Darmstädter Tagblatt 1935


14. Februar 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 45
Donnerstag, den 14. Februar 1935. 197. Jahrgang

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Rund um das Londoner Protokoll.
Keine deukſchen Borleiſtungen. Deutſche Mikarbeik nur als Gleicher unker Gleichen.
Ohne Gleichberechtigung keine Rückkehr nach Genſ.

Grundſähliches.

Um das Londoner Protokoll iſt es, ſobald die erſte Freude
ber das Werk der Sitzung der Einigung verrauſcht war, ſehr
g ald wieder ruhig geworden. Aktuellere Themen haben im Aus=
fi
and das Intereſſe für ſich in Anſpruch genommen. Das Schickſal
perde es Dollars und Italiens Konflikt mit Abeſſinien werden abſicht=
iehmen
ich in den Vordergrund geſchoben, um eine Kuliſſe zu ſchaffen,
üinter der die Londoner Einigung zurücktreten kann.
Es hat ſich ja ſehr bald herausgeſtellt, daß die Zuſtim=
iung
zu dem Protokoll nicht überall ſo groß ge=
ſeſen
iſt, wie die Regierungen von England und
rankreich erwartet haben mögen. Gerade da, wo
e eine Unterſtützung am eheſten hätten erwarten können, ſind ſie
aſch auf Widerſtand geſtoßen. Aber dieſe Widerſtände treten
ffentlich nicht hervor, die diplomatiſche Geſchäftigkeit, die ſich
viſchen den Kabinetten an der Themſe und an der Seine ent=
ſickelt
hat, zeigt doch ſehr bald, daß um die Möglichkeit
eftig gerungen wird, die ſich in dieſen Hauptſtädten
ind in anderen aus dem Protokoll ergeben oder
ſachträglich hineininterpretiert werden.
An ſich iſt es ja merkwürdig, daß auf jede weitere
Zonmentierung der Einigungsformel von vorn=
ierein
verzichtet worden iſt. Vor der Unterzeichnung
wude die deutſche Regierung durch die beiden Botſchafter Eng=
lad
und Frankreichs mit dem Text des Londoner Protokolls
behnt gemacht; aber auch nur der Text wurde zur Kenntnis
ghht, kein Wort darüber hinaus, und, ſoweit wir wiſſen, iſt
auſeither eine eingehende Unterrichtung nir=
gells
erfolgt. Vielleicht mit gutem Grund. Denn das Pro=
oiul
hat den ſehr geſchickten Verſuch gemacht, mancherlei Un=
imigkeiten
und Meinungsverſchiedenheiten mit einer glücklichen
hroſe zu überbrücken. Aber dieſe Brücke iſt nicht tragfähig
nuc, als daß ſie genaue Andeutungen ſchon vertrüge.
Wir haben ſchon bei der erſten Würdigung des Protokolls
auf hingewieſen, daß eine Unzahl von Fragezeichen
ſthanden iſt, die der Aufklärung bedürfen. Eine Erwiderung
ſtauf iſt aber weder amtlich noch halbamtlich bisher erfolgt.
Minter ſteckt zweifellos eine tiefere Abſicht. Wir nehmen des=
0 auch an, daß es den Engländern vorläufig nur
ltauf ankommt, eine grundſätzliche Antwort
erhalten, während für alle Einzelheiten
0h beſpätere Nachprüfung vorbehalten iſt. Daher
M auch die Teilung in den Vorſchlag der Luftkonvention auf
einen Seite und die etwas nebelhafte Konſtruktion der ver=
ſedenen
Europapakte mit der Abrüſtung auf der anderen Seite.
enn es nach den Engländern ginge dann ſoll die Verhand=
igsmethode
ſo ſein, daß zunächſt das Luftlocarno an die
l9e kommt, und daß dadurch eine gereinigte Atmoſphäre ge=
ehſen
wird, in der man die weiteren Verhandlungen flotter
944 tetzen kann. Möglich, daß das der einzig erfolgverſprechende
9 iſt, weil ſonſt die Gefahr beſtünde, daß die Erörterung ſich
raſch in eine Fülle von Einzeldiskuſſionen auflöſen würde,
igung dazu fehlt ja, wie wir geſehen haben, nicht.
Der ruſſiſche Außenkommiſſar Litwinow iſt bereits ängſtlich
orgt, das Recht der Erſtgeburt ſeines Oſtpaktes zu behalten,
2 ſetzt alle Hebel in Bewegung, um auf dem Umwege über die
kkei die Balkanſtaaten und die Kleine Entente ſeine Forderun=
zu
wahren. Die Engländer werden vielleicht fürchten, daß die
e Politik Sowjetrußlands darauf gerichtet ſein müſſe, die
*handlungen zu zerſchlagen, ehe ſie begonnen haben. Lang wird
vwe Ohnehin dauern, bis man in die praktiſchen Einzelheiten hin=
eigt
, bis alſo auch nur das Grundſätzliche in Ordnung iſt.
Dieſer Weg darf aber nicht durch Zweideutigkeiten noch er=
Dekt werden. Wir wiſſen nicht, wie die Antwort der deutſchen
Verung ausſehen wird, aber das eine wiſſen wir, daß alle Be=
Yngen um eine Verſchiebung der Reihenfolge, alle Verſuche,
4* Vorleiſtungen von Deutſchland herauszuholen, vergeblich
* werden. Es kann keine Rede davon ſein, daß wir zunächſt nach
zurückkehren und dann über eine Rüſtungskonvention ver=
Noein Die Erfahrungen, die wir mit dieſer Taktik geſammelt
en ſind zu bitter geweſen. Deutſchland wehrt ſich nicht gegen
Slſammenarbeiten in einem Völkerbund aber die Voraus=
aus
iſt für uns immer, daß wir dann als Gleiche unter Glei=
1E mitarbeiten können und dieſe Vorausſetzung muß geſchaf=
Ein, bevor die deutſche Politik die Richtung Genf wieder ein=
Sie1 Oden kann.
Ils iſt ein Punkt, über den es kein Mißverſtändnis geben
iede Unklarheit auf der anderen Seite könnte der Ent=
Luns nur ſchaden. Die Regierungen in London und Paris
Im Augenblick beide nicht auf Felſen gebaut. Das erſchwert
Suge. Denn der Verſuch mag für ſie naheliegend ſein, die
Spllitiſche Oppoſition durch einen Exkurs nach außen ab=
Sicen. Es wäre ja nicht das erſte Mal, daß Deutſchland als
Sußer für ſolche Zwecke dienen müßte. Aber von ſolchen
hen ſollte ſich niemand einen Erfolg verſprechen. Im
) heil. Weil die Verhandlungen lange dauern werden, iſt
Stetigkeit der Regierungen auch auf der
nleite eigentlich eine Vorbedingung. Und dieſe
iceit kann nur erreicht werden, wenn nirgends ein Zweifel
Ns Ziel beſteht, das mit der Ausfüllung des Londoner
Violols angeſtrebt wird.

Pariſer Beſprechungen
M die Londoner Miniſter=Erklärungen.
EP. Paris, 13. Februar.
EAminiſter Laval, der, von der Grippe geneſen, am
ſeine Amisgeſchäfte wieder übernommen hat empfing
DOrſah der Reihe nach den rumäniſchen Gefandten

Ceſianu, ben italieniſchen Botſchafter Grafen Pignatti di
Cuſtozza, den belgiſchen Botſchafter Baron Gaiffier d’Heſtroy
und den japaniſchen Botſchafter Sato. Die urſprünglich vorge=
ſehene
Beſprechung mit dem ſowjetruſſiſchen Botſchafter Potem=
kin
wurde verſchoben und wird vorausſichtlich heute, Mittwoch,
ſtattfinden. Die Beſprechungen galten in erſter Linie der Weiter=
verfolgung
der in dem Londoner Protokoll enthaltenen Vor=
ſchläge
. Mit dem italieniſchen Botſchafter unterhielu ſich Laval
über die bereits durch ein in Rom veröffentlichtes Communiqus
bekanntgegebene Stellungnahme der italieniſchen Regierung zum
Luftverteidigungspakt. Laval drückte dabei den Wunſch aus,
daß ſich eine Beteiligung Italiens an dieſem Pakt ermöglichen
laſſe und daß eine Formel gefunden werden könne, die den
Möglichkeiten Großbritanniens Rechnung trage. Der belgiſche
Botſchafter Gaiffier d’Heſtroy kündigte Laval entſprechend der
am Dienstag in Brüſſel bekanntgegebenen Miteilung des bel=
giſchen
Außenminiſteriums offiziell die Zuſtimmung der bel=
giſchen
Regierung zu den in der franzöſiſch=engliſchen Erklärung
enthaltenen Grundſätzen an.
In Paris ſieht man nach wie vor ſehr geſpannt der deut=
ſchen
Antwort entgegen, die für Ende der Woche erwartet wird.
*
Franzöſiſche Perſpekkiven.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 13. Februar.
Man beurteilt hier jetzt die innenpolitiſche Lage
Frankreichs etwas ruhiger, zumal Flandin eine große Ener=
gie
gegenüber den Kreiſen, die auf eine Regierungskriſe hin=
arbeiten
, zeigte. Aber man glaubt, daß noch nicht alle Schwierig=
keiten
überwunden ſind. Die Wirtſchaftslage macht die Situation
nicht leichter. Neben den eigenen Sorgen nähren auch gewiſſe
ausländiſche Nachrichten den Peſſimismus. Sie kommen aus Eng=
land
und beſagen, daß die engliſche Wirtſchaft wie der
ſchwere Zeiten durchlebt. Es iſt ſchwer zu unterſcheiden,
was an dieſen Meldungen über die Wirtſchaftslage in England,
die auch dort ſehr ſtark die Tagespolitik beeinflußt, zutreffend
und was tendenziös gefärbt iſt. Denn in Frankreich iſt man ja
wegen der engliſchen Weigerung, den Pfundkurs zu ſtabiliſieren,
äußerſt verſtimmt. Andererſeits iſt die Beſorgnis wegen der
Schwierigkeiten jenſeits des Kanals, wenigſtens in den Wirt=
ſchaftskreiſen
, tatſächlich vorhanden.
Sehr viel wurde hier die Rede des ſüdafrikani=
ſchen
Staatsmannes General Smuts kommentiert.
In Frankreich iſt er ſehr wenig beliebt, dichtsdeſtoweniger gibt
man es zu, daß ſeine Erklärungen ſehr deutlich die Grenzen mar=
kieren
, wie weit England ſich in Europa engagieren kann, ohne
die Dominions zu verſtimmen. Es iſt erſichtlich, daß die Konzep=
tionen
der franzöſiſchen Außenpolitik in der geſamten angelſäch=
ſiſchen
Welt noch immer ſo unvolkstümlich ſind wie früher.
Die Spannung zwiſchen Italien und Abeſſi=
nien
beſchäftigt ſichtbar ſehr lebhaft die franzöſiſchen Phanta=
ſien
. In den offiziellen Kreiſen zeigt man die größtmögliche
Zurückhaltung den Ereigniſſen gegenüber, und es wird jedem
überlaſſen, ſich ſelbſt ſeine Meinung zu bilden. Das gibt zu man=
chen
phantaſtiſchen und nicht immer gut gemeinten Kombinatio=
nen
über die Zukunftsmöglichkeiten Anlaß. Mag die außenpoli=
tiſche
Bedeutung der italieniſchen Schwierigkeiten in Abeſſinien
die eine oder die andere ſein, in Frankreich ſollte man, bevor
phantaſtiſche Gerüchte in die Welt geſetzt werden, bedenken, daß
gerade Frankreich eine der Mächte iſt, deren Poſition an der
Grenze Abeſſiniens zu allerhand Kombinationen Anlaß geben
könnte. Darum die ſorgfältige Zurückhaltung der offiziöſen Kreiſe.
In dem ruſſiſch=franzöſiſchen Verhältnis ſind
die Verſtimmungen, die nach den Londoner Beſprechungen auf=
tauchten
, noch nicht überwunden Es ſcheint auch, daß die äußerſt
komplizierte ruſſiſche Außenpolitik immer neue Reibungsflächen
mit England entdeckt, wenn zufällig einmal an dieſem oder jenem
Punkte die engliſchen und ruſſiſchen Intereſſen ſich nicht horizon=
tal
gegenüberſtehen.
Deviſengenehmigungen
bei Auslandsaufenkhalken.
Die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung weiſt in einem
Runderlaß an die Deviſenſtellen darauf hin, daß Perſonen, die
ſich nur vorübergehend, z. B. als Geſchäftsreiſende, Monteure,
Rechtsanwälte, zu wiſſenſchaftlichen Vorträgen und dergleichen
im Ausland aufhalten, deviſenrechtlich Inländer bleiben und
infolgedeſſen einer Genehmigung zur Verwendung der ihnen als
Lohn Honorar uſw. anfallenden Deviſen im Ausland bedürfen.
Die Deviſenſtellen ſind angewieſen, Perſonen, die zu derartigen
Zwecken ins Ausland reiſen, angemeſſene Verwendungsgeneh=
migungen
zu erteilen. Eine Anbietungspflicht beſteht für die im
Ausland angefallenen Deviſen nur inſoweit, als ſie im Zeit=
punkt
der Rückkehr noch vorhanden ſind. Dieſe Anbietungspflicht
iſt ſpäteſtens innerhalb einer Woche nach der Rückkehr zu er=
füllen
.
Das Völkerbundsſekretariat teilt mit, daß neuerdings auch
die holländiſche und die italieniſche Regierung ſich bereit erklärt
haben, gemäß dem Beſchluß des Ausſchuſſes der Völkerbundsver=
ſammlung
für den Chaco=Konflikt vom 16. Januar 1935 die Waf=
fenausfuhrſperre
gegen Bolivien fallen zu laſſen und diejenige
gegen Paraguay zu verſtärken.
Die franzöſiſche Regierung hat die engliſchen und italieniſchen
Truppenkontingente eingeladen, ihre Heimreiſe in Frankreich um
24 Stunden zu unterbrechen. Die engliſchen Abteilungen werden
daher in Reims und Paris 24 Stunden Aufenthalt nehmen. Die
Erklärung fügt hinzu, daß die Einladung von der engliſchen Re=
gierung
mit großem Dank aufgenommen wurde.

Die Einladung aus London.
Von
Dr. Max Clauß.
Zwiſchen USA und UdSSR muß die europäiſche Politik
ihren eigenen Weg finden, denn das 20. Jahrhundert denkt in
Kontinenten, nicht mehr in Nationalſtaaten. Ob die Londoner
Verlautbarung vom 3. Februar, die als Ergebnis der engliſch=
franzöſiſchen
Fühlungnahme eine Einladung an Deutſchland und
an die beiden übrigen Locarnomächte Italien und Belgien
brachte, ein internationaler Fortſchritt iſt oder nicht, wird ſich erſt
aus den praktiſchen Folgerungen erweiſen. Schon heute jedoch
fällt auf, daß von außen geſehen Europa wieder als eine Ein=
heit
in Erſcheinung tritt, wenn auch noch in ſchwachen Umriſſen
und von inneren Gegenſätzen zerriſſen. Der angeführte Ausdruck
ſtand dieſer Tage in einer Meldung aus Wafhington zu leſen,
wo vermerkt war, daß die Amerikaner den Pazifismus und
Univerſalismus Wilſon’ſcher Prägung in ſeiner ganzen Un=
zulänglichkeit
durchſchauen und der wachſenden Anſicht ſind, die
Europäer müßten den Frieden in Europa unter ſich regeln, und
zwar ohne die großen Töne von Genf. Das Echo aus Sowjet=
rußland
beſagt genau das Gegenteil und kommt doch wider
Willen auf dasſelbe Gefühl heraus, daß in London ſo etwas wie
eine europäiſche Selbſtbeſinnung begonnen habe. Kein Wunder,
das die Sowjetunion, ſeit längerer Zeit ſchon gewohnt, im Trü=
ben
zu fiſchen, ſich mit Händen und Füßen gegen ihren Wieder=
ausſchluß
aus Europa wehrt, in einem Augenblick zumal, wo
die Vereinigten Staaten ihre diplomatiſche Vertretung in Mos=
kau
planmäßig abbauen. Die Londoner Einladung, daran be=
ſteht
kein Zweifel, wendet ſich an Deutſchland als an eine weſt=
liche
Macht und die Times hat offen angedeutet daß vielleicht
eine Kluft im Weſten ſich ſchließen und eine im Oſten ſich breiter
auftun werde, eben zwiſchen den Europäern und den Sowjets=
Bei der aufmerkſamen Prüfung, die das Londoner Kom=
muniqué
deutſcherſeits verlangt, bevor die Reichsregierung dazu
Stellung nehmen kann, wird vor allem die britiſche Färbung
des ganzen Textes ſtark beachtet. Ob tatſächlich ein engliſcher
Miniſterbeſuch in Berlin zu erwarten ſteht, wiſſen wir nicht,
aber eines iſt ſicher, daß es England wirklich und ernſtlich auf
die Einladung an Deutſchland ankam. Sir John Simon hat
eben noch einmal in einer Pariſer Rede beſtätigt und von Herrn
Flandin gegenzeichnen laſſen, daß es ſich keineswegs um einen
diplomatiſchen Umweg mit dem Hintergedanken einer engliſch=
franzöſiſchen
Sonderabmachung handelt. Engliſch iſt in demr
Kommuniqué der einleitende lobende Hinweis auf den Völker=
bund
, engliſch die ſalomoniſche Methode der Gleichzeitigkeit
zwiſchen Sicherheitspakten und militäriſcher Gleichberechtigung,
ſo daß keines ausdrücklich vom anderen abhängt, aber alles in
ein Generalabkommen münden könnte, engliſch iſt ſchließlich und
vor allem die aufſehenerregende Idee eines Luftpaktes für Weſt=
europa
. Die Erwähnung des Völkerbundes war zu erwarten,
hindert aber die entſcheidende Tatſache nicht, daß man die Deut=
ſchen
bei ſich zu Hauſe aufſuchen will, auch wenn ſie ſich bis auf
weiteres nicht wieder an den runden Tiſch in Genf ſetzen
werden. Der bekannte Londoner konſervative Publiziſt Garvin
hat ſehr deutlich geſagt, worauf es jetzt ankommt: das national=
ſozialiſtiſche
Reich muß ſeine volle Gleichberechtigung erhalten,
um in ein europäiſches Kollektivſyſtem eintreten zu können. Des=
wegen
Schluß mit den Haarſpaltereien über Verſailles! Man
muß über die praktiſche Friedensſicherung reden, in fruchtbarer
Beſchränkung auf klare Eventualitäten, wie die Deutſche Diplo=
matiſche
Korreſpondenz ſich ausdrückte. Von den Britiſchen In=
ſeln
aus erſcheint als eine ſolche Eventualität erſter Ordnung
die Gefahr eines Luftkrieges über Weſteuropa, daher der konkrete
Vorſchlag, die fünf Locarnomächte ſofort zur gegenſeitigen
Unterſtützung in der Luft zu verpflichten, für den Fall, daß eine
von ihnen zum Angreifer wird. Für die Herren Baldwin und
John Simon hat dieſes Vorſpiel zu einer umfaſſenden Friedens=
ordnung
ſehr viel Verlockendes: England erhält zum erſten Mal
in der Geſchichte konuinentalen Schutz und geht dafür keine
neuen Verpflichtungen ein, da ja der Luftpakt nur die Locarno=
garantie
in einem Spezialfall präziſiert Außerdem ſchafft der
Vorſchlag eines ſolchen Luft=Locarnos eine ausgeſprochen weſt=
liche
Sicherheitsbaſis und bezieht Deutſchland vom erſten Augen=
blick
an in den Friedenskreis ein, wobei eine deutſche Luftflotte
zu Kriegszwecken bereits vorausgeſetzt wird, noch ehe ſie durch
formale Beſeitigung der Verſailler Beſtimmungen erlaubt iſt.
Dieſer Punkt, in dem ſich der Abſatz über den Luftpakt und
der vorhergehende über den Geſamtkomplex von Sicherheit und
Gleichberechtigung zu widerſprechen ſcheinen, ruft in Frankreich
eine gewiſſe Unruhe hervor Trotzdem begreift die franzöſiſche
Oeffentlichkeit ſehr wohl, daß die Herren Flandin und Laval
in London zugegriffen haben, als England aus eigenſtem Inter=
eſſe
eine militäriſche Bindung in der Luft haben wollte. Für
Frankreich iſt das Wichtigſte dabei, daß in dieſem erweiterten
oder ſpezialiſierten Locarno zugleich eine neue franzöſiſch= eng=
liſche
Zuſammenarbeit enthalten ſein wird. Für Englands
Freundſchaft ſetzt man bewußt das Bündnis mit den Sowjets
aufs Spiel und nimmt auch das Unvermeidliche mit in Kauf,
daß Deutſchland mit von der Partie ſein wird. Allerdings ſchei=
den
ſich die Geiſter in der Deutung des Londoner Kommuniqugs,
ſobald über die Britenbegeiſterung hinaus die Gedanken zu
Deutſchland und zu den oſteuropäiſchen Fragen hinüber ſchwei=
fen
. Ohne einen Zwieſpalt konſtruieren zu wollen, wo vielleicht
nur die Rollen taktiſch verteilt ſind hat man den Eindruck, daß
Miniſterpräſident Flandin ſich entſchloſſener auf den Londoner
Text feſtlegt, als der Außenminiſter Laval, dem die Oſtpakt=
ſorgen
keine Ruhe laſſen. Flandin hat in drei Erklärungen der
letzten Woche betont, daß man ſtatt unfruchtbarer Polemik über
die deutſche Gleichberechtigung das Reich zu einem gemein=
ſamen
Sicherheitsplan eingeladen habe, und daß dabei der Luft=
pakt
vor den übrigen Themen zum Abſchiuß gebracht werden
ſoll. Aber im Quai d’Orſay gehen auch Beſucher aus und ein,
die nichts ſehnlicher wünſchen als eine Ablehnung Deutſchlands
und hinterher eine Schwenkung zur Entente Cordiale mit Eng=
land
einerſeits, zum Bündnis mit der Sowjetunion anderer=
ſeits
. Dieſe Auffaſſung, mit der ſich Herr Laval auseinander=
ſetzen
muß, bedauert vor allem, daß der Oſtpakt in London ſtark
in den Hintergrund getreten iſt, ſtatt Deutſchland als erſter
Beweis für ſeinen Friedenswillen zur Unterzeichnung vorgelegt
zu werden. In Wirklichkeit gewinnt bei ſolchen Betrachtungen
der Locarnogeiſt des Londoner Kommuniques noch an Logik.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 2 Nr. 47

Denn eben weil England die Gefahr fürchtet, in einem fried=
loſen
Europa eines Tages eine einſeitige Entente mit Frankreich
abſchließen und außerdem zuſehen zu müſſen, wie dieſes Frank=
reich
ſich mit dem unabſehbaren Kriegsfaktor Sowjetrußland
verbündet, deswegen der Miutelweg über den Luftpakt. Deutſch=
land
muß herangezogen werden, und zwar nicht zum Oſtpakt,
den es ebenſo wenig anerkennt wie Polen, und nicht erſt bei
ſeiner Rückkehr in den Völkerbund, die durchaus im Ungewiſſen
liegt, ſondern auf der Stelle: als europäiſche Militärmacht zu
einer Luftpolizei des Friedens.
In zwieſpältigen Gefühlen befindet ſich Italien vor dem
Londoner Text, der zwar eine ſtarke engliſche Anerkennung der
römiſchen Nichteinmiſchungskonvention für Südoſteuropa und
des italieniſch=franzöſiſchen Konſultativpaktes über Oeſterreich
enthält, gleichzeitig aber das Fragezeichen des Luftpaktes. Nach=
dem
die Engländer etwas obenhin zu verſtehen gegeben haben,
daß ihre Flugzeuge ſchwerlich bis nach Italien fliegen würden,
ſcheint nun die italieniſche Diplomatie den Spieß umdrehen
und vorſchlagen zu wollen, daß im Rahmen des geplanden Luft=
locarnos
Italien auf den engliſchen, England auf den italie=
niſchen
Beiſtand aus geographiſchen Gründen verzichten ſollten.
Eine Ablehnung des geſamten Vorſchlages kommt für Rom
nicht in Frage, und ganz Weſteuropa zweifelt auch nicht, daß
Deutſchland gerade für den Luftpakt durchaus poſitives Intereſſe
hat. Abwartend verhalten ſich Polen und die Kleine Entente,
wobei die letztere lebhaft an den Oſtpakt erinnert. Eindeutig
ablehnend urteilt, wie eingangs erwähnt, die ſowjetruſſiſche
Preſſe. Die deutſche Stellungnahme wird gegen den konkreren
Charakter des Luftpaktes ſicher nichts einzuwenden haben, aber
gleichzeitig Sorge tragen, ſich auf unabſehbare Bindungen als
Gegenleiſtung für die Gleichberechtigung keineswegs einzulaſſen.
Wer uns als Friedensfaktor braucht, muß uns auch die mili=
täriſchen
Vorausſetzungen dazu freigeben. Der engliſchen Gleich=
zeitigkeit
von Sicherheit und Gleichberechtigung entſpricht die
deutſche Auffaſſung, daß nur derjenige Staat anderen Sicherheit
verbürgt, der ſelbſt Sicherheit beſitzt. In dieſem Sinn kann die
Dresdener Rede des Miniſterpräſidenten General Göring bereits
als eine Antwort auf die Londoner Einladung gelten, wenn er
ſagte: Wir ſind bereit, alles zu tun, um den europäiſchen
Frieden zu ſichern; an erſter Stelle ſteht der Friede unſeres
eigenen Volkes. Zum Frieden aber gehört die Sicherheit zu
Lande, zu Waſſer und in der Luft.
Der Führer beim Empfang
anläßlich derAukomobilausſtellungt935
DNB. Berlin, 13. Februar.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda
und Frau Goebbels hatten für Dienstag abend anläßlich der
bevorſtehenden Eröffnung der Internationalen Automobilausſtel=
lung
1935 zu einem Empfang ins Reichsminiſterium für Volks=
aufklärung
und Propaganda geladen, zu dem eine Fülle von Per=
ſönlichkeiten
aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens und eine
große Anzahl nach Berlin gekommener ausländiſcher Gäſte er=
ſchienen
waren. Man ſah eine Reihe von Reichsminiſtern und
Staatsſekretären, faſt alle Botſchafter und Geſandten, Reichs=
leiter
der Partei, SA.= und SS.=Führer, zahlreiche Wirtſchafts=
führer
, insbeſondere aus der Automobilinduſtrie, eine große Zahl
von Angehörigen der in= und ausländiſchen Preſſe, darunter
Motor=Fachjournaliſten von Rang, zahlreiche hohe Beamte der
Reichsminiſterien und Reichsbehörden, u. a. auch der Deutſchen
Reichsbahngeſellſchaft und der Reichsautobahnen, dazu die Inten=
danten
großer Berliner Theater und eine große Anzahl bekann=
ter
Künſtler, ſowie der erfolgreichen deutſchen Rennfahrer.
Gegen 11 Uhr abends erſchien der Führer in Begleitung von
Obergruppenführer Brückner, Reichspreſſechef der NSDAP. Dr.
Dietrich und Brigadeführer Schaub. Die große Anzahl der Gäſte
gab ein Bild davon, welch große Bedeutung der Internationalen
tomobilausſtellung 1935 in Berlin als der bisher größten
Lutoſchau der Welt beigemeſſen wird. Es war ein feſtliches Bild,
das ſich an dieſem Abend in den Räumen des Schinkel=Hauſes
am Wilhelmsplatz bot, und ein Auftakt, wie er bisher noch keiner
derartigen Schau deutſcher Arbeit und deutſcher Leiſtung voraus=
gegangen
iſt.
Im Renaiſſance=Raum begrüßten Reichsminiſter Dr. Goebbels
als der für die Wirtſchafts= und Verkehrswerbung zuſtändige
Miniſter und Frau Goebbels die Gäſte. Faſt alle Miſſionschefs
mit ihren Damen waren erſchienen. Der Abend bot ein harmo=
niſches
Bild deutſcher Geſelligkeit, die Politik, Kunſt und Wirt=
ſchaft
im Geiſte einer gemeinſamen Aufgabe zuſammenführte.
In Kattowitz wurden acht Mitglieder einer nationalradikalen
Gruppe wegen eines Ueberfalls auf die Kaſſe der Eiſenbahn=
ſtation
Gieraltowice verhaftet. Der Raubüberfall war von den
Verhafteten unternommen worden, um für die Organiſation der
Gruppe Geldmittel zu gewinnen.

* Beſuch dei Jorg Mäger.
Der Uneingeweihte, der den Gartenſaal des Prinz=Emil=
Schlößchens betritt, in dem Jörg Mager hauſt und experimen=
tiert
, glaubt ſich zunächſt in ein Raritäten= oder Kurioſitäten=
kabinett
verſetzt. In dem hellen Lichu der Winterſonne, die un=
gehindert
durch die hohen Fenſter hereinſtrömt, ſind da um
einen Orgeltiſch herum die ſonderbarſten Gegenſtände aufgebaut:
rieſige Blechplatten, auch ein altes Ofenblech, Gongs jeder Größe,
ein Kuhhorn, ein altes Telephon, defekte Lautſprecher, alte
Saiten= und Blasinſtrumente, daneben Spulen, Kondenſatoren,
Schalttafeln, und zwiſchen alledem ein Gewirr von Drähten.
Das Ganze bekommt erſt einen Sinn für uns wenn der Er=
finder
, Jörg Mager, uns mit ſeiner Erklärung zu Hilfe
kommt und vor allem dieſe wunderliche Einrichtung zum Tönen
bringt.
Was wir von einem Beſuch bei Mager mitnehmen, iſt das
Erlebnis ganz eigenartiger Klangmiſchungen, denen anderer=
ſeits
als ſeltſamer Gegenſatz die Primitivität, ja Groteskheit
der Mittel, die uns dieſes Erlebnis verſchaffen, gegenüberſteht.
In der Spannung zwiſchen dieſen beiden Wahrnehmungen liegt
ein Reiz auch für denjenigen, der nicht hierher kam, um techniſche
Feinheiten zu durchſchauen, prakuſche Ausführbarkeit der Ent=
würfe
Magers zu unterſuchen, Entwicklungsmöglichkeiten der zu=
künftigen
Muſik zu überſehen.
Verſtändlicherweiſe ſind es aber gerade dieſe letzteren beiden
Punkte, die den Erfinder Jörg Mager bewegen, und um die ſich
die Gedankengänge drehen, die er mit der Sicherhein des felſen=
feſt
von ſeiner Sache Ueberzeugten uns vorträgt. Auch das iſt
etwas, was wir als beſonderes Erlebnis aus dieſem Haus, aus
dem der Volksmund ein Zauberſchlößchen gemacht hat, mit=
nehmen
: das Erlebnis eines Menſchen, der wit unbedingter
Ueberzeugung und Hingabe an einer Sache hängt, mit einem
Glauben, der ihn einſchließt wie eine ſchützende Schale in der
er ſicherer leht als in materieller Geborgenheit. Man kann die
Sache die Erfindung, beurteilen wie man will, und man
kann infolgedeſſen zu dieſem Glauben des Erfinders auch die
verſchiedenſte Einſtellung haben, kann dieſen Glauben teilen,
ihn kühl abwägend von ſich wegſtellen oder ihn eine Verrannt=
heit
und Wahnidee nennen: an der Kraft, man möchte ſagen
Tragfähigkeit, dieſes Glaubens kann man nicht zweifeln.
Das was Mager uns in kurzen Worten über die techniſche
Seite ſeiner Erfindung ſagt, verblüfft immer wieder durch die
Einfachheit der Grundſätze, von denen ausgegangen wird. Was
der Laie von dieſen Ausführungen behält, iſt etwa folgendes:
Mit dem Einſchalten eines Wechſelſtromes von 220 Volt
zapft Mager eine neue Tonquelle an: die elektriſche Schwingung.
Die Hauptrolle bei ſeinem elektro=akuſtiſchen Inſtrument, dem

Vom Tage.
Der Reichskommiſſar für die Rückgliederung des Saarlandes,
Bürckel, teilt mit, daß bei der Rückgliederung im Saarbergbau
ſelbſtverſtändlich in erſter Linie die vorhandenen deutſchen Saar=
grubenbeamten
, Angeſtellten und Arbeiter Verwendung finden.
Zu dieſem Perſonenkreis gehören vor allem auch die von der
franzöſiſchen Bergwerksdirektion aus politiſchen Gründen entlaſſe=
nen
oder verdrängten Saargrubenbeamten, Angeſtellten und
Arbeiter,
In dem Wiener Militärgerichtsprozeß gegen Ingenieur Ham=
burger
erklärte der Vorſitzende zum Beginn des zweiten Verhand=
lungstages
die Verhandlung für geheim. Nach Wiederherſtellung
der Oeffentlichkeit werden noch fünf Zeugen vernommen werden,
worauf die Schlußausführungen des Anklägers und des Vertei=
digers
folgen.
Im engliſchen Unterhaus äußerte ſich Außenminiſter Sir John
Simon am Mittwoch in Beantwortung mehrerer Anfragen zu
dem italieniſch=abeſſiniſchen Konflikt im Sinne der italieniſchen
Verlautbarungen. Abſchließend erklärte Sir John Simon, daß
der engliſche Geſandte in Addis Abeba bevollmächtigt worden ſei,
in dem Konflikt zu vermitteln.

Hieſen Anfaf magt lac on ieien!
Es gehl um unſere Jugend!
Braungebrannt, mit roten Backen und leuchtenden Augen
kamen im vorigen Jahr die 19 000 Kinder zurück, die von der
NSV. innerhalb unſeres Gaues aufs Land zur Erholung geſchickt
wurden.
Aber nicht nur körperlich geſundeten unſere Kinder draußen
in freier Natur. Die Stadtkinder haben auf dem Lande ſchon in
ihrer früheſten Jugend dem deutſchen Bauern bei ſeiner Arbeit
helfen dürfen, und von Tag zu Tag ehrten ſie dieſen Mann, der
ſeinem Volke das Brot ſchafft, mehr. Jetzt erſt wußten ſie, welche
ungeheuer ſchwere, aber auch ſchöne Arbeit der bäuerliche Beruf
mit ſich bringt. Wie anders war es in früheren Zeiten, wo der
Städter mit 20 Jahren kaum das Kartoffelkraut von Gerſte unter=
ſcheiden
konnte,
In dieſem Jahre wollen wir mindeſtens die doppelte Zahl
unſerer Stadtkinder hinaus zur Erholung aufs Land ſchicken!
Dazu iſt es notwendig, daß von allen Seiten mitgeholfen wird,
unſerer Jugend eine Sommerfreude, aber auch Verſtändnis für
unſer deutſches Bauerntum zu bereiten.
Ihr alle müßt mithelfen! Stellt für unſere Jungens und
Mädels aus der Stadt Pflegeſtellen im Sommer zur Verfügung!
In der Zeit vom 25. Februar bis 2. März 1935 werden Tau=
ſende
von NSV.=Helfern an jeder Tür anklopfen und um eine
Pflegeſtelle bitten. Laßt ſie nicht vergeblich kommen!
Außerdem können bei jeder Dienſtſtelle der NSV. Pflege=
ſtellen
angemeldet werden.
Heil Hitler!
gez.: Müller=Scheld.
Zur drillen Handwerksverordnung.
DNB. Berlin, 13. Februar.
Die Reichswirtſchaftskammer teilt mit: Die Dritte Verord=
nung
über den vorläufigen Aufbau des deutſchen Handwerks
vom 18. 1. 1935 wirft eine Reihe von Zweifelsfragen hinſichtlich
der Abgrenzung zwiſchen Handwerk, Induſtrie und Handel auf.
Innerhalb der Reichswirtſchaftskammer finden zurzeit eingehende
Beſprechungen ſämtlicher beteiligten Spitzenorganiſationen ſtatt,
um die grundſätzliche Klärung dieſer Fragen herbeizuführen. Der
Leiter der Reichswirtſchaftskammer iſt daher mit dem Reichs=
handwerksmeiſter
ſowie den Leitern der Reichsgruppen Induſtrie
und Handel dahin übereingekommen, daß bis zum Abſchluß dieſer
Beſprechungen alle Maßnahmen zur Durchführung der vorge=
nannten
Verordnung zu unterbleiben haben.
Die Londoner Zlokkenverhandlungen
vor dem japaniſchen Kabinelt.
Unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Okada fand am
Mittwoch eine Kabinettsſitzung ſtatt, an der zahlreiche Vertreter
von Heer und Marine teilnahmen. Die Sitzung befaßte ſich mit
den Ergebniſſen der Londoner Flottenverhandlungen über die
der Leiter der japaniſchen Flottendelegation, Admiral Yamomoto,
einen zweiſtündigen Bericht erſtattete. Er ſchilderte den Gang
der Verhandlungen, ging auf die Stellungnahme Englands und
der Vereinigten Staaten gegenüber den japaniſchen Forderungen
ein und vertrat die Auffaſſung, daß gegenwärtig die Einberufung
der Flottenkonferenz nicht angebracht ſein könne, da eine Ver=
ſtändigung
zwiſchen den Großmächten nur ſehr ſchwer zu er=
zielen
ſei.

er den Stotternamen Partiturophon gab, ſpielt die Radio=
röhre
, weil in ihrem Vakuum jede Schwingung nicht mehr den
Geſetzen der Schwerkraft und Trägheit unterworfen iſt. Die
Schwingungen erregen auf elektro=magnetiſchem Wege Membrane
von verſchiedenen Klangfarben, ſo daß wir es hier nicht mehr
mit einem nur monofarbenen Inſtrument zu tun haben. Kon=
denſatoren
regeln die Intervalle, Spulen die Oktavengebung (je
größer die Spule, deſto tiefer der Ton). Abſolute Stimmreinheit
iſt garantiert. Die durch ſchwerfällige Inſtrumente (z. B. Baß=
geige
) bisher nicht erreichbaren Töne können hervorgebracht
werden. Jede der vier Taſtaturen iſt gleichwertig und kann in
die gleichen Rechte eingeſetzt werden. Man kann durch einfache
Schaltung mit den Oktaven nur ſo um ſich werfen. Die Um=
färbungsmöglichkeiten
durch kleine Verſchiebungen, Einſchaltung
neuer Membrane, ſind unzählig. Auch iſt z. B. ein Anſchwellen
des Tones bei auf den Taſten liegenden Händen möglich. Außer=
dem
kann Mager auf ſeinem Partiturophon einen Ganzton in
Kleinſt=Intervalle unterteilen, Viertel= und Achteltöne erklingen
laſſen. Das ſind in ſchmuckloſer Aufzählung einige der Beſon=
derheiten
des Inſtruments.
Und wie nimmt ſich nun das alles in der Praxis aus. Was
hören wir nun tatſächlich, wenn Mager ſein Partiturophon
handhabt? Wir hören z. B. eine Bachfuge: die Einſchaltung
verſchiedener Klangfarben macht es nun möglich, jede einzelne
Stimme in dem feinen Gewebe ſehr plaſtiſch heraus zu heben.
Das macht alſo gewiſſermaßen das Hören ſehr bequem, abge=
ſehen
davon, daß der Klangeindruck je nach der Miſchung (die
hier eine eigene Kunſt für ſich iſt) ſehr gut iſt. Der Gedanke
drängt ſich auf, daß hier für den Unterricht eine gute Hand=
habe
liegt, mit der man erſt dem Schüler beibringen kann, die
einzelnen Stimmen in ihrer Führung zu verfolgen. Anderer=
ſeits
fragt wan ſich, ob damit das Gebilde einer ſolchen Fuge
nicht in zuviel einzelne Klangerlebniſſe aufgelöſt wird das
Gewebe der Stimmen nicht zu locker wird. Wenn Bach das
vorgeſchwebt hätte, was bei Magers Interpretation daraus wird,
hätte er ja die verſchiedenen Sümmen auf verſchiedene Inſtru=
mente
verteilen können. Und dann: für den Spieler tritt an
Stelle der Schwierigkeiten einer von Innen heraus klaren plaſti=
ſchen
Führung der Stimmen eine mehr äußerliche Schwierigkeit,
die Einſchaltung der richtigen Klangmiſchung, das Auseinander=
halten
der Stimmen nur nach ihren Klangfarben. Das ſind die
Gedankengänge, die ſich beim Hören dieſer Fuge ein für das
Ohr durchaus erfreuliches Erlebnis einſtellen.
Dann hören wir z. B. in der Cis=Moll=Sonate von Beet=
hoben
eine neue Klangmiſchung, die ſogenannte Beethoven=
Miſchung. Die beſonders feine Abſtimmung der Klangfarben
erfordext eine kleine Weile Zeit. Dann erklingt unter Magers
Händen der erſte Satz. Wiederum ein überaus ſchönes, feines
Klangerlebnis! Wer ſich von dem Namen der Mondſchein=

Donnerstag, 14. Februc

Zerdratſche Kroenterbas Herideik
Miniſterpräſidenk Göring ſprichk zu 30 000 2
Nin
Bremen, 13.
rugt
Die Hanſeſtadt Bremen ſtand am Mittwoch im Z ſen
Staatsbeſuches des preußiſchen Miniſterpräſidenten Ging
nach ſeinem überaus herzlichen Empfang im alten Ra kzus ſich
zu einer Kundgebung nach der großen Maſchinenhall ruf der
A.=G. Weſer, der Deſchimag=Werft begab, an der 300 /Volks=
genoſſen
teilnahmen. Die Maſchinenhalle war mit den ſegſchaf=
ten
der bremiſchen Betriebe und Werkſtätten bis auf 1, letzt
Platz gefüllt. Unter nicht endenwollenden Heilrufen erg Mini=
ſterpräſident
Göring das Wort. Er führte in ſeiner Rede a. aus=
Es iſt für mich ein ſtolzes Gefühl, vor deutſchen Mnern zu
ſprechen, die zum größten Teil als Arbeiter der Fauſt je ſein ur
jahraus in harter Arbeit ihr Brot verdienen müſſen. A) gere
dieſer Teil des deutſchen Volkes iſt bisher immer der tr ſſte
der Nation geweſen, weil er vielmehr für den tägliche Leb
kampf einſetzte als die begüterten Schichten. Der Miniſt räſide
ſprach dann über die Begriffe Vaterland und Volk und ke über
ragende Größe. Es war immer ſo in der Geſchichte, daß ſenn die
Führung des Volkes ſtark iſt, auch das Volk ſtark wird. enn nu
die Führung beſtimmt das Schickſal der Nation und d ät übe
nimmt ſie eine rieſige Verantwortung vor Gott und m V.
und, was wichtiger iſt, vor der Zukunft des Volkes. Da Volk ha
aus der parlamentariſchen Syſtemzeit gelernt, daß nicht der eind
zelne regieren kann. Wir haben ein Deutſchland geſeh) das
zwei Teile fiel, der eine Teil war das Proletariat u. der an
dere war das Bürgertum. Die früheren Führer haben ber nick
gedacht, daß ein Volk mitten durchgeriſſen und in zw / Hälfte
geſpalten würde. Wäre der Nationalſozialismus unte unſeren
Führer Adolf Hitler nicht gekommen, dann wäre Tutſchlan
einer reſtloſen Vernichtung anheim gefallen. Der Füh= hat
deutſchen Volk die urewige Idee wieder erweckt, daß Vo1 zu
und Blut zu Blut gehört, daß der letzte und ärmſte urxer d
ſchen Arbeiter uns hunderttauſendmal mehr gelten mit als
höchſte Ausländer, der nicht unſeres Blutes iſt. Es gil mur ei
Rettung, nur eine Auferſtehung Deutſchlands, wenn e beid
Lager verſchwinden, die ſich Jahrzehnte zerfleiſcht hen.
Nationalſozialiſten haben vor Gott und vor der Z)unft
Reiches die Verantwortung für das Schickſal Deutſchllds üb=
nommen
. Zwei Jahre liegen hinter uns und es iſt vonans alle
gearbeitet worden wie noch nie. Heute dürfen wir mit Stolz de
Haupt erheben, denn wir haben Deutſchland wieder fy gemack
Zum Schluß appellierte Miniſterpräſident Göring /die He
zen der Arbeiterſchaft und forderte ſie mit flammend) Wort
auf, darüber zu wachen, daß das Band des Vertrauen= das Für=
rer
und Gefolgſchaft zuſammenſchließt, niemals zerreiſſ= Werdn
nicht klein, ſeht über die alltäglichen Sorgen hinaus umſehet dai
Große, das in den beiden letzten Jahren geſchaffen wurrſund da
was es noch zu ſchaffen gilt. Wir alle gehören zuſammet vertrau
dem Führer und uns, denn euer Schickſal iſt das unſe=f
Die begeiſterte Aufnahme der Worte des Miniſterräſidente
die immer wieder von jubelndem Beifall unterbroch, wurde
bewies, daß Göring in der Sprache des deutſchen Anſiters de
Weg zum Herzen der Zehntauſende gefunden hatte.
Anſchließend fand eine Beſichtigung der Europat ſtatt. ul
bei Miniſterpräſident Göring die Hoffnung auf e Wiede.
erſtarken der deutſchen Flotte ausſprach.
Heasamen jan Dunziger Borareg
DNB. Danzig, 13. ſebruagt
Die nationalſozialiſtiſche Fraktion des Danziger Volkste
hat auf Wunſch des Präſidenten des Senats beſchlten, ein
Antrag auf Auflöſung des Danziger Volkstags einzub ngen.
Abſtimmung über den Antrag erfolgt am Donnerstec dem
Februar. An der Annahme des Antrags beſteht keiß Zwein
da die NSDAP. im Danziger Volkstag über die abſcolte Me
heit verfügt. Als Termin für die Neuwahlen iſt d// 7. A.
in Ausſicht genommen.
Senatspräſident Greiſer hatte in einem Schreilm an
nationalſozialiſtiſche Fraktion mitgeteilt, daß es amſichts
Haltung der Vertreter der Zentrumspartei nicht mzlich
werde, die in Genf vom Senatspräſidenten bereitw igſt 34
ſicherten unmittelbaren Verhandlungen mit der Zeniumspa
wegen der von dieſer Partei vorgebrachten Beſchwerde zu eit
Ende zu führen, das dem Willen der Danziger Bevö)rung 4
ſpricht. Der Senat ſehe ſich nicht in der Lage, dem Lunſche
Zentrumspartei nach Abänderung einer Reihe von G)tzenn.
zukommen, wenn er nicht ſeine eigene Aufbauarbeittſören
den Willen der Mehrheit der Danziger Bevölkerung ſabotie
wolle. Bei dieſer Sachlage erſcheine es dem Senattſotwen
den Willen der Danziger Bevölkerung durch Volkstag ſeuwal
eindeutig vor aller Welt feſtſtellen zu laſſen.

ſonate leiten laſſen will, kann in der ſilbern unwirtch rieſſ
den Oberſtimme das Mondlicht, in dem hauchartige/ Säu
der Mittelſtimme ein leiſe wehendes Lüftchen, un in
ſamtnen Dunkel des Baſſes die Tiefe der Nacht töner hören.
dieſer Malerei iſt das Partiturophon, wie Mager, nz rig
ſagt, dem Flügel überlegen. Es fragt ſich nur, oblBeethd
nicht etwa anderes und mehr als dieſe Malerei im önen
wollt hat, ob er damit einverſtanden geweſen we, di
Sonatenſatz zu einem zweifellos hervorragenden ON
ſchmaus gemacht zu hören: denn ob wir wollen ode nicht,
bleiben beim Hören in dem rein ſinnlichen Erlebm, der
ſchiedenen Klangfarben ſtecken.
Klangerlebniſſe in Hülle und Fülle können wi allerde
mit dieſem Partiturophon erleben, Klangerlebniſſe n ſein
Erleſenheit, alle Phantaſien übertreffend. Da hörer wir
ein Volkslied, chorartig wirkende, aufs feinſte ſgeſtine
Membrane geben uns die faſt vollkommene Illuſio eines
miſchten Chores mit Männer= Frauen= und Kinder mimeln
Auf eine unverfälſchte bayeriſche Schrammelmuſi folg!
originelles Charakterſtück Der alte Clown iſt kra=
zu
ſchriller Zirkusmuſik der Oberſtimmen eigentümc
tambourinähnliche Laute pochen. Dazwiſchen wird micher
los gezaubert: geſpenſtiſches Hundehäulen in Klei ni
ſchritten, groleske Schnarrtöne und donnernde Tuuſchul
wirkliche Gongakkorde, Cembaloklänge, ſchmetterndee roſ.
freche Pikkoloflöten und ſeidig ſingende Geigen, klagſde
und luſtige dudelſackähnliche Töne wechſeln ab. ſlene
klar wird uns die unendliche Verwendungsmögli eit
Inſtruments im Tonfilm (Micky Mouſe!), im Teatel
Muſikunterricht (auch zum Sammeln von Inſtrunkiſe
erfahrungen für Muſikſtudenten), als Hausmuſikinſt m.
Fabrikation wird ſich recht billig ſtellen, und da D
Taſtaturen ſich herausziehen und einzeln aufſtellen
die einzelnen Stimmen quartettartig von einzelner?

mitgliedern ausgeführt werden). Auch könnten zw en

regungen von dem Inſtrument auf Kompoſition und
tation ausgehen. Ein ganz neuer Ozean von Tör1
hier ja auf. Aber ganz abgeſehen von techniſchen Aux!
(andere Schreibweiſe für den Komponiſten, jeweil S
fügen der Angaben der Klangfarbenmiſchung) mür=
Komponiſt finden, der zeigt, daß mit dieſen Mitteln Ee
lich nicht nur äußerlich Neues geſchaffen werden k.
erſt dieſe Mittel kommen mußten, um einem Künf
dahin gar keine oder als unzulänglich empfundene i
möglichkeiten für das, was in ihm zu Geſtaltung dr s"
Gelegenheit zu geben, zu ſagen was er leide‟
Augenblick, in dem ein ſolcher Künſtler ein ſolches
iſt die innere Notwendigkeit der Erfindung Magen

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 14. Februar 1935

Der abeſſiniſche Grenzkonflikt.

gronzöſiſche Preſſe befürchkek Rückwirkungen auf die
unlösbaren
Heine InkervenkionsabſichkenFrankreichs
der Skandpunkk der Pariſer Regierung.
EP. Paris, 13. Februar.
In einer Unterredung zwiſchen Außenminiſter Laval und
dem italieniſchen Botſchafter dürfte der italieniſch=abeſſiniſche
gonflikt berührt worden ſein. Der franzöſiſche Botſchafter in
Rom, de Chambrun, hatte am Dienstag eine Beſprechung mit
dem ilalieniſchen Unterſtaatsſekretär des Aeußern, Suvich,
in dieſer Angelegenheit.
Die häufig vom Quai d’Orſay inſpirierte Radio=Agentur
nwreißt den Standpunkt der franzöſiſchen Regierung dahin,
Frankreich wünſche, daß die italieniſche und
beſſiniſche Regierung zu ihrem im Jahre 1928
bgeſchloſſenen Verſöhnungs= und Schieds=
ſererichtsvertrag
zurückkehren und ſich jeder
peiteren Feindſeligkeit enthalten. Darüber
inaus könne die franzöſiſche Regierung nicht
ſehen; ganz beſonders könne ſie in einem Streit zwiſchen
wei ſouveränen Mitgliedſtaaten des Völkerbundes nicht direkt
ntervenieren.
Mahnung zur Mäßigung.
Der rechtsſtehende Jour ſchreibt, falls Italien ſich in Abeſſi=
lien
in ein großes Abenteuer einlaſſe, das es ſtark in Anſpruch
jehme und koſtſpielig ſein würde, laufe es Gefahr, in Europa
eine Rolle nicht mehr ſpielen zu können, und das gerade in
inem Augenblick, in dem dieſe Rolle außerordentlich wichtig ſein
önne. Dann werde es mit der öſterreichiſchen Unabhängigkeit
chnell zu Ende ſein, und folglich auch mit dem Gleichgewicht im
donauraum und ſelbſt auf dem Balkan. Ueberdies würde Ita=
ſt
vo jen wenn es jetzt einen kolonialen Imperialismus erkläre,
deutſchland die ſeit langem erwartete Gelegenheit geben, ſeine
der ſie olonialen Forderungen zu präſentieren.
ring at. Im Echo de Paris gibt Pertinax ebenfalls der Hoffnung
mende lusdruck, daß Italien trotz der ergriffenen Maßnahmen nicht in
kauens, inen Krieg mit Abeſſinien eintreten wolle. Für die Zukunft
erreißt zuropas entſcheidende Verhandlungen ſeien im Gange, bei denen
Aus und as fasciſtiſche Italien mit Recht ſein Gewicht geltend machen
wurh önne. Wenn Italien ſich in eine überſeeiſche Expedition ein=
ſammef
aſſe, werde es zweifellos nicht mehr in der Lage ſein, an dieſen
unſen Verhandlungen mit der gleichen Kraft teilzunehmen. Pertinax
niſtern edauert, daß Abeſſinien in den Völkerbund aufgenommen wor=
broche
ſen ſei, obwohl es die Vorausſetzungen dafür ebenſowenig wie
n Arb ſeiſpielsweiſe Liberia oder China erfüllt habe. Jetzt werde ſich
benf wieder einmal mit einem unlösbaren Problem zu befaſſen
müahe. Auf eine regelrechte abeſſiniſche Klage hin werde der
iſt Völkerbund zunächſt den Artikel 11 und ſpäter den Artikel 15
anwenden müſſen und damit in die Abſurditäten der japaniſch=
eſiſchen
Affäre zurückfallen.

Ikaliens weitere Abſichten.

(A

die italieniſchen Maßnahmen gegen Abeſſinien ſtehen ſelbſt=
berſändlich
auch weiterhin im Vordergrund jeglichen öffentlichen
ſntereſſes. Immer wird dabei bei allen Erörterungen die Er=
ſägung
in den Vordergrund geſtellt, daß Italien ſchon mit
üchicht auf die europäiſche Lage kein Intereſſe daran habe, ſich
einen kolonialen Feldzug einzulaſſen, aber es müſſe natürlich
ſergiſche Maßnahmen zu ſeinem Schutze und
ſiner Verteidigung ergreifen, wenn es durch
ele Grenzzwiſchenfälle zum Einſchreiten ge=
dungen
werden ſollte. Es ſei unbedingt notwendig, ſo
itd erneut verſichert, der ſtändigen Gefahr von abeſſini=
ſen
Angriffen ein für allemal ein Ende. zu machen.
Alange der Kaiſer von Abeſſinien ſeine Grenzſtämme nicht
ſlos beherrſche, werde er von Italien als unbequemer
agbar betrachtet. Intereſſanterweiſe trifft man hier auf das
Fhument, der Kaiſer von Abeſſinien ſei perſönlich vielleicht zu
der Verſtändigung mit Italien geneigt, ſein Hof aber ſei gegen
es was europäiſch ſei, eingenommen, während bei den Stam=
S=häuptlingen in der Provinz der Fremdenhaß geradezu unter=
Ht werde. Alle von Italien ſeit über zehn Jahren unternom=
en
Verſuche, zu einer wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit mit
Veſſinien zu gelangen, ſeien erfolglos geblieben. Man verweiſt

europäiſche Lage. Genf wieder einmal vor einem
Problem.
in dieſem Zuſammenhang beſonders darauf, daß die abeſſi=
niſche
Abneigung ſich vorwiegend gegen die euro=
päiſchen
Länder richte, während man in Abeſſi=
nien
außereuropäiſchen Staaten und beſonders
Japan durchaus wohlgeſinnt ſei.
Ueber die weiteren Abſichten Italiens verlautet ſchließlich
halbamtlich, bei einer Wiederholung der Grenz=
zwiſchenfälle
ſeien natürlich Verwicklungen nicht
ausgeſchloſſen; Italien müſſe ſich daher auf alle Even=
tualitäten
einrichten für den Fall, daß ſich der Negus
oder einige Stammeshäuptlinge zu Unbeſonnenheiten hinreißen
ließen. Außerdem müſſe Italien auch damit rechnen, daß Abeſſi=
nien
von Agenten beeinflußt werde, die dort Geſchäfte mit Waffen=
lieferungen
machen möchten.
Abeſſinien macht Ikalien für die Zuſpihung der Lage
verankworklich.
EP. London, 13. Februar.
In einer von der hieſigen abeſſiniſchen Geſandtſchaft zu dem
italieniſch=abeſſiniſchen Konflikt ausgegebenen Erklärung wird die
Verantwortung für die Zuſpitzung der Lage der
italieniſchen Regierung zugeſchoben. Im einzelnen
wird in der Erklärung ausgeführt, daß die abeſſiniſche Garniſon
in Gerlogubi niemals verſucht habe, den italieniſchen Vorpoſten
in Afdub zu umzingeln, daß am 29, Januar eine nur mit Geweh=
ren
bewaffnete abeſſiniſche Patrouille von 25 Mann in der Nähe
von Gerlogubi von italieniſchen Truppen überfallen und mit
Maſchinengewehren beſchoſſen worden ſei, nachdem vorher ita=
lieniſche
Flugzeuge Gerlogubi überflogen hätten, und daß ſchließ=
lich
Afdub am gleichen Tage von den Italienern geräumt worden
ſei, ſo daß die italieniſche Behauptung, daß abeſſiniſche Truppen
den Vorpoſten am 2. Februar umzingelt hätten, nicht zutreffen
könne. Trotzdem hätten die abeſſiniſchen Truppen Afdub nicht be=
ſetzt
und überhaupt hätten die Truppen den ausdrücklichen Befehl
des Kaiſers, ſich nicht weiter als drei Kilometer vom Standquar=
tier
zu entfernen, in jeder Beziehung auf das ſtrengſte befolgt.
Wie der Dlaiy Telegraph aus Addis Abeba meldet, iſt das
italieniſche Ultimatum, von dem die abeſſiniſche Regierung amt=
lich
noch keine Kenntnis hat, nicht unerwartet gekommen. Viel=
mehr
habe der italieniſche Geſandte am 6., 7. und 8. Februar
Proteſtnoten gegen die Zwiſchenfälle bei Afdub überreicht, aber
auf dieſe Proteſte keine Antwort erhalten.
Gleichzeitig betont das genannte Blatt in einem dem Konflikt
gewidmetem Leitartikel, daß Abeſſinien für den Fall kriegeriſcher
Verwicklungen auf keine Unterſtützung Englands rechnen könne.
Sowohl England wie Frankreich, ſchreibt der Daily Tele=
graph
, legen viel zu großen Wert auf Italiens Mitarbeit in
Europa, als daß ſie eine abeſſiniſche Aktion, die Italien in über=
ſeeiſche
Schwierigkeiten verwickeln würde, gutheißen könnten. Beide
Mächte haben auch nichts gegen eine Verſtärkung des italieniſchen
Einfluſſes in Addis Abeba, Frankreichs Befürchtungen in dieſer
Hinſicht ſind durch die römiſchen Protokolle beigelegt worden.
Inkernierungslager
für deulſche Kommuniſten in Holland.
DNB. Haag, 13. Februar.
Einer amtlichen Verlautbarung iſt zu entnehmen, daß die
Regierung die Errichtung eines Internierungslagers beabſichtigt,
in dem alle diefenigen in Holland befindlichen Ausländer, die
die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährden, untergebracht
werden ſollen.
Dieſer Beſchluß dürfte das Ergebnis der in Regierungs=
kreiſen
angeſtellten Erwägungen zu der Frage darſtellen, was
mit den zählreichen nach Holland gekommenen deutſchen Kom=
muniſten
geſchehen ſoll, die von hier aus neue kommuniſtiſche
Zellen in Deutſchland zu bauen und in enger Zuſammenarbeit
mit den holländiſchen Kommuniſten im Lande ihrer Gaſtgeber
ſtets wieder von neuem politiſche Unruhen hervorzurufen ſuchen.
Bei der Einrichtung des geplanten Internierungslagers wird
man ſich vermutlich das in Belgien zur Unterbringung politiſch
gefährlicher Ausländer bereits ſeit Monaten beſtehende Arbeits=
lager
Marxplas zum Vorbild nehmen.

Die Nervenſäge‟.
(Zum neuen Stück der Vier Nachrichter.)
Von Roland Marwitz.

Roland Marwitz, der Verfaſſer des Struenſee=
dramas
Däniſche Ballade und der viel geſpielten
Komödie Scherben bringen Glück, ſchrieb nach der
Uraufführung der neuen Nachrichterkomödie Die
Nervenſäge, die am Donnerstag anläßlich eines
Gaſtſpiels der Vier Nachrichter im Kleinen Haus
des Landestheaters zur Aufführung kommt, nach=
ſtehende
heiter=hymniſche Zeilen.
Auch der dritte Schuß traf ins Schwarze!
Vir entſinnen uns des Anfangs, wir entſinnen uns der herr=
En Parodie auf den Goetherummel und die Olympieroperette
t kleinen und großen Taubers), die den philologiſchen Titel
erirrt Goethe führt und die den Ruhm der Vier Nach=
hter
begründete.
Ss folgte die tragikomiſche Perſiflage auf den Parlamentaris=
S mit Der Eſel iſt los und wir glauben, daß ſich Höhe
2 Leichtigkeit dieſer Parodie kaum noch einmal erreichen laſſen
be So ſahen wir bei der neueſten Uraufführung des neueſten
clichterſtückes der Nervenſäge zu Beginn mehr ſkeptiſch reſer=
F als heiter beſchwingte Leute im Parkett ſitzen. Es gab keinen
t ſcußlorbeer an dieſem Abend, doch ſchon zehn Minuten nach
Dun wußte man: dieſe heitere Schlacht wird geſchlagen dies
1e Stück der Nachrichter wird kein geringerer Erfolg
Ne zwei erſten. Es iſt ja nicht wahr. Es iſt ja nicht wahr, daß
ſwer und ernſt nur von Problemen gefeſſelt werden können.
Plund iſt dieſe Nation zwiſchen Memel und Saar, daß ſie
einem halb befreienden, halb verlegenen Lachen reagiert, wenn
I die ſchwache Stelle, die Achillesferſe kitzelt. Sie wird von den
iorichtern nicht geſchont. Dieſe einſtigen Münchener Stu=
en
, die nun aus Amateuren zu Profeſſionals wurden, wiſe
Licheid, ſie wiſſen, daß wir alle irgendwo die Romantik des
Emihalkromans, der Reportage, des wunderſchönen Hands= up=
iches
nicht entbehren können.
e Wunſchträume erfüllt ſo ein edler Schmöcker. Im Leben
ern wir vor der kleinſten Zornesfalte unſeres Chefs, aber
in die Lektüre des letzten Wallace (er wird nie der
Lin) beben wir nicht vor dem Anblick doppelgängeriſcher
2 Jeen, eyancaliſervierender Diener und dämoniſcher Herzogin=
n

Befälſchten Stammbäumen. Dieſe ganze bunte Wunderwelt
Domantik des 20. Jahrhunderts haben die Nachrichter in der
benläge eingefangen und ſie haben zugleich noch ein paar
e Eldorados unſerer Träume durchpirſcht Kino und Operette
den
licht minder in einer entzückenden Weiſe ad absurdum
führt
I Inhalt des reizenden Reißers zu erzählen, wäre literari=
Dhverrat. Das aber muß geſagt werden, von dieſem dritten
De es nach der gleichen Zauberformel geſchrieben ward,

ſich verletzt. Iſt es ſchwer, dies zu enträtſeln? Vielleicht doch nicht.
Denn dies iſt wohl das Geheimnis des nachrichteriſchen Humors,
daß er alle umfaßt, auch die herrlichen Jungs dort auf der Bühne,
die ſich ebenſo wenig ernſt nehmen wie ihr Publikum, ſie zwinkern
uns zu, eine Geſte, ein Lächeln verrät es: wir hier, die wir das
mimen, wir ſind ja ebenſo verliebt in den ſchönen romantiſchen
Greuelkitſch, wie Ihr dort im Parkett. Und durch alles ſchlägt ein
Herz: warm und froh hören wir es klopfen, kein Witz kalten Intel=
lekts
. Ich glaube, das iſt’s. . . . . .

Mainzer Skadktheaker.

Neiden erſten: jeder fühlt ſich getroffen und keiner fühlt

Die einmalige Aufführung von Triſtan und Iſolde‟
als Gedächtnisfeier zum Todestage des Meiſters geſtaltete ſich zu
einem großen künſtleriſchen Erlebnis Bayreuther Stimmung und
Geiſt lag über dem Hauſe vor und hinter dem Vorhang. Es kann
kein Zweifel ſein, daß dieſe vollſtändige Geſchloſſenheit des Stils
allen anderen voran dem muſikaliſchen Leiter des Abends, Heinz
Berthold, verdankt wird, der ſeine innerſte Verbundenheit mit
dem Wagnerwerke durch die grandioſe Wiedergabe dieſes vielleicht
ſchwerſten Dramas eindeutig unter Beweis ſtellte. Die ſchwer=
flüſſige
Tragik gelang ihm ebenſo wie die heroiſchen Ausbrüche
und die zarte Lyrik der großen Liebesſzene. Franz Larkens,
der für die Regie zeichnete, hatte es leichter, da der große Rah=
men
durch die muſikaliſche Auffaſſung bereits klar vorgezeichnet
war. Die Gruppen auf dem Schiffe wirkten reichlich ſtarr, und
die Bewegungen Markes mit dem Speer (der im 3. Akt durchaus
unmotiviert iſt) an beiden Aktſchlüſſen ſtören geradezu
Unter den Soliſten ſtanden zwei Gäſte auf der Bühne. Elſe
Link, der wir die Verkörperung ſchon mancher Wagnergeſtalt
verdanken, war eine Iſolde von größtem Format in Geſang wie
in Darſtellung. Ihr Partner, Marius Anderſen aus München,
iſt in der Hauptſache nach der geſanglichen Seite zu würdigen und
erfüllte, die muſikaliſchen Anforderungen der Partie durchaus.
Seine Stimme hat den angenehmen baritonalen Klang, wie er
gerade hier verlangt wird. Das große Liebesduett im 2. Akt war
geſanglich ein voller Genuß. Darſtelleriſch allerdings blieben viele
Wünſche unerfüllt, und ſeine Auffaſſung des in tragiſches Schickſal
verſtrickten Helden iſt mit der ſtarken Doſis Lebensbejahung völlig
vergriffen. Die Rolle des Marke füllte Wilhelm Schirp mit der
rauſchenden Pracht ſeiner pompöſen Stimme, der man die eben
überſtandene Krankheit nicht mehr anmerkt. Eine prachtvolle
Leiſtung bot auch Marietheres Henderichs, als Brangäne,
deren paſtoſes Organ ſich der Liebesſzene des 2. Aktes ausgezeich=
net
einfügte. Frau Larkens markiger Kurwenal iſt aus
früheren Aufführungen beſtens bekannt und hat an machtvoller
Profilierung noch gewonnen. Rudolf Wedel gab der meiſt ſtief=
mütterlich
behandelten Rolle des Melot ungewöhnliches Format.
Die kleineren Rollen waren durch Philipp Raſp, Friedrich
Kempf und Auguſt Stier beſtens beſetzt. Und nicht ver=
geſſen
ſei, daß unſer Orcheſter ſo gut ſpielte, wie man es ſelbſt an
größeren Bühnen nur ſelten hören wird. So ſtanden nach Bay=
reuther
Art alle Mitwirkenden ohne Ausnahme zuſammen zu einer
Geſamtleiſtung, die für das Mainzer Stadttheater einen Ehren=
abend
bedeutet.
Dr. B.

Nr. 45 Seite 3

* Die Sanierung der Sozialverſicherung.
Unter den zahlreichen Geſetzeswerken, die ſeit dem 30. Januar
1933 zur Neuordnung des Staates und ſeiner Verwaltung, der
Rechtsſprechung und öffentlichen Einrichtungen erlaſſen wurden,
befindet ſich auch das am 7. Dezember 1933 unterzeichnete Geſetz
zur Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit der Invaliden= Angeſtell=
ten
= und knappſchaftlichen Verſicherung. Dieſes Geſetz ſtellt die
Antwort auf die ſeit Jahren immer wieder erhobene Forderung
nach einer grundlegenden Sanierung unſerer Sozialeinrichtun=
gen
dar.
Unter Brüning iſt verſucht worden, die Finanzen der Ver=
ſicherung
zu ordnen. Man beſchränkte ſich jedoch darauf, die
Renten empfindlich zu kürzen, ohne daß die Zukunft des Ver=
ſicherungswerkes
auf eine feſte und unerſchütterliche Grundlage
geſtellt wurde. Reichsarbeitsminiſter Seldte erklärte vor einiger
Zeit in Stuutgart, daß nichts verderblicher für den ſozialen
Frieden ſei, als eine zahlungsunfähige Sozialverſicherung. Wäre
nicht endlich das Geſetz vom 7. 12. herausgekommen, dann hätte
ſich die Gefahr, wie ſie vom Reichsarbeitsminiſter angedeutet
wurde, wohl nicht mehr lange bannen laſſen.
Mit dem Geſetz vom 7. Dezember iſt die Sozialverſicherung
ſaniert worden. Einen Punkt ließ man jedoch unerledigt. Das
war die Beitragsfrage. Bei ihr war man ſich, wie
Staatsſekretär Krone ſeinerzeit zum Ausdruck brachte, klar
darüber, daß eine Umgehung der Beitragserhöhung
nicht in Frage komme. Alle Berechnungen führten immer wieder
zu dem Schluß, daß bei der Invalidenverſicherung eine Bei=
tragshinaufſetzung
von 5 Prozent auf ungefähr 6½ Prozent
und in der Angeſtelltenverſicherung von 4 Prozent auf 5½ Proz.
nicht zu vermeiden ſein werde. Dieſe Beitragserhöhung wurde
aber damals nicht als etwas Endgültiges hingeſtellt. Man ſprach
nur von einer 11½prozentigen Hinaufſetzung, weil nach An=
ſicht
der Sachverſtändigen erſt durch dieſe Beitragserhöhung die
Leiſtungsfähigkeit der Verſicherungen ſichergeſtellt werden kann.
Ob es nun tatſächlich zu einer Hinaufſetzung der Beitrags=
ſätze
in dieſer Form kommen wird, bleibt abzuwarten. Wir
dürfen aber feſtſtellen, daß inzwiſchen das ganze Jahr 1934 ver=
ſtrichen
iſt, ohng daß die neuen Sätze bekannt gegeben wurden.
Wenn man damals die Beitragsſätze offen ließ, ſo geſchah das
allerdings mit gutem Grund. Die Reichsregierung ſagte ſich daß
ſie unmöglich den in Frage kommenden Kreiſen eine Mehr=
belaſtung
zumuten kann, wenn nicht auf der anderen Seite eine
Entlaſtung in die Erſcheinung britt. Dieſe Entlaſtung iſt aber
nur bei der Arbeitsloſenverſicherung möglich die ungewöhnlich
hoch iſt. Die Hinaufſchraubung der Beitragsſätze erfolgte ja mit
der zunehmenden Erwerbsloſigkeit. Heute dürfen wir feſtſtellen,
daß die Arbeitsloſigkeit mehr und mehr abklingt und daß ſchon
ein hoher Prozentſatz der Arbeitsloſen nicht mehr Renten=
empfänger
, ſondern Beitragszahler geworden iſt. Der Zeitpunkt
kann alſo nicht mehr fernliegen, der einen Abbau der Bei=
träge
zur Arbeitsloſenverſicherung geſtattet.
Dieſer Abbau würde automatiſch die erforderliche Beitrags=
erhöhung
bei der Angeſtellten= und Invalidenverſicherung aus=
löſen
. Nachdem die Arbeitsſchlacht erhebliche Erfolge gezeitigt
hat, wird wohl bald der Schlußſtein zum Sozialverſicherungs=
werk
gelegt werden und in abſehbarer Zeit auch die Beitrags=
frage
eine endgültige Klärung finden.
Aufruf der Reichsminiſter zum zweiken Reichs=
berufswettkampf
.
DNB. Berlin, 13. Februar.
Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda,
Dr. Goebbels der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft Erziehung
und Volksbildung, Ruſt, der Reichsminiſter des Innern Dr.
Frick, der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft,
Darré, der Reichsarbeitsminiſter Seldte, der Reichsorganiſauons=
leiter
der NSDAP. und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr.
Robert Ley und der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Bal=
dur
von Schirach, veröffentlichen zum zweiten Reichsberufs=
wettkampf
folgenden Aufruf:
Das Ideal des deutſchen Volkes iſt die Arbeit, ſein Wille
die Leiſtung und ſeine Sehnſucht der Friede. Wir rufen die
deutſche Jugend zum zweiten Reichsberufsweitkampf vom 18 bis
23. März 1935. Wir ſind uns der Gefolgſchaft unſerer jungen
Kameraden gewiß.
*
Die Wochenſchrift Der Reichswart iſt auf Befehl des Füh=
rers
bis auf weiteres verboten worden wegen eines in ihrer Num=
mer
vom 3. Februar unter der Ueberſchrift Wir ſind doch ganz
allein erſchienenen Artikels, der ſich in aufreizenden und z. T.
direkt böswilligen Auslaſſungen gegen die Aufbauarbeit der Re=
gierung
wandte.
Der polniſche Seim nahm den Staatshaushalt für das Jahr
1935 in zweiter Leſung mit einer erheblichen Stimmenmehr=
heit
an.

Skeuerſchriffen.

Im Vitalis=Verlag, München 13. ſind ſoeben erſchienen!
Pharus E. Einkommenſteuertabelle zum ſofortigen Ableſen
der Steuerbeträge für zu veranlagende Steuerpflichtige. ( Ge=
mäß
dem neuen Einkommenſteuergeſetz vom 16. Oktober 1934.)
Preis ,90 RM.
Dieſelbe iſt wichtig für alle zu veranlagenden Steuerpflich=
tigen
, alſo für Kaufleute, für Gewerbetreibende jeder Art, für
Aerzte Rechtsanwälte, Künſtler uſw.
Dieſe können aus der Tabelle ſofort ihre Steuerſchuld, die ſie
auf Grund ihrer Steuererklärung trifft, ableſen. In die Tabelle
iſt eine Anlage eingeheftet, welche die wichtigſten Beſtimmungen
des neuen Einkommenſteuergeſetzes, ganz beſonders die möglichen
Steuererſparniſſe, in leicht verſtändlicher Form darſtellt.

Bauſtoffe des deutſchen Straßenbaues. Die Zeitſchrift Die
Straße, das amtliche Organ des Generalinſpektors für das
deutſche Straßenweſen (Berlin: Volk und Reich=Verlag), die am
1. Februar die bisher erſchienene Zeitſchrift Die Autobahn in
ſich aufnahm, bringt in ihrem zweiten Januarheft eine vielſeitige
Aufſatzfolge über die verſchiedenen Bauſtoffe, die beim deutſchen
Straßenbau der Gegenwart Verwendung finden. Die reich be=
bilderten
, von erſten Fachkennern geſchriebenen Aufſätze behan=
deln
den deutſchen Naturſtein, den Aſphaltſtraßenbau, Straßen=
teer
und Fragen des Betonſtraßenbaues. Angeſichts der gewaltig
geſteigerten Straßenbautätigkeit iſt die Frage der Bauſtoffe von
aktuellſter Bedeutung. Für jeden Fachmann iſt es wertvoll, die
modernſten Probleme und Urteile nebeneinandergeſtellt zu finden.
Der Nichtfachmann erhält bei der zeitſchriftentechniſch wirkungs=
vollen
Art der Darſtellung, die ſich auch mehrerer Bilder im
Großformat bedient, einen eindrucksvollen Begriff von dieſen
Fragen, die mindeſtens jeden Kraftwagenführer brennend inter=
eſſieren
. Im erſten Teil des vorliegenden Heftes dieſer Zeitſchrift,
die ſich bei allem Ernſt und aller Gründlichkeit der Behandlung
techniſcher Probleme zugleich zu einer Illuſtrierten des Straßen=
weſens
entwickelt, ſind von Fachkennern die Römerſtraßen als
Reichsſtraßen vor 2000 Jahren und Die deutſche Straße von
18001840 unter Beigabe von Reproduktionen herrlicher alter
Zeichnungen und Gemälde dargeſtellt.
* Julie Malherbe=Boucke: Schwarz=Weiß, im Heimatlande der
Buren. (Be=Vau=Verlag, Düſſeldorf.)
Die Autorin iſt die Gattin eines in der Kap=Kolonie wirken=
den
Hochſchulprofeſſors. Sie ſchildert in echter und rechter Frauen=
art
ihr Erleben und ihre Erfahrungen in 14 Jahre langem
Aufenthalt in der Kapkolonie. Sie berührt dabei auch Probleme
der Verhältniſſe zwiſchen der ſchwarzen und weißen Raſſe im
ſchwarzen Erdteil, und ein großer Teil der Schilderungen umfaßt
Natur=, Landſchafts= und Tierbeobachtungen, Betrachtungen über
deutſche Arbeit und deutſchen Einfluß ſeit Jahrhunderten, Reiſe=
erlebniſſe
uſw. Das Buch ſoll nach dem Willen der Autorin das
Ziel erreichen helfen, Völker einander näher zu bringen. Sie
verzichtet leider? darauf, ſich zu dem heutigen problemati=
ſchen
Verhalten der herrſchenden Schicht der Buren zum deutſchen
Volke zu äußern.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 45

Pt

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 14. Februg

Todes=Anzeige.
Meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Großmutter und Tante
Kacharina nniewaſer
wurde heute im Alter von 59 Jahren zu
Gott beruſen.
In tiefer Trauer:
Familie Jakob Kniewaſſer.
Darmſtadt, den 13. Februar 1935.
Kirchſr. 1
Die Beerdigung findet am Freitag, den
15. Februar, nachm. 3.30 Uhr auf dem
Wald riedhof ſtatt.
(1714

Heute vormittag /48 Uhr verſchied nach längerem, ſchweren
Leiden mein lieber Mann, unſer guter Vater, Bruder,
Onkel und Schwager
Oipl.=Ing.
Georg Hinkel
im 60, Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Bertha Hinkel, geb. Mitze
und 5 Söhne.
Darmſtadt, den 13. Februar 1935.
Frankfurterſtraße 18.
Die Einäſcherung auf dem Waldfriedhof Darmſtadt
findet am Freitag, den 15. Februar 1935, nachmittags
3 Uhr ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir Abſtand zu nehmen.

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Innigen Dank für die Beweiſe auf=
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unſeres herzensgutenVaters u. Onkels
Familie Geiger
Mackenſenſtraße 33.

Für die warme Teilnahme bei dem Tode
unſerer lieben Mutter und Großmutter
Frau Marie Boeffinger
ſagen wir herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen
Darmſtadt, den 14. Februar 1935.

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Käcfrer.
Am 13. Februar 1935 verſchied nach langem Leiden
der Obermeiſter unſerer Innung
Bauunternehmer
Georr Arerrker
Dipl. Ing.
Sein ganzes Streben galt der Schaffung unſerer Innung.
für die er ſeine umfaſſende Erfahrung uneigennützig
einfetzte.
Wir verlieren in ihm einen treuen Berater, deſſen
offener, ehrlicher Charakter uns allen zum Vorbild
diente und ihm für alle Zeiten bei uns ein treues und
ehrendes Gedächtnis lichern wird.
Die Baugewerken Innung
für den Kreis Darmſtadt

1. A. Maher.

Darmſtadt, 13. Februar 1935.

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Werbekonzert der Reichspoſtreklame, 9.15: Von Tri/ Min
glieder des Orcheſters Trierer Berufsmuſiker. Ltg.: Emmamy
10.00: Nachr. 10.15: Stuttgart: Schulfunk: Volkslred)jen.
10.45: Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus. 11.0
Reichsſendung: Berlin: Eröffnungsfeierlichkeiten der Inter k. Au
tomobil= und Motorradausſtellung 1935.
12.00: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: P. Sm.
13.00: Sruttgart: Zeit. Nachr. 13.15: Der gute on bei
Schall und Platt. (Wunſchkonzert). 14.15: Zeit, Thr.
14.30: Wirtſchaftsbericht. 14.45: Zeit, Wirtſchaftsm ungen.
14.55: Wetter. 15.00: Nur Frankfurt: Nachrian der
Gauleitung. 15.15: Kinderfunk: Der alte ud im neit
Münchhauſen ſchneidet auf!
16.00: Vom Deutſchlandſender: Melodie und Rhythmus. ( ſpl
Das kl Orcheſter. Die goldene Sieben. 18.05: Be 1:
Schaufenſterwettbewerb im Rahmen des Reichsberufswet mpſes‟
Es ſpricht Gebietsführer Franz Langer. 18.30: Deu ſe
ſpräche: Iſt Dichten ein Beruf? Von Dr. Edmund ( rkh
18.45: Meldungen.
18.50: München: Tanzfunk. Das Tanzfunkorcheſter, Ltg, Auſich
19.25: Danzig: Ziel und Weg der neugegründeten Akal tie
praktiſche Medizin zu Danzig, Dreigeſpräch. (Aufn.)
Tagesſpiegel. 20.00: Zeit, Nachrichten. 20.10
cheſterkonzert. Ausf.: Das Funkorcheſter. Ltg.: Dr.
22.00: Zeit, Nachrichten. 22.15: Nachr., Wetter. S
22.20: Kammermuſik für Violoncello und Klavier.
Reichsſendung: Zeitgenöſſiſche Muſik, Kurt Stiebitz:
Nr. 2. Werk 37. Ltg.: Frickhoeffer. 24.00: Stuttgan
ſterkonzert des Funkorcheſters. Ltg.: Drott. 1.00:
Nachtmuſik.
Oidlinn Tandannnn
Donnerstag, 14. Februar
Reichsſendung: 23.00: Zeitgenöſſiſche Mu
Stiebitz: Symphonie Nr. 2 Werk 37.
Berlin: 18.05: Der Schaufenſterwettbewerb imſſe
des Reichsberufswettkampfes. Es ſpricht Gebe
Franz Langer.
Breslau: 20.10: Richard Wagner=Konzert.
Schmidt=Belden.
Deutſchlandſender: 20.15: Deutſche Rew
Entſtehung, Erfolg und Bedeutung. Korpsführerſ
ſpricht.
Hamburg: 19.00: Spitzbuben der Tugend. H)
W. Glaſer.
Köln: 21.00: Mozart-Haydn. Das Große Orche
Dr. Buſchkötter.
Königsberg: 19.00: Jugendkonzert. Ausf.:
tes Jugendorcheſter Königsberger höherer u.
Schulen.
Leipzig: 18.10: Muſik für Volksinſtrumente.
Wien: 20.40: 4. Sinfonie von Guſtav Mahler.
Stockholm: 20.45: Militärkonzert.
Rom: 22.00: Werke von Chopin, Rubinſtein, A.
Kopenhagen: 22.30: Moderne Tanzweiſen,
London: 0.15: Tanzkapelle Sydney Lipton.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 14. Februar 1935

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 14. Februar 1935
erſchaft
deutſche Freiballon-M
1939.
Burn.,

in Darmſtadt findet am 17. Februar die Deutſche Freiballon=
Neiſterſchaft ſtatt. Aus der obenſtehenden Planſkizze iſt zu er=
n
, wie ſich die Situation des Wettbewerbs geſtaltet. Das
eignis ſelbſt gehört zu den größten flugſportlichen Veranſtal=
tungen
des Jahres.

Der Reichsſtatthalker in Heſſen:
Perſonalnachrichten.

Ernannt wurden am 30. Januar 1935 der Verſorgungs=
wärter
Chriſtian Hainer aus Schlitz Kreis Lauterbach, zum
miſterialkanzleiaſſiſtenten bei dem Heſſiſchen Staatsminiſterium,
ſiſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt und
Mstum, mit Wirkung vom 1. Dezember 1934 an; der Regie=
Waſſeſſor Dr. Philipp Groß mit Wirkung vom 1. Januar
unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum Regie=
ungsrat
bei der Abteilung Ib. (Innere Verwaltung) des Heſſi=
hen
Staatsminiſters; der praktiſche Arzt Dr. med. Karl Eber=
ard
Hermann Welcker in Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Ja=
uar
1935 unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum Medi=
halrat
bei der Abteilung Ib (Innere Verwaltung) des Heſſi=
hen
Staatsminiſters.

Der heſſiſche Staatsminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.

Ernannt wurden durch Urkunde des Herrn Staatsminiſters
ſd unter Berufung in das Beamtenverhältnis zu Kanzliſten:
28. November 1934 der Kanzleigehilfe beim Amtsgericht
Suſtein Otto Waldſchmidt, geboren 1. Mai 1899. mit Wir=
ing
vom 1. Dezember 1934: am 11. Dezember 1934 der Kanzlei=
hilfe
beim Amtsgericht Groß=Gerau Nikolaus Shmidt ge=
dren
5. November 1882, mit Wirkung vom 16. Dezember 1934;
cR 11 Dezember 1934 der Kanzleigehilfe beim Amtsgericht Gie=
in
Walter Geilfus, geboren 28. Januar 1894, mit Wirkung
dm 16. Dezember 1934.
Uebertragen wurde am 6. Februar 1935 dem Lehrer Wilhelm
kanz zu Klein=Steinheim, Kreis Offenbach a. M., eine Lehrer=
elle
an der Volksſchule zu Radheim. Kreis Dieburg, mit Wir=
ing
vom Tage des Dienſtantritts an.
blomiten, Gardaſee, Venedig.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.

GROSSES HAUS

onnerstag,

14. Febr.

reitag.
15. Febr.

Anf. 20.00, Ende geg. 22.30 Uhr. Miete C. 17. Vorſt.
Tosca. Muſikdrama v. Puccini. Preiſe 0.705.50 .
Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr. Miete D. 15. Vorſt.
Prinzeſſin Turandot.
Preiſe 0.504.50 .

amstag.
Anf. 19.30, Ende nach 22.00 Uhr. Miete E, 16. Vorſt.
16. Febr. Der Graf von Luxemburg. Preiſe 0.705.50 .

onntag
17. Febr.

Anfang 19.30, Ende gegen 22.00 Uhr. Deutſche
Bühnen, Volksmiete, 4. Vorſtellung.
Die drei Eisbären.
Preiſe 0.504.50

KLEINES HAUS

nerstag,
14. Febr.
1 Febr.
amstag
16. Febr.
Unta
17. Febr.

Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr.
Außer Miete.
Einmaliges Gaſtſpiel: Die vier Nachrichter in
Die Nervenſäge‟.
Preiſe 0.703.80 .
Anfang 20.00 Ende 22.30 Uhr.
Kraft durch Freude. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Der Vetter aus Dingsda. Operette von Künnecke.
Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr.
Deutſche Bühne M. 9. Vorſtellung. Gruppe I und II.
Iphigenie auf Tauris, v. Goethe. Pr. 0.703.80 .
Anfang 19.00, Ende 22.00 Uhr. Außer Miete.
Der Datterich.
Preiſe 0.50, 1. u. 1.50 .

Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
Siheaters kommt heute abend das Muſikdrama Tosca von
zur Aufführung, das unter der muſikaliſchen Leitung von
Herburger, in der Neuinſzenierung von Dr. Bruno Heyn
* War Fritzſche einen beſonderen Anziehungspunkt des gegen=
den
Opernſpielplans bildet. Die Hauptpartien ſingen Liſe=
Ammermann, Bernd Aldenhoff und Heinrich Blaſel Im
den Haus des Landestheaters gaſtieren heute abend die Vier
tichter mit ihrem neueſten Merk, dem Kriminalſtück mit
und Tanz Die Nervenſäge‟. Der Vorverkauf für dieſes
Del iſt ſo rege geweſen, daß heute an der Abendkaſſe nur noch
de Karten verfügbar ſind.
N Samstag erſcheint im Spielplan des Landestheaters wie=
Der Graf von Luxemburg, Lehars weltbekannte Operette,
Uelodien heute noch immer Schlager ſind. Die muſikaliſche
* der Aufführungen, die für die diesjährige Karnevalszeit
EKr ſind hat Kapellmeiſter Franz Herburger. Die Swiel=
2 hat Rudolf Weisker, der jetzt Oberſpielleiter am Wies=
Staatstheater in Darmſtadt kein Unbekannter iſt. Die
der Tänze liegt in den Händen von Ballettmeiſterin Alice
Gur das Bühnenbild zeichnet Fritz Riedl verantwortlich.
Sielrolle wird Bernd Aldenhoff ſpielen.

Nr. 45 Seite

Dolomiten, Gardaſee, Venedig.

In der Sektion Starkenburg des Deutſchen und
Oeſterreichiſchen Alpenvereins hielt das Mitglied der
Sektion Adam Schupp im Saal 348 der Techniſchen Hochſchule,
der derart überfüllt war, daß nicht alle Platz hatten, einen Licht=
bildervortrag
über Dolomiten. Gardaſee, Venedig,
Der Vortragende will nicht von großen alpinen Taten er=
zählen
, ſondern die Reiſe die er mit ſeiner Frau gemacht hat,
ſchildern und die Schönheit dieſes herrlichen Landes zeigen.
Von dem erſten Quartier Bozen wird eine eintägige Auto=
tour
unternommen, die nach Renſch, über den Eiſack und nach
Kardaun geht, hier an zwei ſtolzen Burgen vorbei, in die ſchat=
tige
und kuhle Eggentalſchlucht, durch einen Tunnel über Brücken
und Galerien. Nach Verlaſſen des Tales erblickt man den Late=
mar
und Roſengarten, und vom Weſten glänzt der Schnee des
eisgepanzerten Ortler. Die Dolomitenſtraße geht nun durch
hochſtämmigen Fichtenwald und in großen Windungen aufwärts
zum farbenprächtigen und romantiſchen Karerſee der von den
gewaltigen Zacken und Wänden des Latemar überragt wird.
Weiter führt die Straße zum Karerpaß (1753 Meter) und dann
wieder abwärts. Der Blick wird gebannt durch die Königin der
Dolomiten, die Marmolata. Bei Perra hat man einen groß=
artigen
Einblick in die Dolomitenwildnis des Roſengartens.
Campitello mit den Langkofeltürmen. Gries mit dem Vernei, das
erreicht wird, ſind alpine Landſchaften von auserleſener Schön=
heit
. In der Nähe von Gries liegt Canazei das Standquartier
werden ſoll. Bei Canazei beginnt der Aufſtieg zum Pordoipaß
und damit der landſchaftlich ſchönſte Teil der Dolomitenſtraße.
Von hier zurückſchauend ſieht man den ſchwarzen Kegel des Pon=
ſin
und die Zinnen des Roſengartens. Nach vorn aber entwickelt
ſich der Sellaſtock zu wunderbarer Mächtigkeit. 1500 Meter hoch
und 4000 Meter breit, bietet ſeine Südfront einen Anblick von
überwältigender Wucht, ein ganzes Syſtem von Wänden, die ſich
kahl und ſenkrecht übereinander aufbauen. Dann erſcheint über
dem düſteren Tal von Moritz die Langkofelgruppe mit der charak=
teriſtiſchen
Fünffingerſpitze, ſchlank und fein gegliedert. Nach
Erreichung der Paßhöhe (2250 Meter) erſcheinen im Oſten die
Emmberger=, Buchenſteiner= und Ampezzaner=Alpen mit einer
ſchier unüberſehbaren Kette von Dolomitenſpitzen. Arabba, das
nun erreicht wird, wurde im Kriege zuſammengeſchoſſen, iſt heute
aber wieder aufgebaut. Nachdem das alte Schloß Buchenſtein
paſſiert iſt, ſieht man den Col di Lana, der von hier einen auf=
geriſſenen
Gipfel zeigt. Durch einen Felſenkeſſel. die Lotſcha ge=
nannt
, führt die Straße zur Höhe des Falzaregopaſſes (2107 Mtr.).
Man gelangt nun in das Gebiet von Cortina de Ampezzo. Ein
rieſiger Schuttkegel, der Reſt des Caſtelletto, den man erblickt,
wurde im Kriege von den Italienern geſprengt. Auf der weite=
ren
Fahrt erblickt man die beiden Ampezzaner Berge, den Sora=
pis
(3229 Meter) und den Antelao (3264 Meter) und fährt in
das Talbecken von Ampezzo eines der größten und ſchönſten in
den Alpen mit Cortina. Darüber ragen die Dolomiten, von
denen der roſenrote Monte Chriſtallo die Blicke am meiſten
feſſelt. Cortina ſelbſt iſt ein ſchöner, ſauberer Ort mit ſchönen
Villen und Häuſern. Bei herrlichſtem Sonnenſchein grüßen die
ſchneebedeckten Gipfel der Totana Monte Chriſtallo, Sorapis
und Monte Pelmo herab. Der Monte Chriſtallo wird umfahren
und an dem ſchönen, hellgrünen Miſurinaſee Halt gemacht. Im

Einziehung von 20-Mark=Scheinen.
Das Reichsbankdirektorium gibt bekannt, daß auf Grund des
§ 34 des Bankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924 die Reichsbanknoten
zu 20 Mark mit dem Ausfertigungsdatum vom 11. Oktober
1924 zur Einziehung aufgerufen werden. Die Noten zeigen auf
der Vorderſeite die Nachbildung eines Frauenkopfes. Mit dem Ab=
lauf
des 31. März 1935 verlieren die aufgerufenen Noten ihre
Eigenſchaft als geſetzliches Zahlungsmittel. Die Beſitzer dieſer
Noten können ſie noch bis zum 30. Juni 1935 bei allen Kaſſen der
Reichsbank in Zahlung geben oder gegen andere geſetzliche Zah=
lungsmittel
umtauſchen. Mit dieſem Zeitpunkt werden die auf=
gerufenen
Noten kraftlos, und es erliſcht damit auch die Ein=
löſungspflicht
der Reichsbank.

Der Angeſtellte

ſagt: Das Darmſtädter Tagblatt iſt meine Zeitung, weil
es in volkstümlichen, jedem verſtändlichen Artikeln über die
neue ſchöpferiſche Geſtaltung des ſozialen Lebens ſchreibt und
ſo mit ſeinen journaliſtiſchen Mitteln hilft, den Stand der
Angeſtellten nicht nur materiell, ſondern auch ſeeliſch der deut=
ſchen
Volksgemeinſchaft einzügliedern. Auch gefällt es mir,
daß es allen Fragen der Volkserholung und Volksertüchtigung
ſo viel Aufmerkſamkeit zuwendet.

Die Deutſche Reichspoſt ſtellt Diplom=Ingenieure ein. Die
Deutſche Reichspoſt ſtellt für das Rechnungsjahr 1935 wiederum
eine Anzahl von Diplom=Ingenieuren der Fermeldetechnik als
Poſreferendare (Anwärter für den höheren Fernmeldedienſt) ein.
Höchſtalter 27 Jahre. Bewerbungen können ſchon jetzt an das
Reichspoſtminiſterium gerichtet werden. Näheres enthält ein Merk=
blatt
, das vom Reichspoſtminiſterium den Techniſchen Hochſchulen
zugeſandt worden iſt. Außerdem erteilen die Reichspoſtdirektionen
die erforderlichen Auskünfte.

Hintergrunde erheben ſich mächtig die berühmten Dolomiten=
acken
. Die Drei Zinnen ſpiegeln ſich im See. Nach der Durch=
fahrt
durch ehemaliges Kriegsgebiet, deſſen Spuren noch deutlich
zu erkennen ſind, durch Schluderbach, am Dürenſee und Toblach=
ſee
vorbei geht die Fahrt in das Puſtertal, Bruneck und Brixen,
die 1000jährige Biſchofsſtadt, und abwärts im Eiſacktal nach
Bozen zurück.
Das Standquartier Canazei (1550 Meter), im landſchaftlich
ſchönſten Teil der Dolomitenſtraße gelegen und Hauptort des
oberen Faſatales, hat etwa 500 Einwohner, meiſt ärmliche Klein=
bauern
meiſtenteils Latiner aber ſehr deutſchfreundlich. Im
Weltkriege wurde es mehrmals beſchoſſen. Von hier iſt es mög=
lich
, leichte, ſchwere und ſchwerſte Touren auszuführen. Die erſte
geht nach dem Kontrinhaus (2016 Meter), am Fuße der Marmo=
lata
=Südwand. Das Haus gehörte früher der Alpenvereinsſektion
Nürnberg In ſeiner näheren Umgebung findet man noch viele
öſterreichiſche Unterſtände. Von hier wird der Gol Ombert (2670
Meter) beſtiegen. Vorbei an noch vom Kriege herrührendem
Stacheldraht, Kavernen, die wie Schwalbenneſter an ſenkrechten
Felswänden hängen, und Schützengräben wird nach einer ſchönen
Kletterei der Gipfel erreicht. Der Aufſtieg wird durch eine wun=
derbare
Ausſicht zum Ortler, zu den Zillertalern, den
Stubaiern, den Oetztalern, dem Roſengarten, dem Latemar, dem
Langkofel und der Selagruppe belohnt. Tief unten im Tal liegt
Canazei.
Bei herrlichem Wetter wird ferner die Boeſpitze (3152 Mtr.)
erſtiegen, deren mächtiger Kegel ſich auf die gewaltige Hochfläche
der Sella aufbaut. Der Ausblick iſt großartig, ſieht man doch auf
den Groß=Glockner, Groß=Venediger die Zillertaler, Stubaier,
Oetztaler, Ortler, Brenta den Roſengarten Latemar, Schlern,
die Langkofelgruppe mit Fünffingerſpitze und Marmolata. Monte
Pelmo, Sorapis, Tofana und Monte Chriſtallo. In nächſter Nähe
liegt der Gol di Lana, der Berg des Todes; der Gipfel wurde
1916 von den Italienern geſprengt. Zirka 1000 Kaiſerjäger fan=
den
dabei den Tod. Der Abſtieg vom Gipfel wird über das
Boehaus (2873 Meter) genommen, dann über den Zwiſchenkofel
(2950 Meter) mit ſchönem Ausblick auf Zinnen und Türme hinab
nach Canazei abgeſtiegen, das in Dunkelheit erreicht wird. Die
Lichter der verſchiedenen Orte leuchten, die ſchwarzen Zinnen der
Berge heben ſich gegen den ſternüberſäten Himmel ab. Die Kir=
chenglocken
läuten den Sonntag ein, ein wunderbares Bild.
Die Marmolata konnte wegen vielem Neuſchnee nicht beſtie=
gen
werden. Das Gebirge wird nun verlaſſen und der ſchön ge=
legene
blaue Gardaſee und weiter Venedig beſucht. Viele ſchön
gelegene Orte am Gardaſee und die ſchönſten Gebäude in Vene=
dig
werden gezeigt und erläutert. Auch iſt es dem Vortragenden
gelungen, die engliſche Mittelmeerflotte, die zu dieſer Zeit Vene=
dig
beſuchte, zu photographieren. Die Rückfahrt führt über
Trient, Bozen. Innsbruck, München. Viele künſtleriſche, ſelbſt
aufgenommene Lichtbilder begleiteten den Vortrag, der von gro=
ßer
Liebe zur Natur zeugte und der die Zuhörer, die reichen
Beifall ſpendeten, auch durch die prächtigen Lichtbilder bis zum
Ende feſſelte. Der Vorſitzende der Sektion, Herr Miniſterial=
rat
a. D. Guntrum, ſprach Herrn Schupp deshalb herzlichen
Dank aus.

75. Geburkskag
eines weltbekannken Darmftädler Gelehrken.
Der weltbekannte Wiſſenſchaftler und Inſektenforſcher Prof.
Dr. A. Seitz in Darmſtadt begeht am 24. Februar ſeinen 75.
Geburtstag. Auf ſeinen Studienreiſen in allen Zonen der Erde
davon 600 nach Ueberſee , die ihn zu einem der weiteſt=
gereiſten
Gelehrten machten, erwarb er ſich einen univerſalen,
einzigartigen Ueberblick über die Geographie und Biologie der
Falterwelt unſeres Planeten, und es war daher nicht verwunder=
lich
, daß ihm von wiſſenſchaftlicher Seite des Auslandes nahe=
gelegt
wurde, ein Werk über alle bekannten Falter der Erde her=
auszubringen
. Wohlbewußt der faſt unlösbaren Aufgabe, ent=
ſtand
aber nach ſorgfältiger Vorbereitung der in drei Sprachen
erſcheinende Atlas Die Groß=Schmetterlinge der Erde‟ (17
Doppelbände) ein überzeitliches klaſſiſches Nachſchlagewerk, an
dem ſeit 29 Jahren unter Mitarbeit der Spezialiſten aller Län=
der
der Erde gearbeitet wird.
Bis heute konnten etwa 48 000 Falter, darunter ungeahnte
Farben= und Formenſchönheiten, in vielfarbiger Lithographie
naturgetreu abgebildet werden. Einzelne Arten wurden nur in
einem Stück gefunden, andere wieder ſind der Kultur zum Opfer
gefallen und ausgeſtorben, ſodaß nur noch dieſes Werk von ihrem
früheren Vorkommen Kunde geben kann. Heute noch iſt der
geniale Gelehrte reſtlos an dem in Kürze bevorſtehenden Abſchluß
ſeines Lebenswerkes tätig.
* Der Fahrlehrer ſpricht:
Was muß der Kraftfahrer von der Oelverdünnung wiſſen?
Der Oelverdünnung, ſo wichtig und ſo einflußreich ſie auf die
Lebensdauer des Motors iſt, widmet ein großer Teil der Kraft=
fahrer
auch heute noch nicht die ihr gebührende Aufmerkſamkeit.
Und doch kann gerade dieſe Erſcheinung hohe Reparaturkoſten an
den Lagern und Kolben verurſachen. Obwohl theoretiſch das im
Motor befindliche Oel im Gebrauch immer zähflüſſiger werden
müßte, iſt es in der Praxis gerade umgekehrt. Das Dünnerwerden
des Oels iſt ausſchließlich auf eingedrungene Kraftſtoffreſte zurück=
zuführen
. Wie hoch der Grad der Oelverdünnung iſt, bleibt ab=
hängig
in erſter Linie von der Art des benutzten Treibſtoffes; es
kommen als weitere Urſachen hinzu die Motorkonſtruktion, die
Fahrweiſe, die Art des Anlaſſens des Motors und die Kühl=
waſſertemperatur
. Je leichter vergasbar ein Kraftſtoff iſt um ſo
weniger beſteht die Möglichkeit, daß unvergaſte Brennſtoffteile in
das Oel gelangen. Für reine Benzine liegen die Siedetemperaturen
höher als bei Kraftſtoffgemiſchen. Da es noch keinen Apparat gibt,
der den Siede=Endpunkt der verſchiedenen Kraftſtoffe einwand=
frei
feſtſtellt, ſo iſt es Handelsbrauch, das Ende der Siedekurve
nach der Temperatur zu beurteilen, bei der 95 Prozent des Kraft=
ſtoffes
verdampft ſind. Dieſe beträgt für Benzine zirka 195, für
Gemiſche zirka 155. In der Praxis hat ſich erwieſen, daß bei
Benzinbetrieb ſich immer wieder Oelverdünnung zeigt, weil un=
verbrannte
, hochſiedende Kraftſtoffreſte ins Oel gelangen. Deshalb
auch die Vorſchrift der Automobilfabriken, bei Benzinbetrieb den
Oelwechſel ſtets nach 10001500 Kilometer vorzunehmen. Fährt
man dagegen das leicht vergasbare Kraftſtoffgemiſch, ſo braucht
man eine Oelverdünnung nicht zu fürchten. Irrig iſt die Anſicht,
daß ein möglichſt kühler Motor von Vorteil ſei. Die beſſere Ver=
brennung
und die größere Sicherheit gegen Oelverdünnung geben
Kühlwaſſertemperaturen von 8090 Grad.
Zum Schluß noch eine wichtige Bemerkung zur Reinigung des
Kurbelgehäuſes. Man ſieht ſehr oft, daß der große Fehler gemacht
wird, beim Ablaſſen des Oels den Motor mit Petroleum nachzu=
ſpülen
. Man erreicht dabei nur von vornherein eine Oelverdün=
nung
. Das Nachſpülen ſollte nur mit einem dünnen Oel vorge=
nommen
werden, das wenn es abgeſtanden iſt und der Schmutz
ſich am Boden geſetzt hat mehrfach gebraucht werden kann. Der
Oelfrage ſollte jeder Kraftfahrer dieſelbe Beachtung wie dem
Kraftſtoff zukommen laſſen; dies liegt lediglich in ſeinem Intereſſe.

Große Denker, Einführung in die Philoſophie. In dem
philoſophiſchen Vortrags=Zyklus des Profeſſors E Horneffer=
Gießen behandelt er in einem zweiten Vortrag Sokrates und
ſein Zeitalter. Profeſſor Horneffer wird in ſeinem Vortrag die
Schickſale und Erfahrungen der damaligen Epoche mit den ähn=
lichen
Problemen unſerer Zeit in Verbindung bringen Der
Vortrag findet am Freitag, 15. Februar, abends, im Fürſtenſaal
ſtatt.
Petrusgemeinde. Der Frauenabend des Monats Februar
iſt auch in dieſem Jahre als Hauptverſammlung des Frauenver=
eins
gedacht. Er wird heute abend im Gemeindehaus gehalten wer=
den
und außer dem Jahresbericht die Rechnungsablage und Neu=
wahl
des Vorſtandes bringen. Für den zweiten Teil des Abends
ind muſikaliſche Darbietungen vorgeſehen. Vor allem will uns die
geſchätzte Konzertſängerin Frau Haſſelblatt=Oſik Lieder
älterer und neuerer Meiſter ſingen.
Verwaltungsgerichtshof, Landtagsgebäude. Oeffent=
liche
Sitzung am Samstag 16. Februar vormittags 10.30
Uhr: Klage der Erna Beyer in Gießen wegen Heranzielung
zu Müllabfuhrgebühren.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 45

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der NSDAP.

Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Steinberg.
Die für Donnerstag, den 14. Februar, angeſetzte politiſche
Leiterſitzung fällt aus, da von der Ortsgruppe Mitte in der
Woogsturnhalle eine Maſſenverſammlung angeſetzt iſt, wozu die
ſämtlichen Parteigenoſſen und Politiſchen Leiter aufgefordert
werden, zu erſcheinen. Es ſpricht Pg. Eiſentraut.
Der Propagandaleiter,
Ortsgruppe Schloßgarten.
Die geſamte Parteigenoſſenſchaft ſowie die Angehörigen der
Gliederungen fordere ich hiermit auf, die am Donnerstag, dem
14. Februar, abends 8.30 Uhr, in der Woogsturnhalle ſtattfin=
dende
Maſſenverſammlung, in der der ſtellvertr. Gaupropaganda=
leiter
Pg. Eiſentraut ſprechen wird, zahlreich zu beſuchen.
Ortsgruppe Mitte.
Erſcheint in Maſſen in der öffentlichen Verſammlung am
Donnerstag, dem 14. Februar, um 20.30 Uhr. Pg. Eiſentraut
ſpricht über Deutſchland nach der Saarabſtimmung. Saalöffnung
19 Uhr. Es ſpielt die Kapelle der Hitler=Jugend. Verkauf der
Karten in allen Ortsgruppen ſowie im Zigarrengeſchäft Henſel
(Karlſtraße 7) und Buchhandlung Lange (Kapellplatz).
NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Donnerstag, dem 14. Februar, abends 20.30 Uhr findet
in der Woogsturnhalle eine Maſſenverſammlung der NSDAP.,
Ortsgruppe Mitte, ſtatt. Es ſpricht Pg. Eiſentraut aus

Kameraden ſind Plätze reſerviert.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Mitte.
Brotausgabe am Freitag, dem 15. Februar. Zelle 1: von
89.30 Uhr, Zelle 2: von 9.3011 Uhr Zelle 3: von 1112.30
Uhr, Zelle 4: von 1415 Uhr, Zelle 5: von 1516 Uhr, Zelle 6:
von 1617 Uhr.
NS. Frauenſchaft Darmſtadt.
Am Donner tag, dem 14. Februar, abends 8 Uhr, ſpricht in
der Woogsturnhalle Pg. Eiſentraut. Wir machen es den Frauen=
ſchaftsmitgliedern
zur Pflicht, an dieſer Kundgebung teilzuneh=
men
. Am Sonntag, dem 17. Februar, nachmittags 4 Uhr, im
Orpheum, Gaſtſpiel des bekannten Humoriſten Willy Reichert.
Mitglieder der NS. Frauenſchaft erhalten Eintrittskarten im
Haus der Arbeit, Bismarckſtraße. Unnumerierte Plätze 50 Pfg.,
numerierte Plätze 75 Pfg.
NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Gervinus VIII.
Der nächſte Frauenſchaftsabend findet am Donnerstag, dem
14. Februar, abends 8 Uhr, in der Gaſtſtätte Rehberger ſtatt.

Wiederſehensfeier
der 12. Komp. Leibgarde-Infankerie-Regimenk 115.
Am 2. Juni d. J. findet in Darmſtadt eine Wiederſehensfeier
der 12. Komp. Leibgarde=Inf.=Regt. 115 ſtatt, wozu die Ausſchüſſe
zur Inwegeleitung der Vorarbeiten bereits gebildet ſind, und ſich
in voller Arbeit befinden.
An die Kameraden der 12. Komp. Leibgarde=Inf.=Regt. 115
in Krieg und Frieden ergeht der Ruf, unverzüglich ihre genauen
Anſchriften an Kamerad Dr. Hans Jünger, Darmſtadt, Rhein=
ſtraße
14. zu richten, damit ſie laufend über die vorgeſehene Wie=
derſehensfeier
unterrichtet werden können. Auch iſt erwünſcht, daß
die Kameraden Adreſſen anderer ehemaliger Angehöriger der 12.
Komp. Leibgarde=Inf.=Regts. an vorſtehende Adreſſe gelangen
laſſen, denn es ſoll erreicht werden, daß möglichſt viele der alten
Kameraden nach Darmſtadt kommen. Daß ein großes Intereſſe für
dieſe Wiederſehensfeier beſteht, beweiſt der unerwartet große
Beſuch bei der Vorbeſprechung im November.

Der Polizeibericht.

Tödlich verunglückt. Am 12.=2. 35. um 20.40 Uhr. ereignete
ſich auf dem Darmſtädter Rangierbahnhof ein tödlicher Unfall.
Der 47 Jahre alte Hilfsheizer Georg Zeißler aus Stockſtadt a. Rh.
wurde beim Ueberſchreiten der Geleiſe von der Lokomotive eines
um dieſe Zeit Darmſtadt paſſierenden Güterzuges erfaßt, zur
Seite geſchleudert und ſchwer verletzt. Zeißler iſt auf dem Trans=
port
zum Krankenhauſe verſtorben.
Wer kann Angaben machen? In der Nacht vom 9. 2. auf
10. 2. 1935 wurde hier vor dem Hauſe Soderſtraße Nr. 106 von
einem Motorrad der Hupenknopf mit dem Befeſtigungsring ent=
wendet
. Am 23. 1. 1935 war dort an dem gleichen Motorrad
der Hupenknopf und der Knebelgriff für die Flatterbremſe ge=
ſtohlen
worden. Sachdienliche Mitteilungen erbittet das Landes=
kriminalpolizeiamt
Darmſtadt, Hügelſtraße Nr. 31/33. Zimmer 2.

nummer 226 856 am 29. 1. 1935 im Hofe der Ortskrankenkaſſe
in der Blumenthalſtraße ein Herrenfahrrad. Marke Sieger; am
30. 1. 1935 aus dem Hofe des Hauſes Mackenſenſtraße 3 ein
Damenfahrrad: am 30. 1 1935 auf der Geſchäftsſtelle der NS.
(Ortsgruppe Rheintor), Rheinſtr. 62, ein Herrenfahrrad. Marke

ein Damenfahrrad, Marke Oſiris; am 2. 2. 1935 vor dem Hauſe
Ludwigſtraße 7 (Woolworth) ein Herrenfahrrad Marke Monu=
ment
; am 2. 2. 1935 an der Ecke Kahlert= und Liebigſtraße ein
Herrenfahrrad; am 3 2. 1935 aus dem Hofe des Motorhauſes,
Ecke Rhein= und Neckarſtraße, ein Herrenfahrrad, Marke Möwe;
am 5. 2. 1935 vor dem Hauſe Schlageterſtraße 91 ein Herrenfahr=
rad
. Marke Wanderer, Fabriknummer 362 782; in der Nacht vom
4. zum 5. 2 1935 aus dem Hausflur des Hauſes Manfred=von=
Richthofen=Platz 2 ein Herrenfahrrad, Marke Adler=Herold,
Fabriknummer 858 041; am 7. 2. 1935 aus der Torhalle des
Hauſes Rheinſtraße 2 (Ehape) ein Herrenfahrrad, Marke Dür=
kopp
, Fabriknummer 991 639. Vor Ankauf der Räder wird
gewarnt.
Was die Lichtſpiel-Theater bringen.
Das Union=Theater zeigt den Spitzenfilm mit der glänzenden
Beſetzung: Ihr größter Erfolg (Das Schickſal der Thereſe Kro=
nes
) mit Martha Eggerth, Leo Slezak. Theo Lingen, Albrecht
Schoenhals und Aribert Mog.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen Charles Kullmann, den berühm=
ten
Tenor der Deutſchen Oper, in dem muſikaliſchen Film La
Paloma Ein Lied der Kameradſchaft. In weiteren Hauptrollen
Jeſſie Vihrog, Fritz Kampers, Leo Slezak.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Film voll luſtiger Situa=
tionen
: Fahrt ins Blaue, eine abenteuerliche Reiſe ins Unbe=
kannte
an Bord eines großen Ozeandampfers. In den Haupt=
rollen
: Sally Eilers, Charles Starrett.
Reſi=Theater zeigt den herrlichen Großfilm Maskerade‟
mit Paula Weſſely, Adolf Wohlbrück. Olga Tſchechowa.
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne, Verantwortung der Schriftleitung.)
Kneipp=Bund E. V., Ortsgruppe Darmſtadt.
Wichtiger öffentlicher Vortrag: Erkältungskrankheiten (Referent
Dr. med. Hülf, Kurarzt Berneck im Fichtelgebirge), am Freitag,
den 15. Februar, abends 8,15 Uhr, Speiſehaus Eden, Ernſt=Ludwig=
Straße 3.
Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener,
E. V., Ortsgruppe Darmſtadt. Nächſte Mitglieder= Mo=
natsverſammlung
am 16. Februar 1935 im Vereinslokal Zur
Stadt Coburg, 21 Uhr, in Anweſenheit des Gau=Führers, Kame=
rad
Amberg, Frankfurt a. M. Gleichzeitig kameradſchaftliche
Gedenkfeier zum 50jährigen Geburtstage unſeres Bundesführers,
Freiherrn v. Lersner, Potsdam. Das Erſcheinen aller Ka=
meraden
iſt Pflicht.

* Die Urlaubsfahrten 1935 der NSG. Kraft durch Freude‟. Her=
ausgegeben
vom Amt für Reiſen, Wandern, Urlaub, Gau
Heſſen=Naſſau, Frankfurt.
Das Amt für Wandern, Reiſen und Urlaub bringt ſoeben das
Jahresprogramm der Urlaubsfahrten der NSG. Kraft durch
Freude, Gau Heſſen=Naſſau, heraus. Gauleiter und Reichsſtatt=
halter
Sprenger hat in dem Vorwort, das er dem Programm
mitgegeben hat, den Geiſt, aus dem heraus die NSG Kraft durch
Freude arbeitet, mit folgenden Sätzen gekennzeichnet: Allen
deutſchen Volksgenoſſen ſoll durch Freizeitgeſtaltung im national=
ſozialiſtiſchen
Sinn, durch geſicherte Urlaubszeit, durch kennen=
lernen
der Schönheit unſeres deutſchen Vaterlandes, durch gemein=
ſames
Erleben Freude und damit neue Arbeitskraft gegeben
werden!"
Dem eigentlichen Programm wurde eine klare kurzgefaßte
Ueberſicht über die Teilnahmebedingungen vorausgeſtellt. Dann
folgt in zeitlicher Reihenfolge die große Auswahl der Urlaubs=

Die deutſcheArbeitsfront

fahrten nach allen Teilen Deutſchlands, wir nennen z.
gebirge, Allgäu, Harz, Bayeriſcher und Thüringer Wald. S
wald und Sächſiſche Schweiz, Bodenſee und bayeriſche
Schleſien, Oſtſee, Nordſee, Norwegen, Südengland u. a. Ein
Abſchnitt unterrichtet jeweils kurz über das was die
bieten; vorzüglich ausgewählte Photos veranſchaulichen der
und machen das Fahrten=Programm gleichzeitig zu einem
buch deutſcher Landſchaften.
Ar. Eberſtadt, 13. Febr. Koſtümfeſt. Die NSG.
durch Freude veranſtaltet am Samstag abend, gemeinſa
der DAF., ein Koſtümfeſt mit luſtigem Faſchingstreiben. ir
liche Räumlichkeiten der Turnhalle in der Marktſtraße
dieſem Zweck beſonders ausgeſchmückt und feenhaft bel
Likörſtuben, Rutſchbahn und alles, was zum fidelen Faſ
treiben gehört, iſt berückſichtigt. Zwei Muſikkapellen ur ein
routinierter Anſager ſorgen für die nötige Stimmung und
haltung.

Win=
deut

ab des
R3435

Abzeichen für Mitglieder der NSB.
Die NS.=Volkswohlfahrt, die vom Führer ſelbſt geſchaffen
wurde und den Gedanken der nationalen Solidarität nimmer=
müde
und unwiderſtehlich in alle Kreiſe des deutſchen Volkes
trägt, iſt an der Zahl ihrer Mitglieder gemeſſen, eine rieſige
Organiſation, und es war deshalb nicht verwunderlich, daß die
Nachfrage nach den künſtleriſch geſchmackvollen Mitgliederabzeichen
ſo ſtark war, daß durchaus nicht allen Wünſchen entſprochen wer=
den
konnte. Inzwiſchen iſt aber wieder eine größere Anzahl Ab=
zeichen
bei den Ortsgruppen eingetroffen, und es ergeht deshalb
an alle diejenigen Mitglieder, die noch nicht im Beſitze eines Ab=
zeichens
ſind, die Aufforderung, ſobald wie möglich ſich ein ſol=
ches
Abzeichen zu verſchaffen.
Die NS.=Volkswohlfahrt verwirklicht den Willen unſeres
Führers, ihr Abzeichen zu tragen erfüllt deshalb mit Stolz
und iſt Ehrenſache!
Wohlfahrksbriefmarken-Sammelalben.
Es hat ſich herausgeſtellt, daß ein großer Teil derjenigen,
die ſich Wohlfahrtsbriefmarken kaufen oder kaufen wollten, den
Wunſch nach einem Sammelalbum wiederholt geaußert haben. Es
wird deshalb bei Abnahme eines ganzen Satzes von Wohlfahrts=
briefmarken
ein Sammelheft koſtenlos beigegeben, das die Wie=
dergabe
ſämtlicher, ſeit dem Kriege von der Reichspoſt heraus=
gegebenen
Poſtwertzeichen für Wohlfahrtszwecke enthält. Die
geſchmackvollen Heftchen kann aber natürlich auch jeder, der ſich
für die Wohlfahrtsbriefmarken intereſſiert, erhalten. Der Rein=
ertrag
aus dem Markenverkauf fließt bekanntlich dem WHW.-zu.
Jeder, der ſein Scherflein zur Linderung der Not, wenn auch nur
in kleinen Beträgen, beitragen will, kaufe die Wohlfahrtsbrief=
marken
und verſchaffe ſich ein Sammelalbum.

Der alte Soldak und der Reichsluftſchußbund.
Die Erkenntnis, daß der Luftſchutz zu einer der wichtigſten
Lebensfragen für unſer deutſches Volk geworden iſt, fordert, daß
in dem geſamten deutſchen Volke das weitgehendſte Verſtändnis
für dieſe hohe Aufgabe geweckt wird. Der Reichsluftſchutzbund
ruft die geſamte Bevölkerung zur eifrigen Mitarbeit auf. So ſehr
das deutſche Volk mit ſeinem Führer an der Spitze den Frieden
will, ſo heißt es dennoch eine drohende Gefahr rechtzeitig zu er=
kennen
und die ſchützenden Maßnahmen zu ergreifen, die gegen
Angriffe auf unſere waffen= und wehrloſe Heimat aus einer Welt
von hochgerüſteten Staaten erfolgen können. Die umfaſſenden
organiſatoriſchen und techniſchen Maßnahmen der Behörden reichen
bei weitem nicht aus, um den Luftſchutz wirkſam werden zu laſſen.
Die volle Wirkſamkeit kann erſt erreicht werden, wenn die geſamte
Bevölkerung zum Selbſtſchutz greift. Aus dieſer Erkenntnis und
dieſem Verantwortungsgefühl heraus iſt der Reichsluftſchutzbund
entſtanden, um dem deutſchen Volk in ſeinem eiſeren Willen zur
Selbſterhaltung die Wege und Mittel zu zeigen, wie den Gefah=
ren
aus der Luft getrotzt werden kann.
Die alten Soldaten des Weltkrieges, die im Deutſchen Reichs=
kriegerbund
Kyffhäuſer als der größten Organiſation ehe=
maliger
Soldaten der Welt zuſammengeſchloſſen ſind, werden be=
ſtrebt
ſein, die hohen Ziele des Reichsluftſchutzbundes auf das
Wirkſamſte zu fördern und zu unterſtützen.
Der alte Soldat, der den Weltkrieg geſchlagen hat, der die
Schreckniſſe eines vierjährigen kriegeriſchen Fronterlebniſſes täg=
lich
und ſtündlich zu erleben hatte, iſt beſonders dazu berufen in
vorbildlicher Aufbauarbeit ſich einzuſetzen, die deutſche Familie,
das deutſche Volk, die Heimat und Scholle gegen verheerende Ver=
wüſtungen
ſchützen zu helfen.
Die alten Soldaten betrachten die Mitarbeit im Reichsluft=
ſchutzbund
als einen ſoldatiſchen Dienſt an unſerem Volke und als
die Erfüllung einer der wichtigſten vaterländiſchen Pflichten.
Um einem jeden alten Soldaten die Einreihung in den Reichs=
Luftſchutzbund zu ermöglichen, iſt der Beitrag ſo feſtgeſetzt, daß je=
der
ihn aufbringen kann. Erwerbsloſe und Unterſtützungsemp=
fänger
geben monatlich einige Pfennige. Wer in Arbeit und Brot
ſteht, ſchätzt ſich je nach ſeinem Einkommen ſelber ein.
In alter ſoldatiſcher Treue ſtehen die Schützer deutſcher Erde
zu dem Führer Deutſchlands.
Der Führer befiehlt, der Soldat gehorcht!
Deutſcher Reichskriegerbund Kyffhäuſer.
Landesverband Kurpſalz.
Der Landesführer:
von Oidtman.
Für die Richtigkeit der Abſchrift:
Der Gaureferent für Luftſchutz der Gauleitung Heſſen=Naſſau
der NSDAP.: Velten.

Haſt Du Dich ſchon in die Hausliſte
des Heiasläfnauennors uis
Mikglied eingekragen?

Konzeſſionierung der Kraftfahrlinie DarmſtadtNonrod.
Das Heſſiſche Miniſterium des Innern hat nunmehr der Heſſiſchen
Autobus=Verkehrs=Geſellſchaft. Inh. H. Mendel, Darmſtadt, Adolf=
Hitler=Platz 1. die Konzeſſion für die Kraftfahrlinie Darmſtadt
Rohrbach-Rodau-LichtenbergNiedernhauſenNonrod auf die
Dauer von fünf Jahren erteilt. Durch nunmehrige Beſchaffung
von neuen Omnibuſſen wird der in den kommenden Monaten
einſetzende Ausflugsverkehr ſicher den Odenwaldortſchaften erheb=
lichen
Fremdenverkehr bringen.

btet. 795= ter=

Aus dem Gerichksſaal.
Die Familienkragödie in Epperkshauſen
vor dem Schwurgericht.
Verzweiflungstat einer Frau.
Aw. Das Schwurgericht tagte wieder am Miboch
Neun Männer redeten und verhandelten einen ganzen Tc llang
über das Schickſal einer verzweifelten Frau, die durch die zrau=
ſamkeiten
und Mißhandlungen ihres Mannes ſoweit gxacht
worden war daß ſie mit ihren zwei Kindern aus dem eben
ſcheiden wollte. 1929 hat die heute 28=Jährige geheiratet, t: der
Warnung Gutmeinender. Sie hatte ihrem Manne geglauf der
ihr verſprochen hatte, es ſolle in der Ehe anders werden, erſerde
das Trinken aufgeben. Aber das Verſprechen war bald ve eſſen.
Schon ganz kurze Zeit nach der Verheiratung mißhande ß der
Mann die Frau aufs ſchwerſte, ſchlug ſie abends auf derrſeim=
fahrt
, warf ſie vom Wagen herunter und ließ ſie allein im Falde
ſtehen. Nachher hatte er zwar ein Einſehen und holte ſie, ar die
Mißhandlungen dauerten weiter. Oftmals mußte gar der At ge=
holt
werden, denn eine ausgerenkte Schulter und eineniſtsge= ſüſet
renkten Ellenbogen vermochte nur der Arzt wieder in Onung z
zu bringen. Wären die Ehegatten allein geweſen, ſo we die 10s
Sache vielleicht noch angegangen, aber ſie wohnten bei deniltern /!
der Frau, und oft bekam die Frau noch Vorhaltungen gemat des Bee
Mannes wegen. So war es auch wieder am Tage nach dei vor= welt
jährigen Kerb. Der Mann war nicht heimgekommen, uf die Er
Mutter machte der Frau darüber Vorhaltungen. Die Frauzeriet üne
an jenem Morgen dadurch und durch die Nichtachtung, dieee am m!
Tage vorher von ſeiten ihres Mannes erfahren hatte, dert in I.
Aufregung und Verzweiflung, daß ſie gegen Mittag ihre inder 9
zu ſich rief und mit ihnen in die nahegelegene Sandgrulbwan=
derte
, wo ſie durch Eſſigeſſenz Schluß machen wollte. Er trank ſ
der Jüngere. Vierjährige, dann ſollte der ältere Bub bektimen,
der ſich aber weigerte und ſchreiend fortlief. Dann trank d: Frau 7.,6
ſelbſt. Verwandte aber hatten ſie fortgehen ſehen, hatten i) ver=
ſtörtes
Weſen bemerkt, und kamen nachgelaufen. Sie lag ſim be=
wußtlos
im Sand, das Kind neben ihr. Nach zehn Tagen r die
Frau, die nur leichtere innere Verletzungen erlitten hatte, ſieden
wohlauf, das 4jährige Kind ſtarb nach einigen Tagen, dem ſterenn
Jungen war weiter nichts paſſiert. Die Frau, die frühe recht
klare Angaben machen konnte, weiß die ganze Sache heuu nicht
mehr ſo genau. Sie weiß nur noch, daß ganz verzweifelt m, daßm
andere Leute immer einig lebten, und ſie immer in Am) und
Verzweiflung vor dem Manne, der das wenigſte Geld mi heime,
brachte. Der mediziniſche Sachverſtändige bekundet, daß di/ FFraum
erblich beiderſeitig belaſtet ſei. Er iſt der Auffaſſung, daß d. Frauſn
zur Zeit der Tat gemindert zurechnungsfähig war, zumaſie in;
den erſten Monaten einer neuen Schwangerſchaft ſtand. T;. Ge=in
richt verurteilt die Frau wegen Totſchlags und wegen veeichten,
Totſchlags zu einem Jahr Gefängnis. Es iſt wie der Sach rſtän=
dige
der Auffaſſung, daß die Frau gemindert zurechnumffäh
war, und betont, daß der Mann ein groß Teil Schuld traß, daß
die Frau ſo weit gekommen ſei. Andererſeits ſei zu bedent, daß
heutzutage der Menſch ſich nicht allein, ſondern dem Stit ge=
höre
, und der Volksgemeinſchaft verpflichtet ſei. Das GeriF hebt.
aber angeſichts des Zuſtandes der Frau den Haftbefehl f. Es
rechnet die Unterſuchungshaft mit drei Monaten und drei ſochen
voll an und ſpricht ſich für eine Begnadigung aus. Das Ueil iſth,
rechtskräftig.
Das Bezirksſchöffengericht verhandelte amMittz
woch gegen eine Anzahl junger Diebe, die, faſt ſämtlich ſim ett.
lichemal vorbeſtraft, hier in Darmſtadt ihr Unweſen ſeben.
Gartengitter und Kellertüren waren keinerlei Hinderniſſelr ſie,!
und ſie nahmen mit, was ihnen gerade in die Augen ſtar Am Me
ſchlimmſten ſcheint der Jüngſte, der erſt 17jährige Erwin ſüller,
zu ſein. Er macht einen recht intelligenten Eindruck, und’s hat
den Anſchein, als beſitze er alles Zeug dazu, die anderen amfühee
ren. Er erhält wegen eines ſchweren und dreier einfacheeDieb=

ſtähle eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren. Sein Brud der
20jährige Georg Müller, erhält wegen eines ſchweren Di ſtahls
eine Gefängnisſtrafe von eineinhalb Jahren. Der 22jährig Peter
Ruppel, der übrigens ein Onkel der beiden Brüder iſtt rhälf
wegen Diebſtahls und wegen Hehlerei eine Geſamtſtre) von
einem Jahr und drei Monaten. Ruppel hatte den beidenimmal
geholfen, einen geſtohlenen Mantel abzuſetzen, ſonſt arbeiſte er
mit dem 20jährigen Ludwig Täufer zuſammen, der 10 onate
Gefängnis erhielt. Ein anderer, der ihnen ebenfalls Hehle äenſte
geleiſtet hatte, erhält, da er noch nicht vorbeſtraft iſt, vier pnate
befängnis, und ein vierter, wegen Hehlerei Angeklagte witd
mangels Beweiſes freigeſprochen.
Evangel. Männervereinigung der Petrusgemeinde ſarme
ſtadt=Beſſungen. Im März d Js. wird Joh. Seb. Bachs
burtstag begangen werden. Wir wollen ihn ſchon vorweg hm

und den großen Tonmeiſter in der Monatsverſammlung a= Ma
tag, 18. Februar, feiern, wobei Herr Pfarrer Irle eing 2
trag über alles Wiſſenswerte dieſes Meiſters der Töne ſalte!
wird. Wir laden alle Kunſt= und Muſikfreunde herzlich Fu
bemerken noch, daß auch durch Mitwirkung unſeres Poſaurſchor
des Meiſters gedacht werden wird.
Briefkaſten.

Ior Anftrage ift die ſetzte Dezugégulttung beizufügen. Anonyme Anfragen 19
aicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit, F
Betr. Schadenserſatzpflicht. Der hier einſchlagende
BGB. lautet in dem hier allein in Betracht kommenden 24t
Wer kraft Geſetzes zur Führung der Aufſicht über eine (ß
verpflichtet iſt, die wegen Minderjährigkeit oder wege 7h
geiſtigen oder körperlichen Zuſtandes der Beaufſichtigung, /04.
iſt zum Erſatz des Schadens verpflichtet, den dieſe Perſorane
Dritten widerrechtlich zufügt. Die Erſatzpflicht tri
ein, wenn er ſeiner Aufſichtspflicht genügt oder wenn der
auch bei gehöriger Aufſichtsführung entſtanden ſein würde
ter beſtimmt 8 830 BGB.: Haben Mehrere durch eine ne
ſchaftlich begangene unerlaubte Handlung einen Schaden .
ſacht, ſo iſt jeder für den Schaden verantwo
Das gleiche gilt, wenn ſich nicht ermittelng
wer von mehreren Beteiligten den Schaden!
ſeine Handlungen verurſacht hat. Ihre Dan
führt uns, wenn nicht der ganze Vorgang von Zeugeil
der Täterſeite anders dargeſtellt werden ſollte, dazu
nehmen, daß die Eltern der beiden Schüler haftpflichtig ſi
Frage, ob der Ladeninhaber verſichert iſt oder nicht, hat
Haftungsfrage gar nichts zu tun. Die Eltern beider Kin
untereinander zu gleichen Anteilen verpflichtet.
Eltern beider Schüler ihrer Aufſichtspflicht genügt habe Ea.
nur unter Würdigung der Umſtände des Falles entſchied 2!
den; hier kommt insbeſondere die Perſönlichkeit der Mind
For
gen und ihre Erziehung in Betracht. In Beantwortung
Fragen möchte ſich gütliche Erledigung durch die beider
Eltern empfehlen!

[ ][  ][ ]

gonerstag, 14. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 45 Seite 7

Aus Heſſen.

pe. Arheilgen, 13. Febr. Freiwillige Feuerwehr.
gei Ehrenkommandant Repp (Gaſthaus Zum Adler) fand eine
ßerſammlung der Wehr ſtatt, die für den erkrankten 1. Komman=
anten
der 2 Kommandant Georg Benz 14. leitete. Die Feuer=
vehrkapelle
ſpielte einleitend ein flottes Muſikſtück. Dann er=
(attete Zugführer Repp Bericht über die Kreisverſammlung am
Februar in Darmſtadt. Für 25jährige Zugehörigkeit zur Wehr
gurde auf dieſer Kreisverſammlung den Kameraden Georg Hech=
er
und Franz Hahn das Ehrenzeichen überreicht. Kamerad Gg.
2nöbel beſuchte in der Zeit vom 3. bis 10. Februar zur weiteren
lusbildung die Heſſiſche Feuerwehr=Fachſchule in Mainz. Der
jesbezügliche Bericht wurde wegen Erkrankung des Teilnehmers
is zur nächſten Verſammlung zurückgeſtellt. Kamerad Benz gab
och einige Erläuterungen. Nach Regelung verſchiedener ge=
häftlicher
Angelegenheiten bot die Kapelle noch einige Muſik=
ücke
dar. Am kommenden Samstag abend veranſtaltet die Wehr
m Gaſthaus Zur Sonne einen Kameradſchaftsabend mit Tanz.
ortsbäuerinnen. Im zweiten Sprechabend der Orts=
5 äuerinnen, zu dem ſich auch die Leiterin der hieſigen NS. Frauen=
haft
mit einigen Mitgliedern eingefunden hatte, ſprach Frl.
eicke von der Bäuerlichen Werkhöchſchule Darmſtadt über die
übnerzucht im Rahmen der Erzeugungsſchlacht. Die Rednerin
rſtand es, den Ortsbäuerinnen, in deren Ramen Bäuerin
ärtner den Dank ausſprach, auch auf dieſem Gebiet viel
ziſſenswertes zu vermitteln und Anregung zur Hühnerhaltung
geben. Oberheſſen=Verein. In einer gutbeſuch=
m
Verſammlung gab Vereinsleiter Oeſterreich einige wich=
ge
Mitteilungen bekannt. Der weitere Verlauf galt der Aus=
ſtaltung
eines demnächſt ſtattfindenden Familienabends.
ohes Alter. Seinen 80. Geburtstag begeht am kommenden
amstag unſer Mitbürger Nikolaus Klein. Parkſtraße 2 ( Kra=
ichſtein
). Landwirtſchaftliche Bezugs= und Ab=
itzgenoſſenſchaft
. Die diesjährige ordentliche General=
rſammlung
findet am Donnerstag (14. Februar), abends, im
aſthaus Zur Sonne ſtatt, an die ſich eine außerordentliche Ge=
ralverſammlung
der Dreſchgenoſſenſchaft anſchließt.
ſerbeabende. Im Schwanenſaale veranſtaltete die Direk=
on
der Städtiſchen Betriebe Montag und Dienstag zwei luſtige
ſerbeabende. In humorvoller Weiſe ſprach der Redner über
e Wirtſchaftlichkeit der neuen Gasgeräte im Haushalt über
ren Bezug und Bezuſchuſſung. Anſchließende Gratisverloſungen
achten verſchiedenen Teilnehmern wertvolle Gewinne.
br. Wixhauſen, 13. Febr. Preismaskenball. Der
I. Union hielt in ſeinem Vereinslokal einen Preismaskenball
. Der mit Recht ſo beliebte Union=Ball erfreute ſich auch dies=
al
wieder eines recht guten Beſuches. Es herrſchte bald eine
hr angeregte Karnevalsſtimmung, zumal die Kapelle Benz dem
bend die nötige Würze gab.
de, Gräfenhauſen, 13. Febr. Schulungsabend. Im Par=
nO
0 ilotal Zur Krone fand ein Schulungsabend der NSDAP. ſtatt.
o wär n Stelle des verhinderten Ortsgruppenleiters, Pg. Mager, er=
den
ſ ſnete Pg. Lauber die Verſammlung und übergab Schulungs=
gemat
iter. Pg. Becker=Darmſtadt, das Wort. Der Vortrag des Red=
nach
da ns behandelte das Thema: Kameradſchaftsgeiſt und Volksge=
un
einſchaft. Er griff in ſeinen Ausführungen weit zurück in die
auf eit der Römer, ſchilderte in kurzen Zügen das Entſtehen des
Deutſchen Reiches, des 2. Deutſchen Reiches, bis in die heutige
üit, dem Tag der nationalen Erhebung, und ſomit zur Gründung
sdritten Deutſchen Reiches. Pg. Becker behandelte dieſes
hema in formvollendeter Weiſe, was der Beifall der Zuhörer
nSchluſſe ſeiner Ausführungen bewies. Pg. Lauber dankte dem
ener für ſeine lehrreichen Ausführungen und ſchloß mit einem
eifachen Sieg=Heil auf unſeren Führer Adolf Hitler die Ver=
h
immlung. Hohes Alter. Dieſer Tage konnte Frau Marie
ungendorf, Weiterſtädterweg, in körperlicher und geiſtiger Friſ
hef 75. Geburtstag feiern. Hauptverſammlung. Im
Guinslokal in der Wirtſchaft Zum Lindenhof hielt der Fuß=
mAbrrein
ſeine diesjährige Generalverſammlung. Nach Eröffnung
dun Vereinsführer Kemmler erſtattete derſelbe den Jahres=
ſeutz
eiſt. In ſeinen Ausführungen ermahnte er die Mitglieder in
emſeitherigen Geiſte weiterzuarbeiten. Hierauf legte Kaſſenwart
iedler ſeinen Kaſſenbericht vor, der ein geſundes finanzielles
irhältnis erkennen ließ. Spielwart Steitz ſtreifte in kurzen

die

die ſten Umriſſen den Spielbetrieb im verfloſſenen Jahr. Bei der
uwahl wurde der ſeitherige Vereinsführer Kemmler, deſſen
rdienſte im Fußballverein von allen Mitgliedern gewürdigt

irden, einſtimmig wiedergewählt. Er dankte für das ihm erneut
gegengebrachte Vertrauen, und beauftragte ſeine ſeitherigen
hy ſtarbeiter mit der weiteren Wahrnehmung der Geſchäfte im
nmenden Jahr. Der Vereinsführer ſchloß mit einem Sieg=
A auf Führer und Vaterland die Verſammlung.
R. Pfungſtadt, 12. Febr. Pfungſtädter Zuchtvieh=
arkt
. In ſeiner Hauptverſammlung genehmigte der Markt=
auß
die Abrechnung des Zuchtviehmarktes 1934 und beſchloß,
Samstag, dem 17. Auguſt, den diesjährigen Zuchtviehmarkt
uhalten. Es wird angeſtrebt, gleichzeitig eine Zuchtvieh=Auktion
Reichsnährſtandes mit dem Markt zu verbinden. Hohes
ker. Morgen. Mittwoch, begeht der Landwirt Jakob Leicht=
6 1., Kirchſtr. 18, ſeinen 81. Geburtstag. Bei guter körper=
ek
und geiſtiger Friſche iſt es ihm möglich, noch die gewohnten
* dwirtſchaftlichen Arbeiten zu verrichten.
4k. Nieder=Ramſtadt, 12. Febr. Kinderlandverſchik=
19. Heute früh trafen für dieſes Jahr die erſten Pflegekinder
Erholungsaufenthalt in hieſiger Gemeinde ein. Es waren
Nadchen aus der Stadt Dresden, die durch Vermittlung des
Ates für Volkswohlfahrt in hieſigen Pflegeſtellen auf die Dauer
etwa 4 Wochen untergebracht wurden.
4. Nieder=Ramſtadt, 12. Febr. NS.=Gemeünſchaft
kaft durch Freude‟. Zu einem bunten karnevaliſtiſchen
End im Saalbau Fiſcher hatte die hieſige Ortsgruppe aufge=
El. Der Beſuch war, ein recht guter zu nennen. Annelies
Eicker bezauberte mit ihren akrobatiſchen Tanzkunſtſtücken.
von Kraft ſtrotzender Menſch war Adolfos der neben
ſen kraf

che Teil lag wiederum in Händen, der bewährten Kapelle
l Stroh. Nach Schluß der Veranſtaltung fand noch ein
öchen ſtatt, das das Publikum noch recht lange beiſammen hielt.
L0. Traiſa, 13. Febr. Generalverſammlung. Der Ge=
Bberein Sängerluſt hielt ſeine Jahresſchlußverſammlung
3 F zhlreicher Beteiligung der Mitglieder in der Krone ab.
Meid des letzten Jahres hat der Verein gute Fortſchritte ge=
N und deshalb wurde auch der Führung, der ungeteilte Dank
* Mitglieder zuteil. Erzeugungsſchlacht. Im Rah=
der
Erzeugungsſchlacht fand am Montag abend im Heſſiſchen
29. Walter) eine Aufklärungsverſammlung über Kleintier=
I ſtatt. Der Fachberater Pg. Seidel wies bei ſeiner Begrü=
* der erſchienenen Kleintierbeſitzer auf die große Aufgabe der
Sſerzeugung hin. Anſchließend hielt der Kreisfachberater. Pg.
Elſch=Darmſtadt, einen längeren Vortrag ſpeziell über Ge=
SEöſcht und deren Ertragsſteigerung durch Raſſenzüchtungen
2 bergleichen. Seine hervorragenden Ausführungen, denen
DeS Wiſſen und reichliche praktiſche Erfahrungen zugrunde lag,
n von den Zuhörern mit reichlichem Dank entgegenge=
amen

Noßdorf, 14. Febr. Der Kirchenchor veranſtaltet kom=
Den Samstag, den 16. Februar, abends, im Saale Zur
as einen Familienabend, zu dem auch alle Freunde und
er des Chors herzlichſt eingeladen ſind. Der Eintritt iſt frei,
Sabenhauſen, 11. Febr. Seine ordentliche General=
ammlung
hielt der Turnverein 1891 im Gaſthaus
Iben ab. Aus dem Tätigkeitsbericht, den der Vereinsführer
Seibert nach Begrüßungsworten erſtattete, entnehmen
gendes: Bei über 100 Neuaufnahmen im vergangenen
SSahlt der Verein heute 350 Mitglieder (einſchl. Jugend) Den
H. Henkel und H. Ohl wurde für zehnjährige Tätig=
Der Vereinsführerſchaft die ſilberne Ehrennadel verliehen.
Denkel überreichte nach Dankesworten dem Vereins=

* Frauen= und Mädchenabteilung. Dietwart L. Blüm=
D die völkiſche Erziehungsarbeit. Auch die Berichte der
hrerinnen und rführer gaben ein Bild regſter Arbeit im
zeit
De von Turner Hch. Mohrhardt vorgelegte Rechnung
rd.
I kadelloſer Ordnung vorgefunden. Der Vereinsführer
her edergewählt, die übrige Vereinsführerſchaft bleibt wie
um Preſſewart wurde Turner H. Stotz beſtimmt, Tur=
2lümler wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Mit
Deg=Heil auf das neue Deutſchland und ſeinen Führer
Verſammlung vom Vereinsführer geſchloſſen.

Milchverkauf ab Hof des Erzeugers.
EVom Milchwirtſchaftsverband Heſſen (im Auftrage: (gez.):
Birkenholz) wird uns geſchrieben:
Von Mitgliedern des Milchverſorgungsverbandes Rhein=
Main, deſſen Gebiet ſich im weſentlichen über den Freiſtaat Heſſen
ſowie den Regierungsbezirk Wiesbaden erſtreckt, erhalten wir
dauernd Anfragen über eine Verfügung des Herrn Preiskommiſ=
ſars
Dr. Goerdeler, wonach für Kuhhalter, die nicht mehr als
2 Kühe beſitzen, der Abhofverkauf von Friſchmilch geſtattet ſei.
Dieſe Angaben ſind nicht zutreffend.
Es iſt wohl für beſtimmte Gebiete des Deutſchen Reiches im
Einvernehmen mit der Deutſchen milchwirtſchaftlichen Vereini=
gung
(Hauptvereinigung) Berlin, durch den Herrn Preiskom=
miſſar
eine Freiſtellung für dieſe Kuhhalter vorgeſehen worden.
Für Heſſen und den Regierungsbezirk Wiesbaden iſt aber in einer
Vereinbarung zwiſchen dem Herrn Preiskommiſſar, der deutſchen
milchwirtſchaftlichen Vereinigung (Hauptvereinigung) und dem
Milchwirtſchaftsverband. Heſſen dieſe Ausnahme nicht geſtattet
vorden. Es bleibt alſo die Verordnung des Milchverſorgungsver=
bandes
Rhein=Main vom 27. 7. 1934, die den Abhofverbauf grund=
ſätzlich
verbietet und die in beſtimmten nicht zu umgehenden Fäl=
en
eine Ausnahme geſtattet, vollinhaltlich beſtehen.
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß der Milch=
verſorgungsverband
Rhein=Main eine Durchbrechung der Markt=
ordnung
bei dem Abhofverkauf mit Strafen bis zu 1000 RM.
im Einzelfalle belegen kann.

Groß=Bieberau, 13. Febr. Altbürgermeiſter Fr.
Reinheimer . Unter überaus großer Beteiligung wurde
Altbürgermeiſter Reinheimer beſtattet. Pfarrer Krämer ſprach
über den Werdegang dieſes vortrefflichen Mannes, ſeine ſegens=
reiche
Arbeit und ſeine Treue zu Familie, Heimat und Volk. Aus
einer lange hier anſäſſigen Bauernfamilie ſtammend, bewirt=
ſchaftete
er das väterliche Erbe in vortrefflicher Weiſe. Da er
eine vorzügliche Realſchulbildung hatte und ſich reiche Fachkennt=
niſſe
erworben hatte, wurde er zum Bürgermeiſteramte berufen,
welches er zwei Jahrzehnte führte und durch ſeinen ſcharf aus=
geprägten
Charakter und ſeinen Weitblick in kommunalpolitiſchen
und wirtſchaftlichen Fragen reichen Segen ſtiftete. Die Gemeinde
wurde eine vorwärtsſtrebende, zu Wohlſtand führende Dorf=
gemeinſchaft
. Auch im Krieg leiſtete er in unerſchütterlicher Treue
ſeine Arbeit. Seine Tätigkeit war geleitet vom Streben nach
Recht und Gerechtigkeit bei arm und reich. Seine eigenen Be=
lange
ließ er im Hintergrunde, wenn es galt, das Wohl der All=
gemeinheit
zu fördern. Bis Ende 1923 führte er das Gemeinde=
ſchifflein
, um dann ſein Amt niederzulegen. Voll Zuverſicht er=
hoffte
er die Auferſtehung des deutſchen Volkes, die er auch noch
erleben durfte. Er war einer der erſten Anhänger des Führers
Adolf Hitler und ſchien ſich zu verjüngen, als er den Tag der
nationalen Erhebung erlebte.
* Groß=Bieberau, 13. Febr. Der Ort des langen Le=
bens
. Wenn die Vorſehung es nicht anders beſchloſſen hat, wer=
den
in dieſem Jahr fünf Einwohner zuſammen 453 Jahre alt. Die
Witwe Vierheller, Ernſt=Ludwig=Straße, wird am 15. d.
M. 91 Jahre alt, die Witwe Schwöbel, Flurbachſtr., begeht am
25. d. M. ihren 90. Geburtstag, die Witwe Daub in der Schuſter=
gaſſe
wird gar ſchon 92 Jahre alt. Des weiteren werden in dieſem
Jahre noch die 90 erreichen die Witwe Beilſtein in der Ring=
ſtraße
und am 26. Juli der Landwirt Philipp Schönber=
ger
, ein ſeit Jahr und Tag begeiſterter Verehrer des Führers.
Dieſe fünf Einwohner erreichen ſomit zuſammen die ſtattliche Zahl
von 453 Jahren, auch ein Zeichen der Tatſache, daß gute Luft und
beſte Geſundheit in unſerem ſchönen Heimatdorf die Einwohner
zu hohem Alter kommen laſſen.

häufige Grippefälle werde
die Erkältungskrankheit
ſehr leicht möal
allgemein in
wenn reck
Uebertragé
Menſchen
Grippe
eind=
eineEl

verlier?
dieſe U=
Had

Wetter
ung
nie
Aree
Fmga
Mche Seuche
zählige Opfer
4 in den Mund
Mder Bakterien
chen einatmen
Mls bei andern,
auf das Fieber.
die Behandlung

Bin. 290

Bf. Brensbach, 12. Febr. Generalmitgliederver=
ſammlung
. Im Parteilokal von Georg Daab fand eine Gene=
ralmitgliederverſammlung
der NSDAP. ſtatt, wozu alle Gliede=
rungen
der Partei und Arbeitsfront erſchienen waren. Der OG.
gab, zuerſt die erſchienenen Rundſchreiben bekannt und nahm dann
zu verſchiedenen Punkten Stellung. Sodann nahm Kreislt. Bur=
kart
das Wort und ſtreifte in kurzem Rückblick die Tätigkeit und
Leiſtungen der letzten zwei Jahre. Unter anderem betonte er
hauptſächlich, daß alle Steuern von nun an pünktlich und reſtlos
zu bezahlen ſeien, damit der Staat ebenfalls ſeine Verpflichtungen
erfüllen kann. Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer
und dem Horſt=Weſſel=Lied wurde die Verſammlung geſchloſſen.
* Reichelsheim. 12. Febr Konzert des Arbeits=
dienſtes
. Zu dem Bericht über das Konzert des Arbeitsdien=
ſtes
in der Nr. 36 unſeres Blattes iſt nachzutragen, daß außer
der Nachmittagsveranſtaltung im Gaſthaus Zum Adler noch
eine Abendveranſtaltung im Saalbau Zur Eiſen=
bahn
(Beſitzer Georg Seeger) ſtattfand. Der diesbezügliche
Abſatz in dem Bericht unſeres Mitarbeiters wurde durch ein Ver=
ſehen
nicht veröffentlicht. Der Abſatz lautete: Allerdings hätte
der Beſuch (der Nachmittagsveranſtaltung) etwas größer ſein
dürfen. Aber was der Nachmittag nicht ganz erfüllte, brachte der
große Unterhaltungsabend im Gaſthaus Zur Eiſenbahn Zirka
450 Perſonen, ohne die Angehörigen des Arbeitsdienſtes, füllten
den geräumigen Saal, den größten umſeres Ortes.
Fe. Reichelsheim. 13. Febr. Die neueſte Errungenſchaft in der
Landwirtſchaft ſind die ſogenannten Silos. Dies ſind Einſäue=
rungsgruben
. Dieſe Silos haben den Verein ehemaliger Schüler
der Landwirtſchaftsſchule Reichelsheim veranlaßt, einmal eine
Rundfahrt in hieſiger Gegend zu machen. So fanden ſich am letz=
ten
Freitag 130 Ehemalige ein. Mit überfülltem Autobus ging
es zunächſt nach dem Hofgut Bierbach. Der Vereinsführer, Orts=
bauernführer
Joſt=Reichelsheim, begrüßte den Pächter des Hof=
gutes
. Herrn Pfeifer, und ſtellte ſeine Getreuen vor. Zuerſt wurde
natürlich das ins Herdbuch eingetragene Fleckvieh bewundert.
Herr Pfeifer gab Aufklärung über die vorzügliche Milchleiſtung.
Dann ging es zu den Silos. Auch hier erklärte Herr Pfeifer alles
bis aufs Kleinſte, umrahmt von ſeinem urwüchſigen Humor. Der
Aufenthalt war allerdings zu kurz. Schon hieß es auf, wir müſſen
weiter. Jetzt ging es unter reger Ausſprache zur Kohlbacher
Mühle bei Werſau. Daß natürlich dort unter der Führung des
in ganz Deutſchland unter dem Namen Kartoffelböhm bekann=
ten
Beſitzers ein Muſtergut entſteht, das in ganz Heſſen ſeines=
gleichen
ſucht, iſt ſchon bekannt. Die neuerbaute Villa blieb von
der Beſichtigung verſchont, aber dafür mußten die Schweineſtälle
herhalten. Dieſe und ihre Bewohner ſetzten aber die meiſten in
Erſtaunen. Herr Böhm gab noch einen kurzen Bericht über die
Aufzucht von Kälbern und brachte damit eine rege Ausſprache zu=
ſtande
. Dann führte er ſeinen Mark=Stamm=Kohl vor, auch wie=
der
unter allgemeiner Bewunderung. Die dortigen Backſteinſilos
mit ihrem Inhalt waren aber genau ſo intereſſant wie alles bis=
her
Geſehene. Nun hieß es wieder einſteigen und in flottem
Tempo ging es nach Moſſau. Dies war bereits um 13 Uhr erreicht.
Da die meiſten Teilnehmer nicht viel Appetit hatten, wurden nur
einige Schüſſeln voll warme Würſtchen verzehrt und das bekannte
Schmuckerbier dazu geſchläucht. Dabei hielt Herr Direktor Strack=
Michelſtadt ein kurzes Referat über Eiweißfutterpflanzen. An=
ſchließend
wurden die Holzſilos von Hörr und Flechſenhaar beſich=
tigt
und ſchon ging es wieder weiter nach Unter=Oſtern. Bei dem
Ortsbauernführer Marquardt angelangt, gab der Leiter der bäuer=
lichen
Werkſchule Reichelsheim Aufklärung über deſſen Kartoffel=
ſilos
. Die Kartoffeln werden vermittels einer Dampfmaſchine ge=
dämpft
, auch zur Bewunderung aller Teilnehmer. Weiter wurden
noch die Hofreiten Tritſch und Rauſch beſichtigt, und dann ging es
zu dem Odenwälder Rotviehzüchter Siefert auf den Fronhof. Als
hier der Rundgang beendet war, gab Herr Dr. Barth noch be=
kannt
, daß am 23. Februar der Landesbauernführer Dr. Wagner
nach Reichelsheim kommt. Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf
den Führer Adolf Hitler wurde dieſe im Rahmen der Erzeugungs=
ſchlacht
gemachte Lehrfahrt beendet. Jedem Teilnebmer wird ſie
in ſteter Erinnerung bleiben.

Cd. Michelſtadt, 13. Febr. Ausdem Turnverein. Mik
dem Abſingen zweier Verſe von Turner auf zum Streite wurde
die Jahreshauptverſammlung des Turnvereins e. V. 1881 eröff=
net
, dann erſtattete, der Geſchäftsführer Turnbruder Schäfer
den Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr. Anſchließend
gaben, die Fachwarte über das in den einzelnen Abteilungen
Geleiſtete Bericht. Erfreulicherweiſe iſt auch der Mitgliederſtand
gewachſen. Vereinsführer Eckart dankte allen ſeinen Mitarbei=
tern
für die ſelbſtloſe Jahresarbeit. Die vom Reichsſportführer
erlaſſenen Satzungen wurden angenommen, dann mußte, da der
ſeitherige Vereinsführer Eckart nach zweijähriger raſtloſer Arbeit
ſein Amt zur Verfügung geſtellt hatte, ein neuer Vereinsführer
beſtimmt werden. Eckart verabſchiedete ſich in kurzer Anſprache
von ſeinen treuen Mitarbeitern und verſprach, auch weiterhin ein
treuer Turnſtundenbeſucher zu bleiben. Der dritte Vers des ein=
gangs
erwähnten Liedes wurde ſtehend geſungen und damit der
Abſchluß einer Vereinsführerarbeit bekundet, die es verſtand, in
verhältnismäßig kurzer Zeit dank der vielſeitigen Arbeitskenntnis
im Turnweſen eine freudige Schar begeiſterter Jahnjünger wach=
zurufen
und auf dem Gebiete des Frauenturnens eine ebenſolche
Gefolgſchaft für Volk und Vaterland herbeiziehen zu helfen. Der
neue Vereinsführer, Turnbruder Karl Nord, dankte allen für
das durch ſeine Wahl bewieſene Vertrauen und verſprach, mit
Eifer weiterzuarbeiten. Mit einem dreifachen Sieg=Heil wurde
die Verſammlung geſchloſſen.
Es. Fürth i. Odw., 9. Febr. Generalverſammlung
des Kraft=Sportvereins. Im Vereinslokal von
Peter Schmitt fand die Generalverſammlung des Kraft=
Sportvereins ſtatt. Außer den aktiven waren auch inaktive Mit=
glieder
erſchienen. Da der Vorſitzer des Vereins, Herr Dr. Lin=
denborn
, dienſtlich verhindert war, eröffnete der 2 Vorſitzende
Knapp die Verſammlung und begrüßte die Anweſenden. Nach=
dem
die neuen Satzungen des Vereins bekanntgegeben waren, er=
ſtattete
Reviſor Unger Bericht über die Kaſſengeſchäfte. Da die=
ſelben
in beſter Ordnung befunden wurden wurde Rechner Kalt
Entlaſtung erteilt. Nach einem Ueberblick über das abgelaufene
Geſchäftsjahr, wobei beſonders auf den Mitgliederzuwachs hin=
gewieſen
wurde, wurde auch der Geſamtvorſtand entlaſtet Ver=
einsführer
Dr. Lindenborn wird auch im kommenden Geſchäfts=
jahr
die Geſchicke des Vereins leiten. Nach einer allgemeinen
Ausſprache, bei der noch Anregungen, die zur Förderung des Ver=
eins
dienen, gegeben wurden, ſchloß der 2. Vorſitzende Knapp mit
einem dreifachen Sieg=Heil die Verſammlung.
Bickenbach, 13. Febr. Generalmitgliederappelle.
Die Meißner Krankenkaſſe und der Stenographenverein Gabels=
berger
hielten ihre diesjährigen Generalmitgliederappelle ab.
Aenderungen in der Führung der beiden Einrichtungen wurden
nicht vorgenommen. Die NSG. Kraft durch Freude‟
hielt im Saale des Gaſthauſes Zum Hirſch einen Bunten Abend
ab. Die ſehr zahlreich erſchienenen Beſucher konnten einige frohe
Stunden verleben. Dem Tanze wurde noch lange nach Mitter=
nacht
in ausgiebiger Weiſe gehuldigt. Erzeugungs=
ſchlacht
. Im Rahmen der Erzeugungsſchlacht ſprach in einer
Verſammlung der hieſigen Obſt= und Gemüſeabſatzgenoſſenſchaft
Kulturbauinſpektor Boehne. Ein äußerſt lehrreicher Film ge=
währte
einen intereſſanten Einblick in die zweckmäßigſte Schäd=
lingsbekämpfung
. Die älteſte Einwohnerin unſeres
Ortes. Frau Eliſabeth Hauck, geb. Scheller, iſt verſtorben. Sie
iſt die Mutter unſeres Pg. Dr. Ing. Hauck, der ſich wegen ſeiner
Wohltätigkeit den Ortsarmen gegenüber hier der größten Be=
liebtheit
erfreut.
Dp. Zwingenberg, 13. Febr. Filmabend. Von der Gau=
filmſtelle
der NSDAP. Heſſen=Naſſau wurde im Saale des Hotels
Zum Löwen der Film Gold gezeigt, welcher auch hier das
lebhafte Intereſſe der Anweſenden fand.
Bb. Bensheim, 13. Febr. Stadtratsſitzung. Im der
Sitzung des Stadtrates wurden zunächſt Schlachthofsangelegen=
heiten
beſprochen. Es handelte ſich um Erlaſſe einer neuen Polizei=
verordnung
, einer Betriebsordnung und einer Gebührenordnung
für den neuen Schlachthof. Erſtere richtet ſich nach gleichen Ver=
ordnungen
anderer Städte, die Betriebsordnung bedenkt einige
Wünſche der Metzger hinſichtlich Verwiegung und des Abſatzes
von auswärts eingebrachten, hier aber beanſtandeten Fleiſches.
Die neue Gebührenordnung ſetzt Schlacht=. Beſchau= und Wiege=
gebühren
feſt. Straßenbenennungen. Die im weſt=
lichen
Stadtteil liegende Otto=Straße erhält für die Zukunft den
Namen Saarſtraße, eine weitere, erſt neu erbaute Straße im
gleichen Stadtteil wurde Litzmann=Straße benannt. Immo=
bilien
=Zwangsverſteigerungem. Der Leichtweißſche
Grundſtückskomplex im Mühlweg ging an die Bezirksſparkaſſe
Bensheim über. Das Haßlochſche Beſitztum am Marktplatz
erſteigerte der bisherige Mitinhaber. Herr Kaufmann Joſef
Schuhmann 3. Schließlich kam das hochbelaſtete frühere Volks=
haus
, das bisher herrenlos war, zur Verſteigerung. Es ging an
die Brauerei J. Hildebrand G. m. b. H., Pfungſtadt, über.
Em. Heppenheim a. d. B., 11. Febr. Kameradſchafts=
abend
zum Beſten der Winterhilfe. Die SA.= und
NSKK.=Einheiten des Standortes Heppenheim hatten in den
Halben Mond zu einem Kameradſchaftsabend eingeladen, deſſen
Reinerlös der Winterhilfe zufloß. Sturmbannführer Fr. W. Metz=
ner
gab, in packenden Ausführungen einen Rückblick auf die Ge=
ſchichte
der SA. in Heppenheim. Staffelführer Dr. Grimm über=
reichte
in feierlicher Weiſe 25 SA.=Kameraden, zumeiſt Angehöri=
gen
des Motorſturmes 35/M. 50, das SA.=Sportabzeichen. Die
Ortsgruppe des Odenwaldklubs unternahm mit 30
Teilnehmern eine Nachmittagswanderung durch die winterliche
Natur von Auerbach über das Fürſtenlager und Schönberg nach
Zell. Hohes Alter. Herr Philipp Mayfahrt, Veteran von
1870/71, begeht am 12. Februar ſeinen 85. Geburtstag bei beſtem
Befinden.
t. Gernsheim, 12. Febr. Vorſicht beim Betreten des
Eiſes. Beim Eislaufen ereigneten ſich zwei Unfälle, die glück=
licherweiſe
nur mit einem naſſen Bade endeten. Ein hieſiger
Kaufmann wollte mit ſeinem Sohne auf dem Weiher Schlittſchuh
laufen. Plötzlich gab die Eisdecke nach, und der Mann verſank
bis zum Halſe im Waſſer. Sein Sohn konnte den Vater nur mit
aller Mühe noch vor dem ſicheren Tode retten. In der ſog. Kiesgrube
brach ein Schüler beim Schlittſchuhlaufen ein. Nur weil er ein
guter Schwimmer war, konnte er ſich retten. Ueber 15 Meter
mußte er das Eis losſchlagen, um feſten Boden unter die Füße zu
bekommen.
Gernsheim 13. Febr. Waſſerſtand des Rheins
am 12. Februar: 0.51 Meter, am 13. Februar: 0.20 Meter.
Be Erfelden, 11. Febr. Der Kriegerverein Erfel=
den
hielt bei Kam. Gg. Maul ſeine Jahreshauptverſammlung
ab. Vereinsführer Schneider gedachte eingangs der Toten.
Schriftführer Knöß gab einen Rückblick auf das abgelaufene
Jahr. Sein Sieg=Heil galt dem Führer, dem Vaterland und dem
heimgekehrten Saarland. Das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=
Lied wurden hierauf geſungen. Kaſſenwart V. Roth verlas
die Rechnung. Um ſeinen Verpflichtungen nachzukommen und
eine ordnungsgemäße Geſchäftsführung gewährleiſten zu können,
wurde der monatliche Beitrag auf 60 Pf. feſtgeſetzt. Eingeſchloſ=
ſen
iſt die freie Lieferung des Kurpfälzer Kamerad. Im ab=
gelaufenen
Jahre wurde die neue Kyffhäuſerfahne angeſchafft.
Eine große Anzahl Kameraden hat ſich eine Kyffhäuſermütze zu=
gelegt
. Am 17. Februar ſoll ein Familienabend ſtattfinden. Ein
gemütlicher Teil ſchloß ſich der offiziellen Generalverſammlung an.

Aus Rheinheſſen.
Ober=Ingelheim, 13. Febr. Der Krieger= und Sol=
datenverein
Ober=Ingelheim veranſtaltete im Saale
Wenzel ſeinen Familienabend, in deſſen Verlauf Herr Kapitän
v. Senden, Darmſtadt, das Wort zu einem außerordentlich in=
tereſſanten
Vortrag über ſeine Erlebniſſe während ſeiner jahr=
zehntelangen
Seefahrten, die ihn über alle Weltmeere geführt
hatten, ergriff. Seine feſſelnden und mit echtem Seemannshumor
gewürzten Ausführungen hielten die Zuhörer vom erſten bis zum
letzten Wort in Spannung und übermittelten einen Einblick in
das ſchwere und doch ſo erlebnisreiche Leben unſerer Seeleute. In
einem anſchließenden Lichtbildervortrag führte Herr v. Senden
ſeine Zuhörer um die ganze Erde und ließ an ihnen reizvolle
Bilder von fremden Ländern und Völkern vorüberziehen. Der
Kriegsausbruch überraſchte ihn im Indiſchen Ozean. Seiner ge=
ſchickten
Führung und raſchen Entſchlußkraft iſt es zu verdanken,
daß das ihm anvertraute Schiff nicht feindlichen Kreuzern in die
Hände fiel, ſondern zu dem deutſchen Kreuzer Königsberg
ſtoßen und dieſem noch wertvolle Dienſte leiſten konnte. Zuerſt
als Internierter und ſpäter als Kriegsgefangener hatte er ein
hartes Los zu tragen, bis der unglückliche Kriegsausgang und
ſeine für die deutſche Handelsmarine verheerenden Folgen auch
den Redner zwangen, ſich von ſeinem ihm lieb gewordenen Beruf
zu trennen. Aber deutſchem Seemannsgeiſt, wie er in Kapitänt
v. Senden verkörpert iſt gelang es aus dem Nichts wieder zur
Geltung zu kommen. Reicher Beifall bewies, daß es der Redner
verſtanden hatte, ſich ſchnell die Herzen ſeiner Zuhörer zu erobern.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 45

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 11. Tchruar

Reich und Ausland.
Zur Brandſtifkungs-Affäre
auf der Frankfurker Zeil.
Eine Erklärung des Oberſtaatsanwalts.
Frankfurt a. M. Der Oberſtaatsanwalt
beim Landgericht Frankfurt a. M. teilt mit: Es
iſt zu meiner Kenntnis gekommen, daß über die
Brandurſache und die Täter wilde Gerüchte um=
laufen
, die ganz offenſichtlich den Zweck verfolgen,
den Verdacht von den wirklich Schuldigen abzu=
lenken
Der Verdacht gegen die beiden Inhaber der
Firma Veit Wohlfahrt, die Kaufleute Jul. Kahn
und Friedrich Wohlfahrt, iſt nach wie vor drin=
gend
. Von ihrer Haftentlaſſung iſt gar keine Rede.
Es wird mit allem Nachdruck darauf hingewieſen,
daß diejenigen, die durch böswillige oder fahr=
läſſige
Aeußerungen die Unterſuchung der Staats=
anwaltſchaft
und der Kriminalpolizei ſtören, rück=
ſichtslos
für ihr Geſchwätz zur Verantwortung ge=
zogen
werden. Die Bevölkerung wird gebeten, ſolche
Schwätzer ohne jede Rückſichtnahme der Staatsan=
waltſchaft
bzw. der Kriminalpolizei ſofort zur An=
zeige
zu bringen.
Schwerer Raubüberfall

auf einen Biehhändler.
Schlüchtern. Am Dienstag früh wurde im
Walde zwiſchen Ahl und Steinau der Viehhändler
Heinrich Reckewitz aus Salmünſter in bewußtloſem
Zuſtand aufgefunden. Er wies ſchwere Kopfver=
letzungen
auf, die ihm mit einem harten Gegen=
ſtand
beigebracht worden ſind. In der Nähe fand
man das Fahrrad und die leere Brieftaſche des
Verletzten. Die durch die Gendarmerie eingeleitete
Unterſuchung ergab, daß Reckewitz nach Schlüchtern
fahren wollte, um auf dem Viehmarkt Käufe zu
tätigen. Zu dieſem Zweck hatte er eine größere
Geldſumme bei ſich, die 1200 bis 1600 Mark betra=
gen
haben ſoll. Es handelt ſich zweifellos um
einen vorbereiteten Ueberfall, da den Tätern der
Reiſezweck und die Verhältniſſe des Ueberfallenen
bekannt geweſen ſein müſſen. Der Ueberfallene
wurde nach Salmünſter ins Krankenhaus gebracht,
wo er erſt am Abend wieder zu ſich kam. Die wei=
tere
Unterſuchung iſt noch in vollem Gange.

Bergungsarbeiken auf Grube Laurweg.
Bisher vier Bergleute geborgen.
Aachen. Ueber die Rettungsarbeiten auf
Grube Laurweg wurde in den ſpäten Abendſtunden
des Dienstag ein Bericht ausgegeben, in dem es
u. a. heißt:
Die Waſſergefahr auf der Grube Laurweg iſt
jetzt beſeitigt. Die Bergungsarbeiten, die unter
ſtändiger Aufſicht der Bergbehörde vor ſich gehen,
ſind wegen der örtlichen Verhältniſſe und wegen
vorhandener Gebirgsſtörungen ungewöhnlich
ſchwierig und gefährlich. Die mit den Bergungs=
arbeiten
beſchäftigten Bergleute müſſen ſich in
halbſtündigem Wechſel ablöſen, damit mehr als
ein Mann nicht mehr ſtändig gefährdet iſt. Die
Verunglückten ſind von dem Waſſerſchwall in Ge=
ſteinsmaterial
, Kohlenklein, Grubenholz und kreuz
und quer feſtgekeilte Schüttelrutſche eingebettet.
Am Mittwoch abend wurde die Leiche des Berg=
manns
Nikolaus Meyer aus Aachen geborgen und
einige Stunden ſpäter gelang es, auch die Leiche
des Hauers Franz Krug freizulegen. Von den ſie=
ben
verſchütteten Bergleuten ſind nunmehr vier
geborgen worden. Die Beendigung der Bergungs=
arbeiten
läßt ſich noch nicht mit Sicherheit abſehen

Gebirgsſchlag auf Zeche Sachſen.
Hamm. Auf der Zeche Sachſen bei Hamm
ereignete ſich ein Gebirgsſchlag, durch den die Stöße
des Abbaues im Flöz 18 eingedrückt wurden, Hier=
bei
wurde der mit einigen Arbeitskameraden vor
Ort beſchäftigte Hauer Franz Baule von einem
Kohlenſtück oder Stempel am Kopf getroffen, ſo
daß er mit einer tödlichen Schädelverletzung liegen
blieb. Der Ortsälteſte Budde erlitt einen rechten
Unterſchenkelbruch und mußte ſofort dem Kranken=
haus
zugeführt werden. Die anderen Bergleute
blieben unverletzt.
Neue Müße bei der Reichsbahn."

Die Reichsbahn macht ſoeben Verſuche mit einer
neuartigen blauen Mütze mit Ohrenklappen wie
bei einer richtigen Skimütze. Falls ſich die neue
Mütze bewährt, ſoll ſie für Lokomotivführer, Hei=
zer
und alle Beamtenklaſſen, die im Außendienſt
tätig ſind, eingeführt werden.

Ein Haus dreht ſich nach der Sonne.

Eine intereſſante Hauskonſtruktion führte der italieniſche Ingenieur Angenlo Invernizzi durch. Er
baute ſich ein Haus, deſſen oberes Stockwerk mit einem 3=PS.=Motor gedreht werden kann. Die
Front des Oberſtockwerkes wird bei Sonnenaufgang nach Oſten gerichtet und dreht ſich im Laufe des
Tages mit der Sonne nach Weſten, ſo daß es den ganzen Tag im Sonnenſchein liegt. Hier ſehen
wir das eigenartige Haus, das Giraſole (Sonnenblume) genannt wurde und in der Nähe von
Verona ſteht. Man erkennt deutlich die verſchiedenen Stellungen des oberen Stockwerkes.

Verleihung von Auszeichnungen
für die Errekkung von Menſchen
aus Lebensgefahr.
Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat
folgende Auszeichnungen verliehen:
a) Die Rettungsmedaille am Bande: dem Ka=
pitän
Lars Palleſen in Stavanger, dem techniſchen
Polizeiſekretär Wilhelm Teyke in Königsberg
(Preußen), dem Kapitän Sperre Thorkildſon in
Trondheim;
b) die Erinerungsmedaille für Rettung aus Ge=
fahr
: der Schülerin Marie Bonack in Lebus, dem
Schüler Richard Elſäſſer in Bremen, dem Geſände=
ſportlehrer
Paul Erdmann in Hohenelſe b. Rheins=
berg
, der Verkäuferin Anna Früchtenicht in Hemel=
dingen
, dem Schreinerlehrling Ludwig Göttler in
Dachau, dem Sparkaſſenſekretär Rudolf Kainholz
in Kemnath=Stadt, dem Kraftwagenführer Emil
Kulbrock in Krefeld, dem Zimmerhäuer Stanislaus
Pielczyk in Babitz (Kreis Ratibor), dem Schloſ=
ſerlehrling
Rudolf Schnabel in Grafenort (Kreis
Habelſchwerdt), dem Poſtſchaffner Theodor Schnit=
der
in Lipſtadt.
Ein wandernder Berg im Weſterwald.
Willmenrod (Oberweſterwald). Ein Berg
rutſch, der bereits vor einigen Wochen in Erſchei=
nung
trat, hat ſich nun durch die in letzter Zeit er=
folgten
ſtarken Schneefälle und Regenniederſchläge
um etwa 50 Meter weiter ausgedehnt. Die gewal=
tigen
Waſſermaſſen führen große Mengen Schlamm,
Steingeröll und Baumwurzeln mit ſich, ſo daß der
Verkehr nur über den notdürftig durch das angren=
zende
Wieſengelände hergerichteten Weg erfolgen
kann. Die fortbewegten Erdmaſſen haben einen
derartigen Umfang angenommen, daß bereits die
Telephonleitung in Gefahr ſchwebt, zerſtört zu
werden. Die an dem Waldrand ſtehenden Bäume
hat man bereits gefällt und ſchnell fortgeſchafft,
damit ſie nicht auch mit dem Berg in Abſtieg ge=
raten
. Für den Naturfreund iſt es ein intereſſantes
und ſeltenes Schauſpiel, die täglichen Verände
rungen des ſich bewegenden Berges wahrzunehmen

Von der Naſſauiſchen Brandverſicherungsanſtalt.
Die Naſſauiſche Brandverſicherungsanſtalt teilt
mit, daß das Poſtſcheckkonto Nr. 65900 Frankfurt
a. M. erloſchen iſt. Für Zahlungen auf Poſtſcheck=
konto
kommt nur noch Konto 6360 Frankfurt a. M.
in Betracht.
Todesurteil des Sondergerichts Breslau
Glatz. Das Breslauer Sondergericht, das in
Glatz tagte, verurteilte nach dreitägiger Verhand=
lung
den 32jährigen tſchechoſlowakiſchen Staatsan=
gehörigen
Rudolf Menzel wegen Vergehens gegen
das Sprengſtoffgeſetz und Vergehens gegen die Ver=
ordnung
zum Schutze von Staat und Volk in Tat=
einheit
mit Einbruchsdiebſtahl im Rückfall zum
Tode. Menzel hatte in Schleſien über 30 Einbrüche
begangen und u. a. die Einbrüche in den Poſt=
ämtern
Wartha (Kreis Frankenſtein) und Lud=
wigsdorf
(Kreis Glatz) im Auguſt und September
1934 ausgeführt, wobei er verſucht hatte, die Geld=
ſchränke
mit Dynamitpatronen zu ſprengen. Die
Sprengſtoffe hatte er ſich durch Einbruchsdiebſtähle
in Steinbrüchen verſcafft. Menzel, der ſchon eine
Reihe von Zuchthaus= und Gefängnisſtrafen hinter
ſich hat und u. a. bei einem Einbruch eine Perſon,
die ſich ihm entgegenſtellte, durch mehrere Meſſer=
ſtiche
verletzte, wird von den tſchechoſlowakiſchen
Behörden wegen 25 Einbruchsdiebählen geſucht.

Vorunterſuchung gegen Höll wegen Mordverdachts
eröffnet.
Breslau. Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft
hat der Unterſuchungsrichter beim Landgericht in
Breslau gegen Herbert Höll wegen Verdachtes des
Mordes und zugleich Sittlichkeitsverbrechens an
den Geſchwiſtern Otto und Erika Fehſe die gericht=
liche
Vorunterſuchung eröffnet. Zugleich iſt gegen
den bisher in Polizeihaft befindlichen Höll Haft=
befehl
vom Unterſuchungsrichter erlaſſen worden.
Der Mord an den Kindern wurde am 6. Juni 1926,
einem Sonntag, begangen und hat in der Bres=
lauer
Bevölkerung großen Schrecken ausgelöſt. Bei
Höll wurden in ſeiner Dachkammer umfangreiche
ſtenographiſche Aufzeichnungen gefunden, in denen
mehrmals der Borname Erika vorkam.

2as

geſchenk für Englands König?

Der indiſche Radſchah Ram Singh, der bei dem
indiſchen Yogi Padma Sathyavan in den Einöden
des Himalaja die myſtiſchen und geheimnisvollen
Geſetze der Natur erforſcht hat, kam jetzt nach
England und will dem britiſchen König das Ge=
heimnis
des Goldmachens als Geſchenk zum Regie=
rungsjubiläum
verraten. Seit Jahrhunderten be=
mühen
ſich bekanntlich Alchimiſten und Wiſſen=
ſchaftler
um dieſes Geheimnis, das Radſchah Singh
nunmehr gelöſt haben will. Mit Neugier, aber
auch mit Skepſis ſieht man dem eigenartigen
Experiment des Inders entgegen.

Belgrad. Der geſtrige Tag brachte die tief
ſten Temperaturen des bisherigen Winters, indem
man an den Ufern der Donau und der Save 2
Grad unter Null maß. In der Provinz beginnt
ſich eine bedrohliche Wolfsplage bemerkbar zu
machen. Die Bewohner mancher Dörfer getrauen
ſich nicht mehr vor die Häuſer aus Furcht vor den
die Dörfer umlauernden hungrigen Beſtien.

Umfangreiche Trockenlegung
im Kreiſe Huſum.
Geſamtkoſten 1½ Millionen RM.
Huſum. Der Landrat des KreiſesFuſu
hat zuſammen mit dem Nachbarkreis Süd irdern
umfangreiche Meliorationsarbeiten an d ſchle
wigeholſteiniſchen Weſtküſte in die Wege leitet.
Nach einer Erklärung des Landrates vo Huſum
werden die Geſamtkoſten auf etwa 1½ Alionen
RM. veranſchlagt. Es handelt ſich alſo m ein
großangelegtes Trockenlegungsprogramm In der
Nähe von Huſum wird ein großes Schöp irke
richtet, das das Waſſer der Marſch in 4 /Nord=
ſee
pumpen ſoll, wodurch große Fläche ffrucht=
baren
Landes für eine intenſive Bewir aftung
gewonnen werden. Auch die Kanaldeich müſſe
erhöht und die Gräben des fraglichen ebietes
verbeſſert werden, womit bereits im Tfe von
Notſtandsarbeiten begonnen worden iſt, ſei der
Ausführung des Projekts werden, für ängere
Zeit rund 500 Volksgenoſſen Arbeit und ſot fin=
den
. Auch auf den Inſeln Föhr un4 Nord=
ſtrand
werden demnächſt durch das idesar=
beitsamt
Nordmarſch größere Entwäſſ ngsar=
beiten
in Angriff genommen werden, füdie ein
Zuſchußbeitrag von mehr als 110 000 RS) vor=
ſehen
iſt.

Heimkehr nach 16 Jahreiz

* Ein engliſcher Soldat, der ſeit 16 J1
vermißt galt, iſt jetzt in ſein Heimatdorf
bridge zurückgekehrt. Der Name des Wmiß
William Edwards, ſtand in der Dorfkirck auf
Ehrentafel der Kriegsopfer. Er war zule/ Solde
in einem engliſchen Regiment in Indiemnd wa,
dann im Jahre 1918 auf dem Marſch na/ Arme=
nien
vermißt. Seine Frau bekam alsbaldſe Mel
dung und zwei Kriegsmedaillen zugeſch Ed
wards, von Haus aus landwirtſchaftlicht Arbei
ter, fühlt ſich heute noch ſchwerkrank. Sei Erinne
rungsvermögen iſt ſo gut wie ausgelöſch er weiſ
nur noch, daß er in Indien in einem Hoital ge=
legen
hat. Später hat er dann jahrelang, beit ge
ſucht, und er muß auch einen Arbeitsplatzefunder
haben, denn er hat für ſeine Reiſe vomBombal
nach Cambridge 40 Pfund bezahlt. Edwols hatt
nur den einen Wunſch, noch einmal nachlſauſe z,
kommen. Seine Mutter war inzwiſchen ſtorben
und er fand nur noch eine Schweſter zu Iſe. Die
brachte ihn dann auch zu ſeiner Frau, die 4 Jahr.
älter als er ſelbſt, in einem Nachbardorf/bt. Ed
wards ſteht heute im 56. Lebensjahr.

Eine neue Expedikion zur Hiauug
des ſagenhaften Goldſchals
auf den Cocos=Inſeln.
London. Am Montag abend hat rN
ſtoft aus der 45 Tonnen=Schoner Vera ſty
einer Gruppe von Schatzſuchern an Ard
Fahrt nach den Cocosinſeln angetreten, ſe etn
500 Kilometer von Coſtarica entfernt i// Stille
Ozean liegen. Das Ziel der Schatzſucher, der b
rühmte Goldſchatz im Werte von angellch ein
halben Milliarde Reichsmark, der vor ſehrer
hundert Jahren dort von Seeräubern rgrabe
worden ſein ſoll. Eine ähnliche Expediim hat
im vorigen Jahre ein unrühmliches Eni) genot
men. Sie war von einer Polizeiabteilun aus C
ſtarica verhaftet und abgeſchoben wordendie ne
Expedition hat ſolche Schwierigkeiten rch A2
ſchluß eines Vertrages mit der Regie nig
San Joſé ausgeſchloſſen. Nach dieſem Vrrag
die Regierung ein Drittel aller gefundem/ Sch
erhalten. 10 Poliziſten werden zum (üutze
Schatzgräber mitgehen und wohl auch, 1 ſie
Auge zu behalten. Unter den Mitglieder der
pedition befinden ſich ein Geologe, zweiſſergba
ingenieure und ein Sachverſtändiger E B.
rungen.

Zeppelin=Schwebebahn zwiſchen Rew. 9
antd Pyntadeipmia.

In Amerika beginnt man mit einem großzügigen und neuartigen Projekt, einer Zeppelit
bahn zwiſchen Nery Vork und Philadelphia. Dies iſt das Modell der Bahn, die eine Geſch
von 250 Stundenk lonieter erreichen und 100 Paſſagiere befördern ſoll. Der Schwebebahr
wird durch je einen dorn und hinten montierten Propeller betrieben und hängt oben
Schiene.

[ ][  ][ ]

Donnerstag, 14. Februar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 45 Seite 9

New York, 13. Februar.
Wie aus San Franzisko gemeldet wird,
wen ſt das amerikaniſche Rieſenluftſchiff Macon auf
T üner Fahrt nahe der kaliforniſchen Küſte verun=
lückt
, Das Luftſchiff ſandte SOS=Rufe aus und
ſuiſchae ſing dann auf der Höhe von Point Sur auf die
ßee nieder. Nach einer bisher unbeſtätigten Mel=
zung
iſt die Beſatzung von Kriegsſchiffen gerettet
borden.
Nach den bisher aus San Franzisko vorliegen=
en
Meldungen iſt das Luftſchiff Macon nach
inem ſchweren Unfall, deſſen Urſachen und Aus=
virkungen
noch nicht genau bekannt ſind, zum Nie=
ergehen
auf das Waſſer gezwungen worden. Einer

Luftſchiffkataſtrophe in Amerika.
gie Macon in ſchwerem Sturmkampf über der kaliforniſchen Küſte. Exploſion an Bord des Schiſſes? Geborſten und
im Meer verſunken. Die Beſakung bis auf zwei Mann von amerikaniſchen Kriegsſchiffen gerekkel.
Meldung beſagt, die Mannſchaft ſei gerettet vania, das mit anderen Schiffen ſuchte, erblickte
der Abfturz der MüCgn . worden, während es in einer anderen heißt, daß plötzlich eine Rakete, Schließlich drangen die
die Ueberlebenden von Kriegsſchiffen an Bord, Scheinwerſer des Schiffes durch den dicken Regen

ner vom Luftſchiff ausgeſandten Funkſprüche be=
agt
, daß die Mannſchaft beim Berühren des
Vaſſers von Bord gehen werde. In anderen Funk=
prüchen
iſt von einem ſchweren Verluſt, anſchei=
Fend an Menſchenleben, die Rede. Funkbeamte in
5an Franisko vermuten, daß ſich an Bord des
zuſtſchiffes eine Exploſion ereignet hat. Sie teilen
nit, daß die erſte Botſchaft des Luftſchiffes folgen=
ermaßen
lautete:
Wir haben einen ſchweren Verluſt gehabt und
das Luftſchiff fällt. Wir werden es beim Be=
rühren
der Waſſeroberfläche verlaſſen.
Eine bei der Funkſtation San Diego eingegan=
ene
drahtloſe Mitteilung beſagt:
Wir werden das Luftſchiff verlaſſen, ſobald
wir ungefähr 30 Kilometer von Point Sur ent=
ſernt
, wahrſcheinlich 16 Kilometer von der Küſte
ab auf die See niedergegangen ſind.
Eine weitere Funkmeldung habe nur das Wort
Warten enthalten. Beobachter in Santa Bar=
ara
und Santa Monica berichten, daß das Luft=
hif
vom Sturm ungefähr 12 Kilometer nach =
en
abgetrieben worden ſei. Der Leuchtturmwäch=
er
von Point Sur meldete, daß es ihm nicht mög=
ſch
geweſen ſei, das Luftſchiff zu beobachten, da es
ſch über einer Nebelbank befunden habe,
Wie ferner aus Waſhington gemeldet wird, hat
ſs Marine=Departement beſtätigt, daß ſich das
Aüſchiff in Schwierigkeiten befindet. Eine vom
Narinebefehlshaber von San Franzisko einge=
ungene
Meldung lautet: Die Macon hat
inen ſchlimmen Verluſt auf der Höhe von Zoint
gehabt und meldet, daß beabſichtigt wird, das
ſchiff zu verlaſſen und aufzugeben. Ein Kreu=
ſeiſtet
Beiſtand.
Das Luftſchiff Macon iſt das größte
Luftſchiff der Welt,
iſn Schweſterfahrzeug der Acron, die im Jahre
9 verunglückte. Die Macon war zum erſten=
ſalam
21. April 1933 aufgeſtiegen, einige Monate
N der Kataſtrophe der Acron. Das Luftſchiff
235 Meter lang. Sein Aktionsradius beträgt
wa 3500 Kilometer. Zur Füllung wird unbrenn=
res
Heliumgas verwendet.
Rettungsverſuche amerikaniſcher Kriegsſchiffe.
Den letzten Nachrichten zufolge haben amerika=
ſche
Schlachtſchiffe, Kreuzer und Zerſtörer die
telle erreicht, an der das Rieſenluftſchiff Ma=
Wnauf See niedergegangen iſt, und haben ſofort
ſt der Rettung der Mannſchaft begonnen. Eine

genommen worden ſeien. Nach amtlicher Mittei=
lung
beſtand die Beſatzung aus 90 Offizieren und
Mannſchaften. Ueber die Urſache des Unglücks iſt
noch immer nicht das geringſte bekannt.

und die Finſternis und zeigten die undeutlichen
Umriſſe der amerikaniſchen Himmelskönigin. In
den ſieben Rettungsbooten des Luftſchiffes brann=
ten
mehrere Kalziumflammen. An dem Rettungs=

Das Schweſterfahrzeug des Luftſchiffes Macon, das im Jahre 1933 verunglückte Luftſchiff Acron.

Reuter=Meldungen geben folgende

Einzelheiten:

Der Oberbefehlshaber der amerikaniſchen Flotte,
Admiral Joſeph Reeves, hat dem Marine= Departe=
ment
gemeldet: Die Ueberlebenden des Macon
in ſieben Rettungsbooten ſind 13 Meilen ſüdöſt=
lich
von Point Sur geſichtet worden. Ich berge ſie
und ſetze die Suche nach anderen Ueberlebenden
fort. Ich werde Ihnen alle weiteren Ereigniſſe
mitteilen. Eine weitere Meldung beſagt: Der Zer=
ſtörer
Concord hat den Kommandanten des
Luftſchiffes, Commander Wiley, einen weiteren
Offizier und neun Mann gerettet.
In weiteren Berichten aus San Franzisko heißt
es: Eine Anzahl Schlachtſchiffe und Kreuzer hat=
ten
in der Nähe von Point Sur zwei Stunden
lang vergebliche Nachforſchungen angeſtellt, bevor
die Mannſchaft geſichtet wurde. Die See iſt glatt;
doch iſt die Dünung ſtark, und es fällt dichter Re=
gen
bei ſchlechten Sichtverhältniſſen, Das Luftſchiff
war zur Zeit des Unfalles von Manövern mit der
Flotte zurückgekehrt. Das Schlachtſchiff Pennnſyl=

werk hatten ſich auch der Kreuzer Richmond und
das Kriegsſchiff Memphis beteiligt.
Die Beſatzung der Macon bis auf zwei Mann
gerettet.
San Franzisko. Die Beſatzung des ameri=
kaniſchen
Luftſchiffes Macon, die aus insgeſamt
90 Mitgliedern beſteht, iſt nach den letzten Mel=
dungen
bis auf zwei Mann gerettet worden. Die
raſche Bergung der Mannſchaft wurde durch den
Umſtand erleichtert, daß ſich eine größere Anzahl
amerikaniſcher Kriegsſchiffe in der Nähe befand.
Die Pennſylpania war nur vier Seemeilen von
der Unglücksſtelle entfernt, wo die Macon ihr
Raketenſignal in die Luft ſandte,
Ueber die Urſache der Kataſtrophe
herrſcht noch keine Klarheit.
Es ſcheint jedoch, als ob die Macon unter
ähnlichen Umſtänden zugrunde gegangen iſt, wie
ſeinerzeit das Luftſchiff Acron im Jahre 1933.
Mehrere Beobachter an der Küſte des Stillen
Ozeans in der Nähe von Point Sur ſahen, wie die
Macon mit einem heftigen Sturm kämpfte, der

am Dienstag auch in Los Angeles großen Schaden
angerichtet hat. Es wurde beobachtet, wie die
Macon raſch auf die See niederging. Das Luft=
ſchiff
hob ſich jedoch wieder und verſchwand in den
Wolken. Als Urſache des ſpäteren Niederganges
nimmt man eine Exploſion an Bord
des Luftſchiffes an.
Der Geſchwaderchef der Flotte teilte in einem
Funkſpruch mit, daß die Macon in einer Tiefe
von etwa 100 Metern liege. Ein Verſuch, die
Ueberreſte des Luftſchiffes zu heben, ſei vorläufig
ausſichtslos. Der Schaden, der durch den Verluſt
des Luftſchiffes entſtanden iſt, wird mit 4½ Mil=
lionen
Dollar beziffert. Wie ſich jetzt herausgeſtellt
hat, befand ſich der eine Vermißte noch an Bord
des Schiffes, als es auseinanderbrechend ins Meer
ſtürzte. Der andere Vermißte, der Funker, war
aus einer Höhe von etwa 40 Metern aus dem
ſtürzenden Luftſchiff geſprungen. Ueber das Schick=
ſal
beider iſt noch nichts bekannt geworden. Be=
merkenswert
iſt, daß der Kommandant der Ma=
con
, Wiley, der einzige überlebende Offizier
des Luftſchiffes Acron iſt, das im April 1933 im
Sturm zerſchellte.
Tiefer Eindruck des Macon=Unglücks
in Amerika.
Waſhington. Das Unglück des Marineluft=
ſchiffes
Macon iſt in Waſhington erſt in den
ſpäten Abendſtunden bekannt geworden. Auch am
frühen Morgen des Mittwoch fehlten noch ge=
nauere
Einzelheiten. Die Kataſtrophe hat in ganz
Amerika tiefen Eindruck gemacht. Das Marineamt
in Waſhington blieb die ganze Nacht über hell er=
leuchtet
. Auch Präſident Rooſevelt blieb die Nacht
über auf, um ſofort genauere Meldungen über den
Hergang der Kataſtrophe in Empfang zu nehmen.
Nach der letzten amtlichen Feſtſtellung betrug
die geſamte Beſatzung des Luftſchiffes 83 Mann.
81 wurden von den Kreuzern Richmond, Con=
cord
und Cincinnati an Bord genommen. Ueber
das Schickſal der beiden Vermißten bei dem
einen handelt es ſich offenbar um den Funker
iſt noch nichts bebannt. Von den Geretteten iſt nie=
mand
ernſtlicher verletzt worden.
Ueber die Urſache des Abſturzes iſt man ſich
noch völlig im Unklaren. Nach einem Funkſpruch
des Kapitäns der Macon, Wiley, erfolgte der
Abſturz, nachdem das Hinterſchiff auseinanderge=
brochen
war. Die Mannſchaft habe jedoch Zeit ge=
habt
, Rektungsgürtel anzulegen und die Gummi=
boote
zu beſteigen. Nach einem anderen Bericht iſt
die Macon aus etwa 600 Meter Höhe 13 Meilen
ſüdöſtlich von Point Sur aufs Meer geſtürzt und
anſcheinend auf eine Felsklippe aufgeſchlagen.
Der Bericht des Kommandanken.
Der Bericht des Kommandanten des Luftſchiffes
von Bord des Kreuzers an das Marinedepartement
lautet:
Auf der Höhe von Point Sur, Kurs Nord,
Standardgeſchwindigkeit 63 Knoten, Höhe 1250
Fuß, Luft böig, erlitten wir eine Panne am Heck.
Ich glaube, daß die Höhenſteuerkontrolle fortge=
riſſen
war. Das Schiff neigte ſich mit dem Bug nach
oben und ſtieg raſch. Ich befahl, allen Ballaſt und
Brennſtof fallen zu laſſen und die Tanks fielen
achtern von Mitte des Schiffes. Ich erhielt die
Mitteilung, daß die Gaszelle 1 unter der Schwanz=
floſſe
verloren ſei, daß das Heck auseinanderfalle
und ſchließlich, daß auch die Gaszelle 2 verloren ſei.
Ich verſuchte das Schiff in der Nähe der Kreuzer
auf der Höhe von Point Sur zu waſſern, aber ich
konnte die Oberfläche erſt kurz vor der Waſſerung
ſehen. Das Schiff landete mit dem Heck zuerſt, ohne
Geſchwindigkeit zu beſitzen. Alle Mannſchaften be=
gaben
ſich in die Gummiboote, und wir ſahen das
Schiff ſchließlich ſinken. Die Stimmung war aus=
gezeichnet
. Alle Mannſchaften hatten beim Alarm
Zeit, Rettungsjacken anzulegen."

7

ROMAN VoN L. UNST.SRBERG!
Nachdruck verboten.
Aber mit dem größten Vergnügen! beeilte ſich Alf zu
teuern. Ich bin geradezu glücklich, daß Sie mitkommen,
Odige Frau, fügte er hinzu, übrigens vollkommen wahrheits=
mäß
, weil er ſofort empfand, daß, wenn dem Geheimrat etwas
ne Zuſtimmung erpreſſen konnte, es vor allem dieſe be=
Aungsloſe Gefolgſchaft Jennys war.
Die Bedenken des Geheimrates wurden denn auch ziemlich
hutſam geäußert. Ich weiß nicht, Urſula, meinte er ſachte,
A dies nicht eine zu ſchwierige Expedition für dich wird . . .?"
Af widerſprach lebhaft und verſicherte, daß die Hochalm
ideales Lerngelände beſäße. Er erzählte und warb wahr=
ag
mit Engelszungen. Urſula ſah ihn fortwährend mit glän=
* Den Augen an, während Jeuny ſie beide beluſtigt beobachtete,
ſe mit einem plötzlich auftauchenden Unbehagen an Thorſen
2 Giano erinnert wurde. Was drohte dieſen beiden jungen
euſchen von dort?
Hedächtig formulierte Herr v. Herm ſeine Fragen, obwohl
ſchon im Moment, wo Jeunys Zuſage erfolgte, feſt ent=
Lolen

geweſen war, auch mit von der Partie zu ſein. Als

Dou Perathoners Schimmelgeſpann hörte, das ſie bis zur
Eleckbahn bringen ſollte, fand er es angebracht, ſeine letzten
Deuſen ſchwinden zu laſſen,

Nes iſt nur gut, Papa, meinte Urſula, daß wir geſtern
2 füir dich noch Skier gekauft haben, ſonſt müßteſt du wirklich
Fute hier bleiben.
Jun waren ſie alſo einig, ſetzten ſich, wie zu neuer Ge=
Znſchaft berbunden, enger um den Tiſch zuſammen, ſpürten
Jeſes Prickeln in der Haut wie vor kommenden Abenteuern,
2 horten aufmerkſam Alfs Verhaltungsmaßregeln an. Alf,
19 in Augenblick der Zuſtimmung zum Führer der Expedi=
Ethähle fühlte und auch dazu berufen war, gab ſouverän
W Mſtruktionen,
Flnt zwei Uhr fuhr Perathoner am Alpenhof vor und
ue breimal mit der Peitſche. Er empfing jeden einzelnen
em ſeiner berühmten, gewaltigen Händedrücke. A Ski=
Fren?
fragte er Jenny, die ſofort mit dem Rieſen zu kotet=
L begann und für den Geheimrat nichts mehr übrig zu
beiu ſchien.
Ser und Stöcke, die prallen Ruckſäcke und der übrige
Linß wurden mühelos von Perathoner und Eckmann verſtaut.
höne, ſchnittige Schlitten wurde beſtiegen, man packte
Lecken und Felle, Perathoner beſtieg den Kutſchbock,
AI die beiden Schimmel ein, und klingelnd, zog das Ge=
Durch die Ortſchaft dahin.

Der Kreuzecktalſtation verließen ſie den Schlitten und

nahmen die Bahn. Auf Kreuzeck ſtärkten ſie ſich mit einem heißen
Grog, dann bepackte ſich jeder mit ſeiner Laſt.
So, ſagte Eckmann, jetzt beginnt der Ernſt des Lebens.
Au ſtöhnte Jenny mit geſpielter Wehleidigkeit, mein
Ruckſack iſt mir viel zu ſchwer. Ich breche zuſammen.
Ein Sportler muß ſeinen Ruckſack ſchon tragen können
ſagte Eckmann, ſonſt ſoll er daheim bleiben und hinter dem
Ofen hocken. Sie werden ſehen, Herr Geheimrat, daß das ein
herrliches Träining für den Körper iſt. In längerer Rede er=
läuterte
er alle Vorteile des Ruckſacktragens, welche Muskeln
dabei beſonders ausgebildet würden, und ſo weiter, während
der Geheimrat keuchend hinter ihm herwankte,
Schließlich formierte ſich der Zug ſo, daß Perathoner vor=
ausging
, dann Jenny, Urſula und der Geheimrat folgten. Den
Schluß bildete Eckmann, der aufzupaſſen hatte, daß niemand
zurückblieb.
An einer einſamen, verlaſſenen Alm die tief im Schnee
verſteckt in einem engen Keſſel lag, ſchnallten ſie die Skier an
zogen die Felle auf.
Nach leiſer Beratung erklärten Eckmann und der Bergmenſch,
daß ſie nun die Ruckſäcke der Damen tragen würden, da dieſen
das ungewohnte Gehen auf den Brettern ohnehin genug Schwie=
rigkeiten
bereiten würde.
Langſam zog Perathoner ſeine Spur in den Pulverſchnee.
Mit geſenktem Kopf ſtieg er behäbig, gleichmäßigen Schrittes
Fuß vor Fuß ſetzend, weiter In unermeßlicher Pracht lager=
ten
die weißen, gewaltigen Burgen ringsum. Ungeheure Stille
wurde nur manchmal vom Pfeiſen des Jochwinds unterbrochen,
dieſes eiſigen, durchdringenden Windes, der die Kleider wie mit
Eispfeilen durchſtach und die Haut erſtarren machte, der einem
Tränen in die Augen pumpte und die Gänſehaut über Rücken
und Arme jagte.
Auf einmal blieb Perathoner ſtehen, ſtieß einen durch=
dringenden
, grellen Jauchzer aus und zeigte mit ausgeſtreckter
Hand nach links oben, wo, nicht mehr ſehr weit entfernt, die
dunkle Silhouette einer Hüte ſich gegen das Weiß des Ferners
abhob
Alle ſchrien durcheinander. Alle waren müde, bis auf Eck=
mann
und Perathoner, und alle waren deshalb entzückt, die
Hütte zu ſehen. Schneller und länger wurden die Schritte,
und eine halbe Stunde ſpäter ſtanden ſie vor der Hütte.
Andächtig ſtarrte Urſula das ſchwarzbraune Gebälk an.
Der Schuce lag hier drei Meter hoch.
Urſula, die mir zuſmmengebiſſenen Zähnen jede Anwand=
lung
von Schwäche unrerdrückt hatte, brach im Vorraum zu=
ſammen
. Halb ohnmächtig wurde ſie von Alf aufgefangen, der
vorerſt vor Entſetzen vollkommen den Kopf verlor und nicht
wußte, was er tun ſollte. Die Wirtin, eine robuſte Bäuerin,
nahm ihm die kraftlos Liegende aus dem Arm und bettete ſie
auf die Bank, gab ihr einen Schluck Kognak, während Jenny
ihr die Schläfen mit Kölniſch Waſſer einrieb und der Geheim=
rat
händeringend dabei ſtand und Alf mit Vorwürfen über=
ſchüttete
.
Wie kann man nur ſagen, daß dies kein ſchwieriger Auf=
ſtieg
iſt. Sie begehen ja ein Verbrechen mit Ihrem Leichtſinn.
Eine leichte Partie, die jeder bewältigen kann! Ja, ſind Sie
denn irrſinnig? Meine Tochter war ein Jahr lang leidend, nun

liegt ſie wieder da. Wer weiß ob das nicht wieder einen Rück=
ſall
zur Folge hat! Daran ſind nur Sie ſchuld! Er ſprach
alles ſo ſchnell, daß es kaum verſtändlich wurde, und blickte da=
bei
ununterbrochen in Urſulas wachsbleiches Geſicht. Dös is
bald vorüber, meinte die Wirtin. Is halt a ſchwachs Fraule,
dös. Aber wenn ſie jetzat a warme Suppn ißt, nacher is ſ
bald wieder auf der Stangn. Muaß ſ halt derweil a bißl
niederlegn, nacher werns ſehgn, wia ſ morgn ſchon mit die
Ski geaht.
Tatſächlich fühlte ſich Urſula, nadem ſie eine heiße Suppe
gegeſſen haute, ſofort wohler. Sie ging am Arm der Wirtin
hinauf in ihr Kämmerlein, das allerdings winzig war, aber
ſehr nett eingerichtet, nach Zirbelholz duftend und nach alten
Aepfeln. Sie war entzückt. Sie ging gleich zum Fenſter und
blickte hinaus. Das Fenſter ging gegen Weſten und ließ den
Blick auf die gewaltigen Felswände der Höllentalſpitzen frei.
Jetzt aber waren dort ſchon keine Farben mehr, nur mehr alles
grau in grau, und das Licht hing nur noch an den Spitzen
der Berge, rötlich und lockend. Ein warmes Feuer praſſelte im
Kachelofen. Der kleine Raum wurde im Nu warm. Urſulg
legte ſich auf das Bett und begann zu träumen.
Die einzelnen Kämmerchen wurden indeſſen bezogen und,
ſo gut es ging, eingerichtet. Die Wäſche wurde den Ruckſäcken
entnommen, man wuſch ſich, zog ſich um und wurde wieder friſch
und unternehmungsluſtig. Alle bis auf Urſula trafen ſich
dann wieder in der Stube, wo ſie von der Wirtin die be=
ruhigende
Kunde vernahmen, daß es der Patientin ſehr u. il
gehe und daß abſolut keine Befürchtungen gehegt zu werden
brauchten. Die Wirtin ging hierauf wieder in die Küche und
kochte Knödel, echte bayeriſche Leberknödel.
Alf holte die Gitarre von der Wand, ſtimmte ſie und ſang
Volkslieder.
Wein wurde getrunken, ein herrlicher Muskateller, voll ver=
haltener
Glut. Der Geheimrat wurde mit einem Male luſtig.
Seine Augen rollten wie Glaskugeln im geröteten Geſicht. Seine
Stimme wurde forſch und unternehmend. Er fühlte ſich als Be=
zwinger
der Berge, als kommende Sportgröße, und glaubte des=
halb
, auch in ſeinem Eroberungsfeldzug gegen Jenny ein raſche=
res
Tempo einſchlagen zu müſſen.
Da Jenny ihn ermnunterte, erreichte ſeine Leidenſchaft nach
kurzer Zeit einen bedenklichen Grad.
Als ſich dann der Bergmenſch Perathoner zu ihnen ſetzte
und mit Jenny zu ſchwatzen begann, packte ihn die Eiferſucht
plötzlich mit raſender Gewalt. Zuerſt verſuchte er Perathoner
wegzuekeln, aber er gab es auf, als er bemerkte, daß Jenny
ſeine Grobheiten durch erhöhte Liebenswürdigkeit dem Wirt
gegenüber wettzumachen ſuchte. Eine melancholiſche Schwermut
ergriff von ihm Beſitz. Es ſtand wahrhaftig ſchlimm um Herrn
v. Herm. Die anfängliche Verliebtheit, die Jennys Munterkeit,
ihre Schönheit und ihr Scharm in ihm hervorgerufen hatten,
verwandelte ſich ſchnell in eine Leidenſchaft, die den Sechziger
bis in die tiefſte Tiefe erſchütterte. Er hatte die feſte Abſicht,
Jenny zu heiraten, aber noch nie den Mut gehabt, ihr gegenüber
auch nur mit einer leiſen Andeutung dieſe Möglichkeit zu er=
wähnen
, obwohl er aus ſeiner Liebe kein Hehl gemacht hatte
und überzeugt war, daß ſie ſeine Annäherung nicht ungern ſah,
vielleicht ſogar wünſchte.
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 45

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 14. Februg 935

A
Tadsbat ToAat!

Fußball in Starkenburg.
Die Tabelle ſieht heute folgendermaßen aus:
SV. 1919 Münſter
Die Bezirksklaſſe Südheſſen
FV. 1920 Eppertshauſen 11

meldet am kommenden Sonntag folgende Treffen:
Pfiffligheim Polizei Darmſtadt,
Arheilgen Bürſtadt,
AO. Worms Dieburg.
Alle anderen Mannſchaften ſind ſpielfrei.
Einen harten Strauß wird die Darmſtädter Polizei
in Pfiffligheim auf dem kleinen Platz der Gelb=Schwarzen
zu beſtehen haben. Die Platzmannſchaft hat in den letzten Spie=
len
mit wechſelndem Erfolg auswärts gekämpft, aber zu Hauſe
hat ſie doch ſtets einen achtbaren Gegner abgegeben. Die Grünen
haben in den beiden letzten Auswärtsſpielen je einen Punkt ab=
gegeben
, und es iſt eine alte Sache, daß es der Favorit auswärts
beſonders ſchwer hat, da jeder Verein ihm gerne ein Bein ſtellen
möchte. Die Darmſtädter werden eine beſſere Leiſtung im Sturm
aufbringen müſſen, wenn nicht wieder ein Punkt oder gar noch
mehr am Rhein hängen bleiben ſoll. Wenn ſich die Mannſchaft
beſinnt, ſollte ein Sieg nicht ausbleiben. Andernfalls würde man
am Abend in Egelsbach wohl ein kleines Freudenfeſt feiern.
In Worms gaſtiert die Haſſia Dieburg, und bei den
konſtanten Leiſtungen der Wormſer glauben wir nicht, daß es
auch einer ſehr gut aufgelegten Haſſia Dieburg gelingt, als Sie=
ger
den Platz zu verlaſſen.
Arheilgen verzeichnet den Beſuch der Bürſtädter
Raſenſpieler, und wir glauben, daß die Platzelf, die ja
allen Anlaß hat, vom Ende wegzukommen, einen Sieg landet.
Wenn die Elf mit den Leiſtungen wie in Walldorf aufwartet,
ſollte Bürſtadt ohne Lorbeeren ins Ried zurückkehren. Arheilgen
kann dies ſchaffen.
Die Kreisklaſſe
Gruppe 1 Ried.
Nachdem die Begegnung Gernsheim Heppenheim
abgeſetzt wurde, finden auch diesmal wieder nur drei Spiele ſtatt,
die folgende intereſſante Paarungen vorſehen:
Biebesheim Bensheim,
Biblis Hofheim.
Klein=Hauſen Groß=Rohrheim.
Es war ſchon von jeher ein ſpannender Kampf, wenn dieſe
alten Rivalen in Biebesheim zuſammentrafen. Diesmal haben
zwar beide Vereine in bezug auf die Meiſterſchaft kein ernſtes
Wörtchen mitzureden, aber dennoch fühlen ſich ſchon aus Preſtige=
gründen
beide Mannſchaften zu guten Leiſtungen verpflichtet.
Man erwartet ſomit auch diesmal wieder einen ſchönen, fairen
Kampf der alten Kontrahenten. Mit einem Großkampf, wie ihn
ſich die Bibliſer gegen Hofheim erträumten, wird es wohl nichts
werden, denn Hofheim braucht nur noch einen Punkt, um end=
gültig
Meiſter zu ſein. Die Verhältniſſe ſprechen dafür, daß der
zukünftige Ried=Meiſter in der Gurkenmetropole keine großen
Siegesausſichten hat, dafür aber in ſeinen noch ausſtehenden
beiden weiteren Spielen beſtimmt den notwendigen Punkt holen
wird. Damit dürfte dem nachbarlichen Lokalkampf in Biblis der
Trumpf jedoch nicht weggenommen ſein. Der Neuling Klein=
Hauſen ziert immer noch das Tabellenende, und wenn ſchon die
Mannſchaft auch in den letzten Spielen an Tatkraft gewonnen
hat, wird ſie wohl kaum im Stande ſein, die gute Rohrheimer
Mannſchaft zu beſiegen. Evtl. langt es zu einem Unentſchieden?
Gruppe 2 Darmſtadt.
Nachdem nun amtlich Tatſache iſt, daß das Spiel Wolfskehlen
gegen Mörfelden wegen SA.=Dienſt ausfallen mußte können wir
die Tabelle bringen, die nun nach dem 10. Februar, folgendes
Ausſehen hat:
SV. Mörfelden
. 1:
TSG. 46 Darmſtadt ... 13
SV. Groß=Gerau . 15
29:32
Viktoria Griesheim
32:28
. 13
33:24
Union Wixhauſen . 12
Chattia Wolfskehlen .. 11
21:27 10
Jahn 75 Darmſtadt . . . 12.
23:41 10
20:37
SV. Weiterſtadt . . . 12
Germania Eberſtadt . .. 11 2
19:26
6
Der kommende Sonntag bringt nun folgende Begegnungen:
Jahn 75 Darmſtadt TSG. 46 Darmſtadt.
Am Ziegelbuſch treffen die beiden Lokalgegner aufeinander.
Nach der Papierform müßten die 46er dort glatt gewinnen, aber
gerade die Lokalkämpfe haben es in ſich, und ſehr oft wird es
anders, als man annimmt. Der Tabellenzweite erſcheint jedoch
ſtark genug, einer Ueberraſchung aus dem Wege zu gehen. Das
Spiel wurde übrigens wegen der Ballonmeiſterſchaft auf vor=
mittags
11 Uhr feſtgeſetzt.
SV. Mörfelden Union Wixhauſen.
Der Tabellenführer hat nun nach dem Spielausfall am letzten
Sonntag in Wolfskehlen zu Hauſe Gelegenheit, ſich bei dem Spiel
gegen Wixhauſen den Gruppenmeiſter endgültig zu ſichern. Ob=
wohl
die Unioniſten keine zu unterſchätzenden Gegner abgeben,
glauben wird dennoch an einen, wenn auch nur knappen Sieg der
Platzmannſchaft.
Viktoria Griesheim Germania Eberſtadt.
Der Tabellenletzte hat in Griesheim anzutreten und wird
dort wohl kaum Gelegenheit haben, ſeine Poſition zu verbeſſern,
zumal Viktoria ihren guten Platz durch einen Sieg befeſtigen
kann. Im übrigen kommt es darauf an, wie die Germanen ihre
Aufſtellung zu dieſem Spiel zuſammenbringen.
Chattia Wolfskehlen SV. Groß=Gerau.
Dieſes Spiel wurde von der Behörde abgeſetzt und wird an
einem der nächſten Sonntage nachgeholt werden.
SV. Weiterſtadt iſt ſpielfrei.
Gruppe 3 Odenwald.
Hier ſteht die Tabelle nach dem letzten Sonntag folgender=
maßen
:
44:17
Groß=Zimmern.
37:19
Michelſtadt.
28:21
Babenhauſen
32:21
Roßdorf
z

16:34
Höchſt
.: 11
22:24
Ober=Ramſtadt . . 11
11:55
Schaafheim
11
Meiſter iſt alſo Groß=Zimmern, doch wird vor der amtlichen
Beſtätigung noch eine Anzeige geklärt werden müſſen. Am kom=
menden
Sonntag iſt die Begegnung
Babenhauſen Roßdorf
angeſetzt. Die Bedeutung ergibt ſich aus der Tabelle von ſelbſt,
da die Babenhäuſer Germanen auf den zweiten Platz oder gar die
Meiſterſchaft ſcharf ſind.
Gruppe 4 Dreieich.
Die Ergebniſſe vom Vorſonntag ſeien geſamt nachgetragen:
Offenthal Meſſel 5:1 (3:1) Münſter Ober=Roden 2:2 (1:2),
Vorwärts Nieder=Roden Eppertshauſen ausgefallen.
Für kommenden Sonntag ſind Eppertshauſen Ober=Roden
und Meſſel Offenthal angeſetzt. Eppertshauſen hat die Abſich=
ten
auf die Meiſterſchaft noch nicht aufgegeben, ſo daß man einen
ſpannenden Kampf erwarten kann. Meſſel hat Gelegenheit, gegen
den Zweitletzten ſein Punktkonto zu verbeſſern, vielleicht reicht es
h aus dem Strudel zu retten.
noch in den r
Spiel

54:22 27:21

Germania Ober=Roden . 12
SV. 1933 Dudenhofen . 12
Dreieich Dreieichenhain 13
Vorwärts Nieder=Roden 12
SV. 1929 Offenthal.
11
SV. Meſſel .... 11

65:16 39:16 31:16 31:29 28:31 11 18:24 15:44 10 11:62

Kreisklaſſe I

Gruppe 1 ſah am Sonntag ein 4:4 im Treffen Seeheim Als=
bach
. Am kommenden Sonntag ſind angeſetzt: Auerbach
Alsbach, Hähnlein Zwingenberg, Seeheim Fehlheim.
Gruppe 2 iſt ſpielfrei.
Gruppe 3: Am Vorſonntag war das Treffen Eſchollbrücken
Gräfenhauſen ausgefallen, die Darmſtädter Reichsbahn verlor
in Erzhauſen gegen SV. 1:3. Nunmehr treffen ſich: Gräfen=
hauſen
Reichsbahn, Hahn TSG. Erzhauſen, Merck
Beſſungen, Sprendlingen Eſchollbrücken.
Gruppe 4: Hier ſieht die Tabelle folgendermaßen aus nachdem
ſich Neuſtadt Erbach 2:5, Groß=Umſtadt Lützel= Wiebels=
bach
4:3, Beerfelden Lengfeld 4:2, Sandbach Ueberau 0:1
trennten (Spachbrücken Kleeſtadt fiel aus):

Erbach 63:14 Beerfelden 46:15 Lengfeld 1 54:20 Lützel=Wiebelsbach 15 42:31 Groß=Umſtadt 14 36:27 Neuſtadt 14 32:37 Ueberau 15 26:45 Sandbach 14 28:26 Spachbrücken:
14 13:52 Kleeſtadt
.. 13 11 16:79

Nunmehr treffen ſich Sandbach Erbach, Spachbrücken
Lützel=Wiebelsbach, Neuſtadt Beerfelden. Ueberau Groß=
Umſtadt, Lengfeld Kleeſtadt, Ober=Klingen Erbach 2.,
Ueberau 2. Rimhorn.
Lokalkampf am Ziegelbuſch!
Vormittags 10.45 Uhr. Jahn 1875 gegen TSG. 1846.
Beide Vereine treffen ſich am kommenden Sonntag, vormit=
tags
10.45 Uhr, zum fälligen Rückſpiel. Der Vorkampf endete
unentſchieden 2:2. Obgleich nun die Leute von der Rheinallee
in der Rückrunde bedeutend an Spielſtärke gewonnen haben und
die Ziegelbuſchleute in der letzten Zeit eine ſpieleriſche Kriſe
durchmachten, die, nach dem Spiel in Groß=Gerau zu urteilen,
behoben ſein ſollte, iſt der Ausgang als offen zu bezeichnen. Die
46er werden ſich alle Mühe geben um durch einen Sieg ihre
guten Ausſichten auf den 2. Tabellenplatz, den ſie zurzeit inne=
haben
, zu feſtigen. Andererſeits müſſen auch die 75er äußerſt
bemüht ſein, um nicht in Gefahr zu kommen. So werden ſich
beide alten Rivalen einen intereſſanten Kampf mehr liefern, der
ſeine Spannungen und Reize haben wird und dem der gleich
faire Verlauf des Vorkampfes zu wünſchen iſt.
Es wird ſich ein Spaziergang nach dem Ziegelbuſch lohnen.
2. Mannſchaften vor den 1. um 9.15 Uhr.
Sämtliche Aktiven und Inaktiven der 75er werden in der
Spielerverſammlung am Freitag abend 8,30
Uhr erwartet.
*
Handball im Gau Hüdweft.
Polizei - SV. 98 am 24. März!
Der Schlager vom 17. Februar, der Handballgroßkampf
Polizei Darmſtadt SV. 98 Darmſtadt, iſt mit Rückſicht auf die
Ballonmeiſterſchaften abgeſetzt worden und findet nun als Krö=
nung
der ganzen Saiſon am 24. März ſtatt. Polizei hat bis dort=
hin
noch auszutragen: Kämpfe in Schwanheim, hier gegen Frie=
ſenheim
, in Herrnsheim und in Haßloch, SV. 98 noch drei Heim=
ſpiele
gegen Wiesbaden, Haßloch und Offenbach zu beſtehen, ſo
daß alſo die Spannung unvermindert anhält.
Am kommenden Sonntag ſollte Ludwigshafen die entmutig=
ten
Turner aus Herrnsheim zu Hauſe niederhalten. Einen Platz=
ſieg
erwarten wir auch aus Wiesbaden, wo Schwanheim eine
Gaſtrolle gibt; Offenbach wird an den Turnern aus Haßloch wohl
ſein Mütchen kühlen und zum Schluß glauben wir auch an den
Heimſieg Friedenheims über Kaiſerslautern.
Aus den Vereinen u. Verbänden
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt.
Am Samstag, den 16. Februar, findet eine Vereinsver=
ſammlung
um 8.30 Uhr im Turnhaus ſtatt. Es wird erwartet,
daß ſich die Mitglieder zahlreich einfinden. Die Mitglieder des
Turnrates und Fachwarte werden auf die am Freitag, den 15.
Februar, ſtattfindende Sitzung aufmerkſam gemacht.

SV. 98 Darmſtadk.

Leichtathletik=Abteilung. Die Abteilung (Aktive Junioren,
Jugend) übt bis auf weiteres an Freitagen nicht mehr auf dem
Platz, ſondern in der Turnhalle der Ballonſchule und
zwar erſtmalig am Freitag, dem 15. Februar. Die C=Jugend be=
ginnt
um 18,30 Uhr (Ende 19,45 Uhr), die Aktiven Junioren und
älteren Jugendlichen beginnen um 19.45 Uhr pünktlich (Ende 21
Uhr). An Dienstagen Uebungsſtunden wie ſeither auf dem Platz!
Geſamt=Jugendabteilung. Am kommenden Samstag, dem 16.
Februar findet die 2 Beſprechungsſtunde der Jugend auf unſerem
Platz (Stadion=Gaſtſtätte) ſtatt. Jugendliche und Schüler aller
Abteilungen ſind zur Teilnahme verpflichtet. Herr Fiſcher wird
uns über Kriegsgefangenſchaft in Rußland erzählen. Beginn
bzw. Treffzeit: 17 Uhr pünktlich! Die Teilnahme wird überwacht.
535-Rennen geſtarkel ..."
Finnland gewinnt den 4 X 10 Kilometer=Staffellauf. Deutſch=
land
hinter Norwegen und Schweden auf dem 4. Platz.
Nach einigen an ſich unbedeutenden, aber doch wenig erfreu=
lichen
Vorſpielen wurden am Mittwoch, im ſchmucken kleinen
Tatra=Gebirgsort Tatra=Lomnitz unterhalb der über 2600 Meter
hohen Lomnitzer Spitze die Jubiläums=FJS=Rennen mit dem
4X10 Kilometer=Staffellauf geſtartet. Am Start fehlten die
Italiener, die aus unbekannten Gründen noch nicht eingetroffen
waren, aber am Freitag in den Kampf eingreifen wollen Außer=
dem
vermißte man die franzöſiſche Mannſchaft. Deutſchland be=
legte
im Geſamtergebnis den 4. Platz. Bogner hatte die zweit=
beſte
Zeit hinter Osbjörn Hagen (38:28 Min.) in 39:29 Min.
vor dem Finnen Numela (39:41 Min.) herausgeholt. Das Er=
gebnis
: 1. Finnland (Huſu, Karpinen, Liikanen. Nurmela)
3:42,30 Std.; 2. Norwegen (Brodahl, Iverſen, Hoffsbakken,
Hagen) 2:43:17 Std.: 3. Schweden (Moritz Larſſon Matsbo,
Englund) 2:46:53 Std.; 4 Deutſchland (Wörnle, Leu=
pold
, Motz Bogner) 2:50:34 Std.: 5. Tſchechoſlowakei ( Mu=
ſil
, Kadavy, Simunek, Barton) 2:54:29 Std.: 6. HDW. (Guſtel
2. Berauer) 2:57:41 Std.: 7. Polen
Berauer, Kraus, Ackermann,

Die Darmſtädker Turner und Spokler
jühlen Hac Saurorndtn.

In dieſem Jahre führt der Deutſche Reichsbund Leibes=
übungen
zum erſten Male ſeine Gaufeſte durch, an der ſämt=
liche
Fachämter, d. h. alle Turner und Sportler, gemeinſ/ betei=
ligt
ſind.
Das 1. Gaufeſt für den Gau 13 (Süd=Weſt) wurde n / Saar=
brücken
gelegt und findet dort in der Zeit vom 23. bis 2 Aluguſt
d. J. ſtatt.
Die Darmſtädter Turner und Sportler werden
Führung der hieſigen Ortsgruppe des Reichsbundes Leibes=
übungen
geſchloſſen an dieſem Gaufeſt in Saarbrücken te tehmen
Dieſes Feſt wird nicht nur zu einer gewaltigen Da bskund=
gebung
für die Treue der Saarländer werden, ſonderrauch zu=
einer
ebenſo wirkungsvollen Kundgebung für die Sache / Deut=
ſchen
Leibesübungen.
Gerade aus Darmſtadt kam die Anregung, die frühe m Gau=
feſte
der Deutſchen Turnerſchaft zukünftig als Gaufeſte 7 geſam=
ten
Reichsbundes für Leibesübungen durchzuführen 1 damit
die Zuſammenarbeit zwiſchen Turnen und Sport in die at um=
zuſetzen
. Wir Darmſtädter Turner und Sportler habe deshalb
beſonderen Anlaß, geſchloſſen nach Saarbrücken zu fahrer um un=
ſere
Vaterſtadt auf dem Gaufeſt gemeinſam zu vertren. Dortzi,
werden wir uns ebenſo geſchloſſen zeigen, wie wir hier Darm=
ſtadt
am Pfingſtfeſt vorigen Jahres unſere ſaarländiſck) Turn=
und Sportkameraden empfangen haben.
Zu dieſem Zweck werden ſchon in aller Kürze 2tinings
gemeinſchaften auf allen Turn= und Sportgebieten gebil4, dami
alsdann im Auguſt die beſten Darmſtädter Turner, Kballer,
Leichtathleten, Handballer Schwimmer Boxer Paddleriſw. zun
Verfügung ſtehen, um gemeinſam mit allen übrigen Te fehmern.
und Beſuchern des Gaufeſtes in das Saarland zu fahrel
Ich empfehle den Vereinen, ſich in den einzelnen Alälunge
auf dieſes gemeinſame Zuſammenwirken vorzubereiten ſie 3
vom 23. bis 26. Auguſt freizuhalten und tatkräftig fürrfe Teil
nahme am Gaufeſt in Saarbrücken zu werben. Durch di Einrich
tung von Reiſeſparkaſſen muß jedem Turner und Smtler die
Fahrt ermöglicht werden.
(gez.): Löwer,
Leiter der Ortsgruppe Darmſt/k
des Deutſchen Reichsbundes für Leibeſbungen
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Am kommenden Samstag finder im Sitzungszimmerpünktlickun
um 20,30 Uhr, eine Sitzung ſämtlicher dem Oberturnwyt unternd
ſtellten Abteilungsleiter ſowie deren Mitarbeiter ſtatt. ſcheinenn
iſt Pflicht.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche (270. Preuß.) Klaſſen=Aierie
Ohne Gewähr
Nachdruck Frboten

D Har Ee,
gefallen, und zwar fe einer auf die Loſe gleicher Nuner
in den beiden Abteilungen I und II

4. Ziehungstag
12. Febrr/ 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 0 M.
gezogen
4 Gewinne zu 5000 M. 59735 386788
4 Gewinne zu 3000 M. 116908 361038
30 Gewinne zu 2000 M. 23673 30956 Goßss 71216 72400/41329
199732 244271 257553 280459 3045 13 314483 337692 342281363775
24 Gewinne zu 1000 M. 16545 46615 74697 84982 100254188348 züt
281057 310377 322790 331545 380915 398143
82 Gewinne zu 500 M. 31037 34582 38293 42413 5467 60s
73286 74409 89811 99675 115398 119325 119604 133731638
163635 165216 181203 185147 193070 195238 204746 22346:240485
242605 247352 251781 254229 296354 305080 313260 314821326789
330229 337582 343377 346752 355279 371221 375106 38700/
370 Gewinne zu 300 M. 343 527 975 2641 4366 7317 88
10874 11007 13576 15182 16358 17968 19186 24359 24611
33075 34314 34578 36336 37648 40563 44885 46200 48941
64203 64395 64603 64683 67930 71618 76840 84107 854/18
91770 94353 96994 98870 99401 99436 100748 101884 1025
108088 110502 118661 115258 115539 118339 119253 122555123
123559 124524 126813 128569 132568 132701 134803 13875188
139320 143342 143499 146612 156584 158638 161035 16193-16
164223 169068 168157 170638 170826 171156 171582 17420
180084 181514 182110 183075 183215 184440 184888 188511
187278 190325 193140 196778 001138 201838 209 177 209979
206382 207907 210050 010278 722797 224345 295733 30603 22
227515 00 7771 009097 234954 243236 24441 4 245000 3489 5474
250352 250371 251881 252123 256148 256609 957532 26395 56
268628 2681 10 271171 273963 280275 2836 18 285028 98708 5801
292965 294048 394 134 597885 300301 303653 304403 30493 807
309747 311948 311076 31445 316659 321 720 394947 39557 3293
329985 335245 337897 338457 341455 342191 346344 3471684870
352449 353086 354877 355405 356046 357208 358570 36695 3695
369637 374439 377127 380688 382051 387564 388050 39094 891635
392361 392551 398329
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über. 50 M.

gezogen

2 Gewinne zu 20000 M. 385614
2 Gewinne zu 5000 M. 124889
6 Gewinne zu 3000 M. 83398 281869 352338
20 Gewinne zu 2000 M. 15038 41643 53801 83992 18082 25
263571 266339 340494 392728
28 Gewinne zu 1000 M. 8185 69670 76300 95288 14230 1532
205388 297315 3008 17 340 1 42 347059 363293 369709 39400
90 Gewinne zu 600 M. 1404 9648 14995 19694 41179 485
61716 62108 89047 101225 115858 116034 122408 13855
152090 157612 161278 189838 201488 203494 208962 21939
226493 246237 250 195 268120 273453 289741 301434 30194
340657 343030 351598 353008 364 164 365406 366821 3707 88
389315 396621
294 Gewinne zu 300 M. 2153 7262 9205 13621 18473 214
27098 27127 27208 30442 30581 31911 34636 37417 41*
48866 51242 51872 66528 67848 69098 59940 59994 628
69998 77696 82832 83204 83898 84479 93509 94042 965
100100 100618 194100 105398 106215 106624 107321 10920
113027 114748 118335 116340 117244 124801 126726 1288=
137549 139305 140323 141028 144109 145113 146038 1473
154473 155231 160498 180664 163771 167508 167754 18872
177936 181316 188198 194859 193954 198018 202628 20371
210247 21 1583 218460 218122 219435 223814 224989 23320
240027 240640 240708 2434 12 243695 246828 247055 2480.
363711 266706 271746 273635 391288 293595 293748 29994
304893 305278 313756 314750 315124 320093 321267 32320
339454 332895 333383 335216 336415 337688 344053 34459
350758 351810 353370 356899 357345 358445 360449 3625
370176 370570 375290 376702 378492 379062 381631 38494 8892
390208 390237
20 Tagesprämien.
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 10 79
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummein de
beiden Abteilungen I und II:
67063 71223 95985 114961 122612 195945 319892 B4270
349669 388298
Im Gewinnrade verblieben: 520 Tagesprämien zu je 10/2
2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000
50000, 6 zu je 300 0, 10 zu je 20000, 46 zu je 10000,
5000, 350 zu je 3000, 834 zu je 2000, 1756 zu je 1000, 4P
500, 16946 zu je 300 Mark.

Weikerbericht.

Ausſichten für Donnerstag: Wechſelnd bewölktes
Wetter mit ſchauerartigen Niederſchlägen, lebhafte
bis weſtliche Winde.
Ausſichten für Freitag: Fortdauer des unbeſtä
verhältnismäßig milden Weſtwetters.

[ ][  ][ ]

Nummer 45

n
W
ſeit
des
im
e
teitz
7i

Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Wenn auch die Berliner Börſe zunächſt wieder in recht
niſſer Haltung und zu knapp gehaltenen Kurſen einſetzte, ſo machte
ſich doch ſchon eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit bemerkbar. Die
guiſſe hatte ſich weitgehendſt glattgeſtellt, ſo daß von dieſer
Seite nennenswertes Material nicht, mehr vorlag, andererſeits
bot das ermäßigte Kursniveau einen gewiſſen Anreiz zu Neu=
anſchaffungen
, die vereinzelt und zögernd einſetzten. So konnten
von Montanen Buderus und Mannesmann eine Erholung um je
3 Prozent, Phönix um ½ und Gelſenkirchener Bergwerke um 4
Argent verzeichnen, während die Einbußen mit Langerhütte an
der Spitze (minus ¾ Prozent) in der Minderzahl blieben. Bei
Braunkohlenaktien, war die gleiche Erſcheinung zu beobahten:
Rheinbraun waren um 2½, Niederlauſitzer Kohle um 2 Prozent
erholt, während nur Ilſe Genußſcheine mit minus 1 Prozent ſtär=
ker
gedrückt waren. Kaliwerte litten weiter unter Umſatzloſigkeit.
Von chemiſchen Papieren, eröffneten Farben ½ Prozent unter
Vortagesſchluß, waren aber bald nach dem erſten Kurs leicht er=
holt
. Nur Rütgers waren mit minus 1½ Prozent ſtärker rück=
gängig
. Im Verlaufe traten meiſt leichte Beſſerungen, die zu=
nächſt
über ½ Prozent nicht hinausgingen, ein. Auch der Renten=
marit
zeigte ein freundlicheres Ausſehen. Altbeſitzanleihe wur=
den
½ Prozent, Schuldbuchforderungen etwa ½ Prozent höher
bezahlt. Da das Geſchäft im Verlaufe eine nennenswerte Erwei=
terung
nicht erfuhr, blieb die Kursgeſtaltung von kleinſten Kauf=
oder
Verkaufsorders abhängig.
Die Rhein=Mainiſche Börſe eröffnete zwar mit wenig
Geſchäft zeigte aber allgemein eine gut behauptete Haltung. Auf
Teilgebieten wurde das Geſchäft bei anziehenden Kurſen etwas
lebhafter. Von der Kundſchaft lagen nur wenig Kaufaufträge
vor, auch die Kuliſſe betätigte ſich nicht ſtärker am Geſchäft, zumal
Anregungen aus der Wirtſchaft nicht vorlagen. Andererſeits
machte die ungünſtige Entwicklung des deutſch=ſchweizeriſchen
Außenhandels kaum einen Eindruck. Am Aktienmarkt zeigte
ſich beſonders für Montanaktien aus dem Revier etwas Nach=

Aunenam olus 3 Proend und Rein. Bruüntohlen.
Prozent). Harpener mit 99½ (100) und Mansfelder (minus
Prozent) waren nur knapp gehalten. Etwas beachtet waren
auch wieder Zellſtoffpapiere: Aſchaffenburg 75½ (75½), Waldhof
50 61½). Der Elektromarkt lag ruhig und uneinheitlich. Von
loialen Papieren eröffneten JG. Farben mit 143 (143½). Am
Rentenmarkt war die Haltung ebenfalls freundlicher. Etwas
höſer lagen Altbeſitz mit 112 (111½) Prozent. In der zweiten
Bütſenſtunde war das Geſchäft weiter klein, auch in Montan=
povieren
wurde die Umſatztätigkeit bei gut behaupteten Kurſen
weſentlich ruhiger Im allgemeinen blieben die Anfangskurſe un=
vrändert
. Am Rentenmarkt vermochten ſich ſpäte Reichsſchuld=
ducforderungen
, Zinsvergütungsſcheine und Kommunal= Umſchul=
ug
nochmals um je ½ Prozent zu erhöhen. In Reichsmark=
Mleihen aus umgetauſchten Dollar=Bonds, entwickelten ſich bei
weränderten Kurſen etwas lebhaftere Umſätze. Der Pfand=
hieimarkt
blieb im großen und ganzen behauptet.
Bei kleinem Geſchäft verkehrte die Abendbörſe in ruhiger
üung. Die Zurückhaltung der Kundſchaft und Kuliſſe hielt an.
i den Berliner Schluß war die Kursentwicklung nicht ganz
ſitlich, doch ergaben ſich nirgends ſtärkere Veränderungen.
Rentenmarkt lag bei gut behaupteten Kurſen geſchäftslos.
Faderauſoau der Forſten. Beihilfen in Ausſichl.
Durch Einwirkung des forſtpolitiſchen Apparates der NSDAP.
ſid vom Reich Mittel in Ausſicht geſtellt worden, die zur Beihilfe
üt Aufforſtungen verwendet werden ſollen. Die Verteilung der
Ne Reich für Aufforſtung vorgeſehenen Mittel erfolgt durch die
ſorſtabteilung Bayern. Die Mittel werden in erſter Linie für
Verbilligung der für die Aufforſtung benötigten Forſtpflanzen
und ſamen verwendet. In den nächſten Tagen werden hierfür
Ehebungen von der Landesbauernſchaft durch die Orts=, Bezirks=
und Kreisbauernführer durchgeführt, um den Forſtpflanzen= und
ſanenbedarf im Bereich der Landesbauernſchaft Bayern feſtzu=
gl
tellen. In erſter Linie ſoll der bäuerliche Waldbeſitz berückſichtiyt
beiden, der öd und länger als drei Jahre kahlliegende Wald=
lüchen
aufzuforſten hat, aber auch der mittlere Waldbeſitz bis zu
50 Hektar kann berückſichtigt werden, wenn der Beſitzer ohne
igene Schuld in Not geraten oder aus eigener Kraft nicht in der
age iſt, Wiederaufforſtungen oder Oedlandaufforſtungen vorzu=
ehnen
Waldbeſitzer, die Beihilfen für Forſtpflanzen= und
ſanenbeſchaffungen anſtreben, müſſen ſich umgehend an ihren zu=
tändigen
Ortsbauernführer wenden, der den Pflanzen= und
Sangnbedarf, ausgeſchieden nach Holzarten, auf die in den näch=
ten
Tagen allen Kreis=,Bezirks= und Ortsbauernſchaften zugehen=
en
Vordrucke einzutragen hat. Außer, dem Pflanzen= und
Sanenbedarf iſt anzugeben die Größe des Geſamtwaldbeſitzes, die
3 brcße der zur Aufforſtung gelangenden Oed= oder Kahlfläche und,
benn es ſich um Wiederaufforſtungen handelt, wielange die Fläche
inbeſtockt liegt. Die Anmeldungen ſind nur auf dem Dienſtwege
ber den Ortsbauernführer einzureichen. Soweit einzelne Wald=
leſter
ſchon unmittelbar an die Forſtabteilung der Landes=
ſauernſchaft
Anträge geſtellt haben, muß, das bei nochmaliger
Neldung beim Ortsbauernführer angegeben werden. Wie ſtark
die Verbilligung der Pflanzen und Samen ſein wird, hängt von
e: Höhe des Bedarfes und der Höhe der zur Verfügung ſtehenden
Aitel ab. Doch kann jetzt ſchon geſagt werden, daß allein ſchon
W5 Nuich die Sammelbeſtellungen ſtarke. Verbilligungen erreicht wer=
en
können und der Waldbeſitzer die Gewähr hat, einwandfreies
Pllanzen= und Saatgut zu erhalten.
Produkkenmärkke.

Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 13. Februar. Am heu=
gen
Getreidegroßmarkt war die Marktlage gegenüber Montag
inderändert. Trotz des weſentlich ſtiller gewordenen Weizen=
Nellgeſchäftes nahmen die Mühlen das vorliegende Angebot in
Leiten zu Feſtpreiſen auf, wogegen Roggen angeſichts des fort=
Adernden ſchwachen Mehlabſatzes vernachläſſigt blieb. Futter=
nitel
blieben bei unzureichendem Angebot ſtark gefragt. Das

Herſtengeſchäft lag abwartend. Es notierten (Getreide je Tonne,
les übrige je 100 Kilogramm) in RM.: Weizen W 9 206,50,
W 13 210,50, W 16 214,50; Roggen R 9 166.50. R 13 170,50, R 15
400 (alles Großhandelspreiſe, der Mühlen des genannten
Lreisgebiets): Futtergerſte G 9 168,50, G 11 171,50, G 12 173.50;
Sver 5 13 166,50, H 14 168,50 (alles Großhandelspreiſe ab Sta=
2n bei Waſſerverladung über 100 Tonnen 3,00 RM. mehr);
Mergerſte für Brauzmecke 200,00; Weizenmehl W 13 27,50,

2785: Roggenmehl R 13 23,60, R 15 24,00 (alles plus 0,50
Trachtausgleich); Weizennachmehl 17.00; Weizenfuttermehl
Weizenkleie W 13 1073, W. 16 29,95: Roggenkleie R 13
R 15 1023 (alles Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation ſoweit
in den Bereich der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau fallen);
Doſchrot mit Monopolzuſchlag 13,00; Palmkuchen m. M. 13.30;
Sonsktruchen m. M. 14.50 (alles Fabrikpreiſe ab ſüddeutſcher
Scriſtation); Trockenſchnitzel 96210 02; Heu 1050:; Weizen=
Ind Noagenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 5005,40.
Derliner Getreidegroßmarkt vom 13. Februar. Die Umſatz=
geit
am Getreidemarkt hält ſich, weiter in engen Grenzen.
Soyels Anregungen vom Mehlgeſchäft beſteht bei den Mühlen
beringe Kaufneigung für Weizen und Roggen, ſo daß das
Seoot algemein ſtärker in Erſcheinung trat. Auch zur ſpäteren
erung war Weizen an der Küſte und am Rhein nur verein=
Guſetzen Roggen fand dagegen allgemein ſchwer Unter=
In Weizenmehlen entwickelt ſich kleires Bedarfsgeſchäft,
Nodgenmehlen kommen neue Abſchlüſſe kaum zuſtande, dagegen
e Abrufe aus alten Kontrakten nicht mehr ſo ſchleppend
NSher. Hafer wird vom Inlande nur bei Rücklieferung von
ichen der gleichzeitiger Abnahme von Kartoffelflocken zum
Fhu geſtellt, die Nachfrage der Verbraucher kann nur zum
Deiriedigt werden, während Futtergerſte völlig fehlt. In
und Induſtriegerſten ſind Freigaben noch nicht bekannt
oen. Roggenſcheine waren zu unveränderten Preiſen ge=

Die Entwicklung der Motoriſierung.
Skeigerung des Produkkionsinder auf mehr als das Dreifſache der 1932er Jahresleiſtung. Beſchäftigungs=
grad
von Anfang 1933 bis Anfang 1935 von 31,2 auf 70,4 v. H. gehoben.

Jur Auld Ansſtenang i Beilin.
WPD. Zum dritten Male ſtehen wir im Begriff, ein Autojahr
unter nationalſozialiſtiſcher Flagge durch die traditionelle
Frühjahrs=Ausſtellung einzuleiten. Die diesjährige
Berliner Automobil=Ausſtellung wird gegenüber den beiden Vor=
jahren
eine ſtarke Erweiterung erfahren und nunmehr zur
größten Schau in Europa aufrücken. In dieſem Zuſammenhang
iſt ein Ueberblick über die Motoriſierungsentwicklung wichtig.
Wenn wir den Produktionsindex der deutſchen Kraftfahrzeug=
Induſtrie ſeit Anfang 1933 verfolgen, ſo ergibt ſich ein Aufſtieg
im Auto= und Kraftradabſatz, wie er damals wohl kaum erwartet
worden iſt und wie er auch im Ausland nicht annähernd verzeich=
net
werden kann. Für 1932 hatte ſich noch ein Produktionsindex
von 26,0 ergeben. Im folgenden Jahre hob ſich dieſe Ziffer be=
reits
auf 50,7 und 1934 weiter bis auf 86,4. Das iſt eine
Steigerung auf mehr als das Dreifache der
1932er Jahresleiſtung. Und zwar iſt die Abſatzſteige=
rung
bei Laſtwagen ſogar noch etwas größer geweſen als die Zu=
nahme
im Perſonenwagengeſchäft.
Erzeugung von Kraftfahrzeugen
im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland (1928 100):
Kraftfahr=

zeuge Perſonen= Laſtkraft= Kraft= insgeſ. wagen wagen räder 1932 (Durchſchnitt) 26,0 28,6 22,0 18,1 1933 (Durchſchnitt) 50,7 59,7 40,7 22,2 1934 (Durchſchnitt) 86,4 97,6 80,1 43,3 Steigerung ſeit
1932 in v. H. +232 + 206 +240 +138

Der Beſchäftigungsgrad der Automobilinduſtrie hat ſich von
Anfang 1933 bis Anfang 1935 von 31,2 auf 70,4 v. H. der Geſamt=
belegſchaft
gehoben.
Und ſchließlich ſei erwähnt, daß es neuerdings gelungen iſt,
auch unſere deutſche Ausfuhr zum Weltmarkt mit Unterſtützung
der Ausfuhr=Ausgleichskaſſe zu heben, während andererſeits die
Einfuhr ausländiſcher Fabrikate zum deutſchen Markt dank ſchär=
ferer
Einfuhrüberwachung jetzt zurückgeht.
Ein= und Ausfuhr von Kraftfahrzeugen
(Werte in 1000 RM.):

Einfuhr Ausfuhr Monatsdurchſchnitt 1933 1030 4107 September 1934 2714 3745 Oktober 1934 1142 4210 November 1934 741 4546 Dezember 1934 750 4700

Das iſt das Bild, das die bisherige Entwicklung des deutſchen
Automobilbaus im nationalſozialiſtiſchen Staate widerſpiegelt.
Im Ausland iſt zwar ebenfalls faſt überall eine Wiederauf=
leben
der Automobilwirtſchaft feſtzuſtellen. Nirgends aber reicht
die Erholung des Automarktes an die deutſche Aufſtiegskurve
heran. Der Weltindex der Automobilproduktion weiſt eine Stei=
gerung
von 50,3 im Jahre 1932 auf 75,6 im ſoeben abgelaufenen
Jahre 1934 auf; er hat ſich in den letzten beiden Jahren um rund
50 v. H. gehoben. Erwähnt ſei, daß in dieſem Index aber auch
die deutſche Autoerzeugung mit enthalten iſt was der Welt=
Produktionskurve einen nicht unbeträchtlichen Antrieb nach oben
verliehen hat.
Die ſprunghafte Aufwärtsentwicklung der amerikani=
ſchen
Autoproduktion in der erſten Jahreshälfte 1934 iſt ſchnell
wieder zuſammengebrochen. In Amerika fehlt oft das Maß für
die Beurteilung der Abſatzmärkte, es fehlt aber vor allem die
regulierende Hand einer über die Konkurrenz der einzelnen Auto=
konzerne
erhabenen Stelle. So iſt der Index der amerikaniſchen
Autoerzeugung, der im April 1934 bereits auf 77,3 gelegen hatte,
ſeitdem wieder bis auf 35,5 heruntergegangen. Auch die kana=
diſche
Autoinduſtrie mußte in der zweiten Jahreshälfte 1934
wieder von ihrem Produktions=Höchſtſtand im Frühjahr 1934 her=

Deutſch=
land
. Frank=
reich
Groß=
britann
. Italien USA. Kanada 26,0 70,1 90,4 59,0 31,8 24,3 50,7 76,1 104,9 68,0 43,6 26,8 86,4 73,2 128,4 74,6 58,0 39,1 +F 42 +26 +82 +61

unter. Der kanadiſche Index ſank ſogar von 70,8 im Mai bis
auf 20,2 im Dezember.
In Europa ſind die Schwankungen nicht entfernt ſo ſtark zum
Ausdruck gekommen. In Deutſchland und England geht
der leichte Produktionsrückgang in den Wintermonaten über das
ſaiſonübliche Maß nicht hinaus. Auch in Italien hat die Auto=
produktion
trotz der mehr und mehr zutage tretenden Kriſe in der
italieniſchen Wirtſchaft recht gut ſtandgehalten. Lediglich Frank=
reich
muß über rückläufige Automobilkonjunktur berichten. Wir
erinnern hier an die kürzlichen Berichte über Citroén. Immerhin
aber ſcheint die Lage der franzöſiſchen Automobikinduſtrie nicht
ſchlechter zu ſein als die Lage der franzöſiſchen Wirtſchaft über=
haupt
, die mit jedem Monat ſtärkere Deflationserſcheinungen
zeigt.
Automobilerzeugung der wichtigſten Länder
(1928 100):

1932
1933
1934
Steigerung ſeit
1932 in v. H. T 232
Die Erfolge der deutſchen Autoinduſtrie ſind, wie die vor=
ſtehenden
Zahlen beſtätigen, erheblich größer geweſen als die der
übrigen Autoländer. Ohne Zweifel hat auch die techniſche Lei=
ſtung
der deutſchen Unternehmer in den letzten Jahren, einen
ebenſo ſtarken Auftrieb erfahren wie die Produktion. Das geht
allein ſchon daraus hervor, daß jetzt alle Zeitrekorde auf deut=
ſchen
Wagen in deutſcher Hand ſind. Der deutſche Wagen iſt in
ſeinen techniſchen Eigenſchaften den entſprechenden ausländiſchen
Erzeugniſſen nicht nur gleichwertig geworden, ſondern vielfach
bereits überlegen. Das wird uns die bevorſtehende Ausſtellung
erneut beweiſen.
Im Gegenſatz zum Auslande iſt auch der deutſche Markt an
ſich noch längſt nicht geſättigt. Soll die Abſatzentwicklung in der
1935er Saiſon nicht hinter den Ergebniſſen der beiden Vorjahre
zurückbleiben, ſo werden aber weiterhin erhebliche Anſtrengungen
auf ſeiten der Induſtrie notwendig ſein, um den Markt entſpre=
chend
zu erweitern. Die wichtigſte Frage neben der techniſchen
Ausrüſtung wird die Frage des Automobilpreiſes bleiben.
Es wird mehr als im Vorjahre noch darauf ankommen, neue
Schichten der Bevölkerung (d.h. die weniger kaufkräftigen) für
die Motoriſierung zu gewinnen. Die bisherige Preisentwicklung
für Automobile zeigt folgendes Bild:
Perſonenwagen Laſtwagen
1913
100,0
100,0
59,7
Januar 1933
52,1
55,0
47,9
Januar 1935
Wenn die diesjährige Automobilausſtellung in erheblichem
Ausmaß erweitert wird, ſo zeigt das deutlich, daß unſere Auto=
induſtrie
dort große Fortſchritte zu zeigen hat. Es zeigt auch,
daß ſie mit einem weſentlich größeren Kreis von Intereſſenten
rechnet. So kann ſchon jetzt geſagt werden, daß auch die 1935er
Automobilſaiſon uns einen Schritt weiter aufwärtsführen wird.
Nicht umſonſt ſoll der Führer ſeine Erwartung ausgeſprochen
haben, daß das Kraftfahrzeug ein Volksverkehrs=
mittel
werden ſollte. Autoinduſtrie und Beſucher der Aus=
ſtellung
werden zeigen, daß ſie die Worte ihres Führers in die
Tat umſetzen.
n
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: MaxStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette: für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. 1. 85. 21 894. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 121 Uhr. nachmittags 67 Uhr.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Berliner Kursbericht
vom 13. Februar 1935

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bant u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Rahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl.

Kaf
84.25
84.25
31.625
33.75
30.50
124 25
118.
84.75
110.
144.25
127.125
100.75

Mei
F. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr.untern.
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen 7
Vereinigte Glanzſt.
Bhil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.

Mff
143.
71.25
114.625
99.
87.625

83.875
106.2
87.
102.25
77.125
68,75

Orenſteins Koppel
Bolyphonwerke
Rütgerswerke. 1
Salzdetfurth Kalt 1
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Vff
103.125
152.
39.875
46.50
107.125
76.75
12.25
1115.625
48.
110.75
113,75
133.75

Aeghpten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemart
Danzig.
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
5sland

D
1gypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1egnad. Doll.
100 gronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt,. Suiale der Oresdner Bank
Frankfurter Kursbericht vom 13. Februar 1935.

Kee
Gr.IIp. 1934
1985
1988
1937
1938
Gruppel ..
5% Dtſch. Reichsanl.
439
5½ %Intern., v. 30
6%Baden ...v. 27
69Bahern ..v. 27
68Heſſen. ... b. 28
6% .. b. 29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen .. v. 27
6%Thüringen b. 27
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze .......
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ......
4½%......"

Dtſch. Anl. Ausl.
*, Ablöſung,
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6%Baden=Baden.
69Berlin ... v.24
6%Darmſtadt . . . .
6%Dresden . .v. 26
6%Frankfurt, v. 26
6%Geidelberg v. 26
6%Mginz......
6%Mannheim v. 27
8%München b. 29
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk.
6% Goldoblig.

103.65
106.7
106.5
105
103),
105:,
99-1,
96.25
102
95.3
97.5
a
108.75
95.75
95
101
100.45
99.25

112
10.15
90.5
95
gr
92
90.65
93
92
92

5½% beſſ. Landes
hyp.=Bk.=Liguid.
47429
Komm.=Obl. .
62 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
6%9 Landeskomm.=
Br. Girozentr. f
Heſſ. Glbobl. R. 11
R1e
69Kaſſ Landeskrd.
Goldpfbr.. . ..
6%Naſſ. Landesbk.
5½%n Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser. II
Ausl. Ser. III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%Berl. Hyp.=B.
5½ Lig=Pfbr.
6% Frkf.Hhp.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
Goldoblig
69Frrſ. Pfbr.=Bt
20 Lig.=Pfr.
82Mein,Hyp.=Bk.
D Lig.=Pfr
8%Pfälz.Hyp.=Bk.
9. Lig.=Pfb.
8SRhein,=Hyp.=Bk.
5½2%0 Lig.=Pfr.
Goldobl.
829 Südd. Boden
Ered.=Bank ....
5½%0 Lig.=Pfbr.
82Württ. Hhp.=B.

99.5

35

93:/,
93,
96.25
95
98e1,

113.25
129.25
21.75
96.5
89,75
96
99.25
94.25
96
96
99.75
96.75
993.
95.75
99.5
94.5

Mee
68 Dt.Linol. Werke
69 Mainkrw. v. 26
82Mitteld, Stahl
8%SalzmanncCo.
6%Ver, Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bondsl
5%Bosn. L. E. B..
L.Inveſt.
600
5 %Bulg. Tab. v. 02
4½20 Oſt. Schätze
4%Oſt. Goldrente.
5%vereinh. Rumän
4½% n
47
48Türk. I. Bagdad
4% II.Bagdad
4½ungarn. 1918
4½% 1914
4%
Goldr.
1910
4%
4½Budp. Stabtanl.
42Liſſabon. ...
4%Stockholm. ...
Aktien.
Accumulat. Fabrik
Ala.Kunſtzide Unie
A. E. G. .....
AndregeNoris Kahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F. P. ..
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cement Heidelbert
Karlſtadt

99.75
99
98.5
5is
121

6.25

4.5
4.05
8.5
8.5
7.8
7.8
7.8
7.65
51
49.25
80

53
30.5

75.75
129
118
141.25
91.75
113
127

F.G.Chemie, Baſell,
Chem.Werke Abert
Chade A.C)
Contin. Gummiw.: 1
Contin.=Linoleum.!
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. ..
Erböl
Dt. Gold= u. Silber=
ſcheibe
=Anſtalt.
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffé Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.!1
Licht u. Kraft
Enzinger Union
Eſchweiler .... ./2
Eßling. Maſchinen.
Faberc Schleicher
Fahr, Gebrüder.
F.6. Farbeninduſtr. 1
Feinmech. (Fetter)
Felt & Guillegume
Frankfurter Hoff.
Gelſenkirch=Bergw.
Geſ.ftelektr.Untern.
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kahſer.
Grün c Bilfinger:
Oafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturftb
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....!.
Holzmann, Phil.
ZlſeBergb. Stamm
Genüſſel1

V
96
195
143.5
132
52.75
124
1100.5
206
128.25
78"
9u
107
/119.25
260
65
132
Aae.26
7u.5

71.25
114,5
92.5
39,
191
102.5
129
99.5
109
63.5
99
110.5
84
121.75

Oeviſenmarkt
vom 13. Februar 1935

R
12.495
0.639/ 0.643
58.17
0.194
3.047
54,37 54.47
81.26 81.42
12.775/ 12.205
68.68
5.377
16.42
2.354
55. 10 55.221

Briei
12.5251
58.29
0.196l
3.053
2.492 2.496
38.32
5.367
16.46
2.359
168.-19 168.531

Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten

Währung
100 Lire.
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
1o0 gronen
100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. 8
100 Pengb
1 Golopeſo
1 Dollar

M
Kali=Chemie. . ...
Aſchersleben.
glein, Schanzlin.
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H.
Konſerven Braun:
Lahmeher & Co
Laurahütte.
Lech, Augsbur
Lokomf.Kra
Löwenbr. A
Mainkr.=W. 63
Mainz=Akt.=Br
Mannesm.=Röhre
Mansfeld. Be
Metallgeſ. Fran
Miag, Mühlen
Moenus.
MotorenDarmſtadt
Neckarwert Eßling.
Odenw. Hartſtei
Park=u. Bürgerbr
Phönix Bergbau
Rh. Braunkohlen.
Elektr. S.
n Stahlwerke.
Riebeck Montan
Noeder, Bebr.
Rütgerswerft. ..
Salzdetfurth Kalt".
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.,
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G./1
Tellus Bergbau ..

108.5
86.75
1159
54.75
119
98
93
186
90.25
7.s
92.75
73.5
88.5
87.25
1o6
94.5

Thür. Diefer.=Geſt.
unterfranken .....
Ber. Stahlwerke ..
Ver, Ultramarin.
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff Waldhof.

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 45

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Heute letzter Tag
Das musikalisch beschwingte
anmutige Filmwerk:
Ihrgrößter
Erfolg
mit Martha Eggerth,
Leo Slezak,
Theo Lingen. (F1708
Jugendliche haben Zutritt.

Hente letzter Tag
Der Film voll Sttmmung,
Fröhlichkeit und Tempo:

Nur noch heute u. morgen
Eine Reise voll herrlichster
Situationen:

Die Fahrt
Mrrlßenn

mit Charleg Hullmann,
Jessie Vihrog,
Fritz Kampers,
Leo Sleznk.
Jugendliche haben Zutritt.

ins Blaue
mit Sally Eilers
und Charles Starrett.

Beginn: 3.45, 6.00 und B.20 Uhr.

Die Chriſtengemeinſchaft
Heidelbergerſtr. 14
Freitag, 15. Febr., 20¼ Uhr
Oeffentl. Vortrag von Pfr.
Joachim Sydow=Hannover
Das Gaſtmahl des Plato und das
heilige Mahl der Chriſten
(Eros und Agape)
Freiwill. Unkoſtenbeiträge.

Verein ehem.
Heſſiſcher Leibdragoner
Darmſtadt
Die für nächſten Sonntag
3 Uhr angeſetzte General=
Verſammlung kann erſt
um 5½ Uhr ſtattfinden; auch
die Familien können gleich
teilnehmen. (1713

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Kassenstunden: Werktags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung

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Donnerstag
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Februar
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lange nicht mehr gelacht . . .
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