Darmstädter Tagblatt 1935


16. März 1935

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elnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 75
Samstag, den 16. März 1935.
197. Jahrgang

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FranFreich begräbt die Abrüſtung.
Störende Pariſer Begleitmuſik zu den Bemühungen um die Befriedung Europas. Enkſtellung der Takſachen.

ankreichs endgültiges Aufrüftungs=
bekennknis
.
Rede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Flandin
T. es, in allen Einzelheiten genau unter die Lupe genom=
werden
. Flandin, der Chef der Regierung, iſt vor die
ſawr getreten, um ihr einen Beſchluß mitzuteilen, der auf
en Jahre 1928 erteilten Ermächtigung baſiert. Dieſe Er=
Hung, die ſeinerzeit von der Kammer beſchloſſen wurde,
es der jeweiligen Regierung, auf dem Gebiete der
is dienſtzeit alle erforderlichen Aenderungen vorzunehmen.
or ſer Ermächtigung hat die Regierung Flandin Gebrauch
Es iſt alſo nicht ſo, daß die Kammer von ſich aus
elche Beſchlüſſe zu faſſen hat.
Begründung, die Flandin dem Kabinettsbeſchluß mit
Ehn
Weg gegeben hat, iſt außerordentlich bedeutſam. Sie
tiert das, was wir eigentlich ſchon ſeit langem wiſſen.
rd jetzt endgültig aller Welt beſcheinigt, daß Frank=
en
Gedanken der Abrüſtung begraben hat
ßes ſich offen zur Aufrüſtung bekennt. Die
liegt natürlich auf der Hand, wie unter dieſen
nden die diplomatiſchen Verhandlungen
em Erfolg führen ſollen, die jetzt einge=
worden
ſind, um ein Syſtem von Sicher=
akten
auf die Beine zu ſtellen, die Ab=
gvorzubereiten
und die Unruhe in Eu=
u
bannen. Flandins Rede iſt jedenfalls keine an=
Begleitmuſik zu den Bemühungen des engliſchen Außen=
8 Sir John Simon.
haben nicht erwartet, daß Flandin vor der Kammer
de halten würde, die Momente enthält, die das fran=
konto
belaſten. Seine Worte fordern aber den ſchärfſten
heraus, weil ſie von einer nicht zu überbietenden Ein=
getragen
ſind. Flandin hat ſich nicht geſcheut,
nge ſo darzuſtellen, als ob Deutſchlands
eiden aus dem Völkerbund und die Ver=
ig
ſeines Grenzſchutzes den Anlaß zu all=
nem
Wettrüſtenabgegeben habe. Die Dinge
doch gerade umgekehrt. Wir haben lange genug
daß nun auch die Verſailler Mächte ihre Abrüſtungs=
tungen
erfüllen. Wir ſind auf das bitterſte enttäuſcht
und waren ſchließlich genötigt, angeſichts der hemmungs=
iſtungen
rund um uns, nun auch einiges im Intereſſe
nationalen Sicherheit zu tun. Es wird wohl niemand
t behaupten wollen, daß Deutſchland die Abſicht hat,
ner Nachbarn anzugreifen. Aber ſeine zentrale Lage
es ihm zur gebieteriſchen Pflicht, ſich die
digungswaffen zuzulegen, die ihm ſeine
heit einigermaßen gewähren können.
n Flandin die Möglichkeit eines deutſchen Angriffs auf
ch anklingen läßt, dann möchten wir ihn daran erinnern,
Locarno=Vertrag noch immer exiſtiert
an der Seite Frankreichs die Engländer,
r und Italiener ſtehen, falls es in die Gefahr
ſollte, von Deutſchland angegriffen zu werden. Die
aft dieſer drei Staaten iſt ſo gewichtig, daß ſie nicht ein=
einer
Handbewegung beiſeite geſchoben werden kann.
ankreich verfügt außerdem über ein aus=
ttes
Bündnisſyſtem, in das Polen, die Tſchecho=
Jugoſlawien, Rumänien und in loſer Form auch die
iten einbezogen ſind. Und wenn wir uns daran erinnern,
zerſt enge militäriſche Beziehungen zwi=
frankreich
und der Sowjetunion beſtehen,
den wir in der Geſamtbilanz auf der franzöſiſchen Seite

1 ſtehenden Truppen mit dem dazu gehörigen Kriegs=
te
militäriſche Macht, an die wir niemals heranreichen
ſelbſt wenn wir das von Frankreich gewählte Auf=
kempo
verhundertfachen würden.
mpfiehlt ſich aber auch, das gegenſeitige Kräfte=
tnis
von der Plattform des einſatzberei=
iegsmaterials
aus zu betrachten. Flandin be=
darüber
, daß in den Jahren 1936 bis 1940 die Effektiv=
r
franzöſiſchen Armee wegen des geringen Anfalls an
halbiert werde. Daß Frankreich aber viele
nen ausgebildeter Männer beſitzt und
eit Millionen ſchwarzer Soldaten auf=
ieren
laſſen kann, verſchweigt Flandin.
Sauch über die Tatſache hinweg, daß Frankreich ein
dernes Kriegsgerät beſitzt, von dem jedes
Stück eine größere Anzahl von Soldaten für andere
reimacht. Den weiteren Ausbau der mate=
n
Rüſtung hat Flandin bereits in der Kam=
Zekündigt. Das bedeutet alſo, daß er künftig zur Ein=
von
Menſchen noch mehr Kriegsmaſchinen einſetzen wird.
Flandin auf die alte Walze von den vier krie=
en
Ueberfällen Deutſchlands auf Frank=
nnerhalb
eines Jahrhunderts zurückgegriffen

hat, kann uns nicht weiter aufregen. Die Geſchichtsforſchung hat
längſt klargeſtellt, auf welcher Seite der kriegeriſche Geiſt und die
Angriffsluſt zu finden waren und wer vor allem den Weltkrieg
mit ſeinen ungezählten Blutopfern heraufbeſchworen hat. Das
Weſentliche und Ausſchlaggebende für uns iſt einzig und allein
die Tatſache, daß Frankreich nunmehr endgültig der

Abrüſtungsidee den Rücken gekehrt hat und daß es
ſich von allem abwendet, was der Genfer Ab=
rüſtungskonferenz
und dem Völkerbund als Auf=
gabe
geſtellt wurde. Frankreich hat nur noch das
eine Ziel: Um jeden Preis aufzurüſten, mögen
darüber auch die Kräfte des eigenen Volkes zuſammenbrechen.

Franzöſiſche Aufrüſtung um jeden Preis.
Verlängerung der Milikärdienſktzeit auf dem Verordnungswege. Herabſehung des milikärdienſtpflichkigen
Alkers bis auf 20 Jahre. Weiterer Ausbau der makeriellen Rüſtung.

Zlandins Regierungserklärung.
Zadenſcheinige Begründung der Dienſtzeikerhöhung.
DNB. Paris, 15. März.
In der franzöſiſchen Kammer herrſchte am Freitag nachmittag
ſchon vor Beginn der großen Sitzung eine ſehr lebhafte Stim=
mung
. Die Tribünen und die Diplomatenlogen waren bis auf
den letzten Platz gefüllt. Auch die Abgeordneten waren faſt voll=
zählig
erſchienen.
Nach Eröffnung der Sitzung wurde zunächſt ein Abgeordneter
der Rechten, der kürzlich neu gewählt worden iſt, eingeführt.
Dann erteilte der Kammerpräſident dem Miniſterpräſidenten
das Wort.
Flandin beſtieg, auf einen Stock geſtützt, die Rednertribüne
und verlas die Erklärung der Regierung über die
Frage der Militärdienſtzeiterhöhung. Das Pro=
blem
der rekrutenarmen Jahrgänge, ſo heißt es in der Erklärung,
hat die Regierung ſeit langem beſchäftigt. Die Zahl der Ein=
berufenen
, die gewöhnlich 230 000 Mann beträgt, wird von 1936
bis 1940 auf einen Durchſchnitt von 118000 Mann fallen. Es
handelt ſich in keiner Weiſe für Frankreich darum, zu einer Er=
höhung
der unter den Fahnen befindlichen Effektivſtärken zu
ſchreiten, ſondern die Verringerung des Kontingents durch eine
vorübergehende Verlängerung der Dienſtzeit auszugleichen. Als
das Geſetz vom 31. März 1928 verkündet wurde, das die
Grundlage unſerer Militärorganiſation darſtellt und weiterhin
darſtellen wird, war die Hoffnung, geſtattet, daß vor dem Ab=
ſchnitt
der rekrutenarmen Jahrgänge die internationale Organi=
ſation
der Sicherheit die Beſchränkung und Herabſetzung der =
ſtungen
, deren Gewicht ſo ſchwer auf den durch den Krieg ver=
armten
Völkern laſtet, möglich machen würde. Dieſe Hoffnung
hat ſich nicht nur nicht verwirklicht, ſondern die Lage Frankreichs
hat ſich vollſtändig verändert.
Verdrehung der Takſachen.
Nach einſeitiger Auslegung der Abrüſtungs=
beſtimmungen
des Verſailler Vertrags fuhr der
Miniſterpräſident dann fort: Als nach dem Abgang Deutſchlands
von Genf die Aufrüſtung dieſer großen benachbarten Macht in
verſchiedener Form und in weitem Ausmaße trotz der Beſtim=
mungen
des Teiles V des Vertrages von Verſailles fortgeſetzt
wurde (pourſuivie) in dem Augenblick, wo die Effektiven der
deutſchen Armee erheblich erhöht ſind durch einſeitigen Beſchluß, dem
die franzöſiſche Regierung ihre Zuſtimmung ebenſowenig gibt, wie
die engliſche, kann Frankreich es ohne Gefahr für die Landesver=
teidigung
nicht zulaſſen, daß die Effektiven ſeiner Armee geringer
werden, als durch das Geſetz vom 31. März 1928 vorgeſehen war,
zu einer Zeit, als die deutſche Aufrüſtung offiziell in den von dem
Friedensvertrag beſtimmten Grenzen geblieben war.
Den kaſernierten und ſofort verfügbaren 480 000 Mann in
Deutſchland, zu denen zahlreiche vormilitäriſche oder militärähn=
liche
Abteilungen hinzutreten, die von dem Effektivkomitee in
Genf als unvereinbar mit einer gerechten Beſchränkung der =
ſtungen
erklärt worden ſind, können wir zu Beginn des Jahres
1935 nur 278 000 Mann entgegenſtellen, die jederzeit auf dem Ge=
biete
des Mutterlandes verfügbar ſind. Nach den allen bekann=
ten
Plänen wird Deutſchland im Jahre 1936 mindeſtens über
600 000 Mann verfügen, und wir werden gleichzeitig infolge des
Beginnes des rekrutenarmen Zeitabſchnittes und unter der Vor=
ausſetzung
, daß unſere Hoffnungen auf die Einſtellungen von Ka=
pitulanten
zum Teil in Erfüllung gehen, und unter Berückſichti=
gung
der durch die Ausgleichsmaßnahmen erzielten jährlichen Er=
höhung
auf 208 000 Mann ſinken. Ein derartiger Unterſchied iſt
unzuläſſig, ſelbſt wenn man zu dieſen 208 000 Mann die 72000
der im Mutterlande ſtehenden, aber als Reſerve für unſere Ueber=
ſeeſtreitkräfte
zum Schutze und zur Verteidigung unſeres, großen
Reiches beſtimmten mobilen Streitkräfte zählt.
WaFrzöfl
Aufruſtung anſtakt Sicherheit.
Frankreich bleibt der Politik der Feſtigung des Friedens
und der Organiſierung der internationalen Sicherheit treu und
will ſeine friedfertigen Abſichten in keiner Weiſe in Zweifel
ſtellen. Es hat kürzlich die Mächte, von deren Haltung das allge=
meine
Gefühl der Sicherheit oder der Unſicherheit in Europa
weitgehend abhängt, aufgefordert, im Rahmen des Völkerbundes
ſich an regionalen Abmachungen zur gegenſeitigen Hilfeleiſtung
gesen den Krieg zu beteiligen. Frankreich hofft mit Inbrunſt, die
durch das Andenken an ſeine 1,5 Millionen Toten immer wieder

belebt wird, daß der Geiſt des Friedens die Regierungen und die
Völker beſeelen und die neuen Generationen formen möge.
Die Regierung ſtellt aber, ebenſo wie es die engliſche Regie=
rung
in ihrem kürzlich veröffentlichten amtlichen Schriftſtück getan
hat, feſt, daß noch ein weiter Weg zurückzulegen iſt, bis man eine
abſolute Sicherheit findet, ohne hinter ſich die Mittel haben zu
müſſen, um ſich gegen einen Angriff zu perteidigen. Sie wird den
Umſtand nicht aus dem Auge verlieren, daß noch entſprechende
Verteidigungsmittel nötig ſind, um die Sicherheit zu gewährlei=
ſten
, und um es Frankreich zu ermöglichen, in vollem Umfange an
der Aufrechterhaltung des Friedens in der Welt mitzuarbeiten.
Unter dieſen Bedingungen hat die Regierung in dem Bewußt=
ſein
ihrer Verantwortung und im Rahmen des Geſetzes vom 31.
März 1928 beſchloſſen, auf Grund des Artikels 40 dieſes Geſetzes
die Rekruten, die im April und im Oktober d. J. eingezogen wer=
den
, noch länger unter den Fahnen zu behalten. Derſelbe Beſchluß
findet auf die Kontingente bis einſchl. 1939 Anwendung, voraus=
geſetzt
, daß bis dahin keine Erleichterungsmaßnahmen getroffen
werden können, die durch eine günſtige Entwickelung der Verhand=
lungen
gerechtfertigt ſein müßten und ſich auf die Organiſierung
der Sicherheit und der Rüſtungsbeſchränkungen beziehen. Die zeit=
liche
Indienſtbehaltung wird für die Rekruten, die im April 1936
zwölf Monate gedient haben, weitere ſechs Monate betragen und
für die ſpäteren Klaſſen auf weitere zwölf Monate ausgedehnt
werden. Gemäß Artikel 40 des Geſetzes vom 31. März 1928 ſetzt
die Regierung die Kammern von dieſem Beſchluß, den der Mini=
ſterrat
gefaßt hat, in Kenntnis.
Herabſehung des milikärdienſtpflichtigen Alkers.
Außerdem hat der Kriegsminiſter heute im Büro der Kammer
einen Geſetzesvorſchlag eingebracht, der ihn ermächtigen ſoll, das
augenblickliche militärdienſtpflichtige Alter allmählich bis auf 20
Jahre herabzuſetzen und die getrennte Einziehung der Rekruten
(April und Oktober) aufzuheben. Derſelbe Geſetzesvorſchlag ſieht in
einem noch durch das Finanzgeſetz feſtzulegenden Rahmen eine Er=
höhung
der Zahl der Berufsſoldaten vor.
Die Verpflichtungen und Neuverpflichtungen ſtellen in der Tat
ein wirkſames, wenn auch koſtſpieliges Mittel zur Erhöhung der
Effektivbeſtände dar. Das geſetzliche Höchſtmaß von 117000 Be=
rufsſoldaten
iſt faſt erreicht, denn die Zahl der Soldaten, die
länger als ein Jahr unter der Fahne bleiben, beträgt augenblick=
lich
103 000. Die Regierung hat nur die normalen Effektivbeſtände
des Einjährigenmilitärdienſtgeſetzes während der mageren Jahre
beibehalten wollen, indem ſie dieſe Beſchlüſſe faßte und dem Par=
lament
dieſe Maßnahmen vorſchlägt. Sie hat niemals die Löſung
der Frage der Effektivbeſtände mit der ſehr viel weitergehenden
Frage der Landesverteidigung verwechſelt und wird ſie auch nicht
verwechſeln. Sie unterſtreicht aber, daß der Schutz der Grenzbe=
feſtigungen
und des Landes gegen den Einfall und die Nutzanwen=
dung
ſowie die Unterlsktung eines modernen Materials ein Min=
deſtmaß
von Effektivbeſtänden erfordern, das durch das Einjäh=
rigenmilitärdienſtgeſetz
gegeben war, das aber in den rekruten=
armen
Jahren ohne die getroffenen und vorgeſchlagenen Maß=
nahmen
nicht mehr gewährleiſtet iſt. Sie appelliert an die vater=
ländiſche
Mitarbeit des Parlaments, das noch niemals die Lan=
desverteidigung
im Stich gelaſſen hat, um Frankreich die Mittel
für ſeine Sicherheit zu geben. Sie erklärt noch einmal den fried=
lichen
Willen eines in einem Jahrhundert viermal überfallenen
Landes und ſie iſt ſich bewußt, der Repräſentant eines Landes zu
ſein, das ſeine Rüſtungen nur in dem Maße aufrecht erhält, wie
ſie für die Verteidigung des Friedens, die Aufrechterhaltung der
Sicherheit und die Entmutigung des Angriffs notwendig ſind.
Die Ausführungen des Miniſterpräſidenten wurden durch
keinerlei Zwiſchenrufe geſtört. Seine Erklärungen wurden von der
Rechten und der Mitte mit Beifall aufgenommen, während auf
der Linken eiſiges Schweigen herrſchte, das bis in die Reihen der
Radikalſozialiſten ging.
Die Kammer beſchloß einſtimmig, ſofort zur Behandlung der
ſozialiſtiſchen Anfragen über die Militärpolitik der Regierung zu
ſchreiten.
Miniſterpräſident Flandin erklärte von ſeiner Bank aus, daß
auch die Regierung mit der ſofortigen Behandlung dieſer Anfragen
einverſtanden ſei. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Abſtim=
mung
noch im Laufe dieſer Sitzung erfolge.
lyn
hjälll
Löon Blum enkhuuf die wahren Hinkergründe.
In 134ſtündiger Rede entwickelte der Marxiſtenführer Léon
Blum ſeine Anfrage über die Militärpolitik der Regierung, wo=
rauf
eine Sitzungspauſe eingeſchoben wurde. Léon Blum warf der
Regierungserklärung Zweideutigkeit vor und wandte ſich ſcharf

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Seite 2 Nr. 75

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

gegen die Art, in der die Regierung die Erhöhung der
Dienſtzeit vorgenommen habe. Die Form müſſe im ganzen
Lande verdächtig erſcheinen. Er vermiſſe eine klare Stellung=
nahme
über das Problem der zweijährigen Dienſtzeit. Die Gegen=
überſtellung
der franzöſiſchen und der deutſchen Effektivſtärken in
der Erklärung Flandins bezeichnete Blum als lückenhaft, da auch
in Deutſchland rekrutenarme Jahrgänge bevorſtänden. Aber im
Jahre 1940 würde Deutſchland über das doppelte Jahreskontingent
wie Frankreich verfügen. Dann würde man behaupten, daß die
zweijahrige Dienſtzeit gar nicht mehr zu umgehen ſei. Es wäre
richtiger, wenn die Regierung ihre Abſichten gleich offen bekannt=
geben
würde. Sieben Milliarden Francs ſeien für die Befeſtigungs=
werke
ausgegeben worden, um Effektive zu ſparen. Warum ändere
man jetzt die Politik? Als Marſchall Pétain Kriegsminiſter war,
habe er die zweijährige Dienſtzeit nicht gefordert. Das Jahres=
kontingent
1935 ſei völlig normal.
Frankreich verfüge im Mutterlande einſchließlich der Kolonial=
ſtreitkräfte
, die in Frankreich in Garniſon liegen, nicht über
238 000 Mann, ſondern über eine viel höhere Zahl, die ſich 503 00
nähere. (Der Vorſitzende des Heeresausſchuſſes nennt in einem
Zwiſchenruf die Zahl von 250 000.) Léon Blum gibt ſeiner Ueber=
zeugung
Ausdruck, daß die vorhandenen Effektivbeſtände aus=
reichend
ſeien, wenn es ſich darum handele, die Befeſtigungswerke
zu beſetzen und eine Verteidigung zu organiſieren.
In gewiſſen Kreiſen der Armee ſei aber eine Tendenz zur
Schaffung eines Berufsheeres feſtzuſtellen. Man ziele alſo auf die
Einführung der zweijährigen Dienſtzeit und auf die Bildung eines
Berufsheeres ab. Frankreich verfüge über größere Streitkräfte als
die tatſächliche Verteidigung erfordere. Man bereite eine Angriffs=
ſtrategie
vor. Gegen die Gefahr eines Angriffes könne Frankreich
keine Sicherheit im Wettrüſten finden. Wieviel Dienſtjahre würde
man brauchen, um den Wettlauf zu gewinnen?
Die Sozialiſten glaubten nicht an die Notwendigkeit einer
Gewaltlöſung. Die wahre Sicherheit ſei diejenige,
die den Krieg verhindere.
Léon Blum richtete an die Regierung die Frage, warum
ſie den Fortſchritten der Sicherheitsorganiſation (Eintritt Sow=
jetrußlands
in den Völkerbund, römiſche Abkommen uſw.) nicht
Rechnung trage. Das Wettrüſten und die ihm entſprechende
Stimmung ſei unvereinbar mit der Propaganda für die diplo=
matiſche
Organiſierung des Friedens. Man müſſe Deutſchland
zwingen, ein Abrüſtungsabkommen zu unterzeichnen.
Zum Schluß befaßte ſich Léon Blum mit der Frage, ob
man heute vor den gleichen Fragen ſtünde wie 1913 und ob
ſich in den 22 Jahren nichts geändert habe. Dann hätten die
Opfer des Weltkrieges gar keinen Zweck gehabt. Wenn man ſein
Leben hingebe, ſo müſſe das der nächſten Generation wenigſtens
einen Nutzen bringen.

Samstag, 16. Mär=

Vom Tage.

Nachtſihung der franzöſiſchen Kammer.

Der Vorſitzende des Heeresausſchuſſes, Oberſt Fabry
bemängelte die Tatſache, daß man dem beſtehenden Geſetz eine
bisher noch nie vorgeſehene elaſtiſche Auslegung gegeben habe,
ohne klipp und klar die zweijährige Dienſtzeit zu fordern und
einzuführen. Von häufigen Zwiſchenrufen der Linken unter=
brochen
, verſuchte Oberſt Fabry den Beweis zu führen, daß ledig=
lich
die Rüſtungen Deutſchlands die neuen militäriſchen Maß=
nahmen
veranlaßt hätten.
Die Sitzung wurde hierauf um 20,35 Uhr auf 22 Uhr ver=
tagt
. Mit einer ausgedehnten Nachtſitzung iſt zu rechnen.

*

Aie Mietergrantd der S0oferootſchäfer

Im Auswärtigen Ausſchuß der franzöſiſchen Kammer hat
es vor einigen Tagen einen kleinen Zwiſchenfall gegeben, der für
die Arbeit hinter den Kuliſſen, wie ſie in Paris betrieben wird,
außerordentlich kennzeichnend iſt. Der Berichterſtatter
Archimbaud, der ſchon wiederholt mit außenpolitiſchen In=
diskretionen
aus geheimnisvollen Quellen aufwarten konnte,
führt zur Begründung der Notwendigkeit einer Verlängerung
der Militärdienſtzeit einen Bericht an, der unſinnige Zahlen
über die deutſche Aufrüſtung enthält. Auf eine Zwiſchenfrage
gab er ganz offen zu, daß er die Unterlagen von der
ſowjetruſſiſchen Botſchaft in Paris unmittel=
bar
erhalten habe.
Das iſt doch ein Eingeſtändnis, das wir nicht vergeſſen dür=
fen
. Wie eng müſſen die franzöſiſch=ruſſiſchen Beziehungen ſchon
ſein, wenn der ruſſiſche Botſchafter es wagen kann, ſich unmittel=
bar
in die Angelegenheit der franzöſiſchen Innenpolitik einzu=
miſchen
und mit gefälſchten Zahlen die Parteien zu beeinfluſſen.
Der Sowjetbotſchafter als der Freund der franzöſiſchen Par=
teien
, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite ſteht und ihnen
die Gründe liefert, weshalb die franzöſiſche Landesverteidigung
verſtärkt werden muß das iſt allerdings ein Bild, wie wir
ſelbſt in den Tagen, da Jswolſki vor Ausbruch des Krieges den
ruſſiſchen Rubel in Paris rollen ließ, nicht erlebt haben.

Die Maßnahmen der Reichsregierung zur Verbilligung der
Speiſefette für die minderbemittelte Bevölkerung werden für die
Monate April. Mai und Juni d. J. in dem bisherigen Umfang
weitergeführt.
Das Stabsamt des Reichsbauernführers teilt mit: Die über=
aus
wichtige Aufgabe der Betreuung der Landarbeiter im Reichs=
nährſtand
muß in vorbildlicher Weiſe erfüllt und von einem ge=
rade
mit dieſen Fragen engſtens verknüpften Fachmann in zweck=
mäßiger
und verſtändnisvoller Weiſe behandelt werden. Der
Reichsbauernführer und Reichsminiſter R. Walther Darré hat
ſich daher entſchloſſen, den Sonderbeauftragten für Landarbeiter=
fragen
, Staatsrat Reinke, von den Führungsaufgaben als Leiter
der Reichshauptabteilung I zu entlaſten.
Zum Leiter der Reichshauptabteilung I iſt der bisherige
Landesobmann der Landesbauernſchaft Oſtpreußen, Math. Haidn,
vom Reichsbauernführer berufen worden.
Auf dem Berliner Invalidenfriedhof fand geſtern eine ſtille
Gedenkfeier für den vor 15 Jahren in Harburg a. d. Elbe von
Kommuniſten ermordeten deutſchen Kampfflieger und Ritter des
Pour le Mérite Hauptmann Rudolf Berthold ſtatt.
Reichsminiſter Rudolf Heß traf am Freitag mittag in Be=
gleitung
ſeines Adjutanten Leitgen von Wilhelmshaven kom=
mend
, zu einem zweitägigen Beſuch der Reichsmarine in Kiel auf
dem Flugplatz in Holtenau ein.
Nach einer Prager Meldung kam es in einer Gemeinde im
Verwaltungsbezirk Medzilaborce in der Slowakei bei einer Ein=
treibung
der Steuer gegen einen Bauern zu Zuſammenſtößen zwi=
ſchen
Frauen, die die Eintreibung verhindern wollten, und der
Gendarmerie.
Einer der Führer der litauiſchen Bewegung im Wilnagebiet
Pfarrer Zeigis aus Swiencany, gegen den am Donnerstag ein
Prozeß vor dem Wilnaer Appellationsgerichtshof ſtattfinden ſollte.
iſt über die Grenze nach Litauen geflohen.
Der britiſche Staatsſekretär des Aeußern, Sir John Simon,
hat am Freitag auf einer Kundgebung für die nationale Regie=
rung
in Swanſea eine große außenpolitiſche Rede gehalten.
Einer Reutermeldung aus Mekka zufolge wurde geſtern morgen
auf König Ibn Saud ein Anſchlag verübt, als er ſich auf dem
Wege zur großen Moſchee in Mekka befand. Drei bewaffnete An=
hänger
der Seiditen, einer religiöſen Sekte aus dem Yemen,
ſtürzten ſich auf den König, konnten jedoch von der Leibwache des
Königs an ihrem Vorhaben gehindert werden. Die drei Atten=
täter
wurden von der Leibwache erſchoſſen.

Vordringliche Aufaaben im Saaraee
Regierungspräſidenk Jung vor den Landri
des Saarlandes.

Der ruſſiſche Botſchafter wieder bei Laval.

EP. Paris, 15. März.
Der ſowjetruſſiſche Botſchafter in Paris, Po=
temkin
, hatte am Donnerstag abend eine neue Unter=
redung
mit Außenminiſter Laval. Eine amtliche Mit=
teilung
wurde darüber nicht ausgegeben. In politiſchen Kreiſen
betont man, daß u. a. die kommenden diplomatiſchen
Beſprechungen in Berlin und Moskau, d. h. die Reiſe Sir
John Simons nach Berlin und die geplante Reiſe des Lordſiegel=
bewahrers
Eden nach Moskau, erörtert worden ſeien.

Ueberwachung der kirchlichen
Zeeindgensverismang.

17
Ordnungsmäßige Verwendung der Staatszuſchuſſe.

DNB. Berlin, 15. März.
Das preußiſche Staatsminiſterium hat, wie das Ndz. meldet,
ein Geſetz über die Vermögensverwaltung in den evangeliſchen
Landeskirchen beſchloſſen. Danach bildet der für kirchliche Ange=
legenheiten
zuſtändige Miniſter beim evangeliſchen Oberkirchenrat,
den Landeskirchenämtern bzw. =räten und bei den evangeliſchen
Konſiſtorien je eine Finanzabteilung, die aus Beamten ber all=
gemeinen
kirchlichen Verwaltung beſteht. Die Finanzabteilung
ſetzt den Haushaltsplan und die Umlage, für die Landeskirche
bzw. Kirchenprovinz feſt und überwacht die Verwendung der
Haushaltsmittel. Sie übt die kirchliche Aufſicht über die Ver=
mögens
= und Kirchenſteuerverwaltung der Kirchengemeinden und
kirchlichen Verbände aus. Falls ein Beſchluß der zuſtändigen
kirchlichen Organe nicht zuſtande kommt, iſt ſie befugt, deren
Rechte ſelbſt auszuüben. Anordnungen der Kirchenleitungen, die
mit finanzieller Auswirkung verbunden ſind, bedürfen der Zu=
ſtimmung
der Finanzabteilung. Die Finanzabteilung iſt der
Staatsregierung für ordnungsgemäße Verwendung der für evan=
geliſch
=kirchliche Zwecke gewährten Staatszuſchüſſe verantwortlich.
Die erforderlichen Ausführungs= und Ergänzungsvorſchriften er=
läßt
der für kirchliche Angelegenheiten zuſtändige Miniſter im
Einvernehmen mit dem Finanzminiſter.

DNB. Saarbrücken, 15
Am Donnerstag wurde die erſte Sitzung der 7.,
rung mit den Landräten abgehalten. Dabei wur) ..i.
wirtſchaftspolitiſchen Richtlinien des R. für die Rückgliederung be mt.
gegeben. Gleichzeitig ſollten die Landräte dem Re wiw=
miſſar
und der Regierung ihre Wünſche und Sorgen vo,e
Regierungspräſident Jung ging in großen Zügen /dio

bevorſtehende Arbeit ein, wobei er darauf verwies, daß g
waltung im Saargebiet auf den vorderſten Poſten des Kog
ſtehe. Er gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß es mit e
ſtützung des Führers und der Reichsregierung gelingen E.de
unvermeidbare Stockungen, wie ſie der Uebergang vo mve
Regierung auf eine andere bringe, zu überwinden.
Die Löſung der Frage der beſonderen 7.tze
lichen Arbeitsbeſchaffung für Induſtrie, Han SSe=
werbe
und Handwerk bezeichnete er als eine vordring
Aufgabe Es werde dabei verhindert werden müſſen, Dill
finanzielle Laſt, die die Arbeitsbeſchaffung mit ſich brit feu

zu ſchmale Schultern gelegt werde. Hand in Hand ſwer

Arbeitsbeſchaffung durch Bereitſtellung öffentlicher Mitt (5
natürlich der organiſche Aufbau der Saarwirt

gehen, die ſo ſtark werden müſſe, daß beſondere Arbeit= ſa oſ=
fungsmaßnahmen
durch die öffentliche Hand in demi
wie ſie zunächſt vorgenommen werden müßten, unnötig Koen
und die Wirtſchaft allein imſtande ſei, das Heer der ſ./
loſen auf die Dauer aufzunehmen.
Eingehend behandelte Regierungspräſident Jung d
wichtige Aufgabe der Verbeſſerung der Lage d
beiterſchaft. Das Bemühen, die Arbeiterſchaft ſeß
machen, allmählich einen möglichſt großen Stamm vonjer
ſtändigen Arbeiter zu erhalten und zu ſchaffen, müſſe we
durch Siedlungsmaßnahmen unterſtützt werden. Nebe
duſtrie und Gewerbe dürfe auch die Land
ſchaft im Saargebiet nicht unterſchätzt we
zumal ein ſehr erheblicher Hundertſatz des ſaarländiſe
darfes bisher aus der eigenen Landwirtſchaft habe gede,
den können. Es müſſe daher möglich ſein, den Ertrag dem
wirtſchaft noch zu ſteigern. Dabei werde es allerding
ſein, den zerſplitterten Beſitz im Wege der Feldbereinig:
zulegen. Da von der Regierungskommiſſion in dieſer
hin nichts getan worden ſei, müſſe es die beſondere Se
neuen Regierung ſein, die Feldbereinigung
führen und gleichzeitig die Bauernſchaft darüber auf
daß die Feldbereinigung in ihrem eigenſten Intereſ
Neben dieſer Feldbereinigung ſeien Melioration
wendig. Es müſſe auch möglich ſein, daß die Forſtbehör
lände zur Umwandlung in landwirtfchaftlich genutzten
abgeben.

Zu der äußerſt wichtigen Preisfrage erklärte

grundſätzlich, daß eine Preiserhöhung unter
Umſtänden und mit allen Mitteln verh
werden müſſe. Eine Preisſteigerung könne nur
Hand mit einer organiſchen Erhöhung der Gehälter un
geſchehen. Da aber eine ſolche Erhöhung zurzeit unmö
müßten auch die Preiſe auf der derzeitigen Höhe gehal=
den
. Der Regierungspräſident ſchloß ſeine grundlegend
führungen mit der Feſtſtellung, daß dieſe Arbeit nur
meiſtert werden könne, wenn in allen Stellen, vom
diener bis zum oberſten Regierungspräſidenten, freudie
arbeitet werde, wenn jeder Einzelne davon überzeugt
der Menſch nur zur Arbeit und Pflichterfüllung gebe
In dieſem Sinne erhoffe der Regierungspräſident eine
liche Zuſammenarbeit zwiſchen der Regierung und der
rungs=Außenſtellen.

Beflaggung der Bekriebe
beim Beginn des Reichsberufswetkkampf

DNB. Berlin, 15.
Aus Anlaß des Beginnes des Reichsberufswet=
werden
ſämtliche Betriebe, deren Jugendli he am Reick
wettkampf teilnehmen, nach einer Anordnung des Prox
amtes der Deutſchen Arbeitsfront und im Einvernehr
dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Pro
am 18. März Flaggenſchmuck und für den Gemeinſchafts
ihrer Jugendlichen Sorge tragen. Eine Million Wet
werden am Montag in ihren Betrieben den Berliner
arbeiterappell miterleben.

Heſſiſches Landeskheater.

Großes Haus. Freitag, den 15. März 1935.

Giuſeppe Verdi: Der Troubadour

In der heutigen Wiederholung ſang Martha Liebel die
Azucena. Ihre warme, in der Mittellage außergewöhnlich ſchön
klingende Stimme gibt nicht ſo ſtarke dramatiſchen Akzente wie
Johanna Blatter und verzichtet nie auf das ſchöne dunkle
Timbre. An ſich iſt die künſtleriſche Leiſtung beider Sängerinnen
durchaus gleichwertig, wenn auch ſehr verſchieden. Im übrigen
ſtand auch dieſe Aufführung unter der höchſt temperamentvollen
Leitung von Heinrich Hollreiſer auf beſter künſtleriſcher Höhe.
Karl Köther war ausgezeichnet bei Stimme, und das Terzett
Consbruch-KötherAldenhoff klang hervorragend.
E.N.

Maffenns Haansert Sage

Deutſche Film=Uraufführung in Darmſtadk.

Es iſt zweifellos manches von ſehr ſtarkem Intereſſe an die=
ſem
Film. Einmal die Tatſache, daß günſtige Verhältniſſe es er=
geben
, daß gerade dieſer berühmt gewordene Film, der nach Benito
Muſſolinis gleichnamigen Schauſpiel gedreht wurde, in Darmſtadt
zur Uraufführung gelangte, zum anderen die intereſſante
Feſtſtellung, daß Muſſolini ſich in ſeinem Drama ſehr eng an die
geſchichtlichen Ueberlieferungen gehalten hat, faſt reſtlos, ſo wie
die deutſche Geſchichte ſie feſthält, und ſchließlich der ſchauſpiele=
riſche
, regielichr und bildtechniſch künſtleriſche Wert des Films.
Die Tatſache der Uraufführung einer ſo bedeutſamen Film=
leiſtung
iſt in Darmſtadt nicht ſehr beachtet worden, was bedauer=
lich
iſt. Aber auch abgeſehen davon, gehört dieſer geſchichtliche Film
doch zu den deutſchen Filmleiſtungen, die man in der Reihe der
Spitzenleiſtungen auf dieſem Gebiet kennt, geſehen haben muß,
wenn man im Urteil über deutſches Filmſchaffen nicht ohne irri=
tierende
Lücke bleiben will. Sind es auch Napoleons Hundert
Tage, d. h. die Zeit zwiſchen Elba und St. Helena, ſind es viel=
mehr
noch Ludwig XVIII. 100 Tage, in denen er umidie Wieder=
beſteigung
des Thrones von Frankreich bangte, ſo iſt es doch in
erſter Linie ein grundlegendes Stück deutſcher Geſchichte aus
den Befreiungskriegen. Deutſche Waffen waren es, die ausſchlag=
gebend
den Korſen endgültig ſchlugen und Europa von der Geißel
Napoleons befreiten, wenn dieſer Auffaſſung auch des Bonaparte
bolitiſches Teſtament entgegenſteht, in dem er bekanntlich ſeine
Kriege nur führte, um den Völkern Europas den Frieden zu
geben.

Der Inhalt des Films:

Hundert Tage, das iſt die Zeit zwiſchen Elba und St. Helena,
das Zwiſchenreich Bonapartes vom 7. März bis zur Niederlage
bei Waterloo am 18. Juni 1815. Dabei iſt der Ausdruck das iſt

Phot. Vis-Rota
Aus dem Mussolini-Forzano-Film Hundert Tage
Napoleon (Werner Krauss)
und seine Mutter Laetitia (Elsa Wagner)
das hiſtoriſch Kurioſe gar nicht auf Napoleons 100=Tage= Herr=
ſchaft
gemünzt, ſondern wurde vom Seinepräfekten Chabrol bei
ſeiner Begrüßungsrede zum Wiedereinzug. Ludwigs XVIII. ge=
prägt
, der von den Hundert Tagen ſprach, die Ludwig fern von
Paris auf der Flucht vor Napoleon verbringen mußte. Aber das
einprägſame Wort lebt ſeitdem als Symbol des letzten Ausbruchs
des verlöſchenden Vulkans Napoleon
Napoleon floh von der Inſel Elba, wohin ihn die Verbünde=
ten
unter Belaſſung des Kaiſertitels und einer Rente von zwei

Millionen Franken verbannt hatten. Er beſaß die ſouvera
ſchaft über die Inſel, die er nicht verlaſſen durfte, währe
Beſieger in Wien über die Neuordnung Europas brütet
ten in den Kongreß platzte die unerwartete Botſchaft,
Gebieter und Gefangene Europas von Elba entflohen
Zar beugte ſich zu Kaiſer Franz und ſagte ihm ins Ohr:
füge über 300 000 Mann, die der Koalition ſofort zu
ſtehen, ſo notiert die Gräfin Lulu Thürheim, eine fam
achtende Chroniſtin des Kongreſſes, in ihren Memoiren.
Napoleon wußte, daß es dem Wiener Kongreß bis da
gelungen war, die ungeheuren Gegenſätze in Europa zu u
ken, er wußte, daß Frankreich ſich bei der bourboniſchen 2
tion wenig wohl fühlte und er verließ ſich nun auf ſeine
Stern. Er glaubte, ſeine Zeit wäre wieder gekommen, un
in Frankreich landete, ſah es auch ſo aus. Die Heere, die d
bonenkönig Ludwig ihm entgegenſandte, gingen ſpontan zu
an der Spitze Marſchall Ney, ſein alter Waffengefährte.
zielle Moniteur, der zuerſt das Entlaufen einer wilde!
aus der Gefangenſchaft meldete, ſchrieb bereits milder,
neral Bonaparte franzöſiſchen Boden betrat, und bei ſein
zug in Paris jubelte das Blatt pflichteifrig Seine Mal
Kaiſer geruhen ..." Aber die Begeiſterung der Armee
raſche Triumphzug nach Pavis täuſchten ihn über die
Volksſtimmung; das Volk war der endloſen Kriege mue
keinen neuen Konflikt mehr; auch die neue, von Benjal=
ſtant
nach engliſchem Vorbild entworfene Verfaſſung 12
Stimmung nicht mehr beſſern. Frankreich war gezwunge
und allein wegen der Perſon Napoleons einen neuen h.
die ganze Welt zu führen. Trotzdem hielten die Truppe‟
ihm; er verließ Paris am 12. Juni, um ſich mit den Ve=
Heeren Preußens und Englands zu ſchlagen. Bereits 4.
die weltgeſchichtliche Entſcheidung bei Waterloo. Wellins
tete zäh (Ich wünſchte, es wäre Nacht oder die Preußen."
bis Blücher und Gneiſenau die entſcheidende Hilfe brachlt
Am 12. Juni fuhr Napoleon ab, am 21. war er
Paris, ein geſchlagener, ein verlorener Mann. N04
die Hoffnung nicht auf, den Thron wenigſtens für ſeine‟,
retten. Er hoffte auch auf perſönliche Freiheit; er D0 als Privatmann leben zu dürfen. Beide Hoffnuut.
trügeriſch. Sein Sohn kam niemals auf den Thron."
jung in Wien; der Legitimismus ſiegte und Ludwig 2.
wieder den Thron, und auch die Hoffnung auf den Ei"
Engländer war vergebens
Muſſolini ſchildert in ſeinem Drama die Kataſtro.
Hundert Tage; auch der Film, der nach Muſſolins
ſtaltet wurde, umfaßt den Abſchluß des gewaltigen ?e‟
das Napoleon heißt.
Die Darſtellung

iſt ungewöhnlich intereſſant, wenngleich ſie gerade in Lel
leiſtungen umſtritten iſt. Man muß Werner Krauß.

[ ][  ][ ]

Die Pertrauensratswahlen.
Vorbereikung der Abſtimmung.
Abſtimmungstage 12. und 13. April.

770

Der Reichsarbeitsminiſter hat unter dem 4. März die Zehnte
rchführungsverordnung zum Geſetz zur Ordnung der nationalen
zeit erlaſſen. Dieſe Durchführungsverordnung enthält Beſtim=
ngen
, die für die bevorſtehenden Vertrauensratswahlen, von
chtigkeit ſind. Der Reichsarbeitsminiſter wird im Intereſſe
er rechtzeitigen und gleimäßigen Durchführung der Abſtim=
ng
ermächtigt, für die Vertrauensratswahlen beſtimmte. Ab=
imungstage
feſtzuſetzen, ſowie, im Zuſammenhang damit ge=
e
Friſten, in dem die Abſtimmung vorbereitenden Verfahren
veder ſelbſt abzukürzen oder andere Stellen damit zu beauf=
gen
. Als Abſtimmungstage hat der Reichsarbeitsmini=
in
der gleichzeitig ergangenen Anordnung vom 5. März 1935
das Jahr 1935 den 12. und 13. April beſtimmt Die
ichführungsverordnung ſieht weiter vor, daß in den Betrieben.
denen ein Betriebszellenobmann nicht vorhanden iſt der Be=
bswalter
der Deutſchen Arbeitsfront bei Aufſtellung der Liſten
zuwirken hat. Dieſe Beſtimmung wurde erforderlich, weil in
großen Anzahl von Betrieben, bei denen die Vorausſetzun=
für
die Bildung eines Vertrausmannes vorliegen, ein Be=
bszellenobmann
nicht vorhanden iſt. Schließlich bringt die
nte Durchführungsverordnung noch eine Sonderbeſtimmung für
ehemalige Oberſchleſiſche Abſtimmungsgebiet.
Im Hinblick auf die bevorſtehenden Vertrauensratswahlen
im folgenden ein zuſammenfaſſender Ueberblick über die Be=
mungen
des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit über
Bildung der Vertrauensräte gegeben:
Aufſtellung der Liſte.
In den Betrieben, für die ein Vertrauensrat vorgeſehen iſt
ſind die Betriebe mit in der Regel mindeſtens 20 Beſchäftig=
wobei
im Streitfall der Treuhänder der Arbeit über das
liegen dieſer Vorausſetzung zu entſcheiden hat iſt vom Füh=
des
Betriebes im Einvernehmen mit dem Betriebszellen=
ann
eine Liſte der Vertrauensmänner und ihrer Stellvertre=
tufzuſtellen
. Iſt ein Betriebszellenobmann nicht vorhanden, ſo
an ſeine Stelle, wie bereits erwähnt, der Betriebswalter der
ſchen Arbeitsfront.
Die Zahl der Vertrauensmänner iſt in § 7 des Geſetzes näher
nmt. Sie beträgt in Betrieben mit 20 bis 49 Beſchäftigten
in Betrieben mit 50 bis 99 Beſchäftigten drei, in Betrieben
100 bis 199 Beſchäftigten vier in Betreben mit 200 bis 399
äftigten fünf Vertrauensmänner. Die Zahl erhöht ſich für
10 weitere Beſchäftigte um einen Vertrauensmann und be=
höchſtens
zehn. Dieſe Erhöhung tritt ſchon dann ein, wenn
Zahl von 300 weiteren Beſchäftigten jeweils nur angefangen
s iſt nicht erforderlich, daß volle weitere 300 Beſchäftigte vor=
en
ſind. In einem Betriebe, der nur 400 Gefolgſchaftsangehö=
beſchäftigt
, würden alſo bereits ſechs Vertrauensmänner auf=
len
ſein. In gleicher Zahl ſind die Vertreter vorzuſehen Die
wird einheitlich für die ganze Gefolgſchaft Arbeiter und An=
lte
aufgeſtellt, wobei Arbeiter und Angeſtellte in angemeſſe=
Verhältnis zu berückſichtigen ſind. Kommt eine Einigung
ſen dem Betriebszellenobmann bzw. dem Betriebswalter der
chen Arbeitsfront und dem Führer des Betriebes nicht zu=
oder
unterbleibt aus ſonſtigen Gründen die Bildung eines
auensrates, ſo kann (nicht muß) die Bildung eines Ver=
nsrates
durch den Treuhänder der Arbeit erfolgen.
Auswahl der Verkrauensmänner.
die Vorausſetzungen, denen die Mitglieder des Vertrauens=
ſowie
die Stellvertreter entſprechen müſſen, ſind im § 8 des
es folgendermaßen beſtimmt: Vertrauensmann ſoll nur
wer das 25. Lebensjahr vollendet hat. mindeſtens ein Jahr
Betrieb oder dem Unternehmen angehört und mindeſtens
Jahre im gleichen oder verwandten Berufs= oder Erwerbs=
tätig
geweſen iſt. Er muß die bürgerlichen Ehrenrechte be=
der
Deutſchen Arbeitsfront angehören, durch vorbildliche
ſliche Eigenſchaften ausgezeichnet ſein und die Gewähr bie=
er jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat ein=
Von der Vorausſetzung der einjährigen Betriebszugehörig=
inn
in neu errichteten Betrieben abgeſehen werden. Von den
isſetzungen der Vollendung des 25. Lebensjahres oder einer
ihrigen Tätigkeit im gleichen oder verwandten Berufs= oder
bezweig kann gleichfalls abgeſehen werden, wenn in Aus=
fällen
Perſonen, die neben den ſonſtigen Vorausſetzungen
den Erforderniſſen des Alters und der zweijährigen Zuge=
eit
zum Berufs= oder Gewerbezweig entſprechen, nicht vor=,
ſind. Bei der Auswahl der Vertrauensmänner iſt neben
dlitiſchen Zuverläſſigkeit entſcheidender Wert auf ihr Sach=
ndnis
zu legen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auch leitende
ilichkeiten eines Betriebes mit Ausnahme des Führers
etriebes ſowie der zum Stellvertreter des Führers des Be=
5 beſtimmten Perſönlichkeiten als Vertrauensmänner be=
werden
können. Der Reichsnährſtand iſt korporatives Mit=
der
Deutſchen Arbeitsfront. Zugehörigkeit zur Arbeitsfront
nne des § 8 des Geſetzes, liegt daher bei den landwirtſchaft=
Arbeitern auch dann vor, wenn ſie nicht Einzelmitglieder
rbeitsfront ſind

Die näheren Vorſchriften über Vorbereitung und Durchfüh=
rung
der Abſtimmung ſind in den 88 2 ff. der Zweiten Durch=
führungsverordnung
zum Geſetz zur Ordnung der nationalen Ar=
beit
vom 10. März 1934 enthalten. Hiernach ſtellt der Abſtim=
mungsleiter
eine Liſte der Abſtimmungsberechtigten ( Abſtim=
mungsliſte
) auf und gibt durch Aushang ſpäteſtens zwei Wochen
vor dem erſten Abſtimmungstage, die Liſte der Vertrauensmän=
ner
und Stellvertreter bekannt. Da die Abſtimmungstage für
dieſes Jahr auf den 12. und 13. April feſtgeſetzt ſind, würde die=
ſer
Aushang ſpäteſtens am 28. März zu erfolgen haben. Soweit
aus beſonderen Gründen eine Einhaltung dieſer Friſt nicht mög=
lich
iſt, hat der Reichsarbeitsminiſter die Treuhänder der Arbeit
ermächtigt, eine Verkürzung der Friſt zuzulaſſen. In dem Aus=
hang
iſt ferner anzugeben, wo die Abſtimmungsliſte zur Einſicht
ausliegt, wo die Abſtimmungsberechtigten den Stimmzettel und
den Abſtimmungsumſchlag empfangen, ſowie wann und wo ſie
den Stimmzettel abgeben können. Gegen Einſprüche über die
Liſte der Abſtimmungsberechtigten entſcheidet der Abſtimmungs=
leiter
. Abſtimmungsleiter iſt der Führer des Betriebes, der
allerdings auch ſeinen Stellvertreter, alſo eine an der Betriebs=
leitung
verantwortliche Perſon, mit der Leitung der Abſtimmung
betrauen kann. Zu ſeiner Unterſtützung beruft der Abſtimmungs=
leiter
die beiden Mitglieder der Gefolgſchaft die am längſten
im Betriebe ſind. Ihnen iſt Einblick in alle die Abſtimmung be=
treffenden
Vorgänge zu geben
Wer iſt abſtimmungsberechkigk?
Abſtimmungsberechtigt iſt nach § 2 der Zweiten Durchfüh=
rungsverordnung
jedes Gefolgſchaftsmitglied, das mindeſtens 21
Jahre alt und im Beſitze der bürgerlichen Ehrenrechte iſt. Auf
die Stellung innerhalb des Betriebes kommt es nicht an; auch
leitende Angeſtellte ſtimmen daher mit ab. Nicht abſtimmungs=
berechtigt
ſind lediglich die Unternehmer ſelbſt, bei juriſtiſchen
ſerſonen diejenigen Perſönlichkeiten, die das geſchäftsführende
Organ der juriſtiſchen Perſon bilden, alſo z. B. die Vorſtands=
mitglieder
einer Aktiengeſellſchaft, die Geſchäftsführer einer Geſell=
ſchaft
m. b. H. Nicht abſtimmungsberechtigt ſind ferner die zum
Stellvertreter des Führers des Betriebes beſtimmten Perſönlich=
keiten
.

Die Abſtimmung.

Als Tage, an denen die Abſtimmung zu erfolgen hat, ſind
durch die bereits erwähnte Anordnung des Reichsarbeitsmini=
ſters
der 12. und 13. April 1935 feſtgeſetzt worden. Die Wahl
findet nach Entſcheidung des Abſtimmungsleiters entweder an
beiden Tagen oder auch nur an einem der beiden Tage ſtatt, was
namentlich bei kleineren Betrieben in Betracht kommen wird.
Für den Fall, daß die Wahl aus zwingenden Gründen in einzel=
nen
Betrieben an dieſen Tagen nicht vorgenommen werden kann,
können die Treuhänder der Arbeit Ausnahmen zulaſſen. Die Ab=
ſtimmung
iſt nach § 8 der Zweiten Durchführungsverordnung ge=
heim
und erfolgt durch Abgabe eines Stimmzettels. Der Stimm=
zettel
hat unter fortlaufender Nummer die Namen der als Ver=
trauensmänner
und als Stellvertreter vorgeſchlagenen Perſonen
zu enthalten. Der Führer des Betriebes hat die zur Durchfüh=
rung
der Abſtimmung nötigen Einrichtungen, insbeſondere auch
die Stimmzettel und Abſtimmungsumſchläge zur Verfügung zu
ſtellen. Die Abgabe des unveränderten Stirimzettels gilt als
Zuſtimmung, die Abgabe des durchgeſtrichenen Stimmzettels als
Ablehnung. Die Abſtimmungsberechtiaten können auch einzelne
der als Vertrauensmänner und als Stellvertreter vorgeſchlage=
nen
Perſonen durch Streichung der Namen auf dem Stimmzettel
ablehnen.
witf
Eranklung des Abſtimmungsergebniſſes.
Die Feſtſtellung des Ergebniſſes der Abſtimmung hat der Ab=
ſtimmungsleiter
in Gegenwart der von ihm zu ſeiner Unterſtützung
berufenen beiden Mitglieder der Gefolgſchaft vorzunehmen. Sie
erfolgt in der Weiſe, daß zunächſt ermittelt wird, auf welche der
aufgeſtellten Perſonen eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen
entfallen iſt. Haben ſich alſo bei einer Gefolgſchaft von 90 Ar=
beitern
und Angeſtellten nur 60 Arbeiter und Angeſtellte an der
Abſtimmung beteiligt, ſo iſt zu ermitteln, welche von den als Ver=
trauensmänner
der Stellvertreter aufgeſtellten Perſonen bei der
Abſtimmung wenigſtens 31 Stimmen erhalten haben. Es zählt
dabei für ſie jeder Stimmzettel, auf dem ihr Name nicht durch=
geſtrichen
iſt. Ohne Bedeutung iſt es, wie groß die Zahl der
Stimmen iſt, die der einzelne erhalten hat. Diejenigen Perſonen,
die keine Mehrheit erhalten haben, ſcheiden bei der Feſtſtellung
der Liſte der Vertrauensmänner und Stellvertreter aus. Aus den
übrigen Perſonen werden, und zwar in der Reihenfolge der Liſte
ohne Rückſicht auf die Zahl der Stimmen, die auf die einzelne
Perſon entfallen ſind, zunächſt die Vertrauensmänner und ſodann
die Stellvertreter entnommen. Haben von den als Vertrauens=
männer
aufgeſtellten Perſonen bei der Abſtimmung nicht ſoviel
Perſonen eine Mehrheit erhalten, daß aus ihnen die erforderliche
Zahl der Vertrauensmänner entnommen werden kann, ſo ſind die
übrigen Vertrauensmänner aus den als Stellvertreter aufgeſtellten
Perſonen auf die eine Mehrheit entfallen iſt, zu entnehmen.

Enkſcheidung des Treuhänders der Arbeit
bei erfolgloſer oder anfechtbarer Wahl.
Ergibt ſich bei der Abſtimmung für keine der als Vertrauens=
männer
und Stellvertreter aufgeſtellten Perſonen eine Mehrheit,
ſo kann der Treuhänder der Arbeit die Vertrauensmänner und
Stellvetreter in der erforderlichen Zahl berufen. Ergibt ſich bei
der Abſtimmung eine Mehrheit nur für eine kleinere Anzahl von
Perſonen, als nach dem Geſetz Vertrauensmänner zu beſtellen ſind.
ſo kann der Treuhänder der Arbeit die übrigen Vertrauensmänner
und die Stellvertreter berufen. Erhalten dagegen von den aufge=
ſtellten
Perſonen ſo viele eine Mehrheit, daß wenigſtens die er=
forderlichen
Vertrauensmänner beſtellt werden können, ſo hat es
dabei zunächſt ſein Bewenden. Der Treuhänder kann in ſolchem
Fall erſt dann eingreifen, wenn durch Ausſcheiden oder zeitweilige
Verhinderung von Vertrauensmännern der Vertrauensrat nicht
mehr vorſchriftsmäßig beſetzt iſt.
Die den Abſtimmungsberechtigten gegebene Möglichkeit, ein=
zelne
Perſonen von der Liſte der Vertrauensmänner und der
Stellvertreter zu ſtreichen, kann dazu führen, daß die Berückſichti=
gung
der Angeſtellten oder die Berückſichtigung der Arbeiter im
Vertrauensrat in einem offenen Mißverhältnis zur Zuſammen=
ſetzung
der Gefolgſchaft führen würde. Hier greift die vom Geſetz
dem Treuhänder der Arbeit verliehene Befugnis Platz, zur Be=
ſeitigung
eines offenbaren derartigen Mißverhältniſſes in der Zu=
ſammenſetzung
des Vertrauensrates auf Antrag des Führers des
Betriebes einzelne Vertrauenmänner abzuberufen und durch an=
dere
Vertrauensmänner zu erſetzen.
Das Geſetz ſieht ſchließlich eine Anrufung des Treuhänders
der Arbeit für den Fall vor, daß bei dem Abſtimmungsverfahren
Vorſchriften des Geſetzes oder der Durchführungsverordnung de=
art
verletzt worden ſind, daß das Abſtimmungsergebnis dadurch
beeinträchtigt werden konnte. In dieſem Falle kann der Treuhän=
der
die Wiederholung der Abſtimmung anordnen oder die aufge=
ſtellten
Vertrauensmänner beſtätigen oder an ihre Stelle andere
Vertrauensmänner berufen.
Gegen die Skandalfreiheil.
Fünf Zeikungen wegen übelſter Senſalionshaſcherei
verboken.
Auf Antrag des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und
Propaganda hat das Geheime Staatspolizeiamt die Zeitungen
Berliner Herold (Berlin), Die Wahrheit (Berlin), Das
Kleine Journal (Berlin), Bunte Wochenſchau (Berlin), Echo
Germania (Erfurt) auf unbeſtimmte Zeit verboten.
In dem nunmehr ſeit über einem Jahr in Kraft getretenen
Schriftleitergeſetz wird als die ausdrückliche Aufgabe eines jeden
deutſchen Schriftleiters beſtimmt, daß er verpflichtet iſt, aus den
Zeitungen alles fernzuhalten, was gegen die Ehre und Würde
eines Deutſchen verſtößt, oder was die Ehre oder das Wohl eines
anderen widerrechtlich verletzt, ſeinem Ruf ſchadet, ihn lächerlich
oder verächtlich macht. Die verbotenen Zeitungen haben ſich an
dieſe Grundbeſtimmung des Schriftleirergeſetzes niemals gehalten.
Sie haben ein Geſchäft daraus gemacht, andere Volksgenoſſen in
der Oeffentlichkeit herabzuſetzen und damit Klatſchſucht und übel=
ſter
Senſationshaſcherei Nahrung gegeben. Ihr Wirken war da=
her
ſchädlich für die deutſche Volksgemeinſchaft, ihre weitere Exi=
ſtenz
im neuen Staat nicht mehr tragbar.
*
* Mit dem Verbot einer Reihe von Berliner Zeitungen auf
unbeſtimmte Zeit iſt einer gewiſſen Preſſe in der Reichshaupt=
ſtadt
das Lebenslicht ausgeblaſen worden, die es ſich zur Auf=
gabe
gemacht hatte, ſtets nur im Trüben zu fiſchen und ihre
Spalten mit allen möglichen Skandalaffären zu füllen. Blätter
dieſer Art exiſtieren überall dort, wo Druckmaſchinen laufen. In
Deutſchland waren ſie verhältnismäßig ſchwach vertreten. Anders
ſieht es dagegen im Ausland, namentlich in Frankreich aus.
Dieſe Zeitungen haben ſtets immer nur das eine Intereſſe ge=
habt
, mit ſogenannten Senſationen aufzuwarten gleichgültig,
ob das mitgeteilte Material den Tatſachen entſprach, gleichgültig,
ob dadurch die Ehre ihrer Mitmenſchen zu Recht oder Unrecht
angetaſtet wurde. Daß ſich in Berlin noch einige Blätter dieſer
Art halten konnten, iſt eigentlich recht verwunderlich. Aber
jede Langmut hat ihre Grenzen. Es ging beim beſten Willen
nicht mehr, dem Treiben dieſer Preſſe noch länger ſtillſchweigend
zuzuſchauen, nachdem es die Schriftleiter dieſer Blätter abgelehnt
hatten, den Beſtimmungen des Schriftleitergeſetzes Rechnung zu
tragen und von der bisherigen Praxis der Skandal= und Revol=
verjournaliſtik
abzulaſſen. Wenn die Staatspolizei die Blätter
jetzt auf unbeſtimmte Zeit verboten hat, dann bedeutet das eben,
daß ſie niemals wieder in Erſcheinung treten werden. Unter das
betrübliche Kapitel der Skandalpreſſe iſt damit ein endgültiger
Schlußſtrich gezogen worden. Dieſen Blättern werden nur die=
jenigen
eine Träne nachweinen, die von den Skandalaffären
gelebt haben und die ſie meiſtens nur konſtruierten, um daraus
perſönlichen Nutzen zu ziehen.

n die ganze ſchauſpieleriſche Darſtellung ſich gruppiert, will
ie kritiſch beurteilen, ſo nehmen, wie dieſer Künſtler ſie auf=
Kann man mit dieſer Auffaſſung einig gehen, iſt die ſchau=
iſche
Leiſtung meiſterhaft. Soweit jedoch Napoleon als das
tgende Genie ſtaatsmänniſch, militäriſch und als Füh=
alt
im Gedächtnis lebt, ſteht das der Auffaſſung Wer=
rauß
ſtark entgegen. Guſtaf Gründgens, der den
2 ſpielt, enttäuſcht. Er nimmt dieſe Aufgabe, zu der ihn
prädeſtiniert, zu oberflächlich. Im übrigen gruppieren ſich
eſe Beiden eine Reihe prachtvoller Typen. Prachtvoll vor
Peter Voß’ Wellington und Eduard von Winterſteins
r. Rein äußerliche Gegenſätze, die ſich im Charakter offen=
und die doch im letzten Ziel einig gehen, Freunde wurden,
auch der Talleyrand Alfred Geraſchs, Kurt Junkers
kernich, vor allem dann der ganz ausgezeichnet von Ernſt
charakteriſierte Ludwig XVIII., Friedrich Gnaß Mar=
Ney, die bildhübſche Marie Luiſe der Roſe Stradner
er kleine König von Rom. Die Regieleiſtung von Franz
öler iſt, abgeſehen von den kriegeriſchen Handlungen, an
AA
die meiſten Regiſſeure ſcheitern, vorbildlich.

Befehl des Oberſten, nächtlich ſein Zelt verläßt, um ſich mit
Tanja zu treffen, wird er entführt. Der Oberſt weigert ſich ſein
Regiment zur Verfolgung abzukommandieren. Zwei Freunde
des Entführten, Mac Gregor und Leutnant Forſythe, verlaſſen
heimlich das Lager und machen ſich, als eingeborene Händler

1. T.: Bengali.

ur

der Nordweſtecke von Indien befindet ſich das Stand=
der
Bengali, eines engliſchen Lanzenreiterregiments,
nringt von kriegeriſchen Bergſtämmen unermüdlich Wache
die Aufſtändiſchen hält. Das Regiment erwartet zwei
Offiziere. Als der Kommandant, Oberſt Stone, der ein
Eer der Pflicht iſt und das Wort Gefühl nicht kennt er=
daß
einer von ihnen ſein Sohn iſt, verrät er mit keiner
Freude oder Ueberraſchung; die militäriſche Kluft zwi=
em
Oberſten und dem Leutnant Stone kann nach ſeiner
auch nicht durch die Tatſache, daß ſie Vater und Sohn
verbrückt werden. Der junge Leutnaut Stone verſteht das
ken ſeines Vaters nicht und iſt darüber verbittert und
rt.
* Neuangekommenen erleben nur ein paar ruhige Tage.
eginnen die Ereigniſſe ſich zu überſtürzen. Alarmierende
Iten treffen ein: Eine Reihe von Bergſtämmen hat ſich
Führung des Fürſten Mohammed Khan zuſammengetan,
ten neuen Aufſtand vorzubereiten. Ein großer Muni=
ansport
ſoll abgefangen werden. Oberſt Stone entſchließt
chnellem Handeln. Er nimmt für ſich und ſeine Lanzen=
he
Einladung des englandfreundlichen Emirs von Gopal
II er ſicher iſt dort Mohammed Khan zu treffen.
* Lanzenreiter erleben am Hofe des Emirs ein paar feſt=
age
. Prunkvolle Gaſtmähler wechſeln ab mit aufregenden
weinjagden Mohammed Khan, in deſſen Begleitung ſich
körend ſchöne Ruſſin Tanja befindet, die allen Offizieren
) berdreht, verrät mit keiner Miene ſeine wahren
für die Engländer. Als der junge Stone, entgegen dem

Gastmahl beim Emir von Gopal
Szene aus dem neuen Paramount-Großfilm Bengalt‟
verkleidet, auf den Weg, um den jungen Stone aus dem Felſen=
neſt
, in das ihn der Khan verſchleppt hat, zu befreien. Sie
werden erkannt und ſollen gezwungen werden, den Weg, den der
Munitionstransport nimmt, zu verraten. Trotz unmenſchlicher
Torturen laſſen ſie ſich kein Wort erpreſſen, während der junge
Stone, halbirre vor Schmerzen, einen unvorſichtigen Aus=
ſpruch
tut.
Unterdeſſen iſt das Regiment aufgebrochen, um das Felſen=
neſt
auszuheben und die Munition zurückzuerobern. Den drei
Gefangenen gelingt es durch einen tollkühnen Streich auszu=
brechen
, ſie bemächtigen ſich eines Maſchinengewehres und richten
eine unglaubliche Verwirrung im Lager des Khan an, ſo daß
die Lanzenreiter nun leichtes Spiel haben.
*
Das iſt in wenigen Strichen der Inhalt dieſes Paramount=
Films, der durch die Fülle der Geſchehniſſe und die Dynamik.
mit der ſie, ſich ſtändig ſteigernd, abrollen, zu den packendſten
und mitreißendſten Filmen gehört, die ſeit langem gezeigt wur=
den
. Die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen ſind ausnahmslos gut

und ſauber. Die eigentliche Stärke des ungewöhnlichen Films
aber liegt in den Leiſtungen der Regie, bzw. in den lang=
wierigen
und mit großem Zeit=, Kraft= und Materialaufwand
durchgeführten Vorarbeiten, über die mir geſtern bereits be=
richtet
haben. Hervorragend gute Bilder von der phantaſtiſchen
Gebirgslandſchaft, unerhört lebendige Kampf= und Reiterſzenen,
glänzende Maſſenaufzüge ſind es, neben dem ungeſtümen Tempo
und der Fülle aufregender Geſchehniſſe, die den Film zu einem
ſtarken Erlebnis werden laſſen,

Lieder- u. Arienabend. Kammerſänger Julius Pahak.
Im verhältnismäßig gut beſuchten Saalbau ſang Julius
Patzak von der Münchener Staatsoper vor begeiſterten Zu=
hörern
. Der Künſtler, der durch Schallplatte und Radio weltbe=
rühmt
iſt, wirkte in den verſchiedenen dargebotenen Werken ſehr
ungleich. Die ſchöne Stimme klingt am beſten in italieniſchen
Operngeſängen, hierfür eignet ſich Timbre, Technik und wohl auch
die perſönliche Neigung des Sängers weitaus am beſten. Die
offene italieniſche Vokaliſation paßt weniger gut für deutſchen
Liedgeſang, ſo daß uns die Schubertlieder dadurch enttäuſchten,
daß ſie kühl und virtuos, aber ohne ſeeliſche Beteiligung geſungen
wurden. Ganz beſonders war dies der Fall bei dem in unglaublich
ſchnellem Tempo ziemlich artiſtiſch vorgetragenen Lied im Grü=
nen
. Weit beſſer lagen dem Sänger die Geſänge von Richard
Strauß, bei denen die Virtuoſität des Vortrages beſſer am Platze
iſt. Sie waren teilweiſe völlig im Pianiſſimo gehalten unter ge=
ſchickteſter
Ausnutzung der voix mixte, teilweiſe höchſt dramatiſch
geſteigert. Hierin tat der Begleiter Hubert Gieſen zuweilen zu=
viel
des Guten, der in Schuberts Forelle und Nichts von
Strauß derart loslegte, daß der Flügel brutal klang.
Bei den Operngeſängen war der Ausdruck weit reicher, und
die Ausgeglichenheit der ſchönen, mit außerordentlicher Span=
nung
behandelten Stimme bewundernswert. Die Höhe iſt nicht
ſehr ergiebig, aber wohltuend frei. In der Arie aus Martha
wurde für unſer Empfinden das Portamento übertrieben, es
entſtand dadurch ein für Flotow zwar charakteriſtiſcher, aber
doch allzu ſüßlicher Eindruck. Unnötig wäre an einigen Stellen
die ſtark naſale Färbung geweſen. Ganz ausgezeichnet fanden
wir die Romanze aus Donizettis Liebestrank, die Geſänge
aus den Opern von Puccini und den zugegebenen Verdi. Sehr
zahlreich waren die Zugaben, die der Künſtler nach den einzelnen
Abteilungen auf den begeiſterten Beifall und die zahlreichen
Hervorrufe ſpendete. Wie bei Louis Graveur und Marcel Witt=
riſch
bedauerten wir, daß Sänger von ſolcher ſtimmlicher Be=
gabung
und ſo außergewöhnlichem Können nicht im Lied die
völlige ſeeliſche Durchdringung erreichen, die etwa einen Schlus=
nus
ſo bedeutend macht. Der Begleiter Hubert Gieſen iſt ein
ausgezeichneter Pianiſt, ſehr anpaſſungsfähig und temperament=
voll
. Der Abend brachte viel reinen Genuß, ließ aber doch
manche Wünſche offen.
F. N.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 75
Dr. Ing. Niko Jochum
Frau Gretl, geb. Eberhardt
Vermählte
Darmstadt, März 1955
Gutenbergstr. 28 Nieder-Ramstädterstr. 11
Schönebeck=Elbe
Kirchliche Trauung: 17. März 1955, ½5 Uhr,
in der Stadtkapelle

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 16. März 1935

Statt Karten.

Ihre Vermählung geben bekannt:
Johann Helm, Bäckermeister
Dina Felm, geb. Krämer
Nieder-Beerbach
Kranichstein
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 17. März,
5 Uhr, in der Kirche Nieder-Beerbach.
Stat Karten.
Ihre Vermählung geben bekannt:
Oipl.=Ing. Siegfried Seidel
und Frau Giſela, geb. Boſch
Darmſiadt
Heidelbergerſtr. 43
Kirchl. Trauung: Samstag, den 16. März 1935,
15.30 Uhr Petruskirche (Beſſungen).

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Hinſcheiden unſerer
lieben Entſchlafenen ſowie für die Kranz=
ſpenden
ſagen herzlichen Dank
Otto Hurzlmeier
und Angehörige.
Darmſtadt, den 15. März 1935. (ssos

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Anteilnahme und die
zahlreichen Kranz= u. Blumen=
ſpenden
ſowie für die troſi=
reichenWorte
des HerrnPfarrer
Heß beim Heimgang unſeres
lieben Entſchlafenen ſagt herz=
lichen
Dank
Frau Katharina Winkel.

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wagen

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Die Lieferung von Eiſenwaren für den Kanalbau
im Rechnungsjahr 1935 ſoll vergeben werden.
Leiſtungsbeſchreibungen und Bedingungen liegen
bei dem ſtädt. Tiefbauamt, Darmſtadt, Grafen=
ſtraße
30, Zimmer Nr. 6, während der Dienſt=
ſtunden
zur Einſicht offen. Auch werden dort die
Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Donnerstag, den 28. März
1, J., 11 Uhr, bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 14. März 1935.
(st 2607
Städt. Tiefbauamt.
che dur
ab=
1
Entſchatdandsberfaten.
Ueber den landwirtſchaftlichen Betrieb des
Ludwig Darmſtädter in Hahn und deſſen Ehefrau
Anna, geb. Geibel, wird heute, am 4. März 1935,
8.30 Uhr das Entſchuldungsverfahren eröffnet.
Zur Entſchuldungsſtelle wird die Landesbauern=
kaſſe
Rhein=Main=Neckar e.G.m.b.H. in Frankfurt
a. M. ernannt.
(2593
Alle Gläubiger werden zur Meidung von Rechts=
nachteilen
aufgefordert, bis zum 15. April 1935 bei
dem unterzeichneten Gericht oder bei der Entſchul=
dungsſtelle
ihre Anſprüche anzumelden und die in
ihren Händen befindlichen Schuldurkunden einzu=
reichen
.
Amtsgericht Darmſtadt.
mang
Joungsverfieigerang.
Termin: Mittwoch, den 27. März 1935, vormittags
Uhr, im neuen Gerichtsgebäude, Saal 118.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 2,
Band 4. Blatt 314:
Ordn.=Nr. 1,
Flur II. Nr. 1410F/u.
Grabgarten, Arheilgerſtraße, 39 qm.
Betrag der Schätzung . .
RM. 300.
Ordn.=Nr. 2, Flur II Nr. 1411. Hof=
reite
Nr. 19 daſelbſt, 885 qm. Be=
trag
der Schätzung . . . . . . RM. 7700.
Zuſammen RM. 8000.
Eigentümer: Landwirt und Fuhrunternehmer
Wilhelm Hirſch in Darmſtadt.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvollſtreckung.
(2576
Darmſtadt, den 17. Januar 1935.
Amtsgericht.

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Witwe,
50 Jahre, mit
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K. 155 Geſchſt.
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kleine Fomen, Bitte kommen Sie zur Be-
sichtigung
! Wir laden Sie freundlichst ein.

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Holzverſteigerung Nr. 15.
Freitag, den 22. März 1935, in Arheilgen ( Gaſt=
haus
Zum Schwanen) aus verſchied. Diſtrikten:
Stammholz, Fm.: Eiche 1.59 2, 2.67 3, 0.36 4;
Buche 4.66 2. 1.82 3. 0.79 4. 0,62 5: Eſche
1.06 2: Lärche 1.34 1b, 502 2a, 19.34 2b, 1.44 3a,
1.79 3b. 1.98 4a; Fichte 4.40 1a, 8.65 1b, 7.27 2a,
2.39 2b, 1.13 3a; Weymouthskiefer 0.80 2b.
Derbſtangen, Stück: Fichte 154 I., 79 II., 225 III.
Nutzſcheitholz, Rm.: Eiche I., geſpalten, 92.7.
Scheitholz, Rm.: 32 Buche, 1 Hainbuche, 7 Eiche,
10 Birke, 4 Erle (2 rund), 1 Elsbeere, 25 Kiefer
(rund), 1.4 Fichte, 3 Weymouth. Knüppelholz,
Rm. 34 Buche, 11 Hainbuche, 9 Eiche, 5 Erle,
1 Elsbeere, 18 Kiefer, 10 Fichte.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung einzuſehen.
Für das Nutzholz ſind Nummernverzeichniſſe ab
Montag, den 18. d. Mts., koſtenlos erhältlich. Be=
züglich
des Brennholzes geben die zuſtändigen
Herren Förſter Klipſtein, Neumann, Heger, Wex,
May und Hamel Auskunft.
(2580
Darmſtadt, den 14. März 1935.
Forſtamt Kranichſtein.

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Einträge in das Handelsregiſter, Abteilung B.
Am 2. Marz 1935 hinſichtlich der Firma: Darm=
ſtädter
und Nationalbank Darmſtadt Filiale der
Dresdner Bank, Hauptniederlaſſung Dresden,
Zweigniederlaſſung Darmſtadt: Bankdirektor Al=
fred
Buſch in Berlin, Bankdirektor Dr. Dr. jur.
E. H. Meyer in Berlin, Bankdirektor Dr. Hans
Pilder in Berlin, Bankdirektor Dr. Karl Raſche
in Berlin, Bankdirektor Hugo, Zinßer in Berlin
ind zu ſtellvertretenden Vorſtandsmitgliedern
beſtellt. Die Prokuren des Hugo Zinßer und des
Hans Graf Henckel von Donnersmarck ſind er=
löſchen
. Bankdirektor Carl Schleipen in Berlin
iſt zum Geſamtprokuriſten beſtellt derart, daß er
berechtigt iſt, die Geſellſchaft zuſammen mit einem
Vorſtandsmitgliede oder einem zweiten Prokuriſten
zu vertreten. Am 5. März hinſichtl. der Firma:
Raumkunſt Darmſtadt, Geſellſchaft mit beſchränk=
ter
Haftung, Darmſtadt: Walter Hunn, Kaufmann
in Frankfurt a. M., iſt zum Einzelprokuriſten be=
ſtellt
. Abteilung A. Am 28. Februar 1935 hin=
ſichtlich
der Firma: Heinrich Geier, Darmſtadt
Geſchäft ſamt Firma iſt auf Wilhelmine geborene
Opper, Witwe des Heinrich Geier, Friedrich Geier,
Kaufmann, und Otto Geier, Kaufmann, alle in
Darmſtadt, als perſönlich haftende Geſellſchafter
übergegangen. Die offene Handelsgeſellſchaft hat
am 1. Januar 1935 begonnen. Die Prokura der
Heinrich Geier Ehefrau Wilhelmine geborene
Opper iſt erloſchen.
Neueintrag. Am 4. März 1935: Firma: Ge=
brüder
Göbel, Weinkellerei. Sitz: Darmſtadt.
Inhaber und perſönlich haftender Geſellſchafter
Jakob Heinrich Göbel, Weinhändler, in Darm=
tadt
, Karl Göbel, Kaufmann, in Darmſtadt. Die
ffene Handelsgeſellſchaft hat am 14. Februar 1935
begonnen.
Krff
Darmſtadt den 11. März 1935.
Amtsgericht.

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Sroß- Umstadt; Adler-Dro8
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Hune e

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dr. 75 Seite 5

mstag, 16. März 190:

us der Landeshauptſtadt

Darmſtadt, den 16. März 1935

Aufruf!

(uf Anordnung der Reichsregierung findet am Sonntag, den
kärz, die Feier des Heldengedenktages ſtatt. Das ganze
he Volk zeigt an dieſem Tag ſeine Verbundenheit mit unſeren
4 Soldaten.
ch fordere die Bevölkerung der Stadt und des Kreiſes Darm=
Fu auf. zu Ehren der Gefallenen Halbmaſt zu flaggen.
Wamboldt,
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter.
Zeier des Heldengedenkkages.
je öffentliche Feier des Heldengedenktages in Darmſtadt fin=
un
17. März 1935, vormittags 11 Uhr. auf dem Paradeplatz
wu em Landesmuſeum ſtatt.
je beteiligten Gliederungen. Verbände uſw. ſind um 10.45
Un ngetreten.
Verlauf der Feier:
9 Uhr: Sammeln der Fahnen der Gliederungen und Verbände
uſw. rechts und links des Mittelblocks.
g Uhr: Die Fahnengruppen marſchieren an ihre von der Or=
ganiſationsleitung
angewieſenen Plätze. (Badenweiler
Marſch.)
ach Eintreffen des Reichsſtatthalters und des General=
m’s
Lüdke: Muſik: Heſſ. Präſentiermarſch.
ufſtellung der Fahnen des alten Heeres auf der Anfahrt hin=
be
m Rednerpult.
kuſik: Niederländiſches Dankgebet.
nſprache des Herrn Generalmajors Lüdke.
ubringung der Ehrenkrenze an den Fahnen des alten Heeres
urch Generalmajor Lüdke.
Aufforderung im Gedenken an die Gefallenen des Weltkrie=
s
1 Minute zu ſchweigen. Muſik ſpielt einmal den Guten
ameraden.
nſprache des Herrn Reichsſtatthalters.
reisleiter: Sieg Heil!
uſik: Beide Nationalhymnen.
uſik: Heſſ. Präſentiermarſch (Ludwigs=Fahnenmarſch). Ein=
arſch
der Fahnen in das Muſeum.
rganiſationsleitung durch Lautſprecher: Fahnengruppen
rücken. Muſik ſpielt den Badenweiler Marſch einmal durch.
ie Fahnengruppen treten zu ihren Verbänden.
Abrücken der Verbände uſw.
ir glatten Abwicklung der Kundgebung iſt es notwendig, daß
Tiederungen um 10,45 Uhr vünktlich ihren Platz eingenom=
uben

wird ferner noch darauf hingewieſen, daß bei An= und
D ſch kein Spiel zu rühren iſt.
e Bevölkerung wird aufgefordert, recht zahlreich an der
gedenkfeier teilzunehmen.
Wamboldt. Kreisleiter.

Heldengedenklag in den Schulen.
iniſterialrat Ringshauſen hat im Auftrag des Reichs=
ſters
in Heſſen angeordnet, daß die Gedenkfeier für die
des Weltkrieges in allen Schulen am Montag, dem 18.
in der letzten Unterrichtsſtunde ſtattfinden ſoll.

Hernd
FM

Heldengedenkfeier in der Paulusgemeinde. Am Sonntag
iſzere wird der Pauluschor den Gefallenen des Weltkrieges
edächtnis das Heldenrequiem von Franziscus Nag=
igen
. Das eindrucksvolle Werk, das in früheren Jahren
holt am Totenfeſt in den kirchenmuſikaliſchen Abendfeiern
hrt worden iſt und von der Gemeinde immer dankbar auf=
nen
wurde, wird diesmal in den Rahmen des Hauptgottes=
eingefügt
werden. Als Soliſten haben Frau Eva Maria
anritter (Sopran) und Herr Willy Schmidt (Baß)
Litwirkung freundlichſt zugeſagt. Auf der Orgel begleitet
dam Simmermacher.
Hohes Alter. Fräulein Marie Feidner begeht heute
Geburtstag. Sie war 43 Jahre in Sachſenhauſen an dem
n Kleinkindergarten als Leiterin tätig und erfreute ſich
Kindern und Eltern, allgemeiner Beliebtheit. Fräulein
r iſt langjährige Abonnentin unſeres Blattes.
Heſſiſches Landesmuſeum, Paradeplatz. Wegen der am
tag, 17. März vormittags, auf dem Paradeplatz ſtatt=
en
Heldengedenkfeier bleibt das Landesmuſeum an dem
ten Tag geſchloſſen.
Kunſthalle am Rheintor. Es ſei nochmals darauf hinge=
daß
der Beſuch der derzeitigen graphiſchen Ausſtellung
erſäumt werden ſollte. Die in ihr gezeigten ſehr anſpre=
Arbeiten, die zum Teil von Künſtlern mit beſonderen
ſtammen, haben großen Beifall gefunden. Bei ihren ver=
mäßig
ſehr erträglichen Preiſen werden auch viele Be=
inter
ihnen ein Blatt finden, das ihnen als Schmuck ihres
dauernde Freude bereiten wird. So ſind jetzt auch außer
reits gemeldeten 6 Ankäufen des Kunſtvereins für ſeine
ichtsverloſung die Schöpfungen Otto Quantes Fern vom
und Viel Lärm um nichts von privater Seite erwor=
rden
. Hoffentlich bringt auch der kommende Sonntag der
chen Schau einen recht zahlreichen Beſuch.
Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Auf Einladung der
iſch=künſtleriſchen Geſellſchaft ſpricht am nächſten Diens=
er
bekannte Pſychiater Dr. Fritz Künkel=Berlin im
der Sandſtraße 10 über Neue Forſchungen auf
Hebiete der Seelenheilkunde‟, Dr. Künkel ge=
wohl
als Arzt wie als Verfaſſer bedeutender Werke über
terbildung einen hervorragenden Ruf, ſo daß der Vortrag
Intereſſe erwecken dürfe.
e ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Februar 1935
alarmiert, und zwar zu einem Großfeuer, zwei Mittelfeuern,
leinfeuern, zwei Kaminbränden, neun Beſeitigungen von
Sſtörungen, drei Waſſerrohrbrüchen und einer Tierrettung.
* Wache Kirchſtraße 13 wurde in 4 dringenden Fällen erſte
eleiſtet.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS

Anfang 19.30. Ende gegen 22.30. Hauptmiete D 18:
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung: Agnes
März Bernauer. Ein deutſches Trauerſpiel von Friedr.
Hebbel.

Anfang 18. Ende gegen 22.45 Uhr. Miete A. 18:
März Triſtan und Iſolde, Muſikdrama von R. Wagner.

KLEINES HAUS

Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Deutſche Bühne M
Vorſtellung, Gruppen III und H: Die Ent=
März führung aus dem Serail, Komiſche Oper von W.
A. Mozart
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus kommt heute
Agnes Bernauer, ein deutſches Trauerſpiel von
ch Hebbel. zum erſten Male in neuer Inſzenierung durch
Poelzig und Max Fritzſche zur erſten Aufführung. Die
ollen ſpielen Ruth Trumpp, Hans Baumeiſter. Emil Loh=
Dannes Stelzer, Heinz Stieda und Curt Weſtermann.
einen Haus findet heute abend eine Aufführung von Mo=
dmiſcher
Oper Die Entführung ausdemSerail
die Partie des Belmonte ſingt Dr. Heinrich Allmeroth vom
chen Opernhaus Düſſeldorf. Die anderen Hauptrollen
Regina Harre, Lea Piltti. Heinrich Schlüter und Her=
Schmid=Berikoven beſetzt.

Große Kundgebung für das Winterhilfswerk

Errichkung einer Gedenkkafel.
Die geſtrige Feierſtunde auf dem Paradeplatz bei welcher der
Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt, Kreisleiter Wam=
boldt
, dem Gaubeauftragten des Winterhilfswerkes, Bürger=
meiſter
Haug, eine Gedenktafel für das Winterhilfswerk 1934=
1935 übergab, geſtaltete ſich zu einer ſehr eindrucksvollen Kund=
gebung
, in der der Dank für alle, die durch ihre Opferbereit=
ſchaft
zur Ueberwindung der Not beitrugen, ſeinen Ausdruck fand.
Schon vor Beginn der Kundgebung ſäumten dichte Menſchen=
mauern
die Eingangsſtraßen zum Schloß und Paradeplatz; aus
den Fenſtern der anliegenden Häuſer ſah man zu, hinter der
Mauer des Schloßhofes drängte man ſich und Kopf an Kopf ſtand
die Menge auf dem Schloß= und Paradeplatz; waren doch allein
7500 Einladungen an hilfsbedürftige und vom WHW. betreute
Volksgenoſſen ergangen, und außer den zahlreichen Erwachſenen
waren 1700 Schulkinder angetreten. Während ſchon die Kapelle
der Landespolizei unter Obermuſikmeiſter Buslau ſpielte ver=
folgten
aufmerkſame Blicke den Aufmarſch ſämtlicher Formationen
der Partei, der ſich in der ſchönen Spätnachmittagsbeleuchtung
beſonders wirkungsvoll ausnahm. Da rückten nach und nach SS.,
SA., SA. Reſ., SA.Reſ. II, Stahlhelm. NSKK., Arbeitsdienſt,
HJ., Jungvolk und BDM. an, die Landesfliegergruppe, ein Segel=
fliegerſturm
, Landespolizei und Techniſche Nothilfe traten an;
man ſah Mitglieder der NS. Frauenſchaft, des Amts für Beamte,
Vertreter von Handel und Gewerbe, endlich die Spitzen der
Reichs=, Staats= und Kommunalbehörden. Vor dem Denkmal
und dem Opfertempel nahmen die Fahnenabordnungen Aufſtel=
lung
. Im Tempel war die große Moſaiktafel mit dem Hoheits=
zeichen
der Bewegung aufgeſtellt. Die Mittel zur Beſchaffung
der dazu nötigen Moſaikſteinchen werden ja in dieſen Tagen durch
den Verkauf der Anſtecknadeln beſchafft, der durch das Amt für
Beamte und den Reichshund der deutſchen Beamten unter Leitung
des Kreisamtsleiters Pg. Schmidt geſchieht. So trägt jeder,
der eine ſolche Nadel erwirbt, ſymboliſch einen Stein zur Moſaik=
tafel
bei.
Nachdem ein Marſch des Landespolizei=Muſikkorps den Be=
ginn
der Kundgebung angezeigt hatte, ſprach Gefolgſchaftsführer
Ferdinand Stern als Vorſpruch das Gedicht von Baldur von
Schirach: Ihr und wir. Dann eröffnete der Kreisbeauftragte
des Winterhilfswerks,
Kreisamksleiter Hanſel,
die Reihe der Anſprachen mit herzlichen Begrüßungsworten, die
beſonders den Vertretern der Partei und des Staates ſowie allen
Hilfsbedürftigen und Spendern galten. In dieſer Kundgebung,
ſo führte er aus, ſoll der Grundſtein für eine Gedenktafel gelegt
werden, die ſpäteren Geſchlechtern davon zeugen ſoll, wie man
im Reiche Adolf Hitlers der Not Herr geworden
ſei!
Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldk
betonte in ſeiner daran anſchließenden Rede, daß man den Tem=
pel
wiederum mitten in die Stadt geſtellt habe, damit er den
Tauſenden, die daran vorbeigehen, eine Mahnung ſei: Seid einig.

helft einander, die Not zu überwinden! Im Gedenken an das
große Werk der Winterhilfe, in der man der Not nicht nu= mit
Worten, ſondern mit der aus nationalſozialiſtiſchem Geiſte gebote=
nen
Tat gegenübertrat, dankte Oberbürgermeiſter Kreisleiter
Wamboldt allen Helfern des Winterhilfswerks und dem Reichs=
bund
der Deutſchen Beamten für ihre Treue und Aufopferung,
mit der ſie den Wunſch des Führers durchſetzten: daß kein Deut=
ſcher
hungere und friere! Das ganze deutſche Volk hat in dieſem
Sinne mitgearbeitet und ſo das größte ſozialiſtiſche Werk ge=
ſchaffen
, das die Welt geſehen hat! Mit ganz beſonderem Nach=
druck
hob Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt den ideellen
Wert des Winterhilfswerks hervor, in welchem Geber und
Nehmer ſich als ſchickſalsmäßig zuſammengehörig fühlen und ge=
meinſam
die Not tragen. So konnte aus der Notzeit ein einiges
Volk hervorgehen, das den feſten Willen hat, ſich ſein Lebensrecht
zu erkämpfen. Daran ſoll uns der Tempel mahnen. Zum Schluß
übergab Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt die Gedenk=
tafel
an den Gaubeauftragten des WHW., Bürgermeiſter Haug,
mit der Bitte, ſie in ſeine Obhut zu nehmen.
Mit einem Rückblick auf das Winterhilfswerk 1934/35 be=
gann
dann
Bürgermeiſter Haug
ſeine Anſprache. Er konnte feſtſtellen, daß die Leiſtungen des
WHW. in dieſem Jahre die des Vorjahres nicht nur erreichten,
ſondern ſogar übertrafen, und daß der Gau Heſſen=Naſſau
mit an der Spitze ſämtlicher deutſchen Gaue mar=
ſchiere
! Mit warmen Dankesworten wandte ſich der Redner
darauf an all die vielen unbekannten Helfer des WHW., vor
allem auch an die Kreisamtsleitung Darmſtadt, die
in vorbildlicher Arbeit in vorderſter Linie der
Kreiſe im Gau ſteht! Der Dank galt ebenſo den Leitern
der einzelnen Ortsgruppen den Helfern in Handel und Induſtrie,
den Behörden und Kreisleitungen und dem Oberbürgermeiſter
der Stadt Darmſtadt ja, endlich dem ganzen deutſchen Volk!
Bürgermeiſter Haug übernahm dann die Gedenktafel die
wie er ausführte ſpäteren Geſchlechtern zeigen ſoll, wie ein
Volk, das kurz vor dem Untergang ſtand, durch die Führung
Adolf Hitlers die Rettung aus eigener Kraft vollbrachte. So wie
ſich in der Gedenktafel Stein zu Stein fügt, ſo iſt auch der Natio=
nalſozialismus
am Werk, um das neue Gebäude, das Vaterland,
zu zimmern. Auch Bürgermeiſter Haug betonte, daß der Sinn
des WHW. ja nicht der Appell an den Geldbeutel, ſondern die
praktiſche Auswirkung nationalſozialiſtiſchen Geiſtes ſei; daß jede
Gabe erſt dann wirklichen Wert habe, wenn wir in jedem Hilfs=
bedürftigen
den deutſchen Bruder ſehen. Das Winterhilfswerk
hat keinen nach ſeiner Parteizugehörigkeit gefragt, bewußt wurde
ein Schlußſtrich unter alles Vergangene gezogen. Schulter an
Schulter ſollen wir alle zuſammen marſchieren in die große
deutſche Freiheit.
Der Redner ſchloß mit einem Treubekenntnis
zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung und ihrer großen Idee. Der
Freiheit, dem deutſchen Vaterland und dem Führer Adolf Hitler
galt das dreifache Sieg=Heil, das von der Menge aufgenommen
wurde und dem ſich das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied an=
ſchloſſen
.
Dann rückten nach dem Schlußwort von Kreisamtsleiter
Hanſel, die aufmarſchierten Formationen der Partei, die Ver=
bände
, Schulen uſw. in tadelloſer Ordnung ab.

Das bekrifft jeden!

Am kommenden Montag dem 18. März, abends 8 Uhr,
kommt im Städtiſchen Saalbau das dreiaktige Schauſpiel Zu
ſpät zur Aufführung. Dieſes wurde im Auftrag des Amtes
für Volkswohlfahrt in Verbindung mit dem Reichsminiſterium
für Volksaufklärung und Propaganda herausgegeben.
Der Bevölkerung ſollen in feſſelnder und volkstümlicher
Weiſe die Gefahren der Krebskrankheit gezeigt werden, der jeder
zehnte Deutſche zum Opfer fällt.
Es iſt von größter Bedeutung, daß alle Volksgenoſſen ſo wie
über die Gefahren dieſer Krankheit auch über ihre rechtzeitige
Verhütung aufgeklärt werden, ehe es Zu ſpät iſt. Der Beſuch
der Aufführung ſollte am kommenden Montag keinesfalls ver=
ſäumt
werden, da er für jeden von allergrößter Wichtigkeit iſt.
Der Eintritt iſt frei,

Rne
europre sbendel.
aun We. Mäft
D
Aerzklicher Sonnkagsdienſt.
Der Sonntagsdienſt reicht nunmehr von
Samstag mittag 2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr.
Der Arzt ſoll am Wochenende nicht ohne dringenden Grund bean=
ſprucht
werden, denn er bedarf dieſer Freizeit zur Ruhe und
Fortbildung, um die Leiſtungsfähigkeit in ſeinem Beruf zu
ſteigern.
Man verlange daher die Hilfe des Arztes nur in wirklichen
Notfällen zuerſt die Hilfe des Hausarztes , nur in ſeiner
Abweſenheit die Hilfe des Arztes vom Sonntagsdienſt. Sonn=
tagsdienſt
haben am Sonntag dem
17. März 193,5:
Dr. med. Betz, Rheinſtraße 22. Telephon 3616; Dr. med Schif=
fer
, Mandfred=v.=Richthofen=Platz 2
Telephon 1403: Frau
Dr. med. Dörr=Aſal, Heinrichſtraße 62. Telephon 3448,
*
Sonutags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich anſchließen=
den
Woche vom 17. bis 24. März den Nachtdienſt: die Hirſch=
apotheke
. Nieder=Ramſtädter Straße 21, und die Nordend=
apotheke
, Dietrich=Eckart=Platz 17. Der Nachtdienſt wechſelt
am Samstag abend, ſo daß die Apotheke, welche den Sonntags=
dienſt
hat, ſchon in der vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt
verſieht.

Skaaksprüfung für Muſiklehrer und Muſiklehrerinnen
an der Skädl. Akademie für Tonkunft in Darmſtadt.
Auf Grund des Ergebniſſes der letzten Staatsprüfung für
Muſiklehrer und =Lehrerinnen an der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt in Darmſtadt im November 1934 äußerte ſich der Staats=
kommiſſar
. Herr Generalmuſikdirektor Karl Friderich, dem Heſſi=
ſchen
Staatsminiſterium gegenüber wie folgt:
Der Verlauf der Prüfungen bot ein äußerſt erfreuliches
Bild von der Arbeit an der Akademie für Tonkunſt. Sowohl
Arbeitsplan wie Methodik, wie auch pſychologiſches Verſtändnis
von ſeiten des Lehrerkollegiums der Akademie müſſen Anerken=
nung
finden. Ganz erſtaunliche Ergebniſſe haben ſich im Semi=
nar
des Herrn Peterſen gezeigt, obwohl dieſer das Seminar erſt
einige Monate vor den Prüfungen übernommen hatte. Eine
weſentliche Verbeſſerung gegen das Vorjahr bedeutete die genaue
zeitliche Einteilung des Prüfungsverlaufs durch Herrn Direktor
Zeh.
Zuſammenfaſſend möchte ich der Meinung Ausdruck geben,
daß die Darmſtädter Akademie für Tonkunſt ſo wie ſie ſich in
ihrer Arbeit und in ihren Plänen darſtellt, auf geſunder Baſis
ruht ausbaufähig und entwicklungsmöglich iſt. Das Inſtitut
verdient als einer der weſentlichſten Kulturfaktoren Darmſtadts
weiteſtgehende Förderung und finanzielle Unterſtützung jetzt und
in Zukunft.
Heil Hitler!
gez. Karl Friderich.
* Die Reichsbahn ſorgt für ihre Arbeiter.
Ein Bauzug wird beſichtigt.
N Das Reichsbahn=Ausbeſſerungswerk Darmſtadt. Wagen=
werk
, hatte geſtern die zuſtändigen Stellen der Deutſchen Ar=
beitsfront
und die Vertreter der Preſſe zu der Beſichtigung eines
Bauzuges eingeladen. Dieſe Züge der Reichsbahn dienen der
Unterbringung und Verpflegung der bei Geleis= und Weichen=
arbeiten
beſchäftigten Arbeiter. Sie werden aus gedienten
Wagen hergeſtellt und erſetzen oft monatelang den Arbeitern in
den Wochentagen das Heim. Sie ſind ſeit acht bis zehn Jahren
bei der Reichsbahn eingeführt, im ehemals beſetzten Gebiet ſeit

zwei Bauzüge, die Reichsbahndirektion Frankfurt ebenfalls zwei,
ein dritter iſt im Bau.
Der geſtern unter der Leitung des Werkdirektors, Oberbahn=
rat
Wagner, vorgeführte Bauzug wurde 1934 im Darmſtädter
Werk hergeſtellt, war dort für einige Zeit zur Ueberholung und
hat einige Stunden nach der Beſichtigung Darmſtadt in der Rich=
tung
Bingerbrück wieder verlaſſen. Er gilt als einer der am
zweckmäßigſten eingerichteten Bauzüge der Reichsbahn und iſt
für eine Arbeitskolonne von 90 Mann beſtimmt. Er beſteht aus
23 Wagen, davon allein 15 Mannſchaftswagen. Jeder Mann=
ſchaftswagen
bietet 6 Arbeitern Unterkunft; ein kleineres Wohn=
abteil
mit Tiſch und Bänken liegt vor dem Schlafraum; die Bett=
ſtellen
werden im Werk ſelbſt hergeſtellt, ſogar die Matratzen wer=
den
dort gefüllt und genäht. Die übrigen acht Wagen dienen
den verſchiedenſten Zwecken: Ein Führerwagen enthält ein voll=
ſtändig
eingerichtetes Büro und den Wohnraum des Bautrupp=
leiters
; hier ſtehen auch zwei Radioapparate, deren Lautſprecher
in den Mannſchaftswagen aufgeſtellt werden. Das Prunkſtück
des Zuges bildet der Küchenwagen, ein Vierachſer, deſſen Aus=
ſtattung
annähernd ſo viel koſtete wie die des ganzen übrigen
Zuges; zweckmäßige Einrichtungen für das Trink= und Nutz=
waſſer
, zwei große Dampfkochkeſſel, ein Küchenherd ein Kühl=
raum
mit Eisſchrank und eine mächtige Kaffeekochmaſchine ſorgen
für die Verpflegung. Ein Waſchwagen erlaubt 24 Zugsbewoh=
nern
gleichzeitig, ſich zu reinigen. Eine ſehr praktiſche Neuerung
bildet ein Trockenwagen, in welchem naſſe Kleidungsſtücke über
Heizſchlangen getrocknet werden können. Ein Waſſerwagen ein
Tender, enthält die Behälter für das Nutzwaſſer, und ein Werk=
zeugwagen
alles, von der Schmiede bis zur Hobelbank, was an
Arbeitszeug gebraucht wird. Dem Hei=keſſelwagen obliegt die
Dampfverſorgung für den ganzen Zug, und einem Dieſelmotor=
wagen
die elektriſche Beleuchtung für den Zug und die Bau=
ſtelle
. Die geſamte Zugsgarnitur iſt derart zuſammengeſtellt,
daß der Heizkeſſelwagen in der Mitte ſteht und ſich links und
rechts an ihn zuerſt die Wagen mit dem größten Dampfverbrauch,
Küchenwagen, Trockenwagen uſw. und dann die Mannſchafts=
wagen
anſchließen.
Nach der Beſichtigung des Bauzuges erfolgte noch ein Rund=
gang
durch die außerordentlich weiträumigen Anlagen des Reichs=
bahn
=Ausbeſſerungswerkes, das 900 Volksgenoſſen Arbeit und
Brot gibt. Auf einer Geſamtfläche von 145 000 Quadratmetern
liegen rund 18 Kilometer Bahngeleis, auf denen die unter=
ſuchungspflichtigen
und reparaturbedürftigen Wagen in einem
ſinnreichen Arbeitsvorgang einer Generalerneuerung unterzogen
werden.
Orpheum. Mit Rückſicht auf die Totengedenkfeier findet
keine Vorſtellung ſtatt.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 75

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 16. Mär

Deutſchland braucht Facharbeiter.
Franz Seldke zum Reichsberufswettkampf.
Ekp. Die Reichsjugendführung führt in dieſem
Monat den Reichsberufswettkampf durch In der
ſozialpolitiſchen Zeitſchrift Das junge Deutſchland ver=
öffentlicht
der Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte, der Bun=
desführer
des NS. Deutſchen Frontkämpfer=Bundes (Stahlhelm)
zu dieſem alles andere als den Weltfrieden bedrohenden aber
für Deutſchlands Jugend und Zukunft bedeutſamen Wettkampf
folgende wichtige Ausführungen
Die Nationalſtaaten der Gegenwart ſtehen ſich einander
gegenüber wie große Perſönlichkeiten. Ueber die Perſönlichkeit
des einzelnen Menſchen bildet ſich eine allgemeine Meinung, die
Wertſchatzung oder Nichtachtung, die Vertrauen oder Mißtrauen
ausdruckt. Nicht anders iſt es mit der öffentlichen Meinung
über eine Nation. Nichts formt aber ſo ſtark und entſcheidend
die Weltmeinung über dieſe als das, was ſie ſchaffend hervor=
bringt
. Angeſichts der Induſtrialiſierung der Welt prägen das
Geſicht der deutſchen Nation für die anderen nach außen hin
nicht zuletzt auch die Leiſtungen ſeiner induſtriellen und gewerb=
lichen
Produktion. Deshalb hängt von der Qualität der
deutſchen Arbeit mit die Weltgeltung unſerer
Nation ab.
Dieſe Feſtſtellung gilt zunächſt für die Außenſeite unſeres
nationalen Lebens. Aber ſie beſagt noch mehr. Ihr Kern ent=
hält
eine noch wichtigere Wahrheit. Denn was für den Ein=
zelnen
gilt, gilt auch für die Nation: ſie wächſt mit ihren Zielen
Nur ein Volk, das dauernd echte und beſte Ar=
beit
, alſo Qualitätsarbeit, ſchaffen will, er=
zieht
ſich ſelbſt. In einem ſolchen Volke wird Güte und
Echtheit immer mehr Geltung bekommen und ſchließlich um ihrer
ſelbſt willen gewertet werden. Dadurch werden neue ſittliche
Energien und Kräfte geweckt, die das ganze Leben der Nation
befruchten.
Welchen volkswirtſchaftlichen Wert die gute Facharbeit
in ſich birgt, haben uns deutlich die großen Aufſtiegszeiten dann
Krieg und Nachkriegszeit bewieſen. Und als dann der Haupt=
wertmeſſer
der Welt, das Gold, aus dem Verkehr verſchwand
da kam weiten Kreiſen zum Bewußtſein, daß die guten gewerb=
lichen
Erzeugniſſe, die der Einzelne beſaß, auch die Eigenſchaften
von Werttragern haben. Und zwar maß ſich deren Wert
weniger an dem Material, aus dem der Gegenſtand gemacht war
von Ausnahmen natürlich abgeſehen , als danach, welchen
handwerklichen, künſtleriſchen und kulturellen Gehalt der Gegen=
ſtand
hatte. Eine eingehende Betrachtung dieſer Tatſache wurde
deutlich machen, daß tatſächlich eine Nation um ſo reicher iſt, je
mehr Qualitätsarbeit im Laufe der Zeit zu ihrem Beſitze ge=
worden
iſt.
Dieſe Tatſache iſt für uns Deutſche, deren Land nicht reich
an allen Bodenſchätzen iſt, gewiß erfreulich. Sie weiſt jedoch
gleichzeitig auf eine ernſte nationale Verpflichtung
hin, nämlich mit allen Mitteln die deutſche Qualitätsarbeit zu
fördern und zu pflegen. Die erſte Vorausſetzung dafür iſt eine
gründliche Facharbeitererziehung und = ſchu=
lung
. Deshalb beſteht die Notwendigkeit, die in unſerer Ju=
gend
vorhandenen Befähigungen aufzuſuchen und zu den entſpre=
chenden
Berufen zu leiten. Die Ausleſe der Beſten einem blind
wirkenden Zufall zu überlaſſen, wäre gewiſſenlos und kurzſichtig
gewiſſenlos der Jugend gegenüber, die einen Anſpruch darauf
hat, daß ihre Begabungen und Talente ausgebildet werden, kurz=
ſichtig
, weil die beſte Grundlage des wirtſchaftlichen Aufſtiegs
einer Nation ihre ſchaffenden, leiſtungsfähigen Menſchen ſind.
Deshalb iſt die Heranbildung von Facharbeitern eine Lebensfrage
für die deutſche Wirtſchaft. Jugenderziehung, Lohnpolitik, Lehr=
lingsausbildung
und gewerbliches Bildungsweſen müſſen einheit=
lich
in den Dienſt dieſer Aufgabe geſtellt werden
Es war ein entſcheidender Fehler der Nachkriegszeit, daß der
Staat aus dieſen Erkenntniſſen nicht die notwendigen Folgerun=
gen
zog und ſich daher nicht genügend um ſeine Jugend küm=
merte
. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat dieſes Verſäumnis
auf der ganzen Linie aufgeholt. Durch eine ganze Reihe von
Maßnahmen, die hier im einzelnen nicht aufgeführt werden
ſollen, hat die Regierung Adolf Hitler den Weg beſchritten, um
dem deutſchen Volke wieder eine geſunde berufstüchtige Jugend,
die dereinſt deutſche Qualitätsarbeit ſchaffen wird, zu ſichern. Der
Führer ſelbſt hat wiederholt der deutſchen Jugend den hohen
ſittlichen Wert der Arbeit für die Gemeinſchaft
eindringlich vorgeſtellt und damit gleichzeitig wieder in der deut=
ſchen
Jugend die Berufsfreude geweckt. Seine große Rede am
erſten Tage der nationalen Arbeit, am 1. Mai 1933, fand im
ganzen deutſchen Volke als Bekenntnis zur echten und ſelbſtloſen
Arbeit für die Volksgemeinſchaft ein freudiges Echo. Seit dieſer
Zeit arbeiten eng und harmoniſch die berufenen Stellen des
Staates und der Partei an der fachlichen Erziehung der Jugend:
Reichsarbeitsminiſterium, Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung
und Arbeitsloſenverſicherung, Reichsjugendführung und die
Deutſche Arbeitsfront. Dies Zuſammenarbeiten band ſoeben erſt
ſeinen ſichtbaren Ausdruck in dem Aufruf zum Reichs=
berufswettkampf
. Daß dieſer ein voller Erfolg wird, iſt
mein Wunſch und meine Ueberzeugung. Der Wettkampf wird
mithelfen, die Beſten zu finden und in ihrer weiteren Ausbil=
dung
zu fördern. Er wird aber auch weiter erkennen laſſen, wo
Fehler der Ausbildung vörliegen und ſo wichtiges Material für
weitere Fortſchritte liefern. Sein Ergebnis wird aber auch die
Frage mitbeantworten, ob die Betriebe, die immer im Mittel=
punkt
fachlicher Ausbildung ſtehen müſſen, ihrer Aufgabe gewach=
ſen
ſind.
Die Krönung aller bisherigen Maßnahmen wird das Reichs=
berufsausbildungsgeſetz
ſein, das zurzeit im Reichsarbeitsminiſte=
rium
vorbereitet wird.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die geforderte Berufsausbildung
und =erziehung der deutſchen Jugend auch die politiſch
Schulung und Erziehung umfaßt. Eine ſolche umfaſſende
Erziehung wird bewirken, daß unſer neuer Staat dauernd und
tief im Volke eingebettet und damit gegen alle Stürme geſchützt
und gefeſtigt iſt und ſeine großen Aufgaben erfüllen wird.

Techniſche Nothilfe. Wochen=Dienſtplan.
Sonntag, 17. 3., 7.45 Uhr: Fahnenabordnung Stadtkirche,
10.45 Uhr: Antreten der Uniformierten Marſtall.
Montag 18. 3., 19.45 Uhr: Techniſcher Dienſt und Luftſchutz=
dienſt
Antreten im Perkeo zum Unterricht. 21.30 Uhr:
Schwimmen für alle Abteilungen.
Dienstag, 19. 3., 20 Uhr: Spielmannszug im Verkehrslokal.
Mittwoch, 20. 3., 20 Uhr: Gasſpürer. Rheinſtraße 75.
Donnerstag, 21. 3., 18.30 Uhr: Führerbeſprechung Marſtall.
20 Uhr: Techniſcher Dienſt und Luftſchutzdienſt Antreten im
Marſtall zum Ausmarſch. 20 Uhr: Inſtandſetzungsdienſt
Feuerwache.
Freitag, 22. 3.. 20 Uhr: Spielmannszug im Verkehrslokal.
gez. Kochhafen, Ortsführer,

Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzie Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Aufragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
Nach T. Ein Anſpruch auf Minderung des Mietzinſes im
Hinblick auf die vorhandenen Mängel dürfte dann nicht in Be=
tracht
kommen, wenn Sie ſeither vorbehaltlos den Mietzins
gezahlt haben. Wegen der verſchiedenen Mängel der Wohnung
wäre es vielleicht angezeigt, die Vermieterin vor das Amtsgericht
zum Güteverſuch zu laden, wenn Sie nicht vorziehen ſollten, ſie
ſchriftlich aufzufordern, die notwendigen, namentlich aufzu=
führenden
Herſtellungen binnen 2 Wochen zu treffen. andernfalls
Sie ſolche auf Koſten der Vermieterin geſchehen laſſen würden.
Im Falle einer Räumungsklage kann und wird der Richter im
Einzelfalle, ſofern die Umſtände es rechtfertigen. Räumungsfriſten
gewähren.
M. M. Es gibt zurzeit in Deutſchland das Luftſchiff Graf
Zeppelin das Luftſchiff K2 129 wird vorausſichtlich im Herbſt
1935 fertiggeſtellt ſein. In England kein Luftſchifft In den Ver=
einigten
Staaten Nordamerikas nur die Los Angeles (3R. III)
die zurzeit in Lakehurſt als Schulſchiff liegt; außerdem kleine
Prall=Luftſchiffe, in Rußland einige Prall=Luftſchiffe.
Nach Mainz. Nur ein Abzug von 30 Prozent iſt geſtattet.
Kunſt. Wir möchten empfehlen, ſich an die Berufsbera=
kungsſtelle
des bieſigen Städtiſchen Jugendamts zu wenden.

*

Mikgliederverſammlung
Ges Hausoefihervereins.

Präſident Pg. Dr. Müller=Köln über Nakional=
ſozialiſtiſche
Steuerreform.

Die ordentliche Mitglieder=Verſammlung des Darmſtädter
Hausbeſitzervereins 1904, die am Freitag abend im vollbeſetzten
Saale der Krone abgehalten wurde, gewann eine beſondere Be=
deutung
dadurch, daß Staatsminiſter a. D. Pg. Dr. Müller, Lan=
desfinanzamtspräſident
in Köln ein grundlegendes Referat über
das Thema Nationalſozialiſtiſche Steuerpolitik
hielt.
Einleitend ſprach der Vereinsführer Dr. Gauß nach einer kur=
zen
Begrüßung der Vertreter der befreundeten Verbände, des
Landesfinanzamts und des Finanzamts Darmſtadt=Stadt grund=
ſätzliche
Worte über das Verhältnis zwiſchen Staat und Volk in
der Syſtemzeit und im nationalſozialiſtiſchen Staat und betonte,
daß die Hausbeſitzer jetzt nicht mehr Kämpfer gegen den Staat
ſeien, ſondern dem Staat gegenüber Diener und Mittler. Der
Redner beſprach u. a. kurz das neue wichtige Geſetzüber An=
erkennung
und Beaufſichtigung von Vereini=
gungen
von Haus beſitzern und Mietern, vom 7. 3
1935, das Arbeitsbeſchaffungsprogramm, und be=
ſchäftigte
ſich eingehend mit der Zinsſenkung, in der ja Darmſtadt
mit ſeiner Sparkaſſe führend vorgegangen iſt, ſowie mit der Sen=
kung
der Hauszinsſteuer und der Frage, ob an eine Senkung der
Mieten herangegangen werden kann. Dr. Gauß erinnerte dann
noch an die Note des Neubausbeſitzes und verwies hinſicht=
lich
des Jahresberichtes auf den Abdruck in der Rhein=Mainiſchen
Hausbeſitzer=Zeitung. Abſchließend begrüßte der Vereinsführer die
inzwiſchen weiterhin erſchienenen Behördenvertreter, Pg. Ober=
bürgermeiſter
Wamboldt Pg. Bürgermeiſter Haug und Pg.
Landesfinanzamtspräſident Gieſe.
Nach dem Kaſſenbericht, dem Bericht des Wirtſchaftsführers
und der Entlaſtung des Führerrates nahm
Pg. Präſident Dr. Müller

das Wort zu ſeinem Vortrag über Die nationalſozialiſtiſche
Steuerreform. Der Redner ging davon aus, daß der Wirtſchafts=
aufſtieg
auf allen Gebieten unleugbar ſei, und erklärte, daß er
nur die großen Grundlinien aufzeigen wolle, nach denen
ich das nationalſozialiſtiſche Steuerrecht zu bilden habe. Die
Steuerreform ſtehe in engem Zuſammenhang mit der im Fluß
befindlichen Reichs= und Verwaltungsreform. Erſt müſſe dieſe
zum Abſchluß kommen, dann könne auch an den Abſchluß der
Steuerreform gegangen werden, die auch ſelbſtverſtändlicherweiſe
durch die finanzwirtſchaftliche Lage (Vorbelaſtungen und Schul=
den
aus der Zeit vor der Machtübernahme) verzögert werde. Der
Redner bezeichnet es dann als einen beſonders glücklichen Um=
ſtand
, daß an der Spitze der Reichsfinanzverwaltung zwei Perſön=
lichkeiten
ſtünden (Miniſter und Staatsſekretär), die ſich in aus=
gezeichneter
Weiſe gegenſeitig ergänzten, und erwähnte kurz die
hauptſächlichſten neuen Steuergeſetze, ſoweit ſie bereits geſchaffen
ſind oder im Jahre 1935 noch in Kraft treten werden. Etwa
1940 wird die Steuerreform abgeſchloſſen wer=
den
können. Pg. Dr. Müller trennte dann die Grundſätze
der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung auf dem Gebiete des
Steuer= und Finanzweſens klar in die allgemeine Finanz= und
Steuerlehre auf der einen Seite und in die Steuer= und Wirt=
ſchaftspolitik
auf der andern Seite. Redner betonte u. a. ausdrück=
lich
, daß Steuerzahlen im nationalſozialiſtiſchen
Staat keine Opfer bedeute ſondern eine ſelbſt=
verſtändliche
Pflicht. Aus dieſer Auffaſſung erwächſt
ſo führte Dr. Müller aus die Steuerwilligkeit, die
Allgemeingut werden muß. Das Steuerrecht des natio=
nalſozialiſtiſchen
Staates werde ſozial, wirtſchaftlich
tragbar und einfach ſein. Hierbei auch in der Frage der
nationalſozialiſtiſchen Steuerauslegung
erläuterte Pg. Dr.
Müller die grundlegenden Vorſchriften des Steueranvaſſungsge
ſetzes und ſtellte in den Vordergrund die immer auf einheitlichen
Plan abgeſtellte nationalſozialiſtiſche Steuer=Reform des Ar=
beitsbeſchaffungsprogrammes
. Weiterhin fanden in dem Referat
Erwähnung die Steuern, die geſenkt werden konnten und eine
Reihe anderer wichtiger Beſtimmungen über teilweiſe oder be=
dingte
Steuerermäßigungen ſowie über die Nutzbarmachung von
Steuerrückſtänden. Einen beſonderen Ton legte der Redner
hierin Worte des Reichsfinanzminiſters wiedergebend auf den
Geſichtspunkt der Bevölkerungspoliti k bei allen ſteuer=
lichen
Maßnahmen, erfüllt von der volksſittlichen Anſchauung des
neuen deutſchen Menſchen.
Die Fülle der von Pg. Dr. Müller vorgetragenen Steuer=
reform
=Maßnahmen, die alle einheitlich unter dem Geſichtspunkt
nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung getroffen ſind und ausge=
führt
werden, bedeuten eine ungeheure Wandlung im menſchlichen
Weſen. In dieſem Sinne ſchloß Pg. Dr. Müller ſeine in großen
Zügen gehaltenen Ausführungen, indem er die Berechtigung für
das Führertum des Nationalſozialismus davon ableitete, daß
das deutſche Volk einig, erfüllt von ſeiner
volksſittlichen Pflicht, bedingungslos einem
Hochziel entgegenſtrebt, der völligen Beſeiti=
gung
der Arbeitsloſigkeit, wobei das Kapital heute
dem Menſchen wieder dienen muß. Das Vertrauen des Volkes.
das Vertrauen zu der neuen Staatsführung, zu dem Führer, einig
im Willen und Ziel, bildet eine Grundlage für das neue deutſche
Reich. Hilf dir ſelbſt, dann hilft dir Gott. Heil
Hitler!
Die großangelegte und doch auch eine Fülle von intereſſantem
Einzelmaterial bringende Rede fand ſtärkſten Beifall und ge=
ſpannte
Aufmerkſamkeit.

Im zweiken Reichsberufswekkkampf
werden eine Million Jugendlicher um die beſte be=
rufliche
Leiſtung ringen. Welcher rechte Junge und
welches rechte Mädel wollte da fehlen?

Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwoxtung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Helden=
gedenkfeier
am 17. März. 7.30 Uhr: Antreten Marktplatz
vor dem Rathaus zum Gefallenengedenkgottesdienſt.
10 Uhr:
Antreten auf dem Mercksplatz (rechter Flügel Ecke Mühl= und
Landgraf=Georg=Str.) Dunkler Anzug, Mantel, Vereinsmütze evtl.
Hut (kein Zylinder). Erſcheinen ſämtlicher Kameraden iſt Pflicht.
Kriegerkameradſchaft Germania. Die Kame=
raden
werden nochmals auf den heute abend im Saalbau ſtattfin=
denden
Vortrag des Generals von Lettow=Vorbeck aufmerkſam ge=
macht
. Treffpunkt um 19.30 Uhr in der Vorhalle des Saalbaues
und werden daſelbſt die Eintrittskarten ausgehändigt. Am
Sonntag, vorm. 7.30 Uhr, Antreten zum Kirchgang auf dem
Marktplatz am Schloß, betr. Heldengedenkfeier. Kyffhäuſeranzug
Armbinden und Mütze, Orden und Ehrenzeichen ſind anzulegen.
Mantel kann getragen werden. Jeder marſchfähige Kamerad
iſt verpflichtet, an beiden Veranſtaltungen teilzunehmen. Die
Monatsverſammlung am Samstag fällt aus.
Kam. Vereinig. ehem. 118er. Sonntag den 17. März.
8 Uhr Gottesdienſt in der Stadtkirche. Antreten 7.30 Uhr am Rat=
haus
. 10 Uhr: Antreten am Mercksplatz (Landgraf=Georg=Str.)
zum Feſtakt für die Verleihung der Frontkämpferkreuze an die
alten Regimentsfahnen. Es wird erwartet, daß alle Kame=
raden
erſcheinen.
Vereinigung ehem. 6ler Artilleriſten. Zur
Helden=Gedenkfeier am Sonntag, den 17. d. M., folgende Berich=
tigung
: Antreten zur Hauptfeier bereits um 10 Uhr auf dem
Mercksplatz.
Große Wiederſehensfeier der Angehörigen
des ehem. Inf.=Regts. 172 an der Saar. Vom 20. bis
22. Juli 1935 findet in Saarlouis der große Regimentstag ſtatt,
der mit einer Saarfeier verbunden iſt, Alle ehem. 172er werden zu
dieſem Treffen eingeladen. Die Ortsgruppe Frankfurt a. M. fährt
mit Omnibus oder Bahn (75 Prozent) nach Saarlouis. Alle Kame=
raden
der näheren Umgebung Frankfurts, welche dieſe äußerſt
billige Fahrt von Frankfurt aus mitmachen wollen werden er=
ucht
, ihre Anſchriften an Heinrich Schnabel, Neu=Iſenburg bei
Frankfurt a. M., Adolf=Hitler=Straße 107. einzuſenden.

Wer heute über Deutſchlands Grenzen hinausſch
ſeinen Blick auf das ungeheure Maß der Aufrüſtung
landes, beſonders der Rüſtungen zur Luft, lenkt und
Deutſchlands Lage inmitten dieſer hochgeruſteten Staate
genwärtigt, muß ſich darüber klar ſein, daß der Luftſchutz
Lebensfrage für unſer deutſches Volk geworden iſt.
Deutſchland will den Frieden!
Deutſchland denkt nicht an einen Angriff auf fren Na8)
barvölker. Dieſer Friedenswille allein reicht jedoch nicht:
die Bevölkerung vor der Gefahr, die hauptſächlich durck y
griffe der fliegeriſch ausgezeichnet gerüſteten Nachbarſtaat droß
lonnte, auch nur einigermaßen zu ſchützen. Das Gebot d S,
erhaltung zwingt uns deshalb, alles zu verſuchen, die
die Luftangriffe mit ſich bringen, ſoweit als möglich abzu
Luftſchutz iſt wirkſam.
Das wiſſen wir alle. Wir wiſſen aber auch, daß wir
lichkeit des Luftſchutzes nur dann voll auswerten könn=
uns
der Selbſtſchutz vertraut iſt. Alle unſere Nachbarſte
ihre Flugangriff= und Flugabwehrwaffen ungehindert r nel
und verbeſſern dürfen, und von dieſen Möglichkeiten einerüir
kaum vorſtellbaren Gebrauch machen, legen auf den Au
die Vervollkommnung der Selbſtſchutzmaßnahmen für d B
kerung gleichfalls den allergrößten Wert.
Der zivile Luftſchutz iſt für uns der einzige Schutz der Ber lern
Kein verantwortungsvoller Familienvater, keine M er./!e
ihre Kinder liebt, kein Deutſcher, der Volk und Heimat
die Gelegenheit vorübergehen laſſen, an der packenden Vel
über Luftgefahr und Luftſchutz teilzunehmen, wie d
Deutſche Luftſchutz=Ausſtellung im Bachſaal zu Frankfu.

ihn lehrt. Es genügt aber nicht, von allen dieſen Diem Me
Kenntnis zu nehmen, es iſt erforderlich, tatkräftig, mitzi beiſt
Wahrer Sozialismus iſt die Lehre von der härteſte Pf
erfüllung, ſagt der Führer. Die Ahnungsloſigkeit eines ze
kann eine Unzahl von Volksgenoſſen ſchwer gefährden,
etwaige Intereſſeloſigkeit der Frau kann ſich im Ernſt ſe
hangnisvoll auswirken.
Der neue Staat fordert mit Recht, daß das Wohl der oltz
gemeinſchaft über dem des Einzelnen ſteht.
Aus dieſem Grunde fordere ich hiermit alle deutſche
und Mütter auf, im Luftſchutz tätig mitzuarbeiten. Wi=
die
Ausſtellung, um uns über alles mit dem Luftſchutz 3u
hängende in vorbildlicher Weiſe belehren zu laſſen.

Brinkhoff,

Gauamtsleiterin der NS. Frauenſchaft
Leiterin des deutſchen Frauenwerkes Heſſen=N

Aus dem Gerichtsſaal.

. N

Aw. Der 48jährige J. W. aus Offenbach, der ſchon dre
wegen Betrugs vorbeſtraft iſt, kann ſeine Finger nicht on ſen
geliebten Darlehensgeſchäften laſſen. Und immer wie)
er Dumme, die ihm ihr Geld anvertrauen und hoffen,
lehen zu erhalten, aber natürlich nie einen Pfennig zu henk Dul
Num
kommen. W. ſelbſt bekam keine Erlaubnis mehr. Darleher ſe
41.
zu betreiben, und ſo gründete ganz einfach ſeine Frau
Geſchäft. In Wirklichkeit machte es natürlich W. ſelbſt. 1 nnſio
die Frau mithalf. Diesmal ſind es 30 Fälle, die ihm ei and Ob=
nachgewieſen
werden können, wieviele noch nebenherlau ſ.
man nicht. Die kleine Frau, die mitangeklagt iſt, iſt 1 eitbfür
ganze Schuld auf ſich zu nehmen, doch geht aus der Be ndlſie
die der Angeklagte ihr ſelbſt vor Gericht widerfahren
lus
hervor, wer das Wort in dieſer Ehe und in dieſem C
führen hatte. Die Große Strafkammer verur ’ltel Ver
wegen fortgeſetzten Betrugs im wiederholten Rückfall
Gefängnisſtrafe von zwei Jahren. Lediglich ſeine ſchwer
verletzung bewahrt ihn dieſes eine Mal noch vor dem hil
das der Staatsanwalt beantragt hatte. Die Frau iſt
ſchuldig, und das Gericht hält eine Gefängnisſtrafe von )s
naten für verwirkt, die Strafe fällt aber, da die Tater or
Auguſt 1934 liegen, unter die Amneſtie.
Die Strafkammer verurteilt am Nachmittag 1
rigen Adam Hirſch von hier wegen fortgeſetzten Verbr.
1af
Amt zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr. Hirſch,
auf der Hauptſtaatskaſſe, ſeit 1928 Buchhalter und ſel in?
Leiter einer Abteilung, hat in der Zeit von Oktober 192 ſis10
u4
vember 1934 einen Betrag von etwas über 1000 R9
ſchlagen. Hirſch gab nach anfänglichem Leugnen ſeine Ver lux ge
zu verſucht jedoch, die Sache in der heutigen Verhand. g
Möglichkeit zu verſchönern und verwickelt ſich dabei in en

Widerſprüche. Als Grund für ſeine Verfehlungen gibt
er ſich durch ſeine Wohnung und durch Möbelanſchaff en
Schulden geſtürzt habe, aus denen er ſich nicht mehr ra ih
wußte. Hirſch muß, nach Auffaſſung des Gerichts, rech=
gekauft
und gelebt haben, denn er erhielt ſeit 1928 e
ſchnittsgehalt von 260 RM., und in den erſten Jahren de
diente ſeine Frau noch annähernd 100 RM. im Monat
eine Unterſchlagungen zu verbergen, hatte Hirſch die B
über vernichtet, und in ſeine Bücher unrichtige Eintrag en!
ternommen. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm
Dauer von drei Jahren aberkannt. Zwei Monate Unte hu
haft werden angerechnet.
Danach wird gegen den 28jährigen Jakob Bauer a
bach verhandelt, der in der Offenbacher Umgebung Fr
junge Mädchen unſittlich beläſtigte. Der Verteidiger.
klagten verſuchte nachzuweiſen, daß der Angeklagte du
ſchweren Motorradunfall, den er im Herbſt 1933 erlit:
weiligen Bewußtſeinsſtörungen leide, wodurch er auch
Taten gekommen ſei. Das Gericht und der mediziniſch
ſtändige halten das jedoch in keiner Weiſe für erbracht
Angeklagte erhält eine Gefängnisſtrafe von insgeſam
Wegen ſeines hartnäckigen Leugnens wird ihm die Unte
haft nicht angerechnet.
Betrifft Freiwillige Krankenkaſſenmitglieder.
waltung der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt=
uns
folgendes mit: Es ſind Gerüchte verbreitet, daß d
ligen Mitglieder aus den geſetzlichen Krankenkaſſen in
geſetzlichen Regelung demnächſt ausſcheiden müßten.
keineswegs zu. Falls unter dieſen Angaben zum Beitr
vatkrankenkaſſen uſw. geworben wird, bitten wir, die
Ortskrankenkaſſe davon in Kenntnis zu ſetzen.

Was die Lichkſpieltheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt den Abenteuerfilm au:
nen Oſten voll atemberaubender Spannung und
Humor Bengali. In der Hauptrolle Gary Coopet
liche ab 14 Jahren haben Zutritt.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen das gewaltige
Drama Hundert Tage mit Werner Krauß, Guſt
gens. Peter Voß und Elſa Wagner. Ein Großfilm, n
ſpannend und dramatiſch bis zum Schluß.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den herrlichen
film nach dem bekannten Roman von Ludwig
Schloß Hubertus mit Hanſie Knoteck, Friedri
Paul Richter, Hans Schlenk. Jugendliche haben Zutrit
Reſi=Theater zeigt in Neuaufführung das Filr
Mutterhände nur Samstag und Sonntag.
Belida zeigt am 16. 3. 35 den Ufa=Spitzenfilm:
der Luft ein Flieger=Film, intereſſant und ſpannend v.
bis zu Ende mit Claus Clauſen. Wolfgang Liebeneine
Schnuitz, Hilde Gebühr.

[ ][  ][ ]

amstag, 16. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 75 Seite 7

Aus Teſſen.

De. Arheilgen, 15. März. Hohes Alter. Am kommenden
ntag, 17. d. M., kann unſer Mitbürger Steuererheber i. R.
wig Avemarie, Kleine Hundsgaſſe (Ecke Bachſtr.), ſeinen
Geburtstag feiern. Der Altersjubilar erfreut ſich guten
Jun/ igen und körperlichen Wohlbefindens.
teim,n Ae. Gräfenhauſen. 15. März. Freiwillige Feuer=
gge
43r. Im Gaſthaus Zum Darmſtädter Hof fand die Jahres=
einzil
ſtverſammlung der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Nach Ver=
der
Mitglieder und des Protokolls erſtattete Brandmeiſter
ald den Geſchäftsbericht des verfloſſenen Jahres. In kurzen
en gab er einen Ueberblick über die Tätigkeit der Wehr. Es
den 15 Uebungen gehalten. Eine Landesverbandsſitzung in
kfurt a. M. wurde durch Brandmeiſter Arnold und Löſchmei=
Nungeſſer beſucht. Weiterhin war die Wehr um die Ausbil=
ASſcwr ihrer geſamten Mannſchaft bedacht durch Teilnahme an Vor=
Men über Luftſchutz=Belehrung, Sanitätsweſen und Brandtech=
Zum Schluß ermahnte Brandmeiſter Arnold nochmals die
Daute r. weiterzuarbeiten an dem Aufbau unſeres neuen Deutſchland
Sinne unſeres Führers. Alsdann folgte die Rechnungsablage
Kaſſenwart Oberfeuerwehrmann Bauer. Dieſelbe wurde
die beiden Rechnungsprüfer Georg Mager und Philipp Heß
ren einwandfrei und zufriedenſtellend erwieſen. In Zukunft ſoll
Feuerwehrmann eine ſchwarze Hoſe tragen. Hierauf wurde
Hinweis der Gemeinde über Haftpflichtverſicherung verleſen,
iber noch eine Rückſprache mit Bürgermeiſter Mager erfolgen
bot zel. Es folgt dann eine Bekanntgabe über Verhalten und An=
n
bei politiſchen Kundgebungen. An Stelle des zurückgetre=
abuſh
: Wehrdieners Ehrenſpritzenführer Johannes Benz tritt der
rmann Ph. Heinz. Brandmeiſter Arnold dankt dem ſcheiden=
Wehrdiener für ſeine geleiſtete Arbeit. Die Uebungen ſollen
ukunft jeden 1. und 3. Sonntag im Monat ſtattfinden. Wehr=
Philipp Heß ſtellte zwei Antrage: Kontrolle der Schläuche
barſtack Anſchaffung eines Banners. Zum Schluß erfolgte ein ſehr
Dert i eſſanter Vortrag durch Oberfeuerwehrmann Kutzke über
einen verſchiedenen Feuerwehrſignale mit Signalvfeife. Es wurde
en Auſt af hingewieſen, daß die Pfeifen ſich ſtets griffbereit am Dienſt=
ür
die befinden müſſen. Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf un=
Führer ſchloß Brandmeiſter Arnold die Verſammlung.

Rm Erzhauſen. 13. März. Im Parteilokal der NSDAP. fand
ſie Mo Verſammlung der Frauenſchaft und Frauenhilfe ſtatt. Durch
mat !/ Lotz wurden die Anweſenden begrüßt und Frau von Euck=
den
Ao das Wort erteilt. Frau Euckmann begann mit einem feſ=
vie
da en Vortrag über die Tätigkeit des Roten Kreuzes in Süd=
ankfun
frika. Mit großer Aufmerkſamkeit wurden die Ausführungen
en
gengenommen.
m
r. Eberſtadt, 15. März. Fliegerſtützpunkt. Nachdem
e ifangs des Jahres gelungen iſt. Intereſſenten zur Gründung
es V Fliegerſtützpunktes zuſammenzufinden, konnte im Laufe die=
*A Voche die erſte Mitgliederverſammlung ſtarten. Fliegerſtütz=
Eſſee leiter Fabrikant Pteiffer begrüßte in herzlichen Worten
Erſchienenen, beſonders u. a. den ehemaligen Kriegsflieger
MIOrtsgruppenleiter Dr. Mörath ſowie den Vertreter der
esgruppe 7. Herrn Richter. Herr Pfeiffer gab einen Be=
ſtſchen
über die Tätigkeit und Entwicklung während der kurzen Ent=
igszeit
, in der 50 Mitglieder, davon 34 paſſipe und 16 aktive.
W
utz eben werden konnten. Die praktiſche Tätigkeit des Stützpunk=
rbauung
eines Segelflugzeuges bezeichnete der Leiter als er=
ch
fortſchreitend und dankte allen Helfern und Spendern.
leiter Delp gab anſchließend einen Bericht über die Bau
eit des Zöglings und betonte den guten Kameradſchafts=
ſſen
=Nd. Er appellierte zum Schluß an die Mithilfe aller an der
und Kleinſtarbeit, um ſeine Kameraden in ihrem Willen zu
ken und der Fliegerſache zum Erfolg zu verhelfen. Landes=
envertreter
Rächter gab ſeiner Freude Ausdruck über die
dung und erfolgreiche Tätigkeit des hieſigen Fliegerſtützpunk=
s
drittjüngſtes Glied der Landesgruppe und behandelte in
ren Ausführungen die Feſſeln des Verſailler Vertrages.
k. Nieder=Ramſtadt. 15. März. Obſtbaumbeſpritzen.
wurde dahier mit dem Beſpritzen der Obſtbäume mit Kar=
um
begonnen, und zwar ſowohl von der Provinzialſtraßen=
ltung
hinſichtlich der Obſtbäume an den Provinzialſtraßen
on der Gemeinde bezüglich aller übrigen Bäume.
Ober=Ramſtadt. 15. März. Mutter= und Säuglings=
rge
. Die nächſte Beratungsſtunde der Mutter= und Säug=
rſorge
findet am Montag, den 18. März, im unteren Saal
uen Rathauſes ſtatt. Holzabfuhr. Am erſten Tage
gabe der Losholzabfuhrſcheine ſetzte auch ſofort die Abfuhr
zes in größerem Umfange ein. In Kürze wird nochmals
erſteigerung von Brennholz aus dem Gemeindewald ſtatt=

f. Roßdorf, 15. März. Arbeitsmarkt. Die Drainage=
arbeiten
in der Feldbereinigung wurden heute aufgenommen.
Wiederum konnten 30 Arbeitsloſe Beſchäftigung finden. Holz=
verſteigerung
. Die letzte Brennholzverſteigerung aus dem
Gemeindewald findet am 18. d. M. im Saale Zur Sonne ſtatt.
Heldengedenktag. Der Heldengedenktag für unſere
Toten des Weltkrieges am Sonntag, 17. März, wird am Vormit=
tag
durch Kirchgang der SA., ſämtlicher Gliederungen der NS.=
DAP. ſowie des Krieger= und Militärvereins gefeiert.
Fb. Groß=Zimmern, 15. März. Geſchäftsjubiläum.
Heute feierte Herr Metzgermeiſter Joh. Sproß, Bachgaſſe, ſein
50jähriges Geſchäftsjubiläum. Gleichzeitig begeht derſelbe an die=
ſem
Tage ſeinen 75. Geburtstag. Billardſpiel. Die Mann=
ſchaft
vom Gaſthaus Zum Rebſtock, Darmſtadt, weilte geſtern
hier, um den Rückkampf gegen die Mannſchaft des Gaſthauſes Zum
Schwanen auszutragen. Der Kampf endete mit 21:11 Punkten
für Groß=Zimmern.
r. Babenhauſen, 13. März Ehrung eines verdienten
Sanitäters. Anläßlich des 1. Schulungskurſus vom Roten
Kreuz in Friedberg, an dem ſich von hier 12 Mann mit 2 Füh=
rern
beteiligten, wurde dem hieſigen Kolonnenführer, Herrn Wil=
helm
Mahla, als Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung für
beſondere Verdienſte um das Rote Kreuz das Ehrenzeichen des
Deutſchen Roten Kreuzes verliehen. Herr Mahla iſt ſeit dem Jahr
1914 bei der Kolonne tätig und hat ſich um das Weiterbeſtehen
und die Ausbildung der hieſigen Abteilung große Verdienſte er=
worben
. Gemeinderat. Zu Beginn der letzten Sitzung wid=
mete
Herr Bürgermeiſter Klein dem verſtorbenen Gemeinde=
ratsmitglied
Richter einen ehrenvollen Nachruf. Einer ein=
gehenden
Beſprechung wurde die Rechnung für 1933 unterzogen.
Der Voranſchlag für 1935 iſt mit 270 000 RM. in Einnahmen und
Ausgaben ausgeglichen. Die Forderung des OGL. Pg. Horſt,
möglichſt viele Mittel für Arbeitsbeſchaffung bereitzuſtellen, wurde
von der Gemeinde weitgehend entſprochen. Der neue Voranſchlag
wurde genehmigt. Die geſamte Gemeindejagd ſoll am 1. April
nach den Richtlinien des Reichsjagdgeſetzes neu verpachtet wer=
den
Die Kaſernenangelegenheit wurde erneut beſprochen. Zur
Belebung des Baumarktes will die Gemeinde Bauliebhabern, die
als Eigenkapital 30 Prozent der Geſamtſumme beſitzen. Kapital
vermitteln.
Br. Seckmauern, 13. März. Schädlingsbekämyfung.
Letzte Woche fand eine Verſammlung in Seckmauern ſtatt, in wel=
cher
den Zuhörern vor Augen geführt wurde, wie Millionenwerte
an Volksvermögen durch Schädlinge vernichtet werden. Was über
Obſtbaumpflege und Bekämpfung von Schädlingen bereits in
früheren Jahren in Vorträgen gehört wurde, wurde gefeſtigt und
erweitert Erwähnt wurde, daß gerade alte, morſche und hohle
Bäume Brut= und Ueberwinterungsſtätten ſolcher Schädlinge ſind
und es angebracht erſcheint, dieſe abgängigen Bäume, die doch
keinen Ertrag mehr bringen, zu entfernen und durch junge Bäume
zu erſetzen.
Ci. Erbach, 15. März. Elternabend der Stadt=
ſchule
. Der Elternabend der Stadtſchule brachte neben einem
lehrreichen Einblick in den ſchuliſchen Auf= und Umbruch unſerer

wurde. Die ſeitherigen Erziehungsfaktoren wurden um die natio=
nalen
Jugendverbände vermehrt; zwiſchen ihnen und der Schule
beſteht hier beſtes Einvernehmen. Ein Neugeſtalter und Schöpfer
in Jugend= und Erziehungsfragen war Hans Schemm dem ein
ſtilles Gedenken gewidmet wurde. Beſonders behandelt wurde
daraufhin die Pfennigſammlung für die Jugendherbergen, die
VDA.=Schulgemeinſchaften, die Schulgruppen für Luftſchutz, die
Lernmittelbeiträge fur den Unterrichtsfilm, die Schüler= Unfall=
verſicherung
und die Förderung des Spargedankens durch Schul=
ſparkaſſen
. Das Treugelöbnis für Volk. Vaterland und Führer
fand in dem Sieg=Heil und dem gemeinſamen Geſang der beiden
Nationallieder machtvollen Ausdruck. Der zweite Teil brachte
dann die Aufführung des Märchenſpiels Schneewittchen bei
dem die reizenden Bühnenbilder, das flotte Spiel der jugend=
lichen
Schauſpieler und die gewiſſenhafte Vorführung der ſchmuk=
ken
Reigen und Tänze immer wieder die Bewunderung der dank=
baren
Zuhörerſchaft hervorriefen. Die Spielpauſen wurden durch
Muſikeinlagen zweier Lehrkräfte ausgefüllt. Der geſamte Lehr=
körper
ſtellte ſich bei der Vorbereitung und Durchführung des
Abends zur Verfügung. Heldengedenkfeier. Die Hel=
dengedenkfeier
am Ehrenmale auf dem Schöllenberg findet hier
im Anſchluſſe an den Gottesdienſt ſtatt.
Abends veranſtalten die
Ortsgruppen des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge und
des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer einen Lichtbildervortrag im
Gemeindehauſe, wobei die beiden Filme Mobilmachung 1914
und Sei getreu bis in den Tod, von Muſikſtücken, Chören und
Gedichtvorträgen der Oberklaſſen unſerer Stadtſchule umrahmt
werden.

Em. Heppenheim a. d. B., 15. März. Hauptverſamm=
lung
. Die Geflügelzüchter des Kreiſes waren zur Hauptver=
ſammlung
der Fachgruppe Ausſtellungsgeflügelzüchter im Heſſi=
ſchen
Hof zahlreich zuſammengekommen. Der neuernannte Vor=
ſitzende
. Georg Diſtel=Heppenheim, erſtattete den Jahresbericht,
der von ſtrebſamer Tätigkeit zeugte, und hielt anſchließend ein
umfaſſendes Referat über die wirtſchaftlichen und ideellen Werte
einer leiſtungsfähigen Raſſegeflügelzucht. Als Augenzeuge berich=
tete
er über die erſte Reichsgeflügelſchau in Eſſen, auf der auch
Züchter aus dem Kreiſe erfolreich vertreten waren. Der Kaſſen=
bericht
ſchloß günſtig ab. Erſter Beiſitzer, Schriftführer und Rech=
ner
wurde Peter Eberhard=Heppenheim, zweiter Beiſitzer Joh.
Adam Kadel=Birkenau. Landwirtſchaftsaſſeſſor Stumpff
von der Kreisbauernſchaft Starkenburg=Süd, Heppenheim, ſprach
in lehrreichen Ausführungen und an Hand von Lichtbildern über
neuzeitliche Geflügelhaltung, und forderte im Intereſſe der Er=
zeugungsſchlacht
dazu auf, immer mehr geſunde und leiſtungs=
fähige
Hühner heranzuzüchten, um auch auf dem Gebiete der Eier=
verſorgung
vom Ausland unabhängig zu werden. Zuchtfreund
ochmiedel=Zwingenberg gab bekannt, daß in dieſem Jahre er=
heblich
erhöhte Mittel zum verbilligten Kükenbezug bereitgeſtellt
wurden. Die Durchführung der diesjährigen Kreisgeflügelſchau
wurde dem Geflügelzuchtverein Waldmichelbach übertragen und
auf den 23. und 24. November feſtgeſetzt. Preisrichter wird Herr
J. Kolter=Bad Nauheim ſein.
Er. Lorſch. 15. März. Verſammlung der Tabakfach=
chaft
. Im Gaſthaus Zum weißen Kreuz hatte die Tabakfach=
ſchaft
eine Verſammlung. Ortsbauernführer Wahlig machte
die Anweſenden mit den Vorſchriften für die Erzeugung von
Qualitätstabak bekannt und wies insbeſondere darauf hin, daß
nur Einheitstabak angebaut werden dürfe. Bei dieſer Gelegenheit
behandelte der Verſammlungsleiter verſchiedene andere, die Land=
wirtſchaft
intereſſierende Angelegenheiten, wie den Verkauf von
Saatkartoffeln und Saatgetreide, Milchablieferung und Gurken=
anbau
.
Gernsheim, 15. März. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 14. d. M.: 0,4 Meter, am 15. d. M.: 0.0 Meter=
jeweils
morgens 5.30 Uhr.
Hirſchhorn, 15. März. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 14. d. M.: 1,66 Meter, am 15. d. M.. 1.70 Meter
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Be. Wallerſtädten, 14. März. Der Krieger= und Mili=
tärperein
hielt im Löwen einen öffentlichen Kameradſchafts=
abend
ab. Verbunden hiermit war die Weihe der Kyffhäuſerfahne
und die Ehrung altverdienter Mitglieder. Ebenſo wurden Ehren=
kreuze
feierlich übergeben.
Be. Trebur, 14. März. Beiſetzung. Unter großer Betei=
ligung
der Bevölkerung von Trebur, einer Abordnung der Firma
Adam Opel A.=G., Rüſſelsheim, ſowie der Ortswaltung der DAF.
Trebur wurde der tödlich verunglückte Arbeiter Hillgärtner, der
im 49. Lebensjahre ſtand, zu Grabe getragen.

Aus Rheinheſſen.

* Oſthofen, 15. März. Am Dienstag abend fand im Lokal des
Gaſtwirts Rothermel unter dem Vorſitz dse Feſtpräſidenten Joh.
Dimmler 6. eine Verſammlung des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes
des Männergeſangvereins 1845 Oſthofen zur Vorbereitung des
diesjährigen Sängerfeſtes ſtatt. Eine eingehende Ausſprache führte
zu dem Ergebnis, daß das geſamte Feſt auf dem Marktplatz abge=
halten
wird, da man ſich darüber klar war, daß die Turnhalle zur
Aufnahme aller Feſtbeſucher nicht ausreichen wird. Der Vorſitzende
des Wirtſchaftsausſchuſſes erhielt den Auftrag, mit verſchiedenen
Feſtwirten wegen der Erſtellung einer Feſthalle und Uebernahme
des Wirtſchaftsbetriebes diesbezügliche Verhandlungen aufzuneh=
men
. Sodann trat die Verſammlung in die Beratung über die
Feſtfolge ein, wobei der von Oberſteuerinſpektor Böll in der letz=
ten
Sitzung gemachte Vorſchlag als Grundlage diente. Am Sams=
tag
, dem 29. Juni 1935, abends 8 Uhr. wird nach Einholung der
Fahnen der Feſtkommers beginnen, der in ſeinem erſten Teil
Muſikſtücke. Geſangsvorträge und Anſprachen mit Ehrung der
Jubilare bringen wird, und in ſeinem zweiten Teil zum Gemüt=
lichen
überſchlagen wird. Der Sonntag beginnt mit einem Weck=
ruf
. Nach einem Feſtgottesdienſt beider Konfeſſionen iſt ein Früh=
konzert
in der Feſthalle vorgeſehen. Der für den frühen Nachmit=
tag
geplante Feſtzug leitet zu dem großen Feſtkonzert über. Der
Sonntagabend iſt einem Ball und der Montag einem Volksfeſt
vorbehalten. Die SS.=Standartenkapelle II/33 hat unter Leitung
ihres bewährten MZ.=Führers Spangenmacher ihre Mitwirkung
am geſamten Feſt zugeſagt. Die Einladungen an befreundete
Vereine werden bereits in den nächſten Tagen verſandt. In der
nächſten Sitzung wird die Arbeitszuteilung an die einzelnen Aus=
ſchüſſe
vorgenommen. Die Vorbereitungen zum 90jährigen Ju=
biläum
des MGV. 1845 laſſen auf ein groß angelegtes Sänger=
feſt
hoffen.

Nachrichten des Standesamls Darmſtadt.
orbene. Am 8. März: Müller, Heinrich I., Straßen=
R., 73 Jahre alt, verheiratet; Crumſtadt. Schmidt,
lara, geb. Brummer, 56 Jahre alt, geſchieden: Dieburg.
ann, Katharina, geb. Gandenberger, Ehefrau des Kut=
18 Jahre alt. Muller. Peter, Oberbauaſſiſtent i. R.
e alt, verheiratet. Gutheil, Franziska, geb. Hirz, 55
alt, geſchieden. Am 9. März: Darmſtädter, Marga=
ſeb
. Köhler, Witwe des ſtädt. Arbeiters i. R., 79 Jahre
m 8. März: Schnellbacher, Georg, Studienrat. 41
lt, ledig; Worms. Am 9. Maxz: Metzger, Georg. Loko=
hrer
i. R., 88 Jahre alt, verwitwet; Langen. Rexroth
Friedrich, Verſorgungsanwärter, 31 Jahre alt, verhei=
chubkegel
, Eliſabeth, ohne Beruf, ledig, 74 Jahre alt.
I, Anna Maria, geb. Pfleger, 35 Jahre alt, Ehefrau des
S. Am 10. März: Unger, Lorenz. Packer, 32 Jahre alt,
tet: Pfungſtadt, Liederbach, Heinrich, 6 Stunden alt,
on Elektromonteur, Griesheim. Am 9. März: von Teich=
und Logiſchen, Rüdiger Günther, Oberleutnant a. D.. 38
t, verheiratet. Am 10. März: Frölich, Ludwig, 81
It, Kommerzienrat, Kaufmann, verheiratet. Am 11. März:
Georg III., Schuhmacher, 68 Jahre alt, verheiratet;
Brand. Anna geb. Schermuly, 62 Jahre alt, Ehefrau
mobilienagenten. Maul, Katharina, geb. Schüttler,
es Schreiners. 68 Jahre alt. Am 12 März: Gaubatz,
aufmann, 72 Jahre alt, ledig. Am 11 Marz: Eiſele,
eb. Treutel, Witwe des Küchenchefs. 59 Jahre alt; Heppen=
B. Am 12. März: Hurzlmeier, Barbara, geb. Höl=
hefrau
des Schneiders, 25 Jahre alt. Conradi, Emil,
ſteher, 49 Jahre alt, verheir; Pfungſtadt. Schweitzer
Geſchäftsreiſender, 68 Jahre alt, verheiratet. Winkel
ilfsarbeiter, 67 Jahre alt. verheiratet. Berlieb. Ernſt
Georg, Hilfsarbeiter, 18 Jahre alt. ledig. Lang, Anna,
ift, Ehefrau des Kürſchners, 63 Jahre alt. Oxth. Karl
Chriſtian, Dr. med., Sanitätsrat, prakt, Arzt, 71 Jahre
heiratet. Am 14. März: Krämer, Maria, geb. Wirbatz,
des Oberladeſchaffners i. R., 73 Jahre alt Fehl,
geb, Jäger, Ehefrau des Steuerinſpektors, 38 Jahre alt.
Maxz: Brand Auguſt Michael, Hilfsarbeiter, verhei=
31 J. alt. Tobiſch. Cacilie, o. B., 57 J. alt, ledig. Am

4, geb. Steiger, Ehefrau des Oberpoſtſchaffners. 45 Jahre
m 13. März: Meier, Karl Philipp, Händler, verheiratet,
hre alt, Pfungſtadt. Stieler, Thereſe, Lehrerin i. R.,
Jahre alt. Dörſam, Katharina Eva, 82 Jahre alt,
Heruf, ledig. Am 14. Marz: Mann, Ludwig, Gärtner,
ke alt, verheiratet. Am 15. März: Flaig, Anna Marga=
geb
. Krug, Witwe des Oberpoſtſchaffners, 60 Jahre alt.

Ananche Käuricten.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Eamstag, 16. März.
bkirche. Abends 8 Uhr: 2. Paſſionsbetſtunde.
Sonntag Reminiſzere, 17. März, Heldengedenktag.
ſirchen Kollekte für die Kriegshinterbliebenen und Kriegsgräberfürſorge.
trche. Vorm. 8 Uhr: Gedächtnisgottesdienſt der Regimentsvereine. Pfarrer
ager. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. Vorm. 11,15
Dergottesdienſt der Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger. Nachm.
bendgottesdienſt. Dekan Müller,
Yor der Stadtkirche iſt jeden Wochentag abends 6.45 Uhr Liturgiſche Abendfeier.
Skaotkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
e.

Stadtkapelle. Borm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt der Lukasgemeinde. Dekan Müller.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarxer Wintermann. Vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Abends 6 Uhr: Liturgiſche Abendfeier
zu
Gedächtnis der Gefallenen. Anſchließend: Heiliges Abendmahl. Pfarrer Winter=
mat

n.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt der Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer. Abends 6 Uhr: Abend=
gottesdienſt
. Pfarrer Widmann.
Fohanneskirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer H. Köhler. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer H. Köhler.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht gebffnet. Ein=
gang
Liebigſtraße
Paul=Gerhardt=Hans. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Weiß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Beziuke. Pfarrer Weiß.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Borm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 95 Uhr zu ſtiller Andacht gebffnet. Eingang
Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Studienrat Dr. Grünewald. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Mittwoch (20. März).
Stadtkapelle. Abends 8 Uhr: 8. Paſſionsandacht. Pfarrer Wagner.
Martinskirche. Abends 8 Uhr: 3. Paſſionsandacht. Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: 3. Paſſionsandacht. Pfarxer Weinberger.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr: 8. Paſſions=
andacht
. Pfarrer Köhler.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 8 Uhr: 8. Paſſionsandacht. Pfarrer
Bauluskirche. Abends 8 Uhr: 8. Paſſionsandacht. Pfarrer A. Müller.
Donnerstag (21. März).
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Abends 6 Uhr:
Bachfeier zum Gedächtnis von Bachs 250. Geburtstag, dargeboten von der Madrigal=
vereinigung
. Profeſſor Noack. Abends 8 Uhr: 3. Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: 3. Paſſionsandacht.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lautenſchläger, Hügelſtr. 28, Fern=
ſprecher
2033.
2. Vexanſtaltungen.
Stadtgemeinde. Schloßkirche. Dienstag, 19. März, abends 8 Uhr: Vortragsreihe
der Darmſtädter Stadtpfarrer. Die Kirche und das Volksleben. Pfarrer Lauten=
ſchläger
. Freitag, 22. Märs, abends 8 Uhr: Vortragsreihe von Pfaxrer Wintermann
(10. Abend).
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 18. März: Evangeliſcher Jugendabend der
ſtadtgemeinde. Dienstag, 19. März: Mütterabend der Stadtgemeinde. Mittwoch,
20, März: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. Freitag, 22. März: Kirchen=
chor
der Stadtkirche.
Konfirmandenſaal im Schloß. Mittwoch, 20. März: Handarbeitsſtunde der
Stadtgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 18. März, abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. Mittwoch, 20. März, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. Freitag, 22. März, abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. Mädchenabend
We
Samstag, 23. März, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Kartinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 19. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 21. März, abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. Freitag, 22. März,
abends 8 Uhr: Mütterabend Oſt.
aal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 21. März, abends
8 Uhr: Poſaunenchor. Freitag, 22. März, abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Fohannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 18. März, abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar. Abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. Dienstag, 19. März, abends
8 Uhr: Mütterabend. Mittwoch, 20. März, nachm. 2 Uhr: Strickſchule. Nachm. 2,30
Uhr: Nähnachmittag. Donnerstag, 21. März, abends 8,15 Uhr: Alterenkreis. Thema:
Abendmahl. Freitag, 22. März, abends 8 Uhr: Evang. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 18. März, abende
8,30 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 20. März, nachm. 3 Uhr: Strickſchule. Donners=
tag
, 21. März, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 18. März, abends
8,15 Uhr: Monatsverfammlung der Männervereinigung mit Vortrag von Oberreal=
lehrer
Frank über Walter Flex. Dienstag, 19. März, abends 8 Uhr: Mädchenchor.
Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 21. März, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Freitag, 22. März, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 23. März, abends 7,30
Uhr: Singekreis.
Saal der Neuen Trainkaſerne. Freitag, 22. März, abends 8 Uhr: Mütterabend
(Weſtbezirk).
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 18. März, abends
8 Uhr: Mädchenkreis. Dienstag, 19. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag,
21. März, abends 8 Uhr: Mütterabend. Freitag, 22. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor,

Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonn tagsverein: Sonntag, 17. März,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. Montag, nachm.
Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Herr Bringmann.
Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr; Blaukreuz=Bibelſtunde.
err Weimer. Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends
8,30 Uhr: Bibelſtunde, Herr Bringmann. Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der
ſſunger Mädchenſchule. Herr Reimund. Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtun
für junge Männer und junge Mädchen. Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar,
Abends 7,30 Uhr: F
P. für junge Mädchen. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchen=
reis
und Geſchäfts
nde. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen.
nerstag, abends 8 Uhr: Gebetsftunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24. Jeden
Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Sp. Wohlfahrtsdienſt. Hügelſtr. 6, Fernſpr. 2205. Jugendfürſorge, Allgemeins
Fürſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge. Sprechſtunden täglich von 10 bis 12 Uhr.
rechtsauskunftsſtelle für alle Rechtsfragen, einſchließlich Eheberatung und Mietrecht.
Sprechſtunden täglich von 11 bis 12 Uhr, ausgenommen Mittwoch und Samstag.
Trinkerfürſorgeſtelle, Sprechſtunden von Montag bis Freitag, nachm. 56 Uhr.
Eugl. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe): Einnahme=
ſtelle
für das Kirchnotgeld, täglich 8 bis 12 Uhr, Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur
im Landeskirchenamt, Mackenſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtr.), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21, Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul=Gerhardt=Haus,
Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Fern=
precher
245.
Auswärtige Gemeinden.
Svgl. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 17. März (Heldengebenktag), vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag Abend:
Frauenverein.
Mittwoch, abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht. Fraitag:
Jungmädchenabenb,
Evgl. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 17. März, vormittags 10 Uhr:
Gefallenen=Gedächtnis=Gottesdienſt unter Mitwirkung des Poſaunenchors und des
Kirchenchors der evgl. Gemeinſchaft.
Abends 8 Uhr: Paſſions=Gottesdienſt.
Dienstag: Jungmädchenpcrein. Mittwoch: Kirchenchor.
Donnerstag:
Frauenverein.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 17. März (Heldengedenktag), vorm. 10 Uhr:
Gottesdienſt. (Kollefte). Abends 8 Uhr: Lichtbilderfeierſtunde Deutſcher Soldatenglaube
3 Jahrhunderten. Montag: Poſaunenchor. Dienstag, 67 Uhr: Bücherausgabe.
8,30 Uhr: Bibelſtunde. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Helfarinnen im Pfaxr=
haus
. Freitag: Poſaunenchor.
Evgl. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 17. März, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt=
Text: Luk. 10, 1720. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. Mittwoch
20. März, 20 Uhr: 2. Paſſionsandacht.
Donnerstag, 21. März, 20 Uhr:
Singſtunde und Frauenabend.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 17. März, vorm. 10 Uhr: Predigtgottes
dienſt. Prediger Kruſt. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt. Prediger
A. Ott, Frankfurt a. M. Montag, abends 8,30 Uhr: Singſtunde. Mittwoch, abends
8,15 Uhr: Gottesdienſt.
Methodiſten=Gemeinde (Evgl. Freikirche), Darmſtadt, Wendelſtadtſtr. 38. Sonn=
tag
, 12. März, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Sonntag abends 8 Uhr: Zum Helden=
gedenktag
: Totengedenkſpiel p. 8
Lienhard. Montag, abends 8 Uhr: Verloſung der
angefertigten Miſſionsarbeiten. Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. (Offb. Joh.
Kap. 4).
Freitag, abends 8 Uhr: Frauen=Miſſionsverein.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 17. März, vorm.
10 Uhr: Andacht. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Dienstag, 19. März,
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prebiger Kruſt.
Adventgemeinde Darmſtadt, Sandſtraße 10. Sonntag abends 8 Uhr Vortrag.
Thema: Der einzige Weg in die überſinnliche Welt, Freitag abends 8 Uhr:
Bibelſtunde, Samstag vormittags ½10 Uhr: Bibelſtudium: ½11 Uhr; Predigt.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christlau Scienoe Socletv) in Darm=
ſtadt
, Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8.15 Uhr. Thema am 17. März 1935:
Subſtanz; Goldener Text: Prediger 3:14.

Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Samstag, 16. März, 18 Uhr:
Leſung aus dem Epheſerbrief. Sonntag, 17. März, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung
mit Predigt. Anſchließend Sonntagsfeier für die Kinder. Mittwoch, 20. März, 7.45
hr: Menſchenweihehandlung. 20,15 Uhr: Offentlicher Vortrag von Hellmut Gieſe,
tuttgazt: Strindberg und die Schickſalsfragen der modernen Menſchen. Donners=
tag
, 21. März, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung, Samstag, 23. März, 18 Uhrz
Leſung aus den Korintherbriefen.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 75

Reich und Ausland
* Berliner Aukobandiken gefaßl!
In den letzten Wochen hatten ſich beſonders in
den einſameren weſtlichen Stadtteilen wiederholt
Ueberfälle auf einzelne Perſonen abgeſpielt, die
von einer drei= bis vierköpfigen Bande ausgeführt
wurden. Der Kriminalpolizei iſt es jetzt gelungen,
den Räubern auf die Spur zu kommen und ſie
hinter Schloß und Riegel zu ſetzen. Syſtematiſch
hatte die Bande immer wieder Kraftwagen aus=
geräubert
, und allmählich war ſie zum Schrecken
der Berliner Automobilbeſitzer geworden. Die Ver=
hafteten
ſind drei Brüder, Hans, Kurt und Alfred
Kleemann, die zuſammen im wahren Sinne des
Wortes das ſaubere Kleeblatt bildeten. Außer=
dem
war die Braut des einen Verbrechers an den
Raubzügen beteiligt. Die jugendliche Bande ſteht
im Alter von 20 bis 24 Jahren.
Bei ihren Ueberfällen gingen die Banditen ſtets
nach der gleichen Methode vor. Mit einem Kraft=
wagen
folgten ſie in den ſpäten Abendſtunden in
einſamen Straßen einzelnen Perſonen, ſprangen
dann, wenn der Wagen in gleicher Höhe war,
plötzlich heraus und zwangen die Ueberfallenen
mit vorgehaltenen Piſtolen zur Herausgabe der
Barſchaft. Mehrere Male war der Ueberfall ge=
glückt
, es kam aber auch vor, daß ſich jemand er=
folgreich
zur Wehr ſetzte und laut um Hilfe rufen
konnte. Dann ließen die Räuber ſofort von ihrem
Opfer ab und ſuchten mit abgeblendeten Lichtern
unverzüglich mit dem Wagen das Weite. Wieder=
holt
war auch die Braut des einen Kleemann an
den Beutezügen beteiligt und ſteuerte den Wagen.
Die Kriminalpolizei war in ihren Vorarbeiten
ganz ſyſtematiſch vorgegangen. Der erſt 21jährige
Alfred Kleemann hatte ſich durch Renommierereien
in Lokalen verdächtig gemacht. Auf ihn hatte die
Polizei ein wachſames Auge und nahm nun plötz=
lich
und völlig überraſchend eine Hausſuchung in
der Kellerwohnung des Kleemann vor. Dabei
kamen Mengen von geſtohlenen Koffern, Auto=
decken
und Zubehörteilen zutage, die die Burſchen
bei ihren Plünderzügen auf unbewacht parkende
Autos erbeutet hatten. Im Kreuzverhör geſtand
Kleemann dann nicht weniger als 25 Raubzüge
dieſer Art ein. Die Polizei war ſich aber darüber
im Klaren, daß Kleemann unmöglich ſeine Raub=
züge
allein ausführen konnte und verfolgte die
Spuren weiter. Bald kamen die Beamten dahin=
ter
, daß die beiden Brüder des Verhafteten ihre
Hand im Spiele hattne. Die beiden waren aber zu=
nächſt
unauffindbar. Durch einen Zufall ſtieß dann
eine Streife des Autodiebſtahldezernats auf einen
DKW.=Wagen, der als geſtohlen gemeldet war.
Die Streife nahm ſofort die Verfolgung auf und
zwang den Wagen zum Halten, indem ſie ihn an
die Bordſchwelle drückten. Der Fang war gut. Am
Steuer ſaß der geſuchte zweite Kleemann. Noch
aber fehlte der dritte Kleemann. Und wieder war
es eine Streife des Fahndungsdienſtes, die einen
Burſchen beobachtete, der ſich in verdächtiger Weiſe
parkenden Autos in der Bülowſtraße näherte. Die
Beamten griffen kurzerhand zu, und man hatte
den Dritten. Als Letzte fehlte die Braut, die am
gleichen Abend noch in einem Kino im Berliner
Weſten ausfindig gemacht werden konnte. Die vier
Feſtgenommenen bequemten ſich dann zu dem Ge=
ſtändnis
, gemeinſam nicht weniger als 30 Raub=
züge
und Ueberfälle ausgeführt zu haben. Die
Berliner Autofahrer aber atmen auf, daß es dem
energiſchen Zugreifen der Polizei gelungen iſt,
wieder eine Diebesbande feſtzuſtellen.

Neue Sachverſtändige im Rundfunk=Prozeß.
Berlin. Die geſtrige Sitzung im Rundfunk=
Prozeß war von kurzer Dauer. Da das Protokoll
der in London durchgeführten Vernehmung des
Zeugen Mendelsſohn noch nicht zur Stelle war,
beſchränkte ſich das Gericht darauf, ſeine Entſchei=
dung
über die in den letzten Tagen von der Ver=
teidigung
geſtellten Beweisanträge zu verkünden.
Von den elf Zeugen, die noch vernommen werden
ſollen, befinden ſich vier in Frankfurt a. M. Das
Gericht hat nun beſchloſſen, dieſe Zeugen durch
einen richterlichen Beiſitzer in Frankfurt a. M. am
nächſten Montag kommiſſariſch vernehmen zu laſſen.
Das achte Opfer des Lawinenunglücks in Oeſter=
reich
geborgen.
Wien. Geſtern abend wurde das achte Opfer
des Lawinenunglücks in den Niederen Tauern,
Maria Gruber, aus den Schneemaſſen geborgen.
Die Leiche des neunten Todesopfers wurde noch
nicht gefunden. Die Suche wird fortgeſetzt.
Auf Stromlinienform umgebauf.

Die engliſche Eiſenbahn=Geſellſchaft Great Weſtern
Railway will zu ihrem bevorſtehenden 100jährigen
Jubiläum neue Rekordverſuche für vollzählige Züge
unternehmen. Zu dieſem Zweck wurde dieſe Expreß=
Lokomotive Henry III auf Stromlinienform
umgebaut.

Samstag. 16. März 1

Skapellauf des Oftpreuße
Dampfers Tannenberg;
Weiherede des Reichsverkehrsmint s
Berlin. Reichsverkehrsminiſter Freihe;
Eltz=Rübenach hielt beim Stapellauf des d.
Schiffes für den Seedienſt Oſtpreußen, des Se=
dampfers
Tannenberg, auf den Oderwerken
tin folgende Weiherede:
Der heutige Stapellauf hat eine weitge
Bedeutung. Hier wird durch die Kunſt der
tiner Werkleute ein Schiff gebaut, das einen
danken dienen ſoll. Es iſt der Oſtgedanke, de F
800 Jahren im deutſchen Volke glüht, und er
Adolf Hitler neu belebt und mit neuem Inha
füllt hat. Der Führer hat uns gezeigt, daß au
Oſten Entwicklungsmöglichkeiten bietet. In
licher, ja freundſchaftlicher Zuſammenarbeit *
den Völkern, die guten Willens ſind, wollet
dieſen noch jugendlichen Teil unſeres Er
einer Zukunft entgegenführen. Das Schiff vor
noch auf der Helling, dient Oſtpreußen.
Wir ſehen eine beſondere Aufgabe des
dienſtes darin, die deutſche Jugend mit dem
bekannt zu machen und für die politiſche und
ſchaftliche Arbeit am Oſten zu begeiſtern. Di
gend ſoll das weite wartende Land ſehen; ih
das Herz aufgehen bei der vielgeſtaltigen EE
heit der öſtlichen Landſchaft. Ich erwarte vo
Jugend, daß ſie mit tiefem Verſtändnis die
gen der großen Vergangenheit betrachtet, d
ihr die uralte Kultur der herrlichen deutſchen S
ſeſtadt Danzig Ehrfurcht erweckt, und daß ſie .
Anblick der ernſten, planmäßig durchdachter *
densburgen plaſtiſch erkennt, daß dieſer R
orden uns heute für unſere Lebensarbeit, ½
ſere Selbſterziehung zu zuchtvoller Haltun
Pflichttreue und Dienſtbereitſchaft unendlich
zu ſagen hat.
Gleich den Ordensburgen iſt ein anderes
werk in aus deutſcher Erde gebrannten St.
ausgeführt: Das Denkmal, das an jener (.
ſteht, an der zweimal um Oſtpreußen gert
worden iſt. Einmal, am Ausgang des Mittele
wurde die Schlacht verloren. Wir dürfen abe
Stolz ſagen, ſie wurde in Ehren verloren.
das ganze Ordensheer blieb auf der Wahlſta:
Ruhm und Ehren gewonnen wurde die z
Schlacht, die unſerer Erinnerung noch 4
wärtig iſt.
An einem unvergeßlichen Tage des vo
Jahres hat das deutſche Volk unter ſeinem F
an dieſer Stätte ſeinen greiſen Heerführer zu
ten Ruhe gebettet. Nun wird dieſes Denkme
Wallfahrtsort für das ganze deutſche Volk w.
und allen lebenden und kommenden Geſchle
gilt der Mahnruf des Alten vom Preußenn
Deutſche, ſeid einig.
So werden die Oſtpreußenfahrten dem deu
Volke zu tiefſten nationalen Erlebniſſen w=
In dieſem Sinne weihe ich das Schiff dem
des Deutſchen Ordens. Heil Hitler!

Meutereiverſuch der Sträflinge in La Rod
Paris. In dem Zwiſchenlager der T
ſträflinge in La Rochelle, wo 320 Verurteilt
ihre Abbeförderung nach Guayana warteten
es zu einem Meutereiverſuch. Etwa 60 C
gene traten in den Hungerſtreik und weigerte
die ihnen aufgetragenen Arbeiten zu leiſten
wollten dadurch die Raucherlaubnis und ihre
ſchleunigten Abtransport nach Guayana durch
Der Gefängnisdirektor ließ die Rädelsführ
Einzelhaft legen und erſtickte auf dieſe Wei
Bewegung im Keime.
7353 Todesopfer von Verkehrsunglücken
in England.
London. Eine am Donnerstag ausgeg
Ueberſicht über die letzten 52 Wochen nenn
Opfer von Verkehrsunfällen 7353 Tote und 2
Verletzte.
Hungermarſch in Schoklland.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

In den Agwi=Petroleumwerken bei Southampton, der größten Oelraffinerie Großbritanniens, brach
ein gewaltiges Feuer aus, bei dem ein mit Petroleumdämpfen gefüllter Tank explodierte. Auch
ein Nachbartank wurde von dem Feuer ergriffen. Die Kataſtrophe drohte einen ungeheuren Um=
fang
anzunehmen. Es gelang jedoch der Feuerwehr, den Brand auf den Herd zu beſchränken.
Unſer Bild zeigt den explodierten Tank, der über eine Million Liter faßte.

* Drei Züge ineinandergefahren.
m. Wie die Londoner Zeitungen melden, ereig=
nete
ſich in den erſten Morgenſtunden des Don=
nerstag
bei Kings=Langsley in Mittelengland ein
ſchweres Eiſenbahnunglück. Hier waren auf offener
Strecke zwei Güterzüge zuſammengeſtoßen, als
wenige Augenblicke ſpäter ein dritter Zug, ein
Expreß, in voller Geſchwindigekit in das Trüm=
merfeld
hineinraſte. Zwei Mann des Zugperſonals
wurden ſchwer verletzt, ein dritter wird vermißt
und liegt wahrſcheinlich tot unter den Trümmern.
Der Verkehr iſt durch das Unglück auf allen Haupt=
verkehrslinien
von Euſton nach dem nördlichen
England völlig lahmgelegt. Der Krach der inein=
anderfahrenden
Züge wurde von einem nahege
legenen Bahnwärterhaus gehört. Soſort eilten die
Beamten an die Unglücksſtelle und alarmierten
die nächſten Bahnhöfe. Neben den Gleiſen fanden
ſie die Mütze und die Lampe eines Zugführers.
Von dem Mann ſelbſt war weit und breit keine
Spur zu finden. Nach dem Zuſammenſtoß der bei=
den
Güterzüge hatten die Beamten der Züge ſofort
die Sicherung der Strecke vornehmen wollen und
waren mit Signallampen in beiden Richtungen
auf der Strecke auseinandergegangen. Das Her=
annahen
des Expreßzuges aber wurde zu ſpät be=
merkt
. In kurzer Zeit waren dann die Feuer=
wehren
aus der ganzen Umgebung an der Un=
glücksſtelle
. Zunächſt wurde aus den Keſſeln der
drei Lokomotiven das Feuer herausgeriſſen, damit
die Trümmer erſt nicht in Brand geraten konnten.
Polizei und Gendarmerie ſperrte die Unfallſtelle in
weitem Umkreis ab und bewachte vor allem die
wertvolle Poſt des Expreßzuges. Mit allem Nach=
druck
werden die Aufräumungsarbeiten vorgenom=
men
, um wenigſtens ein Gleis der wichtigen Strecke
freizubekommen.

Eine 5000 Jahre alte Begräbnisſtätte
bei Charlons=ſur=Marne.
Paris. In der Nähe von Charlons=ſur=Marne
wurde bei Erdarbeiten in einem Kreidefelſen eine
2,56 Meter lange und 2,50 Meter breite Grotte
freigelegt, die, wie die vielen aufgefundenen
menſchlichen Knochen und Steinwerkzeuge beweiſen,
als Begräbnisſtätte gedient hat. Das Alter der
Grotte wird auf 5000 bis 6000 Jahre geſchätzt.

* Schiffsunkergang bei Island.
In der als außerordentlich ſtürmiſch bekannten
Medallands=Bucht ſüdlich von Island geriet am
Mittwoch ein franzöſiſcher Dreimaſter Lieutnant
Boya in die Brandung und wurde von den Wel=
len
völlig zerſchlagen. Das Schiff ging unter. Drei
Mann der Beſatzung fanden den Tod, die übrigen
23 konnten ſich ſchwimmend ans Ufer retten. Die
Medallands=Bucht wird bei den Seeleuten Matro=
ſenfriedhof
genannt. Sie hat ſchon manches Opfer
an Menſchenleben gefordert. Nun ſpülen die Wel=
len
der Brandung wieder über ein Wrack. Fünf
Matroſen konnten ſich noch 15 Kilometer weit in
das Land hinein ſchleppen. Erſt dann ſtießen ſie
auf ein Fiſcherhaus. Unterwegs war aber einer
von ihnen vor Kälte und Erſchöpfung zuſammen=
gebrochen
und tot liegen geblieben. Da die See=
leute
ſich den Fiſchern mit Worten nicht verſtänd=
lich
machen konnten, erklärten ſie durch Zeichen=
ſprache
, daß noch Kameraden in Not ſeien. Die
isländiſchen Fiſcher rüſteten dann auch ſofort eine
Rettungsexpedition aus und eilten an die Un=
glücksſtelle
. 19 Schiffbrüchige lagen teilweiſe in
völlig hilfloſem Zuſtand und ohne Kleider auf den
Klippen und waren dem Tode nahe. Einige von
ihnen hatten das Bewußtſein ſchon ſeit mehreren
Stunden verloren, drei waren erfroren, hier kam
jede Hilfe zu ſpät. Der nächſtgelegene Fiſcherhof
wurde in aller Eile zu einem Hoſpital eingerichtet,
und hier geben ſich die Fiſcher um die Seeleute
die größte Mühe, obwohl ſie nicht einmal ihre
Sprache verſtehen. Der Lieutnant Boya ſtammte
aus Dünkirchen.

Verlobung im däniſchen und ſchwediſchen
Königshaus.
Stockholm. Amtlich wird die Verlobung
der Prinzeſſin Ingrid von Schweden mit dem
Kronprinzen Friedrich von Dänemark und Island
mitgeteilt. Das Datu mder Heirat iſt noch nicht
feſtgeſetzt worden. Prinzeſſin Ingrid iſt die einzige
Tochter des Kronprinzen Guſtav Adolf von Schwe=
den
und der verſtorbenen Prinzeſſin Margarete
von England. Prinzeſſin Ingrid iſt 1910, Kron=
prinz
Friedrich 1899 geboren.

Eine große Anzahl ſchottiſcher Erwerbslole.
anſtaltete von Aberdeen über Dundee nach Oit*
einen Hungermarſch, um gegen die Mähltt
der Regierung zu proteſtieren. Auch Fräu.
Kinder nahmen, wie unſer Bild zeigt, al.
Demonſtrationszug teil

In Berlin trifft man umfangreiche Vorbereitungen zur Durchführung der Luftſchutzübung am 19.
März, die in den Abendſtunden eine allgemeine und reſtloſe Verdunkelung der Reichshauptſtadt
bringen wird. Hier wird zum erſten Male in Deutſchland ausgeprobt, wie ſich eine Millionen=
ſtadt
im Ernſtfalle gegen Fliegerangriffe ſchützen muß. In Beratungsſtunden des Reichsluftſchutz=
Hier wird
bundes erhält die Bevölkerung über alle ihr obliegenden Maßnahmen Aufklärung.
gezeigt, wie ein Fenſter verdunkelt wird.

Exploſion in Englands größker Oelfabrik.

[ ][  ][ ]

mstag, 16. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 75 Seite 9

Sboel, Ohier und Tunneit.

euſtifkung des SA.-Sporkabzeichens
durch den Führer.
K. Der Führer hat das SA.=Sportabzeichen mit nachfol=
Fan Erlaß erneuert:
er neue Staat verlangt ein widerſtandsfähiges hartes Ge=
Neben der weltanſchaulichen Schulung des Geiſtes muß
7 impferiſche Schulung des Leibes durch einfache, nützliche und
ro iche Körverübungen gefordert werden.
m dem Streben der Jugend vermehrten Anreiz und Rich=
ſtu
u geben, erneuere ich für die geſamte SA. und alle ihre
ech ligen Gliederungen
die Stiftung des SA.=Sportabzeichens.

mos nach Abſchluß einer gewiſſenhaft durchgeführten Ausbil=

dau eit durch Ablegung einer Leiſtungsprüfung erworben wird.
n der Pflege wehrhaften Geiſtes in allen Teilen des deut=
ſac
, folkes bewußten Ausdruck zu verleihen beſtimme ich ferner,
eſes SAl.=Sportabzeichen auch von Nichtangehörigen der Be=
erworben
und getragen werden darf, ſofern ſie raſſiſch und
ſchaulich den nationalſozialiſtiſchen Vorausſetzungen ent=
isführungsbeſtimmungen
erläßt der Chef des Stabes.
Der Oberſte SA.=Führer.
gez.: Adolf Hitler.
s SA.=Sportabzeichen iſt ein Leiſtungsabzeichen, welches
ihrer der geſamten deutſchen Jugend gewidmet hat. Weil
r SA. Gedanke und Forderung der mit dieſem Leiſtungs=
verbundenen
nationalſozialiſtiſchen Leibeserziehung ſtammt
eſe in den Reihen der braunen Soldaten Adolf Hitlers auch
jepflegt und geübt wurde.
trägt das Abzeichen die ruhm= und traditionsreiche
Bezeichnung SAl..
fer dieſes Symbol erringt, hat eine der grundlegenden For=
en
des neuen Staates, nämlich die Forderung nach kämpfe=
Schulung des Leibes durch einfache, nützliche und natürliche
übung in Verbindung mit weltanſchaulicher Schulung
s SA.=Sportabzeichen iſt nicht das Vorrecht eines beſtimm=
rbandes
. Es ſoll vielmehr dem Streben der geſamten deut=
ugend
innerhalb und außerhalb der Organiſationen der
ing und des Staates nach wehrhafter Körpertüchtigkeit in
lſozialiſtiſchem Geiſte Richtpunkt und Ziel ſein.
Neuſtiftung des SA.=Sportabzeichens, durch den Führer
keine Aenderung des Weſens des Abzei=
Der vom Führer mit dem Erlaß von Ausführungsbeſtim=
betraute
Chef des Stabes der SA. hat angeordnet, daß
weiteres alle Angelegenheiten des SA.=Sportabzeichens
Dienſtſtelle für das SA.=Sportabzeichen Berlin W 35,
ch=Wilhelm=Straße 5. und ihren Außenſtellen, deren An=
vorläufig
noch beſtehen bleiben, erledigt werden.
on heute ſtammen die Träger des Abzeichens über 200 000
Zahl. aus allen Schichten des Volkes allen Berufsgruppen,
tänden und den verſchiedenſten Verbänden. Sie alle haben
=Sportabzeichen nicht einer einmaligen, vielleicht zufälli=
ſtung
zu verdanken, ſondern bevor ſie zur Leiſtungsprüfung
mußten ſie mehrere Wochen nach genau feſtgelegtem Plan
en Augen der Kameraden und ihrer Lehrer nicht nur ihre
che Leiſtungsfähigkeit und manche andere Fertigkeit ſtei=
ndern
ſich auch als ganze Kerle zeigen. Wer das SA.= Sport=
n
. dieſes Geſchenk des Führers an die deutſche Jugend, er=
at
ſich als tätiges Mitglied in das Buch der Volksgemein=
ngetragen
und verpflichtet.
Leichkakhleken marſchieren auf.
Tgezeichnetes Meldeergebnis der Frühjahrs=
Waldläufe.
diesjährigen Frühjahrswaldläufe des Kreiſes Starken=
ie
vom Fachamt für Leichtathletik des Reichsbundes für
bungen an drei Orten am Sonntag durchgeführt werden,
in ausgezeichnetes Meldeergebnis gefunden.
Hauptlauf in Meſſel, deſſen Teilnehmer um 14.30 Uhr
dengedenkfeier der Ortsgruppe Meſſel der NSDAP. auf=
ren
, weiſt naturgemäß die ſtärkſte Beteiligung auf. In 8
werden, wenn die Meldungen auch nur einigermaßen
ten werden, über 300 Teilnehmer an den Ablauf gehen.
annteſten Sport= und Turnvereine des Kreiſes haben zu
ldläufen Meldungen abgegeben. Von den Aktiven der
den Frauen und Alten Herren bis zu den jüngſten der
jend werden alſo gut beſetzte Läuferfelder ſtarten, ſo daß
für den leiſtungsmäßig kämpferiſchen Verlauf der einzel=
inen
von vornherein Gewähr gegeben iſt.
die beiden anderen Veranſtaltungen in Lorſch und in
jaben ein tadelloſes Meldeergebnis gefunden, das wie
durch die Beteiligung des NS. in Meſſel
dienſtes günſtig beeinflußt worden iſt. Damit wird alſo
takt der Leichtathleten zu Beginn des Jahres 1935 ein
eindrucksvoller werden.
SV. 1898 Leichtathleten.
Fahrt nach Meſſel (Waldläufe) treffen ſich alle Leicht=
(Aktive, Junioren, Jugendliche) am Sonntag mit Rad
Uhr Ecke Schlageter= und Kranichſteiner Straße. Da be=
14.15 Uhr Antreten zum Aufmarſch zur Heldengedenk=
muß
jeder Einzelne unbedingt pünktlich erſcheinen.
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde beteiligt ſich an
ihjahrswaldlauf morgen, Sonntag, mit 34 Wettkämpfern
ttkämpferinnen. Die Teilnehmer fahren gemeinſchaftlich
m Omnibus um 13.15 Uhr ab Woogsturnhalle.
ße für weitere Mitfahrer zu einer ſo ſchönen Fahrt durch
k nach Meſſel ſind noch frei.

Wer wird Südheſſen=Meiſter?
Polizei Darmſtadt Vikkoria Walldorf.
Im Brennpunkt des Darmſtädter Sportes am kommenden
Sonntag ſteht das Spiel um den Meiſtertitel in der Bezirksklaſſe
Südheſſen. Dieſes entſcheidende Trefſen auf dem Landespolizei=
ſtadion
wird die größte Aufmerkſamkeit auf ſich lenken. Der Geg=
ner
Viktoria Walldorf hat im Vorſpiel einen eindeutigen Sieg er=
ringen
können. Die Mannſchaft iſt durch die letztſonntägliche Nie=
derlage
gegen Sportverein 98 als Mitbewerber für den Meiſter=
titel
ausgeſchaltet worden. Sie wird aber zweifellos allen Ehrgeiz
daran ſetzen, dem Altmeiſter ein gleichwertiges Spiel zu liefern.
Die Landespoliziſten befinden ſich immer noch in einer bedrängten
Lage, weil ſie immer noch mit Erſatz antreten muß. Die Mann=
ſchaft
muß ihr Letztes hergeben, um Sieg, Punkte und Meiſtertitel
zu holen. Zweifellos iſt ein raſſiger Kampf zu erwarten, in dem
ſicherlich die beſten Nerven entſcheiden.
Sportler benutzt die Vorverkaufsſtellen bei Sporthaus Joſt
und Zigarrenhaus Becher, Rheinſtraße 5.
Sämtliche Jugendlichen beteiligen ſich am Sonntag an den
Waldläufen in Meſſel. Abfahrt mit Auto 13 Uhr an der Wache 24.
Holzhofallee.
An der Rheinallee: Kreis gegen Bezirksklaſſe!
TSG. 46 FC. Langen.
Mit einem Vertreter der Frankfurter Bezirksklaſſe eröffnen
die Fußballer der 46er am Sonntag an der Rheinallee ihre Pri=
vatſpielſaiſon
. Die Mannſchaft von Langen iſt in Darmſtadt durch
ihre frühere Zugehörigkeit zur erſten Klaſſe genügend bekannt.
Die Gäſte rechtfertigen in jeder Beziehung ihren guten Ruf mit
einer Mannſchaft, in welcher neben den bekannten alten Spielern
junge Talente amtieren. Erwähnen wollen wir hier nur den jun=
gen
Mittelläufer der Elf, der als der beſte der Frankfurter Be=
zirksklaſſe
gilt. Man kann geſpannt ſein, wie die 46er, die zurzeit
in beſter Verfaſſung ſind, gegen dieſen Gegner abzuſchneiden ver=
ſtehen
. Mit einem intereſſanten und ſpannenden Kampf iſt auf alle
Fälle zu rechnen. Mit Rückſicht auf das Treffen Polizei Wall=
dorf
wurde das Spiel auf 1.15 Uhr feſtgeſetzt, ſo daß jedem Fuß=
ballanhänger
Gelegenheit geboten iſt. beide Spiele zu beſuchen.
Vormittags 10.30 Uhr an der Rheinallee ſpielen die Reſerven
der 46er gegen Spielvag. 94 Arheilgen Reſ., während ſich die 3.
Garnituren der beiden Vereine vorher, um 9 Uhr gegenüberſtehen.
Die Spiele der Jugend= und Schülermannſchaften fallen in=
folge
des Jugend=Waldlaufes am Sonntag aus.
SV. Merck Darmſtadt.
Mercks Fußballer kämpfen am kommenden Sonntag mit
dem Reichsbahn=TSV. auf deſſen Platz um die Punkte. Nur noch
1 Punkt benötigen die Mercker um Meiſter zu werden, aber gerade
weil das ſo iſt, werden die Platzbeſitzer zu verhindern ſuchen, daß
die Entſcheidung ſchon jetzt fällt. Merck tritt jedoch mit der voll=
ſtändigen
1. Mannſchaft an und wird ſich wahrſcheinlich ſogar beide
Punkte holen, Spielbeginn 3 Uhr. Das Spiel der 2. Mann=
ſchaften
iſt offen (1.15 Uhr).
Die Leichtathleten. Jugendlichen und Schüler beteiligen ſich am
Geländelauf des Kreiſes in Meſſel. Abfahrt 1.30 Uhr Sportplatz
Maulbeerallee.
SV. 29 Erzhauſen.
Heute, Samstag. abends 8,30 Uhr, hält der Sportver=
ein
29 im Vereinslokal ſeine Generalverſammlung ab. Die
Jugend= und Schülerſpiele fallen am kommenden Sonntag aus.
Handball.
5J. 98 Darmſtadt Tgſ. Ofſenbach.
Am Sonntagnachmittag 15 Uhr iſt die eifrige Handballmann=
ſchaft
der Tgſ. Offenbach Gaſt auf dem Stadion am Böllenfalltor.
Leider finden wir die äußerſt ſpielſtarke Mannſchaft am Tabellen=
ende
. Immerhin müßte ſie noch drei Punkte aus ihren beiden noch
ausſtehenden Spielen erzielen, um dem Abſtieg zu entgehen. Das
inte von den 98ern nach äußerſt hartem Kampf nur
Vorſpiel kor
mit 6:5 (2:2) gewonnen werden. Auch am Sonntag wird es zu
einem ſpannenden Kampf kommen. Gilt es doch für die Offen=
bacher
, alles auf eine Kappe zu ſetzen, um in den Beſitz der Punkte
zu kommen. Die Lilienträger dagegen wollen ihren Tabellenvor=
ſprung
gegenüber ihrem Ortsrivalen auch nicht einbüßen und wer=
den
den Kampf in ſtärkſter Beſetzung beſtreiten. Henns, Rothen=
burger
, Förſter, Delp. Merz, Dittmar Fiedler, Kaltenbach,
Freund, Eichhorn, Feick, Vorher, um 1.45 Uhr ſpielt die Reſerve
gegen die 1. Mannſchaft des MTV. Urberach.
Die Aufſtiegsſpiele in Starkenburg.
Tv. Reinheim TSG. 46 Darmſtadt.
Am Sonntag nachmittag ſteigt in Reinheim auf dem Platz
des Tv. Reinheim das erſte Aufſtiegsſpiel der Meiſter um 3 Uhr.
Beide Mannſchaften kennen ſich ſehr wenig, über die Spielſtäre
hier mehr oder weniger bekannt. Zwei Spielſyſteme ſtehen ſich da
gegenüber, von denen man abwarten muß, welches ſich durchſetzt,
Das Spiel dürfte für den Odenwaldkreis ſeine Anziehungs=
kraft
nicht verfehlen und die Handballanhänger des Odenwaldes
auf dem Plan finden. Das Intereſſe am Abſchneiden ihres Mei=
ſters
iſt gewiß ſehr groß und dürften die Darmſtädter vor eine
große Aufgabe geſtellt ſein.
TSG. 46 Darmſtadt Handballabteilung.
Zu dem Spiel unſerer erſten Mannſchaft in Reinheim fahren
wir per Bahn ab Oſtbahnhof. Abfahrt 1,30 Uhr Die Reſerve
ſpielt in Groß=Zimmern und kommt dort einer alten Rückſpielver=
pflichtung
nach. Abfahrt 1.30 Uhr ab Oſtbahnhof. Die 2. Jad.
von 46 empfängt heute mittag 3.30 Uhr die 2. Jad. des Tv. Ar=
heilgen
zum Freundſchaftsſpiel auf der Woogswieſe.

Oetsgruppe Darmstadt desRfe.
uf 3 des Frühjahrs=Waldlaufes in Lorſch.
iun de Dr lcdes Fuaner ud Srate.

Frühjahrswaldlauf, den man aus Zweckmäßigkeitsgrün=
es
Jahr an drei verſchiedenen Orten am gleichen Tage
rt, wird in Lorſch von einer recht ſtattlichen Zahl Läufer
. So ſtarten: Klaſſe 1: 18 Läufer, Klaſſe 2 und 3: 33
Jugend A: 12 Läufer, Jugend B: 37 Läufer, Jugend C1:
ir. Jugend C 2: 9 Läufer.
inders ſtarke Meldung hat der Arbeitsdienſt Lorſch abge=
us
dieſer Zuſammenſtellung iſt zu erſehen, daß wiederum
ind=Klaſſen eine gute Beſetzung zu verzeichnen haben, was
deis erbringt, daß die Vereine bemüht ſind, durch Heran=
von
Nachwuchs ihre geleiſtete Arbeit zu erhalten.
entlich ſind die Läufe vom Wetter begünſtigt, daß ſie auch
veck voll auswerten und zum Anſporn für das kommende
inen.
Keine Polizei=Einzelmeiſterſchaften 1935.
Rückſicht auf die olympiſchen Vorbereitungen werden in
Jahre deutſche Polizeimeiſterſchaften in den Einzelwett=
* nicht ausgetragen. Hingegen werden Titelkämpfe für
aftswettbewerbe ausgeſchrieben werden, und zwar aller
inlichkeit nach im Gepäckmarſch, Patrouillen=Radfahren
Patrouillenlauf.
im Stuttgarter Reitturnier holte ſich am Er=
abend
der SS.=Mann Knuth auf Argonaut das Jagd=
der
Klaſſe l. vor Oberwachtmeiſter Nowak auf Heldin.
den italieniſchen Tennis=Meiſterſchaften,
15. April in Rom beginnen, werden deutſcherſeits wahr=
Eilly Außem Marieluiſe Horn. Gottfried von Cramm
nrich Henkel teilnehmen.

Im Rahmen einer vaterländiſchen Kundgebung der NS.=
Kulturgemeinde. Ortsgruppe Darmſtadt, ſpricht heute
abend 8,15 Uhr im Städt. Saalbau General von Lettow=Vorbeck
über die heldenmütige Verteidigung unſerer ehemaligen Kolonie
Deutſch=Oſtafrika.
Wir empfehlen allen Darmſtädter Turnern und Sportlern den
Beſuch dieſer Veranſtaltung.
(gez.) Löwer.

Turnerbund Jahn 1875.
Wir weiſen nochmals auf die Gedenkſtunde für die Toten des
Weltkrieges am Samstag abend 8,45 Uhr im Turnhaus hin. Un=
ſere
Mitglieder Turner und Turnerinnen erſuchen wir um
zahlreiche Beteiligung. Umrahmt wird die Feier mit Chorvorträ=
gen
der Turnerſänger, ferner findet der Vortrag ſtatt: Im Sattel
auf zwei Kriegsſchauplätzen. Am Samstag abend erfolgt die
Ausgabe der Sparbücher für das Gaufeſt in Saarbrücken. An die=
ſem
Tage können bereits die erſten Einlagen eingezahlt werden.
Es werden Beträge von 20 Pfg. an aufwärts angenommen.
Steve Hamas beim Reichsſportführer.
Bei einem Tee des Reichsſportführers von Tſchammer und
Oſten im Haus der Deutſchen Preſſe am Berliner Tiergarten war
auch der amerikaniſche Schwergewichtsborer Steve Hamas mit ſei=
ner
Frau Gaſt des Reichsſportführers. Anweſend waren u. a. fer
ner Dr. Hanfſtgengl. der Auslandspreſſereferent der NSHAP
der Führer des deutſchen Boxſports Rüdiger, Mitglieder der ame=
rikaniſchen
Kolonie in Berlin, ſowie Vertreter der in= und aus=
ländiſchen
Preſſe.

Kanu=Club Darmſtadk.

Wenn die erſten kräftigen Sonnenſtrahlen des erwachenden
Frühlings hervorbrechen, dann beginnen auch die Paddler ſich zu
regen, ihren Ergänzungsſport des Winters aufzugeben und ſich
wieder ausſchließlich der kanuſportlichen Betätigung zu widmen.
Obwohl das Anpaddeln der am Altrhein anſäſſigen Vereine
erſt im Laufe des nächſten Monats ſtattſindet, eröffnet der Kanu=
Club jetzt ſchon ſein Bootshaus am Altrhein, um den Mitgliedern
Gelegenheit zu geben, rechtzeitig alle Vorbereitungen und Inſtand=
ſetzungen
für die Aufnahme des Kanuſportes zu treffen.
Die für die Jungmannſchaften vorgeſehenen beiden Einer=
Rennkajaks ſind bereits fertig und werden für einige Tage
in den Ausſtellungsräumen der Raumkunſt G. m. b. H., Peter=
Gemeinder=Straße, ausgeſtellt.
Um auch den Mannſchaftsſport in verſtärktem Maße zu pfle=
gen
und die Jugendabteilung in ihrem weiteren Aufbau zu unter=
ſtützen
, haben wir zu dem ſeit vorigem Jahr in unſerem Beſitz be=
findlichen
Wanderzehner noch einen Zehnerkanadier
für Rennzwecke auf Kiel legen laſſen. Das Boot wird von dem
allen hieſigen Paddlern bekannten Bootsbauer Fasler gebaut und
noch vor Oſtern ſeinen Weg nach dem Altrhein antreten.
Dadurch wollen wir nicht nur unſeren derzeitigen Mitglie=
dern
, ſondern auch denienigen, die die Abſicht haben, ſich unſeren
Jugendlichen oder Aktiven anzuſchließen, Gelegenheit geben, den
Paddelſport auszuüben, ohne im Eigenbeſitz eines Bootes zu ſein.

Waſſerſport.

Darmſtädter TSG. 46 Paddel=Abteilung.
Die Wettkampfzeit beginnt. Am Sonntag trifft ſich die Wett=
kampfmannſchaft
erſtmals in Erfelden zum Training für die lange
trecke und im Zehner=Kanadier, auch Damen und Jugend.

Preußiſch=Süddeutſche Staaks=Lokkerie.
Gewinnauszug.
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß. Klaſſen=Lotterie.
Ohne Gewähr.
Nachdruck verboten.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II.
30. Ziehungstag.
14. März 1935.
In der heutigen Ziehung wurden Gewinne über 300 RM. gezogen:
2 Gewinne zu je 1 000 000 RM.:
3 Gewinne zu je 10000 RM.: 6a979 2
12 Gewinne zu je 2000 RM.: 1872 86977 135261 168699 314019
369861.
18 Gewinne zu je 1000 RM.: 9241 42384 103293 125963 165333
185778 208675 222585 253481.
64 Gewinne zu je 500 RM.: 16570 33379 39881 61709 81915
116718 127040 129518 148611 160331 163943
181133 182938 188313
206448 210608 210782 223997
33305 241685
258665 260720 266636
267270 270474 279028 348184 353556 363941 374906 379719 399020.
Ferner 144 Gewinne zu je 300 RM.
20 Tagesprämien:
Auf jede gezogene Nummer ſind 2 Prämien zu je 1000 RM. ge=
fallen
, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II.
7680 48960 153646 220604 252695 271806 276948 339647
347311 379011.
Die Ziehung der 1. Klaſſe der 45 271 Preußiſch=Süddeutſchen
Staatslotterie findet am 26. und 27. April 1935 ſtatt.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Samstag, 16. März
6.00; Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.50:
Zeit, Wetter. 6,55: Morgenſpruch Choral: Ich ſenke mich
m deme Wunden. 7.00: München: Frühkonzert. Ltg.: Hagel.
8.10: Waſſerſtand, Wetter. 8.15 Stuttgart: Gymnaſtik.
9.00: Nur Frankfurt: Nachr. 9.15: Nur für Frankfurt: Kon=
zert
. 10.00: Nachr.
11.0: Werbekonzert.
11.80:
Meldungen. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Orcheſter Offenbacher Berufsmuſiker, Ltg.: Tom Döbert.
18.00: Zeit, Nachr. 18.15: Neues vom Tage, (Schallpl.).
14.15: Zeit, Nachr. 14.30: Die beſten Schallplatten der Woche.
14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 14.55: Wetter 15.0:
Jugend packt an! 1. Wir, gehen durch die zuſätzliche Berufs=
ſchulung
der DAF. 2. Alle müſſen mikl Letzter Appell
des Gebiets=Sozialamtsleiters der HJ.. Bannführer Heim Jung
an alle Eltern, Meiſter und die Jungarbeiterſchaft.
16.00: Breslau: Alte Tänze um 1900. Das kleine Funkorcheſter,
Lta.: Riſchka. 18.00: Stimme der Grenze. 18.20: Steg=
reifſendung
. 18.35: Wir ſchalten ein! Das Mikrophon unter=
wegs
. 18.45: Meldungen.
18.50: Präſentier= und Parademärſche der Garnſſonen des Sende=
bezirks
des Reichsſenders Frankfurt. Ltg.: Muſkmeiſter Rohde.
20,00: Zeit, Nachr. anſchl.: Tagesſpiegel.
20.15: Saar=
brücken
: Großer bunter Abend.
22.00: Berlin: Nachr.
22.15: Berlin: Argonnerwald um Mitternacht. Die Geſchichte
eines Soldatenliedes. 23.00 Berlin: Nachtmuſik. Berliner
Funkorcheſter. Dir.: Heinr. Steiner. 24.00: Glockengeläute
der Dome Frankfurt, Mainz, Worms, Speyer, des Münſters in
Freiburg und des Trierer Doms. 0.15: Funkſtille.
Obistenn unssänsnn
Sonnabend, 16. März
Reichsſendung: 22.15: Argonnerwald um Mitter=
nacht
. Die Geſchichte eines Soldatenliedes. Zeit d. Hand=
lung
: Winter 1914. 23.00: Nachtmuſik. Berl. Funk=
orcheſter
. Dir.: Heinr. Steiner.
Berlin: 20.10: Weißt Du noch Kamerad? Infanterie=
und Kavallerie=Märſche, Signale, Soldatenlieder u. Sol=
daten
=Anekdoten.
Deutſchlandſender: 20.00: Heldengedenkfeier des
Gaues Groß=Berlin der NSDAP. aus dem Sportpalaſt,
Berlin. Es ſpricht Reichsminiſter Dr. Goebbels.
Frankfurt: 20.15: Großer bunter Abend aus Saar=
brücken
.
Köln: 18.50: Johannes Brahms. Ausf.: Das Prisca=
Quartett.
Stuttgart: 19.15: Kleindingelsbach den 15. März 35.
Sehr geehrter Herr Rundfunk! Eine beitere Ausſprache
um Briefe.
Brünn: 19.15: Volksblasmuſik.
Sottens: 20.15: Operette von Lebar.
Kopenbagen: 20.30: L. Preils Orcheſter ſpielt.
Wien; 20.40: Sonntag in Wien. Muſikal, Bilderbogen.
Laibach: 21.00: Sloweniſche Volkslieder.
Stockbolm: 21.00: Alte Tanzmuſik.
Wien: 22.20: Wiener Muſik.
Kopenbagen: 23.05: Moderne Tanzmuſik.

Welſeleiſchl.

Ausſichten für Samstag: Stellenweiſe dunſtig oder neblig, ſon
noch vielfach heiter und trocken, bei überwiegend ſüdöſtliche
Winden; weitere Wärmezunahme.
Ausſichten für Sonntag: Wolkiges, im ganzen aber freundliche
und ziemlich warmes Wetter.

[ ][  ][ ]

Die Leiſtungen der Reichsbahn 1934.

Allgemeine Skeigerung gegenüber 1933
Im öffentlichen Güterverkehr hat die Aufwärtsentwicklung
1934 angehalten. Die Anzahl der geförderten Tonnen ſtieg um
20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Auslandsverkehr war
1934 ebenfalls lebhafter als i. V. Die Zahl der insgeſamt ge=
ſtellten
Wagen war 12 Proz. größer als i. V., aber um 25 Proz.
geringer als 1929. Der Perſonenverkehr hat gegenüber dem Vor=
jahr
insgeſamt um 9 Prozent zugenommen. Hinter 1929 blieb
der Verkehr insgeſamt noch um 31 Prozent zurück. Die gefah=
renen
Perſonenkilometer weiſen eine Steigerung von insgeſamt
16 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf. Hinter 1929 blieben die
Leiſtungen um 26 Prozent zurück. Die mittlere Reiſeweite ſtieg
um 6 Prozent gegenüber 1933 und um 8 Prozent gegenüber 1929.
Im Fernverkehr ging der Anteil der zweiten Klaſſe im Berichts=
jahr
allgemein zurück. Die Zugbeſetzung beſſerte ſich gegenüber
dem Vorjahr. Es wurden je Zug 9 Prozent und je Perſonen=
wagenachſe
6 Prozent, mehr Perſonen befördert als 1933. Das
Geſamtperſonal wurde 1934 um rund 37 500 Köpfe verſtärkt. An
Beamten waren rund 3000 Köpfe weniger vorhanden als 1933.
Auch an Zeit= und Aushilfsarbeitern wurden rd. 18 500 weniger
eingeſtellt als im Vorjahr. Dafür fanden aber rund 59 000 Ar=
beiter
mehr eine ſtändige Beſchäftigung. Die Einnahmen lagen
allgemein 1934 um 14 Prozent höher als i. V. Im Vergleich zum
Jahre 1929 war noch ein Einnahmeausfall von insgeſamt 38
Prozent vorhanden. Die Einnahmen aus dem Perſonen= und
Gepäckverkehr blieben um 36 Prozent, die aus dem Güterverkehr
um 39 Prozent und die ſonſtigen Einnahmen um 40 Proz. zurück.
ind
die geichseinnaymen und -ausgaven im Januar.
Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrugen im
ordentlichen Haushalt im Januar 1935 die Einnahmen (alle An=
gaben
in Millionen M.) 771,0 (695,9 im Dezember 1934) und die
Ausgaben 622,6 (627,1); mithin ergibt ſich für Januar 1935 eine
Mehreinnahme von 148,4 (68,8). Für den abgelaufenen Teil des
Rechnungsjahres 1934, die Monate April 1934 bis Januar 1935,
errechnet ſich bei 6166,9 Geſamteinnahmen und 6217,6 Geſamtaus=
gaben
eine Mehrausgabe von 50,7 gegen 199,1 Ende Dezember
1934. Um dieſen Betrag erhöht ſich der aus dem Vorjahr über=
nommene
Fehlbetrag von 1796,7 auf 1847,4. Im außerordentlichen
Haushalt waren wiederum nur Ausgaben, und zwar in Höhe von
0,4 (Dezember 1.4) zu verzeichnen. Seit Beginn des Rechnungs=
jahres
alſo insgeſamt 9,6. Der im letzten Rechnungsjahr vor=
handene
Plusbeſtand von 14,2 verringert ſich daher auf 4,6. Für
beide Haushalte einſchließlich der aus dem Vorjahr übernomme=
nen
Fehlbeträge bzw. Beſtände wird alſo für Ende Januar 1935
ein Fehlbetrag von 1842,8 ausgewieſen. Der Kaſſen=Sollbeſtand
Ende Januar 1935 von 2268 iſt wie folgt verwendet worden; zur
vorläufigen Deckung des aus dem Vorjahr übernommenen Fehl=
betrages
im ordentlichen Haushalt (1796,7) zuzüglich der Mehr=
ausgabe
April bis Januar (50,7) rund 1847,0, zur Deckung der
Ausgaben des außerordentlichen Haushalts April bis Januar rd.
10,0 und für ſonſtige noch nicht rechnungsmäßig gebuchte Auszah=
lungen
unter Gegenrechnung der Hinterlegungen 238.0 zuſammen
alſo 2095.0. Der Kaſſenbeſtand bei der Reichshauptkaſſe und den
Außenkaſſen beträgt ſomit 173,0.
f
die koiner Fuhjahrsmene.
Meſſetreffen der Werbefachleute.
Auf der diesjährigen Kölner Frühjahrsmeſſe vom 17.24.
März iſt die NS. Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute mit
einer Lehr= und Werbeſchau vertreten, die dem Beſucher einen
Ueberblick über die Geſamtleiſtung der deutſchen Werbung geben
ſoll.
Zie wir dazu erfahren, wird anläßlich dieſer großen Schau
die NSRDW. am Sonntag, 17. März, um 10 Uhr im Großen
Kongreßſaal der Kölner Meſſe (Eingang Meſſeturm) eine Ta=
gung
abhalten, auf der mehrere für das deutſche Werbeweſen füh=
rende
Perſönlichkeiten ſprechen werden, ſo Dr. Heuſer vom
Werberat der deutſchen Wirtſchaft, der ſtellvertretende Reichs=
leiter
Richard Künzler, ferner Hermann Lorz, der Reichs=
geſchäftsführer
, und Hermann Herwegh, der Reichsfachſchafts=
leiter
der NSRDW.
Kölner Möbelmeſſe nur Möbelhändlern zugänglich. Die Köl=
ner
Möbelmeſſe beanſprucht infolge einer ſtärkeren Beſchickung
eine größere Ausſtellungsfläche als im vergangenen Jahr. Da
es ſich um eine Meſſe für Gebrauchsmöbel handelt, welche
auf die beſonderen Bedürfniſſe und Wünſche der weſtdeutſchen
Verbraucher eingeſtellt iſt, umfaßt das Angebot vorwiegend
Küchen= und Schlafzimmer (geſtrichen, in Eiche und poliert) fer=
ner
Herren= Speiſe= und Wohnzimmer vom einfachſten Modell
bis zur feinſten Ausführung. In ſehr mannigfaltiger Ausfüh=
rung
werden auch Einzelmöbel auf, der Kölner Frühjahrsmeſſe
vertreten ſein, wie Tiſche. Stühle, Polſtermöbel und andere zum
Möbelhandel gehörige Warengattungen. Matratzen. Steppdecken
uſw. Zahlreiche Anfragen, die an die Kölner Meſſe= und Aus=
ſtellungsgeſellſchaft
und an andere Stellen gerichtet werden,
machen es notwendig, darauf hinzuweiſen, daß die Kölner Möbel=
meſſe
, die im Rahmen der vom 17.19. (24.) März dauernden
Kölner Frühjahrsmeſſe ſtattfindet, nur von anerkannten Möbel=
händlern
beſucht werden kann. Dieſe müſſen außer einer Legiti=
mation
ihrer zuſtändigen Einzelhandelsorganiſation einen Perſo=
nalausweis
mit Lichtbild ſowie Geſchäftspapiere über die Ge=
ſchäftsverbindungen
mit Möbelfabriken vorweiſen können. Dieſe
Beſtimmungen werden im Einvernehmen mit dem Einzelhandels=
verband
durchgeführt, um den Wünſchen der Möbeleinzelhändler
zu entſprechen und Privatverkäufe auf der Meſſe zum Schutze des
Händlers zu unterbinden.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Die Brandſchäden im Februar. Die beim Verband privater
Feuerverſicherungsgeſellſchaften im Monat Februar 1935 im
Deutſchen Reich einſchließlich Danzig und Memelgebiet angefal=
lenen
Schäden belaufen ſich auf 4845 327 RM. Die Schadeakurve
des laufenden Jahres, die mit dem verhältnismäßig günſtigen
Januarergebnis von 3 620 428 RM. eingeleitet wurde, beginnt
damit wieder anzuſteigen und ſich dem Monatsdurchſchnitt 1934
(5:093 982 RM.) zu nähern.
Schwebende Schuld des Deutſchen Reiches. Die Summe der
Zahlungsverpflichtungen ſtellte ſich am 28. Februar 1935 auf 2.09
Milliarden RM. gegen 2,14 Milliarden RM. am 31. Januar.
An Steuergutſcheinen waren zu dem genannten Zeitpunkt 1,180
gegen 1,183 Milliarden RM. im Umlauf.
Zentralausſchußſitzung der Reichsbank. Nach der GV. der
Reichsbank fand, wie in früheren Jahren, eine Sitzung des Zen=
tralausſchuſſes
ſtatt, in der Ergänzungswahlen zu den Bezirks=
ausſchüſſen
vorgenommen und die turnusmäßig ausſcheidenden
Deputierten des Zentralausſchuſſes durch Wiederwahl in ihren
Aemtern beſtätigt wurden.
Eine Schuh= und Ledermeſſe in Pirmaſens. In einer Sitzung
des Verkehrsvereins befaßte man ſich mit dem Plan der Durch=
führung
einer großen Schuh= und Ledermeſſe in Pirmaſens. Es
wurde dabei darauf hingewieſen, daß Pirmaſens als deutſche
Schuhmetropole wie keine andere Stadt des Reichs zur Aufnahme
und Abhaltung einer ſolchen Meſſe geeignet ſei. Es beſteht die
Abſicht, die erſte Meſſe dieſer Art in Pirmaſens im Herbſt d. Js.
durchzuführen.
Englifche Außenhandelsziffern. Die Außenhandelsziffern für
Februar, zeigen gegenüber dem Vormonat einen leichten Rück=
gang
der Ausfuhr, der jedoch nur auf den um drei Tage kürzeren
Monat Februar zurückzuführen iſt. Die Ausfuhr betrug rund 34
Millionen Pfund gegenüber 35,4 Millionen im Januar. Hierzu
kommen 4,4 bzw. 5 Millionen Pfund Wiederausfuhr. Gegenüber
dem Februar 1934 ſtellt die Ausfuhrziffer eine Erhöhung um rd.
4 Millionen Pfund oder 13 Prozent dax. Die Einfuhr iſt im
Februar weiterhin geſunken und betrug 56,3 Millionen gegen=
über
61,9 Millionen im Januar.

Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die aufwärts gerichtete Kursbewegung der letzten Tage an
der Berliner Börſe machte auch geſtern weitere Fortſchritte,
zumal ſich das Publikum ziemlich lebhaft am Geſchäft beteiligt
und ſein Intereſſe dabei faſt gleichzeitig auf alle Märkte verteilt.
Stützend wirkte, dabei eine ganze Reihe günſtiger Wirtſchafts=
meldungen
, ſo die weitere Umſatzſteigerung im Rhein. Braunkoh=
lenrevier
, der günſtige Stickſtoffabſatz im Februar, der von der
Sarotti AG. gemeldete Aufſchwung im Jahre 1934, insbeſondere
aber der Abſchluß der Deutſchen Bau= und Bodenbank, die über
eine Verdreifachung des vorjährigen Umſatzes berichten kann.
Die Kuliſſe betätigte ſich vorwiegend nur an einigen Spezial=
gebieten
. Von dieſer Seite wurden vornehmlich Reichsbankan=
teile
aufgenommen, die bereits in der erſten halben Stunde wei=
ter
bis auf 168½ Prozent anzogen. In Deſſauer Gas wurden
nach der geſtrigen Abſchwächung Rückkäufe vorgenommen, die eine
Erholung zur Folge hatten. Dagegen trat bei Daimler nach der
vorangegangenen kräftigen Aufwärtsbewegung ein Rückſchlag bis
auf 96½ Prozent ein. Am chemiſchen Markt ſetzten Farben ¼
Prozent höher ein. Von Elektrowerten fanden Chadeanteile ſtär=
kere
Beachtung. Die Kursgeſtaltung war im Verlauf meiſt nur
geringen Schwankungen nach beiden Seiten unterworfen. Der
weitere Rückgang bei Daimler bis auf 96 Prozent, der durch
Glattſtellungen von bei jeder Sonderbewegung unvermeidlichen
Mitläufern aufgelöſt wurde, wirkte auch auf die übrigen Märkte
etwas lähmend. Am Rentenmarkt lagen Hypothekenpfandbriefe
recht feſt.
Obwohl die erſten Kurſe der Rhein=Mainiſchen Börſe
wieder keine einheitliche Linie aufwieſen, war die Haltung der
heutigen Börſe im Anſchluß an den geſtrigen Tag weiter etwas
feſter. Die Bankenkundſchaft zeigte ebenſo wie die Kuliſſe unter
dem Eindruck günſtiger Induſtrieabſchlüſſe und anderer Wirt=
ſchaftsmeldungen
lebhafteres Intereſſe, ſo daß die Umſatztätigkeit
im Vergleich zu den Vortagen allgemein etwas größer war. In=
deſſen
richtete ſich das Hauptintereſſe auch weiterhin auf Spezial=
werte
, während das Gros der Aktienpapiere weniger beachtet
war. In Zement Heidelberg entwickelte ſich auf die 7(5)prozent.
Dividendenzahlung eine Sonderbewegung; der erſte Kurs ſtellte
ſich auf 118½ (115). Von chemiſchen Werten waren Farbenindu=
ſtrie
mit 141½ (141½) bis 141½ lebhafter. Scheideanſtalt lagen
mit 206¾ behauptet. Daimler Motoren litten nach dem lebhaf=
ten
Anſtieg unter Realiſationen und gingen auf 9897½ (99½)
zurück, zumal da die geſtrigen Käufe ſich heute nicht fortſetzten.
Reichsbankanteile konnten ſich nach knapp behauptetem Beginn
wieder erhöhen. Der Rentenmarkt lag ſehr ſtill. Späte
Reichsſchuldbuchforderungen gingen auf 975 (98) zurück, während
Altbeſitz, Zinsvergütungsſcheine Kommunal=Umſchuldung bis ½
Prozent anzogen. In der zweiten Börſenſtunde wurde das Ge=
ſchäft
auf den meiſten Marktgebieten ſehr ruhig. In Autowerten
ſetzten ſich die Realiſationen fort. Weiter lebhaft und feſt blieben
Zement Heidelberg, die auf 119 anſtiegen. Im übrigen zeigten
die Kurſe nur wenig Aenderungen. Am Rentenmarkt hielt das
ſtille Geſchäft an, die Kurſe bröckelten zum Teil leicht ab
An der Abendbörſe blieb die Grundſtimmung feſt, das
Geſchäft lag aber mit Rückſicht auf den Wochenſchluß ruhig. Die
Kuliſſe übte wegen des geringen Ordereinganges Zurückhaltung.
Im allgemeinen blieb das Kursniveau gegen den Berliner Schluß
gut behauptet.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft, Metallwiſſen=
ſchaft
, Metalltechnik ſtellte ſich am 13. März 1935 auf 43,6. Für
die einzelnen Metalle wurden folgende Einzelindexziffern errech=
net
: Kupfer 29,6, Blei 45,3, Zink 35,9, Zinn 82,5, Aluminium
100,0 Nickel 831, Antimon 139,0 (am 6. März 139,1).
Der Abſchluß der Deutſchen Bau=Bodenbank für 1934 läßt
eine ſtarke Zunahme der geſamten Geſchäftstätigkeit erkennen.
Die Bilanzzifffer iſt von 285 Mill. RM. Ende 1933 auf 453 Mill.
RM. Ende 1934 geſtiegen. Der Reingewinn hat eine Erhöhung
von 3,2 auf 4,5 Mill. RM. erfahren.
Der Abſatz des Rheiniſchen Braunkohlenſyndikats wies im
Februar neuerlich eine leichte Steigerung um rund 3 Proz. gegen=
über
dem gleichen Vorjahrsmonat auf. Für die bisher verfloſ=
ſenen
elf Monate des Rechnungsjahres 1934/35 ergibt, ſich eine
Abſatzerhöhung von rd. 2 Prozent.

Holzpreisregelung.
Die Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau teilt mit: Du ſ.s,
amtliche Veröffentlichung vom 8./10. Oktober vor. Js. 1 eon
Richtlinien für die Rundholzpreisbildung bekanntgegeben 1 muu.
gleich auch angedeutet, daß die Holzpreisgeſtaltung in *

nicht mehr dem freien Spiel von Angebot und Nachfrage ,
laſſen wird. Dieſe Richtlinien erfaßten noch nicht Qualiten
9
ſo daß vielfach für dieſes überhöhte Preiſe gefordert n
Durch nachſtehende Verordnung zur Regelung des Prei 5=
Kiefernſchnittholz vom 13. Februar 1935 hat der Reichskon fur
für Preisüberwachung eine Preisbegrenzung feſtgeſetzt: AI
Preisſtellung für unbeſäumte oſtdeutſche Kiefernſtammwa
ſortiert mit 60 Prozent oder mehr 1. Klaſſe, Reſt 2. Klaſſ
Meter lang, Schnittſtärken von 2480 Milimeter, norma
und DL., darf der nachweislich am 1. Januar 1935 erzielte
im Waggonverſand oder für Mengen über 20 Kubikmete
überſchritten werden. War dieſer Preis höher als 105
Kubikmeter Würfelmaß ab Verſandſtation öſtlich der E
iſt die künftige Preisgeſtaltung auf dieſe Grundlage zurü
ren. Die Preisbemeſſung ſämtlicher anderen Güteklaſſen ix
meſſungen und Herkünfte (z. B. aus Süddeutſchland) iſt
entſprechendem und verkehrsüblichem Verhältnis zu vorſte ſer
Anordnung zuläſſig. Der Reichsnährſtand weiſt alle in iHe
kommenden Verkäufer von Rundholz ausdrücklich auf die
ordnung hin und gibt der Erwartung Ausdruck, daß die 2
fer von Rundholz von ihren Abnehmern keine Preiſe forde
für dieſe im Hinblick auf den gebundenen Schnittholzpreis Ig=
bar
ſind.
Aufl
ſchn
Auftöckerung der Kennzeiugungsveroronun
Die Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau teilt mit: Die
len Fachzeitſchriften ſowie in einem Teil der Tagespreſſe (
Mitteilung, wonach Einzelhandelsgeſchäfte ſowie Kleinl g
ohne jegliche Einſchränkung wieder Eier vom Erzeuger au g
können, iſt falſch. Es iſt jeder, der nach dem Sinn des
nicht als Verbraucher gilt, z. B. Detailgeſchäfte und Eierh 1
verpflichtet, nur ſolche Eier zu handeln, die einen Ueber
ſchein paſſiert haben. Wer Eier beim Erzeuger aufkaufe 11
muß nach wie vor im Beſitz eines Uebernahmeſcheins ſein.
und allein berechtigt dieſer Uebernahmeſchein oder ein Sa
ausweis, der auf Antrag eines Uebernahmeſcheininhaber
geſtellt wird, zum Aufkauf von Eiern. Sammlerausweiſe 4
tigen nur zum Aufkauf für den Auftraggeber, der Beſitze E
Uebernahmeſcheins ſein muß, jedoch nicht zum Handel mit Fm
Jeder, der gegen dieſe Beſtimmung verſtößt, läuft Gefahr
eine gerichtliche Beſtrafung zur Ordnung gebracht zu wer

Produkkenmärkke.

Mainzer Getreidegroßmarkt vom 15. März. Es n.
(Großhandelspreiſe je 100 Kilo loko Mainz) in RM.:
W. 16 21,60, Roggen R. 15 17,60, Hafer H. 14 17,30 ab E
Futtergerſte G. 11 17,00; Weizenkleie W. 16 11,02 (Mühlen
Roggenkleie R. 15 10,32 (Mühlenpreis); Soyaſchrot 13,00
deutſcher Fabrikſtation. Tendenz: Brotgetreideabſatz ſchl
Brau= und Induſtriegerſte geſchäftslos. Futtermittel weit
gefragt.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 15. März. Die
malige E=
igung
der Preiſe hat auf den Abſatz einen
gen Einfluß genommen. Auch in dieſer Woche nahm das
bei unveränderten Preiſen einen zufriedenſtellenden Verla
des konnten die ſtark im Zunehmen begriffenen Zufuhre
reſtlos abgeſetzt werden. Es notierten in Pfg. pro St
Frankfurt a. M. (Großhandelverkaufsspreiſe an den Ein
del): Deutſche Handelsklaſſeneier Kl. S. 10, a) 9,5. b) 9,
d) 8; Holländer, Dänen und Flandern Kl. S. 9,510, a)
9. c) 8.
9,50, b.
Bulgaren und Rumänen 8,5.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 15. März
Buttergeſchäft lag anfangs der Woche noch recht ruhig,
Ende der Woche vermochte es ſich jedoch wieder zu belebe
Erzeugung inländiſcher Butter nimmt ſtark zu; infolge
ſteigerten Nachfrage ließen ſich die erhöhten Zufuhren ab
hältnismäßig gut unterbringen. Die Qualität der deutſche
ter blieb befriedigend. Holländiſche Butter begegneie we
lebhafterer Nachfrage. Die Preiſe blieben unverände
notierten in RM. pro 50 Kilo frei Frankfurt a. M. (G
delsverkaufspreiſe an den Einzelhandel: Deutſche Marke
143145, feine deutſche Molkereibutter 142145, deutſche
reibutter 140142. Landbutter 125130, Kochbutter 11
Holländiſche Butter je nach Qualität 143148.

Aue

Berliner Kursbericht
vom 15. März 1935

Deviſenmar!
vom 15. März 1

Me H
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Nordd. Llohyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl

Mee
84.75
84.75
31.25
33.875
35.
126.
116.50
95.
115.75
154.875
124.75
99.25

Mei e
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phir. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.

Mf
141 125
116.625
99.375
87 125
128.50
88.
111.
86. 125
104,75
78.75
67.875

Wee
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurthg e 11
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werle
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

84.50
11.125
105.
39.
77.
111.75
81.
14.625
123.25
50.50
115.
110.
140.

Aegypten
Argent inien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemar!
Danzig
ngland
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Jsland

Währung
1 ägypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 S=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr

Geld Briei

12.17
0.658
58.17
0.201
3.047
2.4
8i. 13
11.865
68.43
5.245
16.43
2.354
168.281
53.70

12.20
0.662
38.29
0. 203
1.053
.464
53.
81.29
11.829
68.:
5.255
16.47
2.358
168.62
53 e0l

Italien
Fapan
Jugoſlawte:
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tichechoſlowal.
Türkei
ungarn
Uruguah
Ve= Staaten

Währung (
100 Lire
Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.-Kr
1 türk. 2
100 Pengö
1 Goldpe‟
1 Dollar

Durmſtädter anu Karionarbanr Burmſtast, Wllinte drr Brescher O
Frankfurter Kursbericht vom 15. März 1935.

Kesee
Gr. IIp. 1934
35
1
1936

19.
1938
Gruppel ..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern.,b.30
4½%Baden . b. 2
4½%Bahern v. 27
½Heſſen. v. 2.
4
41
. . b. 29
4½% Preuß, b. 28
41 %Sachſen v. 27
4½
2Thüringen 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze.
5% Dt. Reic
ſt.
Schätze .......
4½%......"

Otſch. Anl. Ausl.
*", Ablöſung, ſ112.1
Deutſche Schuszge=
bietsanleihe
.... 11
%Bad.=Baden / 9=
41
%Berlin .v. 241 95.7
4½%0Darmſtavt ..
4½½ Dresdenv. 26 92
4½
Frankfurt 26
4½%Heidelberg 26 92.2!
OMainz. . .
2Mannhein
*
München 2
41
2Wiesbaden 28
4½%Heſi. Lanbesb 93.5
4½% Goldoblig.! 95.5

103.7
107.2
107.:
106
105.3
105.5
99.9
96.25
102.
F
H.
96.5
97.5
108
96
96
100,6
100.3
99.
*
92.7:
93,
92.75
des
1 94.25

5½% Heſſ. Landes=
hyp
.=Bk.=Liquid.
4½%0
Komm.=Obl. .
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig.
49%0 Landeskom.=
Bk. Girozentr.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.12
4½%
2 Kaſſ. Landesk.
4½
Goldpfbr.. . ..
4½%Nſſ. Landesb
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ. Anl.
*Ausl. Ser.
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz),
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
5½
z%Frrf. Hyp.=B.
ig.=Pfbr.
9
5½00
% Goldoblig.
4½% Frf. Pfb.=B
5½% Lig.=Pfr.
½ %Mein. Hhp. B
Lig.=Pfr.
14½
Pfälz. Hyp. B.
Lig.=Pfb.
15
½% Rh. Hyp.=Bl.
512
Lig=Pfr.
4½2
Goldobl.
2.
4½% Südd. Boden=
Cred.=Bank ....
ig.-Pfbr.
4½ ZBtb. Khp.B

100
94,75.

97
95

94

96.75
97,
100

113.5
128.5
21.5
96
96.75
95.5
96.75
100.25
96.5
100-),
97
26.75
100.5
96

6SDaimler=Benz.
ſt. Linol. Werkel
Nainkrw. v. 26
ZMitteld. Stahl
6%SalzmannckCo.
83
230Ver.Stahlwerke
Voigt & Höffnerl
F. 6. Farben Bonds
Bosn. L. E. B..
*
L. Inve
2Bulg. Tab. v. 02
chätze.
½% Oſt. Sck
gOſt. Goldrente
zereinh. Rumän
ti
4%Türk. 1. Bagdad
II.Bagdad
4½%ungarn. 1
3.
4½%
Goldr
42
19.
4½Budp.Stadtanl.
4%Liſſabon. . ....
42Stockholm. . ..

Aßtien.
Accumulat. Fabrit
Alg.Kunſtzide Unie
A. E. G. ........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff:
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Eement Heidelbergl
Karlſtadt,

Nae
100.5
99¾,
1008.
95.5
90
98
121
25
28
6.75
3.5
*268
7.55
7.25
57.75
R.

10
79.25
128
116.25
141.5
91.75
114.25

Malre Ric
Chem.Werke Abert
Chade (A=C)
6
d.
Contin. Gum
Contin.=Linvleum.
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl ....."
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Oyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Glektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Enzinger Union
Eſchweiler ..
nen.
Eßling. Maſchi=
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder.
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guillequme.
Frankfurter Hof ..
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayſer.
Grün & Bilfinger..
Dafenmühle Frkft
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.
3lſeBergb. Stamm
Genüfſel!

Vefe
9a
155.5
153.25
96.25
125

206.2
151
87:2,
103
AGJ
134
141.75
N.3
88.5
116.5
97.5
36
204
102
79.5
39.5
62.5
13.5
126.25

Nich
Kali=Chemie. . . . .
Aſchersleben
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerte ....
Knorr C. 6.
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co
Laurahütte ..
Lech, Augsburg.
Lokomf. KraußckCo
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Höchſſt.
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
(ansfeld. Bergb.
Metallge). Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus .......
MotorenDarmſtad:
Neckarwer Eßling.
Odenw Hartſtein..
Park=u. Bürgerbr..
R! Braunlohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke
Riebeck Montan
Noeder Gebr
Rütgerswerft.
Salzdetfurth Kalt
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind
Schramm. Lackfbr
Schuckert Elektr.
Schwartz, Storcher
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. 6.
Tellu Bergbau

Re
111.5
86.75
5
Ie
*.
92
79.5
78.25
90.5
76.75
85.5
92
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96
112
209
En.5
87.5
102
105
189
68
101.25
170.25
73
166.5
92

Mife Meie
Unterfranken ...
Ver. Stahlwerke.
Ver Ultramarin
Weſtdte Kaufhof.
Weſteregeln Kali
Zellſtoff Waldhof.
Al g. Dt. Gredligef.
Badiſche Bant.
Bt. f. Brauinduſtr
Bayer Hyp. u. W
Berl. Handelse
Hnpothell.
Comm. u. Privatb
Dt. Ban u. Disc.
Dt. Eff. u. Wechie
Dresdner Bant
Fran! Banl.
Kyp. Ban
Mein Khp.=B
Pfälz. Hhp.=Ban
Neichsbank=And
Rhein, Hnp. Ban:
Südd. Bod.=Vr.B
Wür11 Aotenban
A.=G.f. Veriehrem
Aulg. Lofalb Kraft
O. Dt. Reichsl 2ze
Hapag
Lübeck=Büchner
Nordd Llont
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Allanz u. Stuté
Verſicheru
Verein Verf
A ne

[ ][  ][ ]

Samstag, 16. März 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 75 Seite 11

K
(Nachdruck verboten!) i cing
Was wollte der Alte eigentlich?
Rudolf ließ die Smokingſchleife offen und ſetzte ſich. Der
zig richtige Knoten gelang einfach nicht, wenn man ſich mit
ingenehmen Gedanken beſchäftigen mußte. Was ſekkierte ihn
Alte immer?
Rudolf nahm eine Zigarette zwiſchen die Lippen und ver=
ſie
anzuzünden.
Er hatte die obligate Ausbildung genoſſen. Gymnaſium mit
ewigen Verſetzungsklippen, denn er war nie ein ſogenannter
er Schüler geweſen. Dann ein paar Jahre Univerſität in
itſchland und England. Daß es gerade noch zum Doktor
hte. Ewig kurz gehalten vom Alten, der ſich ſeine eigenen
chrobenen Erziehungsmethoden ausgeſonnen hatte.
Dann ein Vierteljahr in Italien, bei reichen italieniſchen
wandten. Italien hatte ihm weniger ſagen können, als das
eitende, haſtige, ewig neblige London. Bis er das Nichts=
als
quälend empfand und ſich nach einer Tätigkeit ſehnte,
ſich der Alte erweichen ließ und ihn zurückrief in die er=
ne
Poſition in der Verwaltung des großen Induſtriekonzerns
der mitteldeutſchen Großſtadt, der ſein Vater vorſtand.
Und dann die bittere Enttäuſchung dieſer Poſition, die ein
ier Schreiber hätte ſo gut ausfüllen können, wie er. Oder
beſſer. Er ſehnte ſich nach Arbeit, nach einer ausfüllenden,
ntwortungsvollen Tätigkeit. Der Alte ließ ihn genormte
fe diktieren oder Statiſtiken bearbeiten.
Und jeder ſeiner Bitten um Gewährung einer Arbeit, wie
4hm zukam, begegnete der Kommerzienrat mit der lakoniſchen
hnung: Ich habe auch von der Pike auf dienen müſſen.
war erſtens nicht wahr und zweitens dumm.
Mißmutig ſtand er auf und band zum fünften Male die
kingſchleife, Sie gelang auch jetzt nicht.

Verbittert, mißgeſtimmt beſtieg Rudolf ſeinen Wagen, um
der intimen, kleinen Abendgeſellſchaft in der Villa Jenö
ielewſki zu fahren.
5. Kapitel.
Danielewſkis Villa gehörte zu den bemerkenswerteſten
ern des vornehmen Villenviertels der Stadt drüben über
Main. Nicht übermäßig groß, für den Zeitpunkt ihrer Er=
ng
in einem auch heute nicht unangenehmen Bauſtil, tie
inem parkähnlichen, großen Garten gelegen, erinnerte es
wenig an die kleinen, reizvollen franzöſiſchen Schlößchen
man ſie in Lothringen, in Nordfrankreich und bei Paris
hmal im Vorüberfahren, hinter hohen Bäumen und Mauern
eckt, entdecken kann.

OTTO SCHMEIER
O. M. B. H.
KOHLEN •KOKS
BRIKETTS
DARMSTADT
SCHULSTRASSE 7

FERNSPRBCHER 2229

*

A

20

fliſcher
erricht:
mat., Kon=
ion
, Über=
gen
. Kfm.
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5, prima
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Wilhelmſtr. 27

Der Garten glich einem ſehr gepflegten Naturwald, breite,
mit Kies beſtreute Wege durchſchnitten den dichten Baumbeſtand.
Kleine, ſchmale, ſchattige Wege liefen kreuz und quer. Den freien
Platz um das Haus ſäumten düſtere, hohe Tannen, deren Gipfel
das Dach der Villa zu überragen ſchienen.
Von der Terraſſe an der Rückſeite der Villa aus, zog ſich
ein großer, von Taxushecken umſtandener Raſenplatz, den eigene
Tennisplätze abſchloſſen.
Jenö Danielewſki hatte das Beſitztum vor eineinhalb Jahren
von einem ehemals ſehr vermögenden Bankier erworben, deſſen
Bankhaus die Kursſtürze des ſchwarzen Freitags nicht über=
ſtand
. Zu ſehr billigem Preiſe, wie man wiſſen wollte. Der
Bankier hatte übrigens ganz kurze Zeit ſpäter Selbſtmord
begangen.
Während ſein Teilhaber auf fünf Jahre nach Preungesheim,
der Strafanſtalt Frankfurts, gehen mußte.
*
Jenö Danielewſki ſtand im ſtrahlend erleuchteten Portal der
Villa und begrüßte ſeine Gäſte.
Groß und ungewöhnlich hager, ein ſchmales, intereſſantes
Geſicht, deſſen Haut wie gegerbt ſchien. Schwarze flackernde
Augen, in die man ſchlecht hineinſehen konnte. Manchmal wirkte
er jung und elaſtiſch, wortkarg zwar, aber unterhaltſam in ſeiner
trockenen, ironiſchen Art. Hin und wieder aber ſchien er plötz=
lich
um Jahre gealtert. Sein Geſicht glich dann einem Toten=
ſchädel
, nur die Augen wurden größer und glänzten fiebrig.
Dann pflegte Danielewſki mit zittrigen Händen eine ſilberne
Doſe aus der Weſtentaſche zu nehmen und haſtig zwei, drei
weiße Kugeln zu ſchlucken.
Chinin, erklärte er dabei. Und erzählte den Gäſten, die
es noch nicht wußten, von den enormen Plantagen, die er auf
Java und Sumatra beſeſſen hatte und ihm wie er ſcherzend
immer wieder hinzufügte das Gnadenbrot für das Alter
ſicherten
In ſeinen guten Stunden ſchien Danielewfki nicht älter als
fünfzig. Wenn ihn das Tropenfieber packte, glaubte man einem
Greis von ſiebzig Jahren gegenüberzuſitzen.
Seine ausgeſuchte Eleganz, ſein offenſichtlicher Reichtum und
ſeine großzügige Gaſtfreundſchaft hatten ihm raſch, nachdem er
die Villa in Frankfurt gekauft hatte, einen großen und
zweifellos guten Bekanntenkreis zugeführt.
Wenn es auch nicht gerade die upper ten der alten Finanz=
ſtadt
waren, die Danielewſkis Gaſtfreundſchaft in Anſpruch
nahmen. Wer Frankfurt kennt, weiß, wie exkluſiv hier die Ge=
ſellſchaft
iſt, wie ſie ſich hermetiſch gegen fremde Elemente ab=

ſchließt, wie unſagbar ſchwer es iſt, die unſichtbare und ſicht=
bare
Mauer zu überwinden, die eine große Ahnenreihe mit
Namen, die heute noch an den mächtigen Glastransparenten der
Frankfurter Bankhäuſer zu leſen ſind, geſchaffen hat.
Auch Danielewſki hatte dieſe Erfahrung machen müſſen und
ſeine Bemühungen nach den erſten erfolgloſen Verſuchen ein=
geſtellt
. Er begnügte ſich und wie er gerne und oft ver=
ſicherte
mit großem Vergnügen mit den Söhnen der Frank=
furter
Geld=Ariſtokratie, führte ein großes Haus, gab Bälle und
Geſellſchaften, die gerne beſucht waren und durch die Jugend
ihrer Gäſte eine beſondere, frohe, ja ausgelaſſene Note hatten.
*
Als Rudolf Bertoloni auf dem freien Platz vor der Villa
hielt und ſeinen Wagen verließ, unterhielt ſich Danielewſki, auf
dem Treppenabſatz ſtehend, mit einem jungen Herrn, in dem
Rudolf beim Näherkommen Baron de la Roche, den Handels=
attaché
der franzöſiſchen Geſandtſchaft, erkannte. Danielewſki
ſprach lächelnd auf den Franzoſen ein, aber der Baron ſchüttelte
ablehnend den Kopf. Rudolf zögerte höflich, doch der Baron
ſchien ſich anders befonnen zu haben, denn er nickte plötzlich
haſtig und verſchwand im Innern des Hauſes.
Nun hatte Danielewſki auch Rudolf bemerkt. Mit einem
freundſchaftlichen Halloh . . .! kam er ihm entgegen und ſchüt=
telte
ihm die Hand.
Frau Cornelius wird ſich freuen, daß Sie gekommen ſind,
lieber Doktor.
Danielewſkis Sprache hatte den leichten, rollenden Akzent
ſeiner polniſchen Abkunft nicht ganz verloren.
Rudolf lachte. Ihre Frau Nichte ſie fühlt ſich wohl?
Danielewſti kniff das eine Auge ein.
Ich wüßte nicht, warum ſich ihr Geſundheitszuſtand in
den letzten vierundzwanzig Stunden, ſeit Sie ſich geſehen haben,
verſchlechtert haben ſollte.
Ja, richtig . . ." antwortete Rudolf ein wenig verlegen.
Ich dachte gar nicht daran, daß ich geſtern abend den Tee bei
Ihnen nahm . . ."
Neue Gäſte kamen. Danielewſki ſchüttelte nochmals Rudolfs
Hand mit beſonderer Herzlichkeit, ehe er ſich den Ankommenden
zuwandte.
Verwundert über dieſe betonte Freundlichkeit Danielewſkis
die nicht ſeiner Art entſprach, ging Rudolf weiter. Ein Diener
nahm ihm Mantel und Hut ab und er eilte, Frau Heda Cor=
nelius
, die ſchöne, entzückende ſchöne Nichte des Polen, zu ſuchen.
Er fand ſie im kleinen Rauchſalon im luſtigen Geplauder
mit zwei jungen Herren, die Rudolf nur flüchtig kannte.
(Fortſetzung folgt.)

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhman
für Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Da=
D. A. II. 35. 21592. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

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