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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 66
197. Jahrgang
Donnerstag, den T. März 1935.
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Londoner Beſchwichtigungsverſuche.
Scharfe Krilik der engliſchen Oppoſilionspreſſe an dem Weißbuch.
Simon muß im Unkerhaus Rede und Ankwork ſlehen.
Verlegenheik.
Engländer haben inzwiſchen eingeſehen, daß die
Heraus=
res Weißbuches nicht gerade ein beſonderer Genieſtreich
ge=
iſt. Während die Regierungspreſſe ſich ziemlich zurückhält,
ills einige lendenlahme Entſchuldigungen ſucht, weiß die
ion den Zufallstreffer zu nutzen, der ihr durch mangelndes
pitzengefühl in den Schoß geworfen wurde. Sie hat ihren
Jorſtoß in der Form einer kurzen Anfrage bereits am
Mitt=
macht und richtet ſich darauf ein, zum Montag zu einem
Sturmangriff gegen das Kabinett Macdonald=Baldwin
en
gibt eigentlich nichts an Vorwürfen, was in der Preſſe
oſition nicht geſagt wird. Mangel an Takt iſt beinahe noch
rmloſeſte. Wir finden ſogar die Bemerkung, daß die
chrift den Eindruck macht, als ob ſie Wort
ort vom Quai d Orſay geſchrieben ſei. Die
ſche Preſſe iſt denn auch das einzige, was reſtlos hinter
gliſchen Kabinett ſteht, vermutlich auch die franzöſiſche
Re=
die im Begriffe iſt, ihre Forderung nach der zweijährigen
it durchzudrücken. Sie kann ſich kaum etwas Beſſeres
wün=
s die Scheinbeweiſe, die ihr in dem engliſchen Weißbuch
hand gegeben werden.
Beſchwichtigungsverſuche der engliſchen
g ſelbſt haben etwas merkwürdig
Hilf=
ch. Sie beſchränken ſich im weſentlichen darauf, daß
buch eigentlich nur die Punkte aufgezählt
rend der Anweſenheit Sir John
Si=
rlin beſprochen werden ſollten. Aber
gerade, wogegen wir uns wehren, daß
h Tatſachen geſchaffen und einſeitig
eſtellt werden. Niemand hätte etwas
da=
wenn die engliſche Regierung ein objektives Bild
iſchen Lage gezeichnet hätte, und wenn ſie dann
kam, daß eine erhebliche Vermehrung der engliſchen
en erforderlich ſei. Wenn ſie damit alſo öffentlich den
Zu=
ruch ihrer ganzen Politik, der letzten Jahre zugeben
o war das ihre Sache. Was wir dem Weißbuch
orwurf machen, iſt aber gerade der Mangel an
tivität, der eine vollkommene Verzerrung
es gibt, der Deutſchland den ſchweren
macht, weil es ſich gegen die
Hilfloſig=
in die es durch das Verſailler
Dik=
manövriert worden iſt und nun die
für tragen ſoll, wenn die anderen ihre
sverpflichtungen nicht nachkommen.
ſind gewiß nicht überempfindlich, das haben wir uns
nach dem Kriege abgewöhnt. Wir können auch eine
eit vertragen. Aber wir wehren uns
da=
daß angeblich auf gleichem Fuße mit uns
delt wird, und daß wir im gleichen
Augen=
hon wieder zum moraliſch Schuldigen
ge=
lt werden ſollen.
ſibt eben in Europa verſchiedene Staaten — nicht nur
die ſich in die Rolle hineingelebt haben, daß ſie ſich.
glauben, Deutſchland nach Belieben rüffeln zu können.
vielleicht ſchmerzlich ſein, daß wir uns dazu nicht mehr
ſondern volle Gleichberechtigung
verlan=
dr allen Dingen aber einen Verkehrston,
unter Gentlemen üblich iſt. Gegen dieſes
das eigentlich gerade in England eine
Selbſtverſtändlich=
ſollte, hat die engliſche Regierung ſchwer verſtoßen. Wir
daher auch ihr überlaſſen, wie ſie aus dieſer ſelbſtge=
Verlegenheit wieder herauskommt.
e Angriffe der Londoner Oppoſitienspreſſe
gegen die unſaire Begründung.
London, 6. März.
Vertagung des engliſchen Miniſterbeſuchs in Berlin
et heute in der Morgenpreſſe alle anderen Ereigniſſe.
Voner Preſſe iſt geneigt, zwiſchen der engliſchen
Rüſtungs=
t und der Erkältung Hitlers einen Zuſammenhang zu
ie Preſſe zweifelt dabei nicht daran, daß Hitler
tat=
n einer Erkältung leidet. Aber die „Morning Poſt”
hier vorherrſchenden Eindruck wieder, wenn ſie
reibt, daß, wenn die engliſche Denkſchrift
weſen wäre die Unpäßlichkeit des
Kanz=
n Beſuch Simons kaum verhindert hätte.
dieſem Geſichtspunkt iſt auch nur die heute in faſt
hen Blättern zum Ausdruck kommende
Be=
g über die Entwicklung zu verſtehen, wobei
im charakteriſtiſchſten iſt, daß die halbamtliche „Times”
S in ihrem geſtrigen Leitartikel jedem Hinweis auf
ille in der engliſchen Rüſtungsdenkſchrift aus dem Weg
war es vorzieht, ſich heute überhaupt nicht zu äußern.
amtliche Organ veröffentlicht lediglich eine längere
ſeines Berliner Korreſpondenten, in der der
ver=
de Eindruck der Denkſchrift in Berlin
utlich zum Ausdruck kommt.
„Daily Telegraph” iſt bemüht, in einem
ikel die Denkſchrift zu verteidigen.
Blatt iſt das einzige das ſich heute
reſt=
ter die Regierung und ihre Denkſchrift
Oppoſitionsblätter, die bereits geſtern eine
Lntwicklung vorausgeſagt hatten, wiederholen
Te Angriffe gegen die Regierung im all=
und gegen Macdonald im beſonderen.
IIh Herald” führt aus, es ſei Tatſache, daß die
elbare Wirkung des Weißbuches Mac=
donalds die geweſen ſei, die diplomatiſche Lage
verwickelter zu geſtalten, die kommenden
Be=
ſprechungen zu erſchweren und die Ausſichten
auf ihren Erfolg in die Ferne zu verſchieben.
Das Weißbuch ſei von grotesker Plumpheit. Was man auch von
der deutſchen Politik denke — eine ſolche Erklärung
am Vorabend eines freundſchaftlichen Beſuches und heikler
Ver=
handlungen, ſei ein gewaltiger Mangel an Takt.
Ueberdies mache das Weißbuch auf den erſten Blick auf
jeder=
mann den Eindruck, daß es eine radikale Aenderung
der ganzen Haltung der britiſchen Regierung
gegenüber den Problemen der Abrüſtung, der
Sicherheit und der „allgemeinen Regelung”
an=
kündige. Unter ſolchen Umſtänden ſei es kaum überraſchend, daß
die deutſche Regierung geglaubt habe, vor den Beſprechungen
genügend Zeit zur ſorgfältigen Prüfung des Weißbuches haben
zu müſſen. Jetzt müſſe der angerichtete Schaden
wieder gut gemacht werden. Die Unterlagen für die
Beſprechungen müßten wieder ganz von neuem vorbereitet
werden. Hoffentlich werde dies geſchehen und erfolgreich
ge=
ſchehen.
„News Chronicle” ſchreibt, die Drachenſaat, die die
engliſche Regierung mit ihrer Denkſchrift
ge=
ſät habe, ſei eher aufgeſchoſſen als man
be=
fürchtet habe. Den franzöſiſchen
Schwerindu=
ſtriellen müſſe das Weißbuch doppelt
will=
kommen ſein. Innerhalb von 24 Stunden habe
die britiſche Regierung die ganze
internatio=
nale Lage unermeßlich verſchlimmert. Alles was
man hoffen könne ſei, daß die Miniſter bei der Debatte am
Montag den von ihnen angerichteten Schaden ſoweit als
mög=
lich wieder gut machen.
2as Parlamenk verlangt Aufklärung.
Mitglieder ſämtlicher Parteien, einſchließlich der
Regierungs=
partei, wünſchen Aufklärung darüber, warum und auf weſſen
Veranlaſſung in die Denkſchrift Angriffe gegen Deutſchland
hin=
eingearbeitet wurden. Die Oppoſitionsparteien treffen bereits
Vorbereitungen, um die Taktloſigkeit der Regierung zu einem
Vorſtoß auszuwerten. In parlamentariſchen Kreiſen ging am
Dienstagabend das Gerücht um, daß Henderſon als Proteſt gegen
die Denkſchrift von ſeinem Poſten als Präſident der
Abrüſtungs=
konferenz zurücktreten würde.
auf die Anftagen wegen der Verſchiebung des
Beiliner Beſuches und wegen des Weißbuches.
EP. London, 6. März.
Im engliſchen Unterhaus kam es heute zu einer kurzen
Debatte über die Zuſammenhänge zwiſchen dem engliſchen
Weiß=
buch und der Vertagung des engliſchen Miniſterbeſuchs in
Berlin. Der Außenminiſter beſtätigte auf eine Anfrage des
Führers der Oppoſition, Lansbury, daß die deutſch=engliſchen
Beſprechungen infolge der Erkältung des Führers „zum größten
Bedauern der Reichsregierung” auf ein ſpäteres Datum
ver=
ſchoben werden mußten. Auf die weitere Frage Lansburys, ob
bereits ein neues Datum für den Miniſterbeſuch feſtgeſetzt
wor=
den ſei, antwortete der Außenminiſter, daß er mit der
Reichs=
regierung in bezug auf dieſe Frage in Verbindung ſtehe.
Lansbury fragte dann weiter, ob der
Außen=
miniſter ſeinen Kollegen raten würde das
Weißbuch bis nach Beendigung der deutſch=
eng=
liſchen Beſprechungen zurückzuziehen. Hierauf
antwortete Simon wörtlich: „Nein, unter keinen
Um=
ſtänden. Ich kann mir auch nicht denken, daß jemand die
An=
regung ernſt nimmt, eine Erklärung, die man abzugeben hat,
bis nach den Verhandlungen zurückzuſtellen.”
Fortfahrend fragte Lansbury den Außenminiſter,
oberwirklich glaube daß die Herausgabe eines
ſo unfreundlichen Dokuments, wie es das vom
Miniſterpräſidenten unterzeichnete Weißbuch darſtelle, der
Ein=
leitung von freundſchaftlichen Verhandlungen
förderlich ſei. Sir John Simon antwortete
dar=
auf: „Dieſe Frage wird, wie ich annehmen darf.
in den Verhandlungen ſelbſt berührt werden.”
Auch in der heutigen Kabinettsſitzung, in der
Baldwin anſtelle des durch eine Erkältung verhinderten
Miniſter=
präſidenten Macdonald den Vorſitz führte, hat die Verſchiebung
des Miniſterbeſuchs eine große Rolle geſpielt. Wie zu den
Beratungen darüber halbamtlich verlautet, wurde die durch die
Verſchiebung entſtandene Lage vom Kabinett ſorgfältig geprüft,
worauf der Beſchluß gefaßt wurde, keine weiteren
Schritte zu unternehmen, ehe nicht der Reichskanzler,
vollſtändig wiederhergeſtellt ſei. — Ueber die
Moskauer Reiſe wurden ebenfalls keine
Be=
ſchlüſſe gefaßt. Die halbamtliche Erklärung fügt hinzu,
daß die Unzufriedenheit mit dem engliſchen Weißbuch in
Deutſch=
land an keiner anderen Stelle als in gewiſſen Preſſe=Aeußerungen
zum Ausdruck gekommen ſei.
zweile Reichsberufswektkampf
wird ein erneuter Beweis dafür ſein, daß die deutſche
Jugend ihre Lebensfragen nicht durch kriegeriſche Spiele,
ſondern durch Aufbauarbeit des Friedens löſen wird.
Kommt Mandſchukug vorwärks?
Von unſerem Berichterſtatter.
W. S. Mukden, Ende Februar.
Die Frage, die in der Mandſchurei unter Ausländern,
An=
ſäſſigen und Durchreiſenden am meiſten erörtert wird, lautet:
Kommt Mandſchukuo vorwärts? Chineſen und Japaner
be=
teiligen ſich an dieſer Unterſuchung nicht. Für ſie ſtand die
Ant=
wort von Anbeginn feſt: Die Chineſen leugnen ebenſo
hart=
näckig jeden Fortſchritt des vom Reich der Mitte losgelöſten
Gebiets, wie die Japaner von dem ſteilen Aufſtieg ihrer
Neu=
gründung überzeugt ſind. Die Europäer aber ſind durchaus
geteilter Meinung und verfechten ihre Theorien mit einer
Leb=
haftigkeit und einem Fanatismus, den eigentlich die ſtreitenden
Parteien ſelber aufbringen ſollten.
Auf der Debet=Seite von Manſchukuo ſteht eine ganze Reihe
gewichtigter Poſten, über die man nicht ohne weiteres
hinweg=
ſehen kann: Schlechte Geſchäftslage, Hungersnot unter der
Landbevölkerung weiter Gebiete, Wendung der Handelsbilanz
zur Paſſivität und das Banditentum. — Die ungünſtige
Ge=
ſchäftslage wird ſich kaum beſtreiten laſſen. Die goldenen Jahre,
in denen das Geld geſcheffelt wurde, ſind in der Mandſchurei
genau ſo vorüber wie in den übrigen einſt von der Konjunktur
angelächelten Weltteilen. Aber dafür kann man die Japaner
gewiß nicht verantwortlich machen. Der Zuſammenbruch der
guten Geſchäftslage kam in der Mandſchurei ſpäter als in den
übrigen Ländern, die eigentliche kataſtrophale Verſchlechterung
trat erſt nach dem Mukdener Ineident und der nachfolgenden
Beſetzung des Landes durch die Japaner ein. Der
Zuſammen=
hang zwiſchen Umſturz und wirtſchaftlicher Verſchlechterung iſt
aber dennoch nicht ohne weiteres zu konſtruieren. Die
Man=
dſchurei iſt für die übrige Welt einfach das Land der
Soja=
bohnen. 80 Prozent der Soja=Bohnen, die auf den Weltmarkt
gelangen, ſtammt aus der Mandſchurei, und der größte Käufer
dieſes mandſchuriſchen Exportprodukts iſt Deutſchland. Die
Zu=
ſpitzung der deutſchen Debiſenlage und die Importbeſchränkungen
haben ſich in keinem Lande ſo ſcharf ausgewirkt wie in der
Mandſchurei. Denn hier wurde die hohe Aktivität der
Handels=
bilanz tatſächlich von Deutſchland bezahlt. Dieſe aktive
Handels=
bilanz ſpielte aber in dem Aufbauprogramm, das ſich die
Japaner für die Mandſchurei ſeit Jahren fertig gemacht hatten,
Vorlage treten mußte. Mit der, jedenfalls zeitweiligen,
Be=
ſchränkung des Bohnenexports hat ſich das Bild gewandelt.
Die Japaner müſſen heute ſelbſt Opfer bringen und große
Be=
träge inveſtieren, um ihr Aufbauprogramm durchzuführen. Das
iſt eine unglückliche Verkettung der Umſtände. Man kann den
Japanern höchſtens den Vorwurf machen, daß ſie dieſer
Ge=
fahr nicht rechtzeitig begegnet ſind und durch geeignete
Sonder=
abkommen mit Deutſchland einen glatten Abſatz dieſes
wich=
tigſten Stapelprodukts geſichert haben.
Wie wirkt ſich dieſe Kriſe des Bohnenabſatzes bei der
Land=
bevölkerung der weiten agrariſchen Gebiete des neuen Landes
aus? Jedenfalls weniger als man zunächſt annehmen ſollte.
Die Bohnenpreiſe haben an den Börſen von Dairen und Oſaka.
kataſtrophale Stürze und ſpekulative Schwankungen erlebt, die
Exporteure haben teilweiſe infolge ihrer großen Verluſte ſchließen
müſſen, aber den Bauern hat das nicht übermäßig ſtark
ge=
troffen. Die Sojabohne war von Altersher das Erzeugnis,
mit dem der Bauer ſeine Steuern bezahlte, und in den guten
Jahren floſſen die Rieſengewinne aus dem Bohnengeſchäft faſt
ausſchließlich in die Taſchen des Marſchalls Tſchang Chue
Liang und der übrigen mandſchuriſchen Generale. Durch ihre
halbſtaatlichen Banken beherrſchten die Militärs den Dairener
Bohnenmarkt, und dort blieben die Gewinne hängen. In dieſem
Falle trifft alſo der Schaden in erſter Linie die Japaner als
die Organiſatoren des neuen Staates.
Für die Lebensweiſe der Bauern iſt der Kauliang
ent=
ſcheidend, die mandſchuriſche hochwachſende Hirſeart, die
äußer=
lich der Maisſtaude ähnlich ſieht. Der Kauliang iſt das wichtigſte
Nahrungsmittel der breiten Volksſchichten der Mandſchurei.
Mißernte in Kauliang bedeutet Hungersnot! Und die
Man=
dſchurei hat in den letzten Jahren zwei ſolche Mißernten
ge=
habt. In beiden Fällen, in den Jahren 1932 und 1934, haben
Ueberſchwemmung einen großen Teil der Ernte vernichtet. 1934
war die Waſſernot als ſolche kaum minder gefährlich als zwei
Jahre früher. Aber hier machte ſich doch bereits die
Ver=
beſſerung der Organiſation geltend. Gerade der Vergleich
zwiſchen der Ueberſchwemmungskataſtrophe dieſer beiden Jahre
legt ein lebhaftes Zeugnis für den erreichten Fortſchritt ab.
Im vergangenen Jahre wurden die großen Städte, beſonders
Charbin, von der Ueberflutung gerettet; für die Opfer der
Waſſernot konnte praktiſche Hilfe geleiſtet werden, und trotz der
Unterbrechung der Verbindung vermochten die Japaner das
Banditentum im Zaume halten. 1932 ſind ſicherlich
Hundert=
tauſende verhungert, und es ſetzte damals jene Maſſenflucht aus
der Mandſchurei zurück nach Schantung ein, die zu einer
Ver=
minderung der Bevölkerung des flachen Landes um rund zwei
Millionen führte. Seinerzeit zogen die Bauern, aller
Lebens=
möglichkeiten entkleidet, aus den Dörfern in die Städte, ſo daß
man im Beginn des Jahres 1933 weite, einſt bebaute
Land=
ſtriche brachliegen ſah.
Es iſt einer der weſentlichſten Erfolge der japaniſchen
Be=
hörden, daß die Mehrheit dieſer geflüchteten Bauern im Laufe
des vergangenen Jahres wieder zurückgekehrt iſt. Gleichzeitig
hat auch die Wanderungsſtatiſtik eine erneute günſtige Wendung
genommen. Die Mandſchurei mit ihren weiten Strecken
Brach=
landes braucht den Zufluß neuer Menſchen. In den
Jahr=
zehnten vor dem Umſturz ſind in jedem Frühjahr ungefähr zwei
Millionen Kulis eingewandert. Die meiſten kamen als Wander=
Arbeiter aus Schantung und Nordchina, aber im Herbſt kehrte
gewohnheitsmäßig nur die Hälfte wieder in die Heimat zurück.
Die andern blieben unter den günſtigeren Lebensbedingungen
in dem Koloniallande, wo ſie es bald zu einem eigenen
Bauernhof brachten. Die Mandſchurei hatte dadurch einen
jähr=
lichen Wanderungsüberſchuß von einer Million Menſchen, und
darin lag das Geheimnis ihrer ſchnellen Entwicklung. Die
be=
ginnende Rückwanderung im Jahre 1932 war alſo ein ſehr
be=
denkliches Symptom. Im vergangenen Jahre iſt —
erfreulicher=
weiſe für Manſchukuo — die Bewegung gänzlich zum Stillſtand
Seite 2 — Nr. 66
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
gekommen. Im Gegenteil: Es kamen im Frühjahr 1934 mehr
als 2½ Millionen Kulis aus Nord=China, und die japaniſchen
Einwanderungsbehörden mußten bereits Beſchränkungen
ein=
führen, weil ſich der Zufluß nicht ſchnell genug verteilen ließ.
Trotz der ſchlechten Ernte iſt die Rückwanderung im Herbſt nicht
übermäßig groß geweſen.
Die Rückkehr der Bauern auf das flache Land iſt erſt durch
die ſtarke Eindämmung des Banditenweſens ermöglicht worden.
Es iſt richtig, daß man im Jahre 1934 wiederum mehr von
Eiſenbahnüberfällen und Plünderungen gehört hat als im
Jahre vorher. Aber das Bandenweſen der letzten Zeit hatte
einen ganz beſonderen Charakter und war in nichts mit der
Blütezeit” der Freiſcharler und Räuber zu vergleichen, die das
Charakteriſtikum der Jugend Manſchukuos ausmachte. 1934 gab
es nur ganz beſtimmte engumgrenzte Gebiete, in denen die
Ban=
diten eine wirkliche Gefahr ausmachten. Nämlicht gebirgige
Gegenden im Bereich der Oſtchineſiſchen Eiſenbahn, jenes
Sowjet=Unternehmen in der Nordmandſchurei. Es ſprechen viele
Anhaltspunkte dafür daß die Banditen ihre dortigen
Ueber=
fälle nur durch die Unterſtützung der ruſſiſchen Bahnbehörden
ausführen konnten, und daß dieſer Klein=Krieg einen Teil der
großen ruſſiſch=japaniſchen Differenzen bildete. Der Verkauf der
Oſtchineſiſchen Eiſenbahn wird auch dieſen Gebieten die Ruhe
geben, und wahrſcheinlich werden nach ein zwei Jahren die
Räubergeſchichten Mandſchuriens dann eine Erzählung der
Ver=
gangenheit ſein.
Mit dem Kauf der Oſtchineſiſchen Bahn werden die Japaner,
den wichtigen Schlußſtein für die Schaffung eines
Verkehrs=
netzes in der Mandſchurei geſetzt haben. Es wird dann aus
allen Teilen des weiten Landes einheitliche Verbindungswege
nach den Hauptzentren und nach der Küſte geben. Die hohen
Tarife der Oſtchineſiſchen Bahn waren für die Bevölkerung des
Nordens ein handicap. Man muß bedenken, daß die 240
Kilo=
meter lange Strecke von Charbin nach der neuen Hauptſtadt
Chinking die gleichen Frachtraten erforderte wie die dreimal
ſo lange Entfernung von Chinking nach Dairen. Dieſe hohen
Tarife gingen natürlich zu Laſten des Nordmandſchuriſchen
Bauern, da die Bohnenpreiſe ja in Dairen gemacht werden.
Die Vereinheitlichung der Verkehrswege und ihr Ausbau muß
ſich alſo auf lange Sicht zum Vorteil der ländlichen
Bevöl=
kerung auswirken, indem die Preisſpanne zwiſchen Dairen und
den Erzeugungsplätzen vermindert wird. Es kommt hinzu, daß
die zahlreichen neuen Linien zehntauſende von
Quadratkilo=
metern überhaupt erſt erſchließen und damit die
Lebensmöglich=
keit für neue Anſiedler bieten. Aber alle dieſe Entwicklungen
können ſich nicht von heute auf morgen vollziehen, ſie bieten
mehr als ein Verſprechen auf die Zukunft. Beſonders
eindring=
lich bleibt dabei der Vergleich zwiſchen dem Winter 1932/33
und dem Winter 1934/35. In dieſen beiden Jahren ſind
jeden=
falls die Lebensverhältniſſe überall in der Mandſchurei normaler
geworden. Man hat nicht mehr mit ſo vielen außerordentlichen
Gefahren und Riſiken zu rechnen, — auch das deutet entſchieden
auf eine Entwicklung zum Beſſern.
Es bliebe zum Schluß die Frage, wie ſich dieſe nicht
un=
günſtigen Ausſichten auf die Europäer, die in der Mandſchurei
anſäſſig ſind und auf den europäiſchen Handel im allgemeinen
auswirken. Dieſe Frage kann man nicht mit dem gleichen
Opti=
mismus beantworten. Die Bedeutung des europäiſchen Handels
wird ſich auf die Dauer kaum behaupten laſſen. Wahrſcheinlich
wird zunächſt eine vorübergehende Blütezeit des Imports
ein=
ſetzen. Für die Durchführung des Aufbauprogramms braucht
Japan europäiſche, beſonders deutſche Maſchinen und die
modernſten Erzeugniſſe der Technik. Aber wenn dieſer Aufbau
vollendet iſt, können die Geſchäfte von den Japanern allein
ge=
führt werden. Den laufenden Bedarf der Mandſchurei vermag
Japan ſelbſt zu decken. Zu allen dieſen Erwägungen kommt
natürlich ſtets der eine Unſicherheits=Faktor, daß das Schickſal
Mandſchukuos noch nicht endgültig entſchieden iſt, ſondern mit
der Weltbehauptung Japans ſteht und fällt, die der Kern der
gegenwärtigen Pazifik=Kriſe iſt.
Die Berliner Berichterſtatter der franzöſiſchen Preſſe widmen
ihren Berichten allgemeine Betrachtungen über die deutſcherſeits
vorgeſchlagene Verſchiebung des Beſuches des engliſchen
Außen=
miniſters in der Reichshauptſtadt. Der Wunſch zur baldigen
Wiederherſtellung der Geſundheit des Führers wird in der
franzöſiſchen Preſſe mit dem Wunſche verbunden, daß dann die
ins Stocken geratenen zwiſchenſtaatlichen Verhandlungen über
die Rüſtungsfragen entſprechend den im engliſch=franzöſiſchen
Protokoll von London niedergelegten Syſtem des unteilbaren
Friedens fortgeſetzt und zum Abſchluß gebracht werden mögen.
Im übrigen fehlt es nicht an Angriffen gegen
Deutſch=
land, dem eine Verſchleppung der
Verhand=
lungen und ein Rückfall in „derbe Bismarckſche
Methoden” vorgeworfen wird. Das „Echo de Paris”
verſteigt ſich hier ſogar zu der Behauptung, daß der Führer
die Erwähnung einer „offenkundigen Wahrheit” wie die der
deutſchen Aufrüſtung im engliſchen Weißbuch wie einen Verſtoß
gegen die Spielregeln empfinde.
Vom Tage.
Im 74. Lebensjahre verſtarb in Bad Soeden=Allendorf an
den Folgen einer Grippe mit Lungenentzündung Generalleutnant
a. D. Ribbentrop, der Führer der aus kurheſſiſchen und
ſüdhanno=
verſchen Regimentern gebildeten Infanterie=Diviſion und Ritter
des Ordens Pour le merite. Generalleutnant a. D. Ribbentrop
lebte ſeit 1921 in Bad Soeden=Allendorf im Ruheſtand.
Die ungariſche Regierung hat eine Verordnung erlaſſen,
wo=
nach alle Goldvorräte bis zum 20. März anzumelden ſind. Von
der Anmeldepflicht ausgenommen ſind Schmuck=, Kunſt= und
Ge=
brauchsgegenſtände ſowie Bruchgold bis zu 20 Gramm. Wer von
der Anmeldepflicht befreit ſein will, hat ſein Gold der
Geldinſti=
tutzentrale zu einem von dieſer feſtzuſetzenden Preis zum Kauf
anzubieten.
Zum Schutz der in Griechenland lebenden franzöſiſchen
Staats=
angehörigen hat Kriegsmarineminiſter Piétri den Torpedokreuzer
„Verdun”, der ſich gegenwärtig im öſtlichen Mittelmeer befindet,
ſofort nach dem Piräus beordert, Außerdem haben zwei Kreuzer,
die an der ſüdfranzöſiſchen Küſte ſtationiert ſind, den
Geſchwader=
befehl erhalten, nach den griechiſchen Gewäſſern in See zu gehen.
Das 29 000 To. große engliſche Schlachtſchiff „Royal
Sover=
eign” iſt zum Schutze der engliſchen Intereſſen während des
Auf=
ſtandes in Griechenland von Malta nach Athen beordert worden.
Die engliſche Denkſchrift über die Notwendigkeit einer
Er=
weiterung der engliſchen Rüſtungen hat in Tokio großes Aufſehen
erregt. Von japaniſcher amtlicher Seite wird dazu mitgeteilt,
daß die japaniſche Regierung die Einzelheiten der engliſchen
Denkſchrift, insbeſondere ſoweit ſie ſich auf die japaniſchen
Rüſtun=
gen beziehen, einer eingehenden Prüfung unterziehen und ihre
Stellungnahme dazu alsdann bekanntgeben wird.
Das Pfund hat nach einer leichten Erholung erneut an
Wert eingebüßt; aber von London aus geſchieht noch immer
nichts, um der Entwicklung in der Entwertung Einhalt zu
ge=
bieten. Daraus darf man entnehmen, daß die Engländer mit
dem Abrutſchen ihrer Währung durchaus einverſtanden ſind.
Bekannt iſt ihr Beſtreben, in der Entwertung einen möglichſt
großen Vorſprung vor dem Dollar zu gewinnen. Fraglich iſt
dagegen, ob England auf die Dauer aus der Entwertung auch
den erhofften Nutzen ziehen wird. Die Anſichten darüber gehen
auseinander. Während die einen die Meinung vertreten, daß
jede Werteinbuße dem Export zugute kommt, fürchten die andern
daß der Goldblock ſchließlich dazu übergehen könnte, mit
kräf=
tigen Abwehrmaßnahmen in die Erſcheinung zu treten, ſo daß
letztenendes die erhofften Begleiterſcheinungen zugunſten einer
verſtärkten Ausfuhr ausbleiben werden.
Frankreich hat durch den Mund ſeines Miniſterpräſidenten
mitteilen laſſen, daß es die Goldwährung verteidigen werde.
Aber morgen können die Verhältniſſe ſchon eine grundlegende
Veränderung erfahren haben, ſo daß das Wort des
Miniſter=
präſidenten von geſtern keine Gültigkeit mehr beſitzt.
Aller=
dings iſt es franzöſiſches Kapital, das die internationalen
Währungsſchwierigkeiten vergrößert hat. Nachdem die
Fran=
zoſen ſeinerzeit ſo plötzlich mit ihrem Geld aus Deutſchland
abmarſchiert ſind, ſchwimmen gewaltige Kapitalien auf den
internationalen Geldmärkten herum. Recht erhebliche Beträge
haben in England eine Anlage gefunden. Inzwiſchen hat es in
London den bekannten Pfeffer=Krach gegeben, der einige
fran=
zöſiſche Geldgeber nervös gemacht hat. Die Erfahrung hat
ge=
zeigt, wohin man gelangt, wenn allein ſchon auf Gerüchte hin
kleine Geldgeber anfangen, ihre Kapitalien zurückzuziehen. Ein
derartiges Verfahren pflanzt ſich ſofort lawinenartig weiter
und zwingt ſchließlich auch die großen Geldgeber, ihre Kapitalien
in Sicherheit zu bringen. Die Schätzungen über die Höhe des
aus London abgezogenen Geldes gehen ſehr weit auseinander.
Nach der einen Lesart haben die Franzoſen bisher Kredite im
Umfange von 1 Milliarde Franken, nach einer anderen Lesart
in einem Ausmaß von 5—6 Milliarden Franken zurückgezogen.
Wieweit es richtig iſt, daß dieſe Vorgänge einen
poli=
tiſchen Hintergrund haben, läßt ſich nicht feſtſtellen.
Auf=
fallend iſt jedenfalls, daß das Pfund in dem
Augen=
blick einer Erſchütterung ausgeſetzt wurde, als
der engliſche Außenminiſter in Paris weilte
und dort bekannt gab, daß er die Abſicht habe,
nach Berlin zu reiſen. Neu iſt das Verfahren nicht mehr,
auf irgendeinen Staat mit Hilfe von Währungsmanipulationen
zu drücken und ihn zu politiſchen Zugeſtändniſſen zu bewegen.
Iſt es richtig, daß Frankreich aus politiſchen Gründen die
Geld=
abzüge vorgenommen hat, dann ſchneidet es ſich damit doch ins
eigene Fleiſch, weil jede Entwertung des Pfundes ſtets dem
engliſchen Export gegenüber dem franzöſiſchen Ausfuhrhandel
einen Vorſprung gibt. Infolgedeſſen möchten wir annehmen,
daß die an den Börſenplätzen herumgereichten Mutmaßungen
von einem politiſchen Manöver nicht zutreffen, daß vielmehr
der Pfeffer=Krach die franzöſiſchen Kapitaliſten in Unruhe
ver=
ſetzt hat, und die Engländer nun dieſe Gelegenheit benutzen,
um das Pfund weiter abgleiten zu laſſen.
bedeutſamen Ausbau erfahren. Der Reichsminiſter
nährung und Landwirtſchaft hat eine Verordnung über
ſammenſchluß der deutſchen Gartenbauwirtſchaft erlaſſen
eben im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht wird.
Der neue Zuſammenſchluß iſt ebenſo wie die
Markt=
für Getreide, Vieh, Milch uſw. aufgebaut. Alle an der
bauwirtſchaft beteiligten Gruppen, alſo Erzeuger. Ver=
und Verteiler werden zu Gartenbau=
Wirtſchaftsverbän=
ſammengeſchloſſen, und zwar wird für das Gebiet jeder
bauernſchaft ein Wirtſchaftsverband gebildet.
Die Gartenbauwirtſchaftsverbände werden ihrerſeits
um zur Hauptvereinigung der Deutſchen Gartenbaun
vereinigt. Die Verordnung über die Regelung des Mar
Erzeugniſſe des Gartenbaues vom 22. Juni 1934 und
ordnung über den Zuſammenſchluß der Obſt= und
verwertungsinduſtrie vom 5. November 1933 bzw 13.
1934 werden nunmehr durch die neue Marktordnung
Dementſprechend gehen die Rechte und Pflichten der wi
lichen Vereinigung der deutſchen Obſt= und Gemüſeverwe
induſtrie auf die neue Hauptvereinigung der Gartenb
ſchaft über.
Im einzelnen gehören zu den Gartenbauwirtſchaftsver)
1. Die Betriebe, die Gartenbauerzeugniſſe, Gewürzp
ſowie Heilpflanzen oder Arzneikräuter anbauen und
Verkehr bringen. Ferner die Betriebe, die Tabak anbau
ihn als Rohtabak in den Verkehr bringen. (Erzeugerg
2. Die Betriebe, die Obſt und Gemüſe aller Art ein
Südfrüchte und Pilze verarbeiten (Verarbeitergruppe).
Zu dieſer Gruppe gehören ferner die Herſteller von
ſaft, Limonaden, Tafelwaſſer (mit Ausnahme ſtaatlick
gemeindlicher Betriebe), Eſſig und Speiſeſenf.
3. Die Betriebe, die mit den genannten
Erze=
handeln (Verteilergruppe). Ausgenommen iſt aus nah
den Gründen der Handel mit ausländiſchem Rohtaba
der Handel mit den genannten Erzeugniſſen durch A
Gartenbau im Sinne dieſer Verordnung iſt der And
Obſt, Gemüſe, Blumen und Zierpflanzen, ſowie von
und Blumenſamen. Zum Gartenbau gehören auch die
ſchulen mit Ausnahme der forſtlichen Baumſchulen.
Aufgabe dieſer Zuſammenſchlüſſe iſt, ebenſo wie
Marktverbänden anderer Bodenerzeugniſſe die Durchführ
Marktordnung durch Regelung der Erzeugung, des Abſa
der Verwertung, ſowie der Preiſe und Preisſpannen
Erzeugniſſe der Gartenbauwirtſchaft. Selbſtverſtändlick
die Zuſammenſchlüſſe dabei die Belange der Geſamtw
und des Gemeinwohles zu wahren. Zur Erreichung
ſteckten Zieles haben die Zuſammenſchlüſſe weitgehent
machten erhalten. Um den Abſatz zu regeln, können
beſtimmungen getroffen, Marktordnungen fü
zelne Gebiete erlaſſen, eine angemeſſene
ratshaltung vorgeſchrieben, Mindeſtumſatzm
für die Verteilergebiete feſtgeſetzt werden uſt
Feſtſetzung von Preiſen und Preisſpann
darf der Zuſtimmung des Reichsminiſter
Ernährung.
Schließlich ſieht die Verordnung noch vor, daß d
errichtung von Betrieben der Verarbeiter= und Verteile
mit Ausnahme des Einzelhandels genehmigungspflie
Die Verordnung tritt am 15. März 1935 in Kraft.
Halbmaſt der Parkeidienſiſtellen am Samsl
Berlin, 6.
Wie NSK. mitteilt, hat der Führer folgende Anordr,
laſſen:
Am Samstag, 9. März, am Tage der Beiſetzung mei
lich verunglückten Gauleiters Hans Schemm, haben
bäude ſämtlicher Dienſtſtellen und Gliederungen der 9
und ihrer Nebenorganiſationen die Flaggen auf Halk
ſetzen.
gez. Adolf Hi
Am Samstag, den 9. März, vormittags 11 Uhr, f1
der Ehrenhalle des Hauſes der Deutſchen Erziehung zu X
eine Totenfeier ſtatt, auf der Vertreter von Partei un=
Anſprachen halten werden. Nach der Feier erfolgt die B
auf dem Bayreuther Friedhof.
Der für 9. März angeſagte Revolutionsappell des Tra
gaues München=Oberbayern der NSDAP. iſt infolge
lebens des Gauleiters der bayeriſchen Oſtmark, Staatsn
Hans Schemm, abgeſagt worden.
Wenn die Deutſchen in wenigen Wochen ihre große
Aus=
tellung „Wunder des Lebens” am Kaiſerdamm beſuchen werden,
o wird ihnen ein bleibender Begriff von der Großartigkeit der
Schöpfung „Welt” vermittelt werden, den wohl kein Schauender
jemals vergeſſen kann. Wir ſind ſo unendlich lange gewohnt, das
Leben in ſeinen millionenfachen Erſcheinungsformen als „
ge=
geben” zu betrachten, und hinzunehmen, daß für das wirklich
„Wunderbare” zu wenig Möglichkeiten des Erfaſſens bleiben. In
dieſer Ausſtellung wird man zum erſten Male nach den Plänen
der Ausſtellungsleitung das Mikrovivarium zeigen, an dem
füh=
rende Berliner Biologieprofeſſoren mitgearbeitet haben, und
deſ=
ſen Geſtaltung dem Oberſtudienrat Dr. Otto von der Staatlichen
Hauptſtelle für den naturwiſſenſchaftlichen Unterricht anvertraut
wurde, der die Liebenswürdigkeit hatte, unſerer Mitarbeiterin
Täheres über die Ausſtellung des Mikrovivariums zu erzählen.
Dr. Otto ſpricht lebhaft und eindringlich von ſeiner Arbeit
ind ſeinen Plänen, die der großen Ausſtellung zugute kommen
ollen.
„Sehen Sie, einen Teil des Lebenswunders können wir alle
mit den Händen „greifen und packen”, wir können unſer Auge
für das Sichtbare öffnen, für Farben und Formen, für die Geſtalt
der größeren Pflanzen, der Tiere und der Menſchen, und werden
nicht müde, dieſe unendliche Mannigfaltigkeit ihres Baues und
hrer Lebensweiſe zu erforſchen und zu bewundern. Aber wie
vie=
les bleibt dem unbewaffneten Auge verborgen! Die Wunderwelt
der Kleinlebeweſen iſt ebenſo unerſchöpflich, und der feine Schnitt
durch den Stengel einer Pflanze oder durch das Organ eines
Tie=
es enthüllt uns ſchon das Geheimnis der Zelle, die gegen Ende
des 17. Jahrhunderts der engliſche Arzt Robert Hooke zuerſt
entdeckte. Durch die Erfindung des Mikroſkopes, die ein
Jahrhun=
ſert früher gemacht wurde, iſt es ihm möglich geworden, in einem
Flaſchenkorken kleine, etwa gleich große Hohlräume;zu erkennen,
die er wegen ihrer Aehnlichkeit mit den Zellen der Bienenwaben
urzweg „Zellen” nannte. Bis zu der Erkenntnis, daß die Zellen
ie allgemein verbreiteten Grundbeſtandteile des Körpers aller
lebenden Weſen ſind und als gemeinſamen Urbildungsſtoff das
lebende eiweißartige „Protoplasma” enthalten, war noch ein
wei=
ter Weg. Viele Biologen haben unermüdlich forſchen und arbeiten
müſſen, um uns die verſteckten Geheimniſſe der Natur zu
ent=
ſchleiern.
Unendlich FSſeln nun die Formen und Erſcheinungen der
vielzelligen Organismen, und reich iſt die Welt mit den kleinen
einzelligen Lebeweſen bevölkert, aber nur das vervollkommnete.
Mikroſkop kann uns all das Intereſſante enthüllen, das dem
bloßen Auge verborgen bleiben müßte. Unſere Aufgabe iſt es nun,
dieſes Leben, das uns das Mikroſkop vermittelt, vielen
anſchau=
lich zu machen.
„Wie ſoll das in dem Mikrovivarium praktiſch geſchehen?”
frage ich Dr. Otto, der mich daraufhin lächelnd bittet, doch in
ſein Laboratorium herüberzukommen. Hier ſtehen Mikroſkope aller
Arten, an der Wand hängt eine weiße Projektionstafel und alle
Dinge rundherum erzählen von der Wiſſenſchaft der Biologie.
Nachdem ich unter dem Mikroſkop vor mir kleine Einzeller lebend
zwiſchen den Gläſern habe herumſchnellen ſehen und mich der
An=
blick dieſes Lebens, das ſich da vor mir auftut, lange feſſelt,
ver=
dunkelt Dr. Otto den Raum. Ein großer Mikroprojektionsapparat
gibt nun auf der weißen Wand vor mir, noch um verſchiedene
tauſend Male vergrößert, dieſelben Bilder, die ich ſoeben unter
dem Mikroſkop geſehen habe, wieder. Bild folgt auf Bild, bald
einzellige Tiere und Pflanzen, bald größere Mehrzeller. Da
er=
ſcheint ein lebender kleiner Waſſerfloh auf der weißen Leinwand
rieſengroß. Man ſieht ſein Herz ſchlagen, ſieht die ſich bewegenden
Ruderfühler, den Rieſendarm und anders mehr. Stunden um
Stunden hätte ich hier ſitzen können, immer nur, um zu ſchauen
und zu lernen. Da ſind die Kieſel=Algen und die Radiolaren,
deren Zelle und winzige Skelette bizarr und wunderbar geformt
ſind, wie Zeichnungen, die einem geheimen Zauberbuch
entſtam=
men! Welch eine Fülle tut ſich hier vor mir auf, — es iſt mehr
als intereſſant, dieſe Geheimniſſe, die uns erſt die Wiſſenſchaft
und die Technik neu erſchließen, zu bewundern in einer wirklichen
Erſchütterung und wir bekommen einen Begriff von dem „
Un=
erſchöpflichen der Schöpfung”.
Wie denkt man ſich das Mikrovivarium in der Ausſtellung?
Dr. Otto ſpricht über ſeine Arbeit. In einem halbrunden
Raum werden ſechs große Projektions=Schirme die Bilder der
Mikroſkope auffangen. Kurzvorträge von Wiſſenſchaftlern werden
den Beſuchern erklären, was es vorn auf den weißen Wänden
jeweils zu ſehen gibt. „Ich rechne damit, daß wir dem Publikum
in getrennten Abteilungen von ungefähr dreihundert Perſonen
jedesmal eine Viertelſtunde Erklärungen geben und ihnen dabei
in wechſelndem Programm unſere lebendigen Bilder zeigen,
welche hier der techniſch vollkommene Mikroprojektionsapparat
der Firma Leitz=Wetzlar vergrößert auf die Leinwand wirft.”
„Was werden Sie dort zeigen?”
„Alle möglichen Urtierchen, Wurzelfüßler, Wimper= und
Geißeltierchen, Bakterien, Zier= und Kieſelalgen, die beſonder;
die Kunſtformen der Natur deutlich machen, aus Zellkolon en be=
ſtehende Volvoxkugeln, die in Planktonkammern ſchwimn
durch zahlloſe Geißelfäden fortbewegt werden, durchſichti.
mer, Kleinkrebſe, Mückenlarven und vielerlei andere Wa
Wir wollen Bewegung, Reizbarkeit, Fortpflanzung
Lebeweſen, ihre erſtaunliche Formenmannigfaltigkeit, ihr
ſten Aufbau aus Zellen und Geweben durch die techniſchen
tungen unſeres Mikrovivariums deutlich machen. Beſonde
ten wir auch die jetzt ſo viel beſprochenenen Chromoſomen
kannten Träger der Erbanlagen, zeigen und auf die tie
ſammenhänge und Beziehungen, die ſie zu unſerem Lebel
hinweiſen. Unendlich viele Kleinlebeweſen gibt es noch=e
uns zu ſehen ſein werden; es iſt unmöglich, ſie in dieſem
hier aufzuzählen.
Dann haben wir noch eine andere Idee. Hinter
Gla=
werden während der Ausſtellung Wiſſenſchaftler in einer
riologiſchen und biologiſchen Laboratorium arbeiten, und
ihnen hergeſtellten Präparate können ebenfalls gleich anle
in unſerem Mikrovivarium vorgeführt werden. Dadurch 1
Publikum eine ganze Menge von der praktiſchen Arbeil”
diziners und Biologen erfahren, etwa von der Technil
ſtriches bei infektiöſen Krankheiten u. a. mehr. Abſchlieb
Dr. Otto: „Es iſt aber nicht allein der Gedanke, die 2u
der Kleinlebeweſen dem intereſſierten Publikum vor *
führen — ſo wichtig das auch ſein mag — ſondern uns **
ein anderer, höherer Gedanke: Ueber dieſe Wiſſenſchal.
wollen wir dem deutſchen Menſchen die lebendige Erkenl"
mitteln, daß dieſes organiſche Leben, welches er hier !
Bild des naturgewollten Daſeins überhaupt iſt. Denſ !
wie ſich aus dem Einzeller der Zellenſtaat entwickelt, de*
ſamtfunktionen der einen Zelle in eine Arbeitsteiluns
einen Arbeitsplan des zuſammengeſetzten höheren. Oe
verwandelt, genau ſo geht der Aufbau eines geſunden.Lts
Staates vor ſich. Da ſchließen ſich auch die einzelnen Lie
zu ganzen Lebensgemeinſchaften zuſammen. Ja, ſelbſt. die
individuum wird ſchließlich zum Teil der großen Geſam..
ſein Wohl und Wehe iſt kaum noch aus dem Geſamtbi.”.
Auch Wieſe und Wald ſind ſolche Lebensgemeinſchälle”
ſind den gleichen Bedingungen unterſtellt und in ihie
ſamkeit unlöslich verbunden. Von der kleinen feinen.?
der Wurzelſpitze, die uns das Mikroſkop ſichtbar machl.
zelnen Baum und weiterhin bis zum Wald, den wil.
dern, iſt vielleicht ein unfaßlich weiter Schritt aber .
gibt uns die Natur das Geſetz des verbindenden Gell.
lebens. So kann auch nur der organiſch gewachſene Si
hen, wenn ſich jeder Menſch als einzelne Zelle des Sil
und ſich dem höheren Willen des Naturgeſetzes bewub.."
tüchtig einfügt.”
Charlotte Köhn/Be)
unnerstag, 7. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 66 — Seite 3
f5 dd Der Aufruhr in Griechenland.
griechiſchen Häfen verboten worden. Ausländiſche Schiffe wer=
Uchenne der Neceraggstraßgen. den einer ſtrengen Kontrolle unterzogen. Während aus Kreta
keinerlei Nachrichten vorliegen, wird von der Inſel Samos
EP. Athen, 6. März.
eriegsminiſter Kandylis, der bekanntlich perſönlich die
ng der Operationen gegen die Aufſtändiſchen in Mazedonien
ommen hat, teilte dem Miniſterpräſidenten Tſaldaris
zu ſoniſch mit, daß eine Abteilung Regierungstruppen die
ng überſchritten habe. Damit ſei der Sieg über die
Re=
geſichert.
jach Meldungen aus Kreta hat Venizelos den Oberſten
ros zum Gouverneur der Inſel ernannt, die ſich jetzt
voll=
g in der Hand der Rebellen befindet.
die Einnahme der Stadt Seres durch die
Regierungs=
en wird beſtätigt. Das 4. thräziſche Armeekorps das zu
(ufſtändiſchen übergegangen war, ſoll von den regierungs=
Truppen vernichtend geſchlagen worden ſein; es ſoll ſich
ller Auflöſung befinden. Die flüchtigen Rebellen ſollen
iche Tote und Verletzte hinterlaſſen haben.
n Athen geht die Mobiliſierung der Reſerviſten plan=
und in aller Ordnung weiter.
Die Lage in Athen.
n Athen iſt nach der ſchnellen Unterdrückung des
auf=
ſchen Teiles der Armee nunmehr vollkomene Ruhe ein=
Die Bevölkerung hat ſpontane Kundgebungen
ver=
t, in denen ſie die Aufſtandsbewegung auf das Schärfſte
In Athen und in Piräus ſind etwa 1000 Perſonen
hutzhaft genommen worden, darunter der Parteiführer
iaſtaſiu und Mylonas. Der Direktor der Staatsbahn,
is, iſt ſeines Amtes enthoben worden. Alle Offiziere des
ſchen Heeres, die nicht das völlige Vertrauen der
Regie=
genoſſen, würden durch Vertrauensleute erſetzt. In
Pelo=
in Theſſalien und im Epirus ſowie auf den Inſeln
deer und Bevölkerung regierungstreu geblieben.
ie Regierung hat nunmehr das Geſetz zur Beſchlagnahme
ermögens der Aufſtändiſchen und ihrer Angehörigen unter=
Allen griechiſchen Schiffen iſt das Auslaufen aus den
berichtet, daß der frühere Kammerpräſident Sopholis bei dem
Verſuch auf der Inſel Samos einen Aufſtand zu entfeſſeln, von
der Polizei verhaftet worden iſt
Vor dem Kriegsgericht haben die erſten
Ver=
handlungen gegen verhaftete Aufſtändiſche
be=
gonnen.
Wo befindet ſich die aufſktändiſche Flokke?
Gegenwärtig ſtellt man ſich überall die Frage, wo ſich die
aufſtändiſche Flotte befindet. Sie iſt in der vergangenen Nacht
in unbekannter Richtung abgedampft, und die
Regierungsflug=
zeuge haben bisher ihre Spur nicht wieder auffinden können. In
Regierungskreiſen erklärt man, daß es den Rebellenſchiffen bald
an Kohlen und Munition mangeln werde, und daß ſomit die
völ=
lige Niederſchlagung des Aufſtands nur eine Frage von wenigen
Tagen ſei. — Die Regierung hat die ausländiſchen Mächte
ge=
beten, zu verhindern, daß Kohlenſchiffe den Meuterern Kohlen
liefern. Im Hafen von Saloniki ſind überdies Minen gelegt
wor=
den, um den Meutererſchiffen das Anlegen unmöglich zu machen.
Beihlens Kampfanſage an Gömbös.
Auskrikt aus der ungariſchen Regierungsparkei.
DNB. Budapeſt, 6. März.
Der frühere ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen, der
Führer der parlamentariſchen Regierungspartei, hat am
Mitt=
woch in einem kurzen Schreiben an den Präſidenten der Partei
der nationalen Einheit (Regierungspartei) ſeinen Austritt aus
der Partei angemeldet. Zur Begründung dieſes Schrittes weiſt
Graf Bethlen darauf hin, daß die Ereigniſſe des geſtrigen
Tages die zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Gömbös und ihm
getroffenen politiſchen Vereinbarungen zunichte gemacht hätten,
ſo daß die politiſche Führung, die er mit Ueberzeugung
unter=
ſtützen könnte, heute nicht mehr gewährleiſtet ſei.
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Mittwoch, den 6. März 1935.
Richard Wagner: „Triſtan und Jſolde‟
der erſten Wiederholung des „Triſtan” ſang Albert
rt ſtatt Joachim Sattler. Der Künſtler iſt geſanglich
ſtelleriſch hervorragend, er beherrſcht die Rolle ſeit langen
und erlebt jedesmal das Drama in ſeiner ganzen Tiefe
deutung. So ging auch heute eine überaus ſtarke Wirkung
ter Leiſtung aus. Den König Mark ſang erſtmalig
Hein=
lüter. Er vermochte es, ſein Organ ſehr dunkel zu
fär=
dadurch ſich als klanglichen Gegenſatz ausgezeichnet ein=
Auch die ſprachliche Ausprägung der ſchwierigen Partie
daß der Künſtler den verſchiedenartigſten Aufgaben gerecht
en vermag. Man ſpürte keinerlei Taſten, ſondern reifes
und Schöpfen aus der Fülle muſikaliſcher und
darſtelleri=
gabung. Die große geſängliche und künſtleriſche
Vielſei=
nacht ihn zu einem Sänger, wie er für jede größere
Opern=
egehrenswert iſt. Die Aufführung bedeutet trotz des Aſcher=
S, der ſich höchſtens im Zuſchauerraum etwas bemerkbar
eine Steigerung gegenüber der erſten. Der Beifall war
F. N.
Zum ſiebenken Sinfoniekonzerk
Nontag, den 11. März, im Heſſiſchen Landestheater.
Johannes Brahms: Klavierkonzert D=Moll.
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 (Eroica).
In muß es Generalmuſikdirektor Friderich immer wieder
n, daß ſein Geſamtprogramm für die dieswinterlichen
ekonzerte und beſonders die Einzelprogramme reiche
Ab=
ng bieten und die Konzerte durch erſtklaſſige Soliſten und
ührungen hervorragender Kunſtwerke auf ein ſehr hohes
heben.
ſen den Großmeiſtern aller Epochen wurde manchem
be=
en Muſiker der Jetztzeit ein Platz auf den Vortragsfolgen
Imt. So hörten wir eine glanzvolle Aufführung der
groß=
dritten Sinfonie von Wilhelm Peterſen. Profeſſor Hans
und Profeſſor Paul Graener leiteten äußerſt gelungene
mit eigenen Schöpfungen, im April iſt ein Abend mit
des zurzeit größten lebenden Komponiſten. Richard
vorgeſehen und den Reigen der Konzerte ſchließt im Mai
1zert mit einem etwas bunten Programm, das uns Werke
ar Reger, Joſ. Haas. L. Thuille, Richard Wagner und
General Plaſtiras ſtellt ſich Venizelos
zur Verfügung?
Nach Meldungen aus Brindiſi iſt der
griechiſche General Plaſtiras, der als
Emigrant in Frankreich lebte, dort
eingetroffen. Er will nach Kreta
reiſen, um ſich dem aufſtändiſchen
Venizelos zur Verfügung zu ſtellen.
Links oben: Saloniki, das Zentrum
des Abwehrkampfes gegen die
griechiſchen Rebellen.
Links unten: Verhaftete
revolutio=
näre Offiziere werden abgeführt.
Richard Strauß bringt und eine vortreffliche Sängerin zum
erſtenmal nach Darmſtadt führt.
Im ſiebenten Konzert am Montag den 11.
März, das unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Karl
Friderich ſteht, kommen zwei Altmeiſter der Deutſchen Muſik.
Jo=
hannes Brahms, mit ſeinem kraftvollen D=Moll=Klavierkonzert
und Ludwig van Beethoven mit der „Eroica” zu Wort.
Das Klavierkonzert von Brahms war von ſeinem Schöpfer
urſprünglich als ein ſinfoniſches Werk gedacht, dann als Sonate
für zwei Klaviere umgearbeitet und dann vom Meiſter endgültig
als ſein erſtes Klavierkonzert geſchaffen. Die Uraufführung des
Konzerts im Leipziger Gewandhaus war ein völliger Mißerfolg,
bezeichnend für den damaligen Zeitgeſchmack, der an dem äußerlich
glänzenden Virtuoſentum mehr Gefallen fand, als an der dem
Hörer ungewohnten und fremden Tonſprache Johannes Brahms.
Heute ſind die Klavierkonzerte des norddeutſchen Meiſters in
D=Moll, wie das zwanzig Jahre ſpäter erſchienene Konzert in
B=Dur Lieblingswerke der Spieler und Hörer.
Den erſten Satz — Maeſtoſo — hat man ſchon als das „größte
Stück Muſik” bezeichnet, das Brahms vor ſeinen ſpäter
geſchriebe=
nen ſinfoniſchen Werken geſchaffen hat. „Benedictus qui venit in
nomine Domini” lautete die Ueberſchrift, die der Meiſter
ur=
ſprünglich dem zweiten Satz voranſetzte. Es iſt ein Stück von
mild=
verklärtem Inhalt. Mit dem feurigen Rondo=Finale ſchließt in
kraftvollem D=Dur das prachtvolle Werk.
Von einem ſeiner Freunde wurde Beethoven einmal gefragt,
welche ſeiner Sinfonien ihm am liebſten ſei. Ohne langes
Beſin=
nen ſoll er geantwortet haben: Die „Eroica”! Mit der „Neunten”
und der „Fünften” erfreut ſich die „Dritte” der größten
Auffüh=
rungsziffern unter den Beethovenſchen Sinfonien.
Beethoven vollendete ſein gigantiſches Werk im Jahre 1804.
Es iſt bekannt, daß er die „Eroica” urſprünglich „Bonaparte”
ge=
widmet hatte. Später jedoch als Napoleon ſich zum Kaiſer
aus=
ruifen ließ — wogegen ſich der im allgemeinen demokratiſch
ge=
ſinnte Meiſter wandte — ſetzte er die Worte „Dem Andenken
eines Helden” als Widmung auf die Partitur.
Bei ihrem Erſcheinen entfachte die „Eroica”, wie es genialen
Neuerſcheinungen ja oft zu gehen pflegt, einen heftigen Streit
der Meinungen. Bald jedoch fand das großartige Werk Zugang
zu den willig folgenden Hörern, und ſeit Jahrzehnten beherrſcht
die „Dritte” die Vortragsfolgen aller Konzertinſtitute des In=
und Auslandes.
Man könnte die Sinfonie in zwei in ſich geſchloſſene Teile
die aber wieder eng miteinander verbunden ſind, zerlegen. Will
man den beiden erſten Sätzen eine programmatiſche Ausdeutung
geben, ſo könnten wir den erſten Satz mit „Der Held” und den
zweiten „Des Helden Tod” bezeichnen. Mit dem echt
beethoven=
ſchen Scherzo beginnt ein neues Leben und die grandioſen
Varia=
tionen, die für ihre Entſtehungszeit etwas unerhört neues waren,
führen das „einmalige” Werk zu einem Abſchluß, wie er in dieſer
Größe nie mehr geſchrieben wurde.
Nach mehrjähriger Pauſe begrüßen wir wieder einmal,
eine ſtets willkommene Soliſtin, unſere Landsmännin Elſe C
Kraus. Die Künſtlerin ſpielt den außergewöhnlich anſpruchsvol=
Graf Bethlen hat die Gruppe ſeiner Anhänger zu
Mittwoch=
abend zu einer entſcheidenden Sitzung einberufen. Man
er=
wartete, daß ſämtliche legitimiſtiſchen Abgeordneten der Bethlen=
Gruppe beitreten und den offenen Kampf gegen die Regierung
eröffnen würden, jedoch hat ſich gezeigt, daß von den 150
Ab=
geordneten der Regierungspartei nur 30 bis 40 Abgeordneten
dem Grafen Bethlen folgen, während die überwiegende
Mehr=
heit ſich für die Regierung Gömbös erklärt. Die Bethlen=
Gruppe ſcheint in dem Kampfe gegen die Regierung mit der
Unterſtützung beſtimmter finanzieller Gruppen zu rechnen.
Wie jetzt bekannt wird, beabſichtigte die unter der Führung
des Grafen Bethlen ſtehende Gruppe der Regierungspartei
zu=
ſammen mit den liberalen, legitimiſtiſchen und
ſozialdemo=
kratiſchen Oppoſitionsgruppen die Regierung Gömbös in der
geſtrigen Parlamentsſitzung zu ſtürzen. Die Regierung hatte
jedoch von dieſem Plan rechtzeitig Kenntnis erhalten und ſchritt
daher zur ſofortigen Auflöſung des Parlaments.
Don.R
der MiAleirn Argzeß.
In der geſtrigen Verhandlung im Rintelen=Prozeß wurde
das Zeugenverhör fortgeſetzt. Der Zeuge
Staats=
ſekretär a. D. Dr. Robert Kerber, gibt an, daß die
Ein=
ſtellung Dr. Rintelens gegenüber Dollfuß die denkbar beſte
ge=
weſen ſei. Er habe nie die Wahrnehmung gemacht, daß zwiſchen
den beiden ein geſpanntes Verhältnis beſtehe. — Auch der nächſte
Zeuge, Staatsſekretär a. D. Dr. Glaß, macht Angaben im
gleichen Sinne.
Generalſekretär Peter vom Miniſterium des
Aeußern wird vom Vorſitzenden gefragt, ob ihm etwas bekannt
ſei, daß Dr. Rintelen als Geſandter nach Berlin gehen ſollte.
Der Zeuge gibt an, er habe das im Miniſterium privat gehört.
Dr. Dollfuß habe gegen Dr. Rintelen ein gewiſſes Mißtrauen
gehabt. — Der frühere Chefredakteur des „Neuen
Wiener Journals” Dr. Nagelſtock, gibt an, daß er
mit Dr. Rintelen ſeit 1930 befreundet war. Auf eine Frage
des Vorſitzenden erklärt er Dr. Rintelen habe die oppoſitionelle
Schreibweiſe des Journals nicht beeinflußt. Er könne nur
be=
merken, daß das Journal bei allem Reſpekt vor Dr. Dollfuß
manchmal gegen ihn habe Stellung nehmen müſſen. Das
Ver=
hältnis Rintelens zu Dr. Dollfuß ſei ein gutes geweſen.
General a. D. Lehar, der Bruder des bekannten
Komponiſten, der mit dem Angeklagten ſeit ſieben Jahren
be=
freundet iſt, ſchildert den Kampf Dr. Rintelens gegen
den Kommunismus, den dieſer im Jahre 1919, als in
Ungarn und Bayern der Bolſchewismus herrſchte, geführt habe.
Dr. Rintelen ſei der einzige Mann in Oeſterreich, der der
Kom=
muniſtiſchen Bewegung die Stirn geboten habe. — Der nächſte
Zeuge, Hofrat Hans Böhm, erklärte u. a., beſondere
Charaktereigenſchaften Rintelens ſeien Treue und
Zuverläſſig=
keit geweſen. Das habe man auch im Verhältnis zu Dr.
Doll=
fuß geſehen.
In der Nachmittagsſitzung wird Generalmajor a. D.
Wagner vernommen, der nach dem 25. Juli längere Zeit in
Haft war und der u. a. über die Tätigkeit Rintelens in Rom
ausſagte. Nach Einvernahme zweier unweſentlicher Zeugen wird
die Verhandlung mit Rückſicht auf die ſtarke Ermüdung des
Angeklagten, der ſchon mehrmals eingenickt war, um 744 Uhr
abgebrochen und auf Mittwoch vormittag vertagt.
In der Mittwoch=Verhandlung des Rintelen=Prozeſſes wurde
zunächſt Oberſt Pohl vernommen, der Dr. Rintelen am 25. Juli
1934 im Gebäude des Heeres=Miniſteriums angehalten und ſeine
Ueberwachung bis zu dem Selbſtmordverſuch geleitet hatte. Als
der Zeuge Rintelen abends von dem Tod Dr. Dollfuß
verſtän=
digte habe Rintelen ausgerufen: „Das iſt ja ſchrecklich!”
Staatsrat Pfunder, Chefredakteur der „Reichspoſt”, ſagt aus,
daß er als Grazer Rintelen von Jugend auf kenne. In der
Um=
ſturzzeit ſeien ſie in nähere Beziehungen getreten. Das
Verhält=
nis ſei zeitweilig vertrauensvoll geweſen. Das habe ſich erſt
ge=
ändert, als dem Zeugen Rintelens hochfahrende Pläne bekannt
geworden ſeien. Dr. Rintelen habe u. a. im Herbſt 1924
Bundes=
präſident werden wollen und im Jahre 1932, kurz vor der
Ernen=
nung von Dr. Dollfuß zum Bundeskanzler, habe der Angeklagte
einem Redakteur der „Reichspoſt”, der mit ihm von der
bevor=
ſtehenden Ernennung Dollfuß’ geſprochen habe, geſagt: „Ich bin
ja derjenige, der Kanzler werden wird!“
Der Angeklagte wendet ſich in ſcharfem Ton gegen die
Aus=
führungen des Zeugen und erklärt zwiſchen ihm und dem Zeugen
beſtünden alte Gegenſätze. Die Behauptung, daß er die
Präſident=
ſchaft angeſtrebt habe, ſei abſolut falſch.
Der Generaldirektor der „Ravag”, Czeija, berichtet, er habe
am 25. Juli 1934, mittags, im Ravag=Gebäude plötzlich Schüſſe
gehört und ſofort die Polizei angerufen, ſei aber mit Dr.
Rin=
telen verbunden worden, der ihn im gleichen Augenblick anrief.
Er habe Rintelen gebeten, die Polizei zu verſtändigen. Rintelen
habe entgegnet: „Da kann ich Ihnen nicht helfen; Sie müſſen ſich
an kompetentere Stellen wenden."
Gendarmerie=Oberſt Weinrich aus Graz bezeichnet Rintelen
als den erſten Initiator des Heimatſchutzgedankens in Steiermark.
Um 14 Uhr wird die Verhandlung auf Donnerstag vertagt.
len Klavierpart in dem Konzert von Brahms, den ſie vor
mehre=
ren Jahren ſchon einmal hier zum= Vortrag brachte. Die
Künſt=
lerin, die hier u. a. bei Kapellmeiſter Rehbock und Willi Hurter
und in Berlin bei Arthur Schnabel ſtudierte, hatte vor kurzem
in einem Konzert der Berliner Philharmonie mit Mozarts D=
Moll=Klavierkonzert einen außerordentlichen Erfolg. Sie gilt
heute als eine unſerer erſten Pianiſtinnen. In einer der vielen
glänzenden Preſſebeſprechungen heißt es u. a.: „Neben raſſigem
Temperament. feinſte Muſikalität und größter virtuoſer Technik.
zartes Empfinden, mit dem ſie Brahms Eigenart aufs Tiefſte
er=
faßt”. In ähnlicher Art beſpricht die Preſſe ihre Leiſtungen.
Wie ſtellt ſich nun unſer Darmſtädter Publikum zu einem
ſolchen Programm, das eine erſtrangige Soliſtin zu uns führt und
zwei Werke bringt, die zum Großartigſten zählen, was je aus
Menſchenſeelen zu uns drang? In früheren Jahren war bei einem
Programm dieſer Art nicht nur das Abendkonzert bis zum letzten
Platz beſetzt, auch die damals öffentliche Hauptprobe hatte eine
große Anzahl Hörer in das Theater geführt.
Hoffentlich wirkt ſich Deutſchlands wirtſchaftlicher
Wiederauf=
ſtieg auch fruchtbringend auf das Leben unſerer Stadt und damit
auch auf die Sinfoniekonzerte des Landestheaters aus.
Friedrich Brückmann.
Beſſeres Deutſch! Schwierigkeiten der Sprachlehre und
Recht=
ſchreibung. Von Alfred Jaſper Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn,
Jeder Deutſche iſt verpflichtet, ſeine ſprachlichen Fehler zu
be=
kämpfen und ſein ſprachliches Können zu vertiefen, denn ein
ge=
diegenes ſprachliches Wiſſen iſt die Grundbedingung und
Voraus=
ſetzung jedes Vorwärtskommens im Leben und Beruf. Unſere
liebe Mutterſprache birgt ja mannigfache Schwierigkeiten, und
der Verfaſſer erklärt daher in dieſer Schrift an Hand von 20
Abhandlungen die Hauptſchwierigkeitsgebiete. In überſichtlicher,
klarer Form mit Angaben vieler Beiſpiele, wird das Wichtigſte
vor Augen geführt und allgemein verſtändlich erklärt.
— Die Jahreszeiten der Küche. Das große deutſche Kochbuch.
Herausgegeben von Dr. Erich Urban und Barbara von
Treskow. Ullſtein=Verlag, Berlin. — Dieſes Kochbuch iſt nach
Monaten geordnet. Jeder einzelne Monat iſt wieder in ſich
ge=
gliedert, und zwar wird zunächſt in einem kulinariſchen
Stim=
mungsbericht aufgeführt, was es gerade in dieſem Monat
beſon=
ders Gutes zu eſſen gibt. Dieſe Plauderei wird unterſtützt durch
eine in Tabellenform gehaltene Aufſtellung der in den einzelnen
Monaten gut zu verwendenden Gemüſe Fleiſchſorten, Wild uſw.
Nach dieſer Aufſtellung folgen Menüvorſchläge in
Zuſammen=
ſtellungen für die einfache, gut bürgerliche und feine Küche. Es
ſind Vorſchläge ſowohl für den Mittagstiſch wie für das
Abend=
brot, außerdem ſind Vorſchläge für Eintopfgerichte und
Speiſen=
uſammenſtellungen für beſondere Gelegenheiten, wie
Hochzeits=
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ſchriftlich oder mündlich zu beantragen. Der
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koſten=
los abgegeben wird.
Der Einbau der Waſſermeſſer kann erſt
erfol=
gen, nachdem ſämtliche Verpflichtungen aus dem
Vorjahr uns gegenüber erfüllt und die
Waſſer=
meſſerſchächte ordnungsgemäß hergeſtellt ſind.
Es empfiehlt ſich, die Anträge auf den Einbau
der Gartenwaſſermeſſer bis ſpäteſtens 10. 4. 1935
einzureichen, da ſich ſonſt Verzögerungen nicht
vermeiden laſſen.
(st. 2315
Direktion der ſtädt. Betriebe.
Mahnung.
Das 1. Ziel der Hundeſteuer 1935 iſt bei Meidung
der Beitreibung und Koſtenberechnung bis zum
15. März 1935 an die unterzeichnete Kaſſe zu
ent=
richten. Für Beträge, die nicht bis zum
Fälligkeits=
termin gezahlt ſind, wird außerdem nach dem
Geſetz vom 24. Dezember 1934 der
Säumnis=
zuſchlag von 2% erhoben.
Stadtkaſſe.
t2327
Entſchuldungsverfahren.
Ueber den gärtneriſchen Betrieb des Peter Krauter Xl.,
deſſen Ehefrau Anna geb. Poth und des Peter
Krauter VIII., alle in Griesheim b. D.,
Weich=
gaſſe 6, wird heute, am 18. Februar 1935, 10 Uhr
das Entſchuldungsverfahren eröffnet. Zur
Ent=
ſchuldungsſtelle wird die Deut che Gartenbau=
Kredit=Aktiengeſellſchaft in Berlin NW 40,
Schlieffen=
ufer 21, ernannt.
Alle Gläubiger werden zur Meidung von
Rechts=
nachteilen aufgefordert, bis zum 1. April 1935 bei
dem unterzeichneten Gericht oder bei der
Entſchul=
dungsſtelle ihre Anſprüche anzumelden und die in
ihren Händen befindlichen Schuldurkunden
einzu=
reichen.
Amtsgericht Darmſtadt.
2328)
Tauderlafet
des Darmſtädter Tagblattes
Im bequemen
Allwetter=Großkraftwagen mit Einzelſeſſel 3 Tage
durch das ehemalige Kampfgebiet über Verdun —
Reims zum
Fußball=Länderkamp
Deutſchland —
Frankreich
nach
Spatis s
Programm: Abfahrt Freitag, den 15. März, nachts, über
Bensheim, Heppenheim, Kaiſerslautern nach Saarbrücken
(Frühſtück). Weiterfahrt über Metz nach Verdun, Blerancourt,
Récicourt, Parois, Clermont, durch den Argonnerwald nach
les Islettes, vorbei am Four de Paris zum Heſſiſchen
Pa=
tenfriedhof Servon; Heldenehrung anläßlich des
Helden=
gedenktages. Weiter durch die Champagne (Höhe 191
Ka=
nonenberg), Somme=Tourbe, Suippes, an deutſchen,
fran=
zöſiſchen und engliſchen Friedhöfen vorbei nach Reims
(Kaffeepauſe, Beſichtigung der Kathedrale). Weiterfahrt
über Chateau=Thierry, Meaux, nach Paris (Eintreffen
Samstag, den 16. März, gegen 21 Uhr).
Sonntag, den 17. März, vormittags 10.30 Uhr,
Stadt=
rundfahrt in Paris. Nachmittags Beſuch des Fußball=
Län=
derkampfes. Nach Beendigung zur freien Verfügung bis
zur Rückfahrt um 24 Uhr über Meaux—Montmirail—
Chä=
lons-Verdun—Metz—Saarbrücken—Kaiſerslautern.
Evtl. erfolgt Hinfahrt direkt nach Paris, während auf der
Rückfahrt das ehemalige Kampfgebiet beſucht wird, ſo daß
den Teilnehmern noch der Samstag, ab 14 Uhr, zur freien
Verfügung ſteht.
Teilnehmerpreis einſchließlich Uebernachten mit Frühſtück in Paris
und Eintritt auf reſerviertem Platz (RM. 6.—) zum
Fuß=
ball=Länderkampf 41.00 RM., ohne Beſuch des Sportplatzes
36.00 RM. (Jeder Teilnehmer muß im Beſitz eines
deut=
ſchen Reiſepaſſes ſein und denſelben zuzüglich 1.50 RM. Viſum=
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
onnerstag, 7. März 1935
us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 7. März 1935
je Sonderfahrt des „Darmſtädter Tagblakkes”
ſequemen Allwetter=Großkraftwagen mit Einzelſeſſeln 3 Tage
das ehemalige Kampfgebiet über Verdun-Reims zum
ſall=Länderkampf Deutſchland—Frankreich nach Paris hat
inſeren Leſern großes Intereſſe gefunden. Den Teilnehmern
ſcht nur Gelegenheit geboten, daß Fußballſpiel Deutſchland—
kreich zu ſehen, ſondern gleichzeitig das ehemalige
Kampf=
t zu beſichtigen. Ausführliches Programm ſiehe im Anzeigen=
Es empfiehlt ſich, die Anmeldung ſofort vorzunehmen,
zu=
die Ausſtellung des Reiſepaſſes einige Tage dauert. Wer im
des Reiſepaſſes iſt, gebe denſelben bei der Anmeldung am
ſchalter ab.
Bekannkmachungen des Perſonglamkes.
Zeſtellt wurde am 15. Februar 1935 zum kommiſſariſchen
ermeiſter Artur Michel in Gießen, Kreis Gießen.
geſtellt, wurde am 4. Februar Diplom=Ing. Karl Hermann
th in Friedberg zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter der
Friedberg.
kebertragen wurde am 23. Februar 1935 dem Berufsſchul=
Ludwig Roß zu Fürth i. Odw., Kreis Heppenheim, mit
iger Wirkung, neben ſeiner Tätigkeit als Berufsſchullehrer,
eitung der Volksſchule daſelbſt, unter Verleihung der
Amts=
hnung „Rektor”, für die Dauer dieſer Tätigkeit; am
februar 1935 der Lehrerin Franziska Mink zu
Main=
n. Kreis Offenbach a. M. eine Lehrerſtelle an der
Volks=
zu Gernsheim, Kreis Groß=Gerau, mit Wirkung vom Tage
dienſtantritts an.
Niniſterialabteilung, für Bildungsweſen, Kultus. Kunſt und
tum. Eine Anfrage gibt Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen,
je an Luftſchutzübungen in den Schulen
teilnehmen=
schüler und Schülerinnen im Rahmen des
Schulbeſuchsver=
ingsvertrages Verſicherungsſchutz genießen.
lung II für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt und Volkstum.
rledigt iſt: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
r Volksſchule in Ober=Mockſtadt, Kreis Büdingen.
Dienſt=
ing iſt vorhanden. Bewerber müſſen ſeit mindeſtens acht
n die Prüfung abgelegt und eine Anwärterdienſtzeit von
ſtens fünf Jahren zurückgelegt haben; eine Lehrerſtelle für
evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Ilbeshauſen,
Lauterbach. Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden.
Bewer=
üſſen ſeit mindeſtens acht Jahren die Prüfung abgelegt und
Unwärterdienſtzeit von mindeſten fünf Jahren zurückgelegt
eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der
chule in Stein=Bockenheim, Kreis Alzey. Die
Dienſtwoh=
iſt frei. Bewerber müſſen ſeit mindeſtens 8 Jahren die
ng abgelegt und eine Anwärterdienſtzeit von mindeſtens
ren zurückgelegt haben.
Die Sprechſtunden der Abteilung II der Landesregierung
in am Samstag, dem 9. März 1935, aus.
em Bezirk der Abteilung Darmſtadt der Reichspoſtdirektion
Frankfurt a. M.
ugenommen ſind als Poſtanwärter der Poſtſchaffner
uch aus Offenbach im Bezirk Oppeln; als Poſtſchaffner
robe die Verſorgungsanwärter Bayer und Mirwaldt
enbach, Gentner in Friedberg und Wenninger, in
lgesheim; als Hilfspoſtkraftwagenführer die Kraftwagen=
Bernhard in Gießen, Glitſch und Mohr in
Als=
ſonzoreck in Darmſtadt und Schmucker in Alzey.
50 Jahre auf dem Darmſtädter Wochenmarkt. Frau
Fried=
ecker, Alexanderſtraße 5, kann am heutigen Tage das
ge Beſtehen ihres Obſt= und Samengeſchäftes auf dem
tmarkt feiern. Gleichzeitig begeht ſie ihren 69, Geburtstag.
Hefſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Stag,
März
Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr.
Haupt=
miete C 19. Neu einſtudiert: „Der Troubadour”,
Oper von G. Verdi.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Miete D 17.
Kinderreiche Mütter (Nr. 101—250): „Der Graf
von Lnxemburg”. Operette von Franz Lehär.
März
Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne K, 13. Vorſt. Kinderreiche Mütter (Nr. 251
bis 300). „Der Troubadour”, Oper von G. Verdi.
März
Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 22.15 Uhr. Außer
Miete. Vorſtellung zu kleinen Preiſen: „Der
Zigeunerbaron”, Operette von Johann Strauß.
KLEINES HAUS
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März
Anfang 1930 Uhr. Ende 22,15 Uhr. Kraft durch
Freude: „Minna von Barnhelm”. Luſtſpiel von
Gotthold Ephraim Leſſing. (Geſchloſſ. Vorſtellung.)
März
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Kraft durch
Freude: „Minna von Barnhelm”. Luſtſpiel von
Gotthold Ephraim Leſſing. (Geſchloſſ. Vorſtellung.)
März
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne H
9 Vorſt., Zuſatzmiete 4: „Die drei Eisbären”,
Ländliches Luſtſpiel von Maximilian Vitus.
Anfang 15 Uhr. Ende 17.15 Uhr, Anfang 19.30 Uhr,
März Ende 21.45 Uhr. Deutſche Bühne, Jugend=Ring I;
„Iphigenie auf Tauris”. Schauſp. v. Goethe. (G. V.)
ſeſſiſches Landestheater. Heute abend geht im Großen Haus
ſſiſchen Landestheaters die neu einſtudierte Oper „Der
dour” von Verdi zum erſtenmal in Szene. Die muſikaliſche
hat Heinrich Hollreiſer, die Spielleitung Fritz Dittgen.
uptpartien ſingen Johanna Blatter. Thea Consbruch, Bernd
Iff. Karl Köther und Heinrich Schlüter.
das am kommenden Dienstag im Heſſiſchen Landestheater
ſende Gaſtſpiel der berühmten japaniſchen „Madame But=
Teiko Kiwa vom Kaiſerlichen Theater in Tokio,
be=
eute der Vorverkauf. Die „Madame Butterfly”=
Auffüh=
it Teiko Kiwa wird außer Miete ſtattfinden; wie wir vom
n Landestheater erfahren, haben zu dieſer Gaſtſpiel=
Vor=
auch Wahlmieten und Gutſcheine keine Gültigkeit.
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* Gottesacker=Kapellen und Beinhäuſer im hefſ. Lande.
Einführung der Leichenpredigken. — Beerdigungen ohne Geiſtliche. — Hippengräber.
Am Montag, dem 4. März, ſprach in dem Hiſtoriſchen
Verein für Heſſen ſein Ehrenmitglied Prälat D. Dr. Dr.
Diehl über Gottesackerkapellen und Beinhäuſer, im heſſiſchen
Lande. Der Vortragende verſtand es in ſeiner bekannten Weiſe,
den ſehr zahlreich erſchienenen Zuhörern ein überaus anſchauliches
Bild eines Ausſchnittes ſeiner Forſchungen über „die Geſchichte
ſämtlicher Gotteshäuſer in Heſſen ſeit der Reformation” — wie
ſich ein demnächſt von ihm erſcheinendes dreibändiges Werk
be=
titeln wird — zu geben.
Prälat Diehl ging davon aus, daß durch die Reformation
eine große Anzahl von Gotteshäuſern ihre Verwendung verlor,
vor allem dann, wenn ſie in der Nähe der Mutterkirche oder weit
von den Siedlungen entfernt lagen. So ging es beſonders den
Gottesackerkapellen, die nach der Aufhebung der Totenmeſſen
zwecklos wurden. Es ſchwand damit das Intereſſe an ihrem
bau=
lichen Zuſtand; die Totenkirchen begannen zu verfallen, wurden
zu Ruinen oder ſogar ganz abgeriſſen. In vielen Fällen wurden
ihre Steine in der zweiten Hälfte, des 16. Jahrhunderts für
landgräfliche Bauten verwendet. Andererſeits ſuchte man aber
die Bauten auch vor dem völligen Verfall zu ſchützen und ſie
an=
deren Zwecken dienſtbar zu machen. Die nächſtliegende
Verwen=
dung war die zu Schulhäuſern, die ja in dieſer Zeit als
kirchliche Gebäude betrachtet wurden. So geſchah es z. B. 1564
in Münzenberg 1566 in Laubach. Auch in Butzbach wollte man
die Michaelskapelle — das heutige Heimatmuſeum — erſt für
dieſen Zweck verwenden kam aber dann doch davon ab. Sehr
ſel=
ten war dagegen der Umbau der verwendungsloſen Kapellen in
Wohnhäuſer, da die Gefühle der Pietät doch die Menſchen
abhielten, früher kirchliche Gebäude profanen. Zwecken dienſtbar
zu machen. Bekannt ſind nur die 1542 erfolgte Umwandlung der
Kapelle zu Hüftersheim, das damals ſchon ausgeſtorben war, in
einen Sitz der Junker von Bellersheim, die der Totenkirche in
Muſchenheim, es iſt das jetzt „Steinernes Haus” genannte
Ge=
bäude, und der am Anfang des 17. Jahrhunderts vorgenommene
Umbau der Licher Gottesackerkapelle in das ſogenannte „
Oswald=
ſche” Haus, das bis 1912 ſtand.
Dieſe negative Entwicklung wurde mit der Einführung der
Leichenpredigten durch die heſſiſche Agende von 1574 vollkommen
umgekehrt; man bedurfte nun wieder der Gottesackerkapellen.
Zunächſt ſollte in den Leichenpredigten wie der Vortragende
ausführte, nicht beſonders auf den einzelnen Fall Bezug
genom=
men werden, ſondern ſie ſollten zu allgemeinem Troſt und
Er=
mahnung dienen. Bald änderte ſich das aber, und ſchon um 1580
ging man nicht nur bei den Fürſtlichkeiten auf den Einzelfall ein,
bis endlich zur Zeit des 30jährigen Krieges auch die Bürger und
Bauern ihre für die einzelnen Toten beſtimmten Predigten
hat=
ten, die ſogar in Druck gegeben und mit einem ausführlichen
An=
hang über die Perſonalien” des Verſtorbenen verſehen wurden.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß es dabei zu vielen Lobrednereien
kam. und man kann den Eifer nachfühlen, mit dem angeſehene
heſſiſche Theologen, wie der Superintendent von Echzell. Georg
Nigrinus dagegen kämpften. Ein anderer heſſiſcher Pfarrer,
Michael Eichler, wetterte ſehr heftig in ſeiner Schrift über die
Leichenpredigten gegen dieſe „Suppenprediger”, die er in ſeiner
volkstümlichen Art die Herren „Süßmann” und „Leiſetreter”
nennt. Die Entwicklung konnten ſie nicht aufhalten, und je
mehr Perſönliches mit den Leichenpredigten, verbunden wurde,
deſto größer wurden ſie und deſto nötiger war es, daß man dafür
einen Platz hatte, wo man dem Geiſtlichen, vor den Unbilden
der Witterung geſchützt und vor allem auch bequem. lauſchen
konnte. So ging man ſeit dem Jahr 1590 an die
Wiederher=
ſtellung der alten Kavellen, wie etwa in Bullau. Zell bei
Michel=
ſtadt, Schöllenbach. Rehbach, Steinbach. Aber auch der Bau
neuer Kirchen wurde in Angriff genommen, die zuerſt nur
als Totenkirchen und erſt ſpäter auch für die Abhaltung von
Got=
tesdienſten dienten Eine ſtattliche Anzahl von Neubauten
ent=
ſtand bis zum 30jährigen Krieg, als Beiſpiele wurden genannt
die Gottesackerkapelle zu Homberg a. d. Ohm (um 1585) in
Rei=
chelsheim (1592), in Erbach (1596) und das „Kapellchen” in
Darmſtadt (wohl um 1601). Die Darmſtädter Kapelle iſt eine
Stiftung des Hofſchneiders Hermann Bierlein, der verſuchte, ſich
dadurch von einer unangenehmen Kirchenbuße zu befreien, was
ihm aber nicht gelang. Sein Eifer ließ deshalb bald nach, und
erſt nach dem 30jährigen Kriege wurde die Kapelle von der Stadt
fertiggeſtellt. Erwähnt wurden als Neubauten noch die
Toten=
lirche zu Schlitz (1612), die Kapelle auf dem alten Friedhof zu
Gießen, die ſeit 1927 als Kirche der Luthergemeinde dient die
Annakapelle zu Laubach (1626), die Kapellen zu Schotten, Nidda
und Babenhauſen. Die letzte wurde allerdings ſchon 1746 wieder
aufgegeben, da die Franzoſen darin ein Bordell für ihre
Sol=
daten errichtet hatten. Auch der Bevölkerungsrückgang nach dem
30jährigen Kriege machte viele Kapellen überflüſſig, erſt in der
Zeit des Pietismus gewannen ſie wieder an Bedeutung, und
vor allem, als die Gemeinden immer größer wurden, als
Filial=
kirchen.
Von beſonders großem Intereſſe für die Zuhörer waren die
Ausführungen, die Prälat Diehl über eine bisher noch ungelöſte
Frage machte und die er der Aufmerkſamkeit der Forſchung
be=
ſonders empfahl, es iſt die eigenartige Sitte, bis über die Hälfte
des vorigen Jahrhunderts auf die Mitwirkung der Geiſtlichen bei
den Beerdigungen zu verzichten. Der Vortragende konnte als
erſter auf den ganzen Umfang und die Auswirkung hinweiſen,
ohne daß es bis jetzt gelungen wäre, die Urſache hierfür
feſtzu=
ſtellen, ob es etwa die Nachwirkungen einer Seuchenperiode oder
einer beſonderen Auffaſſung waren. Die Löſung der Frage
könnte von allgemeiner kulturgeſchichtlicher Bedeutung werden.
Bis auf ganz geringfügige Ausnahmen wurden die Leichen ohne
jede kirchliche Beteiligung in die Erde geſenkt; ſo wird z. B. 1854
aus Schlitz berichtet, daß niemand in Begleitung des Geiſtlichen
beſtattet wurde, ebenſo in Reichelsheim in der Wetterau, wo in
der Zeit von 1815 bis 1856 nur die Totenfrau anweſend war.
Die Totenkirchen wurden oft — ſelbſt von der Geiſtlichkeit. —
gar nicht mehr als kirchliche Gebäude betrachtet. Zahlreiche
Got=
tesackerkapellen riß man in dieſer Zeit ab, ſo in Laubach,
Lauter=
bach, Erbach, Michelſtadt, König und anderen Orten. Bei den
erhaltenen ſind die fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts die
Zeiten der größten Verwahrloſung, die zum Teil erſt in den
letzten Jahren behoben wurde.
Gottesackerkapellen ſtanden nicht auf jedem Kirchhof, dagegen
ſtanden vor und lange Zeit nach der Reformation auf jedem
Kirchhof Beinhäuſer. Sie waren unentbehrlich in einer Zeit,
die das Reihengrab nicht kannte, das erſt mit dem 19.
Jahrhun=
dert aufkam. Vorher teilte man den Kirchhof in einzelne
Be=
zirke ein, die den verſchiedenen Sippen zugewieſen wurden. Ein.
Romroder Bericht aus dem Jahre 1710 erzählt ſehr anſchaulich
davon, wie man mit feſtlichem Gepränge einen neuen Kirchhof
einweihte und die einzelnen Plätze an die Familien verloſt
wür=
den. Waren die Gräber einer ſolchen Familiengrabſtätte belegt,
ſo wurden die älteſten Gebeine ausgegraben und in dem
Bein=
haus beigeſetzt, das deshalb überall notwendig war. Als aber
beſonders am Anfang des 17. Jahrhunderts der Aberglaube über
die Wirkungen der Gebeine Verſtorbener wuchs, begann man die
Beinhäuſer zu leeren und ihren Inhalt zu begraben, mußte ſich
dabei aber auf Bibelſtellen ſtützen, um den Widerſtand des
Vol=
kes zu beſeitigen. Sehr große Beinhäuſer blieben beſtehen wie
die in Friedberg, Oppenheim und Butzbach, andere verwandelte
man in Bibliotheken, ſo in Echzell (1600) und Treis a. d. Lumda
(1612). Zu Schulen wurden die Beinhäuſer in Münzenberg und
Laubach eingerichtet, ebenſo die in Lengfeld und Gundernhauſen.
Ein großer Teil fiel natürlich auch dem Abbruch zum Opfer. Zum
Schluß deutete Prälat Diehl noch beſonders auf die Bedeutung
des Sippengrabes hin, das den Menſchen als Glied eines
Orga=
nismus, einer Familie zeigte, aus deren Geſamtheit ein Volk
erwächſt
Den lebhaften Dank der Anweſenden kleidete der Leiter des
Hiſtoriſchen Vereins, Archivrat Dr. Clemm, der auch die
Ver=
ſammlung begrüßt hatte, in Worte. Nach kurzer Pauſe wurde
die Hauptverſammlung eröffnet.
Weber.
Eine hochherzige Taf des Winkerhilfswerks.
Dieſer Tage erhalten die vom WHW. betreuten
bedürf=
tigen Volksgenoſſen über ihre Ortsgruppe eine Sonderſpende in
Geſtalt von Gutſcheinen zur Entnahme von Lebensmitteln in den
Geſchäften des Einzelhandels 600 000 Scheine zu 50 Pf. alſo im
Geſamtwert von 300 000 RM., kommen im Gau Heſſen=Naſſau zur
Ausgabe. Es können damit alle deren Not noch groß iſt,
ent=
ſprechend bedacht werden und die notwendigſten Lebensmittel
einkaufen. Für beſte Qualität und günſtigſte Preiſe ſteht der
geſamte ſelbſtändige Lebensmittel=Einzelhandel ein.
Werden die ſo betreuten Volksgenoſſen in ihrer Freude über
die unerwartete Spende auch mal darüber nachdenken, woher die
Gelder kommen, die auf dieſe Weiſe zu ihren Gunſten verwandt
werden? Gewiß ſind alle Schichten der Bevölkerung an dem
Auf=
kommen des WHW. je nach ihrer Leiſtungsfähigkeit beteiligt,
Vielfach überſieht man aber, daß gerade der ſelbſtändige Lebens=”
mittel=Einzelhandel, bei dem nach dem Aufdruck die Scheine
ein=
zulöſen ſind, mit zu den Bevölkerungsſchichten gehört, die in
ihrer Opferbereitwilligkeit oftmals unterſchätzt werden, obwohl
gerade der Kaufmann hinter ſeinem Ladentiſch täglich bereit ſein
muß — und er iſt es mit Freuden — zu opfern, wenn die
ver=
ſchiedenſten Sammler an ihn herantreten. Der Geſchäftsmann
verdients ja, er kann ja auch zahlen, ſo denkt wohl mancher, ohne
ſich zu überlegen, welch mühſames Brot gerade ein ſolcher
Kauf=
mann ißt. Von den früheſten Morgenſtunden bis in den ſpäten
Abend hinein muß er tagaus, tagein ſeinem Gewerbe nachgehen,
und dabei wachſen ihm bei den außerordentlich knapp bemeſſenen
Verdienſtſpannen die Bäume nicht in den Himmel.
Der Lebensmittel=Einzelhandel iſt dem WHW. ebenfalls zu
großem Dank verpflichtet für die Art der diesmaligen Spenden,
trägt doch auf dieſe Weiſe ein Teil ſeiner Opfergaben zu einer
beſcheidenen Umſatzſteigerung bei. Dankbar werden die
Lebens=
mittelhändler in ihrer Opferwilligkeit ſich auch in Zukunft von
niemandem übertreffen laſſen.
Der Gauleitung des WHW. muß das Zeugnis ausgeſtellt
werden wieder einmal echten Nationalſozialismus in das
prak=
tiſche Leben übertragen zu haben.
— Odenwaldklub. Am kommenden Sonntag wählen 30
Orts=
gruppen des Odenwaldklubs auf Einladung der Darmſtädter
Ortsgruppe Darmſtadt als Ziel einer Sternwanderung
und vereinigen ſich im Städtiſchen Saalbau zu einer machtvollen
Kundgebung für deutſches Wandern und deutſche Heimatpflege.
Bei dieſem Treffen bei dem durch die enge Verbundenheit
der Wandersleute ſchnell echte Fröhlichkeit aufſprüht, wirken in
dem geſelligen Teil wieder namhafte Kräfte mit. Alle
Mit=
glieder der Darmſtädter Ortsgruppe ſind, mit ihren Familien
herzlich eingeladen.
* Zum 75. Geburkskag des Generalleuknanks
von Reuker.
Der in Schadges bei Stockhauſen (Oberheſſen) lebende
Gene=
ralleutnant a. D. Ernſt v. Reuter wird am 8. März 75 Jahre
alt. Im Kadettenkorps hat er ſeine Erziehung erhalten und iſt
nach dem Beſuch der Selekta im April 1879 als Sekondeleutnant
in das 1. Garde=Feldartillerie=Regiment eingeſtellt worden,
Sechs Jahre ſpäter ließ ſich der junge Offizier zur Infanterie
ver=
ſetzen, kam zum Regiment 65, war ſpäter Kommandeur der
Kriegs=
ſchule in Glogau und wurde am 19. November 1912 Oberſt und
Kommandeur des 2. Oberrheiniſchen Infanterie=Regiments Nr. 99
in Zabern. Die bekannten Zwiſchenfälle in dieſer elſäſſiſchen Stadt,
die ſeinerzeit die Gemüter in Wallung brachten, bildeten den
An=
laß der Verſetzung des Oberſten v. Reuter, der ſich voll und ganz
vor ſeine Untergebenen geſtellt hatte. Er kam im Februar 1914
als Kommandeur des Grenadier=Regiments Prinz Carl v.
Preu=
ßen (2. Brandenb.) Nr. 12 nach Frankfurt a. O.
Hohen Ruhm erwarb ſich der Oberſt mit dieſem tapferen
Re=
giment in den erſten Kriegswochen, während des unaufhaltſamen
Vormarſches der 1. Armee, in deſſen Verlauf die brandenburgis
ſchen Grenadiere Glänzendes leiſteten. Aber bereits im September
1914 mußte Oberſt v. Reuter das Kommando der 34. Infanterie=
Brigade übernehmen, zwei Monate ſpäter trat er an die Spitze
der aus Kriegsfreiwilligen beſtehenden 88. Reſerve=Infanterie=
Brigade vor Ypern. Ueber zwei Jahre lang blieb er, am 18. April
1915 zum Generalmajor befördert, auf den verſchiedenſten
Kriegs=
ſchauplätzen und an wechſelnden Fronten kämpfend, in jener
Stel=
lung, bis er im Dezember 1916 Kommandeur der ſchleswig=
hol=
ſteiniſchen 17. Reſerve=Diviſion wurde.
Während des Heldenkampfes der braven Schleswig=
Holſtei=
ner in der Frühjahrsſchlacht bei Arras abberufen, erhielt
General=
major v. Reuter am 15. April 1917 das Kommando der 84.
In=
fanterie=Diviſion. Sie ſtand im Oſten, an der Bereſina, im
Stel=
lungskampf. 1918 kam ſie nach dem Weſten und nahm im Junf
an dem Angriff der 18. Armee bei Noyon teil. Während des
End=
kampfes focht ſie auf den Waldbergen nördlich der Matz wie in
der Schlacht in den Waldbergen öſtlich Noyon. Im September
1918 wurde Generalmajor v. Reuter zum Kommandeur der 93.
Infanterie=Diviſion ernannt und ging als ſolcher wieder zur
Oſt=
front, da ſie zu den Beſatzungstruppen der Ukraine gehörte.
Nach dem Zuſammenbruch nahm Generalmajor v. Reuter anr
9. Januar 1919 ſeinen Abſchied, worauf ihm im Herbſt desſelben
Jahres mit Dienſtalter vom Tage ſeiner Verabſchiedung der
Cha=
rakter als Generalleutnant verliehen wurde.
Wie entsteht Arterienverkalkung?
Im höheren Lebensalter nimmt die Elastizität der Blutgefäße ab.
Sie erschlaffen, entarten fettig und werden weniger widerstandsfähig.
Die Natur sucht sich durch Ablagerung von Kalksalzen in den
Wänden der Blutgefäße zu helfen, sie zementiert sie sozusagen aus.
Dadurch werden sie zwar verstärkt, aber sie werden auch spröde
und können starkem Blutandrang, wie er durch Ueberanstrengung
und Aufregung entsteht, nicht mehr so leicht nachgeben.
Im engsten Zusammenhang mit der Arterienverkalkung steht der
verminderte Stoffwechsel, das gestörte Nervensystem und das
ge-
schwächte Herz. Alle möglichen Begleiterscheinungen stellen sich
ein: Schlaflosigkeit, Gemütsverstimmungen, Hämorrhoiden, schnelles
Ermüden, leichtes Schwindelgefühl, besonders beim Bücken,
Be-
klemmungsgefühle, sowie allgemeines Nachlassen der Spannkräfte
und Energie des Körpers.
Hausfrauenbund! Die Arterienverkalkung zieht also den ganzen Körper in Mit-
Kleiderſtelle Hleidenschaft. Mit Abführmitteln, Salzen usw. können Sie daher
wenig ausrichten. Sie müssen vielmehr dem erkrankten und
ge-
schwächten Organismus von den verschiedensten Stellen aus zu
Hilfe kommen. Ein bewähries und viel empfohlenes Mittel 1s6
Indrovisal, das Gehr günstig in den medizinischen
Fach-
zeitungen besprochen wird. Es ist ein Kombinationspräparat, aus
verschiedenen wertvollen Heilstoffen zusammengesetzt, die sich
gegenseitig ergänzen und verstärken. Indrovisal gibt den Drüsen
und Organen neuen starken Anreiz, kräftigt Herz und Nexy
schafft gründlichen Stoffwechsel, scheidet alle Schlacken, Kalk un
Harnsäure aus und setzt den zu hohen Blutdruck heral
Nehmen Sie mal jeden Morgen 2—3 Indrovisal-Table
Ihrem gewohnten Morgengetränk. Es wird e
Ihren Körper gehen. Ihre Lebensfreude und Se
liche und geislige Frische kehren zurück. Ihr K
elastisch und leistungsfähig. Kurz, Sie fühlen sich wie
Aber gebrauchen Sie Indrovisal rechtzeitig, ehe es zi
Sie können mit einer Indrovisal-Kur nicht früh genug
weil auch verhältnismäßig junge Menschen an Arterienve
erkranken können.
Je eher Sie mit Indrovisal beginnen, desto länger b!
frisch und rüstig körperlich wie geistig.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 66
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 7. März 19
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
Goldenes Parteiabzeichen verloren.
Der Pg. Philipp Dick aus Oſthofen hat ſein goldenes
Ehren=
abzeichen Nr. 97 786 verloren. Der Finder wird gebeten, das
Partei=Ehrenabzeichen auf der Gaugeſchäftsſtelle, Frankfurt a. M.
Adolf=Hitler=Haus, abzugeben.
Die deutſche Arbeitsfront
Der Kreisleiter.
Kreisfunkwart.
Die nächſte Funkwarteſitzung findet am Mittwoch dem 13.
März, 20 Uhr, in der Kreisrundfunkſtelle ſtatt. Die
Tätigkeits=
berichte für den Monat Februar ſind umgehend einzureichen.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Maintor.
Die Lebensmittelſammlung im Opferring unſerer
Ortsgruppe wird Donnerstag, den 7. März, durchgeführt. Die
Spender werden gebeten, die Lebensmittel gut verpackt und mit
Aufſchrift verſehen zur Abholung bereitzuhalten.
Die Ausgabe von Lebensmitteln und
Gut=
ſcheinen findet Donnerstag, den 7 März, von vormittags
9 Uhr an in der Geſchäftsſtelle ſtatt. Die Ausgabezeiten für die
einzelnen Zellen ſind aus dem Aushang vor der Geſchäftsſtelle
in der Dieſterwegſchule zu erſehen. Ausweis iſt mitzubringen.
Amt für Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Schloßgarten.
Am Donnerstag, dem 7. März 1935, findet eine Ausgabe
von Lebensmitteln, Brot und Kohlengutſcheinen ſtatt. Die
Aus=
gabezeiten ſind wie folgt feſtgeſetzt: Zelle 1: 8—8,45 Uhr, Zelle 2:
8.45—9.30 Uhr, Zelle 3: 9.30—10.15 Uhr, Zelle 4: 10.15—11 Uhr,
Zelle 5: 11—11.45 Uhr, Zelle 6: 11.45—12.30 Uhr. Zelle 7: 12.30
bis 1.15 Uhr.
Amt für Volkswohlfahrt. Ortsgr. Gutenberg, Heinheimerſtr. 53.
Am Donnerstag, dem 7. d. M., findet eine Ausgabe von
Lebensmitteln, Brot, Kohlen= und Lebensmittelgutſcheinen nach
folgendem Plan ſtatt: Nachmittags 2—3 Uhr: Zellen
3—4 Uhr: Zellen 4, 5 und 6, 4—5 Uhr: Zellen 7 und 8. 5—6 Uhr
Zellen 9 und 10.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
die Sitzung der Frauenſchaftsleiterinnen Darmſtadt=Stadt
findet Donnerstag, den 7. März 1935, vormittags 10 Uhr, ſtatt.
Erlauſchles Geſpräch!
Heiner: Na, Schorſch, wie is der die Fasnacht bekumme?
Schorſch: Danke, klor.
Heiner: De is der ower e Läwe gewäſe in dene Lokalitäte!
Schorſch: Kaa Wunner hot mer doch widder e Freid an
ſeum Lawe krigt, wenn mer ſieht, wie’s iwerall uffwärts geht.
Und do is es doch nix wenicher als Recht und billich, wenn aach
die Wärtſchafte dagekurwelt wärn.
Heiner: Ja, Schorſch, awer ich maan, daß es needich wär,
ach e bißje an die zu denke, die net Fasnacht feiern konnte, unn
bei dene es ganze Johr Aſchermittwoch is.
Schorſch: Ja, wie maanſte dann des
Heiner: Ei waaßte dann net. daß die NSV. noch fer 10 000
Famillie im Kreis Darmſtadt ſorje muß? — Du biſt wohl aach
ſo ganer, der wo ſich dodrum noch net bekümmert hot.
Schorſch: Was geht mich die NSV. oo. Des loß ich annern
zubumme.
Heiner: Do heert ſich awer alles uff. Du denkſt gornet,
daß es dir ach emol ſo dreckich gehe kann. Uewer Nacht kann Not
un Elend üwer dich enoi breche, dann ſtehſte do wie ſiwwe Niß, un biſt
am End de Erſte, der zu de NSV. rennt.
Schorſch: No no, jetz machs mol hallwegs. Bis dohie find
ſich aach jemand, der fer mich un moi vier Mäiler dehoam ſorje dut.
Heiner: Du biſt mern ſcheener! Geholfe willſt de hawwe,
aber ſelbſt mit for die annern ſorje, do willſt de nix devo wiſſe.
Nix wie e noi in die NSV. un mitgeholfe an dem Werk der
Nächſtenliebe!
Erkläre Deinen Beitritt zur NSV. — jeder ſoll Mitglied ſein!
Der Polizeibericht meldel:
Schwerer Verkehrsunfall. Am 6. 3. 35, gegen 11 Uhr.
ereig=
nete ſich an der Straßenkreuzung Frankfurter=, Kahlert= und
Schloßgartenſtraße ein Autozuſammenſtoß Aus der Richtung
Ar=
heilgen kommend, wollte der Kraftwagenführer Johann Feucht
aus Schwalheim mit ſeinem Laſtzug der Staatsquelle Bad
Nau=
heim die erwähnte Straßenkreuzung paſſieren. In dieſem
Augen=
blick wollte ſcheinbar der Waſſerhändler Ludwig Schneider aus
Gräfenhauſen mit ſeinem kleinen Dreirad=Lieferwagen von der
Kahlertſtraße aus die Frankfurter Straße überqueren. Beide
Fahrzeuge ſtießen in der Mitte der Fahrbahn der Frankfurter
Straße zuſammen. Der Händler Schneider wurde ziemlich ſchwer
verletzt in das Stadtkrankenhaus verbracht. Sein Lieferwagen
wurde ſtark beſchädigt. Die Ermittlungen über die Schuldfrage
ſind eingeleitet.
Beſchädigung eines Feuer= und Unfallmelders. In der Nacht
zum 5. 3. 35 wurden an dem Feuermelder in der Heidelberger
Straße, gegenüber der Hermannſtraße, die beiden Scheiben
ein=
geſchlagen. Perſonen die hinſichtlich des Täters Angaben machen
können, werden erſucht, bei dem Landeskriminalpolizeiamt,
Hügel=
ſtraßé 31/33, Zimmer 29 a, vorzuſprechen.
Wegen der Bedeutung der Feuer= und Unfallmeldeanlagen
für die öffentliche Sicherheit wird die Einwohnerſchaft der Stadt
erſucht, bei der Ermittlung der Täter die Polizei tatkräftig zu
unterſtützen.
Sachbeſchädigung. In der Nacht zum 26. 2. 1935 wurden an
der Einfriedigung des Hauſes Küchlerſtraße 6 zwei Pfoſten in der
Weiſe beſchädigt, indem die auf denſelben befeſtigten
Zementplat=
ten gewaltſam gelöſt und heruntergeworfen wurden. Hierbei wurde
eine der Platten von den Tätern auf die Mitte der Fahrbahn
der Büchlerſtraße, und zwar an der Stelle, wo die Büchlerſtraße
in die Küchlerſtraße einmündet, geworfen, ſo daß der Verkehr
er=
heblich gefährdet wurde.
Beginnende Frühjahrsbelebung des Arbeitseinſatzes.
In=
folge der günſtigen Witterung in der zweiten Hälfte des Monats
Februar ſind in dieſem Zeitabſchnitt annähernd 1000
Arbeits=
loſe in Notſtandsarbeit vermittelt worden, ſo daß zurzeit rund
2500 Notſtandsarbeiter im Bezirke des Arbeitsamts Darmſtadt
beſchäftigt werden. Die Reichsautobahn hat die von ihr mit
Einſetzen des Froſtes entlaſſenen Kräfte faſt durchweg in den
letzten 14 Tagen wieder eingeſtellt; rund 1200 Arbeitsloſe
wur=
den in dieſer kurzen Zeit zur Reichsautobahn vermittelt.
— Miſſionsfilm in der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Alle
Miſſionsfreunde unſerer Stadt werden noch einmal darauf
auf=
merkſam gemacht, daß heute Donnerstag abend im großen
Stadt=
iiſſionsſaal der bereits angekündigte Miſſionsfilm „An den
Ur=
waldſtrömen Borneos” laufen wird. Es handelt ſich um einen
Einblick in die aufopferungsreiche Arbeit unſerer Miſſionare in
dem Arbeitsgebiet der Baſler Miſſion auf der Inſel Borneo. Der
Film läuft bei freiem Eintritt um 6 Uhr abends nur für Kinder,
um 8.30 Uhr nur für Erwachſene.
Frauenhilfe der Lukasgemeinde. Alle Mitglieder und
Freunde werden herzlich eingeladen zu unſerer Zuſammenkunft
am Donnerstag, den 7. März, abends, im Gemeindehaus,
Kies=
ſtraße 17. Herr Dekan Müller wird ſprechen über: Fragen unſeres
kirchlichen Gemeindelebens. Gleichzeitig wird bereits heute
ein=
geladen zu der am Donnerstag, den 21. März. abends,
ſtattfinden=
den Jahreshauptverſammlung mit der üblichen Tagesordnung.
— Konzert Patzak um drei Tage verlegt! Kammerſänger
Julius Patzak wurde vom Reichsſender Hamburg zur
Ueber=
nahme der Solopartie in der großen Händel=Oper angefordert;
demzufolge mußte das Darmſtädter Gaſtſpiel auf Freitag
den 15. Marz, verlegt werden. — Die Hamburger
Sen=
dung wird auf alle Sender Deutſchlands übertragen.
Georg Schmückle, ein deutſcher Dichker unſerer Zeil.
Mit dem Durchbruch der nationalen Revolution konnte
endlich ein deutſcher Dichter aus dem Dunkel hervortreten. in
das ihn eine liberale und marxiſtiſche Zeit hineingedrängt hatte.
Dieſe hinter uns liegende Zeit wußte, weshalb ſie Georg Schmückle
toſchwieg. Er war ein rückhaltlos bekennender nationaler
Dich=
ter. Seit Jahren bekannte er ſich zur NSDAP. In der Zeit, als
aller ehrliche Nationalismus verhöhnt wurde, hat man Georg
Schmückle wegen ſeiner entſchiedenen deutſchen Geſinnung vor die
Schranken eines Gerichts gezerrt. In dem berühmten „Danton=
Prozeß” wurde er vom Kultusminiſterium und dem
General=
intendanten der Württembergiſchen Landestheater angeklagt,
weil er ſich leidenſchaftlich gegen das Abſingen der Marſeillaiſe
im Theater wandte. Der Prozeß endete mit Freiſpruch.
Nun, da die Zeit der Unterdrückung vorüber iſt, wird erſt
die Größe der Leiſtung Schmückles bekannt. Sein gewaltigſtes
Werk. das ihn mit einem Schlag in Deutſchlands weiteſten
Krei=
ſen bekannt machte, war der „Engel Hiltensperger”, ein Roman,
der eine Auflage von über 130 000 Exemplaren erreichte. In
eine der entſcheidendſten Epochen deutſcher Geſchichte führt dieſer
Roman: in die Zeit des Bauernkrieges. Auf dieſem hiſtoriſchen
Hintergrund hebt ſich gewaltig die Geſtalt eines Aufrührers um
Deutſchland willen ab: die Geſtalt des Engel Hiltensperger, Mit
dramatiſchen Zügen iſt dieſer Kämpfer gezeichnet, der aus ſeinem
Streit um das gute verbriefte Recht der Bauern in das Ringen
um das tauſendjährige Reich der Deutſchen hineinwächſt. Nicht
in Schilderung und Beſchreibung, ſondern in Worten und Taten
ſteht er vor uns. Unerhört zeitnahe iſt dieſes Werk. Das
Rin=
gen um das Reich gibt viele Parallelen für die hinter uns
lie=
gende Zeit des Zwiſchenreiches.
Aber nicht nur auf epiſchem Gebiet iſt Schmückle
hervorge=
treten. Auch ſeine Dramen „Karl X. von Frankreich” und „
Dä=
monen über uns” (ein Wallenſtein=Drama) ſind mit großem
Er=
folg aufgeführt worden.
So ergibt ſich das Bild eines aufrechten deutſchen Kämpfers,
der uns in Georg Schmückle entgegentritt. Sein Werk iſt wahr=
dee 99A. SMeling Mir Hrintz.
19 Abzeichen werben für das deutſche Winterhilfswerk.
Am 9. März, dem zweiten Opfertag des VDA. im Dienſte
des großen deutſchen Winterhilfswerkes, gelangt eine Fülle von
ſchönen Treue=Sinnbildern zum Verkauf. Im ganzen ſind es 19
verſchiedene Abzeichen, Bernſteinnadeln, Kinderfiguren,
holzge=
ſchnitzte künſtleriſche Köpfe, die in beſter Ausführung für die
Ar=
men und Aermſten unſerer Volksgenoſſen ſammeln helfen ſollen
Ihre Urſprünglichkeit und der hohe künſtleriſche Wert dieſer
Ab=
zeichen wird für viele ein Anſporn ſein, alle verſchiedenen Typen
zu erſtehen. Es gibt da ein luſtiges Bauernvölkchen verſchiedener
Prägung, das viel Freude bereiten dürfte. Wer dieſe Köpfe kauft.
rwirbt damit nicht nur ein ſchönes Kleinkunſtwerk, ſondern dient
auch dem Sinn dieſer Bildniſſe: die volksdeutſche Einigkeitsidee
durch die Tat zu bewähren. Denm dieſe Abzeichen ſtammen aus
Oſtpreußen, aus dem Erzgebirge und anderen bedrängten
Grenz=
landen, wo die Arbeit an ihnen unſeren notleidenden deutſchen
Brüdern allein ſchon eine Hilfeleiſtung bedeutete. Jeder erwerbe
alſo möglichſt viele der Abzeichen! Er legt damit auch ein
Treue=
bekenntnis zu unſerem Hundertmillionenvolke ab.
Uraufführung am Heſſiſchen Landestheater,
Generalinten=
dant Franz Everth hat das Schauſpiel „Der tolle Chriſtian,
Herzog von Braunſchweig” von Theodor Haerten, einem bisher
noch wenig bekannten Autor, zur alleinigen Uraufführung für
das Heſſiſche Landestheater Darmſtadt erworben. Die
Urauf=
führung wird vorausſichtlich im Rahmen der Feſtwoche
ſtattfin=
den, die das Heſſiſche Landestheater zur Feier ſeiner 125.
Spiel=
zeit in der Woche nach Oſtern veranſtaltet. Generalintendant
Franz Everth wird das Werk von Theodor Haerten ſelbſt
inſze=
nieren. Das Heſſiſche Landestheater hat erſt jüngſt mit dem
Schauſpiel „Opfergang” von Felix Lützkendorf, mit dem es als
eine der erſten deutſchen Bühnen einen jungen
vielverſprechen=
den Autor zur Aufführung brachte, einen ſtarken künſtleriſchen
Erfolg gehabt.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Ein wahres Idyll entrollt die Verhandlung vor dem
Bezirksſchöffengericht am Mittwoch Vormittag. Ein
Ehepaar aus Birkenau iſt angeklagt wegen gefährlicher
Körper=
verletzung. Die beiden wohnen in Birkenau im Gemeindehaus.
Acht Familien wohnen dort, alle ſind ſie arm, alle haben ſie viele
Kinder und faſt alle verbittern ſie ſich ihr armſeliges Leben noch
durch ſtändigen Zank und Streit untereinander oder mit den
Nachbarn. Spezielle Kampfhähne nun ſind das angeklagte
Ehe=
paar S. und das Ehepaar H. Schon öfter wurde der Krieg der
Worte zwiſchen beiden mit Fäuſten, oder mit Kochlöffeln und
Prügeln u. ä. ausgefochten, es war das ſchon beinahe ſo gang
und gäbe geworden, daß niemand ſich weiter drum kümmerte.
Aber als eines ſchönen Tages im September vorigen Jahres
Vater H. blutend im Hausgang lag, hingeſtreckt von der
Stein=
gabel des Vater S. und als Frau S die Frau H. die ihrem
Mann aufhelfen wollte, ebenfalls mit Püffen und Schlägen
trak=
tierte und fortjagte konnte man doch ſo ruhig nicht mehr
zu=
ſehen. Am Gericht hätten ſich die Vier am liebſten wieder
gegen=
ſeitig die Augen ausgekratzt, und beſonders Frau S. zeigte, daß
ſie eine recht geſchmeidige und zielſichere Zunge hat. Sie leugnet
mal zunächſt alles ab, wird plötzlich zweifelnd, und ſchließlich
muß ſie zugeben, was ihr vorgeworfen wird. Dafür hat ſie im
Nu hundert neue Vorwürfe gegen ihre Gegner. Es iſt wohl ſo,
daß kaum einer dem anderen etwas nachgibt. Das Gericht
ver=
urteilt Vater S. wegen ſchwerer Körperverletzung zu vier
Mona=
ten Gefängnis und ſeine Frau zu zwei Monaten. Das Gericht
iſt bereit, eine dreijährige Bewährungsfriſt zu befürworten,
denn es hofft, daß dadurch den Streitereien Schranken gelegt
werden.
In nichtöffentlicher Verhandlung wurde dann der 20jährige
Andreas Oppermann von hier wegen Erregung öffentlichen
Aer=
gerniſſes zu einem Jahr und ſechs Monaten Gefängnis
verur=
teilt. Erſchwerend kommt in Betracht, daß Oppermann erſt im
Oktober vorigen Jahres wegen einer gleichen Sache zu neun
Monaten Gefängnis verurteilt wurde, und daß er in einer ganz
unverſchämten Art und Weiſe leugnet. Oppermann hatte im
Eberſtädter Wald eine Frau, die mit ihren zwei kleinen Kindern
nach Eberſtadt ging, beläſtigt.
haft nationalſozialiſtiſch, und wenn dieſer Dichter demnä
unſerer Stadt aus ſeinen Werken lieſt, dann wird ihm ein
Beſuch beweiſen, daß ſeine Arbeit auch hier anerkannt und
würdigt wird.
Georg Schmückle lieſt am Montag, 11. März. im
eines Dichter=Abends, den das Berufsgruppenamt der DAx
Fürſtenſaal, Grafenſtraße 18, veranſtaltet.
Schauſenſterdekoralionslehrgänge in Darmſtat
Das Berufsgruppenamt der DAF. in Darmſtadt veran
zurzeit Lehrgänge für neuzeitliche Schaufen
dekoration.
Die Lehrgänge ſollen durchaus keine Berufsdekorateure
bilden ſondern lediglich den Bedürfniſſen des kleineren un
leren Einzelhandels nach dekorationsgewandtem Verkauf
nal entgegenkommen. Daher empfiehlt auch die Vereinigu
Einzelhandels von Darmſtadt und Umgebung ihren Mitgl
ſich für die Lehrgänge zu intereſſieren und ſich daran
ligen. Der Unterricht umfaßt Dekorationstechnik. Preis
ſchreiben, Plakatmalen und Farbenlehre. Für die praf
Uebungen ſtehen 15 modern eingerichtete Schaufenſter
fügung. Alle Geſchäftszweige ſind berückſichtigt.
Ein Vollkurſus findet vormittags von 8—1 Uhr ein
kurſus abends von 8—11 Uhr ſtatt. Die Leitung liegt
Händen hervorragender Fachleute.
Die Angeſtellten aus den kleinen und mittleren Ein
delsgeſchäften, wis die Geſchäftsinhaber ſelbſt, werden zu
Beteiligung aufgefordert, und die Firmeninhaber gebeter
eigneten Verkäufern und Verkäuferinnen die Teilnahme i
Falle zu erleichtern.
Anmeldung erbittet ſchnellſtens, ſpäteſtens bis zum
das Berufsgruppenamt der DAF.. Rheinſtraße 35
u. 559), ſowie die Vereinigung des Einzelhandels von Dar
und Umgebung, Ludwigsplatz 8 (Ruf 716), woſelbſt auch
Auskunft erteilt wird.
Der erſte Spalenſtich zur Jubiläums=Garkenſt
Darmſtadt 1935.
Am Samstag nachmittag hatten ſich die Vertre
Gartenbauvereins Darmſtadt und der hieſigen Gärtnerſch
Orangeriegarten zu einer ſchlichten Feier zuſammengefunde
den erſten praktiſchen Anfang zur Jubiläums=Gartenſchau
ſtadt vorzunehmen. Herr Regierungsrat Schäfer beme
einer kurzen Anſprache, daß nach Ueberwindung zahl
Schwierigkeiten nunmehr der Zeitpunkt gekommen ſei, e
turwerk in Angriff zu nehmen, das in dreifacher Hinſ
glanzvoller Höhepunkt werden ſoll: Als Mittelpunkt für
dertjährige Jubelfeier des Gartenbauvereins, als impoſa
Werbemittel, um den Ruhm unſerer Vaterſtadt als Blum
aufs neue zu begründen und den Fremdenſtrom im komr
Sommer hierherzulenken, und endlich als ſchlagender Bewe
die Leiſtungsfähigkeit der örtlichen Gartenbetriebe. Dar
wurden die erſten Spatenſtiche von allen Beteiligten m
Wunſche für ein gutes Gelingen ausgeführt,
Heini Dillmar erhält Hindenburg=Preis.
Seit dem Jahre 1930 wird alljährlich für die beſte
im Segelflug der vom verſtorbenen Reichspräſidente
Hindenburg geſtiftete Hindenburg=Preis vergeben. Für da=
1934 wurde dieſer Preis dem Darmſtädter Segelflieger
Dittmar zuerkannt. Maßgebend für die Zuteilung
Dittmars internationale Rekorde im Höhenflug mit 3850
und im Streckenflug mit 375 Kilometern. Die bisherigen:
der wertvollen Auszeichnung waren: Robert Kronfeld
Günther Groenhoff (1931), Wolf Hirth (1932) und Peter
(1933)
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
* Reſi.
In Erſtaufführung läuft eine pointenreiche Film=
„Du biſt für mich die ſchönſte Frau im Reſi, b
die feſche Franzis Day die Hauptrolle ſpielt und als te
mentvollen Partner Carl Briſſon hat. Die Handlung
in Theaterkreiſen, iſt reich an luſtigen Einfällen und füh
wäre es keine richtige Operette, zu einem glücklichen A
für die beiden „Filmhelden‟ Die Regie Carmine Gal
hat einen hubſchen, flotten Rahmen geſchaffen, in einſchm
der muſikaliſcher Bearbeitung bringt die Operette vor
all=
neuen Schlager „Gib ihr den erſten Kuß‟. Der Operett
poniſt Karl Hoffmann, der ſich in dieſem Filmerlebe=
Lebensgefährtin erobert, hat viele Hinderniſſe zu übert
viele Mißverſtändniſſe kommen hinzu, aber mit ſieghaften
mismus gelingt es ihm ſchließlich doch, die für ihn ſchönſt
zu erringen. — Ein „Winter”=Bildſtreifen mit ſchönſten
aufnahmen, ein kleineres Luſtſpiel und die reichhaltig
woche gehen dem Hauptfilm voraus.
— Das Union=Theater zeigt heute unwiderruflich zum
Male das große hiſtoriſche Filmwerk: „Der alte und der
König”, mit Emil Jannings, Werner Hinz. Als Sonde
ſtellung läuft der Film heute abend 11 Uhr, für Ang
der SA., SS. und Arbeitsdienſt. Karten erhältlich bei der
darte 115. Kirchſtr. 9, von 9—1 und 3—7 Uhr.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen den großen Lachſchlager
Frau hat ein Geheimnis”, mit Karin Hardt. Hans Söhn=
Ery Bo=
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten M
luſtigen Abenteuerfilm der Ufa „Lockvogel”, mit Jeſſie
Viktor de Kowa, Hilde Weißner.
Belida zeigt am 7. März 1935 eine tolle Sache zum
mit Jenny Jugo und Paul Hörbiger in „Fräulein ”
—Turngemeinde Beſſungen 1865 — Wanderabteilun!
nächſten Sonntag (10 März) findet eine Wanderung nach
beerbach ſtatt. Zu dieſer Wanderung ſind die Mitgliede
Abteilungen nebſt Angehörigen ſowie die inaktiven Mil
mit Angehörigen herzlichſt eingeladen. Marſchzeit etwa d
den. Treffpunkt iſt Ecke Goethe= und Landskronſtraße, wo
Turner und Turnerinnen um 8 Uhr einfinden wollen.
— „Große Denker. Einführung in die Philoſophie.
letzte Vortrag von Prof. Horneffer über die
Philoſophen mußte wegen der Saarfeier verlegt werden,
nunmehr am Freitag, den 8. März, abends, im Für
ſtatt und wird Ariſtoteles behandeln. Wie bereits
Vortrage über Platon, wird Horneffer auch die Weltann
des Ariſtoteles mit den gegenwärtigen Lebensprobleme
binden.
— 100 000 Mark auf Los Nr. 296 583. In der geſtrigel
mittagsziehung der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotter
ein Haupttreffer in Höhe von 100 000 Mk. auf das Los
gezogen. Das Los wird in der 1. Abteilung in Achteln
in der 2. Abteilung gleichfalls in Achteln im Rheinland
ſo daß alſo auf jeden Losinhaber, ein Anteil von 1000
entfällt.
Vereins- und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Verein für Wellenſittich= und Erotenfk
Darmſtadt und Reichsfachſchaft der den
Wellenſittichzüchter. Monatsverſamm
Freitag, den 8. März, abends 8.30 Uhr, im Hotel „Prild
Ecke Schul= und Karlſtraße. Gäſte willkommen.
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung)
Der heutigen Auflage liegt ein Proſpekt de
vikrin=Vertrieb, Berlin SW. 68, bei, worauf die L
Stelle aufmerkſam gemacht werden.
erstag, 7. März 1935
Aus Heſſen.
ermeiſterlagung der Kreishandwerkerſchaft
Oppenheim in Oppenheim.
Zu Beginn der Verſammlung hörten die Anweſenden die
nutſprecher übertragene Rede des Reichshandwerksmeiſters
n Sinn und die Bedeutung des Reichsberufswettkampfes.
dann eröffnete Kreishandwerksmeiſter Pg. Merz die
nlung und übergab nach kurzer Begrüßung der Anweſen=
Präſidenten der Heſſiſchen Handwerkskammer Darmſtadt,
üller, das Wort. Dieſer führte folgendes aus:
Zu=
abe er eine Ehrenpflicht zu erfüllen, und überreichte mit
des Dankes und der Anerkennung für die geleiſtete Ar=
Altmeiſter Hofmann, der ſchon 45 Jahre in der
Drucke=
utmüller tätig iſt, das Ehrendiplom der Heſſiſchen
Hand=
mmer. Er fuhr dann fort, es ſei der beſondere Zweck
rſten Verſammlung, zu der neben den Obermeiſtern auch
räte und Lehrlingswarte der Innungen verſammelt ſind,
Pflicht hinzuweiſen, daß unſere ganze Sorge der Jugend
dwerk gelte. Die Anforderungen an den Lehrmeiſter ſind
zeren; wer andere erziehen will, muß ſelbſt etwas ſein.
dritten Verordnung wird jedem Lehrmeiſter, der nicht
igkeit in der Anleitungsbefugnis beweiſt, das Recht
ent=
ehrlinge auszubilden. Eine beſondere Aufgabe fällt hierbei
rlingswarten zu, deren Tätigkeitsgebiet er eingehend er=
Zweck der Geſellenprüfung iſt es weiterhin, feſtzuſtellen,
junge Menſch befähigt iſt, im Handwerk das zu leiſten,
ihm verlangt wird. Es muß ſoweit kommen, daß nach
ſellenprüfung keine Meiſterprüfungs=Vorbereitungskurſe
twendig ſind, denn ſchon früher muß ſich erweiſen, wer
ir im Handwerk iſt. Die Verordnung zum Aufbau des
s iſt keine wirtſchaftliche Verordnung, ſondern eine
Maßnahme, und alle Obermeiſter und Beiräte ſind
er des Geſetzes. Ferner verlangt Präſident Müller
uſammenarbeit mit den landwirtſchaftlichen Fachberatern.
terhin geht er auf die Ehrengerichtsbarkeit ein und
er=
iß nur im äußerſten Falle die Ehrengerichte in Anſpruch
en werden ſollen. Die Obermeiſter haben die Pflicht
aus die Angelegenheit zu bereinigen und im Notfall
durchzugreifen, ohne Kompromiſſe zu ſchließen.
ſeinen weiteren Ausführungen erläutert er, daß unſere
die wir vornehmlich zu erfüllen haben, darin liege, für
inft zu arbeiten, Politiker ſein, heißt nicht nur die gegen=
Lage zu erkennen, ſondern vorauszuſchauen in die Zu=
Wir haben zu ſorgen für die, die nach uns kommen. Wir
uns ſagen können, daß wir alles getan haben, was wir
Die Zukunft wird den Beweis für die Erfüllung
un=
ufgabe bringen.” Weiterhin beſpricht Präſident Müller
d die 2. und 3. Verordnung über den vorläufigen
Auf=
deutſchen Handwerks und die Uebergangsbeſtimmungen.
Kreishandwerksmeiſter Merz weiſt dann nochmals auf
utung der Arbeitsbeſchaffung hin. Die Erkennung ihrer
ng und ihre Durchführung ſind die Garantie für die Zu=
Handwerks. Er ermahnt das Handwerk, ſich
gegen=
ſtützen, denn nicht von dem Einzelnen iſt es abhängig,
jeder trägt mit die Verantwortung.
rnach ergreift Pg. Dr. Reif das Wort ung weiſt ebenfalls
Bedeutung der Arbeitsbeſchaffungsfrage hin, in deren
rund das Siedlungsweſen ſteht. Dieſes Gebiet zu
bear=
iſt beſondere Aufgabe der Obermeiſter die hier ihre
t beweiſen können. Von ſeiten der Regierung wurde
an, die Arbeitsbeſchaffung zu unterſtützen. Er erinnert
Zuſchüſſe zu Reparaturen und baulichen Arbeiten und an
ſenkung, die viele Millionen Erſparnis für das deutſche
deuten. In der Preisbildung iſt man ebenfalls einen
weitergekommen, indem man verſucht hat, ohne einen
If das Handwerk in bezug auf die Kalkulation
auszu=
rbeitsgemeinſchaften zu bilden, die gemeinſam ſolche
Ar=
usführen, zu denen der Einzelne nicht imſtande iſt. Zum
einer Ausführungen verlieſt er die diesbezüglichen
An=
n des Landeshandwerksmeiſters, zu denen er einige kurze
1 ungen gikt
ſident Müller bringt noch in einem kurzen,
eindring=
hlußwort zum Ausdruck, daß nur die Arbeitsleiſtung und
rakter im Leben entſcheidend ſind, und daß nur der ſich
n kann, der ſeinen Mann ſteht. „Die
nationalſoziali=
ewegung iſt nicht nach den Fehlern und der Unfähigkeit
: Parteivertreter zu beurteilen, ſondern nach dem
Füh=
uns die Bewegung gab. Der Kampf mit ihm für das
Handwerk wird uns zu dem Ziel führen, das wir
er=
einer kurzen Ausſprache wurde die Verſammlung durch
ishandwerksmeiſter um 6 Uhr geſchloſſen, um gemeinſam
ertragung der Rede bzw. Feierlichkeiten in Saarbrücken
en.
Arheilgen, 6. März Aenderung des
Durch=
verkehrs. Die Provinzialdirektion bzw. die
Reichs=
zuverwaltung beabſichtigt, den Durchgangsverkehr durch
Ort anderweitig zu regeln. Zur Zeit gelten die Darm=
Straße in Richtung Süden-Norden vom Adolf=Hitler=
5 zur Dieburger Straße und die Reitbahn in Richtung
Süden als Einbahnſtraßen. Man will nun den
vor=
angeführten Teil der Darmſtädter Straße als Verkehrs=
Ifheben und den geſamten Verkehr nach heiden Richtun=
1h die Reitbahn führen. Dieſe Maßnahme ſetzt eine ent=
Verbreiterung der Reitbahn voraus, ſo daß immerhin
eiche Umbauarbeiten notwendig werden. Der
diesbezüg=
an, der gegenwärtig auf der Bürgermeiſterei zur
Ein=
je der Intereſſenten offen liegt, ſieht etwa folgende
Aen=
vor: Um die Einfahrt in die Reitbahn von der
Frank=
ſtraße aus überſichtlich zu geſtalten und eine genügende
u erlangen, ſoll auf der rechten Seite vom Gaſthof „Zum
Schwanen” die Gaſtſtube etwa bis zur Treppe beſeitigt
während gleichzeitig von der Hofreite Anthes auf der
Seite ein Teil zur Verbreiterung der Fahrbahn
heran=
wird. Die Verbreiterung der Straße um 3 Meter wird
f der linken Seite in Richtung nach dem Adolf=
Hitler=
itergeführt. Die auf dieſer Seite ſtehenden Anweſen, das
us Benz (Bäckerei) und das danebenſtehende Wohnhaus
llen entſprechend zurückverſetzt werden. Der übrige Teil
breiterung fällt in die Gärten links der Reitbahn bis
rten der Drogerie Brücher. Auf der rechten Seite ſoll
Ecke der Etteſterſtraße das Wohnhaus Grimm beſeitigt
Im weiteren Zuge der Straße kommt noch der Abbruch
ſes Erzgräber Witwe (das Eckhaus an der jetzigen
Ein=
g in die Darmſtädter Straße) in Betracht, wodurch die
in die Darmſtädter Straße überſichtlich geſtaltet und
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Faſchingstage im Lande.
Wir haben geſtern bereits mitgeteilt, daß in den Landorten
und Städtchen Heſſens vielfach mehr an Faſchingslaune und
Fa=
ſchingsveranſtaltungen aufgeboten wurde als in unſerer
Landes=
hauptſtadt. Und viele unſerer Berichterſtatter mußten wohl erſt
ſelbſt ihre Aſchermittwochſtimmung überwinden, ehe ſie darüber
berichten konnten. So können wir leider erſt heute die folgenden
Berichte veröffentlichen:
I. Griesheim, 6. März. DT.=Faſching. Der Turnerball,
die größte örtliche Faſchingsveranſtaltung, iſt nun vorüber. In
dem in hervorragender Weiſe närriſch geſchmückten Saale „Zum
Darmſtädter Hof” hatte ſich eine frohgeſtimmte Faſchingsgemeinde
verſammelt und harrte geduldig der Dinge, die da kommen
ſoll=
ten. Und ſie ſollten in ihren Erwartungen nicht enttäuſcht
wer=
den. Pünktlich 8.11 Uhr zog der Elferrat ein, und es begann
unter dem Vorſitz ſeines unvergleichlichen Präſidenten Ad. Müller
die große Herren= und Damenſitzung, in deren Bann bald alle
Gemüter geſchlagen waren. In fein ſatiriſcher Weiſe wurden in
Protokoll. Rede und Gegenrede, Zwiegeſpräch und Lied die
Zeit=
geſchehniſſe unter die Lupe genommen und entſprechend gegeißelt.
Das Ganze rankte ſich um die Einweihung des neuen Gemeinde=
Stadions, für deſſen Errichtung von künſtleriſcher Seite ein
mei=
ſterhaftes Bühnenbild entworfen war. Dem früheren
Gemeinde=
vorſtand wurde wegen, ſeiner Lauheit in dieſer Angelegenheit
etwas am Zeuge geflickt; Bürgermeiſter Feldmann, Beigeordneter
Nothnagel und Ortsgruppenleiter Seibert wurden wegen
Förde=
rung der Angelegenheit entſprechend dekoriert. Der Bürgermeiſter
erfaßte die Situation und gab ſein Debüt in Form einer
Bütten=
rede. Und dann folgten auf dem neuen Stadiongelände die
Dar=
bietungen der Turner und Turnerinnen, die in allen Gruppen
die hohe Kunſt und Meiſterſchaft ihrer Turnwarte verrieten. Trotz
der Freude und der Ausgelaſſenheit wurde auch des
Winterhilfs=
werkes unſeres Führers gedacht, und ſo konnte durch eine
Teller=
ſammlung der hieſigen Sammelſtelle der NSV. die Summe von
46 RM. überwieſen werden. Zuſammenfaſſend kann geſagt
wer=
den, daß es ein herrlicher Abend war, der uns gegeben wurde.
Frohſinn und Humor — in einem anſtändigen Rahmen geboten,
dominierten. Denn: Mir brauche net nach Köln zu lagfe, um
pilleweis Humor zu kaafe. Mir brauche Meenz un Münche net,
als Füllſel for unſer Faſchingsbukett. Mir brauche aach kog
Rieweloch; mir finne ſchönere Worte noch. Mir tun nach
Grieſ=
mer Zwiewwelart, vom Kuckuck etwas dazu geprart, Humor heit
von de Lewwer loſſe, un treiwe dobei unſre Poſſe.
G. Ober=Ramſtadt 6. März. Vom Faſching. „Alles unnä
anä Kapp” war das Motto der großen Damen= und Herrenſitzung
der Turn= und Sportgemeinde 1877 Ober=Ramſtadt, die im
Saal=
bau „Eliſenbad” über die Bretter ging. Die Räume des „
Eliſen=
bades” waren ſchon lange vor Beginn überfüllt, und es mußte
mancher, der verſpätet kam, der Sitzung „ſtehend” beiwohnen. Das
Eröffnungsſpiel verſetzte das ganze Haus in beſte Stimmung. Die
Büttenredner männlichen und weiblichen Geſchlechts brachten die
Lachmuskeln der Anweſenden in Dauertätigkeit.
Stimmungs=
volle Lieder, von den Elfern gedichtet und von der närriſchen
Geſellſchaft unter Muſikbegleitung der Kapelle Breitwieſer
ge=
ſungen, boten nicht nur eine angenehme Abwechſlung, ſondern
ſteigerten auch die Stimmung ins Unübertreffliche. Es ſei davon
Abſtand genommen, einzelne Namen derjenigen hervorzuheben,
die in die „Bütt” geſtiegen waren; alle haben ihr Beſtes
her=
gegeben und ſich damit in den Dienſt des Vereins geſtellt. Der
unübertreffliche Elferpräſident war Turnbruder Willi Weber,
der im nächſten Jahre auf eine 25jährige Tätigkeit im Elferrat
zurückblicken kann.
Ef. Meſſel, 6. März. Von der Faſtnacht. Am Samstag
hielt der Turn= und Sportverein 1877 e. V. in der Gaſtwirtſchaft
Johann Heinrich Laumann II. unter dem Motto „Sei luſtig du
Oos un lache, do derfſte da nis draus mache”, ſeinen diesjährigen
Maskenball. „Obernarr” Ludwig Wenchel verſand es
meiſter=
haft, in dem gut beſuchten Saal die Stimmung zu heben, ſo daß
jeder auf ein paar Stunden die Alltagsſorgen rergaß und frohe
Stunden in den Kreiſen der Turner und Sportler verlebte. Große
Heiterkeit erregte die „Großmutter auf dem Schaukelpferd”,
Gaſtwirt Georg Joſt hatte am Sonntag und Gaſtwirt Jakob
Wältz am Montag zu einer Kappenſtzung eingeladen. Auch hier
war die Stimmung eine ausgezeichnete. Am Dienstag ſah man
in den Straßen reges Faſtnachtstreiben, und am Abend fano can
ſich zum Abſchluß der diesjährigen närriſchen Zeit beim
Masken=
ball in der Gaſtwirtſchaft Georg Heberer nochmals zuſammen.
Auch hier reger Betrieb bis in die ſpäten Nachtſtunden.
Cg. Reinheim, 6. März. Großer Faſchingsrummel.
Im Saalbau „Zur Spitze” fand ein Großer Faſchingsrummel ſtatt,
der ſo viele Beſucher angelockt hatte, daß der Saal völlig
über=
füllt war. Auch eine Menge guter Masken war erſchienen; es
hatten aber außerdem die meiſten der Anweſenden ſich nicht
neh=
men laſſen, eine kleine Verkleidung anzulegen, und ſo bot denn
das tolle, ausgelaſſene Treiben des Humors genug. Allerdings,
das Tanzen war ſchon eine Geſchicklichkeitsübung, da die
Tanz=
fläche ja ſtets überfüllt war, doch um ſo heiterer ſchwitzte man
ſeine alten Sünden aus. Die Kapelle wurde für ihre guten
Wei=
ſen mit reichem Beifall bedacht. Erſt ganz ſpät in der Frühe
leerte ſich der Saal.
Ci. Erbach, 6. März. Prinz Karneval im
Oden=
wald. Im Gegenſatz zu einer weiteren Umgebung erfreute ſich
Faſtnacht in unſerem Städtchen einer beſonderen Beliebtheit,
ge=
fördert vor allem durch den beſtens bekannten Erbacher Humor
und Mutterwitz. So waren auch die verſchiedenen
karnevaliſti=
ſchen Veranſtaltungen durchweg recht gut beſucht. Den Höhepunkt
des närriſchen Treibens brachte der geſtrige Feſtzug, der unſeren
Straßen einen Verkehr gab, wie er ähnlich nur an beſonderen
Feſttagen zu ſehen iſt. Die Zugfolge zeigte von vornherein ſchon
den ſachkundigen Aufbau und ließ dann bei der Durchführung die
geſtellten Erwartungen nicht nur erfüllen, ſondern weit
übertref=
fen. Faſt alle Vereine und die hieſige Fachſchule waren mit
Feſt=
wagen oder beſonderen Gruppen vertreten. Der Spitze des Zugs.
die von reitenden Herolden geführt wurde, und neben der
Muſik=
kapelle die Kleppergarde, eine Bannergruppe und den
Prinzen=
wagen mit begleitendem Gefolge brachte, ſolgten unter anderem
„Der Jäger aus Kurpfalz”, geſtellt vom Männergeſangverein
„Liederkranz”, ein Radfahrerausflug aus dem Jahre 1790,
unter=
nommen von dem Radfahrerverein „Wanderfreunde” die „
Lore=
ley”, verſinnbildlicht vom Männergeſangverein „Tugendbund”,
und „Der Auszug nach Paläſtina” gebildet von dem
Radfahrer=
verein „Wanderluſt‟. Die vom „Turnverein 1860” geheimnisvoll
angedeutete „Gruppe R.” zeigte uns das frühere Oberhaupt
Ritzel von Michelſtadt in naturgetreueſter Wiedergabe, und den
Wegweiſer, der ihm vom Saarlande aus Zufluchtsſtätten in allen
Landen anzeigte. Sehr ſinnvoll wirkte die vom Elfenbeingewerbe
geſtellte Reihengruppe. Dem in der Fachſchule in natürlicher
Größe hergeſtellten Elefanten ſchloſſen ſich an eine Negerabteilung
der Firma Leonh Gebhardt, „Die Roſenzeit” der Firma Mayer
u. Sohn, erinnernd an den erfolgreichſten Zeitabſchnitt im
Elfen=
beingewerbe und das „Edelweiß” der Firma Wacker, dankbar
ge=
denkend der durch die Herſtellung des letzten Winterhilfe=
Abzei=
chens unſerer Gegend gewordene Hilfe. „Viel Beifall fand auch
die Schützengruppe des benachbarten Schützenvereins
Weidmanns=
luſt Stockheim. Die Gruppe „Wildweſt” und die „Erbacher und
Michelſtädter Gemütlichkeit” ſowie die bei der Jugend beſonders
beliebte „Kreppelkanone” bildeten einen wirkungsvollen Abſchluß.
Nach Schluß des Feſtzuges herrſchte bis ſpät in die Abendſtunden
hinein in allen Lokalen echt fröhliche Odenwälder Stimmung.
Bb. Bensheim, 6. März Die NSG. „Kraft durch Freude‟
hatte für den Faſtnachtsabend zu einem Heiteren Abend in
die Säle des „Deutſchen Hauſes” eingeladen. Selten zeigten die
Räume eine derartige Fülle freudig=erwartungsvoller Menſchen.
Der bekannte Mainzer Karneval=Humoriſt Hermann Hauth
be=
ſtritt mit ſeinen vier weiteren Humoriſten Kremer, Merz, Karl
Studi genannt „Karlche” und dem Muſikklown und
Schnellzeich=
ner Kaltenſchnee den Abend, während dem die Lachſalven
un=
aufhörlich durch die Säle brauſten und die Stimmung von Minute
zu Minute zunahm. Die Kapelle des Arbeitsdienſtes ſtellte die
Muſik und ſpielte auch von 11 Uhr ab zum Tanz auf, dem von
der zahlreich anweſenden Jugend — aber auch von vielen, die im
vorgeſchrittenen Alter ſtehen — fleißig gehuldigt wurde
Gemein=
ſame Geſänge, die teilweiſe auch zum lebhaften Schunkeln
Gele=
genheit boten, gaben der gut durchgeführten Veranſtaltung ein
karnevaliſtiſches Gepräge.
die Kurpe zum größten Teil beſeitigt wird. Die Vorarbeiten zu
dieſer Neuregelung, der auch der Gemeinderat in ſeiner letzten
Sitzung ſeine Zuſtimmung erteilte, ſind im Gange. Die
In=
angriffnahme ſoll nach Erledigung der Formalitäten erfolgen. —
Verkehrsunfall. An der Ecke Mühlſtraße und Dieburger
Straße ereignete ſich heute nachmittag ein Verkehrsunfall. Ein
junger Mann wollte mit einem Leichtmotorrad im Zuge der
Mühlſtraße die Dieburger Straße überqueren und fuhr gegen
einen Laſtwagen. Während der Fahrer mit dem Schrecken davon
kam, wurde das Motorrad ſtark beſchädigt.
Bk. Pfungſtadt, 5. März. Heimatmuſeum. Die hieſige
Ortsgruppe des Reichsbundes für Volkstum und Heimat hat es
unternommen, die Grundlagen für ein Heimatmuſeum zu ſchaffen.
Es ſollen alle Zeugen aus der Vergangenheit, die beſtimmt noch
in beträchtlicher Menge vorhanden ſind, aus Speichern und
Rum=
pelkammern hervorgeholt werden. Die Ortsgruppe beabſichtigt
ſogar, ein Heimatmuſeum zu errichten. Die Gegenſtände bleiben
Eigentum der Beſitzer und gehen ihnen daher nicht verloren. Es
möge jeder mithelfen. Anmeldung von Gegenſtänden nimmt Lehrer
i. R. Heinrich Saal entgegen. Wie erinnerlich, waren
Beſtrebun=
gen zur Arbeit in einem Heimatverein bereits im Jahre 1930/31
im Gange. Ein Geldbetrag ſtand damals zur Verfügung, von dem
eine Anzahl Ruhebänke, namentlich längs der Sandbach erſtellt
wurden. Leider hat die immer mehr drückende wirtſchaftliche
Not=
lage die Beſtrebungen erſtickt. Es wäre zu wünſchen, daß ſich recht
weite Kreiſe jetzt für die Sache intereſſieren, denn Pfungſtadt iſt
bekanntlich eine alte Siedlung, beurkundet bereits im Jahre 784
in der Chronik des Kloſters Lorſch
G. Ober=Ramſtadt, 6. März. Opferbuch des WHW.
Einen neuen Beweis für die Opferfreudigkeit unſerer
Einwohner=
ſchaft zur Linderung der Not der vom WHW. betreuten
Volks=
genoſſen ſtellt das Ergebnis der Einzelzeichnungen im Opferbuch
dar; wurden doch während der verhältnismäßig kurzen Zeit der
Offenlage nicht weniger als 2034,45 RM. gezeichnet. Die
Ein=
zeichnungen ſind damit abgeſchloſſen, und das Opferbuch wird jetzt
in einer anderen Kreisgemeinde ausgelegt werden.
Fb. Groß=Zimmern, 6. März. Waſchbär geſichtet. In
der Gemarkung Klein=Zimmern—Semd wurde wiederholt von
verſchiedenen Perſonen aus allernächſter Nähe ein Waſchbär
ge=
ſichtet, der wohl einem Züchter ausgebrochen Iſt.
Pb. Groß=Zimmern, 5 März. Flugzeugtaufe.
Amnäch=
ſten Sonntag wird Groß=Zimmern im Zeichen des
Segelflugzeug=
ſportes ſtehen. Die hieſige Fliegergruppe wird die Taufe ihres
erſten Flugzeuges auf dem Sportplatz vornehmen. In emſiger
Ar=
beit haben die Flieger jede freie Stunde ausgenutzt, um einen
eigenen Segelflieger zu bauen, haben keine Opfer geſcheut um
dieſes Werk zu vollenden. — Billardſpiel. Die Mannſchaft
des Gaſthauſes „Zum Schwanen”, Groß=Zimmern, ſpielte in
Darmſtadt gegen die Mannſchaft des Gaſthauſes. „Zum Rebſtock”
Der Kampf endete mit 19:13 Punkten für Groß=Zimmern. Die
erreichten Bälle betrugen: für Darmſtadt 12 007 Bälle, für Groß=
Zimmern 10 476 Bälle. Doch in der 200. Partie war Darmſtadt
Groß=Zimmern nicht gewachſen, hier erreichte Groß=Zimmern 23
und Darmſtadt nur 9 Bälle. Geſpielt wurde mit je 8 Mann in der
Mannſchaft. Der Retour=Kampf in Groß=Zimmern findet
voraus=
ſichtlich am Donnerstag ſtatt.
Pf. Bickenbach a. d. B., 4. März. Schwerer Autounfall.
Geſtern nachmittag 3.40 Uhr ereignete ſich an dem unbewachten
Bahnübergang am Ortsausgang nach Zwingenberg ein
folgen=
ſchwerer Autounfall. Ein Wagen mit aus Saarbrücken
kommen=
den Arbeitsdienſtführern wollte kurz vor dem vorſchriftsmäßig
aus dem Halt anfahrenden Zug die Straße vaſſieren. Drei
war=
tende Autos hatten ſcheinbar dem aus Richtung Zwingenberg
kom=
menden Wagen die Sicht verſperrt, ſo daß letzterer direkt gegen
den vorderen Puffer der Lokomotive rannte. Obgleich der Führer
den Zug ſofort zum Stehen brachte, wurde der Wagen, der quer
zu den Schienen ſtand, noch einige Meter weitergeſchoben. Ein
Inſaſſe des Unglückswagens wurde ſchwer verletzt und ſofort in
ein Darmſtädter Krankenhaus gebracht. Der Fahrer wie auch der
weitere Inſaſſe kamen mit ſehr ernſten, wenn auch nicht
lebens=
gefährlichen Verletzungen davon. Es dauerte geraume Zeit, den
vollkommen zerſtörten Wagen von den Schienen zu ſchaffen.
Am Biebesheim, 5 März. Die NS.=Gaufilmſtelle führt am
22, d. M. im Parteilokal von J. D. Wirthwein den Kriegsfilm
„Fort Douaumont” vor. Ein Beſuch dieſes intereſſanten Filmes
iſt ſehr zu empfehlen — Bei einem Fußballſpiel brach geſtern ein
Jugendſpieler das Bein oberhalb des Knöchels. Nach ſofortiger
Hilfeleiſtung des hieſigen Arztes wurde der Verletzte ins
Kran=
kenhaus verbracht.
Immer wieder von neuem begeistert
„ist jeder Raucher, der Wert auf guten Tabak legt u. ein volles, gritfiges Format liebt, von
DT
IA
o. Mdst., dick u. rund, 3½s Pf.
Eine vorbildliche Zigarette!
Auch die neue Bildersammlung: „Die Nachkriegszeit
Rückkel
1918—1934‟ wird jedermann lebhaft interessieren, weil sie
unter S
Uppe das Weltgeschehen einer Epoche zeigt, von der das eigene
Schicksal mehr oder minder stark bestimmt worden ist.
— Nr. 65
Seite
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 7. März
19
Die Beamten der neugebildeten Landſtraßen=Polizei, die am 1. April ihren Dienſt aufnehmen,
wur=
den nach Beendigung des Sonder=Ausbildungskurſus am Dienstag einer Schlußprüfung unterzogen,
der u. a. Staatsſekretär Grauert, Polizeipräſident Dr. Levetzow und Korpsführer Hühnlein
bei=
wohnten. Die Beamten mußten theoretiſch und praktiſch den Befähigungsnachweis für dieſen
ſchwie=
rigen Kontrolldienſt auf den Landſtraßen erbringen. Auf unſerem Bilde ſieht man eine
Moment=
aufnahme der praktiſchen Prüfung. Hier galt es, den Hergang eines Kraftwagenunglücks feſtzuſtellen.
Slug mit eigener
Robbenjäger in See- und Eisnol.
Riga. 26 eſtländiſche Fiſcher von der Inſel
Oeſel, die auf Robbenjagd ausgezogen waren,
wur=
den vom Sturm überraſcht und auf die Oſtſee
hin=
ausgetrieben. Vier von ihnen gelang es
ſchließ=
lich, in Nordkurland das Feſtland zu erreichen.
Sie benachrichtigten die lettländiſche Hafenpolizei
in Windau, die zwei Eisbrecher hinausſchickte, um
nach den Robbenjägern zu fahnden. Auch aus
Eſt=
land ſind zwei Eisbrecher unterwegs, um die
ver=
mißten Fiſcher zu ſuchen. Nach den bisher
vorlie=
genden Meldungen iſt es jedoch nicht gelungen,
weitere verſprengte Seehundjäger zu finden.
Dienstagmorgen, gegen 5 Uhr, wurde an dem
Strand von Palmnicken, an der oſtpreußiſchen
Samlandküſte, ein offener Motorkutter
angetrie=
ben, in dem ſich vier halberſtarrte eſtländiſche
Fi=
ſcher befanden. Sie wurden vollkommen erſchöpft
in das Palmnicker Krankenhaus eingeliefert Sie
waren mit den übrigen 26 Fiſchern am 1. März
auf See hinausgefahren. Der ſchwere
Nordoſt=
ſturm trieb ſie bis nach Oſtpreußen, da ihnen der
Brennſtoff ausgegangen war und der Sturm die
Segel zerfetzt hatte. Man befürchtet, daß dies die
einzigen ſind, die ſich außer den in Nordkurland
gelandeten Fiſchern haben retten können.
Ein Wahnſinniger
als tſchechiſcher Unterſuchungsrichter.
Der tſchechiſche Unteruſchungsrichter Miroslov
Vojitek im Kreisgericht Troppau iſt als
wahn=
ſinnig in eine Anſtalt abgeführt worden. Dieſem
Manne waren alle Hultſchiner politiſchen
Sträf=
linge auf Gnade und Ungnade ausgeliefert
wor=
den. Wegen ſeines ſadiſtiſchen Benehmens den
Hultſchinern gegenüber wurde er von den
fanati=
ſchen Tſchechen als Held gefeiert. Er hat es
fer=
tig gebracht, die Unſchuldigſten monate= ja
jahre=
lang in Unterſuchungshaft zu halten, um ſie dann
für die Aburteilung freizugeben, in der ſie zum
allergrößten Teil freigeſprochen wurden.
Reich und Ausland. Die Rokhenburgorker Rieſenſporkhalle vor der Vollendung.
Beſchlagnahme
kunſtbolſchewiſtiſcher Bilder.
Berlin. Die Geheime Staatspolizei hat auf
Anſuchen der Amtsleitung der NS. Kulturgemeinde,
Abteilung bildende Kunſt, in der von der Firma
Max Perl. Unter den Linden 19, veranſtalteten
Auktion moderner Gemälde, Handzeichnungen und
Graphiken eine große Anzahl typiſch
kunſtbolſche=
wiſtiſcher Darſtellungen pornographiſchen
Charak=
ters beſchlagnahmt und ſichergeſtellt. Es handelt
ſich um insgeſamt 63 Arbeiten, zum großen Teil
prominenter Künſtler des vergangenen Syſtems.
Durch das Eingreifen der Staatspolizei und
da=
durch, daß die NS. Kulturgemeinde hier die
Ini=
tiative ergriffen hat, wurde verhindert, daß
der=
artige ſchamloſe, jedes geſunde Empfinden aufs
tiefſte verletzende Machwerke der deutſchen
Oef=
fentlichkeit im nationalſozialiſtiſchen Staate
wei=
terhin unter Mißbrauch des Namens „Kunſt”
vorgeſetzt und durch eine Scheinbewertung von
Auktionskreiſen zur Irreführung der
Oeffentlich=
keit benutzt werden.
Sühne für einen keufliſchen Mordplan.
Berlin. In den ſpäten Abendſtunden am
Dienstag verkündete die 10. Große Strafkammer
des Berliner Landgerichts das Urteil gegen den
55jährigen Albert Dieſener aus Klein=Mühle, bei
Finſterwalde (Niederlauſitz), der einen
Strafge=
fangenen zur Herbeiführung eines tödlichen
Ver=
kehrsunglücks angeſtiftet hatte, um auf dieſe Weiſe
durch Verſicherungsbetrug in den Beſitz einer
größeren Geldſumme zu gelangen. Das Urteil
lautete, entſprechend dem Antrag des
Staatsan=
walts, auf 5 Jahre Gefängnis, 5 Jahre
Ehrver=
luſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Wie der
Anklagevertreter, ſo drückte auch der Vorſitzende
bei der Urteilsbegründung ſein Bedauern darüber
aus, daß die Verhängung einer höheren Strafe
nach den beſtehenden geſetzlichen Vorſchriften nicht
möglich ſei. Der Angeklagte könne von Glück
ſa=
gen, daß ſein teuflicher Plan nicht zur
Ausfüh=
rung gekommen ſei, denn ſonſt ſtände er jetzt vor
dem Schwurgericht und hätte die Todesſtrafe zu
gewärtigen.
Der Ausbau der Hanſeaten=Halle in Rothenburgort bei Hamburg, wo Schmeling und Hamas am
10. März zum Weltmeiſterſchafts=Ausſcheidungskampf antreten werden, ſteht kurz vor der
Voll=
endung. Noch ſind tauſend fleißige Hände daran tätig, aber man erkennt auf unſerem Bilde ſchon
deutlich die künftige Geſtalt dieſer Rieſenhalle.
Zunahme der Kälke in Schleſien.
Breslau. Bei heiterem Wetter hat die
Kälte in Schleſien auch in der vergangenen Nacht
ungewöhnlich tiefe Temperaturen erreicht. Der
Reichswetterdienſt meldet aus Breslau=Krietern
minus 20 Grad, aus Hirſchberg minus 28 Grad
und aus Groß=Iſer ſogar 34 Grad Kälte als
nächtlichen Tiefſtand.
Neuer Welirekord eines engliſchen
Schnelzuges: 173,7 Skundenkilomeker
London. Der zwiſchen New Caſtle und
Lon=
don verkehrende Expreßzug hat vorgeſtern einen
neuen Schnelligkeits=Weltrekord, für
Dampfma=
ſchinen aufgeſtellt. Der Zug erreichte
vorüber=
gehend eine Schnelligkeit von 173,7 Kilometern
pro Stunde.
n
Ein intereſſantes Experiment mit einem
tigen Flugapparat, der nur 8 Pfund wie
führte der 22jährige amerikaniſche
ſpringer Clem Sohn in Dayton (Flori
ließ ſich aus 4000 Meter Höhe aus dem
fallen und flog mit ſeinem Apparat in v.
lichen Schwingbewegungen. Er vollführt
dungen und Loopings in der Luft und
dann, als er auf 1500 Meter geſunken r
Fallſchirm, um ſich zur Erde gleiten zu laſ
ſer Funkbild zeigt den Fallſchirmſpringer
mit ſeinem eigenartigen Apparat. Es b
doch abzuwarten, ob ſich dieſe neue Kon
noch weiter entwickeln läßt.
Räfſelhaftes Berſchwinden einer
ſendung auf einem Londoner Flu
London. Aus dem Treſor des Fl=
Croydon ſind etwa ſechs Zentner gemün,
ungemünzten Goldes auf geheimnisvoll
verſchwunden. Der Transport war fü
beſtimmt und war am Dienstagabend
waltungsgebäude des Flugplatzes ein
worden. Als er heute vormittag verla)
den ſollte, entdeckten die Beamten, daß
Kiſten verſchwunden waren. Die ſofort
teten Nachforſchungen ergaben, daß die D
nicht die geringſte Spur hinterlaſſen ha
haben augenſcheinlich über Nachſchlüſſel
denn die Türen, die zu dem Treſor füh
der Treſor ſelbſt zeigten keine Zeichen
waltanwendung. Am rätſelhafteſten ble
die Diebe die ſchweren Kiſten aus dem
wachten Gebäude herausgebracht haben.
dem müſſen ſie ſich zum Transport eine
wagens bedient haben, wenn ſie nicht ſo
auch angenomemn wird, ein Flugzeug
Verfügung hatten.
Perſonenzug fährt in eine Gruppe Strecke
Fünf Tote.
Paris. Ein ſchweres Unglück, das fü
ſchen das Leben gekoſtet hat ereignete
Mornant, im Departement Seine=et=Ma=
Perſonenzug der Strecke Troyes—Paris
eine Abteilung Streckenarbeiter hinein
wurden fünf Arbeiter getötet und mehre:
verletzt. Das Unglück iſt darauf zurück
daß die Arbeiter infolge des dichten Ne
des von einer Betonmiſchmaſchine ver
Geräuſches das Herannahen des Zuges
merkten.
Umfangreiche Deviſenſchiebungen
in Hamburg aufgedeckt.
Selbſtmordverſuch des Hauptſchuldigen.
Die Token mahnen die Verkehrsſünder.
Das Fahrzeug aus — Konſervenbüchſen. Hamburg. Die Zollfahndungsſtelle
Ham=
burg nahm am Dienstag bei einem Barmbecker
Kaufmann eine Nachprüfung der Geſchäftsbücher
vor; dabei wurde feſtgeſtellt, daß der Kaufmann
im Ausland unangemeldet ein Konto unterhielt.
Aus dem Briefwechſel ging hervor, daß er
um=
fangreiche Wertpapiergeſchäfte nach dem Ausland
abwickelte. Auch Steuern ſind hinterzogen
wor=
den. Soweit ſich bisher überſehen läßt, handelt es
ſich bei den Deviſenſchiebungen um namhafte
Be=
träge. Der Kaufmann wurde feſtgenommen.
Un=
terwegs riß er ſich plötzlich von den Beamten los
und ſprang in den Hafen. Es gelang jedoch, den
Flüchtling wieder zu faſſen. In der gleichen
An=
gelegenheit konnte in der Nacht zum Mittwoch an
der Grenze nach Danzig ein Mittäter
feſtgenom=
men werden, als er erhebliche ausländiſche
Wert=
papiere nach dem Ausland ſchaffen wollte.
Auch leere Konſervenbüchſen können noch zu
etwas nütze ſein. Dieſer Berliner baute ſich aus
Konſervenbüchſen und Kiſtenbrettern ein
neu=
artiges Fahrzeug, mit dem er ſoeben eine gut und
zur Zufriedenheit verlaufene Ausfahrt unternahm.
Arbeitsmänner retten ihren Kameraden.
Altenkirchen. Dieſer Tage mußte die
Arbeitsdienſtabteilung 2/240 Altenkirchen in der
Nähe von Schöneberg die Wied paſſieren. Durch
das ſtarke Hochwaſſer, das die Wied führte, war
die leichte Brücke, die an dieſer Stelle über den
Fluß führt, fortgeriſſen worden. Die Abteilung
baute eine Notbrücke und ſetzte über. Durch das
ungewohnte, ſtarke Rauſchen des Hochwaſſers
wurde ein Arbeitsmann ſchwindlig und ſtürzte
kopfüber in die Wied. Vier dem Waſſer am
näch=
ſtehen ſtehende Arbeitsmänner ſprangen kurz
ent=
ſchloſſen nach und zogen ihren verunglückten
Ka=
meraden aus den reißenden Fluten ans Ufer, wo
hilfreiche Hände die fünf Kameraden ans Land
ſchafften. Die überaus ſtarke Strömung und die
Tiefe des Waſſers machten das Rettungswerk zu
einem lebensgefährlichen Beginnen.
Um dem überhandnehmenden Leichtſinn der Autofahrer zu ſteuern, hat die Polizei in
(Kalifornien) eine eigenartige Strafmaßnahme eingeführt. Jeder Verkehrsſünder wi.
ten können. Man ſieht hier eine ſolche Szene im Schauhaus. Der Kriminglkonn
jedesmal laut den Namen und ſagt dazu: „Getötet von einem rückſichtsloſen Kraſll
Kshtatent Aa daies derr
Mann aus dem Volk” ſammelk Erfahrungen.
)Budapeſt. Eine unangenehme Ueberraſchung
er=
ie Beamten in der Tſchechoſlowakei: Zweimal erſchien
tereinander unangemeldet und unerwartet der
Landes=
t von Mähren, Dr. Cerny, um ſich über den
Arbeits=
ner Untergebenen zu unterrichten. Als er zu Beginn der
nden die Räume der Bezirksbehörde betrat, fand er zu
„icht geringen Erſtaunen nur einen kleinen Teil der
Be=
ſor. Als „einfacher Mann aus dem Volke” wartete er
at und geduldig darauf, ob es den Herren Beamten nicht
ehm ſein würde, ſich in ihre Amtsräume zu bemühen.
at er Zeit und Muße, nicht nur eine überaus
gemüt=
enſtauffaſſung einzelner Beamter, ſondern auch deren
ſende oder ungehobelte Art eingehend zu ſtudieren, mit
as Publikum behandelten. Als ſchließlich — ſehr ſpät —
erer Beamter zum Dienſt erſchien, fragte ihn der
ite Landespräſident beſtimmt, aber ſehr höflich, warum
erſt jetzt komme. „Das geht Sie einen Dreck an!” war
ghöfliche Antwort. Als ſich jedoch der Landespräſident
lächelnd vorſtellte, fiel der Beamte faſt in Ohnmacht.
anderen Büros konnte der Landespräſident ähnliche
igen ſammeln. Das Ergebnis ſeines Beſuches war denn
mehrere Beamte ſtrafverſetzt wurden.
übrigen verlautet, daß die Hohenſtädter Beamten ſich
m Beſuch des Landespräſidenten beſonders beſcheidenen
n der Amtsſtuben gegenüber auffallend höflich und
zu=
tend benehmen. Auch die Dienſtſtunden ſollen jetzt
pünkt=
ehalten werden. Sogar, und das iſt ſicher das Erſtaun=
Zeit für das zweite Frühſtück, das in allen Aemtern
Gebiete der alten Doppelmonarchie in geradezu kunſt=
Zeiſe ausgedehnt wird, ſoll von den Beamten
Hohen=
itdem ſtark abgekürzt worden ſein.
Die zappelnde Kifte.
Mailand. Eines Nachmittags bewegte ſich durch
ßen Mailands ein ſchweres Laſtauto, beladen mit drei
Kiſten, die nach Caſablanca expediert werden ſollten.
ielten elektriſche Beleuchtungskörper und Apparate und
le drei aufs ſorgfältigſte vernagelt und verſandtbereit.
gs bemerkte der Fahrer, daß die eine der Kiſten ſich
m Platz verſchoben hatte und nahe daran war, vom
zu ſtürzen. Er hielt an und wollte die Kiſte zurecht=
Is dieſe mit einer unerwarteten Bewegung ſelbſttätig
iellte. Zugleich drangen aus ihrem Innern unarti=
Klagelaute und Seufzer. Der erſchrockene Fahrer rief
ußgänger um Hilfe, und mit zitternder Hand wurde die
che Kiſte an ihren Platz zurückgerückt, wo ſie noch einige
Bewegungen vollführte. So ſchnell er konnte, lenkte der
den Wagen heimwärts ins Magazin, wo alsbald das
rſonal der Firma zuſammenlief. Mit großer Vorſicht
ohne Spannung wurde die Kiſte geöffnet. Das darin
e Stroh bewegte ſich und es erſchien ein menſchlicher
verwühlten Haaren und ſchreckensbleichen Zügen,
ver=
nach Luft ſchnappend. Bei dieſem Anblick brachen die
den in ſchallendes Gelächter aus und riefen im Chor:
der Angelo!” Es war tatſächlich Angelo, ein
Fuhr=
r ſich in der Mittagspauſe nichtsahnend in der halb
h gefüllten Kiſte niedergelaſſen hatte, um ſeine
Mittags=
zu halten. Zwei Kameraden, die ihm einen harmloſen
vielen wollten, hatten den Schlafenden mit Stroh
be=
ſo war es gekommen, daß die anſcheinend mit zer=
Ware gefüllte Kiſte ordnungsgemäß vernagelt und
worden war. Erſt als ſie ſich bereits unterwegs befand,
Angelo zum Bewußtſein ſeiner wenig beneidenswerten
er Strohſtaub belegte ihm die Stimme, die kaum
im=
ir, aus dem Inneren der feſten Kiſte hervorzudringen.
rweiſe gelang es dem Mann, ſich auf andere Weiſe
zu machen, ſonſt hätte er ein elendes Ende nehmen
„Maſchinenſtürmerinnen.”
Karſeille. Im Marſeiller Gerichtsgebäude ging es
bhaft zu. Nicht weniger als 54 „Bräute” ergoſſen die
res Zorns über einen Heiratsſchwindler, der ihnen
ſchönſten Verſprechungen ihre letzten Erſparniſſe und
ſches andere abgeliſtet hatte. Was aber den größten
er enttäuſchten Heiratsluſtigen hervorrief und was ſie
üger auf keinen Fall verzeihen wollten, war die
Tat=
er — moderner Mann — die modernſten
Hilfs=
ſeinem „Betrieb” gebraucht und ſeine Liebesbriefe auf
triſchen Maſchine vervielfältigt hatte!
ohl der Mann zu einer hohen Freiheitsſtrafe verurteilt
ürzten ſich die enttäuſchten Bräute auf die als „be=
Moment” bereitgeſtellte Maſchine und ruhten nicht
bis ſie in winzige Stückchen zertrümmert vor dem
iſte lag ..
Gäſte im Auko.
(th) New York. Miſter Browns, ein Fabrikbeſitzer aus
Fargo in Minneſota, befand ſich mit ſeinem Automobil auf
der Heimfahrt aus einem Städtchen im nahen Staate Dakota,
wo er geſchäftliche Beſprechungen erledigt hatte, als mitten auf
der Landſtraße ein heftiger Schneeſturm einſetzte. Die
Hoff=
nung Miſter Browus, noch rechtzeitig die ſchützenden Mauern
ſeiner Heimatſtadt zu ereichen, erwies ſich dem Wüten des
Ele=
ments gegenüber jedoch als trügeriſch, der Schneeſturm nahm
von Minute zu Minute an Gewalt zu, ſein Automobil blieb
in dem mittlerweile ſchon über einen Meter hoch gefallenen
Schnee ſtecken und er mußte es verlaſſen. Nach fünfſtündiger,
mühſeliger Wanderung, während der er wiederholt die
Orientie=
rung verlor und ſich nur durch die äußerſte Willensanſpannung
davor bewahren konnte, erſchöpft in den Schnee zu ſinken,
er=
reichte er eine dicht vor Fargo liegende Farm, in der er
aufgenom=
men wurde. Da Miſter Browns in ſeiner Stadt eine große Rolle
ſpielt, wußte er am nächſten Tage durch das glücklicherweiſe
noch funktionierende Telephon die Feuerwehr Fargos zu
bewe=
gen, mit einem Motorſchneepflug zu erſcheinen und ſein auf der
Landſtraße feſtliegendes Auto freizumachen.
Er begleitete ſelbſt die fünf Feuerwehrleute auf dem
Schnee=
pfluge zu ſeinem Automobil, das bis an das Verdeck
einge=
ſchneit war. Wer beſchreibt den Schrecken Browns ſowohl wie
ſeiner Begleiter, als ihnen bei der Annäherung an das
Auto=
mobil aus deſſen Innern vier mächtige große — Wölfe
entgegen=
ſprangen, die anſcheinend unter dem Verdeck des Steuerſitzes
Schutz vor dem Unwetter geſucht hatten? Die hüngernden Beſtien
ſtürzten ſich ohne weiteres auf die ſechs Menſchen, und es
ent=
ſpann ſich mitten auf der verſchneiten Landſtraße Minneſotas
— wo Wölfe eine große Seltenheit ſind, wenn ſie nicht wie dieſe
hier in beſonders harten Wintern über die kanadiſche Grenze
herüberwechſeln — ein erbitterter Kampf, der ſchließlich durch
einen der Feuerwehrleute geiſtesgegenwärtig dadurch entſchieden
wurde, daß er das — — Auspuffrohr des Motorpflugs in
Tätigkeit ſetzte. Bei dieſem erſchreckenden Geräuſch zogen es die
Wölfe vor, in einer nahen Pflanzung zu verſchwinden, nachdem
ſie Miſter Browns und einen der Feuerwehrleute erheblich
verletzt hatten
Auf Bogeliagd in der Lnbiſchen Wüſte.
(u) Kairo. Die Engländerin Mrs. Strutt zieht
augen=
blicklich mit einer Expedition zum Hochplateau Glif Kebir, einer
unerforſchten Gegend der Lybiſchen Wüſte. Dann ſoll ein
Vor=
ſtoß auf den Wadi Hawa, einen ausgetrockneten Fluß, deſſen
Weſen und Herkunft noch unbekannt iſt, unternommen werden.
Die Engländerin iſt Vogelſpezialiſtin. Sie wird auf eine
einzig=
artige Vogeljagd gehen müſſen. Sie ſoll nämlich die noch
unge=
klärte Frage löſen, wie die Vögel, die man an der Küſte und
dann wieder viel weiter ſüdlich antrifft, eigentlich die Wüſte
überwinden und wie die ausgeſprochenen Wüſtenvögel
über=
haupt leben.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 7. März
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeik,
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch. — Choral: Zur Seele ſpricht der
Herr vertraut. — 7.00: München: Frühkonzert. Das Münchener
Sinfonieorcheſter. Ltg.: Ralph Agop. — 8.10: Waſſerſtand,
Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.001 Nur Trier
Werbekonzert. — 9.15: Nur Trier; Kammermuſik. — 9
Ferd. Laven: Mundartlicher Spaziergang im alten Trier,
9.45: Lieder von Conrad Ramrath. — 10.00: Nachr.
10.15: Stuttgart: Schulfunk: Volksliederſinge
10.45:
Prak=
tiſche Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00; Werbekonzert.
11.30: Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.:
W. Wilde. — 13.00: Zeit, Nachr. — 13.15: Mittagskonzer
30 Tage Ziel! (a Konto Schall und Platt.) — 14 15: Zei
Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht. — 14.45: Zeit,
Wirtſchafts=
meldungen. — 14.55: Wetter. — 15.00: Nur Frankfurt:
Nach=
richten der Gauleitung. — 15.15: Kaſſel: Kinderfunk: In der
Kinderſtube, wenn es dämmrig wird!
16.00: Nachmittagskonzert. — Dazw.: Kompoſitionen für Kunſt=
Harmonium. — 18.00: Bücherfunk: Brücken von d. Gegenwart
zur Vergangenheit. — 18.15: Deutſche Geſpräche. Franz
Schnei=
der: Das Erlebnis körperlicher Arbeir — ein Ausweg aus der
Kriſe der Jugend. — 18.35: Der Tod des Gerhard Thiele. Aus
dem „Tagebuch des Gerhard Thiele” von Reinh. Albrecht,
18.45: Wirtſchaftsmeldg.; anſchl.: Das Leben ſpricht!
19.00: Vom Deutſchlandſender: Fröhl. Muſik. Es ſpielt die Kapelle
Bund. — 20.00: Zeit, Nachr.; anſchl.: Tagesſpiegel. — 20.15
Konzert des Frankfurter Kammerorcheſters. Lta.: Chlodwig
Ras=
berger. — 20.45: Vom wackeren Landſer in Krieg und Frieden.
Eine heitere Funkfolge. — 21.15: Chorkonzert. Lta.: Paul Belker.
22.00: Zeit, Nachr. — 22.15: Nachr., Wetter, Sport. — 22.20:
Waſhington: Kurt G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht.
22.30: Cello=Konzert. Gaſpar Caſſado ſpielt. — 23.45: Erna
Sack ſingt (Schallpl.). — 24.00: Komponiſten=Portrait. Rich.
Strauß (geb. 11. Jun: 1864).
Donnerstag, 7. März
Berlin; 22.45: Aus dem Schaffen Waldemar
Wend=
lands. Dir.: Der Komponiſt.
Deutſchlandſender: 19.30: Aus dem Opernhaus,
Dresden: Der Günſtling. Oper von R. Wagner=Regeny.
Frankfurt: 20.45: Vom wackeren Landſer in Krieg
und Frieden. Heitere Funkfolge.
Hamburg: 20.10: ... und abends Gäſte.
Köln: 20.10: Orcheſterkonzert. Ltg.: Dr. Buſchkötter.
Einlage: Junge deutſche Dichtung.
Leipzig: 22.20: Götter und rote Burgen. Sang meiner
einſamen Heimat von Agnes Miegel.
München: 20.10: Die Mitternachtshochzeit. Hörſpiel von
P. P. Althaus. Muſik: L. Kuſche.
Stuttgart: 21.30: „Wer hört’s nicht gern?” Von Arng
Holz bis Morgenſtern. Eine freche Folge,
Wien: 20.00: Alpenländiſche Muſik.
Rom: 20.45: Sinfoniekonzert.
Stockholm: 22.00: Unterhaltungsmuſik.
Luxemburg: 22.10: Deutſche Volkslieder.
Warſchau: 23.05: Tanzmuſik.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
22. Ziehungstag
5. März 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 5000 M. 103263
2 Gewinne zu 3000 M. 342957
18 Gewinne zu 2000 M. 26805 223142 259847 264799 329363
367123 380926 384673 393997
30 Gewinne zu 1000 M. 16806 43961 61817 173632 184370 189466
217036 228832 270853 284749 324146 332445 333344 340889 3535
108 Gewinne zu 500 M. 26047 28176 30655 32934 38831 3971
40976 49763 82581 84968 87276 92229 95954 102650 110874
113368 134719 146960 147516 155803 156948 160108 172226 172278
174906 184319 187616 193596 196636 200 167 201115 213836 224404
25 1874 254840 267624 271704 272506 279637 285079 316143
333669 338149. 345186 350146 350183 367741 372044 374476
374532 383366 3850
374 Gewinne zu 300 M.2374 6097 8728 9337 9398 9735 9765 12907
15644 18553 20647 22593 23321 25901 28209 33157 34886 3609e
37074 37530 39713 41768 46384 49173 53712 57100 65808 66106
67111 72145 72191 72261 73636 78188 79252 80892 82003 860
365 91230 91894 97275 103538 107022 107129 108568
22138 123084 126766 128106 129445 129561 132360 133928
134673 134781 135871 135982 136218 136975 137746 13865
140400 141782 148898 149254 149365 155300 155376 156817
162=
164964 167341 168266 1714098 176196 17699
2 200011 200088 200585
235 20656=
27555 22801
41940 24
383
383066 2903
17426 31.
3 319583 32:
337224 2
341845
354680 354
351363 353
3660 10 366431 366655 370294 371293 3717
379690 3
375611 379955 3830 19 383065 383 172 384456 384578 386314 38
389603 392445 393216 394749 397046
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 5000 M. 217920
12 Gewinne zu 3000 M. 55081 94888 145440 187172 327545 37
18 Gewinne zu 2000 M. 2619 43337 44832 58115 87485 150685
233383 361 194 3740.
34 Gewinne zu 1000 M. 12497 52662 66053 82751 96107 115645
132751 147062 152130 178045 209997 228483 267221 278947 324394
345309 376113
92 Gewinne zu 500 M. 208 12990 19371 31675 35953 47137 50339
54243 60860 72187 74792 92254 94659 100020 108027 144125
145928 159138 161349 174257 186437 187717 195247 201034 202004
234238 240159 242312 243103 249359 266007 272607 274827 281435
242 320405 320550 334249 338827 340160 343133 356 132 358751
364633 372556 3740
262 Gewinne zu 300 M. 1175 7166 10402 12929 15687 16549 17924
18388 21945 22824 23476 30946 37645 39402 43832 43938 44969
45774 47784 57468 60619 61038 61206 61878 62623 69875 70601
74203 74864 75928 76350 79333 81181 89784 90200 91621 94604
104327 105129 110943 111796 120184 132687 140565 141781 148081
148981 151158 154477 156297 153660 160621 167590 172865
176740 180513 182019 184555 190648 195253 196212 196811 200
05426 206874 207110 207851 209714 21
4 217
29
226349 228472 237022 240862 242157 254
7 264403 268969 270367 276203 276263 2
291023 293344 288 106 299252 300053 3
316187 316835 317038 3234 16 325526 326449 398473 3
7 344810
347097 347591 349169 351018 351175 352611 35402
1 3.
358104 358982 359626 361889 362703 363850 370245 377725 38
391252 391987 393802 398286
20 Tagesprämien.
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei Prämfen zu ſe 1000 RM
gefallen, und zwar ſe eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen 1 und II:
20841 36494 50081 82704 98177 152233 191558 192082 317048
371287
Im Gewinnrade verblieben: 160 Tagesprämien zu je 1000 Mark,
2 Gewinne zu je 10///00, 2 zu je 1000/0, 2 zu je 50000, 2 zu je
3000, 2 zu je 2000, 24 zu je 1000, 44 zu je 5000, 120 zu je
3000, 220 zu je 2000, 486 zu je 1000, 1178 zu je 500, 4630 zu
je 300 Mark.
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heimerſtr. 15, pt.
FrW OL F
S
Mddate HATTE SICH SCHON DAMIT ABGEFÜHDEH ..
Terr Lehmann hatte den ekligsten, härtesten Borstenbart,
LLden man sich denken kann. Rasieren? Ausroden, meinte
er, sei das richtigere Wort. Daß es für solchen
widerspen-
stigen Bartwuchs und für empfindliche Haut eigens
herge-
stellte Rasierseifen gibt, das war Herrn Lehmann allerdings
entgangen. Bis ihm der Zufall ein Stück Kaloderma-
Rasier-
seife in die Hand spielte. Lehmann kannte seinen Bart nicht
mehr! Mit dem glyzerinhaltigen Kaloderma-Rasierschaum
glitt das Messer leicht und sauber und mühelos durch die
harten, widerspenstigen Stoppeln. Das beste aber ist, daß seine
ewig gereizte, empfindliche Gesichtshaut sich schon nach
weni-
gen Tagen beruhigte und daß jetzt die Haut auch nach dem
schärfsten Ausrasieren kühl, glatt und geschmeidig bleibt.
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KARUNNRA
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Stack NM -b0. m Bakeltekulze RM
NB. Für Herren, die eine eremeförmige Rasierseife vorziehen:
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HNK
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 7. März
Stdasrbatbb do lttatt
Fußball in Starkenburg.
Die Bezirksklaſſe Südheſſen
ſieht am Sonntag folgendes Programm vor:
SV. 98 Darmſtadt Viktoria Walldorf.
Olympia Lorſch — Polizei Darmſtadt,
AO. Worms — FC. Egelsbach.
Dieſe drei Spiele können unter Umſtänden von
ausſchlag=
gebender Bedeutung für die Meiſterſchaft, die man der Polizei
ſchon ſicher geglaubt hatte, werden. Und der „Wenn..” gibt es
eine ganze Reihe.
Die Begegnung SV. 98 — Germania Pfungſtadt, die für den
10. März vorgeſehen war, iſt vom Bezirksklaſſenleiter mit dem
Treffen gegen Walldorf vertauſcht worden, eben um die
Meiſter=
ſchaft zu klären. Und darüber wird man wohl, am Sonntag
abend näheres ſehen.
Dreimal haben die Gäſte „Ausſichten” und deshalb darf
man wohl bei allen Treffen mit ſpannenden Kämpfen um Sieg
und Punkte rechnen. Am Böllenfalltor gibt Walldorf.
heute auf dem 3. Platz, ſeine erſte Gaſtvorſtellung, die es am
fol=
genden Sonntag auf dem Exerzierplatz wiederholt. Würden die
Gäſte beide Spiele gewinnen, dann könnten ſie 32 Punkte
errei=
chen und mit Egelsbach, wenn es ſein letztes Wormſer Spiel
ge=
wänne, punktgleich werden. Beide könnten — theoretiſch
ge=
ſehen — ſogar die Polizei überflügeln, wenn dieſe ihre beiden
reſtlichen Spiele verlieren würde. Grund genug alſo für die in
in der letzten Zeit gehörig drängenden Gäſte, in Darmſtadt alles
einzuſetzen. Chancen auf einen Punktgewinn ſind durchaus
ge=
geben, wenn wir auch glauben, daß am kommenden Sonntag die
Platzelf im Sturm eine beſſere Leiſtung auf die Beine ſtellen
wird, als am Faſtnachtsſonntag. Die Blauen werden wieder mit
ihrem etatmäßigen Mittelläufer erſcheinen, müſſen allerdings
Mahr im Sturm erſetzen, der in den nächſten Wochen eine
Knöchel=
verletzung ausheilen muß. Grund genug. die Partie nicht leicht
zu nehmen.
Sehr viel ſteht für den Tabellenführer Polizei auf dem
Spiel. Die Darmſtädter müſſen mit Erſatz für die verletzten
Spieler Bönſel und Seipp, der einen Schlüſſelbeinbruch erlitten,
und den geſperrten Keck nach Lorſch reiſen und eine
Um=
ſtellung vornehmen. Immerhin darf man den Grünen zutrauen,
daß ſie im Bewußtſein ihrer Aufgabe mit verdoppeltem Eifer
bei der Sache ſind und nichts mehr vergeben. Lorſch hat am
letz=
ten Sonntag in Arheilgen einen unerwartet ſtarken Gegner
ab=
gegeben, und da die Elf noch immer im Abſtiegsſtrudel kreiſt,
werden ſich die Darmſtädter auf härteſten Widerſtand gefaßt
machen müſſen. Ein Sieg wird erſt nach Kampf möglich ſein.
Von der gleichen Bedeutung iſt für Egelsbach der letzte
Gang nach Worms. Zweifellos ſind die Hoffnungen in
Egels=
bach am Vorſonntag wieder aufgeflammt, und wir glauben, daß
die Gäſte dem Wormſer Publikum eine imponierende Vorſtellung
zeigen werden. Ein Sieg gegen die gewiß nicht ſchwachen
Rhein=
heſſen würde daher wohl das Normale ſein.
Dieſer Sonntag hat alſo noch einmal „alles in ſich”.
Die Kreisklaſſe 1.
Gruppe 1 — Ried.
Nach der dritten Pokalrunde werden jetzt die ausgefallenen
Punkteſpiele nachgetragen, wobei die Begegnungen als äußerſt
intereſſant zu betrachten ſind. Es treffen ſich nämlich:
Alemannia Groß=Rohrheim — FV. Hofheim.
FC. Bensheim — FV. Biblis.
TSVgg. Klein=Hauſen — TSV. Biebesheim.
Die Hofheimer müſſen aus ihren reſtlichen zwei Spielen noch
einen Punkt holen, um zahlenmäßig nicht mehr eingeholt werden
zu können. Rechneriſch ſind ſie ja eigentlich ſchon Meiſter, denn
mehr als 18 Punkte kann, außer Hofheim, kein Verein dieſer
Gruppe erreichen, und da Hofheim mit 18 Punkten auch ein ſehr
gutes Torverhältnis hat, iſt die Meiſterſchaft eigentlich ſchon
ge=
ſichert. In Groß=Rohrheim langt es übrigens jetzt vielleicht auch
ſchon zu einem Punkt, denn die Platzbeſitzer müſſen auf ihren
guten Mittelläufer Herbold verzichten.
Gelänge den Bibliſern in Bensheim ein Sieg, dann kämen
ſie mit Hofheim punktgleich, wenn dieſe natürlich keinen Punkt
mehr holen könnten. Beides ſcheint uns zweifelhaft, denn bei
allem anſprechenden Können der Bihliſer wird für ſie an der
Bergſtraße wohl kaum mehr als ein Punkt zu holen ſein.
Die Biebesheimer Mannſchaft iſt ſpieleriſch ſtark genug, um
ſelbſt in Klein=Hauſen einen knappen Sieg zu erringen. Für die
Meiſterſchaft ſowohl als auch für den Abſtieg ſind dieſe beiden
Punkte allerdings belanglos.
Gruppe 2 — Darmſtadt=
Nachdem nun auch die Terminliſte der Rückrunde abgelaufen
werden die drei nächſten Sonntage des Monats März mit
Nach=
tragsſvielen ausgefüllt. Dieſe Punkteſpiele ſind inſofern noch
von Bedeutung, als an dieſen Sonntagen der Abſtieg endgültig
entſchieden wird. Der 10. März bringt folgende Begegnungen:
SV. Weiterſtadt — TSG. 46 Darmſtadt.
Der Tabellenzweite muß in Weiterſtadt gegen den
Tabellen=
vorletzten antreten. Obwohl man den 46ern nach der
Papier=
form ein erfolgreiches Abſchneiden mit auf den Weg gibt, iſt doch
nicht von der Hand zu weiſen, daß ebenſo gut auch Weiterſtadt
den Sieger ſtellen könnte, was allerdings eine ſehr gute Leiſtung
ſein würde. Ein Sieg der Platzmannſchaft würde auf alle Fälle
ihre Lage weſentlich beſſern.
Union Wixhauſen — Chattia Wolfskehlen.
Dieſes Treffen, das bereits auf 14.30 Uhr feſtgeſetzt iſt,
bringt zwei Mannſchaften zuſammen, deren Spielweiſe nicht ſehr
viel voneinander abſteht. Beide Mannſchaften werden ſich
be=
ſtimmt einen harten und nicht minder ſpannenden Kampf liefern.
Obwohl der Neuling nur ſchwer zu ſchlagen iſt, dürfte doch
Union bedingt durch den Vorteil des eigenen Platzes, als
knap=
per Sieger das Feld verlaſſen.
Jahn 75 Darmſtadt — Germania Eberſtadt.
Die 75er erwarten am Ziegelbuſch den Tabellenletzten
Ger=
mania Eberſtadt. Beide Mannſchaften, haben Abſtiegsſorgen,
was dem Kampf beſondere Bedeutung gibt. Gelingt es den
Tur=
nern, die Gäſte zu ſchlagen, dann wird für ſie die größte Gefahr
beſeitigt ſein, während ſich die Leute vom Frankenſtein weiter in
hoffnungsloſer Lage befänden. Der Ausgang dieſer Begegnung
erſcheint offen, wenn auch hier der Platzvorteil ſtark in Betracht
zu ziehen iſt.
Kreisklaſſe 2.
Gruppe 3: Gräfenhauſen — Sprendlingen. SV. Erzhauſen
Hahn, Reichsbahn Darmſtadt — Eſchollbrücken.
Gruppe 4: Erbach — Lützel=Wiebelsbach, Groß=Umſtadt —
Spach=
brücken, Beerfelden — Sandbach, Kleeſtadt — Ueberau,
Leng=
feld — Neuſtadt. (Spielbeginn jeweils 14.30 Uhr.)
Jahn 1875 Darmſtadt — Germania Eberſtadt.
Zwei alte Bekannte ſtehen ſich am kommenden Sonntag am
Ziegelbuſch gegenüber. Mit wechſelndem Erfolge, endeten die
ſeitherigen Spiele meiſt knapp und verliefen ſtets recht
ſpan=
nend. So wird es auch am Sonntag wieder werden. Beide
Mannſchaften, die ſich zu Beginn der Runde recht achtbar
ſchlu=
gen, ſind im weiteren Verlaufe ſtark zurückgefallen. Ganz
beſon=
ders die Eberſtädter Germanen, um deren guten ſpieleriſchen
Ruhm es recht trübe ausſieht. Denn noch vor 2—3 Jahren
ſpiel=
ten ſie in der damaligen Kreisliga eine ſehr beachtliche Rolle,
und heute ſtehen ſie am Ende der Tabelle. Nach der knappen
Niederlage in Mörfelden zu urteilen, müſſen ſie ſich doch wieder
gefunden haben und werden ſicherlich alles daranſetzen, am
Sonn=
tag nach vorn zu kommen. Aehnlich iſt es auch um die 75er
be=
ſtellt. Nach einer längeren Kriſe lieferten ſie in Wolfskehlen
eine ſehr gute Partie und verloren mit nur 10 Mann ganz knapp.
Sollte der erkrankte Schäfer Etzert wieder mittun, dann wird die
Mannſchaft wieder ihre Hauptſtütze haben und die Punkte icher
daheim behalten. Doch mit letztem Einſatz und einig beſeeltem
Willen müſſen ſie kämpfen, denn ſonſt werden die Eberſtädter
Germanen nicht zu beſiegen ſein. Spielbeginn iſt nachmittags
3 Uhr. Vorher (1.15 Uhr) 2. Mannſchaften.
Am Freitag abend 8.30 Uhr Spielerſitzung. Sehr wichtig!
TG. Beſſungen. Reſ. — SC. Hota
Heute nachmittag 4 Uhr haben die Reſerven der Beſſunger
Turner die ſpielſtarke Mannſchaft des SC. Hota zu Gaſt. Beide
Mannſchaften haben ſchon oft, mit wechſelndem Erfolg, die
Klingen gekreuzt, doch immer waren es ſchöne, faire Treffen.
Beſſungen tritt in ſtärkſter Aufſtellung an. Da der
Eintritts=
preis nur 10 Pfg. beträgt, ſo iſt jedem Sportfreund Gelegenheit
gegeben, dieſes Spiel zu beſuchen. Beginn 4 Uhr, auf der
Renn=
bahn.
Die erſte Zwiſchenrunde um den Deutſchen Fußball=Vereinspokal
wurde einheitlich für ganz Deutſchland auf den 24. März
vorver=
legt. Die zweite Zwiſchenrunde findet dann am 7. April ſtatt.
An dieſen Runden nehmen bekanntlich auch die Bezirksklaſſen
teil, während die an den Aufſtiegsſpielen beteiligten
Mannſchaf=
ten erſt zuſammen mit der Gauliga eingreifen.
Inkereſſanke Vorprüfung derOlympia=Marakhonläufer
In den Ravensbergen bei Potsdam trafen ſich die Olympia=
Anwärter im Marathonlauf zu einem intereſſanten Waldlauf
über eine 18 Kilometer lange Strecke. Dabei konnte der
Stutt=
garter Bertſch ſchon von Anfang an an der Spitze bleiben und
ſchließlich vor Türke nach einem glänzenden Lauf in 1:02.21,6
Stunden den erſten Platz beſetzen.
Ringen.
Gruppe 1: Auerbach
jeweils 15 Uhr.
Gruppe 2:
Alsbach und Hähnlein — Zwingenberg,
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
Kraftſportabteilung.
Wir machen unſere Mitglieder ſowie Anhänger, ganz
be=
ſonders unſere Jugend, nochmals darauf aufmerkſam, daß am
Freitag, den 8. März 1935 unſere Uebungsſtunden um
8 Uhr wieder beginnen. Vorwiegend betreiben wir Ringen,
Stemmen, Jiu=Jitſu Artiſtik und Jonglieren
mit Rundgewichten. Für unſere Jugend, deren Raufluſt
ja ſchon vorhanden iſt, gibt es keine beſſeren
Erziehungsmöglich=
keiten als einen Zweikampfſport in der Art des Ringkampfes
und des Jiu=Jitſu. Das Gewichtheben hat mit
ein=
tönigem Kraftmeiertum heutzutage nichts mehr zu tun. Die
Verhältniſſe haben ſich im Laufe der Jahre ganz geändert.
Maſ=
ſige, fleiſchige und muskelbepackte Athleten ſind heute ſeltener
geworden; an ihre Stelle ſind vollſchlanke Geſtalten getreten, die
pure Kraft durch Gewandtheit erſetzen. Unter Artiſtik
ver=
ſteht man die artiſtiſchen Kunſtſtücke, die beſonders gern von den
Kraftſportlern vorgeführt werden. Als letztes ſei noch
ange=
führt: das Jonglieren mit Rundgewichten. Die
Tätigkeit der Rundgewichtsriegen, insbeſondere die
Maſſenvor=
führungen bieten mit die eindrucksvollſten Bilder, die auch den
Laien anziehen und dem Kraftſport neue Anhänger zuführen.
Alle dieſe Sportarten kann ſich jeder aneignen, und zwar in
unſeren Uebungsſtunden in der Turnhalle am
Kapell=
platz: für Damen Dienstags von 8—10 Uhr und für Herren
Freitags von 8—10 Uhr.
Hanni Hölzner ſchwamm in Plauen einen neuen Weltrekord
über 200 Yards Bruſt in 2:48 Minuten.
Alympia=Prüfungs=Schreimmen
ant Samskag und Sonnkag im ſtädliſchen
Ralenſchnfnfel.
Deutſchlands Schwimmſportler ſtehen im Zeichen der O
Vorbereitung und küſten zum Reichs=Olympia=
Prüfung=
men am 16. und 17. März in Düſſeldorf. Dort ſoll als
der diesjährigen Winterſchwimmzeit zum zweiten Male
Art eine große Heerſchau der deutſchen Schwimmerelite
ten werden, die Zeugnis ablegen ſoll von der in dieſem
geleiſteten Arbeit, die im Hinblick auf die Olympiſchen
1936 in Berlin die Frage beantworten ſoll: Wo ſteht der
Schwimmſport im Vergleich zu den anderen Ländern de
Von den in allen Gauen durchgeführten Prüfungs
führt der Weg nach Düſſeldorf, über die ſogenannten
Olympia=Prüfungsſchwimmen, die in den aus verſchiedener
zuſammengeſetzten Gebieten durchgeführt werden und
Beſten dieſer Gaue zum Kampfe vereinigen. Das Gebi
das ſeine erſten diesjährigen Kämpfe am 20. Januar in
gart veranſtaltete, hat ſeine Beſten vor den Düſſeldorfer
noch einmal für den kommenden Sonntag nach Darmſ
rufen, um hier eine Generalprobe für Düſſeldorf ab=
Mit der Durchführung dieſer Veranſtaltung hat Darmſta
ehrenvollen Auftrag erhalten, der ihm ſeit langer Zeit
einmal Gelegenheit bietet ein erſtklaſſiges ſchwimmſp
Ereignis durchzuführen. Darmſtadt wird daher am kon
Sonntag im Mittelpunkt des deutſchen Schwimmſports
nach ihm werden die Blicke aller Schwimmſportler De
gerichtet ſein, um zu erfahren, wie Süddeutſchlands S
ſport vor Düſſeldorf daſteht.
Einen beſonderen Reiz erhält die Darmſtädter Veran
noch durch eine Waſſerballprüfung, an der die Olymp
mannſchaft des Gebietes Süd, die Gaumannſchaft Nie
und die Darmſtädter Stadtmannſchaft teilnehmen. Den i,
feld. Stuttgart. Braunſchweig, Magdeburg und Leipzi
geführten Waſſerball=Olympiavorbereitungskurſen wird
Samstag und Sonntag die Darmſtädter Waſſerballverar
würdig anreihen und neben den Schwimmwettkämpfen e
deutenden Raum einnehmen. Die vielen Freunde des
Waſſerballſports in Darmſtadt werden daher wieder ein
legenheit haben, erſtklaſſige Waſſerballſpiele zu ſehen.
Samstag abend. am Sonntag vor= und nachmittag dur
werden.
Darmſtadt im Zeichen der Olympiavorbereitung der
mer und Waſſerballer! Das iſt die Parole des ko
Wochenendes im Darmſtädter Hallenſchwimmbad. Mö
Schwimmſportanhänger die Gelegenheit verſäumen, den
beizuwohnen. Kämpfen der beſten Schwimmer und W.
ſpieler des Gebietes Süd und des Gaues Niederrhein,
ſie ſo ſchnell in Darmſtadt nicht wieder ſehen wird.
Wir weiſen auch heute wieder auf die Vorverkaufsſt
L. B. Müller, Schulſtraße 14, Parfümerie Müller, am
Turm, im Zigarrenhaus Hartmann, Grafenſtraße 20.
Papierhandlung Künzel, Beſſunger, Straße 51. in der
turnhalle und an der Kaſſe des Städtiſchen
Hallenſchwi=
hin, deren Benutzung dringend empfohlen werden kann.
Handball in Südweft.
Am kommenden Sonntag treffen ſich
SV. 98 Darmſtadt — Haßloch,
Polizei Darmſtadt — TV. Frieſenheim.
Ludwigshafen — Schwanheim.
Wiesbaden — Kaiſerslautern.
Offenbach — Herrnsheim.
Das wichtigſte Spiel ſteigt diesmal am Böllenfalltor
Tabellenführer den Sieger über die beiden Darmſtädter
reiter, den TV. Haßloch, empfängt. Haßloch hat es fertis
zuerſt am Schwanz der Tabelle hängend, ſich immer üb
der nach vorn zu ſchaffen und auf ſeinem Platz ſogar die
reiter hineinzulegen. Es hat aber auch auswärts in d
Zeit Energieleiſtungen geboten, und ſo wird SV. 98
bieten müſſen, um zu beſtehen. Was eine Niederlage
würde darüber iſt ſich der Spitzenreiter ja klar.
Etwas leichter haben es die Darmſtädter „Grür
Frieſenheim empfangen. Die Landespoliziſten werden R
erſetzen müſſen, deſſen Armverletzung noch nicht überwu
und das bedeutet eine Lücke im Sturm die nur durch ve
Kampfeifer geſchloſſen werden kann. Frieſenheim verſte
ball zu ſpielen und beſitzt bekannterweiſe auch den erfo=
Kampfgeiſt, auswärts zu beſtehen.
In den übrigen Kämpfen handelt es ſich nur noch
cierungsgefechte. Während Schwanheim in Ludwigs
Sieg und Punkten kommen kann, rechnen wir bei den
in Wiesbaden und Offenbach mit Heimſiegen.
Handball im Kreis Starkenburg.
Bezirksklaſſe: Germania Pfungſtadt — Tſchft. G
Heppenheim. „Lorſch, Braunshardt — Nauheim. Tr
gen — Worfelden.
Kreisklaſſe 1: Beſſungen — Polizei Reſ.
Darüber herrſcht kein Zweifel mehr: die Entſcheidu
herangerückt. Normalerweiſe müßte Germania Pfung
Griesheimer bezwingen, und damit wäre die Frage
Abſtieg=Zweiten geklärt. Lorſch wird ſich in Heppenhein
Socken machen und allen Möglichkeiten, die an die Wiel
des Griesheimer Spieles geknüpft werden könnten, du
Sieg aus dem Wege gehen. Die Griesheimer Turner
im Siegesfalle ein Entſcheidungsſpiel mit Bickenbach e.
falls dieſes gegen Lorſch verlieren ſollte — Um Tv.
und Braunshardt ſieht es dufte aus. Beide ſpielen da
Sieg. Die Aufgabe der Braunshardter erſcheint
etwa=
da Nauheim zurzeit ſeine vollzählige Elf, nicht beiſam
Trotzdem heißt es die Ohren geſpitzt! Tv. Arheilgen de
r Meiſterabſichten hat, an Worfelden nicht ſtrauchelt
Tip: Tv. Arheilgen und Braunshardt müſſen ins Entſe
ſpiel. — Beſſungen — Polizei Reſ. erſcheint offen.
Frankreichs vorläufige Elf zum Fußball=Länderkam
Deutſchland ſteht wie folgt: Tbepot;, Vandgoren,
Gabrillargues, Verrieſt, Delfour; Aſton, Beck, Courtois
Nuic. Als Schiedsrichter hat Frankreich den Belgier B
geſchlagen.
Platzſperre bis 30. April wurde gegen den 1. FC. K
tern wegen der Vorfälle beim Fußballſpiel 1. FC. Kaiſe
—Saar 05 Saarbrücken ausgeſprochen.
m
Weikerbericht.
Ausſichten für Donnerstag und Freitag: Teils wolkich
heiternd, einzelne Schneeſchauer; bei nordöſtlichen
nachts verbreiteter Froſt.
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Berliner Börſe eröffnete ruhig und im allgemeinen
twas ſchwächer. Die Kuliſſe, die auf den bevorſtehenden
gen Miniſterbeſuch Neuengagements eingegangen war,
Glattſtellungen vor, während vom Publikum erſt auf
er=
em Niveau Kauflimite vorlagen. Die Anfangsnotierun=
„ren etwa ½—1½ Prozent gedrückt; doch zeigten ſich ſchon
in erſten Kurſen Erholungstendenzen. Einzelne Werte
ge=
n ½—½ Prozent zurück. Eine Ausnahme von der
Allge=
ndenz bildeten AEG., die bei lebhaften Umſätzen auf die
lungen im Geſchäftsbericht ½ Proz. höher eröffneten. Auch
s waren aus dieſem Grunde gebeſſert. Das weiter leb=
Neſſegeſchäft gab der Tendenz eine gewiſſe Stütze, während
anderen Seite der erneute Pfundrückgang auf die
Unter=
agsluſt wieder lähmend wirkte. Auch im Verlauf bewegte
Geſchäft in ruhigen Bahnen. Montanwerte waren bis
frozent gedrückt, Stolberger Zink verloren nach der
geſtri=
teigerung 3 Prozent. Braunkohlenaktien waren 1½—2
niedriger. Kaliaktien lagen nicht ganz einheitlich aber
ls überwiegend ſchwächer. Farben verloren ¼ Proz. Im
fe bröckelten die Kuſe wieder ab, nachdem vorübergehend
über den Anfangsnotierungen gehandelt wurde. Schwach
jeſonders Deſſauer Gas (min. 1¾), Bremer Wollkämmerei
dagegen vorübergehend 2¾ höher bezahlt. Deutſche Kabel
gten ſich um 2 Prozent. Am Rentenmarkt waren Altbeſitz
zent gedrückt; die Obligationen der Verein. Stahlwerke,
3, gingen um ¼ Prozent zurück. Von Kaſſarenten waren
nleihen teilweiſe noch ¼ Prozent höher.
e ſchon ſeit einigen Tagen vorherrſchende Zurückhaltung
an der geſtrigen Rhein=Mainiſchen Börſe infolge
itzlichen Verſchiebung des engliſchen Mitiſterbeſuches
ver=
nachdem ſchon im vorgeſtrigen Abendbörſenverkeh= eine
wartende Haltung eingetreten war. Angeſichts der großen
tsſtille bröckelten die Kurſe zumeiſt weiter etwas ab.
leich das Angebot keinen größeren Umfang hatte, fand es
ſeits aber nur ſchwer Aufnahme. Bei ſehr kleinen
Um=
ießen die Kurſe zur erſten Notiz durchſchnittlich ½—1 Pro=
„ch, ſpäter zeigte ſich hier und da wieder geringe Rückkaufs=
. Die unſtete Haltung des engliſchen Pfundes blieb bei
roringen Geſchäftsumfang ebenfalls nicht ohne Einfluß. Von
iftlichen Momenten fand der weiter lebhafte Verlauf der
er Meſſe Beachtung; desgleichen hinterließ der AEG.=
Ab=
einen guten Eindruck, obſchon dieſe Faktoren aus den
rwähnten Gründen der allgemeinen Tendenz kaum eine
bieten konnten. Am Aktienmarkt waren einige in
Zeit ſtärker beachteten Werte mehr angegriffen. An dem
enmarkt waren Altbeſitzanleihe auf 111½—111½ Proz.
ſpäte Schuldbuchforderungen auf 96¾ (97½) und Kom=
Umſchuldung um 0,15 Prozent gedrückt.
Zinsvergütungs=
blieben mit 90,35—90,40 behauptet; Stahlvereinbonds und
ahn=V.A. lagen je ½ Prozent freundlicher. Im Verlauf
ie Geſchäftsſtille unverändert an, die Kurſe zeigten nur
Bewegung, zumeiſt bröckelten ſie aber noch geringfügig ab.
rben gingen auf 139. Daimler auf 52¾ zurück. Am
Ren=
t bröckelten Altbeſitz weiter ab
Abendbörſe war ſtark geſchäftslos. Die Kuliſſe
te angeſichts der neueren außenpolitiſchen Entwicklung in
urückhaltung, zumal da die Privatkundſchaft ſich nach
kei=
htung hin am Geſchäft beteiligte. Die Haltung war nicht
dlich und die Kursentwicklung noch etwas uneinheitlich,
iber größere Abweichungen nicht mehr eintraten. Der
narkt ſtagnierte bei unveränderten Kurſen vollkommen.
Pirmaſenſer Schuhinduſtrie im Februar. Infolge des
Schuhinduſtrie ungünſtigen Winterwetters war im Abſatz
nterſchuhwerk kein befriedigender Geſchäftsverlauf zu ver=
Aus den großen Lägern ſind nur geringe Abflüſſe feſt=
Gerade jetzt, vor dem Frühjahrsgeſchäft, wird über
üßerordentlich ſchlechten Geldeingang geklagt. In der
Be=
ig der Anſätze für das Frühjahrsgeſchäft iſt man im
all=
n zurückhaltend. In der letzten Zeit hat eine merkliche
ig des Auftragseinganges eingeſetzt. In den
Nebenbetrie=
es immer noch ziemlich ruhig. Von den mit der
Schuh=
e direkt im Zuſammenhang ſtehenden Betriebszweigen
er=
das günſtigſte Bild für die Lederinduſtrie. So konnte z. B.
rende Bodenlederfabrik Gebr. Fahr AG. über den
Ge=
ang nicht klagen. In den Lederfabriken wird immer noch
er Belegſchaft und mit voller Arbeitswoche gearbeitet.
einigte Fabriken landwirtſchaftlicher Maſchinen vormals
J. genehmigte die
n Liquidator wurde H. Ceſinger=München beſtellt.
änzungen zum Geſchäftsbericht der AEG. für 1933/34. In
reſſebeſprechung wurden von der Verwaltung der AEG.
rläuternde Angaben zum Geſchäftsbericht für 1933/34 ge=
Von dem angegebenen Geſamtumſatz von 234 (i. V. 180)
IM. entfallen auf das Inlandsgeſchäft 177 Mill. (112)
uf das Ausland 57 (68) Millionen. Im entſprechenden
nis ſteht der Auftragseingang von 253 gegen 185 Mill.
n Vorjahr, von dem 196 (123) auf das Inland und 57
ill. RM. auf das Ausland entfallen. Der vorhandene
Auf=
tand für das neue Jahr wird mit rd. 80 Mill. RM. gegen
Mill. RM. zu Beginn des Vorjahres beziffert. Hieraus
ich eine Erhöhung der Auftragsreſerve von 3 auf 4
Be=
ingsmonate. Die Engagements im Rußlandgeſchäft ſeien
liquidiert. Verluſte wurden durch die auf der anderen
zielten Währungsgewinne aus dem Rückkauf der eigenen
wettgemacht. In bezug auf die Zahl der insgeſamt
be=
en Arbeiter und Angeſtellten wurde mitgeteilt, daß die
icht genannte Zahl von rd. 37 500 Perſonen nicht die etwa
ſchäftigten der AEG. bei den Tochtergeſellſchaften und
Be=
gen, die ſich zu 100 Prozent in ihrem Beſitz befinden, ent=
Im neuen Jahre liege der Auftragseingang etwa 17
Pro=
r der gleichen Vorjahrszeit. Geh.=Rat Bücher erklärte in
Ausführungen u. a., daß der Zeitpunkt für die finanzielle
tiſation des Unternehmens von der Entwicklung des
näch=
hres abhänge. Im reinen Betrieb ſei gegenwärtig die
litätsgrenze wieder erreicht worden.
gbau= und Hütten=AG., Friedrichshütte. Herdorf. Bei der
aft, die ihre HV. auf den 27. März einberufen hat, wird
ind des Gemeinſchaftsvertrags mit den Vereinigten
Stahl=
auch für das am 30. September 1934 beendete
Geſchäfts=
eder eine Dividende zur Ausſchüttung kommen, die jedoch
n Informationen des Fwd, etwas niedriger als im Vor=
Prozent) ſein wird. Da die Beſchäftigung des Unter=
5 im verfloſſenen Geſchäftsjahr durchweg angemeſſen war,
bieder ein Gewinn (i. V. 0,41 Mill. RM.) erzielt worden
* nach den Beſtimmungen des Gemeinſchaftsvertrages an
einigten Stahlwerke abzuführen iſt. Dieſer am 30. Sept.
laufende Gewinngemeinſchaftsvertrag mit den Vereinig=
hlwerken ſoll, weil er ſich bewährt hat, in der bisherigen
ferlängert werden. Die Friedrichshütte war bisher auch
enden Geſchäftsjahr befriedigend beſchäftigt.
nſtige Entwicklung im deutſchen Verſicherungskonzern. Der
* an Lebensverſicherungen hat bei der Deutſchen
Lebens=
ung Gemeinnützigen AG. in Berlin=Wilmersdorf im Fe=
935 erſtmals die 3 Mill. RM.=Grenze an
Verſicherungs=
erheblich überſchritten und damit die Durchſchnitts=Mo=
* duktion des vergangenen Jahres gut verdoppelt. Auch die
* Feuerverſicherungs AG. berichtet von einer mehr als
en Steigerung des Prämienzuganges gegenüber dem Mo=
* chſchnitt des vergangenen Jahres, ſo daß von einer außer=
G erfreulichen Geſchäftsentwicklung” geſprochen werden
Die im Sommer vorigen Jahres begonnene Neuordnung
amten Außenorganiſation iſt vollkommen beendet, ſo daß
Ellſchaften nunmehr im ganzen Reichsgebiet vertreten ſind.
T auf ein günſtiges Geſchäftsergebnis des Jahres 1934
ge=
werden. Der bisherige Geſchäftsverlauf des Jahres 1935
A zu den beſten Erwartungen im laufenden Jahre.
Nach der vorgeſtrigen leichten Erholung ſetzte das Pfund geſtern
ſeine Abwärtsentwicklung fort, konnte ſich aber ſpäter wieder
er=
holen. Trotzdem hielt ſich der Umſatz am Deviſenmarkt in engen
Grenzen. An der Wertpapierbörſe konnten ſich Induſtriepapiere
im großen und ganzen halten, während Konſols,
Regierungsan=
leihen uſw. im Kurs zurückgingen. Goldbergwerksaktien waren
wieder ſtark gefragt und zogen teilweiſe erheblich an. Der
Gold=
preis ſtieg um 1 Schill. 5,5 Pence auf 149 Schill. 4 Pence für die
Unze.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 6. März. Am
Getreide=
großmarkt blieb der Geſchäftsverkehr ſehr klein. Brotgetreide iſt
im Verhältnis zur Nachfrage reichlich angeboten, findet aber bei
den Mühlen und auch im Handel nur kleine Aufnahme. Das
Mehlgeſchäft vermochte ſich nicht zu beleben, auch die Abrufe
waren nicht immer befriedigend. Futtergetreide, wie Hafer und
Futtergerſte, ſind kaum angeboten und ſelbſt im Tauſch gegen
Kleie und Kraftfuttermittel nur ſchwer erhältlich. Frei
verfüg=
dares Angebot lag nicht vor, die Nachfrage der Landwirtſchaft
wird von den bekannten Verteilungsſtellen auch nicht voll
befrie=
digt. Es notierten (Getreide je To., alles übrige je 100 Kilo) in
RM.: Weizen W. 9 208, W. 13 212, W. 16 216; Roggen R. 9
168, R. 13 172. R. 15 176: Futtergerſte G. 9 170, G. 11 173,
G. 12 175: Hafer H. 13 168, H. 14 170; Sommergerſte für
Brau=
zwecke 200: Weizenmehl W. 13 27,60, W. 16 28,05; Roggenmehl
R. 13 23,70, R. 15 24,10 — alles plus 0,50 RM. Frachtausgleich;
Weizennachmehl 17,00, Weizenfuttermehl 13,25, Weizenkleie W. 13
10,82. W. 16 11,02, Roggenkleie R. 13 10,08, R. 15 10,32:
Soya=
ſchrot mit Monopolzuſchlag 13,00, Palmkuchen m. M. 13,30,
Erd=
nußkuchen m. M. 14,50, Treber —, Trockenſchnitzel 9,50, Heu 10,50,
Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 5—5,40.
Berliner Getreidebericht vom 6. März. Die Marktlage im
hieſigen Getreideverkehr iſt nach wie vor ſehr ruhig, zumal man
die weitere Entwicklung der Wetterlage abwarten will. In
Wei=
zen und Roggen tritt die Verkaufsneigung noch immer ſtark in
Erſcheinung, da die Mühlen ausreichend verſorgt ſind und
beſon=
dere Anregungen vom Mehlabſatz fehlten; Weizen iſt vereinzelt
zur möglichſt ſpäten Lieferung in hochwertigen Qualitäten
abzu=
ſetzen, jedoch iſt der Markt, beſonders in Weſtdeutſchland, noch
wenig entwickelt. In Weizen= und Roggenmehlen erfolgen nur
kleine Bedarfskäufe. Futtergerſte fehlt weiter. Inlandshafer zu
Futterzwecken iſt auch bei Gegenlieferung von Kraftfuttermitteln
ſchwer erhältlich, andererſeits bekundet der Verbrauch nur mäßige
Kaufluſt. Brau= und Induſtriegerſten haben ſchwierigen Abſatz.
Roggenſcheine waren billiger angeboten.
Friedberger Ferkelmarkt vom 6. März. Auf dem heutigen
Schweinemarkt wurden folgende Preiſe erzielt: Bis 6 Wochen
alte Tiere 16 bis 20 Mark, ſechs bis acht Wochen alte Tiere
20 bis 25 Mk. und 8 bis 12 Wochen alte Tiere 25 bis 30 Mark.
Der Handel war ſehr lebhaft und der Auftrieb von 420 Ferkeln
war in kurzer Zeit verkauft.
Frankfurter Pferdemarkt vom 6. März. Obwohl auch in
verſchiedenen Nachbarſtädten, wie Friedberg, Kreuznach uſw.,
Pferdemärkte abgehalten wurden, hatte der hieſige Markt doch
einen zufriedenſtellenden Auftrieb und Verlauf. Die
Beſchaffen=
heit der zum Verkauf gekommenen Pferde war diesmal teilweiſe
weit über dem Durchſchnitt gut und konnte ſelbſt den
verwöhnte=
ten Käufer befriedigen. Schöne belgiſche Arbeitspferde elegante
norddeutſche Pferde, friſch importierte ungariſche Wallache und
Stuten ſtanden neben billigeren Gebrauchs= und Laufpferden zur
Wahl. Die Preiſe kamen im allgemeinen etwa 10—15 v.H. höher
als beim letzten Februarmarkt. Schlachttiere 1. Qualität wurden
ebenfalls flott gehandelt und erzielten Preiſe zwiſchen 28—29 Mk.
je Zentner Schlachtgewicht. — Der nächſte Pferdemarkt findet
am 2. April ſtatt.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. II. 35. 21592. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 6. März 1935
Wirtſchaftsgruppe Groß=Ein- und Ausfuhrhandel
Als Vertreter der Wirtſchaftsgruppe Groß=Ein= und
Aus=
fuhrhandel führte in einer Tagung der Fachgruppe Elektro, Herr
V. Sellner, etwa folgendes aus: Nirgends ſei der Fortſchritt der
heutigen Zeit ſo deutlich herausgeſtellt wie hier auf dem
gigan=
tiſchen Werk der Leipziger Meſſe. Die Meſſe zwinge die
Wirt=
ſchaft, ihre Leiſtungen Jahr für Jahr zu verbeſſern und unter
Beweis zu ſtellen. Sie bedeute gewiſſermaßen die Unruhe des
Räderwerkes unſerer Wirtſchaft. Die Leipziger Meſſe zeige
wei=
ter, welchen hohen Wert Gemeinſchaftsarbeit haben, wenn ſie mit
den richtigen Mitteln und der richtigen Zielſetzung betrieben
werde. Der Großhandel habe in den früheren Jahren an dieſer
Zielſetzung Mangelerſcheinungen beobachten müſſen, und zwar
in Richtung auf gewiſſe Ausſchaltungstendenzen bei der
Meſſe=
leitung. Er habe gewiſſermaßen darauf mit einer gewiſſen
Meſſe=
müdigkeit reagieren müſſen. Gegen dieſe Ausſchaltungstendenzen
habe der Großhandel bewußt ſeine Werbung bei der diesjährigen
Meſſe eingeſtellt. Er ſei zum erſten Male geſchloſſen bei der Meſſe
vertreten und werde durch ſeine berufsſtändige
Spitzenorganiſa=
tion und die bedeutendſten Fachgruppen repräſentiert. Dieſe
Werbeaktion auf der Leipziger Meſſe bedeute nur einen
Teilaus=
ſchnitt der begonnenen Aufklärungs= und Werbearbeit des
Groß=
handels. Damit ſei keine Ausdehnung des Großhandels zu
La=
ſten anderer Wirtſchaftsſtufen geplant, ſondern nur die ihm heute
noch vielfach fehlende Anerkennung angeſtrebt. Die Anerkennung
des Großhandels durch die Induſtrie ſei im vergangenen Jahre
erreicht worden; weitere Arbeiten in dieſer Richtung, abgeſtellt
auf die einzelnen Branchen ſeien im Gange. Dieſe Arbeiten
dienten der Aufklärung auch der benachbarten Wirtſchaftsſtufen
und der Bereinigung der noch beſtehenden Abgrenzungsfragen.
Arbeit für den Großhandel bedeute gleichzeitig Dienſt an der
Volksgemeinſchaft, da eine Wirtſchaft nur bei Vorhandenſein
eines geſunden und diſziplinierten Großhandels reibungslos
arbeiten könne.
Bom Holzmarkk.
Aus Fachkreiſen wird uns berichtet: Während die Lage am
Weltholzmarkt ſich den ungünſtigen Abſatzverhältniſſen anpaßt
und die Holzpreiſe leicht weichen, bleibt die Lage am
deut=
ſchen Holzmarkt feſt, das Geſchäft lebhaft und die Ausſicht auf
weitere Aufträge, zu deren Erledigung Nutzholz gebraucht wird,
beſtehen. Beſonders ſchwierig liegen die Abſatzmöglichkeiten in
Italien; dort war die Regierung genötigt, vor wenigen Tagen
die Holzeinfuhrkontingente zu beſchränken, um eine
Ueberſätti=
gung des Marktes mit öſterreichiſchem und ſüdſlawiſchem Holz zu
verhindern. Auch der engliſche Holzmarkt berichtet über
vermin=
derten Abſatz; Proteſte von Kanada gegen den kürzlich zwiſchen
Sowjetrußland und den engliſchen Holzhändlern getätigten
Lie=
ferungsvertrag über etwa 400 000 Standards beſäumte
Nadel=
hölzer und ſchließlich eine Abſchwächung dieſes Vertrages dahin,
daß die engliſchen Holzhandelshäuſer nicht unter allen Umſtänden
zur Abnahme der im Vertrag feſtgelegten Mengen verpflichtet
ſind. Polen leidet ebenfalls unter einer erheblichen Störung der
Wirtſchaftslage, die zur Senkung aller Holzpreiſe und ſchließlich
dazu geführt hat, daß der Waldbeſitz ſich entſchloſſen hat, den
Ein=
ſchlag von Nutzholz herabzuſetzen, was die Tſchechoſlowakei ſchon
längſt getan hat. Der deutſche Holzmarkt würde ſehr gern
grö=
ßere Mengen der Holzüberſchüſſe, die ſich in den genannten
Län=
dern ergeben, aufnehmen, wenn dieſe ſich nur bereitfinden
wür=
den, im Austauſch genügend deutſche Erzeugniſſe zu beziehen.
Man hofft, daß die für den März zwiſchen Deutſchland und Polen
in Ausſicht genommenen Verhandlungen, die eine Erweiterung
der Exportliſte bezwecken, eerfolgreich ſein werden. Gerade jetzt
würde man hier gut Schnittholz gebrauchen können, nachdem die
vor kurzem in Kraft getretene Preisverordnung für Stammkiefer,
die notwendig war, wenn die Preiſe geregelt werden ſollten,
zu=
nächſt zu einer gewiſſen Abſchwächung der Angebote in
Stamm=
kiefer führte, die freilich wieder behoben werden wird. Der
Bau=
holzmarkt verlief lebhaft, die Nachfrage ſtieg, die Preiſe für
Bal=
ken, Kanthölzer, Dachlatten und Schalbretter waren durchaus
beſtändig. Die Sperrplattenherſtellung iſt bis an die Grenzen
ihrer Leiſtungsfähigkeit beſchäftigt, leidet aber unter dem
er=
ſchwerten Einkauf der nötigen Rohhölzer.
Die offiziellen Verhandlungen, die von den
Vertragspart=
nern des Internationalen Zinkkartells, das im September
vori=
gen Jahres aufgelöſt wurde, geführt wurden, ſind jetzt endgültig
abgebrochen worden, da eine Verſtändigung nicht herbeigeführt
werden konnte. Für die erſte Zeit kann daher mit der
Wieder=
aufrichtung des Zinkkartells nicht gerechnet werden.
Oeviſenmarkt
vom 6. März 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
115-
83.—
83.—
30.25
33.25
31.25
124.25
117.50
85.50
112.—
149.50
125.75
99.875
Meee
J. G. Farben
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſ
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Mei
139.25
114.625
97.—
86.625
125.25
86.75
112.62.
85.75
104.875
75.625
68.75
Orenſtein & Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
SalzdetfurthKali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwer!
Weſteregeln Alkal=
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
85.75
11.50
04.50
148.125
39.875
73.125
112.—
79.25
13.375
117.75
48.—
112.875
108.25
36.50
Aegypten
Argentinien
Belgie
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemarl
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1a
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Lev
1canad. Doll.
100 Kronen
00 Gulden
1 2. Stg
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Kr.
Türkei 16.43 16.47 2.354/ 2.358 Ungarn 168.33/ 168.67 Uruguay 52.48/ 52 58 Ver. Staaten
Währung
100 Lire
100 Dir
100
100 Kronen
100 Schillin
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
11 türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſr
1 Dollar
GeldBrief
21.14
0.6831 0.685
5. 649/ 5.661
80.92
58.28
48.95 149.05
10.53
159.79 59.91
80.72 70.38
33.99
10.39
1.976
1.18
81.03
58.40
10.55
23.99
NC.41
1.980
Fiohatbane Sarmrast, Mittarr
Frankfurter Kursbericht vom 6. März 1935.
Kene
Gr. IIp. 1934
1935
1936
1937
At
Gruppel ..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern., b. 30
6%Baden ... v. 27
6%Bayern .. v. 27
6%Heſſen. . . . v. 28
... v. 29
6% Preuß. St. v. 2
6%Sachſen .. v. 2
6%Thüringen v. 2
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ... ...
4½%„......"
Dtſch. Anl. Ausl
+"- Ablöſung . 11117),
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .. . . 10.5
6%Baden=Baden. / 92
6%Berlin ... v. 24/ 95.5
6% Darmſtadt . . .
6%Dresden.. v. 26/ 91.5
6%Frankfurt. v. 26 93
6%Heidelberg v. 26 92
6%Mainz.. . . . . . . 92
6%Mannheim v. 27 / 92:
6%München .v. 29/ 94.25
6%Wiesbaden v. 28
%Heſf. Landesb / 96
%o „ Goldoblig. 94.75
103.7
105
107.3
106.3
105.25
057,
100
96.25
101
9s.55
97.4
96.25
97.25
108.65
96
95.25
100.,6
100.4
99.5
eſſ. Lande
hyp.=Bk.=Liquid
Komm.=Obl.
4½% Prß. Lande
Pfb.=Anſt. G.P
4½% „Goldoblie
4½% Landeskom.
Bk. Girozentr.
Heſſ. Gldobl. R.11
41
R.1
4½%Kaſſ.Landesk.
Goldpfbr.. . .
4½%Nſſ. Landesb.
5½% Lig.=Obl
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B
Lig.=Pfbr
4½%Frrf. Hyp.=B
g%0 „ Lig.=Pfbr.
½%. Goldoblie
4½% Frkf. Pfb.=B
5½% „Lig.=Pfr.
½%Mein. Hyp. B
v „ Lig.=Pfr.
½% Pfälz. Hyp. B.
„ Lig.=Pfb.
% Rh. Hyp.=B
„ Lig.=Pf.
Goldobl
% Südd. Boden
Cred.=Bank
„ Lig.=Pfl
½%Wttb. Hyp B
99.75
94*I.
97
95
93I.
96.75
97
99.25
Daimler=Benz
% Dt. Linol. Werke
Mainkrw. v. 26
2Mitteld. Stahl
3% Salzmann &Co
% Ver. Stahlwer
5% Voigt & Häffn=
J. G. Farben Bond=
%Bosn. L. E. B
L. Inveſt.
2Bulg. Tab. v. 02
20 Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente
%vereinh. Rumän
½%0
4%Türk. I. Bagbad
TI. Bagdad
4½¾ungarn. 191:
4½% „ 1914
„ Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl
4½Liſſabon. . . ..
4% Stockholm. . . . .
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris 8
Aſchaffbg. Brau
„
Bad. Maſchinenfbr.
Bembere
aft
Ja
99.75
99
99.5
98.25
97.75
122
12.25
12.25
6.25
27.25
Mie Rie
Chem.Werke Abert
Chade (A=C) .."
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum .
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff& Widm
Eichbaum=Werge
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Enzinger Union
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder. . .
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof".
Belſenkirch. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger ..
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
dochtief Eſſen ....!
Holzmann. 2
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118.5
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G7
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73
1.15
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111
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Kali=Chemie.
Aſchersleben
lein, Schanzlin
Klöcknerwerke",
Knorr C.
Konſerven Braun
Lahmeyer E Co
Laurahüitte
Lech, Augsbu
Lokomf. Krauß
Löwenbr. Müng
Maintr.=W. Höch
Mainz=Akt.-2
Mannesm.=Röhre
Mansfeld. Be
Metallgeſ. Frar
Miag, Mühlenbau.
Moen:
MotorenDarmſta
Neckarwer
Odenw. H
Pa=
Phönin Bergbau
Rh. Braunkohlen
„Elektr. Stamn
„ Stahlwerke
Riebeck Montan
Noeder, Ge
Rütgerst
Salzdetfurth Kalt ./149
ilzw.
Schöfferhe
Schra
Schuckert,
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Tellu
85.25
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180
59‟
121.5
99
92
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79.5
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95
112
93.25
96
105.5
104
168
66.5
98.2
Kaa
Ninterfranken .. . . .
Ver. Stahlwer
Ver, Iltramarin ..
Weſtdte. Kauf
Weſteregel
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditg
Badiſche Bank.
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79.5
83
98
98.75
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118.5
119
30.5
40
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53
Seite 12 — Nr. 66
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 7. Mär=
KOMAN VON L.INSTERBERG
Nachdruck verboten.
So mußte ſich alſo Lilian gedulden, bis Alf, von ſeinen
Trabanten begleitet, zu ihr emporſtieg. Dann allerdings flog
ſie ihm an den Hals, lachte und küßte ihn, was Giano mit
lächeludem Mund, aber mit ſehr ſcheelen Augen beobachtete.
„Ein paar freundſchaftliche Küſſe haben Sie verdient, Alf!”
lachte Lilian. „Sie ſind wie ein Gott gefahren!“
Im Sporthaus trafen ſie Jenny Mahrholm und Dr. Erik
Thorſen.
Thorſen hatte ſoeben ſeine letzte Beſprechung mit Dr. Zack
und den anderen Herren beendet. Sein Vertrag war erloſchen,
er war frei, unbeſchwert, vermögend, liebte eine Frau und
wurde von ihr geliebt.
Beide waren glücklich und übermütig.
Jenny hatte kein Intereſſe für die Abfahrten gehabt."
„So herrlich wie du, fährt ja doch keiner”, hatte ſie gemeint
und hatte, während er ſeine Konferenz abſolvierte deren Zweck
er ihr nicht verhehlte, ſich in einen Liegeſtuhl gelegt und von
ihrer Zukunft geträumt.
Sie fuhren gemeinſam nach Garmiſch zurück. Alle waren
heiter und fröhlich. Nur Eckmann verſank immer wieder in
düſteres Sinnen und Grübeln. Er wurde melancholiſch, da er
daran denken mußte, daß Urſula von der Freude ausgeſchloſſen
war, an ſeinem Erfolg teilzunehmen. Zur Preisverteilung am
Abend mußte er wohl auch allein gehen.
Man verſuchte ihn aufzuheitern. Aber nicht einmal der
über=
ſprudelnden Lilian gelang dies.
Alf verabſchiedete ſich raſch von den anderen. Zuhanſe nahm
er ein Bad, zog ſich den Frack an und fuhr ins Hotel Alpenhof.
Er war feſt entſchloſſen, mir dem Geheimrat heute endgültig
reinen Tiſch zu machen. Wenn Herr v. Herm dieſen Giano
empfing, dann mußte er auch ihn anhören.
Unruhig rückte er im Wagen hin und her, während er zum
Hotel fuhr. Was erwartete ihn? War es vielleicht Urſula
ge=
lungen, den alten Herrn umzuſtimmen und ihm ſeine
Zuſtim=
mung zu entlocken? Konnte er vielleicht ſchon als offizieller und
anerkannter Bräutigam ſeine Viſite machen?
Oder?
Oder war der Geheimrat erbitterter denn je gegen die
Ver=
bindung mit ihm? Herr v. Herm hatte einen harten Kopf.
Er ſchickte das Stubenmädchen zu Urſula und ließ ſie bitten,
herauszukommen. Urſula erſchien ſofort, er erſchrak aber, als
er ſie ſah und ihre verweinten Augen bemerkte. Sie zog ihn in
ihr Zimmer.
„Was iſt geſchehen?” fragte er ſofort, als ſich die Türe hinter
ihm geſchloſſen hatte und wollte ſie umarmen.
„Wir müſſen ganz ruhig bleiben, Alf”, ſagte ſie mit
zittern=
der Stimme. „Ich habe mit Papa geſprochen.”
„Nun?” fragte er ungeduldig, als ſie eine ganz kurze Pauſe
machte.
„Ich habe erfahren, warum er hauptſächlich gegen dich iſt.
Ich ſoll einen anderen heiraten. Ich muß einen anderen
heiraten.”
Alf ſprang auf, ſo raſch, daß der Stuhl krachend umſchlug.
„Urſula!”
„Noch bin ich mir nicht über alles klar, Alf. Du mußt dich
auch damit abfinden, daß ich dir die Zuſammenhänge nicht
er=
klären darf. Ich mußte es Papa verſprechen, zu ſchweigen.”
„Aber was iſt nun eigentlich los?”
„Ich muß aus Gründen, die ich dir nicht erklären darf, den
Bankier Giano heiraten!“
Ein gurgelnder Laut war die Antwort.
„Du mußt, Urſula?"
„Ich muß!”
„Auch, wenn ich daran zugrunde gehe?"
Sie warf ſich aufjammernd an ſeine Bruſt. Er ſtöhnte ſchwer
und befangen. Minutenlang hielten ſie ſich umſchlungen, als ob
ſie nicht mehr voneinander laſſen könnten.
„Du ſollſt mich nicht quälen”, ſagte Urſula endlich leiſe.
Sie zitterte. „Ich bin noch ganz wund. Ich habe einen
entſetz=
lichen Nachmittag erlebt. Ich kann nur wählen zwiſchen dem
völligen Zuſammenbruch meines Vaters und dir!“
„Und meinem völligen Zuſammenbruch!” antwortete Alf
finſter.
Sie klammerte ſich wie hilfeſuchend an ihn.
„Alf!” rief ſie verzweifelt. „Alf, ihr zerreißt mich ja! Seht
ihr denn nicht, daß ihr mich zerreißt? Auch ich bin nur ein
Menſch und ich kann mich nur einmal opfern.”
„Was exiſtieren da für furchtbare Verpflichtungen? Wer
wagt es, dich auf die Schlachtbank zu legen, um ein
Greiſen=
leben zu retten? Zeige mir den Mann!” Alf ballte in wildem
Zorn die Fäuſte.
„Es iſt mein Vater, Alf!”
„Ich werde dieſen Dingen nachgehen!” drohte Af, vu
und Angſt zitternd. „Das iſt ja mittelalterlich. Was
vor? Der Mädchenhandel iſt in Europa verboten!“
„Alf, es iſt mein Vater!” ſchrie Urſula wieder.
„Ich wundere mich, daß du dich verſchachern läßt
Tier, Wahrhaftig, ich wundere mich, aber ich werde da
Wort mitſprechen.”
„Alf, könnteſt du meinetwegen deine Mutter zugrund
ich bitte dich, denke darüber nach. Könnteſt du das
wegen?”
Das brachte ihn zur Beſinnung. Er griff ſich an de
und ſank ächzend auf einen Stuhl.
„Verzeih, Urſula, aber mir geht es hier wie dem
Anton: Ich verſtehe die Welt nicht mehr.”
„Mir geht es nicht anders. Ich bin noch ganz w
weiß auch nicht, ob ich es werde tragen können. Auch n
einen Appell an Giano verſuchen. Vielleicht iſt er menſch
ſpannt mich nicht gegen meinen Willen in ſeine Kett
könnte ihm keine gute Ehefrau werden.”
„Aber um was handelt es ſich hier eigentlich? Ich
noch immer nicht? Iſt denn dein Vater dieſem Giano
ausgeliefert, daß er dich ihm verkaufen muß?
„Ich darf darauf keine Antwort geben, Alf. Du m
damit begnügen zu wiſſen, daß ich ſelbſt mein Opfer f
halte, wie die Dinge nun einmal liegen. Aber noch iſt
alles verloren. Ich werde mit Giano ſprechen. Er muß
haben. Ich werde mich vor ſeine Füße werfen, wenn
muß!“
Alf ſtand auf. „Das wirſt du nicht tun, Urſula!”
finſter und entſchloſſen. „Mit dieſem Gentlemen werde
Wort als Mann ſprechen. Sei ruhig, wir werden es un
Männern erledigen, auf einfache Art.”
„Was haſt du vor?” ſchrie Urſula angſtvoll. „Ein
wirſt du heraufbeſchwören!” Sie klammerte ſich an ihn
„Laß mich nur! Solche Kavaliere muß man mit den
behandeln."
Ein Klopfen an der Tür ließ Urſula von Alf wegi
Einige Sekunden blieb es ſtill. Das Klopfen wie
ſich. Mit pochendem Herzen rief Urſula: „Herein.”
In der Mitte des Zimmers ſtand Alf Eckmann
kampfbereiter Torero.
Die Tür wurde langſam geöffnet, eben ſchlug die
ſechſte Stunde, Giano trat ein. Sein Geſicht zeigte das ge
höflich=ſatiriſche Lächeln.
(Fortſetzung folgt.)
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