Ginzelnummer 10 Pfennige
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OD=Bant und Darmſtädter und Natzonalban”.
197. Jahrgang
Montag, den 18. März 1935.
Nummer 77
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Dad der Thre.
Tad der Pradet
je Heldengedenkfeier in Berlin.
DNB. Berlin, 17. März.
Wenn Tauſend einen Mann erſchlagen,
Das iſt nicht Sieg, das iſt nicht Ehr —
Und heißen wird’s in fernen Tagen,
Geſiegt hat doch das deutſche Heer.
rzehn Jahre lang hat das deutſche Volk am
Heldengedenk=
den Gräbern ſeiner zwei Millionen Söhne geſtanden, die
tkrieg ihr Leben für die Ehre des Vaterlandes freudig
n, 14 Jahre lang hat ſich in die Trauer über den Verluſt
en deutſchen Blutes der Schmerz gemiſcht, daß ihr helden=
Sterben umſonſt geweſen ſein könnte. Deutſchlands ſtolze
icht war zerſchmettert. Verbrecheriſche Volksvertreter
das Gift der Zerſetzung aus und vollendeten ſo das Werk,
) die Uebermacht der Feinde nicht zuſtande gebracht hatte,
beſetzten Düſſeldorf am Gefallenendenkmal der 15. Ulanen
eren Worte leſen mußten: „Geſiegt hat doch das deutſche
ſich das deutſche Volk zum 15. Male an den Gräbern
5efallenen ſammelte, da war ihm nach einem unſäglich
Kampf, der wieder viele hunderte neue Opfer für die
Freiheit gekoſtet hatte, da war ihm in dem Meldegänger
anterieregiments Liſt der Retter aus Not, Schmach und
der Führer in die Freiheit und eine glücklichere Zukunft
en.
Vorabend des Tages aber, an dem zum 17. Male das
einer Verſchworenengemeinſchaft zuſammengeſchweißte
Volk ſeiner im Weltkriege und dem Freiheitskampf ge=
Söhne gedenkt, iſt der Sinn ihres Sterbens erfüllt. 17
ing hat das deutſche Volk in buchſtäblicher Erfüllung des
ertrages von Verſailles ſeine Wehr zerſchlagen. 17 Jahre
t es darauf gewartet, daß auch die anderen ihr heiliges
5, dem Frieden zu dienen und abzurüſten, erfüllen würden.
e lang hat das ohnmächtige deutſche Volk ſehen müſſen,
Welt rings um Deutſchland in Waffen erſtarrte, und das
Verlangen nach Niederlegung der Waffen hohnlächelnd
ner neuen Rüſtungen beantwortet wurde. Am Vortage
17. Tages der Trauer hat der Führer des neuen
Deutſch=
nem Volk unter ungeheurer Begeiſterung die Wehr und
ie Ehre wiedergegeben. So iſt der Tag der Trauer
zu=
m Tage der Ehre geworden. Das Opfer der 2 Millionen
allen Straßen der deutſchen Heimat, in allen Städten und
uf den Meeren, die deutſche Schiffe befahren, überall, wo
Menſchen wohnen, wehen umflorte Fahnen. Ohne Spiel
nit Blumen und Kranzgebinden am frühen Morgen die
den und Hinterbliebenen der gefallenen zu den
Soldaten=
in und Ehrenmälern, in den Kirchen ſteigen heiße Gebete
kes zum Schöpfer aller Dinge empor.
Der Staalsakkl in der Staaksoper.
Haus der Staatsoper war lange vor Beginn der
Feier=
im Gedenken der Gefallenen bis auf den letzten Platz
be=
e der Ehrenloge hatte das geſamte Reichskabinett und als
r der alten Wehrmacht Generalfeldmarſchall v. Mackenſen
Uniform der Schwarzen Huſaren mit dem Band des
en Adlerordens, ferner der Chef des Stabes, der Reichs=
S. und die Leiter aller Parteigliederungen Platz
genom=
hrend die linke Rangſeite vom diplomatiſchen Korps be=
Die übrigen Rangplätze waren für die Staatsſekretäre,
hsleiter, die Heerführer des Weltkrieges und das hohe
orps der alten und neuen Wehrmacht vorbehalten. In
eren Parkettplätzen hatten die Ritter des Pour=le=Mérite
nommen, hinter ihnen die Militärattachés der auslän=
Mächte, die Vertreter der in= und ausländiſchen Preſſe,
ngen der Kriegervereine uſw.
die Wehrmacht die Trägerin der Veranſtaltung war,
as Bild überwiegend von Uniformen belebt, nur das diplo=
Korps und die Damen waren in ſchwarzer Feſtkleidung
herabgelaſſenem Vorhang zeigte das Haus keinerlei
nur das Orcheſter war mit grünen und weißen Blumen
z vor 12 Uhr wurde die Beleuchtung gedämpft. Lautlos
der Vorhang empor, und auf der Bühne bot ſich
ein überwälligendes Bild.
einem gewaltigen ſchwarzen Rahmen, vor einem großen
Kreuz auf ſamtbraunem Hintergrund, ſtanden, eskortiert
zieren der Wehrmacht im Stahlhelm und mit gezogenem
ie 80 Träger der ruhmreichen Fahnen, die nach dem Staats=
Luſtgarten mit dem Kriegsehrenkreuz dekoriert wurden.
n flammten die Scheinwerfer auf. Die Teilnehmer der
n Stunde erhoben ſich von ihren Plätzen und grüßten
id mit erhobener Rechten den Führer, der in
Beglei=
es Reichswehrminiſters Generaloberſt v. Blomberg,
ußiſchen Miniſterpräſidenten General Göring, des
r Heeresleitung General der Artillerie Frh. v. Fritſch
Chefs der Marineleitung Admiral Dr. h. c. Raeder
1s betrat und zwiſchen dem Genneralfeldmarſchall von
in und dem Reichswehrminiſter Platz nahm.
yrend noch aller Augen auf das mitreißende Bild auf der
ſerichtet waren, ertönte, von der Staatskapelle unter Lei=
R Prof. Heger geſpielt, Beethovens Trauermarſch aus der
chließend hielt der Reichswehrminiſter die
Ge=
ede für die Toten des Weltkrieges und die für die deutſche
sbewegung Gefallenen.
in ertönt das Kommando: „Fahnen ſenkt!‟ Die Muſik
in=
das Lied vom guten Kameraden, das ganze Haus erhebt
ſich von den Plätzen, reckt den Arm und gedenkt der Toten. Mit
dem Deutſchland= und dem Horſt=Weſſel=Lied ſchloß die Feierſtunde.
Die Fahnen des alfen Heeres erhalken das
Ehren=
kreuz.
Als der große Staatsakt in der Staatsoper um 12 Uhr ſeinen
Anfang nahm, waren auch im Luſtgarten die militäriſchen
For=
mationen bereits aufmarſchirrt.
Der in ſtrahlenden Sonnenſchein getauchte weite Platz vor
dem Schloß zeigt ein prachtvolles militäriſches Bild, wie es
Deutſchland ſeit 20 Jahren nicht mehr geſehen hat. Ein
ununter=
brochenes feldgraues Spalier zog ſich von den Linden her, über die
Schloßbrücke hinweg bis zum Luſtgarten.
Vor der Schloßrampe ſtanden je eine Bereitſchaft des
Feld=
jägerkorps der Leibſtandarte Adolf Hitlers, der Schutzpolizei, der
Landespolizei und ein SA.=Ehrenſturm. Mit der Front zum
Schloß waren die zahlreichen Reichswehrformationen angetreten.
An der Schloßbrücke ſtanden die Ehrenformationen der HJ. und
des NSKK.
Den Rahmen bildete eine nach vielen Zehntauſenden zählende
Zuſchauermenge, die die Treppen des Doms und des Alten
Mu=
ſeums ſowie ſämtliche Zugangsſtraßen beſetzt hielt.
Vom Domturm herab verkündeten 12 Glockenſchläge den
Be=
ginn des Staatsaktes in der Staatsoper. Unmittelbar darauf ſetzte
die Uebertragung der Feier ein. In lautloſer Stille wurde der
Verlauf der Feier und die Totenehrung angehört.
Wenige Minuten nach der Beendigung des Staatsaktes
er=
ſchienen auf der weſtlichen Rampe des Schloſſes in kurzer Folge
ſämtliche Reichsminiſter und Staatsſekretäre, die hohe Generalität
des alten Heeres und der neuen Wehrmacht, die führenden
Män=
ner der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Nach der Ankunft des
Führers und des Reichswehrminiſters marſchierte die
Fahnenkom=
pagnie; aus dem Schloßhofe kommend, in den Luſtgarten ein.
Feier=
liches Glockengeläut ehrte die 81 ruhmreichen Fahnen und
Stan=
darten des alten ſtolzen Heeres.
Der Präſentiermarſch erklang, die Truppen präſentierten das
Gewehr.
Der Führer ſchrikf darauf die Fronk ab.
Zu ſeiner Rechten der greiſe Feldmarſchall und ſiegreiche
Heer=
führer Mackenſen, zur Linken der Reichswehrminiſter
General=
oberſt v. Blomberg. Viermal ſchritt der Führer mit ſeiner
Beglei=
tung die Front der unter präſentiertem Gewehr ſtehenden
Trup=
pen ab, jede Formation mit erhobenem Arm grüßend.
Nach dem Abſchreiten der Front nahm der Führer mit ſeiner
Begleitung vor der Fahnenkompagnie Aufſtellung.
Dumpfer Trommelwirbel ertönte. Die Fahnen ſenkten ſich.
Schwer hallten die Schüſſe der Salutbatterie über den Platz.
Der Führer ſelbſt der Reichswehrminiſter,
Generalfeldmar=
ſchaall v. Mackenſen, General Döring, General von Fritſch und
Admiral Raeder hefteten das ſchwarz=weiß=rote Band des
Front=
kämpferabzeichens, das Ehrenkreuz des Weltkrieges mit
Schwer=
tern, an die 81 Feldzeichen der alten Armee.
Nach dem feierlichen und eindrucksvollen Akt im Luſtgarten
begab ſich der Führer mit ſeinem Gefolge, dem ſich nun auch die
Miniſter, die hohen Offiziere, die Führer der Bewegung, der SA.
und SS. anſchloſſen, zu Fuß zum Ehrenmal.
Vor dem Ehrenmal.
Im ſchönſten Vorfrühlingsſonnenſchein blickt der ſchlichte
Schinkelbau, das Ehrenmal. Nur an den Stirnſeiten trägt er
große Kränze aus friſchem Grün. An der Pforte ſtehen wie
immer die beiden Wachpoſten unbeweglich. Von der Bordſchwelle
bis zu den Stufen, die zum Ehrenmal hinaufführen bilden
Offiziere Spalier. Soweit das Auge reicht, ſind Fenſter und
Dächer beſetzt.
Hinter den Abſperrungen drängen ſich die Schauluſtigen
Kopf an Kopf. Vom Luſtgarten her klingt der Präſentiermarſch
herüber. Dann dröhnen die Salutſchüſſe los, die verkünden,
daß die ruhmreichen Fahnen das Ehrenkreuz erhalten, feierlich
läuten alle Glocken, die Formationen, die vom Zeughaus bis
zum Luſtgarten zum Spalier angetreten ſind präſentieren. Von
der Schloßterraſſe her naht ſich der Oberbefehlshaber der
Wehr=
macht, dem zwei Offiziere einen gewaltigen Kranz mit großen
Schleifen in den Farben des Reiches vorantragen.
Der Führer
iſt wiederum begleitet von den Repräſentanten der alten und
neuen Wehrmacht. Ihnen folgen das diplomatiſche Korps, die
Reichsregierung die Reichsleiter, die Heerführer und die
Generale der Wehrmacht. Der Führer betritt das Ehrenmal
und verweilt entblößten Hauptes noch einige Minuten im ſtillen
Gedenken. Dem Ehrenmal gegenüber haben auf einer Tribüne,
die den ganzen Platz zwiſchen der Stautsoper und der neuen
Univerſität ausfüllt, die Ehrengäſte aus der Staatsoper, die
Ritter des Pour=le=Mérite und des Goldenen
Militärverdienſt=
kreuzes die Mitglieder der Offiziers= und Kriegervereine,
Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene einen bevorzugten
Platz gefunden. Vom Ehrenmal zum Brandenburger Tor hin
haben Arbeitsdienſt, Luftſchutzbund und Techniſche Nothilfe,
unmittelbar vor der Univerſität der Stahlhelm, der
Kyffhäuſer=
bund, der Reichstreuebund ehemaliger Berufsſoldaten, das Rote
Kreuz und die ſtudentiſchen Verbände Aufſtellung genommen.
Der Führer betritt jetzt, während ſich die Formationen zum
Vorbeimarſch ordnen, ein kleines, mit Tannenreiſern
geſchmück=
tes Podium, zu ſeiner Rechten Generalfeldmarſchall v. Mackenſen,
zu ſeiner Linken der Reichswehrminiſter. Den Vorbeimarſch
befehligt Generalleutnant v. Witzleben, der Kommandeur des
Wehrkreiſes III. der den Stäben voranreitet. Die von Major
Selle geführte Fahnenkompagnie grüßen die Zehntauſende, die
dem prachtvollen militäriſchen Schauſpiel beiwohnen, mit er=
hobener Rechten. Dann ſchwenkt das Muſikkorps der Wachtruppe
ein, die als erſte muſtergültig ausgerichtet und ſtrammen
Schrit=
tes an ihrem Oberbefehlshaber vorbeimarſchiert. Dann folgen
die ganzen Formationen, die an dem Feſtakt im Luſtgarten
teil=
nahmen, die Infanterie, die Fähnrichskompagnien die
Marine=
kompagnie, die Fliegergruppe Döberitz, das
Kraftfahrlehr=
kommando Zoſſen, die Pioniere, das Reiterregiment Potsdam,
die Abteilungen der Artillerie, die Kraftradſchützenkompagnie
und die motoriſierte Abteilung des Artillerieregiments Jüterbog.
Der Vorbeimarſch iſt beendet, der Führer dankt dem
Reichswehrminiſter und heftet dann perſönlich dem
General=
feldmarſchall v. Mackenſen das Ehrenkreuz an.
Mackenſen dankt in bewegten Worten und gab ſeiner beſonderen
Freude darüber Ausdruck, daß er dieſes Ehrenkreuz aus den
Händen eines Frontkämpfers empfange, der nicht nur vier Jahre
im Weltkriege höchſten Mut bewieſen, ſondern dieſem Mut auch
durch ſeine geſtrige hiſtoriſche Tat Ausdruck verliehen habe.
Ein Orkan des Jubels umbrandet den Führer, als er in
die Reichskanzlei zurückfährt. Mit gerührtem Spiel marſchieren
die Formationen zurück in die Quartiere.
Deutſchland dankk dem Führer.
Triumphaler Empfang in der Haupkſtadk.
der Bewegung.
DNB. München, 17. März.
In den Abendſtunden des hiſtoriſchen 16. März war in der
Geburtsſtadt der Bewegung bekannt geworden, daß der Führer
am Sonntag, nachdem die geſchichtliche Entſcheidung getroffen war,
von Berlin wieder nach München zurückkommen werde. Alle
For=
mationen der Partei und der angeſchloſſenen Gliederungen und
Verbände erhielten ihre Befehle, um dem Führer als Zeichen des
Dankes, den ihm das deutſche Volk für die hiſtoriſche Tat der
Wie=
derherſtellung der deutſchen Ehre ſchuldet, in einem gewaltigen
Empfang an der Wiege der Bewegung zum Ausdruck zu bringen.
Aber was nicht befohlen werden konnte und was auch keines
Befehles bedurfte, das waren die Hunderttauſende, die die Kunde
von dem Kommen des Führers veranlaßt hatte, die weiten Flächen
um den Flugplatz Oberwieſenfeld ſchon Stunden vor der feſtgeſetzten
Ankunftszeit belagert zu halten und in den Hauptſtraßen der Stadt,
durch die der Führer ſeinen Weg nehmen ſollte, in dichten Mauern,
ſtellenweiſe zehn und zwanzig Glieder tief, dem Kommen des
Er=
weckers der deutſchen Freiheit entgegenzuharren.
So wurde dem Führer in der Hauptſtadt der Bewegung ein
Empfang von triumphalem Ausmaß bereitet, wie ihn München
noch niemals erlebt hat, ein Empfang, der in den Stürmen der
Begeiſterung, die über den Führer dahinrauſchten, in dem
Leuch=
ten der Augen der jungen und alten Kämpfer der Bewegung, in
der glühenden Begeiſterung der Maſſe aus allen Schichten und
Ständen des Volkes für das ganze deutſche Volk das Gelöbnis
erneuerte und bekräftigte, den Führer auf dem Marſch in die
Frei=
heit getreu bis zum Letzten zur Seite zu ſtehen.
An der Feldherrnhalle.
Ein Bild von grandioſer Schönheit, entrollte ſich, als die
Wagen in die Ludwigſtraße eingebogen ſind und der durch die
Ab=
ſperrungen in ſeiner vollen Breite freigehaltene Straßenzug den
Blick auf die Feldherrnhalle freigibt. Schon von weitem ſieht man
die Flammen emporlodern, die an beiden Seiten des Katafalks
zum Gedächtnis der Gefallenen aus mächtigen Opferſchalen
zün=
geln. Ihr Schein ſpiegelt ſich wider in den Feldzeichen der alten
bayeriſchen Armee, die in zahlloſen Schlachten und Gefechten das
alte Heer von Sieg zu Sieg geführt haben. Die Wagenkolonne
hält an. Der Führer entſteigt ſeinem Wagen, begibt ſich in
Be=
gleitung des Stabschefs der SA., Lutze, über die Stufen zu dem
Katafalk und legt einen
rieſigen Lorbeerkranz für alle Toten Deutſchlands
nieder während 16 Salutſchüſſe das Gedächtnis der gefallenen
Kämpfer der Bewegung vom 9. November 1923 ehren. Das
Deutſchlandlied begleitet den feierlichen, in ſeiner Einfachheit
er=
ſchütternden Gedenkakt. Noch eine Minute ſtillen Gedenkens —
dann ſetzen ſich die Wagen wieder in Bewegung und in immer
wieder aufflammenden, gleich einer Brandungswelle ſich von
Straße zu Straße fortpflanzenden Kundgebungen und
Begeiſte=
rungen grüßen die Tauſende und aber Tauſende, die zu dem
Vor=
beimarſch in der Maximilianſtraße zuſammengeſtrömt ſind, den
Wahrer der deutſchen nationalen Ehre. Faſt eine Stunde dauert
dieſe Fahrt vom Flugfeld bis zu ihrem Endpunkt in der
Maxi=
milianſtraße, wo vor dem Hotel „Vier Jahreszeiten” der
Vorbei=
marſch der an dem Empfang beteiligten Formationen erfolgen ſoll.
Zu dem Vorbeimarſch
in der Maximilianſtraße und ganz beſonders in der Nähe des
Hotels „Vier Jahreszeiten” hatten ſich die Menſchenmaſſen zu einer
ſeſten Mauer geballt. Zu beiden Seiten des Hotels durften die
Fahnen= und Wimpelabordnungen der HJ. und des Jungvolkes
Spalier bilden; ſie hatten auf dieſe Weiſe das vielbeneidete
Vor=
recht, während des folgenden Vorbeimarſches gegenüber dem
Füh=
rer zu ſtehen, deſſen Auto auf der Südſeite der Maximilianſtraße
vorfuhr. Um 6.30 Uhr trat der Führer mit ſeiner Begleitung
und ſeinem Stabe und mit den führenden Perſönlichkeiten der
Be=
wegung und ihren Gliederungen, der Wehrmacht, des Staates und
der Stadt aus dem Hotel und beſtieg ſeinen Kraftwagen. Die
be=
geiſterten Heilrufe, die ihm nun dargebracht wurden, verſtummten
erſt, als um 6.40 Uhr die Spitze des Marſchzuges eintraf.
Generalmajor Halder führre die Reichswehr, die mit allen in
München vertretenen Waffengattungen unter den Klängen des
Badenweiler Marſches vorbeimarſchierte. Ihre glänzende Marſch=
Seite 2 — Nr. 77
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 18. März
diſziplin zeigte, daß das Reich eine Wehrmacht beſitzt, die den
hohen Anforderungen des Führers gerecht wird. Auch die
nach=
folgenden Formationen der Luftwaffe durften dieſes Lob für ſich
in Anſpruch nehmen. Ihnen ſchloß ſich die Landespolizei an, ihren
berittenen Hundertſchaften folgten SS. ferner mit ihren
Stan=
darten und Fahnen SA., NSKK. und der Arbeitsdienſt mit
ge=
ſchulterten Spaten. Sichtlich ſetzten ſie alle ihren ganzen Ehrgeiz
ein, ihrer Geſchloſſenheit im Einſatz für das Werk Adolf Hitlers
den beſten Ausdruck zu geben. Nach über einer Stunde war dieſer
eindrucksvolle Aufmarſch zu Ende. Unter abermaligen ſtürmiſchen
Zurufen der Maſſen, kehrte der Führer ins Hotel zurück. Die
Menge wollte freilich noch lange nicht weichen, ſie rief immer wie=
der nach dem Führer, und als ſie ſchließlich das Deutſchlandlied
anſtimmte, zeigte ſich Adolf Hitler noch einmal.
So fand der erhebende Tag, wie er begonnen, wiederum einen
Ausklang in einem jubelnden Bekenntnis der Hauptſtadt der
Be=
wegung zu dem Führer und ſeiner Politik der Wiederaufrichtung
der deutſchen Ehre, das, zuſammengenommen mit den
Huldigun=
gen, welche die Reichshauptſtadt dem Führer bereitet hatte, und
dem Echo ſeiner geſchichtlichen Tat in allen deutſchen Landen,
wie=
derum dafür zeugte, daß das deutſche Volk in unzerſtörbarer
Ge=
ſchloſſenheit und in unwandelbarem Glauben an den Endſieg in
ſeinem Kampfe um Recht und Freiheit ſeinem Führer und Kanzler
folgt.
*
Darmſtadt gedenkt der Helden.
Verleihung des Frontkämpfer=Ehrenkreuzes an die alten heſſiſchen Regimentsfahnen.
Eindrucksvolle Feier des
Helden=
geormeinge9.
** Am geſtrigen Heldengedenktag zeigte das ganze deutſche
Volk ſeine Verbundenheit mit unſeren deutſchen Soldaten. Die
Fahnen des neuen Deutſchland waren halbmaſt geſetzt, wie im
gan=
zen deutſchen Reiche, ſo fand auch in Darmſtadt eine eindrucksvolle,
erhebende Heldengedenkfeier vor dem Landesmuſeum ſtatt. Auf dem
Paradeplatz hatten ſich Ehrenabordnungen aller Gliederungen der
Partei, hatten die Mitglieder des Deutſchen Reichskriegerbundes
Kyffhäuſer, der Vereinigten Kriegervereine, der Regiments= und
Waffenringe Aufſtellung genommen, eine vieltauſendköpfige
Men=
ſchenmenge ſäumte den weiten Platz. Dieſe gewaltige Teilnahme
war ein würdiger, gewaltiger Ausdruck des inneren Empfindens
der Lebenden für die gefallenen Helden.
Vor dem Hauptportal des Landesmuſeums wehten die mit
Trauerflor verſehenen Fahnen des Dritten Reiches, inmitten
fri=
ſchem Grün ſtand das Rednerpult, vor dem die Standarte 115 und
die Sturmfahnen Aufſtellung nahmen. Unter den Klängen des
Badenweiler Marſches zogen die Fahnengruppen der Gliederungen
der Partei und der Verbände zu beiden Seiten der Auffahrt zum
Landesmuſeum auf. Inzwiſchen war Reichsſtatthalter Gauleiter
Sprenger mit ſeinem Stab der ſtellvertretende. Gauleiter
Regie=
rungsrat Reiner und Oberbürgermeiſter Wamboldt und alle
Ver=
treter der Behörden und der Partei erſchienen. Unter den
Anwe=
ſenden bemerkte man den früheren Großherzog von Heſſen die
Schwerkriegsverletzten und Altveteranen hatten auf Stühlen Platz
genommen. Nach dem Fahnenaufmarſch wurden die ehrwürdigen,
wettergebleichten Regimentsfahnen aus dem Muſeum gebracht, die
Fahnenträger traten in die beiderſeitige Auffahrt, während die
Landespolizeikapelle unter Leitung des Obermuſikmeiſters
Bus=
lau den altheſſiſchen Präſentiermarſch ſpielte. Die
Heldengedenk=
feier erhielt ihre beſondere Weihe durch die Verleihung des
Front=
kämpfer=Ehrenkreuzes an dieſe ruhmreichen Fahnen der alten
heſſi=
ſchen Regimenter.
Nach den feierlichen Weiſen des Niederländiſchen Dankgebets
hielt der Vertreter der Wehrmacht
General Lüdtke
eine Anſprache, in der er ausführte:
Wenn ich heute, am Heldengedenktag, die Ehre habe, als
Offi=
zier des Reichsheeres und als Kommandeur der zunächſt gelegenen
Truppenteile zu Ihnen in der neutralen Zone zu ſprechen, ſo
ge=
ſchieht dies auf den beſonderen Wunſch meines Oberbefehlshabers,
des Führers und Reichskanzlers.
Der Gefallenen des Weltkrieges ſoll an dieſem
Feiertage der deutſchen Nation von der Wehrmacht gedacht
wer=
den, die das gleiche Kleid trägt wie ſie. Die Uniform des
feld=
grauen Frontſoldaten, den Rock, in dem ſie draußen überall in
Fein=
desland ihr Leben hingaben für Deutſchland.
Und ſo grüße ich in ſoldatiſcher Verbundenheit als Vertreter
der alten und neuen Wehrmacht zugleich die Angehörigen der
ehe=
maligen Heſſiſchen 25. Diviſion und Reſerve=Diviſion der 25,
Kaval=
lerie=Brigade und ihrer Kriegsformationen.
Mein Gruß gilt inſonderheit den Männern, all den alten
Soldaten, die ſelbſt mit am Feind geſtanden gilt den
Le=
benden, die ihre Geſundheit an Seele und Körper in dieſem
Weltringen zum Opfer brachten, gilt den Hinterbliebenen,
die ihre Männer, Söhne und Brüder hingeben mußten für
Deutſch=
lands Freiheit und Wiedergeburt. Sie alle grüße ich mit einem
warmen, kameradſchaftlichen, feſten Druck einer Soldatenhand
Von uns allen, die wir gekommen ſind aus Stadt und Land,
fliege ein grüßendes Gedenken zu den Gräbern und Hügeln,
unter denen die Kämpfer jener Regimenter ruhen. Die unter den
deutſchen und heſſiſchen Fahnen, die hier rings im Kreiſe ſtehen,
für unſerer Heimat Fortbeſtand gefallen und nun eingehüllt ſind
von der Unſterblichkeit ihrer Sendung, umfangen von der Trauer
und der Treue ihrer Lieben und ihrer Heimat.
Unzählige ruhen in einer Erde fremden Namens, aber
überall dort, wo ſich Gottes Erde über ihnen häuft, wo ein Kreuz
ſteht, wo ein Kranz ſich windet, wo eine Blume auf ihrem Hügel
wächſt — dort iſt auch Deutſchland, dort iſt ein Stück Heimat und
vaterländiſcher Boden.
Man hat uns Deutſche viel geſchmäht, man hat uns
gedemütigt und — ſolange wir es uns gefallen ließen — als
Volk zweiter Klaſſe behandelt.
Keinem unbekannten deutſchen Soldaten haben die
Re=
gierungen der Nachkriegsjahre das ſymboliſche Grabmal eines
dankbaren Gedächtniſſes in vaterländiſcher Treue und
Kamerad=
ſchaft errichtet.
Um ſo feſter hat in all den vergangenen Jahren die neue
Wehrmacht als Hüterin des Erbes der alten Armee ihrer
Toten Gedächtnis wach gehalten, und mit ihr die Nachfahren der
alten, ruhmreichen Friedensregimenter, ſowie die nationalen,
vaterländiſchen Verbände und Organiſationen — ſo lange bis
im nationalſozialiſtiſchen Dritten Reich der Gedanke der
Wehr=
haftigkeit eines ganzen Volkes wieder in den Vordergrund
ge=
ſtellt wurde.
Im neuen Reich lebt wieder die Freude an jenem
Hel=
dentum, das die Güter willig opfert, die Freude an jener Kraft,
die dem Tode freudig trotzt, gilt die Erkenntnis, daß die edelſten
männlichen Tugenden ſich in dieſem Kriege wie in jedem
offen=
bart haben: Mut und Entſagung, Pflichttreue und
Opferwillig=
keit.
So iſt es heute nicht mehr Sache einzelner, in
ſich abgeſchloſſener, ein Einzelleben führender Teile des Volkes,
ſondern vornehme Pflicht der deutſchen Nation als ſolche, ſich
ein=
mal im Jahr, am heutigen Heldengedenktag, in ſtolzer Trauer
um die Opfer des Weltkrieges in Ehrfurcht und Dankbarkeit
zu=
ſammenzufinden.
Ueber Deutſchland weht heute nicht mehr die ſchwarze
Fahne der Not der Erbitterung und der Demütigung, die
eine verſchworene Welt uns zugedacht hat — nein,
es flattern über uns wieder die alten, ſieghaften Farben:
Schwarz=weiß=rot, für die der deutſche Frontſoldat geblutet
hat, und es wehen über uns die Hakenkreuzbanner
des neuen Deutſchland, das entſchloſſen iſt, die Nation zu
retten und das Reich zu bewahren.
Dieſe Fahnen flattern über uns im Winde und kunden
das geeinte Volk im geeinten Reich, als die Ernte jener
Ausſaat, die von 1914—18 aus Deutſchlands Jugend in die Erde
ſank. — Wir aber wollen uns bei ſolchem Erinnern nicht nur in
ſchnellem Auflodern heißeſter Vaterlandsliebe und in
leidenſchaft=
lichem patriotiſchem Empfinden zu dieſen Farben bekennen! Wir
müſſen uns dies Erbe und dasjenige der um die nationale
Er=
hebung gefallenen Männer erſt wieder verdienen in raſtloſer,
zäher, ausdauernder Aufopferung, in beſcheidener, ernſter
Pflicht=
treue und durch arbeitſamen Sinn.
Deshalb möge die heutige Feier nicht bloß eine
Kund=
gebung ſein, die morgen wieder verklingt, vielmehr ſteht
hin=
ter ihr der ernſte feſte, männliche Wille, mitzuhelfen am
weite=
ren Aufſtieg für Gegenwart und Zukunft auf dem Wege, den uns
der Frontſoldat Adolf Hitler als Wegbereiter gewieſen hat.
Er hat die Säulen des Staates die Wehrmacht und
die nationalſozialiſtiſche Bewegung und die drei Stände des
Vol=
kes, den Arbeiter des Geiſtes und der Fauſt, den Bauern und
den Soldaten zu einer neuen deutſchen Volksgemeinſchaft zuſam=
mengeführt, hat uns mit Zuverſicht und Glauben erfüllt. Das,
was er geſchaffen hat, ſteht feſt in Deutſchlands Erde verankert.
Wir wiſſen genau, daß Volksleidenſchaften. Raſſengegenſätze,
wirtſchaftlicher Zwang und verletzte Ehre ſich einer grauen
Theorie vom ewigen Frieden niemals beugen. Aber das deutſche
Volk will anſtändig behandelt und gewertet ſein in einem
Frie=
den von Dauer für ſich und die Welt, ohne Revanchegelüſte. um
in Ehre und Freiheit neben den anderen Völkern zu wohnen.
Das ſind wir unſeren Toten ſchuldig als deren Vermächtnis.
Vor Ihnen ſtehen die Fahnen und Standarten der alten
Großh. Heſſ. Regimenter aufmarſchiert, getragen von
Waffen=
trägern der Nation als Sinnbild der Vergangenheit und
Aus=
blick auf die Zukunft.
Auf dieſe Fahnen hat die alte Soldatengeneration und die
Generation des Weltkrieges ihren Soldateneid geſchworen und
gehalten, unter dieſen Symbolen ſind ſie in Einmütigkeit und
Vaterlandsliebe zur Verteidigung heimiſcher Grenzen einſt
aus=
gezogen.
Es ſind die Fahnen des älteſten Inf.=Regt. des alten Heeres des
Großh. Leibgarde=Inf.=Regt. Nr. 115, des Inf.=Regt. Kaiſer Wilhelm
Nr. 116. des Leib.=Regt. Großherzogin Nr. 117. des Inf.=Regt. Prinz
Karl Nr. 118, des Inf.=Regt. Nr. 168, der Reſerve= und Landwehr=
Infanterie=Regimenter der 49. und 50. Brigade ſowie die
Stan=
darten des Grade=Drag.=Regt. Nr. 23 und des Leib=Drag.=Regt.
Nr. 24.
Symbole ruhmvoller, jahrhundertealter deutſcher und
heſſi=
ſcher Geſchichte, Träger einer eiſernen ſoldatiſchen Tradition.
Ihren bisherigen Ehrenzeichen ſoll nach dem Willen des
Oberbefehlshabers der Wehrmacht im Gedenken an die
Regimen=
ter, deren Söhne Deutſchlands Waffenehre rein und fleckenlos
hielten, ein neues Lorbeerreis angeheftet werden. Das
Ehren=
kreuz der Frontkämpfer, das der verewigte Schirmherr des
Rei=
ches, der Generalfeldmarſchall von Hindenburg, für die
Front=
kämpfer geſtiftet hat. — General Lüdtke heftete hierauf jeder
einzelnen Fahne das Ehrenkreuz an und fuhr dann fort: Nun
mögen die neu geſchmückten alten Fahnen und Standarten ſich
noch einmal ſenken, und unſer ſtilles Gedenken gehe grüßend hin
in die Weite zu allen denen, die nicht mehr unter uns ſind und
Frnf iedie Ech uie in ue ue dele Wne ece
während die Kapelle das Lied vom guten Kameraden int
und das Glockengeläute der Stadtkirche ihren ehernen
ſandte.
Reichsſtakihalter Gauleiter Sprenger
führte dann u. a. aus: Wir haben der toten Helden
geda=
der verewigte Feldmarſchall hat die Helden des Weltkrie
ehrt. Er denke noch jener Tage, da die deutſchen Heere ur
zurückhamen in ihr Vaterland und fragte: Soll das alles
geweſen ſein? Und während ſich die anderen noch dieſe bange
ſtellten, war ſie von dem unbekannten Gefreiten Adolf Hitl
im Lazarett gaskrank lag, beantwortet. Er ſchwor ſich.
Saat der Opfer aufgehen müſſe. Er begann einen jahre
Kampf um die Seele des deutſchen Volkes. Ein unerhörte
gen ſetzte ein, aber keine Schmähung und Drohung vermoc
nen Willen zu brechen. Wie er entſchloſſen den Kampf auf
men hatte, ſo ſetzte er ihn fort. Er gewann die Seele des de
Volkes und heute ſteht das ganze deutſche Volk zu Adolf
Im Vertrauen auf das deutſche Volk begann der
Neuaufba=
nung zog im deutſchen Staatsleben ein und das Volk gewa
der Ordnung die innere Freiheit und den inneren Frieden
bedeutet aber der innere Friede, wenn er täglich, ja ſtund
ſtört oder mit einem Schlag von außen zerſtört werden 1
Trotz innerer Macht ſind wir wehrlos geblieben gegenüber
Ring hochgerüſteter Nachbarn. Deutſchland war einſeit
tragstreu und hat abgerüſtet, aber während Deutſchland ab
haben die anderen Staaten ſelbſt den Vertrag Stück für S
brochen. Sie rüſteten immer mehr auf, der Verſailler
Ver=
von den anderen zerriſſen worden. Mit Recht hat der Füh
ſein Volk die Gleichberechtigung gefordert. Nachdem durch di
achtung des Vertrags Deutſchland ſeinen Anſpruch auf Hand
freiheit zurückerhielt, wurde am Vorabend des Heldengede
durch Geſetz der Aufbau der Wehrmacht vom Führer
miert. Mit der Einführung der Wehrpflicht hat der
hat der Führer dem deutſchen Volk ſeine Wehr wieder geſch 6
Ein neues Volksheer iſt entſtanden, das nicht nur die fr i
Arbeit des deutſchen Volkes ſichert, ſondern auch Gara
Weltfriedens iſt. In der neuen deutſchen Wehrmacht, di
nur Waffenträger der Nation iſt, ſondern höchſte Schule
ländiſcher Erziehung, wird der junge Deutſche wieder die
den der Treue, Verſchwiegenheit und Opferwilligkeit üben
der Schaffung einer neuen Wehrmacht hat der Führer ſeine
Kameraden ein lebendiges Denkmal geſetzt, auf das nun 1
Zukunft die junge Generation verpflichtet wird. Darum di
nen hoch! Uns Deutſchen geht nichts über unſer Vaterland
dem Führer bekennen wir: Wir ſind und bleiben ſeine
ſchaft bis zum Tod. Ja, Führer, Dir gehören wir!
Als Bekräftigung dieſes Gelöbniſſes wurden die der
Lieder geſungen.
Unter den Klängen des Präſentiermarſches wurden 1
ehrwürdigen Fahnen und Standarten abgebracht.
Kreisleiter Oberbürgermeiſter Wamboldt gedachte
zen Worten nochmals unſerer toten Soldaten des Welt
Die Toten leben weiter im ewigenDeutſchland. Wir Lebender ſ=
nen uns in Treue zu unſerem Führer AdolfHilter. Ihm. demde
Volke und ewigen Deutſchland brachte er ein dre faches Si
aus, in das begeiſtert eingeſtimmt wurde. Mit dem Geſa
deutſchen Lieder war die erhebende Heldengedenkfeier been
Durch die Lautſprecheranlage der Firma Radio=Boßler wa
Anſprachen überall gut verſtändlich gemacht.
Das (cho der Wehrpflicht.
Die Aufnahme in der Londoner Preſſe.
EP. London, 17. März.
Die Londoner Sonntags=Preſſe, deren Redaktions=
Schluß=
zeiten ſchon in den frühen Nachmittag fallen, bringen die
Mel=
dung von dem Beſchluß der Reichsregierung über die
Wieder=
einführung der Wehrdienſtpflicht in großer Aufmachung.
Redak=
tionelle Bemerkungen zu dem deutſchen Schritt liegen nur
ſpärlich vor; ſoweit Stellungnahmen vorliegen, ſind dieſe im
allgemeinen ziemlich zurückhaltend. Der Beſchluß
kam für die Zeitungen ſo überraſchend, daß man ſich noch kein
klares Bild über die Folgen und die Tragweite machen konnte.
Die Kommentare ſind vorwiegend auf einem peſſimiſtiſchen Ton
abgeſtimmt. Im übrigen warnen aber einzelne Zeitungen vor
etwaiger Panikſtimmung.
So erklärt der „Sunday Dispatch” es ſei keine Urſache
zum Alarm. In dem mit den Worten „Bewahrt Ruhe!”
überſchriebenen Kommentar des Blattes heißt es u. a.: Der
deutſche Schritt kam nicht unerwartet, aber ſeine Bedeutung iſt
noch nicht klar. Er mag nicht mehr bedeuten, als die Schaffung
der Gleichberechtigung, die der Völkerbund Deutſchland
ſchließ=
lich zugebilligt hätte. Die Kräfteverteilung im heutigen Europa
wird jedenfalls dadurch nicht im geringſten berührt.
Die meiſten anderen Blätter begnügen ſich damit, ihre
Stellung zu dem deutſchen Beſchluß in ihren Ueberſchriften zum
Ausdruck zu bringen; es zeigt ſich dabei, daß bei einem Teil
der Blätter immer noch wenig Verſtändnis für die Lage des
Deutſchen Reiches in der Frage der militäriſchen
Gleichberech=
tigung herrſcht.
Im übrigen iſt man in den engliſchen offiziöſen
Kreiſen der Anſicht, daß durch den deutſchen Beſchluß in
internationaler Beziehung eine vollkommen neue Lage geſchaffen
worden ſei, und daß England, Frankreich und Italien ſich
dar=
über ſchlüſſig werden müſſen, wie ſie ſich dazu verhalten ſollen.
In politiſchen Kreiſen iſt man zunächſt mit Erklärungen
zu der Lage ſehr zurückhaltend.
Der Pariſer Widerhall.
DNB. Paris, 17. März.
Der Beſchluß der Reichsregierung, die allgemeine Dienſtpflicht
einzuführen, wurde ſchon am Samstag abend durch
Sonderaus=
gaben einiger Blätter in Paris bekannt. Das Publikum hat
zu=
nächſt kaum darauf reagiert. Man konnte zwar auf den großen
Boulevards Gruppen, die die Nachricht erörterten, antreffen,
je=
doch keinerlei Erregung bemerken. „Die Oeffentlichkeit
ſcheint”, ſo ſtellt Havas feſt, „auf dieſen Beſchluß
ge=
faßt geweſen zu ſein. Das Publikum iſt anſcheinend durch
die Maßnahmen Deutſchlands nicht beſonders beeindruckt. Auch
in amtlichen Kreiſen wird verſichert, daß man die deutſche
Er=
klärung nicht überraſchend finde, weil man ſeit langem Beſcheid
gewußt habe. In der letzten Miniſterratsſitzung habe
Außen=
miniſter Laval ſeinen Kollegen bereits höchſt aufſchlußreiche
Mit=
teilungen gemacht. Unter dieſen Umſtänden wird in amtlichen
Kreiſen der Auffaſſung Ausdruck gegeben, daß der Beſchluß
Deutſchlands wenigſtens den Vorteil habe, eine Frage zu klären,
die in den letzten Jahren auf die europäiſche Atmoſphäre gedrückt
habe. Miniſterpräſident Flandin und Außenminiſter Laval hätten
ſchon am Samstag die Lage geprüft und in erſter Linie die
fran=
zöſiſchen Botſchafter in London und Rom angewieſen, ſich mit den
dortigen Regierungen ins Benehmen zu ſetzen. Ueber das
Ergeb=
nis dieſer Fühlungnahme könne man kaum vor Montag Aufſchluß
erhalten.
Die Sonntagmorgenpreſſe bringt die Meldung von der
Wie=
dereinführung der Dienſtpflicht in Deutſchland in rieſigen
Schlag=
zeilen und, obwohl die meiſten Blätter verſichern, daß der Beſchluß
der Reichsregierung im Grunde genommen nur eine ſeit langem
bekannte Tatſache beſtätige, zeigen ihre Betrachtungen doch, welch
ungeheuren Eindruck die Nachricht von dem deutſchen Wehrgeſetz
hervorrief.
Zurückhalkung in Genf.
R
EP. Genf,. 17.2
Die Völkerbundskreiſe legen anläßlich der Einführung
gemeinen Wehrpflicht durch Deutſchland größte
Zurückhalt=
den Tag. Man rechnet in dieſen Kreiſen mit einem Sturm
Preſſe und in der Oeffentlichkeit gewiſſer Länder, aber vo
mit keinen poſitiven Reaktionen, außer engliſch=franzöſiſch
niſchen Beſprechungen. Eine außerordentliche Tagung des
bundsrates kommt wohl keinesfalls in Frage. Die Reiſe (
nach Berlin wird nach Auffaſſung hieſiger Kreiſe wahrſc
trotz allem ſtattfinden.
der Eindruck in Ikalien.
EP. Rom, 17. A
Die Verkündung der Wiedereinführung der allgemeinen
pflicht in Deutſchland hat hier ſtarken Eindruck gemacht. Die
tagsblätter geben den Wortlaut der Proklamation ungekür.
der, enhalten ſich aber jeder eigenen Stellungnahme zu den
ſchen Beſchluß. Offenſichtlich iſt man bemüht, zunächſt größ
rückhaltung zu üben und die Haltung der italieniſchen Reg
abzuwarten. Dagegen berichten die Blätter ausführlich ül
Aufnahme des deutſchen Schrittes in Paris und London u.
terſtreichen den lebhaften Meinungsaustauſch, der zwiſch
maßgebenden franzöſiſchen und engliſchen Stellen eingeleitet
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Sonntag, den 17. März!!
Richard Wagner: Triſtan und Jſolde.
Eliſabeth Ohms vom Nationaltheater in München ſa
Jſolde. Fiel uns bei Berta Obholzer der verhältnismäßi,
Klang auf, der nicht ſo völlig der gewohnten Vorſtellu:
Iſolde entſprach, ſo hatte Kammerſängerin Ohms die
Wärme Fülle und Abrundung des Organs, der für diefe
nötig iſt. Ihre ausdrucksvolle Darſtellungskunſt und 9
ragende geiſtige Beherrſchung der Rolle ließ ſie am En!
Liebesduetts zu einem klanglichen Höhepunkt gelangen, w.
ihn lange nicht gehört haben. Leider ſpricht die Künſtlert
undeutlich aus, iſt daher meiſt nicht verſtändlich und ipe
für die Höhepunkte. In Sprachtechnik und Gleichmäßigken
ihr daher Berta Obholzer überlegen, wenn ſie auch nl
ſolcher Größe der Auffaſſung an den Höhepunkten 9e.
Joachim Sattler ſang den Triſtan zum zweitenmal, und
nach dem Gaſtſpiel von Seibert drängt es uns, ſeine heute
vorzügliche Leiſtung nochmals zu charakteriſieren. Sant”
die Partie hervorragend durchdacht, er erſchüttert
lich wie darſtelleriſch durch die geiſtige Beherrſchung
pſychologiſche Durcharbeitung. Er beſitzt nicht die Leich
der Stimmgebung Seiberts, dafür wirkt aber auch nieh
Sattler routiniert oder geſchickt gemacht, ſondern alles wa4
empfunden. Die ungeheure Spannung im Geſtalten vert"
Stimme großen Glanz und Durchſchlagskraft, aber an P
eintretenden Piano=Stellen gelingt meiſt das Zurückſühke
Geſanges in weichere, lyriſchere Tongebung nicht, dallt
die Stimme noch ſpröde, weil anſcheinend zu konzenttlt.
ſind auch die Gefahren gelegentlichen Unreinſingens am .
Sie wurden übrigens heute im Gegenſatz zur erſten Aullt
faſt völlig überwunden. Iſt dann eine längere Ruhepat!"
handen, ſo ſpricht auch das Piano ſehr ſchön an, we
Antwort an Marke. Als Geſamtleiſtung überragte S0it.
unſer Empfinden ſchon heute ſeine Partnerin, und .
der feſten Ueberzeugung, daß in wenigen Jahren Sait”
den allerbedeutendſten Triſtandarſtellern genannt Uel.
Seine langſame aber unaufhaltſame Vervollkommnung. !
kennbar. Auch in den übrigen Einzelheiten ſtand die Le
Friderich hingebungsvoll geleitete Aufführung auf ..t"
Nontag, 18. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 77
Eifet Siegdder Mamtteic.
Die deutſche Fußball=Elf erkämpft vor 30000 Zuſchauern in Paris gegen
Frankreichs Repräſentative eine 3:1 (1:0) Revanche.
Die Deutſchen laſſen ſich nicht aus der Ruhe
bringen und halten an ihrem Syſtem feſt,
* Verdienker Sieg!!
ahtbericht unſeres H. Hebling=
Berichterſtatters.
* Paris, 17. März.
kun iſt uns beim 3. Länderſpiel der
er=
e Sieg in Paris geglückt, und es herrſcht
Freude bei allen deutſchen Sportlern.
nders froh ſind wir natürlich, die wir hier
Pariſer Prinzenpark=Stadion dem Kampf
rer Auserwählten gegen die ſtärkſte
fran=
he Vertretung, faſt durchweg Profis,
bei=
nten. Der Sieg iſt verdient und mußte
lich erkämpft werden.
Fußball=Länderkampf Frankreich-Deutſch=
!” verkündeten die Zeitungen und Plakate,
wir geſtern in Paris eintrafen.
Ausver=
war das Prinzenpark=Stadion. Schon
Stunden vor dem Spiel bewegea ſich
erſehbare Autoreihen durch das Bois
ſologne. Eine beſondere Note
bil=
die Wagengruppe mit den drei
nibuſſen der Sonderfahrt des
mſtädter Tagblatts. Mit großer
inung ſehen alle die Sportfreunde den
nenden Dingen entgegen. Starkes
Auf=
von Polizei und Mobiler Garde bei den
errungen. Nur wer im Beſitz einer Karte
arf paſſieren. Und es wurde ein
Kaſſen=
ord aller bisherigen Sport=
Eigniſſe in Frankreich mit 600 000
nken Einnahmen aufgeſtellt.
50 000 Menſchen
n bereits eine Stunde vor Beginn alle
e um das Kampffeld. Auch die Sonne hat
ch ein Einſehen, und in ihren Strahlen
tete der wundervolle Raſen des
Spiel=
s. Ein eindrucksvolles Bild iſt es, das
uns bietet. Von den zirka 8000 deutſchen
ſauern werden ſchwarz=weiß=rote und Haken=
=Fähnchen eifrig geſchwungen. Sehr
zu=
htlich und lebhaft iſt das franzöſiſche
ikum.
urz vor Beginn erſcheinen in der
enloge der franzöſiſche Miniſter
euille und der deutſche Botſchafter in
s Köſter. 5 Minuten vor 3 Uhr
er=
ten beide Mannſchaften, vom Publikum
tiſch begrüßt. Die Nationalhymnen ertönen
Blumenſträuße werden ausgetauſcht.
m taktmäßigen Klatſchen haben die
Zu=
er die Mannſchaften herbeigerufen. Zuerſt.
ten die Deutſchen, geführt von Spielführer
nlich, das Spielfeld. Wir ſchwenken unſere
ten, die Nationalhymnen ertönen. Die
Be=
ung der Deutſchen durch die franzöſiſchen
zauer iſt ſehr lebhaft und freudig. Ein
es Beifallsdonnern dröhnt dann über den
als die franzöſiſche Elf mit Thepot als
nſchaftsführer antritt. Angefeuert von dem
ng der deutſchen Zuſchauern ereignet ſich
Ungewöhnliche: Zum erſten Mal bei
em ſportlichen Vettkampf
ſan=
die Zuſchauer die Worte der
rſeillaiſe mit!!
Die Mannſchaffen.
eutſchland, das auf zwei Poſten
um=
t hatte ſtand wie folgt: Jakob; Janes,
½; Gramlich, Münzenberg, Zielinſki;
er, Hohmann, Conen, Siffling, Kobierſky.
rankreich mit Thepot; Mattler, van
en: Delfour, Verrieſt. Gabrillarques;
Duhart, Nicolas, Beck, Aſton.
as Spielfeld war in beſter Verfaſſung als
Schiedsrichter Baerts=Belgien
als Unparteiiſcher gut leitete, den Ball
ab. Nach dem Anſtoß der Deutſchen
ent=
lte ſich ein ſehr lebhaftes Spiel, wobei
deutſche Elf zu Beginn noch nicht ganz
bilde war.
ine gefährliche Situation vor
deutſchen Tor entſtand bereits in der
in.: Duhart ſpielte wunderbar zu Aſton
b erreicht den Ball nicht mehr., doch in
r Sekunde wirft ſich Buſch dazwiſchen
kann den Ball ins Feld ſchlagen. Eine
Chance der Franzoſen war vereitelt.
ie Deutſchen erzielen nun ihre erſte Ecke,
ubgewehrt wird. Danach kam eine brenz=
Sache, als der Unglücksrabe von 1931,
Von links nach rechts, obere Reihe: Siffling, Conen, Hohmann; untere Reihe:
pan Dooren, Thépot, Mattler.
Münzenberg, einen Ball Duhart direkt vor die
Füße gibt, doch Janes kann dieſe Gefahr
bannen.
In der 8. Min. ging der franzöſiſche
Rechts=
außen Aſton auf Linksaußen, da Nuic
ver=
letzt ausſchied. Cezamberg trat als Erſatzmann
auf dem rechten Flügel ein.
Jetztwurde unſere Elf gewaltig
beſſer. In der 15. Min hätte Siffling
beinahe ein Tor erzielt, aber in letzter Minute
wurde der Erfolg vereitelt.
Die Ueberlegenheit der Deutſchen ſpiegelt
ſich jetzt in 4 Eckbällen wider, denen
Frank=
reich nur zwei entgegenſetzen konnte. In der
22. Min, wurde Conen von Mattler foul
ab=
geſtoppt.
Die Franzoſen kommen zu zwei Eckbällen.
Ein angeſchoſſenes Handſpiel von Münzenberg
wird vom Schiedsrichter richtig bewertet und
kein Elfmeter gegeben.
In der 25. Min.: die Deutſchen ſpielen jetzt
ganz fabelhaft zuſammen. Der Torwartrieſe
Jacob arbeitet jederzeit überlegen und ruhig.
Der franzöſiſche Verteidiger Mattler arbeitet
über die Maßen hart, findet jedoch bei den
feurigen Franzoſen mehr Beifall, als er
tat=
ſächlich verdiente.
In der 33. Min. hat Frankreich eine
große Gelegenheit, aber Jacob wirft
ſich wunderbar in die Ecke und fiſcht den Ball,
den man ſchon im Tor geglaubt hatte, aus
der Ecke.
In der 35. Min. führk Deutſchland 1:0
Conen brannte auf Halblinks durch, ſtoppte
plötzlich ab. und flankte zu Lehner. Der
Schwabe legt ſich den Ball nochmals vor und
ehe Thepot eingreifen konnte, zappelt ſchon
der Ball im Netz.
Die Franzoſen holen eine Ecke auf, die
jedoch abgewehrt wird.
45 000 Franzoſen verlangen in
Sprech=
chören, daß Aſton, ihr Liebling, ſeinen alten
Platz wieder einnimmt, da er auf Linksaußen
zu ſchlecht bedient wurde.
Kurz vor der Halbzeit hatte der ideenreiche
Kobierſty noch eine große Chance und auch
Conen bricht noch einmal ausſichtsreich durch
aber der franzöſiſche Tormann kam noch
zu=
recht. Wenige Minuten vor der Halbzeit unter=
lief Münzenberg ein Foul, das ihm
zahl=
reiche Pfui=Rufe einbrinnt, während der
fran=
zöſiſche Verteidiger Mattler für ſolche
Derb=
heiten Beifall quittieren konnte.
Leichter Sprühregen ſehzt mit der
Pauſe ein.
Aber der kann unſere Begeiſterung nicht
dämpfen, wenn auch das Spielfeld etwas
be=
einträchtigt wird. Wieder werden beide
Mann=
ſchaften beim Erſcheinen lebhaft begrüßt. Die
franzöſiſchen Zuſchauer quittieren dankbar, daß
ihr Liebling Aſton wieder auf Rechtsaußen
ſteht.
Zunächſt liegt Frankreich im Angriff, aber
bald ſind die Deutſchen wieder da. In der
7. Min.: Jacob brauchte bis jetzt nur einmal
richtig einzugreifen und dann iſt es um unſere
Gaſtgeber geſchehen. Siffling legt weit an
Lehner vor, dieſer flankt zur Mitte und
Kobierſky meldet das
2:0 für Deutſchland
ein. Thepot begrub das Leder zwar unter
ſich, doch der Ball ſpritzte ins Feld und der
Nachſchuß traf ins Schwarze.
Wieder verzeichnen die Franzoſen eine Ecke,
und es folgen bei ihren feurigen Angriffen
einige gefährliche Situationen, wobei Beck
ein=
mal wuchtig an den Pfoſten knallt.
Der Trefſer der Franzoſen
fiel in der 15. Minute. Jacob hatte einen
hohen Ball dem franzöſiſchen Linksaußen vor
die Füße geboxt, der flankte ſofort, und ehe
Jacob wieder zwiſchen den Pfoſten war, hatte
Duhart eingeköpft.
Frankreich liegt weiter im Angriff und kann
zwei Eckbälle verzeichnen. Die franzöſiſchen
Zuſchauer feuern nun ihre Mannſchaft
tem=
veramentvoll an, zumal Aſton am rechten
Flügel ganz fabelhafte Leiſtungen vollbringt.
In der 21. Min, gibt es einen
Zuſammen=
prall vor dem deutſchen Tor, worauf Buſch
und Cezamberg vorübergehend ausſcheiden
Das Spiel wird jetzt, twas härter, doch nur
ein Mann überſchreitet die Grenzen des
Er=
laubten: das iſt Mattler,
die geſamte Deckung ſteht jetzt eiſern und
wankt auch nicht bei den ſtürmiſchſten Angriffen
der Franzoſen.
In der 32. Min. erzielt Deutſchland eine
Ecke. Obwohl das Eckenverhältnis 9:5 ſteht, iſt
keineswegs von einer Feldüberlegenheit der
Franzoſen zu ſprechen. Die Deutſchen haben
ſogar meiſt etwas mehr vom Spiel.
Bei den Angriffen des deutſchen Sturms
ſetzt die Begleitmuſik der deutſchen Zuſchauer
ein. Immer wieder ertönt es
„Ra, ra, ra, Germania!”
Die 6. Ecke für Deutſchland endet in einem
gefährlichen Angriff von Aſton, der unbedingt
den Ausgleich bringen will, aber der
fran=
zöſiſche Rechtsaußen vergibt 5 Min. vor Schluß
dieſe Chance.
2 Minuten vor Schluß fällt
der 3. deutſche Treffer.
Lehner erwiſcht eine Vorlage Sifflings,
und ehe ſich die Franzoſen verſehen, heißt die
Partie 3:1 für Deutſchland. Mit dieſem Tor
war das Spiel endgültig entſchieden.
Die deutſche Mannſchaft
war ſehr gut in Form, ſonſt wäre bei dieſem
ſtarken franzöſiſchen Aufgebot kein Sieg in der
Höhle des Löwen geglückt. Fabelhaft war
Jacob im Tor, ſicher einer der beſten unſerer
Elf überhaupt. Die Verteidigung Fanes=
Buſch war nicht immer reſtlos überzeugend,
auch Münzenberg nicht, aber er ſchaffte
doch ſehr nützlich. Gramlich begann ſchwach,
lief aber ſpäter zu einer ganz großen Linie
auf. Zielinſki leiſtete guten Durchſchnitt.
Im Sturm war Conen unſtreitig der beſte
Mann, und man hielt ihn in Paris für einen
der beſten europäiſchen Stürmer überhaupt.
Siffling heute nicht überragend, doch ſehr
fleißig im Aufbau. Kobierſky mit ſeinen
techniſchen Feinheiten hervorragend, ſeine
flachen Päſſe ſchufen immer wieder
gefähr=
liche Momente vor dem Franzoſentor.
Hoh=
mann hart und ſchnell in ſeinen Aktionen
Lehner etwas langſamer, aber geſchickt auf
das Flügelſpiel eingehend.
Die franzöſiſche Eif
war ein ebenbürtiger und äußerſt ehrgeiziger
Gegner. Sie hatte es nicht verdient, daß ſie
nach Spielende von ihren Landsleuten Pfiffe
einſtecken mußte. Ihr beſter Mann war Aſton
auf Rechtsaußen, er jagte jeder Chance nach.
Duhart, brillant in ſeiner Ballbehandlung,
wurde ſehr aufmerkſam bewacht, während die
übrigen drei Stürmer dieſe Qualitäten nicht
erreichten. In der Läuferreihe war der
Mit=
telläufer ſeinen Nebenleuten überlegen.
In der Verteidigung war Mattler der
über=
ragende Mann, doch auch van Dooren recht
gut. Thepot hielt einige ſchwere Sachen
hervorragend, gegen die 3 Tore war er machtlos.
Nach dieſem ſchönen Spiel iſt die
Stim=
mung bei den hier anweſenden
Schlachten=
bummlern natürlich noch geſtiegen und auf der
Rückfahrt wird es an „Stoff” nicht mangeln.
H. Hebling.
Jakob, der bewährte Hüter des deutſchen Tore
[ ← ][ ][ → ]Nr. 77
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 18. März 193
Vongel Darmſtädt Tadheffemtiesfter,
Polizei Darmſtadt — Vikt. Walldorf 2:0 (1:0),
Norm. Pfiffligheim — V.f. R. Bürſtadt 2:0 (0:0),
Germ. Pfungſtadt — Haſſia Dieburg 3:2 (2:1).
Obwohl die Polizei Darmſtadt in ihrem
letz=
ten Spiel gegen Walldorf immer noch mit
Mannſchaftsſorgen belaſtet war, gelang es ihr
doch im letzten Spiel, den Sieg und damit die
abermalige Meiſterſchaft in der Bezirksklaſſe
Starkenburg an ihre Fahnen zu heften, ſo daß
ſie alſo jetzt in die Aufſtiegsſpiele eingreifen
kann. Möge ſie Südheſſen erfolgreich vertreten.
Die beiden übrigen, geſtern in der
Bezirks=
klaſſe ſtattgefundenen Spiele brachten die
erwar=
teten Siege der Platzmannſchaften. Die
Pfiff=
ligheimer Normannen ſiegten über die Gäſte aus
Bürſtadt mit 2:0.
Germania Pfungſtadt kreuzte mit den
Haſſia=
ten Dieburgs die Klingen. Dieburg hat damit
ſeine Spiele mit einer knappen Niederlage in
Pfungſtadt beendet.
Die Tabelle nach dem 17. März.
Zum 4. Mal Bezirks=Meiſter.
In einem äußerſt ſpannenden Endkampf gegen Walldorf erringen die
Darmſtädter Grünen die Klaſſen=Meiſterſchaft.
Polizei Darmſtadk-Bikkoria
Walldorf 2:0 (1:0).
Nun haben ſie es geſchafft.
— die Darmſtädter Landespoliziſten. Sie haben
in einem erbitterten Kampf gegen Viktoria
Walldorf Sieg und beide Punkte errungen und
ſich damit 1 Punkt vor Egelsbach die
Meiſter=
ſchaft Südheſſen geholt. Wir können heute
un=
ſeren Glückwunſch, den wir bereits am 24. Febr.
nach dem Sieg über Egelsbach druckten und
deſ=
ſen „Voreiligkeit” uns einige liebe
Mitteleuro=
päer in den letzten 14 Tagen mehrfach
übelnah=
men, als „beſtätigt” wiederholen. Denn daß die
Grünen trotz der letzten Pechſträhne im
ent=
ſcheidenden Augenblick nicht verſagen würden,
darauf haben wir vertraut. Wir hoffen, daß ſie
nun auch in den Aufſtiegſpielen ſich durchſetzen
werden, damit beim vierten Anſturm zur
ober=
ſten Klaſſe ihnen ein Erfolg beſchieden wird.
„Das ſchönſte Spiel dieſer Salſon”
iſt man verſucht, den heutigen Kampf auf dem
Exert zu klaſſifizieren. Das war wirklich
Fuß=
ball, wie man ihn ſich ſtets wünſcht:
Hervor=
ragende Einzelleiſtungen, ausgezeichnete
Zuſam=
menarbeit der einzelnen Mannſchaftsteile, Tempo
und Angriffsgeiſt vom erſten bis zum letzten
Pfiff. Das erlebten die nahezu 2500 Zuſchauer
in dieſem Meiſterſchaftsſpiel.
Dieſe 23 Mann
auf dem Felde wußten, um was es ging.
Als Schiedsrichter war Sattler=
Frankfurt da, der unauffällig und ſicher leitete,
für Polizei; Klein; Muth, Balſer; Kaſpar,
Dumont, Kaufmann; Göbel, Schupp, Blank,
Pfeiffer, Müller; — während Walldorf mit
der Mannſchaft wie am Vorſonntag am
Böllen=
falltor erſchien; Jakob verſah den Poſten des
ge=
ſperrten Jordan, denn dieſer, und nicht Tron,
war mit Platzverweis belegt worden.
In einem Höllenkempo
gehen die „Grünen” los. Der Platz war
ausge=
trocknet, und wo ein Tritt den Ball
wegbeför=
derte oder zwei Gegner aneinander kamen, da
ſtieg eine Staubwolke hoch. Beide Mannſchaften
legten einen Rieſeneifer hin, der bis zur Pauſe
nicht eine Sekunde nachließ, ſo daß man ſeine
helle Freude hatte.
Die Platzelf hatte ſichtlich das Beſtreben,
ihren notwendigen Sieg nach Möglichkeit ſchon
zu Beginn ſicherzuſtellen. Mit einem ungeheuren
Kampfwillen zog die Sturmreihe los, eiſern
ſtand die Abwehr, obwohl Klein im Tor noch die
Hand im Verband trug. Und das ſei gleich
ge=
ſagt — ohne ihn wäre heute die Sache ſchief
ge=
gangen!
Viktoria Walldorf legte nämlich eine Partie
hin, die noch beſſer war, als am Böllenfalltor,
Unverkennbar zwang ſie den Meiſter zur
Her=
gabe ſeines letzten Könnens und Willens. Dabei
blieb der Kampf durchaus im Rahmen der
Re=
geln, und Strafſtöße gab es keine zwei Dutzend.
Die erſte Viertelſtunde beherrſcht Polizei
leicht das Geſchehen, dann wird die Partie
durch=
aus verteilt. Beide Schlußreihen zeigen ſich von
ihrer beſten Seite. MitBalſer iſt in der
grünenVer=
teidigung wieder größere Ruhe eingekehrt. Muth
daneben ergänzt hervorragend. Und die
Läufer=
reihe paßt auf jeden Schritt des Gegners, vor
allem Dumont ſchafft lobenswert. Die
Vikto=
rianer wehren ſich verzweifelt. Ihre
Abwehr=
arbeit iſt ganz groß zu nennen, und ſo wundert
man ſich denn auch nicht, daß die Halbzeit naht
inzwiſchen war zu Ehren unſerer Gefallenen
Helden eine Gedenkminute eingelegt worden —
und noch kein Tor gefallen war. Gelegenheiten
dazu gab es allerdings genug, die zahlreicheren
und beſſeren für die grünen Stürmer. Aber
Walldorfs Schlußdreieck hielt dicht oder die
Schüſſe gingen knapp vorbei.
Walldorf erzwang die erſte Ecke, der
Nach=
ſchuß des Rechtsaußen landete neben dem Tor.
Die Zweite Ecke der Gäſte hätte beinahe dem
Spiel eine böſe Wendung gegeben, aber auf der
Torlinie wurde der Ball noch hinausgeköpft und
den unmittelbaren Nachſchuß holte ſich Klein.
Polizei bucht dann ihre 1. Ecke, die
Herein=
gabe wird ins Feld befördert.
Das Führungskor für Polkzei
fiel ganz überraſchend, 5 Minuten vor
Seiten=
bechſel. Der Gäſtehüter war nach einer Abwehr
noch nicht wieder in ſeinem Laden, als Blank
das Leder erwiſcht und entſchloſſen ins Netz
feuert. Der Beifall für das längſt fällige Tor
dauerte minutenlang.
Pfeiffer, der heute zeitweilig manchmal
ſchwächer wirkte, als in den letzten Spielen, köpft
dann einen Strafſtoß knapp ins Aus. Einen
Bombenſchuß, des durchgebrochenen Göbel boxt
der Gäſtehüter ins Feld zurück, und dann knallt
Göbel in ausſichtsreicher Poſition vor dem Tor
um Zentimeter daneben.
Nach Seitenwechſel
unterſtreicht Walldorf erneut ſeine
Gefährlich=
keit, denn die Rothoſen denken gar nicht daran,
aufzugeben. Im Gegenteil. Nun kommt erſt die
Hauptarbeit für Klein im grünen Tor, doch er
hält ſeinen Laden rein. Auch Tron im roten
Tor iſt ſtets wie die Katze auf dem Sprung. Eben
hatte Schupp nur noch den Kleinen vor ſich, aber
der warf ſich in den Schuß und bannte die
Ge=
fahr. Schöne Kampfbilder reihen ſich aneinander,
unvermindert bleibt die Spannung um den
Platz. Bis zum Reißen ſind die Nerven der
Spie=
ler angeſpannt, denn Polizei ſpürt den
Wider=
ſtandsgeiſt der Viktoria und darf nicht locker
laſ=
ſen. Ein ſcharfer Schuß des Gäſtelinksaußen
wird die Beute Kleins, der kurz darauf eine
ganz kitzlige Situation klärt und anſchließend
wieder in mutiger „Parterre‟=Arbeit im Staube
den Ball deckt.
Im Sturm wechſeln Schupp und Göbel die
Plätze. Es folgen drei Eckbälle für Grün, die
ohne Zähler bleiben. Einen unheimlich ſcharfen
Strafſtoß, der bei jedem anderen Hüter den
Aus=
gleich gebracht hätte, wird von Klein glänzend
gemeiſtert. Und noch einmal ſtockt der Atem, als
der Gäſterechtsaußen durchgebrochen iſt und ſcharf
vor das Tor flankt, wo der Linksaußen um
Bruchteile zu ſpät die Chance nicht verwerten
kann. Nur noch wenige Minuten ſind zu ſpielen.
Bei einem Vorſtoß des rechten Polizeiflügels
er=
wiſcht Pfeiffer, das Leder, und unheimlich
ſcharf bombt er in den Laden.
Mit dieſem 2. Treffer iſt das Spiel entſchieden.
Kaum hat ſich der Beifall der Maſſen gelegt,
während einige „hoffende Herzen” aus der
Um=
gebung, die im Falle einer Polizeiniederlage die
Meiſterſchaft gehabt hätten, unter Null ſinken, da
beendet der SR. das Spiel.
Der Spielführer der Gäſte beglückwünſcht
die Meiſtermannſchaft mit herzlichen Worten zur
neuen Würde, und der Vereinsführer,
Haupt=
mann Kiſſel, drückt ſeiner Mannſchaft Dank
und Anerkennung aus.
Die Skärke des Siegers
lag wieder in der geſamten Abwehr. Klein
feh=
lerlos, Balſer und Muth, ſowie die geſamte
Läu=
ferreihe Kaſpar — Dumont — Kaufmann
auf=
opfernd und erfolgreich. Dumont der beſte in der
Dreierreihe. Der Sturm ſpielte recht ſchön
zu=
ſammen, aber oft zu durchſichtig. Kecks Lücke
machte ſich beſonders bei Eckbällen bemerkbar.
Der Dritke in Südheſſen
lieferte, wie geſagt, eine durchaus ebenbürtige
Partie. Ein Sonderlob gebührt zweifellos dem
Torhüter, den Verteidigern, dem Mittelläufer
und dem Innentrio des Sturmes.
Die Reſerven beider Vereine trennten ſich 1:2
für Walldorf.
Germania Pfungftadt-
Hafſia Dieburg 3:2 (2:1).
Nicht allzuviele Zuſchauer hatten ſich
einge=
funden. Doch ſie wurden angenehm enttäuſcht.
da die ſportlichen Beziehungen beider Vereine
nichts zu wünſchen übrig laſſen. Dazu wurde ein
guter Sport geboten, bei ritterlicher
Kampfes=
weiſe. Techniſch ſtanden die Dieburger kaum
nach, im Feldſpiel ebenbürtig, trotz dreier
Erſatz=
leute. Vor dem Tor war Germanig etwas
ge=
fährlicher durch ihren großen Mittelſtürmer
Haſ=
ſenzahl. Doch die Latte war die Rettung. Das
erſte Tor fiel für die Gäſte. Germania glich aus
und erhöhte vor der Pauſe auf 2:1. Jetzt ſchaffte
Dieburg den Ausgleich und drängte auf die
Füh=
rung. Da gab es einen Elfmeter für die
Platz=
elf, den Voß einſchoß zum 3:2. Faſt hätte ihn
der Dieburger Hüter noch erwiſcht. Germania
drückte etwas gegen Schluß. Haſſenzahl jagte
einen ſcharfen Schuß in die Latte. Mit 3:2 klang
das anſtändige Spiel gut aus, dem der
Frank=
furter Schiedsrichter korrekt vorſtand,
Die Zußball=Ergebniſſe:
Länderſpiel:
In Paris: Frankreich — Deutſchland 1:3 (0:1)
Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele:
Gau Südweſt: Spfr. Saarbrücken — FC.
Kaiſerslautern 6:1, FSV. Frankfurt — Saar 05
Saarbrücken 2:1, Boruſſia Neunkirchen — Union
Niederrad 2:0.
Gau Baden: V. f. R. Mannheim —
Karls=
ruher FV. (Sa.) 6:2, SV. Waldhof — 1. FC.
Pforzheim 2:1, Phönix Karlsruhe — V. f. B.
Mühlburg 4:2, Freiburger FC. — Germania
Karlsdorf 2:0.
Gau Württemberg: Spfr. Stuttgart —
Stuttgarter Kickers 2:2, 1. SSV. Ulm —
Ul=
mer FV. 1894 1:0, SV. Feuerbach — Union
Böckingen 3:0, SV. Göppingen — SC.
Stutt=
gart 2:6.
Gau Bayern: Wacker München — FC.
Schweinfurt 05 0:1, ASV. Nürnberg — Sppg.
Weiden 0:2.
Gau Nordheſſen: Kaſſel 03 — Boruſſia Fulda
3:1, V. f. B. Friedberg — Kurheſſen Kaſſel 0:1.
Süddeutſche Aufſtiegſpiele.
Gau Württemberg: Sppg. Cannſtatt — V.f.B.
Friedrichshafen 5:0, V.f. R. Heidenheim — FC.
Tailfingen 0:4, V.f.R. Schwenningen — FV.
Zuffenhauſen 1:1.
Freundſchaftsſpiele.
Kickers Offenbach — Hanau 93 3:
Mülhei=
mer SV. — Sülz 07 4:1, Hertha/BSC. Berlin
— 1. FC. Nürnberg 1:2 (), Dresdener SC.
Sppg. Fürth 1:4 (), FC. Sochaur — V.f.L.
Neckarau 4:4, Reichsbahn Rot/Weiß — Eintracht
Frankfurt 1:4.
Zußball im Reich.
Gau Pommern: 2. Entſcheidungsſpiel um die
Gaumeiſterſchaft: Stettiner SC. — Vikt. Stolp
0:0, Viktoria Kolberg — Hubertus Kolberg 1:0,
Germania Stolp — Preußen Köslin 7:2.
Gau Brandenburg: Minerva 93 — V.f. B.
Pankow 6:1. Blau/Weiß — Berliner SV. 92
1:5. SSV. Spandau — Polizei Berlin 1:0.
Gau Schleſien: SC. Schleſien/Haynau — Preuß.
Hindenburg 0:1, Vorw. Raſenſp. Gleiwitz —
Beuthen 09 3:4.
Gau Sachſen: Chemnitzer BC. — Spfrd. 01
Dresden (Geſ=Sp.) 6:0. Fortung Leipzig —
Sppg. Leipzig (Geſ.=Sp.) 5:0, S.=u. BC. Plauen
— V.f. B. Plauen (Geſ.=Sp.) 2:1.
Gau Mitte: Vikt. 96 Magdeburg — Spfrde.
Halle 1:4. Wacker Halle — SC. Erfurt 3:0,
Crick, Vikt, Magdeburg — SV. 05 Deſſau (Geſ.)
334.
Gau Nordmark: Hamburger SV. — Holſtein
Kiel 2:1, Viktoria — Polizei Lübeck 1:1, SC. St.
Pauli — TSV. Eimsbüttel 0:4.
Gau Niederſachſen: Hannover 97 — Werder
Bremen 0:4, Arminia Hannover — Vikt.
Wil=
helmsburg 3:2, BSV. Bremen — Boruſſia
Har=
burg 2:2, Eintracht Braunſchweig — Pol.
Chem=
nitz (Geſ.) 1:3.
Gau Weſtfalen: Union Recklinghauſen —
Schalke 04 1:0. Preußen Münſter — SC.
Mün=
ſter 08 (Geſ=Sp.) 1:1. Germania Bochum —
Weſtfalia Herne 1:0.
Gau Niederrhein: SV. Homberg — Rot=
Weiß Oberhauſen 0:1, Hamborn 07 — Union
Hamborn (Geſ=Sp.) 0:0, Meidericher Spp. —
TSV. Duisburg (Geſ.) 0:4, Schwarz=Weiß Eſſen—
Turu Düſſeldorf 1:3, Stadtmannſchaft Allenſtein
— York Inſterburg 8:1.
Fußball im Ausland.
Länderſpiele.
In Prag:
Tſchechoſlowakei — Schweiz 3:1 (2:0).
In Lauſanne:
Schweiz B — Elſaß 1:6.
DfR. Mannheim
iſt Baden Meiſter.
Weikere Abſteigende ermikkell.
In den ſüd= und ſüdweſtdeutſchen
Fußball=
gauen ſind am Wochenende einige weitere
Ent=
ſcheidungen gefallen. Im Gau Baden holte ſich
der VfR. Mannheim am Samstag durch einen
überlegenen Sieg mit 6:2 (1:1) über den
Karls=
ruher FV. endgültig die Gaumeiſterſchaft. In
den Gauen Südweſt und Nordheſſen ſind jetzt
auch die Abſteigenden ermittelt. Es fehlen nur
noch Meiſter und Abſteigende aus dem Gau
Württemberg und der dritte Abſteigende im
Gau Bayern.
Im Gau Südweſt wurde die Abſtiegsfrage
durch den 2:0=Sieg (0:0) der Neunkirchener
Bo=
ruſſen über Union Niederrad geklärt. Die noch
gefährdet geweſenen Boruſſen haben ſich damit
geſichert, während nächſt dem ſchon verlorenen
FC. Kaiſerslautern die beiden Saarbrücker
Mannſchaften Sportfreunde und Saar 05 nicht
mehr zu retten ſind. Die Sportfreunde landeten
zwar noch einen ſchönen 6:1=Sieg (2:1) über den
FC. Kaiſerslautern, während Saar 05 in
Frank=
furt vom FSV. mit 2:1 (1:0) geſchlagen wurde.
Der FSV. hat damit Union Niederrad in der
Tabelle überflügelt und iſt „Frankfurter
Mei=
ſter” geworden.
In Baden fiel die Entſcheidung bereits am
Samstag im Treffen zwiſchen dem VfR.
Mann=
heim und dem Karlsruher FV. Die Mannheimer
Raſenſpieler, denen ſchon ein Unentſchieden den
Titel geſichert hätte, landeten nach ſchönem Spiel
einen überlegenen Sieg mit 6:2 (1:1). Phönir
Karlsruhe verteidigte am Sonntag ſeinen
zwei=
ten Platz durch ein 4:2 (3:1) über den VfB.
Mühlburg. Altmeiſter Waldhof rückte durch
2:1 (0:0) gegen den FC. Pforzheim auf den d
ten Platz vor, den er aber dem VfL. Neckat
noch abtreten muß, wenn dieſer ſein letztes Sr
gegen Freiburg gewinnt. Germania Karlsd
und Mannheim 08 ſteigen ab.
In Württemberg, iſt der SSB.u
durch einen knappen Sieg mit 1:0 (0:0) 1.
ſeinen Lokalgegner „94” mit dem VfB. St.
gart an der Spitze gleich geworden. Die Meiſt
ſchaft wird am kommenden Sonntag im Zuſg
mentreffen der beiden Erſten in Ulm entſck
den. Als Abſteigender dürfte der SV. Göpp f
gen feſtſtehen, der zwar noch formell über
beiden letzten Plätze hinauskommen könnte,
ſeinen beiden Spielen dazu aber kaum Geleg
heit haben wird. Am Sonntag verlor Göpp
gen 2:6 gegen den SC. Stuttgart. Die Stu
garter Kickers verſpielten ihre letzten Meiſt
ſchaftsausſichten durch ein 2:2 gegen die v
Abſtieg bedrohten Stuttgarter Sportfreun
Altmeiſter Böckingen wurde in Feuerbach
geſchlagen.
In Bayern hat Weiden ſeine Ausſich
auf Verbleib in der erſten Klaſſe durch ein
überraſchenden 2:0=Sieg in Nürnberg über 4
ASN. verbeſſert, während Wacker München du
eine Niederlage von 0:1 gegen Schweinfurt :
in die Gefahrenzone geriſſen wurde. Die E
ſcheidung darüber, wer Jahn Regensburg=
Schwaben Augsburg in die zweite Klaſſe begl
tet, fällt am 24. März.
In Nordheſſen ſteigt neben Sport Kal
die Spielvg. Langenſelbold ab, da Kurheſ
Kaſſel überraſchend in Friedberg 1:0 gewa
und Langenſelbold auf den vorletzten Platz v.
wies. Der vorjährige Meiſter Boruſſa Ful 1
mußte in ſeinem letzten Spiel, in Kaſſel ei
Niederlage von 3:1 durch „03” einſtecken.
Auch dieſer Sonntag war trotz des Länd
ſpiels gegen Frankreich für die deutſchen F.
ball=Gauligen wieder reich an Entſcheidung
Zwei Meiſter, und zwar der Stettiner SC.
Gau Pommern und Eimsbüttel im Gau No
mark, konnten feſtgeſtellt werden, und außerd
wurden fünf neue abſteigende Vereine ver
teilt. Abſteigen müſſen: Preußen Köslin Po
zei Berlin, Hertha Breslau, St. Pault u
Homberger SV.
Norm. prifigheim-pin. Birſtod
2i ſaole
Das Spiel ergab, wie die letzten Ergebni
ſchon zeigten, daß ſich die Wormſer Vorortler
eine Formverbeſſerung hineingeſpielt, habe
während die Bürſtädter lange nicht mehr d
frühere Stärke beſitzen. Die Feldüberlegenhe
der Platzbeſitzer war ſo eindeutig, daß die Hol
nungen der Gäſte auf einen Sieg zunichte wu
den. Bürſtadt verteidigte mit aller Macht u.
konnte bis zur Pauſe ſein Tor rein halten. N
dem Wechſel nahm die Ueberlegenheit der No
mannen noch zu. In der 20. Min, fiel endli!
der längſt verdiente Treffer. Döhren hatte ſcha
geſchoſſen, der Ball prallte an der Latte ab u.
gegen den ſcharfen Linksſchuß des nachſetzend
Mehlmann war der Torhüter machtlos. Zw
Minuten vor Schluß kamen die Platzherren zu
2. Tor. Gotha kam durch ein Mißverſtändn
zu ſpät an den Ball, ſo daß Stark ſcharf einle
ken konnte. Schiedsrichter Eiſinger=Ludwig
hafen war ein guter Leiter.
Frankfurker Bezirksklaſſe
an der Rheinallee geſchlagen!
TSG. 46 — FC. Langen 4:1 (3:0).
Daß die 46er gegen ſpielſtarke Mannſchaft,
zu ſpielen verſtehen, hat nun auch Langen a
Vertreter der Frankfurter Bezirksklaſſe an d
Rheinallee erfahren, wo es vollauf und ſelk
in dieſer Höhe verdient geſchlagen wurde. Uebe
haupt, wenn man, wie ſo beidieſem Spiel wiede
die Mannſchaft der 46er ſpielen ſieht, erſchei.
es kaum glaubhaft, daß es nicht zur Meiſte
ſchaft langte. Das Spiel, das heute die Leu
von der Rheinallee hinlegten, war beſtimmt gu
Bezirksklaſſe. Das Spiel der Gäſte war zu ſel
auf Einzelaktionen zugeſchnitten, was zwar 9
fährlich ſein kann, aber bei einer Deckung, w.
ſie heute die 4öer ſtehen hatten, ſtets den
Kü=
zeren ziehen wird. Allgemein betrachtet, lieſe
ten die Gäſte dennoch eine gute Partie und ve.
ſtanden die Niederlage mit Ruhe und Vo.
nehmheit einzuſtecken. Während bei den 4ber
alles wie am Schnürchen ging und ein jeder te
hatte an dem ſchönen Erfolg, war bei Lange
die Abwehr mit dem alten Kämpen Gutjach: d
beſte Mannſchaftsteil.
Enzler=Reichsbahn=SV. hatte kein ſchwe
res Amt als Schiedsrichter, und ſeine Leiſtun
gen ſtellten beide Parteien zufrieden.
Die Tore!
Als Süßenböck in der 20. Minute gut durch
kommt, ſtreckt ſich der Gäſtehüter vergebens
Nicht lange darauf erwiſcht Müller einen ſchoa”
abgewehrten Ball, und die 2i0=Führung iſt ſer
tig. Kurz vor der Pauſe verlängert Mülle
eine Vorlage des Rechtsaußen mit dem Koy
zum 3. Treffer. Nach der Pauſe haben die Häſtz
für kurze Zeit etwas mehr vom Spiel. Eine!
Elfer verwandelten ſie ſcharf, zum Ehreſtor
aber zu weiteren Erfolgen reicht es nicht. 2i
4der machen ſich wieder frei, und Langen muſ
das Kommando abtreten. Nachdem Delo eier
Handelſer nicht an die Adreſſe bringt, ſcheitert
zunächſt alle Angriffe an der guten Abwehr 2e2
Gäſte. Nach einer Anzahl Ecken kann Süßendes.
endlich kurz vor Schluß den vierten Treſe”
durch einen placierten Köpfler erzielen, wol”
das Endreſultat hergeſtellt war.
TSG. 46 (Reſ.) — 04 Arheilgen (Ref1. 22
TSG. 46 3. Mſchft. — 94 Arheilgen 2. Mchle.
gbs.
2:3.
ntag, 18. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 77
kleine Spork=Preisfrage
„wie diesmal nur 8 Spiele. Die meiſten
es der hatten auf einen deutſchen Sieg in
go getippt, wenn auch viele Frankreich dieſe
awh gegeben hatten. Die übrigen Spielaus=
„ayſind eigentlich normal, nur daß ſich
Eber=
ſtazu einem Siege aufraffen würde, hatten
dies nigſten vermutet.
Teilnehmer ſagten alle 8 Spielausgänge
ich voraus; 41 (!) Teilnehmer verzeichneten
ige Spielausgänge. Unter den 4 beſten
fiy ſern ergab das Los:
ss (5.— RM. bar): Otto Roß, Arheil=
Margarethenſtraße 11;
gs (zweimonatiger Freibezug des „D. T.*):
giſt Roßmann, Seeheim, Sandſtraße 6;
gs (einmonatiger Freibezug des „D.T.‟);
9). Wüſt, Eberſtadt b. D.,
Weingarten=
fye 3,
dwig Gilbert, Eich b. D., Hauptſtraße 4.
Teilnehmern an unſerem
Sporträtſel=
igen wir unſeren Dank. Hoffentlich haben
zmal leer ausgegangenen Einſender das
Mal mehr Glück.
lus den Kreisklaſſen.
urg
ele
ien
Reu
Hidig
M 2
0ch
der Gruppe I (Ried) fanden nur zwei
viele ſtatt, und zwar
einhauſen — Groß=Rohrheim 0:1 und
rnsheim — Heppenheim 6:0.
uſen war es alſo nicht möglich, ſeine
Po=
verbeſſern während Gernsheim dieſe
heit eindeutig wahrnahm.
er Gruppe II (Darmſtadt) konnten wir
Ergebnis
Veiterſtadt — Germania Eberſtadt 2:4
hrung bringen. Weiterſtadt kam nicht
in Schwung, während die Leute vom
ſtein durch Verwandlung von drei Elf=
und einem Strafſtoß 4 Tore erzielten,
e ſie nur 1 Gegentor hinnehmen mußten.
rker Kampf in Weikerſtadf.
Weiterſtadt — Germania Eberſtadt
2:4 (0:1).
250 Zuſchauern kam es zu einem
un=
harten und ſpannenden Kampf. Die
om Frankenſtein fanden ſich gleich gut
n und kamen, auch bereits in der 1.
ihrem 1. Treffer. Der linke
Verteidi=
kann nur auf der Linie retten. Der
wird von Marquardt glatt
verwan=
der Folge haben ſie das Spiel
voll=
in der Hand. Ihr Sturm iſt aber zu
oſſen. Auch bei der Pauſe ſteht der
mmer noch 1:0 für E. Auch nach dem
dirigieren die Gäſte vorerſt das Spiel.
ſe überlegen, aber vor dem Tor iſt es
der Kunſt. Alle Aktionen verſacken in
en Sand. Dann drängt Weiterſtadt
aber die Germanen ſind auf der Hut,
Schimpf endlich durch, wird aber um=
Kratzenberg zeigt auf die Elfmeter=
und Marquardt verwandelt abermals
2. Kurze Zeit ſpäter kann ein W.=
Ver=
nur noch mit der Hand retten Elfmeter,
quardt einſchießt. 3:0. W. kommt kaum
Wort. Dann flankt Arnold zu Seeh,
verwandelt. Kurz vorher kam
Wei=
ſum 1. Gegentreffer und verbeſſert kurz
uß durch Strafſtoß auf 4:2. Dann un=
Kratzenberg für eine Minute das
ſis zum Schluß ereignet ſich nichts mehr
lang. Kratzenberg=Sprendlingen als
gezeichnet.
Manr)
S
O
hebra1
hm5
D5
SV. Merck Darmſtadk
Neiſter der 2. Kreisklaſſe.
in Darmſtadt — Merck Darmſtadt 2:6.
s Fußballer haben ſich geſtern mit dem
6:2 Toren über den Reichsbahn=TSV.
erſchaft in ihrer Klaſſe geholt. Trotz=
Spiele noch nicht zu Ende ſind, kann
mehr die Mercker erreichen; es iſt
ſo=
nehmen, daß die beiden noch
ausſtehen=
le ebenfalls gewonnen werden. Von
n wurden 12 gewonnen, keins ging
ver=
r 2 endeten unentſchieden. Das
Punkt=
s mit 26:2 und ebenſo das Torverhält=
58:21 verdienen das Prädikat ſehr gut.
Neiſterſchaft iſt in erſter Linie der Er=
* großzügigen Werbetätigkeit und des
helſtr gen Trainings ſowie einer ſtraffen
ftsführung des Obmanns der
Fußball=
teill , O. Heib. Zum Schluß noch die Namen
er, die die Meiſterſchaft erringen hal=
Schäfer, Thurm, Fleck, Bernhardt, Reitz,
Karg, Gimbel, O. Heib, Seelbach, Spalt,
Weber und Schleinkofer.
teſerven trennten ſich 0:1 für Merck.
Ta 65 Beſſungen — SV. Eſchollbrücken
4:0 (1:0).
denigen Zuſchauern lieferten beide
Geg=
n anſprechenden Kampf, der von den
en mit 4:0 verdient gewonnen wurde,
ſeigten die beſtimmt reifere Spielweiſe.
Spieler befleißigten ſich einer
muſter=
anſtändigen Ordnung und machten ſo
lſicheren SR. Jung=Biebrich das Amt
Mannſch. — 3. Mannſch. SV. Sprend=
:4; Junioren — Junioren Viktoria
n 1:1: 1. Schüler — 1. Schüler TSG.
Die Hockey=Ergebniſſe:
rankfurt 1880 — TG. Heidelberg 78
nen: SC. Frankfurt 1880 — Wiesba=
NC. 4:1, TV. Sachſenhauſen 1857 —
ner THC. 6:2; Allianz=SV. Frankfurt
er HC. 1:0; Reichsbahn=SV. Rot=Weiß
icht Frankfurt 1:0, Damen 2:0; Höchſter
rankfurter TV. 1860 2:1. Damen 1:2;
iesbaden — Offenbacher RV. 1:5. Da=
HTC. Koblenz — JG.=SV. Frankfurt
ten 0:3; Damen; FSV. Frankfurt
frankfurt 0:0.
Do Taddann Gaatttenter!
Polizei Darmſtadt verlierk
in Herrnsheim
und läßt SV. 98 4 Punkke Vorſprung.
SV. 98 — TG. Offenbach 12:8 (7:6),
TSV. Herrnsheim — Pol. Darmſtadt 6:3 (4:1),
VfR. Kaiſerslautern — Pfalz Ludwigshafen 6:3,
Haßloch — SV. Wiesbaden 6:4,
Frieſenheim — Schwanheim 0:4.
Ganz überraſchend iſt am Sonntag die
Mei=
ſterſchaft im Handballgau Südweſt vergeben
worden. Jedermann hatte ſicher geglaubt, daß
dieſe Meiſterſchaft erſt am kommenden Sonntag
beim Spiel Polizei — SV. 98 entſchieden würde,
aber durch die heutige Niederlage des
Deut=
ſchen Meiſters von 1934 in Herrnsheim hat die
Polizei ihre Chance, noch punktgleich mit dem
Ortsrivalen werden zu können und ein.
Ent=
ſcheidungsſpiel zu erzwingen, preisgegeben.
Nunmehr liegen die Lilienträger mit 4 Punkten
im Vorteil, und ſelbſt wenn ſie hinter der
Feſt=
halle verlieren ſollten, iſt ihnen die
Meiſter=
ſchaft nicht mehr zu nehmen. Polizei iſt damit
von der Verteidigung ihrer deutſchen
Meiſter=
ſchaft ausgeſchaltet. Wird SV. 98 ihr Erbe
an=
treten?
Die Elf vom Böllenfalltor hat gegen die
un=
rettbaren Offenbacher zur Abwechſlung wieder
einmal eine ſchwache Partie geliefert und ließ
die Gäſte, die noch einmal vor dem Strudel
ausbrechen wollten, zum 7:7=Gleichſtand
heran=
kommen. Erſt der Schlußgalopp brachte die
ein=
deutige Entſcheidung und damit die
Meiſter=
ſchaft, zu der wir der Elf unſeren
Glück=
wunſch ausſprechen. Hoffentlich macht ſie dem
Darmſtädter Namen auch in den Spielen um die
deutſche Meiſterſchaft Ehre.
Wie in unſerer Vorſchau geſagt, blieben die
Platzbeſitzer in Kaiſerslautern und Haßloch über
ihre Spielgegner aus Ludwigshafen und
Wies=
baden ſiegreich. Ueberraſchend kommt nur der
klare 4:0=Sieg Schwanheims in Frieſenheim.
Die Tabelle nach dem 17. März:
Herrnsheim 18 10 1 7 115:87 21:15 SV. Wiesbaden 17. 8 4 5 75:62 20:14 TV. Haßloch 18 10 0 8 100:98 20:16 VfR. Schwanheim 17 7 1 9. 94:91 15:19 TV. Frieſenheim 17 5 1 11. 74:109 11:23 VfR. Kaiſerslaut. 16 5 0 11 75:125 10:22 SV. Offenbach 17 4 1. 12 83:114 9:25 Pfalz Ludwigshaf. 16 z 2 1 1 87:128 8:24 Ga ukä imp fe *. In Stuttgart:
Württemberg — Bayern 7:12 (5:5).
In Berlin:
Brandenburg — Mitte 23:7 (10:2).
Herrnsheim war wieder
in Hochform.
Tu. Herrnsheim-Polizei Darmſtadt
6:3 (4:2).
In einem durchaus ausgeglichenen Spiel
verliert Polizei Darmſtadt mit viel Pech das
Spiel und Punkte und ſomit die weitere
An=
wartſchaft auf die Meiſterſchaft im Gau 13.
Schon der hohe Sieg der Herrnsheimer am
letz=
ten Sonntag in Offenbach ließ aufhorchen. War
es die alte Kraft des Altmeiſters Herrnsheim
in Offenbach oder nur eine Ueberraſchung? Daß
es keine Ausnahme war, mußte heute die
Poli=
zei anerkennen. Die Herrnsheimer Mannſchaft
war wieder komplett und bot nicht nur dem
deutſchen Meiſter ein ebenbürtiges Spiel,
ſon=
dern war auch in den Strafwürfen gefährlicher,
aber auch glücklicher. Ueberhaupt bot
Herrns=
heim ein etwas einheitlicheres Bild, während
die Polizei immer noch mit der Schwäche des
Sturms laborierte. In der Hintermannſchaft
der Polizei war kaum eine Schwäche vorhanden.
Ihr Spiel war aufopfernd, doch alle Vorlagen
an den Sturm kann dieſer nicht verwerten oder
läßt ſich von den ſchnellen Herrnsheimern
da=
zwiſchenfahren.
Den Hauptanteil an dem Sieg hatte Embach
durch ſeine genauen, placierten Strafwürfe,
überhaupt bot Embach wieder eine
ausgezeich=
nete Leiſtung, die ſelbſt ſeine Nebenleute, die zu
Beginn des Spiels nicht ſo recht in Fahrt kamen,
förmlich mitriß. Die Wurfkanonen des
Polizei=
ſturms, Spalt und Sommer, traten heuer kaum
in Erſcheinung, und als ſie es in der zweiten
Hälfte mit aller Gewalt ſchaffen wollten, gings
in der Aufgeregtheit meiſtens an den Pfoſten
oder auch, unplaciert, wurden die zum Teil ſehr
mageren Würfe an der Torlinie entlanggerollt.
Kiſſel im Herrnsheimer Tor bot eine ſeiner
Beſt=
leiſtungen. Als Spielleiter hat Heckel=Frankfurt
ſchon beſſer gefallen, ſeine Vorteilsregel brachte
die Polizeimannſchaft noch vollends aus dem
Konzept. Zwei einwandfreie Tore der
Darm=
ſtädter mußten wiederholt werden, auf der
Ge=
genſeite war er weit großzügiger.
Die zwei Halbzeiten:
In der 10. Min. kommt Embach durch
Straf=
wurf in Führung. Wenig ſpäter hat Spalt
aus=
geglichen. Embach holt erneut die Führung
durch Strafwurf, und ein Herrnsheimer Läufer
ſchafft durch Feldtor das 3:1. Jetzt kommt
Vill=
hardt gut durch (ein Lichtblick von ihm) und
verringert auf 3:2. Kurz vor dem Wechſel hat
Embach das 4:2=Halbzeitergebnis durch
Straf=
wurf hergeſtellt.
Zwei Drittel der 2. Halbzeit liegt Polizei in
Herrnsheims Hälfte, ein halbes Dutzend
Latten=
ſchüſſe, aber Tore nur noch eins, deshalb auch
der Spielverluſt.
O
5V. 1898-Tgſ. Offenbach 12:8 (7:6).
Die Offenbacher ſtellten ſich den 98ern im
äußerſt harten Kampf um die Punkte. „Hie
Ab=
ſtieg — hie Meiſterſchaft!” war die Parole bei
beiden Mannſchaften. Obwohl die 98er eine
ſchlechte Spielweiſe an den Tag legten gelang
es ihnen doch, mit 4 Toren Unterſchied als
Sieger aus dem Kampf hervorzugehen.
Schieds=
richter Zſcherneck=Frankfurt ließ dem Spiel zu
viel freien Lauf, ſo daß manche unfairen
Mätzchen zu Tage traten. Die Offenbacher
kamen in der 1. Halbzeit bis 7:6 heran und
holten ſogar zu Beginn der 2. Hälfte den
Aus=
gleich, dann mußten ſie ſich jedoch den
Lilien=
trägern beugen.
*Handball im Kreis Starkenburg
Aufſtiegsſpiel: Reinheim — 46 Darmſtadt 3:11
(0:5).
Entſcheidungsſpiel in Griesheim: Braunshardt
— Tv. Arheilgen 7:5 (3:0).
Bezirksklaſſe: Bickenbach — Lorſch 11:8 (6:2).
Kreisklaſſe II: Nieder=Modau — Großhauſen 5:0
abgebrochen.
Privatſpiele: 04 Arheilgen — Germania
Pfung=
ſtadt 4:9 (1:5); Mörfelden — Viktoria
Gries=
heim 7:17 (2:5); Erfelden — Crumſtadt 8:5
(3:2); Egelsbach — Götzenhain 16:5 (8:1),
Um den Aufſtieg zur Gauklaſſe.
Die 46er landeten in Reinheim einen
ein=
drucksvollen 11:3=Sieg und ließen erkennen, daß
ihnen der Odenwaldmeiſter keinen Stein in den
Weg rollt.
Die Lage in Groß=Frankfurt.
Höchſt buchte aus zwei Spielen 3 Punkte und
ſteht an der Spitze der Aufſtiegstabelle. Polizei
Frankfurt, der man die meiſten Chancen
ein=
räumt, beſtritt geſtern das erſte Spiel und
be=
zwang knapp 6:5 den FSV., der kaum ſchwächer
iſt.
Braunshardt iſt Staffelmeiſter.
TSG. Braunshardt warf den Mitbewerber
Tv. Arheilgen aus dem Rennen und greift jetzt
in die Aufſtiegsſpiele zur Gauklaſſe ein. Wie wir
hörten, möchte 46 Darmſtadt am nächſten
Sonn=
tag infolge Platzſchwierigkeiten in Braunshardt
ſpielen. Ein annehmbarer Vorſchlag für
Brauns=
hardt, mit Rückſicht auf die ſeitherigen
auswär=
tigen Treffen auch wieder mal ein Heimſpiel zu
haben.
Bickenbach: Mit dem ſiegreichen Treffen
gegen Lorſch, 11:8, haben beide Vereine die
Runde abgeſchloſſen. Hatte Lorſch den Tv.
Pfung=
ſtadt mit 13 Punkten überflügelt und rangiert
an vierter Stelle, ſo packte es jetzt auch
Bicken=
bach mit 12 Punkten. Bleibt abzuwarten, wie
der Lokalkampf in Pfungſtadt am 31. März
aus=
geht.
Spielabbruch in Nieder=Modau.
Nach 20 Minuten führte die Platzelf bereits 5:0.
Es ſollte ein Gäſteſpieler vom Platz, darob
Schiedsrichterbeleidigungen. Da es doch kein
er=
quickliches Spiel mehr gegeben hätte, brach der
SR. zugunſten der Platzelf ab.
Braunshardk-Tv. Arheilgen 7:5 (3:0).
Gerade vier Wochen waren ſeit der
Begeg=
nung in Arheilgen verſtrichen, wo die Turner
nach anfänglich gleichwertigem Kampfe in einer
nachfolgenden Glanzleiſtung des Sturmes den
Rivalen aus Braunshardt 13:6 niederhanterten.
Deshalb herrſchte diesmal im Lager der
Brauns=
hardter keine gute Stimmung, da die Arheilger
mit derſelben Elf zur Stelle waren, während
die eigene Elf drei Erſatzleute (Kling,
Bund=
ſchuh, F. Heyd) ſtellen mußte. Daß auch der
Strafwurfſchütze Wagner fehlte, wurde erſt recht
ſchmerzlich empfunden. Doch der Spielverlauf
eröffnete ganz neues Blickfeld.
Braunshardt muß zugeben, daß Göttin
For=
tung den Arheilgern abhold war. Ohne
Zimper=
lichkeiten ſetzte ſofort ein temperamentvoller
Kampf ein. Erſt in der 14. Min. fiel der 1.
Tref=
fer für Braunshardt, als der freiſtehende Benz
einen Rutſcher dem Arheilger Hüter durch die
Beine gejagt hatte. Im Gegenſtoß traf
Schneid=
müller wiederum den Pfoſten. In der 20. Min.
verwandelte Heyd einen Strafwurf und 5 Min.
ſpäter ſchoß der Rechtsaußen Benz abermals
ſchön flach ein zum 3:0. Nach der Pauſe
ſchien ſich das Blatt zu wenden. Vom
Anſtoß weg zog Arheilgen davon, und ohne daß
Braunshardt am Ballen war, hatte Schlagberger
zum 3:1 eingeſchoſſen. Kaum waren Jubel= und
Anfeuerungsrufe verſtummt, da war es nochmals
Schlagberger, der zum 3:2 einſchoß. Jetztſtand
die Partie auf Meſſers Schneide. Da
verſchaffte ſich Braunshardt wieder Luft durch
zwei Tore von Weſp und Heyd zum 5:2.
Arheil=
gen kämpfte unvermindert, und Schneidmüller
holte durch Strafwurf zum 5:3. Aber ſchlechte
linke Deckung ließ Braunshardts Rechtsaußen
Benz ſein 3. Tor zum 6:3 werfen. Arheilgen
holte durch abgeſpielten Strafwurf
Schlagber=
gers das Tor wieder auf zum 6:4. Dann brannte
Wagner durch und ſtellte auf 7:4. Poſtwendend
Weitzel auf 7:5. Noch acht Minuten.
Jetztbe=
gann Arheilgens Pech dramatiſch
zu werden. Schneidmüller und Weitzel
war=
fen frei am Kreis daneben. Der Schiedsrichter
verhängte in der 60. Minute einen 13=Meter,
den Schlagberger an den Pfoſten knallte.
Die Leiſtungen: Der Sieger ſpielte
wie aus einem Guß. Das ſonſt auf Wagner
zu=
geſchnittene Spiel erlebte durch deſſen Fehlen
ideenreiche Vielfalt, dem Gegner die Abwehr
erſchwerend, dazu zeigten die übrigen Stürmer,
daß ſie auch ſchießen können. Benz ganz
beſon=
ders gefährlich flache Bälle. Heyds
Laufver=
mögen ließ ihn Läufer und Verteidiger
über=
rennen bis zum gekrönten Torſchuß. Der Hüter
Weſp zeichnet verantwortlich für den Sieg. Die
Elf verriet im Durchhalten des unheimlichen
Tempos eine geradezu erſtaunlich gute
körper=
liche Verfaſſung.
Tv. Arheilgen: Gemeſſen an
Torchan=
cen, war der Sieg möglich. Dazu 5 Pfoſten= und
Lattenſchüſſe, und die drei vermaſſelten Chancen
am Schluß. Gegenüber der Behendigkeit der
Braunshardter Stürmer nahm ſich die
Arheil=
ger Abwehr manchmal etwas ſchwerfällig aus.
Keine Ungerechtigkeit gegen den Hüter Schmidt.
Sein Gegenüber war viermal ſo ſtark beſchäftigt
und doch verloren? Genauer und überlegt
ſchie=
ßen, hierin lag der Schlüſſel zum Sieg. Der
Spielaufbau war gut.
Schiedsrichter Sartorius=Tgde.
Bocken=
heim muß lobend gewürdigt werden. Nicht nur,
daß er das anfänglich maſſive Spiel der
Brauns=
hardter in annehmbare Formen lenkte, ſondern
wegen Spielverzögerung nach dreimaliger
Ver=
warnung den Arheilgern einen 13=Meter
zu=
ſprach, weil ſich jeweils ein Braunshardter dicht
vor den Arheilger Strafwurfwerfer geſtellt
hatte, bis die Deckung vollzählig war.
Tag der Fechker in Darmſtadk
Florett: Turnierſieger R. Kaiſer, TSG. 46
Darmſtadt.
Säbel: Waskow, Vorwärts Rüſſelsheim.
Fechterinnen: Florett: Frau Seip=
TG. Beſſungen.
Die Degenkämpfe fielen aus.
Im Rahmen des Winterhilfswerkes traten
die Fechter des Kreiſes 18 zu einem Turnier
an, das ausgezeichnete Leiſtungen brachte, aber
nur ſchwachen Beſuch aufwies. Das Turnier
wurde von dem Fachamt Fechten der
Orts=
gruppe Darmſtadt im Reichsbund der
Leibes=
übungen ausgerichtet. Infolge der
vorgeſchrit=
tenen Zeit mußten die Degenkämpfe ausfallen.
Bei den übrigen Waffen blieben die
Turner=
fechter auf dem erſten Platz, und es iſt dies um
ſo bedeutungsvoller, als hier in Darmſtadt
zum erſten Male ſeit langen Jahren wieder
die Fechter der Turnerſchaft gegen die Fechter
des Fechterbundes antraten.
Die Ergebniſſe:
Florett Damen: 1. Frau Seip 4 Siegez
2. Frl. Melcher, FC., 4 Siege (Stichkampf);
3. Frl. Hein, FC., 3 Siege: 4. Frl. Niebel,
3 Siege; 5. Frl. Löber, TSG. 46; 6. Frl.
Boldiger.
Florett Herren: 1. R. Kaiſer, TSG. 46,
8 Siege; 2. Siegert, FC., 7 Siege; 3. F.
Mel=
cher, FC., 5 Siege; 4. Malettke, TSG. 46,
5 Siege; 5. Koch FC., 5 Siege; 6. Waskow,
Rüſſelsheim, 4 Siege und 7. Haun, TG.
Beſ=
ſungen 4Siege; 8. Brandt, TSG. 46 4 Siege;
9. K. A. Melcher, FC., 2 Siege; 10.
Langs=
dorf, TSG. 46, 1 Sieg.
Säbel Herren: 1. Waskow, Vorw.
Rüſſels=
heim 4 Siege; 2. F. Melcher, FC., 4 Siege
(Stichkampf); 3. R. Haun, TG. Beſſungen, 3
Siege; 4. K. A. Melcher, FC., 1. Sieg;
5. Malettke, TSG. 46, 1 Sieg, und 6. R. Kaiſer,
TSG. 46, 1 Sieg.
Radfahrer-Berein Darmſtadk.
Eine bei den Mitgliedern mit Recht ſehr
be=
liebte Veranſtaltung hatte der Radfahrer=
Ver=
ein Darmſtadt am geſtrigen Sonntag angeſetzt,
nämlich die 4. Orientierungsfahrt während des
diesjährigen Winterprogramms. Dieſe Fahrten
haben eine doppelte Bedeutung: Erſtens haben
ſie einen hohen ſportlichen Wert, denn es gehört
zu ihrer Durchführung viel Mut, Energie und
Ausdauer, zweitens ſchärfen ſie den
Orientie=
rungsſinn in erheblichem Maße und erhöhen die
Fertigkeit im ſchnellen Kartenleſen; alles
Eigen=
ſchaften, die jetzt, nach der Wiedereinführung
der allgemeinen Wehrpflicht, eine um ſo größere
Bedeutung haben. Die geſtellten Aufgaben bei
der diesmaligen Fahrt waren nicht ganz
ein=
fach, wurden aber von den Siegern in
glänzen=
der Weiſe gelöſt. Eine Neuerung, die ſich gut
bewährte, fand diesmal Anwendung, inſofern,
als man, um der Fahrt den Charakter einer
Rennfahrt zu nehmen, die ſtärkeren Fahrer mit
ſchwächeren Fahrern, bzw. mit Damen oder
Jugendmitgliedern gepaart hatte, ſo daß alſo je
2 Teilnehmer eine Mannſchaft bildeten. Die
Strecke führte diesmal ab Mathildenplatz nach
dem Rücksbrünnchen, Scheftheimer Eiche,
Lud=
wigstempel, Emelinenhütte, Prinzenberg zum
Ziel Wirtſchaft Zink, Holzhofallee. Die Ziele
waren den Teilnehmern unbekannt, vielmehr
wurden ſie erſt von einer zur anderen Etappe
bekanntgegeben. Als Sieger dieſer intereſſanten
Veranſtaltung placierten ſich die Paare: 1. H.
Ullrich—Alma Kemmerzehl in 1:28,33 Std., 2. K.
Mattheis—Tvaug. Krebs in 1:42,08 Std., 3. K.
Trietſch 2.—Kurt Mattheis in 1:43,20 Std., 4. L.
Bitter-Heinz Zimmermann in 1:44,01 Std.,
5. V. Renſchler—Frl. A. Mattheis in 1:44,31
Stunden.
Bis zur Emelinenhütte war der Ausgang der
Fahrt durchaus offen, und erſt auf der Strecke
nach dem Prinzenberg, auf der viele Paare
koſt=
bare Minuten verloren, ergab ſich die
Entſchei=
dung. Am Ziel in der Wirtſchaft Zink, wo ſich
außer den Teilnehmern noch viele
Schlachten=
bummler eingefunden hatten, erfolgte die
Preis=
verteilung, die Wanderfahrwart Kemmerzehl
vornahm.
Tennisabkeilung der T5G. 1846.
Wegen Raummangels muß die auf heute
abend angeſetzte Monatsverſammlung ausfallen,
In Kürze ergeht an jeden Einzelnen
nochmal=
beſondere Einladung mit Rundſchreiben.
Nr. 77
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
6/255, 2026:; 3. Denefleh, Ol=Lorſch, 236;
4. Uebbina. Arbd. Bensheim 6/255, 20.41;
5. Haarig, Olympia Lorſch, 20,59 Min. 1. Mann=
Brayayesparade ber Seichrathleren iin Barolauf. ſchaftsſieg Olympia Lorſch: 2. Arbd Bensheim
348 Teilnehmer — 79
Mann=
ſchaften — in Meſſel.
Sb. 98 Darmſtadt erfolgreichſter
Verein.
Starke Jugendbeteiligung.
* Der Ausklang des letzten Jahres ließ
be=
reits die Vermutung zu, daß in dieſem Jahr die
Beteiligung der Vereine aller früheren
Ver=
bände (DSB., DT., DFB.) zu einer beachtlichen
Teilnehmerzahl bei amtlichen Veranſtaltungen
des Reichsbundes führen würde. Dieſe
Ver=
mutung wurde gleich bei den diesjährigen
Früh=
jahrswaldläufen des Kreiſes Starkenburg
be=
ſtätigt, die an 3 Orten ausgetragen wurden und
insgeſamt zu einer erſtklaſſigen „
Frühjahrs=
parade der Leichtathleten” wurde. Beſonders
er=
freulich war die ſtarke Beteiligung der Jugend.
Beim Hauptlauf in Meſſel ſtanden 130 Aktive
und Frauen insgeſamt 218 Jugendlichen
gegen=
über, während bei dem Lauf in Münſter 36
Aktive zuſammen, mit 81 Jugendlichen aller
Klaſſen antraten. Und da auch in Lorſch der
dritte Lauf gut beſucht war, ſind die
diesjähri=
gen Frühjahrswaldläufe hinſichtlich der
Geſamt=
beteiligung ein Rekord.
Mit beſonderem Intereſſe wurde der
Haupt=
lauf
in Meſſel
verfolgt. Dort hatten, die Mannen des TSV.
Meſſel die Läufe ausgezeichnet vorbereitet,
ins=
beſondere bezüglich der Markierung und
Be=
ſetzung der Laufſtrecken. Unter Leitung des
Kreisfachamtsleiters Heinz Lindner=
Darm=
ſtadt wurden die Läufe der 8 Klaſſen in genau
2 Stunden abgewickelt, eine Tat, die dem
Kampf=
gericht, in welchem auch der Volksturnwart
Schneider=Langen und der Frauenſportwart
Stephan=Darmſtadt mit Herren
verſchiede=
ner Vereine arbeiteten, das beſte Zeugnis
aus=
ſtellt. Dies wird erhärtet durch die Tatſache, daß
in Meſſel insgeſamt 348 Teilnehmer und im
Mannſchaftslauf 79 Mannſchaften abliefen!
Die Veranſtaltung fand ihren feierlichen
Auftakt durch die Teilnahme aller Läufer und
Läuferinnen an der Heldengedenkfeier der
Orts=
gruppe Meſſel vor der Kirche, bei der auch der
Kreisfachamtsleiter im Namen der zu Gaſt
wei=
lenden Sportler und Turner zu einer ſchlichten,
eindrucksvollen Rede das Wort ergriff. Alsdann
ſetzten ſich die Teilnehmer in langem Zug zum
Startplatz in Bewegung, wo ſofort die einzelnen
Klaſſen geſtartet wurden. Auch in dieſem Jahr
gab es bei der großen Zahl der Teilnehmer
ſpannende Kämpfe über die Strecken und bis
zum Ziel, woviele Plätze nur um wenige Meter
Unterſchied vergeben wurden. Im
Haupt=
lauf leiſtete diesmal Fornoff (TSG. 46) den
bekannten Läufern des SV. 98 feinen
Wider=
ſtand. Es kam zu einem ſpannenden Dreikampf
zwiſchen Fornoff, Blind und Haag vom SV. 98,
aus dem ſchließlich knapp auch diesmal wieder
Blind als Sieger hervorging vor Fornoff
und Haag, denen Habich und Creter
folgten. Uns ſcheint, daß Blind gerade über die
längere Strecke (etwa 5 Kilometer) auch auf der
Laufbahn ganz ausgezeichnet abſchneiden müßte.
Den Mannſchaftslauf holten ſich überlegen die
Lilienträger. In der Klaſſe 2. erwies ſich
Held (SV. 98) als Beſter vor Jung (Meſſel)
und Schaffner (TV. Mörfelden), und auch
in dieſer Klaſſe holten ſich die Sportvereinler
den Mannſchaftsſieg. Bei den Frauen lief
Hilde Binzer von der TSG. ein Rennen für
ſich, bei dem ſich die Damen der SVgg. 04
Arheil=
gen ſehr gut im Einzel= und Damenſchaftslauf
hielten, während die Poliziſtinnen nicht allzuſehr
bei der Sache waren. Im Felde der 4=Jugend
tummelten ſich wieder die Alten Herren,
und ſie konnten auch heuer wieder ſo manchen
der Jungen hinter ſich laſſen. Schneider
(TSG. 46) ſiegte in Meſſel vor den
Lilienträ=
gern Gellweiler und Maul, die im
Mann=
ſchaftslauf zwar punktgleich mit der TSG. 46
wurden, doch in der Placierung ſich mit dem 2.
Platz begnügen mußten. Fein waren auch
ge=
rade bei der Jugend die Poſitionskämpfe.
Hier wurde wie bei den Großen bis ins Ziel
gekämpft. Dabei gaben wieder einmal mehr die
Jungleichtathleten und Handballer des SV. 98
eine Probe ihres Könens, denn ſie belegten im
Einzellauf aller Klaſſen den erſten Platz,
wäh=
rend ſie im Mannſchaftslauf nur in der CII=
Jugendklaſſe den Sieg an den TSV. Meſſel
ab=
geben mußten. So holten ſich Schubert in
der A=Klaſſe, Cloos=Creter in der B=Klaſſe,
Leichtlein in der Cl=Jugend und
Mat=
thes bei den Jüngſten den Einzelſieg. In der
Vereinswertung, gab es auch diesmal
einen Bombenerfolg für den SV. 98
Darm=
ſtadt, der ſowohl mit 53 Teilnehmern als auch
mit 11 von 16 erreichbaren erſten Plätzen an der
Spitze aller geſtarteten Vereine marſchierte.
Ihm folgt nach der Teilnehmerzahl der äußerſt
rührige Merck=SV. (45), die
Arbeits=
dienſtgruppe 254 (40 Mann), die aus allen
Standorten Teilnehmer entſandt hatte, der
Polizei=SV. (33), 04 Arheilgen (32)
und TSG. 46 (31), während nach der Zahl der
Erfolge die TSG. 46 mit 4 erſten Siegen
hin=
ter dem S V. 98 und vor dem TSV. Meſſel
(t) rangiert.
Auch der Lauf in Münſter bei Dieburg
war vor allem ſehr ordentlich vorbereitet durch
den SV. 1919, deſſen Kampfgericht unter
Füh=
rung von Peter Herd mit insgeſamt 117
Teil=
ſiehmern zu einer eindrucksvollen
Heldengedenk=
feier im Wald antreten konnte, bei der
Orts=
gruppenleiter Roßkopf der NSDAP. kurze
Worte des Gedenkens an unſere Toten ſprach.
Auch in Münſter klappte die Abwicklung
aus=
gezeichnet, ſo daß alle Teilnehmer zufrieden in
ihre Heimat zurückkehrten.
Abgeſagt wurde der Große Automobil=
Preis von Luxemburg, der in dieſem Jahre zum
erſten Male zum Austrag gelangen ſollte,
Frühjahrswaldläufe
im Kreis Skarkenburg.
Lauf 3 in Lorſch.
Die geſtrigen Frühjahrswaldläufe in Lorſch
hatten, wie im Vorbericht ſchon erwähnt, ein
gutes Meldeergebnis zu verzeichnen. Die Läufe
wickelten ſich reibungslos ab. Die Laufſtrecke
ſtellte in bezug auf Geländeſchwierigkeiten
keine allzu großen Forderungen an die Läufer
Nachſtehend die Ergebniſſe:
Klaſſe 1, 7 Km.: 1. Brandſcheid, Biblis,
25,19 Min.; 2. Hofmann. Arbeitsdienſt
Bens=
heim, Abtlg. 6/255, 25,27; 3. Grimm, SA
Lorſch, 25,57; 4. Johnas, Arbd. Bensheim,
Abtlg. T/255, 26,10; 5. Schneider, Arbd.
Bens=
heim, Abtlg. 6/255, 26,19 Min. 1.
Mannſchafts=
ſieg Arbd. Bensh., Abtlg. 6/255; 2.
Mann=
ſchaftsſieg Arbd. Bensh., Abtlg. 1/255; 3.
Mann=
ſchaftsſieg Arbd. Heppeih., Abtlg. II/255.
Klaſſe 2/3, zirka 4 Km.: 1. Engelhandt, Ol.=
Lorſch, 19,45 Min.; 2. Ranz, Arbd. Bensheim
In Düſſeldorf fielen Rekorde.
Der erſte Tag der Reichs=Olympia=
Prü=
fungskämpfe in Düſſeldorf war für den deutſchen
Schwimmſport ein ganz großer Erfolg, denn auf
faſt allen Gebieten konnte ein weiterer
Fort=
ſchritt feſtgeſtellt werden. Europameiſter Erwin
Sietas, Hamburg 79, wartete im 200=Meter=
Bruſtſchwimmen mit einem neuen Weltrekord
auf. Mit einer Zeit von 2:42,4 verbeſſerte er die
bisherige anerkannte Höchſtleiſtung des
Franzo=
ſen Cartonnet um 2/0 Sek. Schwarz=Göppingen
rückte zwar bei dem 150 Meter bedrohlich auf,
kam aber beim Endſpurt des in glänzender
Ver=
faſſung befindlichen Hamburgers nicht mehr mit
und wurde in 2:44,6 Zweiter vor dem jungen
Heina=Gladbeck 13 mit 2:46,1. Bei den Damen
war Europameiſterin Martha Genenger=Krefeld
von Anfang an in Front; ſie legte 100 Meter
Bruſt in 1:26,8 zurück und ſtellte über 200 Meter
mit 3:00,8 Min. einen neuen Europa=Rekord auf.
Sie blieb dabei nur /oo Sek. über dem Weltrekord
der Japanerin Maychata. Ueberraſchend kam der
zweite Platz von Fräul. Wollſchläger=Düſſeldorf,
die mit 3:05,8 ihre bisher beſte Zeit erzielte, Frl.
Hölzner=Plauen war erkältet und ſchaffte nur
3:08,1. Im anderen Lauf ließ Frl. Dreyer=
Düſſeldorf die Charlottenburger Nixen
Engel=
mann und Knuth in 3:08,9 leicht hinter ſich.
Fiſcher=Bremen verbeſſerte im 100=Meter
Kraul=
ſchwimmen ſeinen eigenen Rekord von 58,8 auf
58,6 Sekunden. Sein Klubkamerad Heibel
ent=
täuſchte etwas, er erreichte nur eine Zeit von
1:00,1 und konnte Heiko Schwartz=Magdeburg
nur um /oo Sekunde hinter ſich laſſen. Als
Zwi=
ſchenzeit wurden für Fiſcher bei 5:26,7 Sekunden
geſtoppt.
In den übrigen Wettbewerben gab es
keilweiſe überraſchende Ergebniſſe.
So wurde Küppers über 100 Meter Rücken von
dem Magdeburger Hans Schwarz in 1:11 um
zo Sek. geſchlagen und mußte ſogar noch den
zweiten Platz an den Wittener Ruhfuß abtreten.
Giſela Arendt. Nixe Charlottenburg, hollte ſich
einen Doppelerfolg, ſie ſiegte im 100
Me=
ter Kraul in 1:09,8 nur ganz knapp vor der
Düſ=
ſeldorferin Ohliger (1:10) und im 100
Me=
ter Rücken nur durch Zielrichterentſcheidung in
1:22,8, vor der jungen Dortmunderin Heiling
(1:22,8). Die 400 Meter Kraul gewann Ruth
Halbsguth, Nixe Charlottenburg in 6:00,2,
wobei ſie über 300 Meter in 4:25 unter der
deut=
ſchen Beſtleiſtung blieb. Im Kunſtſpringen der
Frauen war die Dresdenerin Friedrichs, mit
60,48 Punkten, ſichere Siegerin. Nach einem
Wallerballſpiel, das die Niederrhein=
Mann=
ſchaft 6:3 (3:2) gegen Niederſachſen gewann,
bildete ein 400=Meter=Kraulſchwimmen den
Be=
ſchluß. Der in beſter Form befindliche
Stet=
tiner Nüske errang hier in 5:01,4 ſeinen
zweiten Sieg vor dem Magdeburger Deiters.
Ergebniſſe.
Männer: 100 Meter Kraul: 1. Fiſcher=
Bremen 58,6 (deutſcher Rekord), 2. Heibel=
Bre=
men 1:00,1, 3. Heiko Schwartz=Magdeburg 1:00,2;
200 Meter Kraul: 1. Nüske=Stettin 2:18,
2. Heibel=Bremen 2:18,8, 3. Fiſcher=Bremen
2:20,1. 400 Meter Kraul: 1. Nüske=
Stet=
tin 5:01,4, 2. Deiters Magdeburg 5:06,4, 3.
Freeſe=Bremen 5:06,5: 200 Meter Bruſt:
1. Sietas=Hamburg 2:42,6 (neuer Weltrekord),
2. Schwarz=Göppingen 2:44,6; 3. Heina=Gladbeck
2:46,1: 100 Meter Rücken: 1. Heinz
Schwarz=Magdeburg 1:11. 2. Ruhfuß=Witten
1:11,2, 3. Küppers=Bremen 1:11,4.
Frauen: 100 Meter Kraul: 1 Arendt=
Charlottenburg 1:09,8; 2. Ohliger=Düſſeldorf
1:10, 3. Salbert=Charlottenburg 1:12,5; 100
Meter Rücken: 1. Arendt=Charlottenburg
1:22,8; 2. Heiling=Dortmund 1:22,8, 3. Rupke=
Ohligs 1:22,9: 200 Meter Bruſt: 1.
Ge=
nenger=Krefeld 3:00,8 (Europarekord), 2.
Woll=
ſchläger=Düſſeldorf 3:05,8, 3. Hölzner=Plauen
3:08,1; 400 Meter Kraul: 1. Halbsguth=
Charlottenburg 6:00,2, 2. Salbert=
Charlotten=
burg 6:04,6, 3. Groth=Breslau und Hanicke=
Dyesden 6:06,6; Kunſtſpringen: 1.
Fried=
richs=Dresden 60,48 P. 2. Samſon=Berlin 54.
Der zweite Tag in Düſſeldorſ.
Neuer Eurpparekord von Fiſcher.
Der zweite Tag in Düſſeldorf verlief ebenſo
ſpannend und intereſſant wie der Samstag.
6/255; 3. Arbd. Heppenheim 2/255.
Klaſſe Jugend A, zirka 4 Km.: 1. Ußner,
Arbd. Bensheim I/255, 20,43 Min.; 2. Jäger,
Olympia Lorſch, 23,05; 3. Scheuermann. Ol.
Lorſch, 24,51: 4. Albert, Ol. Lorſch 24,52 Min
1. Mannſchaftsſieg Olympia Lorſch.
Klaſſe Jugend B, zirka 2 Km.: 1. Lamely,
FV. Hofheim, 10,49 Min.; 2. Haug, FC.
Bens=
heim, 10,51; 3. Gärtner, Ol. Lorſch, 10.58
4. Neudecker, Ol. Lorſch, 10,59; 5. Adrian, Ol.
Lorſch, 11 Min 1. Mannſchaftsſieg Olympia
Lorſch: 2. FC. Bensheim; 3. FV. Hofheim.
Klaſſe Jugend C 1, zirka 1,2 Km.: 1.
Schleiß=
mann, Ol. Lorſch, 7,31 Min.; 2. Wortge, Ol.
Lorſch, 8,40; 3. Gebhardt, VfR. Bürſtadt, 8,51;
4. Arnold, FC. Beusheim, 8,52; 5.
Stangel=
mayer, FC. Bensheim, 905 Min. 1.
Mann=
ſchaftsſieg Olympia Lorſch; 2. FC. Bensheim;
3. FV. Bensheim.
Klaſſe Jugend C 2., zirka 1,2 Km.: 1. Gg.
Bayer, FC. Bensheim; 2. Fiſcher FC.
Bens=
heim; 3. Dietz; 4. Bär, beide FV. Hofheim;
5. Hamm, FV. Hofheim. 1. Mannſchaftsſieg
FV. Hofheim; 2. FC. Bensheim; 3. VfR.
Bürſtadt.
Der Beſuch war diesmal beſſer. Schon gleich
zu Beginn gab es eine Prachtleiſtung. Der
Bremer Fiſcher traf im letzten Lauf des
100=Meter=Kraulſchwimmens auf
Heibel, Schwartz und Wille. Bis 50 Meter
führte Schwartz in 26,4. Auf der dritten Bahn
zog dann Fiſcher unwiderſtehlich davon und
ſchlug mit faſt einem Meter Vorſprung an.
Als die Zeit von 58,2 Sek. verkündet wurde,
erhob ſich brauſender Jubel, konnte doch Fiſcher
den Europarekord Dr. Baranys um 7/₁ Sek.
unterbieten. Im 200=Meter=
Bruſt=
ſchwimmen triumphierte Heina=Gladbeck in
ſehr guter Zeit (2:44,4). Sietas und Schwarz
waren hier nicht dabei, ſie verſuchten ſich über
200 Meter, wo ſie einen Angriff auf den
Welt=
rekord Cartonnets unternahmen, der aber um
7/₁₀ Sek. mit 2:25,8 mißglückte. Sietas war
ſtändig vorn gelegen und ſchlug auch als Erſter
an. Die 100=Meter=Damen=Kraul
konnte wiederum Giſela Arendt in 1:10 knapp
vor Ohliger gewinnen. Küppers=Bremen mußte
ſich über 100=Meter=Rücken erneut
ge=
ſchlagen bekennen; Ruhfuß und Schwarz, die
in verſchiedenen Läufen lagen, ſiegten
gemein=
ſam in 1:10,9. Im Kunſtſpringen
zeig=
ten Marauhn und Leo Eſſer ihr großes
Kön=
nen; überraſchend kam dabei Marauhn zum
Sieg. Ueber 200=Meter=Kraul ſchwamm
der Bremer Heibel gegen Nüske, Schwartz und
Lenkitſch ein großes Rennen und erreichte die
fabelhafte Zeit von 2:16,6. Nüske und Schwartz
behaupteten vor Fiſcher die nächſten Plätze.
Die erwartete Revanche gab es über 100=
Meter=Rücken für Damen. Diesmal
ſiegte Heiling=Dortmund in 1:22,6 vor Arendt=
Charlottenburg, Stolte=Düſſeldorf verſagte
aber=
mals. Beiden 200=Meter=BruſtDamen
gab es das gleiche Bild wie am Vortag, nur
daß Frl. Dreyer=Düſſeldorf nicht über den
letzten Platz hinauskam.
Ergebniſſe:
Herren: 100=Meter=Kraul: 1. Fiſcher=Bremen
58,2 (Europarekord); 2. Heibel=Bremen uno
Schwartz=Magdeburg je 1:00,4. 200=Meter=Bruſt:
1. Heina=Gladbeck 2:44,4; 2. Oligſchläger=Trier
2:49,5: 3. Minnich=Frankfurt 2:51,8. 200=
Meter=Bruſt: 1. Sietas=Hamburg 2:25,8: 2.
Schwartz=Göppingen 2:26,2. 100=Meter=Rücken:
1. Ruhfuß=Witten und Schwarz=Magdeburg ſe
1:10,9; 3. Küppers=Bremen 1:11,2.
Kunſt=
ſpringen: 1. Marauhn=Berlin 164,78 P.; 2. Leo
Eſſer=Reichswehr 162,53 P. 200=Meter=Kraul:
1. Heibel=Bremen 2:16,6; 2. Nüske=Stettin 2:17,6;
3. Schwartz=Magdeburg 2:18,3.
Damen: 100=Meter=Kraul: 1. Arendt=
Char=
lottenburg 1:10; 2. Ohliger=Düſſeldorf 1:10,2;
3. Salbert=Charlottenburg 1:12,2. 100=Meter=
Rücken: 1. Heiling=Dortmund 1:22,6; 2. Arendt=
Charlottenburg 1:22,8; 3. Rupke=Ohligs 1:24,6.
200=Meter=Bruſt: 1. Genenger=Krefeld 3:01,9;
2. Wollſchläger=Duisburg 3:05,2; 3. Hölzner=
Plauen 3:08,3.
Bootslacke
ſowie alle Olfarben
ſtreichfertig, bill. bei
2673)
Gebr. Vierheller, Schuſtergaſſe 14
Deulſcher Rekord von Siefas
100 Meter Bruſt in 1:13,8.
Zum Schluß gab es noch einen neuen
deut=
ſchen Rekord. Sietas zog bei den 100=
Meter=Bruſt auf der letzten Bahn mit
ſchönem Spurt an Schwarz vorbei und
ver=
beſſerte ſeine eigene Beſtleiſtung von 1:14 auf
1:13,8. Wie ſchon am Vortag gewann Frl.
Halbsguth die 400=Meter=Damen=
Kraul wieder ſehr ſicher vor ihrer
Klub=
kameradin Salbert und Hanicke=Dresden, die
mit dem Schlußſpurt zu ſpät einſetzte. Die
Ueberraſchung brachte das 400=Meter=
Kraulſchwimmen für Herren, da man
allgemein den Stettiner Nüske wieder in Front
erwartete. Der Magdeburger Deiters trug aber
den Sieg davon, bis 300 Meter lag er knapp
hinter Nüske, ſchloß dann ſchnell auf und lag
zwei weitere Bahnen mit dem Stettiner
gleich=
auf. Im Spurt zog Deiters unwiderſtehlich
davon und gewann ſehr ſicher in 5:00,4. Beim
Waſſerball zeigte diesmal Niederſachſen
die geſchloſſenere Leiſtung und trug mit 7:5
Große Prüfung im Schwimmen.
Sietas ſchwamm Welkrekord — Frl. Gen enger Europarekord — Fiſcher deutſchen
Rekord beim Olympia-Prüfungsſchwimmen.
Montag, 18. März
(1:2) einen berdienten Steg über die
rhein=Sieben davon.
Ergebniſſe:
Herren: 100=Meter=Bruſt: 1. Sieta
burg 1:13,8 (deutſcher Rekord), 2. S.
Göppingen 1:14,2; 3. Heina=Gladbea S
400=Meter=Kraul: 1. Deiters=Magdeburg
2. Nüske=Stettin 5:01,5; 3. Freeſe=9
5:01.
Damen: 400=Meter=Kraul: 1. Hall
Charlottenburg 6:05,3: 2. Salbert=
Cha=
burg 6:06,1; 3. Hanicke=Dresden 6:07,4.
Ringerkurnier in Mainz.
Hornfiſcher ſtand vor einer ſenſatione
Niederlage.
Die Athletik=Sportvereinigung 1888
rührte die Werbetrommel nach beſten
und mit modernſten Hilfsmitteln, ſo daß
dem großen Ringerturnier über 700 31
einfanden. Dieſe bekamen nicht nur ein er
Programm vorgeſetzt, ſondern auch gerad
geiſternde Kämpfe. Das Hauptintereſſ
natürlich dem Schwergewichtskampf.
Eur=
ſter Hornfiſcher ſtand hier dem Beſten des 7
zer Bezirkes, Horn, gegenüber. Eigentlie
man einen Blitzſieg Hornfiſchers erwart
Horn wartete mit einer Leiſtung auf, w
ſie noch nie an ihm bemerkte. Es kam ſow
Hornfiſcher froh ſein mußte, einer Nie
ein legte Eckweiler=Büdesheim in 6:3/
durch Aufreißer. Mundſchenk=Weiſenau
auf Grund ſeiner beſſeren Arbeit, im
LS=
wicht die Oberhand über Guthmann=Mc E
über die ganze Zeit ſchweren Widerſtand /
Schäfer und Sieberk in
König=
ſiegreich.
entgehen zu können. Erſt in der letzten
Minute des überaus ſtilvollen, und he
Kampfes konnte der Nürnberger mit
Halbnelſon den Punktvorſprung des M
wettmachen und einen knappen Sieg auf
ſeiner beſſeren Arbeit herausholen. Vof
Können der Mainzer Ringer zeugte a
Sieg des Weltergewichtlers Dawenda ül
dritten Deutſchen Kampfſpielſieger Kol
vorſtadt. Nach einem ſehr intereſſanten
über die volle Zeit hatte der Mainzer ein f
nen Wertungsvorſprung errungen.
Im Mittelgewicht gab es den einzig
ſcheidenden Sieg. Ditt vom veranſtaltend
Vor 1500 Zuſchauern fand in Königsk
Ringertreffen zwiſchen einer durch die d
Meiſterringer Schäfer=Schifferſtadt und
Darmſtadt verſtärkten Königsberger. Au
ſtaffel mit Eſtland ſtatt. Die Gäſte ge
knapp mit 4:3. Die Höhepunkte des Aber
deten die Siege von Schäfer über
Laan=
durch Ueberwurf nach 6:20 und von
über den ſiebenfachen eſtländiſchen Meiſt
nach Punkten. — Ein zweiter Start (/
gegen eine nur aus Königsberger Ring /
ſtehende Staffel endete mit einem Sie
Gäſte.
Zum erſten Male die 100=Meter=Grenze
ſprungen.
Das Unglaubliche im Skiſpringen, di
Meter=Grenze zu überſchreiten, gelang de
weger Ulland auf der Mammutſchanze in
di Legno in Italien. Ulland ſprang 103,
berührte jedoch beim Aufſprung infolge
geheuren Druckes flüchtig den Boden. Ir
ten Sprung ſchaffte Ulland 99 Meter. A
übrigen Springer erzielten ganz erheblick
ten. Küſter=Schweiz kam auf 90 Mete=
Landsleute Girrard auf 83 und Fritz
Ka=
auf 81 Meter,
Die Radfernfahrt Mailand
Remo wurde von dem Italiener Olmov
Favoriten Guerra und Cipriani gewonner
benötigte für die 281 Klm. lauge Strecke
von 7:48,59 Std. Beſter Deutſcher war
burger mit einem achtbaren 19. Platz.
Europameiſter im Eisſegel
15 qm=Klaſſe wurde der Deuſche G. Tepper
ken, der auf dem Stintſee bei Riga mit
„Silberſtreifen” in ſeiner Klaſſe den S
rang.
2l im Freien
Elwas zu
„Korbball”, ein Balſpiel, das ſich auc
Gruppenſpiel ſehr gut eignet, da es ohle
teren techniſchen Hilfsmittel ausgeübt. L
kann,
kontag, 18. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 77 —
us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 18. März 1935
Pruteſtränogebung
0
gegen die Meiner Scmau.
Die ungeheuerlichen Strafanträge im Kownoer
Memel=
zeß haben eine tiefgehende Erregung im deutſchen Volke
—tlaßt. Die allgemeine Empörung iſt ein deutliches Zeugnis der
rVerbundenheit, die die deutſchen Volksgenoſſen im Reich mit
crdrüben im Memellande verknüpft. Das ſeit den Tagen der
—malen Erhebung auch im Reich zum Durchbruch gekommene
Heinſchaftsbewußtſein aller Deutſchen wendet ſich mit
Eintrü=
gegen die gewalttätige Unterdrückung des memelländiſchen
ſchtums. Um dieſen Gefühlen einen weithin vernehmbaren
ruck zu geben, veranſtalten alle Ortsgruppen des V. D. A. im
ve Proteſtkundgebungen gegen die
Memel=
nach. Die Männergruppe Darmſtadt ruft deshalb Männer,
Fen und Jugend volksdeutſchen Bewußtſeins zu einer
Kund=
ig auf, die am Donnerstag 21 März 20.15 Uhr, im
al des Realgymnaſiums, ſtattfindet. Redner iſt Dr. Heinrich
Hdt aus Mainz. Eintritt iſt ſelbſtverſtändlich frei.
je Seminare der Eleonorenſchule ſtellen aus!
Es war ein glücklicher Gedanke der Direktion der
Eleonoren=
z, im Anſchluß an die Schlußprüfung der Schülerinnen des
Harbeits= und Kindergärtnerinnenſeminars in einer
jeder=
m. zugänglichen Ausſtellung einmal all das zu vereinigen und
ei breiteren Oeffentlichkeit zu zeigen, was an praktiſchen
Ar=
boi im Laufe eines Jahreskurſus entſtanden iſt. Die feierliche
Snung fand geſtern morgen in Gegenwart von
Regierungs=
na tern durch Herrn Oberſtudiendirektor Dr. Faber ſtatt. Sie
noch am Montag, den 18. d. M., von 10—18 Uhr, geöffnet.—
der erſte Eindruck der vier großen Ausſtellungsräume läßt
ien: Hier hat im Gegenſatz zu den üblichen Ausſtellungen
her Art ein neuer Geiſt ſeinen Einzug gehalten. Das mit
ſo hart geſcholtene kopiſtiſche Arbeiten iſt völlig aus den
ren und ihren Arbeiten verſchwunden. Dafür hat ein ſchöpfe=
5; Arbeiten ſeinen Einzug gehalten und iſt bei jedem großen
m leinen Stück der Ausſtellung ohne weiteres zu erkennen. Man
es den Arbeiten ab, wie hier der Gedanke der ſchöpferiſchen
ehandarbeit ganz und gar in den Mittelpunkt eines
Lehr=
geſtellt iſt. Nicht nur gilt es, bei der Auswahl und
Ver=
ng des Materials dieſem gerecht zu werden durch eine ihm
echende Anwendung einer ſauberen Technik auch
Zuſammen=
von Form und Farbe iſt bei jedem Stück liebevoll Wert ge=
Die ausgeſtellten Gegenſtände dienen entweder zur
Beklei=
oder können Verwendung in der raumkünſtleriſchen
Geſtal=
des Hauſes finden. Die früher unumgänglichen Hausgreuel
Art ſind reſtlos vorbei. Dafür bringt jedes ausgeſtellte Stück
zis lusdruck, was an ſchöpferiſcher Geſtaltungskraft bei den
Schü=
en zur Entfaltung gebracht iſt. Nur die Aufgabe an ſich war
t, die Ausführung der eigenen Phantaſie der Schülerin über=
Fehlt ſo reſtlos jedwede Schablone, ſo wird aber zugleich
die dankbare Berückſichtigung deſſen ſichtbar, was eine
ge=
blutvolle Volkskunſt unſerer Heimat an Motiven bietet, ſei
s dem Odenwald, ſei es aus dem Vggelsberg oder der
Im. Eine Kopierung wäre unwahrhaftig, aber eine
Weiter=
ig und Umgeſtaltung für die Gegenwart wird heute bei
un=
notwendigen Beſinnung auf die Verbundenheit mit dem
tum der Heimat in handwerklicher Hinſicht nicht nur zum
ſondern zu einer gern übernommenen Pflicht. Dieſe
Grund=
ind gleicherweiſe berückſichtigt bei den reichen Beiſpielen der
beit, der Weberei, Strickerei, an den Gegenſtänden für
Kin=
ir junge Mädchen wie für Erwachſene. So wird dieſer
Lehr=
zu einer Kunſterziehung im beſten Sinne, ohne daß von
die=
ſort die Rede wäre, von einer Erziehung zum Echten. Prak=
Schönen. Wahren Gemütvollen und Heimatverbundenen.
rf man an dieſer Stelle die Leiterin des Techniſchen Semi=
Fräulein Blaß, zu ihren Erfolgen mit ihrer Klaſſe
reundlich beglückwünſchen ebenſo auch in gleicher Weiſe
Fräulein Meywald, wenn man die Ausſtellung
SLindergärtnerinnen= und Hortnerinnenſeminars durchwan=
Was iſt da aus wertloſem Material zu herrlichem Spielzeug
uf nengebaſtelt, ob es große Kinder für ſich ſelbſt machen oder
im eine. Auch hier die gleiche erfreuliche Berückſichtigung
volks=
kür riſcher Motive in Spielfachen und Gebrauchsgegenſtänden.
Ue all Anregung über Anregung für Eltern und alle, die
Kin=
eb haben. Beſonders inſtruktiv ſind hier wie im Techniſchen
iar die Löſung der geſtellten Examensaufgabe, die durch
und Farbe, durch Einfachheit und Stabilität erfreuen. Be=
3 ſind auch die Verſuche, zur Anfangsmalerei zu erziehen,
wie zur eigenſchöpferiſchen Flächenmalerei. Mit beſonderem
k iſt die Aufgabe gelöſt, den Geburtstagstiſch für ein
vier=
jäles Kind oder den Oſtertiſch für eine Kindergeſellſchaft zu
gel en. Hier wird die Erziehung deutlich Kinder zu lehren,
was Einfachem etwas Schönes zu machen und ſelhſt dabei
Fr e am Gearbeiteten zu gewinnen, die nicht ohne Wirkung
au n inneren Menſchen bleiben kann. Aus den zahlreichen
Ar=
des Handfertigkeits= und Zeichenuntervichts ſpricht der
G— gedanke, der ſich durch die ganze Ausſtellung hinzieht, die
gehemmten und brachliegenden ſchönferiſchen Kräfte der
rinnen zu entwickeln und ſie in den Dienſt der
Gemeinſ=
len. — Die Zuſammenarbeit der beiden Seminare beweiſt
egenſeitige Bereicherung und glückliche Ergänzung. — So iſt
rzeitige Ausſtellung in der Eleonorenſchule ein ſchöner Be=
*für den neuen Geiſt, in dem unſere angehenden Techniſchen
Le ſinnen, Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen ausgebildet
den. Der Leitung aber der Anſtalt wie der beiden Seminare
rt wärmſter Dank für dieſe Einblicke in ein ſtilles, ſchaffens=
Lehrjahr. Der Beſuch der Ausſtellung ſei nachdrücklichſt
hlen.
Geſundheit vor alles. Morgen Montag, abends 8 Uhr,
im Städtiſchen Saalbau eine bemerkenswerte
Veranſtal=
tatt. Das Amt für Volkswohlfahrt in Verbindung mit den
ngeſchloſſenen Verbänden hat im Einvernehmen mit dem
miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda es für
gehalten, die Krebsgefahr in volkstümlicher Weiſe zu
ver=
ulichen. Das Schauſpiel „Zu ſpät” läßt jeden Zuſchauer
ſendiger Weiſe an den Ereigniſſen auf der Bühne
teil=
n und führt plaſtiſch dem Publikum vor Augen, welche
ahmen es zu ergreifen hat, um dieſer Geißel des Menſchen,
Trebs. vorbeugen zu können. Man ſieht, wie wichtig es
den Einzelnen iſt, ſich dieſes SHauſpiel anzuſehen um
S auch für ſich die notwendige Lehre zu ziehen und
recht=
die Gefahr zu erkennen. Der Eintritt zu dieſem
intereſſan=
bend iſt frei.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
). März Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr, Miete A. 19:
Agnes Bernauer”, ein deutſches Trauerſpiel von
Friedrich Hebbel. ſoch.
). März Anfang 19.30. Ende 23 Uhr. Miete B 19: „Alda”,
große Oper von Giuſeppe Verdi. März Anfang 20. Ende 22 Uhr: Feſtkonzert zum 250.
Geburtstag von Gg. Friedrich Händel (zugleich 2.
ordentliches Konzert des Muſikvereins): „ Theo=
dora” Oratorium von Händel. KLEINES HAUS tag,
1 9. März Anfang 20. Ende nach 22.30 Uhr, Deutſche Bühne M
10. Vorſtellung, Gr. I und II: „Die Entführung
aus dem Serail”, komiſche Oper v. W. A. Mozart. 2
). März Anfang 20. Ende nach 22 Uhr, außer Miete: Gaſt=
ſpiel Lil Dagover mit Enſemble: „Nelly und
die Kaiſerin”, Komödie von Leo Lenz und Karl
Heinz Klubertanz. (Wahlmieten und Gutſcheine
Die deutſcheArbeitsfront
Der Kreiswalter,
Frauenamt.
An alle Frauenreferentinnen!
Am Mittwoch, dem 20. März 1935, nachmittags 15.00 Uhr,
findet im Haus der Arbeit (Bismarckſtraße 19) eine
Ortsfach=
gruppenwalter=Beſprechung ſtatt. Erſcheinen iſt dringend
notwen=
dig, da die Beſprechung äußerſt wichtig iſt. Es handelt ſich in
der Hauptſache um den organiſchen Aufbau der Fachgruppe
Haus=
gehilfinnen. Entſtehende Koſten werden zurückerſtattet.
viduell erfolgt. Der Unterricht umfaßt Dekorationstechnik.
Preis=
ſchilderſchreiben, Plakatmalen und Farbenlehre. Es ſtehen 15
modern eingerichtete Schaufenſter zur Verfügung. Alle
Geſchäfts=
zweige ſind berückſichtigt. Die Leitung liegt in den Händen
be=
währter Fachleute.
Die Kurſe finden ſtatt im Gewerbe=Muſeum (Zimmer 46,
2. Stock, rechts) täglich vormittags von 8—1 Uhr (Vollkurſus),
täglich abends von 8—11 Uhr (Halbkurſus). Anmeldungen
kön=
nen bei der Deutſchen Arbeitsfront, Amt für Berufserziehung,
Rheinſtraße 35 I., Zimmer 6, erfolgen
NS. Kulturgemeinde — Ortsverband Darmſtadt.
Am kommenden Mittwoch, 20.15 Uhr, lieſt Erich von Hartz in
unſerem Kreiſe in der Aula des Realgymnaſiums aus ſeinen
Werken. Damit beginnen wir die Vortragsreihe einheimiſcher
Dichter, bevorzugt mit alten Kämpfern für deutſche Kultur, mit
dem unermüdlichen Vorkämpfer für das deutſche Theater, dem
Erich von Hartz eine ganze Reihe von Werken mit Erfolg
gewid=
met hat. Wir erwarten unſere Mitglieder und Freunde des
Dich=
ters bei freiem Eintritt.
NS. Kulturgemeinde — Ortsverband und Kreis Darmſtadt.
Am Donnerstag, dem 28. März, ſpielt das Orcheſter des Heſſ.
Landestheaters unter der Leitung des Generalmuſikdirektors Hans
Weisbach vom Rundfunk Leipzig für die Winterhilfe. Soliſten
ſind Maria Maſer=Schilling (Alt) und Cyrill Kopatſchka (Violine).
Die Preiſe ſind ſo niedrig gehalten, daß jeder Volksgenoſſe an
dieſer Abendfeier teilhaben kann. Vorverkauf an der Tageskaſſe
des Großen Hauſes und in der Geſchäftsſtelle der NSKG. im
Klei=
nen Haus des Landestheaters.
Schaufenſter=Dekorationslehrgänge.
Zu den Lehrgängen für Schaufenſter=Dekoration können noch
Anmeldungen entgegengenommen werden, da die Anleitung indi=
Amk für Berufserziehung.
Veranſtaltungen vom 18. bis einſchließlich 25. März 1935.
Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen — Fachgruppe Banken
und Sparkaſſen.
Montag, 18. März, 20.30 Uhr: Die genoſſenſchaftlichen
Bankunternehmen im nationalſozialiſtiſchen Staate”, im Saal 3,
Rheinſtraße 14 II. Eingang Grafenſtraße. Vortragender:
Be=
rufskamerad Raab. Darmſtadt.
Fachgruppe Verſicherung.
Montag 18. März, 20.30 Uhr: Die Direktionsbuchhaltung
einſchließlich Bilanz”, im Saal 1. Rheinſtraße 14 II. Eingang
Grafenſtraße. Vortragender: Berufskamerad Tix, Darmſtadt.
Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten.
Mittwoch, 20. März, 20.30 Uhr: „Erſte Hilfe bei
Unglücks=
fällen”, im Saal 1, Rheinſtraße 14 II., Eingang Grafenſtraße.
Vortragende: Dr. med. Melanie Braun, Darmſtadt.
Fachgruppe Einzelhandel — Textil.
Freitag, 22. März, 20.30 Uhr: Pflege von Körper und
Geiſt”, im Saal 1. Rheinſtraße 14 II. Eingang Grafenſtraße,
Vortragende: Hildegard Block, techn. Lehrerin, Darmſtadt.
Aus der HSoug.
Schwere Verkehrsunfälle.
Der Gauleiter.
Der SA.=Oberſturmführer Pg. Gebhardt., Hanau,
Haus=
mannſtraße 18, hat ſein Gau=Ehrenzeichen mit der Jahreszahl 1925
verloren. Abzugeben Frankfurt a. M., Adolf=Hitler=Haus.
gez.: Sprenger.
Der Kreisleiter.
Kreisfilmwart.
Ober=Ramſtadt: „Ich für Dich — Du für mich”. „
Dan=
zig ruft” vom 19. bis 21. März 1935: Lichtbildbühne, Ober=
Ram=
ſtadt.
Wixhauſen: „Ich für Dich — Du für mich” vom 20. bis
21. März 1935: UT.=Lichtſpiele, Wixhauſen.
NSLB., Landkreis Darmſtadt — Fachgruppe Turnen.
Nach Oſtern 1935 findet der 3. Lehrgang für NSLB.=
Mitglie=
der beim Ch. A. W. unter den gleichen Bedingungen wie bisher
ſtatt. Ort und Zeit wird noch bekanntgegeben. Meldungen bis
19. März 1935 an Rektor Körner, Nieder=Ramſtadt.
Reichsluftſchutbund, Ortsgruppe Darmftadt.
Wochendienſtplan vom 17. bis 23. März 1935.
Ortsgruppe Darmſtadt: Mittwoch den 20. März: Appell
ſämtlicher Untergruppenführer, Blockwarte und deren
Stell=
vertreter der Stadt Darmſtadt. Ort: Rheinſtraße 75. Zeit:
20.30 Uhr. — Samstag, den 23. März:
Gemeindegrup=
penführer= und Untergruppenführer=Sitzung. Ort:
Rhein=
ſtraße 75. Zeit: 16.00 Uhr. — Samstag, den 23. März:
Vereidigung ſämtlicher Amtsträger der Ortsgruppe
Darmſtadt des RLB. einſchließlich Stellvertreter.
Sämt=
liche Gemeindegruppen und Untergruppen der Stadt
Darm=
ſtadt treten geſchloſſen um 19.30 Uhr auf dem
Marien=
platz an.
Untergruppe Ve (Flach); Montag, den 18. März: Blockwarte=
Verſammlung einſchließlich Stellvertreter. Ort: Zur
Ka=
none, Heidelberger Straße. Zeit: 20 Uhr. Bei dieſer
Verſammlung werden Mützen und Armbinden ausgegeben.
Untergruppe UIb (Knapp): Montag, den 18. März:
Block=
warte=Verſammlung einſchließlich Stellvertreter. Ort:
Re=
ſtauration Rehberger, Ecke Kiesſtraße und Nieder=
Ram=
ſtädter Straße. Zeit: 20.15 Uhr. Ausgabe von Mützen und
Armbinden.
Der Ortsgruppenführer.
J. A. gez.: Scriba.
Deine Geſundheit iſt Dir heilig;
geh drum heute abend 8 Uhr in den Saalbau.
Eintritt frei.
Filmabend der Paddler. Es iſt zu einer Tradition
ge=
worden, daß die Darmſtädter Paddler ihre Saiſon mit einem
Filmvortrag eröffnen, und dieſe Sitte hat auch dieſes Jahr
wie=
der Anklang gefunden wie dies der überfüllte Vortragsabend
im kleinen Saal der Woogsturnhalle beweiſt, der von dem
hieſi=
gen Fachamt für Kanuſport durchgeführt wurde. Zum Redner
hatte man ſich den Kameraden Rauſchert=Schweinfurt a. M.
verpflichtet, der ſich mit zahlreichen Lichtbildern und einem
vor=
züglichen Film über ſeine Paddelbootfahrt in und um
Island vorſtellte. Der Vortragende hatte die Beſucher nicht
enttäuſcht. Er verſtand es, an Hand ſeiner Lichtbilder und ſeines
Films eine feſſelnde Darſtellung nicht nur von Island mit Land
und Leuten, ſondern auch von der nicht gerade ungefährlichen
Faltbootfahrt zu geben. In vier Teilen rollte der Film ab,
be=
gleitet mit Texten und intereſſanten Ausführungen des
Red=
ners. Man ſieht die Entſtehung der Eisberge, rieſige Gletſcher,
daneben die Tätigkeit der Vulkane, das wirtſchaftliche Leben des
Landes, kurzum: Alles, was faltbootfahrende Expeditioniſten in
das Auge ihrer Filmkamera aufnehmen können. Ihre Arbeit
war oft mühſam und beſchwerlich, wurde aber belohnt durch
ge=
radezu herrliche Naturaufnahmen. Wenn auch die Fahrt des
Ka=
meraden Rauſchert zum Schluß Schiffbruch erlitt, indem das
kleine Faltboot zwiſchen zerberſtenden Eismaſſen, zerdrückt wurde
und mit dem geſamten Inhalt unterging (auch dieſe Kataſtrophe
erleben wir im Filme mit), ſo brachte doch die Expedition ſo
wertvolle Erlebniſſe für die beiden Teilnehmer, daß ſie beſtimmt
nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen werden. Und wie man hört,
planen ſie bereits wieder eine neue Fahrt nach Spitzbergen.
Um=
rahmt wurden die Vorträge mit Darbietungen der
Handhar=
monikagruppe der Darmſtädter Turn= und
Sportgemeinde 1846, die einige ſchneidige Märſche zu
Gehör brachte. In anerkennenswerter Weiſe hat ſich außerdem
das Photohaus Umbreit in den Dienſt der Sache geſtellt, indem
es die filmtechniſche Vorführung übernahm. — Das hieſige
Fach=
amt für Kanuſport kann mit ſeiner Veranſtaltung zufrieden ſein.
Der Beifall der zahlreichen Beſucher, der letzten Endes nicht nur
dem Vortragenden, ſondern auch der ganzen Veranſtaltung galt,
wird dem Leiter des Abends, Herrn Dr. Rechel, die
Gewiß=
heit geben, daß auch der nächſte Filmabend am 13. April
ebenſo gut beſucht ſein wird. Für dieſe Veranſtaltung iſt auf
illſeitigen Wunſch der beſtbekannte Film „
Wildwaſſer=
paradieſe in Oeſterreich und Jugoſlawien zu einer
Wiederholung verpflichtet worden.
Wellerberichl.
Ausſichten für Dienstag: Bei Luftzufuhr aus Weſt bis Nordweſt
Fortdauer der unbeſtändigen und im ganzen etwas kühleren
Witterung.
Die Zahlen der Verkehrsunfälle und ihre Schwere ſprechen für
ungenügende Beachtung der geſetzlichen Beſtimmungen.
Kind in Lorſch bei einem Verkehrsunfall getötet. Am
Sams=
tag, 18,20 Uhr, ereignete ſich in der Wormſer Straße in Lorſch
ein ſchwerer Verkehrsunfall, wobei ein 3½jähriges
Mäd=
chen ſofort getötet und ein 5jähriges Mädchen
ſchwer verletzt wurde. Das ſchwerverletzte Mädchen wurde
in das Wormſer Krankenhaus eingeliefert. Beide Kinder
über=
querten zwiſchen einem vorbeifahrenden Holzfuhrwerk und einem
nachfolgenden beladenen Bulldogfahrzeug mit Anhänger die
verkehrsreiche Straße. Durch das Fuhrwerk wurde den Kindern
wahrſcheinlich die Ueberſicht über die Fahrbahn genommen, ſo
daß ſie direkt vor einen in entgegengeſetzter Richtung fahrenden
Kraftomnibus liefen.
Verkehrsunfall auf der Straßenkreuzung Heidelberger=
Riedeſelſtraße. Ein Kind leicht verletzt. Am Sonntag, kurz nach
14 Uhr, ereignete ſich auf der Straßenkreuzung Heidelberger=
Riedeſelſtraße ein Verkehrsunfall, der leicht ſchlimmere Folgen
nach ſich ziehen konnte. Hier lief ein Kind über die Heidelberger
Straße, wobei es von dem Perſonenkraftwagen V S365 von der
Stoßſtange erfaßt und zu Boden geworfen wurde. Das Kind
kam mit leichten Verletzungen in das Stadtkrankenhaus. Die
Schuldfrage bedarf noch der Aufklärung.
Schwerer Verkehrsunfall auf der Griesheimer=Landſtraße:
Ein Radfahrer ſchwer verletzt. Am Sonntag, gegen 15,30 Uhr,
ereignete ſich auf der Provinzialſtraße Darmſtadt—Griesheim,
an der Abzweigung nach dem Waldfriedhof, ein folgenſchwerer
Verkehrsunfall. Ein Radfahrer aus Weiterſtadt verſuchte noch
vor dem Perſonenkraftwagen II B 456 die Straße zu überqueren
und wurde hierbei von dem PKW. erfaßt. Er wurde ein Stück
mitgeſchleift und blieb ſchwer verletzt am Boden liegen. Der
Autofahrer geriet mit ſeinem Fahrzeug in den Straßengraben,
wo er ſchwer beſchädigt liegen blieb. Der ſchwerverletzte
Rad=
fahrer wurde dem Stadtkrankenhaus zugeführt.
Seinem Leben ein Ziel geſetzt. Am 15. März entfernte ſich
der 24jährige Muſiker Friedrich L. aus Darmſtadt aus der
elterlichen Wohnung, Bleichſtraße. Am Samstag wurde L. als
Leiche im Waltersteich bei Nieder=Ramſtadt gefunden. Was
den Lebensmüden zu dieſem Schritte veranlaßte, iſt nicht bekannt,
Ein Betrüger feſtgenommen. Am Samstag wurde der Kellner
Siegfried Roſteckwegen in Darmſtadt begangenen Betrügereien
feſtgenommen. Perſonen, die von Roſteck geſchädigt wurden,
werden erſucht ſich beim Landeskriminalpolizeiamt,
Hügel=
ſtraße 31—33, Zimmer 29, zu melden.
Wieder ein Wäſchediebſtahl. In letzter Zeit mehren ſich die
Wäſchediebſtähle. Erſt am Donnerstag, 14. März, konnten wir
an dieſer Stelle von einem Wäſchediebſtahl berichten. In der
Nacht zum 17. März wurde erneut in der Waldkolonie im
Illig=
weg ein Paradekiſſenüberzug geſtohlen. Dies iſt eine Warnung.
Wäſche läßt man über Nacht nicht im Freien hängen.
— Das Union=Theater zeigt die ſenſationelle Reiter=Romanze
aus dem Fernen Oſten: „Bengali”, ein abenteuerlicher
Groß=
film voller Senſationen. Jugendliche ab 14 Jahren haben Zutritt.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen die tiefergreifende menſchliche
Tragödie „Hundert Tage”, ein Großfilm mit Werner Krauß,
Guſtaf Gründgens, Peter Vos. Elſa Wagner.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letztenmal den
Hoch=
landsfilm „Schloß Hubertus” nach dem bekannten Roman von
Lud=
wig Ganghofer, mit Friedrich Ulmer. Hanſi Knoteck. Hans
Schlenk. Paul Richter. Jugendliche haben Zutritt.
— Belida zeigt am Montag, 18. März, eine neuartige reizende
Filmkomödie: „Der große Bluff”. Die Parade der
Dar=
ſteller: Otto Wallburg, Betty Amann, Lee Parry Paul Hörbiger,
Adele Sandrock, Theo Lingen und Harald Paulſen.
Brleſkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung bekzufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.
H. 100. Die Anſprüche auf Rückſtände von Zinſen verjähren
in 4 Jahren, gerechnet vom Schluſſe des Jahres, in welchem
die Fälligkeit eintrat. Zinſen aus dem Jahre 1931 ſind danach
nicht verjährt, wohl aber ſolche aus 1930 und vorher, ſofern nicht
der Darlehensſchuldner den Zinſenanſpruch durch Abſchlagszahlung
oder Stundungsgeſuch oder in anderer Weiſe anerkannt hat. Im
letzteren Falle würde von dieſem Zeitpunkt an eine neue
Verjäh=
rung zu laufen begonnen haben. Sie ſchreiben, Schuldner habe
das Entſchuldungsverfahren angemeldet. Darauf kommt es
nicht an, ſondern darauf, ab das zuſtändige Amtsgericht
das Verfahren eröffnet und dies und den Namen
der Entſchuldungsſtelle öffentlich bekannt
ge=
macht hat. Sie werden deshalb gut daran tun, ſich perſönlich
bei Gericht über den Stand der Sache genau zu erkundigen und
je nach dem Ausfall der Erkundigung angeſichts Ihrer Haftung
mit der Gläubigerin zu benehmen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. II. 35. 21592. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Nückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: „Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6— 7 Uhr,
Z
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
(Nachdruck verboten!)
„Sie bleiben doch, Doktor?”
„Na gut. Sie ſollen ſich nicht umſonſt ſo angeſtrengt haben,
Danielewſki.”
Der Pole klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken. „
Viel=
leicht haben Sie heute mehr Glück als das letzte Mal”, meinte
er dabei.
Rudolf hob die Schultern.
Richtig. Er hatte ganz vergeſſen, daß er am vergangenen
Samstag mit ſechshundert Mark hängen geblieben war.
„Hoffentlich”, ſagte er deshalb mit leichtem Unbehagen.
Er hatte den hohen Barſchemel verlaſſen, um mit
Danielew=
ſki in den anſchließenden Geſellſchaftsſaal zu gehen. Am
Ein=
gang der Bar begegnete ihnen Heda Cornelius.
„Ich bin Ihnen böſe”, ſagte ſie ſofort, während der Pole
weiterging. „Sie haben mich um einen Tanz gebeten, und nun
warte ich ſchon eine Stunde auf Ihr Erſcheinen. Das iſt nicht
nett von Ihnen.”
Rudolf faßte ihre Hand. „Sie müſſen mir verzeihen, liebe
gnädige Frau. Ich hatte es gewiß nicht vergeſſen.”
„Sie ſchwindeln.”
„Nein. Beſtimmt nicht.” Und leiſer ſetzte er hinzu: „Ich
habe die ganze Zeit über nur an Sie gedacht!“
„Schmeichler.”
„Nein. Ich ſchwöre es Ihnen.”
Eine ſtarke Erregung packte ihn, als ſie dann in ſeinen
Armen lag und mit ihm tanzte. Sie tanzte wundervoll. Neidiſch
betrachtete man das auffallende Paar. Weder Rudolf noch Heda
Cornelius bemerkten es.
„Ich freue mich auf morgen ..” ſagte Rudolf, und die
Er=
regung klang durch ſeine Worte. „Es iſt tauſendmal ſchöner,
wenn ich Sie allein habe.”
Sie lachte. Aber auch ihre Stimme klang weicher, anders
wie ſonſt.
„Sie ſind die entzückendſte Frau, die ich je kennengelernt
habe .” flüſterte Rudolf wieder.
Das Saxophon klagte eine wehmütige Melodie.
Sie zögerte im Tanz.
„Warum dieſe Phraſen?” fragte ſie leiſe. Es klang traurig.
Rudolf hob den Kopf. Er trank den Klang dieſer Worte wie
einen köſtlichen Wein. Wie ein Rauſch war die Gegenwart der
Frau, wie ein herrliches Geſchenk ihre Nähe.
„Keine Phraſen . . .” ſagte er unterdrückt. „Ich liebe Sie,
Heda.: Ich liebe Sie. Ich liebe Sie .. .‟ Er wiederholte die
Worte ſinnlos oft.
Sie brach plötzlich den Tanz ab.
„Ich bin müde”, ſagte ſie und ſah geradeaus.
Er erſchrak.
„Habe ich Sie verletzt?‟ Er war blaß geworden.
Sie wandte ihm das Geſicht zu. Staunend, faſſungslos
ſtarrte er in ihre dunklen, halbgeöffneten Augen.
Ganz zart, ganz vorſichtig drückte Heda ſeine Hand.
Er blieb ſtehen. Er hätte ſchreien können. Etwas zerbrechen
können. Oder einen wilden Luftſprung machen. Er wußte nicht,
was er jetzt vollbracht hätte, wäre er mit Heda Cornelius allein
geweſen.
Durch das Erlebnis mit Heda Cornelius aufgepeitſch
regt und in jedem Nerv fiebernd, ſaß Rudolf Bertoloni
Stunden ſpäter in dem geheimnisvollen „Bridgezimmer”
lewſkis. Die Roulettekugel ſurrte und tanzte. Hüpfte über 3
und Farben, um endlich mit einem matten Schlußſprung in
der Vertiefungen zu fallen.
Nur ganz wenig Eingeweihte wußten es, daß ma
Danielewſkis „Bridgezimmer” Roulette ſpielte.
Rudolf war erſt zum drittenmal hier. Er war kein S
aus Paſſion. Er tat mit, aus Unterhaltung, als Nerver
aus Langeweile. Die anderen Herren und Damen am
kannte er nicht, oder nur wenig. So Baron de la Roche
franzöſiſchen Handelsattaché, der heute unentwegt verlor
den ſchwerreichen Medizinalrat Dr. Kayſer, ein dicker.
genehmer Menſch von ſchlechten Manieren, der ſich in
einmal ein Syſtem gekauft hatte und nun verſuchte, es h
befolgen. Er verlor und gewann. Seine Chancen mochte
die Waage halten.
Rudolf ſaß neben Heda Cornelius, die ſelbſt nicht
Sie war wieder kühler und konventionell, wie früher. 9
hatte zwei= dreimal auf ſiebzehn geſetzt und verloren
Pole ſelbſt hielt — wie ſtets — die Bank. Heda Corneliu
bisher das Spiel mit kindlichem Intereſſe und Aufmerkſe
verfolgt hatte, wandte ſich plötzlich an Rudolf.
„Setzen Sie auf — acht”, ſagte ſie leiſe. Hugo nickte
er aufſah, bemerkte er, daß Danielewſki ſie abermal
obachtet hatte.
Er ſetzte hundert Mark auf acht.
Die Kugel ſurrte. Tanzte. Sprang.
Er gewann. Danielewſkis Rechen ſchob ihm einen 5
Chips hin.
(Fortſetzung folgt.)
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