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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattei.
Nummer 72
Mittwoch, den 13. März 1935.
197. Jahrgang
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iſt Preisliſte Nr. 3 gültig.
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DD=Banl und Darmſtädter und Natonalbant.
Nach der Unterbausdebatte.
E3 ſcher Miniſterbeſuch in Berlin zu Beginn der nächſten Woche? — Gerechker Frieden und Sicherheik
uch für Deukſchland, eine ſelbſtverſtändliche Vorausſehung für jede weikere deutſche Mikarbeik.
Zurück zur Hache!
r engliſche Miniſterpräſident Macdonald wird ſeinen
Aerz=
r dankbar geweſen ſein, daß ſie ihm die Anweſenheit bei
terhausdebatte verboten und ihn dadurch der
Notwendig=
thoben haben, die engliſche Wehrpolitik ſelbſt zu begrün=
„einem wäre das ſo ſchwer gefallen, wie gerade ihm; denn
ſch iſt er ja nicht nur der Pazifiſt von 1914. Er iſt auch
nn, der fanatiſch an einen Erfolg der Abrüſtungskonferenz
und ſeine ganze Politik darauf eingeſtellt hat. Die neue
ngsvorlage bedeutet tatſächlich für
Macdo=
inen Strich unter ſeine eigene Vergangen=
Und dieſes Perſönliche, das ſich hier mit Innerpolitiſchem
wird vielleicht einiges in der immer noch rätſelhaften
fenheit des Weißbuches erklären können. Anderes iſt durch
en Baldwins und Sir John Simons mindeſtens
gemil=
enn ſich auch vielleicht noch eine etwas andere Erledigung
enken laſſen. Aber die engliſche Regierung iſt
r Rieſenmehrheit, die ſie hinter ſich hat, in beſtimmten
doch die Gefangene innerpolitiſcher
Be=
heiten, auf die ſie Rückſicht nehmen muß und die ſie nun
glich nicht gerade ſehr geſchickt zur möglichſt reibungsloſen
zung ihrer Wehrforderungen einſpannen zu können
ge=
hat. In dem Parallelogramm der Kräfte, das dadurch
en iſt mußte nun Baldwin die Diagonale ziehen. Er
hrſcheinlich, eben weil er der Führer der Konſervativen
geeignetſte Mann dazu, und er hat immerhin auch
eini=
in, um Licht und Schatten gleichmäßig zu verteilen.
Ob=
das Weißbuch ſachlich voll gedeckt hat, ſind doch
unver=
in der Art der Betrachtungsweiſe und in der Einſtellung
einzelnen Problemen nicht unweſentliche Unterſchiede.
s der Schilderung der militärpolitiſchen
Euxopas, die in dem Weißbuch einſeitig
Deutſchland zugeſpitzt war, iſt eine nüch=
Betrachtung, der engliſchen
Lebensnot=
gkeiten geworden, die nur in der
Rück=
rankreich gegenüber die volle
Objektivi=
rmiſſen ließ. Daß die Engländer aus der
allgemei=
früſtung die Folgerung ziehen und ihre
Verteidigungs=
nen verſtärken wollen, iſt ihr gutes Recht. Wir denken
5 nicht daran, ihnen daraus irgendeinen Vorwurf zu
Aber
dürſen die Gründe, die England für ſich
gellend macht, in erhöhtem Maße für
uns in Anſpruch nehmen.
enn auch der Luftwaffe gegenüber die Inſelſtellung Eng=
4cht mehr die Unverletzlichkeit der Vergangenheit hat ſo
doch die geographiſche Lage Englands einen natürlichen
itz, auf den Deutſchland verzichten muß. Kein Land
empfindliche Grenzen wie wir mitten in
a. Wenn alſo die Engländer ihre
Sicher=
e fährdet glauben, ſo müſſen ſie eigentlich
nnen, daß für uns das noch viel mehr gilt,
da England die Möglichkeit hatte in den
15 Jahren ſeine Rüſtungen nach eigenem
nken einzurichten, während Deutſchland
sweiſe abgerüſtet war und vergeblich
wartete, daß die Siegerſtaaten in
Er=
gihrer Verpflichtungen dieſer Abrüſtung
Igten. Wenn das gut bewaffnete England um ſeine
t fürchtet, wie kann es da ernſthaft leugnen wollen, daß
leutſche Regierung, die ihrer Berankworkung
bk iſt, auch die Verpflichkung hat, alle Vor=
Alungen zu kreffen, um ſich gegen die von
en Seilen möglichen Angriffe zu ſchühen.
len hoffen, daß die engliſche Regierung dieſe ſelbſtver=
Schlußfolgerung, die ſie ja früher auch ſchon einmal
ge=
t, bei dem Wiederbeginn der allgemeinen Ausſprache um
doner Programm anzuerkennen bereit iſt.
Beginn der nächſten Woche wird Sir John
nach Berlin kommen. Es iſt eine
ſelbſtverſtänd=
kſtellung, daß über das ganze Londoner Programm bei
genheit geſprochen werden ſoll. Wir wollen aber doch
rusheben, daß Sir John Simon in ſeiner Unterhausrede
bedeutungsvolle Formulierung gewählt hat, Ziel der
lungen ſei die Verſtärkung der europäiſchen Sicherheit,
auch „durch einen Oſtpakt oder irgendein Gegenſtück
woraus zu entnehmen iſt, daß wenigſtens die Engländer
an den Oſtpakt klammern, wie ihn die franzöſiſchen und
yr die ruſſiſchen Wünſche ausgeſtaltet haben, ſondern
ynen nur um einen Oſtpakt zu tun iſt, der auf die
deut=
awendungen und die deutſchen Beſorgniſſe weitgehend
nimmt. Und Sir John Simon hat noch einmal
aus=
unterſtrichen, daß dieſe
*chungen „in gleichberechligker Verhandlung
T allen in Bekrachk kommenden Skaaken”.
ſollen. Nach wie vor halten die Engländer daran feſt,
Schluß dieſer Beſprechungen Deutſchland ſeinen Platz
n Genf einnimmt. Die engliſche Regierung weiß, daß
undſätzlich bereit ſind, in einem wirk=
Völkerbund mitzuarbeiten, und daß wir nur
einen Völkerbund ablehnen, der ſeine Aufgabe nur in einer
Ver=
ewigung des Verſailler Syſtems ſieht. Gelingt es, aus der
Gen=
fer Inſtitution tatſächlich eine Vereinigung der Völker zu ſchaffen,
die Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit allen
gewährleiſtet, dann wird Deutſchland es an ehrlicher Mitarbeit
nicht fehlen laſſen. Aber die Vorausſetzungen dafür müſſen erſt
geſchaffen werden.
Simons Unkerhausrede.
Zum Schluß der Rüſtungsdebatte am Montag im engliſchen
Unterhaus ergriff Außenminiſter Sir John Simon das Wort zu
einer längeren Rede, in der er den Standpunkt der Regierung
über die Vernachläſſigung der britiſchen Rüſtungen und die
Not=
wendigkeit einer Nachholung des Verſäumten wiederholte. Er
betonte den Friedenswillen der Regierung und unterſtrich von
neuem, daß einſeitige Abrüſtung nicht Frieden bedeute. Simon
ging im einzelnen auf die Frage ein, wie ſich die Erhöhung der
Heeresvoranſchläge zuſammenſetzt. Anſchließend gab er eine
ein=
deutige Erklärung über die Völkerbundspolitik der britiſchen
Re=
gierung ab. Er bemerkte:
„Die Politik der britiſchen Regierung iſt unverändert auf eine
Mitgliedſchaft beim Völkerbund gegründet. Jeder Staat in
Europa, außer einem, iſt Mitglied des
Völker=
bundes, und wir tun alles, was in unſerer
Macht liegt, eine politiſche Grundlage
zuſchaf=
fen, auf der dieſer Staat ſich wieder wirkſam der
Arbeit des Völkerbundes anſchließen kann. Weit
davon entfernt, zu der Lage zurückzukehren, die vorherrſchte,
be=
vor der konſultative Grundſatz geſchaffen wurde, iſt es das
Haupt=
ziel der Verhandlungen, mit denen wir uns befaſſen und in
denen der Lordſiegelbewahrer Eden und ich uns in Bälde auf
unſere Reiſe begeben, die Vorausſetzungen zu ſchaffen,
unter denen Deutſchland in den Völkerbund
zu=
rückkehren kann. Wir ſind entſchloſſen, uns zu bemühen,
dieſes Ergebnis zu erzielen, weil wir ebenſoſehr wie irgend
je=
mand im Unterhaus überzeugt ſind, daß keine Sicherheit
für die Welt beſteht, die ſich mit der wirkſamen
Arbeit eines wirklichen und allgemeinen
Völ=
kerbundes vergleichen kann.”
Dieſe Erklärung Simons löſte lauten Beifall bei den
Regie=
rungsanhängern aus.
Simon bemerkte weiter, das Ziel ſei die Schaffung des
Friedens in der ganzen Welt auf einer
dauern=
den Grundlage durch Zuſammenarbeit und
beſ=
ſeres Einvernehmen zwiſchen den Nationen, und
nichts ſei für die Förderung dieſes Zieles wichtiger als die
Er=
höhung des Vertrauens in Europa. Die britiſche Regierung ſuche
dieſe europäiſche Regelung zu erzielen. Vor fünf Wochen erſchien,
ſo fuhr Simon fort, als Ergebnis der Unterredungen zwiſchen
bri=
tiſchen und franzöſiſchen Miniſtern die Londoner Erklärung. Der
offenkundige Zweck der Erklärung war die Förderung dieſer
Zu=
ſammenarbeit und Befriedung. Die Londoner Erklärung wurde
von allen Parteien in England mit allgemeiner Zuſtimmung
auf=
genommen, und nicht nur in England, denn ſie erhielt auch große
Zuſtimmung in Italien, Frankreich, Belgien und vielen anderen
Ländern.
Dieſe Londoner Erklärung bleibt weiterhin der
hei=
lige Zweck ihrer Urheber und beſteht unverändert. Wir
waren alle froh, feſtzuſtellen, daß die deutſche Regierung ihren
bil=
ligen und freundſchaftlichen Geiſt begrüßte. Nichts, was hier geſagt
worden iſt, und ich hoffe, nichts, was anderswo geſagt worden iſt,
hat dieſe Lage im geringſten Maße eingeſchränkt. In dieſem
Geiſte bereiten Eden und ich uns vor, unſere
Reiſenachfremden Hauptſtädten zuunternehmen,
und ſolange vorausgeſetzt wird, daß dieſe Reiſen in dieſem Geiſte
anternommen werden, wird eine freimütige und offenherzige
Darlegung der Beſorgniſſe, die wir für die Zukunft empfinden,
keinen Schaden anrichten. (Beifall.) Wir ſtreben danach, in einem
Geiſte des Realismus die politiſche Grundlage zu erzielen, auf der
derartige Beſorgniſſe behoben werden können und auf der die
europäiſche Sicherheit geſtärkt werden kann — darunter ein Oſtpakt
oder irgendein Gegenſtück davon — und auf der unſere Hoffnungen
auf eine allgemeine Beſchränkung der Rüſtungen gerechtfertigt
werden können. Wir trachten danach, dies in
gleichberech=
tigter Verhandlung mit allen in Betracht
kom=
menden Staaten zutun.
Die Ausſprache endete mit der Ablehnung des
Mißtrauens=
antrags der Arbeiterpartei mit der überwältigenden Mehrheit von
424 gegen 79 Stimmen. Der Abänderungsantrag Sir Auſten
Cham=
berlains, der die Umkehrung des arbeiterparteilichen
Mißtrauens=
antrages darſtellt und der Regierung die Unterſtützung der
Par=
teien verſpricht, wurde nach der eigentlichen Abſtimmung mit 412
gegen 78 Stimmen angenommen.
Paris befriedigt.
EP. Paris, 12. März.
Das „Echo de Paris” äußerſt ſich ſehr befriedigt über den
Verlauf der geſtrigen Ausſprache im Unterhaus und die Rede
Baldwins. Das Blatt ſagt u. a., die engliſche Regierung habe
das Weißbuch vom 4. März aufrechterhalten. Die Theſe die
Baldwin verteidigt habe, ſei von einer ſo augenſcheinlichen
Wahrheit, daß die Kritik der Arbeiterpartei und der Liberalen
kaum berechtigt ſei.
Der „Jour” ſchreibt, die Abſtimmung im Unterhaus ſtärke
die Stellung des engliſchen Außenminiſters in den
Verhandlun=
gen, die er Ende des Monats mit den deutſchen verantwortlichen
Perſönlichkeiten haben werde. — Die Radio=Agentur ſchreibt, von
nun an könne ſich die engliſche Regierung nicht mehr an der
Un=
abhängigkeit Frankreichs, Belgiens und Hollands desintereſſieren.
Sowjelbahnen verſagen.
Kaganowikſch ſoll Ordnung ſchaffen.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
N. Moskau, 8. März 1935.
Die Sowjetregierung hat in den erſten Märztagen einen für
den wirtſchaftlichen Aufbau und damit für die Zukunft des
Landes außerordentlich bedeutungsvollen Beſchluß gefaßt: der
bisherige Verkehrskommiſſar Andrejew iſt ſeines Poſtens
ent=
hoben worden und an ſeiner Stelle wurde Kaganowitſch zum
Verkehrskommiſſar ernannt. Kaganowitſch war jahrelang als.
Parteiſekretär der wichtigſten Organiſation der kommuniſtiſchen
Partei, des Moskauer Bezirksverbandes, die rechte Hand
Sta=
lins, und ſeiner Ernennung wird in den amtlichen Kreiſen größte
Bedeutung beigelegt. Die Berufung Andrejews zum
Partei=
ſekretär die Verſetzung des bisherigen Sekretärs des
Vollzugs=
ausſchuſſes Nenukidſe nach dem Kaukaſus und andere
Neu=
ernennungen treten gegenüber diefem Platzwechſel an Bedeutung
zurück. Er iſt ein Ausdruck der ſchweren Sorge, mit der die
Sow=
jetregierung den unaufhaltſamen Niedergang des
Transport=
weſens verfolgt; und die Berufung Kaganowitſchs, dem neben
großem organiſatoriſchen Talent beſondere Energie nachgerühmt
wird bedeutet, daß der beſte Mann eben gut genug iſt, um die
Gefahren abzuwenden, die im gegenwärtigen Verkehrsweſen für
die geſamte Volkswirtſchaft des Landes erblickt werden.
Die Kriſe des Eiſenbahnberkehrs, die drohende
Transport=
kataſtrophe iſt keine Neuerſcheinung. Aber es liegt an dem
Um=
fang des von der bolſchewiſtiſchen Regierung in Angriff
ge=
nommenen Programms „des ſozialiſtiſchen Aufbaus”, dem
nied=
rigen Urſprungsniveau und der Beſchränktheit der Mittel, daß
die Schaffung der „fortgeſchrittenſten Wirtſchaft der Welt” ſich
nur in Etappen vollzieht, deren Kennzeichen eine für die
Volks=
wirtſchaft des ganzen Landes außerordentlich koſtſpielige
Sprung=
haftigkeit iſt. Wie ſich die Pläneſchmiede urſprünglich kopfüber in
ihre Wirtſchaftsexperimente geſtürzt haben, ohne zu beachten, daß
die Grundlagen, auf denen ſie bauen wollen, überhaupt erſt
geſchaffen werden mußten, ſo haben ſich auch die Mängel erſt
ſpäter gezeigt, ſo kamen Zug um Zug und Jahr um Jahr die
„engen Stellen”. Mithin iſt das Land in einem dauernden
Kriegszuſtand. Immer taucht eine neue „Front” auf, und ein
neuer „Feind” gefährdet den Auſbau. Man kündigt neue
Offen=
ſiven an, alle Kräfte werden eingeſetzt, — während auf anderen
Gebieten die Zügel ſchleifen.
So war es bisher auch im Verkehrsweſen. Im erſten
Fünf=
jahresplan hatte man, von der Jagd nach Rekorden, von der
Gigantomanie befallen, zunächſt das Transportproblem faſt ganz
überſehen. Jahre hindurch hatte die Sowjetregierung alle
Auf=
merkſamkeit nur dem Ausbau der Induſtrie zugewandt. Die
Er=
richtung von Rieſenwerken, die Erzielung gigantiſcher
Produk=
tionsziffern — wenn auch immer in der Zukunftsform — das
waren die eigentlichen Ziele des erſten Planes. Im Herbſt 1931,
als die ſchlechte Arbeit der Sowjeteiſenbahnen dazu führte, daß
in der Lebensmittelverſorgung der Städte, ſowie in der
Ver=
ſorgung der wichtigſten Induſtriezweige und Sowjetbetriebe mit
Rohſtoffen Stockungen eingetreten waren. griff die Regierung
ein. Volkskommiſſar Andrejew, dem der Ruf eines erſten
Fach=
mannes vorausging, wurde mit der Leitung des Transport= und
Verkehrsweſens betraut. Er führte eine Reihe von Maßnahmen
durch, die eine vorübergehende Erleichterung brachten. Was er
aber nicht zu beheben vermochte, waren die ſchlechte
Arbeits=
diſziplin, der Mangel an techniſch geſchulten Kräften und das
Verſagen der Eiſen= und Stahlinduſtrie, die trotz aller
Maßnah=
men die Befriedigung der Bedürfniſſe der Eiſenbahnen nur zu
einem geringen Prozentſatz durchführen konnte. Wenn Andrefew
zunächſt auch den darniederliegenden Verkehr auf die Beine zu
bringen vermochte, ſo wurden ſchon zwei Jahre ſpäter erneut
die Rufe laut: „Die Bahnen verſagen! Die Bahnen fabotieren
den Plan.”
Mitten in der Erntekampagne 1933, während das
aus=
gehungerte Land nach Brot ſchrie, ſpitzten ſich die Verhältniſſe
erneut in unerträglicher Weiſe zu. Die Regierung erkannte die
Gefahr. Notdürftig wurden alle anderen Lücken verkleiſtert, man
brachte alle Sorgen zum Schweigen — die Bahnen mußten um
jeden Preis die Beförderung des Brotes bewältigen. Zwar
gingen Tauſende von Tonnen verloren, an den Knotenpunkten
herrſchte babyloniſche Verwirrung, und nur unter Aufbietung
aller Kräfte gelang es, die größte Gefahr abzuwenden, — — aber
der laute Alarm verhällte wieder. Wie ein Strohfeuer brannte
die vorübergehende „Transport=Begeiſterung” nieder. Die den
Ruſſen eigene „Schlafrock=Stimmung” kam wieder auf:
„Napliewati” (ich ſpucke drauf), „es wird ſchon gehen”
Aber es ging nicht! Auf dem letzten Parteikongreß ſagte
Stalin wörtlich: „Der Transport iſt der Engpaß, in dem unſere
ganze Volkswirtſchaft ſtolpern kann oder bereits zu ſtolpern
be=
gonnen hat‟. Die Wagengeſtellung und die Wagenbeförderung
gehen von Monat zu Monat zurück, der Zuſtand des rollenden
Materials wird in den offiziellen Verordnungen als für die
Zukunft des Landes gefahrdrohend bezeichnet und die Werkſtätten
ſind durch das Sinken der Erzeugung von Eiſen und Stahl, von
Maſchinen und Erſatzteilen in vielen Fällen völlig lahmgelegt,
Vorübergehend mußten die Bahnen die Beförderung der
wichtig=
ſten Frachten ganz einſtellen. Trotz der vermehrten
Aufwendun=
gen der Regierung iſt die Lage in den letzten Monaten eher
ſchlechter geworden. Es können täglich nur etwa 70 bis 80 v. H.
der erforderlichen Wagen zur Verfügung geſtellt werden, jährlich
wird, wie auf dem Sowjetkongreß der ſtellvertretende Vorſitzende
des Rates der Volkskommiſſare Tſchubar ausführte, der dritte
Teil des Lokomotivbeſtandes unbrauchbar gemacht und die „
Be=
handlung des Materials iſt bei uns geradezu barbariſch.”
Während im Auslande die Schienen normalerweiſe 10 Jahre
lang dienen, übernehmen die Sowjetfabriken nur eine
fünf=
jährige Garantie — oft aber müſſen ſie ſchon nach einem Jahre
ausgewechſelt werden. „Schlecht iſt das ganze Syſtem:
Rückſichts=
loſe Behandlung des Materials, ſchlechte Organiſation Leerlauf,
Diſziplinloſigkeit . . ." Eine Ergänzung zu dieſen Worten des
Volkskommiſſars bilden folgende Zahlen: Seit Anfang 1935
war=
ten allein bei der Schwerinduſtrie rund 500 000 Wagen Waren
auf Abtransport, und in den anderen Induſtriezweigen herrſcht
ein gleiches Bild, während die Wagengeſtellung abnimmt, 22
v. H. der Güterwagen ſtändig leexlaufen, die Betriebsgeſchwir
digkeit ſinkt. Für die Verwal
Seite 4 — Nr. 72
auldE HesarnHa-HA
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Judith Hummel
Prof. Dr. Heinz Graf.
Verlobte
Darmſtadt, im März 1935.
Heute entſchlief nach kurzem, ſchwerem
Leiden unſere liebe Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwäge=
rin und Tante
Frau
Katharina Maul Witwe
geb. Schüttler
im 69, Lebensjahr.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Ludwig Maul und Frau
Eliſ., geb. Ernſt
Peter Poth und Frau
Eliſ., geb. Maul u. Kinder.
Darmſtadt, den 11. März 1935.
Feldbergſtr. 80/ Liebfrauenſtr. 94. (2492
Die Beerdigung findet am Donnerstag,
14. März, nachm. 3 Uhr, von der Kapelle
des Friedhofs N.=Ramſtädterſtr. aus ſtatt.
Statt Karten.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine geliebte Frau, meine liebe Mutter,
Schwiegertochter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Barbara Hurzlmeier
geb. Hölzing
nach ſchwerem Leiden abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterblliebenen:
Otto Hurzlmeier.
Darmſtadt, 12. März 1935.
Die Beerdigung findet am Donnerstag,
den 14. März 1935, nachmittags 4 Uhr,
(2504
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Statt Karien.
Am Samstag abend entſchlief nach kurzem, ſchweren Teiden mein geliebter
Mann, der treue Vater unſeres Kindes, unſer guter Sohn, Bruder, Onkel,
Schwiegerſohn und Schwager
Oberleutnant a. 2. im Lelb=Dragoner=Reglment (2. Großh. Heſſ.) Nr. 24
im 39. Lebensſahre.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Reſel Freifrau von Teichmann und Logiſchen
geb. Landmann
Darmſtadt, den 12. März 1935.
Die Einäſcherung erfolgt am Mittwoch, 13. März, 11 Uhr, auf dem Waldfrſedhof.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
(2501
Geſtern nacht entſchlief
plötzlich mein leder Gatte,
unſer guter Vater.
Schwie=
gervater, Onkel, Großvater
und Urgroßvater, Herr
Murt Wintel
Die trauernden
Hinterbliebenen:
Frau Katharina Winkel
Darmſtadt, 12. März 1935.
Beerdigung: Donnerstag,
14. März, 2 Uhrnachm., alter
Friedhof, Nieder=Ramſtädt.
Straße.
Jür die uns erwieſenen Aufmerkſamkeiten beim
Tode unſerer lieben Mutter ſagen wir herzlichen
Dank.
Für die Hinterbliebenen:
Greta Schüller, geb. Reinhardi.
Darmſiadi, den 12. März 1935.
Rückertſtraße 7.
Mittwoch, 13. März 19
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[ ← ][ ][ → ]Littwoch, 13. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 72 — Seite 5
us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 13 März 1935
Burmkaer oäur ein Bentmäl.
nachkvolle Kundgebung des Winkerhilfswerks.
Da die Leiſtung des Winterhilfswerks als einzigartig zu
chnen iſt, ſoll ihm ein Denkmal geſchaffen werden. Aber
die=
denkmal iſt nicht wie üblich zur Verherrlichung einer einzel=
Verſon oder Tat gewidmet, ſondern es gilt, die
Opferbereit=
eines ganzen Volkes der Nachwelt zu erhalten. Da das
terhilfswerk die ungezählten Spenden, unter Beteiligung
jedes einzelnen deutſchen Volksgenoſſen zuſtande gekommen
wird dieſes Denkmal aus unzähligen kleinen Steinen als
„ik ein Sinnbild der unvergleichlichen Opferbereitſchaft einer
sgemeinſchaft ſein.
Die Bauſteine des Denkmals werden in Form kleiner
Moſaik=
hen zum Preiſe von 20 Pf. verkauft. Für die goldene Leiſte
Tafel werden größere Steine zum Preiſe von 20 RM.
ab=
gen.
Um Schluß der Sammlung wird auf der Moſaiktafel der
ag eingeſetzt, der in der Stadt Darmſtadt hierfür
zuſammen=
gen worden iſt.
Zur Unterbringung der Tafel wurde vor dem Denkmal am
ß von Profeſſor Albinmüller ein Opfermal errichtet. Die
tliche Sammlung beginnt bereits am Freitag, dem 15. März.
Tafel wird abends 6 Uhr vom Oberbürgermeiſter unſerer
dem Gaubeauftragten des Winterhilfswerks auf dem
Pa=
latz übergeben, wo ſich zu einer großen Kundgebung die
niſationen der Partei, die SA.. SS., HJ., Jungvolk,
Frei=
ger Arbeitsdienſt. Heſſiſche Landespolizei und die Behörden
rden. Die HJ. wirkt mit ihren Sprechchören und muſika=
Darbietungen des Muſikkorps der Heſſiſchen Landespolizei
Leitung von Obermuſikmeiſter Buslau umrahmen dieſe
rtige Kundgebung.
Zeſondere Erwähnung verdient das Amt für Beamte, unter
opferwilliger Leitung der Verkauf der Bauſteine
durchge=
wird. Wieder einmal wird die geſamte Beamtenſchaft ſich
n Dienſt der guten Sache ſtellen, und es iſt den treuen
Hel=
des Staates zu wünſchen, daß ſie mit ihrer Hilfsbereitſchaft
großen Erfolg haben werden. Nach endgültiger
Fertig=
ig des Moſaiks wird dieſe eindrucksvolle Gedenkplatte an
iger Stelle eingemauert.
rband der Regimenks= und Waffenringvereine
in Darmſtadk.
der Feier am Heldengedenktag vor dem
Landes=
im, in der die 29 Fahnen und Standarten der
Großherzog=
eſſiſchen 25. Diviſion und ihrer Kriegsregimenter durch den
eter der Wehrmacht mit dem Ehrenkreuz für Frontkämpfer
zeichnet werden, treten die angeſchloſſenen Regiments= und
nringvereine um 10 Uhr auf dem Merckplatz an, von wo
geſchloſſene. Anmarſch in die Aufſtellung vor dem
Landes=
m erfolgt. Das Erſcheinen auch des letzten Angehörigen iſt
erſtändliche Pflicht. Mitglieder, die gleichzeitig Angehörige
Parteiorganiſation ſind, wollen an dieſem Tage in den
Rei=
jrer Regimenter ſtehen. (Die Kreisleitung hat zugeſtimmt.)
ſereine der Reſerveregimenter ſtehen im Verband ihrer
akti=
ſtammregimenter. Die Regimentsvereine nichtheſſiſcher
Re=
ter ſind ebenfalls eingeteilt. Nähere Anweiſungen für den
arſch gehen den Regiments= pp. Vereinen noch zu.
ie Verleihung der Ehrenkreuze wird vorgenommen durch
ertreter der Wehrmacht, den Infanterieführer V der auch
ſſprache hält. Zum Schluß ſpricht der Herr Reichsſtatthalter.
ameraden der alten Armee, tretet an dieſem Tage geſchloſſen
den Reihen Eurer Regimentsvereine, die die Namen Eurer
eichen Regimenter tragen! Ehret die Feldzeichen der alten
hen Armee!”
efallenen=Gedenkgottesdienſt um 8 Uhr in
tadtkirche.
Achzig Jahre alt wurde geſtern Frau Margarete Mager
wete Appfel, wohnhaft in Hannover, Geibelſtraße 70 Frau
iſt die Mutter des Herrn Metzgermeiſter Gg. Appfel in
hloßgaſſe und hat in Darmſtadt und Heſſen noch viele Ver=
Barnabas von Geczy kommt! Der berühmte ungariſche
könig Barnabas von Geczy gibt am Mittwoch, dem
ärz, mit ſeinem Orcheſter im Städtiſchen Saalbau einen
ren Abend, der in ſeiner Art etwas bisher Unerreichtes
It. Im Rahmen des berühmten Orcheſters wirken eine An=
Uererſter Kräfte mit, u. a. wird Maria Ney wieder als
erin fungieren; Herbert Ernſt Groh, der bekannte
und Filmſtar, wird ſingen die unerreichte Irene de
et wird ſich erſtmalig dem Darmſtädter Publikum
präſen=
ebenfalls die raſſige Hanne Muſch von der Skala Ber=
Die beliebten Kardoſch=Sanger werden ihre neuen
zum Vortrag bringen.
Joachim Sattler vom Heſſiſchen Landestheater gaſtierte an
kaatsoper Wien als „Siegmund” und wurde eingeladen,
den „Tannhäuſer” und den „Rhadames” in „Aida” zu
ſin=
in Baſel und in Wuppertal ſang Joachim Sattler
Zigeunerbaron und „Siegmund” und wurde zu weiteren
elen als „Stolzing”, aufgefordert. Letzten Samstag ſang
tler im Reichsſender Stuttgart und wird demnächſt im
ſender Hamburg ſingen.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
Marz Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Deutſche Bühne O
2. Vorſtellung: „Der Graf von Luxemburg”,
perette von Franz Lehär. März Anfang 19.30, Ende gegen 22.15 Uhr. Miete E. 18
Kinderreiche Mütter Nr. 301—410: „Der Trou=
badour”, Oper von Giuſeppe Verdi. ag.
März Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Miete D 18:
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung: „Agnes
Bernauer”. Ein deutſches Trauerſpiel von Friedr.
Hebbel. g.
Mär= Anfang 18. Ende gegen 22.45 Uhr. Miete A. 18:
„Triſtan und Jſolde” Muſikdrama von R. Wagner. KLEINES HAUS ock
März Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Zuſatzmiete II
11. Vorſtellung: „Die Entführung aus dem Serail”.
Komiſche Oper von W. A. Mozort rstas
März Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Kraft durch Freude:
„Kabale und Liebe”, Bürgerliches Trauerſpiel von
Friedrich von Schiller. (Geſchloſſene Vorſtellung.) März Anfang 20. Ende 22.30 Uhr. Kraft durch Freude:
„Kabale und Liebe”. Bürgerliches Trauerſpiel von
Friedrich von Schiller. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Anfang 19.30. Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne M.
10. Vorſtellung, Gruppen III und IV: „Die Ent=
März führung aus dem Serail”, Komiſche Oper von W.
A. Mozart
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Kleinen
Es Heſſiſchen Landestheaters eine Aufführung von Mozarts
Er Oper „Die Entführung aus dem Serail” in der erfolg=
Neuinſzenierung von Profeſſor Max Hofmüller und Mar
ſtatt. Die muſikaliſche Leitung hat Heinz Hoeglauer. Die
ſartien ſingen Regina Harre, Lea Piltti. Bernd Aldenhoff,
9 Schlüter und Hermann Schmid=Berikoven. — Am kom=
Mittwoch, 20. März. findet im Kleinen Haus des
Heſſi=
undestheaters ein Gaſtſpiel von Lil Dagover ſtatt. Unter
Eelleitung von Carl Heinz Klubertanz kommt durch ein eigenes
1e die Komödie „Nelly und die Kaiſerin” von Leo Lenz
arI Heinz Klubertanz zur Aufführung, in dem Lil Dagover
uptrolle ſpielt.
Reicsftältganter Bauiener keuer
über „die Welkanſchauung des Nakionalſozialismus”
* Vor einer aufmerkſam lauſchenden Zuhörermenge, die den
Städtiſchen Saalbau faſt vollig füllte, ſprach geſtern abend der
Reichsſtatthalter und Gauleiter in Oldenburg. Pg. Röver, über
„Die Weltanſchauung des Nationalſozialismus”. Nach
einleiten=
den flotten Muſikſtücken der Landespolizeikapelle und dem
feier=
lichen Einzug, der Fahnen hieß der Verſammlungsleiter,
Kreis=
leiter Oberbürgermeiſter Wamboldt die Anweſenden
will=
kommen und ſtellte den Redner des Abends als bewährten
Mit=
ſtreiter Adolf Hitlers vor.
Reichsſtatthalter Gauleiter Röver,
freudig begrüßt, nahm dann zu nahezu zweiſtündigen
Ausführun=
gen das Wort, die wiederholt ſtarken Beifall und durch ihren
ur=
wüchſigen Humor und ihre Bildhaftigkeit ſpontane Heiterkeit
aus=
löſten. Die Weltanſchauung Adolf Hitlers, betonte der Redner,
iſt das Bekenntnis zu den urewigen und
unge=
ſchriebenen Geſetzen der allmächtigen Schöpfung.
Dieſe Weltanſchauung durch die Bewegung ſtets und ſtändig in
das Volk zu tragen, ſei die Aufgabe aller Nationaſozialiſten.
Niemals dürfe es wieder vorkommen, daß der heutige
un=
erhörte Aufſchwung ,der Nation verebbe, daß
deutſche Harmloſigkeit und Sorgloſigkeit die Verführer und
Vernichter unſerer Nation vergeſſen mache. Adolf
Hitler kämpft für ein ewiges Deutſchland, zuſammengehalten
durch die Bande des Blutes. Denn die Raſſenfrage ſei der
Schlüſſel zum Verſtändnis der Weltgeſchichte. Die deutſche Seele
müſſe wachgerüttelt werden mit dem alten Kampfruf: „
Deutſch=
land erwache!
Dazu gehöre die Schaffung einer neuen
Geſell=
ſchaftsordnung, die den Menſchen anders als früher wertet,
nicht nach Geld. Geburt, Erziehung und Wiſſen, ſondern nach
innerem Wert und Leiſtung für das Gemeinwohl.
Der Redner verwies u. a. auf das Beiſpiel Japans, das
lediglich ſeiner Zukunft und ſeinen Kindern lebe. Daraus könnten
viele Nationen noch lernen. Auch in Europa werde vielfach noch
mit dem Feuer geſpielt. Aber einen neuen Aderlaß, wie ihn
Europa gerade hinter ſich habe, würde dieſer Erdteil nicht
über=
ſtehen. Darum gelte es. den deutſchen Menſchen innerlich ſtark zu
machen und er müſſe mit ſehenden Augen durch die Welt gehen.
Die materiellen Fragen und die Aufgaben des Tages
würden geregelt werden, dafür garantiere das Programm und
die Tatkraft des Führers Adolf Hitler. Die Frontgeneration des
Nationalſozialismus müſſe die ungeheure Erziehungsarbeit leiſten.
daß kein Deutſcher in ſeinem Glauben an Adolf Hitler und an
das ewige Volk je erſchüttert werden könne, damit endlich jeder
Volksgenoſſe in dem anderen den Bruder ſehe, bis jeder wieder
lache.
Die Mahnung richtete Gauleiter Pg. Röver an alle, die
das Ehrenkleid des Führers tragen dürfen: klug und weiſe zu
ſein. Adolf Hitler habe ſchon ein Dutzendmal geſagt, er
wolle alle 65 Millionen Deutſche erobern. Sie
brauchen nicht alle in der Bewegung zu ſein, aber „darum darfſt
du dir nicht erlauben daß du deinem Volksgenoſſen, der von deiner
Art iſt, ſo mit dem Vorſchlaghammer immer wieder eine vor den
Deez gibſt, ſo daß er eines Tages ſagt: Wenn ihr mich abſolut
nicht wollt, gut und ſchön! — dann ſteht er verbittert abſeits, und
wenn der Führer einmal appellieren muß an alle 65 Millionen,
dann haſt du, mein lieber Pg. deinem Führer keinen Dienſt
ge=
leiſtet.” Auf die großen politiſchen Spannungen Europas in der
letzten Zeit hinweiſend, unterſtrich der Redner, daß
Deutſch=
land den Frieden liebt, aber wenn es das Leben
der Nation gilt, dann den letzten Mann einſetze.
Auch wer nicht der Partei angehöre, habe irgendwie Gelegenheit,
der Nation zu dienen und gehöre zu ihrer Schickſalsgemeinſchaft.
Die Führung der Nation liege allein bei Adolf Hitler. Seine
er=
probte treue Gefolgſchaft werde darüber wachen, daß die
Be=
wegung nicht verwäſſert werde. Die Jugend, die Adolf Hitler in
ihrem Herzen trage, werde als Garant der Reinheit der Idee und
Garant des ewigen Deutſchland einſt uns ablöſen. Es genüge nicht,
Adolf Hitler und den Nationalſozialismus anzuerkennen, man
müſſe ihn lieben. Jeder Volksgenoſſe müſſe groß denken lernen, daß
er nur ein Atemzug in der Geſchichte ſei, und die materiellen
Dinge nicht die ausſchlaggebenden des Lebens ſeien.
Zum Schluſſe erinnerte Gauleiter Röver an die Taten,
die Adolf. Hitler bisher auf kulturellem Gebiet zur
Be=
freiung des deutſchen Geiſtes und Weſens geleiſtet habe, und ſchloß
mit einem Appell an alle, insbeſondere aber an die deutſchen
Mütter, ſtets und täglich in der Weltanſchauung Adolf Hitlers
zu leben, aufzuklären und zu wirken.
Ein dreifaches Siegheil auf den Führer und Kanzler, die
deutſchen Lieder und der Ausmarſch der Fahnen nach dem
Schluß=
wort des Kreisleiters beendeten die eindringliche Kundgebung.
deide nadsten
Orgrüme
Aen N.8.-
Rife
Hans Hironimus, ein Teilnehmer der Deutſchen Himalaja=
Expedition 1934, fpricht in Darmſtadt. Im Rahmen eines
Vor=
tragsabends iſt es der Ortsgruppe Darmſtadt im
Reichsbund für Leibesübungen gelungen für
Frei=
tag, den 29. März 1935, abends, in der Woogsturnhalle, Herrn
Hans Hironimus=Altona, einen der Teilnehmer an der
Deutſchen Himalaja=Expedition, zu einem
Licht=
bilder=Vortrag über den „Verlauf des Geſchehens der
xpedition 1934” zu gewinnen. Dieſe erfreuli e Tatſache
wird ſicher auch unter der in Darmſtadt befindlichen zahlreichen
Anhängerſchaft an dieſer ſchickſalverbundenen Expedition deutſcher
Bergſteiger nicht geringes Intereſſe erwecken.
— Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Darmſtadt. Samstag,
16. März, findet die polizeiliche Verpflichtung aller
nach dem 17. Februar 1935 geſchulten Luftſchutzhauswarte mit
anſchließendem Kameradſchaftsabend ſtatt. Ort: Krone,
Schuſtergaſſe; Zeit: 20 Uhr pünktlich. Erſcheinen ſämtlicher in
dieſer Zeit geſchulten Luftſchutzhauswarte iſt Pflicht.
Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Frontkämpfer=Bund (
Stahl=
helm), Auf den Kameradſchaftsabend am 14. März,
punkt 20 Uhr, im „Rummelbräu” wird nochmals hingewieſen.
Erſcheinen für alle Kameraden Pflicht. Der Kreisführer.
* Vorkragsabend im R.9.5.
Friedrich Andreas Schmidt= Frankfurt las am
Dienstag abend im „Kaiſerſaal” (Grünes Zimmer) aus ſeinen
Werken. Der Dichter, der Jahre lang in Darmſtadt lebte und
vielen Darmſtädtern auch von der Morgenfeier der letzten
Buch=
woche her in Erinnerung ſein wird, las zunächſt Gedichte und
Balladen bei denen ſich ein tiefer gedanklicher Inhalt mit
einer ausgezeichneten Form zu einem vollendeten Rhythmus
mit=
einander verbanden. Friedrich Andreas Schmidt iſt ſichtlich ein
ausgebildeter Sprecher und ſo ein hervorragend glücklicher
Inter=
pret ſeiner eigenen Dichtungen. Was den Hörer ſo ganz beſonders
berührt, iſt die wirklich vollendete Form, der gleichſam ſchwebende
und der gedankliche einhüllende Rhythmus, der aber nie um
ſei=
ner ſelbſt willen hervortritt, ſondern über allem ſteht der Inhalt.
Und dieſer Inhalt, der den Bogen lyriſchen Schaffens weit und
umfaſſend ſpannt, iſt immer klar, ſchlicht und gehaltvoll, ſo z. B.
in dem einfachen Gedicht: „Wir wollen auch die kleinen Sterne
lieben” und in Baum, grüner Baum”. Eingeſtreut in die Lyrik
las Schmidt Teile aus einer größeren Novelle, die auf
eige=
nem Erleben beruht und den jungen Dichter auch als einen
ge=
mütvollen und packenden, mit der Heimat verbundenen Erzähler
hervortreten ließ.
Der Vortragsabend fand als Austauſchabend
Darm=
ſtadt—Frankfurt in der Ortsgruppe Darmſtadt des
Reichsver=
bandes deutſcher Schriftſteller ſtatt.
Ortsgruppen=
leiter Wohmann kleidete den herzlichen Dank der Zuhörer in
abſchließende Worte, die ein grundſätzliches Bekenntnis zur
För=
derung lyriſchen Schaffens enthielten.
Luſtiger bayeriſcher Abend im Orpheum.
Das Nazi=Eiſele=Gaſtſpiel.
* Im Orpheum iſt Jgnaz Eiſele oder, wie er nach echt
baye=
riſchem Dialekt genannt wird: Nazi=Eiſele mit ſeinen 17
Künſt=
lern, echten oberbayeriſchen Buam und Dirndln, zu einem kurzen
Gaſtſpiel eingetroffen. Tauſende kennen ſchon das muntere
En=
ſemble durch den Rundfunk, und ſo war auch die Beſucherzahl
geſtern abend nicht klein. Alle freuten ſich über Nazi Eiſele, der
ſelbſt eine „urkomiſche Nummer” für ſich iſt. Mit trockenem
Hu=
mor und dem ihm eigenen Mutterwitz und drolligen Mienenſpiel
verſteht er ſofort mit dem Publikum in Konnex zu kommen. Er
iſt aber nicht nur Komiker, ſondern auch vollendeter Künſtler,
be=
herrſcht in ſeltener Virtuoſität das bayeriſche
Nationalmuſik=
inſtrument, die Zither, auf der er ein vorzügliches Soloſpiel zu.
Gehör brachte und mit der er die Lieder und Chöre begleitete;
er iſt außerdem Sänger und produktiver Liederkomponiſt.
Das bayeriſche Eiſele=Enſemble aus Garmiſch=Partenkirchen
hat neben ſeinem Direktor noch eine ganze Reihe trefflicher
Hei=
matkünſtler unter ſich, die Frohſinn und Lachen und echte
Volks=
kunſt vermitteln. Der Münchener Humoriſt Adam Müller
er=
freute die Zuhörer mit witzigen Plaudereien, Fritz Roland
trug ein Volkslied „Andreas Hofer” eindrucksvoll mit prächtig
geſchultem Bariton vor, ausgezeichnet waren vor allem die
ver=
ſchiedenen Chöre, und friſches, flottes Bayerntum atmeten die
Originaltänze, u. a. der Werdenfelſer Trachtentanz und die urs
wüchſigen Schuhplattler. Wahre Heimatkunſt liegt in den
Ge=
ſangsdarbietungen der 70jährigen Landa Ellmann aus
Schar=
nitz, die noch jodelt, wie man in gleicher Schönheit und Klarheit
von Jüngeren es ſelten zu hören bekommt. Mit einer hübſchen,
von Eiſele bearbeiteten Militärhumoreske ſchloß die vielſeitige
Vortragsfolge, durch die man über drei Stunden aufs beſte
unterhalten wird. Die friſche Art wie alles geboten wird, die
ausgezeichnete Auswahl aller Darbietungen, die echtes Volkstum
vermitteln, ſchaffen Stimmung, frohe Laune und befreiendes
Lachen.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Reſi: „Sein großer Irrkum”.
Im Untertitel heißt der Film von Anatol Litvak der
nach einem Theaterſtück gedreht wurde. „Die alte
Ka=
naille‟ Eine echt franzöſiſche Arbeit. Franzöſiſch in der
Auf=
faſſung und Zeichnung der Charaktere, in der Pſyche
grundver=
ſchiedene Menſchentypen. Aber eine fabelhaft gute franzöſiſche
Regie= und Darſtellungsleiſtung. Ein ausgezeichnet geſpielter
Film. Seine Bedeutung liegt in der hervorragenden Beſetzung
der tragenden Rollen und in der Auswahl der Typen, die auch
in minder bedeutſamen Rollen tätig ſind. Ueber den Geſchmack
läßt ſich allerdings bekanntlich nicht ſtreiten. Davon aber
abge=
ſehen, gehort der Film zu den beſten franzöſiſchen
Geſellſchafts=
filmen. „Die alte Kanaille” iſt ein ſehr reicher, hervorragend
tüchtiger Arzt. Ein Frauenverächter, den ſeine Einſtellung zur
Frau nicht hindert, ſie auf ſeine Art zu lieben. Vielleicht wider
Willen zu lieben. Er glaubt, ein Mädchen, das er aus dem Milieu
ärmſten Vorſtadtvarietés heraushebt, weil ſie ſchön iſt, ſie
geſell=
ſchaftsfähig macht, was er ſich auf Grund ſeiner Stellung in der
Geſellſchaft leiſten kann (obwohl alle hinter dieſer „alten
Ka=
naille” hinter ihm hertuſcheln), daß dieſes Mädchen auch ihn
lie=
ben müſſe. Das iſt aber ein großer Irrtum. Ihre Liebe gehört
dem, mit dem ſie im kleinſten Milieu zuſammengelebt und
ge=
liebt hat. Sie ſieht ihn nach Jahren wieder als großen
Künſt=
ler im vornehmſten Weltſtadtvarieté. Die Beiden finden ſich
wieder, der Artiſt aber ſtürzt, mehr oder weniger abſichtlich, bei
ſeiner Luftarbeit ab und wird ſchwer verletzt. Die „alte
Ka=
naille”, die längſt nicht mehr praktiziert, drängt ſich zu ſeiner
Operation und rettet ihn. Pſychologiſch ein ſehr intereſſantes
Problem, das nicht ganz neu iſt, ſich aber immer wieder zur
Dis=
kuſſion ſtellen läßt. Schauſpieleriſch und regielich bedeutet es die
Stärke dieſes Films daß die Löſung des Problems in keiner
Weiſe aufdringlich herausgeſtrichen wird, ſondern im ganzen
natürlichen Ablauf der Dinge ihre Löſung findet. Eine große
Reihe ganz ausgezeichneter Bilder und Szenen umrahmt die
viel=
geſtaltige Handlung. — Hauptdarſteller iſt Harry Baur der
es in ganz überlegenem Spiel verſteht, den Charakter des Arztes
und Liebhabers auch in ſeiner grundſätzlichen Wandlung
über=
zeugend zu zeichnen. Alice Field iſt das Mädchen aus der
Schießbude, ihr Artiſt, der ſchließlich den Sieg davonträgt. Pierre
Blanchar.
Im Beiprogramm läuft ein ſehr ſchöner Film vom Rhein
mit ſeinen Burgen, Städten und Weinbergen und ein ganz
köſt=
licher Karl=Valentin=Film „Die Orcheſterprobe”, in der
Karl Valentin als Muſiker und Liesl Karſtadt als
Kapell=
meiſter wirken.
— Das Union=Theater zeigt Franzisk. Gaal die
tempera=
mentvolle Künſtlerin, in dem entzückenden Luſtſpiel „
Früh=
jahrsparade” mit Wolf Albach Retty. Theo Lingen, Adele
Sandrock.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen Magda Schneider in ihrer
größten Filmrolle „Die Katz im Sack” mit Wolf Albach Retty,
Theo Lingen, Julia Serda.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführung
den herrlichen Hochlandsfilm nach dem bekannten Roman von
Ludwig Ganghofer „Schloß Hubertus” mit Friedrich Ulmer,
Hanſi Knoteck, Hans Schlenk. Paul Richter.
— Belida zeigt am 13. 3. 35 zum letzten Male „Das
Tau=
cherduell” ein Film mit ungeheuren Senſationen. Ein
rich=
tiges Seemannsgarn — doch kein ſtarker Tobak.
— Sonntagsrückfahrkarten für die Teilnehmer an den Wie
badener wiſſenſchaftlichen Tagungen. In den Tagen vom 24 b
29. März finden in Wiesbaden die Tagungen der Deutſch
Geſellſchaft üfr Kreislaufforſchung, der Deutſchen Geſellſchaft f
Innere Medizin, der Deutſchen Geſellſchaft für Bäder= u
Klimakunde und der Deutſchen Geſellſchaft für Rheumaforſchur
ſtatt. Die Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn=Geſe
ſchaft hat nun genehmigt, daß für die Teilnehmer dieſer wiſſe
ſchaftlichen Tagungen in Wiesbaden Sonntagsrückfahrkarten
Umkreis von 250 Kilometern von Wiesbaden ausgegeben werde
Briefkaſten.
Idr Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Nnonyme Anfragen wurden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.
„Katzenfreunde‟ Die Pfungſtadt betreffende Notiz unſer
Zeitung ließ unzweifelhaft erkennen, daß gerade die dort be
ſchenden Verhältniſſe ein Eingreifen im Inte
Vogelſchutzes dringend erheiſchen, ſo daß ſie ſpeziell wil
dernde Katzen im Auge hat. Im übrigen glauben wir, S
auf die amtliche Bekanntmachung in unſerer Nr. 57 vo
26. Februar 1935, S. 6., hinweiſen zu ſollen, die C
*C
ſchäftsſtelle einſehen können.
Seite 6 — Nr. 72
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 13. März 19
Oihmpiade der Kruen.
Großkundgebung in der Darmſtädter Feſthalle.
Gebielsführer Kramer und Friß Kern ſprechen.
Der zweite Reichsberufswettkampf, die Olympiade
der Arbeit der Deutſchen Jugend hebt in dieſen Tagen an.
Ge=
waltig wird der freiwillige Einſatz der Kräfte der jungen Nation
ſein, gilt es doch wieder, unter Beweis zu ſtellen, daß wir in erſter
Linie ſtehen im Kampf um den Deutſchen Sozialismus
gilt es doch zu zeigen, daß die Hitler=Jugend um eine neue
Berufsauffaſſung der Jungen weiß und für ihre Verwirklichung
die entſcheidenden Schritte unternommen hat. Zuſammen mit dem
Jugendamt der DAF führt die HJ. den Reichsberufswettkampf,
dieſe eindrucksvolle Demonſtration der jungen Generation, die um
die Notwendigkeit ihres Einſatzes weiß, durch: Wir wollen die
reſtloſe Verwirklichung des Deutſchen Sozialismus und wiſſen, daß
nur die Jugend, die ihn in ihrem Blute trägt, als Bekenntnis
ſeinen Fortbeſtand und damit den des Deutſchen Volkes auf
natio=
nalſozialiſtiſcher Weltanſchauung nach dem Willen des Führers für
alle Zeiten ſichert. Der diesjährige Reichsberufswettkampf wird
darum ein weiterer, bedeutender Schritt auf dieſem Wege ſein, auf
dem Wege zur ſozialen Neuſchichtung unſeres Volkes. Wir ſind bei
der Aufbauarbeit, neue, uns gemäße Formen ſollen den Rahmen
geben: Kameradſchaft und eine neue Berufsauffaſſung. Für uns
nicht mehr maßgebend Geburt oder Stand. Herkommen oder
Namen. Bei uns gilt die Arbeit, gleich welcher Art, im Rahmen
der Schickſalsgemeinſchaft unſeres Volkes. Wir Jungen, die
Hit=
ler=Jugend, wir erkennen nur die Leiſtung an Dieſe
Ueberzeu=
gung aber, die gilt es allen klar zu machen auch denen, die uns
heute noch nicht verſtehen wollen. Durch die Tat werden wir aber
auch dieſe überzeugen. Wir wiſſen uns da in einer Front mit dem
Deutſchen Arbeiter der Stirn und der Fauſt, der auch nur die
Leiſtung kennt. Wir Hitler=Jugend, Deutſche
Arbei=
ter=Jugend!
Am kommenden Samstag, den 16. März, werden wir den
Reichsberufswettkampf mit einer Großkundgebung in der Feſthalle
eröffnen. Gebietsführer W. Kramer und Pg. Fritz Kern
wer=
den ſprechen. Lieder und Sprechchöre der HJ. werden die
Feier=
ſtunde, die vom Bann 115 „Peter Frieß” zuſammen mit der DAF.
veranſtaltet wird, umrahmen. Den Abſchluß bildet der große
Zapfenſtreich, geſpielt vom Muſikzug des Bannes 115 „Peter
Frieß”. Karten zu 20 Rpfg. ſind bei allen Dienſtſtellen der HJ.,
des JV., des BdM. und der Deutſchen Arbeitsfront zu haben.
Kein Darmſtädter darf fehlen bei der Großkundgebung: Olym=
Du.
piade der Arbeit!
Reichsberufswetkkampf.
Betr. Handwerk.
An alle Lehrmeiſter und Lehrlinge des Amtsbezirks
der Kreishandwerkerſchaft Erbach i. Odw.
Der Kreisvorſitzende für das Lehrlingsweſen macht noch
ein=
mal darauf aufmerkſam, daß der diesjährige Reichsberufswett=
kampf ausnahmsweiſe für den Kreis Erbach zuſätzlich als
Zwiſchen=
prüfung gewertet wird. Da eine Anordnung der
Kreishand=
werkerſchaft beſteht, daß alle Lehrlinge — gleich, welchem
Lehr=
jahr — ſich einer jährlichen Zwiſchenprüfung unterziehen müſſen,
und die Zwiſchenprüfung als notwendige Vorausſetzung für die
Geſellenprüfung vorhanden ſein muß, haben ſämtliche Lehrlinge
an dem Reichsberufswettkampf 1935 teilzunehmen.
Zur Geſellenprüfung wird nur der zugelaſſen, der ſich ab
1935 den Zwiſchenprüfungen unterzogen hat.
Fachgruppe der Volkspflegerinnen
in den Berufshauptgruppen der DAF.
Gemeinſam mit der Fachſchaft der Krankenſchweſter: fand im
Städtiſchen Krankenhaus der 9. Schulungsabend der Fachgruppe
der Volkspflegerinnen ſtatt. Herr Med.=Rat Dr. Schlippe
ſprach über „Krankenhausfürſorge. Trotz beſter
ärzt=
licher und pfleglicher Behandlung bleibt häufig der Heilerfolg
aus, weil irgendwelche außerhalb der mediziniſchen Erkenntnis
liegenden Dinge eine Erſchütterung des ſeeliſchen Gleichgewichts
hervorrufen. Hier muß die Krankenhausfürſorge einſetzen und
helfen. Im einzelnen hat ſie folgende Aufgaben:
1. Aufrechterhaltung der Beziehungen des Kranken zur
Außen=
welt,
2. Abnehmen der Sorge um die Familie, insbeſondere bei
Müttern und Hausfrauen,
3. Unterſtützung des Arztes bei der Aufnahme der Anamneſe
durch Angaben familiärer oder ſonſtiger Art,
4. Sicherung des Heilerfolges nach der Entlaſſung,
5. Sorge für die Wiedereingliederung des Geneſenen in den
Wirtſchaftsprozeß.
6. Vertreten der Anſprüche und Wahrnehmen der Intereſſen
des Kranken gegenüber von Kaſſen uſw.,
7. Verhindern von Mißbrauch von Unterſtützungen uſw.,
8. Zuſammenarbeit mit öffentlicher und privater Fürſorge,
Die Methode der Krankenhausfürſorge iſt dieſelbe wie bei
anderer wohlfahrtspflegeriſcher Arbeit; überhaupt iſt die
Kran=
kenhausfürſorge als ein Zweig der Volkspflege anzuſehen.
Des=
halb gibt es auch in Deutſchland keine beſonders geregelte
Aus=
bildung, wie dies in England und Amerika der Fall iſt. Die
Frage, ob die Krankenhausfürſorgerin zur Schweſternſchaft des
Krankenhauſes gehören oder außerhalb ſtehen ſoll, muß wohl von
Fall zu Fall entſchieden werden. Für die interne Löſung ſpricht
das beſſere Kennen des ganzen Krankenhausbetriebes, Wegfallen
des Mißtrauens und ſtete Erreichbarkeit. Bei der außerhalb
ſtehenden Fürſorgerin iſt die nähere Berührung und beſſere
Kenntnis der Bevölkerung und ihrer Nöte gewährleiſtet. Wichtig
iſt vor allem die organiſche Eingliederung der
Krankenhausfür=
ſorge in das Krankenhaus, Vermeidung von
Ueberſchneidun=
gen uſw. Soziale und mediziniſche Therapie müſſen Hand in
Hand gehen. Gerade letzteres, auch hier das Anſtreben von einer
Totalität, betonte der Referent beſonders, deſſen Ausführungen
durch ihre warme und überzeugende Art die Zuhörerinnen ſehr
feſſelten. Allgemeiner Dank wurde dem Referenten am Schluſſe
einer kurzen Ausſprache zuteil.
Aus der NSDAP.
Anträge auf Zuerkennung des Ehrenzeichens der NSDAP.
nunmehr bis 1. 5.
Durch eine Bekanntmachung des Reichsſchatzmeiſters Schwarz
im Völkiſchen Beobachter” wird verfügt, daß der Schlußtermin
zur Vorlage von Anträgen auf Zuerkennung des Ehrenzeichens
der NSDAP. auf den 1. Mai 1935 feſtgeſetzt wird. Anträge, die
nach dem 1. Mai 1935 geſtellt werden, können keinesfalls mehr
Berückſichtigung finden.
Der Gauleiter.
Der Parteigenoſſe Walter Orb. Weſthofen, hat ſein
kleines Goldenes Ehrenzeichen mit der Mitgliedſchaftsnummer
70971 verloren. Abzugeben im Adolf=Hitler=Haus, Frankfurt
gez. Sprenger.
a. M.
Der Kreisleiter.
Kreisfunkwart.
Die nächſte Funkwarte Sitzung findet nicht am Mittwoch,
ſondern am Donnerstag, den 14. d. M., ſtatt.
Kreisſchulungsamt.
Der Reichsſchulungsbrief, Folge 2, II. Jahrgang, iſt
er=
ſchienen. Die Briefe ſind verteilt und liegen im Zimmer der
Abteilung Propaganda zum Abholen bereit Zahlung der
Reich=
ſchulungsbriefe an Pg. Oldig (Städt. Sparkaſſe. Darmſtadt).
Amt für Technik. — NS. Bund Deutſcher Technik.
Die auf Dientag, den 12. März. angeſetzte Amtswalterſitzung
wird auf Montag, 18. März. 20 Uhr, verſchoben. „Krone",
Hiſtoriſches Zimmer.
NS. Lehrerbund Darmſtadt=Stadt und Land.
Betr.: Fachſchaft Volksſchule und Höhere Schule.
Arbeits=
gemeinſchaft Knabenturnen. Die nächſte Arbeitsſitzung findet am
Mittwoch, 13. März, 15 Uhr, in der Turnhalle am Kapellplatz
ſtatt.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Dienstag den 12. März. Große Strafkammer.
Zwei Sittlichkeitsverbrecher und zwei Holzdiebe. Fangen wir mit
den beiden letzten an. Es ſind zwei Arbeitsloſe aus Kelſterbach.
zwei Freunde. Sechs Jahre wohnen ſie beieinander, ſchlagen ſich
miteinander durch, erleben zuſammen Hunger und Durſt und ſtehlen
miteinander. Schon dreimal erhielten ſie die gleichen Strafen, weil
ſie Holz geſtohlen hatten. Nun iſt es das vierte Mal. Diesmal
haben ſie Fichtenknüppel im Werte von etwa 15 RM. aus einem
Holzlager geſtohlen, nicht „zur Wolluſter” beteuern ſie. Sie haben
ſchwer Oran ſchaffen müſſen, die ganze Nacht, um nachher ein paar
Pfennige dran zu verdienen. Das Gericht verurteilt ſie wegen
Deibſtahls im Ruckfall zu der Mindeſtſtrafe von je zwei Monaten.
— Der junge Ludwig H. aus Kelſterbach hatte ſich mit kleinen
Mädchen von 4 und 6 Jahren abgegeben. Er erhält unter
Zu=
dilligung mildernder Umſtände eine Gefängnisſtrafe von einem
Jahr und drei Monaten, und da er geſtandig iſt, wird ihm die
Unterſuchungshaft mit zwei Monaten angerechnet. — Gegen einen
dritten Angeklagten aus Viernheim wird nachträglich gemäß dem
Antrag der Staatsanwaltſchaft auf Entmannung erkannt, weil er
ein gefährlicher Sitlichkeitsverbrecher ſei. Der Angeklgte iſt
zwei=
mal mit ganz erheblichen Zuchthausſtrafen beſtraft, weil er ſich an
ſeinen Stief= und an ſeinen eigenen Kindern in der ſchändlichſten
Weiſe verging.
Der Polizeibericht meldel:
Wer iſt der Eigentümer? Am Sonntag, dem 23. 2. 35 wurde
in der Gemarkung Babenhauſen, unweit der Straße
Babenhau=
ſen-Langſtadt, auf dem Felde unter Kartoffelkraut verſteckt ein
Karton mit ungefähr 80 Paar Kinderhandſchuhen verſchiedener
Größen und Farben aufgefunden. Karton und ungefähr die
Hälfte der Handſchuhe ſind verfault oder von Mäuſen angefreſſen,
ſo daß anzunehmen iſt, daß die Ware ſchon längere Zeit an dem
Platze lag. Die Handſchuhe ſind mit Größen und Preiszetteln
verſehen, auf denen die Firma F. Merkel, Rabenſtein, Sa.,
ver=
zeichnet iſt. Vermutlich handelt es ſich um Diebesgut.
Sicher=
ſtellung erfolgte bei der Bürgermeiſterei Langſtadt.
Sachdien=
liche Mitteilungen an das Landeskriminalpolizeiamt (K. 4)
Darm=
ſtadt.
Wäſchediebſtahl. In der Nacht zum 15 2. 35 wurden aus
einem Holzſchuppen in der Pankratiusſtraße 1 weißes Leinentuch,
2 weiße Kiſſenbezüge 1 blaugeſtreiftes Frottierbadetuch und 1
Paar Herrenſocken geſtohlen. Wer kann Angaben machen? Wo
ſind die Wäſcheſtücke angeboten worden?
Diebſtähle aus Zigarettenautomaten. In der letzten Zeit
werden planmäßig die über Nacht aufgefüllten
Zigarettenauto=
maten geplündert, ſei es, daß die Täter falſche Geldſtücke
hinein=
werfen oder auf andere Art und Weiſe ſich die Zigaretten
ver=
ſchaffen. In den meiſten Fällen handelt es ſich um halbwüchſige
Burſchen, die ſich auf dieſe Weiſe Zigaretten verſchaffen, um
rau=
chen zu können. Es geht daher an alle Bürger der Aufruf, auf
die Zigarettenautomaten zu achten und gegebenenfalls die
Bur=
ſchen der Polizei namhaft zu machen.
— Poſtwertzeichen zum Heldengedenktag. Aus Anlaß des
Ge=
denktages für die gefallenen Helden des Weltkrieges 17. März,
gibt die Deutſche Reichspoſt Gedenkmarken zu 6 und 12
Reichs=
pfennig in beſchränkter Auflage heraus. Das Markenbild, von dem
Künſtler Mjölnir (Schweizer) entworfen, ſtellt den Kopf eines
Soldaten mit Stahlhelm dar. Die Poſtanſtalten beginnen mit dem
Verkauf am 15. März. Die Freimarken können auch nach dem
Aus=
land verwendet werden.
— Heimabende für ortsfremde junge Mädchen
Friundinnen=
heim, Sandſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 8.15—10 Uhr:
Zuſammenkunft. Jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat:
Gymnaſtik. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat: Nähen
und Zuſchneiden. Donnerstag, den 14. 3. 35 Singen.
Aufhebung der Straßenſperrung. Die am 21. Januar
an=
geordnete Straßenſperrung des Löwenſtein= und des
Rodinghwegs iſt aufgehoben.
— Heimſchutz. In der Nacht vom 11. März 1935 ſtellte ein
Streifendienſtbeamter des Heimſchutzes einen Mann in einem
Kohlenlager, der ſoeben im Begriff war, einen Sack mit Kohlen
fortzuſchleppen. Der Beamte hat ihn der Polizei übergeben.
Vereins- und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung ehem. Fußa.=Regts. Gfz. (
Bran=
denburg.) Nr. 3. Es wird an die heute abend im „
Darm=
ſtädter Hof” bei Kam. Doll ſtattfindende zwangloſe
Zuſammen=
kunft erinnert.
SA.=Reſ. 2. Sturm II/2. Wir machen auf den heute 20.15 Uhr
ſtattfindenden Vortrag des Kameraden Bauer im Fay=Ausſchank
(Alexanderſtraße 23) aufmerkſam. Die Regimentsvereine ehem.
80er, 116er., 117er und 118er werden hierzu eingeladen. Eintritt
frei.
Verein ehem. Heſſiſcher Leibdragoner. Der
Verein ehem. Heſſiſcher Leibdragoner Darmſtadt bittet ſeine
Mit=
glieder an der Beerdigung des Herrn Oberleutnants v.
Teich=
mann=Logiſchen heute um 11 Uhr im Waldfriedhof zahlreich
teil=
zunehmen.
Muſikverein. Nächſte Geſamtproben: Mittwoch, 13., und
Freitag, 15. März, um 8 Uhr im Vereinshaus. Montag, 18.,
pünktlich 7 Uhr, findet im Großen Haus Probe mit Orcheſter und
Soliſten ſtatt. Das Konzert ſelbſt wird vom Landestheater mit
dem Muſikverein am 22. März veranſtaltet und iſt das zweite
ordentliche Konzert des Muſikpereins. Es bringt unter Leitung
Karl Friderichs Händels „Theodora” zum 250. Geburtstag des
Meiſters. Aus der neueren Literatur geht hervor, daß Händel
dieſes Werk mit dem „Meſſias” für ſein beſtes erklärte, ja manche
Chöre noch über die im „Meſſias” ſtellte. Soliſten ſind die erſten
Kräfte des Landestheaters.
Sektion Starkenburg des Deutſchen und
Oeſterreichiſchen Alpenvereins e. V. Es wird auf den
heute um 20 Uhr im Hörſaal 348 der Techn. Hochſchule (Eingang
Weſtportal) ſtattfindenden Lichtbildervortrag des Herrn Dr. Ing.
G. Haber=München über: „Schwerſte Felsfahrten (Neue
Lali=
derer Wand=Wege, Karwendel”) hingewieſen. Die Mitglieder der
Sektion Darmſtadt ſind freundlichſt eingeladen. Gäſte ſind
will=
kommen.
Ein Lichtbildervortrag im Volksintereſſe
findet auf Veranlaſſung der Heſſiſchen Krankenpflegevereinigung
V.. Sitz Darmſtadt bei freiem Eintritt im großen Saale der
Brauerei Fay. Alexanderſtraße 23. Eingang Hof, ſtatt. Redner:
Pfarrer Wintermann aus der Schloßkirche. Thema; „Bilder
aus dem Leben des deutſchen Waldes”. Beginn: 20.15 Uhr.
Aus Heſſen.
Die heſſiſchen Oragoner in Groß=Gerau.
Am Sonntag verſammelten ſich im „Hotel zum Adler
Groß=Gerau auf den Ruf des Kameraden Schaffner=
Gerau die ehemaligen Heſſiſchen Dragoner aus dem ganzen
in großer Zahl. Auch einige Darmſtädter Kameraden warer
ſchienen, an ihrer, pitze der Führer der „Zentrale der kam
ſchaftlichen Vereinigungen der ehem. Heſſiſchen Garde=Drag
Nr. 23‟, Herr Oberſt Freiherr von Weſterweller, ſowie der
ſitzend des „Bundes der ehem. Heſſiſchen Leib=Dragoner Nr.
Herr Oberſtabsveterinär a. D. Dr. Kranich.
Nach der Begrüßun; durch Kamerad Schaffner gab O
Freiherr von Weſterweller ſeiner Freude über den
Beſuch der Verſammlung Ausdruck, der beweiſt, daß der alte
tergeiſt noch nicht ausgeſtorben ſei und daß die Dragoner
Liebe zu ihren alten ſtolzen Regimentern bewahrt hätten.
brachte ein dreifaches Hurra auf die Garde= und Leibdrag
aus.
Dr. Kranich gab ſodann einen Bericht über die Vorarh
für den in dieſem Jahre in Darmſtadt ſtattfindenden Drag
tag, der mit dem 75jährigen Regimentsjubiläum der Leibd
ner verbunden iſt. Für dieſe beiden Tage muß jeder von 9
zu Mann werben, damit keiner fehle. Denn das Feſt ſol
großes Erlebnis, ein Bekenntnis zum alten Regiment zu
und Vaterland werden. Mit einem Sieg=Heil auf den F
und Reichskanzler, der den ehemaligen Soldaten endlich u
den gebührenden Platz gegeben hat, ſchloß der Redner ſeine 9
Aus der Verſammlung heraus wurde den Ausführungen bege
zugeſtimmt.
An der Ausſprache beteiligten ſich die Kameraden
Schwörer, Schwöbel, Sommer, Dörr und Dächert, der aud
gefallenen Kameraden gedachte.
Es wurde beſchloſſen, in Groß=Gerau die alten Kreisve
wieder aufleben zu laſſen. Die Vorbereitungen ſind ſchor
Gange. Für jedes Regiment wurde ein Vertrauensman,
ſtimmt. — Um 5.30 Uhr wurde die Verſammlung geſchloſſe
Nach den ſchön verbrachten Stunden verabſchiedeten ſich die K
raden auf baldiges Wiederſehen bei der Gründungsfeier der
den Dragoner=Vereine in Groß=Gerau.
Dg. Arheilgen, 12. März. Familienabend des O
heſſenvereins. Mit einigen flotten Muſikſtücken leiter
Kapelle Lücker, die den Abend muſikaliſch umrahmte, ein. In
kurzen Anſprache hieß Vereinsleiter Oeſterreich die zahlreid
ihren Angehörigen erſchienenen Mitglieder willkommen
wünſchte ihnen ein paar vergnügte Stunden im Kreiſe des
eins. Der Abend brachte eine reiche Folge abwechſlungsr
Darbietungen, die Herr Otto Heib jeweils in witziger Weil
ſagte. Großen Anklang fanden auch die heiteren Vorträge
Herrn Gutkäſe. Darmſtadt. Der oberheſſiſchen Heimat ge
Frl. Dina Becker in einem ſchön geſprochenen Prolog. Spat
quickten ſich die Damen an Kaffee und Kuchen.
Gemeinſam=
der, Muſikvorträge und dergleichen beſchloſſen den Abend.
Ae Gräfenhauſen, 12. März. Generalverſamm!
der Dreſchgenoſſenſchaft. Am vergangenen So
ner Jakob Hamm um
Verleſen der Bilanz des abgelau
Kaſſenbericht konnte man geſunde
dem Bericht der Reviſoren, da
und in tadelloſer Ordnung bef
Georg Schnitzſpan einſtimmig wiedergewählt. Der Au
rat ſetzt ſich zuſammen aus den Mitgliedern Jakob Mag
Jakob Ries, und für das ausſcheidende Mitglied Georg
wurde Georg Schmidt gewählt. In dem weiteren Verla
Tagesordnung ſtimmt die Verſammlung dem geſtellten A
zwecks Anſchaffung eines kleinen Motors zu. — Die L
wirtſchaftliche Bezugs= und Abſatzgenoſ
ſchaft wurde von der Stoga=Nauheim beauftragt, eine
Sa=
ſtelle für Obſt und Gemüſe zu errichten. Dieſelbe ſoll vorau
lich auf dem Baugelände der Ernſt Langendorf 3., Witwe,
ſtellt werden.
Ar. Eberſtadt, 12. März. Die Freiwillige S
tätskolonne weilte am Samstag und Sonntag bein
Heſſiſchen Kolonnentag (1. Schulungskurſus) in Friedberg.
rend die Kolonnenführung ſchon am Samstag bei der S
der Aerzte und Führer teilnahm, beteiligte ſich eine Aboxl
der Sanitätsmannſchaften bei der eigentlichen Schulung
Sonntag vormittag. Herr Dr. Kranz=Gießen ſprach
Familienkunde. Vererbungslehre, Raſſenhygiene, Bevölker
politik, daran anſchließend Herr Profeſſor Lacroix=H
berg über den „Aufbau des Staates”. Am Nachmittag fand
große Schauübung ſtatt unter Mitwirkung der dortigen T
ſchen Nothilfe, Feuerwehr und Sanitätsmannſchaften, wobe
Kolonne Gelegenheit nahm, ſich in Kataſtrophenfällen eing
zu ſchulen, um auch hierorts bei ähnlichen Fällen hilfsbere
greifen zu können. — Der Odenwaldklub führte ſein
treuen in einer von der Ortsgruppe Darmſtadt angeſetzten&
wanderung durch den Griesheimer Wald, am Südbahnhof 1
durch die Randſiedlung, Pulverhäuſer, Waldkolonie, Gro
nach Darmſtadt. — Auch vom Turnverein begab ſich
ſtattliche Wanderſchar auf die erſte diesjährige Tagestour
den Griesheimer Wald über Griesheim. Braunshardt. A
ſtadt, Darmſtadt und zurück.
G. Ober=Ramſtadt, 12. März. Klein= und Soz
rentnerfürſorge. Die Bezüge der Klein= und Sozia
ner für März werden am Freitag, den 15. März, vormittag
10—12 Uhr, bei der Gemeindekaſſe gezahlt.
Ek. Pfungſtadt, 12. März. Hobes Alter Morgen,
woch, begeht Maurer Heinrich Voß 1., Chriſtian=Crößmannſt
bei guter Rüſtigkeit ſeinen 82. Geburtstag.
F Roßdorf. 12. März. Obſt= und Gartenbauve
Mit dem Beſpritzen der Obſtbäume in unſerer Gemeinde
mit Eintritt der froſtfreien Witterung begonnen. Die Dur
rung der Maßnahme erfolgt durch den Obſt= und Gartenbe
ein, der zu dieſem Zwecke zwei geeignete Perſonen beſtimm
Ef. Meſſel, 12. März. Autounfall. Geſtern abend
8,30 Uhr geriet ein aus der Richtung Bahnhof Meſſel komm
einem Proviſionsreiſenden aus Arheilgen gehörender Han
auf der Roßdörfer Chauſſee unweit vom Oxt Meſſel in den
ßengraben und fiel um. Er wurde von mehreren Meſſelek
nern aufgerichtet und konnte ſeine Fahrt, ohne größeren Se
erlitten zu haben, alsbald fortſetzen.
Fb. Groß=Zimmern, 12. März. Der Reichsbund,
Kinderreichen hatte zu einer Verſammlung zwecks
dung einer gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft aufgerufen. Oie
geſtern nachmittag in Dieburg, im „Braunen Haus”, ſtat
Siedlungswart Wolf=Dieburg begrüßte die zahlreich
ſchienenen und eſprach über den Zweck eines auf genoſſen
licher Grundlage aufgebauten Wohnungsunternehmens has
derreichen und minderbemittelten Volksgenoſſen die Geleß‟
gibt, durch gemeinſchaftliche Selbſthilfe zu einem Eigenhe‟
kommen. Die vörliegenden Satzungen werden verleſen und
ſtimmig angenommen, worauf die Gründung einer geme."
die Wahl des Vorſtandes und Aufichtsrates, ſowie der eint
Vertrauensmänner. Am 28, April findet eine Verſammtn”
Vertrauensmänner ſtatt, wobei zu den weiteren Fragen Pt
lungserrichtung Stellung genommen wird.
Le. Groß=Umſtadt. 12. März. Der SA.=Sturm 24/K. F
Umſtadt veranſtaltete im Saale zum weißen Roß einen "
abend. Sturmführer Schütz gedachte vor ſeiner Begran
anſprache des auf ſo tragiſche Weiſe verſchiedenen Gaulells””
Kultusminiſters Schemm. Es folgte der Zweiakter „Schaſ
Drama aus der Front von H. Jaeckel. Geſpielt wurde a.44
ſehr gut; die Zuhörer dankten am Schluſſe herzlich für e*
botene. Hierauf wurden unter Leitung des Zeichenchfi
i. R. Frey lebende Bilder geſtellt; zunächſt ein Bild aus L
denszeit, zu dem gemeinſam das Lied „Deutſchland hoch ſ.*
geſungen wurde. Es folgte das Bild „Kriegers Abſchied.
täter im Felde‟. „Am Grabe eines Kameraden” und 90
Bild „Friede und Arbeit im dritten Reich” geſchmückt .
Büſte des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler. ſ90
in die heutige Zeit. Herr Frey begleitete die Bilder 9i”
vollen Vortrag entſprechender Gedichte.
ttwoch, 13. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 72 — Seite 7
bſchied des Hochwächkers vom Blauen Turm.
Bad Wimpfen, 11. März. Trotzig und verwegen, alles über=
„d. grüßt der Blaue Lurm, das Wahrzeichen Wimpfens,
hin=
ins Tal und legt Zeugnis ab von der einſtigen Blüte
unſe=
tadt. Unberührt vom Wandel der Zeiten erfüllt er noch heute
„Aufgabe wie vor hunderten von Jahren. Aber ſeine Lebens=
„ohte iſt mannigfaltig, denn ſchon vieles hat der alte
Berg=
erlebt und muß noch täglich Neues erleben. So mußte er
Tage dem ſeitherigen Hochwächter, Herrn Barth. auf immer
ohl ſagen, da dieſer aus geſundheitlichen Gründen in den
„” and trat. Ein arbeitsreiches Berufsleben fand damit ſeinen
uß, 33 Jahre lang verſah Herr Barth den Dienſt als
Hoch=
r zur vollen Zufriedenheit der hieſigen Einwohnerſchaft.
lich gab er die genaue Zeit an. von morgens 6 Uhr bis
59 Uhr, und 9 Jahre lang ſogar die ganze Nacht hindurch.
einmal Feuersgefahr, ſo war er es, der mit ſchaurig
klin=
gei Glockenſchlägen in kurzer Zeit die Bevölkerung zur Hilfe
hz nenrief. Im Jahre 1906 mußte er am Heiligabend die
NTu pohnung verlaſſen und in der Stadt eine Notwohnung
be=
weil man glaubte, der Turm wurde einfallen. Vier eiſerne
gör bekam der Turm damals, und nach einem Jahre konnte
irmwächter wieder einziehen. Gar manche Stunde verbrachte
ſächter dort oben zu. wenn heftige Stürme tobten, oder
Gewitter über unſere Stadt hinwegzogen. Weit und breit
man ihn heute, denn übergroß iſt die Zahl der Fremden,
er ſchon vom „Kranz” aus die Schönheiten unſeres
Land=
uildes zeigte. Neben ſeiner Tätigkeit als Hochwächter wirkte
Jahre lang bei der ſeit altersher üblichen ſonntäglichen
5 muſik mit und leitete ſeit 1902 die hieſige Stadtkapelle.
73es dem verdienten Hochwächter und Kapellmeiſter beſchieden
n Kreiſe ſeiner Familie einen noch recht langen und glück=
Lebensabend zu verbringen.
4 Von Verluſten blieb die Genoſſenſchaft verſchont. Die Bi=
d vorgeſchlagen. genehmigt. Die turnusmäßig ausſcheiden=
Babenhauſen, 12. März. Die 7. ordentliche
Gene=
rſammlung der Obſt= und
Gemüſeabſatzge=
nſchaft, die letzten Sonntag im Gaſthaus „Zum Adler”
d. war ſehr gut von hieſigen und auswärtigen Mitgliedern
Nach Eröffnung durch den Aufſichtsratsvorſitzenden, Herrn
Spiehl, erſtattete der Geſchäftsführer, Herr Direktor
denkel, einen ausführlichen Geſchäftsbericht über das
ab=
ne Geſchäftsjahr, aus dem das Wichtigſte entnommen ſei:
noſſenſchaft, die ſich hauptſächlich mit der Verwertung von
In befaßte, hatte im vergangenen Jahre einen bemerkens=
Aufſchwung. Die Mitgliederzahl iſt auf 221 geſtiegen.
*d ſie im Gründungsjahr etwa 700 Zentner Spargel
ver=
wurden 1934 mehr als 4400 Zentner, davon allein 2550
der 1. Sorte abgeſetzt. Für den geſamten Anfall wurde
rag von 104 483,93 RM. gegenüber 76 695,12 RM. in 1933
id die Verwendung des Reingewinns wurden, wie vom
itglieder des Vorſtandes bzw. Aufſichtsrates: Th. Roſe,
app und H. Sehnert, wurden einſtimmig wieder=
Babenhauſen. 12. März. 62 ordentl.
Generalver=
lung der Volksbank. Aus dem von Herrn Direktor
nkel erſtatteten Rechenſchafts= und Geſchäftsbericht, der
chauliches Bild von der geſunden, ſtetigen Entwickelung
Genoſſenſchaftsbank gab, ſei in Kürze folgendes mitgeteilt:
rſatz hat ſich im Jahre 1934 um rund 4 138 000 RM. auf
00 RM. erhöht. Die Bilanzſumme betrug 1 306 709 RM.
aiſtige Zahlungsbereitſchaft geſtattete es den Mitgliedern
ſchäftsfreunden zirka 100 000 RM. in neuen Krediten zur
ng zu ſtellen. Der Zugang an Spareinlagen betrug im
Be=
zr 95 000 RM. Ein Zeichen des Sparſinns der Mitglieder
Ausdruck des Vertrauens der Bevölkerung unſeres
Wirt=
bietes zur Volksbank. Der Mitgliederbeſtand beträgt zur=
Der mit 7.985 RM. ausgewieſene Reingewinn wird mit
iverſtändnis der Generalverſammlung u. a. ſo verwendet,
Prozent Dividende auf die eingezahlten Geſchäftsanteile
i. Die Bilanz wird einſtimmig genehmigt. Dem wegen
kten Alters zurückgetretenen Aufſichtsratsvorſitzenden.
Schmiedemeiſter H. Göhrig, widmet der ſtellv. Vor=
Herr Klein. herzliche Dankesworte für ſeine 30jährige
t im Dienſte der Volksbank. Für ihn und den verſtorbenen
Richter ſowie fur die turnusmäßig ausſcheidenden
Auf=
mitglieder werden auf Vorſchlag gewählt: H. Klein
Knös aus Babenhauſen. ferner Langbeintz aus
auſen und Knörr aus Sickenhofen.
Hirſchhorn, 12. März. Waſſerſtand des Neckars
März: 1,65 Meter am 12. März: 1,68 Meter.
Gernsheim. 12. März. Waſſerſtand des Rheins
März: 0,24 Meter, am 12. März: 0.15 Meter.
Landesbiſchof Lic. Dr. Diekrich bei der
Enklaſſungs=
feier im Predigerſeminar zu Friedberg i. H.
ELP. Nach Abſolvierung des Predigerſeminars wurden am
Donnerstag, den 7. März, 25 Kandidaten der Theologie feierlich
aus dem Seminar entlaſſen. In dem Abſchiedsgottesdienſt in der
Stadtkirche zu Friedberg predigten Prof. Lic. Stroh, Kandidat
Herrnbrod und der Landesbiſchof der Evangeliſchen
Landes=
kirche Naſſau=Heſſen, Lic. Dr. Dietrich. Nachmittags fand ein
gemeinſamer Ausflug nach dem Johannisbera bei Bad=Nauheim
ſtatt, an dem auch der Landesbiſchof und der kommiſſariſche Propſt
von Oberheſſen, Propſt Trommershauſen, Frankfurt a. M.,
teilnahmen.
As. Erbach, 11. März. Trauerkundgebung für Hans
Schemm. Am Samstagvormittag um 11 Uhr. verſammelte ſich
die Lehrerſchaft des Kreiſes Erbach im Zeichenſaal der Ober=
Real=
ſchule zu Michelſtadt zu einer würdigen Trauerkundgebung für
Hans Schemm den Begründer und Führer des
Nationalſoziali=
ſtiſchen Lehrerbundes. Nach einem einleitenden, ernſten Muſikſtück
und nach einem ſtillen Gedenken für den allſeits verehrten und
ge=
liebten Führer, hielt der Obmann des Kreisvereins, Herr Lehrer
Schäfer=Ebersberg, eine ergreifende Gedächtnisrede: Hans
Schemm iſt von uns gegangen, ein arbeitsreiches Leben hat damit.
leider allzufrüh, ſeinen Abſchluß gefunden; aufs tiefſte erſchüttert
ſteht das geſamte deutſche Volk, ſteht vor allen Dingen die geſamte
deutſche Lehrerſchaft an der Bahre dieſes großen Erziehers. Wir
können heute noch nicht den unermeßlichen Verluſt in ſeiner ganzen
Größe begreifen. Mitten in der Arbeit iſt er uns entriſſen worden,
ohne das Ziel erreicht zu haben. Was hätte er uns allen noch ſagen
können. In ſeinen weiteren Ausführungen zeichnete Herr Schäfer
ein getreues Bild des großen Lehrers und Erziehers, des
begei=
ſterten Redners und Schriftſtellers der es meiſterhaft verſtand,
durch ſeine hinreißende Beredtſamkeit und ſeine lebendigen
Schilde=
rungen die Maſſen zu gewinnen. Hans Schemm war ein Kämpfer
im Krieg und in der Nachkriegszeit. Aus kleinen Anfängen heraus
und unter den größten Schwierigkeiten ſchuf er im Jahre 1927 den
Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbund, ſein Kampfblatt die
Reichszei=
tung der deutſchen Erzieher, und im vergangenen Jahr das Haus
der Erziehung in Bayreuth. Schemms Geiſt wird weiterleben.
Seine Liebe hat in den Herzen der Erzieher tiefe Wurzeln
ge=
ſchlagen. Doch dürfen wir die Hände nicht in den Schoß legen, wir
müſſen weiterarbeiten an dem großen Hauſe der Erziehung. Wir
Erzieher geloben in dieſer Stunde, jederzeit treu und opferbereit
für Volk und Vaterland zu handeln, damit das Wirken des großen
Erziehers tauſendfältige Frucht trage und das Sehnen nach
Deutſch=
land Wirklichkeit werde. Mit dieſem Gelöbnis wurde die ſchlichte
und feierliche Kundgebung geſchloſſen.
Dp. Zwingenberg, 12. März. Die Bergſträßer Obſt= und
Gemüſezentrale e. G. m. b. H. in Zwingenberg hatte zu
einer Verſammlung in das Gaſthaus „Zur Linde” eingeladen, in
welcher Herr Dr. Schmidt von der landwirtſchaftlichen Werkſchule
Heppenheim über das Thema Erzeugungsſchlacht” und Herr Dr.
Tempel von der Hauptſtelle für Schädlingsbekämpfung über das
Thema „Schädlingsbekämpfung im Obſtbau” ſprachen. Die
Vor=
träge wurden von der Verſammlung dankbar aufgenommen, nicht
minder die Lichtbilder, welche bei letzterem Vortrag gezeigt
wurden.
Em. Heppenheim a. d. B., 12. März. Das Opferbuch der
Stadt Heppenheim für das WHW. wurde in der ſchön geſchmückten
Rathaushalle aufgelegt. Durch die Opferfreudigkeit der
Bevölke=
rung kamen ſchon am erſten Tag 2500 RM. für die bedürftigen
Volksgenoſſen zuſammen. — Ueber „Gefangenennot und
Gefangenenhilfe” ſprach im evangeliſchen Gemeindehaus
Herr Pfarrer Wahl=Butzbach in eindrucksvoller Weiſe, und
ver=
anſchaulichte an Hand von Lichtbildern das Leben der Gefangenen
in den heſſiſchen Strafanſtalten Butzbach, Rockenberg=
Marien=
ſchloß und Mainz, ſowie dem heſſiſchen Uebergangsheim Hohenau.
Cp. Wolfskehlen, 12. März. Der erſte
Dorfgemein=
ſchaftsabend. Die hieſigen Ortsleitungen der NS.
Gemein=
ſchaft „Kraft durch Freude” und des Reichsbundes für Volkstum
und Heimat veranſtalteten am Sonntagabend im „Frankfurter
Hof” den erſten Dorfgemeinſchaftsabend, an dem ſich alle Kreiſe
beteiligten. Während der erſte Teil unter dem Leitgedanken
Volk und Heimat” ſtand, war der zweite Teil der „Heimat in
Wort und Lied” gewidmet. Neben einem Kinderchor, hatten ſich
die beiden Geſangvereine Germania” und „Eintracht”, ſowie
der Kirchengeſangverein in den Dienſt der Sache geſtellt. Der
Abend klang in einem Treuegelöbnis zum Führer aus.
Be. Stockſtadt, 12. Mä. z. Eine begrüßenswerte
Er=
neuerung. Das Heſſ. Waſſerbauamt Worms iſt zurzeit dabei,
das Flußbett an der Stelle, wo die Badeanſtalt ſteht,
auszu=
baggern.
MASAasAat
Fußball.
Kreis Skarkenburg.
Der Kreisjugendwart teilt mit:
fordere alle Vereine des Kreiſes auf, zu einem der
nach=
aufgeführten Schulungsappelle ihre Jungführer
hafts= und Jahrgangsführer) zu entſenden. Die
Vereins=
hrer haben ebenfalls an dieſen Appellen teilzunehmen.
Appelle finden ſtatt: am Samstag, den 16. März.
nſtadt im Lokale des dortigen Sportvereins 1925, Be=
Uhr, und am Sonntag, den 17 März in Darm=
1 Kneipſaal der TSG. 46 (Woogsplatz), Beginn 10 Uhr.
zu dieſen Terminen ſind die noch ausſtehenden Meldungen
d Anordnung Nr. 1. des Gaujugendführers nachzuholen
rgänzen (ſiehe im „Kicker” vom 29. 1. 35 und im „
Sport=
n 30. 1. 35)
Anbetracht der Wichtigkeit erwarte ich vollzähliges
Er=
u den Schulungsappellen.
Dr. Rechel, Kreisjugendleiter.
fL. Michelſtadt—FSV. Groß=Zimmern 1:6 (0:3).
gusgezeichnetes Spiel lieferte Groß=Zimmern am Sonn=
Nichelſtadt, und man kann wohl ſagen, daß man in der
inſchaft den tatſächlich ſtärkſten Vertreter der Gruppe 3
ter ermittelt hat. Trotz dem ſehr ſchlechten Platz ſah
jederzeit ſpannendes und faires Spiel, das jedoch mei=
Zeichen des Meiſters ſtand. Die Hintermannſchaft der
hatte alle Hände voll zu tun, um immer der zahlreichen
Gr.=3. Herr zu werden. Alle Treffer waren Früchte
Kombinationsſpiels und fielen immer in gleichen Ab=
Schiedsrichter gut.
Handball im Kreis Skarkenburg.
46 Darmſtadt — Reinheim.
erſten Aufſtiegsſpiel treffen ſich am Sonntag die Staffel=
Darmſtadt und Reinheim. Beim Auswägen der Chancen
der Sieg der 46er wohl einzutreffen.
TV. Arheilgen — Braunshardt in Griesheim.
Sonntag nachmittag 3 Uhr ſteigt auf dem neutralen Ge=
Turnerſchaft Griesheim das Entſcheidungsſpiel der
bei=
irber um die Staffelmeiſterſchaft. Es wäre perfehlt, die
Begegnung beider Kandidaten als Maßſtab anzulegen.
läßt ſich ſagen, daß die Hochform des TV. Arheilgen erſt
letzten Spielen erreicht wurde, während Braunshardt
in Partien mehr zu Anfang der Runde bot. Da diesmal
te mobil gemacht werden, iſt mit einem Großkampf zu
Führer hat an Max Schmeling zu ſeinem
gro=
über Steve Hamas folgendes Telegramm gerichtet:
m Glückwunſch zu Ihrem großen Erfolg.” Auch Reichs=
Dr. Goebbels und der Reichsſportführer haben an Max
Glückwunſchtelegramme geſandt.
Aus der deutſchen Turnerſchaft.
Die Gedenkminute zum Heldengedenktag.
Zum Heldengedenktag am 17. März erläßt der
Reichsſport=
führer eine Anordnung, in der es u. a. heißt: Selbſtändige
öffent=
liche Heldengedenkfeiern der Turn= und Sportvereine ſind jedoch
nicht zugelaſſen. Lediglich iſt bei ſämtlichen Sportveranſtaltungen
eine Gedenkminute einzulegen. Im übrigen wird der Turn= und
Sportbetrieb an dieſem Tage keinen beſonderen Beſchränkungen
unterworfen.
Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen.
Es wird nochmals auf die heute abend 8.30 Uhr im
Vor=
ſtandszimmer der Woogsturnhalle ſtattfindende Sitzung des
Reichsbundes für Leibesübungen, Ortsgruppe Darmſtadt,
auf=
merkſam gemacht und um pünktliches Erſcheinen gebeten.
Darmſtädter Fechkmeiſterſchaften.
Fechten, eine der ſchönſten und ritterlichſten Sportarten, und
doch den meiſten unbekannt. Fechten iſt ein ſchöner, aber auch ein
ſchwerer Sport. Es gehört körperliche und geiſtige Eignung dazu,
und nicht zuletzt ein eiſerner Wille! Wenn von Fechten die Rede
iſt denken viele nur an das Schläger=Fechten der Studenten. Aber
wir betreiben das elegante Sportfechten in Florett, leichtem Säbel
und Degen. Ein ſolches Fechten in größerem Ausmaße wird am
kommenden Sonntag in der Turnhalle am Moogsplatz
ſtatt=
finden, und zwar iſt es gelungen, alle Darmſtädter Fechter,
die=
jenigen des Fechtklubs und der Turnvereine in Trainings=
Gemein=
ſchaften zuſammenzufaſſen, aus welchen ſich nun beim Turnier am
Sonntag die beſten Fechterinnen und Fechter herausſchälen werden.
Gefochten wird in Florett, Säbel und Degen, und es ſind bei der
Gleichwertigkeit der Gegner ſpannende Kämpfe zu erwarten. Einen
beſonderen Reiz erhält dieſes Fechtturnier noch dadur
Die Leitung liegt in den Händen des Gaufachwartes für
Fech=
ten der Kreiſe 17 und 18, der unter Zuziehung bewährter
Mitax=
beiter für reibungsloſe Durchführung der Kämpfe ſorgen wird. Das
Turnier dauert von 9—1 Uhr vormittags und von 3—6 Uhr
nach=
mittags.
Mannſchaftskämpfe im Ringen, Kreis Darmſtadt.
RMnDachteberſchreltang der Wardeft gegei Secheinle if.
der Kampf Pfungſtadt — Bensheim nahm einen irregulären
Ver=
lauf durch falſche Mannſchaftsaufſtellung und müſſen hier nochmals
drei Kämpfe ausgetragen werden.
Nachſtehend die Ergebniſſe:
Seeheim Schaafheim 21:0; Fürth — Nd.=Ramſtadt 1:19;
Rimbach — Arheilgen 13:6; Pfungſtadt — Bensbeim 11:6;
Werſau — OberRamſtadt 12:8.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Lotierie
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
11. März 1935
27. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 20000 M. 322715
2 Gewinne zu 10000 M. 342288
14 Gewinne zu 3000 M. 16967 79796 214563 287086 306528 348882
379494
12 Gewinne zu 2000 M. 30131 37237 114859 128424 207887 211986
34 Gewinne zu 1000 M. 8667 19561 94804 95792 113164 130008
145076 169034 178486 190867 210826 217772 247628 287865 297393
335597 376422
70 Gewinne zu 500 M. 3010 14450 42848 60428 72148 87283 96863
101250 116358 134200 142423 150238 154279 169862 170683 180330
205820 209481 221918 226265 229876 250862 259612 269573 298658
304787 320541 334715 361781 361687 366972 368986 380388 381191
394376
418 Gewinne zu 300 M. 4256 6689 7217 8186 10738 16143 18630
19298 20482 20849 20902 21708 21927 22763 23829 25417 30431
32753 32822 36145 36703 38646 39761 42217 42362 43060 44125
44287 45736 52047 62361 65146 61311 61448 64894 65540 67727
68164 68728 72582 76074 75134 75469 79850 80760 82274 82923
84584 87894 90822 91282 93403 94985 95470 95820 96127 98386
100341 100767 103688 106253 108230 112296 112539 114421 115179
115924 120204 127023 127494 132152 134577 136093 137556 137875
140081 140725 140781 143307 143893 144361 145166 146548 141930
148208 148024 151010 153879 155261 161410 161800 162852 164351
164456 165642 167805 174670 178372 181048 184968 185281 188853
188974 180504 190878 194177 194763 195477 195744 198950 186307
198431 199351 200208 003964 205069 207400 207777 209808 012811
215654 216773 226357 227684 233201 234 143 2361 19 236865 237555
540366 54 1669 243078 244205 244933 246157 246818 247668 248029
248359 248766 248775 250734 251596 253631 254948 257115 258773
259590 261676 262588 269979 264577 264870 267659 270074 274280
577923 279314 286305 5981 15 598181 298463 300628 302657 302737
303959 304587 305450 311506 312781 314994 321878 322110 322823
325084 329932 332866 334534 334934 835607 335842 336016 336554
337675 338999 340850 341250 342891 343627 344916 351173 368571
368041 374433 374447 376431 376877 377287 377680 379287 380056
8820 13 382273 3870 18 389400 390311 393781 394835 396737
In der beutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 50000 M. 320477
2 Gewinne zu 5000 M. 87294
6 Gewinne zu 3000 M. 162539 192886 230270
16 Gewinne zu 2000 M. 31165 114382 156381 163637 191570
247809 265849 360287
44 Gewinne zu 1000 M. 45084 91466 102389 129298 137073 141127
148192 157619 162307 166991 172987 174662 197545 217161 254418
292937 340316 366187 370824 372265 385112 398675
84 Gewinne zu 500 M. 719 6049 20774 32542 65246 57671 58431
64814 73239 101260 1068 181 123103 138574 189534 155823 160914
167288 178016 182223 210211 213516 247626 247949 248636 252255
254553 266356 274193 282646 291176 291513 297403 300458 321642
322466 329689 335632 336664 350071 363870 394436 385534
248 Gewinne zu 300 M. 1221 1486 4933 6575 7494 14677 15833
16883 24434 25005 2C684 32897 33125 36276 42206 48797 48801
50107 50753 58007 69325 61031 66773 67486 68257 70731 83422
89801 87003 97310 100976 101800 102446 108270 109681 115833
118930 121748 122197 129747 135984 141032 141932 146179 146782
150815 154785 157471 157960 159713 161318 168752 178080 178684
182165 188663 182386 200756 200777 203525 208027 224028 225617
226735 230452 240101 242276 243982 248196 248842 249585 251519
260015 254061 254927 255293 2664 17 256776 258780 059814 269884
363367 263976 067234 272319 276624 278478 284449 280567 291658
291877 292341 294880 298865 305926 309451 319498 329698 330985
334080 336016 339832 340851 343218 345443 348603 360636 353268
356961 359675 361644 361828 363805 367886 368874 375187 380748
882147 388676 389013 389772 390389 890456 399940
20 Tagesprämfen.
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000 RM
gefallen, und zwar fe eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
93866 43987 62216 102484 106472 117977 193188 274727
280943 366231
Im Gewinnrade verblieben: 60 Tagesprämien zu je 1000 Mark,
2 Gewinne zu je 1000000, 6 zu je 10000, 16 zu je 5000, 18 zu je
3000, 70 zu je 2000, 126 zu je 1000, 304 zu je 500, 1252 zu je
800 Mark.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Mittwoch, 13. März
6.00: Bauernfunk — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeik,
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch — Choral: Du, meines Lebens
Leben. — 7.00: Frühkonzert. Ltg.: Muſikzugführer W. Blum.
8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuktgart: Gymnaſtik. —
9.00: Nur Kaſſel: Werbekonzert. — 9.15: Nur Kaſſel:
Konzert=
enſemble der Ortsmuſikerſchaft Kaſſel. Ltg.: R. Mothes. —
10.00: Nachr. — 10.15: Köln: Schulfunk: Das alte Sptei von
Dr. Johannes Fauſt. — 10.50: Praktiſche Ratſchläge für Küche
und Haus. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldungen. —
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stutrgark: Promenadekonzert, ausgeführt vom Muſikkorps
der Landespolizer Stuttgart. Ltg.: Muſikmeiſter Franz. — 13.00:
Zeit, Nachr. — 13.15: Stuttgart: Sonne, Mond und Sterne.
(Schallplattenkonzert). — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30:
Wirt=
ſchaftsbericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55:
Wetter. — 15.00: Nur Kaiſerslautern: Nachr. — 25.15: Trier:
Neuere Muſik. Ltg.: Muſikmeiſter W. Franz. Ausf.: Das
Streichquartett des Städt. Orcheſters Trier u. a.
16.00: Nachmittags=Doppelkonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Joſ.
F. Heß. Die Kapelle Franz Hauck. — 18.00: Lebensſpiegel im
Beruf: 1. Finanzamt; 2. Das Amtsgericht; 3. Die
Bürger=
meiſterei. — 18.45: Wirtſchaftsmeldungen. — Anſchl.: Das
Leben ſpricht.
19.00: Köln: Das Ueberbrettl. 50 heitere Minuten mit Marſta
Gründgens. — 20.00: Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel. — 20 15:
Berlin: Reichsſendung: Stunde der jungen Nation: Jungarbeiter,
angepackt! — 20.45: Ihr lieben, böſen Männer! Frauen machen
Kabarett. — 22.00: Zeit, Nachr. — 22.15: Nachr., Wetter,
Sport. — 22.20: Freiburg: Ein alemanniſcher Volksbrauch: Beim
Scheibenſchlagen im Markgräfler Land. — 22.40: Tanzmuſik der
Kapelle, Franz Hauck. — 24.00: Meiſterwerke deutſcher Klaſſik.
(Schallplatten).
äMlilteen Unastäsnnn
Mittwoch, 13. März
Reichsſendung: 20.15: Stunde der jungen Nation:
Jungarbeiter angepackt! Ein Ausſchnitt aus einem
Heim=
abend der HJ.
Berlin: 21.00: Orcheſterkonzert. Dir.: Prof. Dr. h. e.
Guſtav Havemann.
Breslau: 20.45: Und was jetzt Andreas? Hörſpiel von
Heinz Bierkowſki.
Köln: 20.45: Schloßkonzert der NS.=Kulturgemeinde
Münſter i. W.
München: 19.00: Konzert des Funkorcheſters. Ltg.: Dr.
Hanns Rohr a. G.
Frankfurt: 20.45: Ihr lieben, böſen Mäner. Frauen
machen Kabarett.
Wien: 19.30: Steiermärkiſche Muſik.
Brag: 20.05: Konzert der Tſchech. Pbilharmonie,
Rom: 21.00; Opernübertragung.
Warſchau: 21.00: Werke von Cbopin.
Stockbolm: 22.00: Tanzkapelle G. Enders.
Luxemburg: 22.10: Harfen=Vorträge.
Budapeſt: 22.30: Zigeunermuſik.
Kopenbagen: 23.00: Tanzmuſik a. d. Lodberg.
Wekkerberichl.
Ausſichten für Mittwoch: In den Niederungen vielfach dunſt
ſonſt aber überwiegend heiteres und trockenes Wetter, z
lich warm, nachts leichter Froſt, lebhafte öſtliche Winde.
Ausſichten für Donnerstag: Fortdauer des überwiegend hei
und trockenen Wetters.
Seite 8 — Nr. 72
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 13. März 19
Reich und Ausland.! Szenen aus dem großen Kampf: Schmeling — Hamas in Hamburg
Dr. e. h. Oko Göckerik F.
Nach längerem Leiden entſchlief Dr. e. h. Otto
Göckeritz einer der Pioniere der deutſchen
Auto=
mobil=Induſtrie und der langjährige erfolgreiche
techniſche Leiter der Adlerwerke vorm. Heinrich
Kleyer AG.
Dr. e h. Otto Göckeritz hat ein arbeitsvolles
und erfolgreiches Leben hinter ſich. Sein
Lebens=
weg iſt wohl der ſchönſte Beweis dafür, daß
Tüch=
tigkeit und Energie einem Manne bis auf die
Höhe des Lebens zu tragen vermögen, wenn er
ſeiner Arbeit treu dient. Der Verſtorbene begann
als einfacher Arbeiter am Schraubſtock der
Adler=
werke, denen er mit kurzer Unterbrechung faſt ſein
ganzes Leben hindurch angehörte. Seine
ange=
horenen Führereigenſchaften, ſein zielbewußter
Wille und ſeine durch eigenes Studium
erworbe=
nen großen Kenntniſſe ließen ihn bald zum
tech=
niſchen Betriebsleiter der Adlerwerke emporſteigen,
mit deren Tradition er auf das engſte verknüpft
war. Der verſtorbene Kammerzienrat Heinrich
Kleyer ſah in Otto Göckeritz einen ſeiner
wert=
vollſten Mitarbeiter, die er förderte. Eine Reihe
der erfolgreichen Adler=Modelle verdanken dem
Verſtorbenen ihr Entſtehen; beſonders verdient
war Otto Göckeritz um den deutſchen Kleinwagen,
für deſſen Pionier er gelten darf.
Verbebild für die Römerberg Feſtſpiele
Frankfurt a. M. Das von dem
Oberbür=
germeiſter veranlaßte Preisausſchreiben zur
Er=
langung eines Werbebildes für die Römerberg=
Feſtſpiele hat bei der Künſtlerſchaft einen ſtarken
Widerhall gefunden. Es iſt eine große Zahl
aus=
gezeichneter Arbeiten eingegangen. Das
Preisge=
richt hat folgende Entſcheidung getroffen: Der
erſten Preis erhält Profeſſor Fritz Loehr=Mainz.
Der Oberbürgermeiſter hat dieſen Entwurf zur
Ausführung beſtimmt. Den zweiten Preis erhält
Wilhelm Mahler=Griesheim, den dritten Preis
Hansjörg Schmunk=Darmſtadt.
Reichsbeamtentag in Frankfurt am 25. u. 26. Mai.
Frankfurt a. M. Die Reichsleitung hat
den Termin für den Reichsbeamtentag auf den
25. und 26. Mai d. J. feſtgeſetzt. Wie bereits
früher mitgeteilt, wurde Frankfurt a. M. als Stadt
des Reichsbeamtentages beſtimmt, der eine der
bedeutendſten Veranſtaltungen dieſes Jahres in
Frankfurt ſein wird. Es wird mit einer
Beſucher=
zahl von mehr als 100 000 Beamten aus allen
Teilen des Reichs gerechnet.
Die beiden oberen Bilder zeigen deutlich die beſondere Kampfart Schmelings. Mit der Linken hält er ſich die Angriffe des Amerikaners vom 9
während er mit der Rechten, wie man deutlich erkennt, ſo wuchtig zuſchlug, daß er ſelbſt die Verteidigung von Hamas zerſchmetterte. Das Bild
unten zeigt einen der dramatiſchen Niederſchläge in der 7. Runde. Auf dem mittleren Bild ſieht man den Trainer Thoma, der mit dem Han
die Aufgabe des Kampfes zeigt. Der Ringrichter Falony (Belgien) hebt Schmelings Hand zum Zeichen ſeines Sieges empor. Nach dem Siege
man ſpontan das Deutſchland=Lied. Dieſe letzte packende Szene zeigt unſer rechtes Bild.
Sühne für einen Raubmord.
Hünengrab aus dem vierten Jahrhundert v. Chr.
Mgſte
St. Goarshauſen. In dem Taunusdorf
Oberwallmenach werden zur Zeit
Erdbewegungs=
arbeiten vorgenommen, bei denen man in einer
Tiefe von 70 Zentimetern ein aus dem vierten
Jahrhundert v. Chr. ſtammendes Hünengrab
frei=
legen konnte. Das Grab war vollkommen
erhal=
ten, mit Steinen eingefaßt und abgedeckt. Die
Länge des Grabes beträgt 2,10 Meter, die Breite
1.80 und die Tiefe 1,60 Meter. Neben der Aſche
wurde in dem Grab ein aus Bronze hergeſtelltes
Gefäß gefunden. In der Nähe der Fundſtelle konnte
man vor einigen Jahren mehrere derartige
Grä=
ber freilegen. Die an der neuerlichen Fundſtelle im
Gang beſindlichen Arbeiten ſollen mit größter
Vorſicht weitergeführt werden, da man annimmt,
daß noch weitere Funde aus der Bronzezeit zutage
gefördert werden können.
Berlin. In dem Mordprozeß gegen den
25jährigen Bruno Laude und ſeine gleichaltrige
Ehefrau Erna geb. Breſemann, die am 3. Januar
d. J. den 86jährigen Hausverwalter und früheren
Dentiſten Hermann Schmidt in deſſen Wohnung
in der Manteuffel=Straße ermordet und beraubt
hatten, verkündete der Vorſitzende des Berliner
Schwurgerichtes in den geſtrigen Abendſtunden
das Todesurteil gegen beide Angeklagte, denen
gleichzeitig die bürgerlichen Ehrenrechte auf
Lebenszeit aberkannt wurden. — Bei der
Ver=
kündung des Urteils brach die Angeklagte Laude
in lautes Weinen aus, während der Angeklagte
Bruno Laude ſchluchzend zuſammenſank.
Neun Toke bei einem Lawinenunglick
in den Schäunfnger Hadenf.
der Erfinder der Kunze=Knorr=Btemſe 5
Nordhauſen. In Mauderode bei
Nord=
hauſen ſtarb am Montag im Alter von 80 Jahren
der Miniſterialrat a. D. und Geh. Oberbaurat
Dr. Ing. h. c. Bruno Kunze. Kunzes Lebenswerk
war die Durchführung und Verbeſſerung der
Luft=
druckbremſe, die eine entſcheidende Erhöhung der
Sicherheit im Eiſenbahnverkehr brachte. — 1918
wurde die moderne Güterzug=Druckluftbremſe
Kunzes allgemein bei der Eiſenbahn eingeführt.
Sie brachte große betriebliche Vorteile und
Er=
ſparniſſe. Kunze entwickelte auch das Prinzip der
Schnellbahnbremſe, führte den Bremsdruckregler
ein und erfand die in aller Welt bekannte Kunze=
Verwegener Bankraub.
Ueber 20 000 Mark erbeutet.
Saarbrücken. Wie erſt jetzt bekannt wird,
wurde in der Nacht auf Samstag vergangener
Woche in Saarwellingen ein ſchwerer Bankraub
verübt. Diebe drangen in die Geſchäftsräume der
Volksbank Saarwellingen ein und raubten aus
einem Kaſſenſchrank über 20 000 Mark. Die
Spitz=
buben, die vermutlich im Beſitze eines Nachſchlüſſels
waren, gingen außerordentlich raffiniert zu Werk.
da am Kaſſenſchrank äußerlich keine Beſchädigungen
oder Spuren einer gewaltſamen Oeffnung
feſtzu=
ſtellen waren. Der Diebſtahl wurde erſt bemerkt,
als der Kaſſierer während der Kaſſenſtunden dem
Kaſſenſchrank einen Betrag entnehmen wollte. Die
durch den Raub Geſchädigten ſind vornehmlich
Bür=
ger, zumeiſt Arbeiter von Saarwellingen, die ſich
in der Volksbank Saarwellingen zu einer Genoſ=
Knorr=Bremſe. Seine Verdienſte wurden durch die ſenſchaft zuſammengeſchloſſen haben. Die Fahndun=
Wien. In den Schladminger Tauern ereignete
ſich am Montag gegen 17 Uhr ein ſchweres
La=
winenunglück. Neun Teilnehmer und
Teilnehme=
rinnen eines Skilehrganges aus Wien wurden
da=
bei getötet. — Am Montag nachmittag übten 25
Teilnehmer eines Skilehrganges des deutſchen
Schulvereins Südmark aus Wien zwiſchen der
Neuerhoffalpe und der Urſula=Alpe. Plötzlich löſte
ſich ein Schneebrett und verurſachte eine
Staub=
lawine. 13. Teilnehmer des Kurſus wurden
mit=
geriſſen, neun von ihnen wurden getötet. Vier
Perſonen konnten gerettet werden. Von
Schlad=
ming aus ging noch am Abend eine
Rettungs=
mannſchaft an die Unglücksſtelle ab. Die
Teil=
nehmer des Lehrgangs waren in einer Almhütte
im Gemeindegebiet Pichl=Preunegg einquartiert.
Amerikaniſche Vorbereikungen für
Rngefelr Der den Hen 91
Die amerikaniſchen Pläne, um einen
mäßigen Flugverkehr über den Stillen Ozea
Oſtaſien zu ſchaffen, dürften in abſehbare
Wirklichkeit werden. Zu Beginn des nächſte
nats wird der 15 000=Tonnen=Dampfer" ,„
haven” von Kalifornien aus in See gehen,
Stillen Ozean fünf Zwiſchenlandeſtationen
legen. Das Schiff wird mehr als 6000 2.
Ausrüſtungsgegenſtände mit ſich nehmen u.
einen Stab von 45 Ingenieuren und weite
Betrug mit isländiſchen Briefmarken.
Wien. Die Polizei hat den Wiener
Rechtsan=
walt Dr. Heinrich Reiter wegen Betruges
ver=
haftet. Er hatte im Auftrag der isländiſchen
Re=
gierung in einer Wiener Druckerei
Jubiläums=
marken anläßlich des tauſendjährigen Beſtandes
des isländiſchen Parlaments beſtellt. Durch
Fäl=
ſchung des Auftragsbriefes gelang es ihm, eine
viel größere Zahl von Marken drucken zu laſſen,
als die isländiſche Regierung in Auftrag gab.
Die=
ſen Ueberſchuß verkaufte er an Markenhändler. Die
isländiſche Regierung entdeckte dieſen Betrug erſt,
als plötzlich an allen möglichen Orten in
über=
raſchend großer Zahl ſolche Marken auftauchten.
Der Schaden, den Island erleidet, iſt ſehr groß.
Dem Rechtsanwalt werden außerdem andere
Be=
trügereien in der Schadenshöhe von etwa 40 000
Schilling zur Laſt gelegt.
Verleihung des Ehrendoktors und hoher Würden gen nach den Dieben, die mit der Beute unerkannt
entkommen ſind, ſind ſofort aufgenommen worden.
anerkannt.
Am Sonnkag Zußball= Länderkampf Deutſchland-Frankreich.
In dem gewaltigen Prinzenpark=Stadion in Paris, das 45 000 Zuſchauer faßt, findet am 17. März
der von allen Fußballern mit großer Spannung erwartete Kampf zwiſchen den Ländermannſchaften
Deutſchlands und Frankreichs ſtatt.
Aufregender Kampf mit dem Wilderer=König
von Kärnten.
Wien. Nach aufregendem Kampfe iſt es drei
Jägern und zwei Gendarmen gelungen, den
Wild=
dieb Georg Haslitzer, der den Namen Wilderer=
König von Kärnten führt, feſtzunehmen. Hierbei
wurde der Wilderer ſchwer verletzt. Haslitzer ſelbſt
rühmte ſich, in der letzten Zeit tauſend Gemſen
er=
legt zu haben.
Flugzeuge zur Rettung der abgetriebenen Fiſcher
eingeſetzt.
Moskau. Wie aus Aſtrachan gemeldet wird,
ſoll die Zahl der auf einer Eisſcholle abgetriebenen
Fiſcher nicht 119 betragen, ſondern 234. Auch 41
Pferde befinden ſich auf der Eisſcholle. Nach einer
Mitteilung der ſowjetruſſiſchen Flieger wurde eine
Gruppe Fiſcher mit insgeſamt 73 Mann, die
gleich=
falls abgetrieben worden waren, auf der Inſel
Burunſchu angetrieben. Bis jetzt konnten etwa 100
Fiſcher gerettet werden. Man vermutet jedoch, daß
weit mehr als 234 Fiſcher auf Eisſchollen
abge=
rrieben wurden. Auf Veranlaſſung der
Sowjet=
regierung ſind acht Flugzeuge eingeſetzt worden,
die den Verſuch unternehmen ſollen, die Fiſcher zu
retten. Geſtern ſind bereits vier Flugzeuge
aufge=
ſtiegen, die aber nur Lebensmittel und warme
Kleider an die auf den Eisſchollen treibenden
Fiſcher abwerfen konnten. Bei einem Sturm hat
ſich ein Stück von der großen Eisſcholle losgelöſt
und zwei Fiſcher und ein Pferd abgetrieben. Man
verſucht, auch dieſe zu retten.
Andauernder Schneefall in Frankreich.
Paris. In Frankreich dauern die Schneefälle
an. Stellenweiſe iſt der Verkehr lahmgelegt. Der
Schnellzug Paris—Nimes iſt in den Cevennen im
Departement Lozere, wo der Schnee einen Meter
boch liegt, ſtecken geblieben.
Monteuren an Bord. Man rechnet damit
wenn der Flugdienſt einmal voll aufgen A0
ſein wird, die Strecke in etwa drei Tag
wältigt werden kann, wozu bisher drei
erforderlich waren. Es handelt ſich dabet u.
Entfernung von etwas mehr als 12000 Kill
— An den Vorarbeiten, die mehr als zwei
in Anſpruch genommen haben, hat Oberſt Lin
in Zuſammenarbeit mit der amerikaniſche
gierung weſentlichen Anteil gehabt.
Noch in dieſem Frühjahr Baubegin ”
Gntafdf Eunecs.
Reio
SPAM-IE
Fernando
Geplante Tunnel
Schon ſeit vielen Jahren wird das Proiet.
Tunnels zwiſchen Europa und Afrika. nt
Meeresſtraße von Gibraltar erörtert. de
des Artillerieoberſten Pedro Juvenois
nunmehr der Verwirklichung entgegens
und bereits in dieſem Frühjahr die Volt
für den Tunnelbau begonnen werden, 2
nel wird eine Länge von 32. Krlometel!
an der ſüdlichen Spitze Spaniens, bei
Cak
rifa, beginnen und an einem bei Puntg.
genannten Punkte in der ſpaniſchemd
Han
Zone enden.
[ ← ][ ][ → ]ttwoch, 13. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 72 — Seite 9
zlich habe ich mir einen Atlas
ge=
ein., ſchönen, großen, dicken Atlas mit
hundert Karten, da mein zerleſener,
zer=
r. geſchundener Kartenſchmöker von der
her allmählich doch nicht mehr den
An=
ngen entſprach, zumal einige Länder
un=
icherweiſe ganz verſchwunden, andere
apierſtreifen überklebt waren, was, ch
elbſt wenn ſie „nur da unten” im Balkan
nicht ganz würdig fand.
s Ihnen ſchon einmal geſchehen, daß Sie
Entdeckerfreude und im Gefühl eines
gan=
ltbeſitzes Karte nach Karte umgedreht,
begutachtet haben. Was mich angeht,
te ich um dieſes ſchöne Gefühl ſchon
ſchon aus den Tagen meiner Kindheit.
r neue Atlas hat mich wieder daran er=
Mein Großvater nämlich war ſolch ein
enſch. Wenn er nach Feierabend zu
ſei=
itung griff, griff er zugleich auch nach
las. So kamen drei Dinge zuſammen, die
tagtäglich rechtzeitig auf ſeinen Platz
ſie Brille, die Zeitung und den Atlas.
rtete in der Nähe, bis der Großvater
d ſich ſetzte, um ihm ſofort und
unab=
auf den Schoß zu klettern. Ein
Groß=
ein gutes Tier, er behauptete ſeiner
genüber, das mache ihm gar nichts aus
könne mit mir gerade ſo gut leſen wie
ch.
war für mich der Hauptſpaß, durch die
fläſer zu ſehen, wie die Punkte, Striche
chſtaben anſchwollen als wenn ſie die
hätten; dem Großvater kam es mehr
an, die Meldungen da in der Zeitung
en Karten zu fixieren. „Venezuela” las
aut vor ſich hin und wälzte dann in dem
ie Seiten um, bis er bei zwei bunten
die durch einen Wurm verbunden
haltmachte. Dann ſuchte ſein dicker
Fin=
wenig auf und ab, und nun zeigte er
s er geſucht und gefunden hatte. „Siehſt
te er, „die meiſten Menſchen leſen dieſe
in der Zeitung und wiſſen überhaupt
o das liegt. Sie machen ſich aber auch
Mühe, nachzuſuchen, und ſo ſieht’s dann
ihren Köpfen aus.” — Ich muß ſagen,
and ihn nicht ganz, ich guckte ſeitwärts
ine Brillengläſer und fand die Welt
itläufig mit ihren vielen Karten und
ien recht geſchwollen und aufgeblaſen;
daß es in den Köpfen der Menſchen —
ßvater meinte — ähnlich ausſah. Und
ich’s nicht verſtand, hab ich’s doch be=
Ey in noch etwas erinnert mich, dieſer neue
ſago in den viertelswüchſigen Jahren
zwi=
en nd 14 hockten wir zu fünfen oder ſechſen
ei um den großen Eßzimmertiſch, zwiſchen
weit ausgebreitet eine Landkarte mit
ien Farben und Namen, und wer nun
gezogen hatte, der ſuchte — möglichſt
durch eine Bewegung der Augen zu
— eine ſchwer auffindbare Stadt, ein
e ares Dorf oder dergleichen, nannte uns
ien und gab uns auf, das Genannte auf
Ite zu ſuchen. Oh, und nun — was
ſſte as haſte! — kullerten fünf Paar Augen
r Karte, der offene Mund, die zappeligen
lige die ſtoßenden Ellenbogen, ja ſogar die
arm en Füße unter dem Tiſch halfen
mit=
herl enn — wer den Namen zuerſt ſchwarz
zeigen konnte, der durfte dann. Und
der Ute doch dürfen.
U1ich erinnere mich auch, daß wir dieſes
diel lmählich mit einer wahren
Enddecker=
demift trieben. Wir blieben nicht bei
tſnd, wir blieben auch nicht bei Frank=
Italien, bewahre, wir pickten in ganz
lroy in ganz Aſien herum, drangen in die
un2 irei ein wie heute die Japaner,
plün=
er ämtliche Namen, aus China, hüpften
Meeresbachſtelzen von Inſel zu Inſel
Stillen Ozean und kamen auf dieſe
uſagen von hinten herum nach Amerika.
hwerer wurde es für den, „der durfte‟,
Namen aufzutreiben, bei denen die andern nicht
gleich wie die Wilden mit Johlen und Geheul
über eine beſtimmte Stelle herfielen Wir
graſten Afrika ab wie die berüchtigten
Heu=
ſchrecken und ſchlüpften zwiſchen den Inſeln „da
oben” bei Alaska und Grönland umher wie die
ausgekochteſten Nordpolfahrer, kurz und gut: in
der nahen und weiten, der engen und breiten
Geographie war nichts vor uns ſicher, am
wenigſten der ehrwürdige geduldige Atlas, der
ſich nach und nach in fliegende Blätter und
ſchließlich an den Rändern aller fünf Erdteile
in Papierfaſern auflöſte.
Aber nun bin ich mit der Betrachtung über
meinen neuen Atlas noch immer nicht zu Ende.
Shakeſpeare, denke ich, der mir doch z. B. in
punkto dramatiſchem Schaffen um einiges über
iſt, hätte mit ſolch einem Atlas in der Hand das
ſchöne Böhmen nicht kurzerhand an das Meer
verlegt, wie er es in ſeinem „Wintermärchen”
getan hat. Dabei war er für ſeine Zeit — wie
ſeine anderen Werke beweiſen — doch ſicherlich
auf der höchſtmöglichen Höhe geographiſchen
Wiſſens. Ueberhaupt, mit einer ſolch
zuverläſſi=
gen Karte in der Hand kann, man es ſich ſo
wohlig ſein laſſen bei den geographiſchen
Irr=
tümern der mannigfaltigſten berühmten und
unrühmlichen Größen. Wenn man ſo lieſt und
hört, daß der Geſchichtsſchreiber des Königs
Ludwig IIII. von den beiden ſächſiſchen
Univer=
ſitäten Jena und Thüringen ſpricht, daß
eine betriebstüchtige Romanſchriftſtellerin,
Ma=
dame Madeleine Scuderi, einen türkiſchen
Paſcha auf einer dreiwöchigen Seereiſe von
Konſtantinopel ins Kaspiſche Meer gelangen
läßt, daß um 1683 ein türkiſcher Großveſir bei
der franzöſiſchen Regierung Beſchwerde einlegt,
weil ſie, die beſagte franzöſiſche Regierung, den
Polen zwecks Vereinigung mit der Armee des
deutſchen Kaiſers den Weg durch Frankreich
freigegeben habe, ich meine, wenn man das lieſt
und hört, dann erſcheint einem des guten
Dummbachs Aeußerung (ſiehe Niebergalls „
Dat=
terich”, 2. Bild, 2. Szene): „Zum Beiſchbiel: Die
Franzoſe vagreeßern ſich uff Unkoſte annerer
unſiveliſierder Nazione in Afrika, um de Ruſſe
de Wähk nooch dem Kaukaſus abzuſchneide”, ſo
einleuchtend und plauſibel, daß man ſeinen
„Datterich” wieder recht von neuem lieb
ge=
winnt. Der Ernſt Elias Niebergall wird’s ja
ſchon gewußt haben, wie es mit den
geographi=
ſchen Kenntniſſen ſeiner lieben Mitbürger ſtand.
Alles in allem: Solange dieſe geographiſchen
Irrtümer Privatangelegenheit des Empfängers
bleiben, wollen ſie ja weiter nichts bedeuten. Aber
wie ich da in meinem funkelnagelneuen Atlas
blättere, kommt mir auch die Erinnerung an
einige Staatsmänner und Politiker, die nicht
recht wiſſen, „wo die aanzelne Leit dehaam”
ſind, und das will mir doch bedenklicher ſcheinen.
Dem Herrn Präſidenten Wilſon unſeligen
An=
gedenkens, der bei den Friedensverhandlungen
ſo gerne neu=europäiſche „Landkarte machen”
wollte, ohne die alt=europäiſche zu kennen; dem
Berichterſtatter eines vielgeleſenen Pariſer
Blattes, der Breslau zu einer Seeſtadt in den
ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen machte, und einer
hohen Abſtimmungskommiſſion, die im Jahre
1919 nach Oberſchleſien (franz. „Haute Silésie‟
wobei „haute” auch „hoch” bedeutet)
Gebirgs=
truppen mit Mauleſeln ſchickte, ihnen allen hätte
ein ſolch ſchöner, aufſchlußreicher Atlas ſicherlich
gut getan. Wenn ſie z. B. bei meinem
Groß=
vater auf dem Schoß hätten ſitzen und durch die
Brille auf die vielen bunten Landkarten hätten
gucken, oder wenn ſie mit uns
namens=
wütigen Spielern um den Tiſch hätten höcken
können — ach was, wer weiß, ob’s da ſo ſchön
geweſen wäre, wie es war. Denn der
Groß=
vater, der wußte doch auch Geſchichten von den
Bauern im Odenwald und in Oberheſſen, von
den Fiſchern in der Nordſee und den Schiffern
am RFein, und dieſe Geſchichten waren doch das
allerſchönſte dabei.
„Ich weiß, daß ſie auch in meinem neuen
At=
las drin ſind und dann und wann an ſtillen
Abenden auch wieder anfangen werden zu reden
und zu erzählen. Und darauf freue ich mich
be=
ſonders.
Erwerbsloſe Frauen lernen ſpinnen.
Der Verein „Heimarbeit im Schloß e. V.” hat im Königlichen Schloß in Berlin einen Kurſus für
erwerbsloſe Frauen und Mädchen eingerichtet, in dem ſie die alte Kunſt des Spinnens lernen.
Man bezweckt damit, daß die Frauen hauptſächlich in Siedlerſtellen mit dem Spinnen einen
neuen und lohnenden Erwerbszweig finden ſollen.
der Schaufenſterpoet
geht um.
Am Mittwoch voriger Woche fing es an. Da
prangte, als ich den Laden meines
Haarſchnei=
ders betreten wollte, ſauber auf das
Schaufen=
ſter gemalt, der Vers:
„Eine ſtete Freudenquelle
Iſt die gute Dauerwelle.”
Tags darauf zierte auch des Buchhändlers
gläſerne Scheibe ein kurzer, bündiger Spruch:
„Freude ſuch!
Im guten Buch”,
und im Reformhaus mahnten ernſthaft die
Let=
tern:
„Lebe diät
Eh’ es zu ſpät!“
Und dann wurden die Verſe, immer gleich
ſauber und ſchön, gerade oder ſanft oval auf die
Ladenſcheiben gemalt, ſo häufig vielfältig, daß
man faſt den Eindruck hatte. Heinzelmännchen
ſeien am Werk. Motto: Jedem Laden ſeinen
Spruch! Und über Nacht hat jedes Schaufenſter
ſeine Parole:
„Sorgenfrei bleibt Dein Gemüt,
Wenn die Havanna dampft und glüht”,
aber der Schoko=Laden denkt ſchon an Oſtern:
und
„Zu Oſtern ſüße Sachen
Allen Freude machen”,
„Nie hat ſich das Haar gerauft,
Wer bei mir hat eingekauft!“
So geht es weiter in luſtigen Einfällen, und
es iſt erheiternd, die Spur des fixen
Sprüche=
machers durch Straßen und Stadtteile am
Bande der Fenſter=Verſe zu verfolgen.
Erſtaun=
lich nur, wie viele Ladenbeſitzer dem findigen
Poeten Raum und Verdienſt geboten. Aber
ſeine witzigen Einfälle bewegen jedes
Kauf=
mannsherz, die paar Groſchen auszugeben, um
Kunden und Paſſanten mit einem kleinen Vers
anzuſprechen und aufmerkſam zu machen.
Unſer Mann weiß, wie man Geld verdient!
Humor und Phantaſie im Alltag praktiſch
an=
gewandt, eine fixe Geſchäftigkeit, die Idee
aus=
zuführen, und der Erfolg iſt ſicher Freilich nur
ſolange der Einfall neu iſt. Aber iſt der alte
verbraucht, ſo kommt ein friſcher; die Welt
lechzt ja nach Poeſie und neuen Ideen! E. R.
Mit gutem Willen.
Mit etwas gutem Willen hätte er es ſchon
ermöglichen können, denkt einer, der eine
Ab=
ſage erhielt, und es iſt kein beſonders guter
Ge=
danke gegen den Ablehnenden in ihm. Ja, er iſt
nur um Haaresbreite von dem Gedanken
ent=
fernt: Aus Böswilligkeit lehnt er ab.
Wie das nun einmal ſchon ſo iſt: „Du ſprichſt
vergeblich viel, um zu verſagen; der andere hört
von allem nur das Nein!” Und dieſes Nein frißt
ſich ins Gemüt, daß man ungerecht wird und
auch nicht davor zurückſchreckt, böſe Gründe
an=
zudichten.
Wenn man ſo ein Stück durchs Leben
gegan=
gen iſt und die Erlebniſſe und Menſchen
gewiſ=
ſermaßen an einem Revue paſſieren läßt, kommt
man wohl darauf, daß man manche
Enttäuſchun=
gen hinnehmen mußte, manchem die Hand
ge=
reicht hat, die dann hart geſchlagen wurde, aber
im großen und ganzen wird man erkennen, daß
man doch viel mehr Gutes als Böſes empfing,
ſehr häufig gutem, ja beſtem Willen begegnete,
aber nur ſelten böſem. Wenn man ein Tor
ver=
ſchloſſen fand, das man weit offen gewünſcht hat,
nun — auch wir haben ſchließlich manche Bitte
zu erfüllen abgelehnt. Oder hätten wir noch
nie=
mals gedacht: „Was kümmert es uns ſchließlich,
wenn hier der einmal etwas härteren Weg hat:
ich habe mich ja auch durchbeißen müſſen!
Gewiß, das iſt kein ſehr ſchöner, kein idealer
Zug. Aber wir Geſchöpfe dieſer Erde ſind nun
einmal von irdiſchen Mängeln nicht frei. Und
das nicht allein: Zuweilen, ſehr häufig ſogar
legt die Notwendigkeit, ſich ſelbſt zu behaupten,
ein Nein auf. Die Hand ſoll hilfsbereit geöffnet
ſein: das iſt eine Forderung, die man ſtellen
muß an den Menſchen des
Gemeinſchaftsgedan=
kens. Indeſſen iſt es doch ſo, daß man niemals
alle Gruben und Unebenheiten des Weges wird
füllen können. Es liegt nicht immer, ja ſogar
zu allermeiſt, nicht am guten Willen, ſondern es
iſt auch das Können erforderlich, und darüber
täuſcht ſich der faſt immer, der den guten Willen
wünſcht.
3e
E
*
Mann auf dem
Knechtsfand.
ach einer wahren Begebenheit.)
Von Erna Büſing.
neinem Großvater traf ich ihn oft,
ren Mann mit der ungeſund weißen
irbe. Seine Augen brannten ſo
eigen=
als ob er Umgang mit Geiſtern habe
von einem ſchweren Erlebnis gar
u könne. Wirklich, er fiel auf unter
Schiffern, dieſen kraftbewußten
Men=
t denen er verkehrte. In ſeiner
Ge=
ſpann man nur langſam das
See=
rn. Und das war wiederum
verwun=
denn an Land erzählt der Schiffer
der See. Sie können ohne ſie gar
in, die Sehnſucht nach der See rinnt
* Vermächtnis durch ihr Blut. Sie
Uh tatſächlich ein, ohne das Leben und
auf See gäbe es für ſie gar keine
keude. Das Meer iſt ihr Verhängnis
haben Bekennermut zu ihrer
Leiden=
n fiel es auf, daß die alten Seebären
iwart des ſonderbaren Mannes nur
nderlebniſſe erzählten. Der eine
plau=
einem leeren Ingwertopf, den er
wiſſenden Frau Kommerzienrat
ſiſche Blumenvaſe verkauft hatte, der
andere hatte einen, aus einer Teewurzel
ge=
ſchnittenen Gott angeblich ſelbſt aus einem
Tempel geſtohlen, obwohl man die Gottheit
bequemer als billigſte Dutzendware in einer
Hafenſtadt kaufen konnte. Dieſer hatte in
Trunkenheit in Liſſabon einem Schutzmann die
Flöte wegnehmen wollen, war darum ſofort
ins Gefängnis geſperrt und hatte, trotz der
Einwendungen des Konſuls und des Kapitäns
ſeine Strafe abarbeiten müſſen. Jener prahlte
mit einer verfilzten Haarlocke, die ihm eine
glutäugige Kreolin geſchenkt hatte. Und die
Kreolinnen gelten nun mal eben für die
ſchönſten Frauen der Welt. So ſprach man
überlegt von luſtigen Erlebniſſen in aller
Herren Länder, erwähnte aber mal jemand
die Nordſee, dann kam das Gefühl auf, als
hätte er etwas Unrechtes geſagt. Das fiel mir
auf und ich fragte meinen Großvater nach der
Urſache, worauf er mir die Geſchichte des
ſeltſamen, kranken Mannes erzählte:
„Alle ſeine Vorfahren waren gute
Nau=
tiker, ſie hatten Augen wie die Katzen und
fanden bei Nacht und Nebel in jedem Hafen.
Auf den hohen Hanſakoggen fuhren ſchon die
Träger ſeines Namens. Wer aus einer ſolchen
Familie ſtammt, den leidet es nicht zu Hauſe
Der läßt ſich in der Stadt nicht einengen durch
Straßen Stakete und Häuſer, der läßt ſich
ſeinen Blick nicht verwirren durch Plakate und
die Drähte der Elektriſchen der atmet in jedem
Büro Dampfheizung und Staub.
Weißt du. Seefahrer ſind ein eigenartig
Volk, ſind Freiheitsſucher. Nicht nur die
Heul=
bojen und Blinkfeuer, auch die Sterne weiſen
ihnen nachts den Weg. Seeleute müſſen aus
ſich ſelbſt heraus mit der Natur und Gott ins
Reine kommen. So mußte auch dieſer Mann
die Schiffsplanken unter ſich fühlen.
Er fuhr bereits jahrelang, als er ſich auf
der „St. Afra”, einem Schoner, anmuſtern ließ.
Auf der verhängnisvollen Fahrt hatte die
St. Afra Südwein geladen und ſegelte mit der
Ordre auf Hamburg. Die Zeit war windreich,
nebelig, der Wind ſchlug vom Orkan über, und
das Schiff erreichte niemals den
Beſtimmungs=
hafen. Zwiſchen Elbe und Weſer liegt eine
große Sandbank, genannt „Der große
Knechts=
ſand‟. Hier fand die St. Afra ihr
Wellen=
grab. Von den ſieben Mann der Beſatzung
wurde nur der blaſſe Mann, den Du kennſt,
lebend auf den Sand geworfen. Die Wellen
warfen auch die andern ſechs auf den Sand,
aber als Tote. Gleichfalls rollte ein Weinfaß
nach dem andern heran, ebenſo wurde mit den
Schiffstrümmern Proviant auf die Sandbank
geſpült. Da begrub der Mann ſeine
Kame=
raden. Aus einem Weinfaß ſchlug er den
Boden, richtete ſich die Tonne als Wohnung
ein und deckte ſich zu mit dem Zeug, das er
ſeinen toten Schiffsgenoſſen hatte abnehmen
müſſen. Zu eſſen hatte er Miesmuſcheln und
den Proviant, doch mußte er alles in rohem
Zuſtande genießen. Zu trinken hatte er Wein.
So erlebte er auf dem Knechtsſand eine
Robinſonade.
Mitten im Waſſer bhauſte er. Jeden Tag
ſah er Schiffe vorbeifahren, keines brachte ihm
Hilfe. Von der Weihnachtsnacht bis Mitte
April harrte er auf dem Knechtsſand.
Schließ=
lich kam ihm die Errettung durch einen
Fiſcher. Der hatte ſein Fahrzeug bei
Hoch=
waſſer am Strand verankert, damit es bei
niedrigem Waſſer trocken läge, weil er
außen=
bords teeren und zugleich die im unteren Teil
des Fahrzeuges eingebauten Fiſchbehälter
reinigen wollte. Als Fiſcher und Gehilfe eben
gut durchwärmt in der Koje lagen, pochte es
an die Schiffswand. Beide überkam ein
Grauen, beide dachten, das geht nicht mit
rech=
ten Dingen zu, hier in dunkler Nacht einſam
auf dem Sande. Endlich faßte ſich der Fiſcher
ein Herz und rief:
„Biſt du ein Menſch, ſo komme.”
„Ja” rief der Mann, „ich bin ein Menſch,
aber ich bin zu ſchwach, um an Bord klettern
zu können.”
Da ſtellten Schiffer und Knecht die kleine
Kajüttreppe an die Schiffswand und der Mann
wankte an Bord. Man brachte ihn nach
Ham=
burg, dort kam er ins Krankenhaus. Allmählich
gewöhnte man ihn an warme Nahrung, ſein
Magen aber blieb krank. Am beſten verträgt
er gekochte Fiſche, die ihm die Fiſcher gerne
geben. Arbeiten konnte und kann er nie wieder.
Das iſt ſeine Geſchichte, und darum ſind
wir, ſo bedrückt, wenn er unter uns weilt,
der weiße, ſeltſame Mann.”
Seite 19 — Nr. 72
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 13. März 1.
DDir und die Capete.
Farben haben Einfluß auf die Stimmung.— Capeten ohne Muſter.
hauptlache: harmonie.
Von Elfriede Behnert.
Wir haben erſt in neuerer Zeit begriffen, wie
viel für unſer Wohlbefinden von der uns
um=
gebenden Farbe abhängt! Wir wiſſen alle, wie
wir unter einer Reihe von grauen, trüben
Ta=
gen leiden und wie wir aufatmen, wenn der
Himmel wieder blau wird. Wir ſollen deshalb
auch unſerer Wohnung Farben geben, die uns
wirklich behagen! Dunkle Zimmer wirken
un=
freundlich, helle machen uns froh und heiter.
Hin=
zu kommt, daß die verſchiedenen Farben auf die
Menſchen verſchieden wirken; der eine fühlt ſich
in einer blauen Umgebung am wohlſten, der
andere in einer grünen. Auf dieſe Neigungen ſoll
man bei der Einrichtung ſeiner Räume vor allem
Rückſicht nehmen Auch ſoll man in Betracht
ziehen, daß die verſchiedenen Farbtöne
verſchie=
dene Empfindungen von Wärme oder Kälte
her=
vorrufen. In Rot gehaltene Zimmer wirken ſehr
warm, in etwas geringerem Grade tun das die
orangenfarbenen Tönungen und die gelben,
während alle grünlichen Schattierungen kühler
wirken und blaue geradezu Kälte ausſtrömen (ſo
ſchön blaue Zimmer im übrigen ſein können!).
Bei der Wahl der Tapeten muß man
berück=
ſichtigen, daß die Tapete an der Wand oft ganz
anders ausſieht, als in der Rolle. Vor allem ſoll
man bedenken, daß die Farbe in der großen
Fläche immer intenſiver wirkt Man ſoll deshalb
ſtets lieber eine zartere Tönung wählen. In faſt
allen Fällen wird man heutzutage einer hellen
Tapete den Vorzug geben, denn ein hell
tape=
ziertes Zimmer wirkt freundlicher und auch grö=
ßer als eines mit dunkler Tapete. Immerhin
muß aber derjenige, der den Raum hauptſächlich
bewohnen ſoll, das letzte Wort haben, ob er helle
oder dunklere Tapeten bevorzugt. Natürlich kann
ein dunkel tapeziertes Zimmer etwas ſehr
Be=
hagliches und Trauliches haben.
Ungemuſterte Tapeten oder Tapeten mit
wenig auffallendem Muſter ſind auf jeden Fall
zu bevorzugen, da ſie einen viel beſſeren
Hinter=
grund für Bilder und Möbel abgeben. Die Zeit
der ſtark gemuſterten Tapeten iſt vorbei. Die
tapezierte Wand ſoll ja nicht als Eigenes wirken,
ſondern ſoll doch nur Hintergrund ſein.
Gelbe, Tapeten wirken belebend, grüne und
blaue Farbtöne beruhigend, während violett auf
die meiſten Menſchen niederdrückend wirkt. Für
einen Menſchen, der Ruhe und Friedlichkeit
braucht, werden ein mittleres Blau und
Sonnen=
gelb als die idealen Farben angeſehen.
Die Farben in einem Zimmer müſſen
harmo=
niſch aufeinander abgeſtimmt ſein. Wir wollen
heute in unſeren Wohnungen nicht mehr ſo viele
Gegenſtände haben wie unſere Großeltern es
liebten, wir wollen keine Nippesſachen und
Zierate verſchiedener Art, wir wollen ſchlichte
Linien, aber wir brauchen Farben um uns her.
Wirkt ein Zimmer allzu matt und eintönig, ſo
kann man es durch bunte Kiſſen, Decken und
viel=
leicht auch Teppiche beleben. Aber vor allem:
Harmoniſche Farben! Was nicht zuſammenpaßt,
muß ausgeſchaltet werden.
Baßriſch Bier für
Don Carlos?
Von der Tücke des Objekts auf der Bühne.. .
Schauſpieler ſind bekanntlich abergläubiſch,
aber man kann ſie begreifen, wenn man hört,
welche merkwürdigen Zufälle auf dem Theater
ſich immer und immer wieder, wie zur
Beſtäti=
gung des Aberglaubens, ereignen.
In München war es; wo die ungekürzte
Aufführung von „Don Carlos” ſchon um 6 Uhr
begonnen hatte. Die Kellnerin, die gewohnt
war, zu dieſer Stunde die Maſchiniſten mit
vollen Maßkrügen zu verſehen, watete wie
ge=
wöhnlich ahnungslos über die Bühne. Als ſie
gewahr wurde, daß die Vorſtellung ſchon
be=
gonnen hatte, ſtellte ſie in heilloſem Schrecken
kurzerhand die Maßkrüge hin und entfleuchte.
Aber die grauen Bierkrüge paßten recht ſchlecht
zu der Dekoration von Aranjuez, und das
Pu=
blikum johlte dazu. Der Vorhang mußte fallen,
damit jene Maßkrüge von ihrer unfreiwilligen
Funktion als Szenendekoration befreit werden
konnten.
Roſen=Tragödie.
Die Aufführung eines literariſchen Dramas
ſollte damit enden, daß die Heldin dem
Gelieb=
ten eine rote Roſe unter den Worten zu
über=
reichen hatte: „Wie dieſe Blume erblüht iſt, ſo
iſt unſere Liebe...” uſw. Zur Erſtaufführung
hatte die Künſtlerin ausgerechnet rote Roſen —
wer wagt einer ſo ſchönen Schauſpielerin andere
zu ſenden? — alſo rote Roſen erhalten. An
Stelle der vergeſſenen künſtlichen Blumen nahm
ſie nun trotz Warnung eine dieſer echten auf die
Szene. Kurz nach dem Auftritt brach aber die
Blüte ab. Bald ſtand in jeder Kuliſſe ein Re=
Ein Recke der Urzeit.
Unheimlich erſcheint das Nashorn in ſeiner
wuchtigen Kraft, und man verſteht, daß die
Großwildjäger dieſe Tiere zu den gefährlichſten
rechnen.
quiſiteur oder ein Garderobier mit Erſatzroſen;
aber dadurch wäre das Publikum aufmerkſam
geworden, und ſo unterſagte es der Regiſſeur.
Als die Heldin am Ende den kahlen Stengel
hinhielt, da lachte das liebe Publikum, das an
ſolchen Fehlern ſeine beſondere Schadenfreude
hat. Es gab kaum Applaus, das Geſchick des
Stückes war durch dieſe Roſe beſiegelt.
Kaiſer und Feldherr.
Einmal mußten zwei einander feindliche
„Brüder im Apoll” als Kaiſer und Feldherr
auftreten. Der Herrſcher hatte einen Brief
er=
halten, den der Regiſſeur vorher aufgeſchrieben,
damit der Schauſpieler den langen Text nicht
auswendig zu lernen brauchte. Sein feindlicher
Mitſpieler aber vertauſchte heimtückiſch dieſen
Brief gegen ein Blatt weißes Papier. Der
Kai=
ſer hielt das Blatt nachdenklich, vor ſich hin,
dann wandte er ſich an, den ſchon ſchadenfroh
lächelnden Feldherrn: „Mir tränt mein Aug’,
lies du, Getreuer!” Und er überließ dieſen
tückiſchen Kollegen dem ſträfenden Gelächter des
Publikums.
Erſchlagen=Werden macht durſtig.
In der Oper „Zwingburg” hatte ein Koloß
niederzuſtürzen und einen Sänger zu begraben,
der, damit ja nichts geſchehen könnte, mit der
Verſenkung in die Tiefen des Theaters
abfah=
ren mußte. Vor der Premiere wurde dieſe
Ver=
ſenkung ganz beſonders geölt, damit alles recht
lautlos und ſicher funktionieren ſollte. Aber
ſcheinbar hatte man des Guten zuviel getan,
da=
durch war der Schieber im Bühnenfußboden
auf=
gequollen, kurzum, die Verſenkung konnte man
bei der Aufführung um keinen Preis in der
Welt bewegen, ſich zu bewegen. Mit raſch
her=
beigeſchafften Leitern kletterte man aufgeregt
an die Unglücksſtelle; wie leicht konnte dem
Sänger unter jener rieſigen, allerdings aus
Papiermaché gefertigten Plaſtik doch etwas
ge=
ſchehen ſein. Während oben fortiſſimo muſiziert
wurde, konnte man hinaufklopfen und fragen:
„Wie geht’s?” — „Nicht gut” flötete ein
Flü=
ſtertenor herunter. „Heiß iſt’s da, ich hab’
mäch=
tigen Durſt.”
Emil Pirchan.
Wußten Sie das ſchon?
Ein ſehr geſchätztes Pelztier iſt unſer großes
Wieſel. Es wird im Winter bis auf die
ſchwarze Schwanzſpitze weiß und heißt dann
Hermelin. Die weißen Mäntel der
gekrön=
ten Häupter beſtehen aus vielen
Hermelin=
pelzen, die ſchwarzen Flecke ſind die
Schwanz=
ſpitzen der Tiere.
An Teich= und Grabenrändern findet ſich
eine ſchilfähnliche Pflanze verbreitet, der
Kal=
mus. Sie unterſcheidet ſich von anderem
Schilf durch den aromatiſchen Geruch und die
am Grunde rot gefärbten Blätter. Man ſchmückt
im nordweſtlichen Deutſchland zur
Pfingſt=
zeit die Stuben mit Kalmus, in manchen
Ge=
genden Bayerns werden die Wege der
Fron=
leichnamsprozeſſion mit Kalmus beſtreut. Es
ſind Verwechſlungen vorgekommen mit den
Wurzelſtöcken des äußerſt giftigen Waſſer=
Schierlings, der aber hohl und quergefächert iſt.
Wohl der eleganteſte Flieger unter unſeren
Vögeln iſt der ſchwalbenähnliche
Mauer=
ſegler, der übrigens mit den Schwalben
zoologiſch nichts zu tun hat. Laut kreiſchend
eilen dieſe Vögel über unſre Städte und durch
die Straßen dahin. Es iſt intereſſant, daß der
Mauerſegler oder die Turmſchwalbe in den
meiſten Gegenden Deutſchlands Anfang Mai
eintrifft und uns ebenſo pünktlich Anfang
Auguſt wieder verläßt.
Vielfach werden bei uns die Erdnüſſe
angeboten. Sie haben ihren Namen daher, daß
die Pflanze nach der Blüte ihre Fruchtknoten
an langen ſich krümmenden Stielen zur Erde
neigt, und die Frucht ſich dann unter der Erde
entwickelt. Die Pflanze wird in vielen
Tropen=
ländern angebaut.
Schon Anfang Februar werden in den
Zei=
tungen die erſten Stare als Frühlingsboten
begrüßt. Dies iſt ein Irrtum. Es handelt ſich
dabei um Winterſtare, die auch in der kalten
Jahreszeit unſere Heimat nicht verlaſſen.
Ger geueiht Hr hate gegeher
WDie man einen Eiſch zur Mahlzeit herrichtet.
Von Marianne Gradenwitz.
Warum ſchmeckt es uns ſo gut, wenn wir
einmal im Reſtaurant eſſen oder wenn wir
ein=
geladen ſind? Es liegt nicht daran, daß die
Ge=
richte beſſer gekocht und zuſammengeſtellt ſind,
daß es vielleicht Leckerbiſſen gibt, die wir uns
für gewöhnlich nicht leiſten, ſondern es kommt
in der Hauptſache daher, daß der Tiſch hübſch
und zierlich gedeckt iſt. Alles ſteht fein
ſäuber=
lich geordnet da, das Tiſchtuch leuchtet von
Sau=
berkeit, jedes Beſteck liegt abgezirkelt an ſeinem
Platz, und ein paar Blumen in einer Vaſe
er=
höhen den einladenden Eindruck. Wenn alle
Frauen wüßten, wieviel von dem Eindruck des
Tiſches abhängt, wie er nicht nur die
Stim=
mung, ſondern auch den Appetit beeinflußt, ſo
würden ſie im großen Ganzen viel mehr Zeit
und Mühe darauf verwenden. Sie fangen meiſt
zu ſpät mit dem Decken an. Das praktiſchſte iſt,
dieſe Arbeit zu erledigen, ehe man mit dem
eigentlichen Kochen beginnt. Nur dann läßt
man ſich Zeit, den Tiſch ſo herzurichten, als.
ob man Gäſte erwartet. Und ſollte man das
nicht auch im Alltag durchführen? Das iſt
wirk=
lich einmal eine Freude, die uns gar nichts
koſtet, nur ein wenig Sorgfalt und Liebe zur
Sache. Man ſoll ſchon morgens beim
Frühſtücks=
tiſch den Anfang machen. Fünf Minuten früher
aufzuſtehen, wenn man ſonſt nicht damit fertig
wird, iſt kein großes Opfer. Man wird ſehen,
wieviel behaglicher die Frühſtücksviertelſtunde
wird!
Beim Decken des Frühſtückstiſches ſoll man
ſvor allem die Farben gut abſtimmen. Man ſoll
nur hellfarbige Decken benutzen, die zum
Por=
zellan paſſen und auch zu dem Zimmer, in dem
der Frühſtückstiſch ſteht, gut ausſehen. Wenn
die Familie kleiner iſt oder man in mehreren
Gruppen ſein Frühſtück einnimmt, was in den
meiſten Fällen der Fall iſt, ſo wird man nicht
am großen Eßtiſch frühſtücken, ſondern wird
einen kleineren Nebentiſch benutzen. Die ſehr
praktiſchen Teewagen ſind zum Abſtellen von
Kaffeekanne, Milch, Teetopf und ähnlichem ſehr
geeignet, denn die Tiſchplatte darf nicht
über=
laden wirken und man muß genügend Raum
haben. Die Butter muß nett angerichtet
wer=
den, in Kriſtall oder Keramik, für die
Mar=
melade gibt es ſehr hübſche
Marmeladentöpf=
chen, man braucht keine koſtbaren
Porzellan=
gegenſtände zu kaufen — Keramik tut es auch,
aber Grundbedingung iſt, daß alle Stücke gut
zuſammenpaſſen, ſelbſt die Blumenvaſe muß ſich
einfügen.
Blumen als Tiſchſchmuck im Winter? Das
wird zu teuer, werden viele F auen ſagen. Aber
ſchlimmſtenfalls brauchen wir nichts als ein
paar hübſche Tannenzweiglein und ein paar
Weidenkätzchen. So ein „Strauß” hält ſich
wochenlang und koſtet ſozuſagen nichts. Im
Früh=
ling wird es ja auch in dieſer Beziehung beſſer,
und wir können ſelber von manchem
Spazier=
gang ſchon ein Sträußchen mitbringen. Wieſen=
und Waldblumen, ein paar grüne Zweige — es
brauchen keine koſtbaren Blumen zu ſein. In
einer netten Vaſe ſehen ſie auf dem Tiſch doch
freundlich und hübſch aus!
Nicht unpraktiſch iſt es, unter jedes Gedeck
eine kleine weiße Decke, etwa eine mit Spitzen
verzierte Kaffee=Serviette, zu legen, wenn man
eine hellfarbige Decke benutzt. Gibt es einen Fleck
— und ganz vermeiden läßt ſich das natürlich
nicht —, ſo braucht man nur die kleinen Ser=
vietten zu wechſeln, und der Schaden iſt
gut gemacht. Man ſpart erheblich an
wenn man dieſe Methode anwendet
gens auch beim Mittageſſen und Abe
Und der Tiſch, ſieht nicht ſchlechter dadur
Hat man kleine Kinder, die beim Eſſ
viel Unheil anrichten, ſo empfiehlt ſich
nutzung einer Wachstuchdecke Es gibt E
hübſche Muſterungen, daß auch ein au
Weiſe gedeckter Tiſch gut ausſehen kann.
ders wenn man Wachstuchdecke und P.
zuſammen paſſend hat. Die Hauptbeding
aber: Sorgfalt in der Aufſtellung der ei
Gegenſtände!
mit Rat und Ca
Die Reinigung der Kochſtelle.
Die meiſte Arbeit macht jeder Hausf
Sauberhaltung der Küche. Man kann
Arbeit ſehr erleichtern, wenn man zum
auf dem Herd ſofort alles Verſchütter
wiſcht, ſei es Waſſer, Milch oder irgend
richt, das übergekocht iſt. Man wiſcht de
ſofort mit einem naſſen Tuch ab und rei
mit einem Ballen Zeitungspapier na
man immer zur Hand haben ſollte.
Mi=
einmal jede Woche muß man ſeinen Herd
lich reinigen, indem man alle abneh
Teile in heißem Seifenwaſſer abwäſck
man einen Gaskocher, ſo muß man au
Brenner ſäubern, und zwar ſoll man
Zeit zu Zeit mit einem in Petroleum
ten Lappen abreiben. Sollten die Löck
ſtopft ſein, ſo reinigt man ſie mit einer
ſtäbchen. Sind die Brenner lange nich
nigt, ſo tut man gut, ſie abzunehmen un
heißem Sodawaſſer abzuſcheuern Abe
muß ſie gut trocknen laſſen, ehe man ſie
an ihren Platz bringt. Ein auf dieſe A
handelter Gaskocher wird einem nie Sd
keiten machen.
Kleine Kniffe für den Haushalt.
Eiſerne Herde und Oefen, die nicht
werden, roſten leicht. Man muß ſie mit
bepinſeln, dann werden ſie blank. ur
braucht ſie nicht zu putzen. — Wenn alte
eimer innen roſtig werden, braucht man
nen nur mit Oelfarbe zu ſtreichen. S
dann wie neue aus und halten ſich do
lange wie ohne dieſen Anſtrich. Das gle
von Kehrichteimern. Im übrigen ſchor
Kehrichteimer ſehr, wenn man ſie jedesn
dem Ausleeren mit ſauberem Zeitung
auslegt. — Beim Putzen von Kupferge
den ſoll man zum Blankreiben Papier
ſtatt eines Lappens, weil ſich das Kupf
viel länger blank erhält. — Iſt ein Ge
einem Topf angebrannt, ſo tut man etwe
in den Topf und darauf ein wenig Wa
kocht ihn damit aus. Er läßt ſich dan
leicht reinigen. — Dunkler Cheviot, de
und ſtaubig geworden iſt, braucht nur mi
in Kaffee getauchten Tuch belegt und d
bügelt zu werden. Er wird nach dieſer
lung meiſt wie neu. — Zum Abwaſch
Palmenblättern nimmt man eine Miſcht
einem Teil Waſſer und zwei Teilen Mi
durch werden die Blätter blank.
Einſegnungskleider für unſere Jugend.
Obwohl die Kleidung für das Feſt der Einſegnung würdig und ſchlicht ſein ſoll, bil”
ein gediegener, hübſcher Aufputz nicht zu fehlen. Bei dem dunklen Ton, den man als Le
wählt, können ſehr gut hübſche Zutaten aus weißer Spitze, Kunſtſeide oder Organ99
werden. Ein weißes, weichfallendes Spitzenjabot, ein Tellerkragen oder eine flotte Si
dern den ſtrengen Halsausſchnitt. Ganz reizend iſt auch ein geſteppter Bolero, weihle.
über einer feingezogenen Kunſtſeidenbluſe öffnet. Dieſe Jäckchenform läßt ſich ſpäter 9t.
deren buntfarbenen Blüschen abwandeln und macht das Modell beſonders tragbar. 9""
Bind”
ten Geſtalten wirken die oftmals drapierten geſmokten Kleider ſehr günſtig. Gin
eine Schnalle, auch dekorative Knöpfe deuten den Verſchluß im Gürtel an. Der Sohl.
ein= oder zweireihigen Anzug aus ſchwarzem, marineblauem, ſeltener grauen.
ummer 72
Mittwoch, 13. März
„erwaltungsbericht der Reichsbank für 1934
lockerung desGeld-u. Kapikalmarkkes
Berliner und Rhein-Main=Börſe.
Wieder 12 Prozenk Lividende.
us dem ausführlich gehaltenen Verwaltungsbericht der
bank für 1934 geht hervor, daß ſich die Notenbank auch im
ahlufenen Jahre ganz in den Dienſt des Wiederaufbauwerkes
gest hat. Die erfreuliche Entwicklung der Steuereinnahmen
ex te eine planmäßige Abdeckung fälliger Steuergutſcheine, die
a1 orgriff auf künftige Mehrerträge in früheren Jahren
aus=
n waren, und begünſtigte eine Umgeſtaltung des
Steuer=
g5 unter Berückſichtigung ſozialer und allgemein=wirtſchaft=
Geſichtspunkte. Die Auflockerung des Geld= und
Kapital=
ma ’s machte erhebliche Fortſchritte und ermöglichte zu Beginn
uhrs 1935 die Durchführung einer umfaſſenden Zinsſenkung.
gplanmäßigen Finanzierung der
Arbeitsbeſchaffungspro=
ie gab die Reichsbank durch ihre Rediskontzuſage die
ent=
nde Stütze. Die Fürſorge für die Kreditbedürfniſſe der
zen Wirtſchaft wurde hierüber nicht vernachläſſigt. Das bis=
Syſtem der Deviſenbewirtſchaftung wurde durch den Neuen
1 erſetzt, der die Wareneinfuhr den vorhandenen
Zahlungs=
mö gkeiten anpaſſen ſoll. Ebenſo wurde der Schuldendienſt der
mil, und langfriſtigen Auslandsverpflichtungen einer
Neurege=
lug interworfen. Zur Entlaſtung der Reichsbank von den mit
+rrechnungsabkommen zuſammenhängenden Aufgaben wurde
utſche Verrechnungskaſſe errichtet. In den Verhandlungen
mitn Stillhaltegläubigern gelang es, eine weitere Herabſetzung
reditlaſten zugunſten der deutſchen Schuldner durchzuſetzen.
eichsmarkkurs im Auslande konnte weiter in der Nähe der
1arität gehalten werden, die in der zweiten Jahreshälfte
g vielfach überſchritten wurde. An der Wiederherſtellung
eir leiſtungsfähigen Kapitalmarktes wurde, im Berichtsjahre
maßgeblicher Mithilfe der Reichsbank weitergearbeitet und
ſentlicher Fortſchritt zur Normaliſierung des Zinsſtandes
r Rohgewinn der Reichsbank iſt von 129,4 Mill. RM. in
uf 133,6 Mill. in 1934 geſtiegen, und zwar infolge der ver=
Inanſpruchnahme des Reichsbankkredits. Im einzelnen
die Wechſeldiskontgeſchäfte 108,8 (102,6), die Lombardge=
4,1 (unv.) und die Buchforderungen 5,1 (5.7) Mill. RM.
t. Der Gewinn auf Wertpapiere, der im Vorjahr infolge
teils der Reichsbank am Reingewinn der Golddiskontbank
ill. RM. betragen hatte, hat ſich im Zuſammenhange
da=
ß die Golddiskontbank die Dividende für 1933 von 4 auf 3
t herabgeſetzt hat, auf 92 Millionen ermäßigt. Die Aus=
3 ind von 89,3 auf 93,6 Millionen angewachſen, die Zahl der
llten, Arbeiter und Beamten ſtieg von 13 903 auf 15 808.
eingewinn iſt mit 40,0 gegen 40,1 im Vorjahr faſt unver=
Davon fließen 4,0 Millionen dem geſetzlichen
Reſerve=
m3 und 18,0 Millionen dem Reich zu. Weitere 18 Millionen
zur Ausſchüttung einer Dividende von 12 Prozent ver=
und zwar gelangen 8 Prozent an die Anteilseigner zur
lung, während der Reſt dem Anleiheſtock überwieſen wird.
r am 27. Oktober 1933 beſchloſſenen Satzungsbeſtimmung,
r jeweils am 1. Oktober auf die Dividende
Abſchlagszah=
bis zu 6 Prozent geleiſtet werden können, hat das
Reichs=
ektorium keinen Gebrauch gemacht. — Wie ſich aus der
ergibt, deren Ziffern durch den Jahresultimoausweis
il bereits bekannt ſind, haben die Anlagen in Wechſeln,
pieren und Lombarddarlehen eine Steigerung von 4 auf
irden RM. erfahren. Der Goldbeſtand beträgt 79,1 (386,2),
ſenbeſtand 6043,5 (4886,9) Mill. RM. Deviſen werden mit
25.4), Forderungen an das Reich mit 94,8 (98,1) und ver=
Aktiva mit 336,8 (302,3) Millionen ausgewieſen. Auf
ſſivſeite betragen Grundkapital unv. 150,0, geſetzlicher Re=
71.3 (67,3), Rückſtellungen für Penſionsverpflichtungen
Delkrederefonds unv. 242,0. Rücklagen für Noten=Neu=
70 (20,7), für Neubauten 21.7 (22.6), Reſervefonds für
denzahlungen 40.3 (40,2), in Betrieb gegebene Banknoten
8340 7) Giroauthaben 983,5 (639,8) und verſchiedene Paſ=
7.0 (120,2). Die Geſamtumſätze der Reichsbank haben in
5 311,9 (644 332,3) Millionen RM. betragen.
Wirtſchaftliche Rundichau.
etland=Zementwerke Heidelberg=Mannheim=Stuttgart AG.
Abſatzſteigerung. Größerer Werksausbau). Nach Infor=
n des Fwd. hat Zement Heidelberg im Jahre 1934 eine
he Umſatzſteigerung auf rund 500 000 Tonnen gegen
Tonnen im Vorjahre und 304 600 Tonnen in 1932 zu ver=
Damit waren am Jahresende etwa 56 Prozent des auf
ſandgrundlage von 1911/13 noch errechneten Kontingentes
va 35 Prozent Kapazität erreicht. Die Belegſchaft wurde
gend der Umſatzſteigerung, und der längeren
Inganghal=
r Werke vermehrt. Der Anteil des Exportes am
Vor=
mſatz wurde geſteigert. Das finanzielle Ergebnis liegt
ht vor, doch übertrifft es naturgemäß, wie allgemein in
tentinduſtrie, das vorjährige. Die Dividendenentſcheidung
der Bilanzſitzung Mitte März. (Im Vorjahre wurde in
eralverſammlung der Satz auf 5 gegenüber der
urſprüng=
geſchlagenen 4 Prozent nach 0 Prozent erhöht und 0.32
Nill. RM. Gewinn noch vorgetragen.) Der durch das
Ar=
haffungsprogramm der Reichsregierung ausgeköſte höhere
ſird wiederum im Sinne des Beſchaffungsprogramms zum
wandt. Wie der Fwd, hört, ſind ſchon Aufträge in
jüng=
t von etwa 1 Mill. RM. zum weiteren Ausbau und für
igen im Betriebe vergeben worden. Insgeſamt dürften
3 Mill. RM. für die Werksverbeſſerung in dieſem und im
Jahre verausgabt werden. Die Geſellſchaft die mit der
1 mengenmäßigen Steigerung des Abſatzes für 1935
rech=
geſamt wird ein vorausſichtlicher Mehrabſatz von 1,5 Mill.
für die geſamte Zementinduſtrie von anderer Seite ge=
will 1935 ihre ſämtlichen Betriebe in Gang ſetzen und
eue Arbeitsplätze erſchließen. Auch erwartet das
Unter=
für das neue Jahr eine weſentliche Steigerung ſeiner
sumſätze.
ſchwitz AG., Neuſalz a. d. Oder. Die Geſellſchaft berichtet
5 abgelaufene Geſchäftsjahr 1933/34 (30. Sept.), daß ſich
andsgeſchäft erfreulich entwickelt habe; das
Ausfuhrge=
nnte faſt auf Vorjahrshöhe gehalten werden. Der deutſche
u wurde durch Beſchaffung und Reinigung hochwertiger
en, durch Züchtung und Anbauverſuche deutſcher
Faſer=
nterſtützt und zu ihrer Ausarbeitung im Werke Neuſalz
ichsröſte neu errichtet. Ferner hat ſich die Geſellſchaft
ugegründeten Handbaugeſellſchaft angeſchloſſen. Es konn=
Arbeitsplätze neu geſchaffen werden, zu denen noch im
n Jahre 150 dazukamen. Einſchließlich 108 089 (107 909)
Irtrag beträgt der Gewinn 789 530 (639 789) RM. Der
rſammlung wird vorgeſchlagen, eine Dividende von 6½
ſent auf 10,08 Mill. RM. St.=A. und von 6 (4½) Prozent
10 RM. V.=A. zu verteilen, wobei zu beachten iſt, daß das
ge Geſchäftsjahr nur neun Monate umfußte. Vorgetragen
108 471 (108 089) RM.
ſerk erwirbt Aktienmehrheit der Gummiwerke Fulda AG.
Fwd mitgeteilt wird, ſind über 75 Prozent des
Aktien=
der Gummiwerke Fulda AG., einſchließlich der im Beſitz
onäre befindlichen Genußſcheine durch Vermittlung der
* Bank. Berlin, an die Firma Vorwerk u. Sohn,
Wupper=
gen, übergegangen.
ik an der Baumwollbörſe von New Orleans. Die Baum=
2 von New Orleans erlebte am Montag abend den
wil=
aumwollmarkt ſeit den Kriſentagen des Jahres 1929. Das
daß Präſident Wilſon beabſichtige, ſein
Baumwollkon=
ramm, unter dem den Baumwollproduzenten beſtimmte
onen gewährt werden, aufzugeben, führte zu einer
der=
fregung an der Börſe, daß die Preiſe teilweiſe bis zu
Ballen fielen. Die Regierung hat ſofort ein Dementi
und erklärt, daß die Zeit noch nicht gekommen ſei,
umwollpläne für das kommende Jahr zu
veröffent=
ſei jedoch nicht beahſichtigt, eine Aenderung der
Sub=
tik eintreten zu laſſen.
Die Berliner Börſe war weiter freundlich, wenn auch
anfangs nicht ganz einheitlich. Nach ſehr ruhiger Vorbörſe trafen
nach Wochenbeginn aus Publikumskreiſen einige Kauforders ein,
ſo daß die Anfangsnotierungen meiſt ½—1 Prozent höher lagen.
Im Vordergrund ſtanden weiter Daimler. Größeres. Intereſſe
beſtand auch für Mannesmann im Zuſammenhange mit
Divi=
dendenerwartungen. Im Gegenſatz hierzu lagen AEG. nach der
Aufwärtsbewegung. Der Rückgang der Verkehrsweſenaktie ſetzte
ſich heute um 1½ Proz. fort. Ausgeſprochen ſchwach waren
Holz=
mann, Bemberg und Bremer Wollkämmerei, die bei kleinſten
Um=
ſätzen 2—2½ Prozent verloren. Feldmühle Papier waren erneut
1 Prozent befeſtigt. Bemerkenswert war, daß Deutſche
Reichs=
bahnvorzugsaktien (plus ½) erſtmalig einen Kurs von 120
er=
reichten. Im Verlauf blieb die Grundſtimmung, ausgehend von
Daimler, die bis 94½ anzogen und ſpäter mit 93¾ gehandelt
wurden, freundlich. AEG. konnten ſich um ½ Prozent erholen;
auch Farben gewannen ½ Prozent, dagegen lagen die Kaſſakurſe
der Braunkohlenaktien 2 Prozent und Rheiniſche Braunkohlen
4½ Prozent niedriger. Auch der Montanaktienmarkt war
vei=
nachläſſigt. Holzmann erholten ſich um 1½ Prozent und
Verkehrs=
weſen um 1½ Prozent, Goldſchmidt gewannen 19 Prozent. Die
übrigen Märkte waren kaum verändert. Am Rentenmarkt war
die Stimmung freundlich. Umſchuldungsanleihe zogen um 10
Pfg. an. Von Kaſſarenten waren Hypothekenpfandbriefe und
Kommunalobligationen ½—½ Prozent höher.
Den vorbörslichen Erwartungen entſprechend nahm die geſtrige
Rhein=Mainiſche Börſe einen ruhigen Anfang. Die
Betei=
ligung der Privatkundſchaft blieb klein und nur auf einige
Spe=
zialwerte beſchränkt. Die Kuliſſe hielt mit Eigengeſchäften
ziem=
lich zurück, zumal beſondere Anregungen nicht vorlagen. Die
eng=
liſche Unterhausdebatte blieb ohne Einfluß; im allgemeinen iſt
man in bezug auf die außenpolitiſche Lage auf Abwarten
einge=
ſtellt. Bei freundlicher Grundtendenz lagen die erſten Kurſe
un=
einheitlich. Am Aktienmarkt wieſen Daimler Motoren, die
ab geſtern auch hier konvertiert notiert werden, größere Umſätze
auf. Am Elektromarkt waren AEG. auf Gerückte, die von einer
Sanierung im Verhältnis 3:1 wiſſen wollten, angeboten.
Che=
miſche Werte lagen zwar ſtill, aber freundlich. JG. Farven 141
(140½). — Am Rentenmarkt hielt die Geſchäftsſtille weiter
an, die Kurſe waren aber nur wenig verändert. Etwas feſter
lagen Reichsbahn=VA. mit 120 (119½) Altbeſitz mit 1123 ſpäte
Reichsſchuldbuchforderungen mit 97½ und Zinsvergütungsſcheine
mit 90½ lagen unverändert, ebenſo Kommunal=Umſchuldung. Auch
in der zweiten Börſenſtunde blieb die Kursgeſtaltung
uneinheit=
lich, doch überwogen meiſt leichte Beſſerungen. Das Geſchäft
konnte ſich aber kaum beleben. Am Rentenmarkt traten ſpäter
keine Veränderungen ein, etwas feſter lagen 5proz. Stahlverein
mit 96½—96¾ (96½). Goldpfandbriefe begegneten erhöhter
Nach=
frage und zogen meiſt bis ½ Prozent an. Kommunalobligationen
und Liquidationspfandbriefe lagen ziemlich unverändert.
Stadt=
anleihen waren uneinheitlich bei kleinen Abweichungen.
Infolge der fortdauernden Zurückhaltung von Kundſchaft
und Kuliſſe hatte auch die Abendbörſe im ganzen nur ſehr
kleines Geſchäft. Die Grundtendenz blieb aber freundlich, und
auch die Kurſe lagen im Vergleich zum Berliner Schluß voll
be=
hauptet. Die Rentenmärkte lagen durchweg geſchäftslos bei
un=
veränderten Kurſen.
Reichlicher Getreidemarkt am 12. März. Der Handel am
Berliner Getreidemarkt kam wieder nur ſchleppend in Gang. Eine
Steigerung des Bedarfs in Weizen und Roggen war nicht
feſtzu=
ſtellen, da die Mühlen bei dem ſchleppenden Mehlabſatz noch aut
längere Zeit mit Mahlgut verſorgt ſind. Das Angebot von
Brot=
getteide bleibt daher reichlich. Am Mehlmarkt erfolgen weiter
nur die notwendigſten Bedarfskäufe, Hafer und Gerſten zu
Fut=
terzwecken werden nur wenig zum Verkauf geſtellt; aus der
zwei=
ten Hand wird Auslandshafer angeboten. Gelber Saathafer
fin=
det wieder etwas beſſere Beachtung, während von Weißhafer nur
wenige Sorten abzuſetzen ſind. Induſtriegerſte wird vereinzelt
gefragt, Forderungen und Gebote ſind aber weiterhin ſchwer in
Einklang zu bringen. Eine Belebung des Braugerſtengeſchäftes
war nicht zu verzeichnen. Für Roggenſcheine nannte man wieder
niedrigere Preiſe.
Arbeitsausſchüſſe der Fachgruppe Induſtrie.
Der Leiter der Reichsgruppe Induſtrie, Präſident Ewald
Hek=
ker, hat für die einzelnen Arbeitsgebiete die Bildung von
Son=
derausſchüſſen vorgeſehen. Die Ausſchüſſe werden als kleine
Ar=
beitskreiſe gebildet, zu deren Mitgliedern beſondere Sachkenner
der Induſtrie auf einzelnen Arbeitsgebieten berufen wurden.
Be=
ſonderer Wert wurde darauf gelegt, daß die Mitglieder der
Aus=
ſchüſſe der Reichsgruppe Induſtrie durch ihre Stellung in den
an=
geſchloſſenen Organiſationen die Gewähr dafür leiſten, daß
zwi=
ſchen den Arbeiten der Reichsgruppe und den angeſchloſſenen
Or=
ganiſationen ein möglichſt enger und lebendiger Kontakt beſteht.
Bisher ſind zwölf Sonderausſchüſſe gebildet worden: 1.
Organifa=
tionsausſchuß: Staatsrat i. e. R. Dr. Trendelenburg=Berlin=
Ausſchuß für Verkehrsfragen: Dr. Helmut Pönsgen=Düſſeldorf;
3. Handelspolitiſcher Ausſchuß: Staatsſekretär i. e. R. Dr.
Tren=
delenburg; 4. Sonderausſchuß für Deviſenfragen: Reg.=Rat a. D.
Dr. Dr. Gruber=Hamburg; 5. Ausſchuß für Patent=, Muſter= und
Zeichenweſen: Landgerichtsdirektor a. D. Dr. Gerdes=Berlin; 6.
Ausſchuß für induſtrielle Wirtſchaftswerbung: Dr. Gg. v.
Schnitz=
ler=Frankfurt a. M.; 7. Ausſchuß für Qualitätsarbeiterfragen:
Geheimrat Dr. Cuntz=Eſſen; 8. Steuerausſchuß: Direktor Dr.
Späing=Düſſeldorf; 9. Ausſchuß Marktordnung und
Betriebs=
wirtſchaft: Generaldirektor Erwin Junghans=Schramberg: 10.
Induſtrieller Ausſchuß für den Geſchäftsverkehr mit den übrigen
Wirtſchaftszweigen: „Generaldirektor Erwin Junghans=
Schram=
berg; 11. Sonderausſchuß für Zahlungs= und Lieferbedingungen
für Behörden: Direktor Fröſe=Berlin; 12. Hauptausſchuß für
Werkluftſchutz: Direktor Dr. Nathuſius=Magdeburg.
Weitere ſind in Ausſicht genommen und zum Teil bereits in
Bildung begriffen.
Die deutſche Wollinduſtrie im Jahre 1934.
Dem neueſten Wochenbericht des J.f.K. über die deutſche
Wollinduſtrie iſt u. a. zu entnehmen, daß durch ſtarken Abbau der
Rohſtoffvorräte, vermehrte einheimiſche Wollproduktion, erhöhte
Verwendung von Kunſtwolle und neuen, ſynthetiſchen
Faſerſtof=
fen ſowie durch Umſtellung auf rohſtoffſparende, arbeitsintenſive
Gewebearten es möglich wurde, die Wolleinfuhr in den
Sommer=
monaten 1934 vorübergehend bis auf ein Drittel des
Vorjahrs=
umfanges zu verringern. Die Erzeugung in der Wollweberei
dürfte 1934 um 25 Prozent größer geweſen ſein als 1933,
wäh=
rend das Einkommen der Konſumenten nur ein Zehntel geſtiegen
war. Gegen Ende des Jahres hat die Wolleinfuhr wieder
zu=
genommen. Sie war im Dezember mit 126 000 Doppelzentner
um das anderthalbfache größer als im Auguſt. — Die infolge der
Deviſenlage notwendige Droſſelung der Wolleinfuhr wirkte ſich
am ſtärkſten im Geſchäftsgang der Wäſchereien. Kämmereien und
Kammgarnſpinnereien aus. Die Streichgarnſpinnereien waren
infolge der Verwendung von Kunſtwolle etwas beſſer beſchäftigt.
Am günſtigſten war die Lage der Wollwebereien, Wirkereien und
Strichereien. Die Aufwärtsbewegung der Preiſe für Wollwaren
iſt im September zum Stillſtand gekommen. Im Dezember ſind
die Fertigwarenpreiſe im Großhandel etwas geſunken. Die
Aus=
fuhr der Wollinduſtrie iſt nach wie vor gering.
Diehmärkke.
Mainzer Schlachtviehmarkt vom 12. März. Aufgetrieben:
28 Ochſen (zum Viehhof direkt zugeführt 7 Stück), Bullen 41.
Kühe 391 (5), Färſen 148 (3), Kälber 320 (18), Schweine 722
(30). Notiert wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Ochſen
a) 39 b) 35—38, c) 32—34; Bullen a) 36—38 b) 33—35. c)
28—32: Kühe a) 35—38, b) 29—34, c) 23—28 d) 15—22:
Fär=
ſen a) 40, b) 35—39. c) 29—34, d) 24—28: Kälber b) 43—48,
c) 36—42 d) 25—35: Schweine b) 49—52, c) 47—51, d) 45—49.
Marktverlauf: Rinder lebhaft, Kälber rege, Schweine
mittel=
mäßig — alles ausverkauft.
H M
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heiſiſche Nachrichten: Max Streeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Querich: für den Sport: Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. II. 35. 21592, Lruck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt. Nheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6— 7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 12. März 1935
Oeviſenmarkt
vom 12. März 1935
Berl, Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch. Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl.
Nt
82.75
82.75
32.375
34.625
34.875
126.125
119.—
94.875
115.75
151.50
126.50
100.—
Mee Hee
J. 0. Farben
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
Kolsw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nf
141 125
116.25
98.25
87.375
88.50
112.—
86. 625
1os.50
78.625
68. 125
Orenſtein &k Koppe!
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurthge a 11
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali ſy
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werle
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke ſ=
Me
11.50
105.125
147.—
ise
77.375
112.625
81.—
15.375
120.—
51.50
114,75
109.50
138.25
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
w
gayp.r
1 Pap. Peſo.
100 Belgg I=
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
2.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 13l. gr.
D
204 12.075
0.648
58.17
0.199
3.047
2.439
52.43
81.11
1.74
68. 43
5.1gs
16.43
2.3541
169.24
53.14
0.652
18.29
0.301
4,053
7.4431
5a.58
81.27
11.77
69.57
5.19s
16.47
2.358
16e.58
53 241
Italien
Japan.
1
Jugoſlawien 1
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowat.
Türkei
Ungarn
lruguah
Ver Stagten
Währung
100 Lren=
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes.
100 Peſetas
1100 Tſch.=-Kr
1türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeig
1 Dollar
GeldBrief
7a ss 2
0.880
5.649
5901
4a.95
10.66
60.54
10 378
1.978
1.oi9
2.468
21.a2
C. 692
5.661
180.32 f1.08
59.18
42.o5
C.68
60.66
80.72 40.98
33,95 74.01
7(.398
1.280
„721
2.470
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt, sitae der Oresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 12. März 1935.
Kaeee
Gr.Ikp. 1934
„ „ „ 1935
„ . 1938
„ 1937
„ 1938
Gruppel ..
5% Dtſch. Neichsanl.
5½%Intern.,v.30
62Baden ...b. 27
6SBahern .. v. 27
39Heſſen.. .. v. 28
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1 Preuß. St. v. 28
3%Sachſen ..v.27
6SThüringen b. 27
20 Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
6% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......
4½%......
Dtſch. Anl. Ausl.
*" Ablöſung.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
6%Baden=Baden.
6%Berlin ... v 24
6%Darmſtadt . . .
6%Dresden.„ . v. 26
6%Franffurt. v. 26
62gHeidelberg v. 28
6%Mainz. . . .
6%Mannheim v. 27
6%München .v. 29
6%Wiesbaden v. 28
4½%Heſſ. Landesb
4½% „ Goldoblig.
103.7
107
107.3
106:
105.3
1o5.3
99.9
96.25
101.75
96
95.5
96.5
972
108,5
98
95.5
100,8
100.4
99.5
112.1
1o.s
96
92.25
911
93.5
92.75
92.5
93.55
93.25
94.25
94.75
Pee
hyp.=Bl.=Liguid.
43470
Komm.=Obl.
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
4½% Goldoblig
49%0 Landeskom.=
Bl. Girozentr.
Heſſ. Glbobl. R.11
R.12
4½2
4½2Kaſ. Landesk.
Goldpfbr. ..
4½%Nſ. Landesb.
5½%n Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
„Ausl. Ser.
FAusl. Ser, II
Di. Komm. Samm.,
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B
Lig.=Pfbr.
4½ %Frkſ.=Hyp.=B.
%0 „Lig.=Pfbr
4½% Goldoblig.
2a Frrf. Pfb.=B.
0 r Lig.=Pfr.
ZMein. Hyp.B
„ Lig.=Pfr.
Pfälz. Hyp.B.
%. Lia.=Pfb.
% Rh. Hhp.=B!.
Lia=Pfr
Goldobl.
½%Sſdd,Boden=
Cred.=Bank.
5½% „ Lig.=Pfbr.
GWtb. Kyp. B
99.75
94.5
*
95
94
96.75
95
99"1,
113.75
128.5
21.5
96
99.75
96.25
100‟
94.5
96.25
109‟
96
100
95
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-6.5
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95
97.5,
88.75
97.,75
Pd
6%Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 20
82Mitteld. Stahl
6%Salzmannc Co.
82Ver, Stahlwerk
8%Voigt E Häffner
J. G. Farben Bonds
5 %Bosn. L. E. B.
L.Inveſt.
82Bulg Tab. v.02
4½%0 Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
5%bereinh. Rumän
4½%
4% Türk. 1. Bagdad
49
U. Bagdadl
4½%üngarn. 1918
4½% „ 1914
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42
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4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. ..
4%Stocholm. „.
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Kahn
Aſchaffbg= Brauerei
. Zelſtoff
Bad Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P. ..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Eement Heidelberg
Karlſtadt!
Jee
100.25
89.75
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G
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127
Kee Rit
Chem.Werke Albert!
Chade (A.C)
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Contin. Gummiw../
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....!"
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffé Widm.
Eichbaum=Werger.I.
Eiektr. Lieferg.=Geſ.!”
„ Licht u. Kraft!.
Enzinger Union ..
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher.
Fahr. Gebrüder...
J.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Feltc Guillegume.
Frankfurter Hof
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ.felektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Katzſer...
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frrft.
Hanauer Oofbräuh. /1
Hanfwerie Füſſen
Harpener Bergbau
Genninger, gempf
SilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
ZlſeBergb. Stamm
Genüſſel1
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93
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88.25
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Kali=Chemie. . . .
Aſchersleben..
glein, Schanzlin..
Rlöcknerwerke ...
gnorr C. 6. .....!.
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte
Lech, Augsburg
Lokomf. KraufäCo.
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Vergb.
Metallge), Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Moenus.
MotorenDarmſtad=
Neckarwer
Odenw. Hartſtein
Park=u. Bürgerbr..
Phönir Bergbau
R1. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebec Montan. ..
Noeder Gebr
Rütgerswerft. ... 1
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.,/1
Schramm, Lackfhr
Schnckert Elektr., 11
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. 6.11
Tellu; Bergbau ..!
Oif e
nnterfranken.....!.
zuu.s Ver. Stahlverke :.
Ver. Ultramarin ..
86.25 Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali
6921, Zeliſtoff Waldho
At g. Dt. Eredit
Badiſche Bon!
Br. ſ. Brauinduſtr.
Baher, Hhp. u. 9
Berl. Handelsge).
Hypotheibk.
Comm. u. Privatbl.
78.75) Dt. Van1 u. Dise.
92.5 Dt. Eff. u. Wechſe.
91), Dresdner Ban!
Fran1” Bant.
„ Hyp.=Ban!!”
Mein Oyp.=Ban!.
Pfälz. Hyp.=Bant.
96 Reichsbanf=Anl. . .
112 Rhein. Oyp.=Banl.
Sübd. Bob.-Cr.BI.
Würt1 Notenban
A.G.f. Vertehrsw
95
Alg. Lokalb. Kraftwl:
96.25 706 Dt. Reichsl Vzg.
101.5 Hapag.
105
Lübec=Büchner
Nordd. Lloyd
u89
Südd Eiſenb. Ge
163
65. Aulanz= u.
Verſicherung
101-,
u40.25 Franfona Rick
Mannh.
68 Otavi Minen
92
Schantnug Hand
77e
180‟
120
2a
98.25
94
193.5
9u.5
85.25
92‟
1o8
108.25
5
128
40
110
76.25
126
112.5
80.75
111
124
81.5
*2.75
(2.75
111
101.5
1067),
100
166
131
64.5
97.5
80
122
1197.
32.75
80.5
68,5
12.2
[ ← ][ ]Seite 12 — Nr. 72
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 13. März 1935
„Das iſt unerträglich . . ." hörte der Manager Conrad zu
ſeiner Frau ſagen, als er zurückkam.
Sie warteten.
Bei jedem Raſſeln des Telephons in der Boxe des
Mana=
gers fuhr Conrad auf. Immer wieder bedeutete ihm der
Mana=
ger mit einer Handbewegung, daß das Geſpräch nicht für ihn ſei.
Endlich winkte er. Conrad eilte herbei, nahm den Hörer
hoch.
„Eine ganz eigenartige Geſchichte”, hörte er den Meiſter der
Reparaturwerkſtatt ſagen. „Faſt ſämtliche verdeckten Kabel der
Zündanlage ſind abgeſchnitten und entfernt. Wir müſſen die
ganze Sache auseinandernehmen und neue Kabel einziehen.”
„Das iſt doch unmöglich . . . Conrad ſprach ganz heiſer vor
Erregung. „Wie können denn die Kabel verſchwinden?”
„Das weiß ich nicht, Herr”, antwortete die ruhige Stimme
am anderen Ende des Drahts. „Ich habe ſofort nach Lübeck
geſchickt und Erſatzteile holen laſſen. Wenn Sie Anzeige erſtatten
wollen
„Nein”, antwortete Conrad ſehr raſch. „Wie lange dauert
die Reparatur?‟
„Ich denke, daß Sie in zwei Stunden den Wagen haben
können.”
„Wie lange?” fragte Conrads Gattin, die aufgeſtanden war
und nun neben ihm auf die Beendigung des Telephongeſprächs
wartete.
„Zwei Stunden . . .", ſagte er.
Wieder ſtand in einiger Entfernung ein Kreis Neugieriger
herum. Die Erregung des Paares war den Gäſten nicht
ent=
gangen. Die meiſten hatten das Abſchleppen des Wagens
mit=
angeſehen.
Conrads Finger knöpften nervös den Mantel auf und zu.
„Wir fahren mit der Bahn . . .", ſagte er halblaut mit einem
ſcheuen Blick auf die Umſtehenden.
Sie ſchüttelte den Kopf.
Er ſah ſie mißtrauiſch an.
„Warum nicht.”
„Komm „!” bat ſie.
„Es iſt alles ſinnlos. Es iſt vorbei .* murmelte er vor
ſich hin.
„Laß uns ein wenig ſpazierengehen. Die friſche Luft wird
gut für uns ſein”, ſagte ſie.
Wieder traf ſie ein mißtrauiſcher Blick.
Er ſchwieg.
Plötzlich ſah er auf die Uhr am Handgelenk.
„Es iſt zehn Uhr. In zwei Stunden iſt es zwölf.”
Sie erſchrak.
„Dennoch. Komm” bat ſie wieder.
Der Manager lauſchte mit offenem Munde.
„Sind meine Zeitungen immer noch nicht gekommen?”
Er=
tappt ſah er auf. Das war der Profeſſor wieder, der ſchon eine
Weile vor ihm ſtand und Poſtkarten von der See und der
Trave=
bucht ausſuchte.
„Nein, Herr Profeſſor. Immer noch nicht.”
„Geh zum Teufel mit deinen Zeitungen”, dachte der
Mana=
ger und ſtierte Conrad und ſeiner Frau nach, die eben haſtig,
als gelte es, verlorene Zeit wiederzugewinnen, das Hotel
ver=
ließen.
Auch der Profeſſor aus München ging wieder — verließ das
Hotel und ſchlug die gleiche Richtung ein wie das Paar.
Nicht rechts, nach dem Strand zu, ſondern links. Wo die
hohen Buchenwälder beginnen und bis Bad Schwartau ziehen,
mit ihren breiten, ſchattigen Wegen.
Genau zwei Stunden ſpäter, zur gleichen Zeit mit dem
Mon=
deur der Reparaturwerkſtätte, der den fertigen Wagen abliefern
wollte, kam das Paar von ſeinem Spaziergang zurück.
Conrad ſchien noch erregter als zuvor. Der Manager
er=
ſchrak, als er das verzerrte, blaſſe Geſicht des Gaſtes ſah, als er
mit zitternden Händen die Brieftaſche zog, um die Rechnung der
Reparaturwerkſtatt zu begleichen. Auch ſeine Gattin war hr.
aber von ungewöhnlicher Ruhe. Conrad trieb den Hausburſch
zur Eile an, der den Auftrag hatte, den Koffer unter die N
ſitze des Wagens zu verſtauen.
„Los . . . los . . ., es iſt dreiviertel zwölf . . .", ſagte
obwohl es dem Burſchen wie dem Manager unklar blieb, m
dieſe Zeitangabe bedeutete.
Conrad rannte faſt zu ſeinem Wagen, als dann alle Forn
litäten erledigt waren. Seine Gattin ſaß ſchon im Fahrze
deſſen Verdeck trotz des herrlichen Wetters geſchloſſen war.
Gleich darauf brummte der Wagen ab. Eine Staubwo
tanzte hinter ihm her.
3. Kapitel.
Der Herr Profeſſor Karl Dietrich aus München kam ni
zum Mittageſſen und nicht zum Tee.
Er fragte nicht wie ſonſt, nach ſeinen Zeitungen. Dem Mat
ger des Hotels fiel das auf, aber er machte ſich keine Gedan
darüber.
Der Profeſſor mochte nach Lübeck gefahren ſein.
Spaziergänger fanden ihn am Nachmittag.
Er ſaß, als ſchlief er, auf einer ſonnigen Bank inmitten
hohen Schwartauer Buchenwälder. Erſt als man ihn anrief
er keine Antwort gab, entdeckten die Spaziergänger das B.
das unaufhörlich und gleichmäßig auf die kraftlos auf den Kn
liegenden Hände tropfte. Eine Piſtole lag neben der Bank
dem Boden.
Als zwei Stunden ſpäter die Mordkommiſſion aus Lü.
an dem Platz eintraf, umſtand ſchon eine große, neugierige,
ſationslüſterne Menge die Leiche. Der Manager des Hot
den die Nachricht von dem Selbſtmord eines Fremden herl
getrieben hatte, drängte ſich an den Wagen des Polizeir
heran. „Der Herr hat in unſerem Hotel gewohnt”, ſagte
wichtig.
„Unter welchem Namen hat ſich der Herr bei Ihnen ein
tragen?” wollte der Polizeirat wiſſen.
„Als Profeſſor Karl Dietrich aus München”, gab der Ma
ger Auskunft.
Einer der Kommiſſare hatte mit vorſichtigen Fingern 1
Toten die Brieftaſche aus der inneren Rocktaſche genommen.
reichte ſie jetzt dem Polizeirat, der ſie aufſchlug. Die Briefta
enthielt einen Paß. Der Polizeirat öffnete ihn.
„Wie ſagten Sie?” fragte er den Manager nochmals.
Der Manager wiederholte.
Der Polizeirat ſchüttelte den Kopf.
(Fortſetzung folgt.)
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