Darmstädter Tagblatt 1935


16. Februar 1935

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

A
*


Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
Bezugspreis:

zuwöchennich 7maligem Eriſcheinen monatlich Mk. 2.20
nu Haus einſchl. Boienlohn und Transportioſfen. Ab=
nholt
M. 2.. Poſtbezugspreis M. 2.40 einſchl. Poſite=
iberweſſungsgebühr
und ausſchließlich Poftzuſtellgeld.
yichterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
zzugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fermruf obne Verbindlichkeit für und

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattef.
Nummer 47
Samstag, den 16. Februar 1935.
197. Jahrgang

Die 22 mm breite Zeile im Anzeigentetl. 1 mm hoch,
7 pfennig. Die 92 mm breite Zeile im Textteil 1 mm
hoch 80 Pfennig. Platzaufſchlag nach vorheriger Ven=
einbarung
) für Unterbr pglng unter Text oder an be=
ſimmter
Stelle 25%Nachlaß nach Staffel C.Wortanzeigen
(einſpaltigl das fettgedruckte Ueberſchriſtewort 20 Pfg.,
ſedes weitere Wort 8 Pfennig. Familien• Anzeigen
die 22 mm breite Zeile 1 mm hoch 6 Pfennig. Zur Zeit
iſt Preistiſſe Nr. 3 gültig.
poſiſcheckkonto: Frantfurt a. M. 1301. Banllonto=
DD=Banl und Darmſtädter und Natonalbanl.

Der Wortlaut der deutſchen Antwort.
Sorgfälkige Prüfung des Londoner Programms unker dem Geſichtspunkk der Erhalkung des Friedens
und der beſonderen Sicherheitsbedürfniſſe deutſchlands. Zu Beſprechungen
über die Lufikonvenkon mit England bereft.

Sicherung des Friedens.

Der Wortlaut des deutſchen Aide memoires iſt, nachdem er
nn auch den übrigen beteiligten Mächten zur Kenntnis gebracht
vorden iſt, veröffentlicht worden. Er bringt nach allem, was
bisher ſchon über die Abſichten der deutſchen Regierung geſagt
werden konnte, keine Ueberraſchungen. Ebenſo wie die Londoner
Vorſchläge, iſt auch die deutſche Erwiderung ganz allgemein ge=
halten
und ſagt eine Prüfung zu unter dem doppelten
Geſichtspunkt der Erhaltung des Friedens und
der beſonderen Sicherheitsbedürfniſſe Deutſch=
lands
. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auch die Tonart ebenſo
freundlich gehalten iſt wie die des Londoner Programms. Aber
auch inhaltlich hat ſich die deutſche Regierung in der allgemeinen
Grundtendenz poſitiv eingeſtellt und ſo die Möglichkeit zur
fortſetzung der Ausſprache geſchaffen. Zu den ein=
znen
Themen antworten wir in der gleichen Form, wie ſie uns
näſentiert worden ſind. Wir geben die Zuſage, daß wir den ge=
ſinten
Komplex einer eingehenden Prüfung unterziehen werden,
wobei insbeſondere für die Abrüſtung daran erinnert wird, daß
die Gefahr eines Wettrüſtens durch den Verzicht der hochgerüſte=
M Staaten auf die vertraglich vorgeſehene Abrüſtung entſtan=
diu
iſt.
Eine nähere Stellungnahme zu den im Londo=
Programm berührten Projekten des Oſtpaktes und
MDonaupaktes iſt nicht gegeben, iſt ja auch über=
t
, weil hier die allgemeine Unterhaltung ja ſchon im Gange
Vir haben unſere Bemerkungen zum Oſtpakt ſchon am 8. Sep=
tinder
1934 in Paris überreicht, haben darauf auch kürzlich eine
Anwort von Frankreich bekommen, die aber keinerlei neue Ge=
ſſichtspunkte
enthielt, die Ausſprache jedenfalls nicht gefördert hat.
Wür den Donaupakt haben wir unſere Auffaſſung bereits vor
Einigen Wochen durch eine Anzahl von Rückfragen feſtgelegt. Auch
bier alſo ſind die Dinge im Fluß. Denn niemand kann von
uns verlangen, daß wir Blankowechſel aus=
ſtellen
. Wir müſſen den Umfang der Verpflich=
lungen
genau kennen, die wir eingehen. Es wäre
Beradezu unverantwortlich, wenn die deutſche Regierung ſich nicht
burher völlige Gewißheit darüber verſchaffte, wie weit ſie ſich
Etha auf den Oſtpakt engagiert, der vorderhand noch eine mehr
ſttationale Größe iſt, ſolange er eine Auslegung erfahren kann,
die auf eine Garantie der ruſſiſchen Grenzen gegen alle erkenn=
üde
baren Konflikte hinausläuft und ſehr leicht dann Deutſchland
b9) Mm Kriegsſchauplatz machen könnte.
Ein Beweis des deutſchen Friedenswillens.
Nur zum Luftpakt hat die deutſche Regierung ſich
Mireter geäußert, genau entſprechend dem Londoner Programm.
Mee gibt einen neuen Beweis ihres Friedens=
LIilens, indem ſie ſich bereit erklärt, in freier Vereinbarung
*FAittel und Wege für eine Konvention finden zu helfen. Das
keineswegs ein Widerſpruch zu unſerer Einſtellung gegenüber
en Oſtpakt. Im Gegenteil, eine notwendige Folge des deut=
cen
Friedenswillens. Denn im Weſten handelt es ſich um einen
leinen Kreis beſtimmter Staaten, die zu einem ſolchen Vertrag
ekangezogen werden ſollen, handelt es ſich vor allem um Ver=
ſlichtungen
von unüberſehbarer Tragweite im Gegenſatz zu dem
Laſtweilen vollkommen vagen Gebilde eines Oſtpaktes.
Deutſchland macht ſchließlich den praktiſchen Vorſchlag, eine
Leihe grundſätzlicher Fragen in Einzelbeſprechungen mit den Re=
ſerungen
zu klären, und ſieht den erſten Schritt darin, daß ein
nittelbarer Meinungsaustauſch zwiſchen
eklin und London eingeleitet wird. Die franzö=
Nae Preſſe benutzt dieſe Anregung, um uns daraus den Vor=
aer
zu machen, daß wir verſuchten, einen Keil zwiſchen England
Grankreich zu treiben. Das wäre doch eine etwas gar zu
imitive Methode. Der deutſche Vorſchlag iſt lediglich ſachlich
Sngt. Denn vorläufig handelt es ſich doch nur um Möglich=
Steh, um die Suche nach einem Weg. In dieſem Stadium be=
SIs eine Konferenz einberufen zu wollen, hieße eine zarte
iüfe aufs Eis legen. Denn die ganzen Nachkriegsverhandlun=
S tiefen doch darauf hinaus, daß gemeinſame Verhandlungen
grünen Tiſch erſt ausſichtsreich ſind, wenn wenigſtens über
Deſentlichſten Grundlagen Uebereinſtimmung herrſcht. Sonſt
das Ganze zuletzt doch nur zerredet oder zerrieben. Dazu
ſt das Ziel, das angeſtrebt wird, uns jedenfalls zu wichtig.
2i vollen ehrlich daran mitarbeiten, die Sünden der vergan=
uen
Jahre zu liquidieren und den friedlichen Aufbau Europas
Emöglichen. Deshalb muß behutſam und ſchrittweiſe vorge=
Ngen werden. Jede Uebereilung im Tempo könnte nur ſcha=
und gerade deshalb wäre eine unmittelbare deutſch=eng=
De Ausſprache der beſte Weg. Schließlich ſind nun ſeit Mo=
um
uns herum alle denkbaren Unterhandlungen im Gange.
ſchliche Gehalt des Londoner Programms iſt entſtanden in
Sinechungen zwiſchen Frankreich und Rußland, zwiſchen Frank=
und Italien und endlich zwiſchen England und Frankreich.
2 ſud dabei ausgeſchaltet geweſen. Die Verhandlungen wur=
I Im uns herum geführt, zum Teil mit der Begleitmuſik, daß

Sen uns gerichtet waren. Es iſt jedoch gewiß nicht zu viel
chgt, wenn wir mit England, das ſeine Rolle ja immer in
ine
Dermittlung erblickte, eine Reihe grundſätzlicher Vorfragen
ue chen können. Die engliſche Regierung hat wiederholt zu
ien gegeben, daß es ihr darauf ankommt, den nicht durch
u Schuld ſeit April vorigen Jahres abgeriſſenen Faden wie=
Nglbinnen. Dazu war auch die Londoner Unterhaltung
Eonreich ein Weg. Die deutſche Antwort gibt ihnen nur
Jeltſche Ende des Fadens wieder in die Hand. Es wird
zun

* Aufgabe ſein, die verſchiedenen Fäden wieder zuſammen=
ipfen
.

Dee Inhalt der Autwott.
DNB. Berlin, 15. Februar.
Die Antwort auf das Londoner Communiqué, die der
Reichsminiſter des Auswärtigen Freiherr von Neurath, dem
engliſchen Botſchafter Sir Eric Phipps und dem franzöſiſchen
Botſchafter Francois Poncet gegeben hat, hat folgenden Wort=
laut
:
Die deutſche Regierung weiß ſich mit der Königlich Briti=
ſchen
Regierung und der franzöſiſchen Regierung einig in dem
aufrichtigen Wunſch, die Sicherung des Friedens zu
fördern, deſſen Erhaltung ebenſo im Intereſſe
der Sicherheit Deutſchlands wie im Intereſſe
der Sicherheit der anderen europäiſchen Staa=
ten
liegt. Die deutſche Regierung begrüßt den Geiſt ver=
trauensvoller
Ausſprache zwiſchen einzelnen Regierungen, der
in den Mitteilungen der Königlich Britiſchen und der franzö=
ſiſchen
Regierung zum Ausdruck kommt. Sie wird den ihr vor=
gelegten
geſamten Komplex der in dem erſten Teil des
Communiqués von London aufgeworfenen europäiſchen Fragen
einer eingehenden Prüfung unterziehen. Dieſe
wird ebenſo vom Geiſt überzeugten Friedens=
willens
wie von der Sorge um die Sicherheit
des Deutſchen Reiches in ſeiner gevgraphiſch beſonders
exponierten Lage im Herzen Europas getragen ſein. Die
deutſche Regierung wird insbeſondere prüfen, mit welchen Mit=
teln
künftig die Gefahr des Wettrüſtens vermieden
werden kann, die durch den Verzicht der hochgerüſte=
ten
Staaten auf die vertraglich vorgeſehene
Abrüſtung entſtanden iſt. Sie iſt überzeugt, daß nur
der in dem britiſch=franzöſiſchen Communiqus zum Ausdruck
kommende Geiſtfreier Vereinbarung zwiſchen ſou=
veränen
Staaten zu dauerhaften internatio=
nalen
Regelungen auf dem Gebiete der Rüſtun=
gen
führen kann.
Die deutſche Regierung begrüßt den Vorſchlag, die Sicher=
heit
vor plötzlichen Angriffen aus der Luft zu erhöhen durch
eine baldmöglichſt abzuſchließende Konvention, die den un=
mittelbaren
Einſatz der Luftſtreitkräfte der Unterzeichner zu=
gunſten
des Opfers eines nicht herausgeforderten Luftangriffes
vorſieht. Sie iſt grundſätzlich bereit, ihre Luftſtreit=
kräfte
als Abſchreckungsmittel gegen Friedensſtörungen einzu=
ſetzen
. Sie iſt daher geneigt, in freier Vereinbarung
mit den in Frage kommenden Regierungen als=
bald
Mittel und Wege zu finden, mit denen eine
ſolche Konvention verwirklicht werden kann,
welche größtmöglichſte Sicherheit aller unter=
zeichner
verbürgt.
Die deutſche Regierung iſt der Auffaſſung, daß Verhand=
lungen
in größerem Kreiſe, die nicht genügend vor=
bereitet
ſind, erfahrungs= und naturgemäß Reibungen
mit ſich bringen, die im Intereſſe des Abfchluſſes einer
ſolchen in ihren Auswirkungen völlig neuartigen Luftkonvention
vermieden werden ſollten. Bevor die deutſche Regierung an ſol=
chen
Verhandlunge teilnimmt, hält ſie es für wünſchens=
wert
, eine Reihe grundſätzlicher Vorfragen in
Einzelbeſprechungen mit den beteiligten Re=
gierungen
zuklären. Sie würde es deshalb begrüßen,
wenn nach den vorangegangenen franzöſiſch=britiſchen Be=
ratungen
zunächſt die königlich britiſche Regierung
als diejenige Teilnehmerin an den Londoner Beſprechungen, die
zugleich Garant von Locarno iſt bereit wäre, hierüber in
einen unmittelbaren Meinungsaustauſch auch
mit der deutſchen Regierung zu treten.
Die deutſche Regierung iſt ſich eins mit der königlich briti=
ſchen
und der franzöſiſchen Regierung in der Auffaſſung, daß
der Abſchluß einer Luftkonvention ein bedeutſamer Schritt auf
dem Wege zur Solidarität der europäiſchen Staaten wäre und
geeignet ſein kann, auch die anderen europäiſchen Probleme
einer alle Staaten befriedigenden Löſung entgegenzuführen.
Prüfung der deukſchen Ankwork in London und Paris
Die deutſche Antwort wird im Foreign Office mit größter
Sorgfalt überprüft. Wie an maßgebender engliſcher Stelle ver=
lautet
, dürften die Erwägungen über den Inhalt der deutſchen
Antwort unter Umſtänden mehrere Tage dauern. Eine amt=
liche
Mitteilung iſt daher naturgemäß noch nicht erhältlich.
Der franzöſiſche Miniſterrat tritt am kommenden Dienstag
unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten zu einem Miniſterrat
zuſammen, um die deutſche Antwort einer eingehenden Prüfung
zu unterziehen.
Eine Reuker=Aeußerung
über die deutſche Skellungnahme.
DNB. London, 15. Februar.
Der Berliner Reuter=Vertreter meldet, die vom Freiherrn
v. Neurath am Donnerstag dem britiſchen und dem franzöſiſchen
Botſchafter mitgeteilte deutſche Stellungnahme zu den Londoner
Vorſchlägen beſage, wie verlaute, daß Deutſchland bereit ſei,
diplomatiſche Verhandlungen über die engliſch=
franzöſiſchen
Vorſchläge zu beginnen, die ſich auf den Londoner
Luft=Locarno=Plan beziehen. Ueber die allgemeine Hal=
tung
der maßgebenden deutſchen Stellen glaubt der Reuter= Ver=
e
Spalte.)
(Fortſetzung

Janens Hiellang zum Luſtpart.
Aus Rom wird uns geſchrieben:
Die am vergangenen Samstag ausgegebene Mitteilung über
die Haltung Italiens zum Ergebnis von London iſt im Grunde
genommen nichts anderes als die Beſtätigung dafür, daß die
diplomatiſchen Beſprechungen zwiſchen Rom und London bzw.
Paris über Tragweite und Weſen des von England und
Frankreich vorgeſchlagenen Abkommens hinſichtlich eines gegen=
ſeitigen
Luftſchutzes trotz der auffallend regen Rückſprachen zwi=
ſchen
Grandi und Simon zu keiner endgültigen Klärung geführt
haben. Der übrige Inhalt der Mitteilung bot nichts Neues,
wenn man nicht dem italieniſchen Hinweis auf die in London
gegebene Möglichkeit einer Verſtändigung mit Deutſchland be=
ſonderes
Gewicht beilegen will; ein Hinweis, dem freilich die
ebenfalls und vielleicht mit noch mehr Nachdruck ausgeſprochene
italieniſche Genugtuung über die engliſche Zuſtimmung zu den
franzöſiſch=italieniſchen Abmachungen, beſonders in bezug auf
die Unabhängigkeit Oeſterreichs, gegenüberſteht.
Die Bemühungen Italiens um eine ſeiner Auffaſſung und
ſeiner Stellung als Locarnogaranten entſprechende Klärung
über den Luftpakt haben immerhin, vielleicht zu Unrecht, Staub
aufgewirbelt. Eine grundſätzliche Oppoſition gegen ein Locarno
der Luft iſt in Rom nicht vorhanden, und die Ausſprache kann
bei den unſtreitig traditionell guten Beziehungen zwiſchen
London und Rom, auf die Italien immer großen Wert legt,
keinen anderen als freundſchaftlichen Charakter haben. Das
Gleiche dürfte heute für die Beratungen zwiſchen Paris und
Rom gelten, wenngleich ſich in dieſer neuen Freundſchaft erſt
noch die Möglichkeit eines vollen Einvernehmens mit dem fran=
zöſiſchen
Partner ergeben muß, der in Oſt= und Südoſteuropa
weit verzweigte Intereſſen zu vertreten hat, für die ſo beſon=
ders
in bezug auf die Kleine Entente eine Löſung zur Zu=
friedenheit
Italiens auf dem Boden der römiſchen Abwachungen
zwar geſucht werden ſoll, aber bis heute nicht gefunden iſt. In
gewiſſem Sinne iſt dieſe wichtigſte Frage der italieniſchen Politik
ſogar durch die Londoner Begegnung und den engliſch= franzöſi=
ſchen
Vorſchlag eines Luftpaktes zugunſten des letzteren wieder
zurückgedrängt worden. Italien hätte alſo ein doppeltes Inter=
eſſe
daran, die Frage des gegenſeitigen Luftſchutzes bald geregelt
zu ſehen. Für Rom iſt die einzig zufriedenſtellende Löſung dieſer
Frage eine für alle Locarnomächte in gleicher Weiſe geltende
Garantie gegen Luftangriffe. Wie ſchon am Ende der Londoner
Beſprechungen ſcheint es jedoch auch heute bereit zu ſein, für
England und Italien, die ja auch im Locarnopakt als die beiden
Garantenſtaaten eine Sonderſtellung einnehmen, eine beſondere
Stellung zu ſchaffen. Sein erſter Vorſchlag, in den Luftpakt
eine Beſtimmung aufzunehmen, durch die für England und
Italien die gegenſeitige Verpflichtung für den Luftſchutz nicht
gelten ſoll, ſcheint nicht vorwärts gekommen zu ſein, doch gibt
Italien die Hoffnung nicht auf, eine Formel zu finden, der
England zuſtimmen kann und die zugleich dem Preſtige Italiens
als gleichberechtigten Locarnogaranten auch in dem geplanten
Luftpakt Rechnung tragen würde.
Es wäre aber ein Irrtum, wollte man annehmen, daß
Italien bei den gegenwärtigen Verhandlungen nur Preſtige=
gründe
im Auge hat. Nach ſeiner Auffaſſung iſt der automatiſch
funktionierende Mechanismus des Luftpaktes oder der Luftpakte
geeignet, das im Locarnopackt vorhandene Gleichgewicht der
Verpflichtungen zu ſtören So wird gerade heute auf die Gefahr
hingewieſen, daß Deutſchland durch einen Angriff auf Italien
indirekt auch Frankreich angreifen könnte, da die Folge eines
ſolchen Angriffes eine Intervention Frankreichs wäre, nicht aber
Englands, da ja keine Verletzung des Locarnopaktes vorliegen
würde. Auf dieſe Weiſe, ſo meint man, hätte Deutſchland in
einem ſolchen Falle nicht die drei Mächte, ſondern nur zwei,
nämlich Italien und Frankreich, gegen ſich.
Man wird dieſes Beiſpiel, das man übrigens auch in einer
neuen über gute Beziehungen verfügenden außenpolitiſchen
Zeitſchrift finden kann, in Deutſchland ebenſo abſtrakt und theo=
retiſch
betrachten können wie in Italien, ſo abſonderlich auch
ſeine Wahl für deutſche Ohren klingt. Trotzdem können einige
Bemerkungen daran geknüpft werden, die für die politiſche
Gegenwart und die italieniſche Betrachtungsweiſe recht aufſchluß=
reich
ſind. Einmal wird bei dieſem Beiſpiel der Friedenswille
und die Friedenspolitik des ſeiner großen Verantwortung be=
wußten
Deutſchland ganz unberückſichtigt gelaſſen. Dann werden
die wiederholt von maßgebendſten Stellen abgegebenen deutſchen
Erklärungen über die Unabhängigkeit und Unverſehrtheit Oeſter=
reichs
, das bei ſeiner geographiſchen Lage zwiſchen Deutſchland
und Italien im vorliegenden Fall doch irgendwie in Mitleiden=
ſchaft
gezogen werden müßte, mit einem mehr und mehr wieder
künſtlich und fyſtematiſch geſchürten Mißtrauen übengangen.
Schließlich zeigt die Wahl dieſes Beiſpiels, wie man heute in
Italien jedes europäiſche Problem ſofort mit der öſterreichiſchen
Frage in Beziehung bringt. Durch dieſe Betrachtungsweiſe iſt
die italieniſche Politik heute faſt ebenſo unfrei geworden wie
die Politik Frankreichs, dem gerade Rom bei jeder Gelegenheit
mit Recht oder Unrecht ſeine Beziehungen und ſeine Rückſicht=
nahme
auf die Kleine Entente vorwirft. Für eine geſunde und
großzügige Befriedungspolitik in Europa und für die Zuſam=
menarbeit
der vier Großmächte, für die ſich Muſſolini ſeit jeher
mit bewundernswerter Konſequenz eingeſetzt hat, kann dieſes
Mißtrauen, dem ein Teil der italieniſchen Preſſe Tür und Tor
geöffnet hat und das zu nähren ſie auch die größte und übelſte
Propaganda nicht verſchmäht ſchließlich und endlich gefährlicher
werden, als jeder tatſächliche oder vermeintliche Intereſſen=
gegenſatz
, der mit gutem Willen und ohne Vorurteile früher
oder ſpäter auszugleichen wäre.
So betrachtet, ſteht das Verhalten eines Teils der maß=
gebenden
italieniſchen Preſſe in einem ſeltſamen Gegenſatz zu
den in London und Rom gemachten Verſuchen und Anſätzen zu
einer Verſtändigung und zur Zuſammenarbeit mit Deutſchland,
von deren Möglichkeit die verantwortlichen italieniſchen Kreiſe‟
in dem amtlichen italieniſchen Kommuniqué über London
u: d ſicherlich nicht ohne Abſicht

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 47

Eine Reuker=Aeußerung
über die deutſche Stellungnahme.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
kreter berichten zu können, die deutſche Haltung gegen=
über
den Londoner Vorſchlägen ſei noch günſtiger, als in
manchen Kreiſen angenommen worden ſei. Als
Deutſchlands Ziel werde die allgemeine Befrie=
dung
Europas bezeichnet. Gegenüber den Londoner Vor=
ſchlägen
würden allerdings in einigen Punkten Aufklärun=
gen
gewünſcht, beſonders hinſichtlich des Oſt=
und des Donaupaktes. Dieſe beiden Fragen müßten als
in der Schwebe befindlich betrachtet werden. Der Vorſchlag für
ein Luft=Locarno werde in Deutſchland am allergünſtigſten auf=
genommen
, da er klar begrenzt und leicht verſtändlich ſei. In
dieſer Frage werde wohl am leichteſten ein greifbares Ergebnis
zu erreichen ſein.
Der Berliner Berichterſtatter der Times teilt über den In=
halt
der deutſchen Antwort mit, daß ſie im großen und
ganzen einer Fortſetzung der internationalen
Verhandlungen günſtig ſei. Die deutſche Haltung ge=
genüber
gewiſſen Punkten des Londoner Pro=
gramms
bleibe indeſſen ziemlich unbeſtimmt. Auf den
Vorſchlag eines Luftabkommens für Weſteuropa werde ein noch
viel größerer Nachdruck gelegt, als allgemein erwartet worden
war. Die deutſche Regierung, die vom erſten Augenblick an das
lebhafteſte Intereſſe dafür gezeigt habe, konzentriere ihre Auf=
merkſamkeit
faſt ausſchließlich darauf. Aus dieſem Nachdruck
könne man ſchließen, daß die deutſche Regierung bereit ſei, ſich an
Verhandlungen über den Abſchluß eines Luftpaktes ſobald wie
möglich zu beteiligen.
In der Frage eines allgemeinen Rüſtungsab=
kommens
habe Deutſchland ſtets ſeine Bereitſchaft zu Ver=
handlungen
gezeigt, wenn man auch glaube, daß dieſe Sache eine
längere Erörterung erfordere die aber durch den
vorherigen Abſchluß des Luftabkommens erleichtert werden würde.
Die Pläne für einen zentraleuropäiſchen Pakt,
deſſentwegen Deutſchland bereits Fragen an die zuſtändigen Re=
gierungen
geſtellt habe, und für einen Oſtpakt, der mit
Unterbrechungen ſeit neun Monaten erörtert worden ſei, ſchienen
inder deutſchen Antwort kaum mehr alserwähnt
zzu werden; esſei aber zu verſtehen gegeben, daß die Vorſchläge zur
Kenntnis genommen worden ſeien und genau überprüft würden.
Nichts in der deutſchen Antwort könne als eine
Verwerfung eines Teiles des Londoner Pro=
gramms
ausgelegt werden. Wahrſcheinlich werde es ſich
herausſtellen, daß die Rückkehr Deutſchlands in den
Völkerbund überhaupt nicht erwähnt werde. Nach
Deutſchlands Anſicht könne dieſer Schritt nur
am Ende einer ganzen Reihe von Verhandlungen
erwogen werden, wie dies ja auch indirekt in der Londoner
Mitteilung zugegeben werde.
Der Berichterſtatter fügt hinzu, wie verlaute, glaube man in
Berliner politiſchen Kreiſen, daß jetzt nach der deutſchen Ant=
wort
britiſche Miniſter Deutſchland einen Beſuch
abſtatten ſollten. Man ſei der Anſicht, daß ein ſolcher
Beſuch dazu beitragen würde, die Verhandlungen in Gang zu
bringen.
Die Pariſer Preſſe zur deukſchen Ankwork.
DNB. Paris, 15. Februar.
In Beſprechung der deutſchen Stellungnahme zum Londoner
Protokoll unterſtreicht die Pariſer Morgenpreſſe, daß die
deutſche Antwort, die nur zwei Schreibmaſchinenſeiten um=
faſſe
, ziemlich allgemein gehalten ſei.
Petit Pariſien erklärt, die deutſche Antwort ſei höflich
und nehme das Londoner Protokoll als Unterlage
für weitere frei gleichberechtigte Verhand=
lungen
an. Berlin begrüße den Plan eines Luft=Locarnos
mit ausgeſprochener Sympathie, ſpiele aber auf die anderen
Punkte, die in der franzöſiſch=engliſchen Anregung enthalten
ſeien, kaum an und vermeide namentlich die Stellungnahme zum
Oſtpakt und zum Donaupakt. Immerhin rege die Reichsregie=
rung
au, die Verhandlungen auf diplomatiſchem Wege fortzu=
ſetzen
, um den Rahmen der Anſprüche genau feſtzulegen.
Der Berliner Berichterſtatter des Blattes glaubt melden
zu können, Deutſchland bringe ſeine Genugtuung darüber zum
Ausdruck, daß Frankreich und England ſich in einzelnen weſent=
lichen
Punkten geeinigt und den Wunſch geäußert hätten, ein
Abkommen über die Rüſtung zu verwirklichen. Die deutſche
Antwort ſcheine nur hinſichtlich des Luft= Locar=
nos
vollkommen poſitiv zu lauten, ſie laſſe aber die
Tür für Verhandlungen über die anderen Fra=
gen
offen. Vielleicht werden die franzöſiſche und die engliſche
Regierung beſtimmt, ſich aufs neue ins Benehmen zu ſetzen und

* Auf Eichendorffs Spuren.
Von Wolfgang Federau.
ap. Sein Werk, ſeine Arbeit, ſein Schaffen wird in dickbändigen
Literaturgeſchichten gewürdigt und gewertet. Berufene und Un=
berufene
werden nicht müde, mit befliſſenem Eifer ſeine Be=
deutung
innerhalb der ſogenannten Romantik zu ſkizzieren und
aufzuhellen, ſein Werk mit deutſcher Gründlichkeit zu durch=
pflügen
und zu durchforſchen, zu kommentieren und zu etiket=
tieren
. Man hat ſich weidlich den Kopf darüber zerbrochen, eine
Erklärung dafür zu ſuchen, wie es möglich ſei, mit ſo einfachen
Mitteln, mit einem ſo kargen Wortſchatz, mit ſo primitiven
Reimen derart erſtaunliche Wirkungen zu erzielen. Und das
Ergebnis all dieſer Forſchungen, die aus dem Schaffen eines
Dichters die billige Scheidemünze gelehrten Selbſtbewußtſeins
ſchlugen, ruht wieder in den Bibliotheken und ſommelt Staub
an und wartet der Kandidaten, die aus ſechs Bänden den
ſiebenten und damit ihre Doktordiſſertation ſchreiben.
Der tote Joſeph von Eichendorff muß ſich ſolches wohl ge=
fallen
laſſen. Und müßte ſich eigentlich, wie andere Jünger in
Apoll, damit begnügen, ab und an, bei fälligen Jahrestagen,
den Opferrauch der Menſchen zu ſich emporſteigen zu laſſen. Es
wäre kein Ausnahme=Schickſal es wäre beinahe ein typiſches
Dichterſchickſal. Das die Lebenden mit der Hoffnung auf den
Nachruhm, die Toten mit Jubiläen abſpeiſt.
Aber das Erſtaunliche an Eichendorff: daß er, eingegangen
in die Literatur als Repräſentant der Romantik, begraben in
der Geſchichte der Literatur, nicht tot iſt. Daß er, allem Wechſel
der Zeiten zum Trotz, ſo lebendig, ſo heutig iſt, als wanderte
er eben noch durch Danzigs altersgraue Gaſſen. Durch die Stra=
ßen
dieſer Stadt, die ihm ſo ſehr ans Herz gewachſen war, die
er ſo innig liebte. Die ihm unendlich viel mehr war als der
lediglich zufällige Ort amtlicher Tätigkeit für den Regierungs=
und Schulrat, den eine pp. Aufſichtsbehörde hierher verſetzt hatte.
Da lag man nun, vor Jahren und Jahrzehnten, an irgendeinem
Sonntagmorgen bei offenem Fenſter im Beit, ein Knabe noch,
und las ſich die Augen und die Wangen heiß an einem Schmö=
ker
, den man aus der Schulbibliothek mitgenommen hatte, ohne
viel Hoffnung, ohne viel Erwartung. Ja, man las das Leben
eines Taugenichts und es geſchah das Unglaubliche, daß dieſes alte
Buch einen feſſelte und gefangen hielt mehr als irgendein Krimi=
nalroman
. Man war gar nicht ſo verſeſſen auf die ſogenannte
hohe Literatur, und nun wurde man von ihr gefangen und ge=
halten
und gegängelt, man litt die Sehnſucht des Helden mit
und jauchzte mit ihm, ja man teilte ſein Lächeln und ſeine
Tränen. Man fühlte die Erde atmen und ſah den Himmel azurn

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Vom Tage.
In der großen Aula der Univerſität München wurde am Don=
nerstag
abend die Deutſche Erziehungsakademie München durch
Gauamtsleiter Kreisſchulrat Joſef Streicher eröffnet. Das neue
Inſtitut wurde gemeinſam vom NS.=Lehrerbund und der NS.=
Kulturgemeinde ins Leben gerufen.
Die belgiſche Regierung hat am Freitag nachmittag die von
den Marxiſten für den 24. Februar feſtgeſetzten großen Straßen=
demonſtrationen
verboten. Die Kundgebung war von den Marri=
ſten
ſchon weitgehend vorbereitet worden. Die Regierung hat ſich
zum Einſchreiten entſchloſſen, nachdem Donnerstag abend der Füh=
rer
der Sozialiſten, Vandervelde,, in einer Rundfunkanſprache
nochmals die Arbeiterſchaft aufgeputſcht und die Politik der Re=
gierung
aufs ſchärfſte angegriffen hatte.
Die Amſterdamer Polizei hat am Freitag in verſchiedenen
Teilen der Stadt eine Razzia gegen ausländiſche Kommuniſten
veranſtaltet. Dabei wurde wieder eine Anzahl ausländiſcher Kom=
muniſten
, von denen die meiſten aus Deutſchland ſtammen, feſt=
genommen
.
Die Arbeitsmarktlage in Frankreich hat die franzöſiſche Re=
gierung
zu einer Erſchwerung der Einreiſe ausländiſcher Arbeits=
kräfte
veranlaßt. Bevor ein Arbeitnehmer zum Zwecke der Ar=
beitsaufnahme
in Frankreich das Einreiſeviſum des zuſtändigen
franzöſiſchen Konſulats in Deutſchland beantragen kann, muß er
eine Arbeitserlaubnis beim franzöſiſchen Arbeitsminiſterium be=
antragt
und erhalten haben.
Zum erſtenmal erreichen die amtlich veröffentlichten Arbeits=
loſenziffern
in Frankreich beinahe die halbe Million, nämlich
genau 496 000. Das iſt gegenüber der letzten Januarwoche eine
Zunahme um 9500 und gegenüber dem gleichen Zeitraum des ver=
gangenen
Jahres eine Steigerung um über 150 000.
Die franzöſiſche Regierung hat in der Kammer einen Sieg er=
rungen
. Bei der Beſprechung der Arbeitsloſigkeit wurde gegenüber
dem kommuniſtiſchen, dem ſozialiſtiſchen und dem neuſozialiſtiſchen
Antrag ein Antrag von Regierungsabgeordneten mit 444 gegen
125 Stimmen angenommen, der der Regierung Flandin das Ver=
trauen
ausſpricht.
Bundesrat Schultheß, ſeit über 20 Jahren Leiter des ſchwei=
zeriſchen
Volkswirtſchafts=Departements, hat ſowohl an den Bun=
desrat
zu Händen der eidgenöſſiſchen Räte als auch an den Präſi=
denten
der Freiſinnig=Demokratiſchen Partei der Schweiz ſeinen
ſchon vor einiger Zeit angekündigten Rücktritt als Bundesrat
endgültig eingereicht.

zunächſt einmal einen genaueren Plan für die diplomatiſchen
Verhandlungen auszuarbeiten.
Der Berliner Berichterſtatter des Journal deutet in
Uebereinſtimmung mit anderen Blättern, die Tatſache, daß der
Reichsaußenminiſter den engliſchen und den franzöſiſchen Bot=
ſchafter
geſondert empfangen hat, dahin, daß Deutſchland
auf dieſe Weiſe abſichtlich habe unterſtreichen wollen, daß es
für kollektive Schritte, ſelbſt wenn es ſich um freund=
ſchaftliche
handele, keine große Vorljebe habe.
Der Figaro erklärt, die Denkſchrift ſei theoretiſch günſtig;
daß der engliſche Botſchafter zuerſt empfangen worden ſei, be=
deute
, daß man in Berlin der engliſchen Regierung eine Ver=
mittlerrolle
zuerkenne.
Die Aufnahme der deukſchen Ankwork in Ikalien.
DNB. Rom, 15. Februar.
Die Nachricht von der Ueberreichung der deutſchen Antwort
an England und Frankreich und die grundſätzliche Bereitſchaft
der Reichsregierung, in Beſprechungen über die im Londoner
Schluß=Communiqué enthaltenen Punkte einzutreten, wird in
italieniſchen politiſchen Kreiſen mit Genug=
tuung
begrüßt. Man vermeidet es jedoch, auf Einzelheiten
der vorliegenden Preſſeinformationen einzugehen und will erſt
den Wortlaut der Antwort der Reichsregierung kennen lernen.
Generaloberſt von Linſingens Dank

Der Kyffhäuſerbundesführer, Oberſt a. D. Reinhard, hat dem
Generaloberſt von Linſingen in einem Schreiben namens des
Kyffhäuſerbundes und im Auftrage des Offiziervereins und des
Reichsbundes 4. Gardiſten zum 85. Geburtstage herzliche Glück=
wünſche
übermittelt und dabei den aufrichtigen Dank zum Aus=
druck
gebracht für das den alten Soldaten ſtets entgegengebrachte
rege Intereſſe. Generaloberſt von Linſingen ſandte auf dieſes
Schreiben an Oberſt Reinhard folgendes Brieftelegramm:
Für die mir im Namen des Reichskriegerbundes Kyffhäu=
ſer
zu meinem 85. Geburtstage ausgeſprochenen Glückwünſche
danke ich Ihnen aufrichtig. Ich bitte, meinen Dank dafür den
alten Kriegern zu übermitteln. Die mir ſo zahlreich gerade
aus den Kreiſen der alten Krieger zugegangenen Zeichen treuer
Anhänglichkeit haben mir ſtets wieder die Erinnerung an die
unvergleichlichen Leiſtungen im Weltkriege wachgerufen.
In ſteter kameradſchaftlicher Verbundenheit
(gez.): Generaloberſt von Linſingen.

über ſich, von ſilberweißen Wolkenſchiffen durchzogen, und Nebel
des Nordens und Sonne des Südens hauchten den Leſer an.
Duft des Waldes und Harz der Bäume ſchmeckte man mit Zunge
und Naſe und wußte nicht warum und fragte nicht warum.
Später wußte man es, heute weiß man es. Weil es unſer
eigener, geliebter Danziger Wald, unſer Olivaer Wald war, der
ſeinen Duft, ſein Rauſchen, ſeinen Atem hinüberwehte in das
ſchöne alte Gutshaus Silberhammer, inmitten der Langfuhrer
Hügel, wo Eichendorff ſommers ſaß und an dieſem Buch ſchrieb.
Weil frühlingshaft jauchzendes junges Grün und des Herbſtes
roſtiges und buntes Laub eingefangen waren in die vielen
Seiten dieſes Buches, eingefangen auch die ewige Sehnſucht des
nordiſchen Menſchen und ſeine Trauer und Herbheit. Das war
es, dieſe Wege hier, über Höhen und Hügel, durch Wälder und
Wieſen, an rinnendem Bachgemurmel vorbei die war Eichen=
dorff
ſelbſt gegangen, vor einem dreiviertel Jahrhundert. Sein
wanderfroher Fuß hatte vielleicht gerade jene Stelle berührt, die
man vor einigen Tagen betreten. Und der Baum, unter dem
man geruht, war vielleicht dem Samen eines Baumes entſprun=
gen
, unter dem auch Eichendorff geraſtet und ſeiner Seele die
Schwingen gelöſt hatte. Daß ſie ihn hinübertrug in jene Domäne
dichteriſchen Schaffens, die den pflichttreuen Beamten, den tüch=
tigen
Regierungsrat vor dem Philiſtertum und dem allzu grauen
Alltag bewahrte, Oder: das iſt nun dieſes Lied Abſchied dieſes
O Täler weit, o Höhen Jedes Liebespärchen, das Sonntags
zweiſam nach Goldkrug wandert oder nach Freudental, ſummt
es vor ſich hin, wenn es bergab geht. Und jeder Männergeſang=
verein
fühlt ſich verpflichtet, es bei paſſender Gelegenheit aus
wogender Bruſt in die Natur hinausdröhnen zu laſſen, daß die
Eichhörnchen entſetzt wipfelwärts fliehen und der Specht peinlich
überraſcht in, ſeiner Klopfarbeit aufhört. Da denkt man denn,
das Lied müßte durch allzu geräuſchvollen Gebrauch endlich tot=
geſchlagen
und erledigt ſein. Dann aber) in einer ſtillen Abend=
ſtunde
, fällt es uns wieder einmal in die Hände, und wir ſingen
es nicht, nein wir ſprechen es vor uns hin mit flüſternden
Lippen, ganz leiſe, faſt wie ein Gebet. Und wiſſen nun wieder,
daß es nicht tot iſt und nicht ſterben kann, daß es ewig lebt,
wie die Natur, in die wir hinein geboren ſind, ewig iſt und
unſterblich. Dieſes grüne Zelt der Wälder, die unſere engere
Heimat in weitem Bogen umſchließen, dieſe Erde, die, Morgen=
nebel
dampfend, ſich dem Strahl der aus Meeresglaſt auf=
ſteigenden
Sonne beut. Und erſchütternd greift uns wieder ans
Herz die letzte Strophe, die Ahnung nahenden Abſchieds der
Vergänglichkeit aller Augenblicksluſt und der drohenden Fron
des Alltags.
Ja, ſo ſehr einen wir Eichendorff mit der Landſchaft, die
uns umgibt, daß es uns gar nichts ausmacht zu wiſſen: jenes

Samstag, 16. Februar 85

Deutſch=franzöſiſches Abkomme
über die Milchbelieferung des Saargebiete

EP. Paris, 15. Fel ar.
Von franzöſiſcher Seite iſt geſtern über den Staſ, der
deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen ein Komn (äaus
herausgegeben worden, in dem der Abſchluß eines erſt Ab=
kommens
über die Milcheinfuhr in das Saargebiet meteilt
wird.
Die Verhandlungen zwiſchen den beiden Ländern. Heißt
es in dieſer Mitteilung, hätten in erſter Linie zum
habt, daß nach dem 18. Februar, dem Tag der Verleg
Zollgrenze an die deutſch=franzöſiſche politiſche Grenze,
dem Saargebiet und den franzöſiſchen. Nachbargebiete keine
plötzliche Unterbrechung dieſer Beziehungen eintrete, 1½ den
Wirtſchaftsleben beider Länder ſchädlich ſein würde. Der kliche
Charakter der franzöſiſchen Milchlieferungen in das Sa gebiet
erfordere eine möglichſt ſchnelle Löſung. Dieſer Geſic Bunkt
in den Warenbeziehungen zwiſchen den beiden Länt ſei
durch ein erſtes Abkommen geregelt worden, das geſterr inter=
zeichnet
worden ſei. In dieſem Abkommen iſt die zollfr / Ein=
fuhr
der Milch nach dem Saargebiet gegen die Einfu Faar=
ländiſcher
Induſtrie=Erzeugniſſe nach Frankreich zu vermi ſertem
Zoll vorgeſehen. Dieſes vorläufige Abkommen habe ein Dauer
von vier Monaten und iſt im Geiſt der Entſchließt des
Völkerbundsrates vom 5. Dezember 1934 gehalten. Diem all=
gemeinen
Abkommen werde ein allgemeiner Vertrag foln, der
während des gleichen Zeitraumes den Austauſch von P dukten
vorſieht, die die Intereſſen des Saargebietes und Fre eichs
berühren.
Reine Ardeitginoglichken
für auswärkige Arbeiksloſe im Saargebi;
Der Reichskommiſſar für die Rückgliederung des Saar=
landes
, Abteilung Wirtſchaft, teilt mit:
Aus der Stadt Saarbrücken und aus anderen Stän des
Saarlandes wird gemeldet, daß aus verſchiedenen Gebißteilen
Deutſchlands Arbeitsloſe zureiſen in der Hoffnung, in Saar=
gebiet
Arbeit zu finden. Wir machen darauf aufmerkfe, daß
die Arbeitsloſigkeit im Saargebiet weit über dem utſchen
Durchſchnitt liegt und daß deshalb mit einer Unterbrine ig von
Arbeitskräften, die von auswärts zuwandern, unter ge keinen
Umſtänden zu rechnen iſt.

Admiral von Trokha
Ehrenführer der Marine=Hikler=Jugeni

DNB. Berlin, 15. Ffkuak.
Am Dienstag, den 19. Februar, wird der Reickuugende
führer Baldur v. Schirach den Führer des Reichsbund; deut=im
ſcher Seegeltung, Staatsrat Admiral von Trotha, di/Ehren=Mu
führerſchaft der Marine=Hitler=Jugend übertragen.
Die Feier die im Sitzungsfaal der Reichsjugen ährungin
ſtattfindet, erhält ihre beſondere Bedeutung durch die weſen=
heit
hoher Vertreter der Reichswarine, der Polizei ſd der n
Gliederungen der Bewegung. Ihre Teilnahme haben geſagt:
der Chef der Reichsmarineleitung, Admiral Raeder r Cheſ.
des Stabes der Marineleitung, Kapitän z. S. Denſch., ſdmira
Heuſinger von Waldegg und Kapitän z. S. Guſe in de
Neichsmarineleitung, der Polizeipräſident von Berlin,, ſomird
von Lebetzow, der Führer der SA=Gruppe Berlin=Braymnbur/
Obergruppenführer von Jagow, der Führer des Feldjäirkorp=
Oberführer Fritſch, ſowie hohe Vertreter der Partei nd de‟
Arbeitsdienſtes.
Mit dem Reichsjugendführer wird Admiral von Troth
das Spalier einer Ehrenformation der Marine=HJ, diipor de
Reichsjugendführung angetreten iſt, abſchreiten. Im tzungs
ſaal der Reichsjugendführung, der mit den Fahnen derfJ un.
der alten Kriegsflagge des Reiches geſchmückt iſt, überreſt dan
der Reichsjugendführer nach einer Anſprache Admiral Trot)
die Urkunde der Ehrenführerſchaft der Marine=Hitlerfugen)
Anſchließend ſpricht Admiral von Trotha.
*
Der Danziger Polizeipräſident hat das Danziger Ittrumt
organ die Danziger Volkszeitung verwarnt, da das Aitt wal=
rend
der Verbotszeit der ſozialdemokratiſchen Danziga/ Volks
ſtimme den Leſern dieſes Blattes zugeſtellt worden iſt. w Pol
zeipräſident weiſt darauf hin, daß er von dem an ſich rwirkte
Verbot der Danziger Volkszeitung nur mit Rückſicht ar den !
vorſtehenden Wahlkampf abgeſehen hat.
Nach einer Havasmeldung aus Genf iſt der Gener ſekret4
des Völkerbundes, Avenol, nach Paris abgereiſt, um nit 97z
franzöſiſchen Regierung über gewiſſe wichtige Fragen Fflung?
nehmen.

ſchöne, unvergängliche Lied iſt ja gar nicht hier e kanden?
Wurde viele Jahre vorher in ſeiner ſchleſiſchen Heimat edichte
So ſehr zählen wir Eichendorff zu den Unſrigen, da ſich di
Anſicht, Talmühle in Zoppot hänge irgendwie mit der omanz
vom zerbrochenen Ringlein zuſammen, nicht ausrotten / Bt. LI
gleich das Lied doch bewieſenermaßen im Anblick der Aſhle de.
Majorats Toſt in Schleſien entſtanden iſt, die heute ſoch 9
Eichendorffmühle heißt.
Das mögen wir wiſſen oder nicht wiſſen wa ſtut
Die wenigen Jahre, die Eichendorff innerhalb DanzigsMauel
gelebt hat, benutzen wir als Anrecht, ihn zu den Unigen
zählen. Hier, in der Langgaſſe, wo jetzt das Sternfeldſd W8d
haus ſich befindet, hat er gewohnt, in der Jopengaſſe and
der Brotbänkengaſſe, wo noch heute eine Gedenktafe für
zeugt. Dieſer ſchmalen Häuſer hohe Giebel traf ſein B
er bei ſinkendem Abend in die Dämmerung hinausblich
Meeres Rauſchen klang auch in ſeiner Seele nach, die Dam
ſo ſtille, verträumte, dem lauten Strom der Welt ſe ſtan
abgewandte Stadt bot dem Dichten und Denken des Ronnie
immer neue Nahrung und Süße.
Mit gutem Grunde hat daher die Stadt einen
dem neuen Höhenweg, der von Langfuhr nach Oliva fEl
Eichendorff benannt. Von dieſer Stelle aus, nahe den ſen
friedhof, ſchweift der Blick des Wanderers hinüber
Silberhammer, dem ehemaligen Gut der Grafen Dc ,
dieſer Stätte, die dem Dichter Ruhe und Frieden un die
häbige Breite ländlichen Lebens ſchenkte; nach dem al
hauſe, unter deſſen Dach der Daugenichts entſtand.
der Gebäudekomplex anderem traurigerem Behufe. Der
der die Menſchen ſo liebte, würde ſich darob nicht grär
Von hier aus unternahm Eichendorff ſommers fe
derungen. Und oft genug führten ſie nach Oliva,
Joſeph von Hohenzollern, der Fürſtbiſchof, dem ſtau*
Wanderer in ſeiner Abtei gaſtliche Aufnahme und

Zwiegeſpräch ſchenkte. An derſelben Stelle, im ſelben Re

leicht, in dem vor einiger Zeit das Landesmuſeum für.
Geſchichte in einer vorzüglichen Sonderausſtellung
Dichters gedachte. Denn Eichendorff lebt.

* Sokrales und ſein Zeitalter.
(Vortrag Prof. E. Horneffer.)
Im Rahmen ſeines philoſophiſchen Vortrags=3y
die großen Denker ſprach Profeſſor E. Horneffe
abend über Sokrates und ſein Zeitalter. W.
morgen an dieſer Stelle über den Vortrag berichten.

[ ][  ][ ]

Samstag, 16. Febru : 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 47 Seite 3

Dupuns uftättſck
Siete.
eines japaniſch=chineſiſch=mandſchuriſchen Blocks. China ſoll aus dem Völkerbund auskreten
und ſich unler Japans Obhut begeben.

Aſiakiſche Monroedokkrin.
Japan ſcheint jetzt an dem Punkt angekommen zu ſein, wo es
ſeine Eroberungen auf dem aſiatiſchen Feſtland durch die Grün=
dung
und Erweiterung des Staates Mandſchukuo zunächſt für ab=
ze
geſchloſſen hält. Territorial iſt Japan alſo ſarturiert. Es ſteht
nun vor der zweiten, mindeſtens ebenſo ſchweren Aufgabe, ſeine
3 neue Stellung machtpolitiſch zu untermauern. Das iſt gegen Ruß=
land
nur durch ſtarken Druck möglich und der Vertrag über die
ſüdmandſchuriſche Eiſenbahn iſt ein Beweis, daß Japan Rußland
gegenüber die ſtärkeren Trümpfe in der Hand hat. Allerdings
vermutlich nicht für immer. Der Augenblick des ruſſiſchen Gegen=
ſtoßes
wird kommen und darauf ſtellt Japan ſich ein.
Es ſucht ſich nun mit China zu verſtändigen. Das iſt pſycholo=
na
giſch ſehr ſchwer, nachdem aus dem chineſiſchen Staat das neue
n Kaiſerreich Mandſchukuo herausgeſchnitten iſt. Aber Japan wird
iger es doch wenigſtens verſuchen. Dazu wird jetzt offiziös ein Pro=
rot
gramm ſeiner künftigen Chinapolitik veröffent=
Grank licht. Es läuft auf eine Art aſiatiſche Monroedoktrin hinaus, aller=
dings
unter japaniſcher Führung. China ſoll Japans Vormacht
Tanerkennen, ſoll aus dem Völkerbund austreten und ſich unter die
javaniſche Ob ut begeben, um in einem japaniſch=chineſiſch= mand=
ſchuriſchen
Block mitzuarbeiten. Dazu will Japan das übriggeblie=
bene
China garantieren und ihm beim Wiederaufbau finanziell
Alek helfen, alſo durch Unterſtützung einer ſtarken Regierung den ewi=
gen
Bürgerkriegen und vor allen Dingen dem Banditenunweſen
ein Ende machen. Ein ſehr kluger Plan. Es fragt ſich
jädtt Rur, ob die Vorausſetzungen richtig ſind, von denen Tokio aus=
en
geht, ob einmal die Chineſen gewillt ſind, Mand=
ſchukuo
dauernd abzuſchreiben und ſich in die
nenin Rolle eines abhängigen japaniſchen Bundes=
megenoſſen
hineinzufinden.
Japan und die ruſſiſchen Flokken=Rüſtungen.
EP. London, 15. Februar.
Wie der marinetechniſche Mitarbeiter der Morning Poſt
heute meldet, hat Japan in den Flottenverhandlungen wiederholt
den Vorſchlag gemacht, Sowjetrußland zu der in dieſem Jahre
ſälligen Flottenkonferenz einzuladen. Dieſe Anregung habe je=
ſoch
bei den zuſtändigen Stellen keine Beachtung gefunden, weil
die Seemächte von der Vorausſetzung ausgingen, daß die ſowjet=
ſch
ruſſiſche Flotte keine wirkliche Rolle ſpiele. Nichtsdeſtoweniger
werde Japan an ſeiner Forderung feſthalten, denn es empfinde
die in Wladiwoſtok zuſammengezogenen Seeſtreitkräfte als eine
Bedrohung ſeiner Verbindungen mit dem aſiatiſchen Feſtland.
Man dürfe nicht überſehen, daß Sowjetrußland in ſeinen See=
rüſtungen
ſehr viel größere Fortſchritte gemacht habe, als gemein=
hin
angenommen werde. So werde in den offiziellen Angaben nur
ſo 16 ruſſiſchen Unterſebooten in Wladiwoſtok geſprochen, wäh=
ud
die Japaner und andere Beobachter darauf hingewieſen hät=
M daß Sowjetrußland bereits 50 Unterſeeboote in Wladiwoſtok
Ammengezogen habe und gegenwärtig noch mehr baue.
Scharfe abefſiniſche Erklärung

zur ikalieniſchen Mobiliſierung.

DNB. Rom, 15. Februar.
Im 27 Die hieſige abeſſiniſche Geſandtſchaft hat Freitag mittag
en dei ſe ſchriftliche Mitteilung an die Preſſe ergehen laſſen. Sie
erne ſklärt darin, Abeſſinien habe nach dem Zwiſchenfall von Ualual
ene Truppen im dortigen Grenzgebiet zuſammengezogen. Den
er ſoldaten ſei befohlen worden, jeden weiteren Zwiſchenfall zu
rmeiden. Dieſer Befehl ſei pünktlich eingehalten worden. Wei=
heißt
es dann wörtlich: Die Sicherheit von Italieniſch=
ge
dmali iſt durch Abeſſinien nicht bedroht worden. Die Mobil=
das
Bil ſchung von zwei italieniſchen Diviſionen iſt durch keine mili=
anziget
kiſche Maßnahme Abeſſiniens gerechtfertigt.
iniſt. 9. Die Nachricht von dieſer Mobilmachung iſt nicht derart die
ſich M Moſphäre des Vertrauens für eine zufriedenſtellende Fortfüh=
ſicht
W ug der gegenwärtigen Verhandlungen zur Bildung einer Ver=
Eichs= und Schiedskommiſſion zur Löſung der italieniſch= abeſſi=
ſchen
Streitfrage zu erhalten.
5ü. Eine Verlautbarung von italieniſcher Seite zu dieſer Mit=
Aung iſt im Laufe des Abends zu erwarten.

Keine Ankwork Italiens auf die abefſiniſche Erklärung
Zu der Erklärung wird von italieniſcher Seite mitgeteilt,
daß von italieniſcher Seite vorerſt dieſe Aeußerungen, in denen
angeblich verſucht wird, den von Italien bekanntgegebenen
Standpunkt zu widerlegen, nicht eingegangen werden wird. Die
maßgebenden, italieniſchen Stellen ſeien jedoch in der Lage,
nähere Mitteilungen über tatſächliche Zuſammenziehungen von
Truppen im Grenzgebiet von Ualual zu machen, falls die Er=
klärung
Abeſſiniens ein übermäßiges Echo im Ausland finden
ſollte.
Hihung des Großen Fasciſtenrakes.
EP. Rom, 15. Februar.
Der Große Fasciſtenrat hat in der Nacht vom Donnerstag
zum Freitag im Palazzo Venezia unter dem Vorſitz Muſſolinis
die erſte Sitzung ſeiner diesjährigen Winterſeſſion abgehalten.
An dieſer Sitzung nahmen mit Ausnahme der im Auslande
weilenden Senatoren de Bono, Marconi und des Marſchalls
Balbo alle Mitglieder teil. Die Sitzung dauerte drei Stunden.
Muſſolini erſtattete vor allem einen umfaſſenden Bericht über
die internationale Lage und die Italien beſonders intereſſieren=
den
Probleme. Ueber den mit lebhaftem Beifall aufgenommenen
Bericht entſpann ſich eine Debatte, an der ſich zahlreiche Mit=
glieder
des Rates beteiligten. Der Duce legte alsdann die Trag=
weite
und Gründe folgender internationaler Verträge dar, die
vom Großen Fasciſtenrat einſtimmig genehmigt wurden: Das
italieniſch=franzöſiſche Abkommen vom 7. Januar 1935 und das
italieniſch=engliſch=ägyptiſche Abkommen über die Grenzbeſtim=
mungen
zwiſchen Italieniſch=Somaliland und Kenya.
Milikäriſche Vorbereikungen
an der griechiſch=bulgariſchen Grenze.
EP. Athen, 15. Februar.
Geſtern fand zwiſchen dem Kriegsminiſter Kondylis und
dem Chef des griechiſchen Generalſtabes eine wichtige Be=
ſprechung
ſtatt, in der, wie die Blätter melden, die Maßnahmen
beſprochen wurden, die ſich an der griechiſch=bulgariſchen Grenze
infolge der militäriſchen Vorbereitungen Bulgariens als not=
wendig
erwieſen hätten. Den Blättern zufolge hat Bulgarien
ſeinerſeits die Grenze gegen Griechenland befeſtigt, und es be=
ſtehe
nun auch für Griechenland die Notwendigkeit, Grenzbe=
feſtigungen
durchzuführen.
Kriegsminiſter Kondylis erklärte vor der Preſſe, daß die
Regierung 1½ bis 2 Milliarden Drachmen für die Befeſtigungs=
arbeiten
an der griechiſch=bulgariſchen Grenze zur Verfügung
ſtellen werde. Es werde eine Kommiſſion aus Fachleuten gebil=
det
werden, die in kürzeſter Zeit die notwendigen Maßnahmen
feſtzuſetzen haben. Kondylis betonte den friedlichen und defen=
ſiven
Charakter dieſer Maßnahmen, fügte aber gleichzeitig hinzu,
daß die Integrität des griechiſchen Gebietes um jeden Preis
gewahrt werden müſſe. Der Miniſter erklärte zum Schluß, daß
es notwendig ſei, gewiſſen unzuverläſſigen Nachbarn gegenüber
auf der Hut zu ſein.
Maßregelung des griechiſchen Generalſtabschefs
wegen ſeiner Erklärungen über die Befeſtigung
der griechiſchen Grenze?
Die Erklärungen des griechiſchen Generalſtabschefs über die
Befeſtigung der griechiſchen Grenze gegenüber Bulgarien haben
offenſichtlich nicht die Billigung des Kabinetts gefunden. Zunächſt
hat der Kriegsminiſter eine Erklärung abgegeben, daß ſich die
geplanten Maßnahmen nicht gegen Bulgarien richteten. Ferner
wurde der griechiſche Geſandte in Sofia beauftragt, der bulgari=
ſchen
Regierung gegenüber eine beruhigende Erklärung abzu=
geben
. Schließlich hat der Miniſterpräſident dem Generalſtabs=
chef
ernſtlich nahe gelegt, in Zukunft derartige beunruhigende
Aeußerungen zu unterlaſſen. Im übrigen wird ſogar von einem
bevorſtehenden Rücktritt des Generalſtabschefs, geſprochen.

Aillon Theulee!
Zooerisäciieiſter Sulente.

Fine ganz ausgezeichnete deutſche Filmarbeit. Ein Kriminal=
m
: Gewiß, wenn man, da es ſich um Polizei= und Verbrecher=
m
handelt, und daß ſtarke Spannungsmomente den ganzen Ab=
uI
der Filmhandlung füllen, das Signum Kriminalfilm für
rechtigt hält. Aber den Drehbuchdichtern, die in dieſem Film
n gleichnamigen Roman von Hans Joachim Freiherrn
2n Reitzenſtein zugrunde legten, kam es wohl nicht darauf
beſtimmt nicht in erſter Linie, einen Kriminalfilm zu drehen.
2 iſt ein Film aus dem Leben. Aus dem bürgerlichen Leben,
S dem Leben eines preußiſchen Polizeibeamten. Er kann in
* Vergangenheit ſpielen und in der Gegenwart, und kann in
* Zukunft ſpielen. Immer waren und immer werden ſein
Elbiſche Polizeibeamte pflichtbewußt, gerade und aufrecht.
Imer aber werden ſie auch ſein Menſchen, und als ſolche nicht
ue menſchliche Schwächen und Stärken. Und wie die preußi=
en
, ſo überhaupt die deutſchen Polizeibeamten,
Oberwachtmeiſter Schwenke iſt einer dieſer vorbildlichen Be=
. Es ſei vorweg genommen, daß gerade das die Stärke des
Ius iſt. Es wird nichts idealiſiert. Nichts übertrieben in den
rdergrund geſtellt. Pflichterfüllung bis zum Letzten und
Enſch ſein auch im Beamtenrock iſt eine Selbſtverſtändlichkeit
ird als Selbſtverſtändlichkeit in dieſem Film gezeichnet.
Leben des Oberwachtmeiſters Schwenke, der beſte bürgerliche
c 2 dienſtliche Zeugniſſe hat, der bei Kameraden und Vorgeſetz=
Aeicherweiſe beliebt iſt, ſpielen drei, eigentlich vier Frauen
Dichal geſtaltende Rollen. Er iſt jung und darf ja auch als
geibeamter ein Herz haben. Er iſt ſo ein bißchen verliebt
De Beſitzerin einer Caféſtube, in die flotte Fanny Mehlmann,
e der er hin und wieder ſeinen Schoppen trinkt. Die Fanny
e ihn gerne haben. Da iſt aber noch Maria Schönborn,
leine Blumenverkäuferin, Verwandte eines Kameraden
Ougendgeſpielin. Auch die Maria möchte ihn gerne haben,
Senke hat noch nicht bemerkt, daß aus dem kleinen Mäd=
Wen
erwachſene Jungfrau wurde. Dann tritt plötzlich zu
Sen beiden die raſige Erna Zuwade, Stütze bei Bankier Wenk=
Frn
er lernt ſie in dienſtlichem Auftrag kennen, und dieſe
iche Bekanntſchaft führt zu einer ſtarken Liebe. Als letzte
ic vorübergehend und ohne Zuſammenhang mit einem
Severhältnis tritt die Gattin des Bankiers in ſeinen Ge=
7aes und beeinflußt nunmehr tief einſchneidend ſein Schick=
Dährend er nämlich Hausſuchung halten muß bei dem Ban=
r
Deviſenſchiebungen betrieben hat, ſteckt die Bankiers=
Done Abſicht das belaſtende Material in Oberwacht=
Eiſe Shwenkes Umhang.
e dieſer vier Frauen meint es irgendwie ungut mit dem
tiecien Schwenke. Die Zuwade aber iſt in den Händen eines
Lu ers dem Schwenke auf der Spur iſt. Sie wird als Opfer
Weers eines Tages aus dem Landwehrkanal gezogen, und

Schwenke ſucht nunmehr dienſtlich den Erpreſſer und wahrſchein=
lichen
Mörder. Wie das ſo kommt, im Kameradenkreis fallen
auch Aeußerungen wie, wenn ich den Kerl erwiſche uſw., und er
erwiſcht ihn. Erwiſcht ihn kurz nachdem dieſem Verbrecher von
einem Chauffeur bewußt und abſichtlich ein paar Rippen geknickt
wurden. Dieſer alſo gekennzeichnet, behauptet bei ſeiner Ver=
haftung
, er wäre von dem Oberwachtmeiſter getreten worden.

Der Schupo flirtet.
Guſtav Fröhlich und Sybille Schmitz in dem neuen Carl=
Froelich=Film der Europa Oberwachtmeiſter Schwenke‟.
Ein ſpannender Poliziſtenfilm aus dem alten Weſten
Berlins.
Das führt zur Diſziplinarunterſuchung, Suspendierung vom
Dienſt und Anklage. Im letzten Moment erſt gelingt es der
Maria, die Fanny Mehlmann, die Zeugin des Vorfalles war.
zur Ausſage bei Gericht zu veranlaſſen und damit den Wacht=
meiſter
zu retten. Er erkennt endlich, welche von den vier Frauen
ſein Schickſal iſt. Er wird freigeſprochen und tut, nachdem die
ſchweren Wochen überwunden, wieder gerade, aufrecht und pflicht=

Neue Grundſäke für die Kleinſiedlung.
DNB. Berlin, 15. Februar.
Reichsarbeitsminiſter Seldte empfing am Freitag Vertreter
der Tages= und Fachpreſſe, um ſie mit den neuen Grund=
ſätzen
für die Kleinſiedlung bekannt zu machen.
Die Maßnahmen, die er heute bekannt gebe, ſo ſagte er u. a.,
ſollten einen neuen Bauabſchnitt der Kleinſiedlung nach neuen
Grundſätzen einleiten.
Am wichtigſten ſei die ſogenannte Ablöſungsaktion.
Sie ſei geregelt in dem ſogenannten Ablöſungserlaß‟. Er ſolle
die Möglichkeit eröffnen, daß die beträchtlichen, bisher zur Förde=
rung
der Kleinſiedlung gewährten Reichsmittel rund 195 Mil=
lionen
RM. zu einem möglichſt großen Teile für neue Sied=
lungsvorhaben
nochmals nutzbar gemacht werden. Dies ſolle in
der Weiſe geſchehen, daß von den Verfahrensträgern nachträglich
eine Umfinanzierung der bisher errichteten Siedlungen in der
Weiſe vorgenommen werde, daß ſie die für beſtimmte Siedlungs=
vorhaben
gegebenen Reichsdarlehen ganz oder teilweiſe durch
Fremddarlehen (Ablöſungsdarlehen) erſetzten und die ſo freige=
wordenen
Reichsmittel für weitere Siedlungsvorhaben als nach=
ſtellige
hypothekariſch zu ſichernde Darlehen erneut zu verwenden.
Die Ablöſungsmaßnahme ſolle ergänzt werden durch eine
Reichsbürgſchaftsaktion für Kleinſiedlungen. Die neuen Beſtim=
mungen
darüber würden vorausſichtlich in der nächſten Woche
ebenfalls veröffentlicht werden.
Sodann gab der Miniſter noch weitere Einzelheiten der Neu=
regelung
bekannt. Hiernach ſeien künftig grundſätzlich alle ehr=
baren
, minderbemittelten deutſchen Volksgenoſſen als Siedler zu=
gelaſſen
, die ebenſo wie ihre Angehörigen national zuverläſſig,
raſſiſch wertvoll, geſund und erbgeſund ſind. Insbeſondere ſeien
alſo jetzt auch Vollbeſchäftigte ohne Rückſicht auf die Kinderzahl
bis zu einem Einkommen von 200 RM. monatlich einbezogen.
So ſei die Fortenwickelung der vorſtädtiſchen
Kleinſiedlung zur vollbeſchäftigten Siedlung, damit zur
Kleinſiedlung, und zwar zur Gemeinſchaftsſiedlung,
ſchlechthin vollzogen.
Weiter wies der Miniſter darauf hin, daß bei der Durchführung
wirtſchaftliche Geſichtspunkte entſcheidend zu berückſichtigen ſeien.
Zur Vermeidung von Fehlinveſtitionen ſei daher vorgeſchrie=
ben
, daß künftig neue Siedlungen nur mehr dort errichtet werden
dürften, wo die wirtſchaftliche Exiſtenz der Siedler dauernd ge=
ſichert
erſcheine.
Eine ſorgfältige Siedlerausleſe ſolle durch die Mitwirkung
der Heimſtättenämter ſichergeſtellt werden. Innerhalb des zugelaſ=
ſenen
Perſonenkreiſes ſollten Frontkämpfer und Kämpfer für die
nationale Ehebung, Opfer des Krieges, der nationalen Erhebung
und der nationalen Arbeit, in allen Fällen kinderreiche Familien,
bevorzugt berückſichtigt werden.
Um die Daſeinsgrundlage des einzelnen Siedlers unbedingt
zu ſichern, ſollten die Koſten der einzelnen Siedlerſtelle und die
danach ſich ergebende Geſamtbelaſtung der Siedler auch künftig ſo
gering wie nur irgend möglich gehalten werden. Der Siedler ſolle
über mindeſtens 1000 Quadratmeter Nutzland verfügen.
In der Frage der Finanzierung wolle die Reichs=
regierung
neue Wege gehen. Zwar wolle die Reichsregierung bei
der Finanzierung der Kleinſiedlung noch ſoweit wie möglich mit=
wirken
. Ziel ſei, die Weiterentwickelung, abgeſehen von einer
zweckvollen Leitung, allmählich der Wirtſchaft zu überlaſſen. Des=
halb
ſollten in Zukunft die Geſamtkoſten der Siedlerſtelle möglichſt
auf dem privaten Kapitalmarkt, durch private erſte und zweite
Hypotheken aufgebracht werden. Es ergehe daher der Appell an die
Finanzierungsinſtitute aller Art, Realkreditinſtitute, Sparkaſſen,
Lebensverſicherungsgeſellſchaften, Feuerverſicherungsgeſellſchaften
uſw., möglichſt große Mittel für die Zwecke der Kleinſiedlung her=
zugeben
. Die Siedler ſelbſt ſollten künftig mindeſtens 20 v. H. des
Bau= und Bodenwertes aufbringen. Insbeſondere dürfe auch von
der Induſtrie erwartet werden, daß ſie ſich künftig in großem Um=
fange
an der Finanzierung der Kleinſiedlung beteilige. Dies ſei
die beſte ſoziale Fürſorge, die der Betriebsführer ſeiner Gefolg=
ſchaft
angedeihen laſſen könne.
Die bevölkerungspolikiſche Auswirkung
des Reichserbhofgeſekzes.
Die Akademie für deutſches Recht teilt mit: Der Ausſchuß
für Erbhofrecht der Akademie für deutſches Recht tagte am 14.
Februar unter dem Vorſitz von Miniſterialrat Dr. Saure im
Preußenhaus. Es wurde die bevölkerungspolitiſche Auswirkung
des Reichserbhofgeſetzes und die damit zuſammenhängenden Fra=
gen
beſprochen.
Der Ausſchuß, an deſſen Sitzung u. a. die führenden Bevöl=
kerungspolitiker
teilnahmen, iſt ſich darüber einig, daß die zu=
nächſt
hier und da geäußerten bevölkerungspolitiſchen Bedenken
gegen das Reichserbhofgeſetz grundlos ſind, daß vielmehr im
Gegenteil das Reichserbhofgeſetz die Grundlage dazu bietet, daß
das Bauerntum durch eine möglichſt große Kinderzahl ſeine Ver=
pflichtung
zur Erhaltung der Nation erfüllt.

bewußt ſeinen Dienſt. Das iſt das Schickſal eines Polizei=
beamten
, Schickſalsgeſtaltung eines Menſchen, die wie kaum je in
einem anderen Film ſo wunderbar einfach und natürlich, ſo un=
theatraliſch
geſtaltet wird und dabei doch eine Filmhandlung von
unglaublich ſtarken Spannungsmomenten erſtehen läßt. Wir
wiederholen das Urteil der Einleitung: Eine glänzende, meiſter=
hafte
deutſche Filmarbeit.
Ganz ausgezeichnet verſtand auch die Spielleitung Carl
Froelich die Rollenbeſetzung: Guſtav Fröhlich darf den
Oberwachtmeiſter Schwenke zu ſeinen allerbeſten Filmleiſtungen
zählen. Marianne Hoppe iſt die ſchlichte, bürgerliche Maria
Schönborn. Sybille Schmitz die raſſige Erna Zuwade. Cläre
Fuchs die feſche Fanny Mehlmann und Emmy Sonnemann
die Bankiersgattin. Treffend ſind die Kameradentypen Schwen=
kes
, vor allem der Oberwachtmeiſter Wölfert Karl Danne=
manns
.

Schlöſſer, die im Monde liegen, pflegen ſich der Kamera
des ſenſationshungrigen Fotografen zu entziehen. Wenn jetzt
die neue linie in ihrem Faſchingsheft (Februar) eine An=
zahl
von ſolchen Mondſchlöſſern zeigt, ſo ſcheint zunächſt größtes
Mißtrauen gegen deren Echtheit geboten. Zu unrecht denn was
man zu ſehen bekommt, iſt zwar ſo fantaſtiſch, wie es nur auf
dem Monde vorſtellbar ſcheint, aber es handelt ſich trotzdem um
wirkliche irdiſche Schlöſſer, um Ausgeburten, der Fantaſie von
Millionären, die mit ihrem Geld nichts beſſeres anzufangen wuß=
ten
, als die Natur, die gewöhnliche billige Natur mit Bauten
und Einrichtungen von ausgeſuchteſter Originalität und Koſt=
ſpieligkeit
zu übertrumpfen. Dieſe höchſt amüſante, im Kern
aber ernſthafte Veröffentlichung bildet den Schlager der Faſchings=
linie‟. Drumherum findet man Ernſtes und Heiteres aus allen
Gebieten: Paul Fechters klugen Aufſatz über Danzig mit wunder=
vollen
Fotos: Peter Bamms witzige Sentenzen über das Seelen=
leben
des möblierten Herrn; eine originelle Anregung, anläßlich
der Berliner Ausſtellung. Das individuelle Auto zu ſchaffen
uſw. uſw.

* Hörnerklang der Frühe. Roman von Heinrich Zerkaulen.
(Hochwart Verlag Junker u. Co., Berlin=Steglitz.)
Ein gutes und ſtarkes Buch, das ſpät kommt, aber nicht zu
ſpät. Nie zu ſpät kommen kann, weil es immer wertvoll iſt, den
Generationen, die heute und morgen kommen, ins Gedächtnis zu
hämmern, was vor ihnen durchgelitten und durchgekämpft wer=
den
mußte, bis die Stunde der Freiheit von vielen mit Blut
und Leben erkämpft von Schmach und Not zur Wiedergeburt
des deutſchen Volkes ſchlug. Von den Vielen ſpricht der Roman,
die im Kriege ihre Pflicht erfüllten bis zum letzten und die dann
vergeſſen und verfolgt, geſchmäht und geſchändet wurden ſchier bis
zur Verzweiflung. Und die ſich durchrangen, durchkämpften,
durchlitten, wie im Felde! Bis ſie entweder den Sieg, den An=
bruch
der nationalen Wiedergeburt erlebten oder aber im
Glauben daran fielen! Von Menſchen, die ſchweren Weg gingen
und die Kraft dazu einzig ſchöpften aus dem unverſiegbaren Born
der Liebe zum Vaterland, zu Deutſchland!

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 47

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 16. Februa

HE-A0

Ihre Verlobung geben bekannt:
Lina Nicklas
Karl Bieger
16. Februar 1935
Grube Meſſel b. D.
Darmſiadf
Roßdörferſtr. 34

Dankſagung.

Anläßlich unſeres goldenen Hochzeitsfeſtes ſind
uns Glückwünſche und Spenden jeglicher Art
ſehr zahlreich dargebracht worden.
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
brachte uns in einem Schreiben mit herzlichen
Worten ſeine Glückwünſche zum Ausdruck.
Ebenſo der Heſſ. Staatsminiſter ſowie der Ober=
bürgermeiſter
der Stadt Darmſtadt, deren Ehren=
gaben
uns ſehr zu ſtatten kommen.
Der Geſangverein Konkordia erfreute uns
mit ſeinen Gaben und einer Lampion=Serenade.
Allen, allen ſagen wir hiermit tiefempfun=
denen
, herzlichen Dank für alle Güte, Liebe
und Spenden.
(1768
Georg Starck und Frau Katharina,
geb. Rödel, Frankfurterſtraße 5.

Ihre Vermählung geben bekannt
Torwalt Carlsen
Ursula Carlsen-Pabst
Darmstadt
Nassau (Lahn)
Schloß
Trauung: Samstag, den 16. Februar, 13 Uhr i. d. Petruskirche.

Frau Eliſabethe Weſp
Weiterſtadt, Heinrichſtraße 7
feiert am Sonntag, den 17. Februar 1935
in voller Rüſtigkeit und Geſundheit ihrens
73. Geburtstag, wozu wir herzlich gratulieren.

Nach langem, ſchweren Leiden verſchſed heute mittag mein
lieber, herzensguter Mann, unſer treuſorgender Vater und
Großvater
Herr Chriſtian Adam Eauerwein
Poſtagent und Gemeinderechner i. R.
im Alter von 67 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Kath. Sauerwein, geb. Appel.
Altheim, den 15. Februar 1935.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 17. Februar 1935,
nachmittags 3½ Uhr ſtatt.

Zeine Maß=
ſchneiderei

fertigt Anzüge
Mk. 25.. Zwei
Anprob. Andern
u. Wenden bil=
ligſt
. Angeb. u.
5. 61 Geſchäftsſt.

H

Männlich.

Tätigkeit wieder aufgenommen:

Graphologin

Re4
jann
Frau
Schriftsachverständige
Sandstraße 8
(1481b
Mitglied des Reichsverb. beeld. Sachverständiger

Die neueſten
Karneval=
Schlager
in Schallplatten
eingetroffen
ſchon v. 1.50
Koffer=Apparate
in großer Auswahl
von 30. an
Electrola=Zäger
Georgenſtr. 11
Ruf 2579.
Reparaturen.

Holksempfänger
V. E. 301 W.
bel Barzahlung . . . 76.00
oder.
Anzahlung . . . . . 7.25
monatliche Rate . . 4.40

Ludwigsplatz Nr. 3

Lungenverschleimung
Asthma, hartnäckiger Husten, Luft-
röhrenkatarrh
, Keuchhusten, Bron-
chialkatarrh
, lindert und beeinflußt
günstig seit25 Jahr. d.schleimlösende

Dellheims

Brust- u. Lungentee

1.19 In allen Apotheken er
hältl., bestimmt Bessunger Apothek
und Löwen-Apotheke.
(T40

Das gute und
natürl. Blutrei=
nigungsmittel

Elekkrolon
(Tropenpflanze
glänzd. bewährt
b. Nier.=,Darm=,
Magen= und
Zuckerkrankheit.
Packg. 1 Mk.
Rieth, Alsbach a.
d. B. Verkaufsſt.
u. Vertreter geſ.
Privat= Auto=
vermietg
., 4= u.
5=Sitz., bill. Auch
a. Selbſtf. Auto=
Anton, Mühlſtr.
23. Tel. 2362. (a

Einige
junge Leghorn
zu verkaufen.
Ries.
Ballonplatz 4.

Kaufe
Volksempfänger
oder and. gutes
Gerät geg. bar.
Ang. unt. G. 36
Geſchäftsſtelle.

Zu verkaufen:
1 neuer Frack=
anzug
, 1 Heckel=
Oboe. 1 Gitarre;
1 Telefunken=
Batt.=Empfänger
(3 Röhren) ſow.
große Muſik=
Bibliothek.
Sämtl. Wagner=
Opern, Klavier=
Auszüge m. Text
und and. mehr.
Anzuſeh. täglich
von ½23 Uhr
Gutenbergſtr

Frauenmantel,
neu, ſchwarz
Stuhlſchlitten,
3flam. Gasherd,
70 cm. lang.
Stiftsſtraße 10.

Große Auswahl
modernſter
Fahrräder
ſchon ab 35
(Gütting
2

Viktoriaſtr. 42,
part., verkauft:
2 Küchenſchrke.,
Küchentiſch.
Kraus= Waſch=
maſch
., Spiegel,
Marmorwaſcht.,
Wäſche, ſchwarze
Polſtermöbel.
komplettes Me=
tallbett
.

Weg. Auflöſung
des Haushaltes
verkaufe:
Eßzimmer,
Herrenzimmer,
Schlafzimmer,
Fremdenzimmer,
Küche, Haush.=
Gegenſtände all.
Art. Gutenberg=
ſtraße
14, II, ab
2 Uhr nachmitt.

Hohner=
Handharmonika
faſt neu, mit 35
Noten u. Stän=
der
für 70 Mk.
zu verkaufen.
Nied.=Ramſtadt,
Ob.=Ramſtädter
Straße 56.

gehen Sie nicht aus
ohne eine Taschenflasche
241a)
besonders starkes‟
Kölnisches Wasser
I.Oualität 90 vol.% von 10Pfg. an
Parfümerie
Elsabethenstraße Nr.9 DH. Frank

Männan übnn 40
berlangen frei und unverbindlich Proſpekt über
Kolan=Gigant das vortreffliche, unſchäd iche
Mittel, (Keine Pillen.) Es wirkt unmittelbar nach
Gebrauch und macht Sie geiſtig u. körperlich auf=
fallend
friſch und leiſtungsfähig für Arbeit und
Beruf. Sie werden ſich wieder jung fühlen, wie
in Ihrer beſten Zeit. Der Erfolg wird Sie über=
raſchen
! Probepackung für 1 Monat ausreichend
RM. 1.50 in Marken franto, oder Nachnahme
zuzügl. 28 Pf. Verſand=Speſen durch die Fa.
Wilhelm Diebold, Stutt art N 139, Königſtr. 16.
Meine Garantie: Zurücknahme der angebrochenen
Packung bei Nichterfolg.
(I1766

Bücher-
ſchrank

Eiche, faſt neu,
78 . Büfett 65
. Kommode 22
. Trumeaux=
ſpiegel
28 .
Nähtiſchchen 10
, Schrank, lack.,
1,70 breit, 25
abzugeben.
E. Wagner,
Karlsſtraße 41.

Schreibmaſchine,
Adler 7. in beſt.
Zuſtand, billigſt.
Ang. unt. F. 238
Geſchäftsſtelle.
Hundert
faſt neue Stühle
zu verkauf. Näh
Viktoriaſtr. 72.
bei Beier.

Oa
Faltwagen
Rlappwagen
AIA
on E

Wer
bietet Leicht=
kriegsbeſchädigt
.,
49 Jahre alt,
Fachmann, er=
lernt
. Geſchäfts=
mann
, 2. Jahre
erwerbslos in=
folge
Krankheit,
einen
Vertrau.=Poſten
in Geſchäft oder
Betrieb b. ſchrift=
lichen
und and.
Arbeiten?
Zuſchr. erbet. u.
G. 71 Geſchſt.
Junger,
kräftiger Mann
ſucht Arbeit
gleich welch. Art,
da Mutter Wit=
we
. Arbeitsdſt.=
Paß u. Landhel=
ferbrief
vorhan=
den
. Ang. unt.
G. 45 Geſchäftsſt.
Weiblich.
Baldige Beſchäf=
tigung
dch. Füh=
rung
eines frau=
enloſen
, beſſeren
Haushalts oder
ſonſtig, beſſeren
Geſchafts= oder
Privathaushalt
ſucht alleinſtehd.
tüchtige Frau,
34 Jahre. Ang.
u. G. 19 Gſch. (b
Fleißiges,
ehrlich. Mädchen
ſucht Stelle bis
nach d. Spülen.
Zeugniſſe vorhd.
Ang. unt. G. 58
Geſchäftsſtelle.
Tüchtiges
Mädchen ſucht
Stellung, am
liebſten bei all. Dame
oder ält. Ehe=
paar
, evtl. nur
tagsüber. Ang.
u. G. 69 Geſchſt.
21jähriges
Mädchen, das
t. Stellung war,
im Kochen und
Nähen erfahren,
ſucht b. 1. März
Stelle.
Angebote unter
G. 67 Geſchſt.

Dentsche Ballon-Meisterschaf
Darmstadt 1935
Durchgeführt von der Flieger-Ortsgru
Darmstadt der Fliegerlandesgruppe
Südwest des D. L. V.
Welche Veranslallungen besnche i ?
Am Samstag, den 16. Februar 1935
Um 15 Uhr: Union-Theater
Sonder-Film: Abel mit der Mundharmo fa
Eintrittspreise 0.70, 0.90, 1.10, 1.30, 1.50 k.
Um 20 Uhr: Begrüßungsabend
in der geheizten städtischen Festhalle. Offi lle
Begrüßung. Segelflugzeugtaufe durch den Ern
Reichsstatthalter
Bunter Abend
Eintritt: 0.50 Mk. für Erwachsene und 0.30 k
für Erwerbslose einschl. TANZ.
Vorverkaufsstellen: Verkehrs-Buro, Rh-
kunst
, Peter-Gemeinder-Straße, Zigarren us
Meder, Parfümerie Müller am Weißen Im.
Am Sonntag, den 17. Februar 1935
Um 10 Uhrr Start zum Kinderballon-Wettbewerb. Prei fr
den Ballon 20 Pfg. Wertvolle Preise. 8i
13 Uhr keine Eintrittsgebühr.
Um 11 Uhr: Union-Theater
Sonder-Film: Abel mit der Mundharmi ka
Eintrittspreise siehe oben.
Um 15 Uhr Start der 20 Ballole
um die deutsche Freiballon-MeisterscIft.
Eintrittspreis ab 13 Uhr: 0.30 Mk. fürEr-
wachsene
, 0.10 Mk. für Erwerbslose u. Kiſer.
O Postballonkarten mit Freimarke auf dem Atz
erhältlich.
O Unterhaltungskonzert der Landespolizeikt elle
unter Leitung des Obermusikmeisters BTku.
O D.L.. V.-Mitglieder Eintritt 0.10 Mk. Eir ing
nur durch die Mittelschneise.

(TV

Radie?
von Radio-Pfeiffer
Mühlstr. 18, Tel. 2078
Bequeme Teilzahlungen! a0s0e

Schneiderin,
ſchick arbeitend,
ſofort geſucht.
Frankfurter=
ſtraße
38, II.
Dienſtmädchen
tüchtig, ehrlich, in
kleinen Haushalt
ſofort oder zum 1.
März geſucht.
Muſikh. Cruſius
Eliſabethen=, Ecke
Luiſenſtraße
Für 1. März
ſuche ich ein

Größeres Induſtrieunternehmen
ſucht zu Oſtern
kafm. Sehtling
Schubildung Primareife.
Bewerbungen mit Lebens=
lauf
unter G. 51 an die
Geſchſt. ds. Bl. 4757

Führende
Krankenverſicherung
ſucht bei hohen Proviſionen u.
feſten Spefenſätzen
Vertreter
Angebote mit Angaben über
Tätigkeit der letzten drei Jahre
unt. F. 234 Geſchäftsſt. (1749

Werbeltg

geſucht für bekannte ſbchen=
und Rundfunkzeitſchriif Ang.,
auch über Perſönlichke erbet.
anHugo Kreiſcher, Zeitt riften=
Vertrieb, Mainz=Weifſſu.

auch für 2 Herren geeignet.
Altes, gut eingeführtes Eiſen= und
Baumaterialiengeſchäftm tgroßem
Kundenſtamm zu verpachten evtl.
zu verkaufen. (Mindeſtkapital 1500
Mr.) Ang. u. F. 249 Geſchäftsſtelle.

Zu haben in den nac Fehend
Drogerien: Adler-Drogee Anfcih.
Fischer, Frankfurterss/ 12
und Rheinstraße 12½, Fiedri
Schaefer, Ludwigspl.7. heilge
Löwen-Drogerie Th. Füche
Darmstädterstraße 31. ſerstad
Hirsch-Drogerie Philipp-fsenbac)
Griesheim: Centr-/Drogel
Phil. Engel K. Groß; mstad
Adler-Drogerie C. D. mtz ju
Pfungstadt: G. His, Eh
städterstraße 32.

Photo
(Zeiß=Ikon).
6X9, Compur,
Teſſar 4,5, dop=
pelt
. Bodenaus=
zug
, 3 Zuſatzlin=
ſen
, in beſt. Zu=
ſtand
, 55.. An=
geb
. G. 46 Gſch

Gebrauchter
klein. Herd bil=
lig
zu verkauf.
Ludwigsplatz 2,
Arnheiter.

Guterhaltener
Kinderwagen
bill. zu verkauf
Soderſtr. 45, III

Stabil. Herren
u. Damenfahrrad
bill. abzugeb. (e
Eliſabethenſtr. 35

Weißes Kinder
bett zu verkauf
Kiesſtraße 21,
Hths., r., part.

Gebr. (TV.577
Schreib=
maſchinen

mit Garantie
billigſt zu verkf.
Leonh. Luß
22 Rheinſtr. 22
Fernſpr. 3409.

Mädchen
für mein. Haus=
halt
. Garten=
kenntniſſe
erw. (b
Frau Rodenhäu=
ſer
, O.=Ramſtadt,
Nd. Ramſt. Str. 18
Ehrliches
Mädch. bis nach
dem Spülen ge=
ſucht
. Nachzufr.
Samst. ab 3 Uhr
Ernſt=Ludwig=
Straße 12, III.
Fleißiges
ehrliches Mäd=
chen
z. 1. März
als Aushilfe ge=
ſucht
. Angeb. u.
G. 82 Geſchſt.
Ordentliche
Lauffrau oder
Mädchen von 9
Uhr bis nach d.
Spülen geſucht.
Angebote unter
G. 85 Geſchſt.

0 U
Dir Uatsse Srrsstt iim Sansndan
Mard ur amr Otbuit Hrauders kaun!
Den ſchönen Bauernſpruch: Nimmt der März den Pflug
beim Sterz iſt’s alleweil ein ſchlechter Scherz! den kennt
wohl jeder Landmann, das ſchließt aber nicht aus, ſchon
beizeiten nach dem Rechten zu ſehen, um im Frühjahr ge=
wappnet
zu ſein. Unſere Kleinen Anzeigen vermitteln
Angebot und Nachfrage für Tiere und landwirtſchaftliche
Geräte jeder Art.

Vo Beuafnerl
für neuartige, vornehme Werbung geſucht.
Vorzuſtellen Montag 1012 Uhr, Grüner
Weg 31 bei Berberich.

Großes deutsches Unternehmen
sucht
für den Außendienst je eine geeignete
Kraft
für die Kreise Darmstadt, Beusheim. Dieburg,
Erbach.
Energische, an zielbewußtes Arbeiten gewöhnte
Werber (innen)
finden hier eine gute Verdienstmöglichkeit.
Sofortige Provisionszahlung. Bei Bewährung
erfolgt Anstellung mit festen Bezügen. (I1761
Angeb. und. B. 3378 an Annoncen renz, Mainz.

Hehriüder Roeder-Akliengesellsolift.

inladung
zur ordentlichen Generalversammliig.
Gemäß 8 15 Abs. 1 und 2 unserer Satzungen lad /wir
die Aktionäre unserer Gesellschaft zu der am
Freitag, den 8. März 1935, vormittags 11 UN
im Sitzungssaal der Gesellschaft in Darmstadt stattfine ſden
16. ordentlichen Generalversamming
ein.
Tagesordnung:
I. Vorlegung des Geschäftsberichtes.
2. Beschlußfassung über den Jahresabschluß
Vertellung des Reingewinnes.
3. Entlastung des Vorstandes und des Aufsicht
4. Wahlen zum Autsichtsrat.
5. Wahl eines Wirtschaftsprüfers für das Gesſfté
jahr 1935.
Zur Teilnahme an der Generalversammlung eindiM.
5 16 unserer Satzungen diejenigen Aktionäre bereV
welche ihre Aktien ohne Gewinnanteil- und Erneuch8
scheine spätestens am 5. März 1935 bei der Gesell!4
der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft
Darmstadt, der Deutschen Bank und Disconto-Gesel
Filiale Frankfurt a. Main, einer Effektengirobank 0
einem deutschen Notar hinterlegt haben. Der Nachwe/
rechtzeitigen und noch andauernden Hinterlegung
testens bei Beginn der Generalversammlung beizub
Im Falle der Hinterlegung der Aktien bei
deufschen Notar ist die Bescheinigung des Notars ü*
erfolgte Hinterlegung in Urschrift oder in begleil*
Abschrift spätestens am 6. März 1935 bei der Gesé
einzureichen.

Darmstadt, den 14. Februar 1935.

1755)

Der Vorstatz
Phil. Roede

[ ][  ][ ]

gamstag, 16. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 47 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 16. Februar 1935

Me
UI

ion
ernel

Berliner Heſſen=Abend.
neichsſtakthaller Sprenger bei den Berliner Heſſen.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die Landsmannſchaft der in Berlin lebenden Heſſen hatte
m Donnerstag ein geſelliges Beiſammenſein, zu dem völlig uner=
martet
und überraſchend der Reichsſtatthalter Sprenger erſchienen
war. Verſprochen hatte er wiederholt, den Berliner Heſſen einen
geſuch abzuſtatten, doch ſtets hinderte ihn die auf ſeinen Schultern
chende Arbeitslaſt daran, ſeine Abſicht zu verwirklichen. Jetzt
endlich konnte er ihnen in der Reichshauptſtadt die Freude be=
reiten
, einen Abend in ihrer Mitte zu verbringen. Sein Erſchei=
nen
erregte um ſo größere Aufmerkſamkeit, als er offenbar erſt
im letzten Augenblick Gelegenheit gefunden hatte, den Heſſenabend
zu beſuchen.
Oberfinanzrat Schäfer von der heſſiſchen Regierung in
Berlin der gleichzeitig auch der Führer der Landsmannſhaft iſt,
begrüßte mit herzlichen, lebhaften Beifall auslöſenden Worten den
hohen Gaſt. Er würdigte bei dieſer Gelegenheit die Verdienſte
des Reichsſtatthalters während der nationalen Revolution und
im Zuge des Neuaufbaues des nationalſozialiſtiſchen Staates.
Reichsſtatthalter Sprenger dankte, für die freundliche Be=
grüßung
. Er ſprach dann über die Volkstumsarbeit, über die
Liebe zur Heimaterde im Zuſammenhang mit dem Weſen und
den Zielen des Nationalſozialismus. Sein Vortrag löſte ſtarken
Beifall aus. Im Anſchluß daran wurde ein fröhliches Programm

Der heſiſche Skaatsminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Beſtellt wurden am 11. Februar 1935: zu kommiſſariſchen
Bürgermeiſtern: Heinrich Dingeldein in Groß=Bieberau, Kr.
Dieburg; Wilhelm Sattler in Siedelsbrunn, Kr. Heppenheim;
ſum kommiſſariſchen Beigeordneten: Philipp Correll in Erbes=
Büdesheim, Kr. Alzey,
Gedenkfeier für den Präſidenten des Evangeliſchen Bundes.
D. Hermann Kremers. Am 20. Dezember 1934 verſchied in Bonn
der Präſident des Evangeliſchen Bundes und Führer ſeines Rhei=
niſchen
Hauptvereins, D. Hermann Kremers, eine der markanteſten
Perſönlichkeiten des rheiniſchen Proteſtantismus des letzten Jahr=
gunderts
. Die Evangeliſchen unſerer Stadt vorab die Mitglieder
des Gvangeliſchen Bundes, ſind zu einer ſchlichten Gedenkfeier ein=
geladen
, die am kommenden Sonntag abend 20 Uhr in der Stadt=
welle
ſein wird. Dabei wird Landeskirchenrat a. D. D. Waitz
über Hermann Kremers als Deutſcher und der Landesverbands=
ihrer
Dr Bergér über Hermann Kremers als Leiter des Evan=
zeliſchen
Bundes ſprechen. Dazu wird er ſelbſt in ſeinen Schriften
züdringlich zu Worte kommen.
Heſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS

Anf. 19.30, Ende nach 22,00 Uhr. Miete E. 16 Vorſt.
nste
16. Febr. Der Graf von Luxemburg. Preiſe 0.705.50 .

iſtehr

Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr.
4. Vorſtellung.
Deutſche Bühne, Volksmiete.
Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM.
Die drei Eisbären.

Anfang 20.10 Uhr, Ende 22.30 Uhr Kraft durch
Febr. Freude (geſchloſſene Vorſtellung). Tosca.

Febr.

Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr. Deutſche Bühne K
(12, Vorſt.) Kinderreiche Mütter (Nr. 151200).
Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM.

merstag, Anfang 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. Miete C 18.
21. Febr. Der Graf von Luxemburg. Preiſe: 0,705,50 RM.

AFebr.

Anfang 19.30, Ende 22.00 Uhr. Deutſche Bühne 0
(11. Vorxſt.), Kinderreiche Mütter (Nr. 201300).
Prinzeſſin Turandot. Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM.

onnt
AFebr.

Anfang 17.30 Uhr. Ende 22.00 Uhr. Miete R:17.
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung: Triſtan
Preiſe: 0,70 bis 5,50 RM.
und Jſolde.

KLEINES HAUS

amstag,
16.7

febr.

onnt
Febr.

Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr.
Deutſche Bühne M, 9. Vorſtellung. Gruppe I und II.
Iphigenie auf Tauris, v. Goethe. Pr. 0.703.80 .
Anfang 19.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr Außer Miete.
Der Datterich. Preiſe: 0,50, 1.00 und 1,50 RM.

AFebr.

Anfang 20.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr.
Veranſtaltung Darmſtädter Gymnaſtikſchulen zugun=
ſten
des Winterhilfswerks: Gymnaſtik und Tanz.
Preiſe: 0.30 bis 1,50 RM.

enstag
19. Febr.

Ranerstag,
21. Febr.

WFebr.

Anfang 20.00 Uhr. Ende gegen 22.15 Uhr. Deutſche
Bühne M, 9 Vorſtellung (Gruppe 3 und 4), Kin=
derreiche
Mütter (Nr. 1150).
Iphigenie auf Tauris. Preiſe: 0,70 bis 3,80 RM.
Anfang 20.00 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Zuſatz=
miete
V (11. Vorſtellung). Zumerſten Male:
Opfergang, Schauſpiel von Felix Lützkendorf.
Preiſe: 0.70 bis 3,80 RM.

10

Anfang 19.30 Uhr Ende nach 21.30 Uhr.
Deutſche Bühne, Jugendring I (geſchloſſene Vorſt.).
Iphigenie auf Tauris.

mst

iscte
*

Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 00 Uhr. Zuſatzmiete I
23. Febr. (8. Vorſtellung). Die Entführung aus dem Serail.
Preiſe: 0,80 bis 4,50 RM.
nntag
Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 21.30 Uhr. Kraft
* Febr. durch Freude (geſchl. Vorſt.). Iphigenie auf Tauris.
WVorbereitung: Agnes Bernauer, Trauerſpiel von Fried=
Debbel; Kaukaſiſche Komödie, Oper von Otto Martiſch;
* loſefslegende, Ballett von Richard Strauß.
Deſſiſches Landestheater. Heute abend iſt im Großen Haus
Deſiſchen Landestheaters die Premiere von Lehars Operette
EI Graf von Luxemburg, die mit ihren weltberühmt gewor=
*eI Melodien der Karnevalszeit im Landestheater ihr Recht
Een ſol. Die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Franz Her=
2 die ſzeniſche Leitung Rudolf Weisker vom Staatstheater
Sdden, der auch in der Rolle des Fürſten Baſil auf Anſtellung
* Rudolf Weisker iſt dem Darmſtädter Publikum bereits
Einer früheren Tätigkeit am Landestheater bekannt. Die
Fartien ſpielen im übrigen Hedy Brozewſki, Erna v. Georgi.
4 Jaggbs, Bernd Aldenhoff und Heins Weihmann. Die Lei=
* Der Tänze hat Alice Zickler. Für das Bühnenbild zeichnet
Niedl verantwortlich. Im Kleinen Haus des Landes=
.7 geht heute abend wieder Goethes Schauſpiel Iphigenie
auris in der erfolgreichen Neuinſzenierung von General=
ant
Everth in Szene. Die Darſteller ſind Ruth Trumpp,
2 2Tamp, Jochen Poelzig, Carl Raddatz und Hannes Stelzer.
D
ker Schauſpiel des Heſſiſchen Landestheaters bereitet zurzeit
el. 5 Leitung von Heinz Stieda die Erſtaufführung des Schau=
wiergang von Felix Lützgendorf vor.

Morgen erſte Deutſche Freiballon=Meiſterſchaft.

20 Ballone Märtenl in Barntftadt.
Morgen Nachmittag 15 Uhr beginnt der Start zur Deutſchen
Freiballon=Meiſterſchaft. 20 Ballone werden ſich im Abſtand von
je 5 Minuten in die Luft erheben. Die Beteiligung einer ſo gro=
ßen
Anzahl von Ballonen erhebt die Darmſtädter Veranſtaltung
zur größten ihrer Art. Die Bedeutung wird ſchon durch die Be=
grüßungsworte
hervorgehoben, die eingegangen ſind. So
ſchreibt z. B.:
Reichsluftfahrtminiſter Hermann Göring,
Schirmherr der Veranſtaltung:
Auch in einer Zeit, in der motoriſche Kraft den Pulsſchlag
der Luftfahrt entſcheidend beſtimmt, darf dasjenige Gebiet, in dem
zuerſt den Menſchen die Eroberung der Luft gelang, nicht vergeſ=
ſen
werden. Der Freiballon hat ſeine Bedeutung als Gerät für
ſportliche und wiſſenſchaftliche Zwecke behalten und ſogar jüngſt
wieder mehrfach bewieſen. Wettbewerbe ſind fördernde Elemente
aller techniſchen Entwicklung. Darum wünſche ich auch der Deut=
ſchen
Freiballon=Meiſterſchaft 1935, die diesmal von dem ſchönen
Heſſenland ausgeht, vollen Erfolg.
Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger.
Vorſitzender des Ehrenpräſidiums, fordert auf:
Deutſche Volksgenoſſen! Darmſtadt wird in den Tagen des
16. und 17. Februar 1935 Gegenſtand der Aufmerkſamkeit aller
luftſportlichen Kreiſe der Welt ſein.
Starten doch an dieſem Tage nicht weniger als 17 Ballone
um die Deutſche Freiballon=Meiſterſchaft, die gleichzeitig mit dem
Ausſcheidungsrennen für den Gordon=Bennett=Preis verbun=
den
iſt.
Der Wettbewerb iſt einer der größten, die jemals ſtattgefun=
den
haben.
Es iſt an Euch, deutſche Volksgenoſſen, der Veranſtaltung durch
zahlreichen Beſuch ein würdiges Gepräge zu geben. Die Deutſe
Freiballon=Meiſterſchaft des Jahres 1935, die erſte in Deutſchland
überhaupt, muß zu einer gewältigen Kundgebung für die Idee
des deutſchen Flugſportes werden. Sie dient in hervorragendem
Maße dazu, das deutſche Volk für den Flugſport zu begeiſtern.
Der Oberbürgermeiſter der Landeshauptſtadt Darmſtadt.
Wamboldt.
begrüßt die Ballonführer:
Ich begrüße freudig die Abhaltung der Deutſchen Freiballon=
Meiſterſchaft 1935 in Darmſtadt. Iſt doch hierin eine bedeutſame
Unterſtreichung der Ueberlieferung unſerer Stadt als Hort des
Flugſportweſens zu erblicken.
Fliegerkommandant Schädel,
Führer der Fliegerlandesgruppe 7 (Südweſt).
ſchreibt:
17 Ballone ſtarten zum ſportlichen Kampf um den Titel eines
deutſchen Freiballon=Meiſters und kämpfen um die Ehre Deutſch=
lands
im internationalen Gordon=Bennett=Rennen vertreten zu
dürfen. Nur dem wird dieſe Ehre zuteil, der die aus Mut. Willen
und Können entſtandene größte Leiſtung vollbringt.
Der Start der Freiballone findet auf dem Kleinen Kavallerie=
Exerzierplatz hinter der Dragoner=Kaſerne ſtatt. (Weder auf dem
Griesheimer Flugplatz, noch dem Weiterſtädter Exerzierplatz, und
auch nicht auf dem früheren Flugplatz am Böllenfalltor!)
Automobile, Motorräder und Fahrräder können an der Feſt=
halle
parken. Es ſei nochmals auf die Veranſtaltung des Bun=
ten
Abends, heute, Samstag, abends 8 Uhr. in der ſtädtiſchen
Feſthalle hingewieſen. Das Programm iſt außerordentlich vielſei=
tig
. Die Feſthalle iſt geheizt. Am Sonntag vormittag 10 Uhr be=
ginnt
der Start des Kinderballon=Wettbewerbs. Hierbei iſt zu
empfehlen, daß die an die Ballons angehängte Poſtkarte mit einer
3=Pfg.=Freimarke verſehen wird, damit dem Rückſender neben ſei=
ner
Arbeit nicht noch Unkoſten entſtehen.

Zur erſten Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaft iſt noch zu be=
merken
: Für die unter der Schirmherrſchaft von Reichsluftfahrt=
miniſter
Göring ſtehende erſte Deutſche Freiballon= Meiſter=
ſchaft
, die mit dem Meldeergebnis von insgeſamt 17 Wettbewerb=
Ballons und 3 außer Konkurrenz ſtartenden Poſtballons bisher
von keinem Freiballon=Wettbewerb im In= und Auslande erreicht
worden iſt, wurde Darmſtadt als Startplatz auserſehen. Die
Freude darüber iſt natürlich in Darmſtadt groß, denn über das
Soortliche hinaus blickt die Bevölkerung des geſamten Rhein=
Main=Gebietes dem Sonntag als bedeutendem, ſehenswerten Er=
eignis
entgegen.
Man hat den Feſttag in wirkſamer Werbung unterbaut.
Einem Empfang der Teilnehmer und Gäſte im Alten Palais
durch Reichsſtatthalter Sprenger folgt ein Begrüßungsabend
in der Feſthalle, bei dem 3 Segelflugzeuge auf die Namen
Sprenger, W. Merck und Groenhoff getauft werden. Die
Landesbibliothek zeigt alte Kupferſtiche aus der Frühzeit des Bal=
lonſports
Ende des 18. Jahrhunderts, in den Kinos weiſt noch
einmal Abel mit der Mundharmonika auf Reiz und Tücken
einer Freiballonfahrt hin. Am Sonntag morgen bildet ein Kin=
derballon
=Wettbewerb den Auftakt, inzwiſchen häufen ſich in den
Briefkäſten die Feſtpoſtkarten, die von den Poſtballons, wer weiß
wohin, getragen werden.
Unter den Preiſen ſind ein von Reichsſtatthalter Sprenger
geſtifteter Elfenbeinpokal, ein Meiſterwerk Odenwälder Schnitz=
kunſt
, und der Wanderpokal des Geh. Rats W. v. Opel vielbe=
ſtaunte
Prunkſtücke. Der diesjährige Freiballonmeiſter erhält
außerdem den Ehrenpreis des Reichsminiſters Göring. Als wei=
tere
Preiſe winken: eine goldene Uhr des ſtaatlichen Turn= und
Sportamtes eine Aufſatzuhr des Heſſ. Staatsminiſters und eine
von Altmeiſter Kröh gemalte Bergſtraßenlandſchaft als Preis der
Stadt Darmſtadt.
Der Start beginnt, wie bereits oben mitgeteilt, um 15 Uhr.
Zur Erringung des Meiſtertitels iſt die Zurücklegung
einer Mindeſtſtrecke von 750 Kilometer, oder bei Windſtille ein
20ſtündiger Aufenthalt in der Luft nötig. Der Sieger im Darm=
ſtädter
Wettbewerb nimmt als deutſcher Meiſter am diesjährigen
internationalen Gordon=Bennett=Rennen in Warſchau teil. Da
Ballone zweier Größenklaſſen (1680 und 2200 Kubikmeter) an dem
Wettbewerb teilnehmen, verſucht man, die Chance der größerem
durch einen unantaſtbaren Handicap=Ballaſt den kleineren gleich=
zuſtellen
. Unter den Teilnehmern befinden ſich vier, die ſchon auf
Gordon=Bennett=Flügen Erfahrungen ſammeln konnten: Deku=
Darmſtadt (Ballon Wilh. v. Opel), Pröbſting (Ballon Eſſen 2),
Dr. Burghard (Ballon Ernſt Brandenburg) und Götze jr. (Ballon
Deutſchland).
Regelung des Kraftwagenverkehrs.
Die Polizeidirektion hat zur Regelung des Kraftwagenver=
kehrs
anläßlich der Austragung der Deutſchen Freiballon= Meiſter=
ſchaft
für Sonntag, den 17. 2. 35, folgende Anordnung getroffen:
1. Die beiden Fahrwege dicht öſtlich und weſtlich des Eiſenbahn=
einſchnitts
zwiſchen Griesheimer Landſtraße und Holzhofallee
werden für jeden Fahrzeugverkehr geſperrt.
2. Alle Fahrzeuge, die von der Griesheimer Landſtraße und
Rheinſtraße kommen, dürfen nur an der Feſthalle ihre Zu=
fahrt
nehmen. Daſelbſt auf dem Ererzierplatz weſtlich der
Feſthalle befindet ſich der öffentliche Parkplatz.
3. Die Mittelſchneiſe von der Griesheimer Landſtraße bis zum
Kavallerie=Exerzierplatz darf nur von Fahrzeugen benutzt wer=
den
, deren Führer ſich im Beſitze eines beſonderen Ausweiſes
der Organiſationsleitung befinden.
4. Die Holzhofallee wird ab 13 Uhr bis zur Beendigung der
Veranſtaltung zur Einbahnſtraße in Richtung von der Hin=
denburgſtraße
bis zur Eiſenbahnbrücke und damit nur für die
Anfahrt von Fahrzeugen beſtimmt. Die Stadtſchneiſe
(Schepp=Allee) wird für die gleiche Zeit zur Einbahnſtraße in
umgekehrter Richtung, d. h. von der Eiſenbahnbrücke bis zum
Groß=Gerauer Weg, und damit für die Abfahrt der Wagen
beſtimmt.

* Morgen Einkopf=Sonnkag!
Morgen werden wir wieder einmal Eintopfgericht eſſen. Da
gibts keinen, der abſeits ſteht; jeder weiß, daß das eine Angele=
genheit
des ganzen Volkes iſt. Und jeder bringt gerne, dieſes
Opfer im Gedanken an die Volksgenoſſen, die noch Not und Hun=
Was Daersparst
durch Eintopfkost

Mit. Februac

gegen hunger-
gegen
Frost!
ger leiden. Zu einer großen Volksgemeinſchaft ſind wir dann
morgen zuſammengeſchloſſen; zu einer Gemeinſchaft in welcher
diejenigen, die genug und mehr als genug haben, mit denen tei=
len
, denen es am Nötigſten mangelt. In dieſem Sinne wird
jeder morgen freudig und nach beſten Kräften ein Opfer bringen.
Nimmer müde werden,
Spende jar ods Byb. Aeis Barmftadt!
Konto Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
Konto Nr. 3500 bei der Dresdener Bank und
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.
Muſikaliſche Feierſtunde in der Stadtmiſſion. Die Mit=
glieder
und Freunde der hieſigen Stadtmiſſion werden darauf
aufmerkſam gemacht, daß am kommenden Sonntag, dem 17. Febr.,
nachmittags, im großen Stadtmiſſionsſaal eine muſikaliſche Feier=
ſtunde
gehalten wird. Außer Darbietungen des Poſaunenchors
von Mozart, Bach und Händel wird ein Trio von Flöte, Horn
und Harmonium die Zuhörer erfreuen. Bibliſche Anſprache Herr
Bringmann. Der Eintritt iſt frei für jedermann.

Haupkverſammlung des Kriegervereins Haſſia.
Im Reſtaurant Bürgerhof fand die diesjährige Hauptver=
ſammlung
des Vereins ſtatt. Der Vereinsführer, Landeskirchen=
rat
Dr. Berck, konnte außer den zahlreich erſchienenen Kame=
raden
die Vertreter des Landesverbandes Kurpfalz. die Kame=
raden
Lindenſtruth und Eidenmüller, begrüßen. Im
laufenden Jahre wurden 12 Kameraden zur großen Armee ab=
gerufen
. Ihrer, ſowie des heimgegangenen Generalfeldmarſchalls
von Hindenburg gedachte er in ehrender Weiſe. 2 Kameraden
wurden für 60jährige, 10 für 40jährige und 12 für 25jährige
Mitgliedſchaft geehrt. Auch der Schützengruppe, die in dieſem
Jahre verſchiedentlich ſiegreich geweſen war, gedachte er in loben=
den
Worten und überreichte Ehrenmünze und Diplom. Seinen
weiteren Ausführungen legte er die Worte des Freiheitshelden
Ernſt Moritz Arndt zugrunde, der vor 75 Jahren lebte, der
kämpfte für Volk und Staat, für ein Reich und einen Gott. Er
ſtreifte die großen Erfolge im Dritten Reich mit dem Bekennt=
nis
daß die Vereine des Kyffhäuſerbundes treu hinter ihrem
Führer Adolf Hitler ſtehen. Aus dem von dem Schriftführer,
Kameraden Hummel, vorgetragenen Jahresbericht, war die
rege Tätigkeit des Vereins zu entnehmen, insbeſondere, daß ſich
die Mitgliederzahl im laufenden Jahre um über 100 Kameraden
vermehrt hat. Der vom Schatzmeiſter, Kameraden Hallſtein.
vorgetragene Kaſſenbericht ergab, daß ohne Beitragserhöhung ein
kleiner Ueberſchuß erzielt wurde. Ueber die SA.=Reſ. 2 ſprach
der Sturmführer Kamerad Pul Unter Worten des Dankes
an ſeine Mitarbeiter ſchloß der Vereinsführer die in kamerad=
ſchaftlicher
Form verlaufene Verſammlung.

Der Mitbegründer der Turngemeinde Beſſungen K. F.
Bender 85 Jahre alt. Am heutigen Tage begeht unſer allver=
ehrtes
Ehrenmitglied und Mitbegründer der Turngemeinde
Beſſungen 1865 e. V. Turner Karl Friedrich Bender, Beſſun
ger Straße 47, in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 85. Ge
burtstag. Karl Fr. Bender iſt weit über unſere engere Heima
durch ſeine treuen Verdienſte zum Wohle der edlen Jahnſchen
Turnſache bekannt. Mit 14 Jahren war er bei der Gründuns
der Turngemeinde als Zögling in die Reihen der Turnmann=
ſchaft
eingetreten. Bald konnte er ſchon als hervorragender Turn=
Zögling die Wettkämpfe der damaligen Zeit beſtreiten und mit
einem achtbaren Siege von jedem Kampf zurückkehren Jahr=
zehntelang
war er in den Reihen der Turnmannſchaft tätig.
Durch ſeine hervorragenden Verdienſte, die er ſich als aktiver
Turner erwarb, wurde er im Jahre 1874 zum erſten Schriftwart
der Turngemeinde berufen. 1880 übernahm; er das Rechneramt
und 1889 wurde er zum 2. Vorſitzenden gewählt. Von 1891. bis
1928 gehörte er den verſchiedenſten Ausſchüſſen an. Ein ganz be
ſonderes Verdienſt hat ſich K. F. Bender in den Jahren 189
bis 1900 erworben. Er war ein großer Streiter für den Bau
unſerer heutigen Beſſunger Turnhalle. Durch ſeine über ſechs
Jahrzehnte lange Tätigkeit für die Idee unſeres Altmeiſters
Jahn konnte er ſämtliche Auszeichnungen der Turngemeinde
Beſſungen erhalten und wurde auf Grund ſeiner hervorragenden
Verdienſte im Jahre 1919 zum Ehrenmitglied ernannt. Den Kreis=
ehrenbrief
und die Nadel hierzu, ſowie die höchſte Auszeichnung,
die die Deutſche Turnerſchaft, den Ehrenbrief der Deutſchen Tur=
nerſchaft
, zu vergeben hat, nennt er ſein eigen.
Sozialismus der Tat im NSLB. Der Gauobmann des
NSOB., Pg. Ringshauſen, Darmſtadt, hat eine Staffelung
der monatlichen Beiträge angeordnet, wonach Mitglieder des
NSLB. mit 4 unverſorgten Kindern in Zukunft nur noch die
Hälfte des Beitrages bezahlen. Bei 5 und mehr Kindern wer=
den
nur ,50 RM. entrichtet. Dieſe finanzielle Entlaſtung der
Kinderreichen liegt ganz im Sinne nationalſozialiſtiſcher Bevölke=
rungspolitik
.

RM OIS

[ ][  ][ ]

Aus der KSBab.

Kreisſchulungsamt. Heute findet im Hanſa=Hotel, Rhein=
ſtraße
, um 19.30 Uhr, eine Sitzung der Ortsgruppen= und Zellen=
ſchulungsobleute
des Kreiſes Darmſtadt, ſowie aller Schulungs=
beauftragten
der HJ., DAF., NS. Frontkämpferbund und Amt
für Beamte ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt erforder=
lich
. Mit dieſer Sitzung iſt ein Sonderlehrgang verbunden. Es
ſpricht Pg. Dr. Dorner. Bei dieſer Gelegenheit wird auf die
Begleichung der Rückſtände der Reichsſchulungsbriefe hingewieſen.
Weitere Schulungsabende werden in der Sitzung bekanntgegeben.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Mitte. Am kommenden
Sonntag findet die Sammlung des Monats Februar für das
Eintopfgericht ſtatt. Wir bitten alle ſeitherigen Helfer und Hel=
ferinnen
(Amtswalter der NSV., Frauenſchaft, BDM. uſw.), ſich
an dieſem Tage vormittags 8.30 Uhr auf der Geſchäftsſtelle,
Landgraf=Georgſtraße 64, einzufinden
NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Maintor IV. Der Frauen=
ſchaftsabend
der Ortsgruppe Maintor findet Montag, 18. Febr.,
abends 8 Uhr, in der Gaſtſtätte Gutenberg ſtatt.
Ortsgruppe Weiterſtadt Oeffentliche Verſammlung. Heute
abend 8.15 Uhr hält die Ortsgruppe der NSDAP. Weiterſtadt
im Gaſthaus Zur ſchönen Ausſicht eine öffentliche Verſammlung
ab. Es ſpricht Pg. Eiſentraut. Hierzu ſind alle Gliederun=
gen
der Partei und die geſamte Einwohnerſchaft eingeladen. Die
Vereinsvorſitzenden werden gehalten, ihre Mitglieder zu dem Be=
ſuch
der Verſammlung anzuhalten.

Untergruppe IIa (Martinsviertel).
An alle Blockwarte, Hauswarte und deren Stellvertreter
ſowie an alle Bewohner des Martinsviertels! Am Samstag,
16. Februar, abends 8 Uhr, findet im großen Saale der Krone‟
(Schuſtergaſſe) ein Kameradſchaftsabend ſtatt, zu dem wir Sie
alle höflichſt einladen und mit Ihrem Erſcheinen beſtimmt rechnen.
Eintritt iſt frei.
(gez.) Mühlum, Untergruppenführer.

Techniſche Notkhilſe.

Wochen=Dienſtplan:
Samstag, den 16. 2., 14,45 Uhr: Antreten der Uniformierten
vor der Feſthalle.
Montag, den 18. 2., 19.45 Uhr: Abteilung Luftſchutz= und Tech=
niſcher
Dienſt im Marſtall. 20 Uhr: Spielmannszug im
Marſtall. 21.30 Uhr: Schwimmen für alle Abteilungen.
Donnerstag, 21. 2., 19 Uhr: Führerbeſprechung. 20 Uhr:
Luftſchutz= und Techniſcher Dienſt, Hermannſchule, Karlſtraße.
Inſtandſetzungsdienſt Marſtall.
gez. Kochhafen. Ortsführer.

Seuerderämnpfang und Laftſwau.
Sonderlehrgang der Freiwilligen Fenerwehr,
Kreis Darmſtadt.
In den Räumen der Luftſchutzſchule Darmſtadt, Rheinſtr. 75,
fand in den Tagen vom 11.13. Februar ein Sonderlehrgang für
Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehren des Kreiſes Darm=
ſtadt
über Feuerbekämpfung und Luftſchutz unter Leitung von
Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger und Schulungsleiter
Nothnagel=Griesheim ſtatt.
Von allen Kreisgemeinden nahmen insgeſamt 85 Feuerwehr=
leute
teil
In Anweſenheit des Dezernenten für das Feuerlöſchweſen im
Kreiſe Darmſtadt, Regierungsrat Schäfer vom Kreisamt
Darmſtadt, wurde der Lehrgang durch Kreisfuerwehrinſpektor
Karpfinger eröffnet, der auf die Bedeutung des Lehrganges
hinwies. Schulungsleiter Nothnagei ſprach über die Wich=
tigkeit
von Gas= und Rauchſchutzgeräten. Regierungsrat Schäfer
brachte die Notwendigkeit des Wiſſens über Feuer= und Luftſchutz
ſehr treffend durch einige Zahlen zur Geltung. Er führte u. a.
aus, daß jährlich für über 500 Millionen RM. Sachwerte ver=
brennen
und etwa 1700 Menſchen jährlich den Flammen zum
Opfer fallen.
Hierauf wurde in den eigentlichen Lehrgang eingetreten.
Ueber die Entwicklung des Feuerlöſchweſens, die Brandurſachen,
Brandbekämpfung, die Verſchiedenartigkeit der Brandbekämpfung
bei Keller=, Treppenhaus=, Dachſtuhl=, Schornſtein=, Fabrik=,
Wald= und ſonſtigen Bränden ſprach Kreisfeuerwehrinſpektor
Karpfinger. Die Grundtypen der Atemſchutzgeräte: Maske,
Friſchluft= und Sauerſtoffgerät, behandelte mit Lichtbildern und
praktiſchen Vorführungen Bezirksgruppenführer Velte jun.
Hieran ſchloß ſich Schulungsleiter Nothnagel über Verpaſſen
der Masken, Dichtungsprüfung und Atmungsübungen. Er ſprach
weiter über die moderne Luftwaffe, ihre Angriffsmittel und deren
Anwendung. Dr. Seidel, der Leiter der Luftſchutzſchule, ſprach
über chemiſche Kampfſtoffe, Oberreviſor Schneidmüller von
der Brandverſicherungskammer über Saug=, Druck= und Motor=
ſpritzen
.
Am zweiten Tag behandelte zunächſt ſehr ausführlich und
verſtändlich Polizeioberſt a. D. Schröder den Werdegang und
die Organiſation des Luftſchutzes. Sanitätskolonnenführer
Griesheimer ſprach über die erſte Hilfe. Kreisfeuerwehr=
inſpektor
Leichter=Neu=Iſenburg erläuterte die Handhabung
und Awwendung von Kleinlöſchgeräten (verſchiedene Handfeuer=
löſcher
) und ſprach über Bekleidung, Ausrüſtung, Dienſt und
Uebungsvorſchriften.
Anſchließend zeigte Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger
praktiſche Uebungen hierzu in den verſchiedenſten Rettungsgeräten
wie Leitern, Sprungtuch, Rettungsſack Hakenleitern uſw.
Die Teilnehmer marſchierten hierauf zu der Fa. E. Merck,
wo unter Führung der Herren Ober=Ing. Adrian und Dipl.=
Ingenieur Bäumler die Luftſchutzeinrichtungen die Fabrik=
feuerwehr
mit ihren modernen Geräten ſowie die Sanitätswache
beſichtigt wurden. Den Teilnehmern wurde die neue Motorſpritze
der Firma Merck vorgeführt, die in ihrer beſonderen Ausrüſtung
wohl die einzige ihrer Art in ganz Mitteldeutſchland ſein dürfte.
Dieſe Motorſpritze ermöglicht das Löſchen mit Kohlenſäure (Schnee),
Luftſchaum und Waſſer. Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger
ſprach nach der über zweiſtündigen Führung der Firma für das
ſchon in ſo häufigem Maße gezeigte Entgegenkommen durch Vor=
führungen
oder Zurverfügungſtellung von Geräten herzlichen
Dank aus, ebenſo den Herren Adrian und Bäumler für die ſach=
kundige
Führung.
Ueber die Verordnung über Lagerung und Aufbewahrung
von feuergefährlichen Flüſſigkeiten, über die weſentlichen Bau=
konſtruktionen
und deren Verhalten bei Bränden (feuerhemmende
und feuerbeſtändige Bauweiſe) ſowie über techniſche Neuerungen
auf dem Gebiete des Feuerlöſchweſens ſprach Branddirektor
Witzler, der im Anſchluß mit der Kleinmotorſpritze das Komet=
luftſchaumrohr
und den Schaumgenerator praktiſch vorführte.
Nach praktiſchen Uebungen ſprach Polizeikommiſſar Lauk=
hart
über Feuerwehr und behördlichen Luftſchutz ſowie über
Flugmelde= und Flugwarndienſt in ſehr eingehender Weiſe. Nach=
dem
Oberbrandmeiſter Schneidmüller die Behandlung der
Schläuche in trefflicher Weiſe geſchildert hatte, ſchloß nach einer
Ausſprache, an der ſich auch Regierungsrat Schäfer beteiligte,
Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger mit Dankesworten für
das Ausharren bei den großen Anforderungen, die an die Teil=
nehmer
geſtellt wurden, mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den
Führer den Lehrgang.
Denke daran,
daß Du eine nakionale Berpflichkung haft
u. Mitglied des Reichsluftſchukbundes werden mußt!
Willy Reichert im Orpheum! Der in ganz Deutſchland
beliebte ſchwäbiſche Meiſter=Humoriſt Willy Reichert gibt
morgen Sonntag ſowie Montag im Orpheum mit ſeinem
hervorragenden Künſtler=Enſemble ein kurzes Gaſtſpiel. Wer
Tränen lachen will, beſuche dieſes luſtige, bunte und reichhaltige
Reichert=Gaſtſpiel!

Die deutſcheArbeitsfront

Haupkausſchuß für Berufserziehung
jetzt Berufsgruppenamt der Deutſchen Arbeitsfronk.
Im Einvernehmen mit dem Präſidenten des Rhein= Maini=
ſchen
Induſtrie= und Handelstages, Profeſſor Dr. Carl Lüer,
änderte der im Dezember 1933 vom Bezirkswalter der DAF., Pg.
Willi Becker, und Profeſſor Dr. Lüer gemeinſam unter der Lei=
tung
von Profeſſor Dipl.=Ing. Richard Botſch eingeſetzte Haupt=
ausſchuß
für Berufserziehung beim Rhein=Mainiſchen Induſtrie=
und Handelstag, Sitz Frankfurt a. M. ab 1. Februar ds. Js.
ſeinen Namen. Der Hauptausſchuß trägt von dieſem Tage an
die Bezeichnung:
Die Deutſche Arbeitsfront.
Abteilung des Berufsgruppenamtes Gau Heſſen=Naſſau.
Sitz beim Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstag.
In dem neuen Namen des Hauptausſchuſſes kommt die im
letzten Jahre im Reiche vollzogene Entwicklung zum Ausdruck.

Durch die Verordnung des Führers über die DAF. vom 24. Okt.
1934 muß das Durcheinander und die Mannigfaltigkeit der Ver=
gangenheit
auch auf dem Gebiete der beruflichen Schu=
lung
einer klaren Führung nach nationalſozialiſtiſchen Grund=
ſätzen
durch eine Parteigliederung weichen. Danach mußte auch
im Gau Heſſen=Naſſau die geſamte Berufserziehungsarbeit
dem berufenen Leiter des Berufsgruppenamtes der DAF.. Gau
Heſſen=Naſſau, Pg. Richard Stein, unterſtellt werden. Da
jedoch jegliche Berufserziehung ohne den Einfluß auf eine ordent=
liche
Geſtaltung der Lehrlingsausbildung, ohne Einfluß auf die
Meiſter= und Betriebslehre auf unſicheren Grundlagen ruht, kann
Berufserziehungsarbeit immer nur in engſter Verbindung mit
der Wirtſchaft geleiſtet werden.
Um in der Berufserziehung eine einheitliche Führung und
Planung, ſowie eine enge Gemeinſchaftsarbeit mit der Wirtſchaft
zu gewährleiſten, dient der Perſonal= und Sachapparat des
Hauptausſchuſſes für Berufserziehung der Einrichtung einer
Abteilung des Berufsgruppenamtes der DAF. mit dem Sitz beim
Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Handelstag in der Frankfurter
Kammer. Die Leitung dieſer Abteilung übernimmt im Auftrage
des Leiters des Berufsgruppenamtes Gau Heſſen=Naſſau, der Pg.
Walter Dettmer.
Im Zuſammenhang mit der Einreihung des Hauptausſchuſſes
in das Berufsgruppenamt hat Profeſſor Dipl.=Ing. Botſch ſein
Amt als Leiter des Hauptausſchuſſes zur Verfügung geſtellt und
den Reichs= und Preußiſchen Miniſter für Wiſſenſchaft. Erziehung
und Volksbildung um ſeine Wiederverwendung im Staatsdienſt
gebeten. Demgemäß kehrt Profeſſor Dipl.=Ing. Botſch ſchon in
dieſen Tagen wieder in den Staatsdienſt zurück. Der Führung
des Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebiets aber liegt es am Her=
zen
Profeſſor Dipl.=Ing. Botſch für ſeine überaus tatkräftige,
nationalſozialiſtiſchen Gedanken folgende Aufbauarbeit in der
Berufserziehung aufs wärmſte zu danken.
Dieſe Abteilung des Berufsgruppenamtes wird alle vom
Hauptausſchuß für Berufserziehung begonnenen Arbeiten ohne
jede Unterbrechung fortführen. Insbeſondere werden die vom
Hauptausſchuß mit allen beteiligten Inſtanzen bereits durchbera=
tenen
Lehrverträge, Lehrlingsrollen, Ausbildungsrichtlinien und
Lehrlingsüberwachungsſtellen ſofort im geſamten Wirtſchaftsgebiet
eingeführt. In unveränderter Fortführung der Zielſetzungen des
Hauptausſchuſſes wird es Aufgabe dieſer Abteilung des Berufs=
gruppenamtes
ſein, in engſter Zuſammenarbeit auch mit dem
Handwerk für alle Induſtriezweige die Möglichkeit zum Ab=
legen
von Geſellen= und Meiſterprüfungen zu ſchaf=
fen
, um damit auch in der Induſtrie den Aufſtieg tüchtiger
Facharbeiter aller Art zu gewährleiſten und ſo auch hier den Auf=
ſtieg
nach dem nationalſozialiſtiſchen Leiſtungsprinzip ſicherzu=
ſtellen
.
Der Präſident des Rhein=Mainiſchen Induſtrie= und Han=
delstages
. Profeſſor Dr. Carl Lüer, hat gleichzeitig alle Kam=
mern
und deren Bezirksſtellen angewieſen, alle Berufserziehungs=
fragen
, einſchließlich Lehrvertragsweſen, Lehrlingsausbildung und
Prüfungsweſen, nur nach vorheriger Beratung mit und unter der

Führung dieſer Abteilung des Berufsgruppenamtes zu
Auch alle Fragen, die die Zuſammenarbeit der Wirtſcha mit
beruflichen und ſachlichen Schulen berühren, ſind mit dieſer btei=
lung
zu klären. Nur durch eine ſolche Gemeinſchaftsarbe von
DAF. und Wirtſchaft wird die Arbeitsgeſinnung, der
Nationalſozialismus von jedem Schaffenden verlangt, i dem
jungen Nachwuchs des deutſchen Arbeitertums feſt veranke
Der Aufruf iſt unterzeichnet von dem Präſidenten des ſein=
Mainiſchen Induſtrie= und Handelstages, dem Bezirkswal der
DAF. Bezirk Heſſen, und dem Leiter des Berufsgruppe mtes
der DAF., Gau Heſſen=Naſſau.
N5. Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
Gaſtſpiel der Münchener Heimatſpiele. Die München /I
matſpiele, welche ſchon ſeit Wochen erfolgreich in der bpinz
Starkenburg gaſtieren, veranſtalten am Freitag 22. Febr.,
abends 8.15 Uhr, im Orpheum ein Gaſtſpiel, wobei der o rbay=
riſche
Bauernſchwank Die drei Dorfheiligen aufgeführ wird.
Der Kartenverkauf beginnt ab Montag, 18. d. M. Karternr 30,
50 und 70 Pfg. in der Geſchäftsſtelle Kraft durch Freude /Bis=
marckſtraße
19, ſowie bei ſämtlichen Orts= und Betriebsarten
des Kreiſes Darmſtadt.
Wir erinnern nochmals daran, daß in der gleichen G ) äfts=
ſtelle
Karten zu dem anläßlich des Freiballon=Wit be=
werbs
heute abend in der Feſthalle ſtattfindenden Begr ungs=
abend
zum Vorzugspreis von 30 Pfg. zu haben ſind.

Samstag, den 16. Februar:

Babenhauſen: Heiterer Abend von Harry Coblers luſtiger ſühne,
Saal Heß. Eintritt 50 Pfg.
Ueberau=Dieburg: Volkstum=Abend, beſtritten durch die Taien=
ſpielſchar
des Kreiſes Dieburg, unter Leitung vonreis=
volkstumwart
Pg. Lortz. Saal: Röder. Eintritt / Pfg.
Groß=Hauſen / Bensheim: Theaterabend. Eintritt 30 Pf
Neuſtadt / Erbach: Volkskunſtabend.
Babenhauſen Dieburg: Heiterer Abend mit Harry Coble/fluſti=
ger
Bühne. Saal: Heß. Eintritt 50 Pfg.
Eberſtadt=Darmſtadt. Koſtum= und Trachtenfeſt mit Tam) Ein=
tritt
70 Pfg. Saal des Turnvereins. Beginn 20hr
Meſſel=Darmſtadt. Theateraufführung der Heſſiſchen Vollbühne,
Lokal: Turnhalle. Eintritt 50 Pfg. Beginn 20 1x.
Kelſterbach=Groß=Gerau: Karnevaliſtiſches Konzert.
Büttelborn=Groß=Gerau: Volkskunſtabend.
Wallerſtädten=Groß=Gerau. Theaterabend: Gaſtſpiel di ober
bayriſchen Bauerntheaters Münchener Heimatſpic
Geinsheim=Groß=Gerau: Volkskunſtabend.
Birkenau=Heppenheim, Koſtümfeſt mit Tanz im Gaſthau./,Zum

Birkenauer Tal, Beginn 20.30 Uhr.

Zotzenbach=Heppenheim: Kappenabend mit Tanz und hyforiſtie
ſchen Einlagen. Eintritt 40 Pfg.
Sonntag, 17. Februar.

Groß=Zimmern=Dieburg. Heiterer Abend von Harry ſoblers
luſtiger Bühne. Saal: Linde‟. Eintritt 30 und0 Pfg. iu
Semd=Dieburg. Volkstumabend, beſtritten durch die Lcenſpiel=
ſchar
des Kreiſes Dieburg, unter Leitung des Knzvolkse 0
tumwarts Pg. Lortz. Saalbau. Eintritt 50 Pfg..
Fürth=Heppenheim. Karnevaliſtiſcher Lauten= und Zauklabend, oue
Lokal: Turnhalle. Eintritt 30 und 40 Pfg. Begit/ 2030
Wolfskehlen=Groß=Gerau: Heitere Abendunterhaltung.
Walldorf=Groß=Gerau: Buntes Faſchingsprogramm.
Mörlenbach=Heppenheim. Odenwälder Heimatabend
haus Zur Krone. Eintritt 30 und 40 Pfg. Begiit
Klein=Hauſen=Bensheim. Theaterabend zuſammen mit r NS.ſe
Külturgemeinde. Eintritt 20 und 30 Pfg.
Groß=Rohrheim=Bensheim. Volkskunſtabend. Eintritt,/0 undz
30 Pfg.
Gräfenhauſen=Darmſtadt. Theaterabend der Heſſiſche,Volks
bühne. Eintritt 50 Pfg. Beginn 20 Uhr.
Wixhauſen=Darmſtadt. Volkskunſtabend im Saal Petri. ſintrit)
40 Pfg. Beginn 20 Uhr.

Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Helia: Alles hört auf mein Kommando!
* Ein ſehr unterhaltſamer Film, in dem Adele Sandrock
eine der Hauptrollen ſpielt. Man ſieht die beliebte Künſtlerin
in einer Großmutterrolle, die ſie manchmal zwingt, etwas wei=
cher
als gewohnt aufzutreten. Sehr oft geht aber doch das immer
noch ſehr beachtliche Temperament Adele Sandrocks mit ihr durch, und
das ſind ganz beſonders humorvolle Stellen in der Handlung, die
eine geſchickt geſponnene Liebesgeſchichte ihres Enkels, eines jungen
Theaterſprößling, mit der Tochter eines geſtrengen Kritikers zum
Vorwurf hat. Die Helden, um die ſich allerhand neckige Ein=
fälle
und Erlebniſſe drehen, verkörpern bekannte Filmkünſtler.
Da iſt der jungendliche Vater Bergſon, der Kritiker, dargeſtellt
von Georg Alexander, deſſen Tochter Hella ihm ſein Manu=
ſkript
oft und nachhaltig beeinflußte‟ Sie wird von Marianne
Hoppe routiniert und forſch verkörpert. Ihr Partner iſt Wolf=
gang
Liebeneiner, der die nicht ganz leichte Rolle als Enkel
der Adele Sandrock und als Liebhaber mit viel Geſchick ſpielt, und
eine ganze Reihe weiterer bekannter Filmgrößen. Es iſt ein
hübſches Luſtſpiel, um das die Regie von Georg Zoch einen
natürlichen Rahmen geſtaltet hat und das von den Darſtellern
bei allen humorvollen Einſchlägen lebenswahr und ungekünſtelt
geſpielt wird. Hübſche Muſik= und Geſangsſchlager unterſtreichen
die Filmhandlung. Das Programm bringt weiter einen ſehr
ſehenswerten Bildſtreifen von den Urwäldern Ceylons, prächtige
Aufnahmen von der Expedition Heglands und eine reichhaltige
aktuelle Wochenſchau.
*
Das Union=Theater zeigt Guſtav Fröhlich in dem neuen gro=
ßen
Kriminalfilm Oberwachtmeiſter Schwenke, mit
Sybille Schmitz, Marianne Hoppe. Als Sonderveranſtaltung an=
läßlich
der Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaften heute nachmittag
Abel mit der Mundharmonika.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres das Luſtſpiel
Alles hört auf mein Kommando mit Adele Sand=
rock
. Wolfgang Liebeneiner, Marianne Hoppe.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen einen Film aus dem märchen=
haften
Orient Die Nacht der großen Liebe mit Guſtav
Fröhlich. Jarmilla Novotna, Chriſtine Grautoff.
Im Belida hören Sie den Tenor Herbert Ernſt Groh in dem
Tonfilm=Luſtſpiel. Schön iſt es, verliebt zu ſein mit
Karin Hardt, Erika Gläßner, Theo Lingen Ralph Artur Ro=
berts
. Im Beiprogramm Senſationsfilm mit Carlo Aldini.
Verwendek Wohlfahrksbriefmarken!
Kauf auch Wohlfahrkspoftkarken!

Aerzklicher Sonnkagsdienſt.

Vorſicht mit Viehſalz. Zur Beſeitigung von Schnee und Eis
auf Fußwegen wird vielfach Viehſalz verwendet. Wenn auch gegen
die Verwendung dieſes Taumittels in geringerem Umfange nichts
einzuwenden iſt, namentlich wenn es ſich nur um die Gängigerhal=
tung
der Waſſerleitungshahnſtöcke und um die Beſeitigung kleiner
Schnee= und Eisreſte handelt, die ſonſt für den Verkehr gefährlich
werden können, ſo muß doch vor der regelmäßigen Verwendung
von Tauſalz auf Fußwegen dringend gewarnt werden. Durch Ein=
dringen
der Salzlauge in den Untergrund und in die Kabelſchächte
werden nämlich die unter den Fußwegen und in der Nähe von
Bordſchwellen im Fahrdamm liegenden Kabel der Reichspoſt oder
der Stromverſorgung angegriffen. Auch die Rohre der Waſſer= und
Gasverſorgung werden von der Salzlauge angefreſſen. Solche Be=
ſchädigungen
können leicht zu einer Gefahr für das geſamte Lei=
tungsnetz
werden. Selbſtverſtändlich vergiftet die in die Baum=
ſcheiben
einfließende Salzlauge auch den Boden und beeintrachtigt
das Wachstum der Bäume.

Der Sonntagsdienſt reicht nunmeh) von
Samstag mittag 2 Uhr bis Montag früh Uhr.
Der Arzt ſoll am Wochenende nicht ohne dringenden Grud bean=
ſprucht
werden, denn er bedarf dieſer Freizeit zur Ruhe 10 Fort=
bildung
, um die Leiſtungsfähigkeit in ſeinem Beruf zu eigern.
Man verlange daher die Hilfe des Arztes nur in wiklichen
Notfällen zuerſt die Hilfe des Hausarztes nur ſeiner
Abweſenheit die Hilfe des Arztes vom Sonntagsdienſt. Sintags=
dienſt
haben am Sonntag, dem 17. Februar: . med.
Nahm. Heidelberger Straße 83. Telephon 4646; 2 med.
Koepke, Kiesſtraße 90, Telephon 1131; Dr. med. Lecker
ling, Rheinſtraße 41, Telephon 3462.

dienſt hat, ſchon in der vorhergehenden Nacht den Mſtdienſt
verſieht.
Reichsluftſchutzbund Ortsgruppe Darmſtadt. Man Et und
ſpricht in letzter Zeit ſoviel vom Luftſchutz. Man wirffſagegen
die Frage auf, iſt denn ſoviel Aufwendung nötig. Wir len doc
im tiefſten Frieden, wir haben noch genug vom letzten Keg. un=
gehts
doch gut. So denkt der Spießer, aber der kluge Mm bauf
vor. Je mehr wir uns auf einen evtl. Krieg einſtellen, de) wend
ger haben wir damit zu rechnen. Und was der Luftſchutz ite vel
langt, koſtet ja kaum etwas. Wir verlangen ja nur im Rtereſ
jedes einzelnen ein Zuſammenhalten, jeder muß ſich im ille de=
Gefahr auf ſeinen Nachbar verlaſſen können. Wir neien da=
Blockgemeinſchaft und eine ſolch vorbildliche Blockgerinſchalt
wird am Sonntag abend im Saalbau bei dem Bunten And v0.
Ortsgruppenleiter Dr. Seidel vorgeſtellt. Weiterhin ird
bekannte Lehrer der Luftſchutzſchule, Herr Notnag/k eine!
ausgerüſteten Lehrtrupp mit burzen Erläuterungen vorfü Fn. Une
dazu das gediegene Programm und ab halb 11 Uhr
Kapelle Paſche=Zahn. (Nicht wie wir geſtern irrtümlich ſerich.
ten halb 12 Uhr.)
Gymnaſtik und Tanz der NS.=Kulturgemeinde in Eleine.
Haus. Die Geſundung unſerer Volksſeele äußert ſich ſeit !" nal
nalen Revolution auch darin, daß ſtatt bloßer leerer ſerhſ.
gungsſucht ein ſtarker Bildungsdrang und eine neue A/Kun
ausübung die Freizeitgeſtaltung beherrſcht. Lehrer, ſtn
und Führer verſchiedenſter Gruppen, ſeien deshalb hifw!
auf den Abend der NS.=Kulturgemeinde, ausgeführt
Fachſchaft Gymnaſtik und Tanz im Reichsverband Deutſch 41
Sport= und Gymnaſtiklehrer am 18. Februar im Klein;
Sie werden hier lebhafteſte Anregung finden für eine
Laienkunſtübung, die ſie im Turnen und Sport nich
Laientanz darf nicht oberflächliche Nachahmung des Theik
ſein, ſodern ſoll in gemeinſchaftbildender Arbeit zu
Aeußerung gewachſener Bewegungsfreude führen. Die 9
den zukünftigen Volkstanz liegen in der heutigen gyn!
Arbeit. Wie mannigfaltig ihre Möglichkeiten ſind.
Abend zeigen.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen?
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten.
den 17. Februar, Wanderung nach Arheilgen. Antreten 7
Ecke Frankfurter= und Blumenthalſtraße.
Vereinigung ehem Fußa.=Reats. (6fz.*400
denb. Nr. 3. Es wird an den morgen nachmittag ſtatt ?
Ausflug mit Angehörigen nach Eberſtadt. Gaſthau
Dr.
Schützenhof, erinnert. Treffpunkt 15 Uhr am Böllenn
Mozart=Verein. Maskenball Bunt und luſt
bau. Einwandfreie Maske oder Ballanzug.

[ ][  ][ ]

16. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 47 Seite 7

Aus Heſſen.

De. Arheilgen, 15. Febr. Landwirtſchaftliche Be=
zuas
= und Abſatzgenoſſenſchaft. Im Gaſthaus Zur
Sonne hielt die Landwirtſchaftliche Bezugs= und Abſatzgenoſſen=
ſchaſt
ihre diesjährige ordentliche Generalverſamm=
lung
ab. Nach kurzen Begrüßungsworten ernannte Aufſichts=
ratsvorſitzender
Wilh. Andres 4. die Stimmzähler und widmete
den im letzten Jahre verſtorbenen Mitgliedern Wilhelm Benz 4.
und Philipp Rühl einen warmen Nachruf. Anſchließend erſtattete
Bechner Georg Benz 14. den Geſchäftsbericht für das abgelaufene
Jahr. Daraus iſt zu entnehmen, daß ſich der Umſatz im Berichts=
johre
weſentlich geſteigert hat; beſonders das Abſatzgeſchäft hat
ſich gut entwickelt. Der Mitgliederſtand hat 15 Zugänge zu ver=
zeichnen
. Der Rechner erläuterte dann an Hand der Formulare
die Jahresrechnung und trug die Bilanz per 31. Dezember 1934
vor. Jahresrechnung und Bilanz wurden, von den Mitgliedern
genehmigt und dem Vorſtand ſowie dem Aufſichtsrat Entlaſtung
erteilt. Von dem erzielten geringen Reingewinn werden 25.
RM. der Winterhilfe überwieſen und der Reſt der Betriebsrück=
lage
zugeteilt. Im weiteren Verlauf genehmigte die Verſamm=
ſung
einige notwendig gewordene Satzungsänderungen. Die
Wahlen zum Vorſtand und Aufſichtsrat ergaben die Wiederwahl
der ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder Wilhelm Brücher 4.
7 und Philipp Krämer ſowie der ausſcheidenden Aufſichtsrats=
mitglieder
Georg Benz 20. und Ludwig Benz 3. Fernerhin
gab der Rechner einen Ueberblick über das Bezugsgeſchäft, das
insheſondere eine Beſſerung im Futtermittelbezug erkennen läßt.
Nach einer kurzen Anſprache beſchloß der Aufſichtsratsvorſitzende
die Verſammlung mit einem Sieg=Heil auf den Führer und
Reiſchskanzler. Im Anſchluß fand eine außerordent=
liche
Generalverſammlung der Dreſchgenoſſen=
ſchaft
ſtatt. Zur Tagesordnung ſtanden einige notwendig ge=
wordene
Satzungsänderungen, die von der Verſammlung gut=
geheißen
wurden.
Be, Büttelborn, 14. Febr. Beſichtigung der Opel=

Keine Schädigung des Bauern durch Erzeugungsſchlacht

ſommen und beſichtigten die Opelwerke.
Griesheim. 15. Febr. Opferbuch, Im Hofe der Bürger=
neiſterei
wurde geſtern der Opfertempel aufgeſtellt, in welchem
ſemnächſt das Opferbuch zur Einzeichnung aufgelegt wird. Hoffen
vir, daß die hieſige Einwohnerſchaft ſich recht zahlreich in das
Ipferbuch einträgt. Hohes Alter. Seinen 80. Geburtstag
veging am heutigen Freitag, 15. Februar, unſer Mitbürger Phi=
ipp
Gerhard 6., Groß=Gerauer Str. 34, in geiſtiger und körper=
icher
Friſche. Reichsluftſchutzbund. Gemeindegruppe
Hriesheim. Im Rahmen der Werbewoche des Reichsluftſchutzbun=
es
verteilen die Amtsträger des ROB. an alle Haushaltungen
euſtſchutzhausliſten. Die Hausbeſitzer ſind verpflichtet, die Liſten
illen Mietern zur Eintragung vorzulegen. Es wird erwartet,
daß die Liſten nach dem vorgeſchriebenen Muſter ſorgfältig aus=
viel
d4 gefült werden. Zugleich iſt es erwünſcht, daß alle Volksgenoſſen
ſiel ich als Mitglied beim R9B anmelden. Der Beitrag iſt ſo be=
echnet
, daß er von allen Volksgenoſſen getragen werden kann.
4k. Nieder=Ramſtadt, 15. Febr. Kinderlandverſchik=
ung
. Bei der in dieſen Tagen vorgenommenen erſten Werbung
zon Pflegeſtellen konnten bereits 22 Pflegeſtellen für beſtimmt
zewonnen werden, und zwar nur von ſolchen Leuten, die bereits
m letzten Jahre ein Kind betreuten. In aller Kürze wird die
Werbung auch bei den Familien fortgeſetzt, die ſich bisher noch
nicht zur Zeichnung einer Pflegeſtelle entſchließen konnten.
D0. Traiſa, 15. Febr. Der Odenwaldklub trifft ſich am
Sontag zu ſeiner zweiten Wanderung, die als Halbtagstour nach
s Kre dem Kirchberg. Bordenberg uſw. führt. Am kommenden Sonn=
tag
dem 17. Februar, ſind Herr Gregor Fiſcher und Frau Luiſe,
Zaubt gel Hunecke (Haus Grüneck, Traiſa), treue Leſer unſeres Blattes.
74 Jahre verheiratet.
* Roßdorf, 15. Febr. Am heutigen 15. Februar ſind 150
Iue vergangen, ſeit hier in Roßdorf der ſpätere Hiſtoriograph
Mbofrat Johann Wilhelm Chriſtian Steiner, Ehrendoktor
Aſechtswiſſenſchaft und der Philoſophie, geboren wurde, der
ſüu Geſchichts= und Heimatforſcher einen Namen gemacht und
dud die Anregung zur Gründung des Hiſtoriſchen Vereins für
Heſn ſich ein bleibendes Verdienſt erworben hat. Im hieſigen
bemeindehaus iſt gegenwärtig eine Bibelausſtellung auf=
ehaut
, die die Entwicklung der Bibel von ihren Urſprachen bis
A Gegenwart zu zeigen verſucht. In der Hauptabteilung Die
Petr, eltſche Bibel iſt beſonders wertvoll eine Zuſammenſtellung
er älteſten Bibelausgaben, die ſich im Beſitz hieſiger Gemeinde=
lieder
befinden. Als älteſtes Stück erwies ſich ein mächtiger
blioband aus dem Jahre 1643.

verke. Die Mitglieder des Geſangvereins, Liederkranz Büt=
elborn
haben im Omnibus eine Fahrt nach Rüſſelsheim unter=

In früheren Zeiten hat der Bauer, in Deutſchland bei der
Verwirklichung der Aufforderung, ſeine Erzeugung zu ſteigern,
nur ungünſtige Erfahrungen gemacht. Preisſtürze und Machen=
ſchaften
einer gewiſſenloſen Spekulation brachten ihn um den
Lohn ſeiner Arbeit. Heute liegen die Verhältniſſe ganz anders,
da die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik alle Vorausſetzungen
geſchaffen hat, um den Bauern auskömmliche Preiſe und feſte
Abſatzverhältniſſe zu ſichern. Die für die verſchiedenſten Erzeug=
niſſe
eingeführten Feſtpreiſe ſind ſo bemeſſen, daß ſie einen gerech=
ten
Lohn für die Arbeit und eine Entſchädigung für den Auf=
wand
gewährleiſten; die nationalſozialiſtiſche Marktordnung
ſchafft gleichmäßige Abſatzverhältniſſe und ermöglicht im Verein
mit der ſtark ausgebauten Vorratswirtſchaft eine reibungsloſe
Unterbringung der bäuerlichen Erzeugniſſe. Die ausländiſche
Konkurrenz wird aber durch die Regelung der Einfuhr ( Reichs=
ſtellen
) ſoweit ſie in mengen= und preismäßiger Beziehung den
deutſchen Bauern ſchädigen könnte ferngehalten. Alle dieſe auf=
gezählten
Momente garantieren dem Bauern den Erfolg der Er=
zeugungsſchlacht
.
Freilich muß der Bauer beſtrebt ſein, eine einſeitige Steige=
rung
ſeiner Erzeugung zu vermeiden. Die nationalſozialiſtiſche
Regierung hat nie einen Zweifel darüber gelaſſen, daß ſie keine
Agrarprodukte abnimmt, die nur des privatwirtſchaftlichen Vor=
teils
wegen ohne Rückſicht auf den Bedarf der deutſchen Ver=
braucher
erzeugt worden ſind. Daher muß ſich der Bauer be=
mühen
, die Erweiterung ſeiner Produktion auf die verſchiedenen
Zweige ſeiner Wirtſchaft gleichmäßig auszudehnen und nur das
zu erzeugen, was wirklich gebraucht wird. Erſt dann hat er die
Gewähr für die ungeſtörte Unterbringung und Abnahme ſeiner
Erzeugniſſe unter den oben geſchilderten günſtigen Bedingungen,
die durch die nationalſozialiſtiſche Bauernpolitik geſchaffen wor=
den
ſind.
Der Bauer muß ſich ſtets vergegenwärtigen, daß eine gleich=
mäßige
Produktionsſteigerung auf verſchiedenen Gebieten die Un=

verwertbarkeit von Ueberſchußmengen einzelner Produkte aus=
ſchließt
. Er muß ſich deswegen bewußt ſein, daß die deutſche Ver=
ſorgungslage
auf beinahe allen Gebieten eine Steigerung der
Eigenerzeugung erfordert, woraus ſich ohne weiteres die Schluß=
folgerung
ergibt, daß eine vielſeitige Crzeugungsſteigerung eine
glatte Unterbringung gewährleiſtet und eine ungeſunde Ueber=
produktion
unmöglich macht.
Weiterhin darf der Bauer nicht vergeſſen, daß eine ausge=
glichene
Produktionsſteigerung in den verſchiedenen Zweigen ſei=
nes
Betriebes die beſte Verſicherung gegen die unberechenbaren
Einflüſſe des Wetters und gegen Wetterſchäden iſt. Jeder Bauer
wird wohl beobachtet haben, daß dasſelbe Wetter auf die ver=
ſchiedenen
Arten von Kulturen und Früchten des Ackers nicht die
gleiche Wirkung ausübt. Es iſt daher auch ganz logiſch, wenn
ſtets diejenigen Betriebe am beſten daran ſind, die eine möglichſt
vielſeitige Anbaupolitik treiben.
Schließlich muß noch der Bauer an eins denken: Deutſchland
iſt heute ein armes Land und die Kaufkraft der Bevölkerung ver=
hältnismäßig
beſchränkt, weswegen auch jeder Preisbeſſerung für

landwirtſchaftliche Erzeugniſſe beſtin

Nun erhält aber der Bauer durch die eingeleitete Erzeugungs=
ſchlacht
die Gelegenheit, eine weitere Steigerung ſeiner Einnah=
men
durch die Erhöhung ſeiner Leiſtungen d. h. durch den
Mehrabſatz von Produkten und beſſere Ausnützung ſeiner Pro=
duktionsmöglichkeiten
zu erzielen. Mit der Durchführung der
Erzeugungsſchlacht iſt alſo bei richtiger wirtſchaftlicher Einſtel=
lung
des Bauern eine entſprechende Erhöhung des Lohnes für
die geleiſtete Arbeit und die Steigerung ſeiner Einnahmen un=
bedingt
verbunden. Der Bauer muß dieſe Möglichkeiten der Ein=
nahmeſteigerung
in der Erzeugungsſchlacht wahrnehmen. Beſſere
Einnahmen können ihm doch auch auf die Dauer die Aufnahme
von Krediten erſparen und die Schaffung einer Sparſumme für
die Ausrüſtung und Verſorgung ſeiner Kinder ſicherſtellen.

C. Ober=Ramſtadt. 15. Febr. Reichsluftſchutzbund.
Die Gemeindegruppe Ober=Ramſtadt des Reichsluftſchutzbundes
veranſtaltet am Sonntag, dem 17. Februar, vormittags, am Rat=
haus
eine öffentliche Kundgebung, bei der der Ortsgruppenleiter
des ROB., Dr. Seidel=Darmſtadt, eine Anſprache halten wird.
Mit dieſer Kundgebung iſt die Einweihung des im neuen Rat=
haus
errichteten Luftſchutzraumes verbunden, der anſchließend be=
ſichtigt
werden kann.
Cg. Reinheim, 15. Febr. Mütterſchulung. Im evang.
Gemeindeſaal fand ein Mütterſchulungsabend ſtatt, in welchem
Schweſter Eliſabeth über zweckmäßiges Spielzeug referierte. Ge=
rade
das einfachere Spielzeug ſollte man vorziehen, da ſich das
Kind damit am beſten unterhalten könne. Brüche ſind dann geld=
lich
auch leichter verwindbar. Handarbeiten und Bekanntgabe
von Kinderliedern, ſowie prakriſche Durchführung von Spielen
für größere und kleinere Kinder bildeten den Beſchluß des Abends.
Fd. Nieder=Klingen, 15. Febr. Feierliche Ueberrei=
chung
der Ehrenkreuze. Am Mittwoch abend verſammel=
ten
ſich die ehemaligen Frontſoldaten, Kriegsteilnehmer, Krieger=
witwen
und Kriegereltern im Gaſthaus Zur Krone zur feier=
lichen
Ueberreichung der Kriegsehrenzeichen. Der Geſangverein,
der zur Verſchönerung des Abends ſein Beſtmögliches tat, leitete
die Feier mit dem Lied Deutſchland, dir mein Vaterland ein.
Nach kurzer Begrüßung richtete Herr Bürgermeiſter Himmel=
heber
echt deutſche Worte an die Erſchienenen über die ruhm=
reichen
Taten unſeres Heeres im Weltkriege. Anſchließend wur=
den
etwa 45 Kriegsehrenkreuze verausgabt. Herr Lehrer Keil
wies in einem Vortrag auf den Sinn und die Bedeutung des
Ehrenkreuzes hin. Er ſchloß ſeine Worte mit der Mahnung, daß
ſie das Kriegsehrenzeichen in Ehren und mit Stolz tragen ſollen.
Sodann ſpielte ſich die Saarfeier unſerer Volksſchule ab, die mit=
tels
einer Schallplatte übertragen wurde. Im Anſchluß gedachte
Frontkamerad E. Grünewald in bewegten Worten der
Tapferheit, die während des Heldenringens von 19141918 voll=
bracht
wurde. Auch unſer Heimatdichter Jakob Willems ließ
es ſich nicht entgehen, einige ſeiner Gedichte vorzutragen. Bür=
germeiſter
Himmelheber dankte am Schluſſe in kurzen Worten
allen denen, die zum Gelingen des Abends ihr Beſtes taten, und
brachte ein dreifaches Sieg=Heil aus auf Führer und Vaterland.
Fd Ober=Klingen 15. Febr. Filmvorſtellung. Am
Samstag, dem 16. Februar, läßt der Film=Dienſt der Volksfür=
ſorge
im Gaſthaus Zur Traube abends 8 Uhr folgende Filme

laufen: 1. Schnick und Schnorke, 2. Fahrt ins Land der Wunder
und Wolken und 3. Wo bleibſt du. Zum Schluſſe wird der Abend
durch einen intereſſanten Vortrag über Die Volksfürſorge im
neuen Deutſchland noch ergänzt. Ober=Klingen ſowie der nähe=
ren
Umgebung ſei es warm empfohlen, ſich zahlreich an dem Vor=
trag
zu beteiligen. Für die Mitglieder der Deutſchen Arbeits=
front
iſt der Beſuch der Veranſtaltung Pflicht.
Ci. Erbach, 15. Febr. Jahreshauptverſammlung
des Obſt= und Gartenbauvereins. Die Jahreshaupt=
verſammlung
des Obſt= und Gartenbauvereins gab durch den zu=
nächſt
erſtatteten Tätigkeitsbericht und die ſich anſchließende Rech=
nungsablage
Einblick in die geleiſtetete reiche Jahresarbeit. Dem
Rechner wurde nach erfolgter Rechnungsprüfung für die ſorgfältige
Führung Dank und Entlaſtung. Der Bekanntgabe verſchiedener
Vereinsmitteilungen ſchloß ſich dann eine öffentliche Verſammlung
an, die einen ſehr lehrreichen Vortrag über die Ausführung der
Verordnung über Beſeitigung abgängiger Obſtbäume und eine
erfolgreiche Schädlingsbekämpfung brachte. Reiche Anregung er=
gab
auch eine Ausſprache, über Blumenſchmuck im Hauſe, am
Fenſter und im Vorgarten. Sturmappell der SA.=
Reſerve 2. Der Sturmappell der SAR. 2 brachte zwei treff=
liche
Vorträge aus der deutſchen Geſchichte. Kamerad Stop=
pelbein
ſprach über die Bedeutung des 18. Januar 1871 für
den Aufbau und die Entwicklung des Zweiten Deutſchen Reiches.
Kamerad Schäfer, ein geborener Saarländer berichtete über
ſeine Fahrt zur Abſtimmung am 13. Januar. Beiden Vortragen=
den
wurde reicher Beifall als Dank. Begeiſtert wurde am Schluſſe
der Veranſtaltung das auf das Vaterland und ſeinen Führer
ausgebrachte Sieg=Heil aufgenommen, dem ſich der gemeinſame
Geſang des Deutſchland= und des Horſt=Weſſel=Liedes anſchloß.
e. Wimpfen, 15. Febr. Unterhaltungsabend des
Turn= und Sportvereins 1876. Der Turn= und Sport=
verein
hielt im Kurhotel Mathildenbad ſeinen Unterhaltungs=
abend
ab. Nach einem gemeinſam geſungenen Turnerlied begrüßte
der Vereinsführer, Kaufmann Bullinger, die Erſchienenen und
kam auf den Zuſammenſchluß der beiden Brudervereine zu ſpre=
chen
. Er gedachte des ſo plötzlich aus dem Leben geſchiedenen
Ehrenturnwarts Chriſtian Elſer. Reigen der Turnerinnen, Bo=
denübungen
der Zöglinge, Barrenturnen der Turner Spiel und
geſangliche Vorträge wechſelten ab. Die Spielſchar des Vereins
hatte die Aufführung von Körners Schwank Der Nachtwächter
vorbereitet.

D dr
Aodee
UOToTe

Neue, hochinteressante Bilder liegen letzt
den Eckstein-Zigaretten bei: farbige Bilden
nach Originalphotos. Wer sie sammelt,
wer sie einordnet in das Sammelalbum

118

2
TadlllO doTr
TantA
schafft sich eine ungewöhnliche Chronik all
jener Nachkriegsereignisse, die wir miter-
lebten
und die alle Welt bewegten.
Dlese Bildersammlung wird Eckstein Mo. 8
ihren Freunden noch wertvoller machenl
TAA
K
DAAAT
die deufſche Volkszigarette!

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 47

Milchablieferung und Beſchränkung des Verkaufs
von Landbukker.
Vom Milchwirtſchaftsverband Heſſen (im Auftrage gezeichnet
Birkenholz) wird uns geſchrieben:
Durch die Entſchließung des Herrn Reichsminiſters für Er=
nährung
und Landwirtſchaft II/9 a R 9049 vom 27. 12. 1934
betreffend Außerkraftſetzung der Angebotspflicht für Uebernahme=
ſcheine
bei der Butter= und Käſeherſtellung durch landwirtſchaftliche
Herſteller haben ſich verſchiedene, an der Herſtellung von Land=
butter
intereſſierten Kreiſe, bemüßigt gefühlt, irreführende, nur
die landwirtſchaftliche Bevölkerung beunruhigende Artikel in ver=
ſchiedenen
Tageszeitungen bringen zu laſſen.
Grundſätzlich wird hiermit feſtgeſtellt, daß der Milchwirtſchafts=
verband
, und als deſſen Untergliederung die Milchverſorgungs=
verbände
, im Auftrage der Deutſchen milchwirtſchaftlichen Vereini=
gung
(Hauptvereinigung) Berlin und dieſe wieder nach den Richt=
linien
des Herrn Reichskommiſſars für die Milchwirtſchaft handeln
und allein befugt ſind, Anordnungen in milchwirtſchaftlicher Hin=
ſicht
zu erlaſſen, alle von privater Seite gemachten Ausführungen
aber jeglicher Grundlage entbehren. Es iſt alſo nicht zutreffend,
wie in oben erwähnten Artikeln behauptet wird, daß mit dem
Fallen der Uebernahmeſcheine ab 1. 1. 1935 jegliche Beſchränkungen
des Landbutterverkaufs hinfällig ſind
Der Milchwirtſchaftsverband und die Milchverſorgungsver=
bände
als marktregelnde Verbände haben nach wie vor die Be=
fugnis
auf Grund des § 8 der Satzung für Milchverſorgungsver=
bände
(Reichsgeſetzblatt Teil I Nr. 36, Jahrgang 1934) die Milch=
einzugsgebiete
feſtzulegen, die reſtloſe Milchablieferung anzuord=
nen
und darüber hinaus jeglichen Verkauf von Milcherzeugniſſen
über den eigenen Bedarf zu verbieten.
Es iſt daher unbegreiflich, wie in ſolchen Artikeln gegen eine
gemeinſchaftliche Milchverwertungsart einſeitig Stellung genom=
men
wird und irgendwelche Verfügungen des Reichsminiſters für
Ernährung und Landwirtſchaft gerade im gegenteiligen Sinne aus=
gelegt
werden. Die Wichtigkeit, die Nahrungsfreiheit unſeres Vol=
kes
unabhängig zu geſtalten, erfordert das Einſpannen aller Kräfte
in eine gemeinſame Front zur Erringung dieſes Zieles; jedes Ein=
zelgängertum
, geleitet von perſönlichen Intereſſen, iſt daher beſon=
ders
verwerflich.
Es wird daher darauf aufmerkſam gemacht, daß die bisherigen
Anordnungen des Milchverſorgungsverbandes Rhein=Main und
Kurheſſen, Kaſſel, bezüglich der Milchablieferung und Vexbot des
Landbutterverkaufes weiter beſtehen bleiben, alle anderen Ver=
öffentlichungen
aber von nicht zuſtändigen Stellen in dieſer Hin=
ſicht
irreführend, und die Milcherzeuger an dieſe gebunden ſind,
nur dann können ſich dieſelben vor Schaden bewahren, da Zuwider=
handlungen
nach dem Geſetz mit Geldſtrafen geahndet werden.
Ff. Bickenbach, 15. Febr. Sonntag, den 17. Febr., abends
8.30 Uhr. ſpricht in einer Veranſtaltung des hieſigen Krieger=,
Militär= und Schützenvereins im Gaſthaus Hermann Kapi=
tän
a. D. W. v. Semens über ſeine Erlebniſſe während ſeiner
42jährigen Dienſtzeit bei der Reichsmarine. Der Vortrag wird
durch Lichtbilder umrahmt. Ein Beſuch des ſehr lehrreichen
Abends iſt zu empfehlen
Dp. Zwingenberg, 12. Febr. Die NS.=Frauenſchaft ver=
anſtaltete
im Löwenſaale einen Unterhaltungsabend. Nach Be=
grüßungsworten
der Leiterin Frau Koob, folgte der Kreis=
ſchulungsleiter
Pg. Engel=Zwingenberg mit einem dem Abend
gut angepaßten Vortrag. Die Theaterſtücke ernteten reichen Bei=
fall
; nicht minder die Darbietungen des Verbandes der evgl.
weiblichen Jugend. Die Standartenkapelle beſtritt muſtergültig
den muſikaliſchen Teil. Zur weiteren Unterhaltung trug die
Tombola bei, bei welcher nur geſtiftete Gegenſtände zur Ver=
loſung
kamen. Der geſamte Reingewinn floß dem Winterhilfs=
werk
zu.
Dp. Zwingenberg, 14. Febr. Die Holzverſteigerung
aus dem hieſigen Gemeindewald, welche am letzten Montag ſtatt=
fand
, wurde genehmigt. Die erzielten Preiſe ſind, an denjenigen
des Vorjahres gemeſſen, durchſchnittlich um ein Drittel geſtiegen.
Dasſelbe gilt von einer Holzverſteigerung aus dem Alsbacher
Gemeindewald.
Em. Heppenheim a. d. B., 15. Febr. Auf einem Schulungs=
abend
der NSDAP. ſprach =Pg. Zahrt über die Außen=
politik
des letzten Jahres. Ueber Bodenbearbeitung
und Düngung ſpricht in Unterflockenbach am 18. Februar im
Rahmen der Erzeugungsſchlacht Herr Landwirtſchaftsaſſeſſor
Stumpff.
Lorſch, 15. Febr. Die Schulen geſchloſſen. Die Zahl
der Erkrankungen beſonders von Kindern hat in den letzten
Tagen in erſchreckendem Maße zugenommen. Von den ca. 1000
Schulkindern ſind etwa 400 erkrankt, ſo daß heute die Schulen
geſchloſſen werden mußten.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 16. Februa

Em. Aus dem Kreiſe Heppenheim. 14. Febr. D. A. F. Im
Kreiſe Heppenheim ergibt ſich für den Monat Januar eine kar=
teimäßige
Erfaſſung von 9647 Mitgliedern, welche Zahl durch
Ueberweiſungen aus dem Gau Baden in nächſter Zeit noch eine be=
trächtliche
Erhöhung erfahren wird. Im Laufe des Monats wur=
den
379 Unterſtützngsanträge geſtellt, von denen bereits 210 mit
einem Betrage von 3394 RM. genehmigt ſind. An laufenden In=
validen
=Unterſtützungen wurden im Monat an 57 Rentner 592.00
RM. ausgezahlt. Von drei geſtellten Sterbegeldunterſtützungs=
anträgen
wurde bis jetzt einer mit einem Betrag von 99 RM.
erledigt. Für Notfälle wurden weitere 27 RM. ausbezahlt. Die
Rechtsberatungsſtelle erfreut ſich reger Inanſpruchnahme. Die
Amtswalterſchulung erfolgt zurzeit in drei Kurſen mit zuſammen
75 Teilnehmern. Großer Beliebtheit erfreuen ſich die Veranſtal=
tungen
der NSG Kraft durch Freude. Das Jugendamt zeigt
große Aktivität in der Vorbereitung für den Reichsberufswett=
kampf
.
Goddelau, 14. Febr. Am Samstag veranſtaltete die Orts=
gruppe
Biebesheim des NSDFB. (Stahlhelm) in Goddelau einen
Kameradſchaftsabend, der dem Ernſt des Dienſtes die frohe Ka=
meradſchaft
zur Seite ſtellte. Anweſend waren Vertreter des
Gaues und der komm. Kreisführer Kam. Vollhardt aus Groß=
Gerau. Die Begrüßung erfolgte durch den Ortsgruppenführer
des NSDFB. (Stahlhelm) Kam. Vix, der ſeine Ausführungen
ſchloß, daß wir auch in frohen Stunden unſeres Führers und
Volkskanzlers gerne gedächten, und ein dreifaches Sieg=Heil aus=
brachte
. Zur Aufführung gelangte ein Soldatenſchwank
Kaczmarek als Roſenkavalier, der in glänzender Weiſe darge=
ſtellt
wurde. Weiter wurden lebende Bilder Von der Ziehung
bis zum Reſerviſten vorgeführt. Bei Tanz blieben die Kame=
raden
noch lange beiſammen.
D. Biblis, 13. Febr. Der Gemeinderat beſchloß in ſei=
ner
letzten Sitzung, nachdem die Holzabfuhrſcheine der letzten
Verſteigerung abgegeben worden waren, die letzte diesjährige
Holzverſteigerung aus dem hieſigen Gemeindewald am Freitag
vorzunehmen. Unter 10 Bewerbern, die für die Herſtellung
des Bruchweges (Pflaſterung) auf dem Submiſſionsweg einge=
reicht
hatten, wurden die auszuführenden Arbeiten dem Gries=
heimer
Unternehmer Vetter zu einem Angebot von 12 500
Mark zugeteilt. Mit den Arbeiten, die ungefähr 15 bis 20 Wochen
dauern werden, wird ſofort begonnen. Die Arbeiten an dem
Umbau der Landſtraße BiblisWattenheim und Wattenheim
Nordheim wurden ebenfalls ſofort in Angriff genommen.
Gernsheim. 16. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
14. Februar: 0,09 Meter, am 15. Februar: 0,00 Meter.
Offenbach, 15. Febr. Flugtechniſcher Lehrgang
an der Maſchinenbauſchule in Offenbach a. M. Mit
Genehmigung des Heſſiſchen Staatsminiſteriums, Miniſterialabtei=
lung
für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt und Volkstum, Darm=
ſtadt
, und im Einverſtändnis mit dem Deutſchen Luftſportverband
wird nunmehr im kommenden Semeſter der Sonderlehrgang für
Flugtechnik im Rahmen des allgemeinen Unterrichtsprogramms
durchgeführt. Der Lehrgang erſtreckt ſich über mehrere Semeſter
und vermittelt die Kenntniſſe, die zur Ablegung der theoretiſchen
2A=Prüfung erforderlich ſind. Die Ablegung erfolgt im allge=
meinen
am Ende des oberſten Semeſters.
Alzey, 15. Februar. Um die Aufklärung eines
Raubmordes vor zehn Jahren. Vor etwa zehn Jahren
wurde auf der Landſtraße zwiſchen Stetten und Oberflörsheim
auf heſſiſcher Seite ein Handwerksburſche tot aufgefunden.
Den Anzeichen nach lag Raubmord vor. Nachforſchungen blieben
erfolglos. Vor etwa vier Jahren verdichteten ſich unbeſtimmte
Verdachtsgründe gegen einen Bewohner von Gauersheim, der in
der fraglichen Nacht dieſe Straße gefahren war. Er wurde ver=
haftet
, jedoch am folgenden Tage wieder auf freien Fuß geſetzt.
Auf Grund der in der Zwiſchenzeit ſtattgefundenen weiteren Er=
hebungen
weilte der Unterſuchungsrichter vom Landgericht in
Gauersheim und vernahm eine Reihe von Perſonen in dieſer An=
gelegenheit
. Das Ergebnis iſt bis jetzt noch nicht bekannt.

häufige Grippefälle werde
die Erkältungskrankhei=
ſehr
leicht mög.
allgemein i
wenn reck
Uebertrag=
Menſcher
Gripp=
eindg

einectt
verlierg
dieſe U
Mind

Wetter
Fung
mie
Wchutz
möglich
che Seuche
Mzählige Opfer
in den Mund
der Bakterien
gchen einatmen
Mils bei andern,
uuf das Fieber.
die Behandlung

EIP. Gießen, 16. Febr. Theologiſche Prüfun/Unter
dem Vorſitz des Landesbiſchofs der Evangeliſchen Lan Eirche
Naſſau=Heſſen Lic. Dr. Dietrich beſtanden 15 Kandida
evangeliſchen Theologie vor der evangeliſch=theologiſchen Eultät
Gießen die Fakultätsprüfung.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Lo ſe
Ohne Gewähr
Nachdruck v
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewi
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Num=
in
den beiden Abteilungen I und II
6. Ziehungstag
14. Februg
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über
gezogen
4 Gewinne zu 5000 M. 29742 362120
10 Gewinne zu 3000 M. 43916 127254 151868 251090 37e
18 Gewinne zu 2000 M. 62443 81435 174990 189608 230033 6120
266090 371668 387050
40 Gewinne zu 1000 M. 10340 16484 18893 58481 70636
188261 191162 196708 196836 209522 214470 224414 301460 6965
315420 317761 357175 384145 395448
96 Gewinne zu 500 M. 6198 21423 24974 27853 33071 38381
60679 53407 55006 64577 72155 92176 104910 106347
109378 118673 120359 134610 135412 144557 158935 170119
224869 225988 229135 232528 234899 235348 243868 249610
259561 275159 278210 293115 299389 329202 342081 342571
371691 378078 381710 386513 395945
388 Gewinne zu 300 M. 1020 7664 9703 9829 10551 1260
14113 14388 17463 19398 22532 23492 24104 28299 299*
33129 33457 35004 36167 36381 38349 38797 42348 4616=
49101 55056 57932 60566 62673 63169 63990 64424 656
68251 68434 69650 71380 71396 72102 72186 72538 726
81619 81954 83217 87099 91467 99901 102501 103288 105036
113670 11a477 114962 115413 120726 121211 124616 124626
129886 130512 130623 130874 132049 132473 133491 1350c
138311 140067 140219 143327 145524 146306 146672 1501
152642 162869 162944 163021 166559 167388 171231 1801
181685 187283 188303 188542 191952 194116 195498 1995
208591 209738 213364 213630 213816 213959 214024 2171
223799 226399 228538 230136 231433 233319 237846 239
242055 242580 244 100 246137 249377 254209 254735 2555
259647 261212 262026 263631 264766 267301 268205 26822:
269680 273111 273524 273747 275150 279713 280610 282900
285140 285290 291225 295834 301060 303779 305423 30676
310084 310303 314661 317305 317889 319441 319486 32530
326754 330828 333141 333730 335070 337753 342462 34287
349646 352785 353198 353302 356006 356658 358440 361714
367103 368255 372344 373521 380974 383418 384241 385842B7168
394611 398099
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über b M.
gezogen
2 Gewinne zu 5000 M. 78161
6 Gewinne zu 2000 M. 53466 199326 383125
12 Gewinne zu 1000 M. 5482 14837 47093 258426 2846648C
60 Gewinne zu 500 M. 43615 50340 52537 62641 70582 0801
128832 136236 140734 141360 168010 186476 190233/ 04378
231104 232639 248356 251910 253512 274640 348317 351457 B5038
359671 376686 377794 381238 383547 392981 396320
310 Gewinne zu 300 M. 42 1308 2507 2996 10226 1321
26727 27148 30952 34247 35801 36605 36673 37302 4198
43571 48076 48837 49420 51814 52053 63749 54278 556
59728 60919 67081 69012 69524 74062 77746 77878 79
93871 97262 100895 102764 103793 106170 110286 112
116344 117151 117855 118982 119574 121339 122262 12499/7
129003 130743 134186 134330 135130 137680 139904 14177//4
143108 145721 149726 152816 154791 157798 159404 1598941684
171518 173958 175387 176083 178655 185087 191139 195483
203865 212259 212750 219087 221385 225856 226293 22955)
231426 251653 235372 239064 242344 246185 248660 249271
254589 255336 257612 262632 263040 263623 266622 27548
278276 279455 281211 283711 284442 299273 300713 301694
310263 314058 315647 316938 316976 317433 320185 32041/4
321135 322499 323782 326599 326987 327263 330525 341331
346156 351 181 351999 353969 354 169 354958 365919 36791/4
375037 377955 380500 380560 383405 384390 391011 39363:3990
399246
20 Tagesprämien.
Auf fede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu fe 101 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummenm den
beiden Abteilungen I und II:
0023 71959 98642 128180 189629 225826 295768 304184110004
312674
Im Gewinnrade verblieben: 480 Tagesprämien zu je 100/Mark,
2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, zu je
50000, 6 zu je 30000, 10 zu je 20000, 46 zu je 10000, 1I zu je
5000, 332 zu je 3000, 774 zu ie 2000, 1634 zu je 1000, 302 zu ie
500. 15520 zu je 300 Mark.

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 7. Februar: Meyer, Chriſtine, geb. Pfeif=
fer
, 66 Jahre alt, Ehefrau des Landwirts; Kleeſtadt. Am 8 Fe=
bruar
: Ziegler, Eliſabeth, geb. Waſem, Ehefrau des Kauf=
manns
, 43 Jahre alt. Am 7. Februar: Pfeifer, Karl, ſtaatl.
Vaſſerbauamtsarbeiter, 39 Jahre alt; Biebesheim. Jährling,
Friedrich, Hilfsarbeiter, 31 Jahre alt, verheiratet; Erbach i. O.
Am 8. Februar: Döll. Louiſe, geb. Fiſcher, ohne Beruf, verhei=
ratet
geweſen. Am 7. Februar: Schaefer Heinrich Julius
Auguſt Karl, Kaufmann, 76 Jahre alt, verwitwet. Batten=
berg
, Heinrich Karl Remigius, Kaufmann. 59 Jahre alt, ver=
heiratet
. Avemarie, Sophie Helene, Schülerin, 7 Jahre alt,
Tochter des Schriftſetzers. Am 8. Februar: Kummer, Arthur
Arno, Ingenieur, 64 Jahre alt. verheiratet. Mehl, Ingeborg
Anna, 7 Monate alt: Ober=Ramſtadt. Becker, Charlotte, geb.
Schmidt, 61 Jahre alt, Witwe des Wäſchereibeſitzers; Pfungſtadt.
Hennemann, Emilie, geb. Schneider, 30 Jahre alt. Ehefrau
es Landwirts; Bickenbach, Lippmann, Johannes, Profeſſor,
Zunſtmaler, 77 Jahre alt, verheiratet; Lichtenberg. Hof, Eliſa=
betha
, geb. Rück, Ehefrau des prakt. Arztes, 54 Jahre alt. Am
). Februar: Haſenfuß, Sebaſtian, Bankbeamter i. R., 80 Jahre
alt, verwitwet. Geiger. Joſeph, Schloßbeſchließer i. R., 70 Jahre
alt, verwitwet. Waldmann. Jakob I., Taglöhner, 68 Jahre
alt, verheiratet: Arheilgen. Olf, Valentin, Keſſelſchmied, 66 J.
alt, ledig. Am 10. Februar: Wolf. Ludwig, Fuhrmann, 68 Jahre
ilt, verheiratet. Stay, Sophie, Schneiderin, ledig, 71 Jahre
alt. Am 9. Februar: Männche, Anna Marie, geb. Abt, Ehe=
frau
des Schreinermeiſters, 69 Jahre alt; Arheilgen. Am 11. Fe=
jruar
: Kammer, Karl Georg Ludwig, Rechnungsrat i. R., ver=
heiratet
, 76 Jahre alt. Deilacher Johann Peter, Hilfsarbeiter,
verheiratet, 58 Jahre alt. Am 12. Februar: Poßner Dorothea
Gerlinde, Kind. 17 Tage alt. Wolf, geb. May, Regina, Witwe
des Händlers, 74 Jahre alt; Eſchollbrücken. Kniewaſſer, geb.
Hötz, Katharina, Ehefrau des Schmieds, 59 Jahre alt. Preis,
Robert, Kaufmann, ledig, 22 Jahre alt; Gernsheim. Eberle,
geb. Brehm, Anna, Ehefrau des Bahnarbeiters, 46 Jahre alt;
Lörzenbach. Am 13. Februar: Bartſch. Anna Katharina, ohne
Beruf, ledig, 55 Jahre alt. Am 12. Februar: Kumpf Eliſabethe
Katharina Johannette, geb. Fiſcher, 46 Jahre alt, Ehefrau des
Amtsobergehilfen. Am 13. Februar: Hinkel, Gottfried Ferdi=
nand
Georg, Diplom=Ingenieur, 59 Jahre alt, verheiratet. Klos,
Margarete, geb. Raſch, 58 Jahre alt, Ehefrau des Kaufmanns.
Am 12. Februar: Zeißler, Georg, Hilfsheizer, 46 Jahre alt,
verheiratet, Stockſtadt a. Rh.

Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 16. Februar.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt fällt aus.
Sonntag Septuageſimä, 17. Februar.
In allen Kirchen Kollekte zur Sicherung der evgl. Kirche in den Grenzlanden.)
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Müller. Vorm. 11,15 Uhr:
indergottesdienſt der Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger. Nachm. 5 Uhr:
lbendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
n Chor der Stadtkirche iſt jeden Wochentag abends 6,45 Uhr Liturgiſche Andacht.
die Stadtkirche iſt wochentags von 94 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
NTord
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wintermann. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer W. Köhler. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der Lukas=
gemeinde
. Dekan Müller.
inn. Borm. 11.15
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. P
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann
Vorm. 11 Uhr:
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgotte
farrer Dr. Berger
Kindergottesdienſt. Pfarrer Köhler. Abends

Mittwoch, 20. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Abends 8 Uhr:
Bibelſtunde im Gemeindehaus.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer H. Köhler. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Mittwoch, 20. Febr., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer
Weinberger.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht gebffnet. Ein=
gang
Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Irle. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle. Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Weiß.
Mittwoch, 20. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk im Gemeindehaus
über Markusevangelium. Pfarrer Weiß. Bibelſtunde für den Weſtbezirk im Saal der
Neuen Trainkaſerne über 1. Korintherbrief. Pfarrer Jrle.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf.
Mittwoch, 20. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Wolf.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weber aus Eſchbach im
Taunus. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 2,30 Uhr: Schweſterneinſegnung.
Donnerstag, 21. Febr., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß, Hügelſtr. 6, Fernſprecher 2205.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 17. Febr., abends 8,15
Uhr: Gemeindeabend der Markusgemeinde. Lichtbildervortrag von Miſſionar Ittmann
Montag, 18. Febr.: Jugendabend der Stadtgemeinde. Dienstag, 19. Febr.:
Mütterabend der Stadtgemeinde, Mittwoch, 20. Febr.: Kirchenchor der Stadtkapelle
und Schloßkirche. Freitag, 22. Febr.: Kirchenchor der Stadtkirche.
Schloßkirche. Donnerstag, 21. Febr., abends 8 Uhr: Lehrgang von Pfarrer Winter=
mann
. (6. Abend.)
Konfirmandenſaal im Schloß. Mittwoch, 20. Febr.: Handarbeitsſtunde der
Stadtgemeinde.
Feierabend (Stiftsſtr. 51). Dienstag, 19. Febr.: Der neue Bethelfilm; Ringende
Menſchen. Nachm. 4,30 Uhr für die Jugend; abends 8 Uhr für die Gemeindeglieder.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 18. Febr., abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. Mittwoch, 20. Febr., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule. Freitag, 22. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. Mädchenabend
Weſt. Samstag, 23. Febr., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 19. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 21. Febr., abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. Freitag, 22. Febr., abends
8 Uhr: Mütterabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 21. Febr., abends
8 Uhr: Poſaunenchor. Freitag, 22. Febr., abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 18. Febr., abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar. Dienstag, 19. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend. Abends
8,15 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 20. Febr., nachm. 2 Uhr: Strickſchule. Nachm. 2,30
Uhr: Nähnachmittag. Donnerstag, 21. Febr., abends 8,15 Uhr: Alterenkreis. Frei=
tag
, 22. Febr., abends 8 Uhr: Evang. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeinbehaus der Waldkolonie). Montag, 18. Febr., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 20. Febr., nachm. 3 Uhr: Strickſchule. Donners=
tag
, 21. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 18. Febr., abends
8 Uhr: Monatsverſammlung der Männervereinigung mit Vortrag von Pfarrer Irle über:
Leben und Werk von Joh. Seb. Bach. Abends 8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk,
Mädchenkreis. Dienstag, 19. Febr., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr:
Kirchenchor. Donnerstag, 21. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend (Oſtbezirk). Frei=
tag
, 22. Febr., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 23. Febr., abends 7,30 Uhr:
Singekreis.
Saal der Neuen Trainkaſerne. Freitag, 22. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend
(Weſtbezirk).
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 18. Febr., abends
8 Uhr: Mädchenkreis. Dienstag, abends 8,15 Uhr: 1. Jungmütterabend. Donners=
tag
, 21. Februar, abends 8 Uhr: Mütterabend. Freitag, 22. Februar, abends 8 Uhr:
Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 17. Febr.
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden fallen aus.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Muſikaliſche Feierſtunde. Montag, nachm.
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Frau Miſſ. Hoffmann (Lindenfels). Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr
Bringmann. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. Frei=
tag
, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule. Herr Bringmann.
Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Voranzeige: Sonntag, den 24. Febr.: Gemeinſchaftsabendmahlsfeier. Pfarrer
Köhler. Mittwoch, 27. Febr.: Philadelphiakonferenz.

Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, aben s 8,30 Uhr: Juge= bundſt
für junge Mädchen und junge Männer. Montag, nachm. 5 Uhr: Knaber

Abends 7,30 Uhr: F. K. für junge Mädchen. Dienstag, abends 8,30 u.19
kreis. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. Donnee ſig, aber
8 Uhr: Bebetsſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim,
Jeden Donnerstag, abends 8,15 Uhr bis 10 Uhr: Zuſammenkunft.
en zu
und vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Bohlfahrtsdienſt, Hügelſtr. 6, Fernſpr. 2205. Jugendfürſor/
ſorge, Gefangenen= und Wandererfürſorge. Sprechſtunden täglich von 10
Rechtsauskunftsſtelle für alle Rechtsfragen einſchließlich Eheberatung z.
Sprechſtunden täglich von 1112 Uhr, ausgenommen Mittwoch und
Trinkerfürſorgeſtelle. Sprechſtunden von Montag bis Freitag, nach;
Evgl. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe E
ſtelle für das Kirchnotgeld täglich 8 bis 12 Uhr. Kirchenſteuerangelegenheite we
im Landeskirchenamt, Mackenſenſtr. 40 (Ecke Neckarſtr.), Zimmer 7, bearbee
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. mſt
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müll ſtr.
meindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul=G ſardt
Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluski ſe,
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, ernſ
Auswärtige Gemeinden.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 17. Febr.: Vormittags 10
gottesdienſt. Abends 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt in Waſchenbach.
Jungmädchenverein. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Haup
des Frauenvereins im Gemeindeſaal.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 17. Febr. 1935, vorm. 10 Uhr: Hau ſptte‟
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Großen.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 17. Febr., vorm. 10 Uhr: ſottes
Kollekte. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: 1. Evangeb kions
Von 17. bis einſchl. 24. Februar jeden Abend um 8 Uhr in der Kirche Er ge
vorträge.
Dienstag, 67 Uhr: Bücherausgabe. Mittwoch: Nach der Evangeliſ vn
chor. Alle anderen Vereinsabende uſw. fallen aus.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 17. Februar, Vorm. 100h
gottesdienſt. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 4 Uhr: Vert Iml
Evang. Männerwerks. Abends8 Uhr: Letzte Führung durch die Bibel 8ſt
Montag abend Frauenverein, Mittwoch: Bibelſtunde. Freitag: Jung pd
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlaſs.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 17. Febr., vorm. 10 hr
Prediger Zaiſer (Frankfurt a. M.) Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. 2 nds
Evangeliſationsvortrag: Gibt es ein zu ſpät? (Prediger Zaiſer.)
Evangeliſationsverſammlungen vom Sonntag bis einſchl. Mittwoch, ſeils
8,15 Uhr, über die Themen: Warum ſollen wir um Reinheit kämpfer
bleiben wir in der Gefolgſchaft Jeſu? Mittwoch, abends, 8,15 Uhr: Dan &
Methodiſtengemeinde (Evgl. Freikirche), Darmſtadt, Wendelſtadt/
tag, 17. Febr., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Prek
Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. (Die Offenbarung des Johannn
Freitag, abends 8 Uhr: Frauen=Miſſions=Verein.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sr
1925, vorm. 9,30 Uhr: Predigt. Vorm. 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. Ab(
Abſchluß der Evangeliſation, Thema: Mit wem gegen wen kämpfſt
H. Schneider. Mittwochabend 8,30 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde.
Adventgemeinde Darmſtadt, Sandſtr. 10. Sonntag, 17. Febr., abet
trag. Thema: Wer ſind die Geiſter des Spiritismus? Freitag, abend=
ſtunde
. Samstag, vorm. 9,30 Uhr: Bibelſtudium; 10,30 Uhr: Predig
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Samstag, 16.
Kultiſche Leſung aus dem erſten Petrusbrief. Sonntag, 17. Febr., 10
weihehandlung mit Predigt. Anſchließend Sonntagsfeier für Kinder.
20. Febr., 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. Donnerstag, 21. Fe
Menſchenweihehandlung. 20 Uhr: Vortrag v. Pfr. Gottfried Galle:
im Leben des Menſchen. (Beichte, Abendmahl.) Samstag, 23. Feb=
tiſche
Leſung aus dem zweiten Petrusbrief.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society,
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 17. Februar:
Text: 1. Chronik 22:19.

Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, 17. Febr., vorm. 10 Uhr=
ſammlung
. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 6 Uhr: Kindergotte
8 Uhr: Heilsverſammlung. (Aufführung: Heimgebracht.) Dienstag,
Soldatenverſammlung. Mittwoch, abends 8 Uhr: Heilsverſammlung
abends 8 Uhr: Heimbundverſammlung. Freitag, abends 8 Uhr: Heili
lung.

[ ][  ][ ]

Samstag, 16. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 47 Seite 3

Beppelin=Manöoer m U. S.A.
Unſere Lufigegner: Das Großluftſchiff Macon
Spiritusflammen in die Nacht. Neun Mann ſitzen in unſerer
Maſchine.
Abfturz im Schlachtflugzeug.
Geſchwader der Zeppeline.
Von Flugzeugführer Hans Rohmer.

Major Hark ſpricht und klopft mit der Protheſe ſeiner
ſinlen Hand die Pfeife aus: Der künftige Krieg iſt ein Wett=
ßewerb
der Konſtruktionsbüros, wir müſſen jeden neuen Flug=
zugtup
des Auslandes in drei Monaten übertrumpfen. Major
Hark iſt Fachmann in Abwehr gegen Flugzeuge.
Weißt du, wie er ſeinen Arm verloren hat? raunt mir
mein Freund Tad zu, der mich zum morgigen Luftmanöver
gegen die ZR.=Schiffe (Zeppelin Rigid ein Starrluftſchiff
Gyſtem Zeppelin) eingeladen hat. Bei einem Angriff auf eine
ſeiner Fliegerfallen.
Hark war als Techniker Offizier bei der Armee in Flandern.
die Deutſchen ſchoſſen regelmäßig die Feſſelballone ab, die das
Artilleriegeſchoß lenkten. Hark lies eine ſeiner Höllenmaſchinen
in die Ballongondel einbauen, ſetzte zwei ausgeſtopfte Puppen
in uniform darauf und ließ die Wurſt aufſteigen. Wenn ein
Flieger auf die Falle ging und ſie in Brand ſchoß, wurde er
mit in Stücke geriſſen, ſoweit reichte die Wirkung des Spreng=
ſtoffes
. Das ging nicht lange; wenn ſich die Beobachter nicht
rührten, gingen die Flieger nicht auf den Leim. Da ſetzte ſich
Hark ſelbſt auf ſeinen Sprengſtoff und bewegte ſich hin und her,
im letzten Augenblick ſprang er mit dem Fallſchirm ab. Ein=
mal
war es zu ſpät, er kam noch in den Rand der Stichflammen
und verbrannte ſich einen Arm. Der halbverbrannte Fallſchirm
bleibt an einem Baum hängen, das war ſeine Rettung.

Die Geſpenſterbombe.

Major Hark ſpricht weiter: Wir müſſen Mittel gegen die
Nerven der Menſchen erfinden. Immer wieder machen ſie neue
Kraftanſtrengungen, um ihre Nerven zu meiſtern! Aber es iſt
zehn Uhr, der Mond iſt aufgegangen, wir müſſen uns die Wir=
lung
der neuen Ghoſtbomben (Geſpenſterbomben) anſehen!
Ein Auto bringt uns in raſcher Fahrt aus dem Lager. Im
ſohlen Mondlicht glänzt die länglich gebogene Form eines
Feſſelballons.
Alles okah? fragt Hark den Piloten eines Flugzeuges.
Sie ſind die Tiere angepflöckt?
Fünfundzwanzig Schafe im Umkreis von vier Quadrat=
llometer
Der Wind weht nach Weſten. Von dieſem Hügel
lönnen Sie ohne Gefahr beobachten.
Die Maſchine raſt über die Steppe. Dann wird ſie kleiner
und kleiner. Ein heller Punkt verſchwindet. Er geht auf
ſüinftauſend Meter . . . Squerſtoffkabine . . . er kann auf acht=
zuſend
gehen."
Nun wirft der Flieger die Phosphorgasbombe, ſie zer=
hlatzt
in einer feurigen Wolke, ein aufglühendes, weißdampfen=
)8 Feuer ergießt ſich aus der Wolke. Die feuerſpeiende Wolke
ſiht hoch über dem Feſſelballon. In einer Sekunde iſt er
miglüht.
Aber die ſeltſam geformte Wolke hängt immer noch glühend
der Luft, wie ein Kopf, aus dem ſich feurige Faſern zur
ſie ziehen. Die Luftſtrömung greift nach dieſem Gebilde ver=
im
ſie zu phantaſtiſchen, geſpenſterhaften Formen und Fang=
umn
! Sie treibt nach Weſten. Wo ſie hintreibt, lauert der
90 Wir warten eine halbe Stunde. Hark ſagt: Jetzt ſehen
iſt nach den Schafen.
Bei der Motorwinde des Feſſelballons waren die erſten
Aſte angepflöckt. Wir erkennen noch die Formen. Der Major
berührt eines mit dem Stock. Da löſt ſich die Form zu einem
huufen trockenen, pulveriſierten Staubes. Kein Hoxnſtück, kein
uf, verbrannter Zunder, in einer einzigen Sekunde, von einem
hurmblütigen, lebenden Tier zu Pulver verbrannt. Zwei Kilo=
heter
weiter treffen wir die erſten Tiere, deren Körper unver=
ſehrt
waren. Sie ſind noch warm. Gastod!
Wir können auf zehntauſend Meter Höhe gehen erklärt
Rr Flugzeugführer, die Flaks ſind noch nicht gegoſſen, die uns
dart oben treffen mit unſeren 400 Kilometern in der Stunde.
Dir zielen eine Großſtadt nach der Landkarte an mit Funk=
ge
) beilung, über den Wolken!
Ich verbringe in dem luftigen Manöverzelt eine ſchlechte
Nacht. Hallo, Hens! ſagt eine Stimme. Halbvier Uhr
orgens, es geht los!
Wir ſtarten in unſerer Staffel als ſechſtes Flugzeug von
Iinls. Die Auspuffe der Staffeln vor uns züngeln wie blaue

C. INSTERBERG

21
Nachdruck verboten.
Wer die Knödel waren noch nicht fertig. Der Herd glühte
das Waſſer ſang im Kupferkeſſel. Die Wirtin ſtand mit
Nen Backen am Herd, und ihre Tochter, ein geſundes, kräftiges,
uſiehnjähriges Mädchen, verſenkte die appetitlichen Kugeln

Iu den dampfenden Keſſel.
In der Stbe aber ſang Eckmann:

Mei Hoamatl is ja im Zillertal drin,
Von der Straßn liegts ziemli weit.
Aber derentzwegn weil i halt hoakli nöt bin
Hob i damit do mei Freid.
Lann folgte ein Jodler, der die Zennteller auf den Stel=
lagen
wackeln machte.
Urſüla klatſchte entzückt in die Hände. Der Geheimrat aber
gerke ſich weil er Jennys Freude an dieſem Geſang wahr=
Lhe. Man kann nicht gerade ſagen, daß Sie eine ſchöne
Simme haben, ſtichelte er gehäſſig.
Scmann lachte hell und unbekümmert, und begann ſofort
Neues Lied. Inzwiſchen wollte Herr v. Herm mit Jenny ein
Swräch beginnen, aber dieſe winkte ihm ungeduldig ab und
Lauſchte.
Sorm Dirndl ſein Fenſter blüaht der Rosmarin.
u2 weil er gar ſo guat ſchmeckt, ziachts mi alleweil hin.
Zum Rosmarin, holdio!
eAden Sie vielleicht die Abſicht, den ganzen Abend hier zu
Nndshüpfeln unterbrach der Geheimrat mit böſe funkelnden
Augen.
erſtens ſchnadahüpfle ich nicht lachte Alf, ſondern ich
ße Zweitens: bielleicht ſinge ich wirklich nicht, ſondern ich ver=
au
nur zu ſingen, drittens aber glaube ich, daß unſere Volks=
et
io ſchön ſind, daß ſie auch von einer ſehr ſchwachen Sing=
Pogbung vorgetragen werden können.
Oingen Sie doch weiter bat Urſula.
Sa b. Herm wird auf eine halbe Stunde nach Sibirien
Stschnt beſtimmte Fenny drohend wenn er ſich weiter als
Stie Lufüihrt. Wir haben ja glücklicherweiſe Sibirien vor
der Türe.
DeZeihen Sie meine Ungezogenheit bat Herr v. Herm
Snlis, Aber ich haſſe dieſe falſche Poeſie
bite, ſprechen Sie doch nicht von Dingen, die Sie
Did berſtehen!

Ueber dem Wattenmeer zieht ein Fiſchgeſchwader, allen
voran ſchwebt die 3. R. 5 die Macon.
Ihre 184 000 Kubikmeter raſen durch die Luft. Dicht hinter
ihr ſchwankt in den Boen die M. C.1 ein kleines Metall=
mantelſchiff
. Sie iſt umgeben von Schwärmen der ſchwer be=
waffneten
Schlachtflugzeuge.
Dicht dahinter folgt die Los Angeles (der ehemalige
L. 3. 126). Mit ihren 68 000 Kubikmetern ſieht ſie ſchlanker
als die große Schweſter aus. Sie nimmt den Platz der Akron
ein, jenes Luftrieſen, der in ſeinem Bauch eine fliegende Flug=
zeughalle
barg und der jetzt ſamt ſeinen hundert Mamn und
fünf Jagdflugzeugen auf dem Grunde des Ozeans liegt.
Sechs kleine Pralluftſchiffe folgen in weitem Abſtand, das
größte hat nur 18 000 Kubikmeter.
Sauerſtoffapparat in Betrieb ſetzen! kommt der Befehl.
Wir ſitzen, umtobt von dem Dröhnen der Motoren, eingeengt
im ſchmalen Gang, der von der Zentrale zu den Seitenmotoren
führt.
Wir müſſen hinauf. Auf ſechstauſend Meter. An die ſtark
beſchützten Luftſchiffe kommen wir nur in ungeſehenem Sturz=
flug
aus größten Höhen heran!
Radiobefehl: Vollgas in alle Motoren, ſteigen!
Fehler! Wir haben ſtatt des vorgeſchriebenen ſechſten Platzes
den fünften Platz. Wie eine Schar Schneegänſe ſteigen wir in
einem rieſigen Triangel. Unſer Hintermamn rutſcht dicht an
unſere Seite, legt ſich von einem Flügel auf den andern, be=
trachtet
uns wie ein neugieriger Vogel, winkt und droht mit der
Fauſt, verſchwindet mit einem Satz nach oben.
Tad bemerkt den Irrtum. Wir fallen ab, reihen uns ge=
horſam
nach Nummer fünf wieder ein. Kurs Nord zu Oſt. Ge=
ſchwaderflug
360 Kilometer in der Stunde. Wind Weſt.
Stärke fünf. Unter den Zepps liegt eine Wolkenbank. Vier=
tauſend
Menſchen fliegen auf den beiden Geſchwadern durch
die Luft. Eine Herde grauer zigarrenförmiger Ungetüme
ſchwimmt wie gepanzerte Fiſche zwiſchen den Flugzeug=
geſchwadern
.
Jedes Luftſchiff ſchleppt im Ernſtfall viele tauſend Kilo=
gramm
Spreng= und Brandbomben mit ſich! Auf ihren Platt=
formen
ſtehen Geſchützſchnellfeuerer. Zwiſchen Luftſchiffe und
uns ſchiebt ſich eine gegneriſche Staffel.
Feuerkampf.
Wie ein Ruck geht es durch unſere Maſchine, ſie raſt los,
die ſtählernen Herzen toben. Wir ſtoßen in den künſtlichen
Nebel, den die Zeppeline ausgeſtoßen haben. Ich ſehe kaum
bis zu unſerm unteren Geſchützturm der zwiſchen den Anlauf=
rädern
über den Wolken ſchwebt. Kurze Böen reißen an den
Flügeln.
Viertauſend Meter!. Wir ſtoßen aus der Wolkenbank nach
oben. Im reinen Aether ſchimmern die farbigen Rumpfe unſerer
Maſchinen, wenn ſich ein Flugzeug zur Seite legt, blitzt die
Unterſeite wie Lack auf, leuchten die Mündungen der Geſchütze,
glitzern die Maſchinengewehre in der Morgenſonne.
Feuer eröffnen! kommt der Befehl. Im unteren Geſchütz=
turm
hängt der Beobachter und telephoniert in die Zentrale.
Im Kommandoſtand befiehlt der Artillerieoffizier. Die andern
hängen in den Gurten. Fünf Mann ſtecken in den Flügeln,
eingekeilt in engen blgeſchwängerten Gängen, faſt im Finſtern.
Fünftauſend Meter Höhe! Menſchen in Sauerſtoffmasken,
die im trüben Schein der wenigen Glühlampen glänzen. Ich
liege neben den Monteuren, im Flügel eingeklemmt, zwiſchen
den aufziſchenden, heißen Motoren. Der Bombenzieler liegt im
Rumpfteil.
Fünftauſendfünfhundert Meter Höhe. Die Luftſchiffe ſchie=
ßen
alle zehn Sekunden Salven! meldet das Telephon. Die
Macon ſteigt ſenkrecht nach oben. Sie ſchießt herauf.
Vollgas! Vollgas! Mehr Sauerſtoff! Es ziſcht in
den Schläuchen. Schweiß rinnt von unſeren Stirnen, die Luft
wird heiß und ölig. Wir ſind keine Menſchen mehr. Nummer 1
im Führerſtand, Nummer 2 und Nummer 3 ſind die Piloten,
Nummer 4 Artillerieoffizier, Nummer 5 und Nummer 6 die
Geſchützführer, die Schützen an den Maſchinengewehren, die
Monteure. Feuern, laden, feuern, das iſt der Pulsſchlag des
Schlachtflugzeuges.
Sie ſind mir böſe, weil ich dieſe Dinge nicht liebe?
Wie ſollte ich Ihnen denn böſe ſein, weil Ihnen ein Organ
fehlt? Darf man einem Blinden zürnen, weil er nicht ſieht?
Eigentümlich finde ich nur Ihre Art, dagegen zu proteſtieren.
Mit trüben Augen ſtarrte der Geheimrat in Jennys kühles
Geſicht. Ihr Spott brannte. Aber er fand nicht die Kraft,
ſich zu wehren. Er hätte den Saum ihres Gewandes geküßt
und ſie ganz öffentlich um Verzeihung gebeten, wenn ſie es
gewünſcht hätte.
Als die Knödel aufgetragen wurden, wuchs die Stimmung.
Nach dem Eſſen aber eroberte die Müdigkein alle ſehr ſchnell.
Früh ging jeder zu Bett.
Am nächſten Morgen trafen ſie ſich in voller Skiausrüſtung
beim Frühſtück.
Ein ſtrahlend heller Tag lagerte über den Bergen. Der
Schnee blendete und die Gipfel ſtiegen in unermeßlichem Glanz
dem Himmelsblau entgegen.
Mit Schneebrillen angetan, zogen ſie los. Eckmann dies=
mal
voran. Ihm folgten Urſula und Jenny dann Herr v. Herm.
Für diesmal ſuchte Alf einen leichten Hang, nicht allzuweit
von der Hütte entfernt, und begann ohne Umſchweife vorerſt
die Stemmſtellung zu erläutern. Er demonſtrierte ſeine Er=
klärungen
dann ſehr deutlich.
Sonderbarerweiſe bewährte ſich die grazile, leichte Urſula
am meiſten, während der Geheimrat am öfteſten verſagte, was
ja bei ſeinem Alter kein Wunder war. Frau Mahrholm nahm
die Sache zu wenig ernſt. Einmal bemühte ſie ſich wirklich,
gut abzuſchneiden und dann gelang es ihr auch meiſtens. Dann
aber wieder wurde ſie gleichgültig, ſchlug alle Lehren Alfs in
den Wind und fuhr wild und ohne Technik wie es ihr gerade
paßte. Natürlich landete ſie am Boden, aber das wachte ihr
nichts.
Als ſie ſich am Mittag auf den Heimweg machten erbarmte
ſich Jenny Eckmanns und nahm den Geheimrat ins Schlepp=
tau
, ſo daß die beiden anderen allein gehen konnten.
Fräulein Urſula?
Beide ſtanden ſtill. Unermeßlich weit hinein in den blauen
Himmel ragten die leuchtenden Berge. Das Weiß des Schnees,
durch das Glas der Sonnenbrillen gelblich ſchimmernd, zog
ſich in endloſen Wellen empor in die Grate und hinab in die
Schluchten und Täler. Kein Laut weit und breit. Nur Licht
und Helle, Glanz und Schimmer der Eiswüſte.
Urſula, nun muß ich Ihnen ſagen, wie es um mich ſteht
ſprach Eckmann nach langem Schweigen feierlich und griff nach
ihrer Hand Ich bin keine von den komplizierten, ſtädtiſchen
Naturen. Die Berge haben mich zur Einfachheit und Gerad=
linigkeit
erzogen. Meine Gefühle ſind weder verſchnörkelt noch
verworren, ſie ſind elementar. Ich bin einfach und einfach und
ſtark iſt auch meine Liebe zu Ihnen. Kurze Zeit kenne ich Sie
nur und doch weiß ich, daß Sie für mich geſchaffen ſind. Urſula,

Wir ſchießen blind, ohne Geſchoſſe, gewiß. Auch die Ge=
ſchütze
auf den Zeppelins ſchießen blind, trotzdem kann jede
Sekunde unſer Leben ausgeblaſen ſein.
Die Motoren ſind glühend heiß, in dem engen, finſteren
Kriechgang hängen einige vergitterte elektriſche Birnen wie Glüh=
würmer
, wir atmen zu dem belebenden Sauerſtoff die ölge=
ſchwängerte
Glutluft.
Sechstauſend Meter! Ueber den Zeppelinen klebt ſchwarzer
Rauch. Sie ſind mit Helium gefüllt und ſcheuen kein Feuer.
An ihrem Bauch hängen je zwei Flugzeuge.
Jetzt ſteigen die gegneriſchen Schutzflugzeuge und legen ſich
über die Luftſchiffe.
Vier Kilometer Sturzflug.
Achtung, Achtung! Anſetzen zum Sturzflug!
Wir werfen uns kerzengerade nach unten, ſauſen in phan=
taſtiſchem
Sturz hinab, mitten in die Maſſe der Flugzeuge. Die
Geſchütze hämmern.
Abdrängen! iſt die Parole. Abdrängen, ſelbſtverſtändlich
nicht wirklich beſchießen! Aber auch das Abdrängen iſt ein
Furioſo der Hölle. Ein Heulen, Toben, Gleiten, Stürzen ...
Ein Vorgeſchmack zum wirklichen Maſſenluftkampf. Das Ganze
ſcheint wie eine Ausgeburt unſerer Phantaſie.
Viertauſend Meter ſtürzen wir. Nach dieſem furchtbaren
Sturzflug müſſen wir millimetergenau zielen! In unſeren
Maſchinengewehren ſind Filmkameras eingebaut. Ihre Filme
zeigen jede Phaſe des Kampfes, jeden Schuß, der nicht getroffen
hat.
Unſere Rücken ſind ſchmerzgebogen, eingekeilt im engen
Gang, die Brillen der Sauerſtoffmasken beſchlagen, aus unſern
Kehlen ſpringt heiſeres Gebell.
Die kanonenbeſpickten Zigarren der Zepps fliegen uns ent=
gegen
, ſie legen eine Sperrfeuerzone um ſich, ein großes ſchwar=
zes
Monſter bricht aus dem künſtlichen Nebel hervor. TC5,
eines der kleinen Pralluftſchiffe! Wir nehmen es mit der Ziel=
kamera
aufs Korn. Weiße Qualmgebirge hüllen die Luftſchiffe
ein. Jetzt liegt die fliegende Flotte ſenkrecht unter uns.
(Schluß folgt.)
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Samstag, 16. Februar
6.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.50: Zeit,
Wetter. 6.55: Morgenſpruch; Choral: Gib mir, daß ich
ſehend werde.
7 00: Stuttgart: Frühkonzert der Kapelle
Ilia Lwſchakoff 8.10: Waſſerſtand, Wetter. 8.15: Srutt=
gort
: Gymnaſtik. 9.00: Frankfurt: Nachr 9.15: Nur für
Frankfurt: Konzert. 10.00: Nachr. 11.00: Werbekonzert.
11.30: Meldungen. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert der Kapelle Iia Livſchakoff.
13.00: Stuttgart: Zeit, Nachr. 13.15: Mittagskonzert. Schall
und Platt legen Landlufr auf! 14.15: Zeit, Nachr.
14.30: Quer durch die Wirtſchaft. 14.50: Zeit, Wirtſchafts=
meldungen
. 14.55: Wetter. 15.00: Jugendfunk: Mam
für Mann. Kameradſchaft der Tat.
16.00: Nachmittagskonzert. Schall und Platt machen Ueberſtunden.
18.00: Stimme der Grenze. 18.20: Stegreffſendung.
18.35: Wir ſchalten ein! Das Mikrofon unterwegs. 18.45:
Meldungen.
18.50: Berlin: Muſik am Wochenende. 19.40: Tagesſpiegel.
20.00: Zeit, Nachrichten. 20.10: Trier: Bunter Abend mit W.
Reichert und ſeinem Enſemble Tanzkapelle Hauck. 22.00:
Zeit, Nachrichten 22.15: Nachr., Wetter, Sport. 22.20;

ann Taudänmnn

Sonnabend, 16. Februar
Berlin: 20.10: Aus dem Deutſchen Opernbaus: Boccae=
civ
. Komiſche Oper von Franz von Suppé.
Breslau: 20.10: Funkfaſching 1935: Wir geben an!
Frankfurt: 20.10: Bunter Abend mit Willy Reichert:
u. a., aus Trier.
Hamburg: 19.00: Snurrige Lüd an de Waterkant. Ori=
ginale
, Seerotten un Klutenpedder.
Köln: 22.35: Tanzmuſik vom Weſtdeutſchen Funkball in
Düfſeldorf.
Leipzig: 19.00: Allerhand aus dem Egerland.
München: 20.10: Die Fledermaus. Operette von Job.)
Strauß.
Wien: 20.00: Fröhl. Funkpotpourri.
Rom: 20.45: Oper von Bellini.
Budapeſt: 20.50: Zigeunerkapelle Bura.
Brüſſel: 22.00: Walzermelodien.
Laibach: 22.20: Aus bekannten Operetten.
London: 23.10: Tanzkapelle Henry Hall.
ich werde Ihnen, ach, ich Ich war ſofort verliebt in dich,
als ich dich das erſtemal geſehen hatte.
Selbſtverſtändlich habe ich es gleich bemerkt. Eine Frau
fühlt ſo etwas ſofort. Aber das Ganze kam etwas zu ſchnell.
Ich konnte es nicht länger aushalten. Und du ſagteſt
doch .
Ja. Aber ſolche Dinge müſſen organiſch wachſen. Man
darf ihre Entwicklung nicht forcieren.
Bei mir iſt das Ding vollkommen ausgewachſen. Es
könnte nicht mehr größer werden. Ich glaube auch nicht, daß
Liebe wächſt. Plötzlich iſt ſie da, ſtark, groß, unerbittlich. Und
wehe dem, der dann allein ſteht, der kein Echo findet. Aber ich,
ich Glückspilz ich ganz unverdient großer Glückspilz ſehe das
herrlichſte Mädchen der Welt, liebe es, liebe es und bin ihm
nicht ihm nicht
Nicht unſympathiſch ergänzte Urſula lachend, als ſie
merkte, daß Alf eigentlich etwas anderes ſagen wollte.
Iſt das nicht ein bißchen wenig? fragte er denn auch
gleich.
Urſula ſah ihn tief an.
Es iſt ſchon mehr.
Urſula! Er ſchrie es jubelnd hinaus in die Schneewüſte.
Da legte ſie ſchnell die Arme um ſeinen Hals und küßte
ihn warm und zärtlich auf den Mund.
Lange ſtanden ſie nachher ſtill, ſahen ſich an, ſprachen kein
Wort ſondern liebkoſten ſich nur mit den Augen.
Endlich drängte Urſula zum Aufbruch, da ſonſt ihr langes
Ausbleiben auffalle.
Ich könnte ewig mit dir hier ſtehen bleiben, meinte Eck=
mann
benommen. Dieſen Ort muß ich übrigens kenntlich
mochen. Er ließ eine Handvoll roter Papierſchnitzel fallen.
Jedesmal, wenn ich hier vorbeigehe, werde ich den Schauer
ſpüren, den mir dein erſter Kuß bereitete. Ich liebe dich,
Urſula!
Hand in Hand gingen ſie weiter. Wieder ſchwiegen ſie
lange, ſahen ſich an und lächelten.
Du wirſt bei meinem Vater ſtarken Widerſtand zu über=
winden
haben, ſagte Urſula endlich.
Warum? Alf ſah ſie fragend und ungläubig an. Was
kann er gegen mich einwenden? Daß ich kein Geld habe?
Das iſt es nicht. Ich glaube nicht, daß Geld bei ihm eine
Rolle ſpielt.
Aber was dann?
Es iſt nicht leicht zu ſagen. Du biſt ihm zu fremd. Ver=
ſtehſt
du mich? Er kann dein Leben gar nicht begreifen. Es
erſcheint ihm müßig und überflüſſig. Vielleicht ſpielt da eine
verſteckte, aber ungeheuer ſtarke Abneigung gegen unſere ſport=
liche
Zeit hinein. Er haßt in dir den Sportler.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 47

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 16. Februau

Der Führer eröffnek die größke Auko=Ausſkellung der Well.

In Anweſenheit der Reichsregierung, des Diplomatiſchen Korps, der Reichs= und Gauleiter ſowie
zahlreicher namhafter Vertreter der verſchiedenen Gliederungen der Partei, der Induſtrie und Wirt=
ſchaft
eröffnete der Führer Adolf Hitler die Internationale Auto= und Motorrad=Ausſtellung Ber=
lin
1935, die größte Ausſtellung der Welt. Auf unſeren Bildern ſieht man links den Führer wäh=
rend
des Eröffnungsaktes. Neben ihm der Präſident des Reichsverbandes der Automobil=Induſtrie,
Geheimrat Allmers, der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß, Reichsaußenminiſter Freiherr von
Neurath und Reichswehrminiſter Generaloberſt v. Blomberg.

Reich und Ausland.
Schon über 20 000 Beſucher
auf der Aukomobil=Ausſtellung.
Berlin. Die größte Automobil=Ausſtellung
der Welt, die am Donnerstag mittag vom Führer
auf dem Meſſegelände eröffnet wurde, konnte be=
reits
am erſten Tage einen großen Erfolg aufwei=
ſen
. Außer den 4000 Ehrengäſten wurden von
3 Uhr ab, dem Zeitpunkt der allgemeinen Eröff
nung für das Publikum, etwa 16 000 Beſucher ge
zählt. Reichsaußenminiſter Freiher von Neurath
erſchien am Freitag vormittag auf dem Ausſtel=
lunggelände
und betrachtete bei einem Durchgang
durch ſämtliche Hallen eingehend die Ausſtellung.

Zwei Kinder beim Schlittſchuhlaufen
tödlich verunglückt.
Sonneberg (Thüringer Wald). Auf den
Flüßchen Haßlach vergnügten ſich am Donnerstag
mehrere Kinder mit Schlittſchuhlaufen. Plötzlich
löſte ſich eine große Eisſcholle, die flußabwärts
trieb. Auf der Scholle befanden ſich ein ſiebenjähri=
ger
Junge und ein ſechsjähriges Mädchen. Als die
Scholle in Stücke zerfiel gerieten die Kinder unter
das Eis und konnten nur noch als Leichen gebor=
gen
werden.

Münchens Faſchings=Gegenbeſuch
in Köln.
München. Der Fremde, der in den Frühſtun=
den
des Freitags den Münchener Hauptbahnhof
betrat, mochte ſich beim Anblick froheſten Masken=
treibens
an dieſem Ort und um dieſe Zeit ver=
wundert
die Augen reiben, bis er darüber aufge=
klärt
wurde, daß es ſich um die Abfahrt der Mün=
chener
zum Faſchingsgegenbeſuch in Köln handelte.
Schon von 7 Uhr an ſuchten die Teilnehmer ins=
geſamt
679 ihre Plätze im Sonderzug auf. Ein
mitlaufender eisgekühlter Gepäckwagen barg eine
ſtattliche Anzahl von Kiſten mit Bierflaſchen zur
Labſal für die Reiſenden und Maßkrüge, die zum
Geſchenk für die Kölner beſtimmt ſind. Knapp
vor 8 Uhr erſchien Prinz Karneval, Paul I. von
Theatralien mit Gemahlin und Gefolge in prunk=
voller
Gewandung und wurde mit einem flotten
Marſch begrüßt und zu ſeinem Wagen geleitet.
An der Fahrt nach Köln nahmen u. a. Staats=
miniſter
Eſſer mit ſeinem Adjutanten Wagner teil.
Flotte Klänge der mitfahrenden ſechs Harmonika=
ſpielerinnen
in ſchmucker Oberländlertracht ver=
kürzten
die Zeit bis zur Abfahrt. Punkt 8.15 Uhr
morgens rollte der Zug unter den Klängen Muß
i denn .. ." aus der Bahnhofshalle ins fröhliche
Rheinland ab.

Das Neuefte im Kraftfahrweſen zeigk die Berliner Ausſtkellung

Der Beſucher der Internationalen Automobil= und Motorrad=Ausſtellung in Berlin 1935 iſt über=
raſcht
durch die zahlreichen neuen Konſtruktionen, die auf der Ausſtellung zu ſehen ſind. Auf unſeren
Bildern ſieht man einige Einzelheiten davon, und zwar oben die Preßgasanlage des 110=PS=Magirus=
Laſtkraftwagens und unten die Dampfkeſſelanlage des Henſchel=Heck=Motor=Dampfkeſſel=Kraftomnibus

Slurm und Hochwaſſer an der Nordſee=
küſte
.
Emden. An der nordfrieſiſchen Nordſeeküſte
und auf den Inſeln herrſchte am Donnerstag nach=
mittag
ſtarker Nordweſtſturm. Der Waſſerſtand er=
reichte
eine außergewöhnliche Höhe und ſtieg im
Emdener Außenhafen faſt bis an die Oberkante der
Kaimauer. Der höchſte Stand war um 22.15 Uhr
mit einer Höhe von 2.45 Metern über Normal.
Auch der Waſſerſtand auf der Ems, in die durch
den Sturm das Waſſer des Dollart hineingedrückt
wurde, hatte eine außergewöhnliche Höhe aufzu=
weiſen
.
Auf Borkum wurde um 21 Uhr Windſtärke 11
gemeſſen. Der Sturm richtete hier abermals unge=
heure
Verwüſtungen an. Die Strandmauer der
Inſel wurde weiter ſtark beſchädigt. Das bisher
40 Meter große Loch wurde um das Doppelte ver
größert, die obere Plattform vollſtändig verſcho=
ben
. Schon 1½ Stunden vor dem Hochwaſſer ſchlug
die See ununterbrochen in die gleich hinter der
Mauer liegenden Buhnen. Das oben auf der
Strandmauer liegende Gleis wurde, ſtark mitge=
nommen
und liegt verbogen da. Die anderen oſt=
frieſiſchen
Inſeln hatten weniger ſtark gelitten.
In den ſpäten Abendſtunden flaute der orkanartige
Sturm etwas ab, trotzdem wurde aber noch um
ging die Windſtärke auf 6 zurück.

Die Trauerfeier
für die Tolen der Grube Laur g.
Aachen. Für die Opfer des Unglücks If der
Grube Laurweg fand Freitag vormittaen de
Turnhalle zu Kohlſcheid eine Trauerfei ſtatt.
Von nah und fern, ſelbſt aus dem bene ſarten
Holland, waren Tauſende herbeigeeilt. Vo rauer
und Mitempfinden ſtanden ſie an den Str m. die
der Leichenzug berührte. Auf einer Empo im der
ſchwarz ausgeſchlagenen Turnhalle ſtanf mit
Grün und Blumen geſchmückt, umrahmt v ſeinem
Meer von Kerzen, die ſieben Särge.
Ein Choral der Bergwerkskapelle lete die
Trauerfeier ein. Generaldirektor Dr. Be / wid=
mete
im Auftrag der Gewerkſchaft den tot Kame=
raden
den letzten Gruß. Im Auftrage der ſtaats=
und Reichsregierung ſprach Berghauptmau Heyer=
Bonn. Die Toten hätten als Deutſchlands ſelden=
ſöhne
auf dem Felde der Arbeit in treue Sflicht=
erfüllung
für Volk und Vaterland ihr Ten
laſſen. Er legte dann einen Kranz an der Färgen
nieder. Der Bezirkswalter der DAF., ſhling.
ſprach im Auftrag des Reichsorganiſatio leiters
Dr. Ley und des Gauleiters Grohé dasBeileid
aus. Auch er legte einen Kranz nieder, ſpra=
chen
ſodann der katholiſche und der ev geliſche=
Pfarrer aus Kohlſcheid Trauerworte. einem
rieſigen Trauerzug wurden darauf vier E ge zum
Friedhof geleitet, wo ſie unter den Kläen des
Liedes vom guten Kameraden beigeſetzt )urden.
Zwei weitere Opfer des Grubenunglück purden
24 Uhr Windſtärke 9 gemeſſen. Am Freitag früh am Freitag nach Aachen und Laurensb /über
geführt.

Die Fahnen der Nakionen bei den 53s=Rennen in der 71

Die internationalen Wettbewerbe der FJS=Rennen nahmen jetzt in der Tatra bei LomnitzzEſchechſ,
lowakei) ihren Anfang. Auf unſerem Bild ſieht man die Fahnen aller teilnehmenden ſation
auf dem Kampfgelände.

Fünf Jahre
mit einer Rennkierherde unkerwegs.
Hilfsexpedition eines Lappländers für kanadiſche
Eskimos.
London. Aus Ottawa wird berichtet, daß ein
mehr als 60jähriger Lappländer namens Andy
Bahr ein langwieriges Unternehmen von erſtaun=
licher
Schwierigkeit zum erfolgreichen Abſchluß ge=
bracht
hat. Im Jahre 1929 hatte die kanadiſche Re=
gierung
in Alaska eine Herde von 3000 Renntierer
gekauft und Bahr beauftragt, ſie auf kanadiſches
Gebiet nach dem Oſtufer des Mackenzie=Fluſſes nach
dem Delta zu treiben, wo die Renntiere die Lebens=
mittelverſorgung
der an der arktiſchen Zone leben=
den
Eskimos beſſern ſollten. Im Dezember 1929,
alſo vor mehr als fünf Jahren, ſetzte ſich die Expe=
dition
in Bewegung. Sie umfaßte außer Bahr noch
ſechs Eskimos, drei andere Lappländer, einen Arzt
und einen Geographen. Im Laufe der Zeit gaben
aber außer Bahr alle Teilnehmer auf und mußten
durch neue erſetzt werden. Die große Herde konnte
ſich nur ſehr langſam fortbewegen, da ihr jeden
Tag reichlich Zeit zum Füttern gegeben werden
mußte, und das Subarktiſche Klima große Schwie=
rigkeiten
verurſachte. Schneeſtürme im Winter und
Moskitoſchwärme im Sommer hielten die Renn=
tiere
auf und trieben ſie ſogar wiederholt zurück.
Rudel von Wölfen hielten ſich beiderſeits des Zu=
ges
und erbeuteten viele Renntiere. Aber Bahr
ſetzte den Marſch Jahr für Jahr beharrlich fort. Im
letzten Frühjahr traf er am Weſtufer des Macken=
zie
=Fluſſes ein. Das Eis begann aber bereits auf=
zubrechen
, und näch mehreren vergeblichen Ueber=
gangsverſuchen
wariete der beharrliche Mann den
Winter ab, um dann, als das Flußwaſſer wieder
gefroren war, ſeine Herde nach dem verträglich ab=
gemachten
Ziel auf dem Oſtufer zu bringen, wo es
ausgedehnte und reiche Weideplätze gibt. Ungefähr
die Hälfte der Renntiere hatte unterwegs den Tod
gefunden, aber in jedem Jahr der Wanderung
waren zahlreiche Junge geboren worden, ſo daß die
Herde (nicht weit hinter ihrer urſprünglichen
Stärke zurückblieb. Für die notleidenden Eskimos
von Mackenzie iſt der Erfolg der Expedition des
beharrlichen Lappländers ein hochwillkommenes
Ereignis.

Sechs norwegiſche Fiſcher ertrunken.

Drontheim. Eine Fiſcherflotte, die bei
ſchönem Wetter ausgelaufen war, wurde auf hoher
See vom Sturm überraſcht. Die meiſten Boote
konnten unter großen Schwierigkeiten den Hafen
wieder erreichen. Sechs Fiſcher fanden den Tod in
den Wellen.

Meineidsverfahren gegen Entllkungi
Zeugen im Haupkmann=Prolß.
New York. Im Zuſammenhang midem !
teil gegen Hauptmann iſt jetzt gegen Er Ei
laſtungszeugen ein Meineidsverfahren, jgele
worden. Außerdem wird ſich der Pfarr/ Burn
der am vorletzten Verhandlungstage die Tede )
Vorſitzenden des Gerichtes unterbrach un dadut
einzigartige Lärmſzenen hervorrief, weg‟ Wid
ſtandes gegen die Staatsgewalt zu verſtwor!
haben.
Hauptmann iſt in ſeiner Zelle völlig ſamme
gebrochen, und er beteuert nach wie vor ſine u
ſchuld. Sein Verteidiger hat einen 2fruf
Zeichnung von Beiträgen für die Vorber ung
Durchführung der Berufungsverhandlur ſerla
wobei er erklärte, daß er ſowie die übden
verteidiger bisher die Koſten der Vertei) uung
eigenen Mitteln beſtritten hätten, was ſi etzt
nicht mehr durchführen könnten, zumal / / md=
ſei
, daß die Berufungsverhandlung ſich ſer
rere Jahre hinziehen könnte.
Engliſche Kslonial=Gedenk=Britnafl
Zum Regierungsjubiläurg

Zum bevorſtehenden 25jährigen Regie
läum König Georgs von England gebe.
liſchen Kolonialgebiete Gedenk=Briefmien
aus. Sämtliche Marken ſind von gleiche?
tragen jedoch links oben den Namen
fenden Kolonialgebietes. Unſer Bild
Jubiläumsbriefmarke der Straits EF
(Malakka).

[ ][  ][ ]

geschichten aus adler Welt

der Gipfel der Zerſkreukheit.
a 4.) Rom. Ein zärtlicher Vater in Spezia wollte kürzlich
ſinem kleinen Sohn Bruno eine beſondere Freude bereiten und
ahn ihn mit ins Kino. Der Film war aber ſo wenig intereſſant
ir ginder, daß der Kleine bald auf ſeinem Sitz einſchlief. Nicht
der Vater, der ſich durch die Heldentaten der Leinwandritter
eine beſſere Welt entrücken ließ. Am Schluß der Vorſtellung
echte er ſeinen Sohn, nahm ihn an der Hand und zog den Ver=
igfenen
hinter ſich aus dem dämmrigen Kino auf die Straße
naus. Zu Hauſe angelangt, entdeckte er zu ſeiner maßloſen
eberraſchung, daß der vermeintliche Bruno gar nicht ſein Sohn
runo war, ſondern ein Kind fremder Eltern! So raſch es ging,
Aſte der erſchreckte Vater mit dem fremden Jungen, der ebenfalls
nIrtum nicht früher bemerkt hatte, ins Kino zurück, wo er
nrchtigen Bruno noch auf ſeinem Sitz ſchlafend fand. Auch die
ſtein des falſchen Bruno hatten die Verwechſelung überhaupt
ch nicht bemerkt.
Diesmal iſt ja alles gut gegangen. Bleibt nur zu hpffen, daß
r zrſtreute Vater nicht nächſtens womöglich die Frau eines

mden Mannes mit nach Hauſe zerrt. Das könnte immerhin un=
genehm
ausgehen.
Zeierliche Beiſekung einer Brieftaube.
London. Kürzlich wurde in London eine Brieftaube ſeierlich
SsT Grabe getragen. Mit ernſter Miene folgten ihr mehrere ehe=
lige Feldſoldaten: Angehörige einer Batterie, die während des
jeges in Nordfrankreich ſtand und vom Schlachtenwirbel hin=
hergeworfen
wurde.
Kanoniere fingen eines Tages die jetzt beigeſetzte Taube, die
raſch mit den Soldaten Freundſchaft ſchloß. Sie wurde dem
chrichtentrupp zugeteilt und brachte unermüdlich Befehle von
Kommandoſtellen nach vorn. Ihrer Tüchtigkeit war es zu
iken, daß die Batterie, der ſie angehörte, mit knapper Mühe der
ffangenſchaft entging. Im letzten Augenblick traf ſie in der Som=
ſchlacht
mit dem Rückzugsbefehl ein. Kaum hatten die Kano=
re
die Feuerſtellung verlaſſen, da ſtanden auch ſchon deutſche
Ugtrupps.
Die Taube Colonel Fearleß, wie ſie vom ganzen Regiment
ihrer Furchtloſigkeit genannt wurde, ließ ſich durch kein noch
eſchveres Trommelfeuer abſchrecken, ihren ſchweren Dienſt zu
richten Bei einem dieſer Flüge verlor ſie durch ein Geſchoßſplit=
chen
ein Auge. Nach Beendigung des Krieges wurde ſie mit
hEngland genommen und hier iſt ſie nun unlängſt geſtorben.
irem Grabſtein ſteht: Den Lebenden zur Erinnerung an
en lleinen, heldenhaften Helfer britiſcher Kanoniere.

London hälk den Lippenſtiftrekord.
() London, Lippenſtift und Puderquaſte finden ſich heute
ſogar ſchon in der Handtaſche jeder Amerikanerin des wilden
Weſtens, gleichgültig, ob ſie ſechzehn oder fünfzig Jahre alt iſt.
Aber die Amerikanerin, die ähnlich bemalt herumzulaufen liebt
wie indianiſche Häuptlinge, die den Kriegspfad beſchritten haben,
hält dennoch nicht den Rekord im Verbrauch von Schönheitsrequi=
ſiten
! Führend darin iſt vielmehr die Engländerin.
Nach langwierigen ſtatiſtiſchen Erhebungen hat man heraus=
gefunden
, daß auf den britiſchen Inſeln die größten Farbmengen
für Schönheitszwecke verbraucht werden, und daß allein London
nicht weniger als 3000 Schönheitsſalons beſitzt, die ſich eines
regen Zuſpruchs erfreuen.
Wollte man boshaft ſein, dann könnte man aus dieſem Re=
kord
der engliſchen Ladies gewiſſe Rückſchlüſſe auf ihre natürliche
Schönheit ziehen. Aber Höflichkeit verſchließt uns den Mund..
Welkreiſe im eigenen Garken.
(th) New York. Der 58jährige frühere Zollbeamte Joſua
M. Trentle in einem kleinen Städtchen des Staates New York
befindet ſich ſeit dem 1. November vorigen Jahres auf einer
Weltreiſe‟. Das Kurioſe dabei iſt allerdings, daß Miſter Trentle
ſein Städtchen überhaupt nicht verlaſſen hat!
Seine Reiſe rund um den Aequator iſt nämlich das Ergebnis
einer Wette. Im Klub unterhielt man ſich im vergangenen Herbſt
zufällig einmal über Fußmarſchleiſtungen. Um eine angezweifelte
Behauptung zu beweiſen, erbot Trentle ſich, trotz ſeines vorge=
ſchrittenen
Alters, den Aequator, zu Fuß zu umgehen. Weil es
immerhin billiger und beſſer kontrollierbar ſei, wolle er das am
einfachſten in ſeinem eigenen Garten tun, verſprach er. Der Aegua=
tor
habe eine Länge von rund 40 000 Kilometer, ſein Garten einen
Umfang von rund 500 Metern. Dieſen Umfang werde er vom
1. November ab täglich zu Fuß abſolvieren, mit einer Kilometer=
Uhr in der Hand und unter Zeugen. bis die Länge des Aequators
erreicht ſei. Das ſeien alſo 80 000 Spaziergänge um ſeinen Gar=
ten
herum. Er glaube, täglich noch 40 Klm. ſchaffen zu können,
ſo daß er ſeine Fußwanderung um die Erde in etwa tauſend
Tagen, alſo nicht einmal ganz drei Jahren, beendet haben werde.
Er ſei ja rüſtig und geſund, und kein Unwetter werde ihn von der
Ausführung ſeines Planes abhalten können.
Einige Klubfreunde gingen daraufhin, eine Wette ein, die
Miſter Trentle, wenn er ſein Penſum tatſächlich vollbringen ſollte,

eine Nebeneinnahme von 4200 Dollar verſchafft. Am 1. November,
wie ſchon geſagt, hat dieſe ſchnurrige Weltreiſe begonnen und An=
fang
Februar hatte Mr. Tientle bereits 2900 Km. zurückgelegt.

Eine Feſtung rutſcht ins Meer

(ur) San Juan (Porto Rico). Langſam, aber unaufhalt=
ſam
rutſcht die Morro=Feſtung ins Meer. Sie hütete einſt und
heute noch ſymboliſch den Eingang zum Hafen San Juan. Hier
widerſtand ſie zwei ſchweren Angriffen Drakes im Jahre 1595.
Nun iſt ſie verloren. Wie man ſagt, infolge der Laſtautos, die
auf einer nahen Straße vorüberfahren. Was Drake und die Jahr=
hunderte
nicht ſchafften ein paar Benzinkutſchen bringen es
zuſtande.
Auf Brauf geſchull.
(u.) Dairen. Wenn dieſe neunzehn Mädchen auch noch einen
Mann finden, dann iſt alles in beſter Ordnung! Denn ſie haben
ſoeben die Braut=Schule mit Erfolg abſolviert. Das iſt ein Stu=
dium
, zu deſſen Abſchluß man nur ſchwer das Zeugnis bekommt.
Die japaniſchen Frauenvereine, die einen Zerfall des japani=
ſchen
Familien=Lebens kommen ſehen, hatten dieſe Schule gegrün=
det
, in der den Mädchen alles, aber auch alles für das Eheleben
beigebracht wird. Erſt nannte man ſie Schule des Lebens‟. Doch
da kam kein einziges Mädchen. In die Brautſchule von Dairen
kamen ſie dagegen ſchon lieber.
In dem Zeugnis heißt es: .... können wir die Abſolventin
als theoretiſch und praktiſch perfekte Braut auch für die höchſten
Anſprüche empfehlen
Wie ſchon geſagt: Nur der Mann fehlt noch ... Aber das ſteht
nicht in der Zenſur.
Man ſuchk einen Dollarerben.
B. Rio de Janeiro. Vor einigen Monaten ſtarb in
New York eine Frau Inocenta Belfino. Sie hinterließ ihrem
Sohn ein Vermögen von 25 000 Dollars. Dieſe Erbſchaft hatte
allerdings einen Haken: Frau Belfino wußte von ihrem Sohn
nämlich nicht viel mehr, als daß er, wenn er noch lebt, jetzt
etwa 21 Jahre alt ſein müßte. Sie hatte ihn 1914 in einem
Internat in S. Paulo untergebracht, aber nicht unter ihrem
Namen, ſondern unter einem erfundenen, den ſie inzwiſchen
aber vergaß. Auch die Aufnahmepapiere hatte ſie verloren, ſo
daß die New Yorker Polizei nur die reichlich anſpruchsvolle
Bitte übermitteln konnten, einen jungen Mann zu ermitteln,
der 1914 in irgend einem Internat S. Paulos untergebracht
worden iſt. Da weder der Name des Erben noch des Internats
feſtſtand, war die Suche der pauliſtaner Polizei in den Büchern
aller Afyle, Internate und Herbergen natürlich ergebnislos,
ſo daß die 25 000 Dollars herrenlos bleiben müſſen, wenn man
nicht noch in New York weitere Anhaltspunkte entdeckt.

Mntt Tablmiiiie Mtht!

Perſonenwagen
Opol 12 kiter
Vierzylinder. Dieſes zehntauſendfach bewährte Voll=
automobil
zu einem Preis, der nur möglich iſt, weil
der Typ in ſeinen Grundzügen ſeit jahren nicht
vverbeſſerungsbedürſtige eine ſehr hohe Auflage
erzielt hat und Werk und Cieferanten auf ſeine Her-
ſtellung
reſtlos eingeſpielt ſind.
1,2 Ctr. Limouſine, zweitürig ........ .. RM 1850
12 Ctc. Cahriolet-Cimouſine, zweitürig .. RMN 1960
12 Ctr. Spezial=Cimouſine, zweitürig ... RM 2090
Opel zTyp Olympias
1,3 Citer Vierzylinder. Er bringt die Vorzüge dee
2Opel Sunchron-Federungs in einer Preisklaſſe, in
der ſonſt ſchon Wagen, die auch nur annähernd ſo
leiſtungsſtark und geräumig ſind wie er, als Aus-
nahme
gelten.
Opel sCyp Olumpias 1,3 Citer
Cabriolet-Cimouſine ...
wa- RM 2500
Opel 1,3 Eiter
Vierzglinder mit z0pel Sunchron-Federunge. Mit
dem Erſcheinen dieſes Wagens erhielt der Auto=
mobilmarkt
einen neuen Wertmeſſer.
1,3 Ctr. Fahrgeſtell ..
Rm 2350
.Rm 2850
3 Ltr. Limouſine, zweitürig ..
3 Ltr. Cabriolet-Cimouſine, zweitücig .. RM 2950
3 Ctr. Cimouſine, viertürig .......... RM 3150
1, Ctr. Cabriolet, vierſitzig ....
.. RM 3300
Opel Sechszylinder
Liter mit zOpel Sunchron-Federungs. Denjenigen,
Die früher einen ſchweren und entſprechend teuren
Uagen beſaſien, gibt er die Möglichkeit, für einen
beuchteil der einſt aufgewendeten Mittel einen
Wagen zu fahren, der kaum weniger bietet.
S 39ünder (2 Citer) Fahrgeſtell ....... Rm 2800
S Zglnder Cimouſine, viertürig ..... ... RM 3600
2 Z9linder Cabriolet, vierſitzig, 2 Fenſter RM 4000
2 39lnder Cabriolet, vierſitzig, 4 Fenſter RM 4300
Sechsſitzer
2 39linder Cimouſine, ſechsſitzig, viertürig Rm 4800
2 3glnder Pullmann-Cimouſine, ſechsſitzig.
Vertürig, mit Zwiſchenwand. . . . . . . . . . . RM 5000
2 39linder Cabriolet-Cimouſine, ſechsſitzig,
viertürig.
.. RM 5400
Züder kandaulet, ſechsſitzig, viertürig.
Nich als Droſchhe mit Aufpreis von Rm 550
leſerbar..
Rm 5500

Indlich wiſſen Sie nachdem die Automobil=Ausſtellung
A eröffnet iſt wie die verſchiedenen Wagen beſchaffen ſind,
unter denen Sie 1935 die Wahl haben. Bei Ihrem Opel=Händler
können Sie ſich ſchon heute über jedes einzelne Modell erkundi-
gen
; ein bedeutender Vorkeil für Sie, weil Sie ja vor allem ſolche
Wagen prüfen und erproben wollen, die Sie ſich ohne Mühe
leiſten und die Sie mit Nutzen fahren können.
Sie werden ſehen, daß Deutſchlands größte Automobilfabrik an
ihrem alten Grundſatz: pkeine Experimente auf Koſten der
Käuferle feſthält. Das Bewährte wurde beibehalten, zum Vorteil
für Sie; die einzelnen Modelle wurden verfeinert, vervollkomm-
net
, das Fabrikations-Programm planmäßig ausgebaut, die
Hauptmerkmale der einzelnen Typen aber ſind die gleichen wie
die der Zehntauſende von Opel=Wagen, die auch 1934 wieder ihre
zufriedenen, begeiſterten Beſitzer fanden.
Unbeirrtes Fortſchreiten auf dem einmal als richtig erkannten
Weg, Feſthalten an dem Grundſatz: ausgeglichene Konſtruktion,
ehrlicher Gegenwert und unbedingte Zuverläſſigkeit, das ſind die
Bauſteine des Opel-Erfolges, und das ſind auch für Sie ausſchlag-
gebende
Sicherheiten beim Kauf Ihres Opel-Wagens.
A
der Zuverläſſi
ge
Auf der Internationalen Rutomobil-Ausſtellung Berlin: Perſonenwagen Halle I.
Stand 17 (Telefon / 3/5288). Caſtwagen Halle I1, Stand 141 (Telefon / 3/3500). Teile
Halle 11. Stand 153 (Telefon / 3/3244). Omnibuſſe Halle V1 Stand 634 (Telefon / 3/2667).

Liefer- und Caſtwagen
Opel 1,2 Citer Cieferwagen
Der geeignete Wagen für zuverläſſigen Cieferdienfk.
1,2 Ctr. Lieferwagen-Fahrgeſtell
(lang, mit Vierganggetriebe) ... wrs• RM 1750
ZZCtr. Cieferwagen auflangem Fahrgeſtell RM 2150
Blitz-Eintonner
E wendig and ſchnell, für Stadt- wie füe übees
landverkehr gleich gut geeignet.
To fahrgeſtell ....... . . . . . . ... .... RM 2450
1 To Fahrgeſtell mit Führerhaus .. ... . . RM 2800
.Rm 2990
1 To Kaſtenwagen..
Rm 2990
To Pritſchenwagen
6
Aufpreis für Plane und Speiegel ....... RM 140
2 To Blitz-Schnell-Caſtwagen
für die überwiegende Mehrzahl aller Betriebe ges
eignet, zuverläſſig, leiſtungsſtark, wirtſchaftlich
2 To -3410 (Radſtand 3410 mm)
2 Io fahrgeſtell ........ .... . ...... R 3300
2 To fahrgeſtell mit Führechaus .. . . ... RM 3750
2 To Pritſchenwagen .....
.. RM 4000
2 To Pritſchenwagen mit Plane..
.Rm 4200
2 To -4000 (Radſtand 4000 mm)
2 Io Fahrgeſtell ..
Rm 3450
2 To Fahrgeſtell mit Führerhaus.
RM 3900
2 To Pritſchenwagen..
.RM 4250
2 To Pritſchenwagen mit Plane ...... .. RM 4450
2½a To Blitz-Schnell-Caſtwagen
Zum Transport ſchwerer Caſten. für Spezialaufbau=
ten
gleich gut geeignet wie der 2 To Blitz-Schnells
Caſtwagen.
2k To - 4000 (Radſtand 4000 mm)
2½ To fahrgeſtell .......
...... Rm 3550
2½ Ta Fahrgeſtell mit führerhaus ..... RM 4000
2is To Pritſchenwagen . ... .. . . . . . .... RM 4350
2½ To Pritſchenwagen mit Plane .... .. RM 4550
2½ To - 4650 (Radſtand 4650 mm)
2½ To Fahrgeſtell.
....... RM 4050
2½ To Ffahrgeſtell mit Führerhaus ..... RMN 4500
Preiſe ab Werk Rüſſelsheim a. M.- über den gün-
ſtigen
Finanzierungs- und Derſicherungsdienſt unter-
richtet
Sie Ihr Opel Händler. - Alle Anderungen
bleiben jederzeit vocbehalten.
Kdam Opel A. 6. Rüſſelsheim am Maig

[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 47

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 16. Febru K935

Sport, Spiel und Jucnen

Zweiker Kampfabend
der SchloimiteBiiterrande.
* Der geſtrige 2. Staffelabend der Winterrunde im Hallenbad
hatte einen beſſeren Beſuch aufzuweiſen als der erſte, und auch
die ſportlichen Arbeiten waren zufriedenſtellend. In den meiſten
Staffeln gab es für die Zuſchauer einige Ueberraſchungen, denn
durchweg lag der ſpätere Zweite in Führung und mußte ſich
den angreifenden Schlußleuten des Siegers beugen. Aeußerſt
ſpannend verliefen beſonders die 4X100 Meter Bruſt und die
4X100 Meter Kraul der Herren, die 5X100 Meter Kraul der
Jugend und die 3X100 Meter Kraul der Damen. Kein Wunder,
daß der Anhang der Schwarzen und Roten in ſo helle Begei=
ſterung
geriet, daß die Wand wackelte, Lebhaften Beifall ern=
teten
auch die 4 Springer Köllner, Knörzer. Jakob und Eitel;
Schütz war bereits nach Eſſen abgereiſt. Wir geben gern Be=
ſcheid
, daß bei allen Hauptſtaffeln die beſten Leute infolge Krank=
heit
erſetzt werden mußten. Erwähnenswert iſt die Zeit des
jugendlichen Karn (TSG.) von 1:10,3 Min. in der 100=Meter=
Kraulſtaffel. Recht tapfer durchfurchten die Knaben in 2 Ein=
lagerennen
über 4X50 Meter Bruſt und Kraul die Wellen, wobei
die 46er jedesmal ihren Konkurrenten von Jung=Deutſchland die
Fußſohlen wieſen.
Der Termin des nächſten Kampfabends wird noch bekannt=
gegeben
.
Die Ergebniſſe:
Herren, Klaſſe I. 5010020010050 Meter Kraul: 1.
Jung=Deutſchland 6.07,6 (Sachs, Schüßler, Heyne Brandis. Rich=
ter
); 2. TGB. 6.12; 3. Jahn 6.28,9; 4. Polizei 6.49.
4 mal 100 Meter Bruſt: 1. Jung=Deutſchland 6.00 (Schell I.
Moll, Engel, Sachs); 2. TGB. 6.06,2; 3. Jahn 6.13,4; 4. Polizei
6.22,1.
4 mal 100 Meter Kraul: 1. Jung=Deutſchland 4.46,8 ( Schüß=
ler
, Richter, Brandis, Heyne); 2. TGB. 4.49,1; 3. Jahn 5.07;
4. Polizei 5.20,1.
Jugend: 5 mal 100 Meter: Kraul: 1. Jung=Deutſchland 6.19,5
(Hamberger, Zorn, Kalbfleiſch, Meyer. Schell II); 2. TGB. 6.20,4.
5 mal 100 Meter Bruſt: 1 Jung=Deutſchland 8.03 (Hamberger,
Delp. Brandis II, Zorn, Schüßler II); 2. TGB. 8.10,6.
Herren, Klaſſe II: 3 mal 50 Meter Lage: 1. Arheilgen. 1.
Mannſchaft, 1.58,2 (Spengler, Benz, Weitzel); 2. Merck 2.01;
3. Arheilgen, 2. Mannſchaft, 2.16,1.
Damen: 3 mal 100 Meter Kraul: 1. Jung=Deutſchland 4.44,9
(Stepp. Wolf, Jven); 2. TGB. 5.10,2.
3 mal 100 Meter Bruſt: 1. Jg.=Deutſchl 1. M., 5.10,1 (Höbel,
Luley, Kaiſer); 2. TGB. 5.20,4; 3. Jung=Deutſchland, 2. Mann=
ſchaft
. 5.35,9.
Zweite Reichs=Olympiaprüfungskämpfe
der Schwimmer in Düſſeldorſ.
Zum zweiten Male verſammelt der Deutſche Schwimm= Ver=
band
demnächſt ſeine Beſten zu Reichs=Olympia=Prüfungskämpfen.
die Rechenſchaft über das im vergangenen Jahr Geleiſtete ablegen
ſollen, 39 Männer und 20 Frauen, die Vertreter der deutſchen
Spitzenklaſſe, ſind vom Schwimmverband dazu berufen worden, an
dieſen Prüfungskämpfen teilzunehmen. Dieſe Zahl wird ſich, falls
in der Zeit bis zu dem Beginn der Veranſtaltung (16.17. März
in Düſſeldorf) noch Anwärter auftauchen, erhöhen. Mit weni=
gen
Ausnahmen gelangt das Olympia=Programm zur Abwicklung,
und zwar an beiden Tagen. Die Nenungsliſte für die Wettkämpfe
hat im einzelnen folgendes Ausſehen:
Männer: 100 Meter Kraul: Otto Wille (Uni=Berlin) Heibel,
Fiſcher, Barfuß (Bremer SV.), Gaucke (Stettin). H. Schwartz
(Magdeburg), Faß (Karlsruhe), Lenkitſch (Aachen), Winkler ( Glei=
witz
), Jabuſch (Magdeburg).
200 Meter: Deiters. H. Schwartz, Schulze (Magdeburg),
Nüske Gaucke (Stettin), Grün (Spandau), Struck (Offenbach a.
M.), Hülſewiſche (Köln), Lenkitſch, Fiſcher, Heibel, Faß, Wille.
400 Meter Kraul: Kienzle (Stuttgart), Freeſe (Bremen),
Deiters, Nüske, Grühn.
100 Meter Rücken: Küppers (Bremen) Schlauch (Gera), Ger=
ſtenberg
, Hans Schwartz (Magdeburg), Rufuß (Witten), Heiſe
(Berlin), Simon (Gladbeck).
200 Meter Bruſt: Heina Gladbeck), Sietas (Hamburg). P.
Schwarz (Göppingen) Schulze (Deſſau), Witt (Bremen), Minnich
(Frankfurt a. M.), Ohligſchläger (Trier), Forwerk (Leipzig), Tig=
gemann
(Dortmund), Wittenberg (Berlin).
Springen: Eſſer (Wolfenbüttel), Mahraun, Greuſing (Berlin),
Frauen: 100 Meter Kraul: Halbsguth, Arendt Salbert ( Ber=
lin
), Hanicke (Dresden), Schröder (Dortmund) Ohliger ( Düſſel=
dorf
).
400 Meter Kraul: Groth (Breslau), Pollack (Berlin), Hanicke,
Salbert, Halbsguth.
100 Meter Rücken:: Arendt (Berlin), Heiling (Dortmund),
Rupke (Ohligs), Stolte (Düſſeldorf).
200 Meter Bruſt: Hölzner (Plauen), Knuth Engelmann ( Ber=
lin
), Wollſchläger (Duisburg), Genenger (Krefeld), Rocke ( Mag=
deburg
), Dreyer (Düſſeldorf).
Springen: Kapp (Frankfurt a. M.), Schieche (Berlin).

Zußball.
Sonnkag vormiktag 10,45 Uhr Lokalkampf
Jahn 1875TSG. 1846 am Ziegelbuſch!
Auf dieſes Spiel ſei nochmals hingewieſen. Es wird einen
äußerſt harten und intereſſanten Kampf geben. Die 75er werden
alles aufbieten müſſen, gegen die aufſtrebenden ehemaligen Rot=
Weißen einen gleichen Erfolg wie im Vorſpiel zu erreichen.
Ein Beſuch wird beſtimmt lohnen. Der Beginn iſt auf vor=
mittags
feſtgeſetzt und ſomit den Beſuchern Gelegenheit gegeben,
den Ballonmeiſterſchaften am Nachmittag beizuwohnen
Vor dem Spiel der 1. Mannſchaften treffen die 2. aufein=
ander
, um 9.15 Uhr. Auch hier wird es ſchon recht intereſſant
werden.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Die erſte Elf Beſſungens Fußballabteilung dürfte am Sonntag
ihr ſchwerſtes Spiel dieſer Saiſon zu beſtehen haben, muß ſie doch
zu dem derzeitigen Tabellenerſten Sp.V. Merck, der nur mit einem
Verluſtpunkt ungeſchlagen die Führung hält. Wenn man bedenkt,
daß gerade Beſſungen es fertig brachte, Merck den einzigen Punkt
zu entreißen, ſo kann man mit einer Revanche rechnen, die dem
Spiel als Lokalderby einen noch größeren Reiz verleihen wird.
Beſſungen, immer noch erſatzgeſchwächt infolge Krankheit ihrer
Beſten, geht alſo einen ſchweren Gang, doch hoffen wir, daß es
nicht kampflos Sieg und Punkte verſchenkt, wenn auch Merck ein
deutliches Plus mit ins Rennen ſchickt. Wünſchen wir dem Spiel
einen vorzüglichen Pfeifenmann. Spielbeginn 11 Uhr. 2. Mann=
ſchaften
vorher 9.15 Uhr,
Jugend=Abteilung. Junioren Tgmde. 46 3 Mann=
ſchaft
: Trainingsſpiel (Rennbahn); 1. Schüler 1. Schüler SV.
98, 2. Schüler 2. Schüler SV. 98 Stadion.
Sportverein 29 Erzhauſen FC. Union Niederrad Reſ.
Nachdem die Sportvereinler am vergangenen Sonntag ihren
Klaſſenfreund, den Reichsbahn=SV. Darmſtadt. im Verbandsſpiel
mit einer 3:1 Niederlage nach Hauſe ſchicken konnten, empfangen
ſie am Sonntag die ſpielſtarke Liga=Reſerve=Mannſchaft des FC.
Union Niederrad zum Freundſchaftsſpiel. Das Vorſpiel konnten
die Niederräder 3:0 für ſich entſcheiden und wenn die Sportver=
einler
dieſes Mal das Reſultat günſtiger geſtalten wollen, dann
müſſen ſie ihr ganzes Können unter Beweis ſtellen. Letzten Endes
ſoll es jedoch in einem Freundſchaftsſpiel nicht auf gewinnen oder
verlieren ankommen, ſondern die Anhänger und Gönner des Ver=
eins
ſollen ſehen, was der Verein leiſten kann. Spielbeginn 2,30 Uhr.
Aus den Vereinen u. Verbänden
Ausbildungs=Tagung der Leichtathletik=Kampfrichter.
Am kommenden Sonntag findet in Darmſtadt die 1. Aus=
bildungs
=Tagung der Leichtathletik=Kampfrichter des Kreiſes
Starkenburg ſtatt. Lokal: Reſtaurant Zur Eiſenbahn, Ecke Eli=
ſabethen
= und Neckarſtraße. Beginn: 9,30 Uhr pünktlich. Dauer:
Etwa 2½ Stunden (bis ſpäteſtens 12 Uhr). Alle Intereſſenten
bringen Papier und Bleiſtift für Zeichnungen und Notizen mit.
In dieſem Zuſammenhang wird wiederholt darauf aufmerkſam
gemacht, daß ſpäter nur geprüfte Kampfrichter je nach Eignung
die Berechtigung zur Abnahme der Prüfung für das Reichs=
Jugend= und Sportabzeichen (leichtathletiſche Uebungen) erhal=
ten
. Pünktliches Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich.
Zuverläſſigkeitsfahrk des Gaues 3 im 99AC.
am 23./24. Februar 1935.
Nach den Wetterberichten zu urteilen, ſcheint die Gau= Zuver=
läſſigkeitsfahrt
, die der Deutſche Automobil=Club, Gau 3. am 23.
und 24. Februar mit Unterſtützung der Motorbrigade Heſſen des
NSKK. durchführt, doch noch zu einer Winterprüfung zu
werden. Gegenüber den bisherigen Gauveranſtaltungen kommt
der Gau=Zuverläſſigkeitsfahrt, für die am 16. Februar Melde=
ſchluß
iſt, überhaupt eine erhöhte Bedeutung zu, da diesmal auch
die Mitglieder des Gaues Weſtmark. alſo vor allem die Fahrer
von Offenbach, Darmſtadt uſw., Startberechtigung haben.
Ikalien verzichkek auf die nächſte Olympiade.
Aus Rom wird gemeldet, daß Muſſolini auf Erſuchen Japans
ſeinen Antrag, die Olympiade 1940 in Rom abzuhalten, auf=
gegeben
habe. Die japaniſche Regierung legt beſonderen Wert
darauf, daß die Weltſpiele 1940 in Tokio abgehalten werden.
Japan begeht in dieſem Jahre das 2600jährige Jubi=
läum
des Japaniſchen Reiches. Japan wird dafür
ſtimmen daß die Olympiſchen Spiele 1944 in Rom ſtatt=
finden
.
Hans Kilian=Garmiſch konnte am Freitag mit ſeinen
Kampfgenoſſen v. Valta, Gruber und Schwarz, die Weltmeiſterſchaft
im Viererbob erfolgreich verteidigen. Die Deutſchen konnten den
bei den erſten Fahrten am Donnerstag herausgeholten Zeitvor=
ſprung
halten und in der Geſamtzeit von 5:33 Minuten für vier
Fahrten mit ihrem Bob Deutſchland 1 erneut den Weltmeiſter=
titel
erringen. Die Bobs Schweiz 2 und Schweiz 1 belegten
die nächſten Plätze.

Ländliche Reikervereine

und NS.-Reiketka)

Die Preſſeſtelle des Reichsſportführ
mit: Veröffentlichungen in der Tagespreſſe über ländlie
vereine und nationalſozialiſtiſches Reiterkorps haben zu
tungen Anlaß gegeben und weite Kreiſe des Reitſpor
ruhigt. Der Reichsſportführer, als der verantwortliche iter
geſamten deutſchen Pferdeſports, bemüht ſich im Ein mrehn
mit dem Reichsernährungsminiſter, durch Ausſprachen ſt aller
beteiligten Stellen der großen und entſcheidenden Frage
lichen Pferdezucht und Reiterarbeit, ſowie der Frage der Al.=
SS.,Reiterei, wie auch derjenigen der HJ. eine günſtig ſund
folgreiche Entwicklung zu verſchaffen, um zu einer Löſur
men, die dem Reitſport auf breiteſter Baſis eine gute E
ſichert und all den Teilen gerecht wird, die bisher au
Initiative in dankenswerter Weiſe der Pferdezucht und
ſport, insbeſondere in den ländlichen Kreiſen, ihre Arb
met haben.
Die Veröffentlichungen gehen von vollſtändig falſche Vorgu
ſetzungen aus und greifen den Er eigniſen, insbeſonder
Plänen des Reichsſportführers, weit voraus.
Der Reichsſportführer lehnt es grundſätzlich ab, ſich in un
rufener Seite im Zuge der Entwicklung warnen zu ſen.
Vorarbeiten, die der Reichsſportführer in vollem Ein Enehr
mit dem Reichsernährungsminiſter, dem Chef des Stabe
Reichsführer SS. durchführt, ſind noch nicht abgeſchlo
Reichsſportführer wünſcht deshalb keinerlei Veröffen
bevor nicht ſeine endgültigen Richtlinien bekannt gegeb

E län
zu
Pickiu
leig
m
gen
ber
und
n.
chung
ſind.

Cnropanag oche veit lehten
Polen hat offiziell mitgeteilt, daß es ſich an der
des Europa=Pokal=Fluges nicht mehr beteiligen werde.
richt hat überall wie eine Bombe eingeſchlagen. Wenn
die Lage genauer überſieht. dann mußke man eiger ſch
Tages mit einem ſolchen Schritt rechnen.
Warum Die Erklärung der polniſchen Regierung 4bt k
genaue Auskunft über den eigentlichen Grund. Die Pol; behal
ten, die Austragung eines ſolchen Wettbewerbes koſte Killion
und das ſei zu teuer im Verale c mir dem Erorg
der Sache. Dies iſt an ſich eigenartig, denn die polniſck! Flie
haben den Europaflug in den beiden letzten Jahren jewin
können, was dem Ruf der polniſchen Fliegerei in der gezen W
gewiß ſehr genützt hat. Der ſiegende Staat hat die Veeflichtun
den Europaflug im darauffolgenden Jahre bei ſich au xagen z
laſſen das beißt e rt und
den Lande liegen. Daraus ergibt ſich, daß dieſem Lan) ganz
hebliche Koſten erwachſen außer denen, die jedes Landzu beſtte
ten hat, das ſich an dem Rennen beteiligt.
Nun können aber die paar hunderttauſend Mark. ſe Pole
als Veranſtalter dieſes Jahr mehr zu zahlen haben wüſe als d
anderen, oder die paar Millionen, die das Rennen anſich koſte
nicht der wahre Grund ſein, weshalb, ſich Polen plſlich au
ſchließt. Die Möglichkeit, den heißbegehrten Pokal dreiitl hinte
einander zu gewinnen, was bisher einem Lande noch umals g
lang, dieſe Möglichkeit iſt mehr als ein paar Millionen ſert. M
kommt dem eigentlichen Grunde ſchon näher, wenn mar folgende
berückſichtigt: Der Gründer dieſes Rennens durch gaf Eurot
auf den beſten und ſchnellſten Maſchinen der Welt iſt ekanntli
Frankreich. Und was geſchah im vorigen Jahre? Fra keich, da
über die meiſten Flugzeuge aller Länder der Erde uFfügt, eisnt
klärte plötzlich, es habe kein Intereſſe mehr an dem Auge un
beteiligte ſich nicht. Dies war bereits ein ſchwerer Schig für da
ganze Unternehmen, beſonders aber für das Internatmale K04
mitee das bekanntlich in Paris ſitzt!
Frankreich hat kein Intereſſe mehr, Polen hat keilIntereſt
mehr. Der Europaflug iſt vorderhand auf 1936 verſch ſen, es
jedoch fraglich, ob er überhaupt jemals wieder ausge ſgen wel
den wird. Ihm iſt der Todesſtoß verſetzt worden. rankreilte
Blätter bringen eine kleine Notiz, in der man den uhren,
eigentlichen Grund erkennen kann, weshalb man kei//Inter
mehr an dieſem Europaflug hat. Dort heißt es. Poleckhabe
jetzt auch zurückgezogen, weil man ſeinerzeit gehofff habe
Europaflug werde zur Belebung der Verkehrsfliegereil fenen.
habe aber lediglich zur Belebung der Sportfliegerei gyſent.
daran habe man kein Intereſſe. Wenn ſchon Sportfluguge, da
gleich Kriegsflugzeuge! Und von ihnen habe man beuts gen
Außerdem brauche man dazu keinen Europarundflug.
Trotzdem wird ſich die Sportfliegerei durch dieſer Rückſe
in ihrem Siegeszug nicht aufhalten laſſen, den anzutnen ſie
eben erſt begonnen hat, der aber unaufhaltſam ſein wi.
Bruno Lo ſnzen
Die F. J. S.=Rennen in der Hohen Tatra uſrden
Freitag mit dem 18=Km.=Langlauf fortgeſetzt. Siegenpurde
Finne Karpinen in 1:27:58 vor dem Norweger Hagenn 1:28
und deſſen Landsleuten Hoffbakken in 1:31:54 und Feſtad
1:32:13. Als beſter Deutſcher kam Walter Motz in 1:376 auf
ſiebten Platz. Willi Bogner wurde Zwölfter. Herbe/ Leup
Sechzehnter.
Richter und Steffes werden am 23. Feluar be
Königspreis in Brüſſel (Vierländerkampf Deutſchlid=Fra
reich=Holland=Belgien) die deutſchen Farben vertreten.)

Wekterbericht.

Skammholz-Verkauf.
Zwangsverſteigerung.

CTermin: Mittwoch, den 27. Februar 1935, vor=
mittags
10 Uhr, im neuen Gerichtsgebäude,
*
Saal 118.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 2, Band 7,
Blatt 538: Ordn.=Nr. 1. Flur II. Nr. 287,
Hofreite Lauteſchlägerſtraße Nr. 7, 214 qm.
Betrag der Schätzung: 9000. RM. Einheits=
wert
zum 1. Januar 1931: 19 640. RM.
Eigentümer: Schwarzwälder Grundſtücks= Aktien=
geſellſchaft
in Freiburg i. B.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
(1751
Zwangsvollſtreckung.
)armſtadt, den 7. Januar 1935.
Amtsgericht.
Brennholz-Berſteigerung

(Gemeindewald Ober=Ramſtadt).
ſienstag, den 19. Februar 1935, vormitt. 9 Uhr,
erden im Gaſths. Eliſenbad (Suppes) aus Forſt=
rt
Finſterhöllenberg (Nr. 385 bis 712) verſteigert
Scheiter, rm: 232 Buche, 1 Eiche, 9 Ahorn (rund)
2 Kirſchbaum (rund).
Knüppel, rm: 1 Fichte.
Aſtwellen: 150 Buche, 60 Eiche, 50 Ahorn.
Stöcke, rm: 6 Buche.
das Holz iſt vorher einzuſehen. Nähere Auskunft gen, preiswert z.
rteilt Förſter Trautmann, Darmſtädterſtraße 100.
Ober=Ramſtadt, den 11. Februar 1935. (1750
Heſſiſche Bürgermeiſterei. Jörgeling.

Dienstag, den 19. Februar d. J., vormittags
9½ Uhr anfangend wird das Kiefern=Stammholz
aus dem Weiterſtädter Gemeindewald Täubches=
höhle
, Abteilung 3, 4 und 17, an Ort und Stelle
verkauft:
Klaſſe 2a: 25 Feſtmtr. Klaſſe 2b: 100 Feſtmtr.
Klaſſe 3a: 60 Feſtmtr. Klaſſe 3b: 25 Feſtmtr.
Klaſſe 4a: 2,5 Feſtmtr.
Die Zuſammenkunft iſt um 9½ Uhr am Mercks=
Waſſerwerk der Gräfenhäuſer Straße. Der Ver=
kauf
erfolgt nach den vom Reichsforſtmeiſter und
Heſſ. Staatsminiſterium feſtgeſetzten Beſtimmungen.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
Meinhardt.
(1752

Ueber 100 Jahre beſtehende
Textil- u.
Darmhandlung
mit Anweſen krankhe tshalber zu
verkaufen. Kleiner Fleckenin Heſſen=
Naſſau. Sichere Exiſtenz für Arier.
Erforderl. 56 Mille. Ang. unter
P. M. 1077 an Ala Anzeigen A. G.
(IT 1763
Frankfurt a. M.

Bauplatz
im Alfred=Meſſ.=
Weg, ſchön gele=
verkaufen
. Ang.
unt. G. 55 Gſch.

Kleingarten
ächſt d. Frank=
rter
Str. bil=
g
. zu verkauf.
ngebote unter
5. 86 Geſchſt.

Wohnhaus,
Eberſtadt, mit
Nebengebäude,
Garten in gut.
Lage preiswert
zu verkaufen.
Angebote unter
G. 72 Geſchſt.

Schönes Grund=
ſtück
, 34 Morgen
groß, m. Kirſch
bäumen zu ver=
kaufen
. Zu erfr.
in der Agentur
d. Darmſt. Tgbl.,
Malchen. (c

Sehr preiswerte
Bauplähe
zwiſchen Villen
kol. u. Eberſtadt
zu verkauf. durch
Alb. Mittelſtädt.
Darmſtadt, (a
Riedeſelſtr. 21,
Fernſprech. 2340.

K

Inkaſſo=
Schmitt,
Eckhardtſtr. 36,
Tel. 1021. (a

40005000 Mk
als 1. Hypothel
auf la Objekt
geſucht.
Angeb. u. G. 59
Geſchäftsſtelle.

Auf gut. Obiekt
M. 10-1200
an 1. Stelle aus
Privat geſucht
Angebote unter
G. 83 Geſchſt.

Laden
mit Wohngele=
genheit
in gut.
Hauſe. Holzſtr.,
für jd. Branche
geeign., alsbald
günſtig zu ver=
mieten
. Zu er=
fragen
bei Ferd.
Braun, Karlſtr.
66, Tel. 517. (b

Laden
mit Zimmer u.
Küche ſow. Lag.=
Räume zu ver=
mieten
. Anfrag.
u. G. 68 Geſchſt.

Roßdörferſtr. 73,
I. ſchöne 5=Zim.=
Wohng., Frem=
denzimmer
, Bad,
Veranda, ſofort
zu vermieten.
Näh. parterre.

Ausſichten für Samstag: Nach verbreiteten Niederſch
wechſelnde Bewölkung und noch einzelne Schauer, billebhaft
weſtlichen Winden mild.
Ausſichten für Sonntag: Fortdauer des unbeſtändig,) und
weſentlichen milden Wetters mit einzelnen Niederſſägen.
Mark
3=Zim.=Wohng., /Soderſtraße 6, III.
Zwei
parterre (groß) /Kapellplatz, gut ruhige Damen Bele kun
wegen Todesfall möbliert,, ſonnig. (Beamt.=Penſio=lälteim Ehe
ſofort zu verm. Zimmer mit (närinnen) ſuch. einfie
vert
Ang. unt. G. 54 Schreibtiſch, gut 45=Zimmer= Wobl
Geſchäftsſtelle, heizbar.
Wohnung. telt. Ar
Karlsſtr. 117, II. Ang. G. 11 Gſch. G. 6B

Schöne
5=Zim.=Wohng.,
beſte Wohnlage,
an ruh. Mieter
zu vermieten.
Preis 95 Mark.
Ang. G. 24 Gſch.

Wer
beteiligt ſich an
der finanziellen
Auswertung ei=
ner
Erfindung
(D. R.P.)? Je=
der
Radfahrer u.
Motorradfahrer
Käufer! Ang. u.
G. 47 Geſchäftsſt.

en
Ia
*
d.
Feinkoſt- und
Früchkegeſch.
zugelaſſ., z. ver=
miet
. Zuſchr. an
Poſtſchließfach 84

Zentrum!
Heller, trockener
Raum
mit ca. 250 qm
Lagerfläche, =
ro
bequem. An=
fahrt
, Laderampe
uſw. ſofort zu
vermieten. (
Heinrich Funk,
Kohlenhandlg.
Wilhelmsſtr. 40.

Herrſchaftliche
T Zim.- Bſg.
mit Zentralhzg.,
3. Stock, Rhein=
ſtraße
1234, zum
1. April zu ver=
miet
. A. Biehl,
Rheinſtr. 123,
Telefon 243. (a

Mackenſenſtr. 30:
Neuzeitliche

5-Zim.-Whg.
mit Bad, groß.
Balkon etc., neu
hergerichtet, per
of. od. ſpät. zu
vermieten Auto=
garage
vorhand

Sonnige
3=Zim.=Wohnung
nebſt Zubehör in
ruhigem Hauſe p.
1. April zu ver=
miet
. Soder r. 84, I.

Zwei gut
möblierte. Zim=
mer
, eventl. mit
Küchenbenutzg.,
zu vermieten.
Näh. Geſchäftsſt.

Zimmer
möbl., mit Koch=
gelegenheit
, an
zwei Herren ( In=
validen
) mit od.
ohne Penſion
bill. zu vermiet.
Neugaſſe 11

Im kief. See
Nr. 44, 1. Stck.
3 Zimmer,
Küche. Balkon,
1 Manſ., einge=
richtet
. Bad und
Zubehör monat=
lich
RM. 70.
z. 1. März d. J.
zu vermieten.
Näh. Stadthaus
Zimmer 48. (c

Schulſtr. 15, II.
möbl. Zimmer,
16. an Be=
rufstät
.

Soderſtr. 22, II.
gut möbl. Zim=
mer
zu verm. (2

Frankf.=Str. 32,
part.: Möblier=
tes
Zimmer zu
vermieten.

möbl. Zimmer
für 1. 3.

Möbliertes
Zimmer z. verm.
Lauteſchläger=
ſtraße
10

klein, einfaches
Zimmer.

Auto=Garage
f. klein. Wagen
oder Raum zum
Unterſtellen ge=
ſucht
. Ang.m. Pr.
u. G. 56 Geſchſt.
(1765)

Kleines
Einfamil.=Haus
mit Garten zu
mieten geſucht.
Ang. unt. G. 1
Geſchäftsſtelle.

3=Zim.=Wohng.
geſucht.
Näh. Geſchäftsſt.

Alleinſtehende Zim
Dame
ſucht z. 1. Apri Ma krdenzicl
3 4-Zim.=Wohn. möbert,
mit Bad. Ang. m. p. ſuct z
Preisang erbittet ten hd
baldmöglichſtFrau
B. Liebrecht, Herne u-LA
i. W., Heinrich=
ſtraße
13. I.
Beamten= Witwe Kadl

thiger
Mie
krz
unt.
9bliet
Zim

6=Zim.=Wohng.,
geräum., od. grß.
5=Zim.=Wohng.
mit größ. Diele,
i. gt. Zuſt., Hoch=
m
. Zub., i. Süd=
od
. Südoſtvtl., n.
weit v. Zentr. d. 23=Zimmer=

ſucht ſchöne 2. bis Cha/t
3=Zim.=Wohnung Hod ſuil
bis 1. 1935, auch ſuc
auswärts Angeb. ang ?
unterG.77 Geſch /G.

Aeltere
Dame ſucht Zim=
mer
ev. m. Küche. Rh.
Ang. unter G. 66 hof.

part. od. 1. St., Geſchäftsſtelle. /* u.
Schöne
Stadt v. kinderl. Wohnung per 1. grof
Schlafſtelle Xhöh Beamten ab April o. 1. Mai
zu vermieten. 1. Mai o. Juni, geſucht. Ang. u.

Rundeturmſtr. 13ſev. auch ſpäter G. 62 Geſchäftsſt.
Ernſt=Ludwig= z. miet. geſ. Prs. 15, III. lang. G. 50 Gſch.
ſ
2-Zimmer=

Reichsbeamter,
ledig, ſucht
2= o. 3=Zimmer=

Wohnung
für ſofort von
Wohnung. Ehepaar geſucht.

Ang. mit Preis Ang. unt. G. 40
unt. G. 53 Gſch. a. d. Geſchäftsſt. Am

ſchu

[ ][  ][ ]

Nummer 42

Samstag, 16. Februar

Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe war für Aktien und Renten gleicher=
maßen
freundlich. Am Rentenmarkt wurde die Altbeſitzanleihe
Prozent höher bezahlt. Reichsſchuldbuchforderungen wurden
mit 38½ Prozent umgeſetzt. Auch Induſtrie=Obligationen lagen
etwas freundlicher. Am Aktienmarkt konnten ſich angeſichts der
zuverſichtlichen Meldungen aus der Wirtſchaft Beſſerungen von
etwa 1 Prozent durchſetzen. Montanwerte waren trotz der erhöh=
ten
Roheiſengewinnung nur wenig verändert. Im Vordergrund
ſtanden Linoleum= und Kunſtſeideaktien. Conti=Linoleum konnten
ihre Aufwärtsbewegung um 2 Prozent fortſetzen, und Deutſche
Linoleumwerke waren 1½ Prozent höher. Die Kursſteigerungen
werden mit Erwartungen, daß die Dividende erhöht wird, be=
u
grndet. Von Kunſtſeideaktien eröffneten Aku mit 54½55½
lo nach 53½ am Vortage. Anregend wirkte die Dividendenerhöhung
Einve bei der engliſchen Kunſtſeidegeſellſchaft Courtaulds. Braunkohlen=
t aktien lagen wenig verändert. Kaliwerte waren auf die voraus=
oſſe
ſichtlich unveränderten Dividenden wieder höher. Dagegen lagen
die unnotierten Kaliwerte ſchwächer. Chemiſche Werte waren
n knapp gehalten, Farben ſetzten ½ Prozent niedriger ein. Nur
Rütgerswerke gewannen 1 Prozent. Am Markt der Elektrizitäts=
z
werte überwogen die Beſſerungen, die etwa ½ Prozent ausmach=
u Iſ ten. Nach den erſten Kurſen war die Haltung weiter freundlich.
Fawben gewannen /8 Prozent, Mannesmann waren auf Dividen=
dentaxen
von etwa 3 Prozent gefragt. Infolge der lebhaften
Nachfrage nach Schatzanweiſungen konnten neue Abſchnitte per
15. Februar 1936 mit 3¾ und per 15. September 1936 mit 4 Pro=
gent
abgegeben werden. Am Valutenmarkt ſtellten ſich Pfunde
gegen Dollar auf 4,874¾. Im Verlauf blieb das Geſchäft ſehr
till. Von Linoleumwerten konnten Conti noch ½ und Deutſche
inoleum 1 Prozent gewinnen. Aku ſtiegen auf 55% Prozent.
Thüringer Gas kamen 2 Prozent, höher zur Notiz, auch Auag
wurden mit 70 nach 688 gehandelt. Die übrigen Kurſe bröckelten
her etwas ab. In der zweiten Börſenſtunde handelte man, ab=
geſehen
von den anfangs erwähnten Papieren, meiſt unter den
Anangsnotierungen. Farben gingen um ³8 Prozent zurück. Die
Veränderungen machten aber ſonſt nur Bruchteile von Prozenten
zus. Renten lagen freundlich, aber ruhiger als am Vortag. In=
zuſtrieobligationen
waren wieder durchweg feſter.
Die geſtrige Rhein=Mainiſche Börſe war im Anſchluß
mden vorgeſtrigen Verkehr weiter freundlich, eine nennenswerte
Ausdehnung des Geſchäftsumfanges trat aber nicht ein, da immer
loch etwas Zurückhaltung ſowohl bei der Kundſchaft als auch der
Ruliſſe beſtand. Durch vorteilhafte Nachrichten aus der Wirt=
chaſt
erhielt die Tendenz etwas Anregung. Man verwies auf
ſie erhöhten Reichseinnahmen, auf die weitere Steigerung der
ſcheiſengewinnung. Auch verſchiedene Dividendenerklärungen,
oin der Norddeutſchen Zement=Intereſſengemeinſchaft, bei Gebr.
ſoder=Darmſtadt (6 nach 4 Prozent) und die vorausſichtliche
eibehaltung der Vorjahres=Dividendenſätze im Salzdetfurth=
Lonzern, wurden beachtet. Mit Intereſſe erwartet man die Ver=
entlichung
der deutſchen Antwortnote auf das engliſch= franzö=
iſche
Communiqué. An den Aktienmärkten war die Kurs=
geſtaltung
etwas ungleich, doch traten nirgends ſtärkere Verände=
rugen
auf. Renten lagen ſehr ſtill und hatten nur wenig
wüderte Kurſe. Nach den erſten Kurſen ergaben ſich für ein=
Spezialwerte leichte Erhöhungen um etwa ¼½ Prozent,
M Mannesmann und JG. Farben, auch Scheideanſtalt zogen
hozent, Deutſche Linoleum bis auf 135½ Prozent an, ferner
Rheiniſche Braunkohlen mit 207½ (205½) zur Notiz. Der
Ruemarkt blieb auch ſpäterhin ſtill
i Hinblick auf den Wochenſchluß beſtand an der Abendbörſe
eint Unternehmungsluſt, und die Geſchäftsſtille war ſtark aus=
epngt
. Orders der Kundſchaft lagen, nicht vor. Die Kurſe
ſ9e im Vergleich zum Berliner Schluß nur wenig verändert.
eicht rückläufig waren Daimler Motoren, Kunſtſeide Aku und
ſielne Montanwerte, dagegen waren Zement Heidelberg noch
Prozent und Deutſche Linoleum ebenfalls ½ Prozent feſter,
ſch JG. Farben und Zellſtoff Waldhof waren nach knapp be=
ſuptetem
Beginn geringfügig höher. Bankaktien blieben unver=
Dert. Im Freiverkehr galten Adlerwerke 88½ (88). Der Ren=
mmarkt
lag faſt geſchäftslos, die Kurſe blieben jedoch gut be=
uptet
.
*
Von der Frankfurter Börſe. Da die Zulaſſungsſtelle die Zu=
htra

ung zurückgenommen hat, wird die Kursblattnotierung für die
Ne lien der Walsheim=Brauerei A.=G., Saarbrücken, mit Ablauf
2 13. Februar 1935 aufgehoben. Mit Ablauf des 26. Fe=
har
1935 wird die Notierung der 3½ Prozent Schwediſche
ſatsanleihe von 1890 gek. 1. März 1935 an der Frankfurter
erbe
ſrſe eingeſtellt.
Produkkenmärkke.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 15. Februar. Es notierten
koſhandelspreiſe je 100 Kilogramm loko Mainz) in RM.:
den Feſtpreisgebiet W 6 21,45, Roggen R 15 17.45, Hafer

ggenlleie R 15 10,23 (Mühlenpreis) Soyaſchrot mit Monopol=
Mas 13,00 (Fabrikpreis ab ſüddeutſcher Fabrikſtation). Ten=
: Brotgetreide ſtetig, in Gerſte kein Geſchäft, Futtermittel
iterhin ſtark gefragt.
Gkankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Bei unveränderten Prei=
Dieb die Marktlage im Frankfurter Eiergroßhandel ſtetig.
Geſchäft erfuhr weiterhin keine Zunahme, auch die Zufuhren
lien ſich in verhältnismäßig engen Grenzen. Kühlhauseier
nicht mehr im Markt. Als einen gewiſſen Erſatz hierfür
Een ſich die Anlieferungen aus den Oſtländern etwas verſtärkt,
Daß dillige Eier nach wie vor zu haben ſind. Es notierten in
pro Stück frei Frankfurt a. M.: Deutſche Handelsklaſſeneier
Derklaſſe 13,0013,50, Klaſſe a) 12,5013,00 b) 12,00 c) 11.00
1150. d) 10 0010,25. Flandern Sonderklaſſe 12,2512,50,
175-12,00, b) 11,2511,50, c) 10,7511,00. Ungarn a) 12,00,
2211,50. Rumänen c) 10.2510,50. Jugoſlawen c) 10,50
1100.
Krankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Trotz der wieder mil=
Litterung blieb der Butterabſatz klein. Die Verſorgungs=
ſann
man als ausreichend bezeichnen. Holländiſche Butter
Dei kleinen Zufuhren gut gefragt. Die Preiſe liegen weiter
randert. Es notierten in RM. pro 50 Kilogramm frei Frank=
M. (Großhandelspreiſe): Deutſche Markenbutter 143 bis
beiſte Deutſche Molkereibutter 142145, Deutſche Molkerei=
F 140142, Landbutter 125130, Kochbutter 115120, Hol=
M7 Diſche Butter 146148.
Dekliner Getreidegroßmarkt vom 15. Februar. Die Unſatz=
Heit am Getreidemarkt hält ſich in dem engen Rahmen der
* Zeit, bei Futtergetreide iſt dies auf die geringen Zufuhren

Vom Holzmarkk.

Der erſten Hand zurückzuführen, während Weizen und Roggen
Lſichend zum Verkauf geſtellt werden. Die Mühlen ſind mit
Hast noch ausreichend verſorgt. Weizen wird auch zur ſpäte=
Lisſerung reichlich angeboten, begegnet aber nur in hochwer=
7 Surten einiger Kaufluſt. Die Lage am Mehlmarkte hat ſich
Aündlegend geändert. Hafer zu Saatzwecken wird reichlich
ien, in Futterware fehlen neue Zufuhren. Auslandshafer
erer abzuſetzen; in dieſem Zuſammenhang lagen auch
hſten Fine ruhiger. Am Gerſtenmarkte erwartet man in den
ſen: Tagen eine Umſatzbelebung, vereinzelt ſind ſchon Frei=
Oſtpreußen und Schleſien erfolgt.
vmmmmm
lig für Politik und Wirtichaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich

D und Heſiche Nachrichten: MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
für de
Karl Böhmann;

ert Netie; für den
ſämtlich in Darmſtadt
adt, Rheinſtraße 23.

Aus Fachkreiſen wird uns berichtet: In den maſuriſchen For=
ſten
wurden für Stammabſchnitte (Blöcke) bei den letzten Ver=
dingungen
, es handelte ſich dabei um Rohholz von höchſtem Wert,
zur Herſtellung von Flugzeugbohlen geeignet, Preiſe bis zu etwa
86 RM. gezahlt, wobei allerdings vielfach die Abnahme der an=
fallenden
Flugzeugkiefer zum Preiſe von 200 RM. je Kubikmeter
in Ausſicht geſtellt wurde. Aber auch ſolche Kiefer, die weniger
1.=Klaſſe=Stamm enthielt, wurde zu Preiſen von 5276 RM. be=
wertet
und von maßgebenden Häuſern der Holzwirtſchaft zum Ein=
ſchnitt
erſtanden. Man war darauf vorbereitet daß die Preiſe für
hochwertige Kiefer ſteigen würden, weil die Angebote nicht ſon=
derlich
umfangreich ſind. Die Erwartungen wurden aber doch
etwas übertroffen. Nun wird es darauf ankommen, durch Hinzu=
nahme
geringerer Erzeugniſſe den Preis beim Weiterverkauf an
den Einzelhandel ſo herabzudrücken, daß die Betriebe des Holz=
verbrauchs
, die Stammholz benötigen, dieſes zu erträglichen Prei=
ſen
erhalten. Die Verſorgung mit friſcher Stammkiefer iſt völlig
geſichert. In wenigen Wochen iſt das jetzt geſchnittene Material
verladereif. Alsdann iſt der Einzelhandel nicht mehr auf den
Einkauf von trockenen Beſtänden angewieſen. Hierfür ſtiegen die
Preiſe auf 120 RM. ab oſtpreußiſchen Stationen. Dagegen voll=
zieht
ſich die Deckung des Bedarfes in Mittel= und Zopfkiefern
für die Möbelinduſtrie durchaus leicht und auch zu ſtabilen Prei=
ſen
, die etwa 7576 RM. für Mittelkiefer 1. und 2. Klaſſe ab
Oſten im Großhandel und 5253 RM. für Bauholzzopf betragen.
Die Geſchäftslage am Holzmarkt iſt, abgeſehen von den Aus=
wüchſen
im Einkauf hochwertigen Rohholzes, durchaus befriedi=
gend
und auch ertragsreich. Die Geſundung am Holzmarkt machte
auch in letzter Zeit weitere Fortſchritte. Freilich ſollten die Säge=
werke
in den noch ausſtehenden Verkaufsterminen der ſtaatlichen
Oberförſtereien mehr Diſziplin zeigen und nicht unberechtigt hohe
Gebote, die gar nicht gewünſcht werden, abgeben.
Die deutſche Induſkrieproduklion im Jahre 1934.
Im Durchſchnitt des Jahres 1934 hat die Warenerzeugung
der deutſchen Induſtrie um rund ein Viertel zugenommen: die
Indexziffer der jährlichen Induſtrieproduktion (1928 100) iſt
nach den vorläufigen Berechnungen des Inſtituts für Konjunktur=
forſchung
von 60,2 im Jahre 1932 auf 67,8 im Jahre 1933 und
auf 85,2 im Jahre 1934 geſtiegen. Beſonders ſtark hat ſich die
Erzeugung von Produktionsgütern vergrößert. Aber auch die
Verbrauchsgüterinduſtrien konnten trotz der im zweiten Halbjahr
auf Teilgebieten einſetzenden Rohſtoffſchwierigkeiten mehr Waren
erzeugen als 1933. Während zur Zeit der tiefſten Kriſe, um 1932,
nur ungefähr ebenſoviel Waren hergeſtellt wurden, wie um die
Jahrhundertwende, hält ſich die Produktion (auf das gegenwär=
tige
Reichsgebiet bezogen) im Jahre 1934 bereits wieder auf dem
Stand von 1911. Der Wert der 1934 hergeſtellten Waren beträgt
brutto 53 Milliarden RM., das ſind 12 Milliarden mehr als 1933
und 15 Milliarden mehr als 1932. Dieſe Zunahme der Erlöſe
hängt überwiegend mit dem Anwachſen des Mengenabſatzes zu=
ſammen
. Die Induſtriepreiſe ſind nämlich von 1933 auf 1934 nur
hängt überwiegend mit dem Anwachſen von 1933 auf 1934 nur
um rund 3 Prozent geſtiegen.
Wirkſchafkliche Rundſchau.
Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft.
Metalltechnik. Die Preisindexziffer ſtellte ſich am 13. Februar
1935 auf 43,6 gegen 43,6 am 6. Februar. Für die einzelnen
Metalle wurden folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer
29,6 (am 6. Februar 29,6), Blei 45,3 (45,3), Zink 35,9 (35,9),
Zinn 82,5 (82,5), Aluminium 100,0 (100,0), Nickel 83,1 (83,1),
Antimon 135,6 (133,7).
Die deutſche Zinkerzeugung im Januar. Die deutſche Roh=
zinkerzeugung
ſtellte ſich im Januar 1935 auf 9772 Tonnen gegen
9230 Tonnen im Dezember 1934. Die Produktion während des
ganzen Jahres 1934 betrug rund 72 900 Tonnen gegen 50900
Tonnen in 1933.
Gebeſſerte Beſchäftigungslage bei den Mannesmann=Röhren=
Werken, Düſſeldorf. In der in Berlin abgehaltenen Aufſichts=
ratsſitzung
der Mannesmann=Röhren=Werke erſtattete der Vor=
ſtand
Bericht über das vierte Quartal 1934. Danaus ging her=
vor
, daß die Beſchäftigung in dieſem Zeitraum gegenüber den
Vorquartalen teilweiſe eine geringe Zunahme erfahren hat. Die
Auftragszugänge innerhalb des ganzen Jahres 1934 ſind im Ver=
gleich
zu 1933 weſentlich gebeſſert. Der Auslandsmarkt zeigte eine
leichte Belebung. Ueber das Ergebnis des Geſchäftsjahres 1934
konnte, weil die Abſchlußarbeiten erſt im Gange ſind, noch nichts
Endgültiges feſtgeſtellt werden.

Berliner Kursbericht
vom 15. Februar 1935

Um die Diskonkpolikik der Bank von Frankreich.
Der Regentſchaftsrat der Bank von Frankreich hat in ſeiner
Sitzung zur allgemeinen Ueberraſchung keinerlei Entſcheidung
über eine von der Regierung angeregte Herabſetzung des Diskont=
ſatzes
für Schatzwechſel gefällt, ſondern beſchloſſen, in acht Tagen
wieder auf dieſe Frage zurückzukommen. Die Regierung, welche
den Höchſtbetrag der Schatzſcheine von 10 auf 15 Milliarden Fr.
heraufgeſetzt hat und eine Politik der Krediterleichterung mit
Hilfe des franzöſiſchen Noteninſtituts zu treiben gedenkt und zu
dieſem Zweck den Wechſel in der Leitung in der Bank von Frank=
reich
vorgenommen hat, hat vorgeſchlagen, daß das franzöſiſche
Noteninſtitut, insbeſondere an den Monatsenden, Schatzwechſel zu
einem niedrigeren als dem gegenwärtigen offiziellen Kurs für
ſieben Tage diskontieren ſoll, um den Banken die Ultimo= Liqui=
dierung
zu erleichtern. Aber der Regentſchaftsrat der Bank von
Frankreich, der die Finanzpolitik der Regierung grundſätzlich nicht
billigt, hat ſich unter juriſtiſchen Vorwänden geweigert, dieſem
Wunſch nachzukommen. Unter den Großbanken herrſcht in dieſer
wichtigen Frage ebenfalls keine Uebereinſtimmung. Auf der einen
Seite der Crédit Lyonnais, die Société Genérale und das Comp=
toir
d’Escompte ſind gegen ſolche kurzfriſtigen Schatzſchein= Diskon=
tierungen
, während das Bankhaus Lazard Freres und die Banque
de Paris et des Pays Bas die Anſicht der Regierung teilen. Eine
Unterredung des Finanzminiſters Germain=Martin mit einem
der einflußreichſten Regenten der Bank von Frankreich hat keine
Klärung gebracht. Es ſtellt ſich daher die Frage, ob Miniſter=
präſident
Flandin ſich zu einem Kompromiß bequemen muß oder
ob er mit ſeiner Anſicht durchdringen wird.
Die Lage am Weinmarkk.
Der Weinmarkt hat ſich weiterhin ſtetig entwickelt. In der
Rheinpfalz ſtehen die Weinverſteigerungen im Vordergrund, wäh=
rend
das freihändige Geſchäft ziemlich ruhig liegt. In Rhein=
heſſen
beſteht Nachfrage vorwiegend nach den Konſumweinen
mittlerer Qualität Fur den 1934er wurden u a. bezahlt in
Dexheim 590, Nierſtein 850950 RM. In der Provinz ſtellten
ſich Konſumweine auf 430450 RM. in Dittelsheim, 420 RM. in
Partenheim, 450 RM. in Nieder=Saulheim durchſchnittlich 500
RM. in Oſthofen. Neue Rotweine aus Konſumlagen wurden zu
270350 RM. die 1200 Liter je nach Lage verkauft. Im Rhein=
gau
zeigte ſich eine kleine Belebung, ohne daß größere Umſätze
getätigt wurden. Intereſſe beſteht für Konſumweine für die Zu=
ſchläge
zu den Richtpreiſen erzielt wurden. Am Mittelrhein und
an der Nahe gelten die alten Preiſe bei kleinem Geſchäft. An der
Moſel hat ſich das Geſchäft ſtetig gehalten. Eine neue Belebung
zeigte ſich in Franken und Baden. An der Saar beſteht für 1934ex
ſeit einigen Wochen lebhafte Nachfrage, wobei gute Weine bis zu
1000 RM. je 1000 Liter erzielten. In Württemberg nahm das
Weingeſchäft ſeinen normalen Verlauf.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Zahl der Poſtſcheckkonten iſt im Januar um 1863 Konten
auf 1048 177 geſtiegen. Auf dieſen Konten wurden bei 66,3 ( De=
zember
70,4) Millionen Buchungen 10 521 (10 744) Mill. RM.
umgeſetzt. Davon ſind 8707 (8763) Mill. RM. bargeldlos beglichen
worden. Das Guthaben auf den Poſtſcheckkonten betrug am Mo=
natsſchluß
513,8 (636,2) Mill. RM., im Monatsdurchſchnitt 572,1
(589,7) Mill. RM.
Der Aufſichtsrat der Gebr. Roeder A.=G., Darmſtadt, beſchloß,
der am 8. März ſtattfindenden Hauptverſammlung eine Stamm=
aktiendividende
von 6 (im Vorjahre 4) Prozent auf das Aktien=
kapital
von 1,80 Mill. RM. vorzuſchlagen.
Der fortlaufend flotte Abſatz der unverzinslichen Reichsſchatz=
anweiſungen
machte die Auflegung neuer Abſchnitte erforderlich.
und zwar per 15. Februar 1936 zu einem Diskontſatz von 3½
Prozent und per 15. September 1936 zu einem ſolchen von 4 Proz.
Die Roheiſengewinnung im deutſchen Zollgebiet im Januar
1935. Die Roheiſengewinnung im deutſchen Zollgebiet betrug im
Januar 1935 (31 Arbeitstage) 880 449 Tonnen gegen 832 761 Ton=
nen
im Dezember 1934 (31 Arbeitstage). Arbeitstäglich wurden
im Januar durchſchnittlich 28 403 Tonnen erblaſen gegen 26 863
Tonnen im Dezember 1934. Im Januar 1935 waren von 148
Dezember 1934: 148) vorhandenen Hochöfen 75 (Dezember 73) im
Betrieb und 12 (16) gedämpft.
Der Grubenausſchuß der franzöſiſchen Kammer über Saar=
kohleneinfuhr
hat einen Entſchließungsentwurf angenommen, der
der Regierung zur ſofortigen Beratung in der Kammer unter=
breitet
werden ſoll. In dem Entwurf werden Einſchränkungen
gegenüber der Einfuhr von Saarkohle gefordert.
Oeviſenmarkt
isconto=Geſelſchaft vom 4S.Fbruar 4938

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ. /
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erböl

Ve
83.75
83.75
31.25
34.
30.25
125
118.75
85.
109.75
143.75
128.
100.625

Mee eee
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſenund 1
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.

Mt
141.625
70.75
114.25
99.
87.75

85.50
106.
86.50
101.875
79.125
69.625

Weeene
Polyphonwerke
Rütgerswerke 1
Salzbetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. ſ.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Drah=
Wanderer=Werke ſ.

Mec
12.25
103.50
150.
39.875
46.625
105.75
13.
116.
46.75
111.875
114.125
132.25

Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island

Währung
1 ägypt. 2
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
12.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Kr.

Rf
12.45
58.17 (38.29
0.194
3.047
2.486
54.22 54.32
8t.27
12.145
68.68
5.36
16.325
2.350
168.281
54.34

D
12.48
0.6361 0.642
0.-198
3.05
2.430
21.43
2.775
68.32
5.37
16.465
2.358
168.64
55.0cI

Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoflowat
Türkei
Ungarn
Uruguah
Ver. Staaten

Währung
100 Lire
Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilline
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
1100 Tſch.=Kr.
11 türk. 2
100 Pengö
1 Golopeſo
1 Dollar

GeldBrief

21.20
0.708
5. 649
80.32
61.03
48.95
11.02
62.60 162.72
80.72 180.98
34.06
110.40
1.976
1.019
2.4911

21.24
b.711
5.661
1.08
61.15
9.05
11.04
24.12
1C.42
1.880
1.621
2.405

T und Nationalbank Darmſtadt. suiale der Dresdner Bank

Frankfurter Kursbericht vom 15. Februar 1935.

Kee
Gr. IIp. 1934
1935
- 1936
1937
1938
Gruppel ..!
5% Dtſch. Reichsanl.
5½%Intern.,b.30
62Baden ... b.27
6%Bahern ..v.27
6%Heſſen. . .. v. 28
6% ..b.29
6% Preuß. St. v. 28.
6% Sachſen .. v. 27
68Thüringen v. 27
6% Dt. Reichsbahn=
Ste
.....!
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze .......
4½%......."

103.7
108,8
106
105.25
103
Nef
991,
96.25
101.5
98
95.5
95.5
96.75
108,
95.75
95"
100.9
100.3
U

Dtſch. Anl. Ausl.
2e Ablöſung 1112.25
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....

Liſcar Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Schriſtleitung Vormittags 121 Uhr. nachmittags 67 Uhr.

Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

68Baden=Baden.
6%Berlin ... v. 24
69Darmſtadt . . ..
6%Dresden .. v. 26
69Frankfurt. v. 26
6%Heidelberg v. 26
6%Mainz... . . . . .
6%Mannheimv. 27
68München .b. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% Goldoblig.

91:1,
95.25
90¾,
88.
91.5
90.5
91
93
93

1½% Heſſ. Landes,
hyp.=Bk.=Liquid.
3120
Komm.=Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.12
82Kaſ. Landeskrd.
Goldpfbr. . . . .
6SNaſſ. Landesbk.
5½%- Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Ank.
Ausl. Ser.
4Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubefitz).
6%Berl. Hyp.=B
Lig.=Pfbr.
GFrkf. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
Goldoblig
8%Frf. Pfbr.=Bkl.:
5½% Lig.=Pfr.
62Mein. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk
½%0 Lig.=Pfb.
6SRhein. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
Goldobl.
6%5 Südd. Boben=
Ered.=Bank
2% Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.

Maeu
3%Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl.
6% Salzmann cCo.
6% Ver. Stahlwerke
69Voigt & Häffner

997
99.5
98
98.5
93s

Aae
97
99,

113.5
129.25
22
96
99.5
95.75
99.
94.25
95.75
99.75
95.75
99.9
96.5
9977,
96
99.5
95.25
97.25
R2=

J. G. Farben Bondsl 1207,
5 %Bosn. L. E. B. / 12.25
L.Inveſt. 12.2
52Bulg. Tab. v.021 6
4½%0 Oſt. Schätze
42Oſt. Goldrente: 25.75
5%vereinh. Rumänl 4.25
4½%
42Türk. I. Bagdadl
II.Bagdadl
4½ Bungarn. 1913
4½7
1914
Goldr.
479
1910/ 71
4½Budp. Stadtanl.) 50
4½Liffabon. . . . ./ 50
4¾ Stockholm. . . . ./ 90
Aßtien.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. 6. . . . . . ./ 30
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff: / 75.2*
Bad. Maſchinenfbr. 129
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht!
Buderus Eiſen..../ 91.25
Eement Heidelberg/116
Karlſtadt 127

T.G.Chemie, Baſell
Chem.Werke Abert
Chade (A=C).
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl
.I.
Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum ....
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Ge
Licht u. Kraf
Enzinger Union
Eſchweiler ....."
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher.
Fahr Gebrüder...11
F. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof...
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th...
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger..
Hafenmühle Frkft.
nauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen
rpener Bergbau
nninger Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....!
Holzmann, Phil.
FlſeBerob Stann
Geuüiſſel.

134
911.
144
52
125:,
100.5
2o7
130.25
KT-K
91
106
118.5
109
253
74
65
131
11a1.25
74.5
87.5
70
114.5
92.5
34.
102.5
124
Mie
63.75
89
108

121.75

Junghans uu=
Kali=Chemie. ....
Aſchersleben
glein, Schanzlin.
Klöchnerwerke ...
Anorr C. H. ....."
Konſerven Braun
Lahmeyer &Co. ..
Laurahütte.
Lech, Augsburg
Lokomf. Kraußck
Löwenbr. Münch.
Maintr.=W. Höchſt
Mainz=Akt.=B
Mannesm.=Röhrer
Mansfeld. Bergl
Metallgeſ.
rankf.
Miag, Mühlenbau
Moenus.
Motoren Darmſta
Reckarwer: Eßling
Odenw. Hartſtein.
Park=u. Bürgerbr.
Phönix Bergbau".
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke .
Riebeck Montan..
Roeder, Bebr. .
Rütgerswerft. . . . .
Salzdetfurth Kalt.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr..
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerm
Südd. Zucker=A. 6.
Tellu: Bergbau..

129
106.5
79
86.75
178
55.75
119
21.75
99
92
186
89.5
77.5
n8
91.5
95.5
86.75
87
1105.5
94.5
55=
2o7
96.5
98.75
101

181
66.5
99.5
106
144.75
169.25
92

if
Unterfranken .....!
Ver. Stahlwerke ..
Ver Ultramarin..
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Crebitgeſ.
Badiſche Bank ...
Bk. f. Brauinduſtr
Bayer. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgef.
Hypothefbk. .
Comm. u. Privatb.
Dt. Bank u. Dise.
Dt. Eff. u. Wechſe!
Dresdner Bank.
Franrf. Bant...
Hyp.=Ban!
Mein. Hyp.=Bank
Pfälz. Hhp.=Ban1.
Reichsbank=Anl.
Rhein, Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württ. Notenbon1.
A.=G.f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7%0 Dt. ReichsbVzg
Hapag
Lübec=Büchner:.
Nordd. Llohd
Südd. Eiſenb.=Gef
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung.
Verein. Ver
Frankona Mück=tl.M
Mannh. Verſich.
Han1u

m
g6.75
128.5
39.5
52
6
123.75
113
91.5
114.5
127
83.25
83.25
80.5
83.75
108
97
97.5

125.5
69
87
120
118,
31:/.
34.1
70.5

*

[ ][  ]

2 Sonder-Veranstaltunger
anläßlich der Deutscher
Freiballon-Meisterschaftel
Samstag nachm. 2.45 Uhr ſa
Sonntag vormittag 11 Uhr
Abel mit der
Mundharmoniia
der große Ufafilm, der erst
Spielfilm in dem ein Ballo
Schauplatz der Handlun
und Ereignis ist!

Jugendliche haben Zutrit /
1782

Reichshof
Brauerel-Ausſchank: Würzburger Hyfbräu
Täglich Konzert
Samstag //Sonnlan
Lustiges Faschingstraben
Gemelnſame Lieder-Ballonſchlacht-Wtblalen

Ecke Kasif- und
Friedriche aße

Kassenstunden: Werktags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung
KLEINES
GROSSES
HAUS
HAUS

anschließend TANZ 780
Stimmung!
Humor!
Motto: Die gute Tasse Café Im U. C.
Rheingauer-Weinstube
Tel. 2474 Inh. H.Moog Adolf-Hitler-Platz 1
Samstag und Sonntag
Rheinisches Blätenkest mit Tan=
Mittwoch, 20, Februar
(861a
3. Lesellschafts-Abend (Tanz)

Anf. 19.30, Ende nach 22 Uhr
Hauptmiete E, 16. Vorſt
Der Graf von Luxemburg
Operette von Lehar.
Muſik. Leitung: Herburger
Inſzenier.: Weisker=Riedl
Hauptrollen: Brozewsky,
v. Georgi, Jacobs, Aldenhoff,
Weihmann, Weisker a. G.
Preiſe 0.70 bis 5.50 Mk.

Waren Sie schon einmal!
in den Eder-Bräu-Stuben?
(früh. Perkeo) Inh. Hans Theis
Anerkannt vorzügliche und preiswerte Küche
Im Ausschank
die gepflesten Eder-Bräu=Biere.

Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr
Deutſche Bühne M, 9. Vorſt.
Gruppe I u. II
phigenie auf Tauris
Schauſpiel von Goethe
Inſzen.: Everth=Fritzſche
Darſteller: Trumpp, Loh=
kamp
, Poelzig, Raddatz,
Stelzer.
Preiſe 0.70 bis 3.80 Mk.

Wer Sind die 8
Heister des
Spiritismus
Oeffentl Vortrag (mit Lichtbildern
morgen Sonntag, abds. 8 Uhr, Sand=
traße
10. Eintritt freil Redner
W. Gemeinhardt, Darmſtadt.

Gemütliche-Veinstul
Froptstein nebst Bier/tal 44
Samstag Nacht geöfnel=

H.
A

Morgen!

Morgen, Sonntag, 16u. 20½ Uhr, Montag, 20¼ Uhr
Großkampftage des Humors
und zeine
Großes neues Programm, u. a. die berühmten
Kardosch-Sänger, vom Reichssender Berlin

Hotel Post
am Hauptbahnhof
Samstag und Sonntag
Lustiges Paschingstreiben
TANZ
In allen hübsch dekorierten
Räumen.
(703a

Brauerei=Ausſchank zur krone 4.
Heute Samstag
Grosses Sohlacbfesl
Morgen Sonntag
Karnevalistisch. Konlerl.
und Kappenabenl
in den dekorierten R men
Säle und Bereinszimmer für jede
Geſeilſchaft bei koſtenloſer Bemtung.!ieh
W Baue
1786)

Billy keichert kunztler!

Karten: Verk.-Büro und Huigo de Waa
Teleph. 656 u. 582. Preise ab 80 Pfg.

ABei tröhlichem T4N4 und
guter Musk finden Sie die
richlige Unlerhallung
in der
Einkennest-Tanzdiele
Elisabethenstr. 23

(314a
Einſiedel
Heute
Samstag Schlachfenl
mit allen Schlacht=Spezialitäten!
Hierzu freund Einladung! M. Schnellbacher

HOCHSTIAAUNG herrscht jeden Samstag und Sonntag in den feen- haft dekorierten Räumen der GASTSTATTE EINK Es spielt die ausgezeichnete Stimmungs-Kapelle u67a Albertio Kappes Erstkl. Küche
Gepflegte detränke

Ein FlLMKUNSTWERK
das alle Erwartungen
(1744
übertrifft!

GRGTA
Lnse
in

IIA
NeA
OifLCU
Dieser Film ist vollendet wie die Stimme
Carusos, wie eine Skulptur Michelangelos.

SoNNTrA8 1.30Uhr zUcEnpvoßsrEtL ung
Donnerwetter Monty Banks

Brauerei
Schul
Felſenkeller, Dieburgerſtr. 85
Schloßgafſe 25

Samstag und
Sonntas Mefzelsuppe

Zur goldenen Keite‟
Heute
Schlachtfeſt
Geöffnet bis 5 Uhr
Khe
Paul Roch.

Gaſthaus und Metzgerei
Zum kühlen Grund, Auerboch
a. d. Bergſtr.
Sonntag, den 17. Februar 1935
Großer Maskenball
Humor!
Stimmung!
Eintritt frei. Kein Getränkeaufſchl.
Es ladet ein AdamDaumu. Frau

Penſion, Erholungsheim
Kümmelbacherhof
bei Heidelberg
bietet erholungſuch. Gäſten angen
Aufenthalt. Erhöhte Lg. a. Neckar,
unmittelb. Waldesnähe, herrl. Spa=
ziergänge
, Zentralhz., Liegehalle.
vorzgl. Verpfleg., a. W. Diat, Pen=
ſionspr
. ab 4., Proſp. a. W. (1345=

Café Ott
am Palaisgarten
Samstag Nacht geöffnet 78

Tanzen
lehrt in Einzel=
ſtund
. u. Kurſen
Tanzſchule
Bäulke,
Wilhelmſtr. 25,
Ruf 3151. (*

gegenüb. d. Fest halle Tel 2519
Sonntag, den 17. Februar
Großer
Happen-Mtbend
und Tanz.
Es spielt Kapelle Fornoff.
Stimmungl Humor!
Anfang 8 Uhr Ende 1 Uhr

zum Eintopf. 1778
Georg Appfel
Ecke Ober= u. Schloßgaſſe. Tel. 929

Räder
billiger als ſe
Rheinſtr. 39
t

Hente
Kinnischellbers
Weins ube Ki kra4
Wo!
Taun Ftraße,

u
4/14er
Opelwagen,
in prima Zuſtd.,
ünffach bereift,
billig zu verkfn.
Pfungſtadt.
OOONGFIIEberſtädterſtr.44

1930 Motorrad! Sndard,
m. Sachs=Motor/500 m Spo
MälleraOber 315. Mk. mit ektriſch
Beſichtigen. Sie Lichtiſ verka
dieſ. formſchöne, fen. führerſ
ſtark, verbeſſerte freiee/Maſch
Fahrzeug! wirds) Zahlu
Otto
Darmſtädter, Seel ma.d
Heinheimerſtr. 86) Mütalſtr.
II.551)

Dimsbädsiene
ab unserem Werk Lohwald,
Neuwied (17484
THEIS, A.-G., TRIER

(ltene
Brennab.= Ge=ſenheit
w
ge mmen.
Ne* Pon
Brik etl, auch Union, Zu verkaufen: 250 (.,
Ia Nußkohlen / Batterie=Radio gut dalt,
Schmiet braune Motor=ccm., Elev/
Kohlenhandlung radſtiefel (42), 750 m.,
Schwanenstr. 15, 10=Kg.=Waage. billign Kl
Tel. 2660. (a Näh. Geſchäftsſt. Liebl traß
Fabrikneue Nähmaſſine
RM. 115. deutſche Weltmarke H. 1!0
auch auf Teilzahlg., Wochenrate 1.50, blentſ
Aufſchl. 1. Ratenz. April 35, koſtenl. Nähuu Ewe
Lief. fr. Haus ohne Anzahl. Altmaſch. i Fah
nahme von Eheſtandsdarl. Verlangen Stſoch
koſtenloſe und unverbindliche Auskunft ob) P
von der Fa. Chr. Otto Schuch, Nähmaſchi Kvel
Frankfurt a. M., Eckenheimerlandſtr. 84.

ſer
nimm mich z/
Beſuik
ſchwſkrank,
Verwidten
ſtenlli nachB
lin id zu
mit ? Angeb.
G. 81 Geſchl

BELI

HERBERT ERNST GROI
Deutschlands bester Tenc

Taün iſt nb sarlintt un sain

Ein Tonfilm-Lustspiel mit köstlichem Humor und vielen herrlichen Musik- und Gesangs-Sch
Im Beiprogramm Sensationsfilm mit Carlo Aldini

RNEANG 3.30 6.00 5.30 Uhr