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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 56
Montag, den 25. Februar 1935.
197. Jahrgang
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15,
Mte deuscer (,
Eiembkamip
Große nakionalſozialiſtiſche
Weihe=
ſtunde in der Tonhalle München.
DNB. München, 24. Februar.
Heute vor 15 Jahren am 24. Februar 1920, hat Adolf Hitler
der erſten großen Verſammlung der Nationalſozialiſtiſchen
utſchen Arbeiterpartei im Feſtſaal des Hofbräuhauſes zu
Mün=
n die 25 Theſen ſeines Programms bekanntgegeben. In ſtolzer
ckſchau auf dieſes gigantiſche Werk des Führers feiert heute
z ganze Deutſche Reich und mit berechtigter Genugtuung
be=
ders München als die Geburtsſtadt des Nationalſozialismus
ſen Erinnerungstag, der die gedanklichen Fundamente zu dem
t erſtandenen Dritten Reich legte.
Die Feierlichkeiten wurden am Sonntag vormittag mit einer
tionalſozialiſtiſchen Weiheſtunde in der Tonhalle eingeleitet.
llicht und ernſt, aber doch feierlich und feſtlich iſt der äußere
hmen dieſer Kundgebung. Die ſatte braune Farbe beherrſcht
i feſtlichen Raum. Wände und Säulen des großen Saales
d mit langwallenden Stoffbahnen verhangen, grüne
Tannen=
vinde geben dem Braun der Wandverkleidung den
harmoni=
en Abſchluß. In der Mitte der Bühne lodert aus einer
mäch=
en Opferſchale das heilige Feuer und wirft ſeinen Widerſchein
f die beiden rieſigen Hoheitszeichen, die links und rechts im
ntergrunde von ſchwarzen Sockeln leuchten.
Die Rückwand des Saales beherrſchen drei rieſige
Tannen=
nze, die das Hakenkreuz in Silber umſchließen. Auf dem Rang
Rechten haben Mädels des BDM. in ihren ſchmucken weißen
uſen Platz genommen, ihnen gegenüber nimmt Jungvolk und
„f. an der denkwürdigen Feierſtunde teil. Freude und
Span=
ng leuchtet aus den Geſichtern der Jugend. Zum Ausdruck der
eude tritt der des Willens und der Kraft: PO. und SA., die
dem Balkon über der Bühne mit ihren Fahnen Aufſtellung
iommen haben."
Kurz vor 11 Uhr betritt der Gauleiter des Traditionsgaues
ünchen=Oberbayern, Adolf Wagner, den Saal. Ihm folgen der
ellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, der
Reichs=
drer der SS. Himmler, die Reichsleiter Fiehler, Grimm und
rmann, Miniſterpräſident Siebert und Staatsſekretär Dauſer
d eine Reihe höherer Führer der SA. und SS. Schon vor
ginn der Weiheſtunde hatten mit dem ſtellvertretenden
Gau=
ter Otto Nippold zahlreiche Ehrengäſte im Saal Platz
ge=
mmen.
Ein feierliches Orgelvorſpiel von Johann Sebaſtian Bach
tete die Weiheſtunde ein. In die letzten Klänge der Orgel
ſchte ſich dumpfer Trommelwirbel, der den Einmarſch der
Fah=
n der PO. und SA. begleitete. Alles erhob ſich von den Plätzen
d grüßte mit erhobener Hand die Feldzeichen der Bewegung,
* im Halbrund auf der Bühne Aufſtellung nahmen. Dann
er=
ngen Weiſen des Feſtmarſches von Richard Wagner, von dem
S.=Reichsſymphonieorcheſter unter der Stabführung des
Kapell=
liſters Franz Adam meiſterhaft zu Gehör gebracht.
Sodann nimmt der Gauleiter des Tradikionsgaues
München=
verbayern, Staatsminiſter Adolf Wagner, das Wort zu
ier Anſprache, die Sinn und Bedeutung des 24. Februar 1920
das Geſchehen unſerer Tage hineinſtellte.
Nachdem das Sieg=Heil des Gauleiters auf die
National=
ſialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei, auf das deutſche Volk und
iterland, auf den Führer und Reichskanzler verklungen iſt,
elt das NS.=Reichsſymphonieorcheſter den vierten Satz aus der
ſten Brahms=Symphonie. Dann intonierte die Kapelle die
Na=
dnalhymnen, das Deutſchland= und das Horſt=Weſſel=Lied, unter
ren weihevollen Klängen der Ausmarſch der Fahnen erfolgt.
ieder erheben ſich die Teilnehmer und grüßen die Feldzeichen
* Bewegung. Einem Schwure gleich und voll innerer
Ergrif=
ſtheit werden die nationalen Lieder von der Menge geſungen,
ich deren Verklingen der Gauleiter, Staatsminiſter Wagner,
folgt von den Ehrengäſten, den Saal verläßt.
Bei der Abfahrt werden den führenden Männern der
Be=
egung von den Maſſen, die ſich hinter den Spalier bildenden
S=Mannſchaften ſtaut und drängt, begeiſterte Huldigungen
dar=
bracht.
Die Vereidigung der Hunderkkauſende.
Zu einer machtvollen Kundgebung geſtaltete ſich am Sonntag
lend die Verſammlung im Feſtſaal des Hofbräuhauſes in
Mün=
en. Die Kunde, daß der Führer ſpricht, hatte ſchon lange vor
Be=
an gewaltige Menſchenmaſſen in den Zugangſtraßen angelockt.
dichten Reihen ſtanden die Volksgenoſſen und der Abſperrdienſt
SS. hatte große Mühe, die Maſſen zurückzuhalten.
Der Feſtſaal zeigte ſich in dem einfachen Schmuck des 24.
ebruar 1920. Keine Girlande, keine Hoheitszeichen ſchmücken den
Hau, nur eine einzige Hakenkreuzfahne hängt von der rechten
Eikenwand. Der Saal ſelbſt iſt überfüllt. Etwa 2000 alte
Kame=
den, die Inhaber des Blutordens und des Goldenen
Partei=
eichens und wenige andere Teilnehmer nur ſind eingelaſſen.
tauen und Männer, alte Kämpfer und Kämpferinnen, die das
1ück hatten, Adolf Hitler nahe zu ſein, als er ſein Werk begann.
tanche ſind grau geworden in den 15 Jahren. Die Erinnerung
tüſcht durch den Saal, eine heilige Ergriffenheit erfüllt alle. Mit=
I unter den Kameraden ſitzen die Männer des heutigen Staates.
Tabschef Lutze, Reichsführer der SS. Himmler, der Führer des
SKK. Korpsführer Hühnlein, die Reichsleiter Dr. Ley, Schwarz,
Denberg, Darre, Fiehler, Dr. Dietrich, Buch, Grimm,
Reichs=
gendführer v. Schirach, Gauleiter Streicher, die Mitglieder der
Ayeriſchen Staatsregierung mit Miniſterpräſident Siebert an der
itze, der Generalinſpekteur für das deutſche Straßenweſen Dr.
Dr hohe SA.= und SS.=Führer, der Befehlshaber des Wehr=
„Eles Generalleutnant Adam und Offiziere der Landespolizei.
Neichsminiſter Rudolf Heß wird mit Jubel begrüßt. Unter
Klängen des Liedes „Unſere Fahne flattert uns voran” wer=
den die Fahnen der Bewegung hineingetragen. Knappe
Komman=
dos, dann nimmt der
Skellverkreker des FührersPg. RudolfHeß
das Wort:
„Meine Kampfgenoſſen und Genoſſinnen aus alter Zeit!
Deutſche Volksgenoſſen, deutſche Volksgenoſſinnen!
Uebexall in Deutſchland ſind wieder die Männer und
Mäd=
chen angetreten, die ſich dem Führer im Treueſchwur für ihren
Dienſt an Volk und Bewegung verpflichten wollen Politiſche
Leiter, Führer der HJ, Führerinnen des BDM, Führer des
Arbeitsdienſtes, Führer der Arbeitsfront legen den Eid dem
Führer ab an dem Tage, an dem er vor 15 Jahren die deutſche
Revolution durch die Verkündung des nationalſozialiſtiſchen
Programms einleitete. Ich nehme den Eid ab aus dem gleichen
Saal, in dem damals der Führer ſprach, als er zum erſten
Mal ſein Programm verkündete, aus dem gleichne Raum, in
dem er ſtand, als vor ihm die jungen Stoßtrupps der
Be=
wegung, die werdende SA., den erſten Kampf lieferte und zur
Sprengung kommandierte Marxiſten das erſte Mal das
Kampf=
feld räumen mußten unter den Siegen nationalſozialiſtiſcher
Kämpfer, aus dem gleichen Saal, in dem das erſte Blut der
Be=
wegung floß.
Ich ſpreche zu Euch draußen angeſichts bieler Männer und
Frauen, die noch Zeugen waren der erſten
Programmverkün=
dung und der erſten Kämpfe, die zum Führer und ſeiner
Be=
wegung ſich bekannten, als dieſe noch in ihren kleinſten
An=
fängen ſtand, die zu ihr hielten trotz Spott und Hohn der
ande=
ren, die jedes Opfer zu bringen bereit waren und ſo dem
Führer das Durchhalten ermöglichten.
Ich ſtehe hier vor Tauſenden, die ſich dann hinzugeſellten
in einer Zeit, da kaum die Geburtsſtätte des
Nationalſozialis=
mus, München, den Namen Hitler kannte, geſchweige denn die
übrige Welt. Tauſende, die nie wankend wurden im Glauben
an den Mann, der ihnen nichts geben konnte als dieſen
Glau=
ben, der von ihnen nur Kampf und Opfer forderte. Tauſende,
die ihm die Treue hielten durch Zeiten der Rückſchläge und
Enttäuſchungen, durch Zeiten, da alles hoffnungslos ſchien und
Zehntauſende wieder von uns gingen.
Die Frauen und Männer hier vor mir tragen die
Ehren=
zeichen der Bewegung als Sinnbilder dafür, daß ſie dem Führer
und ſeiner Bewegung die Treue hielten, daß ſie für ihn und für
Deutſchland kämpften und darbten, daß ſie am 9. November
1923 für den Führer marſchierten, Verfolgungen ertrugen und
vom Führer nicht ließen als alles verloren ſchien.
Sie haben mit ihm den ſchier ſinnloſen Kampf wieder
aufge=
nommen, als Adolf Hitler zurückkehrte aus der Gefangenſchaft.
Sie haben ſeinen Sieg ermöglicht ſie ſind bei dem Führer
ge=
blieben bis zum Siege — und ſie ſind die gleichen geblieben auch
nach dem Siege.
Dieſe alten Kämpfer und Kämpferinnen ſind Vorbild für alle.
die heute angetreten ſind in deutſchen Landen, den Schwur auf
Hitler zu leiſten. Sie ſollen und ſie werden die Treue halten, wie
die alten ſie hielten.
Hier in dieſem Raum ſtand
einſt im verſchliſſenen feldgrauen Rock, kaum mehr ſein eigen
nen=
nend als dieſen, denn er gab ja alles immer wieder hin für die
Bewegung, und bis heute iſt er auch der gleiche geblieben,
jeder=
zeit bereit, alles zu opfern für das Volk, dem er dient. Was die
wenigen damals in ihm ſahen, ſieht heute die Welt: den großen
Führer, der ſeinem Volke lebt und der nichts kennt als ſein Volk.
Wie er als Frontſoldat einſt kämpfte für ſein Deutſchland, ſo
kämpfte und kämpft er heute als der erſte Soldat der Revolution
für ſein Deutſchland.
Sein Kampf gilt der Erfüllung deſſen, wofür die Millionen
an der Front des Weltkrieges ihr Leben ließen. Sein Sieg gibt
ihrem Tode Sinn ſowie ſein Sieg auch Sinn gab dem Tode derer,
die ihr Leben opferten, damit das neue Deutſchland werde.
Im Erinnern an die toten Kämpfer legt Ihr heute
den Eid
ab, der Euch an Adolf Hitler bindet, der Euch einreiht in Adolf
Hitlers Führerſchaft, der Euch zu kämpferiſchem Einſatz
verpflich=
tet, jederzeit bereit zu ſein, für das heutige Deutſchland und die
nationalſozialiſtiſche Revolution.
Ihr ſollt ſchwören, ſtets dem Befehl des Führers zu folgen,
Ihr ſollt ſchwören, ſtets in ſeinem Geiſte zu handeln.
Vergeßt nie, das Handeln in ſeinem Geiſte gereicht Euch zur
Ehre, das Handeln wider ſeinen Geiſt gereicht ihm zum Leid.
Seid würdig Eures Führers, daß er ſtolz auch auf Euch ſein
kann und daß Ihr nicht in Unwürde vergeht. Trotz eigenen
Wil=
lens ſchwört Ihr den Eid; brecht Ihr ihn, ſchließt Ihr Euch durch
eigene Schuld aus der Volksgemeinſchaft aus.
Bedenkt Euch, ob Ihr den ſchweren Eid zu leiſten vermöget,
ob Ihr ein Leben lang halten könnt, was Ihr heute ſchwört.
Und wir alle, die wir einſt Adolf Hitler die Treue ſchworen,
nutzen dieſen feierlichen Augenblick des Bedenkens, um uns zu
fra=
gen, ob wir zu jeder Stunde und in jeder Handlung die Treue
hielten, ihm und ſeinem Geiſt.
Bedenkt Euch um Eurer ſelbſt willen, bedenkt Euch um des
Mannes und deſſen Werkes willen, dem Ihr dient.
Bedenkt Euch um Deutſchlands willen und bedenkt Euch um
der Toten willen, die für dieſes Deutſchland Ihr Leben gaben.
Gedenkt in dieſem Augenblick Horſt Weſſels, der ſeinen Eid
vor fünf Jahren mit ſeinem Leben beſiegelte.
„Ich gebe Euch jetzt Bedenkzeit. Niemand ſoll Schaden daraus
erwachſen, wenn er ſeine Hand nicht zum Schwur erhebt und dann
hingeht, ſein Amt niederzulegen.
Wehe dem, der ſchwört und ſeinen Eid bricht,
Eine Bedenkpauſe folgt. Dann kommandiert der Gauleiter des
Traditionsgaues München=Oberbayern, Staatsminiſter Wagner:
„Die Führerſchaft von Adolf Hitler — Stillgeſtanden!” Gedämpft
ertönt von einem Streichquartett das Horſt=Weſſel=Lied.
Der Stellvertreter des Führers: „Ihr, die Ihr zur Vereidigung
angetreten ſeid, erhebt die Hand zum Schwur, Sprecht mir nach:
Ich ſchwöre Adolf Hitler unverbrüchliche Treue, ihm und den
mir von ihm beſtimmten Führern unbedingten Gehorſam!”
Hunderttauſende ſprechen in Deutſchland mit erhobener
Schwur=
band Wort für Wort mit. Und die Hunderttauſende, die ſoeben
ſich dem Führer auf Tod und Leben gelobt haben, und dazu die
Millionen, die zugleich mit ihnen aufmarſchiert waren zu dieſer
Feierſtunde, bekräftigen den Eid, den ſie alle einmal geſchworen
haben mit dem alten Kampfruf, mit dem auf den Lippen Hunderte
ihr Blut gaben.
Der Stellvertreter des Führers und Gauleiter Wagner hatten
den Führer eingeholt. Als der Führer den Saal betritt, umgibt
ihn gleich einem ſchützenden Mantel die Liebe ſeiner alten
Kame=
raden und Mitkämpfer, von denen er einen großen Teil perſönlich
und mit Namen kennt, und deren Schickſal ihm heute mehr denn je
am Herzen liegt. Kurz kündigt Gauleiter Wagner an
Der Führer!
und dann klingt ſeine Rede wieder wie einſt und wie immer,
Nicht nur die 2000 im Saal ſehen ihn, alle die Millionen, die am
Lautſprecher in Saal und Stuben, auf Straßen und Plätzen
auf=
marſchiert ſind. „Der Führer ſpricht” war immer ein Zauberwort
und wird es immer bleiben. Die alten Gefährten des Führers
haben ihn ſehr oft ſprechen hören, ſie hörten ihn vor der
Macht=
ergreifung, wenn er gegen das Treiben des Syſtems zu Felde zog.
ſie hörten ihn, als die nationalſozialiſtiſche Bewegung die Macht
in die Hände genommen hatte, und als dieſe Macht nun
ausge=
baut und verteidigt war, indem ſie die Gegner des neuen
Deutſch=
land mit Stumpf und Stiel vernichtete. Und ſie werden ſo wie
heute auch in Zukunft niemals müde werden, ihren Führer zu
hören. So manche ſeiner Sätze, die gezündet haben, quittieren ſie
mit donnerndem Applaus. Als der Führer zum Schluß kommt,
an die Toten der Bewegung erinnert, da gedenkt mancher eines
Freundes und Kameraden, und als er geendet, da iſt wie immer
kein Halten mehr: ſie ſpringen auf, auf die Stühle und
Tiſche, und langſam nur kann der Führer ſich einen Weg bahnen.
Links und rechts ſchüttelt er Hunderte von Händen, die ſich ihm
in gläubigem Vertrauen entgegenſtrecken.
Das Deutſchlandlied iſt verrauſcht. Die heiligen Feldzeichen
der Bewegung, voran die Blutfahne, werden unter Marſchklängen
aus dem Saal getragen. Draußen erklingen die Marſchtritte der
Formationen und zu gleicher Zeit hallen in tauſenden deutſcher
Städte und Dörfer die Straßen wider von dem Marſchtritt der
Kolonnen, die Träger des Reiches ſind.
Oinot
dur einen Tofügeigen Gerlesſtieden
in Europa.
EP. London, 24. Februar.
„Obſerver” vertritt den Standpunkt, daß die Sicherheit
Europas ein ungeteiltes und unteilbares Ganzes darſtelle und daß
durch das Entgegenkommen Deutſchlands in der Frage des
Rah=
mens der kommenden deutſch=engliſchen Miniſterbeſprechungen der
Weg für Verhandlungen über einen europäiſchen zehnjährigen
Gottesfrieden geebnet worden ſei. Das Blatt fährt dann fort;
„Wir müſſen den Führer und Reichskanzler von ganzem Herzen
dazu beglückwünſchen, daß er mit ſtaatsmänniſchem Entſchluß alle
techniſchen Fragen und Verwicklungen aus dem Wege geräumt hat.
Hitler hat damit vielleicht Europa einen großen Dienſt erwieſen
und wieder die ſtabiliſierende Rolle übernommen, die ſeit
Bis=
marck kein deutſcher Staatsmann mit ſoviel Nachdruck und
Autori=
tät ſpielen konnte. Alle, die an dem Gang der Entwickelung
An=
teil nehmen, ſind mehr und mehr davon überzeugt, daß die
kom=
menden deutſch=engliſchen Verhandlungen ſich vornehmlich um den
Plan eines zehnjährigen europäiſchen Friedens drehen ſollten.
Pariſer Skimmungen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 24. Februar.
Die vielſeitigen diplomatiſchen Verhandlungen in Europa
haben automatiſch die ſchwachen Seiten der franzöſiſchen
Außen=
politik hervorgekehrt. Wenn man in Frankreich der deutſchen
Diplomatie das Beſtreben vorwarf, die großen Probleme der
Reihe nach durch zwiſchenſtaatliche Beſprechungen zu erledigen, ſo
kann man jetzt ſelbſt konſtatieren, daß dieſe Methode ihre
Vor=
teile gehabt hätte. Die Verkuppelung der verſchiedenen
Pakt=
pläne miteinander hat zu einer beträchtlichen Konfuſion geführt,
und es ſieht manchmal ſchon ſo aus, daß man in Paris ſelbſt
nicht mehr immer weiß, wo der Freund und wo der Feind ſteht,
Der Schwerpunkt der Verhandlungen hat ſich
ganz entſchieden von Paris nach London verlegt.
Dementſprechend haben ſich hier die Stimmen, die wegen
Eng=
lands Haltung unruhig ſind, vermehrt. Die Ausſicht auf
deutſch=
engliſche Verhandlungen wird hier beſonders nervös
kommen=
tiert. Es liegt auf der Hand, daß Englands Haltung nicht ſo
eindeutig ſein kann, wenn alle europäiſchen und zum Teil
aſiati=
ſchen Fragen auf einmal erörtert werden, als wenn es ſich um
Verhandlungen zwiſchen Berlin, Paris und London handeln
würde. Dieſe Situation iſt aber einzig und allein eine Folge
der franzöſiſchen Haltung.
Erſchwert wird noch die Lage der franzöſiſchen Außenpolitik
dadurch, daß in Frankreich die Rechtsparteien und die marxiſtiſche
Front aus jedem außenpolitiſchen Problem gleich
Nr. 56
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſie Nachrichten
Montag, 25. Februar 1935
Boner adertaniit die Tadheffekt!
Mitze.
Polizei Darmſt. — FC. 03 Egelsbach 3:2 (3:1).
Germ. Pfungſtadt — Vikt. Urberach 6:0 (2:0).
Haſſia Dieburg — Vikt. Walldorf . . 2:1 (1:0).
Das geſtrige Spiel zwiſchen den bisherigen
Tabellenführern brachte, wie erwartet, einen
Großkampf auf dem Darmſtädter Exert und den,
wenn auch kuappen, Sieg der Platzmannſchaft.
Damit hat ſich der Vorjahrsmeiſter: Polizei
Darmſtadt auch für dieſes Jahr in der
Bezirks=
klaſſe Südheſſen als Meiſter an die Spitze
ge=
ſchafft.
Egelsbach, als die nächſtbeſte Mannſchaft der
Bezirksklaſſe Südheſſen, muß ſich nun hinter den
Poliziſten einreihen. Viktoria Walldorf, das noch
Ausſicht auf den zweiten Platz hatte, konnte aus
der Niederlage der Egelsbacher keinen Vorteil
ziehen, da man ſich ſelbſt in Dieburg dem
Kampfgeiſt der Haſſiaten mit 2:1 beugen mußte.
Dieburg hat ſich durch den geſtrigen Sieg in der
Tabelle weiter nach vorn geſchafft; die Haſſianer
nehmen, da viele Mannſchaften geſtern nicht
an=
zutreten brauchten, hinter dem SV. 98
Darm=
ſtadt zunächſt den 5. Platz ein.
In Pfungſtadt gaſtierten die zum Abſtieg
ver=
urteilten Urberacher und bekamen eine weitere
Niederlage beigebracht. Die ebenfalls in Be=
drohung ſtehenden Pfungſtädter haben ſich für
heute einmal wieder etwas aus der
Gefahren=
zone herausgeſchafft; vor der Schlußgruppe liegen
jetzt drei punktgleiche Mannſchaften,
Das Spiel A.=O. Worms — Lorſch fiel aus.
Arheilgen ſah den Kreisklaſſenmeiſter
Drei=
eich, den SV. 1919 Münſter als Gaſt auf ſeinem
Gelände; die verjüngte Platzmannſchaft verlor
ihre erſte Prüfung mit 15 Toren.
Am kommenden Sonntag ſpielen: SV. 98
Darmſt. — Polizei Darmſtadt; Pfiffligheim —
A.=O. Worms; Arheilgen — Lorſch; Pfungſtadt
Dieburg; Bürſtadt — Walldorf,
Egelsbach unterliegt Polizei 2:3 (1:31
Polizei SV. Darmſtadt
FC. Egelsbach 3:2 (3:1).
Die Meiſterſchaft der Bezirksklaſſe
Südheſſen
dürfte mit dieſem Spiel für 1935 entſchieden und
wieder an den Vorjahrsmeiſter Polizei
Darm=
ſtadt gefallen ſein. Die Mannſchaſt hat — wenige
Treffen ausgenommen — eine ausgeglichene und
einheitliche Form an den Tag gelegt; der gute
Zuſammenhang der Spieler trug weſentlich zu
dem Enderfolg bei, ſo daß unſer
Glück=
wunſch allen gilt, die an den Begegnungen
teilnahmen.
Es iſt nicht anzunehmen, daß in den noch
aus=
ſtehenden Spielen an dem Endſieg etwas
geän=
dert wird und ſo darf man ſich in Darmſtadt der
Hoffnung hingeben, bald wieder einen
Gauliga=
verein im Fußball zu haben, wenn das alles
kommt, was die „Eingeweihten” zu wiſſen
glau=
ben. Warten wir das getroſt erſt einmal ab, denn
es fließt bis dahin noch viel Waſſer den Rhein
hinab.
Das Torergebnis lautete nach den 90
Minu=
ten 3:2 (3:1), ſpricht alſo für eine aufopfernde
Gegenwehr des Unterlegenen. Das
Ecken=
verhältnis lautet ſogar 4:12 für die Gäſte!
Egelsbach hat heute den erſten Tabellenplatz
ab=
gegeben, aber dadurch erleidet die aller Achtung
werte Leiſtung des Neulings keinerlei Einbuße.
Mit 63:26 Toren neunt er das höchſte Konto ſein
eigen. Nur 3 Niederlagen mußten eingeſteckt
wer=
den. 2 davon inDarmſtadt — ſeinerzeit 3:1 am
Böllenfalltor und jetzt 3:2 an der Feſthalle. Wenn
die Elf in der kommenden Saiſon zuſammenhält,
wird ſie ohne Zweifel der ernſteſte Anwärter auf
die Meiſterſchaft bleiben.
Vor Ca. 2500 Zuſchauern
ralf in Lengeldener Kanuf ch.
Das Wetter hatte zu Beginn des Spieles ein
Einſehen. Petri drehte die Schleußen ab, ja,
ſo=
gar die Sonne blinzelte zeitweiſe mit einem
Auge. Mit ſtürmiſchem Beifall wurden die 22
Spieler empfangen, die wie angekündigt,
Aufſtel=
lung nahmen, nämlich
Egelsbach: Schuch; Anthes, Volz; Vollhard,
Knöß, Schlapp; Becker, Anthes 2., Haller,
Keil, E. Volz.
Polizei: Klein; Matthes, Bönſel; Kaufmann,
Dumont, W. Kaſpar; Pfeiffer, Sauer, Keck,
Seipp, Göbel.
Ei, legten die Schwarzweißen aus Egelsbach
ſofort los. Mit Höllentempo verſuchten ſie die
„Grünen” zu überrumpeln. Trotzdem war
zu=
nächſt auf beiden Seiten ſtarke Nervoſität zu
ſpüren — man wußte, was „auf dem Spiele
ſtand”.
Schon nach wenigen Minuten fallen drei
„Ecken” für die Gäſte; die erſte Hereingabe
ver=
längert Kaufmann ins Feld, die zweite bugſiert
er über die Aus=Linie; der dritte Eckball landet
hinter dem Tor. „Grün” iſt dann gleichwertig
und baut ſchöne Angriffe auf, vor allem Keck iſt
„bei der Spritze‟.
In der 15. Min. geht Egelsbach in Führung!
Eine Rechtsflanke ſchlug Klein hoch, den
her=
unterfallenden Ball erwiſcht er ſchlecht und
An=
thes beſorgt das Leder ganz über die Linie.
Egelsbachs Hoffnungen ſteigen. Die
Polizei=
angriffe werden nun energiſcher. Die 1. Ecke der
Grünen wird abgewehrt, doch in der
17. Min. beſorgt Keck den 1:1 Ausgleich.
Hierbei ſchon trat Schuchs bekannte Schwäche
beim Herauslaufen zutage. Er verfehlte den Ball
und Keck brauchte nur in das verlaſſene Heim zu
lenken.
Die 4. Gäſteecke wird von Matthes unſchädlich
gemacht. Jetzt iſt der Polizeiſturm „auf Touren”.
Unabläſſig rollen die Angriffe aufs Gäſtetor. In
der Feldmitte ſchafft Dumont mit Rieſeneifer
und übertrifft noch Knöß auf der Gegenſeite.
Von ihm und Bönſel aufmerkſam gedeckt, kommt
E.s Sturmführer Haller nicht zur erwarteten
Gefährlichkeit.
In der 25. Minute
übernimmt Polizei die 2:1=Führung.
Anthes tändelte bei einem Angriff Pfeiffers
lange mit der Wegbeförderung des Balles, legte
dann zu Schuch zurück doch Keck war ſchneller
und ſein 2. Treffer klang in den Maſchen.
Ja, es fällt zwei Minuten vor Halbzeit
auch der 3. Treffer für Polizei durch Keck.
Einen 20=Meter=Strafſtoß feuerte er über den
Händen Schuchs ins Netz. Beim Wechſel Ecken
3: 5.
In der zweiten Hälfte
übernimmt zunächſt Polizei das Kommando, E.
ſcheint unter dem Anfangstempo zu leiden und
im Angriff erheblich deprimiert. Erſt, als es zu
ſpät, erinnnerte der Gäſteſturm an ſeine
Glanz=
zeit, da ſah man „Pfundſchüſſe” und ſchnelles
Ab=
ſpiel. Gerade die ſchnelle Ball=Weitergabe
ver=
ſchaffte den „Grünen” manchen Vorteil und viel
Krafterſparnis.
Eg. ſetzt den 6. Eckball hinter das grüne Tor
und der 7. wird leicht abgewehrt. Eine brenzliche
Situation vor dem Gäſtetor wird von der
Ver=
teidigung mit Not beſeitigt. Ein Aufflammen der
Gäſte mit ſaftigen Schüſſen ſieht das
Schlußdrei=
eck der „Grünen” und deren Läuferreihe
verſtänd=
nisvoll und unſchlagbar auf dem Poſten. Eine
ſpätere Torchance wird von Keil verſchenkt und
auch E. Volz trifft nur das Außennetz. Den
Nachſchuß der 8. Gäſteecke fängt Klein, der 9.
Eck=
ſtoß wird neben das Tor geköpft. Bei der 4. Ecke
der Grünen das gleiche Bild.
Sehr ſtark nach „Tor!” roch es, als Klein
ein=
mal gerade noch auf der Linie retten konnte
Die Schwarz=Weißen ſetzen in der letzten
Vier=
telſtunde ihre letzten Reſerven ein; ihr verletzter
Mittelläufer nimmt ſeinen alten Platz er war
auf Halbrechts gegangen, Haller als rechter
Läu=
fer — wieder ein. Sie erzwingen ihre 10. Ecke.
Klein boxt die Hereingabe zur 11. Ecke hinaus
und dieſe führte in der 42. Minute
durch Becker, der einen ſtahlharten Roller
abfeuerte, zum 3:2 Stand.
Egelsbach wittert Morgenluft, es erzielt ſeine
12. Ecke, aber durch dieſe Mauer der Abwehr
ging kein Ball mehr. Kaum hat Klein den
Tor=
abſtoß ausgeführt, da ertönt der Schlußpfiff.
Kurze Kritik,
da Weſentliches bereits geſagt wurde. Die Elf
des Siegers beſeelte ein lobenswerter Eifer,
der keinen Augenblick nachließ. Mit allen
Ab=
wehrreihen darf man voll zufrieden ſein. Klein
hatte weniger zu tun, als ſein Gegenüber und
konnte die 2 Treffer nicht verhindern.
Mat=
thes und Bönſel beherrſchten ihren Raum
ſicher, gut aſſiſtiert von der Halfreihe. Hier
über=
ragte Dumont noch ſeine beiden
ausgezeichne=
ten Nebenleute Kaufmann und Kaſpar.
Alle drei waren eine ſolide Stütze des Sturmes.
Hier waren Keck und Pfeiffer, der bei 1:1
auf Hallinks mit Sauer getauſcht hatte, am
gefährlichſten. Seipp und Göbel hatten mit
ihren Schüſſen zudem mehrfach Pech. Das
Innen=
trio ſtellte die Gäſte immer wieder vor Rätſel,
ohne daß die Außen etwa abgefallen wären.
Die Gäſte
ließen ſich beim 2:1=Stand ſichtlich aus der
Ver=
faſſung bringen. Schuch, muß beim Starten
ſchneller reagieren. Bei beſſerem Verſtändnis mit
ſeinen Vorderleuten wäre mindeſtens 1 Tor
ver=
mieden worden. Hier liegt die brüchige Stelle im
Gefüge, die jedoch zu kitten iſt. Anthes und
Volz waren zur „Schwerarbeit” verurteilt und
erſt allmählich machten ſie ſich durch raſche
Ab=
ſchläge das Leben leichter. Der beſte
Mannſchafts=
teil war jedenfalls die Läuferreihe (
Voll=
hard, Knöß, Schlapp), während der Sturm
zeitweiſe völlig planlos hantierte. Der Techniker
Haller wurde ſchwer abgedeckt. Auch der
ge=
fürchtete Torſchütze Ewald Volz erfreute ſich
aufmerkſamer Bewachung. Zudem vermißte man
auch das ausgeprägte Einſetzen der
Außenſtür=
mer, wodurch das Innentrio etwas überlaſtet
und den „Grünen” die Zerſtörung erleichtert
wurde. Auffallend war das lange Ballhalten;
auch hätte man ſtreckenweiſe etwas mehr
Einſatz=
freudigkeit und ſchnelleren Schuß gern geſehen.
Die Elf beſitzt ſolides Können, aber ſie
hat heute im entſcheidenden Augenblick die
Ner=
ven verloren; die erfahreneren Grünen „rochen”
das und bauten darauf ihren Sieg.
SR. Störner=Frankfurt a. M. brachte das
reichlich harte Spiel mit einigen Verwarnungen
unter Dach und Fach.
Reſerven: 3:3.
98er Abſtecher an den Main.
das 2:2 hergeſtellt. Kurz vor Halbzeit bracht
9ugg. Miltenderg — 99. 98 Müller die Lilien ſogar 23 in Führung.
Darmſtadk 4:4 (2:3).
Ihren verbandsſpielfreien Sonntag benutzte
die Elf des SV. 98 zu einem
Freundſchafts=
ſpiel in Miltenberg, deſſen SVgg. in der
dor=
tigen Bezirksklaſſe Bayerns „auf gleicher
Höhe”, ebenfalls auf dem 4. Platz ſteht. Die
Darmſtädter mußten ihren bewährten Hüter
Ruppel 3, Frey und Eßlinger im Sturm
er=
ſetzen und betraten den Platz mit: Schneider;
Geyer, Senger; Löffl. Schnägelberger, Richter;
Seifert, Mahr, Müller, Roß, Württenberger.
Der Boden ſtellte an die Spieler recht
er=
hebliche Mehranforderungen. Von der
Ball=
freigabe ab entwickelte ſich ein äußerſt hartes
und ſchnelles Spiel, wobei zunächſt M. in
Front lag. Durch Henſel, früher FSV.
Frank=
furt, ging die Platzelf in Front. Bald
wen=
dete ſich das Blättchen. Mit einer Vorlage zog
Seifert davon, flankte zu Württenberger, der
aus der Luft mit einem pfundigen Schuß den
Ausgleich buchte. M. konnte kurz darauf
wie=
der durch ſeinen Halblinken den 2. Treffer
an=
bringen, aber der ſchnelle Mahr hatte bald
Auch Walldorf gefkoppk.
Haſſia dieburg — Bikkoria Walldorf
2:1 (1:0).
Troßz ungünſtigen Wetters waren doch eine
große Anzahl Zuſchauer nach dem
Wolfgangs=
häuschen gekommen, um dem letzten Heimſpiel
der Haſſianer beizuwohnen. Sie wurden auch
nicht enttäuſcht, denn ſie ſahen ein jederzeit
ſpannendes, aber hartes Treffen. Walldorf
hatte ſich viel vorgenommen, und gab ſich erſt
mit dem Schlußpfiff geſchlagen, denn bei einem
Sieg hätten ſie evtl. noch Ausſichten auf den
erſten Platz gehabt."
Kritiſch geſehen hatte Walldorf ſeine
Stärke in der geſamten Hintermannſchaft, die
alle an ſie geſtellten Aufgaben zur
Zufrieden=
heit erledigte. In der Läuferreihe überragte
der Mittelläufer ſeine beiden Nebenleute,
wäh=
rend in der geſamten flinken, Stürmerreihe
der Halbrechte ſowie die beiden Außenſtürmer
beſonders ins Auge ſielen.
Dieburg, immer noch ohne den
erkrank=
ten Schmitt, bewies durch dieſen Sieg, daß die
letzten Erfolge nicht von ungefähr kamen. Der
beſte Mann war zweifellos Suſann im
Die=
burger Tor, der heute wieder ſeine große Klaſſe
bewies. Alle übrigen Spieler kämpften mit
voller, Hingabe. Hervorzuheben wäre noch
Linksaußen Diehl, der beide Tore auf ſein
Konto brachte.
Skizzen aus dem Spielverlauf.
Gleich in der erſten Minute hat Dieburg
eine klare Torchance. Wick erhält den Ball von
Würz genau zugeſpielt, umſpielt zwei Gegner,
jedoch ſein ſcharfer Schuß prallt an die
Quer=
latte. Für die Folge iſt Walldorf leicht
feld=
überlegen kann jedoch nicht mehr als eine Ecke
erzielen. Allmählich kommt Dieburg auf
Tou=
ren, vergibt ſich aber die ſchönſten Torchancen
durch planloſes Zuſpiel. Der Kampf wird
immer härter, denn jede Partei will die
Füh=
rung erzwingen. Tore liegen auf beiden Seiten
ſozuſagen in der Luft. „Bei einem Durchbruch
der Gäſte kann Schmitt in äußerſter Not nur
noch zur Ecke abwehren, die jedoch nichts
ein=
bringt. Poſtwendend kann Dieburg die
Füh=
rung an ſich reißen. Bei einem Geplänkel vor
Walldorfs Heiligtum erwiſcht Diehl das Leder
und ſchießt ſcharf ein. Walldorf verſucht mit
aller Macht auszugleichen, jedoch Suſann im
Dieburger Tor iſt heute ſcheinbar
unüberwind=
lich. Mit dieſem Reſultat geht es in die
Pauſe.
Nach Seitenwechſel war das vorher rech
ſchöne Treffen bald „dahin”, denn die Gaſt
geber verſuchten durch Faulſpiel voran zu kom
men. Das gelang ihnen denn auch mit zwe
Treffern. SV. 98 raffte ſich auf und bucht
durch Württenberger den 4:4=Schlußſtand.
Kritiſch geſehen
zeigte der Erſatzhüter im blauen Tor gut
Anlagen, muß jedoch das Herauslaufen noch
beſſer lernen. Verteidigung wie immer gut f
Die Läuferreihe erfüllte die Erwartungen i
Aufbau und Zerſtörung. Im Sturm ragten be
ſonders Seifert, Mahr und Roß hervor, wäh
rend ſich Müller als Mittelſtürmer nicht rech
wohl fühlte. Württenberger war zeitweiſ
recht wirkungsvoll.
Bei den Gaſtgebern, die techniſch
ga=
nicht ſchlecht waren, ſeien Verteidigung un
Läuferreihe im Sturm der Halblinke Henſe
hervorgehoben.
Der Schiedsrichter aus Aſchaffenburg lief
unnötige Härten der Gaſtgeber zu und ſo wa
man froh, als das Freundſchaftsſpiel zu End
war.
Die erſten 25 Minuten nach Wiederbeginr
ſtehen faſt vollkommen im Zeichen Dieburgs
jedoch greßes Schußpech verhindert eine größere
Torausbeute. In der 20. Minute ſteht das
Spiel 2:0. Ein unvermeidbares Tor lenkt der
linke Gäſteverteidiger übers Tor. Diehl
ver=
wandelt, den berechtigten Elfer in ſicherer
Manier. Walldorf gibt ſich noch nicht
geſchla=
gen und kann Dieburg in ſeine eigene Hälft
zurückdrängen. In dieſer Drangperiode kann
Walldorf acht Minuten vor Schluß durch ſeinen
Linksaußen den verdienten Ehrentreffer
er=
zielen. Mit dem Generglangriff der Dieburger
der jedoch erfolgreich abgeſtoppt wird, löſt der
Schlußpfiff des nicht immer überzeugender
SR. Leonhard=Sprendlingen die Spannung, 1.
Nur knapp, aber verdienk.
Phönir Ludwigshafen — FC. Kaiſers
laukern 2:0 (2:0).
Vor 2000 Zuſchauern landete der
Tabellen=
führer in ſeinem vorletzten Spiel einen knappen
auf Grund ſeiner ſtabileren Spielweiſe aber
ver=
dienten Sieg mit 2:0 über den FC.
Kaiſerslau=
tern. Die Pfälzer hielten den Kampf währent
ſeiner ganzen Dauer offen und hätten vielleich.
beſſer abgeſchnitten, wenn die Leiſtungen des
An=
griffs denen in der Abwehr und Deckung
ange=
paßt geweſen wären. Hervorragend ſpielte be
den Pfälzern Mittelläufer Schaub. Phönig
führte in der 12. Minute durch Hörnle 1:0. Dann
gab es eine Reihe von Schüſſen auf das Tor der
Gäſte, aber nur einer erreichte ſein Ziel, al=
Kaiſerslauterns Tormann den von Statter
ge=
ſchoſſenen Ball fallen ließ und Degen entſchloſſer
einlenkte. In der zweiten Halbzeit, in der es
teilweiſe ſtark regnete, gab es einige gefährliche
Situationen vor dem Tor der Einheimiſchen
denen hierbei das Glück zur Seite ſtand.
Schieds=
richter war Roßkopf=Mainz=Koſtheim.
Phönix Ludwigshafen 19 39:25 26:12
51:35 23:15
Kickers Offenbach
17 45i27 22:12
FK. Pirmaſens
Wormatia Worms 18 43:37 20:16
18 41:41 20:16
FSV. Frankfurt
18 31:39 20:16
Union Niederrad.
Eintracht Frankfurt 17 24:27 16:18
Boruſſia Neunkirchen 17 30:34 14:20
FC. Kaiſerslautern 19 27:36 12:26
Spfr. Saarbrücken 16 2834 11:21
Saar 05 Saarbrücken 16 22:46. 10:22
Aus den Kreisklaſſen.
Gruppe 1 — Nieb.
Bensheim-Kleinhauſen 7:1 (4:1)
Heppenheim—Gr.=Rohrheim 5:2 (4:1)
In Heppenheim wurde ſehr energiſch um die
Punkte gerungen, wobei die auf heimiſchem
Platze unbedingt beſſeren Bergſträßer das
beſſere Ende für ſich behalten konnten. Leider
wurde bei dieſem Spiel der Gr.=Rohrheimer
Spieler Herbold verletzt; er zog ſich eine
Ge=
hirnerſchütterung zu. Die Bensheimer ſiegten,
wie zu erwarten war, glatt über die Gäſte aus
gleinhaufen.
Im Spiel
Hofheim — Gernsheim
traten die Akteure nur wenige Minuten in
Tätigkeit, dann brach Müller=Griesheim den
Kampf wegen der ſchlechten
Bodenbe=
ſchaffenheit ab.
Gruppe II — Darmſtadt.
TSG. 46 Dſtdt) — Union Wixhauſen 1:1 (1:1).
SV. Mörfelden — Germ. Eberſtadt 4:2.
Chattia Wolfskehlen — Jahn 7 Dſtdt. 2:0 (2:0).
Vikt. Griesheim — SV. Weiterſtadt: abgeſetzt.
SV. Groß=Gerau: ſpielfrei.
Die TSG. 45 Darmſtadt hatte
Vormittagsbe=
ſuch aus Wixhauſen und die Möglichkeit, einen
knappen Sieg zu buchen, wenn man vor Schluß
einen Foulelfmeter hätte verwandeln können.
So trennte man ſic unen:ſch den und Wighauſen
nebſt Anhang war ſehr erfreut, beim
Tabellen=
zweiten einen Punkt ergattert zu haben. Daß
die Eberſtädter Germanen den Siegeszug d2r
Mörfelder nicht abſtoppen würden, war
voraus=
geſagt; mit 4:2 iſt die Niederlage nicht allzu holh
ausgefallen.
In Wolfskehlen konnetn die 75er ihren
Vor=
ſpielſieg nicht wiederholen. Die Platzmannſchaft
wahrte ihren guten Ruf, ungeſchlagener Neuling
auf eigenem Platze zu ſein.
0
Die Tabelle nach dem 24. Fberuar:
63:25
SV. Mörfelden 15 13
30 :22
TSG. 46 Dſtdt. 15
36 :28
Vikt. Griesheim 14
SV. Groß=Gerau 15
Union Wixhauſen 14
Chattia Wolfsk. 12
14
Jahn 75 Dſtdt.
SV. Weiterſtadt 12
Germ. Eberſtadt 13
23.:5
25
20:37
21:34
Gruppe 3 — Odenwald.
Michelſtadt — Babenhauſen 3:0.
Ober=Ramſtadt — Roßdorf. . .."
Michelſtadt nahm im geſtrigen Spiel gegen
Babenhauſen die Gelegenheit wahr, den 2. Platz
zu feſtigen, da man die nachdrängenden Gäſte
mit 3:0 beſiegte. Wie das nachbarliche Treffen
Ober=Ramſtadt — Roßdorf ausging, konnten wi*
nicht erfahren. Ergebnis und Tabelle folgt.
ontag, 25. Februar 1935
ſe 46er verſchenken einen Punkt!
j. 46 Darmſtadt—Union Wixhauſen 1:1 (1:1)
ur zirka 200 Zuſchauern lieferten ſich beide
inſchaften an der Rheinallee einen harten,
fairen Kampf um die Punkte, in deſſen
auf die 46er auf Grund ihrer beſſeren
lweiſe und Chancen einen knappen Sieg
jent gehabt hätten. Zu allem Unglück
de kurz vor Schluß noch ein Foulelfer nicht
ſertet, ſo daß die Gäſte mit einem recht
lichen Punktgewinn ihre zahlreichen
An=
ſer erfreuen konnten.
ie 46er waren nicht in erhoffter
Ver=
ng. Lediglich die drei Schlußleute
arbei=
in gewohnter Form, während der ſonſt
Mannſchaftsteil, die Verbindung, nicht ſo
ig im Bilde war. Der Sturm, in dem
nz auf Rechtsaußen erſtmals wirkte, zeigte
ein angehend gutes Spiel, aber die
Haupt=
den ſicheren Schuß, vermißte man zu oft.
ie Gäſte gefielen in der Hauptſache durch
großen Kampfgeiſt, der manchen Mangel
Technik ausglich. Als die Beſten der Elf
die geſamte Abwehr und der wieſelflinke
tsaußen anzuſprechen.
e Gäſte haben ſich eher gefunden als die
zmannſchaft und laſſen gleich ihre
Gefähr=
eit erkennen. Nachdem ſich die 46er
auf=
n, geſtaltet ſich ihr Spiel ausgeglichen, und
hauſen reißt die Führung an ſich, als der
linke einen feinen Kopfball unhaltbar
an=
gen kann. Die 46er ſind nicht entmutigt,
ſchon kurze Zeit ſpäter jagt Vogelmann den
gleich in die Maſchen. Mit dieſem
Reſul=
wurden die Seiten gewechſelt. Der ſtarke
en, der faſt während des ganzen Spiels
erging, weichte den Platz ſtark auf, was
der Pauſe Schwierigkeiten brachte. Die
ſind in den letzten 45 Minuten dauernd
legen. Sehr oft liegt der Führungstreffer
der Luft”, doch manchmal mit Glück wehren
die Gäſte tapfer gegen die unvermeidlich
einende Niederlage. Kurz vor Schluß wird
ler im Strafraum gelegt und der
Schieds=
er zeigt auf die Elfermarke. Die
Span=
gwar groß, als Delp den Ball zurechtſetzte.
: Unglück bleibt der Schütze im Schlamm
in und der Ball landete in den Händen des
hüters, womit die Chance für den zweiten
kt gebannt war. Nach Lage der Dinge
tn die 46er trotz dem Punktverluſt den
tten Platz in der Tabelle ziemlich ſicher.
SG. 46 (Reſ.)—Wixhauſen 5:2. TSG. 46
M.)—SV. 98 (3. M.) 2:3. TSG. 46 (4. M.)
V. 98 (4. M.) 1:0. TSG. 46 (Jgd.)—
Wix=
ſen (Jgd.) 1:2. TSG. 46 (1. Sch.)—TG.
ungen 6:1. TSG. 46 (2. Sch.)—TG. Beſſun=
(ausgef.)
eba.
Mik 10 Mann unkerlegen.
jattia Wolfskehlen—Jahn 1875 2:0 (2:0),
as Spiel litt ſehr unter dem ſtarken Wind,
über das freie Gelände fegte. Jede Partei
e eine Halbzeit für ſich. Während
Wolfs=
en in der erſten Hälfte zu zwei billigen
Er=
en kam, erzielten die 75er in ihrer Halbzeit
ts. Die Erfolgloſigkeit lag auch darin, daß
das ganze Spiel mit nur zehn Mann
durch=
en mußten, denn Kahl und der Erſatzmann
en nicht erſchienen.
Lit dem Wind im Rücken griffen die Platz=
Mzer gleich forſch an, do chin der eifrigen
Hin=
aannſchaft der Heiner ſtießen ſie auf feſten
erſtand. Mitte der erſten Halbzeit kamen
infolge Leichtſinns des ſonſt zuverläſſigen
Aiſter zum erſten Tor. Denn während dieſer
zu langſam nach einem zurückgeſpielten Ball
ühte, war der Wolfskehler Halblinke da und
z ein. Im weiteren Verlauf der erſten
fte waren die W., begünſtigt durch
Rücken=
d überlegen und erzielten auch kurz vor der
iſe auf gleichfalls glückliche Art das 2. Tor.
hlbach ſtoppte eine Rechtsflanke für den
ſtehenden Halblinken, der wuchtig einſchoß.
wenigen Gegenbeſuchen waren die 4 75er
rmer weder gefährlich noch erfolgreich. Das
len des 5. Stürmers war ein großer Man=
Mit 2:0 ging es in die Pauſe.
ſanach nahmen die 75er eine kleine
Umſtel=
g vor, indem Kroll und Mühlbach die Plätze
ſchten. Es war dann noch eine gefährliche
uation vor dem 75er Tor, die Walther
mei=
te, und dann ſtand die zweite Hälfte zum
ßen Teil im Zeichen der „Heiner”. Auch die
igen Wohlfskehler Stürmer machten ſich in
gen raſchen Durchbrüchen gefährlich
bemerk=
doch die gegneriſche Hinterreihe, in der
be=
ders Lemſter wieder ſeinen Fehler voll gut
hte, war auf dem Damm. Sein Gegenüber,
bekannte „Boppi” Fuchs, zeigte ſich als
mann auch von der glänzendſten Seite,
in=
i er einige ſchöne Flanken von Steimer ab=
ᛋ= und jede Gefahr in ſeinem Strafraum
nte. So wurde in der zweiten Hälfte von
den Seiten nichts erreicht.
ritiſch betrachtet, war das Spiel
urch, daß jede Partei eine Hälfte für ſich
te, ausgeglichen, trotzdem die 75er mit nur
7 Mann recht wacker kämpften. Ihre
Ver=
iigung war der weitaus beſte Teil. Walter,
beſte von allen 22. Der Läuferreihe mit
Schäfer, Kroll und Thier war fleißig und
nfalls ſehr gut. Im Sturm ſtanden u. a.
te Wolf und Mühlbach und ſorgten für den
igen Drang, jedoch fehlte eben der fünfte
inn. Außerdem fiel Daniel ſehr ab.
Sei Wolfskehlen waren der Torwächter,
Läufer, insbeſondere der linke Läufer mit
t ungariſchen Namen „Zcabo” und der
Links=
zen, ſowie der Halbrechte die Beſten.
echiedsrichter Lerch=Eberſtadt leitete
ein=
ndfrei.
Ste.
SG. 65 Beſſungen—Gräfenhauſen 5:2 (1:1).
Das Spiel endete mit einem klaren, nie in
1ge ſtehenden Sieg der Beſſunger. Es darf
koſt das Treffen der verpaßten
Gelegenhei=
genannt werden, denn was in dieſem Spiel
Lhancen ausgelaſſen wurde, iſt unbeſchreib=
, aber auch Glück und Latte retteten oft den
ſten die Situation. Ein zweiſtelliger Sieg
re beſtimmt nicht zu hoch geweſen. Trotz
die=
drückenden Ueberlegenheit der Beſſunger ließ
Gräfenhauſen nicht aus der Ruhe bringen
O hielt das Spiel offen bis zum Schlußpfiff
2 ausgezeichneten SR. Schulz=Ober=Ramſtadt.
n eifrigen Gäſten deshalb ein Sonderlob.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 56
SV. 98 Darmſtadt — SV. Wiesbaden 8:3 (6:2).
VfR. Schwanheim — Pol. Darmſtadt 3:4 (2:1).
TSV. Herrnsheim — TV. Haßloch 1:3.
Pfalz Ludwigshaf. — TV. Frieſenheim: verlegt.
VfR. Kaiſerslautern — Tgſ. Offenbach: verlegt.
Die Lilienträger mit „alten Kanonen”
be=
ſiegten am Böllenfalltor in einem ſehr ſchönen
ſtrammen Spiel die Gäſte aus der Kurſtadt
Wies=
baden mit 8:3 Toren recht deutlich.
Die Schwanheimer hätten beinahe den 98ern
einen Gefallen erwieſen; denn ſie hätten beinahe
Polizei Darmſtadt eine Niederlage beigebracht.
Mit einem Tore Vorſprung blieben aber doch
die Poliziſten in Schwanheim Sieger.
Herrnsheim iſt nicht mehr die alte
Mann=
ſchaft, wohingegen Haßloch ſich eben beſſer
heraus=
macht. Die Gäſte von Haßloch konnten die
Herrns=
heimer auf eigenem Platze mit 3:1 Toren be=
derung eingetreten. SV. 98 Dſtdt. 15 12 2 1 130:89 26: 4 Polizei Dſtdt. 14 11 2 1 130:59 24: 4 Wiesbaden 7 67:54 18:12 Herrnsheim 8 99:81 17:15 Haßloch 8 83:81 16:14 Schwanheim 84:85 12:18 TV. Frieſenh. 15 70:96 11:19 Offenbach 15 1 10 72:92 9:21 Kaiſerslautern 14 0 10 67:118 8:20 Ludwigshafen 14 3 1 10 78:116 7:21 Am kommenden (
auf der Terminliſte. Sonntag ſtehen keine Spiele
Gau Baden: TV. Hockenheim — SV. Waldhof
2:6; VfR. Mannheim — TV. 62 Weinheim
3:2; Tgd. Ketſch — Phönix Mannheim 11:4;
FC. 08 Mannheim — Tſchft. Beiertheim 6:5.
Gau Württemberg: TSV. Süſſen — TV.
Cann=
ſtatt 9:6; Tbd. Göppingen — Stuttgarter
TV. 4:2; Tgd. Göppingen — TV. Altenſtadt
5:4; Tgſ. Stuttgart — Stuttgarter Kickers
1:1; Eßlinger TSV. — Ulmer FV. 94 12:6.
Gau Bayern: Sppgg. Fürth — 1860 München
7:4; 1. FC. Bamberg — Polizei Nürnberg
6:6; Pol. München — 1. FC. Nürnberg 7:5.
Noch iſt in den ſüd= und ſüdweſtdeutſchen
Handballgauen kein Meiſter ermittelt worden.
Am weiteſten iſt man im Gau Mittelrhein, wo
der führende Turnverein Siegburg=Mülldorf
aus zwei ausſtehenden Spielen noch einen
Punkt zur Meiſterſchaft benötigt. Als ſicherer
Meiſter kann man auch in Bayern die
Spiel=
vereinigung Fürth anſehen, wenn ſie auch
theo=
rethiſch noch eine Reihe von Punkten benötigt,
um die Münchener Mannſchaften Polizei und
Milbertshofen endgültig auszuſchalten. In
Württemberg hat der Turnerbund Göppingen
die beſten Ausſichten auf den Endſieg, in
Baden ſollte der SV. Waldhof wieder als
Sieger durchs Ziel gehen, während in den
Gauen Südweſt und Nordheſſen noch zwei
gleichberechtigte Anwärter an der Spitze ſtehen.
Beinahe wäre es ſchief
gegangen.
VfR. Schwanheim — Polizei Darmſtadt
3:4 12:1).
* Ja, viel hätte nicht gefehlt, und die
Darm=
ſtädter Landespoliziſten wären bei dieſem am
Vormittag vor etwa 250 Zuſchauern
ausgetrage=
nen Kampf als die Leidtragenden nach Hauſe
ge=
fahren. Bei Halbzeit lag die Mannſchaft 2:1
im Hintertreffen, aber eine Energieleiſtung
gegen die hart ſpielenden Platzherren und gegen
das fanatiſch eingeſtellte Publikum brachte einen
knappen Sieg. Leider mußten einige
Darm=
ſtädter beim Verlaſſen des Platzes „Spießruten=
Laufen”, da man in Schwanheim die Nieder=
lage nicht verwinden konnte.
Schiedsrichter=
obmann Schauermann=Frankfurt a. M. hatte
ein ſchweres Amt.
Die „Grünen” hatten ſich von vornherein auf
einen harten Widerſtand eingerichtet.
Schwan=
heim mußte Heuſer und Pabſtdorf 1. erſetzen,
aber die Erſatzleute waren nicht weniger
ge=
fährlich. Die erſte Viertelſtunde ſtand ganz im
Zeichen der beiderſeitigen Abwehrreihen.
Po=
lizei geht dann durch Huber in Führung, der
einen tiefen Wurf über den weißen Strich jagt.
Kurz darauf zieht Schwanheim durch Strafwurf
Schlaudts wieder gleich, der auf die gleiche
Weiſe ſeine Farben auch 2:1 voran bringt.
Ob=
wohl zahlreiche Torchancen herausgearbeitet
werden, fällt kein Treffer mehr für die
Grü=
nen. So geht es in die Pauſe.
Nach Wiederbeginn ſteigt die Temperatur auf
und um das Spielfeld noch weiter, zumal der
Schiedsrichter einige grobe Unſportlichkeiten
gegen „grüne” Spieler viel zu milde ahndete.
Ein Zuſammenſpiel Stahlecker=Villhardt bringt
den 2:2=Gleichſtand, und durch abgeſchockten
Strafwurf verſchaffte Rothärmel den Gäſten die
Führung. Obwohl Schwanheim durch
Pabſt=
dorf 2. noch ein Tor wirft, ſchafft Polizei durch
einen weiteren Treffer den knappen Sieg, da
die aufmerkſame Hintermannſchaft keinen
wei=
teren Erfolg der Platzelf mehr zuläßt. P.
Schöner Kampf und Sieg
am Böllenfallkor.
Sb. 98 Darmſtadk — SV. Wiesbaden
8:3 (6:2).
Eine deutliche Niederlage der Kurſtädter,
wie ſie in letzter Zeit kaum mehr notiert
wurde. Es war ein harter Kampf, wie man
ihn ſelten in dieſer Runde zu ſehen bekam.
Die Wiesbadener haben eine
ſympa=
thiſche Mannſchaft, die in allen Reihen gut
beſetzt iſt. Beſonders ſtark iſt die
Hintermann=
ſchaft. Aber auch der Sturm machte den
Lilienträgern ſehr zu ſchaffen. Bei den 98ern
ſah man eine veränderte
Mannſchaftsaufſtel=
lung, die über Erwarten gut einſchlug. Die
Hintermannſchaft hat eine weſentliche
Verſtär=
kung erfahren. Henß zeigte ſehr gute
Leiſtun=
gen, er hielt ſogar einen Dreizehnmeterball.
Als rechter Verteidiger ſtellte ſich wieder
Rothenburger vor, der von ſeinem früheren
Können noch nichts eingebüßt hat. Delp der
frühere Mittelläufer, wirkte als rechter Läufer
und ſtellte den guten Wiesbadener Collenbuſch
kalt. Fiedler war auf Rechtsaußen und
Ditt=
mar rückte auf Linksläuſer. Alle
Mannſchafts=
teile fanden ſich gut zurecht. Als Schiedsrichter
amtierte Schwab=Ludwigshafen, der durch die
faire Spielweiſe beider Mannſchaften leicht zu
leiten hatte. Leider waren nur ca. 400
Zu=
ſchauer zu dieſem entſcheidenden Kampf
er=
ſchienen.
Zum Spielverlauf.
Wiesbadens Rechtsaußen Leimberger bringt
nach 3 Minuten ſeinen Verein 0:1 in Führung.
Eine Kombination Kaltenbach—Freund ſchafft
den Ausgleich. Eine Strafſtoßabgabe Feick an
Eichhorn bringt 2:1 und ein Strafſtoß
Eich=
horns 3:1. Freund gibt erneut einen Strafſtoß
an Eichhorn — es heißt 4:1, und bei dieſem
Stand verbeſſert Behrmann durch Strafſtoß auf
4:2. Freund läuft ſchön auf Linksaußen durch
und erzielt den 5. Treffer. Eine
Strafſtoß=
abgabe Freund an Eichhorn ergibt den
Halb=
zeitſtand 6:2. In der zweiten Halbzeit wird
das Torſchießen ſehr ſchwer. Nur 3 Treffer
ſind die Ausbeute, und zwar 2 von Feick und
Eichhorn und 1 von Collenbuſch. Einen
Drei=
zehnmeterball kann Henß ſchön halten.
Erwäh=
nung verdienen die guten Leiſtungen der
bei=
den Torhüter während des ganzen Spieles.
*Handball im Kreis Starkenburg
Bezirksklaſſe, Staffel II: Lorſch—46
Darm=
adt 4:2 (3:1) Viktoria Griesheim—Tv.
Pfung=
tadt 11:3 (4:0). Bickenbach-Heppenheim
unbe=
annt. Staffel III: Tv. Arheilgen-
Brauns=
hardt 13:6 (5:1). Nauheim-Worfelden 6:4
2:1). Büttelborn—04 Arheilgen 8:4 (3:1), Tgde.
sprendlingen—Merck 7:8 (2:4). Staffel VIII:
rbach-König unbekannt. Groß=Umſtadt—
Nie=
er=Ramſtadt (G.=U. kampflos gew.).
Groß=
zimmern-Reinheim 10:5 (6:2),
Kreisklaſſe 1/1: SV. 98 Reſ.—Vorwärts
Lan=
n 9:10 (6:3). TSV. Langen-Polizei Reſ.
Gäſte nicht angetreten). Jahn 75—Beſſungen
:5 (0:3). Egelsbach-Dreieichenhain 5:4 (4:3),
Staffel 2: Wolfskehlen-Königſtädten unbek.
Staffel 3: Zell-Birkenau 5:14 (3:4).
Treisklaſſe II/1: Seeheim—Germania Eberſtadt
:1 (2:1) abgebr. Nieder=Modau—Groß=Hauſen
uusgefallen.
Ueberraſchungen oder ſchonen ſich die Meiſter?
Lorſch bezwang 46 Darmſtadt und hat ſich
da=
tit endgültig in die Laube geſchafft. Schade,
daß das Bickenbacher Ergebnis nicht bekannt
durde, das für den Abſtieg ſo wichtig iſt.
Der Tv. Arheilgen iſt zu einer Glanzform
ufgelaufen, die bei Beſtändigkeit auch Lorbeer
ringen wird. Nauheims und Büttelborns Sieg
aben die Tabelle geändert. Sie heißt jetzt:
Tv. Arheilgen
TSG. Braunshardt
Nauheim
Merck
04 Arheilgen
Worfelden
Büttelborn
Tgde. Sprendlingen
Im Odenwald brachte Reinheims Niederlage
Groß=Zimmern keinen Vorteil. Groß=Umſtadt
beendete die Runde mit 17 Punkten, alſo
1 Punkt hinter Reinheim. König kann auch auſ
17 Punkte kommen. Leider iſt das Ergebnis
aus Erbach nicht bekannt geworden.
Egelsbach vorausſichtlich Meiſter!
Knapp mit einem Tore Unterſchied (5:4)
be=
zwang Egelsbach daheim ſeinen Konkurrenten
Dreieichenhain. Das letzte Spiel, auch daheim
gegen Beſſungen, bringt im Siegesfalle die
Meiſterſchaft, und wir zweifeln daran nicht,
wenn auch der geſtrige Beſſunger Sieg über
Jahn 75 aufhorchen läßt.
Germania Eberſtadt am Ziel?
Erfelden beſtreitet es und hat mit Spannung
auf das Seeheimer Ergebnis gewartet. Geht
nämlich dieſes Spiel endgültig für Eberſtadt
verloren, ſo könnte eine Wiederholung des für
Eberſtadt gewerteten Treffens in Erfelden (
Er=
felden gewann am letzten Sonntag in Groß=
Hauſen 12:6) Punktgleichheit (14 Punkte)
brin=
gen, und dann wäre ein Entſcheidungsſpiel um
die Tabellenführung nötig.
Lorſch war beſſer.
Tv. Lorſch — TSG. 46 Darmſtadt 4:2 (3:1).
Im letzten Spiel der Verbandsrunde
muß=
ten die 46er nochmals in Lorſch eine
unver=
diente Niederlage einſtecken. Ohne Meyer,
Schmitt und Witzleb dieſes Spiel zu beſtreiten,
war ein Wagnis, das noch geglückt wäre, wenn
ein bißchen Glück dabei geweſen wäre. Das
Glück, aber auch der Schneid war bei Lorſch,
das durch beſte Beſetzung ſchon im voraus im
Vorteil lag, aber auch das Nötige in die
Waagſchale warf und nicht nur dem Meiſter
der Staffel eins auszuwiſchen dachte, auch der
Abſtiegsgefahr entgehen wollte. Beides iſt
geglückt. Hierbei wundert uns die Niederlage
nicht, die mit allen Mitteln von ſeiten der
Platzbeſitzer erzwungen wurde. Daß auch der
ſonſt gute Schiedsrichter Nau=Büttelborn in
Nervoſität hineinkam, nur ſo nebenbei. Die
all=
zugroße Härte hätte ſchon in der erſten Hälfte
unterbunden werden müſſen. Mit allen zu
Ge=
bote ſtehenden Mitteln haben die Lorſcher den
Sieg erzwungen und dabei ſehr viel Nachſicht
gefunden. Die Mannſchaft des Staffelſiegers
tat das Richtige und ſchonte ihre Leute für die
kommenden Aufſtiegſpiele. Wenn Lorſch an ſich
in dem Spiel nur 4 Tore ſchießen konnte,
ſo zeugt das von der Beſtändigkeit der
Hinter=
mannſchaft von 46, die auch heute wieder den
größten Anteil an der nur knappen
Nieder=
lage hatte. Die vier Tore von Lorſch ſind allein
3 Strafwürfe und nur ein Feldtor, bei
Darm=
ſtadt waren es Feldtore. Grimm und Gärtner
waren bei Lorſch die Hauptſtützen, aber auch
diejenigen, die von ihrer Körperkraft reichlich
Gebrauch machten. Die Darmſtädter
Fünfer=
reihe war in der Beſetzung nicht die glücklichſte
Löſung, doch tat dort jeder ſeine Pflicht und
ſpielte aufopfernd ſoweit dies in dieſem
Rah=
men möglich war. Die Tore fielen in der 10.,
16., 22. und 28 Minute in der erſten Halbzeit
und nach der Pauſe in der 10. und 14. Minute
je eins. Der Platz war trotz dem vorher
nieder=
gegangenen Regen noch in guter Verfaſſung,
doch der ſchlüpfrige Boden ſtellte große
An=
forderungen an die Spieler. Die Reſerven
ſpielten 3:2 für Lorſch. TSG. 46 1. Jgd.—
Merck 1. Jgd. 10:9 (2
Die Senſalion in Arheilgen.
Tv. Arheilgen beſiegt TSG. Braunshardt
13:6 (5:1).
Wer dieſem für die Meiſterſchaft ſo wichtigem
Spiele beiwohnen konnte, wird mit Begeiſterung
vom Handballſport ſprechen. Denn das, was
Ar=
heilgens Turner leiſteten, vornehmlich der
Sturm, iſt beſtimmt ligareif. Die Elf ſtand:
Schmidt; Jakobi, Wild; Spengler, Becker, Stein;
Weitzel, Schlagberger, Götz, Schneidemüller,
Braun. Die Gäſte: Bender; Bundſchuh, Lenz;
Wagner 1. und 2., zwei Brüder Weſp und 4
Brü=
der Heyd.
Auf die Initiative Arheilgens hin hatte
Braun, der noch bis zum 2. 3. geſperrt war,
ſei=
nen Paß bekommen und ſo konnte die Platzelf
in derzeitig ſtärkſter Beſetzung antreten, während
die Gäſte einen Erſatzmann hatten.
Bereits in der 3. Minute eröffnete Braun
den Torreigen mit einer Bombe. Obwohl die
techniſche Ueberlegenheit der Platzbeſitzer ſchon
zutage trat, kämpften die Gäſte mit rieſigem
Eifer, angefeuert durch Wagners Strafwurftor
1:1. Offenes Spiel und einige Glanzparaden des
Braunshardter Hüters, darunter zwei
Fußab=
wehren in höchſter Not weit hinaus über die
Außenlinie. In der 20. Minute begann das
Ver=
hängnis für die Gäſte. Unheimlicher Schuß
Schlagbergers, gleich darauf eine Bombe von
Braun aus 20 Metern ins lange Dreieck.
Schneidemüllers ſcharfer Schuß ſprang über des
Hüters Hand und wenig ſpäter verwandelte er
einen falſch abgedeckten Strafwurf zum 5:1. Vie=
Tore innerhalb 7 Minuten, da kann man ſich die
freudige Erregung im Arheilger Lager während
der Pauſe lebhaft denken. Aber keiner ahnte, daß
es noch viel höher kommen ſollte, trotz des
Gegenwindes. Götz ſchoß den 6. Treffer. Lenz
holte ein Tor auf zum 6:2. Schlagberger und
Weitzel ſtellten auf 8:2. 13 Meter für
Brauns=
hardt, Wild hatte von hinten angegriffen,
Wag=
ner verwandelte ihn und Heyd Peter ſtellte auf
8:4. Anfeuerung im Gäſtelager. Arheilgen
bäumte ſich auf, ſetzte alle Kräfte nochmals ein.
Schneidemüller und Schlagberger ſtellten auf
10:4. Wieder war es Wagner, der ein Tor
auf=
holte zum 10:5. Dafür ſchoſſen Braun und Weitzel
ein zum 12:5. Wagner hängte einen Strafwurf
zum 12:6 und Götz ſtellte faſt mit Schlußpfiff auf
13:6. Ein herrliches Spiel war zu Ende, von dem
der gute Schiedsrichter Bauer=Biebrich
behaup=
tete, daß es eins ſeiner ſchönſten Spiele war,
hin=
ter dem ſelbſt ſeine Partie Schwanheim — SV.
98 zurückſtehen müſſe.
Wer die Torſchützen genau beachtet hat, kennt
den Spielverlauf. Arheilgen ſchoß im geſamten
Sturm — die Buben ſagen begeiſtert „wie eint
Strich” —, während bei den Gäſten nur Wagner
Ad. auf Torſchuß eingeſtellt iſt. Ein Feldtor, zwei
Strafwürfe und ein 13 Meter ſtehen auf ſeinem
Konto. Typiſch und unterſchiedlich die
Angriffs=
taktik.
Arheilgen ſtürmte auf breiter Baſis, weit
wurden die Bälle übers Feld gejagt, ſo der
Gäſteabwehr faſt jegliche Ueberſicht zum
Abſtoy=
pen nehmend, bis irgend ein Stürmer freiſtand
— ob am Kreis oder aus 20 Meter ſpielte keine
Rolle — und dann wurde draufgeknallt, daß es
nur ſo rauſchte. 20 hätte es gegeben, wenn ſich
Weſp nicht oft halsbrecheriſch geworfen hätte.
Braunshardt baute auf die
Beweglich=
keit ſeiner flinken Stürmer. Engmaſchig wurde
der Ball getrieben mit ſchönen Einzelleiſtungen,
indem ein Spieler manchmal mehrere Arheilger
umſpielte, dann der Ball zu Wagner — dieſes
Syſtem hatten Jakobi und Wild bald ſpitz und
fingen die für Wagner beſtimmten Bälle mit
energiſchem Sprung weg. In der Abwehr etwas
unaufmerkſam, konnte der Hüter nur noch das
Mögliche retten.
Arheilgens Jugend ſchlug in Darmſtadt SV.
98 Jugend 5:1 und errang damit ungeſchlagen
den erſten Platz.
Viktoria Griesheim — Tv. Pfungſtadt 11:3 (4:0)
Faſt will es wie ein Märchen erſcheinen, daß
derſelbe Tv. Pfungſtadt, der 46 Darmſtadt 5:2
Nr. 56
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſchlug, jetzt in Griesheim zweimal zweiſtellige
Packung bezog. Iſts möglich, daß eine Mannſchaft
derart von ihrem Hüter abhängt? Grünig nicht
mit in der Partie und das Rückgrat fehlt. Dabei
ſtand die Mannſchaft noch nicht einmal ſchlecht.
Im Sturm: Fey, Blumenſchein und der
gefürch=
tete Linkshänder Böttiger. Viktoria hat eine
ſtarke Reſerve, der ſie drei gute Spieler für die
am letzten Sonntag geſchwärzten entnehmen
konnte und hatte damit wieder eine ſpieltüchtige
Elf zur Stelle. Als dieſe merkte, daß der
Pfung=
ſtädter Erſatz=Hüter wenig taugte, ſchoß die
Platz=
elf bereits aus größeren Entfernungen und
er=
zielte damit manches Tor. Pfungſtadt hatte
aller=
dings Pech mit etlichen Lattenſchüſſen. Das Spiel
klang gut aus.
Tgde. Sprendlingen — Merck Dſtdt. 7:8 (2:4).
Nicht roſig waren die Ausſichten für die
Platzelf, da nicht weniger als fünf Erſatzleute
ge=
ſtellt werden mußten. Im Sturm ſtanden nur die
etatsmäßigen Rettig und Schuchmann. Trotzdem
klappte der Laden. Die Pauſe brachte ſchon 2:4
und gegen Schluß ſtand die Partie 3:8 für Merck.
Ein Disput mit dem Hüter, der dann einen
Dick=
ſchädel aufſetzte und in den letzten vier Minuten
vier Tore durchließ, von denen mindeſtens drei
haltbar waren. Hochanſtändiges Spiel unter
Frankfurter Leitung.
Der Seeheimer Spielabbruch.
Seeheim — Germania Eberſtadt 4:1 (2:1)
abge=
brochen.
Von vornherein ſtand das Treffen unter einem
unglücklichen Stern. Schlechte Platzverhältniſſe.
Beide Parteien im roten Trikot. In Eberſtadt
hatte die Platzelf wechſeln müſſen. Diesmal ließ
Wenner=Beſſungen ſpielen. Kein Wunder, wenn
es Verwechſelung und damit kein richtiges Spiel
gab. Eberſtadt hatte Erſatz für zwei gute Spieler.
Seeheim nahm das Treffen ſehr ernſt und
er=
höhte nacheinander auf 4:1. Hitzige Zuſchauer.
Am Tor des Eberſtädter Hüters ging es los.
Dieſer wurde gehänſelt. Er band ſich mit den
Zu=
ſchauern an. Mit dem Schirm ſtürmte ein
Zivi=
liſt ins Spielfeld. . . Wenner erklärte, unter
die=
ſen Umſtänden nicht weiterpfeifen zu können und
brach in der 47. Minute ab.
Die Hockey=Ergebniſſe.
TV. 57 Sachſenhauſen — SC. Frankfurt 1880
5:0; Allianz Frankfurt — Wiesbadener THC.
5:4; JG. SV. Frankfurt —. 1. Hanauer THC.
6:1: Damen 5:0; Frankfurter TV. 1860 — RV.
Rüſſelsheim 8:0; Wiesbadener THC. — Höchſter
HC. (Damen) 5:0; Mainzer HC. — Viktoria
St. Ingbert 8:0; Saar 05 Saarbrücken
Höchſter HC. 0:3.
Tiſchkennis.
Sp. V. 98 Darmſtadt — Tſchechiſche
National=
manuſchaft 0:5.
Die tſchechiſchen Tiſchtennismeiſter hielten
das, was man ſich von ihnen verſprochen
hatte. Sie führten ein kaum zu überbietendes
Angriffs= und Abwehrſpiel vor, wie es im
be=
treffenden Moment die Situation erforderte.
Die Darmſtädter ſowie der ſüddeutſche Meiſter
Graffy=Mainz hielt ſich recht tapfer, konnten
aber die klaren Siege der tſchechiſchen
Ball=
künſtler nicht verhindern. Am beſten ſchnitten
Schardt=Wöbke im Doppelſpiel ab, wobei es
ihnen ſogar gelang, den beiden Tſchechen Kolar
und Hamar einen Satz abzunehmen. In den
beiden anderen Sätzen führten die gut
einge=
ſpielten Einheimiſchen bereits mit 20:6, mußten
aber ſchließlich doch den routinierteren Gäſten
den Sieg überlaſſen. Eine beſondere
Delika=
teſſe war das Spiel zwiſchen Kolar, der den
Weltmeiſter Barna mehrfach geſchlagen hat, und
ſeinem Vereinskameraden Hamar, der ſich als
neugebackener Deutſcher Tiſchtennismeiſter
vor=
ſtellte. Die beiden zeigten bei dieſem
Schau=
kampf, daß ſie wirklich Meiſter ihres Fachs
ſind. Sie ſchmetterten und wehrten oft 4 Meter
hinter dem Brett ſtehend mit raffinierten
Effetbällen ab, daß die recht zahlreichen
Zu=
ſchauer aus dem Staunen nicht mehr
heraus=
kamen. Der Deutfche Meiſter Hamar behielt
ſchließlich mit 3:1 die Oberhand. Zu Beginn
der Veranſtaltung hatte der Führer des Gaues
XIII im Deutſchen Tiſchtennisbund,
Mach=
wirth, Darmſtadt, herzliche Worte der
Begrü=
ßung an Gäſte und Zuſchauer gerichtet. Auch
der Unterbeauftragte des Reichsſportführers
hatte ſein Intereſſe an der Veranſtaltung
be=
kundet, in dem er einen Vertreter entſandte.
Herr Sennewald ſprach kurz über die
Bedeu=
tung und die Stellung des Sports im neuen
—re.—
Deutſchland.
Leichkakhletik-Trainingsgemeinſchaft
Darmſtadt.
Die Trainings=Gemeinſchaft Darmſtadt der
Leichtathleten hat ſeit 6. d. M. wieder die
regel=
mäßige Ausbildungsarbeit aufgenommen. An
jedem Mittwoch, um 18,30 Uhr, treten die
Teilnehmer der TG., zu denen jetzt noch Fricke
und Eckert von der TSG. 1846 gehören, auf dem
Platz des SV. 1898 Darmſtadt an, der in
un=
eigennütziger Weiſe Platz, Geräte, Licht und
Bad zur Verfügung ſtellt. In Theorie und
Praxis werden die Teilnehmer mit den
Auf=
gaben vertraut gemacht, die ihnen
augenblick=
lich in der Vorbereitungszeit obliegen, um
als=
dann ſpäter wohlgerüſtet an die beſonderen
Aufgaben der Wettkampfzeit herangehen zu
können.
Schnitzeljagd des SV. 1898, Jugend.
Die Jüngſten (Kl. C) der Jungleichtathleten
des SV. 98 führten am Sonntag eine
Schnitzel=
jagd durch. Der Fuchs (H. Michel) ging mit
10 Minuten Vorſprung auf die Strecke. Dann
folgte die Meute, und in friſch=fröhlichem Jagen
ging es durch die regennaſſen Wälder hinter
dem Böllenfalltor. Mit Geſchick und vielen
Fin=
ten enteilte der Fuchs immer wieder der
ver=
folgenden Meute, und als er von drei Verfolgern
nahezu geſtellt war, da war die feſtgeſetzte
Stunde abgelaufen, ſo daß ſich der Fuchs
dies=
mal mit Erfolg ſeiner Haut gewehrt hat.
Verbrannt ſind bei einem Großfeuer
auf der amerikaniſchen Rennbahn in Fair
Grounds bei New Orleans 18 Rennpferde.
Montag, 25. Februar
Beſuch des Reichsſportführers
in Stockholm.
Herzlicher Empfang.
Die „Olympiſche Glocke‟
Der Aufenthalt des deutſchen
Reichsſport=
führers v. Tſchammer und Oſten in Stockholm iſt
im deutſchen Rundfunk.
für die ſchwediſche Sportwelt eine nicht alltäg=
liche Begebenheit. — Das Intereſſe kam
beſon=
ders deutlich zum Ausdruck während der faſt
zweiſtündigen Unterhaltung des
Reichsſportfüh=
rers mit den Sportredakteuren namhafter
ſchwe=
diſcher Blätter in den Räumen der deutſchen
Ge=
ſandtſchaft. — Reichsſportführer v. Tſchammer
und Oſten erklärte u. a., daß von deutſcher
Seite nichts unterlaſſen werde, um die
olympi=
ſchen Spiele befriedigend zu geſtalten und alle
Teilnehmer ſowie die Zuſchauer vollauf zufrieden
zu ſtellen. Durch das perſönliche Eingreifen des
Führers, der ſowohl für den Sport im
allgemei=
nen als auch beſonders für die Olympiade
außer=
ordentlich intereſſiert ſei, ſei das Problem des
gewaltigen Stadionbaues im Handumdrehen
ge=
löſt worden. Das zentrale Stadion biete für etwa
100 000 Zuſchauer Raum. Man rechne mit etwa
400 000 bis 500 000 ausländiſchen Beſuchern. Auf
die Frage über die Sportorganiſation in
Deutſch=
land wies v. Tſchammer und Oſten darauf hin,
daß die Umorganiſationsarbeiten noch in vollem
Gange ſeien. Der geſamte deutſche Sport umfaſſe
23 verſchiedene Sportverbände, deren
Geſamtlei=
tung in den Händen des Reichsſportführers liege.
Grundlatz ſei es, für die geſamte und gute
Er=
ziehung der Jugend zu ſorgen. Dies ſei vor allem
die Aufgabe des Staates. Der Sport ſei gerade
das beſtgeeignete Mittel dazu, darum ſei die
Sorge des Staates um den Sport eine
Selbſtver=
ſtändlichkeit.
Der Reichsſportführer hob mit Nachdruck
her=
vor, daß die Sorge um die ſportliche Erziehung
der Jugend auch eine ſoziale Seite aufweiſe, denn
man müſſe nicht nur für Körper und Geiſt,
ſon=
dern auch für das materielle Wohl beſorgt ſein.
Auf dieſem Gebiete ſei das Beſtmöglichſte getan.
Das große Abendblatt „Nya Daglight
Alle=
handa” ſchließt ſeinen Bericht mit folgenden
be=
merkenswerten Worten: „Einen ſolchen Mann
(gemeint iſt v. Tſchammer und Oſten) möchte man
gerne auch an der Spitze des ſchwediſchen Sports
ſehen.”
Mitkeilung des Reichsſportführers.
Der Reichsſportführer teilt mit:
„Der Reichswirtſchaftsminiſter hat in einem
Runderlaß an die Landesregierungen — JB.
Nr. 21 349 vom 15. 11. 1933 — darauf
hinge=
wieſen, daß die Hypotheken, die für Gebäude
und Anlagen marxiſtiſcher Vereine von
Ver=
ſicherungsgeſellſchaften gewährt wurden, nicht
eingezogen werden dürfen. Derartige
Ein=
ziehungen würden nur die Verſicherungsnehmer
ſchädigen, die überwiegend nichtmarxiſtiſchen
Kreiſen angehört haben, J. V.: gez.
Breit=
meyer.”
Deutſche Radfahrei
gingen am Wochenende bei belgiſchen Rennen
an den Start. Steherweltmeiſter Erich Metze
ſiegte in Antwerpen in einer „
Weltmeiſter=
ſchafts=Revanche” über 100 Kilometer mit 180
Meter Vorſprung gegen Lacquehay und
Sever=
gnini (2030 Meter zurück). Krewer und Ronſſe
gaben vorzeitig auf. Auf der Brüſſeler
Winter=
bahn ſchlug Weltmeiſter Scherens im
Flieger=
rennen um den „Königspokal” den Kölner
Al=
bert Richter. Peter Steffes=Köln kam hier auf
den fünften Platz.
Richter ſiegt in Paris.
Nach der Brüſſeler Niederlage gelang es
dem deutſchen Fliegermeiſter Albert Richter
ſchon 24 Stunden ſpäter in Paris an ſeinem
Bezwinger Weltmeiſter Scherens Revanche zu
nehmen. In zwei von den drei Endläufen
ſchlug Richter den Belgier und gewann damit
die Großen Winterpreis der Flieger vor
Sche=
rens und Jezo, der überraſchend mit in den
Endlauf der Erſten gekommen war. Im
End=
lauf der Zweiten ſiegte Gerardin vor von der
Linden, während Steffes im Endlauf der
Dritten hinter Forcheux den zweiten Platz
be=
legte.
Der Torhüter der deutſchen Fußball=
Nationalmannſchaft Buchloh=Speldorf erlitt
bei einem Meiſterſchaftsſpiel ſeines Vereins;
eine Verletzung des Schultergelenks, die ihn
wohl für längere Zeit außer Gefecht geſetzt
haben dürfte.
Die Saar=Fußballmannſchaft
ga=
ſtierte am Sonntag in Danzig und ſpielte mit
einer Danziger Stadtelf 4:4 unentſchieden. Dem
Spiel wohnte die Rekord=Zuſchauermenge von
10 000 Beſuchern bei.
Gottfried von Cramm kam beim
Tennisturnier in Beaulieu durch einen
kampf=
loſen Sieg über Magaloff eine Runde weiter.
Dagegen wurde der Berliner Denker von dem
Engländer Sherlock mit 6:2, 6:2 ausgeſchaltet.
Unter den weiter Ausgeſchiedenen befinden ſich
auch der Schweizer Ellmer und die Franzoſen
Brugnon und Bouſſus.
Helen Wills befindet ſich zurzeit in
ihrer kaliforniſchen Heimat in ernſtem Training
und es wird damit gerechnet, daß die ſechsfache
Wimbledonſiegerin bei den diesjährigen
Welt=
ſpielen wieder auf dem Spielfeld erſcheinen
wird.
Aus Braſilien haben ſich zu den
Olym=
piſchen Spielen 1936 1000 deutſche Turner
an=
gemeldet.
35 000 Zuſchauer wohnten in Dublin
dem Rugby=Länderkampf zwiſchen Schottland
und Irland bei, den die Iren mit 12:5
gewan=
nen, nachdem Schottland bei der Pauſe noch 3:5
geführt hatte.
Für die erſten elf Hoppegartener
Renntage wurden an Preiſen insgeſamt
403 260 Mark gegen 339 515 Mark im Vorjahre
ausgeworfen. Der Tagesdurchſchnitt erhöhte ſich
damit von 30 865 auf 36 660 Mark.
Anni Ruegg (Schweiz)
gewann im Rahmen der FJS=Rennen im
Schweizer Winterkurort Mürren den Slalom=
Lauf der Damen vor der Titelverteidigerin
Chriſtl Cranz=Deutſchland, die bei ſchlechten
Windverhältniſſen über die Strecke gehen mußte.
Oeſterreichiſcher Sieg bei den FJS.=Rennen
vor Deutſchland.
Bei den FJS.=Rennen entſchloß man ſich
we=
gen Lawinengefahr an Stelle des Abfahrtslaufes
zuerſt den Slalom auszutragen. Die Prüfung
ge=
ſtaltete ſich zu einem Erfolg der Oeſterreicher, die
durch Anton Seelos nicht nur den Einzelſieg,
ſondern auch im Wettbewerb der Nationen vor
Deutſchland den Länderſieg davon trugen. Das
Rennen wurde auf dem gleichen 600 Meter
lan=
gen Kurs auf dem Allmendhubel ausgefahren,
wie das der Frauen. In beiden Läufen erzielte
der Arlberger Seelos die beſten Zeiten. Der
Amateurlehrer der deutſchen Skifahrerinnen war
eine Klaſſe für ſich. Der ſchnell wiedergeneſene
Schweizer Meiſter David Zogg blieb in der
Ge=
ſamtwertung 5 Sekunden hinter Seelos zurück
und belegte den zweiten Platz. Ueberraſchend
kam das gute Abſchneiden der Franzoſen, die
hinter Deutſchland, aber noch vor der Schweiz
Dritte wurden. Der beſte Deutſche war Johannes
Pfnür als Fünfter.
Das Diavolezza=Abfahrtsrennen
konnte wegen Lawinengefahr nicht ausgetragen
werden. Es ſoll zuſammen mit dem gleichfalls
verlegten Sprunglauf auf der Bernina=Schanze
nunmehr am 17. März nachgeholt werden.
Fünf Trainingspartner, und zwar
Czichos=Breslau, Melzow=Antwerpen, Sas=
Bel=
gien, Demeuſe=Belgien und Carvill=England,
werden dem amerikaniſchen Schwergewichtsboxer
Steve Hamas zur Vorbereitung auf den Kampf
mit Max Schmeling zur Verfügung ſtehen.
Der Große Auto=Preis von Pgu
wurde von dem Italiener Nuvolari auf Alfa
Romeo in 2:38:19.8 Std. für die 221,5
Kilo=
meter lang= Strecke vor ſeinem Markengenoſſen
Dreyfuß. Soffietti (Maſerati) und Falchetto
(Maſerati) gewonnen.
Die Reichsſendeleitung teilt mit: In der Zeit
vom 25. Februar bis 3. März richtet die deutſche
Sportwelt ihre Aufmerkſamkeit nach Oslo, wo
das Internationale olympiſche Komitee über die
wichtigſten olympiſchen Fragen berät. Für uns
Deutſche iſt von beſonderer Bedeutung die
Ent=
ſcheidung über die olympiſchen Sommerſpiele in
Berlin und über die olympiſchen Winterſpiele in
Garmiſch=Partenkirchen. Der deutſche Rundfunk,
der ſich planmäßig auf die Olympiſchen Spiele
vorbereitet, überträgt die „Tage von Oslo” am
25. Februar. Wenn an dieſem Tage zu Beginn
der Reichsſendung zum erſten Male die
„Olympiſche Glocke” im deutſchen Rundfunk
er=
tönen wird, beginnt damit zugleich die
ſyſtema=
tiſche Vorarbeit für die funkiſche Geſtaltung der
Olympiſchen Spiele.
Aus Oslo werden übertragen: Am 25.
Fe=
bruar von 22.20 bis 22.40 Uhr ein Gruß des
In=
ternationalen Olympiſchen Komitees an
Deutſch=
land, am 26. Februar von 22.20 bis 22.35 Uhr ein
Bericht von den Beſchlüſſen des Internationalen
Komitees in Oslo. Bei dieſer Gelegenheit wird
man über den deutſchen Rundfunk erfahren,
wel=
ches Land die Ehre hat, die Olympiſchen Spiele
1940 zu betreuen.
Chriſtel Cranz=Freiburg
gewann am Samstag bei den FJS=Rennen in
Mürren den Abfahrtslauf in 3:27,2 vor Frau
Hadi Pfeiffer=Lantſchner, der Schweizerin Ruegg
und Käthe Graſegger. Dadurch holte ſie den am
Vortag beim Slalomlauf verlorenen Boden
wie=
der auf und wurde in der Kombination
Sie=
gerin vor der Schweizerin und Käthe Graſegger,
ſo daß ſie ihren im Vorjahre in St. Moritz
er=
worbenen Titel einer Europameiſterin
erfolg=
reich verteidigte.
Slalom-Siegerin beim 525=Rennen
in Mürren.
in Süddeutſchland.
Olympia=Ausſcheidungen im Gau Süd=
In Ludwigshafen führte der G.
weſt ein Olympia=Ausſcheidungs=Turni
Leichtgewichtsklaſſe durch,
Mainzer Gutmann vor dem Favoriten
Frieſenheim und Mundſchenk=Mainz
Gutmann ſiegte über Raber=Heusweiler
Ludwigshafen, Fiſcher=Mundenheim und
ſchenk.
Die Halbſchwergewichtler we
Schifferſtadt verſammelt. Hier gab
folge der Saarländer, da Kamb=Schifferſt
folge einer Verletzung ausſchied. Sieger
Stutz=Saarbrücken vor Reck=Clarenthal ur
Saarbrücken. Gut gefielen noch Nelde=Har
Arzberger=Bensheim.
In Mainz hatten ſich die Mitt
wichtler verſammelt. Hier ſetzte ſich
nauer Schultheiß erfolgreich durch. Beteil
ren hier nur die beſten Ringer aus dem
Main=Heſſen, nur der Mainzer Gawand
wegen Erkrankung. Sieger wurde der
Ditt, der aber Uebergewicht hatte; eine
die den 400 Zuſchauern nicht bekannt
wurde. Erſt nach Schluß der Veranſtaltung
das Ergebnis berichtigt und Schultheiß
erſten. Ditt auf den letzten Platz geſetzt.
wurde Roth=Bensheim vor Eckweiler=Büd
Reinhardt=Groß=Zimmern, Siebenhaar=W.
Stauß,Biſchofsheim und Ditt=Mainz.
Deutſche Holmenkol=Expedikion
Bei den in Kongsberg ausget
Abfahrtsrennen beteiligten ſich auch Mi
der deutſchen Holmenkol=Expedition.
Stoll=Berchtesgaden ſchnitt hierbei ganz
ragend ab. Er belegte hinter dem N=
Grundahl den zweiten Platz vor Haſe
Traunſtein. Stoll hatte den von der Sknu
nach Kongsberg führenden Wettbewerb
Jahren einmal gewonnen. Ergeb=
1. Grundahl=Norwegen 2:42, 2. Alfred
Deutſchland 2:44, 3. Haſelberger=Deu
2:45. 7. Karl Dietl=München 2:54. 10. (
Adolph=Hirſchberg 3:03.
Eine andere deutſche Gruppe ſtartet,
18=Kilometer=Langlauf des Baerun
Klubs bei Oslo. Gegen die ausgez
nordiſche Klaſſe konnten ſich unſere V
nicht durchſetzen. Der beſte Deutſcheu
jetzt in Partenkirchen eingebürgerte
Oeſterreicher Gumpold, der 17. wurde,
Müller=Bayeriſch=Zell belegte den 19. 7
Sames und Sandtner in Rekordfor
Mit einer zweitägigen Eisſchnellauf
ſtaltung in der Nähe Oslos wurde di
internationale Sportwoche eröffnet. Ueb
Meter waren die beiden Deutſchen He
mes und Willi Sandtner zuſammen au
Sames ſiegte mit 3 Meter Vorſprung in
kunden, Sandtner lief 46,2. Es blieb
beide in der Nähe des deutſchen Rekor
auf 45,3 ſteht. Ueber 3000 Meter
es dem Berliner Sames, den ſehr gut
nen Ekman mit über 30 Meter zu ſchlag
mit 5:06, 5 den von Sandtner erſt vo
gen Tagen aufgeſtellten neuen deu
Rekord von 5:16,4 ſchon wieder und 4
heblich zu verbeſſern. Sandtner gewan
falls ſeinen Lauf gegen den Nerweger
Svendſen und blieb mit 5:13,3 auch unte
eigenen Beſtleiſtung.
Am Sonntag wurden die Zeiten du
böigen Wind beeinträchtigt. Ueber 150
ter erzielte Sandtner im Fahrwaſſer d
wegers Matthiſen 2:27,7, Sames
ſtürz=
aber immerhin noch auf 2:38,1. Dafür
mes über 5000 Meter ein um ſo
Rennen, in 8:59,3 den Norweger H
weit hinter ſich laſſend. Sandtner b
9:23,7.
Fünf europäiſche Kunſtl
haben mit dem „Albert Ballin” die ReE
USA. angetreten. Neben dem deutſchen
meiſter=Paar Baier/Herber gehören de ſ
dition noch die Oeſterreicher Papec/Zu /
die Schwedin Hulthen an.
Knut Kobberſtad, der bekann
wegiſche Skiſpringer, nahm an einen
nationalen Turnier in Cortina d’Ampe
Der in Dresden als Lehrer tätige Ne
konnte den Wettbewerb gegen gute Kol F
mit der Note 324,8 und Sprüngen vor
und 44 Metern gewinnen.
Waſſerballturnier in Leipzig.
Bei den am zweiten Tag im Leipzig
bad durchgeführten Spielen des Wa
Lehrganges gab es wieder wie ſchon A.
tage, recht gute Einzelleiſtungen. Die
nal=A=Mannſchaft beſiegte nicht nur ei
binierte Mannſchaft von Süddeutſchla
dem Gau Mitte mit 8:3 (6:0), ſonde
eine National=B=Mannſchaft mit 10:=
Süddeutſchland—Schleſien 9:3 (4:1). 20
A=Mannſchaft—Gau Mitte/Süddeutſch!
(6:0), Süddeutſchland—Gau Mitte 9:
Schleſien — Sachſen 6:6 (5:1) N
A=Mannſchaft — National=B=Mſchft. U0=
Magdeburg—Schleſien/Sachſen/Hannoe.
7. Min.) 4:2.
Der Pirmaſenſer Sprinter
berger, der vor kurzer Zeit zur Pr.
„Eintracht” übertrat, hat jetzt für ſeine
Verein Starterlaubnis erhalten.
Nur fünf Strafpunktfre!‟
Teilnehmern gab es bei der Zuveria
fahrt des Gaues Heſſen im DDAC. 2
führte über 500 Kilometer ”von Fraue!
Kaſſel und zurück und ſtellte an die 2e
große Anforderungen.
Die deutſchen Turn=, Spp*
Gymnaſtiklehrer hielten nach delt
menſchluß in Berlin ihre erſte Reichsi.”
Erſchienen waren 500 Vertreter aus L
ſchen Gauen. Nach der Verleſung Le
ſchaftsberichtes wurde Standartenfülle.
wieder zum Leiter des Reichsverball.
Der Kreisleiter,
rauenſchaft Darmſtadt
Sitzung der Frauenſchaftsleiterinnen und Kaſſenwartinnen
tadt=Land findet Dienstag, den 26. Februar 1935, nachmit=
Uhr, bei unſerer Geſchäftsſtelle ſtatt. Alle Außenſtände,
ge und Rechnungen ſind zu begleichen.
Sitzung der Frauenſchaftsleiterinnen und Kaſſenwartinnen
tadt=Stadt findet Mittwoch, den 27. Februar 1935,
vor=
s 10 Uhr, bei unſerer Geſchäftsſtelle ſtatt.
g. ür Beamte, Kreis Darmſtadt.
m Mittwoch, dem 27. Februar, abends 8 Uhr, findet im
ſchen Saalbau zu Darmſtadt eine Beamtenkundgebung für
„he Beamte des Kreiſes Darmſtadt ſtatt. Es ſpricht der
So opagandaleiter Pg. Müller=Scheld aus Frankfurt
ain. Alle Beamten ſind zur Teilnahme verpflichtet.
ſchleſiens Bergwelk kommk zu uns”.
Lichtbilder-Borkrag im Schleſierverein.
irſtenſaal und Vorſaal waren am Sonntag abend
über=
in Zeichen des Intereſſes, das in weiten Kreiſen für den
m Schleſierverein veranſtalteten Lichtbildervortrag beſtand.
sführer Wilhelm Schölzel konnte ſo in ſeinen
Be=
gsworten eine ſtattliche Anzahl von Vertretern und
Mit=
n befreundeter Verbände und anderer
landsmannſchaftli=
ereine unter den Teilnehmern der Veranſtaltung beſonders
ans Ulrich Siegert aus Hirſchberg hielt dann nach
urzen, in ſchleſiſchen Verſen abgefaßten Einleitung ſeinen
(dervortrag, der einen feſſelnden Querſchnitt durch das
im Weſten unſeres Vaterlandes immer noch nicht ſo be=
Schleſierland bot und ſich ſchließlich als eine ebenſo
an=
he wie lebendige Reiſe durch Rübezahls Reich darſtellte.
II berechtigtem Heimatſtolz hielt Landsmann Siegert nicht
Lichtbildervortrag im üblichen Sinne, ſondern plauderte
toriſtiſcher Weiſe von Land und Leuten, von Tälern und
von Burgen und Bergen. Mit beſonderer Freude iſt es
üßen, daß in Schleſien die alten Volkstrachten belebt
wer=
id zwar in einer Art, die das ſchöne Alte erhält und nur
derniſiert”, wo es zeitgemäß und angebracht iſt. Unter den
00 ſchönen und klaren, überall das Charakteriſtiſche
be=
n und hervorhebenden Lichtbildern waren auch viele eigen=
Aufnahmen aus Städten, die mit ihren Laubengängen und
ebelgeſtaltung an norddeutſche Bilder, etwa an Münſter
rinnerten. Recht intereſſant war auch das, was der
Vor=
e in Bild und Wort von der Architektur der ſchleſiſchen
häuſer und Dorfkirchen zu erzählen und zu zeigen
Volkskunſt und Lebensgewohnheiten, heimiſche
Indu=
id handwerkliche Erzeugniſſe, kurz: ein vielgeſtaltiges
ntes Bild war es, das der Vortragende entwarf und das
allen anweſenden Nichtſchleſiern den begreiflichen Wunſch
. Land und Leute in Schleſien einmal ſelbſt in Augenſchein
zu können. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß ſtimmungs=
Linteraufnahmen gezeigt wurden und daß eingeſtreute
Dia=
ritzer dankbar begrüßt wurden.
den mit ſtärkſtem Beifall aufgenommenen
Lichtbildervor=
loß ſich die Jahreshauptverſammlung des Schleſiervereins
der interne Fragen behandelt wurden.
Provinzialausſchuß.
Klage des Heſſiſchen Bezirksfürſorgeverbands Stadt Mainz
ſen Bezirksfürſorgeverband Kreis Dieburg wegen Erſtat=
Fürſorgetoſten für Franziska Nees, jetzt Ehefrau Alfred
Streitteile ſind vertreten.
z in Frage kommende uneheliche Kind, das in der
Heb=
ehranſtalt in Mainz geboren wurde, wurde vom klagenden
ürſorgeverband in der Zeit vom 26. März bis 28. April
eil hilfsbedürftig, verſorgt. Mainz verlangt von Dieburg
er Koſten mit 88 RM., weil der gewöhnliche Aufenthalts=
Mutter Radheim (Kreis Dieburg) geweſen ſei. Ueber
die=
eren Punkt kann nur die Vernehmung der Mutter ſelbſt
t ſchaffen. Das Kind wurde am 26. März 1932 geboren;
len iſt, wo die Mutter ſich in der Zeit vom 26. Mai bis
1931 aufgehalten hat. Am 22. Mai 1931 iſt dieſe nach
Rad=
d Ende Juni 1931 nach Höchſt i. O. gekommen. Vorher war
ienſten in Großoſtheim und beſuchsweiſe bei einer Schweſter
umheim.
sUrteil gibt der Klage ſtatt.
Antrag des Kreisamtes Heppenheim auf Unterſagung des
mit Gegenſtänden des täglichen Bedarfs für Guſtav
in Bad=Wimpfen.
geſtellte Antrag ſtützt ſich auf Art. 35b der
Gewerbeord=
nd ein Urteil der Kleinen Strafkammer in Darmſtadt vom
ar 1934, das wegen Betrugs auf 3 Monate Gefängnis
er=
tt. Küntzel betreibt in Bad=Wimpfen und Umgegend einen
Zhandel und wendet dabei großſprecheriſche Methoden an,
der Berichterſtattung ausgeführt wird. Küntzel hat den
rungseid geleiſtet und wird als pfandlos bezeichnet.
Küntzel bezeichnet die Unterlagen des geſtellten Antrages
ichtig.
Gendarmeriemeiſter von Bad=Wimpfen, der dort ſeit vier
tätig iſt, gibt nähere Einzelheiten über das
Geſchäfts=
des Guſtav Küntzel, der die Geſchäfte außerhalb Wimpfens
en pflegte.
zm Antrag des Kreisamtes wird ſtattge=
Antrag des Kreisamtes Darmſtadt auf Unterſagung des
ebetriebes als Rechts= und Steuerberater für Alois Kern
ſtadt.
Antrag ſtützt ſich auf eine Anklage wegen Unterſchlagung
eigenſchaft als Konkursverwalter und Rechtsanwalt.
bezüg=
n Kern am 14. Dezember 1932 auf Grund ärztlichen
Gut=
außer Verfolgung geſetzt wurde. Das Kreisamt führt aus,
ikhafte geiſtige Zuſtand, geſtatte nicht, das Gewerbe als
und Steuerberater auszuüben. Kern betont, ſeine geiſtige
ung erſcheine als geheilt und beſtreitet eine ihm vorgewor=
Zuverläſſigkeit, er ſei als Anwalt von 1907 bis 29. Auguſt
ig geweſen und habe ſeinen Patriotismus bewieſen. In der
nSzeit habe er ſein geſamtes Vermögen reſtlos verloren;
abe er ſchwere Schickſalsſchläge erlitten. Als Anwalt habe
ntadelhaft geführt, geiſtig ſei er vollſtändig wieder auf der
ärztliche Sachverſtändige ſtellt eine ſtarke Beſſerung im
I feſt. das Beſtreben, wieder einen Beruf auszuüben,
auch für dieſe Beſſerung, vom ärztlichen Standpunkt aus
eſer Wunſch nur unterſtützt werden, wenn es ſich auch
zu=
neinen Verſuch handle, der ſich auch aus ſozialen Gründen
Vertreter des Kreisamtes ſtellt vorſorglich den Antrag
Sbung eines weiteren Gutachtens, namentlich mit Rückſicht
Gebiet des Steuerberaters; ein Bedürfnis für Zulaſſung
Schtskonſulenten im Bezirke Darmſtadt ſei zudem nicht
ge=
m. Antrage des Kreisamtes wird ſtattge=
S Wort. Er ging in ſeiner Rede auf die N
Lüolichen Schulung aller Amts= und Blockwalter der
Deut=
rbeitsfront ein. Denn gerade ſie kommen täglich mit den
en der Zelle oder des Blockes zuſammen und können ſo
Inlichen Verkehr aufklärend wirken und helfen, den
natio=
iſiſchen Geiſt im Volk zu vertiefen. Anſchließend verteilte
ASobmann Rodenhäuſer die Beſtätigungen über die abge=
Außprüfung. Den 33 Teilnehmern konnte der Ausweis
Ar werden, daß ſie die Schulung mit Erfolg beſtanden
Ku die Feier ſchloß ſich eine zwangloſe Unterhaltung an,
Aweſenden in angeregter Stimmung noch lange Zeit
zu=
hielt.
für die Woche vom 24. Februar bis 2. März 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club. Gau 15 „Weſtmark”
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
42 Erbach—Eberbach (zw. Hetzbach und Kailbach) wegen
Stütz=
mauerbruches bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Beerfel=
den—Sensbach—Gaimühle.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Pfungſtadt—Hahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Pfungſtadt—Eſchollbrücken—Crumſtadt—Bruchmühle.
Affolterbach—Unter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Fürth—Rimbach oder Beerfelden.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Wembach-—Rohrbach vom 10. 12. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Hahn.
Biblis—Wattenheim-Nordheim vom 28. 1. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Hofheim.
br. Wixhauſen, 25. Febr. Kameradſchaftsabend des
Militär= und Kriegervereins. Am Samstag abend
hielt der Verein im Saale „Zur Sonne” einen gutbeſuchten
Kameradſchaftsabend ab. Vereinsführer Ludwig Melk
be=
grüßte die Kameraden und deren Angehörigen und gedachte in
einer Anſprache des Freiheitskämpfers Horſt Weſſel, deſſen
Todes=
tag ſich zum fünften Male jährte. Die Muſik intonierte das Lied
vom guten Kameraden. Ein ſinniger Prolog, geſprochen von
Hans Melk und das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied
be=
ſchloſſen den feierlichen Akt. Im zweiten, heiteren Teil bot ein
reichhaltiges Programm für Auge und Ohr bunte Abwechſlung.
Kamerad Peter Müller und Georg Benz ſorgten mit
ihren humorvollen Vorträgen bald für Stimmung. Ein Sketch
„Hühnerdieb vor Gericht” erntete reichen Beifall. Frau
Größ=
mann trug mit zwei gut vorgetragenen Liedern zum Gelingen
des Abends bei. Nach 11 Uhr wurden die Anweſenden durch das
Auftreten des Elferrats überraſcht. In Kamerad Philipp
Pfaff, ein hoher 60er, entpuppte ſich ein leider etwas zu ſpät
entdecktes Talent. Er unterhielt die erſtaunten Beſucher durch
Ver=
leſen eines umfangreichen Protokolls aufs beſte und löſte
ſtür=
miſche Heiterkeit aus. In dieſer angeregten Stimmung blieb man
bis zur Feierabendſtunde gemütlich beiſammen. —
Muſik=
vereins=Maskenball. Am geſtrigen Sonntag hielt der
Muſik=Verein im Saale „Zur Krone” (Ph. Melk) ſeinen
dies=
jährigen Preismaskenball ab. Zwei Kapellen des Vereins
ſorg=
ten für die nötige Stimmung. Den von einem unparteiiſchen
Preisgericht prämiierten Masken winkten zum Teil recht
anſehn=
liche Preiſe. — Kundgebungder NSDAP. Am
Donvers=
tag, dem 28. Februar, veranſtaltet die Ortsgruppe Wixhauſen der
NODAP. eine Maſſenkundgebung in der „Krone” (Ph. Melk),
in welcher der ſtellvertretende Gaupropagandaleiter Pg.
Eiſen=
traud ſprechen wird.
Jeder feie Platz
OcM ekbolunssuekk
Gosbealsthaffehe
Volksgenossen in Stadt und Land
meldet Euch sofort bei der nächsten
Ortsgruppe der NS.-Volkswohlfahrt
Ek. Pfungſtadt, 24. Febr. Hohes Alter. Heute, Montag,
begeht Frau Marie Schömer Wwe., Bergſtraße 12, ihren 80.
Ge=
burtstag.
Fd. Nieder=Klingen, 22. Febr. Parteiverſammlung
und Schulungsabend. In der Wirtſchaft von Valentin
Willems 2. fand am Mittwoch eine Verſammlung der NSDAP
verbunden mit Schulungsvortrag für alle Parteimitglieder und
deren Nebenorganiſationen, ſtatt. Eingeleitet wurde der Abend
mit muſikaliſchen Darbietungen. Zellenleiter Pg. Wolff 2. begrüßte
alle Anweſenden und wies in kurzen Worten auf die große
Bedeu=
tung der Schulung hin. Sodann gab er Anordnungen und
Rund=
ſchreiben der Kreis= und Gauleitung bekannt. Nach dem
gemein=
ſam geſungenen Liede. Bruder in Zechen und Gruben” nahm der
Redner des Abends. Pg. Hammen, das Wort. In vortrefflicher
Weiſe kennzeichnete er den ſchickſalsſchweren Weg des deutſchen
Volkes im 700jährigen Ringen um die deutſche Reichsreform.
An=
ſchließend ſprach der Vortragende noch über das Statthaltergeſetz
und über die neue Gemeindeverordnung, die endgültig jetzt dem
Parlamentarismus aus den Gemeindeſtuben verbannt. Der reiche
Beifall der Zuhörerſchaft bewies, daß es Pg. Hammen wieder
ver=
ſtand, Aufklärung in wichtigen Fragen zu geben. Mit dem
Ab=
ſingen des Horſt=Weſſel= und Deutſchlandliedes und einem
drei=
fachen Sieg=Heil auf Führer und Vaterland fand der Abend ſeinen
Abſchluß.
As. Erbach, 21. Febr. Im Saale der „Stadt Erbach” fand in
Anweſenheit des Kreiswalters der DAF. Pg. Hüß ein
Amts=
walterappell der Ortsgruppe Erbach ſtatt. Nach Eröffnung durch
den Ortswalter Pg. Horn wurden eine Reihe wichtiger
geſchäft=
licher Angelegenheiten erledigt. Anſchließend ſprach Pg. Hüß über
die Bedeutung der DAF.=Walter und deren künftige Arbeit. Durch
die Amtswalter der DAF. ſoll jetzt erneut ein großer
Werbefeld=
zug einſetzen. Wenn auch in Erbach die in den Betrieben
Beſchäf=
tigten jetzt reſtlos erfaßt ſind, ſo gibt es doch noch viele
Klein=
gewerbetreibende, die der DAF. noch etwas mißtrauiſch
gegenüber=
ſtehen.
Be. Dornheim, 21. Febr. Kameradſchaf sabend des
Kriegervereins. Seinen Kameradſchaftsabend hatte der
Kriegerverein Dornheim in der Brauerei Lerch. Der Beſuch war
ein ſehr guter. Muſikſtücke, Lebende Bilder, ſowie ein Vortrag
über den deutſchen Soldaten vom Bismarckreiche bis heute
bilde=
ten das intereſſante Programm. Weiter kam ein Theaterſtück „O
dieſe Einjährigen” aufgeführt vom Sportklub Boruſſia zur
Auf=
führung. Zum Schluſſe blieb man noch zu fröhlichem Tanz
zu=
ſammen.
Be. Mörfelden, 21. Febr. Die beabſichtigte Herſtellung von
Hochwaſſerſchutz und Bachinſtandſetzungsarbeiten im Heegbach
in=
nerhalb der Gemarkung ſind vom Kulturbauamt auf 6000
Kubik=
meter Erdbewegung berechnet. Die Arbeiten ſollen im Weg des
freien Arbeitsmarktes ausgeführt werden.
Hirſchhorn, 22. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
21. Februar: 2.20 Meter, am 22. Februar: 2.16 Meter.
Bauernkag in Reichelsheim.
Fe. Reichelsheim, 23. Februar,
Fahnenſchmuck in den Hauptſtraßen von Reichelsheim. Es war
ein Bauerntag, und Landesbauernführer Dr. Wagner ſprach im
zu jeder größeren Kundgebung am beſten geeigneten Saal,
Gaſt=
haus zur Eiſenbahn. Die Ausſchmückung allein ſchon war
ſehens=
wert. Die PO, SA und Arbeitsdienſt marſchierten vom Gaſthaus
zum Adler, voran der Landesbauernführer Dr. Wagner; der
Kreisleiter, der Ortsgruppenleiter Siefert,
Kreisbauern=
führer Reinheimer, Ortsbauernführer Joſt und der Direktor
der bäuerlichen Werkſchule Reichelsheim, Dr. Barth, unter
Vorantritt des Spielmannszuges der SA. und unter den Klängen
eines Teiles der Kapelle der Standarte 433 zum Gaſthaus „Zur
Eiſenbahn. Hier waren bereits über 500 Perſonen aus der ganzen
Umgegend verſammelt. Nach dem Einmarſch der Genannten, zu
denen noch der Bürgermeiſter unſeres Ortes, Pg. Volk, ſowie
der Führer des Sturmbannes II/433. Sturmbannführer Röder,
hinzukam, marſchierte die Fahnengruppe, beſtehend aus den
Fah=
nen der PO Reichelsheim, PO. Grund, SA und Arbeitsdienſt
unter der ſchneidigen Weiſe der Kapelle auf die Bühne.
Ortsgrup=
penleiter Siefert begrüßte die auswärtigen Herren und
über=
gab Dr. Wagner das Wort. In faſt zweiſtündiger Rede
ſchil=
derte der Redner in ſeinem urwüchſigen Humor, was der
Bauern=
ſtand vor der Machtübernahme war und was er heute iſt. Es
kommt heute nicht auf den Einzelnen an, ſondern das Volkswohl
ſteht im Vordergrund. Wollen wir einen geſunden Staat, ſo iſt es
in erſter Linie gerade das Land, das hier am beſten durch die
Reinhaltung ſeines Blutes imſtande iſt, dieſen zu ſchaffen. Er gab
bekannt, daß die Reichsregierung alles verſucht, um die Erzeuger
auch zufrieden zu ſtellen. Auch wenn heute noch nicht alles ſo iſt,
wie es jeder gerne haben möchte, ſo wird die Zukunft doch
be=
weiſen, daß der Nationalſozialismus auf dem richtigen Wege war
und iſt. Genau ſo ſtürmiſch wie der Redner begrüßt wurde, als
er das Wort ergriff, ſo ſtürmiſch erfolgte auch die
Beifallskund=
gebung am Schluſſe ſeiner Rede.
Der Ortsgruppenleiter betonte, man ſehe an dem reichen
Bei=
fall, daß der Landesbauernführer allen Anweſenden aus dem
Herzen geſprochen habe und dankte dem Redner für ſeine
Aus=
führungen. Ein ſehr ſchönes Bild bot noch die Spatengruppe des
FAD. vor der Rednerbühne. Im ganzen waren etwa 800 Perſonen
im Saal.
Be. Kelſterbach. 21. Febr. Auf Einladung des Krieger= und
Militärvereins hielt Herr Major a. D. Freiherr v. Wangenheim
im Saalbau „Zur Sonne” einen Lichtbildervortrag über die
Schlachtfelder von Verdun. Der Redner verſtand es ausgezeichnet,
die Zuhörer, unter denen ſich viele befanden, die an den Kämpfen.
beteiligt waren, durch den Vertrag zu feſſeln.
Be. Erfelden, 21. Febr. Der Kriegerverein veranſtaltete einen
wohlgelungenen Kameradſchaftsabend und Familienabend. Den
Hauptteil des Abends bildete ein Lichtbildervortrag „Unſere
Reichsmarine” Humoriſtiſche Vorträge und flottes Spiel des
Mandolinenklubs ſowie gemeinſame Geſänge beſchloſſen den
Abend.
Be. Raunheim. 21. Febr. Auf dem Weg zur Arbeitsſtätte
ſtürzte ein 29jähriger Arbeiter mit dem Rad, wobei er von einem
nachfolgenden Laſtkraftwagen geſtreift wurde. Der Mann erlitt
ſtarke Prellungen der Schultern, ſowie erhebliche
Geſichtsver=
letzungen.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Montag, 25. Fedruar
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit u.
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch. — Choral: Herr Jeſu
Gnaden=
ſome. — 7.00: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: Otto
Liebehenſchel. — 8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttg.3
Gymnaſtik. — 9.00: Nur Kaiſerslautern: Werbekonzert. — 9.15:
Nur Kaiſerslautern: 1. Pfälziſche Städtebilder: Landau. — 2.
Pfälzer Schüler konzertieren. — 3. Philipp Uhl: Humor von der
Saar. — 10.00: Nachr. — 10.15: Königsberg: Schulfunk:
Ma=
rienburg, die Wirkungsſtätte des deutſchen Ritterordens. — 11.00:
Werbekonzert. — 11.30: Meldg. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mannheim: Mittagskonzert des Philharm. Orcheſters. Ltg.3
Karl Mattlin. — 13.00: Zeit Nachr. — 13.15: Stuttgart=
Mittagskonzerr des Muſikkorps des NSDFB. Ltg.: Barfhelmeus.
14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbekichk. — 14.45: Jeik,
Wirtſchaftsmeldg. — 14.55: Wetter. — 15.00: Nur Kaſſel: Nachr.
15.15: Kinderfunk: Jetzt baſteln wir für Karneval! — 15.307
Kurzgeſchichten aus dem Leben.
16.00: Breslau: Nachmittagskonzert des kl. Funkorcheſters. Ltg.:
Riſchka. — 18.00: Jugendfunk: Das Erlebnis des Buches.
2. Geſpräch: Romane und Novellen, — 18.15: Das Leben eines
deutſchen Dichters: Otto Ludwig zum 70. Todestag. — 18.45:
Meldungen.
18.50: Trier: Unterhaltungskonzert. Ausf.: Städt. Orcheſter Trier.
Ltg.: W. Creutzburg. — 19.45: Tagesſpiegel. — 20.00: Zeit,
Nachr. — 20.10: Fidele Brüder oder: Glück im Spiel — Glück
in der Liebe. Alte und neue Operettenmärſche. — 21.00: Die
Landſchaft ſpricht: Der Odenwald. — 21.30: Zweite Sinfonie in
D=Dur Werk 36 von Beethoven. — 22.00: Zeit, Nachr. —
22.15: Nachr., Wetter, Sport. — 22.20: Vom Deutſchlandſender:
Reichsſendung: Gruß des internationalen olympiſchen Comitées
in Oslo an Deutſchland. — 22.40: Kaſſerslautern: Von
Macke=
bach bis Tokio. — 23.15: Die heilig Fantaſtnacht und trunkem
Mette. Hörfolge aus den gotiſchen Räumen des Steinernen
Hauſes in Frankfurt. — 24.00: Nachtmuſik. Komponiſten=
Por=
trät: Giuſeppe Verdt (geb, 10. Okt. 1813, geſt. 27. Jan. 1901),
Oistinn Caussnmnn
Montag, 25. Februar
Reichsſendung: 22.20: Gruß des Internakionalen
Olympiſchen Comitées in Oslo an Deutſchland.
Berlin: 20.10: Ehrt Eure deutſchen Meiſter. Berlinen
Funkorcheſter. Dir.: O. Frickhoeffer, Funkchor. Ltg.: H.
Weigel.
Breslau: 20.10: Unterſekundaner Kohlmann, Hörſpiel
von Joſ. Buchhorn.
Deutſchlandſender: 19.00: Heiteres ABC. Wir
blättern im Alphabet der Noten und im „Lebenslexikon”.
Frankfurt: 21.30: Zweite Sinfonie in D=Dur Werk
36 von Beethoven.
Köln: 20.10: Tanzmuſik. Als Einlage: Die beſten Witze
unſerer Hörer.
Leipzig: 20.00: Don Juan. Oper von Mozart.
München: 20.10: Jonny ſpült ab. Ein heiteres Spiel
mit tieferer Bedeutung.
Stuttgart: 20.15: Freut Euch mit uns. Großer bunten
Tanzabend.
Helſingfors: 19.50: Militärmuſik.
Beromünſter: 20.00: Bettelſtudent, Operette von
Mil=
löcker.
Kopenbagen: 22.15: Von Kom. Opern u. Operetten,
Wien: 22.30: Faſchingsunterhaltung.
London: 23.10: Tanzmuſik.
Weiterbericht.
Ausſichten für Montag: Veränderlich mit vorübergehendem
Aufklaren, zeitweilig aber auch noch Niederſchläge, Temperaturen
meiſt über Null, um Weſt ſchwankende Winde.
Ausſichten für Dienstag: Immer noch Fortdauer der
unbe=
ſtändigen Witterung.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Neich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. 1. 35. 21894. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Nückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Seite 8 — Nr. 56
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
KOMAN VoN Z. (NSTERBERG
Nachdruck verboten.
30)
Aber nein, das iſt aber noch nicht das Furchtbarſte. Das
Furchtbarſte iſt die Ungerechtigkeit und Gedankenloſigkeit, die ihn
gefordert hat. Sophiſtiſch hat man ſeinen Tod nachher als
un=
entrinnbares Schickſal hingeſtellt. Aber wir wiſſen ja, daß dem
nicht ſo war. Otto Beckmann war das Opfer einer gigantiſchen
Nachläſſigkeit”
„Es iſt ungeheuerlich!” flüſterte der Geheimrat heiſer. „Es
iſt ungeheuerlich, was Sie mir vorwerfen. Ich habe nach meiner
Ueberzeugung gehandelt. Ein Mann muß nach ſeiner
Ueberzeu=
gung handeln und nicht ſo, wie ihm ſein Herz befiehlt.”
„Reden Sie doch nicht von Herz!” ſchrillte Jenny.
„Ich habe das Gefühl, meine Pflicht getan zu haben. Hätte
ich militäriſche Hilfe organiſiert, wo wäre
„Wo wäre da Ihr Einſparungsprogramm geblieben?” lachte
Frau Mahrholm grell. „Sie kamen doch mit dem
Einſparungs=
programm in der Taſche und konnten infolgedeſſen Ihre
Tätig=
keit nicht mit einer ſo koſtſpieligen Expedition belaſten.”
„Auch das ſpielte eine Rolle,” gab der Geheimrat zu. „Wir
mußten ſparen. Unſere Mittel waren klein und wir wußten,
daß Beckmann kein eigenes Vermögen beſaß
„Sehen Sie! Nun gehen Sie ſchon aus Ihrer Reſerve
her=
aus! Auch Geld ſpielt eine Rolle in der Welt! Wenn Otto
Beck=
mann Geld gehabt hätte, dann würden Sie ſich geſagt haben:
Nun, was macht es ſchon, er wird uns alles erſetzen, für jeden
gefallenen Soldaten wird er uns einen neuen kaufen.”
„So war das nicht zu verſtehen!” entgegnete der Geheimrat
erregt.
Jenny zitterte vor Zorn. „Genau ſo!”
„Ich mußte meine Entſcheidungen höheren Ortes
rechtferti=
gen. — Damals war ich übrigens auch halb davon überzeugt,
daß Beckmann nicht mehr am Leben ſei
„Und als der flüchtige Miſſionar berichtete, daß die Fulba
den Forſcher gefangen hielten, um ihn gegen Lebensmittel
ein=
zutauſchen, da legten Sie die Hände in den Schoß und ſagten
gottergeben: Wir haben keine Lebensmittel!”
„Wir hatten auch keine Lebensmittel!“
Aber bei den Feſten der Frau Avenarius ſtarteten die
gro=
ßen Bankette! Da floß Milch und Honig in Strömen, indeſſen
der Forſcher draußen zwiſchen den Sümpfen das Singen der
Mos=
kitos belauſchte und in den erbarmungsloſen Himmel ſtarrte.
Und an ſeine Frau dachte, die in Europa für ihn betete. Und
an ſeine Mutter, die ſterben würde, wenn er nicht mehr
zurück=
kam."
Herr v. Herm blickte finſter vor ſich hin. „Das waren
pri=
vate Feſtivitäten. Niemand wußte, woher Frau Avenarius die
Lebensmittel herbezog.”
„Alle wußten es,” lachte Frau Mahrholm. Auch Sie! Für
Geld war eben alles zu haben. Geld aber hatte Beckmann keines.
Sie ſtellten es ja vorhin ſelbſt bedauernd feſt.”
„Uebrigens tat ich nach Anhörung des Berichtes, den der
Miſſionar gegeben hatte, noch ein Uebriges
„Ich weiß,” ſagte Jenny halb erſtickt, „Sie gaben einem
Eil=
boten genaue Informationen mit der Bitte um Entſcheidung an
General Kattoral mit.”
„Ja.”
„Sie meinten, damit natürlich ein beſonders edles Herz zu
bekunden, und Sie wunderten ſich ſehr, daß wohl viele Briefe aus
Buea anlangten, aber keinerlei Beſcheid wegen Beckmanns
An=
gelegenheit.”
„Der Eilbrief war verloren gegangen,” murmelte der
Ge=
heimrat mit geſenktem Kopf.
„Das war die offizielle Feſtſtellung. General Kattoral
raufte ſich die Haare, als er nach ſeiner Rückkehr von der
Er=
mordung Beckmanns erfuhr. Er begriff weder die Zivilbehörde
noch ſeinen Stellvertreter. Er war ein ehrlicher Mann, er hätte
geholfen.” Jenny blickte den Geheimrat unverwandt an.
„Ja,” ſagte dieſer leiſe, „es iſt bedauerlich, daß Seine
Ex=
zellenz damals nicht in den Beſitz meines Briefes gelangte. Aber
der Zufall ..
„Es war nicht der Zufall,” widerſprach Jenny mit ſonderbar
ſpröder, trockener Stimme. „Hier haben Sie ſchwere Schuld auf
ſich geladen. Vorher konnten Sie ſich auf ihre Ueberzeugung
ſtützen, und dieſe iſt natürlich ein feſtes Bollwerk. Niemand
kann von Ihnen verlangen, daß Sie gegen Ihre beſſere
Ueber=
zeugung handeln. Aber".
„Aber?‟ Der Geheimrat ſah ſie geſpannt und
erwartungs=
voll an. Etwas unruhig glitten ſeine Augen über ihr Geſicht.
„Es war eine verbrecheriſche Bequemlichkeit Ihrerſeits, Herr
Geheimrat,” ſprach Jenny lang und akzentuiert, „ſich bloß mit
der Feſtſtellung zu begnügen, daß von Kattoral keine Antwort
einlangt.”
Herr v. Herm hob die Schultern. „Sie gebrauchen ſtarke
Worte,” meinte er, „die nur Ihre unfaßbare Erregung
begreif=
lich macht und entſchuldigt. Ich war natürlich erſtaunt über
Kattorals Schweigen, aber ich konnte nur annehmen, daß er
da=
mit ſagen wollte, er ſei damit einverſtanden, daß nichts
unter=
nommen werde.
„Das war ſehr bequem,” fuhr Jenny wie vorhin fort. „Aber
es war, wie Sie ja nachher erfuhren, eine falſche Annahme. Sie
kannten General Kattoral gut genug, um zu wiſſen, daß es nicht
ſeine Art war, ein dringendes amtliches Schreiben unbeantworz
tet zu laſſen.
„Ja, was ſollte ich denn tun? Vielleicht ſelbſt nach Buea
reiten?"
Jenny überhörte den Spott.
Montag, 25. Februar 19.
„Sie hatten die Pflicht, feſtzuſtellen, wo das
Schriftſtü=
blieben war.
„Das ſtellen Sie ſich ſehr einfach vor, gnädige Frau/
es iſt doch etwas komplizierter, als Sie denken. Außerdem
hätte es genützt? Beckmann war tot.
„Ihre Methode iſt eigenartig,” ſpottete Jenny. „Der
mordete iſt tot, was hat es für einen Zweck, den Mörde
ſuchen?‟
Unbehaglich ſcharrte der Geheimrat mit dem Fuße
Lampe flackerte und der Wind ſchlug an das Fenſter
empfanden plötzlich mit verſtärkter Kraft das Grotesk=
Situation, und ein Schauer überrann ſie. Mitten im Ei
Gletſcher wurde das Schickſal eines fremden Mannes leb
Tropiſche Wälder ſtanden vor den Augen des Geheimrat
die ſturmzerzauſten Palmen vor dem Regierungsgebäuf
Duala. Die Kanäle der Stadt mit dem öligen Brackwaſſe
Hafen mit den roten Korallenklippen und mit der die
emporſchäumenden Brandung. Die ſchwarzen, glatten Geſt
verſchwindend in den ſtinkenden Hütten der Eingeborene
Und über all dem unbarmherzig die glühende, ſengende
in einem ſchmelzend heißen Himmel ohne Blau.
„Sie haben eine ſonderbar ſpitzfindige Art,” ſagte de
heimrat nach einer Weile zögernd, „eine ſonderbar ſpitzf
Art, Vergleiche heranzuziehen, deren Richtigkeit zuminde
denklich iſt.”
„Sie wollen ſagen: Wenn die Vergleiche richtig wären
eine für Sie bedenkliche Tendenz heraus.”
„Nun verdrehen Sie mir ſogar das Wort im Munde.
ſtreiten wir nicht um Hypotheſen. Einen Mörder in
Sinne gab es hier nicht zu ſuchen. Es ſei denn, daß Sie
darauf legen, den Zufall als Mörder bezeichnet zu wiſſen.
wäre aber wohl nur eine rein literariſche Feſtſtellung.”
„Sollten Sie wirklich nicht beſſer orientiert ſein?” z
Jenny, und beobachtete ſcharf des Geheimrats Geſicht.
„Was wollen Sie damit andeuten?” fuhr Herr v. Her
„Der Zufall in unſerem Falle war ein junger Be
mein Herr.”
„Soll das heißen, daß mein Bericht unterſchlagen w
In höchſter Erregung ſtieß der Geheimrat dieſen Satz
und ſtarrte Jenny wie ein Geſpenſt an.
„Genau das ſoll es heißen,” antwortete Jenny trocken
junge Mann hatte nämlich, trotzdem er ſonſt ſehr pflicht
und genau war, vergeſſen, Ihren Bericht dem Eilboten
händigen. Nun wäre dies ja ſchließlich eine Unterlaſſu
weſen, die jedem Menſchen paſſieren konnte, obwohl in
Falle beſonders ſchwerwiegende Folgen denkbar waren
nächſten Tage aber wurde der junge Mann zum Verbreche
eigenes Pflichtgefühl und ſeine Genauigkeit legten ih
Fußangel, in der er ſich prompt verfing.
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