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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattei.
Nummer 59
Donnerstag, den 28. Februar 1935. 197. Jahrgang
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DO=Bank und Darmſtädter und Nationalbanl.
Zinsſenkung für öffentliche Anleihen.
bok an die Gläubiger von mit 6 v. H. und höher verzinslichen Schuldverſchreibungen und
Schakanwei=
in der Länder, Gemeindeverbände, Gemeinden und Zweckverbände mit verbindlicher Wirkung für
ichuldner auf Herabſehung des Zinsſakes auf 4½2 v. H. jährlich mit Wirkung vom 1. April 1935.
wird die Herabſetzung des Zinsſatzes auf 4½ v. H. gegen
Ge=
währung einer einmaligen Entſchädigung von 2 v. H. angeboten.
15 Geſehz über die Zinskonverſion.
Da im Gegenſatz zu dem Geſetz vom 24. Januar hier eine über=
DNB. Berlin, 27. Februar.
e Reichsregierung hat am Dienstag das „Geſetz über
ermäßigungbeidenöffentlichen Anleihen”
loſſen. Danach wird den Gläubigern von mit 6 v. H.
iher verzinslichen Schuldverſchreibungen und
Schatzanwei=
der Länder Gemeindeverbände, Gemeinden und
Zweck=
de mit verbindlicher Wirkung für die Schuldner die
etzung des Zinsſatzes auf 4½ v. H. jährlich mit Wirkung
April 1935 ab angeboten.
s Angebot erſtreckt ſich nicht auf
Aufwertungsſchuldver=
ungen ſowie auf im Auslande begebene Schuldverſchrei=
, ferner nicht auf Schuldverſchreibungen und
Schatzan=
gen, bei denen der noch ausſtehende Geſamtbetrag der
Aus=
i voller Höhe oder zu mehr als 50 v. H. in den Kalender=
1935, 1936 und 1937 fällig wird oder hinſichtlich deren
lligkeit infolge Ablaufes eines Stundungsabkommens im
erjahre 1938 eintritt, weiter nicht auf Schuldverſchrei=
und Schatzanweiſungen von Ländern.
Gemeindeverbän=
d Gemeinden, für die das Angebot auf Umwandlung in
verſchreibungen des Umſchuldungsverbandes deutſcher
Ge=
n abgelehnt worden iſt. Für dieſe Schuldverſchreibungen
chatzanweiſungen bleibt eine beſondere geſetzliche
Rege=
orbehalten. Schließlich erſtreckt ſich das Angebot auch nicht
huldverſchreibungen und Schatzanweiſungen, die bis zum
treten dieſes Geſetzes zur Rückzahlung im Kalenderjahr
usgeloſt worden ſind.
Das Angebof gilkl als angenommen.
nn es von den Gläubigern nichk innerhalb
er Friſt von Zehn Tagen abgelehnk wird.
n Gläubigern, die das Angebot annehmen, iſt von den
nern eine einmalige Entſchädigung in Höhe von 2 v. H.
ennhetrages der Schuldverſchreibung zu zahlen. Die
hnung des Angebotes iſt nur wirkſam,
ſie bei dem Schuldner durch ſchriftliche
irung des Gläubigers und unter
Hinter=
ig der Schuldverſchreibung oder
Schatzan=
ing erfolgt.
n Gläubigern der Reichsſchuldbuchforderungen, die auf
des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes vom 30. März 1928 und
lenſchädenverordnung vom 14. Juli 1930 in das
Reichs=
uch eingetragen ſind und nach dem 31. Dezember 1937
oerden, wird die Herabſetzung des Zinsſatzes auf 4½ v. H.
irkung vom 1. April 1935 angeboten. Die Gläubiger, die
ngebot annehmen, erhalten am 15. April 1935 eine ein=
Entſchädigung in Höhe von 2 v. H. des Nennbetrages
zuldbuchforderungen in bar ausgezahlt. Der Entſchädigte.
1 auf Erſuchen des Reichsentſchädigungsamtes oder des
häden=Kommiſſars Beträge in das Reichsſchuldbuch
ein=
n worden ſind, die ihm ununterbrochen gehört haben,
er=
erauf, ſofern er das Angebot annimmt auf Antrag vom
il 1935 ab für die Dauer ſeines Beſitzes an Stelle der
igen Entſchädigung zuſätzlich 1½ v. H. Zinſen jährlich.
Nachdem im Januar die Inhaber von Anleihen der
inſtalten aufgerufen wurden, ſich mit einer Zinskonverſion
Prozent einverſtanden zu erklären, geht jetzt ein gleicher
an die Inhaber der öffentlichen Anleihen hinaus. Die
im Januar war von einem 100prozentigen Erfolg be=
und es iſt anzunehmen, daß ſich auch jetzt die
Anleihe=
bereit erklären werden, dem Wunſche der Reichsregie=
Folge zu leiſten. Ueber den Sinn und die Bedeutung der
nverſion kann es keine irrtümlichen Auffaſſungen geben.
ad es ſich im Januar um einen Geſamtbetrag von 8
Mil=
handelte, deſſen Verzinſung herabgeſetzt wurde, dreht es
Smal um einen Geſamtbetrag von 2 Milliarden und man
warten, daß auch die Zinskonverſion für die öffentlichen
en eine glatte Abwicklung erfährt.
Nerungen zum Geſetz über die Zinsermäßigung
bei den öffenklichen Anleihen.
* Preſſevertretern gab am Mittwoch Miniſterialrat
Bayr=
nahere Erläuterungen zu dem Geſetz über Zinsermäßigung
* öffentlichen Anleihen. Er führte u. a. aus:
lanmäßige Maßnahmen der
Reichsregie=
für eine Erſtarkung des Kapitalmarktes
ine organiſche Senkung des Landeszins=
5 ſchufen die Möglichkeit, durch das Geſetz über die
Durch=
g einer Zinsermäßigung bei Kreditanſtalten vom 24. Ja=
229 den Gläubigern und Schuldnern dieſer Kreditanſtalten
Emaßigung des Zinsſatzes für langfriſtige
Schuldverhält=
uf freiwilliger Grundlage vorzuſchlagen. Dieſem Appell
ichsregierung war ein voller Erfolg beſchieden.
S notwendige Folge der eingeleiteten Maßnahmen iſt
des=
ine dem erwähnten Geſetz vom 24. Januar entſprechende
Jtung für die noch mit 6 v. H. und höher verzinslichen und
ſamtbetrage von etwas über 2 Milliarden Reichsmark
um=
den öffentlichen Anleihen erforderlich.
*S ſoll durch das neue Geſetz geſchehen, das ſich in ſeinem
Eng an die Vorſchriften des Geſeßes vom 24. Januar an=
Auch den Gläubigern der in Betracht kommenden Schuld=
Sibungen, Schatzanweiſungen und Schuldbuchforderungen
aus große Zahl von Anleiheſchuldnern in Betracht kommt,
er=
ſchien es zweckmäßig, das Angebot auf Zinsermäßigung
unmittel=
bar durch das Geſetz ſelbſt im Namen der Schuldner zu erklären.
An dem Grundſatz der freiwilligen Entſchließung der
Gläu=
biger, ob ſie das Angebot annehmen wollen oder nicht, wird
hier=
durch nichts geändert, denn ſie erhalten nach dem Geſetz die
Mög=
lichkeit, innerhalb von zehn Tagen das Angebot abzulehnen.
Das Angebot erſtreckt ſich alſo auch auf die
Schuldbuchforde=
rungen, die auf Grund des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes vom 30.
März 1928 und der Polenſchädenverordnung vom 14. Juli 1930
in das Reichsſchuldbuch eingetragen worden ſind. Soweit ſie nach
dem 31. Dezember 1937 fällig werden, wird die Herabſetzung des
Zinsſatzes auf 4½ v. H. mit Wirkung vom 1. April 1935 ab
an=
geboten.
Das Angebot erſtreckt ſich hierbei nicht auf die
Wiederaufbauzuſchläge. Die Gläubiger, die das
Ange=
bot annehmen, erhalten am 15. April 1935 eine einmalige
Ent=
ſchädigung in Höhe von 2 v. H. des Nennbetrages der
Schuld=
buchforderungen.
Der Entſchädigte, für den auf Erſuchen des
Reichsentſchädi=
gungsamtes oder des Polenſchädenkommiſſars Beträge in das
Reichsſchuldbuch eingetragen worden ſind, die ihm ununterbrochen
gehört haben, erhält hierauf, ſofern er das Angebot annimmt,
auf Antrag vom 1. April 1935 ab für die Dauer ſeines Beſitzes
an Stelle der einmaligen Entſchädigung von 2 v. H. zuſätzlich 1½
v. H. jährlich. Wenn hinſichtlich der Reichsſchuldbuchforderungen
das Angebot auf Zinsherabſetzung abgelehnt worden iſt, findet
in dieſen Schuldbuchforderungen ein Giroverkehr nicht mehr ſtatt.
In der Schlußvorſchrift des Geſetzes wird Vorſorge getroffen,
daß etwaige Schuldverſchreibungen Schatzanweiſungen und
Schuldbuchforderungen, die formell nicht unter die Beſtimmungen
des Geſetzes vom 24. Januar oder dieſes Geſetzes fallen, in
wirt=
ſchaftlicher Hinſicht aber nach Art der ausgebenden Stellen und
ihrer Ausſtattung den unter die beiden Geſetze fallenden
An=
leihen ähnlich ſind, durch beſondere Anordnung der zuſtändigen
Reichsminiſter noch nachträglich eine gleichartige Behandlung
er=
fahren können. Im übrigen wird die dem Reichsminiſter der
Finanzen gegebene Ermächtigung, einen Härtefonds zu ſchaffen,
es ermöglichen, entſtehende Härten bei bedürftigen Rentnern, die
ihren Lebensunterhalt aus zinsermäßigten Papieren beſtreiten, zu
mildern.
Der Heldengedenkkag am 17. März.
Staaksakt in der Skaaksoper.
Der Reichs= und preußiſche Innenminiſter gibt in einem
Er=
laß an die oberſten Reichsbehörden die Reichsſtatthalter, die
Landesregierungen und alle preußiſchen Behörden Anordnungen
bekannt, die der Reichswehrminiſter im Einvernehmen mit dem
Reichspropagandaminiſter für die Durchführung des
Heldengedenk=
tages am 17. März 1935 getroffen hat. Um 12 Uhr mittags
findet in der Staatsoper Berlin ein feierlicher
Staatsakt ſtatt, bei dem der Reichswehrminiſter
die Anſprache halten wird. Mit dem Staatsakt in
Ber=
lin, an den ſich Kranzniederlegung und Vorbeimarſch einer
Fah=
nenkompagnie vor dem Ehrenmal anſchließen, wird das
An=
bringen des Ehrenkreuzes für Frontkämpfer an
den in Berlin befindlichen Fahnen und
Stan=
darten der alten Wehrmacht verbunden. Der Staats.
akt in Berlin wird durch Rundfunk übertragen
Zeitlich getrennt von dem Staatsakt in Berlin finden in allen
Standorten der Wehrmacht militäriſche
Gedenk=
feiern ſtatt. Die Bevölkerung, die ſtaatlichen und kommunalen
Behörden, die Organiſationen der NSDAP. und der Volksbund
Deutſche Kriegsgräberfürſorge ſollen in weitem Umfange zu den
militäriſchen Gedenkfeiern herangezogen werden. Den
Kriegs=
opfern und den Hinterbliebenen ſind bevorzugte Plätze
einzuräu=
men. In Städten uſw., die nicht Standorte der Wehrmacht ſind,
obliegt die Ordnung des Tages den oberſten Hoheitsträgern der
NSDAP. im Einvernehmen mit dem Volksbund Deutſche
Kriegs=
gräberfürſorge. Die Ausſchmückung der
Gefallenenerinnerungs=
zeichen und Kriegsgräber erfolgt durch die verwaltenden
Dienſt=
ſtellen und Behörden.
Die deutſchen Tokengedenkkage.
Da bielfach Unklarheit über den Charakter der verſchiedenen
Totengedenktage beſteht, hat der Reichs= und preußiſche
Innen=
miniſter auf Anordnung des Führers und Reichskanzlers im
Einvernehmen mit dem Reichspropagandaminiſter und dem
Reichswehrminiſter folgendes beſtimmt:
1. Totenſonntag und Allerſeelen ſind
allge=
mein kirchliche Gedenktage des Volkes. Alle
An=
ordnungen und Beteiligungen ſowie Kranzniederlegungen von
öffentlichen Stellen und Verbänden haben ſich in den durch die
kirchliche Ordnung beſtimmten Rahmen einzufügen. Im übrigen
gelten dieſe Tage des Gedenkens an die Toten in der
Haupt=
ſache für den Einzelnen und für die Familie. —
2. Der Heldengedenktag am Sonntag
Remi=
niscere iſt der allgemeine Gedenktag für die
Gefallenen des Weltkrieges Die Ordnung des Tages
wird von Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda
in Gemeinſchaft mit der Wehrmacht beſtimmt. Veranſtaltungen
in den Standorten der Wehrmacht werden von den
Standort=
älteſten der Wehrmacht geleitet. —
3. Der 9. November iſt der Gedenktag für die
Toten der nationalſozialiſtiſchen Bewegung.
Seine Ausgeſtaltung liegt in den Händen der Partei.
Die Wehrmachk im neuen Skaak.”
II.
Das führt zu einer Zukunftsbetrachtung über
die Wehrmacht im neuen Staat. Ehe die Fragen der
inneren Organiſation einer deutſchen Wehrmacht geſtreift werden,
erſcheint es notwendig, auf den großen Kampf der deutſchen
Regierung und des deutſchen Volkes einzugehen, der um die
Frage der Abrüſtung, oder beſſer geſagt, für uns um die Frage
der Sicherheit und der Gleichberechtigung Deutſchlands geführt
wird. In dieſem Kampf hat die nationale Revolution inſofern
eine erhebliche Verbeſſerung unſerer Lage herbeigeführt, als die
Auseinanderſetzungen über Abrüſtung, Sicherheit und
Gleich=
berechtigung in Deutſchland ein Ende gefunden haben. Der
Kampf gegen den Pazifismus, vor allem gegen den
landes=
verräteriſchen Pazifismus, aber auch gegen die ideal
einge=
ſtellten Verfechter des Gedankens eines ewigen Friedens
zwi=
ſchen den Völkern hatte ſtarke Kräfte gebunden, die nun frei
geworden ſind und mit eingeſetzt werden können in dem
inter=
nationalen Ringen um dieſe Frage. Für die deutſche
Wehr=
macht iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß ſie ein Mittel der
politiſchen Führung bleibt und niemals eine eigene Politik zu
führen hat. Die ehrlichen Beteuerungen des Friedenswillens
entſprechen durchaus dem Verantwortungsbewußtſein des
deut=
ſchen Soldaten, der weiß, daß die Aufgaben Deutſchlands nicht
in kriegeriſchen Auseinanderſetzungen zu ſuchen ſind, ſondern
im friedlichen Aufbau eines neuen Staates auf
nationalſozia=
liſtiſcher Weltanſchauung und in erſter Linie in einer Beſſerung
der Wirtſchaftslage, vor allem in der Beſeitigung der
Arbeits=
loſigkeit. Aber das Ringen um die deutſche Sicherheit rührt an
einer der ſtärkſten Lebensfragen des deutſchen Volkes. Noch keine
deutſche Regierung konnte mit einem ſo einheitlichen Volkswillen
hinter ſich dieſen Kampf aufnehmen, aber auch keine deutſche
Regierung hat vielleicht ſo viel gefühlsmäßige Widerſtände im
Auslande gefunden wie die Regierung Adolf Hitler. Wer dieſe
letztere Tatſache zu einem Vorwurf machen wollte, vergißt eine
der Grundtheſen der großen Politik ſeit dem Ausgang des
Weltkrieges. Jede innere Erſtarkung Deutſchlands mußte
zwangsläufig zu einer Verſtärkung der Widerſtände von außen
führen. Uns bleibt die Hoffnung, daß ſich das Ausland auf die
Dauer abfinden wird mit der Tatſache, daß das deutſche Volk
von 1933 nicht mehr dasſelbe iſt wie in den vergangenen
Jah=
ren und daß ſich der Gedanke international durchſetzt, daß auf
die Dauer gegenüber dem Wehrwillen Deutſchlands auch die
gewandeſten diplomatiſchen Kniffe nichts nützen werden.
Andererſeits konnten nur politiſche Narren erwarten, daß nach
der Machtergreifung durch den Führer der nationalſozialiſtiſchen
Bewegung der Verſailler Vertrag mit ſeinen ſcharfen
militäri=
ſchen Bindungen plötzlich verſchwinden werde. Der Soldat kennt
die Schwierigkeit des Abrüſtungskampfes und weiß, daß er
auch jetzt nicht in kürzeſter Friſt eine Befreiung von allen
Feſſeln erwarten kann.
Dankbar und mit erleichtertem Herzen hat die Wehrmacht
das Abrücken von Genf begrüßt und hofft, daß in ehrlichen
Verhandlungen von Staat zu Staat die Verſailler Feſſeln von
ihr genommen werden.
Natürlich iſt es Pflicht, ſich Gedanken zu machen über die
Eingliederung der Wehrpolitik in den Rahmen der
Geſamt=
politik. Ein Staat, der auf völlig neue weltanſchauliche
Grund=
lagen gebaut werden muß, kann nicht vorübergehen an dem
Teil der Politik, dem der Schutz dieſer Neugeſtaltung zufällt, an
der Wehrpolitik.
Das Studium der Wehrberfaſſungen und der
Heeres=
organiſationen iſt im alten Deutſchland gegenüber dem Studium
taktiſcher und ſtrategiſcher Fragen oft vernachläſſigt worden,
Dieſes Gebiet iſt durch das uns aufgezwungene volksfremde
Wehrſyſtem erſt nach dem Kriege wieder recht aktuell geworden.
Wer ſich mit Wehrverfaſſungen und wehrorganiſatoriſchen
Fragen der Vergangenheit beſchäftigt, ſtößt immer wieder auf
den einen Grundſatz, daß das Wehrleben eines Volkes nicht
herausgeriſſen werden kann aus dem Geſamtleben von Volk
und Staat. Römiſche Söldnerheere entſprachen der geſamten
politiſchen Geſtaltung des römiſchen Kaiſerreiches. Das
alt=
germaniſche Volk war ein wehrhaftes Volk an ſich. Die
Einzel=
kämpfer und Einzelheere der mittelalterlichen Zeit ſind ein
ge=
treues Spiegelbild der politiſchen Zerriſſenheit, aber auch ein
Zeichen des Lebensgedankens. Die Landsknechtſcharen des
aus=
gehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit ſind eine
Form, die dem politiſchen und weltanſchaulichen Bild dieſer
Zeit durchaus gleicht. Die volksfremden Regimenter der dann
folgenden Zeiten entſprechen dem Abſolitismus in der Politik.
Die Maſſenheere ſind ein Ereignis der franzöſiſchen Revolution.
Wo Wehrformen und Wehrverfaſſungen nicht organiſch aus dem
Geſamtleben des Volkes wuchſen, gab es einen Mißklang, der
ſich geſchichtlich immer irgendwie gerächt hat. Es wird die
große Aufgabe der Gegenwart und nahen Zukunft ſein, für
Deutſchland eine Wehrverfaſſung und ein Wehrſyſtem zu finden,
das dem nationalſozialiſtiſchen Gedankengut entſpricht, das heute
die Führung auf allen politiſchen Gebieten übernommen hat.
Denn das reine Berufsſoldatentum, das uns aufgezwungen
wurde entſpricht dieſer Forderung nicht. Alle internationalen
Abmachungen ſollten daher ſo viel Freiheit laſſen, daß dieſem
Gedanken der organiſchen Verbundenheit zwiſchen der geſamten
Staatsidee und der Wehridee genügend Spielraum bleibt. Daß
dabei letztlich die militäriſchen Geſichtspunkte in den einzelnen
Fragen ausſchlaggebend ſein müſſen, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit,
III.
Wie muß eine ſolche Wehrverfaſſung — wenn man ſie
ein=
mal losgelöſt von den äußeren Bindungen betrachten will —
ausſehen?
Dem weltanſchaulichen Grundgedanken von der alles
über=
ragenden Stellung der Nation entſpricht die Notwendigkeit, die
großen Werte der Nation zu ſchützen und zu verteidigen: ihr
ſtaatliches ihr kulturelles und ihr Wirtſchaftsleben.
Der unbedingte Schutz der heiligſten Güter der Nation iſt
oberſtes Wehrgeſetz. Das erfordert eine wehrhafte Geſinnung
des ganzen Volkes in jeder Beziehung. Dieſe wehrhafte
Ge=
ſinnung zu erreichen iſt in erſter Linie die Aufgabe des Staates
und muß ſich auswirken in allen Maßnahmen dieſes Staates,
*) Fortſetzung und Schluß aus Nr. 58 des
jädter
blatts” vom 27. Februar 1935.
Seite 2 — Nr. 59
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 28. Februar
bör allen in der Erziehung des einzelnen von der Schule über
die Lehrzeit und das Studium bis in die Berufszeit und das
ſpäte Alter.
Dem weltanſchaulichen Grundgedanken der
Volksgemein=
ſchaft und dem Totalitätsanſpruch des nationalſozialiſtiſchen
Staates entſpricht der politiſche Gedanke der Wehrgemeinſchaft,
durchſetzt vom Gedanken des Opfers für die Gemeinſchaft,
unter Zurückſtellung aller perſönlichen Motive. Der Staat hat
ein Recht und mehr noch die Pflicht alle Kräfte der Nation zu
dieſer Wehrgemeinſchaft heranzuziehen und der Verteidigung
der nationalen Werte nutzbar zu machen. Alle perſonellen und
materiellen, ideellen und finanziellen Mittel haben dieſem
Ge=
danken zu dienen. Die Art dieſes Dienſtes kann durchaus
ver=
ſchieden fein. Der eine dient dem Vaterlande mit der Waffe
in der Hand, der andere durch die Arbeit in der Werkſtatt und
im Maſchinenſaal; andere wieder als Bauern durch Ernährung
des Volkes, durch redneriſche und ſchriftſtelleriſche Gaben, durch
die Kraft des Erfinder= und Forſchergeiſtes, durch die Fürſorge
für die Opfer des Krieges. Jeder Muskel und jeder Nerv iſt
einzuſpannen für dieſe Wehrgemeinſchaft und in dieſer
Wehr=
gemeinſchaft.
Dem weltanſchaulichen Grundſatz des Führerprinzips
ent=
ſpricht die Notwendigkeit einer klaren Organiſation der Führung
im Kriege. Kein Parlament, kein Kriegsrat darf eingreifen. Der
politiſche Führer trägt allein die Verantwortung für die
Führung des Staates und der militäriſche Führer allein die
Verantwortung für ſeinen militäriſchen Bereich.
Dem weltanſchaulichen Grundſatz des Leiſtungsprinzips
ent=
ſprechen dabei die notwendige Auswahl und Beſtimmung der
Rolle, die der einzelne in dieſer Wehrgemeinſchaft zu
über=
nehmen hat. Nicht Wunſch und Wille des einzelnen, ſondern
die Eignung und der größtmögliche Erfolg allein entſcheiden.
Das bedingt eine Ausleſe beſonders ſchwieriger Art. Sie muß
aber erreicht werden.
Stehen dieſen Forderungen die militäriſchen Erfahrungen
des Weltkrieges entgegen?
Es iſt ſchwer, aus Vergangenem die richtigen Lehren zu
ziehen, noch ſchwerer, ſie ſo zu ziehen, daß ſie Geltung behalten
können. Denn niemand kann in die Zukunft ſehen und niemand
kennt die Ausmaße und Methoden eines Zukunftkrieges. Und
doch laſſen ſich einige Lehren aus den Erfahrungen des letzten
Krieges herausſtellen: die geſamte Nation führt den Kampf,
nicht die bewaffnete Macht allein. Die Bedeutung des Materials
und der techniſchen Ausrüſtung der bewaffneten Macht iſt
ge=
waltig geſtiegen. Damit hat ſich die Bedeutung des
Einzel=
kämpfers gehoben, was vielleicht zunächſt ſinnwidrig klingt; aber
wenn die Maſchinen auch die Wirkung vieler Einzelkämpfer
er=
ſetzt haben, ſo müſſen dieſe Maſchinen doch vom einzelnen
be=
dient werden. Gegen die gewaltige Wirkung moderner
Kriegs=
maſchinen ſind die Maſſen früherer Zeiten auf dem
Schlacht=
feld nur zu leicht Kanonenfutter. Die moraliſchen Werte des
einzelnen ſtehen hoch im Kurs. Die Ueberwindung von Zeit
und Raum hat ungeheuere Fortſchritte gemacht im friedlichen
und im kriegeriſchen Leben des Volkes. Die Anforderung an
die Führung, beſonders an ihre geiſtige Wendigkeit, ſind damit
um ein Vielfaches geſtiegen.
Sind das Widerſprüche? Nein.
Der Lehre von der geſamten kriegführenden Nation
ent=
ſpricht die Forderung nach der Volksgemeinſchaft und
Wehr=
gemeinſchaft. Der Lehre von dem gehobenen Wert des
Einzel=
kämpfers entſpricht der Gedanke des Leiſtungsprinzips. Der
Lehre von den vermehrten Anſprüchen an die Eignung der
Führer entſpricht der Gedanke des Führerprinzips.
Wie alſo wären dieſe Grundgedanken und Lehren
umzu=
münzen in Wehrverfaſſung und Wehrſyſtem? Wir brauchen eine
allgemeine Wehrpflicht im weiteſten Sinne des Wortes, eine
Kriegsdienſtpflicht des geſamten Volkes. In dieſem Rahmen iſt
beſonders hoch zu werten der Dienſt des Waffenträgers. Es
darf nicht mehr ſo ſein, daß der Kampf an der Front als
Dummheit oder gar als Strafe gilt. Frontkämpfertum iſt höchſte
Ehre. Das erfordert, daß ſchon im Frieden dem Waffenträger
größte Ehre und damit verbunden auch ſtaatliche und
wirt=
ſchaftliche Vorteile zuteil werden müſſen, und daß der dem nicht
vergönnt iſt, die Waffen zu tragen, in irgend einer Form zum
Ausgleich beitragen muß. Das ſchließt nicht aus, ſondern
fordert ſogar, daß auch der Wehrpflichtige an der Drehbank
und am Schreibtiſch ſich als Soldat des Volkes fühlt. Aber
nicht alle können Waffen tragen, weil viele auch an anderen
Stellen gebraucht werden. Aber alle ſind zu ſchulen für die
kommende Auswahl in Waffendienſtpflichtige und
Wehrdienſt=
pflichtige durch eine vormilitäriſche Jugenderziehung, die neben
praktiſchen Zielen vor allem der ideellen Durchdringung mit
dem Wehrgedanken zu dienen hat. Die Wehrmacht als
Organi=
ſation des Waffendienſtes iſt ſtark zu durchſetzen mit
Berufs=
ſoldaten, die das Gerippe ſind für die Vorbereitung des Kampfes
und für den Kampf ſelbſt. Nicht verſchwommene Milizformen,
ſondern ſtarke Körper ſind not. Wie die nationalſozialiſtiſche
Partei im Staat, ſo iſt das Berufsſoldatenrum das Stahlgerippe,
das dieſe Körper trägt. Klare Organiſation der Landesver=
Das Leben der Dinge.
Von Wilhelm Michel.
Wir leben fortwährend mit Dingen zuſammen. Gerade der
Ort, wo ſich ein Hauptteil unſeres Daſeins abſpielt, unſere
Woh=
nung, iſt in erſter Linie ein Zuſammenhang von Dingen. Da
ſteht Hausrat um uns herum, der in beſtimmter Weiſe geformt
iſt; da wirken Farben von Tapeten und Geweben auf uns ein,
und auch die Raumbilder, die architektoniſchen Raumgeſtaltungen
der Wohnung, gehören zu der Dingwelt, mit der wir
zuſammen=
hauſen.
Wir betrachten die Dinge, die uns umgeben, gewöhnlich nur
nach den Geſichtspunkten von zweckmäßig und unzweckmäßig, oder
von (künſtleriſch) gut und ſchlecht. Es gibt aber noch einen
anderen Geſichtspunkt für die Betrachtung und Bewertung der
in unſer Daſein hereinragenden Dingwelt. Dieſer Geſichtspunkt
ergibt ſich aus der Frage: Iſt dieſes Möbel, dieſe Wandfarbe,
dieſes Raumgebilde meinem Lebensgefühl förderlich oder
abträg=
lich? Stimmt es mich heiter oder ſchlägt es mich nieder? Regt
es mich an oder bedrückt es mich? Man kommt bei dieſer
Frage=
ſtellung auf eine Seite an den Dingen, die man faſt ihre ſittliche
Haltung, ihre „Moralität” nennen könnte. Statt der bloßen
Frage „Gut oder ſchlecht?” ſteht auf einmal auch die Frage „Gut
oder böſe?” da. Hat ſie einen Sinn?
Ich kam einmal in ein Haus, das von einem namhaften
Architekten ausgeſtattet war. Aus irgendeinem Grunde mußte
ich im Empfangszimmer der Hausfrau eine Weile warten. Das
war in Violett gehalten. Möbelbezüge, Gardinen, Teppich
alles voilett in einem tiefen, prächtigen Ton. Es machte
Ein=
druck, als ich hereinkam. Aber nachdem ich eine Zeit geſeſſen
hatte, wurde mir die Farbe läſtig. Sie reizte das Auge und
be=
drückte zugleich die Stimmung. Sie war laut und doch kalt. Das
Auge hatte an ihr kein Ausruhen, ſie rief keine freundlichen
Ge=
fühle hervor. Kurz, als die Hausfrau wieder erſchien, bat ich ſie,
das Geſpräch in einem andern Raum fortzuſetzen. Sie war erſt
von dem Wunſch betroffen, und dann geſtand ſie mir, es ſei ihr
mit dieſer Farbe ſchon ähnlich gegangen; ſie möge ſie nicht leiden
und habe ſich ſchon entſchloſſen, ſie zu ändern.
Das war vor zwanzig Jahren, zu einer Zeit, da die
Architek=
ten auf die „ſittliche” Wirkung der Farben und Formen noch
weniger achtgaben. Ein andermal ſah ich in dieſer Zeit einen
Wohnraum, der ganz in Schwarz gehalten war. Schwarz gebeiztes
Eichenholz als Vertäfelung, ſchwarze Möbel, ſchwarze Ripſe und
ſchwarze Seidenſtoffe zur ſonſtigen Ausſtattung. Der Beſitzer fand
dieſen Raum ſtimmungsvoll; in Wirklichkeit war er traurig wie
ein komfortabler Sarg; und in dieſem wie im andern Fall war
mit Händen zu greifen, daß dieſe Farben oder vielmehr dieſe
Handhabung der beiden Farben etwas ausgeſprochen
Bös=
artiges, Lebenſchädigendes in ſich hatte.
Bom Tage.
Der Führer und Reichskanzler empfing am Mittwoch den
Reichsbiſchof zum Vortrag.
Die Aufmarſchleitung des 1. März (Preſſeſtelle) teilt in
Er=
ledigung vieler Anfragen mit, daß das Photographieren bei den
Feiern anläßlich der Saarheimkehr jedermann geſtattet iſt.
Be=
ſondere Ausweiſe werden dafür nicht ausgegeben. Armbinden mit
Aufdruck „Bildpreſſe” können in ſehr beſchränktem Umfange nur
an Vertreter von Bildkorreſpondenzen verteilt werden.
Außenminiſter Laval hatte am Mittwoch eine Beſprechung
mit dem italieniſchen Botſchafter, den er über die Ergebniſſe der
franzöſiſch=öſterreichiſchen Miniſterzuſammenkunft unterrichtete.
Weiter erſtreckte ſich die Unterhaltung auf die Entwicklung des
italieniſch=abeſſiniſchen Streitfalls, wobei auch die am Dienstag
abend in Rom veröffentlichte amtliche Mitteilung über die
ita=
lieniſche Heeresſtärke zur Sprache kam.
Die Lage im Hafen von Algier iſt nach wie vor ſehr ernſt.
Polizei und Truppen haben das Hafenviertel beſetzt. Man
be=
fürchtet erneute Ausſchreitungen. In Montaganem, wo es ſchon
vorgeſtern zu ſchweren Unruhen gekommen war, gärt es noch
im=
mer. Die Behörden haben die ſchärfſten Maßnahmen ergriffen,
um weitere Unruhen im Keime zu erſticken. Die ganze Stadt iſt
militäriſch beſetzt und auf den Straßen ſieht man
Militär=
patrouillen.
Der frühere Generalſekretär im braſilianiſchen
Außenminiſte=
rium und gegenwärtige Geſandte in Venezuela, Joſé Moniz de
Aragao, wurde zum braſilianiſchen Geſandten in Berlin ernannt.
Er iſt der Nachfolger des bisherigen Geſandten Araujo Jorge, der
als Botſchafter nach Chile gehen wird.
Der Ausſchuß der Völkerbundsverſammlung für die Beilegung
des Chaco=Konflikts hat angeſichts der Austrittserklärung
Para=
guays aus dem Völkerbund beſchloſſen, am 11. März
zuſammenzu=
treten und ſich mit der durch die Haltung Paraguays geſchaffenen
Lage zu befaſſen.
Der römiſch=abeſſiniſche Geſchäftsträger hat am Mittwoch
nachmittag auf Grund eines am Dienstag eingegangenen
Schrei=
bens des Kaiſers von Abeſſinien vor der internationalen Preſſe
„in dieſem — wie er ſagte — ernſten Augenblick der Geſchichte
Abeſſiniens und Aetiopiens” eine feierliche Friedenserklärung
Abeſſiniens verleſen.
teidigung ſchon im Frieden unter einem für die
Landes=
verteidigung verantwortlichen Führer iſt notwendig; nicht ein
Vielmaß von nebeneinanderarbeitenden Zentralſtellen wie vor
dem Kriege, ſondern eine in eine Spitze mündende Organiſation.
Das ſind gewiß Idealforderungen, die aus tauſend
Grün=
den in der harten Wirklichkeit abgewandelt werden müſſen.
Aber dieſe Idealforderungen aufzuſtellen iſt nicht ſinnlos weil
ohne eine Klärung der Grundſätze praktiſche Arbeit leicht
ziel=
los verläuft. So wie heute ein neues Reich gebaut wird nicht
für die nächſten Jahre, ſondern für ein Jahrhundert und mehr,
ſo müſſen auch die Fundamente gelegt werden für eine
Wehr=
verfaſſung, welche die Tagesforderungen überragt und in die
Ferne reicht. Das Werk eines Scharnhorſt und Boyen hat ein
Jahrhundert gehalten und iſt Vorbild geworden für die ganze
Welt. Das deutſche Volk, dem ein gütiges Schickſal den
politiſchen Führer der Zukunft geſchenkt hat, wird auch einſt
den Meiſter feiern, der ihm die Wehrform der Zukunft ſchmiedet.
Die leikenden Perſönlichkeiken
des Staakes und der Parkei.
Zweite Verordnung zur Durchführung des Geſetzes
gegen heimkückiſche Angriffe auf Skaak und Parkei.
In dem Reichsgeſetzblatt wird die Zweite Verordnung zur
Durchführung des Geſetzes gegen heimtückiſche Angriffe auf
Staat und Partei und zum Schutze der Parteiuniformen
ver=
öffentlicht.
Die Verordnung beſtimmt, wer als leitende Perſönlichkeit
im Sinne des Geſetzes anzuſehen iſt.
Auf Grund des § 2 Abſ. 4 des Geſetzes gegen heimtückiſche
Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutze der
Partei=
uniformen vom 20. Dezember 1934 (RGBl. I S. 1 269) werden
als leitende Perſönlichkeiten im Sinne des §2
Abſ. 1 des Geſetzes beſtimmt:
I. Der Führer und Reichskanzler
II. Leitende Perſönlichkeiten des Staates:
1. die Reichsminiſter die Reichsſtatthalter ſowie die
Vor=
ſitzenden und Mitglieder der Landesregierungen,
2. die Staatsſekretäre des Reiches und der Länder,
3. die preußiſchen Oberpräſidenten einſchl, des
Staatskom=
miſſars der Hauptſtadt Berlin.
III. Leitende Perſönlichkeiten der NSDAP.:
1. die Reichsleiter,
2. die Gauleiter.
Natürlich fängt die Wirkung der Farben und Formen nicht
erſt bei ſo grobem Vorgehen an, wie es die zwei Fälle ſchildern.
Sie macht ſich ſchon bei einer viel leiſeren Handhabung der Farbe
geltend. Jeder Menſch kann an ſich erfahren, daß z. B. Blau
vorm Auge zurückweicht und die Räume weiter macht, daß Rot
oder Gelb vordringen und die Räume verengern; daß Gelb im
helleren Ton anregt und geiſtig ermuntert, daß Grün angenehm
dämpft und Blau luftig macht oder auch erkältet. Dieſe
Einwir=
kungen gehen nun bis ins Verſchwiegene, bis ins Unbewußte —
und das iſt gerade der Punkt, der bedacht werden muß. Ständig
bewußt und unbewußt, erfahren wir das Leben der Dinge in
ſeiner Einwirkung auf uns. Deshalb müſſen wir ſie prüfen, ehe
wir uns dauernd mit ihnen einlaſſen. Sie ſind unſere
Haus=
genoſſen. Und wie wir einen Freund nicht nur daraufhin
an=
ſehen, ob er gut oder ſchlecht gekleidet iſt, ob er Verſtand hat oder
dumm iſt, ſondern namentlich daraufhin, ob er einen anſtändigen
Charakter hat und günſtig auf uns einwirkt — ſo müſſen wir
auch die Dinge unſerer Umgebung nicht nur auf „Schönheit” und
Zweckmäßigkeit, ſondern auch auf ihre ſittliche Haltung hin prüfen.
Mit den Linien, mit den Formen iſt es das gleiche wie mit
den Farben. Den Unterſchied zwiſchen ruhigen und unruhigen,
zwiſchen bewegten und ſchlaffen Linien, etwa bei Tapeten= und
Gewebemuſtern, empfindet wohl jeder; ebenſo den Unterſchied
zwiſchen leichten, ſchlanken und gedrungenen, geduckten
Möbel=
formen und den Unterſchied zwiſchen „wohnlichen” und „
unwohn=
lichen” Raumbildern.
Aber es gilt ſich klar zu machen, daß daneben in dem
For=
men der Geräte, der Tapeten und Gewebe, auch der Kunſtwerke,
die zur Belebung des Raumes dienen, noch eine Unmenge von
feineren Ausdruckswerten lebt, die Beachtung verdienen, weil ſie
bei dauerndem Verkehr mit den Dingen Wirkung entfalten. Es
gibt in Linien, in Möbelformen Leichtfertigkeit und Schwermut,
Geiſtreichelei und Stumpfſinn. Es gibt Möbelabmeſſungen, die
in ihrer barbariſchen Fülle beläſtigen, und andere, die in ihrer
geſpreizten Knappheit und Ueberſachlichkeit förmlich eine
ſchnar=
rende, ſarkaſtiſche Redeweiſe mit ſich führen. Es gibt in den
For=
men Schmachtendes und Sentimentales, es gibt Trockenes und
Gemütloſes. Ich kenne Möbel, die bei beſter Arbeit und teuerſten
Werkſtoffen etwas ſittlich Unſauberes an Eleganz vortragen und
eher aufs Geſchniegelte als auf gute Form hinauskommen. Man
muß bedenken: Jeder, der Möbel entwirft, gibt ihnen
unweiger=
lich ſeine Lebensart mit. Ob er Einfaches oder Anſpruchsvolles
macht — ſtets iſt das Gediegene oder Ungediegene ſeiner Natur
oder was er ſonſt an tiefliegenden Charakterzügen hat, darin
niedergelegt. Das nehmen wir mit ins Haus, wenn wir die
Möbel ins Haus nehmen! Darum iſt genaue Prüfung notwendig:
Spricht aus dem Ding ein Geiſt, der mir freundlich iſt, oder ein
Geiſt, dem ich ſonſt im Leben gern ausweiche?
Es gibt für die Beantwortung dieſer Frage kein überall
gül=
tiges Rezept. Ich habe z. B. vorhin geſagt, daß Blau als Wand=
Marſchant Potalnls Aberscuß.
Der franzöſiſche Generalſtab hat ſo ziemlich
was einen Namen beſitzt, aufgeboten, um für die Eir
rung der zweijährigen Dienſtzeit zu werben
Verlängerung der Dienſtzeit iſt jedoch in Frankreich äuße
populär. Man hat verſucht, ſich eine Reſerve an Berufsſ,
zu ſchaffen, aber die Arbeitsloſen, die aufgefordert wurde
Heer einzutreten, haben ſich nur in geringer Zahl gemeld
folgedeſſen wird nun wieder verſtärkt für die Verlängeru
Dienſtzeit Reklame gemacht.
Marſchall Pétain hat jetzt in einem Zeitungsartikel di
wendigkeit hervorgehoben, den nächſten Rekrutenjahrgang.
April eingezogen wird, ſchon 18 Monate und den Oktoberia
24 Monate dienen zu laſſen. Bei dieſer Gelegenheit iſt M.
Pétain aber ins außenpolitiſche Fahrwaſſer eingebogen.
ſich mit dem Luftabkommen befaßt, das nach ſeine
ſicht keine entſcheidende Stütze zugunſter
Landſtreitkräfte bringe und das Frankreich
vonder Pflicht entbinde, ſeine eigene Siche
zu gewährleiſten. Auch die von den Franzoſen aus ge
ſtimmten politiſchen Gründen immer wieder vorgeſchk
Rüſtungskontrolle lehnt Pétain energiſ
und nennt ſie eine gefährliche Uebertölpe
der friedlichen Völker.
Herr Laval wird ſicherlich nicht entzückt ſein, daß
Marſchall gerade in dieſem Augenblick, der eine neue Re
engliſchen Außenminiſters nach Paris ſieht,
Außenpolitik beſchäftigt und ihn in dieſer wenig anger
Form „unterſtützt” hat. Marſchall Pétain hat übrigens mit
Artikel ähnliches getan wie die ſowjetruſſiſchen Politike,
Militärs, die immer wieder mit dem Säbel raſſeln, ſo daß
von der engliſchen Regierung zu verſtehen gegeben worden
möchten wenigſtens vorläufig dieſe Art Begleitmuſik für die
matiſchen Verhandlungen einſtellen.
E
„Im Zante europäncher Heritatang
* Das amtliche Communiqué, das die italieniſche Reg
am Dienstag abend veröffentlichte hat in diplomatiſchen
nicht nur Roms ziemliche Verblüffung hervorgerufen.
Zwecke ſind nicht ganz klar zu erkennen. Immerhin ble
eine nachdenkliche Tatſache, wenn Muſſolini na
lich darauf hinweiſt, daß die beiden mobiliſierten un
Abeſſinien beſtimmten Diviſionen neu aufgeſtellt werde
daß Italien ſieben bis acht Millionen Mann mobiliſieren
Selbſt wenn eine ſolche Notwendigkeit nur für den Fall
päiſcher Verwicklungen in Ausſicht geſtellt wird, die na
Beſprechungen von Rom und London ſehr unwahrſch
wären.
Im Laufe der vergangenen Woche hat die italieniſche
rung Erklärungen dieſer Art bereits wiede
veröffentlicht. Für den innerpolitiſchen Bedarf können ſ
kaum beſtimmt ſein, zumal da es einigermaßen zweifelh
ob die koloniale Begeiſterung der Italiener wirklich tief
geht, um die Möglichkeit einer Mobiliſierung der letzten R
als beſonderen Auftrieb zu empfinden. Es iſt deshalb auch
ſcheinlich, daß die Feſtſtellung mehr nach drauße
ſtimmt iſt, vermutlich als Ausfluß einer gewiſſen Gere
die bei Muſſolini wegen verſchiedener diplomatiſcher Vo
der letzten Wochen entſtanden iſt. Er hat einmal bei den
mächten für ſein Vorgehen gegen Abeſſinien nicht das err
Entgegenkommen gefunden und zum anderen hat ſich ſehr ?
gezeigt, daß andere Staaten Italien gern in dieſes Abe
verwickelt ſehen möchten in der Hoffnung, daß dadurch J.
politiſche und militäriſche Stellung in Europa für länger
hinaus geſchwächt würde.
Wir nehmen an, daß ſich Muſſolini gegen ſolche Unterſtr
gen wendet, und darauf hinweiſen will, daß Italien ſtark
iſt, um notfalls den Krieg gegen Abeſſinien zu führen, ohn
wegen in Europa irgendwie ſchwächer zu werden. Ein ſtarke
weis darauf, daß Italien, auch wenn es gegen Abeſſinie
äußerſten kommen ſollte, ſeine europäiſche Po
fortzuſetzen beabſichtigt.
Eine Minute Bekriebsruhe am 1. Mäkz.
Mit
Der Leiter der Reichswirtſchaftskammer erläßt fole
Aufruf:
Nach dem Wunſche des Führers iſt der 1. März aus
der Rückgabe der Saar an Deutſchland zum nationalen Fe
erklärt worden. Ich fordere hiermit alle Betri
führer auf, der Erhabenheit der großen Stund
gedenken und Anordnungen zu geben, da
Dampfſirenen ertönen und in all jenen Betrieben
es ſich ermöglichen läßt 1 Minute Betriebs
herrſcht. Zeitpunkt etwa 10,15 Uhr.
farbe „erkältet”. Heißt das, daß Blau von jedem zu meide
— Keineswegs. Es kann ſein, daß ein Menſch gerade einen
len” Raum braucht, einen Raum, der weniger auf feſte Al
zung angelegt iſt als gerade auf das luftige Zurückgehei
Wände, auf ein Freiheitsgefühl, das mit Weite, mit Träu
zu tun hat. Es kann ſogar ſein, daß ein= und derſelbe 2
im einen Raum die Farben der poſitiven und warmen, 1.
dern Raum die der negativen und kalten Ordnung verw
weil er in ſeinen Raumgefühlen ſo entwickelt iſt, daß er ve
dene Raumerlebniſſe nutzbringend verwenden kann. Und ſt
es auch mit den Formen. Wer ſelber leichten Geblüts iſt,
die fröhliche Note im Hausrat ſuchen. Die äſthetiſchen,
verfeinerten Menſchen werden an ſachten, gemeſſenen M!
mit ſchlanken Stützen eine Befriedigung finden, die andere
bere Charaktere nie begreifen können. Und wenn dieſe ihre
die gedrungenen, handfeſten Körper im Hausrat lieben, w.
lich in einheimiſchen Naturhölzern, kernig mit Sandſtrahlg
behandelt, Seſſel mit Ledergurten. Gardinen aus kral
Bauernleinen, handgewebte Teppiche in griffigem Wollga!
wird es daneben auch immer wieder Menſchen geben, die
etwas verdächtige Eleganz, von der ich vorhin ſprach als io
gehörig empfinden. Das Blanke und Spiegelnde der 30
das Gleitende und etwas Geölte in den Linien, kurz, das 2
das weniger im netten Hauskleid als im feierlichen Frack 9
ſteht, das wird ſie anſprechen. Und daneben gibt es auch
wie jene amerikaniſchen Millionäre, von denen wir in den
Jahren gehört haben, die ihr Haus in dem für die oberſtel
hundert verpflichtenden Geſellſchaftsſtil einrichten ließen.
ſich außerdem einen Raum nach Wildweſt=Art aufbaule!,
Wänden aus Holzſtämmen, ungehobelten Tiſchen, Sitzmode.
Bärenfellen und mächtigen Kaminen. Warum? — Well
dem Geld= und Geſellſchaftsmenſchen noch etwas Einfachel””
ſprünglicheres in ihnen war, das ſich, um nicht unterzugehe”
und da in primitiver Raumform erfriſchen wollte.
Die heutige Möbelerzeugung begeht ſo grobe Fehlgrille
die eingangs angeführten natürlich längſt nicht mehr. Si”
wächſt die Zahl der Innenarchitekten, die nicht nur das 2
mäßige und die künſtleriſche Qualität beachten, ſondern aus
Herzen her den Nebenmenſchen wirkliche Helfer zu einem ."
klaren Leben und Heimgefühl ſein wollen. Sie wiſſen, daß?"
ſchon als einfache architektoniſche Gebilde ſeeliſch richtig ii
liſch falſch ſein können. Sie wiſſen Beſcheid über die ſinnt
liche Funktion der Farben wie der Formen; und auch unle.
ſamte einſchlägige Induſtrie, namentlich auch die bei uns
ſtehende Gewebe= und Tapeteninduſtrie, iſt heute durchgans,
dieſem neuen beſſeren Wiſſen um den Menſchen gefüht.
der Unterſchied der Charaktere bleibt beſtehen. Es gibt ſc
Architekten, zwiſchen deren Möbeln gleichwohl Viele nicht..
wohnen wollen, weil das Lebensgefühl, das ſie mit ſich It
dem ihrigen widerſpricht. Unter gleich guten und gleig. ”
mäßigen Möbeln wird doch der eine dies, der andere 90sL
*1
fir
onnerstag, 28. Februar 1935
Die Aenderung
des Kraftfahrzeugſteuergeſehes.
derung der heimiſchen Treibſtoffe. — Neue
Ber=
ſtigungen. — Beſeitigung der Anhängerſteuer.
DNB. Berlin, 27. Februar.
das Reichskabinett hat geſtern das Zweite Geſetz zur
Aende=
des Kraftfahrzeugſteuergeſetzes beſchloſſen. Dieſe
Aende=
n treten am 1. April d. J. in Kraft. Im weſentlichen
ſt das Zweite Geſetz gegenüber den bisher geltenden
Be=
ungen folgende Aenderungen:
n erſter Linie ſoll durch das Geſetz der Antrieb der
ftfahrzeuge mit heimiſchen Treibſtoffen
ge=
ert werden, und zwar insbeſondere mit
nicht=
ſigen Treibſtoffen, Holzgas Speichergas, Dampf
Flektrizität. Dieſe Stoffe ſtehen im Inlande in
ausreichen=
tenge zur Verfügung. Um uns in der Treibſtoffwirtſchaft
Auslande unabhängig zu machen, ſollen dieſe Stoffe auch
r Kraftverkehrswirtſchaft nach Möglichkeit zum Antrieb
raftfahrzeuge verwendet werden.
s Geſetz ſieht deshalb vor, daß allgemein für
Kraft=
zeuge, die nichtflüſſige Treibſtoffe — ganz
welcher Art — verwenden die
Kraftfahrzeug=
r auf die Hälfte der Sätze ermäßigt wird,
ür Laſtkraftwagen mit flüſſigem Treibſtoff
en.
ie Befreiungen gelten nicht nur für die Fahrzeuge, die neu
trieb genommen werden. Auch die Fahrzeuge, die bereits
etrieb ſind und auf dieſen Antrieb eingeſtellt ſind und
Fahrzeuge, die bisher mit flüſſigem Treibſtoff angetrieben
n und künftig auf nichtflüſſigen Treibſtoff umgeſtellt
n ſollen, nehmen in gleichem Maße an den Befreiun=,
il.
n der Hauptſache wird die Befreiung eine praktiſche
Be=
ig für die Laſtkraftfahrzeuge haben. Denn im allgemeinen
Antrieb mit nichtflüſſigem Treibſtoff für
Perſonenfahr=
nicht ſo geeignet, weil er beſondere Einrichtungen
voraus=
ie ein weſentliches Mehrgewicht des Fahrzeuges zur Folge
Im übrigen ſind ja auch die Perſonenwagen, die ſeit
März 1933 neu in Betrieb genommen ſind, ohnedies von
raftfahrzeugſteuer befreit. Bisher waren aber ſolche
Kraft=
uge, die mit Elektrizität oder Dampf angetrieben wurden,
teuerfrei. In Zukunft ſoll auch dieſe die gleiche Befreiung
en, wie die mit flüſſigem Treibſtoff angetriebenen Fahr=
Allerdings wird dieſe Befreiung auf Fahrzeuge beſchränkt,
it dem 1. April 1935 neu in Betrieb genommen werden.
ltere Fahrzeuge, die auf nichtflüſſigen Treibſtoff
umge=
verden, gelten nur die für Laſtkraftwagen geltenden
Ver=
jungen, d. h. ſie werden in Zuknuft nach Eigengewicht
ert und haben die Vergünſtigung zur Ermäßigung der
igen Steuer auf die Hälfte.
eiter ſieht das neue Geſetz eine Vergünſtigung für
chweren Laſtkraftwagen vor, ſoweit ſie mit
I. April 1935 neu in Betrieb genommen wer=
Bekanntlich wurden die Laſtkraftwagen bisher nach
Ge=
beſteuert. Für ein Gewicht bis zu 2500 Kg. bleibt es auch
kunft bei dem bisherigen Steuerſatz; bei einem Gewicht
500 Kg. tritt dagegen eine Ermäßigung der Steuer, die
30 RM. je 200 Kg. betrug auf 10 Mark je 200 Kg. ein.
ch ſoll erreicht werden, daß ſchwere Laſtkraftwagen, die
chältnis zur Nutzlaſt einen günſtigeren Treibſtoffverbrauch
in ſtärkerem Maße als bisher in Betrieb genommen
. Hieraus wird eine ſtarke Entlaſtung des
Treibſtoff=
s erwartet.
it Rückſicht auf das Steuerabkommen kann
ſiyergünſtigungnur auf neue Laſtkraftwagen
ſehrt werden. Die alten Laſtkraftwagen müſſen —
ent=
ſrind der Regelung für Perſonenkraftwagen — nach den
bS gen Sätzen weiter verſteuert werden.
e weitere Erleichterung tritt inſofern auf dem Gebiete der
ſre ihrzeugſteuer ein, als die Anhängerſteuer
voll=
tä ig beſeitigt worden iſt. Dieſe Regelung war
not=
be1 geworden, weil in verſtärktem Umfange in den letzten
ſa! Anhänger an Perſonenkraftwagen eingeführt worden ſind,
die her ſchon von der Steuer befreit waren, ein Verfahren,
M2 erheblichen techniſchen Schwierigkeiten geführt hat, aber
der srechtlich nicht unterbunden werden konnte. Es können
Anhänger in Zukunft beliebig an Kraft=
4 feugen verwendet werden.
trch das neue Geſetz iſt ſchließlich die Steuer für die
roſl Kennzeichen beſeitigt worden, eine Maßnahme,
ſ Xdie beſonders dem Reparaturgewerbe eine Erleichterung
zut wird.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Weiter wird durch das neue Geſetz die bisherige erhöhte
Steuer für nichtluftbereifte Kraftfahrzeuge in der Form
abgeän=
dert, daß die nichtluftbereiften Kraftfahrzeuge mit den
luftbereif=
ten gleichgeſtellt werden.
Endlich ſind die bisherigen Befreiungsvorſchriften
für Fahrzeuge in landwirtſchaftlichen
Betrie=
ben erweitert worden. Bisher waren nur ſolche
landwirt=
ſchaftlichen Kraftfahrzeuge ſteuerfrei, die ausſchließlich zur
Nr. 59 — Seite 3
Beförderung und zum Antrieb von Arbeitsgerät in
landwirt=
ſchaftlichen Betrieben verwendet wurden. Dagegen war das
Kraftfahrzeug von der Steuer nicht befreit, wenn es zum
Trans=
port von Gütern verwendet wurde. Das hatte zur Folge, daß
in landwirtſchaftlichen Betrieben die Zugmaſchinen nicht
voll=
ausgenutzt werden konnten. Um dies zu ermöglichen, unterliegen
ſie in Zukunft auch der Steuerbefreiung, wenn ſie für den
Transport von Gütern verwendet werden.
6. Vollſitzung der Akademie für Deutſches Recht.
Die inkernakionale Bekämpfung der Delikke des Völkerrechts. — Blut und Boden, ein Grundgedanke
des Nakionalſozialismus.
* Ein inkernakionaler Skrafgerichtshof.
Einen intereſſanten Gaſt begrüßte man am Mittwoch in der
Akademie für Deutſches Recht, die unter der Leitung des
Reichs=
miniſters Dr. Frank ſteht, in dem Dekan der juriſtiſchen Fakultät
der Pariſer Sorbonne, Prof. Dr. Dönnetdieu de Vabres.
Er machte den Vorſchlag der Errichtung eines
internationalen Strafgerich tshofes, dem er eine
univerſelle Zuſtändigkeit für alle ſtrafrechtlichen Verſtöße gegen
das Völkerrecht übertragen wollte. Zu dieſer Zuſtändigkeit ſollen
Seeräuberei, Falſchmünzerei, Sklaven=, Frauen= und
Kinderhan=
del, Rauſchgifthandel und ähnliche Verbrechen gehören, die in
ihrer Wirkung eine Störung der ſozialen Ordnung über die
Grenze eines Landes hinaus bedeuten. Prof. de Vabres ſtellte
dabei die Theſe auf, daß im voraus drei Fragen zu klären ſeien:
was ein völkerrechtliches Delikt ſei, worin das Prinzip der
uni=
verſellen Zuſtändigkeit beſtehe und auf welche praktiſchen Gebiete
ſich der Kampf am wirkungsvollſten erſtrecken könne. Er ſah die
größten Schwierigkeiten bei der Verfolgung dieſer Verbrecher aus
dem Zweifel über die Zuſtändigkeit bei der Aburteilung, weil es
ſehr oft vorkommt, daß derartige Delikte von Ausländern
began=
gen werden, die nach der Tat den betreffenden Staat ſofort
wie=
der verlaſſen.
Reichsminiſter Dr. Frank griff die Anregung dankbar auf
und verſprach, daß die Akademie ſich mit den von Prof. de Vabres
vertretenen Theſen und Ideengängen noch eingehend beſchäftigen
werde. Die Vorſitzenden der Ausſchüſſe für völkerrechtliche und
Strafrechtsfragen würden die Aufgabe erhalten, die
Stellung=
nahme der Akademie darzulegen und ihre Vorſchläge der nächſten
Vollſitzung zur Beratung zu unterbreiten.
Gegen das Schlagwort
von „Erbhöfen der Wirtſchaft”.
In der Nachmittagsſitzung der Akademie für Deutſches Recht
hielt Reichsminiſter Darré eine Rede über das Thema „Blut
und Boden”, ein Grundgedanke des
National=
ſozialismus”.
Der Miniſter betonte in dieſem Zuſammenhang die
entſchei=
dende Bedeutung des Bodenrechtes, das darüber beſtimme, wie
der Grund und Boden den lebensgeſetzlichen Kräften des Volkes
zugeordnet ſei. Damit entſcheide praktiſch das Bodenrecht zugleich
über das innere Gefüge des Staates und über die Zukunft eines
Staates.
In der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik, fuhr der Miniſter
fort, geht es nicht nur um die Ernährungswirtſchaft, ſondern
zu=
gleich um die Erhaltung des Bauerntums als
Blut=
quelle des Volkes. Es geht aber nicht allein um den
zah=
lenmäßigen Beſtand unſeres Volkes, ſondern es geht um die
Er=
haltung der Erbanlagen denen wir alle Tüchtigkeit und
alle Leiſtungen in unſerem Volke verdanken. Beiden Aufgaben,
einer bodenſtändigen Wirtſchaft und einem bauernbejahenden
Bodenrecht dient die nationalſozialiſtiſche Agrargeſetzgebung.
In ſeinen weiteren Ausführungen wandte ſich der Miniſter
gegen das Schlagwort von „Erbhöfen der
Wirt=
ſchaft”. Es ſei eine Verfälſchung des nationalſozialiſtiſchen
Bauern= und Erbhofgedankens, im gewerblichen Sektor der
Wirt=
ſchaft von „Erbhöfen der Wirtſchaft” zu ſprechen. Wenn es im
ge=
werblichen Sektor der Wirtſchaft Betriebe gebe, die vor einer
Zerſchlagung durch Erbgang bewahrt bleiben ſollten, oder man
aus Gründen geſunder Mittelſtandspolitik ihre Erhaltung in
einer Familie wünſche, ſo würde dazu ein Anerbenrecht genügen,
welches die Uebergabe des Betriebes auf ein Kind ſicherſtelle.
Der memelländiſche Landtag trat geſtern zuſammen, mußte
jedoch infolge der Mandatsaberkennungen und des Fernbleibens
der fünf Litauiſchen Abgeordneten zum 7. Male ſeine
Beſchlußun=
fähigkeit feſtſtellen.
DNB. Berlin, 27. Februar.
Die Preſſeſtelle der Reichsſendeleitung gibt für, den 1. März
folgendes Rundfunkprogramm bekannt:
Reichsſender Hamburg: Morgenruf, anſchl.
6.30 Uhr:
„Saarkantate” von Hermann Erdlen.
Dich=
tung von Alfred Theme. — Anſchließend aus
Saarbrücken: Kranzniederlegung am Ehrenmal.
7.10 — 9.00 Uhr: Reichsſender Berlin: Frühkonzert.
8.00 — 8.30 Uhr: Aus Saarbrücken: Katholiſcher
Dankgottes=
dienſt (für Stuttgart, Köln, Breslau, München,
Berlin).
8.00 — 8.30 Uhr: Aus Saarbrücken: Evangeliſcher
Dankgottes=
dienſt (für Frankfurt, Hamburg, Leipzig,
Kö=
nigsberg und Deutſchlandſender).
9.00—11.00 Uhr: Reichsſender Frankfurt: Konzert.
10.15—10.30 Uhr: Aus Saarbrücken: Feierliche Flaggenhiſſung
vor dem Regierungsgebäude. Es ſpricht
Reichs=
innenminiſter Dr. Frick.
11.00—13.00 Uhr: Reichsſender Stuttgart: Unterhaltungsmuſik.
11.15 Uhr: Aus Saarbrücken: Feierlicher Staatsakt.
Uebertragung der Regierungsgeſchäfte durch
Reichsinnenminiſter Dr. Frick an Gauleiter
Bürckel im Feſtſaal des Rathauſes Saarbrücken,
13.00—15.00 Uhr: Reichsſender Breslau: Mittagskonzert. Aus
Saarbrücken: Hörberichte vom Aufmarſch
15.00—16.00 Uhr: Reichsſender München: Schöne Volksmuſik.
16.00—17.00 Uhr: Reichsſender Leipzig: „Nachmittagskonzert.
17.00—18.00 Uhr: Reichsſender Köln: Unterhaltungsmuſik.
18.00—19.00 Uhr: Reichsſender Frankfurt: Blasmuſik.
19.00—20.00 Uhr: Reichsſender Stuttgart: Der Weg zum 1. März.
20.00—21.30 Uhr: Reichsſender Frankfurt: Kundgebung aus
Saar=
brücken. Es ſprechen der Stellvertreter des
Führers Rudolf Heß, Reichsminiſter Dr.
Goeb=
bels und Reichskommiſſar Bürckel.
21.30—22.00 Uhr: Reichsſender Berlin: „Abendmuſik.
22.00 Uhr:
Nachrichten.
2200 — 1.00 Uhr: Deutſchlandſender: Nachtmuſik.
Reichsſender Frankfurt: Muſik und Hörberichte
aus Saarbrücken.
Die Flaggenhiſſung am 1. März.
Reichsminiſter Dr. Frick wird aus Saarbrücken um 10.15
Uhr vor der feierlichen Flaggenhiſſung über den Rundfunk eine
kurze Anſprache an das deutſche Volk richten. Auf das folgende
Kommando „Hißt Flagge!” erfolgt auch im Reich die allgemeine
Beflaggung. In demſelben Augenblick wird eine Verkehrsſtille
von 1 Minute eintreten. In der gleichen Zeit werden in ganz
Deutſchland die Sirenen aller Fabriken und Schiffe ertönen,
ebenſo ſetzt zu dieſer Zeit das einſtündige Glockengeläute der
Kir=
chen ein.
Der Reichs= und preußiſche Miniſter des Innern hat für die
Rundfunkübertragung der Rückgliederungsfeierlichkeiten im
Kreis=
ſtändehaus zu Sarbrücken am 1. März 1935, vormittags 9.30 Uhr,
gemeinſamen Rundfunkempfang für alle
Ange=
hörigen der Landesregierungen und der Behörden
ſeines Geſchäftsbereichs angeordnet. Im übrigen ſoll der Dienſt
wie üblich ſtattfinden. Eine weitere Benachrichtigung erfolgt
nicht. Die übrigen Reichsreſſorts und die Reichsſtatthalter ſind
gebeten worden, für ihren Geſchäftsbereich dieſelbe Anordnung zu
erlaſſen.
Der Reichs= und preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Frick,
hat aus Anlaß der Wiedervereinigung des Saargebietes mit dem
übrigen Deutſchen Reich angeordnet, daß die Polizeiſtunde in
der Nacht vom 1. zum 2. März d. J. in allen deutſchen Gemeinden
aufzuheben iſt
tilr ſich lebensförderlich finden. Und dann bleibt der ererbte
Ge Inſtwie zufällig hereingekommene Hausrat, es bleiben die
WOingswechſel mit den wechſelnden Raumbildern die
Neu=
m)fungen an Wandſchmuck oder plaſtiſchen Kunſtwerken —
arn Gelegenheiten, bei denen wir vor der Frage ſtehen: Kommt
lſas ins Haus, das meinem Leben wohl will, oder kommt
etrr ins Haus, das mir geheim feindlich iſt?
nge ſind nicht „tot”. Sie haben ein Leben, einen Willen,
er Lirkungskraft in ſich. Und kein Menſch iſt ſo ſtark, daß er
Leben der Dinge völlig unangreifbar gegenüberſtünde.
gilt es ſie, wo ſie Hausgenoſſen werden ſollen, nicht nur
ißen abzuſchätzen, ſondern ihnen auch im „Sittlichen”, in
Verhältnis zu unſerem eigenen Lebensrhythmus den Puls
ſen.
Gaſtſpiel im Landestheater.
in Zweifel, unter den deutſchen
Tanzkünſt=
nen, vielleicht auch unter denen der Welt, iſt Mary
in dem unendlich großen und ſchweren Ziel derer, die ſich
die Tanzkunſt in gleiche Linie mit den übrigen Künſten
en am nächſten gekommen. Was die Frage reſtlos offen
b dieſes Ziel überhaupt erreichbar iſt. Keine Kunſt iſt
wie der Tanz an den lebendigen, bewegten Körper
ge=
i. Weil er ſchlechthin ja von dieſem untrennbar, ohne ihn
enkbar iſt. Jede andere Kunſt kann durch das, was ſie
für ſich zeugen, ohne daß ihr Schöpfer in dem was er
fen, ſichtbar wird. Alles Kunſtſchaffen, das zu ſeiner
arung irgendwelchen „Materials” bedarf, kann, darf und
rgendwie materialiſiert werden, ſichtbar=greifbar ſein.
Tanzkunſt iſt der Schöpfer gleichzeitig ſein Geſchöpf, ſein
iſt von ſeiner Körperlichkeit nicht zu trennen, weil eben
Körper, der lebendige Menſch Schöpfer und Träger des
berks iſt. Dazu kommt, daß die Tanzkunſt nicht wie jede
dauernd feſtzuhalten, zu vererben iſt, abgeſehen etwa von
inen Technik. Sie iſt eine Augenblickserſcheinung und
nur in dem flüchtigen Augenblick ihrer Darſtellung
wir=
y kritiſchem Urteil unterſtellen. Iſt ſie darum unſchöpfe=
Unſchöpferiſch, weil ſie kein Gebilde keinen Klang, der
Noten zu fixieren iſt hinterläßt, weil der Schöpfer und
Serk eins ſind, der eine getrennt vom anderen unmöglich,
chemen iſt, ein Nichts?
och wohl nicht. Denn zum Mindeſten iſt es die Schule,
* Möglichkeit gibt, ſchöpferiſch Geſtaltetes, durch die Kunſt
ites wiederzugeben, zu vererben. Dazu kommt die Er=
9 Tanzkunſt verſtehen zu lernen, unterſcheiden zu
ler=
bas nur für den Augenblick des Sehens flüchtige Unter=
8 bieten ſoll und was wirkliche, nachhaltige Geſtaltung,
Ausdruck iſt, durch Schulung und Erkenntnis vererbbar. Kurz,
den äſthetiſchen Genuß, den das Auge vermittelt, zu
unterſchei=
den von dem Seeliſchen, das hinter und in dem Werk ſteht. —
Eine unendlich ſchwere opfervolle Aufgabe!
Trotzdem mühen ſich ernſte Künſtler und Künſtlerinnen
heiß, die Tanzkunſt den übrigen Künſten gleichrangig
einzu=
gliedern. Inſonderheit, (wie ja ſo vieles andere!) deutſche
Tanzkünſtler. Und in ihrem Mühen fanden ſie zurück zu
Quel=
len, die erwieſen, daß Tanz etwas weſentlich anderes war, als
Freude und Fröhlichkeit zu dokumentieren, äußerer Ausdruck
froher Stimmung zu ſein ſowohl im Anſchauen, wie in eigener
Teilnahme. Mary Wigman ſagt, es war ein Weg, „der die
Bereiche des Seeliſchen und des Geiſtigen von neuem
aufbrach und an deſſen Endpunkt ſich der Menſch als der
lebendige Träger des Tanzes zu erkennen gab. Der tanzende
Menſch ward ſich der ſtrömenden Kraft ſeiner naturgegebenen
Bewegung wieder bewußt, und die rhythmiſche Sprache ſeiner
Gebärde empfing Sinn und Bedeutung durch ihre Verankerung
im lebendigen menſchlichen Sein.”
Wenn die Künſtlerin dann weiter ſagt, daß die neue
tän=
zeriſche Form der tänzeriſchen Geſte eine überzeugende
Bild=
kraft gibt, wie ſie jedes echte Kunſtwerk durchleuchtet, daß die
künſtleriſche Sprache des Tanzes nicht nur das, was man
ſieht, ſondern auch das vermittelt, was nicht ſichtbar gemacht
werden kann und doch als lebendige Gegenwart zu uns ſpricht,
nämlich den ſeeliſchen und geiſtigen Hintergrund, von dem ſie
Sinn und Bedeutung empfängt, ſo iſt dem allerdings nur
be=
dingt und mit Einſchränkung zuzuſtimmen ebenſo der
Feſt=
ſtellung, daß der Tanz heute ſchon „ſeinen Platz im Rang der
übrigen Künſte als gleichberechtigt fordern” kann.
Mary Wigman, der wir eingangs beſtätigten, daß ſie der
großen Aufgabe am nächſten kommt, iſt eine viel zu ernſte und
große Künſtlerin, daß ſie nicht Verſtändnis dafür haben ſollte,
wenn wir auch nach dem geſtrigen Abend dieſe Einſchränkung
machen. Daß zum mindeſten der eine Teil der Aufgabe, die
Erziehung zum reſtloſen Verſtehen der Tanzkunſt, wie ſie
mit Recht ſie erkannt und, einer Prieſterin gleich, gibt, noch nicht
gelöſt iſt. Aber auch, was die Kunſt und ihre offenbarende
Schöpferkraft in der Künſtlerin verkörpert, anbelangt, bleibt
noch viel des Mühens, des Ringens. Und das iſt gut ſo und
Rechtens! Mary Wigmans Werdegang, den wir mit mehr
Inter=
eſſe und mehr Hoffnung verfolgten, als den anderer gleich
Strebender, beweiſt es ja. Immer wird Kunſt ringen
müſſen, in heiligem Ernſt, nie wird ſie auf einem
unumſtreit=
baren „Erreicht” ruhen dürfen. Wie ja nichts in der Welt
ruht.
Trotzdem, der Abend war ein großer und ſchöner Erfolg.
Eben weil er Beweis dieſes Ringens. Mühens war, dem
man ehrliches großes Wollen und Zielſtrebigkeit bezeugen kann.
Aber auch weil er den Beweis des eingangs Geſagten er=
brachte. Unbeſtritten hervorragendes techniſches Können bei
Mary Wigman ſelbſt und auch bei den Mitgliedern ihrer
Gruppe. Wie weit aber noch das Ziel liegt, bewies allein die
Tatſache, daß viel in Bewegung und Geſte und Mimik gleich
blieb in Tänzen grundverſchiedenen geiſtigen Gehalts. In erſter
Linie das Jonglieren mit den Tönen. Farbe und Form der
Gewandung genügen nicht, dieſen überzeugend herauszuſtellen.
Mary Wigman tanzte ſelbſt zwei Soli und in faſt allen
Enſembletänzen die führende Figur. Rein phyſiſch eine große
Leiſtung. Sie gab zuerſt den Sommerlichen Tanz und darnach
das Sturmlied aus dem Zyklus „Schwingende Landſchaft” zur
Muſik und klangrhythmiſchen Begleitung von Hanns Haſting,
von dem faſt ſämtliche Kompoſitionen und muſikaliſchen
Bear=
beitungen des Abends ſtammen. War der Sommerliche Tanz
faſt ausſchließlich ein ſpieleriſches Jonglieren mit den Tönen,
alſo reſtlos muſikgebunden und zum Schluſſe erſt zu ſtarkem
Ausdruck muſikaliſcher Definition werdend, ſo das Sturmlied
ein reiner Serpentintanz, allerdings in künſtleriſchſter
Form=
vollendung lohende Flamme verkörpernd. In dieſen wie in den
weiteren Enſembletänzen, die in ihrem geiſtig=ſeeliſchen
Aus=
druckswollen einfach, primitiv blieben, gelang die Aufgabe leicht,
weil die ſichtbaren Augenblicksbilder den Gehalt bildhaft
er=
ſtellen konnten. So im Hochzeitlichen Reigen und Hexentanz, auch
noch Totenklage mit den mittelalterlichen Holzſchnitten und
Holzplaſtiken nachempfundenen Figuren aus den
Frauen=
tänzen, die Mary Wigmans eigene Tanzkompoſitionen ſind.
Die ſtärkſte Leiſtung des Abends in künſtleriſcher Hinſicht war
der Mütterliche Tanz aus dieſem Zyklus. Er zeigte in
harmo=
niſchem Gleichklang mit Ton und bewegter Körperplaſtik die große
Gebärde ſchmerzzerwühlter, leidvoller Mütterlichkeit überfließend
in freudiges Er= und Bekennen der großen Berufung zur
Mütterlichkeit. Eine wundervolle heroiſche Leiſtung ſowohl das
Solo Mary Wigmans wie der geſamten Gruppe.
Viel blieb dahinter zurück. Augenblicksbilder des Sichtbaren
waren das „Kampflied” ein Trio von Ruth Bein einſtudiert,
mit dem bildhaft wirkſamen Wechſel von ſtreng rhythmiſchem
Marſchſchritt zum beſchwingten Lauf und Sprung, auch der
Schreittanz nach einer Muſik um 1650 und die Kleine Suite nach
alten deutſchen Volksliedern, von denen — bezeichnend — der
ländliche Tanz mit ſeinen hübſchen heiter lebendigen Figuren
den ſtärkſten Widerhall im Publikum fand. —
Im Enſemble und in Einzel=Darbietungen waren folgende
Tänzerinnen: Hanna Berger, Ruth Bein, Gretl Curth, Hilly
Depker, Thilde Corbach, Annemarie Grashey, Lotte Hempel,
Erika Klütz, Lyſa Köbler, Ingeborg Kroeker, Jutta Luccheſi,
Drucilla Schröder, Giſela Sonntag, Erika Triebſch Ingeborg
Wißmach. Die Tanzkleider entwarf Elis Griebel, Dresden.
Das faſt vollbeſetzte Große Haus zeigte im großen und
ganzen verſtändnisvolles Eingehen auf das Wollen der
Tanz=
gruppe und ſpendete dankbaren Beifall. — Max Streeſc.
Seite 4 — Nr. 59
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donuerskag, 28. Februar 1
Ihre Vermählung geben bekannt
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Darmſtadt
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme, die uns bei
dem Heimgange unſeres lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen
Huguſt Rettberg
Rechnungsdirektor i. R.
zuteil wurden, ſprechen wir unſeren herzlichſten Dank aus.
Beſonderen Dank für die reichen Kranz= und Blumenſpenden
ſowie allen denen, die dem Verſtorbenen die letzte (hre erwieſen.
Lina Retiberg Wwe.
Familien Reitberg. Dönges. Schmidt.
Darmſtadt, den 27. Februar 1935.
(2108
Unſeren A. H. A. H., f. a. B. i. a. B. u. a. B.
a. B. die traurige Mitteilung, daß am 25.
d. Mis. unſer A. H.
Prof. Dr. phil. chem.
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in Chemnitz,Hindenburgplatz 13, geſtorben iſt.
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mnerstag, 28. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 59 — Seite 5
us der Landeshauptſtadt Darmſtädker, ſchmückk euere Skraßen!
Darmſtadt, den 28 Februar 1935
Saar=Rückgliederungsfeier
am 1. März 1935.
jeſtern abend fand im Rathaus auf Einladung der
Kreislei=
eine Beſprechung über die Durchführung der
Saarrückgliede=
feier in Darmſtadt ſtatt. Zu der Beſprechung waren alle
igliederungen ſowie die Vorſtände der Vereine und Verbände
en. Wie uns von der Kreisleitung mitgeteilt wird, wird
er morgigen Nummer das ausführliche
Pro=
um der Feier, ſowie die Antrittszeiten und
leichen veröffentlicht werden. Die Feier beſteht
eſentlichen in einer großen Kundgebung auf dem Mercksplatz
0 Uhr, wo die Anſprachen des Stellvertreters des Führers
des Reichsminiſters Dr. Goebbels gehört werden. Im
An=
daran ſoll ein großer Fackelzug der NSDAP. und der
Darm=
r Vereine ſtattfinden.
eutſcher Reichsbund für Leibesübungen. Ortsgruppe Darm=
Die Darmſtädter Turner und Sportler marſchieren beim
gen Fackelzug anläßlich der Rückkehr der Saar bei ihren
i= bzw. Berufsorganiſationen, um das Bild der einheitlichen
koſſenheit zu wahren und jede Zerſplitterung zu vermeiden.
(gez.): Löwer.
urnerbund „Jahn” 1875. Der Herr Oberbürgermeiſter hat
eteiligung an der Feier aus Anlaß der Rückgliederung des
ebietes aufgerufen. Im Saarkampf ſtand die Turnerſchaft
erſter Reihe und es gilt dieſer Treue unſerer Turnbrüder
jußerlich zu gedenken. Die Mitgliedſchaft wird hiermit zur
ihme an der Kundgebung aufgerufen. Die Mitglieder des
rbundes treten am Freitag, den 1. März, abends 7.30 Uhr,
ich im Turnhaus an. Straßenanzug. Die ſeitens der
Stadt=
kitung und Kreisleitung zu erwartenden Anordnungen in
ageszeitungen ſind zu beachten.
n die Darmſtädter Sängerſchaft! Bei der Kundgebung
an=
der Uebergabe des Saargebietes am 1. März 1935 mit
an=
endem Fackelzug wirkt die Darmſtädter Sängerſchaft
ge=
n mit. Geſungen werden 1. „Die Mahnung”, 2. „Wo gen
el Eichen ragen”, und zwar vor dem Schwimmbad. Die
rſchaft ſammelt ſich pünktlich um 19 30 Uhr im Schulhof der
turmſchule. Sämtliche Sänger, die irgend einer Formation
ſren, ſind auf Anordnung des Kreisleiters für dieſen Abend
ubt, um geſchloſſen am Singen teilzunehmen. Die
Vereins=
gehen mit. Fackeln werden geſtellt. Sängeranzug. Es wird
Sänger zur Pflicht gemacht, an der Kundgebung
teilzuneh=
die Stärke der einzelnen Vereine iſt zu melden.
esdienſt anläßlich der Rückgliederung der Saar.
P. Der Landesbiſchof der Evangeliſchen Landeskirche
Naſ=
ſſen, Lic. Dr. Dietrich, hat angeordnet, daß anläßlich der
hen Rückkehr des Saarlandes zum Reich ein liturgiſcher
dienſt ſtattfindet. Es bleibt den Pfarrämtern überlaſſen,
nd Stunde entſprechend den örtlichen Verhältniſſen zu
be=
n. Am geeignetſten erſcheint der Vorabend des Feiertags.
Sprechſtunden des Herrn Staatsminiſters fallen am Samstag,
März, aus.
Vortrag Prof. Horneffer verlegt! Mit Rückſicht auf die
ndrückgliederungsfeierlichkeiten wird der 4. und letzte
Vor=
s Herrn Prof. E. Horneffer vom 1. März auf Freitag,
„März, verlegt.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
stag. Anfang 20,00. Ende gegen 22.30 Uhr Kraft durch
Febr. Freude (Geſchloſſene Vorſtellung): „La Traviata”,
Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr.
März „Der Tod des Johannes A Pro”.
Miete D. 16:
Anfang 19.30. Ende gegen 22.30 Uhr. Außer Miete.
März „Der Zigeunerbaron”.
Anfang 19.30. Ende nach 22.15 Uhr. Miete B17:
März „Der Graf von Luxemburg”.
KLEINES HAUS
stag,
Febr.
Anfang 20 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Zuſatzmiete III:
„Opfergang”.
März
Anfang 19.30 Uhr. Ende 21.30 Uhr.
Deutſche Bühne, Jugendring / (Geſchl. Vorſtellung).
„Iphigenie auf Tauris”.
Anfang 19.30 Uhr. Ende 21.45 Uhr. Außer Miete.
März „Wenn der Hahn kräht”.
Anfang 19.30 Ende nach 22.30 Uhr. Außer Miete:
März „Sehr peinlich”.
Heſſiſches Landestheater. Im Kleinen Haus kommt heute
zum dritten Male das Schauſpiel „Opfergang”, von
Lützkendorf zur Aufführung, mit dem das Landestheater
e der erſten deutſchen Bühnen einen bisher unbekannten,
abten jungen Dramatiker zur Diskuſſion ſtellt. Sein Werk.
ie menſchlich ergreifende Epiſode aus der deutſchen
Ro=
geſtaltet, bietet vor allem drei ungewöhnlich ſtarke
ſchau=
ſche Rollen, die in der Inſzenierung Heinz Stiedas von
zrumpp. Emil Lohkamp und Hannes Stelzer geſpielt
wer=
ſeben ihnen wirken als Darſteller Hildegard Wahry, Carl
und Erich Schudde mit.
rdie letzten vier Tage des Faſchings hat das
Landestheater Aufführungen ſeiner erfolgreichſten Ope=
und Luſtſpielinſzenierungen in beiden Häuſern angeſetzt,
1 Teil zu ſtark ermäßigten Preiſen gegeben werden. An
en kommen „Der Zigeunerbaron”. „Der Graf von Luxem=
und „Der Vetter aus Dingsda” zur Aufführung. An Luſt=
„Wenn der Hahn kräht” und „Die drei Eisbären”. Am
ontag findet dazu im Großen Haus die letzte Vorſtellung
rinzeſſin Turandot” ſtatt, in der Albert Lippert — der
r Woche bereits wieder am Münchener Staatstheater tätig
loch einmal den Prinzen Kalaf ſpielen wird. Am
Sonn=
ngt die Heſſiſche Spielgemeinſchaft im Kleinen Haus eine
Talpoſſe in Darmſtädter Mundart unter dem Titel „Sehr
zur Uraufführung.
TAm 21. Juli wird in Darmſtadt die Jubiläums=
Garten=
bauausſtellung des Gartenbauvereins Darmſtadt eröffnet werden.
Die Ausſtellung wird, wie jede ihrer großen Vorgängerinnen.
neue künſtleriſche Wege einſchlagen und wird diesmal
insbeſon=
dere darauf Bedacht nehmen, daß zuſammengehörige
Pflanzen=
arten entſprechend ihrer Wirkung in Erſcheinung treten. Die
Ju=
biläums=Gartenbauausſtellung 1935, die im Orangeriegarten
ſtatt=
findet, iſt verbunden mit der Deutſchen Dahlienſchau, die man
aus Zweckmäßigkeitsgründen in dem Prinz=Emils=Garten
unterge=
bracht hat. Hier werden in der Zeit der Dahlienblüte rund 12000
Dahlien ihre Farbenpracht zeigen.
Darmſtadt hat den Ruhm, eine Kunſt= und auch eine
Garten=
ſtadt zu ſein. Noch immer hat die Darmſtädter Bevölkerung eine
aus dem Innern kommende Freude an Pflanzen und Blumen
ge=
habt. Es iſt notwendig, daß anläßlich dieſer beiden großartigen
Blumen=Ausſtellungen auch die übrige Stadt ein farbiges und
freudiges Kleid trägt. Die Berufsgärtner=Vereinigung hat ſich
bereit erklärt, für diejenigen Darmſtädter Volksgenoſſen, die ihre
Fenſter oder Balkone mit weißen oder blauen Petunien ſchmücken
wollen, dieſe Pflanzen zu einem ganz beſonders billigen
Einkaufs=
preis zur Verfügung zu ſtellen. Wer alſo Freude daran hat, in
dieſem Sommer das Stadtbild unſerer Gartenſtadt mit
verſchö=
nern zu helfen, der möge ſich ſofort an das Städtiſche Verkehrs=
und Preſſeamt, Darmſtadt, Rheinſtr. 16—18, Telephon 3500,
wen=
den. Ob dies fernmündlich, ſchriftlich oder perſönlich geſchieht, iſt
vollkommen einerlei. Notwendig iſt nur, daß er die Zahl der
Fenſter, deren Breite und ebenſo bei den Balkonen dieſelben Maße
angibt.
Darmſtädter! Ihr habt es nun ſelbſt in der Hand, von
die=
ſem hochherzigen Anerbieten der Berufsgärtner Gebrauch zu
machen und unſere Stadt in ein den diesjährigen Gartenbau=
Ausſtellungen würdiges Gewand zu hüllen.
Gleichzeitig ſei hier betont, daß in dieſem Jahr wiederum
eine Prämiierung der beſten mit Blumen und Pflanzen
geſchmück=
ten Fenſter, Balkone und Vorgärten ſtattfindet. Für dieſe
Prä=
miierung ſtehen im Gegenſatz zu früheren Jahren nicht nur
er=
hebliche Geldpreiſe, ſondern auch beſonders ſchöne Sachpreiſe zur
Verfügung.
Kinder=Ferienverſchickung.
Die NS.=Volkswohlfahrt führt zurzeit eine Werbewoche zur
Gewinnung von Erholungsſtellen für Kinder durch. Die Kinder=
Ferienverſchickung iſt für die Geſundung unſerer Jugend von
außerordentlicher Bedeutung. Gauleiter Sprenger hat
des=
halb nachfolgenden Aufruf an alle Volksgenoſſen erlaſſen und
ver=
leiht hierdurch der geſamten Aktion beſonderen Nachdruck.
Aufruf!
Unſere Jugend iſt, unſere Zukunft. Wollen wir unſere
Zu=
kunft ſicherſtellen, dann gilt es, unſere Kinder kerngeſund zu
hal=
ten. Geſundheit des Körpers iſt die Vorausſetzung jeder
weite=
ren Entwicklung der jungen Menſchenkinder. Die
Kinderland=
verſchickung der NS.=Volkswohlfahrt ſteht im Dienſte dieſes
Er=
ziehungsgedankens des Führers.
Wer die Landverſchickung fördert, wer die NSV. unterſtützt,
wer für ſie tätig iſt, kämpft für die Zukunft des Volkes.
gez. J. Sprenger.
Frankfurt a. M.
Deutſcher Norden, deutſcher Süden
Tauſchen ihre Kinder aus.
Nimmer dürſen ſie ermüden.
Dann wird feſt des Reiches Haus!
Der heſſiſche Staaksminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Uebertragen wurde am 18. Februar dem Lehrer Jakob
Male=
ton zu Herrnsheim, Kreis Worms, die Leitung der
Volks=
ſchule dortſelbſt unter Verleihung der Amtsbezeichnung „Rektor”
für die Dauer dieſer Tätigkeit mit ſofortiger Wirkung.
Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus. Kunſt
und Volkstum.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
an der Volksſchule in Trebur, Kreis Groß=Gerau. Bewerber
müſſen ſeit mindeſtens acht Jahren die Prüfung abgelegt und
eine Anwärterdienſtzeit von mindeſtens fünf Jahren zurückgelegt
haben.
Heiner und Schorſch beim Luftſchuß.
Schorſch: Heil Hitler, Heiner! No wie, was macht die
Hauswerbung vum Luftſchutz?
Heiner: Heil Hitler, Schorſch! Die Hauswerbung? Ich
kann der ſage, des gibt für unſer Dammſtadt unn unſer
Orts=
grupp vum Luftſchutz en ſcheene Erfolg!
Schorſch: Des wer jo erfreilich! In meim Haus hawwe
ſe ſich all als Mitglieder eingezeichnet — bis uff ann. Der hot
in die Hausliſt geſchriwwe: Bin ſchonn überall debei.
Heiner: No, der hett die paar Pfennig for de Luftſchutz
aach noch uffbringe kenne.
Schorſch: Wie der, maane noch viele annere, wiſſe awwer
net, daß de Reichsluftſchutzbund kaan Verein is, ſondern e
natio=
nale Angelegenheit.
Heiner: In meim Block hab ich aach widder emal ſo
man=
chen liewe Volksgenoſſe kenne lerne. Es is wie iwwerall, dies
am wenigſte kenne unn ſich vun ihrm beſcheidene Eikumme die
paar Pfennig obzwacke, ſinn die erſte, die ſich als Mitglied
ein=
gezeichent hawwe.
Schorſch: Ja. Heiner, mer ſtaunt! Ich hab in meim Haus
en brave und rechtſchaffene Angeſtellte, Fraa un finf Kinner —
Monatsbeitrag 50 Pfenning! Wos ſegſte dodezu?
Heiner: Alle Achtung, Schorſch! Do kennt ſich mancher, der
werklich net zu rechne brauch, e Scheib obſchneide.
Schorſch: Rechne miſſe mer all, Heiner. Ob mer viel oder
wenig hawwe. Aans ſteht awwer feſt, die paar Pfennig im
Mo=
nat kann mer noch uffbringe!
Heiner: 10 20 oder 50 Pfennig im Monat is kaa Geld
dann ſo klaane Geldbeträg gibt mer im Monat, ohne ſich viel
Gedanke drum zu mache, for irgend ebbes aus.
Schorſch: Wers hot, ſolls laafe loſſe. Heiner — awwer d4
Luftſchutz debei net vageſſe!
Heiner: Des Wort Luftſchutz is für viele, un beſunners
bei dene, vun dene mers annehme kennt, daß ſes vaſteh. e Buch
mit ſiwwe Siegel.
Schorſch: Geh haam. die wolles net vaſteh!
Heiner: Do hoſte aach widder recht! In meim Block, do
hawwe zwaa Familie in die Hausliſt eneigeſchriwwe: Habe am
Luftſchutz kein Intereſſe, un die Mitgliedſchaft werd abgelehnt.
Schorſch: Die ſollte ſich an den Altſtadt e Beiſpiel nemmel
Heiner: Warum an de Altſtadt?
Schorſch: Ja, waaßte dann net, daß ſich in de Altſtadt bis
jetzt rund 1000 Volksgenoſſe nei als Mitglieder im
Reichsluft=
ſchutzbund angemeld hawwe.
Heiner: Verhaag die Eppelkiſt! Schorſch. 1000 Mitglieder
in de Altſtadt, des is jo kaum zu glaawe!
Schorſch: Un es is ſo, Heiner. Wos dene Volksgenoſſe im
nationale Intereſſe meglich is, des muß ſo manchem annern
Volksgenoſſe nor noch e Pflicht ſei!
Heiner: Es kimmt vielleicht emol e Zeit, wo mer uff dis
mit Finger deite duht, die vum Luftſchutz nix wiſſe wollte! —
Awwer Schorſch, mer loſſe uns net aus de Ruh bringe. Es muß
unſer vornehmſt Uffgab ſei, ſo Volksgenoſſe doch noch zu
iwwer=
zeige dann amol miſſe die aach noch zur Iwwerzeigung kumme,
daß Luftſchutz nur noch e Läwensfrog für unſer deitſch Volk is. —=
Schorſch: Mir wolles hoffe, Heiner! An uns ſolls net
liege mer duhn for de Luftſchutz, wos mer kenne! — Jetzt mach
ich awwer haam Heiner ſunſt ſchennt mei Alt widder. Die ſegt
ſo ſchun, ſeit de beim Luftſchutz biſt, kimmſt iwwerhaupt net mehr
haam. — Heil Hitler, Heiner!
Heiner: Heil Hitler, Schorſch!
Landesbibliokhek.
Neuerwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl), vom 25.
Februar auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht aufgeſtellt:
1. Julius von Farkas: Die Entwicklung der ungariſchen
Literatur. Berlin 1934. 34/1908. 2. Wilhelm Frick: Wir bauen
das Dritte Reich. Oldenburg 1934. 34/1900. 3. Paul Gabriel!
Das deutſche evangeliſche Kirchenlied. Leipzig 1935 Sg 4/Bd 299.
4. E. F. Gautier; Geiſerich, König der Vandalen. Frankfurt
1934 34/1430, 5. W. Groſſe: Weterkunde Berlin 1928. 34/1148,
6. Werner Guenther: Der ewige Gotthelf, Erlenbach=Zürich
1934. 34/932. 7. Handbuch der katholiſchen Sittenlehre. Bd. 2.
Düſſeldorf 1934 34/1455. 8 Lidell Hart: Oberſt Lawrence.
..
Berlin 1935. 34/1412. 9. Rudolf Haym: Ausgewählter
Brief=
wechſel. Berlin u. Leipzig 1930. 19/23. 10. Ernſt Heilborn!
Deutſchlandreiſen in alter Zeit. Frankfurt 1934. 34/1400. 11. A.
L'Houet; Pſychologie des Bauerntums. 3., neubearbeit und
erg. Auflage. Tübingen 1935. 34/1912. 12. Mirko Jeluſich=
Hannibal., Wien u. Leipzig 1934. 34/1392. 13. Robert Leyk
Durchbruch der ſozialen Ehre. Bedlin 1935. 34/1481. 14. Martin
Niemöller: Vom U=Boot zur Kanzel Berlin 1934. 34/1473,
15. F. J. E. Raby: A Hiſtory of ſecular Latin poetry inthe
middle ages. 1. 2. Oxford 1934. 34 A 133. 16. Edmund Renard:
Schloß Brühl. Berlin 1934. 34 A 132. 17. Hans Netzlaff:
Deutſche Bauerntrachten, Berlin 1934 3471916 18. Heinrich
Rickert: Grundprobleme der Philoſophie Tübingen 1934.
34/1911. 19. Emil Ritter: Der Weg des politiſchen
Katholizis=
mus in Deutſchland. Breslau 1934. 34/1901 20. Hellmuth
Röß=
ler: Der Soldat des Reiches. Berlin 1934. 34/1923. 21. v. Rohr:
Großgrundbeſitz im Umbruch der Zeit, Berlin 1935. 34/1918.
22. Fritz Schillmann: Sizilien, Geſchichte und Kultur einer
Inſel. Wien=Leipzig=Prag 1935. 34/1889. 23. Heinrich
Schmitt=
henner: China im Profil. Leipzig 1934. 34/1482. 24. Percy
A. Scholes: The Puritans and muſicin. England and New
England. London 1934 34/1471. 25. Wuſtmann:
Sprach=
dummheiten. Ern. von Werner Schulze. Berlin u. Leipzig 1935,
34/1902. 26. Deutſche Tat im Weltkriege 1914—18. Bd. 51.
Ber=
lin 1934. 34/1447. 27. Roland Tenſchert: Mozart. Leipzig u.
Amſterdam 1930. 34/1913. 28. Jens Thiis: Eduard Munch.
Berlin 1934. 34/1475 29 Karl Wirth und Erich Fromm:
Das Verſicherungsgeſchäft. Leipzig 1935. 26/137. 30. Julius
Wolf: Phyſiognomik und Völkergeſchichte. Berlin 1935. 34/1483.
Vormerkungen werden im Leſeſaal entgegengenommen.
Verleihbar ab 11. März 1935.
— Städt. Akademie für Tonkunſt. Der 3. Vortragsabend der
Städtiſchen Akademie der heute, Donnerstag, abends, im Saale
der Städt. Akademie für Tonkunſt. Eliſabethenſtraße 36, ſtattfindet,
ſteht, wie ſchon gemeldet, unter dem Motto, Heitere Muſik”
Beſonders zu erwähnen iſt das „Dorfmuſikanten=Sextett”, von
Mozart, das den Abſchluß der Vortragsfolge bildet. Es wirken an
dieſem Abend mit die Damen: Hildegard Menges und Hanne
Per=
ron, ſowie die Herren Carl Cauer, Alex Ellmer, Kammermuſiker
R. Klamand, Cyrill Kopatſchka. Heinz Peſchko, Leonhard Roeder,
Willy Schmitt und Fritz Vogt,
— Ausſtellung. Im Schaufenſter der Fa. Gg Hof. Ecke
Gra=
fen= und Eliſabethenſtraße, ſind zurzeit folgende
Originaldoku=
mente der Saarabſtimmung ausgeſtellt: Ein Abſtimmungszettel,
ein Abſtimmungsausweis, ein Siegel, wie er zum Verſchluß der
Wahlurnen verwendet wurde, und eine Dienſtvorſchrift für die
Vorſitzenden des Wahlbüros.
A
PUDER
Seite 6 — Nr. 59
Aus der A99up.
Keine wilden Fragebogen an die Bekriebe!
Nur die vom Organiſationsamt der DAF. ſind zuläſſig.
NSK. Das Hauptorganiſationsamt Abt. II DAF. des
Reichs=
prganiſationsleiters der NSDAP. gibt aus gegebener
Veran=
kaſſung folgende Anordnung bekannt:
„Auf Anordnung des Reichsorganiſationsleiters ſind alle
Fragebogen, welche von den Dienſtſtellen der Deutſchen
Arbeits=
front und deren Gliederungen an Betriebe gerichtet werden, bis
auf weiteres verboten.
Ausgenommen von dieſem Verbot ſind nur die vom
Organi=
ſationsamt der Deutſchen Arbeitsfront in jedem einzelnen Fall
genehmigten Fragebogen.
gez. Claus Selzner. Hauptamtsleiter.”
Der Reichsſchatzmeiſter.
Bekanntmachung.
NSK. Anläßlich der Rückkehr der Saar zum Reich ſind am
Freitag, dem 1. März 1935. ſämtliche Dienſtſtellen der
Reichs=
leitung der NSDAP. geſchloſſen.
München, den 26. Februar 1935
gez. Schwarz.
Der Kreisleiter.
Referent der Alten Garde.
Alle Oxtsgruppen und Stützpunkte melden bis inäteſtens 28.
Februar 1935 fernmündlich unter Angabe der
Berufszugehörig=
keit die Anzahl der Träger des Reichsehrenzeichens, welche noch
ohne Arbeit ſind. Fehlanzeige erforderlich.
Ortsgruppe Darmſtadt — Gutenberg.
„Einmal am Rhein.”
Unter dieſem Motto veranſtaltet die Ortsgruppe am 2. März
1935 in den feſtlich dekorierten Räumen bei Pg. H. Tod (Wiener
Kronenbräukeller), Dieburger Straße 97, einen Bunten Abend
mit Tanz
Für Stimmung und Humor iſt Sorge getragen.
Ueberraſchun=
gen. Die Parteigenoſſen nebſt Angehörigen ſind zu dieſer
Veran=
ſtaltung recht herzlich eingeladen. Gäſte ſind willkommen.
Amt für Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Rheintor.
Am Freitag, dem 1. März 1935, findet die Pfundſammlung
des Lebensmittelopferrings ſtatt.
Die Spenden bitten wir in Sacktüten verpackt und mit
Auf=
ſchrift verſehen zur Abholung bereitzuhalten.
Die ſeitherigen Sammler und Sammlerinnen wollen ſich um
8.30 Uhr in der Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 36 (Motorhaus),
ein=
finden.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Mitte.
Am Donnerstag, dem 28 Februar d. J.. findet abends 8.30
Uhr im Brauerei=Ausſchank Zur Krone” hier, Schuſtergaſſe (
Grü=
nes Zimmer) eine NSV.=Walter=Sitzung ſtatt. Wir erwarten
vollzähliges Erſcheinen aller NSV.=Walter und =Walterinnen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 28. Februar
Heſſiſche Verwalkungsakademie Darmſtadt.
Das Staatspreſſeamt teilt mit: Heute abend um 20 Uhr
hält Profeſſor Lacroix im Städtiſchen Saalbau ſeine letzte
Vor=
leſung über „Nationalpolitiſche Erziehung” im Rahmen des
Winterſemeſters der Heſſiſchen Verwaltungsakademie Darmſtadt.
Die Hörerkarten ſind am Saaleingang vorzuzeigen.
* Treſſen der IM.=Gruppen.
Die IM.=Gruppen 4/1/115 und 3/2/115 hatten geſtern
nach=
mittag im Konkordiaſaal ein Treffen, bei dem ein von den
Jung=
mädels ſelbſt zuſammengeſtelltes buntes Programm Unterhaltung
und zugleich auch Einblick in die Tätigkeit der Arbeit der Jung=
Mädchen=Gruppen bot. Es iſt erfreulich, wie vielſeitig die
Dar=
bietungen ſein können, die aus den Reihen der Mädels gezeigt
werden. Und nicht nur eine vielſeitige, ſondern auch eine
unter=
haltende und originelle Vortragsfolge wickelte ſich geſtern ohne
weſentliche Pauſe ab. Man muß der Veranſtaltung volle
Aner=
kennung ausſprechen, wenn man bedenkt, daß nur eigene
Ini=
tiative und eigene Gedanken der Jungmädels auf der Bühne
vor=
getragen und geſtaltet wurden.
Da iſt beiſpielsweiſe das Märchenſpiel „Schneewitchen und
die ſieben Zwerge”, das den Mädels erzählt wurde, die nun
ihrerſeits aus der Erinnerung ein hübſches Theaterſtückchen
form=
ten, das in ſeiner Natürlichkeit recht anſprechend wirkte. Sehr
flott waren die Volkstänze, die von G. Dittmar einſtudiert
waren, exakt das von der Ziehharmonika begleitete
Keulen=
ſchwingen. Eine neckiſche Einlage brachte die Sportwartin Hilde
Mauve mit ihrer luſtigen Geſellſchaft, die humoriſtiſche Lieder
ſang und einige ſpörtliche Uebungen ausführte.
Mundharmonika=
vorträge und ein Schattenſpiel beſchloſſen den heiteren Teil des
bunten Treffens, das mit einer ernſteren Note ausklang. Der
Sprechchor der Jungmädels trug die Hymne an Deutſchland vor
und nach dem Gedicht Deutſches Bekenntnis noch die Mahnung.
Die Untergauführerin Marianne Schneider richtete zum
Schluß eindringliche Worte an die Gruppen und betonte, daß es
auf jedes einzelne Jungmädel ankommt. Keines darf zurückſtehen.
Die Pflichten der Jungmädels erſtrecken ſich auf das Elternhaus,
die Schule und den Dienſt im BDM. Ueberall ſollen ſie wachſen
in ihren Pflichten, das Leben bedeutet Kampf wenn auch im
Kleinen. Im Innerſten wollen wir aber dem Mann danken der
uns einte, ohne den eine HJ. nicht gegründet worden wäre, Ihm,
dem Führer Adolf Hitler, galt das dreifache „Sieg=Heil‟. Das
HJ.=Lied wurde begeiſtert geſungen.
Der Nachmittag bot einen guten Einblick in die vielgeſtaltige.
Arbeit, die die Gruppen unter Leitung ihrer Führerinnen
Ma=
reile Hoerchelmann und Eliſ. Neeb leiſten, einer Arbeit,
die eine gute Auswahl der Führerinnen, auch der
Scharführerin=
nen, zur unbedingten Vorausſetzung hat. Nur bei ſtraffer
Diſzi=
plin, die angenehm auffiel, und mit guter Leitung kann das
er=
reicht werden, was wir geſtern ſahen. Sogar ein ganz neues
Lied wurde während des Nachmittags durch die Standortführerin
Gertrud Samper eingeübt, das beim gemeinſamen Geſang ſchon
tadellos klappte. Die Jungmädels der Darmſtädter Gruppen
können jetzt ſchon ſtolz ſein auf ihre Leiſtungen, die ſie im bunten
Programm zeigten. Verſchiedene friſche gemeinſame Lieder
wur=
den eingeflochten.
Julius Patzak kommt nach Darmſtadt! Nach jahrelangem
Bemühen iſt es gelungen, den berühmten Tenor der Bayeriſchen
Staatstheater München, Julius Patzak, für einen Lieder= und
Arienabend zu gewinnen, und zwar für Dienstag, 12. März,
im Städt. Saalbau.
Briefkaſten.
Irder Ankrage iſt dir ſetzie Dezugsqulttung beizufügen. Hnenyme Anfagen Daden
aicht bsantwortet. Die Beantwortung erfelgt ohne Rechtsverbindlichtett.
L. K., Darmſtadt. Ein Eiſen wird beim Bügeln von Wäſche
etwa 200 bis 250 Grad warm. Dieſe Temperatur ſengt alſo nicht.
Dann kann aber auch eine mit Waſſer gefüllte Bettflaſche, die nicht
über 100 Grad kommen kann, weder die Bettwäſche anſengen, noch
gar entzünden.
Nr. 1000. Man nehme, um Knäckebrot zu backen, 60 Gramm
Butter und verrühre ſie mit einem Ei. 40 Gramm Hefe werden
in ¼ Liter kalter Milch aufgelöſt. 500 Gramm Roggenſchrot
wer=
den mit Vorſtehendem zu einem glatten Teig verarbeitet: Salz
und Kümmel werden nach Geſchmack angeſetzt. Ueber Nacht wird
der Teig in ein Gefäß mit kaltem Waſſer gehängt, indem man
ihn in ein mit Roggenſchrot beſtreutes Tuch hüllt. Am nächſten
Tag ausrollen und auf dem Blech hellbraun backen.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
„Eine Nacht im Urwald” die am kommenden
Faſt=
nachtsſamstag in ſämtlichen, überreich dekorierten Räumen des
ſtädtiſchen Saalbaues ſteigt, ſcheint bei den Freunden echten
Humors allgemeines Intereſſe geweckt zu haben. Die rege
Nach=
frage nach Karten zeigt, daß der Maskenball der
Karnevalgeſell=
ſchaft Narrhalla, der ſchon ſeit vielen Jahren traditionsgemäß als
Glanzveranſtaltung der Faſchingsſaiſon bekannt iſt, ſeinen alten
Ruf ſich erhalten hat. Was in dieſem Jahre an Ueberraſchungen
geboten wird wird alles ſchon Dageweſene in den Schatten ſtellen.
Dieſe Nacht im Urwald wird eine Freudenſpenderin und
Sorgenbrecherin erſter Ordnung
*Kreis=Beamtenverſammlung.
Die Bedeukung des Sieges an der Saar.
Gaupropagandaleiter Pg. Müller=Scheld ſpricht.
Für Mittwoch abend hatte das Amt für Beamte bei der
Kreisleitung Darmſtadt der NSDAP. in dem großen Saal des
ſtädtiſchen Saalbaues zu einer Kundgebung die Beamten des
Kreiſes Darmſtadt aufgerufen, die ſehr gut beſucht war. Die
Landespolizeikapelle unter der Leitung von
Obermuſik=
meiſter Buslau ſpielte wie üblich einleitend ſchneidige Muſik.
Nach dem feierlichen Fahneneinmarſch begrüßte der Leiter der
Kundgebung, Pg. Schmidt. Leiter der Kreisbeamtenabteilung,
die Erſchienenen kurz und herzlich, beſonders den Redner des
Abends. Während die Fahnen ſich ſenkten und die Kapelle mit
ge=
dämpftem Klang das Lied vom „guten Kameraden” ſpielte,
ge=
dachten die Verſammelten der im letzten Jahre verſtorbenen
Be=
rufskameraden.
Pg. Müller=Scheld
erinnerte in ſeinen, öfter von ſtärkſtem Beifall unterbrochenen
Ausführungen, zunachſt einmal an alle die törichten
Behauptun=
gen und infamen Lügen, die man vor der Machtergreifung nicht
nur bei den Linksparteien und bei dem Zentrum, ſondern auch in
bürgerlichen Kreiſen über den Nationalſozialismus und über den
Führer und ſeine Abſichten verbreitete! Wie oft hatte man
da=
mals behauptet, Hitler bedeute den Krieg! Die Machtergreifung
durch den Nationalſozialismus werde mit dem Einmarſch fremder
Mächte beantwortet werden uſw. uſw. Der Redner ſtellte dann
mit klaren Sätzen ſchlagend und überzeugend feſt, wie ſich die
Dinge in den beiden letzten Jahren wirklich entwickelt haben und
wie der Führer mit ſeiner Politik Recht
behal=
ten hat, wie der Führer mit Polen den Friedenspakt auf lange
Sicht abgeſchloſſen hat und wie der Führer nun mit einer
Zauber=
hand die Gefahr im Oſten gebannt hat. Pg. Müller=Scheld
warnte dann vor der typiſch=deutſchen Eigenſchaft der
negati=
nen Kritik, die nur zu gerne an Kleinigkeiten herumnörgelt
und über Kleinigkeiten die großen Linien und die großen
Er=
rungenſchaften vergißt. Die beſondere Bedeutung des
unver=
gleichlichen deutſchen Sieges an der Saar liegt
nach den Ausführungen einmal darin, daß er gegen eine geradezu
dämoniſche und widerlich verlogene Propaganda errungen wurde,
und zum anderen darin, daß bei dieſer Abſtimmung nun wirklich
kein Böswilliger behaupten konnte, dieſe Abſtimmung ſei
irgend=
wie beeinflußt worden. Pg. Müller=Scheld geißelte dann mit
ſcharfen Worten, daß man es im Saargebiet auf dem Wege der
kleinlichſten Vorſichtsmaßnahmen ſogar dazu gebracht habe, fremde
Truppen an die deutſche Saar zu bringen.
In dem Rückblick, den der Referent über die Saarabſtimmung
und die Vorgeſchichte hierzu gab, kam dieſer dann zu dem
aus=
drücklichen Schluß, daß es ſich nicht nur um die Kohlengruben und
um die anderen Werte handele, ſondern daß die Kundgebung an
der Saar eine Vertrauenskundgebung, eine ganz
perſön=
iche Vertrauenskundgebung von Menſchen für den
Führer bedeutet, die außerhalb der deutſchen Grenzen zu leben
gezwungen waren. Deshalb ginge die Bedeutung dieſer Kund=
gebung über die Bedeutung, über den Rahmen einer nor
Abſtimmung weit hinaus.
Der Redner wandte ſich dann dagegen, das Program
Führers nach mathematiſchen Grundſätzen, nach Zahlen me
wollen. Das ſei eine ganz falſche Vorausſetzung! Wer ſodi
tiſchen Dinge beurteilen wolle, der werde nie zufrieden zu
ſein. Hier gehe es um ganz andere Vorausſetzungen, um
ledigung der großen wirtſchaftlichen Aufgaben, die uns von
land frei machen ſollen. Wenn dieſes große Ziel erreicht ſe
könne auch in kleinen Dingen und an kleinen Objekten
werde. Deutſchland will keine Erſatzſtoffe unſeligen Anged
aus der Kriegszeit herſtellen, ſondern nur neue Stoffe, un
ganze Entwicklung muß ſich kangſam vollziehen, muß ſich aus
kann nicht kommandiert werden. Mit dem Ausland ſoll ei
ſunder Austauſch von Waren vorgenommen werde
dies die Nationalſozialiſten immer und immer verlangt
Ausdrücklich betonte Pg. Müller=Scheld, daß nicht mehr au
Ausland bezogen werden ſollte als dorthin geliefert werden
Der Referent erklärte weiterhin, daß er nicht Pläne, Zahl=
Hypotheſen vorbringen wolle, ſondern was wir brauchter
wir ſollten, ſei nur eines: Glaube und Vertrau
dem Führer und ſeinem untrüglichen Inſtinkt, zu
ſein=
trüglichen Ahnungsvermögen. Was der Führer wi
etwas zu Kühnes ſo Unerhörtes, daß es noch oft
vor den deutſchen Menſchen hinzutreten, um ihn über dieſ
ziele aufzuklaren. Mit einer beiſpielloſen Gläubigkeit gilt e
die Augen auf den Führer zu richten, ihm, der ſo viel
hat, ihm müſſen wir vertrauen, daß er alles erreicht, auch
wir das Endziel noch nicht kennen. Dem Mutigen
Gott! Wir ſind ja über das Allerſchlimmſte hinweg. Wir
wieder geachtet in der Welt, weil der Führer ſich durch ſeine
heit und Standhaftigkeit auch die Achtung der anderen er
hat. Der Weg zur Verſtändigung geht von F
kämpfern zu Frontkämpfern, und dieſen ehrliche
denſchaftsloſen Weg hat der Führer beſchritten, das
Kriegspolitik” des Führers! In dieſem Sinne — das
Pazifiſt in richtigem Sinne verſtanden — iſt der Führer der
Pazifiſt. —
Weiterhin ſtreifte der Redner noch die Judenfrage ur
langte hierbei von den Beamten, daß ſie ſich hier getre
Grundſätzen der NSDAP. einzuſtellen hätten. Auch die K
frage wurde kurz und unter lebhafter Zuſtimmung in v.
lichem Sinne erwähnt. Schließlich forderte Pg. Müller=Sche
Einigkeit in allen großen Fragen auf zur Zurückſtellun
Kleinlichkeiten, getreu dem Wollen und Willen des Führe
immer nur das Wohl des ganzen Volkes im Sinne hat.
Führers klare Vernunft, an ſeinen Willen, dem deutſchen
zu helfen. die Arbeitsloſigkeit zu bekämpfen, Brot un)
beit zu bringen, daran ſollen wir glauben. Dieſer Glau
dem Führer geholfen und wird ihn weiter führen auf
Wege, allem Materialismus, der noch herrſcht. zum Trotze.
ter dem Führer das ganze deutſche Volk!
der uns helfen kann, der lebt unter uns
heißt Adolf Hitler!
Das Saarlied und die beiden deutſchen Nationallied
ſchloſſen die machtvolle Kundgebung.
Der Iſenburger Tokſchlag
i dei Recfaglshact
vor dem Schwurgerichk.
Aw. Bis auf den letzten Platz iſt der Schwurgerichtsſaal
ge=
füllt. Auf der Anklagebank ſitzen vier junge Leute, der 22jährige
Hermann Schreiber und der 24jährige Otto Maier aus
Büchſchlag, die beſchuldigt werden, gemeinſam den Totſchlag an
dem jungen Rind aus Sprendlingen verübt zu haben. Dahinter
der 22jährige Georg Bloch und der 28jährige Nikolaus
Zim=
mer aus Neu=Iſenburg, die angeklagt ſind einer vorſätzlichen
Körperverletzung an den beiden anderen Angeklagten. Der
Tat=
beſtand iſt folgender:
In dem Kaffee Wilke in Neu=Iſenburg waren in der
Neu=
jahrsnacht die ſämtlichen vier Angeklagten. Schreiber und Maier
waren dort zuſammen mit einem jungen Hilfsförſter aus
Buch=
ſchlag, und Bloch und Zimmer waren zuſammen mit dem
Ge=
töteten und zwei anderen Freunden aus Iſenburg. Die beiden
Geſellſchaften ſaßen an zwei Tiſchen nebeneinander. Teilweiſe
kannten ſie ſich. Man machte Ulk miteinander, der dahin
aus=
artete, daß Block dem Maier Juckpulver in den Hals ſchüttete,
und daß er ihm eine Flaſche Sekt, die dieſer in ſeiner
Mantel=
taſche hatte, wegnahm. Kurz vor 12 Uhr gingen dann die fünf
jungen Iſenburger fort, um daheim Proſt Neujahr zu wünſchen.
Als ſie nach einer Stunde etwa wiederkamen, machte ihnen
natür=
lich Maier Vorwürfe wegen des Sektes. Bei dieſer Gelegenheit
bekam der junge Hilfsförſter von dem getöteten Rind, einen
Schlag ins Geſicht. Kurz danach warf Maier ein Sektglas nach
dem Tiſch der 5 Iſenburger, traf jedoch weit daneben. Rind ſprang
trotzdem auf, zerrte Maier zur Tür des Lokals, warf ihn die
Treppe hinunter und mißhandelte ihn dort mit Hilfe Blochs und
Zimmers. Blutüberſtrömt kam Maier wieder rein, verließ jedoch
bald das Lokal. Rind hatte indeſſen Schreiber aufgefordert, mit
hinauszukommen. Schreiber ging ahnungslos mit und wurde
dort von Bloch, nachdem er ihn ins Dunkle gelockt hatte,
eben=
falls gehörig ins Geſicht geſchlagen. Schreiber, der ſchon vorher
die Polizei angerufen hatte, geriet darüber noch mehr in
Ver=
zweiflung, zumal nun ſein dritter Geſell, der Hilfsförſter, auch
noch rausgeholt und geſchlagen wurde. Er machte ſich auf den
Weg zur Polizei, wo er nochmalige Hilfe verlangte. Sein
Bru=
der ,der inzwiſchen gekommen war, ſei in Lebensgefahr,
behaup=
tete er dort. Schreiber ging wieder fort, und an einem
Tele=
phonhäuschen in der Adolf=Hitler=Straße traf er auf Maier, der
dort in Begleitung eines Mädels auf ein Auto wartete, das ihn
nach Buchſchlag bringen ſollte. Das Auto kam, und die beiden
fuhren ab. Unterwegs ſteigerten ſich beide in eine wahre
Angſt=
pſychoſe. Maier erzählte, Schreibers Bruder und der
Hilfs=
förſter ſeien geſchlagen worden — kein Wort davon war wahr —
er habe den Hilfsförſter ſtöhnen hören, und ſie ſeien wohl in
Lebensgefahr. So beſchloſſen ſie, ihre Waffen zu holen und dann
zu einer Rettungsaktion wieder nach Iſenburg zu fahren. So
geſchah es. Aber im Kaffee Wilke waren weder der Bruder
Schreibers, noch die Gegner. Man ging nun zuſammen in das
naheliegende Schwimmbad=Kaffee. Als man zur Tür hineinkam.
wies ſie der Gaſtwirt, der wohl von einem Kollegen benachrichtigt
worden war, gleich wieder hinaus. Maier ging ſofort wieder
und erhielt plötzlich an der Tür einen Stoß von Rind, der dort
ſtand. Schreiber kam etwas ſpäter und erhielt von Rind einen
derartigen Schlag ins Geſicht, daß er auf die Terraſſe fiel. Als
er ſich in die Höhe richten wollte, ſah er, wie er ſagt, Rind in
gebückter Haltung auf ſich zuſtürzen, und da zog er ſeinen
Re=
volver aus der Taſche, entſicherte ihn und ſchoß blindlings drauf
los. Maier hatte, als er Rind auf Schreiber zukommen ſah
eben=
falls, aber ins Leere, geſchoſſen. Die beiden liefen dann davon,
ſogleich zur Polizei, wo ſie ſich ſtellten. Rind war nach ein paar
Minuten ſchon tot, denn zwei Schüſſe hatten das Herz
durch=
bohrt.
Die Vernehmung der Angeklagten dauerte bis in den
Nach=
mittag hinein. Zunächſt Bloch und Zimmer, die beide zugeben,
daß ſie auch zuſchlugen. Bloch meint er ſei ſonſt nicht ſo
ſchlag=
luſtig. Aber Schreiber habe ihn „Narr” geheißen, und deshalb
habe er ihn geſchlagen. Es wird dann Zimmer und dann Maier
gehört. Maier ſtammt aus guter Familie. Er ſchildert ſich mit
einer ſeltenen Freimütigkeit als einen ganz erbärmlichen
Feig=
ling. Trotz der vielen Redensarten, die er an jenem Abend führte,
daß es „heute noch Tote gebe”, daß „dieſer Burſch an die
Neu=
jahrsnacht ewig gedenken müſſe”, will er ſo etwas nie gedacht
oder gewollt haben. Es erſcheint recht glaubhaft, wenn er ſagt:
er habe nicht viel getrunken, es ſei wohl ſo geweſen: „wie mer ſo
ſagt, mer babbelt ſich voll.” Maier hatte anfangs geleugnet, daß
er geſchoſſen habe, ſowie er auch auf dem Weg zur Polizei vor
hatte, den Revolver im Wald zu verſtecken, aber von Schreiber
daran verhindert wurde.
Schreiber erklärt. Maier ſei ein guter Geſellſchafter geweſen,
und er ſei in der letzten Zeit viel mit ihm zuſammen geweſen.
aber ſein Freund ſei er wohl nicht. Er ſei ein „Sprüchklopper” und
ſei auch ſehr jähzornig. Nachdem er, Schreiber, verbauen worden
ſei, habe er halt ganz den Kopf verloren. Er wollte eigentlich
nach Hauſe gehen, ſagte er, aber „damit, daß ich Maier traf, begann
das Unglück!”
Es kamen dann die Zeugen. Der Standartenführer, auf
Büro Schreiber arbeitete, ſtellt dieſem ein tadelloſes Zeugn
Schreiber habe ihm in der langen Zeit ihrer Zuſammer
auch nicht einmal Anlaß zur Unzufriedenheit gegeben. E
ein beſonders ſtarkes Pflicht= und Verantwortungsgefühl.
allerdings ein Menſch der Schreibſtube und nicht des Ka
obzwar es ihm an Mut nicht fehle. Ein anderes Zeugnis hör
dann über Maier, deſſen Truppführer ihn als den ſchle
SA.=Mann bezeichnet, den er je gehabt habe. Er habe imm
Gegenteil getan, von dem, was er ſollte. Maier wurde a
vorigen Jahre wegen ſchlechten Benehmens in einer
Wi=
aus der SA. ausgeſchloſſen. Es werden dann eine Anzahl ;
vernommen, die mit im Kaffee Wilke waren, und aus der
kundungen einwandfrei hervorgeht, daß die Angreifer ſte
Iſenburger, meiſt der Getötete, waren. Der Kellner bekunde
er Maier wohl kannte. Der ſei zwar immer ſehr unruh
weſen, er habe nie Sitzfleiſch gehabt, aber ein Krakeeler
eigentlich nicht. Zwei Schupobeamte, die telephoniſch und
lich mit Schreiber verhandelten, bekunden, daß er unbeſchr
aufgeregt geweſen ſei. Er habe, als er, noch vor der Schi
bei ihnen erſchienen ſei, um Schutz für ſeinen Bruder ge
Sie ſeien dann auch gleich dorthin gegangen, während Sck
noch auf der Wache war. — Schreiber will davon gar nicht
ſen. — Schreiber habe auch behauptet, er ſei verfolgt w
und habe deshalb ſo rennen müſſen.
Um halb 9 Uhr abends wird die Verhandlung auf Do
tag vormittag vertagt.
Der Polizeiberichk meldel:
Mehrköpfige Diebes= und Hehlerbande feſtgenommen!
LKP.=Amt Darmſtadt iſt es durch intenſive
Ermittlung=
lungen, eine mehrköpfige Diebes= und Hehlerbande feſtzune
die Süddeutſchland und das Rheinland unſicher machte. Unt
Maske harmloſer Hauſierer ſuchten ſie in der Hauptſache 1
Familien auf. Eine günſtige Gelegenheit wurde hierbei aus!
und enorme Diebſtähle ausgeführt. Wiederholt legten ſich d.
ter andere Namen zu, ſo daß die Ermittlungstätigkeit ſehr er)
war Bei den Feſtgenommenen handel es ſich um Erich 4
Moritz Klein, Paul Hitze und Alfred Grünebaum, die ihr D
in Frankfurt a. M. hatte und von dort aus ihre Streifzüge
nahmen.
tenhütte am Nordbahnhof von Kleingärtnern geſtellt und g
Die beiden anderen Tiere dürften, da ſie in den leiten Tager
mehr geſehen wurden wahrſcheinlich gefangen gehalten w.!
Der Geſchädigte hat für etwaige Angaben eine Belohnung
geſetzt. Mitteilungen erbittet das Landeskriminalpoliz
Darmſtad. Hügelſtraße 31/33, Zimmer 2.
Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht zum 27. Februar
in der Mühlſtraße, in einer Lack= und Farben=Großhandlung
gebrochen und aus dem Lager eine 15=Kilogramm=Blechdoſé
Bleiweiß, eine 10=Kilogramm=Blechdoſe mit Lack und eine
Ky
Raui
Hu
Wem B.
Febiten
Eaſe
riche hielt
Miut ige
Mi
Hoftor verſchwunden ſein. Wer hat irgendwelche Wahrnehnt
hinſichtlich der Täter oder des Verbleibes des geſtohlenen
gemacht. Mitteilungen erbittet das Landeskriminalpolio‟
Hügelſtraße 31/33, Zimmer 27.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
— Das Union=Theater zeigt das große hiſtoriſche Gieh
„Der alte und der junge König”, mit Emil Janl.
Werner Hinz, Leopoldine Konſtantin. Marie=Luiſe Liat
Claus Clauſen. Jugendliche haben Zutritt.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Mal”
fröhliche Filmerlebnis: „Ferien vom Ich” nach dem 2e
ten Roman von Paul Keller. In den Hauptrollen Hermann.
mans, Cilly Feindt, Carola Höhn. Jugendliche haben Zut.”
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den ſpannenden Krim
Der Polizeibericht meldet” ein ſpannungs”
Drama aus der Geſellſchaft, mit Olga Tſchechowa, Johanſ.
mann, Käthe Haack, Fr. Kayßler, Paul Otto u. v. a.
Belida zeigt am 28. Februar in Erſtaufführung eine.
Karuſſellfahrt mit Lucie Engliſch „Wenn ein Mäde!"
zeit macht” mit Kurt Veſpermann, Rotraud Richl””
Odemar.
Das Glück auf der Skraße und —Sozialismus Akk
Auch einer der kleineren Gewinne macht große Frel.
der Fahrt des „längſten” Losverkäufers der Reichswill.
Lotterie durch unſere Stadt zog Frau M. W. durch eil.O
50 RM. und gab dem Losverkäufer 5 RM. und ſtiftete.O
Aufforderung außerdem 10 Prozent dem Deutſchen Willt.
werk. Alle Anerkennung einer ſolchen deutſchen Fran:
ſerstag, 28. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 59 — Seite 7
Aus Heſſen.
Arheilgen, 27. Febr. Evangeliſcher Frauen=
—Hauptverſammlung. Nach einem gemeinſam
nen Choral begrüßte Herr Pfarrer Grein die in einer
n etwa 400 erſchienenen Frauen. Er ſtreifte die Rückkeyr
„rgebiets zum Mutterlande und brachte dem Führer ein
il aus, an das ſich der Geſang des Deutſchlandliedes ſchloß.
gab dann Bericht über das abgelaufene Jahr. Im
Be=
zre ſind 14 Mitglieder verſtorben, denen warme Worte
ztwurden während ſich die Verſammelten von den Sitzen
Die Zahl der Mitglieder beträgt nunmehr rund 550.
m Jahresbericht wurden verſchiedene Fragen kirchlichen
behandelt. Der Kaſſenbericht gab ein Bild geordneter
ller Verhältniſſe. Weiter ſprach der Pfarrer über die
t des Vereins im kommenden Jahre. Neben den
laufen=
erſtützungen an bedürftige Gemeindeglieder, den
Unter=
n an bedürftige Konfirmanden und vielen anderen
Auf=
die ſich der Verein geſtellt hat, ſoll im neuen Jahre die
rholungsfürſorge mehr in den Vordergrund geſtellt
wer=
ſarm wurde für die Mütterſchulungskurſe des
Reichs=
enſtes im Deutſchen Frauenwerk geworben. An die
onung ſchloß ſich ein unterhaltender Teil bei Kaffee und
Umrahmt wurde der Abend von Darbietungen eines
ſartetts, das auch die gemeinſamen Lieder begleitete.
Aufführung des Mädchenſpiels „Um den Glauben”, das
ider Weiſe die ſeeliſchen Kämpfe der Salzburger Frauen
e 1732 um Glaube und Heimat aufzeigt, wurde die
Ver=
ig geſchloſſen. — Odenwald=Verein. Eine im
okal abgehaltene Verſammlung befaßte ſich im
weſent=
it der Ausgeſtaltung des Heimatabends, der am 16 März
ſaus „Zur Sonne” ſtattfinden ſoll. Als nächſter Ausflug
ine Beſichtigung des Frankfurter Zoologiſchen Gartens
e gefaßt. Zum Schluß gab Vereinsleiter Lügenbiehl noch
ene Mitteilungen bekannt. — Heimkehr der Saar.
ließender Kundgebung ſtattfinden, an dem ſich die PO.,
Nebengliederungen, SA.. HJ. BDM. ſowie alle Vereine
vorationen beteiligen.
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Wixhauſen, 27. Febr. Sängerluſt=Maskenball.
ungverein Sängerluſt veranſtaltet am kommenden
Sonn=
fr dem Motto „Die Annern wolle net” im echt
karnevali=
orierten „Kronenſaal” ſeinen Preismaskenball. Die
ſchö=
praktiſchen Preiſe ſind im Schaufenſter der
Möbel=
i J. Melk Mittelgaſſe, ausgeſtellt und werden ihre
An=
kraft gewiß nicht verfehlen. — Turnverein. Als
des Karnevals veranſtaltet der Turnverein in ſeinem
okal „Zur Krone” am Faſtnachtsdienstag ſeinen tradi=
Masken=Rummel.
Gräfenhauſen, 27. Febr. Horſt=Weſſel=
Gedächt=
er des Sturmbann 1 der Standarte 390. Nach
marſch der Fahnengruppen begrüßte Sturmbannführer
e Anweſenden und ſchilderte in kurzen Zügen das Leben
iſſels. Anſchließend ſahen wir das Schauſpiel „Horſt Weſ=
Aufzügen, dargeſtellt von der Spielſchar vom Sturm 2=
=Ramſtadt. Das Spiel wurde mit größtem Intereſſe
auf=
n.
riesheim, 27. Febr. Hauptverſammlung des
ahnvereins. Nach dem Einzug der Fahne und
herz=
grüßung gedachte der Vereinsleiter, Kamerad Müller,
Führers Adolf Hitler mit einem dreifachen Sieg=Heil.
denken des im letzten Jahre verſtorbenen Kameraden
owie der Gefallenen des Weltkrieges und der
nationa=
egung erhoben ſich die Anweſenden von den Sitzen. Die
pielte das Lied vom guten Kameraden. Nach Bekannt=
Geſchäfts= und Kaſſenberichtes, der die Entlaſtung des
rers folgte, forderte Kamerad Müller die Mitglieder
Frauen auf, auch in dieſem Jahre an den Beſtrebungen
ins weiter mitzuhelfen. Zu Rechnungsprüfern wurden
raden Mennekes und Bitſch gewählt. Kamerad Müller
nſtimmig das Amt als Vereinsleiter für unbeſtimmte
ter, auch der übrige Vorſtand bleibt unverändert. Als
ges Ausflugsziel wurde Münſter am Stein feſtgelegt.
ad= und Horſt=Weſſel=Lied beendeten die Verſammlung.
FPfungſtadt, 27. Febr. Totengedenkfeier. Zum
al jährte ſich geſtern der Tag, daß der Hitlerjunge Chriſt.
n „für Deutſchlands Größe und für Deutſchlands
Er=
m 26. Februar 1933 ſein Leben ließ. Zur ſchlichten
Feier=
eilten geſtern abend, das Jungvolk, Hitlerjugend und
n ſeinem Grabe, wobei Bannführer Freudenberg eine
hielt, die er mit den Worten des Gauleiters Sprenger
(geſprochen gelegentlich der Enthüllung des Mahnmals):
r, kommſt du an unſer Mahnmal, dann ſage es jedem,
dier liegen. Wir ſind geſtorben als Gefolgsmänner Adolf
im ihm durch die Tat die Treue zu beweiſen. Wir haben
rtod erlitten, damit Deutſchland leben kann und damit
he Volk eine gefeſtigte Zukunft in der Welt beſitzt.”
Ifungſtadt, 28. Febr. Hohes Alter. Heute
Donners=
zt der Arbeitsveteran Heinrich Funk, Hahnerſtr. 21,
ſei=
deburtstag.
ßdorf. 27. Febr. Brennholzpreiſe. Bei der letzten
zverſteigerung der Gemeinde wurden ſehr hohe Preiſe
durchweg wurden für 2 Rm. Buchenſcheitholz 20 RM.
für 2 Rm. Kiefernſcheitholz derſelbe Preis. —
Kriegs=
reuze. In den nächſten Tagen werden wiederum
enkreuze ausgegeben, womit der größte Teil der bis jetzt
Anträge ſeine Erledigung gefunden haben dürfte. Es
höchſte Zeit, daß die noch ausſtehenden Anträge geſtellt
eſſel, 27. Febr. Turn= und Sportverein e. V.
Unter dem Motto: „Sei luſtig du Oos un lache, do
da nix draus mache”, hält unſer Verein ſeinen ſchon
tra=
gewordenen Maskenball am kommenden Samstag,
ärz 1935 in den Räumen der Gaſtwirtſchaft Joh. Hch.
2. ab. Unſere Mitglieder werden dringend erſucht,
voll=
erſcheinen und in den noch bevorſtehenden wenigen
cht tüchtig in ihrem Freundeskreis zu werben. Keiner
n und die geſamte Meſſeler Jugend muß maskiert ſein.
rd ein Erfolg gewährleiſtet ſein. Große Ueberraſchungen
eboten und werden für die notwendige Stimmung
ſor=
größte Senſation muß jedoch um des Erfolges willen
ſen werden.
Dis befanf die Erzeugungsſchlalf.
Biebhalkung auf wirkſchaftseigener
Fukkergrundlage!
Die gerntete Futtermenge beſtimmt die Anzahl
und den Nutzungszweck deiner Tiere!
Damit du den vorhandenen Viehbeſtand ohne Auslandsfutter
mit wirtſchaftseigenem Futter ernähren kannſt, baue nur ſolche
Futterpflanzen an, die für deinen Betrieb hohe und ſichere
Erträge bringen.
Zuſahfukker nur an Leiſlungskühe!
Kein Kuhſtall ohne Milchkonkrolle!
Auf den Inhalt kommt es an!
Der Inhalt einer guten Zigarette kann nur reiner, echter Tabak sein.
Pb. Groß=Zimmern, 27. Febr. Raiffeiſen=Verein
— Mitgliederverſammlung. Vorſitzender Held konnte
von 188 Mitgliedern 47 nebſt 2 Ludwigshafener Direktoren, einen
Reviſor und von hier den Bürgermeiſter als Vertreter der
Ge=
meinde Groß=Zimmern ſowie den NS.Hago=Ortsamtsleiter und
den landwirtſchaftlichen Ortsfachberater begrüßen. Herr Renkel
gab den Geſchäftsbericht: Reſultat: 160 330 RM. Verluſtſaldo.
Der Antrag: Aufſichtsrat, Vorſtand und Rechner Entlaſtung zu
erteilen, wurde abgelehnt. — Mitglied Klemm verlangte
Auf=
klärung darüber, wie es kam daß die Bilanz 1930 600 RM.
Ge=
winn ausweiſen und ein Feſteſſen gefeiert werden konnte,
wäh=
rend tatſächlich über 26 000 RM. Verluſt vorhanden waren, der
1931 auf 123 000 RM., 1932 auf 139 000 RM., 1933 auf 150 000
RM. und 1934 auf über 160 000 RM. anſtieg. Herr Renkel mußte
bekennen, daß in den letzten drei Jahren überhaupt keine Bilanz
vorgelegt wurde. Herr Direktor Weller verwies darauf, daß keine
Debatte die Unterbilanz von 160 000 RM. beſeitige, daß für die
hieſige Raiffeiſen=Organiſation nunmehr nur Konkurs oder
Sa=
nierung in Betracht käme, letzteres läge im Intereſſe der
Mitglie=
der; es würden vielleicht an jedem Mitglied 300 RM. hängen
bleiben. Der Hago=Amtsleiter meinte. 300 RM. wäre nur ein
vorläufiger Troſtſatz für die Mitglieder und es müſſe geprüft
werden, ob nicht die Uebeltäter ſtärker als die unrichtig geführten
Mitglieder heranzuziehen ſeien. Lduwigshafen müſſe ſoweit
heran=
gezogen werden, daß jedes Mitglied nur 100 RM. aufzubringen
hätte. In 14 Tagen ſoll in einer weiteren Verſammlung genaue
und klare Ueberſicht der Geſchäftsführung uſw. ab 1925 bis heute
gegeben werden. Bürgermeiſter Bauer trat noch bei den
Ludwigs=
hafener Herren dafür ein, daß durch die Not der hieſigen
Ge=
meinde von den hieſigen Mitgliedern nur das allergeringſte
ver=
langt werden könne.
Fb. Groß=Zimmern, 27. Febr. Turnverein 1863 —
Mit=
gliederverſammlung. Der 1. Vorſitzende Göbel gab bekannt, daß
die Einheitsſatzungen im weſentlichen dieſelben ſeien, als die
voriges Jahr auf Grund des Führerprinzips umgeſtalteten
Satzungen. Die Satzungen fanden Annahme. Es wurden dann
noch einige turneriſche Fragen behandelt.
r. Babenhauſen, 25. Febr. Mit einer wohlgelungenen
Abendunterhaltung deren Reinertrag zur Hälfte in
hoch=
herziger Weiſe noch dem Winterhilfswerk zugeführt wurde, trat
am Sonntag der Evangel. Kirchengeſangverein nach
langer Zeit wieder einmal vor die Oeffentlichkeit. Ein überreiches
Programm, deſſen Abwickelung ſich bis nach Mitternacht hinzog,
trug jedem Geſchmack Rechnung: Sologeſänge. Duette. Terzette,
Frauen= und gem. Chöre, Konzertſtücke einer fein muſizierenden
„Hauskapelle”, dazu noch zwei Luſtſpiele, von denen beſonders das
in Darmſtädter Mundart von Dr. Nerking verfaßte „Der
Kaktus=
freund” die Lachmuskeln der zahlreichen Zuhörer ſtark in Anſpruch
nahm, — für alle dieſe Darbietungen ernteten die Ausführenden
reichen Beifall. Der Dank, den Herr Pfarrverw. Büchler ihnen
und ihrem vortrefflichen Leiter, Herrn Lehrer Klein. ſpendete,
war allen Anweſenden aus dem Herzen geſprochen. — Bei dem
Schaufenſter=Wettbewerb, konnte auch die hieſige
Be=
rufshauptgruppe der kaufmänniſchen Angeſtellten einen ſchönen
Erfolg buchen. Außer den gut bewerteten Teilnehmern H. Philipp
und W. Kling erzielte Herr Ad Correnz, beſchäftigt bei der
Firma Klinck und Schroth. die Beſtleiſtung, die ihre Anerkennung
durch eine Ehrenurkunde fand.
Bf. Brensbach, 27. Febr. Am Sonntag, 24. Februar, war in
Werſau bei Kamerad Magſam im „Kühlen Grund”
Bezirks=
tagung der SAR. 2. Es waren erſchienen Exz. v. Oidtmann,
Dir, Lindenſtruth. Schatzmeiſter Eidenmuuer, Bez.=Vorſ. Finoling=
Bensheim. Krapp=Groß=Umſtadt, Sturmbannführer Scherer=
Auer=
bach ſowie der geſamte Vorſtand vom Bezirk Reinheim=
Reichels=
heim. Nach Entbietung des Willkommengrußes an alle
Vorge=
nannten und die geſamten Mannſchaften, auch von ſeiten des
Ver=
einsführers Schneltbächer=Werſau, wurde mit der Totenehrung
die Tagesordnung eröffnet. Nach Feſtſtellung der
Anweſenheits=
liſte waren alle 32 Vereine zugegen. Der Vorſitzende gab die
Auflöſung bekannt, nachdem der Verband über 50 Jahre die alte
Soldatenrreue und Kameradſchaft gepflegt hat. Exz. v. Oidtmann,
Dir. Lindenſtruth, Schatzmeiſter Eidenmüller hielten je eine kurze
Anſprache, in deren Worten der Dank für die ſeitherige Arbeit
und Ermahnung. mit gleichem Willen in den neuen Verbänden
unentwegt unſere Soldatenpflicht zu tun, enthalten waren. Exz.
v. Oidtmann überreichte dem Vorſitzenden Roder für ſeine Dienſte
zum Dank ein Bild des verſt. Reichspräſidenten v. Hindenburg
und ernannte ihn zum Ehrenführer des Bezirks Bensheim.
Fe. Reichelsheim, 27. Febr. Bei der in Unter=Oſtern
ſtattge=
fundenen Bauern=Holzverſteigerung des Ortsbauernführers Phil.
Marquardt wurden hohe Preiſe geboten. Das Meter Rundſcheit
kam auf 17 bis 19 Mark, Buchenknüppel auf 14 bis 16,
Eichen=
knüppel auf 11 bis 13, das Hundert buchene Aſtwellen auf 25 bis
29 Mark. Dieſe Preiſe verſtehen ſich bei Lieferung frei Haus. —
Am kommenden Samstag abend hält der Odenwaldklub
ſei=
nen Dekorierungsabend im Gaſthauſe „Zum Adler” ab. — Am
kommenden Samstag abend iſt der diesjährige Schülerball
der Schüler der Bäuerlichen Werkſchule Reichelsheim im Gaſthaus
zum Löwen. — Nächſten Sonntag abend iſt im Saalbau des
Gaſt=
hauſes „Zur Eiſenbahn” ein Kappenabend. — Bei dem
Ferkelmarkt war der Auftrieb ſehr gut. Auch konnten über
dreißig Tiere verkauft werden. Bezahlt wurden pro Paar 24 bis
50 Mark. Der nächſte Markt iſt wieder heute in 14 Tagen.
Ci. Erbach. 26. Febr. Karnevalverein „Ulk‟. Die
große Herren= und Damenſitzung des hieſigen Karnevalvereins
„Ulk” war ſehr gut beſucht und nahm einen recht fröhlichen
Ver=
lauf. Den ulkigen Willkommensgruß entbot der Vorſitzende. Herr
Golde. Dann wechſelten humoriſtiſche Darbietungen Geſänge
und Tänze mannigfacher Art in bunter Reihenfolge miteinander
ab. echt karnevaliſtiſche Stimmung erzeugend. Beſonderen Beifall
fand noch der Narrenſchriftführer Johann Mohr mit ſeiner
Würdigung der Mitglieder des Elferrates. Nicht weniger Erfolg
erzielte unſer Lokalhumoriſt Heinrich Köhler. Viel zum guten
Gelingen des Abends trug die geſchickte Klavierbegleitung des
Herrn Ludwig Lang bei. —
Jahreshauptverſamm=
lung des Schwimmvereins. Die
Jahreshauptverſamm=
lung des Schwimmvereins erhielt durch die Neuwahl eines
Vor=
ſitzers beſonder Bedeutung. Anſtelle des ſo früh verſtorbenen
ſeit=
herigen Vereinsführers, des Fabrikanten Karl Nicklas, wurde
Herr Poſtinſpektor Diehl gewählt, der ſich ſeither ſchon um die
Förderung des Schwimmſportes in unſerem Städtchen große
Ver=
dienſte erwarb. Rechner wurde Herr Weber. Der abgelegte
Tätigkeits= und Rechenſchaftsbericht zeigte, wie der abgelaufene
warme Sommer Schwimmbetrieb und Kaſſenverhältniſſe recht
günſtig beeinflußte. Eine Reihe Verbeſſerungen wird das
Schwimmbad ſeinen Zwecken immer geeigneter machen
Schule und Grippe. Da die Grippeerkrankungen der
Schul=
kinder nunmehr merklich zurückgegangen ſind, konnte der
Unter=
richt an unſerer Stadtſchule mit Beginn dieſer Woche wieder
auf=
genommen werden.
— Affolterbach i. Odw., 28. Febr. Am Sonntag den 3. März
1935 feiert Frau Adam Krämer Witwe in Affolterbach in
körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 80. Geburtstag.
Es. Fürth i. Odw., 25. Febr. Deutſchen Abend zum
Beſten des Winterhilfswerks. Die große Turnhalle
war bis auf den letzten Platz beſetzt. Nach der Begrüßung durch
den Leiter des hieſigen Winterhilfswerks, Steuerinſpektor Schütz.
und einem Vorſyruch von Ruth Krämer, folgten Gedichte und
Lieder des BDM. Odenwälder Volkstänze in Volkstracht,
vor=
geführt vom BDM.=Ellenbach, je ein Theaterſtückchen des
Jung=
volks „Die ſieben Schwaben”, und der Jungmädel „
Schneewitt=
chen”, Muſikſtücke der Kapelle Renner umrahmte die einzelnen
Darbietungen. Zum Schluſſe dankte Herr Schütz allen, die zum
Gelingen des Abends beigetragen hatten. Beſonders dankte er
dem kath, wie dem evang. Frauenverein und der Leiterin der NS.=
Frauenſchaft, Frau Wolf, für das Bereitſtellen, der zahlreichen
ſchönen und nützlichen Geſchenke, für die Tombola. Nach dem
Deutſchlandlied gedachte der Redner des vor fünf Jahren als
Vor=
kämpfer für die Erhebung Deutſchlands gefallenen Horſt Weſſel.
Eine Minute ſtillen Gedenkens und das Horſt=Weſſel=Lied
be=
ſchloſſen den Abend.
Eb. Klein=Gerau, 27. Febr. Neugründung des
Krie=
ger= und Militärvereins. Der im Jahre 1873
gegrün=
dete Kriegerverein, der in den Nachkriegsjahren eingeſchlafen war,
iſt jetzt wieder zum Leben erweckt worden. Die
Gründungsver=
ſammlung wurde von dem ehemaligen Vorſitzenden des alten
Ver=
eins. Landwirt Krumb, geleitet. Der neugegründete Verein führt
den Namen „Krieger= und Militärverein”. Zum Vorſitzenden
wurde Adam Hechler 3 beſtimmt. Ungefähr 50 Mitglieder
haben ſich bereits in die Vereinsliſte eingetragen, doch ſteht noch
weiterer Mitgliederzuwachs bevor.
t. Gernsheim, 25. Febr. Der
Generalmitglieder=
appellder NSDAP. im Feſthaus Bopp wies einen guten
Be=
ſuch auf. Zum erſten Male, nahm auch der „Arbeitsdank” teil.
Nach dem Einmarſch der Fahnen begrüßte Ortsgruppenleiter
Köſter die Anweſenden und erteilte dem Bezirks=
Luftſchutzreie=
rent Pg. Seidel das Wort. Redner kam in ſeinem Vortrag
beſonders auf den großen Wert des zivilen Luftſchutzes zu ſprechen.
führte die verſchiedenen Arten von Bomben an den Augen der
Zuhörer vorbei und zeigte, wie wichtig der Luftſchutz iſt. Der
Beauftragte des Gauleiters für Luftſchutz. Kapitän Velten,
richtete einen Aufruf an die Beſucher um Unterſtützung des
Luft=
ſchutzes. Ortsgruppenleiter Köſter dankte den Rednern für ihre
Ausführungen und kam dann auf örtliche Verhältniſſe zu ſprechen.
Zu Ehren des Freiheitshelden Horſt Weſſel erhoben ſich die
An=
weſenden, die Kapelle ſpielte das Lied vom guten Kameraden.
Auch ſoll Horſt Weſſel zu ſeinem 5. Todestag ein Denkmal geſetzt
werden. Die Bahnhofſtraße wird in „Horſt=Weſſel=Straße”
um=
benannt. Im Laufe des Sommers ſoll dann an einem idylliſchen
Platz ein würdiger Gedenkſtein zu Ehren Horſt Weſſels errichtet
werden.
Gernsheim, 27. Febr. Waſſerſtand des Rheins
am 26. Februar: 1,65 Meter, am 27. Februar: 1,67 Meter.
Mor=
gens 5.30 Uhr.
Hirſchhorn, 27. Febr. Waſſerſtand des Neckars
am 26. Februar: 2,44 Meter, am 27. Februar: 2.30 Meter.
Mor=
gens 5.30 Uhr.
Attentat in Marseille
AAEIOrOIIL
ohne Mdst., dick u. rund, 3½½ Pf., bietet diesen guten Tabak.
Freuen wird sich der Eckstein-Raucher, daß hier auch wieder die
Bild-
beilage Inhalt hat und wirklich sammelnswert ist. Denn die
Bilder-
sammlung „Die Nachkriegszeit 1918—1934½ ist eine wahre
Fundgrube für den, der sich noch einmal die Welt-Ereignisse einer
Zeit vergegenwärtigen will, in der es gar bunt und bewegt zuging.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 8 — Nr. 53
Das Regierungsgebäude in Saarbrücken,
wo die deutſchen Flaggen zum erſten Male gehißl werden.
Am 1. März übergibt der Vorſitzende des Dreier=Ausſchuſſes, Baron Aloiſi, dem deutſchen
Reichs=
innenminiſter, Dr. Frick, die Regierungsgewalt im Saargebiet. Damit wird die Rückgliederung
endgültig vollzogen. Zum erſten Male werden dann die deutſchen Fahnen auf dem
Regierungs=
gebäude aufgezogen, das über anderthalb Jahrzehnte Sitz der Fremdherrſcher war.
Der Höfeld=Prozeß.
Vernehmung der Hilde Höfeld
In der Nachmittagsſitzung des 4.
Verhandlungs=
tages wurden verſchiedene Arbeitgeber der Hilde
Höfeld vernommen. Bei Frau S. war Hilde zwölf
Tage tätig. Sie ging auf eigenen Wunſch fort.
Hilde zeigte ſich vergnügt und lebensluſtig. Auch
die Mutter der Hilde machte auf die Zeugin einen
guten Eindruck. Eine Profeſſorengattin bezeichnete
die Hilde als eine gewiſſenhafte und pünktliche
Perſon von gedrücktem Weſen. Die Zeugin hatte
den Eindruck, daß Hilde zu Hauſe ſtraff gehalten
wurde. Von Mitte Oktober vorigen Jahres war
Hilde bei einem Milchhändler tätig. Die erſten
acht Tage arbeitete die Hilde für ihr Alter
fabel=
haft. Dann wandte ſich das Blättchen. Es gab
jeden Tag etwas auszuſetzen. Sie naſchte an
einem Kuchen, und der Zeuge beobachtete, daß einen
über den anderen Tag Geld bei ihm fehlte. Die
Ehefrau des Milchhändlers erinnert ſich, daß Hilde
davon geſprochen hat, ſie bekomme zu Hauſe oft
Schläge, die ſie nicht verdient hätte. „Mein
Va=
ter kann mich eben herumſchlagen, und in der
nächſten Minute kann er ganz anders ſein, da
nimmt er mich auf den Arm”, habe Hilde einmal
geſagt.
Eine Berufsſchullehrerin bezeichnet Hilde, die
ihre Schülerin war, als eine fleißige, mittelmäßig
bis gut begabte, ordentliche Perſon, von der ſie
einen guten Eindruck hatte. Der Zeugin fiel der
häufige Wechſel der Arbeitgeber der Hilde auf.
Auch dieſe Zeugin hat nichts an Hilde
wahrgenom=
men, was auf Selbſtmordgedanken hätte ſchließen
laſſen.
Der Verteidiger Höfelds teilt dem Gericht mit,
daß Höfeld den Widerruf, den er am Montag
ge=
genüber ſeinen Angaben vom Samstag ausſprach,
fallen laſſe.
Staatsanwalt: „Und wenn wir dann noch bis
morgen warten, nimmt er den Widerruf auch von
heute zurück.”
Es erfolgt dann die Vernehmung der
Hildegard Höfeld, des Opfers der
entſetz=
lichen Tat.
Von einer Fürſorgedame begleitet, betrat
ge=
gen 4 Uhr nachmittags das kräftig entwickelte,
große Mädchen den Sitzungsſaal, aus dem die
An=
geklagten entfernt ſind. Ueber das Recht der
Aus=
ſageverweigerung belehrt, erklärt Hilde, ausſagen
zu wollen. „Ich will die volle Wahrheit ſagen.”
Die Kronzeugin ſagt dann, daß ſie alle drei vor
dem Vater Angſt hatten, daß ſie ſchon mit zwölf
Jahren Hiebe mit der Reitpeitſche bekamen. Die
Zeugin läßt ſich dann über ihre Beziehungen zu
jungen Männern aus. Es ſcheint, daß ſie ſchon mit
13 Jahren zu flirten anfing. Am 19. Auguſt iſt
der Zeugin vor der furchtbaren Züchtigung durch
ihren Vater der Mund zugebunden worden. „Je
mehr ich mich gewehrt habe, deſto mehr hat er
ge=
ſchlagen. Er ſchlug auf den Rücken und auch auf
die Beine”, erklärte die Zeugin. In der Kammer,
in die ſie eingeſperrt wurde, lagen Zeitungen,
Kor=
del und Sackleinen, die zum Zudecken benutzt
wur=
den. Sie war 10 Tage in der Kammer und
be=
kam auf Anordnung des Vaters Waſſer und Brot.
Die Zeugin ſchildert dann, wie es ihr in ihren
Stellungen ergangen ſei und kommt dabei auch auf
ihre Tätigkeit bei dem Milchhändler zu ſprechen.
Es macht außerordentliche Mühe, aus Hilde ein
Wort herauszubekommen. Hilde wird dann über
ihre Eltern befragt. Sie wußte, daß die Mutter
Beziehungen unterhielt, und daß das auch dem
Va=
ter bekannt war. Die Mutter forderte ſie auf, als
ſie einmal ſpät aus dem Kino kam, ſich das
Le=
ben zu nehmen. Als Hilde in der Dachkammer
eingeſperrt war, hat ſie ſich mit
Selbſtmordabſich=
ten getragen, aber ſie hat nur den Gedanken
er=
wogen und nichts unternommen. Den Vater will
ſie nicht für normal gehalten haben.
Am 15. Dezember wurde Hilde vom Vater beim
Heimkommen auf den Rücken und die Beine, ſpwie
an den Hals mit der Peitſche geſchlagen. Die
Mutter und Minna mußten hinausgehen, dann
wurde weiter geſchlagen. Der Vater ſagte ihr
dann, daß ſie Selbſtmord begehen ſolle von der
Brücke. Sie nahm gleich an, daß die Eltern das
ſchon verabredet hatten. Hilde bekundet weiter
daß ſie ſchwimmen könnte, aber nicht ſehr gut.
Der Vorſitzende fragt die Zeugin, ob ſie ſich auch
das Leben genommen hätte, wenn es ihr nicht
an=
befohlen worden ſei. Hilde antwortet in
vernei=
nendem Sinne.
Als die Minna aus dem Zimmer geſchickt
wor=
den war, fragte der Vater die Zeugin: „Bringſt
du auch den Mut auf, dies auszuführen?‟ Hilde
will das bejaht haben. Der Vater ſagte: „Mach
weit den Mund auf, da biſt du gleich weg.” Auch
die Mutter ſagte dies. Als Hilde Minna die Hand
zum Abſchied geben wollte, griff jene nicht zu.
Beiſitzer: „Würdeſt du auch in den Main
ge=
ſprungen ſein, wenn jemand anderes geſagt hätte
„Spring hinein?”
Zeugin: „Nein.”
Unterwegs hat keiner einen Ton geredet. Auf
der Brücke ſah der Vater erſt einmal herunter und
ſagte dann, daß er ihr alles verzeihen werde. Dann
gab er ihr einen Kuß. Sie trug ihm Grüße nach
Hauſe auf und der Vater rief: „Mach ſchnell,
da=
mit kein Aufſehen erregt wird. Da ſtellſt du dich
drauf und ſpringſt herunter, ſagte er, auf das
Ge=
länder deutend. „Ich habe die Augen zugemacht
und habe mich fallen laſſen. Ich merkte, daß ich
mich überſchlagen habe. Dann war es mir, als ob
ich lange Zeit nicht aus dem Waſſer hochkam und
hielt den Mund zu. Als ich an die Oberfläche
kam, wollte ich nicht ſchreien, mußte es aber tun.
Es gelang der Zeugin dann, an einen Pfeiler zu
kommen, und ſie blieb unter der Brücke, damit ſie
niemand ſehe. Sie bekam ſteife Glieder, lag eine
Weile am ſeichten Ufer, und dann arbeitete ſie ſich
heraus. Vor Kälte zitternd, ging ſie dann in das
Heim, wo man ihr gleich Kleider und Tee gab und
wo ſie die ganze Affäre, aber nicht ſehr ausführlich,
erzählte.
5. Verhandlungstag.
Frankfurt a. M. Nachdem am Dienstag
Hilde Höfeld vernommen worden war, wurde zu
Beginn des 5. Verhandlungstages den wieder im
Sitzungsſaal anweſenden Eltern und der
mitange=
klagten Tochter Minna zunächſt die Ausſage der
Hilde mitgeteilt. Hilde ſitzt im blau=weiß
getupf=
ten Samtkleidchen und glattgeſcheitelter
Gretchen=
friſur vor den Richtern.
Als der Staatsanwalt einige Fragen an das
Mädchen richtete, hält es ſchwer, von Hilde eine
Antwort zu erhalten. Es ſcheint, daß das Mädchen
ſo gar nicht aus ſich herausgehen will. Der
Ver=
treter der Anklage muß ſich mehrfach bemühen,
ir=
gendeine Antwort auf ſeine Fragen zu bekommen.
Frau Höfeld bleibt gegenüber der Darſtellung
der Hilde bei ihren eigenen Angaben. Sie wird
über einzelne Punkte ihrer und der Ausſagen
Hil=
des gefragt, und ſie muß eine Anzahl gravierender
Aeußerungen zugeben. Sie beſtreitet aber, am
Ab=
ſchiedsabend Hilde geſagt zu haben: „Es iſt beſſer,
wenn du nicht mehr am Leben bleibſt.”
Hilde ſagt beſtimmt, daß dieſe Worte gefallen
ſind. Hilde äußert auf weiteres Befragen, daß
ſie gedacht habe, daß der Gedanke, ſie ſolle ihr
Le=
ben aufgeben, von der Mutter ſtammte, weil dieſe
ſchon am 30. Oktober eine dahingehende Aeußerung
getan hatte. Hilde bricht hier in Tränen aus.
Freifrau von Eltz=Rübenach FF..
Münſter. Die in Münſter wohnende
Frei=
frau von Eltz=Rübenach, die Mutter des
Reichs=
poſt= und Verkehrsminiſters Freih. von Eltz=
Rübenach, iſt am Mittwoch früh an den Folgen
eines Gehirnſchlages geſtorben. Frau Hugoline
Freifrau und edle Herrin von und zu Eltz,
ge=
nannt Fauſt von Stromberg, erreichte ein Alter
von faſt 86 Jahren. Die alte Dame, die ſich bis
vor kurzem einer geradezu jugendlichen Friſche
er=
freute, war eine in Münſter wohlbekannte
Erſchei=
nung und wurde beſonders geachtet wegen ihrer
großen Wohltätigkeit. Reichsminiſter von Eltz=
Rübenach weilt bereits ſeit einigen Tagen in
Münſter.
Begnadigung.
Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat
die vom Schwurgericht in Aurich gegen den am
24. November 1893 geborenen Nikolaus Janſſen
wegen Mordes erkannte Todesſtrafe in
lebens=
längliche Zuchthausſtrafe im Gnadenwege
umge=
wandelt. Janſſen und ſeine zu 12 Jahren
Zucht=
haus verurteilte Frau hatten in den Jahren 1928
bis 1932 gemeinſchaftlich ihre drei neugeborenen
Kinder erſtickt. Der Gnadenerlaß für den ſonſt
unbeſtraften Janſſen iſt bewilligt worden, weil
Janſſen durch jahrelange Arbeitsloſigkeit in große
Not geraten iſt und in gewiſſer Verzweiflung über
die Unmöglichkeit, ſeine Familie zu erhalten,
ge=
handelt hat.
Donnerstag, 28. Februar
Eröffnungsfeier der Großen Deutſchen Lufiſch
Ausſtellung in Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M. Mit einem
außerordent=
lich feſtlichen Gepränge wurde die Große Deutſche
Luftſchutz=Ausſtellung in Frankfurt a. M. in
An=
weſenheit des Gauleiters und Reichsſtatthalters
Sprenger, des Staatsrats Oberbürgermeiſter Dr
Krebs, des Regierungspräſidenten Zſchintzſch, des
Polizeipräſidenten Beckerle, des Generals der
Landespolizei Poten, des Präſidenten des
Reichs=
luftſchutzbundes Generalleutnant a. D. Grimme=
Berlin, des Bürgermeiſters Linder, des
Gaupro=
padandaleiters Müller=Scheld, des
Landesgrup=
penführers, der Landesgruppe Heſſen/Rheinland=
Süd des Reichsluftſchutzbundes, Polizeioberſt a.
D. Oldenburg, und vieler prominenter
Perſönlich=
keiten der Reichs=, Staats= und
Kommunalbehör=
den ſowie der Partei eröffnet.
Nach dem Einmarſch der Ehrenſtürme und
einem Chor „Alles für Deutſchland”, geſungen
vom Winkelmannſchen Männerchor, ergriff
zu=
nächſt der Landesgruppenführer der Landesgruppe
Heſſen/Rheinland=Süd, des Reichsluftſchutzbundes,
Polizeioberſt a. D. Oldenburg, das Wort zur
Begrüßungsanſprache.
Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger
ging in ſeinen Ausführungen auf das
Schanddoku=
ment von Verſailles ein, das Deutſchland die
voll=
kommene Abrüſtung vorſchrieb. Auch alle anderen
Länder ſeien verpflichtet geweſen, abzurüſten, aber
nur Deutſchland ſei dieſer Vorſchrift gefolgt.
Die=
ſem Beiſpiel der Vertragstreue ſei aber kein
an=
deres Land gefolgt. Alle anderen Länder hätten
vielmehr aufgerüſtet und insbeſondere ihre
Luft=
flotten verſtärkt, ſo daß Deutſchland heute von
Nationen umgeben ſei, deren Luftflotten im Falle
eines Krieges es in wenigen Minuten in eine
Wüſte verwandeln könnten. Die innere Ehre und
die Freiheit ſei der deutſchen Nation jetzt
wieder=
gegeben, aber die Aufrüſtung ſei bis heute noch
nicht möglich geweſen. Darum ſei Deutſchland
ge=
zwungen, eine paſſive Wehr zu ſchaffen, nämlich
den privaten Luftſchutz. Leider ſtoße der
Luft=
ſchutz vielfach nicht auf das notwendige
Verſtänd=
nis. Wenn ein Angriff aus der Luft erfolge, müſſe
jeder Volksgenoſſe zum mindeſten wiſſen,
zu tun habe, und hierüber gebe dieſe Aus
jedem die nötige Aufkunft und darum ſ.
auch niemand in ſeinem eigenen Intereſſe
men, die Ausſtellung zu beſuchen. Allein
Frieden zu dienen, würden die Nachba
doch nicht ihre großen Luftflotten ausbau
Gauleiter richtete einen Appell an die
damit dieſe vor allen Dingen ſich mit den
prinzipien des Luftſchutzes vertraut mache
hoffen, ſo betonte der Gauleiter zum Schlu
Ausführungen, daß wir nicht in die Lage
werden, vom Luftſchutz Gebrauch zu macht
müſſen wir auf alles gefaßt ſein. Dan
öffnete der Gauleiter die Au
lung und übergab ſie der Obhut des Ober
meiſters der Stadt Frankfurt a. M
Staatsrat und Oberbürgermeiſter Dr.
dankte zunächſt dem Präſidenten des Rei
ſchutzbundes, Generalleutnant a. D.
Grim=
für, daß dieſe Ausſtellung auch nach Fran=
M. gekommen ſei, damit der Bevölkerung
legenheit gegeben werde, ſich über die Luſ
aufklären zu laſſen und die Maßnahmen
zu lernen, die gegen dieſe Gefahr zu
er=
ſeien. Der Oberbürgermeiſter übernahm d
Ausſtellung in die Obhut der Stadt Fran
Der Präſident des Reichsluftſchutzbundes
ralleutnant a. D. Grimme=Berlin, macht
ausführliche Mitteilungen über den Luftſe
ſich. Zum Schluß ſeiner Ausführungen richt
Präſident des Reichsluftſchutzbundes einer
dringlichen Appell an die Bevölkerung, ſi
los dem Reichsluftſchutzbund anzuſchließen,
dieſer immer mehr in die Lage verſetzt wer
ner Aufgabe gerecht zu werden, denn vom
allein könne man nicht erwarten, daß er reſt.
Sicherheit des Volkes im Falle eines Lufta
gewährleiſte.
Anſchließend an die Feier fanden Ue
mit Brandſätzen und Giftkampfſtoffen, unt
tung von Oberleutnant a. D. Lenz, vom
dium des Reichsluftſchutzbundes, ſtatt.
Inkernakionale Zenkrale für unzüchlige
Bilder und Schriſten ausgehoben.
Berlin. Durch die Feſtnahme des angeblich
lettiſchen Staatsangehörigen Atis Birkenſtein in
Auſſig (Böhmen), der mit ſeinem richtigen
Na=
men Adolf Heinrich heißt und der bis zum Jan.
1933 in Berlin einen umfangreichen Handel mit
unzüchtigen Bildern und Schriften getrieben hatte,
iſt es jetzt der Kriminalpolizei gelungen, einer
großen, weitverzweigten Bande auf die Spur zu
kommen, die im Auftrage Heinrichs unzüchtige
Bilder und Schriften in ganz Deutſchland
ver=
trieb. Heinrich, der nach dem politiſchen
Um=
ſchwung nach Eſtland geflüchtet war, hatte dort
eine neue Zentralſtelle errichtet, von wo aus er
faſt alle europäiſchen Staaten, darunter neben
Deutſchland und vor allem Holland, die Schweiz
und die Tſchechoſlowakei mit ſeinen Erzeugniſſen
überſchwemmte. Dabei hatte er die Abnehmer noch
vielfach dadurch betrogen, daß er ihnen an Stelle
der geforderten Bilder und Schriften wertloſes
Zeitungspapier überſandte.
Die 94. Verſammlung
der Geſellſchaft Deutſcher Naturforſcher und Aerzte
in Dresden 1936.
Auf der vorjährigen 93.
Naturforſcherverſamm=
lung hatte der Vorſtand die Anberaumung der
nächſten Verſammlung ſchon für 1935 erwogen,
womit die Geſellſchaft zu ihrem früheren Brauch
alljährlicher Verſammlung zurückgekehrt wäre. Der
Vorſtand hat ſich nunmehr entſchloſſen, die 94.
Ver=
ſammlung erſt im Jahre 1936, und zwar in
der Woche vor Pfingſten, beginnend am 24. Maj
ſtattfinden zu laſſen. Damit gibt die Geſellſchaft
zum erſten Male ſeit ihrem 112jährigen Beſtehen
den ſatzungsgemäßen Septembertermin auf.
500 Schafe und fünf Gebäude
dem „Roten Hahn” zum Opfer gefallen.
Neuſtrelitz. Ein rieſiges Großfeuer, dem
500 Schafe und zahlreiches Kleinvieh zum Opfer
fielen, brach am Dienstag ſpät abends in Neetzka
bei Neubrandenburg aus. Außer den beiden
Schafſtällen brannten fünf daneben liegende
Ge=
bäude des Erbſchmiedes Köhnke bis auf einen
kleinen Schuppen nieder. Da das Feuer in zwei
Schafſtällen faſt gleichzeitig aufkam, liegt mit
größter Wahrſcheinlichkeit Brandſtiftung vor,
Große Kalevalafeiern in Helſingfors.
In Helſinki=Helſingfors finden vom 28. Februar
bis 3. März große Kalevalafeiern ſtatt, in denen
die erſte Buchausgabe des Finniſchen National=
Epos, das 1835 von Lönnrot herausgegeben wurde,
gewürdigt werden ſoll. Im Mittelpunkt der
Feiern ſteht eine Ausſtellung des Kalevalgepos
und der berühmten Kalevalailluſtrationen des
finniſchen Künſtlers Akſel Gallen Kallela. Die
Ausſtellung, die im Meſſepalaſt ſtattfindet, wird
am 28. Februar feierlich eröffnet. Abends
wer=
den die ausländiſchen Ehrengäſte ebenfalls im
Meſſepalaſt begrüßt. In den nächſten Tagen
ver=
anſtalten der Staatspräſident Spinhufvud, der
Kultusminiſter und die Stadt Helſinki=
Helſing=
fors Empfänge. Weiter ſind Orcheſterkonzerte,
eine Opernvorſtellung ſowie muſikaliſche Morgen=
und Abendfeiern vorgeſehen.
Hiurichtung in Wien.
Wien. / Vor dem Wiener Standgericht hatte
ſich der 26jährige Anton Pribauer zu
verantwor=
ten. Er hatte im September v. J. auf der Straße
nach Spannberg in Niederöſterreich den
Sicher=
heitswachbeamten Jakob Pollner aus dem
Hinter=
halt erſchoſſen, um ſich in den Beſitz ſeines
Fahr=
rades zu ſetzen. Pribauer wurde zum Tode durch
den Strang verurteilt, und, da der
Bundespräſi=
dent innerhalb der dreiſtündigen Gnadenfriſt von
ſeinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch machte,
um 18 Uhr hingerichtet.
Zeuersbrunft
in einer Moskauer Bleiſtiftfabr
Moskau. In der Graphitabteilung der
kauer Bleiſtiftfabrik „Kraſſin” brach infol
Exploſion eines Hochdruckkompreſſors ein
feuer aus, das alle drei Stockwerke der
Ab=
erfaßte. Zur Bekämpfung des Brandes
ſämtliche Abteilungen der Moskauer Feu
eingeſetzt. Die genaue Zahl der Opfer ſtel
nicht feſt. Indeſſen hat man durch Befrag
Familienangehörigen der in dem Werk Beſe
ten feſtgeſtellt, daß 29 von ihnen in den
men umgekommen ſind. Die Zahl der Ver
iſt ebenfalls ſehr groß. Zur Unterſtützun
Hinterbliebenen iſt ſofort ein Sondersauſcht
geſetzt worden. Die Staatsanwaltſchaft h
gen acht Beamte der von der Exploſion
fenen Bleiſtiftfabrik Haftbefehl erlaſſen. D
terſuchung des Unglücks iſt noch nicht abg
ſen, doch ſcheint auf Grund der bisher di
führten Ermittlungen feſtzuſtehen, daß de
vorſichtigkeit und Nachläſſigkeit eines Wack
ten die Schuld an der folgenſchweren Kataſ
zuzuſchreiben iſt. Nach neueren Mitteilunge
vier weitere Tote geborgen worden.
Millionenunkerſchlagungen in eit
ſowjekruſſiſchen Maſchinenbauter
Moskau. Die ſtaatliche Kontrollkomn
iſt in der Hauptſtadt der armeniſchen Re
Eriwan großen Unterſchlagungen bei einem
ſchinenbautruſt auf die Spur gekommen.
ſind 15 Verhaftungen vorgenommen worden.
den vorläufigen Feſtſtellungen betragen di
terſchlagungen über eine Million Rubel. Au
anlaſſung der Staatsanwaltſchaft werden be
Staatsbanken, die den Truſt finanzieren,
ſionen durchgeführt, da der Verdacht beſteh
auch Bankbeamte an den Unterſchlagungen
ligt ſeien. Die Banken hatten dem Truſt K
in Höhe von 3 Millionen Rubel ohne genu
Sicherheit eröffnet. Die Unterſuchung wir
ſchleunigt durchgeführt. Mehreren Beamten
die Todesſtrafe.
Ein Wachpoſten der Bank von England
erſchoſſen aufgefunden.
London. Ein vor der Bank von En
Wache ſtehender Poſten wurde Mittwoch fru.
einem Kopfſchuß tot aufgefunden. Die Am
len lehnen jede Auskunft ab. Nach einem
als hundertjährigen Brauch wird die Banl
England jede Nacht von einer Abteilung
ten bewacht.
Die Lindenwirtin F.
Wer Ra
au
(Vergleiche geſtrige Nummer!
[ ← ][ ][ → ]rerſte Eiszeik-Tierpark der Welk.
gerstag, 28. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 59 — Seite 9
ſeandertal bei Düſſeldorf. — Welche Eiszeit=Tiere leben
och? — Der Reichsjägermeiſter ſtiftet zwei Wiſente.
r Naturwiſſenſchaftliche Verein in Düſſeldorf hat kürzlich
itſche Oeffentlichkeit mit der Mitteilung überraſcht und
daß in der Nähe Düſſeldorfs, im weltberühmten
Nean=
ein Eiszeit=Zoo errichtet werden ſolle, der nicht nur der
iner Art in Deutſchland, ſondern überhaupt der erſte der
Welt ſein wird.
er weiß, warum das Neandertal ſo weltberühmt gewor=
In dieſem Tal machte vor nunmehr faſt 30 Jahren Ge=
Klaatſch eine Entdeckung, die ungeahnte Folgen haben
tämlich die des Neandertalmenſchen, des bisher älteſten
n dieſer Erde, wie wiſſenſchaftlich einwandfrei
nachgewie=
den konnte. Dieſer Vorzeitmenſch gab der Wiſſenſchaft,
mit ihm beſchäftigte, einen ſtarken Auſtrieb, er machte
em Schlage tauſend unfruchtbare Diskuſſionen und
Streit=
hinfällig und überflüſſig, weil er einen klaren Beweis
ſer Neandertalmenſch hat natürlich auch das Neandertal
rühmt gemacht. Der Gedanke, in dieſem Tal nicht nur
ſchon länger beabſichtigt iſt und ebenfalls demnächſt zur
hrung kommen ſoll — ein Heimatmuſeum zu errichten,
lreiche Funde aus grauer Vorzeit enthalten wird,
ſon=
ch ein anſchauliches Bild der Eiszeitfauna in lebenden
nplaren zu ſchaffen, darf mit Begeiſterung begrüßt
lleicht wird ſich jetzt da und dort eine verwunderte Frage
Aber gibt es denn noch Tierarten, die ſchon in der
Eis=
kamen? Iſt die Fauna aus dieſer unendlich fernen Zeit
tlos zugrunde gegangen?
Nein! An Hand zahlreicher Funde. Verſteinerungen und
dergleichen, die man gemacht hat, konnte einwandfrei der
Nach=
weis geführt werden, daß noch eine ganze Menge Tiere leben,
die ſchon in der Eiszeit die Erde bevölkerten.
Wiſente und Elche ſind ja noch bzw. wieder in Deutſchlands
Wäldern zu Hauſe, wenn auch nicht mehr in Maſſen und nicht
mehr ſo frei über alle Strecken wie einſt. Beide ſtehen unter
ſtrengem Tierſchutz und werden — da ſie von einer
verſtändnis=
loſen Vergangenheit faſt ausgerottet wurden — auf höchſt
mühe=
volle Weiſe wieder herangezüchtet. Bekanntlich iſt es vor allem
der oberſte Herr der deutſchen Jäger, Reichsjägermeiſter Hermann
Göring, der ſich der Wiſente angenommen hat und ihnen ein
Freigehege in der Nähe der Millionenſtadt Berlin errichtete.
Ebenſo gab es in der Eiszeit bereits das Pferd in ſeiner
urſprünglichſten Form als Wildpferd, es gab den Moſchusochſen,
das Renntier und den Fuchs. All dieſe Tiere ſind mit Sicherheit
verbürgt. Es handelt ſich natürlich hier nur um einen kleinen
Reſt der ungleich größeren Eiszeitfauna, der ſich bis heute
er=
halten hat, während zum Beiſpiel das Maſtodon ein Opfer der
Veränderungen wurde.
Miniſterpräſident Göring hat ſich ſchon bereit erklärt zwei
Wiſente aus der Schorfheide für den neuen Eiszeit=
Tierſchutz=
park zu ſtiften. Die meiſten anderen Tiere, wie das Renntier,
den Moſchusochſen, den Eisfuchs und andere, müſſen aus
nörd=
licheren Regionen, aus Norwegen, Schweden, Island oder
Grön=
land, beſorgt werden. Sie kommen noch überall in ſo großen
Mengen vor, daß ihre Beſchaffung wie auch ihr Transport nicht
die geringſten Schwierigkeiten bereitet. Ebenſo bedeutet ihre
teilweiſe Gewöhnung an unſer Klima keine beſonderen
Schwie=
rigkeiten, denn all dieſe Tiere gedeihen ja auch in unſeren
zoo=
logiſchen Gärten vortrefflich.
Selbſtverſtändlich wird man ſich Mühe geben, auch die Flora
einigermaßen dem Futterbedürfnis dieſer Tiere anzupaſſen.
Jedenfalls erhält Deutſchland mit dieſem Diluvialpark eine ein=
zigartige Sehenswürdigkeit, denn die Tiere werden wild leben
und werden in Freiheit beobachtet und bewundert werden können.
Eberhard Adrian.
Polilik und Briefkäſten.
(0) Madrid. Eine der erſten Maßnahmen der
republikani=
ſchen Regierung nach ihrer Machtergreifung war, die
Poſtbrief=
käſten, die bis dahin nur in den Poſtämtern ſelbſt und in den
Markenverkaufsſtellen angebracht waren, in die öffentlichen
Stra=
ßen zu verſetzen, wie es auch in der übrigen Welt üblich iſt. Die
neuen Käſten erhielten einen prächtigen neuen Anſtrich in den
drei Farben der republikaniſchen Flagge und bildeten ſo, wie die
Regierung glaubte, nicht nur eine neue Zierde des Straßenbildes,
ſondern auch ein eindrucksvolles Memento für den republikaniſchen
Geiſt, der von Spanien Beſitz ergriffen hatte.
Leider, leider aber taugten die zum Anſtrich verwandten
Far=
ben nichts, beſonders die rote Farbe, erwies ſich als ſehr wenig
widerſtandsfähig gegenüber den Einflüſſen der Witterung und
verblaßte und verſchmutzte über Nacht. Derart, daß die ſpaniſche
Poſtverwaltung kurzerhand den dreifarbigen Anſtrich wieder
ab=
kratzen und durch einen dauerhaften grünen Anſtrich erſetzen ließ.
Darob in der republikaniſchen Welt, in der Preſſe und in
öffent=
lichen Verſammlungen die heftigſte Entrüſtung der Unentwegten,
die der Regierung politiſche Lauheit uſw. vorwarfen. Um all
die=
ſen Vorwürfen und Verdächtigungen zu entgehen, entſchloß ſich die
Regierung nunmehr, den „Stein des Anſtoßes” einfach zu
entfer=
nen. Die Briefkäſten der ſpaniſchen Poſt ſind darum wieder von
den Straßen verſchwunden, und will man in Madrid heute einen
Brief einſtecken, muß man wieder das Poſtamt oder die nächſte
Markenverkaufsſtelle aufſuchen. —
Mintgt
Ohn Win us wmal kohn!
o
(Rbeiniſcher Rotkohl (Rotkraun).
Für 4 Perſonen. Den Kohl feinhobeln und mit Salz und Eſſig vermengen. Die feingehockte
2 Pfund Rotkohl, je ein Eßlöffel Salz und Eſſig, 1 Zwiebel, 3 Eß=
löffel Fett, /a1 Fleiſchbrühe aus 2 Maggis Fleiſchbrühwürfeln, 2 Apfel,
2 Gewürzkörner, 2 Nellen, etwos Zucker, 2 Teelöffel Kartoffelmehl.
Zwiebel im Fett dünſten, den Rotkohl, die Fleiſchbrühe, die in Scheiben
geichnit=
tenen Apfel und alle Gewürze dazugeben. Gut weichfochen, mit dem
Kartoffel=
mehl leicht binden und abſchmecken.
Mieldang dur Serufsfcale
Knaben und Mädchen, die nach acht= bezw. neunjährigem
ulbeſuch die Schule verlaſſen, ſind verpflichtet, noch
zw. 2 Jahre lang die Berufsſchule zu beſuchen, auch ſolche
auswärts, die hier beſchäftigt ſind. Die Neuaufnahme
et ſtatt am
Montag, den 11. und Dienstag, den
12. März 1935, von 15 bis 18 Uhr
und zwar:
der gewerblichen Berufsſchule 1
(Schulhaus Landgraf=Phillpps=Anlage 6) für
Metall=
abeiter und Bauhandwerker jeder Art;
der gewerblichen Berufsſchule II
(Schulhaus Mieder=Ramſtädter=Straße 8) für
Schuh=
macher, Sattlei, Kammacher, Schneider, Poſamentiere,
Metzger, Bäcker, Konditoren, Kellner, Köche, Friſeure,
Gärtner, Schriftſetzer, Buchd ucker, Landwirte,
Fabrik=
arbeiter, Hausburſchen, Taglöhner, Schneiderinnen,
Friſeuſen, Gärtnerinnen, Putzmacherinnen und
Weiß=
zeugnäherinnen;
der kaufmänniſchen Berufsſchule
(Schulhaus Hermannsſtraße 21) für Kaufleute, Drogiſten,
Dentiſten und Schreiber männlichen und weiblichen
Geſchlechts;
der hauswirtſchaftlichen Berufsſchule
(Schulhaus Lagerhausftraße 7) für alle Mädchen, die
nicht gewerblich oder kaufmänniſch tätig ſind.
von auswärts neu zugezogenen Berufsſchulpflichtigen
drei Jahrgänge haben ſich an den gleichen Tagen in
betreffenden Schulhäuſern zu melden. Näheres wird
der Anmeldung bekanntgegeben.
imſtadt, den 20. Februar 1935.
Der Vorſitzer des Schulvorſtandes.
Wamboldt, Oberbürgermeiſter.
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Roſen=
hain daſ. erbet.
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eir.
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Mahnung.
1. Ziel der durch Steuerbeſcheid
angefor=
ürgerſteuer 1935 iſt bei Meidung der
ng bis zum 9. März 1935 an die unter=
Kaſſe zu zahlen. Vom 10. März 1935 ab
oſten und der Säumniszuſchlag erhoben.
Stadtkaſſe.
atä1
nd
ekanntmachung.
lutobuslinie WV.
jeb des Teiles der Autobuslinie W. von
ler=Platz bis Windmühle wird ab Sonntag
kärz 1935, eingeſtellt. Der Betrieb au
Fe Adolf=Hitler=Platz bis Südbahnhof wird
e, wie ſeither, im 20=Minutenverkehr
ihrt. Der Fahrplan auf dieſer Strecke
folgt, geändert:
=Hitler=Platz: 67 655 71 uſw. alle 20 Min.
bis 2015, 2025.
77 uſw. alle 20 Min.
ahnhof:
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Seite 10—— Nr. 59
SaübbtS da SAat
Die Bezirksklaſſe Südheſſen
ſieht am kommenden Sonntag folgende Begegnungen vor:
SV. 98 Darmſtadt — Polizei Darmſtadt.
Normannia Pfiffligheim — A.=0 Worms.
Germania Pfungſtadt — Haſſia Dieburg.
Sppgg. Arheilgen — Olympia Lorſch.
VfR. Bürſtadt — Walldorf.
Lokaltreffen in Darmſtadt! Diesmal am Böllenfalltor, wo der
Tabellenführer Polizei Darmſtadt revanchelüſtern antritt. Wird
es wieder eine Punkteteilung geben? Nach der Papierform
ge=
rechnet und nach der „Tradition” wäre eigentlich ein Sieg der
Grünen” anzunehmen, der ihre Meiſterſchaft garantieren würde.
Aber es handelt ſich ja um einen Lokalkampf mit all den
Stim=
mungen und Ueberraſchungen, die ſo oft allen Vorausſagen der
„Eingeweihten” zum Trotz für den Ausgang von größerem Gewicht
ſind. Die Gaſtgeber probieren immer noch in ihrem Angriff
her=
um und da man auf beiden Seiten ſicherlich alle Kraft einſetzen
wird, ſo möchten wir den Ausgang dieſer Begegnung einmal als
offen dahinſtellen, die gewiß ihre Anziehungskraft nicht verfehlen
wird.
Zweiter Lokalkampf an den Ufern des Rheins: Normannia
und A.=O. Die Platzelf muß auf ihren Spieler Buſch, der aus dem
DFB ausgeſchloſſen wurde, verzichten, und ſo glauben wir an ein
leichtes Plus der Gäſte.
In Pfungſtadt empfängt man die Dieburger Haſſiaten und
ſollte, wenn auch nach harten Anſtrengungen, die Oberhand über
die Gäſte behalten.
Die gleiche Vorausſage gilt auch für das Treffen in
Arheil=
gen, wo das Ringen gegen den Abſtieg ſeinen Höhepunkt erreicht.
In Bürſtadt gaſtiert Walldorf, und eine Niederlage Walldorfs
wäre eine kleine Ueberraſchung.
Pokalſpiele am 3. März 1935.
Der erſte Sonntag im März iſt für die dritte Pokalrunde
vorgeſehen, ſo daß außer dieſen Spielen diesmal keine
Punkte=
kämpfe ſtattfinden. Das Feld der Bewerber iſt ſtark
zuſammen=
geſchmolzen, aber man darf geſpannt ſein, wer von den „
Uebrig=
gebliebenen” diesmal als Sieger aus folgenden Spielen
hervor=
geht:
Dreieichenhain — FC. 07 Bensheim (Schiri: Göckel=Dſtdt.),
Zwingenberg — 46 Darmſtadt (Schiri; Stumpf=Bobſtadt),
Biebesheim — Chatt. Wolfskehlen (Schiri: Klinger, Gr.=Gerau),
Zellhauſen — Hainhauſen (Schiri: Geiſt=Dieburg),
Weiskirchen — Obertshauſen (Schiri: Jung=Dietesheim),
Eppertshauſen — Ober=Ramſtadt (Schiri: Kühn=Urberach).
Die um 15 Uhr beginnenden Spiele ſind die letzten der
Kreis=
klaſſe; bei der nächſten Runde nimmt bereits die Bezirksklaſſe
teil. Nicht immer wird es diesmal zu Heimſiegen kommen. So
trauen wir den Bensheimern und auch den „46ern” jeweils einen
Sieg zu, denn wennſchon beiſpielsweiſe auch Zwingenberg gerade
in den letzten Spielen recht gut abſchneiden konnte, wird es wohl
kein leichtes Ringen um den Sieg geben. Zwar ſind die
Wolfs=
kehler in letzter Zeit ſtark in den Vordergrund getreten, doch
werden ſie in Biebesheim wohl kaum um eine knappe
Nie=
derlage herumkommen. Die übrigen drei Spiele ſehen bekannte
Gegner am Werk, die ſicherlich nichts verſchenken werden.
Kreisklaſſe und I.
Kreisklaſſe I, Gruppe 3.
Die Tabelle nach dem 24. Februar:
am 10. März nachgeholt wird, iſt die Runde beendet. Groß=
Zim=
mern iſt, nachdem die laufende Anzeige niedergeſchlagen wurde,
endgültig Meiſter der Gruppe.
„Ich gratuliere auch auf dieſem Wege (gez.) Dr. Grünewald.
Kreisklaſſe 2 — Gruppe 1.
Infolge Teilnahme von Zwingenberg an der Pokalrunde fällt
das Spiel Zwingenberg — Auerbach am 3. Marz 1935 aus.
Die bis jetzt ausgefallenen Spiele werden wie folgt neu
an=
geſetzt:
10. 3. 35: Auerbach — Alsbach (3 Uhr), Hähnlein —
Zwingen=
berg (3 Uhr).
17. 3. 35: Zwingenberg — Auerbach (3 Uhr).
Untere Mannſchaften.
10. 3. 35: Hähnlein — SV. 98 5. (1.15 Uhr), Alsbach —
Ar=
heilgen 3. (1.15 Uhr).
Ab. 10. März 1935 beginnen ſämtliche Spiele der 1.
Mann=
ſchaften um 3 Uhr. Die unteren Mannſchaften entſprechend früher.
Kreisklaſſe III, Gruppe 3
meldet für kommenden Sonntag: Gräfenhauſen — SV. Erzhauſen,
Hahn — Merck, Eſchollbrücken — TSG. Erzhauſen, Beſſungen —
Sprendlingen.
In Gruppe 4 trennten ſich am Vorſonntag Kleeſtadt —
Neu=
ſtadt 8:1, Groß=Umſtadt — Sandbach 3:1. Lützel=Wiebelsbach —
Lengfeld 1:0, Ueberau — Beerfelden 0:4, Erbach —
Spach=
brücken 6:1.
Am kommenden Sonntag ſind keine Treffen angeſetzt.
Jahn 1875 Darmſtadt.
Am Sonntag ſind wir ſpielfrei. Alle Aktiven treten zum
Training am Sonntag früh 9 Uhr auf dem Platze an. Ebenſo
findet ab Dienstag nächſter Woche wieder das Training auf dem
Platze ſtatt, und zwar Dienstags und Freitags nachmittags ab
5 Uhr.
Die Spielerſitzung fällt in dieſer Woche aus.
Kraftſpork
in der Darmſtädter Turn= und Sporkgemeinde 1846.
Der Athletik=SV. 1895 hat ſich der Darmſtädter Turn=
und Sportgemeinde 1846 angeſchloſſen.
Hiermit iſt auch das Fachgebiet des Kraftſportes in der
TSG. 46 aufgenommen. Der Verein hat, die feſte Abſicht, dieſer
Sportart in Darmſtadt wieder diejenige Geltung zu verſchaffen,
die ſie bereits einmal hier am Orte hatte und auch heute noch in
zahlreichen anderen Städten Deutſchlands beſitzt.
Noch heute leben hier zwei Darmſtädter Kraftſportler, die den
ſtolzen Titel „Weltmeiſter” tragen (Otto und Schleidt) und die
der Jugend auch jetzt noch als Vorbild dienen können
Die Uebungsſtunden der Kraftſportabteilung ſind
folgender=
maßen feſtgeſetzt: Für Herren: Freitags, von 8 bis 10 Uhr; für
Frauen: Dienstags, von 8 bis 10 Uhr. Die erſte
Uebungs=
ſtunde findet am Freitag, 8. März, in der
Turn=
halle am Kapellplatz, ſtatt.
Für Herren, und insbeſondere für die männliche
Ju=
gend, iſt alſo jetzt in der TSG. 46 Gelegenheit geboten, ſich auf
allen Gebieten des Kraftſportes die erforderlichen Kenntniſſe zu
erwerben. Ringen, Stemmen Jiu=Jitſu, Artiſtik
und Jonglieren mit Rundgewichten ſind diejenigen
Sport=
arten, die unter den Begriff des Kraftſportes fallen. Jedem iſt
durch die Vielſeitigkeit unſeres Uebungsbetriebes die Möglichkeit
gegeben, ſich an allen dieſen Uebungen zu beteiligen.
Für die Frauen kommt in erſter Linie die Ausbildung in
Jiu=Jitſu in Frage
Die Leitung der Abteilung liegt in den Händen von A.
Kohlberg, Abteilungsleiter und ſportlicher Leiter: N. Rau,
Schriftführer und Dietwart.
Ausſchreibung der Frühjahrswaldläufe
Im Kreis Starkenburg finden am Sonntag, den
17. März 1935, die Frühjahrswaldläufe ſtatt.
1. Hauptlauf in Meſſel.
Einzel= und Mannſchaftslauf in nachſtehenden Klaſſen:
Klaſſe I — offen für alle — über etwa 7 Kilometer; Klaſſe II
— offen für Anfänger, andere Sportler (z. B. Hand= und
Fuß=
baller), Leiſtungsklaſſe III — über etwa 4 Kilometer; Klaſſe III
— Frauen — über etwa 2 Kilometer; Klaſſe IV — alte Herren
(04 Geborenen) — über etwa 4 Kilometer; Jugend A (1917/18)
über etwa 4 Kilometer; Jugend B (1919/20) über etwa 2
Kilo=
meter; Jugend Cl (1921/22) über etwa 1,2 Kilometer; Jugend
ClI (1923 ff.) über etwa 1,2 Kilometer.
2. Lauf in Münſter bei Dieburg.
Einzel= und Mannſchaftslauf in den zu 1 ausgeſchriebenen
Klaſſen.
3. Lauf — vorausſichtlich in Lorſch.
Einzel= und Mannſchaftslauf in den zu 1 ausgeſchriebenen
Klaſſen.
Beſtimmungen.
Die Läufe finden nach den Beſtimmungen und unter Leitung
des Fachamtes für Leichtathletik ſtatt. Die Vorbereitung und
Durchführung übernehmen:
in Meſſel: der Turn= und Sportverein Meſſel;
in Münſter: der Sportverein 1919 Münſter;
in Lorſch: vorausſichtlich der FC. Olympia Lorſch.
Die Läufe beginnen pünktlich um 15 Uhr, und zwar
mit dem Start der C=Jugend, der alsdann die B=Jugend, die
Frauen, die A=Jugend, Alte Herren, Klaſſe II und ſchließlich
Klaſſe I folgen.
Teilnahmeberechtigt ſind alle dem Reichsbund für
Leibes=
übungen angeſchloſſenen Vereine (DSB., DT., DFB. uſw.),
außerdem die Kameraden des Arbeitsdienſtes, der SA., SS., HJ.
Die Meldungen ſind ſchriftlich zu richten an
Kreisfachamts=
leiter Heinz Lindner=Darmſtadt, Mollerſtraße 21. Die Teilnehmer
ſind namentlich nach Einzel= und Mannſchaftslauf zu melden; bei
der Jugend und den AH. iſt außerdem das Geburtsdatum
anzu=
geben.
Meldeſchluß: Donnerstag, der 14. März 1935.
Nachmeldungen werden nicht angenommen. Ummeldungen können
bis zum Start erfolgen.
Die Meldegebühren ſind der Meldung beizufügen. Sie
kön=
nen ſpäteſtens vor dem Start noch entrichtet werden. Sie
betra=
gen: in den Klaſſen I—IV für den Einzellauf 20 Pfg., für den
Mannſchaftslauf 50 Pfg.; in den Jugendklaſſen für den
Einzel=
lauf 10 Pfg., für den Mannſchaftslauf 30 Pfg.
Vereine, die am Start mindeſtens 16 Läufer bzw. 4
Mann=
ſchaften (alle Klaſſen zuſammengerechnet) haben, entrichten eine
Pauſchale von 3 RM. für den Einzel= und Mannſchaftslauf aller
Klaſſen.
In allen Klaſſen beſteht eine Mannſchaft aus 4 Teilnehmern.
Die Teilnahme an einen der drei Läufe iſt den Vereinen
grundſätzlich freigeſtellt. Maßgebend ſoll die beſte und billigſte
Verbindung mit dem Austragungsort ſein. In Münſter werden
die Vereine des Dreieichgaues und des nördlichen Odenwaldes
ſtarten. In Meſſel werden die Vereine Darmſtadts und der
Umgebung antreten. In Lorſch werden die Riedvereine und die
Vereine des Odenwaldes an den Ablauf gehen. Die Austragung
eines vierten Laufes für die Odenwaldvereine iſt möglich. Wer
übernimmt die Vorbereitung und Durchführung?
Die rechtzeitige Abgabe der Meldungen ſpäteſtens bis zum
Tag des Meldeſchluſſes iſt unbedingt erforderlich. Die
Kreis=
jugendführer für Fußball und Handball werden gebeten, durch
Abſetzung der Pflichtſpiele ihren Jugendmannſchaften die
Teil=
nahme an den Frühjahrswaldläufen zu ermöglichen.
Etwaigen Rückfragen iſt Porto für die Antwort beizufügen.
Für das Kreisfachamt:
Der Leiter: gez. Heinz Lindner.
Cattaneo, einer der nächſten Gegner Riethdorfs,
vertei=
digte in Bologna ſeinen Titel als italieniſcher Bantamgewichts=
Meiſter erfolgreich gegen Blaſi. Der in Deutſchland gut bekannte
Venturi nahm in Rom dem Titelhalter im Leichtgewicht.
Tu=
riello, die Meiſterwürde ab.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 23. Februar
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch. — Choral: Em Herz iſt uns
geſchenket. — 7.00: München: Frühkonzert. Das Münchner
Sin=
fonieorcheſter. Ltg.: von Spallart. — 8.10: Waſſerſtand, Wetter.
8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur Trier: Werbekonzert
der Reichspoſtreklame — 9.15: Nur Trier: 1. Lieder für Volk u.
Vaterland. — 2. (9.30): Kleine unbekannte Stücke gr. Meiſter. —
3 (9.45): Ein Liederkreis aus F. W. Grmmels Deutſchen Weiſen.
10.00: Nachr. — 10.15: Stuttgart: Schulfunk: Volksliedſingen.
10.45: Prakt, Ratſchläge für Küche und Haus. — 11.00:
Werbe=
konzert — 11.45: Meldg. — 11.30: Sozialdienſt.
12 00: Mittagskonzert Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.:
Rich. Limpert — 13.00: Zeit, Nachr. — 13.15: Mittagskonzert.
Schall und Platt laſſen ſich auf Wunſch einen rauſchenden
Voll=
bart ſtehen. — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht.
14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. — 14.55: Wetter. — 15.00: Nur
Frankfurt: Nachr. der Gauleitung. — 15.15: Kinderfunk: Eine
luſtige Spielſtunde mit der Plapperlieſe.
16.00: Berlm: Was ihr wollt. Alte und neue Operetten=Melodien.
18.00: Dr. Lehmann: Von Büchern und Menſches. — 18.15:
Dr. Beer: Was bringen die Zeitſchriften des Monats? — 18.30:
Schön iſt’s auf der Welt. Beſinnliche Viertelſtunde mit Fritz
Müller=Partenkirchen. Anläßlich ſeines 60. Geburtstages am 24.
Februar. — 18.45: Meldungen.
18.50: Freiburg: Unterhaltungskonzert. Mitglieder des Städt.
Or=
cheſters Freiburg. Ltg.: W. Frantzen. — 19.40: Leipzig:
Ober=
bürgermeiſter Dr. Goerdeler: Die Leipziger Frühjahrsmeſſe und
deutſches Wirtſchaftsringen 1935. — 20.00: Zeit, Nachrichten. —
20.10: Das Leben ſpielt auf. — 2.45: Große Meſſe Nr. 3
im F=Moll, von Anton Bruckner. — 22.00: Zeit Nachr.
22.15: München: Prof. Haushoſer: Weltvolitiſcher Monatsbericht.
22.40: Volksmuſik. Zithertrio Martm Hofler. — 23.00: Köln:
Reichsſendung. Zeitgenöſſiſche Muſik. Ltg.: Dr. Buſchkötter.
24.00: Schallplatten: Unſere Saar kehrt heim! Feſtkonzert
OMlistien Unusänenn
Donnerstag, 28. Februar
Reichsſendung: 23.00: Zeitgenöſſiſche Muſik. Ltg.:
Dr. Buſchkötter.
Berlin: 20.10: Tanzabend. Berliner Tanzkapellen
ſpie=
len auf.
Deutſchlandſender: 20.10: Die Saat der Sonne.
Ein Geſang vom Reiche der Inkas. Hörfolge.
Frankfurt: 20.45: Große Meſſe Nr. 3 in F=Moll
von Antyn Bruckner.
Köln: 26.45: Kalenderrevolte. Halko, hallo, hier iſt der
29. Februar 1935! Eine Rundfrage von Tür zu Tür.
Königsberg: 21.15: Märſche aus aller Herren Länder.
Leipzig: 21.00: Jeppe vom Berg, Hörſpiel von Ludwig
Holberg.
München: 20.10: Hochzeitmachen, das iſt wunderſchön.
Ein fideler Polterabend mit vielen Feſtgäſten aus aller
Welt.
Stuttgart: 18.50: Kapitäne der Landſtraße,
Fernlaſt=
fahrer erzählen.
Rom: 20.45: Sinfoniekonzert.
Mailand: 20.45: Falſtaff, Oper von Verdi.
Warſchau: 22.15: Moderne Tanzmuſik.
Luxemburg: 22.50: Bach, Mozart, Beethoven u. 8.
Wie ſpielen ſie am Sonnkag?
Die kleine Preisfrage für Zußballer.
Wir legen unſeren Fußballfreunden wieder die kleine
frage vor. Anzugeben ſind nur „Sieger .. .” oder „Unentſ,
Neben der Veröffentlichung in der Montagausgabe ſind
Einſender der beſten Ergebniſſe ausgeſetzt:
1. Preis: 5,00 RM. in bar;
2. Preis: Freiabonnement des „Darmſtädter Tagbl
zwei Monate;
3. Preis: Freiabonnement des „Darmſtädter Tagbl
einen Monat.
Die kleine Preisfrage iſt offen für alle Sportfreun)
Einſendungen (Poſtkarte genügt) müſſen bis Samstag na
16 Uhr auf der Sportredaktion des „Darmſtädter Te
Rheinſtraße 23, vorliegen.
Wie enden folgende Spiele:
Bundespokalſpiele:
in Berlin: Brandenburg — Baden:
in Hamburg: Nordmark — Gau Mitte:.
Punkteſpiele:
F. Spp. Frankfurt — FK. Pirmaſens:
Spv. 98 Darmſtadt — Polizei Darmſtadt: .
Arheilgen — Olympia Lorſch:
Pfungſtadt — Dieburg:
.......
Bürſtadt — Walldorf:
„
Pfiffligheim — Al.=Ol. Worms:
..
Pokalſpiele:
Zwingenberg — 46 Darmſtadt:
Biebesheim — Chattia Wolfskehlen:
Handball im Kreis Skarkenburg.
Am Samstag, den 2. März, nachmittags 6 Uhr, fi
Reſtaurant Arnold. Darmſtadt. Bismarckſtr. 125, eine P
ſitzung der Vereinsführer, Spielwarte, 9
ſchaftsführer und Schiedsrichter der Verei
Kreiſes Starkenburg (ausgenommen der Odenwald) ſtatt.
liches und vollzähliges Erſcheinen wird erwartet.
gez. Kolb. Kreisſp
Darmſtädker Turn= und Sporkgemeinde 18
Am Freitag (Tag der Saar=Rückgliederung), M
und Dienstag (Faſtnacht) fallen alle Betriebe in der
turnhalle aus, ſoweit nicht einzelne Abteilungen an den
letztgenannten Tagen etwas Beſonderes bereits vorgeſehen
Zehn Radländerkämpfe beſtreiten die d
Amateure im Vorbereitungsjahr für die Olympiſchen Spi
von fünf auf deutſchen Bahnen. Die Termine liegen no
feſt. In Süddeutſchland findet nur eine Begegnung ſtatt
die Schweiz in Frankfurt a. M. Weitere Gegn
Frankreich in Köln, Belgien in Krefeld. Dänemark in He
und Polen in Breslau.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Lol
Ohne Gewähr
Nachdruck ve
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewir
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Numn
in den beiden Abteilungen 1 und II
16. Ziehungstag
26. Februat
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 15
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 346777
6 Gewinne zu 5000 M. 66227 102135 331422
12 Gewinne zu 3000 M. 167524 187046 237506 283110
376317
14 Gewinne zu 2000 M. 46041 160938 168972 243178 2
357 167 375588
44 Gewinne zu 1000 M. 27087 48411 64827 58588 80564 1
134358 136957 144391 149742 168062 184630 206753 214208 2
255827 321982 357768 365697 376587 394891 395446
76 Gewinne zu 500 M. 2096 11231 44171 55850 63034 67291
107332 117980 126800 133807 139082 142235 143061 143694 1
158576 164885 183789 201532 215003 216775 240068 253709 2
268729 273059 289394 302823 308252 313924 328642 333465 2
374787 379113 385601 396957
372 Gewinne zu 300 M. 202 2429 3898 4908 6484 8233 11362
16796 17210 20018 20631 21557 22125 29907 30196 32868
42817 48094 60172 54322 55695 61885 63596 65131 65393
68161 69166 72774 73364 79603 81810 B3932 84289 87695
88778 93271 97432 101062 102884 103450 103935 104639
106718 107537 109000 112242 115722 117962 118058 118777
123642 125982 126678 1286856 131610 132330 135407 186063
137018 138284 141050 142349 143680 146812 150660 153114 1
153777 154039 154881 161640 162602 166883 172600 173367 1
174807 181a88 183611 185006 186334 187467 188029 190513 2
203075 205705 210039 215181 219636 224060 224233 226267 2
227330 228496 228699 231642 232231 233422 234420 236959 2
239898 243625 244838 247392 249940 251217 252894 253855
255270 256444 257759 258281 258736 260182 260479 263363 2
271237 271285 271749 274675 276689 277495 278122 278272 2
288408 288468 280799 29 1051 292089 294 143 296070 298041 2
300482 306994 3085 19 312625 314295 316726 317872 325589 3
329402 331635 331792 332686 339944 336876 336966 344668 3
354287 361623 361770 362903 363336 363861 364231 370261 3
376701 377310 379803 380497 387109 388095 389751 390737 31
392870 393115 395202 397976
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 15
gezogen
6 Gewinne zu 5000 R. 193829 242372 334660
4 Gewinne zu 3000 M. 184587 381591
8 Gewinne zu 2000 M. 88474 149080 381970 384142
22 Gewinne zu 1000 M. 32967 66658 70719 89731 140156 2*
246983 304266 337180 373921 398663
78 Gewinne zu 500 M. 20635 28557 31382 60398 54634
81080 95541 97416 98495 105534 115571 125445 127779 16
172748 182024 201105 207977 222023 228425 2.36400 239396 24
264876 255141 262385 276678 279247 297575 300679 305395 31
337060 339266 347470 357182 376754 395948
338 Gewinne zu 300 M. 18 1263 1455 1681 1943 3487 4260
7709 9182 15821 15860 19083 20832 22660 23288 23305
27964 28935 30531 32172 40644 43889 54783 56437 57674 5
59182 60007 68079 68598 69143 69500 71402 73488 73683 8
87865 91480 95709 96235 96723 96881 99324 101391 104689 10
106703 106825 108069 108706 110473 112076 113033 118927 12
122568 123394 124726 130544 132632 133354 134904 140756 14
141844 147815 149087 149790 160838 163084 163463 164767 16
166718 166881 168176 170946 173785 186572 186623 189027 19
193942 195495 197164 199196 199261 199407 203869 204388 20
205281 213363 213682 216041 216257 218688 220270 227521 22
228840 230137 232606 239731 242374 248509 249877 251609
256713 259923 260982 264968 286115 266716 268000 270286 27
272588 773385 276959 277309 2801 48 286924 289671 291 182 22
303529 309130 309536 309988 314311 314533 316838 31711721
319954 321773 324220 326487 332823 339992 336403 339378 34
346066 346949 349707 350051 351448 351598 352040 359755 *
3609284 368050 372515 372658 374274 375717 378750 3192792‟
379645 385125 391056 394933
20 Tagesprämien.
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer i.
beiden Abteilungen I und II:
1544 77158 94216 107128 154629 217378 225052 P
314371 318410
Im Gewinnrade verblieben: 280 Tagesprämien zu je 1000. 9
2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 2 zu je 50000. 4 9"
3000, 6 zu je 20000, 30 zu je 10000, 86 zu je 5000, 198 34
3000, 410 zu je 2000, 914 zu je 1000, 2248 zu je 500. Oet”
je 300 Mark.
Wetkerberichl.
Ausſichten für Donnerstag: Bei nach Weſt drehenden.
wechſelnd bewölkt, einzelne Niederſchläge, milder.
Ausſichten für Freitag: Fortdauer des wechſelhaften A.
ſtändigen Wetters.
mmer 89
Donnerstag, 28. Februar
Ueberraſchung an den Börſen.
Ausſekung der Rokiz für alle von der Konverſion noch nicht erfaßlen Renkenpapiere.
wie Skaaks=, Provinzial= und Skadkanleihen.
Der Großhandel auf der Leipziger Meſſe.
erliner und Rhein=Main=Börſe.
5 dem ſchon vorgeſtern erkennbaren Tendenzumſchwung
s Geſchäft geſtern an der Berliner Börſe weſentlich leb=
Eyin. An den Aktienmärkten überwogen bei weitem Kurs=
Fo gen von etwa ½ bis 1 Prozent. Die feſtere Haltung
er=
yd nach Eröffnung eine weitere Kräftigung, da aus der
ſenpräſidenten für geſtern verfügten Ausſetzung der
Notie=
für Provinz=, Stadt=, Länder= und Staatsanleihen
ein=
z der eingetragenen Reichsſchuldbuchforderungen auf eine
bar bevorſtehende Bekanntgabe des Beſchluſſes über die
on dieſer feſtverzinslichen Papiere geſchloſſen werden muß.
wird nunmehr ein Unſicherheitsfaktor beſeitigt, der ſeit
en Konvertierungsaktion im Januar nicht nur die
Ren=
e, ſondern auch die Aktienmärkte beherrſchte. Bei den feſt=
1chen Papieren konzentrierte ſich das Intereſſe naturgemäß
Papiere, die der Konverſion auch künftig nicht
unter=
o vor allem Altbeſitzanleihe, die einen Kurs von 113½
erreichte. Aber auch Reichsbahnvorzugsaktien zogen wie=
119 Prozent an. Für Induſtrieobligationen ſcheint die
erſion noch nicht zuzutreffen, da hier die Notierung wie
folgt. Am Aktienmarkt ſetzte, ſich im Verlaufe die
Auf=
vegung weiter fort. Am Geldmarkt trat eine weitere Ver=
Tein, die eine Heraufſetzung der Blancotagesgeldſätze auf
1/½ Prozent zur Folge hatte. Am Deviſenmarkt
er=
wſich ſowohl der Dollar als auch das Pfund mit 2.478 bzw.
Hzwächer. Am Aktienmarkt beſtand weiter lebhaftes
für Tarifwerte, von denen H. E. W. und Bekula gegen
ing nochmals je 1½ Prozent, Deſſauer=Gas und Gesfürel
ſent gewannen. Berger zogen auf allerdings nur geringen
m 2½ Prozent an. Aber auch die übrigen Märkte wieſen
ndliche und eher nach oben gerichtete Tendenz auf. Nach
bilden Reichsbankanteile eine Ausnahme; im Verlaufe
weitere Abſchwächung um ½ Prozent ein. Ueber die
ten der bevorſtehenden Reſtkonverſion am Rentenmarkt
4 noch nichts bekannt geworden. — Der Privatdiskontſatz
verändert 3½8 Prozent.
Rhein=Mainiſche Börſe zeigte geſtern nach der langanhal=
)eſchäftsſtille erſtmals etwas mehr Geſchäft, wenn auch
mtausmaß der Umſätze noch nicht beſonders lebhaft war.
mo ſcheint ohne Schwierigkeiten überwunden zu ſein,
nerhalb der Kuliſſe etwas mehr Unternehmungsluſt
be=
nal auch von der Kundſchaft einige, wenn auch nur kleine
rs vorlagen. Die Tendenzz war im Anſchluß an die
ſe weiter befeſtigt und durchſchnittlich ergaben ſich
Kurs=
en von ½—½ Prozent. Am Aktienmarkt traten
derte etwas ſtärker hervor. Der Rentenmarkt
ver=
in Altbeſitzanleihe mit 112½—113½ (112½) lebhaftes
Kommunalumſchuldung lagen unverändert,
Zinsvergü=
ne mit 90 um 5 Pfg. höher. Stahlverein=Bonds erhöhten,
Prozent und Reichsbahn=VA auf 119 (118½). Die über=
Ausſetzung der Notiz für alle noch nicht von der
Kon=
rfaßten Rentenpapiere, löſte im Verlauf naturgemäß
rückhaltung aus, da man erſt nähere Einzelheiten über
zu wartende Reſtkonverſion abwartet. Nicht notiert werden
ſer Staatsanleihen, Provinzialanleihen. Stadtanleihen und
½ Körperſchaften, Zweckverbände uſw. Dagegen können
eihen, Steuergutſcheine, alle Ausloſungsrechte ſowie
etsanleihen notiert werden. Ausgeſetzt wurde auch der
de nit Reichsſchuldbuchforderungen im Freiverkehr. Am
urkt blieben Altbeſitzanleihe zu 113½ weiter gefragt und
erner waren Zinsvergütungsſcheine auf 90,20 (90) und
I in=Bonds auf 97½ (97½) erhöht. Kommunal=
Umſchul=
rden vernachläſſigt. Am Pfandbriefmarkt blieben die
kleinem Geſchäft gut behauptet. Fremde Werte lagen
Aktienmarkt blieb die Haltung feſt, das Geſchäft wurde
ruhiger. — Tagesgeld blieb geſucht und wurde auf 3½
rhöht.
Inbetracht der bevorſtehenden Bekanntgabe der Einzel=
Der die Reſtkonverſion herrſchte an der Abendbörſe natur=
Kurückhaltung. Bei freundlicher Tendenz entwickelten ſich
1e Umſätze. Imerhin ergaben ſich gegen den Berliner
ursbeſſerungen von 4—½ Prozent. Der Rentenmarkt lag
Wirkſchaftliche Rundſchau.
und Ausfuhr von Lederſchuhwerk im Januar 1935. (In
tehenden Paarzahlen ſind die als Rückwaren ein= bzw.
ten Schuhwaren nicht enthalten.) Im Januar 1935
1071 Paar Lederſchuhe aller Gewichtsklaſſen eingeführt
3996 Paar im Januar 1934. Das bedeutet eige
Zu=
r Einfuhr um 177 Prozent. Gegenüber dem Dezember
10 998 Paar iſt im Januar 1935 die Einfuhr um 0,5
Pry=
egen. Die Ausfuhr von Lederſchuhen im Januar 1935
758 Paar. Sie iſt gegenüber Januar 1934 mit 72 503
48 Prozent zurückgegangen. Im Vergleich zum
Dezem=
mit 47 288 Paar iſt die Ausfuhr im Januar 1935 um
geſunken. Im Januar 1935 betrug der Wert der
Leder=
hr 81 000 RM., der Lederſchuhausfuhr 248 000 RM.
So=
b ſich im Januar 1935 ein Aktivſaldo von 167 000 RM.
einem Aktivſaldo von 440 000 RM. im Januar 1934,
n Rückgang von 62 Prozent entſpricht.
rizitäts AG., vorm. W. Lahmeyer u. Co. AG., Frank=
Nach einer mit der Konverſionskaſſe für deutſche
Aus=
den, Berlin, und der Schweizeriſchen Kreditanſtalt,
troffenen Vereinbarung löſt die Elektrizitäts AG vorm.
eyer u. Co., Frankfurt a. M. die am 1 März 35 fällig
1 Zinsſcheine ihrer 6proz. Schweizer Fr.=Anleihe auch
ndern nur unter Zugrundelegung einer Zinsberechnung
Trozent anſtatt 6 Prozent RM. ein. Die Zinsſcheine ſind
ſchaft durch Vermittelung eines Bankgeſchäfts mit dem
chen Inländer=Affidavit und einer ſchriftlichen
Erklä=
betreffenden Obligationärs, daß durch die jetzige Aus=
on 4½ Prozent die Zinsanſprüche für die Zeit vom 1. 9.
28. 2. 1935 abgegolten ſind, einzureichen.
geſellſchaft Deutſcher Eiſenportland=Zementwerke GmbH.,
. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 5. Februar iſt der
tsvertrag verändert. Das Stammkapital iſt mit 91 200
11 200 RM. erhöht und ſodann auf 100 000 RM.
herab=
ir vollen Deckung der von ihnen übernommenen neuen
rlagen bringen in die Geſellſchaft ein die
Gutehoffnungs=
erhauſen ihre Darlehensforderung gegen die Geſellſchaft
RM., die mit 27 300 RM. bewertet wird, die
Hochofen=
eck AG., Herrenwyk, ihre teilweiſe durch Briefgrundſchuld
Darlehensforderung gegen die Geſellſchaft von 63 696
mit 28 000 RM. bewertet wird die Buderusſchen
Eiſen=
etzlar, ihre teilweiſe durch Briefgrundſchuld geſicherte
Sforderung von 54 976 RM. die mit 24 200 RM.
bewer=
die Röchlingſche Eiſen= und Stahlwerke AG., Völklingen,
ehensforderung gegen die Geſellſchaft von 22 749 RM.,
0000 RM. bewertet wird; die Halberger Hütte GmbH
Saar) ihre Darlehensforderung gegen die Geſellſchaft
RM., die mit 1700 RM. bewertet wird.
eine Million RM. Getriebe=Aufträge für die Deutſchen
tel, AG. Die Deutſchen Werke, Kiel, AG. haben in der
eit über die mit ihr in Intereſſengemeinſchaft ſtehende
ſenbau=AG. in Berlin mehr als 90 Beſtellungen auf Ge=
Eiſenbahntriebwagen für die Deutſche Reichsbahn, Pri=
T und ausländiſche Eiſenbahnverwaltungen in Auftrag
die zahlreichen Arbeitern auf Monate hinaus Brot
Wie wir weiter auf Anfrage erfahren, handelt es ſich
lufträge im Geſamtwert von 1 Million RM.; der
Aus=
eil macht etwa 50 v. H. aus.
Die Wirtſchaftsgruppe Groß=, Ein= und
Aus=
fuhrhandel wird anläßlich der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1935
im Meßhaus „Städtiſches Kaufhaus” eine zentrale Auskunfts=
und Beratungsſtelle einrichten. Hierdurch ſoll in erſter
Linie der Wille des Großhandels zu einer poſitiven
Zuſammen=
arbeit mit der Leipziger Meſſe und den an ihr beteiligten
Wirt=
ſchaftskreiſen dokumentiert werden. Die Stelle ſoll, wie das ſchon
aus der Bezeichnung „Auskunfts= und Beratungsſtelle”
hervor=
geht, insbeſondere den ausſtellenden Induſtriefirmen Auskünfte
über anerkannte Großhandelsbetriebe und etwaigen Rat bei der
Aufnahme von Geſchäftsbeziehungen mit Großhandelsfirmen
er=
teilen. Das gleiche gilt für Auskunft und Beratung des
Einzel=
handels und der gewerblichen Verbraucher als den Abnehmern
des Großhandels. Neben der Geſamtberatungsſtelle für den
Groß=
handel werden nachſtehende Fachberatungsſtellen eingerichtet:
1. Eiſenwarenhandel; 2. Edelmetallgewerbe; 3. Elektro=
Groß=
handel; 4. Glas und Keramik; 5. Kurz=, Galanterie= und
Spiel=
waren; 6. Radio= und Muſikwaren=Großhandel; 7. Textil=
Groß=
handel; 8. Tuch=Großhandel; 9. Papier= und Schreibwarenhandel.
Die Fachberatungsſtellen werden der Hauptberatungsſtelle,
die im „Städtiſchen Kaufhaus” eingerichtet iſt, direkt angegliedert
ſein, bis auf die Fachberatungsſtelle Papier und Schreibwaren,
die einen beſonderen Stand im Meßhaus „Großer Reiter”, 4. St.,
Koje 18, Fernſprecher 728 31, erhält und dem Elektro=Großhandel,
der in der Halle 6 der Großen Techniſchen Meſſe und Baumeſſe
Nr. 97/115 ſeinen Stand hat.
Produkkenmärkte.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 27. Februar. Am
Ge=
treidegroßmarkt war die Lage gegenüber den letzten Märkten
kaum verändert. Für Futtermittel aller Art hielt die ſtarke
Nach=
frage an, während Angebot kaum vorlag oder ſolches an die
be=
kannten Bedingungen (Kleie bei Mitbezug von Mehl, Hafer und
Futtergerſte gegen Kraftfuttermittel) geknüpft war. Das Angebot
in Brotgetreide blieb trotz der im kommenden Monat höheren
Feſtpreiſe ſehr reichlich, dagegen zeigten die Mühlen infolge des
ſchwachen Mehlgeſchäfts nur wenig Aufnahmeneigung. Es
notier=
ten (Getreide je Tonne, alles übrige je 100 Kg.) in RM.:
Wei=
zen W. 9: 206,50 W. 13: 210,50, W. 16: 214,50, Roggen R. 9:
166,50, R. 13: 170,50, R. 15: 174,50, alles Großkandelspreiſe der
Mühlen des genannten Preisgebiets. Futtergerſte G. 9: 168,50,
G 11: 171,50, G. 12: 173,50, Hafer H 13: 166.50, H. 14: 168,50,
alles Großhandelspreiſe ab Station. Bei Waſſerverladung über
100 Tonnen 3 RM. „mehr. Sommergerſte für Brauzwecke 200,
Wei=
zenmehl W. 13: 27,50, W. 16: 27,95, Roggenmehl R. 13: 23,60,
R. 15: 24, alles plus 0,50 RM. Frachtausgleich. Weziennachmehl
17. Weizenfuttermehl 13. Weizenkleie W. 13: 10.73, W. 16: 10.95
Roggenkleie R. 13: 9,99, R. 15: 10,23, alles Mühlenfeſtpreiſe ab
Mühlenſtation, ſoweit ſie in den Bereich der Landesbauernſchaft
Heſſen=Naſſau fallen. Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag 13,
Palm=
kuchen m. M. 13.30, Erdnußkuchen m. M. 14,50, alles Fabrikpreiſe
ab ſüdd. Fabrikſtation. Trockenſchnitzel 9,62—10,02, Heu 10,50,
Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 5—5,40.
Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 27. Februar. Die
be=
vorſtehende Monatswende macht ſich diesmal kaum in einer
Ver=
ringerung der Verkaufsneigung bemerkbar, andererſeits hat auch
die Nachfrage keine Belebung erfahren. Die Zufuhren in Weizen
und Roggen bleiben reichlich, und auch unter den
Mühleneinkaufs=
preiſen ſind Abſchlüſſe mit dem Handel nur vereinzelt zu tätigen.
Zur möglichſt ſpäten Lieferung wird Weizen in hochwertigen
Sor=
ten vereinzelt umgeſetzt, Roggen liegt allgemein ſehr ruhig. Am
Mehlmarkte hat ſich die Lage wenig verändert nur die Abrufe
aus alten Kontrakten ſind weniger ſchleppend. Mit Hafer ſchein n
die Verbraucher zunächſt verſorgt zu ſein, ſo daß das geringe
Un=
gebot ausreichend iſt; die geforderten Sonderbedingungen we den
nur zögernd zugeſtanden. Futtergerſte fehlt am Markt, dagegen
beſteht für Induſtrie= und Brauſorten ſelbſt nach erfolgter
Frei=
gabe wenig Kaufluſt. Roggenſcheine waren billiger angeboten.
Die neue Vergleichsordnung.
Die neue Vergleichsordnung, die auch in der Akademie für
Deutſches Recht beraten wurde, verwirklicht nationalſozialiſtiſche
Wirtſchaftsgrundſätze. Sie erſchwert dem Schuldner die
Abſchüttelung ſeiner Verbindlichkeiten. Sie hält
unwürdige Schuldner wirkſamer als bisher vom Verfahren fern.
Sie unterbindet Verſuche einzelner Gläubiger, ſich Sonderporteile
zu verſchaffen, nachdrücklicher als im bisherigen Recht und ſtärkt
den Einfluß der Vergleichsrichter.
Das Geſetz ſchreibt vor, daß den Gläubigern in jedem
Ver=
gleich 35 v. H. ihrer Forderungen (bisher 30 v. H.) gewährt
wer=
den müſſen, und führt dieſen Mindeſtſatz auch für den
Liquida=
tionsvergleich ein. Wird dem Schuldner eine Zahlungsfriſt vön
mehr als einem Jahr gewährt, ſo muß der Mindeſtſatz 40 v. H.
betragen. Kommt der Schuldner mit der Erfüllung des
Verglei=
ches in Verzug, ſo wird nicht nur der Erlaß, ſondern auch die
Stundung von Forderungen hinfällig.
Das Eröffnungsverfahren iſt gegenüber dem bisherigen Recht
dahin geändert, daß es nicht mehr der Einverſtändniserklärung
der Gläubigermehrheit für die Eröffnung des Verfahrens bedarf.
Um während der für Prüfung des Eröffnungsantrages
be=
nötigten Zeit die Geſchäftsführung des Schuldners zu überwachen
und das Vermögen des Schuldners gegen den Zugriff einzelner
Gläubiger und gegen ſeine eigenen Verfügungen zu ſchützen, hat
das Gericht alsbald nach Eingang des Eröffnungsantrages einen
vorläufigen Verwalter zu beſtellen. Auch kann es dem Schuldner
Verfügungsbeſchränkungen auferlegen und auf Antrag des
Ver=
walters Vollſtreckungsmaßnahmen gegen den Schuldner auf die
Dauer von 6 Wochen einſtweilen einſtellen.
Damit unwürdige Schuldner vom Vergleichsverfahren
ausge=
ſchloſſen werden, ſind einige neue Ablehnungsgründe zu denen
des bisherigen Rechtes hinzugekommen. So muß die Eröffnung
des Vergleichsverfahrens abgelehnt werden, wenn der Schuldner
innerhalb der letzten fünf Jahre ein Konkursverfahren oder ein
Vergleichsverfahren durchgemacht oder den Offenbarungseid
ge=
leiſtet hat, ferner wenn der Schuldner eine ſo mangelhafte
Buch=
führung hat, daß ein hinreichender Ueberblick über ſeine
Ver=
mögenslage nicht ermöglicht wird. Schließlich muß die Eröffnung
abgelehnt werden, wenn durch den Vergleich das Unternehmen des
Schuldners nicht erhalten werden könnte.
Bei der Beſtellung des Vergleichsverwalters, der an die
Stelle der Vertrauensperſon des bisherigen Rechts getreten iſt,
iſt das Gericht nicht wie nach dem bisherigen Recht an die
Vor=
ſchläge der Gläubigermehrheit gebunden, ſondern in ſeiner
Ent=
ſchließung völlig frei.
Das neue Geſetz ſtärkt auch die Stellung des
Vergleichsver=
walters gegenüber dem Schuldner und beſtimmt, daß der
Schuld=
ner Verbindlichkeiten, die nicht zum gewöhnlichen
Geſchäftsbe=
triebe gehören nur mit Zuſtimmung des Vergleichsverwalters
eingehen ſoll. Der Schuldner ſoll auch die Eingehung von
gewöhn=
lichen Verbindlichkeiten unterlaſſen, wenn der Verwalter dagegeg
Einſpruch erhebt, und hat auf Verlangen des Verwalters zu
ge=
ſtatten, daß alle eingehenden Gelder von dem Verwalter
entgegen=
genommen und Zahlungen nur von dem Verwalter geleiſtet
werden.
Der Ausdruck „Offenbarungseid” für die eidliche Erklärung
des Schuldners über ſeine Vermögenslage iſt beſeitigt. Auch iſt
nicht mehr erforderlich, daß der Schuldner ſeiner Firma den
Zu=
ſatz im Vergleichsverfahren” beifügt. Entgegen der bisherigen
Regelung wird nach der Beſtätigung des Vergleiches das
Ver=
gleichsverfahren in der Regel noch nicht aufgehoben, ſondern läuft
zur Ueberwachung der Vergleichserfüllung weiter.
Bei juriſtiſchen Perſonen kann nach neuem Recht auch noch im
Liquidationsſtadium ein Vergleichsverfahren ſtattfinden.
Neben dieſen grundſätzlichen Neuerungen enthält die neue
Vergleichsordnung eine Reihe geſetzestechniſcher Verbeſſerungen
und beſeitigt verſchiedene, auf Grund der bisherigen Regelung
aufgetauchte Zweifelfragen des Vergleichsrechtes.
bauptichritleitung: Nudolf Maupe.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Querſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart! Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Netie; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Wiliy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. 1. 35. 21 894. Druck und Verlag: 2. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Berliner Kursbericht
vom 27. Februar 1935
Deviſenmarkt
vom 27. Februar 1935
Berl. Gandels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ. /
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
Nefe
83.25
83.75
30.625
33.25
29.25
123.375
117.75
110.875
128.25
99.25
Elettr. Lieferung !
J. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
HarpenerBergbau
Soeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke.
Koksw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Ve
141.375
70.50
115.—
98.25
86.375
125.—
86.625
108.25
85. 875
1104.—
76.625
68.125
Weee
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurthgalt 11
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch. 1
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke.
7ue
104.—
145.25
39.25
46.25
107.75
76.75
13.—
114.75
46.—
112.—
108.50
134.75
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland
Währung
goypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulben
1S.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 icl. Kr.
Geld Briet
12.335 12.365
0.836
58.21
0.1941
3.047
2.478
53,73 53,83
81.315
12.,03
68.49 169.62
16.43
168.231
54.45
0.840
39.33
0.196
3.053
2.480
81.475
12.06
5.315/ 5.325
16.47
2.354 2.354
168.57
54.55
Italien
Japan
Jugoflawien 1
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowat
Türkei
Ungarn
Uruguah
Ver. Staaten
M
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen.
100 Franes
100 Peſetas
1100 Tſch.=Kr. 1
1 türk. 2
100 Pengs
1 Goldpeſo
1 Dollar.
GeldBrief
21.74 13
0.702
5.649
80.32
60.47
48.95
10.92 10.94
62.04 162.16
34.08
10.391
1.978
n„oig
2.476
21.18
0.704
5.e61
81.08
(0.59
49.05
80.72 /160.98
24.12
1o. 471
1.950
1.021
2.480
Surmſtädter ans Kationatoant Burinftaut, Mitlane der Atesoher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 27. Februar 1935.
Kee
Gr. Ip. 1934
1935
. 1936
„ „ 1937
„ 1938
Gruppe l ..!
5% Dtſch. Reichsanl.
49
5½%Intern., v.30
69Baden ...v. 27
69Bahern .. v. 27
6%Heſſen. . .. v. 28
.... b. 29
68 Preuß. St. v. 28
68 Sachſen ..b. 27
6SThüringen v. 23
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ......."
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze .......!.
4½%.......
Dtſch. Anl. Ausl.
*2, Ablöſung:
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
6Baden=Baden
69Berlin ...v.24
6%Darmſtadt . . . .
6%Dresden. . v. 26
6%Frankfurt, b. 26
6%Heidelberg v. 26
68Mainz....
8%Mannheim v. 27
6%München v.29
6%Wiesbaden v. 28
4½½Heſſ. Landesb
4½% Goldoblig.
1o3.7
193‟
1071,
108
105
105.75
99.6
96.25
101.
100.45
100.2
99.25
113.5
10.3
5½% Heſ. Landes.)
hyp.=Bk.=Liquid.
Komm=obl.
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. 6.Pf.
4½% Goldoblig.
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 11
R.12
4½2
4½%Kaſſ. Landest.
Goldpfbr.
4½%Nſſ. Landesb.
a% Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
FAusl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
5 1
4½%Frkf.Hhp.=B.
5½% Lig.=Pfbr.
„ Goldoblig.
4½
% Frkf. Pfb.=B
%0 „Lig.=Pfr.
GMein. Hhp. B.
Lig.=Pfr.
2½% Pfdlz. Hyp.B.
„ Lig.=Pfb.
% Rh. Hyp.=Bl.
„ Lia=Pfr
Goldobl.
4½8Südd. Boden=
(red.=Bank ..
„ Lig.=Pfbr.
GWtt. Hyp.B
Aie
Ab
35
gans
96.25
95
992),
1130/,
128.5
21.5
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99
95.75
9951
94.25
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96.5
95.75
99.5
96.5
99.5
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99.5
95l,
97.5
993).
97.75
Ma
62 Dt. Linol. Werke
62Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl.
62 Salzmann c Co.
6%Ver.Stahlwerke
6%Boigt e Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B. .
L.Imnveſt.
6%Bulg. Tab. v. 631
4½% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½2
42Fürk. 1. Bagdad
4% I.Bagdad
4½%Ungarn. 1913
4½%0 „ 1914
42
Goldr.
420
19101
4½Budp.Stadtanl.
42Liſſabon. ...
4%Stockholm. . ..
Atien.
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Ag. Kunſtzide Unte
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Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
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Buderus Eiſen..
Cement Heidelberg
Karlſtadt!
99.75
99.8
98.5
98
98
97.75
98
121.25
6.25
26
4.35
85
8.5
41s
7.4
50.25
50‟
36
54.5
29=
103.5
78.5
129
141
90
119.75
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F.G.Chemie, Daſell,
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V
181
196
ha5
146.5
133
106
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147
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164
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117
107
250
70
65
133
141
74.25
86.25
70.5
115.25
89
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101.5
126
71.5
98.5
62
91
112.5
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126
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159.5
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1o8
46eI.
125
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103
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112.5
90
112.5
134
83.5
83.75
79.5
(3.75
163‟
96.5
86
96
128.5
68
117.5
1191
30.55
32.5
88
203
246
133
50
Seite 12 — Nr. 59
33)
Nachdruck verboten.
Es war Urſula mit Alf Eckmann.
Alle drei ſtarrten ſich ſekundenlang ſprachlos an.
Auf einmal färbte ſich das Geſicht des Geheimrats
dunkel=
rot, eine fürchterliche Wut erfaßte ihn wie ein Sturmwind, er
holte weit aus und ſchlug Dr. Eckmann mit der flachen Hand
klatſchend ins Geſicht. — Urſula ſchrie laut auf und Eckmann
ſtürzte ſich mit einem dumpfen Knurren auf Herrn v. Herm.
Aber Urſula warf ſich zwiſchen die beiden, Keuchend ſtand ſie
zwiſchen ihnen, ſah flehend von einem zum andern und
über=
legte blitzſchnell, was zu tun war.
„Vater,” bat ſie leiſe und ſah den Geheimrat mit großen
Augen bittend an.
„Geh hinauf!” befahl Herr v. Herm barſch. Die Wut kochte
in ihm. Er war nicht in der Stimmung, Gnade walten zu
laſſen. Zu tief war er ſelbſt getroffen worden. Nun war er
mitleidlos und hart. Außerdem; wartete Giano auf die Braut.
„Geh hinauf!” wiederholte er grollend, als er ſah, daß ſich ſeine
Tochter nicht rührte, „und Sie. . . . Sie . . . Sie —
„Papa!” unterbrach ihn Urſula mit klingender Stimme.
„Wir haben uns verlobt! Wir lieben uns!”
„Verlobt?” fragte der Geheimrat, „Verlobt? Wer denn? Du
vielleicht? Ich lache. Ich lache wahrhaftig wie nie zuvor! Meine
Tochter verlobt ſich mit ihrem Skilehrer, hinter meinem Rücken,
mit einem Rekordſpringer und Paradeſportler! Warum nicht
gleich mit dem Chauffeur, mein Kind?”
„Bitte, beruhige dich, Papa,” bat Urſula ſanft.
„Du willſt doch nicht, daß ich dieſes Theaterſtück ernſt nehme?
Es iſt ja eine Komödie! Verzeih, wenn ich ſchon wieder lache!
Aber geh nur hinauf! Mit dir werde ich ſchon noch ſprechen!
Vorläufig werde ich den Herrn da auf die Vorzüge eines
anſtän=
digen Benehmens aufmerkſam machen.”
Bis jetzt hatte Alf kein Wort geſprochen, denn die Wut in
ihm, die Empörung und der Zorn wuchſen mit jeder Minute.
Er ſtand etwas vorgebeugt, die Fäuſte vor ſich wie Keulen, und
ſtarrte mit drohend zuſammengezogenen Brauen dem Geheimrat
ins Geſicht. „Wenn Sie noch einen einzigen Ton in dieſer
Weiſe ſprechen, dann ſchlage ich Ihnen ſämtliche Zähne ein.”
knurrte er jetzt bösartig, „obwohl Sie Urſulas Vater ſind. Wenn
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sie Wert darauf legen, mit Urſula und mit mir zu ſprechen,
dann bitte ich Sie, einen anderen Ton anzuſchlagen. Hier iſt
übrigens mein Zimmer, bitte treten Sie ein, komm auch du,
Urſula, wir wollen den Leuten kein Schauſpiel geben.”
Der Geheimrat, der einſehen mochte, daß eine Konverſation
auf dem Gange untunlich war, folgte zähneknirſchend der
Ein=
ladung, der eine ſo deutliche Bedrohung vorausgegangen war,
Heute war wirklich der Abend der Auseinanderſetzungen für ihn.
Auch Urſula trat zögernd ein. Alf ſchloß die ſchwere Tür
mit einem Ruck, dann wandte er ſich ſeinen Begleitern zu.
„Bitte, nimm Platz, Urſula,” ſagte er zärtlich. „Bitte, Herr
Geheimrat,” wandte er ſich mit einer entſprechenden
Handbewe=
gung an Herrn v. Herm.
Die Lampe brannte trübe. Alf ſchraubte das Flämmchen
höher, worauf der Raum ſofort heller wurde.
Urſula und der Geheimrat ſetzten ſich, Alf blieb, mit dem
Rücken an die Wand gelehnt, ſtehen. Sie ſahen ſich, jeder mit
ſeinen Gedanken beſchäftigt, an.
„Wir hatten,” ſprach plötzlich Alf in die laſtende Stille hinein,
„nicht die Abſicht, Sie noch während unſeres Aufenthalts hier
über unſere Neigung zueinander zu informieren.”
„Eine anſtändige Vorgangsweiſe hätte ich von Ihnen auch
gar nicht erwartet,” warf der Geheimrat böſe hin.
„Nun, Ihre moraliſche Qualifikation erſcheint mir zumindeſt
eigenartig, aber Sie dürfen ſich bei dem Gedanken beruhigen,
daß Urſula und ich, daß wir uns beide in dieſer Frage
vollkom=
men einig waren.”
Urſula nickte eifrig, ſprach aber kein Wort.
„Da der Zufall Sie nun eingeweiht hat,” fuhr Eckmann
ſachlich und ruhig fort, „haben wir natürlich nur mehr das
Be=
ſtreben, Sie für unſere Verbindung zu gewinnen, aber ich betone
von vornherein, daß auch eine glatte Ablehnung Ihrerſeits uns
nicht hindern wird, zu heiraten.”
Für Urſulas Empfinden waren zwar die Worte Alfs zu
hart, und ſeine kraſſe Feſtſtellung, daß ſie auch ohne des
Geheim=
rats Einwilligung heiraten würden, erſchien ihr als vorerſt
un=
vermeidbare Brutalität. Aber da die Worte nun einmal
geſpro=
chen waren, gab ſie ihr Einverſtändnis mit Alfs Formulierung
durch eine Handbewegung kund.
„Ich werde nie meine Zuſtimmung zu einer derartigen
Ver=
bindung geben” bemerkte der Geheimrat zornig. „Ich werde
dieſe Verbindung auch zu verhindern wiſſen.”
„Darf ich Sie bitten, mir mitzuteilen, was Sie gegen meine
Perſon einzuwenden haben?”
„Sie ſind mir unſympathiſch!” ſtieß Herr v. Herm hervor.
„Das iſt allerdings kein ſehr ſtichhaltiger Grund, da ich ja
nicht Sie heirate, ſondern Ihre Tochter. Es ſteht Ihnen
voll=
kommen frei, ſich von unſerem Haushalte fernzuhalten”
Donnerstag, 28. Februa
„Ich verbitte mir dieſen Ton!” rief der Geheimrat
„Noch ſind Sie ja mit Urſula, Gott ſei Dank, nicht verh
„Ob Sie gerade das Recht haben, hier meinen Ton
ſieren,” ſagte Eckmann, „iſt eine ſehr große Frage. Sie,
mit einer Ohrfeige die Diskuſſion eröffnet haben!”
„Hätte ich Ihnen vielleicht gleich meinen väterliche
geben ſollen?” ſchrie Herr v. Herm. „Sie finden es
ſelbſtverſtändlich, daß Sie meine Tochter bekommen,
habe mit Urſula andere Pläne. Wer ſind Sie denn,
Ihre Familie? Haben Sie überhaupt eine Familie?”
„Papa!” rief Urſula empört und faßte ihren Vater !
tigend am Arm.
Eckmann war blaß geworden.
Aber der Geheimrat war nicht mehr zu halten.
ging mit ihm durch. Er ſchimpfte ſo unflätig, daß e
offenſichtlich wurde, daß er nicht mehr wußte, was er t
„Bleib nur bei ihm!” brüllte er, ganz heiſer und
regung keuchend. „Du kannſt ja gleich bei ihm ſchlafen.
es, was zu euch paßt!”
Und als er das herausgeröchelt hatte, ſtürzte er
davon. Krachend flog die Türe hinter ihm zu, und di
hörten noch, wie ſeine eiligen Schritte die Treppe hiuf
perten.
Unbeweglich und ſchweigſam ſtanden ſie minutenlan,
ſchlich ſich Urſulas Hand in die Eckmanns. Urſula ſchm
an Alf und barg ihren Kopf an ſeiner Bruſt. Er hörte
leiſe ſchluchzte.
„Liebe, liebe Urſula”, ſagte Alf weich und ſtrich ihr
Blondhaar.
Das Schluchzen wurde heftiger.
„Er war außer ſich”, fuhr Eckmann leiſe und vorſick
„Man darf ſeine Worte nicht auf die Waagſchale legen.
die Beſinnung verloren.”
„Ich erkannte ihn nicht wieder”, ſtöhnte Urſula.
muß ein fürchterlicher Schlag für ihn geweſen ſein! Ob
mehr dahinterſteckt als eine perſönliche Abneigung gege
„Aber was?” fragte Alf erſtaunt.
„Ich weiß nicht ...” Urſula ſah nachdenklich vor
„Vielleicht hatte er einen beſtimmten Plan mit mir, e
danken, den er jahrelang liebevoll gehegt hat, und nun
erleben, daß alles anders kommt, als er gedacht.
„Als moderner Menſch wird er ſich damit abfinden
antwortete Alf finſter, „daß du dir ſelbſt deinen Gefährt
Deinem Vater haftet ſchon ſo etwas von mittelalterlicher
tismus an, das merke ich. Er gehört zu jenen Vätern,
Töchter in die Zwangsjacke väterlicher Autorität ſtecken
nach ſolcher Wehrlosmachung nach ihren Lieblingsgedar
kuppeln.”
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