Darmstädter Tagblatt 1935


22. Februar 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 53
Freitag, den 22. Februar 1935.
197. Jahrgang

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Moskau ſchaltet ſich ein.
überreicht Pakk=Noken in London und Paris. Nach dem Londoner Kabineftstal.
Schwenkung der engliſchen Regierung in Richkung Paris.

Litwinow will mitſpielen.
Die außenpolitiſche Senſation des Tages iſt, daß Rußland
ett offiziell in die europäiſchen Beſprechungen über das Londoner
Programm eingeſchaltet iſt, oder beſſer geſagt, ſich eingeſchaltet hat.
Darüber verliert ſogar die ausweichende Taktik des Londoner
Kabinetts an Bedeutung, die an ſich wohl eine eingehende Wür=
digung
wert wäre, eben weil ſie in Widerſpruch ſteht zu allem,
was bisher aus London angedeutet wurde.
Wenn die Sprache überhaupt einen Sinn hat, dann mußten
hir aus dem Londoner Protokoll vom 3. Februar entnehmen,
beide Frankreich und England eine vordringliche Be=
handlung
der Luftkonvention für wünſchenswert hielten, wofür
England mindeſtens kein Zweifel darüber beſtand. Ganz
lötzlich iſt die engliſche Politik eingeſchwenkt
ind hat ſich die franzöſiſche Beweisführung zu
gen gemacht, daß die Luftkonvention nur einen
und nicht einmal einen beſonders wichtigen Teil des gan=
M Planes darſtelle. England hat alſo den franzöſiſchen Wünſchen
ſuhgegeben und die deutſch=engliſchen Beſprechun=
en
, die wir gerade im Intereſſe einer Beſchleunigung der Ver=
hndlung
für angebracht gehalten hatten, zurückgeſtellt, um
zunächſt die Beratungen zwiſchen London und
baris fortzuſetzen. Das bedeutet ſachlich eine Hinaus=
Gerung, aber im Grunde iſt das mehr eine Frage des Verfahrens,
von ausſchlaggebender Bedeutung nicht iſt. An der Tatſache
uſalls, daß Deutſchland ſeine grundſätzliche Zuſtimmung zu
Mlondoner Vorſchlägen ausgeſprochen und ſich bereit erklärt
vieder einen neuen Beweis ſeiner Friedensliebe zu geben,
ſt üct zu deuteln.
Esſcheint jetzt beabſichtigt zu ſein, um die
onatswende bei einem Beſuch Sir John Simons
Paris einen Fragebogen aufzuſtellen, der die
Welnen Punkte des Londoner Programms berührt und deſſen
Mmtwortung dann die Vorausſetzung für alles weitere ſein ſoll.
Mo dieſe Andeutungen der franzöſiſchen Preſſe richtig, dann kann
dahinter auch eine Verſchiebung des Ausgangs=
Anktes verſtecken, denn der Weg von der urſprünglich in Aus=
genommenen
freien Ausſprache zu einer eingeſchränkten
n, die ſich ſehr eng an das Manuſkript des Fragebogens klam=
Wic, iſt nicht allzu weit, womit dann der Verſuch gemacht wer=
I konne, uns ſo zu einer Zuſtimmung zu dem ganzen
doner Programm einſchließlich des Oſtpaktes
des Donau=Paktes zu zwingen. Wir haben vor=
wuig
noch keine Handhabe, um anzunehmen, daß das die engliſche
Ahicht iſt, aber es wäre falſch, dieſe Gefahr verkennen zu wollen,
e in dieſer ganzen Methode liegen kann, zumal da der plötzliche
etionswechſel offenſichtlich durch Einflüſſe von anderer Seite
W0krbeigeführt wurde.
Wir erinnern uns noch daran, daß in Moskaudas Lon=
er
Protokoll eine unverkennbar unfreund=
9e Aufnahme fand. Die Sowjetruſſen glaubten, daß ſie
e die Früchte ihrer diplomatiſchen Bemühungen und wieder in
WW Nolle eines Außenſeiters der europäiſchen Politik zurückrutſchen
Mden. Litwinow hat deshalb vom erſten Tage ab eine über=
WS Eiſrige Tätigkeit entfaltet und alle ſeine Beziehungen ſpielen
er, um die Franzoſen feſtzuhalten. Dazu mußte die Türkei
thalten, dazu wurde die Kleine Entente mobiliſiert
Dem Erfolg, daß die Franzoſen ſehr raſch das Kabel nach Mos=
Dieder verſtärkten und auch in London an ihre Verbindung
Moskau erinnerten. Das führte zu dem Ergebnis, daß
Merdings mit erheblicher Verſpätung die Sowjetruſſen
die Londoner Verhandlungen unterrichtet
un ihre Stellungnahme gebeten wurden.
Dnow iſt alſo aus ſeiner Iſolierung wieder herausgekommen
hat die Möglichkeit, ſich offiziell einzuſchalten, ſehr raſch er=
Een. Er hat ſich dazu eine wohlwollende, friedensliebende Hal=
Agelegt. In der Sache unterſtützt er die franzöſiſchen Theſen,
Drunde aber kämpft er nur für den Oſtpakt, den er mit
Gewalt zum Mittelpunkt der kommenden
Illion machen will. Deshalb verlangt er auch deſſen
ie und ungeteilte Verwirklichung wohl in der Hoffnung, auf
A Amwege Deutſchland aus dem Kreis der Teilnehmer all=
i
9 herausboxen zu können. Es will deshalb auch nicht viel
L Daß in der ruſſiſchen Erklärung jede Spitze gegen
and, ja jede Erwähnung der deutſchen Antwort fehlt.
2Stau iſt aber noch einen Schritt weitergegangen und
Leichzeitig nach London eine Einladung zu
9 Beſuch engliſcher Miniſter in Moskau er=
eI
laſſen. Einſtweilen weiß man in London noch nicht
s man damit anfangen ſoll. Beſondere Begeiſterung
lin über dieſe Einladung nirgends, denn es könnte ſchließ=
Paſhington falſch verſtanden werden, wenn jetzt un=
Stoar nach dem Abbruch der amerikaniſch=ruſſiſchen Beziehun=
Eſte engliſche Staatsbeſuch ſteigen ſollte. Immerhin
eklegt den Fall und denkt an die Möglichkeit, wenn etwa
29n Simon nach Berlin fährt, daß er von dort
ien Abſtecher nach Moskau und Warſchau
De Begründung iſt auch ſchnell bei der Hand: Simon
Dann die Aufgabe haben, die Befürchtungen, die Deutſch=
2 Rußland gegenſeitig hegen, zu beſeitigen, wofür es
idere. Mittel gibt. Moskau iſt wieder ein außenpoliti=
Stcor und man gibt ſich Mühe um ihn, möglicherweiſe
lin Moskaus Zuſtimmung zu einer Aenderung des
S zu gewinnen, die weitgehend den deutſchen Einwen=
en
Rechnung trüge.
icherichs Außenminiſter Lapal empfing am Donnerstag
Seiſchen Botſchafter Roland Köſter, den volniſchen Botſchaf=
Swpiſt und den italieniſchen Botſchafter Grafen Pianat

Der Inhalt der ruſſiſchen Noke.
EP. Paris, 21. Februar.
Außenminiſter Laval hat am Mittwoch abend den engliſchen
Geſchäftsträger in Paris, Campbell, empfangen, der ihn über die
geſtern gefaßten Beſchlüſſe der engliſchen Regierung hinſichtlich der
Stellungnahme gegenüber der deutſchen Antwortnote unterrichtete.
In Paris wird behauptet, daß die engliſche Regierung
andie ReichsregierungeinenFragebogen ſchicken
werde, um Aufklärung über verſchiedene in der deutſchen Note nur
allgemein gehaltene Fragen zu erhalten. Außerdem ſei die eng=
liſche
Regierung der Anſicht, daß der Grundſatz der Gleichzeitig=
keit
und der Untrennbarkeit der in der Londoner Erklärung in
Ausſicht genommenen Verhandlungen aufrecht erhalten bleiben
müſſe. In Paris gibt man nun zu, daß eine Reiſe des eng=
liſchen
Außenminiſters Sir John Simon nach
Berlin für Anfang oder Mitte Märzin Erwägung
gezogen wurde.
Außenminiſter Laval hat ferner den ruſſiſchen Bot=
ſchafter
Potemkin empfangen. Die ruſſiſche Regierung hat am
Mittwoch durch ihre Botſchafter in London und Paris die eng=
liſche
und die franzöſiſche Regierung über ihre Haltung gegenüber
der Londoner Erklärung unterrichtet. In dem Schriftſtück des
ruſſiſchen Außenminiſters wird betont, daß Sowjetrußland
vorbehaltlos die franzöſiſch=engliſche Erklä=
rung
vom 3. Februar billige. Selbſtverſtändlich habe
der ruſſiſche Außenminiſter die Gelegenheit benutzt, um erneut
dringend, den Abſchluß des Oſtpaktes zu verlangen. In der Mit=
teilung
der Sowjetregierung heißt es u. a., die Moskauer Regie=
rung
ſei ſeit langem zu der Anſicht gekommen, daß angeſichts der
heute augenſcheinlich gewordenen Unmöglichkeit, eine vollſtändige
Abrüſtung zu verwirklichen und angeſichts der Schwierigkeiten, die
einer Kontrolle und der Beſchränkung der Rüſtungen entgegen=
ſtehen
, das einzige Mittel gegen die Gefahr eines neuen Krieges
das Syſtem der regionalen Pakte ſei, die in der Lage ſeien, die
gegenſeitige Beihilfe aller aufrichtig gegen den Krieg ankämpfen=
den
Regierungen zu ſichern. Daher habe die Sowjetregierung mit
Befriedigung davon Kenntnis genommen, daß die engliſchen und
die franzöſiſchen Miniſter ein Schema von Pakten in der Art,
welche allen europäiſchen Staaten insbeſondere in den verwund=
barſten
Punkten Europas die Sicherheit garantieren ſollen, in
Erwägung gezogen haben. Die ruſſiſche Regierung erkläre die Tat=
ſache
für einen Fortſchritt, daß die Londoner Beſprechungen dazu
geführt hätten, die Notwendigkeit der ſofortigen Beihilfe zugunſten
eines angegriffenen States in den in dem Pakt vorgeſehenen
Fällen anzuerkennen. Die ſowjetruſſiſche Regierung ſei der An=
ſicht
, daß das in den Londoner Beſprechungen vorgeſchlagene Ziel,
nämlich die Organiſation der europäiſchen Sicherheit, durch Ver=
wirklichung
aller in dem Communiqué erwähnten regionalen
Pakte und Abkommen verwirklicht werden könne. Durch das Lon=
doner
Abkommen, ſo heißt es in der Note weiter, ſei es möglich,
feſtzuſtellen, daß die Notwendigkeit der Schaffung der gegenſeitigen
Beihilfepakte von vier der größten europäiſchen Staaten anerkannt
werde, nämlich von Frankreich, England, Italien und Sowjetruß=
land
, ſowie von der Kleinen Entente und der Balkan=Union, d. h.
im ganzen von 365 Millionen Menſchen oder 70 Prozent der euro=
päiſchen
Bevölkerung. Indem die Sowjetunion das Londoner Ab=
kommen
in dem Sinne ſeiner ganzen und untrennbaren Durchfüh=
rung
begrüße, wolle ſie hoffen, daß der Vertrag in vollſtändiger
Weiſe und mit dem notwendigen Nachdruck verwirklicht werde.
Englands weitere Pläne.
EP. London, 21. Februar.
Wie die Blätter heute übereinſtimmend melden, hat das eng=
liſche
Kabinett in ſeiner geſtrigen Sitzung endgültig die Einleitung
direkter deutſch=engliſcher Verhandlungen mit Berlin beſchloſſen.
Eine offizielle Mitteilung hierüber ſoll vor dem Beſuch Sir John
Simons in Paris Mitte der nächſten Woche nicht ausgegeben wer=
den
, da ſowohl zwiſchen London und Paris als auch zwiſchen Lon=
don
und Berlin noch ein vorbereitender Meinungsaustauſch durch=
geführt
werden ſoll. Auch Italien dürfte zu dieſem Meinungs=
austauſch
zugezogen werden. Im Rahmen dieſes Meinungsaus=
tauſches
erwartet man dann von Deutſchland Mitteilungen über
das Ergebnis der in der deutſchen Antwortnote zugeſagten Prü=
fung
ſämtlicher im Londoner Protokoll niedergelegten Vorſchläge,
während England und Frankreich, mit Italien im Hintergrund,
ihrerſeits darauf beſtehen dürften, daß die Vorſchläge ein Ganzes
bilden und der Abſchluß des Luftpaktes ohne die übrigen Pakte
nicht annehmbar iſt.
Die Times umſchreibt die Haltung des engliſchen Kabinetts
heute wie folgt: Das engliſche Kabinett iſt der Auffaſſung, daß
in etwaigen zukünftigen Verhandlungen über das Londoner Pro=
tokoll
dieſes als eine Einheit betrachtet werden muß, und daß kein
Teil davon aus ſeinem Zuſammenhang gelöſt werden darf. Die
Reihenfolge, in der die im Protokoll aufgeworfenen Fragen be=
ſprochen
werden ſollen, ſcheint dem Kabinett nicht weſentlich; da=
her
glaubt es, daß irgendwelche Schlußfolgerungen, ſich auf das
Dokument als Ganzes ſtützen müßten. Aus dieſen Erwägungen
heraus macht die engliſche Regierung zwar keine Einwendungen
gegen baldige Verhandlungen zwiſchen den Weſtmächten über den
Luftpakt, glaubt aber nicht, daß dieſer Pakt als ein von dem Reſt
des Protokolls unabhängiger Vorſchlag betrachtet werden darf.
Inzwiſchen hat die Sowietregierung am Mittwoch durch ihren
Botſchafter in der Downingſtreet eine Note überreichen laſſen, die
ſich inhaltlich mit der gleichzeitig in Paris überreichten Note deckt,
in der das Londoner Protokoll begrüßt und die Durchführung des
Londoner Protokolls als Ganzes gefordert wird.

Die Erzeugungsſchlacht.
N Die Wirtſchaftspolitik des nationalſozialiſtiſchen Deutſch=
land
war bisher im Grunde genommen mit der Löſung einer
einzigen, großen und vordringlichen Aufgabe beſchäftigt, mit der
Bereinigung der deutſchen Volkswirtſchaft von den ſchweren
Schäden, die ihr die Kriſe zugefügt hat. In den letzten Wochen
hat aber die deutſche Wirtſchaft noch eine zweite Zielſetzung
von weitreichender Bedeutung erhalten. Die deutſche Landwirt=
ſchaft
hat alle ihr zur Verfügung ſtehenden Kräfte und Mittel
einzuſetzen, um eine möglichſt hohe Steigerung ihrer Erzeugung
zu erzielen. Dieſe angeſtrebte Vermehrung der landwirtſchaft=
lichen
Produktion hat ſich dabei unter einem ganz beſtimmten
Geſichtspunkt zu vollziehen: Der unbedingt notwendige Bedarf
des deutſchen Volkes an Nahrungsmitteln und landwirtſchaft=
lichen
Rohſtoffen iſt möglichſt lückenlos durch Erzeugniſſe der
heimiſchen Scholle zu decken. Endziel der Erzeugungsſchlacht
bildet die Sicherſtellung der Ernährungsgrundlage und eines
gewiſſen Teiles des Rohſtoffbedarfes durch die inländiſche Er=
zeugung
, die Beſeitigung der bisher beſtehenden Zwangslage,
lebensnotwendigen Bedarf durch Einfuhren aus dem Ausland
befriedigen zu müſſen.
Es handelt ſich hier nicht mehr allein um kriſen= und
konjunkturpolitiſche Maßnahmen. Gewiß iſt die angeſtrebte
Steigerung der landwirtſchaftlichen Produktion für die deutſche
Deviſenbilanz und für die Lage des Arbeitsmarktes von Wich=
tigkeit
. Gewiß ſoll die Erzeugungsſchlacht auch dazu dienen,
der wachſenden Kaufkraft eine vermehrte Produktenmenge gegen=
über
zu ſtellen. Der tiefere Sinn der Erzeugungsſchlacht iſt aber
darin zu erblicken, daß mit ihr eine Strukturveränderung der
deutſchen Volkswirtſchaft durchgeſetzt werden ſoll, deren Bedeu=
tung
weit über das Wirtſchaftliche hinausgeht. Erſte Aufgabe
einer Nationalwirtſchaft iſt es, die Befriedigung des Exiſtenz=
minimums
der Nation, ſoweit nicht natürliche unüberſpring=
bare
Hinderniſſe entgegenſtehen, durch die heimiſche Erzeugung
zu erreichen und vom Ausland unabhängig zu machen. Das
Volk, das dieſe Aufgabe nicht erkennt und nicht zu löſen ver=
ſucht
, und darüber hinaus auch keine Erweiterung ſeiner Lebens=
grundlage
durch Kolonien aufzuweiſen hat, gleicht in ſeinem
Gang durch die Geſchichte einem Schiff, das ſich mit undichten
Schotten auf Hohe See wagt. Der Grundſatz der internationa=
len
Arbeitsteilung, der beſagt, daß jedes Land vor allem jene
Produkte erzeugen ſoll, zu denen es auf Grund ſeiner natür=
lichen
Gegebenheiten am geeignetſten iſt, um dann im Tauſch die
fehlenden Produkte zu erwerben, dieſer Grundſatz iſt an ſich
richtig. Er wird aber, ſolange er ſeine Vorausſetzung, die Be=
friedigung
des lebensnotwendigen Bedarfes durch die inlän=
diſche
Produktion, verſchweigt, in der rauhen Realität der Ge=
ſchichte
notwendigerweiſe immer eine Utopie bleiben. Die Er=
zeugungsſchlacht
reiht ſich nur ſinngemäß in den weiten Rahmen
ein, der alle jene verſchiedenartigen Aktionen der Völker, von
der Induſtrialiſierung Argentiniens bis zur Getreideſchlacht
Muſſolinis, umſpannt, die einem natürlichen Bedürfnis nach
wirtſchaftlicher Sicherung der Nation und größerer politiſcher
Bewegungsfreiheit entſpringen.
Es handelt ſich bei der Erzeugungsſchlacht in erſter Linie
um die für den Bedarf des deutſchen Volkes unbedingt notwen=
digen
Produkte. Das bedeutet, daß die für eine verfeinerte
Lebenshaltung notwendigen größeren Mengen ſowie natürlicher=
weiſe
, alle nur konventionell notwendigen landwirtſchaftlichen
Erzeugniſſe, Tabak, Kaffee, Südfrüchte uſw. nicht in den Be=
reich
der Erzeugungsſchlacht fallen. Das bedeutet weiterhin, daß
auch bei einer vollen Erreichung des geſteckten Zieles ein weiter
Spielraum für eine Einfuhr von landwirtſchaftlichen Erzeug=
niſſen
übrigbleibt, alſo übertriebene Befürchtungen für die
deutſche Ausfuhrinduſtrie nicht beſtehen.
Die Erzeugungsſchlacht ſoll eine allgemeine Produktions=
ſteigerung
der Landwirtſchaft bringen. Aber auf jene Erzeugniſſe,
mit welchen Deutſchland ganz offenſichtlich unterverſorgt iſt, wird
ſie ſich dabei beſonders konzentrieren müſſen. Es iſt kein Ge=
heimnis
, führte Darré anläßlich der Eröffnung der Grünen
Woche aus, daß unſere Ernährungsgrundlage zwar auch wich=
tigen
Teilgebieten, z. B. hinſichtlich des täglichen Brotes, ſchon
heute durchaus geſichert iſt, daß aber auf anderen Gebieten,
hauptſächlich in der Ernährung unſeres Tierbeſtandes und in
der Verſorgung mit viehwirtſchaftlichen Erzeugniſſen noch be=
drohliche
Lücken klaffen . Wir brauchen heute eiweißreiche
Futterpflanzen . . . Wir brauchen ertragſichere und qualitäts=
reiche
Oelpflanzen, um den Fehlertrag in der menſchlichen Fett=
verſorgung
zu decken . . . Wir brauchen weiterhin ertragſichere
Faſerpflanzen, um unſerer Textilinduſtrie eine ausreichende Roh=
ſtoffgrundlage
zu ſchaffen. Futtermittel, Fettſtoffé und Textil=
rohſtoffe
werden die Zentren der Erzeugungsſchlacht bilden.
Ueber den Umfang und die Schwierigkeiten der hier vorliegen=
den
Aufgabe iſt man ſich im klaren. Wir groß die auszufüllen=
den
Lücken ſind, hat eine kürzlich veröffentlichte Statiſtik des
Inſtitutes für Konjunkturforſchung über die Eigenverſorgung
Deutſchlands mit Fett gezeigt. Nach Abzug auch jener Mengen,
die bisher nur mit Hilfe ausländiſcher Futtermittel hergeſtellt
werden können, kommt der Bericht zu dem Ergebnis, daß rund
40 Prozent des deutſchen Fettbedarfes durch die heimiſche Er=
zeugung
gedeckt werden. Ueber die Größenordnungen der zu
erſetzenden Textilrohſtoffe gibt die Handelsbilanz Aufſchluß,
wonach 1934 für rund 320 Mill. RM. Wolle, für 260 Mill.
Baumwolle und für 70 Mill. Flachs. Hanf und Jute eingeführt
werden. Die Einfuhr allein an unmittelbaren Futtermitteln, die
ja nur einen Teil des Geſamtbedarfes an Futtermitteln bildet,
dürfte 1934 100 Mill. überſchritten haben.
Die organiſatoriſchen Vorausſetzungen für ein Gelingen der
Erzeugungsſchlacht ſind gegeben. Frühere Verſuche, zu einer
Steigerung der Erzeugung gewiſſer landwirtſchaftlicher Pro=
dukte
zu gelangen, ſcheiterten häufig an einem Preisſturz und
an Abſatzhemmungen. Heute ſichern Marktordnung und Preis=
regelung
, Vorratswirtſchaft und Einfuhrkontrolle dem Bauern
den angemeſſenen Gegenwert für ſein Mehr an Mühe und An=
ſtrengung
. Von bisher durchgeführten oder geplanten materiellen
Maßnahmen ſeien erwähnt die Senkung der Stickſtoffpreiſe, die
Gewährung ſtaatlicher Zuſchüſſe zu Silobauten, Zuſchüſſe in
Höhe von rund einer halben Million für die Beſchaffung hoch=
wertiger
Legehennen, die Zahlung höherer Preiſe für Oelſaaten
und Faſerpflanzen. Große Bedeutung kommt den Beratungen
zu, die berufene Vertreter des Reichsnährſtandes mit dem

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Seite 2 Nr. 53
Bauern darüber führen, wie dem Boden und Hof ein Höchſtmaß
an Leiſtung abzuringen iſt.
Die Erzeugungsſchlacht hat die Verwirklichung einer Da=
ſeinsbedingung
des deutſchen Volkes in Angriff genommen. Die
Frage, in welchen Zeiträumen ſie auf allen ihren Gebieten zu
einem vollen Erfolg führen wird hann und darf die Einſicht in
ihre unbedingte Notwendigkeit nicht beinfluſſen.
Dr. H.

Das große Wekkrüſten.
Man glaubt ſchon faſt nicht mehr an die Tatſache, daß ſich
in Verſailles die Siegerſtaaten zur Abrüſtung verpflichtet hatten.
Seit Jahren geht der Kampf darum, daß ſie dieſes Verſprechen
einlöſen, aber das einzige Ergebnis iſt, daß das Rüſtungsfieber
immer höher ſteigt. Tagtäglich werden wir mit entſprechenden
Meldungen geradezu überſchüttet, wonach jeder Staat ſeine
Rüſtungen verſtärkt. Dabei findet doch nur ein Bruchteil der
Tatſachen den Weg in die Oeffentlichkeit.
So meldet heute z. B. der Draht: In Frankreich beſteht
der franzöſiſche Generalſtab unter allen Umſtänden auf der
zweijährigen Dienſtzeit und hat die entſprechenden Ge=
ſetze
bereits fertiggeſtellt. Gleichzeitig baut Frankreich einen
neuen 35 000 Tonnen Schlachtkreuzer mit groß=
kalibrigen
Geſchützen, alſo ſchon ein Ueber=Dreadnought. Grie=
chenland
macht eine Milliarde flüſſig, um ſeine Grenze
gegen Bulgarien in eine einzige Feſtung umzu=
wandeln
. Die Vereinigten Staaten kündigen an,
daß ſie mehr als ein halbes Hundert, neue Kampf=
flugzeuge
modernſter Bauart herſtellen werden. Dazu
ſoll Präſident Rooſevelt ſich mit der Abſicht tragen, die Frie=
densſtärke
des Heeres um die Hälfte zu er=
höhen
. England fordert Ausbau der Befeſtigungsanlagen
von Singapore und baut Stratoſphärenflugzeuge,
die alles bisher Dageweſene in den Schatten ſtellen. Sie ſollen
in der Lage ſein, 20 Kilometer hoch zu ſteigen und den Italienern
den Höhenweltrekord zu entreißen, aber ihr eigentlicher Zweck
liegt doch im Bombenwurf. Nach der engliſchen Preſſe ſollen
dieſe Flugzeuge jedes Land aus größter Höhe unbeobachtet über=
fallen
und bombardieren können, ohne daß rechtzeitig Abwehr=
maßnahmen
getroffen werden können. Dazu verfügen dieſe
Maſchinen über einen unbeſchränkten Aktionsradius. Die Ent=
fernung
LondonNew York ſoll auf wenige Stun=
den
, die Reiſezeit von London nach Auſtralien auf
einen Tag verkürzt werden können. Im Zeichen der Luft=
konvention
immerhin ein beachtlicher Fortſchritt. Wenn Deutſch=
land
in aller Beſcheidenheit eine notwendige Defenſiv=Rüſtung
und Sicherheit für ſeine offenen Grenzen fordert, dann will man
plötzlich nichts mehr von Gleichberechtigung wiſſen.
Sogar die Schweiz.
In den nächſten Tagen findet in der Schweiz eine Volksab=
ſtimmung
für eine neue Wehrvorlage ſtatt. Die Schweizer Re=
gierung
hat mit Rückſicht auf das Hinzukommen neuer Waffen=
arten
und eine völlige Umſtellung der Gefechtstaktik eine Ver=
längerung
der Ausbildungszeit verlangt. Die Rekrutenſchulen
der Infanterietruppen ſollen nicht mehr wie bisher 67 Tage,
ſondern 3 Monate dauern, für die Artillerie ebenfalls 3 Monate
und für die Kavallerie 3½ Movate. Das Parlament hat dieſe
Vorlage im September vergangenen Jahres angenommen. Die
Kommuniſten haben jedoch Einſpruch erhoben und eine Volks=
abſtimmung
beantragt, für die auch die notwendigen Unter=
ſchriften
beigebracht wurden. Die bürgerlichen Parteien treten
für die Wehrvorlage ein, es iſt alſo kein Zweifel daran, daß
ſie mit großer Mehrheit angenommen wird. Die Sozialdemo=
kraten
haben offiziell, allerdings gegen eine ſtarke Minderheit,
beſchloſſen, mit den Kommuniſten zuſammen zu ſtimmen. Die
Gewerkſchaften aber wollen nicht mitmachen, ihre Führer treten
zum Teil öffentlich für eine Verſtärkung der Rüſtungen ein.
Dieſes Geſetz hat aber eine Bedeutung, die weit über die
Schweizer Grenze hinausgeht. Schließlich ſteht die Schweiz
unter allgemeinem Neutralitätsſchutz. Sie hat ſeit mehr als 100
Jahren ſich nicht mehr verteidigen müſſen hat allerdings im
Weltkrieg Wert darauf gelegt, ihre Neutralität ſelbſt zu ſichern.
An ſich braucht die Schweiz um den Schutz ihrer Grenzen nicht
beſorgt zu ſein. Wenn alſo der Schweizer Generalſtab eine
Verſtärkung der eigenen Rüſtungen verlangt dann zeugt das
nur, wie ernſt er die Aufrüſtung ſeiner ſüdlichen und weſtlichen
Nachbarn anſieht. Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieſe
Maßnahme der Schweiz kennzeichnend iſt für das waffenſtarrende
Europa.

* Ein Großmeiſter deukſcher Muſik:
Georg Friedrich Händel.
Zu ſeinem 250. Geburtstag, am 23. Februar.
Von Dr. Friedrich Welter, Berlin.
Der 23. Februar d. J. wird der Beginn großer muſikaliſcher
Ereigniſſe ſein, an denen die geſamten Kulturvölker, in erſter
Linie indes das deutſche Volk, teil haben: die Deutſche Bach=
Händel=Schütz=Feier 1935, die die Reichsmuſikkammer im Auf=
trage
des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda
durchführen wird.
Ein eigenartiges Geſchick hat es gefügt, daß die Geburtstage
dieſer drei Meiſter, die die tragenden Pfeiler deutſcher Ewigkeits=
muſik
ſind, alle ins Jahr 85 fallen. Heinrich Schütz wurde am
8. Oktober 1585, Johann Sebaſtian Bach am 21. März und Georg
Friedrich Händel am 23. Februar 1685 geboren. Auch ſonſt ſind
der inneren Beziehung zwiſchen ihnen nicht wenige. Das Muſik=
jahr
1935 wird ein Jahr der Selbſtbeſinnung auf die Urquellen
unſerer Muſik ſein, einer Kunſt, die in allem der Spiegel des völ=
kiſchen
Lebens iſt, dem dieſe Meiſter bluts= und artgemäßig an=
gehörten
; kraftvoll und urgeſund, ringend und kämpferiſch, hin=
gegeben
und ſelbſtvergeſſen, dazu ſinnvoll, heiter und natürlich
das ihr Gehalt; und ihre techniſche Anlage: ſorgfältigſ gediegen,
gekonnt und ehrlich, vom kleinſten Handwerk bis zu den gigan=
tiſchen
Wunderbauten komplizierteſter Formgebungen, deren
menſchlicher Geiſt fähig iſt. So lebten dieſe Künſtler, muſizierend,
ſchaffend und lehrend, von vielen ihrer Zeitgenoſſen gekannt und
bewundert, aber längſt nicht nach ihrem wahren Wert anerkannt
und gewürdigt.
Das gilt auch von Georg Friedrich Händel, obwohl gerade
er in weit höherem Maße als Schütz und beſonders Bach mitten
in der großen Welt ſtand. Er war ganz und gar eine expanſive
Natur. Wie ſeine Muſik das weite, umſpannende Gefühl beſitzt,
ſo durcheilte er in ſeiner ungewöhnlichen Künſtlerlaufbahn die
verſchiedenſten Stationen; eine Siegernatur, die ſich als Charak=
ter
überall zu behaupten wußte, und als Künſtler mit der Schnel=
ligkeit
des Genies ſich die techniſchen Errungenſchaften ſeiner Zeit
zu eigen machte.
In der Stille des väterlichen Hauſes lebte und webte er von
Kindesbeinen an in den Tönen, als er kaum ſeiner Gliedmaßen
mächtig war, und die Hiſtorie berichtet von nächtlichen Muſik=
ſtudien
, die der Sechsjährige auf einem Klavichord unter dem
Dache des Hauſes vornahm trotz Verbot des Vaters. Dieſer,
von Beruf ein kurfürſtlich brandenburgiſcher Leibchirurg und
ſehr energiſcher Charakter, wünſchte ſeinen Sohn als ordentlichen
Juriſten zu ſehen, da er von der brotloſen Kunſt nicht allzuviel
hielt. Allein eine Reiſe nach Weißenfels, wo der Kleine ſich vor
dem Fürſten produzierte, erſchütterte die antimuſikaliſchen Grund=
ſätze
des Vaters, der ihn nun in die Lehre des gediegen=tüchtigen

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Vom Tage.
Der Führer hat dem Reichsminiſter des Innern Dr. Wilhelm
Frick das Ehrenzeichen der Bewegung vom 9. November 1923 ver=
liehen
.
Reichsminiſter Dr. Goebbels hat den bisherigen Preſſechef der
Stadt Berlin, ſeinen alten Mitarbeiter Dagobert Dürr, als
Preſſereferenten in das Reichsminiſterium für Volksaufklärung
und Propaganda und in die Reichspropagandaleitung der NS.=
DAP. berufen.
Der Führer und Reichskanzler hat die durch das rechtskräftige
Urteil des Schwurgerichts Kottbus vom 16. Dezember 1933 gegen
Bernhard Piſchon wegen Ermordung des SA.=Mannes Walter
Gornatowſki aus Kottbus verhängte Todesſtrafe im Gnadenwege
in eine Zuchthausſtrafe von 15 Jahren umgewandelt.
Der Reichskommiſſar für die freiwillige Krankenpflege, Gene=
ral
der Infanterie z. D. Herzog von Koburg, erſtattete dem Führer
und Reichskanzler eingehend Bericht über ſeine Reiſe als Reprä=
ſentant
des Deutſchen Reichs zur 15. Internationalen Rote Kreuz=
Konferenz in Tokio.
Amtlich wird mitgeteilt, daß der mandſchuriſche Kaiſer Puji
am 2. April nach Tokio abreiſen werde, um dem japaniſchen Kai=
ſer
den ſeit längerem geplanten Beſuch abzuſtatten. Der Beſuch
ſoll 10 Tage dauern. Während dieſer Zeit finden zahlreiche Emp=
fänge
zu Ehren des mandſchuriſchen Kaiſers, ſowie eine Parade
der japaniſchen Garderegimenter ſtatt. Ferner ſind eine Flotten=
ſchau
bei Yokohama und wirtſchaftliche Beſprechungen geplant.
Der Präſident der Akademie für deutſches Recht, Reichsmini=
ſter
Dr. Hans Frank, hat für den 27. Februar die Mitglieder
der Akademie für deutſches Recht zu ihrer 6. Vollſitzung, die im
Berliner Rathaus ſtattfindet, zuſammengerufen. Auf Einladung
des Präſidenten der Akademie ſpricht Prof. Dr. Donnedieu de
Vabres, der Dekan der juriſtiſchen Fakultät der Sorbonne, Paris,
über das Thema: Die internationale Bekämpfung der Delikte
des Völkerrechts. Der Reichsbauernführer, Reichsminiſter
Darré Mitglied der Akademie für deutſches Recht, hat einen Vor=
trag
über Blut und Boden als Grundlage des deutſchen Völker=
rechts
übernommen.

Die hiſtoriſche Unkerzeichnung des Saar=Abkommens

In Gegenwart des Vorſitzenden des Dreier=Ausſchuſſes, Baron

Aloiſi, wurden die Abkommen über die Rückgliederung des Saar=
gebietes
in Neapel unterzeichnet. Die Unterſchriften leiſteten
für Frankreich der franzöſiſche Botſchafter in Rom, Chambrun
(während der Unterzeichnung), und für Deutſchland der deutſche
Botſchafter in Rom, v. Haſſell, den man rechts ſieht.

Organiſten F. W. Zachau gab. Auch eine Reiſe nach Berlin im
Jahre 1696 verlief ähnlich erfolgreich: der Kurfürſt erbot ſich für
die Ausbildung des Knaben zu ſorgen. (Händels Vater lehnte je=
doch
ab!)
Den Siebzehnjährigen treffen wir als Studioſus juris in
Halle, der damit den Willen des verſtorbenen Vaters ehrte; in die
gleiche Zeit fällt aber auch die Beſtallung von den Organiſten
Händel. Indes ſcheint es dem jungen Feuerkopf in der Enge der
Vaterſtadt nicht behagt zu haben: 1703 iſt er in Hamburg, der
damaligen Muſikzentrale Deutſchland. R. Keiſer, der beliebte
Opernkomponiſt, der in verwerflicher Weiſe dem Tagesgeſchmack
nachkam, überließ dem Jüngling das Textbuch der Almira zur
Kompoſition. Dieſes Erſtlingswerk machte Händel mit einem
Schlage berühmt; eine zweite Oper, Nero, fand gleichfalls
großen Beifall. Aus dem gelehrigen Schüler war ein Rivale ge=
worden
. Der Neid des älteren Kollegen Keiſer regte ſich, Thea=
terintriguen
ſetzten ein. Händels vornehmem, ſauberem Weſen
widerſtrebte all dies: er zog ſich von der Bühne zurück und lebte
eifrig ſchaffend, unterrichtend und ſparend.
1706 ging er nach Italien. Künſtleriſche Gründe waren dafür
hauptbeſtimmend. Italien war damals das Goldene Land der
Muſik. Für den jungen Meiſter wurde der dreijährige Aufenthalt
zum entſcheidenden Erlebnis, die Auseinanderſetzung des nordi=
ſchen
Geiſtes mit dem ſüdlichen gab ſeiner Tonſprache erſt die ſpe=
zifiſchen
Eigenwerte, und, ähnlich wie ſpäter ein Mozart, unbe=
ſchadet
ſeiner deutſchen Natur, in dieſer Verſchmelzung ſeinen
Genius offenbart hat, ſo erreichte Händel gerade hierdurch eine
ungeahnte Größe, Reinheit und Univerſalität. Auch hier, in die=
ſer
neuen Umgebung, eroberte er ſich raſch das neue Feld als Kom=
poniſt
, Cembaliſt und Organiſt. Florenz, Neapel, Rom, Venedig
waren die Stationen ſeines Wirkens, ſeiner Erfolge. Zahlreiche
hübſche Anekdoten beleuchten treffend die Weſensart des Caro
Saſſone,der bei ſeinem zweiten römiſchen Aufenthalt in Schaffen,
geiſtiger Anregung und Anerkennung die glücklichſte Zeit ſeiner
Jugend verlebte. Ein Wettſtreit mit dem berühmten Cemba=
liſten
D. Scarlatti endete auf dem Klavier unentſchieden; auf
der Orgel aber geſtand dieſer ſeinem deutſchen Kunſtgenoſſen
neidlos den Vorrang zu. Einem Bekehrungsverſuch, ihn als
Proteſtanten einem anderen Glauben zuzuführen, begegnete er
mit ruhiger Feſtigkeit er ſei weder geſchult noch geneigt, über
geiſtliche Dinge Nachforſchungen anzuſtellen; er ſei aber feſt ent=
ſchloſſen
, zeitlebens in der Kirche zu verharren, der er durch
Geburt und Erziehung angehöre.
Reich an Ehren und Ruhm und mit zahlreichen neuen
Opern, Kantaten und kirchlichen Werken kehrte Händel nach
Deutſchland zurück. Es war nur ein Zwiſchenaufenthalt. Wohl
nahm er die Hofkapellmeiſterſtelle in Hannover an, die ihm der
Kurfürſt unter günſtigen Bedingungen anbot, aber frühere Ab=
machungen
mögen ſchon in Italien getroffen worden ſein, die
ihn nach England riefen. Nur ein kurzer Beſuch war vorgeſehen
aber es wurde ein einjähriger Aufenthalt, und, nachdem er
im Sommer 1711 ſeinen Pflichten in Hannoper nachgekommen
war, weilte er bereits Neujahr 1712 wieder in London.

Freitag, 22. Fe ſar 1935
Die ſchwierige Wirkſchaftsl

Hruntreichs.

AP Paris, 2. Februar.
Die Kammer hat am Donnerstag die allgemeir Ausſprache
über das Regierungsprojekt zur Bildung von Induſ e=Kartellen
beendet und mit 408 gegen 164 Stimmen beſchloſſen, die artikel=
weiſe
Beratung einzutreten.
Der Rechtsabgeordnete Dommange hat im Verl ff der Aus
ſprache einen Alarmruf ausgeſtoßen, in dem er efge bezeig
nende Ziffern über die allgemeine Wirtſchaftslage Frankreig
bekanntgab. Der Index über die Wirtſchaftsentwicklu/ in Fra=
reich
ſei, wenn man das Jahr 1928 mit 100 annehr im Jahr
1934 auf 61 gefallen. Im Jahre 1928 ſeien 9000 B kerotte un
Liquidationen zu verzeichnen geweſen, im Jahre 19 Jannäher
15 000. Allein im Seine=Departement ſeien dadurch MMilliarder
Franken Kapitalien verlorengegangen. Ueber eine Ebbe Million
Arbeitsloſe müſſe der Staat heute unterſtützen. An gg Februar
konnten 537 000 Stellengeſuche nicht befriedigt wer n.
Schluſſe ſeiner Ausführungen forderte der Abgeordn e die Diſzi=
plinierung
aller intereſſierten Wirtſchaftskreiſe im ſinblick auf
eine ſtrenge Organiſation der nationalen Wirtſchaf
Die belgiſchen Marxiſten drohen
* Brüſſel, 20. Februar. kib.=Tel.)
Die belgiſchen Sozialdemokraten ſaben
der Kammer eine peinliche Niederlagefrlitten
Der Verſuch das Kabinett Theunis zilſtürzen=
iſt
ihnen Mißlungen. Die Regierung, die ſᛋ den kom=
menden
Sonntag die ſozialdemokratiſchen Demonſt tionen ver=
boten
hatte, erhielt ein Vertrauensvotum und w’d jetzt das
Demonſtrationsverbot aufrechterhalten. Die Sozia ten droher!
nun damit, daß ihnen als letztes Mittel nur der hreik übrig
bleibe. Für Donnerstag haben ſie nun einen auße ördentlich
Kongreß einberufen, auf dem ihre weitere Taktik feſt legt werde
ſoll. Der radikale Flügel verlangt als Antwort If das D
monſtrationsverbot die Ausrufung des Generalſtre ß, währ
ſich die gemäßigtere Mitte mit einem 24 ſtündigen Proteſtſtrei
begnügen will. Miniſterpräſident Theunis hat beits erklär
daß er ſich ſtark genug fühle, jeden Widerſtand / beſeitige
und daß er vor allem eine Parallele zu den Pariſe Worgänge
vom 6. Februar vorigen Jahres zu verhindern tſſen werde
Eine Kraftprobe könnte alſo ſehr leichſdie pan
lamentariſche Niederlage der Sozialſſten nun
noch vergrößern.
Jialiens Rohſtoff-Verſorgung im Krit ’Ssfall
geſicherk.
Die Oberſte Landesverteidigungskommiſſion, k ſich au

mit der Frage der Sicherſtellung der Rohſtoffverſrgung de
Landes im Kriegsfall zu beſchäftigen hat, hielt e Mittwo
unter Vorſitz von Muſſolini eine Sitzung ab. in d1 eingehen
über die bisher getroffenen Maßnahmen und Ano nungen h.
richtet wurde. In dem amtlichen Bericht, der von len Zeitut
gen wiedergegeben wird heißt es u. a., daß das ita miſche 9.
von den ſchwerſten in einem Krieg auftretenden Sigen beſ
ſei. Die Lebensmittelverſorgung ſei im Kriegsfalle ſchergeſtell
Durch Erweiterung der Anbauflächen für Reis uſ. / könne der
inländiſche Bedarf gedeckt werden. Allerdings m ſe noch z
Ausgleich für die im Kriegsfall eintretende Fleiſch erknapput/!
geſchaffen werden. Die Frage des Treibſtoffes Ji ebenfalndl
geregelt, da die eigenen Bodenſchätze durch wiſſenſch ftliche W.
fahren ausgebeutet würden, die das Land vom usland
abhängig machen könnten. Auch die natürlichen Porräte
Eiſen, Blei, Zink Aluminium, die durch die inl /diſche
duſtrie ausgebeutet und verarbeitet würden, mac en Ital
auch in dieſer Beziehung vom Ausland unabhängi
Weiter heißt es in dem Bericht, wenn Italien, ſch bezüg.
der Kohle vom Ausland abhängig ſei, ſo habe dieſe Ghängig
durch den Ausbau der Waſſerkraft=Anlagen ſchon w entlich v
mindert werden können. Ferner rechne Italien im mſtfall al.
mit ſeinen eigenen Kohlenvorräten und ſeinen Vorri in an H0
kohle. Es ſeien umfangreiche Experimente im Gar e, um e
größere Verwendungsmöglichkeit der Holzkohle zu er rſchen. 3
Schluß des Berichts wird noch darauf hingewieſen, auch
Bekleidungsinduſtrie durch die Verwendung einhein ſcher Fa
ſtoffe, insbeſondere des in ſtark vergrößertem Umfeg im L0.
angebauten Hanfes, vom Ausland unabhängig ſei.

England wurde ſeine zweite Heimat, die er n Xzu kur,
Reiſen nach Deutſchland oder Italien verließ. Sein Iſtleriſch

Wirken gehörte von nun an dieſem Lande, das im eine
geiſterte Aufnahme bereitet hatte und von deſſen Hirſchern ih
wärmſte Förderung und Anerkennung zuteil wurd /Allerdin
fehlte es auch nicht an Stimmen der Gegnerſchaft, ſſonders
den Kreiſen des engliſchen Adels, wogegen der M ſelſtand
treuer Verehrer Händelſcher Kunſt wurde. Ein beſondene
Schmerzenskind war die Oper. Faſt zwei volle Fahrzehl
(172037 widmete er ihr ſeine ganze Schaffenskre aber
dauernder Erfolg war ihm hierin (in finanzieller Kſſicht) ni
beſchieden. 1737 trat die Kataſtrophe ein: Hände hatte
ganzes Vermögen und ſeine Geſundheit eingebüß
Hatte ihn das Schickſal auch ſchwer getroffen, ſeine und
brochene Lebenskraft machte ihn bald wieder zun ſHerrn 9
Situation. Eine Aachener Gewaltkur heilte ihn in w igen Loſſ=
die Nonnen glaubten, ein Wunder zu erleben und
November iſt er wieder in London am Werk. Aber ſie Noi
Verhältniſſe trieb Händel, mehr und mehr von d Oper
ſchied zu nehmen. Dem Oratorium gilt nun ſein Hiptinte
Indem er auf ſeine früheren Verſuche dieſer Ar zurüc
hatte er bald der neuen Gattung, die zunächſt eſ eine
geiſtliche Oper oder muſikaliſches Drama gedac war,
Höhe und Vollendung gegeben, die bis heute uner ſcht
Seit dem gewaltigen Erfolge des Meſſias 1742
Händels Genie uneingeſchränkte Anerkennung. So tre ih
harmoniſcher Lebensabend beſchieden geweſen, wer, i

1751 das grauſame Geſchick der Erblindung getroffe
Folge der enormen Anforderungen, die er an ſeir Le
kraft ſtellte, und denen ſelbſt eine ſolche Hünennatu wie
die Dauer nicht ſtandhalten konnte. Die letzten ach Fahl
bringt der Altmeiſter mit Verbeſſerungen und m
ſeiner Werke. Daneben veranſtaltete er Orgelkonz
ergreifender Anblick nach dem Zeugnis der Zeitge
14. April 1759 erliſcht ſein irdiſches Daſein.
Händel ſteht als Menſch und Künſtler gleich
lich wie ſein großer Zeitgenoſſe Bach, den er nie
Sein Leben, ausſchließlich im Dienſte der Kunſt
reiche Häuſer, in Fürſten= und Königspaläſte gefüh
träts aus verſchiedenen Zeiten ſo von Hoga=
oder
Houbraken zeigen uns einen majeſtätiſchen 5
ſicheren Blick eines ſelbſtbewußten Künſtleus. Der m
dreinſchauende, große Bär, der ſich ſeinen geraden
ten Sinn bewahrt hatte, konnte bei Verletzung ſei!
ſtolzes gewalttätig werden, wie bei der Sängerin
er buchſtäblich durchs Fenſter werfen wollte, da ſie
iner Arie für nicht wirkungsvoll genug hielt, u
glänzen.
Wir verehren heute Händel in erſter Linie als
und Vollender des Oratoriums und großer Chorwe
ter Linie als Inſtrumentalkomponiſt und erſt in le
als Opernkomponiſt. Dieſer letzte Teil ſeines Scha
die heutige Praxis als Ganzes verloren. Aber di

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 3 Nr. 53

Freitag, 22. Februar 1935

Dei Hühter i Mamtfatt u.d.Soet,

Beite, dei der Beilmächt.

DNB. Frankfurt a. d. O., 21. Februar.
gie alte Hauptſtadt der Oſtmark ſah heute nach längerer
gauſe den Führer und Reichskanzler, der in ſeiner Eigenſchaft
s Oberbefehlshaber der Wehrmacht in Begleitung des Reichs=
wehrminiſters
Generaloberſt von Blomberg die Truppen des
Standortes beſichtigte
Die Stadt mit ihren alten ſchönen Häuſern trug reichen
gſaggenſchmuck. Am Bahnhof grüßten von hohen mit Tannen=

grün umwundenen Maſten die Fahnen des Dritten Reiches und
die Farben der Stadt. Erinnerungen werden wach an frühere
Beſuche des Führers; das erſte Mal, als die nationalſozia=
öſtiſche
Bevölkerung dem Führer zujubeln durfte, war es am
z Mai 1931, am Tage der oſtmärkiſchen Nationalſozialiſten.
gamals ſprach vor den Oſtmärkern der Führer die Worte, die
ſich heute bewahrheiteten: Wenn wir die Macht auf legalem
Vege erſt erreicht haben, dann werden wir dieſe Macht auch
zu gebnauchen wiſſen. Bei ſeinem zweiten Beſuch füllte ſchon
eine vieltauſendköpfige Menge das Oſtmarkſtadion. Ueber 30000
hörten am 22. April 1932 den Führer vor der Preußenwahl.
und dann ein drittes Mal: Am 22. Januar 1933, kurz vor der
nationalen Erhebung, kam Adolf Hitler zu einer internen Füh=
vrtagung
und einer Standartenweihe in die alte Oderſtadt.
Mehrere tauſend Unterführer des Gaues Oſtmark hatten ſich im
Schützenhaus verſammelt, als er damals zu den alten Kämpfern
ſagte: Man darf niemals die Zukunft um augenblicklicher Vor=
zeile
willen preisgeben. Es wußte damals noch niemand, daß
ſchon acht Tage ſpäter der Ruf der Befreiung durch die Nation
ong: Der Führer iſt Reichskanzler!
Auch heute wieder jubelte dem Führer die Bevölkerung ent=
agen
. Als bekannt wurde, daß der Führer die Truppen des
Standortes beſichtigen würde, bedurfte es keines Aufrufes mehr.
As gegen 15.30 Uhr der Sonderzug in die Halle fuhr, waren
die Straßen ſchwarz voll Menſchen.
In Begleitung des Führers befanden ſich Reichswehr=
ſyniſter
Generaloberſt von Blomberg, als Vertreter des
ſſhefs der Heeresleitung General der Infanterie von Rund=
ſſtedt
Obergruppenführer Brückner, Reichspreſſechef der
NSDAP. Dr. Dietrich und der Adjutant der Wehrmacht
eim Führer Major Hoßbach.
Auf dem Bahnhof hatten ſich neben den Vertretern des
eiundortes die Vertreter der ſtädtiſchen Behörden und der
/Partei eingefunden. Man ſah den Gauinſpekteur Oberbürger=
yeiſter
Albrecht, den SS=Abſchnittführer Oberführer Popp, den
führer der SA=Gruppe Oſtmark Brigadeführer Manthey Re=
zerungspräſidenten
Dr. Bresgen, den Vizepräſidenten Lindig
ſwie die Vertreter des Arbeitsdienſtes und der Reichsbahn=
diektion
, ferner aus Berlin SS=Obergruppenführer Joſeph
Yetrich. Von der Wehrmacht waren anweſend der Kommandeur

19 Wehrkreiſes III Generalleutnant von Witzleben und der
Küundortführer, Oberſt Haaſe.
Durch ein Spalier der SS begab ſich der Führer auf den
Auhofsvorplatz auf dem eine Ehrenkompagnie aus
ſilben Aufſtellung genommen hatte. Unter den Klängen des
Achlandliedes ſchritt der Führer die Front ab.
ein unvergleichliches Bild dann die Fahrt des Führers
u duich die Stadt. Auf den Straßen zu den Kaſernen, von denen
ndie Reichskriegsflagge wehte, bildeten SA, SS. Flieger, Ar=
beitsdienſt
und die Politiſchen Leiter Spalier. Dicht gedrängt
ſaunden die Menſchen, und oft galt es, die Schulterriemen feſt=
ſhalten
, um die Menſchen in ihrer Begeiſterung zurückzuhal=
M Friſch und munter wie ſtets, das Jungvolk der Oſtmark.
Deich am Bahnhof, an der Böſchung zum Bahndamm hatte eine
Buppe von Fanfarenbläſern des Jungvolkes Aufſtellung ge=
mmen
, die mit ſchmetterndem Gruß den Führer empfing.
Zunächſt galt der Beſuch der Infanteriekaſerne, auf deren
Do der Führer die Parade des Infanterieregiments Frank=
Mt und des Artillerieregimentes Frankfurt unter Führung des
0derſten Graf Brockdorff und Bremer abnahm. Dann beſichtigte
R Führer die Artilleriekaſerne, in der er die Mannſchafts=
Rhäude aufſuchte, ſowie die Stallungen und Wirtſchaftsräume
Augenſchein nahm. Ueberall an den Fenſtern drängten ſich
e Soldaten und jubelten dem Oberbefehlshaber der Wehr=
Ncht, ihrem Führer, zu.
IIm Anſchluß an die Beſichtigung nahm dann der Führer
M Standort=Offiziersheim mit dem Ofizierskorps des Stand=
Fies das Abendeſſen ein.

M

Nriſche Fülle an Muſik wird ſich in Einzelheiten gewiß verwer=
El laſſen. Händels Inſtrumentalſchöpfungen, die Orcheſter= und
Ogellonzerte, begegnen uns immer häufiger in muſikaliſchen
Seranſtaltungen, und gerade die neuere Zeit hat zu dieſem
Dilzieren mit Kammerorcheſtern in kleinerer Beſetzung wieder
Ehſtellung und Stilgefühl gewonnen. Im Vordergrund des
Diereſſes werden natürlich nach wie vor die großen Chorwerke
Wehen. Hierin iſt Händel unvergleichlich groß. Ihm geht es nicht
a Komplizierung der Anlage es wäre alſo verfehlt, ihn
Engich als großen Fugenmeiſter anzuſehen ſondern auf
Senzung und Spannung der Form. Gerade in der Abweichung
So ſtrengen Schema zeigt ſich ſeine ganze Perſönlichkeit, bei
DE ein echt freiheitlicher Zug ſpürbar iſt. Beethovens Worte:
Sur ihm beuge ich meine Knie und: Das iſt das Wahre‟
Ruſen wir gewiß in dieſer Richtung deuten.
Landel iſt eine Erſcheinung von majeſtätiſcher Größe und
Eißt, Ein Schöpfer muſikaliſcher Werte, von denen unſere Kul=
La Dch lebt. Die Händel=Pflege befindet ſich in aufſteigender
Soe, dank der Neuen Händel=Geſelſchaft und dank der uner=
Sinlichen Sammlertätigkeit des Forſchers Friedrich Chryfander,
La Ms Aigantiſche Lebenswerk erſtmalig von allen Entſtellungen
Ein Zutgzten befreit hat, denen des Meiſters Kompoſitionen zu
Fen Zeiten ausgeſetzt waren.
Heſſiſches Landestheaker.
* * haus. Donnerstag, den 21. Februar.
Opfergang.
Schauſpiel von Felix Lützkendorf.
Heinrich und Charlotte Stieglitz.
u ſöher Fraktur gedruckt, aber faſt vergilbt ſind die mir
taudgeden, vier Bände der Bilder des Orients die
ich Stieglitz in den Jahren 1831 bis 1833 bei C.
Spolich in Leivzig hat erſcheinen laſſen.
ber, dem Schloſe des Grafen Wilhelm von Spiegel zum Deſen=
Sit Sthte ein frenderMann, der aus derLevante kam, dem Knaben
Siw en Bid, das in unabſehbarer Ferne einen tiefen Hinter=
Sind m üergerlande erbliten ließ wähender Bodergrundene
Di
Jenadae Derkelte, rulhend unter Falnen, durch deren Wpfel
Sinlrshlen der Morgenſone zitterten. Das Bild weckte
Lin Eudken die Schnicht nac dem Lande vo Walmnerſächer
ues ie Huderiare Landſcait ſch aus breitel, die durchwist
7n
a in zaulſcenden Diten, und von ſchönen tavieren Wenſchen
emn mannigfachſten Treiben überſät,

Geſeh über Erkeilung einer
Kredikermächkigung.
DNB. Berlin, 21. Februar.
Die Reichsregierung hat das folgende Geſetz beſchloſſen, das
im Reichsgeſetzblatt Nr. 16 vom 20. Februar verkündet wird:
Der Reichsminiſter der Finanzen wird ermächtigt, im Wege
des Kredits Mittel zu beſchaffen, deren Höhe der Führer und
Reichskanzler auf Antrag des Reichsminiſters der Finanzen
beſtimmt.
Berlin, 19. Februar 1935.
Der Führer und Reichskanzler:
Adolf Hitler.
Der Reichsminiſter der Finanzen:
Graf Schwerin von Kroſigk.
Dazu wird mitgeteilt:
Durch das Reichshaushaltsgeſetz für das Rechnungsjahr
1934 ſind dem Reichsminiſter der Finanzen zwei Kreditermäch=
tigungen
erteilt worden. Davon diente die eine dazu, den Fehl=
betrag
des Rechnungsjahres 1933 zu finanzieren. Auf Grund
der anderen Kreditermächtigung wurden die Mittel beſchafft, die
zur Einlöſung der ſechs=(ſieben=)prozentigen Anleihe des Deut=
ſchen
Reiches von 1929, ſoweit ſie nicht in die 4prozentige An=
leihe
des Deutſchen Reiches von 1934 umgetouſcht iſt, erforder=
lich
waren. Dieſe Aufgaben ſind erledigt. Inzwiſchen ſind neue
kreditpolitiſche Maßnahmen notwendig geworden. Die Reichs=
regierung
hat in den beiden Jahren ſeit der Machtübernahme
zur Behebung der Arbeitsloſigkeit Maßnahmen ergriffen, die
zunächſt kurz= und mittelfriſtig finanziert worden ſind. Es ſoll
nunmehr eine Konſolidierung dieſer Schulden erfolgen. Ferner
werden Ausgaben insbeſondere im Zuſammenhang mit dem
Ausbau der deutſchen Rohſtoffwirtſchaft entſtehen. Zur Finan=
zierung
dieſer Ausgaben, deren Höhe ſich im voraus nicht voll
überſehen läßt, bedarf es einer neuen Ermächtigung für den
Reichsminiſter der Finanzen zur Beſchaffung von Mitteln im
Wege des Kredits. Die Höhe des Kredits wird durch den Füh=
rer
und Reichskanzler auf Antrag des Reichsminiſters der
Finanzen beſtimmt.
Deutſchland in der Welkwirkſchaft.
DNB. Leipzig, 21. Februar.
Die Kommiſſion der Wirtſchaftspolitik der NSDAP ver=
anſtaltet
während der Leipziger Meſſe, und zwar am 4. März,
(Montag) in einer Halle des Leipziger Meſſegeländes um 18.30
Uhr eine große Kundgebung, die unter dem Motto ſteht: Deutſch=
land
in der Weltwirtſchaft. Auf dieſer Kundgebung werden
der Reichsbankpräſident Dr. Schacht, der Präſident der Reichs=
wirtſchaftskammer
, Geh. Kommerzienrat Hecker, der Reichs=
kommiſſar
für Preisüberwachung Dr. Goerdeler und der Leiter
der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik, Bernhard Köhler, das
Wort ergreifen.
Horſt-Weſſel=Gedenkfeier und Nakionalſozialiſtiſche
Weiheſtunde im Rundfunk.
Die Reichsſendeleitung teilt mit: Am Samstag, den 23. Fe=
bruar
, veranſtaltet der Deutſche Rundfunk von 19.0019.30 Uhr
eine Horſt=Weſſel=Gedenkfeier. Zu Beginn der Sendung ſpricht
der Chef des Stabes Lutze.
Am 24. Februar, vormittags von 11.0012.00 Uhr, überneh=
men
alle deutſchen Sender aus der Tonhalle in München die
Nationalſozialiſtiſche Weiheſtunde 15 Jahre deutſcher Freiheits=
kampf
. Es ſpricht der Gauleiter des Traditionsgaues München=
Oberbayern, Pg. Adolf Wagner. Das Reichsſinfonieorcheſter
ſpielt unter Leitung von Pg. Adam.
In der Zeit von 20.0021.45 Uhr übernehmen alle deutſchen
Sender die Gründungsfeier anläßlich des 15jährigen Beſtehens
der NSDAP. aus dem hiſtoriſchen Hofbräuhaus=Feſthaus in
München. In dieſer Feierſtunde werden durch den Stellvertreter
des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, vereidigt: Sämtliche
Politiſchen Leiter, Führer der HJ., des Jungvolks, des BdM. und
des Arbeitsdienſtes, ſoweit ſie nach dem 24. Februar 1934 ernannt
wurden. Die Veranſtaltung wird umrahmt mit muſikaliſchen Dar=
bietungen
.

Heinrich Stieglitz erzählt dies in der Einleitung zu ſei=
nen
Bildern aus dem Orient, und ich führe es an, weil es die
Stimmung wiedergibt, in der er lebte und in der er dichtete.
Stieglitz folgte Rückerts Spuren in der Nachbildung orien=
taliſcher
Dichtungen, ohne die Meiſterſchaft Rückerts entfernt zu
erreichen. Seine Lieder ziehen durch Arabien in das bewegte
Perſien. Sie umſchlingen die Völkergruppen des Himalaja, die
ſchneebedeckten Höhen Tibets und die Täler Kaſchmirs. Sie um=
faſſen
China, Japan und die früheren Türkenlieder.
Doch die matte empfindſame Dichtung Stieglitzens wäre
längſt der Vergeſſenheit anheimgefallen, wenn nicht der Selbſt=
mord
ſeiner Frau Charlotte wie ein Fanal gewirkt und die
Erinnerung an das ſeltſame Dichterpaar lebendig gehalten hätte.
II.
Felix Lützkendorf.
Wie ſchon wiederholt in der Literatur, hat auch Felix
Lützkendorf das Schickſal von Heinrich und Charlotte Stieglitz
zum Vorwurf einer dramatiſchen Geſtaltung genommen.
1834: Stieglitz, im Beruf Gymnaſial=Lehrer, verzweifelt an
ſeiner dichteriſchen Sendung. Frau Charlotte iſt ihm in wärmſter
und treueſter Liebe zugetan; ſie glaubt an ſeine Zukunft; ſie
wartet auf die Stunde, wo ſie ihm entſcheidend helfen kann.
Der unglückliche Zuſtand von Stieglitz ſteigert ſich. Er wird
erregt, launiſch, unberechenbar. Er wird undankbar gegen ſeine
Frau: Was bringt eine Frau dem Mann? Blumen und Wein
und Reden! Was iſt dies in meiner Dunkelheit?
Der Gegenſatz wird durch das Eingreifen des Studenten
Theodor Mund der Ehrlichkeit zwiſchen beiden ſchaffen will,
verſtärkt. Er rät, daß Charlotte ſich von Stieglitz trennt: wer
ihm helfen will, muß ihm Schmerz bereiten. Ein großes Leid
muß ihn aufreißen!
So entſchließt ſich Charlotte zu dem Opfer: ſie tötet ſich,
damit ihr Mann durch ein großes Leid aufgerüttelt werde und
ſeine dichteriſche Sendung erfülle.
Das Schauſpiel von Felix Lützkendorf läßt die Hand
eines Dichters, wohl eines jungen Dichters, erkennen. Seine
Menſchen ſind dichteriſch geſchaut und dichteriſch empfunden.
Man ſpürt die zarten Fäden, die zwiſchen ihnen laufen. Die
Auftritte ſind mit einer warmen menſchliſchen Atmo=
ſphäre
erfüllt. Manche Szenen ſind in ſo knappen, innigen
Worten gehalten, wie ſie nur das Leben oder ein Dichter formt.
Man denkt an den Gerhart Hauptmann der Einſamen
Menſchen oder einen herberen Schnitzler. Schön ſind manche
lyriſchen Stellen.
Bleibt nur die große Frage: war die Tat Charlottens vom
ſittlichen Standpunkt aus berechtigt? Wohl war es ein Opfer.
Aber hatte ſie das Recht, ihr Leben aus ſolchem Grunde hin=
zugeben
? Und war ihr Opfertod überhaupt zweckentſprechend?

Stabiliſierungsabſichten Rooſevelts?
Aus Amerika wird wieder einmal gekabelt, daß Präſident
Rooſevelt die Abſicht habe, jetzt den Dollar auf dem
gegenwärtigen Kurs zu ſtabiliſieren. Solche Nach=
richten
kehren mit einer gewiſſen Regelmäßigkeit wieder. Dies iſt
meiſt zurückzuführen auf intereſſierte wirtſchaftliche Kreiſe. Bis=
her
hat aber Präſident Rooſevelt jede Erklärung über ſeine Ab=
ſichten
abgelehnt, offenbar weil er die weitere Entwicklung noch
abwarten will. Es iſt unverkennbar, daß in den Vereinigten
Staaten ſelbſt die Skepſis gegenüber der Abwertungspolitik ge=
wachſen
iſt. Jedenfalls ſind die binnenwirtſchaftlichen Erfolge
nicht ſo unbeſtritten wie etwa in England, und es iſt ebenſo un=
beſtreitbar
, daß eine Stabiliſierung des Dollars, die allein den
Druck der Ungewißheit beſeitigt und wieder eine vernünftige Kal=
kulation
ermöglichen würde, weſentlich zur Beruhigung der
zwiſchenſtaatlichen Verhältniſſe beitragen würde.
In London beſteht eine gewiſſe Geneigtheit, dem
Wettrennen nach unten ein Ende zu machen. Die
engliſche Regierung iſt, nach allem, was man bereits gehört hat,
bereit, das Pfund auf ſeinem gegenwärtigen Verhältnis zum
Gold feſtzuſchrauben. Aber die Einladungen aus London und
Paris hat Präſident Rooſevelt bisher ebenſo regelmäßig über=
hört
. Möglich, daß er ſich jetzt auf ſeinem juriſtiſchen Sieg über
den Golddollar ausruht und den Augenblick für gekommen hält,
ſich mit England zu verſtändigen, wofür ja nicht nur wirtſchaft=
liche
, ſondern auch politiſche Gründe ſprechen. Aber es iſt ebenſo
gut möglich, daß er noch abwarten will, um ſich die Hände freizu=
halten
. Auch er ſteht zwiſchen den beiden Feuern der Induſtrie
und der Farmer, da ſich die Letzteren von einer weiteren Entwer=
tung
des Dollars endlich eine Rentabilität ihrer Arbeit ver=
ſprechen
. Deshalb wird Rooſevelt die Entſcheidung in keinem Fall
leicht, weil er damit rechnen muß, daß er einen Teil ſeiner An=
hängerſchaft
verlieren wird.
Renkenkürzung in Deſterreich.
DNB. Wien, 21. Februar.
Raſcher als man gedacht iſt eine Entſcheidung über die Re=
form
der Sozialverſicherung gefallen. Angeſichts der kataſtropha=
len
finanziellen Lage der Angeſtelltenverſicherung hat die Regie=
rung
eine Zwiſchenlöſung, die in einer ſcharfen Kürzung der
Renten beſteht, gewählt.
Die Politiſche Korreſpondenz teilt darüber u. a. mit: Der
Miniſterrat hat ein Bundesgeſetz über vorläufige Maßnahmen
zur Sicherung der Rentenfälligkeit der Angeſtelltenverſicherung
in den Monaten März bis Mai erlaſſen. Auf Grund des mit
ſeiner Verlautbarung heute in Kraft tretenden Bundesgeſetzes
ſind die in den Monaten März, April und Mai 1935 fällig wer=
denden
Beträge der Invaliditäts=, Alters= und Hinterbliebenen=
renten
aus der Penſionsverſicherung zu kürzen, und zwar beträgt
die Kürzung bei der Invaliditäts= und Altersrente im Ausmaß
von 120 Schilling monatlich und darüber ſowie bei Witwenren=
ten
im Ausmaß von 60 Schillingen und darüber 20 v. H. Bei
Renten, die geringer ſind, als die oben angeführten Grund=
beträge
, ſowie bei Waiſenrenten beträgt die Kürzung 10 v. H.
Hilfsloſenzuſchüſſe werden nicht gekürzt.
Der Danziger Volkskag aufgelöft.
DNB. Danzig, 21. Februar.
Der Danziger Volkstag hat am Donnerstag nachmittag den
Auflöſungsantrag der nationalſozialiſtiſchen Fraktion mit 41 Stim=
men
bei drei Stimmenthaltungen angenommen.
Gegen die Auflöſung ſtimmten das Zentrum, die Sozialdemo=
kraten
und die Kommuniſten, während die beiden polniſchen Ab=
geordneten
und der deutſchnationale Abgeordnete Dr. Ziehm ſich
der Stimme enthielten.
Die Neuwahl findet, wie bereits angekündigt, am 7. April
ſtatt.
Die Verhandlungen zwiſchen Ikalien und Abeſſinien.
DNB. Rom, 21. Februar.
In den Verhandlungen zwiſchen Italien und Abeſſinien
wird von italieniſcher Seite eine Beſſerung verzeichnet. Grund=
ſätzlich
ſei man ſich auf beiden Seiten nunmehr über die
Errichtung einer neutralen Zone, wie ſie von Ita=
lien
an der Somaligrenze vorgeſchlagen wurde, einig. Die
Verhandlungen drehten ſich zur Zeit um einige Bedingungen
Abeſſiniens, die von Italien jedoch nur ſchwer angenommen
werden könnten. Ob Abeſſinien die übrigen Bedingungen über
die noch nichts Näheres mitgeteilt wird, fallen laſſen wird, iſt
trotz der günſtigeren Beurteilung der ſchwebenden Verhand=
lungen
noch fraglich.

Ethos und Vernunft ſagen nein, und auch die ſpätere
Entwicklung antwortet mit nein. Denn Stieglitz, der Charlotte
um 15 Jahre überlebte hat auch nach ihrem Tode keine weſent=
lichen
Dichtungen geſchaffen. In dieſer Erwägung liegt die
innere Schwäche des Schauſpiels.
Hieran ändert auch nichts die Tatſache, daß der Jung=
deutſche
Theodor Mund in einem Charlotte errichteten Denk=
mal
ihren Tod als höchſte Selbſtaufopferung überſchwänglich
geprieſen hat.
III.
Ruth Trumpp und Emil Lohkamp.
Zwiſchen Ruth Trumpp und Emil Lohkamp ſpielt ſich die
Handlung im weſentlichen ab.
Ruth Trumpp hat in Charlotte eine Rolle gefunden, die
ihrer weichen weiblichen Art entſpricht. Ihre vornehme äußere
wie innere Haltung, der warme Klang ihrer Stimme und ihr
edles Spiel gewannen ihrer Charlotte raſch Sympathie und
warme Teilnahme. Höchſte Augenblicke gab ſie in ſchlichteſtem
Spiel wieder, ſo wie ſie Mund ihre Liebe zu dem Gatten be=
kannte
, wie ſie die Verſicherung der Liebe von Stieglitz ent=
gegennahm
oder wie ſie innerlich von der Welt Abſchied nahm;
dies waren wundervolle Höhepunkte der Aufführung. Wie eine
reifende Frucht fühlte man den Entſchluß zum Opfer in ihr auf=
wachſen
. Schade nur, daß bisweilen durch allzu leiſes Sprechen
manche Sätze ausfielen. Der Geſamteindruck rechtfertigte den
Entſchluß der Intendanz, Frau Trumpp für den nächſten Winter
in Darmſtadt feſtzuhalten.
Emil Lohkamp beſitzt eine beſondere Begabung für nerven=
hafte
, zerrüttete Menſchen. So wankte ſein Stieglitz zwiſchen ge=
ſprochenem
Titanentrotz und Verzweiflung hin und her. Die
Neigung des Dichters ſteht auf der Seite Charlottens. Er gibt dem
Mann wenig ſympathiſche Seiten. So konnte auch Lohkamp ihm
wenig Neigung erwerben, wohl aber wußte er, durch ſein intereſ=
ſantes
Spiel lebhaft zu feſſeln.
Zwiſchen die Kämpfe der Gatten trug Hannes Stelzer als
Dr. Mundt die geſunde Friſche der Jugend.
Hildegard Wahry hatte als Johanna nur eine kurze Szene
mit Stieglitz: aus ihrem innigen und ausdrucksvollen Spiel erſchloß
ſich eine kleine Welt für ſich!
Einem Vorgeſetzten Stieglitzens gab Karl Raddatz in ſchar=
fen
Zügen die Brutalität des Cynikers.
Stieglitzens Wohnung im Dachgeſchoß eines bürgerlichen Hau=
ſes
hatte Max Fritzſche ſtil= und geſchmackvoll eingerichtet. Er gab
hiermit den rechten Rahmen für Heinz Stiedas eindringliche
Spielleitung, die den Ton eines harmoniſch zuſammengeſchloſſenen
Kammerſpiels ſicher traf.
Das Haus war ergriffen und dankte

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 53

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 22. F mar 19

Ihre Vermählung geben bekannt
Regierungsbaumeiſter
Heinrich Rambuſcheck
und Frau Eleonore, geb. Müller

Darmſtadt
Phllipp=Röthweg 9

Gotha
Herbsleber Straße 1

Trauung: Samsiag, 23. Februar, mittags 12 Uhr, Schloßtirche.

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Statt Karten!

Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Dipl. Ing. Adolf Lucas
Eliſabeth Lucas, geb. Schwarz

Darmſtadt, den 23. Februar 1935.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme und zahl=
reichen
Blumenſpenden bei dem Heimgang unſeres un=
vergeßlichen
Entſchlafenen, ſagen wir allen auf dieſem
Wege herzlichſten Dank. Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrer Heß für die troſtreiche Grabrede, ſowie für die
Kranzniederlegung und den ehrenden Nachruf des Deutſchen
Möbelfachverbandes (Ortsgruppe Darmſtadt).
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Habine Emrich Wwe.
(924
Darmſtadt, Große Ochſengaſſe 15.

Statt beſonderer Anzeige.
Nach Gottes Ratſchluß iſt meine liebe,
herzensgute Frau, unſere treubeſorgte
Mutter und Großmutter
Emma Becker
geb. Klietſch
nach längerer Krankheit in der Nacht zum
19. Februar heimgerufen worden.
In tiefer Trauer;
Prof. Dr. Rudolf Becker,
Oberſtudienrat i. R.
Familie Pfarrer Paul Becker,
Groß=Umſtadt
Familie Studienrat Guſtav Storck,
Offenbach
Darmſtadt (Grüner Weg 8), 21. Febr. 1935.
Auf ihren Wunſch hat die Beſtattung in
aller Stille ſtattgefunden. Von Beileids=
beſuchen
bitten wir abſehen zu wollen.

Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief nach kurzem, ſchweren
Leiden in nicht ganz ollendetem 80. Le=
bensj
ihre, verſehen mit den hlg. Sterbe=
ſakramenten
, unſere liebe Mutter, Groß=
mutter
, Schwiegermutter und Tante
Frau Katharina Pulch Wwe.
geb. Lauer
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Geiſtberg 3. Hochheim a. M.
Die Beerdigung findet ſtatt Samstag,
nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof,
das Seelenamt Montag, vorm. 8 Uhr, in
St. Ludwig.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand
nehmen zu wollen.

sehr schöne

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zeigt Ihnen

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Peter-Gemeinder-Straße 29

1933)

Beachten Sle bitte mein Schaufe

sterl

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
lcher
Teilnahme beim Heim=
gang
unſerer lieben Ent=
ſchlafenen

Frau Gretchen Emig
ſagen wir allen Verwandten,
Bekannten u. der Gemeinde=
ſchweſter
Eliſabeth, insbeſon=
dere
Herrn Pfarrer Weiß
für ſeine troſtr ichen Worte
(1985
innigſten Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen.
Konrad Emig.
Darmſtadt, 21. Febr. 1935.

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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
ſowie die vielen Blumenſpenden
beim Heimgange unſeres lieben Ent=
ſchlafenen

Herrn Johannes Deilacher
ſage ich allen, beſonders der Kriegsopfer=
verſorgung
, den Aerzten und Schweſtern
des ſtädt. Krankenhauſes herzlichen Dank.
Eliſabethe Deilacher Wwe.
Darmſtadt (Kiesſtr. 5), den 21. Febr. 1935=

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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
ſowie für die Kranz= und Blumenſpenden bei
dem Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
Johannes Frank
ſagen wir allen, insbeſondere Herrn Pfarrer
Berger für die troſtreichen Worte ſowie der
Freiwilligen Feuerwehr für das letzte Ehren=
geleit
herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 21. Februar 1935. d908

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helfen durfte, hat ſie ſich die größten
Sympathien erworben. Was man ihr aufträgt, be=
ſorgt
ſie auch mit aller Fixigkeit und Gründlichkeit.
Unſere Kleine berechtigt noch zu großen Erwar=
tungen
, das kann man wohl ſagen. Eines aber iſt
dazu notwendig: daß ſich nämlich von heute ab alle
unſere geſchätzten Leſer und Leſerinnen ebenſo kame=
radſchaftlich
für ſie einſetzen. Jeder muß daran
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[ ][  ][ ]

Freitag, 22. Februar 1935
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 22 Februar 1935
Schnellere Abwicklung bei der Verleihung
des Ehrenkreuzes.
Im Reichs= und Preußiſchen Miniſterium des Innern ſind
guſchriſten von Kriegsteilnehmern eingegangen, die ſich über
zne Verſchleppung der Erledigung ihrer Anträge auf Verleihung
des Ehrenkreuzes beſchweren. Der Reichs= und preußiſche Mini=
ſtei
des Innern hat daraufhin in einem Schreiben an die Ver=
ſehungsbehörden
betont, es liege im Sinne der Stiftung des
zes das Verleihungsverfahren ſo raſch wie möglich ab=

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 5 Nr. 53

zuigen Volkstrauertag, dem 17. März, das Ehrenkreuz erhal=
ten
werde vielleicht nicht rechtzeitig zu erfüllen ſein. Er ſpiegele
oher deutlich den großen Wert wider, der in den Kreiſen der
Kriegsteilnehmer dem baldigen Erwerb des Ehrenkreuzes bei=
gemeſſen
werde. Auch dieſe Tatſache ſolle ein Anſporn ſein, die
Verleihung tunlichſt zu beſchleunigen.
* Hohes Alter. Frau Marie Kommnik, geb. Rahn,
wohnhaft Darmſtadt, Schwanenſtraße 41, eine treue Leſerin un=
ſeres
Blattes, begeht am 23. Februar ds. Js. in ſeltener Rüſtig=
jeit
und geiſtiger Friſche ihren 85. Geburtstag.
Vereinigung der Freunde des Humaniſtiſchen Gymnaſiums.
der Kunſthiſtoriker Dr. Hans Kroeber aus Weimar hält
am Mittwoch, dem 27. Februar, abends, in der Aula des Gym=
naſiums
, Karlſtraße 2, einen Lichtbildervortrag über das Thema
Gotik und Antike‟.
Männergeſangverein Concordia 1883. In der diesjährigen
Generalverſammlung, die einen zahlreichen Beſuch aufzuweiſen
hatte erſtattete der Vorſitzende. Herr Karl Hellermann, ausführ=
lichen
Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr, aus dem zu
entnehmen war, daß das Jahr 1934 ſehr vielſeitige Tätigkeit
brachte. Neben mehreren Mitwirkungen bei Wohltätigkeitsveran=
ſtaltungen
verdient hauptſächlich das Abendſingen auf dem Rie=
geplatz
und am Opfertempel hervorgehoben zu werden, das viele
ſreunde für den deutſchen Männergeſang geworben hat. Der
im letzten Jahr verſtorbenen Mitglieder ſowie des Komponiſten
Kern=Frankfurt a. M., der im vergangenen Jahre ebenfalls das
Zeitliche geſegnet hat und mit der Concordia auf das innigſte
verbunden war, wurde in ehrender Weiſe gedacht. Der Rechner
berichtete eingehend über die Kaſſenverhältniſſe, die als zufrie=
denſtellend
bezeichnet werden können. Der Mitgliederſtand hat
ſich gegenüber dem Vorjahr erhöht. Anſchließend erinnerte der
Vorſitzende an das im Mai ds. Is ſtattfindende Konzert, für
das uns der bekannte Komponiſt Bruno Stürmer einen Zyklus
0 zur Uraufführung zur Verfügung geſtellt hat, und ermahnte die
Eänger zur fleißigen Weiterarbeit zum Wohle, des deutſchen
Liedes. Mit einem dreifachen Sieg=Heil, auf Führer und
Vaterland ſchloß die in allen ihren Teilen gut verlaufene Ver=
ſammlung
.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.

GROSSES HAUS 5.
AFebr. Anfang 19.30. Ende 22,00 Uhr. Deutſche Bühne 0
(11. Vorſt.) Kinderreiche Mütter (Nr. 201300).
Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM. Eunntag.
2. Febr. Anfang 17.30 Uhr. Ende 22.00 Uhr. Miete B 17.
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung: Triſtan
Preiſe: 0.70 bis 5.50 RM.
und Iſolde. KLEIES HAUS Ke Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 21.30 Uhr.
Deutſche Bühne Jugendring I (geſchloſſene Vorſt.).
Iphigenie auf Tauris. AFebr. Anfang 19.30 Uhr. Ende 2200 Uhr. Zuſatzmiete I
(8. Vorſtellung). Die Entführung aus dem Serail.
Preiſe: 0.,80 bis 4,50 RM. Mntag.
24. Febr. Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 21.30 Uhr. Kraft
durch Freude (geſchl. Vorſt.). Iphigenie auf Tauris.

11

Heſſiſches Landestheater. Generalintendant Franz Everth
ut das Schauſpiel Der tolle Chriſtian, Herzog von
braunſchweig von Theodor Haerten zur alleinigen Urauffüh=
lung
für das Heſſiſche Landestheater angenommen. Die Urauf=
ſihrung
wird im April ſtattfinden. Morgen abend geht im
Gtoßen Haus des Heſſiſchen Landestheaters das heitere Spiel
brinzeſſin Turandot in Szene, das nunmehr vom Spielplan
ſohgeſetzt wird, da Albert Lippert in der nächſten Woche wieder
M die Bayeriſchen Staatstheater in München zurückkehrt, Albert
Awvert wird dort ebenfalls den Prinzen Kalaf ſpielen nachdem
aus Spiel Prinzeſſin Turandot auf den Wunſch der NS. Kul=
urgemeinſchaft
Kraft durch Freude für den Faſching in den
Sielplan der Bayeriſchen Staatstheater wieder aufgenommen
wird.

Einrichtung eines Geſundheitsamtes für den Stadtkreis Darmſtadt

G.W. Der Reichsminiſter des Innern veröffentlicht ſoeben im
Reichsgeſetzblatt die erſte Durchführungsverordnung zum Geſetz
über die Vereinheitlichung des Geſundheitsweſens. Auf Grund
dieſer im Einvernehmen mit dem Reichsfinanzminiſter erlaſſenen
Verordnung iſt, wie unſer Berliner G.W.=Vertreter erfährt, für
den Stadtkreis Darmſtadt ein Geſundheitsamt einzurichten.
Das Geſundheitsamt für den Stadtkreis Darmſtadt hat
ſeinen Sitz in Darmſtadt. Gehören zum Bezirk des Geſundheits=
amtes
mehrere Kreiſe oder größere kreisangehörige Gemeinden,
ſo iſt die Einrichtung von Nebenſtellen des Geſundheitsamtes mit
Genehmigung der oberſten Landesbehörde zuläſſig.
Das Aufgabengebiet des Geſundheitsamtes Darmſtadt.
Dem Geſundheitsamt Darmſtadt liegt die ärztliche Feſtſtel=
lung
und die Begutachtung ob, wie etwaige geſundheitliche Ge=
fahren
oder Mißſtände zu beheben oder ſonſt Maßnahmen zur
Förderung der Volksgeſundheit zu treffen ſind. Die wirtſchaft=
liche
Fürſorge iſt grundſätzlich keine Aufgabe des Geſundheits=
amtes
. Vorhandene Einrichtungen ſollen beſtehen bleiben und
nach und nach einen Ausbau erfahren.
Das Geſundheitsamt Darmſtadt iſt
ärztlicher Berater der Geſundheitspolizeibehörde.
Bei der Bekämpfung übertragbarer Krankheiten hat es mit=
zuwirken
; ihm liegen die ärztlichen Aufgaben auf dem Gebiete
der Lebensmittel= und Gewerbepolizei ob. Das Geſundheitsamt
hat die
natürliche Bevölkerungsbewegung im Stadtkreis Darmſtadt
zu verfolgen, das wertvolle Erbgut in unſerem Volk zu pflegen
und hierauf insbeſondere bei der Eheberatung zu achten. Es hat
die im Geſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes dem beam=
teten
Arzt übertragenen Aufgaben zu erfüllen und bei der Be=
kämpfung
des Geburtenrückgangs nachdrücklich mitzuwirken.

Die geſundheitliche Volksbelehrung,
durch die allgemein anerkannte Grundſätze auf dem Gebiete des
Geſundheitsweſens und der Erblehre und Raſſenpflege Gemein=
gut
der Bevölkerung werden ſollen, iſt vom Geſundheitsamt im
engen Einvernehmen mit den die gleichen Ziele verfolgenden
Organiſationen, der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter=
partei
durchzuführen.
Die Schulgeſundheitspflege,
in der jedes Schulkind vorſorglich hinſichtlich ſeiner körperlichen
und geiſtigen Geſundheit laufend überwacht werden ſoll, iſt im
Geſundheitsamt zuſammenzufaſſen.
Mütterberatung.
Das Geſundheitsamt hat die Mütter während der Schwan=
gerſchaft
und des Wochenbettes in geſundheitlichen Fragen zu
beraten.
Die ärztlichen Aufgaben des Geſundheitsamts auf dem Für=
ſorgegebiet
der
Tuberkuloſe
beſchränken ſich auf Maßnahmen zur Ermittlung Tuberkuloſe=
kranker
und im Einzelfall auf die Feſtſtellung, welcher Art die
Erkrankung iſt und welche Maßnahmen zur Verhütung ihrer
Weiterverbreitung erforderlich ſind.
Bei der Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten
iſt das Geſundheitsamt der ärztliche Berater der Geſundheits=
behörde
.
Auf dem Gebiete der Krüppelfürſorge
hat das Geſundheitsamt einen Heilplan feſtzulegen.
Das Geſundheitsamt hat fernerhin mitzuwirken bei der Für=
ſorge
für Sieche, beim Kampf gegen die Rauſchgiftſucht beſonders
gegen den Alkoholmißbrauch, bei der Förderung der Körperpflege
und Leibesübungen. Zu ſeinen Aufgaben gehört ferner die Ein=
richtung
und Unterhaltung von Fürſorge= und Beratungsſtellen
auf beſtimmten Fürſorgegebieten.
G. Wdm.

* Milchviehaukkion in Darmſtadi.
Die Nutzviehbeſchaffungsgenoſſenſchaft hielt am Donnerstag
auf dem Pferdemarktplatz in Darmſtadt wieder eine Milchvieh=
auktion
ab. die mit 26 Kühen und Rindern beſchickt war. Von
den aufgetriebenen Tieren, unter denen ſich friſchmelkende, hoch=
tragende
Tiere und Fahrtiere befanden, gehörten 17 zu der
ſchwarz=weißen Tieflandraſſe, während 9 der Fleckviehraſſe an=
gehörten
. Bei zahlreicher Intereſſentenſchaft war das Verkaufs=
geſchäft
ſo gut, daß alle Tiere bis auf eine Ausnahme abgeſetzt
werden konnten. Von dem ſchwarz=weißen Tieflandvieh ſtellten
ſich die Rinder zwiſchen 3.45. bis 415. RM., während, die
ſchwarz=weißen Niederungskühe von 275. bis 485. RM. ſtie=
gen
. Die gute Mittelqualität lag zu Geboten zwiſchen 355.
bis 475. RM. Die Fleckviehkühe (Simmentaler) ſtellten ſich
zwiſchen 315. und 375. RM., während die Gebote für Fleck=
viehrinder
zwiſchen 200. und 325. RM. lagen. Ein ſehr
prächtiges Rind machte mit 395. RM. eine Ausnahme. Die
Verſteigerung lag, wie üblich, in den Händen von Dr. Chri=
ſtiani
von der Nutzviehbeſchaffungsgenoſſenſchaft Frankfurt.

Uebertragung der Mainzer Fremdenſitzung durch den
Reichsſender Frankfurt. Aus Anlaß der Gründungsfeier zum
15jährigen Beſtehen der NSDAP. wurde für den 24. Februar,
abends 20 Uhr, eine Reichsſendung aus dem hiſtoriſchen Hofbräu=
haus
=Feſthaus in München angeſetzt. Der Reichsſender Frankfurt
hat nunmehr im Einvernehmen mit der Stadtverwaltung Mainz
und dem Mainzer Carneval=Verein die Durchführung der Ueber=
tragung
der Fremdenſitzung am 24. Februar wie folgt geregelt:
Die Fremdenſitzung wird am 24. Februar, von 4.11 bis 19.45
Uhr übertragen. Der zweite Teil von 20.15 bis etwa 22 Uhr
wird vom Reichsſender Frankfurt auf Platten aufgenommen und
am 3. März in der Zeit von 17 bis 18,40 Uhr geſendet.
Biſt Du ſchon Mikglied im Reichsluftſchukbund?
Nein? Dann zeichne Dich in die Hausliſte ein!
Ein gutes Rexept gegen Grippe.
Man kaufe ſich in der Apotheke für 20 Pf. Fliederblüten,
übergieße einen gehäuften Teelöffel davon mit einer Taſſe heißen
Waſſers, laſſe zehn Minuten ziehen und löſe dann in dem ſo her=
geſtellten
Tee 2 Omm=Tabletten (Glas m. 12 Tabl. 1. Mk. in
den Apotheken), rühre gut um und trinke die Taſſe möglichſt
heiß, in kleinen Schlucken, aus, danach ruhe man 12 Stunden.
Man trinke ſo täglich 23 Taſſen. Ueber den Erfolg wird man
erſtaunt ſein, denn meiſtens tritt ſchon nach der erſten Taſſe eine
ganz weſentliche Beſſerung ein! Kindern gibt man ½1 Omm=
Tablette in der Taſſe und fügt, wenn man ihn zur Hand hat,
noch 1 Teelöffel voll Malzextrakt zu. Auch zum Schutz und Vor=
beugung
, wenn z. B. andere Familienangehörige erkrankt ſind
(1923
iſt das Mittel ausgezeichnet.

Das Ergebnis des Schaufenſter=Wektbewerbs
im geſamten Gau Heſſen=Raſſau.
256 Ehrenurkunden in 57 Orten.
Von der Geſamtleitung des Schaufenſter=Wettbewerbs des
Gaues Heſſen=Naſſau, der am Sonntag den Auftakt zum 2. Reichs=
berufswettkampf
bildete, hören wir über das Ergebnis im geſam=
ten
Gau=Gebiet folgendes: Von insgeſamt 34 000 Schaufenſtern
im ganzen Reich war der Gau Heſſen=Naſſau mit 1638 Fenſtern
in 57 Orten beteiligt, und zwar Frankfurt a. M., einſchließlich
Höchſt 213. Mainz 132: Wiesbaden, einſchl. Biebrich 142;
Hanau 68, Worms 73. Darmſtadt 98, Gießen 67,
Bingen 42. Bensheim 33, Friedberg 25. Hachen=
burg
38 Weilburg 25, Herborn 24, Wetzlar 49, Offenbach 54,
Bad=Homburg 22, Limburg 38. Alzey 29. Diez 19. Dillen=
burg
18. Bad=Ems 18, Gelnhauſen 15, Bad=Nauheim 18,
Michelſtadt 13. Butzbach 12, Ingelheim 10, Alsfeld 13,
Marienberg 12. Nidda 14, Uſingen 14. Lauterbach 11. Die
Gemeinden Hadamar, St. Goarshauſen, Naſſau, Rüſſelsheim,
Groß=Auheim Babenhauſen, Eltville, Runkel, Kamberg, Hep=
venheim
. Weſterburg, Groß=Steinheim, Auerbach, Montabaur,
Schlüchtern, Schotten. Dieburg, Wächtersbach, Eberſtadt, Erbach,
Steinau, Bad=Schwalbach, Kronberg und Neu=Iſenburg waren
mit weniger als 10 Firmen an dem Wettbewerb beteiligt.
Von den 1638 Wettbewerbern waren 920 männliche und 718
weibliche Lehrlinge und Jungkaufmannsgehilfen. Insgeſamt ka=
men
im geſamten Gaugebiet Heſſen=Naſſau 256 Ehrenurkunden für
beſondere Leiſtungen zur Verteilung, nämlich 16 Prozent ent=
ſprechend
der bevorſtehenden Beteiligungsziffern in den einzelnen
Städten und Orten. Die Ehrenurkunden ſind bereits ſämtlich
im Beſitz der einzelnen Ortsgruppen und gelangen im Laufe die=
ſer
Woche überall mit einer kleinen Feier zur Verteilung. (In
Frankfurt a. M. iſt dies bereits am Dienstagabend geſchehen.)
Ferner wird uns von der Wettbewerbsleitung erklärt, daß
außer Frankfurt a. M. die Städte Mainz, Wiesbaden, Worms,
Darmſtadt, Gießen, Offenbach und Hanau im Gaugebiet ver=
hältnismäßig
die größte Teilnehmerzahl aufgebracht haben und
auch bezüglich der ausgeſtellten Arbeiten und der Geſamtlei=
ſtung
mit an der Spitze ſtehen.
Ein außerordentlich großer Erfolg dieſes Wettbewerbs iſt
ferner darin zu ſehen, daß insbeſondere auch in den ländlichen
Orten die Kaufmannsjugend durch den Wettbewerb angeſpornt
wurde, recht bemerkenswerte eigene Leiſtungen aufzubringen.
So ergibt ſich in Stadt und Land gleichermaßen ein ſehr be=
friedigendes
Bild, und man kann, wie der Gaujugendwalter Fritz
Bernet bei der Preisverteilung in Frankfurt a. M. ſagte, auf
unſere Jugend ſtolz ſein, die den Geiſt der neuen Zeit richtig er=
faßt
hat und beſtrebt iſt, ſich durch Fleiß und Ausdauer zu tüch=
tigen
Menſchen heranzubilden, um damit in echt nationalſozia=
liſtiſchem
Sinn dem Volksganzen zu dienen.

Die Idee des Films
Der alke und der junge König
Von Dr. Alexander Meier.
Der Film behandelt das ewige Thema Vater und Sohn, ab=
Swandelt an dem Stück Geſchichte der preußiſchen Könige, das die
Aoßte Dramatik in ſich ſchließt. Der Film holt das Verſäumnis
üſeres Geſchichtsunterrichts und unſerer Geſchichtswiſſenſchaft
ach indem er den Vater gleich groß wie den Sohn zeigt. In der
Zarſtellung des deutſchen Volkes lebt der Vater Friedrich Wil=
Tim 4, als der hausbackene Hausvater auf dem Königsthron, jäh=
4ug bis zur Brutalität, ſparſam bis zum Geiz, den Krückſtock
s Regierungsinſtrument ſchwingend, nur eine Liebhaberei ken=
Rnd: die langen Kerls. Wie war er in Wirklichkeit? Um ihn zu
E ſehen, muß man die Tragödie der Hohenzollern=Geſchichte be=
Heen in deren Verlauf faſt immer nach einem großen ein ſchwa=
D Ronis auf den Thron kam. Schon in dem großen Kurfürſten
Siue die Angſt, ob der Nachfolger fähig ſei, das Erbe des jungen
iares zu bewahren. Dieſer Nachfolger war ein Verſchwender,
den Staat an den Rand des Abgrundes brachte. Sein Sohn,
E Enkel des großen Kurfürſten, war Friedrich Wilhelm I., der
Serner Sparſamkeit und Strenge das verlodderte Staats=
en
und die Armee wieder in Ordnung bringen mußte. Dieſer
Sich heht den jungen König heranwachſen hochbegabt, aber
Ind gar unpreußiſch , voll intellektuellen Dünkels auf den
Siuwmiß berabſehend. Anhänger der ſchönen Künſte und des Philo=
en
Voltaire, leichtſinnig und ohne Verſtändnis für die Auf=
2 De ihm das Schickſal geſtellt hatte, alſo durch eine Welt ge=
gennt
vom Vater.
WDei Weltanſchauungen prallen aufeinander, bis die des Va=
ic
durchſetzt. 200 Jahre lang kämpfen ſie miteinander, bis
Siſeren Tagen durch die nationale Umwälzung die eine den
2 Nopon trägt. Der heroiſche Idealismus, der unſerer Zeit
Vepräge gibt, hat in Friedrich Wilhelm I. ſein unpathetiſches
Denid gefunden, das Kant vor Augen ſtand, als er ſeine ideali=
Zhiloſophie begründete. Die franzöſiſche Aufklärung, die
aS Nuir Don den Rechten des Individuums ſprach, aber dar=
Ne Pflichten vergaß, führte zur franzöſiſchen Revolution von
Sen hier aus wurde die ganze Welt mit der Demokratie als
Derungsform und dem Liberalismus als Weltanſchauung be=
in
Mt al den Folgen, die ſeit 20 Jahren das unſahare Un=
Der Die Welt gebracht haben. Gleichzeitig entwickelt ſich auch
Ligand die Philoſophie, deren Ergebnis das verſönliche Be=
e
Bürgers war und in dem gleichen Liberalismus wie
Stnreich mündete. Der junge Friedrich erlag dem Zauber
SS5 Uiberaliſtiſchen Vorſtellungen und kämpfte gegen das
Mitaniſche Pflichtideal des Vaters.

Mch che e an de Wer i ein ent Gereie
der junge Friedrich.
Du, Du, immer nur Du. ſchreit der Alte beim Verhör nach
der Flucht in Weſel. Es kommt nicht auf Dich an, ſondern auf
das Land!

Emil Jannings
in dem NDLS.=Film Der alte und der junge König.
Wie der alte König den jungen erzieht, wie er wurde, der
ſpätere große König, zunächſt faſt zerbrochen von der Härte des
Vaters, aber um ſo größer durch die Selbſtüberwindung, mit der
er ſpäter das Pflichtideal des Vaters zu ſeinem eigenen machte
das zu zeigen iſt die Idee des Films.
Wie der König durch das Opfer Kattes aus dem Sohn den
Kronprinzen macht, aber den Sohn verliert, bis im letzten Augen=
blick
auch der Sohn ihm ſein ganzes Herz bringt, das iſt von höch=
ſter
Tragik in künſtleriſchem Sinne. Hier iſt Wort und Bild zu
einer Dichtung zuſammengefügt und von der Elite der deutſchen
Schauſpieler verkörpert, um die Idee des preußiſchen Staates vor
aller Augen zu ſtellen.

Dieſer Staat mit ſeinen armen, weit verſtreuten Landesteilen,
ohne natürliche Grenzen im Herzen Europas, nur von eiferſüch=
tigen
Feinden umgeben konnte nur autoritär regiert wer=
den
. Seine Klammer mußte ein Beamtentum mit einem nüchter=
nen
Pflichtideal, ſein Schutz mußte ein ſchlagkräftiges Heer ſein
und ſo mußten Preußens Könige zugleich gute Soldaten ſein, nicht
um zu erobern, ſondern nur um den Beſtand des Staates zu be=
wahren
. Seine Wirtſchaft mußte ſich ſelbſt genügen, wollte die
wachſende Bevölkerung Nahrung finden.
Die geopolitiſche Lage Deutſchlands, iſt die gleiche wie die
Preußens vor 200 Jahren. Die Folgerungen liegen auf der Hand.
Jeder Deutſche muß dieſen Film ſehen, damit
das ganze Volk ſich und ſein Schickſal in dieſem
Film begreift.
Das D.L.S. teilt uns zu dieſer ſeiner bedeutſamſten Film=
ſchöpfung
noch mit:
Ausgerechnet dieſer Preußen=Film ſchlägt
eine Breſche in den Boykottwall, den das Aus=
land
gegenüber deutſchem Filmſchaffen aufge=
richtet
hat. Als wir uns zur Verfilmung dieſes hiſtoriſchen
und nationalen Films entſchloſſen, wurden wir gerade aus Fach=
und ſpeziell Filmexport=Kreiſen ſowie von ausländiſchen Kunden
nachdrücklichſt vor einem Mißerfolg gewarnt und allgemein
herrſchte die Auffaſſung, daß das Ausland dieſen Film ablehnen
würde.
Genau das Gegenteil iſt nun eingetreten. Der Film iſt in=
zwiſchen
nach 10 Ländern, nämlich nach Holland, Schweiz,
Braſilien, Randſtaaten, U. S. A., Rumänien, Argentinien, Uruguay.
Paraguay, Italien verkauft; mit allen übrigen Weltſtaaten
ſchweben Verhandlungen.
Symptomatiſch dafür, daß gerade dieſer Preußen=Film
dieſer Film, den man als das hohe Lied des Pflicht=
begriffs
preußiſcher Prägung bezeichnen kann der
Weltgeltung deutſchen Kulturſchaffens und der Weltachtung vor
deutſchem Weſen eine Gaſſe im Ausland ſchlägt, ſind die Artikel
der holländiſchen Tagespreſſe; u. a. im Amſterdamer Tele=
graaf
(deſſen antideutſche Haltung ſattſam bekannt ſein dürfte).
Hier hat die Berliner Premiere eines Films nationaler Tendenz
die Reſonanz eines Ereigniſſes von internationaler Bedeutung
in der Auslandspreſſe in einem Ausmaß gefunden, das ſelbſt den
Raum und das Placement der einſchlägigen Berichte in der Ber=
liner
Tagespreſſe in den Schatten ſtellt.
Hier zeigt ſich, wie recht der Reichspropagandaminiſter hatte,
wenn er in ſeiner richtunggebenden Rede vom 4. 2. 35 bei der Er=
öffnung
des Reichsfilmarchivs der Anſicht Ausdruck gab, daß das
Ausland von der deutſchen Filmproduktion nicht Filme internatio=
nalen
Genres, ſondern deutſche Filme erwartet, die nach
Stoffwahl und Geſtaltung den Stempel deutſchen Weſens tragen.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 53

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 22. Febru

Aus ber Nssab.

Der Gauleiter.
Schulungskurſe in Heſſen.
Freitag, den 22. Februar 1935. 20.30 Uhr.
ſtadt, im Lamm. Es ſpricht Pg. Dr. Schmidt.
Sonntag, den 24. Februar 1935, 15.15 Uhr,
Es ſpricht Pg. Dr. Schmidt.
Gau=Organiſationsamt.

in Groß= Um=
in
Moosbach.

Am 24. Februar 1935 abends 8 Uhr, findet die Vereidigung
der Politiſchen Leiter uſw. durch Uebertragung vom Hofbräu=
haus
=Feſtſaal in München durch den Stellvertveter des Führers
ſtatt
Es werden vereidigt: Außer ſämtlichen Politiſchen Leitern,
Führern der HJ., des Jungvolks, des BDM. und des NS. Ar=
beitsdienſtes
, ſoweit ſie am 25 Februar 1934 noch nicht ver=
eidigt
wurden, ſämtliche DAF.=Walter, KdF.=Warte, Walter und
Walterinnen, Obleute und Vertrauensmänner des NSD. Aerzte=
bundes
, des NS. Juriſtenbundes, der NS. Frauenſchaft, des NS.
Lehrerbundes, des Agrarpolitiſchen Apparates, des NS. Studen=
tenbundes
, des Reichsbundes deutſcher Beamten, der NSKOV.,
der NSV., des NSBDT., auch wenn ſie Nichtparteigenoſſen bzw.
Nichtparteigenoſſinnen ſind. Parteigenoſſen und Volksgenoſſen,
die vereidigt werden und deren Wohnort außerhalb der Arbeits=
ſtelle
liegt, haben ſich bei der Ortsgruppe ihres Wohnſitzes zwecks
Vereidigung zur Verfügung zu ſtellen.
Sollten ſich Schwierigkeiten in bezug auf die Saalverhält=
niſſe
ergeben, ſo kann in größeren Städten ortsgruppen= bzw.
inſpektionsweiſe vereidigt werden, ſo daß innerhalb dieſer um=
grenzten
Bezirke die zuſammengehörigen Gliederungen einheit=
lich
verbunden ſind.
Die endgültige Zahl der nunmehr zur Vereidigung kommen=
den
Pgs. und Vgs. iſt bis Freitag, den 22. Februar 1935, dem
Gau=Organiſationsamt getrennt nach oben angeführten Gliede=
rungen
kreisweiſe zu melden.
Die abzulegende Eidesformel lautet für alle: Ich ſchwöre
Adolf Hitler unverbrüchliche Treue ihm und den mir von ihm
beſtimmten Führern unbedingten Gehorſam.
Das Gau=Preſſeamt.
Preſſeamtsleiter! Die Vertriebsaktion für eine Sonder=
folge
der Gaupreſſe am 24. Februar findet nicht ſtatt. Es
bleibt den Kreispreſſeämtern freigeſtellt, in dieſer Angelegenheit
mit den für ſie zuſtändigen Verlagsleitungen zur Herbeiführung
örtlicher Regelungen in Verbindung zu treten.
Der Kreisleiter.

Ortsgruppe Darmſtadt=Gervinus.
Am Freitag, den 22. Februar, abends 8.30 Uhr, findet im
Lokal Fürſtenauer Hof (Ecke Roßdörfer= und Nieder=Ramſtädter
Straße) der Sprechabend der Zellen 3 und 4 ſtatt. Voll=
zähliges
Erſcheinen der Mitglieder wird dringend erwartet.
Gäſte ſind einzuführen. Die Mitglieder der Nebenorganiſationen
(DAF., NSV., Frauenſchaft) ſind freundlichſt eingeladen.
Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Im Rahmen des Reichsmütterdienſtes beſtehen in Darmſtadt
bisher der Kurſus Säuglingspflege bei Fr. Ilſe Block und der
Kurſus Krankenpflege bei Frl. Hildegard Block.
Ab 25. Februar 1935 beginnen nun die Koch=, Näh= und
Baſtelkurſe, jeder Kurſus für ſich abgeſchloſſen. Koch= und Näh=
kurſe
werden abends und die Baſtelkurſe nachmittags gehalten.
Anmeldungen ſind bei der Kreisfachberaterin für Mütterſchulung,
Frl. Ilſe Block, Friedrichſtraße 4, Aliceſchule, abzugeben.
Der Kochkurſus gibt Anleitung und praktiſche Ausführung
in gutem, billigem Kochen, rationeller Haushaltführung, die für
die verantwortliche deutſche Hausfrau, für Familie und Volk ſehr
wichtig iſt. In dem Nähkurſus wird Gelegenheit gegeben, im
Nähen größere Fertigkeit zu erlangen. Ebenſo wird Stopfen
und Flicken gründlich erlernt und die Möglichkeit geboten, aus
alten Sachen neue brauchbare herzuſtellen. Durch ſolche prakti=
ſchen
Anleitungen kann eine Frau in ihrem Haushalt manches
Geld erſparen,
In den Baſtelkurſen wird Anleitung in allerlei hübſchen
Handfertigkeiten gegeben, die für Frauen wertvoll ſind und
Freude bereiten. Jede deutſche Frau und jedes deutſche Mäd=
chen
kann und ſollte an dieſen Kurſen teilnehmen, die für jeder=
mann
ſehr nutzbringend ſein werden.

Lehrgang zur Einführung in die Grundlagen für rhythmiſche
Erziehung. (Leitung: O. Blensdorf, Bad=Godesberg.)
Vom 25.27 Februar, jeweils nachmittags von 36 Uhr,
findet im Kneipſaal der Woogsplatz=Turnhalle ein Lehr=
gang
für rhythmiſche Erziehung ſtatt, der unter perſönlicher Lei=
tung
von O. Blensdorf ſteht. Auf dieſe Gelegenheit zur Schulung
und Fortbildung machen wir alle intereſſierten Kreiſe aufmerk=
ſam
. Die Teilnahme iſt jedermann gegen eine Geſamtgebühr von
2 RM. möglich. Die Anmeldung wird bis Sonntag an Turn=
lehrerin
E. Duthel Goetheſchule, erbeten, ſoweit ſie nicht
ſchon über die Arbeitsgemeinſchaft des NSLB. erfolgt iſt.

SA.=Reſerve II. Sturm II/3.
Auf den heute, Freitag, abends 8.15 Uhr, in der Brauerei Fay
(Alexanderſtraße 23) ſtattfindenden Kameradſchaftsabend mit
Damen bei Konzert wird nochmals hingewieſen. Erſcheinen Pflicht.
Die Kameraden der Vereinigungen der Pioniere, Nachrichten=
truppen
, Train, Fußartillerie Nr. 3 und der Offiziers= Vereini=
gung
, ſoweit dieſelben nicht dem Sturm angehören, ſind eben=
falls
mit ihren Damen eingeladen.

Aus dem Gerichtsſaal.
Drei Jahre Zuchthaus für Ausſetzung eines Betrunkenen.
Aw. Das Schwurgericht verurteilte am Donnerstag den
22jährigen Karl Krämer, der, wie wir geſtern berichteten, einen
ſchwer betrunkenen jungen Knecht aus Höchſt allein ſeines Weges
weiterfahren ließ, ſo daß dieſer mitſamt Pferd und Wagen unter
die Eiſenbahn geriet, wegen Ausſetzung mit Todeserfolg und
fahrläſſiger Tötung gemäß dem Antrag des Staatsanwalts zu
der Mindeſtſtrafe von drei Jahren Zuchthaus. Der Vorſitzende
führt in der Urteilsbegründung aus, daß die Ausreden des An=
geklagten
in der Verhandlung, er habe geglaubt, der Getötete ſei
wieder nüchtern geworden, durch ſein eigenes Vorgehen widerlegt
ſeien. Er hatte ja ſelbſt telephonieren laſſen, daß man dem Ge=
töteten
entgegenkommen ſolle, da er nicht in der Lage ſei, den
Wagen zu führen. Die Pflicht, die zunächſt nur eine Pflicht der
Kameradſchaftlichkeit geweſen ſei, ſei für ihn auch eine rechtliche
Pflicht geworden, zumal er in der Wirtſchaft das Heimbringen
des Betrunkenen übernommen habe. Der Diebſtahl des Geldes iſt
dem Angeklagten trotz dringenden Verdachtes juriſtiſch nicht nach=
zuweiſen
, ſo daß hierin Freiſpruch mangels Beweiſes erfolgen
muß. Ein Monat Unterſuchungshaft wird angerechnet.
Die Große Strafkammer verhandelte am Donnerstag
drei verſchiedene Sittlichkeitsſachen. Zunächſt gegen zwei ältere
Leute, gegen den 43jährigen Auguſt E. von hier und den 54jähr.
Jakob Fr aus Oberroden, weil ſie ſich an kleinen Mädchen ver=
gingen
. Beide erhalten je ein Jahr ſechs Monate Gefängnis. Beide
nehmen das Urteil an, das ſomit rechtskräftig wurde.
Dann wird gegen einen knapp 23=Jährigen, der ſich ebenfalls
an Kindern vergangen hatte, die Unterbringung in einer Heil=
und Pflegeanſtalt angeordnet, da der mediziniſche Gutachter ihn
nicht für zurechnungsfähig und in dieſem Sinn für gemeingefähr=
lich
hält.

Vereins= und lokale Beranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde
346 weiſt die Mitglieder darauf hin, daß am kommenden
onntag, den 24 ds. Mts., ein Nachmittagsſpäziergang ſtattfin=
et
, der nach Nieder=Modau führt. Die Marſchzeit beträgt 3
ſtunden. Alle Mitglieder ſind zur Teilnahme herzlichſt ein=
eladen
. Abmarſch 1.30 Uhr Ecke Roßdörfer= und Heidenreich=
raße
,
Verein ehem Jäger zu Pferd Nr. 3 Darmſtadt
nd Umgebung. Wir laden alle Jäger zu Pferd 3 ſowie die
skadron Jäger zu der am 24. Februar 1935, nachmittags 2 Uhr.
attfindenden Verſammlung nach Richen bei Klein=Umſtadt
Haſthaus Zum Hoppegarten) ganz ergebenſt ein.
Alle Kameraden, die im Grenzſchutz, Frei=
orps
oder Baltikum freiwillig dem Vaterland gedient
aben, werden zum Kameradſchaftsabend am Samstag, den 23.
z. Mts., abends 8.30 Uhr. im Hanſa=Hotel (Rheinſtraße 47)
ingeladen. Es ſpricht zu uns Herr Landgerichtsdirektor a. D.
Pfiſter über das Thema: Nach dem Oſten wollen wir reiten.

Vorleſungsreihe
AAaliokalpoitiche ernehang
Profeſſor Lacroir=Heidelberg ſprichk.
4. Vortrag.
Auch bei ſeinem geſtrigen Vortrag im Rahmen der Vor=
leſungsreihe
der Heſſiſchen Beamtenakademie rekapitulierte Pro=
feſſor
Lacroix einleitend noch einmal die Hauptgedanken der
3. Vorleſung, um das ebenſo intereſſante wie ſchwierige Thema
der Hörerſchaft beſonders nahe zu bringen. Noch einmal an=
knüpfend
an die mechaniſtiſche Richtung der Vergangenheit ſtellte
der Vortragende die drei Grundbegriffe; neue Grundauffaſ=
ſung
, neues Menſchentum neues Weltbild und erläuterte
an dem Beiſpiel des berühmten Berliner Doms im Gegenſatz
zu den mittelalterlichen Domen deren Bau eine Angelegenheit
des ganzen Volkes war, wie ein ſeelenloſes Gebäude entſtehen
kann, das an ſich techniſch richtig konſtruiert ſein mag, das aber
trotz der techniſchen Vollendung keinen Gehalt, keinen inneren
Ausdruck, keine religiöſe Beziehung hat. Die ſeeliſche
Grundhaltung muß den Meiſel führen, muß den ſeeliſchen
Charakter beſtimmen, ſie kann nicht nachgemacht, kann nicht
kopiert werden. Auch unſere Zeit, ſo führte Profeſſor Lacroix
weiter aus, hat den Ausdruck in der Kunſt noch nicht gefunden,
aber es beſteht doch die begründete Hoffnung daß die in der
völkiſchen Erneuerungsbewegung tätigen Kräfte die neue
Kunſt hervorbringen, in der wir unſer Weſen erkennen, unſer
Selbſtbewußtſein und unſere Würde, damit alſo unſere Leiſtungen
ſich ſteigern können Der Redner erläuterte dann noch einmal
eingehend die Begriffe Raum und Bewegung, um mit dieſer
eindringlichen Betrachtung allgemein gültige Richtlinien für
eine konzentrierte Betrachtungsweiſe zu geben, die allein den
Grund für Leiſtungen, ſo auch für eine wiſſenſchaftliche Lei=
ſtung
legen kann. Die Wiſſenſchaft nun iſt nicht nur aufge=
ſpeichertes
Wiſſen, ſondern zuſammen Formung und Geſtaltung.
Vom Standpunkt des Mechaniſten aus iſt das geſamte Univerſum
nur eine Rieſenmaſchine, mit welcher der an ſich verkehrte
Begriff einer überall gleichen Materie verbunden wird, die in
Atome zerlegt wird. In der größeren oder geringeren Zahl die=
ſer
liegt dann die einzige Unterſcheidbarkeit der mechaniſti=
ſchen
Weltauffaſſung. Der Aufbau dieſes Weltbildes
iſt ſo an ſich richtig, die Verwirrung beginnt aber dann wenn
der Anſpruch erhoben wird, daß dieſes mechaniſtiſche Weltbild
allein richtunggebend ſein ſoll oder vielmehr, ſchärfer ausgedrückt,
daß mit dieſer Weltauffaſſung alle Fragen gelöſt werden kön=
nen
. Mit dieſer Einſtellung, zu deren Veranſchaulichung Pro=
feſſor
Lacroix ſich prägnanter Beiſpiele aus der Aſtronomie be=
diente
, kam der Vortragende, wie zum Abſchluß der dritten Vor=
leſung
bereits angedeutet, zu dem Schluß, daß hier der Punkt
ſteht, mit dem die mechaniſtiſche Weltauffaſſung beginnt unfrucht=
bar
und bedrohlich zu werden, weil ſie die Leiſtungen mindert.
Nach dieſer eingehenden Auseinanderſetzung mit der mechani=
ſtiſchen
Methode, die ja auch ſeeliſche Vorgänge als Bewegungen
für meßbar erklären will eine Phantaſie, von der wir uns
jetzt immer mehr entfernen behandelte der Redner ſchließlich
noch Sonderfälle von der Uebertragung mechaniſtiſcher Methoden
in einſeitiger Weiſe auf das geſamte Weltbild in zerſtöreriſcher
Art.

Gretchen
und die Häger!
Dies iſt reine Liebesgeſchichte, gehört aber zu
dem Thema: Liebe geht durch den Magen!
Es handelt ſich um zwei neue Knorr
Suppen: Gretchen, die zarte, gebundene
Gemüſeſuppe, und um die pikante, braune
Knorr Jäger=Suppe. So unterſchieblich
dieſe beiden Geſchmacksrichtungen ſind, die
einewie die andere wird Ihnen gewißzuſagen.
1 Würfel 2 reichliche Teller 10 Pfg.
HSt1308)
Schon ſeit 50 Jahren=
Rnot4 Suppen=gute Suppen!

Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Palaſt=Lichtſpiele: Der Fall Baskerville.
Der Fall Baskerville der neue Kriminalfilm der
zur Zeit in den Palaſt=Lichtſpielen läuft, iſt voler Rätſel, feſſelnd
und ſpannend von Anfang bis zum Schluß. Die Regie hat hier mit
großer Raffineſſe eine myſtiſche Handlung um einen Geheimvertrag
aufgebaut, die dank des vorzüglichen Zuſammenſpiels aller Film=
künſtler
eine ſenſationelle Wirkung erhält. Alle Rollen, von der
kleinſten bis zu den Hauptfiguren werden von ſo routinierten
Darſtellern verkörpert, daß wir uns verſagen Einzelnamen zu
nennen. Auch die Frauenrollen der Madame Varenne und Miß
Baskerville, fügen ſich ganz vorzüglich in den geheimnisvollen
Rahmen dieſes Filmgeſchehens. Es ſollen auch keine Andeutungen
der abenteuerlichen Wege, auf denen dunkle Unterweltſpione ſich
eines wichtigen Geheimvertrages bemächtigen wollen, hier gegeben
werden, denn das würde die Spannung, die jeden Beſchauer ge=
fangen
nimmt, herabmindern. Die Handlung iſt ſo geſchickt auf=
gebaut
, die Parteien, die um den Beſitz des wertvollen Dokuments
im Dunkeln ringen, ſind ſo gut verſchleiert, daß Licht in dieſes
Filmabenteuer tatſächlich erſt ganz am Schluſſe kommt: Wenn
die Maske fällt‟. Das Milieu iſt ein feudales Schloß eines ſehr
hohen Offiziers irgendeiner angenommenen Macht, in deſſen
Räumen ebenſo wie in dem großen Park genug Gelegenheit zu
rätſelhaftem Geſchehen gegeben iſt. Der Film iſt regielich und dar=
ſtelleriſch
mit zu den beſten Kriminalfilmen zu zählen, die wir in
den letzten Monaten hier ſahen, überdies behandelt er den nicht
allzuhäufig gewählten Vorwurf aus dem Reich der Unterwelt=
Diplomatie Das Beiprogramm iſt beſonders reichhaltig. Nicht
nur die Wochenſchau, die Bilder aus aller Welt bringt, ſondern
auch den ſehr guten Kulturfilm, der Land und Leute Grönlands
und prachtvolle Naturaufnahmen zeigt, die Comedian Harmoniſts
und das tolle echt amrikaniſche Luſtſpiel alles Beifilme, die dem
ſpannenden Filmabenteuer vorausgehen ſollte man ſich anſehn.

Das Union=Theater zeigt ab heute das gewaltige Film=
werk
. Der alte und der junge König mit Emil Jannings, Wer=
er
Hinz, Marie=Luiſe Claudius. Leopoldine Conſtantin. Theo=
vor
Loos u. v. a.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen das fröhliche Filmerlebnis
nach dem bekannten gleichnamigen Roman von Paul Keller:
Ferien vom Ich mit Hermann Speelmanns, Carola Höhn, Fritz
Genſchow. Cilly Feindt, Paul Henkels, Werner Fink.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Film der großen Span=
nung
, des mitreißenden Tempos und der rätſelhaften Abenteuer:
Der Fall Baskerville (Wenn die Maske fällt).
Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen den ſpannenden
Großfilm Die Reiter von Deutſch=Oſtafrika mit Peter Voß, Ilſe
Stobrawa, Sepp Riſt. Jugendliche haben Zutritt.

* Ein Verkehrsunfall ereignete ſich geſtern abend um 20.15
Uhr Ecke Mühl= und Landgraf=Georgſtraße dadurch, daß zwei Per=
ſonenkraftwagen
, zuſammenſtießen. Beide Wagen wurden ſtark
beſchädigt und mußten abgeſchleppt werden. Perſonen kamen
glücklicherweiſe nicht zu Schaden. Die Schuldfrage wird noch ge=
klärt
.
Provinzialausſchuß. Am Samstag, dem 23. Februar 1935,
vormittags 9.15 Uhr, findet im Regierungsgebäude, Darmſtadt,
Neckarſtraße 3. Zimmer 17, eine öffentliche Sitzung des Provin=
zialausſchuſſes
der Provinz Starkenburg ſtatt.

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 21. Febr. Vortrag über Aitter=
ſchulung
. Im evangeliſchen Gemeindehaus hatten ſ geſtern
abend zahlreiche Frauen der NS. Frauenſchaft, des Ev ßeliſchen
Frauenvereins uſw. verſammelt. Die Leiterin der ſhieſigen
Frauenſchaft, Frl. Otto. begrüßte in kurzen Worte die er=
ſchienenen
Frauen. In einem eingehenden Referat;breitete
ſich dann die Kreisfachberaterin für Mütterſchulung, ſrl. Ilſe
Block, über Zweck, Ziele und Aufgabenkreis des ſeutſchen
Frauenwerks. Im Reichsmütterdienſt des Deutſcher Frauen=
werks
ſind ſämtliche deutſchen Frauenverbände und =o ſniſatio=
nen
zuſammengeſchloſſen. Es ſollen in dieſem Wier noch
einige Mütterſchulungskurſe ſtattfinden, die ſich in ve hiedenen
Lehrgängen (die Lehrgänge erſtrecken ſich durchſchnit ſch über
12 bis 14 Tage) mit Pflege und Ernährungsfragen /ᛋ Klein=

Nähen und Ausbeſſerung von Wäſche und von Kleid ig ſowie
mit Baſtelarbeiten aller Art befaſſen. Zur Teilnahm ſind alle
Frauen und Mädchen eingeladen, die ihr Wiſſen un Können
bereichern oder ſich das nötige Rüſtzeug für das Lel/ erwer=
ben
wollen, beſonders aber auch ältere Mütter, wie ſie Red=
nerin
hervorhob. Die einzelnen Kurſe finden je nach ſedürfnis
ſtatt und nur dann, wenn genügend Teilnehmerinnen erhanden
ſind. Anmeldungen nehmen Frau Pfarrer Grein td. Frau
Bürgermeiſter Birkenſtock entgegen. Horſt=eſſel=
Feier. Im Schwanenſaale findet am Freitag (22, ſebruar),
abends, eine Horſt=Weſſel=Gedächtnisſtunde der SA. ſtandarte
390 ſtatt. Beerdigung. Im Alter von 60 Ihen
ſtarb. hier Bäckermeiſter Johann Meyerhöfer, er V
ſtorbene, der ſich als Geſchäftsmann wie als Menſch egemeiner
Wertſchätzung erfreute, war Vorſtandsmitglied der Be erinnun
ſeit ihrer Gründung und 18 Jahre lang Obermeiſter, ſei ſeiner
Beerdigung heute nachmittag gaben ihm neben einer hlreichen
Trauergemeinde der Krieger= und Miltärverein (m: PPolizei=
kapelle
) der Turnverein (mit Spielmannszug) die ſſangver=
eine
Sängerluſt und Eintracht deren Mitglied der Ver=
blichene
war, ſowie ſeine Berufskollegen von hier und x ganzen
Umgebung das letzte Geleite.
Er. Wixhauſen, 21. Febr. Am Sonntag den 24 Februar,
hält der Muſikverein im Saale Zur Krone (Ph. ck) einen
Preismaskenball ab.
J. Griesheim, 21. Febr. Hauptverſamml ſig der
Turnerſchaft Griesheim. Auf der Tagesordnng ſtand
die Annahme der neuen Einheitsſatzungen. Sie wurden prgeleſen
und von Turner Kunz erläutert. Einſtimmig wurde 4 hauf das
n ue Vereinsgrundgeſetz von der Verſammlung angeno men. An=
ſchließend
fand eine Ehrung des Turners Peter Dieter ſir 25 jäh=
rige
Mitgliedſchaft ſtatt. Mit warmen Worten überreie e Turner
Kunz die Ehrenurkunde und das ſilberne Ehrenzeichen.
Ek Hahn, 20. Tebr. Hohes Alter. Heute. Frei n, begeht
unſer älteſter Einwohner, Philipp Kraft 17 ſeinen 91 Geburts=
tag
. Er iſt noch recht rüſtig und macht täglich ſeine Sp jergänge.
Ar. Eberſtadt, 21. Febr. Gemeinderatsſitzu lg. Unter
den Ausſchußbeſchlüſſen werden nachfolgende Poſitione wom Ge=
meinderat
genehmigt: Dem Nachſuchen des Jakob G / betreffs
Ueberdachung ſeiner Tankſtelle in der Pfungſtädter S aße wird
unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs ſtattgegeben. fin Bau=
geſuch
des Heinrich Meckel in der Schloßſtraße wird ich vorg= Plänen genehmigt. Die Herſtellung der Adolf=stlerſtraße
erfolgt durch links= und rechtsſeitigen Fußſteig mit Redſteinfaſe
ſung und Kaltaſphaltbelag der Fahrbahn. Die Ausfük ung hier=!
zu erhielt die Firma Schuchmann laut Angebot, die Lieferung
der Randſteine die Fa. Hch. Dieter. Außerdem erhie die Fa.
Schuchmann die Arbeiten für die Herſtellung der So ſienſtraße
und Elfengrund, die Lieferung der Randſteine für di Sophien
ſtraße die Fa. Jakob Krämer, die Herſtellung der We erleitung
die Fa. Kehrer u. Berghaus lt. Angebot. Die vereini en Fuh=
werksbeſitzer
erhalten die Fuhrleiſtungen für die Herſt ſung ver
ſchiedener Waldwege. Für die Finanzierung der Stre enherſtel=
lungen
genehmigte der Gemeinderat eine Darlehen zufnahme,
vom Arbeitsamt Darmſtadt nach dem vorgeſchlagenen arlehens,
vertrag. Ein Geſuch der Anwohner der alten Georgf hße bei
Herſtellung der Straße wird zur Kenntnis genomme /
weiteres Geſuch der Anlieger des Viehweges zwiſcher Franken,
ſteiner und Dieburger Straße unter Punkt Verſchiedene wird
eine beſondere Beratung zurückgeſtellt. Die Abgabe vo Nutzhol
aus dem außerordentlichen Holzhieb in der Klingsacke ſanne er
folgt an die Meiſtbietenden. Die Pflanzung einer ne en Lind
am Kirchenaufgang ſoll in würdiger Weiſe geſchehen un ſdie nötihlut
gen Vorarbeiten getroffen werden.
Traiſa, 21. Febr. Die Werbewoche für den Reic luftſchutz!
bund hatte hier ein gutes Ergebnis. Trotz des erhöhte Beitrag//7c
konnten weitere 50 Mitglieder gewonnen werden, ſo dy die Ge
meindegruppe nunmehr 120 Perſonen, rund 10 Prozerlder Ge=
ſamtbevölkerung
, umfaßt.

ſammlung der Freiw. Feuerwehr. Oberbindmeiſtel
Vonderſchmidt eröffnete die Verſammlung und b rüßte die z
erſchienenen Feuerwehrmänner. Er hob in ſeiner Beg; ßungsan
ſprache hervor, daß es im vergangenen Jahr auch im merwehr=
weſen
der Gemeinde Groß=Zimmern vorwärts gegange ſei. E=
konnten
für 500 RM. Anſchaffungen von Geräten, Sck juchmate
rial uſw. gemacht werden. Er bedauerte dabei, daß in roß=Zime
mern für das Feuerlöſchweſen bei der Einwohnerſchaft hr wenit:n
Intereſſe vorhanden ſei, denn an inaktiven Mitglieder fhabe di/
Wehr nur 28, während andere Gemeinden, die viel kl ſer ſeien
100 und mehr hätten. Es wäre der Wehr bei mehr Urerſtützung
viel eher möglich, ſich in moderner Weiſe auszurüſten u) dadurge
die Sicherheit der Einwohner zu erhöhen. Die Prot blle des
Schriftführers Wilh. Brunner und der Kaſſenbericht 1½ Kaſſen=
warts
Ganß wurden genehmigt. Den Jahresberich ſerſtatteie
Schriftführer Brunner. Oberbrandmeiſter Vonderſchnſt wurde
in den Verbandsausſchuß gewählt. Die Mitgliederzahl ſer
blieb auf 63 aktiven und 28 inaktiven Mitgliedern ſtehe/ Schließ=
lich
wurde über die Neuuniformierung der Wehr geſp hen. V5
iſt damit zu rechnen, daß mit dem 1. April die Einhe Funiforn
eingeführt wird. Zum Schluß ſprach Bürgermeiſter huer d
Wehr für ihre Arbeit im vergangenen Jahr den Da Ider Ge
meindeverwaltung aus.
Ef. Meſſel, 20. Febr. Der Turn= und Spozberein
hielt im Saale der Gaſtwirtſchaft Georg Laumann 12. ſ je Haupl
verſammlung ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung gſachte
Vereinsführer der im letzten Jahre Verſtorbenen, wor /f ſich
Verſammlung von ihren Sitzen erhob. Dietwart Reitz rach hie
auf über das Dietweſen und die Stellung der Turnv eine z
neuen Staat. Hierauf ſchritt man zur Berichterſtattung ſes Tr
rates. Der Führer beſchränkte ſeine Berichterſtattung a das
gemeine. Schriftführer Wolfenſtätter berichtete über de Mitg!
derſtand. Zahl der Verſammlungen uſw., Zahl der aus tragene
Fußballſpiele, und Oberturnwart Laumann über die Turner
Schatzmeiſter Wilhelm Hickler erſtattete die Rechnungsa ſage.
viſor Konrad Engel berichtete, daß die Kaſſe und Bücr gept
und in tadelloſer Ordnung befunden worden ſeien. Da ufhin
teilte der Vereinsführer dem Schatzmeiſter Entlaſtung 1s
mitglied Lorenz Gräf wurde für 50jährige treue M ſlied
durch Ueberreichung eines Führerbildes, der Goldenen
des Vereins und des Ehrenbriefes des Gaues 13 der 1
den Vereinsführer Ludw. Wenchel in anerkennenden prt
ehrt. Gräf trat dem Verein ſofort nach ſeiner Schulen ſſſur
Jahre 1884 bei. Bereits im Jahre 1887 wurde er zun zer
gewählt. Dieſes Amt bekleidete er bis zu ſeiner Wahl
meiſter 1889. Von 1891 bis 1901 leitete er als 1. Vorſer
Geſchicke des Vereins. Ein Vorbild jedem Turner. J.b=
Worten dankte Gräf für die ihm erwieſene Ehrung. Ega
in einer längeren Rede einen Ueberblick über die Entn ſtun
Vereins. Am meiſten freue ihn jedoch, daß es dem Fi
Hitler gelungen ſei, wieder nur eine Art von Turnern
land herzuſtellen, die Deutſchen Turner, wie es ja auch ei
Eintritt in den Verein geweſen ſei. Der Vereinsführer ſerk
hierauf den Gauehrenbrief, auch an den Ehrenvorſitze ſe
Laumann 6. und das Ehrenmitglied Joh. Wilhelm Hlei
25jährige treue Mitgliedſchaft wurden vom Dietwart kei

Vereinsführer Ludwig Wenchel und die Mitglieder Lime
chel und Ludwig Bäcker durch Ueberreichung der ſilber
nadel geehrt. In der folgenden Neuwahl des Vereinsfül
der ſeitherige Führer Ludwig Wenchel, einſtimmig die
wählt. Dieſer ernannte Jakob Reitz, zu ſeinem Ste ſerkt
Dietwart und Wehrturnwart, Wilhelm Wolfenſtä
Geſchäftsführer Preſſe= Werbe= und Schriftwart, Jo
Hickler zum Schatzmeiſter und Wilhelm Laumann
turnwart. Eine Anzahl weiterer Mitglieder wurde
führern ernannt.

[ ][  ][ ]

v. Meſſel, 21. Febr. Maskenball. Der urſprünglich uuf
zumenden Samstag feſtgeſetzte Maskenball des Geſangvereins
singerbund=Eintracht, findet umſtändehalber erſt am kommen=
zeu
Sonntag, dem 24. Februar, in ſämtlichen Räumen der
Keſtwirtſchaft Georg Heberer ſtatt. Am Sonntagnachmittag fin=
dei
dortſelbſt ein Kindermaskenball ſtatt.
Groß=Zimmern, 21. Febr. Krieger= und Militär=
rein Vorſtandsſitzung. Es wurde bekannt gegeben, daß
boſautsbeſitzer Müller=Georgenhauſen, als Führer des Sturms
teorgenhauſen, Zeilhard, Spachbrücken, Groß=Zimmern der SAR. 2
znannt wurde. Bezüglich der Denkmalsfrage wurde feſtgeſtellt,
daß hierin intenſiver gearbeitet werden muß, um die Frage in ab=
ſehbarer
Zeit zu löſen.
pn. Gundernhauſen, 21. Febr. Elternabend. Der Jung=
uSturm 16/2, 185 hielt in der hieſigen Sporthalle einen Eltern=
ſend ab. Die Eröffnung bildete ein Fanfarenmarſch des Jung=
volls
, weiter folgten Gedichtvorträge und muſikaliſche Darbietun=
gen
Den zahlreich erſchienenen Beſuchern wurden recht gemütliche
Stunden bereitet.
. Dieburg, 20 Febr. Generalverſammlung der
gieburger Volksbank e G. m. b. H. Herr Nikolaus
Arnold, Vorſitzender des Aufſichtsrats, konnte von einer er=
jeulichen
Aufwärtsbewegung des jungen Inſtituts berichten und
gab der Hoffnung Ausdruck, daß es der Leitung gelingen möge,
das Unternehmen auf genoſſenſchaftlicher Grundlage zum Beſten
der hieſigen Gewerbetreibenden auszubauen. Der Geſamtumſatz
betrug 1 556 647 RM., gegen 552 000 RM. im Vorjahr. Der Be=
richt
des Verbandsreviſors war ſehr eingehend, und fand die Bi=
ſanz
die Genehmigung der Generalverſammlung. Der noch nicht
ſehr hohe Reingewinn wurde dem Reſervefonds zugeſchrieben.
her Direktor Lühring, von der Zentralkaſſe Frankfurt,
prach dann über das Genoſſenſchaftsweſen, was in der Hauptſache
zur Belehrung der Handwerker und des Mittelſtandes diente.
Aich erwähnte er die für Dieburg verlorenen 40 000 RM., die
dem Mitteldeutſchen Bankverein i. Liqu. vom Reich zufließen ſoll=
ten
was unter den geſtellten Bedingungen in einer am 26. Auguſt
1934 von der Gegenſtrömung geſprengten Verſammlung vereitelt
wurde. Der Vorſitzende ſprach dem Redner den Dank aus.
le, Groß=Umſtadt, 21. Febr. Krieger= und Militär=
verein
Hauptverſammlung. Nach Begrüßung der Kameraden
ſduch den neuen Vereinsführer. Juſtizinſpektor Joſt, fand die
ſchrung der im Laufe des Jahres 1934 verſtorbenen Kameraden
u in üblicher Weiſe ſtatt; es folgte der vom Vereinsführer vorge=
tagene
Geſchäftsbericht. Die bereits geprüfte und in Ordnung be=
üundene
Jahresrechnung wurde von Kaſſier Adam Seibert vorge=
n
) tnagen. Dank wurde auch dem 1. Schriftführer Kamerad Diehl für
en /4ſeine Tätigkeit als ſolchem und für ſeine Unterſtützung des ander=
de
) weitig viel beſchäftigten und ſtark in Anſpruch genommenen
genott 11 Vereinsführers Joſt ausgeſprochen. Inzwiſchen war Bezirks=
er
! zührer Kamerad Krapp=Babenhauſen erſchienen, um die Weihe
verreich inder neuen Kyffhäuſerfahne vorzunehmen. Nach Begrüßung durch
ien Vereinsführer ſprach der Bezirksführer über das Heer der Vor=
ſgtiegszeit
bis auf die heutige Zeit. Nach eine ernſten Ermahnung
ſpan den Fahnenträger wurde die Fahne, in feierlicher Weiſe ge=
zrweiht
, Vereinsführer Joſt gelobte, daß die Fahne in alter Sol=
ſedutentreue
ſtets dem Verein vorausgetragen werde. Dann wurde
Mt Ehrung von Kameraden für langjährige Mitgliedſchaft vor=
gewommen
. Es konnten 5 Kameraden für 50jährige, 5 für 40 jäh=
ige
und 19 für 25jährige Mitgliedſchaft durch Ueberreichung der
ſiesbezüglichen Abzeichen geehrt werden; der Vereinsführer dankte
ü herzlichen Worten für die dem Verein ſeither gehaltene Treue.
1Aens der Geehrten ſprach Kamerad Diehl dem Verein den Dank
ſſas. In ſeiner Eigenſchaft als Bezirksfachleiter ſprach Kamerad
Mdehl noch eingehend über das Sammelweſen.
r Babenhauſen, 18. Febr. Einen luſtigen bunten Karne=
lulsabend
veranſtaltete am Samstag im großen Saalbau
heß die NS.=Gemeinſchaft Kraftdurch Freude‟ Ein über=
ülter
Saal. hell aufſprühende Fröhlichkeit und frohe Faſchings=
ſumung
, die von Stunde zu Stunde zunahm, das waren die
hizeichen des Abends, dem Harry Cobler mit ſeiner luſti=
Kölner Bühne die ihm eigene Note gab. Er verſtand es, das
Aſtum mit ſeinen Witzbomben, harmlos ausgelaſſenen komi=
Szenen und ſeiner ausgezeichneten Mimik in glänzender
Sinung zu halten. Beſeelt von demſelben Faſchingsgeiſt wie
hun waren die Mitglieder ſeiner Truppe: die feſche Tänzerin
EhiMaria Lindner, die ſangesfrohe Hanni Bormuth,
abſt drei fröhlichen Jungens, der fabelhafte Zauberer Orizaba
der luſtige Meenzer Karnevalſänger‟. Geo Jett. Herr
9 ütheichard von der Tanzkapelle Hauck waltete ſeines Amtes am
wvier als trefflicher, unermüdlicher Begleiter.
TA. Erbach, 18. Febr. Mit dem Schlageter= Schild
Nsgezeichnet. Der Poſtamtmann i. R. Alexander Land=
h
7 in Oberkaſſel, ein geborener Erbacher, wurde mit dem
Mageter=Schild mit Eichenlaub und Schwertern ausgezeichnet.
der Landmann war 1923 als ſtellvertretender Poſtdirektor in
Nechurg von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde verurteilt wor=
weil
er ſich geweigert hatte, eine Telephonverbindunn zu er=
ten
. Dieſe Weigerung mußte er mit elf Monaten Militär=
ängnis
büßen, bis ihn die Ausweiſung von der ſchmachvollen
hiungenſchaft befreite. Vom Odenwaldklub. Die zweite
Anderung unſerer Ortsgruppe führte bei ſchönſtem Wanderwet=
i
über die Sophienhöhe, Kreuzeiche, über die Moſſauer Höhe,
Aer=Moſſau und zurück. SS.=Konzert. Der SS.=Sturm
90 gab am Sonntag abend in der Städtiſchen Feſthalle ein
Anert ausgeführt von der Kapelle der 33. SS.=Standarte, die
Ben ſchneidigen Militärmärſchen in der Hauptſache gute Opern=
Aſt brachte, ſo daß alle Beſucher voll und ganz auf ihre Rech=
ug
kamen. Beim nachfolgenden Tanz blieb jung und alt noch
Eht lange beiſammen.

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DR. AlBERSHEIM FAANKFURT A. M. GEGR. 1992

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eine Lehrſtellefrei. Cf.1947

Georg Friedrich Händel

anläßlich der Gedenktage von Bach, Händel und Schütz ſtatt
Am 8. Oktober 1585 wurde in Köſtritz (Thüringen) der Ton=
dichter
Heinrich Schütz geboren, der der erſte deutſche Opern=
komponiſt
war und mit ſeiner Daphne die neuere muſik=
dramatiſche
Dichtung Deutſchlands einleitete. Heinrich Schütz
ſtarb am 6. November 1672 als Kapellmeiſter am Kurfürſtlichen
Hof in Dresden. 100 Jahre ſpäter, am 21. März 1685, wurde
der Heros der deutſchen Muſik Johann Sebaſtian Bach in
Eiſenach geboren. Johann Sebaſtian Bach hat eine Fülle von
Werken geſchaffen, unter denen die Matthäus=Paſſion und die
H=Moll=Meſſe an der Spitze ſtehen. Seine Orgelwerke ſind das
Größte und Schönſte was jemals an Muſik geſchaffen wurde.
Mit 38 Jahren war Bach an ſein Lebensamt, das Kantorat der
Thomas=Schule in Leipzig, gekommen. Er verbrachte hier den

Johann Sebaſtian Bach
Heinrich Schütz
In den kommenden Monaten, vom 22. Februar bis 24. größten Teil ſeines reichen und mit genialen Werken geſegneten
Juni finden in den verſchiedenſten deutſchen Städten Feiern Lebens. Er ſtarb am 28. Juli 1750. Im gleichen Jahre wie

Bach, am 23. Februar 1685 war auch der andere große Ton=
dichter
, Georg Friedrich Händel, in Halle a. d. S. geboren.
Händel, der Sohn eines Barbiers, mußte trotz ſeiner frühen
muſikaliſchen Begabung heiß um ſeine Kunſt kämpfen und wan=
derte
von Halle nach Magdeburg, dann nach Italien und ſchließ=
lich
nach London, wo er nach manchen Rückſchlägen die entſchei=
dende
Stellung im engliſchen Muſikleben errang. Er war der
bedeutendſte Komponiſt der Barockoper, aber ſeine eigentliche
Größe und Unſterblichkeit verdankt er ſeinen dramatiſch geſtal=
teten
Oratorien. Seine zweite Heimat England, bereitete Händel,
der am 14. April 1759 ſtarb, in der Weſtminſter=Abtei zu London
eine Grabſtätte, wie ſie nur den größten und hervorragendſten
Söhnen Englands gewährt wurde.

Fa. Alsbach a. d. B., 21. Febr. Unſere Kirche wird demnächſt
eine neue Orgel erhalten, die ſeither in Gebrauch geweſene wurde
nach Rheindürkheim verkauft. Bei der Neuaufſtellung der Orgel
wird, um einem bislang beſtehenden Mißſtand abzuhelfen, darauf
Rückſicht genommen werden, daß auf der Mittelempore für den
Kirchengeſangverein noch genügend Platz verbleibt.
Dp. Zwingenberg, 21. Febr. Der Geflügelzuchtverein
Zwingenberg hielt im Gaſthaus Zum Rebſtock ſeine Hauptmit=
gliederverſammlung
ab. Herr Hermann Garncarz wurde als
Vereinsführer und Herr Oskar Dietzel als Schriftführer beſtimmt.

beugen nicht nur Erkältungen 2
vor, sondern helfen Ihnen3
auch Husten, Heiserkeit und2
Katarrh rasch zu überwinden

HE
Hiau

Em. Heppenheim a. d. B., 21. Febr. Die Milchabſatzge=
noſſenſchaft
e. G. m. b. H. hielt ihre erſte Generalverſamm=

lung ab. Der Vorſitzende, Herr Hans Wattendorf erſtattete
den Geſchäftsbericht und verbreitete ſich über die Ziele der Milch=
abſatzgenoſſenſchaften
. Der Rechenſchaftsbericht des Herrn Th.
Bub, zeigte in der vorgelegten Bilanz einen Reingewinn von
2095 RM., ein Ergebnis, das als ſehr gut bezeichnet werden kann.
Die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder Peter Schneider= Heppen=
heim
und Georg Heß=Erbach wurden wiedergewählt. Eine rege
Ausſprache ſchloß ſich an. Die Generalverſammlung
des Männergeſangvereins 1843 wurde mit einem
Chor eingeleitet. Der Jahresbericht des Vorſitzenden, Herrn Ph.
Maier, gab ein anſchauliches Bild von den zahlreichen Veran=
ſtaltungen
, an denen ſich der Verein im abgelaufenen Jahre er=
folgreich
beteiligte. Die alten Vorſtandsmitglieder wurden auch
für das kommende Jahr beſtätigt. Der Rechenſchaftsbericht des
Rechners ſchloß durch das Fehlen der gewohnten Einnahme aus
Konzert und Operettenaufführung ungünſtiger als ſonſt ab. Es
folgte eine Beſprechung des diesjährigen Wertungsſingens m
Bickenbach und Hähnlein.
Gernsheim, 21. Februar. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 20. d. M.: 2,18 Meter, am 21. d. M.: 1,76 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.

Be. Goddelau, 21. Febr. An der gefährlichen Ecke am alten
Rathaus ſtießen zwei Autos, die aus Richtung Wolfskehlen und
Erfelden kamen, zuſammen. Der Sachſchaden iſt beträchtlich,
keines der beiden Fahrzeuge konnte ſeine Fahrt fortſetzen. Per=
ſonen
kamen nicht zu Schaden.
Ex. Lorſch, 19. Febr. Ein Thingplatz bei Lorſch. Auf
dem etwa 10 bis 15 Morgen großen Gelände des ehemaligen Lor=
ſcher
Kloſters iſt ein Thingplatz geplant. Zurzeit wird die ſoge=
nannte
Torhalle als Heimatmuſeum hergerichtet. In früheren
Jahrhunderten wurden in derſelben Gottesdienſte abgehalten. Der
Umbau erfolgt in der Weiſe, daß eine Zwiſchendecke eingezogen
und der untere Raum als Eingang zum Ehrenmal ausgeſtaltet
wird, während in den neu zu ſchaffenden oberen Stock das Mu=
ſeum
kommt. Da Lorſch auf eine beſonders alte Geſchichte zurück=
blickt
, wird die Sammlung ſehr aufſchlußreich werden. Eine
Schutzhütte. Bei der Halteſtelle Lorſcher Wald wird zurzeit
eine Schutzhütte errichtet, die an Sommertagen bei Gewittern und
dergleichen den zahlreichen Ausflüglern guten Schutz bieten wird.
Be Mörfelden, 20. Febr. Fahnenweihe des Krieger=
und Militärvereins Mörfelden. Der Tag wurde ein=
geleitet
mit einem gemeinſamen Kirchgang. Mittags fand ein Feſt=
zug
durch die Ortsſtraßen ſtatt. Hieran nahmen teil der Spiel=
mannszug
der SA., die SA. SA.=Reſerve und die PO., der Stahl=
helm
Walldorf und einige Brudervereine der Umgebung, ſowie die
Mörfelder Vereine mit ihren Fahnen. Im Volkshaus nahmen die
Fahnen auf der Bühne Aufſtellung. Die beiden Mörfelder Geſang=
vereine
ſangen zwei Chöre. Hierauf ergriff der Vorſitzende des
Vereins das Wort zur Begrüßung. Als Vertreter des Kyffhäuſer=
bundes
ſprach Unterverbandsführer Kranz und übergab dann die
Fahne dem Verein. Bürgermeiſter Geiß nahm die Verleihung der
Ehrenkreuze vor. Es folgte eine Anſprache des Bezirksführers
Rödner. Das Schlußwort ſprach der Ortsgruppenleiter der
NSDAP., Pg. Müller.
Be. Schneppenhauſen, 20. Febr. Alter Brauch lebt
wieder auf. Demnächſt ſoll der Gebrauch des Spinnrades
wieder in unſerem Orte aufleben. Zum Anlernen iſt Frau Peter
Heller Ww. vorgeſehen, die von ihrem 12. bis 40. Lebensjahr je=
des
Jahr von Martini bis Lichtmeß am ſurrenden Rädchen ſaß
und Tauſende von Spulen mit dem ſchneeigen Faden füllte. In
ihrem Elternhaus war lange Jahre eine Spinnſtube, aus deren
Tätigkeit heute die Greiſin noch gerne erzählt.
Dy. Sprendlingen, 21. Febr. Hohes Alter. Die älteſte
Einwohnerin unſerer Gemeinde, Frau Johannes Schäfer 16., Wwe.,
Katharine geb. Heil, Hollgaſſe 9, wird Freitag, den 22. Februar
I. J., 92 Jahre alt. Die Jubilarin hat über 40 Jahre einen Milch=
handel
bei Wind und Wetter nach Frankfurt betrieben und befin=
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ſich noch in guter Geſundheit.

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Warum iſt ſchmutziges
Einweichwaſſer beſſer?

Beim Waſchen der Wäſche iſt es beſſer, wenn
ſchon das Einweichwaſſer dunkel wird und
nicht erſt die Kochbrühe, denn das iſt ein
Zeichen dafür, daß der Schmutz ſich beſſer
gelöſt hat. Bei Ihrer Wäſche löſt ſich der
Schmutz doppelt ſo ſtark, wenn Sie abends
eine Doſe Burnus ins Einweichwaſſer tun.
Burnus zieht über Nacht ſoviel Schmutz aus
der Wäſche, daß Sie die Hälfte Seife und
Waſchpulverſparen. Burnus, milde wirkend,
die große Doſe für 49 Pfg., überall zu haben.

Gutſchein. 32168
An Auguſt ſacobi A.=G. Darmſtadt
Henden Sie mir koſtenlos eine
Verſuchspachung Burnus.
Name
Ort
Straße

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 53

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 22. Feb

Adolf=Hitler=Straße
nun auch in
Saarbrücken.

Gemäß dem Beſchluß der Saar=
brücker
Stadtverordneten wur=
den
einige der dortigen Haupt=
ſtraßen
mit den Namen von den
Kämpfern für die nationalſozia=
liſtiſche
Revolution umbenannt.
Die bedeutendſte Straße, die
Bahnhofſtraße, erhielt den Na=
men
Adolf=Hitler=Straße‟
Auf unſerem Bilde ſieht man
das Anbringen des neuen
Straßenſchildes.

Zugenkgleiſung auf Bahnhof Herſord.
Reich und Ausland.
Hannover. Wie die Reichsbahndirektion

Spen Hedin dankk dem Führer.

Berlin. Spen Hedin hat in einem in Nan=
king
aufgegebenen Telegramm dem Führer und
Reichskanzler für die ihm zum 70. Geburtstage
ausgeſprochenen Glückwünſche ſeinen herzlichen
Dank übermittelt und hierbei ſeine treue Anhäng=
lichkeit
zu Deutſchland erneut zum Ausdruck
gebracht.

Der jüngſte Bismard.

Urkeil im Kleinen Rundfunk=-Prozeß.

Ein Mörder hingerichket.

Nordhauſen. Donnerstag früh wurde im
Hofe des hieſigen Gerichtsgefängniſſes der am
20. November 1908 geborene Clemens Lier hinge=
richtet
, der vom Schwurgericht in Nordhauſen we=
gen
Mordes zum Tode verurteilt worden war.
Lier hatte ſeinen Onkel, den Stellmachermeiſter
Auguſt Jüttemann, aus Haß und aus der Erwä=
gung
heraus, daß der Tod des Onkels ſich auf ſeine
wirtſchaftliche Lage günſtig auswirken könnte, nach
vorbedachtem Plan im Mai des Jahres 1933 in
einem Walde bei Weißenborn=Lüderode (Unter=
Eichsfeld) ermordet. Angeſichts der Roheit der Tat
war kein Anlaß zur Begnadigung gegeben.

Anhalkende Lawinengefahr in Tirol.

Großfeuer in Englands einzigem Goldbergwerk.
London. In Englands einzigem Goldberg=

Hannover mitteilt, iſt geſtern nacht um 3,22 Uhr
auf dem Bahnhof Herford der durchfahrende Eil=
güterzug
5011 im Perſonenzuggleis 5 entgleiſt. Der
Sachſchaden iſt groß. Drei Wagen ſind zertrümmert.
Der Oberbau iſt beſchädigt. Die durchgehenden
Perſonenzugsgleiſe 5 und 7 wurden geſperrt. Die
Urſache iſt wahrſcheinlich auf mangelhafte Ver=
ladung
eines mit eiſernen Röhren belandenen
Waggons zurückzuführen. Perſonen ſind nicht ver=
letzt
worden. Die Perſonenzuggleiſe werden bis
14 Uhr vorausſichtlich wieder befahrbar ſein. Bis
dahin werden die Züge über die Güterzuggleiſe ge=
leitet
.

Die Leiche des deutſchen Kanufahrers
Baltruſch gefunden?

Aufſehenerregende Foſilie unde
in Vorderindien.

Paris. Ein Marſeiller Fiſcher hat im Meer
treibend eine Leiche ohne Kopf gefunden. Die Poli=
zei
nimmt an, daß es ſich um den am 9. Januar
d. J. während eines heftigen Sturmes vermißten
deutſchen Kanufahrers Karl Baltruſch handelt.
Dieſer hatte mit ſeinem Freund Fritz Schönbeck
eine Kanufahrt durch Europa unternommen und
war in den erſten Januartagen in Marſeille ein=
getroffen
. Er unternahm eine Alleinfahrt mit ſei=
nem
Kanu, kam jedoch von dieſer Fahrt nicht mehr
zurück.

Pygmäen von 40 Zentimeter E

Sturm auch an der franzöſiſchen Atlantikküſte.

Paris. Zwei Militärballons, die am Mitt=
woch
in Rochefort aufgeſtiegen waren, wurden vom
Sturm mit einer Geſchwindigkeit von 110 Stunden=
kilometern
abgetrieben. Schließlich konnten ſie bei
Lille notlanden. Hierbei ſtieß ein Ballon gegen
eine Hochſpannungsleitung und geriet in Brand.
Seine drei Inſaſſen konnten ſich mit Fallſchirmen
retten. Der andere Ballon landete wohlbehalten,
jedoch trugen ſeine beiden Inſaſſen bei dem ſtar=
ken
Aufprall auf dem Boden Verſtauchungen
davon.

Sprung aus dem Flugzeug.

Die beiden Töchter des amerikaniſchen General=
konſuls
in Neapel tot.

London. Wie Reuter aus Bom
ſind in Wadnagar im Bezirk Mehſana
roda, Vorderindien) foſſile Ueberreſte
ſchenraſſe von nur 40 Zentimeter G=
worden
. Die Foſſilien ſtammen von
mäen=Menſchen von 40 Zentimeter
Pygmäen=Kuh von 45 Zentimeter und
ſtock von 25 Zentimeter. Dieſe aufſehe
Funde werden wahrſcheinlich nicht o
auf die herrſchenden Theorien von de
Menſchengeſchlechts ſein.
Die Sachverſtändigen ſind der A=
ein
neues Forſchungsgebiet für die a
Raſſe der Pygmäen gefunden zu habei
ſind als die Pygmäen Mittelafrikas,
Zentimeter groß ſind. Die Entdeckun
ſten Pygmäenmenſchen ſtimmt auch
der Anſpielung Homers auf Pygmäen
timeter Größe, denen die nach der Re
ſoeben gemachten Funde an Größe
würden.
Die Reutermeldung aus Bombay ü.
findung foſſiler Reſte eine Menſchen
Körpergröße nur etwa 40 Zentimet
haben ſoll, wird in deutſchen wiſſe
Kreiſen mit großer Zurückhaltung au

ße.
iy meldet,
Staat Ba=
ner
Men=
ſe
entdeckt
nem Pyg=
öße
, einer
niem Rohr=
erregenden

ſe Einfluß
Wiege des

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geſtorbene
die kleiner
100125
des klein=
ſerein
mit
n 35 Zen=
ſrmeldung

tſprechen

r die Auf=
iſſe
, deren
betragen
ſchaftlichen
mommen.

London. Die Bewohner von Upminſter in
der Grafſchaft Eſſex beobachteten am Donnerstag
einen ſonderbaren Vorfall. Aus einem in Rich=
tung
Frankreich fliegenden Flugzeug ſtürzten plötz=
lich
zwei Frauen im Alter von 20 und 23 Jahren,
die dann tot auf einem Felde in der Nähe der
Stadt aufgefunden wurden. Die Körper der Ab=
geſtürzten
hielten ſich auch im Tode noch feſt an
den Händen. Der Flugzeugführer bemerkte
über dem Kanal, daß die Tür des Flugzeuges ge=
öffnet
war und ſeine beiden Fahrgäſte fehlten.
Er machte daraufhin ſofort Kehrt und landete in
Stapleford. Die Selbſtmörderinnen ſind, wie ver=
lautet
, die Töchter Jane und Eliſabeth des ameri=
kaniſchen
Generalkonſuls in Neapel Dubois. In
dem Flugzeug, das ſie zu einem Flug nach Paris
gemietet hatten, fanden ſich Abſchiedsbriefe an
ihre Eltern.

Schwerer Skurm in Süden jand.

Die Ausreiſe der Majeſtic um e en Tag
verzögert.

Am 20. Februar wurde dem Fürſten Otto von
Bismarck, Botſchafter in London, ein Enkel des
eiſernen Kanzlers, der 2. Sohn, alſo der 2. Ur=
enkel
Bismarcks, geboren.

Die Abfahrt des erſten ikalieniſchen Truppenkranspork=
dampfers
nach Afrika.

Berlin. In dem ſeit dem 22. November v. J.
vor der 6. Großen Hilfsſtrafkammer laufenden ſo=
genannten
Knöpfke=Prozeß fällte das Gericht am
Donnerstag das Urteil.
Wegen Betruges und Steuerhinterziehung
wurde der Angeklagte Jennewein zu 1½ Jahren
Gefängnis, drei Jahren Ehrverluſt und 105 000
RM. Geldſtrafe verurteilt.
Die Angeklagten Dr. Max Radziejewſki und Dr.
Hans Wedekind erhielten wegen Vergehens gegen
das Wettbewerbsgeſetz je 25 000 RM. Geldſtrafe.
Eingeſtellt wurde das Verfahren gegen die An=
geklagten
Heinrich Dünnemann und Lapaczewſki.
Die Angeklagten Rudolf Hetfeld, Richard
Strempel und Frau Radziejewſki wurden freige=
ſprochen
.
In der Urteilsbegründung erklärte der Vor=
ſitzende
, daß dieſer Prozeß durch den Selbſtmord
des ehemaligen mitbeſchuldigten Direktors der
Funkſtunde Berlin, Georg Knöpfke, von dem Gro=
ßen
Rundfunk=Prozeß völlig gelöſt worden ſei. Die=
ſer
Prozeß habe ſich nicht mit den Zuſtänden im
Rundfunk, ſondern lediglich mit dem Geſchäftsge=
bahren
der Druckfirma J. S. Preuß zu befaſſen
gehabt."

London. Ein Südweſtſturm, de
woch über Südengland hinwegfegte,
die Ausreiſe des Cunard==ohire St.
Majeſtic des größten im Dienſt
Handesſchiffes der Welt, das mittags
hampton nach Amerika in See gehen
Schleppdampfer ſtanden bereit, das
zeug in die tiefe Waſſerrinne zu ſchlep=
Hafenausgang führt. Aber infolge
Seitenwindes von 100 Kilometer
ſchwindigkeit wurde beſchloſſen, die
Mitternacht aufzuſchieben. Da der S
zu dieſer Zeit auch noch nicht nachge
wurde die Ausreiſe erneut bis Donne=
verſchoben
. Der franzöſiſche Dampf
France, der auf dem Wege von Le
Amerika am Mittwoch Southampte
ſollte, um u. a. 90 Kiſten Gold im Wer
Million Pfund Sterling an Bord
mußte auf der Reede von Cowes lie
und ſeine Fahrgäſte von einem Ten
aſſen. Das Gold blieb auf dem Kai
wird wahrſcheinlich nunmehr von der
an Bord genommen werden.
Ein von Croydon nach Brüſſel beſti
ſonenflugzeug konnte wegen des ſchleck
nicht aufſteigen.

am Mitte
ſerhinderte
Dampfers. !4
efindlichen=
von
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bllte
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anlaufen
von einer int
nehmen,
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zurück und
Majeſtic

i

tes Pelu
R Wetter

Im Beiſein einer gewaltigen Menſchenmenge, die die Kais dicht bevölkerte, verließen die erſten
Truppentransportdampfer für Nordoſtafrika Italien. Hüben und drüben winkten ſich die Schei=
denden
und Abſchiednehmenden begeiſtert zu.

Innsbruck. Durch das milde Wetter in den
Bergen iſt die Lawinengefahr neuerlich ſtark ge=
ſtiegen
. Aus verſchiedenen Tälern werden ſchwere
Lawinenſchäden gemeldet.
Im Gebiet des Groß=Glockners, wo ſchon vor
einigen Tagen die Luckner=Hütte zerſtört wurde,
iſt nunmehr auch die Hilda=Hütte durch eine La=
wine
vollſtändig zertrümmert und fortgetragen
worden. Auch die Station der Materialdrahtſeil=
bahn
auf die Adlersruh am Groß=Glockner wurde
ſtark beſchädigt. Zahlreiche Lawinenſtürze werden
auch aus dem Stubai=Tal gemeldet, wo in den
Alphütten ſchwere Schäden angerichtet wurden. In
Vorarlberg wurden durch eine Lawine fünf Alp=
hütten
verſchüttet.

Drei Kinder überfahren und gekökel.
Stuttgart. In Nebringen (Oberamt Her=
renberg
) wurden geſtern abend die drei Kinder
des Bahnwärters Dürr, zwei Mädchen im Alter
von zwölf und zehn Jahren und ein Junge von
ſieben Jahren, die ſich auf dem Heimwege von
einer Zuſammenkunft der HJ. befanden, von dem
Perſonenauto eines Geſchäftsmannes aus Herren=
berg
erfaßt und auf den Straßenrand geſchleudert,
wo ſie tot liegen blieben. Der Täter ſuchte, ohne
ſich um die Kinder zu kümmern, das Weite und
täuſchte im ſpäteren Verlaufe ſeiner Fahrt einen
eigenen Unfall vor. Seine Darſtellung war jedoch
derart unglaubhaft, daß er noch in derſelben Nacht
von dem Herrenberger Stationskommandanten
verhaftet wurde. Bei der Unterſuchung konnte
feſtgeſtellt werden, daß die Kinder vorſchriftmäßig
auf der rechten Seite der Straße unmittelbar am
Straßenrand hintereinander gingen. Unter der
erdrückenden Beweislaſt hat ſich der Feſtgenom=
mene
zu einem Teilgeſtändnis herbeigelaſſen, da
an dem Auto Blutſpuren und Haare des Knaben
gefunden wurden.

In den Fahrſtuhlſchacht geſtürzt.
Selb. Der 15jährige Lehrling Johann Piehler

werk bei Gwynfynydd in Wales, das erſt kürzlich
wieder in Betrieb genommen worden war ( be=
kanntlich
galten die erſten Arbeiten der Gewin=
nung
des Goldes für die Trauringe des Prinzen
Georg und der Prinzeſſin Marina) iſt am Mitt=
woch
ein Großfeuer ausgebrochen. Das neu er=
baute
Förderhaus ſowie die ebenfalls erſt kürzlich
fertiggeſtellten Verwaltungsgebäude wurden durch
eine Exploſion zerſtört, deren Urſache bisher noch
nicht feſtgeſtellt werden konnte.

fiel in einem Betrieb in den Aufzugsſchacht. Er
ſtürzte nahezu 9 Meter in die Tiefe. Der Unfall
blieb unbemerkt. Erſt einen Tag ſpäter wurde
Piehler nach langem Suchen tot aufgefunden.

Schiffsunglück auf dem Jalu.
Shingking. Nach einer Meldung aus Muk=
den
iſt auf dem Jalu, der die Grenze Koreas im
Norden bildet, der mandſchuriſche Dampfer Men=
Tſhu aus bisher ungeklärten Gründen geſunken.
Von der Beſatzung, die 29 Mann ſtark war, konnte
niemand gerettet werden.

Grippe=Epidemie in Saragoffa.
Saragoſſa. Eine Grippeepidemie in einem
Maße, wie ſie in dieſer Stärke und Furchtbarkeit
ſeit Jahren nicht mehr beobachtet wurde, herrſcht
hier. Allein in der vergangenen Woche ſind über
hundert Perſonen dieſer heimtückiſchen Krankheit
erlegen. Schätzungsweiſe 25 Prozent der Bevölke=
rung
ſind an der Grippe erkrankt.

Starkes Erdbeben in Mexil
Mexiko=Stadt. Die hieſige Er.

verzeichnete am Mttiwoch früh ein
beben, deſſen Herd etwa 400 Kilomet
von der Stadt Mexiko liegen dürfte.
darüber, ob durch das Erdbeben S
richtet wurde, liegen noch nicht vor.

ebenwat
irkes Erly
ſüdöſtlich,
Neldungei.
den ange

Einſturz in einer japaniſchen Mäda
Tokio. In der Mädchenſchule in

weſtlich von Oſaka brach der Fußbode
durch 73 Schülerinnen wurden mit i
geriſſen und erlitten mehr oder wen
Verletzungen. Die Provinzialbehörden
eingehende Unterſuchung des Unglüc
geleitet.

nſchule.
Oklayame
(der Aufi
die Tief!
er ſchwen
ſaben ein
alles ein

Eheſcheidungen und Börſe lurſe.

Amerikaniſche Statiſtiker haben e= uunternom
men und die Zahl und Zeit der Eb cheidungel
mit den entſprechenden Börſenkurſen berglichen
Dabei ſind ſie auf ganz ſonderbare E ebniſſe 9
ſtoßen. So haben ſich bei einer Hauſſe / der Bör/
die Eheſcheidungen ſtets zahlenmäßig v mehrt, un
wenn es an der Börſe eine Baiſſeſtin ſung ſetzie,
dann wurden die Scheidungsklagen rei mweiſe z0
rückgezogen. Der Grund für dieſe ſel im anmu
tende Erſcheinung iſt aber wohl nur 4/ Umſtand.
daß eine Eheſcheidung in Amerika v† enormel
Koſten verbunden iſt. Darum laſſen die Fhemännel.

von USA. ihre Frauen leichteren Heums laufel

wenn es ihnen gut geht und umgekeht

Die reißende Reiße ſuchk ſich ein neues Beil

Infolge der Schneeſchmelze, führten die Flüſſe und Bäche der Oberlauſitz Hochwaſſe
Strecken überſchwemmte. Bei Penzig grub ſich die reißende Neiße, nachdem ſie den
drei Stellen durchbrochen hatte, ein neues Flußbett, das man auf unſerem Bil=

[ ][  ][ ]

Freitag

22. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 9 Nr. 53

Mit Kreuzer Emden um Afrika nach Indien
Ton
und ins Schwarze Meel.

Im November 1934 lief der deutſche Schulkreuzer
Emden zu einer ſiebenmonatigen Auslandsreiſe
aus. Wir werden in zwangloſer Folge Berichte über
dieſe Fahrt veröffentlichen, die aus der Feder des
leitenden Ingenieurs des Kreuzers, Korvettenkapi=
tän
(Ing.) Weber ſtammen.
Die Schriftl.
gachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten!)

Ausfahrk.

An Bord Kreuzer Emden, im Dezember 1934.
nnerhört kühn waren die Taten der erſten Emden!
Noch heute horchen die Völker am Indiſchen Ozean auf,
wenn ſie vernehmen, daß ein deutſcher Kreuzer dieſes Namens
tommt. Auf der erſten Weltreiſe 1926 bis 1928 wurden wir in
oen Häfen der Sundainſeln immer wieder von einer unüber=
ſebbaren
Menſchenmenge begrüßt; die Achtung vor dem Namen
Emden iſt unverrückbar dieſelbe geblieben. Und ſo iſt es auch
ſpäter unſerem Schiff in allen indiſchen Häfen ergangen.
Die zweite Emden hat in der Heimat während des Krieges
gelämpft und ſich große Verdienſte um das Erringen der unein=
geſchränkten
Seeherrſchaft in der Oſtſee erworben. Sie ſank mit
wehender Flagge in Scapa Flow.
Die dritte Emden wurde erſtmalig im Jahre 1925 in Dienſt
geſtellt, ſie iſt alſo ein Nachkriegsbau. Das Schiff iſt in erſter
Linie als Schulkreuzer gefahren und hat als ſolcher bereits vier
Auslandsreiſen hinter ſich. Auf dieſen Reiſen haben die Be=
fatzungen
ihr Beſtes zur Erfüllung der ihnen geſtellten Aufgaben
Deng ) hergegeben und manchen Erfolg zu verzeichnen gehabt. Nach der
vierten Reiſe und nach etwa einjähriger Verwendung in der
ſlotte wurde der Kreuzer 1933 aus dem Dienſt gezogen, um
durch einen Umbau als Schiff für den Auslandsdienſt geeigneter
geſtaltet zu werden. Am 29. September 1934 wurde die dritte
Enden zum zweiten Male in Dienſt geſtellt, um wieder als
Schulkreuzer Verwendung zu finden. Als ſolcher ſind ſeine Auf=
gaben
: Ausbildung des Offiziernachwuchſes und der geſamten
Geſatzung, Herſtellung der Verbindung zwiſchen den im Aus=
hande
lebenden Deutſchen mit der Heimat und Repräſentation
des Deutſchen Reiches im Auslande. Ueber die außerordentliche
Wichtigkeit dieſer Aufgaben wird noch eingehend zu berich=
ten
ſein.
Am 10. November 1934 trat das Schiff ſeine neue Aus=
ſandsreiſe
an. Sie ſoll uns nach den Kanaren, in Häfen der
ſüdafrikaniſchen Weſt= und Oſtküſte, nach den Sehchellen und
Indien, ins Mittelmeer und in das Schwarze Meer führen.
Beide Maſchinen langſame Fahrt voraus! Der Poſten
Naſchinentelegraph auf der Brücke wiederholt den Befehl des
ſommandanten und gibt ihn an beide Maſchinen weiter. Im
Naſchinenleitſtand wird der Düſentelegraph gelegt, die Maſte in

den Oelkeſſelräumen gehen mit den Lüftern hoch, Heizöldüſen
mden angeworfen. Die wachhabenden Maſchiniſten öffnen die
Möprierteile der Turbinen, die Schiffsſchrauben nehmen die
undrehungen für das gegebene Kommando auf und langſam
ſüuft der Kreuzer Emden aus der Südſchleuſe der 3. Einfahrt
M Wilhelmshaven aus.
Von der Pier und der Mole winkt eine tauſendköpfige
ge. Darunter ſind Kameraden, Eltern und Geſchwiſter,
Frauen und Kinder: Gott mit euch und eurem ſtolzen
Ehll, erfolgreiche Fahrt und glückliche Heimkehr!
Nach dem Verlaſſen der Schleuſe geht der Kreuzer auf eine
hihere Fahrtſtufe, bald verſchwinden die Türme von Wilhelms=
ſuben
. Noch auf der Jade wird Alle Mann achteraus gepfiffen.
Die Beſatzung tritt auf der Schanze an. Der Kommandant gibt
M2 Telegvamm des Führers zum Auslaufen bekannt: Dem
Meuzer Emden wünſche ich für ſeine Auslandsreiſe glückliche
ſührt und erwarte von der Beſatzung treueſte Pflichterfüllung
M Ehre Deutſchlands und ſeiner Flagge.
Eine ſiebentägige Seefahrt liegt nun vor uns, die uns
ch Santa Cruz de la Palma gelegen auf der weſtlichſten
der kanariſchen Inſeln bringen ſoll Am 11. November, mit=
92, paſſieren wir die Linie Dover=Calais. Deutlich ſieht man
den Hafen von Dover und die Kreidefelſen der Küſte im Son=
enſchein
liegen. Mit Wochenanfang ſetzt in allen Teilen des
Eciffes der Dienſt in vollem Umfang ein. Für die ganze Reiſe

ein Ausbildungplan aufgeſtellt worden, der lückenlos durch=
bührt
werden muß. Bereits im Februar beabſichtigt der
hommandant eine Diviſionsbeſichtigung abzunehmen, bei der
Mckehr erwartet uns eine Gefechtsbeſichtigung vor dem In=

1

KOMAM VoN L. INSTERBERG

Nachdruck verboten.
Es wird gut ſein, wenn Sie wiſſen, woran Sie ſind. Uebri=
gus
iſt es doch nicht ganz unmöglich, daß ſich Ihre Tochter in
Sauo verliebt, er iſt doch ein außerordentlich intereſſanter und
epvierend ſchöner Menſch.
Gott bewahre ſie davor! rief Herr v. Herm. Ich werde
eine Sekunde mit ihm allein laſſen.
Ich habe wenig Hoffnungen
c auch, Thorſen ich auch, ſagte der Geheimrat trübe
ſchloß mit ſchmerzlichen Gedanken die Türe hinter ſich.
Drſen legte ſich, wie er war, aufs Bett und ſchlief ohne
erbrechung bis am nächſten Morgen um zehn Uhr.
4S der Geheimrat die Papiere in ſeinem Zimmer verſtaut
* Ind ſich nach unten begeben wollte, begegnete ihm auf der
Sowe Frau Mahrholm. Jenny war etwas unangenehm
Vertoſcht, als ſie ihn ſah. Sie wollen ſchon ſchlafen gehen,
Wige Frau? fragte der Geheimrat und ſah ſie mit wie
ſen merkwürdig unruhigen, flackernden Augen an.
Ja, antwortete ſie ſchnell. Ich bin müde.
D p. Herm überlegte. Er mußte die Gelegenheit benützen
peute mit Jenny ſprechen. Vor ihm türmten ſich Wolken
S Otohenden Gebirgen. Es war nicht unmöglich, daß ihn
Derhältniſſe zu ſchneller Abreiſe aus Garmiſch zwangen, und
Dolte er wenigſtens mit Jenny zu einer Einigung ge=
iuer
Ein, damit er in dieſem Punkt beruhigt in die Zukunft
SteI bonnte. Auch beunruhigte ihn der Hinweis Thorſens,
* Ner noch eine perſönliche Miſſion zu erfüllen habe. Immer
Sſchien ihm das Verhältnis Jennys zu Thorſen etwas
L.sS4 Und warum ſollte es nicht möglich ſein, daß Thorſen
Ein Augenblick, da er ſich zur Ruhe ſetzte, eine Werbung bei
in mnbrachte2 Obwohl der Geheimrat natürlich nicht im min=
2 Dran weifelte, daß Jenny ihn vorziehen und Thorſen
ien würde, ſo ſchien es ihm doch vorteilhafter zu ſein,
Enentualitäten vorzubeugen. Und gab es einel, Leis
aI Oit für eine Werbung, als dieſe ſturmumbrauſte, behag=
Aurchwärmte Unterkunftshütte?
S beheimrat ſah Jenny durchdringend an. Darf ich Sie
LTe tüintzerredung unter vier Augen bitten, gnädige Fraus=
S mit belegter, etwas heiſerer Stimme, und rückte nervös
ſiner Sportkrawatte.

ſpekteur des Bildungsweſens der Marine und im Anſchluß da=
ran
haben die Kadetten ihre Fähnrichsprüfung bei der Marine=
ſchule
in Mürwik abzulegen. Derjenige, der ſchon einmal in
tropiſchen Gewäſſern gefahren iſt, weiß, daß bei der uns bevor=
ſtehenden
Arbeit noch mancher Schweißtropfen verloren werden
muß. Am 12. hatten wir den Leuchtturm von Queſſant an der
Nordweſtſpitze Frankreichs erreicht, der wegen ſeines ſchwarz=
weißen
Anſtrichs von den Seefahrern der Preußiſche Grenadier

genannt wird. Während das Wetter bisher recht gut war, ſetzt
beim Einlaufen in die Biskaya ſtarker Seegang ein, der das
Abſperren einzelner Teile des Oberdecks wegen Lebensgefahr
zeitweilig erforderlich macht. Aber auch allmählich wachſen auch
den jungen Männern Seebeine, ſo daß die Fahrt ohne jede Stö=
rung
fortgeſetzt werden kann. Am 13. wird das Kap Finiſtere an
der Nordoſtſpitze Spaniens geſichtet. Weiter paſſieren wir am
kommenden Tage das aus der Seekriegsgeſchichte bekannte Kap
Vincent. Hier kämpfte 1680 die Flotte des Großen Kurfürſten
gegen eine Uebermacht von 12 ſpaniſchen Linienſchiffen und 1797
begann hier in der Schlacht zwiſchen den Spaniern und Eng=
ländern
der ruhmreiche Aufſtieg des engliſchen Admirals Nelſon.
Schließlich kommt am 16. November das Ziel unſeres erſten
Seetörns, die Inſel La Palma in Sicht. Wir gehen in die Lee=
ſeite
der Inſel, um unſer Schiff klar zu machen und zu ſäubern
für das morgige Einlaufen.

Der größte Erbſchafts=Prozeß aller Zeiten
Der reiche Herzog und die kleine Reſidenz. Romankiſche Geſchichke einer Enkführang
und einer nakürlichen Tochler.
Und romantiſcher Erfindungen bedarf es in der Geſchichte
vom Braunſchweiger Herzog und der guten Stadt Genf gar
Wird Genf bezahlen müſſen?
nicht, denn ſie iſt, wie wir gleich ſehen werden, ohnehin ſchon

S. N. Genf, im Februar 1935.
Die Franzoſen neigen manchmal ein wenig zu Uebertrei=
bung
, und ſo weiß man denn auch nicht recht, ob man das Wort
des franzöſiſchen Anwalts und Miniſters Waldeck=Rouſſeau, daß
es ſich beim Erſchaftsprozeß der Civrys gegen die Stadt Genf
um den größten Erbſchaftsprozeß aller Zeiten handele, ſo ganz
ernſt nehmen ſoll. Auf jeden Fall aber darf man wohl ſagen,
daß es ſich hier um einen wirklich großen, und namentlich
außerordentlich langwierigen Prozeß handelt, denn er läuft, mit
Unterbrechungen, ſchon faſt ein halbes Jahrhundert.
Dieſer Prozeß wickelt ſich zwar in Paris ab, aber er ſcheint
Paris nicht entfernt ſo ſtark zu intereſſieren, wie er Genf und
ſeine 130 000 Einwohner angeht. Das iſt begreiflich, denn wenn
Genf dieſen Prozeß etwa verlieren ſollte, könnte die Stadt in
große Schwierigkeiten kommen, 60 Millionen Mark aufzubringen,
wäre ſelbſt für eine reiche Stadt nicht ganz leicht, und welche
Stadt iſt heute noch reich? . .. So wird man es dann verſtehen,
daß die Genfer Preſſe in ſpaltenlangen Berichten die Entwick=
lung
des Prozeſſes, die Plädohers der verſchiedenen Anwälte,
die Repliken und Dupliken wiedergibt, und mit größter Span=
nung
verfolgt ſozuſagen jeder Genfer den Gang der Verhand=
lungen
und erwartet das Urteil, das über Proſperität oder
Kriſe der guten Stadt am nach ihr benannten See entſchei=
den
ſoll.
Worum geht es bei dieſem Millionenprozeß? Jeder Be=
ſucher
der Völkerbundsſtadt wird ſchon einmal auf ſeinem Wege
von der Montblanc=Brücke, die den See und die Rhone trennt,
zum Völkerbundshaus, am Quai entlang, jenes rieſige Denk=
mal
von zweifelhafter Schönheit wahrgenommen haben, das
den Namen Monument Brunswick trägt. Freilich iſt der Ge=
ſchmack
der guten Genfer für dieſes Denkmal weniger verant=
wortlich
zu machen, als vielleicht mehr der 1873 hier im Exil
verſtorbene Herzog Karl von Braunſchweig, der in ſeinem
Teſtamente die Stadt Genf zur Univerſalerbin eingeſetzt und an
dieſe Erbſchaft nur die eine Bedingung geknüpft hatte, daß man
ihm ein Denkmal nach dem Vorbild der Scaligergräber ſetze,
wie es ſchöner und prachtvoller in der ganzen Schweiz nicht
zu finden ſei. Dieſer ſeltſame prachtliebende und, wie es ſcheint,
auch ſonſt recht lebensluſtige Herzog hatte nicht weniger als 43
Jahre in Genf zugebracht, nachdem er 1830 unter ſehr un=
angenehmen
Begleiterſcheinungen unter anderem war ſein
Schloß verbrannt worden aus ſeinem Lande Braunſchweig
vertrieben worden war . . ."
Er hatte allerdings ſein geſamtes recht großes Vermögen,
etwa 100 Millionen RM. oder faſt 125 Millionen Schweizer
Franken, mitnehmen können, und führte bis zu ſeinem Tode in
Genf als alter reicher Fürſt ein regelrechtes Hofleben bei
dem nicht einmal das Hoftheater fehlte, das er in Genf errich=
ten
ließ und das als Grand Théätre noch heute beſteht
und für alle Konzerte und Gaſtſpiele verwandt wird. Man er=
zählt
ſich, daß er einen Tag vor ſeinem Tode, im Jahre 1873
einen Streit mit einem Genfer Poliziſten hatte, der ihn, den
Braunſchweiger, nicht gleich erkannte, und daß er daraufhin
beſchloſſen habe, ſein Teſtament umzuſtoßen und die Stadt Genf
zu enterben. Aber da er am nächſten Tag einem Schlaganfall
erlegen ſei habe er dieſes Vorhaben nicht ausführen können.
Doch das kann ſehr wohl eine romantiſche Erfindung ſein.

romantiſch genug. Nach dem Tode des herzöglichen Erblaſſers
trat alſo die Stadt am Genfer See das reiche Erbe an, und er=
füllte
begreiflicherweiſe recht gern die Bedingung, das
fürſtliche Denkmal im Stil der Scaligergräber zu errichten. Das
Monument Brunswick mit ſeiner falſchen Gotik, ſeinen braun=
ſchweigiſchen
Löwen und ſeinem Reiterſtandbild wurde geſchaf=
fen
. Aber noch etwas anderes geſchah: Nachkommen des Ver=
ſtorbenen
meldeten ſich, und eine romantiſche Geſchichte von
einer Entführung und einer natürlichen Tochter beſchäftigten die
Gerichte. Der Herzog Karl hatte bei einem Beſuch in London die
Tochter des engliſchen Admirals Colville kennen gelernt, ſich in
ſie verliebt, und ſeine Liebe erwidert gefunden. Kurz ent=
ſchloſſen
ließ er darauf im Jahre 1824 die ſchöne Engländerin
durch ſeinen Adjutanten entführen und auf ein Schloß nach
Braunſchweig bringen. 1828 gebar ſie ihm eine Tochter, die er
anerkannte, als rechtmäßige Tochter erzog und mit dem Namen
und Titel einer Gräfin von Colmar bedachte. Im Jahre 1846,
alſo ſchon lange nach ſeiner Verbannung, ſagte er ſich jedoch von
dieſer Tochter wieder los, da ſie inzwiſchen in Paris unter den
Einfluß katholiſcher Kreiſe geraten und zum katholiſchen Glau=
ben
übergetreten war; ſeitdem beſtand keine Verbindung mehr
zwiſchen Vater und Tochter. Die letztere heiratete in Paris den
Grafen de Civry, und erhob kurz nach dem Tode des Braun=
ſchweigers
Anſpruch auf das Erbe. Aber beim Brande des
herzöglichen Schloſſes in Braunſchweig, 1830, waren die Papiere
vernichtet worden, durch welche ſie ihre Abſtammung hätte be=
weiſen
müſſen, und ſeltſamer Weiſe war auch eine Kopie dieſer
Papiere, die ſich in London befand, nicht mehr aufzufinden.
So verlor die Gräfin ihren erſten Prozeß. Sie ließ ſich aber
keine Mühe verdrießen, neues Material zu ſammeln, um das
Verfahren wieder aufnehmen zu können, und auch ihre fünf
Söhne, von denen jetzt nur noch einer, der ſchon 82jährige Graf
Civry, am Leben iſt, ſetzten dieſe Arbeit fort, und verſuchten
von Zeit zu Zeit, bisher ohne Erfolg die Stadt Genf
wegen Herausgabe des Erbes zu verklagen. Dieſes Erbe iſt auch
heute, mehr als 70 Jahre nach des Herzogs Tode, noch wertvoll
genug, obwohl der Wert verſchiedener Gebäulichkeiten uſw. be=
trächtlich
vermindert iſt; man ſchätzt es immer noch auf ins=
geſamt
60 Millionen Mark oder faſt 75 Millionen Schweizer
Franken. Der letzte Graf Cipry, ein Sonderling, der die Ent=
deckung
neuer Beweisſtücke zu ſeiner Lebensaufgabe gemacht zu
haben ſcheint, hat nun erreicht, daß der frühere Braunſchweiger
Hof die Abſtammung der Gräfin de Ciory von Herzog Karl
beſtätigte, und daß ein braunſchweigiſches Gericht das Vorhan=
denſein
der geſuchten Akten vor 1830 beſcheinigte.
Auf Grund dieſer nicht unwichtigen juriſtiſchen Feſtlegungen
hat er und zwar durch den Rechtsanwalt Paul=Boncour, den
ehemaligen franzöſiſchen Außenminiſter und Miniſterpräſidenten
erneut gegen Genf Klage erheben laſſen. Die Genfer beſtrei=
ten
die Berechtigung dieſer Neuaufrollung des Prozeſſes, den
ſie als eine causa judicata bezeichnen, und kämpfen verzweifelt
darum die 75 Millionen Franken nicht herausrücken zu müſſen.
Wie wird das Urteil ausfallen? Sicherlich wird ſich keine Par=
tei
mit dem erſten Spruch zufrieden geben, und dieſer Prozeß,
der ſeit einem halben Jahrhundert dauert, wird auch in einem
halben Jahre kaum endgültig am Ziele ſein".

Einen Moment lang ſetzte Jennys Herzſchlag aus. Dann
raſte das Blut wieder durch die Adern, der Kopf wurde hellrot
überſchwemmt. Sie wußte, daß nun der Augenblick der Abrech=
nung
, der Rache, der Abzahlung verjährter Schuld gekommen
war. Endlich hatte ſie ſich wieder vollkommen in der Gewalt,
Iſt es etwas Wichtiges? fragte ſie mit ſcheinbar ſchläfrigen
Blicken. Kann man es nicht auf morgen verſchieben?
Obwohl ſie zitterte, daß der Geheimrat in einem Anfall von
Feigheit ſagen könnte: Gut, verſchieben wir es, zwang ſie ſich zu
dieſer Taktik, bei der ſie ihre Ueberrumpelung leichter durch=
führen
konnte. Ich bitte Sie, mich unbedingt heute anzu=
hören
, ſagte der Geheimrat feſt. Morgen kehre ich nach Gar=
miſch
zurück, und es iſt nicht ganz unmöglich, daß ich in den
nächſten Tagen Bayern verlaſſe. Vorher aber muß ich unbe=
dingt
mich mit Ihnen ausgeſprochen haben.
Mit blitzenden Augen, die nun völlig beherrſcht und kalt
waren, betrachtete ihn Jenny. Alſo gut, meinte ſie mit halb=
verſtecktem
Unwillen, kommen Sie. Sie ging voraus. Po=
chenden
Herzens folgte ihr der Geheimrat. Eine tolle Freude
packte ihn plötzlich, da er dachte, daß er vielleicht in einer halben
Stunde dieſe Frau im Arm halten und küſſen durfte mit dem
Bewußtſein: Sie gehört dir für immer.
Bitte, ſagte Jenny und öffnete die Tür zu ihrem Zim=
mer
. Der Geheimrat trat ein. Das Zimmer war dunkel, nur
der Ofen glühte rötlich und hockte wie ein kleines, feuriges Un=
geheuer
in der Mitte der Kammer. Jenny ſchloß die Türe, dann
taſtete ſie ſuchend nach der Petroleumlampe, die auf einem in
der Mitte des Zimmers rundum laufenden Sims ſtand, auf dem
ſie hin= und hergeſchoben werden konnte.
Nehmen Sie bitte Platz, wenn Sie einen Seſſel finden.
Ein Glas Whisky kann ich Ihnen anbieten, wenn ſie Luſt haben.
ſagte Jenny.
Herr v. Herm dankte. Wollen Sie nicht auch Platz nehmen?"
fragte er. Sie werden es vielleicht lächerlich finden, wenn ich
Ihnen ſage, daß mich die Tatſache, daß Sie ſtehen, behindert.
Bitte, ſagte Jenny höflich, ich kann mich auch ſetzen. Sie
ſetzte ſich auf das Bett und ſchaukelte mit den Beinen, während
ſie den Geheimrat ſcharf anblickte.
Es iſt ſonderbar, fuhr der Geheimrat fort, daß es mir
ſo ſchwer fällt, zu ſagen, was ich ſchon oft und oft gedacht.
Plötzlich ſchien eine Welle von Energie den Geheimrat zu
überſchwemmen.
Ich bin ſeit fünfzehn Jahren verwitwet fuhr er ent=
ſchloſſen
fort.
Ich auch, ich auch! unterbrach ihn Jenny ſonderbar wild
und ſah ihn mit einem Blick an, der ihn erbeben machte, deſſen
Härte er aber nicht verſtand.
Meine Tochter wird bald heiraten, ſprach Herr v. Herm

weiter, dann bin ich allein. Ich fürchte mich vor dem Alleinſein
ſchon ſeit Jahren, denn wie mein Kind heranwuchs, mußte ich
auch immer mehr damit rechnen, es zu verlieren. Und dann be=
gegneten
Sie mir!
Ich begegnete ihnen! echote Jenny ohne Spott, von ihren
Gedanken vollſtändig in Anſpruch genommen.
Sie erſchienen mir wie ein ſtrahlender Stern am düſteren
Herbſthimmel. Eine Wärme ging von Ihnen aus, die mich ſo=
fort
gefangen nahm. Ich liebte Sie, Frau Jenny ſchon nach
wenigen Stunden unſerer Bekanntſchaft, und heute iſt mein Ge=
fühl
für Sie ſo ſtark, daß ich komme und Sie bitte, meine Frau
zu werden. Ich verlange von Ihnen keine glutvolle Hingabe,
Jenny. Ich bin über die Jahre hinaus, in denen man unver=
nünftige
Forderungen ſtellt, alles begehrt und alles zu geben
wähnt, und nach wenigen Monaten lichtet ſich der Nebel und
man erkennt, daß es ein Rauſch war, der verblaßt iſt und ver=
ſunken
. Mein Gefühl iſt ſtark und echt. Ich kann Ihnen alles
bieten, was Ihr Herz begehrt: Einen makelloſen Namen, ein
ſchönes Vermögen und die Liebe eines Mannes, deſſen Sonne
Sie ſein werden.
Jenny murmelte mit geſenktem Kopf etwas Unverſtändliches
vor ſich hin.
Mein Antrag kommt Ihnen überraſchend, fuhr der Ge=
heimrat
fort, gut, ich ſehe ein, daß Sie ſich nicht gleich ent=
ſcheiden
wollen. Iſt es ſo? Als Jenny nicht antwortet, ſondern
ſchweigend in derſelben Stellung verharrte, ſprach er weiter:
Ueberſchlafen Sie ſich meinen Antrag, Frau Jenny, und ſagen
Sie mir morgen früh Beſcheid. Wollen Sie? Er fiſchte nach
ihrer Hand, ergriff ſie und drückte einen heißen Kuß darauf.
Mit einem wilden Ruck entriß ihm Jenny die Hand. Ich
muß Ihnen zuerſt etwas erzählen, Herr Geheimrat, ſagte ſie
rauh, und dann werden Sie meine Antwort wiſſen, wenn Sie
meine Erzählung gehört haben."
Ja, aber was hat Ihre Erzählung mit meinem Antrag zu
tun?
Alles werden Sie begriffen haben, wenn es zu Ende iſt,
antwortete Jenny düſter und ſtarrte ihn gedankenvoll an. Meine
Geſchichte iſt kein Märchen, kein Symbol, ſie iſt überhaupt keine
Geſchichte. Sie iſt blutige Wirklichkeit.
Der Geheimrat wollte nach ihrer Hand greifen. Jenny.
bat er leiſe.
Laſſen Sie das, ſagte ſie rauh. Wir wollen zur Sache
kommen. Der Schauplatz meiner Geſchichte iſt Kamerun. Das
ehemalige deutſche Kolonialland Kamerun. Sie kennen es, nicht
wahr?
Gewiß, antwortete der Geheimrat beklommen. Die düſtere
Glut, die er in Jenny gloſten ſpürte, erregte ihn tief.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 53

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sassa dasAtt

Handball im Kreis Skarkenburg.

Bezirksklaſſe.
Staffel 6: Lorſch 46 Darmſtadt, Viktoria Griesheim Tv.
Pfungſtadt. Bickenbach Heppenheim.
Staffel 7: Tv. Arheilgen Braunshardt. Nauheim Worfel=
den
, Büttelborn 04 Arheilgen, Tgde. Sprendlingen
Merck Darmſtadt.
Staffel 8: Erbach König, Groß=Umſtadt Nieder=Ramſtadt,
Groß=Zimmern Reinheim.
Kreisklaſſe 1.
Staffel 1: SV. 98 Reſ. Vorwärts Langen, TSV. Langen
Polizei 1b. Jahn 75 Beſſungen, Egelsbach Dreieichenhain.
Staffel 2: Wolfskehlen Königſtädten.
Staffel 3: Zell Birkenau.
Kreisklaſſe 2.
Staffel 1: Seeheim Germania Eberſtadt, Nieder=Modau
Groß=Hauſen.
46 Darmſtadt beſchließt mit dem Treffen in Lorſch die dies=
jährige
Runde und hat gerade einen Sonntag Zeit zur Stär=
kung
für den Anſturm auf die Gauklaſſe. Lorſch wird ſeinen
großen Gegner zu empfangen wiſſen. Die Ausſichten der Pfung=
ſtädter
Turner, die vorläufig ohne ihren Hüter Grünig ſpielen
müſſen, ſind daher gegen Viktoria in Griesheim nicht beſonders
roſig. In Bickenbach wird um den Abſtieg gekämpft, und man
kann keiner Partei den Vorzug einräumen. Wird Braunshardt
Meiſter? Auf dem Platze der Arheilger Turner entſcheidet es
ſich. Der Braunshardter Sieg bedeutet nach unſerer Meinung
die Meiſterſchaft, weil der dann noch nötige Punkt bei zwei
Spielen ſicher noch herausſpringt. Die Arheilger Turner da=
gegen
bleiben Mitbewerber, falls ſie ſiegen. Man kann daher
die Spannung zu dieſem Treffen verſtehen. Nauheim Wor=
felden
muß offen bleiben. 04 Arheilgen kann aus Büttelborn
die Punkte entführen, und Merck in Sprendlingen? Sollte der
Platzverein dieſes Jahr ohne Punkte bleiben?
Im Odenwald iſt man geſpannt, ob ſich Reinheim auch in
Groß=Zimmern unterkriegen läßt Die Gäſte ſind kürzlich Mei=
ſter
geworden, verloren das nächſte Spiel. Jetzt wieder? Wir
glauben es nicht. Erbach König verſpricht auch ein ſpan=
nendes
Spiel zu werden deſſen Ausgang man offen laſſen muß.
Groß=Umſtadt wird die Nieder=Ramſtädter wohl bezwingen.
Egelsbach oder Dreieichenhain?. Wer macht das
Rennen? Egelsbach hat die 1:5=Vorſpielniederlage wettzu=
machen
. Aber noch mehr, vielleicht wird die Meiſterſchaft ver=
geben
an Dreieichenhain. Wir ſind geſpannt. Das Darmſtädter
Lokaltreffen Jahn 75 Beſſungen wird, wohl zugunſten der
Platzbeſitzer entſchieden. Vorwärts Langen wird ſich auf dem
98er Stadion gegen die Reſerven ſtrecken müſſen. Die Polizei=
Reſerve fährt abermals nach Langen, wo diesmal der TSV.,
gewitzigt durch des Vorwärts Niederlage, Dampf aufmachen
wird. Staffel 2 beendet die Runde, während Birkenau ſein vor=
letztes
Spiel austrägt.
Kreisklaſſe 2: In Seeheim wird man ſich mächtig anſtrengen,
den Eberſtädter Germanen die Waage zu halten, und wir glau=
ben
auch, daß es gelingt. Nieder=Modau abſolviert ſein letztes
Spiel.
Fußball.
Polizei Darmſtadt FC. Egelsbach.
Angeſichts des großen Intereſſes, das dieſes für die Süd=
heſſen
=Meiſterſchaft entſcheidende Spiel findet, wurden Vor=
verkaufsſtellen
eingerichtet bei Sport=Joſt ( Macken=
ſenſtraße
) und Zigarren=Becher (Rheinſtraße). Erwerbs=
loſenkarten
nur gegen Ausweis.
Chattia Wolfskehlen Jahn 1875 Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag müſſen die 75er zum Rückſpiel nach
Wolfskehlen. Ob es wieder zu einem Siege wie im Vorſpiel
reichen wird, iſt ſehr fraglich. Denn bis dato haben die Wolfs=
kehler
auf ihrem Platze noch kein Spiel verloren. Auch der
Tabellenzweite wurde dort geſchlagen. Trotzdem iſt der Weg
nicht ganz ausſichtslos, denn wenn ſich zu der guten Hinterreihe
der 75er ein größerer Elan der Stürmer geſellt, ſollten ſie viel=
leicht
einen Punkt mitnehmen können. Wünſchen wir dem Spiel
das ſchöne Wetter der letzten Tage und einen gerüſteten Schieds=
richter
. Da Wolfskehlen ſeine Elf zurückgezogen hat, fällt das
Spiel der 2. Mannſchaften aus. Abfahrtszeit nach Wolfskehlen
wird am Samstag an dieſer Stelle bekannt gegeben.
Die Spielerſitzung der 75er iſt dieſe Woche am Frei=
tag
bereits um 8 Uhr pünktlich.
TSG. 46 Darmſtadt Union Wixhauſen.
Der kommende Sonntag bringt Fußballgroßbetrieb an der Rhein=
allee
, wo vormittags in der Zeit von 9 bis 12 Uhr vier aktive
Mannſchaften der 46er ihre Gegner empfangen. Die dritte und
vierte Mannſchaft iſt in den Spielen gegen die gleichen Mann=
ſchaften
des SV. 98 Darmſtadt auf dem Uebungsfeld beſchäftigt,
während die Reſerve auf dem Hauptfeld gegen Wixhauſen anzu=
treten
hat. Das Hauptintereſſe wird naturgemäß das Spiel der
1. Mannſchaft gegen Wixhauſen für ſich in Anſpruch nehmen, zu=
mal
es hier um die Placierung geht. Wixhauſen iſt drei Punkte
zurück und kann ſich bei einem Siege berechtigte Hoffnungen
machen, den 46ern kurz vor dem Schluß den zweiten Platz ſtreitig
zu machen. Die Spielſtärke der Unioniſten iſt den Leuten von der
Rheinallee genügend bekannt, und ſie werden ſich, ſofern ſie nicht
auf eignem Platze Schiffbruch erleiden wollen, mächtig anſtrengen
müſſen. Der Sturm der 46er hat durch das erſtmalige Mitwirken
von Lorenz auf Rechtsaußen eine kleine Aenderung erfahren, die
jedoch eine Hebung der Leiſtung bringen dürfte. Spielbeginn
11 Uhr! Die Spiele der Jugend und Schüler werden noch be=
kanntgegeben
.
Spielvereinigung 1934 Ueberau VfR. Beerfelden.
Am kommenden Sonntag iſt in dieſem Treffen eine Begegnung
angeſetzt, die weit über Ueberau hinaus im Odenwald das größte
Intereſſe erweckt. Beerfelden führt mit Erbach punktgleich die
Tabelle an und hat dieſe Stellung überall zähe verteidigt. Ge=
winnt
Beerfelden auch dieſes Spiel, ſo hat es alle Ausſichten auf
die Meiſterſchaft. Büßen die Leute vom VfR. jedoch Punkte ein,
iſt Erbach Meiſter. Die Mannſchaft von Beerfelden ſpielt ſchon
jahrelang Fußball, und man kann ſich darauf verlaſſen, daß ſie
mit letzter Energie gewillt iſt, beide Punkte mitzunehmen. Auf
der anderen Seite kann allerdings Ueberau auch noch Punkte ge=
brauchen
. Die Gaſtgeber haben in letzter Zeit wieder eine Form=
verbeſſerung
zu verzeichnen (gegen Sandbach dort 1:0 gewonnen,
gegen Groß=Umſtadt 2:2). Verſteht es die heimiſche Mannſchaft,
ihre Leiſtung vom Vorſonntag noch zu ſteigern braucht einem um
ein ehrenvolles Abſchneiden nicht zu bangen. Auf jeden Fall wird
Beerfelden einen Gegner finden, der ſich nicht ohne weiteres
ſchlagen läßt Ueberau kann ſelbſt nicht mehr in die Meiſter=
ſchaft
eingreifen, man ſieht aber, daß es das Zünglein an der
Waage iſt, Kein Fußballfreund ſollte ſich dieſes Spiel entgehen
laſſen. Beginn 2.30 Uhr. Um 1.45 Uhr ſpielt die 2. Mannſchaft
gegen die gleiche des TuSV. Lengfeld, was ebenfalls ein intereſ=
ſantes
Spiel zu werden verſpricht.
Olnmpiganwärker von der SA beurlaubk
Die Oberſte SA.=Führung hat in der Verordnung vom 18. 2.
1935 bekannt gegeben, daß die Olympiaanwärter bis nach Beendi=
gung
der Olympiade vom SA.=Dienſt zu beurlauben ſind.
Der frühere deutſche Meiſter im Weltergewichts=
boxen
Hans Seifried=Berlin hat ſich entſchloſſen, die aktive Boxer=
laufbahn
aufzugeben und Trainer zu werden. Seifried wird die
Berliner AEG.=Boxer betreuen.
Im Gau 3 (Heſſen) des DDAC. findet am Samstag und Sonn=
tag
eine Zuverläſſigkeitsfahrt ſtatt, die als Nachfolgerin
der früheren Winterfahrten anzuſehen iſt. Gemeldet wurden 70
Fahrzeuge. Die internationale Rennſaiſon wird mit dem Großen
Auto=Preis von Pau eröffnet. Es gehen einige der bekannteſten
europäiſchen Rennfahrer an den Start.

Boilderfammtang der Beisgrapße
Burmniadt des Beutſchen neiussandes
jür Zeidestbängen.
Darmſtadt iſt auf dem Gebiete der Leibesübung vorbildlich,
ſagt der Beauftragte des Reichsſportführers Topp=Frankfurt.
Am Mittwoch abend hatten ſich im Kneipſaal der Woogs=
platzturnhalle
ſämtliche Führer der Darmſtädter Turn= und Sport=
vereine
ſowie die bis jetzt ernannten örtlichen Vertreter der ein=
zelnen
Fachgebiete zu einer Vollverſammlung vereinigt, um die
endgültige Gründung der hieſigen Ortsgruppe des Reichsbundes
für Leibesübungen gemäß den Beſtimmungen des Reichsſport=
führers
vorzunehmen.
Die Verſammlung war inſofern von beſonderem Intereſſe, als
der ſtellvertretende Gaubeauftragte und Bezirksführer, Pg. Topp=
Frankfurt, die Gelegenheit benutzte, erſtmalig in Darmſtadt über
die Ziele und Grundſätze der Deutſchen Leibesübungen zu ſprechen.
In ſeiner Begleitung befanden ſich außerdem noch der Gau= Diet=
wart
Dr. Kahle=Frankfurt a. M. ſowie der Gaugeſchäftsführer für
den Hilfsfonds des Deutſchen Sportes, Röder=Frankfurt, die
beide ebenfalls in der Verſammlung das Wort ergriffen.
Leider war der hieſige Leiter der Ortsgruppe und Unterbeauf=
tragte
des Reichsſportführers. Dir. Löwer, dienſtlich verhin=
dert
, ſelbſt der Sitzung beizuwohnen, und ſo eröffnete ſein Vertre=
ter
, Dir. Söllinger, den Abend mit einer herzlichen Begrü=
ßung
an alle Erſchienenen und gab ſofort das Wort an den Be=
zirksbeauftragten
.
Pg. Topp kam zunächſt auf die Anfänge der Turn= und
Sportbewegung zu ſprechen. Ausgehend von Jahn ſchilderte er die
Entwicklung der Leibesübungsbeſtrebungen und ihre Irrwege in
der Vor= und Nachkriegszeit.
Turnen und Sport entwickelte ſich nicht im Sinne Jahns, ſon=
dern
zerſplitterte ſich gemäß den Strömungen der damaligen Zeit
in unzählige Sonderverbände und Intereſſengruppen.
Adolf Hitler erſt machte die Turn= und Sportidee frei von all
dieſen krankhaften Erſcheinungen und ſchaffte die Vorausſetzung
dafür, daß die Deutſche Leibesübung ſich nach ihrem inneren Weſen
im Jahnſchen Sinne entfalten konnte.
Die nationalſozialiſtiſche Bewegung kennt keine hemmenden
Einflüſſe in der Körper=Ertüchtigung, ſie kennt keine Intereſſen=
gruppen
und Verbände, ſie kennt keinen Unterſchied zwiſchen Tur=
nen
und Sport, ſondern ſie kennt nur eine einige Deutſche Leibes=
übung
nach den Begriffen ihrer Weltanſchauung.
Topp kam nach ſeinen begeiſternden Ausführungen auf das
Wirken der hieſigen Ortsgruppe in dieſem Sinne zu ſprechen und
erklärte mit beſonderer Freude feſtſtellen zu können, daß die Darm=
ſtädter
Turner und Sportler ſeit nunmehr einem Jahr unter Füh=
rung
des Pg. Löwer in vorbildlicher Weiſe an die Löſung der Auf=
gabe
im Sinne des neuen Deutſchlands herangegangen ſeien.
Die Ideen des Führers und des von ihm beauftragten Reichs=
ſportführers
die Deutſche Turn= und Sportſache im nationalſozia=
liſtiſchen
Geiſte umzugeſtalten, wären hier in Darmſtadt bahnbre=
chend
zum Durchbruch gekommen
Es falle ihm daher leicht, die hieſige Ortsgruppenleitung in
ihrer geſamten Zuſammenſetzung endgültig zu beſtätigen.
Dir. Söllinger ſtellte alsdann dem Bezirksbeauftragten
die einzelnen örtlichen Fachamtsvertreter vor, die bis auf Hand=
ball
, Bergſteigen, Wandern und Billard bereits auch von den zu=
ſtändigen
Gaufachamtsleitern beſtätigt ſind.
Nach den tiefgründigen Ausführungen des Pg. Topp ſprach
der Gaudietwart Dr. Kahle=Frankfurt über die Aufgaben der
Dietwarte. Dr. Kahle hat erſt vor kurzer Zeit ſein neues Amt an=
getreten
; ſeine Worte zeigten aber, daß hier der richtige Mann
am richtigen Platze ſteht. Dr. Kahle zeigte, wie man einfache und
praktiſche Dietarbeit leiſten kann, die nicht ſchulmäßig und theo=
retiſch
den Turnern und Sportlern aufgeladen wird, ſondern aus
dem aktiven Uebungsbetrieb ſelbſt herauskommt.
Beſondere Anerkennung fand er für die Darmſtädter Beſtre=
bungen
, die Muſik mit der Leibesübung zu verbinden, weil gerade
auf dieſem Gebiete praktiſche Dietarbeit geleiſtet werden kann.
Als letzter ſprach Pg. Röder über die Aufgaben des Hilfs=
fonds
. Röder appellierte hier an die verſammelten Vereins=
führer
ſich ihrer Verantwortung bewußt zu ſein und ihre ganze
Kraft in den Dienſt der Hilfsfonds zu ſtellen, der vom Reichsſport=
führer
geſchaffen wurde, um die finanziellen Mittel für die Neu=
geſtaltung
der Deutſchen Leibesübungen ſowie für die Durchfüh=
rung
der olymviſchen Spiele aufzubringen.
Nachdem Dir. Söllinger noch eingehende Ausführungen
zum Gaufeſt in Saarbrücken gemacht hatte, ſchloß der
offizielle Teil des Abends. Im inoffiziellen Teil zeigte Gau=
dietwart
Dr. Kahle im Lichtbild noch einige Aufnahmen
über die Deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg, ſowie über die Welt=
meiſterſchaften
im Geräteturnen in Budapeſt. Er verſtand es. die
vorzüglichen Aufnahmen mit intereſſanten Ausführungen auszu=
malen
und ſo auch praktiſche Dietarheit zu leiſten.
Um 11.30 Uhr beendete Dir. Söllinger die erſte Vollverſamm=
lung
der hieſigen Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen
mit einem Sieg=Heil auf Führer und Vaterland.
Die Ortsgruppe iſt nunmehr endgültig geſchaffen, und die ge=
meinſame
Arbeit im Sinne des neuen Geiſtes kann beginnen.

Darmſtadt 1910 Neu=Iſenburg.
Samstag abend 9 Uhr erwarten die Darmſtädter die Ringer=
mannſchaft
des Kraftſportvereins Neu=Iſenburg zum Rückkampf
in der Turnhalle Soderſtraße. Die Gäſte ſtehen zurzeit an dritt=
letzter
Stelle in der Tabelle, ſind alſo geſichert, denn von den
nachfolgenden Mannſchaften kann ſie nur noch Weiſenau ein=
holen
, was aber ſehr unwahrſcheinlich iſt. Für die Darmſtädter
beſteht wiederum die Möglichkeit, mit Weiſenau Gleichſtand zu
erreichen und damit einen Ausſcheidungskampf zu erzwingen.
Beim Vorkampf fielen den Gäſten die Punkte ziemlich leicht in
den Schoß. In Darmſtadt werden ſie ſich anſtrengen müſſen, denn
die Platzherren gehen mit der feſten Abſicht um die Punkte für
ſich zu behalten. Man darf aber hierbei die Iſenburger nicht
unterſchätzen, denn ihr Mannſchaftsgefüge iſt beachtlich ſtark.
Wir rechnen mit einer offenen Begegnung.
Die Halle iſt ab 8 Uhr geöffnet. Weiter wird darauf hin=
gewieſen
, daß die infolge des Nichtantretens von Eckenheim zu=
rückerſtatteten
Eintrittskarten nur für die morgige Veranſtal=
tung
Gültigkeit haben.
Landespolizei Darmſtadt TG. Dieburg.
Morgen Samstag, abends 20.15 Uhr, findet in der Polizei=
ſporthalle
(Eſchollbrücker Str. 24, Alte Trainkaſerne) der fällige
Verbandskampf im Ringen zwiſchen Polizei und Dieburg ſtatt.
Dieburg iſt im Verein mit Groß=Zimmern, Hanau und Polizei
ernſthafter Anwärter auf den 2. Platz in der Tabelle und war
die einzige Mannſchaft, die dem Tabellenführer und Meiſter,
ASp. 88 Mainz, eine Niederlage beibringen konnte. Trotzdem
Polizei den Vorkampf in Dieburg mit knappem Ergebnis gewin=
nen
konnte, ſteht die Begegnung am Samstag offen. In den Rei=
hen
von Dieburg und Polizei kämpfen hervorragende Ringer mit
teils internationalem Ruf. die Gewähr für ausgezeichneten Sport
bieten. Die Freunde des ſchönen Ringkampfes dürften bei den
zu erwartenden intereſſanten Kämpfen voll auf ihre Koſten kom=
men
. Ein Beſuch dieſer Veranſtaltung iſt jedem Sportfreunde zu
empfehlen, zumal es in dieſer Saiſon der letzte Kampf der Polizei
auf eigener Matte iſt.,
Der Finniſche Leichtathletik=Verband hat den
Plan, ſeine Leichtathletik=Meiſterſchaften nach engliſchem Muſter
international auszuſchreiben. Dieſe Erweiterung ſoll bereits in
dieſem Jahre in Kraft treten und man erwartet, daß die amerika=
niſche
Mannſchaft, die im Sommer auf Einladung Finnlands nach
Europa kommt, an den Meiſterſchaften in Helſingfors teilnimmt.
Der Bonner Halbſchwergewichtler Adolf Heu=
ſer
wird am 25. Februar im Berliner Neue Welt=Ring gegen
den Italiener Cecarelli den Hauptkampf beſtreiten.

Freitag, 22. Febri

Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=fterie
Ohne Gewähr
Nachdrud erboten

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Genne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nimer
in den beiden Abteilungen I und II

11. Ziehungstag
20. Feb ſr 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 50 M.
gezogen
6 Gewinne zu 5000 M. 182030 188008 256974
6 Gewinne zu 3000 M. 159320 184648 283027
26 Gewinne

Gewinne zu 1000 M. 15384 44531 71011 95238 1004 h1
137686 142711 166947 171871 187621 206625 219839 2268 273828
336374 338702 338053 348040 36 1822 374772 375678
82 Gewinne zu 500 M. 6224 17750 17997 20649 40914 43 + 66
70539 71266 73769 74154 88184 95656 99699 113694 1488
173482 188352 211522 220716 232686 244427 255666 2657
288106 314827 323406 325675 328104 337393 337822 3465 371270
371697 375744 379659 383390 393252 399205
388 Gewinne zu 300 M. 142 496 2423 2454 4684 7712 8
15002 15036 17461 17561 18614 22815 23038 23047 27
30562 32136 32567 33606 36303 36749 37738 40048 47
51714 58780 63435 63804 64041 65274 66269 67299 69
74440 75000 75315 77098 80235 89565 90374 95603 96
101981 108405 109329 109813 110787 111080 112941 1127
117881 118444 118885 121484 122466 125036 127083 1808
140757 142684 143054 143881 144798 148436 152968 1534
157865 158329 159976 160654 162479 163382 165280 1656
167431 168814 171671 177326 178590 179730 180247 1809
187441 189953 189369 190392 193080 193483 193788 1942
195435 198680 198972 201469 202919 204574 206226 207
209652 212647 212869 213007 213508 217880 218510 2202
223351 224242 224329 224501 227502 229676 239204 2426
243266 243764 248637 250338 252866 254929 257046 2581
260830 274566 275212 276538 277543 277672 277704 2787
279783 280897 283354 285408 285 738 288528 288688 2914
293642 295985 295500 298428 308251 310868 311008 311e
325162 327280 331557 334 178 334828 335382 335579 3370
340711 342123 343636 246723 347011 348158 349583 3511
363432 363647 373458 377736 378344 381200 381518 3848
398647 398981

In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne üb/
gezogen
s Gewinne zu 3000 M. 73271 133816 313830
22 Gewinne zu 2000 M. 21033 29896 48258 151309 1560
260749 288847 295820 350314 361416
44 Gewinne zu 1000 M. 1335 8955 63833 72598 760
89686 106530 132160 155161 163255 197699 242037 2478 1 2724
283059 286650 287923 294204 298717 388763 393422
66 Gewinne zu 500 M. 5698 7698 13573 36815 56
107240 142659 144422 146704 159007 188637 200012 2141 8
223847 229674 231209 250963 259062 262135 265704 267
290383 324770 331738 339033 343158 351852 371 100 374. 4
304 Gewinne zu 300 M. 288 1531 2100 3151 5144 9.:
17100 24633 25863 27543 30219 31403 31784 34733 37 6
42661 42998 47514 47864 52437 58227 58925 59022 70 6
76223 76343 76604 78339 80694 80968 85001 88368 80
93033 93916 94730 104034 104457 105001 10S255 1070
113559 116085 117264 118074 118445 118450 118547 118 6
120411 130697 131313 131603 140488 144015 147813 158 8
160140 160304 174227 178940 179277 184423 187107 180 6
198435 202257 203466 204852 206686 213366 215735 216
221048 226936 228085 228597 230306 233532 234422 234 6
241421 245265 245471 247550 252407 253998 255985 257 6
261281 261341 268856 270172 271033 272608 276496 278 45
283840 285572 289647 304315 305224 308189 314059 316 4 31
316689 320404 322143 326842 327527 329562 330300 333 6 3335
333583 334443 341766 347506 356052 355149 356672 362 B 363
363971 3654 16 370803 376323 378519 381555 381600 383 B 383205
383470 388585 388842 390 194 390564 396167 389844
20 Tagesprämien.
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe ſ00 RM / Eun
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Numn / in den
beiden Abteilungen I und II:
586 97226 109343 135003 225707 236547 28950 29490
300739 354338
Im Gewinnrade verblieben: 380 Tagesprämien zu je 100 Mark,
2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 1000/0, 2 zu je 750 12 zu je
50000, 4 zu je 30000, 8 zu je 20000, 40 zu je 10000, B2 zu je
5000, 268 zu je 3000, 576 zu je 2000, 1240 zu je 1000, 964 zu ie
500, 12092 zu je 300 Mark.

Reichsſender Frankfirt
Frankfurt: Freitag, 22. Februar
6.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 50,
Wetter. 6.55: Morgenſpruch Choral: Wer de
will erringen.
7.00: Stuttgart: Frühkonzert d / Kapell
Ilia Livſchakoff. 8.10: Waſſerſtand, Wetter. 8.1: Stut
gart: Gymnaſtik. 9.00: Nur Freiburg: Werbek zert un
Nachr. 9.15: Nur Freiburg: 1. Der Freiburger 7 fballſpo
vor 40 Jahren. 2. Aus dem Nachlaß von Fran, Schubert,
10.00: Nachr. 10.15: Hamburg: Schulfunk: Funk richt vo
Arbeit und Dienſt an Bord eines Ozeanrieſen. 100: Pra
tiſche Ratſchläge für Küche und Haus 11.00: Wbekonzer
11.30: Meldungen. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Köln: Mittagskonzert. Das Kleine Orcheſter. Lt. Eyſold
13.00: Zeit, Nachr. 13.10: Nachr. 13.15: ſtuttgart
Mittagskonzert der Kapelle Ilja Livſchakoff
1 (5: Zeit
Nachr. 14.30: Wirtſchaftsbericht. 14.45: Zeit. irtſchaf
meldungen. 14.55: Wetter. 15.00: Nur Tr Nacht
15.15: Für die Frau: 1 Erinnerungen an eine Al Thüringe
Spinnſtube, 2. Vom Wäſcheſchrank der Frau, 3 Hausfra
und Mutter auch du kannſt krank werden.
16.00: München: Nachmittagskonzert. Das kl. Funkorch er. Ltg.
E. Kloß. In der Pauſe: Kunſtbericht der Woche. 17.3
Darmſtädter Komponiſten. Lieder von Carl Beines, Ju ls Klag=
Friedrich Noack, Wilhelm Peterſen. Bernd Zeh. 18.0 JJugend=
funk
: Unſer die Sonne! 18.15: Dr. Hoffmann: D. Anebdot
die Begleiterin der Weltgeſchichte. 18.30: Neue 2 Ger übe
Volk und Reich. 18.45: Meldungen.
18.50: Freiburg; Fideles Unterhaltungskonzert. Ltg.: ſrner.
19.45: Das Leben ſpricht. 20.00: Zeit, Nachrichten. 20.10
Breslau: Reichsſendung Stunde der Nation: De ſchleſiche
Pſalter. Kantate aus Worten von Angelus Sfleſrus. m Herm.
Buchal. 21.00: Aus Opern von Vincenzo Bellmi. gs Funl
orcheſter. Ltg.: Rosbaud. 22.00; Zeit, Nachr.
Nachr. Wetter. Sport. 22.30: Sportvorſchau.
Menſchen und Landſchaft. Ein Querſchnitt. 24. Sc
platten: Szenen aus Rich. Wagners Muſikdrama: D WWalfün

Unusäsann

Freitag, 22. Februar
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation:
ſiſche Pſalter. Kantate aus Worten von Angelu Sileſiue,
von Hermann Buchal.
Berlin: 18.30: Friedrich Chopin. Zu ſeinem /25. Ge
burtstag am 22. Februar.
Breslau: 21.00: Schleſiſche Komponiſten. Lt=
Deutſchlandſender: 19.00: Schneeglöckchen
gender tSrauß mit Lucie Engliſch, Hans Br ſſewette.
und der Kapelle Hans Bund.
Frankfurt: 21.00: Aus Opern von Vincenz /Belline=
Hamburg: 18.55: 1. Mandolinenmuſik.
Weiſen für Bandonium.
Königsberg: 19.15: Wir werden weiterm
Appell des Gebietsführers an die geſamte o
Hitlerjugend.
München: 19.00: Faſtnachtsſpuk in einer alt
ſtadt. Es geiſtert auf dem Memminger Marktpl
Wien: 19.35: Klänge aus der Alpenwelt.
Beromünſter: 20.25: Kompoſitionen von
Brüſſel=fl. : 21.30: Großes Sinfoniekonzert.
London: 23.10: Moderne Tanzmuſik.

ſer
Prade.
Ein klin=
eue

fchieren
Eeußiſch
Reiche
tger.

Welterbericht.

Ausſichten für Freitag und Samstag: Fortdauer de
Wetters, ſtarke ſüdweſtliche Winde, Temperatur
ſchauerartige Regenfälle.

[ ][  ][ ]

Die Leipziger Frübjahrsmeſſe 1935.

Die Leipziger Frühjahrsmeſſe 1935 wird Sonntag, 3. März,
ſeamnen und bis einſchließlich Sonntag, 10. März, dauern. Die
Muſtermeſſe ſchließt Samstag, 9. März, 12 Uhr. Die Große
fehniſche Meſſe und Baumeſſe dauert bis Sonntag, 10. März,
z übr. Die Textilmeſſe, die Bürobedarfsmeſſe, die Reichs= Möbel=
neſe
und die Sportartikelmeſſe werden bis einſchließlich 7. März,
z Uhr, durchgeführt. Die Bugra=Maſchinenmeſſe dauert bis ein=
ſchließlich
9. März, 12 Uhr. Die Muſtermeſſe der Innenſtadt wird
ſch in folgende Gruppen gliedern: Glas Porzellan, Steingut und

ſowaren: Haus= und Küchengeräte. Metallwaren; Spielwaren:
Sportartikel: Muſikinſtrumente: Lederwaren und Reiſeartikel:
huz= und Galanteriewaren: Uhren; Edelmetall= und Schmuck=
ponn
, Beleuchtungskörper; Kunſt und Kunſtgewerbe: Möbel
ud Korbmöbel Papierwaren, Bilder, Bücher, Bürobedarf;
hichgewerbliche Maſchinen: Verpackung und Reklame; Textilien;
Sſhwaren, Nahrungs= und Genußmittel; chemiſche, pharmazeu=
tiſche
und kosmetiſche Artikel.
Die Zahl der Kollektivausſtellungen als der zeitgemäßen und
piriſchaftlichen Form der Meſſevertretung für Kleinbetriebe wird
eine Steigerung erfahren So wird eine Kollektivausſtellung
vo handwerklichen Muſikinſtrumenten, aus Markneukirchen und

Mitenwald, eine Ausſtellung thüringiſcher Kunſthandwerker
hid eine weitere von Hanauer Goldſchmieden, ſowie eine Reihe
onderer ähnlicher Veranſtaltungen durchgeführt.
Auf der Großen Techniſchen Meſſe und Baumeſſe werden die
zu Ausſtellung gelangenden Güter wie folgt gegliedert ſein:
Wertzeugmaſchinen und Werkzeuge: Gießereimaſchinen und Gieße=
wierzeugniſſe
: Werk= und Betriebsſtoffe: Textilmaſchinen: Büro=
amgſchinen
; Nahrungs= und Genußmittelmaſchinen: Pumpen;
Kuaſtmaſchinen und Wärmetechnik: Elektrotechnik: Baumaſchinen
ſoch= Tief= und Straßenbau; Bauſtoffe jeder Art: Beſchläge.
Alren, Fenſter; Feldbahngeräte Transportgeräte; Küchen= und
geinrichtungen, Gas=, Waſſer= und elektriſche Inſtallation:
ien, Haushaltmaſchinen, Waſcheinrichtungen. Die Meſſe für
ote, Optik, Kino wird erſtmalig im Rahmen der Großen Tech=
hen
Meſſe und Baumeſſe auf dem Ausſtellungsgelände in der
zulle 12 ſtattfinden. Mit dieſer Ueberſiedlung iſt eine weſentliche
Demehrung der Zahl der Ausſteller und eine Vergrößerung der
beiegten Fläche verbunden.
Auf der Baumeſſe erhält die Baumeſſehalle 19 durch die große
Kolleltivausſtellung der Gasinduſtrie, die die Verwendungsmög=
liäteiten
des Gaſes in ganz großzügiger Form zeigt, eine beſon=
Note.
Die Halle Stahlbau wird im Innern vollkommen neu herge=
ſet
ſein und neue Anwendungsgebiete des Stahles zeigen. Die
Meſtsgemeinſchaft Holz errichtet auf dem Freigelände ein
Mitergehöft in Holzbauweiſe, das die Aufmerkſamkeit der Inter=
eſentenkreiſe
im beſonderen Maße auf ſich ziehen wird. Die
ſündermeſſe wird auf ihrem bekannten Platz in Halle 4 ſein.
i einer Sonderſchau Betriebskontrollen wird gezeigt, wel=
Verfahren und Hilfsmittel für die Kontrolle von Energie,

ine uiſenſchaftliche Sonderſchau Guh als Werkſtoffe zeigt
urtſchritt der Gießereitechnik und Verbeſſerungen der Werk=
genſchaften
des Guſſes (Eiſen= Stahl=, Temperguß. Nicht=
und Metallguß). Die Wirtſchaftsgruppe Maſchinenbau
ſieder eine Fülle der verſchiedenartigſten Maſchinen und
die Konſtrukteure bildet einen beſonderen Anziehungs=
Mdie vom Ausſchuß für wirtſchaftliche Fertigung gemeinſam
der Wirtſchaftsgruppe Maſchinenbau errichtete Getriebeſchau,
dr Getriebemodelle, losgelöſt von der Maſchine, Gelegenheit
Sudium und zum Vergleich bieten. Die Sonderſchau für
Guenbedarf und Auslandsſiedlung wird in einer gegen das Vor=
h
erheblich vergrößerten und verbeſſerten Form errichtet
Fee
Das Programm der techniſch=wiſſenſchaftlichen Vortragsver=
ſüoltungen
iſt mit beſonderer Sorgfalt ausgebaut worden.
Wier die ganze Meßwoche erſtreckt, ſich die Reihe der Veranſtal=
en
, durch die jeder Fachmann für ſein beſonderes Intereſſen=
WWſt wertvolle Unterrichtung erhalten kann.
Verkeljahresberichkt der Deutſchen Reichspoſt.
Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſoeben den Bericht über
* Gritte Viertel des Rechnungsjahres 1934 (OktoberDezem=
In den meiſten Verkehrszweigen ſind gegenüber dem Vor=
or
anſehnliche Steigerungen eingetreten. Weſentliche Zunah=
ieigen
der Briefverkehr (plus 38,8 Millionen Stück), der Pa=
Nerkehr (plus 5,1 Mill. Stück), der Barverkehr (plus 9,6 Mill.
1 und der Poſtſcheckverkehr (plus 20,5 Mill. Buchungen).
Auf allen Gebieten des Poſt= und Fernmeldeweſens konnten
Neder Verkehrs= und Betriebsverbeſſerungen durchgeführt wer=
Beſonders zu erwähnen iſt die Eröffnung des Luftpoſtver=
Mrs mit Auſtralien
Die Zahl der Poſtſcheckkonten betrug am Ende des Berichts=
Eerteliahres 1 046 314. Ausgeführt wurden 207 Millionen Bu=
Augen über 32 Milliarden Mark, von denen 26 Milliarden RM.
Ner 22,1 v.H. bargeldlos beglichen wurden.
Die Geſamteinnahmen betrugen 449 die Geſamtausgaben
D Mil. RM. gegenüber 452 und 446 Mill. RM. im gleichen
feütrzum 1933.

Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Angeſichts des mangels jeglicher Publikumsbeteiligung weiter
ſehr ſtillen Geſchäfts vermochten, die bei lebhafteren Börſen zwei=
fellos
ſtark anregenden günſtigen Wirtſchaftsmeldungen, wie z. B.
die Verlängerung des Stillhalteabkommens für kommunale Aus=
landsſchulden
um ein Jahr, ſowie der erfreuliche Abſchluß der
Deutſchen Girozentrale, des Spitzeninſtituts der Deutſchen Spar=
kaſſen
, keinen beſonderen Einfluß auf die Berliner Börſe aus=
üben
, wenn auch die freundlichere Tendenz der letzten Tage durch
ſie eine weitere Stütze fand. Für die geſunde Verfaſſung der
Börſe zeugte unter dieſen Unſtänden, daß das Kursniveau eine
gewiſſe Stabilität aufweiſt. Die Schwankungen nach beiden Sei=
ten
hielten ſich in engſten Grenzen. Am Montanmarkt fanden
Maxhütte etwas Intereſſe und eine um 2 Prozent höhere Bewer=
tung
; Hoeſch gewannen 5 Prozent. andererſeits gaben Mannes=
mann
um ½ Prozent nach. Am Rentenmarkt blieb es wieder
ſehr ſtill; die im Freiverkehr gehandelten Werte wie Kommunal=
Umſchuldungsanleihe, ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen und
Zinsvergütungsſcheine wurden etwa auf Vortagsbaſis umgeſetzt.
Reichsaltbeſitzanleihe büßten 15 Pfg. ein. Im weiteren Verlauf
zeigte die Kursgeſtaltung angeſichts des unbedeutenden Geſchäfts
keine weſentlichen Veränderungen. Farben gahen um ½ Prozent
nach, AEG. zogen um ½ Prozent an. Reichsbankanteile büßten
nach Erledigung eines vorliegenden Kaufauftrags 1½ Proz, wie=
der
ein. Am Rentenmarkt blieb es ſtill. Hypothekenpfandbriefe
und Kommunalobligationen kamen meiſt, zu Vortagskurſen zur
Notiz. Lebhaftes Intereſſe machte ſich für Anteilſcheine bemerk=
bar
, die durchweg 1020 Pfg. höher bewertet wurden.
Die ungewöhnliche Geſchäftsſtille der letzten Tage hielt auch
an der geſtrigen Rhein=Mainiſchen Börſe an. Die Banken=
kundſchaft
hält an ihrem Beſitz weiter feſt und ſieht keine Veran=
laſſung
zu Tauſchoperationen: neue Aufträge lagen indes auch
nicht vor. Bei der Kuliſſe beſtand angeſichts des Mangels an
geeigneten Anregungen kaum Unternehmungsluſt. Die Tendenz
war nicht unfreundlich, aber ausgeſprochen luſtlos. Die Verlän=
gerung
des Stillhalteabkommens für die kommunalen Auslands=
ſchulden
um ein Jahr und der ausgezeichnete Bericht der Deut=
ſchen
Girozentrale fanden wohl Beachtung kursmäßig kamen aber
beide Momente nicht zur Auswirkung. Bei allgemein ſehr klei=
nen
Umſätzen war die Kursgeſtaltung bei Börſeneröffnung wieder
uneinheitlich; größere Veränderungen traten jedoch nach beiden
Seiten nicht ein. Am Aktienmarkt waren einige Spezialwerte
mehr. beachtet. So konnten ſich Reichsbank um 1 Prozent auf
163½ Prozent und Deutſche Linoleum auf 141½ nach 139½ Proz=
befeſtigen
. Der Rentenmarkt hatte außerordentlich kleines Ge=
ſchäft
. Altbeſitzanleihe gingen auf 111½ (112), ſpäte Reichsſchuld=
buchforderungen
auf 98 (98½) und Stahlvereinbonds auf 97 Proz.
(97½) zurück. Zinsvergütungsſcheine und Kommunal= Umſchul=
dung
blieben unverändert. Im Verlauf hielt die Geſchäftsſtille
an, die Kursentwicklung war weiter uneinheitlich. Etwas leich=
ter
lagen JG. Farben (140½). Am Rentenmarkt gingen Altbeſitz
auf 111½ und Kommunal=Umſchuldung um 0.10 Prozent zurück,
im übrigen blieben die erſten Kurſe behauptet. Der Pfandbrief=
markt
lag ſtill und im ganzen wenig verändert,
Bei äußerſt kleinem Geſchäft war die Kursbildung an der
Abendbörſe, etwas uneinheitlich, wobei aber gegen den Ber=
liner
Schluß nur geringfügige Aenderungen eintraten. Etwas
Angebot beſtand in JG. Farben, die um 88 Prozent zurückgingen.
auch einzelne Montanpapiere bröckelten weiter leicht ab. Gut
behauptet blieben Elektroaktien. Hapag, Deutſche Linoleum und
Zellſtoff Aſchaffenburg. Am Kaſſamarkt gaben Deutſche=Diskonto
und Dresdner Bank je ½ Prozent nach. Der Rentenmarkt lag
ebenfalls ſehr ſtill, die Kurſe blieben behauptet.
e
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton. Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; ſür den Sport: Karl Böhmann;
für Die Gegenwart. Tagesſpiegel in Bild u. Vort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteilund geſchäftlicheMitteilungen: J. V.Paul Ziegler, ſämtlich inDarmſtadt
D. A. 1. 35. 21 894. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriſtleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

In der Rheinpfalz ſtehen die Weinverſteigerungen im Vor=
dergrund
des Intereſſes. Ihr Verlauf war auch im Februar bis=
her
befriedigend. Von der ausgebotenen Geſamtmenge wurden
etwa ein Fünftel nicht zugeſchlagen. Das Rotweingeſchäft iſt
ruhig. In Rheinheſſen konnten einige Winzergenoſſenſchaf=
ten
größere Verkaufsabſchlüſſe tätigen. Die Geſamtumlage hat
ſich weiterhin gebeſſert. Die Bewertung der Konſumweine mitt=
lerer
Güte liegt über den Richtpreiſen. Z4er Rotweine wurden
mit 275360 RM. je 1200 Liter bezahlt: Weißweine des gleichen
Jahrgangs mit 430950 RM. (Nierſtein), je nach Güte. 33e=
Weißweine koſteten 600750 RM. die 1200 Liter. Im Rheingzu
iſt eine freihändige Geſchäftsbelebung feſtzuſtellen. Dagegen ver=
lief
die letzte Weinverſteigerung in Oeſtrich=Winkel wenig gün=
ſtig
. Das Weinbaugebiet des Mittelrheins kann eine Aufwärts=
entwicklung
melden. Moſel, Saar und Ruwer verzeichnen ein
anhaltend gutes Weingeſchäft. Das Intereſſe wendet ſich neben
den Naturweinen auch den verbeſſerten Weinen zu. In Baden
ſind Altweine ſo gut wie ausverkauft, ſo daß ſich das ganze In=
tereſſe
jetzt auf den 1934 konzentriert. Hauptabnehmer ſind Wirte=
kreiſe
. Recht lebhaft hielt die Nachfrage bis jetzt im fränkiſchen
Weinbaugebiet an. Die Umſätze waren ſowohl in 33er als in
34er Weinen befriedigend. Qualitätsweine waren dagegen noch
immer vernachläſſigt. Württemberg meldet einen ſtetigen Wein=
abſatz
. Von allen Weinbaugebieten hat Württemberg bis jetzt
das meiſte der letztjährigen Ernte verkauft.
Im Flaſchenweingeſchäft ſind überall billige und mittlere
Sachen bevorzugt. Das Exportgeſchäft in deutſchen Weinen hat
ſich gut gehalten. Nach einzelnen Ländern konnte in den letzten
Monaten, eine beträchtliche Mehrausfuhr erzielt werden. Das
Ausfuhrgeſchäft nach USA. iſt noch immer bedeutungslos.

Produkkenmärkke.

Berliner Produktenbericht vom 21. Februar. Die Umſätze an
dem Getreidemarkt bleiben weiter auf kleine Bedarfskäufe be=
ſchränkt
. Beſondere Anregungen von der Verbraucherſeite liegen
im Augenblick nicht vor, die Entwicklung am Mehlmarkt wird
allerdings aufmerkſam verfolgt. Vorläufig bleibt der Abſatz noch
ſchleppend. In Brotgetreide ſind die Zufuhren reichlich, während
ſich die Verwertungsmöglichkeiten an der Küſte und am Rhein in
engen Grenzen halten; nach Berlin iſt Roggen zur Waggonver=
ladung
vereinzelt unterzubringen. Beachtung fand die Feſtſetzung
der Verarbeitungsquoten der Mühlen für die Monate März und
April. Mit Hafer ſind die Verbraucher beſſer verſorgt als in den
Vorwochen. Auslandshafer iſt kaum abzuſetzen: für Inlandshafer
in Austauſch gegen Oelkuchen und Kleie beſteht auch nur verein=
zelt
Aufnahmeneigung. Der Handel in Saathafer bleibt ſchlep=
pend
. Gerſte in Induſtrie= und Brauſorten wird nur vorſichtig
gekauft; allerdings ſind nur vereinzelt Freigaben erfolgt. Roggen=
ſcheine
waren wieder billiger angeboten.

Diehmärkke.

Darmſtädter Viehmarkt vom 21. Februar. Aufgetrieben
waren 173 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 4345,
b) 3842 C) 32.37. d) 2631 Pfg. pro Pfund. Es wurden ver=
kauft
in Kl. a) 13, b) 34, c) 67 und d) 50 Stück. Marktverlauf=
ſchleppend
, geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 21. Februar. Zufuhren: 23
Kälber, 17 Schafe 30 Schweine, 150 Ferkel, 477 Läufer. Preiſe:
Ferkel bis ſechs Wochen 1215 Mk., über ſechs Wochen 1625
Mark, Läufer 2631 Mark. Marktverlauf: lebhaft.
Frankfurter Viehmarkt vom 21. Februar. Auftrieb: Rinder
13 (gegen 34 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter befanden
ſich 12 Ochſen und 1 Färſe. Zum Schlachthof direkt wurden 22
Kühe zugeführt. Kälber 1159 (1060), Schafe 115 (286), Schweine
402 (382) Notiert wurden pro Zentner Lebendgewicht in RM.:
Kälber Kl. a) 4550, b) 3644, c) 2935 d) 2228; Lämmer
und Hammel b) 2. Weidemaſthammel 3637, c) mittlere 3334,
Schafe f) mittlere 2932, g) geringe 2328: Schweine b) 48
52, c) 4651. 0) 4450. Im Preisvergleich zum letzten Don=
nerstagsmarkt
gaben Schweine 23, Lämmer, Hammel und
Schafe bis 1 Mark nach; Kälber Kl. a) blieben unverändert, die
übrigen Klaſſen gingen um 1 RM. zurück. Marktverlauf; Kälber
ruhig, ausverkauft. Hammel und Schafe ruhig, geräumt: Schweine
ſchleppend. Ueberſtand (30 Stück).

Berliner Kursbericht
vom 21. Februar 1935

Deviſenmarki
vom 21. Februar 1935

Berl. Handels-Geſ. 113.
Deutſche Bant u.
Disconto=Geſ. / 84.50
Dresdner Bank 84.50
31.
Hapag
34. 125
Nordd. Lloh=
A. E. 6.
Bayr. Motorenw. 12350
C. P. Bemberg 117.
Bergmann Elektr. 82.50
Berl. Maſch.=Bau 110.
Conti=Gummi 142.5o
DeutſcheCont. Gas 125.25
Deutſche Erdö, 100 125

Der Ankragszugang in der öffenklichen
Eelensberſcterng.
Januar 1935 wurden bei den im Verband öffentlicher
Sensberſicherungsanſtalten in Deutſchland zuſammengeſchloſſe=
Rin! Anſtalten 22 459 neue Kapitalverſicherungen, mit 2331
Leigen Monat des Jahres 1934 iſt eine Steigerung zu verzeich=
EI denn im Januar 1934 ſind nur 15 369 neue Anträge mit
A Mill RM. Verſicherungsſumme hinzugekommen. Im Ja=
93 betrug der Neuzugang 10 658 Anträge mit 15.86 Mill. Steuerautſcheine
Verſicherungsſumme. Es iſt bemerkenswert für die ganze Gellp.19341
. 1985
Rwicklung, daß der Neuzugang im Januar 1935 ſelbſt den Zu=
1938 1
: 1937
2 Januar 1931 (mit 15 517 Stück) bereits überſchritten
1938
2o9 bleibt die ausmachende Verſicherungsſumme (23,31
Gruppel .. 1
RM.) hinter derjenigen des Januar 1931 (mit 36 00 Mill.
A erheblich zurück. Dieſe Zahlenverſchiebungen dürſten mit FezDtſchReichzanl.
E Entwicklung in der deutſchen Wirtſchaft ſowie mit den Ver=
üngen
der Einkommensverhältniſſe in Deutſchland urſäch= 5½%Interm.nv.30
a Alanmenhängen. Die durchſchnitliche Verſicherungsſumme 8ſDaden zurhei
6%Bahern ..v.27
St, ſüir Januar 1935 in der Großlebensverſicherung RM. 8obeſſenzuibsg
b88 35
und in der Sterbegeldverſicherung RM. 312.
82 Preuß=St. b.28

29,62s

(Elektr. Lieferung
5. 0. Farben.
Gel. Bergwerke
Geſ.felektr. untern.
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund 1
Kömn=Neueſſen.
VereinigteGlanzſt.
Phil, Holzmann.
Kali Aſchersleben
glöckhnerwerke.
gorsw.Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn.

N
1a0,62s
70.25
115.
86.75

g5.
103.
85.25
104.125
76.75
69.50

Drenſteinc Koppel)
Polyphonwerke.
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte, Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akalt
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch, .
BogelTelegr. Drahtl1
Wanderer=Werke.

84.625
12.
u03. 75
40.5
46.25
103.375
75.25
12.75
114.75
411.5o
113.75
133.

Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig.
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
3sland

D
1agypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden ſs
12.Stg.
100 eſtl. gr. 8
100 finn Mr.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 i8l. Kr.

Geld Briell

a.433
05639
8a.17
0.194
2.ags
gi.s1
12.13 12.18
68.68 16
5.a5e
15.43
2.35 2.350
169.38 1

1.485);
0.54212
s9.38
0.198
3.947 2.053
2.427
54.177 154,27
81.47
6g.82
S3ge
16.47
189.70

54.30 55.00

Italien
Javan
Jugoflawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechollowak.
Türkei.
ungarn
Uruguay
Ver, Staaten

Marnanf
100 Oire
1 Yen
100 Dinar
1o0 Lats ſo
100 Kronen (8
100 Schillingl
100 Gseudos
1o0 Kronen
100 Franes 19
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 2.
1o0 Pengd
1 Goldpeſo
1 Dollar.

GeldBrief

5.649
s0.32 g
60.97
48.35 9.05
n1or
82,5 (e2.87
80.72 50,98
34.09
10.302
1.938
*
2.4841

21.30 21.34
0.709/ 0.711
5.c61
21.,09
S1.09
11.03-
24.15
10.422
3 1.s60
1org 1.621
2.488

Kleine Wirtkſchaftsnachrichken.
ſementabſatz im Januar 35 belief ſich nach Mitteilung
sſchen Zementbundes auf 252 000 To. gegenüber 385 000
L M Degember 1934. Er liegt damit über der Abſatziffer vom
PMMar des Vorjahres von 210 000 To.
it Ahlauf des 28. Februar 1935 wird die Noterung der
der Nachinenbau Aktiengeſelſchaft vorm. Beck u. Henkel,
F an der Frankfurter Börſe eingeſtellt=,
Warbur,Letrieb der ſtillgelegten Glashütte Siebenſtern im Kreis
it nach volſtändiger Moderniſierung wieder eröffnet
Eine ganze Anzahl Glashüttenarbeiter kommt damit
Arbeit und Brot. Die Hütteninduſtrie des kleinen
* laßt ſich bis auf das Jahr 1597 zurück nachweiſen.
edargebiet wurden im Dezember 1 556 000 (November=
Stück Zigarren, 77 632 000 (74 905 000) Stück Zigaret=
M id 431 80) Kilo lonſtige Tabakwaren hergeſtellt.
Sngliſchen Handelsminiſterium wurde am Mittwochabend
Sengliſch volniſche Handelsvertrag paraphiert. Der Ver=
Line Herabſetzung der polniſchen Einfuhrzölle für ver=
Ee Narenaruppen vor, u. a. wird auch der Zoll für enalt=
Automobile herabgeſetzt.

loche wAM. Verſicherungsſumme beantragt. Gegenüber dem Burmſtädter und Harionalbant Suratftavt, Fiüiate der Aridontl Hünr
Frankfurter Kursbericht vom 21. Februar 1935.

609Sachſen b. 22
Seählungen b.2
69 Dt. Reichsbahn=
Schätze .==
5%0 Dt. Reichspoſt=
Schätze ......!1
4½0.....
Dtſch. Anl. Ausl.
*2 Ablöſung:
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6%Baden=Baden
69Berlin ..:b.24
69Darmſtadt.
6hDresden, b.26
60Frankfurt. b. 28
6%Heidelberg v.26
6%Mginz.:..
82Mannheim v. 27
K8München v.29
8oWiesbadenv. 28
6%Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.

103.8
193
106,8
1952.
104,5
105.5
9911.
35.25
169
96
35.s
96
8-.
95.75
94.75

200.25

u0o.25
99.25

zuus

92
96
91.25
89
92
31
93
33
34.5

Pe
hyp.=Bk.=Liguid.
43
Komm=bbl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.)
6% Goldoblig.
69 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſ.Gldobl. R.11
R.19
82 Kaſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
82Naſſ. Landesbi.
5½%n Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.Anl.
Ausl. Ser.
4Ausl SeriIk
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz),
6SBerl. Hyp.=B.
Lig.=Pfbr.
(%Frkf.Hhp.=Bk.
51% Lia=Pfbr.
Goldoblig.
8Frf. Pfbr.=Bk.:
5½2 Lig.=Pfr.
KMein bhp.=Bk.
D. Lig.=Pfr.
6% Pfälz,=Hyp.=Bk.
5½2 n Lig.=Pfb.
KSRhein,Hyp.=Bk.
5!2% Lia=Pfr.
Goldobl.
8% Schd, Boden
Ered.=Bank ..
5½% Lig.=Pfbr.
zWürtt. Hyp.=B.

99
94.5

8

96.25
9
99,

113.25
128.5
21.5
95
95.75
99.25
9471.
95.55
99.5
98
96.25
96.5
395
98
99.5
95:1.,
97.25
992),
97.25

Mae
82Dt. Linol. Werkel
6%Mainkrw. v.26
82Mitteld. Stahl.
K2 SalzmannsCo
K20 Ver.Stahlwerkel
K%Voigté Häffner
J. 6. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
O Ipeſt.
5SBulg. Tab, v.69
4½20 Oſt. Schätze
42Oſt. Goldrente
Höovereinh. Numän
4½%
425Türk. I. Bagdad
UI.Bagdad
4½%ungarn. 1919
413% r 1914
Gohdr
1910
4½Budp. Stadtanl.
43,Liſſabon. .
42 Stockholm. ...

Aktien.
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Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G. .
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Aſchaffbg. Brauereil
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Berl. Kraft u. Lichtl:
Buderus Eiſen.
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Karlſtadt

Va
99.8
38,55
98.35
93.5
33
96.5
121.
11.5
11.5
6
25%=
4.35
42
8s
8.5
2.8
7.8
79
7,65
50.75
50.5
90

54
29.75
121
nBI.
129
139.75
90.75
119.75
127

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ſcheide
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Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
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Licht u. Kraft
Enzinger Union
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Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen .
Hohzmann, Phil.
FleBergb. Stamm
Genüſſe

euor
32,5
1a2.5
1415
Sor),
1128
160,
205.5
1140=

uoß
1112,s
107.5
Ve

131.75
140.5
86:I,
70,5
415
92
35
196
102,5
126
99.5
63
30
110.25
84,75
121

1935.
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glein, Schanzlin
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Mainz=Akt.=Br.
Mannesm.=Röhre
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ, Frankf.
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Sdenw. Hartſtein.
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Salzdetfurth Kalt
Salzw. heilbronn
Schöfferhof=Bind. 1
Schramm, Lackfbr.
Schuckert. Elektr.
Schwartz, Storchenl=
Siemens s Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbat

Ne
1o3
86
85.25
180
54.25
118
20.75
99
93
186
89.25
98
91
74
86.25
30
uos
94.5
115
53/o

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98
104

18e
159
65.5
99,5
108

u158,5

Dff ef
unterfranken.
Ver, Stahlwerke ../ 46.25
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Weſteregeln Kali
Zeliſtoff Walt
51

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Badiſche Bank..
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Hypothekbk. 11
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Mein. 6
Pfälz, Hyp. Va
Reichsbank=
Nhein. Hyp.=
Südd. Vod.=Er.=Bk.
Württ. Notenbon!.
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72, Dt. ReichslVzg. 1
Hapa
Lübeck=Büchner:
Nordd. Al.
Südd. Eiſenb.=Ge
Alianz= u. Stutg
Verſicherun
Verein,Verf.!
Frankona Rickeu.M
Mannk

1123.75
91.25
112,25
134
84 25
84.5
80.5
84.5
95
96.5
96
163
128
68

26.75
120
118
31.75
*0
59.4
68,5
2on
251.5
134
48
12.25

[ ][  ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Freitag, 22. Feb

Heute und folgende Ta

2aul Kellers weltberühmter Roman
im Film:

Das große Filmabenteuer, das
zum Erlebnis wird:

Ein historischer Großfilm mit einer einzigartigen und fast beispiellosen
schauspielerischen Besetzung.

Hauptdarsteller:
Hermann Speelmans
Garola Höhn, Fritz Genschow
Paul Henkels, Cilly Feindt

Eine fröhliche Spielgemeinschaft hat sich
hier zusammengefunden um dem Publikum
einen großen heiteren Genuß zu verschaffen
eines der fröhlichsten Filmerlebnisse
und mit ihm Ferien von der Sorge
Ferien vom Alltag Perien vom lch.
Dazu das gute Belprogramm!
Jugendliche haben Zutritt. ( 1931

Ein Sensations-Schauspiel aus dem leich
der Unterwelt-Diplomatie ein Fil /der
Rätsel aufgibt, der in Spannung w Fetzt
und der restlos gefangen nimmt.

Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

Beginn: 5.45, 6 00 und 8.20 UI

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Alexander=
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Ein historischer Großfilm aus der frederizianischen Zelt.
Regie: Hans Stelnhoff Autoren: Thaa von Harbeou und Dr. Rolk
Lauckner Musik: Woligang Zeller.
Hauptdarsteller:
Emil Jannings ... . ... . . . . . . Könfg Friedrich Wilhelm I.
Werner Hinz.
Kronprinz Friedrich II.
Leopoldine Konstantin. . . . .
..... . . Königin
Marie-Luise Claudius...
... . . Wilhelmine
Claus Clausen..
... . . . . . . . . Katte
Georg Alexander.
.Erbprinz
Walter Janssen Theodor Loos Heinrich Marlow Ernst
Karchow Rudoll Klein-Rogge Leopold v. Ledebur-
Eugen Rex Friedrich Kayssier und hundert weitere erstklassige
Darsteller.
Eine historische Epoche ersteht in diesem Film mit all
ihrer Pracht und atl ihrer Größe zu blutvollem Leben.

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RM. 1.90
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Teilnehmer könn. im Omnibus sitzen bleiben
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Am 1. März. Abfahrt 7 Uhr. Fahrpreis 10.-
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