Einzelnummer 10 Pfennige
A
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M. 2.—, poſtbezugspreis Mk. 2.40 einſchl.
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zeſungsgebühr und ausſchließlich Poftzuſtellgeld.
uſcheinen einzelner Nummem infolge höherer
gpreſſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
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Nummer 61
Jautenſl. Bolenſoh und Transportoſen, ube Morgenzeirung der Lanvesgauptſtaut
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
ut berechtigt den Bezieher niſcht zur Kürzung des Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Samstag, den 2. März 1935.
197. Jahrgang
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boch 80 Pfennig. Platzaufſchlag, nach vorheriger
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9
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Mr dent ſat wont
eudentag an der Saar. — Freudentag für das deutſche Volk. — Ein Glückstag für Europa.
* Führer begrüßt die Saardeutſchen
in der Heimak.
lus Anlaß der Heimkehr des Saarlandes ins Reich eilte der
ram Freitag überraſchend ins Saargebiet — umtoſt und
um=
et vom Jubel deutſcher Menſchen an der deutſchen Saar —,
ie heimkehrenden Saardeutſchen im Namen des deutſchen
s. im Namen des Deutſchen Reiches zu begrüßen. Zum
z der machtvollen Kundgebung vor dem Regie=
4ysgebäude in Saarbrücken hielt der Führer
ederholt von ſtürmiſchem, nicht endenwollendem Beifall
rrochen — folgende Rede:
Deutſche Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen!
or 2 Jahren 1933, da redete ich zum erſten Male vor
Zehntauſenden Saarländern am Niederwald=Denkmal.
Da=
noch inmitten des ſchwerſten Kampfes der Durchſetzung
un=
bedanken und Grundſätze im neuen Deutſchland, noch erfüllt
unger Sorge um die Zukunft des Saarlandes. Ein Jahr
er, da traf ich ſchon Hunderttauſende in Koblenz. Wieder
e mich und wohl Sie alle die Sorge um die Zukunft dieſes
eich entriſſenen Gebietes.
zmals, da gaben wir uns zwei Verſprechen: Ihr habt mir
chen, daß, wenn die Stunde kommt, Ihr eintreten werdet,
4 um Mann, und Frau um Frau, für Deutſchland. Ihr habt
belöbnis gehalten. Und ich gab Euch das Verſprechen, daß
Alland von Euch nicht laſſen wird, niemals, nie und nimmer,
niſcher Beifall.) Und Deutſchland hat ſein Verſprechen
des=
r eingelöſt.
ide Male, da konnte ich Euch aus ganzem Herzen verſichern
glücklich ſein werde, am erſten Tage, der es mir möglich
Eueren Beſuch zu vergelten. Damals verſprach ich Euch,
erſten Stunden Euerer Freiheit zu Euch zu kommen, und
tichglücklich, mitten unter Euch zu ſein. (Stürmiſche Heil=
) glaube, wir alle dürfen wohl dem Himmel danken, daß
rmöglicht hat, daß unſere dritte Begegnung nicht Euch als
Em Reich ſah, ſondern daß ich als des Reiches Kanzler und
ſrl führer zu Euch in Eure Heimat, in unſer deutſches
Saar=
r mmen konnte. (Heilrufe.)
1) iſt der letzte Termin, den internationale
wnzen für eine Kundgebung in dieſem
Ge=
inſetzen konnten, und ich glaube, daß deshalb auch der
dir l heute ſich verhängte und es regnen ließ. Wir ſind von
ſe! Regen nicht geſtört worden. Denn wenn der Himmel weint,
ſe aben wir die Sonne in unſerem Herzen gehabt. Wir ſind
glücklich, an dieſem Glückstag teilnehmen zu können, und
ſieſer Minute hören ja ungezählte Millionen Deutſche im
Reich zu, ein Glückstag für die ganze deutſche Nation, von
Hamburg, im Weſten Deutſchlands, bis nach Königsberg,
die gleiche Empfindung.
Tendlich, endlich ſeid Ihr wieder bei uns.
s iſt nicht nur ein Glückstag für Deutſch=
Ich glaube, es iſt auch ein Glückstag für
Europa.
war einer der ſegensreichſten Entſchlüſſe,
dieſe Wahl feſtzuſetzen und das Reſultat zu reſpektieren,
eſes Gebiet, das ſo leicht zu einem ewigen Streit=
S itte werden können, dem Deutſchen Reich wieder
zugeben, dem man eswider Recht und
Ver=
entriſſen hatte.
Ein Glückskag für Europa,
es deshalb weil durch dieſe Rückkehr des Saargebietes
1t gerade die Kriſe am eheſten behoben werden kann, unter
große Nationen am meiſten zu leiden haben. Wir hoffen
6 durch dieſen Akt einer ausgleichenden Gerechtigkeit der
inſetzung natürlicher Vernunft, wir hoffen, daß durch
Ukt das Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Frankreich
fültig beſſert.
vie wir den Frieden wollen, möchten wir hoffen, daß
das große Nachbarvolk gewillt und bereit iſt, dieſen
den mit uns zu ſuchen. Es muß möglich ſein, daß zwei
* Völker ſich die Hand geben, um in gemeinſamer Arbeit
Nöten entgegenzutreten, die Europa unter ſich zu
be=
graben drohen. (Stürmiſche Heilrufe.)
ſer Tag ſoll zugleich eine Lehre ſein, eine Lehre für alle
in Unkenntnis einer ewigen geſchichtlichen Wahrheit ſich
7, durch Terror oder Gewalt ein Volk ſeines innerſten
entkleiden zu können, — eine Lehre für die, die ſich einbil=
5 einer Nation einen Teil herausreißen zu können, um
e Seele zu ſtehlen. Möchten doch alle Staatsmänner aus
Ergebnis das eine erſehen, daß es zwecklos iſt. mit ſolchen
n Völker und Staaten zerreißen zu wollen. Am Ende iſt
Sluk ſtärker als alle papierenen Dokumenke.
inte ſchrieb, wird ſonſt eines Tages durch
Dieder ausgelöſcht. Es wird am Ende dieſe tiefſte
alles andere hell und laut übertönen. Wehe dem, der
ieſen Tatſachen nicht lernen will! Er wird
Sorge über die Menſchen bringen, ohne ſeine Ziel zu er=
Er wird vorübergehend Leid und Not über die Völker
im Ende aber ſchmählich beſiegt werden.
habt durch dieſe feierliche Abſtimmung und Euer
Be=
zum Reich aber auch ein großes hiſtoriſches Verdienſt
In einer ſchlimmen Periode des Ringens um die
Wiederaufrichtung des Deutſchen Reiches, da habt Ihr durch Euer
Bekenntnis mir meine Arbeit erleichtert. Und Gott kann mein
Zeuge ſein, dieſe Arbeit hat kein anderes Ziel, als Deutſchland
wieder frei und glücklich zu machen. (Stürmiſche langanhaltende
Heilrufe).
So habt Ihr ein großes Verdienſt und damit ein heiliges
Recht, heute dieſen Jubeltag zu feiern und ich bin glücklich,
ihn in Eurer Mitte verbringen zu dürfen.
Heuke mag uns das Glück und die Freude erfaſſen,
morgen wollen wir wieder an die Arbeit gehen.
an die große Arbeit für unſer neues Deutſches
Reich. Denn wir wiſſen, das was auch geſchaffen wurde — und
mag es noch ſo wunderſam ſein — nur ein Beginn iſt, ein
Anfang deſſen, was uns vorſchwebt. Und Ihr kommt nicht in
ein fertiges Haus, ſondern Ihr kommt in eine ſoeben
zuſammen=
gefügte Gemeinſchaft. Ihr ſollt mitarbeiten und ſollt ſtolz
darüber ſein und ſollt Euch freuen, daß Ihr mitarbeiten könnt
und dürft an dieſem neuen deutſchen Haus. (Jubelnde
Zu=
ſtimmung.)
Es iſt eiwas Herrliches.
den Beanif Diolsgeneiſchif zu vemterlichen.
Was viele Jahrhunderte vergeblich erſehnten ſoll uns
nun=
mehr zu gelingen. Schwer mußte die Not ſein, um
unſer Volk reif zu machen für dieſen Gedanken.
Und manchmal erfaßt uns die Ahnung, daß das
ganze Geſchehen notwendiges Schickſal war um
uns dorthin zuführen, wozuuns das Glückleider
nicht bringen konnte, die Ahnung, daß die Hand des
Herrn uns erſt ſchlagen mußte, um uns reif zu machen für
dieſes höchſte innere Glück, das es geben kann das
Glück des gegenſeitigen Verſtehens im Volke
ſelbſt. Was iſt aller äußerer Ruhm, was ſind alle äußeren
Vorteile gegenüber dieſem größten Gut, das ein Volk erwerben
kann! Die Welt zu verſtehen, wird uns nicht gelingen, die
Welt würde uns nicht begreifen, wenn wir nicht zunächſt uns
ſelbſt gegenſeitig verſtehen lernen. Das iſt
der erſte Schritt zu einer beſſeren Zukunft
der eſchell.
Wir haben dieſen Weg mit Ernſt und mit Eifer beſchritten,
haben uns bemüht, den Hochmut, Klafſenwahn und
Standesdünkel aus unſerem Inneren herauszureißen, haben uns
bemüht, die Menſchen nach ihren ewigen inneren Werten zu
meſſen, haben uns bemüht, wegzugehen vom rein Aeußerlichen,
vom Oberflächlichen, haben uns bemüht, zu vergeſſen Herkunft,
Stand, Beruf Vermögen, Bildung, Wiſſen, Kapital und alles
das zu vergeſſen, was Menſchen zu trennen vermag, um
durch=
zuſtoßen zu dem, was ſie zuſammenzufügen vermag, durchzuſtoßen
zum Herzen, zum Charakter, zum Gewiſſen, zum Anſtand. Und
wir ſind dabei glücklich geworden. Wir haben reiche Schätze
ge=
funden. Was wir in Jahrhunderten nicht geſehen haben, das
konnten wir entdecken, — den deutſchen Volksgenoſſen in allen
Schichten unſeres Volkes, in allen Ständen unſeres Volkes, in
allen Berufen, Menſchen höchſten Wertes anzuſprechen, mit Recht
als Genoſſen eines Volkes.
Und als Zeuge dieſer Gemeinſchaft bin ich ja auch zu Ihnen
hierhergekommen, als Zeuge und als Kämpfer dieſer Gemeinſchaft,
die heute die Millionen deutſcher Menſchen zuſammenbindet. Ich
weiß
nichts Vollendekes ſchenkk der Himmel den Menſchen.
Sie müſſen ſich alles bikker und ſchwer verdienen.
Uns iſt klar, daß dieſes große Ziel nochlange
nichter=
reicht iſt. Aber wir ſtreben nach ihm mit heißem
Herzen, und der Himmel und die Vorſehung haben unſer
Streben geſegnet. Denn das kann ich wohl ſagen. Mögen meine
Gegner im Innern und die Gegner des deutſchen Volkes
über=
haupt nur eines berückſichtigen: Vor 15 Jahren begann ich den
Kampf um Deutſchland mit einer Hand voll Menſchen, und es
war ſchwer, aus dieſer Handvoll hinauszuwachſen hinein in die
engere Umgebung, hinaus aus einer Stadt, hinein in ein Land,
hinaus aus einem Land und hinein in das Deutſche Reich.
Fünf=
zehn Jahre Kampf. Und wenn ich das Ergebnis am heutigen Tage
hier abwäge, dann muß ich dem Himmel danken. Er hat den
Kampf geſegnet und wieder geſegnet. Er iſt nicht umſonſt
geweſen, fünfzehn Jahre Ringen um ein Volk,
fünfzehn Jahre Kampf für ein Reich. Heute kann ich
im Namen dieſes Volkes und im Namen dieſes Reiches Euch in
der deutſchen Heimat begrüßen.
Wenn ich heute zu Euch kam, dann ſoll das nur die erſte
Begrüßung ſein. Ich werde wiederkommen (
ſtür=
miſche Zuſtammung) und werde zu Euch ſprechen. Nur
konnte ich nicht ſo lange warten. Es wäre mir unmöglich
geweſen, am heutigen Tage in Berlin oder wo anders zu ſitzen.
unmöglich, irgendwo dieſen Tag in innerer Unruhe und Haſt zu
verbringen. Ich bin gekommen, weil mich mein Herz zu Euch
her=
geführt hat (lebhafter Jubel), um Euch zu ſagen, wie unendlich
glücklich das deutſche Volk iſt und wie glücklich ich ſelbſt bin. Ich
werde wiederkommen und dann — ich hoffe oft und oft noch zu
Euch ſprechen.
Es iſtein wunderſamer Weg, den dieſe
Bewe=
gung zurückgelegt hat, ein ganz einzigartiger Emporſtieg
aus kleinſtem Beginn zu einer ſo großen Anwartſchaft.
Dieſer Weg gibt uns allen die Zuverſicht, daß auch die
Vol=
lendung des Werkes gelingen wird, daß wir das große Ziel ſelbſt
noch ſehen, vielleicht noch erleben.
Zu dieſer Arbeit nun ſeid Ihr eingeladen.
Ich bitte Euch die Tugenden, die Ihr fünfzehn
Jahre nicht verloren habt, dem neuen Reich zu
geben.
Fünfzehn Jahre ſeid Ihr gläubig geweſen. Ich beſchwöre Euch,
ſeid gläubig auch im neuen Reich! Glaubt an ſeine Zukunft, glaubt
an die Vollendung unſerer Aufgabe, glaubt an den Erfolg dieſer
Aufgabe, glaubt an die Freiheit, glaubt an das Große und Ewige
unſeres Volkes!
Wenn Ihr in dieſen fünfzehn Jahren nicht den Glauben als
Eure Stütze gehabt hättet, was wäre Euch wohl geblieben? Wenn
Ihr in dieſen fünfzehn Jahren nicht den Glauben gehabt hättet,
was hätte Euch geführt? Der Glaube kann Berge verſetzen. Der
Glaube kann auch Völker befreien. Der Glaube kann Nationen
ſtärken und wieder emporführen, und mögen ſie noch ſo gedemütigt
geweſen ſein.
Ihr ſeid fünfzehn Jahre lang treu geblieben, und wieder bitte
ich Euch: Schenkt dieſe Treue dem neuen Reich! Ihr ward treu,
ganz gleich, was man Euch bot, ward treu, ganz gleich, was man
Euch ſonſt verſprach, und habt nicht gemeſſen materielle Vorteile.
So bitte ich Euch, ſeid genau ſo treu in der Arbeit, in die Ihr
eingeht!
Seid kreu dieſem neuen Reich! Heid freu dieſer
Fenegnfgl Heid fen dieer Dolfsgeneinſhaf.
Seht niemals auf das, was die außer uns Stehenden uns
verſprechen! Vergeßt nicht, wir waren genauſotreu, als
es Deutſchland am ſchlechteſten ging. Da haben
wirdie Fahne hochgezogen. Als Deutſchland am tiefſten
gedemütigt war, zogen wir unſere Fahne des Glaubens auf, die
Fahne der Verpflichtung für dieſes Deutſchland. Da ſagten wir
nicht, wir ſchämen uns, Deutſche zu ſein, ſondern da ſagten wir,
wir ſind erſt recht ſtolz, Deutſche zu ſein. (Lebhafter Beifall.)
Wir haben nie gefragt, was man uns denn ſonſt bieten
würde, haben nie abgewogen das, was man uns
tat=
ſächlich bot. Wir glaubten an Deutſchland und
wir ſind ihm treu geblieben in jeder Stunde, in
jeder Not, injeder Gefahr, in allem Jammer und
Elend. Und ich bitte Euch, ſchenkt dieſe Treue dem
neuen Deutſchland, Euerem Deutſchland,
unſe=
rem Deutſchland! Und endlich bitte ich Euch:
Schenkk dieſem Deutſchland auch Eueren Willen!
Was iſt der Menſch, der ſich nicht ein Ziel ſetzt, das er
fana=
tiſch und entſchloſſen vertritt? Der Wille iſt eine unerhörte Kraft,
wenn man ſich beharrlich ſeiner bedient und ihn ſelbſt beharrlich
ſeinem Ziel zuwendet. Euer Wille war, wieder nach Deutſchland
zu kommen, und Euer Wille hat geſiegt. Unſer Wille war,
Deutſch=
land wieder emporzuführen, und Ihr ſeht, unſer Wille hat geſiegt.
Als Deutſchland in der tiefſten Demütigung verſank, da wuchs
unſer Wille, die deutſche Volksgemeinſchaft zu gründen. Als
Deutſchland zerfiel in Klaſſen, Stände und Parteien, da erwuchs
unſer Wille, ſie zu überwinden und die Nation zur Herrin ihres
eigenen Lebens zu machen. Und
der Wille hak geſiegk. Deukſchland iſt eins geworden.
Ein neues Banner hat ſich erhoben und unter ſeinem Flattern
marſchieren heute die Millionen organiſiert, im Marſchtritt,
mar=
ſchiert heute die ganze deutſche Nation.
Ich bitte Euch, übertraget den Willen der letzten 15 Jahre,
den Willen, der Euch beſeelt hat, nunmehr lebendig und friſch
auf das neue Reich. Geht mit ihm hinein mit dem Entſchluß, das
eigene Ich dieſem Reich unterzuordnen und ihm zur Verfügung zu
ſtellen!
Wenn Ihr ſo in unſer Reich, das wir alle uns gemeinſam
bauten — das unſer Reich iſt, weil es uns von niemand gegeben
wurde, ſondern weil das deutſche Volk es ſich ſelbſt
ge=
ſchafft hat, wenn Ihr, ſo hineingeht in dieſes Reich, dann
im Bewußtſein, nicht ein Geſchenk empfangen, ſondern durch
ge=
meinſame Arbeit etwas Herrliches errungen zu haben.
Man kann kein Glück als Geſchenk empfangen.
dus Häfe Aife, des einen geſchenf werden
faunf ir die Uoberzelgaundf, durch eigene Abeſt
elwas geſchaffen zu haben.
Ihr werdet dieſes Glückes dann genau ſo teilhaftig ſein wie wir
alle es ſchon heute ſind. Denn wir ſind ſtolz zu wiſſen, daß dieſe
Fahne, die vor 15 Jahren von uns geſchaffen und gehißt
wurde, durch unſere Arbeit überall dort, wo Deutſche
ſind heute als Symbol der Gemeinſamkeit gilr,
Wir ſind glücklich im Bewußtſein, daß uns nichts von Fremden
geſchenkt wurde, ſondern in tauſenden Kämpfen, in unermüdlicher
Arbeit durch unſeren Fleiß, unſeren Willen, durch unſere Treue,
durch unſeren Glauben errungen wurde.
Ihr werdet genau ſo glücklich ſein in 15 oder 20 Jahren, wenn
Deutſchland ganz frei ſein wird, wenn Deutſchland als Staat des
Friedens, aber auch der Freiheit und der Ehre wieder ſeinen
Söh=
nen und Kindern das tägliche Brot bieten wird. Ihr werdet dann
glücklich und ſtolz ſein zu wiſſen, daß auch Ihr mitgearbeitet habt,
dieſes Gut unſerem Volk zu erringen.
Wenn wir zu dieſer Abendſtunde uns hier verſammeln, dann
wollen wir nicht nur in die Vergangenheit, ſon=
Seite 2 — Nr. 61
dern wir wollen auch in die Zukunft blicken, wollen
uns nicht nur erfreuen an dem, was uns gelungen, ſondern wollen
feſtſetzen das neue Ziel für die Arbeit, die vor
uns zu liegen hat. Wir wollen den Blick damit von der
Vergangenheit nun weg und in die Zukunft unſeres Volkes
rich=
ten. Wir ſehen dabei die Aufgaben, die uns geſtellt ſind, und ſind
glücklich darüber. Denn
wir wollen nichk ein Geſchlechk ſein, dem man
elwas ſchenkk und dem ekwas von ſelbſt in den
Schoß fällk, ſondern wir wollen unſere Tage
be=
ſchließen in dem Gefühl: Wir haben unſere
Bchuldigkeik gekan, wir haben unſere Pflichk erfüllt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Denn nur darin kann das höchſte Glück am Ende liegen, und
wenn wir dieſen Blick in die Zukunft gleiten laſſen, dann erſcheint
als Ziel uns dieſes neue Reich einer edleren Volksgemeinſchaft,
dieſes neue Deutſchland einer geläuterten Volksgemeinſchaft,
dann erſcheint uns als Ziel dieſes Deutſchland, das ebenſo
friedliebend iſt, wie es ſtark ſein ſoll, ehrenhaft ſein muß
und damit frei ſein muß. Dieſes Deutſchland, das wir in
dieſem Augenblick vor uns ſehen, ſoll unſeren Schwur
empfan=
gen; dieſem Deutſchland wollen wir uns in dieſer feierlichen
Stunde alle gemeinſam wieder verſchreiben, wollen ihm verfallen
ſein, ſolange ein Atem in uns iſt, und wir wollen dieſen Schwur
nun alle Mann um Mann und Weib um Weib bekräftigen: Unſer
Deutſchland, unſer Volk und unſer Reich Sieg=Heil! Sieg=Heil!
Sieg=Heil!”
Vorbei die Jahre der Fremdherrſchaft. — Die Glocken deutſcher Dome und Kirchen läuken vereink mit den
Sirenen der Skäkken deutſcher Arbeik und der Schiffe deutſcher Hafenſtädke den Tag der Freiheit ein.
DNB. Saarbrücken, 1. März.
Im Kreis=Ständehaus zu Saarbrücken wurde Freitag
vor=
mittag um ½10 Uhr der feierliche Akt der Uebergabe des
Saar=
gebietes an Deutſchland durch den Dreierausſchuß des
Völker=
bundes an Reichsminiſter Dr. Frick vollzogen. Die
Rückgliede=
rung des Saargebietes an Deutſchland iſt nunmehr offiziell
erfolgt. Das deutſche Saarland iſt nach der 15jährigen
Treu=
händerſchaft des Völkerbundes wieder dem Vaterlande
einver=
leibt worden. Heute wurde der Schlußſtrich unter die
Völker=
bundspolitik in einem deutſchen Gebiet geſetzt. Ein Kapitel
Nach=
kriegsgeſchichte hat ſeine förmliche Erledigung gefunden.
Kurz nach 9 Uhr begaben ſich die Herren des
Dreieraus=
ſchuſſes des Völkerbundes mit ihren Begleitern in Kraftwagen
von Schloß Halberg, wo ſie ſeit geſtern nachmittag als Gäſte
der Reichsregierung Wohnung genommen hatten, nach
Saar=
brücken. Sie hatten geſtern abend nach dem Empfang durch den
Hausherrn Legationsrat Braun von Stumm und Gattin
Ge=
legenheit, einige ſaarländiſche Perſönlichkeiten bei einem
Abend=
eſſen zu treffen. Nachdem die Herren bereits geſtern nachmittag
nach Abfahrt des Präſidenten Knox im Kreis=Ständehaus vom
Vortragenden Legationsrat im Auswärtigen Amt, Voigt als
erſten Vertreter Deutſchlands begrüßt worden waren, erfolgte
heute früh das Zuſammentreffen mit dem Reichsinnenminiſter
Dr. Frick im Kreistagsſaal des Kreis=Ständehauſes.
Zu der feierlichen Uebergabe waren die drei Mitglieder
des Saar=Dreierausſchuſſes, Baron Aloiſi, Kabinettschef des
italieniſchen Außenminiſters und königlich italieniſcher
Botſchaf=
ter Cantilo, argentiniſcher Botſchafter in Rom, und Lopez
Olivan, ſpaniſcher Geſandter in Bern, erſchienen. Außerdem
war der Saar=Referent des Völkerbundsſekretariats der Däne
Krabbe, anweſend In Begleitung der Herren des
Dreier=
ausſchuſſes befanden ſich der italieniſche Geſandte Bianchero,
die italieniſchen Legationsſekretäre Marquis d’Aieta, als
Dolmetſcher Secco Swardo und der argentiniſche
Botſchafts=
rat Oneto Aſtengo. Von deutſcher Seite nahmen neben
Reichsinnenminiſter Dr. Frick Staatsſekretär Grauert,
Miniſterialrat Vollert und die Legationsräte Braun von
Stumm und Strohm teil.
Außerdem nahmen Gauleiter Bürckel und ſeitens der
Regierungskommiſſion Miniſter Koßmann ſowie Miniſter
Ehrnroth teil.
Nach kurzer Vorſtellung und Begrüßung wurde von den
Mitgliedern des Dreierausſchuſſes, Reichsinnenminiſter Dr. Frick
und Herrn Krabbe ein
Prokokoll über die Rückgliederung des Saargebieles
unterzeichnet, das folgenden Wortlaut hat:
„Durch Beſchluß vom 17. Januar 1935 hat der Rat des
Völkerbundes den Zeitpunkt der Wiedereinſetzung Deutſchlands
in die Regierung des Saarbeckengebietes gemäß dem am 28.
Juni 1919 in Verſailles unterzeichneten Friedensvertrag auf den
1. März 1935 feſtgeſetzt. In Ausführung dieſes Beſchluſſes hat
der mit den Fragen des Saargebietes beauftragte
Rechtsaus=
ſchuß, beſtehend aus den Vertretern Italiens, Argentiniens und
Spaniens, Seiner Exzellenz Baron Aloiſi, Botſchafter S. M. des
Königs von Italien, Kabinettschef des italieniſchen Miniſters
der auswärtigen Angelegenheiten. Seine Exzellenz Herr Cantilo,
Botſchafter der argentiniſchen Republik in Rom, und Seine
Exzellenz Herr Lopez Olivan, ſpaniſcher Geſandter in Bern, mit
dem heutigen Tage im Namen des Völkerbundes die Regierung
dieſes Gebietes feierlich an Deutſchland, das hierbei durch den
Reichsminiſter des Innern, Herrn, Dr. Frick, vertreten war,
übertragen. Zu Urkund deſſen haben die vorerwähnten Vertreter
des Völkerbundes und der deutſchen Regierung das vorliegende
Protokoll errichtet.”
Hierbei wurden zwiſchen Baron Aloiſi und
Reichsinnen=
miniſter Dr. Frick Anſprachen gewechſelt.
lautet:
Im Namen des Völkerbundes und in meiner Eigenſchaft
als Vorſitzender des Dreierausſchuſſes, der alle mit dem
Saar=
gebiet zuſammenhängenden Fragen geregelt hat, habe ich die
Ehre, heute die tatſächliche Uebergabe des Saargebietes an das
Neich zu vollziehen. Hiermit ſchließt eine Seite der
Nachkriegs=
geſchichte und verſchwindet ein Element der Beunruhigung in
den Beziehungen der Völker untereinander. Ich gebe dem
Wunſche Ausdruck, daß die Löfung dieſes Problems, die nach
langen und ſchwierigen im Geiſte der Loyalität und des
gegen=
ſeitigen Verſtändniſſes geführten Verhandlungen erzielt worden
iſt, von guter Vorbedeutung für die Ruhe und den Frieden
Europas ſein möge.
Reichsinnenminiſter Dr. Frick
richtete an den Dreier=Ausſchuß folgende Anſprache:
Eurer Exzellenz danke ich für die Worte, die Sie ſoeben
namens des Völkerbundes und des Dreier=Ausſchuſſes des
Völ=
kerbundsrates an mich als Vertreter der Reichregierung gerichtet
haben.
Der heutige Tag bringt die Wiedereinſetzung Deutſchlands
in die Regierung des Saarlandes. Damit wird praktiſch
ver=
wirklicht, was das Saarvolk ſeit 15 Jahren unabänderlich
ge=
wollt und was es am 13. Januar 1935 klar und unanfechtbar
vor aller Welt bekräftigt hat: die endgültige Wiedervereinigung
des Saarlandes mit dem deutſchen Vaterlande.
Mit Stolz und Freude feiert ganz Deutſchland den heutigen
Tag. Er iſt aber nicht nur für Deutſchland von Bedeutung. Wie
Sie bereits bemerkt haben, wird der Schlußſtrich unter ein
Kapitel der europäiſchen Politik gezogen, das in den
vergange=
nen Jahren die Beziehungen zweier großer Nachbarvölker
be=
laſtet hat. Die deutſche Regierung iſt überzeugt, daß mit der
Erledigung der Saarfrage ein wichtiger Schritt zur Beſſerung
der allgemeinen politiſchen Lage in Europa und zur Förderung
der friedlichen Zuſammenarbeit der Völker getan iſt. Dieſen
Sinn und dieſe Bedeutung des heutigen Tages hervorzuheben,
iſt mir ein beſonderes Bedürfnis.
Mit großer Genugtuung ſtelle ich feſt, taß es in den langen
und arbeitsreichen Verhandlungen, die vor und nach der
Ab=
ſtimmung geführt worden ſind, gelungen iſt, die mit der
Volks=
abſtimmung und mit der Rückgliederung des Saarlandes
zu=
ſammenhängenden Fragen befriedigend zu regeln. Hierbei hat
ſich der Dreier=Ausſchuß des Völkerbundsrates unter der
unpar=
teiiſchen und umſichtigen Leitung Eurer Exzellenz ein beſonderes
Verdienſt erworben.
Es iſt mir eine angenehme Pflicht, Eurer Exzellenz und
den beiden anderen Mitgliedern des Ausſchuſſes ſowie Ihrem
ausgezeichneten Mitarbeiterſtab und allen zu Rate gezogenen
Sachverſtändigen hierfür namens der deutſchen Regierung
auf=
richtig zu danken.
Indem ich nunmehr im Namen des Reiches, die Regierung
des Saarlandes übernehme, habe ich die Ehre, Sie, meine
Herren, die Mitglieder des Dreier=Ausſchuſſes und Ihre
Mit=
arbeiter, im deutſchen Saarlande namens der Reichsregierung
herzlich willkommen zu heißen.
Die Feier der Flaggenhiſſung
in Saarbrücken.
Die Nacht vor der Heimkehr des Saargebietes ins Deutſche
Reich war eine Nacht der Märſche und Lieder. An Schlaf war in
Saarbrücken in dieſen Nachtſtunden nicht zu denken.
Um 7.40 Uhr traf der Sonderzug der
Reichsregie=
rung auf dem Hauptbahnhof ein. Nachdem ſchon am Vortage die
Polizeigewalt in deutſche Hände übergegangen war, ſchritten nun
zum erſten Male — und es war faſt ein Symbol —, deutſche
Mi=
niſter über den Bahnhofsvorplatz von Saarbrücken. Reichsminiſter
Dr. Frick und Reichsminiſter Dr. Goebbels wurden ſtürmiſch von
der Bevölkerung gefeiert und begrüßt, die dieſen Augenblick
wahr=
haft als ſymboliſch empfand. Hinter ihnen ſah man Reichsminiſter
Seldte, Reichsarbeitsführer Hierl, Staatsſekretär Grauert, den
Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn Dorpmüller, den Führer
des NSKK., Korpsführer Hühnlein und zahlreiche andere
Mit=
glieder der Partei. In langen Wagenkolonnen trafen am
Vor=
mittag dann aus Neuſtadt an der Haardt die Reichsſtatthalter,
die Miniſterpräſidenten und Miniſter der Länder, die hohen
Füh=
rer der Partei, SA.= und SS.=Führer uſw. mit Gauleiter Bürckel
in Saarbrücken ein.
Die Führung des neuen Deutſchland iſt nun an Ort und
Stelle verſammelt und
nun iſt das Saargebiek wahrhaft heimgekehrt.
Vor dem neuen Landgericht, dem Gebäude der ehemaligen
Regierungskommiſſion, ſtrömen gegen 10 Uhr morgens
unüber=
ſehbare Menſchenmaſſen zuſammen, um dem
feier=
lichen Akt der Flaggenhiſſung beizuwohnen. Der Platz
vor der Regierungskommiſſion iſt durch je eine Kompagnie
Leib=
ſtandarte und preußiſcher Landespolizei abgeſperrt. Tauſende
drängen ſich auf den großen Raſenplätzen zwiſchen
Regierungs=
gebäude und den Ufern der Saar. Alle umliegenden Fenſter und
Dächer ſind dicht beſetzt, aller Augen ſind auf die großen
Fahnen=
maſten auf und an der Regierungskommiſſion gerichtet, auf denen
in wenigen Minuten die Fahnen des neuen Deutſchland flattern
werden.
Kurz nach 10 Uhr treffen die Autokolonnen der Ehrengäſte
ein, an der Spitze die Reichsminiſter Dr. Frick und Dr. Goebbels.
Die Menge bricht in laute Heilrufe aus. Zum erſtenmale
präſentieren ſich die führenden Männer des
Reiches und der Bewegung der
Saarbevölke=
rung. Man ſieht zahlreiche höhere SS.=Führer mit Reichsführer
Himmler, SA.=Führer mit Gruppenführer Loyken, Führer des
Arbeitsdienſtes mit Reichsarbeitsführer Hierl, weiter bemerkt
man faſt ſämtliche Reichsleiter ſowie viele Offiziere der
Reichs=
wehr und der Landespolizei. Die beiden Biſchöfe von Trier und
Speyer ſind ebenfalls anweſend. Um 10.15 Uhr begibt ſich
Reichs=
miniſter Dr. Frick auf den neben dem Regierungsgebäude
errichte=
ten rieſigen Turm der das hohe Gebäude faſt noch zu überragen
ſcheint. Als der Miniſter oben ankommt, brauſen ihm Heilrufe
entgegen.
Dr. Bricks Anſprache
bei der Flaggenhiſſung.
Dr. Frick ergreift ſodann das Wort zu folgender Anſprache:
Deutſche Brüder und Schweſtern von der Saar!
Deutſche Volksgenoſſen!
Die Stunde der Befreiung hat geſchlagen!
Die Regierung des Saarlandes iſt ſoeben auf die
Reichsregie=
rung übergegangen.
Was das Saarvolk ſeit 15 Jahren unabänderlich gewollt und
am 13. Januar 1935 klar und unanfechtbar vor aller Welt
bekräf=
tigt hat, iſt heute Wirklichkeit geworden.
Das Saarland, über tauſend Jahre ein Beſtandteil des
Rei=
ches, kehrt heute nach langen Jahren der Trennung wieder heim
ins große Vaterland. In dieſer feierlichen Stunde gedenken wir
aller deutſchen Abſtimmungskämpfe in Nord und Süd, in Oſt und
Weſt, wo deutſche Treue ſich tauſendfältig bewährte.
Wenn heute die Hoheitsabzeichen des Deutſchen Reiches
wie=
der frei in den Lüften über einer befreiten Saar flattern und
aller Welt den Sieg der Freiheit des deutſchen Saarvolkes künden,
wenn zur gleichen Stunde in allen Teilen des Reiches, von
Kon=
ſtanz bis Flensburg, von Beuthen und Tilſit bis Aachen und
Saarbrücken, die Fahnen des Dritten Reiches hoch in den Lüften
wehen und die Glockenklänge der deutſchen Dome und Kirchen ſich
mit dem tauſendfältigen Ertönen der Sirenen der Stätten
unſe=
rer Arbeit und der Schiffe unſerer Hafenſtädte zu einem einzigen
Jubelklang vereinigen — dann ſoll dies vor aller Welt wie ein
Schwur unſeres großen deutſchen Volkes ſein;
Samstag, 2. März
„Wir wollen frei ſein, wie die Väter waren!“
Niemals mehr wollen wir dulden, daß deutſches Land u
Gewalt entriſſen wird.
In dieſem geſchichtlichen Augenblick, der durch die F
hiſſung ſymboliſch die endgültige Wiedervereinigung des
landes mit dem Deutſchen Reiche vollzieht,, fordere ich S
mit mir einzuſtimmen in den Ruf:
Unſer großes deutſches Volk, das ewige Deutſchland un
geliebter Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Sieg=Hei
Beim Kommando „Heißt Flagge!” gehen feierlich die
des neuen Deutſchland hoch. Nicht endenwollender Jubel
b=
dieſen Akt, bedeutet es für jeden Menſchen an der Saar d
beſchreibliche Freude, auf dem Gebäude, durch das jahrele
Fremdherrſchaft im Saargebiet verſinnbildlicht wurde, n
die Symbole der wiedergewonnenen Heimat zu ſehen. De
ſentiermarſch ertönt, nochmals ergreift Reichsminiſter D.
das Wort, um ein dreifaches Sieg Heil auf den Führer
bringen. Die Menge ſtimmt begeiſtert in das Deutſchlan
Horſt=Weſſel=Lied ein und läßt es ſich nicht nehmen, anſch
das Trutzlied der Saar aus ſchweren Zeiten „Deutſch iſt die
ſpontan zu ſingen.
Die Ehrengäſte begeben ſich ſodann wieder zu ihren
um eine Rundfahrt durch Saarbrücken
anzutre=
zu einem wahren Triumphzug wird. Alle Straß
dicht gefüllt mit Menſchen, die nur ſchwer von den Abſper
ſchaften der SA. davon abzuhalten ſind, ſich an die offenen
der Miniſter und übrigen Ehrengäſte heranzudrängen. 1 Frol
ertönen immer wieder Heilrufe, an zahlreichen Stellen
de=
ſind Muſikkapellen aufgeſtellt, es herrſcht eine Begeiſterung,
nur mit der Jubelſtimmung des 15. Januar, nach Bekannt
des Abſtimmungsergebniſſes, vergleichen läßt.
Gleich nach der Flaggenhiſſung auf dem
Regierungs=
ging kurz nach 10 Uhr auf dem Gebäude der Bergwerksd
und auf der gegenüberliegenden Grubenſchule die deutſche f
hoch. Nichts ſymboliſierte eindringlicher die Bedeutung d
tigen Tages, als die
feierliche Beſihergreifung des Berwalkung
gebäudes der ſaarländiſchen Gruben
mit der zugleich auf allen Grubeninſpekt
die deutſche Flagge aufgezogen wurde.
16 Jahre lang hat die Trikolore mitten im Herzer
brückens geweht und aufdringlich kundgetan, daß Frankr
Wirtſchaft dieſes Landes beherrſcht. Das Geſchick hat ſich ge
Zerſchellt ſind alle Machtgelüſte, zerſchellt nicht zuletzt an de
des deutſchen Saarbergmannes.
Bewußt der hiſtoriſchen Stunde harrten, viele Tauſer
Saarbrücker Bürger und ihrer auswärtigen Gäſte in den
um die Bergwerksdirektion, wohin Lautſprecher die Feier 1b
Regierungsgebäude übertragen. Ein Sturm der Leibſtand
Stahlhelm mit aufgepflanztem Seitengewehr, eine Hund
Landespolizei mit Karabinern und 1500 Saarbergleute i
Uniformen bildeten vor der Direktion ein Dreieck. Auf d.
fen des Eingangs waren die alten Fahnen der ſaarländiſche
inſpektionen, die während der Fremdherrſchaft nach Bonn
worden waren, aufgeſtellt. Als die Feier am Regierungs
vorüber war, nahm der Bergmann Johann Keßl
Quierſchied das Wort. Er führte u. a. aus:
Wir ſind eins mit dem deutſchen Vaterlande, von d
nichts mehr trennen kann. Damit iſt
ein polikiſches Unrecht wieder guk gemad
das man uns in Verſailles 1919 zugefügt hatte. Der Verſ
Saarländer Gewerkleute unſerem Vaterlande zu entfremder
ſcheitert. Die Saargruben, die ſchon unſeren Vorfahren Arl
Brot gaben, gehören wieder Deutſchland. Wir ſind ſtolz da
vorderſter Front für Deutſchland gekämpft zu haben, obwoh
Verſuchen, uns in unſerer Heimatliebe zu beeinfluſſen, nicht
hat. Mögen die ſeeliſchen und materiellen Opfer auch groß
ſein, ſo wurden ſie doch gern im Dienſte unſeres Vaterlani
ſeinem Führer gebracht. Wir ſind ſtolz darauf, daß die Saa
wieder deutſch ſind und wir deutſchen Vorgeſetzten Gef
leiſten können, mit denen wir Bergleute — das ſei unſer
Wille — eine wahre Betriebs= und Volksgemeinſchaft bild
den. Unſerem Vaterlande und ſeinem Führer geloben wir h.
verbrüchliche Treue, die wir beſchwören mit unſerem alte.
Glück auf!
Auf Geheiß Keßlers ſenkten ſich die Fahnen, und der
flor, den ſie 16 Jahre lang getragen, wurde erſetzt durch
Hakenkreuzwimpel. Dann ſprach Kreisleiter Dürrfeld. U
zog der neue Generaldirektor der Saargruben, Bergaſſeſ
Wächter unter Mithilfe von zwei Bergleuten das Hakenkreu
an der Stelle hoch, wo ſeit 16 Jahren Frankreichs Hoheit
geweht. Kurze Kommandos, SS. und Schutzpolizei präſe
der Präſentiermarſch erklingt. Dann folgt die erſte Stro
Deutſchlandliedes, des Horſt=Weſſel=Liedes und des Sae
Vierzehn ſieben Meter, lange ſchwarz=weiß=rote und Hak
flaggen wurden am Gebäude gehißt.
Bereits am Vorabend hatten die Bergwerksdirektion
gegenüberliegende Grubenſchule einen Hauptanziehungspu
die Schauluſtigen gebildet, denn beide Gebäude waren ausge
mit prächtigen Lichtbändern, den gekreuzien Bergmannsh
und dem deutſchen Hoheitszeichen, dargeſtellt aus lauter
ſchen Glühlampen.
Zur gleichen Zeit mit der Flaggenhiſſung am Regi!
gebäude und an der Bergwerksdirektion wurden auch auf de
höfen der drei ſaarländiſchen Stichbahnen, die bisher unter
waltung der elſaß=lothringiſchen Bahnen ſtanden, die d
Reichsfahnen feierlich gehißt.
Amkseinführung des Saarkommiſt
ſich
trin=
ige
ta),
zu
Bürckel.
Um 11.15 Uhr begann heute vormittag im großen
des Rathauſes in Saarbrücken der feierliche Staatsakt d
ſetzung des Saarkommiſſars Bürckel durch Reichsinnen!
Dr. Frick als Reichskommiſſar für das Saargebiet. Im
geſchmückten Saal hatte eine große Anzahl geladener Gaſ.
genommen. In der erſten Reihe bemerkte man u. a. die
miniſter Dr. Frick, Dr. Goebbels und Larré, Saarkoi
Bürckel, die Reichsleiter Roſenberg und Himmler, die
Bornewaſſer von Trier und Sebaſtian von Speyer, 9u”
liche übrigen hohen Ehrengäſte aus dem Reich waren al.
außerdem die führenden Männer des Saarkampfes
Spitzen der ſaarländiſchen Behörden.
Feierliche Stimmung herrſchte im Saal, als der S
mit einem Choralvorſpiel von Bach eingeleitet wurde.
Der Dank des Reiches an das Sadl.
Hierauf ergriff Reichsinnenminiſter Dr. 8
Wort zu folgender Anſprache:
Herr Reichskommiſſar! Deutſche Männer, deutſche Al.
Mit dem heutigen Tage iſt nach 15jähriger Treſſt
das Saarland zur Heimat zurückgekehrt und der Regierüt.
der Reichsregierung, die zu vertreten ich die Ehre Nc.
unterſtellt.
Mein erſter Gruß gilt der
ſaarländiſo=
völkerung. Ihre Haltung war in den ſchweren 30l.
1918 ſtets aufrecht, gerade und von vorbildlicher Vatei.”
getragen; das ganz deutſche Volk gedenkt in dieſer Si
Samstag, 2. März 1935
nbharkeit und Bewunderung der Brüder und Schweſtern an der
ar Ich habe Grund zu der Annahme, daß auch der Führer
iſt binnen kürzeſter Friſt noch perſönlich Ihnen dieſen Dank
r ausſprechen wird.
Hart war es für Euch, Saarländer, als Ihr im Jahre 1920
er Verwaltung unterſtellt wurdet, die Euch land= und
weſens=
ond war, die weder die Saarbevölkerung noch das Reich
herbei=
ufen hatte, und deren Mitglieder zum Teil Angehörige von
aten waren, denen wir in dem blutigſten Ringen aller
Zei=
ehen noch als Gegner gegenübergeſtanden hatten. Unfaßbar
es, daß dieſes Gebiet, das ſeit einem Jahrtauſend
unbeſtrit=
zum Deutſchen Reich gehörte, nun 15 Jahre lang nicht mehr
er der Verwaltung des Reiches ſtehen ſollte. Nutz= und ſinnlos
vien damals dieſe uns aufgezwungene Loslöſung eines der
iſcheſten Gebiete von Volk und Heimat.
der Trennung vom Reich begann der Leidensweg
der deutſchen Saar.
Zukunft war dunkel und der politiſche Himmel verhängt,
haß ein Ausweg aus dieſer Not nicht abzuſehen war. Das
h taumelte unter der marxiſtiſchen Herrſchaft dem Abgrund
Inflation entgegen, Deutſchland war ſchwach und machtlos
brach unter der Laſt der Kriegstribute zuſammen. Je
grö=
die Not im Reich war, um ſoheller leuchtete
re Treue, obwohl es nicht an Verſuchen und Lockungen
e. Euch ſtärkte damals das Gefühl, daß wir alle auf Gedeih
Verderb zueinander gehörten und daß die Bande des Blutes,
Volkstums, der gemeinſamen Vergangenheit und der Sprache
ſtark genug erweiſen würden, um alle künſtlich aufgerichteten
anken niederzureißen. Dieſes Bewußtſein ließ das deutſche
trrvolk vom erſten Augenblick der Abtrennung an
zu=
nenſtehen in dem Abwehrkampfe gegen alles Fremde und
Fn alle Verſuche, die Bande, die es mit dem Mutterlande
um=
ng, zu zerſchneiden. Es kämpfte unbeirrt für ſeine deutſche
/ le, ſeine deutſche Sprache, ſeine deutſche Kultur und ſeine
undenheit mit den kirchlichen Organiſationen im Reiche. Es
ſich nicht beirren durch Lockungen und Verſprechungen.
Fs erkrug die mannigfachen Ungerechkigkeiken
And Verfolgungen der landfremden Regierung.
Der Arbeiter und der Bergmann ging, wenn auch mit
geball=
fauſt in der Taſche, treu ſeiner Arbeit unter fremdländiſchen
itgebern nach. Er ließ nicht ſein Deutſchtum antaſten. Eher
r Arbeit und Brot auf, als daß er ſich von ſeinem Vaterlande
ndte. Tauſendfach bewahrheitete ſich hier, daß der ärmſte
des Volkes auch ſein treueſter iſt. Der deutſche Beamte
ver=
im Intereſſe des Reiches im Dienſte der ihm fremden Be=
. Das Saarvolk insgeſamt war durchaus loyal gegenüber der
„auferlegten Verwaltung. Wo dieſe aber verſuchte, über ihre
händerpflicht hinauszugehen, da gab es keinen Zoll nach.
di ſchien dieſe charaktervolle Haltung jegliche, gegen die
Heim=
zu Deutſchland gerichtete Sonderbeſtrebung unmöglich zu
, als in den letzten beiden Jahren vor der Abſtimmung ein
lein landflüchtiger, internationaler Marxiſten, Kommuni=
und Separatiſten gegen das durch unſeren Führer und durch
Nationalſozialismus geeinte Deutſchland auftrat. Ihre
Nie=
ge am 13. Januar 1935 war vollſtändig, der deutſche Sieg
vältigend. Die Abſtimmung ging in muſtergültiger Ordnung
ich; wie zu einem Gottesdienſt traten jung und alt an die
urne, jeder wußte daß er ſich mit der Abgabe ſeiner Stimme
en kommenden Geſchlechtern, vor Gott ſelbſt verantwortlich
e. Jeder Saarländer war in den Zeiten der Trennung
durch=
von dem Gedanken, den jene alte Frau, deren Stimme für
tig erklärt wurde, in die denkwürdigen Worte kleidete:
öin deutſch geboren und will auch deutſch ſterben!"
s am 15. Januar 1935 der aufhorchenden Welt das Ergebnis
ſolksabſtimmung verkündet war, wurde es der ganzen, durch
Berichte vielfach irregeführten Welt klar, daß das durch
illes künſtlich geſchaffene Saarproblem in Wahrheit nie
be=
n hat. Die Löſung der ſogenannten Saarfrage durch die
bevölkerung ſelbſt hat bewieſen, daß auch im Leben der Völ=
Ah letzten Endes Recht und Wahrheit durchſetzen, und daß
Kampf um das Recht nicht mit der Waffe in der Hand
er=
n zu werden braucht.
Die Volksabſlimmung am 13. Januar 1935
ein friedlicher Sieg des friedlichen Deukſchlands.
ſie der Beginn ſein für eine Auseinanderſetzung der Völker
noch ſchwebende Fragen im Wege friedlicher Verſtändigung.
ſeſchichte ſelbſt hat das Saarvolk in dieſem Jahr vor der gan=
Selt in die Schranken gefordert, damit es Zeugnis für ſein
htum ablege. Nun iſt für alle Zukunft jeder Zweifel auch
halb der deutſchen Grenzen ausgeſchloſſen. Das Saarvolk hat
D dieſes gewaltige Bekenntnis zu Deutſchland ſeinem
Vater=
einen unſchätzbaren, in ſeiner Bedeutung weit über die Saar
sreichenden Dienſt erwieſen. Es hat vor der ganzen Welt
Iter Abſtimmung, die geheimer und neutraler nicht
gehand=
verden konnte, den Beweis erbracht, daß
unker der Führung Adolf Hiklers
2 Deulſchen über Parkeien und Konfeſſionen
hinweg ein Volk geworden
Arbeiter und Akademiker, Bauern und Bürger, Induſtrielle
andwerker, Kaufleute und Beamte, ſie alle ſtanden
zuſam=
n dem einen großen Gedanken: „Zurück zum Reich, zurück zu
hland!‟ Dank dem Opfermut und der Einſatzbereitſchaft des
ſolkes können wir heute voll Stolz und Dankbarkeit den Tag
Siedereinſetzung der deutſchen Regierung feiern.
aß das Deutſche Reich dieſen gerechteſten aller Kämpfe eines
valtigten Volksteiles mit innigſter Anteilnahme verfolgte,
elbſtverſtändlich. In den langen Jahren der Trennung half
eutſche Volk ſeinen Brüdern und Schweſtern an der Saar in
Nöten und ſtand ihnen tatkräftig zur Seite, obwohl es ſelbſt
zu ringen hatte. Und wenn heute an dem Tage, der ſe
ch erwarteten Wiedervereinigung das neue Deutſchland die
genoſſen an der Saar ehrt und ſie willkommen heißt, ſo ehrt
damit ſelbſt.
te Loſung im Saarkampf war: „Zurück zum Reich!‟ Das
volk ſah all die Jahre hindurch in einem einigen Deutſchen
die Verkörperung ſeiner Sehnſucht. Im Reiche Adolf
Hit=
at dieſe Sehnſucht ſichtbare Geſtalt angenommen, und wenn
vom Reiche aus zum Sieg an der Saar beigetragen hat, ſo
die Tatſache, daß es ſeit tauſend Jahren keine Herrſchaft in
hland gegeben hat, die ſo vorbehaltlos das deutſche
Volks=
um Angelpunkt ſeiner geſamten Politik machte, wie die
Re=
ig Adolf Hitlers.
achdem die hiſtoriſche Aufgabe der Länder
er=
iſt, iſt für dieſe als ſelbſtändige territoriale Gebilde kein
mehr.
Oeufſche kennt heute keinen parkikular deutſchen
Slaal mehr, ſondern nur noch das einige
und einzige Deutſche Reich.
* Entwicklung und dieſem Fortſchreiten der Geſchichte wird
lehbarer Zeit durch eine neue Gliederung des Reichsgebietes
ung getragen werden.
22 hat die Reichsregierung bereits jetzt beſchloſſen, die
Ver=
lug des Saarlandes bis zur Eingliederung in einen Reichs=
*tOſt zu übernehmen. Die Reichsregierung ſieht in der Ueber=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
nahme der Verwaltung des Saarlandes, deſſen Bevölkerung nicht
unter der Loſung „Preußen” oder „Bayern”, ſondern „
Deutſch=
land” gekämpft hat, eine ehrenvolle Pflicht.
Ich begrüße als Reichsminiſter des Innern namens der
ge=
ſamten Reichsregierung alle Beamten des Saarlandes, die von
nun ab unmittelbare oder mittelbare Reichsbeamte ſind. Die
ſaarländiſchen Beamten haben in den vergangenen 15 Jahren faſt
ausnahmslos — bei aller Loyalität gegenüber der
Regierungs=
kommiſſion, in deren Dienſt ſie ſtanden — ihrem deutſchen
Vater=
lande die Treue gehalten. Ich weiß, daß es für ſie oft nicht leicht
war, unter den gegebenen Verhältniſſen und unter den geltenden
Geſetzen, denen ſie unterſtanden, ihr Amt zu verſehen; aber treue
Pflichterfüllung und Liebe zur deutſchen Saarbevölkerung haben
ſie den richtigen Weg gewieſen. Es iſt für mich als den für
Be=
amtenfragen zuſtändigen Reichsminiſter eine Genugtuung,
feſtzu=
ſtellen, daß die Beamten in dieſer 15jährigen Trennung von dem
Heimatlande nie vergeſſen haben, daß ſie in erſter Linie Deutſche
waren. Die Reichsregierung hat dieſe vorbildliche Haltung
an=
erkannt. Sie konnte nahezu alle Beamten in ihren Dienſt
über=
nehmen.
Dem deutſchen Mitgliede der ehemaligen
Regierungskommiſ=
ſion, Herrn Miniſter Koßmann, danke ich für die ſeiner Heimat
geleiſteten Dienſte.
Mein Gruß gilt weiterhin den neu in das Saarland
berufe=
nen Beamten. Seien Sie ſtets eingedenk, daß es für Sie eine
beſondere Ehre, in dieſem Lande tätig ſein zu dürfen, das in
ſeiner Opferbereitſchaft und in ſeiner Treue zu Volk, Heimat
und Vaterland nie gewankt hat. Ich erwarte daher, daß Sie in
treuer Kameradſchaft gemeinſam mit den alten Beamten an der
Saar mit voller Hingabe und unter Einſatz ihrer ganzen
Per=
ſönlichkeit für des Saarlandes und ſeiner Bevölkerung Wohl
und Gedeihen arbeiten werden.
Ein Teil von Ihnen hat bereits wertvolle Vorarbeiten
ge=
leiſtet, die den reibungsloſen Uebergang der Dienſtſtellen
ſicher=
ſtellen werden; meinen beſonderen Dank ſpreche ich Herrn
Re=
gierungspräſidenten Dr. Saaßen, Trier, aus, der mit umfaſſender
Sachkunde und großem Verantwortungsbewußtſein die
Ueber=
nahmearbeiten geleitet hat."
Der Führer und Reichskanzler hat Sie, lieber Parteigenoſſe
Bürckel, dazu auserſehen, die Dienſtgeſchäfte der Regierung als
Reichskommiſſar für die Rückgliederung des Saarlandes zu
leiten. Sie ſind als Gauleiter des Gaues Pfalz=Saar der
NSDAP. bereits ſeit langem auf das innigſte mit der Saar
verwachſen. Sie haben als Saarbevollmächtigter des
Reichs=
kanzlers Ihre ganze Kraft und Perſon für die
Wiedergewin=
nung der Saar eingeſetzt. Sie haben keine Mühe und Arbeit
geſcheut, wenn es galt, dem durch den Verſailler Vertrag
ge=
ſchaffenen, nun nicht mehr beſtehenden Saargebiet einen Dienſt
zu erweiſen. Für Ihre hingebungsvolle Arbeit um unſere Saar
dankt Ihnen ganz Deutſchland. Als Reichskommiſſar für die
Rückgliederung übernehmen Sie ein hohes und
verantwortungs=
volles Amt. Es gilt nicht nur die Probleme zu löſen, die die
Rückgliederung mit ſich bringt, ſondern darüber hinaus hier
im äußerſten Südweſten unſeres Vaterlandes an hervorragender
Stelle mitzuhelfen am Auf= und Ausbau des Dritten Reiches
und das nationalſozialiſtiſche Gedankengut im Sinne und nach
dem Willen unſeres Führers zu verwirklichen und zur Tat
werden zu laſſen. Jetzt, da die Saar für alle Zeiten zu
Deutſchland zurückgekehrt iſt, wird ſie die noch vor wenigen
Monaten zu ernſten Konflikten mit unſeren weſtlichen Nachbarn
hätte führen können, die Mittlerolle zwiſchen
Deutſchland und Frankreich übernehmen und
weſent=
lich zu einer Verſtändigung und Herbeiführung guter
nachbar=
licher Beziehungen beitragen können.
Die vordringlichſte Aufgabe, die hier der Löſung
harrk, iſt die Angleichung des im Saarland
gel=
kenden Rechtes an das Reichsrecht.
Nur die dringlichſten und notwendigſten Geſetze ſind bereits mit
dem heutigen Tage eingeführt worden. Die weitere Angleichung
wird ſchrittweiſe und unter weiteſter Berückſichtigung der
ſaar=
ländiſchen Verhältniſſe geſchehen. Ich zweifle nicht daran, daß
alle etwa auftauchenden Schwierigkeiten ſich in beſtem
Einver=
nehmen mit der Bevölkerung löſen laſſen werden. Sie, Herr
Reichskommiſſar, ſind der berufene Vermittler zwiſchen dieſer
und der Reichsregierung. Die Saarländer haben in der Zeit
der Fremdherrſchaft ſolchen Opferſinn und ſolche Diſziplin und
damit ein ſtaatsbürgerliches Verantwortungsbewußtſein gezeigt,
daß ich ſicher bin, daß Sie in der Zuſammenarbeit mit dieſer
Bevölkerung aller Probleme Herr werden.
Ein geringer Bruchteil der Saarbevölkerung hat, verhetzt und
belogen von ihren ſogenannten Führern, die heute jenſeits der
Nr. 61 — Seite 3
Grenzen weilen, geglaubt, dem Reiche Adolf Hitlers die Stimme
verſagen zu müſſen. Zum großen Teil ſtehen ſie heute bereits
in unſeren Reihen; aber auch den wenigen, die noch abſeits
ſtehen, reichen wir freudig die Bruderhand zur Verſöhnung,
ſoweit ſie guten Willens ſind, als Deutſche an Volk und Reich
Aufbauarbeit zu leiſten.
Auch im Saarland herrſcht leider noch eine weitgehende
Arbeitsloſigkeit. Auf ihre Beſeitigung richten wir unſer
Haupt=
augenmerk. Die Arbeitsbeſchaffung der Reichsregierung wird
in großzügigſter Weiſe von Ihnen, Herr Reichskommiſſar, auch
im Saargebiet durchzuführen ſein. Bei den wirtſchaftlichen
Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der ſaarländiſchen
Induſtrie und zur Gewinnung neuer Abſatzmöglichkeiten und
damit einer Verminderung der Arbeitsloſigkeit wird Ihnen
ganz Deutſchland freudig helfen. Bei einheitlichem Wollen von
Volk und Regierung kann
an einer glücklichen Löſung des Problems
der völligen Eingliederung nicht gezweifelt
werden. Iſt doch gerade in Deutſchland ſeit der Uebernahme
der Macht durch den Nationalſozialismus dank der engen
Ver=
bundenheit von Volk und Führung ein Aufſtieg auf allen
Ge=
bieten eingeleitet worden, der ohne dieſe Willenseinheit nicht
denkbar geweſen wäre. Alle Maßnahmen einer Regierung ſind
nur dann auf die Dauer wirkſam, wenn die Regierung von dem
Vertrauen des Volkes getragen wird, wenn ſich das Volk nicht
nur als Objekt der Politik fühlt, ſondern ſelbſt tätigen Anteil
an dem Staatsleben nimmt. Die Bevölkerung an der Saar hat
in dieſen 15 Jahren ihr Schickſal ſelbſt in die Hand genommen.
Sie hat trotz Enttäuſchungen und Rückſchlägen nicht den Mut
verloren, ſondern in hohem Widerſtand weitergearbeitet an dem
großen Ziel der Wiedervereinigung mit dem Mutterlande. Sie
iſt heute von dem Gedanken beſeelt, nun auch ganz aufzugehen
in dem großen Reich der Deutſchen und alles zu vergeſſen und
aus dem Wege zu räumen, was ihr in der Zeit der
Abtren=
nung aufgezwungen worden iſt.
So führe ich Sie, Pg. Bürckel, namens des Führers und
Reichskanzlers hiermit in Ihr Amt ein, das Ihnen umfaſſende
Befugniſſe gibt. Sie werden die Dienſtgeſchäfte zum Wohl und
Gedeihen der ſaarländiſchen Bevölkerung führen, die nun
heim=
gekehrt iſt in ihr Vaterhaus. Ich wünſche Ihnen und Ihren
Mitarbeitern vollen Erfolg Ihrer Arbeit und dem Volke an der
Saar einen ruhigen und ſtetigen Aufſtieg, auf daß es ſich nach
der 15 jährigen Trennung wohl geborgen fühle in der großen
Volksgemeinſchaft des Dritten Reiches.
In dieſer weihevollen Stunde ſchätze ich mich glücklich als
erſter Vertreter der Reichsregierung die deutſche Saar im Reich
willkommen zu heißen.
Die deutſche Saar unddas treudeutſche
Saar=
volk Siegheil!
Lebhaften Beifall fanden ſeine Worte, insbeſondere, als er
die Verdienſte des Saarkommiſſars Bürckel um das deutſche
Saarland hervorhob. Auf dem Platze vor dem Rathaus hatte ſich
eine große Menſchenmenge angeſammelt, der durch Lautſprecher
die Reden übertragen wurden.
Nachdem Reichsinnenminiſter Dr. Frick den Gauleiter
Bürckel feierlich in ſein Amt eingeführt hatte, wurde das
Saar=
lied geſungen. Der neu eingeſetzte
Reichskommiſſar Bürckel
antwortete dem Reichsinnenminiſter mit folgender Anſprache:
Deutſche Männer und Frauen!
Die Sache des Saarvolkes iſt die Sache der ganzen Nation.
„Ich will die Pflicht der Nation, verbunden mit dem treuen
deut=
ſchen Willen des Saarlandes, ſo erfüllen, wie es der Führer
von einem verantwortungsbewußten Nationalſozialiſten verlangt.
Ich tue das um ſo freudiger, als ich davon überzeugt bin,
daß das Reich im Hinblick auf meine Geſamtverantwortung die
beſtehende Notwendigkeit der Mithilfe erkannt hat und das
Saarvolk ſelbſt auch kommende Schwierigkeiten mit mir Schulter
an Schulter überwinden wird, bis zu der Stunde, da ich meinen
Auftrag zum Segen dieſes Landes und zum Segen des ganzen
Reiches gelöſt habe. In Verbundenheit und in Gemeinſchaft
mit der deutſchen Saarbevölkerung bekräftige ich dieſes Gelöbnis
mit dem Ruf: Unſer geliebtes Vaterland, ſeinem herrlichen
Führer: Siegheil!
Nach dem Siegheil ſang die Feſtverſammlung das
Deutſch=
land= und das Horſt=Weſſel=Lied. Mit einer Quvertüre von
Friedrich dem Großen fand die Feier ihren Abſchluß. Die
Teil=
nehmer am Staatsakt verließen den Saal und wurden beim
Verlaſſen des Rathauſes ebenſo wie bei ihrer Ankunft von der
Menge ſtürmiſch begrüßt.
Der Vorbeimarſch vor dem Führer.
Immer wieder erneute begeiſterte Huldigungen. — Grenzenloſe Hingabe des Saarvolkes
an das neue Deutſchland.
Der Führer im Saargebiel.
Die Fahrt nach Saarbrücken.
DNB. Saarbrücken, 1. März.
Der Führer traf am Freitag um 12.50 Uhr überraſchend
an der Stadtgrenze von Saarbrücken ein und fuhr dann 25
Minuten lang durch die ganze Stadt, durch ein Spalier von
SA=Männern, hinter denen ſich eine rieſige Volksmenge drängte,
die dem Führer geradezu überſchwängliche Huldigungen bereitete.
Die Ueberraſchung über das Erſcheinen des Führers war ſo
groß, da niemand ſein Kommen geahnt hatte, daß die Leute
vor Jubel hochſprangen und deutlich ſichtbar ihre
unbeſchreib=
liche Freude zeigten.
Als der Führer, der Freitag morgens zum Flug nach
Mannheim geſtartet war, mit ſeinem Wagen die Rheinbrücke
nach Ludwigshafen paſſierte, ertönten die Sirenen der Schiffe
im Hafen. Unter dem Läuten der Glocken ging die Fahrt
durch feſtlich geſchmückte Städte und Dörfer der
ſchönen Pfalz, und überall, wo man den Führer
er=
kannte, jubelnde Begeiſterung, insbeſondere in Bad
Dürkheim und Kaiſerslautern. Kurz nach 12 Uhr mittags
paſſierte der Führer die nun gefallene Grenze des Saargebietes.
„Freie Durchfahrt zur freien Saar” lautete die Inſchrift des
dort errichteten Transparentes. Unter dem Jubel der
nach Zehntauſenden zählenden Saarländer, die
die Straßen ſäumten, durchfuhr der Führer unter
dem Glockengeläut Homburg. Und nun
wieder=
holten ſich die Begeiſterungsſtürme in jedem
Dorf des befreiten Saargebietes, das der
Füh=
rer ſo überraſchend paſſierte. Tauſende von
Gir=
landen und Transparenten über die Straßen geſpannt, die
Straßen mit Tannenbäumen umſäumt, die Häuſer ein Meer von
Flaggen. Von St. Ingbert ab glich die Fahrt des Führers einem
Triumphzuge
Vor der Polizeidirektion, in der bis vor einigen Wochen
der Emigrantenkommiſſar Machts hauſte, hatte eine
Ehrenbereit=
ſchaft der nun befreiten Saarpolizeibeamten Aufſtellung
genom=
men, die aus ihrer deutſchen Geſinnung niemals einen Hehl
gemacht hatten. Vor dem Hotel Excelſior ſtand ein Kommando
der Leibſtandarte Adolf Hitler.
Der Führer wurde in der Tür des Hotels von
Reichs=
miniſter Dr. Frick und Gauleiter Bürckel empfangen und dann
im Beiſein anderer Führer der Partei ins Hotel geleitet. Von
dem Hotel bis weit zum Bahnhof ſammelte ſich ſchnell eine
außerordentlich große Menge. Wie immer bei ſolchen
Gelegen=
heiten waren alle Simſe und Fenſter dicht beſetzt. Jedes
Fleck=
chen mußte herhalten und das vielſtimmige Jubelrufen nahm
überhaupt kein Ende.
Als der Führer ſich dann mit dem Reichsminiſter Dr.
Goeb=
bels und den anderen Reichsminiſtern auf dem Balkon zeigte,
da machte die Ergriffenheit ſich ſchließlich Luft im Abſingen des
Deutſchlandliedes, des Horſt=Weſſel=Liedes und des Saar=Liedes.
Die Straßen zum Rathaus, wo der Führer um 14.30 Uhr den
Vorbeimarſch abnimmt, iſt außerordentlich feſtlich geſchmückt
und von Menſchenmaſſen dicht umſäumt. Vor dem Rathaus ſteht
die große Tribüne, auf der die Ehrengäſte den Vorbeimarſch mit
anſehen werden.
Auf dem Rakhausplak in Saarbrücken.
DNB. Saarbrücken, 1. März.
Als der Führer gegen 2.30 Uhr das Hotel Excelſior in
Saar=
brücken verließ, um ſich zum Vorbeimarſch am Rathaus zu
bege=
ben, begann es wieder in Strömen zu regnen. Trotzdem waren
die Bilder wiederum dieſelben, die wir ſchon bei der Fahrt durch
Saarbrücken ſahen. Einen Unterſchied kann man aber hier erleben:
Bei großen Kundgebungen in Deutſchland haben immerhin
Ver=
ſchiedene den Führer geſehen und wiſſen um ſein Kommen; hier iſt
ein befreites Volk am erſten Tage ſeiner neugewonnenen Freiheit
vom Führer perſönlich heimgeholt und damit für all die 15 Jahre
Kampf und Not belohnt worden. Das Saarvolk ſpürt das. Und
dieſes Gefühl prägt ſich dann aus in einer Begeiſterung, die aus
dem tiefen Innern kommt und den ganzen Menſchen erfaßt.
Am Rathausplatz, gegenüber der Tribüne, nahm der Führer
dann, in ſeinem Wagen ſtehend, den Vorbeimarſch der Verbände
ab, um ſeinen Wagen der Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel, die
hohen Führer der Partei, die Reichsſtatthalter, Miniſter uſr. An
der Spitze des Zuges marſchieren drei Bereitſchaften
Seite 4 — Nr. 61
preußiſcher Landespolizei, dahinter eine
Be=
reitſchaft pfälziſcher Landespolizei aus
Lud=
wigshafen. Polizeigeneral Daluege tritt an den Wagen des
Führers und meldet. Dann ſetzt die Muſikkapelle ein, und der
Tritt der Polizeibereitſchaften hallt über das Pflaſter. An die
Spitze ſchließen ſich Abordnungen der SA.=Gruppe
Kurpfalz, unter Führung von Gruppenführer Luyken, an.
Dann werden die pfälziſchen Sturmfahnen der SA. vorbeigetragen,
von denen ſo manche gekrönt iſt von dem Bundſchuh, dem
Mor=
genſtern oder einer Lanzenſpitze. Die pfälziſchen Bauern haben
dieſe alten Traditionszeichen ihres Kampfes an die Spitzen ihrer
Fahnenſtangen geheftet, als Ausdruck ihres Trotzes und ihrer
Treue. An die SA. reiht ſich das Nationalſozialiſtiſche
Kraftfahrkorps, das vom Korpsführer Hühnlein dem
Führer gemeldet wird. Das NSKK. hat von jeder deutſchen
Mo=
torbrigade einen Stander nach Saarbrücken beordert, ſo daß in dem
Fahnenwald, der nun vorübergetragen wird, ſozuſagen die
Feld=
zeichen des ganzen deutſchen Motorſports im Saargebiet die
Grüße der deutſchen Gaue bringen. Dahinter kommt dann
unter Führung von Reichsarbeitsführer Hierl der
Arbeits=
dienſt mit geſchultertem Spaten, kräſtige junge
Bur=
ſchen, die einen ausgezeichneten Eindruck machen, darunter viele
Saarländer, die noch vor einigen Wochen zur Abſtimmung im
Saargebiet weilten und nun wiederum in ihre
Arbeitsdienſtforma=
tionen zurückgekehrt ſind. Der Arbeitsoienſt erhält auch vom
Pu=
blikum einen Sonderapplaus. Nach dem Vorbeimarſch des
Ar=
beitsdienſtes meldet der Präſident des Deutſchen
Luftſportverban=
des, Bruno Lörzer, die deutſchen Flieger. Danach ſieht
man einen Sturm pfälziſcher Marine=SA., und dann
in langem Zuge die Männer, die den Kampf an der Saar
getra=
gen haben: die Deutſche Front. Vorangetragen werden hier
die Fahnen der einſtigen ſaarländiſchen SA.=Formationen und der
ehemaligen Ortsgruppen der NSDAP., die nun wieder erſtehen
werden.
Zahlreiche alte Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen
Bewegung ſieht man in dieſen Reihen, deren
Kenn=
zeichen die ſchwarze Sturmmütze iſt um
derent=
willen ſo mancher in der Zeit des Saarkampfes
bittere Not litt. In weißen Hemden dann der
Ord=
nungsdienſt der Deutſchen Front, eine Elite, die,
be=
rühmt durch ihre außerordentliche Diſziplin, von dem bisherigen
engliſchen Polizeikommandeur des Saargebietes, Heneſſy, ſelbſt
als Hilfspolizei vorgeſchlagen war. Dieſem Ordnungsdienſt iſt
es zu danken, wenn in all den Tagen des heftigen Kampfes es
im Saargebiet ruhig blieb und alle Provokationen des kleinen
Häufleins der Separatiſten, das nun in alle Welt zerſtoben iſt,
fruchtlos blieben. Die pfälziſche HJ. kommt nun, und um
den Mund des Führers ſpielt ein Lächeln, als er die Begeiſterung
der Jungen ſo vielfältig aus ihren Augen leuchten ſieht. Den
Jungen macht dieſer Vorbeimarſch ganz beſonderen Spaß. Sie
ſind mit einem heiligen Eifer dabei, und insbeſondere das
Jung=
volk möchte es ganz ſo tun wie die Alten. Die pfälziſche SS.=
Standarte 10 eröffnet den Vorbeimarſch der SS., und
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
dann ſchließt dieſe anderthalbſtündige Bezeugung
deutſcher Zuſammengehörigkeit, dieſe ſinnfällige
Darſtellung der Heimkehr der Saar ins Reich die
Leib=
ſtandarte Adolf Hitler, geführt von SS.=
Obergruppen=
führer Joſef Dietrich.
Hinter all den Tribünen ſind wiederum Fenſter und Dächer
beſetzt, hinter dem Führer ſtaut ſich die Menge
über den ganzen Rathausplatz und die Straßen
entlang. Sie ſtehen ſo eng, daß der Regen ſich ſofort in
Dampf umſetzt und es wie eine Wolke über den Menſchen liegt,
ein ganz eigenartiges Bild. Selbſt die Galerien und Plattformen
der Johanniskirche ſind belagert, und überall ſieht man
bild=
hungerige Photographen, denn jeder möchte einmal ein eigenes
Bild vom Führer als Andenken haben. Gegen 4 Uhr iſt der
Vorbeimarſch zu Ende. Der Führer iſt völlig durchnäßt, aber
ſein Geſicht zeigt eine helle Freude, und die immer wieder
er=
neuten begeiſterten Huldigungen, die ihm bereitet werden und
die er doch ſchon ſo oft erlebte, hier ſind ſie ſozuſagen eine
end=
gültige und ewige Hingabe des Saarvolkes zu jenem
Deutſch=
land, das durch den Führer verkörpert wird.
Der Führer begibt ſich nun mit ſeiner Begleitung in das
Rathaus, um dort den Dreier=Ausſchuß zu empfangen.
Empfänge durch den Führer.
Um 17.30 Uhr empfing der Führer im Rathausſaal die
Dreier=Kommiſſion, den Botſchafter Baron Aloiſi als den
Vor=
ſitzenden, den argentiniſchen Botſchafter in Rom Cantilo, ſowie
den ſpaniſchen Geſandten Lopez Olivan. In deren Begleitung
befanden ſich der Geſandte Biancheri vom italieniſchen
Außen=
miniſterium und der argentiniſche Botſchaftsrat in Rom Oneto
Aſtengo. Der Führer ſprach der Kommiſſion für die ſo
un=
parteiiſch geleiſtete Arbeit ſeinen aufrichtigen Dank und ſeine
Anerkennung im Namen des deutſchen Volkes aus.
*
Im Rathaus trug ſich der Führer am Freitag nachmittag
in das Goldene Buch der Stadt Saarbrücken ein. Anſchließend
ſchrieben ebenfalls ihre Namen in das Buch die anweſenden
Reichsminiſter und Reichsleiter der Partei, der Reichsführer
SS Himmler der Reichsarbeitsführer Hierl. Dann empfing der
Führer eine Abordnung der alten Saarkämpfer und unterhielt
ſich lange Zeit mit ihnen. Der Führer ließ ſich dann auch auf
Wunſch mit ihnen zuſammen photographieren. In der
Unter=
haltung drückte er ſeine Freude darüber aus, daß es ihm
ver=
gönnt geweſen ſei, dieſen Tag zu erleben. Er ſei glücklich
darüber, nun im freien Saarland weilen zu können und er
werde ſpäter einmal wiederkommen.
Draußen vor dem Rathaus wich und wankte die Menge auch
im ſtrömenden Regen nicht. Immer ſcholl es zu den Fenſtern
des Rathauſes herauf: „Wir wollen unſern Führer ſehen” und
der Führer willfahrte dieſer Bitte gern und erſchien immer
wieder mit Reichsminiſter Heß, Reichsminiſter Goebbels und
Gauleiter Bürckel auf dem Balkon des Rathauſes.
Die große Befreiungskundgebung.
Der Höhepunkt des Befreiungskages
war unzweifelhaft jene große Maſſenkundgebung, die im ſchönen
Rahmen des Rathausplatzes im Dämmern des Abends ſtattfand.
Da die Raſenfläche um das Regierungsgebäude, wo urſprünglich die
Kundgebung vorgeſehen war, durch den Regen derart aufgeweicht
war, daß ein Abhalten der Kundgebung dort nicht möglich war,
wurde die Kundgebung im letzten Augenblick auf den
Rathausvor=
platz verlegt.
Die Kunde von der Verlegung führte eine wahre
Völkerwan=
derung von dem links der Saar gelegenen Stadtteil Saarbrücken
über die Saar nach dem Rathausplatz herbei. Die Brücke war oft
für längere Zeit verſtopft. Der weite Rathausplatz war bald ein
wogendes Menſchenmeer. Die für den Vorbeimarſch erbauten
Tri=
bünen kamen der Kundgebung zuſtatten und gaben dem Platz einen
wirkungsvollen =Abſchluß, ſo daß man dieſe Kundgebung wirklich
als eine der ſchönſten anſehen kann, die wir je gehabt haben.
Als um 18 Uhr der Stellvertreter des Führers
auf den Rathaus=Balkon hinaustritt, um als erſter den
Saarlän=
dern ſeine Grüße zu überbringen, da waren nicht nur der
Rathaus=
platz und ſeine Umgebung, ſondern auch die angrenzenden Straßen
weithin ſo vollſtändig gefüllt, daß die Polizei alle Mühe hatte,
Luft zu ſchaffen, um ſchweren Unfällen vorzubeugen. Die
Begei=
ſterung der Menſchen kannte keine Grenzen, und wenn ſie auch noch
ſo dicht gedrängt ſtanden und alle Unbequemlichkeiten in Kauf
neh=
men mußten, ihre Augen hingen gebannt am Rathausbalkon, wo
ſie — wie ſie wußten — bald den Führer von Angeſicht zu Angeſicht
ſehen würden. Auffällig in der Menge die vielen Berg= und
Hüt=
tenarbeiter, kantige Geſichter, wie ſie die ſchwere Erde des
Saar=
landes aufdrückt. Aber je ärmer, um ſo treuer. Selbſt der ſtrömende
Regen konnte dieſe Menſchenmenge an keiner Stelle auch nur im
geringſten lichten.
Zwiſchen den einzelnen Reden der Reichsminiſter Lieder der
Nation, immer wieder kehrt das Saarlied.
Rudolf Heß
führte u. a. aus:
Durch Adolf Hitlers Politik iſt jener furchtbare Satz, daß die
Saar das Pulverfaß Europas ſei, in ſein Gegenteil verkehrt
wor=
den. Dadurch, daß deutſcher Wille hier maßgebend wurde, daß
Recht geſchah und einem Volke Gerechtigkeit widerfuhr, iſt aus
dieſem Pulperfaß Europas ein Begriff geworden, der in direktem
innerlichen Zuſammenhang ſteht mit der Befriedung Europas. Die
Saarabſtimmung iſt von größerer Bedeutung für den Frieden
ge=
worden, als es von allen Seiten vorausgeſehen werden konnte,
nicht nur weil die Eindeutigkeit des Abſtimmungsergebniſſes kein
Deuteln mehr zuließ und ſomit das Schickſal der Saar ſo ſchnell
entſchieden werden mußte, ſondern auch, weil durch ſie die bis
dahin immer wieder von außen beſtrittene Tatſache der Welt vor
Augen geführt wurde, daß die Deutſchen freiwillig und aus
Ueber=
zeugung Nationalſozialiſten ſind und das nationalſozialiſtiſche
Re=
giment unerſchütterlich ſteht, komme was da wolle! (Bravorufe.)
Seit der Saarabſtimmung bleibt der Welt nichts anderes übrig,
als dieſe Tatſache anzuerkennen, ſich mit ihr abzufinden und die
praktiſchen Folgerungen daraus zu ziehen. Die praktiſchen
Folge=
rungen aber ſind: Wege zu finden, um zu dieſem großen Volk in
Mitteleuropa das Verhältnis vertrauensvoller Zuſammenarbeit
herzuſtellen, welches dieſes Volk und ſein Führer im Intereſſe des
Friedens wünſchen. Der Führer hat den anderen großen Nationen
Wege zu dieſem Ziele gewieſen, und es ſcheint, als ob ſeit der
Saarabſtimmung die Bereitſchaft bei ihnen zugenommen hat, ſolche
Wege zu gehen, um in gemeinſamer Anſtrengung die Befriedung
Europas herbeizuführen.
Dieſer Beitrag zur allgemeinen Beruhigung, dieſe Förderung
des Willens zur Ausſöhnung zwiſchen den Völkern, das iſt das
große Geſchenk, welches Ihr Saarländer durch Eure Abſtimmung
Deutſchland und der gequälten Menſchheit gebracht habt!
Reichsminiſter Dr. Goebbels wurde mit einem beſonderen
Applaus empfangen. Er rüttelte die Hunderttauſende auf und
be=
reitete den Boden vör für die Rede des Führers.
Reichsminiſter Dr. Goebbels
führte u. a. aus:
Es iſt eine neue Zeit angebrochen, und wir werden dieſe
neue Zeit meiſtern. Einer ſtand auf und hat die Nation vom
Abgrund zurückgeriſſen, einer ſtand auf und hat ihr wieder
Machtbewußtſein eingepflanzt. Er gab ihr die Ehre zurück und
gab ihr zurück eine neue Wertung der Arbeit. Zu ihm habt Ihr
Euch bekannt, indem Ihr ein Bekenntnis zum unſterblichen
Deutſch=
land ablegtet, und wenn der Führer zu Euch kam, ſo, um Euch
ſeinen Dank auszuſprechen für dieſes Bekenntnis. (Beifall.) Und
wenn er Euch dankt, dann dankt Euch damit die deutſche Nation,
denn er tritt nicht vor Euch hin als Vertreter eines
parlamen=
tariſchen Intereſſenhaufens oder einer demokratiſch=marxiſtiſchen
Partei. Er ſteht vor Euch als der Repräſentant eines ganzen
Volkes. Wenn er Euch die Hand entgegenhält, ſo iſt es die Hand
der ganzen Nation, und wenn er Euch in den Beſtand des
Rei=
ches zurücknimmt, ſo drückt damit das ganze deutſche Volk Euch
an ſein Herz.
Mit Stolz nimmt er dieſe Provinz in ſeinen Beſtand zurück.
Ihr ſollt Brüder werden eines wirklichen Volkes von Brüdern,
Ihr ſollt eingehen in den Beſtand einer deutſchen Nation, und
Ihr ſollt Teilhaber werden jenes deutſchen Wunders, das durch
Adolf Hitler Wirklichkeit geworden iſt. Volk kehrt nun heim zu
Volk, Land wird neu einverleibt im Reiche. Die fremden Fahnen
ſind von den Maſten heruntergegangen (lebhafter Beifall), und
hochgegangen iſt das ſtolze Banner der deutſchen Revolution, das
ſtolze Banner des neuerwachten deutſchen Volkes. Dieſes Volk
iſt im Führer zu Euch gekommen, dieſes Volk vereinigt ſich mit
Euch, ſo wie Ihr Euch mit ihm vereinigen wollt. Dieſem Volk
gilt unſer Gruß, und gilt unſer Bekenntnis.
Inzwiſchen iſt eine Reihe von Saarländern und
Saarlände=
rinnen in Tracht auf Umwegen ins Rathaus gebracht worden. Sie
nehmen dann auf der Rathaustreppe Aufſtellung. Ebenſo hatte
man unmittelbar dabei einen beſonderen Platz für
Kriegsbeſchä=
digte eingeräumt, von dem aus ſie dem Führer beſonders nahe
waren und von ihm einen beſonderen Gruß empfangen konnten.
Der Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel, den das Saarvolk
als den Befreier des Saarlandes betrachtet, richtete ebenfalls an
die Saarländer, die er durch ſein Beiſpiel der Tat zu
National=
ſozialiſten gemacht hatte, Worte des Dankes und eine
Mah=
nung zur Treue.
Jetzt kündigt ein Trompetenſignal die Rede des
Füh=
rers an. In dieſem Augenblick preſſen die Maſſen ſich noch einmal
feſter zuſammen, Tauſende wollen ſich noch näher an den Platz
heranſchieben, um wenigſtens von weitem einige Worte des
Füh=
rers zu hören. Inzwiſchen waren Uebertragungsleitungen an eine
Reihe von Stellen gelegt worden, an denen ebenfalls die
Führer=
rede zu hören war. Ebenſo waren in allen Lokalen Saarbrückens
die Lautſprecher zum Gemeinſchaftsempfang eingeſchaltet. An
vie=
len Stellen wurden die Lautſprecher in die Fenſter geſtellt, damit
auch die draußen Harrenden wenigſtens den Führer hören konnten.
Inzwiſchen iſt es dunkel geworden. Die Fronten der Häuſer
am Rathausplatz, das Rathaus ſelbſt, das wir ſchon an jenem
denkwürdigen 15. Januar wie ein Schloß aus 1001 Nacht erlebten,
und die Johanniskirche erſtrahlten wieder im Glanze von
Zehn=
tauſenden von Glühbirnen. Die Sprache hat nicht genug Worte,
um die Schönheit des Bildes malen zu können, das ſich uns bietet.
Jeder, der dieſe Stunde, in der der Führer im für alle Zeit
be=
freiten Saargebiet zum erſten Male zum Volke ſprach, miterleben
durfte, wird ſie als einen großen Gewinn für ſein ganzes Leben
und eine ſeiner ſchönſten Erinnerungen für immer bewahren.
Denn er hat einen hiſtoriſchen Moment erlebt.
Nun trat der Führer hinaus auf den Balkon. 4—5 Minuten
iſt das Volk nicht mehr zu halten. Die Liebe und Begeiſterung
wirkt wie eine flammende heilige Lohe, die aus den dichten
Maſ=
ſen emporſchlägt. Nun tritt Ruhe ein und der Führer beginnt —
immer wieder von toſendem Beifall unterbrochen. (Rede des
Führers auf Seite 1 unſerer heutigen Ausgabe. Die Schriftltg.)
*
Zwiſchen der deutſchen Regierung und dem ſchweizeriſchen
Bun=
desrat iſt am 28. Februar 1935 in Berlin eine Vereinbarung
ge=
troffen worden, wbnach die beſtehenden Wirtſchafts= und
Verrech=
nungsabkommen beiderſeits auf Ende April 1935 gekündigt werden
können.
Am 7. April 1935 finden in Danzig Wahlen zum Volkstag
ſtatt. Wie hierzu von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, ſind zu
dieſen Wahlen auch die am Wahltag nicht in Danzig ſtändig
wohnhaften Danziger Staatsangehörigen wahlberechtigt.
Der frühere Vorſitzende der Regierungskommiſſion des
Saar=
gebietes Knox iſt durch Verleihung des Ordens vom hl. Michael und
hl. Georg in den engliſchen Adelsſtand erhoben worden.
Die „Saarbrücker Landeszeitung” wurde am Tage der Feier
der Rückgliederung des Saargebietes zu Deutſchland in Oeſter eich
verboten.
Samstag, 2. März
Uebernahme der Regierungsgeſch
in Heſſen und in Sachſen
durch die Reichsfkatthalter.
Das heſſiſche Staatspreſſeamt teilt mit:
Der Reichsſtatthalter in Heſſen übernimmt ab 1. Mä
die Landesregierung.
Der Führer und Reichskanzler hat unterm 28. 2. 35 an
ſtatthalter Sprenger verfügt:
„Auf Grund des 8 4 des Reichsſtatthaltergeſetzes vor
35 (R. G.Bl. I S. 65) beauftrage ich Sie, nachdem ich
un=
heutigen Tage den bisherigen Staatsminiſter Jung aus
Amt entlaſſen habe, mit der Führung der Landesregier
Heſſen.”
Die Landesſtelle Sachſen des Reichsminiſteriums für Vo
klärung und Propaganda teilt mit:
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat mit 2
vom 28. Februar 1935 den Reichsſtatthalter Martin Mutſ
mit der Führung der Landesregierung in Sachſen beauftre
Kirchliche Bekreuung der Landjah
pflichligen.
Bei der Auswahl der Landjahrpflichtigen für das Landja
iſt bei Eltern katholiſcher Kinder die Meinung verbreitet1
den Inſaſſen der Landjahrheime ſei keine Gelegenheit g
ihren kirchlichen Verpflichtungen nachzukommen. Dieſe Be
ſind völlig unbegründet. Der Reichs= und Preußiſche Miniſ
Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung hat bereits zu
des vorigen Landjahres wiederholt angeordnet, daß den Lau
pflichtigen an Sonn= und Feiertagen die Ausübung ihrer kir
Verpflichtungen regelmäßig ermöglicht wird.
Wo ſich Kirchen nicht in unmittelbarer Nähe der Lat
heime befinden, werden andere, geeignete Räume, insbe
Schulen, Turnhallen uſw. auf Antrag der kirchlichen Behört
den bezeichneten Zweck zur Verfügung geſtellt.
Neuer Skurz des engliſchen Pfund”
Die Londoner Börſe iſt durch die Pfefferkriſe ernſ=
Erſchütterungen ausgeſetzt geweſen. Kaum hat ſich die
Auf=
über die verſchiedenen Ereigniſſe, durch die auch alte einge m
Firmen bis in ihre Grundfeſten erſchüttert wurden, e
maßen gelegt, da ergeben ſich neue Urſachen zu einer ſeh
ſten Beunruhigung.
Das Pfund, das bisher einigermaßen ſtabil geblieb
hat wieder einen neuen Kurseinbruch zu verzeichnen, wen
die Entwertung zunächſt nur ganz geringfügig iſt, ſo ſin
Ausſtrahlungen doch recht empfindlich. Wie es
ausſieh=
franzöſiſche Geldkreiſe darangegangen,
friſtige Anlagen mit aller Macht zurückzuzi
Das Spiel das 1931 mit uns getrieben wi
wiederholt ſich jetzt am Londoner Geldma
Hand in Hand damit geht eine ſtarke Goldhamſteru
daß der Goldpreis in die Höhe getrieben
und ſo iſt der Wert des Pfundes nach unten geſunker
Londoner Regierung hat in den letzten Tagen recht erh
Beträge zur Verfügung geſtellt, um den Kurs zu halten.
iſt aber allgemein der Anſicht, daß die Regierung ernſthaf
nicht gewillt iſt, eine weitere Abſchwächung des
Pfunde=
zuhalten. Die neue Abwertung des Pfundes ruft natürl
internationalen Handel weitere Schwierigkeiten hervor, 4I
engliſche Exportinduſtrie die Entwertung benutzen wird, ur
Ausfuhr zu ſteigern.
Erhöhung des engliſchen Wehr=Eia
123 Millionen Pfund Berkeidigungsausgabe
Die in der kommenden Woche zur Veröffentlichung gele
den drei Wehr=Etats dürften, wie die Blätter heute überei
mend melden, gegenüber dem Vorjahr eine Geſamterhöhun
rund 10 Millionen Pfund zeigen, ſo daß Englands geſamte
teidigungsausgaben im nächſten Finanzjahr ſich auf rund 123
lionen Pfund ſtellen würden. Die Wehretats im letzten B
betrugen ausſchließlich der Nachtragsetats für die Flotte
56 Millionen, für das Heer rund 39 Millionen und für die
ſtreitkräfte rund 17 Millionen Pfund. Da auch der Zivilete
genüber dem Vorjahr eine bedeutende Erhöhung zeigen wit
mit einem Budgetüberſchuß und irgendwelchen weſentlichen S.
erleichterungen kaum zu rechnen. Angeſichts der Erhöhune
Wehrausgaben dürften, die Steuerzahler vielmehr zufrieden
wenn ſie obne Steuererhöhungen davonkommen.
e
nd
Vom Tage.
Im ungariſchen Amtsblatt wird eine Verordnung verö
licht in der ein allgemeines Verſammlungs= und Aufmarſchv
für das ganze Land angeordnet wird.
Die vor kurzer Zeit erlaſſenen neuen Einfuhrkontingente I
in Italien zu einer erheblichen Verteuerung der ausländiſchen
ſtoffe und Waren geführt. Die Nachfrage nach dieſen ausländ
Rohſtoffen und Waren hat ſchlagartig in großem Umfange e
ſetzt. Die Vorräte ſind knapp. Dieſe Entwicklung des inländi
Warenmarktes hat eine allgemeine Beunruhigung in Wirtſch
kreiſen zur Folge gehabt.
Der zur Berichterſtattung nach Rom gekommene italiel
Botſchafter in Berlin. Cerutti wurde von Muſſolini zu einer !0
ren Unterredung empfangen, die ſich hauptſächlich auf die Stell
nahme Deutſchlands gegenüber den Abkommen von Rom und
Londoner Erklärung, ſowie den verſchiedenen Paktplänen bez
hat.
Außenminiſter Laval empfing am Freitag wiederum den
ſiniſchen Geſandten zu einer Unterredung über die Entwicklung
italieniſch=abeſſiniſchen Konflikts.
Miniſterpräſident Flandin ſtellte im Verlauf der langt
ſchaftspolitiſchen Ausſprache am Freitag vormittag in der fran
ſchen Kammer den Antrag, die landwirtſchaftlichen Anfragen
auf weiteres zu vertagen. Er knüpfte daran die Vertrauensf!
Die Kammer entſprach mit 427 zu 126 Stimmen dem Wunſche
Miniſterpräſidenten.
Außenminiſter Sir John Simon iſt am Freitag aus *
mit dem Flugzeug nach London zurückgekehrt.
Der Sowjetbotſchafter in London hat jetzt beſtätigt, daß
ſeiner Regierung eine förmliche Einladung an Sir John Sll
ergangen iſt, Moskau einen Beſuch abzuſtatten.
Zum neuen engliſchen Militärattaché in Berlin iſt. O0
leutnant F. E. Hotblack ernannt worden. Der neue Attachle.
ſein Amt am 13. Mai antreten. Sein Dienſtbereich wird nicht.
Deutſchland umfaſſen, ſondern gleichzeitig auch Schweden. 2
wegen und Dänemark.
Aehnlich wie in Wilmington (Delaware) erlitt die Cie
niſche Bundesregierung eine weitere Niederlage betreffen.
Nira=Geſetz. Das Bundesgericht in Louisville (Kentucky) beſt.
eine frühere Entſcheidung, daß das Nira=Geſetz, ſoweit S
Kohlenbergbau betreffe, verfaſſungswidrig ſei. Das Gericht.
ſtattete 35 Kohlenzechenbeſitzern in Weſt=Kentucky eine einſtw..
Verfügung, die die Regierung hindert, den Weichkohlene.
durchzuführen.
Zur ſelben Minute wie am Regierungsgebäude in. S
brücken ſtiegen in ganz Deutſchland die Banner des nationg..
liſtiſchen Deutſchland an den Maſten in die Höhe empor. D.
drucksvollen Minuten wurden zum nie zu vergeſſenden Ertel”
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 61 — Seite 5
mstag, 2. März 1935
Mär= März us der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 2. März 1935
der heſſiſche Staaksminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
ebertragen wurde am 25. Februar 1935 dem Lehrer Georg
er zu Gernsheim, Kreis Groß=Gerau, eine Lehrerſtelle an
olksſchule zu Hirſchhorn. Kreis Heppenheim, mit Wirkung
Cage des Dienſtantritts an.
Dienſtjubiläum. Der Leiter des Standesamts und
Orts=
s Darmſtadt. Verwaltungsamtmann Geora Schäfer,
geſtern auf eine 40jährige, ununterbrochene Dienſtzeit bei
tadtverwaltung Darmſtadt zurück. Herr Oberbürgermeiſter
oldt hat im Kreiſe des Perſonals der genannten Aemter
ubilar ſeine Glückwünſche und ſeine Anerkennung für ſeine
eichnete Dienſtführung ausgeſprochen und ihm dabei ein
Y Gberreicht,
30jähriges Dienſtjubiläum. Sein 30jähriges
Dienſtjubi=
jei der Heſſiſchen Handwerkskammer beging am 27. Februar
derr Regiſtrator Wilhelm Müller aus Ober=Ramſtadt.
ieſem Anlaß fand in der Heſſiſchen Handwerkskammer eine
csvolle Feier ſtatt. Der Präſident der Handwerkskammer,
Nüller, dankte in herzlichen Worten dem Jubilar für ſeine
llich treue und aufopfernde Tätigkeit in den langen Jahren
ienſtes für die Heſſiſche Hndwerkskammer und überreichte
um Zeichen der Anerkennung ſeiner Verdienſte eine
Ur=
mit dem Wunſche daß er ſein Amt noch lange Jahre
ver=
nöge. Im Namen der Beamten und Angeſtellten der Heſſ.
erkskammer überreichte Syndikus Dr. Reif dem verdienſt=
Regiſtrator ein wertvolles Geſchenk und gab der Hoffnung
ie langjährige weitere gemeinſame Arbeit Ausdruck. Am
des 27. Februar verſammelte ſich die Gefolgſchaft der Heſſ.
erkskammer zu einem Kameradſchaftsabend, der in
har=
er und froher Weiſe verlief.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
Kas
Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Außer Miete.
„Der Zigeunerbaron”.
Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr. Miete B17:
März „Der Graf von Luxemburg”.
März
Anfang 19.30 Uhr. Ende 22 00 Uhr. Außer Miete.
Zum letzten Male: „Prinzeſſin Turandot‟. Ein
heiteres Spiel nach Gozzi. Muſik von Gg.
Pittrich.
Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr. Außer Miete.
„Der Graf von Luxemburg” Operette von Lehär.
Anfang 18.00 Uhr. Ende gegen 23 Uhr. Miete B 18.
März „Triſtan und Iſolde‟. Muſikdrama von R. Wagner.
stag
März
Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Miete
C 19. Kinderreiche Mütter (Nr. 1—100).
Neuein=
ſtudiert: „Der Troubadour”, Oper von G. Verdi.
März
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Miete D 17.
Kinderreiche Mütter (Nr. 191—250): „Der Graf
von Luxemburg”. Operette von Franz Lehär.
Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Deutſche
Bühne K, 13. Vorſt. Kinderreiche Mütter (Nr. 251
bis 300). „Der Troubadour”, Oper von G. Verdi.
März
Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Außer
Miete. Vorſtellung zu kleinen Preiſen: „Der
Zigeunerbaron”, Operette von Johann Strauß.
KLEINES HAUS
März
Anfang 19.30 Uhr Ende 21.45 Uhr. Außer Miete
„Wenn der Hahn kräht”.
März
Anfang 19.30. Ende nach 22.30 Uhr. Außer Miete.
„Sehr peinlich”.
März
Anfang 19.30 Uhr. Ende 22,00 Uhr. Außer Miete.
Volksvorſtellung zu kleinen Preiſen: „Der Vetter
aus Dingsda”. Operette von Eduard Künnecke.
März
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr. Zuſatzmiete I,
9. Vorſt.: „Die drei Eisbären”. Ländliches Luſtſpiel
von Maximilian Vitus.
Närz
Anfang 19.30 Uhr. Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne
H 9. Vorſt., Zuſatzmiete IK: „Die drei Eisbären”.
Ländliches Luſtſpiel von Maximilian Vitus.
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Kraft durch
Freude: „Minna von Barnhelm”. Luſtſpiel von
Gotthold Ephraim Leſſing. (Geſchloſſ. Vorſtellung.)
März
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Kraft durch
Freude: „Minna von Barnhelm”, Luſtſpiel von
Gotthold Ephraim Leſſing. (Geſchloſſ. Vorſtellung.)
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Deutſche Bühne H
Vorſt., Zuſatzmiete 4: „Die drei Eisbären”,
Ländliches Luſtſpiel von Matimilian Vitus.
Anfang 15 Uhr, Ende 17.15 Uhr, Anfang 19.30 Uhr,
März Ende 21.45 Uhr. Deutſche Bühne. Jugend=Ring I:
„Iphigenie auf Tauris”. Schauſp. v. Goethe. (G.V.)
das Heſſiſche Landestheater gibt als Faſchingsvorſtellungen
end zu kleinen Preiſen, die jedem den Beſuch ermöglichen,
ßen Haus die klaſſiſche Operette von Johann Strauß
ſigeunerbaron”, deren Neuinſzenierung bekanntlich
r ſtärkſten Erfolge dieſer Spielzeit war, und im
Klei=
aus die Komödie „Wenn der Hahn kräht” von
Hinrichs, dem Dichter von „Krach um Jolanthe”, die
ſchon in einer Serie von Aufführungen ihre
An=
kraft bewährt hat — In der Reihe der
Faſchingsvor=
n des Landestheaters findet am Montag im Großen
die letzte Aufführung des heiteren Spiels. Prinzeſſin
dot” ſtatt. In dieſer Vorſtellung wird noch einmal
Lippert die Rolle des Prinzen Kalaf ſpielen, die er in
Soche in den für „Kraft durch Freude” am Münchener
ſeater gegebenen Vorſtellungen von „Prinzeſſin
Turan=
pielt hat; bei der Münchener Aufführung wirkte
übri=
rt Weſtermann vom Heſſiſchen Landestheater in der Rolle
rach” als Gaſt mit.
Darmſtadt feiert die Rückkehr der Saar.
Freudiges Bekennknis
zum Deutſchland Adolf Hiklers.
** Wie in allen deutſchen Gauen, wie in allen deutſchen
Städten, ſo wurde auch geſtern, in Darmſtadt die Heimkehr der
deutſchen Saar zu ihrem Mutterlande in herzlicher Freude gefeiert.
Die Bevölkerung hörte mit lebhaftem Intereſſe die
Uebertra=
gungen des Rundfunks, die elektriſchen Wellen verſetzten alle ins
Saarland und ließen uns die frohe Stimmung unſerer dortigen
Brüder und Schweſtern miterleben. Beſonders eindrucksvoll war
am Vormittag die Flaggenhiſſung in Saarbrücken. Die Glocken
aller Kirchen läuteten und ſandten ihren ehernen Gruß ins deutſche
Saarland. Auch in Darmſtadt wurde eine Minute Verkehrsſtille
eingelegt, wenige Minuten ſpäter war unſere Stadt in ein Meer
von Fahnen getaucht. — Ein gewaltiges Miterleben war
nach=
mittags die Uebertragung des Vorbeimarſches des Feſtzuges vor
dem Führer in Saarbrücken. Und bei der Alltagsarbeit ſchwang
im Herzen jedes Einzelnen immer die geheime Freude an der
Wie=
dervereinigung der deutſchen Saar mit dem Mutterlande mit.
Aeußeren Ausdruck fand dieſe Freude nochmals in der machtvollen
Kundgebung auf dem Mercksplaß.
die abends um 8 Uhr ſtattfand. Unabläſſig marſchierten die
Säu=
len aller Formationen und aller Gliederungen der NSDAP., die
Vereine und Verbände auf den Platz. Vor dem Hauptportal war,
umgeben von friſchem Grünſchmuck zwiſchen den Fahnen des neuen
Deutſchland das Rednerpult aufgeſtellt. Zwei Feuerſchalen ſandten
ihr magiſches Licht in den nachtdunklen Himmel. Tauſende und
aber Tauſende ſäumten den weiten Platz, auf dem in voller
Ord=
nung die Formationen Aufſtellung genommen hatten.
Fackelbe=
leuchtung flammte auf, als die eindrucksvolle Kundgebung mit dem
Chorlied „Mahnung” von Hans Hinrichs, geſungen von der
Darm=
ſtädter Sängerſchaft unter der ſtraffen Leitung des
Kreischormei=
ſters Prof. Dr. Noack eröffnet wurde. Inzwiſchen war durch
den Standartenführer Unger, der im Auftrage des erkrankten
Brigadeführers den gewaltigen Aufmarſch leitete, dem Kreisleiter
Meldung erſtattet.
Kreisleiker Oberbürgermeiſter Wamboldk
gab bekannt, daß die vorgeſehene Uebertragung aus techniſchen
Gründen ausfalle. Wir bekennen unſere Treue zur Saar durch den
gemeinſamen Geſang des Saarliedes, das machtvoll erklang.
Kreis=
leiter, Oberbürgermeiſter Wamboldt führte dann aus:
Meine Volksgenoſſen! Ein Tag beſonderen Gedenkens
ver=
einigt uns heute zu dieſer nächtlichen Kundgebung. Die deutſche
Saar iſt heute zum deutſchen Vaterland zurückgekehrt und in den
Verband des Deutſchen Reiches wieder eingegliedert worden. Die
Welt horchte auf als am 15. Januar 1935 das
Abſtimmungsergeb=
nis an der deutſchen Saar bekanntgegeben worden iſt. 15 Jahre
Kampf und 15 Jahre Einſatz ſind mit einem überwältigenden
Be=
kenntnis zu Deutſchland abgeſchloſſen worden. Und mit einem
Bekenntnis zum neuen nationalſozialiſtiſchen Deutſchland Adolf
Hitlers. Dieſe 15 Jahre Kampf des deutſchen Volkes an der
Saar waren aber auch 15 Jahre der Not, der Entrechtung und
Entbehrung unſerer Volksgenoſſen an der Saar. Viele
Volks=
genoſſen ſind dort wegen ihrer Treue und ihres Bekenntniſſes zu
Deutſchland in dieſen 15 Jahren bedrängt, gemaßregelt und
ge=
ſchunden worden. Viele ſind wegen ihrer Treue zu Deutſchland
um Arbeit und Verdienſt gekommen. Mit Recht betonte heute
vormittag Reichsinnenminiſter Frick, daß auch in dieſem Falle es
ſich gezeigt habe, daß des Vaterlandes ärmſter Sohn ſein
ge=
treueſter iſt. Und dieſe Treue wird das deutſche Volk den
Volks=
genoſſen an der Saar, den Arbeitern und Bauern dort und allen.
die für ihr Volkstum eingetreten ſind, nie vergeſſen.
Dafür, daß die Treue, die Aufopferung und Pflichterfüllung
unſerer deutſchen Schweſtern und Brüder an der Saar ſtets
ge=
würdigt werde, gibt der neue nationalſozialiſtiſche deutſche Staat
die volle Gewähr:
Denn im Reiche Adolf Hitlers gibt es keine Entrechteten und
keine Stiefkinder
Im Reiche Adolf Hitlers gilt das ganze, durch den Führer
geeinigte deutſche Volk.
Darum muß ich in dieſer Feierſtunde eines klar herausſtellen:
Es waren nationalſozialiſtiſche Gedanken, die in der
Vorberei=
tung des Kampfes ihren Ausdruck gefunden haben und die den
Sieg in dieſem Kampfe herbeiführten. Dieſer Kampf um die
Befreiung der Saar iſt in ſeinem letzten und entſcheidenden
Ab=
ſchnitt bewußt unter dem Zeichen des neuen Reiches, bewußt
unter dem Hakenkreuzbanner geführt worden.
Und der Erfolg war: Daß nicht nur im Saargebiet, ſondern
in der ganzen Welt die ungeheure Anziehungskraft des
national=
ſozialiſtiſchen Gedankens ſich offenbart hat. Dieſer Kampf iſt
nicht um Geld und Kapital, nicht um Aktien und Kuxe, nicht
um Kohle und Stahl geführt worden, ſondern um die Freiheit
und die Seele des deutſchen Menſchen an der Saar. Denn das
deutſche Volk ſelbſt ſteht bei uns im Mittelpunkt des Geſchehens.
Darum zeugte dieſer Kampf um die Saar von der
Verbun=
denheit dieſer deutſchen Menſchen durch Blut und durch
Heimat=
erde mit dem großen deutſchen Volkstum. Was ſich in dieſem
Kampf um die Saar durchgeſetzt hat, das war der im
National=
ſozialismus begründete Gedanke der Zuſammengehörigkeit und
Verbundenheit der Menſchen gleicher Raſſe und gleichen Blutes.
Und ich ſage, es hat eine weltgeſchichtliche Bedeutung unerhörten
Ausmaßes, daß dieſe Gedanken ſich in unſerer Zeit durchzuſetzen
beginnen. Obſchon die Erkenntniſſe über die raſſenmäßige
Be=
dingtheit eines Volkstums nicht gerade neu ſind, ſo iſt es doch
bisher im Weltgeſchehen erſt durch den Nationalſozialismus
mög=
lich geworden, daß dieſe Erkenntniſſe ſich auswirken.
Es iſt aber auch eine Auswirkung nationalſozialiſtiſcher
Er=
kenntniſſe, wenn durch unſeren Kampf um die deutſchen Menſchen
an der Saar auch drüben in Frankreich klar wird, daß das neue
Deutſchland für ſich und ſeinen Staatsverband nur den deutſchen
Menſchen in Anſpruch nimmt. Mit Recht und immer wieder iſt
von maßgebender deutſcher Seite im Saarkampf betont worden,
daß wir nur den deutſchen Menſchen an der Saar und die mit
ihm verbundene Heimaterde wollen, und daß wir dieſe Menſchen
nicht wollen, wenn ſie Franzoſen wären. Aber dieſe deutſchen
Menſchen, die müſſen wir bei unſerem deutſchen Volke haben, und
auf keinen einzigen von ihnen kann verzichtet werden, weil er
unſeren Blutes und unſerer Raſſe iſt. Darum freuen wir uns
aus vollem Herzen über die heute erfolgte Rückgliederung der
deutſchen Volksgenoſſen an der Saar.
Nun ſind wir, die wir zuſammengehören, wieder zuſammen
verbunden. Nun führen wir gemeinſam unſeren Kampf für die
Zukunft unſeres deutſchen Volkstums. Nun wollen wir in
die=
ſem neu geeinten Volke einig ſein und treu. Einig und treu
dem Nationalſozialismus und ſeinem Schöpfer Adolf Hitler.
Unſer deutſches Volk an der Saar, das einige deutſche Volk
und unſer Führer Adolf Hitler: dreifach Sieg=Heil!
Begeiſtert wurde in das Sieg=Heil eingeſtimmt und
gemein=
ſam die deutſchen Lieder geſungen.
Dem prachtvollen Chor. „Wo gen Himmel Eichen ragen” von
Hinrichs, geſungen von der Darmſtädter Sängerſchaft, folgte als
Abſchluß der gewaltigen, eindrucksvollen Kundgebung der Große
Zapfenſtreich des Spielmanns= und Muſikzuges der Heſſiſchen
Lan=
despolizei unter Leitung des Obermuſikmeiſters Buslau.
Anſchließend formierte ſich der Fackelzug, der ſich durch
Darmſtädter Straßen zum Landesmuſeum bewegte, wo ein
Vorbei=
marſch vor den höchſten anweſenden Führern der Formationen
ſtattfand. Die Muſikzüge der Landespolizei, der Standarte 115,
des NSKK. und des Arbeitsdienſtes ſchwenkten aus und ſpielten
für den Vorbeimarſch, der von den jeweiligen Führern der
For=
mationen abgenommen wurde. Der An= und Vorbeimarſch der
Tauſende vor ihren Führern bot einen impoſanten Anblick.
Aber=
mals Tauſende ſäumten die Straßen, durch die der Fackelzug kam,
und mit dem die erhebende Saar=Rückgliederungsfeier in
Darm=
ſtadt ihren Ausklang fand.
Der Tag der Saar=Heimkehr in Arheilgen.
Dg. Arheilgen, 1. März.
Auch unſer Ort ſtand heute ganz im Zeichen der Saarſeiern.
Schon in den frühen Morgenſtunden zeigte ein Teil der Häuſer
Flaggenſchmuck, und der Aufruf zur Flaggenhiſſung nach 10 Uhr
vervollſtändigte das feſtliche Bild. Um 9 Uhr verſammelten ſich
die oberen Klaſſen der Schule mit ihrer Lehrerſchaft auf dem
Schulhofe zu einer kurzen Feier, die mit einem dem Tage
ange=
paßten Liede eingeleitet wurde. Einem Sprechchor der Jugend,
mit Landsknechtstrommeln wirkungsvoll untermalt, folgte ein
weiteres Lied, das ebenfalls von dumpfen Trommelwirbeln
be=
gleitet war. Dann richtete Herr Rektor Haſſenzahl das Wort
an die Jugend und führte ihr die Bedeutung der endgültigen
Heimkehr des Saargebietes zum deutſchen Vaterlande vor Augen.
Er ſchloß mit einem Treuebekenntnis zum Führer. In ſein Sieg=
Heil ſtimmte die Jugend begeiſtert ein. Aus den jugendfriſchen
Kehlen erklangen zum Abſchluß Saarlied und Deutſchlandlied.
Der Abend ſah faſt die geſamte Einwohnerſchaft auf den
Bei=
nen. Am ,Haus der Arbeit” fanden ſich Jungvolk mit
Spielmanns=
zug, BDM., Hitlerjugend mit Spielmannszug, Poſaunenchor, die
SA.=Stürme, SA.=Reſerve. PO.. Gemeindeverwaltung, Krieger=
und Militärverein, Turnverein mit Spielmannszug. Feuerwehr
mit Kapelle, Sportvereinigung 04, Geſangverein uſw. zuſammen
und gruppierten ſich zu einem Fackelzug Unter Marſchklängen
bewegte ſich der impoſante Zug durch die Darmſtädter= und
Die=
burger=Straße nach dem Denkmal der nationalen Erhebung
vor der Kixche, das reichen Flaggenſchmuck trug. Der flackernde
Schein der Fackeln zuſammen mit den zu beiden Seiten des
Denk=
mals auflodernden Opferſchalen bot ein feierliches Bild. Nach dem
Aufmarſch der Fahnengruppen leitete der Poſaunenchor die
Kundgebung mit dem Niederländiſchen Dankgebet ein. Dem
Chor „Mahnung” durch die zum Maſſenchor vereinigten
Geſang=
vereine folgte unter Poſaunenbegleitung der gemeinſame Geſang
des Saarliedes. Dann ergriff Ortsgruppenleiter Bürgermeiſter
Birkenſtock das Wort zu einer kurzen kernigen Anſprache, in
der er u. a. ausführte: Mit dem heutigen Tag haben die Brüder
und Schweſtern an der Saar, die den Glauben an das Vaterland
nicht verloren, nach langem Kampf heimgefunden. Ein Jubel ging
durch alle deutſchen Lande, als der Saarbevollmächtigte Gaukeiter
Bürckel nach der Abſtimmung dem Führer melden konnte: Die
Saar iſt deutſch! Heute künden die Glocken und die Feuer nach
alter Väter Weiſe von der Treue der Saardeutſchen. Mit ihnen
freut ſich das ganze deutſche Volk. Es iſt unſerem Führer trotz
aller Widerwärtigkeiten gelungen, unſerem Volke ſeine Ehre
wiederzugeben und die Saar heimzuführen. Was die Volksgenoſſen
an der Saar für den Führer empfinden, bewies der große Jubel.
mit dem die Saarländer den Führer bei ſeinem Eintreffen
be=
grüßten. Im weiteren gedachte der Ortsgruppenleiter der für das
Vaterland gefallenen Helden des Krieges und der Bewegung und
ſchloß mit einem Sieg=Heil auf den Führer. Den Liedern der
Deutſchen folgte der Chor „Deutſchland heil’ger Name‟. Mit dem
Choral „Lobe den Herren” durch den Poſaunenchor fand die
ein=
drucksvolle Kundgebung ihren Abſchluß. Dann ſetzte ſich der Zug
wieder in Bewegung, von der Spalier bildenden Einwohnerſchaft
begrüßt. Am „Haus der Arbeit” fand die Auflöſung ſtatt. Die
Einheiten und die Vereine begaben ſich in ihre Stammlokale, wo
man ſich bei Muſik und froher Unterhaltung der Heimkehr des
Saargebietes freute.
Ballon=-Pofk.
Deutſche Freiballon=Meiſterſchaft 1935.
Durch unvorhergeſehene atmoſphäriſche Störungen iſt die
Austragung der Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaft am 17.
Fe=
bruar verhindert worden.
Die für die Meiſterſchaft gekauften Ballon=Poſtkarten liegen
im Poſtamt Darmſtadt und werden anläßlich der 2.
Veranſtal=
tung mit den Poſtballonen befördert. Da die Erwerber von
Ballon=Poſtkarten dies mit dem Zwecke getan haben, ſich die
über=
aus ſeltenen Stempelzeichen zu verſchaffen, hält ſich die
Organi=
ſationsleitung für berechtigt, die aufgelieferte Poſt ſolange
zu=
rückzuhalten, bis dem urſprünglichen Willen des Abſenders
Rech=
nung getragen werden kann.
Aerzklicher Sonnkagsdienſt.
Der Sonntagsdienſt reicht nunmehr von
Samstag mittag 2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr.
Der Arzt ſoll am Wochenende nicht ohne dringenden Grund
be=
anſprucht werden, denn er bedarf dieſer Freizeit zur Ruhe und
Fortbildung, um die Leiſtungsfähigkeit in ſeinem Beruf zu
ſteigern.
Man verlange daher die Hilfe des Arztes nur in wirklichen
Notfällen — zuerſt die Hilfe des Hausarztes — nur in ſeiner
Abweſenheit die Hilfe des Arztes vom Sonntagsdienſt.
Sonntags=
dienſt haben am Sonntag, dem 3. März 1935: Dr. med.
Grode, Hoffmannſtraße 7. Telephon 1419; Dr. med.
Haus=
mann, Rheinſtraße 12½4, Telephon 2622; Dr. med. Jung,
Ludwigsplatz 1. Telephon 4068.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließen=
den Woche vom 3. bis 10. März den Nachtdienſt: die Merckſche
Apotheke, Rheinſtraße 9, und die Beſſunger Apo theke,
Wittmannſtraße 1. Der Nachtdienſt wechſelt am Samstag abend,
ſo daß die Apotheke, welche den Sonntagsdienſt hat, ſchon in der
vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht
— Stadtkirchenchor. Der Chor ſingt am Sonntag, 3. März
im Hauptgottesdienſt, aus Anlaß der Saarrückgliederungsfeier.
Die Mitglieder werden zu einer Vorprobe auf Sonntag, 9.30 Uhr,
in die Stadtkirche gebeten.
Wie kann doch das Fruhſtück wohltun!
Kriſche Brötchen, gute Butter, beſte Milch zum ſorgfältig zubereiteten
Kaffee, das gibt das ſtärkende und anregende Frühſtück. Je beſſer
der Kaffee mundet, deſto bekömmlicher iſt er. Das erreichen Sie durch
einen Zuſatz der modernen Kaffeewürze Franck Spezial.
Sie gibt dem Kaffee feines, kräftiges Kroma,
regt den Appetit an — ſie wirkt mit einem Worte: delikat
Seite 6 — Nr. 61
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 2. Mär=
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
NS. Bund Deutſcher Techniker — Gau Heſſen=Naſſau.
Meſſetreffen der Deutſchen Technik
auf der Leipziger Frühjahrsmeſſe.
Das Amt für Technik, NS. Bund Deutſcher Technik,
Reichs=
gemeinſchaft techniſch=wiſſenſchaftlicher Arbeit, hat am 9. und 10.
März 1935 ein Meſſetreffen der Deutſchen Technik angeſetzt.
Am Samstag, den 9. März 1935, findet morgens eine
Ar=
beitstagung des Amtes für Technik und nachmittags eine
gemein=
ſame Arbeitstagung des Amtes für Technik und des NS. Bundes
Deutſcher Technik ſtatt.
Am Sonntag, den 10. März 1935. iſt eine öffentliche
Kund=
gebung feſtgeſetzt: „Staat, Technik und Wirtſchaft” Es
werden ſprechen: 1. Reichsſtatthalter in Sachſen, Gauleiter
Mitſchmann: 2. Staatsſekretär Dr=Ing. e. h. Ohneſorge; 3 Dr.=
Ing. e h. Arnhold; 4. Dr.=Ing. Schult (VDJ.); 5. der
Beauf=
tragte für die Technik und deren Organiſationen, Dr.=Ing. Todt.
Auskunft irgendwelcher Art ſowie Anmeldung iſt bei der
Gaudienſtſtelle des NS. Bundes Deutſcher Technik, Frankfurt a. M.,
Gutleutſtraße 8/14, 3. Stock, zu erfragen.
Alle Kreisdienſtſtellenleiter geben als Ergänzung der
gemel=
deten Mitgliederliſten ſofort bekannt, ob und welche Mitglieder
des Bundes keine abſchließende Fachſchulbildung, mindeſtens einer
höheren techniſchen Lehranſtalt oder gleichwertiger Schulen
be=
ſitzen.
Der Gauſchulungsleiter.
Gauarbeitsgemeinſchaft. Die
Gauarbeitsgemein=
ſchaft findet am Samstag, den 2. März 1935, 15 Uhr, im Haus
der Arbeit, Frankfurt a. M., Bürgerſtraße ſtatt.
Zu erſcheinen haben die Kreisſchulungsleiter und
Kreisſchu=
lungswalter ſowie die Schulungsbeauftragten der Gliederungen.
Gauwirtſchaftsberater.
Die Dienstag=Sitzung der Gruppe Handel der
Dienſtgemein=
ſchaft nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsfachleute am 5. März 1935
fällt aus. Nächſte Sitzung am Dienstag, den 19. März 1935.
Der Kreisleiter.
Uniformverbot.
In der Zeit vom 2. bis 5. März 1935 einſchließlich iſt das
Tragen der Uniform verboten.
Desgleichen verbiete ich das Tragen des Parteiabzeichens
bei karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen.
Kreisfrauenſchaftsleiterin.
Die Ortsgruppen= und Stützpunktleiterinnen ſtellen umgehend
feſt
1. Welche Mitglieder der NS. Frauenſchaft gehören außerdem
irgendeiner Frauenorganiſation (Frauenvereine einſchließlich
Turn= und Sportvereine) als Mitglied an und welcher?
2. Welche Mitglieder verſehen innerhalb dieſer Organiſation ein
Amt und welches?
Schriftliche Meldung hat ohne Terminüberſchreitung bis
ſpä=
teſtens 6. März 1935 zu erfolgen. Fehlmeldung erforderlich.
Kreisſchulungsamt.
Am Sonntag, den 3. März 1935, findet um 10 Uhr im Hanſa=
Hotel. Rheinſtraße, eine Sitzung aller Schulungsbeauftragten
ſtatt. An dieſer Sitzung haben alle Ortsgruppen= und
Zellen=
ſchulungsobmänner ſowie die Schulungsbeauftragten ſämtlicher
Nebengliederungen unbedingt teilzunehmen.
Ortsgruppe Darmſtadt=Gutenberg.
Einmal am Rhein” Unter dieſem Motto veranſtaltet
die Ortsgruppe am 2. März 1935 in den feſtlich dekorierten
Räu=
men bei Pg. H. Tod („Wiener Kronenbräukeller”), Dieburger
Straße 97, einen Bunten Abend mit Tanz.
Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Beginn der Baſtelkurſe: Mittwoch, den 6. März 1935.
nachmittags 4.30 Uhr, Aliceſchule, Friedrichſtraße 4.
Beginn des Kochkurſus: Mittwoch, den 6. März 1935,
abends 7 Uhr, Eleonorenſchule, Lagerhausſtraße 3.
Beginn des Nähkurſus: Donnerstag, den 7. März
1935, abends 8 Uhr, Eleonorenſchule, Lagerhausſtraße 3.
Beginn der Säuglingspflege: Donnerstag, den 7.
März 1935. abends 8.30 Uhr, Aliceſchule, Friedrichſtraße 4.
Sprechſtunden: Montags 11.30—12.30 Uhr und
Diens=
tags 10.30—11.30 Uhr bei Frl. Ilſe Block, Aliceſchule,
Fried=
richſtraße 4.
Amt für Volkswohlfahrt — Ortsgruppe Steinberg.
Geſchäftsſtelle: Heinrichsſtraße 101.
Die Spenden zum Lebensmittelopferring werden ab 4. März
eingeſammelt. Wir bitten wiederholt um Bereitſtellung in
Sack=
tüten.
— Faſchings=Varieté im Orpheum. Am 2., 3 4 und 5. März
bringt das Orpheum ein großes karnevaliſtiſches
Feſt=
programm. U. a. zum erſten Male in Darmſtadt: die 6 Lai
Founs, die beſte Chineſentruppe der Welt. „Selbo” der
ein=
zigartige humoriſtiſche Jongleur, Toto und Tonny. komiſche
amerikaniſche Steptänzer. Zum erſten Male in Deutſchland.
Les Diodattis, Kunſt und Schönheit im Tanz. und weitere
Attraktionen.
Briefkaſten.
Idr Anfrage iſt die letzte Bezugsgulttung beizufügen. Anonyme Anfragen marden
nicht beantwortet. Dſe Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
T., hier. Wegen der Hindenburg=Spende müſſen Sie ſich an
die Bürgermeiſterei hier wenden.
Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Kameradſchaft der 2. Komp., Leibg.=Inf.=
Regi=
ment 115. Heute (Samstag) abend 20.30 Uhr:
Kameradſchaft=
licher Monats=Appell, bei Kamerad Heß (Hannibal), im Sälchen,
Hof links.
Narrhalla im Städt. Saalbau. Eine Nacht im
Urwald. Wenn jemals in Darmſtadt eine Idee einem
Mas=
kenball zugrunde lag und in einer nicht zu überbietenden
Auf=
machung und Originalität aufgezogen wird, ſo kann man das
ruhig von dem großen Samstag=Maskenball der
Narrhalla im Städt. Saalbau am heutigen Abend behaupten.
Was ſich an Humor und Witz auch nur zuſammentragen läßt was
geeignet iſt, frohe und ausgelaſſene Stimmung zu erzeugen, iſt hier
in die Tat umgeſetzt. Wer für einen Abend, frei von den
Alltags=
ſorgen, beſchwingt von froher Narenfreude erleben will, dem ſei
die Parole zugerufen: Auf in den Urwald.
Faſching für Große und Kleine. Bei billigſten
Eintrittspreiſen kann man Faſching feiern bei den Frauen des
V. D. A., im Saalbau, am kommenden Sonntag. Die Hunderte,
die bei dem Volksdeutſchen Feſt keinen Einlaß mehr finden
konn=
ten, können Verſäumtes nachholen. Denn alle Aufführungen
die=
ſes Feſtabends werden wiederholt. Das Reich der Kinder iſt in
die oberen Säle verlegt. Der große Saal im neuen Gewand gehört
dem Tanz der Ewachſenen, die Tombola bietet reiche
Gewinn=
ausſichten der Gartenſaal bringt leckere und preiswerte Zufuhr
für den Magen.
Großes Faſchingstreiben während der
Faſtnachts=
tage im „Reſtaurant Sitte‟. Es ſpielt Willy Melchior.
Die deutſcheArbeitsfront
Der Kreiswalter.
Zwiſchen der Deutſchen Arbeitsfront. Reichsfachgruppe
Haus=
gehilfen und dem Deutſchen Frauenwerk, Gau Heſſen=Naſſau,
wird folgende Vereinbarung getroffen:
Mit ſofortiger Wirkung wird die geſamte berufliche
Ver=
mittlung von Hausangeſtellten in Privathaushalten im Gau
Heſſen=Naſſau ausſchließlich durch die hierfür zuſtändigen
Arbeits=
ämter, die dem Landesarbeitsamt Heſſen unterſtehen,
vorgenom=
men.
Damit iſt für die Tätigkeit irgendwelcher privaten
Vermitt=
lungsſtellen oder ſonſtiger Stellen kein Raum mehr, und dieſe
haben ſofort auf dieſem Gebiet ihre Arbeit einzuſtellen,
Zur Abwicklung der laufenden Geſchäfte wird ihnen eine
Friſt von 14 Tagen gewährt.
Deulſche Arbeitsfronk, Berufsgruppe der Werkmeiſter
Am Samstag, den 2. März 1935 abends 20.30 Uhr, findet im
weißen Saal des Kaiſerſaals (Grafenſtraße) ein Vortrag ſtatt.
Es ſpricht Herr Dipl.=Ing. Hugo Finkbeiner über: Arten der
Elektrizität, Aufbau der Waſſerkraftanlagen, ihre Wechſelwirkung
in modernen Verteilungsnetzen. Das Speicherkraftwerk.
Renta=
bilitat von Waſſerkraftwerken.
Die Kameraden werden gebeten, ſich an dieſem Vortrage
zahlreich zu beteiligen. Die Kameraden ſämtlicher Berufsgruppen
ſind ebenfalls eingeladen. Gäſte ſind willkommen.
Das Krafidroſchkengewerbe ſprichk zur Oeffenklichkeit
Ein beſonderes Wort an die Privatwagenbeſitzer.
Es wäre müßig und vermeſſen zugleich, wollte man ſich gegen
die techniſche Entwicklung des Automobils ſtemmen. Wir wiſſen
ſehr wohl den Wert eines eigenen Wagens zu ſchätzen; wie
ver=
mögen aber nicht einzuſehen, daß man ſeinen eigenen
Wa=
gen zu jeder kleinen Fahrt, insbeſondere des Nachts,
aus der Garage zieht. Sparſamkeitsgründe dürften es in den
mei=
ſten Fällen nicht ſein. Sehr häufig bringt man in den Wagen
Freunde nach Hauſe, oder nur Bekannte, die man eben
kennen=
gelernt hat; ja, manche bringen es fertig, ganze Lokale zu
ent=
völkern und die Gäſte ſtoßweiſe nach Hauſe zu fahren, ohne dabei
zu bedenken, daß vor dem Lokale Droſchken bereits
ſtundenlang ſtehen und auf einen Fahrgaſt
war=
ten, aber durch ſolches Verhalten manche erſehnte und
lebensnot=
wendige Fahrt verlieren. Auch viele Geſchäftsleute die einen
eigenen Wagen beſitzen, glauben ſich verpflichtet, wenn ſie zufällig
einen Kunden treffen, dieſen nach Hauſe zu bringen, obwohl er
gewillt geweſen wäre, ſich eine Droſchke zu nehmen. Dadurch
er=
wächſt dem Droſchkengewerbe eine große Gefahr für
ſei=
nen Beſtand.
Es darf nicht überſehen werden, daß das Kraftdroſchkengewerbe
in Darmſtadt ein bodenſtändiges Kleingewerbe iſt. Die
ausge=
gebenen und gegenwärtig im Dienſt befindlichen 36 Wagen
ver=
teilen ſich auf 28 Einzelwagen=Beſitzer.
Die ſoziale Bedeutung des Kraftdroſchkengewerbes bedarf
an=
geſichts der Tatſache, daß die Exiſtenzgrundlage von etwa vierzig
Familien (Beſitzer wie angeſtellte Fahrer) damit zuſamme
keiner weiteren Begründung.
Seit fünf Jahren ſchon wird die Leiſtungsfäh
des Gewerbes nur zu 50 Prozent ausgenütz
durch eine Reihe von angeſtellten Fahrern entlaſſen werden
Darüber hinaus hat die durch die eingeſchränkte Fahrw
dingte Einnahmeſchmälerung zur Aufzehrung früherer Er
und zur Aushöhlung der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähig
führt. Während das Gewerbe früher gut fundiert war
den zuverläſſigſten Auftraggebern des ortsanſäſſigen Ha
zählte, iſt in den letzten Jahren die Not im Ge
immer größer geworden.
Als ein großer Uebelſtand muß auch bezeichnet werd
von den Eigenwagenbeſitzern ſo wenig Rückſicht
bezüglich des Parkens vor Vergnügungsſt
(Saalbau, Turnhalle uſw.)
genommen wird. Sehr häufig kann man die Wahrn
machen, und unſere Droſchkenführer beklagen ſich lebhaft
daß es viele Wagenbeſitzer gibt, die die Droſchken v
Warteplätzen verdrängen oder vor Lokalen, wo ein We
als ſolcher für Droſchken nicht gekennzeichnet iſt, dieſen den
ken ſtreitig machen, obwohl es den Privatwagenbeſitzern
nichts ausmachen würde, ihren Wagen in einer Seitenſtre
zuſtellen. Die Droſchke iſt nun einmal zum Geldverdie
der Straße, und ſie muß ihren Verdienſt dort ſuchen, wo e
holen iſt. Dies erheiſcht eine bevorzugte Aufſtellung
genannten Lokalen, und zwar dort, wo man ſie am le
ſieht und wo ſie am leichteſten zu erreichen iſt.
Auch bezüglich der
Schwarzfahrer und Schmutzkonkurren
in unſerem Gewerbe ſei noch ein offenes Wort erlaubt.
ſogenannte Wagenbeſitzer ſchämen ſich nicht, heute noch ik
gen anzubieten zu einem Fahrpreis, der jeder Beſchreibung
und bei dem ſie nachgewieſenermaßen nicht ihre Geſtehun
erhalten. Dies iſt Schmutzkonkurrenz ſchlimmſter Art un
dazu führen, daß das Publikum ſolchen Wirtſchaftsſchädlir
Türe weiſt. Zudem ſei noch bemerkt, daß bei ſolchen Wa/
Fahrgäſte nicht verſichert ſind wenn ihnen etwas
Jeder Wagenbeſitzer weiß heute, daß der gefahrene Ki
ihm ſelbſt auf 30 Pfg. zu ſtehen kommt. Aus dieſem Kil
preis, den zur Zeit eine Droſchke im Durchſchnitt erzielt,
Droſchkenbeſitzer auch noch ſeinen Lebensunterhalt beſtrei
noch Steuern, Löhne und Sozialausgaben abführen. Dami
aber auch die Höhe des oft zu Unrecht bekrittelten hohen
kentarifs gerechtfertigt erſcheinen.
Angeſichts all dieſer Tatſachen darf wohl erwartet
daß ſich das Darmſtädter Publikum den vorgetragenen A
nicht verſchließen wird und mehr wie bisher ſich der Kra
ken bedient und daß Eigenwagenbeſitzer, wie oben dargete
notwendige ſoziale Rückſicht auf das einſchlägige Gewerbe
Orts=Fachſchaft Darmſtadt
der Reichsfachſchaft „Perſonenwagenverkehr” (Droſchk
im Reichsverband des Kraftfahrgewerbes
Pg. Selzer.
Darmſtädter Skifahrer rekken einen
Bergkameraden vom weißen Tod.
Man ſchreibt uns: An einem prachtvollen Winterſonnentage
ſtiegen fünf Skifahrer, ihre Spur durch den jungfräulichen Schnee
ziehend, nach der Lacherſpitze auf. Der Aufſtieg von der
Himmel=
guckhütte nach der Lacherſpitze iſt im allgemeinen ſehr ſchön und
unbeſchwerlich; aber heute, bei ſtarkem Windbarſch, müſſen ſie
öfters kleinere Abfahrten auf dem Hoſenboden mit in Kauf
nehmen, da die Brettl einfach nicht mehr greifen. Aber keiner
läßt ſich’s verdrießen, winkt doch oben auf der Spitze eine herrliche
Ausſicht auf den wilden Kaiſer, den zahmen Kaiſer, die hohen
Tauern, den Großglockner, den Großen Venediger den Traithen
und andere Gipfel mehr; und was ja das Skifahrerherz am
meiſten erfreut, die Abfahrt.
Nach einer kürzeren Talfahrt bis zum Einſtieg nach dem
Wendelſteingipfel, wollten die Fünf durch die Wendelſteinſcharte
hinauf zum herrlichſten Gipfel der Bayriſchzeller Berge, dem
Wendelſteinmaſſiv.
Auf all dieſe Schönheiten mußten ſie verzichten, da es galt
ein Menſchenleben vom ſicheren Tode des Erfrierens zu retten.
Es wurden gerade einige Aufnahmen von der Lacherſpitze aus
gemacht, als Hilferufe von unten heraufklangen. Am
gegenüber=
liegenden Hang tief unten, ließ ſich, nach einigem Abſuchen
des=
ſelben, ein kleiner ſchwarzer Punkt im Schnee erkennen. Dies
mußte der Rufer ſein. Nun konnte man auch verſtehen, was der
Grund des Rufens war. „Beinbruch!” rief es immer wieder
aus der Tiefe. „Ja, verſtanden wir kommen!” von oben.
Gleich darauf ſchoſſen die Helfer vom Gipfel hinab in die Tiefe
jede Sekunde war wichtig, denn es galt dem Verletzten ſo ſchnell
als irgend möglich Hilfe zu bringen. Nach kurzer gefahrvoller
Abfahrt waren die Retter an der Unfallſtelle.
Der Geſtürzte gab kurz ſeine Perſonalien an. Das gebrochene
Bein wurde ſo gut es eben in der Kälte ging mit Riemen, Fellen
und Holzſtücken geſchient und ein Schlitten aus Skiern für den
Abtransport nach der Himmelguckhutte zuſammengebaut. Einer
der Skikameraden fuhr ſofort zur nächſten Unfallmeldeſtelle ab.
In dieſem Falle das Sudelfeldhotel, 15 Minuten Abfahrt von der
Unfallſtelle und etwa 1 Stunde 30 Minuten Aufſtieg, wieder
zu=
rück zur Himmelguckhütte. Vom Hotel aus wurde die Bergwacht,
junge mutige Bergbewohner die jeder Zeit ihr eigenes Leben
einſetzen, um anderen zu helfen, benachrichtigt.
Der ſchwierigſte Teil der Bergung begann jetzt für die
Zurück=
gebliebenen, der Transport nach der Hütte. Von der Unfallſtelle
mit Skiern in einer Abfahrt von 2 Minuten zu erreichen, unſere
Kameraden mühten ſich 3 Stunde redlich ab. bis der
Unfall=
ſchlitten auf der Hütte ankam.
Dort gab es nun bei Tee und Humor, trotz aller Sorgen noch
recht gemütliche Stunden. Durch den Unfall zuſammengeführt,
entſtand bald zwiſchen den Rettern und dem Geretteten eine
herz=
liche Kameradſchaft. Der Patient erzählte Fliegererlebniſſe, die
Hüttenbewohner warteten mit manch frohem Sang und heiteren
Skierlebniſſen auf. So vergingen die Stunden des Wartens ſehr
raſch und als die Bergwacht ankam, um den Weitertransport zu
übernehmen, trennten ſich echte Kameraden der Berge, denn eine
Kameradſchaft war entſtanden, die nur in den Bergen, wo in
jeder Schneewächte, in jedem Steil=Hang der Tod auf Beute
lauert, ſo ſtark zum Ausdruck kommt.
Jedem Skikameraden ſei geſagt, fahre nie allein in die Berge.
Eine noch ſo leichte Verletzung kann zum ſicheren Tode führen,
wenn nicht, wie im genannten Falle, durch Zufall Retter in der
Nähe ſind. Gar mancher zog morgens mit übervollem Herzen
aus, um ſich dem edlen Skiſport zu widmen, und fand einen
raſchen Tod, weil er durch einen Sturz, vielleicht recht harmlos,
einfach nicht mehr die Kraft hatte, ſich bis zur nächſten Hütte zu
ſchleppen. Eine Nacht in Eis und Schnee, ohne wärmend
wird wohl kaum einer überſtehen.
Wir rufen unſerem neu gewonnenen Bergkamerad
kräftiges Ski=Heil und frohe Fahrt nach der Geneſung z.
immer nur mit einem Zweiten, der jederzeit helfend zu
ſteht.
Was die Lichkſpiel=Theaker bringen.
Helia.
* „Das Privatleben des Don Juan”, de
voll Satire und Scherz im Helia, zeigt zwar nicht den echt
Juan, wie er in der Vorſtellung allgemein lebt, ſondert
alternden Don Juan, der ſich von ſeinen vielen galanten
teuern bereits zurückgezogen hat und an der Schwelle eines
ſameren Lebens ſteht. Dafür lebt aber ſeine Perſon noch
in den Herzen der feurigen Spanierinnen, daß es einem
gänger leicht gelingt, auf Don Juans Konto Liebesabent
erleben — bis er von einem eiferſüchtigen Ehemann
wird. Nun ergeben ſich eine Reihe romantiſcher und kt
Situationen. Der wirkliche, noch lebende Don Juan ſie
eigenes Begräbnis, er ſieht die vielen Frauen, denen
Herz durch ſeinen „Ruhm” ungewollt gebrochen hat, und
lernt man den galanteſten Helden aller Zeiten in einen
neuen Film=Lichte kennen. Die Handlung wird beleb
Frauen vielen ſchönen und temperamentvollen Frauen.
riſche Städtebilder und einſchmeichelnde Serenaden gebe=
Film einen echt ſpaniſchen und flotten Rahmen. Filmt
und =künſtlerinnen von Namen wie Douglas Fairbank
Marle Oberon, Benita Hume, Melville Cooper un
andere, und die geſchickte Spielleitung Alexander Kordas
ein pikantes witziges Filmſpiel geſchaffen, das einen tiefer
— eine Lebensweisheit in ſich birgt, ja den Schlüſſel f
glückliches Zuſammenleben in der Ehe enthält, nämlich die
heit, daß jede Frau mehr als einen Gatten einen Don
wünſcht, aber einen Don Juan, der ihr allein gehört.
gutes, reichhaltiges Beiprogramm, ein intereſſanter Kul1
und die neueſte Wochenſchau gehen dem Hauptfilm vorau
— Das Union=Theater zeigt bis auf weiteres Emil Ja,
in dem großen hiſtoriſchen Filmwerk „Der alte
un=
junge König”, mit Werner Hinz, Marie=Luiſe Ele
Leopoldine Konſtantin und Claus Claußen. Jugendliche
Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen den ſpannenden Kri
film „Der Polizeibericht meldet”, mit Olga
chowa, Johannes Riemann, Käthe Haack, Friedrich Kayßler
Belida zeigt am 2. März Lucie Engliſch in „Wen
Mädel Hochzeit macht” Zwerchfellerſchütternd iſt es and
wie Lucie Engliſch als Karuſſell=Beſitzerin Ordnung ſchaf
ſpielen mit: Kurt Veſpermann, Rotraud Richter, Fritz A
— Kunſthalle am Rheintor. Die derzeitige Veranſt”
des Kunſtvereins, die eine von dem bekannten Münchener Bſ.
Verlag zur Verfügung geſtellte, ſehr intereſſante Zuſa
ſtellung graphiſcher Arbeiten namhafter Künſtler bringt.
ſich eines ſehr regen Beſuches, findet auch offenbar den
un=
ten Beifall aller, die ſie bisher aufſuchten. Nunmehr hau
der Kunſtverein für ſeine Weihnachtsverloſung eine Reis
ſprechender Arbeiten erworben. Es ſind dies: Carl von
browſki: „10 Uhr vormittags”, Albrecht Gutjahr: „Hall 2
ſchieße‟, Carl Hänſel=Dresden: „Ziegeleiarbeiter”, Proſ. 2
Klemm: „Arananna Papageien”, (handkolorierte, Lithoßt”
Gerhard Sy: „Italieniſcher Dorfplatz” (Farbholzſchnikk!
G. Schmidbauer: „Die Fiſcher von Bartholomä‟. Dieſe
Blätter werden gerahmt jedem Gewinner eine Freude de"
Jedenfalls kann der Beſuch der beachtlichen Schau beſtens."
len werden.
Aus Heſſen.
we Arheilgen, 1. März. Gemeinderat. 1. Prüfung der
nung 1933. Gemeinderat Pg. Traſer erläutert die
Rech=
die mit einem nennenswerten Ueberſchuß abſchließt. Der
erteilt dem Rechner ſowie der Verwaltung Entlaſtung — Die
na Merck beabſichtigt, links der Darmſtädter Straße eine
Sied=
zu erſtellen, wodurch eine Erweiterung des Ortsbauplanes
vendig wird. Der Rat hebt den in einer früheren Sitzung
sten Beſchluß, wodurch eine Freiläſſung von 5 Meter
Straßen=
nde bedingt war, auf, da auf der anderen Seite der Alte
mſtädter Weg als Straße gelten kann. — Abänderung der
htlinie in der Reitbahn: Die Reichsſtraßenbauverwaltung,
ürzlich zur Einſichtnahme in unſerem Ort weilte, beabſichtigt,
intereſſe des Verkehrs die Darmſtädter Straße als
Provinzial=
aufzuheben und den geſamten Verkehr nach beiden
Richtun=
durch die Reitbahn zu führen. Da die Reitbahn dazu
ent=
hend verbreitert werden muß, will die
Reichsſtraßenbauver=
ung die Gebäude, die im Wege ſind. aufkaufen. Der Plan
„ffengelegt werden. Der Gemeinderat gibt ſeine Zuſtimmung.
finanzielle Belaſtung der Gemeinde ſoll durch dieſe
Maß=
ge nicht entſtehen. — Durch die Erſtellung eines Neubaues in
Darmſtädter Straße wird eine Neufeſtlegung der
Bauflucht=
von Nr. 14—18 notwendig. Der Beſchluß des Gemeinderats
dahin, daß das Haus Erzgräber das in erſter Linie in
e kommt, bei einem etwaigen Abbruch bis zur neuen
Bau=
tlinie zurückverſetzt wird. — Die gemeindlichen
Holzverſteige=
en, die ein zufriedenſtellendes Ergebnis zeitigten, ſowie die
7 üdſtücksverpachtung finden die Zuſtimmung des Rates.
dr. Wixhauſen, 1. März. Treuekundgebung der
DAP. Am Donnerstag veranſtaltete die hieſige Ortsgruppe
NSDAP. im „Kronenſaale” eine Treuekundgebung. Nach
larſch ſämtlicher Gliederungen der NSDAP., ſowie der
Sani=
olonne und des Krieger= und Militärvereins und dem
Ein=
ſer Fahnen unter dem Marſch Preußens Gloria” eröffnete
Techel mit einem Sieg=Heil auf den Fſthrer die gut beſuchte
gebung. Der Redner des Abends, der ſtellvertretende
Gau=
gandaleiter Pg. Eiſentraud ergriff nach gemeinſamem
ig des Saarliedes das Wort. In tiefſchürfenden
Ausführun=
ſog Redner Vergleiche zwiſchen der deutſchen
Nachkriegs=
k und der Regierung Adolf Hitlers, Früher hieß es, „Wiſſen
lacht”, im großen, einigen Deutſchland Adolf Hitlers aber
es, „Treue iſt Macht”, Außenpolitiſch beleuchtete Redner
Lirtſchafts= und die Deviſenlage in allgemein verſtändlichen
ihrungen. Mit geſpannter Aufmerkſamkeit folgten die
zahl=
n Beſucher den intereſſanten Ausführungen des vorzügli=
Redners und dankten mit reichem Beifall. In
zuvorkom=
er Weiſe beantwortete Pg. Eiſentraud am Schluß an ihn
te Fragen. Nach Auszug der Fahnen unter den Klängen
Zadenweiler Marſches wurde die würdig verlaufene
Kund=
g geſchloſſen.
e. Gräfenhauſen, 1. März. Saar=
Rückgliederungs=
r. Heute, am Tage der Heimkehr der Saar, ſahen wir in
nhauſen kein Haus ohne Fahnenſchmuck. Die
Einwohner=
fühlte ſich wie das ganze deutſche Volk eng verbunden mit
Un Brüdern und Schweſtern an der Saar. Als kurz nach
ſr auf den öffentlichen Gebäuden die Fahnen gehißt
wur=
eiſtete die Bevölkerung ohne Ausnahme Folge. Weithin
man das Glockengeläute vernehmen. — NS.=
Frauen=
t. Am nächſten Sonntag ſtellt ſich die neugegründete
Orts=
der NS.=Frauenſchaft zum erſten Male in den Dienſt des
rhilfswerks. Die Mitglieder werden die von der NS. bereitgeſtellten Edelweißabzeichen zum Verkauf
Griesheim, 25. Febr. Reichsluftſchutzbund
Ge=
egruppe Griesheim. Die Mitgliederwerbung für den RLB.
einen guten Erfolg. Durch die rege Tätigkeit der
Amtsträ=
vie der Jugendgruppe konnten bis jetzt 320 neue Mitglieder
nen werden. Es ſteht aber noch eine größere Anzahl von
iſten aus. Wer noch im Beſitz einer ſolchen Liſte iſt, wird
ordert, dieſelbe ausgefüllt an den zuſtändigen Blockwart
inmittelbar an den Gemeindegruppenführer, Lehrer Pabſt,
Darmſtädter Straße 13, abzuliefern. Der Abſchluß der
woche darf nicht durch Lauheit und Gleichgültigkeit geſtört
i.
. Eberſtadt, 1. März. Konzert. Die
Arbeitsdienſtgrup=
elle 254 Darmſtadt bot ihren zahlreichen Beſuchern im
nenſaal eine erſtklaſſige Unterhaltung bei freiem Eintritt.
men zum Vortrag Ouvertüren, Konzertwalzer,
Fanfaren=
e, Regimentsmärſche, Potpourris. In der Pauſe ſprach ein
r über Ziel und Zweck des Deutſchen Arbeitsdienſtes,
enſperre. Wegen Vornahme von Reparaturarbeiten
Parforcebrücke im Eſcholl für jeden Fuhrwerks= und
Per=
erkehr bis auf weiteres geſperrt.
r. Nieder=Ramſtadt, 1 März. Vortragsabend der
willigen Sanitätskolonne. Nach einleitenden
n des Kolonnenführers Riedel hielt der Kolonnenarzt
Dr. med. Müller hier einen ſehr intereſſanten Vortrag
Hasſchutz. Er erläuterte zunächſt die einzelnen Arten
as, ihre Anwendung und Wirkungen, ſowie die dagegen zu
Eis enden Schutzmaßnahmen. Aus den Ausführunegn konnte
en Schluß ziehen, daß Gas und Luftſchutz dringend notwen=
ind. Anſchließend lief ein Film über das Thema „Erſte
Die Vorträge fanden bei den Zuhörern lebhaften An=
Ober=Ramſtadt, 1. März. Opferbuch des W. H. W.
fenlage des Opferbuches des WHW. endet hier am
Sonn=
n 3. März. An dieſem Tage könnnen Einzeichnungen noch
Zeit von 9 Uhr vormittags durchgehend bis 5 Uhr nach=
S erfolgen. Keiner ſollte dieſe letzte Gelegenheit verſäumen.
Roßdorf. 1. März. Unfall. Glück im Unglück hatte das
rige Kind des Bäckers Ludwig Hechler von hier. Als der
dagen des Heinrich Steinmetz von hier durch die Adolf=
Straße fuhr, ſprang plötzlich das Kind vom Bürgerſteig
Wagen zu und wurde geſtreift. Nur auf die
Geiſtesgegen=
es Fahrers, der ſeinen Wagen mit Gewalt auf die andere
rieß, iſt es zurückzuführen, daß kein größeres Unglück ge=
Das Kind wurde nur am Kopfe leicht verletzt, ſo daß
Le=
fahr nicht beſteht.
Gundernhauſen, 1. März. Gemeine Tat. Von den
Gemeinde Gundernhauſen auf der Stötteritz aufgeſtellten
Inken wurden die Sitze und Lehnen abgeſchraubt. Die
Bür=
ſterei hat für die Ergreifung der Täter eine Belohnung
Mark ausgeſetzt.
Groß=Zimmern, 1. März. Durchführung von
Drai=
arbeiten. Für die Geemarkung Groß=Zimmern iſt eine
che Waſſergenoſſenſchaft gegründet worden zur
Durchfüh=
on Drainagearbeiten. Der Plan ſieht die Drainierung der
Groß=Zimmerner Gemarkung vor. Dieſes Jahr wird die
4, die links der Gundernhäuſer Straße liegt, in Angriff
nen. Als Vertreter der Bauernſchaft wurden die Herren
ind Dreſſel, ferner Herr Göbel, L.O.F., als Vertreter der
ide, gewählt.
Meſſel, 28. Febr. Reichsluftſchutzbund. Die Werbe=
Zat ein gutes Reſultat ergeben. Es wurden 71
Beitritts=
ngen abgegeben. Der Mitgliederſtand in hieſiger Ge=
Bruppe beträgt nunmehr 114 gegen 43 vorher.
Dieburg. 1. März. Schulungsabend der SA. Der
ſen Abend angeſagte Redner, der Rußlanddeutſche
Mar=
erſchien nicht; es ſprachen deshalb
Standartenſchulungs=
r. Neumann=Groß=Umſtadt und Studienaſſeſſor Trapp
* Aufgaben des VDA. und die Lage der Grenz= und Aus=
ulſchen. Der heutige Volksbund entſtand in
Oeſterreich=
als Bollwerk gegen das fremdvölkiſche Vordringen. Im
eich ging das Bewußtſein vom Geſamtdeutſchtum auch jen=
* Grenzen verloren. Der Weltkrieg erſt brachte hier das
IS des größeren Volkes. Das Verantwortungsbewußtſein
der den Volksgenoſſen in den abgetretenen Gebieten kann
I einem unpolitiſchen, unabhängigen Verbande getragen
und dies iſt der VDA. Neue Kräfte wurden durch Ade
beim volkspolitiſchen Aufbau des Reiches dem Verein zu=
Namentlich im Weſten ging viel Land und Volk ver=
Darum muß dort ein Wall bewußten Volkstums errichtet
Das Bekenntnis der Saar bildet einen mächtigen
Auf=
du. Gefährdeter noch iſt die Oſtgrenze. Jahrhundertelang
Er das Deutſchtum im Vordringen. Heute überſchwemmt
Tbentum deutſchen Kulturboden. Die Oſtſiedlung muß einen
enwall zur Abwehr ſchaffen. Dieſer Aufgabe muß ſich das
Zolk unterziehen, denn unſere Selbſtbehauptung iſt geknüpft
Behauptung unſerer Vorpoſten.
broß=Umſtadt, 1. März. Evangel
Kirchenchor=
ienabend. Der Chor eröffnete den Abend unter Stab=
9 ſeines altbewährten Chormeiſters. Zeichenlehrer i. R.
ſit dem Bergmannslied. Pfarrer Hartmann erklärte
in ſeiner herzlichen Begrüßungsanſprache, daß dieſes Lied an die
Spitze der Veranſtaltung geſtellt worden ſei, um der
Saarbevöl=
kerung zur Rückkehr zum deutſchen Vaterland zu gedenken und für
ihre Treue zu danken. Der Einakter „Die Naturheilmethode” von
A. Laufs wurde von der Spielerſchar hervorragend geſpielt, und
minutenlanger Beifall dankte für die gelungene Aufführung. Herr
Frey trug heitere Gedichte vor. Der Chor brachte noch mehrere
ſchöne Volkslieder zu Gehör. Pfarrer Thaer dankte in ſeinem
Schlußwort allen Mitwirkenden, die zum Gelingen dieſes ſchönen
Abends beigetragen, und forderte zum Beitritt von
ſtimmbegab=
ten Damen und Herren zum aktiven Chor auf.
r Babenhauſen. 1. März. V. D. A. Im gutbeſetzten Adlerſaal
ſprach am Dienstag abend der Rußlanddeutſche Martens über
den Untergang des 167=Millionenvolkes der Ruſſen und über die
furchtbare Not unſerer deutſchen Brüder in den deutſchen
Kolo=
nien Rußlands. Der Redner ſchilderte das Leben und die
Tätig=
keit der Muſchik, der ruſſiſchen Kleinbauern, ſprach über die Not
der deutſchen Koloniſten in der Nachkriegszeit, über die Kämpfe
der Jungbauern in Rußland, von dem Aufbau unter Lenin, der
Kollektivwirtſchaft nach deſſen Tode u. dgl. Aus dem Vortrag
konnte man entnehmen, daß die kommuniſtiſche und bolſchewiſtiſche
Weltanſchauung eine Utopie iſt. Nach dem Vortrag wurden eine
Reihe Lichtbilder gezeigt. Propagandawart Kratz, der dem
Red=
ner dankte, hob noch einmal die kraſſen Gegenſätze zwiſchen den
deutſchen und ruſſiſchen Verhältniſſen hervor und ſchloß mit einem
Sieg=Heil aufs Vaterland und den Führer.
Cg. Reinheim, 1. März. Ev. Frauenhilfe —
Kaffe=
abend. Pfr. Dr. Meiſinger hielt die Begrüßungsanſprache,
be=
tonend, daß die Aufgaben des Vereins ja viel höhere ſeien und
dieſe Abende mehr wegen des Gemeinſchaftsgedankens ſtattfänden.
Das gemeinſam geſungene Lied: Herz und Herz vereint
zuſam=
men und das dreiſtimmig geſungene: Auf Adlersflügeln
ge=
tragen leiteten zu der kleinen Theateraufführung „Der
zer=
brochene Spiegel” über, die in flottem Spiel mit den
mundart=
lichen Ausdrücken helles Lachen hervorzauberte. Beſonders der
ſchöne Abgang der Rickele wirkte köſtlich. Dann wurde in der
bunt gemiſchten Runde der inzwiſchen bereitete Kaffee
aufgetra=
gen und in ſchönſter Unterhaltung rannen die Stunden. Noch
einige Gedichte in Mundart wurden vorgetragen und mit einigen
Liedern der Abend beendet, wobei noch Dr. Meiſinger allen dankte,
die durch Erſcheinen und Mitwirken dem Abend ſeinen Erfolg
be=
ſcherten. — Kegelklub. Zu einem humoriſtiſchen Kegelabend
in der Kegelbahn der „Spitze” verſammelten ſich die Kegelbrüder
ebenfalls am vorgeſtrigen Abend. Mit humoriſtiſchem Preiskegeln
hatte der Vorſtand einen köſtlichen Griff getan, waren doch die
rieſigen Verpackungen der erhaltenen Preiſe eine Ueberraſchung
für alle, und das ſchadenfrohe Gelächter, wenn wieder einer recht
angeführt war, zauberte eine faſchingsfrohe Stimmung hervor.
Nun ging es noch ins Nebenzimmer der Spitze, wo Lieder,
Cou=
plets und die von einem Kegelbruder verfaßten Spottverſe auf
die Mitglieder, kritiſch alle Schwächen erfaſſend, in gemeinſamem
Geſang die Stimmung noch ſteigerten.
Fd. Nieder=Klingen, 28. Febr. Erzeugungsſchlacht.
In der Wirtſchaft „Zur Krone” fand am Montag abend eine
Ver=
ſammlung der Ortsbauernſchaft ſtatt. Landwirtſchaftsaſſeſſor
Mun=
dorf von der bäuerlichen Werkſchule Groß=Umſtadt ſprach über
Herſtellung und Vorzüge des Silos und über Eiweißerzeugung
aus wirtſchaftseigenem Futter. An Hand von praktiſchen
Bei=
ſpielen wies der Redner auf die Grundlagen hin, aus denen ſich
Aufzucht und ſinngemäße Fütterung der landwirtſchaftlichen
Nutz=
tiere aufzubauen hat. Beſonders lehrreich waren die
Ausfüh=
rungen über Schweinezucht. In der Diskuſſion kam der Referent
im Rahmen der Erzeugungsſchlacht nochmals auf den dringenden
Anbau von Flachs zu ſprechen, aus dem ein deutſches Leinentuch
hergeſtellt wird.
Cd. Michelſtadt, 28. Febr. Der Reihe der „Kraft durch Freude‟=
Veranſtaltungen konnte ſich die vorgeſtrige als beſonders gut
ge=
lungen anreihen. Ein heiterer, bunter Abend im dichtbeſetzten
„Schmerkers Garten” mit Harry Cobler mit ſeiner luſtigen
Köl=
ner Bühne ließ alle die begeiſterten Zuhörer bei rheiniſchem
Froh=
ſinn und rheiniſchem Humor die Mühſeligkeiten des Alltags auf
einige Stunden vergeſſen, und gab wieder neue Kraft für die
nächſte Zeit. Harry Cobler und ſeine ganzen Mitarbeiter
ern=
teten immer wieder brauſenden Beifall und ließ das begeiſterte
Publikum oft nicht eher nach, bis ſich die Künſtler immer wieder
zu Zugaben erweichen ließen. Den Höhepunkt der Stimmung gab
es beim „Schunkelwalzer”, alt und jung machte mit. Jeder
be=
dauerte es dann, als der ſchöne Abend zu Ende war, und wurde
allſeits der Wunſch ausgeſprochen, dieſe frohen Rheinländer bald
wieder hier bei einer Veranſtaltung hören zu können.
Ag. Lindenfels, 27. Febr. Gedenkfeier und
Straßen=
umbenennung. Am geſtrigen Tage vor zwei Jahren, alſo
vor der Machtübernahme, fanden gelegentlich einer Hitlerjugend=
Kundgebung die Hitlerjungen Chriſtian Crößmann=
Pfungſtadt und Peter Frieß=Darmſtadt im ſogenannten
Atzel=
hof den Heldentod der jungen braunen Armee. Und der Rat der
Gemeinde Lindenfels hat zur Ehre und zum Andenken an dieſe
beiden jungen Freiheitskämpfer beſchloſſen, die zwei ſchönſten
Straßen in Lindenfels nach ihrem Namen umzubenennen. Am
heutigen Jahrestage fand eine ſchlichte und würdige Feier ſtatt.
Sämtliche Formationen waren am Lindenplatz angetreten, eine
reine Sternwanderung der Hitlerjugend ſetzte ſchon am
Vormit=
tag ein. Die Zugaufſtellung und Gruppierung erfolgte in der
oberen Burgſtraße in Marſchrichtung zum Lindenplatz. Dortſelbſt
nahmen die Fahnen aller Jugendverbände links und die Fahnen
der Wehrverbände rechts eines Sprechpultes Aufſtellung. Nach
paſſenden Trommel= und Muſikvorträgen begrüßte Pg.
Bürger=
meiſter Schneider im Namen der Stadt Lindenfels alle
An=
weſenden. Er überbrachte den Beſchluß des Rates, den hier
ge=
fallenen Hitlerjungen gedenkend, die ſeitherige Gumpener=
Kreuz=
ſtraße in Peter=Frieß=Straße und die Bensheimer Straße in
Chri=
ſtian=Crößmann=Straße umzubenennen. Nach weiteren
Ausfüh=
rungen übergab er das Wort dem Kreisleiter Brückmann=
Bensheim. Seine Worte galten der immer tiefer wurzelnden
Volksgemeinſchaft und den Gefallenen über das Grab hinaus die
Ehre und das Andenken zu bewahren. Der Stellvertreter des
Gebietsführers der HJ. gab ermahnende und anfeuernde Worte
für ſeine Hitlerjugend. Eine Gedenk=Urkunde wurde ihm
über=
reicht und zugleich verkündet, daß ein Lindenfelſer Findling zum
ewigen Gedenken am 23. Juni 1935 hier eingeweiht werden wird,
wobei der Reichsjugendführer Baldur v. Schirach die
Weihe=
rede halten wird.
Ck. Birkenau, 26. Febr. Schulſchließung. Infolge der
ſtark auftretenden Grippe mußte die Volksſchule zunächſt einmal
auf die Dauer von acht Tagen geſchloſſen werden. In manchen
Klaſſen waren Ende vergangener Woche drei Viertel der Kinder
erkrankt. — Straßenverbreiterung. Die weitbekannte
landſchaftliche ſchöne Birkenauer Talſtraße zwiſchen Weinheim
und Birkenau wird zurzeit im Rahmen eines großzügigen
Ar=
beitsbeſchaffungsprogramms der Stadt Weinheim auf ihrer
gan=
zen Länge durchweg um 2 Meter, z. T. durch Anfüllen und
Ab=
tragungen, verbreitert. Die Arbeiten ſind bereits in vollem Gang.
Das Landſchaftsbild wird ſich in manchem verändern.
Dp. Zwingenberg, 26. Febr. Kreisturntag des
Krei=
ſes 18 der Deutſchen Turnerſchaft. Der Vormittag
war von einer Sitzung des Kreisturnrates und der
Kreisfach=
warte ausgefüllt, in welcher innere Angelegenheiten der
Kreis=
führung beſprochen wurden. Nachmittags 13.30 Uhr begannen die
offiziellen Verhandlungen unter dem Vorſitz des Kreisführers
Turnbruder Roth=Darmſtadt. Es folgte ein Liedervortrag
des Geſangvereins Sängerkranz=Zwingenberg, ein Vorſpruch,
Be=
grüßung der Anweſenden durch den Ortsverein, die politiſche
Lei=
tung und den Schulvorſtand und den Kreisführer. Bei der
folgen=
den Gedenkfeier für die verſtorbenen Turnbrüder wurde das Lied
vom „Guten Kameraden” geſungen. Alsdann hielt der
Kreisdiet=
wart, Turnbruder Sorr, eine der Bedeutung des Tages gut
an=
gepaßte, werbende Anſprache. Nach einem weiteren
Geſangsvor=
trag wurde ein Bild von der Tätigkeit der Deutſchen Turnerſchaft
im Jahre 1934 entrollt. Mit Recht kann behauptet werden, daß
das Schaffen der DT. dem deutſchen Vaterlande gilt. Daß dies
immer mehr erkannt wird, zeigt die große Mitgliederzunahme im
letzten Jahre. Auch der Heimkehr der Saar wurde gedacht und das
Saar=Lied geſungen. Das Deutſchland= und das Horſt=Weſſel=Lied
beendeten den erſten Teil des Nachmittags. Nach dem Lied „O
Deutſchland hoch in Ehren”, mit welchem der zweite Teil eröffnet
wurde, ſprachen der Kreisführer, der Kreisoberturnwart und der
Kreiskaſſenwart über ihre Tätigkeit. Daß ſich die Kreisführung
in guten Händen befindet, beweiſt die Tatſache, daß der
langjäh=
rige verdienſtvolle Kreisführer Turnbruder Roth einſtimmig
wie=
dergewählt wurde. Am 7. April d. J. wird ein
Kreisbeſtleiſtungs=
turnen ausgeführt. Freudige Aufnahme fand die Aufforderung, an
dem diesjährigen Turnfeſt in Saarbrücken teilzunehmen. Die etwa
130 Vereinsvertreter, welche bei der Tagung anweſend waren,
konnten wertvolle Anregungen mit nach Hauſe nehmen.
Derlüts
wurdigt und
vergleicht
Eehrt immer
gern zu ihr zurück.
Denn „Salem‟
bleibt doch unerreicht
als dorbild,
als das Meiſterſtück!
Ein Stück echter Orient
[ ← ][ ][ → ] Die Geflügelzuchk im März.
Bei den Hühnern iſt dieſer Monat die Hauptbrutzeit und
auch die Hauptlegezeit. In dieſen Wochen müſſen die Hühner ein
Futter mit höherem Eiweißgehalt erhalten. Mit dem Hafer darf
jetzt nicht geſpart werden, Hafer verſtärkt nämlich auch die
Be=
fruchtung. Sehr gut iſt es, wenn man jetzt ſchon über etwas
Grünfutter verfügt. Grasſpitzen, Brenneſſeln und Vogelmiere,
klein gehackt, ſind ein ſehr paſſendes Grünfutter für Hühner.
Frei=
lich kann man ſich in vielen Gegenden im März noch nicht ſo feſt
darauf verlaſſen, daß man ſolches Grünfutter hat. Um ſich in
dieſer Beziehung von der klimatiſchen Lage wie von den
Witte=
rungseinflüſſen unabhängig zu machen, empfiehlt es ſich.
Keim=
hafer herzurichten. Man nimmt gut keimfähigen Hafer, weicht
dieſen in Waſſer auf und bringt ihn dann, dünn ausgelegt, in
Kiſten oder andere Behälter, wo das Keimen bald beginnt. Je
jünger die Keime ſind, deſto nährſtoffreicher ſind ſie auch, man
darf die Keime alſo nicht zu groß werden laſſen. Auch die
Lege=
hühner brauchen jetzt beſſeres Futter. Beſonders Hühner die
keinen freien Auslauf haben, wie dies bei Kleingartenbeſitzern
meiſtens der Fall iſt, müſſen jetzt auch Kalk vorgeſetzt bekommen,
weil dies zur Herausbildung der Eierſchalen notwendig iſt. Will
man ſtatt des Kalkes Eierſchalen vorwerfen, ſo iſt jedoch darauf
zu ſehen, daß dieſe vorher ganz klein geſtampft werden; wirft man
ganze Schalen vor, ſo gewöhnen ſich die Hühner leicht an das
An=
picken der gelegten Eier. Im Stall iſt jetzt für größte Ordnung zu
ſorgen. Hauptſächlich muß der Kampf gegen das Ungeziefer
auf=
genommen werden, das ſich im Winter eingeniſtet hat. Sind die
Küken ausgeſchlüpft, ſo muß die Hauptſorge ſein, ſie vor Kälte,
Näſſe und Wind zu ſchützen. Nur bei Sonnenſchein und milder
Luft ſollen ſie ins Freie kommen.
Noch mehr als die Hühnerküken wollen die Gänſeküken gleich
friſches Grün haben. Da die Gänſe die richtigen Weidetiere ſind,
iſt es gut, wenn ſie ſogleich auf die Weide gelaſſen werden können.
Die Gänſeküken, die von einer Gans, ausgebrütet wurden,
ge=
deihen oft beſſer als ſolche, die von Glucken oder Puten
ausge=
brütet wurden, weil eine Gänſemutter ihre Jungen gewiſſermaßen
das Abweiden der jungen Gräſer lehrt, was Glucken und Puten
nicht tun. Da die jungen Gänſe gegen Näſſe ſehr empfindlich ſind.
dürfen ſie jedoch in den erſten beiden Wochen nach dem
Ausſchlüp=
fen bei Regen und naßkalter Witterung noch nicht ins Freie
ge=
laſſen werden. Beim Weiden der jungen Gänſe ſind naſſe Wieſen
zu meiden, weil ſie dort leicht vom Bandwurm befallen werden
können, der das Eingehen der Tiere herbeiführen kann. Sind die
erſten beiden Wochen vergangen, ſo bedarf die junge Gans nicht
mehr ſo großer Aufmerkſamkeit; ſie kann dann auch bei ungünſtiger
Witterung draußen bleiben. Ueberhaupt werden Gänſe im
all=
gemeinen weniger von Krankheiten befallen als Hühner. Vieles
von dem was von den Gänſeküken geſagt wird, gilt auch für die
Entenküken. Doch haben dieſe ein größeres Bedürfnis ſich im
Waſſer zu tummeln. Wo keine Gewäſſer in nächſter Nähe ſind,
wird der Entenzüchter gut daran tun, in alten Wannen oder
ähn=
lichen Behältern kleine Badegelegenheiten zu ſchaffen.
Auch die Tauben ſind jetzt bei der Brut. Märztauben gelten
bei den Züchtern als die Tauben, die ſich am beſten zur Nachzucht
eignen. Tauben müſſen in der Brutzeit beſonders vor Störungen
geſchützt werden, Lärm in der Nähe des Taubenſchlages können
ſie in der Brutzeit durchaus nicht vertragen. Eine Tauhe legt
meiſtens nur zwei Eier, ſelten drei, oft auch nur eins. Liegen in
einem Taubenneſt vier Eier, ſo kann als ſicher angenommen
wer=
den, daß die Eier von zwei Tauben ſtammen. Der Taube, die
drei Eier gelegt hat, ſoll man eins wegnehmen und es einer
an=
deren unterlegen, die nur eins gelegt hat. Da die Tauben ſehr
ſchnell hintereinander legen und brüten, iſt es notwendig, für
jedes Paar Tauben zwei Brutgelegenheiten zu ſchaffen.
Das Edelweiß aus dem Odenwald.
Bb. Bensheim, 26. Febr. Kameradſchaftsabend der
ehem. Freikorps=Grenzſchutz= und Baltikumkämpfer. Die in den
Kreiſen Bensheim und Heppenheim wohnenden Kampfteilnehmer
vorgenannter Formationen fanden ſich im Gaſthaus zu einem
gemütlichen Kameradſchaftsabend zuſammen. Ortsgruppenführer
Rippert=Auerbach forderte dabei auf, alle noch abſeits ſtehenden
Kameraden zu ſpäteren Zuſammenkünften einzuladen. Eine
der=
artige gegenſeitige Verbundenheit ſei man den 40 000 gefallenen
Kameraden und den noch lebenden tapferen Offizieren und
Ka=
meraden ſchuldig, die bereit waren, für ein neues Deutſchland ihr
Leben dahingugeben. Man gedachte mit dem Liede „Ich hatt”
einen Kameraden” vier 1919/20 gefallener Kameraden aus
Bens=
heim, Schönberg, Reichenbach und Fehlheim. Abſchnittführer
Scherzer=Darmſtadt ſprach zu den Kameraden über den Zweck und
die Aufgaben des Verbandes, deſſen Führung in den Händen des
ehemaligen Freikorpsführers und heutigen Reichsſtatthalters
Ritter von Epp liegt.
Bb. Bensheim, 27. Febr. Die letzte gemeinheitliche
Holzver=
ſteigerung aus dem Märkerwald ergab bei reger Bietluſt ſteigende
Preiſe beſonders für Buchenſcheitholz. Es wurden geboten für
Buchenſcheitholz 1. Klaſſe 23—24 RM., 2. Klaſſe 17 RM. Buchen=
Knüppel gingen für 9—10 RM.. Eichenknüppel für 8 RM.,
Kie=
fernſcheiter. Rundholz für 11—12,50 RM., Lärchenknüppel für
8 RM., Kiefernknüppel für 7 RM. ab. Alles je 2 Raummeter,
— Gernsheim, 1. März. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 28. Febr.: 1,62 Meter, am 1. März: 1,51 Meter —
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Macht deines Bruders Not dir ſtets zur Pflicht!
Bereites Opfer — freudiger Verzicht!
Harte Wintermonate liegen hinter uns In allen deutſchen
Landen wurde mit vereinten Kräften, hartnäckig und verbiſſen
gegen die Widerwärtigkeiten der kalten Jahreszeit angekämpft,
die für die vielen Volksgenoſſen ohne Arbeitsſtätte zu einer ſchier
unerträglichen Qual werden mußte, wenn nicht aus dem Wort
vom völkiſchen Zuſammengehörigkeitsgefühl und vom
Gemein=
ſchaftsgedanken die Tat wurde. Die bitterſte Not konnte geſtillt
und das Härteſte und Schwerſte konnte abgewendet werden.
Vor allem waren es gerade die monatlichen
Plakettenſamm=
lungen des ganzen Volkes, die für den deutſchen Heimarbeiter,
der durch die nicht vorauszuſehende, geradezu vernichtende Wirt=
ſchaftsentwickelung unverſchuldet plötzlich vor dem
Nicht=
eine Hilfe und Hoffnung für kommende Tage wurden. In
Bewußtſein trug die ganze Nation mit freudiger Selbſtv
lichkeit und mit dem Wiſſen von einer eiſernen Notwe
an den Sammeltagen dieſes Winters: die Bernſteinna)
der Oſtſee, die kunſtſeidene Aſter aus Sebnitz in Sachſ
Plauener Spitzenroſette und die Galalithnadel aus Schm
Thüringen. So half das ganze Volk den beſonders durch
gunſt der Wirtſchaftslage bedrängten Gebieten in den
Grenzen des Reiches.
Doch noch iſt der Winterdienſt der NSV. nicht beend
dern gerade unſer Gau iſt an dem Endkampf und dem er
gen Sieg über den ſich bereits geſchlagen gebenden Wint
velt beteiligt.
Diesmal gilt es, die um ihre ſtark gefährdeten Arbei
kämpfenden Heimarbeiter im Gau Heſſen=Naſſau in ihre
ſtenzringen zu unterſtützen. Mit verzehnfachtem Eifer
ſich daher an den beiden Märztagen jeder Volksgenoſſe a
Gau angelegen ſein laſſen mit allen ſeinen Kräften mitz
damit die Plakettenſammlung gerade in dieſem Monat zu
Erfolg ohnegleichen wird.
Seit 5 Monaten ſind die Betriebe und die Arbeiter in
im Odenwald damit beſchäftigt. 12 Millionen Edelweißnad
Kunſtelfenbein herzuſtellen. 1 440 000 Arbeitsſtunden ſind
um den großen Auftrag des WHW. zu erledigen, da das Ar
nur in 11 rein handwerklichen Arbeitsgängen angefertigt
kann.
Es wird ganz aus deutſchen Produkten hergeſtellt.
1500 Arbeitern aus unſerer engeren Heimat finden die A.
von fünf großen chemiſchen Fabriken, die allein zirka 15:
hochwertiges Kunſtelfenbein herſtellen, Arbeit und Brot.
dem wird die Nadel=Induſtrie im Notſtandsgebiet Iſerle
ſchäftigt.
So wird das handgeſchnitzte Edelweiß zum Glücksbrin zi
ler ſchwer kämpfender Volksgenoſſen.
Darum verſäume auch du nicht am 2. oder 3. März das
durch deutſcher Hände Kunſtfertigkeit und Fleiß entſtanden
En=
terhilfsabzeichen aus dem Gau zu erwerben.
Nicht Wohltat darf es ſein,
Noch Spende, was du gibſt!
Ein Opfer muß es ſein, wert dem, das jener bringt
Denn ſchuldlos iſt die Arbeitskraft gelähmt!
Opfer iſt Gotteshilfe! — Almoſen leicht beſchämt!
i(1
6
Ex. Biblis, 26. Febr. Patriarchaliſches Alter. In
unſerer Gemeinde iſt das hohe Alter noch ſehr gut vertreten. Der
Senior der Altersgenoſſen iſt der Kriegsveteran von 1866 und
1870/71. Herr Hch. Fauſt im Alter von 92 Jahren. Schreinermeiſter
Johann Laubner zählt 90 Jahre, Frau V. Wetzel Wwe. und Frau
Hch. Beckerle ſtehen im 89. Lebensjahre, Landwirt M. Müller und
Landwirt J. Schmeling ſind noch im 87. Lebensjahre im
Voll=
beſitz ihrer Kräfte. Auch Kriegsveteran J. Baur zählt 87 Jahre.
Weiterhin haben ein hohes Alter erreicht: Kath. Reis, geb. Kohr,
86 Jahre, Eva Miſchler 85 Jahre, Johann Helfmann 84 Jahre,
Hch. Müller und Frau K. Gleich 81 Jahre und Herr
Schuhmacher=
meiſter Ph. Keil. 80 Jahre.
Das bekannte
Kätchen von Heilbronn
hat der beliebten Knorr Kätchen=Suppe
den Namen gegeben. Dieſe feine Grün=
Erbsſuppe bringt im Ausſehen und
Ge=
ſchmack noch mehr Abwechfkung auf Ohren
Mittagstiſch, was gewiß auch Ihr Gatte
immer zu ſchätzen weiß! Der gelb=braune
Würfel mit dem grünen Streifen „Extra
fein” koſtet nur 10 Pfg. (2 reichliche Teller).
Schon ſeit 50 Jahren:
Ex. Lampertheim, 26. Febr. Obſt= und Gemüſ
Unter der Leitung von Rektor Schreiber fand am Samst
gute Suppen!
Generalverſammlung der Obſt= und Gemüſe=Verwertungsge
ſchaft ſtatt. Der Geſchäftsbericht ergab folgende Zahlen:
Bankguthaben 6629 RM., Warenabnehmer 8913.58 RM.,
beſtand 1403.76 RM. B. Paſſiva: Geſchäftsguthaben der
glieder 5140 RM., Erneuerungsfonds 3000 RM., Reſerr
3350 RM., Rücklage 2671,22 RM.. Delcredere 2100 RM.
lieferanten 500 RM. Somit ein Reingewinn von 537,19
Die Mitgliederbewegung umfaßt zu Anfang 1934 169 Mit
mit 169 Geſchäftsanteilen und einer Haftſumme von 8450
Das Geſchäftsguthaben vermehrte ſich um 1270 RM. und die
ſumme um 4500 RM.
Be. Groß=Rohrheim, 26. Febr. Die älteſte Frau
Provinz Starkenburg, Frau Katharina Hofmann,
Rohrheim, verſtarb nach kurzer Krankheit im hohen Alte
faſt 100 Jahren. Die Verſtorbene konnte im November v.
Jahres ihren 99. Geburtstag feiern.
e. Bad Wimpfen, 1. März. Der längere Jahre hier tä
weſene Tierarzt Dr. Reinhard Nuß iſt dieſer Tage nach
neuen Wirkungskreis, nach Seligenſtadt, Kreis Offenbach.
geſiedelt. Er war in ſeinem Beruf äußerſt tüchtig und wei
die Grenzen Bad Wimpfens bekannt. Man ſah ihn ungerr
den. Als Nachfolger hat ſich der praktiſche Tierarzt Dr. H
Kindinger hier niedergelaſſen. — Dieſer Tage konnte Georg
von hier in körverlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 82. Ge
tag feiern.
Dy. Sprendlingen, 1. März. Hohes Alter. Einer u
älteſten Einwohner, Herr Chriſtoph Neubecher 3., hier,
ſtraße, wird Montag, den 4. März I. J., 81 Jahre alt.
Aus Oberheſſen.
LPD. Gießen, 1. März. Ein Rieſenbulle. Der Gem
bulle des Kreiortes Altenbuſeck, ein Tier der Simmentaler
mußte, weil er zu fett geworden war, durch die Viehverwer.
genoſſenſchaft an den Frankfurter Schlachthof verkauft w
Das vier Jahre alte „Tierchen” wiegt „nur” 22 Zentner u
Pfund. Wenn man bedenkt, daß ein ſtarker Bulle etwa 17
ner und eine ausgewachſene Kuh durchſchnittlich 11 Zentner
muß man zugeben, daß es ſich in dieſem Falle um einen „g
tigen” Vertreter ſeiner Art handelt.
Nachrichken des Standesamks Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 22. Februar: Meyer, Georg, Konrad,
Bau=
inſpektor i. R., verh., 54 Jahre; Graßberger, Erika, Stütze,
31 J., ledig, aus Wieſentheid; Würtenberger, Leonhard,
Fachlehrer i. R., 68 J., verw., Erbach i. O.; Hitzel, Johann,
19., Schleifer, 53 J., verh., Ober=Roden; Flechhut, Maria, geb.
Gräf, 59 J., verh., Reinheim. — Am 23. Februar: Rettberg,
Auguſt, Rechn.=Direktor i. R., 70 J., verh.; Knöpp. Katharina,
geb. Kunz, Ehefrau des Werkführers i. R., 74 J.; Köhl,
Wil=
helm, Hutmacher, 76 J „verh. Maier. Anna Eliſabeth, geb.
Biedenkopf Ehefrau des Schreiners, 78 J.; Hartmann
Michael Walter, 5 J.. Sohn des Schreiners, Ober=Ramſtadt;
Bock, Katharina, geb. Schott, 67 J., verh. gew.; Lucius,
Wilhelmine, geb. Fitting, Ehefrau des Kaufmanns, 62 Jahre. —
Am 24. Februar; Schmidt, Marie, Schülerin, 14 J., Tochter
des Schreiners, Arheilgen; Trumpfheller, Eliſabetha
Ka=
tharina, geb. Keil, Witwe des Vorarbeiters, 72 J.;
Krieg=
baum, Heinrich Rechnungsrat i. R., 92 J., verw.; Wenz,
Eliſabeth. geb. Bohn. Ehefrau des Lackierers, 39 J., Alsbach;
Röder, Helga, Schülerin, 6 Jahre, Tochter des
Poſtbetriebs=
arbeiters; Röver, Ida, geb. Vollmer, Ehefrau des Kürſchners,
80 Jahre. — Am 25. Februar: Emig, Katharina geb. Mink,
Ehefrau des Privatiers, 84 Jahre; Küchler, Hildegard, geb.
Fetzer, Witwe des Landgerichtsdirektors i. R., 86 J: Kraft
Barbara, geb. Müller, Ehefrau des Hilfsarbeiters. 70 J.
Stock=
ſtadt a Rh.; Schmidt, Eliſabetha, geb. Spreng, Witwe des
Privatiers, 86 Jahre. Am 27. Februar: Engel, Julie, geb.
Bajus, Ehefrau des Gärtners, 71 Jahre.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 2. März.
Stiftskirche. Abenbs 8 Uhr: Beichte.
Sonntag Eſtomihi, 3. März.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt der Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger. Nachm.
5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Kornmann.
Im Chor der Stadtkirche iſt jeden Wochentag abends 6,45 Uhr Liturgiſche Andacht.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang”
Nordſeite.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Kornmann. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der
Lukasge=
meinde. Dekan Müller.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Nachm, 2,30 Uhr: Taubſtummengottesdienſt mit
Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Widmann. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Köhler. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer
Wein=
berg
Fohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer H. Köhler. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer H. Köhler.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Ein=
gang Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Hans. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Irle: Vorm, 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beibe Bezirke. Pfarrer Irle. Abenbs
e
von 5.30 uhr an. Pfarker Weiß.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre.
Stiktskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer
Lenz. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinderſchule.
Mittwoch (6. März).
Stadtkapelle. Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer Kornmann.
Martinskirche. Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer W. Köhler.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer Weinberger.
Paul=Gerhardt=Haus. Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8 Uhr: 1.
Paſſions=
andacht. Pfarrer Köhler.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 8Uhr: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer Irle‟
Pauluskirche. Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Pfarrer A. Müller.
Donnerstag (7. März(.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Abends 8 Uhr:
1. Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lautenſchläger, Hügelſtr. 28, Fernſpr.
Nr. 2033.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17). Montag, 4. März: Jugendabend
der Stadtgemeinde. — Dienstag, 5. März, Mütterabend der Stadtgemeinde. —
Mitt=
woch, 6. März; Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Freitag, 8. März:
Kirchenchor der Stadtkirche.
Schloßkirche, Freitag, 8. März, abends 8 Uhr: Lehrgang von Pfarrer Wintermann.
(8. Abend.)
Konfirmandenſaal im Schloß. Mittwoch, 6. März: Handarbeitsſtunde der
Stadtgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 4. März, abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. — Mittwoch, 6. März, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. — Freitag, 8. März, abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. — Samstag,
9. März, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Montag, 4. März, abends 8 Uhr:
Helferinnenver=
ſammlung der Frauenhilfe. — Mittwoch, 6. März, nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. — Donnerstag, 7. März, abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. — Freitag,
8. März, abends 8 Uhr: Mütterabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 7. März, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor. — Freitag, 8. März, abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Fohannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 4. Mäcz, abenbs
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Dienstag, 5. März, abends
8 Uhr: Mütterabend. — Mittwoch, 6. März, nachm. 2 Uhr: Strickſchule Nachm. 2,30 Uhr:
Nähnachmittag. — Donnerstag, 7. März, abends 8,15 Uhr: Alterenkreis. — Freitgg,
8. März, abends 8 Uhr: Evang. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 4. März, abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 6. März, nachm. 3 Uhr: Strickſchule. —
Donners=
tag, 7. März, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrnsgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 4. März, vorm.
10 Uhr: Vorſtandsſitzung der Frauenhilfe. Abends 8 Uhr: Poſaunenchor. Abends 8,15
Uhr: Evang. Jugendwerk, Mädchenkreis. — Dienstag, 5. März, abends 8 Uhr:
Mädchen=
chor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 6. März, nachm. 3 Uhr: Sitzung im
Frauenarbeitskreis. — Donnerstag, 7. März, abends 8 Uhr: Mütterabend (Oſtbezirk).
Freitag, 8. März, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 9. März, abends 7,30 Uhr:
Singekreis.
Saal der Neuen Trainkaſerne. Freitag, 8. März, abends 8 Uhr: Mütterabend
(Weſtbezirk).
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 4. März, abends
8 Uhr: Mädchenkreis. — Dienstag, 5. März, vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung der
Frauen=
hilfe. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 7. März, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Freitag, 8. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 3. März,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Neuber. — Montag, nachm.
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Generalverſammlung. (Nur für
einge=
ſchriebene Mitglieder.) — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr:
Blaukreuz=Familienabend. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donners=
tag, abends 6 Uhr für Kinder und 8,30 Uhr: für Erwachſene: Miſſionsfilm
urwaldſtrömen Borneos”. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der B
Mädchenſchule. Herr Bringmann. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24) Sonntag, vorm. 7 Uhr: Weiheſtunde.
8,30 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen und junge Männer. — Montag
5 Uhr: Knabenjungſchar. Abends 7,30 Uhr: F. K. für junge Mädchen. — Dienstag
8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädche
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, San
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt, Hügelſtr. 6, Fernſprecher 2205. Fugendfürſorge,
meine Fürſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge. Sprechſtunden täglich von
12 Uhr. — Rechtsauskunftsſtelle für alle Rechtsfragen einſchließlich Eheb=
und Mietrecht. Sprechſtunden täglich von 11 bis 12 Uhr ausgenommen Mittw
Samstag. — Trinkerfürſorgeſtelle. Sprechſtunden von Montag bis Freitag
5—6 Uhr.
Evang. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppf
nahmeſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8 bis 12 Uhr, Kirchenſteuerangelegenheiten
nur im Landeskirchenamt, Mackenſenſtr. 40 (Ecke Neckarſtr.), Zimmer 7, bearbeit”
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Stx. 21. Fern
Nr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: „Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Mülle
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlerſttr. 26; Paul=Gerhard
Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche,
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Fern!”
Schloßkapelle Kranichſtein: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gök
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 3. März 1935. Vorm. 10 Uhr: Hauptgotke.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Großen, 13 Uhr: Kindergottesdienſt
gleinen. Donnerstag, 7. März: 20 Uhr, Frauenſingſtunde.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 3. März 1935. Vorm. 10 Uhr: Gofke.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag: Poſaunenchor. — Dienstag: Bide
Bücherausgabe fällt aus.) — Mittwoch: Kirchenchor. — Freitag: Poſauuenchor=
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigtgolle
Prediger Zaiſer. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Gottesdienſi=
miſſionsinſpektor Bringmann. — Montag, abends 8,30 Uhr: Singſtunde. — 2‟
abends 8,15 Uhr: Gemeindejugendabend (Tee, Verloſung).
Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. OL
8. März 1935: Vorm. 9,30 Uhr: Predigt und Feier d. hl. Abendmahles. Vclut
uhr: Sonntagsſchule. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſationspredigt. Thema: Vo
aber der wahrhaftige Chriſtus? Prediger H. Schneider. — Mittwochabend 2e
Bibel=Gebetſtunde.
Methodiſten=Gemeinde (Evgl. Freikirche), Darmſtadt, Wendelſtadtſit. 2
tag, 3. März 1935: Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 uhr: Predigtgot”
— Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. (Offb. Johannes, Kp. 3).
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 3. März 198
9,15 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr:
Evangeliumsverkündigung=
tag, 5. März, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Scienee Soeiety) in Si.
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonnle
10 Uhr, und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 3. März: Cylile.
Goldener Text: Koloſſer 2:6,9.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, 3. März, vorm. 10 Uhr: Heiligunge.
Hne e
lung. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 6 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mitt
Heilsverſammlung. — Dienstag, abends 8 Uhr:
Soldatenverſammlung=
abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Donnerstag, abends 8 uhr: Heimblne..
Freitag, abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung.
nds 8
Adventsgemeinde Darmſtadt, Sandſtr. 10. Sonntag, 3. März 1932
Vortrag. Thema: „Sind Höllengualen ewig?” — Freitag abends 9. 004
Samstag, vorm. 9,30 Uhr: Bibelſtunde; 10,30 Uhr: Predigt.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Samstag, 2. Märzu
aus dem 1. Johannes=Brief. — Sonntag, 3. März, 10 Uhr: Menſchenb.
mit Predigt. Anſchließend: Sonntagsfeier für Kinder/— Mittwoch, 6. Meck.
and!
Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, 7. März, 10,30 Uhr: Menſchenthe.
Samstag, 9. März, 18 Uhr: Leſung aus dem Jacobusbrief.
mstag, 2. März 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 61 — Seite 9
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Hundert Jahre im Gletſcherfarg
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Suverbagneres”, im Herz der Pyrenäen, hart an der ſpani=
Grenze, iſt, in 1800 Meter über Meereshöhe eine der
groß=
ſten Hotelanlagen Frankreichs, der St. Moritz als Vorwurf
nt haben mag, denn dieſer ſüdliche Sommerluftkurort und
erſportplatz mit guter künſtlicher Eisbahn und neuzeitlicher
ngſchanze von gewaltigen Ausmaßen (neben Chamonix, der
e Winterſportplatz der Franzoſen), der von Bagneres=
de=
n der Perle der Pyrenäen, mittels einer elektriſchen
Zahn=
hn erreicht wird, erinnert unwillkürlich an die großen
win=
rtlichen Schweizer Modeplätze. Bagneres=de=Luchon liegt
99 Meter hoch und war ein Jahrhundert lang das
vor=
te Gebirgsbad des Nachbarlandes. Kelten und Römer
be=
n bereits ſeine bis 60 Grad heißen Heilquellen gegen
Rheu=
mus, Blutarmut uſw. Von dem dortigen einſtigen Hochſtand
iechiſch=römiſchen Kultur zeugen ſehr bedeutſame Funde, die
Im nahen Muſeum von St. Bertrand=de=Comminges
aufbe=
werden.
or dem Weltkrieg ſtanden in Luchon im Sommer mehrere
„rt edle Reitpferde, Anglo=Araber, aus den Geſtüten von
s neben einer zahlreichen Gilde der beſten Bergführer den
eigern zur Verfügung, denn der Anmarſch zu den
Hochge=
ouren in dieſem Bezirk erfolgte zu Pferde. Unſer
moto=
es Zeitalter hat mit den maleriſchen Reiterkarawanen, die
or zwei Jahrzehnten, lang vor Sonnenaufgang, in die Berge
n. aufgeräumt. Heute ſieht man nur noch hie und da zwei,
ilte hagere Herren, echte Reitergeſtalten mit grauen oder
Haaren unter der winzigen Baskenmütze, auf kleinen,
amentvollen Pferden die Täler aufwärts reiten, letzte
inen einer mit ihnen verklingenden Zeit.
agneres=de=Luchon hat ein merkwürdiges kleines alpines
ym, das ein vorzügliches Relief des Zentralmaſſivs der
fran=
ſpaniſchen Gebirgskette enthält. Ein beſeſſener Bergſteiger,
agenieur Touſſaint=Lézat, hat es in ſiebenjähriger Arbeit
Stück um Stück geſchaffen. Anhand dieſes Reliefs zeigt uns ein
alter Luchoner den letzten Weg, den der Bergführer „Pierre
Bar=
rau am 11. Auguſt 1824 gegangen iſt und im Gletſcher der „
Mala=
detta” des „Mont=Maudit”, des Berges der Verdammnis, der
mit ſeinen 3312 Metern lange Zeit irrtümlich für den höchſten
Gipfel der Pyrenäen gehalten wurde, genau die Stelle, an der
Pierre Barrau vor den entſetzten Augen ſeiner beiden Begleiter
mit dem Ausruf: „Grand Dieu, je suis perdu! . . Je mienfonce! ..
Je me noie! ." (Großer Gott, ich bin verloren! Ich breche
ein! . . . Ich verſinke! . .), von einer durch eine trügeriſche
Schnee=
brücke verdeckten Gletſcherſpalte verſchlungen wurde.
Geologen, Botaniker und Naturforſcher hatten gegen Ende
des 18. Jahrhunderts verſchiedentlich vergebens verſucht, den
Gipfel der Maladette zu erſteigen, bis dies am 28. September
1816 Frederic Parot, unter Führung von Pierre Barrau, gelang.
Von nun an war Barrau der Führer, für die Beſteigung der
Maladetta.
Am 11. Auguſt 1824 brachen zwei Mineningenieure, Blavier
und de Belly, mit Pierre Barrau als Führer zu Pferde von
Lu=
chon auf, um den Gipfel der Maladetta zu erſteigen. Die Pferde
wurden vor Inangriffnahme des letzten ſchwierigſten Anſtiegs
unter der Obhut des Jungen von Barrau zurückgelaſſenDamals
wagten nur wenige Bergſteiger derartig kühne Vorſtöße in die
nur mangelhaft bekannten Gefahren der Alpen= und
Gletſcher=
welt. Es war ein todesmutiges Unternehmen, einen Gipfel, wie
den der berüchtigten Maladetta zu beſteigen. Das Anſeilen war
noch nicht üblich. Die zwei Ingenieure, die das jähe Verſchwinden
des erprobten Bergführers mit lähmendem Schrecken erfüllt hatte,
konnten nichts zu ſeiner Rettung tun. Der grauſige Tod, den ſie
vor Augen geſehen hatten, hatte ſie tief erſchüttert. Mit
unſäg=
licher Mühe fanden ſie den beſchwerlichen Weg zur Hütte zurück,
wo Barraus armer Junge mit den Pferden auf ſie wartete und
auf den Vater, der nie mehr heimkehren ſollte. Wenn die Mala=
detta, der Berg der Verdammnis, Pierre Barrau als Opfer
ge=
fordert hatte, dann war nicht mehr zu helfen . . .! Das war die
abergläubiſche, reſignierte Meinung der niedergeſchlagenen
Berg=
bevölkerung.
Seit jenem Tage blieb der gefürchtete Gipfel lange Zeit
un=
erſtiegen, bis menſchlicher Wille von neuem zur Bezwingung des
gefährlichen Berges ſchritt. Aber alle Bergführer, die an der
Stelle vorüber kamen, an der Barrau im Auguſt 1824 verſunken
war, ſprachen mit Ergriffenheit und Scheu die Worte: „Hier liegt
Barrau!"
Am 13. Auguſt 1931 ſtiegen die Bergführer Jean Jourteau
von Caſtillon=de=Larbouſt und Louis Battau von Cauterets mit
zwei engliſchen Touriſten zu dem Gletſcher der Maladetta empor.
Als ſie an dem oberen Rand der Moräne entlang ſchritten,
be=
merkten ſie plötzlich auf dem rechten Ufer des Gletſcherbaches der
Maladetta, die zum Teil vom Eis befreiten Ueberreſte eines
menſchlichen Körpers. Der Leichnam war bereits von Füchſen,
Geiern oder Adlern zerfleiſcht, aber blaue Wollbinden, die der
Tote als Wickel um die Knöchel getragen hatte, die in
altertüm=
licher Form geſchmiedeten, heute nicht mehr gebräuchlichen
Steig=
eiſen und ein Taſchenmeſſer, die bei den Ueberreſten lagen ließen
einwandfrei feſtſtellen, daß es der Leichnam von Pierre Barrau
war, dem erſten Bezwinger der Maladetta, der hier nach über
hundert Jahren zum Vorſchein gekommen war. Die Fundſtelle,
2280 Meter hoch, war etwa 1400 Meter in gerader Linie von der
darüber liegenden Gletſcherſpälte entfernt bzw. von der Stelle,
an der Barrau damals ſo jäh verſchwunden war. In hundert
Jahren hatte die in Firn und Gletſchereis eingebettete Leiche
bei einer Geſchwindigkeit von 12 bis 14 Metern, im Jahre ihre
Wanderung bis an die untere Moräne des Gletſchers vollendet
und lieferte ſo der Wiſſenſchaft eins ſeiner Geheimniſſe.
Die Ueberreſte von Pierre Barrau ſind von der ſpaniſchen
Behörde auf dem Kirchhof des kleinen Ortes Venasque beigeſetzt
worden. Die Steigeiſen, die blauen Wickelgamaſchen und das
verroſtete Taſchenmeſſer des erſten Bezwingers der Maladetta
werden aber als ruhmvolle Andenken an männlichen Wagemur
und tragiſches Heldentum in dem kleinen alpinen Muſeum von
Adolf Ziegler.
Luchon aufbewahrt.
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1—3 — 4 Fm., Ulme: Klaſſe 2—6 — 230 Fm.
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Nummernverzeichniſſe ſind vom 5. März ab von
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Heſſiſches Forſtamt Dornberg.
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Dienstag, den 5. März 1935, vormittags 9 Uhr,
werden im Gaſthaus „Zur Poſt” (H. Ackermann)
an Intereſſenten abgegeben aus den Forſtorten
Finſterhöllenberg, Vogelherd und Strieth:
Stämme: 8 Stück Kirſchbaum Kl. 2—4, 3 Stück
Lärchen Kl. 1b. 5 Stuck Fichten Kl. 1a.
Derbſtangen: Lärchen 67 Stück Kl. 1 und 7 Stück
Kl. 2 u. 3. Fichten 34 Stück Kl. 1. 14 Stück
Kl. 2 und 41 Stück Kl. 3.
Außerdem kommen zur Verſteigerung aus den
Forſtorten Eichelberg 13a, 13b, 14a, 14b.
Buch=
wald und Löhchen:
Scheiter, Rm.: 150 Buchen, 25 Fichten.
Aſtwellen: 30 Eichen, 2020 Kiefern.
Stöcke, Rm.: 16 Buchen (Buchwald u. Löhchen).
Das Holz iſt vorher einzuſehen. Auskunft erteilt
Förſter Trautmann.
(2167
Ober=Ramſtadt, den 27. Februar 1935.
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am 5. März 1935 2. April 1935,
14. Mai 1935. Durchſchnittl. Antrieb
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Kauf und Tauſch. Ein Beſuch dieſer Märkte iſt zu
empfehlen. Beſick tigung und Handel tags zuvor
(Montags) verboten.
(T 1960
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 2. März 19
Schweres Treibeis auf den oſtpreußiſchen Flüſſen.
Die Flüſſe Oſtpreußens führen gegenwärtig infolge des Tauwetters Hochwaſſer und Treibeis. Oft
ſind die Niederungen meilenweit überſchwemmt und von dicken Eisblöcken bedeckt. Unſer Bild zeigt
die Scheſchuppe, einen Nebenfluß der Memel, auf dem ſich die Eismaſſen ſtauten.
Norwegens Kronprinzenpaar beim Alympia=Kongreß.
Das norwegiſche Olympiſche Komitee veranſtaltete im Grand=Hotel zu Oslo ein Feſtbankett zu
Ehren der beim 7. Olympiſchen Kongreß erſchienenen Vertreter von 22 Nationen. Dieſem Bankett
wohnte das norwegiſche Kronprinzenpaar bei, das man im Hintergrund in der Mitte ſieht. Ganz
links ſitzt der deutſche Vertreter Dr. Ritter von Halt. Die Sechſte in der inneren Reihe von links
iſt Sonja Henie.
14 Todesopfer des Schiffsunglücks
bei Caſablanca.
Paris. Die Schiffskataſtrophe des ſpaniſchen
Fiſchkutters „Urſula” auf der Höhe von
Caſa=
blanca (Marokko) hat 14 Todesopfer gefordert.
Von der Mannſchaft des gekenterten franzöſiſchen
Rettungsbootes, das der „Urſula” zu Hilfe eilen
wollte, ſind der Kapitän und vier Mann in den
Wellen umgekommen. Der ſpaniſche Fiſchkutter
ging ebenfalls unter, nachdem ihm von keiner
anderen Seite Hilfe gebracht werden konnte. Vier
Leichen wurden bereits an den Strand geſpült.
Fünf Mann der Beſatzung werden noch vermißt,
der Reſt konnte ſich auf eine kleine Inſel retten,
von wo ſie aber wegen des Sturmes noch nicht
geborgen werden konnten. Ein Flugzeug der
Militärſtation von Caſablanca hat den
Schiff=
brüchigen Lebensmittel und Decken abgeworfen,
damit ſie die Nacht auf der Inſel verbringen
können. Ein Mitglied der Beſatzung rettete ſich
auf einen kleinen Felſen unweit des Strandes.
Alle Verſuche, ihm am Donnerstag nachmittag
Hilfe zu bringen, mußten aber wegen des
Stur=
mes und der hereinbrechenden Dunkelheit
abge=
brochen werden. Man bezweifelt, daß der
Un=
glückliche die Nacht überleben wird. Die
Rettungs=
verſuche ſollen jedoch fortgeſetzt werden.
Ein Liebespaar
ſtürzt ſich aus einem ſchweizeriſchen Flugzeug.
Baſel. Freitag abend, um 17 Uhr, meldeten
ſich zwei Paſſagiere auf dem Flugplatz in Baſel
zu einem kleinen Baſellandflug. Pilot Ettinger
führte die beiden Paſſagiere mit einem
Klein=
flugzeug wunſchgemäß bis nach Siſſach. Bei dem
Rückflug ſprangen die beiden Paſſagiere über
Lauſen aus dem Flugzeug, ohne daß der Pilot ſie
daran hindern konnte. Die beiden Körper
ſchlu=
gen öſtlich der Ergolz auf dem Boden auf und
wurden ſchrecklich verſtümmelt. Es handelt ſich
bei den Paſſagieren um Karl Grieder, Lehrer in
Lauſen, und Fräulein Antoinette Joery. Ueber
die Gründe, welche die beiden zu ihrer Tat
ver=
anlaßten, fehlen zur Stunde noch jegliche
An=
haltspunkte.
Die Frau und Kinder für 1500 Dinar
verkauft.
In Südſerbien beſteht auch heute noch die
Sitte, daß der junge Mann ſich die Frau von
deren Eltern um Geld kaufen muß. Daß aber ein
Serbe ſeine 35 Jahre alte Frau und ſeine ſechs
Kinder durch einen förmlichen Vertrag an einen
anderen verkauft, iſt noch nicht vorgekommen und
wird daher von den Belgrader Zeitungen in
ſpaltenlangen Berichten geſchildert. Der
Kauf=
preis betrug 1500 Dinar (rund 85 RM.) und
200 Kilogr. Weizen, und wurde zur Hälfte ſofort
erlegt, worauf Frau und Kinder in das Haus
des Käufers zogen. Die Behörden beſchäftigen
ſich jetzt mit dieſem Fall.
Der Höfeld=Prozeß.
Kein Lokaltermin.
Schluß der Beweisaufnahme,
Frankfurt a. M. Zu dem Antrag de
teidigung, einen Lokaltermin an der Deutſo
brücke abzuhalten, beſchloß das Gericht, v
Entſcheidung über dieſen Antrag mehrere
ſtändige Zeugen über die Waſſerverhältni
Main am Abend des 5. Dezember und zu der
zu vernehmen, ob die von der Hilde Höf
haupteten Schwimmleiſtungen von einer ung
Schwimmerin, die Kleider trägt, überhaur
geführt werden können. Die drei telephoniſ
beigerufenen Zeugen ſagten übereinſtimmen
daß am Abend des 5. Dezember ruhiges Wa
ſehr geringer Strömung geweſen ſei. Zw o=
Zeugen ſind der Meinung, daß auch eine un
Schwimmerin die von der Hilde änge
Schwimmleiſtung habe vollbringen, können
Grund dieſer Ausſagen zog die Verteidigu
Antrag auf Abhaltung eines Lokaltermit
rück. Damit war die Beweisaufnahme geſe
Der Freitag war ſitzungsfrei, und am Se
werden die Plädoyers beginnen.
Zeugen im Prozeß Höfeld geſucht.
Frankfurt a. M. Das Frankfurter c
gericht bittet im Fall Höfeld, daß die SA.
ner, die in der Nacht des 5. Dezember, z
10 und 12 Uhr, mit ihren Fahrrädern üb
Deutſchherrnbrücke gingen, ſowie die beiden
ner, die um die gleiche Zeit auf dem Sachſ
ſer Ufer, zwiſchen dem Brückenkopf und
Schlachthof ſich aufhielten, ſich am Samsta
mittag 9 Uhr als Zeugen beim=Schwurger
Frankfurt a. M. einfinden.
6e
zue
Was iſt. mit dem Goldmachet
Dunikowſki?
Sein Goldgewinnungsverfahren
von einem amtlichen Chemiker anerbam
Paris. Der Fall des Goldmachers
kowſki, der in letzter Zeit viel von ſich
machte, ſcheint eine überraſchende Wendu
nehmen. Dunikowſki, der in Frankreich a
trüger zu einer längeren Freiheitsſtrafe
teilt worden war, iſt nach San Remo gei
und hat dort ſeine Verſuche fortgeſetzt, d
die Herſtellung bezw. Gewinnung von Go.
Erde mit Hilfe eines elektriſchen Verfahren
zielt. Vor einer Woche hatte ſich ein gerick
Sachverſtändiger, der Chemiker Albert
nach San Remo begeben, um das Verfahre
nikowskis nachzuprüfen.
Wie nun der „Intranſigeant” melde
Bonn dem Verteidiger Dunikowſkis, dem
anwalt Lebrun, einen Bericht zugeſtellt, 4
uneingeſchränkt zugunſten Dunikowſkis aus
Der Chemiker verſichert, daß er ſelbſt V
nach dem Verfahren Dunikowſkis gemacht
und zwar unter Umſtänden, die jeden
ausſchlöſſen. Bei drei verſchiedenen
Ve=
ſei ein Ergebnis von 409, 526 und 859 C1
Gold auf eine Tonne Erde erzielt worde
einem Fall ſei die Goldgewinnung durche
worden, ohne daß der Sachverſtändige das
mit der Erde aus ſeiner Rocktaſche heraust
men habe. Der Bericht kommt zu dem
daß nach dem Verfahren Dunikowſkis die
gewinnung induſtriell mit verhältnismäßi
ringen Unkoſten durchgeführt werden
(Anm. d. Red.: Vorläufig wollen wir de
großes Fragezeichen hinter dieſe Angaben
Südſlawiſcher Frachtdampfer in Se
New York. Der Dampfer „City of
burg” teilte der Radio Marine Co. durch
ſpruch mit, daß er den S.O. S.=Ruf des ſüd
ſchen Frachtdampfers „Boſanka” aufgefangen
der ſich etwa 250 Seemeilen von der franzl
Küſte entfernt im Atlantiſchen Ozean in C
befindet. Es wird angenommen, daß ſich 30
ſonen an Bord der „Boſanka”, befinden.
„City of Hamburg” und zwei weitere Da
eilen dem in Not befindlichen Schiff zu H
Der Kapitän des deutſchen Motorſ
„Cordillera” teilte der Hamburg—Amerika
nit, daß er dem beſchädigten Dampfer „Bol
zu Hilfe eile und gegen Mitternacht an de
fallſtelle einzutreffen hoffe.
England
ke das ſchnellſte einſihig
eug der 1
Das britiſche Luftfahrtminiſterium bemüht ſich ſchon ſeit langem um die Schaffung eines
Kampfflugzeuges, das ſowohl an Schnelligkeit wie auch an Wendigkeit den anderen Flugzeut.‟
legen ſein ſoll. Unſer Bild zeigt den bisher mit großem Geheimnis umgebenen einſitzigen L."
der von vier Modellen als beſter Einheitstyp vom britiſchen Luftfahrtminiſterium ausgewam.
und nun in großem Umfange gebaut werden ſoll. Das Flugzeug ſoll ſchneller ſein als bet
Kampfflugzeuge aller anderen Staaten. Es ſcheint ſo, daß man neuerdings in England."
bisherigen Doppeldeckern wieder zu den Eindeckern zurückkehrt.
Seite 10 — Nr. 61
Reich und Ausland.
Neuer Pfarrer
an der Frankfurler Paulskirche.
Frankfurt a. M. Für die ſeit 1. März
freie Pfarrſtelle an der St. Paulskirche iſt
Pfarrer Irle aus Darmſtadt ernannt
worden. Pfarrer Irle wird im
Vormittagsgot=
tesdienſt am Sonntag, den 3. März, durch den
Landesbiſchof Lic. Dr. Dietrich feierlich in ſein
Amt eingeführt werden.
Flngkapikän Rokher Lufthanſa-Millionär
Berlin. Am 27. Februar vollendete
Flug=
kapitän Harry Rother, einer der beliebteſten
Flugzeugführer der Deutſchen Lufthanſa, ſeinen
millionſten Flugkilometer. Bezirksleiter
Schlen=
ſtedt ſprach dem Jubilar die Glückwünſche der
Lufthanſa aus und überreichte ihm die Goldene
Ehrennadel. Harry Rother, der 1894 geboren
wurde, lernte bereits im Jahre 1913 in
Süd=
afrika fliegen. Als der Krieg ausbrach, meldete
er ſich ſofort bei der Schutztruppe und kämpfte
bis Ende 1915 — bis er in Gefangenſchaft
ge=
riet — gegen die Engländer. Ende 1916 gelang
es Rother zu entfliehen. Nach einer
abenteuer=
lichen Flucht, die ihn über England führte,
er=
reichte er das Vaterland, um nach kurzer
Aus=
bildung in Breslau ſofort als Flieger an die
Front zu gehen. Bis Oktober 1919 kämpfte
Ro=
ther in Rußland und trat dann ſpäter bei der
Deutſchen Luftreederei als Verkehrsflieger ein.
Ende 1920 ging er nach Südamerika und wurde
1922 Flugzeugführer bei der Deutſch=Ruſſiſchen
Luftverkehrsgeſellſchaft. Im Jahre 1924 kam
Rother zum Aerolloyd und ſchließlich zur
Deut=
ſchen Lufthanſa, bei der er als Alpenſpezialiſt —
er hat rund 250 Alpenflüge hinter ſich — balt
bekannt wurde.
Das Verbrechen an den beiden Mädchen
in Sölingen aufgeklärt.
Söllingen. Das Verbrechen an den
bei=
den zehnjährigen Mädchen in Söllingen iſt
nun=
mehr aufgeklärt worden. Der Feldhüter
Feuer=
hahn, der bis in die Abendſtunden des
Donners=
tags geſchwiegen hatte, wurde ſchließlich nochmals
vernommen. Dabei legte er ein Geſtändnis ab.
Wie er ausſagte, hatte er am Mittwochnachmittag
von weitem die beiden Kinder bemerkt, die am
Damm der Aue Weidenkätzchen pflückten. Er ſchlich
ſich von hinten an ſie heran, um ſie zu züchtigen.
Als ihn die Mädchen bemerkten, flüchteten ſie.
Sie liefen über ein Wehr. Dabei ſtürzte die
kleine Eberhardt und trug eine Verletzung an der
rechten Kopfſeite davon. Darauf ſoll nun
an=
geblich die kleine Wafleben in ihrer Angſt in die
Aue geſprungen und untergegangen ſein. Aus
Furcht will nun Feuerhahn das andere Mädchen
hinterhergeſtoßen haben. Die kleine Eberhardt ſei
ſofort untergegangen, während die Wafleben
noch=
mals an die Oberfläche gekommen ſei. Feuerhahn
will in dieſem Augenblick nachgeſprungen ſein, um
wenigſtens dieſes Mädchen zu retten. Er habe es
aber nicht mehr faſſen können, da es vom Strom
weggetragen worden ſei. Feuerhahn, der nach
dem Geſtändnis zuſammenbrach, wurde verhaftet
und dem Braunſchweiger Kreisgericht
zurückge=
führt, während die Leiche der Wafleben geborgen
werden konnte, wird die Leiche der Eberhardt noch
im Flußlauf der Aue geſucht.
Sieben Alpenjäger unter einer Lawine begraben.
Paris. Eine Abteilung Alpenjäger, die
an der franzöſiſch=italieniſchen Grenze einen
kranken Soldaten nach einem Blockhaus
beför=
dern ſollte, wurde unterwegs von einer Lawine
überraſcht. Aus Lyon verlautet, daß ſieben Mann
ums Leben gekommen ſeien.
„Das Wunder des Lebens”.
In Kürze wird in Berlin eine neues Ausſtellung
eröffnet, die den Namen trägt „Das Wunder
des Lebens”. Dieſe Schau wird in
allgemein=
verſtändlichen, bildlichen und plaſtiſchen
Dar=
ſtellungen die Geheimniſſe und wunderbaren
Er=
ſcheinungen des Lebens zeigen. Dieſes Bild von
der Vorbereitungsarbeit gibt einen kleinen
Be=
griff davon, wie man die Lebensgeheimniſſe auf
dieſer Ausſtellung zeigen will. Man ſieht hier
das Knochengerüſt eines Menſchen, über das ſich
die aus Cellophan nachgebildeten Muskeln des
Körpers ziehen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 61 — Seite 11
rstag, 2. März 1935
Sport, Sptel und Jucnen
Wwer ſteigk zur Gauliga auf?
Hier die Terminliſte der Vorrunde:
s. Germ. Bieber — Pol. Darmſtadt oder 2: Opel Rüſſels=
heim — FV. Saarbrücken. — Pfalz: 04 Ludwigshafen
oder VfR. Kaiſerslautern — Reichsbahn Rot=Weiß
Frankfurt.
Reichsbahn=Rot=Weiß Frankfurt — Germania Bieber;
Pfalz — FV. Saarbrücken; Polizei Darmſtadt — Opel
Rüſſelsheim.
; FV. Saarbrücken — Polizei Darmſtadt; Opel
Rüſſels=
heim — Reichsbahn=Rot=Weiß Frankfurt; „Germania
Bieber — Pfalz.
: Opel Rüſſelsheim — Germania Bieber; Polizei
Darm=
ſtadt — Pfalz.
; FV. Saarbrücken — Reichsbahn=Rot=Weiß Frankfurt.
g: Germania Bieber — FV. Saarbrücken; Pfalz — Opel
Rüſſelsheim; „Reichsbahn=Rot=Weiß Frankfurt —
Poli=
zei Darmſtadt.
Rückrunde beginnt erſt am 19. Mai. Vier von den ſechs
es mern ſind bereits endgültig geſichert; in Starkenburg
ſeut Pol. Darmſtadt noch zwei Punkte, um Meiſter zu
ſFIn den drei noch ausſtehenden Spielen wird dieſer
Punkte=
ſe ſicherlich gelingen; außerdem muß ja Egelsbach auch
ſauch Worms und Walldorf nach Bürſtadt und zur Poli=
7mſtadt. In der Pfalzgruppe unſeres Gaues kommt es
zwi=
en beiden gleichgewordenen Meiſtern: 04 Ludwigs=
und VfR. Kaiſerslautern zu einem Entſcheidungs=
Jedenfalls kann man heute ſchon ſagen, daß die
Bewer=
die beiden Plätze an der „Sonne” beſonders ſtark ſind.
Bolizei am Böllenfalltor ſiegen?
15D. 98 Darmſtadt — Polizei Darmſtadt.
byſtimmung in Darmſtadt. Ueberall. wo Sportbegeiſterte
nſtehen, hort man es raunen: Wird Polizei es ſchaffen,
die 98er durch einen Sieg über die „Grünen” die
Ent=
weiter hinausſchieben. Ueberall werden nach den
ver=
ten Methoden die Chancen abgewogen. Oft hört man:
termannſchaften beider Vereine halten ſich ungefähr die
vielleicht hat der SV. 98 durch ſeinen jungen Nachwuchs=
. ein kleines Plus. Die Arbeit der Läufer iſt bei den
twas ſyſtemvoller, während die Poliziſten=Dreierreihe
r ſpielt und in der Abwehr mehr leiſtet. In techniſchen
n ſind beide Stürmerreihen gleichviel wert. Polizei hat
beſſeren Dränger, vor allem aber die beſſeren Schützen.
hat in der ganzen Runde eine ſtabile Form gezeigt und
Sur einmal, in Walldorf, ins Gras beißen. Sie ſtützt ſich
n Stamm von zirka 13 Spielern, der dem Verein Sonn=
Sonntag zur Verfügung ſteht. Anders bei den Leuten
Uenfalltor. Sie mußten oft durch Unabkömmlichkeiten
f und Arbeitsdienſt, durch Verletzungen uſw.
experimen=
ind konnten darum in vielen Fällen keine geſchloſſene
zuſtande bringen. Trotzdem hat ſich die Elf von den
Regionen der Tabelle auf den 4. Tabellenplatz
vorgear=
er auch in den reſtlichen Heimſpielen mit Erfolg
vertei=
den dürfte. Am Sonntag ſtellen die 98er das Beſte, was
Tit auf die Beine bringen können. Damit dürften die
gungen für einen raſſigen Großkampf gegeben ſein. Hie
— Hie SV. 98! Wer wird das Spiel gewinnen? Das
beginnt um 3 Uhr. Um 1.15 Uhr ſpielen die
Re=
x beiden Vereine.
Germania Pfungſtadt—Union Wixhauſen.
Einverſtändnis beider Vereine wurde das für morgen
Atzte Pflichtſpiel Germania Pfungſtadt
Haſſia Dieburg auf den 17. März verlegt.
dadurch freigewordenen Sonntag benutzt Germania
)t zu einem Freundſchaftsſpiel gegen Union Wixhauſen,
1ffungſtadt noch ein Rückſpiel auszutragen hat. Dieſes
rd von beiden Mannſchaften in ſtärkſter Beſetzung
be=
nd dürfte geeignet ſein, Aufſchluß über den Unterſchied
c der Bezirks= und Kreisklaſſe 1 zu geben. Spielbeginn
TSV. Lengfeld—SV. Roßdorf.
Faſtnachtſonntag, 15 Uhr, empfängt die Fußballabteilung
. Lengfeld den Sportverein Roßdorf zum
Freundſchafts=
oßdorf, ein alter Rivale der Lengfelder, zeigte in den
erbandsſpielen eine bedeutende Formverbeſſerung und
am Sonntag wieder ein ſchönes Spiel liefern. Da aber
Lengfelder die ſchwere Niederlage aus dem Pokalſpiel
ettmachen wollen, iſt, wie immer, mit einem ſpannenden
A rechnen, deſſen Beſuch ſich trotz der Faſtnachtsſtimmung
ird. Vorher treffen ſich die 2. Garnituren.
A)5 Mainz 1. Schüler—SV. 98 Darmſtadt 1. Schüler.
ommenden Sonntag weilen die 98er Schüler beim
Main=
illverein. Die Mannſchaft ſteht wie folgt: Schürff; Wolf,
ichweiß, Schmidtmer, Reibold; Darmſtädter, Schnägel=
Leitzel, Singer, Roth. Das Spiel beginnt um 11 Uhr
s. Abfahrt der Mannſchaft iſt auf 7,50 Uhr
Haupt=
eſtgeſetzt worden. Weitere Jugendſpiele: 4=Jugend—46
2. Schüler—46 2. Schüler.
Amtliche Tabellen der Kreisklaſſe II.
Gruppe 1.
Nach dem Stand vom 24. Februar 1935.
2viel Eſchollbrücken — SV. Erzhauſen am 27. Januar
ie ausgetragen gewertet.
P. Stockſtadt als Meiſter der Gruppe 2 entbietet der
nete die herzlichſten Glückwünſche und weiteren Erfolg.
Mayer.
amar wurde das internationale Turnier im Eis=
I bei ſtarker Kälte beendet. Unſere beiden Vertreter
M diesmal der norwegiſchen Weltklaſſe nicht gewachſen.
1 und 3000 Meter konnte ſich wieder der Berliner Sames
Deutſchen Meiſter Sandtner=München placieren. Ueber
* kam Sames auf den 11., Sandtner auf den 16. Platz;
Meter wurde Sames 10., Sandtner 15.
Olympiakurſus der Fechker in Frankfurk
Heim=Offenbach gewinnt die Florett=Ausſcheidung der Herren,
Frl. Hedwig Haß=Offenbach die der Frauen.
Fechterführer Casmir=Frankfurt, der bereits im Vorjahr
einen Olympia= und Sichtungs=Kurſus in Frankfurt durchführte,
hat die 30 beſten deutſchen Fechter und Fechterinnen abermals in
Frankfurt, aber diesmal in dem für dieſe Zwecke ſehr geeigneten
„Haus der Jugend”, zuſammengezogen, wo ſie ſich ſeit dem 23. 2.
unter ſeiner Leitung und aktiven Mitwirkung, unter Aſſiſtenz des
Sportlehrers. Noll für die allgemeine Körperſchule, und der
Fechtmeiſter Cſomor für Säbel, Azarra und Gazzerra
jun. für Florett und Degen, einer umfaſſenden
Spezialausbil=
dung unterziehen. Für jede der drei Waffen ſind nach zwei mit
Lektionen und Freigefechten ausgefüllten Tagen am dritten Tag
Ausſcheidungskämpfe vorgeſehen, die letzten am 3. März, deren
Ergebniſſe einmal für die Beſetzung der Europameiſterſchaften in
Lauſanne maßgebend ſind, um zum anderen mit dieſen und den
Deutſchen Meiſterſchaften in Frankfurt zuſammen den Ausſchlag
geben werden für die Zuſammenſtellung der Deutſchen Olympia=
Mannſchaft für Berlin 1936.
Nach den nun vorliegenden Ergebniſſen der Florett=
Ausſchei=
dungen für Herren und Frauen ſteht feſt, daß überall da
Fort=
ſchritte erzielt wurden, oder doch zumindeſt die Kampfſtärke
erhal=
ten blieb, wo ſtändig qualifizierte Lehrkräfte die Trainingsarbeit
überwachten. Dieſe Feſtſtellung deckt ſich mit dem Rufe des
Fech=
terführers nach berufenen Meiſtern der modernen Richtung.
Die überragende Stellung von Offenbach und Frankfurt im
Deutſchen Fechtſport blieb auch diesmal unangetaſtet.
Die Ergebniſſe: Herren=Florett: 1. Heim=Offenbach
6 Punkte; 2. Roſenbauer=Frankfurt 6 P. (Stichkampf); 3.
Eiſen=
ecker=Frankfurt 5 P.; 4. Lerdon=Wetzlar 4 P.; 5. Adam=
Wies=
baden 3 P.; 6. Jewarowſki=Frankfurt 2 P. (29 erh. Treffer);
7. Cron=Wiesbaden 2 P. (31 erh. Treffer), 8. Bergan=Nürnberg
0 Punkte — Frauen=Florett: 1. Frl. Hedwig Haß=
Offen=
bach 10 P.: 2. Frau Oelkers=Offenbach 8 P.; 3. Frl. Oslob=Leipzig
7 P. (29 erh. Treffer); 4. Frl. Jacob=Offenbach 7 P. (30); 5. Frl.
Fendt=Berlin 6 P. (39); 6. Jüngſt=Offenbach 6 P (41); 7. Frl.
Fuhrmann=Düſſeldorf 5 P (38); 8. Frl. Wagner=Frankfurt 5 P.
(46); 9. Frl. Brendel=Nürnbero 4 P.; 10. Frl. Carneim=Köln
3 P.; 11 Frau Merz=Bergmann=Rüdesheim 3 P.; 12. Frl. von
Wachter=München 2 Punkte.
Beim Fechter=Olympiakurſus in Frankfurt. bei
dem die beſte deutſche Fechterklaſſe verſammelt iſt, wurden
Aus=
ſcheidungskämpfe im Säbelfechten ausgetragen. Auch hier ſetzte ſich
der Offenbacher Heim, der ſchon im Florett geſiegt hatte, wieder
erfolgreich durch.
Handball.
SV. Merck Darmſtadt—TV. Nauheim.
Zum letzten Verbandsſpiel ſtehen ſich beide Mannſchaften am
Sonntag, dem 3. März, nachmittags 3 Uhr, an der Maulbeerallee
gegenüber. Das Vorſpiel konnte Merck knapp mit 6:4 Toren für
ſich entſcheiden.
Zum erſten Male ſeit langer Zeit werden die Gaſtgeber mit
kompletter Mannſchaft antreten, ſo daß ein intereſſanter Kampf
in Ausſicht ſteht, deſſen Ausgang vollſtändig offen iſt.
Hockey.
TSG. 1846—TG. Worms 1846.
Im Darmſtädter Hockeyſport kommt es am Sonntag wieder
einmal zu einer intereſſanten Begegnung. Die Hockey=Elf der
Darmſtädter TSG. 1846 empfängt die TG. Worms 1846 zum
fälli=
gen Rückſpiel. Bei dem Vorſpiel in Worms im Herbſt vorigen
Jahres zeigten die Darmſtädter in der erſten Hälfte ein
über=
legenes Spiel und konnten 2:0 in Führung gehen. Im zweiten
Spielabſchnitt kam TG. Worms durch Umſtellung der Mannſchaft
und Auswechſeln einzelner Spieler zum Ausgleich. Es iſt für
Sonntag ein ſpannender Kampf zu erwarten.
Das Spiel kommt auf der Woogswieſe zum Austrag und
be=
ginnt vormittags 10.30 Uhr.
Außerordenkliche Haupkverſammlung
des Kegelſpork-Verbandes Darmſtadk.
Auf Einladung fand am Sonntag bei Kegelbruder Chriſt im
Fürſtenſaal eine außerordentliche Hauptverſammlung ſtatt, die
ziemlich gut beſucht war. Der wichtigſte Punkt der
Tagesord=
nung war die Annahme der Einheitsſatzungen, wie ſie vom
Reichsſportführer herausgegeben wurden. Der Vereinsführer Pg.
J. Eigenbrodt, brachte jeden einzelnen Paragraphen dieſer
neuen Satzungen zur Verleſung und erläuterte in kurzen
Um=
riſſen die Wichtigkeit dieſer im ganzen Reiche durchgeführten
Ein=
heitsſatzungen „Punkt 2 der Tagesordnung behandelte die Wahl
des Vereinsführers, die durch Zuruf ihre Erledigung dadurch fand,
daß der ſeitherige Vereinsführer J. Eigenbrodt wiedergewählt
wurde. Ein ebenfalls ſehr wichtiger Punkt war Punkt 3 „
Vor=
trag über den Ausbau des Kegeſporthauſes” durch Kegelbruder
Schembs. Aus ſeinen überaus intereſſanten Erläuterungen
war zu entnehmen, daß der Ausbau des Kegelſporthauſes in der
Weiſe vorgenommen werden ſoll, daß noch 4 weitere Bahnen und
zwar 2 Aſphalt=, eine Scheeren= und eine J=Bahn. angegliedert
werden ſollen. Hierüber entwickelte ſich eine recht lebhafte
De=
batte, und es wurde beſchloſſen, die Pläne für den Ausbau ab
27. Februar auf 14 Tage zur Einſicht im Kegelſporthaus. und
zwar in der Zeit von 16—18 Uhr. aufzulegen. Nach dieſer Zeit
wird dann nochmals eine außerordentliche Hauptverſammlung
an=
beraumt werden, die über den geplanten Ausbau endgültig
ent=
ſcheiden wird. Als Punkt 4 war noch ein Vortrag des Dietwarts,
Kegelbruder Schmidt, vorgeſehen, der aber wegen vorgerückter
Zeit ausfallen mußte und zu einem ſpäteren Zeitpunkt noch
nach=
geholt wird.
Gemäß den Beſtimmungen hat der Vereinsführer den
übri=
gen Vorſtand in ſeine Aemter berufen. Dieſer ſetzt ſich wie
folgt zuſammen: Vereinsführer Pg. J. Eigenbrodt ſtellv,
Vereinsführer Hermann Becher, Kaſſenwart Philipp Riebel,
Sportwart Paul Rößler, Vergnügungs= und Werbewart Fritz
Wagner, Preſſewart Hermann Becher.
Abſchluß der Verbandsklubmeiſterſchaftskämpfe im Vorkampf.
Nachdem der Vorkampf für die
Verbandsklubmeiſterſchafts=
kämpfe am Sonntag zum Abſchluß gebracht wurde, laſſen wir
nachfolgend den derzeitigen Tabellenſtand folgen:
Liga: Zwölfer 1569 Holz. 2L. 08 1513 DK. 1911 1502,
Haſſia 1498, Kranz Darmſtadt 1433 Holz. 4=Klaſſe:
Konkor=
dia 1548 Holz. DK. 23 1523. Kranz Eberſtadt 1488, Chattia 1473,
Sportkegler 1473. Fall um 1412 Holz. B=Klaſſe: DK. 1911
1602 Holz, Haſſia 2. M. 1578, Lokälchen 1539, Treu d. Sport
1504 Donnerstags=Geſellſchaft 1412. Rauholz 1408 Holz.
C=Klaſſe: Chattia 2. M. 1538 Holz. Konkordia 2. M. 1467.
DK. 1923 2. M. 1436, Treu d. Sport 3. M. 1428, Vorſicht 1387,
Treu d. Sport 2. M. 1386. Sportkegler 2. M. 1356 Holz.
Geſpannt kann man nun auf den Rückkampf ſein um
feſtzu=
ſtellen, wer in den einzelnen Klaſſen die Meiſterſchaft erringen
wird. In der Ligaklaſſe dürfte der Sieg dem Klub „Zwölfer”
nur ſehr ſchwer ſtreitig zu machen ſein, während in der A=Klaſſe
der Kampf noch ſehr offen erſcheint. In der B=Klaſſe liegt die
2. Mannſchaft von DK. 1911 ebenfalls ſoweit im Vorſprung, daß
auch hier mit dem ſicheren Sieg dieſer Mannſchaft zu rechnen iſt.
Auch die C=Klaſſe dürfte in der 2 Mannſchaft des Kegelklubs
„Chattia” ihren Sieger gefunden haben. Die Kämpfe an den
jetzt folgenden Sonntagen werden es ja zeigen, inwieweit unſere
Vorausſage zutreffend iſt.
In Monte Carlo bezogen von Cramm/Denker eine
Nie=
derlage. Beim Internationalen Turnier des Country=Clubs
ver=
loren die Deutſchen gegen das engliſche Doppel Auſtin/Lotan 6:3,
10:8, 8:6. Denker wurde auch im Einzel ausgeſchaltet, Artens=
Oeſterreich war mit 6:1, 5:7, 6:3 ſein Bezwinger
Das Fußball=Länderſpiel gegen Finnland, das am
18. Auguſt in Deutſchland zum Austrag kommt, wurde vom DFB.
noch nicht vergeben. Neuerdings bewirbt ſich die Stadt München
darum.
Die Herren Vereinsberichterſtakker und =Preſſewarke
in Darmſtadt bitten wir nochmals, die Berichte über die
ſonntäglichen Kämpfe noch am gleichen Abend uns
zuzuleiten. Letzter Einlieferungstermin iſt nachts
2 Uhr, ſo daß auch auswärtige Begegnungen noch in der
Mon=
tags=Ausgabe veröffentlicht werden können. Spätere
Veröffent=
lichung hat für niemand mehr großes Intereſſe. Die Dienstags=
Ausgabe iſt in erſter Linie für die Vereine auf dem Lande
vor=
behalten.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Lotterie
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II
28. Februar 1935
18. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
10 Gewinne zu 3000 M. 131316 167333 210171 251278 373029
22 Gewinne zu 2000 M. 5922 11547 32945 114028 124523 134268
161252 164961 176654 263187 365078
60 Gewinne zu 1000 M. 1190 2382 31698 33882 34790 83039 97978
101334 142420 148424 183540 184996 187842 189809 242929 258369
263838 288779 288116 282503 304212 304981 333377 380966 398740
90 Gewinne zu 500 M. 1869 6716 7230 20873 24041 38165 44212
67372 67506 68194 81675 92662 103817 106743 110660 123838
126526 147241 154074 155253 159183 169521 181430 181693 183887
189338 209523 217427 229578 267623 280179 283032 287979 288753
296653 300867 318366 920687 327331 328501 354363 365462 384029
390409 399541
396 Gewinne zu 300 M. 471 662 1988 2208 5277 6894 6608 8006
15277 18405 19891 20611 21241 21854 33695 96936 39722 45679
60228 53882 66116 56798 67004 69187 63085 63391 67276 67605
78223 78298 82304 84257 86109 93115 96453 96682 98066 9837.
100663 110340 111274 112947 113695 115718 116249 120479 121268
122698 123160 123253 123962 124093 124961 126121 127619 132317
132333 132786 133272 135132 135496 137831 140158 144319 144369
148806 149894 150872 151105 151818 152177 156164 156407 159978
161416 161773 162034 164116 164233 165483 167765 167840 168144
172243 179736 18i881 182252 183198 183646 189617 196718 198083
198222 200687 201134 203728 203988 206697 207093 307000 208426
209921 213509 216452 216069 222581 223370 227199 327880 226267
232588 232668 240110 241524 242200 242351 543413 247786 248121
251675 251791 252240 253830 254834 256060 262372 260 481 264201
2644 19 966828 270462 283830 286690 289399 2944 10 2987858 299125
300701 303091 304 196 304938 306137 307122 807898 811270 315288
316733 317257 317287 819577 322283 323268 326970 326980 327009
328218 336183 337361 838564 839907 340931 348703 848774 349343
3504 14 350422 351167 352046 353782 355223 359940 360109 863141
366165 366341 366422 366542 366690 368239 370307 372120 372149
372888 372892 374786 375476 375584 376339 379411 380824 380943
382344 389201 389851 389932 393260 895021 396339
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
12 Gewinne zu 3000 R. 112320 94206 95748 187979 220788 330272
24 Gewinne zu 2000 M. 25780 46105 79043 165683 172703 192206
194827 215799 222630 237679 296958 370220
28 Gewinne zu 1000 M. 11010 41492 57396 67648 114448 119659
149520 156670 183965 193017 308335 218322 950401 355747
66 Gewinne zu 600 M. 3070 30479 36051 39872 72131 95187
g7859 123806 124118 126167 128620 143621 148547 179638 181535
193813 209574 231288 235556 242806 243478 043572 258547 274787
288948 294129 322126 327852 328229 368370 8806 10 888972 589070
264 Gewinne zu 300 M. 278 983 1922 3639 7693 11391 12061
14134 19679 20790 28852 31692 31717 82898 32938 35323 35775
38730 42090 45418 46626 63471 63634 56173 58706 68941 63345
66429 67971 69312 70367 80380 80456 82212 84527 84762 86297
92268 94956 96711 99381 106881 107767 168098 116s14 113333
115492 116958 126266 127167 136812 136947 140411 140751 141038
142550 155102 166733 166329 167410 167504 170382 175788 175957
177467 178278 181008 181326 184461 186952 189788 191826 193264
200524 200838 203012 204591 204687 205455 206061 206478 210425
2114g9 217704 222238 223380 224962 225833 227823 232552 233866
233904 238122 244407 248892 248991 257952 264697 268217 276074
279376 279486 283547 290556 798106 305277 307579 307776 313618
318782 318067 815187 315617 321946 322528 325527 827698 328711
332837 340366 342452 345970 346193 35 1638 352994 367393 370663
371880 373667 383886 389676 399116
20 Tagesprämien.
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000 RM
gefallen, und zwar ſe eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen 1 und II:
18787 103984 176343 227805 237126 251571 264853 809669
340947 341438
Im Gewinnrade verblieben: 240 Tagesprämien zu je 1000 Mark,
2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 2 zu je 50000, 2 zu je
30000, 6 zu je 20000, 28 zu je 10000 82 zu je 5000, 170 zu je
8000, 344 zu je 2000, 760 zu je 1000, 1896 zu je 500, 7310 zu
je 300 Mark.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Samstag, 2. März
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch. — Choral: Laßt uns doch
Chriſto dankbar ſein. — 7.00: München: Frühkonzert. Das
Münch=
ner Unterhaltungsorcheſter Ltg.: Friedr. Rein. — 8.10:
Waſ=
ſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur
Frankfurt: Nachr. — 9.15: Nur für Frankfuxt: Konzert. —
10.00: Nachr. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30 Meldungen.
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Breslau: Mittagskonzert des kleinen Funkorcheſters. Ltg.:
Gerhard Ewald Riſchka. — 13.00: Zeit, Nachr — 13.15:
Mit=
tagskonzert. Schall und Platt auf dem bal paré. — 14.15: Zeit,
Nachr. — 14.30: Die beſten Schallplatten der Woche. — 14.50:
Zeit, Wirtſchaftsmeldg. — 14.55: Wetter. — 15.00:
Jugend=
funk: Schill reitet in die Freiheit. Ein Hörſpiel.
16.00; Köln: Der frohe Samstag=Nachmittog. — 18.00: Stmme
der Grenze. — 18.20: Bei den Elfenbeinſchnitzern im Odenwald,
Zur neuen Plakette des Winterhilfswerks, Funkbericht. — 18.45:
Meldungen
18.50: Kaſſel: Doppelkonzert. Ausf: SA=Standartenmuſikzug —
SS=Standartenmuſikzug Ltg.: MZF. Schroeder u. MZF.
Mal=
chow. — 20.00: Zeit, Nachr. — Anſchl.: Tagesſpiegel. — 20,15:
Karnevaliſtiſches Konzert. — 22.00: Zeit. Nachrichten. — 22.15:
Nachr., Wetter, Sport. — 22.20: Karnevaliſtiſches Konzert
(Fortſetzung). — 24.00: Schall und Platt am Stommtiſch
Bett=
ſchoner.
Ocsssteun Oausasann
Sonnabend, 2. März
Berlin: 20.10: Humor, Klamauk und Frohſinn.
Fa=
ſching und Karneval aus München, Berlin und Köln.
Breslau: 20.10: Wir tanzen durch die Jahrhunderte.
Ein hiſtoriſch=ergötzlicher Reigen.
Frankfurt: 20.15: Karnevaliſtiſches Konzert.
Hamburg: 23.00: Confetti und Knallbonbons. Großes
Saal=Manöver.
Köln: 22.20: Ruck=Zuck=Sendung Berlin=Köln. Tanzmuſik
Leipzig: 20.10: Im Jahr einmal iſt Karneval. Fröhl.
Narrenabend.
München: 18.40: Das Bild des Monats. Caſpar David
Friedrich: Der Sommer.
Budapeſt: 20.10: Das Veilchen von Montmartre,
Ope=
rette von Kalman.
Brüſſel=fl. : 21.00: Opernmuſik.
Stockbolm: 21.00: Alte Tanzmuſik.
Warſchau: 22.30: Moderne Tanzmuſik.
Luxemburg: 22.40: Galakonzert.
Welkerbericht.
Ausſichten für Samstag: Nach Regentätigkeit wieder mehr wech
ſelnd bewölkt, bei wechſelnden Winden, Temperatur weni
verändert.
Ausſichten für Sonntag: Bei über Süd nach Oſt drehenden Wir
den kälteres, zeitweiſe aufheiterndes Wetter.
Nummer 64
Darmſtädter
blatte
Samstag, 2.M
Die Erfindermeſſe Leipzig als Wegbereiter.
Erfindungen ſuchen den Weg
M oie Prueig.
Die Erfindung iſt ein weſentlicher Beſtandteil der deutſchen
Wirtſchaft. Ihre Verwertung gibt Induſtrie und Handel die
Mög=
lichkeit, neuen Bedarf zu erſchließen, und damit vielen
Volksgenoſ=
ſen Lohn und Brot. Allerdings iſt es nicht immer leicht, den Sinn
einer neuen Konſtruktion ſofort zu erfaſſen, vielfach bleibt der
Er=
finder unverſtanden und kommt ſo um die Früchte ſeiner Arbeit.
Hinzu kommt, daß der Erfinder nicht ſelten unſelbſtändig iſt und
ſeiner neuen Idee keine Geltung zu verſchaffen weiß.
In der gleichen Weiſe, wieder Erfinder auf die Verwertung
ſeiner Idee angewieſen iſt, bemüht ſich auch die Induſtrie um
Neu=
erungen. Es zeigt ſich immer wieder, daß der Fabrikant durch
Auf=
nahme neuer Artikel ſein Geſchäft belebt, er hat die Möglichkeit,
neue Abſatzgebiete zu erſchließen und neue Kundenkreiſe zu
ge=
winnen. Aber auch hier iſt es erforderlich, daß der Fabrikant
ver=
wertbare Ideenfindet. Je leichter ihm dies gemacht wird, deſto
größer ſind die Ausſichten, neue Ideen in die Praxis umzuſetzen.
Wenn ihm in der Erfindermeſſe der Weg gezeigt wird, die
Neue=
rung unmittelbar kennen zu lernen, ſo wird er dieſe Gelegenheit
ſicher benutzen, zumal er während der Meſſe ſchon im Intereſſe
ſeines laufenden Geſchäftes anweſend iſt.
Wenn alſo in dieſem Jahre im Rahmen der Großen
Tech=
niſchen Meſſe und Baumeſſe Leipzig vom 3.—10. März wiederum
die Erfindermeſſe in Halle 4 des Ausſtellungsgeländes gezeigt
wird, ſo iſt zu erwarten, daß die dort gezeigten Erfindungen auch.
tatſächlich beachtet werden. Durch private Unternehmer=Initiative
und durch die geſteigerte Kaufkraft des einzelnen Verbrauchers iſt
ein großer Bedarf entſtanden. Neue Ideen haben allein in dieſem
Frühjahr die größte Ausſicht, den Weg in die Praxis zu finden.
Der Verbraucher iſt heute viel kauffreudiger; er wird ſich gern
einer Neuerung bedienen, wenn ſie ihm Vorteile oder
Annehmlich=
keiten ſchafft. Der Unternehmer zeigt ebenfalls für neue
Konſtruk=
tionen Intereſſe, wenn ſie geeignet ſind, die Wirtſchaftlichkeit
ſei=
ner Vorhaben zu erhöhen.
Die bevorſtehende Erfindermeſſe unterſcheidet ſich von ihren
Vorgängerinnen durch eine noch ſtraffere Organiſation. Sie
be=
ſchränkt ſich ohne Ausnahme auf die Ausſtellung gewerblicher
Schutzrechte, alſo auf die zu verwertende Idee. Damit wird für
die Erfindermeſſe eine durchaus ſolide Grundlage geſchaffen, die
dem Erfinder Vertrauen zum Erfolg gibt und den Fabrikanten
nicht in der Bewertung des Fortſchrittes hindert. Es findet alſo,
was nochmals nachdrücklich betont ſei, auf der Erfindermeſſe kein
Warenverkauf, ſondern lediglich ein Verkauf von Schutzrechten
bzw. eine Vergebung von Lizenzen ſtatt. Die einzelnen
Schutz=
rechte werden in der Reihenfolge der Klaſſen des Reichs=
Patent=
amtes ausgeſtellt, was ohne Zweifel den Vorzug hat, daß der
Fa=
brikant ſofort die ihn intereſſierende Neuerung findet. Auch iſt es
dadurch möglich, die geſamten Verbeſſerungen in einer Branche zu
überblicken, der Fabrikant kann alſo erfahren, mit welchen
Ueber=
raſchungen er gegebenenfalls zu rechnen hat.
Neu iſt in dieſem Frühjahr weiterhin, daß der
Ausſtellungs=
dienſt von älteren und erfahrenen Technikern und Ingenieuren
wahrgenommen wird. Hierdurch iſt es möglich, daß der Beſucher
einerſeits eine genaue Auskunft über die vorliegenden Neuerungen
erhält, andererſeits aber auch fachmänniſchen Rat erhalten kann,
falls bei der Kritik am Neuen Unklarheiten entſtehen. Mit dieſer
Organiſation wird die Erfindermeſſe, die zudem die vollſte
Unter=
ſtützung von ſeiten der Reichsgruppe Induſtrie, der Patentanwalt=
Kammer und der Deutſchen Arbeitsfront hat, der Wegbereiter
für alle Neuerungen, die den Weg in die Praxis ſuchen.
Das Rekord=Weinjahr 1934.
Das amkliche Ergebnis.
Nach den Erhebungen des Statiſtiſchen Reichsamtes über die
deutſche Weinernte in 1934 betrug die Ertragsrebfläche 72995
Hektar. Davon entfallen 55 307 Hektar auf Weißwein, 11038
Hektar auf Rotwein und 6650 Hektar auf gemiſchten Wein.
Ge=
erntet wurden 3 515 317 Hektoliter Weißwein, 743 128 Hektoliter
Rotwein und 266 380 Hektoliter gemiſchter Wein, insgeſamt
4 524 825 Hektoliter oder durchſchnittlich 62 Hektoliter gegen 25
Hektoliter auf einen Hektar i. V. Für die letzten Jahre ergeben
Rebfläche, Weinmoſternte und Durchſchnittsertrag je Hektar
fol=
gendes Bild:
Rebfläche Weinmoſtertrag Ertrag je 1 Hektar
Hektar
Hektoliter
Hektoliter
1934:
72 995
4 524 825
62,0
1933:
71947
25,0
1 798 536
1932:
71506
1 721 702
24,1.
2 839 536
71 179
1931:
39,9
2813 744
1930:
39,4
71355
2019 427
1929:
71814
28,1
2 052 807
1928:
72 609
28,3
72 749
1427 619
1927:
19,6
2 169 799
1911:
81 805
26,6
Von der Geſamternte erhielten die Qualitätsnote „Sehr gut”
42,2 Prozent gegen 27,4 Prozent i. V., 6 8 Prozent in 1932 und
0,3 Prozent in 1931. Die Qualitätsnote „Gut” entfiel auf 52
Pro=
zent gegenüber 65,7 Prozent bzw. 61,6 und 28,2 Prozent,
die=
jenige „Mittel” auf 58 Prozent gegenüber 6,6 bzw. 30,3 und 64
Prozent. Geringe Qualität wurde überhaupt nicht vermerkt,
wäh=
rend im vorigen Jahre dieſe Note auf 0.,3 Prozent, vor zwei
Jahren auf 1,3 Prozent und in 1931 auf 7.1 Prozent der Ernte
entfiel. Die weinbautreibenden Länder ſind an der Rebfläche des
Deutſchen Reiches wie folgt beteiligt: Preußen mit 15 600 Hektar,
Bayern 19 825, Württemberg 10 304 Baden 12307, Heſſen 14794
Hektar. Hinſichtlich des Ertrages ſteht Bayern mit 1 342 656
Hek=
toliter an erſter Stelle. Danach folgt Preußen mit 1 199 761
Hek=
toliter, Heſſen mit 907 841 Hektoliter, Baden mit 703 596
Hekto=
liter und Württemberg mit 367 169 Hektoliter. Den beſten
Durch=
ſchnittsertrag hat Preußen mit 76,9 Hektoliter je Hektar, dann
folgen Bayern mit 67,7, Heſſen mit 61,/4, Baden mit 57,2 und
Württemberg mit 35,6 Hektoliter je Hektar.
Produktenmärkke.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 1. März. Nachdem
vor etwa 10 Tagen die Preiſe eine Ermäßigung erfahren haben,
iſt nunmehr mit Wirkung vom 28. Februar eine weitere Senkung
um bis zu 1½ Pfg. für deutſche und um 1 Pfg. für ausländiſche
Eier eingetreten. Im Großhandel rechnet man in Kürze mit einer
weiteren Herabſetzung. Infolgedeſſen herrſchte im Einkauf
ziem=
liche Zurückhaltung, zumal ſowohl der Groß= als auch der
Einzel=
handel noch erhebliche Mengen zu alten Preiſen auf Lager haben.
Im Abſatz an den Konſum hat ſich bis jetzt noch keine ſtärlere
Be=
lebung gezeigt. Die Zufuhren in deutſchen Eiern haben ſich ſtark
vermehrt, für ausländiſche Eier waren die Anlieferungen etwas
geringer. Es notierten in Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M.
(Großhandelsverkaufspreiſe an den Einzelhandel): Deutſche
Han=
delsklaſſeneier S 10½, A 9½—9¾, B 9—9½, C 8½—9 D 8—8½.
Holländer, Dänen und Flandern Klaſſe S 10½ Klaſſe A 9½—10,
Klaſſe B 9—9½. Bulgaren (Originalware) 8½—
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 1. März. Die
Kon=
ſumnachfrage blieb in der Woche vor dem Monatswechſel klein.
Der Kleinhandel verſuchte vielfach ſeine Ware unter den
Höchſt=
preiſen zu verkaufen, trotzdem konnte ſich das Geſchäft nicht
be=
leben. Mit Beginn des neuen Monats rechnet man mit einer
Zu=
nahme des Verbrauchs. Die Zufuhren blieben ausreichend, die
Preiſe lagen weiter unverändert. Es notierten in RM. pro 50
Kg. frei Frankfurt a M. (Großhandelsverkaufspreiſe an den
Einzelhandel): Deutſche Markenbutter 143—145, feine deutſche
Molkereibutter 142—145, deutſche Molkereibutter 140—142,
Land=
butter 125—130, Kochbutter 120. Holländiſche Markenbutter 146
bis 14
Beiliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Bankzinſenermäßigung, die eine weitere Herabdrückung
der Unkoſtenfaktoren der Wirtſchaft mit ſich bringt, fand an der
Berliner Börſe eine günſtige Aufnahme, zumal man damit rechnet,
daß die geringen Zinsſätze für Depoſitengelder zu einer
zunehmen=
den Anlage in Renten oder Aktien führen werden. Eine Reihe
von Spezialbewegungen belebten das Bild, Chemiſche Heyden
konnten auf Dividendenerwartungen den Parikurs überſchreiten
und gewannen 1½ Prozent, auch Rütgerswerke waren auf
Divi=
dendenerwartungen 1 Prozent höher, während Conti Gummi bei
Dividendentaxen von 8 Prozent um 1½ Prozent anzogen. Die
Daimler=Aktie konnte ihre Aufwärtsbewegung fortſetzen. Der erſte
Kurs war / Prozent höher, ſpäter trat bei lebhafterem Geſchäft
eine weitere Steigerung von 1½ Prozent ein. BMW. lagen
da=
gegen unverändert. Im allgemeinen waren die
Anfangsnotierun=
gen ½ bis 1 Prozent höher. Berger Tiefbau und Bubiag
gewan=
nen 1½ bzw. 2 Prozent, Mansfeld, Rheiniſche Braunkohlen,
Schuckert, Lahmeyer, Hotelbetrieb, Hamburg=Sud und Braubank
bis 1½ Prozent. Farben ſetzten ¼ Prozent ſchwächer ein, erholten
ſich aber bald um ½ Prozent. Elektro= und Montanwerte waren
meiſt ½ Prozent befeſtigt. Renten waren wenig verändert. Geſtern
erfolgten wieder Notierungen für die Länder= und Stadtanleihen.
Angebot ſcheint kaum vorzuliegen. Der Verlauf war weiter
be=
feſtigt. Im Vordergrund ſtanden Daimler, die ihre
Aufwärts=
bewegung auf 86½ Prozent fortſetzten und damit gegen geſtern
3 Prozent gewannen. Die Aktien haben damit nach dem
voran=
gegangenen Rückgang ihren Höchſtkurs wieder überſchritten auch
BMW. lagen, hierdurch angeregt, im Verlaufe 1½ Prozent höher.
Von Montanwerten waren Harpener 1 Prozent gedrückt. Ilſe
Bergbau=Genußſcheine notierten 124 (121½), Schleſiſche Gas
konn=
ten ihren Gewinn auf 1½ Prozent erhöhen. Von Maſchinenaktien
ſtiegen Berlin=Karlsruher auf 118½ (114½).
Die Rhein=Mainiſche Börſe eröffnete in freundlicher Haltung,
hatte aber zunächſt infolge der nur kleinen Kundenaufträge wenig
Geſchäft. Nach den erſten Kurſen wurde die Umſatztätigkeit, von
einigen Spetilwerten ausgehend, etwas lebhafter. Die
Ermäßi=
gung der Bankzinſen hinterließ einen guten Eindruck, ohne indes
auf die Geſchäftstätigkeit zunächſt einen Einfluß zu nehmen. Zu
der freundlichen Haltung haben auch einige vorteilhafte
Wirt=
ſchaftsmeldungen beigetragen, vor allem die verſchiedenen
Divi=
dendenvorſchläge in der Induſtrie. An den Aktienmärkten ergaben
ſich bei allerdings noch etwas uneinheitlicher Kursbildung
über=
wiegend Erhöhungen von etwa ½—1 Prozent. Intereſſe zeigte ſich
hauptſächlich für dividendentragende mittlere Papiere, während
die Großwerte des Aktienmarktes vernachläſſigt wurden. Nach der
vorgeſtrigen Erhöhung fanden auch geſtern Autowerte wieder
er=
höhte Nachfrage. So zogen Daimler Motoren auf 50—51½
(50½) an, auch Adlerwerke Kleyer wurden im Freiverkehr mit
87½—88 (87) lebhaft umgeſetzt. Montanwerte lagen zunächſt meiſt
noch etwas niedriger, im Verlaufe ergaben ſich aber allgemein
leichte Erhöhungen. Der Rentenmarkt lag anfangs ſehr ſtill. Das
Intereſſe richtete ſich hauptſächlich auf die Wiederaufnahme der
Kursnotiz für die konvertierten Werte. Stadt= und
Länderan=
leihen nannte man bisher gegen die letzten Kurſe nur wenig
ver=
ändert.
Die heutige Abendbörſe blieb geſchloſſen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Auf dem Roheiſeninlandsmarkt iſt nach Mitteilung des
Roh=
eiſenverbandes G. m. b. H. im Februar keine nennenswerte
Aen=
derung eingetreten. Das Auslandsgeſchäft ſteht infolge der
ruſſi=
ſchen Konkurrenz unter ſtarkem Druck.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft,
Metallwiſſen=
ſchaft, Metalltechnik” ſtellte ſich am 27. 2. 1935 auf 43,6. Für die
einzelnen Metalle wurden folgende Einzelindexziffern errechnet:
Kupfer 29,6, Blei 45,3, Zink 35,9, Zinn 82,5, Aluminium 100,0,
Nickel 83,1, Antimon 135,1 (am 20. Februar 136,4).
Ackerbauminiſter Henry Wallace prophezeite am Donnerstag
eine Preisſteigerung für landwirtſchaftliche Produkte in den
Ver=
einigten Staaten um durchſchnittlich 10 Prozent. Die
Getreide=
preiſe würden, ſo führte der Miniſter aus, bis Ende Juni ſogar
um 22 Prozent und bis Ende des Jahres um 35 Prozent ſteigen,
während die Milchprodukte eine Steigerung um nur 6 Prozent
erfahren würden.
18. Oeſauene Zwiſchengeſchälsfaäh, don Kadnien Re
Reingewinn von 8 88 Mill. RM. auf, der ſich um den
vortrag aus dem Vorjahre von 14,87 Mill. RM. auf 23,
RM. erhöht und weiter vorgetragen werden ſoll. Die Erty
Betriebsgeſellſchaften und Beteiligungen ſtellten ſich in d
Monaten auf 61,31 (im vorhergegangenen, nur drei Mon
faſſenden Berichtsabſchnitt 31,25 RM.), Roherträge aus
Geſellſchaft verbliebenen Reſtbetrieben auf 2,93 (2,61),
ordentliche Einnahmen, die zum größten Teil realiſiert
rungs= und Umſchuldungsgewinne darſtellen, auf 24,06
Mill. RM. Demgegenüber beanſpruchten Löhne und (
2.16 (3,18), ſoziale Abgaben 0,24 (0,36), Zinſen 11,72
Steuern 7,38 (10,79), ſonſtige Aufwendungen 2,56 (2,3
außerordentliche Aufwendungen und Rückſtellungen 9,98
Mill. RM. Für Abſchreibungen auf Anlagen ſind 52,97
für andere Abſchreibungen 9,78 (11,93) Mill. RM. vor
Der oben genannte Gewinn ergibt ſich dann nach Berückſi
der Tatſache, daß die im Vorjahr gebildete Rücklage für
neuerung kurzlebiger Anlagen von 18 Mill. RM. in H
17,37 Mill. RM. aufgelöſt wurde. Zu den Erträgen der
gungen iſt zu bemerken, daß etwa 59 Mill. RM. von
triebsgeſellſchaften und rund 2 Mill. RM. von den ande
teiligungen eingegangen ſind. Der Abſchluß läßt erkennen,
Geſellſchaft einen höheren Gewinn hätte ausweiſen könn
jedoch im Intexeſſe einer vorſichtigen Bilanzierung und
teren inneren Stärkung des Unternehmens, wie ſie aus d
tiv hohen Abſchreibungen hervorgehen, vermieden hat.
In der Bilanz ſind Anlagen mit insgeſamt 969,97
Mill. RM. alſo wenig verändert, bewertet, wobei vo
Summe das Abſchreibungskonto auf der Paſſivſeite m
(15,85) Mill. RM. abzuſetzen iſt. Beteiligungen ſtehen e
kaum verändert mit 372,19 (371,72) Mill. RM. zu
Bu=
haben ſich nur geringe Unterſchiede ergeben. Vorräte
e=
noch mit 15,18 (23,98) Mill. RM. Bei den eigentlichen 2
geſellſchaften dürften ſich die Vorräte wohl erhöht habe
nicht getilgte Anleihen, Steuergutſcheine und Wertpapiere
mit 45,37 (47,33) Aktivhypotheken und verſchiedene kleiner
mit 2,95 (2,59) für den Anleihedienſt bereitgeſtellte Betr
10,01 (8,91), Forderungen wegen aufgewerteter Anleil !
Hypotheken, die für Rechnung dritter abzuwickeln ſind.
(7,93), Forderungen an Konzerngeſellſchaften mit 224 17
Forderungen an ſonſtige Schuldner mit 32,41 (32,62),
Schecks und Bankguthaben mit 36,94 (41,16),
Rechnung=
zungspoſten mit 8,05 (10.,30) Mill. RM. ausgewieſen.
haben, Schecks und Kaſſe allein haben ſich auf 13,6 (8,/
RM. erhöht, während der Wechſelbeſtand ſich vor allem du
zahlung von Ruſſenwechſeln verminderte. Auf der Paſſivſ
bei 560 Mill. RM. AK. und unv 76,26 Mill. RM.
Reſerve die Rückſtellungen mit 220,95 (319,89) Mill. 9
Wertberichtigungen für Forderungen und Wechſel neben
wähnten Abſchreibungskonto mit 8,87 (8,50) und der Wol
fonds mit 6,18 (6,03) Mill. RM. ausgewieſen. Anleiher
tungen in fremder Währung betragen 134 67 (142,57),
verpflichtungen in RM. 217,58 (170,86), ſonſtige Anleiher
tungen in RM. 217,58 (170,86), ſonſtige Anleihen mit 3,4
Hypotheken, die für Rechnung dritter abzuwickeln ſind
poſten unter Forderungen ausgewieſen) 7,88 (7,93), ver
Verpflichtungen wie Paſſivhypotheken mit 1,05 (1,60) n
abgerechnete Zinsſcheine und Dividenden 8,28 (7,08), Ver
keiten gegenüber Konzerngeſellſchaften 122,82 (115,86),
38,86 (31,09), Bankverbindlichkeiten 110,64 (141,21),
Gläubiger 99,03 (103,53), noch nicht fällige Zinſen, Steu
Löhne 18.80 (23,19) und Rechnungsabgrenzungspoſten
Mill. RM. Der Rückgang der Rückſtellungen und die C
der Anleiheverpflichtungen in RM. erklärt ſich daraus,
Betrag von 49,6 Mill. RM., der als Währungsunterſe
die Anleihe Serie B eingeſtellt war, nach dem bekannten
gerichtsurteil dem Konto Reichsmarkanleihen zugeführt
mußte. Der Rückgang der Anleihen in fremder Währun=
Tilgung und weitere Umſchuldung in RM. zurückzuführ
Umtauſch der Phönix=Gulden=Anleihe war am Bilanzſtich
nicht durchgeführt und wird ſich in nächſter Bilanz auswi
Im laufenden Geſchäftsjahr haben ſich Erzeugung un
bei Kohle und Eiſen im gleichen Umfange wie bisher we
wickelt. Die ungünſtigen Saiſoneinflüſſe früherer
Jahr=
diesmal kaum in Erſcheinung. Die Belebung beruht nach
auf dem Inlandsgeſchäft. In der Ausfuhr ſucht man die
ten Schwierigkeiten mit Erfolg zu überwinden. Für das
Geſchäftsjahr wird ein Umſatz von etwa 900 Mill. RM. e
Berliner Kursbericht
vom 1. März 1935
Deviſenmar
vom 1. März 1
Berl. Handels=Geſ. 116.—
Deutſche Bank u.
84.75
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
84.75
30.50
33.50
29.875
124.875
117.50
82.—
112.—
147.50
128.50
1o0.
Glektr. Lieferung
J. G. Farben
—
Geſ.f.elektr. Untern.
HarpenerBergbau
SoeſchEiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
106.125
An
115.50
99.25
86.25
127.50
88.50
109.25
85.50
105.—
77.25
68.75
Orenſteinck Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
SalzdetfurthKali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
V
105.375
48.50
38.75
70.50
109.375
77.50
13.—
117.75
46.50
109.—
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemarl
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1ägypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
1o0 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briel
228
0.633
58.17
0.1941
3.047
2.4641
53.36
si.315
11.3451
68.43
5.275
16.43
2.354
188.40
54.07
12.2s
0.837
58.29
0.196
.053
2.468
53.45
81.475
11.275
68.57
5.2951
16.47
2.358
188.741
54.17
Italien
Japan
Jugoſlawien 1
Lettland
=
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowat.
Türkei
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
D
100 Lire
Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schillingl
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tich.=Kr.
1 türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeir
1 Dollar
Surmſtädter und Karionalvant Surmftadt, Wiliate ort Aresoner &
Frankfurter Kursbericht vom 1. März 1935.
Keene
„ Gr.IIp. 1934
„ „ 1935
„ „ 1936
„ 1937
„ „ 1938
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6% Sachſen .. v. 27
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Dtſch. Anl. Ausl.
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69Baden=Baden.
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Frankfurt. v. 26
„Heidelberg v. 26
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2München . v. 29
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[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 61 — Seite 13
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Nachdruck verboten.
eſtaunt vernahm Thorſen die Kunde. Er fragte an, ob
mitgegangen ſei. Natürlich. Er ſchüttelte den Kopf.
Herm krank? Wer weiß, was dahinter ſteckt, dachte
Thor=
ichgültig. Was ging ihn das alles an. Für ihn begann
ein neues Leben!
Vo iſt Frau Mahrholm?” fragte er die Wirtin.
au Mahrholm habe eine kleine Morgenſpazierfahrt gemacht.
(llein?”
lein.
in, das war ja gut. Er ſetzte ſich mit der Pfeife vor die
ind blinzelte ausgeruht die blendendweißen Hänge empor.
al würde er ganz ernſthaft mit Jenny reden. Das
Aben=
eben lag hinter ihm, vor ihm lag das Leben, wie er es
„ſe 5 elen Jahren angeſtrebt hatte. Er hatte ein anſehnliches
gen. Luſt zur Arbeit, zu irgendeiner Arbeit, warum ſollte
— nicht heiraten? Er würde eine Fabrik kaufen und
land=
m3 aftliche Maſchinen herſtellen oder Stoffe oder chemiſche Ar=
Es war ja egal, was. Nur arbeiten, verdienen, ein Haus
te Familie haben, vielleicht Kinder und — Ruhe, vor allen
Ruhe! Keine Hetzjagd mehr durch heiße und kalte Län=
Flugzeug, im Auto, im Schnellzug, die Schreibmaſchine
„wie, mit zuklappenden Augendeckeln auf das weiße Papier
d. auf dem der Bericht entſtand. Und keine nächtlichen
An=
nehr auf fremde Büros, geräuſchloſes Arbeiten mit
Gummi=
uhen und Maske. Keine Verfolgung, keine Unſicherheit
Ruhe! Viel Ruhe und Glück und angenehme Arbeit, bei
n ſich vorwärts brachte. Oh, wie haßte er die Unſtetheit
fiebrige Jagd.
Stunden gingen hin, es wurde Mittag. Thorſen bat die
ſie möge in ſeinem Zimmer einheizen, es ſei kalt oben.
gen zwölf Uhr bemerkte er in der Ferne ein dunkles
Bün=
z häufig in den Schnee hinzuſinken ſchien, ſich aber immer
erhob und langſam näher kam. Thorſen lachte lautlos in
ein.
ließlich war Jenny ſo nahe gekommen, daß ſie Thorſen er=
Sie winkte ihm zu, da ging er ihr ſchnell entgegen. Sie
ich raſch und feſt die Hand und lachten.
ie Luft iſt rein”, ſagte Thorſen, „der geheimrätliche Dunſt
verzogen. Herr v. Herm iſt krank, nicht wahr?”
1” erwiderte Jenny ernſt, und ein trübes Licht erglomm
Augen.
irſen ſah ſie forſchend an. „Hat die Abrechnung
ſtatt=
n?‟
Schweigend nickte Jenny. Da pfiff er verſtändnisvoll durch
die Zähne. „Nun begreife ich ſein Fieber! Der Arme! Na, der
Mann verdient ſchon was auf die Kappe. Aber ich glaube, jetzt
ſauſt es knüppeldicht auf ihn nieder.
„Er iſt ein brutaler Schuft”, ſagte Jenny hart.
„Hat er dir etwas getan? Ich meine — jetzt . .
Sie winkte müde ab. „Nein, nein.”
„Er iſt kein angenehmer Zeitgenoſſe. Ich liebe ihn auch
nicht. Aber ſchließlich kann ich ihm nicht wünſchen, daß ihn der
Schlag trifft, und das iſt totſicher der Fall, wenn er weiter ſo
bedrängt wird."
Ein warmer, aber mißtrauiſcher Blick aus Jennys Augen
traf ihn. „Du kennſt ihn länger?”
Mit einer kantigen Handbewegung tat Thorſen die Frage ab.
„Darüber möchte ich nicht ſprechen”, ſagte er kurz und blies den
Atem dampfend in die kalte Luft.
Jenny ſenkte den Kopf und ſchwieg.
Sie traten in die Hütte, ſpeiſten dann gemeinſam und
führ=
ten in Gegenwart der Wirtin nette, aber unperſönliche Geſpräche,
Nach dem Eſſen ſteckte ſich Thorſen wieder die Pfeife an.
Jenny rauchte eine Zigarette. — Aber ſie kam nicht zu Ende
damit. Sie wurde nervös und zerdrückte den halbgerauchten
Stengel im gläſernen Aſchenbecher. Unruhig ſah ſie Thorſen an.
„Ich möchte einige Worte mit dir ſprechen”, ſagte ſie nachläſſig
und ſtand auf. „Kommſt du nach oben?
Thorſen hatte ſofort das Gefühl, ſich gegen einen Angriff
wappnen zu müſſen. Er erhob ſich. Höflich ſagte er: „Bitte‟
Jenny ſchritt voraus. Thorſen klopfte noch gelaſſen ſeine
Pfeife aus, dann ging er mit ſchweren Schritten die Treppe empor.
Seine Bruſt hob ſich mühſam. Was kam jetzt? Ein Gefühl von
Müdigkeit, Hoffnungsloſigkeit und Reſignation beſchlich ihn und
machte ihn traurig. Sie traten in Jenny Zimmer, das ganz hell
war und von einem feinen Duft fremder Eſſenzen durchzittert.
Beide ſchwiegen eine Weile, ſaßen ſtumm auf den harten Stühlen
und hingen ihren Gedanken nach.
„Auch ich wollte mir dir ſprechen”, ſagte Thorſen ſchließlich.
„Aber ich habe das Gefühl, daß ich mit meiner Angelegenheit
zurückſtehen muß. Was haſt du zu ſagen?”
Jenny ſah ihn ſtarr an. „Geſtern habe ich mit Herrn v. Herm
eine ernſte Auseinanderſetzung gehabt,” antwortete ſie mit
mono=
toner, aber ſehr deutlicher Stimme. „Beſtrafungsaktionen führen
ſtets zu Disharmonien. Vielleicht wirkt es lächerlich, wenn gerade
ich die Bibel zitiere. Aber ich glaube, daß dies das weiſeſte und
ſchönſte Buch der Welt iſt. Und in der Bibel ſteht die erzene
Wahr=
heit: Mein iſt die Rache, ſpricht der Herr . . . Sie war eine
Ent=
ſpannung für mich. Gleichwie eine Enttäuſchung. Ich erwartete
einen Rauſch und fand ein ſchales Gefühlchen. Es iſt kein ſchönes
Empfinden, einen Mitmenſchen auf den Boden gezwungen zu
haben, auch dann nicht, wenn man weiß, daß er Strafe verdient.
Ach nein Und unſer Leid wird nicht kleiner . . Aber nicht
darum handelt es ſich. Es erwies ſich, daß des Geheimrats
For=
mat kleiner war, als ich vermutet hatte. Er benahm ſich wie ein
Schuft. Er verſuchte ſich zu rächen".
Aufmerkſam lauſchte Thorſen. „Auch du rächteſt dich.”
„Ich hatte ein Unrecht zu berichtigen. Er aber benahm ſich
wie ein Verbrecher, der nach ſeiner Verurteilung wegen der
er=
haltenen gerechten Strafe den Richter niederſchießt . . ." — „Was
tat er?” — Einen Augenblick ſchwieg Jenny. Sie ſchloß die Augen
zur Sammlung und richtete den Blick voll und groß auf Thorſen.
— „Ich ſagte ihm, daß ich dich liebe . .
„Und?‟
„Er wagte es, dich zu verdächtigen, dieſer Hund .. .!"
Da erblaßte Thorſen ſichtbar. Sein braunes Geſicht wurde
grau wie Lehm und über ſeine Augen ſank der gefürchtete Schleier.
Jenny wankte. Sie ſetzte ſich aufs Bett und ſtarrte Thorſen
entſetzt an. „Du ſprichſt nichts?” keuchte ſie. „Ich geſtand dieſem
Menſchen meine Liebe, und er beſchuldigt dich gemeiner
Verbre=
chen! Ich warf ihn hinaus, aber er lachte mich aus! Sein Hohn
brennt mir noch jetzt in der Seele! Und du ſprichſt nichts! Du
ſprichſt nichts!“
Er machte eine hilfloſe Gebärde. „Weſſen beſchuldigte er
mich?” fragte er leiſe.
„Du ſeieſt ein Spion, hat er behauptet!” ſchrie ſie. Sie ſah
ſein Geſicht und fand darin die furchtbare Beſtätigung. Das
Zim=
mer begann ſich zu drehen. Schwindelnd ſank ſie auf das Bett
zu=
rück und griff ſich an den brauſenden Kopf. Oh, das mußte noch
kommen, natürlich, ſie durfte ja nicht glücklich ſein! Glück war
nicht für ſie vorhanden, nur für die anderen!
„Er hat recht,” ſagte Thorſen kaum vernehmbar, und doch
ſchien es Jenny, als ob die Worte brauſend den Raum füllten.
„Er hat recht: ich bin ein Spion.”
„Und du haſt es gewagt, dich mir zu nähern! Ich habe die
Verlogenheit deiner Lebensführung nicht erkannt, ich, ich habe. ."
Sie konnte nicht mehr weiterſprechen. Sie ſchluchzte und weinte. —
„Jenny,” ſagte Thorſen bittend, „liebe Jenny
Sie fuhr auf und ſah ihn haßerfüllt an. „Mahrholm iſt mein
Name!” ſchrie ſie. „Merken Sie ſich das, mein Herr!“
„Laſſen Sie mich doch auch ein Wort ſprechen,” bat er.
„Das iſt vollkommen überflüſſig,” ſchnitt ſie ſeinen Satz ab.
„Ich habe mit Verbrechern keine Gemeinſchaft.”
Er zuckte zuſammen. „Ich bin kein Verbrecher,” ſagte er ſcharf.
„Nein: ein Spion — wenn Ihnen das lieber iſt.”
Ihr Hohn verſengte ihn. Keuchend hob und ſenkte ſich ſeine
Bruſt. „Sie wiſſen ja nicht, wovon Sie ſprechen!” ſchrie er ſie an.
„Haben Sie denn eine Ahnung, was das für ein Beruf iſt?”
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. 1. 35. 21894. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
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