten Kunſtſpring
=Springerinnen einer Prüfung unterzogen. Die Spitzenkönn
werben ſich wieder um die deutſchen Meiſterſchaften, der bef
Nachwuchs hat Gelegenheit, bei den Meiſterſchaften der
und Gaue ſein Können zu beweiſen. Die Schwimmer, Sp
und Waſſerballer werden ſich in den Länderkämpfen
Ungarn und Frankreich meſſen. Die Waſſerballer
ligen ſich außerdem noch am Europaturnier um den Klebel
Pokal in Brüſſel und beſtreiten einen Länderkampf geget
land, ſo daß der Ausfall der Waſſerball=Meiſterſchaft keinen
großen Verluſt bedeutet. Der Terminkalender der Schwimm
folgendes Ausſehen:
6. und 7. April: Waſſerballturnier im Berliner Stadtbad M
16. Juni: Bezirksmeiſterſchaften.
30. Juni: Große Mannſchaftsprüfungen des deutſchen Schr
ſports (Vereins=Meiſterſchaft).
7. Juli: Länderkampf Deutſchland — Frankreich in
Deutſche Meeres=Meiſterſchaft.
14. Juli: Gau=Meiſterſchaften.
13. und 14. Juli: Länderkampf Deutſchland — Ungarn in Bu
25. bis 31. Juli: Europa=Waſſerballturnier in Brüſſel (K.
berg=Pokal).
4. Auguſt: Waſſerball=Länderkampf Deutſchland — Hollandi
land
10. und 11. Auguſt: Deutſche Meiſterſchaften in Plauen.
18. Auguſt: Große Mannſchaftsprüfung des deutſchen Schr
ſports für Vereine ohne Winterbad (Vereins=Meiſter
25. Auguſt: Deutſche Strom=Meiſterſchaft.
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ie deutſche Maſchineninduſtrie im Februgr.
Auf Januarhöhe.
Zon der Wirtſchaftsgruppe Maſchinenbau wird mitgeteilt:
g Inlands= und Auslandsgeſchäft hielt ſich in Anfragen und
ägen im ganzen auf der Januarhöhe. Neueinſtellungen in
Verkſtätten ſowie in den techniſchen und kaufmänniſchen
T3 vermehrten die Gefolgſchaft der Maſchineninduſtrie
wie=
uFdem mehrere tauſend Köpfe. Der Beſchäftigungsgrad machte
ry 68 Prozent der Normalbeſchäftigung aus. Starke
Auf=
mo efähigkeit für Arbeitskräfte zeigte infolge des
Frühjahrs=
ag ftes die Landmaſchineninduſtrie. Ueber den durchſchnitt=
Prozentſatz lagen die Neueinſtellungen ferner beim
Zerklei=
no gs= und Aufbereitungsmaſchinenbau, bei der
Werkzeug=
neninduſtrie und einigen Sondermaſchinenzweigen. Auch
Tranbau Wagenbau und der Dieſelmotoreninduſtrie wurde
Bweitere Beſſerung des Inlandsgeſchäftes und Neueinſtellun=
Son Arbeitskräften berichtet. Selbſt die Nahrungs= und
mittelmaſchineninduſtrie, die in den erſten Monaten des
Fa’s in gewiſſen Zweigen ſtille Saiſon hat, konnte ihre
Ge=
aftsziffer im ganzen weiter erhöhen. Die Große
Techniſch=
w3 1935 in Leipzig nahm einen recht erfreulichen Verlauf.
So=
die Steigerung der Ausſtellerzahl als auch die Zunahme der
be en Fläche war in den Erzeugniſſen des Maſchinenbaues
yrheblich. Die Beſucherzahl der Techniſchen Meſſe dürfte aus
Inland und auch aus dem Ausland um rund 30 Prozent
geweſen ſein als im Vorjahre. Die verſchiedenen, während
teſſe abgehaltenen techniſch=wirtſchaftlichen Tagungen
zeig=
nen guten Erfolg. Der Beſuch der Meſſe war bis zum
ſehr lebhaft. Die Zahl der auf der Meſſe ſchon zuſtande
nenen Verkaufsabſchlüſſe in Erzeugniſſen des
Maſchinen=
läßt die Annahme zu, daß die auf der Meſſe angebahnten
ftsverbindungen bei einem großen Teil der Ausſteller zu
hofften geſchäftlichen Erfolgen führen werden.
Luſche Genoſſenſchafts=Hypokhekenbank AG.,
Berlin.
r Vorſtand des der Deutſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe
nden Inſtituts weiſt in ſeinem Bericht über das Geſchäfts=
934 darauf hin, daß das Beleihungsgeſchäft auch im
Be=
ihre noch beſchränkt war. Im Rahmen der flüſſigen Mittel
Verwaltung durch Zuſagen erſtſtelliger Beleihungen eine
von Neubauten finanziert. Zwecks Förderung des
Ar=
ſchaffungsprogrammes ging die Bank erſtmals dazu über,
weiſtellige Hypotheken für den Kleinwohnungsbau unter
haft des Reiches bis zu 75 Prozent des Geſtehungspreiſes
illigen. Der größte Teil der Zuſagen von insgeſamt über
RM. wird erſt im neuen Jahre nach Fertigſtellung der
zur Auszahlung kommen. —
Nach Vornahme von 0,31
Mill. RM. Abſchreibungen ergibt ſich bei dem Inſtitut ein
winn von 249 402 (154 783) RM., der ſich um den
Gewinn=
auf 360 047 (260 646) RM. erhöht. Wenn auch dieſer
huß die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung
rechtfer=
vürde, ſo ſchlägt die Verwaltung in Uebereinſtimmung mit
düc
nzigen Aktionär, der Deutſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe,
Intereſſe einer weiteren Stärkung der Reſerven und der
tät auf eine Gewinnausſchüttung verzichtet, vor, dem
ge=
n Reſervefonds 0,25 (0,05) Mill. zuzuführen und die reſt=
110 047 (110 645) RM. vorzutragen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
ſiſche Gummiwaren=Fabrik Fritz Peter A.=G., Klein=
Dieſe Fahrradreifenfabrik verzeichnete 1934 den
höch=
aiſatz ſeit ihrem Beſtehen. Die Belegſchaft wurde während
zergewöhnlich lang andauernden Saiſon auf
Vorjahres=
ehalten. Der Export iſt geſtiegen. Die Rohſtoffreſerven
lerdings nunmehr aufgezehrt. Ins neue Jahr wurde ein
ter Auftragsbeſtand übernommen. Der Betriebsertrag
f 1,94 (1,5) Mill. RM., andererſeits wurden die
Abſchrei=
auf 0,244 (0104) mehr als verdoppelt und weitere
Ab=
ngen mit 51 000 (35 000) RM. vorgenommen. Aus dem
Re
vinn von 42 700 (30 300) RM. wird auf 400 000 RM.
Ak=
ſen tal die Dividende auf 6 (4) Prozent erhöht. Im Hinblick
Ermächtigung durch das Einkommenſteuergeſetz wurden
„Spe maſchinen. Werkzeuge uſw. voll abgeſchrieben.
ichtung der Bezirksgruppe Ruhr der Fachgruppe
Stein=
ohll ergbau. Fortbeſtehen des Bergbauvereins. Durch Anord=
Ahun es Leiters der Wirtſchaftsgruppe Bergbau vom 22. De=
1934 iſt für den Ruhrbergbau die Bezirksgruppe Ruhr der
E ppe Steinkohlenbergbau (Wirtſchaftsgruppe Bergbau)
ge=
ild2 vorden. Als Leiter dieſer Bezirksgruppe iſt Dr. Brandi,
Dor nd, beſtellt worden, der ſeinerſeits wieder zu
Stellver=
tre
die Herren Buskühl und W. Tengelmann berufen hat.
Bezirksgruppe iſt Eſſen, Friedrichſtraße 2. — Am 12. 3.
erſte Beiratsſitzung der Bezirksgruppe ſtattgefunden, in
neuen Satzungen und der Etat beraten wurden. Da nach
Erlaß vom 28. Februar 1935 der Reichswirtſchaftsminiſter
en wiſſen will, daß die Bezirksgruppen „Aufgaben
über=
die ſtreng genommen nicht zu ihrer Zuſtändigkeit
ge=
hat ſich der Miniſter mit dem Fortbeſtehen des
Bergbau=
als „Träger von Sonderaufgaben” einverſtanden erklärt.
wird ſich das Tätigkeitsfeld des Bergbauvereins in Zu=
1f Aufgaben techniſch=wiſſenſchaftlicher Art beſchränken.
* Milchviehaukkion in Darmſtadk.
der geſtern (Montag) auf dem Darmſtädter
Pferde=
atz von der Nutzviehbeſchaffungsgenoſſenſchaft
abgehalte=
lchviehauktion waren 21 Kühe und 6 Rinder zum
Auf=
langt. Es handelte ſich dabei um hochtragende oder
lkende Kühe und Rinder (teilweiſe mit Kalb) und um
Die Tiere gehörten entweder zur Fleckviehraſſe oder
warz=weißen Tieflandſchlag. Auch waren Tiere aus dem
iſchen und Oldenburger Herdbuch darunter. Bei
lebhaf=
ſoten ſtellten ſich die Kühe auf 285.— bis 475.— RM.,
ie mittlere Preisſtufe bei 380.— bis 445.— RM. lag. Die
gingen zwiſchen 330.— und 440.— RM. ab. Nur zwei
ennten nicht an den Mann gebracht werden.
nnheimer Schlachtviehmarkt vom 18. März. Auftrieb: 754
roßvieh darunter 96 Ochſen, 149 Bullen, 256 Kühe, 253
755 Kälber; 24 Schafe, 2036 Schweine und 5 Ziegen.
Ochſen a) 38—40, b) 33—37, c) 29—32; Bullen a) 37—39.
22—26,
28—31; Kühe a) 32—35, b) 27—31. c)
Färſen a) 39—40 b) 34—38, c) 30—33: Kälber
1 3, b) 49—54. c5) 44—48, d) 37—43; Schweine a) 51—53,
41—46: Schafe nicht notiert.
A52, c) 47—52, d) 45—50.
Da rlauf: Großvieh mittel, Kälber lebhaft. Schweine mittel.
ukfurter Schlachtviehmarkt vom 18. März. Auftrieb:
Gr=
b 1157 (gegen 1124 am letzten Montagsmarkt), darunter
en, 103 Bullen, 451 Kühe und 284 Färſen. Zum
Schlacht=
kt wurden zugeführt: 5 Ochſen 2 Bullen. 5 Kühe, Käl=
(551), Schafe 30 (75), Schweine 3845 (3818). Notiert
—ro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 39—40
März 39—40), b) 35—38 (35—38), c) 31—34 (31—34)
30 (28—30); Bullen a) 37—38 (38—39) b) 34—36 (3
) 30—33 (30—33), d) 28—29 (—); Kühe a) 35—
b) 29—34 (28—33), c) 23—28 (23—28), d) 15—2:
: Färſen a) 39—40 (40). b) 35—38 (36—39), c) 30—34
d) 24—29 (26—30); Kälber a) 47—50 (53—55), b) 39
(46—52), c) 31—38 (38—45), d) 23—30 (28—37); Läm=
Hammel b2) Weidemaſthammel 37—38 (37—38); Schafe
—):. Schweine a1) 50—52 (49—52), a2) 50—52
tiert
b) 49—52 (48—52), c) 47—52 (47—52), d) 45—50
g1) 45—47 (45—48), g2) 40—44
e) 40—45 (-
Marktverlauf: Rinder mittelmäßig, nahezu ausver=
Urlleberſtand: 26 Ochſen 1 Kuh. 11 Färſen); Kälber ruhig,
ruft; Hammel und Schafe ruhig. Ueberſtand (8); Schweine
äßig, geringer Ueberſtand (40).
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe eröffnete zum Wochenbeginn in recht
feſter Haltung. Beſonders fanden Papiere der
Induſtrieunter=
nehmungen, für die man auf Grund der Wiedereinführung der
allgemeinen Wehrpflicht erhöhte Aufträge erwartet, ſtarke
Be=
achtung. So wurden Berlin=Karlsruher Induſtriewerke infolge
der lebhaften Nachfrage, der nur geringes Angebot
gegenüber=
ſtand, mit Plus=Plus=Vorzeichen auf die Tafel geſetzt. Man hörte
einen etwa 5 Prozent über Samstagsſchluß, liegenden Kurs.
BMW. zogen um 5½ Prozent. Daimler um 1½ Prozent an. Von
den einzelnen Märkten lagen Montane unter Führung von
Stahl=
verein recht feſt. Auch Maſchinenwerte lagen höher.
Braunkoh=
lenaktien blieben ſtill, von chemiſchen Papieren gewannen Farben
½ Prozent. Nach den erſten Kurſen machte die
Aufwärtsbewe=
gung allgemein weitere Fortſchritte. Am Rentenmarkt trug die
Meldung über den vollen Erfolg der Konverſion der öffentlichen
Anleihen zur weiteren Feſtigung der freundlichen Grundſtimmung
bei, ohne daß es zunächſt zu ſtärkerer Nachfrage kam. Im
Ver=
lauf wurde das Geſchäft ruhiger, die anfangs ſtark befeſtigten
Papiere zeigten auf Gewinnmitnahmen leichte Abſchwächungen.
Daimler gaben um 1½ Prozent nach, Siemens um ½ Prozent,
Farben um ½ Prozent. Dagegen wurden Stahlverein weiter
gefragt. Am Rentenmarkt war weiter geringer Anlagebedarf
vorhanden, der hauptſächlich den Hypothskenpfandbriefen und
Liquidationspfandbriefen zugute kam.
Die überraſchende Entſcheidung der Reichsregierung über die
Einführung der allgemeinen Wehrpflicht wurde von der Rhein=
Mainiſchen Börſe günſtig aufgenommen. Man erwartet auch
vom Auslande allmählich eine ſachlichere Auffaſſung über dieſen
Schritt. Die Tendenz war im Anſchluß an das Wochenende
wei=
ter feſt. Am Aktienmarkt war die Kursentwicklung allgemein
nach oben gerichtet, nur wenige Werte lagen etwas ſchwächer,
Größeres Geſchäft vermochte ſich indeſſen nicht zu entfalten, da
ſich die Privatkundſchaft weniger am Geſchäft beteiligte als die
Börſe ſelbſt. Die Kuliſſe wird weiterhin von günſtigen
Nachrich=
ten aus der Wirtſchaft beeinflußt, viel beachtet wurde vor allem
auch der zweite Konverſionserfolg. Im Durchſchnitt traten am
Aktienmarkt Erhöhungen von 1 Prozent ein. Darüber hinaus
lagen einige Spezialwerte etwas lebhafter. Zunächſt waren
Daimler Motoren geſucht, auch Adlerwerke Kleyer erhöhten ſich
um 1 auf 88 Prozent. Am Montanmarkt hatten Stahlverein
leb=
hafteres Geſchäft. Feſt lagen auch Elektroaktien, beſonders
Sie=
mens. Am Rentenmarkt war das Geſchäft recht ſtill. Altbeſitz
kamen mit 112½ (112¾) überraſchend etwas niedriger zur Notiz,
nachdem vorbörslich ein Kurs von 113 genannt worden war. Im
Verlaufe war die Kursgeſtaltung uneinheitlich, und das Geſchäft
war wenig lebhaft. JG. Farben 143½ nach 143½.
An der Abendbörſe vermochte ſich angeſichts des geringen
Ordereinganges kein beſonderes Geſchäft zu entwickeln, zumal
auch die Kuliſſe nur wenig Unternehmungsluſt zeigte. Bei feſter
Grundhaltung blieben die Kurſe auf der zum Teil leicht
ermäßig=
ten Mittagsſlußbaſis gut behauptet. Etwas höher lagen JG.
Farben. Am Rentenmarkt herrſchte bei unveränderten Kurſen
faſt völlige Geſchäftsruhe.
Guker Aufkakk der Kölner Frühjahrsmeſſe.
Die Kölner Frühjahrsmeſſe nahm einen ſehr guten Anfang.
Der Beſuch ſetzte weit ſtärker als im Vorjahre ein. Auch in
die=
ſem Jahre war eine beträchtliche Steigerung der Zahl der
Be=
ſucher und Einkäufer feſtzuſtellen. Einkäufer aus Holland und
Luxemburg zeigten reges Intereſſe beſonders für die Gruppen
„Haus= und Küchenbedarf” und „Möbel” und tätigten gute
Ab=
ſchlüſſe. Die allgemeine Stimmung war außerordentlich
zuver=
ſichtlich. Gefragt waren beſonders auch Gas= und Elektroherde.
Eine größere Reihe von Ausſtellern konnte auf mittlerer und
billiger Preisbaſis in Möbeln gute Geſchäfte erzielen. Die
Ge=
meinſchaftswerbung „Weſtdeutſche Textil=Propaganda” hat bei
den weſtdeutſchen Textileinzelhändlern noch lebhafteren Anklang
gefunden als im Vorjahre. Die geſchäftlichen Ergebniſſe
befrie=
digten vollauf. Die Fachveranſtaltungen „Der Kleinmotor und
Schweißtechnik” fanden bei den Fachleuten lebhaften Zuſpruch. Es
wurde hierbei über eine größere Anzahl guter Verkaufsabſchlüſſe
berichtet, obwohl hier beſonders der Aufklärungscharakter
be=
tont iſt.
Aeichsbantäuslseis in der 2. Mursosche
Nach dem Reichsbankausweis vom 15. März 1935 ſind bis
zur zweiten Märzwoche wieder 55,5 v. H. der Ultimo Februar=
Beanſpruchung zurückgefloſſen, ſo daß die Entlaſtung gut
voran=
geſchritten iſt. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres betrug die
Entlaſtung nur 29,5 v. H., wobei allerdings zu berückſichtigen iſt,
daß damals das Oſterfeſt noch in den März fiel und das
Oſter=
geſchäft entſprechend früher in Erſcheinung trat. Die geſamté
Kapitalanlage des Noteninſtituts hat ſich um 187,9 auf 4314,2
Millionen Reichsmark verringert, und zwar haben die Beſtände
an Handelswechſeln und Schecks um 189,0 auf 3476,8 Millionen
RM., an deckungsfähigen Wertpapieren um 1,2 auf 433,7 und an
ſonſtigen Wertpapieren um 0,1 auf 327,4 Mill. RM. abgenommen,
dagegen die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 1,7 auf 12,2 und
an Lombardforderungen um 0,8 auf 64,0 Mill. RM. zugenommen,
Die Zunahme der fremden Gelder um 29,1 auf 926,5 Mill.
RM. entfällt auf die öffentlichen Konten etwas ſtärker als auf
die privaten. Die Verringerung der ſonſtigen Paſſiva um 101,3
auf 206,9 Mill. RM. hängt mit Jahresabſchlußbuchungen
zuſam=
men. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich am 15. März
auf 5483 Mill. RM. gegen 5411 Mill. RM. am 15. Februar ds.
Js. und 5285 Mill. RM. zum entſprechenden Zeitpunkt des
Vor=
jahres. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben
ſich um rund 0,2 auf rund 84,9 Mill. erhöht.
Naturweinverſteigerungen im Rheingau. Der Cauber
Win=
zerverein ließ 28 Nummern 1934er naturreine Weine zum
Aus=
gebot kommen. Es entwickelte ſich ein reges Geſchäft. Beſonderen
Anklang fanden die Weine bei den einheimiſchen Wirten, die die
zum Verkauf gekommenen Weine, die in Halbſtücken zu 600 Liter
ausgeboten wurden, bis auf 7 Nummern anſteigerten. Die Weine
entſtammten den Cauber Lagen Blüchertal, Silbernagel,
Schen=
kelberg, Wallmerich, Rauſcheley, Pfannenſtiel, Allenfalls,
Kupfen=
flöz, Bacherweg und Schloßberg. Das Halbſtück erreichte einen
Durchſchnittspreis von 406 RM. — Von der erſten Oeſtricher
Weingutsbeſitzer=Vereinigung wurden 59 Nummern Oeſtricher
und Mittelheimer Naturweine verſteigert, die bis auf 2
Num=
mern 1933er und 17 Nummern 1934er Weine in fremden Beſitz
übergingen. Das Halbſtück 1933er Weine wurde mit 610 und das
des Jahrgangs 1934 mit 400 RM. im Durchſchnitt abgeſetzt.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 18. März. Der
Getreide=
großmarkt lag weiter ſehr ſtill. Brotgetreide war ausreichend
angeboten, fand bei den Mühlen aber nach wie vor wenig
Auf=
nahme. Futtergetreide war für die Nachfrage kaum angeboten,
ferner blieb das Angebot in Kleie und ſonſtigen
Mühlennach=
produkten ſowie für ölhaltige Futtermittel ungenügend. Das
Mehlgeſchäft blieb ſchleppend. Es notierten (Getreide je Tonne,
alles übrige je 100 Kilogramm) in RM.: Weizen W 9 208,00,
W 13 212,00, W 16 216,00; Roggen R 9 168,00, R 13 172,00,
15 176,00 (alles Großhandelspreiſe der Mühlen des genannten
Preisgebiets); Futtergerſte G 9 170,00 G 11 17300 G 12 175,00:
Hafer H 13 168.00. H 14 170,00 (alles Großhandelspreiſe ab
Station, bei Waſſerverladung über 100 Tonnen 3,00 RM. mehr);
Sommergerſte für Brauzwecke 200.00; Weizenmehl W 13 27,60.
W 16 28,05; Roggenmehl R 13 23,70. R 15 24,10 (alles plus 0,50
RM. Frachtausgleich); Weizennachmehl 17,25,, Weizenfuttermehl
13,50, Weizenkleie W 13 1082, W. 16 11,02; Roggenkleie R 13
10,08, R 15 10,32 (alles Mühlenfeſtpreiſe ab Station);
Soya=
ſchrot mit Monopolzuſchlag 13.00; Palmkuchen m. M. 13,30;
Erd=
nußkuchen m. M. 14,50 (alles Fabrikpreiſe ab ſüddeutſcher
Fabrik=
ſtation); Treber —; Trockenſchnitzel 9,50; Heu 10,50; Weizen= und
Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 5,00—5,40. Kartoffeln;
Induſtrie hieſiger Gegend 2,95, gelbfleiſchige hieſiger Gegend 2,80
bis 2,90 RM. per 50 Kilogramm bei Waggonbezug. Tendenz
leicht gebeſſert.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Sport: Karl Böhme
n:
für „Die Gegenwart”., Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für de
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſta
D. A. II. 35. 21592. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 18. März 1935
Deviſenmarkt
vom 18. März 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erböl
Mar
84.—
84.—
31.25
33.50
35.50
130.75
116.50
94.75
117.50
156.50
123.75
—
102.—
Me Hee
J. G. Farben
Geſ.f. elektr. Untern.
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
gorsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
110.25
143.25
119.—
102.75
89.625
130.—
89.—
112.—
87.50
05.75
15
70.—
Wee
Bolyphonwerke
Rütgerswerke
SalzdetfurthK a I1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
86.50
11.50
107.625
144.
38.125
80.375
111.—
15.—
122.-
52.75
116.50
/109.50
140.—
Aegypten
rgentinien
elgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar!
anzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
1ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanab. Dol.
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. gr
100 finn. M
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulder
100 isl. Kr.
Geld Briei
12.105)
0.5
58.
0.201
3.047
52.7.
81. 16
Gui8
5.2
16.43
165.23
53.431
12.131
0.662
58.2‟
0.20
3.05
31 2.46
52.
8i.
415
8.3
53.53
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
spanien
Tſchechoſlowak.
Fürkei
Uungarn
Uruguah
Ver, Staaten
Mie
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
10 Schillin
1100
Fscl
100
1100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
GeldBrief
20.85 20.89
0. 69.
225‟
1148
2
60.37
80.72
33.9‟
10.38
1.o19
2.486
0.696
5.661
81.08
59.
49.05
10.7
60.9
80.9r
t5
1.2751 1.979
—
1.021
1 2.490
d
Surmſtädter une Härionktsane Burmftadt, Billane der Atessker Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 18. März 1935.
Kee
Gr. IIp. 1934
1935
*
„1936
1937
„
„1938.
„ Gruppel ..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern.nb.30
4½,%Baden .v. 27
4½%Bayern v. 27
4½½Heſſen., v. 2
4½
„.b. 29
4½% Preuß. b. 28
4½%Sachſen v.
4½%Thüuingen27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .....
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze .......
4½%„........
Otſch. Anl. Ausl.
*‟!, Ablöſung.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
4½%Bad.=Baden
12%Berlin .v. 24
4½%Darmſtadt ..
4½%Dresdenv. 26
4½%Frankfurt 26
4½%Heidelberg 26
4½
Mainz. „735
Mannhei
nchen 29
4½%Wiesbaden 28
4½%Heſſ. Landesb
4½% „ Goldoblig.
z03.7
107.25
107.3
106
105.3
105.9
100.3
6.2
102‟,
96.*
We
K.
Ae
75
108
*.
95.75
100.75
100.4
99.8
1:2.1
10.8
92
23,
92.25
83.
335
4
83,5
96.75
95.75
5½% Heſ. Landes.)
Mfr
Oe
Komm.=Obl.
1 % Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½%0 „Golboblig.)
49%0 Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.12
4½%
41 8Kaſſ. Landesk.
Holdpfbr.. . . . ..
2Nſſ. Landesk
5½%r Dia=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
FAusl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
4½%Berl. Hyp. B.
„. Lig.=Pfbr.
% Frkf. Hyp.=B.
13.
2, Lig
UGne
S
oblie
2%0g.
4½2% Frkf. Pfb.=B
„ Lig.=Pfr.
3Mein,Hyv.B.
318
Lig.-Pfr.
4½% Pfälz. Hyp.B
„ Lig.=Pfb.
Rh. Hyp.=Bl.
Lig.=Pfr.
4½2 7 Goldobl.
1 % Südd. Boden=
Creb.=Bank ....
5½%0 „ Lig.=Pfbr
4½½Wttb. gyp. B
99I.
97.5
95.5
94
Ri
HIA.
97:25
113.5
128.5
21.5
97.5
100.25
100
25"
100.25
96.5
100.25
97.25
100.
109-1
95.25
97.5
100,2
Wee
20 Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
%Mitteld. Stahl,
Salzmann cCo.
6% Ver. Stahlwerkel
6%Voigt & Häffner
F. G. Farben Bondsl;
5%Bosn. L. C. B.
2.Inveſ
gBulg. Tab. v. 02
½%0 Oſt. Schätze,
„Oſt. Goldrente.
Jovereinh. Rumän
v
43Furk. I.Bagdad
TI. Bagdad
4½%ungarn. 1913
1914
* 2 Golde!
„ 1910
48
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. . ....
4% Stockholm. . . . .
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. ...... .."
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr. /
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Eement Heibelberg
Karlſtadt!
102.25
100.75
100.25
100.5
95.5
99
98.25
121.75
11.5
11.5
Kai5
4.25
6.75
3.9
8.25
8.25
7.25
7.25
7.6
7.15
56.25
50
92
18
8:
128
116.25
14171.
92.75
118.5
J.G.Chemie, Baſell
Chem.Werke Abert
Chade (A.-E) .....!"
Contin. Gummiw..
Contin.=Linoleum=
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl ..."
Dt. Gold=u. Silber,
ſcheide=Anſtalt
Lundleuin brzu
Dortm. Ritter
Dyckerhoff c Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft!!
Enzinger Union ..
Eſchweiler ...
Eßling. Maſch
en.
Faber & Schleicher.
Fahr. Gebrüber.
F. G. Farbeninduſt
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guillegume.
Frankfurter oof .
Geſ.f.elektr. untern.
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger..
Hafenmühle Frrft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
dochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil.
ZlſeBergb. Stamm
„ Genüſſe
Me
94.5
155.75
154
97.25
101-.,
207.5
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91.5
110.35
1207,
108.5
250.5
138.
143.5
88),
118.5
97.4
35.5
2o4
101.5
19.5
1011,
64
1107
114
88.75
1123.75
Junghans .......!
Kali=Chemie. ... . .
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöchnerwerke ....
Knorr C. o. ....
Konſerven Braun;
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte ......"
Lech, Augsburg ...
Lokomf. KraußckCo.
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb. .
Metallgeſ. Frankf.,
Miag, Mühlenbau.
Moenus......
Motoren Darmſtadt
Neckarwer Eßling.
Odenw. Hartſtein..
Park=u. Bürgerbr..
R h. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan.—
Noeder, Gebr. .
Rütgerswerft. . . . .
Salzdetfurth Kalt
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südb. Bucker=A. G.
Tellu;Bergbau ..!
Ve
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87.5
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B.
194
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141.5
Hie e
Unterfranken .....
Ver, Stahlwerke ..
Ver. Ultramarin ../1
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kalt",
Zellſtoff Waldhof. .
Allg. Dt. Creditgeſ.
Badiſche Bank...
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hhpothekbk.
Eomm. u. Privatbl.
Dt. Ban1u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſe),
Dresdner Ban1...
Fran 11. Banr..
Syp.=Ban!
Mein. Hyp.=Ban!
Pfälz. Hhp.=Ban1.
Reichsbank=Anl.
Rhein, Hhp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württ. Notenbon:
A.-G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftnu
79
70 Dt. Reichsl Pzg.
Hapag
...
Lübeck=Büchner...
Nordd. Lloyd ...
Südb. Eiſenb.=Geſ.
Alltanz- u. Stutta.),
Verſicherung ..
Verein.Verf.
Frankona Rück=u.M
Mannh. Verſich. ..
Otavi Minen ..."
SchantnugHandel
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80-.
28
38.5
110.5
115
77.25
125.5
112
91
109.5
127.5
88.75
79.5
74
109.5
100
9.5
98.5
159.75
131
65
121
120
31½=
34.1
67
213
256.5
369
121/,
56.5
Seite 12 — Nr. 78
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 19. März 194
10)
(Nachdruck verboten!) P 2
R
„Wieder — acht” flüſterte Heda, die, wie ein Kind beim
Spiel, die Chips durch die Finger gleiten ließ.
Rudolf gewann wieder.
Noch dreimal ſetzte er auf die acht. Noch dreimal war ihm
die Zahl günſtig.
Heda lachte laut und begann eifrig, die Chips zu kleinen,
bunten Türmen aufzuſetzen.
„Pardon”, Baron de la Roche hatte es ſehr laut geſagt: „Ich
bitte, mich zu entſchuldigen.”
Danielewſki ſah ſofort auf.
„Fertig, Baron?” lachte er.
„Fertig!” Man ſah, wie der Franzoſe mühſam um Faſſung
rang
„Lächerlich”, lachte Danielewſki auf. „Verderben Sie uns
nicht den Spaß. Erlauben Sie?"
Er hatte in die Taſche gefaßt und reichte nun dem Attaché
ſeine wohlgefüllte Brieftaſche.
„Bedienen Sie ſich bitte”, ſagte er noch.
Zögernd hielt der Attaché das Portefeuille in der Hand.
Offenſichtlich rang er um einen Entſchluß.
„Aber ich bitte Sie .. ." rief Danielewſki, der mit
ſonder=
barer Spannung das Zögern des Franzoſen beobachtet hatte.
„Wollen Sie mich kränken?"
„Gewiß nicht”, entſchuldigte ſich der Baron haſtig. Er ſchlug
die Brieftaſche auf, zögerte abermals, jahm dann mit raſchem
Ruck ein paar Scheine heraus.
„Darf ich Sie um ein Crayon bitten?” wandte er ſich höflich
an Rudolf, ſeiner eigenen Taſche eine Karte entnehmend.
Warum?” rief Danielewſki herüber. „Das hat doch Zeit.
Wollen wir das ganze Spiel aufhalten wegen dieſer
Kleinig=
keit?” Und mit eindringlicher Stimme bat er: „Weiter, meine
Herrſchaften.”
Aber auch Rudolf hatte mit einem Mal die Freude am
Spiel verloren. Selbſt Heda Cornelius ſah nachdenklich vor ſich
nieder und ſpielte, in Gedanken verſunken, mit den Chips.
Vorſichtig, wie ein routinierter Spieler, ſetzte er einen kleinen
Betrag auf die glückbringende acht. Und verlor. Der
Fran=
zoſe war jetzt am gewinnen. Seine Mienen ſtrafften ſich wieder.
Er ſetzte und gewann. Setzte wieder und gewann abermals.
Rudolf ſpielte nicht mehr mit. Er beobachtete den Attaché,
deſſen blaſſes Geſicht feucht war vor Erregung. Die Leidenſchaft
hatte ihn wieder gepackt. Er gewann nochmals. Er bemerkte
nicht, wie ſich die Aufmerkſamkeit der Anweſenden auf ihn zu
richten begann. Er gewann nochmals. Danielewſki kauerte
ge=
beugt auf ſeinem Platz und ſah unverwandt auf die Hände des
Franzoſen. Beim nächſten Spiel ſchob der Franzoſe alle Chips,
die vor ihm lagen, auf die Zahl, die ihm bisher Glück gebracht
hatte. Er lachte dabei. Ein merkwürdiges Lachen.
Danielewſki richtete ſich auf.
„Meſſieurs . . . finis?
Niemand antwortete.
Die Kugel ſurrte. Tanzte. Zögerte, ſprang weiter
Mit leichtem Kratzen fuhr Danielewſkis Rechen über den
Tiſch.
Der Franzoſe hatte verloren.
Er erhob ſich ſofort. Legte die unbeſchriebene Karte auf
ſeinen Platz, verbeugte ſich knapp und ging.
Danielewſki lachte trocken.
„Pech”, meinte er.
Der Sanitätsrat rückte ſeinen Stuhl zurück.
„Ich denke, es wäre genug für heute, meine Herren”, ſagte
er mit ſeiner rechthaberiſchen, dozierenden Baßſtimme. Rudolf
erhob ſich ſofort.
Alle waren ein wenig verwirrt. Jedem haftete das blaſſe
Geſicht des Franzoſen noch im Gedächtnis.
Danielewſki hatte dem Diener geſchellt, der mit einem
Tablett Sektkelche kam.
„Dem Gewinner des Abends‟. Danielewſki hatte ein Glas
genommen und proteſte Rudolf Bertoloni zu. Abweſend gab
Rudolf Beſcheid.
Er hatte total vergeſſen, daß er zweitauſend Mark gewonnen
hatte.
6. Kapitel.
Rudolf Bertoloni verbrachte eine ſchlechte Nacht. Die halbe
Zuſage Heda Cornelius' hatte ihn aufgewühlt. Der Rauſch
ihrer Gegenwart zitterte in ihm nach. Der Gedanke, dieſe
wun=
dervolle Frau einmal zu beſitzen, machte irrſinnig. Rudolf war
nicht unerfahren. Er war hübſch und ſcharmant. Die Fro
liefen ihm nach, und er war nicht böſe darüber. Aber
ge=
deshalb verſtand er es Heda Cornelius zu ſchätzen. Gerade
halb hatte er ſich in die, trotz allen Temperaments, trotz
Lebendigkeit ſo kühlen und unnahbaren Frau verliebt. V
dieſer Ausdruck für den Grad ſeiner Neigung ausreichte.
Er war verlobt. Richtig. Aber dieſes Verlobtſein war
lächerliche Farce, aufgezwungen von dem Wunſch zweier
geizigen Väter, die wie Mary richtig geſagt hatte, zwei
deutende Aktienpakete verbinden wollten, uim die Familienh
mehrheit und damit die Allmacht im Induſtriekonzern zu
winnen. Mary und Rudolf kannten ſich von Kindheit
Hatten ſich gern, wie zwei gute Freunde. Waren beſte g.
raden, die ſich gegenſeitig ihr Leid klagten und ihre Fr.
berichteten. Daran hatte auch ihre Verlobung nicht viel än
können. Mary wußte, daß Rudolf Frau Cornelius vere
Und er wußte, daß Baron de la Roches Kabinettphotogre
in der Schublade Marys Schreibtiſch lag.
Der Attaché fiel ihm ein, — ſein verzerrter Geſichtsaust
als der Rechen Danielewſkis den ganzen, immenſen Einſatz
ſtrich. Mit einer gleichgültigen Handbe vegung, während
Franzoſen das Blut in den Adern gefroren haben mochte.
Scheußlich.
Rudolf wälzte ſich auf dem Bett hin und her. Ekel
dieſe verteufelten Gedanken, die einen nicht ſchlafen ließen.
Er verſuchte, an Angenehmes zu denken. Vielleicht an
Tennis=Match, das er Heda Cornelius morgen liefern w
An den Druck ihrer Hand. — Aber immer wieder ſchob
das Erinnerungsbild des Attachés in die gewaltſam feſtg
tenen Gedanken, — die weiße, unbeſchriebene Karte auf
Tiſch, — Danielewſkis Hand, wie er ſie einſteckte. Blödſin
Was ging ihn der Franzoſe an? Aus? Fertig?
wenn? Mary würde ein anderes Bild in das Schubfach
Schreibtiſches legen.
Endlich ſchlief Rudolf ein.
Er verſpätete ſich faſt um eine Viertelſtunde bei
Rendezvous mit Heda Cornelius am nächſten Morgen. Sie
ihm bis zum Gartenportal der Villa Danielewſkis entg
gegangen.
„Haben Sie ſich verſchlafen?” fragte ſie mit halbem Lä
„In der Tat” er verbarg ſeine Verlegenheit unter e
Lachen. „Ich habe den Wecker vollkommen überhört.”
Sie ſetzte ſich neben ihn ins Auto
„Es iſt ſehr heiß heute morgen”, meinte ſie, währer
anfuhr.
„Ja, wir werden wohl ein frühes Gewitter bekom)
Waren das die Worte, die er — hundertfach überlegt
Heda hatte ſagen wollen? Er biß ſich auf die Lippen. E
ſie an. Sie ſchien ernſter als ſonſt. Kühler, noch reſervi
Schweigend fuhr er weiter. Verlangſamte plötzlich
Tempo.
(Fortſetzung folgt.)
A
Bis auf weiteres
Der sensationelle Großfilm:
BENLART
(Die Gefangenen des Mohammed Khan)
Ein Film, den man bewundert und von
welchem man restlos begeistert ist.
Jugendliche ab 14 Jahre Zutritt.
Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
A.O.A.
Männergruppe Darmſtadt.
Donnerstag, 21. März, 20.15 Uhr, im
Feſt=
ſaal des Realgymnaſiums
gegen die
Ziemel Schmac
Frauen, Männer, Jugend volksdeutſchen
Be=
wußtſeins, insbeſondere die Mitglieder unſerer
Gruppen werden erwartet. — Redner: (2680
Or. Heinrich Heidt aus Mainz
Aotorrad-
Bonderschad
bis einschließlich 23. März
Ecke Grafen- u. Elisabethenstr.
TV966
auch genannt
20 Jahre jünger „Erlepäng‟
gibt grauen Haaren Jugendfarbe wieder, iſt
waſſer=
hell. Unſchädlich. Kinderleicht zu handhaben. Seit
35 Jahr. erprobt von tauſenden Profeſſoren, Aerzter
uſw. gebraucht u. empfohlen. Durch ſeine Güte
Welt=
ruf erlangt! Preis RM. 5.70 ½ Fl. RM. 3.—. Für
ſchwarze Haare und ſolche, welche ſchwer annehmen:
„Ertra ſtark” RM. 9.70, ½ Fl. RM. 5.—. Ueberall
zu haben. Parfümerie=Fabrik Exlepäng G. m. b. H.
B rlin W. 62
(T1216
Ab heute in Neuaufführung
Eine Großtat deutscher Filmkunst —
ein spannender Spfonage Film:
WILLY ERITSCH
BRIEITE HELM
In weiteren Hauptrollen: Theodor Loos, Oskar
Homolka, Harl Ludwis Diehl-
In mitreißender und fesselnder Handlung
schil-
dert dieser große Ufa-Film den Krieg hinter
den Fronten. Spannung von Anfang bis zum
Schluß, verbunden mit künstlerischer
Gestal-
tung des Stoffs beherrschen diesen großen
Spionagefilm.
Dazu das gute Belprogramm.
Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
(V2689
LANDESTHEATER
Kassenstunden: Werktags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung
Bis auf weiteres
Das gewaltige Napoleon-Drama:
100 TAdE
Ein Großfilm v.gigantischen Ausmaßen
Hauptdarsteller: Werner Krauß, Gustaf
Gründgens, Peter Voß.
Jugendliche ab 14 Jahre Zutritt.
Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Die Chriſtengemeinſchaft
Heidelbergerſtr. 14
Mittwoch, 20. März, 20.15
Oeffentlicher Vortrag
von Hellmut Gieſe=Stutt
„Auguſt Strindberg und die Schick
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Trauerſpiel von Hebbel
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Hauptdarſteller: Trumpp,
Baumeiſter, Lohkamp,
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zer, Stieda, Weſtermann.
Preiſe 0.50 bis 4.50 Mk.
HAUS
Anf. 19.30, Ende nach 22.30
Deutſche Bühne M, 10. Vorſt.
Gruppe I u. II
Die Entführung aus dem 8erail
Komiſche Oper von Mozart
Muſikal. Leitung: Hoeglauer
Inſzen.: Hofmüller=Fritzſche
Hauptdarſteller: Harre,
Piltti, Aldenhoff, Schlüter,
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Bekanntmachung
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Trauring, eine
Doublé=Broſche, 1 Geldbörſe mit
Inhalt, 2 Schlüſſel, 1
Herrenfahr=
rad, 1 Milchkanne, 1 weiß=graue
Tuchmütze, 1 Kinderhandſchuh.
Paar wollene Handſchuhe, 1
ſil=
berner Ohrring, 1 Hornbrille, 1
Damenhandſchuh, 1 grauer Hut
weiße Bleile=Mütze, 1 beiger
Spitzenträger, 1 blauer Auto=
Wimpel.
HAALSAG
Morgen Mittwoch, 20.Härz/
Das kommt nie wiederl!!G
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mit dem ungarisch. Geigerkönig
Barnabas!
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Maria Wey/ Horbert E. Grol
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Betriebe, Frankfurterſtr. 100, in der De‟
bis 12,30 und 13—16 Uhr erhältlich. Ae
bote ſind bis Dienstag, den 26. März
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mittags 10 Uhr, in verſchloſſenem Umſch.
der Aufſchrift „Waſſerleitung nach Oei
borner Hof” bei der unterfertigten Direl.”
zureichen.
Direktion der ſtädt. Bet!