Einzelnummer 10 Pfennige
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Nummer 52
Donnerstag, den 21. Februar 1935. 197. Jahrgang
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Die engliſch=franzöſiſche Rückſprache.
Endgülhige Enkſcheidung erſt nach der Pariſer Reiſe des engliſchen Außenminiſters.
Anlwork an Deutſchland und deutſch=engliſche Zuſammenkunft nicht vor Anfang des nächſten Monaks.
Don England aus geſehen.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 19. Februar.
Die Aufnahme, die die deutſche Antwort auf die Londoner
Vorſchläge in England gefunden hat, iſt im allgemeinen nicht
ſchlecht. Die Engländer ſind Realpolitiker. Sie wiſſen, daß es bei
den Verhandlungen, die mit den kürzlichen engliſch=franzöſiſchen
Unterredungen begonnen haben und die nun vorausſichtlich unter
Hinzuziehung Deutſchlands fortgeſetzt werden dürften, um Dinge
geht, die ebenſo kompliziert, wie für ſämtliche Beteiligten
lebens=
wichtig ſind. Sie können nicht von einem Tage auf den anderen
gelöſt werden. Daher hat die mit großer Vorſicht
ge=
haltene deutſche Antwort hier ungefährdem
ent=
ſprochen, wasman erwartete. Daß Deutſchland in ſeiner
Antwort den Plan des Luftpaktes in den Vordergrund rückt,
fin=
det die Mehrzahl der engliſchen Preſſe nur natürlich. Erſtens haben
ihn ja England und Frankreich in ihren in London
ausgearbei=
teten Vorſchlägen ſelbſt in den Vordergrund gerückt. Dann aber,
meinen die „Times”, könne man ſich vorſtellen, daß die deutſche
Bereitwilligkeit zur Teilnahme am vorgeſchlagenen Luftpakt zum
Leil auf den Gedanken zurückzuführen iſt, daß „Deutſchland eine
Aeich ſtarke Luftflotte beſitzen müſſe, wenn es als gleichberechtigre
ſurtei in dem Vertrag auftreten ſolle‟. Die bloße Tatſache, daß
Dutſchland zur Beteiligung am Luftabkommen eingeladen worden
beweiſe ja die Anſicht der anderen Länder, daß Flugzeuge zu
Amilitäriſchen Ausrüſtung gehören, die durch Gewährung der
ſichberechtigung gekennzeichnet wird. So iſt denn, meint das
mſiſche Blatt, alle Urſache gegeben, die deutſche Anregung, das
Aabkommen bald abzuſchließen, „in gutem Glauben zu
be=
hudeln”.
Die deutſche Antwort läßt, nach hieſiger Auffaſſung, die Tür
weiteren Verhandlungen offen. Nüchterneren Sinnes, als die
ſtanzoſen, zeigt ſich bei den Engländern jetzt das
Beſtreben, vor allem die Reihenfolge und
Pro=
füdur der weiteren Verhandlungen zu klären.
im Gegenſatz zu der franzöſiſchen Auffaſſung, daß über ſämtliche
Guagen gleichzeitig verhandelt werden müſſe, iſt man in England
oer Anſicht, daß die Verhandlungen mit Deutſchland an der Stelle
ſeginnen ſollten, wo ſie am eheſten zum Erfolg führen könnten,
namlich beim Luftpakt, der ja England aus begreiflichen Gründen
ſan meiſten intereſſiert. Hat man ſich erſt über dieſes Problem
geeinigt, ſo kann man weitergehen und den endgültig
formulier=
ſten Luftpakt ins geſamte Abrüſtungs= und Sicherheitsſyſtem
ein=
ſcließen. Er würde dann gleichzeitig mit dem allgemeinen Plan
der Neuregelung in Kraft treten. Zuerſt muß aber natürlich eine
Eigliſch=franzöſiſche Rückſprache über die gemeinſame Stellung=
Nahme zur deutſchen Antwort ſtattfinden. Sie hat bereits
begon=
nen und wird auf dem üblichen diplomatiſchen Wege geführt. Denn
an iſt überzeugt, daß die Verhandlungen Englands mit Deutſch=
Aand viel wahrſcheinlicher zu wertvollen Ergebniſſen führen wer=
Den, wenn die engliſche Regierung klar über die neuerlichen
An=
chten der franzöſiſchen Regierung unterrichtet iſt. Ein Beſuch des
Orſtiſchen Außenminiſters in Berlin, der hierauf folgen würde,
wurde dann gewiß nur von Vorteil ſein. Von einer in abſehbarer
Dukunft abzuhaltenden direkten deutſch=engliſchen Ausſprache
ver=
pricht man ſich jedenfalls recht viel. Sie müßte, meint der „
Ob=
ever, möglichſt bald begonnen werden. Die Chance, die ſich bie=
*” iſt eine große. Und trotz der Tatſache, daß noch allerhand
Sowierigkeiten überwunden werden müſſen, ſind jetzt dennoch
Sunungen zu einer Verſtändigung gegeben, die vor verhältnis=
Mabig kurzer Zeit noch ſehr weit entfernt ſchienen.
Beachtenswert iſt endlich die Tatſache, daß in den engliſchen
Dieſekommentaren — im Gegenſatz zur ausführlichen Behandlung
De Fragen des Luftparres und der weiteren Verhandlungspro=
Peur — den von der franzöſiſchen Preſſe ſo vielbeachteten Fra=
Mendes Donau=Paktes und des Oſt=Paktes nur
*Irwenig Platz eingeräumt wird. Die engliſche Hal=
Küng in Fragen der Unabhängigkeit Oeſterreichs iſt bekannt. Man
Eüüot in England, ebenſo wie in Frankreich, daß die Mächte der
Sehaligen Entente, den Weltkrieg verloren hätten, wenn ſie
SVerreich preisgeben. Aber ebenſo klar iſt auf engliſcher
e Nas Beſtreben, die ſich auf beſtem Wege befindende Verſtän=
Sins, mit Deutſchland, in der Rüſtungsfrage, nicht durch für
Deiſchland unannehmbare Forderungen in Sachen des Donau=
Suites zu erſchweren oder gar unmöglich zu machen. In Fragen
LS Oſtpaktes iſt die engliſche Geneigtheit, Deutſchland entgegen=
Eavmamen, noch ausgeſprochener. England wunſcht in dieſer Frage
Henichtlich nur noch den Schein zu wahren und Schlimmeres zu
„SMten. Denn die Alternative des Oſtpaktes wäre ein franzöſiſch=
Teoieruſiſches Bündnis. Für ein ſolches beſteht aber in England
ns weniger als Begeiſterung. Dieſe Abneigung iſt noch beſtärkt
LI das ſofort nach den Londoner Unterredungen offen zutag=
Suieene Bemühen der Sowjetmacht, die beginnende Verſtän=
LSang zwiſchen Deutſchland und den Weſtmächten zu ſtören und
Perkündern. Die Sowjetpreſſe ſchreckt zurzeit England wieder
Lain ageblichen Abſichten Japans, Deutſchlands und Polens, „über
Swietunion herzufallen und dieſe unter ſich aufzuteilen”
Sh4 hat mit dieſem Schreckmittel in den letzten Jahren
oft=
is. Friolgteich operiert. Aber dieſer Bluff zieht nicht mehr jeden=
HuiS nicht mehr in England. Und am wenigſten iſt hiermit eine
Iige Garantie der „ſowjetruſiſchen Sicherheit” zu ködern.
Ergebnisloſe engliſche Kabinekksſihung.
EP. London, 20. Februar.
LS engliſche Kabinett beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen
Senanlichen Sitzung mit dem Stand der Gleichberechtigungs=
SDndlungen ohne jedoch irgendwelche Entſcheidungen zu tref=
Sgenſcheinlich iſt der engliſch=franzöſiſche
Mei=
a1Stauſch über die deutſche Antwort auf das Lon=
doner Protokoll mit ihrer Anregung zu direkten deutſch=
eng=
liſchen Verhandlungen noch nicht abgeſchloſſen, und es
heißt ſogar, daß die Franzoſen wieder
Schwierig=
keiten machen ſollen. In dieſem Zuſammenhang
verlau=
tet, daß endgültige Entſcheidungen erſt nach der
Reiſe des engliſchen Außenminiſters Sir John
Simon nach Paris am 28. Februar fallen werden. Das
bedeutet alſo, daß dieſe Reiſe, die von der „Times” noch heute
morgen als „unpolitiſch” bezeichnet worden war, eine höchſt
politiſche Angelegenheit werden wird.
Augenſcheinlich wird der nächſte Abſchnitt
der Verhandlungen durch eine neue
engliſch=
franzöſiſche Note eröffnet werden. Allgemein wird
vermutet, daß darin Deutſchlands Anregung zu
direkten deutſch=engliſchen Verhandlungen
ange=
nommen wird, wobei jedoch der Vorbehalt gemacht
werden dürfte, daß dieſe Verhandlungen ſich nicht
auf den Luftpakt beſchränken, ſondern daß
da=
rin ſämtliche im Londoner Protokoll
aufgewor=
fenen Fragen beſprocheſn werden müſſen. Unter
dieſer Vorausſetzung ſoll Frankreich ſein Einverſtändnis zu
direkten Verhandlungen in Ausſicht geſtellt haben. Ob dieſe
Verhandlungen aber in London oder Berlin ſtattfinden werden,
ſcheint noch nicht feſtzuſtehen. Die franzöſiſche Regierung ſoll es
lieber ſehen, wenn eine deutſche Delegation nach London kommt,
während die engliſche Regierung geneigt ſcheint, den deutſchen
Wünſchen entgegenzukommen, und Außenminiſter Sir John
Simon nach Berlin zu ſchicken.
Die engliſch=franzöfiſche Ankwork an Deutſchland
nicht vor Anfang März?
DNB. Paris, 20. Februar.
In gut unterrichteten politiſchen Kreiſen wird betont, daß die
Preſſemeldungen über die Beratungen des engliſchen
interminiſte=
riellen Abrüſtungsausſchuſſes in Paris eine günſtige Aufnahme
gefunden hätten, zumal der Ausſchuß die Auffaſſung vertreten
habe, daß die franzöſiſch=engliſchen Vorſchläge ein Ganzes bilden,
und daß die intereſſierten Regierungen daher einem Punkt der
Erklärung vom 3. Februar keine größere Aufmerkſamkeit widmen
ſollten als den anderen Punkten. Die Reichsregierung habe ſich
in ihrer Antwort nur mit dem Luftabkommen befaßt, ohne ihre
Anſicht über die anderen Punkte, wie den Donaupakt und den
Oſtpakt ſowie über die Rückkehr Deutſchlands zum Völkerbund und
zur Abrüſtungskonferenz, bekanntzugeben. Die entſcheidende
Aus=
legung des engliſchen Ausſchuſſes beſtätige voll und ganz den
Grundſatz des engen Zuſammenhanges zwiſchen den einzelnen
Punkten der Londoner Vorſchläge und ihrer gleichzeitigen Löſung.
Dieſe Auslegung entſpreche alſo voll und ganz dem Standpunkt
der franzöſiſchen Regierung, die im übrigen nicht daran
ge=
zweifelt habe, daß England die während der franzöſiſch=engliſchen
Unterredungen in London eingenommene Haltung nicht ändern
würde.
Die franzöſiſche und die engliſche Regierung müßten ſich jetzt
darüber ſchlüſſig werden, ob ſie auf die deutſche Antwort eine
ge=
meinſame Antwortnote richten oder nur den Empfang beſtätigen
würden, da es zu einer tatſächlichen Verhandlung erſt nach
der deutſch=engliſchen Zuſammenkunft kommen
werde. Es ſei aber nicht anzunehmen, daß in allernächſter Zeit ein
Entſchluß hierüber gefaßt werden würde.
Es ſei möglich, daß eine Entſcheidung erſt am 28. Februar
fallen werde. Unter dieſen Umſtänden würde die Antwort an
Deutſchland erſt zu Beginn des nächſten Monats zu erwarten ſein
und die Zuſammenkunft der engliſchen und deutſchen Miniſter
würde ebenfalls auf dieſen Zeitpunkt verſchoben werden.
Engliſche Beurkeilung der Lage.
In ſachlicher Hinſicht wird die Lage am Mittwoch
abend in maßgebenden engliſchen Kreiſen wie folgt umſchrieben:
Bevor der vorgeſchlagene Luftpakt näher erörtert werden
könnte, wäre es notwendig, die Hintergründe der Geſamtheit der
Londoner Paktvorſchläge in ein klareres Licht zu ſtellen. Bei der
Beurteilung dieſes großen Fragenbereiches müßten ſich alle
be=
teiligten Mächte die Tatſache vor Augen halten, daß das
Haupt=
ziel der engliſch=franzöſiſchen Vorſchläge die allgemeine Befriedung
Europas ſei. Die Erreichung dieſes Zieles hänge von der
erfolg=
reichen Behandlung der folgenden vier Fragen ab:
1. die Stabiliſierung der politiſchen Lage in Oſteuropa,
2. die Sicherung Oeſterreichs,
3. die Stärkung des Völkerbundsgedankens,
4. die Rückkehr Deutſchlands auf den Platz, den einzunehmen
es berechtigt ſei.
Sollten die Verhandlungen über dieſe Fragen ausſichtsreich
wei=
tergeführt werden, ſo ergibt ſich nach engliſcher Auffaſſung die
Notwendigkeit einer Präziſierung des deutſchen
Standpunktes hinſichtlich der im Londoner
Pro=
tokoll aufgeworfenen Sicherheitspaktfragen,
deren Klarſtellung eine Vorausſetzung für den
Abſchlußder Luftkonvention ſei. Wenn an
verantwort=
licher engliſcher Stelle unmittelbar im Anſchluß an die Beendigung
der engliſch=franzöſiſchen Konferenz am 3. Februar die
Luftkonven=
tion als ein Zuſatzpakt bezeichnet worden ſei, ſo dürfe der Umſtand
nicht überſehen werden, daß die im erſten Teil des Londoner
Pro=
tokolls erwähnten Punkte bereits Rückſchlüſſe auf die
Zuſammen=
hänge zuließen.
Das gelbe Reich.
Von
Dr. Franz Erich Eidmann.
Man ſieht, wie es um den Chauvinismus der Chineſen in
Wirklichkeit beſtellt iſt. Die Zeit arbeitet auch hier für Japan.
Die organiſatoriſchen Fähigkeiten und die militäriſchen
Machtmit=
tel dieſer Nation allein bieten für Chino die Möglichkeit zu einem
geordneten Staatsweſen zu gelangen und damit die Baſis für
eine ganz ungeheure Entwicklung zu legen. Man ſtelle ſich nur
einmal vor, welche Möglichkeiten für einen japaniſch=chineſiſchen
Zukunftsſtaat offenliegen, einen Staat, der ein Viertel der ganzen
Menſchheit umfaßt, der alle Rohſtoffe im eigenen Land beſitzt, und
der auf dem Kontinent räumlich faſt unbegrenzt iſt.
Wir fragen nun? liegt es im Nationalintereſſe Amerikas,
das Entſtehen dieſes Staates zu verhindern? Amerika, das ſelbſt
einen ganzen Kontinent einnimmt und durch ſeine natürliche Lage
praktiſch unangreifbar iſt, hat von jeher für politiſche
Verſchiebun=
gen auf den anderenKontinenten ein geringeresIntereſſe gehabt. Auch
der Weltkrieg war für die Vereinigten Staaten lediglich von
wirtſchaftlicher Bedeutung. Amerika wird letzten Endes
außen=
politiſch immer paſſiv bleiben, ſoweit nicht wirtſchaftliche Belange
betroffen werden. Dies gilt zweifellos auch für ſeine Einſtellung
zu den Vorgängen in Oſtaſien. Die Entſtehung eines
chineſiſch=
japaniſchen Großſtaates wird auf USA.=Seite in erſter Linie vom
wirtſchaftlichen Geſichtspunkt aus beurteilt werden müſſen. Und
wird in der Hinſicht jener Zukunftsſtaat nicht ganz andere
Mög=
lichkeiten bieten als das augenblickliche Chaos? Wenn wir oben
den Schluß ziehen konnten, daß die Verdrängung der
amerikani=
ſchen Ware durch die japaniſche unter den heutigen Verhältniſſen
nicht aufzuhalten iſt, ſo müſſen wir demgegenüber hier feſtſtellen,
daß erſt die Aufrichtung eines geordneten Staatsweſens in China
eine bedeutende Neubelebung des Handelsverkehrs mit den
Ver=
einigten Staaten bringen wird. Der neue Staat wird allmählich
einen Bedarf an Induſtrieerzeugniſſen und an Kapital entwickeln,
den Japan auf die Dauer auch nicht annähernd befriedigen kann.
Hier wird einmal für die USA. die Möglichkeit eines Geſchäfts
offenliegen wie in keinem anderen Gebiet der Erde. Wenn man
erfährt, daß heute bereits weit über eine Milliarde Dollars
ame=
rikaniſchen Kapitals in Japan und Mandſchu=Kuo arbeiten, ſo
bekommt man eine kleine Ahnung von dem Umfang, den das
Japan=China=Geſchäft für die Vereinigten Staaten einmal
an=
nehmen kann. Wenn man ſich in Amerika ganz nüchtern, klar
macht, daß einerſeits die Zeit endgültig vorbei iſt. wo die USA. im
Verein mit europäiſchen Großmächten oſtaſiatiſche politiſche
Ver=
hältmiſſe autoritär regelten, daß aber auch andererſeits Amerika
durch ein noch ſo mächtiges Japan niemals ernſtlich bedroht
wer=
den kann, dann wird man die Entſtehung einer gelben Großmacht
letzten Endes gar nicht anders als in ſehr günſtigem Licht ſehen
können.
Ganz anders liegt die Situation für England. In
wirt=
ſchaftlicher Hinſicht unterſcheiden ſich ſeine augenblicklichen
Sor=
gen und ſeine Zukunftsausſichten im Oſtraum allerdings kaum
von denen der Vereinigten Staaten. Für Großbritannien ſteht
aber mehr auf dem Spiel: ſein territorialer Beſitz. Zwar ſitzen
die Angelſachſen in Indien immer noch ziemlich feſt im Sattel.
Sie haben es bisher verſtanden, durch kluge Ausnutzung des
Gegenſatzes zwiſchen Mohammedaner und Hindu den
Unab=
hängigkeitsgelüſten der Inder wirkſam entgegenzutreten. Es
ſcheint aber, daß heute der engliſchen Herrſchaft in Indien von
innen heraus weniger Gefahren drohen als von außen. Wohl
iſt die ſtrategiſche Lage Indiens ausgezeichnet. Der
Gebirgs=
gürtel im Norden, der indiſche Ozean im Süden und die beiden
Vorpoſten Aden und Singapore bieten einen ſchwer zu
über=
windenden Schutz. Aber es braucht ja gar nicht in der politiſchen
Linie eines etwa kommenden gelben Großſtaates zu liegen, daß
er Indien in ſeine militäriſche Machtſphäre einbezieht. In
einem politiſchen Druck, der England zwingt, die indiſchen
Zoll=
ſchranken reſtlos fallen zu laſſen, liegt bereits eine große
Ge=
fahr. Man braucht nur einen Blick auf das benachbarte
Hollän=
diſch=Indien zu werfen, um an einem typiſchen Beiſpiel zu
er=
kennen, wie ſich heute in einem aſiatiſchen Kolonialland die
Poli=
tik der „offenen Tür” auswirkt, zu der das europäiſche
Mutter=
land infolge ſeiner politiſchen Ohnmacht gezwungen iſt. Bis
zum Ende des Weltkrieges floß ein ununterbröchener Goldſtrom
aus den Sundainſeln nach Holland. Der Reichtum der
Nieder=
lande und die im Verhältnis zur Größe des Landes ſehr hohe
Bevölkerungsdichte ruhen daher ganz auf dem Handel mit dem
fernen Inſelreich. Seit dem Krieg iſt dieſer Handel ſtändig
zurückgelaufen, und heute iſt Hollands Handelsbilanz mit ſeiner
Kolonie paſſiv; das Mutterland liefert nur noch ein knappes
Fünftel der Einfuhr Niederländiſch=Indiens. In geradezu
un=
glaublichem Tempo hat ſich dagegen die japaniſche Ware den
holländiſch=indiſchen Markt erobert; im Vorjahr beſtritt Japan
über 60 Prozent der Einfuhr nach Inſulinde. Zugleich iſt Japan
aber auch unter den Abnehmern an die erſte Stelle gerückt
(Zucker, Oel, Kautſchuk), ſo daß Holland draſtiſch ausgedrückt in
ſeiner Kolonie binnen kurzem nur noch die Ehre der
Verwal=
tung haben wird. Wie lange wird es ſich aber einen ſolchen
Zuſchußbetrieb leiſten können?
Ein ähnliches Schickſal kann auch Britiſch=Indien drohen.
Noch iſt Indien mit hohen Zollſchranken umgeben und hat dieſe
ſogar zum Schutz gegen die japaniſche Textileinfuhr trotz des
Widerſpruchs Japans erſt kürzlich erhöht. Wird England dieſe
Mauern aufrecht erhalten können, wenn eine gelbe Rieſenmacht
an ihre Pforten pocht?
Albion iſt heute bereits in Oſtaſien in die Defenſive
ge=
drängt. Es beſitzt nicht mehr die Ueberlegenheit, um durch einen
„Präventivkrieg” Japans Pläne aktiv durchkreuzen zu können.
Singapore iſt heute ein Sperrfort, aber kein Ausfallstor für
ein erfolgverſprechendes Vorgehen gegen Japan. Was über die
militäriſchen Ausſichten der Amerikaner geſagt wurde, gilt in
doppeltem Maße für England. Daher auch die Glacéhandſchuhe,
mit denen man die Japaner anfaßt.
Und was wird Rußland tun? Die Zuſammenziehung
roter Truppen, die Aubäufung von Kriegsmaterial und
Schaf=
fung von Flugzeugſtützpunkten im Raum um Wladiwoſtok und
zugleich die Haſt, mit der Rußland im Weſten Nichtangriffspakte
ſchließt, könnten auf offenſive Abſichten gegen Japan deuten.
Wir können dieſe Maßnahmen aber lediglich als Symptome
B) Vergleiche Nr. 51 des „Darmſtädter Tagblatts”,
Seite 2 — Nr. 52
einer ſchweren und berechtigten Sorge um den fernöſtlichen
Be=
ſitz werten. Ein Krieg gegen Japan wäre für Rußland ein
ziemlich ausſichtsloſes Beginnen. Seitdem die Japaner in der
Mandſchurei ſitzen, iſt die Lage von Wladiwoſtok ſtrategiſch
unhaltbar geworden. Ueberdies iſt der Nachſchub über die
ſibiriſche Bahn, den einzigen Lebensnerv der ruſſiſchen
Opera=
tionen im Oſten, im Zeitalter der Flugzeuge dermaßen
ge=
fährdet, daß an den nachhaltigen Einſatz größerer Truppenmaſſen
gar nicht zu denken iſt.
Ganz abgeſehen von dieſen hoffnungsloſen militäriſchen
Ausſichten muß man ſich aber vor allem fragen, ob Rußland
politiſch überhaupt in der Lage iſt, ſich das Riſiko eines Krieges
zu geſtatten. Iſt das Gefüge der UdSSR. ſo feſt, daß es die
Spannung ernſthafter außenpolitiſcher Verwicklungen ertragen
kann? Wir möchten dies entſchieden verneinen. Es iſt zwar
ſehr ſchwierig, ſich ein Urteil über die Stärke der
Antiſowjet=
bewegungen in Rußland und bei den Randſtaaten (vor allem
im Oſten und Südoſten) zu bilden. Soviel wird man ſicher
behaupten können, daß dem japaniſchen Gegner keine einheitlich
geſchloſſene Nation gegenübertreten würde. Japan treibt eine
intenſive antiruſſiſche Wühlarbeit bei den Mongolen und bei
den einſt nur langſam und unter großen Widerſtänden in das
Sowjetſyſtem eingereihten ſüdöſtlichen Nomadenvölkern, und im
Konfliktsfalle wäre dort allerorts mit Aufruhr zu rechnen. Auch
Rußland beſitzt alſo nicht die Macht, um in Japans Chinapläne
auf die Dauer ſtörend eingreifen zu können.
Damit wäre der dritte und letzte große Gegner Japans zu
paſſivem Zuſchauen verurteilt, und wir können in
zuſammen=
faſſendem Blick auf die Geſamtſituation feſtſtellen, daß Japan
den großen Krieg im Raume des Stillen Ozeans
kampflos gewonnen hat. Damit ſoll keineswegs geſagt
ſein, daß an einen kriegeriſchen Konflikt in Oſtaſien überhaupt
nicht mehr zu denken ſei. Im Gegenteil, es iſt zu erwarten,
daß die Großmächte ſchon aus Preſtigegründen nicht zu allem
Ja und Amen ſagen werden. Es iſt ſogar möglich, daß Japan
hie und da mit Rückſchlägen wird rechnen müſſen. Die große
Linie der Entwicklung wird aber dadurch nicht geſtört werden;
Japans ſtrategiſche Lage iſt eben zu günſtig, und ſeine
poli=
tiſche und wirtſchaftliche Potenz zu groß.
Reuker zum Beſuch Simons in Berlin.
DNB. London, 20. Februar.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des Reuterbüros ſchreibt:
Obwohl keine endgültige Entſcheidung getroffen
iſt, ſcheint die Möglichkeit eines Beſuches des
engliſchen Außenminiſters Sir John Simon in
Berlin in Verbindung mitden europäiſchen
Ver=
handlungen größer zu ſein als urſprünglich
an=
genommen wurde.
Die Frage eines ſolchen Beſuches lag vermutlich dem Kabinett
bei ſeiner Sitzung vor. Während auf der einen Seite nunmehr klar
iſt, daß die Franzoſen keine Einwände gegen einen
ſolchen Beſuch erheben würden kann dieſer Beſuch kaum
verwirklicht werden, bevor nicht zwiſchen Frankreich und
Groß=
britannien als den Urhebern des gemeinſamen Londoner
Proto=
kolls eine höchſt gründliche Prüfung der Lage
ſtattge=
funden hat. Eine gemeinſame Antwort an
Deutſch=
land ſcheint der wahrſcheinlich nächſte Schritt zu ſein.
Der kurze Gedankenaustauſch, der zwiſchen Sir John Simon und
dem franzöſiſchen Botſchafter ſtattgefunden hat, bezog ſich, wie wir
glauben, in der Hauptſache auf die Frage des
Verhandlungsver=
fahrens.
Die „Times” befürworket engliſchen Miniſterbeſuch
in Berlin.
Im allgemeinen halten es die Londoner Blätter für
wahr=
ſcheinlicher, daß der engliſche Außenminiſter nach Berlin fahren
wird. So ſchreibt die „Times” heute, es ſei offenſichtlich
wün=
ſchenswert, daß ein oder mehrere Miniſter
Ber=
lin einen Beſuch abſtatten, da nur in Berlin
eine rückhaltloſe Ausſprache möglich ſei.
Immerhin, erklärt die „Times” weiter, müſſe man ſich auch die
Sachlage mit deutſchen Augen betrachten und dürfe dabei nicht
überſehen, daß in Rom, Paris und London wichtige
Konferen=
zen ſtattgefunden hätten, zu denen Deutſchland nicht zugezogen
worden ſei. Weiter dürfe man nicht überſehen, daß Hitler den
Mächten engegengekommen ſei und nun den Wunſch
ausge=
ſprochen habe, den ganzen europäiſchen Fragenkomplex zuerſt
einmal mit einem Vertreter des Landes zu beſprechen das
Deutſchlands Weſtgrenze gegen Frankreich garantiere, ebenſo wie
es Frankreichs Oſtgrenze gegen Deutſchland garantiere, Früher
oder ſpäter, und je früher deſto beſſer, ſollte Simon nach Berlin
fahren, und zwar ganz beſonders im Hinblick darauf, daß er in
der nächſten Woche wieder Paris einen neuen, wenn auch
unpo=
litiſchen Beſuch abſtatten werde. Dazu bedarf es gewiß einiger
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 21. Febrt / 1935
Vom Tage.
Der Reichs= und preußiſche Miniſter für Ernährung und
Landwirtſchaft, Reichsbauernführer R. Walter Darre, empfing
einen der führenden Männer der rumäniſchen Landwirtſchaft,
Profeſſor Guſti. Reichsminiſter Darré und Staatsſekretär Backe
erläuterten bei dieſer Gelegenheit Geſetze und Maßnahmen
deut=
ſcher Agrarpolitik. Profeſſor Guſti war früher Kultusminiſter.
Die erſten beiden Tage der Arbeits= und Schulungstagung
des Hauptamts für Volkswohlfahrt, die zur Zeit in Kaſſel
ſtatt=
findet, ſtanden im Zeichen wichtiger Arbeit und ernſten Ringens
um die großen Probleme, die der NSV. für die Zukunft geſtellt
ſind.
Im Anſchluß an die geſtrigen Zwiſchenfälle zogen am
Mitt=
woch die Bauern von Sibini nach der Stadt Slov.=Brod, wo ſie
an der Grenze die Gendarmeriekette angriffen. Die Gendarmen
gaben eine Salve ab, wobei ſechs Bauern getötet wurden. Der
katholiſche Prieſter Praskitſch, der als Anſtifter der vorgeſtrigen
Unruhen gilt, wurde auf der Flucht in Agram verhaftet.
Die franzöſiſche Regierung hat grundſätzlich das Datum für
die Gemeindewahlen auf den 5. Mai feſtgeſetzt. Die Stichwahlen
finden acht Tage ſpäter ſtatt. Um den Abgeordneten den
Wahl=
feldzug zu ermöglichen, werden — wie üblich — zwei Monate
Parlamentsferien, die die Monate April und Mai umfaſſen
wer=
den, eingelegt werden,
Zwiſchen Feuerkreuzlern und Kommuniſten kam es am
Diens=
tag in Villejuif bei Paris zu Zuſammenſtößen, wo die
Feuer=
kreuzler eine warme Suppe an die Arbeitsloſen verteilten. Der
Führer der Feuerkreuzler, Oberſt de la Rocque, der perſönlich der
Verteilung beiwohnte, wurde von einigen Kommuniſten
ausge=
pfiffen, die ihm den Weg zu ſeinem Kraftwagen abſchneiden
woll=
ten. Die Polizei mußte eingreifen, um die Ruhe
wiederherzu=
ſtellen und Oberſt de la Rocque freizumachen.
Die Grippe=Evidemie wütet weiterhin in den franzöſiſchen
Garniſonen. In Metz ſtarben geſtern ſechs Soldaten, in Toul
fünf, in Verſailles zehn. Insgeſamt ſind ſeit Anfang d. Js. nach
Schätzungen 230 Soldaten der Grippe erlegen.
Vorbereitungen, an denen aber nicht nur engliſche und
fran=
zöſiſche Diplomaten teilnehmen ſollen.
Abſchließend ſetzt ſich das halbamtliche Blatt für den
baldmöglichen Beginn der Verhandlungen über
den Luftpakt ein, denn es ſei gewiß, daß dieſer Pakt allein
ſchon eine große ſtabiliſierende Wirkung haben würde. Es ſei
beſſer mit Verhandlungen auf einem
Teilge=
biet anzufangen und von hier aus eine
allge=
meine Verſtändigung anzuſtreben, als dieſe
allgemeine Verſtändigung zur Vorausſetzung
für Einzelhandlungen zu machen.
die Judutse Heit 9n0 Mäfſers
vor dem Volksgerichtshof als hochverräkeriſch
DNB. Berlin, 20. Februar.
Nachdem bereits gegen eine Anzahl von Anhängern der
Schwarzen Front Hochverratsanklage erhoben worden iſt, hatte
ſich der Erſte Senat des Volksgerichtshofes heute mit dem erſten
dieſer Fälle zu befaſſen.
Es handelt ſich dabei um einen 22jährigen Angeklagten, der
Ende Februar und Anfang März 1934 dreimal in Prag am
damaligen Sitze der Schwarzen Front geweſen iſt und von dort
rund 70 Briefe mit Propagandamaterial nach Deutſchland
ge=
bracht und hier zur Poſt befördert hat. Er wurde vom
Volks=
gerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren
Zuchthaus verurteilt. Der Vertreter der Reichsanwaltſchaft hätte
fünf Jahre beantragt.
Dieſer Entſcheidung kommt grundſätzliche Bedeutung zu, da
in der Verurteilung des Angeklagten zugleich die Beſtätigung
des hochverräteriſchen Charakters der Schwarzen Front liegt.
Dieſe von dem nationalen Bolſchewiſten Otto Straſſer ins Leben
gerufene Bewegung erſtrebt unter ſchärfſter Ablehnung des
legalen Kurſes Adolf Hitlers einen revolutionären Kampf mit
außerparlamentariſchen Mitteln. Dieſe Zielſetzung führte bereits
im Jahre 1930 zu einer Trennung von der NSDAP. Die
Gegen=
ſätze verſchärften ſich immer mehr, ſo daß ein Verbot der
Schwar=
zen Front nach der Machtergreifung durch den
Nationalſozialis=
mus unausbleiblich war. Inzwiſchen hat ſich die Schwarze Front
nach außen hin aufgelöſt, ihren Mitgliedern aber die Parole
er=
teilt, getarnt in allen ihnen zugänglichen Stellen an der
Vor=
bereitung „der zweiten Revolution” weiterzuarbeiten.
Otto Straſſer flüchtete ins Ausland und leitete von Wien
und ſpäter von Prag aus den Kampf gegen das neue
Deutſch=
land mit den gemeinſten Mitteln.
Der Vorſitzende betonte in der Urteilsbegründung, die
Be=
weisaufnahme laſſe mit aller Deutlichkeit erkennen, daß Otto
Straſſer und die von ihm geleitete Schwarze Front
hochver=
räteriſche Ziele verfolgen.
Verlängerung des Stillhalkeabkon mens
für kurzfriſtige Auslandsſchulen
der deutſchen Länder, Gemeinden und öff
üklich=
rechklichen Körperſchaften.
DNB. Berlin, 20. ſbruar.
Die Verhandlungen über die Verlängerung des S
lhalteab=
kommens über die kurzfriſtigen Auslandsſchulden der deutſchen
Länder, Gemeinden und öffentlich=rechtlichen Körperſe ften, die
zwiſchen dem deutſchen Schuldner=Ausſchuß und den Ver etern der
beteiligten Gläubiger=Ausſchüſſe in den letzten Tagen / Berlin
ſtattgefunden haben, ſind am Mittwoch durch die Unt ſeichnung
eines neuen Abkommens zu Ende geführt worden. Der Ge mtbetrag
der in Frage kommenden öffentlichen Schulden beläuft ſi auf rund
110 Millionen Reichsmark. Der im vorigen Jahr getrof nen
Ver=
einbarung entſprechend, iſt das neue Abkommen für deut ſe
öffent=
liche Schulden von 1935 für die Zeit vom 16. Mär: 1935 bis
15. März 1936 abgeſchloſſen worden. Die Beſtimmunge des
Kre=
ditabkommens für deutſche öffentliche Schulden von 1934 elten
un=
verändert auch während des neuen Stillhaltejahres Die
Be=
ſprechungen ſind in einem freundſchaftlichen Geiſte gefülk worden
und haben ein beiderſeits befriedigendes Ergebnis gezeſigt.
*
Forkſchritke in der Erzeugungsfhlacht
Die Erhebungen über die landwirtſchatlichen
Anbauflächen von Wintergetreide und 2nps
loſ=
ſen erkennen, daß die Wirkung der Erzeugungsſchlacht hon ſehn”
deutlich iſt. Der Anbau von Winterroggen und =weizen ſt zurück
gegangen, dagegen weiſt der Anbau von Wintergerſt hund vor”
allen Dingen von Raps eine ſehr beträchtliche Steig zng auf.
Der Sinn der Erzeugungsſchlacht iſt je nicht der
einer uferloſen Produktionsſteigerung, ſondern eine An
hſſung=
der landwirtſchaftlichen Erzeugung an ſie
Be=
dürfniſſe des Volkes ſelbſtverſtändlich aue unter
einer möglichen Vermehrung der bentigten
Erzeugniſſe. Dazu iſt die Aufklärung die wichtigſ
WVoraus=
ſetzung. Mit Zwang allein iſt nicht viel zu machen, es e4, den iſ
ſeiner Arbeit konſervativen Bauern dafür zu gewinn””, daß er
die Kräfte des Bodens nutzbar macht für die Verbre ſerung,
unſerer Erzeugungsgrundlage. Wir habeiſin den
letzten Jahren darunter gelitten, daß wir zurſel Ge
treide und zu wenig Futtermittel hatten! Hiet
iſt ein Ausgleich möglich, ebenſo iſt durch die pfle liche
Be=
handlung der Zucht eine Steigerung des Milche trage
und damit eine Vergrößerung unſerer Fett kodut
tion, ſowie auch eine erhebliche Vermehriag der
Eiererzeugung erreichbar. Wir halten uns nie an de
Begriff der Autarkie, aber das eine iſt doch ſicher, deſunge
zählte Millionen an Deviſen geſpart derdeſ,
können, wenn es der Landwirtſchaft ellingt,
ihren Ertrag auf dem Gebiet zu ſteigen auſo
dem wir heute noch ſtark vom Ausland
alſängit=
ſind. Wir ſparen dadurch Deviſen und e balten
exportmäßig geſehen, größere Bewegungsfreit
heit. Der Uneingeweihte macht ſich ja keinen Begriff, m weicht
rieſigen Werte es da geht. Nur ein kleines, aber chara Friſtiſche
Beiſpiel. Im Rahmen der Erzeugungsſchlacht ſpielt au die B9.
denbearbeitung und die Bekämpfung des Unkrautes ei ) weſenſ
liche Rolle. Es iſt ausgerechnet worden, daß durch die Bekänp.
fung des Unkrautes die deutſche Getreideernte um 3½—4 Mil
lionen Tonnen erhöht werden kann. Anders herum ge hen, da ue
bei Vernichtung dieſer Schädlinge die für den Getreid hbau eiln
forderliche Fläche um 1 Million Hektar geringer ſein k mte, die u
ſer Boden alſo für andere Zweck frei wäre. Der Gel wert de.
Schadens, den das Unkraut dem deutſchen Bauern zu gt, win in
auf mindeſtens 600 Millionen Mark pro Jahr geſchätz
Im deutſchen Boden liegen alſo noch gewaltige Sätze ver
borgen, deren Hebung der Landwirtſchaft möglich iſt. E= wäre ei,
ſchöner Erfolg des Reichsnährſtandes, wenn es der au lärendel,
Arbeit der Erzeugungsſchlacht gelänge, die jetzt noch b ſchliegen.
den Millionen für die deutſche Volkswirtſchaft zu aktiy ſren un.
nutzbar zu machen.
Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger beſichtigte e tern 90,
Berliner Automobil=Ausſtellung. Eingehend beſichtigte ſer Gauz
leiter vor allem die Stände der Adlerwerke und der pelwerl
und ließ ſich deren bemerkenswerte Neukonſtruktionen jgea. Gl.
konnte ſich von dem großen Fortſchritt der rhein=mainiſ en Auto
mobilinduſtrie überzeugen und ſprach ſich ſehr anerken end dan
über aus, daß die Initiative der rhein=mainiſchen Wir haft del
großen Erfolg der Automobilinduſtrie mit gefördert.h/
ehdpm and die dealſche Mant.
Zum 125. Geburtstag des Meiſters am 22. Februar.
Frederie Chopin iſt einer der Meiſter, der der deutſchen
tomantik ganz beſonders ſtarke Anregungen gegeben hat,
ob=
wohl er weder Deutſcher iſt, noch in ſtarkem Maß von deutſcher
Sonkunſt abhängig wurde. Geborener Pole, erlebt er die Zeit
der ſtärkſten Knechtung ſeines Vaterlandes unter der ruſſiſchen
Herrſchaft. Unvergeſſen ſind ſeiner Nation noch die verſchiedenen
eilungen Polens, in denen Rußland, Oeſterreich und Preußen
dem Land die letzte Selbſtändigkeit nahmen. Schon aus dieſer
rühen Zeit her ſchließt ſich die polniſche Bildung vor allem an
die franzöſiſche Kultur an. Franzöſiſche Sprache und Kunſt
indet in der polniſchen Geſellſchaft beſonders ſtarke Pflege. Die
Zeit, in der Napoleon das Großherzogtum Warſchau errichtete,
bar ebenfalls für die nationaldenkenden Polen ein
Hoffnungs=
chimmer auf Neuerweckung ihrer Selbſtändigkeit. Der Wiener
Kongreß machte allen dieſen Hoffnungen ein Ende, und die
Kernlande Polens ſeufzten in der Zeit der Reaktion beſonders
chwer unter dem ruſſiſchen Joch. So kommt es, daß ſich in
Chopins künſtleriſcher Eigenart polniſch=ſlawiſche Züge und
franzöſiſche Bildung aufs engſte paaren. Darüber hinaus aber
ſt der empfindſame und fein beſaitete Künſtler einer der
wich=
tigſten Träger romantiſcher Kunſt und Lebensauffaſſung in der
Nuſik. Alles, was in ſeiner Jugend ähnlich geartet war, nimmt
r begierig in ſich auf, er lernt die Nachtſtücke des Ruſſen Field
ennen, er vertieft ſich in die Kunſt Carl Maria von Webers
und iſt ſchon von ſeinen früheſten Werken ab ein durchaus
Eigener.
Jede ſeiner Melodien atmet den Geiſt ſlawiſchen Volkstums
und auch ſeine Harmonik ſchließt ſich mit Vorliebe an die
Schwermut ſlawiſcher Kunſt an. Dazu kommt der ritterliche
Sinn, die Freude am Erleben in der eleganten Welt, die ſeinen
Verken Grazie, feinſten Unterhaltungsgeiſt und ſprühendes
Leben verleiht. Seine Kunſt verkörpert geiſtig das Beſte, was in
ſener Zeit feiner Bildung die Salons führender Kreiſe zu bieten
vermochten. Daß er ſtiliſierte Tanzmuſik, empfindungsvolle
Cha=
rakterſtücke und feurig ritterliche Bravourkompoſitionen
bevor=
zugt, zeigt ſeine Gebundenheit an dieſe damals. internationale
Rultur.
Früh zum bedeutenden Pianiſten gereift, bezaubert Chopin
durch ſein eigenartiges, hingebendes, verſonnenes und dann
zur größten Leidenſchaftlichkeit ſich ſteigerndes Spiel die
kunſt=
verſtändigen Adelskreiſe ſeiner Heimat und ſpäter die
franzö=
ſiſchen Salons, nachdem ihm Paris zur zweiten Heimat
gewor=
den iſt. Seine Kompoſitionen verbreiten ſeinen Ruhm bald über
ganz Europa, beſonders als Franz Liſzt es ſich zur Aufgabe
macht, für Chopins Kunſt einzutreten. Neben Liſzt iſt es
beſon=
ders der mit Chopin genau gleichalte Schumann, der die
Be=
deutung des polniſch=franzöſiſchen Meiſters erkennt und auf ſich
wirken läßt. Durch ſeinen ſpäten endgültigen Entſchluß, Muſiker
zu werden, iſt Schumann noch Lernender, als Chopins künſt=
leriſche Perſönlichkeit ſchon zu voller Reife und vielſeitiger
Aus=
ſtrahlung gelangt iſt. Und ſo zeigen ſchon viele der frühen
Klavierkompoſitionen Schumanns deutlich den Einfluß Chopins,
der aber in ſeiner Reinheit nur ſelten in Erſcheinung tritt,
ſondern in ſtarkem Maß abgewandelt, wie auch der Einfluß
Mendelsſohns die Farbigkeit von Schumanns Muſik noch erhöht.
So wird Chopin früh der Liebling der romantiſchen Kreiſe, die
in der überſchwänglichen Hingabe an perſönlichſte Leiſtungen,
im Nachempfinden gerade trüber und unglücklicher
Seelenzu=
ſtände die höchſten künſtleriſchen Reize fanden. Als dann noch
Chopins früher Tod, ſein beklagenswertes Geſchick, ſein kurzes,
ſo oft getrübtes Liebesglück ihn auch zu einem beſonderen
Ver=
treter romantiſchen Heldentums machten, wuchs die Verehrung
ſeiner Werke zu einem wahren Kult.
So viel darum auch deutſche Künſtler und deutſche Kunſt
Chopin zu verdanken haben, ſo ſehr die Pflege ſeiner
fein=
nervigen, farbenſchönen, klanggeſättigten und edlen Muſik Allge=
meingut der ganzen gebildeten Welt geworden iſt, ſo ſe
wir doch gerade in ihm den Vertreter einer Romantik
ſich in Geiſt und Seele von deutſcher Romantik weſent
ſcheidet. Denn unſere größten Meiſter vermochten al
bejahende ſich zu einer Kraft der Geſtaltung und Ar
deutſchen Weſens emporzuſchwingen, die ſie in ſcharf
ſatz zu Chopins Werken ſtellen. Und ſelbſt die in
Lebensſchickſal früh Verlöſchenden wie Weber, Schume
Wolf, ſind bei aller Feinfühligkeit ſo typiſche Vertrete
Volkstums, wie es Chopin für die eigentümliche
polniſchen und franzöſiſchen Weſens wurde.
müſſen!
hen, diß
h unter
Lebens
prägung
Gegen=
Inlichem
n. Huge
unſeres
Liſchung
ein Bärmtädter
als Begründer der Händelbewet!t
(Zum 250. Geburtstag Gg. Frdr. Händels am 23. F ruak.)
In ſeinem „Leben” (Lpzg. 1893) erzählt der 2
Gg. G. Gervinus von dem reichen geiſtigen Leben
Jahre des letzten Jahrhunderts, das ſich an der Bühn
ſtrebenden Reſidenz entwickelte. Ludewig I. bet
ſelbſt als Kapellmeiſter und übte mit größter Sorgfalt
ein. „Dieſe Sorgfalt gab dann den Vorſtellungen, die
den Gegenſtänden nach ſtets in würdiger Höhe hiel
anerkannten Wert, der allſonntäglich Maſſen von F
Gäſten in Darmſtadt verſammelte.‟ Das Schauſpiel I
Händen des begabten Goetheſchülers Franz Grüneu
dem jungen Gervinus Gelegenheit, die klaſſiſchen Stüdk
ſter „Vollendung und Abrundung” zu ſehen. An dieſ
erfahrungen des ſpäteren, ſo weitſchichtigen Geſchicht
und Beurteilers knüpft ſeine Beſchäftigung mit der 9
ſchen Tonwelt: „Ich hatte in meiner Vaterſtadt
und nur die klaſſiſchen Werke der Oper, in einer Vo
heit gehört, die nicht leicht wieder vorkommen mag”
den Unterbau zu der ausgedehnten Kenntnis Händelſch
die Gervinus ſich ſpäter erwarb.
In Heidelberg war es, wo er als Student
gehender Hochſchullehrer mit der Kunſt des ausgebürg
breiten Maſſe des deutſchen Volkes ſo gut wie unbekan
ſters vertraut wurde. Ein hochbegabter Unzünftiger
deutende Rechtslehrer Thibaut, war es, der unerm
alten Meiſter pflegte. In ſeinem „Singverein”, wo
Schönſte auszupflücken lieb te”, hatte er Heidelberg zur
macht, „wo mr. öndel damals vielleicht auf dem
am andächtigſten verehrte‟.
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der au.
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Donnerstag, 21. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 52 — Seite 3
Franzöſiſche Kolonialſorgen.
zebergreifen der Welkwirkſchaftskriſe auf Franzöſiſch=Nordafrika. — Kakaſtrophale Noklage der Bevölkerung.
Kommuniſtiſche und panarabiſche Agikakion. — Separaliſſiſche Tendenzen.
örperſch
De
Tagen
die Untel
Hiobsbotſchafken aus Afrika.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 20. Februar.
Der Geſt In Paris tagt zur Zeit die Kolonialkonferenz. Da ſie mehr
kläuft ſich auf Arbeit als auf Repräſentieren eingeſtellt iſt, fand ſie zunächſt
* getrofſl bei der öffentlichen Meinung wenig Intereſſe. Die Berichte der
ür deutſſ drei großen nordafrikaniſchen Kolonien Frankreichs, Marokko,
b. Märzl, Algier und Tunis, haben jedoch alarmierend gewirkt.
mungen Nordafrika befindet ſich in einer
on 1934 zverzweifelten Wirtſchaftslage.
ſte gefühl zöſiſch=Nordafrika zu den
Gebie=
is gezel, ten die von der
Weltwirtſchafts=
krſe wenig berührt worden
waren. Inzwiſchen hat ſich aber
ſdie Lage raſch kataſtrophal
ge=
ſändert. Die nordafrikaniſchen
Waren finden in Frankreich kei=
und 9, nen genügenden Abſatz mehr,
ob=
wohl die Kolonien, beſonders
Ulgier, die beſten Kunden
Frank=
ſeichs ſind. Der franzöſiſche
Markt wird ihnen, um die ſüd=
Frnzöſiſch=
dings Abhilfe geſchaffen werden ſoll, darüber gehen die
Mei=
nungen ſehr weit auseinander. Von der einen Seite kommt der
Ruf nach dem „ſtarken Mann”. Dabei iſt an General Weygand
gedacht, der nach dieſen Plänen als militäriſcher Oberkommiſſar
für alle drei Kolonien — Marokko, Algier, Tunis —
vorgeſchla=
gen wird. Das Parlament dagegen möchte es lieber mit Güte
verſuchen. Es will nicht anerkennen, daß eben durch die
Ent=
ſendung der Afrikaner nach Europa im Weltkrieg die
Unzufrie=
denheit in die Araber hineingetragen wurde, weil ihnen das
Gefühl der Unterlegenheit gegenüber dem Europäer, vornehmlich
lejchresl Ach vor kurzem zählte Fran= Muſſolini verabſchiedeke die erſten 3o00 Mann Jkaſiener für Abeſinien.
ranzöſiſche Produktion nicht zu
ſefährden, außerdem noch
künſt=
ne Ant ich verſchloſſen. Auf die Dauer
9 an önnen die Kolonien franzöſiſche
auch Waren nicht mehr kaufen und
ben uch das franzöſiſche Kapital
ſicht mehr verzinſen, wenn das
ranzöſiſche Mutterland ihre Pro=
„ütion nicht übernimmt.
Von allen Punkten kommen
ſiobsnachrichten, und man iſt
zuf ſchwere Unruhen gefaßt.
ſie franzöſiſche Preſſe berichtet
allerdings nur ſpärlich und
brſichtig — über blutige
Un=
uben in Algier. Der
franzö=
ſche Innenminiſter beabſichtigt,
ch binnen kurzem nach Algier
begeben, um an Ort und
bielle die wichtigſten
Informa=
ſionen zu ſammeln und die
ſtingendſten Maßnahmen zu
tref=
von Damaskus und Kairo
ge=
hen ſich die Notlage der Be=
ſerung zunutze gemacht. Die Stimmung bei den franzöſiſchen
miſten iſt aber eher noch drohender als bei der eingeborenen
Mülkerung. Es machen ſich ſogar ſeparatiſtiſche Tendenzen
be=
ſtankreich ſteht praktiſch vor der Entſcheidung, ſeine
nord=
ffiſhniſchen Kolonien wirtſchaftspolitiſch entweder als Inland
betrachten öder aber ihnen die Freiheit, zu gewähren, eine
bene Wirtſchafts= und Finanzpolitik zu führen. Beide Löſungen
ſürden außerordentlich große Opfer erfordern, aber es ſcheint,
Ewenn eine Entſcheidung nicht mehr länger hinausgeſchoben
hiden könnte.
Der franzöſiſche Miniſterrat hat am Dienstag auch die
Er=
ſchtung eines beſonderen Amtes für die franzöſiſchen Beſitzungen
ur mohammedaniſcher Bevölkerung beſchloſſen. Damit wird zum
Mten Male auch offiziell zugegeben, daß in den nordafrikaniſchen
blonien nicht alles zum Beſten ſteht, denn bisher wurden dieſe
Bwierigkeiten faſt durchweg totgeſchwiegen. Die Regierung hat
Du eingeſehen, daß dies nicht mehr möglich iſt. Dieſe Unruhen
wen ſchon einen zu großen Umfang angenommen, und es ſcheint,
25 ſie ſich über das ganze nordafrikaniſche Gebiet ausdehnen.
Nun hat aber die Stabiliſierung der franzöſiſchen Herrſchaft
A viel Geld und Blut gekoſtet, vor allen Dingen in Marokko,
D die Kämpfe gegen die eingeborenen Stämme ungefähr ein
lenſchenalter dauerten. Kein Wunder, wenn die franzöſiſche
Eoerung nervös wird, ſobald die Gefahr auftaucht, daß der=
„a9 verluſtreiche Kämpfe ſich wiederholen könnten. Wie aller=
Unter gewaltigem Jubel der Bevölkerung verabſchiedete der italieniſche Miniſterpräſident Muſſo=
Die kommuniſtiſche und die lini die erſten 3000 Italiener in Rom, die ſich bereits nach Abeſſinien einſchifften. Unſer Bild
Aite panarabiſche Agitation, zeigt eine Abteilung der feldmarſchmäßig ausgerüſteten Truppen auf dem Wege zur Verladeſtation.
gegenüber den europäiſchen Waffen — die ſie jetzt ſelbſt
beherr=
ſchen —, verloren ging. Die Pariſer Linkskreiſe ſind jedoch
optimiſtiſch genug, zu glauben, daß die europäiſche Erziehung der
afrikaniſchen Jugend der beſte Weg ſei, den Eingeborenen in das
große franzöſiſche Reich einzugliedern. Daladier zieht daraus
die letzte Konſequenz, indem er bereit iſt, den Eingeborenen das
uneingeſchränkte franzöſiſche Bürgerrecht zu verleihen, in der
Hoffnung, ſie dadurch endgültig zu gewinnen. Aber er ſtößt
da=
mit auf Widerſpruch, weil gerade die Kenner Nordafrikas
da=
gegen einwenden, daß dieſe Methode das beſte Mittel ſei, die
Unzufriedenheit zu ſteigern.
Franzöſiſcher Diplomakenſchub in Warſchau
und Brüſſel.
Ein bedeutſamer Diplomatenſchub, der die franzöſiſchen
Bot=
ſchaften in Warſchau und Brüſſel berührt, ſteht unmittelbar
be=
vor. Der bisherige franzöſiſche Botſchafter in Warſchau Laroche,
wird nach Brüſſel verſetzt werden, wo der gegenwärtige
Bot=
ſchafter Paul Claudel die Altersgrenze erreicht und in den
Ruhe=
ſtand verſetzt wird. Zum Botſchäfter in Warſchau
wird der bisherige Geſandte in Prag und
gegen=
wärtige Generalſekretär des Miniſterpräſidiums Leon Noél,
ernannt werden. Noél iſt eine der Hoffnungen der
franzöſiſchen Diplomatie, und ſeine Wahl dürfte wohl
mit dem Wunſche der franzöſiſchen Regierung, die Beziehungen
zu Polen wieder beſſer zu geſtalten, zuſammenhängen.
mal
Da4
Gervinus trat, unterſtützt von ſeiner begabten Gattin, Vic=
Ee Schelver in Thibauts Erbe ein. Die beiden gründeten
hen neuen „Singverein”, in dem ſie „zuletzt mit den ſchönſten
Slolgen faſt alle, auch die größten Händelſchen Oratorien,
auf=
en und ſo den großen Kunſtbau in dem unverſtümmelten
Erie des Meiſters anſchauen lernten.” Mit Recht konnte wohl
Emnus von ſich ſagen, daß ihm auf Grund dieſer unermüd=
Den häuslichen Kunſtpflege eine Erfahrung in
Händelauffüh=
ien zu Gebote ſtünde, wie keinem damaligen ausübenden
uſiker.
De Verehrung für den Meiſter tat ſich nach außen kund
*9 Anſtoß und regſte Mitarbeit als Wortführer an der Grün=
8 der Deutſchen Händelgeſellſchaft, die zur Veranſtaltung von
a Aundertſeiern zu Händels Todestag und zur Errichtung des
Luer Händeldenkmals führte (1859), Bedeutender als das äußere
mmal iſt die Herausgabe der Werke Händels durch die
Geſell=
ai die (1859—1894 in 100 Bänden) der erſte wiſſenſchaftliche
tüibeſorſcher, Frdr. Chryſander, beſorgte. Auch an ihr war
Shns unermüdlich beteiligt, vor allem durch die ſchwierige
Serſchung der engliſchen Texte. Als Anerkennung iſt Chry=
Des großes Händelwerk Gervinus zugeeignet, wie umgekehrt
L cis den buchmäßigen Niederſchlag ſeiner Händelerkenntnis
M rückgewidmet hat.
N dieſem „weitausholenden Spätwerk „Händel und Shake=
Sate: Zur Aeſthetik der Tonkunſt”, will Gervinus erweiſen,
Ne beiden Großen, „von zwei blut= und bildungsverwandten
alen ausgegangen und wetteifernd bewundert”, in Anlage,
rtlag und Schickſal tief verwandt ſind, wie beide aus dem ge=
Slaonen Grunde germaniſcher Volksart erwachſen. Beider
Tsidgreiten von ſüdlicher zu nordiſcher Kunſtauffaſſung zog ihn
* Dinwendung zum Volkstümlichen kam ſeinen eigenen
Sacalungen entgegen. Aus dem Vergleich erwächſt dann in
Dugnahme auf Händels Werk eine Schönheitslehre der
estchse die uns vielleicht heute in manchem einſeitig und überholt
eunes ma imner aber verſucht Gerwinus in geiſtver=
Lauder Aingabe an Händels befreiende Größe, „dieſen lauteren
asilke,1, in vollem Fluſſe in unſere heimatlichen Fluren
zurück=
leit=
Sin die bichniſche Spannung in den Händelſchen Oratorien
Stahise Gerninus früh. „Muſitbramen” nannt er ſie, die erſt
Lai Honlperſtandene Bihnenauführunge, voll erſchloſſen wer=
7 könnten.
I ere Zeit konnte daran denken, ſolchen Forderungen
La A perhden. Vieles bleibt noh zu tun un den in der
Sider Ruhnshale der Weſtminſterabtei beigeſetzten deut=
Jdweiſter volig bei uns rückzubürgern. Wegbahnend dazu
i Sie acn Hi Hte H. E. e S der ect
Lrnſtadt 2
Karl Balſer.
Wider den Lärm.
Lärm hat es zu allen Zeiten gegeben. Früher beklagte man
ſich über Kindergeſchrei Peitſchenknallen und rumpelnde
Fahr=
zeuge auf buckligem Steinpflaſter, die die Nachtruhe der fleißigen
Bürger ſtörten. Heute ſind es Motore aller Art, Verkehrsmittel,
Rundfunkapparate, Lautſprecher und Schallplattenmuſik, die den
arbeitenden Menſchen und den ermüdeten Großſtädter nicht zur
Ruhe kommen laſſen. Auch das Kindergeſchrei iſt trotz des
Ge=
burtenrückganges immer noch eine Störungsquelle ſowohl für
Eltern wie für kinderloſe Hausbewohner; denn die einzigen
Kinder brüllen dank der erhöhten Sorge, mit denen man ſie
umgibt oft für drei. Die Waſſerleitung und das Badezimmer,
die auf ihrem hygieniſchen Siegeszug jetzt bis in die
Kleinſt=
wohnungen eingedrungen ſind, ſind bei dünnen Wänden auch
recht peinliche Störenfriede für nervöſe Menſchen geworden.
In einem modernen, vornehmen Hotel rauſcht es zu allen Tages=
und Nachtzeiten irgendwo, und mancher Ruhebedürftige ſucht
in der Sommerfriſche deshalb lieber ein Zimmer ohne
Bade=
einrichtung und fließendem Waſſer. Glücklicherweiſe gewöhnen
ſich die allermeiſten Menſchen ziemlich ſchnell an dieſe Geräuſche,
auch wenn ſie in unregelmäßigen Zwiſchenräumen auftreten.
Viele nervöſe, reizbare Perſonen leiden aber unter Störungen
durch Lärm ganz erheblich. Man ſollte vom Standpunkt des
nervenfeſten Menſchen mit abgehärteten Sinnesorganen nicht ſo
verächtlich auf die Lärmgequälten herabſehen, wie das
manch=
mal geſchieht; denn auch durch ſchweres Erleben, durch Kummer
und Sorgen können widerſtandsfähige Nerven überreizt werden,
und dann wird eine ſtörende Inanſpruchnahme unſerer
Sinnes=
organe um ſo qualvoller empfunden.
Der Kampf gegen den unnötigen und übermäßigen Lärm
iſt daher durchaus berechtigt, und es muß anerkannt werden,
daß in dieſer Richtung bereits ernſthafte und auch erfolgreiche
Abwehrmaßnahmen eingeſetzt worden ſind. Im Rundfunk hören
wir immer wieder die Mahnung, Rückſicht auf Ohren und
Nerven unſerer Mitmenſchen zu nehmen, den Lautſprecher nicht
ſo laut wie möglich und nicht bei offenem Fenſter anzuſtellen.
Die Verkehrspolizei hat ſogar einen regelrechten,
wohldurch=
dachten Feldzug gegen den Straßenlärm eingeleitet.
Motor=
räder und Laſtautos, die nicht über vorſchriftsmäßige gut
funktionierende Schalldämpfungseinrichtungen verfügen, können
auf 14 Tage eingezogen und die Fahrer gezwungen werden, die
nötigen Verbeſſerungen anbringen zu laſſen. Man ſucht auch,
die Kraftfahrer zu erziehen, mit möglichſt wenig Hupſignalen
auszukommen, und während eines Aerztekongreſſes konnte in
einem großen Kurort ſogar ein allgemeines Hupperbot in ſehr
befriedigender Weiſe durchgeführt werden.
Bor eradienBeridialangenin avefihen
Andeukungen der ikalieniſchen Preſſe.
EP. Rom, 20. Februar.
Die italieniſche Oeffentlichkeit wird immer deutlicher und
ein=
dringlicher auf die Möglichkeit ernſterer
Verwicke=
lungen mit Abeſſinien vorbereitet. Die Blätter
verwei=
ſen auf die Möglichkeit, daß der Kaiſer von Abeſſinien ſeinen
Ver=
ſöhnungswillen gegenüber den ihn umgebenden Stammesfürſten
nicht durchſetzen könne. Während der Kaiſer ſelbſt eine
verſöhnliche Politik verfechte und für eine
Wieder=
gutmachung der durch die verſchiedenen Grenzzwiſchenfälle
verur=
ſachten Schäden eintrete, hetzten angeblich die Kreiſe
um den Kaiſer gegen eine Verſtändigung. Einige
abeſſiniſche Stammesführer verlangen angeblich ſogar einen
An=
griff gegen die italieniſche Kolonie, um vor dem Eintreffen der
italieniſchen Truppenverſtärkungen einen Erfolg zu erzielen.
Demgegenüber wird in der Preſſe darauf hingewieſen, daß
Italien in Addis Abeba die Herſtellung einer weiteren
neutralen Zone zwiſchen dem italieniſchen und
dem abeſſiniſchen Grenzgebiet vorgeſchlagen habe, um
neue Zuſammenſtöße zu vermeiden. Die abeſſiniſche Regierung
habe lich anfänglich geweigert, auf den italieniſchen Vorſhlag
ein=
zugehen, dieſem aber ſpäter unter der Bedingung zugeſtimmt, daß
die Nomadenſtämme in der neutralen Zone Bewegungsfreiheit
zugeſichert erhalten. Die Blätter weiſen darauf hin, daß Italien
dieſes Anſuchen deshalb abgelehnt habe, weil die Befürchtung
be=
ſtehe, daß die Nomadenſtämme bei Gelegenheit die italieniſchen
Grenzpoſten in hinterliſtiger Weiſe angreifen könnten.
Abſchlie=
ßend betonen die Blätter, daß die Verhandlungen, die zwar nicht
abgebrochen ſeien, wegen der angeblichen unnachgiebigen Haltung
Abeſſiniens zum Stillſtand gekommen ſeien.
Einſchiffung von 700 Mann ikalieniſcher
Geniekruppen.
Auf dem Dampfer „Montenegro” ſind am Mittwoch mittag
in Neapel 700 Mann italieniſcher Pioniertruppen und
umfang=
reiche Materialbeſtände nach Oſtafrika in See gegangen. Die
Ein=
ſchiffung, der auch Kronprinz Umberto perſönlich beiwohnte, war
mit begeiſterten Kundgebungen verbunden. Die 700 Mann zogen
unter dem Geſang von Kriegsliedern in feſtlichem Umzug von den
Kaſernen durch die Straßen der Stadt nach dem Hafen und
wur=
den überall von der Bevölkerung begeiſtert gefeiert.
Der Oberſte italieniſche Verteidigungsrat iſt heute, Mittwoch,
unter dem Vorſitz Muſſolinis, zu ſeiner fünften Sitzung
zuſam=
mengetreten. Zur Teilnahme an dieſer Sitzung iſt auch der
Gou=
verneur von Libyen, Luftmarſchall Balbo, nach Rom gekommen.
Frankreich für eine neukrale Zone in Abeſſinien?
DNB. Paris, 20. Februar.
Außenminiſter Laval hat am Dienstag den abeſſiniſchen
Ge=
ſandten empfangen. Nach dem „Journal” bemühen ſich England
und Frankreich um eine Entſpannung im italieniſch=abeſſiniſchen
Streit. Sie ſetzen ſich für die Schaffung einer neutralen Zone an
der Grenze zwiſchen Abeſſinien und den italieniſchen Kolonien ein,
die Laval bereits in Genf angeregt hatte. Laval habe bei ſeiner
geſtrigen Beſprechung mit dem abeſſiniſchen Geſandten hierauf
be=
ſonders beſtanden.
* Unerwarkeie Bundesgenoſſen.
* Die Verhandlungen um eine Art Waffenſtillſtand zwiſchen
Abeſſinien und Italien durch Errichtung einer neutralen Zone
kommen nicht recht vom Fleck. Die Italiener ſetzen ihre
Rüſtun=
gen fort, betonen aber gleichzeitig, daß es ſich nur um
Vor=
ſichtsmaßregeln handle, ſo daß eine akute Gefahr für den Frieden
nicht zu beſtehen braucht.
Ganz überraſchend haben jetzt die Abeſſinier Bundesgenoſſen
erhalten, und zwar in den Negern der Vereinigten Staaten. In
den Negervierteln von New York herrſcht große Empörung über
den Verſuch „das letzte ſchwarze Kaiſerreich der Welt” zu
ver=
nichten. Ein bekannter Negerflieger will mit Kampfflugzeugen
den bedrängten Abeſſiniern zu Hilfe kommen. Sehr viel Wert
wird man freilich in Addis Abeba auf die Unterſtützung nicht
legen, denn die Anſicht, daß Abeſſinien etwa ein Negerreich
wäre, iſt grundfalſch. Die Abeſſinier ſind Hamiten und ſonderten
ſich von der unterworfenen Negerbevölkerung ab. Einſtweilen
tobt ſich denn die Kriegsbegeiſterung der amerikaniſchen Neger
gegen die italieniſchen Eishändler und Makkaroni=Verkäufer aus,
die von ihnen boykottiert werden, für die Betroffenen ſicherlich
ein ſchmerzlicher Verluſt, aber von welterſchütternder
Bedeu=
tung iſt das gewiß nicht.
Schwieriger iſt es, den Lärm in den Wohnungen abzuſtellen.
Da beklagt ſich eine Dame bitter über eine altmodiſche
Kühl=
anlage, deren Lärm ihr die Nachtruhe raubt. Es iſt ihr auch
mit Hilfe der Wohlfahrtspolizei nicht gelungen, dieſen
Quäl=
geiſt zum Schweigen zu bringen. Man kann nur hoffen, daß
ſolche unzweckmäßige Apparate recht bald kaputt gehen, denn es
gibt heute beſſere Einrichtungen dieſer Art, die völlig
geräuſch=
los arbeiten. Die alten Staubſauger, die anſcheinend allzu
dauerhaft gebaut worden ſind, machen auch vielzuviel Lärm
und ſollten durch neue Apparate mit „flüſternden” Motoren
er=
ſetzt werden. Ganz ohne Lärm wird es aber doch nicht gehen,
alſo muß man ſich dagegen wappnen. — Es gibt ausgezeichnete
kleine Wachsverſchlüſſe für den Gehörgang, an die man ſich
leicht gewöhnt, aber daneben ſollte man doch auch verſuchen, ſich
etwas gegen die ärgerlichen Geräuſche abzuhärten, ſich
ſozu=
ſagen immun gegen Lärm zu machen. Das iſt gar nicht ſo ſchwer.
Man hört nämlich nur das, was man hören will oder vielmehr
worauf man die Aufmerkſamkeit eingeſtellt hat. Im Kriege
ſchliefen wir trotz des furchtbaren Lärms einer feuernden
Mörſer=
batterie, aber wenn der eigenartige hohe Ton feindlicher Flieger
erklang, wachten wir auf. Wenn ſich jemand einmal über ein
beſtimmtes Geräuſch geärgert hat, ſo wird er beſonders
empfind=
lich dagegen, und dann iſt es ſchwer, ſich von dieſer Einſtellung
zu befreien.
Dr. G. K.
—Von der Univerſität Gießen. Der ordentliche Profeſſor
an unſerer Univerſität Dr. Karl Vanſelow hat den an ihn
ergangenen Ruf auf das Ordinariat für Waldbau an der
Univer=
ſitat Freiburg i. Br. zum 1. April 1935 angenommen.
Auf, auf, Ihr Wandersleut! Mit dieſem Titel erſcheint
im Wilhelm Limpert=Verlag, Berlin SW. 68, in neuer Auflage
das bereits vielſeitig beliebt gewordene Büchlein, das eine
Un=
menge heiterer und ernſter Worte zum Nachdenken über
Volks=
tum, Natur und Wandern enthält. Die Auswahl hat Profeſſor
Fritz Eckardt=Dresden zuſammengeſtellt, und als Herausgeber
zeichnet der Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen, Berlin
NW. 40. Das Buch hat einen Umfang von 160 Seiten, iſt
druck=
techniſch gut geſtaltet und koſtet nur 80 Pfg.
Die Wildküche. Zuſammengeſtellt in der Reihenfolge des
Jagd=
jahres nach erprobten Familienrezepten, erfahrener
Jäger=
frauen. Von Werner Siebord. (Verlag J. Neumann,
Neudamm.)
Das Buch verdankt ſein Entſtehen einem praktiſchen
Bedürf=
nis, wurde es doch zum Nutzen aller Schweſtern in St. Huberto
und zur Magenfreude aller Waldgenoſſen geſchaffen. Während es
die allgemeinen Zurichtungs= und Kochregeln als bekannt
vor=
ausſetzt, bringt es — den Jahreszeiten nach geordnet — eine
bunte Fülle der Rezepte zur Zubereitung der verſchiedenſten
Wildarten, die alle den großen Vorzug haben, daß ſie aus der
Praxis ſtammen.
Seite 4 — Nr. 52
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Vereinigung früherer
Leibgardiſten Darmſtadt.
Am 19. Februar entſchlief
nach ſchwerem Leiden unſer
langjähriges treuesMitglied
Kamerad
WilhelmDöll
1901)
Reichsbahninſpektor i. R.
Beerdigung Freitag nachm. 2.30 Uhr,
Fried=
hof Nieder=Ramſtädterſtr. — Ich bitte die
Mitglieder dem verſtorbenen Kameraden
durch recht zahlreiche Beteiligung die letzte
Ehre zu
eſen. Der Vereinsführer.
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Auf fede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
10. Ziehungstag
19. Februar 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 133647
4 Gewinne zu 5000 M. 47886 61160
4 Gewinne zu 3000 M. 150070 368509
22 Gewinne zu 2000 M. 77230 171340 185269 206574 236210
240725 260706 288142 288158 314449 372067
46 Gewinne zu 1000 M. 28150 35594 47693 48577 69137 60117
70766 92725 102094 135009 149830 151445 176586 184131 188820
206817 206751 229536 241498 243184 303695 315450 338681
102 Gewinne zu 500 M. 2821 4030 12427 20748 31272 39225 46746
61732 53241 54117 66859 77380 78736 89728 104450 *16670 118803
123587 137279 156831 169597 174546 178705 188436 192210 198188
198226 205240 212926 220269 230013 234908 261903 259061 286062
298438 305268 310401 330160 339550 342820 346868 358027 358497
358608 358948 358949 370867 376712 377320 378781
398 Gewinne zu 300 M. 2463 2574 3977 9667 13033 14798 16849
17106 19673 24554 25934 30590 34241 35999 36998 37885 38062
40310 43064 44658 46907 48025 48673 50334 62304 63274 55009
67880 58067 59270 69281 59337 62169 66648 70971 71519 72119
72786 75260 77666 77605 78758 80364 80529 80648 81467 81927
82201 82726 85014 86068 86655 87039 90560 92427 95166 100115
102057 103838 106284 106615 108489 109877 110884 114259 115210
115265 116201 118496 122838 124342 125837 126497 134058 134870
136085 138179 139751 141352 142856 147636 148067 148468 149358
151320 151334 162851 153746 167293 159792 160888 162123 162339
163364 164559 164860 165647 166035 169378 176929 176069 180112
184025 187667 188447 189381 190983 192283 192798 201621 202498
203288 203609 204244 204779 207935 208611 208820 209833 211477
216513 219736 220361 222764 224469 226523 228215 229547 231582
238337 238357 241011 244194 244725 245622 247502 247581 248336
248649 254790 256516 258168 259575 260315 260622 263437 266364
268279 275445 277186 286216 289320 291462 292141 298475 299269
300613 304042 304333 305354 309766 311338 313501 318639 319227
321241 323047 328590 337350 338186 350564 352830 355 108 355226
362602 365095 365247 368507 368801 869335 370316 370365 372179
373527 374796 378128 379395 380483 384561 385210 385332 386407
386551 389859 391736 893117 393793 394689 394770
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M.
gezogen
4 Gewinne zu 6000 M. 136197 232787
12 Gewinne zu 2000 M. 177066 271009 315674 331844 342602
390506
44 Gewinne zu 1000 M. 10807 36567 53351 79260 103648 121733
152485 173370 174083 178615 237957 252026 255845 2806365 290506
299299 306004 310082 314584 341610 354822 378230
66 Gewinne zu 600 M. 11999 35707 39811 44667 51981 74375
76519 884865 89847 90009 92111 112196 121224 158748 185575
192620 196256 207341 211831 212031 220428 231076 241594 248656
284815 302094 306485 318188 334839 343248 359973 389610 391121
304 Gewinne zu 300 M. 932 5224 5436 5649 7445 12877 17186
19375 21824 24026 28102 29414 34437 37716 41734 41943 44989
48279 50572 61028 52606 54720 54721 56678 66965 61399 67002
72242 72326 75062 76148 76170 76204 78763 81816 84184 87397
93266 93718 94001 97539 97629 98187 98229 100974 102019
103608 105429 112826 113432 116330 120030 121404 122650 124818
131883 134967 138267 139924 140640 142499 147116 147328 149535
154820 154983 156339 160801 162082 163309 174401 174774 188869
189894 191214 191608 194579 195780 199799 203740 208248 210489
217201 220728 224421 226501 227050 227697 229597 232536 234952
238151 239327 239755 242004 243998 246 108 246808 249732 250031
253989 255470 265647 266026 266877 267101 267512 269050 271384
271632 275261 276947 278519 283511 286368 291708 293894 297447
298100 298210 303032 310513 317949 319657 321071 322243 327408
329630 332346 337814 340376 340697 343347 3454 13 B46451 350480
351675 353285 363924 357298 358453 369367 362147 366172 367347
368264 369402 369873 377140 378933 380169 395340
20 Tagesprämien.
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu fe 1000 RM
gefallen, und zwar fe eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
132944 160930 170005 181393 228466 243926 257686
307573 345131
Im Gewinnrade verblieben: 400 Tagesprämien zu ſe 1000 Mark,
2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 2 zu je
50000, 4 zu je 3/000, 8 zu je 20000, 40 zu je 10000, 138 zu je
6000, 280 zu je 3000, 624 zu je 2000, 1328 zu je 1000, 3212 zu je
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Frankfurt: Donnerstag, 21. Februax
6.00: Bauernfunk.
6.15 und 6.30: Gymnaſtik. —16.
Wetter. — 6.55: Morgenſpruch — Choral: Es iſt hs
kommen her. — 7.00: München: Frühkonzert. — 10: W
ſtand, Wetter. — 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik.
Trier: Werbekonzert. — 9.15: Nur Trier: 1. Ka ſter
2. (9.30): Moderner Meiſterſang. — 3. (9.45): Sor te
ſeppe Tartine (1692—1770). — 10.00: Nachr — 1.1.
gart: Schulfunk: Volksliederſingen. — 10.45: P ktiſche
ſchläge für Küche und Haus. — 11.00: Werbekonz”
Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Orcheſter Frankfurter Berufs lſiker.
G. Schumacher. — 13.00: Zeit, Nachr.
H0:
aus dem Sendebezirk. — 13.15: Schall und Pſt ſer=
Frankforter Werſcht und Schtuegarder Spätzle! — 14.
Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht. — 14.46, Zei (A
meldungen. — 14.55: Wetter. — 15.00: Nur Fr kfurt:
richten der Gauleitung. — 15.15: Kinderfunk: dnes
Chorknaben Freud und Leid!
16.00: Bad Nauheim: Nachmittagskonzert. Kurorcheſt /Bad
heim. Ltg.: Naue. — 18.00: Untv.=Prof. Reichau*
diſche Menſch: Weltbild und Lebensraum. Altgerma ches Le
gefühl. — 18.20: Welche Literaturgeſchichte ſoll, ie fauſe
18.35: Katechismus für Sprachſünder. — 18.45: 2Tdun=
18.50: Kaſſel: Unterhaltungskonzert. Kurheſſiſches Lfdesorch
Ltg.: Maurick. — 19.45: Tagesſptegel. — 20.0
20.10: Klavierwerke von Robert Schumann.
konzert mit Gertrud Riedinger. Ltg.: Rosbaud. —
Nachrichten. — 22.15: Nachrichten. Wetter, Spor
Aus Waſhington: K. G. Sell: Worüber man
ſpricht. — 22.30: Kaſſel: Volksmuſik. Kaſſeler
Ltg.: Eſtel. — 23.00: Vom Deutſchlandſender: De
ſender ſpielt auf — wir bitten zum Tanz. Kapelle
24.00: 1. Komponiſtenportrait: Joſef Haydn (geb
geſt. 31. 5. 1809). 2. Das ſchöne deutſche Lied.
adigt=
R
Donnerstag, 21. Februar
Berlin: 20.10: Tanzabend: Berliner Karn al.
Stimmung, Betrieb.
Breslau: 20.10: Funkexpedition nach Mex
Deutſchlandſender: 19.00: Kleine Sa
uns heiter machen.
Frankfurt: 18.00: Der nordiſche Menſch: AAtbil
Lebensraum. Altgermaniſches Lebensgefühl.
Hamburg: 23.00: Heitere Kammermuſik vo J.
Köln: 20.10: Kölner Karneval anno dazuma und
Königsberg: 21.00: Auf Wiederhören! Liſer ou
Abend des „Rundfunk auf Reiſen”.
München: 19.40: Eine verzwickte Angelegenh
lichen Fragen an den Zeitfunk. Am Mikrophoi
O. W. Gail.
Bukareſt: 19.35: Uebertragung aus der St
Rom: 20.45: Buntes Konzert.
London: 21.00: Kapelle Jack Payne.
Budapeſt: 22.15: Zigeunermuſik.
Kopenhagen: 22.30: Moderne Tanamſil
mit p
hindet
Soper,
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 21. Februar 1935
* Aberlandesgerichtspräfidenk Adolf Müller
im Ruheſtand.
Mit Oberlandesgerichtspräſident Adolf Müller iſt ein
hochverdienter heſſiſcher Richter nach Erreichung der Altersgrenze
in den Ruheſtand getreten.
Seine berufliche Lebensbahn verlief in einer geraden,
anſtei=
genden Linie. Am 31. Oktober 1869 in Alsfeld als Sohn des
Schulrats Georg Philipp Müller geboren, ſtudierte er in Gießen
die Rechtswiſſenſchaft und legte im Mai 1891 die
Fakultätsprü=
fung ab. Seine praktiſche Ausbildung als „Gerichtsakzeſſiſt”,
wie in Heſſen damals die Referendare genannt wurden, wurde
durch die ſchöne Dienſtzeit als Einjährig=Freiwilliger unterbrochen.
Nach Erledigung der Staatsprüfung begann ein raſcher
dienſt=
licher Aufſtieg, der nach kurzen Aufenthalten in Mainz,
Zwingen=
berg, Offenbach und Bad=Nauheim ſeit der Jahrhundertwende
Darmſtadt als Sitz hatte. Auf die Stufe des Staatsanwalts
folgte die richterliche Tätigkeit an Amsgericht, Landgericht und
ſchließlich Oberlandesgericht Darmſtadt.
In dieſer Tätigkeit erwies ſich Adolf Müller als klarer,
ſcharfer Juriſt, als ausgezeichneter Arbeiter, und vor allem als
ein loyaler und gerechter Richter. Beſonders in dem Amte als
Vorſitzender der Erſten Zivilkammer des Landgerichts wurde
Müller mit der hieſigen Bevölkerung eng verwachſen. Sein
ge=
rechter Sinn, der mit einer liebenswürdigen, entgegenkommenden
Form verbunden war, gewann ihm die warmen Sympathien der
rechtſuchenden Bevölkerung, wie der Anwälte und Kollegen.
Daß ſeine Lebensarbeit, mit der Berufung in das höchſte
Richteramt des Landes gekrönt wurde, wurde überall mit
leb=
hafter Genugtuung und Freude aufgenommen.
Wir wünſchen dem hochverdienten Richter auch im Ruheſtand
eine ſchöne Wegfahrt.
Dr. H.
Vom Arbeitsamt wird geſchrieben: Der Präſident der
Reichsanſtalt hat den ſeitherigen kommiſſariſchen Vorſitzenden,
Oberregierungsrat Dr. Leutert, mit Wirkung vom 1. Februar
1935, zum Vorſitzenden des Arbeitsamts Darmſtadt ernannt.
Mit Wirkung vom gleichen Zeitpunkt iſt der ſtändige
Stellver=
treter des Vorſitzenden des Arbeitsamts Darmſtadt, Dr.
Schra=
der, zum kommiſſariſchen Vorſitzenden des Arbeitsamts Hanau
beſtellt worden.
* Heylshof Darmſtadt wird HJ.=Heim. Der Heylshof in
Darmſtadt, mit dem ſchönen Park, iſt von ſeinem Beſitzer, Freih.
Ludwig Heyl zu Herrnsheim in Worms, dem Gebietsführer
der Hitler=Jugend von Heſſen=Naſſau zur unentgeltlichen
Be=
nutzung überlaſſen worden. Einſt eine Pflegeſtätte des
leben=
digen künſtleriſchen Schaffens der Landeshauptſtadt, iſt nunmehr
der HJ.=Bann 115 hier eingezogen. Der Heylshof iſt im Jahre
90 von dem bekannten Münchener Architekten Gabriel von
Seidel erbaut worden.
Darmſtädter Künſtler im Rundfunk. Der Reichsſender
Frankfurt a. M. überträgt am Freitag, dem 22. Februar, von
7.30 bis 18 Uhr eine Sendung „Darmſtädter Komponiſten‟ Es
werden Lieder der Herren Carl Beines. Julius Klaas, Friedr.
Noack, Wilhelm Peterſen und Bernd Zeh von Fräulein Lili
Rückward geſungen.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
21. Febr. Anfang 19.30. Ende nach 22,00 Uhr. Miete C.
Der Graf von Luxemburg. Preiſe: 0,70—5,50 RM. Samstag
23. Febr. Anfang 19.30. Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne 0
(11. Vorſt.) Kinderreiche Mütter (Nr. 201—300).
Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM. Sonntag.
24. Febr. Anfang 17.30 Uhr. Ende 22,00 Uhr. Miete B 17.
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung: Triſtan
und Iſolde.
Preiſe: 0.70 bis 5.50 RM. KLEINES HAUS Donnerstag,
21. Febr. Anfang 20.00 Uhr. Ende gegen 22.45 Uhr. Zuſatz=
miete V (11. Vorſtellung) Zum erſten Male:
Opfergang, Schauſpiel von Felix Lützkendorf.
Preiſe: 0.70 bis 3.80 RM Freitag,
22. Febr. Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 21.30 Uhr.
Deutſche Bühne, Jugendring I (geſchloſſene Vorſt.).
Iphigenie auf Tauris. Samstag,
23. Febr. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22 00 Uhr. Zuſatzmiete I
(8. Vorſtellung). Die Entführung aus dem Serail.
Preiſe: 0.80 bis 4,50 RM.
öonntag. Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 21.30 Uhr. Kraft
24. Febr. durch Freude (geſchl. Vorſt.). Iphigenie auf Tauris.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Kleinen
baus des Heſſiſchen Landestheaters die Erſtaufführung des
Schauſpiels „Opfergang” von Felix Lützkendorf ſtatt. Ueber
menſchlich ſtark bewegenden Stoff, der dem Stück zugrunde
iegt, haben wir bereits berichtet. Es wurde von Heinz Stieda
und Max Fritzſche in Szene geſetzt. Als Darſteller wirken Ruth
Trumpp. Hildegard Wahry. Emil Lohkamp. Carl Raddatz. Erich
Schudde und Hannes Stelzer mit.
Im Großen Haus findet heute abend die erſte Wieder=
Alung des „Grafen von Luxemburg” ſtatt, der am Samstag
großen Erfolg vor vollbeſetztem Haus hatte. Die
muſi=
liſche Leitung hat Kapellmeiſter Franz Herburger, die ſzeniſche
eitung Rudolf Weisker vom Staatstheater Wiesbaden als Gaſt.
*A Weisker wird heute abend auch noch einmal in der Rolle
„Fürſten Baſil gaſtieren. Die übrigen Hauptrollen ſpielen
Brozewſky. Erna von Georgi, Anna Jacobs, Bernd Alden=
und Heinz Weihmann. Die Leitung der Tänze, die am
NStag einen Sonderapplaus zu verzeichnen hatten, hat Alice
Zickler
Am Sonntag abend findet die erſte Aufführung von Richard
chers „Triſtan und Iſolde” unter der muſikaliſchen
uns von Generalmuſikdirektor Karl Friderich in der neuen
benierung von Pxofeſſor Max Hofmüller und Profeſſor Leo
hetti ſtatt. Die Titelpartien ſingen Berta Obholzer und
ſoachim Sattler.
Echolungswerk des Beutschen volkes
Bei dernädhesten Opkaanane dor MSlohsurtlfalns
Beiſehung des SA-Mannes Pekikiean.
* Der in der Sturmnacht auf Sonntag durch einen
bedauer=
lichen Unglücksfall in Ausübung ſeines Dienſtes ums Leben
ge=
kommene SA.=Mann Hans Petitjean wurde geſtern
nach=
mittag feierlich zur letzten Ruhe gebettet. Der Verſtorbene war
in der Kapelle des Städtiſchen Krankenhauſes aufgebahrt.
Pracht=
volle Kränze waren niedergelegt, die Totenkerzen brannten, und
10 SA.=Männer hielten die Ehrenwache. Pfarrer
Weinber=
ger (Johanneskirche) nahm die Einſegnung vor, er legte ſeiner
Anſprache die Worte: „Er iſt der Herr, des Weg iſt mitten durch
Wetter und Sturm” zugrunde. Den Hinterbliebenen ſprach er
Troſt und Vertrauen auf den Herrn zu. Harmoniummuſik
um=
rahmte die Einſegnungsfeier.
Vom Städtiſchen Krankenhaus bewegte ſich der Leichenzug
durch die Peter=Gemeinder=Straße—Heinrichſtraße zum
Fried=
hof an der Nieder=Ramſtädter Straße. Der Landespolizeikapelle
unter Leitung des Obermuſikmeiſters Buslau folgten die
SA.=Ehrenſtürme mit umflorter Sturmfahne. Der Wagen, auf
der der mit einer Hakenkreuzfahne bedeckte Sarg ruhte wurde
von vier Rappen gezogen. Es folgten die nächſten Angehörigen,
die Vertreter der Behörden, unter ihnen der ſtellvertretende
Gauleiter Regierungsrat Reiner als Vertreter des Herrn
Reichs=
ſtatthalters, Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt.
Verwal=
tungsdirektor Löwer, die Führung der SA. und Vertreter und
Ehrenabordnungen aller Gliederungen der NSDAP. und der
Landespolizei und Ehrenabordnungen der Fliegergruppe. Die
Straßen, durch die ſich das Trauerkondukt bewegte, waren von
SA. und Fliegern bis zum Friedhof flankiert. In tiefem
Schweigen und in ſtummer Anteilnahme ſtand die Darmſtädter
Bevölkerung. Viele Fahnen waren auf Halbmaſt geſetzt.
Das Lied vom guten Kameraden wurde intoniert, als der
Zug auf dem Friedhof an der von der Stadt zur Verfügung
geſtellten letzten Ruheſtätte Hans Petitjeans ankam. Die Frau,
Kinder und nächſten Angehörigen des Verſtorbenen hatten in
tiefer Trauer an der Grabſtätte des Verewigten Platz genommen.
Die Kapelle ſpielte den Choral „Was Gott tut, das iſt
wohl=
getan‟. Dem Segen und den letzten Gebeten des Geiſtlichen,
Pfarrers Weinberger, folgten zahlreiche Kranzniederlegungen
mit ehrenden Nachrufen.
Der ſtellvertretende Gauleiter Regierungsrat Reiner
ſprach im Namen des Herrn Reichsſtatthalters und Gauleiters
und für den Gau Heſſen=Naſſau. Als politiſcher Soldat Adolf
Hitlers in freiwilliger Ausübung ſeines Dienſtes ſtarb der SA.=
Mann Petitjean. Er wird allen ein leuchtendes Beiſpiel ſein.
Sein Andenken wird ſtets in Ehren gehalten.
Im Namen des Gruppenführers der Gruppe Kurpfalz
wid=
mete Dr. Ende dem Verblichenen einen warmen Nachruf.
Verwaltungsdirektor Löwer rief Hans Petitiean letzte
Grüße zu. Wir ſtehen ſtill vor der Macht und dem Willen der
Vorſehung. Du Kamerad Petitjean, ſtarbſt in Erfüllung deiner
Dienſtpflicht. Dir wird die Erde leicht, uns wirſt du immer
Vorbild ſein.
Es folgten weiter Kranzniederlegungen durch
Oberregie=
rungsrat Dr. Pabſt im Auftrage des Herrn Staatsminiſters,
Oberſturmbannführer Nerking für die Brigade 50 und im
Auftrage des Brigadeführers. Standartenführer Unger,
Sturm=
bannführer Bode (/115) Sturmbannführer Appel (l/115),
Standartenführer Boohnſack (R. 115) Oberführer Keller
für das NSKK. Der Führer der Fliegerlandesgruppe VII
Süd=
weſt, Fliegerkommandant Schaedel, ſprach auch im Auftrage
des Präſidenten des DOV., Kommodore Loerzer, Dr.=Ing.
Mörath für die Sport= und Organiſationsleitung und die
Fliegergruppe Darmſtadt Oberſturmführer Klein (Standarte
143)., Oberbürgermeiſter Wamboldt für die Stadt Darmſtadt
und die Kreisleitung, Frau Krauth für die NS. Frauenſchaft,
ein Vertreter der Firma Engelhardt für den Betriebsführer und
die Gefolgſchaft, Bannführer Freudenberg für die HJ., eine
Vertreterin des BDM.. Polizeihauptmann Spatz für den
Poli=
zeiſportverein und Sturmführer Herzbruch für die
Kamera=
den des Sturmes dem Hans Petitjean angehörte. Der Choral
„Wie ſie ſo ſanft ruh’n” beſchloß die Trauerfeier. — Einzeln
traten die Angehörigen und die Kameraden und Freunde des
Verblichenen an das offene Grab und ſandten dem
heimgegange=
nen Kameraden letzte Grüße zu.
Mehrere Sportflugzeuge umkreiſten während der
Ueberfüh=
rung Petitjeans den Zug und die letzte Ruheſtätte.
— Verein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte und
muſika=
liſcher Andachten in der Schloßkirche zu Darmſtadt. Montag, den
25. März, abends, findet im Orgelſaal des Neuen Palais Eingang
Hügelſtraße, ein Vortrag des Herrn Pfarrer Lautenſchläger ſtatt.
Danach die ordentliche Hauptverſammlung.
Heſſiſche Verwaltungsakademie Darmſtadt. Das
Staats=
preſſeamt teilt mit: Heute abend um 20 Uhr findet der 4. Abend
der Vorleſungsreihe „Nationalpolitiſche Erziehung” von Profeſſor
Lacroix, Heidelberg, ſtatt. Die Hörerkarten ſind am
Saalbau=
eingang vorzuzeigen.
„Große Denker”, Einführung in die Philoſophie. Am
mor=
gigen Freitag, den 22. Februar, abends, hält im Fürſtenſaal,
Grafenſtraße, Profeſſor Horneffer ſeinen dritten philoſophiſchen
Vortrag über, Platon” deſſen Staatslehre und religiöſe
Weltan=
ſchauung er mit den ſtaatlichen und religiöſen Problemen der
Ge=
genwart in Verbindung bringen wird.
Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Freitag, 22. Febr., findet nachmittags im
Muſikvereins=
ſaal, Wilhelm=Gläſſing=Straße 24, eine
Mitgliederver=
ſammlung ſtatt, bei der Gäſte willkommen ſind. Herr Pfarrer
Weinberger wird ſprechen über „Die evangeliſche Frau und
das chriſtliche Kirchenjahr”. Möchten außer unſeren Mitgliedern
viele evangeliſche Frauen unſerer Stadt ſich darüber etwas ſagen
laſſen wollen!
Die Hauswerbung des Reichsluftſchuhbundes.
Die Hauswerbung des Reichsluftſchutzbundes mittels
Haus=
liſten iſt nun im ganzen Ortsgruppenbereich Darmſtadt und in der
Stadt Darmſtadt ſelbſt in vollem Gange. Der Appell an die
Volks=
genoſſen hat den Widerhall gefunden, der für die ſo bitter
not=
wendige Mitgliedswerbung unbedingt nötig iſt. Schon jetzt laufen
bei der Ortsgruppe Darmſtadt des RLB., Rheinſtraße 75,
Teil=
meldungen der Untergruppen ein, die einen ſehr guten Enderfolg
verſprechen. Man ſtellt aber immer und immer wieder feſt, daß
der bedürftige und erwerbsloſe Volksgenoſſe ſeine nationale Pflicht
ſehr ernſt nimmt und die Notwendigkeit der Mitgliedſchaft im
Reichsluftſchutzbund erkannt hat! Folgende Beiſpiele ſind, neben
vielen anderen, den bereits bei der Ortsgruppe eingegangenen
ausgefüllten Hausliſten entnommen und beſtätigen dieſe Tatſache:
1. Invalide (beide Beine verloren) 10 Pfennig monatlich,
2. Schmied (erwerbslos) „ = 20
Ehefrau . . . . 10
Sohn (Schüler) . . . 10
Tochter . . ... 10
3. Erwerbsloſer (12.— RM.
Unter=
ſtützung die Woche) „... 10
Bedauerlich iſt es aber um ſo mehr, wenn Volksgenoſſen,
an=
ſtatt ihrer nationalen Pflicht zu genügen, einen Vermerk in die
Hausliſte machen, abgelehnt oder kein Intereſſe! — Auch
dieſe Volksgenoſſen werden die Notwendigkeit des
Reichsluftſchutz=
bundes mit ſeinen hohen vaterländiſchen Zielen noch einſehen
lernen. Jeder Volksgenoſſe und jedes Mitglied des
Reichsluftſchutz=
bundes, die von der Idee des Reichsluftſchutzbundes und ſeinen
Aufgaben durchdrungen ſind, haben die Pflicht, die Gleichgültigen
und Lauen wachzurütteln, damit auch dieſe ſich noch in die
Mil=
lionenfront des RLB. einreihen!
Volksgenoſſen, helft alle mit, daß Darmſtadt hinſichtlich ſeines
Mitgliederſtandes im Reichsluftſchutzbund ſich mit anderen in
die=
ſer Hinſicht vorbildlichen Städten meſſen kann!
Luftſchutz iſt nationale Pflicht!
Beſchneiden von Hecken und Buſchwerk.
TEs wird ſeitens der Bevölkerung immer wieder darüber
geklagt, daß von den Vorgärten Zweige von Hecken und
Buſch=
werk auf öffentliche Fahr= und Fußwege hinausragen und ſo zu
einer Behinderung des Verkehrs führen. Mit Rückſicht auf den
Straßenverkehr werden deshalb die Beſitzer von Vorgärten
er=
neut gebeten, die überhängenden Zweige zurückzuſchneiden bzw.
zurückzubinden. Es wird allerdings darauf hingewieſen, daß
nach Artikel 8 des Naturſchutzgeſetzes vom 14. Oktober 1931 zum
Schutze der Vögel und der Vogelbruten das Zurückſchneiden in
der Zeit vom 1. März bis 31. Juli eines jeden Jahres
ver=
boten iſt.
— Faſching für Große und Kleine. „So nennt ſich das am
3. März im Saalbau ſtattfindende fröhliche Feſt der Frauengruppe
des V. D. A. Damen, die am 9. Februar wegen Ueberfüllung
des Saalbaues keinen Einlaß mehr finden konnten, wird jetzt
Gelegenheit geboten, die damals vielbewunderten Aufführungen
zu ſehen. Damit ſich die Großen und die Kleinen in ihrer
Faſchingsfreude nicht gegenſeitig ſtören, werden die oberen Räume
das Reich der Kleinen bilden, während der phantaſtiſch geſchmückte
Hauptſaal den Großen vorbehalten bleibt.
Vereins= und lokale Beranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Muſikverein Freitag, den 22. Februar. findet
Ge=
ſamtprobe ſtatt. Dabei wird Frau Eva Maria Allmannritter
einige Arien der Theodora zum Vortrag bringen. Vollzähliges
Erſcheinen iſt deshalb eine angenehme Pflicht. — Am Samstag
ſpielen Lina Becker. Heini Müller und Hans Andrä im Rahmen
der außerordentlichen Konzerte des Muſikvexeins für Mitglieder
und Freunde Werke von Beethoven und Schumann. Im
An=
ſchluß findet geſelliges Zuſammenſein ſtatt. Der Eintritt iſt frei.
Orthſcher Männerchor. Der beliebte Maskenball des
Orthſchen Männerchors findet am Samstag, den 2. März (
Faſt=
nachtsſamstag) unter dem Motto: „Karnevalsfreude und Humor
— Faſching bei de Lapping” in den Räumen der Beſſunger
Turn=
halle ſtatt. Stimmungsvolle Muſikkapellen, närriſche Dekoration
und nicht zuletzt billiges Eintrittsgeld werden dazu beitragen,
ein paar fröhliche und humorvolle Stunden zu verleben.
Reichsverband, der Baltikumkämpfer (
Ver=
einigung ehem Grenzſchutz= und Freikorpskämpfer), Ortsgruppe
Darmſtadt. Am kommenden Samstag, den 23. Februar 1935,
8.30 Uhr, findet im Hotel „Hanſa” ein Kameradſchaftsabend ſtatt.
Erſcheinen der Mitglieder iſt Pflicht!
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt. Auf die am
Freitag, den 22. Februar, ſtattfindende außerordentliche
Haupt=
verſammlung weiſen wir nochmals hin „Tagesordnung:
Ein=
heitsſatzungen des Reichsbundes für Leibesübungen. Beginn
pünktlich 8.30 Uhr. Tagungslokal: Kneipſaal.
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt. Der große
Maskenball des „Jahn 1875” findet am Faſtnachts=Samstag auf
dem Heilig=Kreuz=Berg ſtatt. Die Räume ſind feſtlich dekoriert.
Eine erſtklaſſige Muſikkapelle wird für die nötige Stimmung
ſorgen. — Karten ab Samstag für Mitglieder im Turnhaus.
Näheres ſiehe noch Anzeige.
Aber beſonders Eräftig ſoll er nachmittags ſein und — in Ruhe genoſſen — auch
einem verwöhnten Anſpruch genügen. Das erreicht die moderne Frau durch
einen Zuſatz der beliebten Kaffeewürze Franck Spezial, die den Kaffee
ſtark und delikat macht. Die derwendung iſt überaus appetitlich, da
Franck Spezial die zeitgemäße Grießform hat. Ungezählte Hausfrauen
verwenden zu ihrer vollen Zufriedenheit bereits Franck Spezial.
Seite 6 — Nr. 52
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 21. Februar
Die deutſcheArbeitsfront
Der Kreiswalter.
Berufsgruppe der Werkmeiſter.
Am 28. Februar 1935 beginnt ein fachtheoretiſcher
Ausbil=
dungskurſus für angehende Werkmeiſter der Metall=Induſtrie.
Anmeldungen zur Teilnahme an dieſem Kurſus an die Deutſche
Arbeitsfront, Berufsgruppenamt, Berufsgruppe der Werkmeiſter.
Darmſtadt, Rheinſtraße 35 I., Fernſprecher 558/559.
Alles weitere wird den Teilnehmern noch rechtzeitig bekannt
gegeben.
Achtung! Ortsgruppe Schloßgarten!
Der für den 23. Februar ds. Is. im Haus der Arbeit
feſt=
geſetzte „Bunte Abend” muß wegen der für dieſen Tag
feſt=
geſetzten Horſt=Weſſel=Gedenkfeier auf Samstag, den 2. März
ds. Is verſchoben werden. Die bereits gelöſten Karten behalten
ihre Gültigkeit.
Engel Hilkensperger.
Georg Schmückle der Dichter des „Engel Hiltensperger”,
lieſt am Montag, den 11. März, 20.30 Uhr, im
Fürſten=
ſaal (Grafenſtr. 18) im Rahmen eines Abends, der vom
Berufs=
gruppenamt der DAF. veranſtaltet wird
Engel Hiltensperger, der deutſche Revolutionär:
das iſt die Geſtalt, deren Schatten heute wieder durch
Deutſch=
land wandert. Die Zeit vor mehr als 400 Jahren, da die
Bauern und Ritter ſich zuſammentaten, um eine deutſche Nation
nach all der Zwietracht zu ſchaffen; das iſt die Zeit, die wir
heute ſtaunend erleben.
Engel Hiltensperger, ſo wie ihn Georg Schmückle ſchuf, iſt
der Führer jener großen Bewegung, die ſo ſchmählich endet. Ein
Bauernſohn iſt’s und Mönch, der nach allerhand Abenteuern mit
dem tapferen Landsknechtsvater Frundsberg, nach manchem Jahre
treuer Dienſte beim Abt von Kempten, zu ſeinen Allgäuer
Bauern zurückfindet und ihr Führer wird. Immer höher wächſt
er einer großen Aufgabe entgegen, einer Aufgabe, wie das
Schickſal ſie nur ſelten ſtellt: die Nation zu ſchaffen und das
einige, ewige deutſche Reich.
Hutten wird ſein Sprachrohr, Sickingen iſt gewonnen, Luther
ſcheint im Sturm der Ereigniſſe voranzutreiben. Alle großen
Geſtalten jener Zeit, Frundsberg, Maximilian, Karl V.,
Michel=
angelo und viele andere werden Steine in dem großen Spiel des
Engel Hiltensperger. Aber das Spiel geht verloren. Untreue,
Zwietracht, Eigennutz zerſchlagen es, und die üblichen Sitten der
Bauern, die nicht reif waren, des deutſchen Volkes Bannerträger
zu ſein. So verſank für Jahrhunderte das Ziel, einer verſuchte
ſich noch einmal daran, der Freiherr vom Stein; aber erſt heute
wird die Zeit wieder reif, und wir lernen verſtehen, was in den
Bauernkriegen auf dem Spiel ſtand und was damals vertan
worden iſt.
Schmückles. Engel Hiltensperger iſt darum viel mehr als
das gewältige, ſpännungsgeladene Gemälde einer wild
durch=
einanderwogenden Zeit. Es iſt der Roman des großen Führers
der deutſchen Revolution, zeitlos gültig Immer werden deutſche
Herzen glühen, wenn ſolch ein Führer ihnen geboren wird, wenn
die Sage vom alten Barbaroſſa wieder Wahrheit zu werden
an=
hebt. Mächtig werden wir heute aber von allem Lebenden
er=
griffen, die wir wieder den großen Volksführer, den die
Jahr=
hunderte uns nur ſelten vergönnen, erleben dürfen. Darum iſt
Schmückles „Engel Hiltensperger”, wie kaum eine andere
Dich=
tung, das Werk unſerer Tage und des Nationalſozialismus der
ihn denn auch durch viele ſeiner führenden Männer als
weſens=
verwandt anerkannt hat.
Aus dee Hooup.
Der Kreisleiter.
Krelsorganiſationsleiter.
Betr.: Vereidigung.
Sämtliche Ortsgruppen= und Stützpunktleiter ſowie die
Lei=
ter der nachgeordneten Gliederungen: DAF., KDF., NSV., NSD.
Aerztebund, NS. Frauenſchaft, NS. Juriſtenbund NS.
Lehrer=
bund, Agrarpolitiſcher Apparat NSD. Studentenbund,
Reichs=
bund der deutſchen Beamten. NSKOV., NSBDT. melden bis
ſpäteſtens Donnerstag, den 21. Februar, namentlich mit Angabe
der Mitgliedsnummer aller Politiſchen Leiter, Walter, Warte,
Walterinnen Obleute und Vertrauensmänner, ſoweit ſie am 25.
Februar 1934 noch nicht vereidigt wurden und ſoweit ſie
Partei=
genoſſen bzw. Parteigenoſſinnen ſind.
Die Vereidigung findet am Sonntag, den 24. Februar, 20
Uhr, ſtatt. Nähere Mitteilung über Ort und Zeit des
Anmar=
ſches ergeht noch.
Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten, Bezirk Darmſtadt.
Die Bezirks= und Ortsgruppe Darmſtadt hält am
Sams=
tag, den 23. Februar 1935, nachmittags 3.15 Uhr, im großen
Saal des „Rummelbrau” zu Darmſtadt, Rheinſtraße 101 (2 Min.
vom Hauptbahnhof), ihre Mitgliederverſammlung ab. Es ſpricht
Profeſſor Pg. Dr. Erich Bley. Dekan der juriſtiſchen Fakultät
Gießen über „Nationalſozialismus und Rechtsphiloſophie‟
Sämtlichen Mitgliedern wird die Teilnahme zur Pflicht
ge=
macht.
Oeffentliche Vorträge der Kreisbauernſchaft.
Am Freitag, den 22. Februar, findet der letzte
Schulungs=
kurſus der Ortsbauernführer der Kreisbauernſchaft Starkenburg=
Nord im „Rummelbräu, zu Darmſtadt ſtatt. — Es ſprechen:
1. Landeskulturrat Reich über „Das Heſſiſche Meliorations=
und Siedlungsprogramm”,
2. Dipl.=Landwirt Böttrich=Frankfurt a. M. über „
Landwirt=
ſchaftlich=techniſche Maßnahmen bei der Durchführung der
Erzeugungsſchlacht”, mit anſchließender Vorführung des
Film: „Futergewinnung im Eigenbetrieb‟
Die Vorträge ſind öfffentlich, und es werden hiermit
alle Intereſſenten dazu eingeladen. — Beginn 2 Uhr nachm.
Willſt Du NSB.=Helferin werden?
Dann erhältſt du Kurſe in Säuglings= und Krankenpflege.
Du wirſt ausgebildet in der Haushaltungshilfe und kannſt deine
erworbenen Kenntniſſe praktiſch bei Bedürftigen verwenden. Als
Begleitperſonal wirſt du bei der Kinderlandverſchickung
hinzu=
gezogen werden können, und in wöchentlichen Heimabenden kannſt
du mit gleichgeſinnten Mädchen Geſelligkeit pflegen.
Hilf durch deinen Eintritt in die NSV.=Helferinnenſchaft mit
am ſozialen Aufbau und ſei bewußt, daß die Inanſpruchnahme
jeder Einzelnen geringer iſt, je mehr Helferinnen der NSV.=
Helferinnenſchaft zur Verfügung ſtehen.
Auskunft erhältſt du bei der Kreisſachbearbeiterin der NS.
Schweſternſchaft, Olivier. Mackenſenſtraße 18.
— Der Vierſchrauben=Rieſenſchnelldampfer „Bremen” fährt
über Land! Natürlich nicht im Original, ſondern im Modell, das
von den Gebrüdern van de Logt=Gelſenkirchen in ſechsmonatiger
mühevoller Kleinarbeit aus Sperrholz erbaut wurde. Die ſaubere
Ausführung des Modellſchiffes iſt um ſo höher zu bewerten, als
die beiden unternehmungsluſtigen jungen Leute, die Deutſchland.
Oeſterreich. Ungarn, Jugoſlawien, Italien, Nordafrika.
Tripolita=
nien, Tuneſien und zurück zu Fuß bereiſen wollen, die Arbeit als
Ungelernte ausgeführt haben. Man kann ſich beim Anblick des
Modells einen kleinen Begriff von dem Rieſendampfer „Bremen”,
dem Stolz der deutſchen Seeſchiffahrt, machen.
Brleſkaſten.
Jeu Anfrage iſt die ſehte Bezugsgulttung beizufügen. Anenhir Hufrager Duut
nicht beantworiet. Die Beaniwortung erfelgt obne Rechtsverbindlichtett.
„Treuer Abonnent.” Frage 1 iſt zu verneinen, da der zweite
Mann der Mutter nicht unterhaltspflichtig iſt. Nach § 1585 BGB.
wäre die Frau verpflichtet, aus den Einkünften ihres Vermögens
(wenn ſolches vorhanden!) einen angemeſſenen Beitrag zu den
Koſten des Unterhalts zu leiſten. Unter dieſen Umſtänden dürfte
die geſetzliche Unterhaltspflicht der Großeltern der Kinder
fort=
beſtehen. Zu Frage 2: Die beſonderen wirtſchaftlichen
Verhält=
niſſe, die ausführlich dem Finanzamt darzulegen
wären, würden die Großeltern nach § 33 EinkStG. berechtigen,
eine Steuerermäßigung zu erbitten, falls das Einkommen 20 000
RM. nicht überſteigt. § 33 EinkStG. ſpricht von
außergewöhn=
lichen Belaſtungen durch Unterhalt von Kindern oder bedürftigen
Angehörigen, auch wenn ſie nicht zum Haushalt des
Steuerpflich=
tigen gehören.
G. B. Sie werden vom früheren Hausbeſitzer
Rech=
nungslegung darüber fordern müſſen, wie die geleiſteten
Monatsbeiträge zur Herſtellung der Lichtleitung von ihm
ver=
wendet worden ſind. Würde er dies verweigern, ſo müßten Sie
und die anderen Intereſſenten in einer Klagſchrift zweckmäßig
bei Gericht dieſe Forderung durchſetzen. Der neue Hausherr wäre
zunächſt von dieſer Sachlage geeignet zu verſtändigen
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Ein Unfall ereignete ſich in der Nacht des 1. November
1934, der alle Gemüter Michelſtadts aufs heftigſte erregte. Der
letzte Zug nämlich der Odenwaldbahn überfuhr, 146 Meter von
einem Straßenübergang, ein Bauernwägelchen, das auf den
Schie=
nen dahinfuhr, und auf dem ein bewußtlos betrunkener Führer
lag. Der Schrankenwärter hatte zwei Minuten vorher, als er die
Schranken ſchließen wollte, etwas Verdächtiges gehört, und hatte
das Gefährt auf den Schienen gefunden. Er war dem Zug
ent=
gegengelaufen und hatte mit ſeiner Laterne Notſignal gegeben,
der Lokomotivführer vermochte jedoch, nicht mehr rechtzeitig zu
bremſen. Am nächſten Tag ſtarb der Mann, ein junger
Dienſt=
knecht aus Höchſt, an den Folgen der Verletzung. Es ſtellte ſich
her=
aus, daß der Getötete am vorhergehenden Vormittag im Auftrag
ſeines früheren Arbeitgebers Pferde nach Beerfelden gebracht und
ein anderes eingetauſcht hatte. Unterwegs hatte er in Michelſtadt
den 22 Jahre alten Karl Krämer getroffen. Der hatte ſich ihm
angeſchloſſen und ſie hatten den ganzen Tag gemeinſam „
getrun=
ken . Jede Wirtſchaft am Wege von Michelſtadt bis Erbach ſuch
ſie auf, und der Erfolg war, daß der junge Dienſtknecht am Abend
derart betrunken war, daß er nicht mehr gehen und ſtehen konnte.
Deshalb nun ſitzt Karl Krämer heute vor dem Schwurgericht
wegen Ausſetzung mit Todeserfolg und fahrläſſiger Tötung. Wegen
Diebſtahls iſt er außerdem angeklagt, weil man bei dem
Verletz=
ten nur noch 30 Mk. fand, während er nachweislich 200 Mk. bei
ſich hatte. Der Angeklagte, der über eine ſehr große
Redegewand=
heit verfügt, beſtreitet jede Schuld. Er habe wohl bis Höchſt
mit=
fahren wollen, behauptet er, aber der Getötete habe es nicht
zu=
gelaſſen, und er habe doch auch nicht den Wagen, mitſamt dem
Pferd „vergewaltigen” können. So habe er ihn halt von dem
Uebergang ab allein fahren laſſen. Von dem Geld habe er keinen
Pfennig an ſich genommen. Die Beweisaufnahme dauert bis in
den Abend. muß jedoch unterbrochen werden, da auf Antrag der
Verteidigung der des Staatsanwalts auf Donnerstag noch etliche
Zeugen geladen werden.
Aw. Die Große Strafkammer verhandelte am
Diens=
tag in zweiter Inſtanz einen Autounfall, der ſich am 9.
Sep=
tember vorigen Jahres zwiſchen Mitteldick und der Gehſpitz
er=
eignete und der ein Menſchenleben koſtete. Angeklagt war ein
junger Mann aus Offenbach und ein zweiter aus Mörfelden.
Der Mörfelder hatte im November vom Bezirksſchöffengericht
wegen fahrläſſiger Tötung und fahrläſſiger Körperverletzung
eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten erhalten, während der
Offenbacher freigeſprochen wurde. Schuld trug der Mörfelder
inſofern, als er in dem gleichen Augenblick, als der Offenbacher
ihn mit ſeinem Motorrad kreuzte, einen Radfahrer überholte,
dabei über die Mitte der Straße kam und ſo den
Entgegenkom=
menden ſtreifte. Dadurch fiel die Frau die bei ihm auf dem
Sozius ſaß, herunter und erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen,
daß ſie an deren Folgen ſtarb. Die Große Strafkammer ſchließt
ſich dem Urteil des Bezirksſchöffengerichts heute an, ſo daß es
bei der Strafe von fünf Monaten Gefängnis bleibt.
Sodann wird, beide Male unter Ausſchluß der
Oeffentlich=
keit, gegen zwei Zuhälter verhandelt. Der erſte iſt der 35
jäh=
rige Adolf H. von hier, der ſich von ſeiner Frau aushalten ließ.
In der Vorunterſuchung hatte H. alles zugegeben, heute verſucht
er abzuleugnen und behauptet, das Geſtändnis ſei ihm
abge=
zwungen worden. Aehnlich verſucht es der zweite, der 33jährige
Otto H. aus Frankenthal, der ſich jahrelang von einem Mädchen
hier Zuwendungen machen ließ. Das Gericht verurteilt beide
unter Aberkennung mildernder Umſtände zu je einem Jahr und
acht Monaten Zuchthaus, zu drei Jahren Ehrverluſt und
Stel=
lung unter Polizeiaufſicht. Die Frau des erſten die als Zeugin
anweſend war, erhält zwiſchenhinein eine Haftſtrafe von drei
Tagen, weil ſie während des ſtaatsanwaltlichen Plädoyers zu
ſchimpfen begann.
Vergiß nicht. Dich als Metgſied in die Hausliſte
des Reichsluftſchutzbundes einzuzeichnen!
— Odenwaldklub. Bei dem volkstümlichen Vortrag über die
ſchöne Pfalz. den ein bekannter Redner des Pfälzer Wald=
Vereins, Eduard Müller aus Ludwigshafen, für die
Mitglie=
der und Freunde des Klubs am kommenden Freitag in der Krone
hält, bieten eine beſondere Ueberraſchung die 150
Farbenphoto=
graphien des Dipl.=Ing. Löwenberg. Die muſikaliſche Umrahmung
des Vortrags hat Konzertſänger Chriſtian Schöner
übernom=
men. Eintritt frei.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
— Das Union=Theater zeigt heute zum letzten Mal Guſtav
Fröhlich in dem neuen großen Kriminalfilm: „Oberwachtmeiſter
Schwenke”. In weiteren Hauptrollen: Marianne Hoppe. Sybille
Schmitz.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute zum letzten Mal Adele
Sandrock in dem an Heiterkeit unübertrefflichen Film: „Alles hört
auf mein Kommando” mit Wolfgang Liebeneiner, Marianne
Hoppe und Georg Alexander.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres den
Film der größten Spannung voll mitreißendem Tempo: „Der Fall
Baskerville”, ein Senſations=Schauſpiel aus dem Reich der
Unter=
welt=Diplomatie.
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 19. Febr. Grenzlandabend. T
hie=
ſige Laienſpielſchar im Reichsbund Volkstum und Heimat
kran=
ſtaltete im evangeliſchen Gemeindehaus einen wohlgelu ſenen
Grenzlandabend. Der Veranſtaltung, die dem Grenzland
utſch=
tum gewidmet war, lag der tiefe Sinn völkiſcher Verbun mheit
zugrunde. Als Einleitung ſpielte der Inſtrumentalkre der
Spielſchar in verſtärkter Beſetzung die Egmont=Ouvertü=; In
einer Anſprache umriß Herr Lehrer Sauerwein Ar ſaben,
Weſen und Wollen des heutigen Laienſpiels im Rahmf der
Volkstums= und Heimatpflege. Muſik Liedern und nigen
Sprechchören folgte das Spiel „Trutz Tod und Teufel” des
ſchleſi=
ſchen Hitlerjugend=Führers Altendorf, das wir ſchon ein al zu
ſehen Gelegenheit hatten. Im Mittelpunkt des Abends ſtſd die
Aufführung des Spiels „Jenſeits der Grenze” von H. robel,
das in packender Weiſe die Leiden der Deutſchen jenſeß der
böhmiſchen Grenze um ihr Volkstum aufzeigt. In friſdᛋ und
ungekünſtelter Natürlichkeit von der Jugend dargeboten.
Inter=
ließen die Aufführungen bei den zahlreichen, aufmerkſam
ſlgen=
den Beſuchern einen tiefen Eindruck und ſicherten der Sp lſchar,
die uns ſchon viel Wertvolles bot, einen neuen Freundest 1s
Obſt= und Gartenbau. Unter Teilnahme des
Ghäfts=
führers der Obſtbauinſpektion 1 Darmſtadt, Herrn Obſtba
mſpek=
tors Behne, und eines Vertreters der Gemeinde Arheilg / hielt
der Vorſtand des Obſt= und Gartenbauvereins eine Sitz ig ab,
die ſich mit der Durchführung der Schädlingsbekämpfung
eſchäf=
tigte. Als Spritzgebiet wurde für dieſes Jahr der öſtlie
Ge=
markungsteil feſtgelegt. Die Beſpritzung, zu deren beſchle ſigten
Durchführung die Obſtbauinſpektion 1 eine weitere Sprſe zur
Verfügung geſtellt hat, erfolgt auf Grund, einer bereß
er=
gangenen Polizeiveroronung reſtlos auf allen in Frage 1
mmen=
den Obſtbaumgrundſtücken. Die Koſten hierfür werden af die
Obſtbaumbeſitzer je nach Zahl und Größe der Bäume ur ſelegt;
jedoch iſt die mit der Durchführung beauftragte Kommiſ n
be=
ſtrebt, die Koſten ſo niedrig wie möglich zu bemeſſen. n
In=
tereſſe einer erfolgreichen Bekämpfung der Obſtbaumſch dlinge
iſt dieſe Maßnahme nur zu begrüßen, um ſo mehr, al davon
ſamtliche Grundſtücke erfaßt werden und nicht wie früſr ein
Obſtbaumbeſitzer ſpritzte während es ſein Nachbar u erließ.
Obſtbaumbeſitzer, die die Abſicht haben, ihre im dies hrigen
Spritzgebiet ſtehenden Bäume ſelbſt zu beſpritzen, könny dies
nur unter Teilnahme einer von der Gemeinde zu beſtin jenden
Aufſichtsperſon tun.
J. Griesheim. 19. Febr. Werbeabend der
Santäts=
kolonne vom Roten Kreuz, Ortsgruppe Grieshei
Kreismännerverein des Roten Kreuzes. Kolonne Grieshei) hielt
im Saale „Zum Bürgerhof” einen Werbeabend, verbunlſ mit
Jahrestag der Freiw. Sanitätskolonne vom Roten Kreu
Gries=
heim, ab. Unterſtützt von Kameraden auswärtiger Kolor en, des
Geſangvereins „Frohſinn” und geladener Gäſte erfreute ſch der
Abend eines guten Beſuches. Kolonnenführer Grieshei ſer
be=
grüßte die Erſchienenen, unter denen ſich auch der ſtellver ſetende
Landesvorſitzende Oberſt Schröder, der Vorſitzende des
Kreis=
vereins. Regierungsrat Schäfer, Landesführer Hauptmem a. D.
Lotheißen ſowie Herr Pfarrer Mangold von hie
befan=
den, und gab kurz den Tätigkeitsbericht der Kolonne beka jt, dem
anſchließend ein ſinnreicher Prolog von Fräulein Käthe
ſage=
mann folgte. In einem Vortrag übermittelte Oberſt hröder
die Grüße der Regierung und ſprach eingehend über die
ßliede=
rung des Roten Kreuzes ſeine Bedeutung und die Aufga m
des=
ſelben im Zuſammenwirken mit anderen Verbänden. Her
Regie=
rungsrat Schäfer, als Vorſitzender des Kreismännerverſs,
er=
nannte nach einer kurzen Anſprache Herrn Lehrer Her ſg zum
Vorſitzenden der Ortsgruppe Griesheim. Herr Lehrer O)ring
ernannte hierauf Herrn Bürgermeiſter Feldmann zu ſeine/
Stell=
vertreter und als weitere Beiſitzer die Herren Valentin Mayer
zum Rechner, Kamerad Dern zum Schriftführer, Dr. Hab ſt zum
Kolonnenarzt und Frau Mangold in ihrer Eigenſchaft /
Vor=
ſitzende der noch zu gründenden Ortsgruppe des Alice
ſrauen=
vereins. Ein Lichtbildervortrag von Kolonnenarzt. Dr. babicht
über „Die erſte Hilfe bei Unglücksfällen” fand bei den 2
weſen=
den ſehr reges Intereſſe. Der weitere Verlauf des Abe ſs war
umrahmt von Geſangsvorträgen des Geſangvereins „Fſhſinn
und Muſikvorträgen von Kameraden auswärtiger Kolonr h. Herr
Kolonnenführer Griesheimer dankte am Schluſſe nochme/ allen
Vortragenden und gab der Hoffnung Ausdruck, daß de Abend
allen in guter Erinnerung bleiben möge und die Kolor k auch
ſpäter wieder auf die Unterſtützung der Mitwirkenden ſechnen
könne. Die hieſige Kolonne, die erſtmals mit dieſem We babend
an die Oeffentlichkeit trat, ſteht nunmehr unter der Leit ſg von
Herrn Lehrer Hering und umfaßt zurzeit 59 Mitglieder,
ſoffent=
lich finden ſich unter unſerer Einwohnerſchaft noch recht ele, die
die Kolonne in der Ausübung ihres Samariterdienſtes un kſtützen
und durch finanzielle Mittel den Aufbau dieſer ſegensreiem
Ein=
richtung fördern zum Wohle der geſamten Einwohnerſch .
J Griesheim, 18. Febr. Vermittlung von
ſand=
wirtſchaftlichen Arbeitskräften. Nach Mteilung
des Arbeitsamtes beſteht die Möglichkeit, der Landwirt haft in
nächſter Zeit eine erhöhte Zahl von männlichen und w blichen
Arbeitsperſonal zur Verfügung zu ſtellen. Die Landwir haben
ihren Bedarf umgehend dem hieſigen Ortsbauernführe! Wicht
mitzuteilen, wenn ſie auf Zuweiſung rechnen wollen. — L4fall.
In einer Uebungsſtunde des Kraftſportvereins kam ein ſitglied
zu Fall und brach dabei das Ellenbogengelenk.
— Traiſa, 19. Febr. Der Obſt= und
Gartenbbver=
ein hatte ſeine Mitglieder mit ihren Angehörigen in ſen mit
Tannengrün geſchmückten Saal des Vereinslokals „Heſſiſ ir Hof”
zu einem Familienabend eingeladen. Es war ei iſtarker
Beſuch zu verzeichnen. Für Ausſchmückung der Vera ſaltung
hatte der Vereinsvorſitzende eine größere Anzahl u Itvoller
Gegenſtände, die aus Hirſchkronen hergeſtellt waren, wi
GGarde=
robehalter, Schlüſſelbretter uſw. gratis zur Verfügung geſtellt,
die zur Verloſung kamen. Der Erlös hieraus wird de
Saar=
hilfswerk überwieſen. Durch die freudigen Weiſen d. Muſik
kam eine frohe Stimmung unter die Teilnehmer, die ſrch die
vorzügliche Küche und den Keller, des Gaſthauſes ſehr geſtärkt
wurde, ſo daß erſt in vorgerückter Morgenſtunde an die
Beendi=
gung der Veranſtaltung gedacht wurde.
G. Ober=Ramſtadt, 20. Febr. Opferbuch des
Amter=
hilfswerks. In feierlicher Weiſe wurde am Dienst / abend
im Sitzungsſaal des neuen Rathauſes die Opferwoche des
Winter=
hilfswerks eröffnet. Fahnenabordnungen der SA.=Stüne und
ihre Führer, die Amtsleiter der NSV. und zahlreiche
Vokgenoſ=
ſen hatten ſich zu der ſchlichten Feier eingefunden, wel/
Orts=
gruppenleiter Bürgermeiſter Jörgeling mit einer kern en
An=
ſprache einleitete und in der er an den Opferſinn der hieſ en
Ein=
wohnerſchaft eindringlichſt appellierte. Ihren Abſchluß ind die
würdige Feierſtunde mit einem Sieg=Heil auf den Fi ker und
Volkskanzler Adolf Hitler und dem Geſang des Horſt=Aſſel=
Lie=
des. Im Anſchluß daran begannen die Einzeichnungen, ſeich am
erſten Abend wurden über 120 RM. gezeichnet. Das yferbuch
liegt jetzt täglich zu Einzeichnungen auf und es darf erwe ſet
wer=
den, daß dieſe in Ober=Ramſtadt ein gleich gutes Ergebi haben
werden wie in den Nachbargemeinden. — Hohes Al fr. Am
22. Februar vollendet Frau Wilhelm Burger Witwe, ge /Keller=
Bauſtraße, in verhältnismäßig guter Geſundheit und ſeiſtiger
Friſche ihr 80. Lebensjahr.
Ef. Meſſel. 20. Febr. Reichsluftſchutzbund. Thunſerer
Gemeinde wurden im Rahmen der Werbewoche an die He ßbeſitzer
Luftſchutzhausliſten verteilt und die Einwohnerſchaft auf
fforderl=
dem Reichsluftſchutzbund beizutreten. Die Hausbeſitzer uiden
ſucht, die Liſten auch ihren Mietern vorzulegen. Mit der
finzeich=
nung der Liſten wurde bereits begonnen. Leider wurt hierbel
feſtgeſtellt, daß die Liſten von vielen Familien noch ni ausge
füllt waren. In Anbetracht der außerordentlich großen Abeutung
des Luftſchutzes für unſer geſamtes Volksweſen wird die Finwol
nerſchaft nochmals gebeten, die Liſten nunmehr ſorgfält/ ausöu
füllen und nach Möglichkeit ihren Beitritt zu erklären.
Die Hilfe gegen Gicht und
Rheumatismus.
Sie wiſſen kein ſicheres Mittel gegen dieſe
Plagegeiſter? Einreibungen, Packungen, Bäder,
Salben uſw. lindern meiſtens nur für einige Zeit
die Schmerzen, aber ſie packen nicht immer das
Uebel an der Wurzel.
Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes
Mittel und Sie ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne
daß es Sie etwas koſtet; aber ehe ich Ihnen mehr
hage, leſen Sie die folgenden Briefet.
Beverſtedt, den 9. Auguſt 1934.
Ich teile Ihnen gern mit, daß ich mit den von
Ihnen bezogenen Gichtoſint=Tabletten eine
regel=
rechte Kur durchgemacht habe und mit dem Erfolg
überaus zufrieden bin. Ich kann nur wünſchen,
daß die Gichtoſint=Tabletten auf Grund ihrer
vor=
züglichen Wirkung überall Eingang finden, denn
es war bisher das beſte Mittel, welches ich zur
Bekämpfung meiner Gicht in Anwendung brachte.
Carl Lehmann, Kaufmann,
Beverſtedt, Bez. Bremen, Poſtſtr. 23.
Brohl, den 20. April 1934.
hiermit gefl. anzuzeigen, daß die
von Ihnen mir geſandten Gichtoſint=Tabletten ſich
auf das Beſte bewährt haben. Ich litt ſeit
länge=
ren Jahren derart an Rheuma und Gicht, daß ich
außer den großen Schmerzen zuletzt faſt nicht mehr
gehen konnte, ſondern kriechen mußte. Auf Ihr
Präparat aufmerkſam gemacht, waren nach der
Kur Schmerzen, Gicht und alles verſchwunden;
und konnte wieder als 43jährige laufen wie eine
von 18 Jahren. Ich kann dieſe Tabletten jedem
Rheumaleidenden beſtens empfehlen.
Frau Joſ. Weber,
Brohl a. Rhein, Mittelſtr. 1 c.
Solche Briefe beſitze ich über 15 000 (notariell
beglaubigt), und nun hören Sie weiter:
Gicht und Rheumatismus können nur m innel
heraus wirklich kuriert werden durch C*giftung
des Blutes. Dieſes iſt verunreinigt du zurug
gebliebene harnſaure Salze, und dieſe mſer
aus, ſonſt nützt alles Einreiben und W mhalte
nichts.
Zur Beſeitigung der Harnſäure
Gichtoſint. Sie können koſtenlos und brtofte
eine Probe Gichtoſint mit weiteren Auf krunge
went
und genauer Gebrauchsanweiſung erhal
Sie Ihre Adreſſe ſenden an: Gichtoſit Kor
Berlin SW. 219, Friedrichſtraße 19. (l1699
Zu haben in allen Apotheken,
[ ← ][ ][ → ]gomerstag, 21. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 52 — Seite 7
guße handwerker= und Gewerbeausſtellung
in Groß=Umſtadk.
wir hören veranſtaltet die Kreis=Handwerkerſchaft des
de Dieburg in Groß=Umſtadt, in der Zeit vom 13. bis
Ayril 1935 eine große Handwerker= und
Ge=
heausſtellung mit Verkaufsmeſſe. Neben
an=
eu Erzeugniſſen aus Handel und Gewerbe, werden, in der
ulache Handwerker=Erzeugniſſe ausgeſtellt. Wie man hört,
Nöiſe Ausſtellung in großem Maße ſich bewegen. Für die
eſtelung an dieſen Tagen ſind ſämtliche Schulen in Groß=
„iadt wie die Adolf=Hitler=Oberreal= und Höhere Landwirt=
Eitsſchule die Volksſchule, die Gewerbeſchule, ſowie ſämtliche
N zur Verfügung geſtellt, wo die Erzeugniſſe untergebracht
„u Es ſollen bereits mit der Reichsbahn Verhandlungen
beben wegen Einlage von Sonderzügen und wegen
Fahrpreis=
ataung. Das Odenwälder Handwerk wird in großem Maße
hönnen und ſeine Leiſtungsfähigkeit hier zeigen.
nachdem die Vorbereitungen in großem Umfange im Gange
end mit einer Beſucherzahl von zirka 20 000 bis 30 000
ſinen gerechnet wird, bietet ſich für das Handwerk und
Ge=
ie eine außerordentlich günſtige Gelegenheit, ſeine Erzeugniſſe
coſer Ausſtellung zu zeigen und vorzuführen. Man rechnet
tRſuchern aus zirka 500 bis 600 Orten und Städten aus allen
lien Heſſen=Naſſaus, teilweiſe Unterfranken und Baden.
geshalb werden die Handwerker und Gewerbetreibenden
ge=
m ihre Erzeugniſſe in Groß=Umſtadt auszuſtellen. Die
Platz=
ſſtren, die für die Ausſtellungsräume erhoben werden, ſind
gering.
lAnmeldungen von Handwerkern und
Gewerbetreiben=
die die Ausſtellung mit ihren Erzeugniſſen beſuchen wollen,
nöglichſt umgehend an den Kreishandwerksmeiſter
ſoſef Wiesner Groß=Umſtadt, Adolf=Hit=
Straße 17. zu richten.
h Groß=Zimmern. 19. Febr. N S.=Gemeinſchaft „Kraft
ſc Freude” bunter karnevaliſtiſcher Abend. Harry Cobler
ſeinen „Fröhlichen Fünf”, bekannt durch den Rundfunk,
ver=
des meiſterhaft, recht bald die Sorgen des Alltags zu vertrei=
” und eine fröhliche Stimmung zu ſchaffen. Drei heitere luſtige
ſden des Humors, ganz zugeſchnitten für die Karnevalszeit,
ßſang, Tanz und Fingerfertigkeit, brachte gleich mit wenigen
den Harry Cobler als Anſager den Kontakt mit dem Publikum
Uhde. Die drei luſtigen Sänger bezauberten mit ihren
wun=
hon Stimmen und Liedern recht bald die Herzen aller
Be=
b- Bezirksverſammlung. Die Friſeur=
In=
ſa für den Kreis Dieburg hielt in Ober=Roden eine
Bezirks=
mmlung ab. Obermeiſter Franz Katzenberger jun.=Reinheim
u ſie die Kollegen und hielt einen kurzen Vortrag betreffs der
V ſwerkerkarte. Den einzelnen Obmännern wurde zur Pflicht
er ai ſt, dafür Sorge zu tragen, daß alle Fragebogen ausgefüllt,
des tesſen mit zwei Paßbildern, von jedem einzelnen Kollegen
i0 a. Aſſens an den Obermeiſter zurückgeleitet werden. Beſonders
darauf hingewieſen, daß die Bilder keine Amateur=
Aufnah=
ſein dürfen, da ſonſt dieſelben keine Verwendung finden kön=
m jedem Kollegen die Gelegenheit zu geben, daß er ſich voll
unz für die Geſellen= bzw. Meiſterprüfung vorbereiten kann,
uo ſeiten der Innung ein Kurſus für alle Fächer durchge=
Meldungen hierfür ſind an Obermeiſter Katzenberger zu
uß Dieburg, 19. Febr. Kriegerverein Dieburg. Die
„ülverſammlung ehrte vor Eintritt in die Tagesordnung die
enen des Weltkrieges, der NS. Bewegung ſowie die ſechs
des Vereins aus dem Jahre 1934. Das Vereinsleben zeigte
Bericht des Vorſitzenden eine Aufwärtsbewegung, was
Zugang von 31 Mitgliedern bewieſen wurde, der
Ver=
jetzt 301 Mitglieder. Der Kaſſenbericht des
Kamera=
deber ergab einen kleinen Ueberſchuß, die Abrechnung
Schießſtand will das vorhandene Geld zu Reparaturen
Mwiſſen. Alle Kameraden haben ihre Aemter innerhalb
Müs aufs beſte verwaltet, wofür ihnen der Dank des Vor=
Musgeſprochen wurde. Der Vereinsbeitrag mit 1.50 RM.
ſütiſch wurde beibehalten, die Sterbekaſſe wurde aufge=
Nien verſchiedenen Vereinsangelegenheiten kam noch die
ültage zur Sprache. Die Einweihung ſoll an Oſtern
ſtatt=
jetzt die Namen der Gefallenen in hieſiger Stadt
feſt=
ſid und die Eingravierung vorgenommen werden kann.
eine Ortsgruppe der Kriegsgräberfürſorge gegründet
Mit einem dreifachen Sieg Heil und dem Geſang vater=
M Lieder ſchloß die gut beſuchte Verſammlung, der ein
ſell der SA.=Reſerve II vorausgegangen war.
hchſt, 18. Febr. Im feſtlich geſchmückten Saale des
Gaſt=
ür „Burg Breuberg”, fand ſich der Odenwaldklub
ſit Gäſten zur diesmal wieder in größerem Rahmen gefei=
Wanderer=Ehrung ein; beſonders zahlreich erſchien
Warortsgruppe Groß=Umſtadt, die ihren feierlich=fröh=
Einzug hielt. Der Vorſitzende des Odenwaldklubs Höchſt,
Geheimrat Seeger begrüßte die Mitglieder und Gäſte,
der verſtorbenen Klubgenoſſen, die die Verſammlung in
Beiſe ehrte, und gab einen kurzen Rückblick auf das ver=
Wanderjahr; einen beſonderen Gruß entbot er dem
Ver=
des Hauptausſchuſſes. Herrn Amtsgerichtsrat Becker. Ein
Leſprochen von Herrn Rudolf Schlich gipfelte in einer
des Führers und Kanzlers. Herr Amtsgerichtsrat
Bek=
erbrachte die Grüße des Vorſtandes des Geſamtklubs,
lin ſeiner weiteren Anſprache den Gedanken Wandern und
N aus und ſchloß mit Huldigung für Heimat und Vaterland.
bälig aufgenommenen Rede folgten die deutſchen Lieder.
Muralt ſprach den Dank des Groß=Umſtädter Oden=
Ws aus den Gaſtgebern ein „Friſch=Auf” weihend. Gemein=
Veder, Vorträge der Kapelle und Darbietungen des
Klamp=
ſceſters der Ortsgruppe belebten den Abend. bis die
Auf=
des dreiaktigen Luſtſpiels „Die Radiumquelle‟,
ws Otto Becker, das auch in Darmſtadt zweimal geſpielt
iſt, über die Bretter ging. Dank der vortzefflichen Dar=
B hamentlich der beiden Hauptrollen durch Fräulein Inge
Md Herrn Ph. Olt, fand die Aufführung dankbaren Beifoll
Leſte Laune verſetzten Publikums. Herr Geheimrat Seeger
em Verfaſſer mit einem „Friſch=Auf” Zur Auszeichnung
Goldenen Ehrenzeichen erſchienen 22 Damen und Herren
ügendliche Mitglieder auf der Bühne, wo der Vertreter
Notausſchuſſes die Ehrung vornahm. An die Dekorierung
2 „u den Klängen der gut beſetzten Tanzkapelle ein fröh=
Bal
Setmauern, 18. Febr. Bei der Holzverſteigerung
edgräfl. Oberförſterei Neuſtadt i. O. Bezirk Seckmauern,
D in Durchſchnitt für Buchenſcheiter je Rm. 1150 RM.,
er 20 RM. Eichenſcheiter 7.90 RM., Knüppel 5,60 RM.,
Hgeiter 6 RM. Knüppel 4,60 RM., und Stockholz 5 RM.
D Rir Stammwellen wurden 10 RM. je 100 Stück geboten.
Ner den früheren Jahren iſt eine kleine Steigerung der
eie zu verzeichnen. Gute Preiſe wurden auch erzielt bei der
beung der Löwenſteinſchen Förſterei Brennhof in Hain=
L0b. — Im Evangeliſchen Gemeindehaus fand durch die
er eine Theateraufführung ſtatt. Zur Aufführung gelang=
2S inſer Gaſt” und „Die Quellhofbäuerin” (Auslegung des
De2! Der Erlös iſt für den Glockenfond beſtimmt. — Die
1ng des Odenwaldklubs führte an die Feuchtmauer
Mteſchanz.
Thach. 19. Febr. Die Odenwälder Elfenbein=
Die Arbeiten an der Herſtellung der Elfenbeinroſette
SDenwald, die für die Winterhilfsſammlung im Monat
Limmt iſt, gehen ihrem Abſchluß entgegen. Insgeſamt
Millionen Elfenbeinblumen hergeſtellt. Der Rohſtoff.
Zunſtharz beſteht, ſtammt aus fünf chemiſchen Fabriken.
Daren 1200 Elfenbeinſchnitzer, Elfenbeindreher, Heim=
Ailisorbeiter und Hilfsarbeiterinnen mit der
Herſtel=
cäſtigt.
Ein prächtiger Viererzug, der das Herz jedes Pferdemarktbeſuchers höher ſchlagen läßt.
Ci. Erbach. 20. Febr. Aus der NSDAP. Die Stelle für
Volksbildung und Volkserziehung hielt ihre zweite
gut verlaufene Veranſtaltung ab. Poſtmeiſter Pg. Michel
ſprach in einem Lichtbildervortrag über „Mit dem
Zeppelin nach Südamerika‟. Er erinnerte an das jetzt
erſt wieder die Vereinigten Staaten von Nordamerika getroffene
Luftſchiffunglück, gab einen kurzen Ueberblick über die Zahl der
Luftſchiffunfälle in den verſchiedenen Staaten und ſtellte dem die
Sicherheit und Ueberlegenheit der deutſchen Zeppeline gegenüber.
Dann gab er einen anſchaulichen Einblick in die Entwicklung des
deutſchen Luftſchiffes, ſeine Großtaten im Weltkrieg und ſchließlich
ſeine Bedeutung im friedlichen Fernverkehr zwiſchen den einzelnen
Erdteilen. Inneneinrichtung, das Leben an Bord, mannigfaltige
Landſchaftsbilder zogen an der dankbaren Zuhörerſchaft nun auf
der Leinwand vorüber. Herzlicher Beifall lohnte den Redner für
dieſe Einführung in die Werkſtätte deutſcher Technik. Dieſer
öffent=
lichen Veranſtaltung ging eine Schulungsſtunde der Parteigenoſſen
unter der Leitung des Pg. Fleckenſtein voraus, in der
Gegen=
wartsaufgaben der Innen= und Außenpolitik behandelt wurden.
Pe. Reichelsheim, 20. Febr. Einen Racheakt, der nicht ſo
leicht geſühnt werden dürfte, verübte in der Nacht von Sonntag
auf Montag der Arbeitsloſe P. K. von hier. Um die Tat
aus=
führen zu können, trank er ſich erſt tüchtig Mut zu und hofft ſo
auf mildere Umſtände. P. K. riß das Treppengeländer des
Schrei=
ners Heinrich Trautmann ab und warf einen ziemlich großen
Stein in deſſen Schlafſtube. P. K. wurde feſtgenommen und, nach
anfänglichem Leugnen, geſtand er die Tat ein. — Am kommenden
Samstag, nachmittags 2 Uhr, ſpricht der Landesbauernführer Pg.
Dr. Wagner im Rahmen der Erzeugungsſchlacht. Unter der
hie=
ſigen und der bäuerlichen Bevölkerung im Umkreis hat dies große
Freude ausgelöſt. Die Kundgebung iſt im größten Saal unſeres
Ortes, Gaſthaus zur Eiſenbahn, Beſitzer Georg Seeger. Unſer
ganzer Ort wird anläßlich dieſes Ereigniſſes am kommenden
Sams=
tag Flaggenſchmuck anlegen und die Formationen der NSDAP.
werden dem beliebten Landesbauernführer einen würdigen
Emp=
fang bereiten — Am letzten Sonntag war ein geſchloſſener Ball
des hieſigen Militär= und Veteranenvereins, im Gaſthaus zum
Hirſch. Aber der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, ſo
reges Intereſſe zeigte die hieſige Bevölkerung.
Nohk al
Ag. Lindenfels, 18. Febr. Verleihung der
Front=
ehrenkreuze. In den überfüllten Räumen des „Hotel
Oden=
wald” wurde geſtern abend der Kameradſchaftsabend der SAR. II
abgehalten. Nach einem Muſikvortrag erfolgte der Einmarſch der
Fahnen und der Schießabteilung. Von der Bühne ſprach nun Frl.
Käte Bauer ein ſinnvolles Gedicht. Anſchließend begrüßte der
Vereins= und Sturmführer, Pg. Fritz Bauer, ſämtliche
Erſchie=
nenen und verſtand es ganz vortrefflich, in ehrenden Worten der
Frontkämpfer und der Gefallenen zu gedenken und zeichnete ein
Bild von Kameradſchaft des gewaltigen Fronterlebens. Er
er=
mahnte erneut alle Kameraden, unſerem Führer, ſelbſt bis ins
hohe Alter die Treue zu bewahren. Unſer älteſter Frontkämpfer,
Oberſtleutnant Baur=Bétaz, ließ durch ein Schreiben von
Wies=
baden Grüße übermitteln. Die Verleihung der Frontehrenkreuze
übernahm Pg. Bürgermeiſter Schneider. Dieſen ehrenvollen
Auftrag nahm er ebenfalls zum Anlaß, unſeres großen Führers
und Reichskanzlers Adolf Hitler zu gedenken. Mit Bewunderung
blicke heute das geſamte Ausland auf das einige Deutſche Reich.
Einer großen Anzahl Frontkämpfern wurde nunmehr, das vom
Reichspräſidenten von Hindenburg geſtiftete Frontehrenkreuz
ver=
liehen. Ein Gedicht, vorgetragen von Mariechen Riebel, fand
rei=
chen Beifall und mit dem gemeinſamen Lied. Volk ans Gewehr”
konnte man überleiten zu dem Singſpiel. „Durch Kampf zum Sieg”,
Dann kam noch die Aufführung „Der militäriſche Schwiegerſohn”.
Die verſchiedenen Rollen waren in beiden Theaterſtücken gut
ver=
teilt und ein überaus reicher Beifall belohnte die Mühe ſämtlicher
Mitwirkenden. Es war ein ſchöner und gemütlicher Abend,
getra=
gen vom alten Soldatengeiſt und der Volksgemeinſchaft.
m. Beerfelden, 19. Febr. Deutſcher Abend der NS.
Frauenſchaft. Kreisfrauenſchaftsleiterin Frau Weſternacher,
die Führerin der hieſigen Frauenſchaft, hielt die
Begrüßungsan=
ſprache Gedichte Sprechchöre und Theaterſtücke zeitgenöſſiſcher
Art kürzten die Zeit bis zur Verloſung. Der Zweck des Abends
war, die Mittel für die begonnene Kinderſpeiſung zu ſchaffen.
Die Frauenſchaft hatte in unermüdlicher Arbeit die zu
verloſen=
den Gegenſtände hergeſtellt, und dieſe waren ſo begehrenswert,
daß die Loſe bald reſtlos ausverkauft waren. Gar viele der
An=
weſenden durften außer dem geiſtigen Genuß etwas anderes
Schö=
nes mit nach Hauſe tragen, denn die Gewinnausſichten waren
ſehr günſtig. — Generalverſammlung der
Feuer=
wehr. Nach der Eröffnung durch Oberbrandmeiſter W.
Bech=
told folgte die Rechnungsablage und die Verleſung der Vereins=
Chronik der zwei letzten Jahre. Von reger Arbeit in der Wehr
zeugten zahlreiche Uebungen zur Tages= und Nachtzeit, der Beſuch
der Tagungen, veranlaßt von den Kreis= und Landesbehörden,
Schulungsabende uſw. Die Gemeindeverwaltung könnte noch
einige Wünſche der Wehr erfüllen. Ein Unterrichtsraum im
Spritzenhaus iſt geplant, die Ausführung der erforderlichen
Ar=
beiten hat noch nicht begonnen. Rauchmasken fehlen, das
Schlauch=
material ſollte ergänzt werden. Die Motorſpritze ſoll künftig
aus=
ſchließlich den Zwecken des Feuerlöſchens dienen bzw. ſoll ſie
durch anderweitigen Gebrauch keinen Schaden leiden. Bei den
Weiſen der Feuerwehrkapelle ſchloſſen ſich dem offiziellen Teil
noch einige gemütliche Stunden an.
Co. Seeheim, 18. Febr. Der Evangeliſche Kirchen=
Chor kann auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken, weshalb
man geſtern abend zu einem gemütlichen Familienabend
zuſam=
menkam. Außer dem Chorleiter Herrn Lehrer Beltz gehören
noch 10 Frauen dem Chore an, die einſtens den Frauenchor
grün=
deten. Ihnen ſprach Herr Prof. Reith herzliche Dankesworte
aus und verlas ein Glückwunſchſchreiben des Propſteiobmanns.
Nachdem Herr Pfarrer Weißgerber, Eberſtadt, über das
Dreigeſtirn H. Schütz, Händel und Bach geſprochen und wertvolle
Gedanken über die Aufgabe der Kirchenchöre entwickelt hatte,
folgten zahlreiche Darbietungen, meiſt heiterer Art. Der Chor
ſang friſch ſchöne alte Volksweiſen, Herr Lehrer Eidenmüller,
Eberſtadt, übte nach Art der Singebewegung mit allen
Anweſen=
den ein ſchlichtes Liedchen. Um alle ſonſtigen Darbietungen hatte
ſich, wie alljährlich Frl. M. Boſſe verdient gemacht, der, wie
allen anderen Mitwirkenden beſonderer Dank gebührt. Das
Schluß=
wort ſprach der Chorleiter, ein kurzes Bild der Geſchichte nud des
Geiſtes des Kirchenchors entwerfend bei dem Volksgemeinſchaft
und ſtreng liturgiſcher Sinn im Geiſte Bachs längſt
Ueberliefe=
rung ſei.
Ex. Groß=Rohrheim, 19. Febr. Gemeinderatsſitzung.
Abhaltung des diesjährigen Maimarktes. Da von den
Nachbar=
orten bereits ein großer Auftrieb gemeldet wurde, iſt auch in
die=
ſem Jahr mit einer guten Beſchickung zu rechnen. Die
Vorarbei=
ten zu dieſem Markt ſollen gemeinſam mit den Führern der
Zuchtvereine durchgeführt werden. — Die Einwohnerſchaft ſoll zur
Vertilgung der Schnaken in Kellern und dergleichen aufgefordert
werden.
Ex. Lampertheim, 18. Febr. Arbeitsbeſchaffung. Im
Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogrammes der Reichsregierung
wurden auch in Lampertheim großzügige Arbeiten in Angriff
ge=
nommen. Der erſte Abſchnitt dieſer Arbeiten, der 120
Volksgenoſ=
ſen für fünf Monate Brot und Arbeit gab, war im Auguſt beendet
und umfaßte 9 Km. Hauptkanal (Waſſerleitung) ſowie die dazu
gehörigen Hausanſchlüſſe. Die Koſten dieſes Abſchnittes betrugen
RM. 248 743. Mit dem zweiten Bauabſchnitt, der insgeſamt 6 Km.
Hauptkanal umfaßt, wurde im November begonnen und haben hier
wiederum 100 Arbeiter für mehrere Monate Beſchäftigung. Die
Koſten dieſes Bauabſchnittes ſind auf rund 200 000 RM.
veran=
ſchlagt. Weitere größere Arbeiten ſtehen bevor.
Ex. Bürſtadt, 18. Febr. Neues Bauerndorf. Das Heſſ.
Staatsminiſterium beabſichtigt, im ſog. heſſ. Ried, in
unmittel=
barer Nähe von Bürſtadt, im Rahmen des Meliorations= und
Siedlungsprogramms ein neues Bauerndorf mit einer Größe von
durchſchnittlich 30 Morgen Land (30 Bauernhöfe) anzulegen und
ſoll, da die Ländereien dortſelbſt bereits reſtlos beſtellt ſind, die
Uebernahme dieſer Stellen bereits im Spätſommer d. J. erfolgen.
Der Kaufpreis für eine Siedlerſtelle von 30 Morgen beträgt
ein=
ſchließlich der neuen Gebäude 24 000 RM., und hat der Siedler als
Anzahlung mindeſtens 4000 RM. aufzubringen. Außerdem muß
er das für die Bewirtſchaftung der 30 Morgen erforderliche
In=
ventar mitbringen bzw. den Nachweis führen, daß er über
ge=
nügend Kapital verfügt, um dasſelbe käuflich erwerben zu können.
Die Verzinſung des Reſtkaufgeldes beträgt 3 und die Tilgung
1 Prozent. Als Siedler kommen zweite und dritte Bauernſöhne
in Betracht, die verheiratet oder verlobt ſein müſſen. Erforderlich
iſt weiterhin der Nachweis der Bauernfähigkeit, alſo der
Bauern=
ſchein. Antrag auf Ausſtellung dieſes Scheines iſt bei der
Haupt=
abteilung I. Abtl. PII der Landesbauernſchaft, Frankfurt a. M.,
Bockenheimer Landſtraße 25, zu ſtellen.
t. Gernsheim, 18. Febr. Turneriſcher
Gerätewett=
kampf. Zugunſten der Winterhilfe veranſtaltete der Turnverein
Gernsheim vorgeſtern abend im Saalbau Haas einen Wettkampf
zwiſchen Tv. Erfelden. Tv. Biebesheim und Tv. Gernsheim. Der
ſportlichen Veranſtaltung war ein guter Erfolg beſchieden.
Um=
rahmt war der Abend mit Muſikeinlagen und Freiübungen u. a.
Der Wetkampf, woran ſich die beſten Kräfte der drei Vereine
be=
teiligten, war ein voller Erfolg. Es wurden keine Pflicht=,
ſon=
dern nur Kürübungen gezeigt. Die Kämpfe an Reck. Pferd und
Barren gaben einen Einblick in die turneriſche Leiſtungen der
Vereine. Als beſondere Ueberraſchung zeigten zwei Turner jedes
Vereins Freiübungen in einem Stile, wie ſie bis jetzt noch nicht
gezeigt wurden. Hier konnten beſonders die einheimiſchen Turner
großen Beifall einheimſen und auch mit Recht, da die Uebungen
größte Körperbeherrſchung erforderten. Leider wurde der hieſige
Verein vom Pech verfolgt, da ſich zwei der beſten Turner ſchwere
Verletzungen zuzogen, ſo daß ſie an der weiteren Teilnahme
ver=
hindert waren. Lehrer Hotz begrüßte im Namen der Kreisleitung
die Mannſchaften und Gäſte aufs herzlichſte und wies auf den Wert
dieſer Veranſtaltungen hin. Nur durch zähe Arbeit und Energie
können ſich die Turner Leiſtungen aneignen, um ſich in ehrenvollem
Kampf mit dem Gegner zu meſſen. Durch Kampf zum Sieg.
Sie=
ger des Wettkampfes wurde der Turnverein Biebesheim, 176 Pkt.,
vor Gernsheim mit 117 Pkt. und Tv. Erfelden mit 116½ Pkt.
*ſchmecken
„weil ſie
deshalb ſind MAGG‟ Suppen bei groß und klein ſo beliebt
Mehr als 30 Sorten — Kennzeichen: Der Name MAGGlund die gelb-rote Packung
Seite 8 — Nr. 52
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donuerstag, 2
Auch in dieſem Jahre nahm Rudolf Heß an
1g keil.
Kaito-Berlin in einem Tage.
Neuer Flugrekord der Deutſchen Lufthanſa.
Berlin. Das Lufthanſa=Flugzeug Junkers
Ju. 52, das in der vorigen Woche zu einem
Be=
ſuchs= und Vorführungsflug nach Kairo geſtartet
war, iſt am Mittwoch zurückgekehrt. Der ganze
Weg Kairo-Berlin, 3300 Kilometer, iſt erſtmalig
im Verkehrsflugzeug an einem Tage zurückgelegt
worden.
Das Flugzeug iſt Mittwoch um 2 Uhr MEZ. in
Kairo geſtartet. Auf dem Fluge über das
Mittel=
ländiſche Meer hatte es mit ſchwerem Gegenwind
zu kämpfen, ſo daß es bis Athen über ſechs
Stun=
den brauchte, ſtatt vierdreiviertel wie auf dem
Hinflug. Nach dreiviertelſtündigem Aufenthalt
wurde Athen wieder verlaſſen und in einem Fluge
die etwa 1500 Kilometer lange Strecke bis Wien
bewältigt. Hier wurde eine kurze Pauſe zur
Brenn=
ſtoffauffüllung eingelegt, bevor die letzte Etappe
Wien-Berlin angetreten wurde. Die Landung in
Berlin erfolgte 18,30 Uhr. Das Flugzeug wurde
von Flugkapitän Untucht geführt.
Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, der im vergangenen Jahre in dem Zugſpitzflug ſiegte, des Wildes befand. Rettungsmannſchaften fanden
nahm auch in dieſem Jahre an der Veranſtaltung teil. Unſer Bild zeigt Rudolf Heß nach ſeiner nach längeren Bemühungen unter den Schnee=
Landung auf dem Oberwieſenfeld bei München mit ſeinem Orter v. Wurmb. Sieger waren dies= maſſen die Leiche des Gwerder, die mit dem Kopf
mal die Oſtpreußen Elflein/Pfeil von der Fliegerlandesgruppe I, Königsberg, auf Heinkel 72 d. in der Neuß lag.
Von einer Lawine verſchüttet.
Andermatt. Bei Zumdorf zwiſchen Realp
und Hoſtenthal ging am Mittwoch eine Lawine
nieder, die den 25 Jahre alten Joſef Gwerder
aus Realp verſchüttete, als er ſich mit zwei
Jagd=
hunden auf einem Kontrollgang zur Beobachtung
* Auf der Hofjägerallee, eine
reichſten Straßen des Berliner T.
nete ſich ein ſonderbarer Unfall.
Juſtizrat wollte mit ſeinem Wa
Autos überholen. Dabei geriet er ſei ſchlüpfrigen
Aſphalt zu weit auf die linke
ſtieß mit einem entgegenkommer m Kraftwa
zuſammen. Im nächſten
Augenbl=
auf dieſen Wagen ſchon ein dr
aufgefahren. Zu dieſer Stunde h
aus ſtarker Verkehr. So kam es IAdem ſchli,
gen Pflaſter dazu, daß im nächſte
noch zwei weitere Autos auf die
fahrenen auffuhren. Der ganze
ſchließlich fünf Kraftwagen gleick
geſtoßen waren, ſpielte ſich in
Minuten ab. Die zuſammengefah ſen Wage
deten auf der Straßenmitte ein ſier unen
bares Knäuel. Der Fahrer des
wagens erlitt, wie auch ſein Be
leichte Verletzungen unbedenklich
bei, dieſem ſeltſamen Unfall niermd zu S.
gekommen.
artens,
Ein 6Jjährig
n zwei andere
Faßenſeite
wwar aber
ſr von
ſchte ein
Augenblick a
ei zuſammen
brfall, bei
itig zuſar
ſruchteilen
kſten Ung
biter,
Art. S.
Reich und Ausland.
Der Reichsſporkführer Vorſihender des
Ehrenausſchuſſes der Welk=
Hunde=
ausſtellung in Frankfurk a. M.
Frankfurt a. M. Reichsſportführer von
Tſchammer und Oſten hat den Vorſitz des
Ehren=
ausſchuſſes des dritten kynologiſchen
Weltkongreſ=
ſes der Fédération Cynologique Internationale
(F. C. J.) in Frankfurt a. M. vom 22. bis 25. April
und der erſten Welthundeausſtellung vom 26. bis
28. April, ebenfalls in Frankfurt a. M.,
übernom=
men. In den Ehrenausſchuß traten ein:
Reichs=
innenminiſter Dr. W. Frick=Berlin,
Reichsſtatt=
halter in Heſſen Gauleiter Sprenger=Frankfurt a.
M., Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs=
Frankfurt a. M., S. A.S. Prinzeſſin Henriette von
Monaco, frühere Vorſitzende der Fédération
Cyno=
logique Internationale, Ruſſel H. Johnſon jr.
New York, Vorſitzender des Amerikaniſchen Kennel=
„Klubs, W. L. Max Candliſh=London, Vorſitzender
des Engliſchen Kennel=Klubs, V. du Pré=Brüſſel,
früherer Vorſitzender der F. C. J., und die übrigen
früheren Vorſitzenden der F. C.J. Graf de Lérida=
Madrid, Dr. Nueſcheler=Baſel, Dr. M. A. H. L.
pan Lier=Amſterdam, Dr. Scheitlin=Zürich.
Jan Kiepura ſingt wieder unker
freiem Himmel.
Berlin. Wie volkstümlich Jan Kiepura in
der Reichshauptſtadt und wie begeiſterungsfähig
die Berliner ſind, erwies ſich Dienstag abend auf
dem Platz vor der Staatsoper Unter den Linden,
wo der berühmte polniſche Tenor ein Gaſtſpiel in
„Rigoletto” gegeben hatte. Nach der Vorſtellung
feierte das Opernpublikum, das den Sänger
zu=
ſammen mit einer ſtändig wachſenden Menge am
Ausgang erwartet hatte, noch einmal die
groß=
artige künſtleriſche Leiſtung, die Jan Kiepura in
„Rigoletto” dargeboten hatte. Es blieb dem
be=
liebten Tenor ſchließlich nichts anderes übrig, als
— wie ſchon einmal — unter freiem Himmel eine
Arie zu ſchmettern.
Teiko Kiwa in Berlin.
Berlin. Teiko Kiwa, die berühmte japaniſche
Opernſängerin und Tragödin vom Kaiſerlichen
Theater in Tokio traf geſtern früh, von Mailand
kommend, in Berlin ein. Frau Teiko Kiwa, die
am 22. Februar erſtmalig in Berlin auftreten
wird, gilt zurzeit als die berühmteſte „Madame
Butterfly”. Seit Jahren feiert ſie bereits in
Europa wie auch in Amerika außerordentliche
Triumphe.
Todesburkeil gegen den Mörder Gehrke
Berlin. In dem Mordprozeß gegen den
23jährigen Willy Gehrke aus Steinau a. d. Oder,
der in der Nacht zum 30. Dezember 1934 die 49
Jahre alte Schankwirtin Anna Kabus in deren
Lokal in der Gollnowſtraße 10 im Nordoſten
Ber=
lins ermordet und beraubt hatte, fällte das
Ber=
liner Schwurgericht folgendes Urteil: „Der
Ange=
klagte wird wegen Mordes zum Tode und zum
dauernden Verluſt, der bürgerlichen Ehrenrechte
Gehrke nahm das Urteil gefaßt
verurteilt.”
entgegen.
Zwei ſchwere Blultaken.
Rottenburg (Niederbayern). In
Wilden=
berg und Willersdorf ereigneten ſich dieſet Tage
zwei ſchwere Bluttaten. Der erſt kürzlich von
Landshut zurückgekehrte 33 Jahre alte Johann
Zirngibl von Willersdorf hat, anſcheinend aus
ver=
ſchmähter Liebe, auf die 24jährige Hausangeſtellte
Anna Gößwald in Wildenberg einen Schuß ins
Geſicht abgegeben und das Mädchen ſchwer verletzt,
Kurze Zeit danach hat Zirngibl auf die 28jährige
Bauerntochter Thereſe Lehner in Willersdorf zwei
Schüſſe abgegeben, wodurch das Mädchen getötet
wurde: Die Suche nach Zirngibl war bisher ergeb=
Unſer modernes Reichsheer. — Blinker.
Der Geburkskag SverHedins.
Stockholm. Während der toße ſchwedi
Forſcher Spen Hedin ſeinen 70. ſeburtstag
von der Heimat und von Etſpa in Chin
Hauptſtadt Nanking verbringt, h ke ſeine Schue!
ſter Alma Hedin in der Stocklmer
Wohnl=
ihres berühmten Bruders am 1 Februar /0
Hände übervoll zu tun gehabt. te GlückwuntiM
briefe, Telegramme und Adreſſerddie bereits Mſt
einer Woche einzugehen begann), ſind am /40
burtstage ſelbſt zu einer Flut Beſtiegen. 90
kamen noch die zahlreichen Blun zſendungen
Beſuche von Gratulanten, daru ſer ganzer
ordnungen von alten Freunden, Profeſſoren
verſchiedenen Vertretern wiſſenſch ftlicher und im
derer Geſellſchaften.
Unter der Unmenge von G lckwünſchen,
aus allen Teilen der Welt eintr en, waren 1.0
die ſchwediſchen und die deutſchen Im zahlreichlu!
Von den deutſchen Telegramme wird natü/”
das Telegramm des Führers u. 1 Reichskanzall
Adolf Hitler von der geſamten Freſſe beſontit
erwähnt und größtenteils auch 1 Wortlaut zm
gedruckt. Der deutſche Geſandte, Prinz zu AMto
hat in Begleitung ſeiner Gemah n der Schwin Pimf
Hedins perſönlich ſeine Glückwün ke ausgeſ
Die Suche nach dem Flugze g Goluht.
Archangelſk. Der ſowi kuſſiſche
Jgnatow iſt nach dem Goljubew= ſugzeug ent
Die Erfahrungen des Weltkrieges haben gelehrt, welch außerordentliche Bedeutung einem ſchnell
und ſicher arbeitenden Nachrichtenweſen zukommt. Als allgemeiner Grundſatz gilt, daß die
verſchie=
denen Nachrichtenmittel ſich gegenſeitig, ergänzen müſſen. Zu den Nachrichtenmitteln, die den
Vor=
zug haben, ſehr ſchnell betriebsbereit und gegen feindliche Einwirkung verhältnismäßig
unemp=
findlich zu ſein, gehört das Blinkgerät. Mit künſtlichem Licht werden lange und kurze Lichtblitze
nach dem Morſe=Alphbet geſandt und Nachrichten und Befehle übermittelt.
Rundfunk=Prozeß.
Berlin. Im Großen Rundfunk=Prozeß wurde
am Mittwoch vormittag als Zeuge der
Rechts=
anwalt Dr. von Berg vernommen, der im Fall
Scharnke den Intendanten Dr. Fleſch vertreten
hatte. Er bekundete, daß er ſchon vorher auf
Ver=
anlaſſung von Knöpfke für den Rundfunk tätig
war, als in der „Funkwoche” Angriffsartikel von
Scharnke gegen Fleſch und andere leitende
Perſön=
lichkeiten erſchienen waren. In dieſem Fall ſei das
Verfahren dadurch abgeſchloſſen worden, daß
Scharnke den von ihm angegriffenen
Perſönlich=
keiten Ehrenerklärungen ausſtellte. Knöpfke habe
ſich ihm gegenüber als den einzigen Mann der
weißen Weſte im Rundfunk hingeſtellt, während
er von den übrigen leitenden Perſönlichkeiten
ſagte, gegen ſie liege zwar nichts vor, was
ſtraf=
rechtlich zu faſſen ſei, aber ihr Privatleben ſei
doch derart, daß man darüber lieber nicht ſpreche.
Bredow unterſtütze beiſpielsweiſe laufend mehrere
Freundinnen.
Der Angeklagte Dr. Bredow erklärte in der
heutigen Verhandlung zu dieſem Punkt: Ich habe
tatſächlich laufend mehrere Freundinnen
unter=
ſtützt und tue das noch heute. Es handelt ſich um
Damen im Alter von 70 bis 80 Jahren, die leider
wegen ihrer Gebrechlichkeit hier nicht erſcheinen
können. (Heiterkeit.) Ich habe dieſe alten Damen
wegen ihrer beſonderen Notlage ſo gut unterſtützt,
wie ich es konnte.
Der Staatsanwalt erklärte dazu, die Anklage
habe ſich keineswegs dieſe von Knöpfke ſtammende
Beſchuldigung gegen Bredow zu eigen gemacht.
Der Zeuge von Berg ſagte weiter aus, er ſei
außerordentlich erſtaunt und verblüfft geweſen,
als er nachher von Knöpfke hörte, daß Dr. Frey
die Vertretung Scharnkes niedergelegt und ein
Mandat von dem Funk=Kapellmeiſter
übernom=
men habe. Dabei ſei ihm ſofort blitzartig der
Ge=
danke gekommen, daß dieſe Handlungsweiſe von
Frey nicht korrekt ſei und nach Parteiverrat)
ſchmecke.
In der Nachmittagsſitzung im Rundfunk=Prozeß
wurde der Zeuge Schriftſteller Scharnke nochmals
vernommen, um Aufſchluß darüber zu geben, ob
durch das Hinüberwechſeln ſeines Verteidigers Dr.
Frey zum Rundfunk ihm für die Durchführung
ſei=
ner weiteren Prozeſſe ein Schaden entſtanden ſei.
Scharnke erklärte, ihm ſei die
Mandatsnieder=
legung von Dr. Frey deswegen ſehr fatal
ge=
weſen, weil er ſich Dr. Frey gegenüber
vollkom=
men offenbart hatte. Er habe Frey auch die Quel= 3
len angegeben, aus denen er ſeine Kenntnis der
geſchilderten Vorgänge geſchöpft habe.
Tödlicher Unfall bei einer
Theaker=
vereins-Aufführung.
Wien. Bei einer Theateraufführung des
Ver=
eins „Jungſteierer” in St. Marein in Steiermark
ereignete ſich ein eigenartiger Unfall. Es wurde
das Stück „Andreas Hofer” aufgeführt. Ein
Mit=
wirkender, der 26jährige Wagnermeiſter Joſef
Zach, übernahm es, hinter der Kuliſſe aus einem
Revolver mehrere im Stück vorgeſehene Schüſſe
abzufeuern. Zach benutzte ſcharfe Patronen und
als Kugelfang ein großes Holzſtück. Auf das
Stich=
wort krachten hinter der Bühne zwei Schüſſe.
Gleichzeitig hörten die Zuſchauer einen Aufſchrei.
Eine der von Zach abgefeuerten Kugeln traf
einen Aſt in dem Holzſtück, prallte ab und drang
Zach in die rechte Bruſtſeite. Der unglückliche
Schütze war ſofort tot.
worden, das, wie gemeldet, 40 Klometer
changelſk im Sumpf notgelandet ſt. Jgne
den dort noch befindlichen Paſſas ſr Kuſ,
Bord nehmen.
Er teilte heute mit, daß er bar bis
Standort des Flugzeuges gelang aber t
Verſuche wegen des ſtarken S leeſturm
habe landen können. Es ſei ihn nur mögl
weſen, Lebensmittel für Kuſniſw abzu
ohne daß er aber habe feſtſtellen innen,
Ziel erreicht hätten.
Die von Archangelſk entſan! Ski=Rett”
mannſchaft in Stärke von 60 ann iſt
Stunde noch nicht am Standor ſdes Flugt
eingetroffen. Der ſtarke Schneeſt im hat au
bisher jeden Rettungsverſuch u höglich gei
Inzwiſchen iſt ein zweites Skikt mando enl,
worden, um das vermißte Komm tdo und de.
ſaſſen des Flugzeuges zu berge
Der Zuſtand Golbujews und liner Gefü
die im Krankenhaus liegen, hat b gebeſſert
Berufung im Haupkm in-Proigt
zugelaſſen.
Flemington. Das Gerie in Flen
hat beſchloſſen, im Hauptmann= lozeß eine
fung gegen das Todesurteil zu llaſſen.
rufungsantrag wird geſtellt rkden.
richtung Hauptmanns, die rlläufig
18. März feſtgeſetzt worden wa lwird au
ſtimmte Zeit ausgeſetzt werden, 1 das Ur
Berufungsgerichts kaum vor Af oder
erwarten iſt.
Erdbeben in Jrſan.
Tokio. Amtlich wird mit teilt, daß
Provinz Chiba ein ſtarkes (dbeben erſ
Zahlloſe Häuſer wurden zerſtört Nachrichte
die Zahl der Toten und Verletzt / fehlen n0
Aukobus fährk durch ein Überſchwemmungsgebiek
Die letzten Stürme brachten in England ausgedehnte Ueberſchwemmungen, die
kehrsſtörungen führten. Hier ſieht man einen Autobus, der ſich — bis über die
ſtehend — ſeinen Weg durch das Ueberſchwemmungsgebiet von Otler
Donnerstag, 21. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 52 — Seite 9
„ernänendte Amlemoone und Mdiorrauskarftenung
II.
die Molorräder.
Wird in Deutſchland auch heute noch immerhin ein gutes
giertelhundert verſchiedener Motorradmarken in zahlreichen
gpven und Modellen hergeſtellt, ſo hat ſich in den letzten Jahren
zumer mehr gezeigt, daß immer ein Teil dieſer Firmen der
Aus=
ſtellung fernbleibt. So fehlen auch diesmal wieder größtenteils
die kleineren Motorrad=Firmen. Das iſt deshalb bedauerlich, weil
auf dieſe Weiſe kein ganz lückenloſes Bild über den deutſchen
Mo=
torradbqu in ſeiner Geſamtheit gegeben wird, wie das
beiſpiels=
weiſe bei den Perſonenwagen und Laſtwagen der Fall iſt.
Gegen 13 Motorradmarken im Vorjahre ſind diesmal nur noch
11 auf die Ausſtellung gekommen. Das Ausland hat ſich hier ſchon
vor Jahren zurückgezogen, nachdem der deutſche Kraftradbau eine
Entwicklungsſtufe eingenommen hat, die ſich erfolgreich mit den
beſten Auslandsfabrikaten meſſen kann.
Wie für die anderen Abteilungen der diesjährigen
Ausſtel=
lung, ſo trifft es auch für die Motorradſchau zu, daß die Ausſteller
hier mit grundlegenden Neuerungen nicht aufwarten, ſich vielmehr
darauf beſchränkt haben, ihre bisherigen Typen und Modelle
bei=
zubehalten, ſie höchſtens in Details zu verfeinern und zu verbeſſern.
Man iſt ja erfreulicherweiſe ſchon ſeit Jahren im Motorradbau
von dem bloßen „Darauf=los=bauen” abgekommen und iſt an ein
ganz ſyſtematiſches Konſtruieren herangegangen. Die Früchte die=
E ſer Arbeiten ſind denn auch ſehr merklich in Erſcheinung getreten,
denn das, was heute die deutſche Motorradinduſtrie auf den Markt
bringt, muß entſchieden als vollkommen und ausgereift angeſehen
werden. Und daß man am Bewährten und Erprobten feſthält, iſt
nicht nur logiſch, ſondern auch in hohem Maße eine Beruhigung
We für den Käufer, denn hier weiß er, daß er nicht als
Verſuchskar=
nikel benutzt wird. Wenn trotzdem da und dort auch neue Modelle
präſentiert werden, ſo beruhen dieſe durchwegs auf den
Erfah=
ungen und Konſtruktionsprinzipien der bisherigen Ausführungen.
Wenn man bedenkt, daß heute ein kleiner Einbaumotor von
und 100 ccm., wie wir ſie beiſpielsweiſe bei DKW., Favorit,
ſu)hecker, Hercules, Victoria, Ardie und Triumph finden, 2 PS und
mehr hergibt, die Leiſtungen moderner 200 ccm.=Motoren bereits
i/ und 8 PS betragen, ſo kommt darin der große Fortſchritt
augen=
üällig zum Ausdruck, denn ſolche Motorleiſtungen waren vor
eini=
fgen Jahren nur bei mittelſtarken Maſchinen anzutreffen. Man
zweiß, daß die Entwicklung der Leichtkrafträder von der Induſtrie
außerordentlich gepflegt worden iſt, weil gerade dieſe Maſchinen
heute am begehrteſten ſind und den Hauptanteil an der
Geſamt=
ſproduktion und dem Geſamtabſatz bilden.
Die Motorfahrräder mit ihren winzig kleinen Motörchen ſind
Airei von der Primitivität, die ihnen vor wenigen Jahren noch
an=
fhaftete; ſie ſtellen heute vollwertige und leiſtungsfähige Leicht=
Intorräder dar, tragen ſie doch die typiſchen Merkmale des
rich=
tigen Motorrades. Bedenkt man weiter, daß dieſe Maſchinen ſchon
fun 315, 345 und 375 Mark zu haben ſind, ſo iſt das erſtaunlich,
wiſſen wir doch, was noch ein gutes Qualitätsfahrrad heute koſtet.
Infolge der Führerſcheinfreiheit für Motorräder bis zu 200
im Zylinderinhalt iſt gerade dieſe Kategorie außerordentlich
be=
hrt. Das kommt auch darin deutlich zum Ausdruck, daß die
Aus=
bllung allein 25 Modelle dieſer Größenklaſſe aufweiſt und nicht
ie Firma ſolche Maſchinen nicht zeigt. Iſt hier auch der
Zwei=
zter bei weitem vorherrſchend, ſo iſt doch auch hier der Viertakter
einigen famoſen Ausführungen zu treffen. So beiſpielsweiſe
MArdie, BMW., NSU., Hercules, Standard. Hierbei handelt
6ſ0h zum Teil um ganz wundervoll durchentwickelte
Sportmaſchi=
neh die ihre 90 und 95 Stkm. laufen. Ueberhaupt tritt die
ſport=
ſich Tendenz unter den Motorrädern diesmal mehr als ſonſt
beutlich zutage. Daneben erfreut ſich auch die Geländeſportmaſchine
„Pſteigerter Beliebtheit, wie wir ſie vor allen Dingen in einigen
Aderſchönen Ausführungen bei BMW., Imperia, DKW. und
jandard ſehen.
Der lange Zeit in Deutſchland vielfach verbreitete Block=
Mor (bei dem Motor und Getriebe eine einzige Einheit bilden)
Fnicht etwa ganz von der Bildfläche verſchwunden. Bei einzel=
M Ausführungen wie von BMW. NSU Zündapp und
Victo=
beiſpielsweiſe läge hierzu wirklich keine Veranlaſſung vor.
Rmnoch iſt nicht zu leugnen, daß heute das ſogenannte
Anblock=
briebe mit völlig gekapſelter und im Oelbad laufender
Motor=
beriebekette ein typiſches Merkmal des modernen Kraftrades
orden iſt. Ueberhaupt hat die Kapſelung lebenswichtiger
keule auch im Motorradbau weitere Fortſchritte gemacht; vor
en gilt das für die Ventile und deren ganzen
Antriebs=
ſechanismus.
Unter den berſchiedenen Vervollkommnungen und
Verbeſſe=
gen iſt vor allen Dingen das Bemühen der Konſtrukteure
Fhorzuheben, den Motoren beſſere thermiſche Eigenſchaften zu
kerleihen.
binſichtlich der Verbeſſerung der Federung zeigt vor allen
gen BMW bei den 750 ccm Zweizylinder=Modellen
Bemer=
hswertes. An Stelle der jahrelang verwendeten Blattfeder
her die ſogenannte Teleſkopgabel getreten, in der Schrauben=
Wern mit Oelrückſtoßdämpfung eingebaut ſind. Dieſe Konſtruk=
Da hat auf der vorjährigen Internationalen Motorradfahrt
ROMAN VOM L. INSTERBERG
Nachdruck verboten.
„Wir ſind noch nicht fertig.”
„Dir ſind mehr als fertig. Ich habe keine Luſt, meine
Soerſation mit Ihnen weiter auszudehnen. Man wird Sie
Wen dermiſſen. Und ich bin müde. Gehen Sie!”
Di9 bin bereit, mich mit Ihnen auszugleichen. Ich biete
Sufundzwanzigtauſend.”
WDdenn Sie mir noch ein Angebot machen, das hinter dem
Sider Aurückbleibt,” ſagte Thorſen merkwürdig ruhig, mit
Snhenden Augen, „dann nehmen Sie ſich in acht. Ich habe
De ich um dritten= und endgültig letztenmal feſtſtelle — den
Rendel ſatt. Wollen Sie noch was?”
Sp laſen Sie doch mit ſich reden!” rief der Geheimrat mit
Peübeifelter Geſte.
Gehen Sie jetzt. Ich will ſchlafen.”
un Gotes Namen denn!” jammerte der Geheimrat und
ver=
in die Hände ineinander. „Sagen wir in Gottesnamen
Nglauſend! Sie beuten mich aus, aber was ſoll ich machen!
Den iſt nichts mehr anzufangen! Ziehen Sie ſich zurück
Drem Beruf, denn ein zweites Mal gelingt Ihnen eine
Hig Vcherrumpelung nicht. Wenn ich denke, daß man mir den
anid veleicht gar nicht erſetzt!. Er ſchickte einen
gotergebe=
ua dum Himmel und zog dann ſein Scheckheft aus der
Stchcges, „Wſir wollen die Angelegenheit gleich vollkommen
Sien und dann hauent Sie hoffentlich gleich morgen vor
Wiehatigang ab. Ich lege keinen Wert darauf. Ihr
freund=
eS Geſicht noch einmal zu erblicken.
Sie Drechen mir aus dem Herzen” antwortete Thorſen mit
ieren Lächeln und nahm den unterſchriebenen Schelk
Nigeg
HDins Gch it erſt in acht Tagen behebar. Thorſen. Sie
Seen, eine kleine Vorſichtsmaßregel, bis ich die Papiere ge=
Müiſt habe.
Ein Verſtehe. Aber morgen früh kann ich noch nicht fort,
Ler, Sch habe noch eine verſönliche Miſſon zu erfüllen,
ihre Feuertaufe erhalten und ſich dabei glänzend bewährt. In
dieſem Zuſammenhang ſei auch darauf hingewieſen, daß bei
dieſen Maſchinen das bisherige Dreiganggetriebe durch ein
vier=
gängiges erſetzt worden iſt, wodurch es gelungen iſt, die
Maſchi=
nen noch beſſer den verſchiedenen Geländeverhältniſſen
anzu=
paſſen.
Von weiteren Neuerſcheinungen ſind zu nennen eine neue
350 ccm. Zündapp, die nach den gleichen bewährten
Konſtruk=
tionsgrundſätzen entwickelt iſt wie die 500= und 800ccm.=
Maſchi=
nen, alſo über Kardanantrieb, Kettengetriebe und
Preßſtahl=
rahmen verfügt. Neu die Standard Geländeſport, deren
lang=
hubiger Motor 12 PS entwickelt und der Maſchine eine
Spitzen=
geſchwindigkeit von 110 Km.=Std verleiht. Die kleine NSu
„Pony” hat jetzt gekapſelte, im Oelbad lauſende Primärkette,
die 500 ccm. Tourenſportmaſchine hat jetzt Haarnadelventile nach
dem bewährten Vorbild der NSU=Rennmaſchinen erhalten, neu
ſind weiter bei Triumph eine 200=ccm.=Maſchine bei DKW eine
250=ccm.=Rennſport= und eine 350=ccm.=Geländeſportwaſchine.
Eine der vorbildlichſten Konſtruktionen iſt die 500 ccm. Victoria
KR 8 mit ihrem Parallel=Zweizylindermotor und der
Rahmen=
verkleidung. Durchweg kommen die Motorräder, die alle in
ihrer Ausſtattung höchſt vollendet ſind, zu ſehr günſtigen Preiſen
auf den Markt.
Schließlich muß noch auf eine Neukonſtruktion von Imperia
hingewieſen werden, die außerordentlich intereſſant iſt. Dieſe
Maſchine hat einen quer zur Fahrtrichtung angeordneten
Zwei=
zylinder=Zweitaktmotor mit Kompreſſor, der bei 500 ccm.
Zylin=
derinhalt 28 PS leiſtet und dieſer Maſchine eine
Geſchwindig=
keit von 140 Km.=St. verleihen ſoll. Beſondere Aufmerkſamkeit
verdient hier auch das zum Einbau gelangende Trilok=Getriebe,
bei dem es ſich um ein vollautomatiſches Strömungsgetriebe
handelt, das keinerlei Betätigung von Kuppelung und
Schal=
tung erfordert. Die Maſchine hat Kardanantrieb, Preßſtahlgabel
und progreſſive Gummifederung.
Eine Reihe von Verbeſſerungen ſind auch in den
Seiten=
wagen vorgenommen worden, unter denen man eine ganze
An=
zahl recht guter Konſtruktionen antrifft. So hat u. a. BMW.
einen ganz neuen Seiten=Wagen entwickelt, und der Stolz=
Seitenwagen hat jetzt neuerdings eine Blattfederung, die in
gummigelagerten Federgehängen eingebaut iſt.
Fritz Wittekind.
Beopelin=Mansoer m U. S. 4.
Unſere Luftgegner: Das Großluftſchiff „Macon”.
kurz vor dem Aufſchlag . . , eine ſchwere Maſſe drückt mich in
naſſen Schlamm.
Abſturz im Schlachtflugzeug.
Ich erſticke, es drückt meinen Kopf in den Schlamm, die
Von Flugzeugführer Hans Rohmer.
(Schluß.)
Zwiſchen den Zeppelinen.
Befehl vom F. d. KF.: Die Flugzeuge haben zwiſchen den
Luftſchiffen durchzuſtürzen, Keilformation auflöſen, Sturzflug
in drei Reihen hintereinander, Zielphotographie einſchalten!“
Senkrecht nach unten durch! Hintereinander, übereinander! Wir
ſtürzen . . . Kreiſende Geſchützrohre. Blitzende Tragflächen,
auf=
heulende Motoren, Sturzflug mit Vollgas. Ein Zivilflieger
wäre hierfür eingeſperrt worden. Die Filmkameras an den
Maſchinengewehren knattern, die Luftſchiffe feuern blind mit
ihren Schnellfeuergeſchützen. Das Ende der Welt iſt gekommen,
die grauen Rieſenzigarren werden nach oben geriſſen, ſtellen ſich
auf den Kopf, ziſchen wie Raketen in die Höhe. Natürlich ſind
wir es, die hinunterraſen!
Der Magen wird umgeſtülpt, die Gedärme zittern, es preßt
den Magen herauf. Wir ſingen mit den Motoren .„, wir
brül=
len vor Aufregung . . . Sechszig Kampfflugzeuge im Sturzflug!
Der Kurzwellenſender des Führers brüllt jetzt noch in unſere
Ohren. „Im Sturz anviſieren, photographiſches Anzielen!”
Hinein in die graue Schlucht zwiſchen den Zeppelinen!
Der Geſchützturm reißt ab.
Ich ſehe Fenſter, Galerien, Geſchütze, aber wir ſehen nicht
das kleine Jagdflugzeug, das ſich vom Bauch des Zeppelins
löſt und in die graue Schlucht hineinſtößt.
Er ſieht uns nicht . .. Wir merken auch nicht, daß wir
ihn geſtreift haben.
Ein heiſer Strahl ſprüht mir ins Geſicht, ein eiſiges
Klat=
ſchen. Irgend etwas zerkracht, zerſplitternt, Rauch ſchießt in die
Augen. „Fahrgeſtell abgeriſſen!” knarrt eine Stimme im
Kopf=
hörer.
Ich ſehe durch den Schlitz nach unten, der Geſchützführer
ſtürzt in ſeinem runden Turm ſamt ſeinem Geſchütz in die
nebelige Tiefe .. . „Zündung weg!” brüllt Tad der Nummer 2
zu. Der rechte Pilot ſchaltet die Zündung ab.
Abſturz.
Wir ſtürzen ſteuerlos hinab. Mein Gehirn malt ſich den
Augenblick aus, in dem wir aufſchlagen. Ich bin eingeklemmt
in dem engen Gang, die Glühbirnen verlöſchen. Das Blut wird
mit Hochdruck in mein Gehirn gepumpt der Magen kotzt
Acht Mann eingekeilt in einem abſtürzenden
Schlachtflug=
zeug. Einer iſt ſchon unten ſamt ſeinem Geſchützturm.
Ich ſehe rote und grüne Blitze, Feuer ſchießt durch den
finſteren Kriechgang, ich liege auf dem Bauch und ſchiebe mich
langſam gegen die Zentrale vor, roter Dampf leuchtet auf,
ſchießt durch den Gang . . . Feurige Fontänen ſpritzen nach
allen Seiten. Flammen ſchlagen in den Kriechgang, ich ſchiebe
mich wieder zurück in das äußerſte Ende des Flügels ..
ein=
mal ſtellt er ſich ſenkrecht nach unten, dann rutſche ich vor, dann
ſtellt er ſich um, ich werde zurückgeſchleudert, alles ſcheint von
Blut beſpritzt, die elektriſchen Birnen verlöſchen ..., ein Glück..
er fängt ab! Ich fühle mich hochgehoben, ſehe, wie Metall
über mir zerſplittert, der Flügel, in dem ich liege, bricht ab . . ..
die ich nicht aufſchieben kann. Jedenfalls wird es trotzdem
mög=
lich ſein, daß wir uns aus dem Wege gehen.” Er zog die zwei
Bündel unter der Bettdecke hervor und reichte ſie Herrn v. Herm,
der ſie ſofort aufriß.
„So ohne Umſtände haben Sie ſie heraustransportiert?‟,
rief er vorwurfsvoll, während er in den Papieren blätterte.
„Eine Panzerkaſſe konnte ich leider nicht in den Ruckſack tun.”
höhnte Thorſen.
„Eigentlich iſt es ſchade um Sie, Thorſen. Sie waren
ſo=
weit ein tüchtiger Mann,” ſagte der Geheimrat und ſteckte die
beiden Bündel, nachdem er ſie vorſichtig verſchnürt hatte, in die
Taſche. Plötzlich ſchien ihm etwas einzufallen, er drehte ſich
raſch und fixierte Thorſen ſcharf. „Thorſen” ſagte er langſam,
„da fällt mir eben ein: Sie waren der Mann, der heute über
den Steilwänden tanzte?"
Thorſen hob müde die Hand. „Laſſen wir das,” ſagte er
leiſe. Da trat der Geheimrat raſch an ihn heran und reichte
ihm die Hand hin mit einer offenen, freundlichen Geſte. „
Neh=
men Sie meine Hand, Thorſen! Das war eine der kühnſten
Lei=
ſtungen, die ich je erlebte!"
„Laſſen wir auch das, Herr Geheimrat,” erwiderte Thorſen.
„Ich liebe die heldenhaften Gebärden nicht, und die kühne
Lei=
ſtung iſt oft nur ein dummes Spiel mit dem Tode.”
„Es war fabelhaft.”
„Für mich war es ein Spaziergang über den Abgründen,
ſchauerlich. Aber ſprechen wir nicht davon. Schweigen Sie bitte
auch den anderen gegenüber. Aber das iſt ja ſelbſtverſtändlich.
Nur etwas möchte ich Ihnen übrigens ſagen. Und dies iſt
gleich=
zeitig die Strafe für den „Verbrecher” und die Warnung für
den Mitarbeiter. Giano erwartet Sie in Garmiſch. Er iſt
ge=
kommen, um die Braut zu holen.”
Der Geheimrat prallte zurück.
„Giano?” ſtammelte er faſſungslos. „Giano, — er
ſelbſt .."
„Er ſelbſt iſt in Garmiſch.” Thorſen nickte trübe. „Ich warne
Sie vor ihm, Herr v. Herm. Unterſchätzen Sie nicht ſeine
Bruta=
lität und nicht ſeinen Einfluß. Uebrigens iſt er im Recht. Aber
das wiſſen Sie ja alles ſelbſt.”
Noch immer ſtarrte der Geheimrat Thorſen an.
„Faſſen Sie ſich,” ſagte Thorſen mit leiſem Spott und ein
klein wenig Bedauern in der Stimme. „Es iſt ja nicht ſo ſchlimm,
daß Sie gerade den Verſtand verlieren müßten. Immerhin
haben Sie es doch ſo mit ihm verabredet . . .2‟
naſſe Erde verpappt mir den Mund, die verbrauchte Luft ſtaut
ſich in der Lunge, es will mich zerſprengen, hämmert bis ins
Hirn, endlich ſchaffe ich mir mit dem Arm Luft und kann
atmen. Jetzt überlaſſe ich mich der Erſchöpfung. Ich möchte
nichts als ſchlafen, ich ſehe, daß ich in einer Blutlache liege,
weiß nicht, ob es mein eigenes iſt.
Mit der blutbeſchmierten Hand ſchöpfe ich den naſſen
Schlamm, ſauge ihn in mich auf, will ſchlürfen, merke, wie ſich
meine Finger zuſammenkrümmen. Ich kann ſie nicht mehr
aus=
ſtrecken, ſie gehorchen nicht meinem Willen. Mein Körper wird
gefühllos, ich ſehe noch das Gewirr verbogener Stahlrohre,
zu=
ſammengeſchmolzenes Metall, fehe den Motor, der mit der
Schnauze in der Erde ſteckt, es iſt der in meinem Flügel
mon=
tierte Motor".
Jetzt krieche ich heraus. Neben mir liegt ein formloſer
Klumpen, ſpitze Knochen durchbrechen die Lederkombinationen,
ich drehe mich um der Monteur des linken Motors!
Eine Photographie liegt neben dem Toten, irgend etwas
Kaltes rinnt auf mich . . . Benzin! Die Flügeltanks . . . Rote
Flammen . . ., muß ſehen, daß ich wegkomme, denke ich.
Hallo! Lebt dort jemand?
Sanitätsflugzeug.
„Ich ſchlage die Augen auf. Liege in einem Bett, es iſt an
Federn aufgehängt. Das Linnen iſt ſo weiß! Eine Schweſter
in weißem Kittel rückt die Decke zurecht warum ſchwankt ſie
hin und her? „Whisky . . ., ich möchte Whisky.
„Sie dürfen nichts ſprechen! Sollen nicht fragen!“
„Wo bin ich? Warum ſchwanken Sie? Warum hat das
Zimmer keine Fenſter?‟
„Alles Okay”, ſagte eine Stimme, eine weißbekittelte Geſtalt
mit rotem Kreuz am Arm tritt an mein Bett hält ſich mit einer
Hand in einer an der Decke angebrachten Schlinge feſt.
„Sie ſind im Sanitätsflugzeug 53. Gehirnerſchütterung.”
„Und ſonſt?”
„Nothing Einige Kleinigkeiten ..
„Was iſt mit den anderen, Tad?”
Wir haben keine anderen. War alles verbrannt und
ge=
ſchmolzen. Nur den Führer, ihn hat es vor dem Anſchlag
her=
ausgeſchleudert, liegt neben Ihnen! Jetzt aber genug, ich gebe
Ihnen eine Spritze ..
Ich richte mich auf und ſehe nach dem Nebenbett. In einem
mit Blut durchtränkten Verband ſehe ich einen ſchmalen Streifen
Geſicht.
„Wird er durchkommen?”
„Der Captain kommt durch.”
„Captain?”
„Allright, iſt befördert, eben drahtlos durchgegeben worden,
Jetzt müſſen Sie aber ſchlafen.”
Das Flugzeug wiegt ſich ſanft in einer Kurve. Meine Decke
iſt verrutſcht. Bleß my ehes .. ich ſpüre meinen rechten Fuß
nicht ein ſcharfes Meſſer kratzt mein Rückenmark, ein eiſiger
Schreck
Ich reiße die Decke herab. Da liegt mein Bein .., beide
Beine .. . ich taſte das warme Fleiſch ab,
Müde falle ich ins Kiſſen zurück.
Müde und glücklich.
„Aber das war mehr ein Scherz,” keuchte der Geheimrat
und wiſchte ſich den Schweiz von der Stirne. „Ich habe doch nie
im Ernſt daran gedacht, daß er einſt kommen würde. Giano iſt
ein Verbrecher
„Wie ich!” ſpottete Thorſen. „Sie ſind freigebig mit dieſer
Bezeichnung, wie mir ſcheint.”
„Er hat mir mein Verſprechen erpreßt, wie ich Ihnen ſagte!”
„Nun wird er Ihnen auch die endgültige Zuſtimmung zur
Heirat erpreſſen. Er liebt Ihre Tochter.”
„Das iſt ja nicht wahr!” rief der Geheimrat verzweifelt.
„Er liebt ſie gar nicht! Er iſt ein Beutemacher! Er braucht eine
Ariſtokratin zur Frau, um ſich geſellſchaftlich zu ſanieren. Ich
werde es aber nicht zugeben.”
„Nach den Eindrücken, die ich empfing, dürften Sie es nicht
verhindern können, ſagte Thorſen langſam.
Der Geheimrat ſchüttelte reſigniert den Kopf und ſeufzte.
Nach kurzem Schweigen ſagte er zu Thorſen, ihn ſcharf ins Auge
faſſend: „Würden Sie vielleicht für eine Aktion kontra Giano zu
gewinnen ſein?
„Thorſen ſchüttelte verneinend das Haupt. „Ich habe meinen
letzten Coup geſtartet. Ich rühre nichts mehr an. Abgeſehen
da=
von, daß ich gegen meine Mitarbeiter natürlich keine Intrigen
ſpinne.”
„Aber gegen mich haben Sie es abgeſehen!” rief Herr
v. Herm zornig.
„Sie irren ſich,” erwiderte Thorſen müde. „Gianos
Aktivi=
tät iſt auf ſeine eigene Initiative zurückzuführen. Ich ſelbſt
habe gar nicht mit ihm über die Angelegenheit geſprochen.”
„Sie wollen mir alſo nicht helfen?”
„Ich kann nicht,” ſagte er und hob die Hand mit einer
ab=
ſchließenden Bewegung. „Ich glaube nicht, daß Sie diesmal den
Kopf aus der Schlinge ziehen können. Aber wenn Ihnen ein
Tip von mir nicht unangenehm iſt.
„Ja —? Reden Sie doch!”
„Verſuchen Sie Aufſchub zu erlangen. Unter allen
Umſtän=
den. Und dann führen Sie Giano in Verſuchung mit einer
hübſchen Frau. Sie kennen ſein leicht entzündbares
Tempera=
ment. Vielleicht geht er in die Falle, und dann haben Sie ihn
in der Hand, denn er iſt, wie faſt alle Italiener, in
Liebes=
dingen genau. Ob er ſich allerdings wird hinhalten laſſen",
„Ich werde es verſuchen. Morgen kehre ich nach Garmiſch
zurück. Dieſe Ungewißheit ertrage ich nicht. Ich muß klare Sicht
haben.”
(Fortſetzung folgt.)
Seite 10 — Nr. 52
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 21. F ſuar 1935
Bort,
Gat dAtttt
Fußball in Starkenburg.
Erbach
Beerfelden
Die Enkſcheidung der Bezirksklaſſe
Lengfeld
Groß=Umſtadt
Lützel=Wiebelsbach 16
Südheſſen.
Neuſtadt
Polizei Darmſtadt — Egelsbach.
AO. Worms — Lorſch.
Pfungſtadt — Urberach.
Dieburg — Walldorf.
Man kann wohl mit Recht annehmen, daß in der
Darm=
ſtädter Begegnung zwiſchen dem heutigen Tabellenführer
Egelsbach und dem „Zweiten” Polizei Darmſtadt der
kom=
mende Meiſter ermittelt wird. Beide Mannſchaften haben ſich
unbeſtritten als die ausgeglichenſten und beſtändigſten
Mann=
ſchaften erwieſen. Man darf den Egelsbachern, die zum erſten
Male in der Bezirksklaſſe erſchienen, die große Anerkennung
nicht verſagen, die ſie mit ihrer Leiſtung wohlverdient haben.
Am Sonntag wird ſich nun zeigen müſſen, ob es dem Neuling
gelingt, den Vorjahresmeiſter Polizei auf eigenem Gelände zu
ſchlagen. Bei aller Achtung vor dem Kampfgeiſt und dem
Kön=
nen der Gäſte glauben wir nicht daran, daß ſie als Sieger den
Platz verlaſſen. Die Grünen wiſſen, daß dies das Spiel für ſie
iſt, und ſo ſind wir ſicher, daß an der Feſthalle am Sonntag ein
Großkampf ſteigen wird, der auf beiden Seiten beſondere
Lei=
ſtungen bringen muß.
Bei den Begegnungen in Worms und Pfungſtadt
glauben wir an einen ſicheren Sieg des Platzvereins, während
ein Unentſchieden in Dieburg gegen Walldorf ſchon ein
be=
achtlicher Erfolg der Haſſia wäre.
Arheilgen hat ſich zum Freundſchaftsſpiel den SV.
Münſter, den Kreisklaſſenmeiſter Dreieich, verpflichtet und
probiert junge Kräfte aus.
Die Kreisklaſſe 1.
Gruppe II — Darmſtadt.
Nachdem der vergangene Sonntag nur ein halbes Progcamm
brachte, iſt am kommenden Sonntag wieder alles auf dem Plan.
Die Terminliſte zeigt folgende Paarungen an:
TSG. 46 Darmſtadt — Union Wixhauſen.
Der Tabellenzweite empfängt bereits am Vormittag um 11
Uhr an der Rheinallee die Gäſte aus Wixhauſen. Die Unioniſten
hätten im Falle eines Sieges noch Ausſichten auf den 2. Platz,
während umgekehrt die 46er nicht mehr von dort zu verdrängen
ſind. Wenn man den Vorteil des eigenen Platzes in Betracht
zieht, kommt man auf ein Reſultat für 46.:
SV. Mörfelden — Germania Eberſtadt.
In Mörfelden treffen ſich „Erſter” und „Letzter” im Kampf
um die Punkte, und es ſcheint wirklich nicht allzu ſchwer in
die=
ſem Falle, den Sieger vorauszuſagen. Nachdem nun jede andere
Mannſchaft von Mörfelden beladen den Rückweg antreten mußte,
wird es nur von dem Eifer der Germanen abhängen, die
unver=
meidliche Niederlage in Grenzen zu halten.
Viktoria Griesheim — SV. Weiterſtadt.
Die Weiterſtädter gehen zu dem Spiel nach Griesheim
eben=
falls keinen leichten Gang, denn die Platzmannſchaft iſt dieſes
Jahr und gerade jetzt in beſter Spiellaune. Auf einen, wenn auch
nur knappen Sieg der Viktoria kann man ſchon halten, während
das Gegenteil jedenfalls eine Ueberraſchung bedeuten würde.
Chattia Wolfskehlen— Jahn 75 Darmſtadt.
Der auf ſeinem Platz noch ungeſchlagene Neuling erwartet
die 75er aus Darmſtadt, und wird beſtrebt ſein, Revanche für
die im Vorſpiel erlittene Niederlage an den Gäſten zu nehmen.
Wohl hat ſich die Mannſchaft der 75er in den letzten Spielen
wie=
der etwas erholt, aber wir glauben nicht, daß es in Wolfskehlen
zu einem Punktgewinn reicht.
SV. Groß=Gerau iſt ſpielfrei!
Gruppe 3 — Odenwald.
Michelſtadt — Babenhauſen,
Ober=Ramſtadt — Roßdorf.
Zwei intereſſante Begegnungen: In Michelſtadt wo der
Dritte” beim „Zweiten” gaſtiert, geht es um den 2. Platz. und
die einheimiſche Elf wird wohl dieſe Chance nutzen.
Nachbar=
liche Rivalen treffen in Ober=Ramſtadt zuſammen, und
ein Sieg der Gäſte ſcheint naheliegend.
Die Tabelle nach dem 17. Februar:
Groß=Zimmern
Michelſtadt
Babenhauſen
Roßdorf ...
Höchſt
.
Ober=Ramſtadt
Schaafheim. . .
44:17
27:19
31:23
34:24
16:24
39:54
11.55
Gruppe 4 — Dreieich.
Am Vorſonntag trennten ſich Eppertshauſen — Ober=Roden
3:0 (2:0) und Meſſel — Offenthal 1:3 (0:1).
Am Sonntag treffen Eppertshauſen — Dudenhofen und
Ober=Roden — Offenthal zuſammen. In beiden Begegnungen
iſt ein Sieg der Platzmannſchaft nicht zweifelhaft.
Kreisklaſſe 2.
Gruppe 1. Vorſonntag: Seeheim — Fehlheim 1:1: die anderen
Spiele ſind ausgefallen. Am nächſten Sonntag treffen ſich
Fehlheim — Auerbach, Alsbach — Zwingenberg, Hähnlein —
Hambach.
Gruppe 3. Vorſonntag: Merck — Beſſungen 6:2. Gräfenhauſen
Reichsbahn Darmſtadt 2:5, Hahn — SV. Erzhauſen 4:2,
Sprendlingen — Eſchollbrücken 13:0. Am nächſten Sonntag
ſteigen: Beſſungen — Gräfenhauſen (11 Uhr), Reichsbahn —
Hahn, TSG. Erzhauſen — Sprendlingen (11 Uhr), SV.
Erz=
hauſen — Merck Darmſtadt.
Gruppe 4. Am Vorſonntag: Sandbach — Erbach 0:1,
Spach=
brücken — Lützel=Wiebelsbach 2:1. Neuſtadt — Beerfelden
1:4. Ueberau — Groß=Umſtadt 2:2, Lengfeld — Kleeſtadt 10:0.
Am nächſten Sonntag ſpielen; Kleeſtadt — Neuſtadt. Groß=
Umſtadt — Sandbach. Lützel=Wiebelsbach — Lengfeld. Ueberau
— Beerfelden, Erbach — Spachbrücken. Ober=Klingen —
Rim=
horn. Die Tabelle hat hier zurzeit folgendes Geſicht:
Ueberau
Sandbach
Spachbrücken
Kleeſtadt.
18
15
14
64:14
50:16
64:20
38:29
43:33
33:41
28:47
28:27
15:53
17.389
TSV. Neuſtadt — VfR. Beerfelden 1:4 (0:3).
Einen weiteren ſchönen Sieg konnte die VfR.=Mannſchaft
buchen. In der erſten Halbzeit zeigte der Sturm eine glänzende
Leiſtung und ſchoß 3 Tore gegen den ſtarken Wind. Wer nun
glaubte, mit dem Wind gäbe es für Beerfelden zahlreiche Tore,
der wurde enttäuſcht. Mit einem großen Eifer ſpielte Neuſtadt
und konnte durch Strafſtoß ein Tor aufholen, dem die VfR.=Elf.
eins entgegenſetzen konnte. Kurz vor Schluß verſchoß der VfR.=
Mittelſtürmer einen Handelfer. Spieler und Zuſchauer von
Neuſtadt haben wieder mal mehr bewieſen, daß die ſportliche
Einſtellung nur kameradſchaftlich iſt.
Die ſchnellſten deutſchen Turner=Krauler.
Das 13. Jahn=Schwimmfeſt in Halle nahm einen ausgezeichneten
Verlauf. Unſer Bild zeigt die Sieger im Kraulen von links nach
rechts: Almuth Griesbach (Hamburger TB.), die Siegerin
bei den Turnerinnen; Wolfgang Heimlich (Reichenbacher SV.),
Sieger bei den Turnern, und die erſt 14jähr. Margarethe
Zölf=
fel (Reichenbacher SV.), die als Zweite bei den Turnerinnen
abſchneiden konnte.
Großkampftag auf dem Landespolizeiſtadion.
Polizei Darmſtadt — FC. 03 Egelsbach.
Am kommenden Sonntag wird auf dem
Landespolizeiſport=
platz die Meiſterſchaft in der Bezirksklaſſe Südheſſen entſchieden.
Zwei Mannſchaften ſtehen ſich hier gegenüber, die zweifellos in
dieſer Verbandsrunde die beſtändigſte Form aufwieſen und die
beide berechtigt wären, den Titel des Meiſters in der
Bezirks=
klaſſe Südheſſen in Ehren zu tragen. Wie liegen nun die beiden
Mannſchaften im Rennen? Die Gäſte aus Egelsbach haben ſich
bei 20 Spielen 30 Punkte erkämpft. Die Mannſchaft ſetzt ſich
durchweg aus jungen Spielern zuſammen. Die Hauptſtärke der
Elf iſt die Hintermannſchaft, die als ein feſtes Bollwerk
anzu=
ſprechen iſt. In der Läuferreihe ſtehen gute Durchſchnittsleute,
die durch großen Eifer und Aufopferung manche techniſche
Unaus=
geglichenheit mehr als erſetzen. Der Sturm beſitzt die nötige
Kampf= und Durchſchlagskraft, um ſich erfolgreich durchſetzen zu
können. Die Landespoliziſten haben ſich am vergangenen
Sonn=
tag eines gefährlichen Widerſachers entledigt und damit den Weg
zur Meiſterſchaft freigemacht. Die Pfiffligheimer leiſteten dem
vorjährigen Meiſter den hartnäckigſten Widerſtand und forderten
von den Landespoliziſten die Hergabe ihres ganzen Könnens. Die
Frage nach dem Sieger iſt ſchwer, recht ſchwer zu beantworten.
Entſcheidend wird ſein die beſſere Tagesform und die
Kampf=
kraft einer der beiden Mannſchaften. Es wird auf jeden Fall das
Spiel der diesjährigen Verbandsrunde ſein. Kein
Sportanhän=
ger aus Darmſtadt und Umgebung ſollte dieſes Spiel verſäumen.
Auf zum Landespolizeiſtadion am kommenden Sonntag zum
Beſuch des entſcheidungsvollen Spieles.
Spielbeginn 14.30 Uhr, vorher 12.45 Uhr: Reſerven beider
Vereine.
Sportvereinigung 04 Arheilgen — SV. 1919 Münſter
am „Arheilger Mühlchen”.
In Ausnutzung des verbandsſpielfreien Sonntags trägt die
SpVgg. 04 Arheilgen ein Freundſchaftsſpiel gegen den SV. 1919
Münſter aus. Beide Vereine haben ſich ſchon oft in Verbands=
und Freundſchaftsſpielen gegenübergeſtanden, wobei die Gäſte
aus dem Rodgau meiſtens knapp im Nachteil waren. Wie es
diesmal werden wird, kann man nicht ſo leicht vorherſagen. Die
Arheilger werden in ihrer 1. Garnitur ihre älteren Spreler durch
jüngere erſetzen, um ſchon einige Vorprüfungen für die nächſte
Saiſon vorzunehmen; man muß daher abwarten, wie ſich die
Spieler anlaſſen. So wird z. B. das Schlußdreieck neu erſcheinen.
Von den Gäſten iſt bekannt, daß ſie in dieſer Saiſon in der 1.
Kreisklaſſe Gau Rodgau bis jetzt noch kein Spiel verloren haben
und die Tabelle anführen. Die Mannſchaft ſpielt einen ſchnellen,
ungekünſtelten Fußball, der auf Erfolg eingeſtellt iſt. Man iſt
deshalb geſpannt, wie ſich die Spitzenmannſchaft der Kreisklaſſe
gegen den Bezirksligiſten ſchlägt. Das Spiel beginnt um 2.30
Uhr. — Die 2. Mannſchaften beider Vereine treten um 12.45 Uhr
zum Kampf an.
Die deutſche Fußball=
Nalional=
mannſchaft gewann bei dem
Länderſpiel Deutſchland gegen
holland in Amſterdam 3:2.
Unſer Bild zeigt den entſcheidenden
Schuß Hohmanns, der das 3. Tor für
Deutſchland erbrachte. Der Ball
fliegt (links) ins holländiſche Tor.
Hunooun i Jaurdeft.
SV. 98 Darmſtadt—SV. Wiesbaden; VfR. Schwan im-Polizei /
Darmſtadt; Pfalz Ludwigshafen—Frieſenheim: Ka Fslautern—
Offenbach; Herrnsheim — Haßloch.
Am Böllenfalltor gibt Wiesbaden eine Gaſtvorſ lung und
die Kurſtädter ſind in dieſem Jahre nicht zu unterſeken.
wird ſich daher ſchon anſtrengen müſſen, um eine e Rechnut
ausgleichen zu können. Polizei Darmſtadt reiſt nad Schwanhe
und ſollte dort einen klaren Sieg landen, denn di Pabſtdorfe
hat in den letzten Spielen auch auf eigenem Platz kark nad
laſſen. In Ludwigshafen und Kaiſerslautern, en fängt
kampfkräftige Gäſte, und einen Heimſieg von vorn kein zu
pen, wäre gewagt. In Herrnsheim wird man diesme hwohl
beſſer in Fahrt kommen, denn mit den Gäſten habe )die
miſchen noch ein Hühnchen zu rupfen. Ein Sieg E
Turner wäre jedoch keine Ueberraſchung.
5V. 98 Darmſtadt — Sb. Wiesbath.
Am kommenden Sonntag findet wieder einmal Uf de
dion am Böllenfalltor ein größeres Handballſpiel itt.
kannte Mannſchaft des Sportvereins Wiesbaden iſt 1i den
zu Gaſt. Ueber Erwarten gut hat ſich dieſe Mannſche in der Verg !u
bandsrunde gehalten. Gegen Polizei verlor ſie zu. kuſe 2:3 unfu u
in Darmſtadt erzwang ſie ſogar ein Unentſchieden 5: 1Die L.
träger waren im Vorſpiel (in Wiesbaden) froh, eint):5 zu er
len. Wiesbaden hat die wenigſten Gegentreffer von illen Ma
ſchaften. Dies ſpricht davon, daß eine gute beſtähige 5
mannſchaft vorhanden iſt, die wenig Torerfolge zulä4. Aber audn 0 M
der Sturm iſt in dieſem Jahr ſehr durchſchlagskrä g geworden in
Der Zugang von Bohrmann hat eine weſentliche Vſtärkung g
bracht. — Bei den 98ern wird die Hintermannſchaft ſim ſonntä
lichen Spiel eine kleine Aenderung erhalten. Vorhe ſum 14
ſpielt die Reſerve gegen den TV. Vorwärts Lange
Reihen der bekannte Torwächter Irion mitwirkt.
Leichkakhlekik.
1. Ausbildungstagung der Leichtathletik=Kam bichter.
Bei der erſten Tagung der Kampfrichter für Leichtathle
waren folgende Vereine vertreten: Polizei=SV. ST M898, Mere”
SV., TSV. Meſſel und TV. Erfelden. Der Krei ſchamtsleitel
Lindner=Darmſtadt machte nach grundſätzlichen usführunge;
die Teilnehmer mit wichtigen Fragen der Praxis b Hand vo
Beiſpielen und Zeichnungen bekannt. — Die 2. ſagung
vorausſichtlich am Sonntag, 10. März, vormittags, T
im Reſtaurant „Zur Eiſenbahn”, Ecke Eliſabethen ſund
ſtraße, ſtattfinden.
Reichsſportabzeichen=Prüfungen aus 19:
Der Kreisfachamtsleiter gibt bekannt, daß die
linge, die im Jahre 1934 nach Ablegung der Pr.
leichtathletiſchen Uebungen ihr Leiſtungsbuch nicht 1
haben, keinen Anſpruch mehr auf nachträgliche Eint
Die Frühjahrswaldläufe des Kreiſes Sk
Die Ausſchreibung der Frühjahrsläufe des Kr.
burg wird in den nächſten Tagen ergehen. Die
vorausſichtlich an drei Orten zum Austrag
komm=
iſt bisher die Austragung des Hauptlaufes in Me
ſtadt und eines anderen Laufes für die Vereine des
und des nördlichen Odenwaldes in Münſter bei
TSV. Meſſel und der SV. 1919 Münſter werden
wandfreie Vorbereitung garantieren. Die Ducch
weiteren Laufes für die Vereine des Rieds wird
SC. Olympia Lorſch übernehmen.
nie
ung
hr v.
ſgung
ſtanf
ſes
Kufe
bei 9
ſreieichgat
leburg.
ſir eine
hrung
ſicherlich
Mannſchaftskämpfe im Ringen — Kreis larmſt
Am letzten Sonntag konnten leider nur drei
geführt werden welche einen ruhigen, einwand ſie
nahmen. Die anderen beiden Kämpfe wurden dur d.
abgeſetzt und müſſen an einem ſpäteren Termin nach zholt we
Nachſtehend die Ergebniſſe:
Seeheim — Ober=Ramſtadt 12:8, Bensheim — ärth 18:
Arheilgen — Pfungſtadt 21:0.
Aus den Vereinen u. VerG
Sp. 1898 Darmſtadt.
Leichtathletik=Abteilung. Das 2 Hallentraini
athleten findet am Freitag in der Halle der Sült
lonplatz ſtatt. Beginn für die C=Jugend um 18.30 hr
Uhr); für die älteren Jugendlichen, Junioren un1Ar
19.45 Uhr (bis 21 Uhr)! Die Teilnahme von ins ſa
meraden am erſten Abend hat gezeigt, daß pünkt!
unbedingt erforderlich iſt!
Reichsbahn T5B. Darmſtadk.
Nachſtehend wird der zur Zeit beſtehende Ueb gsplat
Mitgliedern zur Kenntnis gebracht:
Männerturnen: Dienstags und Donnerstags
der Turnhalle Dieſterwegſchule; Frauenturnen: T
20.15 Turnh. Dieſterwegſchule: Turnerinnen: Dier
tags ab 20 Uhr Turnhalle Eleonorenſchule, Sch.
lerinnen: Dienstags und Donnerstags ab 18
Dieſterwegſchule; Schwimmen: „Montags von 20
Donnerstags von 19.30—20.30 Uhr im Städtiſchen
auf dem Sportplatz finden ſtatt: Rhönrad: Mittwe
tags ab 17 Uhr: Leichtathletik Mittwochs ab 17
und Handball: Mittwochs ab 20 Uhr: Fauſtball:
16 Uhr; Schießen: Mittwochs und Samstags ab 17
Montags bis Samstags ab 20 Uhr, — Singen:
20.30 Uhr im Brauſtübl (Bahnhof); „Tiſchtennis
Uhr im Bahnhofskeller. — Außer den vorſtehende
Uebungsſtunden üben alle Abteilungen Sonntags
auf dem Sportplatz.
Den Mitgliedern wird der Beſuch der einze
ſtunden zur Pflicht gemacht. Insbeſondere iſt v.
Mitgliedern die Beteiligung am Männer= und
Schwimmen, Schießen, Kegeln und Singen erwün
Abteilungen werden von fachmänniſchen Mitgliede
Mit dem Autopreis von Pau am kon ſenden
tag wird das Automobilrennjahr 1935 eröffnet. Tutſche
und Marken haben nicht gemeldet. Anwärter auf en Sieb
Nuvolari und Dreyfuß auf Alfa Romeo und Lehor auf Bud
Der deutſche Meiſterfechter Erwin asmit”
furt mußte in St. Moritz durch den Franzoſen Sch ftz aul
eine Niederlage von 4:10 Treffern einſtecken.
Deutſche Tiſchtennis=Meiſter wurt” im 90
einzel Frl. Krebsbach=Dresden Herreneinzel Hama Damel
Smidova/Kolar, Herrendoppel Spoboda/Kolar und m Gene
Doppel Kleinwa/Hamar (ſämtliche Tſchechoſlowakei
Wetterbericht.
Ausſichten für Donnerstag: Stärkere Bewölkungs
Regentätigkeit bei kräftigen ſüdweſtlichen Wir
Ausſichten für Freitag: Etwas friſcher bei lebhe
Winden. Einzelne Niederſchläge.
gober Erfolg der Aukomobilausftellung
Wie der Deutſche Handelsdienſt mitteilt, iſt die Internatio=
„ie Automobilausſtellung, die der Führer am vorigen Donners=
Bisher wurde ſie an den erſten ſieben Tagen von über
30000 Perſonen beſucht. Die gleiche Veranſtaltung im Vorjahr,
die man allgemein als ſehr günſtig angeſprochen hat brachte es
dagegen insgeſamt nur auf 400 000 Beſucher. Es iſt damit zu
jachnen, daß die diesjährige Schau in den Ausſtellungshallen am
guiſerdamm es auf die doppelte Beſucherzahl bringen wird wie
die vorjährige.
Der Auftrieb, den die Automobilausſtellung im vorigen Jahr
zu vereichnen hatte, wird nach den Verkäufen, die bisher am
gaſſerdamm abgeſchloſſen wurden, ſomit weiter anhalten zum
Eid ich Wuengeſche üuiſe in de egeien Seſft
prteilt. Faſt auf der ganzen Linie iſt die Zahl der bis zu dem
beutigen Tage auf der Ausſtellung abgeſchloſſenen Käufe, ſowohl
on die Händler als auch an Privatkundſchaft, größer als zu der
oeichen Zeit des Vorjahrs. Es gibt Firmen, die einzelne Serien
zm Wagen ausverkauft haben. Allgemein wurde einem
Ver=
ireier des DHD. an den einzelnen Ständen erklärt, daß der jetzt
vorliegende Auftragsbeſtand für die augenblickliche Belegſchaft
geſchäftigung auf Monate hinaus ſichert. Mehrere Werke
glau=
ben auch ohne Neueinſtellungen nicht auskommen zu können.
Beachtlich iſt der ſtarke Auslandsbeſuch. Trotz der durch
Wäh=
ungsentwertung begünſtigten ausländiſchen Konkurrenz ſind
Wa=
ge Traktoren uſw. ins Ausland abgeſetzt worden; ein ſchöner
Beweis für die Wertſchätzung deutſcher Präziſionsarbeit. Bei
ſen Laſtkraftwagen finden die Typen, die nicht mehr Benzin, ſon=
dem Triebgas verwenden, großes Intereſſe. Zwei Vorteile
bie=
ien dieſe Neukonſtruktionen: Der Kraftſtoffverbrauch iſt billiger;
nherdem werden, da dieſe Triebſtoffe in Deutſchland hergeſtellt
werden, Deviſen für die Einfuhr von Benzin geſpart.
liner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe eröffnete bei ruhigem Geſchäft
wie=
hein überwiegend freundlicher Haltung, da vom Publikum
klei=
here Kaufaufträge vorlagen und die Kuliſſe ſich ia einigen
Wer=
fn eiwas mehr betätigte. Hierzu zählten Linoleumaktien, von
benen Conti Linoleum auf die bekannten Dividendenhoffnungen
pitere 3 Prozent gewannen, und vor allem Daimler, die auf die
ſintigen Mitteilungen über die Entwicklung des Auftragsbeſtan=
„bz bei dem Unternehmen weiter feſt lagen. Die Notiz, die ſich
piern erſtmals für die konvertierten Stücke verſtand, ſtellte ſich
ſu 65½ bei einer Parität von 83,30 für den vorgeſtrigen Kurs.
Guter trat aber wieder ein Rückgang auf 84½ ein. Auch für
zunſeideaktien beſtand lebhafteres Intereſſe im Hinblick auf die
hiuſtigen Ausſichten der deutſchen Kunſtſeidegeſellſchaften.
Bem=
gewannen 3½ Prozent. Auch vom Rentenmarkt, der wieder
ſteundlicher Haltung verkehrte, ging eine Anregung aus. Der
zſuf war wenig verändert. Farben waren bis / Prozent
i Deutſche Linoleum konnten ihren Gewinn auf 2 Prozent
ſien und Dt. Kabel auf 2½ Proz. Kolonialwerte lagen feſt,
Guinea gewannen auf den Abſchluß 2¾ Prozent. Am
un=
ien Markt ſtiegen Karſtadt von 37½ auf 40½. An den
übri=
härkten traten keine weſentlichen Veränderungen ein. Die
en Anleihen lagen im Verlauf wenig verändert. Von
Mriten waren Stadtanleihen ſchwächer. Im allgemeinen
ſan die Veränderungen nicht über 4—½ Prozent hinaus.
ſindbriefe und Kommunalobligationen behaupteten ſich.
Obwohl auch geſtern beſondere Anregungen nicht vorlagen,
Pauch der Auftragseingang aus der Kundſchaft ſpärlich blieb,
bie die Rhein=Mainiſche Börſe eine weiter freundliche
Menz. Die Kursentwicklung war nicht einheitlich größere
händerungen traten nach beiden Seiten nicht ein. Die Kuliſſe
undete im allgemeinen wenig Unternehmungsluſt, lediglich
Nentenmarkt betätigte ſie ſich zeitweiſe etwas lebhafter. Be=
Mers für Kommunal=Umſchuldung erhielt ſich im Anſchluß an
Abendbörſe weiteres Intereſſe mit plus 0,15 Prozent auch
Mevergütungsſcheine zogen auf 90½ Prozent (90) und
Altbeſitz=
heiche auf 112½ (112) an. Späte Reichsſchuldbuchforderungen
P mit 98½ (98½) nur knapp behauptet. Reichsbahn=VA.
er=
ſeten mit 118½ unverändert. Am Aktienmarkt waren Daim=
Motoren auf die Erklärungen über die weiter günſtige Ent=
Aung bei dem Unternehmen noch lebhafter und mit 508 (50½)
behauptet. Etwas Geſchäft wies ferner der Montanmarkt
Dobei die Kursgeſtaltung aber ſehr uneinheitlich war. Feſter
Rn u. a. Klöckner (plus ¼ Prozent), Stahlverein (plus ½),
eener (plus ¼), Gelſenkirchen (plus ½ Prozent), während
ſnesmann ½ Prozent. Phönix ½, Rheinſtahl ½8 und Buderus
ſtozent niedriger eröffneten. Von chemiſchen Papieren waren
ſarben mit 141½—141½ (141½) Prozent etwas beachtet.
Verlauf war die Geſchäftstätigkeit minimal und die Kurſe
elten, nachdem nach den erſten Kurſen verſchiedentlich leichte
ſerungen eingetreten waren, überwiegend um ½—½ Proz. ab.
Rentenmarkt wurde das Geſchäft ſpäter ebenfalls ſehr ruhig,
1A hier konnten ſich die Kurſe nur knapp behaupten.
Da Aufträge der Kundſchaft fehlten und die Kuliſſe
infolge=
n in ihrer abwartenden Handlung verharrte, lag die
Abend=
e ſowohl am Aktien= wie am Rentenmarkt nahezu geſchäfts=
Bei zuverſichtlicher Grundſtimmung blieben die Mittags=
MKurſe zumeiſt gut behauptet. Am Kaſſamarkt waren Groß=
Watien weiter gefragt und bis 1 Proz, höher. Am
Renten=
hit blieben die Kurſe unverändert.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Anennotierung der Internationalen Bank in Reichsmark.
Neichswirtſchaftsminiſter gibt auf Grund des 8 9 der Be=
Hmnachung betr die Feſtſtellung des Börſenpreiſes von Wert=
Weren vom 21. November 1912, in der Faſſung der Verordnung
2. Mai 1935 folgendes bekannt: Die Börſenvorſtände zu
Set Düſſeldorf und Frankfurt a. M. haben beſchloſſen,
Darſenpreis der Aktien der Internationalen Bank in Luxem=
2n Dm 1. März 1935 ab in Ausnahme von 8 1 Abſatz 1 der
Soen Bekanntmachung ſtatt nach Prozenten des Nennwerts
Reicsmark für ein Stuck feſtzuſtellen.
Neue Nöhr=Werke AG., Ober=Ramſtadt. Vertagung des Ver=
Hodstermins. Der am Mittwoch vorgeſehene Vergleichstermin
In Antsgericht in Darmſtadt wurde vertagt, da nach
An=
der Vertrauensverſon R.=A. Dr. Neuroth der früher vor=
Soene Vergleich nicht erfüllt werden könne. Um einen neuen
6
eit Dorzubereiten, wurde Termin auf den 27. März an=
Di Saarweinmarkt. In den letzten Wochen hat ſich das
Hingeichift an der Saar weſentlich gebeſſert. Die Nachfrage hat
Sngerletzt, ſo daß auch die Winzervereine ſchon einen großen
Der Beſtände abſtoßen konnten. Daneben ſind aber auch
Ee Iind ausgeſuchte Sachen gefragt, für die bis zu 100 RM.
Dder angelegt werden. Die Beſtände in 1933er Weinen ſind
Sichtet, für die gegenwärtig hierin noch abgeſchloſſenen
e werden ſehr gute Preiſe bis zu 1000 RM., bezahlt.
De Wintershall AG. zu den Dividendenausſichten. Die Win=
19, teilt dem Fwd. mit: Verſchiedene Anfragen aus
WeSien in letzter Zeit wegen der Dividendenausſichten für
Sunr 1994, die an uns geſtellt wurden, geben uns
Veran=
erklären, daß wir noch nicht in der Lage ſind, eine
iDe Auskunft hierüber zu erteilen, weil uns die endgül=
Slonzunterlagen der Werke noch nicht vorliegen Insbe=
2i
Siß noch die Durchſchnittserlösabrechnung des Deutſchen
Mias Gnbs, Berlin. Das Jahr 1934 hat allerdings
ilne liz einen Geſantmehrabſatz von rd. 2630 00 Doppel=
Sei Et Wechracßt. Ob aber dieſer Mehrabſat gegenüber den vor=
Den Preisermäßigungen und bei dem Mindererlös aus
Shonspbiat inſolge des Wihrungsverfalles verſchiedener
E Iin des Freiskamnpfes auf den Auslandsmärten den
vol=
sgleich bieten kann, dürfte zweifelhaft ſein.
Geſteigerke Umſähe und verbeſſerke Liquidikäl.
Der Verwaltungsbericht befaßt ſich einleitend mit der durch
die günſtige Entwicklung der innerdeutſchen Wirtſchaft bedingten
ſtarken Förderung der Spartätigkeit des deutſchen Volkes. Der
Spareinlagenzugang bei den deutſchen Sparkaſſen dürfte für das
Jahr 1934 ſchätzungsweiſe 325 Millionen RM. betragen, wozu
noch etwa 420 Mill. RM. Zinsgutſchriften kommen. Auch die
Giroeinlagen haben ſich um zirka 200 Mill. RM. erhöht. So
er=
gibt ſich — ohne Aufwertungsgutſchriften — eine Geſamterhöhung
der Einlagen bei den deutſchen Spar= und Girokaſſen um zirka
945 Mill. RM., womit das günſtige Ergebnis des Vorjahrs noch
übertroffen worden iſt. Bei der Deutſchen Girozentrale —
Deut=
ſche Kommunalbank ſelbſt haben die Umſätze entſprechend der
all=
gemein günſtigen Entwicklung in faſt allen Geſchäftszweigen eine
Steigerung zu verzeichnen. Die Kreditoren haben ſich von 679
Millionen auf 1019 Mill. RM. erhöht. Die dem Inſtitut
anver=
trauten Gelder, von denen zirka 95 Prozent auf Einlagen von
Girozentralen und Sparkaſſen entfallen, wurden wie bisher faſt
ausſchließlich in ſofort liquidierbaren Werten belegt.
Insbeſon=
dere betätigt ſich das Inſtitut am Wechſeldiskontgeſchäft recht ſtark
und hat erhebliche Beträge an Privatdiskonten,
Arbeitsbeſchaf=
fungswechſeln und Reichsſchatzwechſeln angekauft. Die
Geſamt=
liquidität weiſt eine Steigerung auf rund 74 Prozent gegenüber
rund 71 Prozent am Ende des Vorjahres auf. Die von den
Giro=
zentralen unter ausdrücklicher Bezeichnung als „
Liquiditätsreſer=
ven der Sparkaſſen” bei dem Inſttiut mit untergebrachten Gelder
wurden zur Hälfte in jederzeit rediskontfähigen Wechſeln und zur
anderen Hälfte in lombardfähigen Reichsſchatzanweiſungen belegt.
Wenn das Jahr 1934 ein befriedigendes Ergebnis gebracht hat,
ſo iſt das auf gute Erfolge, insbeſondere im Effektengeſchäft,
zu=
rückzuführen. — Der Verwaltungsbericht befaßt ſich dann
ein=
gehend mit dem langfriſtigen Darlehens= und Anleihegeſchäft.
Der Eingang der Zins= und Kündigungszahlungen aus dem
gewährten Kommunaldarlehen hat im Berichtsjahr eine
Beſſe=
rung erfahren. Der Geſamtbetrag der Rückſtände hat ſich
demzu=
folge nur unerheblich erhöht. Die Einbeziehung der
Zinsrück=
ſtände in die Umſchuldung iſt durch eine Ergänzung des Geſetzes
ermöglicht worden. Die Deutſche Girozentrale hat ſich bereit
er=
klärt, für ſämtliche bis zum 31. Dezember 1933 aufgelaufenen
Zinsrückſtände die Umſchuldung vorzunehmen. — Im
Wertpapier=
geſchäft haben die Umſätze eine nennenswerte Steigerung
erfah=
ren. Auch der Spargiroverkehr in der Deutſchen Sparkaſſen= und
Giroorganiſation hat erheblich zugenommen.
Die Gewinn= und Verluſtrechnung per 31. Dezember 1934
verzeichnet einen Zinsüberſchuß und Proviſionen von (alles in
Mill. RM.) 10,59 (i. V. 7,24 bzw. 2,08) Gewinn aus
Wertpapie=
ren, Deviſen und Sorten von 2,85 (1,084); dazu treten Zinſen=
und Verwaltungskoſtenbeiträge aus Deckungsdarlehen und
Ren=
tenbank-Kreditanſtalts=Darlehen von 1,24 (i. V. nicht geſondert
ausgewieſen). Außerordentliche Erträge erbrachten 0,44, ſonſtige
Erträge 0.27 (i. Vj. 0). Die Geſchäfts= und Verwaltungsunkoſten
haben auf 5,95 (4,68) zugenommen; davon entfallen auf Löhne
und Gehälter 4,31 und ſonſtige Aufwendungen 1.45. Die
Auf=
wendungen für den Deutſchen Sparkaſſen= und Giroverband
wer=
den mit 0,6 (0,54) angegeben. Steuern und Abgaben erhöhten
ſich von 1,82 auf 2,57. Abſchreibungen und Rückſtellungen
erfor=
derten 1,26 (0,89), ſonſtige Abſchreibungen und Rückſtellungen
1,30 (0). Die Penſionskaſſe und der Fonds für Angeſtellte
wur=
den mit 02 bzw. 0,5 (0,1 bzw. 0,3) dotiert. Unter
Berückſichtt=
gung des Gewinnvortrags von 0,26 (0.39) ergibt ſich ein
Rein=
gewinn von 3,27 (2,46), aus dem nach Zuführung von 0,33 (0,25)
an die Sicherheitsrücklagen eine wieder 5proz. Verzinſung des
Betriebskapitals vorgenommen wird und von dem verbleibenden
Betrag ſatzungsgemäß nochmals die Hälfte mit 0,72 (0.36) und
ſchließlich nochmals ein Betrag von 0,25 (0.10) der
Sicherheits=
rücklage zugewieſen werden. Der Reſt von 0,47 (0.26) gelangt
zum Vortrag. In der Bilanz erſcheinen flüſſige Mittel mit 0,91
(0,73), Guthaben bei Noten= und Abrechnungsbanken 8,46 (6,52),
Schecks, Wechſel und unverzinsliche Schatzanweiſungen 692,86 (im
Vorj, einſchließlich Steuergutſcheine 383,59), Noſtroguthaben bei
Banken und Bankfirmen 69,84 (92,76), Lombards gegen
börſen=
gängige Wertpapiere 0,80 (0,89) eigene Wertpapiere 83,0 (22,82),
Konſortialbeteiligungen 0,20 (0,50), dauernde Beteiligungen 1,64
(1,74), Außenſtände in laufender Rechnung 60,58 (82,96),
lang=
friſtige Ausleihungen 937,10 (728,49).
Unter Aktiven erſcheinen Forderungen aus der Uebernahme
der Aufwertungsausgleichsſtocks der rheiniſchen Sparkaſſen mit
42,40 (0), Zinſen und Verwaltungskoſtenbeiträge bei
Kommunal=
darlehen 8,64 (5,67). Bankgebäude 1,8 (2), ſonſtiger Grundbeſitz
1,45 (1,75) und tranſitoriſche Poſten mit 0,73 (0). Das
Betriebs=
kapital wird mit unv. 30, die Sicherheitsrücklage mit 77 (7), der
Fonds für Angeſtellte mit 1,09 (0,56) ausgewieſen.
Rückſtellun=
gen erſcheinen erſtmalig in Höhe von 4,58 geſondert, während ſie
im Vorjahr in der Poſition Gläubiger enthalten waren. Dieſe
ſtehen nunmehr mit 1019,20 (679,35) zu Buch.
Akzeptverpflichtun=
gen beſtehen nicht mehr. Die Verpflichtungen aus der
Ueber=
nahme des Aufwertungsausgleichsſtockes der rheiniſchen
Spar=
kaſſen entſprechen mit 41,64 etwa der Gegenſeite. Die Erhöhung
der Poſition „Langfriſtige Anleihen bzw. Darlehen” von 599,18
auf 792,80 iſt in einer veränderten Bilnzierungsart begründet.
Verloſte Kommunalanleihen erſcheinen mit 3,70 (5,32), Zinſen
aus Kommunalanleihen und Darlehen mit 5,73 (5,32) und
tran=
ſitoriſche Poſten mit 0,69 (0). Die Bilanzſumme erhöhte ſich
gegenüber dem Vorjahr von 1330,3 auf 1910,4. Der
Geſamtum=
ſatz ſtellt ſich auf zirka 34,7 Milliarden RM. gegenüber zirka 39,6
Milliarden i. V. Der Rückgang iſt nur ſcheinbar, da die internen
Umbuchungen, die 1934 zirka 9 Milliarden RM ausmachten,
erſtmalig vom Hauptbuchumſatz abgeſetzt wurden. Läßt man
die=
ſen Abzug unberückſichtigt, ſo hat ſich der Umſatz um zirka 4,1.
Milliarden RM. erhöht.
Produktenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 20. Febr. Der
Getreide=
großverkehr lag auf der ganzen Linie weiter ſehr ſtill. Das
reich=
liche Brotgetreideangebot findet bei den Mühlen angeſichts des
weiter ſchwachen Mehlabſatzes kaum Aufnahmeneigung.
Futter=
getreide blieb bei ſehr geringem Angebot geſucht, auch für
ölhal=
tige Futterartikel und Mühlennachfabrikate hielt ſich die ſtarke
Nachfrage an. Es notierten (Getreide je To., alles übrige je
100 Kilo) in RM.: Weizen W. 9 206,50. W. 13 210,50. W. 16
214,50, Roggen R. 9 166,50, R. 13 170,50, R. 15 174,50 — alles
Großhandelspreiſe der Mühlen des genannten Preisgebietes.
Futtergerſte G. 9 168,50, G. 11 171,50 G. 12 173,50: Hafer H. 13
166,50, H. 14 168,50, alles Großhandelspreiſe ab Station. Bei
Waſſerverladung über 100 To. RM. 3.— mehr. Sommergerſte
für Brauzwecke 200, Weizenmehl W. 13 27,50, W. 16 27.95:
Rog=
genmehl R. 13 23,60, R. 15 24,00 — alles plus 0,50 RM. Fracht=
Ausgleich. Weizennachmehl 17,00. Weizenfuttermehl 13,00;
Wei=
zenkleie W. 13 10,73. W. 16 10,95 Roggenkleie R. 13 9.,99, R. 15
10,23 — alles Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation, ſoweit ſie im
den Bereich der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau fallen.
Soya=
ſchrot mit Monopolzuſchlag 13,00, Palmkuchen m. M. 13,30
Erd=
alles Fabrikpreiſe ab ſüdd.
Fabrik=
nußkuchen m. M. 14,50
Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 5,00—5,40.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 20. Februar. Das Geſchäft
im Berliner Getreideverkehr bewegt ſich weiter in ruhigen
Bah=
nen. Die Mühlen nehmen infolge des unbefriedigenden
Mehl=
abſatzes nur vorſichtig Brotgetreide auf, während andererſeits
das Angebot als reichlich zu bezeichnen iſt. Zur ſpäteren
Liefe=
rung finden ſchwere Qualitäten Beachtung. In Futtergetreide
hat ſich die Lage nicht geändert. Das Angebot der erſten Hand
iſt mäßig. Hafer bleibt nach wie vor nur auf dem Tauſchwege
oder bei gleichzeitiger Abnahme von Kartoffelflocken erhältlich.
Saathafer iſt reichlich am Markte die Nachfrage hält ſich jedoch
in engen Grenzen. Das Geſchäft iſt klein, da die Preisideen noch
immer weit auseinandergehen. Gerſten haben einen ruhigen
Markt. Freigaben ſind nur vereinzelt erfolgt.. Roggenſcheine
liegen weiter ruhig.
S
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten:Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport; Karl Böhmann
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette: für den
Anzeigenteil und geſchäftlicheMitteilungen: J. V. Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. 1. 35. 21 894. Lruck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23,
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhn,
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berliner Kursbericht
vom 20. Februar 1935
Deviſenmarkt
vom 20. Februar 1935
Berl. Handels=Geſ.”
Deutſche Bant u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Lloho
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdö.
Mee
82.75
82.75
30.50
34 25
29.75
125.
83.50
109.50
142.25
127.75
101.—
Mei Hee
F. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. untern
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Vee
141.375
70.50
114.875
99.—
86.875
85.—
86.50
104.125
78.—
70.—
Wee
Polybhonwerke
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali 1
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Ber. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke 1
Ne
12.375
104.75
40.
46.375
Nash
12.375
115.75
46.50
111.75
713.50
131.—
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island.
D
1 ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden.
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Ar.
Geld Briel
12.45
0.838
88.77
0.194 0.196
3.007
2.484
54.22
8i.31
12.145
68.68
5.358
16.43
2.354
189.38
54.94
12.48
0.642
58.29
3.053
2.488
54.32
81.47
12.175
68.82
5.368
16.47
2.358
169.72
s5.os
Italien
Fapan
Jugoſlawien
Lettland.
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowa
Türkei
ungarn
Uruguay
Ver, Staaten
Währung
100 Lire.
1 Yen
100 Dinat
100 Lats
100 Kronen
100 Schilline
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 4
100 Pengs
1 Goldpeſo
1 Dollar
GeldBrief
21.20 121.24
0.711
5.649
80.32 181.08
48.95
11.02
62.,60 62.72
80.72
34.c8
J1o.407
1.976
2.485
0.713
5.661
61.02 161.14
49.05
11.04
80.98
34,12
10.427
1.250
1.019 1.621
2.469
Surinſtäster uno Karienaroane Suriftasr, Mihnd ort Arrssner Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 20. Februar 1935.
Kee
Gr.IIp. 1934
„. 1935
„ „ „ 1936
„ „ 1937
„ 1938
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6%Bahern „.b. 27
68Heſſen. . .. v. 28
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88Preuß.St. v. 28
8%Sachſen ..v. 27
68Thüringen v. 23
6% Dt. Reichsbahn=
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520 Dt. Reichspoſt=
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Dtſch. Anl. Ausl.
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Deutſche
Schutzge=
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6%Baden=Baden. / 92.25
6%Berlin ... v.241 96
69 Darmſtadt . . . . 96.25
6eDresden. „v.38 89
6%Frankfurt. v. 26 / 92
62Heidelberg b. 26 91
6%Mainz. . . . . .
6SMannheim v. 27 93
6%München . v. 29 / 93
6%Wiesbaden v. 28 90.75
6%Heſſ. Landesbk. 95.75
6% „ Goldoblig. 1 94.5
z03.3
107
106.75
10s.5
104),
105.5
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hyp.=Bk.=Liquid.,
424 20
Komm.=Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
2o Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
„ R.19
8%Kaſſ.Landestrd.
Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbl.
5½%, Lig.=Obl.
Dt. Komm.
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mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
4Ausl. Serak
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp.=B
Lig.=Pfbr.
3Frkf.Hhp.=Bk.
5½% „Lig.=Pfbr.
Golboblig.
82Frkf. Pfbr.=Bl.
%a„ Lig.=Pfr.
83Mein.Hyp.=Bl.
0 n Lig.=Pfr.
88 Pfälz. Hyp.Bl.
½%0 „ Lig.=Pfb.
82Rhein.=Hyp.=Bk.
½%0 „ Lig.=Pfr.
Goldobl.
Südd. Boben=
(red.=Bank
a%0 „ Lig.=Pfbr.
2Württ. Hyp.=B.
992),
94.5
35
94
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*
99.5
1131,
129.25
95.5
95.75
99.25
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99.75
96
96
96.5
99.55
98
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951,
Mie
99
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68 Daimler=Benz.
69 Dt.Linol. Werke
69Mainkrw. v. 26
82Mitteld, Stahl
6% Salzmann &Co.
82,Ver, Stahlwerke
82Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5 %Bosn. L. E. B.
9.Inbeſt.
5 2Bulg. Tab. v. 02
4½%0 Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4%Türk. I. Bagdad
4% „ II. Bagdadl
4½%ungarn. 1913
1914
4½2%0
Goldr.
1910
42
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. . ....
42 Stockholm. ..
Aktien.
Recumulat.=Fabrik
Ag. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
„. Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen. ..!
Cement Heidelbergl
Karlſtadt! 1
99.25
99.75
98.5
98.5
93.5
9717
96.5
121
11.5
11.5
36
26.25
4.3
43
8.5
8.5
7.8
7.8
7.9
7.65
50.75
50.5
90
55
29.
120
75.5
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119.5
139.75
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119.5
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Chem.Werke Abert
Chade (A.C)
Contin. Gummiw.:
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Teleg=
„ Erdöl
Dt. Gold=u. Silb
ſcheide=Anſtalt
Linoleum ...."
Dortm. Ritterbräu
Dhckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Ge
Licht u. Kraft
Enzinger Union
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder.
J.6.Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof ..
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ.felektr. untern
Goldſchmidt, Th.,
Gritzner=Kayſer...
GrüngBilfinger,
Dafenmühle Frkft
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
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Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
FlſeBergb. Stamm
„ Genüſſel
Me
92
I1a2,5
140
50%,
124
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117‟
1107
250
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65
131.5
141.5
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1114.25
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Kali=Chemie. . . . . .
„ Aſchersleben.
glein, Schanzlin ..
Alöcknerwerke.
Knorr C. 6.
Konſerven Braun:
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte
Lech, Augsburg
Lokomf. KraußcCe
Löwenbr. Münch.
Mainkr.=W.
Mainz=Akt.=T
Mannesm.=
Mansfeld.
Metallgeſ.
Miag, Mühl
Moenus.
MotorenD
Neckarwer
Sdenw.
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Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke
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Roeder, Bebr
Rütgerswerft. . ..
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Salzw. He‟
Schöfferhof=
Schramm,
Schuckert, Elektr.,
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Bucker=A. 6.
Tellus Bergbau .
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125.75
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Ber. Stahlwerke ..
Ver. Utramarin ..
Weſtdte, Kaufhof..
Weſteregeln Kalt
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt.Creditgeſ.
Badiſche Bank ...!.
Bk. f. Brauinduſtr.
Baher, Hhp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypothekbk.
Comm. u. Privatbk.
Dt. Bank u. Dise.
Dt. Eff. u. Wechſel.
Dresdner Ban1.
Franrſ. Bank. . ..
Hyp.=Ban!
Mein. Hhp.=Bank
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Anl. ...
Rhein, Hyp.=Bonk
Südd, Bob.Cr. Bk.
Württ. Notenbon!.
A. G. f. Verkel
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72 Dt. Reick
Hapat
Lübeck=Bücht
Nordd. Llo
Südd. Eiſenb.=
Alltanz= u. Stuttg.
Verſicherung
„ Verein. Verf.
Frankona Rückeu. M
Mannh. Verſich.
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chantung Hande
46.5
123.5
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83.25
83
79.5
82.75
108.5
96.25
86.25
96.75
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Zuſatzmiete V.
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