Einzelnummer 10 Pfennige
94
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Nummer 54
Samstag, den 23. Februar 1935.
197. Jahrgang
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Pundeskanzler Schuſchnigg in Paris.
Leſterreichiſch=franzöſiſche Miniſkerbeſprechungen. — Um den Nichkeinmiſchungspakt.
Leſterreich fordert Gleichberechkigung.
Wendepunkk in der Prager
Außenpolikik?
Dr. Beneſch über das Verhältnis zu Deutſchland. — „Eine
Politik des friedlichen Zuſammenlebens.” — Vorausſetzungen,
die noch zu erfüllen ſind.
Saaksbeſuch mit Hinderniſſen.
EP. Paris, 22. Februar.
Die Ankunft des öſterreichiſchen
Bundes=
kanzlers Dr. Schuſchnigg in Paris verlief
voll=
kommen unbemerkt. Der Bundeskanzler iſt nämlich auf
Punſch des Innenminiſters in einem
unmittel=
dar vor Paris gelegenen Bahnhof ausgeſtiegen
Sgral! und hat im Kraftwagen die Hauptſtadt erreicht. Auf dieſe
Beiſe ſollte der Bundeskanzler jeder
Kund=
gebung entgehen. Marxiſten, die zu lauten Kundgebungen
aufforderten, wurden ſofort verhaftet. Auf dieſe Weiſe wurden
gegen 400 Verhaftungen vorgenommen. Am Oſtbahnhof hatten
500 Mann Mobiler Garde mit Gewehr bei Fuß Aufſtellung
ge=
nommen. 500 Poliziſten überwachten die Zugangsſtraßen zum
Oſtbahnhof, und ein weiteres Aufgebot von 1000 Poliziſten
wurde für alle Fälle in Bereitſchaft gehalten. Im
Empfangs=
uum des Oſtbahnhofs wurde die Komödie zu Ende geſpielt. Erſt
ols die letzten Reiſenden dem Arlberg=Expreß entſtiegen waren,
wurden die Preſſevertreter und die zahlreichen Photographen,
wwie zu ihrer Verwunderung auch die Poliziſten, gewahr, daß
dr öſterreichiſche Bundeskanzler überhaupt nicht mehr im Zuge
Schuſchniggs Pariſer Staatsbeſuch war bekanntlich ſchon
ſtlängerer Zeit in Ausſicht genommen und iſt auch ſehr
ſorg=
ſiitz vorbereitet worden — wenigſtens nach der diplomatiſchen
Eiſt hin. Im übrigen hat es gleich zu Beginn einige
Dis=
hunonie gegeben. Die franzöſiſchen Sozialiſten hatten in
Aus=
ſch geſtellt, daß ſie dem „Henker der öſterreichiſchen Arbeiter”
enen ſehr warmen Empfang bereiten würden. Infolgedeſſen
Dmhte Schuſchnigg ſchon vorher die Bahn verlaſſen, um inkognito
zſſien Einzug in Paris zu halten und auch ſonſt werden die
anzöſiſchen Sicherheitsbehörden nicht ohne Sorgen der nächſten
ſge gedenken.
Der Zweck des Beſuches ſteht natürlich mit dem
ſendoner Programm in Zuſammenhang. Die
beſterreicher haben wegen der Ausgeſtaltung des
Donau=
hltes einige Wünſche, die nicht nur politiſcher Art ſind. Sie
Möchten nicht vollſtändig Objekt der Bemühun=
Nn ihrer Nachbarn werden, ſondern auch ſelbſt
ſich etwas zu ſagen haben und finden inſofern auch
9 Frankreich ein williges Ohr, als es Oeſterreich nicht ganz in
Wi italieniſchen Kreis hineingeraten laſſen möchte. Man ſpricht
der darüber hinaus noch davon, daß die Frage des Legi=
Freid mismus angeſchnitten werden ſoll. Die Habsburger rühren
9 wieder fleißig, und es gibt ſehr einflußreiche Kreiſe in
PAſterreich, die hinter dieſen Beſtrebungen ſtehen. Vermutlich
Nwuden Frankreich und England darüber mit ſich reden laſſen.
zcer die Kleine Entente wacht eiferſüchtig
a Mtüber, daß ſich an der Donau nicht eine neue
Mlsburger Zelle bildet, die dann ganz automatiſch
e Anſprüche auch auf die Nachfolgeſtaaten anmelden müßte.
Ronkreich ſteht alſo auch hier wieder zwiſchen zwei Feuern,
baucht aber im Augenblick diplomatiſch eine engere
Zuſammen=
beit mit den Oeſterreichern und wird deshalb wohl verſuchen,
en
z04
wirtſchaftlichen oder finanziellen Verſprechungen der Re=
Derung Schuſchnigg unter die Arme zu greifen, um ſo die kata=
PPhale Notlage der Republik verbergen zu helfen.
Peinliche Bekrachkungen der Pariſer Preſſe.
Die rechtsgerichteten Blätter verurteilen in ſcharfen Worten
undgebungen der Marxiſten vor dem Oſtbahnhof und die
Hupnahmen des Innenminiſters, die öſterreichiſchen Gäſte
Wer die Lieferantentreppe” in Paris abſteigen
taſſen. Der „Jour” ſchreibt, der franzöſiſche Innenminiſter
e ſtolz auf den geſtrigen Tag ſein. Er habe im Namen
Frank=
s den öſterreichiſchen Bundeskanzler empfangen müſſen; er
Eu ihn durch die „Lieferantentreppe und Hintertür” in Paris
Swrcten laſſen Man habe den öſterreichiſchen Gaſt gezwungen, den
A u wechſeln und in der „traurigen” Vorſtadt Reuilly
abzu=
aiger. Das Blatt wirft dem Innenminiſter in ſcharfen Worten
L Dch er nichts getan habe, um von den marriſtiſchen Führern
Derüicht auf die Kundgebungen zu erreichen. Frankreich, deſſen
L2 Don leiner Gaſtfreundſchaft früher berühmt geweſen ſei, habe
i Drtlich znett” benommen, indem ſeine Miniſter geſtern zu
Soen olchen Mittel hätten greifen müſſen. — Die „traurige Hal=
L4 der franzöſiſchen Regierung, ſo ſchreibt die nationaliſtiſche
iDr”, habe zwar den öſterreichiſchen Gäſten das ſchändliche
Lernſhlbiel von Kundgebungen erſpart, ein Schauſpiel, das ſich
Lich unter einem Regime, das die Beute der Anarchie ſei, ſich
iden könne. Man müſſe ſich ſchämen, wenn offiziell mitgeteilt
ueS Daß die Ankunft Schuſchniggs „ſehr einfach” geweſen ſei
ſan ſei entmutigt, feſtzuſtellen, in welchem Maße ſich die
Eanlclgende Franzöſiſche Regierung die „Armee der Unordnung”
Dendscien laſe.
Leſterreichs politiſche Forderungen.
5n s Deuprei ſchreibt heute morgen, daß die
franzöſiſch=
ihiſchen Miniſterbeſprechungen ſich vor
LiSn un die Habsburger Fragen drehen werden.
DS Ve politiſchen Forderungen Oeſterreichs anbelange, ſo
Sidse Dor in Wier, daß in den zukünftigen Abkonmen Oeſter=
Ligt nechr wie ſeit dem Krieg allein eine paſſve Folle über=
LS ſondern S wolle ſelblt, genau wie die anderen Staten,
JueShonlingigteit grantierten, auch dieſeiner Garantenſichern.
Lis wile es in die Neihe der Nationen, als gleichberehtigter
Li Hintsten, und ſih die Möglichleit vorbehalten, mit dem
einen oder anderen Nachbarſtaat Verträge abzuſchließen. Dieſer
öſterreichiſche Wunſch ſei von großer Bedeutung und ſcheine mit
dem Geiſt der geplanten Abkommen nicht ganz im Einklang zu
ſtehen, denn er ſei für Oeſterreich der Weg zur Gleichberechtigung
und zur Möglichkeit, politiſche, zweiſeitige Verträge abzuſchließen,
gegen die die geplanten römiſchen Abkommen gerade gerichtet
ſeien.
Pertinax behauptet im „Echo de Paris” Anſchluß oder
Reſtauration, die Wirkung ſei die gleiche. Die Pläne zu
einem pangermaniſchen Mitteleuropa würden damit erneut
auf=
leben. Die öſterreichiſche Forderung nach
Gleich=
berechtigung tut Pertinax mit der Begründung
ab, daß „Oeſterreich ſich nicht ſelbſt gehöre‟.
Die=
jenigen, die es regieren, ſeien ſchwach, ſogar ſehr
ſchwach. Es ſei zweifelhaft, daß ſie die Mehrheit
des Volkes hinter ſich hätten. Ein
Beweisdafür=
ſei die neue Verfaſſung, die den Volksmaſſen
keinerlei Anteil einräume.
Das „Journal” erinnert hauptſächlich an die Widerſtände der
Kleinen Entente gegen gewiſſe Seiten der in Rom geplanten
Ab=
kommen und fordert alle Unterhändler auf, an der Beſeitigung
dieſer Hinderniſſe zu arbeiten. Frankreich ſei jedenfalls glücklich,
in Schuſchnigg und Berger=Waldenegg gute Arbeiter des
Frie=
denswerks zu begrüßen.
Die Beſprechungen der öſterreichiſchen Miniſter.
Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg und Außenminiſter Berger=
Waldenegg begaben ſich um 10 Uhr vom Hotel „Crillon” wo ſie
abgeſtiegen ſind, zur Miniſterpräſidentſchaft, wo ſie von
Miniſter=
präſident Flandin und Außenminiſter Laval empfangen wurden.
Die Unterredung, der auch der öſterreichiſche Geſandte in Paris,
Egger=Möllwald, beiwohnte, dauerte über eine Stunde. Ein
Kommuniqué wurde nicht ausgegeben. — Im Elyſée=Palaſt
wurde mittags ein Feſteſſen veranſtaltet, an dem außer den
öfterreichiſchen Perſönlichkeiten und den franzöſiſchen Miniſtern
die hohen Beamten des Quai dOrſay, das Perſonal der
öſter=
reichiſchen Geſandtſchaft, die Präſidenten des Senats und der
Kammer ſowie der franzöſiſche Geſandte in Wien teilnahmen.
Nach dem Eſſen überreichte der Präſident der Republik den
bei=
den öſterreichiſchen Staatsmännern die Zeichen des Großkreuzes
der Ehrenlegion.
Der Fragebogen.
Die Diskuſſion über das Londoner Programm und über die
Einſchaltung Rußlands iſt in der engliſchen wie in der
franzöſi=
ſchen Preſſe in vollem Gange. Sie geht aber mehr in die Breite
als in die Tiefe. Als ſachlich wichtigſtes iſt hier zu entnehmen
der Entwurf zu dem Fragebogen, der nach
franzöſi=
ſchem Wunſche in Berlin überreicht werden ſoll. Der
Entwurf iſt mittlerweile in London eingetroffen und kann nun
vom engliſchen Kabinett durchgearbeitet werden. Dieſer
Fragebogen wird das Kernſtück der Unterhaltung
Simons mit Laval in der kommenden Woche
bil=
den und ſoll dann in Form einer Note nach Berlin übermittelt
werden. Seine Beantwortung würde nach franzöſiſchem Wunſche
die Vorausſetzung für die weiteren Geſpräche, vielleicht auch für
den Berliner Beſuch Simons ſein.
Der Inhalt dieſes Fragebogens wird vorderhand ziemlich
geheimnisvoll behandelt. Man kann ſich aber unſchwer ein Bild
davon machen, daß hier den ruſſiſchen Wünſchen entſprechend
der Gedanke des Oſtpaktes ſtärker in den
Vor=
dergrund gerückt iſt, während England, das ſich in ſolch
enger Berührung mit den Ruſſen vorderhand noch nicht
ſonder=
lich wohlfühlt, darauf hinarbeitet, bei der Ausgeſtaltung den
deutſchen Gedanken weitgehend Rechnung zu tragen und einen
Oſtpakt zuſammenzuſtellen, der auch für Deutſchland annehmbar
wäre, wobei nach der Meinung der „Times” die bereits
beſtehen=
den Nichtangriffspakte zwiſchen Deutſchland und Polen auf der
einen Seite und zwiſchen Polen und der Sowjetunion auf der
anderen Seite in Verbindung mit den Ergänzungsverträgen von
Locarno zum Teil ſchon den Rahmen ausfüllen, den der Oſtpakt
im Grunde bedecken ſoll. (Siehe auch Seite 3. Die Red.)
Wir warten in aller Ruhe ab, wie die Dinge ſich
weiter=
entwickeln. Nur grundſätzlich darf noch einmal nachdrücklichſt
darauf hingewieſen werden, daß das Schwergewicht der
urſprünglich in Ausſicht genommenen
Ab=
machungen nicht im Oſten, ſondern im. Weſten
liegt, und daß wir keinerlei Veranlaſſung haben,
eine ſolche Verſchiebung des eigentlichen
The=
mas mitzumachen, nur weil die Sowjetruſſen plötzlich eine
Rolle ſpielen wollen,
Der Abrüſtungsausſchuß für allgemeine
Beſtim=
mungen verkagl.
DNB. Genf, 22. Februar.
Der Ausſchuß der Abrüſtungskonferenz für allgemeine
Be=
ſtimmungen hat am Donnerstag noch einmal getagt und auf
Vorſchlag des Präſidenten im Eiltempo einige Artikel des
ameri=
kaniſchen Vorſchlages über die Errichtung eines ſtändigen
Ab=
rüſtungsausſchuſſes durchgeſprochen und einige von ihnen
an=
genommen. Auf Vorſchlag des Präſidenten wurde dann
beſchloſ=
ſen, den Ausſchuß zu vertagen, bis hinreichende Ergebniſſe des
Ausſchuſſes für Waffenherſtellung und Waffenhandel vorliegen.
Der Ausſchuß hat alſo offenbar erkannt, daß er vorläufig im
luftleeren Raum arbeitet, und daß es ſich empfiehlt, wenigſtens
einen gewiſſen Fortſchritt der übrigen Arbeiten abzuwarten, ehe
man mit den eigenen Arbeiten fortfährt.
Von unſerem C=Korreſpondenten.
Prag, Ende Februar.
„Der Außenminiſter der Kleinen Entente‟, Dr. Beneſch,
durfte ſich einmal als Schiedsrichter des Kontinents fühlen.
Heute iſt er nicht mehr arbiter europae. Dieſe Zeit iſt vorbei.
Die Unterhändler der Großmächte kommen heute auch ohne ihn
aus. Bei den Londoner Verhandlungen 1925 ſprach er noch ein
gewichtiges Wort, zehn Jahre ſpäter, 1935, wurde er gar nicht
mehr zugezogen. Angeſichts der nur mehr noch bedingten
Ueber=
einſtimmung der Staaten der Kleinen Entente wird die
Tſchecho=
ſlowakei, der infolge ihrer geographiſchen Lage im Herzen
Euro=
pas beſondere Aufgaben zufallen dürften, in die Notwendigkeit
verſetzt, eine Politik zu verfolgen, die ſich der durch die
Ergeb=
niſſe der Londoner Verhandlungen geſchaffenen neuen Lage
an=
paßt.
Es iſt vielleicht nicht zuletzt auf dieſe Entwicklung
zurück=
zuführen, daß der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch
ſich veranlaßt geſehen hat, in einem dieſer Tage in deutſcher
Sprache gehaltenen Vortrag über die Bedeutung des
Völker=
bundes zu ſprechen und dabei gleichzeitig das Verhältnis der
Tſchechoſlowakei zu Deutſchland zu berühren, nicht ohne zugleich
die damit ja eng zuſammenhängende ſudetendeutſche Frage zu
erörtern. Aus den Darlegungen Dr. Beneſchs ging mit aller
Deutlichkeit hervor, daß die tſchechoſlowakiſche Außenpolitik die
Förderung des friedlichen Zuſammenlebens mit den
Nachbar=
ländern, insbeſondere mit Deutſchland, als notwendiger
anzu=
ſehen geneigt iſt als das Feſthalten an gewaltſamen und
mili=
täriſchen Methoden, die niemals zu der dringend nötigen
Be=
friedung Europas führen können.
Seinen Vortrag „Tſchechoſlowakei und Völkerbund” leitete
Dr. Beneſch mit einem Appell an das Sudetendeutſchtum ein,
einem Appell, der dahin ausklang, die Deutſchen in der
tſchecho=
ſlowakiſchen Republik mögen die in ihrer Form unabänderliche
Außenpolitik Prags billigen und reſpektieren. Zu den
Grund=
pfeilern dieſer Außenpolitik gehöre der Völkerbund, an deſſen
Exiſtenz und Proſperität nicht nur das tſchechiſche Volk
inter=
eſſiert ſei, „weil es ſeinen politiſchen Bedürfniſſen, ſeinen
Tradi=
tionen, ſeinen Neigungen zur Demokratie und ſeinen ſozialen
Beſtrebungen” entſpreche; auch das ſudetendeutſche Volk habe in
dieſer Hinſicht das gleiche Intereſſe, weil es, wie Dr. Beneſch
ſagte, „ſeinen nationalen, ſowohl inner= als auch außenpolitiſchen
Intereſſen entſpricht‟. Es ſei intereſſiert daran, daß der
tſchecho=
ſlowakiſche Staat eine Politik des Friedens betreibe, daß er ſeine
Beziehungen zu den Nachbarſtaaten, vor allem zu Deutſchland,
im Geiſte friedlichen Zuſammenlebens ordne und daß er
zwi=
ſchen ihm und dem Deutſchen Reiche beſtehenden Fragen durch
Friedensmethoden und durch Prinzipien des Völkerbundes löſe.
Etwas unklar war die Erklärung Dr. Beneſchs, nach welcher die
Sudetendeutſchen überzeugt ſein könnten, daß ſie „nicht unnötig
mit unſeren Nachbarn in Konflikt” gebracht werden ſollen, aber
da er ſchließlich hervorhob, daß die Genfer Prinzipien auf die
innere tſchechoſlowakiſche Politik Anwendung finden, d. h., daß
die Prager Innenpolitik die Minderheiten ſo reſpektiere, wie ſie
ſich durch Verträge verpflichtet hat und wie es der Völkerbund
verlangt, erſcheint es nicht ganz überflüſſig, darauf in aller
gebotenen Kürze einzugehen.
Nach den von Dr. Beneſch zitierten Verträgen — es kann
ſich hier nur um die Friedenspakte handeln — iſt den der
tſchechoſlowakiſchen Republik einverleibten dreieinhalb Millionen
Deutſchen die abſolute Gleichberechtigung in nationaler
wirt=
ſehaftlicher und ſozialer Hinſicht zugeſichert worden. Die
Zu=
billigung dieſer Gleichberechtigung gehörte zu den
Vorausſetzun=
gen der Zuſtimmung der Großmächte zur Bildung der
ſelbſtän=
digen tſchechoflowakiſchen Republik, und es wurde daher auch
die entſprechenden Klauſeln zugunſten der Minderheiten in die
Verfaſſungsurkunde des tſchechoſlowakiſchen Staates
aufgenom=
men. Leider hat die ſeither in der Tſchechoſlowakei geübte
Praxis gezeigt, daß es bis zur wirklichen Gleichberechtigung der
Sudetendeutſchen noch lange Wege hat, und es iſt heute ganz
überflüſſig, dieſe Behauptung noch durch Anführung von
Bei=
ſpielen zu erhärten.
Die Zuſicherung des tſchechoſlowakiſchen Außenminiſters, daß
die Linie ſeiner außenpolitiſchen Konzeptionen von Grundſätzen
getragen werde, welche jeder deutſche Staatsbürger mit gutem
Gewiſſen unterſtützen könne, iſt gewiß bemerkenswert; es muß
allerdings in dieſem Zuſammenhang der Hoffnung Ausdruck
ge=
geben werden, daß es tatſächlich auch zu jener Rückſichtnahme
auf die nationalen, politiſchen und wirtſchaftlichen Bedürfniſſe
der Deutſchen in der Tſchechoſlowakei komme, auf die ſie
An=
ſpruch erheben können. Mit einigen verbindlichen Worten iſt da
nicht viel getan, und deshalb wird es gut und zweckmäßig ſein,
wenn die gewiß begrüßenswerten Ausführungen Dr. Beneſchs
ergänzt und bekräftigt würden durch Erklärungen der für das
innerpolitiſche Geſchehen in der Tſchechoſlowakei
verantwort=
lichen Faktoren — durch Erklärungen, über deren bindenden
Charakter es keine Zweifel geben dürfte.
Die dahingehenden Forderungen der Sudetendeutſchen
er=
ſcheinen um ſo mehr berechtigt, als gerade in der letzten Zeit
auf tſchechiſcher Seite Pläne erwogen werden, die, wenn ſie
Ver=
wirklichung finden, den nationalen und wirtſchaftlichen
Beſitz=
ſtand der Deutſchen im tſchechoſlowakiſchen Staate neuerlich
eenſtlich gefährden. Denn dieſe Projekte zielen auf die
Enteig=
nung des letzten Reſtes der deutſchen Induſtrie in der
Tſchecho=
ſlowakei hin und damit auf die Vernichtung der Exiſtenz
wei=
terer tauſender deutſcher Angeſtellten und Arbeiter. In kraſſem
Gegenſatz zu der von Dr. Beneſch hervorgehobenen
Gleichberech=
tigung der deutſchen Bürger des tſchechoſlowakiſchen Staates
ſtehend, nehmen dieſe bedenklichen Pläne gegenwärtig in der
tſchechiſchen Preſſe einen ſo breiten Raum ein, daß die ſchlimmen
Befürchtungen auf deutſcher Seite gewiß berechtigt ſind; gerade
deswegen erſcheint eine raſche Klarſtellung dieſer Widerſprüche
erforderlich, denn es iſt klar, daß die derzeit in Prag zur Debatte
Seite 2 — Nr. 54
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſtehenden Projekte dem Sudetendeutſchtum nicht gleichgültig
blei=
ben können!
In den kommenden Verhandlungen der Großmächte wird
zweifelsohne die Frage der Gleichberechtigung der Völker den
breiteſten Raum einnehmen. Vermögen ſich die Mächte über
dieſes brennende Problem zu einigen — und es ſtünde ſchlimm
um die Zukunft Europas, wenn es dazu nicht kommen würde!,
— dann werden ſie, ſoll nicht ein Torſo an Stelle des großen
Werkes treten, auch dafür ſorgen müſſen, daß den
nationalen Minderheiten die ihnen
gebühren=
den Rechte gewährt werden!
„England braucht führende
Perſönlichkeiken!”
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, im Februar.
Dem in den letzten Wochen beharrlich im Umlauf geweſenen
Gerücht einer unmittelbar bevorſtehenden Regierungsumbildung
in England, iſt durch die vorige Woche erfolgten Erklärungen
Stanley Baldwins und Neville Chamberlains, daß nichts
der=
artiges geplant ſei, vorläufig ein Ende bereitet worden. Hierdurch
keineswegs beendet worden iſt die engliſche
Oeffentlich=
keit nach wie vor beſchäftigende Frage, „was mit
der Nationalen Regierungfaul ſei” und durch welche
Radikalmaßnahmen deren ſchwindende Popularität wieder
herge=
ſtellt werden könnte. Die Nationale Regierung hat das Pfund
ge=
rettet, das Budget ſtabiliſiert, eine Konverſion der Staatsanleihen
durchgeführt, die Zahl der Arbeitsloſen herabgedrückt und eine
Reihe von ſegensreichen ſozialen Reformen in die Wege geleitet.
Aber die große Volksmaſſe iſt nie dankbar. Außerdem kann kein
Zweifel darüber beſtehen, daß die Nationale Regierung in der
Tat bei einem gewiſſen Stillſtand angelangt iſt und keinerlei Mut
zu jenen grundlegenden Neuerungen in Politik und Wirtſchaft
be=
zeugt, die im Grunde genommen von allen Parteien gleich
ſtür=
miſch verlangt werden. Sämtliche großen Volksblätter des
Lan=
des, wie die „Daily Mail”, der „Daily Expreß” der „Daily
He=
rald” und die „News Chronicle” (die allerdings keine große
außen=
politiſche Bedeutung haben, aber, da ſie von Dreivierteln der
Wäh=
lerſchaft geleſen werden, dennoch die breite Volksmaſſe des Landes
in entſcheidender Weiſe beeinfluſſen), ſind aus dieſen oder jenen
Gründen Gegner der Nationalen Regierung. So iſt es gekommen,
daß eine Regierung, die im Parlament über eine überwältigende
Mehrheit verfügt, ſich trotzdem völlig machtlos erweiſt, die breiten
Volksmaſſen auf dem Lande und in den Wahlbezirken zu
beein=
fluſſen und für ſich zu gewinnen. Was die mit Labour und den
Liberalen ſympathiſierenden Kreiſe anbelangt, ſo iſt dieſes noch
begreiflich; die von der Regierung geſchaffenen „Nationale
La=
bour”= und „Nationale Liberale”=Parteien ſind nie bis an die
wirkliche Volksmaſſe vorgedrungen. Zu viel ernſterem Nachdenken
zwingt aber die Tatſache, daß die Regierung ſelbſt ihren
anfäng=
lich ſo ſtarken Einfluß bei den konſervativen Volksſchichten zu
verlieren beginnt. Ja, ſelbſt Stanley Baldwin, der Parteiführer,
hat die große Maſſe der konſervativen Wähler heute gar nicht mehr
ſicher in der Hand. Welches iſt hierfür der Grund? Nach der
Mei=
nung einſichtiger Konſervativer vor allem die Tatſache, daß es
der Regierung an einer wirklich zielbewußten und kraftvollen
Führerſchaft fehle.
Der Ruf alſo, der zurzeit durch die Reihen der engliſchen
Kon=
ſervativen geht, iſt der unſerem Zeitalter wohlbekannte Ruf nach
führenden Perſönlichkeiten. Die drei Prominenten der Nationalen
Regierung — Ramſay Macdonald, Stanley
Bald=
win und Neville Chamberlain — ſind, trotz ihrer
ſonſtigen hervorragenden Fähigkeiten nicht
Perſönlichkeiten, die geeignet ſind, die breiten
Volksmaſſen mitzureißen und die Nationale Regierung
mit neuer Anziehungskraft zu erfüllen. Der Rat, jüngere Kräfte,
die ſogenannten „back benchers” zur aktiven Mitarbeit
heranzu=
ziehen und ihnen eine Chance zu geben, iſt oft erteilt worden. Er
iſt aber natürlich nur dann zu erfüllen, falls die „jungen
glänzen=
den Talente”, von denen ſo viel geſprochen wird, auch in der Tat
vorhanden ſind. Bis dato hat man ſie jedoch noch nicht zu finden
vermocht. Man muß alſo unter der alten Garde Umſchau halten.
Und der ſuchende Blick wird dabei immer wieder von der
mag=
netiſchen Perſönlichkeit Lloyd Georges angezogen. Garvin im
„Obſerper” und eine Reihe andere konſervativer Publiziſten machen
in aller Form den Vorſchlag, die Nationale Regierung
umzubil=
den und in ſie Lloyd George aufzunehmen. Nur Lloyd George,
ſagen ſie, iſt in der Lage, die Nationale Regierung mit neuem
Leben zu erfüllen, ein Programm konſtruktiver Reformen zu
lan=
cieren und die Volksmaſſen hierfür zu gewinnen. Vorſchläge zur
Umbildung der Nationalen Regierung werden aber auch von
an=
derer Seite gemacht. Dieſe gehen dahin, Winſton Churchill und
Lord Lloyd, d. h. die beiden Führer der unzufriedenen
Konſer=
vativen, in die Regierung einzubeziehen und hierdurch den
Frie=
den im konſervativen Lager wiederherzuſtellen. Eine ſolche Löſung
Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler empfing am Freitag den zum
Geſandten in Santiago (Chile) ernannten bisherigen Geſandten
in Addis Abeba, Freiherrn von Schön, vor ſeiner Ausreiſe nach
Südamerika.
Reichsminiſter Dr. Goebbels hat den bisherigen Preſſechef der
Stadt Berlin, ſeinen alten Mitarbeiter Dagobert Dürr, als
Preſſe=
referenten in das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und
Propaganda und in die Reichspropagandaleitung der NSDAP.
berufen.
Auf der Gedenkfeier für Georg Friedrich Händel, die in der
Geburtsſtadt des großen deutſchen Komponiſten anläßlich der 250.
Wiederkehr ſeines Geburtstages veranſtaltet wurde, hielt der
Be=
auftragte des Führers zur Ueberwachung der weltanſchaulichen
Er=
ziehung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Reichsleiter Alfred
Roſenberg, am Freitag abend die Feſtrede.
In die Wiener polniſche Geſandtſchaft iſt am Donnerstag ein
verwegener Einbruchsdiebſtahl verübt worden. Den Dieben fielen
Silbergegenſtände im Werte von 7000 Schilling in die Hände.
Bis=
her iſt es nicht gelungen, den Tätern auf die Spur zu kommen.
Die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen in Frankreich betrug
am 16. Februar 501 000. Das ſind über 4000 mehr als in der erſten
Februarwoche und 153 000 mehr als im gleichen Zeitraum des
letz=
ten Jahres.
Aus dem franzöſiſchen Departement Conſtantine werden neue
ſchwere Eingeborenenunruhen gemeldet. Der in der Nähe von
Con=
ſtantine gelegene Ort Oued Zenati war der Schauplatz von
Einge=
borenen=Meutereien. Etwa 400 Araber begaben ſich zum
Polizei=
kommiſſariat, warfen dort die Fenſterſcheiben ein und ſtürmten
ſchließlich das Gebäude. Die Urſache zu dieſen Unruhen gab eine
von dem Polizeikommiſſar vorgenommene Verhaftung eines
Ein=
geborenen. Dieſer wurde daraufhin von der Polizei wieder
frei=
gelaſſen.
Die ſozialiſtiſchen Mitglieder des Ausſchuſſes zur
Wiederauf=
richtung der belgiſchen Wirtſchaft haben gemäß dem Beſchluß des
außerordentlichen ſozialiſtiſchen Parteikongreſſes ihren Rücktritt
aus dem Ausſchuß vollzogen. Damit ſind die Bemühungen der
Re=
gierung, die Sozialiſten zur praktiſchen Mitarbeit an der
Wieder=
aufrichtung der belgiſchen Wirtſchaft heranzuziehen, vollkommen
geſcheitert.
Der amerikaniſche Schatzſekretär Morgenthau erklärte, daß die
amerikaniſche Wirtſchaftspolitik vorläufig nicht geändert werde. Er
iſt damit der Forderung des ehemaligen Präſidenten Hoover
ent=
gegengetreten, der die ſofortige Rückkehr zum Goldſtandard
ver=
langt hatte.
In Nagaſaki (Japan) überfiel ein Jin Jitſu=Lehrer, ein
ehe=
maliger 30jähriger Poliziſt, den Beſitzer der Zeitung „Yomiuri
Schimbun” und verwundete ihn durch einen Meſſerſtich am Hals
ſchwer. Das Attentat ſcheint politiſche Hintergründe zu haben. Der
Attentäter gehört der patriotiſchen Liga „Buſchinkai””, die ſchon
wiederholt Zeitungen wegen angeblichen unpatriotiſchen
Verhal=
tens und zweifelhafter Geſchäfte bedroht hat, an.
würde natürlich — wie viele Konſervative es verlangen — eine
Entwicklung nach rechts, d. h. ein endgültiges Fallenlaſſen der
Fik=
tion einer Nationalen Regierung und die Bildung eines
rein=
konſervativen Kabinetts bedeuten; wobei als Premierminiſter
eines ſolchen reinen Tory=Kabinetts aller Wahrſcheinlichkeit nach
der gegenwärtige Schatzkanzler Neville Chamberlain in Betracht
käme. Die Entſcheidung liegt, nach wie vor, in Händen Stanley
Baldwins. Trotz ſeiner jüngſten Erklärungen, iſt die Lage noch
lange nicht endgültig geklärt. Die engliſche
Regierungs=
kriſe iſt latent. Daher wird Stanley Baldwin es demnächſt
zu entſcheiden haben, ob er abermals eine Konklave der
Konſer=
vativen nach dem Carlton Club einberufen und ſeine Partei zu
Vernunft und Einigkeit zu bringen verſuchen wird — von ſolch
einer Möglichkeit wird in den letzten Tagen viel geſprochen
oder ob er, falls dieſes nicht gelingen ſollte, dem König, wie
Gar=
vin es vorſchlägt, die Geſamtdemiſſion des Kabinetts anbieten
und die Bildung einer ganz neuen Regierung empfehlen wird. Die
Notwendigkeit zum Handeln liegt jedenfalls, wie die Nachwahl
von Wavertree es klar gezeigt hat, ohne Zweifel Bor. Und allzu
lange wird die Entſcheidung über die Richtung dieſes Handelns
nicht mehr hinausgeſchoben werden können.
Auch Kommunalwahlen in Danzig.
DNB. Danzig, 22. Februar.
Mit der Neuwahl zum Danziger Volkstag am 7. April
wer=
den zugleich Neuwahlen für den Kreistag und die Gemeinden
Danziger Höhe ſowie Neuwahlen für die Stadtbürgerſchaft der
Stadt Zoppot angeſetzt. Durch eine Bekanntmachung des Senats
wird der Kreistag Danziger Höhe mit ſofortiger Wirkung für
aufgelöſt erklärt und Neuwahlen für den 7. April anberaumt.
Desgleichen werden Gemeindewahlen für den Kreis Danziger
Höhe und für die Stadt Zoppot Stadtverordnetenwahlen auf
den 7. April angeſetzt. In den übrigen Danziger Landkreiſen
Niederung und Werder haben die Kreistags= und
Gemeinde=
wahlen bereits im November vorigen Jahres ſtattgefunden.
*
Preußen=Geſchichte im Film.
Der alke und der junge König.
Wenn man die Frage aufwirft, wie es komme, daß gerade
dieſer Film, der ein Stück große preußiſche Geſchichte
ver=
lebendigt, der erfolgreichſte zu werden verſpricht, nicht nur in
Deutſchland (wo es begreiflich iſt), ſondern auch im Ausland, ſo
kann man der Anſicht des Reichspropagandaminiſters zuſtimmen:
Das Ausland legt keinen geſteigerten Wert auf Theaterfilme, die
es ſelbſt dichten und herſtellen kann, auf Spielfilme deren
Hand=
lung erfunden und mit mehr oder weniger dichteriſcher Phantaſie
Menſchenſchickſale geſtaltet. Auch geſchichtliche Filme hatten ja
bis auf wenige Ausnahmen nicht dieſen Erfolg. Hier aber ſcheint
die Tatſache den Erfolg und das überraſchende Intereſſe zu
be=
gründen, daß in dieſen beiden Preußenkönigen ſich ein Stück
deutſchen Weſens offenbart.
Dieſes Stück lebendig gewordener, ganz groß geſtalteter
preußiſch=deutſcher Geſchichte, das nunmehr — gleich vielen
an=
deren — dank der Filmkunſt lebendig erhalten bleibt als
wert=
volles Dokument für alle Zukunft, das immer wieder
hervor=
geholt zu werden verdient, wenn einer Zeitepoche die Verbindung
mit größer, erſchütternder Vergangenheit verloren zu gehen droht,
es zeigt überzeugend ſtark und eindringlich, aus welchem Holz
ge=
ſchnitzt, richtiger aus welchem Erz gegoſſen die Herrſcher ſein
muß=
ten, die Preußen, und damit Deutſchland, zu dem machten, was
es in der Geſchichte wurde und heute iſt. Und gerade das muß
auf den Nichtdeutſchen, auf den Ausländer wirken, der immer
wieder erkennen muß, daß das deutſche Volk eine Sendung in
der Geſchichte der Menſchheit zu erfüllen berufen iſt. Mag er aus
dieſer Erkenntnis Haß oder Neid, Vernichtungswillen oder
Be=
wunderung oder — Furcht ſchöpfen. Er ſieht, daß es ein hartes
Volk iſt, das ſich immer in ſeiner Vergangenheit ſeinen Platz
an der Sonne mit ſchweren Opfern, aber mit unbeugſam=eiſernem
Willen erkämpfen mußte, gegen eine Welt von Feinden und
Widerſachern, auch gegen ſolche vom eigenen Fleiſch und Blut. —
Und es iſt ſymptomatiſch, daß es gerade unſrer Gegenwart
vorbe=
halten blieb, dieſen Film zu ſchaffen, der dichteriſch, darſtelleriſch,
regielich, künſtleriſch und techniſch eine unerhört große Tat
be=
deutet.
Aber es iſt wohl noch ein anderes, das den Film vom alten
und jungen König zu einem ſo eindruckstiefen, umfaſſenden,
grundlegenden volksſchickſal=ſchweren Kunſtwerk geſtalten half. Das
iſt die abſolute Ehrlichkeit! Eine Ehrlichkeit, die faſt
fana=
tiſch, einem Bekenntnis gleichkommt, mit und in der hier
Ge=
ſchichte gezeigt, zu blutvollem Leben wiedergeboren wird. Nir=
Marieluiſe Claudius
in dem NDLS.=Film „Der alte und der junge König”.
gender Ehrlichkeit noch nicht, oder doch nur ganz vereinzelt
ge=
lang. Darum mußte das ein unerhört großes Kunſtwerk
werden.
Das Verhältnis König und Kronprinz, Vater und Sohn, iſt
uralt und wird immer ſein, ſolange Väter Söhne zeugen und
ihnen ein Erbe zu hinterlaſſen haben. Nie aber waren die
Gegen=
ſätze ſo tief einſchneidend wie hier, nie eines Vaters Wollen ſo
gens, aber auch in keiner Phaſe der reichbewegten Handlung, iſt
rgendwie der Verſuch gemacht, etwas zu idealiſieren, dichteriſch
zu beſchönigen oder etwa um äußerer Wirkung willen zu
unter=
ſtreichen. Hier wird kein Theater geſpielt, keine Unmöglichkeit
zur Möglichkeit gefilmt. Hier wird Geſchichte aufgeriſſen,
leben=
dig gemacht und nachgelebt, wie es bisher in gleicher überzeu=
Samstag, 23. Febt ſr 1935
Die deutſch=franzöſiſchen Wirkſe Ifks
verhandlungen.
Der Warenverkehr mit dem Saargeb I.
DNB. Paris, 22. Pbruar.
In Paris wurde in Ergänzung und Erweiteru) des am
14. Februar abgeſchloſſenen Vorabkommens für einer Beitraum
von vier Monaten ein neues Abkommen abgeſchloſſ” das in
gewiſſem Umfange die Aufrechterhaltung der Hande
beziehun=
gen zwiſchen dem Saarlande und Frankreich entſp hend den
Empfehlungen des Völkerbundes ſichern ſoll. Indu fielle
Er=
zeugniſſe des Saarlandes können im Rahmen beſon ſrer
Kon=
tingente unter Zollermäßigung weiter nach Frankreick ſingeführt
werden. Es iſt dabei Bedacht darauf genommen iden, daß
die Vergünſtigungen einem möglichſt großen Kreis der
ſaar=
ländiſchen Induſtrie zugutekommen. Entſprechend der Wert der
Deutſchland gewährten Zugeſtändniſſe geſtattet. Deu hland die
zollfreie Einfuhr einer Reihe landwirtſchaftlicher Erze gniſſe des
franzöſiſchen Grenzgebietes in das Saarland. Das ſbkommen
tritt am 27. Februar in Kraft. Die Verhandlunge zwiſchen
den beiden Abordnungen über das Verrechnungsabko men
wer=
den fortgeſetzt.
Ergänzend zu den Abmachungen über den ſ
Fländiſch=
franzöſiſchen Warenverkehr ſchreibt der Deutſche Ha ſelsdienſt:
Es iſt zu begrüßen, daß ein Ergebnis erzielt word iſt. Die
Hoffnung, daß die Empfehlungen des Dreier=Komi ’s an die
beteiligten Regierungen, dafür zu ſorgen, daß der Wſenverkehr
mit dem Saargebiet nicht plötzlich abgebrochen wers,
tatſäch=
lich berückſichtigt werden würden, hat ſich aber nicht n dem
er=
hofften Maße verwirklicht, denn die zuſtandegekommer Einigung
wird ſich wahrſcheinlich auf geringfügige Menge=/beziehen.
Immerhin iſt dieſes Abkommen beſſer als nichts. A4 aus der
ſaarländiſchen und elſaß=lothringiſchen Preſſe bekann geworden
iſt, hat Deutſchland zu Beginn der Verhandlungen ſi zu einem
größeren Entgegenkommen gegenüber den Wünſche )der
loth=
ringiſchen Landwirtſchaft bereit erklärt. Wenn dieſ (Angebote
jetzt nicht voll verwirklicht worden ſind, ſondern frückgeſetzt
werden mußten, ſo liegt das daran, daß die franzöſii ſen
Unter=
händler nicht zu ausreichenden Gegenleiſtungen hinchtlich der
Ausfuhr von Induſtrieerzeugniſſen aus dem Saarg ſiet bereit
waren.
Die geſundheikliche Bekreuung dſt H).
Ein Erlaß des Reichsjugendführer
DNB. Berlin, 22. februar.
Der Reichsjugend=Preſſedienſt veröffentlicht, folge den Erlaß
des Jugendführers des Deutſchen Reiches, Baldur v. / Schirach,
vom 21. Februar:
Durch Vereinbarung zwiſchen der Reichsjugend hrung der
NSDAP. und dem Hauptamt für Volksgeſundheit in er
Reichs=
leitung der NSDAP. erfolgt die geſundheitliche Be euung der
Hitler=Jugend (einſchließlich Jungvolk, Jungmädel m BDM
und BDM.) durch Aerzte, die der HJ. vom Hauptam für
Volls=
geſundheit zur Verfügung geſtellt werden. Dieſe HJ. Terzte ſind
für die ordnungsgemäße geſundheitliche Betreuung er Hiller=
Jugend verantwortlich. Sie haben das Recht und je Pflicht,
gegen ſolche Veranſtaltungen der HJ. bei den vorgeſe ſen Dienſ!!
ſtellen Einſpruch zu erheben, von denen ſie glauben, iß ſie voll
geſundheitlichen Standpunkt aus nicht verantwortet, irden
kön=
nen. Ich habe alle Dienſtſtellen der HJ. Befehl er At, dieſei
Einſpruch in jedem Falle Folge zu leiſten. Insbeſe ſere weil)t
ich darauf hin, daß an Veranſtaltungen während der alten Milleih
nate nur diejenigen Mitglieder der HJ. (bzw. DJ.) ſeilnehme den
dürfen, die vorſchriftsmäßige Winterkleidung beſitze f (warmecif
Unterzeug, lange Jungvolkhoſe uſw.).
Im Einverſtändnis mit dem Hauptamtsleiter ſir Volk/
geſundheit teile ich mit, daß dieſer die ſämtlichen lerzte dein
Hauptamtes (etwa 20 000) angewieſen hat, etwaige von ihne
beobachtete Mißſtände in der geſundheitlichen Betreurgg der H.0
ſofort den zuſtändigen HJ.=Führern zwecks Abſtellung ſu meldeſu
Reichsarbeitsführer Hierl beſuchte am zweiten jge ſeint
Fahrt durch die emsländiſchen Moore von Meppen au die Untel
kunft des Arbeitsdienſtes im Darlumer Moor. Am Aittag fan
in Meppen ein Appell aller emsländiſchen Arbeitsdi ſtabteilun
gen ſtatt, zu dem faſt 1800 Mann aufmarſchierten, ſer Reicht
arbeitsführer hielt eine Anſprache, in der er auf =andſätzliche
Fragen des Arbeitsdienſteinſatzes im Emsland zu rechen kal
und mit beſonderem Nachdruck den ehrenvollen Chrak. des N.
Arbeitsdienſtes gerade in dieſem Gebiet unterſtrich.
Ab 1. April wird in Preußen zur Ueberwachung 4] Landſtr)
ßenverkehrs die motoriſierte Straßenpolizei eingeſetzt
voll hingebender Liebe, die im unmenſchlich hart), brutal
Aeußeren erſtickt wurde, wie hier. Nie hat ein Herrſr die Na
wendigkeit ſo klar erkannt, den Nachfolger ſo zu erzi ſen, wie
einzig tauglich wurde, das Erbe zu erhalten und zu jehren,
hat Vater oder Herrſcher Mittel angewandt wie Frdrich Wi
helm I., König von Preußen, und nie hat der Erfo die Weg
und Ziele der harten Erziehung ſo gerechtfertigt, wlin Frie
rich II., dem Großen! Darum zeigt dieſes Filmwe mehr.
König — Kronprinz, Vater — Sohn, zeigt das Wſden ein
Volkes, vom Menſchenſchickſal berufen.
Vergleiche drängen ſich auf. Wir erlebten den iten, glei
ehrlich „geſpielten” Film von Heinrich IIII., Engl ids Könſt.
Aber, bei aller Anerkennung, die dieſem Film geilt werde
konnte, gerade das letzt betonte fehlte ihm. Er zeig 7 und zeit
nete gut das Charakterbild eines Menſchen und Kligs.
es blieb, trotz allen Aufwandes, ein Einzelſchickſal, d intere
ren konnte, wie das irgend eines anderen Menſchen /Eine
vendigkeit, ſchickſalgebunden ſo ſein zu müſſen für igland,
as britiſche Volk war nicht gegeben, wurde auch nht verſe
ier aber geſtaltet ſich aus dem Geſchick des Soldat königs 1a
ines Sohnes ungewollt, aber naturnotwendig, das (hickſalein
ſolkes. Das iſt die Größe dieſes deutſchen Films, d /Geſchie
ſokument wurde. —
Der Größe des Vorwurfs, der künſtleriſchen Arfabe,
prachliches von Thea v. Harbou geſchrieben wur./ zeigte
ie Regie Hans Steinhoffs und zeigte ſich neben eiſterha
ildtechnik vor allem die Darſtellung in unv gleichl
Laße gewachſen. Emil Jannings als Friedr:/
Wil=
er geniale Menſchengeſtalter hat den zermürbenden chablon
enden Einfluß Hollywoods — wäre er doch nie de Dollg
rlegen — überwunden. Sein König Friedrich Wilh m iſt
heaterkunſt mehr, das iſt ein Erleben. Er hat ſich i die Geſ
eſes Preußenkönigs und Vaters ſo hineingelebt, d aber
keiner Phaſe der Darſtellung irgend etwas „geſpi f er
ichts in ſeiner Verkörperung ſteht irgendwie im Aerſpru
em Charakter des Königs, wie ihn die Geſchichte üb liefer
keinem Augenblick läßt er den König vor den Vater,
derrſcher vor dem Menſchen hervor= oder zurücktreten pabel
en es immer nur Momente ſein, die das trotz alle wolte!“
auheit, trotz gewollter Brutalität ſo warme Men mntum
jebe ſo gern gebende und ebenſo gern empfangen Valk”
hlaglichtartig offenbaren. Denn das darf ja ſein Umge‟
ine eigene Familie, die ihn nicht verſteht, nicht m en,
m Herzen ausſieht. Und daß ſeine ganze große Liebe ſine ?
ine Arbeit darüber hinaus ſeinem Preußen gehört Dal
ieſer Liebe Willen ſo ſein muß, wie er ſcheint. T/alles
23. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Engliſche Beſorgnis
iner die Enkwicklung des abefiniſch=ikalieniſchen
Konflikkes.
EP London, 22. Februar.
Die Entwicklung des italieniſch=abeſſiniſchen Konflikts erfüllt
zie engliſche Regierung, wie der diplomatiſche Mitarbeiter des
oaily Telegraph” heute meldet, mit ſteigender Beſorgnis. In
bieſigen Regierungskreiſen verſtärkt ſich der Eindruck, daß
Ita=
liens Haltung ſich in den letzten Wochen
weſent=
lich verſteift habe Muſſolini, ſo ſchreibt der
diploma=
iſche Mitarbeiter des genannten Blattes weiter, werde ſich nicht
wehr mit einer Genugtuung für die Zwiſchenfälle von Ualual
gegnügen, ſondern er ſei entſchloſſen, den Disput als
Anlaß zu einer Erledigung aller zwiſchen
Ita=
lien und Abeſſinien ſchwebenden Fragen zu
nehmen, und vor allem auch auf wirtſchaftliche Zugeſtändniſſe
Abeſſiniens an Italien zu dringen.
Italien, ſo heißt es in dem Bericht weiter, iſt anſcheinend
zu der Ueberzeugng gekommen, daß es keinen Zweck hat, die
gheſſiniſche Kirſche zweimal anzubeißen. Weiter wird in dem
Artikel angedeutet, daß Muſſolini bei ſeinem Plan kaum den
Völkerbund in Rechnung geſtellt haben dürfte, und daß gerade
die Möglichkeit, daß die Entwicklung des Konfliktes einen neuen
Preſtigeverluſt für den Völkerbund bedeuten könnte, in London
die größte Beſorgnis auslöſe, ſo daß man ſchon damit rechne,
daß die engliſche Regierung offiziell in Rom vorſtellig werden
würde. Sowohl England wie Frankreich, ſchreibt der
diploma=
tiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph” hätten den dringenden
Wunſch, nicht gegen eine dritte europäiſche Macht vorgehen zu
müſſen, deren Mitarbeit ſeit der Annäherung zwiſchen
Frank=
reich und Italien überall warm begrüßt worden ſei. „England
denkt nicht daran, den Völkerbund allzu großen Spannungen
auszuſetzen, weil Ras Tafari glaubt, er könne auf jeden Fall auf
den Völkerbund rechnen”.
Die engliſche Regierung, ſo wird abſchließend ausgeführt,
habe ſtets und ſtändig dem abeſſiniſchen Kaiſer geraten, Italien
entgegenzukommen. Dabei gehe die engliſche Regierung von der
Erwägung und dem Standpunkt aus daß zuerſt einmal die
Grenzzwiſchenfälle erledigt werden müßten, während die
wirt=
ſchaftlichen Fragen, an denen neben Italien auch England und
Frankreich intereſſiert ſeien, ſpäter in einer anderen und
beſſe=
ren Atmoſphäre gelöſt werden könnten.
*
Die Entwicklung des italieniſch=abeſſiniſchen Konflikts
be=
ſchäftigt die Kabinette der Großmächte doch offenbar mehr, als
nach außen hin in die Erſcheinung tritt. Die
Vorbereitungs=
maßnahmen, wie ſie Italien trifft, werden allmählich ſo
umfang=
ſeich daß ſie über das rein Techniſche weit hinausgehen. Der
Oberbefehlshaber des italieniſchen Expeditionskorps; Graziani, hat
Reiſe nach Erythräa in Begleitung ſeines Generalſtabschefs
bereits angetreten. Dazu die Fortſetzung der Truppentransporte,
die in beſchleunigtem Tempo ihren Fortgang nehmen.
Neuer=
ſings wird auch mitgeteilt, daß noch im Laufe dieſer Woche 1200
zalifizierte Arbeiter für die Luftwaffe nach den italieniſchen
ſitzungen abgehen ſollen.
Die bisher verſuchten unmittelbaren
Verhand=
lungen zwiſchen Rom und Addis Abeba ſind
fehl=
ſeſchlagen. Abeſſinien will ſich auf den italieniſchen
Vorſchlag einer neutralen Zone nicht einlaſſen, ſondern
rech=
ſeidarauf, daß der Völkerbund, wenn er nicht
ſin ganzes Anſehen verlieren will, ſich mit
din Streit beſchäftigen muß. Gerade dazu
möch=
tines die Engländer nicht kommen laſſen, weil
ſt wie die engliſchen Zeitungen es ſehr hübſch ſagen, „fürchten,
den Völkerbund zu überanſtrengen”, praktiſch aber natürlich,
beil ſie vermeiden wollen, daß Italien, deſſen Teilnahme an
den europäiſchen Paktverhandlungen unentbehrlich iſt, in den
Aittelpunkt eines Verfahrens vor den Völkerbund gerückt wird.
Dazu kommt die Befürchtung, daß Italien die
Belegenheit benutzen will um ſeinen Erfolg in
Abeſſinien gegen alle Widerſtände zu
verſtär=
ben, Italien will nicht nur Genugtuung für den Zwiſchenfall
on Ualual, ſondern will ſich auch in Abeſſinien ein Abſatzgebiet
ſit ſeinen Export ſichern, und zwar zu Vorzugsbedingungen,
und ſcheint entſchloſſen zu ſein, für dieſes Ziel alle militäriſchen
wachtmittel einzuſetzen. Das Londoner Kabinett hat ſich
des=
hab nun ſchon zweimal in dieſer Woche mit dem Konflikt
be=
ſaftigt, und der italieniſche Botſchafter iſt vom
dreign Office ganz nachdrücklichſt auf die
Mög=
lichkeiten hingewieſen worden, die ſich aus dem
Aroffen italieniſchen Vorgehen ergeben kön=
Men. Der „Daily Telegraph” behauptet ſogar, das Kabinett
ſde ſich zu energiſchen Maßnahmen gegenüber
ſtalien entſchloſſen um die Gefahr eines
riegsausbruchs noch in letzter Minute zu verhüten.
A.
Vmt Jannings' König nur dem — unbeteiligten — Zuſchauer
Vekten. Wie erſchütternd aber weiß er gerade dieſe kurzen Momente
geben. In einem Blick, in einem Zuſammenſinken oder Straffen
Geſtalt, in einem warmen Ton der ſonſt nur polternden
Amme. Wundervoll groß die kurze Szene mit dem
Generalleut=
u Katte, dem er den Sohn rauben muß, um Preußen in dem
behen einen König zu geben, wenn er einmal nicht mehr iſt.
De erſchütternd das Aufbäumen gegen das Ende und ſchließlich
D erhaben groß in aller untheatraliſchen Schlichtheit das Ster=
— Hatte Emil Jannings nichts weiter gegeben als dieſen
Dis, ſein Name wäre unſterblich in der Geſchichte des Films.
Dann Werner Hinz. Wer wohl hätte nicht Zweifel ge=
A als bekannt wurde, daß dieſer Künſtler, den wir als lie=
Usburdigen Cauſeur, als Komiker faſt, kennen, den jungen
iebrich ſpielen ſollte. Und wie hervorragend löſt er ſeine ſo
were Aufgabe. Weich, faſt weibiſch, ein Spieler zuerſt. In
Zomenten der Verſtocktheit aber ſchon einen Teil ſeines harten,
en Charakters unbewußt verratend. Tief erſchütternd bei
eS Sterben, ernſt und ergeben in der Unterwerfung, und auch
Deder die kommende königliche Größe unbewußt andeutend.
„icht und groß in der Verſöhnungs= und Sterbeſzene. — Stär=
Degenſätze als zwiſchen dieſen beiden Künſtlern und den Cha=
Eh, die ſie zu verkörpern haben, ſind nicht denkbar, aber beide
SI Ne meiſterhaft. Hinter dieſen Darſtellern, die die Handlung
SI bleiben alle zurück, obwohl wundervolle Typen darunter
M2 beſte deutſche Filmkünſtler und Künſtlerinnen ſie tragen.
Dieſen Film muß jeder Deutſche ſehen.
Max Streeſe.
Ueber Plakon
am geſtrigen, dritten Abend ſeiner Vortragsreihe Prof.
Eller vor einer wiederum ſehr andächtigen Hörerſchaft
Derſelben feſſelnden Weiſe, die wir ſchon ſeinen erſten
Drträgen nachrühmen konnten.
Redner würdigte Platon, einleitend als den großen
tichenter, den großen Religionsphiloſophen und den großen
iS T laſen ſich doch die kunſtvolſten, der Platoniſchen
wde Bradezu als dramatiſche Dichtungen von hohem Rang
tiScen- Als Religionsphiloſoph aber läßt ſich Platon als
Stüder der Griſtlichen Weltanſchauung (nicht Religion)
be=
icn, wie das der Vortrag im einzelnen dann zeigte. Eine
DnS Die überdies auch geſchichtlich ſichtbar geworden iſt; die
Stgeniter Aiffen auf Platon zurück, als es galt, das chriſtliche
Doma auch philoſophiſch zu verfeſtigen.
Eeiner Schilderung von Platons Leben unterſtrich Prof.
SDle Die Tragik, die aus dem unerfüllten Drange Platons,
tindcshann zu werden, hervorging. Hauptſächlich unter dieſem
„in: erzählte er das Leben Platons, über das wir ja
Aber die Engländer kennen ja auch Muſſolini genug, um zu
wiſſen, daß ein allzu energiſches Eingreifen ſehr leicht die
ent=
gegengeſetzte Wirkung auslöſt. Sie werden alſo ſehr
diploma=
tiſch vorgehen müſſen, wenn ſie mit ihren Bremsverſuchen einen
Erfolg erreichen wollen.
Ununkerbrochene ikalieniſche Truppenverſchiffungen
nach Afrika.
EP. Rom, 22. Februar.
Die Truppenverſchiffungen nach Oſtafrika in den
ſüditalie=
niſchen Häfen dauern ununterbrochen an. Italiens erfolgreichſter
Kolonialoffizier. General Rodolfo Graziani, der die Cyrenaica
und Fezzan endgültig von den Rebellen befreit hatte, ſchifft ſich
heute in Neapel ein, um offiziell das Kommando des italieniſchen
Expeditionskorps zu übernehmen.
In Neapel werden ſich heute an Bord des Motorſchiffes
„Vulcania” außer den 400 Handwerkern noch Mechaniker und
Spengler im beſonderen, ſowie Sanitäts= und
Verpflegungs=
perſonal einſchiffen, elenſo noch Pionierabteilungen. In das
Schiff werden ſeit mehreren Tagen große Mengen Lebensmittel
und Kriegsmaterial verladen — Der Ueberſeedampfer „Conte
Biancamano” iſt in Neapel eingetroffen, von wo aus er in den
nächſten Tagen mit einem weiteren Truppenkontingent in See
gehen wird.
Marſchall Balbo bei Muſſolini.
EP. Rom, 22. Februar.
Luftmarſchall Balbo, der ſeit einigen Tagen zur Teilnahme
an den Sitzungen des Oberſten Verteidigungsrates in Rom
weilt, hat in ſeiner Eigenſchaft als Gouverneur von Libyen
Muſſolini in einer Audienz über die politiſche und wirtſchaftliche
Lage der italieniſchen Mittelmeerkolonie und beſonders über die
Stimmungen unter den Eingeborenen unterrichtet. Weiter hat
er dem Duce über die in Libyen bevorſtehende
Verwaltungs=
reform berichtet. Muſſolini ermächtigte den Gouverneur zum
ſo=
fortigen Bau einer großen Küſtenſtraße von der Grenze von
Tunis bis zur Grenze von Aegypten. Dieſe Straße will
Muſſo=
lini im nächſten Jahr durch einen Beſuch in Tripolis ſelbſt
einweihen.
Bermikklung in der Oſtpaktfrage.
EP. London, 22. Februar.
Der in den letzten Tagen aufgetauchte Plan eines
eng=
liſchen Miniſterbeſuches in Moskau dürfte, wie
ver=
ſchiedene Blätter heute melden, in den nächſten Tagen konkretere
Geſtalt annehmen. Es wird damit gerechnet, daß die
ruſſiſche Regierung ihre Einladung offiziell
wiederholen und daß die engliſche Regierung
dieſe Einladung dann annehmen wird, worauf
Sir John Simon im Anſchluß an ſeinen Beſuch
in Berlinüber Warſchau undvielleicht auchüber
Prag nach Moskau fahren dürfte, womit zum erſten
Male ſeit 1917 wieder ein engliſcher Miniſter ruſſiſchen Boden
betreten wird. Der Zweck dieſes Beſuches wäre
augen=
ſcheinlich eine Vermittlungsaktion, zwiſchen
Deutſchland und Sowjetrußland in der Frage
des Nordoſtpaktes.
Auf der Suche nach einem Kompromiß.
Andererſeits iſt man ſich in engliſchen Regierungskreiſen
klar darüber, daß Deutſchland ſeinen Widerſtand gegen den
Nordoſtpakt in ſeiner jetzigen Form auf keinen Fall aufgeben
wird. Man ſucht hier nach einem Kompromiß, deſſen
Grundlagen bereits heute von der halbamtlichen „Times”
an=
gedeutet werden. Das Blatt ſchreibt, nach Auffaſſung der
eng=
liſchen Regierung bildeten die zwiſchen Sowjetrußland und
Polen einerſeits ſowie zwiſchen Deutſchland und Polen
anderer=
ſeits abgeſchloſſenen Nichtangriffsverträge mit den ergänzenden
Locarnoverträgen, dem Kelloggpakt, bereits die Baſis für eine
Löſung der Sicherheitsfrage im Oſten. Da ſich die deutſche
Re=
gierung bereit erklärt habe, mit allen Nachbarn
Nichtangriffs=
verträge abzuſchließen, ſo heißt es weiter, glaube man damit
rechnen zu können, daß ſie derartige Verträge auch mit Litauen
und der Tſchechoſlowakei abſchließen würde, womit vielleicht
eine Löſung des Problems angebahnt werde.
„News=Chronicle” ſchreibt zu dieſer Frage, es ſei
wahr=
ſcheinlich, daß der Reichskanzler beſtimmte Vorſchläge zur
Stabiliſierung des Friedens machen werde und daß
dieſe Vorſchläge vielleicht für Sowjetrußland annehmbar wären,
wobei England wieder die Rolle eines ehrlichen Maklers ſpielen
könnte. Inzwiſchen müſſe jedoch darauf hingewieſen werden, daß
die Schimpfkanonaden der ſowjetruſſiſchen
Preſſe gegen Deutſchland die Sache des
Frie=
dens ſchwer ſchädigen müſſen „Es gibt keine ſchlechtere
Methode, um Deutſchland verſöhnlich zu ſtimmen, als dieſe
Schimpfereien, die, wie zu erwarten war, in einem Teil der
franzöſiſchen Preſſe ein zuſtimmendes Echo ausgelöſt haben. Man
müſſe hoffen, daß der ſowjetruſſiſchen Preſſekampagne Einhalt
geboten werde, ehe die Ausſichten auf eine europäiſche
Verſtän=
digung endgültig zerſtört werden.”
Der diplomatiſche Mitarbeiter der konſervativen „Morning
Poſt” ſtellt feſt, daß das Eingreifen Sowjetrußlands
in die Verhandlungen zwiſchen Großbritannien, Frankreich und
Deutſchland eine bereits verwickelte Lage noch
ver=
wickelter mache.
Forkſehung der brikiſchen Bemühungen.
DNB. London, 22. Februar.
Wie der diplomatiſche Reuter=Berichterſtatter erfährt, ſteht
die britiſche Regierung durch Vermittlung der
diploma=
tiſchen Vertreter in ſtändiger Verbindung mit den
Regierungen von Deutſchland, Italien, der
Sowjetunion ſowie Frankreich. Die Möglichkeit eines
Beſuches Sir John Simons in Berlin und Moskau wird weiter
mit großer Aufmerkſamkeit erörtert, doch iſt hierin noch kein
be=
ſtimmter Beſchluß gefaßt worden. Zurzeit iſt man damit
be=
ſchäftigt, einen Rahmen für die Verhandlungen zu finden, die
Außenminiſter Simon mit dem deutſchen Reichskanzler führen
könnte. Simon würde wahrſcheinlich noch von einem anderen
Miniſter begleitet werden.
Bezüglich der Pakte einer gegenſeitigen Hilfeleiſtung in
Oſteuropa ſind hieſige amtliche Kreiſe der Anſicht, daß die
be=
ſtehenden Verträge eine nützliche Grundlage für künftige
Ver=
handlungen abgeben könnten. Die zurzeit beſtehende Schwierigkeit
wegen des Abſchluſſes des Oſtpaktes liegt in der Frage der
Mili=
tärgarantien, auf denen Polen, die Tſchechoſlowakei und die
Sowjetunion beſtehen, während Deutſchland Bedenken geäußert
hat. Das Beſtreben der europäiſchen Mächte geht alſo
gegenwärtig dahin, eine Kompromißformel zu
fin=
den. Ob ein ſolches Kompromiß möglich iſt oder nicht, ſchließt
der Reuter=Korreſpondent, Großbritannien wird jeden Plan
freudig begrüßen, der eine Einigung herbeiführen kann.
Moskauer Rüſtungsfieber.
DNB. Moskau, 22. Februar.
Kriegskommiſſar Woroſchilow hatte am Donnerstag eine
mehrſtündige Beſprechung mit den Funktionären der Geſellſchaft
Oſſoaviachim. Er befaßte ſich dabei mit der außenpolitiſchen
Lage beſonders mit der Lage im Fernen Oſten. Die letzten
Jahre ſeien für die Sowjetunion mit ernſter Kriegsgefahr
ver=
bunden geweſen. Sowjetrußland könne den Frieden nur auf
recht erhalten, wenn ſeine Wehrmacht und ſeine
Luft=
macht weiter ausgebaut würden. Die
Militariſie=
rung der Bevölkerung durch die Geſellſchaft Oſſoaviachim
dürfe nicht einſchlafen. Sie müſſe die geſunde Grundlage für die
Militariſierung der Sowjetunion ſchaffen. Der
Vorſitzende des Vollzugsausſchuſſes der Sowjetunion, Kalinin,
empfing eine Gruppe Wiſſenſchaftler, die ſich mit den Fragen
der militäriſchen, chemiſchen und Luftfahrtverteidigung
beſchäf=
tigt. Dieſer Gruppe gehören etwa 5000 Gelehrte an, die im
Dienſte der roten Wehrmacht ſtehen. Sie bilden 19 beſondere
Ausſchüſſe, die die Aufgabe haben, die Mechaniſierung und
Mo=
derniſierung der Wehrmacht zu fördern. Kalinin betonte
hier=
dei ebenfalls die Notwendigkeit des weiteren Ausbaues der
Wehrmacht.
„Die Enkführung
aus dem Serail”
am Heſſiſchen
Landeskheater.
Ein Bild von der
Neuinſzenierung von
Mozarts „Entführung
aus dem Serail” am
Heſſiſchen
Landesthe=
ater, die heute abend
zum 2. Male
wieder=
holt wird.
*
Osmin: Hch. Schlüter,
Belmonte: Bernd
Aldenhoff.
durch deſſen eigne, als öffentliche Sendſchreiben abgefaßte Briefe
gut unterrichtet ſind. Dieſe Briefe, die Platon zur Rechtfertigung
ſeiner politiſchen Beſtrebungen, ſeiner Stellung zur Heimatſtadt
Athen und ſeiner drei Reiſen nach Syrakus ſchrieb, ſind, wie der
Vortragende betonte, die erſten perſönlichen Dokumente der
Welt=
geſchichte. Daß Platons Verſuche, ſeinen Staatsideen zur
Wirklich=
keit zu verhelfen, immer wieder ſcheiterten, macht die eigentliche
Tragik ſeines Lebens aus: die Gründung der Akademie dagegen
ſeine weltgeſchichtliche Leiſtung im Bereich der äußeren Tat.
Von ſeiner Stellung zur Wahrheit her beleuchtete ſodann der
Redner Platons Weltanſchauung; die Lehre von den Ideen als
den Urbildern der diesſeitigen Dinge; die Anſchauung, daß das
wahrhaft Seiende im Ueberſinnlichen liege, und daß die
Sinnen=
welt nur ein Trug ſei; die Ueberzeugung, daß nur durch die
Ver=
tiefung in das reine Denken echte Erkenntnis gewonnen werden
könne. Mit ſolcher Trennung der Welt in ein unvollkommenes,
mangelhaftes Diesſeits und ein ewig=unwandelbares Jenſeits war
der äußerſte Gegenſatz zur älteren griechiſchen Auffaſſung erreicht
und der Gedanke des Dualismus ausgeſprochen, der für wenigſtens
zwei Jahrtauſende im Abendlande führend bleiben ſollte (und der
nach der Anſicht des Vortragenden auch heute die einzige Löſung
darſtellt). Zugleich war es Platons Ueberzegung, daß alles unter
der höchſten Idee des Guten ſtehe, die Welt alſo als ein ſinnvolles
Ganze einem höchſten Zwecke zuſtrebe — womit er den Grund aller
ſpäteren idealiſtiſchen Syſteme legte.
Nachdem er die Rolle dargelegt, die in Platons geſamtem
Denken der Eros als die Sehnſucht nach dem Schönen, dem
ſchönen Leib, der ſchönen Seele, zuletzt dem Ueberſinnlichen
ſchlechthin ſpielt, ſtellte der Vortragende im Schlußteil dar, was
Platon über die Ordnung des Diesſeits gelehrt: über
perſön=
liche Tugend und Gemeinſchaftstugend, d h. den Staat. Wie
Platon die Einzelſeele gegliedert ſieht in die abſteigenden
Ord=
nungen der Vernunft, des Willens und der ſinnlichen
Empfin=
dungen, ſo fordert er in Uebertagung auf die Gemeinſchaft
den gegliederten Staat. Die geiſtigen Menſchen, — ſo lautet
ſeine Lehre — müſſen führen, die Willensmenſchen ihnen
macht=
verleihend zur Seite ſtehen, alle andern, d. h. die nach Beſitz
ſtreben, d. h. die Wirtſchaftenden im umfaſſendſten Sinn ſollen
von jedem Einfluß ausgeſchloſſen ſein; dafür entſagen
anderer=
ſeits die Herrſchenden auf jeden Beſitz, aber auch auf jedes
Recht, ihre Stellung zu vererben. Es iſt eine reine Ariſtokratie der
Leiſtung, auf der Platons Staat ſich aufbaut. Um ſie dauernd zu
verbürgen, fordert Platon die Durchführung eines
Erziehungs=
planes von äußerſter Härte und ſittlicher Strenge. — Die äußerſt
intereſſanten Schlußbemerkungen Prof. Horneffers liefen darauf
hinaus, daß dieſe Staatsidee Platos keineswegs Utopie
geblie=
ben ſei, vielmehr im mittelalterlichen Prieſterſtaat und im
neu=
zeitlichen, insbeſondere im preußiſchen Beamtenſtaat, verwirklicht
geweſen ſei. So intereſſant eine derartige Perſpektive iſt, ſo
ſcheint ſie uns doch aus der Vermengung zweier Geſichtspunkte
herzurühren, die nur rein für ſich und geſondert möglich ſind:
Platos „Staat” entweder aus der konkreten Wirklichkeit der
griechiſchen Geſchichte zu verſtehen und zu deuten, oder aber ihn
in ſeiner übergeſchichtlichen und überzeitlichen Geltung zu
faſ=
ſen, als Ideal, das ſich immer wieder und immer nur
unvoll=
kommen verkörpern kann. — Der Dank für den Abend als
Gan=
zen ſoll durch ſolchen Einwand nicht geſchmälert werden. Dr. N.
Tat gegen Tinte, Hitler in der Karikatur der Welt. 2. Band.
Von Ernſt Hanfſtaengel. (Verlag Braune Bücher, Berlin.)
Auch der zweite Band der Sammlung von Karikaturen der
Auslandspreſſe faſt der ganzen Welt zeugt einerſeits für die
Groß=
zügigkeit des Führers dieſen Dingen gegenüber und andererſeits
dafür, mit welchem Eifer und Neid und oft brutaler Gehäſſigkeit
das Ausland glaubt, Kritik üben zu können am Dritten Reich und
ſeinem Führer. „Niedriger hängen!” hat ſchon Friedrich der Große
einmal zu einem Pamphlet verfügt, und es iſt die einzig richtige
Antwort auf die Gehäſſigkeiten und Verleumdungen, ſie niedriger
zu hängen, d. h. ſie verbreiten. So am beſten wird Haß und
Lüge zurückgewieſen, und wir Deutſche lernen, was das feindlich
geſinnte Ausland uns neidet.
Seite 4 — Nr. 54
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
In der Nacht zum 16. Februar entſchlief kurz vor Vollendung ſeines 82.
Lebens=
jahres Herr
Louis Patzer
Verwaltungsdirektor a. O.
Herr Patzer ſtand ſeit der im Jahre 1890 erfolgten Gründung unſerer Kaſſe
un=
unterbrochen in der Leitung der Verwaltung. Sein Name iſt unlöslich mit der
großartigen Entwicklung der Kaufmänniſchen Krankenkaſſe Halle S. verbunden, der
er ſeine ganze Schaffenskraft widmete. Er war Wegbereiter für die Ausweitung
der ſozialen Aufgaben des von ihm vertretenen Inſtitutes und hat durch ſein
tat=
kräftiges Einſetzen für die Volksgemeinſchaft die Anerkennung der weiteſten Kreiſe
gefunden. Wegen ſeiner außerordentlichen Verdienſte um die Kaſſe übertrug ihm
der Aufſichtsrat das Amt eines Verwaltungsdirektors. Ihm zu Ehren ſchuf die
Generalverſammlung nach ſeinem Ausſcheiden aus dem Verwaltungsdienſt einen
beſonderen Sitz im Aufſichtfsrat.
Wer verlieren in Herrn Patzer nicht nur den nimmermüden Mitarbeiter, ſondern
auch den Menſchen mit großem Charakter, mit warmem und offenem Herzen.
„Treue, Liebe zur Arbeit, eiſernes Pflichtgefühl, unverrückbarer Sinn für
Verant=
wortung, harmoniſche Zuſammenarbeit und ſoziale Verbundenheit mit den
Mit=
gliedern der Kaſſe” ſind ſeine Worte, nach denen handelnd er uns immer hohes
Vorbild war und mit denen wir ihm ein unvergeßliches Andenken bewahren.
Berlin, im Februar 1935.
Aufſichtsrat, Hauptvorſiand
und die Angeſiellten der
Kaufmänniſchen Krankenkaſſe Halle S.
11955
Erſatzkaſſe V. V. a. G.
Dankſagung.
Allen denen, die anläßlich
meines 85. Geburtstages
meiner in herzlicher Weiſe
gedachten, ſage ich auf dieſem
Wege meinen innigſten Dank.
Anna Heipp Wwe.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme
bei dem Heimgang unſeres unvergeßlichen
Entſchlafenen ſagen wir unſeren herzlichſten
Dank. Ganz beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Hahn für ſeine troſtreichen Worte am
Grabe, dem Vertreter des Poſtamts Dieburg,
dem Bürgermeiſter von Altheim und dem
Führer des Kriegervereins für ihre
Kranz=
niederlegung und ehrenden Worte, ſowie der
Schießmannſchaft für die letzte erwieſene Ehre.
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Die Mietgutſchein=Au gabe
für Februar und März ds. Js. finde ſtatt im
früheren Ludwigs=Bahnhof, Steubenpla 13 (
Ein=
gang 2), und zwar für die Bezugsberecht en, deren
Namen beginnt mit dem Buchſtaben:
A bis C
D bis R
G bis H
bis K
I. bis M
N bis R
Sch.
S. (ausſchl.
Sch)
Montag, 25.
Montag, 25.
Dienstag, 26.
Dienstag, 26.
Mittwoch, 27
Mittwoch, 27.
Donnerstag, 28.
Donnerstag, 28.
Febr.
Febr.
Febr.
Febr.
Febr.
Febr.
Febr.
Febr.
v. 3
v. 8½
v. 3
v. 8½
v.3.
T bis V Freitag, 1. März v. 8½H12½ Uhr
W bis 2. Freitag, 1. März v. 3
die Ausgabe erfolgt nur währen?
genannten Zeiten gegen Vorlage de
ofenkontrollkarte, bezw. des Unter.
auswei es uſw.
Städt. Wehlfahrts= und Ju=
v. 8½ 12½ Uhr
V6 Uhr
12½ Uhr
16 Uhr
v. 8½H2½ Uhr
v. 3 16 Uhr
12½ Uhr
6 Uhr
16 Uhr
der vor=
Arbeits=
üitzungs=
(st. 1977
endamt.
Ründigung von Genußrechtsu lunden!
Wir kündigen hiermit die auf Grund 1/ 8837ff.
des Aufwertungsgeſetzes vom 16. 7. 19=
Zausgege=
benen Genußrechtsurkunden zu unſerer ſleihe von
1912 zur Rückzahlung auf den 31. Mär, /935. Die
Einlöſung erfolgt zum Nennwerte gege 1Rückgabe
der Genußrechtsurkunden und des Erneuer: ſgsſcheins.
Der Gewinnanteil für die Zeit vom1. 1. 1994
bis 31. 3. 1935 gelangt mit 3½% p. Tabzüglich
10% Kapitalertragsſteuer, auf den Ge
innanteil=
ſchein Nr. 10 zur Auszahlung.
(49
Darmſtadt, den 21. Februar 1935.
Heſſiſche Eiſenbahn=A.=G.
Vergebung
von Straßenbauarbeſten.
Die zum Bau der Umgehungsſtraße füttelbom
erforderlichen Erd= und Chauſſieru /8arbeiten
(ca.. 10 (00 ebm Erdarbeiten) ſollen ar
leiſtungs=
fähige Unternehmer vergeben werden.
Pläne und Verdingungsunterlagen lieen in
un=
ſeren Amtsräumen in Darmſtadt, 9 ckarſtr. 3,
Zimmer 30, werktäglich von 8—16 Uhr, Bamstags
von 8—13 Uhr zur Einſicht offen. L
ſtungsver=
zeichniſſe ſind daſelbſt zum Selbſtkoſt ſpreis er.
hältlich.
Angebote ſind verſchloſſen, portofrei u mit der —
Aufſchrift „Umgehungsſtraße Büttel ſrn”, bis
Donnerstag, den 7. März 1935, vor 1. 10 Uhr,
hierher einzureichen.
Der Verdingung liegt die Verdingungst dmung für
Bauleiſtungen zu Grunde. Die Verg ſung ſteht
inter dem Schutze der Verordnung ü. r Verdin
gungskartelle vom 9. Mai 1934.
Darmſtadt, den 21. Februar 1935.
Provinzialdirektion Star enburg
Tiefbau.
Zwangsverſteigeru g.
im Tintenviertel, beſte Lage, mit Termin: Mittwoch, den 6. März 1935, hrm. ½10
Uhr, im neuen Gerichtsgebäude, Saal 118.—
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt. B/ 5. Band;
XII. Blatt 864:
1. Flur V Nr. 526, Grasgarten
Hermann=
ſtraße, 190 qm, Schätzung 2 10.—RM.
2. Flur V Nr. 527, Hofreite
Nr. 45 daſelbſt, 177 qm,
Schätzung
„ . . 25 10.— RM.)
3. Flur V Nr. 528,
Grasgar=
ten (Vorgarten) daſelbſt,
28 qm, Schätzung . . . . 10.—RM.
zuſammen: 28 00.—
Einheitswert zum 1. 1. 1931: 27 0.— RM.
Eigentümer: Maud Alexandra Stur ffels, geb.
Richard=Adams, Ehefrau des Re ksanwalts
und Notars Otto Sturmfels in ſarmſtadt.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege d
Zwangs=
vollſtreckung.
Darmſtadt, den 14. Januar 19
Amtsgericht.
Zwangsverſteiger
Termin: Mittwoch, den 6. März 1935, brmit
9 Uhr, im neuen Gerichtsgebäud /S
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt. B
XVIII. Blatt 880. 1. Flur IX, Ir
Hofreite Nr. 1, Dreibrunnenſtra/ 183 au
Schätzung 9500.— RM.
Einheitswert zum 1. 1. 1931: 12 ſ2.— RM
Eigentümer: Simon Levi, Handelsman in
Darm=
ſtadt, und deſſen Ehefrau Jo mna geb=
Libmann, daſelbſt, zu je ½
Die Verſteigerung erfolgt im Wege d/ Zwane
vollſtreckung.
Darmſtadt, den 28. Dezember 134.
Heſſiſches Amtsgericht.
Skamm- u. Skangenholz erke
(Gemeindewald Ober=Ramſta
Montag, den 25. Februar d. J.,
8½ Uhr, werden im Gaſthaus „Zum r
(H. Fiſcher, Schafgraben) aus den Fororten
ſenwald, Löhchen und Buchwald an Ttereſſenken
abgegeben:
Stämme: 46 Stück lärchen Kl. 1a—
Derbſtangen: 27 Stück lärchen Kl.
433 Stück fichten Kl. 1.
Reisſtangen: 1218 Stück fichten Kl.
Ober=Ramſtadt den 21. Fel
Heſſiſche Bürge
1951)
Jörgel
ſ.
vormittagt
ißen Ro
und 2.
2. Skammholzverkaſſ.
Dienstag, den 26. Februar d. J., ſormittag
9½ Uhr anfangend, wird das Kiefe ſtammhe.
aus dem Weiterſtädter Gemeindewal Täubc”
höhle Abteilung 3 und 17 an Ort und Stelle
N=
kauft:
Klaſſe 1b . . 3.20 Feſtm. Klaſſe 3a 30 Feſtlle
3b . 115
2a .. 3
2b . . 60
4a
Die Zuſammenkunft iſt um 9½ Uhr m Merl”
Waſſerwerk an der Gräfenhäuſerſtraß
Der Verkauf erfolgt nach den vom ſeichsfoll
meiſter und Heſſ. Staatsminiſterium eſtgeſeh”,
Beſtimmungen.
Heſſ. Bürgermeiſterei A kerſtadt.
Meinhard
Samstag, 23. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 54 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 23. Februar 1935
der Reichsſtatihalter in Heſſen.
Perſonalnachrichten.
Ernannt wurden mit Wirkung vom 1. Januar 1935 zu Leut=
„ants der Heſſiſchen Landespolizei die Oberwachtmeiſter der
ßeſſchen Landespolizei Wilhelm Arzt, Wilhelm Balzer,
otto Wags und Ernſt Werner zu Mainz; Hans
Bröckel=
ſchen, Ludwig Roos und Paul Werle zu Worms; Franz
Liſt zu Darmſtadt.
— Stadtkirche. Am Sonntag, den 24. Februar, wird im
Rahmen des Hauptgottesdienſtes in der Stadtkirche der 100.
Vſalm in der Vertonung von G. Fr. Händel (für Chor und
orcheſter) vorgetragen. Damit wird des 250. Geburtstages
Händels feſtlich gedacht.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
vorf 1nf
Samstag,23. Febr. Anfang 19.30. Ende 22,00 Uhr. Deutſche Bühne 0
(11 Vorſt.) Kinderreiche Mütter (Nr. 201—300).
Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM. Sonntag,
2. Febr. Anfang 17.30 Uhr. Ende 22.00 Uhr. Miete B 17.
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung: Triſtan
und Iſolde.
Preiſe: 0.,70 bis 5.50 RM. Montag,
25. Febr Anfang 17.00. Ende 19.30 Uhr. Deutſche Bühne,
Jugend=Ring I. (Geſchloſſene Vorſtell.): „Martha”. Dienstag,
2 Febr Anfang 19.30. Ende nach 22.15 Uhr. Miete 4. 17.
„Der Graf von Luxemburg”,
Preiſe 0.70 bis 5.50 RM.. Mittwoch,
27. Febr. Anfang 20. Ende gegen 22.30 Uhr. Außer Miete.
Einmaliger Tanzabend Mary Wigmann und ihre
Tanzgruppe.
Preiſe 0.50 bis 3.50 RM. Domerstag,
28. Febr. Anfang 2000. Ende gegen 22.30 Uhr Kraft durch
Freude (Geſchloſſene Vorſtellung): „La Traviata”, Aas
1. März Anfang 20.00 Uhr. Ende 22,00 Uhr. Miete D 16:
„Der Tod des Johannes A Pro”.
Preiſe 0.70 bis 5.50 RM. Samstag.
2. März Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Außer Miete.
Preiſe 0.50 bis 4.50 RM.
„Der Zigeunerbaron”. onntag.
3. März Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr. Miete B17:
„Der Graf von Luxemburg”.
Preiſe 0.70 bis 5.50 RM. KLEINES HAUS Samstag,
23. Febr. Anfang 19.30 Uhr Ende 22,00 Uhr. Zuſatzmiete I
(8. Vorſtellung). Die Entführung aus dem Serail.
Preiſe: 0.80 bis 4,50 RM. Sonntag,
24. Febr. Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 21.30 Uhr. Kraft
durch Freude (geſchl. Vorſt.). Iphigenie auf Tauris. intag,
25. Febr. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Kraft durch Freude
(Geſchloſſene Vorſt.): „Jphigenie auf Tauris”, Nwoch.
Anfang 20 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Zuſatzmiete II:
Preiſe 0.70 bis 3.80 RM.
27. Febr. „Opfergang”. Duerstag.
28. Febr. Anfang 20 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Zuſatzmiete III:
Preiſe 0.70 bis 3.80 RM.
Aatggeet Freitag,
1. März Anfang 19.30 Uhr Ende 21.30 Uhr.
Deutſche Bühne, Jugendring I (Geſchl.., Vorſtellg.)
„Jphigenie auf Tauris”. ſaunstag
2. März Anfang 19.30 Uhr. Ende 21.45 Uhr. Außer Miete.
„Wenn der Hahn kräht.” Preiſe 0.50 bis 3.00 RM.
Gumtag. Anfang 19.30 Ende nach 22.30 Uhr. Außer Miete:
3. März „Sehr peinlich”. Preiſe 0.50, 1.00 und 1.50 RM.
In Vorbereitung: „Agnes Bernauer” Trauerſpiel
don Friedrich Hebbel: „Kaukaſiſche Komödie” Oper von Otto
Vartiſch: „Die Joſefslegende”, Ballet von Richard Strauß.
* Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters geht heute abend zum letzten Male vor der
Rück=
iehr Albert Lipperts — des Trägers der Rolle des Prinzen
kalgf — an die Bayeriſchen Staatstheater das heitere Spiel
Prinzeſſin Turandot” in Szene, das ſeit ſeiner
Erſtauf=
ſihrung im Landestheater in dieſer Faſchingszeit einen ebenſo
ſarken künſtleriſch=literariſchen, wie einen Erfolg der Heiterkeit
und der guten Laune gehabt hat. — Im Kleinen Haus des
NLandestheaters findet heute abend eine Aufführung von Mozarts
Entführung aus dem Serail” unter der Leitung von General=
Muitdirektor Karl Friderich in der Neuinſzenierung von
Pro=
ieſor Mar Hofmüller und Max Fritzſche ſtatt, die bereits zweimal
Auberordentlich beifällig aufgenommen wurde. Die Hauptpartien
gen Regina Harre, Lea Piltti, Heinrich Schlüter und Hermann
80mid=Berikoven. In der Partie des Belmonte wird heute abend
D Heinrich Kroegler vom Deutſchen Nationaltheater Weimar
goſtieren. — Morgen abend kommt im Großen Haus unter der
Mſikaliſchen Leitung von Generalmuſikdirektor Karl Friderich
Nichard Wagners Muſikdrama „Triſtan und Iſolde”, in
Der Neuinſzenierung von Profeſſor Max Hofmüller und Profeſſor
Leo Pagſetti zum erſtenmal zur Aufführung. Die Titelpartien ſin=
2en Joachim Sattler — der den Triſtan zum erſtenmal ſingt
Berta Obholzer. Die weiteren Hauptpartien ſingen Johanna
Lotter, Karl Biſſuti, Heinrich Blaſel und Karl Köther.
2. Februar ſtatfindet, am Sonntag an der Tageskaſſe des
Neen Hauſes Mary Wigmann, die wohl die berühmteſte deutſche
Cerin iſt, wird am Mittwoch ihre „Deutſchen Frauentänze” und
Wdere ihrer Schöpfungen bringen, die nach dem Urteil der Kritik
Höhepunkt der vor kurzem in Berlin beendigten „Deutſchen
Wöieſtſviele”, waren und deren Ruhn weit über Deutſchland
binaus
*Chemiſcher Kampf gegen Krankheitserreger.
Erprobung iſt das Mittel nun auch in einigen großen
Kranken=
eine Neue Tar deutſcher Wiſſenſchafl. häuſern verwendet worden, und in ihrer Nummer vom 15.
Fe=
bruar dieſes Jahres bringt die Deutſche Mediziniſche Wochen=
Der Kampf gegen die Infektionskrankheiten hat ſeit den
großen Entdeckungen Robert Kochs und Behrings nie geruht.
Nachdem eine große Zahl von Krankheitserregern entdeckt
wor=
den war, ſuchten die Forſcher aller Länder nach neuen Mitteln
zu ihrer Vernichtung. Mit desinfizierenden Mitteln, alſo ſolchen
Stoffen, die die Krankheitserreger abtöten, ließ ſich im lebenden
Organismus wenig erreichen, da alle dieſe Mittel mehr oder
weniger ſchwere Zellſchädigungen hervorriefen. Dagegen war
bereits durch den Nachweis natürlicher Abwehrſtoffe, die unter
dem Einfluß von Bakteriengiften im lebenden Körper ſelbſt
ent=
ſtehen, ein bedeutender Schritt vorwärts getan, und die
Ent=
deckung der erſten Heilſera ſtellte die Krönung dieſer
Forſcher=
arbeit dar. Aber nur gegen wenige Infektionskrankheiten ließ
ſich ein wirkſames Heilſerum gewinnen. Gleichzeitig ſuchte man
durch allgemein wirkende, ſogenannte unſpezifiſche Mittel die
Abwehrkräfte des Körpers gegen die Infektionsgifte zu ſteigern,
und zwar gerade in letzter Zeit mit ſehr bemerkenswertem
Er=
folg. Ungleich eindrucksvoller war aber alles das, was durch
ausgeprobte und künſtlich gewonnene Mittel gegen jene Gruppe
von Infektionskrankheiten erzielt wurde, die nicht durch
Spält=
pilze (Bakterien), ſondern durch einzelne Urtiere (Protozoen)
hervorgerufen wurden. Zu dieſen Krankheiten gehören die
Syphilis, die tropiſche Ruhr, die Schlafkrankheit und die
Ma=
laria. Es ſind ausſchließlich deutſche Forſcher und deutſche
For=
ſchungsinſtitute, die hier die wirkſamſten bund in der ganzen
Welt anerkannten Heilmittel fanden, und zwar das Salvarſan
gegen Syphilis, das Germanin gegen die Schlafkrankheit und
verwandte tropiſche Tierkrankheiten, und ſchließlich das
Plas=
mochin und Atebrin gegen die Malaria. Wahrlich, eine Reihe.
von Siegen deutſcher Wiſſenſchaft über Krankheit und Tod, auf
die wir ſtolz ſein können! Wenn nicht alle Zeichen trügen ſcheint
nun unermüdlichem deutſchem Forſchergeiſt ein neuer großer
Er=
folg von grundſätzlicher Bedeutung bevorzuſtehen. Es handelt
ſich um den erſten großen, wirklich geglückten Angriff mit
chemi=
ſchen Mitteln auf Bakteriengifte, und zwar auf jene bekannten,
oft ſehr bösartigen Eitererreger, die Streptokokken, die als
Er=
reger von Blutvergiftung gefürchtet ſind. Dieſes neue Heilmittel
iſt aus einem Farbſtoff, Diaminoazobenzol, hervorgegangen und
von den Chemikern der JG. Farbeninduſtrie Mietzſch und Klarer
1932 zum erſten Male hergeſtellt worden. Es handelt ſich um ein
rötliches Pulver, das in Waſſer leicht löslich iſt und eine orange
bis gelbrötliche Färbung in der Löſung zeigt. Es kann
einge=
nommen, aber auch in die Blutbahn eingeſpritzt werden, und
wird außerordentlich gut vertragen. Zur Behandlung genügt
ſchon ein Zehntel der verträglichen Menge. Man kann daher
ſagen, daß es praktiſch völlig ungiftig iſt und keine
Nebenwir=
kungen hervorruft. Im Laboratorium gelingt es regelmäßig,
Tiere, die an unbedingt tödlicher Streptokokken=Infektion
er=
krankt ſind, innerhalb weniger Tage zu heilen. Nach genaueſter
NSV.-Helferinnen, wir brauchen Euch!”
Die NS. Volkswohlfahrt braucht Helferinnen für ihre
viel=
ſeitigen Aufgaben, die ihr geſtellt worden ſind. Die Arbeit
die=
ſer Helferinnen beſteht darin, daß ſie beiſpielsweiſe als
Begleit=
perſonal bei der Kinderlandverſchickung eingeſetzt werden, daß
ſie weiterhin bei der Haushaltungshilfe, Säuglings= und
Kran=
kenpflege Verwendung finden. Ausbildung erhält jede NSV.=
Helferin in gründlichen Kurſen über Hauswirtſchaft, Säuglings=
und Krankenpflege. Es ſind dies Kenntniſſe, die jedem jungen
Mädchen fürs Leben von Nutzen ſein werden.
Um die Geſelligkeit zu pflegen, findet allwöchentlich ein
Heimabend ſtatt. Jede NSV.=Helferin trägt ihr ſchmuckes
brau=
nes Helferinnenkleid.
Helft durch Euren Eintritt in die NSV.=Helferinnenſchaft am
ſozialen Aufbau mit. Je mehr Helferinnen, deſto geringere
In=
anſpruchnahme der einzelnen und deſto geſelliger die
Heim=
abende.
Wer Auskunft haben will, wende ſich an die
Kreisſachbear=
beiterin der NS. Schweſternſchaft, Olivier, Mackenſenſtr. 18.
Sprechſtunden: Montags. Mittwochs und Freitags von 9 bis 12
Uhr vormittags.
Haſt du keine Sorge ums kägliche Brok,
dann gib und ſteuere der großen Nok!
Spende für das WHW., Kreis Darmſtadt:
yyſeie!
Konto Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
„ 3500 bei der Dresdner Bank und
„ „ 16000 bei der Deutſchen Bank.
Kyffhäuſertage an der Saar.
Am 10. März findet auf dem Horſt=Weſſel=Platz in
Saar=
brücken ein großer Aufmarſch des Landesverbandes Saargebiet
des Kyffhäuſerbundes ſtatt Der Bundesführer des Deutſchen
Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer”, Herr Oberſt a. D. Reinharo,
begibt ſich aus dieſem Anlaß perſönlich in das Saarland, um den
35 000 Kyffhäuſerkameraden, die für Heimat und Deutſchtum an
der Saar getreu ihrer ſoldatiſchen Ueberlieferung in den erſten
Reihen der Kampffront geſtanden haben, ſeine Anerkennung und
den Dank der im Kyffhäuſerbund zuſammengeſchloſſenen 3
Mil=
lionen ehemaliger Kameraden auszudrücken. Eine Deutſche
Weihe=
ſtunde in dem durch die Abſtimmung hiſtoriſch gewordenen Saal
der „Wartburg” in Saarbrücken vereint am Abend die
Kyffhäu=
ſerverbände Saarbrücken Stadt und Land. Weitere Weiheſtunden
und Kameradſchaftsfeiern ſind für die darauffolgenden Tage
vor=
geſehen in Saarlouis (für die Kreiſe Saarlouis und Merzig),
in Neunkirchen (für die Kreiſe Ottweiler und St. Wendel) und
St. Ingbert (für die Kreiſe St. Ingbert und Homburg).
ſchrift die erſten kliniſchen Berichte, und zwar aus der Inneren
Abteilung der Städtiſchen Krankenanſtalten in Wuppertal=
Elber=
feld, aus der Hautklinik der Mediziniſchen Akademie in
Düſſel=
dorf und aus der Univerſitäts=Frauen=Klinik in Jena. Dieſen
Arbeiten iſr außerdem ein ausführlicher Bericht über die
Dar=
ſtellung und die pharmakologiſche Prüfung des Mittels, das den
Namen Prontoſil erhalten hat, aus den Forſchungslaboratorien
der JG. Farbeninduſtrie Elberfeld von Profeſſor Domagk
vor=
angeſtellt worden. In allen Mitteilungen kommt die gute
Ver=
träglichkeit des Mittels zum Ausdruck. Es wird über
vorzüg=
liche Erfolge bei verſchiedenen Formen von Streptokokken=
Er=
krankungen berichtet, die bereits lebensbedrohend waren und den
Charakter einer Sepſis (Blutvergiftung); angenommen hatten.
Die gefährlichen Formen der Mandelentzündung, von denen eine
Blutvergiftung häufig auszugehen pflegt, wurden auch dann gut
beeinflußt und zur Heilung gebracht, wenn Nieren und Herz
angegriffen waren und aus der Fieberkurve die Vergiftung des
Blutes erkennbar war. Alle Fälle von Wundroſe wurden
ge=
heilt. Auch bei ſchweren Formen von Wochenbettfieber wurde
Heilung und Rückgang der Eiterherde erzielt. Außer auf
Strep=
tokokken (Kettenkokken) läßt ſich eine Wirkung auf
Staphylo=
kokken (Häufchenkokken) nachweiſen. Dagegen verſagt das Mittel
völlig bei Krankheiten, die durch andere Erreger (Pneumokokken,
Gonokokken, Typhusbazillen) hervorgerufen werden. Die
Wir=
kung auf die entzündlichen Vorgänge beim Gelenkrheumatismus
iſt noch nicht geklärt.
Iſt eine Blutvergiftung ſchon ſoweit vorgeſchritten, daß
Herz und Kreislauf ſchwer geſchädigt ſind, oder ſind andere
bös=
artige Folgeerſcheinungen der Sepſis aufgetreten, ſo verſagt auch
dieſes Mittel. Es kommt alſo vor allem darauf an, das Mittel
ſo früh als möglich anzuwenden, und damit wird vor allem die
Forderung erhoben, jede ſeptiſche Erkrankung ſo früh als möglich
zu erkennen. Das iſt nicht immer leicht, denn obwohl die
Er=
reger ins Blut dringen, gelingt es oft nicht, ſie darin
nachzu=
weiſen. Das Mittel wurde daher auch dann angewendet, wenn
ſich der erſte ernſte Verdacht auf Blutvergiftung durch
Strepto=
kokken zeigte. Nach einer erfolgreichen kliniſchen Probezeit von
nunmehr ungefähr zwei Jahren ſoll das Prontoſil in
allernäch=
ſter Zeit zu allgemeiner ärztlicher Verwendung freigegeben
wer=
den. Auf Grund der geradezu vorbildlichen Prüfung des neuen
Heilmittels und des günſtigen Eindrucks, der bei der Erprobung
gewonnen wurde, iſt nicht daran zu zweifeln, daß bald weitere
umfaſſendere Erfahrungen aus allen Ländern vorliegen werden.
Die kritiſchen und rein ſachlichen Darlegungen dieſer erſten
Veröffentlichungen ſind geradezu ein Muſterbeiſpiel für die
er=
folgreiche Zuſammenarbeit von Chemikern, Pharmakologen und
Aerzten, bei der die Leiſtungen des einzelnen Forſchers ganz
hinter dem großen Ziel, der Hilfe für den Kranken, zurücktreten.
Dr. med. Georg Kaufmann.
Die Hauswerbung des Reichsluftſchukbundes.
Die Hauswerbung des Reichsluftſchutzbundes mittels
Haus=
liſten iſt nun im ganzen Ortsgruppenbereich Darmſtadt und in
der Stadt Darmſtadt ſelbſt in vollem Gange. Der Appell an die
Volksgenoſſen hat den Widerhall gefunden, der für die ſo bitter
notwendige Mitgliedswerbung unbedingt nötig iſt. Schon jetzt
laufen bei der Ortsgruppe Darmſtadt des ROB., Rheinſtraße 75,
Teilmeldungen der Untergruppen ein, die einen ſehr guten
End=
erfolg verſprechen. Man ſtellt aber immer und immer wieder
feſt, daß der bedürftige und erwerbsloſe Volksgenoſſe ſeine
natio=
nale Pflicht ſehr ernſt nimmt und die Notwendigkeit der
Mit=
gliedſchaft, im Reichsluftſchutzbund erkannt hat! Folgende
Bei=
ſpiele ſind, neben vielen anderen, den bereits bei der Ortsgruppe
eingegangenen ausgefüllten Hausliſten entnommen und
beſtäti=
gen dieſe Tatſache: 1. Invalide (beide Beine verloren) 10 Pfg.
monatlich; 2. Schmied (erwerbslos) 20 Pfg.. monatlich. Ehefrau
10 Pfg. monatlich, Sohn (Schüler) 10 Pfg. monatlich, Tochter
10 Pfg. monatlich; 3. Erwerbsloſer (12.— RM. Unterſtützung
die Woche) 10 Pfg. monatlich. Bedauerlich iſt es aber um ſo
mehr. wenn Volksgenoſſen, anſtatt ihrer nationalen Pflicht zu
genügen, einen Vermerk in die Hausliſte machen, abgelehnt
oder kein Intereſſe! — Auch dieſe Volksgenoſſen werden
die Notwendigkeit des Reichsluftſchutzbundes mit ſeinen hohen
vaterländiſchen Zielen noch einſehen lernen. Jeder Volksgenoſſe
und jedes Mitglied des Reichsluftſchutzbundes, die von der Idee
des Reichsluftſchutzbundes und ſeinen Aufgaben durchdrungen
ſind, haben die Pflicht die Gleichgültigen und Lauen
wachzu=
rütteln, damit auch dieſe ſich noch in die Millionenfront des
RLB. einreihen!
Volksgenoſſen, helft alle mit, daß Darmſtadt hinſichtlich
ſei=
nes Mitgliederſtandes im Reichsluftſchutzbund ſich mit anderen
in dieſer Hinſicht vorbildlichen Städten meſſen kann!
Luftſchutz iſt nationale Pflicht!
— Julius Patzak kommt!!! Deutſchlands herrlichſter Tenor.
Kammerſänger Julius Patzak von der Bayriſchen Staatsoper
München, wird am 12. März im Städtiſchen Saalbau
Darmſtadt ein Konzert veranſtalten.
— Rentenzahlung beim Poſtamt Darmſtadt, Rheinſtraße. Es
werden gezahlt: die Militär=
Verſorgungsgebühr=
niſſe für März 1935 am 27. Februar, die Invaliden= und
Unfallrenten am 1. März d. 3
E1. Schützt die erſten Frühblüher! Das Blühen der
Pflanzen=
welt hat in dieſem Winter faſt keine Unterbrechung erfahren. Bald
ſtellen ſich nun auch die Frühblüher unter den geſchützten
Pflanzen ein, von denen zwei hauptſächlich Erwähnung verdienen.
Mitunter jetzt ſchon zeigen ſich die kleinen, Pfirſichblüten ähnlichen,
am Holz ſitzenden Blütchen des Seidelbaſtes (Daphne
meze=
rum). Erſt nach der Blüte erſcheinen die Blätter. Alle Teile der
Pflanze ſind ſtark giftig. Wer ſich nicht Beſtrafungen ausſetzen will,
laſſe den Seidelbaſt ungeſtört im Wald, wo er hingehört, und
er=
freue ſich dort an ſeinem Daſein. Noch ſchlimmer als dem
Seidel=
baſt iſt es ſeither der Frühlingsknotenblume (Leucojum
vernum), auch „großes Schneeglöckchen” genannt, ergangen
Haupt=
ſächlich kommt es im Vogelsberg vor. Man unterlaſſe das unſinnige,
unter Strafe ſtehende Ausgraben und Verpflanzen dieſer Blume
in den Garten, welcher Umſtand wohl am meiſter zum
Verſchwin=
den des Schneeglöckchens beigetragen hat. Das Pflücken der
Früh=
lingsknotenblume iſt ſelbſtverſtändlich ebenfalls verboten.
9uk die
Eine herzhafte Ergänzung, wie Franck Spezial, iſt für ſeden Kaſſee gut
— um den eigentlichen Kaffeegeſchmack zu unterſkreichen und um die Kaffeefarbe
zu vertiefen. Als „feine Kaffeewürze in Grießform” hat Franck Spezial
den weiteren dorteil, daß er in der korm kaffeeähnlich iſt
und ſich dem gemahlenen Kaffee appetitlich und leicht beimengen läßt.
Seite 6 — Nr. 54
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der N9ub.
Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Die nächſte Sitzung der Schulungsbeauftragten findet erſt
am 2. März 1935 ſtatt.
Es wird hiermit wiederholt auf die Begleichung der
Reichs=
ſchulungsbriefe aufmerkſam gemacht.
RS. Lehrerbund — Kreis Darmſtadt.
1. Betr.: Fachſchaft 6 (Berufsſchulen),
Der Kreisverband Darmſtadt/Groß=Gerau der Fachgruppe
„Gewerbliche Berufsſchulen” führt am Samstag, den 23. Februar
1935. 15 Uhr im großen Saale der „Krone‟, Darmſtadt,
Schuſter=
gaſſe, eine Arbeitstagung durch, die unter dem Geſichtspunkt
ge=
meinſamer Erziehungs= und Bildungsarbeit der einzelnen
Er=
ziehungsformen der berufstätigen Jugend ſteht.
Zur Frage der Zuſammenarbeit und Abgrenzung der
Auf=
gaben der einzelnen Stellen ſprechen Prof. Dr. Ziertmann, der
Präſident der Handelskammer, der Leiter des
Berufsgruppen=
amtes der DAF., und der Sachbearbeiter für das heſſiſche
Berufs=
ſchulweſen.
An der Tagung nehmen auch die Obermeiſter. Lehrlings=
und Bildungswarte und Fachlehrer der Handwerkerberufe teil.
2. Betr.: Fachſchaft 2 (Höhere Schulen).
Die nächſte Tagung findet am Montag, den 25. Februar,
20.30 Uhr, in der Aula des Realgymnaſiums ſtatt.
Gaufach=
ſchaftsleiter Pg. Dr. Ratz ſpricht über „Raſſe und Erziehung”
3. Betr.: Fachgruppe „Kindergärtnerinnen”.
Die nächſte Arbeitstagung der Fachgruppe „
Kindergärtnerin=
nen” findet am Mittwoch, den 27 Februar, 18 Uhr, in der
Eleonorenſchule ſtatt. Pfarrer von der Au ſpricht über „
Heſ=
ſiſche Volksbräuche‟.
Berufsgruppe der Werkmeiſſer.
Der Verband für autogene Metallbearbeitung, Ortsgruppe
Darmſtadt, zeigt im Rahmen des Winterprogramms am
Mon=
tag, den 25 Febr., 20.15 Uhr, im Fürſtenſaal (
Grafen=
ſtraße) zwei Schweißfilme über:
„Das autogene Schweißen von Kupfer und von
nicht roſtenden Stählen”.
Den einleitenden Vortrag — mit Lichtbildern — hält Herr Dipl.=
Ing. F. Hermann (Frankfurt a. M.=Griesheim). Dieſer
Licht=
bildervortrag zeigt den Kameraden der Metallinduſtrie ſo
man=
ches Wiſſenswerte auf dem Gebiete der neuen Schweißtechnik. —
Wir bitten daher unſere Kameraden und Intereſſenten um regen
Beſuch.
Abt.
Techniſche Nokhilfe.
Wochen=Dienſtplan.
Montag, den 25. Februar: 19.45 Uhr: Abteilung Techn. Dienſt,
Luftſchutzdienſt Gasſpürer und Spielleute Antreten im
Mar=
ſtall. 21.30 Uhr: Schwimmen für alle Abteilungen.
Mittwoch, den 27. Februar: 20 Uhr: Gasſpürer.
Donnerstag, den 28. Februar: 19 Uhr: Führerbeſprechung. 20
Uhr; Inſtandſetzungsdienſt, Marſtall. Techniſcher Dienſt und
Luftſchutzdienſt, Hermannſchule (Karlsſtraße).
gez. Kochhafen, Ortsführer.
E Ausgabe von Mietgutſcheinen (Sondergebäudeſteuer).
Wir verweiſen auf die Bekanntmachung des Städtiſchen
Wohl=
fahrts= und Jugendamtes in der heutigen Nummer, wonach die
Ausgabe der Mietgutſcheine für die Monate Februar und März
in der Zeit von Montag bis Freitag nächſter Woche im früheren
Ludwigsbahnhof. Steubenplatz 13 (Eingang 2), ſtattfindet. Die
Ausgabe erfolgt nur während der in der
Bekannt=
machung genannten Stunden gegen Vorlage der
Arbeits=
loſenkontrollkarte bzw. des Unterſtützungsausweiſes uſw.
75 000=RM.=Gewinn gezogen. In der 1. Abteilung
nach Heſſen gefallen. In der geſtrigen Ziehung der
Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie fiel ein Gewinn von
75 000 RM. auf das Los Nr 131 618. In der erſten Abteilung
wird das Los in Achteln in Heſſen, in der zweiten Abteilung
in Achteln in Niederſchleſien geſpielt.
Was die Lichtſpiel=Theater bringen.
Helia: „Ferien vom Ich”.
Dieſer Film wurde nach dem gleichnamigen Roman von
Paul Keller gedreht. Peter Francke ſchuf das Drehbuch und die
Liedertexte, Marc Roland die Muſik dazu. Hans Deppe führte
die Regie und iſt wohl auch dafür verantwortlich, daß dieſer
heiter=ernſte Film (die Heiterkeit iſt überwiegend) in eine der
landſchaftlich ſchönſten Gegenden Deutſchlands verlegt wurde.
In eine Landſchaft, die eine Fülle wundervoller Bilder aus der
deutſchen Landſchaft zeigt. Bilder von Wald und Feld,
von Acker und Wieſe, von See und Fluß, kurz, von der
Schönheit der Scholle. Und in dieſer Schönheit der Bilderfülle
ſingt der Film ein hohes Lied der Heimatliebe. Die dem Roman
entnommene Idee iſt, wenn in unſerer Zeit auch
undurchführ=
bar, ſo doch höchſt originell und gibt Gelegenheit, eine Anzahl
ſowohl ſpannender wie humorvoller Szenen ſpieleriſch
aufzu=
bauen. Ein reicher Millionär der bisher nichts kannte als ſeine
Geſchäfte, kommt nach Deutſchland, um auszuſpannen. Es
ge=
lingt ihm aber erſt dann, als er einem klugen Arzt in die Hand
Cilly weiß mit Pferden umzugehen.
Cilly Feindt als Friedel im Olaf=Fjord=Film der Ufa
„Ferien vom Ich”. Spielleitung: Hans Deppe.
fällt, der ihm beſtätigt, daß er eigentlich geſund iſt, daß nur
ſeine Nerven der Erholung bedürfen, daß er „Ferien vom Ich”
nehmen müſſe. Das ſcheint dem Vielbeſchäftigten unmöglich, der
kluge Arzt aber weiß ihn davon zu überzeugen, daß gerade ihm,
dem Millionär dieſe Möglichkeit gegeben iſt. Er kauft ein
großes Landgut und ſammelt dort alle, die an der gleichen
Krankheit leiden, alle, die ſich einmal loslöſen müßten vom Ich,
um wieder Menſch zu werden. Alle Stände und Berufe finden
ſich zuſammen, keiner darf vom anderen wiſſen, wie er heißt und
was er iſt. Und alle müſſen arbeiten, durch ihre Arbeit neue
Kraft aus dem Boden ſchöpfen. Natürlich führt das bei der
Ver=
ſchiedenartigkeit der Charaktere zu allerhand heiteren Szenen
und ſelbſtverſtändlich auch zu heiterem Liebesſpiel, das
vorüber=
gehend durch Intrige tragiſch zu werden ſcheint, ſchließlich aber
in einem ſchönen happy end endet. Die Hauptrollen ſind mit
er=
ſten deutſchen Filmkräften beſetzt, u. a. Hermann
Speel=
manns, Carola Höhn, Walter Steinbeck. Cilly Feindt,
Werner Fink und viele andere. Im Beiprogramm läuft wie
ſchon mehrmals, wieder einer der entzückenden Micky=Maus=
Trickfilme, diesmal farbig. Eine köſtliche Humor=Symphonie.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 15. Februar; Köppchen, Ludwig Franz,
Schuhmacher, 73 Jahre alt, verwitwet. Am 14. Februar:
Geh=
bauer, Barbara Eliſabeth, geb. Leithäuſer, Witwe des
Hilfs=
arbeiters, 77 Jahre alt, Arheilgen. Sehring, Margarete, geb.
Meck, 69 Jahre alt, Ehefrau des Schloſſers, Langen. Am 15.
Fe=
bruar: Roth, Katharina, geb. Rückert, Ehefrau des
Schuh=
machers, 61 Jahre alt, Dornheim. Am 14. Februar Hirt
Eliſa=
betha, geb. Schenk. Ehefrau des ſtädt. Straßenreinigers, 65 Jahre
alt. Am 15. Februar: Sauerwein Chriſtian Adam
Land=
wirt und Gemeinderechner, 67 Jahre alt, verheiratet, Altheim.
Bickelhaupt, Ludwig Johann Heinrich, 10 Jahre alt, Schüler,
Sohn von Arbeiter, Jugenheim. Dillemuth Heinrich,
Ober=
rechnungsrat i. R., 33 Jahre alt, verheiratet. v. Düring,
Fried=
rich, kaufmanniſcher Betriebsleiter, 80 Jahre alt, verwitwet.
Müllemann, Heinrich, Amtsobergehilfe i. R., 78 Jahre alt,
verheiratet. Helmer, Philipp, Schreiner, 68 Jahre alt, ledig.
Am 16 Februar: Scheinpflug, Anna, geb. Schneider 68 Jahre
alt, Witwe des Schneidermeiſters. Am 17. Februar: Emrich,
Karl, Kaufmann, 61 Jahre alt verheiratet. Am 16. Februar:
Berner, Hugo, 2 Tage alt, Sohn von Architekt. Am 17.
Fe=
bruar: Jüngling Marianne, 9 Monate alt, Tochter von
Schloſſer, Arheilgen. Morgenroth, Katharina, geb. Beinert,
64 Jahre alt, Ehefrau des Oberbahnwärters i. R. Am 18.
Fe=
bruar: Denne, Wilhelmine 68 Jahre alt, ledig, ohne Beruf.
Emig, Margarethe, geb. Walter, 65 Jahre alt. Ehefrau des
Gaswerksarbeiters. Am 16. Februar; Keller, Thereſia, geb.
Waldmann, Ehefrau des Schneiders, 53 Jahre alt. Am 17.
Fe=
bruar; Frank, Johannes, Maſchinenarbeiter, 64 Jahre alt,
ver=
witwet. Am 18. Februar: Theis, Katharina, geb. Horne, 72
Jahre alt, Witwe des Bäckermeiſters, Hattenheim. Braun. Hans
Chriſtoph, Apotheker i. R., 79 Jahre alt, verheiratet.
Konz=
mann. Marie Babette, 19 Jahre alt, ledig. Büttner Philipp,
58 Jahre alt, verheiratet Roßdorf. Wicht, Dorothea Eliſabethe,
geb. Pfaff, 55 Jahre alt, verheiratet, Bahnarbeiter, Hähnlein.
Am 19. Februar: Döll, Wilhelm. Reichsbahninſpektor i. R.
65 Jahre alt, verheiratet. Geißler, Karl, Weißbinder 64 J.
alt verheiratet. Weißgerber, Wilhelm, Reichsbahnſekretär
i. R., 63 Jahre alt, verheiratet. Am 20. Februar: Haag Marie,
geb. Steiger, Witwe des Kaufmanns 72 Jahre alt, Michelſtadt
i. O. Trinkaus Katharina, geb Uhrig, Witwe des Maurers,
83 Jahre alt, Babenhauſen. Am 21. Februar: Pulch, Katharina,
geb. Sauer, Witwe des Bürſtenmachers, 79 Jahre alt. Eckſtein
Martha Eliſabeth, geb. Ochs, Witwe des Schneidermeiſters 85
Jahre alt. Am 20. Februar: Carls Marie, geb. Oeſterling,
Ehefrau des Feldſchützen, 72 Jahre alt. Beck Eliſabeth geb.
Arnold, Ehefrau des Gärtners, 32 Jahre alt. Am 21. Februar:
Wacker, Anna, geb., Sauer, Witwe des Schuhmachers, 63 Jahre
alt Schanz Friederike, geb Hieronymus, Witwe des
Werk=
meiſters, 64 Jahre alt, Stockheim i. O. Brand, Philipp,
Zug=
führer i. R., 71 Jahre alt, verheiratet. Mahr Margarete, geb.
Mahr, Witwe des Privatiers, 79 Jahre alt. Am 22. Februar:
Brücher, Ernſt, Schloſſer, verheiratet 76 Jahre alt.
Kirchliche Nachrichten.
Epangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 23. Februar.
Stiftskirche. Abenbs 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.
Sonntag Sexageſimä, 24. Februar.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. (Zum
Gedächt=
nis Gg. Fr. Händels (geb. 23. Febr. 1685) ſingt der Kirchenchor mit Orcheſter den
100. Pſalm). — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Markusgemeinde. Pfarrer
Kornmann. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Dekan Müller.
Im Chor der Stadttirche iſt jeden Wochentag abends 6,45 Uhr Liturgiſche Andacht.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Nordſeite
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Heß. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß, Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der
Kaplanei=
emeinde
Schloßkirche. (Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.) Vorm. 9,30
Uhr: Beichte mit Anmeldung in der Sakriſtei. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Berégr. Vorm. 11 Uhr
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér. Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Kapelle des Städt. Altersheims, Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Mittwoch, 27. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. — Donnerstag,
28. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger, Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Mittwoch, 27. Febr., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer
Köhler.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Ein=
gang Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Mittwoch, 27. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Weinberger.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Weiß. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß. Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Irle.
Mittwoch, 27. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk im Gemeindehaus
über Markusevangelium. Pfarrer Weiß.
Saal der Neuen Trainkaſerne, Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Irle.
Mittwoch, 27. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk im Saal der
Neuen Trainkaſerne über 1. Korintherbrief, Pfarrer Irle.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
Mittwoch, 27. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Walbeck. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Donnerstag, 28. Febr., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärt igen bis zum 28. Febr.: Pfarrer Heß, Hügelſtr. 6,
Fernſprecher 2205; vom 1. März ab: Pfarrer Lautenſchläger, Hügelſtr. 28, Fernſpr. 2033
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Gemeinbehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 25. Febr.: Jugenbabend
der Stadtgemeinde. — Dienstag, 26. Febr.: Mütterabend der Stadtgemeinde. —
Mitt=
woch, 27. Febr.: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Freitag, 1. März,
Kirchenchor der Stadtkirche.
Schloßkirche, Donnerstag, 28. Febr., abends 8 Uhr: Lehrgang von Pfarrer
Win=
termann (7. Abend).
Konfirmandenfaal im Schloß. Mittwoch, 27. Febr.: Handarbeitsſtunde der
Stadtgemeinde.
Martinsgemeinde. Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Sonntag, 24. Febr.:
Vorführung des neuen Bethelfilms „Ringende Menſchen”. Nachm. 3 Uhr für
Jugend=
liche; abends 8 Uhr für Erwachſene. — Montag, 25. Febr., abends 8 Uhr: Jungenabend
Weſt. — Mittwoch, 27. Febr., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule. — Freitag,
1. März, abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. — Mädchenabend Weſt. — Samstag, 2. März,
nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 26. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 28. Febr., abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. — Freitag, 1. März, abends
8 Uhr: Mütterabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 28. Febr., abends
8 Uhr: Poſaunenchor. — Freitag, 1. März, abends 8Uhr: Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 25. Febr., abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Dienstag) 26. Febr., abends
8 Uhr: Mütterabend. — Mittwoch, 27. Febr., nachm. 2 Uhr: Strickſchule. Nachm. 2,30
Uhr: Nähnachmittag. — Donnerstag, 28. Febr., abends 8,15 Uhr: Alterenkreis. „Das
chriſtliche Kirchenjahr.” — Freitag, 1. März, abends 8 Uhr: Evang. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 25. Febr., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 27. Febr., nachm. 3 Uhr: Strickſchule. —
Donners=
tag, 28. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 25. Febr., abends
8 Uhr: Poſaunenchor. Abends 8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk, Mädchenkreis. —
Diens=
tag, 26. Febr., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. —
Donners=
tag, 28. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend (Oſtbezirk). — Freitag, 1. März, abends
8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 2. März, abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Saal der Neuen Trainkaſerne. Freitag, 1. März, abends 8 Uhr: Mütterabend
(Weſtbezirk).
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Sonntag, 24. Febr., abends
8 Uhr: Gemeindeabend. — Montag, 25. Febr., abends 8,30 Uhr:
Gemeindemädchen=
abend. — Dienstag, 26. Febr., abends 8 Uhr: Pauluschor: Hauptverſammlung. —
Donnerstag, 28. Febr., abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag von Frau Dr. Friedrich über
„Griechenland” — Freitag, 1. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 24. Febr.,
nachm 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24), Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:,
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Abendmahlsfeier. Pfarrer Köhler. — Montag
nachm. 3 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Herr
Bring=
mann. Mittwoch: Philadelphia=Konferenz. Vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. 10 Uhr: 1.
Re=
ferat: Das Glaubensleben als Schöpfung des Heiligen Geiſtes. Pfarrer Eckardt=Chriſchona.
Nachm. 2,30 Uhr: 2. Referat: Das Glaubensleben unter der Zucht des Heiligen Geiſtes.
Pfarrer Eckardt. Abends 8,30 Uhr: Schlußverſammlung. Leitſatz: Völkiſche Religioſität
Samstag, 23. Febr ir 1935
Aufruf
des Leiters der Landesſtelle Heſſen=Naſſau des Reichsm iſteriums
für Volksaufklärung und Propaganda. Pg. Müller=Geld.
Braun gebrannt, mit roten Backen und leuchten n Augen
kamen im vorigen Jahr die 19 000 Kinder zurück, die vo der NSV.
innerhalb unſeres Gaues aufs Land zur Erholung geſch )wurden.
Aber nicht nur körperlich geſundeten unſere Kind=draußen
in freier Natur. Die Stadtkinder haben auf dem Lan/ ſchon in
ihrer früheſten Jugend dem deutſchen Bauern, bei ſe r Arbeit
helfen dürfen und von Tag zu Tag ehrten ſie dieſen kann, der
ſeinem Volke das Brot ſchafft. mehr. Jetzt erſt wußter fe, welche
ungeheuer ſchwere, aber auch ſchöne Arbeit der bäuer ce Beruf
mit ſich bringt. Wie anders war es in früheren Zei ), wo der
Städter mit 20 Jahren kaum das Kartoffelkraut von E ſſte
unter=
ſcheiden konnte.
In dieſem Jahre wollen wir mindeſtens die doppel (Zahl
un=
ſerer Stadtkinder hinaus zur Erholung aufs Land ſch ſen! Dazu
iſt es notwendig, daß von allen Seiten mitgeholfen w d. unſerer
Jugend eine Sommerfreude, aber auch Verſtändnis für ſiſer
deut=
ſches Bauerntum zu bereiten.
Ihr alle müßt mithelfen! Stellt für unſere Junge=kund
Mä=
dels aus der Stadt Pflegeeltern im Sommer zur Ver gung!
In der Zeit vom 25. Februar bis 2. März 1935 u fden
Tau=
ſende von NSV.=Helfern an jeder Tür anklopfen un jum eine
Pflegeſtelle bitten. Laßt ſie nicht vergeblich kommen!
Außerdem können bei jeder Dienſtſtelle der NSV. egeſtellen
angemeldet werden.
Heil Hitler!
gez. Müller= Geld.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Film des n reißenden
Tempos: „Der Fall Baskerville” (Wenn die Mask fällt . . .)
ein ſtarker Senſationsfilm aus der Unterwelt=Diplon tie.
— Reſi=Theater zeigt das gewaltige Meiſterwerk ſis
Tren=
kers: „Der verlorene Sohn” mit Luis Trenker. Mcſa
Ander=
gaſt. Jugendliche haben Zutritt.
— Belida zeigt Käthe von Nagy in der Ufa=Ope ’tte „
Ein=
mal eine große Dame ſein”, mit Wolf Albach=Ret) Guſtav
Waldau, Gretl Theimer und Ida Wüſt.
Vereins= und lokale Beranſtalkungt.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.
Verein der Pioniere und Verkehrsſruppen
Darmſtadt und Umgegend. Am Sonntag, den 4 Februar,
nachmittags 4 Uhr, findet im Reſtaurant Handelsho
/Ludwigs=
platz 8 unſere Hauptverſammlung mit folgender Te esordnung
ſtatt: Begrüßung, Jahresbericht, Kaſſenbericht. Berick der
Prü=
fungskommiſſion, Jahresbericht der Schießadteilung. B brechungen
über die Fahnenweihe und Verſchiedenes. — Ab 6.30 hr
gemüt=
liches Zuſammenſein mit Damen. Um recht zahlreiche ſeteiligung
wird gebeten.
Brlefkaſſen.
Ider Anfrage iſt die ſetzte Bezugsgulttung beizufügen. Knonyme Anfr in waten
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindt ſek:.
C. A. Wenn der Mietzins nach Monaten, vk zur 3e
wohl faſt allgemein, bemeſſen iſt, können Sie, da a ſeres nicht
(auch nur mündlich) vereinbart zu ſein ſcheint, ſpät fens am
15. auf den Schluß des Kalenderjahres ndigen.
häufige Grippefälle werder
die Erkältungskrankhe
ehr leicht mög
allgemein i
wenn reck
Uebertrag=
Menſchen
Grippe=
eind.
eineKK
verlierN
dieſe
Mangkt
lige Opfen,
den Mund
d/Bakterien
einatmen”
Wils ſei andern,
auf hs Fieber.
gürch die ſehandlun
oder bibliſcher Offenbarungsglaube. Pfarrer Köhler. — Donnerstag= ſelſtun
aus. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſcht
abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8,30 Uhr: Ju hdbundſtu
für junge Mädchen und junge Männer. — Montag, nachm. 5 Uhr: 8 übenjun=
Abends 7.30 Uhr: F. K. für junge Mädchen. — Dienstag, abends 8,30 hhr: Mädch
kreis. — Mittwoch: Beteiligung an der Philadelphia=Konferenz.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenhei 1 Sanbſtr.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zwe m und vierter
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden. Donnerstag, 28. Febr., mds von
9 Uhr: Choralſingen. 9 bis 10 Uhr: Abendandacht für Hausangeſtellte.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt, Hügelſtr. 6, Fernſpr. 2205. Jugendfi ſorge,
meine Fürſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge. Sprechſtunden äglich vor
bis 12 Uhr: — Rechtsauskunftsſtelle für alle Rechtsfragen, einſchließ / Eheberat
nd Mietrecht. Sprechſtunden täglich von 11 bis 12 Uhr, ausgenommer Mittwoch,
Samstag. Trinkerfürſorgeſtelle. Sprechſtunden von Montag bis eitag, nae
5—6 Uhr.
Evang. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine 2 bpe): Einna
ieſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8 bis 12 Uhr. Kirchenſteuerangeleg heiten werd
tur im Landeskirchenamt, Mackenſenſtr. 40 (Ecke Neckarſtr.), Zimme 7, bearbeite
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 2: Fernſpr. 2880,
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr.
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul= rhardt=”
Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pault ſrche,
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. /Fernſpr. ?
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 24. Febr. 1935. Vorm. 10 Uhr Fredigte
dienſt. Pfarrer Mangold. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 1 †: Bibelſtund
Pfarraſſiſtent North.
Friedenskirche. Sonntag, 24. Febr. 1935: Vorm. 10 Uhr: Pre btgottesdien
Pfarraſſiſtent North. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evgl. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 24. Februar, Vorm. Uhr: Chriſten
lehre. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nontagaben
Frauenverein. — Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch: Bibelſtun / — Frei
jenabend.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 24. Februar, yrm
Hauptgottesdienſt. — Dienstag: Jung=Mädchen=Vereinigung. — Mi pocht
Chor. Familien=Abend im Gemeindeſaal. — Donnerstag; Frauer Fein,
meindeſaal. Vortrag der Schweſter Lydia Roth aus Nonnenweiher
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 24. Februar, Vorm. 10 Uhr: K ſptge
(Foh. Ev. 11, 20—27). Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen — D
28. Februar, 20 Uhr: Frauenabend.
Evgl. Kirche Dieburg. Sonntag, 24. Febr. 1935: Vorm. 10 u.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Dienstag, 26. Febr., Evgl. Fra ſihil
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſch nds.
Methodiſten=Gemeinde (Evangeliſche Freikirche), Wendelſtadtſty /8.
24. Febr., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Sonntag abends 8 Uh W
dienſt. Thema: Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. (Offb. Johan
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 24. Febr. 1935, vorm.
gottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule
Gottesdienſt. — Montag, abends 8,30 Uhr: Singſtunde. — Mittwoch
Gottesdienſt. Prediger Zaiſer, Frankfurt a. M.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 24
9,30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkün) ung
tag, 26. Febr., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Adventsgemeinde Darmſtadt, Sandſtr. 10. Sonntag, 24. Febr. 19: la
Vortrag. Thema: „Die Höllenlehre im Lichte der hl. Schrift.” Freita ſa
Geiſtl. Unterhaltungsſtunde. — Samstag, vormittags 9,30 Uhr: Bibelſti An
Predigt.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Samstag,
Kultiſche Leſung aus dem zweiten Petrusbrief. — Sonntag, 24. Febr.,
weihehandlung mit Predigt. Anſchließend Sonntagsfeier für Kint
27. Febr., 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, 28.
Menſchenweihehandlung. 20 Uhr: Vortrag von Pfr. Gottfried Galle
im Leben des Menſchen.” (Trauung, Prieſterweihe, Sterbeſakrament.)
18 Uhr: Kultiſche Leſung.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christlan Sclenge Societ k:
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Hnni
10 Uhr: und ſeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 24. Febr.: mu
Text; Hiob 28:28.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, 24. Febr. 1935: vorm. 10
verſammlung. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 6 Uhr:
Abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Dienstag, abends 8 Uhr: Solde
Mittwoch, abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Donnerstag, abends
Freitag, abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung.
euftſchuß und Volksgemeinſchaft.
zurcepolution 1918 in Deutſchland beſiegelte, machte aus einem
millensſtarken und nationalen Deutſchland ein Volk von Klaſſen
und Parteien. Der deutſche Wehrwillen wurde erſtickt,
notzdem Deutſchland, im Herzen Europas liegend, nur noch
unge=
ſchützte Grenzen und nur eine kleine Reichswehr zu ſeiner
Ver=
teidigung hatte. Die Luftwaffe, der Beſitz von Kampf= und
Bom=
benflugzeugen, wurde uns laut Verſailler Diktat verboten.
imitten der Luftmächte Europas! Einen Schutz aber gibt es für
unſer deutſches Vaterland ſeit der nationalen Revolution, den
mehrwillen eines geeinten deutſchen Volkes! Nur auf
die=
ur Grundlage konnte der Reichsluftſchutzbund ſeine ihm geſtell=
Aufgaben in Angriff nehmen, das deutſche Volk zu einer
chickſals= und Volksgemeinſchaft im Luftſchutz
zuſammenzu=
ſießen. In allen wirtſchaftlichen und politiſchen Maßnahmen
liſt in überzeugender Form die deutſche Volksgemeinſchaft zum
Ausdruck gekommen. Aber mehr denn je muß ſich dieſe deutſche
hollsgemeinſchaft im Luftſchutz auswirken. Die deutſchen
Nolksgenoſſen müſſen hinſichtlich der großen Luftgefährdung
geutſchlands eine einheitliche Abwehrfront darſtellen! In jedem
ßaus, in jedem Luftſchutzblock müſſen im Luftſchutz ausgebildete
zuanner und Frauen vorhanden ſein, denn bei Luftgefahr wird
ſedes Haus und jeder Block zu einer Schickſalsgemeinſchaft
wer=
den. Darum muß aber auch jeder Volksgenoſſe Mitglied im
heichsluftſchutzbund ſein und ſich in die Millionenfront des deut=
ſchen Luftſchutzes einreihen!
Deutſcher Volksgenoſſe, willſt du nicht dieſer
Volksgemein=
ſchaft im Reichsluftſchutzbund, zum Wohle von Volk. Heimat und
familie, angehören? Du haſt eine nationale Verpflichtung dazu!
Mit einigen Pfennigen im Monat kann jeder zu dem großen
Eelbſtſchutzwerk des Reichsluftſchutzbundes beiſteuern. Darum
ichne dich in die Hausliſten des Reichsluftſchutzbundes als
Mit=
u hilfſt damit nicht nur deinem Volke, ſondern
Aus dem Gerichtsſaal.
An. Eine ganz gefährliche junge Bande oder wenigſtens ein
Fück davon ſaß am Freitag auf der Anklagebank des
Bezirks=
ſhöffengerichts: Drei junge Leute von hier, die gemeinſam
„u den Nächten des 10. und 11. November vorigen Is. in einem
higarrengeſchäft in der Rheinſtraße eingebrochen waren und dort
igaretten im Werte von gut 300 Mark geſtohlen hatten. Auch
ſuges Wechſelgeld, ein Scheckheft und eine Lederjacke hatten ſie
hitgenommen. Die Jacke allerdings warfen ſie in der
Alexan=
ſerſtraße in ein Kellerfenſter, denn ſie habe keinem gepaßt. Der
huuptmanager und der gefährlichſte iſt der 19jährige vorbeſtrafte
8. Er und der zweite, der ebenfalls 19jährige O. S.,
leug=
ſen wo ſie nur können. Nur wo man ihnen alles haargenau
ſuchweiſen kann, geben ſie es zu. Merkwürdig iſt, daß genau
ſir Wochen vor dieſer Sache ſchon einmal auf die gleiche Weiſe
mden Zigarrenladen eingebrochen wurde. Der Beſitzer machte
dmals keine Anzeige, weil er eine Nachläſſigkeit des Perſonals
mutet hatte, denn auf die Idee, daß die Diebe durch das
llicht der Ladentüre eingeſtiegen waren, war keiner gekom=
Merkwürdig iſt weiter, daß ſeit der Feſtnahme dieſer
bei=
in Zigarettendiebſtahl mehr vorkam. Wie gefährlich die
ind, zeigt auch der Plan eines Ueberfalls auf eine hieſige
ele, den ſie untereinander erörtert hatten. Der dritte
Ange=
der 18jahrige Rudolf L., iſt wohl der harmloſeſte, er hatte
nur am erſten Diebſtahl teilgenommen und hatte ſich, da
ihn noch nicht gefaßt hatte, freiwillig geſtellt. Das Gericht
ſiteilt B. wegen eines ſchweren und eines einfachen
Dieb=
üt unter Zubilligung mildernder Umſtände zu einer
Gefäng=
ſiüfe von zwei Jahren. S. zu zehn Monaten und L. zu vier
Nonaten Gefängnis. Ihm wird überdies die
Unterſuchungs=
mit vier Wochen angerechnet. Alle drei wollen das Urteil
* hat ſich dann der 45jährige Johannes H. wegen Untreue
Unterſchlagung zu verantworten. H. hatte die Tankſtelle
biadtiſchen Betriebe zu verwalten und hatte dabei Geld, das
von Privaten eingenommen hatte, für ſich behalten und Be=
Sſtoff für ſein Motorrad entnommen, ohne es zu bezahlen.
des zu verſchleiern, hatte er in die Kontrollbücher und in
bicher der Kraftwagenfahrer der Städtiſchen Betriebe mehr
Mebsſtoff eingetragen, als dieſe jeweils von ihm erhielten.
Angeklagte beſtreitet jede Schuld. Das Gericht hält ihn
für überführt und erkennt auf eine Gefängnisſtrafe von
Monaten. Mildernd kommt dabei in Betracht, daß der
An=
oie während des Krieges ſeine Pflicht tat und ſchwer be=
Dgt wurde. Andererſeits ſei es vonnöten, durch ſtrenge
en unbedingte Sauberkeit auch da wieder zu erreichen, wo
ſio nicht um Beamte, ſondern nur um Angeſtellte der
Be=
den handle
Ein ähnlicher, allerdings etwas ſchwererer Fall wird vor
9roßen Strafkammer verhandelt. Dort iſt Anklage
Wen gegen den 22jährigen Sch. aus Mörfelden wegen
ſchlagung Urkundenfälſchung und Urkundenbeſeitigung im
Sch. iſt ſeit acht Jahren, auf der Mörfeldener
Bürger=
ſerei in M. beſchäftigt; zunächſt trat er ein als Lehrling
wurde 1931 Bürogehilfe. Die Selbſtändigkeit, die man ihm
lutzte er dazu aus. Gelder, Gebühren, die er von den Wir=
Tanzveranſtaltungen erhielt, zu unterſchlagen. Schon
ſtuhjahr vorigen Jahres hatte man ihn bereits einmal be=
Nr wegen derartiger Unregelmäßigkeiten, hatte ihn dann
— Deil der Betrag verhältnismäßig minimal war, wieder
Sſelt. Und ſtatt ſich dieſes als Warnung dienen zu laſſen,
De er im Jahre 1934 erſt recht weiter. Im Augu” behielt
Ee Stempelgebühr von 130 Mark für ſich und verſuchte ſich
eine fingierte Gebühr zu erſchwindeln. Als wegen der
eſchlagenen Gebühr ein Schreiben vom Kreisamt kam behielt
S lür ſich und ſetzte unter die Zuſtellungsurkunde
fälſchlicher=
den Namen des Empfängers. Das Gericht iſt der Auf=
G Laß der Angeklagte kein Beamter im ſtrafrechtlichen
e Vei. Es billigt ihm außerdem eine gewiſſe Notlage zu
Fkurteilt ihn wegen fortgeſetzter Unterſchlagung, wegen
hrungsbruchs, ſchwerer Urkundenfälſchung und verſuchten
½ zu insgeſamt einem Jahr und drei Monaten Gefängnis.
D Angeklagte im großen und ganzen geſtändig iſt, werden
De: Monate Unterſuchungshäft angerechnet.
2 Strafſenat verurteilt am ſelben Tag den 18jäh=
Daus Stöſſinger aus Friedberg wegen Vorbereitung zum
„erkat zu zwei Jahren Gefängnis. Stöſſinger war ſchon ſeit
es Jahren Kommuniſt und ſtand auch jetzt noch in
Verbin=
ſir kommuniſtiſchen Agenten. Als er eines Tages einen
legaler Flugſchriften erhielt nahm ſein Vater eines
mt und gab es in der Eiſenbahn einem Bekannten. Beide
ſtangeklagt. Der Bekannte wird jedoch freigeſprochen,
der 47jährige Auguſt Stöſſinger, wird zu einem Jahr
berurteilt. Ihm werden fünf Monate, dem Sohn
iate Unterſuchungshaft angerechnet. Hans wird aus=
Dom Vorſitzenden verwarnt. Lediglich ſeine Jugend habe
Dem Zuchthaus bewahrt, in das er im Wiederholungs=
Unweigerlich komme.
Aekillicher Sonnkagsdienſt: Neuregelung.
Sonntagsdienſt reicht nunmehr von
ag mittag 2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr.
u oil am Wochenende nicht ohne dringenden Grund bean=
„iden, denn er bedarf dieſer Freizeit zur Ruhe und
teſern. 2= um die Leiſtungsfähigkeit in ſeinem Beruf zu
Deklange daher die Hilfe des Arztes nur in wirklichen
ſällen
Merſt die des Hausarztes —, nur in ſeiner Ab=
D Bilfe des Arztes vom Sonntagsdienſt.
Sonntags=
an Sonntag dem 24. Februar; Dr. med.
Lengſtraße 23: Telephon 1208: Dr. med Morian
ge 2. Telephon 3226, Dr. med. Rahn. Saalbauſtr. 76.
hon 763.
Snſches= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Len Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließen=
ine Dom 24. Februar bis 3. März den Nachtdienſt; die
SJ am Juſtizpalaſt. Bismarckſtraße 9, und die
Ddthere, Kirchſtraße 10½. Der Nachtdienſt wech=
„ilsiag abend, ſo daß die Apotheke, welche den Sonn=
iu, ſchon in der vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt
Aus Heffen.
Dg. Arheilgen, 21. Febr. Luftſchutzwerbung. Im
Rah=
men der Hauswerbung des Reichsluftſchutzbundes werden auch durch
die hieſige Ortsgruppe gegenwärtig den Hausbeſitzern Hausliſten
zugeſtellt und die Einwohnerſchaft aufgefordert, die Beſtrebungen
des Reichsluftſchutzbundes durch Erwerbung der Mitgliedſchaft zu
unterſtützen und zu fördern. Die Hausbeſitzer werden gebeten, die
Liſten in Anbetracht der großen Bedeutung des Luftſchutzes für
unſer Volk ſorgfältig auszufüllen und dieſe auch ihren Mietern
vorzulegen. Die Liſten, die wieder abgeholt werden, ſind Eigentum
des Reichsluftſchutzbundes und dürfen nicht vernichtet werden. —
Rotes Kreuz. Die hieſige Freiwillige Sanitätskolonne vom
Roten Kreuz führt nunmehr nach der Neueinteilung der Kolonnen
je nach der Stärke in Sanitätsgruppen, Halbzügen. Zügen und
Ko=
lonnen die Bezeichnung „Sanitätshalbzug Arheilgen” Wenn man
die Größe und die Einwohnerzahl unſeres Ortes in Betracht zieht,
ſollte Arheilgen doch mindeſtens einen vollen Sanitätszug ſtellen
können, um ſo mehr, als unſere rührige Sanitätskolonne gute
Kräfte beſitzt und alles tut, um vorwärts zu kommen. Einwohner,
die Intereſſe am Sanitätsweſen haben, werden, da gegenwärtig
ein Ausbildungskurſus ſtattfindet, gebeten, dem Sanitätshalbzug
beizutreten.
Dg. Arheilgen, 22. Febr. Hohes Alter. Unſere
Mit=
bürgerin, Frau Amalie Adam, Darmſtädter Straße 18, kann
am Sonntag den 24. Februar, in geiſtiger Friſche und guter
körperlicher Rüſtigkeit ihren 80. Geburtstag begehen.
o. Erzhauſen, 22. Febr. Vortrag. Wirtſchaftsaſſeſſor Abels
ſprach im „Erzhäuſer Hof” über praktiſche Anwendung von
Dünge=
mittel. Unſere Gemarkung iſt verhältnismäßig arm an Kalk.
Welche Mengen dem Boden zugeführt werden dürfen, um
Vor=
teile zu erzielen, empfahl der Redner. Höchſtens 10 Zentner pro
Morgen kommen hierfür in Frage. — Der Abend ſollte durch
Licht=
bilder ausgefüllt werden, leider verſagte der Apparat. — Der
An=
bau von den Sorten, die ſich hier am beſten bewährten, wurde
empfohlen. — Ortsbauernführer Klink ſprach über Schafzucht. —
Bürgermeiſter Wannemacher gab bekannt, daß die
Schädlingsbe=
kämpfung an den Obſtbäumen vorgenommen wird.
J. Griesheim, 22. Febr. Wegen Tierquälerei wurde ein
Be=
wohner des Uebungslatzes der hieſigen Polizei zur Beſtrafung
ge=
meldet. Er hatte einen größeren Hund, der des öfteren auf Raub
ausging und in Kaninchen= und Hühnerſtällen zur Nachtzeit
ein=
brach und oft großen Schaden anrichtete. Der Beſitzer verſuchte
nun, ſich des räubernden Hundes auf ganz beſtialiſche Weiſe zu
ent=
ledigen, indem er ihn in der Nähe der ehemaligen Fliegerkaſerne
des abends einen Strick um den Hals band, an einem Baum
hoch=
zog, ſo daß er nur noch mit den Hinterfüßen den Boden berührte,
und mit einem Spaten ſolange auf das Tier einſchlug, bis es kein
Lebenszeichen mehr von ſich gab. Der Rohling wurde von der
Gendarmerie zur Anzeige gebracht.
Ar. Eberſtadt. 22. Febr. Die Freiwillige Feuerwehr
hält am Samstag abend im Gaſthaus „Zur Traube” ihre
dies=
jährige Jahreshauptverſammlung ab, ebenſo der Turnverein
in ſeiner Turnhalle in der Marktſtraße. Außerdem veranſtaltet
der Turnverein ebendaſelbſt am 2. März einen Maskenball mit
Einlagen unter dem Motto: „Wer wiſſe, was mir wolle!” Auch
der Geſangverein „Frohſinn” hält am Sonntag, 3. März. im
Saale Zum Bergſträßer Hof” ſeinen traditionellen bunten Abend,
der vollſtändig unter dem Zepter ſeines Elferrats ſteht.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 20. Febr. Kriegsehrenkreuze.
In den nächſten Tagen werden wiederum Kriegsehrenkreuze
aus=
gegeben, womit der größte Teil der bis jetzt geſtellten Anträge
ſeine Erledigung gefunden haben dürfte. Es wird jetzt höchſte Zeit,
daß noch ausſtehende Anträge geſtellt werden. Die Friſt iſt nahezu
abgelaufen. Es ſtehen noch eine Reihe von Anträgen aus, die
viel=
leicht aus dem Grunde nicht geſtellt werden, weil die
Militär=
papiere nicht vorliegen. Es iſt dies aber kein Hinderungsgrund, da
die notwendigen Ermittelungen von Amts wegen vorgenommen
werden. — Geſangverein „Eintracht=Freundſchaft”
Entgegen anders lautenden Meldungen ſei an dieſer Stelle darauf
hingewieſen, daß der große „Eintracht=Freundſchaft”=Maskenball
am kommenden Samstag abend ſtattfindet.
G. Ober=Ramſtadt, 21. Febr. Opferbuch. Die Einträge im
Opferbuch der Winterhilfe mehren ſich. In den erſten beiden Tagen
der Offenlage wurden ſchon rund 250 RM. gezeichnet. Die
Ein=
zeichnungen können jeden Tag im Sitzungsſaal des Ratbauſes
ge=
tätigt werden. Es gilt, den notleidenden Volksgenoſſen zu helfen.
Verſäume deshalb niemand, ſich einzutragen und damit ſeine
Volks=
verbundenheit und Opferwilligkeit unter Beweis zu ſtellen.
Holzpreiſe. Bei der letzten Brennholzverſteigerung der
Ge=
meinde wurden durchweg annehmbare Preiſe erzielt. So wurden
Buchenſcheiter im Durchſchnitt mit 10 bis 11 RM. pro Raummeter
bezahlt.
Pb. Groß=Zimmern, 21. Febr. Winterhilfswerk.
Zu=
gunſten der Winterhilfe veranſtaltet am Sonntag im Saalbau
„Zur Linde” der Athl.=Verein „Vorwärts” Groß=Zimmern einen
Freundſchaftskampf gegen Polizei Darmſtadt. — Hobes Alter.
Ihren 74. Geburtstag begeht heute Frau Marie Romig,
Hand=
arbeitslehrerin i. R. Ferner ſeinen 78. Geburtstag Herr Heinrich
Hechler. Dieburgerſtr. 49. — Der Evangeliſche Kirchen=
Chor fand ſich im Schweſternhaus bei Kaffee und Kuchen zu
einem gemütlichen Beiſammenſein zuſammen. Zur Unterhaltung
wurden Lichtbilder gezeigt aus der Arbeit des großen Kirchen=
Muſikers Händel. Weiter wurden einige Lieder geſungen und
Ge=
dichte vorgetragen.
k. Dieburg, 22 Febr. Die ſelbſttätige Feuerſirene.
Geſtern früh nach 7 Uhr ertönte plötzlich die Feuerſirene, allerdings
ſchwächer wie gewöhnlich. Schließlich ſtellte ſich heraus, daß durch
den ſchweren Sturm in der Nacht vom letzten Samstag auf
Sonn=
tag Beſchädigungen an der Zuleitung des elektriſchen Stromes
ent=
ſtanden ſind, die heute früh erſt zur Auswirkung kamen und die
Sirene ſelbſttätig ertönen ließen. Da das Signal der Feuerwehr
ausblieb, blieb es ziemlich ruhig in den Straßen, einige
Feuer=
wehrleute waren zum Spritzenhaus geeilt, wo der Vorfall ſeine
Aufklärung fand. — Zur Ehrenmalfrage. Um die Namen
der im Weltkriege gefallenen, ebenſo der in Gefangenſchaft und in
der Heimat verſtorbenen, vermißten und für tot erklärten Söhne
unſerer Stadt lückenlos dem Ehrenmal einverleiben zu können,
hat die Bürgermeiſterei eine Liſte der Genannten veröffentlicht
und erſucht die Angehörigen um Berichtigung etwaiger Fehler.
Es ſind zuſammen 191 tapfere Soldaten, die für ihr Vaterland
ſtarben.
Cg. Reinheim, 22. Febr. Schulungsabend derFrauen.
OGL. Joſt eröffnete dieſen Abend, welcher im Saalbau „Zur
Spitze” ſtattfand und erſtmalig durch die Einladung aller Frauen
ohne Rückſicht auf parteiliche Zugehörigkeit einen großen
Höre=
rinnenkreis umfaßte. Als Redner war Dr. Schmidt von
Darm=
ſtadt gekommen, welcher vor allem auf die großen
Gegenwartsauf=
gaben der Frau, in welcher die Männer oft vom heimiſchen Herd
weggeholt werden müßten, zu ſprechen bam. Auch die berufliche
Freimachung von Frauenſtellen für Familienväter wurde an
tref=
fenden Beiſpielen erläutert, ebenſo daß der männlichen Jugend,
die durch Schmuckſtücke und Modetrachten entartet war, die SA.=
Erziehung zu Kameradſchaft und Männlichkeit nur Gutes brächte.
Als wichtigſten Punkt kam Redner noch auf das Gebiet des
Ein=
kaufens und kritiſierte ſcharf das Einkaufen in bekannt
nichtdeut=
ſchen Geſchäften oder Großwarenhäuſern. Gerade dem kleineren
Geſchäftsmann der Stadt, ſoweit er Deutſcher und Volksgenoſſe
iſt. müſſe geholfen werden.
r. Babenhauſen, 22. Febr. 30jähriges Jubiläum der
Krankenſchweſter. Am 25. Februar ſind es 30 Jahre, daß
unſere Krankenſchweſter Margarete Strott hier tätig iſt.
Nach ihrer Ausbildung im Diakoniſſenhaus zu Kaſſel und einer
vierjährigen Verwendung am Kreiskrankenhaus, zu Schlüchtern
berief ſie im Jahre 1905 der evangeliſche Frauenverein, der die
Schweſternſtation in der Hauptſache finanziell trägt, nach
Baben=
hauſen. Hier verſieht ſie nun volle 30 Jahre in ſtiller
Beſcheiden=
heit und unermüdlicher Schaffenskraft ihren ſchweren Dienſt bei
Tag und Nacht bei allen Kranken ohne Unterſchied des Standes
und Bekenntniſſes. Heute gedenkt nicht nur die ev. Frauenhilfe,
ſondern die ganze Bevölkerung unſeres Städtchens in Dankbarkeit
der nimmermüden, ſtets opferbereiten Schweſter Margarete.
r. Babenhauſen, 21. Febr. 30jähriges
Dienſtiubi=
läum. In dieſen Tagen ſind es 30 Jahre, daß Herr Heinrich
Oeſt als Buchhalter in die Brauerei Michel. jetzt Michelsbräu=
Brenner A.=G., eintrat. Babenhauſen iſt dem Jubilar und ſeiner
Familie, die ſich hier allgemein größter Beliebtheit erfreuen, eine
zweite Heimat geworden. Infolge ſeiner großen Verdienſte um die
Brauerei wurde Herr Oeſt vor etwa zehn Jahren Direktor des
Unternehmens, in den kritiſchen Jahren nach dem Weltkriege war
er Vorſtandsmitglied der Volksbank, deren Ausbau und Aufſtieg
er mit allen Kräften förderte im vergangenen Jahre wurde er
Mitglied des evangeliſchen Kirchenvorſtandes. Anläßlich ſeines
Jubiläums wurden ihm viele Glückwünſche übermittelt.
Das Gute
Regt ja oft
greifbar nak
und nur der Schwärmer
ſucht es in den Sternen.
Ein Hauch des Morgenlandes
iſt ſchon da,
ſobald wir nur die „Salem”
Fennen lernen.
Ein Stück echter Orient
122
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 54
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. Febri
Neues Bauerndorf im beſſiſchen Ried.
In unmittelbarer Nähe von Bürſtadt beabſichtigt das Heſſiſche
Staatsminiſterium im Rahmen des Meliorations= und
Siedlungs=
programms ein neues Bauerndorf mit einer Größe von
durch=
ſchnittlich 30 Morgen Land (30 Bauernhöfe) anzulegen. Da die
Ländereien bereits beſtellt ſind, ſoll die Uebernahme dieſer
Stel=
len ſchon im Spätſommer 1935 erfolgen. Der Kaufpreis für eine
Siedlerſtelle von 30 Morgen beträgt einſchließlich der neuen
Ge=
bäude 24 000 Mk., wovon der Siedler mindeſtens 4000 Mk. als
Anzablung aufzubringen hat.
Br. Seckmauern, 20. Febr. Es wird allgemein in den
Land=
gemeinden beobachtet, daß der Nußbaum im Ausſterben
begrif=
fen iſt. In früheren Jahren war es keine Seltenheit, hunderte von
Nußbäumen in manchen Orten zählen zu können. Im Kriege
wur=
den ſie in Maſſen gefällt, um für Gewehrkolben Verwendung zu
finden und nach dem Kriege in ſtärkerem Maße für Möbelſtüge
verarbeitet zu werden, und wurden durchweg gute Preiſe erzielt.
Heute wäre es mehr denn je Pflicht, Nußbäume wieder in
An=
pflanzung zu bringen, nicht nur allein um den Wert des Holzes,
ſondern in der Hauptſache um der Früchte willen. Wenn der
Staat die vorhandenen Deviſen zur Anſchaffung
lebensnotwendi=
ger Produkte braucht, die in Deutſchland nicht beſchafft werden
können und noch Millionen für Nußarten ins Ausland wandern,
ſo wäre es ein Gebot der Zeit: pflanzt Nußbäume und eßt deurſche
Nüſſe.
Er. Mümling=Grumbach. 22. Febr. Die Gemeinde hielt geſtern
in der Wirtſchaft Scheuermann ihre erſte Holzverſteigerung ab.
Zum Verkauf kam das Holz im Diſtrikt „Mönchshöhe‟. Es wurden
folgende Preiſe erzielt: Buchenſtämme, der Fm. rund 10 RM.,
Buchen=Scheitholz 9—10 RM.. Kiefern=Rundſcheit 5—6 RM.,
Buchen=Knüppel 7—8 RM., Kiefern=Knüppel 4—6 RM., Reiſer=
Knüppel 3—4 RM., alles Raummeterpreiſe. Für das Hundert
Buchen=Stammwellen wurden gezahlt 14—16 RM., für das
Hun=
dert Buchen=Aſtwellen 6—7 RM.
4s. Erbach, 18. Febr. Von der Odenwald=
Kraft=
wagen=A.=G. i. L. Im Rathaus zu Erbach fand nach
voraus=
gegangener Aufſichtsratsſitzung die letzte Generalverſammlung der
Okva ſtatt. Die ſtimmberechtigten Aktionäre waren beinahe
voll=
zählig vertreten. Nach einleitenden Worten des amtierenden
Auf=
ſichtsratsvorſitzenden. Herrn Forſtmeiſter Dierſch, konnte Herr
Bücherreviſor Dr. Heimprecht, Darmſtadt, der mit der
Aufſtel=
lung der Liquidations=Schlußrechnung betreut war, den
Aktio=
nären die Durchführung der Liquidation erläutern. Bilanz und
Bericht wurden einſtimmig genehmigt. Der Aufſichtsrat hatte
vor=
her beſchloſſen, den verbleibenden Reſtbetrag — 75 Prozent des
Aktienkapitals haben die Aktionäre ſchon erhalten — noch
auszu=
ſchütten. Auf Antrag des Herrn Seibert=Heppenheim ſtimmte
die Generalverſammlung einſtimmig dem neuen Vorſchlag zu. den
geſamten Reſtbetrag im Verhältnis des Aktienbeſitzes der NS.=
Volkswohlfahrt der beteiligten Gemeinden Erbach, Heppenheim,
Fürth und Kirchhauſen zur Verfügung zu ſtellen. Den beiden
Liquidatoren, den Herren Volk und Fehr, wurde von der
Generalverſammlung mit Worten des Dankes einſtimmig
Ent=
laſtung erteilt. Herr Bürgermeiſter Schiffers=Heppenheim,
ſprach nochmals für die Stadt Heppenheim und die an der Linie
liegenden Gemeinden der Geſchäftsführung und dem Grafenhauſe
den herzlichſten Dank für die geleiſtete Pionierarbeit aus und
verband damit den Wunſch, daß die nun beſtehenden Beziehungen
zwiſchen Odenwald und Bergſtraße, auch ohne Okwa, noch weiter
gepflegt werden möchten. Bei dem ſich anſchließenden gemütlichen
Beiſammenſein im Erbacher Brauhaus dankte Se. Erlaucht Graf
Konrad zu Erbach Herrn Bürgermeiſter Schiffers für ſeine
wohlgemeinten Worte; auch er ſprach den Wunſch aus, daß dieſe
Zuſammenkunft zwiſchen den Vertretern der Bergſtraße und des
Odenwaldes nicht die letzte ſein möge.
Dp. Rodau, 21. Febr. Nach einer Beſprechung bei dem
Fach=
berater, Pg. Karl Schweickert, an welcher eine Anzahl hieſiger
Landwirte teilnahm, wurde hier eine Milchverkaufsgenoſſenſchaft
gegründet. Derſelben traten 18 Landwirte als Mitglieder bei und
erkannten die Satzungen an. Als vorläufiger Direktor wurde Herr
Schweickert beſtimmt, dem vier Vorſtandsmitglieder zur Seite
ſtehen. Die Haftſumme wurde auf 100 RM. feſtgeſetzt, die von den
Mitgliedern im Betrage von je 1 RM. monatlich aufgebracht wird.
Die Milch wird von den Mitgliedern abwechſelnd nach
Zwingen=
berg gebracht und von da an die Molkerei nach Darmſtadt
weiter=
geleitet.
Dp. Zwingenberg, 20. Febr. Hauptverſammlung des
Geſangvereins Sängerkranz” Vereinsführer
Aß=
mus eröffnete mit herzlichen Begrüßungsworten den Abend.
Sein Gruß galt beſonders einigen neuen Mitgliedern. Den
Jah=
resbericht, als Punkt 1 der Tagesordnung, erſtattete Schriftwart
Groh. Trotz häufiger Verhinderung vieler Sangesbrüder war
die Arbeit des Vereins im Dienſte des deutſchen Liedes eine
er=
ſprießliche. Man hofft, durch eine Ausſprache mit den dazu
be=
rufenen Stellen im laufenden Jahr einen regeren Beſuch der
Uebungsabende erreichen zu können. Der Kaſſenbericht gab zu
irgendwelchen Beanſtandungen keinen Anlaß. Dem Rechner wurde
Entlaſtung erteilt und Dank ausgeſprochen. Der Vereinsführer
bät, von ſeiner Wiederwahl infolge ſtarker Inanſpruchnahme im
Dienſte des Luftſchutzes Abſtand zu nehmen. Auf Wunſch aller
Sangesbrüder fand ſich jedoch Herr Aßmus zur Wiederannahme
ſeines Amtes bereit. Unter Verſchiedenes wurde die
Kreisturn=
tagung, welche am kommenden Sonntag im Löwenſaal, hier,
ſtatt=
findet und bei welcher der Geſangverein mitwirken wird,
be=
ſprochen.
— Hirſchhorn, 21. Februar. Waſſerſtand des Neckars
(Vegel) am 20. d. M.: 2.34 Meter, am 21. d. M.: 2,20 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
28)
Nachdruck verboten.
„Sie kennen es aus eigener Anſchauung?‟
„Ja. Ich war vor Jahren auf einer Inſpektionsreiſe dort.”
„Ah! Auf einer Inſpektionsreiſe! Wie kamen Sie dazu,
eine Inſpektionsreiſe nach Kamerun zu machen?
„Ich war damals im Miniſterium Referent für Kamerun.”
„Richtig,” ſagte Jenny langſam, „ich glaube, ich erinnere
mich, Ihren Namen in der Preſſe geleſen zu haben, damals
„Sie?” fragte der Geheimrat erſtaunt. „Sie haben meinen
Namen geleſen und ihn bis heute behalten? Sonderbar.”
„Ja, ich hatte damals großes Intereſſe an allem, was mit
Kamerun zuſammenhing. Und da fiel mir auch Ihr Name auf.
Warten Sie, ich erinnere mich ſogar daran, durch was damals
die allgemeine Aufmerkſamkeit auf Sie gelegkt wurde: Sie hatten
doch ein Projekt zur Vereinfachung der Verwaltung
ausgearbei=
tet, ein Projekt, deſſen Verwirklichung viele hunderttauſend Mark
Erſparungen bringen ſollte. Ich erinnere mich doch recht?”
Der Geheimrat lächelte geſchmeichelt. „Dieſes Projekt war
allerdings von mir. „Ich bin überraſcht, daß Sie ſich an dieſe
längſt vergangene Angelegenheit ſo lebhaft erinnern".
„Oh, das hat natürlich ſeinen Grund! Ich ſagte ja ſchon:
mein Intereſſe für Kamerun. Mein Intereſſe für Kamerun war
aber ſelbſtverſtändlich kein ganz allgemeines, ſondern ein
beſon=
deres, ich wurde gewiſſermaßen mit dem Lande durch eine
Per=
ſon, die mir naheſtand, verbunden .
„Ein Neger!” fuhr der Geheimrat entſetzt auf.
„Nein.” Jenny lächelte trotz der furchtbaren Spannung, die
ſie beherrſchte. „Es war kein Neger.”
„Sonderbar?” fragte Herr v. Herm eiferſüchtig.
„Das werden Sie alles noch im Laufe des Abends erfahren.
Ich hörte mit Vergnügen, daß Sie Kamerun ſo gut kennen. Da
werden Sie alſo meinen Ausführungen um ſo leichter folgen
können. Sie werden vielleicht manchmal über meine Kenntniſſe
erſtaunt ſein, aber ich bitte Sie, immer zu bedenken, daß mein
hohes Intereſſe für dieſes Land mich veranlaßt hat, es genau zu
ſtudieren. Und zwar benützte ich zu dieſem Zweck die Bücher
des bekannten Kamerunforſchers Dr. Otto Beckmann. Sie
ken=
nen doch den Namen;
Bb. Bensheim, 19. Febr. Schaufenſterwettbewerb.
Der vorgeſtern hier durchgeführte Schaufenſterwettbewerb
be=
wegte ſich im Rahmen des 2. Reichsberufswettkampfes. An
dem=
ſelben nahmen 12 männliche und 9 weibliche junge Kaufleute in
drei Bewertungsklaſſen teil. 17 Einzelgeſchäfte hatten insgeſamt
23 Schaufenſter — darunter 2 im nahen Auerbach — zur
Ver=
fügung geſtellt. Die Veranſtaltung wurde am Nachmittag durch
eine Kundgebung im Spieſeſaal des Bahnhofshotels eingeleitet,
bei der der Leiter des Wettbewerbes, der Bannführer Dillemuth,
der Ortsgruppenleiter der NSDAP., Pg. Knapp, der Vertreter
des Ortsgruppenwartes und Lehrer Jung im Namen der
Berufs=
gruppenſchaft ſprachen. Bei der Beſichtigung der einzelnen
Fen=
ſter wurde feſtgeſtellt, daß durchweg viel Verſtändnis. Geſchmack
und Geſchick bei der Ausſchmückung obgewaltet hat, ſo daß
ſämt=
liche Teilnehmer am Wettbewerb abends Ehrenurkunden mit einer
ſehr guten Punktbewertung übergeben werden konnten.
Be. Gernsheim, 22. Febr. Ihren 80. Geburtstag konnte Frau
Wilhelm Schäffer 2. Wwe., geb. Krempf. feiern.
Be. Klein=Gerau 22. Febr. In der letzten Gemeinderatsſitzung
wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Es liegt ein Antrag der
Ge=
meinde Worfelden vor um einen Zuſchuß der Gemeinde Klein=
Gerau zur Pfarrbeſoldung der evangeliſchen Kirche Worfelden.
Der Antrag wird vom Gemeinderat einſtimmig abgelehnt.
Ver=
ſchiedene Geſuche wurden abgelehnt bzw. genehmigt, je nach der
Sachlage. Die Gemeinde beabſichtigt, einen Luftſchutzraum
herzu=
richten. Das Hochbauamt Groß=Gerau wird vom Gemeinderat mit
der Ausarbeitung eines Vorſchlages beauftragt. — Auf dem
Rat=
haus fand die feierliche Ueberreichung der Kriegsehrenkreuze ſtatt.
Bürgermeiſter und Ortsgruppenleiter Daum hielten Anſprachen,
und wurden dann durch den Bürgermeiſter an 52 Frontkämpfer
und acht Kriegsteilnehmer Ehrenkreuze verteilt.
Be. Raunheim 22. Febr. Herr Guſtav Streck=Raunheim konnte
in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 90. Geburtstag
be=
gehen. Herrn Streck wurden auch durch den Rundfunk herzliche
Glückwünſche geſandt. An der Feier des rüſtigen Alten nahm die
geſamte Gemeinde Raunheim teil.
Be. Rüſſelsheim, 21. Febr. Durch ausſtrömende heiße Dämpfe
verbrannte ſich ein 26jähriger Lackierer erheblich am rechten Unter=
200jährige Dorflinde vom Skurm geft
El. Butzbach, 21. Febr. Im nahen Eſpa hat der
der Nacht auf Sonntag ein 200jähriges Naturdenkmal
tige Dorflinde auf dem Kirchenplatz, deren Stamm ei
meſſer von faſt zwei Metern harte, gefällt. Im Sturz
Meter hobe Baumrieſe die eleitriſche Lichtleitung des
ſammen. Die Freiwillige Feuerwehr ſperrte ſofort di
bis der Strom abgeſchaltet war. Am Sonntag nachmitt
/werſam=
melte ſich dann die Bevölkerung traurig um das geſtü
zeichen ihres Dorfes. Mit dem Lehrer ſang man dem t.m Baum
einige Abſchiedslieder, während der Ortspfarrer mit
ſprache alle Herzen rührte. Der Baum war ſo ſehr Siſbild
Dorfheimat, daß vor Jahren ein Eſpaer Auswanderer bn
rika ſchrieb: „Im Geiſte ſeh ich ſtets die Linde — Auf de /Kir
platz gepflanzt, — Wo im kühlen Abendwinde — U ſre
Jugend tanzt.”
Aus Rheinheſſen.
ner
arm.
El. Mainz, 21. Febr. Vier Arbeiter durch
Gaſe verunglückt. In der Werkzeugmacherei eine
Großunternehmens wurden geſtern beim Erhärten von Fahl
ten vier Arbeiter plötzlich infolge Ausſtrömens von gift en Gaſ
aus dem Ofen bewußtlos. Bei einem der Verunglückter Al es
um eine ſchwerere Vergiftung handeln, während die d Fübrigen
ſich ſchon wieder wohl befinden.
El. Worms. 21. Febr. Vorſicht mit Waſiſenzin
Exploſionsgefahr! Wie gefährlich es werden, in, wenn
man mit Benzin unüberlegt umgeht, zeigt folgender n” glimp
lich abgelaufener Fall: Ein 32jähriges Fräulein reinigt im
B=
zimmer mit Waſchbenzin ein Kleid. Plötzlich erfolgte, ze hefti=
Exploſion, durch die das Fräulein glücklicherweiſe 1r
Brandwunden erlitt und auch nur geringer Sachſchade ſentſtand
Es ſtellte ſich heraus, daß im Ofen noch ein wenig Glu vom
tag war. Dieſe hatte ausgereicht, die Benzindämpfe zu Exploſ
zu bringen. Bei Verwendung von Benzin iſt ſtets grö
geboten.
Glocken, die von ſelbſt läukeken ...
(hk) Rom. Die frommen Leute von Lucca in Italien waren
felſenfeſt davon überzeugt, daß es ſich um ein Wunder handeln
müſſe. Solange hatten die elektriſch betriebenen Glocken überhaupt
noch nie geläutet! Man konnte nachts nicht einmal in Schlaf
kom=
men, ſo heftig ſchlugen ſie an.
Dabei ſtellte der Küſter ausdrücklich feſt, daß ein
Stromver=
brauch nicht eintrete. Alſo ein Wunder? Schien nicht alles ſo? Der
Ortspfarrer war jedoch ein vorſichtiger Mann. Er ließ erſt einen
Elektriker kommen, dem er den Fall zur eingehenden Unterſuchung
empfahl.
Der ſuchte und ſuchte und — fand ſchließlich heraus, daß eine
Oberleitung der Straßenbahn von Lucca mit der Stromleitung
der Kirche durch einen Zufall Kontakt bekommen hatte und
zufäl=
lig in Stärke und Art ausreichte, um die Glocken in Bewegung zu
ſetzen.
So wurde Lucca ſeines Wunders beraubt. Und ſchlafen kann
man dort nun auch wieder.
Der unheimliche Schreibkiſch.
(th) Paris. In einem verſteckten Althändlergeſchäft hat
man jetzt einen berühmten Schreibtiſch aufgetan, der im Jahre
1809 für Napoleon gebaut wurde. Er dürfte der einzige
Schreib=
tiſch ſeiner Art ſein. Denn wenn ein „Unbefugter” die Tiſchplatte
berührt, ſauſen zwei Metallhände hervor und greifen genau zu
der Stelle hin, wo der „Unbefugte” die Platte berührte.
In dem Schreibtiſch aber läuten einige Glocken ſo
eindring=
lich, daß der „Unbefugte” eiligſt Haſenpanier ergreift
Napoleon ließ den kurioſen Schreibtiſch eigens für ſich bauen
und in ſein Schlafzimmer ſtellen. Angeregt wurde er zu der Idee
durch eine der erſten Protheſen, alſo künſtlichen Glieder, die je
hergeſtellt wurden. Es handelte ſich um die Hand des Herzogs
Chriſtian von Braunſchweig, die ihm in der Schlacht von Fleury
verloren ging, und die ein holländiſcher Uhrmacher dann erſetzte.
Die Hand konnte greifen und ſich ſtrecken und auch ſonſt
mancher=
lei Kunſtſtücke vollführen. Als Napoleon die Zeichnung für dieſe
Hand zu Geſicht bekam, hatte er ſofort Gedanken, die Erfindung
für ſich verwerten zu laſſen.
So entſtand der unheimlichſte Schreibtiſch Frankreichs,
unheim=
lich natürlich nur ſolange man ſein Geheimnis nicht kannte. Denn
nach rückwärts konnten z. B. die Hände nicht greifen...
Außen glänzend, innen faul: Das prolekariſche
Induſkrieangebok,
(1) Sofia. Daß der Fortſchritt und die Errungenſchaften der
ſowjetruſſiſchen Induſtrie mit Siebenmeilenſtiefeln marſchieren
und den Stand der kapitaliſtiſchen Induſtrien zu überholen bereits
im Begriffe ſeien, davon iſt im Sowjetparadies jedes Kind über=
Uadee deer
zeugt. Und es wird auch nicht mehr lange dauern, bis ſe
Kapitaliſten nach Moskau fahren, den Zylinder ziehen md
ſa=
werden: Ihr habt es beſſer verſtanden als wir, und nu Waßt un
alle Proletarier ſein!
Wie es mit den Super=Errungenſchaften der mo ſwitiſch
Planwirtſchaftler ausſieht, ſollte jetzt dem kleinen urgeoiſ
Bulgarien in aller Deutlichkeit ad oeulos demonſtrie werden
An der von der bulgariſchen Generalpoſtdirektion vorg bmmene
Ausſchreibung zur Lieferung von einem Großſender lit eine dr
Stärke von 100 Kilowatt beteiligte ſich neben Deutſchlan Almerik
Frankreich und Italien auch die Sowjetunion. Bei der lebergal
der Offerten überraſchte vor allem das ruſſiſche Angebo Wie ein/!s
mittelalterliche Bibel war dieſes in Schweinsleder e gebunde tn.
und trug auf der Kopfſeite mit goldenen Lettern ein wreßt diſlsrat
Inſchrift „Radio=Sofia. So ein wahrhaft vornehmes 2 gebot ha
noch niemals eine bulgariſche Ausſchreibungsbehörde /kommen
Das Erſtaunen war daher groß und allſeitig. Ob der leißende
Inſchrift fühlte ſich mancher ſogar geſchmeichelt. Die i erraſchte
Geſichter wurden indeſſen lang und länger, als man den frächtigen
Band aufſchlug, um ſeinen Inhalt einer näheren D ſchſicht
unterziehen: Auf kümmerlichem Papier war mit einer
ſenſich=
noch kümmerlicheren Schreibmaſchine das Angebot nie ſrg.
ben, und zwar alles eher als ſauber und gut leſerlich Cſe
nummer für ſich aber waren die verſchiedenen beigefüg n e
und Zeichnungen, die mit echt „proletariſchem Schwun= und
einer ebenſo verwegenen wie desorientierten Genial it
worfen waren. Kurzum: Das Angebot war waſchecht ſo ßiet
und kennzeichnend überhaupt für ſowjetruſſiſche Zuſtär/! A
glänzend und innen faul.
Das Angebot ſingt natürlich eine gewaltige Lobes ſmne
die Glanzleiſtungen der proletariſchen Radiotechnik, die (lles
geweſene in den Schatten ſtelle, Leider ſind nun die Br ſare
recht mißtrauiſches Völkchen, denen man ſelbſt mit Sch ei=
und Goldlettern nicht leicht beikommen kann..
Wieviel Tropfen Waſſer bergen die Mefe!
th. Los Angeles. Die Frage nach der Zahl k Ster),
lein, die am blauen Himmelszelt ſtehen, ſoll mit au ähernde
Richtigkeit beantwortet werden können, wenn erſt die hie Lin
zu dem Rieſenteleſkop für Mount Wilſon ausgeſe Iffen iſ
Die Zahl der Sandkörner am Meer wird noch lange, lleierha dh.
bleiben. Jene der Tropfen Waſſer aber, die in de! Meereſſei.
fließen, hat nun ein amerikaniſcher Phyſiker berechſt. Ma /5.
hatte ſchon lange die Menge des Waſſers ermittelt, 1 0 000 00m 8
Kubikmeter kamen dabei heraus. Ein Tropfen Wſer abe
nacht etwa den millionſten Teil eines Kubikmeters Is.
Die Rechnung iſt nun alſo verhältnismäßig eir ſch. Wi
müſſen nur tief Atem nehmen und dann die 28 Sü en langilen
Zahl flott herunterleſen. Sie heißt:
1 300 000 000 000 000 000 000 000 000 Tropfen.
Und wer’s nicht glaubt, der rechne bitte nach. 11:
zwei Nullen wird man ſich nicht ſtreiten.
Unruhig ſah der Geheimrat ſie an. „Gewiß”, ſagte er
un=
ſicher, „gewiß kenne ich ihn
„Sie ſtimmen wohl bei, wenn ich feſtſtelle, daß Beckmann
einer der beſten Kenner des Landes war?”
„Er kannte die Verhältniſſe ganz gut.”
„Iſt das nicht eine ſchwache Anerkennung für den Mann,
Herr Geheimrat, der gerade den ſchwierigſten und
unzulänglich=
ſten Teil des Landes erforſcht hat, nämlich die Kamerunſchen
Urwälder?‟
Lauernd hielt ihr Blick ihn gefangen.
„Ich gebe ja zu, daß er etwas geleiſtet hat,” antwortete
Herr v. Herm endlich.
„Ja, er hat etwas geleiſtet. Er hat die Regierung auf die
Möglichkeit der Kautſchukgewinnung aufmerkſam gemacht. Er
hat die Stromgebiete des Rio del Rey und des Njong erforſcht
und kartographiert, kurz und gut, er war der wiſſenſchaftliche
Erſchließer des Landes Kamerun. Aber die Beamten haben ihn
nicht geliebt, weil er gerne Kritik an ihren Methoden übte.
Immerhin achteten ſie ihn, wenn ſie auch häufig anderer
Mei=
nung waren als er."
„Doktor Otto Beckmann hatte die üble Gewohnheit,”
be=
merkte der Geheimrat ſcharf, „alles beſſer wiſſen zu wollen. Er
war ein tüchtiger und verdienter Forſcher, aber
Verwaltungs=
fachmann war er nicht.”
„Da mögen Sie wohl recht haben, Herr Geheimrat,” ſagte
Jenny langſam, wie aus einem Traum. „Ein
Verwaltungsfach=
mann war er nicht. Er war ein Menſch mit einem glühenden
Herzen, das auch für die Bantu= und Sudanneger, die armen
Fulba und Hauſſa ſchlug.
„Und wurde ihr Opfer,” warf der Geheimrat läſſig hin,
„Nein!” ſchrie Jenny auf. „Nein, Herr Geheimrat, da ſind
Sie in einem großen Irrtum befangen. Er wurde nicht das
Opfer der Neger!“
„Aber ich habe doch das alles perſönlich mitgemacht, meine
Beſte,” erklärte Herr v. Herm gekränkt und ſicher. „Ich bin
ge=
wiß über alle dieſe Vorgänge beſſer orientiert als Sie. Doktor
Beckmann wurde von aufſtändiſchen Fulbanegern bei Ngitta
gefangen genommen und nach wochenlanger Gefangenſchaft auf
beſtialiſche Weiſe hingemordet.”
„Und dann verzehrt,” ergänzte Jenny mit einem
geiſtes=
abweſenden Blick.
„Ja,” ſagte der Geheimrat. „Furchtbares Schickſal. Das hatte
der Mann nicht verdient. Er hat ſeine Kannibalen geliebt, und
ſie haben ihn zum Dank aufgefreſſen. Das iſt das ſtereotype
Schickſal der Lichtbringer.”
ein
„Sie verſtanden es ja nicht beſſer,” murmelte Jenr kun
zwang ein Zittern, das ihre ſchlanke Geſtalt überrann. Sie
ſtanden es nicht beſſer, die Fulba. Der weiße Man ſwar
Feind. Der weiße Mann drang in ihre Dörfer einkzerſtört
ihre Religion und ihren Staat, ſchaffte die Götter ab. ſie weh
ten ſich, wo ſie konnten, und rächten ſich am erſten ſſten,
ihnen in die Hände lief. Und trotzdem waren ſie unſ aldig a
Tode Doktor Otto Beckmanns”,
Der Geheimrat ſtarrte ſie erſchrocken an. Welche ſeſper
wurden von dieſer Frau hervorgezaubert? Was fie lihr ei
dieſe Angelegenheit nochmals auszugraben, denn jetzt egriff
mit einem Male ihre Abſicht. „Alte Geſchichten,” ſagler I
zwiſchen den Zähnen hervor. „Man kann niemand inklage
Ich weiß ſchon, was Sie meinen. Aber ich habe den FA
ſucht. Ich habe keinen Schuldigen gefunden.”
„Und doch hätten Sie nur auf die eigene Bruſt
brauchen. Herr Geheimrat,” antwortete Jenny
glashar=
tete ſich kerzengerade in die Höhe.
„Dieſes Märchen war damals in einigen Blättern
verſuchte der Geheimrat zu ſpotten. „Aber es war eb
Märchen, und kein Menſch konnte es ernſt nehmen.”
„Es war kein Märchen,” ſagte Jenny kalt und bö
Geheimrat blickte ſie von unten herauf unſicher an,
graben ſie dieſe alten Geſchichten aus, gnädige Fr
Menſch denkt mehr an dieſes Ereignis. Es hat vollkor
Aktualität verloren.”
Gellend lachte Jenny auf. „Seine Aktualität he
loren? Natürlich, für Sie hat es ſeine Aktualität ver
haben kein Intereſſe, dieſes dunkle Kapitel nochmals au
„Aber Sie irren ſich, gnädige Frau! Ich habe
Intereſſe an dieſer Sache, weder pro noch kontra. Ich
Pflicht, und das wurde von meinen Vorgeſetzten
Darüber hinaus.
„Es iſt erſt die Frage, ob Sie Ihre Pflicht gete
Jenny ſprach langſam und ſeltſam monoton, mit
Stimme.
„Darüber iſt wohl kein Wort zu verlieren,” anty
Geheimrat entſchloſſen und ſtand auf.
„Bleiben Sie ſitzen!” herrſchte Jenny ihn an.
noch nicht fertig!“
Folgſam nahm er wieder Platz. Sein Geſicht dr
lich ſeine Mißbilligung dieſes Geſpräches aus. „Es
angenehm,” ſagte er etwas kühl, „wenn Sie endlich
kämen, gnädige Frau.”
(Fortſetzung folgt.)
23. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Eine Wichern=Plakekke der Inneren Miſſion.
nit
vu Zentralausſchuß für Innere Miſſion ließ ſoeben von Profeſſor Bohland eine Wichern=Plakette
ſchaffen, die von der Staatlichen Porzellan=Manufaktur ausgeführt wurde. Auf der Vorderſeite
ßieht man das Bildnis des Begründers der Inneren Miſſion, Johann Hinrich Wicherns, und auf
der Rückſeite das Abzeichen der Inneren Miſſion. Paſtor Pilgrim, der Direktor des Evangeliſchen
giakonievereins, wird anläßlich ſeines 25jährigen Jubiläums dieſe Plakette zum erſten Male als
Erinnerungsplakette erhalten.
Hinrichkung
des Wanderslebener Mörders.
Erfurt. Der wegen Mordes zum Tode und
dauerndem Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte
verurteilte 28 Jahre alte Arno Boſtel aus
Wan=
dersleben bei Erfurt iſt, nachdem vom
Begnadi=
gungsrecht kein Gebrauch gemacht worden iſt, am
Freitag früh im Hofe des Landgerichtsgefängniſſes
zu Erfurt hingerichtet worden.
Mit der Hinrichtung des Mörders hat eine im
März vorigen Jahres in Wandersleben mit
bei=
ſpielloſer Roheit ausgeführte Bluttat ihre Sühne
gefunden. Arno Boſtel, der mit ſeiner Frau wegen
einer Erbſchaftsſache dauernd Streitigkeiten hatte,
die dazu führten, daß die Frau ihn verlaſſen
wollte, hatte einen entfernten Verwandten, den
34 Jahre alten Kurt Boſtel, der beim Umzug
be=
hilflich ſein wollte, durch mehrere Beilhiebe
töd=
lich verletzt. Bezeichnend für die Brutalität des
Angeklagten, der ſogar ſeine eigene Mutter
ein=
mal würgte, da ſie ihn wegen eines
Gelddieb=
ſtahles anzeigen wollte, iſt es, daß er ſein Opfer,
das bereits durch Beilhiebe ſchwer verletzt war,
durch mehrere Zimmer ſeines Wohnhauſes
ver=
folgte und niederſchlug. Sowohl nach der Mordtat
als auch in der Gerichtsverhandlung zeigte ſich der
Angeklagte äußerſt ruhig, auch als über ihn das
Todesurteil ausgeſprochen wurde.
Reich und Ausland.
Gnadenerlaß des Führers.
Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat
ſdie durch das Schwurgericht in Stade wegen
Er=
wordung ihres Ehemannes zum Tode verurteilte
Yarie Enigk, geborene Knobliſchke, zu
lebensläng=
flchem Zuchthaus begnadigt. Der Gnadenerweis
fü ergangen, weil die Verurteilte unbeſtraft und
ſſiaſt gut beleumundet war und die Tat auf einer
Zerrüttung ihrer Ehe beruhte, an der den
Er=
wudeten ein erhebliches Maß von Schuld traf.
Der jüngſte Bismarck.
In der geſtern veröffentlichten Mitteilung von
Im Geburt des jüngſten Bismarck iſt ein Druck=
Itſſer enthalten. Fürſt Otto von Bismarck iſt
butſchaftsrat, nicht Botſchafter in London.
Flugzeugunglück.
ſrankfurt a. M. Auf einem Ueberlandflug
m Köln nach Böblingen verunglückte am 22.
Fe=
ſun mittags, ein Sportflugzeug Muſter Klemm
Deutſchen Luftſportverbandes infolge nebligen
ers. Dabei kam der Inſaſſe, Flugzeugführer
ſiü Bauer aus Heilbronn ums Leben.
ung einer Chopin=
Gedächtnls=
kaſel in Dresden.
Aiesden. In Dresden fand am Freitag auf
Neumarkt die feierliche Enthüllung einer
win=Gedächtnistafel ſtatt. Im „Türkiſchen Zelt”
hiſtoriſchen Muſeum hatten ſich zahlreiche
engäſte zur Teilnahme an der Feier verſam=
Als Vertreter der Reichsregierung war
Fuatsſekretär Funk erſchienen. Ferner ſah man
Pichsſtatthalter Martin Mutſchmann und den
biſchen Innenminiſter Dr. Fritſch, den
Befehls=
er im Wehrkreis IV, Generalleutnant, Liſt,
Fesſtellenleiter Salzmann, SA.=Gruppenführer
epmann, SS.=Standartenführer Burkhardt, als
wireter von SS.=Gruppenführer von Eberſtein,
Wſeral der Landespolizei Warburg, den Präſi=
Nen des Luftſchutzes Schweikhardt ſowie die
Socen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden
W Dienſtſtellen. Ferner hatten ſich Vertreter des
DMularkorps ſowie Mitglieder der polniſchen
Ko=
ie in Dresden eingefunden. Als erſter Redner
Oberbürgermeiſter Zörner, der im Gedenken
Giedrich Chopin und an den großen Marſchall
Wens und dem Führer Deutſchlands den
feier=
en Aft der Enthüllung vornahm. Nachdem die
Die gefallen war und nach einem kurzen ſtummen
D der Verſammelten für den polniſchen Muſik=
Weuen ergriff Stadtpräſident Starzynſkt das Wort
Per kurzen Erwiderung in polniſcher Sprache,
Der Skiläufer in den Beskiden
kädlich verunglück.
attowitz. Wie erſt jetzt bekannt wird, ver=
Michten vor zehn Tagen vier Skiläufer in den
Sien tödlich. Die Geſellſchaft, beſtehend aus
Nännern und zwei Frauen, hatte einen Aus=
Taf den 1700 Meter hohen Gipfel der Babia=
Unternommen. Sie kam dabei in einen
Weſturm und verlor die Orientierung. Die Ski=
Erten auf dem Bergkamm umher, ohne die
Hute finden zu können. Sie müſſen ſchließ=
Schopft zu Boden geſunken und erfroren ſein.
Militärpatrouille und einer
Rettungsexpe=
des Beskiden=Vereins gelang es erſt vor
19gen, zwei der Verunglückten als Leichen zu
Die Toten lagen nur fünf Minuten von
SDutzhütte entfernt. Die Leichen der beiden
Skiläufer ſind bisher noch nicht gefunden
Die Nachforſchungen werden unermüdlich
hekung des Fliegers Goljubew.
hangelſk. Am 20. Februar war aus
geiſt eine Skimannſchaft in Stärke von fünf
Dann zur Hilfeleiſtung für den Flieger Gol=
und ſeine Begleiter aufgebrochen. Dieſe
chaft wird immer noch vermißt. Eine wei=
„Imannſchaft, die man zur Auffindung der
Wehen ausgeſchickt hatte, konnte wegen
un=
er Witterung bisher noch nicht ausrücken.
Den iſt auch der letzte Begleiter Goljubews
Eusnezow, der als Wache beim Flugzeue
Sigloſen worden war, geborgen worden. Er
ig Archangelſk in ein Krankenhaus ge=
Derden. Das Flugzeug Goljubews iſt nack
Dtandſetzung ſtartbereit gemacht worden.
in Archangelſk erwartet. An der Suche
-Glugzeug haben ſich zehn Flieger, 200
* und eine große Zahl Truppen beteiligt.
Profeſſor Schmidt-München †.
München. Der Direktor der Staatsſchule für
angewandte Kunſt in München, Profeſſor Fritz
Schmidt, der als Nachfolger von Profeſſor Fritz
von Miller 1913 an dieſe Schule berufen wurde,
iſt am Donnerstag einem langen ſchweren Leiden
erlegen.
Furchlbarer Tod eines Sklläufers.
Wien. Auf dem Schneeberg bei Wien wurde
die Leiche eines Wiener Skiläufers gefunden, der
von ſeiner Geſellſchaft im Schneeſturm abgekommen
und erfroren war. Der Leichenfund ergab die
er=
ſchütternde Tatſache, daß ſich der Verirrte durch
ſechs Stiche in die Herzgegend zu töten verſucht hat,
um dem einſamen Todeskampf zu entgehen.
Arbeitsdienſt enkwäſſerk das Moorgebiet im weſtl. Emsland
Lapenbg.
Sohep
Dalum.
NiE
W00K
Zingen.
Oben:
Reichsarbeitsführer Hierl ſchreitet in Oldenburg
die Front des Arbeitsdienſtes ab.
Reichsarbeitsführer Staatsſekretär Hierl weilte in
dieſen Tagen im weſtlichen Emsgebiet, wo ein
Generalangriff auf die größte zuſammenhängende
Moor= und Oedlandfläche Deutſchlands erfolgen
wird. Bereits jetzt haben 2500 Arbeitsdienſtler das
Werk aufgenommen, vom 1. April ab werden 4000
Arbeitsdienſtler hier tätig ſein, um neues Land für
rund 10 000 Siedler und Handwerker zu ſchaffen.
Nebenſtehend:
Deutſchlands größte Moor= und Oedlandfläche
wird kultiviert.
Karte von dem Moor= und Oedlandgebiet, das jetzt
von 4000 Mann des Freiwilligen Arbeitsdienſtes
kultiviert werden und künftig 10 000 Siedler= und
Handwerker=Familien eine neue Heimat geben ſoll.
Der Helbſtmord der beiden Töchter
des Generalkonſuls du Bois.
Londvn. Ueber den ſenſationellen Tod der
beiden Töchter des amerikaniſchen Generalkonſuls
in Neapel du Bois, die aus 1000 Meter Höhe aus
einem Flugzeug ſprangen, wird noch folgendes
bekannt:
Etwaige Zweifel, ob es ſich tatſächlich um einen
Freitod der beiden Schweſtern handelt, ſind kaum
mehr vorhanden. Der Flugzeugführer Kirten
er=
klärte, daß ſich die Tür des Flugzeuges infolge des
ungeheuren Winddruckes unmöglich von ſelber
öffnen konnte.
Die Tatſache, daß die beiden Mädchen mit den
Fliegeroffizieren Beatty (einem Halbbruder des
berühmten engliſchen Admirals Lord Beatty) und
Forbes verlobt waren, die durch die Kataſtrophe
des engliſchen Flugbootes bei Meſſina in der
ver=
gangenen Woche ums Leben kamen, wirft ein
be=
ſonderes Licht auf die Tragödie. Die Töchter
du Bois' befanden ſich vor der Kataſtrophe bei
Meſſina ſtändig in Geſellſchaft der beiden engliſchen
Offiziere, als dieſe ſich noch in Neapel aufhielten.
Durch den Tod ihrer Verlobten gerieten die
Mädchen in einen ſehr bedrückten Gemütszuſtand
Um ſie abzulenken, ſchickte ſie der Vater
vergange=
nen Sonntag auf eine Reiſe nach London. Bei
ihrer Ankunft in der engliſchen Hauptſtadt ſchienen
ſie zunächſt ziemlich zufrieden zu ſein; ſie mieteten
eine teure Zimmerflucht im Ritz=Hotel. Ein
Hotel=
angeſtellter fand ſie am Mittwoch vormittag in
Tränen aufgelöſt in ihren Räumen. Am Mittwoch
abend beſuchten ſie zuſammen ein Theater, und
am Donnerstag verließen ſie das Hotel unter
Be=
zahlung ihrer Rechnung.
Sie beſtellten bei der Hillman=Linie ein
Son=
derflugzeug nach Paris und erklärten dabei, daß
insgeſamt ſechs Perſonen mitreiſen würden. Vor
dem Start des Flugzeuges am Donnerstag
vor=
mittag ſagten ſie plötzlich, daß die übrigen vier
Perſonen nicht mitreiſen würden. Kurz nach dem
Start baten die beiden Mädchen den
Flugzeug=
führer, die Verbindungstür zwiſchen dem
Führer=
ſitz und der Kabine zu ſchließen, da ſie der
Wind=
zug beläſtige. Kurz darauf müſſen ſie unbemerkt
aus der Maſchine geſprungen ſein.
Wiley Poſt zu einem Strakoſphärenfluig
geſtarkei.
New York. Der amerikaniſche Rekordflieger
Wiley Poſt, der u. a. auch einen Rekord für die
Umfliegung der Erde aufgeſtellt hat, war geſtern
von dem Flugplatz in Burbank in Kalifornien
auf=
geſtiegen, um den Verſuch zu machen, auf dem Wege
durch die Stratoſphäre in einer Höhe von 13 000
Metern nach New York zu fliegen. Wiley Poſt, der
ſein altes Flugzeug „Winnie May” benutzt, deſſen
Motor für den Stratoſphärenflug umgebaut war,
hoffte eine Stundengeſchwindigkeit von über 800
Kilometern zu erzielen und New York in ſieben
Stunden zu erreichen. Der Flug fand jedoch aus
bisher nicht bekannten Gründen ein vorzeitiges
Ende. Poſt mußte beim Muroc=See notlanden. Er
ſelbſt wurde nicht verletzt, dagegen wurde der
Pro=
peller des Flugzeugs beſchädigt.
Nr. 54 — Seite 9
Der Fall Höfeld
vor dem Frankfurker Schwurgericht.
Frankfurt a. M. Unter großem Andrang
des Publikums begann geſtern vor dem
Schwur=
gericht die Verhandlung gegen die Eheleute
Wil=
helm und Mina Höfeld und deren 16jährige
Toch=
ter Minna. Es handelt ſich hier um einen Fall,
wie er ſich in der Kriminalgeſchichte noch nicht
er=
eignet hat. Ein Elternpaar wollte unter Beihilfe
der älteren Tochter die jüngſte, erſt 14½ Jahre
alte Tochter durch ſeeliſche Beeinfluſſungen und
phyſiſche Einwirkungen in den Tod treiben. Es iſt
ein Spiel des Zufalls geworden, daß nicht
vol=
lendeter Mord vorliegt, da ſich das unglückliche
Mädchen noch in letzter Minute retten konnte. Am
5. Dezember v. J. pochte die Berufsſchülerin
Hildegard Höfeld, vor Kälte zitternd und völlig
durchnäßt an die Pforten eines Kinderheims, das
in unmittelbarer Nähe der Deutſchherrnbrücke
ge=
legen iſt. Das Mädchen ſagte dem Heimverwalter,
es ſei von ſeinem Vater auf die Brücke gebracht
und veranlaßt worden, in den Main zu ſpringen.
Am Morgen des 6. Dezember wurde der Vater,
ſeine Frau und die älteſte Tochter verhaftet. Die
polizeilichen Ermittlungen entrollten ein
furcht=
bares Bild menſchlicher Brutalität. An jenem
5. Dezember hatten die Eltern erfahren, daß die
Hildegard tags zuvor die Berufsſchule geſchwänzt
und ein Kino beſucht hatte. Als Hildegard
ver=
ſpätet nach Hauſe kam, fiel der Vater mit der
Hundepeitſche über ſie her. Die Kleine war ſo
ein=
geſchüchtert, daß ſie auf Drängen der Eltern
ein=
willigte, mit dem Vater zum Main zu gehen. Man
verlangte von ihr, ſich der guten Kleider zu
ent=
ledigen und ſchlechtere anzuziehen. Dann wurde
dem Kind der Abſchiedsbrief in die Feder diktiert.
Beim Abſchiednehmen ſoll die Mutter bewegt
ge=
weſen ſein, die Schweſter aber zeigte ſich kalt. Der
gefühlsrohe Vater begleitete das Opfer bis zur
Mitte der Brücke. Aus einiger Entfernung ſchaute
er zu, wie ſich ſein Kind in die Fluten ſtürzte.
Dann ging er heim und äußerte zu ſeiner Frau:
„So ſchlecht wie die Hilde im Leben war, ſo tapfer
war ſie im Tod."
Zu Beginn der Verhandlung ſtellte der
Ver=
teidiger der angeklagten Tochter den Antrag, das
Verfahren gegen ſie abzutrennen und bezüglich
ihrer Perſon die Sache einem Jugendgericht zu
überweiſen. Der Staatsanwalt widerſprach, und
das Gericht beſchloß Ablehnung des Antrags. Der
Vorſitzende teilte dann mit, daß die Verhandlung
etwa fünf Tage dauern werde, und daß in weitem
Umfang in Anbetracht des großen Intereſſes, das
die Oeffentlichkeit für den Fall zeige, die
Oeffent=
lichkeit zugelaſſen worden ſei. Der Vorſitzende
ver=
bietet, daß während der Verhandlung die
Ange=
klagten, die ſich in Haft befinden, in irgendwelche
Beziehungen treten.
Es folgt dann die Vernehmung des Vaters
Höfeld. Von den drei Angeklagten ſcheint er die
einzige Perſon zu ſein, die ſeeliſch bedrückt iſt.
Er ſchilderte ſein Leben und ſeine Einſtellung
gegenüber ſeiner Familie und beſonders gegenüber
ſeiner Tochter Hildegard.
In der Nachmittags=Sitzung ſchildert Frau
Hö=
feld verſchiedene Mißhandlungsfälle, die ihr Mann
begangen hat. Schon kurz nach ihrer Verheiratung
hat ihr Mann in ihrem Elternhaus, wo man
zu=
nächſt wohnte, ihrem Vater einen Schlag mit der
Reitpeitſche auf den Kopf verſetzt. Sie ſelbſt bekam
einen Schlag ans Auge und hat noch heute eine
Narbe. Infolge der Unzuträglichkeiten, die ſich bei
den Schwiegereltern ergaben, bezog das Ehepaar
Höfeld eine neue Wohnung. Schon nach einigen
Tagen ging es hier in der gleichen Weiſe zu wie
früher. Frau Höfeld erwähnt, daß die Kinder oft
aus nichtigen Gründen Schläge bekommen haben.
Wenn das eine Kind etwas erhielt, gings auch
über das andere her. Die Angkelagte bekundet
dann, daß ihr Mann ſie mehrfach durch ſeine
Miß=
handlungen aus dem Haus vertrieb.
Zwei Bauern auf der Krim erſchoſſen.
Moskau. In Simferopol auf der Krim
ver=
urteilte der Oberſte Gerichtshof zwei Bauern
we=
gen Ermordung eines Mitgliedes des
Bundeskon=
greſſes der Kollektiv=Bauernwirtſchaften in der
Nähe von Simferopol zum Tode durch Erſchießen.
Ein anderer Angeklagter wurde zu zehn Jahren
Konzentrationslager verurteilt. Eine Begnadigung
wurde von den Vollzugsorganen abgelehnt. Dis
Todesurteile wurden vollſtreckt.
Sven Hedins Schweſter nahm die
Glückwünſche der Welk enkgegen.
Während ſich der berühmte Aſienforſcher Spen
Hedin noch in China befindet, nahm ſeine Schweſter
Alma Hedin in der Wohnung Hedins in
Stock=
holm die Glückwü ſche zu ſeinem 70. Geburtstag
aus aller Welt entgegen.
Seite 10 — Nr. 54
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
SMlsSLs Aesgdt
Handball.
Handball=Großkampf 5p.98 Dſtdl. — 5B. Wiesbaden.
Mit großer Spannung erwartet man dieſes ſonntägliche
Treffen auf dem Stadion am Böllenfalltor. Gerade Wiesbaden
zeigte doch im Verlaufe der diesjährigen Verbandsrunde eine ſo
beſtändige Form, wie ſie ſonſt keine andere Mannſchaft der
Klaſſe aufzuweiſen hatte. Selbſt der Deutſche Handballmeiſter
konnte in den beiden Spielen gegen die ſehr ſympathiſche
Wies=
badener Mannſchaft keine beſſeren Spielleiſtungen zeigen und
nur mit großer Mühe und Nor in Wiesbaden mit 3:2 ſiegen
und auf eigenem Platze, ein Unentſchieden 5:5 herausſpielen.
Auch den 98ern war es im Vorſpiel in Wiesbaden nur möglich,
ein 5:5 zu erzielen. Dies war allerdings nach Anſicht der
Wies=
badener das ſchönſte und fairſte Spiel der ganzen Runde. Die
vier letzten Spiele der Wiesbadener brachten denſelben 7 Punkte,
und zwar gegen ſehr ſpielſtarke Mannſchaften: 7:2 gegen
Frieſen=
heim, 5:5 gegen Polizei, 3:0 gegen Herrnsheim und 5:3 gegen
Schwanheim. Aus allen Torreſultaten kann man erſehen, daß
Wiesbaden eine glänzende Hintermannſchaft zur Stelle hat. Sie
wird zurzeit als eine der beſten im Gau 13 bezeichnet. Mund
ſpielt ſchon einige Jahre im Tor und hat ſeine Stärke in ſeiner
Beſtändigkeit. Dasſelbe gilt von Hauſer als rechter Verteidiger.
In den jugendlichen Spielern Mondel als linker Verteidiger und
Krämer als Mittelläufer hat die Mannſchaft beſonders gute
Talente erhalten. Aber auch der Sturm hat eine gute
Zuſam=
menſetzung erfahren. Der ſehr gute Leichtathlet Bohrmann hat
dem Sturm als Halblinker eine große Verſtärkung gebracht.
Bei den 98ern geht es am Sonntag darum. keine
Punktein=
buße zu erleiden, um gegenüber dem Ortsrivalen nicht ins
Hin=
tertreffen zu kommen. Das ganze ſpieleriſche und kämpferiſche
Können muß aufgeboten werden, um den Wiesbadenern das
Nachſehen zu geben. Die Hintermannſchaft hat eine Aenderung
erfahren, die ſich hoffentlich gut auswirken wird.
Die beiden Mannſchaften beſtreiten den Kampf in den
Auf=
ſtellungen:
Wiesbaden:
Mund
Hauſer
Mondel
Kolberg
Krämer
Bader
Leimberger Schleſies
Kern Bohrmann Collenbuſch
Feick Eichhorn
Freund
Kaltenbach Fiedler
Dittmar
Merz
Delp
Förſter Rothenburger
SV. 98:
Henß
Als Schiedsrichter wurde Schwab=Ludwigshafen beſtimmt.
Der Spielbeginn iſt auf 15 Uhr feſtgeſetzt.
Vorher (um 14 Uhr) ſpielt die Reſerve gegen den TV.
Vor=
wärts Langen.
TSG 46. Handballabteilung.
Zum letzten Verbandsſpiel nach Lorſch fahren wir mit Auto
ab Marienplatz. Die Abfahrtszeit iſt auf 12.30 Uhr feſtgeſetzt. Wir
bitten, pünktlich zu erſcheinen, es fahren die erſte und zweite
Mannſchaft zuſammen. — 1. Jgd. TSG. 46 — SV. Merck 1. Jgd.
(Rheinallee) 12.30 Uhr.
Tbd. Jahn 1875 — Tgde. Beſſungen 1865.
Im letzten Pflichtſpiel empfangen die 1875er am kommenden
Sonntag die Beſſunger Turner. Schon immer wurde bei dieſen
Begegnungen ein ſchöner, flüſſiger Handball gezeigt, und dies iſt
wohl auch am Sonntag nachmittag zu erwarten. Wenn auch die
Beſſunger gegenwärtig nicht allzu ſpielſtark daſtehen, ſo iſt doch
bei derartigen Lokaltreffen ſtets eine Mannſchaft zur Stelle, die
ihren Mann ſtellt. Das Vorſpiel ging unentſchieden aus. das
Rück=
ſpiel müßte nach der Leiſtung der letzten Spiele gemeſſen ein
an=
deres Reſultat ergeben. Mit einem Sieg der 75er darf man
rech=
nen, wenn auch die Mannſchaft mit Erſatz ſpielen muß.
Spiel=
beginn 3 Uhr. Sportplatz Ziegelbuſch.
*
Spielverlegung: Tv. Arheilgen — TSG.
Brauns=
hardt iſt vom 24. Februar auf den 3. März verlegt worden.
TSV. Nieder=Modau — Tv. Groß=Hauſen.
Als letztes Verbandsſpiel der diesjährigen Verbandsrunde
beſtreitet der TSV. Nieder=Modau am kommenden Sonntag,
nachmittags 3 Uhr, dieſes Spiel. Gerade gegen Groß=Hauſen
werden die Einheimiſchen alles daranſetzen, um einen
einwand=
freien Sieg zu erringen, weil im Vorſpiel in Groß=Hauſen der
Schiedsrichter zwei einwandfreie Tore für Nieder=Modau nicht
gab und Nieder=Modau dadurch ein Punkt verloren ging Mit
dieſem Punkt wäre für Nieder=Modau der zweite Tabellenplatz
errungen geweſen. Die Gäſte, ſpielen ſchon jahrelang in der
Starkenburger Kreisklaſſe einen guten Handball: Es iſt
des=
halb mit einem ſpannenden Kampf zu rechnen, deſſen Beſuch ſich
für jedermann lohnen wird.
Am kommenden Sonntag, abends um 8 Uhr, findet als
Ab=
ſchluß der diesjährigen Verbandsrunde der Vereinsball im
Gaſt=
haus „Zum Löwen” (Adam Mager 5.) ſtatt. Da Küche und
Keller beſtens bekannt ſind und ein erſtklaſſiges Orcheſter
ver=
pflichtet iſt, kann man auch hier mit einem gemütlichen Abend
rechnen, und jeder Beſucher wird wie immer in Nieder=Modau
voll und ganz auf ſeine Koſten kommen.
Fußball.
Sporlverein 98 Darmſtadt.
Der verbandsſpielfreie Sonntag wird von der 1.
Fußball=
mannſchaft zu einem Spiel in Miltenberg a. M. benutzt. Die
dor=
tige Spielvereinigung ſteht in der Bezirksklaſſe Bayern an vierter
Stelle und wird den 98ern eine Nuß zu knacken geben. Die zweite
Mannſchaft ſpielt ebenfalls in Miltenberg. 3 und 4. Mannſchaft
treten um 9 Uhr bzw. 10.45 Uhr an der Rheinallee gegen die
gleichen Mannſchaften der TSG. 46 an.
Die Handballjugend ſpielt um 12.30 Uhr auf dem Stadion
gegen TV. Arheilgen. Die Handballſchüler ſind Gaſt des TV.
See=
heim. Abfahrt 12,45 Uhr per Rad ab Marienplatz.
Reichsbahn Darmſtadt — SV. Hahn.
Am Sonntag, den 24. Februar 1935, empfängt der RTSV. auf
eigenem Platz (Dornheimerweg) SV. Hahn zum fälligen
Ver=
bandsrückſpiel. Es ſpielen die 2. Mannſchaften um 12.45 Uhr und
die 1. Mannſchaften um 14,30 Uhr. Die Spieler der beiden
Mann=
ſchaften werden beſonders benachrichtigt, und es wird erwartet,
daß die benachrichtigten Spieler pünktlich und vollzählig zur
Stelle ſind.
A
Weiße
Katze m.
ſchwar=
zen Flecken
ent=
laufen.
Wieder=
bringer erhält
Belohnung.
Kaſinoſtr. 17, I.
O
Brieftaube
entflogen! B
lohng. zugeſich
Schwanenſtr. 12
Kaufe
guten Teppich
2.50 X3.50.
Erbitte. Angeb.
unt. H. 11 Gſch.
zum
Mand Lernen
bar geſ. Angeb.
unt. H. 23 Gſch.
Piano
zu kauf. geſucht.
Ang. unt. H. 24
Heſchäftsſtelle.
Obſtbäume,
Roſen,
Rhododendron.
L. Kuhn.
Gärt=
nerei, Ruf 2030.
Hochſtraße
5=Röhren=
Lorenz=
Empfän=
ger mit Akku,
Retzanode und
Gleichrichter zu
verkaufen.
Lieb=
frauenſtraße
Verkaufe:
Gasherd
Hadeofen 10.—
Ziktoriaſtr.25,II
Empfänger
ℳ 76.— od.
An=
zahlung ℳ 7.25,
monatl. Raten
4.40.
Radio=
Berkrieb
Grafenſtr. 16
Telefon 4350. (a
Kinder=
wagen
150 Stück zur
Auswahl
billige Preiſe
wie immer
Orio
Karlsſtr. 14/16
Polizei Darmſtadt — FC. 03 Egelsbach.
Die Blicke der Sportler aus Darmſtadt und Umgebung ſind
auf dieſes große Spiel am kommenden Sonntag auf dem
Landes=
polizeiſtadion gerichtet. Es wird hier die Meiſterſchaft in der
Be=
zirksklaſſe Südheſſen entſchieden. Zwei gleichwertige Gegner, die
beide den Titel der Südheſſenmeiſterſchaft zu Recht führen können,
treffen ſich hier. Im Vorſpiel gab es nur ein Unentſchieden. Ob
es zu einer Wiederholung kommt, wird uns der kommende
Sonn=
tag zeigen
Alle Sportler treffen ſich am kommenden Sonntag 14.30 Uhr
auf dem Landespolizeiſtadion.
Die Mannſchaften beſtreiten das Spiel in zur Zeit ſtärkſter
Aufſtellung.
Egelsbach:
Schuch
Anthes Volz
Vollhard: Knöß. Schlapp
Becker Anthes Haller Keil Volz E.
Pfeifer Sauer Keck. Seipp. Göbel
Kaufmann. Dumont Kaſpar W.
Matthes Bönſel
Polizei:
Klein
Sportler, benutzt die Vorverkaufsſtellen bei Zigarren=
Becher. Rheinſtr. 5, und Sport=Joſt, Mackenſen=Str.
Erwerbsloſen=
karten gegen Ausweis jedoch nur am Platzeingang, kein
Vor=
verkauf.
Tg. 65 Beſſungen — Gräfenhauſen.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele erwartet Beſſungen
am Sonntag, 11 Uhr, die in Darmſtadt nicht unbekannte 1.
Mann=
ſchaft von Gräfenhauſen. Die Gäſte, die mit wechſelnden Erfolgen
bisher ihre Spiele durchführten, nehmen einen guten Mittelplatz
in der Tabelle ein und werden alles daranſetzen, ihre gute
Stel=
lung zu feſtigen. Beſſungen hat auf eigenem Gelände noch kein
Spiel verloren und wird auch hier wieder alles riskieren, um
unbeſiegt das Feld zu verlaſſen. Beſſungen, immer noch mit
Mann=
ſchaftsſorgen kämpfend, dürfte doch in der Lage ſein, den Gäſten
eine ebenbürtige Elf gegenüberzuſtellen. Ein heißer Kampf um
die Punkte iſt zu erwarten. Vorher, 9.15 Uhr, ſpielt die 2.
Mann=
ſchaft gegen Egelsbach 3. — Junioren — Junioren Arheilgen, dort.
Abfahrt mit Rad 9.15 Uhr.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Lotterfe
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar fe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
12. Ziehungstag
21. Februar 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
8 Gewinne zu 5000 M. 132489 337202 365825
6 Gewinne zu 3000 M. 128307 149466 269066
28 Gewinne zu 2000 M. 7053 8309 47603 86800 92183 92235
116864 153379 182565 204387 283212 339739 349123 376815
32 Gewinne zu 1000 M. 56313 136693 140779 146937 148114
153619 163102 269586 299804 305845 315954 336038 337889 341642
388502 393292
74 Gewinne zu 500 M. 4499 22354 42132 45189 50257 63366 67319
75609 80861 8790 1i0245 114162 114647 121189 132672 144560
184336 189053 210004 210091 237369 294782 302127 310450 314143
317785 326372 347201 365851 370982 372893 377819 385881 391212
397244 398084 389705
372 Gewinne zu 300 M. 1643 7139 9458 9543 13458 13537 14193
15015 16674 20680 21919 23356 25238 26359 29890 30183 33698
34289 34680 35424 40867 41529 42093 46006 51023 51920 66847
58477 59693 60382 63371 66024 66182 73651 75485 79480 85098
85523 86261 92286 93179 93707 94203 95183 96173 96662 99945
100138 100298 100467 101832 103120 107696 111403 114554 118599
120213 190282 121344 124518 125123 127927 128052 129392 129885
131570 135457 135645 138186 140569 143146 147238 153795 156268
156447 158444 159443 166374 167365 170283 170610 174797 177601
178223 181102 181261 181374 182424 188082 192958 193030 195264
198616 201346 60 1499 202057 204492 205281 206214 209825 216547
217286 219379 220756 223529 224805 225292 227473 230869 231798
232067 232807 234 139 235605 236767 237394 239531 243807 244988
247514 248266 249065 250121 262258 262618 263787 266288 267772
268083 071601 272497 276466 279523 280227 285455 285543 280914
291238 292461 294659 294738 297489 298964 310542 311691 314245
314682 324326 326344 327247 329435 328675 332052 340907 342470
344757 3455 13 348366 348760 352428 354501 355916 356977 358858
360064 360441 362311 365 104 367351 367671 367863 370869 371775
371889 373263 374330 377377 380696 381119 382102 383153 385042
385695 389845 390360 394867
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 155802
16 Gewinne zu 5000 M. 64340 138108 152940 254719 260507
8 Gewinne zu 3000 M. 180579 205092 234 119 382134
14 Gewinne zu 2000 M. 41103 99328 233899 239055 806194
310235 342991
40 Gewinne zu 1000 M. 9422 19689 44487 51412 55062 84880
95510 122120 122480 131446 151961 265255 280241 296098 309948
319338 345888 374597 381479 394664
82 Gewinne zu 600 M. 6463 7835 10706 15726 23046 24636 37281
57394 68683 81993 86249 91910 131789 153045 160697 161663
1694168 171610 175841 199373 226817 231702 254321 061196 262343
287439 2921 13 295224 308778 313850 313922 349576 358286 359592
370222 370837 374255 375781 388101 390650 394615
330 Gewinne zu 300 M. 4239 7091 11548 12141 14252 21145
22832 25100 31214 34281 34476 37077 46073 46452 46668 47074
48858 60379 52274 62476 53203 53880 66535 58403 58457 59389
59536 61022 61671 63843 64426 67466 67611 68890 70330 72522
73018 73593 74619 77392 78623 83465 84767 85180 85274 85938
88037 95848 95889 99638 101452 103212 103696 104358 106335
105360 109590 112009 112788 115170 118078 119514 120408 123784
125678 132111 134629 136277 139963 140948 144413 145071 149864
157620 166105 173221 173533 176062 176734 177244 180995 183122
187448 188806 180919 194628 209876 210961 214821 221486 221887
293205 228119 232462 232776 233966 243372 248798 249072 250438
250998 252723 259927 262389 262931 263483 263732 263785 267108
574854 275358 279009 281347 282623 285872 286510 287763 288925
280101 291804 281945 296598 297012 287016 298076 30 1378 301484
305664 306187 309211 309731 312578 313382 313597 316803 317968
321783 324624 326299 326801 327005 332204 334767 342541 343463
345781 347917 351467 352315 355349 355633 357050 358754 367670
368169 369803 371123 373666 376444 377690 378231 383622 386232
388191 397278
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Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000 RM
gefallen, und zwar fe eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
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345653 370820
142230 152473 178499 235568 330993
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24. Februar 4.11 Uhr
5. März 4.11 Uhr
4. März 11.11 Uhr
4. März 8.11 Uhr
5. März 8.11 Uhr
Fremdensitzung
Fremdensitzung
Rosenmontagszug
Rosenmontagsball
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Preise: Fremdensitzung RM. 5.—, reservierte
Plätze RM 6—, 7.—, 8.—, Rosenmontagsball
RM. 5.—, Dienstagsball RM. 2—, im Vorver
kauf bei Reisebüro des Verkehrs-Vereins, Adolf-
Hitler-Platz 4.
(1920
Samstag, 23. Februa
Tſchechiſche Tiſchkennismeiſter in Darmſta
Wir haben ſchon kurz angezeigt, daß der Sportverei /8 fü
kommenden Sonntag die von den Weltmeiſterſchaften in ſndon
zurückkommende tſchechiſche Tiſchtennis=Nationalmannſch /
ver=
pflichtet hat. Die in Darmſtadt beſonders große Tiſ
ennis=
gemeinde wird es ſicherlich ſehr begrüßen, daß nach zwe hriger
Unterbrechung wieder einmal Meiſter ihres Fachs in Tmſtadt
erſcheinen, um ihre Kunſt in Vollendung zu demoſtrier F Wir
ſind gewiß, daß alle, die einmal die hohen Leiſtungen der Imgarn
bewundern durften, ſich auch am Sonntag bei dem Gaſt ſel der
Tſchechen ein Stelldichein geben werden. Aber auch di migen.
die dem Tiſchtennisſport noch mit einer gewiſſen Skepſ
gegen=
überſtehen, mögen einmal kommen. Ohne mehr zu ve Frechen.
als wir halten können, ſind wir uns ſchon jetzt darüber ir, daß
die Anſicht über Tiſchtennis durch die Tſchechen eine amdliche
Wandlung erfährt. Wenn eine Mannſchaft bei den vor 18
Na=
tionen beſtrittenen Weltmeiſterſchaften in der Lage iſt.
Matio=
nen hinter ſich zu laſſen und bei den internationalen matſchen
Meiſterſchaften mit einer Ausnahme die zur Vergebung
ſangen=
den Titel einheimſt, dann kann man ſagen, daß ſie Wel ſſſe iſt
Gerade bei den deutſchen Meiſterſchaften in Hamburg ren die
Tſchechen in beſter Form und ſetzten nach den übereinſti menden
Berichten der Sportpreſſe die 2000 erſchienenen Zuſchau ſin
Er=
ſtaunen über die Formvollendung, mit der ſie das Bäll m über
das Netz variierten. Der Sportverein 98 als Veranſtaſr ſtellt
den Tſchechen ſeine bewährten Kräfte Schardt und Wö) ſowie
Frl. Nungeſſer gegenüber. Außerdem wird der neue ſ beutſche
Meiſter Graffy=Mainz ſeine Kräfte mit den Gäſten me n. Zum
Schluſſe ſpielen die beiden beſten Tſchechen Kolar und ſwoboda
gegeneinander.
Die Spiele finden im Bürgerhof (Eliſabethenſtraße) att und
beginnen um 5 Uhr nachmittags, ſo daß den Lſuchern
des Fußball=Großkampfes Polizei — Egelsbach und d
Hand=
ballkampfes SV. 98 — Wiesbaden Gelegenheit geboter iſt.
die=
ſes ſportliche Ereignis miterleben zu können. Karter ſind im
Vorverkauf bei Sport=Joſt (Mackenſenſtraße) zu erhalt?
Kegelſpork.
Am kommenden Sonntag, 24. Februar 1935 wird
Rückkampf um die Klubmeiſterſchaft 1934/35 auf den B
Kegelſporthauſes begonnen. Wir bitten die Mannſchaft
lich zum Start zu erſcheinen, damit keine Verzögerung e
Wir erinnern an dieſer Stelle nochmals an die am
den 24. Februar, vormittags 10 Uhr, ſtattfindende au
liche Generalverſammlung bei Kegelbruder Chriſt, im F
Grafenſtraße. Es liegt im Intereſſe eines jeden Mite
dieſer Verſammlung zu erſcheinen.
tit dem ineru
nen de
4
pünkt=
tritt.
Sonntag. ”
rordent=
tenſaal,
edes
Reichsſender Frankfukt
): Nur
Frankfurt: Samstag, 23. Februar
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6
Wetter. — 6.551. Morgenſpruch — Choral: Schaffet,
Menſchenkinder. — 7.00: München: Frühkonzert. — 8.10
ſtand. Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. —
Frankfurt: Nachr — 9.15: Nur Frankfurt: Konzert /Duette
für Sopran und Bariton. — Klaviemuſik von Chopm. 110.00,
Nachr. — 11.00: Werbekonzert. — 11.301 Meldu en.
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Breslau: Waldenburger Berg= und Bad Salzbru ſr
Kur=
kapelle. Ltg.: Muſikdirektor Kaden. — 13.00: Zeit, Tchr. —
13.15: Ich ſing mich in dem Herz hiein! (Leebe auf Kr mando.
Speſenfrei und zuverläſſig durch Schall und Platt.) —114.15:
Zeit, Nachr. — 14.30: Quer durch die Wirtſchaft. Be ſte und
Geſpräche. — 14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. —11456
Wetter. — 15.00: Nur Trier: Nachr. — 15.15: Ju mdfun
Die Fahne hoch! Ein Hörbild zum Gedenken an Hor (Weſſt.
16.00: Nachmittagskonzert. Dazw. Der Frankfurter B denchor
ſingt. Ltg.: Heß. — 18.00: Stimme der Gremze. — 18.! Ste
reifſendung. — 18.35: Wir ſchalten ei: Das Mikroph= unted= ſne an
wegs. — 18.43: Meldungen.
19.00: Berlin: Reichsſendung: Horſt Weſſel. Ein Vermäch k. Eine
Feierſtunde zum 5. Todestage des nationalſozialiſtiſchen erheits ſit
kämpfers. Es ſpricht Stabschef Lutze. — 19.30: Funk ſe. —
19.40: Tagesſpiegel. — 20.00: Zeit. Nachrichten. — T20.107
Kaſſel: Großes Lnke=Potpourn. Unter perſönlicher Le ſig des Mu
Komponiſten Paul Lincke. — 22.10: Zeit, Nachrichten. 122.25
Nachr., Wetter, Sporr. — 22.30: Konzert. Das Fun Fcheſter. ie
Ltg.: Belker. — 21.00: Das Karuſſell. Funkbericht bn der
großen Faſchings=Redoute in der Frankfurter Feſthalle, F 0.157),
Stuttgart: Nachtmuſik.
OMlidtian dnnsannnn
Sonnabend, 23. Februar
Reichsſendung: 19.00: Horſt Weſſel. Ein Ver
Eine Feierſtunde zum 5. Todestage des nativne
ſtiſchen Freiheitskämpfers. Die Gedenkworte ſprich
chef Lutze.
Deutſchlandſender: 19.45: Was ſagt ihr de
ſpräche aus unſerer Zeit.
Frankfurt: 20.10: Großes Lincke=Potpourxi
u=
ſönlicher Leitung des Komponiſten Paul Lincke.
Hamburg: 20.10: Deutſche Oper. Eine bunte 7
aus Meiſterwerken der Bühne.
Köln: 16.00: Der frohe Samstagnachmittag.
Leipzig: 20.10: Totentanz. Hörwerk von R. (
München: 20.10: Der Bauer als Millionär
Mädchen aus der Feenwelt. Romantiſches Original
märchen.
Stuttgart: 20.15: Auf zum Faſching!
Warſchau: 20.00: Karnevalsmuſik.
Stockholm: 21.00: Alte Tanzmuſik.
Toulvuſe: 22.00: Muſik von Franz Lehar.
Kopenhagen: 23.00: Moderne Tanzmuſik.
Wien: 23.20: Schrammelmuſik.
ichtnis.
ſoziali=
Stabs=
12 Ge
e
per=
nkfolge
ringer,
er das
auber=
Wekterbericht.
Ausſichten für Samstag: Anfangs wechſelnd bewölk
mit Schauertätigkeit, bei ſtarken. Weſtwinden käl F.
raſch zunehmende Bewölkung und Regenfälle.
Ausſichten für Sonntag: Bei weſtlichen Winden For auer de
vom 22. Februar 1935, 7 Uhr morgens.
Feldberg und Herzogenhorn: 165 cm Schnee, — 1 G.f, leichte
Schneefall Pulverſchnee, Ski ſehr gut.
Schönwald/Schonach: 60 cm Schnee, — 1 Grad, bewö / Spoi
ſehr gut.
wechſelhaften Wetters und zeitweiſe Niederſchläge.
Schwarzwald=Schnee= und Winkerſporib ſcht
Ruheſtein/Hundseck: 50—90 cm Schnee, 0 Grad, be Ukt, Nel
ſchnee 3 cm (Firn), Ski gut.
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3
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Heir
erſt.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 54
latt
Samstag, 23. Februar
Die Lage der deutſchen Maſchineninduſtrie im Januar.
Anhalkende Geſchäftsbelebung.
Von der Wirtſchaftsgruppe Maſchinenbau wird uns
geſchrie=
hen: Erfreulicherweiſe hat die Geſchäftsbelebung weiter
ange=
taſten, Der Eingang von Anfragen der Inlandskundſchaft war
m Januar vielſach noch ſtärker als in den vorhergehenden Mo=
naten. Im Auftragseingang wurden zwar die Beſtellſummen
des Dezembers, die ſich infolge des am 31. 12. 1934 erfolgten
Fiſtablaufs für die Auftragserteilung ſteuerbegünſtigter
Erſatzbe=
ſchafungen bei vielen Betrieben zu Spitzenbeträgen entwickelt
hatten, im Januar meiſtens nicht erreicht, doch hielt ſich das
januarergebnis auf recht befriedigender Höhe.
Das Auslandsgeſchäft zeigte in Anfragen und Aufträgen
ſeine Aenderung. Eine große Erleichterung für die Ausführung
der vorliegenden Aufträge brachten den Betrieben die
Verlänge=
ung der Ablieferungsfriſt für die erwähnten ſteuerbegünſtigten
Enatzbeſchaffungen. Die Neueinſtellungen von Arbeitern der
Sürn und Fauſt beliefen ſich auf mehr als 6000 Perſonen. Bei
ugefähr gleichbleibender Wochenarbeitszeit ſtieg der
Beſchäfti=
zungsgrad, gemeſſen an den von der geſamten Gefolgſchaft der
Maſchineninduſtrie geleiſteten Arbeiterſtunden, bis zum Ende des
Monats Januar auf rund 67 Prozent der Normalbeſchäftigung.
Eine Erhöhung des Beſchäftigungsſtandes wieſen im beſon=
die Lage am Jutemarkt. Der Reichsjutemarkt lag laut
hufbericht der Intereſſengemeinſchaft Deutſcher Juteinduſtriel=
0. m. b. H., Berlin, in der vergangenen Kalenderwoche ſehr
Firſts koſten: Jan./Febr.=Verſchiffung 17,2/6, Febr. /März=
Füüffung 17,12,/6 und März/April=Verſchiffung 17 12/6 je To.
/A dem Fabrikatemarkt in Dundee war das Geſchäft unverän=
Weei till. Auch der deutſche Markt war ruhig.
Die Rohſtahlgewinnung im deutſchen Zollgebiet im Januar.
R Verein deutſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller veröffentlicht
der Zeitſchrift „Stahl und Eiſen” das Ergebnis ſeiner Erhe=
deren auf: Die Werkzeugmaſchineninduſtrie, der Apparatebau,
die Zerkleinerungs= und Aufarbeitungsmaſchineninduſtrie, die
Zuumaſchineninduſtrie, insbeſondere in den Betrieben der
Straßenbaumaſchinen, ſowie eine Reihe von Betrieben für den
Bau von Sondermaſchinen. Die Textilmaſchineninduſtrie hatte
teine Verbeſſerung ihrer Lage gegenüber dem Dezember zu
ver=
pichnen konnte aber die Dezemberziffern halten. Ungünſtig iſt
die Lage der Papierherſtellungsmaſchineninduſtrie, die im
Aus=
ſand mit langen Kreditfriſten und ſchlechten Preiſen der
aus=
ſindiſchen Konkurrenz zu kämpfen und im Inland unter den
Auswirkungen des Inveſtitionsverbotes erheblich zu leiden hatte.
Die Erfindermeſſe in Leipzig.
Die Erfindermeſſe, die im Rahmen der Leipziger
Frühjahrs=
meſſe 1935 — 3. März bis 10. März — unter Mitarbeit der
Reichsgruppe Induſtrie, der Patentanwaltskammer und der
Deut=
ſgen Arbeitsfront durchgeführt wird, iſt die einzige deutſche Meſſe
ſt gewerbliche Schutzrechte. Sie gibt in bisher unbekanntem
haße den Erfindern Gelegenheit, die praktiſche Seite ihrer
Er=
indung zu prüfen und Erfindungen auch wirtſchaftlich
auszuwer=
i. Die Durchführung der Erfindermeſſe iſt von den genannten
ſiverſchaften und dem Leipziger Meßamt einem
Vertrauens=
mm übertragen worden, der durch einen Beirat unterſtützt wird.
ſünder, die gewerbliche Schutzrechte und Patente auf der
Leip=
duer Meſſe anbieten wollen, wenden ſich unmittelbar an das
Meß=
mt in Leipzig. Für Induſtrielle Handwerker und
Gewerbetrei=
unde wird der Beſuch der diesjährigen Erfindermeſſe wertvolle
ſunegungen für den Ausbau ihrer Fabrikation geben.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Verdl
hgen über die Rohſtahlgewinnung im deutſchen Zollgebiet im
i 1935. Danach betrug die Rohſtahlgewinnung im deutſchen
tgebiet im Jan 1935 (26 Arbeitstage) 1 137 463 To. gegen
nd544 To. im Dez. 1934 (24 Arbeitstage). Arbeitstäglich
wur=
im Januar 1935 durchſchnittlich 43 749 Tonnen hergeſtellt,
ge=
m 43314 im Dezember 1934.
Unveränderte Geſchäftslage in der Baumwollweberei. Die
cdaruppe Baumwollweberei berichtet: Die Geſchäftslage hat
9 un die Jahreswende und im Verlauf des Monats Januar
W8gnüber den letzten Monaten des Jahres 1934 nicht geändert.
We rege Nachfrage nach Baumwollgeweben hielt größtenteils
W konnte aber nur zum Teil durch Abſchluß neuer Geſchäfte
be=
iſr M Medigt werden. Die Beſchaffung von Baumwollgarnen in den
Mtigten Mengen ſtößt immer noch auf große Schwierigkeiten.
u0 i Gegenſatz zum Inlandsabſatz läßt der Export ſehr zu
wün=
ien übrigen.
6t Erfreuliche Zunahme im Nordatlantik=Paſſagierverkehr der
9nburg—Amerika=Linie. Während der Geſamtpaſſagierverkehr
der auf dem Nordatlantik fahrenden Schiffahrtsgeſellſchaften
gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent abgenommen hat,
di der Hamburg—Amerika=Linie eine Steigerung der Paſſa=
Yrbeförderung um 5.1 Prozent eingetreten. Wenn dieſer Pro=
Fätz auch auf den erſten Blick nur gering erſcheint, ſo gewinnt
dch eine erhöhte Bedeutung durch die Tatſache, daß die Zahl
Eer letjährigen Abfahrten der Hapag um faſt ein Fünftel
ver=
dert wurde. Bei Berückſichtigung dieſes Umſtandes ergibt ſich
die einzelnen Abfahrten eine Zunahme der Paſſagierbeſetzung
Schiffe in weſtlicher Richtung um 31 Prozent und in öſtlicher
chtung um 26,4 Prozent.
Produkienmärkte.
Mainzer Getreide=Großmarkt vom 22. Februar. Weizen W
21.45, Roggen R XV 17.45, Hafer H XIV 17.15 ab Station,
tergerſte G k1 16.85, Weizenkleie W XV1 10.95 Mühlen=
Roggenkleie R XV 10.23 Mühlenpreis, Soyaſchrot 13.00
d. Fabrikſtation. Tendenz: Brotgetreide ſtetig, in Gerſten
Geſchäft, Futtermittel ſtark gefragt. Die Preiſe verſtehen
i RM. je 100 Kilogramm, loko Mainz.
Frankfurter Eier=Großhandelspreiſe vom 22. Febr. In der
Baufenen Woche haben die Preiſe eine Ermäßigung bis zu
9, pro Stück erfahren. Trotzdem konnte ſich das Geſchäft
M beleben, es beſchränkte ſich weiterhin nur auf die Deckung
laufenden Bedarfs. Angeſichts der milden Witterung hat
Neuproduktion weſentlich zugenommen, ſo daß ſowohl
in=
duch ausländiſche Eier genügend vorhanden waren.
Kühl=
ier kamen nicht mehr zum Angebot. Es notierten in Pfg.
Stück, frei Frankfurt a. M.: Deutſche Handelsklaſſeneier 8
2, 4 11½—12, B 11—11½, C 104—10¾, D 9½—10.
ander. 9 11½—12, 4 11½—11½, B 10½—11, C. 10—10½.
8 11½—12, A 11½—11½, B 10½—11, C 10—10½.
oern, 8. 113—12, 4. 11½—11½, B 10½—11, C 10—10½.
Frankfurter Butter=Großhandelspreiſe vom 22. Febr. Die
Witterung hat den Butterverzehr etwas angeregt,
wenn=
von einem lebhafteren Geſchäft nicht geſprochen werden
Imerhin blieb der Abſatz befriedigend, man rechnet mit
n des neuen Monats mit größerer Nachfrage. Die Zu=
Olieben allgemein ausreichend. Gegen die Vorwoche
er=
die Preiſe keine Aenderung. Es notierten in RM. pro
ogr, frei Frankfurt a. M. (Großhandelspreiſe an den
andel): Deutſche Markenbutter 143—145, feine deutſche
ebutter 142—145, deutſche Molkereibutter 140—142, Land=
23—130, Kochbutter 115—120, holländiſche Markenbutter
Drliner Getreidegroßmarkt vom 22. Februar. Auch im
letz=
iner Getreideverkehr dieſer Woche bewegte ſich die
Um=
eit in ruhigen Bahnen. Die Angebotsverhältniſſe ſind
i unterſchiedlich. Brotgetreide iſt reichlich offeriert,
n den Mühlen aber nur zögernd aufgenommen, da der
6 noch keine Belebung erfahren hat. Für Futterge=
Nat ſich die Nachfrage im allgemeinen erhalten. In Hafer
Dringendſte Bedarf ohne Zweifel gedeckt, zumal im
Aus=
ſt. den Kraftfuttermittel nach wie vor Material erhält=
Saathafer liegt bei ausreichendem Angebot ruhig.
esportſcheine gaben eher erneut nach.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Angeſichts der weiter anhaltenden Geſchäftsſtille eröffnete
die Berliner Börſe zunächſt zu überwiegend niedrigen Kurſen.
Die aus der Wirtſchaft vorliegenden Meldungen blieben
ein=
flußlos, wenn ſie auch zweiſellos zur Erhaltung der nach wie
vor freundlichen Grundſtimmung beitrugen. Beachtung fand
insbeſondere die weitere Steigerung der Spareinlagen, die
Zu=
nahme der Einzelhandelsumſätze, die 11 Prozent über dem
Vor=
jahresſtand liegen, ſowie die erhöhte Rohſtahlgewinnung im
Januar. Nach den erſten Kurſen trat jedoch eine
unverkenn=
bare Belebung ein die faſt auf der ganzen Linie
Kurserho=
lungen zur Folge hatte. Eine ruhigere Beurteilung des
Kre=
ditermächtigungsgeſetzes, von dem man zunächſt ſtärkere
Bela=
ſtung des Geldmarktes befürchtete, trug nicht unweſentlich dazu
bei. Hinzu kamen die Bekanntgabe des Dividendenvorſchlages
der Norddeutſchen Eiswerke mit 6 nach 4 Prozent und die
Bei=
behaltung der Vorjahresdividende von 5 Prozent bei der Union
chemiſcher Fabriken, Stettin. Von chemiſchen Papieren ſetzten
Farben zu unverändert 140½ ein und zogen dann bis auf
140½ an. Der Rentenmarkt zeigte widerſtandsfähige und eher
freundliche Haltung. Altbeſitz eröffnete zu unverändert 111½
Proz., ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen wurden ½ Proz, höher
bewertet.
Nach der zunächſt imeVerlauf eingetretenen leichten
Befe=
ſtigung ließ die Umſatztätigkeit wieder merklich nach, der erreichte
Kursſtand blieb aber meiſt gehalten. Nennenswerte
Kursver=
änderungen waren kaum feſtzuſtellen. Farben zogen bis auf
141 Prozent an. Am Rentenmarkt blieb es zwar weiter ſtill,
der Markt erweiſt ſich aber als in ſich gut befeſtigt.
Die Rhein=Mainiſche Börſe behauptete trotz der anhaltenden
Geſchäftsſtille ihren freundlichen Unterton, da einige günſtige
Wirtſchaftsnachrichten der Tendenz eine Stütze boten. Die
Kurs=
entwicklung war ziemlich uneinheitlich, doch ergaben ſich, von
wenigen Ausnahmen abgeſehen, keine ſtärkeren Veränderungen.
Die Auftragserteilung aus der Bankenkundſchaft war weiterhin
klein. Die Kuliſſe zeigte keine nennenswerte
Unternehmungs=
luſt, da ſie in Erwartung von Einzelheiten hinſichtlich des
ge=
ſtern veröfentlichten Kreditermächtigungsgeſetzes etwas
Zurück=
haltung übte. Der Aktienmarkt hatte einige
Spezialbewe=
gungen, doch waren auch dieſe nur von kleinen Umſätzen
be=
gleitet. Etwas gefragt waren JG. Farben mit 140—140½
(139½). Elektroaktien tendierten ſehr unregelmäßig. Am
Ren=
tenmarkt war der Grundton freundlich, das Geſchäft hielt
ſich aber in engen Grenzen. Um Bruchteile eines Prozents höher
lagen Zinsvergütungsſcheine und Kommunal=Umſchuldung,
Alt=
beſitzanleihe und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen konnten ſich
voll behaupten.
Auch in der zweiten Börſenſtunde blieb die Umſatztätigkeit
auf allen Marktgebieten klein und die Kursgeſtaltung war
wei=
ter uneinheitlich. Bei freundlicher Grundſtimmung überwogen
jedoch eher leichte Beſſerungen. So ſtiegen JG. Farben auf
141½ nach 140½, ferner lagen einige Montanaktien bis ¼ Proz.
freundlicher, Siemens erhöhten ſich auf 147½ (147½). Etwas
ſchwächer lagen dagegen Reichsbank mit zirka minus ¼ Proz.,
Daimler Motoren mit 4938 (50) und Cement Heidelberg mit
119½—119½ (120). Am Rentenmarkt zogen Altbeſitzanleihe bei
kleinem Umſatz auf 1113 (111½) an, dagegen ließen
Stahl=
verein=Bonds erneut ½ Prozent nach.
Die Abendbörſe nahm bei wenig veränderten Kurſen
einen ruhigen Verlauf. Die Kuliſſe übte mit Rückſicht auf den
Wochenſchluß Zurückhaltung, zumal Aufträge der Kundſchaft
kaum vorlagen. Der Rentenmarkt zeigte gut behauptete Kurſe,
etwas Geſchäft verzeichneten Zinsvergütungsſcheine mit 90 bis
90.20 (90) Prozent.
Nauniſchritleitung: Nudol Maupe.
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe;für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart: Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette: für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: J. V. Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. 1. 35. 21 894. Lruck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Nheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 22. Februar 1935
Die Verkehrsenkwicklung in den lehken
Monaken.
Unter dem Vorſitz des Miniſters fand am Donnerstag im
Reichsverkehrsminiſterium die 5. Sitzung des Reichsverkehrsrates
ſtatt. Der Staatsſekretär des Reichsverkehrsminiſteriums,
Kö=
nigs, gab zunächſt einen Ueberblick über die
Verkehrsentwick=
lung in den letzten Monaten. In allen Zweigen zeigte ſich im
Jahre 1934 eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung, wenn auch der
Verkehrsumfang des Jahres 1929 noch nicht wieder erreicht iſt.
Bei weitem am ſtärkſten iſt die Zunahme der Kraftwagen.. Im
letzten Vierteljahr 1934 ſind gegenüber dem gleichen Zeitraum
des Vorjahres faſt 53 v. H. mehr Perſonenwagen und ſogar 118
v. H. mehr Laſtkraftwagen und Omnibuſſe zugelaſſen worden.
Zurückgegangen iſt infolge der ſteuerlichen Erleichterungen allein
das Aufkommen an Kraftfahzeugſteuer. Der Staatsſekretär
be=
richtete dann über die Arbeit des Miniſteriums ſeit der letzten
Tagung des Reichsverkehrsrates. Ein weiterer Schritt zur
Ver=
einheitlichung der Verkehrsfragen ſei mit der Uebernahme der
preußiſchen Verkehrsangelegenheiten im Januar d. J. in den
Ge=
ſchäftsbereich des Reichsverkehrsminiſteriums getan. Zu den in
Ausführung begriffenen großen Bauten der
Reichswaſſerſtraßen=
verwaltung trete neu hinzu der Bau der Saaletalſperre bei
Hohenwarte. Durch dieſes Millionenobjekt werden wieder eine
ſtattliche Anzahl von Volksgenoſſen auf mehrere Jahre Arbeit
und Brot finden. — Zur Frage der Auflockerung der
Großkon=
zerne in der Seeſchiffahrt, die in der Oeffentlichkeit eine gewiſſe
Beunruhigung hervorgerufen habe, unterſtrich der
Staatsſekre=
tär, daß niemand daran denke, die Hamburg—Amerika=Linie
oder den Norddeutſchen Lloyd zu zerſchlagen. Die
Zuſammen=
faſſung des Südamerika= und Afrikadienſtes bei der Hamburg=
Süd und den Afrikalinien ſei durchgeführt, wegen der Gründung
einer neuen Levantelinie ſchwebten Verhandlungen. Eine
wei=
tere Ausgliederung von Liniendienſten aus der Hapag=Lloyd=
Union ſei nicht beabſichtigt. Zum Schluß behandelte der
Vor=
tragende die mit der Rückgliederung der Saar
zuſammenhängen=
den Verkehrsfragen.
Staatsſekretär a. D. Vogt, von der Deutſchen Reichsbahn=
Geſellſchaft erläuterte die von der Reichsbahn im Saarverkehr
beabſichtigten Tarifmaßnahmen im einzelnen.
Ueber die Notlage des Kraftdroſchkengewerbes und die
Maß=
nahmen zu ihrer Behebung berichtete Miniſterialrat Dr. Hein
vom Reichsverkehrsminiſterium.
Nach ergänzenden Ausführungen des Leiters der
Kraftfahr=
abteilung des Reichsverkehrsminiſteriums, Miniſterialdirektors
Dr. Brandenburg, entwickelte ſich zwiſchen den Mitgliedern
des Reichsverkehrsrates eine lebhafte Ausſprache.
Reichsbahndirektor Röbe ſprach über die Nord—Süd=Bahn
in Berlin.
Der Reichsverkehrsminiſter gab bekannt, daß der Entwurf
der Durchführungsbeſtimmungen zum
Perſonenbeförderungsge=
ſetz im Miniſterium fertiggeſtellt ſei. Ein Ausſchuß des
Reichs=
verkehrsrates wird den Entwurf Anfang März beraten.
Die nächſte Sitzung des Reichsverkehrsrates wird im Juni
ſtattfinden.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft,
Metallwiſſen=
ſchaft, Metalltechnik” ſtellte ſich am 20. 2. 1935 auf 43,6, gegen
43,6 am 13. 2. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preisſtande vom 20. 2. folgende Einzelindexziffern errechnet:
Kupfer 29,6 (am 13 2. 29,6), Blei 45,3 (45,3), Zink 35,9 (35,9),
Zinn 82,5 (82,5), Aluminium 100,0 (100,0), Nickel 83,1 (83,1),
Antimon 136,.4 (135,6)
Die deutſche Kupferhüttenerzeugung ſtellte ſich im Januar
1935 auf 4285 Tonnen, gegen 4529 Tonnen im Dezember 1934.
Die deutſche Kupfer=Raffinade=Erzeugung (Raffinade= und
Elektrolyt=Kupfer) betrug im Januar 1935 12 734 Tonnen, gegen
11 878 Tonnen im Dezember 1934.
Der Verwaltungsrat der Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher
Hypothekenbanken wird, wie der Fwd. erfährt, am 5. 3. zur
Bilanzſitzung zuſammentreten. Für das Geſchäftsjahr 1934 dürfte
es bezüglich der Dividenden keine Ueberraſchung geben, es
ſtehen wieder 5 Prozent in Ausſicht.
Auf die erſte Märzhälfte iſt eine Sitzung der
Arbeitsgemein=
ſchaft der deutſchen Schuhwirtſchaft einberufen, bei der unter
Teil=
nahme der Lederinduſtrie, der Schuhherſteller, der
Hausſchuhin=
duſtrie, des Schuhgroßhandels und des Schuheinzelhandels eine
abſchließende Verſtändigung über die geplanten
Einheitskondi=
tionen in der Schuhwirtſchaft erreicht werden ſoll.
Deviſenmarkt
vom 22. Februar 1935
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. /
Disconto=Geſ. /
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloh=
A. C. 6.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdö.
Kee
83.50
83.50
30.50
33.75
28.875
118.—
Natrge
142.50
126.75
99.50
Meit Heee
F. 0. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr.Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
goksw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nte
141.—
69.50
114.—
86.50
84.50
102.50
85.125
102,875
76.50
68.375
Orenſteins Koppel
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt 11
Weſtdte. Kaufhof
Verein, Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Nir
12.125
103.125
145.50
40.
45.875
103.—
75.—
12.50
415.50
112.25
1113.125
133.75
Aegypten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar!
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Fsland.
Währung
1ägypt. *
Pap. Peſo
100 Belga
Milreis
100 Leva
1eangd. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 i8l. Kr.
Geld Briel
12.385
0.639
58.77
0.1941
3.047
2.4g41
53.85
21.31
12,09
68.68
5.335
16.43
2.354
169.31
84.59
12.415
0.642
58.29
0.196
.053
2.4g9
54.05
81.47
12.11
68.82
5.345
16.47
2.359
188,85
54.78
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoflowak.
Türkei
ungarn
Uruguah
Ver, Staaten
Währung
00 Ore.
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 8
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
GeldBrief
21.30 3
0.5041
5.549
80.32
60.72 C0.94
48.95
10.97
62.30 62.42
30.72
34,05
10.409
1.2n
1.019
2.484
Zr34
0.706
5.661
81.08
49.05
1a.99
80,98
24.13
10.422
1.*70
1.021
2.488
Süriftauter and Karionaldune Barimſtaut, Iltlalt der Aressher Bunt
Frankfurter Kursbericht vom 22. Februar 1935.
Kee
„ Gr.IIp. 1934
„ „ „ 1935
„ „ 1938
.. „ 1937
„ 1938
„ Gruppel ..
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern.n b. 30
6%Baden ..:v.27
69Bahern .. v. 27
6%Heſſen.... b.28
. ... b. 29
629 Preuß. St. b.28
68 Sachſen .. b. 2:
68Thüringen v. 2
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ...
520 Dt. Reichspoſt=
Schätze ......
4½%.....
Otſch. Anl. Ausl.
*2), Ablöſung:
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ....
69Baden=Baden
8SBerlin „..v.24
69 Darmſtadt ...
6%Dresden. . v. 26
60Frankfurt. v. 2
6%Heidelberg v. 26
62Mainz. .....
6%Mannheim v. 27
60München „v. 29
6%Wiesbabenv. 28
4½½Heſſ. Landesb
4½% „ Goldoblig.
103.8
107
106.9
165.55
104:
1os,6
991/
96.25
101.2
96.25
97.5
96
95
108.75
95.55
94.5
100.45
100.25
99.25
111.6
10.15
91
96.5
91.25
89
92
91
81.55
93
93.5
95.75
94.5
½% beſſ. Landes)
hyp.=Bk.=Liquid.
430 %9
Komm.=Obl.
4½% Prß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf
4½% Goldoblie
4½% Landeskom.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Glbobl. R. 11
R.12
4½%Kaſſ Landesk.
Goldpfbr.. ..
4½%Nſſ. Landesb.
5½%„ Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.-Anl.
„Ausl. Ser, I
4Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
4½%Berl. Hyp. B.
Lig.„Pfb.
4½%Frf. Hhp.=B.
½%0 „Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
4 1½% Frf.Pfb.=B
0 Lig.-Pfr.
4½ ZMein=Hyp.B.
6 „ Lig.=Pfr
½%Pfälz. Hyp.B
% „ Lig.=Pfb
4½% Rh Hyp. Bk.
„ Lig.=Pfr.
Goldobl.
4½2Süd,Boden=
Cred.=Bank.
½% „ Lig.=Pfbr.
41a%Wtt. Hyp. B.
99
94.25
97
95
93.75
Are
97
98.5
112.5
128.5
21.5
95
95.75
99.25
94.5
95.75
997.
96
99.75
96.5
99.75
95.75
99.5
95:),
97.25
99.5
97.25
MMi
87 Dt.Linol. Werkel
68Mainkrw. v. 261
8Mitteld, Stahl.
6% Salzmann cCo.
6%Ver, Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
99.25
99.8
98.5
98.75
34‟
96.5
96.55
J. G. Farben Bondsl 120.75
5%Bosn. L. E. B. 11.5
L.Inbeſt. 11.5
5%Bulg. Tab. v. 02/ 6.25
41% Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente: 25.5
Zvereinh. Rumän!
½%
7.1
4%Fürk. I. Bagdabl 8.5
II.Bagbad 8.5
4½%üngarn. 1913
7.8
412% „ 1914/ 7.8
Goldr.
1910 Z,6s
4½Budp.Stadtanl.! 51
47Liſſabon. ....1 51
4%Stockholm. .../ 96
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Alg.Kunſtzide Unie
A. E. G.
29
AndregeNoris Bahn 120
Aſchaffbg. Brauereil 104
Zellſtoff
Bad, Maſchinenfbr. 129
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht 1392
Buderus Eiſen. . ./ 90.75
Cement Heidelberg/119.5
. Karlſtadt 127
7.G.C.
gſell
Chem.Werke Abert
Chade (A=-C)
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum=
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl".
..
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger,
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraftl=
Enzinger Union ..!
Eſchweiler ...
Eßling. Maſchinen.
Faber& Schleicher.
Fahr Gebrider... 1
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof ..
Gelſenkirch. Berow.
Geſ.felektr. Untern.
Goldſchmidt, Th...
Gritzner=Kahſer ...
Grün & Bilfinger. . /1
Hafenmühle Frift. 11
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf 11
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Dt. Banku. Di
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Südd. Eiſenb.=Ge
Alltanz= u. Stuttg.
Verſicherun
Verein. Verf
Frankona Rück=u. M
Mannh. Verſich.
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Schantung Hande.
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54
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 23. Febru
As
Starkenburg, Darmſtadt (früher Vereinigte
Geſell=
ſchaft) findet am Samstag, den 9. März 1935, abends
8 Uhr im Motorhaus Starkenburg. Darmſtadt,
Rhein=
ſtraße 36, ſtatt.
Tagesordnung:
1. Bericht über das Jahr 1934.
2. Bericht der Rechnungsprüfer über die
Rech=
nungen für 1933/34.
3. Voranſchlag für das laufende Jahr.
4. Erhebung einer Umlage.
Die Belege für die einzelnen Prüfer der
Tagesord=
nung liegen im Motorhaus Starkenburg, Darmſtadt,
augs
zur Einſicht offen.
gez. Keller.
Untonscafe 4.6
Rheinstr.
Samstag und Sonntag, nachmittags und abends
Konzert • Anschl. Tanz.
(Wenn die Maske fällt . . . .)
Bis auf welteres:
Der Film der rätselhaften Abenteuer
Der Film der großen Spannung
Der Fall
Baskerwille
Ein starker Sensationsfilm aus der
Unterwelt-Diplomatie.
Mafürliche
Mineralw
M zu Haustrintku
Altbuchhorſt — Biskirche
kenau — Dürkheim —
Fachingen — Friedrichsh
Zom=
burg — Karlsbad — Ki
n—
Lauchſtädt — Marienba f
Mer=
gentheim — Neuenahr / Ober=
Salzbrunn — Ofen 2 Rta und
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Weilbach — Wildungen ſander
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fon 10.30 bis 2 Uhr: Konxerk und Tanzmuslk
Sonntag nachmittag u. abend Unterhaltungsmusik mit lust. hlogen
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Jeden Samstag durchgehend Wiener Kaffeehaus-Nach letrieb
Marülatlas Masenddte der Cou der Latlon.
Städtischer Saalbau — Eine Nacht
Fastnacht-Samstag
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Husikverein Darmstadt
Samstag, den 23. Februar, 20 Uhr im
Saale des Musikvereins
4.AUSSERORDENTLICHES KONZERT
für Mitglieder und Freunde
Trio-Abend
Lina Becker, Heini Müller u. Hans Andrä
Werke von Schumann, Beethoven und
usnab
Halvorsen (nach Händel)
Anschließend geselliges Beisammensein
Programm 10 Rpfg.
Eintritt freil.
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Elisabethenstr. 23
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Samstag und Sonntag
Konzert
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Ein packendes,
ergreifendes Erlebnis!
Das gewaltigste
Meisterwerk
Luls Trenkers
LANDESTHEATER
Kassenstunden: Werktags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung
GROSSES
HAus
Anfang 19.30, Ende 22 Uhr
Deutſche Bühne 0, 1I. Vorſt.
Kinderr. Mütter Nr. 201.300
Prinzessin Turandot
Ein heiteres Spiel nach Gozt
Muſik von Pittrich
Inſzenierung: Everth=Riedl
Hauptdarſteller: Doering,
Gothe, Hall, Wien, Boehm,
Linkmann, Lippert, Luther,
Schudde, Steegen, Verden,
Weihmann, Weſtermann.
Preiſe: 0.50 bis 4.50 Mk.
KLEINES
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Wes
23.
Febr. 1935
Miſe RR
Zuſatzmiete I, 8. Vorſt.
Die Entführung aus dem
Serail
Komiſche Oper von Mozart
Muſikal. Leitung: Friderich
Inſzen.: Hofmüller=Fritzſche
Hauptdarſteller: Harre,
Piltti, Kroegler a. G.,
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Preiſe 0.80 bis 4.50 Mk.
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Morgen Sonntag, 24, Februar, ab 8 Uhr
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Sonntag, den 24. Febr., abends
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* der „Drei Auserwählten‟
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geöffnek!
Reſtaur. A. Graf
Schloßgarten=
ſtraß
Soeben erschienen!
Tanzen
AUTOLISTE Nr. 153
Meldungen (Ab- und Zugänge) von Krattfahrzeugen jeder
Art in den 18 Kreisen des Volksstaats Hessen (Kennzeichen:
US, WR, 10) für dle Zeit vom 1.—13. Februar 1935.
Diese Meldungen sind nur, durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten genaue Anschrift der Kraftfahrzeugbesitzer und
Fahrzeugbeschreibung. Sie erscheinen alle 14 Tage und tind unentbehrllch,
da sie laufend neuestes Adressenmaterlal bieten.
Bezussbrels:
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Tanzſchule
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Leitung
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nach dem bekannten Roman in der
„BerlinerlIllustrirten”. Jugendl. zugelassen.
I. Beu Bezug der Meldungen sämtllcher 18 Krelse für 12 Monate:
zum monatlichen Pauschalprels von RM. 15.—
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzeine Kreise und Städte,
gleich ob für einen oder mehrere Monate, zu Statfelpreisen, die wir bei
uns zu erfragen bitten.
Sonntag, 1.30 Uhr. Jugend-Vorstellung
HELD VON ARIZONA!
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Tel. 2474 Inh.: H. Moog, Adolf-H Fr-Platz
Samstag und Sonnia
Karneval. Veranstaltung m/ Targ.
Mittwoch, 27. Februar
Karnevalistischer Abend Iſt Tan/
Samstag:
Lustiger Abend
Die sſoße
Ballonscl acnt
end
Heute bunter A
Stimmung! Humo
Die ganze Nacht geöffne
Orro RAU, Heidelbergers IBe N.
Keiliges Kreus
Samstag, den 2. März, 811
Jurner=Maske
An
Mitglieder O.80 Mk., Fremd
Vorverkaut: Turnhaus. Diebl
Turnerbund „Jahn” 43