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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 35
Sonntag, den 24. Februar 1935.
197. Jahrgang
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enng Bemſciane feiett vie Sant-emmtehk
Nach dem Willen des Führers der Tag der Heimkehr ins Pakerland
einer der erhebendſten Feierkage des Jahres 1935.
ſungen. Die Kundgebung endet mit einem Sieg=Heil auf den
Führer, dem Deutſchland= und dem Horſt=Weſſel=Lied, worauf der
Uebergabe des Saargebietes
Abmarſch der Fahnen erfolgt. Im Anſchluß daran marſchieren die
Formationen, an ihrer Spitze die Reichswehr, mit ihren Fackeln
zum Wilhelmsplatz, wo der Große Zapfenſtreich geſpielt wird.
an Zeutſchland
durch die Mitglieder des Dreier=Ausſchuſſes.
DNB. Genf, 23, Februar.
Die ſchon ſeit einigen Tagen nicht mehr bezweifelte
Zu=
ſimmung des Völkerbundsrates zu der Reiſe des
Dreier=
ausſchuſſes nach dem Saargebiet wird im
Sams=
ua vom Völkerbundsſekretariat mit folgendem Wortlaut bekannt=
schl
Der ausübende Ratspräſident des Völkerbundsrats Dr.
T. N. Aras hat dem Vorſitzenden des Saarausſchuſſes, Baron
Aloif, die Bitte übermittelt, daß die drei Mitglieder des
Aus=
ſchuffes ſich zur Uebergabe des Saargebiets an
deutſchland am 1. März nach Saarbrücken begeben
ſögen.
2as Programm der Saarfeiern.
DNB. Berlin, 23. Februar.
Nach dem Willen des Führers ſoll der Tag der Heimkehr der
hurdeutſchen in ihr Vaterland einer der erhebendſten Feiertage
Jahres 1935 ſein. Er wird deshalb vom deutſchen Volk
feſt=
begangen.
die Feiern verlaufen folgendermaßen:
Die Feiern im Reich.
Die Feiern im Reich werden naturgemäß ſtark von dem
Pro=
amm der Feiern im Saargebiet beeinflußt. Die Uebergabe der
Begierungsgeſchäfte an Gauleiter Bürckel wird auf alle deutſchen
Fender übernommen. Gleichzeitig läuten die Kirchenglocken, die
Hrennen der Fabriken und der Schiffe ertönen. In dieſem
Augen=
ick wird auch die Beflaggung der öffentlichen Ge=
Mäude und der Privathäuſer vorgenommen. (Ein ent=
Brechender Aufruf der zuſtändigen Stellen wird alsbald
veröffent=
ſicht. Die Schriftleitung.) Zur ſelben Zeit beginnt auch im
gan=
ſen Reich eine Verkehrsſtille von einer Minute,
üe ſich ſoweit es ſich ermöglichen läßt, in einer Arbeitsruhe
on gleicher Dauer in den Betrieben auswirken
Der Zeitpunkt der Uebergabe der Regierungsgeſchäfte an
Galleiter Bürckel ſteht noch nicht genau feſt; er wird ſpäter mit=
Feteilt werden.
In allen deutſchen Orten finden am Abend
Rundgebungen ſtatt, bei denen der höchſte politiſche Leiter
5 Ortes ſprechen wird. An den Kundgebungen
neh=
rallElen ſämtliche Gliederungen der NSDAP. ſowie
lleſonſtigen Vereine und vor allem die
Bevöl=
terung teil.
Die Abendkundgebungen ſchließen mit Fackelzügen. Auf den
Den werden Freiheitsfeuer brennen, die öffentlichen Gebäude,
Dictige Denkmäler uſw. werden angeſtrahlt.
ein4
Am Vormittag finden in den Schulen kurze Feiern
hitz nach denen der Unterricht ausfällt. Für den
Geſtgs der Rückkehr der Saar ins Reich iſt ſchließlich die
Poli=
nied lieiſtunde aufgehoben.
Schon am Tage (oder vielleicht zwei Tage) vorher beginnen
e Gereits obenerwähnten) Sternfahrten des DDAC.
2 des NSKK. nach Saarbrücken. Die Abfahrt der
Agen wird in jedem Orte feierlich ausgeſtaltet werden.
Außerdem wird der Luftſportverband am Vormittag
I. März einen Sternflug nach Saarbrücken durch=
Nren, an dem ſich 30 Maſchinen beteiligen. Auch dieſer Abflug
Shält ein beſonders feſtliches Gepräge.
Die Wehrmacht veranſtaltet an ihren
Stand=
ken im ganzen Reich zur Zeit der Rundfunkübertragung der
cerungsgeſchäfte an Gauleiter Bürckel Appelle, in denen
S0arbrücker Uebertragungen gehört werden. Gleichzeitig wer=
* auf den Gebäuden der Wehrmacht die Flaggen gehißt. Am
end werden in den Standorten der Wehrmacht Zapfen=
Eiche veranſtaltet, nachdem der ausführende Muſikzug der
iswehr an der Sptze der Fackelzüge zum Verſammlungsort
arſchiert iſt.
Die Feiern in der Reichshaupkſtadi.
Ms Tagesprogramm für Berlin deckt ſich im allgemeinen
Dem Programm für das Reich. Die genauen Zeiten am Tage
Sden noch bekanntgegeben.
Sur abends 19 Uhr iſt eine große Kundgebung
*üſtgarten vorgeſehen. Aus dieſem Anlaß verſammeln
De PO, die Gliederungen der Partei, die Verbäade und
ee um 17 Uhr auf vier verſchiedenen Plätzen der
Reichs=
pſtadt, und zwar in Moabit (Kleiner Tiergarten) in Schöne=
Rudolf=Wilde=Platz), auf dem Horſt=Weſſel=Platz und in
Siolin Gontane=Promenade und Friedrich=Karl=Platz).
Durmationen der Landespolizei, der Schutzpolizei, des
Feld=
erkups, der SS=Leibſtandarte Adolf Hitler, der SAl., SS.
NeRK, der PO., des Arbeitsdienſtes, des Luftſportverban=
Ind der HJ., insgeſamt 2000 Mann, treten um 18 Uhr auf
Sarlottenburger Chauſſe mit Muſikzügen und Fackeln zum
Nich nach dem Luſtgarten an.
De Kundgebung im Luſtgarten ſelbſt beginnt mit dem Auf=
Des Fackelzuges und der Fahnen vom Schloßhof, auf die
e: Dann ſpielt die Reichswehrkapelle das Niederländiſche
gehet. Hierauf Anſprache, Anſchließend an die Kund=
Dn Derden Freiheitsfeuer abgebrannt und das Saarlied ge=
Aufruf zur Beflaggung am 1. März.
DNB. Berlin, 23. Februar.
Der Tag der Heimkehr der Saardeutſchen in ihr Vaterland
ſoll nach dem Willen des Führers einer der erhabenſten Feiertage
des Jahres ſein; er wird vom ganzen deutſchen Volk feſtlich
be=
gangen werden.
Das deutſche Volk wird in dem Augenblick, in dem die
Kirchen=
glocken und die Sirenen der Fabriken und Schiffe im ganzen Reich
und im Saargebiet die erfolgte Rückgabe der Saar an Deutſchland
verkünden, die Häuſer beflaggen.
Unſere Brüder und Schweſtern hielten trotz Drangſal und Not
ihrem Volke die Treue. Deutſches Volk, bekenne du dich zu ihnen
und nimm ſie in deine Gemeinſchaft auf.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda.
(gez.) Dr. Goebbels.
Die öffentlichen Gebäude flaggen am 1. März.
Aus Anlaß der Uebernahme der Regierungsgeſchäfte im
Saar=
land flaggen am Freitag, 1. März, die Gebäude des Reiches, der
Länder, der Gemeinden, der Körperſchaften des öffentlichen
Rech=
tes und der öffentlichen Schulen. Dieſe Anordnung wird hiermit
amtlich mit dem Hinzufügen bekanntgegeben, daß eine ſchriftliche
Benachrichtigung der Behörden nicht erfolgt.
dafo
Dus Progranm der Jaursfriet
in München.
DNB. München, 23. Februar.
Der Traditionsgau München=Oberbayern der NSDAP. gibt
nachfolgend wie die NSK meldet, das endgültige Programm für
die Gedenkfeiern des Parteigründungstages München bekannt.
Sonntag, den 24. Februar: „Nationalſozialiſtiſche
Weihe=
ſtunde in der Tonhalle, vormittags 11 Uhr. Die Weiheſtunde
wird um 11 Uhr eingeleitet mit einem Orgelſpiel von Bach.
Nach dem Einmarſch der Fahnen und dem Feſtmarſch von
Richard Wagner, geſpielt vom NS=Reichsſinfonieorcheſter unter
Leitung von Kapellmeiſter Adam, ſpricht der Gauleiter des
Traditionsgaues München=Oberbayern, Wagner. Es folgt zum
Schluß der vierte Satz aus der 1. Brahms=Sinfonie. Mit dem
Ausmarſch der Fahnen und dem Deutſchland= und Horſt=Weſſel=
Lied ſchließt die Weiheſtunde.
Parteigründungsfeier, abends 8 Uhr, im Hofbräuhaus=
Feſt=
ſaal. Die Parteigründungsfeier beginnt mit dem Feſtmarſch
„Einzug der Gäſte auf der Wartburg” von Richard Wagner.
Nach dem Einmarſch der Blutfahne mit den Fahnenabordnungen
ſpricht der Stellvertreter des Führers, Parteigenoſſe Rudolf Heß,
und nimmt die Vereidigung der politiſchen Leiter ganz
Deutſch=
lands, Führer der HJ, des BdM, und des Arbeitsdienſtes, die
nach dem 24. Februar 1934 ernannt worden ſind vor.
Nach der Vereidigung eröffnet Gauleiter Adolf Wagner
die Parteigründungsfeier. Es ſpricht der Führer. Nach der Rede
des Führers folgt das Deutſchlandlied.
15 Jahre deutſcher Freiheitskampf.
DNB. München, 23. Februar.
Wieder ſind die Augen des deutſchen Volkes auf die
Haupt=
ſtadt der Bewegung gerichtet, wo Adolf Hitler am 24. Februar
1920 mit dem erſten Ruf an die Maſſen, mit der Verkündigung
der 25 Theſen des nationalſozialiſtiſchen Gedankengutes den
ge=
ſchichtlichen Anſtoß zu der Bewegung in der Nation gegeben hat.
15 Jahre deutſcher Freiheitskampf ſind vollendet.
Den Auftakt der großen Gedenkfeier in München
bildete am Samstag, ein weihevoller Gedenkakt zu
Ehren Horſt Weſſels. Kurz vor 16 Uhr marſchierten die
Abordnungen der Parteigliederungen auf: Unter Vorantritt der
Muſikkapelle ein Sturm der SA., eine Hundertſchaft der HJ., eine
Abteilung Arbeitsdienſt, ein Sturm SS. Nachdem die
Formatio=
nen, ihre Fahnen in der Mitte, Frontſtellung zum Mahnmal
ein=
genommen hatten, intonierte die Kapelle Schuberts „Du biſt die
Ruh‟.
Dann vollzog der ſtellvertretende Gauleiter Nippold unter
Trommelwirbel die äußere Ehrung des jungen Kämpfers an
ſei=
nem Todestage. Er legte einen mächtigen Lorbeerkranz nieder,
deſſen Schleifen die Inſchrift tragen: „Die Fahne hoch! 23. Februar
1930 — 23. Februar 1935. Traditionsgau München/Oberbayern
der NSDAP.”
„Deutſchland, Deutſchland über alles”, ſo erfaßt es die vielen
Hunderte, die mit den Abordnungen ſich an der Feldherrnhalle
zuſammengeſchart hatten, und dann klingt mächtig, von neuer
Kraft kündend, das Lied, das unter dem Namen Horſt Weſſels
zur Nationalhymne gewordenen iſt, durch die Straßen der
Haupt=
ſtadt der Bewegung. Die Ehrenabordnungen rücken mit dem
Badenweiler Marſch ab.
Der Deutſche Rundfunk veranſtaltete am Samstag abend eine
Feierſtunde zum 5. Todestag des nationalſozialiſtiſchen
Freiheits=
kämpfers Horſt Weſſel. Stabschef Lutze hielt die Gedenkrede. Die
Feier wurde durch die Mitwirkung der berühmten
Schalmeien=
kapelle und durch Sprechchöre der Mitkämpfer Horſt Weſſels
be=
ſonders eindrucksvoll geſtaltet.
*Die Toce.
Fünfzehn Jahre ſind vergangen, ſeitdem Adolf Hitler im
Münchener Hofbräuhaus=Saal in einer erſten großen
Verſamm=
lung die 25 Programmpunkte der Deutſchen Arbeiterpartei
be=
kanntgab und damit die eigentliche Gründung der heutigen
NSDAP. vollzog. Ueber die Gründungsgeſchichte der Partei,
die Geſchichte ihres zähen Kampfes, iſt von berufener Seite
ſchon ſo ausführlich geſchrieben und geſprochen worden, daß
ſich eine Wiederholung an dieſer Stelle erübrigt. Gründung
und Aufſtieg der Partei bis zur Eroberung der Macht im Staate
bedeuten eine gigantiſche Leiſtung, auf die Adolf Hitler, heute
der Führer und Reichskanzler des deutſchen Volkes, und alle
die, die ihm bei ſeinem Werk geholfen, mit berechtigtem Stolz
zurückblicken. Von der Sieben=Männer=Gruppe des Jahres 1920
bis zu der Millionen=Bewegung, die heute den deutſchen Staat
repräſentiert, führte ein langer und ſteiniger Weg, deſſen
Zurück=
legung nur ein eiſerner Wille, nur zähe Entſchloſſenheit,
er=
möglichte. Staat und Partei ſind eins geworden im
national=
ſozialiſtiſchen Deutſchland. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung
umfaßt das ganze deutſche Volk, ſoll es umfaſſen nach den
immer wieder betonten Aeußerungen Adolf Hitlers. Es iſt in
der Tat ein wundervoller Gedanke, daß in den großen Fragen
der Nation nur ein Gefühl, nur eine Meinung alle Glieder
des Volkes verbinden ſoll zu einer unlöslichen Gemeinſchaft der
deutſchen Volksgemeinſchaft. Wer möchte an der Verwirklichung
dieſes großen Gedankens nicht aus innerſter Ueberzeugung
mit=
arbeiten, es ſei denn, daß ihm Volk und Heimat, Staat und
Nation nur leere Worte wären? Große ſtaatliche Umwälzungen
ſchaffen mit Naturnotwendigkeit Uebergangszeiten, Zeiten, in
denen ſich die Begriffe erſt allmählich abklären müſſen, in denen
Mißverſtehen manchwal die Durchführung der eigentlichen
Ab=
ſichten der Führung erſchweren und hemmen, insbeſondere wenn
es ſich nicht um Maßnahmen handelt, deren Durchführung von
den dazu berufenen Organen kontrölliert werden kann. Volk
und Staat ſind eins, Staat und Partei ſind eins. Aber nicht
jeder Deutſche iſt Mitglied der NSDAP., ſoll es nicht ſein, wie
das ja oft ſchon von berufenſter Seite erklärt worden iſt. Mit
berechtigtem Stolz, wir wiederholen es, dürfen die Männer auf
die Jahre des Kampfes zurückblicken, die ihre ganze
Perſönlich=
keit für die Verwirklichung des Gedankens Adolf Hitlers
ein=
geſetzt haben. Wenn ſie im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland in
politiſch=führende Stellungen berufen worden ſind, ſo iſt das
ſchließlich nur eine Selbſtverſtändlichkeit. Das Organ der
Reichs=
jugendführung „Wille und Macht”, das ſich in einer
grundſätz=
lichen Auseinanderſetzung mit der Oppoſition gegen den „Alten
Kämpfer” beſchäftigt, nennt ſie einen bewußten Anſchlag gegen
das Herz der Revolution. Dann aber heißt es: „Wir erkennen
den alten Kämpfer nicht in erſter Linie an der
Mitgliedsnum=
mer, denn wir ſehen mit Verachtung zu viele Unbekannte, die
ſich am 31. Januar frohlockend meldeten, weil ſie irgendwie
einmal „eingetreten” waren und nur ihre Faulheit ſie am
Aus=
treten gehindert hatte — und die nun laut Mitgliedsnummer
ſich als leiſtungsfähig anboten.” Sehr bedeutſam erſcheint uns
die weitere eindeutige Feſtſtellung, es ſei eine Gemeinheit zu
behaupten, die nationalſozialiſtiſche Bewegung rechne zur
Volks=
gemeinſchaft letzten Endes nur die alten Kämpfer. Der
Natio=
nalſozialismus ſei nicht mit dem 30. Januar wie eine Uhr,
die ihre Schuldigkeit getan habe, ſtehen geblieben, denn der
Kampf um die Verwirklichung der Volksgemeinſchaft ſeit
weiter=
gegangen. Millionen ehrlicher Kämpfer hätten ſich eingereiht.
Aber viele hätten den Weg innerlich auch heute noch nicht zum
Nationalſozialismus gefunden und manche ſagten nur äußerlich
ja. Gerade gegen dieſe „Verſtändigen und Maßvollen”, die die
Bewegung nur als (unbequemen) Machtfaktor ſähen, die nicht
ſich, ſondern die Revolution gleichſchalten wollten, gegen dieſe
Reaktionäre gehe es.
„Millionen ehrlicher Kämpfer haben ſich eingereiht.” Wir
möchten noch einen Schritt weitergehen. Das deutſche Volk iſt
trotz aller Krankheitserſcheinungen der Nachkriegsjahre im Kern
ſeines Weſens geſund geblieben. Es hat ſein völkiſches
Bewußt=
ſein trotz allem nicht verloren, und ſo gibt es heute wie zu
allen Zeiten viele Millionen guter Deutſcher, — ſo viele, daß
ſie die überwältigende Mehrheit darſtellen — die bereit ſind,
ſich, gerade ſo wie es das deutſche Volk in jenen unvergeßlichen
Auguſttagen des Jahres 1914 getan, für Volk und Staat
ein=
zuſetzen, und die aus dieſem Gefühl der unlöslichen
Verbunden=
heit mit Volk und Staat, zum Nationalſozialismus, der den
deutſchen Staat repräſentiert, ganz gewiß nicht nur äußerlich ja
ſagen und erſt recht nicht in der Bewegung nur einen
unbe=
quemen Machtfaktor ſehen. Die nationalſozialiſtiſche Revolution
hat den Parteiſtaat und ſeine Träger, die Parteien, zertrümmert
und damit eine Epoche unſerer Geſchichte zu endgültigem
Ab=
ſchluß gebracht. Und der Nationalſozialismus ſelbſt iſt damit
von einer Partei, die im Gegenſatz zu anderen Parteien ſtand,
zu einer Bewegung geworden, die ihrem inneren Weſen nach
das ganze Volk ohne Ausnahme umfaſſen ſoll und muß.
Ge=
ſinnung und Leiſtung ſind nach einer Aeußerung des
Reichs=
preſſechefs der NSDAP., Dr. Dietrich entſcheidend für den
Zu=
kunftsweg der deutſchen Preſſe. Sie ſind nicht nur entſcheidend
für die deutſche Preſſe, ſondern entſcheidend auch für die ganze
zukünftige Entwicklung des deutſchen Volkes. Gefinnung und
Leiſtung, oder noch genauer geſagt, die Geſinnung, die in der
Leiſtung für die Geſamtheit zum Ausdruck kommt. Menſchen
ſind verſchieden, bleiben verſchieden. Volksgemeinſchaft aber heißt,
daß ſich alle Angehörigen eines Volkes bei aller individuellen
Verſchiedenheit als Glieder einer großen Gemeinſchaft unlöslich
verbunden fühlen. Wir ſtreben dieſe Volksgemeinſchaft unter
der Führung Adolf Hitlers an. Wir begehen feſtlich mit ihm
den Jahrestag der Begründung ſeiner Bewegung, weil wir der
Ueberzeugung ſind, daß nur die Verwirklichung dieſes großen
Zieles dem deutſchen Vokk in ſeinem Lebenskampf die innere
Feſtigkeit zu geben vermag, die es nötig hat, um ihn zu beſtehen.
Wir ſtehen mitten drin in dieſem Lebenskampf,
außen=
politiſch ſowohl wie wirtſchaftlich. Nach der deutſchen Antwort
auf die Londoner Vorſchläge haben die diplomatiſchen
Verhand=
lungen alsbald eingeſetzt, und auch an Störungsverſuchen hat es
natürlich nicht gefehlt. Was deutſcherſeits dazu zu ſagen war,
iſt in der deutſchen Preſſe im Verlaufe der vergangenen Woche
genügend zum Ausdruck gekommen. Das deutſche Volk muß ſich
bei allem Hin und Her des Tages ſtets die großen Lebens=
Seite 2 — Nr. 55
fragen vor Augen halten, um die es ſich handelt, damit das
klare Bild nicht verwiſcht wird. Eine um ſo ſtärkere Stütze wird
die öffentliche Meinung für unſere verantwortlichen
Staats=
wner ſein, die deswegen nicht weniger bedeutungsvoll iſt,
wekk eine autoritäre Staatsführung Gott ſei Dank innerpolitiſche
Quertreibereien ausſchließt.
II
Die voZilte Tüge des deütſcher Bontes.
Dr. Goebbels ſprichk in Aachen.
Aachen, 23. Februar.
Reichsminiſter Dr. Goebbels weilte am Freitag in Aachen,
wo er in der Weſtparkhalle zur Aachener Bevölkerung ſprach.
Dr. Goebbels ſetzte ſich eingangs ſeiner Ausführungen mit
dem vergangenen Eyſtem auseinander und fand, als er deſſen
Mängel und Ohnmacht in humorvoller Weiſe gloſſierte, immer
wieder den ſtürmiſchen Beifall ſeiner Zuhörer. Auch die
Nörge=
leien der heutigen Kritikaſter wurden eindrucksvoll abgetan.
„Fehler zu machen, war unſer Vörrecht, weil wir im Gegenſatz zu
unſeren Vorgängern überhaupt etwas getan haben. Die
ande=
ren, die nichts getan haben, begingen damit den ſchwerſten
Fehler, Recht zur Kritik an nationalſozialiſtiſchem Tun hat nur,
wer ſelbſt mitarbeitet. Aus der Fülle der Probleme, die zu löſen
waren, haben wir in weiſer Selbſtmäßigung die dringlichſten
herausgegriffen und mit Berſerkermut angefaßt und dadurch
dem deutſchen Volke ſein Selbſtvertrauen wiedergegeben. Es iſt
kein Zufall, daß aus unſeren blindeſten Gegnern treuſte Freunde
geworden ſind. Die Nation hat eben unſeren ehrlichen Willen
erkannt. Wir haben für unſere Arbeit vier Jahre verlangt und
haben in noch nicht zweieinhalb Jahren bereits drei Viertel
unſeres Arbeitsplanes erledigt. Wir haben die Finanzen des
Reiches in Ordnung gebracht und haben dem weitaus größten
Teil der arbeitsloſen Volksgenoſſen wieder Arbeit und Brot
ge=
geben und ſchließlich den Zinsſatz von 6½ auf 4 v. H.
zurück=
geſchraubt.
Der Miniſter kam dann auf die ſoziale Lage des deutſchen
Voltes zu ſprechen und erklärte, daß der Lebensſtandard
des deutſchen Arbeiters noch vielfach zu
wün=
ſchen übrig laſſe. In dem Augenblick, da die
Ar=
beitsloſigkeit beſeitigt ſein werde, werde auch
dieſe Frage in großzügiger Weiſe gelöſtwerden.
Die Hauptſache ſei, daß das deutſche Volk wieder zu ſich ſelbſt
zurückgefunden habe, Früher habe man ſich um Hunderttauſende
von jungen Menſchen nicht gekümmert. Heute zögen ſie mit
ge=
ſchultertem Spaten durch die Straßen der Städte und Dörfer.
Wenn man das ſehe, wiſſe man: „Eine neue Zeit iſt
ange=
brochen, und wir werden ſie meiſtern.”
Die letzten Worte des Miniſters gingen in dem toſenden
Beifallsſturm faſt unter. Mit dem Geſang des Deutſchland= und
des Horſt=Weſſel=Liedes fand die erhebende Kundgebung ihr
Ende.
Dr. Goebbels über die nächſten Aufgaben
der Theakerpolikik.
DNB. Eſſen, 23. Februar.
Anläßlich ſeines Beſuches in Eſſen gab Reichsminiſter Dr.
Goebbels dem verantwortlichen Kunſtſchriftleiter der „Eſſener
Nationalzeitung” auf viele Fragen über den zukünftigen deutſchen
Kulturaufbau, inſonderheit ,des Theaters, aufſchlußreiche
Antwor=
ten. Der Miniſter ſprach ſich zunächſt eingehend über die
drin=
gende Notwendigkeit aus, den deutſchen Theatern
der Provinz die Bedingungen zu wirklicher
Le=
bensfähigkeit auf (auch finanziell) geſunder
Grund=
lage zu verſchaffen. Er kam dann auf die in den
repräſen=
tativſten deutſchen Theatern, alſo zu allererſt in den Theatern der
Reichshauptſtadt, erfolgte Abſtellung unmöglicher finanzieller
Zu=
ſtände und Ausmerzung aller jüdiſchen Elemente zu ſprechen und
fuhr fort:
Nachdem nun die Neugeſtaltung dieſer Bühnen durchgeführt
worden iſt, ſoll mit allen Kräften das Werk einer gründlichen
Stärkung des geſamtdeutſchen Theaterweſens in
größter Weite vollzogen werden. Dr. Goebbels ſieht dabei als
nächſte notwendige praktiſche Unternehmung die
finanzielle Zuſatzunterſtützung beſonders
wert=
voller Provinzbühnen durch das Reich an. Eine
gründliche Ueberprüfung der deutſchen Bühnen auf
ihre Unterſtützungsbedürftigkeit und =
berech=
tigung hin habe ſchon eingeſetzt. Vor allem ſolle
berück=
ſichtigt werden daß Theatern, die durch die Notlage der Städte zu
Unrecht mehr oder weniger knapp gehalten würden und die dabei
doch gleichen Niveauanforderungen unterlägen, ein ausgleichender
Zuſchuß gewährt werde. Ein Theater ſolle nicht mehr darum mäßige
Kunſt liefern müſſen, weil zufällig die unterſtützende Stadt
finan=
ziell ſchkechter geſtellt ſei als eine andere Stadt. Die Bühnen
ſoll=
ten allmählich wieder ſoviel wirtſchaftliche Bewegungsfreiheiten
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Zum fünften Male jährte ſich am geſtrigen Samstag der
Tag, an dem der Herps der NSDAP. und nunmehr auch des
gan=
zen deutſchen Volkes, Horſt Weſſel, an den Wunden, die er bei
einem Ueberfall von Kommuniſten erhalten hatte, verſtarb.
Mehr denn je wurde ſein Grab auf dem Nikolaifriedhof zum
Wallfahrtsort für Abertauſende deutſcher Volksgenoſſen.
Am 24. Februar treten 250 000 Arbeitsmänner im ganzen
Reich an, um ihres Reichsarbeitsführers zu gedenken, der an
die=
ſem Tage ſein 60. Lebensjahr vollendet.
Der Generalrat der Oeſterreichiſchen Nationalbank hat die
Herabſetzung des Zinsfußes für Wechſeldiskont und Darlehen von
4½ Prozent auf 4 Prozent beſchloſſen.
Als Gegenmaßnahme gegen die neuen italieniſchen
Einfuhr=
beſchränkungen hat das Eidgenöſſiſche Volkswirtſchaftsdepartement
verfügt, daß vorläufig keine Befreiungen mehr für die Einfuhr
aus Italien in die Schweiz erteilt werden.
Der frühere, franzöſiſche Juſtizminiſter René Renoult wird
ſich demnächſt vor dem Schwurgericht des Seine=Departements
wegen Beſtechlichkeit zu verantworten haben. Renoult hatte, wie
ſeinerzeit berichtet, einen Haftbefehl gegen Staviſky auf Grund
ſeiner Beziehungen rückgängig machen laſſen und von Staviſky
den Betrag von 50 000 Franken erhalten.
Der Pariſer rechtsgerichtete Stadtrat Charles de Isnards hat
einen offenen Brief an den Pariſer Polizeipräfekten gerichtet,
worin er die Verhaftung des Sozialiſtenführers Léon Blum wegen
Beleidigung eines ausländiſchen Miniſters fordert.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat den Haushalt des
Kriegsminiſteriums, der Kredite in Höhe von 378,7 Millionen
Dollar vorſieht, mit großer Mehrheit angenommen. Nach den
vorliegenden Projekten ſollen 500 Flugzeuge gebaut werden.
Außerdem gibt der Geſetzesvorſchlag dem Präſidenten Rooſevelt
die Möglichkeit, die Effektivſtärke der amerikaniſchen Landarmee
laufend zu erhöhen.
In der Umgebung des amerikaniſchen Schatzamtes iſt die
überraſchende und dem amerikaniſchen Steuerzahler ſicherlich ſehr
angenehme Nachricht verbreitet worden, daß die Staatsausgaben
in dem am 30. Juni ds. Js. zu Ende gehenden Steuerjahr
voraus=
ſichtlich um zwei Milliarden Dollar niedriger ſein werden als im
Budget vorgeſehen. Es würden wahrſcheinlich 6,5 Milliarden
Dollar nicht überſchritten werden.
erhalten, wie ihnen gebühre. Denn erſt dann ſeien ſie fähig, das
Publikum reſtlos zufriedenzuſtellen, d. h. Reſonanz zu beſitzen und
die für eine geſunde Entwicklung unumgehbare Höhe der
Ein=
nahmen ſicherzuſtellen. Man werde alſo damit rechnen können, daß
in den Theatern der größeren Städte des Reiches der aus ſozialen
und künſtleriſchen Gründen zu fördernde Zwölfmonatsvertrag in
abſehbarer Zeit uneingeſchränkte Wirklichkeit werde.
Zur Engagementspolitik kündigte Dr. Goebbels eine
Verordnung an, nach der die ganz hohen Engagementsverträge
einer neuen Ordnung unterworfen würden. Damit ſolle vor allem
dem letzthin wieder geradezu verhängnisvoll geübten maßloſen
Gageüberbieten der Intendanten bei dem Engagement eines
wert=
volleren Künſtlern geſteuert werden. Andererſeits verſpricht ſich
der Miniſter gerade von der gelegentlichen Abwanderung von
Spitzenkräften von kleineren an größere Bühnen die Förderung
eines geſunden Nachwuchſes.
Als Wichtigſtes betonte Dr. Goebbels die Notwendigkeit, dem
Theaterleben eine möglichſt ungehemmte Entwicklung,
ein freies Wachstum zu gönnen, möglichſt wenig mit
Paragraphen einzugreifen, mehr nur zu überwachen, zu
kor=
rigieren, als durch ſtarre Maßnahmen ein ſo empfindliches
Kunſt=
gebilde wie die Theaterkunſt irgendwo zu zerſtören.
Dieſen Gedanken brachte er auch für die Förderung des
dramatiſchen Schaffens der Gegenwart zum
Aus=
druck. In dieſem Zuſammenhang machte Dr. Goebbels auch deutlich
gegen Abonnementsorganiſationen Front, die mit
Sonderforderun=
gen unerwünſchte Beeinfluſſungen und vor allem Einengungen des
Kulturlebens beabſichtigten.
EP. Bern, 23. Februar.
Auf den weſtſchweizeriſchen Landesſender Sottens wurde am
Freitag abend ein Sabotageakt verübt, der den Sendebetrieb
ſtundenlang lahmlegte. Es ſollte um 9 Uhr abends eine
vater=
ländiſche Kundgebung aus Lauſanne mit einer Rede des
Bundes=
rats Pilet=Golaz über die Wehrvorlage übertragen werden. Die
Uebertragung kam jedoch nicht zuſtande, da die Sendungen um
Uhr abends plötzlich verſtummten. Die von der Lauſanner
Telegraphenverwaltung eingeleiteten Unterſuchungen führten
nach ſtundenlangen Bemühungen zu der Entdeckung, daß zwiſchen
Maudon und Sottens auf der Telegraphen=Luftlinie ein
Sabo=
tageakt verübt worden war, indem die Leitung an einer
Tele=
graphenſtange durchſchnitten und damit jede Uebertragung
un=
möglich gemacht wurde. Der Vorfall hat in Lauſanne und der
ganzen Weſtſchweiz große Empörung hervorgerufen.
Bericht und vorſchau
Wea geitticher Lundr siheulels.
Die Generalintendanz hatte geſtern die Darmſtädter Preſſe
und Kritik zu einer Beſprechung geladen, in der über den
Ver=
lauf der erſten Spielzeithälfte ein Bericht erſtattet wurde, der
ſicherlich alle Theaterbeſucher intereſſiert und darüber hinaus
alle Darmſtädter, weil dieſer Bericht ungewöhnlich günſtig zu
vielen Theatern der näheren und weiteren Umgegend ausfiel
und einerſeits dafür zeugt, daß das Intereſſe an unſerem
Landestheater wieder in erfreulichem Wachſen begriffen iſt, eine
Tatſache, die andererſeits wohl mit Recht von der Verwaltung
des Landestheaters als Zeugnis dafür in Anſpruch genommen
wird, daß die künſtleriſchen Leiſtungen des Theaters wieder auf
ſo erfreulicher Höhe ſtehen, daß ein ſehr ſtarker Zuwachs an
Mietern ſowohl wie an Einzelbeſuchern zu verzeichnen iſt.
Den wirtſchaftlichen Teil des Berichtes erſtattete Herr
Ver=
waltungsdirektor Waldeck. Er ſtellte feſt, daß das Heſſiſche
Landestheater in der jetzt zu Ende gehenden halben Spielzeit
einen ſo erfreulichen Aufſchwung genommen hat, wie ihn ſelbſt
kühnſte Erwartungen nicht erhofft haben. Wiesbaden,
Mann=
heim, Mainz und viele andere Theater klagen ſehr über den
Rückgang des Beſuches. Wiesbaden ſieht ſich jetzt gezwungen,
ſein kleines Haus zu ſchließen. Demgegenüber iſt das Bild, das
Darmſtadt ſtatiſtiſch gibt, erfreulich gut. Die
Geſamtbe=
fucherzahl iſt gegenüber dem Vorjahr um 13
Prozent geſtiegen. In dieſem Prozentualſatz ſind was
wichtig iſt, die Beſucher „Kraft durch Freude”, die erſt ſeit
Januar in Erſcheinung treten, nicht enthalten. Das Kleine
Haus allein hat 22,4 Prozent mehr Beſucher zu verzeichnen
wie in der gleichen Zeit des Vorjahres, ein Beweis dafür, daß,
wenn gute Kunſt geboten wird, das Theater auch beſucht wird.
Die Geſamteinnahmen ſind um 17,2 Prozent
ge=
ſtiegen, die des Kleinen Haus allein um 21,5 Prozent. Sie
ver=
teilen ſich auf 232 Vorſtellungen. Dieſe Statiſtik zeigt, daß,
wenn beide Häuſer täglich ſpielen würden, jedes Haus täglich
halb gefüllt iſt. Das iſt ein außerordentlich gutes Reſultat.
Auch im Vergleich zu den Einnahmen der Spielzeit vor zwei
Jahren ſind die gegenwärtigen bedeutend höher.
Was die Mieten anbelangt, ſo ſind die Hauptmieten um
6 Prozent geſtiegen, die der NS=Kulturgemeinde um 14,3 Proz.
die Schülermieten um 8 Prozent, demgegenüber iſt die
Konzert=
miete allerdings um 4,7 Prozent zurückgegangen, was wohl
darauf zurückzuführen iſt, daß auch ſonſt gute Konzerte in
Darm=
ſtadt geboten werden. Einen ungewöhnlich ſtarken Aufſtieg haben
die Wahlmiete und die Heſſenlandmiete zu verzeichnen, nämlich
erſtere 66,5 Prozent und letztere 72,2 Prozent, die
Weihnachts=
miete iſt um 38 Prozent geſtiegen. „Kraft durch Freude” hat
eine Mitgliederzahl von 1300 erreicht. Dieſe Zahl blieb hinter
den Erwartungen zurück. Noch nicht erobert iſt der Odenwald,
hier ſoll die Werbung fortgeſetzt werden, um auch hier beſſere
Reſultate zu erzielen.
Einen ähnlich guten Erfolg haben die Gaſtſpiele in Worms
zu verzeichnen, wo ſich bekanntlich das Darmſtädter und
Main=
zer Theater in den Aufführungen teilen. Die Mittwochsmiete
im Wormſer Feſtſpielhaus hat 820 Mitglieder, das
Feſtſpiel=
haus hat etwa 1100 Plätze, ähnlich gut iſt die Sonntagsmiete.
Bedauerlich an dem Bericht war, daß Herr Direktor Waldeck
vorerſt an den derzeitigen Garderobeverhältniſſen feſthalten zu
müſſen glaubt. Allerdings wird zugeſtanden, daß Verbeſſerungen,
ſoweit ſie baulich irgendwie möglich ſind, notwendig und auch
in Ausſicht genommen ſind.
Mit dem Reichsſender Frankfurt iſt abgeſchloſſen, drei
Opernaufführungen zu übertragen. Zwvei davon ſind bereits
durch den Reichsſender übernommen worden, „Martha” und
„Tosca”. Wie wichtig dieſe Uebertragungen ſind, beweiſen
Zu=
ſchriften, auch aus dem Ausland, die ſich begeiſtert darüber
äußern, eine ſo gute „Tosca”=Uebertragung in deutſcher Sprache
gehört zu haben.
Dramaturg Dr. Dollinger ergänzte den Bericht zunächſt
bezüglich des Umfanges der Mieten. Insgeſamt beträgt die
Zahl der feſten Mieter 2264, ſie betrug in der Spielzeit 29/30:
2924, 30/31: 2750, 31/32: 1733, 33/34: 2218. Die Zahl iſt alſo
wieder in erfreulichem Aufſtieg begriffen. Die künſtleriſche Arbeit
und ihr Erfolg ſpiegelt ſich, zahlenmäßig ausgedrückt, wie folgt:
Die Zahl der Vorſtellungen iſt mit 232 ungefähr die gleiche
wie im Vorjahr. Es entfallen davon 142 Vorſtellungen auf das
Schauſpiel, 39 auf die Oper und 31 auf die Operette. (Die
glei=
chen Zahlen des Vorjahres ſind: 132, bzw. 68, bzw. 17.) Die
erhöhte Zahl der Operettenaufführungen hatte zum Ziel,
zu=
nächſt einmal die Kreiſe wieder zum Theaterbeſuch
heran=
zuziehen, die noch nicht oder nicht mehr zu den Beſuchern
zähl=
ten. Der gute Beſuch der Operettenvorſtellungen beweiſt auch,
daß ein Bedürfnis dafür vorliegt.
Im Schauſpiel wurden 12 Stücke (im Vorjahre 15) in der
Oper 14 (im Vorjahr 19), in der Operette 4 (im Vorjahr 3)
herausgebracht. Mit der Verringerung der Inſzenierungen
konnte ein ſtarkes Poſitiv an künſtleriſcher Arbeit erreicht
wer=
den. Unter den Inſzenierungen ſind 5 Klaſſikervorſtellungen, das
iſt gegenüber den Vorjahren eine weſentliche Steigerung, die
die Zahl der Beſucher und der Aufführungen eingeſchloſſen,
vielleicht einzig in Deutſchland daſteht. Jedenfalls iſt hier der
Rekord der früheren Spielzeiten weſentlich überſchritten. Nimmt
DNB. Berlin 23. Febri
Die Einnahmen an Steuern, Zöllen und Abgaben des
ſchen Reiches ſind auch im Monat Januar geſtiegen.
An Beſitz= und Verkehrsſteuern ſind (in Millionen R
mark) 414,8 (gegen 329,4 im Januar 1934) und an Zöllen
Verbrauchsſteuern 350,0 (287,2) aufgekommen. Die
Geſamtſ=
von 764,8 zeigt gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorj
eine Zunahme um 148,2.
In dem bisher abgelaufenen Zeitraum des Rechnungsj
1934 (ab 1. April 1934) ſind an Beſitz= und Verkehrsſteuern
(3372,0) und an Zöllen und Verbrauchsſteuern 2768,6 (2392,4
gebracht worden. Insgeſamt iſt ſomit eine Zunahme der Ei
men um 1093,8 feſtzuſtellen,
Zur Ermittlung des tatſächlichen Mehraufkommens im J
1935 ſind von 148,2 21,1 Schlachtſteuer abzuziehen, wei
Schlachtſteuer im Jahre 1934 noch nicht Reichsſteuer war. Di
ſächliche Verbeſſerung im Januar 1935 beträgt ſomit 127,1.
tatſächliche Verbeſſerung in den erſten zehn Monaten des
nungsjahres 1934 gegenüber 1933 beträgt, wenn man die 162
ſetzt, die aus der Schlachtſteuer aufgekommen ſind, 930,9.
Weiter gut entwickeln ſich diejenigen Steuern, in dene
der Aufſchwung der Wirtſchaft ſpiegelt: Die Lohnſteuer, die
anlagte Einkommenſteuer, die Körperſchaftsſteuer, die Umſatzſ
die Wechſelſteuer und vor allem die Güterbeförderungsſteuer,
von Monat zu Monat fortſchreitende Beſſerung des Aufkom
eines der untrüglichſten Zeichen für die Entwicklung der
ſchaft iſt.
Deukſch=franzöſiſches Abkommen
über ſaarländiſche Schiffahrtsfragen.
EP. Paris, 23. Febru
Zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Wirtſd
delegation iſt am Freitag abend ein Abkommen über
Regelung der Binnenſchiffahrt, ſoweit ſich
Regelung durch die Rückgliederung des Saargebiets als
wendig erwies, unterzeichnet worden. Dieſes, auf die Da
von fünf Jahren abgeſchloſſene Abkommen ſieht vor
die in einem ſaarländiſchen Schiffsregiſter eingetragenen S
auch weiterhin beſtimmte Binnentransport=Reiſen zwiſchen
franzöſiſchen Binnenhäfen ausführen können, ſoweit dieſe §
in einer näher gekennzeichneten, der deutſchen Grenze vorgel
ten Zone liegen. — Ferner wurde eine Vereinbarung getrk
wonach bei Kohlentransporten aus dem Saargebiet nach F
reich unter Benutzung von Schiffen 60 Prozent dieſer Tu
porte auf deutſche und 40 Prozent auf franzöſiſche Schiffe
fallen.
Dieſe Vereinbarung gilt jedoch nur für ſolche Kohlen
auf Grund des Saarabkommen während der nächſten 15
für franzöſiſche Rechnung aus den Warndtgruben gefö
werden.
Das franzöſiſche Handelsminiſterium gab am Freitag a.
bekannt, daß die deutſch=franzöſiſchen Verha
lungenüberdie Regelung des Verrechnungs
kehrs während des Aufenthalts der deutſchen Delegatio
Paris zu keinem Ergebnis geführt haben.
deutſche Delegation reiſt nunmehr wieder nach Berlin z1
nachdem verſchiedene Abkommen über den Waxenverkehr zwi
den beiden Ländern abgeſchloſſen werden konnten. — Die b
Regierungen verfügen über eine Friſt bis zum 1. AP
die ſie ausnutzen werden, um die Prüfung der noch
Debatte ſtehenden Fragen fortzuſetzen.
man allgemein den Durchſchnitt mit 10 Klaſſikeraufführu
als ſehr gut an, ſo haben wir jetzt ſchon mit einzer
Klaſſikern 17 Aufführungen erreicht. Auch
kommt „Kraft durch Freude” ſo gut wie nicht in Betracht.
der Spitze ſtand „Minna von Barnhelm” mit 17 Aufführur
zu denen vorausſichtlich noch 2—3 kommen werden. „Kabale
Liebe” erreicht 13 Aufführungen. („Wenn der Hahn kräht”
gleiche Anzahl.) „Egmont” 10 Aufführungen. (Die gleiche
wie „Nobelpreis”.) „Iphigenie” wird es wahrſcheinlich
noch auf 20 Vorſtellungen bringen. 20 Vorſtellungen bede
10 000 Beſucher! Die geringſte Zahl der Aufführungen har
Sieger” erreicht. Im Vorjahr hatten nur einige Vorſtenu.
weniger. Der Aufführungsdurchſchnitt betragt
Vorſtellungen, gegenüber früherer Spielzeiten etwa 6. IIN.
Oper hat „Martha” ſchon 13 Aufführungen zu verzeichnen,
Zahl, die ſich noch erhöhen wird.
Die Zahlen ſind um ſo bedeutſamer, als das Heſſiſche
destheater ſelbſtverſtändlich immer noch in der Aufbauarbe!
griffen iſt.
Generalintendant Eperth machte einige Mitteilnl
über die Veränderungen im Enſemble des Landestheaters,
im nächſten Jahr bevorſtehen. Danach wird ſich in der Geile
direktion nichts ändern. Der Bühnenbildner Lergel ſ4
aus. Profeſſor Paſetti hat ſeine wertvolle Kraft für S
Teil der Spielzeit zur Verfügung geſtellt. Von teueren
ſpielen hat die Generalintendanz aus wirtſchaftlichen Hrtt
Abſtand genommen und dafür durch kurzfriſtige Vertrabe
ſucht, wertvolle künſtleriſche Kräfte wenigſtens für eine Aub
von Aufführungen zu verpflichten. Daneben werden t"
gleichen Fächer junge Kräfte gehalten. Von den muntat,
Vorſtänden ſcheidet Kapellmeiſter Blümer wegen Rra‟t
aus Erſatz iſt noch nicht verpflichtet, auch Kapellmeiſter 2.4
ſcheidet aus er geht auf ſeinen Wunſch als erſter Kapeltlle
nach Heidelberg. Frau Alice Zickler wird auf eigenen. Di
nur noch für die halbe Spielzeit feſt engagiert ſein, b. 4"
wird über alle wichtigen Dinge die Oberaufſicht behatle‟,
Vertreter wird Andreas Volpert, derzeit erſter Solo..
in Frankfurt, der gleichzeitig Herrn Böhm erſetzt. .
Düſſeldorf engagiert wurde. Im Schaufpiel ſcheidet Herf Be
Stieda aus, der als Oberſpielleiter an das Stagitsl.
in Hamburg geht. Herr Schudde geht nach Karlsruge."
ſcheidet Herr Weimann aus der durch Heinz Albert 9."
erſetzt wird. Für Herrn Ziſtig wurde Max Neme?
Leipzig), der bekanntlich bereits früher dem Enſemble dee *
Landestheaters angehörte, verpflichtet. Für die ausſche..
Frau Döring wurde Frau Trumpp für die gauze ebe.
verpflichtet. Für einen Teil der Spielzeit wurde Frau 2
engagiert, neu engagiert Frau Gertrud Bergmann. A."
intag, 24. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bor deutſch=engliſchen Beſprechungen.
Der engliſche Bolkſchafter beim Reichsaußenminiſter. — Großbrikanniens Außenminiſter Simon
anfangs März in Berlin.
Der Weg iſt frei!
DNB. Berlin, 23. Februar.
uf Grund der deutſchen Stellungnahme vom 13. Februar zu
ondoner Communiqué hat geſtern die erſte
Fühlung=
re engliſcherſeits in Berlin ſtattgefunden, indem
gliſche Botſchafter Sir Eric Phipps den
Reichs=
ſter des Auswärtigen, Frhrn. von Neurath,
achmittag zu einer Ausſprache aufgeſucht hat.
Mit dem Beſuch, den am Freitag der engliſche Botſchafter
eichsaußenminiſter abgeſtattet hat, haben jetzt die
un=
elbaren Verhandlungen über das Londoner
ramm begonnen, wobei es ſich zunächſt allerdings wohl
um Vorbereitungen handeln dürfte, weil einſtweilen die
zfranzöſiſchen Geſpräche noch nicht beendet ſind. Sie drehen
den Fragebogen, der nach franzöſiſchem Wunſche in Berlin
egt werden ſoll, der aber vielleicht ſeine etwas abſtrakte
verliert, wenn er anfangs März bei dem jetzt ſicher in
Aus=
ehenden Beſuch des engliſchen Außenminiſters Simon in
miterörtert wird.
is will ſcheinen, daß der Weg, wie ihn Deutſchland auf die
ſe Anregung hin urſprünglich in Ausſicht genommen hatte,
tſprechender geweſen wäre. Das haben eigentlich gerade
fahrungen der letzten Woche bewieſen. Wir erinnern daran,
erſt die Aufnahme der deutſchen Antwort in London und
ſehr günſtig war, und daß erſt nachher allerlei
hineinge=
ſt wurde von angeblichen deutſchen Einwendungen, die man
ich kaum herausleſen konnte. Aber dann machte ſich ſchon
nfluß Litwinows — den eine Zeitung in dieſen Tagen ſehr
den „Beneſch des Nordens” genannt hat — bemerkbar. Er
Sorge, daß er irgendwieweit an die Peripherie gedrängt
könnte und erinnerte deshalb Laval ſehr nachdrücklich an
rtrag, in dem ſich Frankreich an Rußland gebunden hatte.
eitig meldete ſich die Kleine Entente, und ſo drohten ſich
len Seiten die Schwierigkeiten berghoch aufzutürmen, nur
n künſtlich geſätes Mißtrauen ſehr räſch an Boden gewann.
deshalb wäre es vermutlich zweckmäßiger geweſen, zuerſt
. Luftpakt heranzugehen, weil hier die Hoffnung beſtand,
nismäßig raſch zu einem Ergebnis zu kommen und dann
ſchologiſchen Vorbedingungen für die Beſprechungen der
Probleme günſtiger geweſen wären.
enn aber die anderen jetzt den umgekehrten Weg gehen
warum ſchließlich nicht? Nur wird es dann ihre
Auf=
in, dafür zu ſorgen, daß nicht ein unentwirrbares
Durch=
er entſteht, bei dem zuletzt eine Frage die andere
über=
t. Wir haben ja unſere Bereitwilligkeit, über den Oſtpakt
er den Donaupakt zu ſprechen, bereits zu erkennen gegeben.
genſeite hat ſich aber bei der Beantwortung unſerer
Rück=
ſo erſtaunlich viel Zeit gelaſſen, daß eine übermäßige Eile
er Seite nicht vorhanden zu ſein ſchien. Aus welchen Grün=
Ulen wir ununterſucht laſſen. Wir ſprechen aber auch jetzt
offen aus, daß wir nicht den Oſtpakt zum
Dreh=
der ganzen Entwicklung werden laſſen
en, weil er nichtnur ſachlich, ſo wie er
urſprüng=
iſtruiert werden ſollte, ſehr viel Bedenken
aus=
ſondern weil er auch im Rahmen der weſt=
=Probleme eine mehr untergeordnete
Be=
ing hat. Aber das wird ſich ja ganz von ſelbſt
heraus=
wenn nun erſt einmal die Verhandlungen in Fluß kommen.
Simons bevorſtehender Berliner Beſuch.
* Gedankenaustauſch zwiſchen Berlin und London zur
Vor=
ng des engliſchen Miniſterbeſuches in Berlin hat, wie die
heute übereinſtimmend melden, völlige Einmütigkeit
dar=
geben, daß in den Berliner Beſprechungen alle Vorſchläge
idoner Protokolls erörtert werden. Es wird nunmehr damit
et, daß Außenminiſter Sir John Simon, der vielleicht von
roßſiegelbewahrer Eden begleitet werden dürfte, Anfang
hſter Woche nach Berlin reiſt, nachdem er Ende nächſter
noch eine Zuſammenkunft mit Flandin und Laval gehabt
wird. In dieſer Zuſammenkunft ſollen u. a. die Einzelheiten
ftpakt=Projektes feſtgelegt werden.
Sir John Simon im Anſchluß an ſeinen Berliner Beſuch
ach Warſchau oder Moskau weiterreiſen wird, ſcheint noch
nicht feſtzuſtehen. Die Blätter melden jedenfalls, daß wahr=
ſcheinlich noch keine Entſcheidungen getroffen ſind. Dagegen wird
allgemein angenommen, daß die ruſſiſche Frage in den
Ber=
liner Beſprechungen eine große Rolle ſpielen wird. So
ſchreibt heute der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily
Tele=
graph”, die Rolle, die Sowjetrußland wieder in Europa zu ſpielen
gedenke, würde die Berliner Beſprechungen beherrſchen, da der
Reichskanzler zweifellos Sowjetrußlands Einfluß auf die
Ent=
wicklung des Nordoſt=Paktprojekts ſowie auf den Stand, auf den
die Rüſtungen beſchränkt werden könnten, zum Ausdruck bringen
würde. „Eines der günſtigſten Ergebniſſe der kontinentalen
Rund=
reiſe Sir John Simons wäre die Beſeitigung des gegenſeitigen
Mißtrauens, das heute Deutſchland und Sowjetrußland bewegt”,
ſchreibt der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph”
wei=
ter. Als Vertrauter der franzöſiſchen Regierung dürfte England
vielleicht in der Lage ſein, gewiſſen in Berlin
umlaufenden irrtümlichen Auffaſſungen über
das franzöſiſcheruſſiſche Verhältnis
entgegen=
treten. —
Die „Times” ſchreibt zu dieſer Frage, die Fortſetzung der
Reiſe der engliſchen Miniſter von Berlin nach Moskau würde den
Takt der Miniſter auf eine große Probe ſtellen. Aber wenn beide
Beſuche diplomatiſch gut vorbereitet würden, beſtünde immerhin
die Möglichkeit, die Standpunkte der beiden Länder über den Wert
des Nordoſtpaktes einander anzunähern.
Schuſchniggs Bariſer Berhandlungen.
Uebereinſlimmung über alle mitkeleuropäiſchen
Fragen.
EP. Paris, 23. Februgr.
Außenminiſter Laval empfing am Freitag nachmittag den
öſterreichiſchen Bundeskanzler Schuſchnigg und Außenminiſter
Berger=Waldenegg zu einer etwa dreiſtündigen
Beſpre=
chung im Quai d’Orſay, wobei die einzelnen, Oeſterreich
intereſſierenden politiſchen Fragen geprüft wurden. Nach Schluß
der Unterredung erklärte Laval, es ſei die vollkommene
Gleichheit der Anſichten mit den öſtereichiſchen
Mini=
ſtern über alle mitteleuropäiſchen und
beſon=
ders. Oeſterreich intereſſierenden Fragen
feſtge=
ſtellt worden.
Nachdem am Vormittag des Samstags im Quai d’Orſay eine
Beſprechung zwiſchen Beamten des franzöſiſchen
Außenminiſte=
riums und dem öſterreichiſchen Außenminiſter Berger=Waldenegg
abgehalten worden war, die mehr techniſchen Charakter hatte,
fand am Nachmittag eine letzte offizielle
Mini=
ſterbeſprechung ſtatt, in der das amtliche Communiaué
feſtgeſetzt wurde, das die Ergebniſſe der Pariſer Beſprechungen
zu Papier bringen ſoll.
Der Beſuch der öſterreichiſchen Miniſter in Paris geht damit
ſeinem Ende entgegen. Im Laufe des Tages hatten die
Mini=
ſter u. a. eine Abordnung der franzöſiſchen Parlamentsgruppe
für mitteleuropäiſche Fragen und am Nachmittag im Hotel
Crillon Vertreter der internationalen Preſſe empfangen. Mittags
war ein Feſtbankett im Quai d’Orſay und abends als Abſchluß
der Veranſtaltungen ein großer Empfang in der öſterreichiſchen
Geſandtſchaft.
Schuſchnigg kommt am Sounkag nach London.
Dem Beſuch des öſterreichiſchen Bundeskanzlers Dr.
Schuſchnigg, der am Sonntag nachmittag gemeinſam mit
Außen=
miniſter v. Berger=Waldenegg in London eintrifft, wird von der
Preſſe auch weiterhin im allgemeinen eine negative Bedeutung
beigemeſſen. Es ſteht feſt, daß die öſterreichiſchen
Mini=
ſter verſuchen wollen, in der einen oder anderen
Form die Zuſtimmung der engliſchen Regierung
zuder Wiederaufrichtung der Habsburger
Dyna=
ſtie zu gewinnen. Die engliſche Regierung dürfte
jedoch dieſen Bemühungen keine Sympathie
entgegenbrin=
gen, und die „Times” ſtellt bereits heute feſt, daß die Habsburger
Frage nicht in das Gebiet der praktiſchen Politik gehöre. Weiter
ſoll gelegentlich des Beſuchs die Frage der
Garantie=
rung für Oeſterreichs Unabhängigkeit im
Rah=
men des Londoner Protokolls erörtert werden,
wüh=
rend ferner noch, wie die „Times” meldet, die Erörterung
finan=
zieller Fragen vorgeſehen iſt,
Nr. 55 — Seite 3
Neuer franzöſiſcher Botſchafte
für Warſchau.
Mehr als ein Perſonalwechſel.
Der ſeit langem angekündigte franzöſiſche Botſchafterwechſel
iſt jetzt erfolgt. Der Zeitpunkt, den ſich die franzöſiſche
Regie=
rung ausgeſucht hat, iſt nicht zufällig gewählt. Es iſt bezeichnend
dafür, daß ſich dahinter tiefere politiſche Abſichten
verbergen. Denn der Drehpunkt dieſer ganzen
Um=
ſchaltung iſt Warſchau.
Der bisherige franzöſiſche Botſchafter Laroche wird
abge=
ſchoben. Ihm wird zum Vorwurf gemacht daß er für die
Ver=
ſchlechterung der franzöſiſch=polniſchen Beziehungen die
Verant=
wortung trägt, vor allem, daß er den deutſch=polniſchen Vertrag
nicht verhindern konnte. Aber weil das nicht offen zugegeben
werden darf, wird er nach Brüſſel verſetzt. In Warſchau tritt
an ſeine Stelle der frühere polniſche Geſandte in Prag, Noel,
der als eines der beſten Pferde im Stall der franzöſiſchen
Diplo=
matie gilt. Er iſt längere Zeit bei der Rheinlandkommiſſion in
Koblenz tätig geweſen und wurde ſchon, als Laval das
franzö=
ſiſche Außenminiſterium übernahm, als deſſen Stellvertreter
ge=
nannt. Dann aber hat ihn ſich der franzöſiſche Miniſterpräſident
Flandin geholt, damit er die neue Kanzlei, den Altersſitz des
Miniſterpräſidenten, einrichten ſollte. Kaum hatte er dieſe
Auf=
gabe erfüllt, mußte er nach Warſchau mit dem Mandat, die
Fäden zwiſchen Paris und Warſchau wieder enger zu ſpinnen,
gleichzeitig aber Deutſchland und Polen wieder
auseinanderzu=
bringen, zum mindeſten den polniſchen Widerſtand gegen den
Oſtpakt aus der Welt zu ſchaffen, um dann auf dieſem Wege eine
künſtliche Iſolierung Deutſchlands herbeizuführen.
Am Quai dOrſay vergißt man aber, daß der Ausgangspunkt
der franzöſiſch=polniſchen Entfremdung in Paris zu ſuchen iſt, vor
allem in der Kränkung berechtigter polniſcher Empfindlichkeiten
durch den großen Bundesgenoſſen. Dazu ſind dann aber doch
auch noch politiſche Intereſſen Polens getreten, und ob Noel
ge=
wandt genug iſt, auch dieſen Widerſtand zu überwinden, bleibt
abzuwarten.
Nach einer Meldung aus Warſchau hat die polniſche
Regie=
rung das Aggrement zur Ernennung des franzöſiſchen Geſandten
in Prag und gegenwärtigen Generalſekretärs des
Miniſterpräſi=
diums Noel zum Nachfolger von Laroche als Botſchafter in
War=
ſchau erteilt.
* Amerikas Arbeitsloſenproblem.
Niederlage Rooſevelts im Senak.
Präſident Rooſevelt hat im amerikaniſchen
Senat eine Niederlage erlitten, die für die
Grund=
lage ſeiner ganzen Wirtſchaftspolitik von ausſchlaggebender
Be=
deutung werden kann.
Er hatte einen gigantiſchen Plan vorgelegt, worin er einen
Kredit von faſt fünf Milliarden Dollar anforderte, um durch
Not=
ſtandsarbeiten 3½ Millionen Erwerbsloſe wieder in den
Arbeits=
prozeß einzugliedern. Mit der Mehrheit einer Stimme hat der
Senat dazu einen Zuſatzantrag angenommen, worin das Entgelt
für alle ſolche Notſtandsarbeiter auf die Höhe des ortsüblichen
Tagelohns gebracht werden ſollte. Dieſer Beſchluß kam zuſtande,
obwohl dem Senat bekannt war, daß er damit den Wünſchen des
Präſidenten zuwiderhandelte. Die demokratiſche Gefolgfchaft hat
alſo ihren eigenen Präſidenten in dieſer entſcheidenden Frage im
Stich gelaſſen.
Es iſt mehr als zweifelhaft, ob ein Veto Rooſevelts an
die=
ſem Beſchluß etwas ändern kann. Es liegt ſogar die Aeußerung
eines ſeiner engſten Mitarbeiter vor, daß die ganze Vorlage
end=
gültig tot ſei, daß Rooſevelt dieſen Plan aufgeben würde,
nach=
dem er denaturiert ſei, und nun verſuchen wolle, die Arbeitsloſigkei
ſchrittweiſe zu beſeitigen.
In jedem Fall ergibt ſich aus der Tatſache der Abſtimmung,
daß zum erſtenmal das Parlament dem Präſidenten die
Gefolg=
ſchaft verweigert hat, wohl aus Angſt vor den Folgen ſeiner
Wirt=
ſchaftspolitik auf dem Finanzmarkt. Denn ein Betrag von 5
Mil=
liarden kann auch bei den amerikaniſchen Verhältniſſen jeden
finanziellen Rahmen ſprengen. Deshalb alſo liegt der Kern des
Widerſtandes auch bei der Bankwelt, die ſchon ſeit langem mit
Sorgen den Experimten Rooſevelts zuſieht und über die
bisheri=
gen Ergebniſſe ſeiner Politik recht ſkeptiſch denkt. Das Problem
bleibt immer das gleiche, daß man wohl den Anfang einer
In=
flation in der Hand hat, aber nicht ihr Ende. Und Rooſevelt
konnte bisher einen Ausgleich zwiſchen den beiden Extremen nicht
finden, von denen die eine Seite, eine weitere Herabſetzung der
Preiſe verlangt, während die andere endlich wieder mit feſten
Werten für ihre Kalkulation rechnen möchte.
geht ebenfalls nach Hamburg, ihre Nachfolgerin iſt noch
efunden.
s dem Enſemble der Oper ſcheidet Herr Aldenhoff;
achfolger wird Heinz Janſſen, Plauen, der als Turiddu
e.,Neben ihm wurde Dr. Grögler und ein anderer
ſprechender junger Sänger in Ausſicht genommen. Herr
aupt, der ebenfalls ausſcheidet, wird durch Herrn
rerſetzt (bisher nur Oratorienſänger). Weiter ſcheiden aus
Tampe und Herr Biſutti, letzterer wurde an die
oper Wien engagiert. An ſeine Stelle tritt Herr Georg
er, z. Zt. Nürnberg. Frau Ammermann wird uns
ir die übernächſte Spielzeit noch erhalten bleiben. Frl.
bruch geht nach Bremen, Erſatz für ſie iſt noch nicht
chtet. Anni von Stoſchwurde für eine Reihe von
Gaſt=
verpflichtet. Für Frau Piltti wurde Frl. Grete Weltz,
r, engagiert.
e Solotänzerin Frl. Ihlenfeldt verläßt unſer Ballett
rlicherweiſe ebenfalls. Sie zieht ſich ganz von der Bühne
— Es iſt das ſelbſtverſtändliche Beſtreben der
General=
u, den Geſamtkörper des künſtleriſchen Enſembles im
lichen zu erhalten und weiter zu geſchloſſener Einheit
aus=
ui und dazu möglichſt junge aufſteigende Kräfte heran=
4s den Spielplan betrifft, ſo wird verſucht werden, nach
hkeit das Verſprechen zu halten, was zu Anfang der
eit gegeben wurde. In Ausſicht ſtehen noch in der Oper
aukaſiſche Komödie”, dazu die „Joſephslegende” ferner
Koſenkavalier”, „Figaro”, und eine Uraufführung „Die
de von Salamanca” von Schubert, eine Neubearbeitung.
chauſpiel wird. „Agnes Bernauer‟ „Der zerbrochene
ein Shakeſpeare, ferner „Onkel Theodor” von Selma
Off, und von Sigmund Graff „Hier ſind Gemſen zu ſehen”
n werden. Dazu kommt eine alleinige
Urauffüh=
für Darmſtadt von Theodor Haerten „Der tolle
an” (Großherzog von Braunſchweig). Dieſe Uraufführung
orausſichtlich mit 6 anderen ſehr bedeutſamen Aufführun=
S Opern und Schauſpiek und einem Konzert in der
Feſt=
gegeben werden, die aus Anlaß des 125jährigen
Jubi=
des Landestheaters in der Woche nach Oſtern
veranſtal=
rd.
beſonderen Wunſch des Gauleiters ſollen auch die
icher Feſtſpiele durch das Heſſiſche Landestheater wieder
deu. Vielleicht wird man hier Hinrichs „Die Stedinger”
ledoch ſteht das noch nicht feſt.
jeden Fall zeugt der Bericht von zielſicherer, planvoller
und von dem ernſten Streben, den Ruf des Heſſiſchen
ekheaters ſo zu feſtigen, wie es ſeine künſtleriſche Tradition
rtigt.
M. St.
Heſſiſches Landeskheaker.
Kleines Haus. — Samstag, den 23. Februar.
W. 2. Mozark: „Die Enkführung aus dem Serail”.
In der heutigen Aufführung des Mozartſchen Meiſterwerkes
ſchien uns die Wiedergabe etwas gemäßigter als in der
Erſtauf=
führung, und wir fanden, daß dies dem Stil des Werkes beſſer
entſprach. Als Belmonte ſang Heinrich Kroegler vom
Deut=
ſchen Nationaltheater Weimar. Seine helle Stimme iſt
ſym=
pathiſch und gut gebildet, ſie dringt, im Forte der Enſembles
weniger durch als die unſerer Künſtler. Auffallend war der
Hang zum Schleppen. War die geſangliche Leiſtung gut und
zu=
weilen recht fein abgetönt, ſo ging der Künſtler ſchauſpieleriſch
wenig aus ſich heraus. Die Aufführung hinterließ ſtarken
Ein=
druck und fand, außergewöhnlich herzlichen Beifall, ein Zeichen,
wie froh die in Darmſtadt recht große Mozartgemeinde iſt, wieder
in den Tönen des Meiſters ſchwelgen zu können.
Muſikverein Darmſtadk.
4. außerordentliches Konzerk. — Kammermuſikabend.
Samstag, den 23. Februar 1935.
Zwei große Klaviertrios umrahmten das Konzert, das in
faſt überfülltem Saal ſtattfand und den Ausführenden reichen
Beifall eintrug. Das Trio in G=Moll von Robert Schumann iſt
ein Spätwerk, das in der Unruhe und Leidenſchaftlichkeit des
erſten Satzes den beiden Violinſonaten nahe ſteht, dann aber
freundlichere Töne anſtimmt. Beethovens B=Dur=Trio begeiſtert
immer wieder durch die wundervolle Ueberlegenheit, mit der
der Meiſter die außergewöhnlich großen Formen baut und mit
einer Fülle ſchönſter Gedanken überſchüttet. Dazwiſchen wurde
ein Duo für Violine und Violoncello muſiziert, das Johann
Halvorſen nach einer Paſſacaglia von Händel bearbeitet hat,
ein geſchickt gearbeitetes für beide Inſtrumente recht virtuoſes
und klangvolles Stück. Die Violine ſpielte Heini Müller ſehr
tonſchön, techniſch gewandt und temperamentvoll. Er eignet ſich
recht gut für Kammermuſik paßt ſich gut an, und nur in dem
wohl reichlich raſch geſpielten Schlußſatz des Schumanntrios
und bei den raſch abwechſelnden Motiven zwiſchen Violine und
Cello bei Beethoven ließ er ſich rhythmiſch ein wenig irritieren.
Hans Andrä, den wir ſeit Jahren als mit über den Durchſchnitt
ragenden Celloſoliſten hoch ſchätzen, wirkte als der Führer des
Trios. Mit ſeinem großen, edlen Ton und ſeiner ſicheren,
her=
vorragend geſtaltenden Rhythmik akzentuierte er am ſtärkſten
und gab reiche Farbe. Lina Becker führte den ſchwierigen
Klavierpart beider Trios recht gut und klangſchön aus nur
fehlte uns zuweilen die ſcharfe Zeichnung und die
Ueberlegen=
heit in der Geſtaltung der Uebergänge zwiſchen den einzelnen
Abſchnitten. Die Werke waren in der Abtönung und im
Zu=
ſammenſpiel ſehr ſorgfältig vorbereitet, und man war von Herzen
dankbar, daß man die herrlichen Werke wieder einmal hören
durfte. Dem Muſikverein gebührt entſchieden Dank für derartige
Veranſtaltungen.
F.N.
Sechs auf einer Inſel. Roman von Ernſt Johannſen. (
Leip=
zig, Heſſe u. Becker.)
Der Verfaſſer ſchildert in dieſer modernen Robinſonade die
Erlebniſſe einer ſechsköpfigen Schar, die bei einem Schiffbruch auf
eine unbewohnte kleine Inſel verſchlagen wird. Ein deutſcher
Profeſſor, ein Pſeudograf, ein derber Holländer eine ältere
Deutſch=Amerikanerin und deren reizende Tochter — das iſt die
bunte Geſellſchaft, die ſich unter ganz ungewöhnlichen
Verhältniſ=
ſen vertragen ſoll. Zu ihr ſtößt ſpäter ein Matroſe, der
unter=
wegs aus dem Rettungsboot geſtürzt war. Es iſt ergötzlich zu
leſen, wie ſelbſt in dieſer gefährlichen Lage kleinlicher Eigennutz,
Empfindlichkeiten und Vorurteile die Eintracht gefährden, die
allein Rettung bringen kann. Erſt die äußerſte Not und die
rück=
ſichtsloſe Entſchloſſenheit des derben Matroſen bringen die
hadern=
den Schickſalsgenoſſen zur Vernunft.
„Der Weg zur Freiheit”. Monatsſchrift des
Arbeits=
ausſchuſſes Deutſcher Verbände. Zeitſchrift für
Außenpolitik. Berlin. Einzelnummer 0,45 RM., vierteljährlich
1.10 RM.
Rechtsanwalt Prof. Dr. Grimm, der bekannte Verteidiger
vieler Deutſcher in der Beſatzungszeit, zeigt in einem
ausgezeich=
neten Aufſatz „15 Jahre nach Verſailles” die große Linie der
kon=
ſequenten Politik auf, die Frankreich ſeit Richelieu und dem
Weſt=
fäliſchen Frieden Deutſchland gegenüber befolgt hat und deren
Krönung Verſailles werden ſollte: Unterſtützung aller
ſeparatiſti=
ſchen und partikulariſtiſchen Tendenzen, Bekämpfung aller
Be=
ſtrebungen zur deutſchen Einheit — „Empecher le bloc germanique!"
15 Jahre nach dem Friedensdiktat ſind ſowohl die Politik des
„Grand Rhin”, wie auch die des „Petit Rhin” der Saar an der
Heimattreue der deutſchen Bevölkerung geſcheitert. Dr. H. Bauer
gibt einen ſehr bemerkenswerten Ueberblick über die in den
Ver=
einigten Staaten, in England, Frankreich. Rußland und Italien
getroffenen Maßnahmen zur wirtſchaftlichen Mobilmachung im
Kriegsfall. Ein ausführlicher redaktioneller Beitrag zur
Vorge=
ſchichte des neuen Verſuches, die Probleme Gleichberechtigung und
Sicherheit die deutſche und franzöſiſche Forderung, gleichzeitig zu
löſen ſowie zahlreiche Beſprechungen von Neuerſcheinungen auf
dem politiſchen Büchermarkt ergänzen den wertvollen Inhalt des
Februarheftes
Seite 4 — Nr. 55
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 24. Februar 19
Ilſe Marie Richter
Joachim Schütze
geben ihre Verlobung bekannt.
Villenkolonie Eberſtadt
Am Elſengrund 80
im Februar 1935.
Darmſtadt
Schlageterſtr. 91
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
ſowie für die Kranz= und Blumenſpenden
bei dem Heimgang unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen
Frau Katharina Morgenroth
geb. Beimert
ſagen wir allen, insbeſondere Herrn Pfarrer
Danz für die troſtreichen Worte und den
Schweſtern von St. Fidelis, für die
liebe=
volle Pflege unſeren herzlichſten Dank.
Mein lieber Mann, unſer lieber Vater und
Großvater
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt (Jakobiſtr. 23), den 23. Febr. 1935.
Auch einzeine
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Freude machen.
Des-
halb auch hei
Hlein-
möheln immer zu
Mäbel-Industrie Feidel
Auguſt Rettberg
Rechnungsdirektor i. R.
iſt heute morgen im Alter von 70 Jahren
janft im Herrn entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Lina Reitberg, geb. Drott
Milli Dönges, geb. Rettberg
Hermann Rettberg
Wilhelm Rettberg
Hermann Dönges
Eugenie Rettberg, geb. Markowa
Magdalene Rettberg, geb. Heinrich
und s Enkel.
Darmſtadt (Kiesſtr. 122, Offenbach a. M.,
Nidda, den 23. Februar 1935.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den
26. Februar, nachm. 3 Uhr, von der Kapelle
des Friedhofs an der Nieder=Ramſtädter=
(2005
ſtraße aus ſtatt.
Statt Karien.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Kranzſpenden und
Beweiſe herzlicher Teilnahme, ſowie die
troſt=
reichen Worte des Herrn Pfarrer Beringer bei
dem Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen
Heinrich Dillemuth
Oberrechnungsrat i. R.
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren innigſten
Dank.
Im Namen
der trauernden Hinierbliebenen:
Minna Dillemuth, geb. Scheerer.
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[ ← ][ ][ → ]ntag, 24. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 55 — Seite 5
18 der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 24. Februar 1935
Der unbekannte Helfer!
Auf zur deutſchen Saae!
Inter dieſem Stichwort fährt die Reichsbahndirektion Mainz
nnerstag, den 28. Februar, einen um 75 Prozent ermäßigten
tungsſonderzug nach Saarbrücken, der am 2. März
zurück=
wird. Der in Darmſtadt Hbf. um 6.16 Uhr abfahrende
Son=
hält bei Hin= und Rückfahrt in Groß=Gerau, Mainz Hbf.
jesbaden Hbf. und trifft gegen 10 Uhr in Saarbrücken ein.
ſo gelegt, daß von den Anſchlußſtrecken nach den
Einſteige=
fen des Zuges bequeme Verbindung durch fahrplanmäßige
rreicht wird. Vorausgeſetzt, daß die Entfernung nicht über
ometer beträgt, werden beim Vorzeigen der
Sonderzugkar=
b auf den Anſchlußſtrecken um 75 Prozent ermäßigte
An=
rten für Hin= und Rückfahrt ausgegeben. Es muß damit
zt werden, daß der Verwaltungsſonderzug längſt vor der
uusverkauft iſt. Es empfiehlt ſich daher, die
Sonderzugkar=
deren Verkauf am Montag, den 25. Februar, begonnen
echtzeitig zu löſen.
Deutſche Front iſt bei Beſchaffung von Quartieren
behilf=
iſt natürlich, daß bei dem gewaltigen Andrang zur Feier
kgliederung der deutſchen Saar in den Verband vom
Deut=
eich am 1. März nur ein kleiner Teil der Gäſte in Hotels
ſthäuſern untergebracht werden kann. Aber der oft
bewie=
fergeiſt und die rührende Gaſtfreundſchaft der Saarländer
die Sonderzugteilnehmer im Kreiſe der deutſchen Familien
enehmſten Stunden verbringen laſſen und beſtimmt werden
ſſen Saarbrücker Aufenthalt in der ſaarländiſchen
Feier=
mit als eines der ſchönſten Erlebniſſe mit nach Hauſe
Händel=Feier in der Stadtkirche. Zur Erinnerung an den
burtstag Händels wird der Kirchenchor der Stadtkirche am
g im Vormittagsgottesdienſt den 100. Pſalm des Meiſters
en. Der Pſalm iſt in vier Teilen vertont: je zweimal wech=
Chor und ein mehrfach beſetztes Terzett mit einander ab.
hluß bildet dann eine gewaltige Vertonung des altkirch=
Ehre ſei dem Vater und dem Sohne uſw.” Begleitet wird
Im von einem kleinen Orcheſter, das aus Mitgliedern des
orcheſters und Muſikfreunden gebildet iſt.
Paulusgemeinde. Am heutigen Sonntag findet abends wie=
Gemeindeabend im Gemeindeſaal unter der Kirche
farrer Wolf wird ſprechen über das Thema „Gottesdienſt
endmahl in der Paulusgemeinde‟. Wenn es gewünſcht
nn ſich eine Ausſprache anſchließen.
Fhiladelphia=Konferenz in der Stadtmiſſion. Am Mittwoch.
Februar, wird im großen Stadtmiſſionsſaal wiederum eine
ihrlich zweimal ſtattfindenden chriſtlichen ,
Gemeinſchafts=
nzen abgehalten, die ſeit 40 Jahren den Namen „Phila=
(Bruderliebe)Konferenz” tragen. Die diesmalige
Konfe=
ſt unter dem Geſamtthema: „Leben und Wandel im Geiſt”
dner iſt der theologiſche Lehrer der bekannten Pilger=
=Anſtalt St. Chriſchona b. Baſel, Herr Pfarrer W. Ek=
Die Konferenzvorträge beginnen vormittags um 10 Uhr
hmittags um halb 3 Uhr. Am Abend des Konferenztages
Uhr findet ein Vortrag des Herrn Pfarrer Köhler von
rtinsgemeinde ſtatt.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadt.
GROSSES HAUS
Febr. Anfang 17.30 Uhr. Ende nach 22.00 Uhr. Haupt=miete E 17. In neuer Einſtudierung und Aus=
ſtattung: „Triſtan und Jſolde‟ Febr. Anfang 17.00, Ende 19.30 Uhr. Deutſche Bühne,
Jugend=Ring I. (Geſchloſſene Vorſtell.): „Martha”. febr. Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr. Miete 4 17.
„Der Graf von Luxemburg”. fehr Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Außer Miete.
Einmaliger Tanzabend Mary Wigmann und ihre
Tanzgruppe. KLEINES HAUS Febr. Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 21.30 Uhr. Kraft
durch Freude (geſchl. Vorſt.). Iphigenie auf Tauris. Febr. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Kraft durch Freude
(Geſchloſſene Vorſt.): „Jphigenie auf Tauris”.
Febr. Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Zuſatzmiete II:
„Opfergang”.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
je erſte Aufführung von Richard Wagners Muſikdrama
an und Iſolde” unter der muſikaliſchen Leitung von
muſikdirektor Karl Friderich in der Neuinſzenierung von
r Max Hofmüller und Profeſſor Leo Paſetti ſtatt. Die
tien ſingen Joachim Sattler und Bertha Obholzer. Die
Hauptpartien ſingen Johanna Blatter, Karl Biſſuti. Hch.
und Karl Köther. — An der Kaſſe des Landestheaters
heute der Vorverkauf für das einmalige Gaſtſpiel von
Ligman und ihrer Tanzgruppe, das am kommenden Mitt=
7. Februar, im Großen Haus ſtattfindet. Die berühmte
n wird mit 16 Schülerinnen eine Reihe ihrer neuen
ngen, darunter ihre große Kompoſition „Frauentänze‟
en, die der künſtleriſche Höhepunkt der vor kurzem in
veranſtalteten „Deutſchen Tanzfeſtſpiele” waren. Die
ſche Begleitung des Tanzabends im Großen Haus des
heaters hat Hans Haſting, der für viele Tanzſchöpfungen
au Wigman die Muſik komponiert hat.
Vom Weſen
25 neuen künſtleriſchen Tanzes.
Von Mary Wigman.
Mittwoch findet im Großen Haus des Heſſiſchen
Landes=
ein einmaliges Gaſtſpiel von Mary Wigman und ihrer
lppe ſtatt. Wir bringen im folgenden einen Aufſatz von
Ligman ſelbſt, der einen Einblick in die künſtleriſche
Ge=
delt der Frau gibt, die nicht nur in Deutſchland, ſondern
Welt als die eigentliche Schöpferin und die bedeutendſte
erin der modernen deutſchen Tanzkunſt gilt.
Tanz iſt in jeder ſeiner Erſcheinungsformen an den
den Menſchen gebunden. Keine andere Kunſt iſt darum
ſehr auf den Augenblick lebendiger Darſtellung
angewie=
ie andere Kunſt ſo abhängig von der unmittelbaren
Wir=
eſes Augenblicks. In dieſer Flüchtigkeit der tänzeriſchen
lung liegt nicht nur der beſondere Reiz, den die
Tanz=
lSzuüben vermag, es liegt darin auch die Gefahr der
Ver=
ing vom Schein und Sein. Denn vor dem faſzinierenden
lick der Darſtellung tritt das dieſer Darſtellung zugrunde
„Werk” in den Hintergrund, und der Vortrag ſiegt über
taltung.
her mag es kommen, daß die künſtleriſchen Anforderungen,
I allgemeinhin an Tänzer und Tanz zu ſtellen gewohnt
icht immer den Anforderungen entſprachen, die auf den
n der übrigen Künſte als ſelbſtverſtändlich gelten
llangen wir vom Tanz nichts anderes als ein Feſt für
Be, begnügen wir uns mit der Schönheit der menſchlichen
tngen um des äſthetiſchen Genuſſes willen, ſo dürfte der
lemals Anſpruch erheben, im Rang der übrigen Künſte
ſchwertig zu ſtehen. Er würde die liebenswürdige und
derte Unterhaltungskunſt bleiben, die er in einigen an=
Uropäiſchen Ländern heute noch iſt.
Deutſchland hat ſich um die Jahrhundertwende auf dem
der Tanzkunſt ein Wandel vollzogen, der zwangsläufig zu
Iormerneuerung führen mußte. Es geſchah nicht mehr
Mr weniger als ein Sichbeſinnen auf das Weſentliche, als
lederzurückfinden zu den ureigentlichen Kraftquellen, von
(Dem, der an hervorragender Stelle im öffentlichen Leben
ſteht, wird die Anerkennung und der Dank oft im reichen Maße
zuteil. Sein Wirken geht ſo ſichtbar vor ſich, daß es keiner
wei=
teren Bemühung bedarf, um ſeine Tätigkeit dem einzelnen
Volks=
genoſſen klarzumachen. Wie aber ſteht es mit demjenigen, der
namenlos in mühſeliger Kleinarbeit ſein Tagewerk vollbringt.
Wenn dieſes Tagewerk nun noch in vielleicht ſelbſtloſer Weiſe
wiederum der Allgemeinheit zugute kommt, ſo verdient es doch
wirklich einmal die Leiſtung dieſes „unbekannten Helfers in
dankender Weiſe zu erwähnen.
Es liegt in der Natur des Menſchen, Achtung und
Anerken=
nung dort zuteil werden zu laſſen, wo die irdiſchen Güter in
reichem Maße hingefallen ſind, dagegen den geringer anzuſehen,
der arm geblieben iſt, auch wenn er
ſelbſt Leiſtungen vollbringt. Es iſt
deshalb eine der wichtigſten
Erziehungs=
aufgaben der nationalſozialiſtiſchen
Be=
wegung, daß in erſter Linie die
Lei=
ſtungen anerkannt werden. Deshalb
ſoll in dieſen Zeilen derjenigen gedacht
werden, die in ſelbſtloſer Weiſe ihre
ganze Arbeitskraft in den Dienſt des
Winterhilfswerks ſtellen. Wenn man
bedenkt, daß dem Winterhilfswerk bzw.
der NS. Volkswohlfahrt ſtändig ein
Heer von 1200 Helfern im Kreiſe
Darmſtadt zur Verfügung ſteht, dann
mag es einem klar werden, wieviel
ungerühmter Opfermut oft von denen
aufgebracht wird, die nicht nach Ruhm
und materiellem Lohn fragen. Daß die
Zahl derer ſo groß iſt. mag ein Beweis
dafür ſein. auf welch breiter Grundlage
die nationalſozialiſtiſche
Weltanſchau=
ung ſich gründet und ausbreitet.
Kommt man auf eine Ortsgruppe der
NSV., dann ſieht man ſtets einige
Perſonen, die mit Eifer beſchäftigt
ſind, die Lebensmittel= oder
Kleider=
ausgabe vorzubereiten, zu ördnen und
zu verteilen. Man ſieht ſie immer
bilfs=
bereit dem Ortsgruppenamtsleiter zur
Seite ſtehen, um ſeine Anweiſungen
auszuführen.
Da iſt auf einer Ortsgruppe ein
Mann, der ſelber kriegsbeſchädigt und
in mancherlei Hinſicht hilfsbedürftig
iſt. mit dem Eiſernen Kreuz I. Klaſſe
Endloſer Zug
und ſomit ſchon mit dem höchſten
Sym=
bol der Opferbereitſchaft für das
Va=
der unbekannten
terland ausgezeichnet, der Tag und
Nacht auf ſeinem Poſten iſt und
jeder=
zeit, wenn man ihn braucht. zur
Ver=
fügung ſteht.
Es ſei auch der vielen Amtswalter
ge=
dacht, die unermüdlich ſammeln gehen,
von Haus zu Haus, treppauf treppab
eilen, die die Wohnungen der Bedürftigen beſuchen, um dort zu ſehen,
woran dieſe beſonderen Mangel haben. Mit zu den ſchwierigſten
Aufgaben gehört auch die Bearbeitung der ſtrittigen
Wohnungs=
angelegenheiten. Da gibt es die Beſchwerden über
menſchenun=
würdige Wohnungen nachzuprüfen, Streitigkeiten mit dem
Haus=
beſitzer beizulegen und mit den verſchiedenen Parteien zu
ver=
handeln. Hierbei gilt es oft die größten Schwierigkeiten zu
überwinden, und auch perſönliche Kränkungen bleiben den
wohl=
meinenden Helfern der NSV. nicht erſpart. Auch bei der
Wer=
bung von Mitgliedern iſt es nicht immer mit einem einmaligen
Beſuch getan, ſondern unverdroſſen geht der Helfer wiederholt zu
denen, die nicht ſofort von der beſonderen Aufgabe der NS.
Volkswohlfahrt überzeugt waren, um ſie immer wieder aufs neue
auf ihre Verpflichtungen hinzuweiſen. Auch da bleiben ihnen
Kränkungen und perſönliche Gehäſſigkeiten nicht erſpart. Es
ge=
hört beſtimmt eine große Selbſtüberwindung und
Opferfreudig=
keit dazu, unbeirrt ſeine Pflicht zu tun.
Unter dieſer Schar von Helfern befindet ſich eine große Zahl
ſolcher Leute, die ſelber ſchon ſeit Jahren erwerbslos ſind und
vom Wohlfahrtsamt betreut werden, die ihre ganze Kraft der
NS. Volkswohlfahrt bzw. dem Winterhilfswerk zur Verfügung
ſtellen. Schon verſchiedentlich iſt es ſogar vorgekommen, daß
der=
artige Leute, als ſie Arbeit bekamen, in die ſchwerſten
Gewiſſens=
qualen verfielen, da ſie mit ſolcher Liebe an ihrer gemeinnützigen
Tätigkeit hingen, daß es ihnen ganz unmöglich ſchien, dieſe ohne
weiteres aufgeben, zu können. Wenn ſie aber dann in Arbeit
waren, ließen ſie es ſich nicht nehmen, jede freie Stunde Poſten bei
der NS. Volkswohlfahrt zu ſtehen. Da kann man alſo von
Opfer=
mut ſprechen, und ſolche Leute ſind doch wirklich in erſter Linie
berufen, über das Wohl ihrer Mitmenſchen zu wachen und für
ſie zu ſorgen.
Helfer
Es iſt nicht möglich, alles, was von dem unbekannten Helfer
getan wird und was zu deſſen Arbeit gehört, hier aufzuzählen,
dazu ſind die Arbeiten zu vielſeitig. Diejenigen aber, die ihr
Scherflein zur Winterhilfe geben und oft nur um kleine Beiträge
angegangen werden, ſollten nicht murren über das, was ihnen
zu=
gemutet wird, denn ihr kleines Opfer iſt wirklich gering gegen
das große derjenigen, die mit ihrer ganzen Kraft und dem
Ein=
ſatz ihrer Perſönlichkeit und Geſundheit Tag und Nacht dem
ſozialen Hilfswerk unſeres Führers zur Verfügung ſtehen.
Der Dank aller bleibe dieſen treuen Kämpfern nicht verſagt.
Wenn ihre Arbeit auch nicht von jedem heute ſchon eingeſehen
und anerkannt wird, ſo wird der Tag doch nicht fern ſein, an dem
jeder Volksgenoſſe ihnen und ihrer Arbeit uneingeſchränkte
Be=
wunderung zollen wird. Wir aber wollen mit dieſen Zeilen eine
Dankespflicht erfüllen, die ſicherlich von keinem gefordert wurde,
da dieſe Menſchen ja gewohnt ſind, in aller Stille ihr Tagewerk
zu tun, dieſe ſollen nur ein kleiner Beweis dafür ſein, daß ſie
nicht vergeſſen ſind.
R. M.
Meldefriſt für F219. der 5. März.
Die Meldungen zum Eintritt in den Freiwilligen
Arbeits=
dienſt am 1. April 1935 müſſen bis zum 5. März 1935 bei den
Meldeämtern für den Freiwilligen Arbeitsdienſt erfolgt ſein.
Spätere Meldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Nach
dem 5. März 1935 ſind die Meldeämter für Annahme von
Bewer=
bungen jeder Art geſchloſſen. Für das Saarland beginnen die
Meldungen am 2. März 1935. Der Schlußtermin für Meldungen
im Saarland wird noch bekannt gegeben werden.
— Maskenball der Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
Nachdem die mit ſo außerordentlichem Beifall aufgenommene
Damen= und Herren=Sitzung vorüber iſt, wird in ähnlich
ſtim=
mungsvoller Art am Samstag, den 2. März, abends, in ſämtlichen
feſtlich geſchmückten Räumen des Turnhauſes am Woogsplatz der
allſeits bekannte und beliebte große Maskenball folgen.
Drei Tanzkapellen werden in ſteter Folge die Tanzfreudigen in
Bewegung halten.
Verlorene Briefpoſt. Ein Briefbeutel des Poſtamtes in
Bremen (5) nach Progreſo (Mexiko), der am 10. Januar mit dem
Dampfer „Deutſchland” abgeſandt wurde, iſt mit dem Dampfer,
dem in New York die Poſt für Progreſo zugeführt worden iſt,
ge=
ſunken und verloren gegangen. Der Poſtbeutel enthielt nur
ge=
wöhnliche Druckſachen, die vermutlich in den Tagen vom 7. bis
9. Januar aufgeliefert wurden.
denen alle echte Kunſt zu allen Zeiten geſpeiſt wurde und wird.
Es ward ein Weg beſchritten, der Suchen und Entdecken hieß,
der Erlebnis und Erkenntnis brachte, ein Weg, der die Bereiche
des Seeliſchen und des Geiſtigen von neuem aufbrach und an
deſſen Endpunkt ſich der Menſch als der lebendige Träger des
Tanzes zu erkennen gab.
Das war der Anfang des neuen künſtleriſchen Tanzes in
Deutſchland, und das meint nichts anderes, als daß im Tanz von
nun an der ganze, der ungeteilte Menſch wieder in Erſcheinung
trat.
Der tanzende Menſch ward ſich der ſtrömenden Kraft ſeiner
naturgegebenen Bewegung wieder bewußt, und die rhythmiſche.
Sprache ſeiner Gebärde empfing Sinn und Bedeutung durch ihre
Verankerung im lebendigen menſchlichen Sein.
Neben die Freude des rein Spieleriſchen trat der erhabene
Ernſt des Tragiſchen, das Neu=Anmutige fand ſeinen Gegenpol
im Heroiſch=Feſtlichen. Das geſamte Spiel der lebendigen Kräfte
wurde in ein anderes ein neues Verhältnis zueinander gebracht.
Die direkte Bezugnahme auf den Menſchen und ſeine
ſchick=
ſalhafte Bindung an alles und jedes lebendige Geſchehen
bedeu=
tet für den Tanz nicht nur eine Bereicherung in Inhalt. Stoff
und Thema. Es erwuchs aus der in einem neuen Sinne
auf=
gebrochenen Erlebniswelt auch eine neue tänzeriſche Form. Die
Verſchmelzung von Inhalt und Form zu einer unlöslichen
Weſenseinheit aber iſt es, die der tänzeriſchen Geſte jene
über=
zeugende Bildkraft gibt, die jedes echte Kunſtwerk durchleuhtet
und ſeine tiefere Wirkung auf andere Menſchen erklärt. Denn es
wirkt in der künſtleriſchen Sprache des Tanzes nicht nur das,
was man ſieht, ſondern auf geheimnisvolle Weiſe auch das, was
nicht ſichtbar gemacht werden kann und doch als lebendige
Gegen=
wart zu uns ſpricht: Der ſeeliſche Urgrund, dem die Gebärde den
Menſchen entſtammt, und der geiſtige Hintergrund, von dem ſie
Sinn und Bedeutung empfängt.
Dieſe Vermählung des Unſichtbaren mit dem Sichtbaren, des
Fühlbaren mit dem Faßbaren iſt das Kennzeichen alles echten
deutſchen Kunſtſchaffens zu allen Zeiten geweſen. Unverkenibar
trägt auch der neue deutſche Tanz die gleichen charakteriſtiſchen
Merkmale und darf damit ſeinen Platz im Rang der übrigen
Künſte als gleichberechtigt fordern.
(Dieſer Aufſatz iſt einem Buch der Künſtlerin entnommen,
das demnächſt unter dem Titel „Deutſche Tanzkunſt” im Verlag
Carl Reißner=Dresden erſcheinen wird.)
Reichsbund Volkskum und Heimak.
Rothenberg tanzt.
Der Ortsring für Volkstum und Heimat hatte wieder zu
einem Heimatabend eingeladen, der trotz des garſtigen Wetters
doch gut beſucht war. Die „lieben Alten” freilich hatten ſich vom
Beſuche abhalten laſſen. Das war überaus bedauerlich, denn der
Abend ſollte ja diesmal Volkstänze bringen, womit man gerade
den Alten eine Freude machen wollte. Ortsringführer Gehron,
der auch unſere Volkstanzgruppe leitet, ſprach über die deutſchen
und beſonders die heſſiſchen Volkstänze und ſchilderte ſie als ein
Stück echter bodenſtändiger Volkskultur Sie ſind hervorgewachſen
aus dem Weſen und dem Temperament der verſchiedenen deutſchen
Stämme, deren Eigenart wieder ſtark von der Bodengeſtalt ihres
Heimatraumes beeinflußt iſt. Das trat beſonders einleuchtend bei
der Behandlung der ſüddeutſchen Tänze hervor. So wie zum
Bei=
ſpiel der Oberbayer ſeine bucklige Heimat nur mit Armen und
Beinen bezwingen kann, ſo tanzt er auch mit Händen und Füßen
ſeinen Schuhplattler. Der Norddeutſche dagegen befindet ſich auch
im Tanzſaal auf ſeiner weiten Ebene, wenn er im Schreittanz die
Figuren abgeht. So vermag uns auch der Volkstanz hinzuführen
zu den Quellen der neuen Weltanſchauung, zu dem Menſchen und
ſeiner Heimat, zu Blut und Boden, und wir begreifen die Pflege
des Volkstanzes als eine Forderung der neuen Zeit.
Als Eigenart der heſſiſchen Volkstänze wurde ihr gedanklicher
Hintergrund hervorgehoben. Sie ſchildern alle ein Stück
Volks=
leben. Die Begeiſterung des Redners ließ erkennen, wie die
beſſi=
ſchen Volkstänze eine Quelle der Freuden ſein können für
denjeni=
gen, der ſie mit dem Leben des Volkes recht in Verbindung zu
bringen verſteht. Ueberhaupt bilden ſolche Volkstänze wie der
Laurebacher” oder der „Ritſch hi, ritſch her” zuſammen mit ihrer
Weiſe und dem unterlegten Text ein einziges ſchönes Kunſtſtück.
Unſere Volkstanzgruppe war in bunter Odenwälder Tracht
er=
ſchienen und ergänzte den Vortrag jeweils durch die Vorführung
der entſprechenden Charaktertänze. Es zeigte ſich dabei, daß Anmut
nicht allein im gezierten Ballett, ſondern ſehr wohl auch durch
natürliche Ungezwungenheit beim Volkstanz zum Ausdruck kommen
ann.
Zuſammenfaſſend ſoll geſagt werden, daß man die Volkstänze
deshalb tanzt, um immer wieder neue Zweige des Volkstums zu
pflegen, Freude am Volkstum zu wecken, die undeutſchen Tänze zu
verbannen und endlich unſeren Alten die Gewißheit zu geben, daß
ihre Jugendzeit mit den vielen ſchönen Volkstänzen wertvoll genug
war, ſich ihrer heute noch frohgemut zu erinnern. Das „Sieg=Heil”
auf den großen Förderer des Volkstanzes, den Herrn
Landſchafts=
führer Miniſterialrat Ringshauſen, fand bei den Zuhörern
frohen Widerhall.
Was wir an dem Abend hörten, war größtenteils etwas
grund=
ſätzlich Neues. Wie ſehr die Anweſenden davon berührt waren,
zeigte der zweite Teil des Abends. Ein fröhliches Volkstanzen
ſetzte ein, woran ſich alle Beſucher lebhaft und vergnügt beteiligten.
Der nächſte Heimatabend ſoll am 24. Februar im Saale „Zur
friſchen Quelle” in ähnlicher Weiſe durchgeführt werden.
Deviſenvorſchriften für den Poſtzahlungsverkehr. Nachdem
durch das Geſetz über die Deviſenbewirtſchaftung vom 4. Februar
1935, durch die Durchführungsverordnung hierzu und durch die
von der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung erlaſſenen neuen
„Richtlinien” die deviſenrechtlichen Beſtimmungen neu geordnet
und zuſammengefaßt worden ſind, hat auch der Reichspoſtminiſter
die Deviſenvorſchriften für den Poſtzahlungsverkehr neu geregelt.
Hiernach können vom 1. März ab wieder genehmigungspflichtige
Zahlungen im Poſt= und Poſtſcheckverkehr ausgeführt werden,
wenn bei der Einzahlung des Betrages am Poſtſchalter oder bei
der Einſendung des Auftrages an das Poſtſcheckam
Einzelgeneh=
migungen der Deviſenſtellen oder Einzelbeſcheinigungen der
Ueberwachungsſtellen vorgelegt werden.
Seite 6
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der NSDAP.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
Die Frauen, die Sonntag, den 24. Februar 1935, von
Darm=
ſtadt=Stadt und =Land, vereidigt werden, treffen ſich nachmittags
6 Uhr am Braunen Haus, Rheinſtr. 48. Die Scheine ſind zur
Vereidigung mitzubringen.
Die Beſprechung mit Frau Brinkhoff am 28. Februar 1935
fällt aus.
NS.=Frauenſchaft. Ortsgruppe Maintor IV.
Der Pflichtabend der Ortsgruppe Maintor II findet
Mon=
tag, den 25. Februar 1935. abends 8 Uhr, im „Gutenberg” ſtatt.
gez.: Wamboldt. Kreisleiter.
F. d. R.: gez.: Reuter, Geſchäftsführer.
Der Kreisausbilder.
Sämtliche zu vereidigenden politiſchen Leiter einſchließlich
Kreisſtab und Amt für Beamte treten am Sonntag den 24.
Fe=
bruar 1935, um 18.30 Uhr pünktlich, ortsgruppenweiſe an der
Nordweſtſeite der Feſthalle im Dienſtanzug an.
gez.: Wamboldt. Kreisleiter.
F. d. R.: Rettberg, Organiſationsleiter.
Deutſches Jungvolk in der HJ., Jugendfilmſtunde am 2. März 1935:
„Der alte und der junge König”.
Die Fähnleinführer des Jungbannes 1/115 ſtellen ſofort durch
Umfrage bei ihren Einheiten feſt, wieviel Pimpfe an der
Film=
ſtunde teilnehmen. Der Eintrittspreis beträgt 0,20 RM.
Meldung der Teilnehmerzahl bis Montag, den 25. Februar,
15 Uhr, an den Jungbann. Abrechnung bis Dienstag, den 26.
Fe=
bruar, 18 Uhr.
Deutſche Arbeitsfronk, Berufsgruppenamk.
Berufsgruppe der Techniker, Fachgruppe Verkehr.
Am Mittwoch, den 27. Februar 1935, um 20.30 Uhr,
findet im Berufsgruppenheim der DAF., Rheinſtraße 14, II. (
Ein=
gang Grafenſtraße) ein Lichtbildervortrag über den
Schiffahrtsweg vom Rhein zur Donau
ſtatt. Es ſpricht
Herr Reg.=Baurat Fehrer, Darmſtadt.
Da der Abend wieder äußerſt intereſſant werden wird, laden
wir alle Kameraden, Techniker, Werkmeiſter, Kaufmannsgehilfen,
Büro= und Behördenangeſtellte und weibliche Angeſtellte zu dieſer
Veranſtaltung ein.
Der Eintritt iſt frei!
Reichsluftſchußbund — Orksgruppe Darmſtadk.
Wochendienſtplan
vom 24. Februar bis 2. März 1935.
Untergruppe IV (Britz): Mittwoch, den 27. Februar,
Block=
warte=Verſammlung einſchließlich Stellvertreter. Ort:
Badi=
ſcher Hof (Ecke Wendelſtadt= und Blumenthalſtraße). Zeit:
20.15 Uhr pünktlich.
Unkergruppe Vb (Maurer): Montag,, den 25. Februar,
Block=
warte=Verſammlung einſchließlich Stellvertreter. Ort: bei
Kam. Böhm (Beſſunger Straße 39). Zeit: 20 Uhr pünktlich.
Untergruppe Ula (Dieter): Freitag den 1. März,
Block=
warte=Verſammlung einſchließlich Stellvertreter. Ort: bei
Kam. Lautenſchläger (Ecke Nieder=Ramſtädter= und
Heinrich=
ſtraße). Zeit: 20 Uhr pünktlich.
Gemeindegruppe Eberſtadt: Mittwoch, den 27. Februar,
Amts=
träger= und Blockwarte=Verſammlung. Erſcheinen ſämtlicher
Amtsträger und Blockwarte iſt Pflicht. Ort: Vorderes
Schul=
haus. Zeit: 20.30 Uhr pünktlich.
Der Ortsgruppenführer.
J. A.: gez.: Dr. Scriba.
Beiriebsführer! Handwerksmeiſter!
Skell Vorlehreſchüler ein!
Die Deutſche Arbeitsfront, Abteilung des
Berufsgruppen=
amtes Gau Heſſen=Naſſau, Sitz beim Rhein=Mainiſchen Induſtcie=
und Handelstag, unterhält mit Unterſtützung der gewerblichen
Wirtſchaft in Darmſtadt eine Vorlehrewerkſtat, der es zur
Auf=
gabe gemacht wurde, Jugendlichen im Alter von 14 bis 15 Jahren
eine planvolle Arbeitsſchulung in den grundlegenden
Arbeitsver=
fahren des Schloſſerberufes zu vermitteln. Die Ergebniſſe der
bis=
her geleiſteten Erziehungsarbeit fordern eine Weiterführung der
Vorlehrewerkſtat auch m ommenden Jahre. Damit die
Neuauf=
nahmen in dem bisherigen Umjange erfolgen können, iſt es
not=
wendig, daß ſämtliche Jugendliche, die die Vorlehre von April
1934 bis März 1935 beſucht haben, in Lehrſtellen vermittelt werden.
Beſonders vorgeſchultes Ausbildungsperſonal, das ſeine
Ge=
eignetheit ſowohl in fachlicher wie in charakterlicher Hinſicht
nach=
weiſen mußte, hat das handwerkliche Können und die Fähigkeit
der Jungen im Fertigen von Arbeitsſtücken nach Zeichnung ein
Jahr lang planmäßig entwickelt. Von Anfang an wurde Wert auf
Maßhaltigkeit und Sauberkeit jedes Werkſtückes gelegt und damit
angeſtrebt, den Jugendlichen ein Gefühl für gediegene Fertigung
anzuerziehen. Gleichzeitig ſind die Vorlehreſchüler charakterlich
ge=
ſchult und zu diſziplinierter kameradſchaftlicher Haltung erzogen
worden.
Auf Wunſch kann jeder Vorlehreſchüler die von ihm
gefer=
tigten Werkſtücke vorlegen. Außerdem iſt es jedem Betriebsführer
und Handwerksmeiſter geſtattet, ſich durch eine Beſichtigung der
Vorlehrewerkſtatt ein Bild über den Ausbildungsſtand der
ein=
zelnen Vorlehreſchüler zu verſchaffen und danach die für ihn
geeig=
neten Lehrlinge beim Arbeitsamt anzufordern.
Abgeſehen davon, daß die Vorlehreſchüler bereits ein
gan=
zes Jahr lang in werklicher Arbeitsübung
ge=
ſtanden haben, erfüllen Sie auch ein Gebot ſozialer
Gerech=
tigkeit, wenn Sie die nun fünfzehnjährigen Vorlehreſchüler
gegen=
über den Jugendlichen bevorzugt einſtellen, die jetzt erſt aus
der Schule entlaſſen werden.
Vereinigung der Katzenfreunde, Katzenſchutzverein, Ortsgruppe
Darmſtadt. Die letzte Monatsverſammlung, die ſehr gut beſucht
war, legte Zeugnis davon ab, daß in der Vereinigung eine ſtetige
Aufwärtsbewegung zu verzeichnen iſt. Auch die Mitgliederzahl iſt
im ſtetigen Wachſen begriffen und bekundet das rege und
wach=
ſende Intereſſe, das man den notleidenden und gequälten
Mitge=
ſchöpfen in weiteſten Kreiſen entgegenbringt. Anſtelle des
er=
krankten Vorſitzenden leitete Vorſtandsmitglied Freiin von Löw
zu Reinfurth, die in gewandter, ſachlicher Weiſe dem Abend
vorſtand, die Verſammlung. Nach der kurzen Begrüßung berichtete
die Kaſſiererin Fräulein Grubert über die Tätigkeit im
letz=
ten Monat, insbeſondere über die Unterbringung von
herren=
loſen, ſowie abzugebenden Kätzchen Dann erzählte in ſpannender
Weiſe Fräulein von Löw Tiergeſchichten aus eigenen Erlebniſſen,
die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Nur durch
all=
ſeitige Hilfe kann dem Katzenelend in Stadt und Land geſteuert
werden. Darum muß immer wieder der Mahnruf und die Bitte
an alle Tierfreunde ergehen: bewahret Kätzchen und Hunde vor
dem qualvollen Tod des Verhungerns, habt Mitleid und ſchafft
ihnen ein Heim! Laßt nur ſoviele Junge am Leben, als ihr in
gute Hände abgeben könnt! Kaſtriert die jungen Kater im
ent=
ſprechenden Lebensalter! Pflegt eure Kätzchen ſelbſt auf das
ſorg=
fältigſte!
Umrahmt war der ſo intereſſant verlaufene Abend von
muſika=
liſchen Darbietungen, die durch Fräulein Grubert auf dem
Klavier und durch einen Schüler der Geſangſchule Marie Franke,
Herrn Willi Schmidt, der eine Arie aus dem Wildſchütz zum
Vortrag brachte, klangſchön und ſtimmungsvoll geboten wurden.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Das Union=Theater zeigt das große hiſtoriſche Filmwerk „Der
alte und der junge König” mit Emil Jannings, Werner Hinz,
Leopoldine Konſtantin, Marieluiſe Claudius, Claus Clauſen u. a.
Die Helig=Lichtſpiele zeigen den fröhlichen Ufa=Film „Ferien
vom Ich” mit Hermann Speelmanns, Carola Höhn. Cilly Feindt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den ſpannenden Senſationsfilm
er Fall Baskerville” (Wenn die Maske fällt . . .).
Reſi=Theater zeigt heute den großen Heimatfilm der Berge:
„Der verlorene Sohn” mit Luis Trenker, Maria Andergaſt,
Marian Marſh. Jugendliche haben Zutritt.
Die Beſſunger Kirche.
Sonntag, 24, Februar 1
(452. Beranſtalkung des „Alk=Darmſtadt”, Vereins für Orisgeſchichke und Heimakkunde.)
Borieag oes Praldten Mtor. u. Mr. Diem. trug. Sie deckten die Gräber des Pfarrers Chriſtian
(F 1730), des Pfarrers Konrad Schwaner (F 1705) und
Heimatgeſchichke von 1002 bis heuke.
frau Katharine Schwaner, geb. Seyler (F 1669), Außer dieſen
Bei der Tieferlegung des Fußbodens 1884 ſtieß man au —=
Gruft, die vor dem Altar eingebaut war und drei Grabp —.
Am Donnerstag ſprach vor einem außerordentlich großen
Hörerkreis Herr Prälat D. Dr. Dr. Diehl friſch und frei über
„Die Beſſunger Kirche‟
Schon 1002 wird die Pfarrei Beſſungen urkundlich erwähnt.
Bis in das 14. Jahrhundert hinein gehörten zu ihr vier
Gotteshäuſer: die Kirche in Beſſungen, die Kapelle in Darmſtadt,
die Kapelle zum Hl. Kreuz und die Kapelle zu St. Martin. 1330
wurde die Pfarrei Darmſtadt errichtet, und von nun an gehörten
auch zu ihr die drei Kapellen. Mit der Erbauung der
Darm=
ſtädter Stadtkirche trat die Bedeutung der Beſſunger Kirche
zurück. Im 15. Jahrhundert ward Beſſungen ein Filial von
Darmſtadt. Sieben Geiſtliche dienten an dem Hochaltar zu
Un=
ſerer Lieben Frauen, an den Altären zu St. Katharina, zu den
10 000 Märtyrern, zu den Hl. Drei Königen, zu St. Sebaſtian, zu
St. Martin und zum Hl. Kreuz. Um 1530 ward im
Zuſammen=
hang mit der Einführung der Reformation wieder eine Pfarrei
Beſſungen errichtet. Dieſe Kirche iſt heute nicht mehr vorhanden.
An ſie erinnert nur noch der Unterbau des Kirchturms, der
goti=
ſchen Charakter trägt. Die heutige Kirche iſt von 1574 bis 1576
nach den Plänen des Darmſtädter Baumeiſters Jakob
Keſſel=
huth, des Erbauers des Kaiſerſaalbaues und des
Hofkirchen=
baues im Darmſtädter Schloß, errichtet. Zweimal iſt dieſe Kirche
gründlich umgebaut worden, 1884 und 1908/09 Die Umbauten
treten nach außen hin klar in Erſcheinung. 1884 wurde die Kirche
durch einen Anbau im Norden und einen im Süden erweitert.
Sie erhielt dadurch weſentlich ihre heutige Geſtalt. 1808 wurde
der baufällige Weſtgiebel abgebrochen und um drei Meter weiter
herausgerückt. Das Schiff der Kirche ward dadurch verlängert
und das Gotteshaus durch einen hallenartigen Verbindungsbau
mit der tiefer gelegenen Straße in Verbindung geſetzt.
Beachtenswerte Veränderungen im Innern der
Kirche brachten die Arbeiten 1680, 1723 und die Umbauten von
1884 und 1908/09. Die Wiederherſtellung des Kircheninnern im
Jahre 1638 war dadurch veranlaßt, daß das Gotteshaus im Kriege
ſchwer mitgenommen worden war. Sie erhielt neues Geſtühl und
eine neue Kanzel. 1680 wurde an Stelle der im Jahre 1638
an=
geſchafften brüchig gewordenen Kanzel eine neue Kanzel
aufge=
ſtellt. Der Kanzelſtuhl wurde 1884 erneuert und von Profeſſor
A. Noack mit den Bildern der vier Evangeliſten geziert. 1723
wurde in der Kirche erſtmalig eine Orgel aufgeſtellt, ein Werk
des Darmſtädter Orgelbauers Johann David Appel. 1884 wurde
der Fußboden der Kirche tiefer gelegt und der Innenraum
voll=
ſtändig neu ausgeſtattet. Die Arbeiten in den Jahren 1908/09
ſchufen das noch heute vorhandene Bild des Kircheninnern. An
Stelle der alten flachen Decke wurde eine Holztonne eing
die Emporen zurückgeſchoben und miteinander verbunden. Die
Orgel kam in den Turm, und Gebr. Linnemann malten die Kirche
aus.
ſonen hat die Kirche noch anderen Pfarrern als Grabſtätte ge 4
Von den 15 Geiſtlichen, die von der Reformation an bis mn
Erlaß des Verbots der Kirchenbegräbniſſe (1785) in Beſſm
wirkten, ſind außer Schwaner und Agricola noch in Beſſ
geſtorben die Pfarrer Theophil Ruffinus (F 1605), Geore *
mann (F 1657), Joh. Hch Ortenburger (f 1745) und Georg
a=
rad Stüber (F 1755). Es iſt anzunehmen, daß ſie alle i
Kirche beigeſetzt wurden. Dies war damals notwendig, wi f
Einführung des Sippengrabes für einen Pfarrer auf dem
w=
hof keinen Raum bot. Die 1884 aufgedeckten Grabſtein ſ..d
heute in dem Verbindungsbau aufgeſtellt. Die Grabſtein im
Schwaner und ſeiner Gattin ſind gute Werke der Steinme En
Ein weiterer Stein erinnert an ein Söhnchen des Pfarre er
iſt mit Engelsköpfen geziert. Weiter zu erwähnen ſind der
Sp=
ſtein von Frau Pfarrer Ziſler (F 1713), einer geb. Rüffe
von Glauberg, der Grabſtein von Pfarrer Ortenburger, de ſch
die Erinnerung an deſſen am 17. Juli 1744 in Beſſungen v — Vater, den O. Rosbacher Präzeptor Joh. Hch Ortenk ix
feſthält. Endlich der Grabſtein von Frau Oberförſter Korn=
und von dem Nachrichter Joh. Martin Molter (F 1732,
Jahre), der mehrere Stiftungen in der Kirche gemacht hat.
Sohn und Nachfolger Joh. Georg war mit einer Tochter a. 1.
Scharfrichterfamilie Nort verheiratet.
In Beſſungen wurden getauft: 1579: 17 Kinder, 15 S
1606: 17. 1614: 24, von 1614 bis 1630 im Durchſchnitt 22 5.
Peſt von 1605, die Flucht vor den Mansfeldiſchen Trupper
nahmen viele Familienväter weg.
Im 18. Jahrhundert wurde Beſſungen auch entvölkert
den Abzug ſo vieler Seelen nach Ungarn”. Beſſunge
zu einem armen Dorf hernieder, und erſt im 19. Jahrhunde
ſich die Gemeinde wieder erholt. 1818 hatte Beſſungen 128
wohner, 1828: 1848 Einwohner, 1871: 5795 Einwohner,
7279 Einwohner.
So führte uns der Vortragende lebendig und anſchaulick
unſerer Heimatgeſchichte von 1002 bis heute. Herzlichſter
war der Dank der Alt=Darmſtadt=Gemeinde.
Zum Schluß lud Herr Profeſſor Dr. Eſſelborn zu
Ausſtellung in der Landesbibliothek am 2.
bruar 1935, 11.30 Uhr, und Frau Engel zu einem Heimat
des Schleſiervereins. Der Vereinsführer und He=
Kaminſky berichteten über die Feier des 80. Geburtstage
Geheimrat Dr. A. Hoffmann, eines der fleißigſten und
ſten Mitglieder von Alt=Darmſtadt. Herr Dr. Diery ſch
einen Gang zum Gotteshaus auf dem Beſſunger Kirchw
früheren Jahrhunderten.
Am 7. März 1935 ſpricht Herr Oberſchulrat Th. Rit
über „Darmſtädter Denkmäler”.
Bülſn 32
Abikurienken.
Alljährlich in die Faſtnachtszeit fällt auch die Maturzeit. Es
mag wichtigere Tage geben im menſchlichen Leben, ſchönere
viel=
leicht, auch glücklichere, aber es gibt wohl keinen, der dem
Men=
ſchen mehr an Freiheitsgefühl ſchenken könnte, als der Tag, an
dem er ſein Abitur beſtanden hat, von den Lehrern einen letzten
Händedruck entgegennimmt und je nach Temperament und
Ver=
anlagung ſtürmiſch oder gelaſſen die Schule für immer verläßt.
Ich weiß nicht, was der Abiturient von heute mit ſeiner
jungen Freiheit anfängt. Früher hat man ſie am Abend her= mit Alkohol begoſſen und hatte das Gefühl dabei, als wachſe
ſie unter dieſer Behandlung ins Grenzenloſe. Der Kaiſerſagl
(heute Palaſtkino) und der Saalbau, das waren die Räume die
für dieſes Richtfeſt der Freiheit gerade ausreichten und
keines=
wegs zu groß waren. Ich erinnere mich, daß bei dieſem Vorſpiel
zur künftigen akademiſchen Freiheit zehn und zwölf und gar
vier=
zehn Hektoliter Bier in einer einzigen Nacht getrunken wurden.
Ein ganzer Saal voller Menſchen war Gaſt der zwanzig oder
fünfundzwanzig Abiturienten: Magiſter, Konabiturienten der
andern Schulen, Studenten in allen Farben und aus allen
Se=
meſtern, Freunde, trinkfeſte Verwandte, bemooſte Häupter, deren
„Lebensziel”, — wie ſie ſangen — „Lieb und Luſt und lauter
Becherklang” war, füllten den unteren Saal; ein bunter Kranz
von Damen, gewunden aus den Freundinnen und „Couſinen”,
jungfühlenden Muttern. huldvollſt geneigten Oberkläſſerinnen der
Viktoriaſchule, Bekanntſchaften aus der Tanzſchule und vom Eis
zierte die Galerien, und alle dieſe holde Weiblichkeit ſah ſtolz auf
das männliche Tun der gefeierten Bezwinger zwölfjähriger (oft
auch dreizehn= und vierzehnjähriger) Schulhaft und miſchte ihre
hohen Stimmen in das laute Liedergetöſe, das da unten vom
Saal her gegen Wände und Decke dröhnte
Wie geſagt, ich weiß nicht, was der Abiturient von heute mit
ſeiner jungen Freiheit anfängt, aber das weiß ich: auch er wird
ſich vorkommen wie Herkules, der die Laſt der Erde glücklich
wie=
der los war, die Arme reckte, die Muskeln (auch die geiſtigen)
ſpielen ließ und mit erhobenem Haupt zu neuen Taten ſchritt.
„Her mit dem Leben, ich will ſehen, was dahinterſteckt! Das wäre
gelacht, wenn ich nicht damit fertig würde!
Mit leichter Wehmut gratuliert Euch der Burrus. Ihr
Abi=
turienten.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Muſikverein. Am Faſtnachtdienstag findet für
Mitglie=
der und Freunde des Vereins im Vereinshaus eine
Faſchings=
veranſtaltung mit Kabarett ſtatt. Der Saal iſt von den Künſtlern
A. M. Schwindt und Eſther von Wedekind beſonders reizvoll
ge=
ſchmückt. Das allgemeine Leitwort für dieſen Abend lautet: „Und
wenn die Welt unnergeht, dann mit Muſik.‟ Nachmittags
Krep=
pelkaffee für Kinder. Einzeichnungsliſte beim Hausmeiſter.
Nächſte Geſamtproben: Dienstag, 26., und Donnerstag, 28. Februar.
Karneval=Geſellſchaft „Narrhalla”. — Eine
Nacht im Urwald. Nur noch eine Woche trennt uns von
dem Schlager der diesjährigen Karnevals=Veranſtaltungen, dem
Großen Faſtnachts=Samstag=Maskenball der
Narrhalla. Wie wir ſchon heute verraten können, wird dieſer
Maskenball in einer Idee und Ausſtattung aufgezogen, wie man
Gleiches in Darmſtadt noch nicht geſehen hat. Es wird ein Genuß
ſein, die freudig überraſchten Geſichter der Beſucher zu beobachten,
wenn ihr Fuß den Saal betritt. Niemand verſäume es, diefen
Abend im Saalbau mitzuerleben. Der Eintrittspreis ermöglicht
es jedem, dieſen Scherz mitzuerleben, insbeſondere, da ſonſtige
Nebenausgaben für Tanz und Tombolas nicht in Frage kommen.
Alſo die Parole für Faſtnacht=Samstag: Zur Narrhalla im
Saalbau.
Schleſier=Vereine. V. An der Schwelle des 43.
Ver=
einsjahres bietet die Landsmannſchaft der Schleſier den
Mit=
gliedern, ſowie allen Wanderfreunden bei freiem Eintritt einen
Lichtbildervortrag „Schleſiens Bergwelt kommt zu uns” mit
Auf=
nahmen, daß jedem Photofreund das Herz lacht. Mögen ſich
viele Begleiter zur Reiſe durch Rübezahls Reich einfinden!
Für die ehemaligen Angehörigen der
Schwer=
ſten Batterien (42 cm., 30.,5 cm. und Schwerſte
Flachfeuer=
batterien) findet am 30. und 31. März 1935 in Eſſen die erſte
Wiederſehensfeier ſtatt. Näheres durch H. J. Staggemeier, Eſſen,
Martin=Luther=Straße 34.
Städt. Saalbau. Heute abend 8 Uhr Rheiniſcher Abend.
Feenhafte Dekoration, Konzert und Tanz, erſtklaſſige Tanzkapelle,
Leitung Willy Schlupp. Eintritt frei.
Das Winkerhilfswerk des deutſchen Volkes
und der V9A.
Zum zweiten Sammeltag des VDA. am 9. März. — Na
Kornblume die Bernſteinnadel zum Zeichen der inneren Ve
denheit aller Deutſchen.
VDA. Auch in dieſem Jahre iſt der VDA. (Volksbun
das Deutſchtum im Ausland), der Treuhänder fi
deutſchen Volksgruppen außerhalb des Reiches, in das Wil
hilfswerk des deutſchen Volkes eingebaut.
Sammlungen wird er im Winter 1935 durchführen. Nach de
26. 1. die Kornblume zum Verkauf gelangte, ſteht die Sa
lung am 9. März im Zeichen einer Bernſteinnadel un
kleinen bäuerlichen Holzſchnitzereien. Aufgabe des
Winte=
werkes iſt es, überall wo deutſche Menſchen wohnen. in allen
ſen und allen Schichten das Bewußtſein der
Zuſammengehö=
durch eine opfernde Tar zu bewähren. Wie es keine Grenze
Klaſſenunterſchiedes gibt, ſo gibt es keine Grenzen des Zuſar
gehörigkeitsgefühls innerhalb der großen Volksgemeinſchaft
ganzes Volk tragen wir Freud und Leid. Gemeinſamkeitsb
rung iſt Pflicht des ganzen Volkes und für das ganze Volk.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich der VDA., der die
ſammengehörigkeit aller Deutſchen
vertri=
den Dienſt des Winterhilfswerkes geſtellt hat. Iſt doch der 9
gedanke des VDA., die Erhaltung und Schickſalsverbu
heit aller deutſchen Menſchen. zur Vorausſetzung des neuen
tes geworden der ſeine Rechtfertigung aus dem Volkstum er!
hat. Damit iſt auch die Grundlage für einen ſtarken Aufſtie
Volkstumsarbeit im neuen Reiche gegeben, die aus einem
und vertrauensvollen Zuſammenwirken aller Kräfte zuſt
kommt. Mit der Ausbildung der Organiſation des VDA. zu
vollen Organismus, die ſich in den letzten Jahren vollzog,
ſtärkſte Zuſammenfaſſung und innere Vereinheitlichung der
tumsarbeit erreicht worden. Fernab von machtpolitiſchen 4
bungen iſt der VDA. als Pflegeſtätte deutſcher Kulturbezieh.
zum Auslandsdeutſchtum mit allen ſeinen großen Verzweig.
ein Geſamtverband der Deutſchen in aller Welt. Und die de
Nation iſt größer als die Maſſe der Volksgenoſſen, die im
ſtaat, im Deutſchen Reiche, lebt. Von nahezu hundert Millione
Deutſchen ſiedeln nur 64 Millionen Volksgenoſſen im Reichse
Alle Deutſchen zu umfaſſen, den Volksgedanken zu pflegen.
ſtehend, hilfreich, fördernd, iſt die Aufgabe des VDA., de
Mittler und Treuhänder beſonders der Grenzlanddeutſchen un
deutſchen Volksgruppen im Ausland eine geiſtige und ſe
Brücke über die Grenzen hinaus bildet. In der Tat: jeder de
Reichsbürger muß ſich deſſen bewußt ſein, daß er nicht nur St
bürger, ſondern auch Volksgenoſſe iſt, der Verpflichtungen de
ſamten Leutſchen Volkstum gegenüber auf ſich zu nehmen ha.
Eine Fahrk ins Blaue.
Maskenball der Liedertafel.
* Eine echt karnevaliſtiſche, luſtige „Fahrt ins Blaue
das geſtern abend im Städtiſchen Saalbau! Getreu dem
wort war der große Saal in ein farbenfrohes, buntes
lingsidyll verwandelt. Maibäume, friſche grüne Baumgru
Palmen. Blumen über Blumen waren überall verteilt, ai
Decke waren große, durchleuchtete „Blumenkörbe”, aus dener
roten und weißen Blüten floſſen, angebracht, in der Mitte
Saaldecke drehte ſich ein Rieſenblumenrad, mit bunten Lam.
verziert, die auch die Galerien und Bühne ſchmückten. au
eine hübſch angelegte Gartenlaube in künſtlichem Blumeng
ſtand. Libellen und beleuchtete Schmetterlinge ſchwebten
Saal, es war ein ganz neues, originelles und feenhaftes
lingsbild, das ſich den erſtaunten Beſuchern bot. — Die Be*
mitglieder hatten — an der Spitze der Vorſitzende, Vermellt
inſpektor Schäfer — tagelang gearbeitet, um die Gedankel
Schatzmeiſters der Liedertafel. Bauinſpektors
Hofmann=
für die Ausgeſtaltung des Abends ſorgte, in die Wirklichkeit
zuſetzen. 15 000 Blüten zierten den Feſtſaal. Tulpen und
men waren vielfach innen beleuchtet, ſo daß ein Farben.
erhöht durch die geſchickten Lichteffekte, die „Fahrt ins B1
und den Abend verſchönte. Für die Beleuchtung zeichnete
Firma Guſtav Geil, Kirchſtraße, und für die Blumendekor”
die Firma Schulz verantwortlich.
Bald herrſchte auch in den bunt karnevaliſtiſch geſchmt
oberen Räumen bei ausgiebigem Tanz frohe, harmlos aueb
ſene Stimmung, zu der die Muſikkapellen unter Leituns
W. Schlupp erheblich beitrugen. Unter den zahlreichen
ſuchern ſah man hübſche und feſche Faſchingskoſtüme.
o: Es iſt für mich eine ſelbſtverſtänd
der Bedmlr.. Pflicht, die nationalen Beſtrebunge
Reichsluftſchutzbundes zu unterſtützen und durch Erwe‟”
der Mitgliedſchaft an dem Aufbau des deufſchen. di
itzuarbei
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 23. Febr. Horſt=Weſſel=
Gedächtnis=
de. Zum Gedächtnis Horſt Weſſels anläßlich ſeines
Todes=
veranſtaltete geſtern abend die SA.=Standarte 390 im
anenſaale eine Gedenkſtunde, an der auch die PO., Frauen=
Hitlerjugend. BDM. uſw. teilnahmen, ſo daß der
Schwanen=
bis auf den letzten Platz beſetzt war. Unter den Klängen
Marſches des Spielmannszuges der Standarte 390 erfolgte
Aufmarſch der Fahnengruppen. Dann ergriff
Sturmbann=
zrBreitwieſer zu einer kurzen Begrüßungsanſprache das
1 und gab einige Erläuterungen zu der nachfolgenden
Auf=
zung. Im Anſchluß bot die Spielſchar des Sturms 22 390
r=Ramſtadt) das Schauſpiel in 4 Aufzügen „Horſt Weſſel”
z das in packender Weiſe das Leben und Streben Horſt Weſſels.
zn Kampf für die große Idee des Nationalſozialismus, von
r voll und ganz erfaßt war, und ſein Sterben für dieſe dar=
Das eindrucksvolle Spiel wurde mit der größten
Aufmerk=
it und Ergriffenheit aufgenommen. Anſchließend an die
ihrung zeichnete Sturmbannführer Breitwieſer in kur=
Strichen ein Lebensbild Horſt Weſſels als Vorbild für uns.
rend ſich die Verſammelten von ihren Sitzen erhoben,
wid=
man dem großen Vorkämpfer bei geſenkten Fahnen einige
tten ſtillen Gedenkens. Dem Sieg=Heil auf den Führer
M oeh, ou aich dei us aifſtlich des Wleltitſäenie
Möglichkeit eine Bibel=Ausſtellung ſtattfinden.
Gemeinde=
er, die im Beſitze alter Bibeln, etwa aus der Zeit des
zigjährigen Krieges bis zum Jahre 1820, ſind, werden
des=
gebeten, dies dem Evangeliſchen Pfarramt mitzuteilen und
3 twa vorhandenen Bibeln zur Ausſtellung zur Verfügung zu
n. — Epangeliſcher Kirchengeſangverein,
kommenden Mittwoch abend findet im Gemeindehaus die
ährige Generalverſammlung des Vereins ſtatt.
Erzhauſen, 23. Febr. Der Arbeitsdienſt=Film „Ich für
Du für mich” wird hier in den Linden=Lichtſpielen vom
2 is 27. Februar aufgeführt.
bräfenhauſen. 23, Febr. Reichsluftſchutzbund. In der
ne” fand eine gut beſuchte Verſammlung des RSB. ſtatt. Pg.
Seriba=Darmſtadt ſprach in eindringlichen klaren, von
Lichtbildern unterſtützten Worten über die Frage: Warum
Tchutz? Während jenſeits unſerer Grenzen alle Mittel der
Tten Technik angewandt werden, ungeheueres Material, zum
aitzbereit ſteht, bleibt uns Deutſchen nur der zivile Selbſtſchutz.
ſchland im Herzen Europas, umgeben von hochgerüſteten
dten, hat keine Luftwaffe, keine Luftabwehr. Aber dafür haben
eines, dank unſerem Führer Adolf Hitler, den Wehrwillen
geeinten Volkes. Luftgefahr droht! Jeder ſchütze ſich ſelbſt!
2R9B, will jeden ſchulen: Wie kann ich mich gegen Luftgefahr
1en? Baut Schutzräume! Entrümpelt die Speicher! Werdet
lieder des ROB.! Gemeindegruppenführer Pg. Knöbel und
zruppenleiter Pg. Mager dankten dem Redner und richteten
Zſuf an die Erſchienenen, ſelbſt Mitglied zu werden und Mitglie=
Zu werben. Noch iſt hier in Gräfenhauſen viel zu tun. Aber
wiſſe, daß es nationale Pflicht iſt, im ROB. mitzuarbeiten
Erhaltung von Vermögenswerten und Menſchenleben.
Volks=
ſen von Gräfenhauſen, verſteht die Zeichen der Zeit und tretet
n den Reichsluftſchutzbund!
r. Eberſtadt, 23. Febr. Am Montag abend wird in der
evan=
hen Kirche ein neuer Bethelfilm gezeigt betitelt:
Rin=
de Menſchen”, der das ſchwere Schickſal einer von der
Fall=
erblich belaſteten Familie veranſchaulicht. — Schutzhütte.
n lang gehegten Wunſche der Anwohner der Villenkolonie
durch Errichtung einer Schutzhütte an der Halteſtelle „
Schirm=
ſe” entſprochen.
X. Pfungſtadt, 23. Febr. Hohes Alter. Am morgigen
tag tritt der Landwirt Peter Liebig 4., Seilerſtr. 13, in den
der Achtzigjährigen. Er erfreut ſich ſeltener geiſtiger und
rlicher Rüſtigkeit. Er iſt Mitbegründer der Freiwilligen
rwehr, der er jetzt 56 Jahre angehört. Durch den Krieger=
Militärverein wurde dem Jubilar das Bild des ehemaligen
herzogs mit deſſen eigenhändiger Unterſchrift überreicht.
Nieder=Ramſtadt, 23. Febr.
Winterhilfswerkver=
altung. Die Kraftſportler haben ſich für Sonntag, den 24.
in den Dienſt des WHW. geſtellt dadurch, daß ſie im Saal=
Fiſcher zu Nieder=Ramſtadt einen Großringkampf
veranſtal=
deſſen Reinertrag reſtlos dem WHW. zufließt. Es ſtehen ſich
zwei erſtklaſſige Mannſchaften gegenüber, und zwar die
Kreis=
rannſchaft des Kraftſportvereins 1910 Daxmſtadt und die
nannſchaft des hieſigen Kraftſportvereins. Die
Arbeitsdienſt=
le Darmſtadt, die am morgigen Abend hierorts ein
Werbe=
rt veranſtalten wird, konzertiert auch vor Beginn und nach
luß der Kämpfe. — Rotes Kreuz. Um der
Einwohner=
das Schaffen und Wirken der Freiwilligen Sanitätskolonne.
Roten Kreuz beſſer zu veranſchaulichen, findet am kommenden
jerstag den 28. d. M.. abends, im Saale des Gaſthauſes. „Zur
ein Lichtbildervortrag über das Thema „Erſte Hilfe bei
Un=
sfällen” ſtatt. Eintritt für jedermann frei.
Ober=Ramſtadt, 23. Febr. Winterhilfe. Vom
Orts=
ſtragten für das Winterhilfswerk wird darauf hingewieſen,
das Opferbuch des WHW. am Sonntag, den 24. Februar, von
r vormittags bis 5 Uhr nachmittags durchgehend für
Einzeich=
en im Rathausſaal offenliegt.
2b. Groß=Zimmern, 22. Febr. Familienabend des
nvereins. (Verſpätet.) Der Turnverein 1863 hielt
n Familienabend ab. Der Saal war ſehr gut beſetzt. Nach dem
fnungsmarſch der Kapelle Reitzel marſchierte der Vorſtand
ge=
ſen mit ſeinen Scharen zur Bühne und nahm Aufſtellung
hin=
einen Jubilaren. Nach Begrüßung durch den Vorſitzenden
über=
e er drei verdienten Mitgliedern den Ehrenbrief für 25
jäh=
treue Mitgliedſchaft. Es ſind dies die Turner: Jean Rudolf.
big Engelhardt und Georg Göbel. Alle drei kämpften 25 Jahre
die Ehre des Vereins und heute ſtehen noch 2 aktive Turner
en Reihen der Turnerſchar, Frau Marie Grundke fand herz=
Worte für die Jubilare und überreichte dem aktiven Turner
olf eine Plakette als beſondere Anerkennung. Rudolf dankte
kurzen Worten. Zu Ehren des verſtorbenen Joſef Ganß
er=
n ſich alle von ihren Sitzen. Die Kapelle Reitzel ſpielte das
vom „Guten Kameraden‟. Nun zeigten die einzelnen Riegen
Können. Von den allerkleinſten bis zum vollendetſten Turner
Turnerin war jeder beſtrebt, das Beſte zu bieten. Der
Zither=
unter der Leitung von Herrn Karrer verſchönte u. a. den
ten Teil des Abends.
Ef. Meſſel. 23. Febr. Der hieſige Frauenverein hielt am
Frei=
den 22. Februar 1935, bei guter Beteiligung ſein diesjähriges
eekränzchen ab.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Wentſhaf zulenmiſchaf gelunien.
—Einer der ſchwierigſten Kampfabſchnitte in der
Erzeu=
gungsſchlacht, iſt die Bewältigung der Fettfrage.
Vor=
ausſetzung für eine erfolgreiche Steigerung unſerer jetzt noch
mangelnden Fettverſorgung iſt eine ſinngemäße
Futter=
wirtſchaft für unſere Viehhaltung. Haben wir die
Nahrungs=
freiheit bei Brotgetreide, Kartoffeln, Fleiſch und Zucker bereits
erreicht, ſo dürfen wir denſelben Erfolg auch auf dem Gebiet der
Fettwirtſchaft erhoffen. 1934 wurden noch 45 v.H. unſeres
Fett=
bedarfs eingeführt. Die Wege zur Eigenverſorgung führen über
den Oelfruchtanbau, die Milchviehhaltung und die Schweinemaſt
zugleich, je nach den Möglichkeiten des Einzelbetriebs.
Der Oelfruchtbau liefert von der Flächeneinheit mit rund
550 Kilo/Hektar den höchſten Reinfettertrag. Bei jährlicher
Zu=
nahme der Anbaufläche um 30 000 Hektar als Erfolg der
Erzeu=
gungsſchlacht könnten in ſechs Jahren auf 200 000 Hektar 25 v.H.
der heutigen Margarinerohſtoffe, ſowie gleichzeitig 10 v.H. des
gegenwärtigen Verbrauches von Oelkuchen ſelbſt erzeugt werden.
Trotz erheblichen Rückgangs der Oelkuchenfütterung (von 2,3
auf 1,5 Millionen To. in der Zeit von 1932—1934) beläuft ſich
der fremdländiſche Anteil an unſerer Butterverſorgung
(unter Einſchluß der fertigen Einfuhr von 60 000 To.) mit 140 000
To. auf 29 v.H. Eine völlig auf deutſcher
Futtergrund=
lage erzielte Jahresdurchſchnittsleiſtung von 2600 Kilo je Kuh
würde uns in der Butterverſorgung unabhängig machen Darüber
hinaus bedeutet 1 Kilo je Kuh und Tag mehr erzeugte Milch eine
erhöhte Buttererzeugung von etwa 100 000 To. jährlich.
Zur Stärkung der Futtergrundlage muß eine Hebung des
Kulturzuſtandes der Dauerfutterflächen, ſowie größere
Zweck=
mäßigkeit in der Nutzung und Ernte gefordert werden; ebenſo
ſehr aber auch die Ausdehnung des Zwiſchenfruchthaues in
Ver=
bindung mit der Silobewegung. Bei, einer jährlichen
Eiweiß=
ertragsſteigerung um 4 v.H. decken wir 1940 die Einfuhr ab.
För=
dernd auswirken müſſen ſich ferner die Ausdehnung der
Milch=
piehkontrollen (Pflichtkontrolle), verbunden mit ſachgemäßer
Fütterung und der Beſeitigung der ſchlechteſten Futterausnutzer,
ſowie das neue Tierſchutzgeſetz.
An Schweinefetten wurde 1934 der Geſamtverbrauch
von 380 000 To. durch Eigenerzeugung von 320 000 To. zu 84 v. H.
ſelbſt gedeckt. Hier führt eine Hebung der Fettproduktion über
die Verlängerung der Maſt bei Verringerung
des Schweinebeſtandes zur Wahrung des bisherigen
Fleiſchanfalles von 1.4 Millionen To. Es erfolgt dann eine
Be=
darfsdeckung durch 21 Millionen Kilo Schweine (oder 15
Mil=
lionen zu 107 Kilo und 6 Millionen zu 150 Kilo), während nach
Ausmaſt von 17,5 Millionen 150 Kilo=Schweine darüber hinaus
noch 130 000 To. Reinfett für andere Zwecke frei werden.
Die Ausdehnung der Fettmaſt hängt von den Möglichkeiten
der Futterbeſchaffung ab. Den Mehrverbrauch von 13 Millionen
To. Kartoffeln bis zur Bedarfsdeckung in Schweinefett wiegen
die bislang durch Schwund verlorengehenden. Nährſtoffmengen
der Kartoffelwirtſchaft nach ihrer Konſervierung dreifah auf.
Durch Einſparung an Sauen und Ferkeln werden weiter
erheb=
liche Nähſtoffmengen für die Maſt frei. Im übrigen iſt die
Fut=
tergrundlage der Schweinemaſtbetriebe mehr auf den
Hackfrucht=
bau zu verlegen, was durch einen Vergleich der verſchiedenen
Hektarerträge an Maſtfutter, in Reinfett umgerechnet, begründet
wird. Eine verbreiterte Anwendung der Ergebniſſe der
Schweine=
leiſtungsprüfungen, ſowie eine zweckmäßigere Fütterung auf
Grund beſſerer Beratung werden ebenfalls weſentlich zur Ve= der einheimiſchen Fetterzeugung beitragen. Auf dieſem
Wege wird uns der Erfolg im Kampf um die Nahrungsfreiheit
Deutſchlands ſicher ſein.
Groß=Bieberau. 22. Febr. Hohes Alter. Frau Eliſabeth
Schwebel, geb. Röder, begeht am 24. Februar in körperlicher
und geiſtiger Friſche ihren 90. Geburtstag. Der Jubilarin mögen
noch recht frohe Stunden im Kreiſe ihrer Lieben beſchert ſein.
Le. Groß=Umſtadt, 19. Febr. Die NS.=Gemeinſchaft „Kraft
durch Freude” hielt im Weißen Roß einen bunten Abend ab, deſſen
Programm durch Harry Cobler mit ſeinem Enſemble beſtritten
wurde. Der Soal war überfüllt, und viele mußten wieder
um=
kehren. Herr Cobler brachte durch ſeinen witzigen und urkomiſchen
Humor die Lachmuskeln der Zuhörer in dauernde Bewegung. Auch
der Zauberkünſtler erregte durch ſeine mit großer Gewandtheit
ausgeführten Vorführungen großes Erſtaunen und gefiel ſehr gut.
Die drei Lautenſänger mit ihren ſchönen anſprechenden Koſtümen
ernteten ebenfalls großen Beifall und mußten ſich zu Zugaben
verſtehen. Auch der Tänzerin wurde großer Applaus zuteil. —
Turnverein 1878 Groß=Umſtadt —
Generalverſamm=
lung. Nach herzlicher Begrüßung erteilt der Vereinsführer dem
Turner Depre als Geſchäftsführer das Wort. Die vom Rf.L.
vor=
geſchlagenen Satzungen werden einſtimmig angenommen. Der
Ver=
ein beteiligt ſich beim Gaufeſt in Saarbrücken; es wird eine
Reiſe=
kaſſe gegründet. Anſchließend an Saarbrücken ſoll dem Turnverein
Wiebelskirchen a. d. Saar ein Gegenbeſuch gemacht werden, der
im Sommer v. J. hier zu Gaſt war. Die einzelnen Fachwarte
wur=
den beauftragt, ihren Arbeitsplan für 1935 aufzuſtellen.
Pr. Bickenbach, 22. Febr. Die Freiwillige Feuerwehr
hielt ihre Generalverſammlung ab. Zum neuen Kommandanten
wurde Philipp Zeißler Maurermeiſter, ernannt. Im
verfloſ=
ſenen Jahre wurden verſchiedene Neuanſchaffungen getätigt. Es
wurden eine fahrbare Schiebeleiter und einige Schläuche
ange=
kauft. Inſofern es die zur Verfügung ſtehenden Mittel erlauben,
ſollen eine Druck= und Saugſpritze, ein Schlauchwagen und
verſchie=
dene neue Uniformen beſchafft werden. Als zweiter Kommandant
iſt auch fernerhin Lg. Schüßler tätig. — Der
Reichsluftſchutz=
bund führt in dieſen Tagen eine große Werbeaktion durch. Es
iſt Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, dieſe lebensnotwendige
Ein=
richtung durch ſeinen kleinen Beitrag zu unterſtützen. — In einer
Veranſtaltung des Krieger=, Militär= und Schützenvereins ſprach
Kapitän a. D. von Senden über ſeine Erlebniſſe während
ſei=
ner 42jährigen Dienſtzeit bei der Marine. Die zahlreich
er=
ſchienenen Zuhörer bekundeten durch herzlichen Beifall ihren Dank
für die äußerſt ſpannenden und lehrreichen Ausführungen. —
Kommenden Sonntag findet in unſerem Parteilokal. dem Gaſthaus
zum Hirſch, ein bunter Abend ſtatt. Tanz und in Ausſicht ſtehende
große Ueberraſchungen verſprechen einige gemütliche Stunden.
Es ſei ſchon heute auf die volksdeutſche Veranſtaltung der
Orts=
gruppe der NSDAP. am nächſten Dienstag hingewieſen.
—Gernsheim. 23. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
22. Februar 1,38 Meter, am 23. Februar 1. 18 Meter morgens 5.30.
Nr. 55 — Seite 7
Auflöſung des Friedberger Stadkrakes.
Lpd. Friedberg, 22. Febr. Durch eine Verfügung auf Grund
des Artikels 123 der Heſſiſchen Gemeindeordnung vom 10. Juli
1931 hat der heſſiſche Staatsminiſter nach Anhörung des
Provin=
zialausſchuſſes den Stadtrat der Stadt Friedberg aufgelöſt
Kreis=
direktor Dr. Straub wurde beauftragt, auf Grund des 8 4 der
Verordnung zur Sicherung der Staatsführung vom 7. 7. 1933 einen
neuen Stadtrat zu berufen.
Bb. Auerbach, 23. Febr. Hier fand im Zeichenſaal der
Volks=
ſchule im Rahmen der Luftſchutzbeſtrebungen ſeitens der
Amtsträ=
ger eine Beſprechung über die Handhabung geeigneter
Werbetätig=
keit ſtatt. Die NS.=Frauenſchaft hat hinſichtlich der einſetzenden
Hauswerbung ihre Mitarbeit zugeſagt. Mitte März ſollen auch
in der Volksſchule entſprechende Schulungskurſe eingerichtet
wer=
den denen die Feuerwehr, und die Freiwillige Sanitätskolonne
geſchloſſen beiwohnen wird. Der Schulungskurſus wird acht Abende
umfaſſen. Die Nachbildung einer Luftbombe wird zur Erläuterung
dienen.
Em. Heppenheim a. d. B., 22. Febr. Die angeſagten
Vor=
träge und Sprechtage der Bäuerlichen
Werk=
ſchule Heppenheim in Kallſtadt am Montag und in Lorſch
am Donnerstag fallen aus. Hingegen ſpricht am Montag den 25.
Februat, Herr Dr. Keil in Rimbach über Geſpinſt= und
Oelpflan=
zen und behandelt das gleiche Thema am Mittwoch in Weiher. —
Auf einer großen Kreisverſammlung der dem deutſchen
Frauenwerk angeſchloſſenen Verbände des Kreiſes Heppenheim die
von der Kreisfrauenſchaftsleiterin P. Goerendt in den Saalbau
Kärchner einberufen worden war, ſprach die
Gaufrauenſchaftsleite=
rin Frau Brinkhoff über die Mitarbeit der Frauen am großen Werk
des Führers und beendete ihre eindrucksvollen Ausführungen mit
einem Appell an das deutſche Herz und Gemüt der Frauen. Eine
Tagung der Leiterinnen der Verbände und der Ortsfrauenſchaften
im „Heſſiſchen Hof” war der Verſammlung vorausgegangen.
Bb. Bensheim, 19. Febr. Zum Beſten des
Winterhilfs=
werkes veranſtaltete die Chorgemeinſchaft, in Verbindung mit
dem Muſikzug 255 der Freiw. Arbeitsgemeinſchaft, im Saale des
Deutſchen Hauſes ein großes Konzert, bei dem ſeitens der
Chor=
gemeinſchaft, unter der Leitung des Herrn Lehrers Schmidt,
Schönberg, zwei neu einſtudierte Chöre, darunter das machtvolle
„Feiger Gedanken bängliches Schwanken” von Lißmann, letzteres
unter Begleitung durch Bläſer, zum Vortrag gebracht wurden.
Auch die Vortragsfolge des Muſikzuges, unter der Leitung ihres
Kapellmeiſters, Herrn Apfel, brachte bis auf die
Eingangsnum=
mer durchweg neue Stücke zu Gehör. Der Chor ſang zwei reizende
Kompoſitionen des einheimiſchen Herrn Muſikdirektors Döbert,
wovon die letztere nach ſpontanem, großen Beifall wiederholt
wer=
den mußte.
Bb. Bensheim, 23. Febr. Die Ortsgruppe Bensheim der NS.=
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” veranſtaltete geſtern in den bis
auf den letzten Platz beſetzten Sälen des Hotels Deutſches Haus
einen heiteren Abend, zu dem der bekannte Humoriſt Harry Cobler
mit ſeiner luſtigen Kölner Bühne ſeine Mitwirkung zugeſagt hatte.
Die bunte Abwechſlung in der Vortragsfolge trug der
faſtnacht=
lichen Zeit voll Rechnung. Die Darbietungen wurden muſikaliſch
eingeleitet und umrahmt vom Orcheſter Bensheimer
Berufs=
muſiker. Durch den Mainzer Narrhalleſen Geo Jett wurde in die
Veranſtaltung echte Mainzer Karnevalsſtimmung hineingetragen.
Der Reichsſender Frankfurt hat dabei einen Teil, des heiteren
Abends übertragen und in das ſamstägliche Abendprogramm
über=
nommen. — Standesamtlicher Lehrkurſus. Am
Sonn=
tag, den 10. März, findet im Gartenſaal des Bahnhofhotels für
die Standesbeamten, der Kreiſe Bensheim und Heppenheim ein
Lehr= und Fortbildungskurſus ſtatt, der in erſter Linie der
Beur=
kundung der Geburten, Eheſchließungen und Sterbefälle dienen
ſoll. Die Reiſekoſten der Standesbeamten und deren Stellvertreter
ſind als ſachliche Koſten von den Gemeinden zu tragen. Es ſteht
dem nichts im Wege wenn einem Standesbeamten ein anderer
ungrenzender Tagungsort, bequemer liegt, als der vorgeſehene,
denn die Kurſe werden nun wieder überall in Heſſen abgehalten
werden.
El. Lampertheim. 22. Febr. Der Führer Pate eines
Lampertheimer Kindes. Am 8. Januar wurde dem J. Fr.
Würtemberger die 8. Tochter als 13. Kind geboren. Das Kind
er=
hielt mit Genehmigung des Führers den Namen Adolfine und der
Führer übernahm die Ehrenpatenſchaft mit der Bewilligung, daß
ſein Name als Ehrenpate in das Kirchenbuch eingetragen werden
darf. Den über dieſe Ehre hocherfreuten Eltern iſt die
entſpre=
chende Urkunde nebſt einem Geldgeſchenk dieſer Tage von der
Prä=
ſidialkanzlei zugegangen.
Be. Groß=Gerau. 21. Febr. Generalperſammlung der
„Privilegierten Schützengeſellſchaft‟ Der
Vereins=
führer, Oberſchützenmeiſter Val. Klink, begrüßte die Schützenbrüder
auf das herzlichſte. Er gedachte, bevor er zur Tagesordnung
über=
ging, in einem ehrenden Nachruf unſeres unvergeßlichen, im
ab=
gelaufenen Jahre 1934 zur großen Armee eingegangenen
General=
feldmarſchalls von Hindenburg und erſtattete den Jahresbericht.
Hierauf äußerte ſich in längeren Ausführungen der
Oberſchützen=
meiſter über die Auflöſung des deutſchen Schützenbundes. Er gab
unter anderem die neuen vom Reichsſportführer erlaſſenen
Ein=
heitsſatzungen bekannt und dieſe wurden nach einer Ausſprache mit
den Mitgliedern angenommen. Die Neuwahl brachte wieder dem
Vereinsführer das Vertrauen Schützenbruder Dr. Lohr dankte im
Namen der Geſellſchaft dem Oberſchützenmeiſter für ſeine der
Ge=
ſellſchaft geleiſtete Arbeit.
Be. Trebur, 21. Febr. Aus dem Groß=Gerauer Stadtwald
kommend, beſuchte ein Rudel von ſechs Schwarzkitteln unſere
Ge=
gend. Sie wurden verfolgt im Feld zwiſchen Geinsheim,
Waller=
ſtädten und Trebur. Ein Keiler wurde hierbei geſchoſſen. Bei
die=
ſer Jagd wurde ein Jäger von einem angeſchoſſenen Keiler ſchwer
verwundet. Er mußte in das ſtädtiſche Krankenhaus überführt
werden.
Be Stockſtadt, 21. Febr. Im Parteilokal fand ein
Theater=
abend der SA. zugunſten des WHW. ſtatt. Nach der Begrüßung
durch Oberſcharführer Spotti ergriff Oberſturmführer Geivert das
Wort zu einer Anſprache. Es folgten zwei Theaterſtücke, die guten
Beifall fanden. Ein recht anſehnlicher Betrag konnte dem WHW.
zugeleitet werden.
Be. Rüſſelsheim, 20. Febr. Luſtige Filmſtunden in
der Opel=Werkhochſchule. Einen ebenſo wertvollen wie
intereſſanten und erheiternden Vortrag bot die Opel=Werkhochſchule
ihren Hörern. Der Leipziger Schriftſteller Walter Steinhauer
ſchilderte die Entwicklung des Kintopps um 1900 zum Tonfilm von
heute. Der Redner, der eines der größten und wertvollſten
film=
geſchichtlichen Archive beſitzt, zeigte hieraus eine Auswahl von
Auf=
nahmen, die treffend die filmgeſchichtliche Entwicklung zeigten.
ach nie war eine Zigarette 80 volkstümlich
so im Vertrauen des Rauchers verankert, wie die alljährlich in Milliarden gerauchte
AAALOTOTILA
Kein Wunder bei dem guten Tabak!
Das Helden
Zweifelsohne wird die neue Bildersammlung
M Skapa-Flow
N
„Die Nachkriegszeit 1918-19347
die Beliebtheit der Mo,5 noch steigern, weil dieses einzigartige Werk in jedem Erinnerungen an eine Zeit
wach-
ruft, in der sich gar vieles ereignet hat, daheim und draußen in der Welt. Das alles erlebt man hier aufs neue,
Seite 8 — Nr. 55
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mernanondie amemson- une Mololiaeraasſtenang
Die Nuhfahrzeuge.
Weſentlich umfangreicher als die Schau der Perſonenfahrzeuge
und Motorräder iſt die Nutzfahrzeug=Abteilung beſchickt. Und
wenn man in die Laſtwagen und Omnibuſſe etwas näher
ein=
dringt, muß man die Feſtſtellung machen, daß ſie vielleicht den
intereſſanteſten Teil der ganzen Ausſtellung darſtellen.
Wir haben es ſchon in den letzten Jahren geſehen, wie der
Dieſelmotor den Nutzwagenbau beherrſcht. Diesmal trifft das in
noch weiter verſtärktem Maße zu. Wir ſehen da kaum einen
Stand, auf dem nicht der Dieſelmotor in Erſcheinung tritt. In
allen Leiſtungsſtärken von 45—175 PS., eingebaut in die ganze
Skala der Laſtwagen= und Omnibus=Fahrgeſtelle, angefangen bei
dem leichten 1½=Tonner=Schnellaſtwagen bis zu den Fahrzeugen
ſchwerſten Kalibers. Die Rohölmotoren von Mercedes=Benz,
MAN.,, Büſſing=NAG., Magirus, Henſchel, Hanſa=Lloyd, Vomag.
Krupp und Hanomag, zu denen ſich noch die Einbaumotoren von
Maybach, Junkers, Deutz, Kaelble und MWM. geſellen, baſieren
im weſentlichen auf den bisher beſtens bewährten
Konſtruktions=
prinzipien. Verſchiedentlich ſind da und dort neue Motorenmuſter
hinzugekommen. So beiſpielsweiſe bei Büſſing=NAG. ein neuer
75 PS.=Fünfzylinder=Dieſel, bei Henſchel ein neuer 95 PS.=Sechs=
und 175 PS.=Achtzylinder, bei der MAN. ein neuer 65 PS.=
Vier=
zylinder, um nur einige wenige Beiſpiele herauszugreifen. Auf
dem Gebiet des Stahl=Dieſels, der vor zwei Jahren erſtmals von
MAN. gezeigt wurde, und dem Gebiet der luftgekühlten
Dieſel=
motoren (Krupp) ſind weitere Ausführungen indeß nicht
entſtan=
den. Dagegen einige bemerkenswerte neue Triebwagen=
Dieſel=
motoren. So ein 450/500 PS. leiſtender 12=Zylinder=V=Motor
bei Mercedes=Benz und ein liegender Achtzylinder von 175 PS.
bei der Vomag, welch letzterer durch ſeine liegende
Zylinderan=
ordnung eine recht günſtige, plätzſparende Einbaumöglichkeit
ge=
währleiſtet.
Auch bei den Vergaſermotoren ſind weſentliche Aenderungen
nicht anzutreffen. Krupp und Phänomen ſind auch weiterhin hier
die einzigen, die am luftgekühlten Motor feſthalten. Phänomen
hat für den neuen Zweitonner=Schnellaſtwagen jetzt auch einen
ſtärkeren luftgekühlten Motor, einen Dreiliter=Vierzylinder von
55 PS. Leiſtung bei 2800 U. /Min. herausgebracht.
In dem Beſtreben, eine größere Ausdehnung des Nutzraums
zu erzielen, hat bekanntlich Hanomag früher ſchon den Motor
unter dem Fahrgeſtellrahmen aufgehängt, eine Ausführung, die
weitere Nachahmung bisher nicht gefunden hat. Dagegen ſind
vielfach Vorbereitungen feſtzuſtellen, um den verfügbaren Raum
beſſer auszunutzen. Den gleichen Zweck verfolgt auch die
Maß=
nahme, den Führer= und Begleiterſitz neben dem Motor
anzuord=
nen. Beſonders deutlich wird das bei Henſchel und Mercedes=
Benz, augenfällig bei den Omnibuſſen.
Größere Aufmerkſamkeit bringen die Konſtrukteure auch den
Geländewagen entgegen. Krupp, Mercedes=Benz, Magirus und
Büſſing=NAG. zeigen in dieſer Hinſicht ganz wundervoll
durchge=
bildete Fahrzeuge verſchiedener Größen, wobei es vielleicht auch
beſonders hervorgehoben zu werden verdient, daß beiſpielsweiſe
Magirus eine Feuerſpritze auf Sechsrad=Geländefahrgeſtell zeigt.
In dieſem Zuſammenhange muß auch der Allrad=Antrieb
hervor=
gehoben werden, den wir jetzt bei Büſſing=NAG. an einem neuen
6,5 Tonnen=Zweiachsfahrgeſtell zu ſehen bekommen.
Sowohl bei den Laſtwagen, wie auch bei den Omnibuſſen
waren die Konſtrukteure vielfach bemüht, in Erwartung der
kom=
menden Autobahnen die Fahrgeſchwindigkeit beträchtlich zu
ſtei=
gern. Selbſt ſchwere Laſtwagen und Omnibuſſe erreichen heute.
Geſchwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern ohne
Schwie=
rigkeiten. Hier werden nun auch eine ganze Reihe von
Omni=
buſſen mit Stromlinienaufbauten gezeigt. So bei Mercedes=Benz
ein ſolcher von einem Faſſungsvermögen von 22 Fahrgäſten. Hier
iſt nicht allein der Führerſitz, ſondern auch die ganze Motorhaube
bereits reſtlos in die Stromlinienform einbezogen, während bei
anderen Ausführungen, wie bei Krupp und Ludewig, die
Motor=
haube nicht im gleichen organiſchen Maß in den ganzen
Fahrzeug=
körper einbezogen wurde. Intereſſant iſt übrigens, wie Ludewig
bei ſeinen Aero=Karoſſerien auf Opel „Blitz”=Fahrgeſtellen den
Schwerpunkt ſehr weſentlich herunterlegt und im ganzen eine
niedrigere Baühöhe erzielt. Hier ſind die Sitze direkt auf dem
Fahrgeſtellrahmen befeſtigt und fiſchgrätenartig angeordnet. Die
Karoſſerie iſt hier nur als ſich ſelbſttragende Hülle anzuſprechen.
Ein mächtiges Fahrgeſtell eines für die künftigen Autobahnen
beſtimmten Schnellomnibuſſes ſehen wir bei Büſſing=NAG.
Die=
ſes Fahrzeug iſt mit zwei 145 PS. Dieſelmotoren ausgerüſtet,
von denen einer vorn und der andere hinten gelagert iſt, wobei
beide Motoren die beiden Hinterachſen antreiben. Dieſer
Omni=
bus, für den eine Stromlinienkaroſſerie vorgeſehen iſt, ſoll eine
Höchſtgeſchwindigkeit von 120 Klm.=Std. entwickeln können.
Das Streben, die Verwendung einheimiſcher Treibſtoffe zu
fördern, wird diesmal auf der Ausſtellung ſichtbarer als je. Vor
allen Dingen iſt hierbei auch die Feſtſtellung intereſſant, daß der
Elektro=Laſtwagen, wie wir ihn beſonders bei der AEG.,
Berg=
mann, Bleichert und Hanſa=Lloyd ſehen, ſeine=Wiederauferſtehung
zu feiern verſucht. In dieſem Zuſammenhang verdient auch auf
die neuen Oberleitungs=Omnibuſſe hingewieſen zu werden, wie
ſie bei der Berliner Verkehrs=Geſellſchaft auf Außenlinien bereits
in Betrieb genommen worden ſind. So ſehen wir bei der AEG.
ein ſolches Fahrzeug, ebenſo aber auch auf dem Stand der
Sie=
mens=Schuckertwerke, das von dieſer Firma gemeinſam mit der
MAN. entwickelt worden iſt.
In zahlreicher Auswahl ſind die Fahrzeuge mit
Holzgasgene=
ratoren der verſchiedenſten Art vertreten. Es iſt bekannt, daß
mit Erfolg auch die Verwendung von Flaſchengas zur
Anwen=
dung gelangt, und auch auf dieſem Gebiet ſieht man verſchiedene
Ausführungen für den Betrieb mit Leuchtgas, Ruhrgaſol, Butan
und wie die verſchiedenen verwendungsfähigen Gaſe alle heißen.
Der Dampfantrieb iſt bisher weiterhin allein die Domäne von
Henſchel geblieben, die an der Weiterverbeſſerung ſehr eifrig
ge=
arbeitet hat und hier ein Chaſſis zeigt, das mit einer 120 PS.
leiſtenden Dampfmaſchine ausgerüſtet iſt.
Neben den Leichtlaſt= und Lieferwagen, wie ſie in vorzüglichen
Ausführungen bei Opel, Hanſa=Lloyd, Ford, Citroen, Phänomen
u. a. ausgeſtellt ſind, hat vor allen Dingen der Kleinlaſt= und
Lieferwagen eine weitere Entwicklung und Vervollkommnung
er=
fahren. Kleinere Vierradwagen mit 600 ccm.=Motor, wie ſie
Magirus, Standard, Hanſa=Lloyd, O. D., Tempo u. a. herſtellen,
ſind in der Lage, bis zu einer Tonne Nutzlaſt ſchnell und ſicher zu
transportieren. Der neue Tempo iſt ganz fortſchrittlich
durch=
konſtruiert, weiſt er doch, ſowohl Vorderradantrieb wie auch
Schwingachſen auf. Daneben ſind auch die leichteren Drei= und
Vierradwagen weiter verbeſſert worden; man braucht nur die
Stände von Goliath, Framo, Rollfix, Draiſinenbau und Tempo
zu beſuchen, um dieſe Feſtſtellung zu machen.
Sonntag, 24, Februar 18
Zahlreich iſt auch die Ausſtellung mit Zugmaſchinen
Größen beſchickt, ſo bei Deutz, Hanomag, Daimler=Benz. Büf
Henſchel u. a. Beſonders beachtenswert iſt ein kleiner le;
Traktor von Primus, zu deſſen Antrieb ein 7/9 PS. ſtatior
Deutz=Dieſel quer über der Hinterachſe gelagert iſt. Bei ſe
außerordentlich niedrigen Preis und ſeiner billigen und
ſpruchsloſen Unterhaltung eröffnet dieſer Kleinſchlepper dem
zen Transportproblem völlig neue Perſpektiven.
Unter den verſchiedenen Spezialausführungen iſt beſoy
ein 75plätziger Sattelſchlepp=Omnibus=Anhänger von Käßbo
ſowie bei Mieſen der Bayer=Agfa=Filmvorführungswagen
intereſſant, der ſeitlich über einen zuſammenklappbaren ar
Züſchauerraum verfügt.
Fritz Witteki;
Mit Kreuzer „Emden” um Afrika und Indie
und ins Schwarze Meer.
In Sanka Cruz de 1a Palma.
Briefkaſten.
Jdr Aufrage iſt die letzte Bezugégulitung beizufügen. Anonyme Anfragen Birt
nſcht beantworiet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichlelt.
Von Korvettenkapitän Ing. Weber.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten!)
An Bord Kreuzer „Emden”, im Dezember 1934.
Am 17. November gingen wir auf der Reede von Santa
Cruz de la Palma vor Anker.
Von Bord aus ſieht man die Stadt liegen, die ſich mit
ihren hellgetünchten Häuſern und ihren Kirchen maleriſch an
den Berghängen ausbreitet. Santa Cruz iſt die Hauptſtadt der
Inſel, ſie zählt etwa 7500 Einwohner. Ein lebhafter
Ueberſee=
verkehr nach Hamburg, London, Barcelona, Cariz, Habanna,
New York und Buenos Aires verbindet die Stadt nd die Inſel
mit der übrigen Welt. Die deutſchen Farben ſind zu unſerer
Freude während unſeres Aufenthaltes gerade vertreten.
Unmittelbar nach dem Einlaufen kommen der deutſche
Kon=
ful, der ſeinen Sitz auf Teneriffa hat, und der deutſche
Vize=
konſul ein Spanier, an Bord, um das Schiff zu begrüßen. Nach
dem Vonbordgehen erhält der letztere einen Salut von fünf
Schüiſſen. Noch am Vormittag macht der Kommandant ſeine
Be=
ſiche an Land, die bald darauf erwidert werden.
Und nun kann es an Land gehen. Sofort als wir aus dem
Boot an die Pier kommen, merken wir, daß die Bevölkerung der
Stadt den Kreuzer gern in ihrem Hafen liegen ſieht. Ueberall
begegnet man offener Herzlichkeit. Freudig werden wir begrüßt,
liebenswürdig gibt man uns bei unſeren Streifzügen durch
die engen Straßen der Stadt auf unſere Fragen Auskunft. Es
iſt unendlich wohltuend, in dieſer gegen uns mit Haß erfüllten
Welt einen Hafen gefunden zu haben, in dem man ſich heimiſch
fühlen kann. Auch die auf dieſer Inſel lebenden ſieben
deut=
ſchen Familien erzählen übereinſtimmend, daß ſie überall
An=
ſehen genießen und unter den Einwohnern jederzeit
Hilfsbereit=
ſchaft finden.
R. R. Der Pachtvertrag — auch der auf dem Wege der
bietung durch das Ortsgericht geſchloſſene — verpflichtet Si
Fruchtgenußgewährung. Soweit der Vertrag nichts
deres enthält, geht dieſe Verpflichtung nur dahin, daß
Fruchtziehung nach den Regeln ordnungsmäßiger Wirtſchaf=
Ertrag anzuſehen iſt. So erſcheint die Angabe des glei
Pächters wegen der Düngung als Ausrede. Sie können des
beim zuſtändigen Amtsgericht wegen des fälligen Pachtz
einen Zahlungsbefehl erwirken und es dem Pächter überle
auf Grund der bis 30. September 1936 verlängerten Pachtſ
ordnung wegen eines Erlaſſes des Pachtzinſes das Pachteinig:
amt anzugehen, wenn er im Hinblick auf die Düngung damit
zulangen gedenkt.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Lotteri
Ohne Gewähr
Nachdruck verbo
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
In buntem Durcheinander verlaufen die wenigen Tage. Die
Stadtkapelle gibt uns zu Ehren ein Konzert, das an einem der
kemmenden Tage durch unſere Bordkapelle erwidert wird.
Manche Freundſchaft — auch mit dem ſchönen Geſchlecht — wird
hier geſchloſſen. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt werden
be=
ſichtigt, Spaziergänge in die nähere Umgebung werden gemacht,
Fußballſpiele finden ſtatt. Auch die Tanzluſtigen kommen zu
ihrem Recht. Jeder Diviſionsoffizier macht einen
Kraftwagen=
ausflug mit ſeiner Diviſion, um unſeren Männern auch das
Innere der Inſel zu zeigen. Die Deutſchen ſind an einem Tage
unſere Gäſte. Uebrigens werden zwei ihrer Kinder an Bord
durch den Bordgeiſtlichen getauft.
Einer der Ausflüge führt uns auf den Caldera de
Tabu=
riente, den größten erloſchenen Krater der Erde. Von Santa
Cruz aus wird mit Kraftwagenfahrzeugen geſtartet, und in
ſteilen Serpentinen geht die Fahrt zunächſt auf eine beträchtliche
Höhe hinauf. Nach einem prächtigen Blick von der Buena Viſta
— der ſchönen Ausſicht — auf das Panorama der Stadt fahren
wir an der Oſtküſte entlang nach der Südſpitze der Inſel, von
dort aus nach dem nördlicher gelegenen Derf el Paſo, dem
Ausgangspunkt für den Aufſtieg auf den Krater. In el Paſo
erwarten uns Pferde, mit deren Hilfe wir den Krater
erklim=
ien ſollen. Der Weg führt uns durch eine maleriſche mit
kanariſchen Pinien dicht bewachſene Schlucht. Unſere Pferde
vollbringen erſtaunliche Kletterkunſtſtücke. Sicher umgehen ſie
jedes Hindernis, und nach einem etwa einſtündigen Ritt ſind
wir am Rand des gewaltigen Kraters angekommen. 9000 Meter
beträgt ſein Durchmeſſer, ſeine Tiefe iſt 700 Meter. Ein
un=
beſchreiblich ſchönes Landſchaftsbild liegt vor uns, unvergeßlich
für den, der es einmal geſehen hat: Laubbäume und
Tannen=
waldungen erklimmen die ſteilen Abhänge der Schluchten und
bilden einen wunderbaren natürlichen Schmuck dieſes
geolo=
giſchen Wunders. Beim Abſtieg werden die Pferde auf dem
ſteilen Teil des Weges geführt, dann wird wieder aufgeſeſſen.
In el Paſo angekommen, geht die Fahrt mit Kraftwagen
wei=
ter über die Stadt Lod Llanos nach Tacacorte, wo uns
Bana=
nenplantagen, das Verpacken der Früchte und ihre Verſchiffung
gezeigt werden. Letztere iſt beſonders ſchwierig, weil an der
Küſte eine ſtarke Brandung ſteht. Die Bananendampfer ankern
deshalb auf der Reede und das Anbordſchaffen der Früchte
erfolgt derart, daß ſie zunächſt mit einem Transportſeil auf eine
auf einem hohen Felſen befindliche Zwiſchenladeſtation gehoben
und von dort aus auf die gleiche Weiſe in die Dampfer
hinunter gelaſſen werden.
Inzwiſchen iſt der Abend hereingebrochen, an der in
Mond=
ſchein getauchten Küſte entlang geht es wieder nach Santa Cruz.
Wir danken unſeren ſpaniſchen Begleitern und fahren wieder
an Bord.
Jäh wurden dieſe ſchönen Tage unterbrochen. Am Bußtag
wird bei uns die Flagge auf Halbſtock geſetzt: der Heizer
Martin Weiß war tödlich verunglückt. In fremder Erde, fern
von der Heimat haben wir unſeren Kameraden beſtattet.
Alle vorgeſehenen Feſtlichkeiten wurden natürlich ſofort abgeſagt.
Am 23. November lichtet Kreuzer Emden den Anker, das
nächſte Ziel iſt Loanda in portugieſiſch Angola.
13. Ziehungstag
22. Februar 19
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150
gezogen
2 Gewinne zu 6000 M. 256058
12 Gewinne zu 3000 M. 32168 143904 178996 184723 246E
372300
28 Gewinne zu 2000 M. 31416 79036 87608 143057 162002 1888
190430 266135 270397 322928 340119 359070 376215 388301
28 Gewinne zu 1000 M. 13967 22160 127358 134101 1427
182735 203147 226777 295811 355005 358248 369663 383291 3864
94 Gewinne zu 500 M. 9272 31771 33248 44810 60015 61472 61
65609 68899 71348 99178 102545 125277 128000 131356 1325
136856 140954 142610 147154 148147 151101 158302 182850 1834
202968 204776 210488 215230 225687 239 186 245390 257939 2693
270537 280267 282467 292611 296964 297044 302537 310435 3208
331817 356078 369310 382632
416 Gewinne zu 300 M. 2559 4269 6521 11178 11670 15720 158
19660 21384 22872 23503 23730 24753 26556 26597 29537 294
33101 36732 380 16 39408 43046 43903 45847 47770 52701 55.
58483 60168 60572 62308 62802 63615 67350 68442 68810 69(
70191 74542 77798 79095 85722 86107 86393 86988 87567 87
88349 88356 88716 89106 89623 90689 95834 98278 102097 1028
103094 103218 104963 109240 710318 113188 113816 114200 114:
114800 118033 118401 119607 123995 125740 130392 130763 130c
134227 136360 136697 137246 139842 140928 144053 144771 1444
150084 150320 150876 151140 152687 153715 153760 160658 164*
185187 166508 169299 172000 179516 182153 182885 190461 194e
194869 197125 201955 003074 203 129 204426 204944 205886 206
207742 007874 208333 208818 209922 209946 213327 218895 2191
220867 221636 224411 226129 230314 230504 231330 231860 2331
236042 236 106 236942 239760 241863 242211 242387 242780 2434
245212 245773 2461 14 249318 250 154 250807 053955 258016 258
261325 561826 262040 263934 268 193 269251 270347 271593 273*
273968 274422 277302 281749 282223 282531 283545 290541 2914
298030 296468 300225 3008 19 302328 303675 308274 308444 3086
309289 315214 317947 326676 30 7863 328051 3320 10 338085 3398
340873 341516 344058 344522 344890 347666 352429 3564 16 3597
362312 362638 363904 370766 374308 378453 378777 382388 3635
383839 388503 389004 390318 392529 393404 399897
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150
gezogen
2 Gewinne zu 75000 M. 131618
2 Gewinne zu 10000 M. 2 70
4 Gewinne zu 5000 M. 119146 255678
6 Gewinne zu 3000 M. 47764 167879 32127
18 Gewinne zu 2000 M. 7034 17200 84457 88466 108065 1504
196224 266339 367105
28 Gewinne zu 1000 M 30960 67841 98845 105101 1147
147092 190394 218787 250499 337408 36 1822 372516 377628 3944
62 Gewinne zu 600 M. 836 7638 14310 17288 17816 23912 455
47277 78308 84353 96581 108030 111778 139874 143390 1670
903780 234223 249837 983940 297063 298519 314770 345910 3610
362628 363871 364210 370688 386202 391089
326 Gewinne zu 300 M. 1362 4067 6475 8257 11144 12285 19.
20377 20410 25674 30338 32071 33716 34406 34545 35832 37
38389 40095 40585 41549 43605 43777 46947 62736 52853 57
58102 68664 62651 64466 65748 68958 72372 75666 80681 827
83835 90993 93054 94529 94789 9a593 98704 98981 889
101831 101300 101688 108392 112008 115459 115875 117253 1180
122762 199962 132819 135081 139784 143264 143458 146540 1513
152888 154638 163736 164706 166395 166713 166734 167775 1677
172319 179404 172468 173032 173510 174317 182005 183659 1842
191923 185110 197280 201592 206115 207588 209489 213817 2192
219299 219804 222668 223298 224336 225237 229201 229909 2314
237646 238436 241688 242730 253113 254823 259100 268690 269*
269880 271266 274561 273880 274146 375 147 975810 280487 2889
288886 291941 095953 799980 300403 309913 303542 303543 3040
310828 312656 316632 323764 327004 330436 333255 335454 3365
337686 338020 342103 346469 345951 346718 355378 360 186 3656
367436 368281 368471 370630 374375 374732 375001 375945 3779
378531 381105 381281 391915 393452 396259 396699 397025 3978
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301983 315518
Im Gewinnrade verblieben: 340 Tagesprämien zu je 1000 Mar
2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 2 zu je 50000, 4 zu
30000, 8 zu je 20000, 36 zu je 10000, 110 zu je 5000, 236 zu
3000, 488 zu je 2000, 1112 zu je 1000, 2752 zu je 500, 10648
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Darmſtädker Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 55 — Seite 9
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Von überall der Ruf erſchallt:
„Ach, käm doch Tante Minna bald!”
Und wenn ſie da iſti, welches Glück!
Die kennt die Zeit, die hat Geſchick.
Die iſt in böſen Lagen klug
Und ohne Bosheit und Betrug.
Sie ſagt auch jedem, wie es kommt,
Was ihm und andern Leuten frommt.
Und wie ſie hilft mit wenig Geld,
Ein jeder es für Zauber hält!
Zum Beiſpiel: Der erſte Fall”).
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zur Einſicht offen. Der Zuſchlag wird erteilt, wenn
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Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuille.
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe;für den Schlußdienſt: 2.nd=
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Sport; Karl BöhmS
fürzDie Gegenwart. Tagesſpiegel im Bild u. Wort: Dr. Herbert Neti”, ſ=
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle,; ſämtlich imn Dorhl.
D. A. 1. 35. 21894. Truck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Nheinſtrebe
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernohl. .
Sprechſtunden der Schriſtleitung: Vormittags 12—1 Uhr. nachmiltags 2."
Die heutige Nummer hat 20 Geiten.
nutag, 24. Februar 1933
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichtev
Nr. 55 — Seite 11
Der Führer beſucht die Wehrmacht in Frankfurt a. d. Oder.
Der Führer im Kreiſe der Offiziere des Standortes Frankfurt a. d. Oder.
Führer und Reichskanzler beſuchte am Donnerstag nachmittag in ſeiner Eigenſchaft als
Ober=
shaber der Wehrmacht Frankfurt a. d. Oder, wo er die Truppen des Standortes beſichtigte.
Nach den verſchiedenen Beſichtigungen in Frankfurt a. d. Oder nahm der Oberbefehlshaber der
gunſerem Bilde ſieht man den Führer beim Abſchreiten des Ehrenſpaliers auf dem
Bahnhofs=
atz. In ſeiner Begleitung befanden ſich Reichswehrminiſter von Blomberg und General der Wehrmacht, Adolf Hitler, an dem Abendeſſen des Offizierskorps im Standört=Offiziersheim teil,
Auf unſerem Bilde ſieht man den Führer im Geſpräch mit den Offizieren.
Infanterie von Rundſtedt (links) als Vertreter des Chefs der Heeresleitung.
eich und Ausland.
e Aukomobilausſtellung in Berkien
um eine Woche verlängert.
erlin. Im Hinblick auf den außerordentlich
4n Erfolg der diesjährgien internationalen
nobil= und Motorradausſtellung — die
Be=
zahl des Vorjahres war bereits am Freitag
roffen — hat ſich die Ausſtellungsleitung
loſſen, die Ausſtellung um eine Woche, alſo
im 3. März einſchließlich, zu verlängern.
der Erfolg der japaniſchen
Opern=
üueri Eeifſ Rufn Befllf.
erlin. Das Gaſtſpiel der japaniſchen
ſängerin Teiko Kiwa im ausverkauften
hen Opernhaus geſtaltete ſich zu einem groß=
A n Erfolg für die berühmte Künſtlerin, die
tern zum 757. Male ihre Zuhörer als Ma=
A Butterfly begeiſterte. Die edle, reiche, von
1 öhnlichem Wohlklang erfüllte Stimme, die
3 die ſchwierigſten Geſangspartien in den
höch=
füöhenlagen mühelos meiſterte, nicht zuletzt
a das innere Miterleben und Aufgehen der
Klerin in ihrer Rolle riß das Publikum
im=
dieder mit, und der rauſchende Beifall nach
Akt kam aus ehrlich ergriffenen Herzen. Am
z gab es zahlloſe Blumenſpenden und ebenſo
Hervorrufe.
ſter den Zuhörern ſah man alle Mitglieder
ppaniſchen Botſchaft mit ihren Damen,
ge=
vom Botſchafter und ſeiner Gattin, den
er Polizeipräſidenten ſowie viele
Ange=
der japaniſchen Kolonie.
ikrakoſphärenflug abgebrochen.
ew York. Der Flieger Wiley Poſt, der am
ig nachmittag in Los Angeles zu einem
oſphärenflug geſtartet war, hat ſein
Vor=
abbrechen und in der Nähe des Munroc=
* in Kalifornien eine Landung vornehmen
1. Der Flieger blieb unverletzt.
verurkeilke Haupkmann wurde in
de odesele Wereife.
* Originalbild von der Urteilsverkündung in
Flemington.
Eine Frau leiket Amerikas Finanzen.
Zum erſtenmal in der Geſchichte Amerikas und
wohl auch der Welt wurde eine Frau die Leiterin
der Staatsfinanzen. Präſident Rooſevelt berief
Frau Joſephine Roche aus Denver im Staate
Colorado zur Staatsſekretärin im Schatzamt der
Vereinigten Staaten. Frau Roche iſt eine der
eifrigſten Verfechterinnen des Rooſeveltſchen New
Deal genannten Wirtſchaftsprogramms.
Der Prazeß höfeld.
2. Verhandlungstag.
Frankfurt a. M. Zu Beginn des zweiten
Verhandlungstages im Prozeß gegen die Eheleute
und die Tochter Minna Höfeld wird die angeklagte
Tochter darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie auch
auf Grund des 8 139 des Strafgeſetzbuchs beſtraft
werden könne. Danach wird beſtraft, wer
Kennt=
nis von einem Verbrechen hat und es unterläßt,
der Behörde Anzeige zu erſtatten.
Es wird dann in der Vernehmung der Ehefrau
Höfeld fortgefahren. Sie bekundet, daß ihr Mann
Mißhandlungen nicht nur im Hauſe, ſondern auch
auf der Straße beging.
Es kamen dann Dinge über die Ehe zur Sprache
Dabei erfuhr man, daß Frau Höfeld in
Beziehun=
gen zu verſchiedenen Männern ſtand, und daß ihr
Mann anſcheinend darüber unterrichtet war. Auch
ihr Mann iſt kein Unſchuldsengel. Er hat, wie
der Staatsanwalt hervorhob, ebenfalls die Ehe
gebrochen. Es erfolgt dann die Vernehmung der
Tochter Minna zu den Ehebrüchen und den
inter=
nen Familienverhältniſſen. Während dieſer
Ver=
nehmung werden die angeklagten Eheleute
abge=
führt. Auf Wunſch der Verteidigung wird die
Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen, da zu befürchten ſei,
daß die Tochter Minna ſich in voller
Oeffentlich=
keit aus Schamgefühl nicht in offener Weiſe äußern
würde.
Im weiteren Verlauf der Samstag=Verhandlung
machte die angeklagte Tochter Minna Höfeld den
Vater Höfeld ſehr belaſtende Ausſagen. Sie
er=
zählt, daß ſich der Vater, als ſie 12 Jahre alt war,
ihr zudringlich und in ſittenverletzenderweiſe
ge=
nähert habe. Höfeld ſcheint die Taktik zu
ver=
folgen, ſo manches erſt ſtrikte zu leugnen, um dann
unter dem Druck der an ihn gerichteten Fragen
alles zuzugeben. Hatte er zunächſt das
Sittlichkeits=
attentat auf ſeine Tochter Minna geleugnet, ſo
erklärte er nach entſprechenden Ermahnungen, daß
das, was die Minna über ihn bekundet habe
rich=
tig ſei. In Abweſenheit der Tochter läßt ſich dann
Frau Höfeld über ihre intimen Beziehungen zu
anderen Perſonen aus.
Da von dem angeklagten Vater und der
ange=
klagten Tochter infolge Erſchöpfung der Wunſch
geäußert wird, die Verhandlung abzubrechen, tritt
Vertagung auf Montag ein.
Man wird jetzt zu der Beſprechung der Tat
ſelbſt kommen.
Höfeld ſoll am Sonntag auf ſeinen Wunſch
mehrfach Gelegenheit haben, ſich in friſcher Luft zu
ergehen.
Das Spiel mit dem Feuer.
Durch Brandunfälle, wie Verbrennen,
Ver=
brühen, Exploſionen, Gasvergiftungen uſw. ſind
nach der Reichsſtatiſtik des Jahres 1931 — neuere
Zahlen liegen auf dieſem Gebiete noch nicht vor
— insgeſamt 2985 Perſonen ums Leben gekommen.
Erſchreckend an dieſer hohen Zahl iſt beſonders der
Umſtand, daß ſich hierunter 1003 Kinder unter
15 Jahren und hierunter wieder 815 unter fünf
Jahren befinden. Von zuſtändiger Stelle werden
daher Eltern, Geſchwiſter und Lehrer aufgefordert,
mit allen Mitteln dazu beizutragen, derartige
Un=
fälle zu verhindern. Als beſondere direkte oder
indirekte Urſachen ſind zu nennen: Das Spielen
mit Streichhölzern, der Verkauf von
Streichhöl=
zern, Feuerwerkskörpern uſw. an Kinder, das
Feueranzünden mit Petroleum, Benzin, Spiritus
uſw., das Reinigen von Kleidungsſtücken mit
Ben=
zin in Räumen, in denen offenes Feuer
vorhan=
den iſt, mangelhafte Aufbewahrung dieſer
feuer=
gefährlichen Flüſſigkeiten, das Spielen der Kinder
mit Zelluloidſpielwaren am Herd oder Ofen, das
Aufbewahren von Brennmaterial hinter und auf
dem Ofen, das Trocknen von Wäſche zu nahe am
eiſernen Ofen, das Nachfüllen von Benzin=,
Spiri=
tus= und Petroleum=Gaskochern, deren Brenner
nicht völlig erkaltet iſt, das Spielen von Kindern
an Gasherden (Abziehen der Gasſchläuche) Die
vorſtehenden Zahlen beziehen ſich nur auf
Un=
glücksfälle mit tödlichem Ausgang, nicht aber auf
die Tauſende von Fällen, in denen Kinder auf
gleiche Weiſe für das ganze Leben ſchwer
geſchä=
digt worden ſind. Jeder ſollte helfen, dieſe Unfälle
zu verhüten.
Fünf Kinder lebendig verbrannk.
Die Mutter lebeusgefährlich verletzt.
Paris. Den Flammentod fanden am
Sams=
tag in St. Quentin fünf Kinder im Alter von
ſieben Monaten bis zu vier Jahren. Die
unglück=
liche Mutter dieſer fünf Kinder wurde
lebensge=
fährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht. —
Ge=
gen 10 Uhr brach in der Holzbaracke, in der die
zehnköpfige Familie wohnte, Feuer aus. In
weni=
gen Sekunden bildete das ganze Haus ein einziges
Flammenmeer. Die Mutter verſuchte, ihre
Kin=
der zu rettten, brach aber mit ſchweren
Brand=
wunden am ganzen Körper zuſammen. Die
leicht=
gebaute Baracke brannte vollkommen nieder. Die
übrigen Familienmitglieder waren zur Zeit des
Unglücks nicht in der Wohnung.
Die Grippe=Epidemie in Frankreich
wüket noch immer.
Paris. Die Grippe=Epidemie in Frankreich
richtet weitere Verheerungen an. Aus der
Garni=
ſon Bar=le=Duc wird ein neues Todesopfer
ge=
meldet, aus Rouen zwei weitere Todesfälle. In
Stenay liegen 500 Mann der dortigen Garniſon
im Lazarett, beſonders ſchwer ſcheint die
Zivil=
bevölkerung von Quimper heimgeſucht worden zu
ſein. Hier ſollen viele Fälle tödlich verlaufen ſein.
Sturm über Nordfrankreich.
Paris. Der heftige Sturm, der in
Nord=
frankreich wütet, hat ſtellenweiſe die
Telephon=
leitungen unterbrochen. Die Schiffe und der
Flug=
verkehrdienſt ſind ſtark behindert. In Paris ſtürzte
der Antennenmaſt des Innenminiſteriums am
Vormittag ein. Glücklicherweiſe fiel der Maſt auf
ein unvollendetes Gebäude der Sicherheitspolizei;
Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Der
Sach=
ſchaden iſt gering.
Der neue Rekfor der Berſineruniverſitäk
Profeſſor Dr. Wilhelm Horn,
der ordentliche Profeſſor und Direktor des
eng=
liſchen Seminars in Berlin, wurde mit
Stimmen=
mehrheit zum neuen Rektor der Berliner
Univer=
ſität gewählt. Die Beſtätigung des
Reichser=
ziehungsminiſteriums ſteht noch aus.
Anſer modernes Reichsheer. — Fernſprecher.
Mit vollem Recht hat man die Nachrichtenverbindungen die Nervenſtränge, der Armeen genannt.
Ständige Verbindung zwiſchen Führung und Truppe iſt ſowohl im Gefecht wie auf dem Marſche
und in der Ruhe unerläßlich. Der beſte Befehl und die beſte Nachricht über den Gegner ſind
wert=
los, wenn ſie zu ſpät oder gar nicht ihr Ziel erreichen. Der Fernſprecher hat ſich bei ſeiner hohen
techniſchen Leiſtungsfähigkeit immer mehr zu einem in vieler Hinſicht idealen und unentbehrlichen
Nachrichtenmittel entwickelt.
Seite 12 — Nr. 55
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
O
SddelAatbtte
Zußball im Kreis Skarkenburg.
Kreisklaſſe I.
Die ausgefallenen Spiele werden wie folgt angeſetzt:
Gruppe 1.
19. 3. 1935: Groß=Rohrheim — Hofheim Klein=Hauſen —
Bie=
besheim, Bensheim — Biblis.
17. 3. 1935: Klein=Hauſen — Groß=Rohrheim, Gernsheim
Heppenheim.
24. 3. 1935: Biebesheim — Gernsheim.
Gruppe 2.
10. 3. 1935: Wixhauſen — Wolfskehlen, Beginn 14.30 Uhr;
1875 Darmſtadt — Eberſtadt, Weiterſtadt — 1846
Darmſtadt.
17. 3. 1935: Wolfskehlen — Mörfelden. Wixhauſen —
Gries=
heim Weiterſtadt — Eberſtadt.
24. 3. 1935: Eberſtadt — Wolfskehlen, 75 Darmſtadt —
Wei=
terſtadt.
51. 3. 1935: Wolfskehlen — Groß=Gerau, Griesheim —
Weiter=
ſtadt.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen um 15 Uhr.
Untere Mannſchaften, Gruppe A und B.
Die ausgefallenen Spiele werden wie folgt angeſetzt:
Gruppe 4: 10. 3. 1935: Groß=Rohrheim — Hofheim,
Bens=
beim — Biblis, 17. 3. 1935: Gernsheim — Heppenheim,
Biebes=
heim — Bensheim.
Gruppe B. 10. 3. 1935: 75 Darmſtadt — Eberſtadt.
Weiter=
ſtadt — 1846 Darmſtadt. 17. 3. 1935: Wixhauſen — Griesheim,
Weiterſtadt — Eberſtadt. 24. 3. 1935: 1875 Darmſtadt —
Weiter=
ſtadt, Groß=Gerau — Eberſtadt. 31. 3, 1935: Griesheim —
Wei=
terſtadt.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten
Ver=
eine ſtatt und beginnen um 13.15 Uhr.
Die 3. Pokalrunde im Kreis Starkenburg.
Die Ergebniſſe der 2. Runde ſind:
Gruppe 1: 1846 Darmſtadt — Griesheim 3:2 — Sieger L;
Bensheim — Spv. Erzhauſen 7:0 — Sieger M; TG. Sprendlingen
— T.= u. SV. Erzhauſen (für Erzhauſen gewonnen) — Sieger N,
Heppenheim — Zwingenberg 0:1 — Sieger 0; Alsbach —
Drei=
eichenhain 1:6 — Sieger P.
Gruppe 2. Biebesheim — Trebur (für B. gewonnen) —
Sie=
ger G; Groß=Rohrheim — Mörfelden 4:1 — Sieger H;
Wolfs=
kehlen — Biblis 3:1 — Sieger I.
Gruppe 3: Obertshauſen — TG. Seligenſtadt 6:0 — Sieger I,
Hainhauſen — Klein=Krotzenburg 3:2 — Sieger K; Weiskirchen
— Spog. Seligenſtadt 5:2 — Sieger L; Zellhauſen — Freilos
Sieger H.
Gruppe 4: Babenhauſen — Roßdorf 1:3 — Sieger G; Ober=
Ramſtadt — Neuſtadt 6:2 — Sieger H; Eppertshauſen — Ober=
Roden 4:3 — Sieger I.
Die 3. Runde findet am 3. März 1935 ſtatt. Die Paarungen
ſind:
Gruppe 1: Dreieichenhain — Bensheim, Zwingenberg — 1846
Darmſtadt, T= u. SV. Erzhauſen — Freilos. Gruppe 2:
Bie=
besheim — Wolfskehlen, Groß=Rohrheim — Freilos. Gruppe 3:
Zellhauſen — Hainhauſen, Weiskirchen — Obertshauſen. Gruppe 4:
Eppertshauſen — Ober=Ramſtadt, Roßdorf — Freilos.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen um 15 Uhr.
Schäfer, Kreisſportwart.
Zußball=Großkampf auf dem Landespolizei=Stadion!
Heute mittag 14.30 Uhr.
Mit der größten Spannung erwarten die Sportbegeiſterten
aus Darmſtadt und Umgebung das Spiel auf dem
Landespolizei=
ſtadion. Hier wird die Meiſterſchaft der Bezirksklaſſe Südheſſen
entſchieden. Gerade Egelsbach iſt die Mannſchaft, die ſich in
die=
ſem Jahre in eine große Form hineingeſpielt hat, und neben den
Landespoliziſten würdig iſt, den Meiſtertitel zu führen. Im
Vor=
ſpiel haben es die Landespoliziſten nur zu einem Unentſchieden
ge=
bracht. Im Verlaufe der weiteren Verbandsrunde haben die
Egels=
bacher ihreGegner alleausdem Felde geſchlagen;alle mit recht
überzeu=
genden Ergebniſſen. Aus dem Torergebnis kann man erſehen, daß
Egelsbachs Stärke im Sturm liegt. Bei den Landespoliziſten
kommt es darauf an, keine Punkteinbuße zu erleiden, um
weiter=
hin als erſter Favorit für den Meiſtertitel zu bleiben. Zweifellos
wird auf dem Landespolizeiſtadion das Spiel der diesjährigen
Verbandsrunde ausgetragen werden. Spielbeginn 14.30 Uhr,
Vorher, 12.45. Reſervemannſchaften beider Vereine.
Das Publikum wird darauf aufmerkſam gemacht, daß jedes
ungebührliche Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter und
Mann=
ſchaften unverzüglich mit dem Platzverweis geahndet wird. Die
Ordner ſind dementſprechend angewieſen worden,
Handball: Polizei Darmſtadt — VfR. Schwanheim.
Ab=
fahrt der Mannſchaft um 8.15 Uhr vorm. ab Wache 24.
Chattia Wolfskehlen — Jahn 1875 Darmſtadt.
Zu dem Spiel in Wolfskehlen fährt die 75er Mannſchaft ab
Hauptbahnhof nachmittags 1,25 Uhr.
Kreis Starkenburg — Gruppe II.
Viktoria Griesheim — SV. Weiterſtadt.
Das Spiel der beiden Mannſchaften iſt für den heutigen
Sonn=
tag abgeſetzt und wird am 31. März ausgetragen.
Heute vormittag an der Rheinallee!
TSG. 46 — Union Wixhauſen.
Wir verweiſen nochmals auf das heute vormittag 11 Uhr an
der Rheinallee ſtattfindende Verbandsſpiel, das den zweiten
Ta=
bellenplatz entſcheidet. Vorher die Reſerven!
Untere Mannſchaften:
Großkampf am Schorsberg!
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt — Sportverein Roßdorf.
Heute, Sonntag, empfangen die Fußballer der TSG. Ober=
Ramſtadt ihren alten Rivalen, den Sport=Verein Roßdorf zu
Ver=
bandsſpielen. Beide Vereine lieferten ſich immer äußerſt ſpannende
Kämpfe und da beide Mannſchaften zu dieſem Spiele in ſtärkſter
Aufſtellung antreten, iſt wieder mit einem ganz großen Kampfe zu
rechnen, zu dem wir Maſſenbeſuch erwarten. Auch das Spiel der
2. Mannſchaft wird einen ſehr ſpannenden Verlauf nehmen, ſo daß
es ſich beſtimmt für alle Sportfreunde lohnen wird, ſich auch dieſes
Spiel anzuſehen. — Spielbeginn: 1. Mannſchaften um 2.30 Uhr;
2. Manuſchaften um 12.45 Uhr.
Schwimmen.
Ein ausgezeichnet beſetztes Hallenſchwimmfeſt bringt der
Sonn=
tag in Kaſſel; eine Veranſtaltung, die weit den Rahmen
der ſonſtigen „Provinzveranſtaltungen” überragt. Unter den
Teil=
nehmern, 34 Staffeln und 125 Einzelſchwimmer wurden gemeldet,
findet man Schwimmer aus dem ganzen Reich, ſo auch aus
Magde=
burg, Bremen und von Nixe Charlottenburg. In Leipzig führt
das Fachamt Schwimmen das 4. Olympia=Vorbereitungsturnier
der Waſſerballer durch, zu dem diesmal die beſten Könner aus
Sachſen, Schleſien und Süddeutſchland eingeladen wurden.
Sportkalender.
Sonntag, den 24. Februar 1935.
Fußball.
11.00 Uhr: Rheinallee: TSG. 46 — Union Wixhauſen.
11.00 Uhr: Rennbahn: Beſſungen — Gräfenhauſen.
14.30 Uhr: Exerzierplatz: Polizei — FV. Egelsbach.
14.30 Uhr: Dornheimer Weg: Reichsbahn — SV. Hahn.
Handball.
15.00 Uhr: Stadion: SV. 98 — SV. Wiesbaden.
15.00 Uhr: Kranichſteiner Straße: Jahn 75 —TG. Beſſungen.
Tiſchtennis.
17.00 Uhr: Bürgerhof: SV. 98 — Tſchech. Meiſter.
Handball.
SP. 1898 Darmſtadt — Sb. Wiesbaden.
Wir verweiſen nochmals auf das Punkteſpiel der beiden in
der Tabelle in der Spitzengruppe liegenden ſpielſtarken Vereine,
das um 15 Uhr auf dem Stadion am Böllenfalltor ſtattfindet.
Beide Mannſchaften ſind ſehr ſpielſtark aufgeſtellt, ſo daß es
einen harten Kampf um die Punkte geben wird.
Vorher ſpielt die Reſerve gegen Vorwärts Langen.
Es wird doch geſpielt: TV. Arheilgen — Braunshardt.
Geſtern vormittag traf der Kreisſpielwart telephoniſch die
Anordnung, daß obiges Spiel ſtattfinden muß. Am 3. März ſpielt
dann Arheilgen 04 gegen Braunshardt.
Ferner hat ſich der Spielplan für den Aufſtieg geändert.
Staf=
fel 1—5 trägt ihren Groß=Frankfurter Meiſter aus. Unſer Kreis
Starkenburg ermittelt ſeinen Meiſter in Vor= und Rückſpiel aus
den drei Staffelſiegern: 46 Darmſtadt, Reinheim und Braunshardt
bzw. TV. Arheilgen.
Wir verweiſen auf unſere Vorſchau in der Freitagnummer
bezüglich des heutigen Treffens, TV. Arheilgen — Braunshardt
um 3 Uhr im Elſee.
Oetsgruppe Darmstadt desRe.
Gebiets=Olympia=Prüfungskämpfe im Schwimmen
am 10. März in Darmſtadt.
Darmſtadt wird am 9. und 10. März der Schauplatz einer
be=
deutenden ſchwimmſportlichen Veranſtaltung ſein. Die zweiten
Olympia=Prüfungskämpfe des Gebietes Süd, das die Gaue 12
(Nordheſſen), 13 (Südweſt), 14 (Baden), 15 (Württemberg) und
15 (Bayern) umfaßt, werden an dieſem Tage vom Fachamt
Schwim=
men der Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen Reichsbundes für
Leibesübungen im Darmſtädter Hallenbad durchgeführt werden.
Mit dieſen Wettkämpfen, die die beſten Schwimmer und
Schwimmerinnen der genannten fünf Gaue in Darmſtadts ſchönem
Hallenbad zum Kampfe vereinigen werden, erhält Darmſtadt eine
ſchwimmſportliche Veranſtaltung, wie man ſie bisher hier kaum
er=
lebt hat. Dieſe Wettkämpfe bilden für das Gebiet Süd zugleich
den Auftakt zu den acht Tage ſpäter in Düſſeldorf ſtattfindenden
Reichs=Olympia=Prüfungskämpfen, die die geſamte Spitzenklaſſe
des deutſchen Schwimmſports zur Abſchlußprüfung der zu Ende
gehenden Winterſaiſon vereinigen werden. Daß im Hinblick auf
die Düſſeldorfer Veranſtaltung den Kämpfen in Darmſtadt eine
ganz beſondere Bedeutung zukommt, liegt auf der Hand, da es
ſich in Darmſtadt entſcheiden wird, wer aus dem Gebiet Süd
aus=
erſehen iſt, in Düſſeldorf an den Start zu gehen.
Es iſt für Darmſtadt eine Ehre, daß es dazu erwählt wurde,
eine derart bedeutende ſchwimmſportliche Veranſtaltung
durchzu=
führen, die an den Veranſtalter ein hohes Maß organiſatoriſcher
Arbeit und Leiſtung ſtellt. In dieſer Hinſicht wird die Darmſtädter
Veranſtaltung ein Novum in der Geſchichte des deutſchen
Schwimm=
ſports überhaupt darſtellen, da die Wettkämpfe des 10. März nicht
wie ſeither von einem Verein, ſondern von dem Fachamt Schwimmen
der Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen Reichsbundes für
Leibes=
übungen durchgeführt werden. Dadurch iſt die Gewähr einer
ſach=
kundigen Organiſation von vornherein gegeben und die Mitarbeit
aller am Ort anſäſſigen Fachmänner der betreffenden Sportart,
Darmſtadt beſchreitet mit dieſer Art der Durchführung einen Weg,
der richtunggebend für die Zukunft ſein wird, da man zukünftig
alle großen offiziellen ſportlichen Veranſtaltungen von den
Orts=
gruppen des Reichsbundes für Leibesübungen durchführen laſſen
wird.
Die großen Aufgaben, die heute dem Deutſchen Reichsbund für
Leibesübungen, ſeinen Fachämtern und ſeinen Ortsgruppen geſtellt
ſind, werden durch die Durchführung ſolcher Veranſtaltungen noch
bedeutend vergrößert werden. Wie ſo oft im vergangenen Jahr,
geht in ſportlicher Hinſicht Darmſtadt voran, und die Olympia=
Prüfungskämpfe der Schwimmer des Gebietes Süd am 10. März
werden ein weiterer Markſtein in dieſer Entwicklung ſein.
Heufe ſpielen die iſchechiſchen Tiſchkennismeiſter
um 17 Uhr im Bürgerhof.
Wenn ausländiſche Sportsleute nach Deutſchland kommen, um
in friedlichem Wettkampf ihre Kräfte mit unſeren Vertretern zu
meſſen, dann iſt es uns alle, beſonders aber für Sportanhänger,
eine moraliſche Pflicht, durch zahlreichen Beſuch der Veranſtaltung
einen impoſanten Rahmen zu geben. Oft hat der Reichsſportführer
darauf hingewieſen, daß gerade der Sport im beſonderen Maße
dazu angetan iſt und war, eine Brücke zwiſchen den Völkern zu
ſchlagen. Wenn wir uns heute alſo zahlreich einfinden und in
fairer Weiſe die Leiſtungen der Tſchechen würdigen, dann haben
wir die Genugtuung, eine vaterländiſche Pflicht getan zu haben.
Aber wir ſollen nicht nur kommen, wenn wir gerufen werden, wir
ſollen auch etwas ſehen und wir werden etwas ſehen — kurz, wir
werden begeiſtert ſein. Wir haben die Stellung der Tſchechen im
internationalen Spielverkehr bereits eingehend beleuchtet und
hof=
fen nur, daß unſere Vertreter Wöbke, Schardt. Frl. Nungeſſer vom
SV. 98 und der ſüddeutſche Meiſter Graffy=Mainz alles aufbieten
werden, um die Kämpfe intereſſant zu geſtalten. Der Höhepunkt
der Veranſtaltung wird wohl das Spiel zwiſchen den beiden
Tſchechen Kolar und Spoboda ſein.
Deulſche Straßenrennen 1935.
Der Deutſche Radfahrer=Verband ſetzt auch in dieſem Jahre
ſein großzugiges Straßenrennen=Programm fort, das 66
reichs=
offene Rennen umfaßt, die in allen Gauen Deutſchlands zum
Aus=
trag gelangen.
Mit den 12 Berufsfahrer=Rennen werden gleichzeitig auch
Rennen für die deutſche Nationalmannſchaft verbunden ſein.
Ber=
lin—Kottbus—Berlin macht hier, wie ſchon im Vorjahr, am 14.
April den Anfang. Außerdem ſind die großen Länderkämpfe
Warſchau — Berlin und Baſel—Cleve wieder die Höhepunkte der
diesjährigen Straßenrennzeit. Beſonders hervorgehoben ſei der
Straßenpreis des Saarlandes, bei dem ſowohl die Berufsfahrer
als auch die Nationalmannſchaft ſtarten werden.
Die 12 Rennen der Nationalmannſchaft und vorausſichtlich
auch der Berufsfahrer ſind:
24. April: Berlin-Kottbus—Berlin; 28. April:
Straßen=
preis von Hannover; „5. Mai: Rund um Dortmund: 12. Mai:
Rund um Köln; 19. Mai: Straßenpreis des Saarlandes; 26.
Mai: Rund um Speſſart und Rhön; 30. Mai: Rund um die
Hainleite; 2. Juni; Harz=Rundfahrt: 16. Juni; Straßenpreis
von Schleſien; 23. Juni: Großer Sachſenpreis: 30. Juni: Quer
durch Württemberg und Baden; 4. Auguſt: Rund um Berlin.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 24. Februar
6.35: Bremen: Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Michel. —
Choral: Harre meine Seele. — 8.15: Zeit, Wetter — 8.20
Stuttgart: Gymnaſtik — 8.45: Choralblaſen. — 9.00: Evangel
Morgenfeier. — 9.30: Deutſches Schatzkäftlem. Die Nachtigal
des Ritters Willibald von Gluck. — 10.00: Vom Deutſchland
ſender: Reichsſendung: Deutſche Morgenfeier. — Es ſpricht Reichs
miniſter Walther Darré. — 11.00: München: Reichsſendung
Nationalſozialiſtiſche Weiheſtunde. 15 Jahre deutſcher Freiheits
kampf. Es ſpricht Gauleiter Pg. Adolf Wagner.
12.00: Leipzig: Reichsſendung Cäcilten=Ode v. Händel. — 13.00: Da
Volk erzählt. — 13.15: Schall und Platt ſtöbern in der Motten
kiſte (Wunſchkonzert) — 14.00: Stuttgart: Kinderfunk: Kaſperl
geht zur Straßenbahn. — 15.00: Stunde des Landes: 1. Zehn
minutendienſt für die Landwirtſchaft. — 2. Bauer, du mußt die
jetzt um deine Maſchinen kümmern! Die Mähmaſchme wird nach
geſehen u. a.
16.00: Auftakt zum Karneval — 16.11: Mainz: Fremdenſitzung
des Mainzer Carneval=Vereins.
19 55: Funkſtille. — 20.00: München: Reichsſendung: Gründungs
feier anläßl, des 15 jähr, Beſtehens der NSDAP. — 21.45
Marſchpotpourri. Schallpl.). — 22.00: Zeit, Nachr. — 22.10
Nachr. Wetter, Sport. — 22.15: Sportſpiegel des Sonntags
22.30: Tanzmuſik. Kapelle Franz Hauck. — 24.09: Schallplatten
Szenen aus Rich, Wagners Muſikdrama „Siegfried”.
Frankfurt: Montag, 25. Februar
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30: Gymnaſtik. — 6.50: Zeit u
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch. — Choral: Herr Jeſu. Gnaden
ſonne — 7.00: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: Ott
Liebehenſchel. — 8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15: Stuttg.
Gymnaſtik. — 9.00: Nur Kaiſerslautern: Werbekonzert. — 9.15
Nur Kaiſerslautern: 1. Pfälziſche Städtebilder: Landau. —
Pfälzer Schüler konzertieren. — 3. Philipp Uhl: Humor von de
Saar. — 10.00: Nachr — 10.15: Königsberg: Schulfunk: Ma
rienburg, die Wirkungsſtätte des deutſchen Ritterordens. — 11.00
Werbekonzert. — 11.30: Meldg. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mannheim: Mittagskonzerr des Philharm. Orcheſters. Ltg.
Karl Mattlin. — 13.00: Zeir Nachr. — 13.15: Stuttgart
Miktagskonzerr des Muſikkorps des NSDFB. Ltg.: Barthelmeu=
14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Wirkſchaftsbekichk. — 17.45: Zeil
Wirtſchaftsmeldg. — 14.55: Wetter. — 15.00: Nur Kaſſel: Nach!
15.15: Kinderfunk: Jetzk baſteln wir für Karneval! — 15.30
Kurzgeſchichten aus dem Leben.
16 00: Breslau: Nachmittagskonzert des kl. Funkorcheſters. Ltg.
Riſchka. — 18.00: Jugendfunk: Das Erlebnis des Buches
2. Geſpräch: Romane und Novellen. — 18.15: Das Leben eine
deutſchen Dichters: Otto Ludwig zum 70. Todestag, — 18.45
Meldungen.
18.50: Trier: Unterhaltungskonzert. Ausf.: Städt. Orcheſter Trier
Ltg.: W. Creutzburg. — 19.45: Tagesſpiegel. — 20.00: Zeit
Nachr. — 20.10: Fidele Brüder oder: Glück im Spiel — Glü
in der Liebe. Alte und neue Operettenmärſche. — 21.00: Di
Landſchafr ſpricht: Der Odenwald. — 21.30: Zweite Sinfonie i
D=Dur Werk 36 von Beethoven — 22.00: Zeit, Nachr.
22.15: Nachr., Wetter, Sport. — 22.20: Vom Deutſchlandſendei
Reichsſendung: Gruß des internationalen olympiſchen Comitée
in Oslo an Deutſchland. — 22.40: Kaſſerslautern: Von Macke
bach bis Tokio, — 23.15: Die heilig Fantaſtnacht und trunke
Mette. Hörfolge aus den gotiſchen Räumen des Steinerne
Hauſes in Frankfurt. — 24.00: Nachtmuſik. Komponiſten=Pol
trät: Gfuſeppe Verdr (geb, 10. Okt, 1813, geſt. 27. Jan. 1901
OMidtinn unnsämnnn
Sonntag, 24. Februar
Reichsſendung: 20.00: München: Gründungsfeier a
läßlich des 15jährigen Beſtehens der NSDAP.
Berlin: 18.00: Die lyriſche Verlobung. Ein heiter
Spiel von K. Heynicke.
Breslau: 19.10: Dr. Laeuen: Raum= und Volkstum
fragen in Polen.
Deutſchlandſender: 17.40: Herr Baß und Fre
Geige empfehlen ſich als Vermählte. Ein Inſtrumente
Kabarett.
Hamburg: 18.30: Das Lebensbuch Gottes. Von J
Haas. Urſendung!
Köln: 17.30: Feierabend beim Kumpel in Palenberg k
Aachen.
Leipzig: 18.00: Aus unſerer Heimat. Ee Oobd a
Huchwaldbaude. Hörſpiel.
München: 18.30: Eins ins Andre. Eine endloſe
Ke=
ſchöner Melodien.
Stuttgart: 16.00: Vivat hoch, Prinz Karnebal! C
bunter Nachmittag.
Prag: 20.05: Orcheſter der Tſchechiſchen Philharmonie.
Rom: 20.45: Operette von Mascagni.
Bukareſt: 21.30: Operettenmuſik.
Bervmünſter: 21.50: 3. Akt der Meiſterſinger b
Wagner.
Kopenbagen: 22.50: Tanzkapelle Jens Warny,
Montag, 25. Februar
Reichsſendung: 22.20: Gruß des Internationa
Olympiſchen Comitées in Oslo an Deutſchland.
Berlin: 20.10: Ehrt Eure deutſchen Meiſter, Berlit
Funkorcheſter. Dir.: D. Frickhoeffer. Funkchor. Ltg.:
Weigel.
Breslau: 20.10: Unterſekundaner Kohlmann. Hörſt
von Joſ. Buchhorn.
Deutſchlandſender: 19.00: Heiteres ABC. 4
blättern im Alphabet der Noten und im „Lebenslexiko
Frankfurt: 21.30: Zweite Sinfonie in D=Dur W!
36 von Beethoben.
Köln: 20.10: Tanzmuſik. Als Einlage: Die beſten W
unſerer Hörer.
Leipzig: 20.00: Don Juan. Oper von Mozart.
München: 20.10: Jonny ſpült ab. Ein heiteres S)
mit tieferer Bedeutung.
Stuttgart: 20.15: Freut Euch mit uns. Großer bun
Tanzabend.
Helſingfors: 19.50: Militärmufik.
Beromünſter: 20.00: Bettelſtudent, Operette von M
löcker.
Kopenhagen: 22.15: Von Kom. Opern u. Operett
Wien: 22.30: Faſchingsunterhaltung.
London: 23.10: Tanzmuſik.
Welkerbericht.
Das Wetterkartenbild über Europa deutet darauf
hiu=
ſich die Witterung weiter recht unbeſtändig geſtalten wird.
kräftige Tiefdruckgebiet über Skandinavien hat ſich weiterhin
wärts ausgedehnt, und an ſeiner Südſeite wandern ſtärker
geprägte Fallgebiet vorüber, die zur Entwicklung ſelbſtän,
Wirbel führen. Bei den ſtarken Druckgegenſätzen wird die
bewegung im allgemeinen recht lebhaft bleiben, wobei das W
ſeinen veränderlichen Charakter beibehält.
Ausſichten für Sonntag: Wechſelhaftes und ſehr unbeſtan.
Wetter mit öfteren Niederſchlagsſchauern, (in den Be
als Schnee), bei kräftigen, um Weſt drehenden Winden
etwas kälter.
Ausſichten für Montag: Fortdauer der unruhigen Wrile
mit einzelnen Niederſchlägen.
„9/ 24. Februar 1935
V
Talt T
Wteten
AällIgilAHEN
Tlgtiin
aann
Mut
Hürter
ion
vier
Jahr=
inderten
Zlick in die „Erste gute
sche bürgerliche
iliengeschichte‟
die Ahnen leben in uns, und viele
wiſſen es nlcht. Sle ſtehen mit uns
auf und gehen mit uns ſchlaſen.
5o wie wir heute gehen, lächeln,
ſchreiben — lächelte, ging, ſchrieb
bereits der Urahn, — lächeln,
ge=
hen, ſchreiben Glutsverwandte im
Weſten, Norden, Oſten, Süden.
Ludwig flncth.
Der im Nuheſtand lebende Dekan Ludwig Scriba, zuletzt in Groß=Gerau im
Amt, mit ſeinem Enkelkind unter dem Familienſtammbaum.
Is im November vorigen Jahres der
n Ludwig Scriba in Groß=Gerau nach
Dienſtjahren in den Nuheſtand verſetzt
e, wies die Preſſe in einer Notiz auf den
ſtum an Pfarrern in dieſer Familie ſeit
rs Seiten hin. Das legt den Gedanken
aus der Geſchichte der Scribas, bei denen
Pfarrberuf ſozuſagen erblich iſt, einmal
mitzuteilen. In weiten Volkskreiſen iſt
die neue Naſſengeſetzgebung das
Inter=
ür die Sippen= und Ahnenforſchung
ge=
worden.
n der Ahnenforſchung ſind die Scribas
inem Jahrhundert vorbildlich. Es exiſtiert
nur eine aus dem Jahre 1824 ſtammende
nealogiſch=biographiſche
erſicht der Familie Scriba”, die
n die erſte Hälfte des 16. Jahrhunderts
egeht — eine Seltenheit, denn meiſt
rei=
die Samiliengeſchichten bürgerlicher
Sami=
nur bis zum 30jährigen Krieg, der die
len, die Kirchenbücher, zerſtört hat — die
das verfügen auch über einen muſterhaft
eſtellten Stammbaum mit ſchönen
pen, und darüber hinaus wird ſeit
en eine Familienzeitſchrift von
f. Otfried Praetorius in Darmſtadt, einem
er der Scribas, herausgegeben.
Ahnherr der Familie Scriba.
der erſte gewiſſe Ahnherr der Familie
oa war Konrad Schreiber, der in
erſten Hälfte des 16. Jahrhunderts im
tchen Medebach im Herzogtum
Weſt=
en als Bürger oder gar Bürgermeiſter
ſig war. Sein Sohn Heinrich
der erſte eigentliche Scriba, da er
ſtudierter Mann, der Gepflogenheit der
entſprechend, ſeinen Namen ins
Latei=
e übertrug. Sein Vater hatte ihn zum
ichen Stand beſtimmt. Seine Studien in
kenberg machten ihn zum Anhänger der
eriſchen Lehre. Daß er bei Luther ſelbſt
leſungen gehört habe, erſcheint fraglich.
katholiſchen Weſtfalen nun konnte der
* evangeliſche Cheologe keine Anſtellung
n. .So treffen wir alſo den Magiſter
nrich Scriba im Jahre 1567 in
Delsheim in der Grafſchaft Waldeck als
geliſchen Pfarrer. Er wurde der
Begrün=
des evangeliſchen Aſtes der Familie Scriba.
der im Feuer des Evangeliums unter dem
ſen Neformator gehärtet war, machte aus
Berufung ſeinen Beruf. Dieſe Glut hat
Erbgut in den Nachfahren über vier
Jahr=
erie angehalten, immer wieder zur leben=
Slamme erweckt. Der im
Mannes=
mm außergewöhnlich ſtark ver=
Eigte evangeliſche Aſt der Scriba ver=
Teie ſich ſpäter aus der Grafſchaft Waldeck
Jas Preußiſche, das Hannöveriſche und in
Sandgrafſchaft Heſſen, und hat jotzt noch
eu Hauptſitz im Heſſenland.
m kinderreichen Pfarrer Scriba
in Nieder=Beerbach.
Reine Angſt, lieber Leſer, daß dir nun in
Neuhafter hiſtoriſcher Aufſtellung ſämtliche
Djarrer und Miſſionare dieſer Familie
Aeooten werden. Soviel Familienlinn für
andere Samilie wird niemand zugemutet.
er für einen Pfarrer Scriba nebſt ſeiner
Ehefrau beſteht beſtimmt großes Intereſſe, da
dieſes Paar ſich durch reichen Kinderſegen
auszeichnete. In der zweiten Hälfte des 18.
Jahrhunderts lebte in Nieder=Beerbach der
Pfarrer Philipp Moritz Scriba. Im
Alter von 32 Jahren heiratete er die 18
jäh=
rige Maria Eliſabeth Katz. Dieſer Ehe
ent=
ſproſſen in fünfundzwanzig Jahren nicht
weni=
ger als 20 lebendige Kinder, 15 Buben und
7 Mädchen. Wohlgemerkt von einer Frau,
die alſo etwa in jedem Jahr niederkam, dabei
offenbar geſund und munter blieb. Ein
preußi=
ſcher Offizier, der während des Rheinfeldzuges
1792—95 im Nieder=Beerbacher Pfarrhaus
einquartiert war, berichtet in ſeinen
Feldzugs=
erinnerungen auch von der großen Familie des
Pfarrers, die „wie mit Kindern
be=
läet” war. Die Mutter ſoll nach dem Urteil
des Offiziers damals — als 45jährige Frau
noch ſo blühend ausgeſehen haben, daß ſie „für
die älteſte Cochter im Hauſe gelten konnte‟.
In einem Geſuch hatte Vater Scriba unter
Hinweis auf ſeine zahlreiche Samilie den
Land=
grafen Ludwig X. gebeten, der Mutter
ſo vieler Kinder des zur
Erbau=
ung eines Witwenſitzes gehörige
Holz zu ſchenken. „Nun denn”, ſolautete
der Beſchluß des Landgrafen, „man gebe ihm
ſoviel Baumſtämme von Eichen und Sichten,
als die Familie Köpfe ſtark iſt.” Auf die
Bemerkung, daß dieſe ſehr zahlreich wäre
und in die zwanzig ſtiege, ſagte der
Landes=
vater: „Deſto nötiger tut es, und es bleibe
dabei”.
Was aus den zwanzig Kindern geworden iſt?
Natürlich möchte das der Leſer nun auch
wiſſen. Es ſei ihm ſummariſch mitgeteilt: Von
den Söhnen blieben 4 dem Samilienberuf treu
und wurden Pfarrer, davon 5 mit dem
offenbar den Scribas ebenfalls vererbten Hang
zu naturwiſſenſchaftlichen Studien;
1 war Juriſt und brachte es zu dem hohen
Nang eines Sektions=Chefs im heſſiſchen
Kriegsminiſterium und Geh. Staatsrats; einer
ſchlug die Offizierslaufbahn ein und ſtarb 1876
zu Darmſtadt als penſionierter Infanterie=
Oberſt; einer war Militärapotheker und
ſpä=
ter Steuerbeamter, einer Forſtmann; vier 30g
es in den Kriegsdienſt oder in die Fremde, von
ihnen ſind drei in Amerika verſchollen; einer
als Soldat, in der öſterreichiſchen Armee
ge=
fallen; der letzte Sohn iſt als 5=Jähriger
ge=
ſtorben. Von den 7 Pfarrerstöchtern
heirate=
ten zwei wiederum Pfarrer und zwei Beamte;
1 Unverheiratete führte ihrem Bruder, dem
Staatsrat, den Haushalt und 2 Mädchen
ſtar=
ben im Kindesalter.
Der Familienhiſtoriker Dr. h. c. Eduard Scriba
(1802—1857).
Ein Sohn des erwähnten Geh. Staatsrates
im Kriegsminiſterium zu Darmſtadt war der
1802 geborene Sduard Scriba. Daß auch er
Cheologe wurde, gehörte gewiſſermaßen
zum guten Con in der Samilie, intereſſanter iſt
ſchon, daß Sduard von 1850 ab die
Pfarr=
ſtelle ſeines Großvaters und Urgroßvaters in
Nieder=Beerbach innehatte, auf der inzwiſchen
auch ein Onkel von ihm geſeſſen hatte, wichtig
für die Nachfahren wird aber vor allem ſeine
ſtarke Neigung für hiſtoriſche Studien. Schon
auf dem Symnaſium hatte es Eduard die
Ahnenforſchung angetan und es erregte
Auf=
ſehen, als der 17jährige Primaner jene
„Genealogiſche Ueberſicht der Samilie Scriba‟,
zuſammenſtellte, die 5 Jahre ſpäter, weſentlich
erweitert und mit Biographien verſehen, im
Druck erſchien — nach fachmänniſchem Urteil die
„erſte gute deutſche bürgerliche
Samiliengeſchich=
te‟. Der Samilienhiſtoriker Ed. Scriba iſt auch
einer der Mitbegründer des ſeit 1835, alſo
über 100 Jahre, beſtehenden „Hiſtoriſchen
Vereins für Heſſen” und hat
zahl=
reiche Schriften und mühevolle
Zuſammenſtel=
lungen landesgeſchichtlicher Art vollendet. In
Anerkennung ſeiner Verdienſte wurde ihm von
der Landesuniverſität Gießen 1844 die Würde
eines Ehrendoktors und 10 Jahre ſpäter vom
Großherzog die Goldene Verdienſtmedaille für
Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen.
Der Stammbaum und ſein Seichner.
Der Hang zu geſchichtlichen, insbeſondere
familiengeſchichtlichen Studien war ſpäter noch
in einem Scriba lebendig, deſſen ehrwürdige
Geſtalt vielen Seitgenoſſen in guter Erinnerung
iſt. Es iſt der 1952 verſtorbene Otto
Scriba, Stadtpfarrer und Dekan in Erbach
von 1894—1911 und von 1911—1924 im alten
Wimpfen am Berg. Hier war er am
rechten Platz. Wer ſelbſt noch eine Führung
des alten Herrn durch ſeine Kirche in
Wimp=
fen, durch die Kreuzgänge und alten Straßen
des Städtchens miterlebt hat, wer mit ihm
durch die Bogen der ſtaufiſchen Kaiſerpfalz
auf den im Cal ſilhern dahinfließenden Neckar
blickte, der weiß, wie er die Jahrhunderte
wiedererwecken konnte. Der Verein „Alt=
Wimpfen” hat ihm manche hervorragende
orts= und kunſtgeſchichtliche Arbeit zu
verdan=
ken. Seine Darſtellungskunſt ſchuf auch 1910
den großen farben= und wappengeſchmückten
Samilienſtammbaum, der auf den erſten Blick
dem Beſchauer die ſtarke Verzweigung des
Mannesſtammes Seriba eindringlich zeigt.
Naturwiſſenſchaftler und Apotheker.
Bemerkenswert iſt, daß im Blut der
Scriba=Cheologen auch eine
naturwiſſenſchaft=
liche Neigung ſchlummert, die bei einzelnen
Angehörigen kräftig zum Durchbruch kam, und
daß in zwei Sweigen der Scribas der
Apo=
thekerberuf ſich weitervererbte.
Wir finden Ende des 18. Jahrhunderts
einen Bruder des Kinderreichen, den Pfarrer
Der Pfarrer Philipp Moritz Scrlba (1764-1799) und ſeine Ehefrau Maria Eliſabeth, geb. Katz (1748-1814,
Sie wohnten in Nieder=Beerbach im Odenwald und hatten miteinander 20 lebendige Kinder
Ludwig Gottlieb Scriba in
Grä=
fenhauſen und Arheilgen, der als
Vogel= und Inſektenforſcher und als
Botani=
ker einen Namen hatte. Er beſaß eine
anſehn=
liche Naturalienſammlung und war u. a.
Mit=
arbeiter an den Schriften der Königl.
Geſell=
ſchaft Naturforſchender Freunde in Berlin, zu
deren Ehrenmitglied er ernannt wurde, ſowie
Mitglied der Phyſikaliſchen Geſellſchaft in
Göttingen. Ihm zu Ehren wurde eine
Pflan=
zengattung „Scribaea” geuannt. In der
Schmetterlingskunde galt er als klaſſiſche
Auto=
rität. — Neben dem Pfarramt beſchäftigten
ſich mit naturgeſchichtlichen Studien auch drei
Söhne des Kinderreichen. Einer von ihnen
war Chriſtoph Philipp Scriba. In
dem Pfarrhaus zu Crumſtadt, wo er von
1850—1858 wirkte, waren vier Simmer mit
ſeiner Naturalienſammluig (Vögel, Eier,
Vier=
füßer, Skelette, Schmetterlinge, Käfer) belegt.
Nach ſeinem Cod kamen die wertvollſten
Stücke in das Königliche Sorſtinſtitut nach
Aſchaffenburg, die übrigen an Darmſtädter
Schulen. Der wackere Pfarrer und
Natur=
forſcher war aber außerdem noch Offizier und
hatte als heſſiſcher Landwehrhauptmann den
deutſchen Befreiungskrieg mitgemacht. — In
neuerer Seit betätigte ſich als Naturforſcher
der erſt 1935 verſtorbene Fabrikant Ludwig
Scriba in Höchſt. Für ſeine
Flechtenfor=
ſchungen verlieh ihm die Univerſität Frankfurt
die Ehrendoktorwürde. Schließlich ſei noch des
Chirurgen Julius Scriba gedacht, dem
in Cokio ein Denkmal errichtet wurde. Er
war der Mitherausgeber der „Flora von
Heſſen” von Doſch und Scriba. Sein Sohn
Fritz Scriba (geſt. 1950
ein
bekann=
ter Schmetterlingsfor
Die Scriba=Apotheke in Schotten im Vogelsberg. Sie
iſt ſeit über 150 Jahren im Familienbeſitz
Bei den Scriba= Apothekern können
wir uns mit der Seſtſtellung begnügen, daß zwei
heſſiſche Apotheken, die in Neinheim und in
Schotten, ſeit über 150 Jahren in
Familien=
beſitz ſind. Die Neinheimer Apotheke iſt
1785 ſogar gegründet von einem Scriba, die
ſeit 1712 beſtehende Schottener Apotheke
kam 1780 durch Kauf in Scribaſchen Beſitz.
Vielen, Darmſtädtern iſt erinnerlich, daß auch
die Darmſtädter Einhorn=Apotheke lange
im Beſitz zweier Scriba war.
57 Pfarrer und 41 Pfarrfrauen.
Kehren wir zu den Scriba=Pfarrern
zu=
rück, von denen es unter Einſchluß dreier
Miſ=
ſionare ſeit jenem Magiſter Heinrich Scriba
bis heute 57 gab. Sie ſtanden oder ſtehen
zu=
meiſt im heſſiſchen Pfarrdienſt. So kommt es,
daß wir in jedem Jahrzehnt mehrere Pfarrer
Scriba finden. Es gab 1795 gleichzeitig
6, 1820: 7. 1850: 6, um 1880: 7 (und 1
Miſ=
ſionar), um 1890: 8 (und 1), um 1902: 7 (und
1), 1924: 9 (und 1), dabei hatte der Weltkrieg
zwei junge Scriba=Cheologen weggerafft, die
ſonſt auch im Pfarramt wären, 1955: zehn
und einen im Nuheſtand lebenden
Pfarrer Scriba. Vergeſſen wir bei
die=
ſer Aufzählung aber uicht die Scriba=
Cöchter. Sie wechſelten häufig vom
väter=
lichen Pfarrhaus hinüber in das Pfarrhaus
des Ehegatten, blieben alſo „im Milieu”. Eine
Suſammenſtellung der Pfarrfrauen „geb.
Scriba” in der Samilienzeitſchrift weiſt 41
Frauen von Pfarrern, Schultheologen und
Miſ=
ſionaren aus. Man ſieht, der Scriba=Stamm
führt, auch was die weiblichen Nachkommen
betrifft, den Hirtenſtab mit Necht in ſeinem
Wappen, zumal wenn man bedenkt, welche
ſeel=
ſorgeriſche Bedeutung auch die evangeliſche
Pfarrfrau beſonders auf dem Lande hat.
Dr. Ottg Pohl
KINUTO TANAKA
UND TAKAK0 IRIE
Immer lag über dem Cheater des Fernen
Oſtens für unſere Begriffe die Myſtik der
ſchillernden Gewänder, der phantaſtiſch-
dämo-
niſchen Bemalung der Schauſpieler und der
ſchauerlichen Sweikampfſzenen. Niemand wagte,
an der Jahrhunderte, alten, in der Geſchichte
verwurzelten Cradition japaniſcher und
chine=
ſiſcher Bühnen auch nur das Geringſte zu
än=
dern. Als aber auf einmal wenige Jahre vor
dem Kriege ein reicher Mäzen das Kaiſerliche
Cheater zu Cokio pachtete und zum erſtenmal
in der geheiligten Geſchichte japaniſchen
Cheaters Frauen auf der Bühne auftreten ließ,
ſo bedeutete das für die ganze fernöſtliche Welt
eine ungeheure Senſation. Der Bann war
ge=
brochen, der die Bühne der Japanerin bisher
völlig verſchloſſen hielt, denn keine japaniſche
Frau hätte bislang gewagt, ſich in einem
Schau=
ſpiel öffentlich zu zeigen. Sie war viel zu ſehr
Aſiatin und gehorſam und untertan dem Mann,
als daß ſie im Cheater vor den Blicken aller
auch nur die kleinſte Nebenrolle geſpielt hätte:
Für ſie galten unabänderlich die Vegeln der
„Großen Lehre für Frauen” die beſagen:
„Fripolitäten, wie Komödie, Volkslieder,
Dra=
men ſoll ſie nicht anhören. Wo viel Leute
bei=
ſammen ſind, ſoll ſie nicht hingehen, wie zum
Beiſpiel zu dem Cempel des Shinto und in die
Cempel des Buddha. Dies ſo lang ſie nicht
min=
deſtens 40 Jahre alt iſt.” Wenn ſie das alles
noch nicht einmal anſehen ſoll, wie groß wäre erſt
ihr Vergehen geweſen, wenn ſie lelbſt
mit=
gewirkt hätte. Ein Vergehen, das nur mit dem
Verſtoß aus dem Hauſe des Gatten hätte
ge=
lühnt werden können. Die Darſteller der
weib=
lichen Rollen waren ſeit undenklichen Seiten
die Onnagata, Männer, die für dieſe Aufgabe
beſonders geſchult wurden. Sie mußten ſich
einer Stimmumbildung und dem Unterricht in
weiblicher Grazie und Anmut unterziehen. Die
Leiſtungen, die dieſe Onnagata zeigten, waren
aber ſtaunenswert, und trotzdem Japan heute
eine große Anzahl hervorragender
Schauſpie=
lerinnen beſitzt, gilt noch immer Herr
Suku=
ſuke Nakamura als die ſchönſte und begabteſte
„Oiva” Nippons.
Es waren die erſten amerikaniſchen Silme,
Operetten und Nevuen, die es den Japanern
angetan hatten und die das Cheaterpublikum
der japaniſchen Großſtädte zu
Begeiſterungs=
ſtürmen hinriſſen. Die Suſchauer waren im
wahrſten Sinne des Wortes „frauenhungrig”
geworden, und ihr Beifall für das Spiel der
Stars kannte keine Grenzen. Der Ruf nach
eigenen „weiblichen Schauſpielerinnen” wurde
immer lauter, und kurze Seit nach dem erſten
Es bleibt unter uns
Erzählung von L. v. Ploetz.
Es war ſchon lange her. Damals war der
Enkel noch ein Kerlchen von drei Jahren. Die
Großmutter hatte ihr kleines Haus draußen
im Vorort. Es lag in einem großen Garten.
Mitten drin machte ſich ein Baſſin breit, in
dem Goldfiſche ſchwammen.
Am Nande des künſtlichen Waſſerloches
ſpielte der Enkel, als er zu Beſuch war. Ehe
er es ſich verſah, rutſchte er aus und ſaß in
der Slut. Die Goldfiſche jagten erſchreckt
da-
von. Gut, daß die Eltern ausgegangen waren.
Sie waren ſtreng, und es hätte wohl etwas
auf den Hoſenboden gegeben. Die Großmutter
redete nicht lange, das war nicht ihre Art.
Sie half dem Bürſchchen heraus, zog ihm
friſche Socken an, die ſie noch von der Seit
her beſaß, als ihre Kinder klein waren, und
trocknete in der Küche Schuhe und Hoſen.
Als die Eltern zurückkamen, um ihren
Spröß=
ling abzuholen, war alles wieder in Ordnung.
„Es bleibt unter uns”, flehte der Kleine.
Die Großmutter lachte. Woher mochte er
wohl das Wort haben? Sie ſtreichelte ihm
liebe=
voll den Kopf, der ſchon ein richtiger
Jungens=
kopf war, und nahm ihm die Angſt vor der
Elternſtrenge, die aus großen, dunklen
Kinder=
augen ſprach.
„Ja, mein Jungchen,” ſagte ſie und blieb
verſchwiegen.
Auftreten von Frauen im Kaiſerlichen Cheater
zu Cokio entſtanden zahlreiche Frauentheater,
die auch in den Großſtädten des Landes raſch
Nachahmung fanden.
Seit dieſer Seit, es waren die Jahre vor
dem Krieg, hat ſich die Frau als Schauſpielerin
auf der japaniſchen Bühne immer mehr
durch=
geſetzt, und heute kann man wohl ſagen, daß ihr
ihr Platz von keinen traditionellen Bedenken
mehr ſtreitig gemacht wird. Sie hat mit ihrem
erſten Auftreten eine neue Epoche des
japani=
ſchen Cheaters eingeleitet.
Noch weit mehr ſteigerte ſich die Bedeutung
der japaniſchen Schauſpielerin aber, als man
im Reiche des Mikado eine ſelbſtändige Silm=
produktion ins Leben rief. Während bis
viel=
leicht noch vor einem halben Jahrzehnt in
Japan faſt ausſchließlich amerikaniſche Silme
gezeigt wurden und die Lichtſpieltheater noch
ſehr primitiv ausgeſtattet waren, beſtehen heute
eine ganze Anzahl japaniſcher
Silmgeſellſchaf=
ten, die jährlich etwa 550 Silme herſtellen. Und
aus den kleinen Cheatern, in denen die Japaner
auf ihrer Matte hockend dem Ablauf des Silms
zuſahen, ſind Lichtſpielpaläſte mit rieſigen
Leuchtfaſſaden geworden. Uebrigens beſteht
heute noch in zahlreichen kleinen und mittleren
e japaniſchen Kinos die Sitte, daß man erſt nach
Ablauf des erſten Aktes zu bezahlen hat. Wer
lich alſo von dem Fortgang der Handlung nicht
viel verſpricht, kann einfach das Haus
ver=
laſſen, wenn der Mann kaſſieren kommt.
An dem Aufſchwung des japaniſchen Silms
hat die Japanerin mit das größte Verdienſt.
Bis vor etwa zwei Jahren produzierte Japan
nur Silme nach Motiven ſeiner bewegten
Ge=
ſchichte. Es liegt auf der Hand, daß die
ſtän=
digen hiſtoriſchen Nollen die
Entfaltungsmög=
lichkeit der Schauſpielerinnen ſtark einengten.
Die altjapaniſche Cracht, die hohe Sriſur und
die ſtreng vorgeſchriebenen Bewegungen ließen
das Spiel für europäiſche Begriffe monoton
und ſchematiſch erſcheinen. Die Geſtaltung
einer Nolle war nicht ſo ſchwierig, weil ſie nicht
abwechſlungsreich war. Und da beſonders das
häusliche Leben in Japan, das von der Frau
regiert wird, noch ganz auf Cradition und
Brauchtum beruht, brauchte die Schauſpielerin
ja nur den engen Kulturkreis darzuſtellen, der
ihre eigenſte Welt war. Das änderte ſich aber
von Grund auf, als auch der moderne Film zu
ſeinem Recht kam und als immer mehr jüngere
Schauſpielerinnen hervortraten. Jetzt wurden
auch die Probleme des modernen täglichen
Lebens, die auch in Japan immer ſtärker zur
Geltung kamen, filmiſch geſtaltet. Hier zeigte
ſich dann die große Kunſt und die erſtaunliche
Begabung der japaniſchen Schauſpielerin. Es
iſt geradezu bewundernswert, mit welcher
Na=
türlichkeit und Lebenswärme die Japanerin,
bisher immer in die genau abgezirkelte Volle Wakako Irie, eine der bexühmtesten jap
der Geiſha gezwängt, jetzt auf einmal die Dame nischen Filmschauspielerinnen, trägt n
der Geſellſchaft, die kleine Verkäuferin, das
luſtige Girl oder die leidenſchaftliche
Lieb=
haberin ſpielt. An einer der berühmteſten
Silmſchauſpielerinnen, Cakako Srie, die aus
einer ſehr vornehmen Familie ſtammt, ſehen
wir, mit welch vollendeter Grazie die Künſtlerin
die kleidſame europäiſche Friſur und die
euro=
päiſche Kleidung zu tragen verſteht, ohne
da=
durch verwiſcht oder unjapaniſch zu wirken. Es
Szene aus einem alten Japanischen Theater, das den Frauen noch verschlossen war. Die
Schirm-Aufschriften ersetzen, ähnlich wie bei unseren Hans Sachs-Spielen, die Kulissen.
Jahre gingen dahin. Der Enkel war
in=
zwiſchen Symnaſiaſt geworden und hatte ſeine
böſe Seit, die man in Süddeutſchland die
Lausbubenzeit nennt. Eines Cages wurde er
zum Direktor der Schule gerufen, Der fiel mit
einer zornigen Strafrede über ihn her, und gab
ihm zum Schluß einen Brief an die Eltern
mit. In dem ſtand, wie ihm geſagt wurde, daß
er ſeiner vielen Schandtaten wegen aus der
Schule entlaſſen war.
Die Eltern waren zornige Leute und ſtets
ſchnell aus dem Gleichgewicht. Was ſollte nur
geſchehen? Als der Enkel ſo auf der Straße
ſtand, mußte er an die Großmutter denken.
Jeder, der in Not und Sorge war, ging zu
ihr. Immer half ſie mit ihrem klugen Nat und
oft auch mit ſchneller Cat. Warum ſollte er
ſich nicht an die Großmutter wenden? So lief
er denn zu ihr.
Es zeigte ſich bald, daß der Weg, den er
heſchritten hatte, ein guter war. Anfangs
machte die Großmutter ein ernſtes Geſicht.
Aber bald hellten ſich die Süge „auf. Sie war
noch gar nicht ſo alt, ſie hatte jung geheiratet
und ihre Cochter auch, deren Sohn dieſer
Sünder war. Innerlich war ſie noch jung und
fühlte mit dem kommenden Geſchlecht. Nie
war ſie glücklicher, als wenn junge Leute ſie
beſuchten.
„Ihr Lausbuben ſeid ein ſchreckliches
Pack!” ſchalt ſie. „Aber nun nicht lange
ge=
redet. Was gemacht werden kann, wird
ge=
macht.”
Unverzüglich fuhr ſie mit dem Verbrecher
zum Gymnaſium und ließ ſich beim Direktor
melden. Sie hatte Glück, er war noch da und
ließ ſich ſprechen.
Nun mußte man die Großmutter kennen,
ſie war von rheiniſchem Blut und war wie
alle Rheinländer mit dem Munde gut zu Suß,
wie man ſagt. Außerdem ließ ſie allen
weib=
lichen Liebreiz, den ſie noch immer reichlich
be=
ſaß, ſpielen. Der Direktor erkannte ſchnell,
daß er hier kein leichtes Spiel hatte. „Was
ſoll man tun”, klagte er. „Die Jugend von
heute — ſie tut gerade, als wenn ſie es iſt,
die die Welt erſchaffen hat.. . . mal muß ein
Exempel ſtatuiert werden .. . ." — Was heißt
ſtatuieren? Der Junge iſt in den Slegeljahren.
Waren Sie das nicht auch mal? Jeder friſche
Junge kommt in ſo inen Unfug hinein. Aber
ich bin da. Jetzt werde ich den Lümmel an die
Kandare nehmen. Wenn ich Ihnen verſpreche!”
Die Großmutter wußte zu reden.
Der Direktor zögerte.
„Wenn Sie die Verantwortung überneh=
Ne
men wollen .. .?"
„Ja, das tue ich.”
Niomand’ konnte der Großmutter
wider=
ſtehen. So gab auch der Direktor nach und
nahm den Brief zurück. Der Certianer blieb
auf dem Symnaſium.
Als die Großmutter mit ihm das ſtrenge
Gebäude verließ, ſagte ſie: „Ich habe mich für
dich eingeſetzt. Wenn du mir jetzt Schande
machſt.
Der Enkel rief den Himmel und alle
Sterne zu Seugen an, daß er ſich beſſern
haben ſich ſogar ſchon Cups für die verſchiel.
nen Temperamente herausgebildet. So ſp.
zum Beiſpiel Kinuyo Canaka mit Vorliebe
Nollen junger japaniſcher Mädchen und hat
durch ihre naivswahrheitsgetreue
Darſtellun=
kunſt die Herzen aller Backfiſche und
Jüngli=
des Neiches der aufgehenden Sonne erobe
Die kleine Michiko Oikawa hat dagegen
die herben Frauenrollen das japaniſche Jd
geſchaffen. Es gibt aber heute ſchon ſo
gute Schauſpielerinnen, daß es unmöglich
alle aufzuzählen.
So haben ſich in erſtaunlich kurzer Seit
der Geiſha=Norm die Siguren des moder
Lebens herausgebildet und entwickelt. Die zi
lichen Porzellanfigürchen, um die rieſige Sn
handſchwertmänner furchtbare Kämpfe a
vollendeter Grazie die europäische Fris
tragen mußten, haben es auf einmal verſtand
das moderne Leben ganz ſelbſtändig zu
v=
ſtehen und zu ſpielen. Es iſt ein Startum
Leiſtung entſtanden, denn Stargagen im ame
kaniſchen Sinn kennt man in Japan nicht. 4
Höchſtverdienſt einer Diva liegt etwa bei e
Yen, das ſind nach unſerem Gelde etwa 4
Mark im Monat!
Die japaniſche Silmſchauſpielerin hat al
noch etwas beſonderes geleiſtet, was gert
ihren Kolleginnen in anderen Ländern zu de
ken geben ſollte. Bei aller Anlehnung an
Aufbau und die Darſtellung amerikaniſcher
europäiſcher Silme hat ſie nie aufgehört, Jar
nerin zu ſein. Auch in den modernſten Stüd
wirkt ihr Spiel nie als Kopie einer ande
Kunſt oder als Nachahmung eines Vorbilé
Sie iſt mit der Seit gegangen, ſie verwen
moderne Hilfsmittel, aber ſie hat ſich doch i!
Eigenart bewahrt. Eine Eigenart, die ſie a
in den modernſten Stücken als Japanerin
ſcheinen läßt. Für den Export des japaniſdl
Silms mag das vielleicht ein Nachteil ſein
außer China, Korea und Siam nehmen ka
andere Länder in größerem Maße japani
Silme auf —, aber es iſt ein unſchätzba
Vorteil für das Land, deſſen Stärke und We
geltung ja gerade in der Stärke ſeines nat
nalen Charakters liegt. Die Einführung
techniſchen Errungenſchaften tun der al
Cradition keinen Abbruch.
So hat es auch die Japanerin als Silmſ
gehalten. Wohl wird auch ſie ſich in ihrer Ku
vervollkommnen, und auch die techniſchen Al
tel des japaniſchen Films, werden ſich imn
mehr entwickeln, aber die japaniſche Sche
ſpielerin wird immer erſt Japanerin und de
Dame der Geſellſchaft, Badegirl oder kle
Verkäuferin ſein. Nudolf Sulzmar
würde. Suletzt bat er wieder wie damals:
bleibt aber unter uns.”
„Ja, mein Junge”, ſagte die Großmut
wieder und blieb verſchwiegen. Die Eltern
fuhren nichts.
Nie und nimmer wollte der Enkel ihr,
ihm ſo tatkräftig geholfen hatte, Schar
machen. So kam die große Wandlung 4
Lehrer wunderten ſich, wie dieſer Certiar
verändert war. Aus dem jungen Nüpel wur
jemand, der das Leben nun feſt zwiſchen
Sähne nahm.
Großmutter hatte ſich für ihn verbür
Gut! Sie ſollte es nicht bereuen. Aus 9
Enkel wurde das, was man einen ganzen R.
nennt. Als die Schulzeit hinter ihm lag, 11.
er in ein großes kaufmänniſches Unternehi
ein. Jeder wußte, daß er dort ſeinen Ma
ſtand.
Nach Jahren geſchah nun wieder eiw!
das aber auf einem ganz anderen Gebiet !
Der Enkel war ein ſtattlicher junger 21g
geworden. Auf einem Wochenendausflug ler!
er eine Witwo kennen. In ſeiner offenen 2
kam er ihr freundlich entgegen. Das häfte
Folge, daß ſie, obwohl ſie viel älter war
er, ſich in ihn verliebte. Er hielt ſich zurb
Aber ſchließlich ſchlug bei den Zuſammenkut
ten in ihrem gepflegten Heim, in dem Ie
ihm ſo behaglich zu machen verſtand.
Flamme der Leidenſchaft auf ihn zurück, 2*
dem Unterſchied von faſt fünfzehn 909*
wünſchte ſie von ihm geheiratet zu leiſt.
ange Seit bevor das Briefeſchreiben in
gſchland allgemeiner Brauch war, wurde
ſchriftliche Gedankenaustauſch von den
Hen geiſtlichen und weltlichen Ständen
be=
ſehr gepflegt. Die großen erhaltenen
ſammlungen beiſpielsweiſe eines Nitters
von Schweinichen ſind es, die uns heute
ſen Aufſchluß über das Leben an den
hen Fürſtenhöfen des 16. Jahrhunderts
Für ihre Seit ſelbſt bedeuteten die
De jener längſt vergangenen Epochen weit
als bloße Mitteilungen und
Schilderun=
erſetzten ſie doch bei der einſtigen mangel=
7: Nachrichten-Uebermittlung unſere heuti-
Zeitungen und wurden deshalb bei ihrem
effen meiſt mit größter Spannung
erwar=
im auch über die Ereigniſſe in
weitabge=
e Gebieten jederzeit auf dem laufenden
eiben, hielten ſich die Fürſten gewöhnlich
n wichtigſten Städten Deutſchlands unter
Laufleuten, Gelehrten, Künſtlern und Be=
Korreſpondenten, ſogenannte „
Seitungs=
iger”, die ihnen gegen Jahresgehalt
Neu=
en aller Art mitzuteilen hatten. Wie ſich
die Herrſcher naturgemäß in der
Haupt=
für Nachrichten aus dem Gebiet der
ik und des Militäriſchen intereſſierten,
ihre Gattinnen gewöhnlich bemüht,
Seitung” über bevorſtehende
Eheſchlie=
n, Hofſkandale uſw. zu erhalten. Die
hmen und die geiſtlichen Frauen des
elalters waren von jeher ſelbſt eifrige
ſſchreiberinnen geweſen. Im Privatleben
fürſtinnen füllte der Brief und ſeine
Ab=
ig manche Stunde des Cages aus.
Weni=
em Swecke der Unterhaltung als der
Be=
ig dienend, tauſchte man mit befreundeten
praktiſche Erfahrungen über die
Vor=
niſſe des Hoflebeus, des Seremoniells und
fragen von Küche und Keller aus. Einen
nlichen Eifer im Briefeſchreiben
entwik=
hier beiſpielsweiſe die um die Mitte des
ahrhunderts lebende Kurfürſtin Anna von
en, die ihrer Wohltätigkeit wegen unter
Namen „Mutter Anna” bekannt wurde.
Vorliebe für die Naturwiſſenſchaften ließ
ehrere Heilmittel erfinden und ſie zur
erin der Hofapotheke zu Dresden werden.
Kurfürſtin, die ihrem Gemahl 15 Kinder
ite, fand neben ihren Pflichten als Haus=
und Fürſtin noch Muße, in ihrem Leben
Nekord im Briefſchreiben aufzuſtellen.
heute ſind im Dresdener Staatsarchiv
oliobände ihrer Briefkonzepte erhalten,
einer Sahl von etwa 11 000 Briefen
ent=
t. Die Sammlung der an die Kurfürſtin
gten Briefe füllt ſogar 67 Foliobände.
bekannter noch iſt die Perſönlichkeit der
fſchreiberin Liſelotte von der Pfalz, die
dattin des Herzogs von Orléans dazu
be=
war, in ihren Briefen an ihre deutſchen
bandten der Nachwelt ein deutliches Bild
den Suſtänden am Hofe Ludwigs XIV. zu
ten. Anfangs hatte Liſelotte „nur”
vier=
in der Woche „einen großen Schreibtach‟”.
er, nachdem ſich ihre Korreſpondenz mit
Vermeer ban Delft, Die Briefleſerin.
den verſchiedenen Höfen erſt richtig entwickelt
trug oft 24 bis 30 Seiten. Wie intereſſant
hat, ſchreibt ſie wochentags gewöhnlich vier
ihre originellen, freilich oft ſehr draſtiſchen
Briefe, an Sonntagen bis 12 Briefe. Es iſt Schilderungen noch heute für uns ſind, beweiſt
ſchon verſtändlich, wenn ſie, wie ſie ſelbſt
be=
die Catſache, daß die Briefe der „Liſelotte‟
richtet, den ganzen Cag am Schreibtiſch ſitzen
als kulturhiſtoriſches Dokument noch immer
muß, denn die Länge, der einzelnen Briefe
be=
viel geleſen werden.
Eine heitere Geſchichte
Drei Jager und ein Sendarme von 2.8. Foerſter.
Es war im Jahre 1850. In einem großen
märkiſchen Staatsforſt gingen drei Männer in
grünen Lodenjoppen, die Jagdflinte umgehängt,
einen einſamen Waldweg entlang. Von ferne
kam Hundegebell und Geſchrei näher.
Am Waldrand angelangt, nehmen die drei
die Büchſe von der Schulter und ſtellen ſich
ſchußfertig hinter mannshohes Geſträuch.
Sie ſtehen ein Weilchen, da tönt
Hufgeklap=
per an ihr Ohr; ein berittener Gendarm hält
vor ihnen und ſieht ſie verwundert an. Was
machen Sie denn hier?” fragt er unwirſch den
einen.
„Sie ſehen’s ja, lieber Mann!” entgegnet der
Jäger, „wir warten auf den Hirſch, der uns
hier zugetrieben wird!”
„So, ſo” brummt den Gendarm, „ſagen Sie
mal, haben Sie denn auch einen Jagdſchein?”
„Einen Jagdſchein?” wiederholt der Jäger
verwundert, „habe nie einen gehabt!”
„Dann folgen Sie mir ſofort!” befiehlt der
Gendarm.
Doch da wird der Jäger ungemütlich. „Iſt
nicht nötig! Ich bin der preußiſche
Miniſter=
präſident von Manteuffel!”
Der Ordnungshüter ſieht den Herrn
zwei=
felnd an und erwidert: „Können Sie ſich
dar=
über ausweiſen?”
Da reißt dem Miniſter die Geduld: „
Aus=
weiſen!. Ich kann meine Ernennungsorder doch
nicht ſtändig bei mir tragen! Doch da iſt ein
Herr, der mich legitimieren kann.”
Damit führt er den Gendarmen zum zweiten
Jäger. Ehe er aber zum Wort kommt, fragt
der Gendarm bereits: „Haben Sie auch keinen
Jagdſchein, Herr?”
Doch hier kommt er an einen groben Mann:
„Wat, Jagdſchein?” ſchreit der ihn an,
„Menſch, kennſt du mir denn nicht? Sck bin
doch der olle Wrangel, den kennt jeder kleene
Junge in Berlin! Jeh zum Ceufel mit deinem
Jagdſchein!”
Der biedere Polizeimann indeſſen läßt ſich
nicht bange machen und erklärt: „Sie werden
mir unverzüglich zum Herrn Landrat folgen.
Dort wird ſich das Weitere finden.”
durchaus nicht abgeneigt, den Wunſch zu
len. Aber es war etwas, das ihn warnte.
Das ſollte er tun? Wie gern hätte er ſich
In Eltern anvertraut. Aber das waren ſehr
1erne Leute. Eine Angelegenheit, die ihm
ernſte und heilige war, würden ſie, ſo
tete er, mit ihrer ihm nur zu wohlbekann=
Spottluſt anfaſſen. Für die Wege eines
en, erregten Herzens würden ſie kaum
tändnis haben und ihn ſo erſt recht ver=
I machen und zu Schritten bringen, die
eicht nicht ganz die richtigen waren, wie er
el fühlte.
Aber die Großmutter war noch da.
War=
war er nicht längſt zu ihr gegangen?
1Die alte Frau hatte ſogleich das richtige
ſtändnis. „Laß mich nur machen”, ſagte ſie.
ächſt will ich mir die Dame deines
Her=
erſt einmal ſelbſt anſehen. Dann will ich
raten.” So ſuchte ſie denn jene leidenſchaft=
Witwe auf und verſtand es ſchnell, ihr
trauen zu gewinnen, machte ihr klar, daß
* ſo gar keinen vernünftigen Sinn habe.
S hätte die Witwe von einem ſo jungen
an, der bei aller Cüchtigkeit doch noch ein
er Junge war. Sehn oder zwanzig Jahre
er ... und der Bund würde jedem
un=
lrlich erſcheinen, nachdem alle ſetzt ſo
ge=
liche Leidenſchaft ſicherlich längſt erloſchen
Schlau flocht die Großmutter ein, daß ſie
Dren habe, wie ſehr ein ihr bekannter
ver=
beter Amtsgerichtsrat ſich um die doch für
n Aann begehrenswerte ſchöne Frau in=
tereſſiere. Der Herr habe Kinder und ſuche
dringend die neue Gefährtin. Eine wieviel
ſchönere Lebensaufgabe würde es ſein, ihm und
ſeinen Kindern den Halt zu geben, den ſie
brauchten, als dieſe hier, eine ſicherlich
er=
habene und heilige, aber gefährliche
Leiden=
ſchaft zu Ende brennen zu laſſen.
Kurz geſagt: Die Großmutter brachte alles
wieder in ſeinen ruhigen Gang.
„Es bleibt unter uns”, bat der Enkel auch
jetzt wieder.
„Ja, mein Junge”, ſagte die Großmutter
und blieb verſchwiegen.
Wieder vergingen Jahre. Nun kam das
Große und Schöne, daß der Enkel endlich alles
Gute, das er erfahren hatte, vergelten konnte.
Die Seit war ſchlimm geworden, mehr als
ſchlimm, überall Not, überall Sorge. Die
Ge=
ſchäfte brachen zuſammen. Die Banken
ſtürzten.
Wie oft waren bis dahin die Leute zur
Großmutter herausgefahren, um in ihrem
klei=
nen Hauſe mit dem großen Garten Croſt und
Suſpruch und Hilfe zu erhalten. Immer war ſie
bereit. Es war ja ihre Lebensaufgabe geweſen,
überall zu helfen. Nachdem ſie früh Witwe
ge=
worden war, hatte das Schickſal ſie gezwungen,
feſt auf der Erde zu ſtehen. Auch jetzt ſtrahlte
das liebe, alte Geſicht die nicht umzubringende
innere Jugend und geiſtige Sriſche aus.
Im=
mer war ſie noch aus einem großen und
güti=
gen Herzen heraus hilfreich.
Merkte aber niemand, daß ſie in der
letz=
ten Seit ſo ſelten lachte, daß auch auf ihrer
feingebauten Stirn die Falte ſtand, die man
die Sorgenfalte nennt? Man wußte, daß die
Großmutter eine kluge Wirtin war, die mit
Geld umzugehen verſtand. Niemand kam auf
den Gedanken, daß es auch ihr ſchlecht gehen
könnte. Von ſich und ihren Sorgen zu reden,
dazu war ſie viel zu ſtolz. Es war ihr gerade
ein Bedürfnis, vor den anderen als glücklich
und geſichert dazuſtehen. Sie gehörte zu den
Naturen, die viel lieber geben als nehmen.
Einer war da, der merkte, wie es mit der
Großmutter ſtand.
Der Enkel war lange nicht bei ihr geweſen.
Als er ſie wieder beſuchte, erkannte er ſogleich
die Veränderung.
„Was iſt mit dir? Du lachſt nicht mehr.
Jetzt heraus mit der Sprachel Wo brennt es?”
Da mußte ſie bekennen, daß es ſogar ſehr
brannte. Auch ihre Bank war
zuſammenge=
brochen. Die Hypothek war auf ihrem Hauſe
gekündigt. Es würde nicht mehr lange dauern,
dann mußte ſie ihr Heim, das ſo lange ihren
Kindern, Verwandten und Freunden eine
Su=
flucht geweſen war, verlaſſen.
Der Enkel blieb den ganzen Nachmittag,
ließ ſich alle Schriftſtücke geben. Sum Schluß
wurde er ganz luſtig. „Noch iſt Polen nicht
verloren”, ſagte er. „Das wäre doch gelacht.
Wozu bin ich da? Ich habe Geld gemacht. Ich
habe Beziehungen. Aus deinem Hauſe wird
dich niemand vertreiben, du bleibſt hier.”
In dieſem peinlichen Augenblick miſcht ſich
der dritte Jäger in das Geſpräch ein und ſagt:
„Ich werde die beiden Herren legitimieren.”
„Haben Sie denn einen Jagdſchein?” fragt
mißtrauiſch der Gendarm.
„Jawohl!”, entgegnet der Jäger und
über=
reicht dem Gendarm einen Jagdſchein,
aus=
geſtellt für Friedrich Wilhelm IV., König von
Preußen. Da erſt klärt ſich die Sache, der
Gendarm ſpringt ſalutierend vom Pferde, und
der König, der als einziger die Geſetze ſeines
Landes beachtet hatte, drückte ihm ein
Gold=
ſtück in die Hand. Die beiden anderen Jäger
folgten ſeinem Beiſpiel — mit dem Unterſchied
freilich, daß Wrangels Gabe nur in einem
Dreier beſtand. Däß der Gendarm ihn, den
populärſten General der Armee, nicht gekannt
hatte, erfüllte ihn noch immer mit Groll.
HIEKDLTE
Selbſtverſtändlich
Sum Chef kommt ein Verkäufer und
flüſtert:
„Herr Müller, da iſt eine Kundin, die
fragt, ob dieſes Hemd beim Waſchen
einlau=
fen würde ..
„Wie paßt es denn ſetzt?”
„Jetzt iſt es etwas zu groß.”
Dann läuft es ſelbſtverſtändlich beim
Waſchen ein.”
Grobheiten
In. das Kontor der Firma Hefenpilz und
Söhne kommt Graupenſtrom geſtürzt und
ſchreit:
„Alſo, was iſt mit meinem Geld? Kriege
ich es, oder kriege ich es nicht? Jetzt habe ich
Ihnen ſchon drei grobe Briefe geſchrieben und
es hat immer noch nichts genutzt!”
Mitleidig lächelt der akte Hefenpilz:
„Grobe Briefe nennen Sie das? Da
müß=
ten Sie mal ſehen, was andere ſchreiben —
ach Fräulein, zeigen Sie doch mal dieſem
Herrn unſere Poſt ſeit einem halben Jahr!”
Glück im Unglück
Verſicherungsagent: „Stellen Sie ſich bitte
vor, vor einiger Seit veramaſſe ich jemand,
eine Lebensverſicherung auf 100 000 Mark
ab=
zuſchließen. Vier Wochen darauf ſtirbt er.”
Kunde: „Da haben Sie ja Pech gehabt.
Ihre Sirma wird Ihnen jedenfalls nicht gerade
dankbar geweſen ſein?”
Verſicherungsagent: „Gewiß, die hat mich
ſogar hinausgeworfen. Aber dafür habe ich
ſetzt die Witwe geheiratet.”
Die Aufnahme
Bim zeigt ſeinen Freunden ſein neues Haus.
In der Halle hängt ein fabelhaftes Photo=
Porträt: Bim als Neiter. Bemerkt. Bam
trocken:
„Feine Momentaufnahme. Vermutlich mit
Schlitzverſchluß=Kamera.”
Bim, ganz erſtaunt: „Wieſo, woher
weißt du?‟
Bam: „Weil du ja noch oben ſitzt.”
Gefährliche Bücher
Der Lehrer iſt dabei, ſeine Jungens über
Schundlektüre und Groſchenromane zu
beleh=
ren. Er hatte ihnen gerade auseinandergeſetzt,
daß es viele Bücher gibt, die gefährlich ſind,
wenn ſie in die Hände Unberufener kommen,
und fragt nun, ob jemand ein Beiſpiel nennen
könne, was er wohl meine.
Steht der kleine Fritz auf und ſchmettert:
„Das Kochbuch, Herr Lehrer!”
Beſichtigung
Hein Seemann hat ſeiner Braut ſein
ſchönes Schiff gezeigt. Alles hat ſie beguckt,
ſchließlich betrachtet ſie die Umgebung durch
das Bullauge der Kafüte. Sagt ſie: „Sag mal,
vergeßt Ihr auch nicht, das Bullauge
zuzu=
machen, wenn die Flut kommt?‟
Als alles in Ordnung gebracht war, ſagte
der Enkel: Wir wollen über dieſe Dinge nicht
großes Geſchrei machen. Es bleibt unter uns.”
„Ja, mein Junge”, ſagte die Großmutter
und ſah ihn voller Dankbarkeit und Güte
lange an.
Das ging noch ſo eine Neihe von Jahren.
Der Enkel hatte aber zuviel geſagt, als er
er=
klärte, daß niemand die Großmutter aus ihrem
Hauſe vertreiben würde. Einer kam doch, der
die Macht beſaß, es zu tun: der Cod.
Als der Enkel im Sterbehauſe angelangt
war, ſtürzte er faſſungslos zum letzten Lager,
griff nach der blaſſen Hand der Coten und
legte ſeine Stirn darauf. Mit Urgewalt war
ihm klar, was die nun ſtumm Gewordene ihm
geweſen war. Er hatte ſoviel Neid und
Miß=
gunſt und Haß in der Welt erlebt, daß er
wußte, was die immer hilfreiche Güte bedeutet.
Er hob ſeine von Cränen umſchleierten Augen,
ſah auf das liebe, alte, ſtille Geſicht und
be=
gann mit gebrochenen Lauten zu ſtammeln. Er
hatte es ihr noch nie geſagt, es lag in ſeiner
herben männlichen Art, daß er es unterlaſſen
hatte. Aber nun ſagte er es ihr, wie ſehr er
die Cote geliebt hatte, und wie ſie ihm über
alles geweſen war.
Nach ſeiner Gewohnheit fügte er leiſe
hin=
zu: „Es bleibt unter uns.”
Das: „Ja, mein Junge”, konnte die
Groß=
mutter aber nun nicht mehr ſagen.
Alſo, däß war derr Ihne awwer emol e
Stärmche, neilich! — Deiwel aach, ich glaab, do
kenne ſich ſälbſt die äldſte Hibbodheke net druff
erinnern, daß ſe mol ſo iwwel mitgeſpielt hawwe
krickt. Un die Dachziejel, ſoweit ſe net erunner
gefloge ſin, die hawwe e Geklabber verfiehrt, daß
mer glaawe hedd kenne, ſemtliche himmliſche
Heerſchaarn kemte als „Klebbergadd”
ama=
ſchiert. Un ich hadd mer eichentlich vorgenumme,
vun Samsdag= uff Sunndagnacht bloß die
Daume zu halte, for unſer Luftfahrer, die wo
do am voriche Sunndagmiddag zum Gordon=
Benett=Renne ſtadde wollte. Dann wann mer
ſelbſt emol heechſteichehendich an ſo=ere
Balloh=
wettfahrt daalgenumme hott, wie ich vor Johrn.
wvo mer äwenfalls Suundagsmiddags um fimf
Uhr nichtsahnend in die Heeh geſtieje ſin, um
erſt am annern Middag an de bollniſche Grenz
zu lande — alſo, wann mer vun ſosere
Balloh=
wettfahrt e Ahnung hott vun=ere Idee, dann
waaß mer aach, was do uffm Spiel ſteht.
Wie geſagt, ich hadd die Abſicht, unſere
Luft=
fahrer die Daume zu halde. Awwer ich bin
gor=
net recht dezu kumme, dann wie ich kaum im
Bett lei”, geht’s los mit dem Storm, un mei
Hawidd hott geſchwankelt, daß ich geglaabt hab,
s fäächt ſe um. In meine Verzweiflung hab ich
mich mit de Hend owwe an de Bettpoſte
feſtge=
klammert un hab die Fieß unne wädder die
Bettlad geſtemmt, weil ich gedenkt hab, alleritt
weht’s mich ausm Eddwie eraus. Un es hedd
mich dorchaus net gewunnert, wann bletzlich des
Dach ewäck gerutſcht weer, un ich weer, mitſamſt
em Bettduch, wie ſeiner Zeit de Fauſt uff ſeim
Zauwermandel, dorch die Lifte geſegelt, un weer
meeglicherweis, wie die Elli Beinhorn,
ärchend=
wo im Urwald geland, mitte in de Nacht.. ..
Freilich, um e „Nacht im Urwald”
blattzuſchlage, do brauch mer ſo kaan Uffwand
zu mache, un Dauſende un awermals Dauſende
vun Killomeder mit ſeim Bettduch dorch die
Luft zu ſauße. Däß hawwe mer hier bequemer,
indem, wie ich geläſe hab, die „Nahalla” de
nechſte Samsdag e derordich Vergnieje im
Saal=
bau ſteige leßt. — No, un do wärd allerhand zu
ſähe ſei, denk ich mir! — Dann es muß jo net
bloß Nacht ſei, wo Friedlands Stärne ſtrahlen,
aach die annern „Stärn” ſtrahle gärn, wann’s
Nacht is, un do um ſo liewer, wann ſe ſogar
im Urwald ihr ſex odder ſiwwe „Apiel” leichte
loſſe kenne. Däß wärd e Gefunkel gäwwe.. ..
Wos mei Freundin is, die Endebärzelſen, die
macht nadierlich aach hie. Als „Libbenegern”! —
Un ſie brauch ſich zu dem Zweck noch net emol
ärdra e paar Holsſcheiwe in die Owwer= un
Unnerlibb zu pätze, bei däre klabberts aach
ohne=
dem. Wann ſe will, kann ſe ſogar als
Klabber=
ſchlang „geh”. — Un e Moßgiddonetz brauch ſe
aach kaans, dann ich glagb net, daß ſo e blut=
Küchenzettel vom 25. Februar bis 3. März.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag:: Sagoſuppe; Krautwickel und
Kar=
toffeln.
Dienstag: Milchreisſuppe;
Schwarzwurzel=
auflauf mit weißer Tunke.
Mittwoch: Gemüſeſuppe; Hammelbraten mit
grünen Bohnen und Kartoffeln.
Donnerstag: Apfelweinſuppe; Lungenhaſchee
mit Nudeln.
Freitag: Graupenſuppe: Fiſch im Backteig
und Kartoffelſalat.
Samstag: Brotſuppe; ſaure Kartoffeln mit
Speck.
Sonntag.: Helgoländerſuppe; Rindsrouladen
mit Roſenkohl und Kartoffeln; Biskuitrolle.”)
*) Biskuitrolle. 4—5 Eigelb, 4—5
Ei=
weiß, 100 Gramm Zucker, 120 Gramm Mehl.
Obſtmarmelade, Zitronenzucker, Eigelb mit dem
Zucker eine halbe Stunde gerührt, Mehl,
Zitro=
nenzucker, zuletzt den Eierſchnee darunter
gege=
ben. Die Maſſe ſtreicht man ½ Zentimeter ſtark
auf ein gebuttertes Blech und backt es hellgelb.
Sie wird warm mit Gelee beſtrichen, aufgerollt
und in Scheibchen aufgeſchnitten.
Wirſing=Auflauf. 1½ Pfund
gebrüh=
ten, feingewiegten Wirſing miſche man mit Salz,
reichlich gebräunter Zwiebel, fülle ihn
abwech=
ſelnd lagenweiſe mit rohen Kartoffeln und
Rauchfleiſch (Schwarzfleiſch), in Scheiben
ge=
ſchnitten, in eine gefettete Auflaufform; 1 Taſſe
Waſſer mit 1 Ei und 1 Teelöffel Kartoffelmehl
verquirlt darüber gegöſſen und obenauf mit
Butterflöckchen bedeckt, backe man die Speiſe im
Ofen 3—1 Stunde.
Schwäbiſches Kartoffel=Ragout.
Ein Auflaufform fülle man lagenweiſe mit
1½ Pfund rohen Kartoffelſcheiben, 34—1 Pfund
würfelig geſchnittenem Schweinefleiſch, ½ Pfd.
Tomaten, in reichlich Speck gebräunter Zwiebel,
übergieße das Eanze mit 1 Taſſe Waſſer, in dem
man 1 Ei, Salz und Pfeffer, ſowie 1 Teelöffel
Kartoffelmehl verquirlte und backe die Speiſe,
mit Butterflöckchen belegt, 4—1 Stunde.
Töltöttkzpoſzta. (Gefülltes ungariſches
Sauerkraut.) 150 Gramm in Waſſer dick
ausge=
quollenen Reis miſche man mit ½—3 Pfund
Schweinshaſchee, ſowie mit 1 Teelöffel
Roſen=
paprika und fülle damit große, gebrühte
Weiß=
krautblätter, die man, zu Rollen geformt, auf
eine Lage mit reichlich gebräuntem Speck und
ebenſolcher Zwiebel angedünſtetes Sauerkraut
nebeneinanderlegt, um ſie mit Sauerkraut bedeckt,
mit 1 Taſſe heißem Waſſer übergoſſen,
weichzu=
dämpfen.
dorſchdicher Saalbau=Urwaldſchmaaßert ſchaff uff
ſe is.
No, wem ſo e „Nacht im Urwald” e bißche
zu rißgand is, der konnt jo gäſtert Owend an
däre „Fahrt ins Blaue” daalnemme. Im
Endeffäckt wärds zwaor uff’s nemliche
enaus=
kumme, un es wärd ſich gleichbleiwe, ob aaner,
wann er vun ſo=ere Veraſtaldung haamkimmt
„ſchwazz” odder bloß „blau” is, nor „ſchwazz
un blau” ſoll er net ſei. No, un däß is jo
ſchließlich aach net abſelud needich..
Iwwrichens, weil ich grad vun „Schwazz” un
„Blau” redd. Nemlich do hab ich aach geleſe,
daß des „Minchner Kindl” un des „Köllner
Hennesche” iwwer die Faßnachtszeit e
ſoge=
nannte „Vernunfteh” ei gange ſin. Mit Exra=
Sonder=D.=Ziech hawwe ſe ſich gäjeſeidich beſucht,
hawwe ihrm Kannewall de neediche Uffdrieb
gäwwe, un ſich gäjeſeidich mit „Vordräg” unner
die Arm gegriffe, un es war a Kobb un a
Herr=
lichkeid. — Wann ich mer dohärngäje deß
Ver=
hältnis zwiſche de „Mokuntzia” un de „
Franko=
furtzia” aguck, do muß ich ſage, däß ſin doch
zwag neidiche Geſtecker un benemme ſich
demge=
meß; däß haaßt, ſie räſſenniern uffenanner,
mitt=ere Gifdichkeid, die wo wärklich net es
ge=
ringſte was mit „Humor” zu dhu hott. Un
na=
dierlich vor aller Wäld, däß haaßt, dorch
Ver=
middlung vum Lautſchwätzer, damit jo unſer
deitſche Brieder, drauß in de runde Wäld, wann
ſe glaawe, ſie kennte ſich e Stindche deitſche
Hu=
mor zu Gemied fiehrn, erfahrn, daß ſälbſt im
Na’nnreich gärn aaner e Aaag drum gebt, wann
der anner kaans hedd. — Wann=en ſchun nis
annerſter eiffellt, dann ſolle ſe ſich haamgeije
loſſe mit ihrm „Humor”, die Meenzer mitſamſt
de Frankforter.
Freilich, es wärd zwar aach ſunſt in
Deitſch=
land allerhand Nörgler un Mießmacher gäwwe,
dene die ganz Faßnacht en Dorn im Aag is.
Awwer do brauch mer ſich net groß uffzureie
driwwer, die hott’s zu alle Zeide gäwwe,
aanerlaa, ob ſe gud worn, odder ſchlecht. Däß
ſin halt die ewiche Driebſaalbleeſer, un
armſee=
liche Drebb, ohne Schwung, un ohne „Mumm,
un ohne Murr in de Knoche. Un wann die
emol lache, ſo nor dann, wann ſe’s aus
Scha=
defreid kenne. Die Sort hab ich gefräſſe..
„Lache, un du wirſt geſund!“
Däß is aans vun de beſte Rezäbbte, die wo
je=
mols verſchriwwe worrn ſin. Un däßhalb, wann
an Faßnacht e paar do ſin, die wo ihrn Witz
leichte loſſe wolle, un ſich vornemme, emol e
paar Stund recht luſtich zu ſei, dann ſag ich:
Recht ſo! — Mer därf aach emol aus ſich
eraus=
geh, un därf ſich e Fraad genne, mer ſchafft
noochher widder gärner, un is wie friſch
uffbol=
liert, is lewendicher, zugenglicher un zufriddener,
wann mer widder mol e recht Fraad gehatt un
ſich härzlich ausgelacht hott.
Spaniſches Hühnerragout. Ein in
fünf Teile zerlegtes Huhn wird mit 1 Pfund
in Scheiben geſchnittenen Tomaten, die man
zu=
vor mit in reichlich Oel gebräunten, zirka zwei
Löffel würfliggeſchnittene Zwiebel durchdünſtete,
mit ½ Pfund feingewiegtem rohen Schinken,
etwas feingeriebenem Knoblauch und 200 Gramm
abgequirltem Reis in feſtverſchloſſenem Topf, mit
Salz und Paprika gewürzt, langſam
weichge=
dünſtet.
Schottiſches Hodge=podge. 1 Pfund
in Würfel geſchnittenes Hammelfleiſch brate man
von allen Seiten gut an, beſtreue es mit Peffer
und Salz und füge gleiche Teile kleingeſchnittene
Möhren, weiße Rüben, Zwiebeln und
Kartof=
feln bei und laſſe, mit heißem Waſſer bedeckt,
langſam weichſchmoren.
Schach=Nummer 612.
Aufgabe 814.
Dr. F Palitzſch.
(Deutſches Wochenſchach, 1919.)
a b ( d e t
Prüfſtellung: Kb8 Dc5 Tb7 Lf7: Kd8 Dh1 Th3, h4, Lf3,
g1, Ba7, C6, d6, e7, g2, g7.
Aufgabe 815.
O. Nerong in Kiel.
(„Die Schwalbe‟, 1934.)
Weiß: Kh7 Db7 Th6, Ib4, 8a8 Se7 Be6 Bd3 Bf4 (9 Steine),
Schwarz: Ke6 Td6 If6 Bb5 Bb6 Bd4 Bf7 (7 Steine).
Matt in zwei Zügen,
Löſungen der Partieſtellungen Nr. 23 und 24.
23. Die Stellung ſieht nach remis aus, denn der Bh2 ſcheint
auf die Dauer verloren zu ſein. Aber 1.... Ta8! deckt nicht nur
zunächſt den Bauern, ſondern gewinnt ſofort! Es droht einfach
Ta1; die dritte Reihe iſt dem weißen König wegen Ta3—
ge=
nommen. Auch 2. Uf3+ Kg4 3. Uk1 Kg3 bietet keine Rettung.
Man merke ſich dieſes Turmendſpiel, denn es kommt
immer wieder vor.
24. 1.... Bh1 D! 2. Schl, ih 11 3. Tia2, Th2 4 4. Tra2,
Löſerliſte: Hermann Schmidt in
Darm=
ſtadt (auch Endſp. 87 und 88); G. Seeh in
Eberſtadt; Leo Schottin Pfaff.=Beerfurth (23);
cand. met. Willy Becker in Eberſtadt.
Zudem is aach do geſorgt, daß die Beem net
in de Himmel waxe. Dann ausgerächent zu däre
Zeit, wo mer ſich emol e bißche luſtiern will, do
ſchicke ſe aam allerhand bundiche Steierboge ins
Haus, daals wo mer ausfille, un daals wo
mer bezähle ſoll. No, un wann do der aane odder
der annere am Owend vorher e bißche zu aſch
ausſicheraus gange ſei ſollt, do geht er,
wann er am nechſte Morjend ſo e Liewesbriefche
vum Finanzamt krickt, ganz vun ſällwer widder
in ſich enei. Uff die Art kimmt er im
Hand=
umdrehe widder zu ſeine normale Faſſong.
Was dohärngäje die Krebbel bedrifft, alſo
do kimmt’s uff die Faſſong net ſo genau a', ob
ſe viereckich odder rund ſin, ob mer ſe mit m
Punktierrädche odder mitm Kichemeſſer, odder
mitm Kaffekobbche erausfingert, däß bleibt ſich
gleich. Un was die Greeß bedrifft, däß kimmt
ganz druff a, ob mer zwaamol eneibeiße will;
annerfalls macht mer ſe ſo, daß mer ſe aach mit
amol eneiſchiewe kann. Jedenfalls miſſe ſe
ihrm Name un ihrm Wäſe Ehr mache, un drum
mach ich mei gärn ſällwer. Einiche vun meine
Bekannte ſage zwar, ſo en Kräbbel, der wo ſeim
Name Ehr mache wollt, mißt innwenich hohl
ſei, beiſpielsweis wie ſo e Art gebackener
Luft=
balloh. Ich bin bloß noch net dehinner kumme,
wie die däß mache. Awwer ich denk mir, wann
mer ſo en hohle Kräbbel nooch däre Form mache
will, dann macht mer deerſt mitm Finger e
halbwähks viereckiches Loch in die Luft, un
wig=
gelt ſo e dinn ausgewälljert Deighaut drum
erum. Dann leßt mer’s im Fett, Eel, Schmalz
odder Margarine ſolang ſchwimme, bis es die
richdich Fabb krickt, un wälzt’s dann im
Staab=
zucker erum, däß gebackene Loch. Mer muß bloß
acht gäwwe, daß mer’s net aus Verſähe
zuſam=
medattſcht. Dohärngäje, wann mer jemand
er=
ſchrecke will, dann brauch mer den hohle
Kräb=
bel nor in die a Hand zu nemme un mit de
an=
nere Hand gewaldich druff zu haage, däß gibt en
Knall, wie ungefehr wann mer e uffgeblooſe
Zig=
gaandutt knalle leßt.
Jetzt, ich bin net for ſo Späß, un ich mach
mei Kräbbel net um Löcher erum, damit ſe
knalle, ich will net bloß Luft, ſundern en ſcheene,
lockere Deig drinn hawwe. Un wann mer dovo
morjends ſo e Dutzend zum Kaffee verdrickt,
od=
der aach e paar mehr, dann hott mer was im
Leib uns is net mehr ganz nichtern. Un wann
mer’s beſunners ibbich dreiwe will, dann brauch
mer ſe net vorher äxdra mit Laddwärje zu fille,
ſundern mer dunkt ſe affach in de Schilleedibbe,
un do hott mer die ſogenannte „Berliner
Pan=
nekuche”, un kimmt uff die Art, aach zu ſeim
Sach.
So, un jetzt halt’s mit=de Faßnacht, wie ihr
wollt, gennt eich däß Vergnieje, un wann ihr
mich aach net debei ſäht, ſo hott däß nis weider
Winterliches.
bbcheeeeeeeiiilnnnnoſ
Obige 20 Buchſtaben ſchreibe man auf die
20 Punkte, ſo daß Wörter von folgender
Bedeu=
tung erſcheinen: 1—2 Metall, 2—3 Inſekt, 3—4
Landſtrich, 4—5 Baumfrucht, 5—1 etwas
Viel=
beſungenes. Die Mittelbuchſtaben nennen eine
Wintererſcheinung.
Carl Deubel.
Magiſches Quadrat.
1. 2. 3. 4. a a a e e 1 1 k 1 1 m. r t wird gefühlt,
„ gehört,
„ geſehen,
„ aufgeſtellt.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 8.
Diagonalenrätſel.
1 2 3 4 5 6 7 8 9
S
Die verwandelte Tonart.
(Streichholzrätſel.)
Huſch, Huſch!
Salpeter, Triangel, England, Inſtanz,
No=
made, Kaffee, Oktober, Hermann, Leumund,
Ein=
gang. — „Steinkohle.”
zu bedeide, iwwer die Zeide bin ich enaus.
wer ich war aach emol jung, un hab m
macht, un hab mer die Nadurlocke uffgerollt
Dags vorher mit Drebbelbier naßgemacht.
ſe gehalte hawwe, dann zu meiner Zeit h
noch kaa Dauerwelle gäwwe. Alſo, wie geſagt
ſtiert eich noch eirer Art un ſeid freehlich mi
Freehlichen. Denkt awwer dobei aach ſtets ar
große Winderhilfswärk un ſpend
Obfer, dann es muß haaße: Erſt Ob
dann Vergnieje!
Bienchen Bimmberne
Poſtſchkribbdumm: Die Woch hawwe
aach nächtlicherweis, ſowas wie en Flie
a griff iwweiſteh miſſe. Un valleicht he
ſich aach edwelche Schloofhauwe driwwer
mobbſt, weil=ſen e bische iwwer de Kebb gebru
hott un hott ſe in ihrer Nachtruh geſteert.
liedde die awwer erſt geſagt, wann däß
Spaß, ſundern Ernſt gewäſe weer? —
do valleicht ſo allerhand Sache owwerunner ku
weern, un es hedd Mordskräch un Schlehk ge
Ja, vermudlich hedde ſe dann geſagt, daß wi
mol net for die Sicherheit vun ihrm wohlleel
„Ich” geſorgt weer worin; un daß mer net
zeidich an die Gefahr gedacht hett, däre me
Ernſtfall ausgeſetzt is. — Dann ſo Art Klugſ
hott’s jo zu alle Zeide gäwwe, die immer hit
noch wiſſe, was vorher zu geſchähe hott,
daß — — —. Awwer wann mer vorher,
dem des Unglick geſchähe is, wann mer do
era dräde dhut, dann zucke ſe gleichgildich m
Axele, un ſage: „Vun mir aus mags ku
wie’s will, mich ſoll’s net kratze!”
So hott aach der Luftſchutz zur Zei
lieb Nod mit dene Dickkebb. Awwer däß G
mecht ich heern, wann’s emol, was me
werklich net hoffe wolle, Ernſt wärrn dhel
weern ſe mit ihre Vorſchlehk gleich bei de
Nov hawwe ſe dann kaan Wert mehr.
mer alſo ſchun mit richdichgehende Fliegerb.
kumme, um den Luſtſchutzgedanke, in die
eneizuhemmern?! — Ich maan, bei uns in D
ſtadt ſoll däß net beſunners needich ſei, dan
weit uns unſer Gedächtnis net verloſſe hott,
mer jo aus eichener Aſchauung wie däß is
ſin alſo im Bild ——
„Vorſicht is die Mudder vum Na
ſchrenkche!‟ — Däß is e ald Sprichwort
ſozuſage der Leitgedanke vum ganze Luſtſchu
Un däßhalb is es unſer verdammte Flich
Schuldichkeid, de Luſtſchitzler nooch Kräfte 1
die Arm zu greife, wann aach bloß mit=em
ſcheidene Monatsbeidrag. Däß is wärklich ne
viel verlangt. — Un wann mer frieher als
reimt hott: „Einen Pfennig nur im Jahr, für
Waiſenhaus in Lahr” — ſo muß es in dem
haaße: „Einen Fennig, ohne Frag, ſor de
ſchutz jeden Dag!”
Mißverſtanden.
„Na, Anna, Sie haben ſich ja in der ku
Zeit bei mir allerhand angeeignet.”
„Aber ich bitte Sie, die paar Handtücher
Servietten ſind doch nicht der Rede wert.”
In der Penſion. „Eine Maus, eine Maus
Speiſeſchrank!” ſchrie die Penſionsinhaberig
„Machen Sie die Tür zu und laſſen Sie das ?
verhungern”, ſchlug ein Gaſt vor.
Zeitgemäß. Sie: „Und du haſt alſo
Papa geſprochen? Was hat er denn geſagt?
Er: „Er ſagte, ſein Segen wäre das ein
was er uns geben könnte.
Und noch ein Schottenwitz! Mac Pher
„Haſt du gehört, der Aberdeener Reit=Clul
aufgelöſt worden!“ Mac Intoſh: Aber wa
Mac Pherſon: „Das Pferd iſt
denn?
ſtorben.”
Vorſorgliche Natur. Wie wunderbar
einer Million Jahren war noch nicht darar
denken, daß die Menſchen einſt würden Bri
tragen — und trotzdem hat die Natur die O1
genau dort angebracht, wo ſie ſitzen müſſen,
mit die Brille hält!
O, der Schwerenöter! Wahrſager
„Und Sie werden heiraten. Ich ſehe ein Mäd
blond — und groß — und ſchlank!” Jun=
Mann: „Hm, können Sie ſie nicht ein biß
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Fernſpr. 1, 2389—
genauer beſchreiben? Bis jetzt paßt die Beſch
bung auf alle drei!”
Beim Raſieren. Der Barbiergehilfe erzc.
dem Kunden. „Jedesmal, wenn wir einen K
den ſchneiden, müſſen wir 10 Pfennig in eine
meinſame Kaſſe tun. Aber heute iſt mir das e
Ich habe eine Erbſchaft über dreitauſend M
Der Kunde ließ ſich nicht fe
gemacht.
raſieren.
2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbo
e ſieuen
man im erſten Augenblick für
iſen und erkennt erſt bei näherer
rachtung, daß es ſich eigentlich um
cchen handelt. Fachleute ſind ſich
über einig, daß dieſe „Figaros”
durchſchlagenden Erfolg der
Früh=
es= und Sommermode werden
ſol=
dies ſcheint auch keineswegs
un=
irſcheinlich, da dieſe Stücke ſehr
yt und (unter den heutigen
Ver=
tniſſen gewiß kein zu unterſchätzen=
Faktor!) mit ganz geringem
Koſten=
vand hergeſtellt werden können und,
ſt wenn ſie zu einem ganz ſchlich=
Rocke getragen werden, vorteilhaft
ſehen.
Die Beſonderheit der im Schluſſe
undenen oder gegürteten „Figaros”
ihr kurzer Schnitt, der die Hüfte
kommen freiläßt.
Es gibt „Figaros” für alle
Tages=
en, von den einfachen, ſportlichen
cken bis zu den für Theater und
ellſchaft beſtimmten Modellen.
Die Mode hat hier einen
durch=
zeitgemäßen Gedanken
aufgegrif=
der denn auch von Anbeginn an
Erfolg begleitet iſt.
Je unkomplizierter, je „
ſelbſtver=
dlicher” der Schnitt eines ſolchen
garo=Jäckchens”, iſt, deſto lieber
d es getragen werden, deſto
ſympa=
cher wird es einem ſein, um ſo
r, als es hier keiner großen „
Vor=
eitungen” bedarf. Während
näm=
ein Theaterkleid doch an gewiſſe
ſiſche Attribute gebunden iſt,
er=
int ein „Figaro” bedeutend
an=
ſchsloſer. Es will von vornherein
modiſcher „Ausweg” gewertet ſein
wird ſchon aus dieſem Grunde At
t allzu kritiſch beurteilt.
Für ein richtiges „Figaro” iſt übrigens ſehr
tig Material notwendig, ſo daß hier jedes
tchen, das man zufällig beſitzt, nutzbringend
verwerten iſt, ganz abgeſehen davon, daß es
auch möglich iſt, zweierlei (nehmen wir an:
eres und dunkleres) Material zu verarbei=
— Wenn das Figaro unter dem Mantel
r an warmen Tagen „blank” getragen wird,
kann natürlich auf eine Bluſe verzichtet
wer=
den; bei kühlerer Witterung wäre darunter
allerdings doch irgendeine einfache Bluſe zu
empfehlen, die aber ſchlicht genug ſein müßte,
um ſo ſehr in den Hintergrund zu treten, daß
ſie den Eindruck des „Figaros” nicht im
ge=
ringſten beeinträchtigt.
In unſerem Bilde iſt die Abſicht, die „Figa=
ros” zu allen Tageszeiten und für alle
Gelegen=
heiten zu tragen und daraus eine
durchſchla=
gende Mode zu machen, deutlich feſtgelegt.
Sie wundern ſich, daß man ſchon morgens
um 8 Uhr ein ſolches kurzes Jäckchen tragen
ſoll? Warum denn nicht? Man muß zugeben,
daß es eine ſehr reizvolle Ergänzung eines
Morgenkleides wäre und — mit irgendeinem
„Wickelrock” zuſammengeſtellt — den
Schlafrock ausgezeichnet erſetzt.
Weil die allereinfachſte Form in
den meiſten Fällen auch die richtigſte
iſt, dürften die gekreuzten „
Schal=
kragen=Figaros” mit rüſchengerandeten
Halbärmeln am allerbeſten gefallen.
10 Uhr vormittags; die Zeit
der beruflichen Tätigkeit oder der
hausfraulichen „Außer=Haus=
Verpflich=
tungen‟ . . . Auch in dieſem Falle
wird ſich ein „Figaro” bewähren, wenn
es auch nun eine ganz andere Form
hat; es iſt ganz kurz, nur auf einem
Knopf verſchloſſen, aus geſtreiftem
oder kariertem Material gearbeitet
und mit breiten, hellen Aufſchlägen
verſehen. (Sehr appetitlich und „
früh=
jahrsfriſch” wirkt Pikee, den man leicht
reinigen und in wenigen Augenblicken
wieder einheften kann.) Unter dieſem
„Figaro” könnte irgendeine einfarbige
Schlüpfbluſe getragen werden, die
natürlich in der Schattierung mit der
Hauptfarbe des Stoffmuſters
überein=
ſtimmen müßte
3 Uhr nachmittags: Man
er=
wartet Gäſte oder ſtattet ſelbſt einen
Beſuch ab oder macht einige
unauf=
ſchiebbare Beſorgungen. Auch für
die=
ſen Zweck muß das „Figaro” nicht
un=
bedingt aus Seide gearbeitet ſein, da
es heuer ungemein weiche, leichte und
doch ſehr widerſtandsfähige helle
Früh=
jahrs=Stoffe gibt, die für ſolche
Zwecke in Betracht gezogen werden.
Das moderne „Nachmittags=Figaro”
wird mit einer vorne durch eine
Schnalle verſchloſſenen Gürtelpaſſe
ver=
ſehen, bringt gelegentlich auch zum
Halſe einen Klips und — daraus
her=
vorkommend; einen gefältelten, ſehr
wirkungsvollen Waſſerfall. Das
Mar=
kanteſte aber ſind die aus „
Steh=
falten” gebildeten
bauernhemdähn=
lichen Aermel, die ganz neuartig
an=
muten und viel „plaſtiſcher” wirken als
alle herkömmlichen „flachen”
Falten=
effekte.
Die Mode, die ſich heuer mit ihren
Anregungen ſehr verſchwenderiſch zeigt,
bringt auch ſehr feſſelnde
ſpätnach=
mittägliche „Figaros”, die ſich
nicht nur für die Tee=Zeit, ſondern
auch für die ſpäteren Abendſtunden
ſehr gut ausnehmen werden.
In höchſt maleriſcher Weiſe wird
hier dunkle Seide verwendet,
in=
dem man den Stil der Kaiſerin Marie=Louiſe
nachzubilden bemüht iſt. Eine dem Ausſchnitt
fol=
gende Spitzenrüſche und gleichartige Spitzen als
Garnierung eines „Pagenärmels” ſind ſicherlich
eindrucksvoll. — Auch der für dieſe (für „
for=
melle” Gelegenheiten beſtimmte) „Figaros”
be=
zeichnende, aus kleinen Blüten gebildete Strauß
zum Abſchluß des Ausſchnittes ſei nicht vergeſſen!
lie finden Sie „Pepita=Stoffe‟
Eigentlich ſollten Sie ſich mit dieſen
klein=
erten Materialien raſch befreunden, denn es
int, daß den zarten Schachbrettmuſtern in der
ſhjahrsmode eine ſehr wichtige Rolle
zuge=
t ſei.
Wie ſchon ſo oft, wird auch diesmal Schwarz=
I6 und Marineblau=Weiß vorwiegen (weil
* Schattierungen immer eine gewiſſe „
Allge=
ngültigkeit” wahren, die bei der heute not=
19ig gewordenen Sparſamkeit aktueller denn
C. Trotzdem denkt man auch an Pepitaſtoffe
Drün=Sand und Dunkelbraun mit
Eierſchalen=
de
Für die Verarbeitung dieſer Materialien
2 die einfachſte Methode gewählt, weil man
Lavon überzeugen konnte, daß ein gerader
* und ein breitgegürtetes, offenes Jäckchen
10) am allernetteſten ausſehen.
An Stelle der Bluſe trägt man dazu eine
Ekantegeknöpfte Pikeeweſte, die den Schattie=
Een des Stoffes angepaßt ſein muß, alſo
k= oder Elfenbeinweiß ſein müßte.
4n kühlen Tagen wird man dieſe entzückenden
epita=Koſtüme” unter dem Mantel, bei ſon=
nigem Wetter, aber um die Mittagsſtunde
ſicher=
lich ſchon bald zum „Blankgehen” tragen und ſich
ihrer jugendlichen Note gewiß oft freuen!
Phantaſievolle Halbſchuhe
für das Frühjahr
Während die Allwetter= und Sport=Mode die
üblichen Schnürhalbſchuhe vorſchreibt, die für
un=
ſichere Witterung in der Stadt und für Ausflüge
gewiß ausgezeichnete Dienſte leiſten, zeigt es ſich,
daß auch zum nachmittäglichen Kleide
nicht bloß „ausgeſchnittene” Schuhe (Pumps),
ſondern auch Varianten des Halbſchuhs gebracht
werden, der durch eine eigenartige Spangen=
Anbringung ſehr geſchmackvolle Effekte
erhält.
Daß in dieſem Falle die Zuſammenſtellung
verſchiedenartigenundverſchieden farbigen
Leders gut zur Geltung kommt, beweiſen unſere
Skizzen.
Rechts oben zeigen wir ein helles Modell,
deſ=
ſen Spangen=Mittelpartie und Abſatz aus
dunk=
lem Material gedacht ſind, während für dieſen
Spangen zu verbinden hat) licht iſt, während
der Schuh und die Spangen ſelbſt aus dunklem
Material verfertigt erſcheinen.
In Fachkreiſen hat man den Eindruck, als ob
dieſe neuartige Auffaſſung des Halbſchuhs für die
Entwicklung der Frühjahrsſchuhmode ſehr
weſent=
lich wäre.
Frühjahrsbluſen...
Die neue Mode in Schlagworten
Vormittags. ... leichtes, gut waſchbares
und vor allen Dingen flott deſſiniertes Material,
das für die Geſamtwirkung einer Strapazbluſe
entſcheidend zu ſein pflegt. Karos und Streifen
vorherrſchend. Farbreichtum ſehr beliebt! Daß
Streifen oder Karos bei verſchiedener Richtung
des Materiales gute Effekte entſtehen laſſen,
be=
weiſt unſer erſtes Bild, das eine zur Mitte hin
diagonal geſtreifte Bluſe mit Bubenkragen und
Bäffchen darſtellt. Das Charakteriſtiſche an
die=
ſem Entwurf: die Latzpartie, die gleichzeitig die
Paſſe bildet, aus der ein in der rückwärtigen
Mitte gebundener Gürtel hervorkommt.
Nachmittags ... einfarbige Modelle in
Weiß oder Paſtellſchattierung, möglichſt
unkom=
pliziert im Grundſchnitt und vielleicht eben
darum ſo eindrucksvoll! Als vorbildlichen Ent=
Schuh in der Hauptſache lichtes Exotenleder
Ver=
arbeitung findet.
Im Gegenſatz dazu ſteht der darunter ſkizzierte
Entwurf, deſſen Abſatz und Mittelleiſte (die die
Die Caſche am Sportkoſtüm
Während die Taſche auf phantaſievoll
wirken=
den nachmittäglichen Modellen einen Teil der
Garnierung darſtellen kann, muß man ſich bei
ſportlichen Stücken größter Einfachheit
be=
fleißigen und die Taſche, die heuer ſehr modern
iſt, „aus dem Schnitt des Ganzen”, entſtehen
laſſen. Dies iſt natürlich nicht leicht und
erfor=
dert nebſt geſchultem Geſchmack hohes,
ſchneider=
techniſches Können.
Wie man dieſe ſchwierige Aufgab= am beſten
löſt, zeigen wir in unſerem Bilde.
Bei der Jacke ergeben ſich die Taſchen aus
dem Sattelanſatz, beim Rock aber aus der
An=
bringung der Seitenteile.
Nur auf dieſe Weiſe iſt jene
Ungezwungen=
heit gegeben, die man als „guten Sportſtil” zu
bezeichnen pflegt.
wurf zeigen wir die in der Mitte geteilte und
mit Maſchen zuſammengehaltene Frühjahrsbluſe
mit kurzen Aermeln. (Figur 2.)
Nummer 55
Aarmſtau
Sonntag, 24. Februar
Glatte
Die Lage am Getreidegroßmarkt und am Piehmarkt.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Wenig Beränderung gegen die Vorwoche
Die Lage auf dem Brotgetreidemarkt iſt in der
ab=
gelaufenen Woche ziemlich unverändert geblieben. Die bisher
noch verhältnismäßig gute Nachfrage nach Weizen konnte ſich aber
nicht mehr erhalten, da das Mehlgeſchäft nach den ſtärkeren
Eindeckungen um die Monatswende ganz gering geworden iſt.
Nur für den dringendſten laufenden Bedarf wurden hier und da
kleine Mengen gekauft. Das Angebot hat ſich allgemein
ver=
größert, zumal die Landwirtſchaft das milde Wetter zum ſtärkeren
mehlabſatzes zurückhaltender geworden ſind. Infolge der
Stabili=
tät der Mehlpreiſe im Vergleich, zu früheren Jahren, wo die
Preiſe ſaiſongemäß in den Monaten vor der neuen Ernte ſowohl
für Getreide als auch für Mehle anſtiegen, fallen die ſonſt um
dieſe Zeit einſetzenden Voreindeckungen der Bäcker weg. Da auch
in dieſem Monat bekanntlich die Verarbeitungsquote auf nur 4
Prozent des Jahreskontingents herabgeſetzt wurde, iſt das
Rog=
genmehlgeſchäft ganz beſonders eingeengt. Das Haferangebot
blieb ſehr gering, die Landwirtſchaft verarbeitet angeſichts des
Mangels an anderen Futtermitteln ihren Hafer im eigenen
Wirt=
ſchaftsbetrieb. Auch im Tauſch gegen Kraftfuttermittel haben
kaum Umſätze ſtattgefunden. Futtergerſte blieb, nach wie
vor ohne Angebot und war dringend geſucht. Durch die am 7.
ds. Mts. in Kraft getretenen Maßnahmen zur Neugeſtaltung des
Gerſtenmarktes iſt eine Verſtärkung des Angebots noch nicht
ein=
getreten. Auf dem Futtermittelmarkt hat das Angebot
in Mühlenabfällen und in ölhaltigen Artikeln noch keine
Zu=
nahme erfahren, während die Nachfrage ſehr groß blieb.
Kar=
toffelflocken waren dagegen reichlich angeboten, fanden aber
in=
folge des recht hohen Preiſes kein Intereſſe. Der
Rauhfutter=
markt lag ſehr ruhig bei unveränderten Preiſen.
Das Schlachtviehgeſchäft verlief in der abgelaufenen Woche
auf allen Gebieten außergewöhnlich ruhig. Neben der wieder
ſchwächeren Kaufkraft des Konſums, die um die Mitte des
Mo=
nats immer zu verzeichnen iſt, hat die ungewöhnlich milde
Witte=
rung den Abſatz in den Fleiſcherläden erheblich beeinflußt. Die
Metzger bekundeten daher im Einkauf ziemlich Zurückhaltung.
Dieſe wird auch damit begründet, daß bei den verhältnismäßig
hohen Preiſen, zu denen noch Schlachtſteuergebühren, Soziallaſten
und ſonſtige Unkoſten kämen, ein gerechter Verdienſt kaum möglich
ſei. So bot man beiſpielsweiſe für beſte Schweine 50 Pfg. pro
Pfund, während die Notiz bei 52—53 Pfg. liegt. Auch auf den
anderen Marktgebieten lag die Situation ähnlich. Obwohl die
Zufuhr am Großviehmarkt mit 1159 um 120 Stück ſchwächer
war, ſetzte das Geſchäft ruhig ein und blieb bis zum Schluß des
Marktes langſam. Die Qualität des aufgetriebenen Viehes war
geringer als in der Vorwoche. Für ſchwere Ochſen ſowie für alle
Klaſſen von Kühen gingen die Preiſe bis zu 2.— RM. zurück, im
übrigen blieben ſie unverändert. Es verblieb ein Ueberſtand von
36 Stück. Am Kälbermarkt war der Bedarf durch den
vor=
ausgegangenen Eintopf=Sonntag weſentlich geringer. Dieſe
Tat=
ſache hat man im Auftrieb leider nicht berückſichtigt, der ſich mit
1637 um 121 Stück ſtärker ſtellte. Angeſichts des ruhigen
Geſchäf=
tes gaben die Preiſe um 1—2 RM. nach. Hammel und
Schafe hatten einen merklich geringeren Zutrieb (261 gegen
424). Nach ruhigem Geſchäft und bis 1 RM nachgebenden
Prei=
ſen verblieb für Schafe ein geringer Ueberſtand. Auf dem
Schweinemarkt bröckelten die Preiſe allgemein um 1—2
RM. ab, die erhöhte Beſchickung von 4165 (4018) Tieren konnte
nur mit einiger Mühe nahezu ausverkauft werden. Nur wenige
Tiere wurden zum Spitzenpreis von 53 Pfg. abgeſetzt, die
Höchſt=
notiz lag bei 52 Pfg. Mittlere Schweine blieben wieder gut
gefragt.
Abkommen zwiſchen Saatgruben
und Rheiniſch=Weſtfäliſchem Kohlenſyndikaf.
Zwiſchen der Saargrubenverwaltung und dem Rheiniſch=
Weſt=
fäliſchen Kohlenſyndikat iſt eine Vereinbarung über den Vertrieb
der Saarkohle getroffen worden, in der die Beſchäftigung, die
Preiſe und die Handelsfragen geregelt worden ſind. Der Vertrag
iſt für drei Jahre abgeſchloſſen. Wegen der Schwierigkeit der
Fragen, die ſich aus der Rückgliederung der Saar ergeben, iſt
aber ſchon nach Ablauf des erſten Jahres eine
Reviſionsmöglich=
keit gegeben. In der Mitgliederverſammlung des RWK. haben
ſich einige Mitglieder die Zuſtimmung ihrer Verwaltungen zu
dieſer Vereinbarung noch vorbehalten.
Neutegelung der Schnittholzpreiſe.
Feſtſetzung einer Höchſtgrenze.
Die Preſſeabteilung der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau
teilt mit: Der Reichskommiſſar, für Preisüberwachung hat im
Einvernehmen mit den zuſtändigen Reichsſtellen mit ſofortiger
Wirkung folgendes angeordnet: Bei der Preisſtellung für
unbe=
ſäumte oſtdeutſche Kiefern=Stammware unſortiert mit 60 v. H.
oder mehr 1. Klaſſe, Reſt 2. Klaſſe, 5 bis 8 Meter lang
Schnitt=
ſtärker von 24 bis 80 Millimeter, normale DB. und DL., darf
der nachweislich am 1. Januar 1935 erzielte Preis im
Waggon=
verſand oder für Mengen über 20 Kubikmeter nicht überſchritten
werden. War dieſer Preis höher als 105 RM. je Kubikmeter
Würfelmaß ab Verſandſtation öſtlich der Elbe, ſo iſt die künftige
Leuneliae B auis Stderſchland it ut. in entlerechenden und
verkehrsüblichen Verhältnis zu vorſtehender Anordnung zuläſſig.
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 23.
Fe=
bruar. Die Preiſe verſtehen ſich in Pfg. pro Pfund bzw. Stück.
Gemüſe: Erdkohlraben 6—8, Karotten 6—8, Gelbe Rüben 6
bis 8, Rote Rüben 8—10. Weiße Rüben 8—10, Schwarzwurzeln
20—25, Spinat 20—22. Rotkraut 12—15, Weißkraut 10, Wirſing
10, Grünkohl 12—15, Roſenkohl 25—30, Zwiebeln 10—12.
Knob=
lauch 50 und 60, Tomaten 40, Feldſalat 60—80, Endivienſalat 10
bis 20, Kopſſalat 20—25, Blumenkohl 30—40, Rettich 5—10,
Meer=
rettich 40—50. Kartoffeln 4. Obſt: Tafeläpfel 15—35,
Wirtſchaftsäpfel 8—15, Wirtſchaftsbirnen 10—18, Apfelſinen 18
bis 30, Zitronen 4—5, Bananen 35. Eßwaren:
Süßrahmbut=
ter 152—157, Landbutter 140—142, Weichkäſe 20—25, Handkäſe
4—12, friſche Eier 11—12. Wild und Geflügel: Gänſe 100.
Hühner 80—90, Enten 100—120, Tauben 50 und 60, Haſen 40 bis
100 Hahnen 100—110, Ziegenfleiſch 50. Fleiſchwaren:
Rind=
fleiſch (friſch) 50, Kalbfleiſch 70, Schweinefleiſch 90, Hackfleiſch 64.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
rung an der Frankfurter Börſe wurde genehmigt.
Der Verein der Thomasmehlerzeuger teilt u. a. mit: Die im
Einvernehmen mit dem Reichsnährſtand im November und
De=
zember eingeräumte Frühbezugsvergütung hat den deutſchen
Werken einen ſehr ſtarken Abrufseingang gebracht. Den Werken
iſt es gelungen, dieſe ſtarke Abrufmenge in drei Monaten reſtlos
zum Verſand zu bringen. Die Werke ſind heute in der Lage,
eingehende Aufträge unverzüglich ohne Lieferfriſt zu erledigen.
Wie die J. F. Adolff=A.=G. in Backnang, Louiſiana=, Macco=
und Streichgarnſpinnerei, mitteilt, hat ſie ihren Geſchäftsbereich
auf gekämmte Wolle erweitert, indem ſie die Aktienmehrheit der
Kammgarnſpinnerei Kaiſerslautern, in Kaiſerslautern, aus den
Händen eines Bankenkonſortiums erworben hat.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Da zum Wochenſchluß nennenswerte Orders nicht vorlagen
und auch die Kuliſſe Zurückhaltung übte, ſetzten die Aktienmärkte
an der Berliner Börſe bei ſehr ſtillem Geſchäft zu
überwie=
gend niedrigeren Kurſen ein. Einiges Intereſſe beſtand für
Ma=
ſchinenfabriken auf die Mitteilung der Wirtſchaftsgruppe
Maſchi=
nenbau, wonach der Auftragsbeſtand ein befriedigender ſei.
Ber=
liner Maſchinen gewannen ¼ Prozent. Nach Bekanntwerden des
JG. Farben=Berichts über das letzte Quartal 1934, der eine
wei=
tere Produktions= und Abſatzzunahme in den verſchiedenen
Spar=
ten des Konzerns verzeichnet und der für die Aktie ſelbſt lebhafte
Nachfrage auslöſte — nach einem um ½ Prozent höheren Beginn
gewann das Papier ſehr bald weitere ¼ Prozent —, machte ſich
eine allgemeine Belebung, verbunden mit zum Teil beachtlichen
Kursſteigerungen und Erholungen, bemerkbar. So waren
Mon=
tane, die zunächſt bis 1 Prozent niedriger einſetzten (Rheinſtahl
minus 1, Harpener minus ¼, Klöckner minus ½), ſehr ſchnell
wieder auf den Vortagesſtand erholt. Im Verlaufe wurde das
Geſchäft nach der vorübergehenden Belebung ruhiger. Farben
gaben auf 143½ Prozent nach, dagegen wirkte ſich der
Farben=
bericht nachträglich auf Chem. von Heyden günſtig aus, die gegen
den Anfang 1½ Prozent gewannen. Von Maſchinenwerten zogen
Buwag aus den ſchon erwähnten Gründen bis auf 69 Prozent
an. Am Rentenmarkt beſtand im Gegenſatz zu den Vortagen
leb=
hafterer Anlagebedarf in Pfandbriefen. Berliner Hypotheken
gewannen ½ Prozent, Fonciers ½ Prozent, auch ſonſt bewegten
ſich die Erhöhungen im zuletzt genannten Ausmaß. Stadtanleihen
waren gehalten, vereinzelt auf Zufallsorders leichter
Provinz=
anleihen notierten unverändert Länderanleihen bröckelten bis
zu ¼ Prozent ab. Von Induſtrieobligationen ſind Concordia
Spinnerei in Reaktion auf die vortägliche Steigerung ½ Prozent
ſchwächer, dagegen gewannen Hackethal ½ Prozent. Der
Privat=
diskont blieb unverändert 3½ Prozent.
Die Rhein=Mainiſche Börſe blieb auch zum
Wochen=
ſchluß ſehr ſtill. Die Beteiligung der Kundſchaft läßt weiterhin
ſehr zu wünſchen übrig, und da auch größere Anregungen nicht
vorlagen, bekundete die Kuliſſe weitere Zurückhaltung. Der
Be=
richt über die Geſchäftslage in der Maſchinenbau=Induſtrie konnte
ſich infolge der Geſchäftsſtille kaum auswirken. Im Freiverkehr
waren Muag jedoch mit 69 Prozent etwa 1 Prozent höher. Auf
den übrigen Aktienmärkten blieb die Grundſtimmung freundlich,
die Kursgeſtaltung war wieder uneinheitlich, wobei aber nach
beiden Seiten nur kleine Veränderungen eintraten. JG.
Farben=
induſtrie eröffneten mit 141 Prozent unverändert, ſtiegen aber
ſpäter auf 1411 Prozent. Montanaktien lagen ſehr ruhig und
zum erſten Kurs meiſt nur knapp gehalten, ſo Harpener mit 99½
(99½), Stahlverein mit 46 (46½) und Gelſenkirchen mit 69½
(69½). Klöckner mit 85 und Phönix mit 55½ lagen unverändert.
Am Elektromarkt gingen AEG. auf 28 (28½) zurück, auch
Lech=
werke Augsburg ließen ½ Prozent nach, während Schuckert /
Prozent und Siemens ½ Prozent gewannen. Von
Schiffahrts=
papieren ſetzten Hapag mit unverändert 30½ und Nordd. Lloyd
mit 33½ (33½) ein. Reichsbankanteile gingen um 1 auf 163
Prozent zurück, Kunſtſeide Aku blieben mit 54½ ziemlich
behaup=
tet, ebenſo Hanfwerke Füſſen mit 71½, Deutſche Linoleum waren
weiter gefragt und auf 142½ (142) erhöht. Am Rentenmarkt war
das Geſchäft ebenfalls gering. Altbeſitzanleihe und ſpäte
Reichs=
ſchuldbuchforderungen blieben behauptet, Zinsvergütungsſcheine
gingen auf 90,10 (90,20) zurück. Stahlverein=Bonds eröffneten
mit 96% ½ Prozent höher. Kommunal=Umſchuldung lagen ſtill
und unverändert. Bei anhaltender Geſchäftsſtille zeigten die
Kurſe im Verlauf kaum eine Aenderung. Am Rentenmarkt blieb
es ebenfalls ſehr ſtill, die Kurſe wieſen gegen den Anfang keine
Veränderung auf.
Diehmärkke.
1. Auf dem Weinheimer Schweinemarkt am 23. Februar
waren zugeführt 390 Tiere. Verkauft wurden 248 Stück. Bei
amtlichen Preisnotierungen wurden Milchſchweine, mit 10—16
RM. pro Stück und Läufer mit 17—34 RM. pro Stück verkauft.
Marktverlauf gut.
Berliner Kursbericht
vom 23. Februar 1935
Kennziffer der Großhandelspreiſe vom 20. Februar.
Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 20. Febru
auf 100,7 (1913 gleich 100); ſie liegt infolge, von hauptſächl
ſaiſonbedingten Preisrückgängen für viehwirtſchaftliche Erzeu
niſſe um 0,3 v. H. niedriger als in der Vorwoche (101,0).
Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 99,3 (min
0,8 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91,6 (unvere
dert) und induſtrielle Fertigwaren 119,8 (plus 0,1 v. H.).
Die Einlöſung der Dollarbonds=Zinſen für das erſte Semeſ
1934. In teilweiſer Berichtigung und Ergänzung anderslaud
der Mitteilungen erfährt der Fwd. an zuſtändiger Stelle über
Einlöſung der Dollarbondszinſen für das erſte Halbjahr 1934 f
gendes: Auf Grund der Entſcheidung des Reichsbankpräſiden
vom 28. Dezember 1933 iſt feſtgeſetzt worden, daß für, das e=
Halbjahr 1934 auf deutſche Dollarbonds 30 Prozent in Devi
bezahlt, während die reſtlichen 70 Prozent von der
Konverſio=
kaſſe in Reichsmark=Skrips an die amerikaniſchen Zahlungsſtel
überwieſen werden. Dieſe Beträge ſind nunmehr den Fisc
Agents zugefloſſen, die vom 25. Februar ab mit der Auszahlu
der Beträge an die Anleiheinhaber beginnen. Damit erhal
auch gleichzeitig die deutſchen Beſitzer der betreffenden Ameri
anleihen, ſoweit ſie nicht ihre Dollarbonds in Reichsmark=Schu
verſchreibungen umgewandelt haben, die Zinſen für das e
Semeſter 1934. Wie ſchon im zweiten Semeſter 1933 werden
Bankverbindungen der deutſchen Inhaber deren Kupons an
amerikaniſchen Stellen zur Auszahlung überweiſen. Ebenſo
an die amerikaniſchen Beſitzer, werden auch an die deutſchen
haber 30 Prozent in Dollar, die auf Grund der geſetzlichen
ſtimmungen an die Reichsbank abzuliefern ſind, und die R
beträge in Skrips vergütet. Für das zweite Halbjahr 1
iſt bekanntlich eine anderweitige Regelung getroffen worden, n
der die Gläubiger ſpäter, nach Fertigſtellung der Stücke, 3p
zentige Fundierungsobligationen der Konverſionskaſſe, die inn
halb von 10 Jahren zu tilgen ſind, erhalten. „
Dyckerhoff=Wicking A.=G., Mainz=Amöneburg (Kapitalzuſc
menlegung 5:3. Wiedererhöhung auf 20 Mill. RM.). Die
längerer Zeit wegen der Sanierung der Portland=Zementwe
Dyckerhoff=Wicking. Amöneburg, geführten Verhandlungen
nunmehr ſoweit fortgeſchritten, daß in einer für Mitte März e
zuberufenden Aufſichtsratsſitzung die entſprechenden Anträge
die Generalverſammlung vorgelegt werden können. Infolge
Beſſerung der Wirtſchaftslage und des Geſchäftsganges des Unt
nehmens wird ſich das Zuſammenlegungsverhältnis mit 5:3, (
günſtiger geſtalten, als man nach früheren Schätzungen 10:3 (2
annahm. Der Aufſichtsrat ſoll demnach Beſchluß darüber faſſ
der Hauptverſammlung vorzuſchlagen, das Aktienkapital von
Mill. auf 16,2 Mill. zuſammenzulegen und durch Ausgabe ne=
Aktien unter Ausſchluß des Bezugsrechtes der alten Aktionäre
20 Mill. RM. wieder zu erhöhen. Die neuen Aktien werden
Verrechnung gegen Forderungen von Banken und anderen Gl.
bigern der Geſellſchaft übernommen. Wegen der verbleiben
Schulden hat die Geſellſchaft günſtige Vereinbarungen getroff
die ihre ruhige Weiterentwicklung für die nächſten Jahre ſich
ſtellen. Der Hauptverſammlung, die für Mitte April in Ausſ
genommen iſt, ſollen die noch rückſtändigen Abſchlüſſe für
Jahre 1932 und 1933 gleichzeitig mit dem Abſchluß für das J
1934 vorgelegt werden.
Saar=Handelsbank A.=G., Saarbrücken. Die Generalr
ſammlung des Inſtitutes genehmigte den Jahresabſchluß 19
der Einnahmen aus Proviſionen, Zinſen, Effekten. Deviſen:1
Wechſeln mit 705 908 Franken (im Vorjahre 1 184 583) auswe
wogegen Unkoſten, Abſchreibungen uſw. mit 705 306 (1 1890
Fr. erſcheinen, ſo daß (einſchließlich des vorjährigen Vortra,
von 10 739 Fr.) auf neue Rechnung 11 341 Fr. vorgetragen w.
den. (Durch ordentlichen Generalverſammlungsbeſchluß vom
September 1934 waren, zu Abſchreibungszwecken das Grundkapi
von 3 um 2,5 Mill. Fr. herabgeſetzt und die Reſerven mit
Mill. Fr. herangezogen worden.) Neu in den Aufſichtsrat t
ein Direktor R. Kraus (Rheiniſche Armaturen= und Maſchin
fabrik, Saarbrücken), ausgeſchieden ſind A. Herzberger (
Ne=
kirchen) und J. Lyon (Saarbrücken). Das Inſtitut ſoll auf el
breitere Baſis geſtellt werden. Die Bilanz verzeichnet (alles
Mill. Fr.); Kaſſe 0,29 (0,72), Bankguthaben 1,11 (1,28), Debi
ren 17,9 (20,9) eigene Effekten 0,5 (1,06), Immobilien 0,6 (0,
Andererſeits Aktienkapital 0,5 (3,0) Reſerve 0,05 (0,3), Spezi
reſerve 0,0 (0,25) und Kreditoren 19,87 (20,83).
Wie wir hören, trägt man ſich innerhalb der „Fachgrut
Schuhherſtellung” mit dem Gedanken, eine Forſchungsſtelle
die deutſche Schuhinduſtrie ins Leben zu rufen.
Oeviſenmarkt
vom 23. Februar 192
Verl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloh
A. E. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
Ne
82.—
82.—
30.50
33.50
28.—
110.—
142.50
126.—
100.—
Me e
f. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Zeſ. f.elektr. Untern.
HarpenerBergbau
boeſch Eiſenund
ſtöln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Kokswv. Chem. Fabr.
Maunesm. Nöhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nre
141.25
69.50
114.—
98.50
86.125
85.-
102.75
84.25
RRe
76.
68.25
Wee
Polyphonwerke
Rütgerswerke. 1
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 1
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Vffe
12.—
103.—
145.—
39.875
45.875
102.25
76.50
12.875
115.50
46.50
113.—
113.—
134,25
Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemart
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1 ägypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll
100 Kronen
100 Gulden
1 2. Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 i8l. Kr.
Geld:
12.355 12.39:
0.636
58.17
0.194
3.047
2.4811
53,85
12.06
68.68
5.325
2.354
169.28
54.58
Briefl
0.640
58.29
0.196
3.053
2.485
53.95
ei.31 81.47
12.09
68.82
5.335
16.43 16.47
2.358
168.62
54.66l
Italien
Fapan
Jugoſlawvien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal.
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver, Staaten
D
100 Lire.
en
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schillin
100 Eseubos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
t türk. 2
100 Pengs
1 Goldpeſo
1 Dollar
GeldB
21.20
0.708
5.649
90.92
60,62
48.35
10.95
62.19 e
80.72
34.07
10.395
1.976
10/9
2.3631
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt. sügle der Dresdner Bal
Frankfurter Kursbericht vom 23. Februar 1935.
Steiergutſcheine
Gr.IIp. 1934
„ 1935
1936
„ 1937
1938
Gruppel ..
5% Dtſch. Reichsanl
5½%Intern., v.
6%Baden ...v.2
6%Bahern .. b. 27
6% Heſſen.... b. 2
... b. 2
6% Preuß. St. b. 2
6% Sachſen ..v. 27
6%Thüringen v. 2
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ..
3% Dt. Reichspoſt=
Schätze .......
4½%„....
Die Wiederzulaſſung der 17,60 Mill. RM. Stammaktien der Otſch. Anl. Ausl.
Zellſtoffabrik Waldhof in Mannheim zum Handel und zu Notie=
Is Ablöſung.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
62Baden=Baden
9Berlin ...b. 24
6%Darmſtadt . .
6%Dresden.. v. 26
6%Frankfurt. v. 26
6%Heidelberg v. 26
6%Mainz. ....
6%Mannheim b. 21
6%München . b. 29
6%Wiesbaden v. 28
4½½Heſſ. Landesb
4½2% 7 Goldoblig.
103.8
105‟
107
1057
104.75
105,
991.
96.25
101.25
96
97.5
R
97
108
95.75
94.75
100.5
100.25
99.25
111.55
10.15
91.5
94
91.25
89
92
91.
91.75
93
93
95.75
94.5
Heſ.
Landes=
hyp.=Bk.=Liguid
43
Komm.=Obl.
1 %0 Prß. Landes
Pfb.=Anſt. G. Pf
4½%0 „ Goldoblie
20 Landeskom.
Bl. Girozentr.
Heſſ.Gldobl. R.11
„ R.12
4½%Kaſſ. Landesk.
Goldpfbr.
4½%Nſſ. Laudesb
5½2%, Lig.=Obl
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.-Anl.
„Ausl. Ser.
„Ausl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.=Pfbr.
12 %Frkf. Hlp.=B.
12 %0 „ Lig.=Pfbr.
%0 „ Goldoblig.
20 Frkf. Pfb.=B
% Lig.=Pfr.
%Mein. Hhp.B.
%o „ Lig.=Pfr.
½ % Pfälz. Hhp.B.
% „ Lig.=Pfb
½2% Rh. Hyp.=Bk.
„ Lig.=Pfr.
Goldobl.
2 % Südd.Boden
Cred.=Bank ..
Lig.=Pfbr.
LWtt. Hyp.B.
99
94.25
35
94
93.75
96.25
97"
992I,
113
128.5
21.5
85
95.75
991.
94.5
95.75
997I,
96
998
96.5
997
95.75
99.5
95‟,
97.75
Da
6%Daiuler=Benz.
620 Dt. Linol. Werke
LMginkrw. v.
Mitteld. Stahl
% Salzmann c Co.
%aVer, Stahliverke
6%Boigt & Höffner
J. G. Farben Bonds
5 %Bosn. L. E. B.
O.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4 12%0 Oſt. Schätze.
420Oſt. Goldrente.
5%bereinh. Numän
4½%
% Türk. I. Bagdad
II. Bagdad
%gllngarn. 1913
1914
Goldr.
1910
½Budp. Stadtanl.
48Liſſabon. ....
4 %Stockholm. ..
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. ..
AndregeNoris Bahr
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt
Vae
99.8
98.5
98.5
94
96:
95
121,
2.3
2571.
4.35
7.37
4.05
8.5
8.5
7.5
7.55
64
51
90
54I.
28
120
75.5
129
139.5
gö
119.25
R
J.G.Chenie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade (A=C)
Contin. Gummit.
Contin.=Linoleum./
Daimler=
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Aitterbräu
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
K
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ROMAN VoN L. INSTERBERG:
Nachdruck verboten.
„Gut,” antwortete Jenny und ſtraffte ihren Leib. In ihre
n trat wieder das leiſe Glimmen, das den Geheimrat
be=
higte. „Kommen wir zur Sache. Vielmehr: bleiben wir bei
5ache. Ich habe nämlich die Abſicht, die Angelegenheit
Beck=
i mit Ihnen bis zum Ende durchzubeſprechen.”
Eine müde Bewegung Herrn v. Herms war die Antwort.
Ich lege Wert darauf. Stellen wir alſo feſt: Am 29.
No=
er, um etwa fünf Uhr nachmittags, tauchte auf der deut=
Kommandantur in Duala ein in Fetzen gekleideter junger
n auf, ſtellte ſich beim dienſthabenden Offizier als Doktor
Oppitz, Aſſiſtent bei Profeſſor Otto Beckmann, vor und bat,
bei Seiner Exzellenz, General Kattoral, zu melden. Der
Mann erzählte dem Offizier von einem Ueberfall der
aneger bei Ngila am Sanaga und berichtete von der
Ge=
nnahme ſeines Chefs. Sie denken natürlich der Offizier
geſagt: Bitte, kommen Sie, ich werde Sie ſofort melden,
iuß ſelbſtverſtändlich unverzüglich etwas geſchehen. Nicht
das denken Sie?‟
Nun?” fragte der Geheimrat, als er ſah, daß Jenny nicht
ihr, ſondern ihn nur neugierig und geſpannt beobachtete.
Sie geben keine Antwort, Herr v. Herm. Sie können ſich
denken, was der Herr gemacht hat. Aber halten wir es
em feſt: Er ſagte zu Doktor Oppitz: Mein lieber Freund,
können Sie auf keinen Fall vor Seiner Exzellenz erſcheinen,
ſt ganz unmöglich. Sie ſehen ja aus wie ein Landſtreicher.
haben nicht einmal Papiere? — Was, tobte Oppitz, Sie
n mich nicht vorlaſſen? Sie zweifeln an meiner Identität
nir ſelbſt, weil ich meinen Paß nicht bei mir habe? Soll
ir vielleicht, wenn ich nach Afrika gehe, meinen Namen auf
Bauch tätowieren laſſen mit der Stampiglie einer deutſchen
rde darunter? Wie ſtellen Sie ſich den Umgang mit Negern
Leider konnte ich nur mich retten, mußte aber meine
Pa=
zurücklaſſen. Nun ſehe ich, daß es beſſer geweſen wäre,
meine Papiere ſich gerettet hätten und ich zurückgeblieben
!” Jenny ſchrie das alles ſo laut, daß der Geheimrat ſie
be=
end beim Arm nahm und auf ſie einzuſprechen verſuchte.
ſend machte ſie ſich frei. „Laſſen Sie mich los,” ſagte ſie,
ſchon wieder etwas beherrſcht. „Ich werde ganz ſachlich bleiben,
Ich laſſe mich nicht mehr hinreißen, Bitte, ſetzen Sie ſich. — Es
war ganz einfach ſo daß Oppitz einem jungen, gedankenloſen
Fant in die Hände fiel, der zu dumm war, die Not der Stunde
zu erkennen. Er mußte umkehren und konnte erſt am nächſten
Morgen zur „Audienz” erſcheinen. Am nächſten Morgen aber
erfuhr er, daß General Kattoral in der Nacht nach Buea gereiſt
war und erſt in einigen Wochen zurückkehren werde. So mußte
er ſich an die Zivilbehörde wenden. Man hörte ihn an, man
bedauerte ihn, als man von ſeinen Strapazen hörte, bedauerte
aber auch, aus eigener Initiative nichts machen zu können.”
„Dies alles iſt durch Verordnung geregelt,” ſagte der
Ge=
heimrat gepreßt. „Beamte haben Inſtruktionen, denen ſie folgen
müſſen.”
„Auch wenn ein Menſchenleben auf dem Spiele ſteht,”
er=
gänzte Jenny mit unſagbarer Bitterkeit.
„Die Szene auf der Kommandantur war mir unbekannt,”
ſtellte Herr v. Herm feſt. „Das iſt unglaublich. General
Katto=
ral hätte die Befugnis gehabt, ſofort eine Militärſtreife nach
Ngila zu entſenden. Aber die Zivilbehörde hatte dieſe Befugnis
während des Krieges nicht. Vermutlich wiſſen Sie das ja auch.”
„Und Oberſt Meerin, der Vertreter des Generals, war zu feige,
die Verantwortung auf ſich zu nehmen.”
„Es war eine unruhige Zeit,” entſchuldigte Herr v. Herm.
„Im Oſten rumorten die Hauſſa und jagten ihre Miſſionare
da=
von, im Weſten die Fulba, und außerdem waren die Grenzen
unruhig, da unſere damaligen Gegner ſtändig Einfälle
feind=
licher Stämme in unſer Gebiet inſzenierten. Aus Britiſch=
Nige=
ria erfolgten in langer Kette Einbrüche in Kamerun, denen wir
faſt gar nicht entgegentreten konnten, die aber unſere Sudaneſen
ungeheuer beunruhigten. Sie ſpürten die gelockerten Zügel und
ſchlugen um ſich, wo ſie konnten.”
„Am 2. Dezember rannte Oppitz noch immer von einer
Be=
hörde zur anderen, belagerte die Kommandantur und lief ſich
die Füße wund, um die maßgebenden Männer, die ſich geradezu
auf der Flucht vor ihm befanden, zu erreichen und zu beſchwören,
ſie möchten doch helfen, bevor es zu ſpät ſei. Am 2. Dezember
geſchah es das erſtemal, daß Oberſt Meerin bedauernd feſtſtellte,
nun werde wohl der arme Doktor Beckmann ausgelitten haben.
Er legte Kurt Oppitz ſchonend nahe, abzureiſen. Als
aller=
dings Dr. Oppitz ihm in einem Tobſuchtsanfall ins Geſicht ſchrie,
daß er das Vorgehen der Behörden in Deutſchland entſprechend
anprangern werde, drohte ihm der forſche Militär mit dem
Ge=
fängnis. Am 2. Dezember kam unerwarteterweiſe ein hoher
Beamter des Miniſteriums mit der Aufgabe, den
Verwaltungs=
apparat der Kolonie Kamerun neu zu organiſieren, in Duala
an. Dieſer Beamte . .
„Dieſer Beamte war ich,” ſtellte der Geheimrat trocken feſt.
Nr. 55 — Seite 19
„Ich weiß. Sie brauchen mir auch nicht zu erzählen, daß Oppitz
ſofort zu mir kam, mich zu ſprechen wünſchte und im Jorzimmer
alles kurz und klein ſchlug, als man ihn nicht vorließ. Sie
ſchei=
nen ja über alles orientiert zu ſein, deshalb nehmen ich an, daß
Sie auch dies wiſſen. Nur muß ihnen unbekannt ſein, warum
ich Doktor Oppitz nicht gleich empfing. Ich hatte damals mit
Ueberbleibſel einer alten Malaria zu tun, die ich mir als junger
Mann im Kolonialdienſt zugezogen hatte. Die Ueberfahrt war
ſtürmiſch geweſen, ich war krank . . .
„Aber Sie waren nicht ſo krank, um die wichtigſten
Konfe=
renzen aufzuſchieben. Hier ſtand jedoch nur ein Menſchenleben
auf dem Spiele.”
Der Geheimrat ſprang erregt auf.
„Gnädige Frau, Sie kennen ſolche Situationen in den Tropen
nicht!“
„Mein Urteil iſt durch keine Sachkenntnis getrübt,” ſagte
Jenny hart, „aber durch einen unbeugſamen Willen zur
Gerech=
tigkeit gekennzeichnet. Was an Beckmann begangen wurde, iſt
eine Schurkerei ohnegleichen
„Frau Mahrholm!“
„Eine Schurkerei der Gedankenloſigkeit und der Schwäche,
eine Schurkerei der Nachläſſigkeit, Feigheit und
Verantwortungs=
loſigkeit.
„Weil wir uns unſerer Verantwortung bewußt waren,”
ent=
gegnete Herr v. Herm finſter, „vermieden wir es, das Leben von
hundert Soldaten eines einzigen Menſchen wegen aufs Spiel zu
ſetzen.
Oh, wie klug Sie reden!” rief Jenny mit bitterem Spott
aus, „wie Sie das Recht in den weiten Falten Ihres Mantels
bergen! Sie lügen einer Frau, die Sie heiraten wollen,
fünf=
zehn Jahre ſpäter noch dieſelben Unwahrheiten vor, die Sie
da=
mals ihren Vorgeſetzten unterbreiteten. Und doch wußten Sie
damals wie heute, daß der Anblick von hundert Soldaten die
armen, ausgehungerten Fulba an die Flucht geſchlagen hätte,
kein Schuß wäre gefallen und kein Menſchenleben war in
Ge=
fahr!“
„Nur hätten die armen, ausgehungerten Fulba Doktor
Beck=
mann inzwiſchen gebraten und verſpeiſt.”
„Sie verſtehen noch immer nicht, um was es ſich handelt!“
ſchrie Jenny wild und ballte die kleinen Hände zu Fäuſten. „Sie
ſind heute noch genau ſo harthörig wie ehedem, da Sie nicht
ver=
ſtehen wollten, daß der Tod Otto Beckmanns eine Tragödie der
Gerechtigkeit war! Nicht um Otto Beckmanns Leben allein
han=
delt es ſich hier! O nein, mein Herr! Auch ſeine Angehörigen
hätten es mit der Zeit verwunden, daß er ſterben mußte,, denn
ſchließlich kannten ſie ja die Gefahren ſeines Berufes und mußten
jeden Tag damit rechnen, zu hören, daß er verſchollen ſei oder
dergleichen.
(Fortſetzung folgt.)
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115
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Seite 20 — Nr. 55
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