Darmstädter Tagblatt 1935


19. Februar 1935

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Kinzelnmmmer 10 Pfennige

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 50
Dienstag, den 19. Februar 1935.
197. Jahrgang

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Merwmiang ver engnſchen eiſchelbang.
das Schwergewichk in London. Ueberflüſſige franzöſiſche Bedenken. Sowjekruſſiſche Querkreibereien.

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Rußland ſchießk auer.
Der Schwerpunkt des politiſchen Intereſſes
ſat ſich nach der Abſendung der deutſchen Antwort aus Berlin
ſerlagert im weſentlichen nach London, wo ja jetzt
ie Entſcheidung über die weitere Verfahrensart liegt, vornehm=
ich
darüber, ob England der deutſchen Anregung nachkommt
und den Gedanken einer beſonderen deutſch=engliſchen Ausſprache
ufnimmt. Darüber wird das engliſche Kabinett am Mittwoch
Zeſchluß faſſen. Soweit ſich aber aus der engliſchen Preſſe ein
findruck gewinnen läßt, iſt feſtzuſtellen, daß dort die Stim=
nung
ziemlich zuverſichtlich iſt. Allerdings macht die Zurück=
altung
des Quai d’Orſay einige Sorgen. Die Fran=
oſen
fürchten, daß ſie aus den weiteren Beſprechungen aus=
eſchaltet
werden ſollen. Davon iſt jedenfalls nach deutſcher Auf=
gſſung
nicht die Rede. Es ſcheint uns auch eine gewiſſe
beberempfindlichkeit, wenn die Franzoſen für
ichdas ſelbſtverſtändliche Recht in Anſpruch
ſehmen, rund um uns herum Verhandlungen
ber Paktentwürfe zu führen und ſich aber ſo=
ört
verletzt fühlen, wenn wir nun den Wunſch
ſaben, uns darüber zunächſt mit den Englän=
dern
zu unterhalten. Die deutſche Regierung verkennt
nicht, daß eine ſolche Beſprechung auch mit Paris nützlich
in könnte. Wenn aber dafür im Augenblick die pſychologiſchen
husſetzungen fehlen, ſo iſt das gewiß nicht unſere Schuld.
ſi denken auch nicht daran, etwa durch Intrigen die Englän=
und die Franzoſen gegeneinander aufhetzen zu wollen, und
eäſiegt in der Natur der Dinge, daß die Engländer, wenn
du Geſpräch entweder in Berlin oder in London in Gang
lomen ſollte, die Franzoſen fortlaufend im Bilde halten wer=
den
2b es freilich praktiſch iſt, wenn die Franzoſen jetzt be=
Eiß eine Note ankündigen, in der ſie vor Beginn der noch
ſcht einmal ſicheren deutſch=engliſchen Beſprechungen ihre Auf=
ſſung
niederlegen wollen, iſt eine Frage, die uns mittelbar
ſchis angeht. Das müſſen ſie mit den Engländern allein aus=
ſchen
, die ja ſowieſo ſicherlich nicht daran denken werden,
ter dem Rücken der Franzoſen mit uns zu verhandeln.
Allerdings muß man den Eindruck gewinnen, daß die
kanzoſen nun wieder von den Ruſſen getreten
lerden, die ſich in einer bewußten Quertrei=
erei
verſuchen. Sie wollen den Franzoſen klar machen, daß
184 ig jetzt bereits ſo gut wie verraten von den Engländern wären
7d daß ihnen deshalb kaum etwas anderes übrig bliebe, als ſich
die weitgeöffneten Arme Sowjetrußlands zu ſtürzen. Nach
koffiziellen Moskauer Auslegung iſt Deutſchlands ganze Poli=
nichts
anderes als eine Provokation neuer Kriege‟. Die
öe Vokabel von bürgerlich=imperialiſtiſchen und fasciſtiſchen
9ſtemen muß herhalten. Dafür iſt nach ſowjetruſſiſcher Auf=
ung
Frankreich dann diejenige kapitaliſtiſche Macht, die als
Nölge eine aufrichtige Friedenspolitik mit den Sowjets zu trei=
n
vermag. Eine ſehr durchſichtige Taktik. Litwinow hat nach
m Mißerfolg mit den Vereinigten Staaten die Sorge, daß es
in auch von Frankreich abgehängt wird und dann mit ſeiner
Alitik vollkommen Schiffbruch erleidet. Er weiß, daß er im
Beſien Freundeskreis angefochten wird und daß er eine weitere
Federlage nicht mehr ertragen kann, ohne darüber zu fallen.
ſo klammert er ſich verzweifelt an das Bündnis mit Frank=
ich
um jede Verſtändigung im Weſten zu verhindern, die eine
rüchdrängung des ruſſiſchen Einfluſſes in der europäiſchen
olitik bedeuten müßte.
Wgfältige Prüfung der deukſchen Ankwork in London
DNB. London, 18. Februar.
Wie der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph
Eichtet, werden während der nächſten 49 Stunden die britiſchen
iniſter Beratungen abhalten, um die deutſche Antwort auf
*engliſch=franzöſiſche Erklärung unter ſich zu erörtern. Die
Anzöſiſche Regierung wird, wie verlautet, keinen
Iwand gegen unmittelbare engliſch=deutſche
ebrechungen über den vorgeſchlagenen Luft=
titerheben
. Sie wünſcht aufrichtig, eine umfaſſende Ver=
Noarung mit Deutſchland zuſtandezubringen. Es darf aber er=
aitet
werden, daß die franzöſiſche Regierung an=
en
wird, vor allem die engliſch=franzöſiſche
* Ilaſſung über den Luftpakt genauer feſtzu=
BEn. Es iſt klar, daß engliſch=deutſche Beſprechungen beſſere
Leſicht haben würden, wenn ſie ſich auf eine klarere Vorſtellung
bem zu erreichenden Ziel gründen würden. Die Form
Beſprechungen iſt noch nicht feſtgeſetzt. Man
aidt, daß ein Beſuch des britiſchen oder franzöſi=
Außenminiſters in Berlin ſich natürlicher er=
I würde, wenn die deutſche Regierung Zeit gehabt habe, die
Shnng des geſamten Inhalts der Londoner Erklärungen zu
Enden.
Die brikiſchen Vorſchläge.
De britiſche Regierung hat dem diplomatiſchen Mitarbei=
Er Daily Mail zufolge beſchloſſen, unverzüglich mit der
Lien Regierung über den vorgeſchlagenen Fünfmächte=Luft=
4h und andere, die Rüſtungsbegrenzung und Deutſchlands
wür in den Völkerbund berührende Fragen zu verhandeln.
Egehnis der Beſprechungen, die während des Wochenendes
en den Mitgliedern des engliſchen Kabinetts geführt wur=
Derde vermutlich Freiherr v. Neurath in abſehbarer Zeit
Sondon eingeladen werden. Die britiſche Regierung arbeite
Sichultigen Vorſchlägen, die ſie anfangs dieſer Woche der
LDlſchen Regierung unterbreiten werde. Dies entſpreche den
Kondin und Laval bei ihrem Londoner Beſuch getroffenen
Snghungen. Die britiſchen Miniſter ſeien zwar enttäuſcht
Sibet;, daß die deutſche Antwort auf die engliſchfranzöſiſche
Libgpnßs mit Ausnahme des Luftwaktes nur in ſehr unbeſtimm=

ter Form eingehe. Sie glaubten aber, daß im Laufe der Ver=
handlungen
der Umkreis der Beſprechungen genügend erweitert
werden könne, um eine freimütige Prüfung der Fragen der
Gleichheit und der Rückkehr Deutſchlands in den Völkerbund ein=
zuſchließen
. Von dem britiſchen Botſchafter in Pa=
ris
werde dieſer Tage ein Bericht über die Auf=
nahme
der deutſchen Antwort in Paris erwartet.
Die Einſtellung Ftankreichs in engliſcher Beleuchkung
News Chronicle nennt es in einem Leitaufſatz befriedigend,
daß die franzöſiſche Regierung gegenüber der
deutſchen Antwort mehr Vertrauen und größere
Vernunft zeige, als die Mehrheit der Pariſer
Zeitungen. Es wäre der britiſchen Regierung ſchwer gefallen,
dem deutſchen Wunſch nach direkten Verhandlungen zwiſchen Lon=
don
und Berlin zu entſprechen, wenn die franzöſiſche Regierung
entſchieden dagegen geweſen wäre. Die franzöſiſche Re=
gierung
, ſei anſcheinend durchaus bereit, die engliſch=
deutſchen
Beſprechungen nach Abſendung einer
Erwiderung als wünſchenswert anzuerkennen.
Der weſentliche Inhalt dieſer Antwort würde vermutlich in einem
Erſuchen um größere Klarheit hinſichtlich Deutſchlands Haltung in
den Punkten beſtehen, die die deutſche Antwort im Dunkeln laſſe.
Man brauche nicht anzunehmen, daß Deutſchlands Ziel ſei, zwiſchen
Großbritannien und Frankreich Zwietracht zu ſäen.
Homme Lihre über die engliſch=franzöſiſchen
Verhandlungen.
DNB. Paris, 18. Februar.
Zur deutſchen Antwort auf die Londoner Vorſchläge ſchreibt
der Homme Libre: Ohne den Ereigniſſen vorgreifen zu wollen,
können wir uns an die Londoner Formel halten.
Damit iſt auch geſagt, daß wir uns mit der einfachen
Beſeitigung der militäriſchen Vorſchriften des
Verſailler Vertrages einverſtanden erklären kön=
nen
. Dieſe Streichung ſetzt voraus, daß Teil ſdes Vertra=
ges
durch ein allgemeines Rüſtungsbeſchrän=
kuugsabkommen
erſetzt wird, in das der Wortlaut des
Nordoſtpaktes und des mitteleuropäiſchen Paktes aufgenommen
werden muß. Das iſt die Haltung, in der England allgemeine
Sicherheit und Frankreich ſeine beſondere Sicherheit finden würde.
Die Londoner Vereinbarungen bilden ein geſchloſ=
ſenes
Ganzes. Wir könnten es Deutſchland nicht erlauben,
nur die Teile herauszunehmen, die ſich auf die Stärkung ſeiner
Theſe von der Gleichberechtigung beziehen, dagegen diejenigen bei=
ſeite
zu laſſen, die unſere Theſen von der Gleichheit und der Sicher=
heit
betreffen. Wir haben in London ein ganz beſtimmtes Pro=
gramm
angenommen. Bleiben wir einig, denn das Geheimnis des
Friedens liegt in der engen franzöſiſch=engliſchen Zuſammenarbeit.
Pariſer Hemmungen.
Ohne außenpolikiſche Enkſpannung keine wirkſchaft=

liche Beſſerung.

Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 18. Februar.
Die franzöſiſchen Befürchtungen wegen des Oſtpakts dauern
weiter an. Sie beeinfluſſen vielfach auch die Kommentare zur
Lage, die die deutſche Antwort ſchuf. Ein Teil der franzöſiſchen
Rechtspreſſe macht Deutſchland Vorwürfe und behauptet, daß die
Verhandlungen von deutſcher Seite erſchwert würden. Es ſind
die alten Vorwürfe; es erübrigt ſich wohl, auf ſie näher einzu=
gehen
. Die franzöſiſche Rechte ſpielt ihre übliche Rolle als
außenpolitiſche Oppoſition, ſie möchte auch der Regierung die
Lage nicht allzu leicht machen; davon abgeſehen iſt ſie aber über
ihre eigenen außenpolitiſchen Ziele im unklaren.
Was aber den Oſtpakt betrifft, darüber ſind die Auffaſſungen
geteilt. Sehr viele auch von rechts würden den Oſtpakt
zwar ganz gerne ſehen, möchten aber dafür keine übertriebenen
Opfer bringen. Vor allem nicht das gute Verhältnis zu Eng=
land
gefährden.
So ſehr man auch alles tun möchte, um die Moskauer
Empfindlichkeiten zu ſchonen, die Oppoſition der öffentlichen
Meinung gegen die Zuſammenarbeit mit den Sowjets iſt nicht
geringer geworden. Ein Teil der Rechtspreſſe begeiſtert ſich nach
wie vor für die ſowjetfreundliche Politik; die andere ſtellt dafür
die ironiſche Frage, ob es logiſch iſt, in Frankreich gegen die kom=
muniſtiſche
Gefahr zu wettern und gleichzeitig die ausländiſchen
Drahtzieher der Kommuniſtiſchen Partei diplomatiſch zu unter=
ſtützen
.
Das Verhältnis zwiſchen England und den Sowjets iſt nicht
gut. Es beſteht auch keine Ausſicht darauf, daß es ſich beſſern
wird, ſolange man in Moskau auf die ambitiöſen Pläne in Per=
ſien
und Afghaniſtan nicht verzichtet. Das iſt für Paris kein
Geheimnis, und darum warnen viele davor, die Möglichkeiten
einer Zuſammenarbeit mit England irgendwie für die Sowjets
zu opfern.
Die Natur der außenpolitiſchen Verhandlungen bringt es
mit ſich, daß man in Paris nach allen Richtungen hin zögert.
Und die offiziöſen Kreiſe denken wegen der äußerſt heiklen und
komplizierten Lage nicht daran, aus ihrer Reſerve herauszu=
gehen
, ſoweit ihnen das überhaupt noch möglich iſt.
In der öffentlichen Meinung dringt immer mehr die Ueber=
zeugung
durch, daß eine jede Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage
eine außenpolitiſche Entſpannung zur Vorbedingung hat. Die
Wirtſchaftskriſe drückt immer ſchwerer auf die Gemüter und man
erwartet immer ungeduldiger das Ergebnis der diplomatiſchen
Verhandlungen.

* Unruhiges Mexiko.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
K. B=D. Mexico=Stadt, im Februar.
(Durch Flugpoſt.)
Einige Leute meſſen den Rebellenbanden, über die die
Tagespreſſe berichtet hat, Bedeutung bei. Was iſt das wirkliche
Ausmaß, das dieſem Aufflammen der Rebellion zukommt?
fragten dieſer Tage die in= und ausländiſchen Preſſevertreter
den Präſidenten Cardenas. Und dieſer erwiderte: Sie ſtellen
für die Regierung der Republik kein militäriſches Problem dar.
Gewiß hat es in einigen Teilen des Landes Störungen der
öffentlichen Ordnung gegeben, aber ſie ſind bedeutungslos und
ſind keineswegs eine Gefahr für die Ruhe des Landes. Die
Bundesregierung hat die erforderlichen Maßnahmen ergriffen,
um eine Wiederholung dieſer Störungen zu verhindern. Sie
kann, damit auf die weitgehende Mitarbeit aller Schichten
rechnen.
Damit finden die in letzter Zeit immer wieder auftauchen=
den
Meldungen und Gerüchte von Unruhen im Lande von höch=
ſter
Regierungsſeite eine amtliche Beſtätigung. Präſident Carde=
nas
hat zweifellos recht, wenn er ſagt, daß dieſe Rebellions=
verſuche
kein militäriſches Problem darſtellen, denn es handelt
ſich nicht um eine einheitlich geleitete Bewegung mit entſprechen=
der
Truppenmacht, die es auf einen offenen Kampf mit den
Regierungstruppen ankommen laſſen könnte, ſondern um kleinere
Gruppen, die heute hier und morgen dort auftauchen und den
Bundestruppen zu ſchaffen machen. So ſchnell wie ſie erſcheinen,
ziehen ſie ſich auch wieder in die nur ſchwer zugänglichen Ge=
birge
zurück, wo ſie dem Zugriff der Truppen entzogen ſind.
Zweifellos herrſcht in weiten Schichten der Bevölkerung
ſtarke Unzufriedenheit. Das Aufflammen des Kampfes gegen die
katholiſche Kirche, die Einführung des ſozialiſtiſchen Schulunter=
richts
und anderes haben die Gemüter erregt. Uebergriffe unter=
geordneter
Regierungsorgane gelegentliche Willkürakte der Gou=
verneure
der Bundesſtaaten haben das ihrige dazu beigetragen,
die Unruhe zu fördern. Unter der Oberfläche gärt es. Wieder=
holt
ſind Komplotte gegen die Regierung aufgedeckt worden.
Zahlreiche Verhaftungen ſind erfolgt, aber in vielen Fällen
mußte wegen Mangels an Beweiſen eine Freilaſſung erfolgen.
In dieſen Tagen aber ſcheint der Regierung die Aufdeckung
einer Verſchwörung, die dieſen Namen wirklich verdient, gelun=
gen
zu ſein. Ihre Fäden ziehen ſich nach der mexikaniſch= nord=
amerikaniſchen
Grenze hin, dem Eldorado mißvergnügter mexi=
kaniſcher
Politiker, die von dort aus ihre unterirdiſche Tätigkeit
ausüben. Zwei Offiziere, die ſich in das Vertrauen der hieſigen
Vertreter jener verbannten Politiker eingeſchmeichelt hatten,
haben das Komplott aufgedeckt und dem Kriegsminiſterium
wertvolles Material geliefert. Der frühere Innenminiſter der
Obregon=Regierung Gilberto Valenzuela, und der frühere
General Marcelo Caraveo, die ſich beide in El Paſo, Texas,
aufhalten, werden als Führer der Verſchwörung genannt, zu
deren Anhängern auch ein gewiſſer Acung Pardo, mehrere Trup=
penführer
, Geiſtliche und andere Perſonen gehören ſollen. Ein
Verfahren iſt gegen eine Reihe von in der Hauptſtadt anſäſſigen
Perſonen eingeleitet worden, doch iſt das Ergebnis noch nicht
abzuſehen, da Ankläger wie Angeklagte einander vollkommen
widerſprechende Ausſagen machen und auch das beſchlagnahmte
Material kein völlig klares Bild gibt. Der Beſitz von aufwieg=
leriſchen
Flugblättern uſw. braucht ja noch keineswegs zu be=
deuten
, daß die Betreffenden irgend etwas gemein haben mit
derartigen Umtrieben, bekommt doch oft auch der Ausländer
derartige Flugblätter und Flugſchriften auf der Straße in die
Hand gedrückt.
Gilberto Valenzuela, das angebliche Haupt der Verſchwö=
rung
, hat in El Paſo erklärt, er denke überhaupt nicht an
irgendeine Revolte denn das jetzige Regime in Mexiko ſei ſtark
und feſt und jeglicher Verſuch ſich aufzulehnen, ſei heller Wahn=
ſinn
. Valenzuela hat zweifellos recht: die Regierung hat alle
Machtmittel in der Hand. Das Heer iſt glänzend ausgerüſtet, es
verfügt über eine beträchtliche Anzahl von Militärflugzeugen,
die ſchon früher bei anderen Gelegenheiten eingeſetzt wurden,
und dabei ihre außerordentliche Wirkſamkeit gezeigt haben. Auch
jetzt wieder iſt die Militärfliegerei in Aktion getreten. Mexika=
niſche
Flugzeuge patrouillieren an der mexikaniſchenordamerika=
niſchen
Grenze, um irgendwelche verdächtige Bewegungen feſt=
zuſtellen
; Militärflugzeuge ſind auch bereits im Staate Durango
eingeſetzt worden, um Rebellenbanden in ihren Schlupfwinkeln
in den Bergen durch Bomben auszuräuchern. Leicht iſt das
natürlich nicht, und die Regierung wird noch manche Arbeit
haben, ehe ſie ſagen kann, daß auch die letzte Bande vernichtet
worden iſt.
Was für Leute ſind die Rebellen? Das iſt nicht immer
leicht zu beantworten. In der Hauptſtadt handelt es ſich dabei
zweifellos um Marodeure und anderes lichtſcheues Geſindel das
unter der Behauptung, gegen die Regierung zu opponieren,
nichts anderes will als rauben, plündern und morden. Aber
auch andere, wertvollere Elemente ſind unter ihnen zu finden;
ſogenannte Criſteros, die aus religiöſem Fanatismus ſich
den Banden angeſchloſſen haben, in der Annahme, auf dieſe
Weiſe ein gutes Werk für die Kirche zu tun. Sie erreichen da=
mit
aber nichts anderes, als die Unſicherheit im Lande zu ver=
größern
und vielleicht den einen oderen anderen beſonders radi=
kalen
Funktionär zu beſeitigen, an deſſen Stelle aber ſchließlich
irgendein anderer tritt. Dabei laufen ſie ſelbſt Gefahr, bei erſt=
beſter
Gelegenheit aufgehängt oder erſchoſſen zu werden. Mit
Recht wendet ſich die Regierung mit allen ihr zu Gebote ſtehen=
den
Mitteln gegen derartigen Fanatismus, der dem Staat nur
eine Waffe gegen die Kirche in die Hand ſpielt. Die breite
Maſſe aber die gewiß mit ſehr vielem unzufrieden iſt und unter
der zweifellos eine ſtarke Erbitterung herrſcht, lehnt derartige
Verirrungen ab.
Die ganze Lage in Mexiko iſt augenblicklich wie in einen dichten
Nebel gehüllt. Wirklich authentiſche Nachrichten über die Vor=
gänge
im Landesinnern ſind nur ſpärlich. Oft tauchen Nachrich=
ten
in der Preſſe auf, um ſofort dementiert zu werden; und
einige Tage ſpäter ſtellt ſich dann heraus, daß doch ſo manches
Wahrheit iſt, was wan wegzuleugnen verſuchte Unter dieſen
Umſtänden iſt es nur natürlich, daß die Gerüchtemacherei in
voller Blüte ſteht.
Die Vereinigten Staaten haben infolge ihrer beherrſchen=
den
wirtſchaftlichen Stellung in Mexiko ſtarkes Intereſſe an den

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Seite 2 Nr. 50

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

dortigen Vorgängen. Als Hauptabnehmer der merikaniſchen
Ausfuhr und auch gegebenenfalls als Waffenlieferant irgend=
welcher
Aufſtändiſchen habe ſie ein gewiſſes Druckmittel in der
Hand Starke Strömungen in den USA. haben von der nord=
amerikaniſchen
Regierung die Rücknahme der Anerkennung des
jetzigen Regimes in Mexiko gefordert. Sie ſind damit zwar
nicht durchgedrungen, aber immerhin iſt es ein Warnungszeichen
für Mexiko, den Bogen in der Kirchenfrage nicht zu überſpan=
nen
. Der Amtsvorgänger des Präſidenten Cardenas, Abelardo
Rodriguez, hatte in den letzten Wochen eine Reiſe nach Nord=
amerika
angetreten und war dabei Mittagsgaſt bei Rooſevelt.
Daß ſich beide bei ihrem zweiſtündigen Zuſammenſein nicht
über das Wetter und über Fiſchfang unterhalten haben, dürfte
wohl ziemlich klar ſein. Rodriguez iſt nach dieſer Zuſammen=
kunft
ziemlich plötzlich nach Los Angeles zum ehemaligen Präſi=
denten
Calles gereiſt, der noch immer der ſtarke Mann Mexi=
kos
iſt, und hat trotz deſſen Krankheit mit ihm lange Be=
ſprechungen
geführt. Rodriguez iſt dann nach Mexiko zurückge=
kehrt
, um von Präſident Cardenas ſchon auf dem Bahnhof
perſönlich begrüßt zu werden.
Worüber haben ſich nun aber Rodriguez und Rooſevelt in
Waſhington unterhalten? Was hat Rodriguez dem oberſten
Führer Calles der mexikaniſchen Revolution in Los Angeles
berichtet und was ſind die Aufträge, die dieſer für Cardenas
mit auf den Weg gegeben hat? Man weiß es nicht, man kann
nur Vermutungen anſtellen. Maßgebenden Kreiſen naheſtehende
Perſönlichkeiten wollen wiſſen, daß in Kürze der übergroße
Radikalismus abgeblaſen werden ſoll. Man munkelt von der
bevorſtehenden Entfernung des einen oder anderen beſonders
radikalen Kabinettsmitgliedes, und ſpricht überhaupt von einer
Reorganiſation der Regierung, bei welcher Gelegenheit der
frühere Präſident Rodriguez wieder einen Kabinettspoſten er=
halten
würde. Man munkelt, daß der Kirchenkonflikt begraben
werden, und daß den Propheten des Kommunismus etwas ſtär=
ker
auf die Finger geſehen werden ſoll. Gerade an letzterem
Punkte dürften die Vereinigten Staaten beſonders intereſſiert
ſein, angeſichts des Anwachſens des Kommunismus im eigenen
Lande. Es ſcheint, daß Präſident Rooſevelt gewiſſe Zuſiche=
rungen
bekommen hat; werden ſie erfüllt, ſo wird er vielleicht
als Gegenleiſtung der mexikaniſchen Regierung zu einem nicht
zut unterſchätzenden Preſtigegewinn verhelfen. Er will nämlich
ſchon im kommenden Sommer nach Mexiko kommen und drei
oder vier Tage in der Hauptſtadt bleiben. Es dürfte wohl in
der mexikaniſchen Geſchichte eine Erſtmaligkeit darſtellen, daß
das Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten der ſüdlichen
Nachbarrepublik einen Beſuch abſtattet.

Dienstag, 19. Februc 1935

Vom Tage.

Reichsminiſter Dr. Goebbels hat den Bildhauer Pg. Kurt
Schmid=Ehmen in München zum Mitglied des Präſidialrates der
Reichskammer der bildenden Künſte ernannt.
Die zwiſchen dem rumäniſchen Handelsminiſter Manolescu
Strunga und der franzöſiſchen Regierung kürzlich in Paris ein=
geleiteten
Handelsvertragsverhandlungen haben, zu einer beide
Teile befriedigenden Einigung geführt. Das Abkommen ſoll in
einigen Tagen unterzeichnet werden.
Der Führer der ungariſchen Kleinen Landwirte=Partei Tibor
von Eckhardt hielt am Sonntag in Szontos eine aufſehenerregende
Rede, in der er neuerlich den früheren Miniſterpräſidenten Graf
Bethlen ſcharf angriff.
Der frühere Direktor der Zirardower Textilwerke Caen, der
ſeinerzeit, wie gemeldet, verhaftet und vor zwei Monaten in
Freiheit geſetzt worden war, iſt nach Frankreich abgereiſt, nach=
dem
er eine Verpflichtung unterzeichnet hat, der zufolge er ſich
bereiterklärte, jederzeit auf Verlangen der Gerichtsbehörden nach
Polen zurückzukehren. Der zweite Direktor genannter Textilfabri=
ken
, Veermerſch, hält ſich bereits ſeit vier Wochen in Frankreich
auf.
Luftmarſchall Balbo, der Gouverneur von Libyen, iſt mit dem
Generalſekretär und dem Fliegerkommandanten von Libyen ſowie
einigen ſonſtigen Offizieren im Flugzeuge in Rom eingetroffen,
um an den Arbeiten des Oberſten Verteidigungsrates und den
Vorbereitungen für die Expedition nach Abeſſinien teilzunehmen.

für die engliſche Heimatflokte.
DNB. London, 18. Februar.
Daily Telegraph zufolge werden in dieſem Sommer zum
erſten Male ſeit mehreren Jahren moderne U=Boote zu
der engliſchen Heimatflotte gehören. Bisher waren
alle neuen U=Boote nach ihrer Fertigſtellung nach dem Mittel=
meer
oder nach China entſandt worden. Im Auguſt dieſes Jahres
wird in Portsmouth eine Flottille ſtationiert werden, die aus
5 modernen U=Booten und zwei älteren U=Booten beſteht. Alles
in allem werden 21 U=Boote, darunter 8 moderne, in den Häfen
am Aermelkanal verfügbar ſein. Drei große Fahrzeuge der im
Mittelmeer ſtationierten U=Boot=Flottille haben Weiſung erhal=
ten
, nach der China=Station zu gehen. Nach ihrem Eintreffen
wird Großbritannien in den oſtaſiatiſchen Gewäſſern eine ſtarke
Flottille von 15 modernen U=Booten von je 1450 To. mit insge=
ſamt
120 Torpedolancierrohren haben.
Die Zuſammenſekzung des engliſchen Unkerſuchungs=
ausſchuſſes
für die privake Rüſtungsinduſtrie.
EP. London, 18. Februar.
In der heutigen Sitzung des Unterhauſes gab Miniſter=
präſident
Maedonald die Zuſammenſetzung des Unterſuchungs=
Ausſchuſſes für die private Rüſtungs=Induſtrie bekannt. Der
Ausſchuß, der ſeine Arbeiten ſofort aufnehmen ſoll, ſteht unter
dem Vorſitz von Sir John Eldon Bank und beſteht aus ſieben
Mitgliedern darunter eine Frau und zwei bekannte Journa=
liſten
, nämlich Sir Philip Gibbs und J. H. Spender. Die Auf=
gabe
des Ausſchuſſes, der das Recht hat, Dokumente anzufor=
dern
und Zeugen zu vernehmen, und der öffentlich tagen wird,
iſt ſehr genau umriſſen, ſo daß irgendwelche unbequeme Ent=
hüllungen
von vornherein vermieden werden dürften. Der Aus=
ſchuß
ſoll erſtens prüfen, ob es möglich iſt, Schritte zu unter=
nehmen
, um die in Artikel VIII, Abſatz 5, der Völkerbunds=
Satzung aufgeführten Mißſtände im Zuſammenhang mit der
privaten Rüſtungs=Induſtrie zu beſeitigen oder zu vermindern.
Zum andern ſoll der Ausſchuß die gegenwärtigen Vorſchriften

für die Ausfuhr von Kriegsmaterial aus England prüfen und
nötigenfalls Aenderungen in Vorſchlag bringen.
Im Zuſammenhang mit den Waffenhandelsfragen gab
Außenminiſter Sir John Simon bekannt, daß die engliſche
Regierung den von der amerikaniſchen Delegation in Genf vor=
gelegten
Entwurf für eine Konvention zur Regelung und Kon=
trolle
des Waffenhandels als Diskuſſionsgrundlage annehme,
aber im Laufe der Diskuſſion verſchiedene Abänderungen bzw.
Ergänzungen vorſchlagen werde.
Bombenſichere Unkerſtände längs der
engliſchen Küſte.
DNB. London, 18. Februar.
Die engliſche Sonntagszeitung Reynolds meldet, daß zur=
zeit
an allen ſtrategiſchen Punkten längs der eng=
liſchen
Küſte bombenſichere Unterſtände erbaut
werden. Mehrere dieſer Unterſtände würden demnächſt durch eng=
liſche
Bombenflugzeuge bombardiert, um ihren Wert und ihre
Sicherheit zu prüfen. Falls dieſe Verſuche befriedigend ausfielen,
würden weitere bombenſichere Unterſtände und Gebäude an mili=
täriſchen
Punkten, wie z. B. bei dem Truppenübungsplatz Al=
derſhot
ſowie in Colcheſter, Chatham und Catterick und an allen
wichtigen Flugplätzen errichtet werden. Schließlich ſei geplant, in
der Nähe des unteren Themſelaufes einen Rieſenunterſtand zu er=
richten
, in dem ein geſamtes Flugzeuggeſchwader Platz finden
könne.
Bor einem enkſcheidenden franzöſiſchen Miniſkerrak.
EP. Paris, 18, Fehruar.
Der am Dienstag zuſammentretende franzöſiſche Miniſterrat
wird von außerordentlicher Bedeutung für die Außenpolitik Frank=
reichs
ſein. Außenminiſter Laval, der heute eine Beſprechung mit
Miniſterpräſident Flandin hatte, wird eine ausführliche Dar=
legung
über den Stand der internationalen Verhandlungen und
die deutſche Antwort abgeben. Der Miniſterrat wird dann einen
Entſchluß über die aus der deutſchen Antwort ſich ergebenden Fol=
gerungen
faſſen müſſen. Insbeſondere wird die Frage geprüft wer=
den
, in welcher Weiſe eine Verſtändigung mit England über den
einzuſchlagenden Weg erzielt werden kann.
In den franzöſiſchen Blättern wird nach wie vor der Wunſch
ausgedrückt, daß die franzöſiſche und die engliſche Regierung eine
gemeinſame Antwort an Deutſchland richten mögen. Der Paris
Soir drückt die Hoffnung aus, daß angeſichts der ſozuſagen voll=
ſtändigen
Einigung zwiſchen Paris und London die franzöſiſch=
engliſche
Antwort noch Ende dieſer Woche an die Reichsregierung
abgehen könne.
Der Miniſterrat wird ſich ferner mit dem Programm des Pa=
riſer
Aufenthalts des öſterreichiſchen Bundeskanzlers Schuſchnigg
zu beſchäftigen haben. Die Regierung wird wahrſcheinlich gezwun=
gen
ſein, ſehr umfangreiche polizeiliche Sicherheitsmaßnahmen zu
treffen, denn die Sozialiſten und Kommuniſten kündigen alltäglich
in ihren Parteiblättern Maſſenkundgebungen der Arbeiter gegen
den öſterreichiſchen Bundeskanzler an. In der Pariſer Rechtspreſſe
wird dieſer Feldzug gegen Schuſchnigg ſcharf verurteilt.
Endlich wird der Miniſterrat ſich mit der Zuſpitzung der Lage
zwiſchen Italien und Abeſſinien zu beſchäftigen haben.

Verſchärfung in Abeffinien.
Die erſten italieniſchen Milizabkeilungen unke pegs.
Der Konflikt um Abeſſinien nimmt plötzlich wieder ſedroh=
liche
Formen an. Englands Bemühungen um eine Ver ſttlung
machen keine ſichtbaren Fortſchritte. Dagegen trifft Ita m ſehr
umfangreiche Vorbereitungen, die zum mindeſten den indruck
machen, daß eine große militäriſche Aktion geplant ſei, egreif=
licherweiſe
ſind die Italiener mit ihren Nachrichten üb /Trup=
pentransporte
ſehr zurückhaltend. Immerhin iſt doch ſch durch=
geſickert
, daß mehrere Bataillone bereits auf dem We nach
Erithreya ſind. Gleichzeitig wird behauptet, daß der ſtrans=
port
der beiden mobiliſierten Diviſionen in nächſter Zeit Ffolgen
ſoll, während außerdem noch umfangreiche Reſerviſte mberu=
fungen
erfolgt ſein ſollen. Darüber hinaus iſt nach der Mittei=
lungen
, die im Großen fasciſtiſchen Rat erfolgt ſind, die erwen=
dung
der Miliz vorgeſehen. Muſſolini hat davon g rochen,
daß 70 000 Mitglieder der Miliz ſich als Freiwillige mieldet
haben, die wohl den weſentlichen Teil des Expeditionsk ſs dar=
ſtellen
ſollen, weil Italien ſeine eigentlichen militäriſche Streit.
kräfte in Europa verfügungsbereit halten möchte.
Man möchte aber doch hoffen, daß dieſe militäriſen Vor=
bereitungen
nur eine Demonſtration bleiben, um in Add /Abeba
den italieniſchen Forderungen ſtärkeren Nachdruck zu kleihen.
Denn Italien kennt die Schwierigkeiten, die ihm be kſtehen,
wenn es ernſthaft an die Eroberung Abeſſiniens denk? ſollte.
Engliſche Blätter erinnern daran, daß England 150 0 Mann
mobil machen mußte, um der Buren Herr zu werden. Ur Frank=
reich
hat faſt 30 Jahre gebraucht, bis es ſich in Marok durch=
ſetzte
. Die Ueberlegenheit des italieniſchen Heeres ſtel natür=
lich
außer jedem Zweifel. Aber die klimatiſchen und rtlichen
Hinderniſſe, die ein eindringendes Heer gegenüber eimm un
ſeine Heimat kämpfenden Volk zu überwinden hätte, ſi) rieſig
groß. Dazu kommt die Gefahr außenpolitiſcher Verw ſungen.
Es muß doch zu denken geben, wenn Japan ſich jetzt Wort
meldet und in einer Demarche in Rom nachdrücklich da uf hin
gewieſen hat, wie groß ſeine wirtſchaftlichen Intereſſen / Abeſ=
ſinien
ſind. Ein Punkt, auf den wir ſchon früher hitzwieſen
haben. Alle dieſe Bedenken ſieht Muſſolini ſicherlich ech. Er
wird alſo nicht leichten Herzens an das Glück der Wafff apel=
lieren
.

W

Ar
ſiena au

Beunruhigung in Paris über
des italieniſch=abeſſiniſchen

Verhaflung von Amerikanern in Ofaka

EP. Paris, 18. Fkuar.
Der franzöſiſche Miniſterrat vom Dienstag, wird ch auch
mit der Zuſpitzung der Lage zwiſchen Italien und Aeth pien zu
beſchäftigen haben. Die Entwicklung im italieniſch=ab iniſchen
Konflikt wird in Paris mit wachſender Beunruhigung erfolgt,
Der Temps macht in ſeinem heutigen Leitartikel erneu auf die
Folgen aufmerkſam, welche ein offener Konflikt Italiem an d
Oſtküſte Afrikas für die Stellung Italiens in Mitteleurc; haben
könnte. Das offiziöſe franzöſiſche Blatt ſucht offenſichtli zu b
ruhigen, indem es ſchreibt, es ſei übertrieben, zu behau en, da
Italien gegen Aethiopien eine großängelegte Expedium vor=
bereite
und daß damit in Wirklichkeit die Eroberung Okafriko
beginne. Muſſolini ſei ein zu realiſtiſcher Geiſt, um ſi in
ſolches Abenteuer einzulaſſen. Es beſtehe kein Grundzu
haupten, daß Italien in willkürlicher Weiſe die fre
Aethiopiens angreifen wolle, die durch das Abkommen m
und die abeſſiniſch=italieniſchen Verträge geſichert ſei,
DNB. London, 18. F Fuat
Die Times meldet aus Tokio; Drei bekannte meri
kaniſche Einwohner aus Kobe wurden am Dunerstag.
in Oſaka verhaftet und gefeſſelt durch die Sitaße
nach der Polizeiſtation geführt. Nach vierſtündigen Verhöl
wurden ſie auf freien Fuß geſetzt, nachdem diſame:
rikaniſche Konſul ſich dafür verbürgt ha, daß
ſie der Polizei jederzeit zur Verfügungſſehen
Einer der Amerikaner ſoll wegen einer geſchäftlichen Frſe Mei=
nungsverſchiedenheiten
mit einem Koreaner gehabt habe/ Dabel
kam es zu Tätlichkeiten, und einer der Amerikaner rief terſhoniſch
die Polizei herbei. Nach der Darſtellung der Times ſoll die
Polizei dahei ſehr rückſichtslos aufgetreten ſein. Die Beazen ver=
hafteten
bei ihrem Eintreffen ohne weiteres alle Anweſe ſen, feſt
ſelten ſie mit Stricken und weigerten ſich, eine Droſchke / rufei
ſondern führten ſie wie Verbrecher gefeſſelt durch die St ßen,
Im Zuſammenhaug mit der Verhaftung amerikaniſſſ Bür=
ger
in Oſaka wurde der Botſchafter der Vereinigteniſtaaten),
in Tokio beim Auswärtigen Amt vorſtellig und legy/ gleicht
zeitig Beſchwerde wegen angeblicher Mißhandlung diß einen
Amerikaners durch japaniſche Polizeibeamte ein.

* Ein Auger auf Aſlens Uränen Mußen
Sven Hedin zum 70. Geburkskag am 19. Februck.
Von Haus Walther.
Der große Forſcher am 19.
Februar 1865 in Stockholm
geboren ſtammt aus einer
alten Bauernfamilie; ſein
Vater war Stadtarchitekt der
ſchwediſchen Hauptſtadt. Von
ihm erbte er wohl die wiſſen=
ſchaftliche
Gründlichkeit, den
Ahnen verdankt er die ge=
ſunde
Kraft und zähe Aus=
dauer
. Wie er ſchon in der
Schule ſeinen Beruf entdeckte,
erzählt ſeine jüngere Schwe=
ſter
. Alma in ihrem nach
Briefen und Erinnerungen
geſchriebenen Buche Mein
Bruder Spen‟. Er las Coo=
per
und Jules Verne, dann
Franklin, Stanley und Payer.
Er war nicht gerade ein
glänzender Schüler; in jeder
freien Stunde zeichnete er
Karten mit ungewöhnlicher
Sorgfalt und freute ſich, nach
der Lektüre eines Reiſeberichtes die Routen des Forſchers in die
Karte einzuzeichnen und mit Hilfe ſtatiſtiſcher Unterlagen gra=
phiſche
Darſtellungen dazu entwerfen zu können.
Seine eigentliche Sendung erkannte der Fünfzehnjährige, als
ſein großer Landsmann, der Polarforſcher Nordenſkiöld, in ſeiner
Heimat mit unerhörten Ehren empfangen wurde, weil er die nord=
öſtliche
Durchfahrt, den Weg vom Atlantiſchen zum Stillen Ozean
längs der ſibiriſchen Nordküſte, den die Seefahrer aller Nationen
ſeit dreihundert Jahren vergeblich ſuchten, gefunden hatte. Auch
er wollte den Ruhm ſeiner Heimat in die Welt tragen, auch er
wollte ſo einſt heimkehren! Das war ſein Traum. Aber er
träumte nicht nur, ſondern ging klaren Blicks auf ſein Ziel zu. In
den für wiſſenſchaftliche Zwecke nötigen Fächern bildete er ſich be=
ſonders
aus, vertiefte ſeine Sprachenkenntniſſe und übte ſich im
Ertragen von Strapazen; ſo kürzte er oft ſeinen Schlaf willkürlich,
ſchlief im Winter bei offenem Fenſter im ungeheizten Zimmer.
oder er manchmal ſehr wenig und verſagte ſich alles zum Leben

nicht unbedingt Nötige. Seine ſehr rege Phantaſie aber ließ ihn
bald von der Polforſchung abkommen, er ſehnte ſich nach den Mär=
chenwundern
Perſiens; ein günſtiges Geſchick brachte ihm bald die
Erfüllung.
Mit einer ſchwediſchen Familie ging er, eben zwanzig Jahre
alt, nach Baku, betätigte ſich als Hauslehrer und lernte in ſieben
Monaten Ruſſiſch und Tatariſch. Heimgekehrt ſtudierte er in Stock=
holm
ſtatt Medizin außer Geologie noch Mineralogie, Kriſtallo=
graphie
, Zoologie und Latein. Nun konnte er den lateiniſch ge=
ſchriebenen
Bericht des Franziskaners Wilhelm von Rubruk
leſen, der rund ſechshundert Jahre vor ihm mit wenigen Beglei=
tern
unter unſagbaren Mühſalen und Gefahren in das Herz
Aſiens, bis zum Groß=Khan der Mongolen, vorgedrungen war,
um ihn und ſein Volk dem Chriſtentum zu gewinnen. So wollte
Hedin die bis dahin faſt unerforſchten Gebiete des Fernen Oſtens
der Wiſſenſchaft gewinnen. Zunächſt ſtudierte er bei dem bedeu=
tenden
Geographen Ferdinand von Richthofen noch Geographie
und wurde bald von dem Gelehrten in ſeinen engſten Kreis, das
Colloquium gezogen. Richthofen intereſſierte ſich für Hedins
aſiatiſche Reiſepläne und forderte ihn auf, ſpäter einmal von Tibet
aus die Quellgebiete der indo=chineſiſchen Ströme zu unterſuchen;
er bezeichnete dieſe Forſchungen als die vielleicht größten, wich=
tigſten
und ſchönſten der Erde überhaupt und hat, wie Hedins
Bücher beweiſen, nicht Unrecht gehabt.
1890 begleitete er eine diplomatiſche Miſſion König Oskars II,
als Dragoman (Dolmetſcher) nach Perſien. Auf dieſer Reiſe kam
er mit vielen Großen der Erde zuſammen, manche Verbindungen
konnte er hier anknüpfen; Ehren und Orden wurden dem jungen
Gelehrten zuteil, dem nach wie vor die Arbeit, die Wiſſenſchaft,
über alles ging; und ſeiner Schrift Meine erſte Reiſe folgten
bald ſeine vielen Werke von grundlegender Bedeutung. Zu den
wichtigſten zählen Durch Aſiens Wüſten Im Herzen von Aſien
und Zu Land nach Indien Seine größte Entdeckung gelang
Hedin in Tibet, dem entlegenen und unzugänglichſten Lande der
Erde: hier fand und erforſchte er eine gigantiſche Hochgebirgskette,
von der man bis dahin nicht einmal etwas geahnt hatte, den
Transhimalaja, den er in drei Bänden ſchildert. In ſpannenden
Kapiteln läßt er all die ſeltſamen Wunder und merkwürdigen Ge=
heimniſſe
dieſes Landes lebendig werden. In gewiſſem Sinne zum
Dichter wird der Forſcher in ſeinem zweiteiligen tibetiſchen Proſa=
Epos Tlangpo Lamas Wallfahrt‟ Die Art, wie der Verfaſſer in
den endloſen Steppen und rauhen Hochebenen in der Vermum=
mung
eines jungen Mongolen die Wildeſel belauſcht und die
Murmeltiere oder gar den ſcheuen Yak, bekundet ſeine außerge=
wöhnliche
Beobachtungs= und Darſtellungskunſt, beweiſt, daß er
nicht nur fremde Gebiete im Fernen Oſten zu erſchließen, ſondern
auch das rätſeldunkle Antlitz Aſiens zu deuten vermag.

Im Mai 1927 brach Sven Hedin mit einer Rieſene editiol
auf ſechzig Gelehrte begleiteten ihn und arbeiteten in ſcht ge‟
trennten Gruppen: Botaniker, Zoologen, Anthropologer /Geold=
gen
, Archäologen, Paläontologen und Geiſteswiſſenſchaftli , um
die geheimnisumwitterten Weiten des Oſtens zu durchfor ſen. Er=
ſelbſt
leitete in Peking das beſonders von China geförder /Unrel=
nehmen
, vervollſtändigte den Stab der Forſcher, leitete
ſchub und führte die Unterhandlungen mit der chineſiſche Regie
rung, die den bis 1931 lautenden Vertrag auf zwei Iße ve
längerte. Neben vielen Dokumenten über Aſiens Frür/ſchicht
entdeckte man den Seidenweg, die uralte Karawanenſt e,
in der Antike Griechen und Chineſen in Verbindungs)rächle
Hedin beſchreibt die Fahrt auf einer ſolchen Karawaniſtraß
Wir brachen auf. Der Boden wurde bald gobi völlige/fru
bare Kieswüſte. In etwa zwei Kilometer Entfernung ſich
ſüdlicher Richtung eine Anhöhe mit einem Pappelhain uf
hinter eine Gebirgskette mit hohen, tamarindenbeſtand /
geln. Dieſen Ort kannten die meiſten von uns, denn
1927 lagerten wir dort, bei Tſondol, und hatten ſieberW
lang unſere Zelte unter den Pappeln aufgeſchlagen. Ein
ſpäter haben wir das linke Ufer des Etſingol bei Man )agt
erreicht. Unſere Fachleute ſchlagen an dieſer Stelle die leß
der größten Brücke der projektierten Autoſtraße vor. Ba Oa
befinden wir uns wieder in der ſterilen Gobi. Infolge //
ſpiegelung kommt es uns vor, als ſchwebten die Laſtautoy/k
uns herfahren, ein wenig über der Erde, Flugzeugen verſte
die gerade im Begriff ſind, aufzuſteigen, und die bereits:n
boden verlaſſen haben. Die Stunden vergehen. Wir ſehen E
autos vor uns. Ununterbrochen verändern ſie ihre Fo
ſehen ſie aus wie Dreiecke, die ihre Spitze in der Hor ?;
haben, bald ſind ſie wie große Rechtecke, in hellen ode Ait
Farben, und ein andermal wieder ſchmelzen ſie zu einem P
zuſammen, der über dem Erdboden ſchwebt.
Unſtreitig iſt dieſe Rieſenexpedition eine Gipfellei
eine würdige Krönung der Forſcherlaufbahn Sven Hedi=
dieſen
Jahren eine Schar junger Gelehrter heranbilden 1
ſeine fünfundvierzigjährige Erfahrung weitergeben kon
unter den Forſchern viele Deutſche waren und ſind, br
Hedins Vorliebe für die gründliche deutſche Wiſſenſchaft
ſonders geſagt zu werden. Wir ſind dem großen Forſcher
ren Dank ſchuldig. Im Kriege war er der einzige Ausla
Weltruf, der ſich ganz zu uns bekannte, unbekümmert um
fältigen ihm hieraus erwachſenden Anfeindungen; ſein
ſpricht aus ſeinen Büchern von den deutſchen Fronten. Dk
politik und Kleinkram hält er ſich fern, aber wenn es 1
vielleicht ewige Werte geht, fällt ſein Wort in die W.
und ſein Wort geu. Dan Gewicht durch die Tat im 2

[ ][  ][ ]

Nr. 50 Seite 3

Renstag, 19. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Too den Landesberthern.

jalſtreckung der gefällten Todesurkeile
DNB. Berlin, 18. Februar.
ger Volksgerichtshof des Deutſchen Reiches hat durch Urteil
um 16. Februar 1935 wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe
zie geſchiedene Benita von Falkenhayn, geb. von Zollikofer= Alten=
ingen
, und die Renate von Natzmer, beide aus Berlin, zum Tode
rurteilt, Außerdem wurde wegen des gleichen Verbrechens gegen
den volniſchen Staatsangehörigen Georg von Sosnowſki und die
Srene von Jena auf lebenslanges Zuchthaus erkannt.
Das Urteil gegen von Falkenhayn und von Natzmer iſt, nach=
dem
der Führer und Reichskanzler von ſeinem Begnadigungsrecht
keinen Gebrauch gemacht hat, heute früh vollſtreckt worden.

* Jeder Verrat gleichgültig welcher Art iſt verab=
ſcheuungswürdig
. Doch der verabſcheuungswürdigſte, der Gipfel
5 menſchlicher Niedertracht, die ſchlimmſte aller Eigenſchaften iſt
der Landesverrat. Wie feindſelig ihm jedes Volk gegenüber=
9 ſteht, geht am beſten daraus hervor, daß Verräter, die ihr
Vaterland und ihre Volksgenoſſen ſchmählich
dem Gegner verrieten und auslieferten, noch immer,
ſobald man ihrer habhaft wurde, ihr Leben laſſen muß=
Eten. Das war in den Urzeiten ſo, wie es in der Gegenwart iſt.
Und doch finden ſich immer wieder Naturen, die, obwohl ſie
ich der ganzen Schwere ihres Verbrechens bewußt ſind, Kennt=
giſſe
von Bedeutung für die Landesverteidigung weder geheim=
jalten
noch vor Fremden verbergen. Kann man auch hier in
einzelnen Fällen ſagen, daß nicht immer Geldgier oder Haß
gegen die eigene Nation die Triebfeder waren, ſondern manchmal
Leichtfertigkeit, ſo läßt ſich doch an der Tatſache nicht
rütteln, daß noch immer diejenigen, die Verrat begingen, genau
pußten, was ſie taten und ſich auch über die ganze Tragweite
hrer Handlungsweiſe im klaren waren.
Nehmen wir den Fall, der jetzt alle Gemüter beſchäftigt und
der mit der Hinrichtung von zwei Frauen, die Ver=
fat
begingen, ſeinen Abſchluß gefunden hat, ſo läßt ſich
nichts dagegen vorbringen, daß die ganze Schärfe des Geſetzes
ur Anwendung gelangte. Allein das Todesurteil ſagt
chon jedem, wie ſchwer der Verrat war. Beachten
vir jedoch, daß es ſich bei den Perſonen, die vor dem Volks=
ſerichtshof
ſtanden, um Angehörige einer Geſellſchaftsſchicht han=
ſelt
, deren Angehörige immer dann, wenn es galt, das Vater=
and
zu verteidigen, eine führende Rolle ſpielten, deren Familien=
nitglieder
durch Generationen hindurch Waffendienſte taten und
eren Leben ſtets dem Vaterlande galt, dann wird einem erſt das
hräßliche des Verrats gerade dieſer Perſonen in aller Deutlich=
leit
klar. Ihnen mußte der Abſcheu gegen den Verrat ſchlechthin
ſanz anders im Blute liegen als irgend einem anderen Men=
chen
. Ihr Herkommen iſt auch wieder ein Beweis dafür, daß ſie
ich keine Sekunde lang darüber im Zweifel waren, was ſie ge=
tan
haben. Wenn es in dieſem Augenblick Worte
desBedauerns geben kann, dann doch nur die,
daß die Namen von Familien, die in der preu=
ßiſch
=deutſchen Geſchichte etwas bedeuten, in
eiſem Landesverratsprozeß eine Rolle ſpiel=
te
, der die tiefſten Abgründe menſchlicher Schurkerei öffnete.
A denke, für Geld, immer nur für Geld wurde hier Verrat ge=
trichen
. Für nichts anderes. Geld rollte in die Taſchen der
Verſter. Große Beträge waren es, für die man hingab, was
inen über die Landesverteidigung bekannt wurde. Das war
in weiteres Moment, das von den Richtern in Rechnung geſtellt
e ſerden mußte.
29 Man wird ſich nun die Frage vorlegen, wie es möglich war,
ElPßFrauen Gelegenheit erhielten, militäriſche Geheimniſſe kennen
geif lernen. Jede Vermutung, daß Angehörige der
deſndesverteidigung ihr Wiſſen Familienmit=
hal
liedern mitteilten, und daß ſodie Agenten eines
ſachbarſtaates allerbeſte Informationen er=
iig
telten, iſt völlig abwegig. Es iſt nun einmal ſo, daß
0 9 nicht jedes Geheimnis im Treſor verſchließen läßt, und daß die
til andesverteidigung nicht in einem luftleeren Raum ſchwebt. Ein=
al
muß ſie doch mit ihrer Umwelt in Verbindung treten. Ein=
enf
al muß ſie doch ganz beſtimmte Maßnahmen treffen, an deren
Abwicklung auch andere Perſonen teilnehmen. Daß auch Frauen
runter ſind, kann vorkommen und läßt ſich nicht vermeiden. Daß
5ih7 ſich in dieſem Falle um weibliche Angehörige bekannter Fa=
ilien
handelt hat mit den Familien oder mit der Wehrmacht,
te ſchon erwähnt, abſolut nichts zu tun. Es gibt auch noch andere
oglichkeiten, die dieſes Zuſammentreffen zulaſſen. Damit wird
der gleichzeitig eine ſehr wichtige Frage angeſchnitten, die des
erkats aus Leichtfertigkeit. Wie oft ergibt ſich, daß
Enſtniſſe über die Landesverteidigung weiteren Kreiſen mitge=

14

elwies er den geſamten Ertrag ſeiner Bücher von den deutſchen
*onten, mehr als 78 000 Mark, dem deutſchen Roten Kreuz
Naßt vielverſprechende Worte und leere Geſten! In den vielen
Lſamen Wüſtennächten und auf den unwegſamen Hochebenen
Veis, dem Dach der Welt, hat er gelernt, ruhig die Tage und
e zu nehmen, wie ſie kommen, und ſie zu nutzen, wie das Ge=
ſE
es will. Unbekümmert um allen Ruhm, um die vielen Ehren
Eldt er der ſchlichte, rechtſchaffene, fleißige Forſcher oder, wie er
ſelbſt einmal genannt hat, ein Pilger auf Aſiens uralten

Reichsminiſter Ruft an Suen Hedin.
Derlin. Reichsminiſter Ruſt hat an Sven Hedin fol=
Ades Telegramm gerichtet:
n Ihrem heutigen 70. Geburtstag gedenkt die deutſche
Nenſchaft Ihrer unvergleichlichen Leiſtungen, als Forſcher,
Sur die deutſche Jugend Ihres kühnen Entdeckermutes, ge=
das
ganze deutſche Volk des Mannes, der den Wieder=
gez
. Ruſt.
Deutſchlands ſeheriſch vorausſah.

Gymnaſtik und Tanz
Im Kleinen Haus des Landeskheakers.
i Darmſtädter Gymnaſtik=Schulen, zeigten
re Künſte.
A dem Heimweg wurde ich gefragt, welcher Schule nun
Mug zu geben ſei. Nach längerem Beſinnen blieb mir
L2 übrig, als auf Leſſings Nathan Akt 3 Aufzug 7 zu ver=
. Dort nämlich ſteht die Geſchichte von den drei Ringen!
Ds iſt der echte Ring? Derjenige, der vor Gott und den
icen angenehm macht. Und von dieſem Standpunkte aus
DE ich gern einer jeden der ſchönen und berufstüchtigen
Sſhgſtikerinnen den Ring zuſprechen!
De Vorführung zeigte, auf welch hoher Stufe die
ſtik in Darmſtadt ſteht. Man konnte aus den Dar=
ilicen
erkennen, daß die Lehrerinnen manchmal mit ſprödem
LuSich zu1 arbeiten haben, daß es ihnen aber in weitaus den
LSn Kälen gelingt, die Körper zu lockern und mit den Schü=
iden
die hohen Ziele der Gymnaſtik zu erreichen.
* Eiſte Teil des Abends gab neuzeitliche Zweckgym=
4 In Haltung, Laufen und Schreiten, in Uebungen der
Laudihns und Entſpannung wurden die einzelnen Stufen und

teilt werden müſſen und ſich dann irgendwer darunter befindet,
der gedankenlos und unüberlegt etwas dahinplaudert
und damit ſchon einen ſchwerwiegenden Verrat begeht. Dieſe
Elemente ſind ebenſo gefährlich wie diejenigen,
die kalt und berechnend zu Werke gehen. Nicht
minder gefährlich ſind wieder diejenigen, die aus
purer Wichtigtuerei ihrer Zunge keine Zügel
anlegen. Ihnen allen ſei immer wieder geſagt, daß die Lan=
desverratsgeſetzgebung
außerordentlich weit
geht und ſelbſt dann ſchon ſchwere Strafen vorſieht, wenn durch
eine entſprechende Handlungsweiſe militäriſche Geheimniſſe frem=
den
Mächten oder Perſonen hätten zur Kenntnis gelangen können.
Die vom Volksgerichtshof verurteilten Verräterinnen weilen
nicht mehr unter den Lebenden. Der Scharfrichter hat ſein Werk
bereits vollzogen. Er wird es wiederholen, wenn ſich ähnliche
Fälle von neuem ereignen ſollten. Gnade gibt es in dieſem Staat
nicht. Sie wurde einſtmals in vergangenen Zeiten geübt, als man
glaubte, den Landesverrat ſo behandeln zu müſſen, wie man einen
kleinen Beinbruch behandelte. Dieſe unangebrachte Milde brachte
denn auch den Landesverrat erſt zur Blüte. Doch dieſe Periode iſt
vorüber. Heute gilt der von jedem Volk, das ſich behaupten will,
anerkannte geſunde Grundſatz: Tod den Landesverrätern!
2as Verboi der Wochenſchrift Der Reichswark
wieder aufgehoben.
DNB. Berlin, 18. Februar.
Der Verbot der Wochenſchrift Der Reichswart iſt wieder
aufgehoben worden, nachdem die amtliche Unterſuchung ergeben
hat, daß der Herausgeber und vevantwortlicher Schriftleiter
Graf E. Reventlow den Inhalt des Artikels, auf Grund deſſen
das Verbot ausgeſprochen wurde, und auch den jungen Mann,
der den Artikel verfaßt hat, nicht gekannt hat, da er in der
fraglichen Zeit ſchwer krank zu Bett lag, und nachdem Graf
Reventlow verſichert hat, daß er ſelbſt den Inhalt des Artikels
auf das Schärfſte mißbillige, und nachweiſen konnte, daß dieſer
Artikel nur durch ein Verſehen in der Zeitſchrift Aufnahme.
gefunden hat.
Soziale Schukvorſchrifken für die Seeleute.
Auf Grund des Geſetzes über die Ermächtigung des Reichs=
arbeitsminiſters
zum Erlaß ſozialer Schutzvorſchriften für die Be=
ſatzung
von Seeſchiffen und Hochſee=Fiſchereifahrzeugen hat der
Reichsarbeitsminiſter nunmehr die erſte Verordnung erlaſſen, die
ſich mit der Verpflegung und der Unterbringung der Schiffs=
beſatzung
auf Fracht= und Fahrgaſtſchiffen mit einem Bruttoraum=
gehalt
von 50 To. und darüber befaßt. Die Verordnung erläßt
Vorſchriften über die Ausrüſtung deutſcher Schiffe mit Verpfle=
gung
, über die Zubereitung der Verpflegung ſowie über die Ueber=
wachung
ihrer ordnungsmäßigen Verwendung. Weiterhin bringt
die Verordnung Vorſchriften über die Unterkunftsräume der
Mannſchaften und die hygieniſchen Einrichtungen der Schiffe und
legt auch hier dem Reeder und dem Kapitän Pflichten zur Ueber=
wachung
auf.
Vorſätzliche Verſtöße gegen die Verordnung können mit Geld=
ſtrafen
, in beſonders ſchweren Fällen mit Gefängnisſtrafen ge=
ahndet
werden. Die Verordnung iſt ein weiterer Schritt zur Aus=
geſtaltung
des Sozialrechtes der deutſchen Seeleute.
Die Goldklauſel=Entſcheidung.
Ein Sieg Rooſevelts.
DNB. Waſhington, 18. Februar.
Der Oberſte Gerichtshof hat am Montag ſein Urteil in der
Goldklauſelfrage gefällt. Das Gericht entſchied, daß die Auf=
hebung
der Goldklauſel bei Verpflichtungen der amerikaniſchen
Regierung verfaſſungswidrig, bei privaten Verpflichtungen jedoch
zuläſſig ſei.
Auf die Nachricht von dem Regierungsſieg entwickelte ſich an
der New Yorker Börſe ſofort eine Hauſſebewegung. Die Preiſe
für Baumwolle zogen um 1 Dollar pro Ballen an. Es kam zu
Freudenſzenen, und aus dem ganzen Lande langten Kaufauf=
träge
ein. Einige Papiere zogen um 9 Prozent an, und ſpeziell
Gold= und Silberbergwerksaktien zeigten eine raſche Aufwärts=

bewegung.

Wege des Unterrichts vorgeführt. Man ſah gründliche und er=
folgreiche
Methoden.
Eine Steigerung brachten die tänzeriſche Gymnaſtik
und Ausdrucksbewegung. Hier ließ ſich der Erfolg ver einzelnen
Schulen erkennen.
Die Menſendieckſchule, vertreten durch Lilly Gahrtz in See=
heim
, zeigte eine ernſte, ſchöne und ausdrucksvolle Bewegungs=
folge
.
Laban war mehrfach vertreten. Elsbeth Müller und
Wilma Hofmann vereinigten ſich und ihre Schülerinnen zu
rhythmiſch=melodiſchen Studien, die von Blockflöte, Tamburin
und Geſang begleitet waren, und zu einem Gruppentanz auf der
Grundlage von Beethovens Deutſchem Tanz, Ergebniſſe einer
ausgezeichneten Tanzgymnaſtik! Aenne Schellhaas zeigte
heiter=bewegten Rhythmus im Raum.
Die getragene Ausdrucksbewegung der Bode=Schule ſprach
aus gymnaſtiſchen Darbietungen von Annemarie und Sibylle
Schwab. Aenne Mannkopff vertrat Loheland in ihren
Ballſpielen, Irmgard Pätzold die Günther=Trümpy=Schule in
ausdrucksvollen Tänzen; Lotte Hoffmann zeigte Kugelgym=
naſtik
.
Zum Schluſſe vereinigten ſich die verſchiedenen Schulen zu
einem leichten, reizenden Volkstanz.
Das ausverkaufte und beifallsfreudige Haus zeigte, welch’
Intereſſe in Darmſtadt für Gymnaſtik und Tanz beſteht. Daher
eine Anregung: Mary Wigmann, die Meiſterin des Tan=
zes
, beſucht zurzeit unſere Nachbarſtädte; wie wäre es, wenn das
Landestheater ſie zu einem Gaſtſpiel in Darmſtadt gewänne?

* Kleines Haus des Heſſiſchen Landestheakers.
In der Aufführung von Goethes Iphigenie auf
Tauris iſt die Rolle des Oreſt von Albert Lippert auf
Emil Lohkamp übergegangen, der ſie ſchon von drei Jahren
auf der hieſigen Bühne geſpielt hat. Stärker als früher iſt
Lohkamp in die Geſtalt des Tantaliden eingedrungen. Jetzt ſpürt
man in ſeinem Oreſt das dunkle, wilde Blut ſeines verhäng=
nisvollen
Geſchlechtes fließen. Aus verhaltener Leidenſchaft
dringt die Verzweiflung durch. Erſchütternd wirkte die Erinne=
rung
an das unglückſelige Schickſal ſeiner Ahnen und die Furcht
vor den verfolgenden Erynnien.
Eine kleine, aber andächtige Gemeinde folgte der harmo=
niſchen
Aufführung, in der auch Ruth Trumpp als Iphi=
genie
ſich zu ſchöner Freiheit der Darſtellung durchgeſpielt hat.

Saarverhandlungen abgeſchloffen.
Ankerzeichnung der Sdarabkommen.
DNB. Rom, 18. Februar.
Die Unterzeichnung der Abkommen über die Rückgliederung
des Saargebietes an das Reich hat in Neapel in Gegenwart
des Vorſitzenden des Dreierausſchuſſes, Baron Alviſi, ſtatt=
gefunden
.
Baron Aloiſi dankte den beteiligten Delegationen für die
geleiſtete Arbeit. Er dankte auch dem Vertreter der Regierungs=
kommiſſion
des Saargebietes, Präſident Knox, und den Mit=
gliedern
des Finanzausſchuſſes des Völkerbundes. Botſchaftet
von Haſſel ſtattete den wärmſten Dank für die Mitarbeit der
italieniſchen Herren ab. Seinen Ausführungen ſchloß ſich der fran=
zöſiſche
Botſchafter Chambrun an. Nach der feierlichen Unter=
zeichnung
der Schlußvereinbarungen begaben ſich die Botſchafter
Deutſchlands und Frankreichs in Begleitung der beiden Dele=
gationen
und der Mitglieder des Dreierkomitees auf Einladung
des Vorſitzenden Baron Aloiſi nach Capri zu einem gemein=
ſamen
Frühſtück.
Neues Wiriſchaftsgebiet Saatland-Pfalz.
DNB. Berlin, 18. Februar.
Der Reichsarbeitsminiſter hat in der ſoeben ergangenen
9. Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Ordnung
der nationalen Arbeit beſtimmt, daß mit dem Tage der Rück=
gliederung
des Saarlandes in das Reichsgebiet aus dem Saar=
land
und dem bayeriſchen Landesteil Pfalz das Wirtſchafts=
gebiet
des Treuhänders der Arbeit Saarland=Pfalz gebildet
wird. Mit dem gleichen Tage ſcheidet der bayeriſche Landesteil
Pfalz aus dem Wirtſchaftsgebiet des Treuhänders der Arbeit
Bayern aus. Als Sitz des Treuhänders der Arbeit für das
Wirtſchaftsgebiet Saarland=Pfalz wird Saarbrücken beſtimmt.
Maßnahmen zur Sicherung der ſagrländiſchen
Lebensmitkelverſorgung.
Mit dem 18. Februar fällt einerſeits die deutſch=ſaarländiſche
Zollgrenze, andererſeits erfolgt die Errichtung der deutſch= fran=
zöſiſchen
. Dieſe zollpolitiſchen Aenderungen bedingten beſondere
Maßnahmen zur reibungsloſen Durchführung der geſamten Lebens=
mittelverſorgung
zum Schutz der ſaarländiſchen Wirtſchaft ein=
ſchließlich
der Verbraucherſchaft. Dieſe Maßnahmen ſind mit dem
geſtrigen Tage in Kraft getreten.
Ab 1. März wieder Deutſche Reichspoſt im Saarland.
Zur Rückgliederung des Poſt= und Fernmeldeweſens des Saar=
landes
in die Deutſche Reichspoſt vom 1. März an hat der Reichs=
poſtminiſter
unter dem 16. Februar 1934 eine Verordnung erlaſſen,
deren Abdruck im Reichsgeſetzblatt und im Amtsblatt des Reichs=
poſtminiſteriums
bevorſteht. Die jetzt ſchon beſtehende Oberpoſt=
direktion
Saarbrücken wird in eine Reichspoſtdirektion umgewan=
delt
, die vorhandenen Verkehrsanſtalten, darunter auch das Poſt=
ſcheckamt
in Saarbrücken, bleiben beſtehen. Vom 1. März an gel=
ten
im Saarlande die Poſtwertzeichen und im weſentlichen auch
die Gebührenſätze der Deutſchen Reichspoſt. Der Poſt= und Fern=
meldebetrieb
erleidet keinerlei Unterbrechung.
Inländiſche Zahlungsmittel dürfen vom 18. Februar an nach
dem Saarland verſandt werden.
Poſtanweiſungen, Poſtaufträge und Poſtnachnahmen ſind bis
zu den innerdeutſchen Höchſtbeträgen zugelaſſen und in der Reichs=
markwährung
auszuſtellen. Da die Zollgrenze gegen das Saar=
land
ſchon jetzt fortfällt, brauchen den Paketen und den bisher
zollpflichtigen Briefſendungen die ſonſt üblichen Zollpapiere uſw.
nicht mehr beigefügt zu werden.
Im übrigen (Gebühren, Auslandsformblätter uſw.) bleiben
die bisherigen Vorſchriften bis zum 28. Februar in Geltung.
Wegen der völligen Gleichſchaltung des Verkehrs mit dem
Saarland vom 1. März an wird beſondere Mitteilung ergehen.
Weitere neun in verſchiedenen franzöſiſchen Saar= Flüchtlings=
lagern
untergebrachte Emigranten aus dem Saargebiet ſind nach
dem Saargebiet zurückgereiſt. Sie mußten ſich vorher ſchriftlich
verpflichten, nicht wieder nach Frankreich zurückzukehren.
Miniſterpräſident Flandin wird in der nächſten Zeit zweimal
in der Provinz das Wort ergreifen. Am 10. März wird er bei
der Eröffnung der Lyoner Meſſe eine große politiſche Rede halten
und am 31. März in Mühlhauſen Gaſt der elſäſſiſchen Demokra=
ten
ſein, die ſich der demokratiſchen Allianz, deren Vorſitzender
Flandin iſt, angeſchloſſen haben. Auch hier will Flandin zu poli=
tiſchen
Fragen Stellung nehmen.

Mainzer Stadtkheaker.
Oskar Nedbals Operette Polenblut wieder im Spielplan.
* Seit der letzten Mainzer Aufführung dieſer einſtmals mit
großem Erfolg aufgenommenen Operette ſind viele Jahre ver=
gangen
. Sie waren dem Werk nicht ſonderlich günſtig, da es in=
zwiſchen
den beſten Teil ſeines Jugendſchmelzes eingebüßt hat.
Und zudem als Nachfolgerin des blutwarmen Vetters aus
Dingsda mußte ſie noch mehr abfallen. Muſik wie Handlung ſind
arm an lebensvollen Momenten, die Muſik plätſchert recht gleich=
mäßig
, ohne beſondere Höhen und Tiefen dahin, und die Hand=
lung
ſchleppt ſich durch eine ermüdend lange Expoſition, bis end=
lich
im 2. Akt das Säuferkollegium einigen Dampf aufmacht. Vom
dritten Akt, in dem ſonſt meiſt den Operettenfabrikanten die Er=
findung
ausgegangen zu ſein ſcheint, iſt diesmal nur Günſtiges zu
ſagen, da er eine wirkliche Steigerung bringt, mit einem aller=
dings
etwas gewaltſamen Schluß.
Die Auffuhrung ſtand auf gewohnt gutem Durchſchnitt. Ca=
millo
Hechinger ſuchte das Menſchenmögliche aus der lahmen
Handlung herauszuholen und nahm erfolgreich die Drehbühne
ſtark in Anſpruch, die manche hübſche Situation ergab. Bühnen=
bilder
und Koſtüme, von Ernſt Preußer geſchaffen, ſchwelgten
in lebhaften Farben; die beiden Herren im modiſchen Tennisdreß
im 3. Akt ſind wohl verſehentlich aus einem anderen Stück hier
hineingeraten? Friſch und ſchmiſſig, ſoweit die magere Partitur
das zuläßt, iſt die muſikaliſche Leitung von Fritz Schultze=
Markert. Die Soliſten gaben durchweg ihr Beſtes. Zuerſt
zu nennen die reizende Helena von Loty Kaundinya und ihr
ſympathiſcher Partner Gerhard Zimmermann. Gut am
Platze auch ſein ewig abgeblitzter Gegenſpieler Friedrich Kempf,
während Paula Hopf etwas flau wirkte. Eindrucksvoll in ihrer
geſchmackvollen Komik Anni Peters und Wulf Rittſcher.
Camilla Hechinger ſtattete den Brautvater mit einer gehörigen
Doſis Bauernſchlauheit aus.
Dr. B.

Die Chronik von Peterstal. Schickſale deutſcher Siedler am
Schwarzen Meer, nach Quellen aus dem Jahre 1848 frei er=
zählt
von Herbert Kranz. (Verlag Grenze und Ausland,
Berlin W. 30.)
Vieles Land außerhalb der Grenzen des Reiches und über die
Länder Europas hinaus iſt von deutſchem Fleiß bebaut und mit
deutſchem Schweiß und Blut gedüngt. Viele Gräber deutſcher Sied=
ler
in fremder Erde geben uns Heimatrecht an dieſem Land. Von
der deutſchen Beſiedlung eines Fleckchens Erde unten am Schwar=
zen
Meer vor 130 Jahren berichtet die Chronik von Peterstal.
Wie die Bauern aus Württemberg und vom Rhein donauabwärts
nach Peterstal kamen, wie ſie die erſten Hütten bauten und den
Boden rodeten, wie ſie Waſſer fanden und Wein zu bauen began=
nen
. Es iſt ein Stück deutſcher Volksgeſchichte, das hier vor uns
erſteht, und ſo muß es genommen werden. Aus dieſem Bericht
ſpricht die unverwüſtliche Kraft unſeres Volkstums, das in frem=
dem
Boden neu Wurzel ſchlug und ſich entfaltete und in ſtärkſter
Bedrängung erhalten blieb.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 50

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

OM

Tel:243

Dienstag, 19. Febru 1935

Allen Verwandten und Bekannten die
ſchmerzliche Nachricht, daß meine liebe
Frau, unſere herzensgute, treuſorgende
Mutter und Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau Katyarma Hergeirory
geb. Beimert
am Sonntag mittag 2 Uhr nach einem
geſegneten, arbeitsreichen Leben im
65. Lebensjahre, wohlverſehen mit den
heiligen Sterbeſakramenten ſanft und
friedlich entſchlafen iſt.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Morgenroth.
Darmſtadt, den 18, Februar 1935,
Jakobiſtr. 23,
Beerdigung Mittwoch, den 20. Februar,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof.
Das Seelenamt findet am Donnerstag,
den 21. Februar, 6.15 Uhr morgens in
der St. Fidelis=Kirche ſtatt,

Fräulein,
34 Jahre, evgl.,
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Herrn, nicht un=
ter
40 Jahren,
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Heirat. Zuſchr.
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Unſer liebes Kind, Schweſterchen, Enkel=
chen
und Nichtchen
Marianne
wurde uns heute nach kurzer Krankheit
durch den Tod entriſſen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Wilhelm Füngling.
Arheilgen, den 17. Februar 1935.
Beerdigung am Dienstag, 19. Febr. um
15 Uhr, auf dem Friedhof Arheilgen,

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Einträge in das Handelsregiſter, Abteilung A:
Am 7. Februar 1935 hinſichtlich der Firma: Georg
Benz, Kaufhaus für Fahrradbedarf, Darmſtadt:
Die Firma iſt geändert in: Georg Benz, Fahr
räder und Fahrradbedarf.
Abteilung B: Am 31. Januar 1935 hinſichtlich
der Firma: Kaſſenfabrik, Geſellſchaft mit beſchränk=
ter
Haftung, Darmſtadt: Durch Beſchluß der Ge=
ſellſchafterverſammlung
vom 9. Januar 1935 wurde
die Geſellſchaft auf Grund des Geſetzes vom 5. Juli
1934 in die Firma eines Einzelkaufmanns umge
wandelt. Den Gläubigern der Geſellſchaft, die ſich
binnen ſechs Monaten nach der Bekanntmachung
der Eintragung des Umwandlungsbeſchluſſes in
das Handelsregiſter zu dieſem Zwecke melden, iſt
Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie nicht Befriedigung
verlangen können.
Abteilung 4: Am 7. Februar 1935: Firma
Kaſſenfabrik Darmſtadt Ludwig Fiſcher, Nieder
laſſung: Darmſtadt. Inhaber: Ludwig Fiſcher
Kaufmann in Darmſtadt. Prokura: Frieda, ge=
borene
Müller, Ehefrau des Kaufmanns Ludwig
Fiſcher in Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin beſtellt.
Das Vermögen der Kaſſenfabrik, Geſellſchaft mit
beſchränkter Haftung in Darmſtadt, iſt auf die
Firma des Einzelkaufmanns übertragen unter Zu=
grundelegung
der Bilanz vom 31. Dezember 1934.
Abteilung B: Am 6. Februar 1935 hinſichtlich
der Firma; Radio=Boßler, Geſellſchaft mit be=
ſchränkter
Haftung, Darmſtadt: Durch Beſchluß der
Geſellſchafterverſammlung vom 24. Januar 1935
iſt die Geſellſchaft gemäß dem Geſetz vom 5. Juli
1934 in die Firma eines Einzelkaufmanns umge=
wandelt
worden. Den Gläubigern der Geſell=
ſchaft
, die ſich binnen ſechs Monaten nach der Be=
kanntmachung
der Eintragung des Umwandlungs=
beſchluſſes
in das Handelsregiſter zu dieſem Zwecke
melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie nicht
Befriedigung verlangen können.
Abteilung A4: Am 6. Februar 1935: Firma:
Radio=Boßler, Niederlaſſung: Darmſtadt. Inhaber;
Fritz Mailänder, Kaufmann in Darmſtadt. Das
Vermögen der Firma Radio=Boßler, Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung in Darmſtadt, wie dies
die Bilanz per 31. Dezember 1934 ergibt, iſt unter
Ausſchluß der Liquidation auf den alleinigen Ge=
ſellſchafter
Fritz Mailänder übertragen.
Abteilung B: Am 6. Februar 1935 hinſichtlich
der Firma: H. Hohmann, Buch= und Steindruckerei,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Darmſtadt:
Dem Kaufmann Ludwig Müller in Darmſtadt iſt
Prokura erteilt. Durch Beſchluß der Geſellſchafter=
verſammlung
vom 22. Januar 1935 iſt der Geſell=
ſchaftsvertrag
geändert. Am 6. Februar 1935 hin=
ſichtlich
der Firma: Neue Heſſiſche Landeszeitung
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Darmſtadt:
Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom
20. Oktober 1934 wurde der Geſellſchaftsvertrag
geändert. Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt:
Die Herausgabe vom Reichsleiter für die Preſſe
der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei
ſchriftlich genehmigter nationalſozialiſtiſcher Zei=
tungen
, Zeitſchriften Werke und Bücher, die Er=
richtung
und der Betrieb einer Druckerei und
Verlagsanſtalt ſowie aller Geſchäfte, die damit zu=
ſammenhängen
. Die Geſellſchaft kann zu dieſem
Zwecke auch gleichartige oder ähnliche Unterneh=
mungen
erwerben und ſich an ſolchen beteiligen
ſowie Zweigniederlaſſungen und Agenturen er=
richten
und unterhalten. Die Grenzen der Gaue
der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei
dürfen nur mit ſchriftlicher Einwilligung des
Reichsleiters für die Preſſe überſchritten werden.
Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die
Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch
einen Geſchäftsführer und einen Prokuriſten ver=
treten
. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht:
Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen
durch die Heſſiſche Landeszeitung. Am9. Februar
1935 hinſichtlich der Firma: Weſtdeutſche Kaufhof
Aktiengeſellſchaft (vorm. Leonhard Tietz A. G.),
Hauptniederlaſſung Köln, Zweigniederlaſſung
Darmſtadt: Durch Beſchluß der Generalverſamm=
lung
vom 25. September 1934 und der Aufſichts=
ratsſitzung
vom 22. Januar 1935 iſt der Geſell=
ſchaftsvertrag
geändert. Das Grunskapitak iſt um
1 410 000 RM. ermäßigt und beträgt jetzt 29 790 000
RM. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht:
Das Grundkapital zerfällt in: a) 29 590 000 RM.
Stammaktien, eingeteilt in 18 720 Stück Stamm=
aktien
über je 100 RM. und 27 718 Stück Stamm=
aktien
über je 1000 RM., b) 200 000 RM. Vor=
zugsaktien
Lit. A, eingeteilt in 2000 Stück Aktien
über je 100 RM., Lit. A. 1200
(V.1792
Darmſtadt, 12. Febr. 1935. Amtsgericht.

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45: Gymnaſtik.
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Wetter.
5: Morgenſpruch Choral: Gort
Sollt ich nicht endlich hören?
.00: Stuttgart:
der Kapelle Ilia Livſchakoff. 8.10: Waſſerſtand,
8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 9.00: Nur Freiburg;
konzert. 9.15: Nur Freiburg: 1. Liederſtunde.
Stücke alter Meiſter 10.00: Nachr. 10.10: Vom
Schulfunk: Johann Peter Hebel. Eine Hörfolge.
tiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: W
11.30: Meldungen. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Mittagskonzert. Muſikzug der Brigade 49. Ltg.
führer Weilert. 13.00: Zeit, Nachr.; anſchl.:
dem Sendebezirk. 13.15: Mittagskonzert. Schall un
Mit ohne Bart! 14.15: Zeit, Nachr. 14.30:
bericht. 14.45: Zeit Wirtſchaftsmeldungen. 1
15.00: Nur Freiburg: Nachr. 15.15: Trier: Für
Der BDM. eröffnet den Reichs=Berufswettkampf.
16.00: Nachmittagskonzert. Dazw.: Lieder von Grieg u.
Das Funkorcheſter Ltg.: Joſ. Felix Heß. 18.00: In
Kunſtbericht der Woche. 18.15: Italien. Sprachunt
18.30; Auſtralien ein kommender Kontinent? Zwies
18.45: Meldungen.
18.50; Trier; Unterhaltungskonzerr. Städt. Orcheſter Tr
Werner Creutzburg. 19.50: Erzeugungsſchlacht.
Nachr 20.10: Darmſtadt: Toska. Muſikdrama in
von Giacomo Puccini. In der Pauſe 20.50: Aus
Puccinis. 21.45: Nachr. 22.35: Der blinde TI
Schickſalsbild von K. Heinr. Waggerl. 23.00:
Das Funkorcheſter, Ltg.: Joſ. Felix Heß. 24.00:
Der Funkchor, Ltg.: Paut Belker. 1.00: Nachtkonzer
Reichsſinfonieorcheſters, Ltg.: Franz Adam.

Dienstag, 19. Februar
Berlin: 19.00: Eins ſenkrecht zwei waager
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Breslau: 20.10: Helden der Arbeit. Unter T.
ſpiel von E. Johannſen.
Deutſchlandſender: 19.00: Wir ſchunkeln
ſauſen! Tanzrhythmen zwiſchen Poſtkutſche und
Frankfurt: 20.10: Tosca. Muſikdrama in
von Puceini.
Hamburg: 20.10: Haut den Eſel. Ein heiter
ſpiel. (Frei nach Wieland.
Königsberg; 20.50: Stein, gib Brot! Funkba
Alfred Karraſch.
Leipzig: 20.40: Der Schwarzkünſtler. Luſtſpiel
Stuttgart: 19.15: Luſtige Autofibel. Ein bu

derbogen.
Budapeſt:
Wagner.

19.25: Der fliegende Holländer.

Stockholm: 20.00: Militärmuſik.
Kopenhagen: 20.00: Walzer= und Operetten
Rom: 20.45: Bunte Muſik.
Wien: 21.15: Europäiſches Konzert.

[ ][  ][ ]

Dienstag, 19. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 50 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 19. Februar 1935
die lehlen vermißken Ballone gefunden.
nam Stutm nach Böhmen und Oberpfalz entführk.
Am Montag abend ging bei der Sportleitung der Deutſchen
sreihallon=Meiſterſchaft Darmſtadt 1935 aus Prag die Nachricht
in daß die Hülle des letzten Ausreißers gelandet ſei. Es han=
delt
ſich um den Ballon Bielefeld, der am Samstag abend
aus ſeinem Netz geriſſen wurde und bis 1 Klm. ſüdlich von Wal=
iebei Piſek (Südböhmen) entführt wurde. Die deutſche
Geſandſchaft hat ſofort die notwendigen Schritte eingeleitet, um
die Rückbeförderung der Hülle nach Darmſtadt zu erreichen. Das
beſte Bild, welch ungeheure Gewalt der Sturm in dieſer Nacht
beſaß, geht aus dieſem rieſigen Reiſeweg der von Gas leeren Hülle
his nach der Tſchecheſlowakei hervor.
Der Ballon Nordmark iſt in der Nähe von Würz=
hurg
niedergegangen, während Stragula nach der
gleichen Richtung abgetrieben in der Oberpfalz geborgen
wurde.

Deutſche Freiballon=Meiſterſchaft 1935.
Es wird uns geſchrieben: Wie bei jedem großen Ereignis,
fnüpfen ſich auch an die Verlegung der Deutſchen Freiballon=
yeiſterſchaft
die wildeſten und unſinnigſten Gerüchte. So wird
in der Bevölkerung geſprochen, daß ein weiteres Todesopfer zu
verzeichnen wäre. Alle dieſe Nachrichten ſind glatte Lügen. Dem
im Krankenhaus liegenden mit Oberſchenkelbruch Verletzten geht
es leidlich, die beiden anderen Opfer dieſer ſtürmiſchen Nacht be=
finden
ſich auf dem Wege der Beſſerung. Die Organiſationslei=
tung
warnt dringend vor der Verbreitung falſcher Meldungen
und wird in jedem Einzelfall gegen den Schuldigen gerichtlich
vorgehen.
*
Ballon=Poſtkarten. Wie die Organiſationsleitung mitteilt,
behalten die für den geſtrigen Start gelöſten Ballon= Poſtkar=
ten
ihre Gültigkeit für die Wiederholung der Deutſchen
Ballon=Meiſterſchaft, die in 6 bis 8 Wochen in Darmſtadt ſtatt=
ſinde

Der heſſiſche Staatsminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Nachſuchen: am 29 Ja=
zuar
1935 der Lehrer an der Volksſchule zu Ober=Ramſtadt, Kreis
Darmſtadt, Franz Müller unter Anerkennung ſeiner dem Staate
geleiſteten Dienſte vom 16. Februar 1935 an.

Vom Landesverband Heſſen des Sparerbundes, e. V., wird
uns geſchrieben: Der Landesverband Württemberg=Baden des
Sparerbundes, e. V., Sitz Stuttgart, hat bei der Reichsregierung
ingeregt, für die durch die Zinskonverſion geſchädigten
sparer einen Härtefonds zu bilden. In gleicher Richtung
ſt der Reichsbund der deutſchen Kapital= und Kleinrentner in
Berlin W. 30, Münchener Straße 33, beim Reichswirtſchaftsmini=
terium
vorſtellig geworden.
Odenwaldklub. Die Reihe der volkstümlichen Vorträge
ind am kommenden Freitag fortgeſetzt. Man bleibt auch dies=
nal
bei dem Vorſatz, die Schönheit der deutſchen Landſchaft dar=
uſtellen
. Diesmal ſpricht Eduard Müller aus Ludwigshafen
über das Thema: Mein Pfälzer Land, wie ſchön biſt
Ihn begleitet Dipl.=Ing. Alfred Löwenberg der 150
Farbenlichtbilder von beſonderer Schönheit vorführt.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadt.

GROSSES HAUS

19. Febr. Anfang 20.10 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Kraft durch
Freude (geſchloſſene Vorſtellung), Tosca. littwoch.
20. Febr. Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne K
12. Vorſt.), Kinderreiche Mütter (Nr. 151200).
Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM. onnerstag,
21. Febr. Anfang 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. Miete C 18.
Der Graf von Luxemburg. Preiſe: 0.705,50 RM. imstag,
23. Febr. Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne O
(11. Vorſt.) Kinderreiche Mütter (Nr. 201300).
Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM. KLEINES HAUS Febr. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. Deutſche
Bühne M. 9. Vorſtellung (Gruppe 3 und 4), Kin=
derreiche
Mütter (Nr. 1150)
Iphigenie auf Tauris. Preiſe: 0,70 bis 3,80 RM. nnerstag,
21. Febr. Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Zuſatz=
miete
/ (11. Vorſtellung) Zumerſten Male;
Opfergang, Schauſpiel von Felix Lützkendorf.
Preiſe: 0.70 bis 3.80 RM.

Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 21.30 Uhr.
22. Febr. Deutſche Bühne, Jugendring I (geſchloſſene Vorſt.).
Iphigenie auf Tauris.
Neſſiſche Verwaltungsakademie Darmſtadt. Wir geſtatten
darauf hinzuweiſen, daß die Vorleſungsreihe National=
utſſche
Erziehung durch Herrn Prof. Lacroix=Heidelberg
Nahmen unſeres Winterſemeſters in dieſer Woche am
Elstag, den 19., und Donnerstag, den 21. Februar.
tgeſetzt wird.
Im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters kommt
* abend Goethes klaſſiſches Schauſpiel Iphigenie auf Tauris
Nuth Trumpp, Albert Lippert. Jochen Poelzig. Carl Rad=
2 und Hannes Stelzer zur Aufführung. Am Donnerstag
Der im Kleinen Haus die Erſtaufführung des Schauſpiels
Dergang von Felix Lützkendorf ſtatt. Im Mittelpunkt ſeiner
Mung ſteht ein romantiſches Schickſal: die Tat der Charlotte
FAlis, die ſich für ihren Mann, einen Dichter und Schrift=
* der romantiſchen Epoche des vorigen Jahrhunderts, opferte.
* Schauſpiel Felis Lützkendorfs, das erſt jüngſt auf der deut=
* Buhne erſchienen und noch nicht oft, aber mit nachdrück=
Vei Erfolg geſpielt worden iſt, wird am Heſſiſchen Landes=
4 von Heinz Stieda inſzeniert. Die Hauptrollen von Char=
Sieglitz und Dr. Stieglitz ſpielen Ruth Trumpp und Emil
cap; neben ihnen ſpielen Hildegard Wahry, Carl Raddatz,
Schudde und Hannes Stelzer. Die Oper des Heſſiſchen
Skheaters bereitet das Muſikdrama Triſtan und Jſolde
Nchard Wagner als Neuinſzenierung vor. Die muſikaliſche
tüng der Neueinſtudierung hat Generalmuſikdirektor Karl
erich, die ſzeniſche Leitung Profeſſor Max Hofmüller. Die
ien des Triſtan und der Iſolde werden Joachim Sattler und
Obholzer ſingen. Lea Piltti, die 1. Koloraturſängerin
eſiſchen Landestheaters, wurde eingeladen, im April in
SSodden die Sopranſolopartie bei der Aufführung der 9. Sin=
Don Beethoven zu ſingen. Lea Piltti hatte bereits im
ider als Soliſtin eines Sinfoniekonzerts in Wiesbaden
Ben Erfolg.
Z

Zulaſſung von Finanzanwätkern zum Vorbereitungs=
dienſt
.
Es werden demnächſt etwa 12 Finanzanwärter zum Vorbe=
reitungsdienſt
für die Laufbahn der Beamten des gehobenen mitt=
leren
Finanzdienſtes zugelaſſen werden. Geſuche um Zulaſſung
ſind bis zum 5. März 1935 bei Abteilung Td (Finanzen) des Heſſ.
Staatsminiſteriums einzureichen. Den Geſuchen müſſen beigefügt
ſein:
1. ein Lichtbild aus neuerer Zeit:
2. das Abgangszeugnis einer Realſchule mit 7jährigem Kurſus
oder der Nachweis der Reife für die Unterprima eines Gym=
naſiums
, Realgymnaſiums oder einer Oberrealſchule:
3. ein von dem Bewerber verfaßter, eigenhändig geſchriebener
Lebenslauf
4. ein polizeiliches Leumundszeugnis.
Anheimgeſtellt wird weiterhin, auch Nachweiſe über Betäti=
gung
in Jugendbewegung, Hitler=Jugend, SA., SS. oder Arbeits=
dienſt
vorzulegen.
Der Bewerber muß deutſcher Reichsangehöriger ſein und das
18. Lebensjahr vollendet haben. Er und, wenn er verheiratet iſt,
auch ſeine Ehefrau müſſen ariſcher Abſtammung ſein. Ferner iſt
volle Geſundheit unbedingtes Erfordernis. Der Vorbereitungsdienſt
iſt grundſätzlich unentgeltlich abzuleiſten. Die Geſuche ſind nur zu=
ſammen
mit den erforderlichen Zeugniſſen und Nachweiſen einzu=
reichen
. Eine einſtweilige Bewerbung ohne die Zeugniſſe und Nach=
weiſe
iſt zwecklos, da es für die Auswahl unter den Bewerbern
nicht auf die Reihenfolge des Eingangs der Geſuche ankommt. Ge=
ſuche
, denen die Zeugniſſe und Nachweiſe nicht beigefügt ſind, wer=
den
ohne weiteres zurückgewieſen.
Die Einforderung 1. des Nachweiſes der ariſchen Abſtammung
des Bewerbers, gegebenenfalls auch derjenigen ſeiner Ehefrau;
2. des Reichsangehörigkeitsausweiſes; 3. eines Geſundheitszeug=
niſſes
wird vorbehalten.

Jugend an der Werkbank!

Das Werbeplakak zum Reichsberufsweitkampf 1935, das
in ganz Deutſchland die jugendlichen Werktätigen zum fried=
lichen
Wettſtreit aufruft, iſt gleichzeitig Tikelbild der offiziellen
Aufklärungs= und Werbeſchrift zum Reichsberufsweitkampf
1935 Jugend an der Werkbank. Auf 32 Seiken
werden hier Bilder aus dem Berufsleben der Jugendlichen,
dem Leben im HJ.=Heim, von der zufätzlichen Berufsſchulung
und der Feierabendgeſtaltung gezeigt. Bild und Text dieſer
ausgezeichneten kleinen Aufklärungsſchrift geben dem Jugend=
lichen
und dem Erwachſenen zahlreiche Anregungen und Be=
lehrungen
. Die Schrift Jugend an der Werkbank gibt
zugleich eine anſchauliche Darſtellung der Arbeitsauffaffung,
die Adolf Hitler dem deutfchen Volk gegeben hat, und die am
1. Mai, dem Tag der Siegerehrung aus dem Reichsberufs=
weltkampf
durch den Führer, wiederum dem ganzen Bolk vor
Augen geführi werden wird.
Die Schrift Jugend an der Werkbank koſtet 10 Pf. und
iſt durch die Deutſche Arbeiksfronk und die Hitler=Jugend zu
beziehen.

* Darmſtädter Künſtler auswärts: Fritz Rupp 70 Jahre alt.
Vor einigen Tagen feierte in Mainz, wo er ſeit 1919 als Geſang=
lehrer
tätig iſt. Opernſänger Fritz Rupp ſeinen 70. Geburtstag.
Rupp iſt ein geborener Darmſtädter. In ſeiner Jugend war er
ein eifriger Beſucher des Hoftheaters, und früh faßte er den Ent=
ſchluß
. Sänger zu werden. Er ſtudierte in Wien bei erſten Mei=
ſtern
des Geſangs und fand ſeine erſte Anſtellung in Reichenberg
in Böhmen. Nach Ablauf ſeiner Dienſtzeit beim Darmſtädter
Leibgarde=Inf.=Regt. 115 ſtellte ſich Rupp den Darmſtädtern zum
erſten Male auf der Bühne als Jäger im Nachtlager vor. Dann
führte ihn eine wechſelvolle Laufbahn an viele Bühnen Deutſch=
lands
; wir nennen u. a. Koblenz, Metz, Würzburg, Aachen,
Magdeburg, Köln, Bremen, Eſſen, Danzig und gar Melbourne
in Auſtralien. Aus der großen Zahl ſeiner Rollen er wirkte
in nicht weniger als 167 verſchiedenen Opern nennen wir vor
allem den Hans Sachs, wohl die reifſte Leiſtung Rupps, der als
Künſtler und als Menſch an allen Stätten ſeines Wirkens gleiche
Hochſchätzung erfuhr.

Die Skraßen=Lokkerie des Winkerhilfswerkes
geht weiter.
Hilfe im rechten Augenblick, das haben die grauen
Glücksmanner der Straßenlotterie des Winterhilfswerks unſicht=
bar
auf ihre Käſten geſchrieben. Die Gewinnmöglichkeiten für
jeden Einzelnen ſind außerordentlich groß. Selbſt der, der eine
Niete zieht, wird, getröſtet durch die Beigabe der hübſchen Bild=
karten
, von denen viele mit der wundervollen Winterhilfswerk=
Briefmarke verſehen ſind, vor allem durch den Prämienſchein, der
berechtigt zur Teilnahme an der Ausloſung, die im März in
München ſtattfindet. Aber neben der Freude und Spannung,
ob der Losbrief Glück bringt, bleibt die Gewißheit, daß mit dem
geringen Betrag von 50 Pfg. für jeden Losbrief unendlich viel
Gutes geſtiftet wird. Die Einkünfte der Straßenlotterie, die
unter Aufſicht der Reichsleitung der NSDAP., Abteilung Lot=
terie
München, geſpielt wird, kommen reſtlos dem großen Win=
terhilfswerk
des deutſchen Volkes zugute, werden reſtlos
eingeſetzt zum Kampf gegen Hunger und Kälte.
Jeder, der ſich ſelbſt mit einem Glückslos eine Freude bereitet,
hilft damit auch indirekt ſeinem Volke! Die grauen Glücks=
männer
ſind die Soldaten der Winterhilfe:
Haſt du ſchon ein Los für dein Volk gekauft?

Wegfall der Zoll= und Paßkonkrolle
an der Saarlandgrenze.
Infolge Wegfall der Zoll= und Paßkontrollaufenthakke in
Türkismühle und Namborn wird auf der Strecke Bingerbrück
Bad Münſter am Stein Saarbrücken ab Montag, den 18.
Februar 1935 der Fahrplan weſentlich geändert.
Hiervon werden auch die Schnellzüge zwiſchen Frankfurt (M.)
und Saarbrücken berührt. Es verkehren:
D118 Frankfurt (M.) Hbf. ab 8.22 (jetzt 8.31), Mainz Hbf. ab
8.55 (9.04), Bad Kreuznach ab 9.29 (9.38), Bad Münſter ab
9.35 (9.44), Saarbrücken an 11.29 (12.08) mit Anſchluß an
D 30 nach Paris, Saarbrück. ab 11.39, Paris an 16.45 WEZ.
D134 Franfurt (M.) ab 13.02 bis Bingerbrück unverändert, Bin=
gerbrück
ab 14.06 (14.07), Bad Kreuznach ab 14.22 (14.23),
Bad Münſter am Stein ab 14.28 (14.29), Saarbrücken an
16.28 (16.42).
D137 Saarbrücken ab 6.00 (wie jetzt), Bad Münſter a. St. ab
8.05 (8.19), Bad Kreuznach ab 8.11 (8.25), Bingerbrück ab
8.31 (8.45), Bingen ab 8.35 (8.49) Mainz Hbf. ab 8.59
(9.13), Frankfurt (M.) an 9.31 (9.45).
D143 Saarbrücken ab 9.00 (8.50) trifft in Bad Münſter a. St.,
Bad Kreuznach, Mainz Hbf. und Frankfurt (M.) Hbf. gegen
bisher eine Minute ſpäter ein.
D117 Saarbrücken ab 18.37 (18.24), trifft in Bad Münſter a. St.,
Bad Kreuznach und Mainz Hbf. eine Minute ſpäter ein.
Weiterfahrt mit D 17 nach Frankfurt (M.), Mainz Hbf. ab
21.34, unverändert.
B 149 Saarbrücken ab 13.11 (13.03), von Türkismühle bis Frank=
furt
(M.) unverändert.
E 146 Frankfurt (M.) ab 16.10, unverändert bis Türkismühle an
19.08, ab 19.09, Saarbrücken an 20.07 (20.18).
Die Schnellzüge D 214 Frankfurt (M.) ab 7.01, D 148 Frank=
furt
(M.) ab 18.19 über Worms/Ludwigshafen werden durch
Wegfall der Kontrollhalte in Bruchmühlbach und Homburg (Saar)
nur ab Ludwigshafen geändert, D 214 Saarbrücken an 10.28 (jetzt
10.42), D 148 Saarbrücken an 21.45 (22.08). Auch die Züge D 145
und D 131 über Ludwigshafen/Worms bleiben ab Ludwigshafen
unverändert.
D 145 Saarbrücken ab 10.58 (10.50), Frankfurt (M.) an 14.10,
D 131 Saarbrücken ab 17.02 (16.49), Frankfurt (M.) an 20.23.
Perſonenzug 2377 von Saarbrücken trifft um 22.06 (22.12) in
Bad Münſter a. St. ein und wird um 22.14 (22.18), das iſt 4 Mi=
nuten
früher, bis Bingerbrück durchgeführt, Bingerbrück an 22.44
(22.48). Weitere Aenderungen der Perſonenzüge durch geringe
Späterlegung einzelner Züge.
Auf die Früherlegung der D 118 und D 137 wird beſonders
hingewieſen.
Es wird in aller Kürze ein Taſchenfahrplanheftchen heraus=
gegeben
, in welchem alle Veränderungen enthalten ſind. Der
Aushangfahrplan aller in Frage kommenden Strecken erſcheint im
Neudruck. Den Privatkursbuchverlegern wird Berichtigung
empfohlen.

Verſammlung der Heſſiſchen Leibdragoner. Am Sonntag
nachmittag tagten die Schneeſchipper in ihrem Vereinslokal
Zum Gutenberg zur diesjährigen Generalverſammlung. Der
Vereinsführer, Hauptmann Spatz eröffnete die Verſammlung
und begrüßte die Kameraden, insbeſondere den Bundesführer
Dr. Kranich. Hauptmann Spatz gab in ſeinem Jahresbericht
noch einmal einen Rückblick auf das verfloſſene Geſchäftsjahr und
dankte hierbei dem übrigen Vorſtand für ſeine rege Mitarbeit
im abgelaufenen Jahr. Alsdann wurde der im Jahre 1934
verſtorbenen Kameraden gedacht. Der Vorſtand des Vereins ſetzt
ſich zuſammen: 1. Hauptmann Spatz, 1. Vorſitzender; 2. Kamerad
Krüger, 2. Vorſitzender: 3. Kamerad Trumpfheller, 1. Schrift=
führer
; 4. Kamerad Schäfer, 2. Schriftführer; 5. Kamerad Lau=
mann
, 1. Rechner; 6. Kamerad Keimp 2. Rechner. Zu Punkt
Verſchiedenes ergriff Bundesführer Dr. Kranich das Wort
und gab den Kameraden in einem großen Umriß das vorläufige
Programm für das am 1. und 2. Juni 1935 in Darmſtadt ſtatt=
findende
Jubiläum bzw. den Heſſiſchen Dragoner=Tag bekannt,
was allgemeinen Beifall fand. Am Schluß ſeiner Ausführungen
bat er die Kameraden, die noch abſeits ſtehenden Kameraden zu
werben, oder die Kameraden ſollen Anſchriften von ehemaligen
Weißen Dragonern an den Schriftführer Kam. Auguſt Trumpf=
heller
, Darmſtadt. Am Herrenacker 17, ſenden, damit von dem
Vorſtand an dieſe Leute herangegangen werden kann. Nachdem
die Tagesordnung erſchöpft war, ſchloß Hauptmann Spatz mit
einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer die Verſammlung
und bat die Kameraden, zum gemütlichen Teil noch recht lange
beiſammenzubleiben. Zu dem Dragoner=Treffen am Sonntag,
den 24. Februar 1935 nachmittags 3 Uhr, in Reinheim ſollen
möglichſt viele Darmſtädter Schneeſchipper teilnehmen. Ein ge=
mütliches
Tänzchen bei wunderſchöner Militärmuſik beſchloß den
ſchönen Abend.

IIk. Geſchäftsſtenographenprüfung. Der Termin für die nächſte
Prüfung, des Geſchäftsſtenographen=Prüfungsausſchuſſes Darmſtadt
iſt auf Sonntag, den 14. April d. J.. 9 Uhr, in der Morne=
wegſchule
, Hermannſtraße 21, feſtgeſetzt worden. Anmeldungen
aben unter Angabe von Name, Wohnort, Straße und Hausnum=
mer
, Geburtstag und =Ort, Beruf, Silbenzahl und Einſendung von
2 RM. Prüfungsgebühr an die Heſſiſche Induſtrie= und Handels=
kammer
, Darmſtadt, Wilhelminenſtr. 32, bis ſpäteſtens Mittwoch,
den 10. April d. J., zu erfolgen. Die Prüfungsgebühr für arbeits=
loſe
Angeſtellte beträgt 1 RM. bei Vorlage entſprechender Nach=
weiſe
. Die Prüfung kann nur in Einheitskurzſchrift abgelegt
verden.
2

Mik wenigen Pfennigen im Mongl
kannſt Du ſchon Mitglied im Reichsluftſchutzbund
werden. Benuhe die Hausliſte zur Einzeichnung!

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 50

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der NSDAP.

1935

Der Gauleiter.
Fächgruppe Chemie.
Am Dienstag, dem 19. Februar 1935, abends 8 Uhr, im
Hörſaal des techniſchen Verwaltungsgebäudes der JG. Farben,
Ffm.=Höchſt. Vortrag des Profeſſors Dr. E. Schilling=Sorau
(Nieder=Lauſitz) über Fragen der Textil=Rohſtoffbeſchaffung.
Der Kreisleiter.
NS.=Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wir machen unſere Kameraden darauf aufmerkſam, daß An=
träge
betr. Frontzulage bis 1. März 1935 geſtellt werden
müſſen. Bei ſpäter geſtellten Antragen kann keine rückwirkende
Nachzahlung mehr erfolgen. Es kommen nur Kameraden in
Frage, die das 50. Lebensjahr erreicht haben und Frontkämpfer
waren. Anträge werden auf der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe,
Eliſabethenſtraße 34, Zimmer 25. entgegengenommen. Ferner=
hin
bringen wir unſeren Kameraden und Kameradinnen die
Wirtſchaftshilfe in Erinnerung und werden Anträge jederzeit
auf der Geſchäftsſtelle entgegengenommen.
NS.=Lehrerbund. Kreis Darmſtadt=Stadt.
1. Betr.: Fachſchaft Berufsſchule‟.
Die Fachgruppe. Gewerbliche Berufsſchulen veranſtaltet am
Samstag, dem 23. Februar, 15 Uhr im großen Saale der
Brauerei Krone zu Darmſtadt, Schuſtergaſſe eine Arbeits=
tagung
, die unter dem Geſichtspunkt der Zuſammenarbeit der
einzelnen Formen der Berufserziehung ſteht. Vertreter der
Berufsſchule, der Behörde, des Handwerks (Handwerkskammer),
der Arbeitsfront und HJ., werden zur Frage der Berufsausbil=
dung
der erwerbstätigen Jugend Stellung nehmen. Nähere Mit=
teilungen
folgen noch.
2. Betr.: Fachgruppe Zeichnen und Kunſt.
Die nächſte Arbeitsſitzung der Fachgruppe findet am Mitt=
woch
, dem 20. Februar, 16 Uhr, im Zeichenſaal der Ludwigs=
Oberrealſchule ſtatt. Arbeitsprogramm lautet: 1. Mitteilungen
des Kreisarbeitsleiters; 2. zweiter Teil des Vortrags Art=
eigene
Kunſtgeſtaltung.
3. Betr.: Fachſchaft V Sonderſchulen (Hilfsſchulen).
Die nächſte Tagung findet am Mittwoch, dem 20. Februar
1935. 15 00 Uhr. im Lehrerzimmer der Peſtalozziſchule Darmſtadt
ſtatt. Vortrag: Welche Bedeutung hat der Perſonalbogen für
die Betreuung des Hilfsſchulkindes (Oſtheimer).
Dienſtgemeinſchaft Nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsfachleute.
Dienstag, den 19. Februar d. J. Sitzung in der Krone‟,
abends 8.15 Uhr.
NS.= Frauenſchaft, Ortsgruppe Beſſungen.
Der Frauenſchaftsabend der Ortsgruppe Beſſungen findet
Dienstag, den 19. Februar 1935, abends 8 Uhr. in der Beſſunger
Turnhalle, Heidelberger Straße, ſtatt.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgr. Steinberg und Mitte.
Der Heimabend muß verlegt werden auf Mittwoch, den 27.
Februar 1935, abends 8.15 Uhr. Eliſabethenſtraße 41.
Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk.
Im Rahmen des Reichsmütterdienſtes beſtehen in Darmſtadt
bisher der Kurſus Säuglingspflege bei Frl. Ilſe Block und der
Kurſus Krankenpflege bei Frl. Hildegard Block.
Ab 25. 2. 1935 beginnen nun die Koch=, Näh= und Baſtel=
kurſe
, jeder Kurſus für ſich abgeſchloſſen. Koch= und Nähkurſus
werden abends und die Baſtelkurſe nachmittags gehalten. An=
meldungen
ſind bei der Kreis=Sachbearbeiterin für Mütter=
ſchulung
, Frl. Ilſe Block, Friedrichſtr. 4. Aliceſchule, abzugeben.
Der Kochkurſus gibt Anleitung und praktiſche Ausführung
in gutem, billigem Kochen, rationeller Haushaltführung, die für
die verantwortliche deutſche Hausfrau, für Familie und Volk
ſehr wichtig iſt. In dem Nähkurſus wird Gelegenheit gegeben,
im Nähen größere Fertigkeit zu erlangen. Ebenſo wird Stopfen
und Flicken gründlich erlernt und die Möglichkeit geboten, aus
alten Sachen neue, brauchbare herzuſtellen. Durch ſolche prak=
tiſche
Anleitung kann eine Frau in ihrem Haushalt manches Geld
erſparen.
In den Baſtelkurſen wird Anleitung in allerlei hübſchen
Handfertigkeiten gegeben, die für Frauen wertvoll ſind und
Freude bereiten. Jede deutſche Frau und jedes deutſche Mäd=
chen
kann und ſollte an den Kurſen teilnehmen, die für jeder=
mann
ſehr nutzbringend ſein werden.
Aus den Verordnungen des NSOSB. 4stahlhelm).
Ekp. Zu Ehren eines gefallenen Saar=Stahlhelmers. Durch
Verfügung der Bundesleitung des NSDFB. (Stahlhelm) wurde
zu Ehren des am 2. Februar 1928 vom Kommuniſten ermordeten
Kameraden Nikolaus Peters die Ortsgruppe Alt=Saarbrücken um=
benannt
in Ortsgruppe Alt=Saarbrücken ( Niko=
laus
Peters).
Geſchichtlich wertvolle Fahnen im NSDFB. (Stahlhelm). Die
Bundesleitung des NSDFB. (Stahlhelm) hat den nachſtehenden
Ortsgruppen die unveränderte Weiterführung ihrer geſchichtlich
wertvollen Fahnen genehmigt:
Ortsgruppe Neukölln (Berlin): Alte U=Bootfahne, die
nach Erſtürmung des Annaberges auf dem Kloſter Annaberg
gehißt wurde; Ortsgruppe Rees: Flagge von SMS. Köln.
Ortsgruppe Zoo, (Frankfurt a. M.): Flagge vom Torpedoboot
Nr. 69; Ortsgruppe Kronberg (Frankfurt a. M.): Flagge von
SMS. Wiesbaden; Ortsgruppe Wilmersdorf (Berlin);
Flagge vom Torpedoboot Nr. 127; Ortsgruppe Ediger (Moſel):
Flagge von U=Boot 84.

Berwallungsgerichtshof.

p. Klage der Erna Beyer, Telegraphenaſſiſtentin in Gießen,
wegen Heranziehung zu Müllabfuhrgebühren.
Erſchienen iſt ein Vertreter der Stadt Gießen Die Klägerin
iſt Eigentümerin eines aus Vorder= und Hinterhaus beſtehenden
Gebäudes, das zur Müllabfuhrgebühr herangezogen iſt; ſie be=
anſtandet
nur die Friedensmiete für das Hinterhaus, die von der
Stadtverwaltung fehlerhaft berechnet ſei, zumal es ſich zum Teil
um gewerbliche Räume handle. Die Friedensmiete ſei auch vom
Finanzamt anders, nur auf 4190 RM. berechnet worden bei der
Sondergebäudeſteuer.
Der Provinzialausſchuß hat die Klage abgewieſen, Hiergegen
richtet ſich die Berufung der Hausbeſitzerin.
Der Vertreter der Stadt führt aus, daß bei der Berechnung
der Friedensmiete bezüglich der Müllabfuhr auch nach dem 1. Juli
1918 erfolgte Umbauten in Betracht gezogen würden.
Die Ortsſatzung betr. die Müllabfuhr der Stadt Grießen vom
1. Juni 1929 ſtellt bei der Gebührenbemeſſung nicht wie Darm=
ſtadt
auf die Brandverſicherungskapitalien ab, ſondern berechnet
die Gebühren auf der Baſis der Grundmiete.
Der Vertreter des Staatsintereſſes ſchließt ſich den Ausfüh=
rungen
der Stadt wie des Provinzialausſchußurteils an und be=
antragt
Verwerfung der Berufung.
Das Urteil weiſt die Berufung zurück.

Aus dem Gerichksſaal.

Aw. Ein gut ausſehender junger Mann ſteht am Montag vor
m Bezirksſchöffengericht in Geſtalt des 28jährigen
r. R. deſſen Beruf es. iſt, ſich von den Frauen aushalten
laſſen. Nicht allein von ſeinen regulären Frauen die dritte
ill ſich nun von ihm ſcheiden laſſen ließ er ſich als Arbeitsloſer
shalten, auch andere Mädchen, denen er Liebe heuchelte, opfer=
n
ihre geſparten Groſchen für ihn. Schon zweimal iſt er des=
gen
vorbeſtraft, heute ſteht die Dritte da, die er ausbeutete.
iesmal hatte er dem Mädchen geſagt, daß er eine Wohnung ge=
jetet
habe, und daß er 50 oder 60 Mark für Inſtandſetzungskoſten
tzugeben müſſe. Auch eine Küche habe er gekauft für 82 Mark.
as Mädchen gab das Geld, bekam aber Wohnung und Küche nie
ſehen. Der Angeklagte behauptet zwar, beides ſei noch heute
prhanden, er verweigert jedoch heute die Ausſage über alles
lähere. Den Mietvertrag, den er dem Mädchen vorgelegt hatte,
abe er verbrannt. Dem Angeklagten, der die Schuld für ſein Ver=
lten
immer nur bei anderen, diesmal bei ſeiner letzten Frau
ndet werden mildernde Umſtände nicht zugebilligt. Wegen Betrugs
n Rückfall erhält er eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr. Die
interſuchungshaft wird ihm, ob ſeines Leugnens nicht angerechnet.

Die deutſcheArbeitsfront

Der Kreiswalter.
Um verſchiedene Mißverſtändniſſe aufzuklären, weiſen wir
darauf hin, daß Maſchiniſten und Heizer auf Dampfſtraßenwalzen
unter den Geltungsreich des Reichs= und Bezirkstarifvertrages
für Hoch=, Beton= und Tiefbauarbeiten vom 3. 3. 1933 fallen.
Verſchiedentlich iſt die Auffaſſung zutage getreten, daß die Ent=
lohnung
nach dem Metallarbeitertarif oder nach freier Verein=
barung
erfolgen könne.
Durch zwei in letzter Zeit ergangene Urteile, und zwar des
Landesarbeitsgerichts Dortmund ſowie des Arbeitsgerichts
Frankfurt a. M., iſt jedoch in obigem Sinne entſchieden worden.
Die Betriebsführer, die Maſchiniſten und Heizer auf Dampf=
ſtraßenwalzen
beſchäftigen, werden gebeten, ſich zwecks weiterer
Auskunft umgehend mit der Gaubetriebsgemeinſchaft 4 Bau,
Heſſen=Naſſau. Frankfurt a. M., Bürgerſtraße 69/77, in Verbin=
dung
zu ſetzen.
Die Büros der Kreiswaltung
bleiben bis Donnerstag den 21. Februar einſchließlich wegen
dringender organiſatoriſcher Arbeiten geſchloſſen. Die Sprech=
ſtunden
Dienstags von 15 bis 18 Uhr finden ſtatt.
Fachſchaft Makler und Hausverwaltung.
Sämtliche Makler und Hausverwalter haben bis Mittwoch,
den 20. Februar (letzter Termin), bei der Kreiswaltung der
Deutſchen Arbeitsfront, Bismarckſtraße 19. Zimmer 21 ihre An=
meldung
zur Fachſchule, die die Vorausſetzung zur Erlangung
eines Berufsausweiſes iſt vorzunehmen. Eine Anmeldung in
Frankfurt a. M. iſt zwecklos, da die Fachſchule, in Darmſtadt
durchgeführt wird.
KBG. 17 Handel.
Betr. Gaſtſtätten=Gewerbe. Die Gaſtſtätten= Ange=
ſtellten
, die im Oktober 1933 von der Betriebsgemeinſchaft Nah=
rung
und Genuß übernommen wurden, werden hier nochmals
aufgefordert, ihre Mitgliedskarte gegen ein Mitgliedsbuch bei
der DAF., Bismarckſtraße, Zimmer 21, ſofort einzutauſchen. Letz=
ter
Termin iſt der 25. Februar 1935. Nach dieſem Zeit=
punkt
können vorläufig keine Karten mehr zum Umtauſch ange=
nommen
werden. Da jedoch für jedes Mitglied der Nachweis
über die bis jetzt geleiſteten Beiträge äußerſt wichtig iſt, erwar=
ten
wir, daß dieſer Anordnung pünktlichſt Folge geleiſtet wird.
Die den Mitgliedern durch ihre Säumigkeit eventuell entſtehen=
den
Nachteile haben ſich dieſelben dann ſelbſt zuzuſchreiben.
Ferner werden die Invaliden=Empfänger, ſoweit ſie für den
Bezug der zuſätzlichen Invalidenunterſtützung in Frage kommen,
aufgefordert, ihren Antrag baldmöglichſt zu ſtellen. Die Beſtim=
mungen
hierüber liegen bei der obengenannten Dienſtſtelle vor.
Arbeitsgemeinſchaft der Chemiekaufleuke
und Drogiſten.
Der letzte Arbeitsabend war dem Thema Der Einfluß der
Phyſik auf die Entwicklung der Chemie gewidmet. Das Kurz=
referat
und die Ausſprache ergaben, daß die Erkenntniſſe der
Phyſik dem Chemiker wertvolle Dienſte in ſeiner Forſchungsarbeit
geleiſtet haben, und daß manche Entdeckungen des Phyſikers ge=
radezu
die Grundlage zur erfolgreichen Weiterarbeit des Chemi=
kers
ſchufen Eine größere Reihe Beiſpiele konnten dies belegen.
Der nächſte Arbeitsabend, Freitag, den 22. Februar, der,
wie üblich, im Heim. Rheinſtraße (Eingang Grafenſtraße), ſtatt=
findet
, ſteht unter dem Thema. Chemie und Volkswirtſchaft
Intereſſierte Arbeitskameraden der Fachgruppe, die auf
zwangloſe und unterhaltende Art ſich beruflich weiterbilden
wollen, ſind als Teilnehmer ſtets willkommen.
Hermann. Julich,
Leiter der Arbeitsgemeinſchaft.
Gruppe leikender Angeſteller.
Die Darmſtädter Ortsgruppe der Gruppe der leitenden An=
geſtellten
innerhalb der Deutſchen Arbeitsfront hatte eine Zuſam=
menkunft
bei Chriſt, Grafenſtraße. Arbeitskamerad v. Duhn
eröffnete die Verſammlung unter Hinweis auf das Thema des
Vortages, das wichtige Fragen der deutſchen Wirtſchaft und da=
mit
der Beſchäftigung von zahlreichen Volksgenoſſen behandelte.
Arbeitskamerad Dr. Kloſtermann hielt dann einen Vortrag
Internationaler Zahlungs= und Kreditverkehr‟. Er ſchilderte
die verſchiedenen Formen, in denen ſich die Geldüberweiſungen
und die Kreditgaben von Land zu Land abſpielen, insbeſondere
im Anſchluß an den Warenverkehr. Auf dieſer Grundlage wurde
dann weiterhin eine Ueberſicht über die Maßnahmen des Rei=
ches
und anderer Länder gegeben, die dazu dienen, den Deviſen=
ein
= und =ausgang zu überwachen und damit die Währung zu
ſchützen. Da die ſehr verwickelten Fragen und Verhältniſſe die
auf dieſem Gebiete vorliegen, für den Intereſſierten kaum durch
das Anhören eines, wenn auch noch ſo überſichtlich geſtalteten,
Vortrages ſich voll erfaſſen laſſen, wurde im Anſchluß an die
Worte des Redners der Vorſchlag gemacht, das Thema zum
Gegenſtand einer Arbeitsgemeinſchaft, die es in mehreren Aben=
den
an der Hand von Beiſpielen durcharbeiten ſoll, zu machen.
Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer ſchloß die
Zuſammenkunft.
Jkalien.
Im Fürſtenſaal ſprach der Schulungswart der Berufshaupt=
gruppen
der Angeſtellten in der DAF., Berufskamerad Eduard
Götz, über Italien. An Hand einer Reihe von ausgewählten
Lichtbildern zeigte er die Schönheiten dieſes ſonnigen Landes.
Beſonders wertvoll wurde der Vortrag aber dadurch, daß man
Italien nicht nur als das Land der ſchönen Landſchaft und Kunſt=
werke
ſah, ſondern daß das Volk und ſeine Geſchichte im Mittel=
punkt
des Vortragsabends ſtanden. Man kann ein Volk nur

kennen und verſtehen lernen, wenn man es in ſeiner ſohnung
und in ſeiner Landſchaft, in ſeiner Freude und in ger Ar=
beit
aufſucht und ſeiner Geſchichte nachſpürt. Nach dſen ein=
leitenden
Worten zeigte uns der Redner, wie imm wieder
durch das Land und ſeine Stämme die Sehnſucht nach ſer Ein=
heit
ging, und wie dieſes Sehnen ſchließlich

den Säöchen äeteif äide Auitde deuie irg Eict.
beit verſucht, wieder eine Weltmacht zu werden. Sek ſanſchau=
lich
wurde auch der Werdegang der italieniſchen Spra
dem Lateiniſchen über die mit germaniſchen Beſtand ſen ver=
miſchte
Vulgärſprache zu den verſchiedenen Dialekten,
ſchließlich der toscaniſche infolge der kulturellen und ſlitiſche
Ueberlegenheit von Florenz zur Schriftſprache wird Xgeſchil,
dert. Auch der raſſepolitiſche Intereſſierte kam auf ſſe Rech=
nung
. Alles in allem ein Vortragsabend, der auch njenigen
etwas bot, der Italien ſchon bereiſt hat, weil der Red r gerade,
das ſchilderte, was der Italienreiſende im allgeme en nicht
ſieht. Der Ortswalter, Pg. Herold, wies noch kurz ufeinige
wichtige Unterſchiede des Fascismus und Nationalſ alismus
hin und ſchloß den Vortragsabend mit einem Sieg=He ſauf den
Führer und Volkskanzler.
Der Beginn des Schaufenſter=Weikbewerſes.
Indie. Vom Berliner Sender dem mehre Reichs=
ſender
angeſchloſſen waren, ſprach der Leiter des Jugen mtes der

Deutſchen Arbeitsfront, Gebietsführer Franz Langer, ber den

Schaufenſterwettbewerb der jungen Angeſtellten im E ſelhandel!
als Auftakt zum Reichsberufswettkampf.
Was ſchaffende Hände und Hirne an hunderterlei, ngen ge
ſtaltet haben, ſoll in anſprechender Propaganda und zweckent=
ſprechender
Form in den Schaufenſtern gezeigt werden. ½ iſt u
beſtritten, daß der Werbung eine große Bedeutung zuz teſſen
Jedermann wird heute von den modernen Werbemitim beei
flußt. Auch das Schaufenſter ſoll in ſeiner
Aufmachung und Ausſchmückung

deutſch ſein. In ihm muß ebenſo nationalſozialiſtiſche ſeſinnun=
zum
Ausdruck kommen, wie auf allen anderen Gebiet, unſere=
öffentlichen
Lebens. Das Schaufenſter ſoll mitwirkenian d
Kampf gegen Schundwaren für den Qualitätsgedanken benn da
Schaufenſter hat eine erzieheriſche Aufgabe. Die Begufe Kau
fen ſchafft Arbeit und Kauft deutſche Erzeugniſſe kömm gerad
durch das Schaufenſter in erhöhtem Maße in das Vollhineinge
tragen werden. Unſichtbar ſteht über dem guten Schau nſter dasſiſtl
Wort Gemeinnutz geht vor Eigennutz, So ſoll diier Wett!
bewerb nicht nur den Sinn einer beruflichen Leiſtung ſeigerun=W
haben, ſondern darüber hinaus den einzelnen zum volkkſirtſchaft heu
lichen Handeln bewegen.
Die Schaufenſterdekoration iſt eine Teilaufgabe des erufs=
Wettkampfes
für junge Angeſtellte des Einzelhandels. Jeder Teiluhmer be
kommt ein Schaufenſter für die Dekoration zugewieſem In d
Regel wird es ſich um ein Schaufenſter des Betriebs Undeln,
dem er angeſtellt iſt. Die Ausgeſtaltung des Fenſter4 muß in
Idee und Ausführung durch die Wettbewerber vollſti dig ſelb
ſtändig erfolgen. Der Wettbewerber muß angeben, wſche 3
er hatte, als er ſein Schaufenſter dekorierte. Als weit ſerM
ſtab für die Bewertung gelten die Materialkoſten. (In m
wenig Mitteln hergerichtetes Schaufenſüt
höher bewertet, alsein Fen ſte r.ddeſſeich
Ausſchmückung großen Koſtenaufwand berurſ=
ſacht
. In jedem Schaufenſter ſteht ein Schild mit d.7 Nam
des jungen Angeſtellten und der bisherigen Ausbildung Lit 9
Sonntagvormittag, um 10 Uhr, müſſen alle Schaufenſtee dekoriel Arbe
ſein. Dann darf nichts mehr verbeſſert und keine Aendeſng meliMes
vorgenommen werden.
Der gewaltigen Eröffnungskundgebung im Sportwaſt foll
nun in der Woche von Sonntag, den 17., bis Sonntag, 4. Febi ſ0cl
der Schaufenſterwettbewerb als Auftakt des zweiten Reeisberufſt
wettkampfes der deutſchen Jugend. Es wäre falſch, ullte ma
von den jungen Angeſtellten, die ja meiſt noch in der Asbildun
ſtehen, nur Meiſterleiſtungen der Dekorationskunſt erwoen. Abe,
ſchon in dem Schaufenſterwettbewerb wird der Leiſtungſille un
das Leiſtungsvermögen eines Teiles unſeres Berufsnchwuchſe
zum Ausdruck kommen, und die Oeffentlichkeit wird (ſegenhe!n
haben, ſich von ihm zu überzeugen.
*

Fd. Werſau, 18. Febr. Die DAF. hielt eine gut beſuchte ſerſamm
lung ab, in der Ortsgruppenwalter Heyland ſprach. Anſand voß
Unterlagen wurden einige Richtlinien und ſportliche 9sbildun
gen durch die NSG. Kraft durch Freude eingehend rläuter
Zum Sportwart wurde ernannt Karl Lautenſchläger, z: Sport
jugendwart Fritz Sterzelmeier. Der NS. Hago=Amtslſer wie
auf die bevorſtehende Handwerkerausſtellung in Groß=U ſtadt hie
und warb um rege Beteiligung. Gleichzeitig wurde auf en durdn
die NS. Hago demnächſt in Reinheim ſtattfindenden Au ildungs
kurſus über Buchführung, Steuerangelegenheiten uſw. amerkſan
gemacht.
Fb. Spachbrücken, 18. Febr. Kraft durch Fre
Gaſthaus Schröder hier hielt die NS.=Gemeinſchfat Kift
Freude einen überaus gutbeſuchten Theaterabend ab.
zur Aufführung gebrachten Bühnenſtücke, waren volk
Charakters. Der muſikaliſche Teil des Abends war H.
Zimmern übertragen worden. Das Gebotene fand allſei
fall und konnte mit dieſer Veranſtaltung einem
Publikum einige ſchöne und genußreiche Stunden bereit w

Abend dieſer Vorleſungsreihe ſtattfindet. Die Hörerkarten ſind am
Saaleingang vorzuzeigen.

Zwiſchendurch
mal was anderes!

Seies nun diepikante, KnorrOchſenſchwanz=
Suppe ober die neue herzhafte Knorr
Jäger=Suppe‟! Wenn Sie dem Herrn
des Hauſes etwas ganz Beſonderes bie=
ten
wollen, ſo geben Sie dieſen würzigen
Suppen noch einen Schuß Rotwein zu.
1 Würfel 2 reichliche Teller 10 Pfg. 2
Schon ſeit 50 Jahren:

Heſſiſche Verwaltungs=Akademie Darmſtadt. Das Staats= Gleichzeitig wird die Zahl der Orte nach denen Plitzpe
preſſeamt teilt mit: Heute abend um 20 Uhr wird im Städtiſchen laſſen ſind, erheblich vermehrt. Die Beförderungsdauer *.
Saalbau die Vorleſungsreihe Nationalpolitiſche Erziehung von Verbeſſerung der Leitwege und Vermehrung der Befüſeru
Profeſſor Lacroix=Heidelberg (3. Abend) im Rahmen des Winter= möglichkeiten weiter verkürzt. Statt der Gewichtsſtufen
ſemeſters der Heſſiſchen Verwaltungs=Akademie Darmſtadt fortge= 20 Kilogramm werden 5. 10. 15 und 20 Kilogramm ge
ſetzt. Gleichzeitig wird darauf verwieſen, daß am Donnerstag, den Um eine glatte Abwicklung bei der Annahme während
derung und bei der Zollabfertigung ſicherzuſtellen, iſt
21. Februar, am gleichen Ort und zu der gleichen Zeit der vierte

dafür zu ſorgen, daß die Begleitpapiere vollſtändig ſin
ſondere iſt zu beachten, daß den Paketkarten keine Zoll b=
klärungen
wie bei anderen Poſtpaketen nach dem Aus 41
dern die von der Deutſchen Reichsbahn für den zwiſchen
Expreßgutverkehr vorgeſchriebenen Formblätter Inte
Anmeldung für das Zollamt beizufügen ſind. Ueber 2
ren und Verſendungsbedingungen geben die Poſtanſta ſi
kunft.
Briefkaſſen.
Jaur Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfrag Bim
nſicht beantwortet. Dſe Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindich
L. S. in A. Akazienholz hat unſeres Wiſſens kein!
deren Wert. Fragen Sie einen Holzhändler oder das orſt
in Jugenheim um Rat wegen der Verwertung.

Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.

Radtz Suppen=gute Suppen!

Blitzpakete nach dem Ausland. Vom 1. März an werden
die Beförderungsgebühren für Blitzpakete nach dem Ausland nach
faſt allen in Betracht kommenden Ländern weſentlich herabeſetzt.

Das Union=Theater zeigt Guſtav Fröhlich in d
großen Kriminalfilm: Oberwachtmeiſter Schwenke mit
Liebeneiner, Marianne Hoppe und Georg Alexander.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen das neue große Lu)
Adele Sandrock in der Hauptrolle: Alles hört auf m!
mando mit Wolfgang Liebeneiner, Marianne Hopr
Alexander.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den bezaubernden F
Nacht der großen Liebe mit Guſtav Fröhlich, Jarmila
und Chriſtiane Grautoff.
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig Greta Garbo
großen Film Königin Chriſtine‟.
Belida zeigt das Tonfilmluſtſpiel Schön iſt e
liebt zu ſein, Muſik= und Geſangsſchlager, geſu
Herbert Ernſt Groh. mit Karin Hardt. Erika Gläßt
Humor ſorgen Theo Lingen und Ralph Arthur Roberts.
programm Senſationsfilm mit Carlo Aldini.

[ ][  ][ ]

g, 19. Februar 1935

Aus Heſſen.

pe Arheilgen, 18. Febr. Freiwillige Feuerwehr.
Mehrlokal Zur Sonne veranſtaltete die Freiwillige Feuer=

wör einen Kameradſchaftsabend, zu dem ſich die Kameraden
wit ihren Angehörigen recht zahlreich einfanden. Der angeregte
Verſauf des Abends, der in bunter Folge neben Muſik ( aus=
geührt
von der Wehrkapelle) in reichem Maße auch den Humor
zuſeinem Recht kommen ließ, ſtellte das kameradſchaftliche Ver=
höſtnis
der Wehrleute untereinander in den Vordergrund. Nach
iwigen einleitenden flotten Muſikſtücken begrüßte 2. Komman=
vont
Georg Benz 14. die Erſchienenen und brachte dann ein
Shreiben des erkrankten 1. Kommandanten Gimbel zum Verles,
worin dieſer den Kameraden herzliche Grüße übermittelte und
ibnen einen vergnügten Abend wunſchte. Dann übergab der 2.
Konmandant die Leitung des Kameradſchaftsabends unſerem
beſonnten Lokaldichter und Humoriſten Georg Benz, der im
N Laufe des Abends ſeinem ſprühenden Humor die Zügel ſchießen
Mick ſießz und mit einer Fülle heiterer Darbietungen die Anweſenden
y in beſte Stimmung zu verſetzen wußte. Bei allerlei Kurzweil
0 u verſtrichen die Stunden wie im Fluge, und bis in die Morgen=
ſunden
wurde von alt und jung eifrig das Tanzbein geſchwungen.
ſei-Ausder NSDAP. Am Dienstag (19. Februar) abends;
deu indet im Gaſthaus Zur Linde ein Pflichtſchulungsabend für
edne jie Zelle 3 ſtatt. Sprecher iſt Kreisſchulungsleiter Pg. Oldigs.
br. Wixhauſen, 18. Febr. Familienabend Turnver=
in
=Sängerluſt Am Samstag fand im Saale Zur Krone‟
in gemeinſamer Familienabend beider Vereine ſtatt. Herr Chr.
Stephan begrüßte die ſehr zahlreich Erſchienenen mit einer lau=
Eüigen Anſprache, die bald eine angeregte Stimmung aufkommen
jeß. In dem reichhaltigen Programm wechſelten in bunter
W Keihenfolge Solovorträge, Duette, Muſikſtücke der Kapelle des
Nuibvereins u. a. m. einander ab. Eine improviſierte Elferrats=
lei
tzung löſte wahre Lachſtürme aus. In dieſer ausgezeichneten
M faſchingsſtimmung blieben die Beſucher bis in die frühen Morgen=
unden
bei fröhlichem Tanz beiſammen. Im Verlaufe des Abends
Ei zurden 7 Mitglieder des G.=V. Sängerluſt mit dem Ehrenbrief
es Heſſ. Sängerbundes für einjährigen, davon 3 Mitglieder außer=
9 em noch mit der Ehrennadel des Heſſ. Sängerbundes für drei=
ndeſhrigen
ununterbrochenen Singſtundenbeſuch ausgezeichnet.
( Jahresfeſt der Landeskirchlichen Gemeinſchaft.
u für Sonntag hatte die Landeskirchliche Gemeinſchaft zu ihrem
Jahresfeſt in der hieſigen Kirche eingeladen. In dem Vormit=
agsgottesdienſt
hielt Herr Studienrat Knöpp=Darmſtadt die
ſeſtpredigt, der er das Thema Die Majeſtät des Willens Gottes
ugrunde legte. Einleitend kam Redner bezüglich dieſes Themas
ſe zuf die nationalſozialiſtiſche Revolution und den Willen eines
jiet ſſannes in den letzten zwei Jahren zu ſprechen. Andächtig lauſch=
in
die zahlreichen Zuhörer den vorzüglichen Ausführungen Herrn
Anöpps. Den Altardienſt verſah Herr Pfarrer Erckmann. In der
ſegt ſachmittagsveranſtaltung behandelte Herr Konrektor a. D. Wei=
önt
arFrankfurt a. M. in einer Anſprache das chriſtliche Gemeinde=
ſben in bibliſcher Beleuchtung. Die Vormittags= ſowie die Nach=
uf
ittagsveranſtaltung waren von gemeinſamen Liedern und Chö=
die
en des Kirchengeſangvereins Arheilgen würdig umrahmt. Nach
ungd em Schlußwort des Leiters, der hieſigen Landeskirchlichen Ge=
vols
jeinſchaft, Herrn Menne, erteilte Herr Pfarrer Erckmann
en Segen. Abends wurde das Jahresfeſt mit einer kleinen Nach=
eier
im Heim der Gemeinſchaft beſchloſſen.
de, Gräfenhauſen, 18. Febr. Die Freiwillige Feuer=
gehr
ſtellte ſich am vergangenen Sonntag in den Dienſt des
ſinterhilfswerk. Nach vorausgegangener Uebung trat die
Vehr geſchloſſen zum Sammeln für das Eintopfgericht an. Außer=
em
beteiligte ſich die SA.=Reſerve. Turnerball. Die
kungeſellſchaft hielt im Vereinslokal Zur Krone wieder einen
Bal ab. Die Kapelle ſorgte für reichliche Unterhaltung.
. Eberſtadt, 18. Febr. Die NSG. Kraft durch Freude‟
veunſtaltete in der Turnhalle ein Koſtümfeſt mit Faſchingstreiben.
Einliche Räumlichkeiten wurden für den Abend dienſtbar ge=
mi
durch Errichtung von Likörſtuben, Weinſtube Bierkeller
mſſurben= und faſchingsfroher Ausſchmückung und Beleuchtung.
Da präumige Saal war ganz beſonders ſchön und ſtimmungs=
5 brgerichtet. Pünktlich 8.11 Uhr marſchierte die ſchneidige

Laplle des Arbeitsdienſtes mit dem Karnevalsmarſch ein, und
ho ging die Stimmung hoch, die ſich zu Wogen der Begeiſterung
haltete, als die Kapelle, mit Pauken und Poſaunen einſetzte,
ine zweite Kapelle ſowie eine Rutſchbahn tagen das übrige für
oite ſe echte Faſchingsſtimmung.
Fur. Eberſtadt, 18. Febr. Sturmſchäden. Ein in der Nacht
mM Samstag auf Sonntag plötzlich einſetzender orkanartiger
M kuim richtete an verſchiedenen Häuſern und Stallgebäuden Ma=
g
1 rialchaden an. Auch die Forſtbehörde klagt über Forſtſchäden,
berſchiedentlich Bäume entwurzelt und Aſte abgeriſſen wurden.
4k. Nieder=Ramſtadt, 18. Febr. Der Geſangverein Har=
onie
veranſtaltete im Saalbau Fiſcher einen Konzertabend.
er Chor, verſtärkt durch den Samperſchen Männerchor Ober= Ram=
ot
und den Männerchor Weiterſtadt, leiſtete unter ſeinem Diri=
nten
, Muſikoberlehrer H. Samper=Darmſtadt, ganz Vorzüg=
bes
. Es gelangten Chöre der verſchiedenſten Komponiſten zur
iführung, darunter ſolche von Gatter. Andreae. Marſchner, För=
r
und Grieg. Die Chorvorträge gaben Beweis von ſorgfältiger
mnſtudierung und muſtergültiger Einordnung unter die Stabfüh=
ng
des Dirigenten. Das Stimmenmaterial war ſehr ſchön und
Miufolge die Bewältigung der an und für ſich nicht unſchwie=
den
Aufgabe leicht. Als Soliſtin wirkte Frau Eva Marie All=
Annritter=Darmſtadt (Sopran), begleitet von Fräul. Eliſab.
18 agner daſelbſt, mit. Die über ein gutes Stimmenmaterial
rfügende Künſtlerin erwarb ſich mit ihren Liedvorträgen aus
mhoſitionen von H. Wolf, Schubert, Reger und Brahms gar
19 die Gunſt des Publikums und mußte ſich wiederholt, ange=
ſts des ſtürmiſchen Beifalls, zu Dreingaben herbeilaſſen. Ein in
Di eder=Ramſtädter Muſikkreiſen nicht unbekannter Künſtler, Herr
; IrI Cauer=Darmſtadt (Geige) hatte ſich ebenfalls wieder zur
Mkrſügung geſtellt. Unter der ſorgfältigen Begleitung von Fräu=
n
Nelly Birrenbach=Darmſtadt ſpielte der ſein Inſtrument
berrſchende Künſtler Werke von Mozart. Matheſen. Händel und
19. Auch ihm wurde reicher Beifall zuteil, was er mit einigen
eingaben dankte. Künſtleriſch war das Konzert für den Verein
benfalls ein ſchöner Erfolg.
* Ober=Ramſtadt, 18. Febr. Im geſegneten Alter von 85
üi hren verſtarb hier Frau Kath. Mink Wwe., Lichtenbergſtraße.
* Dar eine der älteſten Frauen unſerer Gemeinde.

Kreiskagung der NS. Kriegsopferverſorgung
in Erbach.
4s. Erbach, 18. Febr. Die Bezirksleitung der NS. Kriegs=
opferverſorgung
hatte zum erſtenmal ſeit Beſtehen der Organi=
ſation
am letzten Sonntag ihre Mitglieder zu einer Kreisver=
ſammlung
zuſammengerufen. Dieſer Verſammlung ging am
Vormittag unter der Leitung des Bezirksobmanns Wagner
eine reiche Arbeitstagung voraus, wobei in mehreren ausführ=
lichen
Referaten die einzelnen Sachgebiete bearbeitet wurden.
Beſonders eingehend behandelt wurden die Siedlungsfrage, die
Zuſatzverſicherung zur bereits beſtehenden Sterbekaſſe und die
Frage der Arbeitsbeſchaffung. Anſchließend an die grundlegen=
den
Referate fanden für die Führer und die Rechner der Orts=
gruppen
getrennt Schulungsvorträge ſtatt. Alle hier gegebenen
Anregungen wurden im Intereſſe einer geordneten Geſchäfts=
führung
von allen Teilnehmern dankbar aufgenommen. Am
Nachmittag fand in der Städtiſchen Feſthalle die eigentliche
Kreisverſammlung ſtatt. Pg. Hill=König eröffnete dieſelbe
mit Worten herzlicher Begrüßung und mit einem ſtillen Geden=
ken
für die Gefallenen des Weltkrieges und des Dritten Reiches.
Bezirksobmann Wagner hielt alsdann ein ausführliches Refe=
rat
über das neue Verſorgungsgeſetz. Eingangs ſeiner Ausfüh=
rungen
gab der Redner einen kurzen Rückblick über die Ereig=
niſſe
des vergangenen Jahres mit einem Ausblick auf das be=
reits
begonnene neue Jahr. Beſonders ſcharf wandte ſich Herr
Wagner gegen diejenigen Rentenempfänger, die immer noch
glauben, an allen Maßnahmen der neuen Regierung Kritik üben
zu müſſen, und gegen diejenigen Parteigenoſſen, die kurz vor 12
Uhr zur Partei geſtoßen ſind und jetzt auf die übrigen Volks=
genoſſen
herabſehen. Die Regierung Adolf Hitler durfte ihre
erſten Erfolge in dem Augenblick für ſich in Anſpruch nehmen, als
es ihr gelang, ein weiteres Sinken der Bezüge aufzuhalten und
den Verſorgungsetat ſicherzuſtellen. An eine Erhöhung kann zur=
zeit
nicht gedacht werden. Trotzdem iſt es gelungen, allein in
unſerem Verſorgungsgebiet an die Bedürftigſten eine einmalige
Zuwendung von 336 000 RM. auszuzahlen. Leider kann die
Frontzulage noch nicht allen Frontkameraden gewährt werden,
doch ſind wir auf dem ſicheren Weg, daß uns allen die Verſor=
gung
zuteil wird, die unſer Führer wünſcht. In dieſer Be=
ziehung
wäre ſchon vieles beſſer geworden, wenn die Leiter der
maßgebenden Stellen von dem Geiſte des Führers beſeelt geweſen
wären. Für die neuen Gemeindevorſteher gibt es gar viele
Möglichkeiten, früher begangenes Unrecht wieder gutzumachen.
Die vornehmſte und wichtigſte Aufgabe im neuen Jahr wird
darin beſtehen, die Mitglieder ſämtlicher militäriſcher Verbände
in einer einheitlichen Organiſation zu erfaſſen. Der Reichsführer
Oberlindober zeigte den Weg hierzu bereits. Mit dem dringenden
Appell, mit allen Kräften mitzuarbeiten am Aufbau des Vater=
landes
, für das wir alle gekämpft haben und für das Millionen
geſtorben ſind, ſchloß Bezirksführer Wagner ſeine, ergreifenden
Ausführungen.
Erkragsſteigerung iſt auch im Karkoffelanbau
nolwendig!

SifeK feK

en
STR

F8

F66
Khikrtoffel

Für die Sortenwahl iſt der Verwendungszweck entſcheidend.
Speiſe=, Futter= und Fabrikkartoffeln ſind in ihren Eigen=
ſchaften
unterſchiedlich. Darum überlege erſt, zu welchem
Zweck du die Kartoffeln anbauen willſt. Wähle hierfür
nur eine Sorte, die dir deine Landesbauernſchaft oder dein
Landwirtſchaftsberater empfiehlt.
G. Ober=Ramſtadt, 18. Febr. DasOpferbuchder Win=
terhilfe
liegt auf! Ein Opferbuch, das auch ſchon ander=
wärts
zur Einzeichnung offenlag, wird auch hier ab Dienstag,
19. d. M., im Sitzungsſaal des neuen Rathauſes jedermann zu=
gänglich
ſein. In würdiger Dekoration erwartet es jeden zur
Tat. Das große Werk fordert Opfer für das Volk, Opfer für den
Bruder und für die Schweſter. Alles, was wir geben, gilt den
geringſten unter unſeren Brüdern, gilt denen, die in Not und
Elend ihre Tage friſten. Große Leiſtungen ſind aber nur möglich,
wenn alle helfen. Hier nützen nicht ſchöne Worte hier nützt
nur die Tat. Unſer Führer hat uns den Weg gezeigt, der die
Armen ſpeiſt, die Witwen tröſtet und den Kindern hilft. Er
will, daß Deutſchland erblühe. Helfen wir ihm, dann iſt es ſicher,
daß die deutſche Eiche wieder erſtarkt und ſchützend ihre Aeſte zum
Volke reckt.

für die Woche vom 17. bis 23. Februar 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club. Gau 15 Weſtmark
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
42 ErbachEberbach (zw. Hetzbach und Kailbach) wegen Stütz=
mauerbruches
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Beerfel=
den
SensbachGaimühle.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
PfungſtadtHahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umlei=
tung
: PfungſtadtEſchollbrückenCrumſtadtBruchmühle
AffolterbachUnter=Waldmichelbach vom 11. 2. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: FürthRimbach oder Beerfelden.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
DarmſtadtEſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: EberſtadtPfungſtadt.
Wembach-Rohrbach vom 10. 12. bis auf weiteres geſperrt. Umlei=
tung
: Hahn.
BiblisWattenheim-Nordheim vom 28. 1. bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: Hofheim.

f. Roßdorf, 18 Febr. Vortrag. Am nächſten Donnerstag
abend findet im Gaſthaus Plößer ein Vortrag im Rahmen der
Erzeugungsſchlacht ſtatt, und zwar über folgende Themen: 1. All=
gemeines
über den Wert der Erzeugungsſchlacht, 2. Ertragsſtei=
gerung
in der Rindviehhaltung, 3. Leiſtungsfrage in der Schweine=
haltung
. Alle Volksgenoſſen, insbeſondere aber alle Bauern und
Landwirte, Bäuerinnen und Jungbauern ſind hierzu eingeladen.
Cg. Reinheim. 18. Febr. Odenwaldklub. Am geſtrigen
Tage fand die Februar=Wanderung ſtatt, die von Reinheim über
Ueberau nach Nieder=Klingen und von dort auf den Otzberg führte,
wo dann längere Raſt in dem ſchönen Gaſtzimmer der Burg gehal=
ten
wurde. Ein Teil der Wanderer ging etwas früher weg. um
auch in Lengfeld einem klubangehörigen Gaſthaus, noch einmal
einen Beſuch abzuſtatten. Bis auf wenige Teilnehmer wurde von
Lengfeld aus dann die Rückfahrt mit dem um 6.16 Uhr in Rein=
heim
ankommenden Zug angetreten. Durch das ſchöne Wetter war
die Teilnehmerzahl mit 25 verhältnismäßig ſtark zu nennen.
Kappenabend. Die Vereinigung Reichsbund ehem. Kriegs=
gefangenen
hielt im Gaſthaus Zur Krone einen Kappenabend
ab, der ſehr guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Auch Masken waren
vertreten. Unter den luſtigen Weiſen der Kapelle trieb die Heiter=
keit
der Teilnehmer ſchönſte Blüten und ſorgte, daß die Teilnehmer
wieder Kraft durch Freude für das wöchentliche Tagewerk erlang=
ten
. Auch der finanzielle Ertrag war gut.
Bz. Reinheim, 18. Febr. Hohes Alter. Am Mittwoch,
dem 20. d. M. begeht Frau Eliſabethe Keisner geb. Maul in
geiſtiger wie in körperlicher Geſundheit ihren 70. Geburtstag.
Fd. Ober=Klingen, 18. Febr. Im Gaſthaus Zur Traube fand
durch die Volksfürſorge eine Filmvorſtellung ſtatt. Vorgeführt
wurden die Filme Schnick und Schnorke, Fahrt ins Land der
Wunder und Wolken und Wo bleibſt du‟. Das Gezeigte wurde
mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt. Ein intereſſanter Vortrag
über Die Volksfürſorge im neuen Deutſchland führte Zweck und
Ziel derſelben klar vor Augen.
Cd. Michelſtadt, 18. Februar. Der Muſikzug der SS.=
Standarte 33 gab am Samstag im Schmerkers Garten vor
gutbeſetztem Hauſe ein Konzert. Die gut zuſammengeſtellte
Vortragsfolge brachte neben ſchneidigen Märſchen noch Potpour=
ris
aus bekannten Opern und Operetten, wie zum Beiſpiel Der
Vogelhändler, Frau Luna, Lohengrin. Schön klang auch
Solveigs Lied aus der Peer Gynt=Suite von E Grieg. Der
Führer des SS.=Sturmes 12/33. Oberſturmführer Seibert, be=
grüßte
dann die erſchienenen Volksgenoſſen und wünſchte allen
frohe Stunden. In dieſem Saale, in dem früher in der politiſchen
Kampfzeit es ſo oft gebrodelt hatte und Fenſterſcheiben klirrten,
ſollen nunmehr, da dieſe Zeiten der Vergangenheit angehören,
echte deutſche Kameradſchaft herrſchen. Mit dem Potpourri
Anno dazumal von Morena und dem Marſch Ruck=zuck von
Niel fand dann das eigentliche Konzert ſeinen Abſchluß.
Fa. Alsbach a. d. B., 18. Febr. Am Sonntag fand im Saale
des Gaſthauſes Zur Sonne ein vom hieſigen Männerge=
ſangverein
Eintracht, veranſtalteter, Bunter Abend
ſtatt, der einen guten Beſuch aufwies. Die Darbietungen waren
der Jahreszeit entſprechend auf einen heiteren, karnevaliſtiſchen
Ton geſtimmt, wozu zwei auswärtige Komiker ſowie der Dirigent
des Geſangvereins durch humorvolle Couplets, Witze, Geſänge
u. dal. beitrugen. Tombola ſowie Tanzgelegenheit waren gleih=
falls
geboten. Der Abend nahm einen gelungenen Verlauf.
i. Fürth i. Odw., 18. Febr. Sanitätsrat Dr. L. Linden=
born
eine weit über die Grenzen ſeiner Heimat bekannte und
beliebte Perſönlichkeit, feierte bei beſter Geſundheit ſeinen 82. Ge=
burtstag
. Der Jubilar übt noch heute ſeinen Beruf aus.
Em. Heppenheim a. d. B., 18. Febr. Vorträge für die
Landwirtſchaft. Im Rahmen der Erzeugungsſchlacht ſprechen
im Kreiſe Heppenheim: in Gras=Ellenbach am Dienstag, den 19.
Februar, Herr Dr. Keil über Raps= und Flachsbau; in Siedels=
brunn
am Mittwoch, den 20. Febr., Herr Dr. Keil über Dünge=
fragen
; in Erlenbach, ebenfalls am Mittwoch, Dr. Manskopf über
die Reichsnährſtandsgeſetze, und Landwirtſchaftsaſſeſſor Stumpff
über die Erzeugungsſchlacht; in Aſchbach am Freitag, den 22. Febr.,
Aſſeſſor Stumpff über Eiweißbeſchaffung und Fütterung; und in
Hammelbach, ebenfalls am Freitag, Herr Dr. Keil über Raps=
und Flachsbau.
Gernsheim, 18. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
17. Februar 1.30 Meter, am 18. Februar 2,18 Meter.
Hirſchhorn, 18. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
17. Februar 2,95 Meter, am 18. Februar 2,90 Meter.
i. Viernheim. 18. Febr. Anläßlich des am 18. und 19. Mai
d. J. in Viernheim ſtattfindenden 60jährigen Jubelfeſtes der
Viernheimer Haſſia fand im Deutſchen Michel eine Vorbe=
ſprechung
des Feſtausſchuſſes ſtatt, die einen außerordentlich ſtar=
ken
Beſuch aufwies. Das Jubelfeſt gilt in erſter Linie als Grün=
dungs
=Gedenktag des Militärkriegervereins Haſſia. Der Haupt=
zweck
des Feſtes iſt von der oberſten Kreisleitung als erſtes Tref=
fen
des großen Kreiſes Mannheim gedacht. Zirka 150 Vereine
werden ſich hier zu einem Stelldichein zuſammenfinden. Der
Landesleiter Exzellenz Generalleutnant v. Oidtman, wird am
18. und 19. Mai in Viernheim anweſend ſein.

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Wir wissen, was Sie fordern: volles Format u. wirklich guten Tabak. Das gibt Ihnen
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o. Mdst., dick u. rund, 3!½s Pf. Das Musterbeispiel einer wahren Volkszigarette,
Obendrein enthält sie noch Bilder, wie sie niemals als Beilage gebracht
wurden: Die Nachkriegszeit, eine Bildersammlung von bleibendem
Wert; denn in Wort und Bild werden hier alle bedeutenden Ereignisse in
der ganzen Welt von 1918 bis 1934 geschildert aus einer Zeit also, die
jeder miterlebt hat.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 50

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 19. Febr: / 1935

Zum erſkenmal deutſcher Flieger=Handwerker=Wetkbewerb.

Im Rahmen des Reichsberufswettkampfes begannen am Samstag in den Tennishallen in Berlin
die erſten Wettbewerbe der deutſchen Flieger=Handwerker, dieſes neuen Berufes, der dank der
großen Luftverkehrsentwicklung erſt ins Leben gerufen wurde. Dieſe Ueberſicht von der Ausſtellung
zeigt eine Reihe von ſelbſtgebauten Segelflugzeugen von Flieger=Handwerkern.

Reich und Ausland.

Wieder ein Raubüberfall in Frankfurk
Der Täter feſtgenommen.
Frankfurt a. M. In der Nacht zum 15. Fe=
bruar
lernte ein Schneidermeiſter in einer Gaſt=
wirtſchaft
einen Mann kennen, der ihm erklärte,
er wohne in der gleichen Gegend wie der Meiſter,
und man könne den Weg gemeinſam nach Hauſe
antreten. Man ging auch zuſammen nach Hauſe.
Als der Schneidermeiſter vor ſeinem Hauſe ange=
kommen
war und ſich von ſeinem Begleiter ver=
abſchieden
wollte, wurde er von dieſem plötzlich
gewürgt und niedergeſchlagen. Dabei entwendete
der Täter dem Ueberfallenen ſeine Barſchaft in
Höhe von 6 RM. Es gelang ihm, unerkannt zu
entkommen. In der folgenden Nacht konnte der
Täter jedoch ermittelt und feſtgenommen werden.
Es handelt ſich um den 22jährigen Otto Dornbach
aus Frankfurt a. M., dem außer dem Raubüberfall
noch ein Diebſtahl nachgewieſen werden konnte,
Dornbach hat ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt.

Zwei Skifahrer verſchüttet. Einer noch vermißt.
Oberſtdorf. Trotz Warnungen unternahmen
am Samstag nachmittag zwei Skiläufer eine Ab=
fahrt
vom Nebelhorn. Beim Kalten Brunnen
wurden ſie von einer Lawine verſchüttet. Ein drit=
ter
Skifahrer, der den Vorfall beobachtete, rief eine
Rettungsmannſchaft herbei, die auch bald einen der
Verſchütteten, Johann Eckhart aus München, lebend
und unverletzt bergen konnte. Sein Begleiter Jo=
hann
Hutter aus Neuburg a. D. war bis zum
Montag vormittag noch nicht aus den Schnee=
maſſen
befreit, ſo daß mit ſeinem ſicheren Tode zu
rechnen iſt.

Am Grabe von Kapikän Flemming.
Friedrichshafen. Auf dem hieſigen Fried=
hof
, in nächſter Nähe des Luftſchiffbaugeländes, wo
von der Halle die Fahnen auf Halbmaſt herüber=
grüßten
, wurde am Montag nachmittag das An=
denken
des im Alter von 48 Jahren verſtorbenen
Luftſchifführers und Kapitänleutnants a. D. Haus
Kurt Flemming in eindrucksvoller Weiſe geehrt.

In dem von Menſchen dicht gefüllten Vorraum
des Leichenhauſes war der Sarg in einem
Palmen= und Lorbeerhain aufgebahrt. Kranzſpen=
den
mit Widmungsſchleifen bemerkie man u. a.
vom Reichsminiſter für Luftfahrt, von Dr. Eckener,
Graf und Gräfin Brandenſtein=Zeppelin, von der
Beſatzung des Graf Zeppelin, von der Gefolg=
ſchaft
des Luftſchiffbaues, von der Direktion der
Maybach=Motorenwerke, von der DVL., von der
Hapag und der Deutſchen Arbeitsfront. Die ge=
ſamte
Beſatzung des Luftſchiffes Graf Zeppelin
in Luftſchifferuniform, an der Spitze Dr. Eckener,
Kapitän Lehmann, Schiller, der Chefkonſtrukteur
des Luftſchiffbaues Dr. Dürr, Vertreter des Reichs=
luftfahrtminiſteriums
, der Lufthanſa ſowie der hie=
ſigen
Induſtriebetriebe waren an der Bahre des
Entſchlafenen verſammelt.
Nach dem einleitenden Trauerchoral hielt
Pfarrer Duisberg die Gedenkrede; er würdigte den
Lebenslauf und das Wirken des Verſtorbenen. Am
Grabe wurden unter Niederlegung von Kränzer
tiefempfundene Nachrufe gehalten.

Zugſpikflug 1935.
München. Der urſprünglich für Sonntag ge=
plante
Zugſpitzflug 1935 wurde am Montag bei
teilweiſe böigem, aber ſonnigem Wetter durchge=
führt
. Von 67 gemeldeten Teilnehmern aus allen
Gauen des Reiches erfüllten nicht weniger als 58
Bewerber ihre Startverpflichtung. Der Start auf
dem Münchener Flughafen Oberwieſenfeld wurde
kurz vor 12 Uhr freigegeben. Im Verlaufe einer
Stunde wurden alle Teilnehmer auf die Reiſe ge=
ſchickt
. Entgegen dem urſpünglichen Plan war
München Start= und Zielplatz. Die Flieger hatten
von München an einen ungewerteten Flug über
Kochel, Walchenſee nach Krünn auszuführen wo
die Zeitnahme erfolgte. Die Maſchinen hätten dann
über Garmiſch=Partenkirchen die Zugſpitzhöhe zu
erreichen. Vom Münchener Haus führte der Weg
zum Wank=Haus und von dort über Kloſter Ettal
nach Ober= und Unterammergau. Von Unteram=
mergau
war der Rückflug nach München wieder
freigegeben.
Der Abflug folgte nach Gruppen geordnet. Als
Erſter ſtartete der Stellvertreetr des Führers,
Reichsminiſter Rudolf Heß, der Sieger des vor=
jährigen
Zugſpitzfluges. Nach knapp 1½ Stunden
trafen die erſten Bewerber wieder auf Oberwieſen=
feld
ein. Als Erſter kam Schmitt=Bayreuth an.
Gleich darauf zog Reichsminiſter Heß die letzte
Schleife über Oberwieſenfeld zur Landung. Mehr
oder weniger größer waren die Abſtände der wei=
ter
nach München zurückkehrenden Flugzeuge. All=
gemein
hörte man, daß das böige Wetter den Flug
erheblich erſchwerte und daß die Auffindung der
Sichtmarken nicht leicht war, ſo daß die Buchung
von Gutpunkten zu wünſchen übrig ließ.

Schweres Gasunglück in Skuktgark.
Stuttgart. Einem ſchweren Gasunglück fie=
len
im Vorort Oſtheim drei Menſchenleben zum
Opfer. Offenbar infolge Bruches eines Gasrohrs
verbreitete ſich im Laufe der Nacht im Erdgeſchoß
zweier Häuſer in der Klingenſtraße Gas, das erſt
geſtern früh bemerkt wurde. Als die Polizei die
Erdgeſchoßwohnung des einen Hauſes öffnete, fand
man von einer Familie den Vater und den 12jähr.
Sohn tot auf. Die Mutter und der 10jährige Sohn
waren bewußtlos. In der Erdgeſchoßwohnung des
Nebenhauſes wurde die Wohnungsinhaberin, eine
Witwe, ebenfalls tot aufgefunden. Der Unter=
mieter
war bewußtlos. Die drei Ueberlebenden
wurden ſofort ins Krankenhaus eingeliefert.
Zu den Gasvergiftungen in der Klingenſtraße
iſt zu melden, daß fünf Familien betroffen worden
ſind. Das Unglück ereignete ſich wahrſcheinlich da=
durch
, daß durch einen Rohrbruch Gas in die Woh=
nungen
ſtrömte. Das Unglück hat, wie bereits ge=
meldet
, drei Todesopfer gefordert. Drei Perſonen
mußten bewußtlos ins Katharinen=Hoſpital einge=
liefert
werden, während 10 weitere Gasvergiftete
in ihren Wohnungen belaſſen werden konnten.

Das Unglück des engliſchen Flugbookes
in der Straße von Meſſina.
Rom. In Meſſina fand am Samstag die feier=
liche
Ueberführung der neun Opfer der Kataſtrophe
des engliſchen Flugbootes an Bord des engliſchen
Kriegsſchiffes Durban ſtatt, das die Leichen nach
Malta brachte. Die Leichen von fünf Unter=
offizieren
waren unter den Trümmerhaufen des
Flugbootes gefunden worden.
Ueber die Urſache der Kataſtrophe ſcheint feſt=
zuſtehen
, daß die Flieger infolge einer Nebelbank
über der Meerenge von Meſſina das ſizilianiſche
Rüſtengebirge nicht rechtzeitig wahrnahmen. Als
plötzlich der Gipfel des Berges Dinnamare aus
dem Nebel auftauchte, ſuchten ſie darüber hinweg=
zu
fliegen, doch verlor das ſchwere Flugboot in=
folge
eines Luftloches plötzlich an Höhe und ſtieß
mit voller Gewalt an den Gipfel. Bei dem erſten
Zuſammenprall wurden die Benzinbehälter zer=
trümmert
, wodurch eine Exploſion erfolgte und
das Flugboot in Brand geriet. Unmittelbar darauf
erfolgte der Zuſammenprall des ganzes Apparates
mit der Bergſpitze und der Abſturz.
Die Bergung der Opfer hat ſich auf den un=
wegſamen
Bergpfaden ſehr ſchwierig geſtaltet.
Trotzdem hat ſich die Bevölkerung von Meſſina in
Maſſen nach der Unglücksſtelle begeben, um dort
Blumen niederzulegen.

Mehrere Perſonen gekökek. Erhebliche Sachſchäden. Störung des Einbahn=
betriebes
im Kreiſe Braunſchweig.

Windſtärke 12.
Zwei Todesopfer des Sturmwetkers.
Berlin. Der orkanartige Sturm, von dem
ganz Deutſchland in der Nacht zum Sonntag und
während des Sonntags heimgeſucht wurde, hat
außer zahlreichen Sachſchäden und Verkehrsſtörun=
gen
auch zwei Todesopfer gefordert. In Breslau
wurde am Sonntag vormittag eine Verkäuferin
auf dem Ring von einem herabfallenden Mauer=
ſtück
erſchlagen. Bei Halle wurde ein fünfjähri=
ger
Junge, der auf einer Wieſe am Stadtrand ab=
gebrochenes
Aſtwerk ſammelte, von einem umſtür=
zenden
Baum begraben und auf der Stelle getötet.
In der Dewaheim=Kolonie im Mülheimer Stadt=
teil
Dümpten wurden ſo ſchwere Verwüſtungen
angerichtet, daß 36 Familien mit etwa 200 Perſo=
nen
zum großen Teil wohnungslos geworden ſind.
Zwei Perſonen mußten mit Verletzungen ins
Krankenhaus gebracht werden. Im Thüringer
Wald war am Samstag der Poſtautobusverkehr
von Friedrichsroda nach Finſterbergen unmöglich,
da die Straße von etwa 70 vom Sturm gefällten
Bäumen geſperrt war. Im Bezirk der Reichsbahn=
direktion
Dresden wurden durch den Sturm ver=
ſchiedentlich
Störungen im Zugverkehr verurſacht.

Die Skurmſchäden in Bol
Warſchau. Auch über dem weſ
mittleren Teil Polens wütete am Sonn
kanartiger Sturm. In mehreren Städ
durch herabſtürzende Dachteile und ſornſteit
ſchäden Verwundete und Tote. In den
Vorſtädten, die keine Kanaliſation ha
eine Reihe von Straßen überſchwemmt, daß
Waſſer in die Kellergeſchoſſe eindrang. In eine
Warſchauer Krankenhaus entſtand inf ſe Kabel
bruches Kurzſchluß, der einen Dachſtuh
urſachte. Aus Samter im Poſener Gebi wird d
Einſturz eines Wohnhauſes gemeldet. Aus der
Trümmern wurden drei Tote und für
dete geborgen. In Galizien zeigten die
Hochwaſſer. Infolge von Eisſtauung
einige kleinere Brücken weggeriſſen, daß de
Verkehr auf vielen Strecken geſtört iſ
überſchwemmten Lodzer Arbeitervorſte) mußte ſu
300 Perſonen von Pionieren und Feu
ihren Häuſern gerettet und in Barack
bracht werden. Auch in Lodz gab es 11
ſtürzte Fernſprech= und Telegraphenſt igen
große Zahl von Verwundeten.

.

ſerſchauer
n. wurd
and ver
Werwun
Bergflüſt

In einezul
wehr auf 1ich
unterg
ich umgt

Schwere Skurmſchäden und deichbrüch
an der Nordſeeküſte und in Aldenburg.
Bremerhaven. Der orkanartige Sturm hat,
wie erſt jetzt überſehen werden kann, im Unter=
weſer
=Gebiet und im Oldenburger Land ſchweren
Schaden angerichtet. In der Weſermündung ſtau=
ten
ſich die Waſſermaſſen zu außergewöhnlicher
Höhe und bedrohten die im Hafen liegenden Schiffe.
Der Lloyddampfer General von Steuben, der am
Samstag nachmittag ſeine Ausreiſe antreten ſollte,
wurde im Hafen zurückgehalten und lief erſt Sonn=
tag
vormittag aus. Im Stadtgebiet und außerhalb
der Stadt gab es zahlreiche Ueberſchwemmungen.
Das Poſtkabel zwiſchen Nordenhamm und Bremer=
haven
wurde durch eine Böe zerſtört.
Im Lande Oldenburg verurſachte das Unwetter
Hochwaſſerſtand. Die Deiche der Hunte unterhalb
Oldenburgs wurden überflutet. Die Flut riß ein
etwa 30 Meter breites Loch in den Deich, ſo daß
ſich das Waſſer in das weite Niederungsgebiet am
linken Ufer der Hunte ergoß. Schon am Freitag
und Samstag waren in dem Außenſommerdeich am
rechten Hunteufer kleinere Riſſe entſtanden, die in
der Nacht zum Sonntag unter dem gewaltigen
Druck der Waſſermaſſen an 56 Stellen zu Deich=
brüchen
von je etwa 10 Meter Breite erweitert
wurden. Das Gebiet bei Apen und Auguſtfehn
bildet eine weite Waſſerfläche.
Hirſchberg. In der Nacht zum Sonntag ſtei=
gerte
ſich der Sturm im Rieſengebirge auf Wind=
ſtärke
12. Die maſſiven Kammbauden erbebten in
ihren Grundfeſten, ſo daß die Bewohner befürchten
mußten, der Orkan würde die Bauden einfach weg=
reißen
. Ein Aufſtieg zum Kamm war auch am
Sonntag vormittag faſt unmöglich. Schneeſchuh=
läufer
, die in das Tal abfahren wollten, mußten
ſchon nach kurzer Zeit in die ſchützende Baude zu=
rückkehren
. Sie haben dabei teilweiſe unterwegs
ihre Schneeſchuhe abgeſchnallt und im Stich ge=
laſſen
, nur um ihr nacktes Leben zu retten. In den
Gebirgsdörfern und im Tal haben die Sturmböen
ſehr großen Schaden angerichtet. Sonntag abend
flaute der Sturm auf Stärke 6 ab.
Hannover. Der D=Zug 137 hatte am Sonn=
tag
früh auf der Fahrt nach MagdeburgDresden
über Hannover auf der Station Vecheide im
Kreiſe Braunſchweig unvorhergeſehenen erheblichen
Aufenthalt, da ein Poſttelegraphengeſtänge durch
die Gewalt des Sturmes beſchädigt worden war
und ſich über den Gleiskörper geneigt hatte. Im
Zugverkehr trat eine Störung ein, da auf der
Strecke nur ein eingleiſiger Betrieb möglich blieb.
Von der Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion
Hannover wird dazu noch folgendes bekannt: Ver=
ſehentlich
war der D=Zug auf das Gleis geleitet
worden, auf dem ein Güterzug hielt. Er wurde
jedoch in langſamer Fahrt 10 Meter vor dieſem
zum Stehen gebracht, ſo daß keinerlei Sach= oder
anderer Schaden verurſacht wurde. Es wurde ſo=
fort
der Gerätewagen an Ort und Stelle gebracht,
um das Verkehrshindernis zu beſeitigen. Doch ließ
es ſich nicht vermeiden, daß der D=Zug eine Ver=
ſpätung
von 154 Minuten erfuhr. Um 8.10 Uhr
früh konnte der Vollbetrieb auf der Strecke wieder
aufgenommen werden.
Auch in Koblenz hat der Sturm ſchwere Schä=
den
verurſacht. Zahlreiche Schieferplatten und
Dachziegel wurden abgeriſſen. Fenſterſcheiben gin=
gen
in Trümmer und Hausläden und Blumen=
töpfe
wurden durch den Sturm auf die Straße ge=
ſchleudert
. Eine an der Eliſabethſchule vor kurzem
errichtete Mauer wurde auf eine Länge von
etwa 30 Meter umgeworfen. Von der Chriſtus=
kirche
wurde ein ſchweres Stück der Sandſtein=
mauerung
vom Turm abgeriſſen. Perſonen ſind bei
dem Unwetter glücklicherweiſe nicht zu Schaden
gekommen. Auch an den Orten der näheren und
weiteyen Umgebung kommen gleichartige Nach=
richten
.
Die Moſel um über 2 Meter geſtiegen.
Trier. Seit Samstag iſt die Moſel infolge
der ſtarken Niederſchläge im Hochwald, in den Vo=
geſen
und in der Eifel um über zwei Meter ge=
ſtiegen
. Der Trier=Pegel, der noch am Freitag
abend 1,19 über Null gezeigt hatte, wies am Sonn=
tag
abend einen Waſſerſtand von 3,35 Metern auf.
Am Oberlauf der Moſel wie auch unterhalb Trier
ſind weite Strecken des Ufers bereits überflutet.
Das Waſſer ſteigt ziemlich ſchnell und rückt die
Hochwaſſergefahr, wie ſchon in der vorletzten
Woche, wiederum in bedrohliche Nähe.

Sturm hat im ganzen Lande großen Soden ang
richtet und auch Menſchenleben geffſert.
Ymuiden wurden zwei junge Leute vomer Haſ
mole ins Meer geſchleudert und ertriken.
Amſterdam kenterten auf einem See z=ſi Rude
boote mit 10 jungen Leuten, von dene einer
trank, während die übrigen gerettet woden kon,
ten. Im Amſterdamer Hafen ſtürzte ( mehre,
Tonnen ſchwerer Kran auf zwei S eppſchiff
Beide Schiffe wurden ſchwer beſchädigtteines v.
ihnen ſank kurze Zeit darauf. Von de Beſatzun
wurde ein junger Mann getötet, wikend eit
Frau ſchwer verletzt wurde. Auf dem Wel kenter,
das mit Kohlen beladene Schleppſchiff ſermann,
Die Beſatzung konnte ſich retten. Im Atterdan
Hafen traten im Schiffsverkehr erhebli// Verzög
rungen ein. In den Straßen wurden miere P,
ſonen vom Sturm zu Boden geworfen. in 18jäh.
Mädchen erlitt einen Schädelbruch. JnVliſſinze
wurde ein junges Mädchen vom Stu; vor d.
Räder einer Straßenbahn geſchleudert, d getöte
Bei Herzogenbuſch wurde der Direktor s St. Ell
ſabeth=Krankenhauſes in Amersfoort, : Vorbe(
mit ſeinem Kraftwagen vom Sturm on eine
hohen Deich in die Maas geſchleudert ud ertrah
In der in der Nähe der deutſchen Gren; gelegenn
Stadt Venray wurden zwei Kirchtürm nieden g
riſſen. Sie ſtürzten auf die Kirchendäch) und r
teten dort großen Schaden an. Auch ccf ande
Ortſchaften wurden Unglücksfälle geeſldet,
denen zahlreiche Perſonen Verletzungenſrlitten
Neue Lawinenſtürze in Off rol.
Innsbruck. Infolge des Tauwett’s werlt
neue Lawinenunfälle in den Bergen ſirols
meldet. Aus Kals in Oſttirol wird bochtet,
die Luckſerhütte am Großglockner durrſeine

wine zerſtört worden iſt. Im Virgentalſ Oſtti

wurde der Aufſichtsjäger Johann Unt wurzackn
von einer Lawine getötet. In Gurglm Oez
wurden das Hotel Gurgl und eine P ſion du.
eine Lawine beſchädigt. Perſonen kam/ nicht
Schaden. Auf der Brenner=Strecke blieb er D=50
der München am Sonntag um 8.35 Uhrtfrließ,
folge des Schneeſturmes ſtecken. Erſt nih andei
halb Stunden konnte er ſeine Fahrt folſetzen.
47 Jahre als Vaker gelebt 1d I
als Frau enkpupp

Ein wohl einzig daſtehender Fall w.
in dem tſchechiſchen Dorf Bohdan
Seit 47 Jahren war dort ein gew
Chomen mit einer Frau Hafia Mate
heiratet und galt als Vater von drei
erwachſenen Kindern. Dieſe drei Kin
nun Peter Chomen vor Gericht an, da
lich eine Frau ſei und ſie als unehel
betrachtet ſein wollten. Die amtlichen
gen ergaben, daß der Vater tatſa
Frau iſt und eigentlich Anna Chome
aber verſtand, 47 Jahre lang ihr wahre
zu verheimlichen.

[ ][  ][ ]

Hienstag, 19. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 50 Seite 9

Internationale Automobil= und Motorrad=Ausſtellung.

Die Perſonenwagen.
gie letzten Jahre haben im Perſonenwagenbau eine gewal=
n
ige umſtellung gebracht. Es mußten einſchneidende und ent=
beidende
Konſtruktionsänderungen vorgenommen werden, um
eiüle eu geſteigerten Anforderungen nach preiswerten und leiſtungs=
Mnt ihigen Wagen gerecht werden zu können. Es kann nicht ge=
teh
uanet werden, daß dieſe Jahre eine drangvolle Entwicklungs=
Sch eriode gebracht haben, daß hier ganz andere Wege gegangen
R ſerden mußten, denen anfänglich mancher Konſtrukteur nur
huez üiderwillig folgte. Inzwiſchen dürften aber alle eingeſehen
ſt. ſ aben, daß dieſe Wege die einzig richtigen waren, um zu dem
ſteckten Ziel zu gelangen.
Dieſe ganze Entwicklungsperiode, wie ſie vor allen Dingen
f den beiden Berliner Automobil=Ausſtellungen 1933 und
84. dann aber auch auf den großen Ausſtellungen des Aus=
ndes
in Erſcheinung trat, iſt gekennzeichnet durch die Einzel=
(dſederung, Parallelführung der Lenkräder, verwindungsfreie
ſie ahrgeſtellrahmen, elaſtiſch aufgehängte Mtoren u. ä. m. Wenn
gen ßt neuerdings noch der eine oder andere Nachzügler ebenfalls
ſg r Schwingachſe übergegangen iſt, ſo ſtellt das heute keine welt=
ſchütternde
Neuerung mehr dar, iſt vielmehr nur eine ganz
lbſtverſtändliche und logiſche Entwicklungsfolge, denn man
ere nn ſich längſt der Tatſache nicht mehr verſchließen, daß gerade
ſt Hilfe ſolcher Konſtruktionsausführungen Fahreigenſchaften
io Straßenlage der Wagen ganz beträchtlich verbeſſert werden
nnten. Es iſt in dieſem Zuſammenhang aber zweifellos recht
tereſſant daß jetzt Maybach neuerdings mit einem Vollſchwing=
zſenwagen
(mit 3,4 Liter Sechszylindermotor) erſchienen iſt
d horch bei den 3,2 und 3,/4 Liter Achtzylinder=Modellen die
urderräder einzeln aufhängt.
In Verbindung mit der Schwingachſe iſt vor Jahren auch
Frage nach der geeigneten Antriebsart immer mehr in den
ittelpunkt gerückt. Es hatte zwar anfänglich lange gedauert,
s ſich einzelne Konſtrukteure an die ſerienmäßige Entwicklung
z Vorderradantriebs herangetraut haben. Anfängliche Schwie=
fkeiten
ſind aber inzwiſchen längſt überwunden worden; der
urderradantriebswagen hat ſich in Tauſenden von Exemplaren
ter den ſchwierigſten Bedingungen ausgezeichnet bewährt.
an braucht nur an die vollendet durchgebildeten Ausführungen
9Adler Trumpf und Trumpf Junior, des Stoewer R150,
1everſchiedenen DKW=Front=Modelle und des Audi=Front zu
nnern, um dieſe Tatſache zu unterſtreichen. All dieſe Fahr=
ige
ſind inzwiſchen noch weiter verbeſſert und verfeinert wor=
n
höchſt intereſſant war es ja übrigens auch, daß ein Werk
e Citroén im Herbſt vorigen Jahres auf dem Pariſer Salon
t neuen Frontantriebswagen aufwartete, die erſtmals in
zer bewährten Durchbildung auch in Deutſchland gezeigt wer=
n
. Es handelt ſich bei all dieſen Ausführungen nicht etwa um
ſendwvelche Experimente, ſondern um völlig durchentwickelte
d ausgereifte Konſtruktionen.
In der Verwirklichung des zeitweiſe ſtark propagierten Heck=
Stuf Mtars (d. h. Verlegung des Trie werks in das Wagenheck) iſt
dert ereedes=Benz mit der Schaffung des Typ 130 führend voran=
tor
9 gangen und hat jetzt auf dieſem Gebiet weitere Entwicklungs=
ſort
, 9 beit geleiſtet, in dem im Typ 150 ein neuer Heckmotorwagen
turm ) ſtſtden iſt bei dem das ganze Triebwerksaggregat nicht wie
dert A en Typ 130 hinter, ſondern vor der Hinterachſe gelagert iſt.
Grenze bietlich wird eine günſtigere Gewichtsverteilung geſchaffen die
türme her uf Koſten des nutzbaren Raumes erfolgt, ſo daß dieſer
dächd agen lediglich als Sportzweiſitzer gebaut werden konnte. Neben
al redes=Benz ſind es vor allen Dingen die Tatra=Werke, die
gehl ihrem Typ 77 die Frage des Heckmotorwagens ausgezeichnet
öſt haben, wobei dieſer inzwiſchen noch weiter verbeſſert
rde und an Stelle des luftgekühlten 3=Liter= Achtzylinder=
tors
einen ſolchen von 4 Liter Zylinderinhalt bekommen hat.
Der verwindungsfreie Fahrgeſtellrahmen iſt heute zur Selbſt=
ſtändlichkeit
geworden, wobei allerdings die Ausführungen
f4verſchieden ſind; wir kennen ihn in Geſtalt des Zentral=
rrahmens
, des Zentralkaſtenträgerrahmens und des Kaſten=
kahmens
, wie dieſe Variationen hier auch auf der Ausſtellung
ſehen ſind. Daneben ſtellt aber auch die rahmenloſe Bauart
ſelbſttragender Karoſſerie eine recht glückliche Löſung dar,
wir ſie beiſpielsweiſe beim Tatra und den neuen Citroén=
dellen
ſehen. Eine recht beachtenswerte Ausführung zeigt
terhin Opel beim 1,3=Liter=Vierzylindertyp, in dem von die=
hier
das neue Modell Olympia entſtanden iſt, bei dem
rgeſtellrahmen und Karoſſerie zu einer einzigen ſtarren Ein=
bereinigt
wurden, was ſich hier außerordentlich gewichts=
kend
ausdrückt, in dem dieſes Modell rund 150 Kg. leichter
hut wverden konnte als die übrigen Modelle des gleichen
Wenn wir diesmal hier auf der Ausſtellung nicht mit zahl=
u
grundlegenden Neukonſtruktionen überſchüttet werden wie
2 und 1934, ſo iſt das durchaus verſtändlich, denn die be=
Euden Typen haben ſich gut bewährt und ſo beſtand für die
men keine Veranlaſſung, ſie aufzugeben und an ihre Stelle
A8 Unerprobtes zu ſetzen lediglich um jeden Preis mit etwas

Neuem auf der Ausſtellung vertreten zu ſein. Man darf aber
nicht glauben, daß etwa die Konſtrukteure untätig geweſen ſeien.
Im Gegenteil; wertvolle Verbeſſerungen und Verfeinerungen
die vielleicht dem fachunkundigen Beſucher nicht immer ins
Auge ſpringen ſind vorgenommen worden. Erfreulich iſt vor
allen Dingen zu ſehen, wie man bei den Kleinwagen bemüht
war, die Fahrzeuge für die Inſaſſen bequemer und geräumiger
zu geſtalten. Dieſe Kleinwagen, wie wir ſie bei Opel, DKW.,
Adler, Fiat, Ford und Hanomag, um nur einige herauszu=
greifen
, zu ſehen bekommen, ſind vollwertige Automobile ohne
etwa irgendwelchen primitiven Einſchlag, der oft fälſchlicherweiſe
dem Kleinwagen angehängt wird. Dazu werden dieſe Fahrzeuge
teilweiſe zu Preiſen auf den Markt gebracht, die wirklich als
billig zu bezeichnen ſind im Vergleich zu dem, was ſie bieten.
Von Neuerungen erblicken wir bei Steyr einen neu durch=
konſtruierten
2=Liter=Sechszylinder=Wagen mit Schwingachſe
und Plattformrahmen, den Stehr 120 Super bei Wanderer
wurde den bisherigen 1,6= und 2=Liter=Motören jetzt noch ein
2,25=Liter=Sechszylinder hinzugefügt, der übrigens auch im Audi=
Front zur Verwendung kommt und damit die Leiſtung dieſes
Wagens noch erheblich ſteigert; BMW. hat durch Hinzunahme
eines 2=Liter=Sechszylinders ſein Bauprogramm nach oben hin
erweitert, Citroén ſtellt jetzt die beiden neuen Vorderradantriebs=
Wagen mit 1,6 und 1,9 Liter Vierzylindermotor ganz im Kölner
Werk her, Stoewer hat den Motor des kleinen Frontantriebs=
wagens
auf 1,5 Liter Hubraum vergrößert, das Fahrgeſtell um=
konſtruiert
und für die Aufhängung der Hinterräder kommt jetzt
die gleiche Konſtruktion in Geſtalt von horizontal angeordneten
Schraubenfedern zur Anwendung, die ſich bei 2,5=Liter= Acht=
zylinder
Stoewer Greif ſo gut bewährt hat; Mercedes=Benz
hat neben der Schaffung des Typs 150 ſeine Arbeiten ſpeziell
auf Detailverbeſſerungen abgeſtellt und außerdem eine ganze
Anzahl neuer Karoſſeriemodelle geſchaffen. Die DKW=Front=
Modelle haben jetzt einen Zentralkaſtenrahmen erhalten und die
beim Einliter=DKW ſo ſehr bewährte Schwebeachſe wird bei
dieſen Wagen jetzt zur Aufhängung der Hinterräder verwendet,
wodurch es gelungen iſt, die Fahreigenſchaſten weſentlich zu

verbeſſern. Maybach hat ſeinen erſten Vollſchwingachſer geſchaffen
und macht mit dieſem neuen 3,4=Liter=Sechszylinder den Ver=
ſuch
auch in die repräſentative Mittelklaſſe hineinzukommen.
Adler hat eine Reihe neuer Karoſſerien gebracht, vor allen
Dingen für den kleinen Trumpf=Junior und außerdem dem
famoſen 3 Liter Diplomat ein neues Geſicht gegeben.
Stark in den Vordergrund treten diesmal die Sportwagen.
Einmal haben die Karoſſerien, auch die geſchloſſenen, eine ſport=
lichere
Note erhaltem andererſeits ſind auch Sportwagen mit ab=
ſoluten
Hochleiſtungsmotoren entſtanden. Vor allem iſt da der
kleine Imperia ſehr intereſſant, der techniſch ein ausgeſprochenes
Novum darſtellt. Er hat einen luftgekühlten, im Wagenheck ge=
lagerten
750 Kubikzentimeter Dreizylinder=Zweitakt=Sternmotor
mit Gebläſe, einzeln gefederte Räder, Gummifederung und offene
und geſchloſſene Aufbauten in Stromlinienform. BMW. liefert
ſowohl den 1,5 wie auch den 2 Liter Sechszylinder mit höher ver=
dichtetem
und mit drei Vergaſern ausgeſtattetem Motor als raſ=
ſigen
Sportwagen. Außerordentlich anſprechende Sportwagen
ſehen wir weiter bei Mercedes=Benz, Adler, DKW. und Audi.
Man weiß, wie ſehr das Beſtreben vorhanden iſt, den ſchäd=
lichen
Luftwiderſtand zu verringern und daß mit Rückſicht auf die
kommenden Autobahnen dieſes Problem außerordentlich aktuell
geworden iſt. Die Andeutung der Stromlinienform, wenn auch
oft nur ſehr ſchüchtern, iſt faſt allerwärts anzutreffen; wirklich
konſequente Durchbildungen dieſer Art finden wir dagegen nur
einige ganz wenige Ausführungen bei Maybach (Liz. Jaray), Ta=
tra
, Imperia und Praga. Die Karoſſeriefabrik Erdmann u. Roſſi
hat bei zwei offenen Sportkaroſſerien den Verſuch unternommen,
die Vorderräder vollkommen zu verkleiden, ohne indeß hier ſchon
zu einer gerodynamiſch einwandfreien Form zu gelangen.
Ueberraſchen tut es, daß der Dreiradwagen, der nirgends im
Publikum bisher auf Gegenliebe ſtoßen konnte und eigentlich
längſt wieder als tot galt, hier im Kaiſer=Dreiradwagen ſeine
Wiederauferſtehung feiert. Techniſch iſt er nicht unintereſſant, hat
hier der Konſtrukteur eine Reihe von Methoden des Flugzeug=
baues
angewendet; dennoch erſcheint uns kaum eine Lebensfähig=
keit
gegeben zu ſein. Eher dann ſchon bei dem kleinen vieräderi=
gen
Framo Piccolo, der mit ſeinem nur 192 Kubikzentimeter
großen Motor als einziger Vierradwagen der Ausſtellung ohne
Führerſchein gefahren werden kann.
Fritz Wittekind.

Wenn Tiger Elternfreuden erleben...
flitzen hinüber ins äußerſte Gelaß, wo der Vater auf und ab
ſchreitet. Nun wird das Haſcheſpiel intereſſant, weil man in
Familienleben,
Bögen und Schwüngen um die ſchweren Pranken des großen

das man nichk ohne Bangen erwarkeke.
Von Paul Eipper.
Die Königstigerin im Berliner Zoo hat vor kurzem drei
Junge geboren. Gewöhnlich nimmt man der größeren Sicher=
heit
wegen ſolche Neugeborenen von der Raubtiermutter weg
und gibt ſie einer Hundeamme zur Aufzucht. In dieſem Fall
aber nährt die Tigerin ihre Kinder ſelbſt; zudem hauſt auch der
Tiger in der Wochenſtube, der große, ſchwere Bengale, ein Koloß
an Kraft und farbig lodernder Herrlichkeit.
Ich muß geſtehen, als ich die Tigerfamilie zum erſten Male
beiſammen ſah, hatte ich Angſt. So etwas gab es nach meinem
Wiſſen noch in keinem Zoo; unmöglich, daß es gut ausgeht.
Aber Petrus Oleſen, der Herrſcher über Berlins Löwen und
Tiger, lächelte beruhigend: Das Zuſammenlaſſen der beiden
Großen war ein Kinderſpiel! In den erſten Wochen nach der
Geburt ſaß die Tigermutter mit ihren Kindern allein; dann habe
ich ganz einfach ſtatt der Zwiſchenwand aus Holz ein Eiſengitter
angebracht. Der Tiger ſchaute ſofort neugierig herüber und lockte
die Kleinen. Nach kurzer Zeit zwängte ſich eines zwiſchen den
Stäben hindurch und wurde von ſeinem Vater gründlich und
durchaus liebevoll abgeleckt. Da konnten wir unbeſorgt das
Trennungsgitter fortnehmen. Im übrigen paßte die Tigerin
vortrefflich auf; recht bald empfing der Alte von ihr eine hand=
greifliche
Belehrung im Umgang mit Kindern: eines der Jungen
hatte den Vater von hinten beſchlichen, die kleinen, ſpitzen Milch=
zähnchen
in ſeinen Schweif geſchlagen. Empört über ſo viel Frech=
heit
fuhr der große Kopf fauchend herum; das Kind bekam Angſt,
wich zurück, ſtieß gegen die hintere Käfigwand, merkte, daß es
eingezwängt war und ſchrie jämmerlich um Hilfe. Raſcher als
man denken kann, ſchnellte die Tigerin durch den Raum und hieb
dem Vater, der arglos und ganz ohne böſe Abſicht war, zwei ſo
gewaltige Ohrfeigen, daß er kopfſchüttelnd wegging und während
der nächſten Stunden keineswegs ſeine Kinder mehr beachtete.
So erzählt der Wärter und zeigt mir die Wohnung der
Tigerfamilie, drei ineinandergehende, große Räume mit Mög=
lichkeiten
zum Ausweichen, was für die Gemeinſchaftshaltung
aller Tierarten unerläßlich iſt.
Die drei Jungen jetzt gerade 14 Wochen alt und etwa
ſo groß wie Hauskatzen genießen ihr Daſein in wilder Aus=
gelaſſenheit
. Sie fegen von einer Stube zur anderen, überren=
nen
die Mutter, die im mittleren Raum ausgeſtreckt ruht, und

Tigers herumkurven, ſich hinter ſeinen gewaltigen Beinſäulen
verſtecken kann.
Wenn ſchließlich der alte Tiger gar ſiicht mehr weiß, wie
er die Füße ſetzen ſoll, dann läßt er ſich mit verlegen gut=
mütigem
Brummen auf den Boden nieder. Aber Ruhe bekommt
er deswegen nicht; wie Fröſche hüpfen die Tigerkinder auf
ſeinen Rücken, klettern in Vaters Genick, ſteigen auf ſeinen
dicken Kopf. Der König des Dſchungels nimmt den Unfug ge=
duldig
hin, berzieht nur ein wenig das Geſicht. Doch als die
drei Kobolde Miene machen, den Vater gemeinſam aufzufreſſen,
der eine Ohr, der andere die Bauchwamme, der dritte das linke
Hinterbein mißhandelt, faucht der alte Tiger grimmig und ſchüt=
telt
ſich, durchaus verärgert. Sofort ſchnellen die Kleinen weg;
ſchon iſt die ganze Geſellſchaft drüben bei der Mutter gelandet,
die noch immer in der anderen Stube liegt, ſich aber ſo ge=
dreht
hat, daß ſie das Spiel beim Vater genau beobachten kann.
Traut ſie dem Alten auch jetzt noch nicht? Vielleicht.
Manchmal glaube ich allerdings, es ſei ein bißchen Eiferſucht
dabei. Denn je länger ich die Tigerfamilie beobachte, um ſo
deutlicher wird mir, daß zwei der Jungen viel lieber beim Vater
ſind. Es iſt gewiß ſchön und gut bei der Mutter; man liegt
ſo weich zwiſchen ihren ausgeſtreckten Vorderpfoten, dicht an
die weiße Bruſt gebettet; man wird von ihrer Zunge angenehm
gewaſchen, braucht dennoch keinen Augenblick ſtille ſein; die
Güte der Tigerin hält jeder Geduldsprobe ſtand. Aber gerade
weil der Vater manchwal proteſtiert, weil er böſe wird und
ſchimpft, deswegen iſt das Spiel mit ihm ſo reizvoll aufregend.
Am Ende tut er einem ja doch kein Leid; man ſetzt ſich dicht
vor ihn hin, vor den Rieſen, deſſen Kopf ſo groß iſt wie der
ganze Sohn, hebt die Kinderpfote und führt einen frechen Schlag
gegen ſeine Naſe. Schlimmſtenfalls reißt der Große den Rachen
auf, und nun geſchieht etwas, was kein Menſch für möglich
hält: das Kind ſchiebt ſchmeichleriſch ſein rundes Schädelchen
tief in die rote Höhle, vorbei an den gewaltigen Reißzähnen
und wartet, bis der Tiger ſeinen eigenen Kopf zurückſtemmt,
ſo daß ſeine breite Zunge mit zärtlichem Bürſten das Kinder=
geſicht
wieder aus der Gefahrenzone bringt.
Tagaus tagein geht gleichermaßen das Spiel der Tiger=
familie
, und wer daran noch nicht genug hat, der kann am
unteren Ende des Raubtierhauſes Löwe und Kinderſchar eben=
falls
zuſammen ſpielen ſehen. Das iſt vielleicht noch ſchöner;
denn wenn die jungen Löwen müde ſind, verkriechen ſie ſich tief
hinein in die ſchwarze Mähne des Vaters.

Sieger der Deutſchland=
Fahrt
UEAAT
Unter den 4 Besten
OFAL gewvinnt den Veutſchland-Pokat / allein Zonnr

Ein Preſſeurkeil: Die Deutſchland-Fahrt 1935 die anſtren-
gendſte
ſportliche Prüfung der letzten jahre eine ganz tolle
Fahrt.
Der überragende OPEL-Erfolg:
Sleger der Deutſchland-Fahrt und Gewinner des Deutſchland-
Pokals, des Ehrenpreiſes des Präſidenten des DDAC und des
Ehrenpreiſes der Stadt Neuſtadt Pol. Hptm. Meffert mit Vogt
auf Opel 6 Zulinder 2 Citer.
2. Preis Carl v. Guilleaume mit Frau auf Opel 6 3ylinder 2 Ctr.

4. Preis WDillu und Arthur Engeſſer auf Opel 6 Zulinder 2 Citer.
Anerkennungspreis des Sportpräſidenten des DDAC Pol.-
Major Gutknecht auf Opel 6 Zylinder 2 Citer.
Auch in der vorausgegangenen
Kraftfahrzeug-Winterprüfung Rottach-Egern 1935
war Opel mit weitem Vorſprung Sieger als Beſter der 2 Liter-
Klaſſe. Der bekannte Opel-Fahrer Carl v. Guilleaume mit ſeinem
Bruder Paul als Beifahrer errang auf Opel 2 Liter die höchſte
Punktzahl ſeiner Klaſſe.

PAL der Zuverläſſige

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 50

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 19. Februa /935

Mit Vollgas bergauf!

Während ſeiner Eröffnungsrede bei der Automobil=Ausſtellung konnte der Führer auf den gewaligen
Aufſchwung hinweiſen, den die Autoinduſtrie dank ſeiner Initiative in den letzten Jahren genommen
hat. Beſonders die Steuerfreiheit für neue Perſonenkraftwagen, die Steuerfreiheit für Erſatz=
beſchaffungen
und erneute Preisſenkungen gaben der Autoinduſtrie einen ſtarken Antrieb. Gegen=
über
dem Jahre 1932, dem Jahre des Tiefſtandes, hat ſich die Herſtellung von Perſonen= und Laſt=
kraftwagen
mehr als verdreifacht. Doch nicht nur die Erzeugung, ſondern auch der Abſatz hat glei=
chen
Schritt gehalten. Unſer Schaubild läßt erkennen, in welchem Ausmaße der Abſatz von Perſonen=
kraftwagen
, von Krafträdern und von dreirädrigen Kraftfahrzeugen und von Liefer= Laſtkraftwagen
und Omnibuſſen in den Jahren 1932 bis 1934 geſtiegen iſt. Jeweils die Stückzahl der abgeſetzten
Kraftfahrzeuge iſt in dem Schaubild eingetragen.

Neuer itakieniſcher Tank auf ſchwierigem Geländ

Dieſe Aufnahme wurde im Fort Preneſtina gemacht. Man verſuchte, mit dieſem Tank feſuſtellen,
bei welchem Steigungswinkel er noch gefechtsbereit war. Die Böſchung, über die der Tank hi hinab=
rollt
, dürfte einen Neigungswinkel von etwa 35 Grad haben. Man erkennt, wie außerorde llich be=
weglich
ſelbſt im ſchwierigſten Gelände ein Tank zu ſein vermag.

Soe Saler TaaSadſiett

Schluß Termine im Fußballgau Südweſt
24. Februar: Union Niederrad Eintracht Frankfurt; FK.
Pirmaſens Wormatia Worms; Phönix Ludwigshafen 1. FC.
Kaiſerslautern; Saar 05 Saarbrücken Offenbacher Kickers.
3. März: FSV. Frankfurt FK. Pirmaſens. 10. März: Phönix
Ludwigshafen Saar 05 Saarbrücken; Sportfr. Saarbrücken
Eintracht Frankfurt; Union Niederrad FK Pirmaſens; Bo=
ruſſia
Neunkirchen Offenbacher Kickers 17 März: Sportfr.
Saarbrücken 1. FC. Kaiſerslautern; FSV. Frankfurt Saar
05 Saarbrücken; Boxuſſia Neunkirchen Union Niederrad.
24. März: Saar 05 Saarbrücken FK. Pirmaſens; Eintracht
Frankfurt Boruſſia Neunkirchen; Sportfr. Saarbrücken
Wormatia Worms. 31. März: Saar 05 Saarbrücken Sportfr.
Saarbrücken: Eintracht Frankfurt Wormatia Worms. Die
Spiele, beginnen ab 24. Februar, durchweg um 15 Uhr, ohne
Wartezeit.
Kreisklaſſe 1 Skarkenburg.
Gruppe 2 Darmſtadt.
SV. Mörfelden Union Wixhauſen 5:1.
Der Meiſter erfreute ſeine Anhänger mit einem recht über=
zeugenden
Sieg über die gewiß nicht ſchlechten Unioniſten und
blieb ſomit weiter ungeſchlagen. Es hat den Anſchein, als ginge
Mörfelden in den Fußtapfen des vorjährigen Meiſters Egels=
bach
, der ja auch ungeſchlagen die Runde beenden konnte.
In der dritten Pokalrunde heißt der Gegner von
TSG. 46 Darmſtadt nicht, wie erwartet. Starkenburgia Heppen=
heim
, ſondern Zwingenberg, das überraſchend auf dem
ſchweren Gelände der Heppenheimer gewinnen konnte.
Die Tabelle zeigt nach dem 17. Februar folgendes Bild:

SV. Mörfelden 12 59:23 TSG. 46 Darmſtadt 29:21 Viktoria Griesheim 36 :28 SV. Groß=Gerau". 29:32 Union Wixhauſen. 34:29 Chattia Wolfskehlen 21:27 Jahn 75 Darmſtadt 23:43 SV. Weiterſtadt 20:37 Germania Eberſtadt 12 2 8 19:30

Sportverein 1910 e. V. Weiterſtadt.
Da der Sportverein am Sonntag frei von Verbandsſpielen
war, hatte man die Fußballmannſchaft des Arbeitsdienſtlagers in
Mönchbruch zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Die Gäſte
ſtellten eine junge, aber ſehr flinke und eifrige Mannſchaft ins
Feld, die den Einheimiſchen den Sieg ſehr ſchwer machte. In
der erſten Spielhälfte ſah es beſtimmt nicht nach einem Sieg der
Einheimiſchen aus. Das Halbzeitergebnis hieß nämlich 3:0 für
Mönchbruch, allerdings muß man hier berückſichtigen, daß die
Gäſte den Wind, der zeitweiſe ſehr ſtark bließ, zum Bundes=
genoſſen
hatten. Nach der Pauſe ſpielten die Weiterſtädter mit
dem Wind, und die Leute vom Arbeitsdienſt flauten etwas ab.
Aber oft genug wurden ſie noch gefährlich, im Strafraum der
Einheimiſchen. Während die erſte Halbzeit für die Weiterſtädter
torlos verlief, konnten ſie in der zweiten Hälfte 4 Tore an=
bringen
und ſo den Sieg knapp für ſich verbuchen. Vorher ſtan=
den
ſich die Jugendmannſchaften des SV. Weiterſtadt und des
Merck=SV. in einem Freundſchaftsſpiel gegenüber. Nach dauern=
der
Ueberlegenheit der Weiterſtädter endete das Spiel 7:3 für
W. Die 1. und 2. Schüler konnten gegen die gleichen Mannſchaf=
ten
der SVgg. Arheilgen nur ein 0:0 bzw. 2:2 erringen.

Ringen.

Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
Eine ungeahnte Ueberraſchung für den Veranſtalter wie für
die zahlreichen Zuſchauer gab es in der Turnhalle Soderſtraße,
denn die Ringermannſchaft von Viktoria Eckenheim glänzte mit
Abweſenheit. Mit der Klärung dieſer Angelegenheit hat ſich die
Gauführung bereits befaßt. Einigermaßen befriedigt wurden
die Enttäuſchten durch das Jugendtreffen Darmſtadt 1910
gegen 1926 Nieder=Ramſtadt, wobei die jungen Darm=
ſtädter
9:8 gewannen. Es war ein ſchönes Treffen das von der
guten Vereinsarbeit beider Vereine Zeugnis ablegte.
ie Entſcheidungen: Fliegengewicht: Naas=D.
Wichor=NR 0:2 (10) Bantamgewicht: Babel=D Fiſcher=NR.
0:5 (5). Federgewicht: Lemſter=D. Kleppinger=NR. 0:8 (7).
Leichtgewicht: Dillmann=D. Reinhardt=NR. 3:8/ (3,30) Mit=
telgewicht
: Hoffmann=D. Bereiter=NR. 6:8 (2,30). Schwer=
gewicht
: Hövelmann=D. Beck=NR. 9:8 (6).

Hans Slucks Rekordfahri.

Offizielle Erklärung der O.N.S.
Zu der auf Grund privater Informationen in einem Teil der
reſſe ſinnentſtellend wiedergegebenen Meldung über den von
ans Stuck in Italien aufgeſtellten Rekord teilt die Oberſte
lationale Sportbehörde für den Deutſchen Kraftfahrſport (ONS.)
it: Hans Stuck auf Auto=Union ſtellte am Freitag vorbe=
altlich
, der Anerkennung durch die A J. A.C. R. auf der Straße
on Viareggio nach Luccac in der Klaſſe 3 bis 5 Liter einen neuen
ternationalen Klaſſenrekord über eine Meile mit flie=
endem
Start mit 320,267 Km. Durchſchnittsgeſchwindigkeit
ür Hin= und Rückfahrt auf. Hierdurch wurde der bisher von
Kudolf Caracciola auf Mercedes=Benz in der gleichen Klaſſe ge=
altene
internationale Klaſſenrekord um 3,589 Km. verbeſſert.

Großer deutſcher Erfolg bei den 735-Rennen.

Der 18=Kilometer=Langlauf bei den FJS=Rennen in der Hohen
Tatra wurde bei einem furchtbaren Schneeſturm ausgetragen, der
den 240 Läufern ſehr zu ſchaffen machte. Ganz hervorragend iſt
der Erfolg von Motz=Deutſchland. Er ſtartete als Zweiter
und konnte trotzdem noch den 7. Platz beſetzen.
Oetsgruppe Darmstadt des Re.
An die Mitglieder der Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibes=
übungen
ſowie ſämtliche Vereinsführer der Darmſtädter Turn=
und Sportvereine.
Am morgigen Mittwoch den 20. Februar ds. Js.,
abends 8.30 Uhr, findet im Kneipſaal der Woogsplatzturn=
halle
eine außerordentliche Verſammlung des Reichsbundes
für Leibesübungen ſtatt, zu der hiermit ſämtliche Mitglieder der
bisherigen Ortsgruppe ſowie alle Vereinsführer der Darmſtädter
Turn= und Sportvereine eingeladen werden. Auch die Werbe=
warte
für den Hilfsfonds des Deutſchen Sports müſſen zu der
Verſammlung erſcheinen.
Es ſpricht dort der Bezirksbeauftragte des Reichsſportfüh=
rers
, Topp=Frankfurt a. M.
Schriftliche Einladung ergeht nicht mehr.
Dauerlauf Budapeſt-Rom.
Wie erinnerlich, wurde vor einiger Zeit von zwei Ungarn,
einem Vegetarier und einem ebenſo begeiſterten Fleiſcheſſer, ein
Dauerlauf von Budapeſt nach Rom begonnen. Beide wollten
für ihren Lebensſtil Propaganda machen: Der eine für die fleiſch=
loſe
Koſt, der andere für die ebenſo zu empfehlende Fleiſchkoſt. In
Rom wurden die beiden die übrigens zu gleicher Zeit in Rom
eintrafen von Muſſolini empfangen und übergaben dem Duce
dabei jeder ein entſprechendes Präſent‟. Die beiden Dauer=
Läufer wurden natürlich von den Anhängern der beiden Rich=
tungen
in Budapeſt mit den einem ſolchen hohen Zweck ent=
ſprechenden
Feierlichkeiten auf die Reiſe entlaſſen und in Italien
dann auch entſprechend empfangen.
Nun wird aber aus Budapeſt ein nicht der Komik entbehrendes
Nachſpiel berichtet. Danach hat der eine dieſer beiden Propagan=
diſten
, der Fleiſcheſſer Ernſt Matura, geſtanden, daß er mit ſeinem
Weggenoſſen, dem Vegetarier Lavaſz, nicht die ganze Strecke zu
Fuß gelaufen iſt was ja die Hauptſache dabei geweſen wäre,
da beide ja beweiſen wollen, daß man ſo oder ſo ausdauernd ſei
und ſteinalt werden könne. Sie haben vielmehr eine über 600
Kilometer betragende Strecke im Auto zurückgelegt. Sie haben
nämlich der Einfachheit halber Oeſterreich, durch das ja ihr Weg
führte, im Auto durch=laufen. In Italien allerdings konnten ſie
dieſen Schwindel nicht anbringen, weil die von dieſer ſport=
lichen
Leiſtung begeiſterten Italiener die beiden Dauerläufer
von Ortſchaft zu Ortſchaft wohl ſehr zu ihrem Leidweſen auf
Fahrrädern begleiteten und kontrollierten.

Boxen.

Für die am Donnerstag, den 21. Februar, im Zoo in Frank=
furt
a. M. ſtattfindende Wohltätigkeitsveranſtaltung im Boxen,
Frankfurt gegen Saar, wurde als Ringrichter W. We bach,
Leiter der Box=Abteilung der Darmſtädter Turn= und Sportge=
meinde
1846, verpflichtet.

Einſendungen ohne Verfaſſer=Anſchrift oder vereinbaus Kenn= M
zeichen können nicht veröffentlicht werden.
Die Schriftleünng.

Zur gefl. Kennknisnahme.

Zu den Offenbacher Kickers iſt der bishe ge Tor=
hüter
des SV. Bonames in Frankfurt, Eigenbrodt. übe zeſiedelt.
Eigenbrodt iſt ein ſehr befähigter Mann des Nachwuchſes er ſtand
wiederholt in der Frankfurter Stadtelf und auch in der Uumann=
ſchaft
.
Süddeutſche Handballgäſte werden ſich t einen
Oſterturnier des VfB. 08 Aachen beteiligen, und zwar dy/SV. 98
Darmſtadt, SSV. Saarlouis und die Kaſſeler Kurheſſen.

Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen- tern
Ohne Gewähr
Nachdruckl erboten

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Geihne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Numer
in den beiden Abteilungen 1 und II

8. Ziehungstag

16. FebrF 1935

In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über
Rrae

50

2 Gewinne zu 30000 M. 66837
4 Gewinne zu 10000 M. 273807 357742
4 Gewinne zu 5000 M. 314809 332604
8 Gewinne zu 3000 M. 58489 94411 187497 201245
20 Gewinne zu 2000 M. 1993 31854 95983 167361 19817ih 98067
264304 284158 336296 356861
44 Gewinne zu 1000 M. 3919 6729 36996 74642 8564
113303 115465 117994 169288 236107 941347 250011 2718c 75272
278609 324590 329647 369300 369401 371434 382359
96 Gewinne zu 500 M. 6088 9144 9919 32860 38806 40g1 4411
46956 51104 63544 53806 54885 67632 70812 80321 828
87880 110483 127503 129128 163697 186363 198846 22016
235253 245685 245826 255459 261050 268185 270251 2764*
281967 289688 296833 304080 329548 35 1541 360267 3605C B67
385912 389314 393163 393358
362 Gewinne zu 300 M. 4229 6817 10397 11630 14645 1544
16060 18864 19049 19323 29926 34125 35142 35625 387
44877 48371 50615 52467 65789 57141 58879 59703 5971
63588 69359 73449 73618 73889 76546 79745 80433 BicI
82976 87071 87482 96993 99262 101964 103587 10553
117434 119426 120159 120718 126322 130126 131078 13223
139943 142267 142436 147108 147373 148993 151618 15171
154705 157997 161745 161882 163278 164401 165411 16684

209438 21 1183 215194 217423 218629 230851 221547 33883
233920 2341 13 234472 235283 236964 237891 239265 2401
260366 2534 18 254858 256222 962761 269883 272739 2727
276168 278474 279039 280696 281668 284933 285433 2859
287845 280208 280550 294 173 294303 2984 17 299025 30020
305084 306764 310089 312008 314029 316005 317037 3218
324679 325587 327865 328693 330788 331028 331542 33911
332323 335527 336884 336969 338726 338739 347692 3497
360228 360682 363089 363300 364975 366208 367408 3708
373154 378303 379434 385602 391520 395465 396771 39811
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne übe
gezogen
4 Gewinne zu 5000 M. 31702 347638
6 Gewinne zu 3000 M. 75387 135909 289122
22 Gewinne zu 2000 M. 14468 17125 27976 41086 474
89329 95219 119510 34 1935 358407
28 Gewinne zu 1000 M. 59129 140017 145017 2175

252925 331554 332434 344828 346442 354433 367718 3851
70 Gewinne zu 500 M. 18187 38204 44625 49240 641
90418 104998 119333 138101 141944 145352 147295 1562

171963 199694 202150 213590 237456 269399 270643 2790
996186 297719 306967 312178 336048 356373 356871 3589
363514 365707
286 Gewinne zu 300 M 16842 26524 28811 32537 339
37656 40138 45625 45642 47371 47924 61026 62455 63

106078 113294 115884 11 7859 119487 122835 123398 1241
124661 125213 198694 136517 141322 143988 147848 1484
154969 155527 157289 157968 188806 160017 160437 181
167816 170321 175810 175827 176456 185155 189887 1900
193372 194850 200466 20 1338 201418 204916 205938 211
215406 217807 217886 218148 219189 220123 221484 235
237855 238721 239977 243138 243320 243392 243829 250
252558 256766 262775 264021 265238 268802 271395 273.
277748 280248 286627 281977 286830 287197 298748 3011
312028 316199 322707 325 139 326458 328348 332038 341
352098 353584 354400 355603 359345 360067 360931 365
378621 378920 383355 385014 385835 388197 390769 394

20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 90
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Numn
beiden Abteilungen I und II:
30i4 92115 104976 106573 122867 124044 21612
304706 333626
Im Gewinnrade verblieben: 440 Tagesprämien zu je
2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 2 zu je 750
50000, 4 zu je 30000, 8 zu je 20000, 42 zu je 10000,
5000, 302 zu je 3000, 686 zu je 2000, 1506 zu je 1000,
500, 14184 zu je 300 Mark.

Weiterbericht.

Ausſichten für Dienstag: Wolkig, zeitweilig auch
Regen. bei auffriſchenden ſüdweſtlichen Winden tag
mild.
Ausſichten für Mittwoch: Veränderliche Bewölkung
weilig auch Regen. bei weſtlichen Winden mild.

[ ][  ][ ]

Dienstag, 19. Februgt

Der Ausweis der Reichsbank.
aus Bild der zweiten Februar=Woche.
Berliner und Rhein Main=Börſe.

Leichte Zunahme der Goldbefkände
und deckungsfähigen Deviſen.
die Entlaſtung der Reichsbank, die in der erſten Februar=
ſoche
37 Prozent der Ultimo=Januar=Beanſpruchung betrug, hat
ch. wie aus dem Medioausweis vom 15. Februar hervorgeht,
ſcht weiter fortgeſetzt, ſie beträgt jetzt nur noch 22,9 Proz. Wahr=
deinlich
hängt das damit zuſammen, daß die Sparkaſſen, um ſich
ſeitere Mittel für die Einzahlung auf die neue Reichsanleihe zu
eſchaffen, den Kredit der Reichsbank in Anſpruch genommen

4 Die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks,
4ombards und Wertpapieren, hat ſich um 42,8 Mill. RM. auf
ſ993 Mill, RM. erhöht. Im Zuſammenhang mit der Einzah=
4ng auf die neue Reichsanleihe ſteht auch die Steigerung der
4 nſtigen Paſſiva um 115,31 Mill., RM. auf 519,65 Mill. RM.
je Zunahme der fremden Gelder um 22,4 Mill. RM. auf 796,65
ll. RM. kann als normaler Vorgang angeſehen werden. Im
nzelnen haben im Zuſammenhang mit der Erhöhung der Kapi=
Flanlage die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 38,8
ſillionen auf 3565,5 Mill. RM. und an Reichsſchatzwechſeln um
8 Millionen auf 8,8 Mill. RM. zugenommen, dagegen die Be=
inde
an Lombardforderungen um 1,4 Millionen auf 62,5 Mill.
M und an deckungsfähigen Wertpapieren um 0,9 auf 437,3
ſill. RM. abgenommen.
Der geſamte Zahlungsmittelumlauf beläuft ſich am 15. 2. auf
12 Millionen gegenüber 5484 Millionen zum entſprechenden
eitpunkt des Vormonats und 5210 Mill. RM. zur entſprechen=
n
Vorjahrszeit. Die Goldbeſtände haben um 135 000 RM. auf
hark ſ9s Mill. RM. zugenommen und die deckungsfähigen Deviſen
n 21 000 RM. auf 4,67 Mill. RM.
Heigende Eierproduklion in Deutſchland.
Die Eierproduktion zeigt, wie von unterrichteter Seite feſt=
ſtellt
wird, in Deutſchland eine ſteigerde Kurve. Gemeſſen an
F Erzeugung des Jahres 1913, iſt die von 1934 um rd. 50 Pro=
ſ
t geſtiegen. Vor dem Kriege, wie auch jetzt noch reicht aber
e Produktion des Inlandes zur Deckung des Geſamtbedarfes
ſcht aus, wenngleich die Einfuhrkurve ſtark abſinkend verläuft.
im 80 Prozent der Legehennen werden im Betriebe mit eige=
ſuttergrundlage
gehalten. Man weiß, daß es ſelbſt in Zei=
i
eier gewiſſen Futternot, in ſolchen Betrieben immer noch
ride gelingt, einen normalen Hühuerſtand, durchzufüttern.
ſie ßiergewinnung wird daher in den nächſten Monaten in den
enſhnten Grenzen verlaufen, und die Eiereinfuhr der nächſten
Zei mitd nicht höher ſein als die der gleichen Vorjahrszeit. Die
Enſt erfolgt aus Ländern, mit denen wir beſondere Verrech=
hütz
oder Zahlungsabkommen getroffen haben, ſo daß Bar=
ei
nicht beſchafft werden müſſen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
ſoſtverkehr mit dem Saarland vom 18. Februar an. Inlän=
che
Zahlungsmittel dürfen vom 18. Februar an nach dem Saar=
verſandt
werden. Poſtanweiſungen, Poſtaufträge und Poſt=
Guchmen ſind bis zu den innerdeutſchen Höchſtbeträgen zuge=
ſen
und in der Reichsmarkwährung auszuſtellen. Da die Zoll=
ſie
gegen das Saarland ſchon jetzt fortfällt, brauchen den Pa=
En und den bisherigen zollpflichtigen Briefſendungen die ſonſt
ſichen Zollpapiere uſw. nicht mehr beigefügt werden. Im übri=
GGebühren, Auslandsformblätter uſw.) bleiben die bisheri=
Vorſchriften bis zum 28. Februar in Geltung. Wegen der
ligen Gleichſchaltung des Verkehrs mit dem Saarland vom 1.
im an wird beſondere Mitteilung ergehen.
Eöffnung der Filiale der Dresdner Bank in Saarbrücken.
letter Zeit hat bekanntlich die Dresdner Bank die Geſchäfte
hreditanſtalt von Elſaß und Lothringen, der Banque Natio=
* und der Landesbank in Saarbrücken, übernommen. In den
heren Räumen der Kreditanſtalt wurde geſtern in Saarbrücken
ſülale eröffnet. Zu. der Eröffnungsfeier waren bekannte
fſöllichkeiten aus den Kreiſen der Deutſchen Front, der Par=
der
Reichsbank der Handels= und Handwerkskammern, der
büſtrie und der Banken erſchienen.
Reichsgewerbeordnung und Bauſparkaſſen. Auf die an die
Gskegierung gerichtete Eingabe des Reichsverbandes Deut=
Sharkaſſen e, V. Berlin, vom 25. Januar 1935: Im Wege
Geſetzgebung eine Ergänzung der Reichsgewerbeordnung
dunehmen, die ſich mit Rückſicht auf die Intereſſen der Bau=
* koſen als notwendig erwieſen hat, erhielt der Reichsverband
9cher Bauſparkaſſen vom Reichswirtſchaftsminiſterium den
chenbeſcheid, daß die Anregungen des Reichsverbandes im
Ammenhang zu der geplanten Novelle zur Gewerbeordnung
rüſt werden würden.
Vereinigte Deutſche Metallwerke AG., Frankfurt a. M. Wie
erfahren, findet die Bilanzſitzung bei der Vereinigte Deutſche
kallverke AG. (Großaktionär Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt
N, ſowie die reichseigene Viag) am 27. Februar ſtatt. Die
Ndendenzahlung wird für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1933=
* wieder aufgenommen. Ein beſtimmter Beſchluß liegt noch
vor. Die Ausſichten lauten bis auf 6 Prozent.
Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a. M. Die HV. genehmigte
* Ausſprache den Abſchluß 1933/34 mit wieder 6 Prozent Divi=
De auf die VA. und mit der wiederaufgenommenen Dividen=
bahlung
von 4 Prozent auf die 33,4 Millionen Stammaktien.
in den Aufichtsrat wurde Bankier Alexander Hauck, Frank=
a
N. gewählt. Ueber die Geſchäftslage äußerte ſich die Ge=
Hait dahin, daß ſich an der beſſeren Entwicklung im letzten
e auch bisher nichts geändert habe. Immerhin ſeien An=
En über die weiteren Ausſichten nicht möglich, ſchon mit Rück=
darauf
, daß der Geſellſchaft immer wieder neue Aufgaben
Drſehen, die man aber zu löſen nach wie vor bemüht ſei, An=
El wurden nicht geſtellt.
Pllierung der Brennaborwerke AG., Brandenburg. In einer
sratsſitzung wurden Beſchlüſſe über die Reorganiſation
S5 iſt vorgeſehen, eine Kapitalzuſammenlegung 10:3
ſoes Stammkapital 3,8 Mill. RM.) zur Deckung von Ver=
Ei WVerluſt ver 30. 9. 1933: 1.07 Mill. RM.) und zur Vor=
Don Abſchreibungen durchzuführen; ferner ſoll das Kapital
30 Mill RM. durch Umwandlung von Forderungen in V=
Deder erhöht werden. Nach Durchführung dieſer in der HV.
März zu faſſenden Beſchlüſſe dürfte die Bilanz weitgehend
Sunigt ſein und im Hinblick auf den vorliegenden und zu er=
Erenen Auftragsbeſtand eine günſtige Entwicklung in Ausſicht
en.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Engliſche Induſtriemeſſe iſt am Montag vormittag
in der Olympia=Hall in Whitechapel eröffnet worden. Die
für die bis jetzt bereits über 140 000 Käufer aus aller
engetroffen ſein ſollen, wird, wie die Blätter melden, eine
die Aiſche Offenſive auf den Weltmarkt einleiten. Die Meſſe
iohte ihrer Art und ihre Ausſtellungsfläche allein umfaßt
2 i Morchen.
D.
Utomor Zureau Permanent international des conſtrukteurs
Des, Paris, hielt ſeine erſte Sitzung des Jahres 1935
d.
Leri Ab. Die Automobilinduſtrien von Deutſchland Eng=
Dokef rreich, Belgien, Frankreich, Italien, Schweiz, Tſchecho=
und Holland waren bei der Sitzung vertreten, die der
SDa des Präſidiums gewidmet war. Dr. Schippert= Deutſch=
hlt
, urde einſtimmig zum Präſidenten der Vereinigung ge=
rolkreich

s Amt des Vizepräſidenten übernahm Baron Petier

Trotz der vorliegenden Anregungen wie der Unterzeichnung
des neuen Stillhalteabkommens, ſowie des befriedigenden Ab=
ſchluſſes
der Preußiſchen Staatsbank war die Berliner
Börſe wieder überwiegend ſchwächer. Bei kleinſtem Angebot brök=
kelten
die Kurſe bis 1 Prozent ab. Die Kuliſſe verhielt ſich ab=
wartend
. In Daimler erfolgten größere Abgaben der Börſe, da
entgegen den Erwartungen in dem Zulaſſungsproſpekt die Divi=
dendenfrage
noch nicht verneinend berührt wird. Der Kurs gab
um faſt 2 Prozent nach, wodurch im Verlauf die Unternehmungs=
luſt
weiter gelähmt wurde. Wie groß die Geſchäftsſtille war,
zeigt der Rückgang der Harpener Aktien, die bei nur 3000 RM.
Angebot 1½ Prozent niedriger eröffneten. Die übrigen Montan=
werte
waren ½1 Prozent ſchwächer. Braunkohlenaktien waren
relativ behauptet. Dagegen gingen Kaliaktien einheitlich um 12
Prozent zurück. Farben waren ¼ Prozent niedriger. Gut gehal=
ten
waren Gumiiaktien. Linoleumwerte konnten ihre Aufwärts=
bewegung
ſogar fortſetzen. Conti Linoleum gewannen 29 und
Deutſch Linoleum 1 Prozent, da man an der Börſe mit 12 Pro=
zent
höheren Dividenden als im Vorjahr bei beiden Geſellſchaf=
ten
rechnet. Elektro= und Gaswerte behaupteten ſich. Auch der
Rentenmarkt lag weiter ſtill, lediglich Umſchuldungsanleihe konn=
ten
10 Pfg. und Ver. Stahlobligationen ½ Prozent gewinnen.
Der Verlauf war unter Schwankungen behauptet, nachdem ſich
zunächſt noch weitere kleinere Abſchwächungen ergaben, wurde in
der zweiten Börſenſtunde auf der Baſis der Anfangsnotierungen
gehandelt. Farben waren 8 Prozent feſter.
Die ungewöhnliche Geſchäftsſtille der Vorwoche war auch das
Kennzeichen der erſten Rhein=Mainiſchen Börſe zum Wo=
chenanfang
. Die Kuliſſe verharrte angeſichts des Fehlens faſt
jeglicher Kundenaufträge in ſtarker Zurückhaltung und ließ ſich
auch durch günſtige wirtſchaftliche und wirtſchaftspolitiſche Nach=
richten
nicht zu größerer Betätigung bewegen. Die geſamte Be=
teinigung
der Saarfrage und der befriedigende Abſchluß der
Preußiſchen Staatsbank (Seehandlung) und die leicht erhöhte
Förderung im Rheiniſchen Braunkohlenſyndikat boten ſelbſt der
Tendenz gegenüber der Geſchäftsſtille kaum eine Stütze. Der Ab=
ſchluß
der Stillhalteverhandlungen bot jedoch dem deutſchen Ren=
tenmarkt
etwas Anregung, wenngleich größere Umſätze auch nicht
zuſtandekamen. Altbeſitzanleihe und Reichsſchuldbuchforderungen
in ſpäten Fälligkeiten waren allerdings je ½ Prozent leichter.
Umſchuldungsanleihe, Zinsvergütungsſcheine und Stahlverein=
Bonds ſowie Reichsmark=Anleihen konnten ſich aber gut behaup=
ten
und auch am Kaſſarentenmarkt ergaben ſich keine nennens=
werten
Veränderungen. Der Aktienmarkt erfuhr dagegen über=
wiegend
leichte Abſchwächungen von durchſchnittlich ½3 Proz.
bei denkbar kleinſten Umſätzen. Der Verlauf blieb auf allen
Marktgebieten farblos, die Kurſe bröckelten meiſt weiter gering=
fügig
ab, insbeſondere am Montanmarkt. Hier lagen Harpener
mit 97½97½ (99½) ſchwach. JG. Farben und Daimler konn=
ten
ſich auf ermäßigten Kurſen behaupten. Feſt lagen Zement
Heidelberg mit 117½118 (116½). Der Kaſſamarkt lag heute
ſehr ſtill. Am Rentenmarkt bröckelten Altbeſitzanleihe auf 1119
(112) ab, ſonſt blieben die Kurſe behauptet.
An der Abendbörſe entwickelte ſich angeſichts der anhal=
tenden
Orderloſigkeit kaum Geſchäft, zumal die Kuliſſe mangels
Anregungen in ihrer Zurückhaltung verharrte. Die Kursgeſtal=
tung
war bei nicht unfreundlicher Grundſtimmung wohl nicht
ganz einheitlich; Montanwerte blieben zumeiſt unerholt; im
großen und ganzen konnten ſich die Kurſe jedoch im Vergleich zum
Berliner Schluß behaupten. Am Kaſſamarkt blieben Bankaktien
unverändert. Auch das Rentengeſchäft bewegte ſich in ſehr engen
Bahnen; etwas Geſchäft hatten lediglich Kommunal=Umſchuldung.
Gauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch= für den Sport; Karl Böhmann;
für Die Gegenwart!. Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Or. Herbert Nette: für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: J. V. Paul Ziegler, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. 1. 35, 21 894, Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23,
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Gründung einer Süddeutſchen Oelverwerkungs=
G.m.b.h.
Im Einklang mit dem Aufruf der Reichsregierung iſt unter
Förderung des württembergiſchen Wirtſchaftsminiſteriums ſoeben
die Süddeutſche Oelverwertungs GmbH. mit vorläufig 50 000 Mk.
Stammkapital gegründet worden. Das neue Unternehmen, an
dem eine Anzahl bedeutender württembergiſcher Firmen beteiligt
iſt, hat ſich die Sammlung, Aufbereitung und Wiederverwertung
gebrauchter Schmieröle, insbeſondere entwerteter Autoöle, zur
Aufgabe geſtellt. Es ſoll nach dem neueſten, vielfach bewährten
Verfahren die volkswirtſchaftlich und deviſenwirtſchaftlich bedeut=
ſame
Verwertung von gebrauchten Oelen durch Regenerierung
erfolgen. Wie aus der gewählten Firmierung hervorgeht, beab=
ſichtigt
das neue Unternehmen, ſein Arbeitsgebiet auf ganz Süd=
deutſchland
auszudehnen. Die Geſellſchaft wird in allernächſter
Zeit mit der Anſammlung von alten Oelen beginnen und zur
Einrichtung der erſten Regenerationsſtelle in Stuttgart ſchreiten,
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 18. Februar. Der Ge=
treidegroßmarkt
lag allgemein ſtill. Das reichlichere Angebot von
Brotgetreide, fand angeſichts des ſchleppenden Mehlge=
ſchäftes
nur ſchwache Aufnahme. Futtergetreide blieb
bei geringem Angebot weiter ſtark geſucht. Auch ölhaltige Fut=
termittel
und Mühlennachfabrikate waren bei großer Nachfrage
ungenügend angeboten. Es notierten (Getreide je To., alles
übrige je 100 Kilo) in RM.: Weizen W. 9 206,50. W. 13 210,50,
W. 16 214,50; Roggen R. 9 166,50, R. 13 170,50, R. 15 174,50
alles Großhandelspreiſe der Mühlen des geſamten Preisgebiets.
Futtergerſte G. 9 168,50, G. 11 171,50. G. 12 173,50: Hafer H. 13
166,50, H. 14 168,50 alles Großhandelspreiſe ab Station, bei
Waſſerverladung über 100 To. RM. 3. mehr. Sommergerſte
für Brauzwecke 200, Weizenmehl W. 13 27,50. W. 16 27,95.
Roggenmehl R. 13 23,60, R. 15 24,00 alles plus 0,50 RM.
Frachtausgleich. Weizennachmehl 17,00, Weizenfuttermehl 13,00,
Weizenkleie W. 13 10,73. W. 16 10,95; Roggenkleie R. 13 9.99,
R. 15 10,23 alles Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation, ſoweit
ſie in den Bereich der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau fallen=
Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag 13,00, Palmkuchen m M. 13,30;
Erdnußkuchen m. M. 14,50 alles Fabrikpreiſe ab ſüdd. Fabrik=
ſtation
. Treber , Trockenſchnitzel 9,6210,02, Heu 10,50. Wei=
zen
= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 55,40.
Kartoffeln: gelbfleiſchige hieſiger Gegend RM. 2,802,90 per 50
Kilo bei Waggonbezug. Tendenz: ruhig.

Diehmärkke.

Darmſtädter Viehmarkt vom 18. Febr. Aufgetrieben waren
554 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich bei Kl. b) auf 5153,
C) 4753, d) 4653 Pfg. pro Pfund. Es wurden verkauft im
der Kl. b) 90, c) 360, d) 42 Stück. Marktverlauf: ſchleppend,
Ueberſtand.
Mannheimer Schlachtviehmarkt wieder Montags. Auf An=
ordnung
des Herrn Landesbauernführers wird mit Zuſtimmung
des Herrn Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft der
Schlachtvieh=Großmarkt in Mannheim nunmehr mit Wirkung von
4. März 1935 wieder am Montag abgehalten. Fällt dieſer Tag
auf einen geſetzlichen Feiertag, ſo finden die Märkte am nächſten
Werktag ſtatt. Demgemäß werden auch die Pferdemärkte wieder
jeden zweiten und vierten Montag im Monat im Viehhof Mann=
heim
abgehalten.
Frankfurter Viehmarkt vom 18. Februar Auftrieb: Rindes
1124 (gegen 1214 am letzten Markt vom 11. Febr.), darunter 309
Ochſen, 98 Bullen, 317 Färſen, 400 Kühe Kälber 478 (456),
Schafe 48 (138), Schweine 3763 (3636). Notiert wurde pro eir
Zentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 3638, b) 3135, c)
2630, d) 2325: Bullen a) 3435, b) 3033, c) 2729, d) 24
bis 26; Kühe a) 3334, b) 2732. c) 2026, d) 1219; Fär=
ſen
a) 3740, b) 3336, c) 2732, d) 2326. Kälber b) 3641,
c) 3035, d) 2229. Lämmer und Hammel b) 2. Weidemaſt=
hammel
3637; Schafe nicht notiert. Schweine a) 1. 5052,
2. 5052, b) 4852, c) 4752, d) 4450, e) und f) , g) 1. 44
bis 48,00. Im Preisvergleich zum Markt vom 11. Februar gaben
Kühe, Kälber und Schweine 12 RM. nach. Ochſen, Bullen,
Färſen und Hammel blieben unverändert. Marktverlauf: Rinder
langſam, geringer Ueberſtand (22 Ochſen, 5 Bullen. 2 Kühe, 7.
Färſen). Kälber ruhig, ausverkauft. Hammel und Schafe ruhig.
Ueberſtand (8). Schweine ruhig, nahezu ausverkauft (85 Ueber=
ſtand
).

Berliner Kursbericht
vom 18. Februar 1935

Oeviſenmarkt
vom 18. Februar 1935

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Llohd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl

Mie
82.50
82.50
30.125
33.50
30.125
124.
116.25
84.50
108.875
142.
127.25
98,75

Mie Hee
F. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Gef.felektr. untern.
HarpenerBergbau
HoeſchEiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
glöchnerwerke.
goksw.Chem. Fabr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.

Af
140.25
68.75
114.125
97.125
86.

83.50
106.
85.125
102.
77.375
6s.125

Wee
Polyphonwverke.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte, Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb. Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch. 1
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

ffe
12.50
103.
38.75
45.125
105.
75.125
12.625
115.50
47.25
110.50
113.125
133.

Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemarl
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island


1ägypt. *
Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2=Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn.Mk.
100 Franken 1
100 Drachm
100 Gulden
100isl. Kr.

Geld
12.475
0.s40
58.17
0. 194
3.047
2.491
54.35
181.31
12.17
68.68
5.372
16.43 1
2.354
168.38
55.o9

Briefl
12.505
6.544
9.29
0.196
3.053
2.495
54.45
81.47
12.20
68.62
5.362
16.47
2.359
168.72
55.30

Italien
Japan
Fugoſlawvien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal.
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver, Staaten

D GeldBrief 100 Lire 21.30 21.324 1 Yen 0.709 0.711 100 Dinar 5.649 5.661 100 Lats 80.92 s1.0s 100 Kronen 181.17 61.29 100 Schillingl48.95 49.05 100 Escudos 11.04 11.76 100 Kronen 162.75 (e2.,87 100 Franes 80.72 20.es 100 Peſetas 34.03 24.09 100 Tſch.= Kr. 10.40r 10. 327 1 türk. s 1.276 1.280 100 Pengö 1 Goldpeſo 1.019 1.030 1 Dollar 2.4981 2.508

Durmſtädter und Härienäloanz Surmſtast, Billan der Brescher Bunk
Frankfurter Kursbericht vom 18. Februar 1935.

Genersnticheine
Gr.Ilp. 1934
. 1933
1936
1937
1938
GruppeI ..
5%Dtſch. Reichsanl.
42
5½%Intern., v. 30
69Baden ., b. 21
8Bayern b.27
69Heſſen.. . . v. 28
.... b. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſei ..b. 27
6%Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......
41%......

Dtſch. Anl. Ausl.
*:), Ablöſung. .
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
...
6%Baden=Baden
6SBerlin ...v.24
68Darmſtadt . . .
68Dresden . b.26
6%Frankfurt, v. 26
6%Heibelberg v. 28
62Mginz.. ...
88Mannheimb. 27
8%München .b. 29
62Wiesbadenv. 28
6% Heſſ. Landesbk.
6% Goldoblig.

103.7
107
106.75
105
1041.
105.4
991
96.25
101,25
96
97.5
95.5
96.75
108
95.75
94,75
100.6
100.3
99.25

111),
10.3
922=
95.25
89.5
91.75
90.55
91.5
93
33
91.5

De
hyp.=Bk.=Liguid
ZS.
KommObl.
6% Preuß. Landes
Pfb. Anſt. G. Pf.
6% Goldoblie
60 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſ. Gldobl. R.1
R.1.
82Kaſſ.Landestrd.
Goldpfbr. .
62Naſſ. Landesbk.
5½% Lig.=Obl.
Dr. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
Ausl. Ser.
FAusl. Ser.II
Ot. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=B.
Lig.=Pfbr.
8GFrkf.Hyp.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
GFrif. Pfbr.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
68Mein. Hyp.=Bk.
Lig.=Pfr.
82Pfälz,Hhp.=Bk.
5½% n Lig.=Pfb.
6%Rhein.Hhp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
Goldobl.
22 Südd. Boden=
Ereb.=Bank ....
ſg Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.

99:),
94
35

94.5
96.25
97
94,5

113.5
129
22
96
99.75
95.75
891
94.5
95.75
992
95.75
99.9
96.5
99,8
95.75
99.5
95),
97.25
9
97.25

We
6%Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 24
62Mittelb. Stahl
6%Salzmann &Co.
62Ver. Stahlwerke
6%Voigt E Häffner
J. G. Farben Bond=
5 %Bosn. L. E. B.
2.Inveſt.
52Bulg. Tab. b. 02
41320 Oſt. Schätze,
42Oſt. Goldrente:
5Sgvereinh. Rumän
4½8
42Türk. I. Bagdad
II.Bagdadl
4½%ungarm. 1918
4½% 1914
Goldr
42
1910
4½Budp.Stadtanl.
4%Liſſabon. ....
4%Stockholm. . ..
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Uunie
A. E. G. ........
AndregeNorisBahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zelſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Cement Heidelberg
Karlſtadt

99.25
39.5
997)
98.75

97.
121
12.25
12.25
36.5.
25.75
*8
7.5
50
50
30

158.75
53
30.5

129
1a0
90.75
118
127

Kie R
Chem.Werke Abert
Chade (A=C) ....."
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum:
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl ......"
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum .. .."
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraf
Enzinger Union
Eſchweiler.
Eßling. Maſchinen
Faberc Schleicher
Fahr Gebrüder.. .
G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guilleaume.
Frankfurter Hof ..
Gelſenkirch.Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kahſer...
Grün & Bilfinger..
Hafenmühle Frkft. 1
janauer Hofbräuh. 1
danfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen
11
volzmann, Phil.
ZlſeBergb. Stanm
Genüſſel1

V
91:
194
142.75
136
48.75
125

2os.75
137.5
6
9
105.25
117.5
168
250
65
131.5
140).
85el.
69.5
114.25
91.35
341,
199
102.5
1887
71.25
109.,75
61.5
88
109.25
83.75
121,5

Kef2
Kali=Chemie. . ....
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ..
Knorr C. H.
Konſerven Braun;
Lahmeher &C
Laurahütte
Lech, Augsbut
Lokomf. Krau
Löwenbr. Müng
Mainkr.=W.
Mainz=Akt.=B.
Mannesm.=Röhre
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Moenus ........"
MotorenDarmſtadt
Reckarwer: Eßling
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr..
Phönis Bergbau".
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke ...
Riebeck Montan.
Noeder, Gebr.
Rütgerswerft.
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbr
Schöfferhof=B
Schramm, Lackfbr
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau ..

Oar
163.,75
81
85.75
179
55.5
119
20
186
90
77.75
94.25
5
105.5
115
54.25

95
96.5
102,75
181
159
66
99.75
108
144

Jiife He
unterfranken .....!.
Ber, Stahlwerke ..
Ver. Ultramarin.
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditgeſ.
Badiſche Bank...
Bt. f. Brauinduſtr.
Bayer, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekbk.
Comm. u. Privatbl
Dt. Banku. Dise.
Dt. Cff. u. Wechſe!
Dresdner Bank
Frankf. Bank..
Hyp.=Ban!
Mein. Hyp.=Bank
Pfälz. Hhp.=Ban!
Reichsbank=Anl. ..
Rhein, Hyp.=Bank
Sübb, Yod.Cr.Bk.
Württ. Notenban!,
A.=G. f. Verkehrsw.
Alg. Lokalb Kraftw
72aDt.ReichsbVzg.
Hapag
Lübeck=Büchner.
Nordd, Lloyd.
Südd. Eiſenb.=Geſ
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung .
Verein. Verf.
Frankona Rückent. M
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
Schantung Hande

Mr
106.75
a5.5
123
38.75
104
52.1
73.25
124
112
91
114
125
82
82,5
80
82.5
108.5
86.75
26
86
163.5
127
69.5

112.5
317,
70
33.9
70

251.5
134

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 50

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

24)

KOMAN VoN z. (NSTERBERG-
Nachdruck verboten.
Was, witzelte der Münchener, das wäre eine Springſchule,
dieſe Wände . . .!"
Aber niemand lachte. Alle ſtanden noch zu ſehr im Banne
des Erlebniſſes.
Der Wind biß ſich in den Geſichtern feſt, ſetzte ſich in den
Nacken der Plaudernden und trieb ſie in die Hütte.
Bald war nichts mehr um die Hütte als der weiße Schnee
und der eiſige Wind, der ſchnell zu Sturmesſtärke anwuchs und
böſe und fauchend um die Wände des Schutzhauſes pfiff.
Die Nacht war eiſig und kalt. Sterne flimmerten am Him=
mel
. Der Mond ging auf und beleuchtete einen einſamen Wan=
derer
, der ſich vom normalen Anſtieg her langſam der Hütte
näherte. Am Rücken, trug er einen prallgefüllten Ruckſack, der
Körper ſteckte in einem blauen Norweger Skianzug, der Kopf in
einer blauweißen, tief über die Ohren gezogenen Udetmütze. Es
war Dr. Erik Thorſen. Vor der Hütte blieb Thorſen kurze Zeit
ſtehen und ſah zum Mond empor. Sein Geſicht verzerrte ſich zu
einem ſchmerzlichen Lächeln, und er dachte daran, daß er vergan=
gene
Nacht knapp dem Erfrierungstod in den Fernern und ebenſo
knapp den Kugeln der Gendarmen entgangen war.
Thorſen ſchnallte mit müden, langſamen Bewegungen die
Skier ab, ſtellte ſie auf, klopfte den Schnee ab und betrat die Hütte.
Dichter Dampf, Tabakqualm drang ihm entgegen. Er hörte
erregtes Geſpräch, blieb einen Augenblick an der Türe ſtehen und
kämpfte mit einem Schwindelanfall. Dann ſtellte er ſeine Skier
hin und trat ein.
Alle ſahen erſtaunt auf und grüßten betreten. Wo kam der
nächtlicherweiſe daher?
Jenny ſchrie auf. Thorſen! Sie! Wirklich Sie! Nein, Sie
ſind wirklich der Mann der Ueberraſchungen. Schade, daß Sie nicht
ſchon zwei Stunden früher ankamen, da hätten Sie etwas grauen=
haft
Schönes erlebt! Sie reichte ihm die Hand ſo warm und herz=
lich
, daß er lächeln mußte und bei ihr ſtehen blieb, obwohl er
müde war zum Umfallen. Aber es war ganz gut, daß Jenny ihn
wachhielt, denn er mußte unbedingt etwas Warmes eſſen, bevor
er ſchlafen ging.
Etwas grauenhaft Schönes? fragte er. Kann grauenhaft
ſchön ſein?
Ja, antwortete Jenny beſtimmt. Ich habe es heute erlebt.
Etwas unbegreiflich Kühnes und Schauerliches. Und ſie erzählte
ausführlich. Hie und da warf jemand noch eine ergänzende Be=
merkung
ein. Jeder war ſtolz darauf, dabei geweſen zu ſein.

Aber die glühende Schilderung brachte Thorſen nicht aus der
Ruhe. Er nickte und ſagte hie und da ach ſo und ja, das muß
nicht leicht ſein, im übvigen zeigte er aber keine beſondere Ergrif=
fenheit
, und das nahmen ihm alle übel.
Ich kann mir das vielleicht nicht recht vorſtellen, ſagte er
ſchließlich entſchuldigend zu Jenny, weil dieſe ihn ärgerlich
ſchimpfte, er ſei ein Menſch ohne Ehrfurcht. Es mag ja wirklich
grandios ſein, und wenn Sie mir morgen dieſe hübſche Gegend
zeigen, dann werde auch ich dem großen Unbekannten wahrſchein=
lich
meine Reverenz erweiſen. Jetzt erſt nahm er den Ruckſack
ab, gab ihn dem Wirt und bat ihn, denſelben vorſichtig in ſein
Zimmer zu bringen. Es ſei etwas Zerbrechliches darin. Dann zog
er ſeinen Rock aus und ſetzte ſich zwiſchen Jenny und Urſula.
Mißtrauiſch betrachtete Alf Thorſen und ſeine Ausrüſtung.
Woher kommen Sie eigentlich? fragte er plötzlich.
Thorſen ſah ihn gerade an mit ſeinen kalten Augen, die
manchmal wie geſtorben ausſahen, und antwortete gelaſſen: Aus
Garmiſch, Hotel Alpenhof, Zimmer Nummer ſiebenunddreißig.
Aber Alf ließ ſich nicht abſchrecken. Der Verdacht hatte ſich
in ihm feſtgeſetzt und verſtärkte ſich von Minute zu Minute. Die=
ſer
Pullover, dieſe Geſtalt waren ihm bekannt. War das nicht,
war das . . .?? Die Erregung ſchnürte ihm faſt die Kehle zu,
und er brauchte einige Zeit, bis er das Examen fortſetzen konnte.
Bereitwillig gab Thorſen Auskunft. Alles ſtimmte. Und doch
und doch . . . Er war überzeugt, daß Thorſen log. Denn ein Menſch,
der im Hotel Alpenhof wohnte und der frei über ſeine Zeit ver=
fügte
, ging nicht ſo ſpät von Garmiſch weg, daß er erſt nach Ein=
bruch
der Dunkelheit zur Hütte kam. Alſo war er es? Aber warum
leugnete er es? Wer war dieſer Dr. Thorſen? Mit Frau Mahr=
holm
ſchien er gut bekannt zu ſein. Wo hatte der Menſch dieſe
Skikunſt erlernt? Wieſo konnte ſolches Können unbekannt bleiben?
Alles Rätſel, die nicht zu löſen waren. Und Alf dachte: Mor=
gen
, wenn er fährt, dann werde ich ihm eine Falle ſtellen, und
dann muß er mir Rede und Antwort ſtehen, ſo wahr ich Alf Eck=
mann
heiße, oder ich fahre ihm meine beiden Skiſpitzen in den
Bauch.
Und Thorſen, der Alfs Gedanken zu erraten ſchien, lächelte
Thorſen verabſchiedete ſich höflich und ging in ſein Zimmer.
Er war ſo furchtbar müde, daß es ihn anſtrengte, die Treppe
emporzuſteigen. Und doch nahm er, in ſeinem Zimmer angelangt,
die Pakete aus dem Ruckſack. Zwei umfangreiche Bündel in Buch=
form
, wog ſie mit einem verlorenen Lächeln in der Hand. Seine
Augen träumten in die Ferne. War es nun erreicht? Konnte er
ſich nun zur Ruhe ſetzen, raſten, die Gefahr meiden und leben wie
ein Gentleman? Während er ſo träumte, klopfte es an die
Türe. Thorſen fuhr auf und ſteckte die beiden Bündel mit einem
blitzſchnellen Griff unter die Bettdecke. Dann ſagte er langſam:
Herein!
Die Türe wurde vorſichtig geöffnet, Herr v. Herm ſchlüpfte
herein und ſchloß ſchnell hinter ſich zu. Wo kommen Sie denn
her? fragte er ohne Umſchweife, und ſtarrte Thorſen an.

Dienstag, 19. Febru H935

Der andere antwortete wie aus einem Trancezuſtan veraus=
Sonntagabend mit Schnellzug nach Milano gefahren. Kierenz
mit Giano Montag früh. Dienstag Aufenthalt in Ron ſrd Or=
vieto
. Mittwoch Konferenz in Ehrwald, abends Aufſ durch
das Gatterl. Beſchießung durch Grenzpatrouille. Nach ſaf dem
Ferner.
Sie ſind irrſinnig! rief der Geheimrat und ſch=
entſetzt
.
Thorſen grinſte. Vielleicht.
Haben Sie denn wenigſtens etwas erreicht?
Ich habe alles erreicht, Herr Geheimrat.
Plötzlich erwachte in Thorſen eine wilde Vitalit / Seine
Augen begannen zu flackern und ſeine großen, mager / Hände
fuhren unruhig an ſeinem Halskragen hin und her. ex
mal gibt es keinen Schacher, mein Lieber! ſagte er ra
Der Geheimrat fluchte leiſe.
Sagen Sie nur nicht mein Lieber zu mir! Da ſert,
ich nicht von Ihnen!
Mit der geballten Fauſt ſchlug Thorſen krachend auf mm Tiſch
Er ſtreckte ſeinen Kopf wie ein kampfbereiter Stier vo md fun=
kelte
Herrn v. Herm aus böſe zuſammengekniffenen Aen haß=
erfüllt
an. Reden Sie in einem anſtändigen Ton mit ir, Ver=
ehrteſter
, ziſchte er. Ich ſpüre noch das Pfeifen der s feln um
meine Ohren, die der Jochwind zu Eis verwandelt hat : gangene
Nacht. Ich war jahrelang Ihr Kuli. Sie haben mir / Preiſe
diktiert und mich getreten wie einen Wurm, obwohl i der An=
ſtändigere
war von uns beiden, weil ich meine Haut /Markte
trug als ehrlicher Soldat, während Sie die Ehren einl mſten.
Die Petroleumlampe flackerte unruhig an der War und im
Ofen knackten und krachten die Scheiter. Der Feuerſchein tg glüh=
rot
am Boden. Um die Fenſter fauchte der Eiswind de Nacht,
Ich habe Sie redlich bezahlt, antwortete der Gehe frat mit
einem ſcheuen Blick nach Thorſens verzerrtem Geſicht.
Sie ſind ein Schuft geweſen, ſagte Thorſen hart nd böſe,
Sie haben mich belogen und betrogen und mich um me en Ver=
dienſt
gebracht
Laſſen Sie dieſe Verdächtigungen, keuchte Herr v. ſermmit
aufgeriſſenen Augen. Ich habe nie auch nur einen Pf nig ver=
dient
.
Um ſo ſchlimmer, höhnte Thorſen, da Sie es ni für
taten, ſondern für einen idealen Zweck. Sehen Sie cht. u
fadenſcheinig Ihre Ethik iſt, nach der Sie handeln? Um m einer
zu helfen, betrügen Sie den andern! Sie ſelbſt ſitzen wi äin Für
in den großen Hotels, leben das Leben eines Mannes, er keine
Sorgen hat, und ernten Früchte, welche andere geſät ben
Dies alles ſoll ich mir von einem Verbrecher ſage laſſen
Thorſen fuhr auf, und ſeine Augen blitzten drob d. Wie
er ſo im engen Raum ſtand, hoch und dunkel, mit ſchwen, böſe
Falten um den brutalen Mund, die beiden Hände zu Fſſten g
ballt ſchwer am Tiſch liegend, ein Bild verhaltener Kra ſwerha=
tenen
Zornes, umſchlich den Geheimrat plötzlich eine 14 An
(Fortſetzung folgt.)

Des großen Erfolges wegen
bis auf weiteres verlängert 2
Bis auf weiteres der neue,
große Kriminalfilm
Gustau Fröhlich
Oberwachtmeister mein Kommandd
mit Wolfgang Liebeneiner,
Marianne Hoppe, Georg Alexander
Ein in seiner Heiterkeit un- übertrefflicher Film.
Jugendliche haben Zutritt. Eine Handlung, die von An-
fang
an in Atem hält.
Stühle
werden geflocht.
LANDE‟
Gervinusſtr. 39.
part.
THEATER Frauskisenderer
Baden-Baden / Stuttgart

Bis anf weiteres

Gustau Fröhlich
Jarmila Hovolna
Bio Kach
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Bosporus, einschmeichelnde
Melodien und schöne Men-
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