Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
197. Jahrgang
Sonntag, den 3. Februar 1935.
Nummer 34
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Noch keine (inigung in London.
Troh umſangreicher Voratbeiken in Paris immer wieder neue Schwierigkeiten. — Unkerbrechung
der Beſprechungen. — Weitgehende Meinungsverſchiedenheiten.
Gegenſähe
DNB. London, 2. Februar.
In aller Frühe begannen am Samstag die Beſprechungen
chen den franzöſiſchen und engliſchen Vertretern. Sir John
oon und Eden hielten eine wichtige Beſprechung im Foreign
ce mit dem Unterſtaatsſekretär Vanſittart ab. Eine An=
I Fragen, die am Freitag von den franzöſiſchen
ratsmännern
aufge=
rfen worden waren und
den
Sachverſtändi=
des Foreign Office
einzelnen bis in die frühen
genſtunden hinein
behan=
t wurden, bildeten das
Er=
rungsthema Das
Ergeb=
dieſer Prüfung lag
britiſchen Miniſtern
te früh vor, als ſie ſich
inem Kabinettsrag in
wning Street
verſam=
en, um die Erklärungen zu
ndeln, die auf der geſtrigen
nittagsſitzung von Flandin
Laval abgegeben und die
ſo wichtig erachtet. worden
en daß eine Kabinettsſitzung
der heutigen
Wiederauf=
ne der Fühlungnahme mit
franzöſiſchen Miniſtern
an=
umt wurde.
Vie berechtigt die vor
Be=
der engliſch=franzöſiſchen
rechungen in London von
richteten britiſchen Kreiſen
igene Warnung war, die
Aerenz nur als
Fühlung=
ie und nicht als Mittel zur
lung feſter Beſchlüſſe zu
be=
en, ging am Samstag, 24
den nach dem Beginn der
erungen, aus der Tatſache
r, daß bisher nicht die
igſte Verlautbarung
amtlicher Seite über
Verlauf gegeben
wor=
ſt. Aus den obenerwähnten
den werden die
Beſpre=
gen mit den
fran=
ſchen Miniſtern erſt
tzt werden.
Andlungstag
Luf beiden Seiten das ganze Heer von
Sach=
verſtändigen aufgeboken
längere telephoniſche Unterhaltung mit Paris. Der
Sonder=
korreſpondent der Havas=Agentur erwähnt ebenfalls „
ausge=
ſprochene. Meinungsverſchiedenheiten”, die die
beiden Verhandlungspartner noch trennten.
Tauchk das „Geheimdoſſier” wieder auf?
Der Zuſammentritt des britiſchen Kabinetts am Samstag
vormittag erregt in politiſchen Kreiſen beträchtliches Aufſehen.
Die franzöſiſchen Miniſter in London.
e nachmittag offiziell. Mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt die europäiſche Diplomatie den Verlauf der engliſch=
franzö=
der aufgenommen ſiſchen Beſprechungen in London, zu denen Miniſterpräſident Flandin und Außenminiſter Laval
bis zum Abend fort= nach England kamen. Hier ſieht man den Empfang der franzöſiſchen Miniſter in London. Rechts
im Bilde (mit rundem Hut) Flandin im Geſpräch mit dem engliſchen Außenminiſter Simon (mit
er Umſtand, daß am erſten Zylinder). Daneben (ohne Hut) Miniſterpräſident Macdonald und links im Vordergrund vor der
Wagentür Laval.
Wie verlautet iſt dieſe Sonderſitzung auf einen Vorſtoß
zurückzuführen, den die franzöſiſchen Unterhändler am Freitag
nachmittag in der Frage der deutſchen Rüſtungen unternommen
haben ſollen. Die franzöſiſchen Miniſter ſollen ihren engliſchen
n iſt, ſpricht nicht dafür, daß es trotz der Pariſer Vor= Kollegen jenes ſchon ſeit Jahren immer wieder erwähnte aber
en zwiſchen dem britiſchen Botſchafter und den franzöſiſchen nie veröffentlichte Geheimdoſſier des franzöſiſchen
tern gelungen iſt, ſich auf eine große Linie zu einigen. Generalſtabes über den deutſchen Rüſtungsſtand
in eher dafür, daß von franzöſiſcher Seite gleich mit tech= zur Kenntnisnahme unterbreitet haben. Nach
Darlegungen und Einwänden aufgewartet wurde, die einer Meldung des diplomatiſchen Mitarbeiters des „Star” ſollen
eibungsloſen Verlauf der Verhandlungen nicht erleich= darin die Franzoſen die Auffaſſung vertreten haben, daß Frank=
Auf britiſcher Seite iſt daher ſchon bald nach reich bereits heute militäriſch Deutſchland unterlegen ſei. Aus
n der Beſprechungen eine gewiſſe Enttäuſchung dieſer Haltung ergab ſich Frankreichs Weigerung einer
vorbehalt=
ber zum Ausdruck gebracht worden, daß die Wort= loſen Anerkennung der deutſchen Gleichberechtigung. Zu dieſer
er Frankreichs geneigt wären, das Ge=Weigerung hat das Kabinett heute Stellung genommen, wobei
problem enger aufzufaſſen, als dies den der Plan eines europäiſchen Paktes mit dem England ſowohl
angelegten Plänen der britiſchen Regie= die Bedenken Frankreichs in der Gleichberechtigungsfrage, wie
entſpricht. Der geſtrige Tag endete daher die Bedenken Deutſchlands gegen den Nordoſtpakt überwinden
wie dies in der heutigen engliſchen Preſſe trotz aller möchte, beſprochen wurde. Neben der Rüſtungsfrage ſcheint auch
leierungen zutagetritt, mit keinem großen Fort= der Nordoſtpakt in der Kabinettsſitzung eine große Rolle geſpielt
tt in Richtung einer für alle betroffenen, zu haben, wobei die von Laval abgegebenen Erklärungen über
die Bindung, Frankreichs an Sowjetrußland und den Kleinen
Verband ausführlich beſprochen wurden.
e annehmbaren Löſung. Die
Zuſammenkunfk des brikiſchen Kabinefls
utigen Vormittag bietet einen Hinweis darauf, daß ſich
Titiſche Regierung vor die Erwägung wichtiger, grundſätz=
Fragen geſtellt ſieht. Viel hängt davon ab, wieweit die
ſiſche Bindung an den Gedanken des Oſtpaktes mit der
ſen Auffaſſung über die Bedeutung eines derartigen Paktes
ahmen des allgemeinen Kollektiv=Sicherheitsſyſtems
ver=
werde, und in welcher Geſtalt die von britiſcher Seite
vortete Aufhebung des Teiles V des Verſailler Vertrages
franzöſiſche Regierung annehmbar geſtaltet werden kann.
—er Beantwortung dieſer Frage wird es zum großen Tei!
zen, ob die jetzigen Beſprechungen, vom deutſchen Stand=
R2 aus geſehen, als ein weſentlicher Beitrag zur Förderung
F2Regelung gewürdigt werden können oder nicht.
trallel mit den Verhandlungen innerhalb der engliſchen
ung fanden auch eingehende Beſprechungen
Deu den franzöſiſchen Miniſtern in ihrem
ſtatt. Vor der Wiederaufnahme der Beſprechungen am
n Samstag hatten die beiden franzöſiſchen Miniſter eine
Unkerbrechung der Verhandlungen.
Frankreich macht Schwierigkeiten.
London, 2. Februar.
Nach der zweiſtündigen Sitzung des britiſchen Kabinetts am
Vormittag wurden die unmittelbaren Verhandlungen mit den
franzöſiſchen Miniſtern gegen 16 Uhr wieder aufgenommen.
Wider Erwarten wurden die Verhandlungen bis in die
ſpä=
ten Abendſtunden ausgedehnt. Punkt 21 Uhr wurden ſie
unter=
brochen, und in der White Hall wurde bekanntgegeben, daß eine
weitere Sitzung auf 22.30 Uhr anberaumt ſei Mit
der Veröffentlichung einer amtlichen
Verlaut=
barung iſt für den Samstag nicht mehr zu
rechnen.
Es war auffallend, daß die engliſchen Unterhändler und die
franzöſiſchen Miniſter nach der Unterbrechung der Sitzung um
21 Uhr das Haus Downing Street Nr. 10 getrennt und offenbar
nicht allzu befriedigt verließen. Als erſter betrat der engliſche
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
* Das Erwachen der malaniſchen Welk.
Siam zwiſchen drei Feuern. —Sorgen der Welkmächke.
Weikerleuchken um Singapore.
Von unſerem Berichterſtatter.
Ba. Bangkok, Ende Januar.
Von Südchina und Bengalen bis zur Timor=See, zwiſchen
dem Großen Weltmeer und dem Indiſchen Ozean, rund um
das Südchineſiſche Meer und die Jaya=See, faſt über 35 Breiten=
und Längengrade hinweg, erſtreckt ſich die große und die
ſelt=
ſame Welt der Malayen. Die Macht der ſie bewohnenden Raſſe
hatte ſich über dieſen Raum einſt weit hinausgedehnt, und ihre
hohe buddhiſtiſche Kultur hatte ſogar große Teile Indiens
be=
herrſcht. Bis dann dem Aufſtieg der Verfall folgte, nordiſche
Brahmanen im Weſten und mongoliſche Völker im Oſten
ein=
brachen. Eine Zeit der Erſtarrung ſetzte ein, die ermöglicht hat,
daß ſchließlich alles eine Beute abendländifcher Mächte wurde.
Heber Burma und Malakka flattert heute der Union Jack, über
Kambodſcha weht die Trikolore das Sternenbanner über den
Philippinen und die Flagge Hollands über den Inſeln des
Sundgarchipels. Nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der
malayiſchen Halbinſel hat ſeine angeſtammte Freiheit bewahrt:
Siam, das Land der Weißen Elefanten.
In den letzten Monaten und Wochen verging kaum ein
Tag, an dem nicht aus dieſem oder jenem Teil des malayiſchen
Raumes das eine oder andere Ereignis gemeldet wurde, durch
das die Weltöffentlichkeit zum Aufhorchen veranlaßt worden
war. Da ſind die ſtändigen Unruhen auf Java, die Revolte auf
der „Zeven Provincen” dürfte noch in aller Erinnerung ſein,
ſind die fortgeſetzten Experimente der Amerikaner auf den
Philippinen, die franzöſiſchen Kolonial= und Opiumſkandale in
Indochina, die Spionageaffären, die Flottendemonſtrationen
und Manöver rund um Singapore, und dann der
Königs=
konflikt in Siam. All dieſe Momente haben zum Teil recht
berſchiedene Urſachen, denn der Mitſpieler ſind allzu viele. Aber
der Generalnenner, falls es einen ſolchen gibt, iſt: — — das
Erwachen der malayiſchen Welt.
Aus das hat verſchiedene Urſachen. Siam hatte ſich ſchon
lange vor dem Weltkrieg an Japan ein Beiſpiel genommen und
ſeine Söhne in Europa ſtudieren laſſen. Auch deutſche
Univer=
ſitäten wie Militärakademien zählten viele Malayen zu ihren
und nicht den ſchlechteſten Schülern. Zudem hat die milde
Hand=
habung der Kolonialherrſchaft durch die Holländer viel dazu
bei=
getragen, daß die Malayen mit den kulturellen und techniſchen
Errungenſchaften des Weſtens vertraut wurden. Somit hatten
ſie — im guten Sinne — vom Baume der Erkenntnis gegeſſen
und ſahen plötzlich — daß ſie unfrei waren.
Gottes Mühlen mahlen auch im Fernen. Oſten langſam —
aber mit unheimlicher Sicherheit. Die malayiſche
Selbſtändig=
keitsbewegung war für die Weſtmächte das Signal für ſtärkeres,
feſteres Zugreifen. Und bald mußte man feſtſtellen, daß der
Freiheitsdurſt der eingeborenen Bevölkerung aus nicht weniger
als drei verſchiedenen Quellen geſpeiſt wurde. An erſter Stelle
iſt natürlich das gebildete Malayentum ſelbſt zu nennen, das
aus Europa und Amerika neue Gedanken mitbrachte, die aber
merkwürdigerweiſe bei den Bauern nicht recht verfangen wollten.
Das ſind nämlich die im Abendlande allmählich abſterbenden
liberaliſtiſchen Ideen, die Erbſchaft der franzöſiſchen Revolution,
die nun im Oſten ihre Aufwärmung erfahren ſollten. Da hatte
es der rote Emiſſär ſchon leichter, der mit dem den Sowjets
eigenem Geſchick nationale Ideale mit weltrevolutionären
Ge=
dankengängen zu miſchen verſtand. Die von Moskau bezahlte
Propaganda hat zweifellos in der malayiſchen Welt Fortſchritte
gemacht, und die Zahl der nach den auſtraliſchen Inſeln
ver=
bannten roten Revolutionäre aus den niederländiſchen
Be=
ſitzungen iſt in ſtändigem Steigen begriffen. Selbſt Siam blieb
von dieſer Bewegung nicht verſchont, und die jüngſten
Vor=
gänge um die Perſon des Königs haben ihren letzten Grund
in den Moskauer Umtrieben in Bangkok. Es iſt leicht, ein
Syſtem zu ſtürzen, aber unendlich ſchwer, an ſeine Stelle etwas
Neues zu ſetzen. Der Bauer und Jäger in der Welt der
ſiameſiſchen Wähler mag keine weſtliche Bildung haben. Wohl
aber beſitzt er ein untrügliches Gefühl für Fremdes, das er
blutsmäßig als feindlich anſieht. Das iſt in Siam genau ſo wie
anderwärts auf dem weiten Erdenrund. Und es heißt nun eben
abwarten, ob die „konſtitutionellen” Verſuche in Bangkok von
Erfolg gekrönt ſein oder weiter ins Extrem führen werden,
zur Freude derer, die Siams Feinde ſind.
Der dritte Grund für das Erwachen der malayiſchen Welt
iſt in den Verſuchen Japans zu finden, auch in dieſem Raume
die panaſiatiſche Bewegung: „Aſien den Aſiaten” zu entfachen.
Dieſes Unternehmen verſpricht von allen am meiſten Erfolge.
Der Japaner ſteht naturgemäß den Malayen ſeeliſch viel näher
als der Weiße, ſind doch die Bewohner Nippons ſelbſt aus der
Vermiſchung nordmongoliſcher Stämme mit malayiſchen
Völker=
fchaften des Südens entſtanden. Japan will hier nicht erobern,
ſondern „erwecken”, will gegen die Fremdherrſchaft Volkskräfte
mobiliſieren. Dieſe Bewegung gewinnt dauernd an Anhängern,
und auf ſie ſind die britiſchen Manöver zurückzuführen.
Ihret=
wegen ſoll mit größter Beſchleunigung alles getan werden, um
einen Angriff auf Singapore von der Seeſeite her zu
ver=
hindern. Deswegen endlich erſtrebt die britiſche Regierung ein
Abkommen mit Waſhington, Paris und dem Haag über eine
gemeinſame Sicherung der Intereſſen der Weſtmächte gegenüber
den Plänen Japans. Im Reichstag in Tokio hingegen
be=
ſchäftigt man ſich mit der Schaffung einer zuſätzlichen
Bauern=
hilfe und einer Selbſtverwaltung für die ſtark mit Malayen
untermiſchte Bevölkerung der Inſel Formoſa
Der Raum um das ſüdchineſiſche Meer iſt alſo gegenwärtig
der Schauplatz eines vorläufig noch faſt unblutigen Ringens
zwiſchen ſtaatlichen und weltanſchaulichen Mächten. Wir finden
hier faſt alle vertreten: Die Vereinigten Staaten von Amerika,
Großbritannien, Frankreich und die Niederlande, Moskau und
Japan — und ihr gemeinſames Schachbreit iſt die malayiſche
Welt, ihre Figuren und Objekte die Millionen der malayiſchen
Naſſe.
Noch iſt nicht abzuſehen, wer der ſchließliche Gewinner dieſes
Spieles mit gewaltigen Einſätzen um rieſige materielle und
moraliſche Güter ſein wird. Die militäriſchen Stellungen an
Seite 2 — Nr. 34
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. Februar 193:
den Straßen von Malakka, Singapore und Balabac (zwiſchen
Borneo und den Philippinen) mögen von größter Wichtigkeit
ſein. Noch größer aber iſt zweifellos der Reichtum des
malayiſchen Archipels, deſſen Rohſtoffbaſis bei pfleglicher
Be=
handlung den Bedürfniſſen faſt des geſamten Erdkreiſes
ge=
nügen könnte. Und um eben dieſe Reichtümer geht es im
Letzten".
Kühn ſind die malayiſchen Träume, die von einem Siam
der Zukunft ſprechen, das ſeine Küſten von den Waſſern zweier
Weltmeere beſpülen läßt. Träume von einer Einigung aller
malayiſchen Menſchen, die von malayiſchen „Verwandten” ſogar
in Mittelamerika zu erzählen wiſſen. Verwegen auch ſind die
Pläne Moskaus, die zu den „revolutionären” Maſſen Chinas
auch die Malayen zählen möchten, um den großen Schlag gegen
Japan und England führen zu können. Die Niederlande hoffen
auf eine noch mächtigere wirtſchaftliche Stellung durch den
Aus=
bau und die rationelle Ausbeutung der Rohſtoffquellen der
Sundainſeln, Großbritannien glaubt an ſeine ewig
unangreif=
bare Machtpoſition in Singapore. Und ſelbſt Frankreich wiegt
ſich in der Hoffnung, einſt zu ſeinen ſchwarzen und braunen
auch noch gelbe Soldaten zu erhalten — aus Gründen der
Sicherheit. Aber Japan iſt überzeugt, daß der Tag kommen
werde, an dem der letzte weiße Kolonialſoldat, das letzte
weſt=
liche Langrohrgeſchütz und Flugzeugmutterſchiff aus
Südoſt=
aſiens Gewäſſern verſchwindet, den Weg freimachend in den
menſchenleeren Erdteil zwiſchen dem pazifiſchen Paradies und
den Waſſern der Antarktis.
Das ſind die Träume und Hoffnung. Nur einer iſt ohne
jegliche Phantaſie, kennt nur Fleiß und Arbeit: der chineſiſche
Handwerker und Händler. Er kommt ohne Waffen, ohne Spione
und ohne Emiſſäre ins Land, arm und zerriſſen; nach einer bis
zwei Generationen iſt ſeine ganze Familie eingetroffen. Eine
Unzahl von Menſchen, und alle ſind nun reich, alle arbeiten
und verdienen. Dieſe Eroberung ſchreitet unaufhaltſam
vor=
wärts. Sie iſt bereits ein anſehnlicher Machtfaktor in der
ge=
ſamten malayiſchen Welt geworden und iſt vielleicht ernſter zu
nehmen als London und Paris, als Tokio und Bangkok, Moskau
und Waſhington. Man denkt an die Worte Li=jung=tſchangs an
General Walderſee: „das ewige China ..
Ankerbrechung der Verhandlungen.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Außenminiſter Sir John Simon die Straße, um ſich in das
gegen=
überliegende Foreign Office zu begeben. Preſſevertretern
gegen=
über beſchränkte er ſich auf die Erklärung, daß die Verhandlungen
noch nicht ganz beendet ſeien, aber die Dinge doch einen
befriedi=
genden Verlauf nähmen.
Wie verlautet, waren im Laufe des heutigen Nachmittags
neue Schwierigkeiten aufgetaucht, da die Franzoſen
das vom franzöſiſchen Generalſtab
ausgear=
beitete Doſſier über angebliche geheime deutſche
Rüſtungen vorlegten und im Zuſammenhang
da=
mit neue Fragen bezüglich der deutſchen
Gleich=
berechtigung und des geplanten Nordoſtpaktes
aufwarfen.
Flandin und Macdonald
verbtingen das Wochenende gemeinſamt.
Der engliſche Miniſterpräſident wird ebenſo wie
Miniſterpräſi=
dent Flandin das Wochenende als Gaſt Sir Gomer Berrys auf
deſſen Beſitzung in Farnham verbringen.
Dieſer Umſtand läßt darauf ſchließen, daß es bisher nicht
ge=
lungen iſt, in der grundſätzlichen Frage, nämlich Erzielung eines
Rüſtungsbeſchränkungsabkommens, das in keiner Weiſe die deutſche
Gleichberechtigung beſchränkt, eine Einigung herbeizuführen.
Mac=
donald wird ſich vorausſichtlich in der Nacht zum Sonntag nach
ſeinem Landſitz in Chequers begeben, von wo aus er am Sonntag
nachmittag nach Farnham=Park, dem Gut des Zeitungsmagnaten
Sir Gomer Berry, fahren wird, um mit Flandin weiter zu
ver=
handeln. In Farnham=Park werden auch der Schatzkanzler
Chamber=
lain und der Handelsminiſter Runciman ſein, mit denen Flandin
über wichtige Finanz= und Wirtſchaftsfragen zu ſprechen gedenkt.
Unkerredung Lavals mit Henderſon.
Der franzöſiſche Außenminiſter Laval hatte während ſeines
Londoner Aufenthaltes am Samstag auch eine Beſprechung mit
dem Präſidenten der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, über die
das Völkerbundsſekretariat folgende Verlautbarung veröffentlicht;
Heute vormittag beſuchte der franzöſiſchen Außenminiſter
Laval, begleitet von Maſſigli, den Präſidenten der
Abrüſtungs=
konferenz, Henderſon, im Londoner Büro des
Völkerbundsſekre=
tariats. Die franzöſiſchen Staatsmänner beſprachen mit
Hender=
ſon die gegenwärtige Lage im Lichte der Ereigniſſe, die ſeit der
ketzten Tagung des Präſidiums der Abrüſtungskonferenz
einge=
treten ſind, und warfen dabei die Frage auf, ob die
gegenwär=
tigen Verhältniſſe eine Aenderung in den damals vereinbarten
Vom Tage.
Der Führer und Reichskanzler hat den Oberregierungsrat im
Reichs= und Preußiſchen Miniſterium des Innern Dr. Vollert
zum Miniſterialrat ernannt. — Miniſterialrat Dr. Vollert hat
ſich als Saarreferent des Innenminiſteriums um die Saar=
Ab=
ſtimmung beſondere Verdienſte erworben.
Der Reichsaußenminiſter von Neurath iſt bekanntlich Beſitzer
eines größeren Hofes in Süddeutſchland, der ſich in der Familie
von Generation auf Generation vererbt hat. Dieſes Gut, der
Leinefelder Hof, iſt jetzt Erbhof geworden. Damit iſt der
Reichs=
außenminiſter von Neurath Erbhofbauer.
In Warſchau ſtarb im Alter von beinahe 100 Jahren der
Senator Boleslaw Limanowſki, der nicht nur der geiſtige Vater
der Polniſchen Sozialiſtiſchen Partei durch ſeine wiſſenſchaftlichen
und publiziſtiſchen Arbeiten geworden iſt, ſondern ſich auch als
glühender Vorkämpfer für die polniſche Unabhängigkeit in allen
polniſchen Lagern die größte Hochachtung erworben hat. Er
war in früheren Jahren auch von ſtarkem Einfluß auf den
jun=
gen Pilſudſki, den heutigen Marſchall von Polen.
Die Parteileitung der Finniſchen Agrarpartei hat den
Land=
wirtſchaftsminiſter Jutila und den Sozialminiſter Hynninen
in=
folge ihrer Stellungnahme in der Univerſitätsfrage aus der
Partei ausgeſchloſſen. Dieſer Beſchluß iſt als Kampfanſage der
Agrarpartei an die Regierung zu betrachten. — Der ordentliche
Reichstag wurde am Freitag ohne Zwiſchenfälle eröffnet.
Richtlinien nötig machten. Aus dieſem Meinungsaustauſch ging
die Anſicht hervor, daß, da die Ausſchüſſe für die Frage des
Waffenhandels und der Waffenherſtellung, die Frage des
Heeres=
budgets, ſowie für die Ausarbeitung der allgemeinen
Beſtimmun=
gen einer Abrüſtungskonvention (einſchließlich der Einſetzung
einer ſtändigen Abrüſtungskommiſſion und der Regelung der
Kontrollfrage) in den nächſten Wochen zuſammentreten werden,
kein Grund vorliege, das gegenwärtige Verfahren zu ändern.
Schwere Hlugentenunrugen in peigrad.
Zuſammenſtöße an der Belgrader Univerſikäf.
EP. Belgrad, 2. Februar.
An der Belgrader Univerſität kam es geſtern zu heftigen
Zu=
ſammenſtößen zwiſchen Studenten und der Polizei. Die
links=
gerichtete Studentenſchaft, ſowohl Marxiſten wie auch Anhänger
der Landwirtepartei, hielten am Vormittag eine Sitzung ab, in
der ſie einen Bericht des Rektors der Univerſität über die Lage
der in Viſegrad in Bosnien internierten marxiſtiſchen Studenten
entgegennahmen. Die Studenten beſchloſſen, in den Hungerſtreik
zu treten und die Univerſität ſolange nicht zu verlaſſen, bis ihren
internierten Kollegen eine beſſere Behandlung zuteil werde. Die
Univerſität wurde hierauf von den Studenten verbarrikadiert
und in den Belagerungszuſtand verſetzt. Die Polizei nahm
um=
fangreiche Sicherheitsvorkehrungen vor und ſperrte das ganze
Univerſitätsviertel für jeden Verkehr vollſtändig ab. Auch der
Straßenbahnverkehr vor dem Univerſitätsgebäude wurde
einge=
ſtellt. Niemand konnte die vor dem Univerſitätsgebäude gelegene
Straße betreten. Im Laufe des Nachmittags verſchaffte ſich die
Polizei, einer Aufforderung des Rektors folgend, mit Gewalt
Eintritt in das Univerſitätsgebäude und vertrieb die Studenten.
Bei dieſem Zuſammenſtoß wurden mehrere Studenten ſowie auch
mehrere Polizeibeamte verletzt.
Schwere Eingeborenen=Unruhen
in einer algeriſchen Stadk.
Blutige Unruhen haben ſich in der Nacht zum Samstag in der
nordafrikaniſchen Stadt Setif (etwa 130 Kilometer weſtlich von
Conſtantine in Algier) abgeſpielt. In einem übelberüchtigten
Stadtteil brachen Streitigkeiten zwiſchen Eingeborenen und
be=
trunkenen Kolonialſoldaten aus, in deren Verlauf ein Soldat von
den zur Wiederherſtellung der Ordnung herbeigeeilten
Polizei=
beamten in der Notwehr erſchoſſen wurde. Dies war das Signal
zu einem allgemeinen Angriff der Eingeborenenbevölkerung und
der Kolonialſoldaten auf die Polizei. Die Beamten mußten ſich
vor der Uebermacht der Angreifer in die Polizeiwache zurückziehen.
Die Wache wurde jedoch von den Eingeborenen und den Soldaten
geſtürmt. Drei Poliziſten fielen der erregten Menge in die Hände
und wurden von ihr durch Meſſerſtiche und Revolverſchüſſe
nieder=
gemacht. Mehrere Offiziere des 11. Schützenregiments und ein
höherer Polizeioffizier, die einzuſchreiten verſuchten, mußten vor
der wütenden Volksmenge die Flucht ergreifen. Die Menge, unter
die ſich mittlerweile immer mehr Eingeborenen=Soldaten gemiſcht
hatten, zog daraufhin durch die Straßen der Stadt, zertrümmerte
die Fenſterſcheiben der jüdiſchen Geſchäfte und zerſtörte die
Ein=
richtungen mehrerer jüdiſcher Cafés. Erſt als ein ſtarkes Aufgebot
von Truppen, Gendarmerie und Poliziſten eingeſetzt wurde, konnte
die Ruhe wieder hergeſtellt werden. Die Zahl der Opfer ſteht
noch nicht genau feſt. Mehrere Rädelsführer und Meuterer
wur=
den verhaftet.
Die Umſahſteuer
Me werloone ernkäsmendeine.
Die Umſatzſteuer iſt nach der Inflation beſonders hoch
weſen, weil es ſeinerzeit nötig war, die Reichsfinanzen un
allen Umſtänden in Ordnung zu bringen. Es folgte dann
allmählicher Abbau, ohne daß jedoch die Klagen der Wirtſck
über dieſe Steuer nachließen. Heute beträgt ſie nur noch (
Prozent. Sie iſt alſo auf ein Drittel zurückgegangen.
Sie macht ſich natürlich nach wie vor ſehr fühlbar. Jet
iſt nach Lage der Dinge, wie das auch der Staatsſekretär Re
hardt eben erſt erklärt hat, mit einer weiteren Senkung oder
Beſeitigung dieſer Steuer nicht zu rechnen. Und das aus ein
ſehr guten Grunde. Die Umſatzſteuer, die 1932 noch 3 Milliar
Reichsmark erbrachte, iſt 1934 auf etwa 1,9 Milliarden Rei
mark heruntergegangen, und wird nach allen angeſtellten Ber
nungen im Jahre 1935 rund 2 Milliarden Reichsmark abwer
Sie iſt damit zu einem ſtarken Pfeiler der Finanzen des
Rei=
geworden, woraus ſich ſchon ergibt, daß man nicht gern an
Verſtopfung dieſer gut fließenden Geldquelle herangehen w.
Hinzu kommt, daß verſchiedene Steuerſenkungen der jüngſten
Einnahmeausfälle mit ſich brachten, die zu Buch ſchlagen.
Etat muß aber ausbalanciert bleiben. Infolgedeſſen muß
Mehr der Umſatzſteuer für den Haushaltsausgleich verwer
werden, anſtatt für eine neue Senkung der Umſatzſteuer. Die C
wicklung der Einnahmen aus dieſer Steeur iſt aber inſofern
ſonders intereſſant, weil in den Jahren der fortſchreiten
Umſatzſteuerermäßigung ein Hinaufſchnellen des Ertrages n
zu verzeichnen war. Das Anwachſen der Einnahmen ſtellte
jedoch erſt im Zuſammenhang mit der forcierten Arbeitsbeſc
fung heraus, die eine allgemeine Wirtſchaftsbelebung ausl
und damit die Steuereinnahmen ſteigerte. Auch in dieſem Pr
haben ſich die Vorausſagen erfüllt.
Wenn nun das Reich den Standpunkt einnimmt, daß es
der Umſatzſteuer und auch bei dem gegenwärtigen Satz blei
muß, dann ſpielt dabei die Arbeitsbeſchaffung ſelbſt eine gu.
Rolle mit, deren Finanzierung ganz beſtimmt nicht in dem M
ſichergeſtellt werden kann, wenn man auf eine wertvolle (
nahme verzichten würde. Erhöhte Einnahmen aus der Um
ſteuer ſind jedoch ein Beweis für vermehrten Umſatz und da.
auch für vermehrte Einnahmen der Wirtſchaft. So herum
ſehen, wird die Laſt der Umſatzſteuer weſentlich gemildert, d
die Geldmittel, die ſo flüſſig gemacht werden, kommen auf 1
wegen doch der Wirtſchaft wieder zugute.
Engliſche Vermukungen.
DNB. London, 2. Februa
Angeſichts der ſtrengen Geheimhaltung des bisherigen 9
laufes der Londoner Beſprechungen beſchränkt ſich die Londe
Preſſe in der Hauptſache auf Andeutungen und teilweiſe w
gehende Vermutungen über das zu erwartende Schlußergebnis
Verhandlungen. Die Blätter glauben, daß einer Annäherung
engliſchen Angebots an die franzöſiſchen Forderungen noch (
ganze Reihe von Schwierigkeiten im Wege ſteht, und die Aus
ten werden keineswegs all zu optimiſtiſch gewertet.
Der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Herald” ſchre
man ſehe in London ein, daß es keinen Zweck hätte, irgendei
endgültigen engliſch=franzöſiſchen Plan auszuarbeiten, den 1
Deutſchland mit der Aufforderung überreichen könnte, ihn entwe
anzunehmen oder abzulehnen. Ferner ſei, wie bereits am
Fre=
angedeutet wurde, engliſcherſeits das Beſtreben vorhanden,
regionalen Sicherheitspakte oder Paktpläne in einem geſamter
päiſchen Pakt einzuarbeiten, der für alle Staaten annehmbar wi
An die Stelle eines Angebots an Deutſchland würde dann ein ?
ſchlag an alle europäiſchen Staaten treten, der die volle Aner
nung der deutſchen Gleichberechtigung, den Plan für die allgem
Rüſtungsbeſchränkung und einen allgemeinen europäiſchen Sit
heitspakt umfaſſen würde. Das ganze würde in das Rahment
des Völkerbundes eingearbeitet werden.
Der diplomatiſche Mitarbeiter der „Morning Poſt” me
daß noch beträchtliche Meinungsvreſchiedenheiten zwiſchen Eng!
und Frankreich über die Mittel und Wege beſtehen, wie Tei
des Verſailler Vertrages durch eine allgemeine Abmachung 1
Abrüſtungsbegrenzung erſetzt werden könnte. Es ſei ſehr unw
ſcheinlich, daß die Londoner Beſprechungen etwas anderes
nur ſehr allgemeine Abmachungen zuſtande bringen. Vor e
Fortſetzung der Verhandlungen werde man mit der deutſchen
gierung Rückſprache nehmen und ſie möglicherweiſe aufford
Vertreter nach London zu entſenden.
Der franzöſiſche Juſtizminiſter fordert die Generalſtaat!
wälte in einem Rundſchreiben auf, energiſch alle Verſtöße g!
die guten Sitten zu ahnden. Im Intereſſe der öffentlichen M.
und des guten Rufes Frankreichs ſeien die Strafbeſtimmnt
des Geſetzes vom Auguſt 1883 genau anzuwenden.
Die Aschre des Neuen Arachens.
(Ueber Ernſt Jüngers Buch „Blätter und Steine‟, Hanſeatiſche
Verlagsanſtalt Hamburg 1934.)
Das neue Buch Ernſt Jüngers erörtert nicht. Es ſpricht eine
Schau aus; und die iſt an allen entſcheidenden Stellen richtend
und prophetiſch. Sie folgt dem Dämon in den Hintergründen des
heutigen Geſchehens. Gelegentlich iſt ſie auch ſymboliſcher Blick
auf Dinge des Naturreichs, wie in der ſprachlichen Betrachtung
„Lob der Vokale” oder in der Beſchreibung „Dalmatiniſcher
Auf=
enthalt‟. Eben dieſes ſymboliſche Sehen iſt aber überall Jüngers
Stärke; ein Empfinden für Tatbeſtände, Gewichte und
Bedeutun=
gen, wie es im allgemeinen nur magiſch Eingeweihte verwalten.
Was ſich daraus an neuer Könnerſchaft des „Leſens der Dinge”
er=
gibt, bewährt Jünger ſehr überzeugend in dem Abſchnitt von den
„Staub=Dämonen”, wo ihn die Betrachtung Kubin’ſcher
Zeichnun=
gen zu einer „Studie zum Untergang der bürgerlichen Welt” führt.
Wichtiger aber iſt Jünger als „Leſer” der Vorgänge innerhalb
der Kultur, da wo ex als Verfaſſer des Buches „Der Arbeiter”
ſpricht. „Totale Mobilmachung” und „Ueber den Schmerz” heißen
die Kapitel ſeines neuen Buches, die da in Betracht kommen. Sie
lenken den Blick auf die uns bevorſtehende „Gletſcherwelt, vor
deren Anblick auch das mutigſte Herz noch erbebt‟. Dieſe ganz neu
und unerhört rückſichtsloſe durchorganiſierte Welt der Zukunft iſt
es, die den Gegenſtand von Jüngers Schau bildet. Man ſieht
deut=
lich: dieſe Schau iſt ſein Fund, ſein großes Erlebnis; ſie faſziniert
ihn mit der Anziehungskraft eines Schlangenauges; ſie zieht ihn
an gerade mit denjenigen Zügen, durch die ſie ſich als eine
grauen=
voll entmenſchte Welt, als eine Hölle erweiſt.
Im Vorwort ſtreift Jünger kurz die Erörterungen, die ſich an
ſein Hauptwerk „Der Arbeiter” geknüpft haben; und er bemerkt
dazu in einer Fußnote: „Zu den ſonderbarſten Verwechſlungen, die
mir auffielen, gehört auch die, daß in der Geſtalt (des „Arbeiters”)
ein Menſch zu erblicken ſei.‟ Das heißt doch wohl, daß Jünger
den „Typus”, die maßgebende „Geſtalt” der kommenden Welt, die
er als etwas unausweichliches verkündigt und vertritt, nicht als
einen Menſchen anſieht. Aber als was ſonſt? Jünger ſagt: „Wenn
man den Typus, wie er ſich in unſern Tagen herausbildet, mit
einem Worte kennzeichnen ſollte, ſo könnte man ſagen, daß eine
ſeiner auffälligſten Eigenſchaften im Beſitz eines zweiten
Bewußt=
ſeins beſteht. Dieſes zweite und kältere Bewußtſein deutet ſich an
in der ſich immer ſchärfer entwickelnden Fähigkeit, ſich ſelbſt als
Objekt zu ſehen.‟ Dieſe Fähigkeit führt den neuen Un=Menſchen
dazu, jene große „Operation” an ſich vorzunehmen, „durch welche
die Zone der Empfindſamkeit aus dem Leben herausgeſchnitten
wird.‟ Der neue Menſchentyp vermag „den Raum, durch den er
am Schmerze Anteil hat, das heißt den Leib, als einen
Gegen=
ſtand zu behandeln”. Und dieſer Begriff des Gegenſtändlich=
Werdens wird für Jünger zur führenden Gegebenheit dieſes neuen
Unmenſchen. Das Objektive, das Sachenhafte, das Künſtliche, das
Fabrikat türmt ſich mächtig gegen das, was bisher Menſch hieß,
auf. Uniform, Verband, Einlagerung in abſolute, herriſche
Zu=
ſammenhänge, die den Menſchen wegziehen von Naturgrundlage
und eignem Mittelpunkt, dies alles wird zu vordringlichen
Be=
ſtimmungen des Daſeins. Grundſätzlich lebt dieſer Menſch der
Zukunft über ſich ſelbſt hinweg, an ſich ſelbſt vorbei. Er ſetzt ſich
künſtliche Organe des Sehens und Handelns an, er richtet Zwecke
und Ziele als Moloche vor ſich auf und geht in ihrem Dienſt über
Leben, Schmerz, Seele, Ich hinweg, durch jenes zweite Bewußtſein
zu einem dinglichen Verhalten gedrillt, das jedes menſchliche
„Maß” aus dem Geſicht verloren hat.
Kurz, Jünger denkt in dieſem Bilde jene längſt bekannten
Tendenzen zu Ende, die wir bisher als amerikaniſtiſche, als
bolſche=
wiſtiſche Tendenzen bezeichneten, als die Tendenzen der
grundſätz=
lichen Verſachlichung, Techniſierung und Entmenſchung. Daß dieſe
Tendenzen vorhanden ſind, iſt kein Zweifel. Wir haben erlebt, wie
ſie eine Welt zerſtört, wie ſie die Seelenſpaltung zu einer
Zeit=
krankheit gemacht haben, wie ſie die Volksgemeinſchaft zerſchlugen.
Und wir haben das Neue der deutſchen Umſteuerung gerade darin
geſehen, daß ſie uns eine „Wiederentdeckung des Menſchen”
ver=
ſprach, mit dem Entſchluß, in Leben und Wirtſchaft das Maß des
Menſchen wieder zur Geltung zu bringen.
Und Ernſt Jünger, dem man in jedem Wort das Grauen vor
den ſelbſtgeſchaffenen Lemuren dieſer ſeiner Zukunftswelt
ab=
merkt, glaubt ſeine eindringliche Denkkraft, ſein glänzendes
dar=
ſtelleriſches Können dafür einſetzen zu müſſen, daß die Menſchheit,
und gerade, die deutſche Menſchheit, von vornherein vor dem
An=
ſturm der neuen Entmenſchungs=Tendenzen die Waffen ſtrecke! Ja
er iſt der Meinung, daß das bedingungsloſe Ugberlaufen zur
Ver=
ſachlichung notwendig ſei, damit die große „Mobilmachung des
Deutſchen” zum Ziel komme.
„Ich möchte dazu vorerſt das Eine ſagen: Wenn der Deutſche,
in der Meinung, durch die gekennzeichnete Entmenſchung ſtärker zu
werden für ſeinen geſchichtlichen Kampf, willentlich in die von
Jünger verkündigte Entwicklung hineinginge, ſo gäbe er damit von
vornherein das Weſensziel ſeiner Geſchichte preis! Wenn der
Deutſche nicht mehr dafür eintritt, daß er ſeine im Tiefſten
fromme, naturgläubige, welt= und geiſtoffene Menſchenform als
etwas Maß=Gebendes in der Welt durchſetzt, wenn er ſich nicht
mehr weiß als Führer und Erretter zu einer menſchengeſtaltigen
Lebensordnung und ſich ein Geſetz der geſpaltenen Seele
aufzwin=
gen läßt, er, der als Einziger um den größten Bogen zwiſchen
Geiſt und Natur weiß — dann hat er den Mächten des neuen,
weſtlichen Drachens ſeine Seele geopfert. Jeder Zug, mit dem —
ger ſeine Geſpenſterwelt ausſtattet, gibt eine Poſition an, 91
die der Deutſche ſeit je zu Felde liegt: Einheit des Bewußt!
gegen deſſen Zerfall, atmende Menſchengeſtalt gegen die Verd
lichung, geſchöpfliches, naturhaftes Maß gegen alle künſtlichen O1
ſetzungen des Lebens; und Teilhabe an einem Ganzen nicht O.
geiſtige Selbſtverſtümmelung, ſondern durch Eintritt der vo
Perſon in den lebenſtiftenden Zuſammenhang. Was Jünger
ſchlägt an „Weg” zur völligen „Rüſtung” hat große Aehnlick
mit den Teufelspakten der deutſchen Volksſage: Macht und R
tum verſprechen die Unteren, wenn man ſich mit ihnen ein=
und als Preis verlangen ſie immer nur Eines, die lebendige S
Wir denken: Nicht um ſeinerſeits ein Werkzeug der von Abgk.
mächten angeſponnenen Seelenverderbung zu werden, har
Deutſche erlitten, was er erleiden mußte, ſondern um erſt
den Kampf um die Errettung des Lebens vorkämpſer
weiterzuführen und in einem apokalyptiſch durchfinſterten Au
blick des Planeten „Rat zu geben rings den Königen und
Völkern”
Aber auch vom Deutſchen abgeſehen: Geht Jüngers Schau
die kommende Vergletſcherung auch von vorhandenen Tende‟
aus, ſo meidet ſie doch nicht den Fehler aller Utopien, ge9e.
Entwicklungslinien geradlinig weiterzudenken, was
Lauf der geſchehenden Geſchichte (zum Unterſchiede voi.
vergangenen) ſtracks widerſpricht. Selbſt da, wo der Meiſie
geiſt Herr zu ſein ſcheint, in der Weiſe der Betrachtung
Bewertung, entreißt ſie ihm oft mit geſpenſtiſcher Schnelle
„Standpunkt” und nimmt ihn wehrlos dahin in manchen S
der Werte. Auch einen andern Fehler der Utopiſten teilt Iu!
indem er ſich von der Unſtimmbarkeit, von der Verſtümme.
keit des Menſchen übertriebene Vorſtellungen macht. Z. 2
trachtet Jünger die menſchliche Möglichkeit, ſich mit Künſtuie
zu paaren, viel zu optimiſtiſch. Wir wiſſen, daß Arbeiter Ae”
Induſtrien, die viel bei künſtlichem Licht arbeiten müſſen, oe
in beſtimmte Geiſteskrankheiten fallen. Wir wiſſen, daß aus"
gelnder Naturbeziehung das Heer jener pſychiſchen Hunge..”
heiten ſich ſpeiſt, die ſchon heute eine Geißel der Kulturmenſe
ſind. Im Hereinfallen auf die anſcheinenden „Dienſie
„Künſtlichen” gerät der Menſch immer in Gefahr, ſich !"
ſelbſtfabrizierte Gegenwelt einzuſpinnen, von der er erſt d*
merkt, daß ſie bunter, glitzernder Tod iſt.
Jüngers Buch weiſt aus, daß er weder zu dem Gletſche”
noch zu den Parteigängern der Gegenwelt gehört. Er L
überall als Warmblüter, er hat in keiner Weiſe die Pahiot”,
Eiszeit, die er verkündigen zu müſſen glaubt, und gerade die
zittern ſeiner Seele vor der eigenen Schau gibt ſeiner ſihl.
Verkündigung den tiefen, verführeriſchen Ton. Um ih
Sonntag, 3. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 54 — Seite 3
Mit dieſer Forderung ſtehen und fallen wir!
Unerſchükkerliche Enkſchloſſenheit zur Erkämpfung der deutſchen Gleichberechtigung.
j2 kann nichk abgehandelk werden. — Nur auf ihrer Erfüllung kann ſich ein neues Europa aufrichken.
Miniſter Dr. Goebbels
über akluelle Fragen des Staakslebens.
DNB. Berlin, 2. Februar.
Der erſte Gautag der NSDAP. Groß=Berlin im neuen Jahre
de für die 20 000 politiſchen Leiter, die dem Sportpalaſt
füllten, wieder zu einem ganz beſonderen Erlebwis. Wie
ger bei dieſen Zuſammenkünften der Partei, ſo hielt auch
mal der Gauleiter, Reichsminiſter Dr. Goebbels, eine groß
legte Rede, die begeiſterte Zuſtimmung fand. Das
Inter=
war um ſo größer, als kaum ein einziges Gebiet der aktuellen
gen des Staats= und Parteilebens unberückſichtigt blieb.
Der Gauleiter nahm eingangs den zweiten Jahrestag der
htergreifung zum Anlaß, um an die Lage der Partei im
mber 1932 zu erinnern. Das Reich iſt im Vergleich zu da=
3 nicht ſchwächer, ſonderm ſtärker geworden. Das Regime
ſich nicht abgenutzt, ſondern befeſtigt. Das Volk iſt mit ihm
rlich ſolidariſch geworden. Das zweite Jahr unſeres
revo=
nären Aufbaues hat ſich würdig dem erſten Jahre des
hbruchs angeſchloſſen.
s Regime ſtehl. Mit Inikiakive, Muk und Ideen
gehlt es an die Zeikprobleme heran.
dr. Goebbels verwies in dieſem Zuſammenhang auf die
angebahnte Senkung des Zinsfußes, die er als
Anfang eines organiſchen Umbaues des
ge=
ten deutſchen Kreditweſens bezeichnete. Zu
ge=
tter Zeit begonnen, habe ſie ſich ohne jede Erſchütterung
ogen, und keine Fabrik, keine Bank ſei dabei zugrunde
ngen. In der Frage der Deviſen= und Rohſtoffbeſchaffung
es gegolten, entweder das Arbeitsbeſchaffungsprogramm
tgeben oder aber zeitweilig Schwierigkeiten in Kauf zu
ten. Selbſtverſtändlich habe man ſich dafür entſchloſſen, die
itsloſen in den Wirtſchaftsprozeß einzugliedern.
Infolge=
i habe man natürlich auf der anderen Seite auch mehr
minder auf dem Gebiet der Deviſenbeſchaffung zu kämpfen
dt. Einen nicht zu unterſchätzenden Vorteil habe dieſe
ngslage mit ſich gebracht: die Beſchaffung von eige=
Rohſtoffen auf ſynthetiſchem Wege ſei in
ſchland ſchon ſoweit fortgeſchritten, daß auf einigen Gebieten
1s eine gewiſſe Unabhängigkeit vom Auslandsmarkt
feſt=
len ſei.
s wäre verſtändlich geweſen, ſo fuhr Dr. Goebbels fort,
ſich die Regierung angeſichts ihrer großen Aufgaben im
Anſturm weniger um die Lebenshaltung der breiten
en hätten kümmern können. Aber wir haben ſchon mitten
lufbau unſerer Wirtſchaft den ſozialiſtiſchen Teil unſeres
rammes Genüge widerfahren laſſen. Es gibt wohl in der
heute keinen Staat, der ſozial ſo verankert wäre wie
mſere.
dr. Goebbels erinnerte dann an die Leiſtungen des
ift durch Freude”=Werkes, demgegenüber, wie er
te, die Regierungen der parlamentariſchen Zeit wahrlich
erhafte Anfänger geweſen ſind. So ſteht die deutſche
terſchaft ſchon angeſichts der erreichten Erfolge mit grenzen=
Vertrauen zum Dritten Reich, und mit Zuverſicht ſchaut
ſanze Volk in unſere nationale Zukunft. Wie iſt das
er=
nd und erſchütternd bei unſerem Saarſieg zum Ausdruck
men! Dieſelben Menſchen, die vielleicht vor drei Jahren
den Einwirkungen des Kommuismus noch geſagt hätten:
geht uns das Saarland an! haben jetzt mit uns
demon=
in dem Gefühl:
Deutſchland ſeht ſich wieder durch,
gewinnk ſeine Achkung in der Welt wieder.
das kommt allen Deutſchen zugute. Man kann heute in
Velt wieder ſtolz ſein auf Deutſchland! Mehr und mehr
ſich die Erkenntnis Bahn, daß unſer Sozialismus
eine Phraſe oder eine Sache der Theorie
Yondern eine Sache des Lebens Bei uns
ert nicht die Wirtſchaft die Politik, ſondern
Politik die Wirtſchaft, und die Miniſter ſind nicht
SLirtſchaftskapitänen, ſondern die Wirtſchaftskapitäne dem
Iſt ſich wahrlich kein Leſer zu ſorgen, der in ſeinem „Sizi=
Brief an den Mann im Mond” geleſen hat, wie er den
ämon eines kahlen Bergtals entdeckt und wie er darauf —
Ach will die ſchöne Stelle ſelbſt hierherſetzen:
Herade jetzt, noch im Taumel dieſer Entdeckung, fiel mein
Aauf deine ſchon ſehr bleiche Scheibe, die licht über dem
kamme, und wohl nur aus der Tiefe heraus, noch am Him=
1 ſehen war. Und da ſtand in einer ſeltſam blitzhaften
Ge=
das Bild des Mannes im Monde wieder auf. Gewiß, die
landſchaft mit ihren Felſen und Tälern iſt ein Gebiet, das
tronomiſchen Topographie ihre Aufgaben ſtellt. Aber ebenſo
2 iſt es, daß ſie zugleich jener magiſchen Trigonometrie, von
ſen die Rede war, zugänglich iſt, — daß ſie zugleich ein
der Geiſter iſt, und daß die Phantaſie, die ihr ein Geſicht
h, mit der Tiefe des kindlichen Blickes die Urſchrift der
t und die Sprache des Dämons verſtand. Aber das
Uner=
für mich in dieſem Augenblick war, dieſe beiden Masken
nd desſelben Seins unzertrennlich ineinander einſchmelzen
n. Denn zum erſten Male hob ſich hier ein quälender
Zwie=
auf, den ich, Urenkel eines idealiſtiſchen, Enkel eines roman=
und Sohn eines materialiſtiſchen Geſchlechtes bislang für
dar gehalten hatte. Dies geſchah nicht etwa ſo, daß ſich ein
der=Oder in ein Sowohl=Als=Auch verwandelte. Nein, das
iche iſt ebenſo zauberhaft, wie das Zauberhafte wirklich iſt.”
ier, in dieſer uralten Erfahrung, an der ſich der Rang des
hen Jünger durch die Genauigkeit des Empfangs und
ſegleitgefühl der Erſchütterung verrät, erhebt ſich Jüngers
hau zu der wahren, ihm zubeſtimmten Höhe. Der
Wider=
gegen jene andern Tendenzen ſeines Buches mußte
ausge=
n werden, weil ſie in Jüngers eindringlichem Vortrag
Hefahr für den Lauf des deutſchen Geiſtes bilden. Aber er
auch ausgeſprochen werden, weil er mit dem wirklichen
dieſes bedeutenden Menſchen mehr zu tun hat als vorerſt
tanche Strecken ſeines eignen Bewußtſeins.
Wilhelm Michel.
Skeuerſchriften.
Vermögenſteuer. Einführung in das Umſatzſteuergeſetz und
Reichsbewertungsgeſetz vom 16. 10. 34. Von Steuerinſpei=
Dr. W. Sinzig. 4. Auflage. Verlag W. Stollfuß, Bonn.
is 1,25 RM.
ollſtändig neu umgearbeitet nach dem neuen Steuergeſetz
er Verfaſſer in kurzer, aber überſichtlicher Form die Aus=
1935 herausgebracht. Es iſt Wert darauf gelegt worden,
tigſten Grundgedanken an Hand einfacher Beiſpiele klar=
Staat undergeordnet. Als Miniſter, die aus dem Volke
her=
vorgegangen ſind und für ſich außer einer entſprechenden
Lebenshaltung keine materiellem Vorteile verlangen, können wir
die ehrlichen Makler ſein in der Abwägung der
jeweiligen Interefſen. Alles wird entſchieden
nach der Frage des Gemeinwohles. Aus der Fülle
der Maßnahmen, die die wirtſchaftlichen und ſozialen Erfolge
politiſch zu untermauern hatten, hob. Dr. Goebbels im weiteren
Verlauf ſeiner Ausführungen die Reichsreform beſonders
hervor, wobei er betonte, wie wichtig für unſere
außen=
politiſche Poſition das Vorhandenſein eines
einzigen zentralen politiſchen Willens iſt,
weiter die raſche Geſetzgebung, die Maßnahmen zur Bekämpfung
erbkranken Nachwuchſes, den Umbau der Preſſe und des
Rund=
funks, den Neuaufbau von Theater und Film. Nur ein Mann,
Adolf Hitler, ſo rief er zuſammenfaſſend unter dem ſtürmiſchen
Beifall der Parteigenoſſen aus, repräſentiert den deutſchen
Willen.
Partei und Staat ſind unterdes in der Zentralidee unſerer
Weltanſchauung ſo verzahnt und verklammert worden, daß man
ſie gar nicht mehr auseinanderreißen kann. Die Idee
über=
dacht alles. Partei, Staat und Wehrmacht ſind
die Organiſationen der Idee in ihrer Ausführung,
und auf den Säulew dieſer Organiſationen ſteht feſt, legal und
unerſchütterlich das nationalſozialiſtiſche Regime. Dadurch ſind
wir in die Lage verſetzt worden, eine aktive Außenpolitik zu
betreiben, bei der wir ja vor zwei Jahren ganz beſonders
troſt=
loſe Verhältniſſe vorfanden. Lang anhaltenden ſtürmiſchen
Bei=
fall rief die Feſtſtellung des Miniſters hervor:
Man hak im Ausland lernen müſſen, daß man ein
deukſches Nein als ein Nein und ein deutſches Ja
als ein Ja hinnehmen muß.
Wir haben die Außenpolitik aus dem Bereich der Phraſe
heraus=
genommen. Wenn man von uns fordert, daß auch wir uns für
eine Befriedung Europas einſetzen, dann muß man uns auch
als gleichberechtigte Partner in Kauf nehmen! Es muß das
eine tatſächliche Gleichberechtigung ſein, die nicht mit moraliſchen
Phraſen entwertet wird. Das heißt nicht etwa, daß wir den
Krieg wollen. Wir wollen nicht eine Armee, um Krieg zu
führen, ſondern um den Frieden zu erhalten. Denn ein
ohn=
mächtiges Land iſt geradezu eine Einladung an die Welt, es zu
überfallen. Unter toſendem Beifall rief der Miniſter aus:
Unſere Entſchloſſenheit zur Erkämpfung der deutſchen
Gleich=
berechtigung iſt unerſchütterlich! Sie kann überhaupt nicht
ab=
gehandelt werden! Ob wir kommenden Vereinbarungen
bei=
treten, das hängt in erſter Linie davon ab, ob wir das tun
können als ſouveräner und gleichberechtigter Staat. (Erneuter,
lang anhaltender Beifall.) Von einer Rückkehr in den
Völker=
bund kann ſolange keine Rede ſein, als wir mit den anderen
Nationen keine gleichen Rechte haben. Wir ſind jederzeit bereit,
am internationalen Frieden mitzuarbeiten und unſeren Zoll zu
entrichten für die Konſolidierung Europas. Unſer Abkommen
mit Polen hat auch bewieſen, daß wir entſchloſſen ſind, für den
allgemeinen Frieden Opfer zu bringen. Es iſt unſer ernſthafter
Wille, dem gequälten Erdteil Europa Frieden zu geben. Aber
da ein ſolcher Friede von Dauer ſein ſoll, kann es nicht auf
der wankenden Baſis ungleicher Rechte errichtet werden.
Zum Schluß gab der Miniſter noch einmal unter Hinweis
auf die kommenden außenpolitiſchem Entſcheidungen die
Ver=
ſicherung ab:
Das deutſche Volk will den Frieden.
es will aber auch ſein Lebensrechl.
Es iſt entſchloſſen, ſelbſt durch Opfer, ſeinen Beitrag zum
euro=
päiſchen Frieden und zu einer neuen europäiſchen Ordnung
bei=
zuſteuern. Es iſt aber ebenſo entſchloſſen, ſeine
Gleichberech=
tigung zu erkämpfen. Von dieſer Forderung — und wieder war
ſtürmiſcher Beifall das Zeichen der Zuſtimmung — wird uns
kein Zureden und kein Feilſchen, aber auch keine Drohung
ab=
bringen können. Die Welt muß wiſſen, daß wir mit dieſer
Forderung ſtehen und fallen. Denn nur auf
ihrer Erfüllung kann ſich ein neues Europa
aufrichten.
Muſikverein Darmſtadk.
Samstag, den 2. Februar 1935.
Drikkes außerordenkliches Konzerk für Mikglieder
und Freunde.
Mit dieſer Veranſtaltung hatte der Muſikverein einen vollen,
hocherfreulichen Erfolg, es war ein Konzert, wie es ſein ſoll.
Einem muſikverſtändigen, aufnahmebereiten Publikum wurden in
wohlzuſammengeſtellter Vortragsfolge von auserwählten
Künſt=
lern wertvolle Kunſtwerke geboten, die Fühlung zwiſchen
Sän=
gern und Hörern wurde ſofort hergeſtellt, und der Erfolg ſpornte
die Soliſten an, ihr Allerbeſtes zu geben. Helene Kühling ſang
Lieder von Otto Braun, der alle Geſänge begleitete, und von
Johannes Brahms. Wir haben ſchon oft die Sängerin mit der
weichen, warmen Sopranſtimme gehört, und oft ihre feine,
kammermuſikmäßige Vortragsart gerühmt, ſo gut bei Stimme
wie heute, ſo völlig aus ſich herausgehend haben wir ſie aber
noch nie erlebt. Die Lieder von Otto Braun ſind feine Lyrik
von erquickender Natürlichkeit, ſangbar, melodiereich und mit
ſorgfältiger und gewählter, unaufdringlich malender
Klavier=
begleitung verſehen. Sie brachten dem Komponiſten ſtarken
Bei=
fall, zwei mußten wiederholt werden. Feſſelte hier ſchon die
Künſtlerin, ſo wußte ſie in den zahlreichen Brahms=Liedern den
Gehalt ſo ſelbſtändig und tief auszuſchöpfen, daß das Zuhören ein
reiner Genuß war. Stimmtechniſch fiel uns auf, daß die
Sänge=
rin zuerſt etwas vorſichtig und darum ſtimmlich noch nicht ganz
konzentriert ſang, wie wir uns es von manchem früheren
Auf=
treten noch erinnern, daß dann aber bald das Vertrauen zur
eigenen Kraft ſo wuchs daß die Tongebung in jeder
Stärke=
ſchattierung ausgezeichnet war. Das zugegebene Wiegenlied von
Braun war der geſangliche Höhepunkt.
Auch Peter Schäfer, der bekannte Baſſiſt, mußte ſich zuerſt
einſingen, und dabei kommen zuweilen noch naſale Klänge vor.
Dann aber gehorchte die Stimme in vorzüglicher Weiſe dem
künſt=
leriſchen Willen des Sängers. Eichendorff=Lieder von Hugo Wolf
leiteten ein, es folgten Geſänge von Bodo Wolf, die alle leicht
humoriſtiſchen Einſchlag hatten, und von denen uns der
wohlbe=
kannte „Herr Nachmittag” den ſtärkſten Eindruck machte, während
uns „Rechenſtunde” trotzdem es ſo gefiel, daß es wiederholt werden
mußte, etwas überpointiert vorkam. Ganz in ſeinem Element war
Peter Schäfer bei den großen Löwe=Balladen, bei denen ihm der
Reichtum ſeiner Ausdrucksmittel, der große Umfang ſeiner Stimme
und die Großzügigkeit des Vortrags zu außergewöhnlichen
Wir=
kungen befähigte. Wir haben den „Nöck” ſelten ſo hervorragend
Dr. Goebbels ſchloß mit dem Bekenntnis zur Kraft des
deutſchen Volkes, das heute als ein ſtahlharter und geſchloſſener
Willensblock daſteht, der nicht mehr auseinander gebrochen
wer=
den kann. Die Welt muß ein Einſehen haben. Mit dieſer
feſten Ueberzeugung gehen wir voll Mut und Vertrauen in das
dritte Jahr unſeres Aufbaues, mit uns als Mahnſpruch die
leuchtende Parole: Ueber uns die Fahne, und vor uns der
Führer!
Gerüchke um die Genſer Saarkagung.
In Genf wird davon geſprochen, daß der Rat die Abſicht habe,
noch im Februar zuſammenzutreten, um den Schlußbericht des
Aloiſi=Komitees über die Saarrückgliederung entgegenzunehmen.
Es iſt nicht ganz erſichtlich, welcher beſonderer Anlaß da vorliegt,
um extra für dieſen Zweck eine Ratstagung anzuberaumen. Ebenſo
wenig ſind die Quellen zu erkennen, aus denen dieſe Gerüchte
ſtammen.
Nach unſerer Anſicht iſt eine beſondere
Rats=
tagung nicht erforderlich, da die Verhandlungen in
Baſel einen glatten Verlauf nehmen und auch die Beamtenfrage,
die noch einige Schwierigkeiten bot, in Ordnung gebracht worden
iſt. In Rom oder Neapel wird der Dreierausſchuß, der
weit=
gehende Vollmachten vom Rat bekommen hat, ſeine Schlußſitzung
abhalten und dann feſtſtellen, daß die vor der Abſtimmung
getrof=
fenen Vereinbarungen nunmehr reſtlos durchgeführt worden ſind,
ſo daß am 1. März die Rückgliederung ohne weiteres erfolgen kann.
Es iſt ſeinerzeit vom Rat beſchloſſen worden, daß er
zuſammen=
tritt, falls bis zum 15. Februar etwa auftauchende
Schwierigkeiten=
nicht aus der Welt geſchafft ſein ſollten. Aber
Konflikts=
ſtoffe liegen nicht vor. Infolgedeſſen beſteht auch
fürden Ratkeine Veranlaſſung, eine Sitzung
an=
zuberaumen. Er kann den Schlußbericht auch ſpäter
entgegen=
nehm. Möglich iſt es allerdings daß irgendein anderes politiſches
Ereignis eine Ratstagung erforderlich macht. Dann würde man
bei dieſer Gelegenheit den Schlußbericht Aloiſis zur Kenntnis
nehmen.
Die Saarbeſprechungen in Baſel.
DNB. Baſel, 2. Februar.
Auch am Freitag konnten bei den Baſeler Saarverhandlungen
zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen
Sachverſtändigenkom=
miſſion weitere Programmpunkte erledigt und in Abmachungen
niedergelegt werden. Hierzu gehört die Frage der
Sozialverſiche=
rung, der Privatverſicherung, der Verſicherungsgeſellſchaften im
Saarland ſowie der Betrieb der drei Nebenſtrecken der elſaß=
loth=
ringiſchen Bahnen im Saarland. Ferner wurde einem Abkommen
zugeſtimmt, das die Art und Weiſe regelt, wie die fünf Prozent,
die aus den einkommenden Saar=Franken abgezweigt werden, für
den Transfer der ſaarländiſchen Schulden Verwendung finden
ſollen. Die Verhandlungen vor dem Dreier=Ausſchuß über
finan=
zielle Fragen werden am 6. und 7. Februar in Italien ſtattfinden.
Der Ort der Verhandlungen iſt noch nicht feſtgeſetzt.
Sämkliche deutſche Zeikungen und Zeitſchriften
im Saargebiek wieder zugelaſſen.
DNB. Saarbrücken, 2. Februar.
Die Regierungskommiſſion hebt durch Veröffentlichung im
heutigen Amtsblatt das Verbreitungsverbot für ſämtliche nicht
ſaarländiſchen Zeitungen und Zeitſchriften auf. Die Aufhebung
tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft.
* Die Rechtsberakung der Deutſchen
Arbeitsfronk.
Zu den weſentlichen Aufgaben der Deutſchen Arbeitsfront
ge=
hört auch die Rechtsberatung. Im ganzen Reich gibt es rund 380
Beratungsſtellen, in denen etwa 1 200 juriſtiſch geſchulte Perſonen
ſitzen, die den Mitgliedern der Arbeitsfront jederzeit Rede und
Antwort ſtehen. Im letzten Vierteljahr des abgelaufenen Jahres
ſind nahezu 540 000 Auskünfte erteilt und 187 000 Streitfälle
be=
handelt worden. In 68000 Fällen konnten die Konflikte durch
gütliche Verfahren aus der Welt geſchafft werden. In 45 000
Fällen konnten Vergleichsverfahren abgeſchloſſen werden.
Schon aus dieſen Ziffern geht hervor, wie ſtark mitunter die
Gegenſätze ſind und wie oft ſich Mißhelligkeiten herausſtellen, die
den Arbeitnehmer zwingen, die Arbeitsfront in Anſpruch zu
neh=
men. Erfreulich iſt aber, daß die Klagen doch mehr und mehr
zurückgehen und daß die Bemühungen der Rechtsberater durch
freundſchaftliche Ausſprache mit den Parteien und durch
um=
faſſende Aufklärung in ſteigendem Maße von Erfolg gekrönt
wer=
den. Beſonders die Gerichte empfinden dieſe Vermittlertätigkeit
ſehr angenehm, weil dadurch die Gerichte ſelbſt entlaſtet, mindeſtens
aber nicht weiter belaſtet werden.
ſingen hören, bewundernswert die rieſige Atemphraſe bei der
„horchenden Nachtigall‟. Die zahlreichen Wiederholungen und
Zu=
gaben, die abverlangt wurden, zeigten, wie die Darbietungen zu
Herzen gingen.
Otto Braun iſt ein ausgezeichneter Begleiter. Wie raſch er
nachzugeben weiß, wenn einmal ein kleiner Gedächtnisfehler beim
Geſang unterläuft, iſt ein Beweis, für die große Sicherheit und
Muſikalität, und für unſer Empfinden in noch ſtärkerem Maß der
Umſtand, daß er den Geſang ſo miterlebt, daß er regelmäßig das
Atemholen des Singenden in die Phraſierung der Begleitung
einbezieht.
Mainzer Staditheaker.
Den Jahrestag der nationalen Erhebung würdig zu begehen.
iſt außer Richard Wagners Werken kein, anderes berufen wie
„Die Oper der Opern” Beethovens, Fidelio”. Auch ohne irgend
welche Aufmachung iſt ſie an jedem Tag eine Feſtoper und ſteht
dem Empfinden unſerer Zeit wohl wiede= ungleich näher als dem
der unmittelbar vorangehenden Zeitabſchnitte. Das Profil war
diesmal gegeben durch ein Ehrengaſtſpiel einer der bedeutendſten
Vertreterinnen der Titelrolle. Margarete Bäumer aus
Leip=
zig. Einen Fidelio von einem ſo überragenden Format der
Auf=
faſſung, der ſtimmlichen Beherrſchung und zudem tiefſter ſeeliſcher
Durchdringung haben wir in Mainz ſeit Jahrzehnten nicht
er=
lebt. Man möchte dieſer im innerſten Sinne deutſchen Künſtlerin
recht bald wieder begegnen, etwa in einer großen Wagnerrolle,
mit denen ſie Jahre lang in Amerika für deutſche Kunſt
gewor=
ben hat. Ihr Partner Rudolf Wedel konnte das Niveau
durch=
aus halten und war ein idealer Floreſtan. Franz Larkens
Pizarro hatte die bereits bekannte dämoniſche Größe, und
Fried=
rich Kempfs Jaquino iſt gleichfalls beſtens bekannt. Margrit
Zieglers Marzelline wirkte merkwürdig matt. Franz
Stumpfs Miniſter zeigte prächtige ſtimmliche Mittel blieb
aber darſtelleriſch der wichtigen Rolle ſo ziemlich alles ſchuldig.
Ein völliger Verſager war der Gaſtvertreter des Rocco, W.
Al=
ſen von der Wiesbadener Nachbarbühne, der für den erkrankten
Schirp eingeſprungen war. Sehr ſchön klangen die Chöre mit
Philipp Raſp und Karl Banzhaf als Soliſten unter den
Ge=
fangenen. Die muſikaliſche Leitung von Heinz Berthold
durch=
geiſtigte die ungemein ſchwierige Partitur und gab prachtvolle
dynamiſche Steigerungen, dabei gerieten die rein
konzertieren=
den Teile (Vorſpiel Leonoren=Ouvertüre Nr. 3) und die
orato=
rienhaften beiden Finali beſſer als die dramatiſchen. Das
Büh=
nenbild iſt (leider) noch das aus der Aera Helmdach ererbte. Die
Spielleitung von Hans Kämmel erwuchs durchaus aus dem
Geiſte des Werkes. Ueber die ſtarken Striche (beſonders im erſten
Bilde) kann man anderer Meinung ſein; eine künſtleriſche
Not=
wendigkeit für ſie beſteht nicht, und taktiſch ſind ſie, wie ſich zeigte,
geradezu gefährlich, wenn die Hauptrollen vorwiegend von
Gäſten oder von den eigenen Soliſten erſtmalig geſungen werden.
Sleine Beanſtandungen jedoch, gemeſſen an der ewigen Größe
und Herrlichkeit des Werkes.
Dr.
Seite 4 — Nr. 34
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. Februar 19:
WdEEM
Anna Schanderl
Philipp Schaider
Verlobte
Eberſiadt
Bickenbach
Frankenſteinerſtr. 54
Wilhelmſtraße 1
Februar 1935
Statt beſonderer Anzeige.
Verwandten und Bekannten die ſchmerzliche
Nachricht, daß mein lieber unvergeßlicher
Mann, Schwager, Onkel und Großonkel
Jean Chriſt
im faſt vollendeten 84. Lebensjahr plötzlich
und unerwartet eniſchlafen iſt.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
H lene Chriſf.
Darmſtadi, den 1. Februar 1935.
(Heinrichſtraße 43).
Trauerfeier in der Friedhofskapelle an der
Nieder=Ramſtädterſtr, Montag, 4. 2. 1935,
nachmittags 3 Uhr 45 Minuten.
(14
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere liebe Mutter, Großmutter und
Urgroßmutter
Aund Murid Flaull
geb. Kilp
im Alter von 82 Jahren, verſehen mit
den hl. Sakramenten zu ſich abzurufen,
In tiefer Trauer:
Familien Flamm.
Darmſtadt, den 2, Februar 1935.
Die Beerdigung findet Montag, den
4. ds. Mts., nachmittags 3 Uhr, von der
Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt.
Am 28. Januar entſchliefſanft im 87.
Lebens=
jahr meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Großmutter, Urgroßmutter, Schweſter und
Tante
Frau Jennh Trier
geb. Gernsheim
Im Namen der Hinterbliebenen:
Ludwig Trier.
Bad=Naubeim, Magdeburg, London, Mainz,
München, Chicago, Frankfurt a. M., Tel
Alon. Leiceſter.
Die Beiſetzung hat in Darmſtadt in der
Stille ſtattgefunden.
(1376
Dankſagung.
Wilh. Schmank
Erd= und Feuerbeſtattung
Schützenſtraße 16 Telefon 965
(211a
Die Verlobung meiner Tochter
Hildegard mit Herrn Willi. Becker
zeige ich hierdurch an
Frau Ethel Rauff
geb. Ball.
Meine Verlobung mit Fräulein
Hildegard Rauff, Tochter des im
Welt=
kriege gefallenen Chemikers, Herrn
Dr. Georg Rauff und ſeiner Gemahlin
Ethel, geb. Ball, zeige ich hierdurch an
Willi Becker
Darmſtadt
Heidtlbergerſtr. 64
3. Februar 1935
Duisburg=Ruhrort
Deichſtr. 8
Statt Karten.
Herzlichen Dank für die Teilnahme und
Kranz=
ſpenden beim Heimgang unſeres lieben
ent=
ſchlafenen Vaters und Großvaters
Oberaktuar i. R.
L. Pfeiffer
Ganz beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Krämer für die tröſtenden Worte und Schweſter
Greichen für die liebevolle, aufopfernde Pflege.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Groß=Bieberau, Mannheim.
(1388
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1. „Vorſchule (Kl. X—VIl): Lehrplan der Grundſchule.
2. Lyzeum (Sexta bis Unterſek.): Lehrplan der öffentl.
(Abtlg. A.) Lyzeen. — Oberſekundareife. Uebergang in
die Studienanſtalt ohne Aufnahmeprüfung.
3. Höh. Mädchenſchule (Kl. III—l): Eigener ſtaatlich
(Abtlg. B.) genehmigter Lehrplan. (Weniger Mathem.
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Bei dem Heimgang unſerer lieben Mutter
ſagen wir, allen auf dieſem Wege für die
uns entgegengebrachte Anteilnahme unſeren
herzlichſten Dank. Vor allem danken wir
Herrn Pfarrer Köhler für ſeine troſtreichen
Worte, den Herren Aerzten und Schweſtern
des ſtädt. Krankenhauſes für die treue
Pflege und dem Akademiſchen Sportklub
für die liebe Kranzſpende.
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Dienstag, 5. Febr. 1935, 8½—12½ u. ab 14½1
u Mittwoch, 6. Febr. 1935,8½—12½ u. ab 14½1
im Schulgebäude.
Aufnahmeprüfung:
Montag, den 29. April um 8½ Uhr.
Unterrichtsbeginn:
Dienstag, den 30. April um 7½ Uhr.
Geburtsſchein (oder Stammbuch), letzter Im)
ſchein und letztes Schulzeugnis ſind bei der A
meldung vorzulegen. Das Abgangszeugnis
zuletzt beſuchten Schule iſt dann bis Oſte
nachzuliefern. Im Behinderungsfalle w
dringend um vorläufige ſchriftliche Anmeldu
bis zum 8. Februar 1935 gebeten. Eltern,
noch Aufklärung wünſchen, werden erſucht,
an die Direktion zu wenden. Auch diejenis
Schüler ſind anzumelden, die nach 3=jährig
Grundſchulbeſuch in die Sexta eintreten woll
(Antrag der Eltern beim Kreisſchulamt
15, Februar).
Die Direktion:
Dr. Kern, Oberſtudiendirekt
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Sonntag, 3. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshauptſtadt
Wiſſenswertegs über die Freiballon=Konſtruktion.
Darmſtadt, den 3. Februar 1935
Vorleſungsreihe „Nakionalpolitiſche Erziehung”.
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Am kommenden Dienstag, dem 5. Februar I. J., wird im
abmen des Winterſemeſters der heſſiſchen Verwaltungsakademie
Darmſtadt, abends 20 Uhr, im Städtiſchen Saalbau die
Vor=
ſungsreihe „Nationalpolitiſche Erziehung von Prof. Lacroix,
eidelberg. eröffnet.
Die Veranſtaltung umfaßt 6 Abende (12 Doppelſtunden). Als
orleſungsabende kommen in Betracht: Dienstag, 5. Februar,
enstag, 12. Februar, Dienstag, 19. Februar, Donnerstag. 21.
bruar, Dienstag, 26. Februar, und Freitag, 1. März.
Die Vorleſungen werden im Städtiſchen Saalbau. Ecke
edeſel= und Saalbauſtraße, durchgeführt. Die Hörerkarten ſind
r Saaleingang vorzuzeigen.
erſonalien der Reichspoſtdirektion Frankfurk (Main)
Angenommen ſind als Poſtanwärter: die Poſtſchaffner
Wieß=
r aus Butzbach in Ulrichſtein, Joſt aus Offenbach im Bezirk
iſſel und Müller aus Offenbach im Bezirk Trier; als
Poſt=
affner auf Probe: der Verſorgungsanwärter Schäfer in
itzbach.
Beſtanden hat die Poſtaſſiſtentenprüfung: der Poſtanwärter
ageſter in Mainz.
Uebertragen ſind eine Poſtſekretärſtelle: dem Poſtaſſiſtenten
hropp in Reinheim: Poſtaſſiſtentenſtellen: den
Oberpoſtſchaff=
rn Reitz in Butzbach Walther in Worms, Weber in
oß=Gerau und den Poſtſchaffnern Aulbach und Sartorius
Mainz und Rauth in Höchſt; Oberpoſtſchaffnerſtellen; den
ſtſchaffnern Fecher in Offenbach und Trechsler in Gießen.
Planmäßig angeſtellt ſind, als Poſtaſſiſtent: der Poſtanwär=
Wageſter in Mainz, als Poſtſchaffner: der Hilfspoſtſchaff=
Adams in Gießen.
Verſetzt ſind: die Poſtinſpektoren Krieb von Darmſtadt nach
ankfurt (Main), Lauff von Bingen nach Koblenz und
Schu=
r von Wadern, Bez. Trier, nach Bingen; der
Telegraphen=
rkführer Seeger von Mainz nach Trier; der
Telegraphen=
chaniker Winterſtein von Frankfurt (Main) nach Mainz.
In Ruheſtand getreten ſind: die Poſtinſpektoren Philipp
cker in Darmſtadt Mardner und Schlamp in Mainz;
Oberpoſtſchaffner Klees in Worms, Adam Müller in
rmſtadt und Rühl in Heidesheim; der Poſtſchaffner Glock
Eberſtadt (Bergſtr.).
Zur Sitzung des Stadtrats am Dienstag, 5. Februar,
Uhr, im Sitzungsſaal des Rathauſes liegt folgende
Tages=
dnung vor: 1. Aenderung des Ortsſtatuts über die
Räu=
ngsfriſten bei der Wohnungsmiete. 2. Abänderung der
Poli=
verordnung über die Einfuhr von friſchem Fleiſch in den
Ge=
indebezirk Darmſtadt. 3. Verebnung ſtädtiſchen Rieſelgeläg=
4. Die Einrichtung von Küchen für die Städtiſche
Haus=
tungsſchule im Hauſe Friedrichſtraße 4. 5. Errichtung einer
ten Autobuslinie Südbahnhof—Adolf=Hitlerplatz—Windmühle.
Baulandumlegung Dieburger Straße—Roſenhöhweg—Seiters=
—Aeußere Ringſtraße, 7. Erleichterungen der kommunalen
idergebäudeſteuer; hier: bei Wohnungsteilungen. 8
Mittei=
gen.
* Goldene Hochzeit. Die Eheleute Nikolaus Rundſtatler,
mnhaft in Darmſtadt Schlageterſtraße 91, feiern am 3. Februar
5 in körperlicher Friſche das Feſt der Goldenen Hochzeit.
ichzeitig begeht die Ehefrau Eliſabeth. geb. Ludwig, ihren
Geburtstag.
p. Reichsrechtliche Regelung der Grund= und Gewerbeſteuer.
Vorſchriften des Grundſteuerrahmengeſetzes vom 1. Dezember
und des Gewerbeſteuerrahmengeſetzes vom gleichen Tage
wer=
durch eine neue reichsrechtliche Regelung erſetzt, die am
kpril 1937 in Kraft tritt.
Heſſiſches Landestheaker Darmſtadk.
GROSSES HAUS
Anfang 19.30. Ende 22 Uhr.
Außer Miete.
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Februar Der Vetter aus Dingsda, Operette von Künnecke.
Preiſe 0.50 bis 3.00 ℳ.
Anfang 20.00 Uhr, Ende 21.45 Uhr
itag. 6. Sinfoniekonzert. Leitung: Profeſſor Dr. Paul
Februar Graener. Soliſtin: Liſelott Ammermann.
Preiſe: 0.90 bis 5,00 RM.
Anfang 20,00 Uhr, Ende 22,00 Uhr Miete A 15.
istag,
Der Tod des Johannes A Pro. Oper von Wolf=
Februar
gang Riedel.
Preiſe: 0,70 bis 5,50 RM.
Anfang 2000 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Miete B 15.
woch.
Zum erſten Male: Prinzeſſin Turandot. Ein hei=
Februar teres Spiel nach Gozzi. Muſik von Georg Pittrich.
Preiſe: 0,50 bis 4,50 RM.
ntag.
Februar
stag,
Februar
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Kinderreiche Mütter Nr. 251—310.
Iphigenie auf Tauris. Preiſe 0.70 bis 3.80 ℳ.
Anfang 20.00 Uhr Ende 22.00 Uhr.
Deutſche Bühne L. 4. Vorſtellung.
Iphigenie auf Tauris. Preiſe: 0,70 bis 3,80 RM.
woch. Anfang 2000 Uhr Ende 22.30 Uhr.
Februar Kraft durch Freude. (Geſchloſſene Vorſtellung.)
Der Vetter aus Dingsda.
In Vorbereitung: „Triſtan und Iſolde.” Muſikdrama
Richard Wagner. „Opfergang.” Schauſpiel von Felix
endorf.
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
estheaters kommt heute die beliebte moderne Operette „Der
teraus Dingsda”, von Eduard Künnecke, als
Volksvor=
ng zu kleinen Preiſen zur Aufführung. Die muſikaliſche
Lei=
hat Kapellmeiſter Franz Herburger, die Spielleitung Eugen
Die Hauptrollen ſind mit Erna von Georgi, Regina Harre,
tha Liebel, Heinrich Kuhn, Heinz Langer, Hermann
Schmid=
koven und Heinz Weihmann beſetzt. — Im Kleinen Haus geht
abend wieder Goethes Schauſpiel ,„Iphigenie auf
Tau=
in der neuen Inſzenierung durch Generalintendant Franz
th, mit Ruth Trumpp, Albert Lippert, Jochen Poelzig, Carl
atz und Hannes Stelzer in Szene. — Das Sechſte Sin=
„iekonzert, das morgen abend im Großen Haus des Heſſi=
Landestheaters ſtattfindet, wird von einem der bedeutendſten
voniſten des gegenwärtigen deutſchen Muſiklebens geleitet:
Dr. Paul Graener wird eine Reihe ſeiner eigenen Werke,
iter die berühmten „Variationen über das Wolgalied”
diri=
n. Liſelott Ammermann wird als Soliſtin drei Lieder nach
hten von Goethe, in der Vertonung von Paul Graener ſingen.
m Mittwoch, 6. Februar, findet im Großen Haus des
estheaters die Erſtaufführung von „Prinzeſſin
Turan=
einem heiteren Spiel nach Carlo Gozzi, ſtatt. Das über=
3e Spiel, das alle ſtrengen Geſetze der Bühne über den Haufen
wird von Generalintendant Franz Everth, der es bereits in
zu großem Erfolg führte, inſzeniert. Das Bühnenbild das
ie vieles andere in dem Spiel — ſeine eigene „Geſchichte” hat.
in Fritz Riedl entworfen. Die Muſik von Georg Pittrich
von Eberhard Hartmann dirigiert. Die Hauptrollen der
ſeſſin Turandot und des Prinzen Kalaf ſpielen Edith Wien
Albert Lippert.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Regina Harre vom
chen Landestheater gaſtierte kürzlich am Staatstheater Kaſſel
ter Aufführung der „Luſtigen Weiber von Windſor”, als Frau
Die Preſſe ſchreibt darüber u. a.: Regina Harre ... er=
* und erſang ſich einen ſchönen, vollen Erfolg. Von innerlich
Dingter Heiterkeit getragen ſchöpfte ſie die ſpieleriſchen
Mög=
iten dieſer übermütigen Partie voll aus.. . . — „Die
Lei=
dieſer ſympathiſchen Sängerin war in ihrem darſtelleriſchen
durch ein künſtleriſches Einfühlungsvermögen beſtimmt, das
eine Geſtaltung von feſſelnder Eigenart erreichte. Nach der
glichen Seite bietet ein heller, ſubſtanzreicher, in der Höhe
Lräftiger Sopran die Gewähr für eine ſinngemäße und
ſtil=
ſte Ausdeutung der Partie, mit der ſich die Künſtlerin ge=
* und umſichtig in das ihr unbekannte Enſemble einordnete.
Wir geben unſeren Leſern heute Aufſchluß über die
Konſtruk=
tion eines Freiballons. Am 17. Februar 1935 ſteigen in
Darm=
ſtadt 18 Ballone auf! Damit iſt dieſes Ereignis die größte
flug=
ſportliche Veranſtaltung dieſes Jahres.
Eins mit der Atmoſphäre.
Der Freiballon dient der Meteorologie zu wiſſenſchaftlichen
Fahrten zwecks Erforſchung der Geheimniſſe unſerer Atmoſphäre,
der Lufthülle des Erdballs. Weiter bildet er heute das einfachſte
und beſte Mittel, zukünftige Konſtrukteure von Luftfahrzeugen
aller Art mit dem wechſelvollen Elemente vertraut zu machen,
in dem ſich ſpäter ihre Fahrzeuge zu bewegen haben.
Insbeſon=
dere dient er dazu, zukünftig im Fahr= oder Flugdienſt tätige
Perſonen einzuweihen in die Eigenarten des Mediums, in dem
ſie heimiſch werden müſſen.
Dieſe Zuſammengehörigkeit, dieſes Vertrautſein des
Luft=
fahrers mit den mächtigen Geiſtern der Atmoſphäre, vermittelt
ſich ihm nicht im Flugzeug oder Luftſchiff, das mit mehrfacher
D=Zug=Geſchwindigkeit Luft und Wolken zerreißt
Nur im Freiballon iſt er eins mit der Atmoſphäre, ein Teil
von ihr ſelbſt. Er ſieht in der Wolke das ununterbrochene
Ent=
ſtehen und Vergehen ihrer Beſtandteile, da er ſich ſelbſt mit ihr,
in ihr bewegt, mit der gleichen Geſchwindigkeit.
Er erkennt, die von der Erde oder von Bergeshöhe geſehene,
ſcharf umriſſene Kumuluswolke iſt kein fertiges Produkt, ſondern
ein ſich abſpielender Prozeß. Er erkennt während der
wechſel=
vollen Fahrten bei verſchiedener Wetterlage und verſchiedenen
Jahreszeiten, klar die drohende Gewitterbildung, trotzdem ſich für
den meteorologiſch ungeſchulten Laien noch keinerlei Anzeichen
bemerkbar machen.
Die wiſſenſchaftliche Bedeutung des Freiballons wurde in
vollſtändiger Form erſt von deutſchen Meteorologen den
Pro=
feſſoren Berſon und Süring, aus enützt, in teilweiſe ſehr
gefähr=
lichen Fahrten bis zu 10 000 Meter Höhe, aus der dieſe
welt=
berühmten Forſcher aus eiſiger Kälte, mit künſtlicher
Sauerſtoff=
atmung arbeitend, oft ſchwierig gelandet ſind, mit einer Fülle
wertvollſter Beobachtungen.
Weit=, Dauer= und Zielfahrten.
Ferner dient der Freiballon dem Sport. Der in
Deutſch=
land hochentwickelte Freiballonſport ſah ſich, deutſchem Geiſte
Die Hausfrau
ſagt: Das „Darmſtädter Tagblatt” iſt meine Zeitung, weil
es dafür ſorgt, daß jenſeits aller Politik das Gemüt zu
ſeinem Recht kommt. Ueber Kindererziehung, Familienleben,
Heimatgeſchehen, religiöſes und künſtleriſches Leben wird
muſtergültig berichtet und unterrichtet. Alles wird von einer
hohen Warte aus betrachtet. Alle Fragen der Hauswirtſchaft
werden kurz und anſchaulich behandelt. Ueber die Frau in Staat
und Wirtſchaft, Geſellſchaft und Mode wird regelmäßig berichtet.
gemäß, von jeher auf gründliche Schulung eingeſtellt. Dies
zeigt ſich auch in der Ausſtellung des Führerzeugniſſes. Von allen
Nationen ſtellt Deutſchland in dieſer Beziehung die ſchärfſten
Bedingungen.
Die Sportleiſtung wird darin erblickt, entweder eine möglichſt
große Strecke zurückzulegen oder auch ſich möglichſt lange in der
Luft zu halten. Man entſcheidet ſonach Weit= und
Dauer=
fahrten. Die Kunſt des Führers beſteht in beiden Fällen im
weſentlichen darin, möglichſt ſparſam mit den Ballaſtvorräten zu
wirtſchaften. Ferner werden immer mehr beliebt die
Ziel=
fahrten. Auf Grund der Wetterkarten und der
Wettermel=
dungen verſucht der Führer, ein von ihm ſelbſt gewähltes Ziel
zu erreichen, das jeder Konkurrent vor der Abfahrt in
verſchloſſe=
nem Umſchlag dem Startleiter übergibt. Wer dem
ſelbſtgewähl=
ten Ziel am nächſten kommt, iſt Sieger.
Der ſcheinbar unlenkbare Freiballon, „das Spiel der Winde‟
zieht in der Hand des gewiegten Führers innerhalb gewiſſer
Grenzen gehorſam die gewünſchte Bahn.
Beim Aufſtieg wird der Freiballon vom Winde erfaßt und
ſo lange durch deſſen Druck beſchleunigt, bis er die
Geſchwindig=
keit und Richtung des Windes reſtlos angenommen hat. Iſt
dieſer Beharrungszuſtand erreicht, ſo beſteht
zwiſchen dem Ballon und der ihn umgebenden
Atmoſphäre kein Geſchwindigkeitsunterſchied
mehr. Der Luftſchiffer im Freiballon fühlt daher für
ge=
wöhnlich keinen Windhauch, wenngleich er unter
Um=
ſtänden mit der Geſchwindigkeit eines Schnellzuges über die Erde
davongeführt wird.
Die Ballonkonſtruktion.
Der Ballon beſitzt ſtets am unteren Pol eine kreisförmige
Oeffnung 4 (ſiehe Figur), an die ſich mittels eines Holzringes
ein kurzer zylindriſcher Anſatz ſchließt, der Füllanſatz, der
außerdem bei der Füllung des Ballons zum Anſchluß der
Gas=
leitung dient.
Im Zenit des Ballons befindet ſich ein Ventil B., das
durch an einer durch den Füllanſatz zum Korbe führenden Leine,
der Ventilleine C. geöffnet werden kann, wodurch ein Teil des
Gaſes zum Ausſtrömen gebracht wird.
Beim Nachlaſſen des Zuges an der Ventilleine ſchließt ſich
das Ventil ſelbſttätig durch kräftige Federn, die den Ventilteller
gasdicht gegen eine Gummimembrane preſſen.
Die ganze Hülle umſchließt ein dichtes Netz aus Hanfſeilen,
deſſen untere Maſchen in eine Anzahl Leinen auslaufen, die
Netz=
leinen D. die an dem aus Stahlrohr beſtehenden Korbring E
enden. Der Korbring trägt an kräftigen Hanfleinen den Korb
zur Aufnahme der Inſaſſen. Außerdem führen vom Korbring
nach oben zu dem Holzring des Füllanſatzes zwei Leinen, die
Füllanſatzleinen —, welche den Zweck haben, den Abſtand
des Füllanſatzes vom Korbringe zu begrenzen.
Der Korb beſteht aus Weidengeflecht, da dieſes Material
große Elaſtizität beſitzt, die beim Aufſchlag auf die Erde unter
Umſtänden in hohem Maße erforderlich iſt, um eine Zerſtörung
des Korbes zu verhindern.
Als Landungsvorrichtung beſitzt jeder Freiballon die
Reiß=
bahn, das iſt ein zungenförmiger Stoffreifen C. der, vom Zenit
bis zum Aequator der Kugel laufend, an der Hülle mittels
Para=
gummis angeklebt iſt und mit Hilfe der an ſeiner Spitze
befeſtig=
ten und durch den Füllanſatz zum Korbe führenden
Reiß=
leine I aufgeriſſen werden kann, wodurch ein klaffender Riß
in der Hülle entſteht, der eine raſche Entleerung derſelben ſichert.
Erſt nach Erfindung und dem allgemeinen Bekanntwerden
der Reißbahn war die Möglichkeit einer ſicheren Landung auch
bei ſcharfem Wind gegeben.
Außer der Reißbahn beſitzt der Freiballon als weiteres
Lan=
dungsorgan das Schleppſeil K, ein ſtarkes Hanfſeil von zirka
100 Meter Länge, welches am Korbring befeſtigt iſt, und zwar
auf derſelben Seite, auf der ſich die Reißbahn befindet. Es hat
den Zweck, den Ballon vor der Landung ſo einzuſtellen, daß die
Reißbahn auf der Luvſeite liegt, ſo daß alſo die beim Reißen
unter dem Druck des Windes in der Fahrteinrichtung zur Erde
ſinkende Hülle den Reißſchlitz ſtets oben behält, wodurch allein
eine ſchnelle Entleerung und damit eine ſichere Landung
gewähr=
leiſtet iſt. Ferner dient das Schleppſeil dazu den Fall des
Ballons kurz vor der Erde zu mildern. Schließlich hat das vor
der Landung auf der Erde nachgeſchleifte Seil die Aufgabe, durch
ſeinen beträchtlichen Reibungswiderſtand die Fahrgeſchwindigkeit
des Ballons zu bremſen.
Bei ſcharfem Wind und ſchwierigen Geländeverhältniſſen
ſtellt die ſichere Durchführung einer glatten Landung hohe
An=
forderungen an die Kaltblütigkeit, Umſicht und raſche
Entſchluß=
fähigkeit des Führers. Bei ſchwerem Sturm iſt eine glatte
Lan=
dung auf feſter Erde faſt unmöglich. Der Luftſchiffer muß dann
Wald oder Waſſer aufzufinden ſuchen
Der Start zur deutſchen Freiballon=Meiſterſchaft iſt auf
15 Uhr am 17. Februar 1935 feſtgeſetzt. Er findet auf dem
Klei=
nen Kavallerie=Exerzierplatz hinter der Dragonerkaſerne ſtatt.
Der Fahrlehrer ſpricht:
Treibſtoffe als Markenarkikel.
Der Artikel. Der Fahrlehrer ſpricht: Treibſtoffe als
Marken=
artikel” kann nicht unwiderſprochen bleiben. Es wird darin zum
Ausdruck gebracht, daß nur die Verwendung von
Markentreib=
ſtoffen ein gutes Arbeiten der Motoren gewährleiſtet da
Mar=
kenkraftſtoffe genormt ſeien. Demgegenüber iſt zu erklären, daß
kein Betriebsſtoffkonzern noch eine andere der
Betriebsſtoffkon=
vention angeſchloſſene Geſellſchaft für eine vollkommene
gleich=
bleibende Qualität garantieren kann. Gerade die Großkonzerne
der Erdölinduſtrie importieren Benzine aus den verſchiedenſten
Herkunftsgebieten der Erde. Z. B. ein Betriebsſtoffkonzern beſitzt
Anlagen in faſt allen Erdölvorkommen der Welt, in den
Ver=
einigten Staaten, in Niederländiſch=Indien. Perſien, Rußland uſw.
Die eingeführten Benzine ſind in ihrer Eigenſchaft vollkommen
verſchieden und werden in Deutſchland weder genormt, noch durch
Deſtillation oder Raffinade einer Normung angepaßt. Sogar die
Geſellſchaften untereinander tauſchen Mengen aus. So kann es
vorkommen, daß in einer Shell=Tankſtelle Olex=Benzin verzapft
wird und umgekehrt. Das gleiche Bild zeigt ſich bei den
Zapf=
ſtellen der DAPG., des Benzolverbandes oder einer anderen
Geſellſchaft. Auch von einer ſogenannten Typiſierung der Marken=
Miſch=Kraftſtoffe kann nicht die Rede ſein. Die ſpezifiſchen
Ge=
wichte ſchwanken nachweislich bei gleicher Temperatur beträchtlich,
einmal infolge der Verſchiedenartigkeit der ſpezifiſchen Gewichte
der Benzine, die dazu verwandt werden, und infolge der
Unter=
ſchiede der Benzolverwendung. Der Benzolgehalt bei
Marken=
ſtreibſtoffen ſchwankt zwiſchen 30 und 40 Prozent.
In dem Artikel wird auf die Verwendung von
Miſchkraft=
ſtoffen hingewieſen. Hierzu iſt zu bemerken, daß heute die deutſche
Automobilinduſtrie keine Rückſichten mehr auf die Steuerformel
zu nehmen braucht und wieder Motoren konſtruiert, die ein
nor=
males Verdichtungsverhältnis beſitzen, die infolgedeſſen auch
wie=
der ein normales Benzin verwenden können.
Der deutſche Betriebsſtoff= und Mineralölhandel, einſtmals
ein blühender Handelszweig, mußte durch Krieg und Inflation
ſeine Selbſtändigkeit und ſeine Subſtanz nahezu einbüßen. Um ſo
leichter war es den ausländiſchen Konzernen, den deutſchen Markt
für Treibſtoffe und Mineralöle nach der Inflation zu gewinnen.
Erſt in der letzten Zeit ſtellte der deutſche Verbraucher feſt, daß
ihm von den ſogenannten freien Tankſtellen, die im Beſitze rein
deutſcher Geſellſchaften ſind, ebenfalls ein Betriebsſtoff in
voll=
kommen einwandfreier Beſchaffenheit zu billigen Preiſen geliefert
wird. Der deutſche Handel arbeitet nach geſunden kaufmänniſchen
Grundſätzen. Dieſe Treibſtoffe ſind heute den Markentreibſtoffen
mindeſtens gleichzuſtellen. Die ſtets ſteigende Umſatziffer an den
deutſchen freien Tankſtellen und der Lieferungen an die
Groß=
verbraucher beweiſt die vorzügliche Qualität der markenfreien
Betriebsſtoffe.
Vereins- und lokale Beranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Liedertafel=Maskenball. Er hat Tradition, und
der Darmſtädter weiß, was er von ihm zu erhoffen hat. Denn die
Liedertafel ſtattet ihren Maskenball ſtets zu dem glänzendſten
Faſchingsfeſt aus. So iſt es bereits ſeit Jahrzehnten, und
Groß=
vater und Großmutter haben bereits bei der Liedertafel Faſching
gefeiert. So ſollt auch ihr Jungen Gelegenheit haben zu
fröh=
lichem Mummenſchanz. Rüſtet zum 23 Februar. Der Saalbau
wird euch würdig empfangen zu einer Nacht voller Tollheit, wie
es beim Faſchingsfeſt ſein ſoll.
Seite 6 — Nr. 34
Aus der NSDAP.
Gaufilmſtelle.
Die Gaufilmſtelle Heſſen=Naſſau der NSDAP. Frankfurt a.
M., Kronprinzenſtraße 41, Tel. 311 97/98, iſt die einzige im Gau
Heſſen=Naſſau parteiamtlich autoriſierte Dienſtſtelle für den
Ver=
leih von NS.=Filmen, ſowie von ſolchen, die das Prädikat „
künſt=
leriſch wertvoll” und „ſtaatspolitiſch wertvoll” erhielten. Ferner
organiſierte vorerwähnte Dienſtſtelle die Vorführung von
hochwer=
tigen Kulturfilmen, Filmen von Expeditionen und von
Forſchungs=
gebieten aller Art, Schulfilmen, Schmaltonfilmen uſw. für alle
Parteiformationen und Vereine. Man wende ſich an den
zuſtän=
digen Filmwart des Gaues.
Kreisfunkwart.
Die nächſte Funkwartſitzung findet am Mittwoch, 6. Februar,
20 Uhr, in der Kreisrundfunkberatungsſtelle ſtatt. Anſchließend
folgt der erſte Lichtbildervortrag von Pg. Fritz Scriba über
Gemeinſchaftsempfang. Die noch ausſtehenden
Schul=
funkfragebogen ſowie die fälligen Monatsberichte ſind
ſpäte=
ſtens an dieſem Abend abzuliefern. Entſchuldigungen nur in
Krankheitsfällen. An dem Vortrag, der etwa um 20.30 Uhr
be=
ginnt, können noch weitere Intereſſenten teilnehmen.
Kreisſchulungsamt
Achtung Ortsgruppen= und Zellenſchulungsobmänner!
Schulungsabende finden ſtatt: Am 8. Febr. in
Wix=
hauſen; es ſpricht Pg Oldigs. Am 11. Februar in
Gries=
heim; es ſpricht Pg. Oldigs. Am 11. Febr. in
Grafenhau=
ſen; es ſpricht Pg. Friedr. Becker. Am 12. Febr. in
Arheil=
gen; es ſpricht Pg. Oldigs. Am 13. Febr. in
Eſcholl=
brücken; es ſpricht Pg. Born, Pfungſtadt. Am 13. Febr. in
Malchen; es ſpricht Pg. Weil, Eberſtadt, am 14. Febr. in
Ober=Ramſtadt; es ſpricht Pg. Friedr. Becker. Am 15. Febr.
in Traiſa; es ſpricht Pg. Emil Becker. Beginn jeweils
20.15 Uhr.
Ortsgruppe Maintor.
Am Montag, den 4. Februar, abends 20.30 Uhr, findet im
„Fürſtenſaal”, Grafenſtraße 18, der monatliche Mitglieder=
Appell ſtatt. Redner: Gauinſpektor Pg. Heyſe aus Frankfurt
a. M. Das Erſcheinen der Mitglieder iſt Pflicht.
Ortsgruppe Darmſtadt — Gutenberg.
Am Montag, den 4. Februar, abends 8.30 Uhr, findet bei Pg.
Hans Tod, „Wiener Kronenbräukeller‟. Dieburger Straße 97, der
General=Mitgliederappell für den Monat Februar
ſtatt. Es ſpricht Pg. Dr. Korten, Frankfurt a. M. Es iſt Pflicht
eines jeden Parteigenoſſen, dieſen Appell zu beſuchen.
Entſchul=
digungen ſind nur ſchriftlich an die Geſchäftsſtelle zu richten.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Maintor.
Am 4 und 5. Februar findet in unſerer Ortsgruppe die übliche
Lebensmittelopferungsſammlung ſtatt. Wir bitten die
Volksgenoſ=
ſen, an dieſem Tage ihre Spenden bereitzuhalten.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Schloßgarten.
Am Montag und Dienstag, 4. und 5 Febr., findet in der
Ortsgruppe Schloßgarten das Einſammeln der Pfundſpenden von
den Mitgliedern des Lebensmittelopferringes ſtatt. Die Spender
werden gebeten, die Spenden bereitzuhalten.
An die Mikglieder
des Reichsbundes für Leibesübungen.
Wir machen die Mitglieder der Turn= und Sportvereine des
Reichsbundes für Leibesübungen darauf aufmerkſam, daß von jetzt
an eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen der NS.
Kulturgemein=
ſchaft und der Ortsgruppe des Reichsbundes für Leibesübungen
ſtattfindet. Die Mitglieder dieſer Vereine können zu erleichterten
Bedingungen Mitglied der NS.=Kulturgemeinde werden und
er=
halten zu deren Veranſtaltungen gegen Vorzeigen der
Mitglieds=
karte des Vereins ermäßigten Eintritt.
Wir weiſen jetzt ſchon auf das Konzert der NS.
Kulturgemein=
ſchaft am 11. Februar hin und empfehlen den Beſuch dieſer
Ver=
anſtaltung.
gez. Löwer
Leiter der Ortsgruppe Darmſtadt
des Reichsbundes für Leibesübungen.
Bühnenſpiel „Deutſche Jugend”
Wir danken!
Am vergangenen Sonntag fand im Großen Haus des
Heſſi=
ſchen Landestheaters die Aufführung des vaterländiſchen
Büh=
nen=Spiels „Deutſche Jugend” zugunſten der Winterhilfe ſtatt,
deren Reingewinn einen Betrag von rund 500 RM. erbrachte,
die der NS.=Wohlfahrt zugeführt wurden.
Ich danke hiermit all denjenigen, die zum guten Gelingen
dieſer Sache beigetragen haben.
Dank gebührt den Mitwirkenden, die ſich
unermüd=
lich in den Dienſt der Sache ſtellten.
Dank gebührt der Darmſtädter Bevölkerung, die
wieder einmal der Turn= und Sportſache durch reſtloſe
Gefolg=
ſchaft ihre Treue und Anerkennung bewies.
Dank gebührt auch den Geſchäftsleuten, die
un=
eigennützig zum finanziellen Erfolg beitrugen.
Die allſeitige Unterſtützung auch in dieſer Sache wird uns zur
weiteren Arbeit auf dem Gebiete der Leibesübungen anſpornen.
gez. Löwer,
Leiter der Ortsgruppe des Reichsbundes
für Leibesübungen Darmſtadt.
Wiederſehensſeier
5. Koizpagnie Leibgarde-Inſ.-Regls. 115 Darmſtadt
am 30./31. März 1935 m Darmſtadt, Woogsturnhalle.
Ein von allen Kameraden längſt erſehnter Herzenswunſch
geht in dieſem Jahre in Erfüllung. Die ehemaligen Angehörigen
der 5. Kompagnie LePgarde=Infanterie=Regiments 115 kommen
in Darmſtadt zuſammen, um ſich nach jahrzehntelanger Trennung
in treuer Kameradſchaft und Volksverbundenheit die
Bruder=
hand zu reichen.
Hunderte haben ſich zur Teilnahme an dieſer Feier bereits
angemeldet. Viele Kameraden fehlen aber noch. Es ſoll, muß
und wird eine Feier geben, die alle Mitglieder unſerer großen
Kompagniefamilie zuſammenführt. Deshalb ergeht an alle
Ka=
meraden, die noch fehlen, der Ruf: „Meldet Euch umgehend an!”
Poſtanſchrift für die Anmeldungen iſt: Bund Heſſiſcher
Leibgardiſten, Darmſtadt.
Die Darmſtädter Kameraden haben bereits umfaſſende
Vor=
bereitungen getroffen, um allen Teilnehmern einen würdigen
Empfang und frohe Stunden langerſehnten Wiederſehens zu
be=
reiten.
Samstag, den 30. März, 8 Uhr abends: Begrüßungsabend.
Sonntag, den 31. März, 2.30 Uhr nachmittags:
Wiederſehens=
feier mit Konzert der ehemal. Regimentskapelle in der
Woogs=
turnhalle. Vorher Kranzniederlegung am Ehrenmal und
Be=
ſichtigung der Sehenswürdigkeiten durch geeignete Führer. Damit
die letzten Vorbereitungen rechtzeitig getroffen werden können, iſt
die Anmeldung bis ſpäteſtens 2.0. Februar unbedingt
erforder=
lich. Spätere Anmeldungen ſtören die ordnungsmäßige
Durch=
führung der Vorbereitungen. Deshalb nochmals: Anmeldungen
umgehend — Poſtkarte genügt.
Auf Wiederſehen in der alten Garniſon.
Hallſtein — Werner — Bopf — Henß — Glanz.
Männer=Vereinigung der evangeliſchen Lukas=Gemeinde
Darmſtadt. In unſerer Monatsverſammlung am Montag, dem
4. Februar, abends im Gemeindehaus. Kiesſtr. 17, ſpricht unſer
Vorſitzender, Herr Dekan Friedrich Müller, über das Thema:
„Jeſus und Volkstum.‟ Die Mitglieder werden um
zahl=
reiches Erſcheinen gebeten. Männer der Lukas=Gemeinde, die der
Vereinigung noch nicht angehören, ſich aber für deren Arbeit,
insbeſondere für den Vortrag, intereſſieren, ſind als Gaſte
will=
kommen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. Februar 193
Die deutſcheRrbeitsfront
Veranſtalkungen der Berufshaupigruppen der DA5.,
Orksgruppe Darmſtadk.
Gemeinſame Veranſtaltungen.
Mittwoch, den 6. Februar, abends 20.30 Uhr: „Italien”
mit Lichtbildern im Fürſtenſaal, Grafenſtraße 18,
Vortra=
gender: Dipl.=Handelslehrer Keil.
Sonntag, den 17. Februar, vormittags 10 Uhr:
Beſichti=
gung des Schloßmuſeums. Treffen im Schloßhof
9.45 Uhr. Anmeldungen auf der Geſchäftsſtelle (Zimmer 6),
Rheinſtr. 35, erbeten, da die Teilnehmerzahl beſchränkt iſt.
Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen.
Fächgruppe Eiſenwaren= und Hausbedarf=Einzelhandel.
Freitag, 8. Februar, abends 20.30 Uhr: „
Beleuchtungs=
körper, Arten und Beſchaffenheit” Saal 4,
Rheinſtraße 14, II., Eingang Grafenſtraße, Vortragender:
Guſtav Brand.
Fachgruppe Banken und Sparkaſſen.
Montag, 11. Februar, abends 20.30 Uhr: „Die
genoſſen=
ſchaftlichen Banken im
nationalſozialiſti=
ſchen Staat” Saal 1, Rheinſtraße 14, II., Eingang
Gra=
fenſtraße. Vortragender: Bankdirektor Raab, Darmſtadt.
Berufsgemeinſchaft der Techniker.
Fachgruppe Verkehr.
Dienstag, 5. Februar, abends 20.30 Uhr: „Neuzeitliche
Nachrichten=Uebermittlung der Deutſchen
Reichspoſt” mit Lichtbildern im weißen Saal des
Kai=
ſerſaal, Grafenſtraße 18. Vortragender: Poſtrat Krocker.
Winkerſporkzug nach dem Erzgebirge
vom 23. Februar bis 3. März 1935.
In der Zeit vom 23. Februax bis 3. März 1935 fährt der
letzte Winterſportzug nach dem Sächſiſcen Erzgebirge.
Das Schwartenberg=Gebiet bietet die Vorzüge verſchiedenſter
Art, z. B. Gelegenheit zum Winterſport, zu Ausflügen uſw.
Un=
vergeßlich werden die Heimabende bleiben,
Die Fahrt beginnt am 23. Februar, abends. Auf der
Rück=
fahrt wird den Teilnehmern Gelegenheit zu einem Beſuch von
Chemnitz geboten, von wo aus nach dem Abendbrot die Heim=
fahrt angetreten wird. Die Rückkehr in Frankfurt a. M. iſt
Sonntag vormittag vorgeſehen.
Der Fahrpreis betragt 35 RM.
Endtermin für die Anmeldung iſt Samste
den 9. Februar 1935.
Achlung! Thegkermiefen!
Mittwoch, den 6. Februar, findet als letzte Vorſtellung
Mietreihe im Kleinen Haus die Aufführung der Operette
Vetter von Dingsda” von Künnecke ſtatt. Die Vorſtell
iſt nur gedächt für 14er= und 28er=Mieten. Der zweite Ab
iſt noch nicht feſtgelegt. Für den zweiten Abend kommen hat
ſächlich in Frage: OG. Rheintor Maintor.
Die Karten ſind ab Dienstag bei den genannten Ortsgrup
abzuholen.
Achkung! Harry=Cobler=Abend!
Auf die vielen Anfragen hin teilen wir mit, daß He
Cobler mit ſeiner erſtklaſſigen Karnevalsbühne nur einn
in Darmſtadt gaſtieren kann.
Wer an dieſem heiteren und bunten Abend teilnehmen r
beſorge ſich möglichſt raſch Karten zu 50 Pf., die auf unſerer
ſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19, und bei den Orts= und
Betri=
warten erhältlich ſind.
gez. Malcomes, Kreiswart Kd7
Achlung! 96. „Schloßgarlen”.
Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß
Eintrittskarten der Veranſtaltungen „Kraft durch Freude‟
nachgenannten Verkaufsſtellen zu haben ſind:
1. Gg. Kaffenberger. Metzgerei, Gardiſtenſtraße 4.
2. Herm. Ladach, Lebensmittel, Liebfrauenſtraße 13,
3. E. Konrad, Lebensmittel, Eckardtſtraße 26,
4. E. Auracher, Lebensmittel. Barkhausſtraße 71.
5. M. Golling, Zigarrenhandlung, Schwanenſtraße 38
6. Joh. Bauer, Zigarrenhandlung, Pankratiusſtraße 311
7. Joſ. Heeß, Zigarrenhandlung, Beckerſtraße 33,
8. Hch. Zubrod. Papierhandlung, Barkhausſtraße 25
9. O. Walter, Schwanendrogerie, Gardiſtenſtraße 17
10. Ferd. Trippel. Lebensmittel, Schloßgartenſtraße 43,
11. Val. Niebes, Leihbibliothek, Arheilger Straße.
Wir bitten unſere Mitglieder, von dieſer Einrichtung
Gebrauch zu machen. Auf unſeren großen Bunten=Abe
mit Tanz am Samstag, dem 23. Februar d.
abends 8 Uhr, im Hauſe der Arbeit weiſen wir
h=
ſchon hin.
Wint
deutſ
des
134o5
Lebensmikkelſammlung im Lebensmiktelopferring.
In den erſten Tagen des Februar wird wieder eine
Lebens=
mittelſammlung durchgeführt. Wir bitten deshalb alle
Volks=
genoſſen, den Sammlern die Spenden bereitzuſtellen. Jeder weiß,
daß mit den durch das Winterhilfswerk aufgebrachten Mitteln
nicht alle Not beſeitigt werden konnte, und daß es immer noch
der Mithilfe aller Kreiſe und ganz beſonders des
Lebensmittel=
opferringes bedarf, um die größten Härten in der Ernährung
kinderreicher und verarmter Familien zu überwinden.
Unſere herzliche Bitte mag deshalb nicht unerhört bleiben
und auch fernerhin uns die Mitarbeit aller ſpendenden Kreiſe
ſichern!
Der Gedanke an die vielen Tauſenden von armen Kindern
und Eltern, die durch die langen Wintermonate in tiefe Not
ge=
raten ſind, muß jedes ehrliche Herz bewegen und zu äußerſten
Opfern bereit finden.
Die Durchführung der Sammlung in den einzelnen
Stadt=
teilen bzw. Ortsgruppen der NSV. wird mitgeteilt.
Kreisamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt.
Wer mehr hat, als er braucht.
goe Wnen, die Mals Hasek!
Spende für das Winterhilfswerk, Kreis Darmſtadt:
Konto Nr. 5000 bei der Städt. Sparkaſſe,
Konto Nr. 3500 bei der Dresdener Bank und
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.
Lufkſchuß dienk dem Frieden und der Sicherheit
der deutſchen Heimal.
Reickatct lscholtetke
„Die großen Denker”, Einführung in die Philoſophie. Ueber
dieſes Thema wird Univerſitätsprofeſſor Dr. E. Horneffer am
kommenden Freitag, 8. Februar, im Fürſtenſaal, erſtmalig
ſprechen. Weitere Vorträge finden jeweils am 15., und 22.
Fe=
bruar, ſowie am 1. März ſtatt.
Einzige Damen= und Herten=Sihung der Narrha
Heute um 6 Uhr 11 Minuten ſteigt im Saalbau die ein
Damen= und Herrenſitzung der Narrhalla als erſte
Karnevals=
anſtaltung dieſer Art in der Saiſon. Da die Ueberraſchun
groß ſein werden, die einheimiſchen Büttredner und Lie
dichter erfolgreich in Tätigkeit getreten ſind, um die Narrhall
Darmſtadts aufs beſte zu unterhalten, iſt mit einem ſehr ſta
Beſuch der Sitzung zu rechnen. Der Abend wird von
ei=
echten, unverfälſchten Heinerhumor getragen, und für alle
die Deviſe: „Iß aach es Pulver knapp — mir mache net ſchlat
Pflichlprüfung der Kaufmannslehrlinge 195.
Wie im vergangenen Jahre haben im Monat April di
Jahres alle männlichen und weiblichen Kaufmannslehrlinge
Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebiets, deren Lehre in der Zeit
1. 7. 1934 bis zum 30. 6. 1935 beendet iſt, eine Pflichtprüfung a
legen. Betroffen davon werden alle Lehrlinge der Wirtſche
gruppen Großhandel. Einzelhandel. Induſtrie, Banken und S
kaſſen. Verkehrsgewerbe und Verſicherungsgewerbe.
Dieſe praktiſche Prüfung ſoll der Deutſchen Arbeitsf
und der Wirtſchaftsführung in jedem Jahre einen Ueberblick.
den Stand der praktiſchen Berufserziehung in den Lehrſte
geben. Auf dieſe Prüfung kann ſich darum niemand theore
vorbereiten. Die auslernenden Lehrlinge können in der Prü
nur das geben, was ſie im Geſchäft und Betriebe wirklich gel
haben. Ohne das praktiſche Mindeſtmaß an Können und Wi
das dieſe Prüfung verlangt, ſoll in Zukunft niemand mehr K
mannsgehilfe werden. Es wird angeſtrebt, daß zukünftig nur
Grund des Gehilfenbriefes, den der Lehrling nach beſtand
Prüfung erhält, die Vermittlung einer Gehilfenſtellung erfolg
Aber auch die Lehrherren ſollen dadurch eine ſtrengere
wahl der Lehrlinge vornehmen und ſtärker auf ihre Pflicht
gewieſen werden, dem Nachwuchs eine ordentliche
Berufsau=
dung zu geben.
Für die Anmeldung zur Prüfung iſt folgendes zu bead
Anmeldepflicht des Lehrherrn.
Die Lehrherren ſind verpflichtet, die Lehrlinge dem zu
digen Prüfungsausſchuß auf dem vorgedruckten Anmeldeboge
melden. Der Vordruck iſt zu erhalten bei der Induſtrie= und
delskammer Darmſtadt. Wilhelminenſtr. 32 (Fernruf 368.
fach 208).
Mit der Meldung ſind vom Lehrherrn folgende Unterl.
einzureichen:
1. das Schulentlaſſungszeugnis, 2. alle Zeugniſſe der Be=
und Fachſchule, 3. der Lehrvertrag, 4. eine Beſcheinigung übe
Dauer der Lehrzeit, den Ausbildungsgang, die bisherigen Lei
gen und die Führung des Lehrlings, 5. ein vom Lehrling ,h
geſchriebener Lebenslauf.
Zeitpunkt der Meldungen: Die Anmeldung hat bis ſp0
ſtens 20. Februar 1935 bei der Induſtrie= und Han
kammer, Darmſtadt. Wilhelminenſtraße 32. zu erfolgen.
Prüfungsgebühr: Mit der Meldung iſt vom Lehrherrn
jeden Lehrling an die genannte Stelle eine Prüfungsgebüh
Höhe von 3 RM. zu entrichten, und zwar kommen hierfür folg
Konten in Frage: Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. 62550; D
ſtädter und Nationalbank, Filiale der Dresdener Bank. Darmſt
Darmſtädter Volksbank e. G. m. b. H. Darmſtadt: Deutſche
und Disconto=Geſellſchaft, Darmſtadt. Die Gebühr hat der
Leh=
aufzubringen. Ueber Einzelheiten erhalten die Lehrlinge
Grund ihrer Anmeldungen von den örtlichen Prüfungsausſch
Nachricht.
— An alle Vogelfreunde! Die am Freitag, dem 8. Febi
abends, in der Gaſtſtätte Chriſt. Grafenſtraße, ſtattfind
Monatsverſammlung des Vereins der Vogelfreund
ausſchließlich der Vogelhaltung und der Vogelpf!
gewidmet. Einige Mitglieder werden über die von ihnen 9
tenen Vogelarten, über ihre Freivolieren und Zuchterfolge
richten. Den Freunden unſerer Vogelwelt und denen, die
einen gefiederten Sänger beſitzen, wird dieſer Abend viel 2
reiches bringen und ihnen einen Einblick in die Tätigkeit
rer Vereinigung geben. An die Vorträge ſchließt ſich eine
ſprache an, ſo daß jedem Gelegenheit geboten iſt, Fragen
ſtellen und durch die reichen Erfahrungen unſerer Mitgl
Aufſchluß zu erhalten. Alle Freunde unſerer Beſtrebungenl
herzlich eingeladen.
Anmeldungen für die höheren Knabenſchulen Darmſl
werden Dienstag, den 5. Februar 1935, von 10—1 Uhr und
Uhr, ſowie Mittwoch, den 6. Februar 1935, von 10—1 Uhr
den zuſtändigen Direktionen entgegengenommen
Ferienfreiplätze für Kinder des Poſtperſonals im S
gebiet. Auch die Deutſche Reichspoſt wird ſich an der Fürſorg”
die Saardeutſchen, durch deren Treue für das Deutſchtum E
glänzender Abſtimmungsſieg errungen iſt, beteiligen. Sie ha.
entſchloſſen. im Laufe des Jahres 1935 eine größere Zahl
holungsbedürftiger Kinder des Poſtperſonals im Saargebl.
auf etwa 4 Wochen koſtenlos in geeigneten Kindererholungshe.
unterzubringen.
Sonntag, 3. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 34 — Seite 7
Oekorierungsfeſt des Odenwaldklubs.
Im Wandern deutſche Ark in deutſcher Heimak. — Die Treueſten, die „Goldenen”, marſchieren auf.
Friſch auf!
** Der Odenwaldklub Darmſtadt hielt geſtern im
städtiſchen Saalbau ſein 5 3. Jahresfeſt und
Wanderer=
hrung ab. Der Saal war prächtig dekoriert, ein Wald von
riſchen grünen Bäumen, Girlanden und Kränzen bildete den
ußeren Rahmen, von der Bühne und den Galerien grüßten die
jahnen des Dritten Reiches. Die Wanderfreunde, faſt alle in
zrer geliebten Wanderertracht, mit Angehörigen waren in ſo
attlicher Zahl erſchienen, daß Saal und Galerien bald bis zum
itzten Platz gefüllt waren. Es wehte ein „friſch=fröhlicher Wind”
hte Wanderkameradſchaft ließ ſchon gleich zu Beginn des Feſtes
ne frohe Stimmung aufkommen, die noch durch die
ausgezeichne=
n Darbietungen der reichen Feſtfolge geſteigert wurde. In alter
riſche hatte M.3.=Führer W. Schlupp mit dem Muſikzug der
tandarte 115 die muſikaliſche Umrahmung übernommen. In
reue feſt war der erſte Marſch der Vortragsfolge, und der
Orts=
ruppenführer Prof. Dr. Köſer, der den Vorſitz führte nahm,
achdem er mit der nächtigen Alpenglocke (Odenwaldglocke) Ruhe
eboten hatte, Gelegenheit, das Feſt offiziell wie folgt zu eröffnen:
n Treue feſt, ſo iſt der erſte Marſch, in Treue feſt, ſo ſoll auch die
eviſe ſein, die über dem Abend ſteht. In dieſen Worten liegt
s was der Verein auf ſein grünes Band geſchrieben hat. Der
eimat, dem Vaterland, dem Volk, dem Führer gilt unſere
Hul=
gung zu Beginn des Abends. „Friſch auf” heißt unſer Gruß;
hat auch ſymbolhaft Bedeutung: Von Nacht zum Licht”. So
II dieſer Ruf unſere Heimat, unſer Volk und Vaterland und
un=
ten großen Führer grüßen. In das dreifache „Friſch auf” wurde
geiſtert eingeſtimmt und ſpontan die deutſchen Lieder geſungen.
Nach einem weiteren Muſikſtück „Flotte Burſchen” begrüßte
rtsgruppenführer Prof. Dr. Köſer die Gäſte, beſonders den
errn Oberbürgermeiſter und Kreisleiter Wamboldt, und
be=
ente, daß die Oberbürgermeiſter dieſer Stadt von jeher mit dem
denwaldklub verbunden waren, und er gab der Hoffnung
Aus=
uck, daß der Herr Oberbürgermeiſter recht oft den Weg zum
lub finde. Der Odenwaldklub wolle nach den Worten des
errn Oberbürgermeiſters mithelfen, Darmſtadt die Geltung zu
rſchaffen, die ihm zukommt. — Dem verehrten Gönner und
För=
rer des Klubs Landforſtmeiſter Staatsrat Heſſe galt weiter
rGruß. Die Männer der grünen Farbe und die Wanderer
ge=
ren eng zuſammen. Er dankte der Forſtverwaltung, daß ſie den
ünſchen des Klubs ſtets gerecht wurde. — Weiter begrüßte er
rzlich den Reichswanderführer Prof. Dr. Werner. Der Klub
ſtolz, ihn an ſeiner Spitze zu ſehen, er begrüßte dann den
Ehren=
rſitzenden Oberbürgermeiſter Mueller, die Vertreter der
reſſe, die befreundeten Vereine, den V. H. C. Darmſtadt, die
änner der Sektion Darmſtadt und Starkenburg des
Deutſch=
ſterreichiſchen Alpenvereins, den Verein Alt=Darmſtadt, die
ibgardiſten und die Freunde aus dem Odenwald, die Vertreter
* Ortsgruppen Reinheim, Biſchofsheim. Dieburg, Groß=Umſtadt,
der=Ramſtadt. Neunkirchen, Lichtenberg und Frankfurt. Ihnen
en galt ſein herzliches Friſch auf!
Kreisleiter Oberbürgermeiſter Pg. Wamboldt dankte dem
prſitzenden für die liebenswürdigen Worte der Begrüßung. Als
irmſtädter kenne er die Verbundenheit des Odenwaldklubs mit
armſtadt. Als er vor einem Jahre hierher kam, nahm er
be=
iders gerne Anlaß, dem Odenwaldklub nahezukommen. Er
nke dem Klub für alles, was er für die Stadt tue. In
Wan=
rerkreiſen fühle er ſich ſtets wohl. Die Sehnſucht nach Wandern
0 Heimat liege uns Deutſchen im Blut, und gerade die
Darm=
dter haben von dieſer Sehnſucht eine gute Doſis mitgebracht.
er Odenwald und die Bergſtraße ſind die Gebiete, die uns am
nigſten verbunden ſind. Die Beziehungen von Darmſtadt zum
denwald ſind ſo ſtark, daß ſie nie zerriſſen werden ſollen. Wir
ben viele Beziehungen zum Odenwald; wir tragen Darmſtadt
ht allein auf den Wanderungen in den Odenwald, ſondern der
enwald und ſeine Produkte kommen auch zu uns. Dem
Oden=
ldkluh danke er nochmals für die Arbeit im Geiſte der
Volks=
bundenheit, die immer beſtehen ſoll. Heil Hitler!
Landforſtmeiſter Staatsrat. Heſſe dankte herzlich für die
undlichen Worte der Begrüßung. Die heſſiſche
Staatsforſt=
waltung grüße den Klub durch ihn. Der Wandersmann und
Forſtmann haben die gleichen Ziele. Deutſcher Wald iſt
lksgut. Die Forſtleute waren früher oft gezwungen, den
deut=
n Wald „mit dem Rechenſtift” zu behandeln; ſeit Uebernahme
neuen Reiches iſt eine neue Aufgabe entſtanden: der deutſche
IId ſoll als Edelſtein, als Quelle der Kraft für das deutſche
Ik gehegt und gepflegt werden. Friſch auf!
Direktor Burk vom Vogelsberger Höhen=Club übermittelte
herzlichſten Grüße ſeines Clubs und wies auf die
gemein=
ten Ziele hin. — Miniſterialrat a. D. Guntrum grüßte
zlich für den Deutſch=Oeſterr. Alpenverein, Sektion Darnſtadt
Starkenburg, und erkannte die vorbildliche Arbeit des
Oden=
ldklubs an. — Profeſſor Köſer dankte allen für die Grüße
. guten Wünſche.
Dann nahm die Vortragsfolge ihren Fortgang. Die
Geſangs=
eilung des Klubs unter Leitung des Muſiklehrers Volz
ichte zwei klangſchöne Chöre zu Gehör. — Einen origigellen
dlichen Tanz führte Ruth Miſchlich aus der Tanzſchule
Uff auf, dann ſang Frau Maria Almannritter einige
)r hübſche Lieder von Schumann.
In humoriſtiſchen Dichterverſen an Hand ſehr guter
Licht=
der gab in ſeiner ihm eigenen friſchen Art der
Orlsgruppenführer Prof. Köſer
Bilder aus dem Wanderjahr 1934.
nächſt wurde die Turmbaukommiſſion im Bilde vorgeſtellt, ihr
zte die Geſangsabteilung mit Meiſter Volz, und dann die
indermeiſter und ſein Führerſtab, deſſen Verdienſte in
treff=
en Worten geſchildert waren. Das hübſche flotte „
Rieſen=
icht” ſchildert weiter in luſtigen Worten alle Wanderfreuden
„ſorgen‟. Die hübſchen Bilder zauberten manch heitere
Er=
erung an Ereigniſſe des Klubs, an Wanderungen und frohe
ſoden in die Erinnerung zurück. Spontane Lachſalven
unter=
chen ſeinen Vortrag, der lebhaften Beifall fand.
In Fortführung der Vortragsfolge ſang Opernſänger Kuhn
7 Heſſiſchen Landestheater zwei wundervolle Lieder „Drei
nderer” und „Lied des Pfeifers von Hardt”. Am Flügel
be=
tete mit techniſcher Vollendung Muſiklehrer Volz. Anſchlie=
1d boten Hilde Wolff=Zoll und Martha Nies ein
gra=
es Tanzſpiel.
Die Wanderer=Ehrung
rde in beſonders origineller Weiſe eingeleitet. Unter
Vor=
ritt der Odenwaldſtandarte und der Muſikkapelle, die Prof.
Köſer ſchwungvoll dirigierte, zogen die „Goldenen”, herz=
und ſelbſtverſtändlich ſtehend von den Wanderfreunden be=
Bt, in den Saal und nahmen auf der Bühne Aufſtellung, die
eßlich kaum mehr Raum bot für die vielen Dekorierten, denn
„Odenwaldklub hat wanderfrohe treue Mitglieder.
Reichswanderführer Miniſterpräſidenk a. 9.
Prof. Dr. Werner,
die Ehrung vornahm, richtete an die Wanderfreunde und
Inderfreundinnen kernige Worte. Er betonte, daß heute zum
en Male nur Männer dekoriert werden, das nächſte Mal
de es noch beſſer! Mit einem für dieſe Auszeichnung paſſenden
rte Georg Focks „Nicht bange werden” und mit manch
niſchen und trefflichen Begleitworten, mit herzhaftem
Hände=
c und „Friſch auf” überreichte er die Auszeichnungen. Viele,
viele verdienſtvolle Odenwaldklubler waren dabei.
Ausgezeichnet werden zum 1. bis 9 Male 92 Wanderer.
m 19. Male: Gerhardt Brummer, Philipp Dang. Michael
Ntan. Georg Petermann. Heinrich Schäfer. „Jean Schimmel,
zuſt Sprenger, Jakob Stuckart, Friedrich Welker. Zum 11.
Urle; H. Enders=Eberſtadt, Julius Hergt. W. Heppenheimer 1.,
erg Hoffmann, Friedrich Klinger, Ludw. Hch. Pullmann,
m 12. Male: Emil Daum, Heinrich Eymann, Wilh.
Hof=
an 1. Karl Kohlbacher, Leonhard Lohnes. Zum 13. Male:
Ir8 Gilbert. Jakob Meyer, Georg Pullmann, Hermann Retzer,
Karl Schembs, Friedrich Tillmann. Zum 14. Male: Wilhelm
Heil, Heinrich Krauskopf, Otto Kürſchner, Auguſt Kurz Paul
Rothamel, Arnold Salomon, Karl Zimbrich. Zum 15. Male:
Nikolaus Dingeldein. Otto Dörr, Franz Merck, Valentin Seibert.
Zum 16. Male: Karl Ballweg, Peter Bertſch. Adam Fritz,
Richard Fiſcher. Jean Groß, Theodor Leh. Zum 17. Male:
Adam Reeg, Adam Schäfer. Zum 18. Male; Artur Feidel,
Karl Heinzerling. Zum 19. Male; Wilh, Berntheiſel,
Wil=
helm Straub., Kilian Wehnert. Zum 20. Male: Paul
Els=
ner, Georg Vollhardt. Zum 21. Male: Fritz Bär, Robert
Klump. Zum 22. Male: Ludwig Wolf. Zum 23. Male:
Georg Behrmann. Kaſpar Henning. Joſef Kauter, Wilhelm Notti.
Zum 25. Male: Ludwig Bauer. Zum 29. Male: Georg
Böcher.
Zum Schluß ſeiner Auszeichnungen betonte der
Reichswander=
führer, daß im Wandern eine unüberwindliche Kraft liegt, denn
es bringt faſt unerſchütterliche Heimatliebe. Wir ſtehen in Zeiten
eines ungeheuren Umbruchs. Im heutigen Reiche der Erfüllung
wird der deutſche Menſch hinausgeführt in die deutſche Heimat.
Er ſchloß mit Worten Fritz Riebolds, die ein Hohelied auf das
Wandern, durch die Heimat bedeuteten, und einem herzlichen
Friſch auf!
Nach einem Fanfarenmarſch zu Ehren der Dekorierten wurde
gemeinſam das Lied „Wo die alten Eichen rauſchen” geſungen.
Unter der ſtraffen und immer frohbewegten Leitung Prof.
Dr. Köſers, der noch manch echtes Wort am rechten Platz fand,
wickelte ſich die Vortragsfolge flott ab. Opernſänger Kuhn bot
nochmals herrliche Proben ſeines großen Könnens mit den
Lie=
dern „Frühling zog ein” und „Fridericus Rex”. Hilde Wolff=
Zoll tanzte einen flotten Galopp. Die Geſangsabteilung des
Klubs brachte noch zwei klangſchöne Chöre zu Gehör. Und dann
erfreute Heinz Gutkäſe mit ſeinen immer launigen heiteren
Vorträgen die Wanderfreunde und =freundinnen. Ein ſchöner
Bauerntanz der Tanzgruppe Hilde Wolff beſchloß die reichhaltige
Vortragsfolge. Der Marſch „Hoch Darmſtadt” von W. Schlupp
leitete zum Tanz und zum geſelligen Zuſammenſein über. Bei
froher Unterhaltung blieb man in altbewährter Kameradſchaft
und Freundſchaft noch einige Stunden zuſammen. — Der
Ver=
lauf des Feſtes wird dem Obmann des Geſelligkeitsausſchuſſes,
Klubgenoſſen Georg Böcher, und ſeinen treuen Helfern der
ſchönſte Dank für ihre Vorarbeit ſein. Die feenhafte Dekoration
hat Gärtner Schulz, Bruchwieſenſtraße, ausgeführt.
Das 53. Jahresfeſt des Odenwaldklubs iſt verrauſcht. Es
war wie immer ein ſchönes Feſt, das wie alle anderen allen
Teil=
nehmern in froher Erinnerung bleiben wird.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Helia.
Eine Handlung, die an Ungewöhnlichkeit nichts zu wünſchen
übrig läßt, glänzende Ausſtattung, luxuriöſe Umgebung und gute
darſtelleriſche Leiſtungen — das ſind die Faktoren, die den Ufafilm
„Fürſt Woronzeff” auszeichnen. Abgeſehen von Brigitte
Helm, die diesmal im Schmuck koſtbarer Kleider prangt finden
ſich in den Hauptrollen keine großen Namen, aber das
Zuſammen=
ſpiel zwiſchen Albrecht Schoenhals und Hanſi
Kno=
teck iſt recht gepflegt, und auch die übrigen Leiſtungen fallen nicht
aus dem Rahmen eines ſorgfältig gemachten Unterhaltungsfilms.
Seine eigentliche Wirkung wird der Film durch die ſpannende
und ungewöhnliche Handlung erzielen, die wir indes nur nach
ihrem Ausgangspunkt andeuten wollen: Der ruſſiſche Fürſt Woron=
zeff, iſt ſchwer leidend und fürchtet, die Erbanſprüche ſeiner
Toch=
ter, die er allein legitimieren kann, vor ſeinem Tode nicht mehr
ſicherſtellen zu können. Er hat jedoch einen Kameraden aus der
Kriegszeit, der ihm zum Verwechſeln ähnlich ſieht, und mit ihm
tauſcht er die Rollen — Die romantiſchen Verwicklungen, die
dar=
aus im weiteren Verlauf der Handlung entſtehen, wollen wir
nicht vorwegnehmen, da der Film, wie bereits geſagt, in der
Span=
nung das eigentliche Element ſeiner Wirkung beſitzt.
Das Union=Theater zeigt den Film aus dem buntbewegten
Leben des Walzerkönigs Strauß „Petersburger Nächte‟
mit Paul Hörbiger, Eliſa Illiard, Theo Lingen, Adele Sandrock.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen den abenteuerlichen
Geſell=
ſchaftsfilm der Ufa: „Fürſt Woronzeff”, mit Brigitte
Helm, Albrecht Schoenhals, Hanſi Knoteck.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den Abenteurerfilm „Der
Fall Brenken” mit Jeſſie Vihrog, Hans Brauſewetter,
Wal=
ter Steinbeck und Adele Sandrock.
— Reſi=Theater zeigt das Luſtſpiel „Pechmarie” mit
Jenny Jugo, Friedrich Benfer und Willy Schür.
— Belida zeigt Hans Albers in „Peer Gynt”, ein Großfilm,
ernſt dramatiſch, der Spitzenfilm dieſer Saiſon.
Der blaue Bogel. — Gaſtſpiel im Orpheum.
Nach ſechs Jahren hat ſich der „Blaue Vogel” wieder zu einem
Gaſtſpiel in Darmſtadt eingefunden.
Es war, als ob die Zeit ohne Einfluß an der ruſſiſchen
Klein=
kunſtbihne vorübergegangen ſei.
Wieder hörte man die alten Schlager: die „Wolga=Schiffer”
unter ihrem ſchwermütigen Geſang an den Schiffstauen ziehend,
und den „Leierkaſten”, wie ehemals die drei Straßenmuſikanten,
nur daß einſt das ſchmale, junge Mädchen noch ſchmäler und
dürftiger mit ſeinen Streichholzbeinen daſtand und im Spiel
ergreifender wirkte.
Aber auch ſonſt, ſoweit die einzelnen Darbietungen andere
waren, hat ſich im Grunde an ihrer Art nichts geändert.
Geſchmackvoll in den Farben, manches ſentimental, manches
heiter, aber für heute ohne ſtärkere Erregung nach der einen
oder der anderen Seite. Die Zeit iſt ſpurlos vorübergegangen,
und ſo wirkt manches vergangen, manches verſtaubt. Harmloſe
Sache wie das alte Ehepaar im „Monat Mai”, das
Kleinkunſt=
werk der Uhren, die „Propfen” die Plauderei am Samowar
fanden freundlichen Beifall. Nett war der „Katzen=Kongreß”.
Den ſtärkſten Beifall hatte eine Parodie der bayriſchen
Schnada=
hüpfeln, und dies iſt bezeichnend für die abgeſchwächte Wirkung
der eigentlich ruſſiſchen Kleinkunſt. Herr Juſhny war als
An=
ſager tätig: unverändert wie früher.
GL
Aus Heſſen.
Aufbau der Jagdbehörden in Heſſen.
Der Landesjägermeiſter für das Land Heſſen,
Reichsſtatthal=
ter und Gauleiter Sprenger, hat am 30. Januar 1935 folgende
Ernennungen ausgeſprochen:
Stellvertreter und Stabsleiter: Oberforſtmeiſter Karl Schlich
zu Darmſtadt, Heſſiſches Staatsminiſterium.
Kommiſſariſcher Gaujägermeiſter für die Provinz Oberheſſen:
Oberforſtmeiſter Karl Nicolaus zu Gießen.
Kommiſſariſcher Gaujägermeiſter für die Provinzen
Starken=
burg und Rheinheſſen: Oberforſtrat Reinhold Maul zu
Darm=
ſtadt, Heſſiſches Staatsminiſterium.
Zu kommiſſariſchen Kreisjägermeiſter wurden beſtellt für die
Kreiſe:
1. Provinz Oberheſſen: Alsfeld: Förſter Peter Richtberg
zu Strebendorf (Oberh.); Büdingen: Landwirt Otto Koch zu
Aulendiebach (Kr. Büdingen); Friedberg: Apotheker
Wil=
helm Sames zu Friedberg (Heſſen); Gießen: Oberforſtmeiſter
Karl Nicolaus, zu Gießen, Stephanſtraße 4; Lauterbach:
Forſtaſſeſſor Gerhard Münch zu Alsfeld (Oberh.); Schotten:
Oberforſtmeiſter Karl Deuſter zu Schotten, Forſtamt.
2. Provinz Starkenburg: Bensheim: Forſtrat Albert
Bechtel zu Jugenheim a. d. B., Forſtamt; Darmſtadt:
Ober=
landesgerichtsrat Otto Hildebrand zu Darmſtadt, Heinrichſtr. 90;
Dieburg: Forſtmeiſter Emil Vogt zu Groß=Bieberau,
Forſt=
amt: Erbach: Forſtdirektor Otto Weſtermacher zu Beerfelden
i. Odw.: Groß=Gerau: Landwirt Karl Rothmann zu
Er=
felden (Ried); Heppenheim: Forſtmeiſter Rudolf Klump zu
Waldmichelbach i. Odw., Forſtamt; Offenbach: Forſtrat Emil
Brill zu Offenbach. Geleitsſtraße 125.
3. Provinz Rheinheſſen: Alzey; Forſtmeiſter Wilhelm
Nebel zu Alzey, Forſtamt; Bingen: Forſtrat Adolf Klamm zu
Bingen, Forſtamt; Mainz und Oppenheim:
Oberregie=
rungsrat Eugen Blumers zu Mainz, Provinzialdirektion;
Worms: Bürgermeiſter Georg Stamm zu Hohenſülzen (
Rhein=
heſſen).
Ae Gräfenhauſen, 2. Febr. Aus dem Gemeinderat.
Unter dem Vorſitz des Pg. Bürgermeiſter Mager fand eine
Gemeinderatsſitzung ſtatt. Das Pachtverhältnis für Bogen 1 der
Gemeindejagd wurde auf Grund der beſtehenden
Kündigungs=
bedingungen aufgelöſt, da wegen Durchſchneidens der Autob iyn
durch den betreffenden Abſchnitt eine neue Zuſammenlegung der
Jad erfolgen muß. — Von der Stadtverwaltung der Stadt
Darm=
ſtadt wurde die frühere Schule des jetzigen Verſorgungsheims
Ohlyſtift der Gemeinde Gräfenhauſen für eine Heimſtätte der
Hitlerjugend und des Jungvolkes gegen ein geringes Pachtgeld
bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt. — Der Gemeinderat
be=
willigt für die Ausrüſtung einer Jungvolk=Kapelle einen kleinen
Geldbetrag. — Die Freiwillige Sanitätskolonne,
Ortsgruppe Gräfenhauſen, hält am Sonntag (3. Februar) ihren
diesjährigen Theaterabend im Gaſthaus „Zum Löwen” ab. Zur
Aufführung gelangt das Luſtſpiel „Ohne Geld durch die Welt”,
— Hohes Alter. Sonntag, 3. Februar, kann Herr Valentin
Müller 1., Turmſtraße, ſeinen 82. Geburtstag feiern. Der
Jubilar erfreut ſich einer ſelten körperlichen und geiſtigen
Ge=
ſundheit.
J. Griesheim, 2. Febr. Hohes Alter. Seinen 90.
Geburts=
tag beging unſer zweitälteſter Ortsbürger, Herr Hellwig Funk 3..
Bahnhofſtraße 7, in einer für ſein hohes Alter erſtaunlichen
kör=
perlichen und geiſtigen Friſche. Er ſowie ſein Nachbar. Jakob
Rotenberger 2., der im September vorigen Jahres ſeinen 90.
Ge=
burtstag feiern konnte, haben beide ein arbeitsreiches Leben
hinter ſich und können ſich an manche Begebenheiten aus längſt
vergangener Zeit noch gut zurückerinnern.
k. Dieburg, 2. Febr. Turnverein Dieburg. Die
Ge=
neralverſammlung in der „Krone” hatte die Berichte des
Vor=
ſitzenden, der Fachwarte und ſonſtige Vereinsangelegenheiten zur
Tagesordnung. Aus allem iſt zu entnehmen, daß der Verein in
turneriſcher Hinſicht dem neuen Geiſt auf Jahnſcher Grundlage
huldigt und der Wunſch alle Mitglieder beſeelt, die vom Fühcer
geſtellten hohen Aufgaben körperlicher Ertüchtigung zu erfüllen.
Die Kaſſe wurde in Ordnung befunden und dem Kaſſenwart
Ent=
laſtung erteilt. Der 2. Vorſitzende Kühn dankte allen
Fach=
warten für ihre geleiſtete Arbeit. Aus den weiteren
Mitteilun=
gen iſt zu entnehmen, daß der traditionelle Maskenball auch in
dieſem Jahre abgehalten wird. An Oſtern wird ein Anturnen
ſämtlicher Abteilungen ſtattfinden mit anſchließendem
Familien=
abend. Ein dreifaches Sieg=Heil auf den Führer und das
Deutſch=
landlied beſchloſſen die gut beſuchte Verſammlung.
Fe. Reichelsheim, 2. Febr. Der Militär= und
Vete=
ranenverein Gumpen hält morgen abend, am 3. Februar,
bei Gaſtwirt von Stein, Klein=Gumpen, ſeinen diesjährigen Ball ab.
Fd. Ober=Klingen, 1. Febr. Winterhilfswerk. Durch
die Opferfreudigkeit der örtlichen Bauernſchaften unſeres
Orts=
gruppenbereichs konnten folgende Getreidemengen dem WHW.
zur Vermahlung zugeführt werden: in Ober=Klingen 45,44 Ztr.
Roggen, in Nieder=Klingen 43,07 Ztr. Roggen und in Hering 6,80
Ztr. Roggen, ein Geſamtergebnis von 95,31 Zentnern. Damit hat
die Einwohnerſchaft unſerer Ortsruppe unter Beweis geſtellt, daß
ſie ganz vom wahren Opfergeiſt der deutſchen Volksgemeinſchaft
durchſetzt iſt.
Fd. Nieder=Klingen, 1 Febr. Durch die Gaufilmſtelle
der NSDAP. läuft am Sonntag, den 3. Februar, im Saale des
Gaſthauſes von Valentin Saal 4. der intereſſante Kriegsfilm
„Die letzte Kompagnie‟. — Holzverſteigerung.
Kommen=
den Montag wird durch die Gemeinde an Ort und Stelle das
Nutz= und Brennholz der hieſigen Waldungen verſteigert.
Bükths4
Kreppel!
Da geht der Krach ſchon gleich los: Heißt es die Kreppel oder
der Kreppel, backt man ſie (ich nehme mal vorſichtshalber die
Mehrzahl) in Schmalz oder in Oel oder in Pflanzenfett. macht
man ſie mit Gelee oder mit ohne Gelee, ißt man ſie warm
oder kalt, gezuckert oder ungezuckert?
Alſo, was mach angeht, mir iſt es einerlei, ob es nun die
Kreppel oder der Kreppel heißt, ich eſſe ſowohl die wie den,
wenn ſie oder er nur gut iſt; ich würde das Ding ſogar eſſen,
wenn es das Kreppel hieße. Und was das andere angeht, das
wie man ſie backt, da muß ich ſagen, ich finde das ſehr reizvoll,
daß es auch da Verſchiedenheiten gibt. Denn wie das ſo die
Jahreszeit und die Faſtnachtsnähe mit ſich bringen, kriegt man
jetzt ſo ziemlich bei jeder Einladung Kreppeln vorgeſetzt. (
Manch=
mal ſind’s auch Krapfen oder — halt an dich, lieber
Darm=
ſtädter Heiner — Berliner Pfannkuchen, und ich finde
als Lokalpatriot, dieſes fremdſprachige Zeug muß man ſchon vor
lauter Zorn vertilgen, weil es nicht hierher paßt. Denn
Ein=
heitsſtaat und Reichseinteilung in allen Ehren, aber die Kreppeln
ſind nun einmal ein ſüddeutſch=rheiniſches Gepäck und haben den
Teufel was mit Berlin zu tun. Man hat ſie uns einfach geklaut
und dann als etwas Beſonders=ſein=ſollendes von Berlin her als
Pfannkuchen wieder importiert. Dabei weiß jedes Kind, daß
ein Pfannkuchen ſo platt wie en Pannekuche is und niemals ſo
dick wie e Kreppel. Na. alſo!)
Aber um auf beſagte Einladungen zurückzukommen: Wenn
man einen guten Magen hat — und den muß man bei Kreppeln
ja ſowieſo haben — dann iſt das alſo jedesmal ein nettes
Unter=
haltungsſpiel und für die Frauen obendrein ein unerſchöpfliches
Thema, worin einmal dieſe Kreppeln ſchwimmen gelernt haben,
und worin man ſie zum andern des beſſeren Wohlgeſchmackes und
der Verdauung wegen überhaupt zu backen hätte. Und Gott ſei
Dank ſind ja die Geſchmäcker ſo verſchieden, wie die
Kreppel=
rezepte und =backweiſen
Im übrigen, was ſo richtige Kreppeltraditioniſten ſind, die
bringen ſie erſt am Aſchermittwoch als Faſtenſpeiſe zu einer dicken
Kartoffelſuppe. Urſprünglich waren ſie auch ſo gedacht, aber ich
finde, ob man den Magen nun, indem man den Gaumen erfreut,
etwas früher oder ſpäter ärgert, bleibt ſich ziemlich gleich und
jedenfalls ſchmecken die Dinger vor Faſtnacht auch gerade ſo gut
wie nach Faſtnacht.
Seite 8 — Nr. 34
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. Februar 193
Die Erzeugungsſchlacht in Heſſen.
Eine Schulungstagung.
Unter dem Vorſitz des Landesbauernführers Dr. Wagner fand
die dritte Sitzung der Erzeugungsſchlacht vor den Bezirks= und
Kreisbauernführern ſtatt. Dr. Wagner eröffnet die Sitzung und
erteilte den einzelnen Fachbearbeitern das Wort. In einem
all=
gemeinen Referat teilte Dr. Fabian mit, daß die
Futtermittel=
knappheit der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau bedeutend behoben
worden ſei, ja die Futtermittelverſorgung konnte als gebeſſert
angeſehen werden. Es folgte dann ein Referat über Wollproblem
und Schafhaltung, in dem gezeigt wurde, wie wichtig gerade die
Schafhaltung für das Gelingen der Erzeugungsſchlacht ſei. Im
Anſchluß hieran nahm Landesbauernführer Dr. Wagner das Wort
zu grundſätzlichen Ausführungen über die Erzeugungsſchlacht. Er
teilte mit, daß die Erzeugungsſchlacht bereits Erfolge in Heſſen
in bezug auf den Rapsanbau zu verzeichnen habe. Hieran ſchloß
ſich ein Referat von Dr. Schneider über Viehhaltung auf
wirt=
ſchaftseigener Grundlage. Ferner ſprach der Fachbearbeiter über
„Leiſtungsſteigerung in der Schweinezucht” ſowie über „Aufgabe der
Kleintierzucht und Erzeugungsſchlacht‟. Wirtſchaftsrat Graeber
ſprach dann über die Bedeutung der Landeskultur. Hieran ſchloß
ſich ein Referat über Marktbereinigung in der Eierwirtſchaft, in
dem feſtgeſtellt wurde, daß die Klagen über ſchlechte Eier nicht
zutreffen, und daß im Bezirk der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau
14,5 Millionen ſchlechte und 18,5 Millionen nicht einwandfreie Eier
aus dem Verkehr heraus gezogen wurden. Die Sitzung wurde mit
der Aufforderung an die Bauernführer, ſich voll und ganz in den
Dienſt der Erzeugungsſchlacht zu ſtellen: geſchloſſen.
Em. Heppenheim a. d. B., 2. Febr. DBS. Die zureit 165
Mitglieder zählende Ortsgruppe der Deutſchen Bau= und
Sied=
lungsgemeinſchaft hielt ihre Ordentliche Generalverſammlung im
Kath. Vereinshaus ab. Aus dem Geſchäftsbericht, den Obmann
Hilsdorf erſtattete, ging hervor, daß bis jetzt 52 Darlehen im
Geſamtwert von 679 000 RM. auf die Ortsgruppe entfielen. Im
abgelaufenen Jahre wurden 5 neue Darlehen bewilligt.
Haus=
anwärter ſind bei 5 neuen Zugängen jetzt 70 vorhanden. Als
Vertreter zum Landesverband wurde Architekt Bernhard Werner
und als deſſen Stellvertreter Adam Enſinger gewählt. Der
ſeit=
herige Vorſtand verbleibt in ſeinem Amt. Die Kaſſe wurde in
beſter Ordnung befunden. Bernhard Jeck wurde als neuer
Kaſſier beſtimmt. Eine rege Ausſprache über die
Darlehensver=
gebung ſchloß ſich an. — Spende. Der Dienstagskegelklub
ſpendete anläßlich des 30. Januar den Beirag von 20.— RM.
für die Winterhilfe.
Dp. Jugenheim. 2. Febr. HohesAlter. Unſer älteſter
Ein=
wohner, Herr Pfarter i. R. Philipp Münch, wird heute in
verhältnismäßiger Friſche 90 Jahre alt.
Bm. Hofheim (Krs. Bensheim), 1. Jan. Beerdigung.
Unter ſtarker Teilnahme wurde hier der im 74. Lebensjahr
ver=
ſtorbene Landwirt Michael Eller zu Grabe getragen. —
Kur=
ſus. Zu dem in abſehbarer Zeit durch den Reichsmütterdienſt
im Deutſchen Frauenwerk beginnenden Kurſus in „
Haushaltfüh=
rung und Kochen” können ſich noch einige Frauen melden.
An=
meldung und nähere Auskunft bei Frau Lenz und Frau Volp.
Am. Biebesheim. 1. Febr. Die S S.=Landesfilmſtelle
veranſtaltete am Mittwoch im Saalbau Wirthwein eine
Tonfilm=
vorführung. Neben einigen Einlagen wurde als Hauptfilm der
Film „Gold” gezeigt. Die Veranſtaltung war ſehr gut beſucht
und die Vorführungen fanden allgemeinen Beifall. — Bei einer
im Rathausſaale ſtattgefundenen Verſammlung der hieſigen
Land=
wirte ſprach Herr Dr. Roth über die Erzeugungsſchlacht.
Ex. Bürſtadt, 1. Febr. Vom Roten Kreuz. In der
Mit=
gliederverſammlung der Freiw. Sanitätskolonne des Roten
Kreu=
zes wurden durch Herrn Dr. Ferrari neue Richtlinien
bekanut=
gegeben. Die bewährte Sanitätskolonne, unter der erprobten
Leitung des Kolonnenführers Kirſch und Herrn Dr. Ferrari
(Kolonnenarzt), bleibt beſtehen und erhält in dem Kreis=
Kolon=
nenführer Dr. Vogel aus Bensheim einen Vorgeſetzten.
— Gernsheim, 2. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
1. Februar: — 1110, am 2. Februar: — 1.221 Meter.
Eheſuchende
bevorzug, die d.
Reichs=Verband
deutſch.
Heirats=
vermittler e. V.
angehörend.
Mit=
glied. Büro Frau
G. Schuchmann,
Darmſt.,
Stifts=
ſtraße 46. — Bei
Anfragen
Rück=
porto erwünſcht.
Straßenbericht
für die Woche vom 3. bis 9. Februar 1935.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club. Gau 15 „Weſtmark”
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Pfungſtadt—Hahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Pfungſtadt—Eſchollbrücken—Crumſtadt—Bruchmühle.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Bickenbach—Pfungſtadt, Km. 3,8—5.08 vom 29. 11. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Eberſtadt.
Wembach-Rohrbach vom 10. 12. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Hahn.
Biblis—Wattenheim-Nordheim vom 28. 1. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Nordheim.
Eiſerne Hochzeit.
Be. Groß=Gerau, 2. Febr. Seine diesjährige
Generalver=
ſammlung hatte der Geſangverein „Eintracht” Groß=Gerau.
Als Einleitung ſang man unter der Leitung von Vizedirigent
Kraus zwei Chöre. Dann eröffnete Vorſitzender Kehr, die
Verſammlung. Man gedachte der verſtorbenen Mitglieder ſowie
der im Weltkrieg gefallenen und des Generalfeldmarſchalls von
Hindenburg. Nach Vorleſung des vorjährigen Protokolls erſtattet
Vorſ. Kehr den Jahresbericht, aus welchem eine rege
Vereins=
tätigkeit zu erkennen war. Die Rechnungsablage erſtattet
Kaſſen=
wart Görlich. Der Beitrag kann auf Grund der guten
Kaſſen=
lage mit 50 Pfg. beibehalten werden. Der Vorſtand blieb in
ſei=
ner bisherigen Beſetzung beſtehen, wurde jedoch erweitert durch
die Mitglieder Ph. Winter, Ph. Schaffner, A. Mold und
H. Kraus. An Stelle des ausgefallenen Wintervergnügens ſoll
im Laufe des Jahres ein Familienabend abgehalten werden. Die
vom Heſſ. Sängerbund herausgegebene Vereinsſatzung wurde ohne
Widerſpruch angenommen. Weiter wurde eine Verfügung des
Stellvertreters des Führers bekanntgegeben, wonach alle
Mit=
glieder des Vereins, die aktive Sänger ſind, die innerhalb der
NSDAP., der SS., SA., NSBO. und der DAF. tätig ſind, zu
den regelmäßigen Geſangsſtunden beurlaubt werden können,
wenn ſie im Beſitze eines entſprechenden, vom Vereinsführer oder
Dirigenten ausgeſtellten Ausweiſes ſind.
Be. Königſtädten, 31. Jan. Turnverein. Im Kaiſerſaal
hielt der Turnverein Königſtädten ſein diesjähriges
Winterver=
gnügen ab. Ausgefüllt war der Abend mit Muſikvorträgen,
Tanz=
aufführungen der Turnerinnen Freiübungen und ſonſtigen
tur=
neriſchen Uebungen. Sieben Vereinsmitgliedern wurde wegen
25jähriger Mitgliedſchaft je ein Ehrendiplom überreicht. Für
die Jubilare dankte das Mitglied J. Wagebach. Den
Tur=
nern, die im verfloſſenen Jahre auf Wettkämpfen gut abſchnitten,
wurden ebenfalls Diplome ausgehändigt, ebenſo 14 Turnern, die
an dem Saar=Staffellauf teilgenommen haben. Mit einem
Hin=
weis des Vereinsführers auf das treudeutſche Verhalten unſerer
Brüder an der Saar und dem Saarlied war der offizielle Teil
der Veranſtaltung geſchloſſen. Gemütliches Beiſammenſein und
Tanz ſchloſſen ſich an. — Das Kulturbauamt beſchloß die
Pflaſte=
rung und die Herrichtung des Biſchofsheimer Weges im Zuge der
Feldbereinigung.
Be. Wolfskehlen, 31. Jan. Gemeinderat. Der
Gemeinde=
rat beſchloß, wegen der Beſtimmungen des neuen
Jagdpacht=
geſetzes mit den Jagdpächtern zu verhandeln. Der Karuſſellplatz
wurde dem Karuſſellbeſitzer Müller=Mainz=Koſtheim
über=
tragen.
Be. Stockſtadt, 31. Jan. Ehrenkreuze. In feierlicher
Weiſe wurde hier 36 Frontkämpfern das Ehrenkreuz verliehen.
Im Parteilokal Roth hatten ſie ſich gemeinſam mit den
Politi=
ſchen Leitern und der SA. eingefunden. Bürgermeiſter
Metz=
ger hielt eingangs eine Anſprache an die Frontkämpfer und wies
auf ihre Verdienſte um ihr Vaterland hin und verteilte dann
die erſten 36 Ehrenkreuze. Im Namen der Geehrten dankte
Bei=
geordneter Horſt als Führer des Kriegervereins.
Gießen. 2. Febr. Im Kreisort Klein=Linden feiern am 6.
bruar der Landwirt und Stellmacher Konrad Lotz und ſeine E
frau Maria, geb. Faber, das Feſt der Eiſernen Hochzeit. Kon
Lotz ſteht im 87. Lebensjahr und verrichtet in ſeltener Rüſtig
und Friſche alle Arbeiten ſeiner Landwirtſchaft und ſeines
rufs. Seine 86jährige Frau ſtellt ſich ihm würdig zur Seite.
verſieht noch ganz allein ihren geſamten Haushalt. Das ehrw
dige Paar begeht ſeinen Ehrentag im Kreiſe von über 50 K
dern und Kindeskindern.
Vor über 500 Jahren zerſtört — aber heute not
geſchloſſenes Gemeinweſen.
Laubach. 1. Febr. Alljährlich am Blaſiustag (3. Febru
diesmal wegen des Sonntags ausnahmsweiſe am 4. Februar. 1
in dem ſchönen alten oberheſſiſchen Städtchen Laubach am F
des Vogelsberges in althergebrachter Weiſe die Baumkird
oder Blaſius=Geſellſchaft. Es iſt dies eine in ganz Deutſchl
gewiß einzigartige Dokumentierung des Gemeinſinns über m
als fünf Jahrhunderte, die ſeit der Zerſtörung mittelalterli
Dörfer verfloſſen ſind. Zwiſchen den Jahren 1350 und 1400 n
den nicht weniger als 15 Dörfer unweit des alten Städtch
Laubach zu Wüſtungen. Nach der Sage hat ein Abt von Fu
in einer Fehde ſieben dieſer Dörfer verbrannt. Die Einwoh
ſind nach dem nahen Laubach herunter verzogen, und ſo ſoll L
bach entſtanden ſein. Unter dieſen verſchwundenen Dörfern y
den noch genannt Ruthardshauſen, Hartmannshauſen. Oberſ
Kreutzſeen und Baumkirchen. Die Erinnerung an Baumkire
hat ſich am lebendigſten erhalten, ſie beſteht heute noch fort
der Baumkircher= oder Blaſius=Geſellſchaft. Es ſind dies die
ſitzer und Benutzer des Weidlandes der untergegangenen Gem”.
den. Früher verſammelten ſie ſich an der Stätte des untergeg
genen Dorfes, wo ein Gottesdienſt abgehalten wurde. He
treffen ſie ſich in einem Lokal in Laubach. Zur Wahrung il
Rechte wird alljährlich in der Reihenfolge der Häuſer, die
in Laubach bewohnen, ein Schultheiß beſtellt. Am Blaſius
wird die über 200 Jahre alte Lade, die die Dokumente der
ſellſchaft enthält, von den ſieben jüngſten Baumkirchern aus
Wohnung des alten Schultheiß abgeholt. Die Lade kann nur
dem alten und dem neuen Schultheiß gemeinſam geöffnet u
den. Um 10 Uhr ſind die Baumkircher im „Staatsanzug”,
alter Vorſchrift verſammelt. Frauen und Kinder dürfen
hie=
nicht anweſend ſein. Nach Erledigung der geſchäftlichen An
legenheiten folgt ein gemeinſames Eſſen. Die Mitglieder ſi.
hierbei in der Reihenfolge ihres Beitritts. Eine Witwe muß
ihr Eſſen holen laſſen. Als Mundſchenk fungiert der Jüngſt
getretene. Nach dem Eſſen treten die Siebener unter dem Vo
des Schultheiß zuſammen und ſitzen über alle Vergehen innerk
der Geſellſchaft zu Gericht. Eines Vergehens macht ſich ſchul
wer bei geöffneter Lade die Kappe aufbehält, wer ſein Heu ein
andern als einem Baumkircher verpachtet, wer während des
bets ſpricht, wer ohne Erlaubnis des Schultheiß beim Eſſen
ſteht, wer Bratenknochen auf eines andern Teller legt. wer
Löffel in die Soße fallen läßt, wer mit dem Tiſchtuch Mund
Hände putzt, wer mit der Kanne klappt. mit den Armen auf
Tiſch liegt uſw. Am Abend wird die Lade in das Haus des ne
Schultheiß getragen. Bei dieſem wird dann der von ſeiner F
geſtellte Kaffee mit Backwerk eingenommen und Bier und Brau
wein, ſoviel vom Nachmittag übrig blieb auf das Wohl
neuen Schultheißen der Baumkircher= oder Blaſius=Geſellſd
zu Laubach getrunken.
El. Alsfeld, 30. Jan. Ein ausſterbender Beruf,
letzte Schmeerbrenner nicht nur Oberheſſens, ſondern
ganz Mitteldeutſchland iſt der über 70 Jahre alte „Schm
ſchorſch”. Bis vor wenigen Jahren hat er in den Waldungen
Kätzenberg bei Kirtorf ſeinen ſeltſamen Beruf geübt. 9
althergebrachter Weiſe brannte er aus den harzreichen Wur
ſtücken den Tannenholzteer. Schmeer genannt, den er d
als Wagenſchmiere an die Bauern der Umgegend verkau
Da er weithin der letzte ſeiner Zunft iſt und der Beruf
Schmeerbrenner mit ihm ausſtirbt, wurde die Tätigkeit
Schmeerſchorſchs im Oberheſſiſchen Heimatfilm feſtgehalten,
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Sonntag, 3. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 34 — Seite 9
Unſere Winterſagten im Frühjahr.
ie Bedeukung der Nährſtoffe
für die Pflanzen.
Wenn in einiger Zeit die Frühjahrsarbeiten auf den Feldern
der einſetzen, gilt gerade jetzt in der Erzeugungsſchlacht die
ge des Bauern neben der Vorbereitung für die Sommerung
erſter Linie den Winterſaaten. Durch die bisher warme
tterung, die erſt Anfang Januar von einer Kältewelle
ge=
chen wurde, hat ſich faſt überall die Winterſaat ſtark entwickeln
nen. Die Kälte wird unter Umſtänden, ſo notwendig ſie iſt,
auf die Winterſaaten einwirken und Schädigungen
hervor=
n. Durch die ſtarke Entwicklung ſind bereits viel Nährſtoffe
jraucht worden, deshalb iſt es weſentlich, daß in der
Jugend=
picklung für ausreichende Ernährung geſorgt wird. — Ebenſo
beim Tier eine mangelhafte Jugendernährung ſtets
bemerk=
bleibt, iſt es auch bei den Pflanzen. — Sobald die
Außen=
veraturen wieder an den Nullpunkt gelangen, ſind die
An=
ſen da, daß unſere Winterſaaten mit dem Wachstum beginnen.
itig müſſen alſo Nährſtoffe für die Pflanze
ifbar ſein und fehlende erſetzt werden. Wo es
Herbſt nicht möglich war, den Kalkzuſtand des Bodens in
Ord=
g zu bringen, wird mit kalkhaltigen Düngemitteln
ges erreicht werden können. Wer aber ſtarke Ernteſchäden auf
em Ackerboden — Weizen iſt beſonders empfindlich —
abwen=
will, kann durch eine frühzeitige Kalkung der Winterung mit
anntkalk (bei offenem Boden auf die trockenen Pflanzen)
helfen.
Die Kali= und Phosphorſäuredüngung mußte ſchon im Herbſt
der Einſaat gegeben werden, und nötigenfalls iſt dieſe Düngung
zſt nachzuholen, zumal da Froſtſchäden auszugleichen ſind. Iſt
Boden leicht ſauer, ſo nehmen wir ein
Phosphorſäure=
ſigemittel, welches noch einen Kalkanteil hat. alſo Thomas
I. Rhenaniaphosphat oder Kalkammonphosphat. Je früher mit
n Phosphorſäuredüngemitteln gedüngt wird, um ſo beſſer iſt
Superphosphat mit ſeiner leicht löslichen
Phosphor=
te wendet man an, wenn die Zeit ſchon vorgeſchritten iſt und
all da, wo genügend Kalk ſich im Ackerboden vorfindet. Als
lidünger iſt das 40prozentige Kaliſalz für das Frühjahr
ch. und je frühzeitiger auch dieſes den Pflanzen zur
fügung geſtellt wird, um ſo günſtiger wirkt es ſich im Ertrage
Wer größere Flächen noch abzudüngen hat, und wer ſehr ſpät
irgendwelchen Gründen mit der Düngung kommt, kann auch
den bekannten Volldüngern arbeiten, zumal er in einem
eitsgang alle Kernnährſtoffe: Phosphorſäure, Kali und
Stick=
ſtreut. Nitrophoska, Am=Sup=Ka, Kalkammonphosphat (mit
itz von 40 prozentigem Kaliſalz) ſind hier zu nennen.
In der Hauptſache fehlt unſeren Winterſaaten im Frühjahr
Stickſtoff. Stickſtoff bringt Maſſe und iſt der Hauptantrieb
das geſamte Wachstum der Kulturpflanzen. Faſt ſämtlichen
en unſeres Gaugebietes fehlt der Stickſtoff, der in den
mannig=
ten Formen gegeben werden kann. Der Leitſatz muß hier
en, das richtige Stickſtoffdüngemittel wählen und zweckmäßig
wenden. Je leichter ein Stickſtoffdüngemittel von den Pflanzen
enommen werden kann, je ſchneller es alſo wirkt, um ſo ſpäter
es unter normalen Verhältniſſen gegeben werden. Bei der
jjahrsdünguig heißt es aber, ſo ſchnell wie möglich die
Dün=
verabfolgen, und ſo wird der Bauer — je nach der Zeit, die
die Natur zur Verfügung läßt — einmal ein langſam wirken=
Stickſtoffdüngemittel nehmen, zum anderen ein langſam und
Uoder ein ſchnell wirkendes. Geſetzt den Fall, wir haben noch
längere Froſtperiode, ſo werden nur die beiden letztgenann=
Mittel in Frage kommen.
Das ſchwefelſaure Ammoniak und der
Kalkſtick=
ſind langſam wirkende Düngemittel.
Schwefel=
res Ammoniak wendet der Bauer gerne auf kalkgeſunden
Bö=
an, alſo da, wo genügende Kalkvorräte im Boden ſind. Der
ſtickſtoff wird vornehmlich auf beſſeren, in guter Kultur
befind=
n Böden gebraucht. Aber auch auf leichteren Böden wird man
um Kalkſtickſtoff greifen, da er einen ſchönen Kalkanteil mit
zt. Geölten und ungeölten Kalkſtickſtoff gibt man
auf die trockenen Pflanzen, und ſelbſt dann, wenn die Saat
al gelbe Spitzen zeigt und fahl wird, erholt ſie ſich nach
An=
ung von Kalkſtickſtoff doch bald wieder.
1Im Leuna= und Montanſalpeter, alſo dem
Ammon=
tſalpeter und im Kalkammonſalpeter (Grünkorn), haben wir
Stickſtoff zum Teil in ſchnell, zum Teil in langſam wirkender
i. Dieſe Stickſtoffdüngemittel ſtellen unſeren Kulturpflanzen
Teil des Stickſtoffs ſofort zur Verfügung und halten lange
nach. Beide Stickſtoffformen in dieſen Düngemitteln haben
ſichere Wirkung und ſind ſehr beliebt.
Leicht löslich und ſofort aufnehmbar ſind die
Salpeter=
ger; Kalkſalpeter und Natronſalpeter, welche raſch wirken.
lge der ſchnellen Löslichkeit wird der Salpeterſtickſtoff bei
Ingüſſen beſonders in durchläſſigen Böden leicht ausgewaſchen.
kmäßig wird man ihn ſpät anwenden, wenn die Winterſaaten
Macht ihr Wachstum begonnen haben und den Nährſtoff
ſo=
aufnehmen. Im Kalkſalpeter haben wir einen ſchönen Kalk=
I der die Verkruſtung des Bodens verhindert, die vielmals
bindigen Böden bei Anwendung des Natronſalveters
be=
tet wird. Schläge, die ſchlecht aus dem Winter herauskommen,
und ſchwach ſtehen, ſind dankbar für Salpetergaben.
Der Raps iſt als Stickſtoffreſſer bekannt, und ehedem, als es
keine künſtlichen Stickſtoffdüngemittel gab, führte man ihm
ltige Stallmiſtmengen zu (bis zu 600 Zentner je Morgen),
man ihm auf andere Weiſe nicht den nötigen Stickſtoff geben
e. Je nach der Höhe der Stallmiſtgabe im Herbſt, gibt man
fürs Frühjahr noch ca. 1 bis 1½ Zentner je Morgen Kalk=
Aonſalveter oder 1½ bis 2 Zentner eines Salpeterdüngers.
im Herbſt außer einer Stallmiſtgabe, nach deren Höhe ſich die
hosphatdüngung zu richten hat, keine weiteren Dünger
ge=
worden, ſo wird er für Nachhilfe mit einem Zentner
Super=
hat und einem Zentner 40er Kaliſalz je Morgen dankbar
Der Rübſen als anſpruchsloſere Pflanze, welche zwar
rfeſter aber auch geringer im Ertrag iſt, nimmt mit der
e bis drei Viertel der genannten Gaben vorlieb.
Vintergerſte, die noch Kaliphosphatdüngung zu
er=
n hat, bekommt einen Zentner Superphosphat, drei Viertel
Iier 40er Kaliſalz je Morgen und als Stickſtoffdüngung bis
nem Zentner Kalkammonſalpeter.
Zei ſehr geringen Temperaturen beginnt der Roggen wieder
achſen und drei Viertel bis ein Zentner ſchwefelſaures
Am=
nk oder Kalkſtickſtoff unterſtützen ſeine Arbeit aufs beſte. Wenn
eit weiter fortgeſchritten iſt, verwendet der Bauer beſſer die
e Menge Kalkammonſalpeter. Wo noch die Gründüngung
helfen drei Viertel bis ein Zentner Superphosphat und drei
el Zentner 40 er Kaliſalz je Morgen.
In der Fruchtfolge ſteht der Weizen einmal nach Kartoffeln,
wieder nach Rüben „Selbſtverſtändlich müſſen die Dünger=
gaben zu Winterweizen höher ſein, wenn derſelbe nach Rüben ſteht.
Fehlt die Kaliphosphatdüngung, ſo wird mit einem Zentner
Superphosphat oder Thomasmehl und mit drei Viertel Zentner
40er Kaliſalz je Morgen geholfen; mit einem bis 1½ Zentner
Kalkammonſalpeter je Morgen hat auch Winterweizen genug
Stickſtoff.
Alle vorſtehenden Angaben über Nährſtoffmengen ſind, als
Mittelwerte zu nehmen. denn in jedem Falle werden die
Ver=
hältniſſe anders liegen. Der Boden in beſter Kultur braucht
weni=
ger an Nährſtoffen zu erhalten, als ein Boden, der nicht ſo gut
gepflegt wurde. Auf den leichteren Böden können mehr Nährſtoffe
gegeben werden und überall da. wo größere Niederſchläge die Regel
ſind, muß mit der Stickſtoffdüngung vorſichtig zu Werke gegangen
werden, um Lagergefahr zu vermeiden.
Als zu Beginn des verfloſſenen Jahres bei ſehr geringer
Win=
terfeuchtigkeit die Winterſaaten im Wachstum loslegten, hatten bis
zur Ernte diejenigen, welche zeitig gedüngt waren, einen großen
Vorſprung. Es zeigte ſich, daß die verhältnismäßig geringe
Winter=
feuchtigkeit am beſten ausgenutzt wurde, wenn ausreichende
Nähr=
ſtoffmengen zeitig zur Verfügung ſtanden. Deshalb gilt allgemein.
die Stickſtoffdüngung (und die etwa nachzuholende Düngung mit
Kali und Phosphorſäure) ſo frühzeitig, wie es irgend geht, zu
geben. Einmal, um die Winterfeuchtigkeit beſtens zu nutzen zum
anderen, um möglichſt hohe Körnererträge zu erhalten.
Dünger=
gaben, insbeſondere Stickſtoffgaben, welche zu ſpät gegeben
wer=
den, erhöhen mehr den Strohertrag, als den Kornertrag.
Mehr düngen richtig düngen, rechtzeitig
düngen! — dann wird die Erzeugungsſchlacht ſchon gelingen.
Gedenkt
der hungernden Tiere!
Reichsbund Volkstum und Heimat
Landſchaft Rheinfranken=Naſſau=Heſſen
Fachamt Tierſchutz
Ein Wiſſenſchaftler erperimenkierk mit ſich ſelbf.
Der norwegiſche Profeſſor Klaus Hanſen von der
Univer=
ſität in Oslo hat ſoeben ein gefährliches Experiment an ſich
ſelbſt unternommen. Er trank 10 Gramm ſegenanntes ſchweres
Waſſer in einer 99prozentigen Löſung, um deſſen Einwirkung
auf den menſchlichen Körper zu erforſchen. Eine Reihe von
Aerzten wohnte dieſem Experiment bei und nahm alle halbe
Stunde eine Blutprobe ab. Das „ſchwere Waſſer” wurde vor
nicht langer Zeit von dem amerikaniſchen Gelehrten Urey entdeckr,
wofür ihm bekanntlich der Nobelpreis verliehen wurde. Unſer
Bild zeigt Profeſſor Hanſen beim Einnehmen des Waſſers.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 3. Februar.
6.35: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Michel.
Choral: Lobe den Herxn. — 8.15: Zeit, Wetter — 8.20:
Stutt=
gart: Gymnaſtik. — 8.45: Choralblaſen. — 9.00: Konſtanz:
Ka=
rholiſche Morgenfeier. — 9.45: Sonate für Violine und Klavier
11.00: Der ſiebenburgiſche Dichter Heimrich Zilich lieſt ſeine
Er=
zählung: Die Ehre des Kutſchers Daniel. — 11.15: Bekenntniſſe
zur Zeit. Aus Schriften nationalſozialiſtiſcher Vorkämpfer. —
11.30: Leipzig: Reichsſendung: Erfreute Zeit m neuen Bunde.
Bachkantate.
12 00: Breslau: Mittagskonzert des kleinen Funkorcheſters. Ltg.,
Gerhard Ewald Riſchka — 13.00: Ein Arbeiter erzählt aus
ſei=
nem Leben. — 13.15: Sprechſtunde bei Schall und Platt (
Wunſch=
automat). — 14.00: Kinderſtunde: Kinder ſpielen Zirkus!
15.00: Stunde des Landes: 1. Zehnminutendienſt für die
Land=
wirtſchaft. 2. Bauer, du mußt dich jetzt um deine Maſchinen
küm=
mern! 3. Nun iſt es ſtill in Hof und Scheuer. Und in der Mühle
ruht das Rad.
16 00: Vom Deutſchlandſender: Zur Grünen Woche. Die Kapelle
Otto Kermbach ſpielt. — 18.00: Jugendfunk: Dietrich Eckart,
Kämpfer und Dichter des Dritten Reiches, Hörſolge. — 18.30:
Schummerſtunde.
19.00: Heitere Kammermuſik. Ltg.: P. Belker. — 19.40: München:
Witevſportecho aus Garmiſch=Partenkirchen. — 20.00:
Schuh=
macher und Poet dazu. Eine Hans=Sachs=Hörfolge von O. Rahn.
21.30: Leipzig: Reichsſendung. 12. Meiſterkonzert des deutſchen
Rundfunks: Li Stadelmann ſpielt, Konzerr für Cembalo und
Streichorcheſter D=Moll von Joh. Seb. Bach. — 22.00: Zeit,
Nachr. — 22.10: Nachr., Wetter, Sport. — 22.20: München:
Funkbericht vom Endſpier um die deutſche Ershockey=Meiſſterſchaft,
22.45: Tanzmuſk. Kapelle Franz Hauck. — 24.00: Nachtkonzert.
(Schalplaten, Frankfurt: Montag, 4. Februar
6.00: Bauernfunk. — 6.15: Stuttgart: Gymnaſtik. — 6.30:
Gym=
naſtik. — 6.50: Zeit. Wetter. — 6.55: Morgenſpruch, Choral
7.00: Frühkonzert Orcheſter Offenbacher Berufsmuſiker. Ltg.:
T. Döbert. — 8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.20: München:
Schulfunk: Das letzte Aufgebot. Ein Hörſpiel zum Gedenken des
125. Todestages Andreas Hofers — 9.00: Nur Kaiſerslautern.
Werbekonzert. — 9.15: Nur Kaiſerslautern: 1. Pfälzer Köpfe:
Alberr Weisgerbers Schickſal und Werke. 2. Pfälzer Komponiſten:
Karl Wüſt. — 10.00: Nachr. — 10.10: Schulfunk: Rufer
der Freiheit! Dichter der Freiheitskriege, Hörfolge — 10.45:
Prakt. Ratſchläge für Küche und Haus. — 11 00: Werbekonzert
11.30: Programmanſage, Wirtſchaftsmeldg., Wetter. — 11.45:
Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert des Philharm. Orcheſters
Mann=
heim. Ltg.: Ludwia Becker. — 13.00: Zeit. Nachr. — 13.10:
Nochr. aus dem Sendebezirk. — 13.15: Stuttgart:
Mittags=
konzert (Schallpl.). — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30:
Wirtſchafts=
bericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldg. — 14.55: Wetter.
15.15: Kinderfunk: Jetzt baſteln wir! (Wortrad.) — 15.30:
Bücherfunk: Von Hamibal bis Hindenburg. Heerführer und
Staatsmänner. — 15.50: Aus Wald und Flur. Andreas
Hauk=
land: Wie Elch kämpfte und ſtarb.
16.00: Deutſchlandſender: Nachmittagskonzert. Tanz= und
Unter=
haltungsmuſik der Kapelle O. Jooſt. — 18.00: Jugendfunk:
Von Bauern, Bürgern und Soldaten. Altdeutſche Schwänke.
18.15: Dr. Wortmann: Die volkspolitiſche Enwwicklung des
Deut=
ſchen Reiches. — 18.35: Katechismus für Sprachſünder. — 18.45:
Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen, Zeit.
18.50: Frauen im Rampenlicht. (Schallpl.).
19.45: Der Zeitfunk bringt Tagesſpiegel. — 20.00: Zeit, Nachr.
20.10: Nachtigall und Lerche — Hammelherde und Lindwurm.
Muſikaliſche Tierilluſtrationen. — 21.15: Ein Jahr um Bilgaſſims
Garten. Funkbogen aus Arabiſch=Nordafrika. — 22.00: Zeit,
Nachr. — 22.15: Nachrichten aus dem Sendebezirk, Wetter und
Sport; anſchl.: 5 Minuten Reitſport. — 22.30: Kammermuſik.
Dwertimenti für Blas=Inſtrumente von W. A. Mozart. Ltg.:
H. Rosbaud. — 23.00: Leipzig: Unterhaltungsmuſik mit dem
Emdeorcheſter. — 24.00: Nachtkonzert des NS.=
Reichsſinfonie=
orcheſters. Ltg.: F. Adom. — 1.00: Orcheſterkonzert. (Schallpl.).
ünustänunn
WW
Sonntag, 3. Februar
Reichsſendung: 21.30: 12. Meiſterkonzert des
deut=
ſchen Rundfunks. Li Stadelmann ſpielt. Konzert für
Cembalo und Streichorcheſter. D=Moll von Bach.
Berlin: 20.00: Doktor und Apotheker, Komiſche Oper
von Ditters von Dittersdorf.
Breslau: 18.30: Hören Sie bitte einmal zu!
Deutſchlandſender: 19.30: Aufforderung zum Tanz!
Holder, klingender Leichtſinn durch drei Jahrhunderte.
Frankfurt: 20.00: Schuhmacher und Poet dazu. Eine
Hans Sachs=Hörfolge.
Hamburg: 20.00; Bunter Abend im Ziegelhof in
Oldenburg.
Köln: 18.45: Tünnes und Schääl. Eine Folge der guten
alten Witze.
Königsberg: 19.00: Irene de Noiret ſingt: Lieder
der Völker.
Leipzig: 17.30: Brautzeit und Hochzeit in Volkslied
und Volksbrauch.
München: 20.10: Einmaliger?! Abendkurſus für Hörer
aller Empfangstypen. Thema; Gibt es ein Fortleben
ohne Radio?
Stuttgart: 20.00: Das Spiel vom Teufel und dem
Geiger. Eine Ballade um Nieolo Paganini,
Prag: 20.00: Beethoven=Konzert.
London: 22.00: Kapelle A. Sandler.
Kopenhagen: 22.50: Moderne Tanzmuſik.
Montag, 4. Februar
Berlin: 20.10: Das Kabarett auf dem Teller. Eine
Stunde große Kleinkunſt.
Breslau: 18.20: Joſef Magnus Wehner ſpricht eigene
Dichtungen.
Deutſchlandſender: 21.10: 1. Klaſſe. Bauernſchwank
in einem Akt von Ludw. Thoma.
Frankfurt: 21.15: Ein Jahr um Bilgaſſims Garten,
Funkbogen aus Arabiſch=Nordafrika.
Hamburg: 20.10: Das heidniſche Dorf. Volksſtück von
Konrad Beſte. Muſik von Clauſius.
Köln: 21.30: Hier FFD 102. Funkbericht aus dem „
Rhein=
gold” auf der Fahrt von Köln nach Mainz.
Königsberg: 21.00: Der ewige Quell deutfcher
Dich=
tung. Balladen von Goethe in Wort und Lied.
Leipzig: 20.10: Beethoven=Abend. Ltg.:
Generalmuſik=
direktor Weisbach.
München: 19.15: Landsknechtsmuſik. Eine kleine
muſi=
kaliſche Hörfolge.
Weiterbericht.
Ausſichten für Sonntag: Wechſelnd bewölktes Weter mit
vorüber=
gehendem Aufklaren, einzelne Schauer (in den Bergen als
Schnee). Bei kräftigen weſtlichen bis nordweſtlichen
Win=
den etwas kälter
Ausſichten für Montag: Bei weſtlichen Winden unbeſtändiges
Wetter mit Niederſchlägen. Wieder milder.
Hahſe enaese
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, jämtlich in Darmſtadt.
D. A. XII. 34. 22153. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
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Nr. 34 — Seite 11
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. Februar 1933
Die Gerekketen der „Makamk” gehen an Land.
ür Schneefal
Am Ende der vergangenen Woche war bekanntlich der Dampfer „Mohawk” der amerikaniſchen Ward=
Linie von dem Dampfer „Talisman” gerammt worden und ſank faſt an derſelben Stelle, an der
ſich vor wenigen Monaten die furchtbare Kataſtrophe der „Morro Caſtle” eines Dampfers der
glei=
chen Geſellſchaft, abgeſpielt hatte. Zahlreiche Menſchen verloren bei dieſem ſchweren Unglück das
Leben. Die meiſten konnten jedoch von Rettungsſchiffen aus dem Waſſer aufgefiſcht werden. Hier
ſehen wir einige Ueberlebende der „Mohawk”, die, notdürftig gekleidet, in Amerika an Land gehen.
Münchener Dr. Riemerſchmid führte im Rahmen der Kraftfahrzeug=Winterprüfung bei
Rottach=
ern eine eigene neuartige Konſtruktion eines einſpurigen Gleisketten=Fahrzeugs vor, das ſich
be=
ders für Fahrten durch tiefen Schnee eignet. Der Fahrer trägt an den Füßen Schneeſchuhe, um
das Gleichgewicht mit der Maſchine zu halten.
Zeich und Ausland.
Großfeuer in Frankfurk.
Frankfurt a. M. In den Abendſtunden des
mstags brach auf dem Dachſtuhl eines
Ge=
ftshauſes auf der Zeil ein Brand aus, der
ch den herrſchenden Sturmwind mächtig
an=
acht wurde und ſehr ſchnell auf die Dachſtühle
benachbarten Gebäudekomplexe übergriff.
mtliche Feuerwehren von Frankfurt ſind zur
chung des Brandes ausgerückt und die
Feuer=
hrleute, die heute ihren freien Tag hatten,
wur=
durch den Rundfunk auf ihre zuſtändige
Feuer=
ſche alarmiert. Bis in die ſpäten Nachtſtunden
ſres noch nicht gelungen, der Feuersbrunſt Herr
werden.
*
Vie wir zu dem furchtbaren Brandunglück noch
ihren, handelt es ſich um ein Rieſenfeuer, wie
Frankurt ſeit Jahrzehnten nicht mehr
heim=
icht hat. Die eigentliche Brandſtätte befindet
in dem Hauſe Zeil Nr. 41, von dem aus ein
ufhörlicher Funkenregen auf die Dächer der
hbargebäude niederpraſſelt. Sämtliche
Frank=
er Wehren arbeiten mit faſt übermenſchlicher
trengung, um das Feuer auf ſeinen Herd zu
jränken und die Brandgefahr für die
umlie=
den Gebäude zu beſeitigen, auf die
ununter=
hen Waſſerſtrahl auf Waſſerſtrahl niederbrauſt.
Partere des eigentlichen Brandgebäudes
be=
et ſich ein Fahrradgeſchäft, während in den
oberen Stockwerken Woll= und
Textilwaren=
r untergebracht ſind. Der Dachſtuhl iſt
voll=
men ausgebrannt. Die Warenbeſtände ſind
größten Teil vernichtet. Ein ſteinerner
Gie=
der ſich auf dem Dach des Hauſes befindet,
ſt jeden Augenblick in die Tiefe zu ſtürzen.
er Einſatz ihres Lebens arbeiten die braven
erwehrmänner an der Beſeitigung dieſer Ge=
SA. und Polizei wurden zur Abſperrung
miert.
Generalleuknank a. 9.
Graf von Schmekkow †.
Zerlin. Generalleutnant a. D. Eberhard
v. Schmettow, Ritter des Ordens Pour 17
eite, iſt in Görlitz, wo er im Ruheſtand lebte,
(4. Lebensjahr geſtorben. Graf Schmettow,
im Jahre 1902 von dem ehemaligen Kaiſer
dienſttuenden Flügeladjutanten ernannt
den war, führte bei Beginn des Krieges im
men der Armee Mackenſen die 9.
Kavallerie=
iſion, ſpäter die 95. Infanterie=Diviſion und
8t das Generalkommando 65. Beſonders
aus=
ichnet hat ſich Graf Schmettow im rumäni=
Feldzug.
Ne Schneeverwehungen im Allgäu.
Kempten. Die gewaltigen
Schneever=
ungen hatten im Allgäu erhebliche Zugſtö=
Zen und Zugverſpätungen zur Folge. So blieb
Frühzug von Pfronten in einer drei Meter
in Schneewand ſtecken. Auch der
Frühgüter=
iſt im Schnee ſtecken geblieben. Auf der
icke Iſny—Kempten hatte der Frühzug nahezu
Stunden Verſpätung. Auch im Rupertigau,
leſondere in der Reichenhaller Gegend, ſind in
Nacht zum Samstag ſtarke Verkehrsſtörungen
ſetketen. Am Samstag morgen blieben nahezu
Poſtkraftwagen in dem inzwiſchen in Reger
gegangenen Schnee ſtecken. Das Poſtauto vor
E iſt bei Jettenberg in eine Lawine geraten
nachdem die Schneemaſſen von der Straße be
gt waren, konnte der Wagen ſeine Fahrt wie
fortſetzen. Aus dem ganzen Gebiet der baye
en Alpen wird Tauwetter gemeldet. Die
tperaturen ſind ſtark angeſtiegen. Der Schnee
im Tal größtenteils in Regen über. Dem
nüber wird aus dem Bayeriſchen Wald ge
det, daß dort der Schnefall ununterbrochen an
Im Tal liegt der Schnee bis zu einem
Me=
hoch, auf den Bergen bis zu zwei Metern un
enweiſe bis zu drei Metern.
In Hannover wird der Schnee „verbrannk”.
Zur Erleichterung der Scheeaufräumungsarbeiten wurde in Hannover zum erſtenmal eine
Schnee=
ſchmelzmaſchine in Betrieb genommen. Sie beſteht aus einer Dynamomaſchine, die ein Gebläſe mit
einer Waſſerpumpe treibt. Mit Koks wird ein Schmelzwaſſer erhitzt und durch das Gebläſe
ſtrahlen=
förmig in die Schneemaſſen geſpritzt. Drei Arbeiter müſſen fleißig ſchaufeln, um den Schmelztrichter
ſtändig voll zu halten.
Hofmarſchall des ſchwediſchen Königs
wegen Unkerſchlagungen verhafkel.
Stockholm. Der Hofmarſchall des
ſchwedi=
ſchen Königs, Baron Stiernſtedt, iſt von König
Guſtav entlaſſen und von der Polizei verhaftet
worden. Dem Hofmarſchall werden größere
Ver=
untreuungen zur Laſt gelegt. Er war der
Kaſſen=
wart des Ordens der Seraphine, der höchſten
ſchwediſchen Ordensgemeinſchaft, der nur
Mit=
glieder des Königlichen Hauſes und ausländiſche
hohe Staatsmänner angehören. Der Hofmarſchall
hatte in dieſer Eigenſchaft größere Summen
un=
terſchlagen. Außerdem hat er auch in ſeiner
Eigen=
ſchaft als Hofmarſchall des Prinzen Karl, des
zweiten Bruders des Königs, größere Summen
unterſchlagen. Die Unterſchlagungen werden auf
insgeſamt 100 000 Kronen beziffert. Es beſtand
zunächſt die Abſicht, die ganze Affäre nicht an die
Oeffentlichkeit zu bringen und zu vertuſchen,
wo=
gegen ſich jedoch König Guſtav wandte und eine
öffentliche Unterſuchung anordnete. Stiernſtedt
der im Alter von 51 Jahren ſteht, war Mitglied
einer der bedeutendſten Stockholmer
Anwaltsfir=
men. Man nimmt an, daß er zu privaten
Ge=
ſchäften die unterſchlagenen Summen verwendet
hat.
Drei Kinder beim Eislaufen ertrunken.
Wien. Ein furchtbares Unglück, dem drei waltung hat jetzt mehrere Schäferhunde zur Ver
tag in der Nähe von Wien. Auf der Eisdecke des
Wiener Neuſtädter Kanals, in der Nähe der
Ort=
ſchaft Sollenau in Niederöſterreich, vergnügten
ſich nachmittags viele Kinder mit
Schlittſchuhlau=
fen. Plötzlich brach an einer Stelle, unter der das
Waſſer des Kanals ungefähr zwei Meter tief iſt,
die Eisdecke ein. Fünf Kinder im Alter von 5
bis 12 Jahren verſanken. Ein zufällig in der
Nähe dieſes Unfallortes anweſender Arbeiter
konnte zwei Kinder retten, die anderen drei
konn=
ten nunmehr als Leichen unter dem Eis
hervor=
gezogen werden.
In der Bretagne blühen wieder die Gärten.
Paris. Während in faſt ganz Frankreich
ſtrengſtes Winterwetter herrſcht, zeigt die Süd=
Bretagne ein frühlingshaftes Ausſehen. Hier
blühen allenthalben die Mimoſen, und in vielen
Gärten hat ſogar ſchon die Roſenblüte begonnen.
Halbwüchſige
kerroriſieren ein Alkersheim.
Paris. Der „Paris Midi” veröffentlicht
einen Bericht über unglaubliche Zuſtände in einem
ſenkinder untergebracht ſind. Das Heim, das ſich
aus drei verſchiedenen Abteilungen zuſammenſetzt,
einem Krankenhaus, einem Altersheim und einen
Waiſenhaus, wird von Ordensſchweſtern
ver=
waltet. Bis vor kurzem wurde es außerdem von
einem beſonderen Aufſeher betreut, der aus
Er=
ſparnisgründen abberufen wurde. Seit dieſer
Ab=
berufung hat ſich eine Gruppe von etwa zehn
Wai=
ſen zuſammengetan, die das Heim buchſtäblich
terroriſierten. Dieſe Bande, die ſich aus jungen
Waiſen von 17 bis 19 Jahren zuſammenſetzt, hat
ſich auf bisher noch unbekannte Weiſe Revolver
verſchafft, und faſt täglich kommt es zu ernſten
Zwiſchenfällen. Die Aſſiſtenzärzte des
Kranken=
hauſes werden häufig nachts überfallen und zu
Boden geſchlagen. Es ſoll verſchiedentlich ſogar
zu Schießereien gekommen ſein. Vor wenigen
Tagen ſollen die jugendlichen Verbrecher einen
regelrechten Sturmangriff auf das Amtszimmer
unternommen haben. Die Aerzte hatten ſich nur
durch Verbarrikadieren der Tür in Sicherheit
bringen können. Jede Nacht überſtiegen die
Zög=
linge die Mauer und kamen erſt beim
Morgen=
grauen vollkommen betrunken zurück. Die Ver=
Kinder zum Opfer fielen, ereignete ſich am Frei= fügung geſtellt bekommen, die den Wächtern
bei=
gegeben worden ſind. Außerdem hat man die
Rädelsführer in eine Erziehungsanſtalt geſteckt.
Die Aerzte hatten gerichtliche Klage eingereicht,
ſo daß ſich nunmehr die Behörden mit der ganzen
Angelegenheit zu befaſſen haben.
Kriminalſchriftſteller J. S. Fletcher F.
London. Im Alter von 72 Jahren ſtarb der
fruchtbarſte, engliſche Schriftſteller J. S. Fletcher
der vornehmlich Kriminalnovellen ſchrieb und auf
dieſem Gebiet ſelbſt Edgar Wallace übertroffen
hatte. Fletcher, der ſelbſt nie die
Kriminalnovel=
len anderer Autoren geleſen hatte, erklärte noch
vor einigen Tagen, er könne ſich nicht mehr auf
alle die Bücher beſinnen, die er geſchrieben habe.
Der Katalog des Britiſchen Muſeums verzeichnet
237 dieſer Bücher. Dazu kommen noch unzählige
Artikel, Novellen, Kurzgeſchichten uſw.
Ein chineſiſches Pirakenſtück.
Hongkong. Der engliſche Küſtendampfer
„Tungtſchau”, der am 29. Januar, kurz nach der
Abfahrt von Schanghai nach Tſchifu, von Piraten
gekapert worden war, iſt von engliſchen
Kriegs=
ſchiffen in der Nähe von Hongkong geſichtet
wor=
den und wird in Kürze in Hongkong
zurücker=
wartet. Nach Funkmeldungen der Kriegsſchiffe
ſind bei dem Ueberfall zwei ruſſiſche Bordwachen
getötet und der dritte Ingenieur des Schiffes,
ein Engländer, verwundet worden. Die
Paſſa=
giere, darunter 70 engliſche Kinder, die nach
Be=
endigung der Ferien an Bord der „Tungtſchau”
von Schanghai nach der Miſſionsſchule in Tſchifu
zurückkehrten, befinden ſich wohlauf. Seit heute
morgen bekannt geworden war, daß der Dampfer
bereits in der Jangtſe=Mündung den Piraten, die
ſich unter die Zwiſchendeckspaſſagiere gemiſcht
hat=
ten, in die Hände gefallen war, herrſchte in der
engliſchen Kolonie in Schanghai und in anderen
Hafenſtädten allergrößte Beſorgnis über das
Schickſal der Kinder, von denen die Mehrzahl
un=
ter 12 Jahre alt iſt. Die engliſchen Behörden in
Hongkong, Schanghai, Amoi und anderen
Hafen=
ſtädten hatten ſofort alle verfügbaren Schiffe und
Flugzeuge ausgeſandt, um nach der „Tungtſchau”,
zu ſuchen. Die Piraten, die ihre Beute offenbar
nach der berüchtigten Bias=Bucht bringen
woll=
ten, hatten das Schiff jedoch wieder verlaſſen, als
die engliſchen Kriegsſchiffe auftauchten.
Das Abenteuer, das der Dampfer „Tungtſchau”
mit 70 engkiſchen Schulkindern an Bord zu
be=
ſtehen hatte, war trotz des glücklichen Ausganges
doch ernſter, als es zunächſt angenommen wurde.
Den Piraten, die ſich, wie das häufig geſchieht,
als Paſſagiere an Bord des Schiffes eingeſchlichen
hatten gelang es tatſächlich für drei Tage die
voll=
ſtändige Gewalt über das Schiff an ſich zu reißen.
Sie haben ſogar verſucht, das Schiff zu tarnen,
um die Verfolger abzulenken. Die Schornſteine
wurden neu gemalt und der urſprüngliche
Schiffsname durch die japaniſche Bezeichnung
„Toya Maru” erſetzt. Als britiſche Marineflieger
Alters= und Jugendheim in Nantes, in dem Wai= über dem Schiffe auftauchten, hielten die
Chine=
ſen es für geraten, die Flucht zu ergreifen. Dazu
bemächtigten, ſie ſich einer Dſchunke, in die auch
die Beute verladen wurde.
Senſakion im Haupkmann=Prozeß.
Iſt Iſidor Fiſch der Täter?
New York. Nachdem in der geſtrigen
Ver=
handlung im Prozeß wegen der Entführung des
Lindberghkindes der Schriftſachverſtändige
Trend=
ley durch ſeine Ausſagen den Angeklagten Richard
Hauptmann bereits erheblich entlaſtet hatte,
konnte die Verteidigung mit der Vernehmung des
Zeugen Somers, eines Angeſtellten des New
Yorker Wohlfahrtsamtes, einen weiteren Erfolg
buchen. Somers bezeugte, daß er an dem
frag=
lichen Tage, dem 2. März 1932, wenige Stunden
nach der Entführung des Lindberghkindes, auf
einem auf dem Hudſon verkehrenden Fährdampfer
eine Frau mit einem blonden Kinde bemerkt
habe, und daß dieſe Frau von zwei Männern
be=
gleitet geweſen ſei. Später hatte er die beiden
Männer und die Frau mit dem nur dürftig
ge=
kleideten Kinde auf einer Straßenbahn
wiederge=
ſehen, wobei ihm beſonders das nervöſe
Beneh=
men der Frau aufgefallen ſei.
Nach dieſer Ausſage legte der Verteidiger dem
Zeugen zwei Bilder vor, worauf der Zeuge ohne
Zögern erklärte, daß die beiden auf dieſen
Bil=
dern dargeſtellten Perſonen zu jenen gehörten, die
er an dem fraglichen Tage beobachtet habe. Sich
an die Geſchworenen wendend, erklärte der
Ver=
teidiger hierauf unter allgemeiner Spannung, daß
die Bilder Iſidor Fiſch — von dem Hauptmann
bekanntlich das bei ihm vorgefundene Geld zum
Aufbewahren erhalten haben will — und Violet
Sharpe darſtellten. Violet Sharpe war im
Häuſe der Familie Lindbergh angeſtellt und hatte
kurz nach ihrer im Zuſammenhang mit der
Kin=
desentführung erfolgten polizeilichen
Verneh=
mung Selbſtmord begangen. Durch die Ausſage
des Zeugen Somer wird Iſidor Fiſch, der
inzwi=
ſchen verſtorben iſt, zum erſten Male direkt mit
der Kindesentführung in Verbindung gebracht,
Seite 12 — Nr. 34
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 3. Februar 19
Während in anderen Städten bereits ſeit mehreren Wochen
die Abendwettkämpfe der Schwimmer mit beſtem Erfolge
ſtatt=
finden, konnten dieſe in Darmſtadt bisher infolge mancherlei
Umſtände noch nicht beginnen. Nunmehr iſt aufMontag der
4. Februar d. J., der erſte Abendwettkampf für die
hieſigen Schwimmſport treibenden Vereine angeſetzt, dem eine
Reihe weiterer ſolcher Wettkampfabende folgen werden. In dieſem
Jahre iſt man davon abgegangen, beſondere Einzel= und
Mann=
ſchaftskämpfe nach Punkten zu bewerten. Diesmal finden nur
Staffelabende ſtatt, die dazu dienen, insbeſondere die
Mannſchafts=
wettbewerbe etwas zu heben und damit auch eine größere Maſſe
von Wettkämpfern innerhalb der einzelnen Vereinsmannſchaften
zu beſchäftigen. Es gilt dabei auch eine Leiſtungsſteigerung dieſer
herbeizuführen, die gerade auch den Darmſtädter
Wettkampfmann=
ſchaften die letzte Zeit etwas gefehlt hat.
Der erſte Wettkampfabend
bringt uns folgende Staffelkämpfe:
Klaſſe 1 (Herren); 6 mal 100 Meter Lagenſt., 10 mal 50 Meter=
Bruſtſt. und 10 mal 100 Meter Kraulſtaffel.
Klaſſe 2 (Herren): 4 mal 50 Meter Bruſt und 4 mal 50 Meter
Kraulſtaffel.
Damen: 6mal 50 Meter Kraulſtaffel und 6mal 50 Meter
Lagenſtaffel.
Jugend: 3 mal 100 Meter Lagenſtaffel.
In der Klaſſe 1 ſchwimmen die Mannſchaften von der TSG. 46,
Schwimmklub Jungdeutſchland, der Polizei und Turnerbund Jahn.
In der Klaſſe 2 ſchwimmen die Mannſchaften von Merck
Darm=
ſtadt. Tgde. Beſſungen, Reichsbahn Darmſtadt, evtl. Hochſchule und
Tv. Arheilgen.
In der Klaſſe Damen ſchwimmen die TSG. 1846.
Schwimm=
ilub Jungdeutſchland und evtl. Reichsbahn.
Im Laufe des Monats Januar wurden die Vereine von der
Durchführung dieſer Abendwettkämpfe entſprechend benachrichtigt.
Es wird daran erinnert, daß ſie pflichtmäßig hieran teilzunehmen
haben. Die Fehlenden beweiſen damit ihr geringes Intereſſe an
ſchwimmſportlichen Wettkämpfen, die unſeren hieſigen
Mannſchaf=
ten ſo bitter not tun.
Als Zeitnehmer ſtellen TSG., Schwimmklub, Polizei und Jahn
je einen Mann. Schriftführer und Rechner ſtellt die TSG. Für
die Kontrolle ſtellt die TSG. und der Schwimmklub je einen
Mann. Der Beginn deserſten Abendwettkampfes iſt
auf pünktlich abends 19. 40 Uhr angeſetzt. Die
Reihenfolge der Wettkämpfe wird am Montag veröffentlicht. Alle
hfeſigen Freunde des Schwimmſports werden zum Beſuche dieſer
Abendkämpfe freundlichſt eingeladen. Sie ſollen Auftakt ſein für
ein ſtetiges Anſteigen der Leiſtungen der hieſigen
Schwimmann=
ſchaften, damit ſie für die kommende Sommerſchwimmzeit gerüſtet
ſind, auch gegen größere Gegner im Rahmen der vielen angeſetzten
Veranſtaltungen ihren Mann zu ſtellen.
An alle Turner und Sportler!
Darmſtadt ſteht am 16. und 17. Februar im Zeichen der
Luft=
fahrt. An dieſen Tagen findet in der Heſſiſchen Hauptſtadt die
Deutſche Freiballon=Meiſterſchaft, verbunden mit den
Ausſchei=
dungskämpfen zu dem internationalen Gordon=Bennett=Rennen,
ſtatt.
Nachdem mir die Organiſationsleitung zu dieſer
Veranſtal=
tung übertragen wurde, mache ich die Turn= und Sportvereine
Heſſens ſchon jetzt auf dieſen Tag. an dem 18 Freiballons
nach=
mittags ab 3 Uhr in Darmſtadt aufſteigen werden, aufmerkſam,
damit ſie ſich den 17. Februar gegebenenfalls freihalten und
da=
durch ihren Mitgliedern Gelegenheit zum Beſuch der
Veranſtal=
tung geben.
gez. Löwer.
Unterbeauftragter des Reichsſportführers für die heſſiſchen Teile
der Gaue 12 und 13.
Leiter d. Ortsgruppe Darmſtadt d. Reichsbundes f. Leibesübungen.
Der rein ſportliche Teil der Kraftfahrzeug=Winterprüfung
iſt nach dreitägiger Dauer abgeſchloſſen. Das vorliegende
Ergeb=
nis iſt unter der Berückſichtigung, daß die Veranſtaltung diesmal
für Fahrer und Maſchinen im Sinne der Ausſchreibung zu einer
wirklichen Prüfung in Eis und Schnee wurde, als ſehr
erfreu=
lich zu bezeichnen. Von 262 Bewerbern, die am Start der
Win=
terprüfungsfahrt in Rottach=Egern erſchienen waren, haben 158
bis zum Schluß durchgehalten und nur 104 Teilnehmer vorzeitig
aufgegeben. Die zum Teil ganz außerordentlichen Leiſtungen
wurden durch Zuerteilung von 49 Goldenen, 46 Silbernen und
45 Eiſernen Medaillen anerkannt. Vielfach haben die mit den
Silbernen Medaillen bedachten Fahrer die gleichen Leiſtungen
vollbracht wie ihre höher ausgezeichneten Kameraden.
Beſtim=
mungsgemäß kamen jedoch die von Beginn an ſtärker beſetzten,
ſpäter aber durch Ausfälle reduzierten Klaſſen beſſer weg.
Nachſtehend die Liſte der mit der Goldenen Medaille
aus=
gezeichneten Fahrer:
Klaſſe I (Motorräder bis 250 ccm):
G Heimbucher=Nürnberg (Ardie) 443 Punkte: Frz. Berchthold=
München (NSU.=D.=Rad) 442 P.; H. Fleiſchmann=Nürnberg
(NSU.) 436 P: R. Grenz=Nürnberg (Zündapp) 411 P.; A.
Geiß=Zſchopau (DKW.) 397 P. — 26 geſtartet, 7 am Ziel.
Klaſſe II (Motorräder über 250 ccm):
J. Forſtner=München (BMW.) 524 P. V. Falkenhauſen=
Mün=
chen (BMW.) 509 P.; G. Mayer=München (BMW.) 488 P.;
F. Lienhardt=München (BMW.) 467 P: E. Haſſelbeck=
Nürn=
berg (Zündapp) 454 P.; H. Kirchberg=Chemnitz (DKW.) 421
P: O. Sensberg=München (BMW.) 394 P.; Mundhenke=
München (BMW.) 379 P.; H. Weicke=Cannſtatt (Standard)
Klaſſe III (Seitenwagen bis 600 ccm):
P. Müller=Augsburg (Viktoria) 532 P.; G. Frey=München
(Viktoria) 532 P.; P. Schäfer=Nürnberg (Viktoria) 493 P. —
18 geſtartet, 14 am Ziel.
Klaſſe IV (Seitenwagen über 600 cem):
Stelzer=München (BMW.) 704 P: H. Heuß=München
(BMW.) 577 P.: Xaver Gmelch=München (BMW.) 573 P.;
H. Krüger=Döberitz (Zündapp) 548 P.; H. Aßmann=Döberitz
(Zündapp) 543 P.; Xaver Maier=München (BMW.) 538 P.;
J. v. Krohn=Berlin (Zündapp) 525 P. — 33 geſtartet, 23 am
Ziel
Klaſſe V (Perſonenwagen bis 1100 ccm):
Eyerke=Rehagen (BMW.) 493 P.; Kapell=Rehagen (BMW.)
452 P. — 12 geſtartet, 4 am Ziel.
Klaſſe VI (Perſonenwagen bis 1500 ccm):
R. Schleicher=München (BMW.) 657 P. — 7 geſtartet, 6 am
Ziel.
Klaſſe VII (Perſonenwagen bis 2000 ccm):
C. v. Guilleaume=München (Opel) 703 P. Holzhäuſer=
Cannſtatt (Mercedes=Benz) 670 P.; R. Uhlenhaut=Stuttgart
(Mercedes=Benz) 654 P. — 16 geſtartet, 13 am Ziel.
Klaſſe VIII (Perſonenwagen über 2000 ccm):
R. Haſſe=Mittweida (Adler) 769 P.; H. Hinterleitner=
Mün=
chen Auto=Union=Horch) 689 P.; A. Brudes=Breslau (Auto=
Union=Horch) 644 P.; H. Geyer=Stuttgart (Daimler=Benz)
606 P.; H. Lutz=München (Mercedes=Benz) 585 P: H. Liebig=
Stettin (Mercedes=Benz) 542 P. — 36 geſtartet, 19 am Ziel.
Sporkkalender.
Handball.
10.30 Uhr. Polizeiplatz: Polizei — SV. Wiesbaden.
11.00 Uhr, Rheinallee: TSG. 46 — TV. Heppenheim.
Fußball.
14.30 Uhr, Stadion: SV. 98 — Haſſia Dieburg.
14.30 Uhr, Rheinallee: TSG. 46 — Viktoria Griesheim.
Die Spiele beider Mannſchaften finden bereits heute
vor=
mittag um 10.30 Uhr auf dem Landespolizeiſportplatz ſtatt.
Von jetzt ab trainiert jeden Mittwoch auf unſerem
Sport=
platz: a) Die Handballabteilung ab 19 Uhr, 5) die
Fußballabtei=
lung ab 20 Uhr. Die Fußballabteilung hält am 1. Mittwoch und
die Handballabteilung am 2. Mittwoch jeden Monats
Spieler=
verſammlung ab. Der Beſuch der Uebungsſtunden und der
Spie=
lerverſammlungen iſt Pflicht. Wer unentſchuldigt fernbleibt,
kann bei den Mannſchaftsaufſtellungen künftig nicht mehr
berück=
ſichtigt werden.
T. S. G. 46 — Tv. Heppenheim.
Sonntag vormittag 11 Uhr treffen ſich auf dem Platz an der
Rheinallee beide Mannſchaften zum fälligen Rückſpiel. Die Turner
aus Heppenheim ſind Neulinge in der Bezirksklaſſe, haben ſich aber
gut eingefunden und geben einen ſehr achtbaren Gegner ab. In
der Tabelle haben ſie ſich einen ſicheren Platz errungen und ſich auch
im Vorſpiel erſt in den letzten Minuten als geſchlagen bekannt.
Vorher 2. Mannſchaften. Beginn hier um 9.45 Uhr. Die Jugend
iſt für den Sonntag ſpielfrei. Der Zugang zum Platz, ſowie die
Seite für die Zuſchauer iſt von Schnee befreit.
Elike ehrenvoll unkerlegen.
Der vorletzte Tag des 6. Internationalen Berliner
Reit=
turniers brachte mit dem „Preis der Nationen” um den
Ehren=
preis des Führers und Reichskanzlers, dem der Führer ſelbſt
bei=
wohnte, den Höhepunkt des glanzvollen Turniers. Unter
anhal=
tendem Jubel konnte Deutſchland den koſtbaren Preis des
Füh=
rers und Reichskanzlers mit 19:24 Fehlern an ſich reißen, während
der Preis des Reichsinnenminiſters für die beſte Einzelleiſtung
Oberleutnant Schlickum zufiel. Das Ergebnis lautete:
1. Deutſchland 19 Fehler mit
„Dedo — Oberleutnant Schlickum, 0 Fehler,
„Baccarat” — Oberleutnant Momm, 8 Fehler,
„Thora — Oberleutnant Kurt Haſſe, 11 Fehler;
2. Frankreich 24 Fehler mit
„Ultor” — Captain Durand, 8 Fehler
„Trévoux” — Leutnant Bizard 8 Fehler,
„Caſtagnette‟ — Leutnant de Busnel, 8 Fehler.
Sofort nach dem Wettbewerb gingen die deutſchen Fahnen
an dem Siegesmaſt hoch und die Zuſchauer erhoben ſich von den
Plätzen. Die ſiegreiche deutſche Mannſchaft ritt ein und nahm or
der Ehrenloge Aufſtellung, wo ſie den Führer grüßte. — Das
Deutſchland= und das Horſt=Weſſellied erklangen.
Ein wahres Blitzlichtfeuerwerk hielt den denkwürdigen
Augen=
blick feſt. Von Jubel überſchüttet, abſolvierten die Offiziere dann
die Ehrenrunde. In der Ehrenloge wurden ſie von dem Führer
empfangen, der ihnen perſönlich den von ihm geſtifteten
Ehren=
preis überreichte und ſeine Glückwünſche ausſprach. Auch die
fran=
zöſchen Reiter die ehrenvoll unterlegen waren, erhielten aus
der Hand des Führers einen Sonderpreis.
Das ſeit dem vergangenen Jahre in ganz großem Rahmen
gebrachte Frankfurter Reit=Turnier findet am 9. und 10.
Februar wieder in der rieſigen Frankfurter Feſthalle ſtatt, die
für dieſen Zweck rundum mit erhöhten Sitzen ausgebaut worden
iſt, wobei die Bahn ſelbſt noch vergrößert werden konnte. Jetzt
ſind auch Fahrwettbewerbe möglich. Man wird ſtaunen, wenn
die Viererzüge um die weite Bahn fegen. Die hervorragenden
Schaunummern bringen diesmal noch nie geſehene Bilder. Wir
erfahren, daß eine Kuban=Koſaken=Truppe wildverwegene
Reiter=
ſtückchen zeigen wird, daß den Zuſchauern der Atem ſtockt. Dieſe
unter Rittmeiſter Taraſſenko ſtehende Truppe beſteht aus
Rei=
tern, die einſt der weißruſſiſchen Wrangel=Armee angehörten und
aus Sowjetrußland flüchten mußte. Auch die anderen
Schau=
nummern (bei ihnen kommt der Fahrerſport ſtark zur Geltung)
ſind in Südweſtdeutſchland noch nie zu ſehen geweſen.
Natürlich kommt die vergrößerte Reitbahn vor allem den
Springwettbewerben zu Nutzen. Es werden jetzt in der
Frank=
furter Feſthalle ganz gigantiſche Hinderniſſe aufgebaut. Die Reichs=
Offiziere mit ihren ſiegreichen Pferden, die beſten Zivilreiter
wie G. Lange. Oblt. Betzel, SA.=Mann Croon, Dr. Hillenblink.
E. Hoeſch uſw. werden zum Kampf antreten. Ganz hervorragend
ſind die Materialprüfungen und vor allem die Dreſſurprüfungen
beſetzt worden, wo Reiter wie A. Staeck, G. Lange, R. Wätjen,
C. Andreas, Frau Franke, Frau von Langen uſw. ihre Pferde
ſtarten wollen. Bei der erſten Dreſſurklaſſe findet man Pferde
wie Draufgänger, den Olympiaſieger von Amſterdam.
Deutſch=
lands neue Olympia=Hoffnung Burgsdorff, Hammer, Kavalier,
Lausbub. Indra, Packard Tantris uſw. Die Siegerin im letzten
deutſchen Springderby, Frau von Opel, fehlt ſelbſtredend mit
ihren berühmten Schimmeln Nanuk und Arnim ebenfalls nicht.
Die Reichswehr=Offiziere werden bei den Springen des
Frankfurter Feſthallen=Turniers entſcheidend mitreden. Hier
geht es mit Todesmut über die engliſche Wallhecke.
Heinz Otto betreut die Langſtreckler.
Zum Reichstrainer für die deutſchen Langſtreckenläufer wurde
er frühere mitteldeutſche Meiſter Heinz Otto verpflichtet. Otto
var bisherals Sportsamtsleiter der NSG. „Kraft durch Freude‟
n Dortmund tätig und verfügt über einen reichen Schatz an
Er=
ahrungen. Die Marathonläufer betreut nach wie vor
pportlehrer von der Planitz.
Heute nachmittag 2.30 Uhr am Böllenfalltor.
Die Dieburger Haſſianer, die in den letzten Spielen i.
erſatzgeſchwächt antreten mußten, haben zu dem heutigen Ty
wieder alle Etatmäßigen zur Stelle. Es iſt alſo die Gewäh
boten, daß die Leute um den vorzüglichen Mittelſtürmer Sd
mit alter ungebrochener Kampfkraft zum Spiel auf dem
Stadion ſtarten werden. Für die ebenfalls in ſtarker Aufſte
antretenden Blauen” muß dies ein Anſporn ſein, alles d
zuſetzen, den Sieg diesmal in Darmſtadt zu behalten.
C-
Der Fußballſport hat neben ſeiner eigentlichen Beder /g
als Sport und Mittel zur körperlichen Ertüchtigung. zu
ziehung zu Mut und Entſchloſſenheit, auch noch eine hohe
ſchaftliche Funktion zu erfüllen, wie ſich aus dem Aufbau
Organiſation und den Veranſtaltungen der Spiele, ſelbſt e
Der Fußballſport iſt im Rahmen des deutſchen Sports als
gruppe in die 16 verſchiedenen Gaue mit ihren Geſchäftsſtellen
r=
geteilt. Die Hauptgeſchäftsſtelle, die gemeinſam mit den
geſchäftsſtellen die Arbeiten des deutſchen Fußballſports z
E=
ledigen hat, beſchäftigt allein 60 Angeſtellte. Dabei iſt zu
ba=
ken, daß rund 60 000 Mannſchaften Fußball ſpielen, für dier
60 Angeſtellte in der Zentralſtelle nicht viel ſind. Die G
ſchäftsſtellen beſchäftigen im Durchſchnitt 3 bis 4 Angeſtellte .
das große Heer der ehrenamtlichen Sport= und Rechtswarte r
Jugend= und Kaſſenwarte, die großenteils ihre ganze freie
dem Fußballſport opfern, die die einzelnen Spiele zuſam
bringen und vorbereiten, die Trainingsſpiele anſetzen müſſei
zu die Schiedsrichterfragen erledigen. Der Deutſche Fußbal.
hat weiter 8 feſt angeſtellte und hauptamtliche Sportlehrer
in den einzelnen Gauen Fußballkurſe abgehalten haben und
Vereinen unentgeltlich zur Verfügung ſtehen. Dann müſſe
Jugendheime verwaltet werden, die der Deutſche Fußbal D
von ſeinen früheren Landesverbänden als Erbe übernommer
Hier finden die Jugendlichen Erholung und werden in
mäßigen Kurſen geſchult, die im Rahmen eines großen Ar
dungsplanes angeſetzt werden.
Eine Rieſenarbeit macht allein die Regelung des Spie
kehrs. Rund 14 000 verſchiedene Vereine ſpielen und wollei
anderen Vereinen zuſammengebracht werden. Durchſchnittlic
den an jedem Sonntag 20 000 Fußballſpiele im ganzen Reich
Mit der Durchführung dieſer Spiele ſind naturgemäß auch r
geldliche Aufwendungen verbunden. Und hier ſetzt die B
tung des Fußballſports als Faktor in der Volkswirtſchaft
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der einzelnen Gaue verſchr
im Jahr rund 60 000 Reichsmark an Porto. Die vernaſtal
Kurſe koſten alljährlich 120 000 Reichsmark. Ferner werde
Durchſchnitt rund 60 000 Reichsmark an Unfallzuſchüſſen in
Jahre gezahlt. Der Fonds für Jugendarbeit erhält allig
aus den Mitteln des Bundes 120 000 Reichsmark zugeteilt
Betreuung der Jugendheime koſtet 35 000 Reichsmark und
Werbung koſtet etwa 70 000 Reichsmark. Zudem beanſpruche
vom Deutſchen Fußballbund angelegten Spielplätze und die ?
ſchaften, die für einzelne Vereine geleiſtet werden, einen
lichen Betrag von 20 000 Reichsmark.
Dieſe hohen Beträge kommen ohne weiteres aus den B
gen der Vereine und aus der 5prozentigen Abgabe von den
len zuſammen. Der erzielte Ueberſchuß der Kämpfe um den
ſchen Meiſterſchaftstitel und der Bundespokalſpiele ſowie au
Einnahmen aus den Länderkämpfen der deutſchen Nationaln
ſchaft werden ebenfalls zu den Koſten herangezogen. Vor
gilt es. die Spielſicherung der Vereine untereinander zu we
und hier kann ſich die wahre Volksgemeinſchaft und Sport
radſchaft beweiſen. Da ſtehen die großen Vereine mit den kl
und kleinſten in einer Reihe, und alle haben nur das eine
mitzuarbeiten an der Ertüchtigung der Jugend und an ihre
ziehung zu einem echten und ritterlichen ſportlichen Kampf
E=
*
T=
ft
T—
d
Hr.
Trainingsgemeinſchaft der Leichtakhleken.
Die Trainings=Geminſchaft (TG.) der Leichtathleten be
nach einer Pauſe um die Jahreswende nunmehr wieder mi
praktiſchen Arbeit am kommenden Mittwoch, dem 6. Fel
abends um ½7 Uhr, auf dem Platz des SV. 1898 Darn
Vereinsführer, die in den Reihen der Mitgliedſchaft junge
wicklungs= und leiſtungsfähige Wettkämpfer zu haben gla
wollen dieſe namentlich unter Beifügung weiterer Angabe
den Leiter der TG=Gemeinſchaft. Heinz Lindner=Mollerſtraf
ſchriftlich melden, ſofern die Teilnahme an der TG. gew
wird.
Kanu-Club Darmſtadt.
Wir machen unſere Mitglieder auf die am Mittwoch
6. Februar, abends 20.30 Uhr, ſtattfindende Jabreshauptverſ
lung aufmerkſam. Die im Haushaltsplan vorgeſehenen E.
zungsarbeiten am Bootshaus ſowie die Beſchaffung von N
und Mannſchaftsbooten dürften das beſondere Intereſſe der
glieder in Anſpruch nehmen. Es wird deshalb reſtloſes Erſch
aller Mitglieder erwartet.
Montags, 20 Uhr, Gymnaſtik und Tiſchtennis in der
halle, Eliſabethenſchule, Sandſtraße.
Hindenburg=Preis 1934 für Segelflug.
Für die beſte Geſamtleiſtung im Segelflug hatte unſer
ewigter Reichspräſident alljährlich einen Hindenbi
Preis für Segelflug geſtiftet. Die Richtlinien fü
Verteilung des Preiſes wurden vom Deutſchen Luftſport=Ve)
aufgeſtellt. Zur Wertung gelangt nicht nur eine einzelne
leiſtung, ſondern es wird die Geſamtleiſtung aus beliebig 1
Segelflügen des gleichen Bewerbers gewertet. Die Flüge
als Strecken= Dauer= oder Höhenflüge eine fliegeriſche Lei
darſtellen und dem ſportlichen und wiſſenſchaftlichen Fort
des Segelfluges dienen. Hierbei können bei gleichzubewe
den Leiſtungen mehrerer Bewerber auch Leiſtungen der 1
Jahre in Betracht gezogen werden, ſofern ſie nicht bereits
den Hindenburg=Preis ausgezeichnet wurden. Die Durchful
der Flüge iſt örtlich nicht gebunden und jede Startart zulä
Für den Hindenburg=Preis für das Jahr 1934 haben
Bewerber gemeldet:
1. Heini Dittmar, Schweinfurt (Flüge in Sül
rika auf dem von ihm gebauten „Condor 100 und 130
Strecke, internationaler Höhenrekord 4675 Meter Höh
Flug Schweinfurt-Rüſſelsheim 126 Km., Opelpreis
Rhön=Segelflug=Wettbewerb 1934 auf „D=Sao Pl
Waſſerkuppe Paſſel 97 Km., Waſſerkuppe Liban (Boh
375 Km.. internationaler Streckenrekord).
2. Hans Fiſcher Darmſtadt (Flüge auf D=Wind
von 92, 60. 108, 121. 239, 212, 5, 80. 131, 151, 145, 240
126 Km.).
3. Ludwig Hoffmann, Mannheim (Flüge auf„
adler” von der Hornisgrinde (Baden) von 48, 135, 140,
105. 100, 160 Km. und von der Waſſerkuppe 115, 1014
310, 131. 168, 78, 207 Km. Geſamtſtrecke 2089 Km.).
Das Preisgericht, das am 15. Februar 1935 zuſammen!
wird, ſetzt ſich zuſammen aus Flieger=Kommodore Chriſt!
als Vorſitzenden, Flieger=Kapitän Roehre, Flieger=Schwarm!
Stamer, Flieger=Schwarmführer Hübner. Ingenieur Kenſch
In 2000 Meter Höhe, auf dem Mont dArbois im
Blanc=Gebiet, wurde ein ſechstägiges internationales Stuge
lager abgehalten, an dem Vertreter aus Deutſchland. Oeſter
Ungarn, Bulgarien, Italien, Schweiz, Holland, England, Am.
und Finnland teilnahmen.
Nr. 6/ 3. februar 1935
DattOtr
D T4
Le5
Wes
V AA 12222
vohnen ach, in meiner Bruſt
Das Phänomen der Ooppelbegabungen
Unſer Jahrhundert hat mit allen Mitteln
Wiſſenſchaft und der Cechnik den Kreis
iſchlichen Wiſſens über allzu viele Gebiete
gedehnt; allzu groß ſind die Anforderungen,
jeder Cag in ſeinem Ablauf und die
Allge=
nheit an das umfaſſende Können des Einzelnen
t, als daß noch heute ein Menſch eine ſo
rwältigende Vielgeſtaltigkeit ſeiner genialen
lagen zur vollen Entfaltung bringen kann,
einſt, in einem glücklicheren Jahrhundert,
onarda da Vinci, der als Maler,
hitekt, Bildhauer, Arzt, techniſcher Erfin=
und Dichter zugleich Wiſſenſchaft und Kunſt
er Seit überragte. Es bedarf heutzutage
n der ungebrochenen Stoßkraft und
Ener=
die ſich auf die Entfaltung einer einzelnen
zialbegabung konzentriert, um den
Daſeins=
upf mit Erfolg zu führen und das ſteigende
ſeau der Durchſchnittsleiſtungen mit
Außer=
entlichem zu überragen.
Swei Seelen wohnen, ach, in meiner Bruſt”
geſammelte Energie führt — ſo ſollte man
nen — leicht zu Einſeitigkeit. Dennoch
ge=
en Fälle, wie der des engliſchen
Wiſſen=
itlers, der, eine Autorität auf dem Gebiete
Inſektenkunde, ſich in einem Anfall geiſtiger
inachtung — verurſacht durch die allzu
aus=
ießſiche Beſchäftigung mit ſeinem
Spezial=
ſet — das Leben nahm, zu den Seltenheiten.
n macht vielmehr häufig die Beobarhtung,
die führenden Männer der Geiſteswelt,
ſtler oder Politiker, ſich in ihren
Muße=
den mit großem Eifer einem zweiten Kunſt=
ichter und Seichner E. C. A. Hoffmann,
er ſich ſelbſt ſah (nach einer
Handzeich=
nung des Dichters).
Seuialer Regenk, Feldherr und Muſiker
Prich der Große im Kreiſe ſeiner Generale.
zweig widmen und auch auf dieſem Gebiet
Her=
vorragendes leiſten. Es wird auf dieſe Weiſe
der notwendige Ausgleich gegen die ſtarke
An=
ſpannung des Cageslaufes geſchaffen.
Sumeiſt handelt es ſich dabei um
Begabun=
gen, die ſo ſtark ſind, daß der Menſch bei Be=
ginn ſeines Lebenslaufs, nicht ſelten auch durch
ſein ganzes Leben hindurch, vor der
Entſchei=
dung ſteht, welche der beiden Begabungen die
ſtärkere und entwicklungsfähigere ſei. Das
klaſſiſche Beiſpiel hierfür bildet Goethe, der
bis nach ſeiner Nückkehr aus Italien ſchwankte,
ob er als bildender Künſtler — er war Schüler
des Malers Oeſer — oder Dichter Größeres
zu leiſten imſtande ſei.
Ein hervorragender Sall von Doppelbegabung
aus heutiger Seit iſt Muſſolini, der große
Staatsmann, der, Dichter und Komponiſt
zu=
gleich, während ſeines ganzen buntbewegten
Lebens ſich neben der Politik mit beſonderer
Freude dem Violinſpiel widmete und deſſen
muſikaliſche Leiſtungen ſo ausgezeichnet ſind,
daß er zum „erſten Violiniſten Italiens” ernannt
wurde. — Caruſo, der unerreichte Cenor
und Sänger von Gottes Gnaden, war vielſeitig
begabt, Ingenieur, Bildhauer, doch am
bekann=
teſten waren ſeine Karikaturen. Im Gegenſatz
zur ſonſtigen Künſtlereitelkeit liebte er es, ſich
ſelbſt zu karikieren, als „Cenorfroſch”, als
In=
haber des hohen C oder Elegant.
„Genie” bedeutet nur in ſeltenen Sällen—
ſo wurde ſtatiſtiſch feſtgeſtellt — eine
ausge-
ſprochene Einzelbegabung. Sumeiſt ſind
Künſt=
ler „genial” auf mehreren Gebieten, und nur
die geſteigerte Kraft und Leiſtung einer
ſpeziel=
len Seite macht ſie berühmt. Beſondere
ge=
heimnisvolle Beziehungen beſtehen zwiſchen
Malerei und Dichtkunſt. Von den Dichtern der
Gegenwart iſt Ernſt Barlach bekannt, der,
Inhaber des Kleiſtpreiſes und Schöpfer der
„Sintflut”, des „Armen Vetters” und anderer
Werke, als Nadierer und Zeichner arbeitet,
die Szenenbilder zu ſeinen Werken entwirft
und als Bildhauer und Holzſchnitzer ſchwere,
leiderfüllte Figuren ſchafft. Joachim
Ringel=
natz, der als Dichter köſtlicher, phantaſtiſcher
und ernſt=humorvoller Werke bekannt wurde,
illuſtrierte ſeine Bücher und erwarb ſich auch
als Maler einen Namen.
Auch Schauſpieler und Muſiker zeigen auf
anderen Kunſtzweigen überragende Leiſtungen.
Der große ruſſiſche Dichter Gogol entwarf
die Seichnungen zu ſeinen Cheaterſtücken ſelbſt,
Strindberg ſchuf Kreidezeichnungen und
Citelblätter zu ſeinen Werken, und Wilhelm
Buſch, der unvergleichliche Meiſter des
Humors, illuſtrierte ſeine Verſe in kongenialer
Weiſe. Stifter zeichnete ſich als
Schrift=
ſteller wie als Maler aus, und die Franzoſen
Victor Hugo, Alfred de Muſſet und
Baudelaire fanden neben ihren
dichteri=
ſchen Arbeiten Seit zu Landſchaftsmalerei und
Karikatur. Gottfried Keller ſchwankte
gleich Goethe zwiſchen Malerei und Dichtkunſt,
und der Kammergerichtsrat E. C. A.
Hoff=
mann ſchrieb im Keller von Lutter und
Wegener in Berlin ſeine phantaſtiſchen Ge=
Genialer als Maler oder Architekt?
Michelangelo und ſein Werk: der gewaltige Gebäudekomplex der Peterskirche zu
Nom, deren Kuppelbau von Michelangelo ſtammt. — Links neben: ein Selbſtporträt.
ſchichten und zeichnete grotesk abenteuerliche
Siguren dazu.
Häufig finden ſich Begabungsparallelen
zwi=
ſchen dramatiſchem Schaffen und
Schauſpiel=
kunſt, Geſang und darſtelleriſcher Begabung,
allerdings ſind das Erſcheinungen, die nicht
durch ſtarke Entgegengeſetztheit der Gebiete
beſonders auffallen. Als Nachfolger
Shake=
ſpeares, Dichter und Schauſpieler zugleich,
kennen wir Moliere, Offland,
Anzen=
grüber und Wedekind, als Nachfolger
Lortzings, der mit dem muſikaliſchen
Schaf=
fen die Geſangskunſt, Dichtkunſt und den
Schauſpielerberuf verband, Kienzl,
Cor=
nelius und Schreker.
Auch zwiſchen Philoſophie, Mathematik und
Muſik beſtehen Beziehungen. Leibniz galt
als ausgezeichneter Slötenſpieler,
Putha=
göras, der griechiſche Mathematiker, ſtellte
als einer der erſten Muſikhiſtoriker den
Grund=
ſatz von der Harmonie der Sahlen auf.
Wenn aber immer noch einige Unvernünftige
behaupten, daß der Beruf des Arztes allen
Glauben und alle Poeſie erſticke, ſo gibt es
einen eigenartigen Beweis dafür, daß dies
durchaus nicht der Sall zu ſein braucht — es
gibt nämlich eine ganze Menge von
Dich=
tern, die im Hauptberuf Arzt waren.
Wer bedenkt, daß Chriſtoph Friedrich von
Schiller aus dem Beruf des
Negiments=
medikus hervorging? Wer weiß es heute, daß
ein Arzt es war, der die Poeſie der Alpen
entdeckte, die man bis zu ſeiner Seit als ein
unnütz im Wege ſtehendes rauhes und
unweg=
ſames Gebirge zu betrachten pflegte? Es war
der Schweizer Albrecht von Haller, Arzt
und Naturforſcher, der den Menſchen ſeiner
Seit durch ſein Gedicht „Die Alpen” die wilde
Schönheit dieſer Landſchaft offenbarte. Der
ſchwäbiſche Arzt Juſtinus Kerner, der die
Geſchichte einer von ihm behandelten
Nerven=
kranken in dem Noman „Die Seherin von
Prevoſt” behandelte, iſt ein vollendeter Beweis
dafür, mit welcher Innerlichkeit ein Arzt ſeinen
Beruf auffaßt. Manche ſeiner Volkslieder ſind
wickelten, geht daraus hervor, daß er in den
ſchwierigen Cagen der winterlichen Belagerung
von Paris 1870/71 ſeine ſchönſten Märchen
unter dem Citel „Cräumereien an franzöſiſchen
Kaminen” verfaßte und Briefe nach Hauſe
ſchrieb, die an Innigkeit und Sartheit nicht
hinter dieſen kleinen Kunſtwerken zurückſtehen.
Und iſt nicht auch das unſterbliche Kinderbuch
des Arztes Heinrich Hoffmann „Der
Struwwelpeter” ein Beweis für unſere
Be=
hauptung, daß die Jünger des Aeskulap trotz
Meſſern und Giften auch Herrſcher im Neich
der Schönheit und Phantaſie ſein können?
Anzengrüber war Arzt, Schönhery
Caruſo als „Elegaut”,
eine Selbſtkarikatur des großen Künſtlers.
heute noch allgemein bekannt; es ſei nur
er=
innert an das ſchöne „Wohlauf, noch
getrun=
ken —
Ein Märchendichter, wie man ihn nur
wün=
ſchen kann, war der deutſche Chirurg Richard
von Volkmann. Wie ſtark ſich hier die
Kräfte unter dem Einfluß der Gegenſätze ent=
Dichter oder Maler?
Lange Seit konnte Goethe ſich nicht entſchließen,
welcher der beiden ſchönen Künſte er ſich
voll=
kommen widmen ſollte, der Dichtung oder der
Malerei. Unſere Abbildungen zeigen (oben)
den Dichter, ſeinem Sekretär diktierend, unten:
eine Handzeichnung Goethes — Schillers Haus
und Garten in Jena darſtellend.
war Arzt, Haus Caroſſa iſt Arzt. Groß iſt die
Sahl derer, deren Namen auf einen kleineren
Kreis beſchränkt blieb, mundartliche Dichter
wie Hans Kloepfer und andere.
Aerzte als Muſiker, Aerzte als Maler —
die Medizin iſt, wenn ſie einen Menſchen
er=
faßt, der innerliche Werte beſitzt, vielleicht
gerade dazu angetan, ihn zu vertiefen und ihn
— als Gegengewicht gegen die allzu realiſtiſche
Cätigkeit der Praxis — in den Stunden der
Nuhe im Neich der Kunſt Entſpannung ſuchen
zu laſſen.
KoStodreT dlo
Das Sprichwort „Glück und Glas, wie leicht
bricht das” hat in der Gegenwart ſeine Geltung
verloren. Jedenfalls für das Glas. Wir kochen
in Glas, bauen mit Glas und machen
Panzer=
platten aus Glas. Eine ſechs Millimeter ſtarke
Glasſcheibe, deren Enden auf zwei Stühlen
lie=
gen, kann mit drei erwachſenen Perſonen
be=
laſtet werden, und die Scheibe biegt ſich nur
wie ein Holzbrett etwas durch. Eine
pfund=
ſchwere Stahlkugel, die man aus drei Meter
ſondern verwendeten
Con=
formen, über die ſie die
Glasmaſſe zogen.
Vorzugs=
weiſe wurde Glas für
Orna=
mente und für Schmuck
ge=
braucht, vor allem zu der
Herſtellung von künſtlichen
Augen, die den Mumien
ſowie den Statuen eingeſetzt
wurden.
Su außerordentlich hoher
Blüte gelangte die
Glas=
technik bei den Nömern, doch
blieb Aegupten noch lange
Seit die Quelle des beſten
Rohmaterials. Bei den
Nö=
mern wurde das Glas zum
Gebrauchsgegenſtand. Krüge,
Flaſchen und Schalen in den
zarteſten, iriſierenden
Sar=
ben fehlten in keinem Hauſe.
Die berühmten murriniſchen
Gefäße, die zuerſt Pompejus
aus dem Schatz des Mithri=
„dates nach Nom brachte (64
von Chriſti), wurden aus
einer rot= und weißgefleckten
Milchglasmaſſe hergeſtellt.
Sie opaliſierten lebhaft und
wurden teuer bezahlt. Der
Kaiſer Nero zahlte für einen
Crinkbecher nach unſerem
Gelde etwa 500000 Mark.
Cechniſche Vollkommenheit
Sota und künſtleriſche Bollendung
der römiſchen Gläſer
er=
jegen heute noch unſere höchſte Bewunderung.
Brillengläſer kannte das Altertum noch
nicht, auch die Senſterſcheibe war ſelten, da die
Gläſer noch nicht klar genug waren; hingegen
war die vergrößernde Wirkung von „
Schuſter=
kugeln” den Römern und Griechen bekannt.
Im Mittelalter entwickelte ſich die
Glas=
bläſerei zu einem bedeutſamen Handwerk. Auch
die Senſterſcheiben begannen ſich ſchnell zu
ver=
breiten. Zunächſt begnügte man ſich mit
blei=
gefaßten Butzenſcheiben, dann verſuchte man,
Glasſcheiben herzuſtellen, indem man geblaſene
Hlaskugeln aufſchnitt und ausbreitete, und
endlich erfand im Jahre 1688 Lucas de Nehon
das Verfahren, Glastafeln zu gießen. Die erſte
Ein in Köln aufgefundenes Römergrab zeigt eine
kunsisolle Urne und Vasen aus Glas
Höhe auf die Scheibe fallen läßt, prallt ab,
ohne eine Spur zu hinterlaſſen. Und bei einer
Stärke von zwölf Millimeter kann man
Stahl=
mantelgeſchoſſe auf die Scheibe abfeuern, ohne
ſie zu durchbohren. Das ſind die Wunder des
neuen, unzerbrechlichen Glaſes, das mit dem
leider immer noch leicht zerbrechlichen Glück
keinerlei Aehnlichkeit mehr beſitzt.
Sicher iſt die Glasmacherei uralt. Das älteſte
uns bekannte Stück Glas ſtammt aus einem
viertauſendjährigen ägyptiſchen Grab und liegt
im Berliner Muſeum. Die Aegypter kannten
aber noch nicht das Blaſen von Glasgefäßen,
Aguptisches Armband aus
Schmelzfluß und römisches
Balsamfläschchen in Form
eines Doppelkopfes
Abendſtück
Von Ernſt Weymouth.
Ich war wieder einmal recht verzagt und
mutlos zu Balthaſar gekommen, dem alten
Freunde, der damals noch in dem großen
Land=
haus ſeiner Eltern wohnte. Es war ein
Nach=
mittag im Oktober, aber er hatte ſchon nichts
mehr von dem Glanz ſpäter Herbſttage, wo es
noch einmal draußen mild wird und weit und
blau. Im Simmer war trübes Licht, der
Him=
mel war düſter überzogen, der Wind rauſcht
in den Baumwipfeln vorm Fenſter, rüttelt an
den Dachziegeln, warf Cüren zu und jagte
toſend durch die Landſchaft. Er kam mit neuen,
ſtärkeren Böen, bis alles bebte, ſang und
brauſte draußen, bis der Himmel grün wurde
und der erſte grelle Blitz über die ferne
Him=
melswand lief. Dann ſetzte der Negen ein,
wolkenbruchartig, ein See /hien aus dem
Him=
mel zu ſtürzen.
Balthaſar ging im ſchwarzen Nuſſenkittel
ſtill durch die Stube; er warf Holz in den Ofen,
holte aus der Aepfelkammer, aus der es ganz
weihnachtlich duftete, ſchöne Goldrenetten und
legte ſie auf den Ofen. Ich ſaß in dem
alter=
tümlichen Sofa am Fenſter und rauchte von
ſeinen ſchwarzen Maryland=Sigaretten, hörte
dem Negen zu und war wunderlich geborgen in
dem Frieden dieſer Stunden.
Als es dunkler wurde, ſteckte Balthaſar eine
Kerze an, und dann wollten wir leſen. Er ſchob
den alten braunen Nohrſeſſel an den runden
Ciſch, auf dem ſeine Cabakdoſen ſtanden, die
vielen Pfeifenköpfe, Porzellandoſen, Sagencen,
Seitſchriften, Brkefe und Manuſkripte. Die
Aepfel brieten ſchon und dufteten wunderbar,
der Ofen ſummte und der Seuerſchein vom Roſt
bewegte ſich auf dem Sußboden. Das
Kerzen=
licht gab einen friedlichen Schein und draußen
rann der Negen an den Scheiben nieder, jagte
der Sturm die Negenſtröme durch die
ſpät=
herbſtliche Landſchaft.
Balthaſar las ein Kapitel
„Citan” von
von Jean Paul.
Höchſtleiſtung waren Cafeln von 84 Soll Länge
und 50 Soll Breite. Doch die erſte
Glasblaſe=
maſchine, bei der die anſtrengende Arbeit des
Glasblaſens durch Luftpumpen erſetzt wurde,
cam erſt im Jahre 1846 zur Einführung. Die
Herſtellung von Glasplatten blieb bis vor
weni=
gen Jahrzehnten, beſonders in England, ein
ſtreng gehütetes Geheimnis. Jeder Arbeiter
mußte einen Eid ablegen, die Einrichtung der
Anlage niemand zu verraten.
Auch von hartem, unzerbrechlichem Glas
hören wir frühzeitig in der Geſchichte der
Glastechnik. Nach einer Erzählung des
Pli=
nius ſoll ein Mann zu Kaiſer Ciberius
gekom=
men ſein, um ihm ein biegſames Glas zu zeigen.
Der Kaiſer ließ aber die Werkſtätte dieſes
Erfinders zerſtören, damit durch dieſes Glas
Balthaſar las wie ein Märchenerzähler. Ich
habe zwar noch keinen gehört, aber ſo muß er
wohl erzählen. Mit tiefer, gleichmütiger,
mono-
toner Stimme, dabei jede Negung erfühlend.
Er war auf einmal ein alter Zauberer, der die
ganze Kunſt ſeiner Beſchwörung zeigt. Ich
vergaß faſt, daß er aus einem Buche vorlas,
ich geriet ſofort aus dem frühen Oktoberabend
in einen weiten, ſeligen Frühling hinein, und
erlebte zarte und innige Abenteuer. Da wurden
wir von einem Klopfen geweckt. Es klopfte
jemand draußen an der Cür. Wir kamen
zu=
rück, die Geſchichte brach ab und blieb ſtehen;
wir ſaßen wieder in der warmen Stube beim
Kerzenſchein; draußen war es Nacht geworden,
und Balthaſar ſagte mit leiſer, etwas
abwei=
ſender Stimme: „Herein”.
Es kam jemand herein, der durch den Abend
gegangen war, durch den Regen und Wind,
es roch gut und friſch von dieſen Kleidern her
und in den klaren, offenen Augen glänzte noch
etwas von draußen, vom Wind und
Abend=
dunkel. Sie kam ſo gleichſam mit dem Abend
zu uns herein, in unſeren Leſeturm, war heiter
und ſpürte, wie ſehr ſie willkommen war,
ob=
wohl ſie uns aufgeſtört hatte aus unſerem
Leſe=
dickicht. Sie gab uns die Hand, die noch kühl
war von der Regenluft, und ſetzte ſich zu uns.
Es war Balthaſars Freundin Gritt.
Sie war groß; mit den langen Beinen und
den geraden Schultern wirkte ſie etwas
ama=
zonenhaft, aber die Augen waren ſonderbar
ſtill. Der ungewöhnlich ſchmale, hohe Kopf
verriet altes Blut.
Sch wurde ſchweigſam. Ich war beſtürzt von
der Gegenwart dieſer jungen, ungewöhnlichen
Frau. Es war ſchön, daß ſie da war und uns
in ihren Kreis nahm, aber die Stunde gehörte
jetzt ihr, und ich war wieder ganz allein. Ich
mußte wieder an den Winter denken, an all
die troſtloſen, einſamen Stunden, denen nicht zu
entrinnen war. Und da kam ich mir wieder ſo
gering vor, ſo ohne Beſtand und ausgeliefert,
ein Wanderer aufs Geratewohl, der noch nicht
einmal wandert. Wenn ich dieſe junge Frau
anſah, ſchien ich ſchon micht mehr in Frage
ge=
ſtellt; ich zählte nicht mehr und machte mir
Altdeutsche Glashütte (aus dem 16. Jahrh.)
der Wert des Metalls nicht herabgeſetzt werde.
Ebenſo berichtet Pretonius von einem Kaiſer,
dem ein Mann ein Glasgefäß überreicht habe,
das nicht zerbrach, wenn man es auf den Boden
ſchleuderte. Der Kaiſer ließ dieſen Mann
hin=
richten, damit durch die Erfindung das Gold
und Silber nicht entwertet werde. Derartige
Erzählungen wiederholen ſich öfters, ſo daß
man geneigt iſt, an einen wahren Kern dieſer
Berichte zu g.uuben.
Im Mittelalter hören wir ebenfalls von
der=
artigen unzerbrechlichen Gläſern. Der perſiſche
Schah Abbas der Große ſandte im Jahre 1610
ſechs Gläſer, die angeblich jedem Hammerſchlag
trotzten, an den ſpaniſchen König. Ein
aus=
ländiſcher Erfinder ſoll dem Miniſter Richelieu
eine Glasfigur gezeigt haben, die mit Hämmern
bearbeitet werden konnte, ohne daß ſie
zer=
brach. Der Miniſter ließ den Mann
lebens=
länglich einkerkern, damit die den franzöſiſchen
höhniſche Vorwürfe. Iſt es zu verwundern.
dachte ich, daß ich ſolch ein miſerables Leben
lebe? Es iſt nicht zu verwundern. Zu
Baltha=
ſar kommt eine Frau, die man nicht mehr
ver=
gißt? Wer bin ich denn? Nichts. Ein
Luft=
ballon, den der erſte beſte Wind dahin treibt,
wo er gerade hinbläſt.
Da ſaß ich in der Ecke des grünen Sofas
und übertrieb und wühlte. Daß ſo etwas ſo
ſchnell kommen kann, dachte ich, es iſt ja die
reinſte Inflation. Mein Kurs fiel, und dann
ſagte ich mir, ich werde ja ſchon lange nicht
mehr notiert. Ich bin geſtrichen. Sch hätte mich
ebenſo gut an den Geſprächen Gritts und
Balthaſars beteiligen können. Ich dachte jeden
Augenblick, jetzt wird ſie es merken, was da
für einer im Schatten ſitzt und Abrechnung hält.
Gritt erzählte von einer Ausſtellung. Sie
hatte ein gutes Urteil. Sch merkte, daß ich mehr
ihrer Stimme zuhörte, als ihren Worten. Sie
hatte warme, liebe Bewegungen, wie ſie ſo
da=
ſaß und etwas erklärte. Und langſam kam ich
aus meinem Geſtrüpp hervor, wie ein
Wege=
lagerer, den ein Lied rührt und der ſein
ver=
wildertes Ausſehen vergißt. Es ging mir
wie=
der beſſer. Ich merkte, daß Gritt nicht in der
herkömmlichen Weiſe urteilte, wie ich es eben
mit mir getan hatte. Sie gehörte zu uns. Sie
kannte die Bücher, die wir liebten, und
ver=
ſtand viel von der Kunſt. Da konnte ich nun
doch langſam wieder etwas gelten, ich wurde
wieder notiert, mein Kurs zog an.
Ich war zwar nichts geworden und hatte
keine Examen, aber ich hatte ja ſchließlich doch
ſchon einiges mitgemacht. Sch hatte ſchon einige
Erfahrungen. Und nicht nur aus Büchern,
ob=
wohl das vielleicht die einzig tröſtlichen
Erleb=
niſſe bisher geweſen waren. Ich hatte
unge=
heuer viel geleſen, da war ja auch etwas
zu=
rückgeblieben. Und dann kannte ich manche
Städte, und ich war auch ſchon auf Landſtraßen
gewandert und hatte gehungert und gefochten.
Ich hatte ſchon gearbeitet, auf Siegeleien, im
Bergwerk, bei Neubauten. So ganz aus dünnen
Gedanken und beſſeren Verzweiflungen war ich
nun doch nicht. Ich hatte auch ſchon einiges
geſchrieben, und es gab Mappen mit Gedichten.
Glasarbeitern verliehenen Privilegien
Beſchränkung erfahren ſollten. Ob. dieſe
richte hiſtoriſch zuverläſſig ſind, wiſſen wir
Geſchichtlich zuverläſſig erſcheint das 6
glas erſtmalig im Jahre 1875, hat aber
wenig Aehnlichkeit mit dem unzerbrech
Glas, das wir heute herſtellen.
Chriſtopk
Feine Zunge
Es gibt heute wie je Leute, die Erkleck
im Crinken leiſten und Art und
Jahr=
eines Weines mit verbundenen Augen her
ſchmecken. Aber was iſt das gegen die p
taſtiſche Crinkfeſtigkeit und Crinkkultur m
alterlicher Seiten! In einer alten Chronik
mir zufällig in die Singer kam, las ich fo
des Crink=Hiſtörchen:
Swei Mönche des Kloſters in Kamenz
beauftragt, ein umfangreiches Saß Wein
Glas zu legen”, das heißt, auf
Flaſch=
füllen. Naturgemäß geht die Prozedur d.
aus nicht ohne ausgedehnte Koſtproben ab
Mönche proben und proben und beſtimme=
Rang des Weines nach feinſten Krite
Schließlich ſagt der eine der Mönche mi
gekniffenen Augen: „Fürtrefflich! Abet
ganz klein wenig ſchmecket er nach Leder
„Nach Leder?” fragt der andere M
„nein, Leder ſchmecke ich nicht heraus,
eine Spur Eiſen ſcheinet ihm zugeſetzt.”
Die beiden können nicht einig werden.
iſt nur, daß um ein Härlein etwas mit
Wein nicht ſtimmt. Sie „legen”, weiter
Glas”. Und wie das Saß ſchon ziemlich
geworden iſt, hören ſie drinnen, in ſeinem
den Bauch, ein verdächtiges Klappern.
Der Sache muß nachgegangen werden.
was ſtellt ſich heraus? In das Faß war
irgendeinen Zufall etwas hineingeraten,
nicht hineingehörte: Ein kleiner Schlüſſ
einem ledernen Bande.
Hans Bauer.
Kuchen mit Hagel.
In ſeinem Buche „25 Jahre Sturm
Sonnenſchein in Afrika” gibt Oberſt Schie
folgende hübſche Anekdote zum beſten:
Negerkönig hatte durch Sufall einmal
Stückchen ſchleſiſchen Streußelkuchen, den
Frau vorzüglich buk, zu ſchmecken bekon
Darauf ſchickte er meiner Frau eine Kuh
Geſchenk und ſagte ſich gleichzeitig für den
genden Sonntag zu Beſuch anz er wollte K
trinken und „Kuchen mit Hagel” eſſen.
— als ob ſie
Frau buk Kuchen —
Bauernhochzeit auszurüſten hätte. Dock
Königliche Hoheit hatte den Ehrgeiz,
abſolut nichts von dem Kuchen übrig zu
Sum Schluß war der Häuptling nah
Platzen. Aber noch ein rieſiges Stück
letzte, lag auf dem Celler. Was machen?
König war in ſchwerer Sorge. Endlich
ein Leuchten über ſein Geſicht. Er grit
ſpitzen Fingern zu und aß den „Hagel” vor
Kuchen ab. Das übriggebliebene leergeg
Stück nahm er mit für ſeine Lieblingsfrau
darunter ſicherlich einige waren, die man
Gritt hätte zeigen können.
Ich war nun doch recht traurig und be
daß Balthaſars Freundin ſo bald wieder
mußte. Ich wußte ganz gut, daß ich von
Begegnung noch lange zehren würde, wei
erſt wieder allein war. Wir verließen
Simmer, die ſtille Kerzenſtunde und ſtiege
Creppen hinab durch das ſtille Haus, un
war ich doch etwas verzaubert. Es iſt
wenn ein ſchöner Menſch bei uns gewe)
Die Nacht nahm uns auf. Mir war e
wäre das eine wunderbare Erzählung, di
zu Ende ging. Die dunkle Straße kam
vor, die langen, ſchwarzen Baumreiher
gelben Laternen und die kleinen herb
Vorgärten, die regenfriſche Nachtluft wd
löſt, es war kühl und ſtill. Die Stille hatt
tiefe Flut, ſie hatte die großen Weiten u!
Himmel und Wälder und die ſchlafenden
ſer voller Menſchenträume.
Gritt hatte Balthaſars Arm genomme
wäre gern zurückgeblieben, damit ſie noſ
mal allein geweſen wären, bevor ſie ſich
ten. Aber Gritt rief mich von den G
zäunen heran und nahm auch meinen Arm
machte mich glücklich. Sch hielt vorſichtlg
chen Schritt, damit mein Arm ruhig biie
ſie im Gehen nicht ſtörte.
Die runde Scheibe der Bahnhofsuhr
tete wie ein trüber Mond vor uns.
De=
war ſchon aus der Ferne zu hören, das
über der Sperre des Vorſtadtbahnhofes
an, der Mann im ſchwarzen Mantel un
blauen Mütze erſchien, öffnete die Sperkk
in ſein Häuschen, lehnte ſich heraus un
die Knipszange vor ſich. Signalglocken la1
der Mann mit der roten Mütze trat alls
hellen, warmen Stube auf den dunklen.
Bahnſteig hinaus. Ningsherum ſcheinel
einem Male alle Dinge aufgewacht, it
kleine, triſte, nächtliche Szene zu Ipiele"
kurzes, oft geſpieltes Stück, das einen
wehmütig machen kann und an alle vers
nen Abſchiede erinnert. Die runden
Augen der heranſauſenden Lokomotibe. "
größer, die Signalhämmer hämmern unl=
Nachdruck verboten.
Berührt uns nicht oft, wenn uns ein Menſch
gegentritt, ein geheimnisvoller
Suſammen=
g zwiſchen ſeinem ſcheinbar gleichgültigen
men und ſeinem ihm unergründlich beſtimm=
Schickſal?
Hewiß, viele namens Meier könnten gleich
Müller oder Schulze heißen. Sie werden
rom Erinnern nicht durch den Namen,
ſon=
n nur durch ihre Eigenart, ihr Weſen, ihr
inen im Gedächtnis haften bleiben. Und wer
dieſen Menſchen begegnet, wird es den
riftſtellern verargen, wenn ſie in ihren
Dar=
ungen eine verinnerlichte Doppelbeziehung
ſchen Namen und Geſchehen herſtellen
len.
dehe ich aber ſchlendernd durch mein
Stadt=
tel, ſo halte ich oft überraſcht inne: das
te ich nie erfinden können! Man würde es
ſchriebe ich’s in einem Noman, nicht
bben!
die berühmte Geldknappheit des Künſtlers
tzt nicht nur die ihr oft angedichtete
Fähig=
die Schaffenskraft des Geldloſen zu
ſtei=
n. Sie treibt ihn oft gar ſeltſame Wege —
ſie trieb mich zuweilen des Wegs zu einem
dler, der mir eine alte Sache für ein paar
wendige Groſchen abnahm. Es war ein
nes, ſchiefes Männlein mit angegerbter, faſt
er Haut und ungeſunden Augen. Mit der
ache hatte es bei ihm ſeine Schwierigkeiten.
mußte lange überlegen und ſich dann noch
n Anlauf geben, die Worte auszuſprechen.
hauſte nicht in einem Keller, wie die meiſten
dler, ſondern in einem ziemlich großen
Eck=
m, der angefüllt war mit ſtaubigem
Haus=
graugewordenen alten Kleidern, und es
immer reichlich muffig nach zu alten,
mot=
n Polſtermöbeln aus Großmutters Seiten.
ſer Mann hieß: Moder! Wäre es möglich
eſen, ihm einen ſchöneren, bezeichnenderen
men zu geben?
von Hindenburg geschlagene russische Ober-
Ishaber trug den ominösen Namen Rennenkampf
eine verlorene Muſik, bei der man an
ver=
ne, weite Wälder denkt, an verſumpfte
he, an kalte, rauchende Wieſen im Mond=
Der Sug donnert heran und erſchüttert
Erde; das Fauchen verſchlingt uns und ſpeit
wieder aus, es iſt wie ein raſender
Ueber=
der ſchwarze Uhrenzeiger auf dem erleuch=
1 Seld zittert und rückt weiter; eine
un=
ge Unwiderruflichkeit iſt mit einem Male
die Bremſen ziſchen, die Näder zögern, der
arze Eiſenzug hält. Es iſt ein lauerndes
en. Unſere Hand tauſcht die letzte Berüh=
, der Schaffner ruft die Station aus, unſer
1d ſpricht in dem Lärm der tönenden
Milch=
ien, der zuſchlagenden Cüren; der
Cele=
h läutet eilig. Wir halten den Hut in der
d und ein kühler Regentropfen fällt uns
Haar. Paſſanten laſſen ihre Geſpräche an
vorüberfliegen, ihre Eile, ihr müdes
Nach=
ekommen, es iſt noch eine letzte,
ſchwer=
ge Sriſt. Wir ſagen Gritt gute Nacht, wir
1 ſie hinüber zum Sug gehen, einſteigen, die
ſchließen und das Fenſter herunterlaſſen.
ſteht ſie in dem erleuchteten Abteil, noch iſt
ei uns, noch ſind wir ihr nah, da löſt ſich
Bild los von ſeinem Ort, unmerklich be=
T es zu ſchweben. Die Lokomotive faucht,
lingt wie Schüſſe ins Waſſer, die Näder
en ſich und rollen, das Spiel geht zu Ende,
Sug fährt in die Nacht hinaus. Gritt winkt
dem Fenſter, Balthaſar winkt, nun winkt
ur. Da winke auch ich, es iſt ſchön geweſen,
du bei uns warſt, Gritt, gute Nacht.
er Beſuch
BEOBAGRTONGER
IHALLTAG
f4Itbändler
Es war ein kleines graues
Männchen, dessen Beruf,
Gestalt und Name einen
Be-
griff darstellie: Moder
Spazieren Sie, beſter aller Leſer, mit mir ein
wenig umher. Wem werden wir auf einer
Ladenſcheibe begegnen?
Dem Schneider Knöpfle, und kürzlich
feierte grünbekränzt in meiner Nachbarſchaft
ein Schumachermeiſter ſein 25jähriges
Arbeits=
jubiläum. Angeſichts der Sirlanden an ſeiner
Haustür mußte ich darüber nachſinnen, welches
Unmaß an Leder dieſer einzelne, immer raſtloſe
Mann im Laufe der Jahre verarbeitet haben
müſſe — 25 Jahre zu 300 Cagen, und jeden
Cag vier Paar Schuhe, wenig gerechnet, das
ergibt als Leiſtung eines halben Lebens: 30 000
Paar Schuhe! Alle mit Dinne, Hammer und
Pechdraht ſauber wieder inſtandgeſetzt. So
ſchaute ich auf das Namensſchild des
Hand=
werkers. Wie hieß er: Pechmann!
Nur ganz flüchtig wollen wir einige
hiſto=
riſche Beiſpiele für die Magie der Namen
herausklauben. Wie rief man jenen
Nuſſen=
general, der vor dem Anſturm der deutſchen
Cruppen aus Oſtpreußen davonrannte, dennoch
nicht kampflos? Nennenkampf! Hat nicht
der große deutſche Dichter in Braunſchweig,
Wilhelm Naabe viel Gemeinſames mit dem
dunklen, klugen Wintervogel der deutſchen
Lande, deſſen Erſcheinen in aller Unhübſchheit
eine herbe Poeſie verrät? Und gerade bei
Wilhelm Naabe tragen die handelnden
Per=
ſonen Namen, aus denen ſich ihr Handeln und
Hoffen ableſen läßt wie in einem
Märchen=
buch des wahren Lebens! Der Freiherr von
Eichendorf iſt der Dichter des deutſchen
Jan Herchenröder
Ipp liegt auf dem Bauch und macht mit
Schuhen das Bett ſchmutzig. Ueber ihm
nt die Sonne durch die Dachluke. Sie
nt ſchon heiß und hat nicht mehr die blaſſe
ilfarbe. In der kleinen Manſarde iſt es
n. Jupp hat die Hemdsärmel hochgeſchla=
Er lieſt geſpannt in einer Seitung. Ein
er Brummer ſummt durch den Vaum und
ſetzt ſich auf Jupps braunen Nacken. Es juckt
und Jupp ſchlägt mit der Hand nach der Sliege.
Es klopft. Jupp hört es nicht. Es klopft
wieder, etwas ſtärker als zuvor. Jupp zieht
die Stirn kraus und ruft „Herein”
Eine Frau tritt durch die kleine Cür. Sie iſt
ſchmal und ſchön. Am auffallendſten ſind die
großen, kreidigen Augen, die lang in die
Cro=
penſonne geblickt haben müſſen. Jetzt ſchauen
ſie erwartungsvoll auf Jupp, der ſchnell
auf=
geſtanden iſt. Er kann vor Erſtaunen nichts
ſagen. Die Frau iſt ihm unbekannt. Sie macht
einen etwas unſicheren Eindruck.
„Pardon”, ſagt ſie, „Sie kennen mich wohl
nicht mehr. Ich bin Helene Graf”.
Jupp lacht kurz auf. Er iſt verlegen und
ſtreckt ihr langſam die Hand entgegen. Er
empfängt einen kühlen, zögernden Druck.
Guten Cag”, ſagt er. „Ich hab dich nicht
wiedererkannt. Entſchuldige und nimm Platz.”
Jupp hilft der Frau aus dem grauen
Jak=
ket. Seine Hände zittern etwas. Sie iſt
er=
ſtaunt und ängſtlich. Man kann aber die
Ver=
wunderung nicht merken.
Die Frau ſetzt ſich auf einen Rohrſtuhl. Jupp
betrachtet ſie. Das Geſicht iſt breit. Die
flachen grauen Augen liegen durch eine breite
Naſenwurzel weit voneinander getrennt. Der
Ceint iſt dunkel und kann nicht mehr hell
wer=
den. Er enthält eine lange Geſchichte von
Veranden, auf denen Schwüle laſtet. Braune
Bous ſervieren eisgekühlten Whiſky. Abends
rauſcht mächtig der Wind in den ſouveränen
Palmen.
„So ſiehſt du nun aus, Helene”, ſagt Jupp.
„Du biſt ſchöner geworden.”
Die Frau lächelt. Ihr Mund öffnet ſich
da=
bei ganz leicht. Sie hat gelbliche, ebenmäßige
Sähne.
„Es iſt ſchön, daß du dich nicht wunderſt”,
ſagt ſie. „Du zeigſt es wenigſtens nicht. Du
haſt dich anſcheinend nicht verändert. Aber
haſt du denn gar nichts zu fragen?”
Jupps braune Augen blicken ernſt. Er
er=
innert ſich an den Abſchied. Als Helene damals
nach Batavia fuhr, kam eine ſchwere Seit. Sie
Waldes, der Name Mozart läßt
allſo=
gleich in unſerem Gehört, die zarte, arabeske
Muſik ſpieleriſcher Vollendung aufklingen. Der
Freiherr vom und zum Stein iſt der Fels, an
dem endlich die Sremdherrſchaft Napoleons
zerſchellt.
Schlagt die Bücher der Weltgeſchichte auf
—überalt tritt ſie in Erſcheinung, die Magie
der Namen, die Sumbolik des Silbenklanges
als Umhang zum Bilde der Perſönlichkeit!
Ge=
wiß iſt nicht jeder Mann, der den Namen
Fromm trägt, ein eifriger
Kirchen-
gänger, und ſchon gar nicht kommt
es hin, wenn einer Ehrlich heißt,
daß er’s auch iſt. Doch das
Ab=
ſonderliche und Beſonderliche eines
Weſens wird oft zauberiſch erhellt
durch den Namen, von dem man
gern ſagt, der Sufall hat ihn
er=
teilt — und nachher war es doch
das Schickſal, das den Caufpaten
abgegeben hat!
Und ſchließlich iſt es ein lehrreich
heiteres Geſellſchaftsſpiel, in dem
eigenen Kreiſe Umſchau zu halten,
wie es damit ſteht. Da wird jeder
Aehnliches herausfinden, vielleicht
ſogar am eigenen Namen und weit
öfter bei denen ſeiner Vorfahren.
Schwer deutbar iſt mein Name, man
muß ſchon Latein zu Hilfe nehmen — dann
lau=
tet die Ueberſetzung: durch — ſich. Ein wenig
Wahres iſt auch hieran, denn niemand hat mir
einen anderen Menſchen fördern geholfen. Ich
mußte mich immer allein durchbeißen. Und ein
Vorfahr der mütterlichen Linie hieß
nieder=
deutſch: Bünſow. Was ſo viel bedeutet: Ich
bin ſo und nicht anders, und er ſoll ein
Kerl aus hartem Holz geweſen ſein. Auch
Na=
men haben ihre Schickſale.
Walter Perſich.
lch sah nach dem Firmenschild, und der wackere
Jubilar der Schuhmacherei hieß — Pechmann
Was iſt Höflichkeit.
Was iſt Höflichkeit? Nun, Höflichkeit iſt
erſtens ..
Der vollendete Kavalier wird Ihnen jetzt
Punkt für Punkt aufzählen können, was die
Dame vom höflichen Herrn erwartet. Jeder
Stand, jedes Alter, jedes Land und jede Seit
haben ihre beſonderen Gebote der Höflichkeit.
Aber Höflichkeit iſt mehr, ſie läßt ſich nicht in
Regeln feſtlegen, ſondern iſt eine glückliche Im=
wußte wohl nicht, wie ſehr er ſie brauchte als
ſie eine Stelle als Krankenſchweſter nach Java
annahm. Der Sug nach Hamburg fuhr
unſäg=
lich langſam aus der Halle. Sie beugte ſich
weit aus dem Fenſter und winkte. Jupp hob
die rechte Hand und bekam Herzſchmerzen.
Dann folgten verzweifelte Cage. Jupp dachte
oft: „Jetzt gehts nicht mehr” Crotzdem ging
es immer noch. Er ſchlug ſich als freier
Sport=
journaliſt ſchlecht genug durch. In einem Jahr
hatte er Helene faſt vergeſſen. Ihre
Abweſen=
heit ſchmerzte nicht mehr ſo. Es ging wieder
langſam aufwärts. Suletzt ſah er alles nur als
Epiſode an. Nun iſt er ſogar ſo weit
gekom=
men, daß er ſie nicht einmal wiedererkannte.
„Ich habe eigentlich nur eins zu fragen”, ſagt
Jupp, „wie geht es dir?"
Die Frau lächelt wieder. Sie wirkt beſonnen.
„Du weißt ja, Jupp, wie immer”, ſagt ſie.
„Es hat ſich eigentlich nichts geändert.”
Jupp kann ſich beherrſchen. Er hat hörbares
Herzklopfen, doch zittert ſeine Stimme nicht.
Er fühlt ſich bedroht. Er möchte nicht wieder
tauſendmal in Abgründe fallen. Die Seit mit
Helene war herrlich geweſen. Sie war zu
er=
füllt. Es ging auf die Dauer nicht, daß er
alles durch ſie ſah und ſein ganzes Leben mit
ihr ausfüllte. Er hatte keine eigene Linie mehr
und war ſich gänzlich abhanden gekommen. Es
dauerte ſehr lange, bis Jupp wieder Jupp war.
„Doch, es hat ſich vieles geändert”, ſagt
Jupp. Er beherrſcht plötzlich die Situation.
Helene ſenkt den Kopf. Sie blickt auf ihre
Schuhſpitzen. Durch das kleine Dachfenſter
fällt die Sonne auf ihr dunkelblondes Haar.
Es bekommt einen rötlichen Schimmer. Jupp
möchte zart darüber ſtreichen und ſagen „Nun
biſt du da” aber er beherrſcht ſich.
Das tut mir leid”, ſagt Helene. Ihre
Stimme iſt tief und ein wenig traurig.
Jupp ſchiebt die Unterlippe vor. Es ſieht
ſkeptiſch aus und ſoll es gar nicht.
„Warum tut es dir leid? Du haſt ja nie
geſchrieben. Es ſind inzwiſchen drei Jahre
ver=
gangen”, ſagt Jupp.
Helene hebt den Kopf. Ihre Augen ſind jetzt
weit. Sie haben faſt einen gütigen Glanz.
proviſation im richtigen Augenblick.
Höflich=
keit iſt Cakt, Höflichkeit iſt mitunter auch
ver=
ſteckte Bosheit. Höflichkeit iſt in ihrer
Voll=
endung der Ausdruck einer ganzen
Perſönlich=
keit, und darum ſind die Geſchichten, die man
von der Höflichkeit erzählt, ſo reizvoll und
un=
nachahmlich.
Von Chakerau, dem großen
Seitge=
noſſen von Dickens, berichtet man folgende
kleine Szene: Während der Parlamentswahlen
im Jahre 1857 trat er als Kandidat für Oxford
auf. Sein Gegenkandidat war Mr. Cadwell.
Wenige Cage vor der Abſtimmung begegneten
ſich die beiden Kandidaten auf der Straße und
begannen miteinander zu plaudern. Als ſie ſich
trennten, meinte Chakeray: Alſo auf
Wieder=
ſehen! Der beſte Mann wird gewinnen!”
„Ich hoffe nicht”, ſagte Cadwell. —
Als einſt ein öſterreichiſcher Erzherzog
Oſtende belagerte, gelobte Sſabel, ſeine Gattin,
ſie wollte ihre Gewänder nicht wechſeln, ehe die
Stadt nicht gefallen ſei. Als die Belagerung
rei Jahre gedauert hatte, hörte der Chef der
eingeſchloſſenen Garniſon von dem
unglück=
ſeligen Gelübde. Er entſchloß ſich darauf zu
ſo=
fortiger Kapitulation.
Geſpanne
Ein Pferd und ein Eſel ergibt kein gutes
Geſpann; was nicht unbedingt am Eſel liegen
muß. Und Feuer und Waſſer vertragen ſich
nicht, obwohl beide für ſich recht dienlich ſein
können und das Seuer gerade das Waſſer
wertvoll macht, beſonders wenn es gilt, einen
ſteifen Grog zu brauen.
Es ſtimmt ebenſowenig für alle Fälle, daß
gleiche Pole einander abſtoßen, wie es nicht
ſtimmt, daß Gegenſätze einander anziehen. Wenn
ein Jähzorniger an einen Jähzornigen gerät,
gibt es Scherben. Wenn ſich zwei Dumme
geſellen, wird in einer Stunde mehr Unſinn
ge=
tan, als ein Geſcheiter in einer Woche
gut=
machen kann. Und wenn zwei Kluge
zuſammen=
geraten, finden ſie ſo viel Spitzfindigkeiten, daß
ſie aus dem Dornengeſtrüpp der Widerſprüche
nicht mehr herauskommen. Die Eule aber, der
Vogel der Gelehrſamkeit, wird ſich niemals mit
der Gans paaren.
Wenn der Ciſch vom Ciſchler kommt, läuft
die Schublade wie geſchmiert. Iſt aber ein hal=.
bes Jahr ins Land gegangen, fängt die beſte
Schublade zu klemmen oder zu klappern an.
Ein Goethe hat der Frau v. Stein herrliche
Gedichte gewidmet, aber er iſt vor ihr nach
Italien geflohen. Und Nietzſche hat wunderbare
Worte von der Ehe geſchrieben, aber er war
nicht verheiratet. Die Wirklichkeit iſt ideal,
ſolange ſie einen kräftigen Schuß
Unwirklich=
keit in ſich birgt, und das gelobte Land iſt
herrlich, ſolange man ſich nicht an ſeinen
Stei=
nen ſtößt. Der Koch ſchätzt am wenigſten die
Speiſen, die er bereitet, und die unter Palmen
darfuß gehen, wünſchen ſich hohe Stöckelſchuhe
und hartes Großſtadtpflaſter. Der Wunſch
ver=
trägt ſich nicht mit dem Beſitz, denn er eilt
immer dem Erlangen voraus.
Das alles und noch vieles andere verträgt
ſich nicht. Was aber verträgt ſich? Alles,
was ſich nahe kommt, ohne zu eng
zuſammen-
zurücken.
Was ſind drei Jahre”, ſagt Helene, „doch
eigentlich nichts. Wir gehören ja beide zu den
Antipathetikern, wie wir es damals nannten,
aber das darf ich doch ſagen: mir bedeutete
dieſe Seit nichts. Sie verging ſchnell. Ich habe
manche Erinnerung mitgebracht, mehr aber
nicht. Es waren keine richtunggebende
Erleb=
niſſe da. Du meinſt wohl, ich ſei nun anders,
habe mich durch die Ferne verändert, wie?‟
Helene hört verwirrt auf zu ſprechen. Sie
wird plötzlich rot. Vielleicht fürchtet ſie, eine
Poſition preisgegeben zu haben, denkt Jupp.
Er hat ruhig zugehört. Sein Herz klopft nicht,
mehr. Er kommt zu einem warmen Strom.
Lächelnd ſteht er vom Bett auf. Er geht in
dem kleinen Naum auf und ab.
„Ich habe mich aber verändert”, ſagt er
jetzt. Sch bin nicht mehr ſo unüberlegt, ſo
un=
mittelbar. Ich überſchaue die Situation.
Des=
wegen geht es mir übrigens ungeheuer gut.”
Er bleibt vor Helene ſtehen. Sie iſt immer
noch verwirrt und kann nichts erwidern. Jupp
fährt fort: „Ich kann dir ja ruhig ſagen, daß
ch damals wie verrückt herumgelaufen bin. Es
ging mir ſehr ſchlocht. Gute ſeeliſche Konſtitu=.
tion und Reſignation haben mich wieder
hoch=
gebracht. Ich darf das doch ſagen? Vorhin
dachte ich, es könnte wieder ſo kommen, und
wollte dich hinauswerfen. Aber ich habe
ge=
merkt, daß es nicht wieder ſo kommt. Ich kann
die Führung nicht verlieren. Iſt es ſo recht?”
Helene ſteht auf. Sie lacht lautlos. Dann
ſtreicht ſie dem kleineren Jupp ſchnell übers
Haar.
„Und trotzdem biſt du ein Dummkopf”, ſagt ſie.
Jupp nickt.
„All right”, ſagt er. „Nun iſt es gut, daß
du wieder da biſt.”
Er dreht ihr den Nücken zu und ſchaut aus
dem Fenſter. Helene kneift ihm in den Nacken.
Es tut nicht weh.
Gib mir einen Begrüßungskuß”, ſagt
Helene. Jupp ſchüttelt den Kopf und dreht ſich
um. Dann nimmt er ſie in die Arme.
Sum Chema „Schulaufgaben” — Ein Wink
für Mütter und Bäter.
Ueber die Klippen der großen Druckſchrift,
des Heftſchreibens und des Suſammenzählens
bis 100 iſt Klaus glücklich hinweggekommen.
Aber nun, im zweiten Schuljahr, wird ihm das
Einmaleins zum unüberwindlichen Hindernis.
Nicht, daß die neue Nechnungsart etwa ſeine
Denkfähigkeiten überſchreite! Das verſtand
er ſehr wohl, daß dreimal fünf Murmeln 15
Murmeln ſind. Man brauchte da ja bloß
nach=
zurechnen: 5 und 5 und nochmals 5! Aber mit
dem Nachrechnen ging os ja nicht immer. Wenn
Klaus auf dieſe umſtändliche Weiſe ausrechnen
wollte, wieviel 8mal 2 ſind, hatten es die
an=
dern längſt heraus, wenn er noch beim dritten
Suſammenzählen war. Daran lag es eben: die
andern behielten leicht die Einmaleins=Sahlen,
und Klaus vergaß ſie. Das Auswendiglernen
war ihm eine Qual.
Da fingen nun die Eltern mit dem Drillen an.
Der Vater erinnerte ſich alter Nezepte aus
der eigenen Kindheit und ordnete an: „Von 2
bis 43 Uhr übſt du täglich das Einmaleias,
jeden Cag eine Reihe!”, Klaus gehorchte, las
die Reihen von ſeiner Einmaleinstafel ab und
wiederholte ſie mehrmals. Aber wenn der
Vater oder der Lehrer Stichproben machte,
dann hatte Klaus alles wieder vergeſſen und
verfiel auf ſeine alte, umſtändliche Methode.
Was war da zu tun?
Der Lehrer gab den Eltern des kleinen
Klaus einen Nat, den ſie erfolgreich befolgten.
Er wird manchen Vätern und Müttern
will=
kommen ſein, darum ſei er hier veröffentlicht:
Klaus lebte wie viele Kinder ſeines Alters
noch ganz in ſeiner ſchönen kindlichen Welt des
Spiels. In dieſer Welt war alles mit buntem,
fröhlichem Leben erfüllt. Da gab es keine an=
Küchenzettel vom 4. bis 10. Februar.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Tomatenſuppe, Schinkennudeln mit
Feldſalat.
Dienstag: Gemüſeſuppe. Grießklöße mit
Dörrobſt.
Mittwoch: Gerſtenſuppe, Hackbraten mit
gel=
ben Rüben, Kartoffeln.
Donnerstag: Pilzſuppe Sauerkraut,
Bauch=
läppchen mit Kartoffelbrei.
Freitag: Kartoffelſuppe, grüne Heringe
ge=
backen, mit Kartoffeln und Salat.
Samstag: Reisſuppe, Rindfleiſch mit
einge=
machtem Kürbis und Kartoffeln.
Sonntag: Fleiſchbrühe mit Fadennudeln,
Haſenrücken mit Rotkraut und Kartoffeln und
Apfelbrei, Zitronenſpeiſe”.
* Zitronenſpeiſe: 5 Eier, 125 Gramm
Zucker, 2 Zitronen (Saft), Schale 1 Zitrone, 10
Gramm Gelatine. Eigelb und Zucker ſchaumig
rühren, Zitronenſaft tropfenweiſe hinzu, die
ab=
geriebene Zitronenſchale drangeben, vorſichtig
aufgelöſte Gelatine dazurühren. Zuletzt den
Eier=
ſchnee vorſichtig drunter miſchen.
Würzige, gefüllte Sellerie. Pro Perſon rechne
man eine mittelgroße Knolle, höhle ſie nach
Ab=
ſchneiden eines Deckels gut aus, fülle eine
Fleiſch=
miſchung von halb gewiegtem Rind=, halb
Schweinefleiſch, Pfeffer, Salz, Zwiebel. Ei und
geriebener Semmel hinein, binde den Deckel mit
gebrühtem Bindfaden darauf, brate die Knolle
in Butter an, laſſe ſie halb mit Fleiſchbrühe,
halb mit Waſſer bedeckt, gardämpfen und binde
die mit etwas Kochwein und Zitronenſaft
ge=
würzte Soße mit Kartoffelmehl, ehe man ſie über
die Knollen gegoſſen, mit Salzkartoffeln reicht.
Feine Sellerieſuppe. Die ſauber in Würfel
ge=
ſchnittene Knolle wird weichgekocht, das
Koch=
waſſer mit hellgelber Mehlſchwitze zu Suppe
ver=
kocht, dann mit Butter, 1 Eßlöffel ſüßer Sahn=
Uiru 1 Ei abg oogen urd init den
Selleriewür=
feln, 1 Eßlöffel gewiegten, gekochten Schinken
einmal aufgekocht und über geröſteten
Semmel=
bröckchen angerichtet.
Weißkraut auf ſüddeutſche Art. Das
fein=
gehobelte Weißkraut ſetze man, mit Salz
ge=
miſcht und in der Pfanne mit Speck und
Zwie=
beln durchröſtet, mit ſoviel Waſſer zum Kochen
auf, daß es davon bedeckt iſt und laſſe es mit
einer Speckſchwarte, ſowie einem geviertelten,
ſäuerlichen Apfel langſam weichdünſten. Darauf
mit Eſſig, Zucker oder Süßſtofflöſung ſüßſäuerlich
abgeſchmeckt, mache man das Gemüſe mit wenig
Kartoffelmehl dickſämig und reiche
Schweine=
bauch, Rippenſpeer, Koch= oder Siedewurſt dazu.
Kalter Spinatpudding. Abgekochter Spinat
wird, nachden man ihn auf einem Sieb hat
gut abtropfen laſſen, fein gewiegt oder durch
die Hackmaſchine gegeben. Auf zwei Taſſen
gehack=
ten Spinat nimmt man eine Taſſe feingewiegten
Schinken und ½ Taſſe Semmelmehl. Dies alles
wird gut vermiſcht und mit Salz und ein wenig
deren Geſetze und Regeln als die des Spiels.
Ihnen unterwirft ſich das Kind
widerſpruchs=
los und willig. Denn von ihnen geht ja der
ganze Neiz des phantaſievollen Spielens aus.
Die öden, lebloſen Reihen der Einmaleinstafel
freilich beſitzen keine Reize für die
Betäti=
gungsluſt und den Spieleifer des Kindes. Aber
auch ſie laſſen ſich ſo umgeſtalten, daß ſie wie
ein Spielzeug wirken und das Kind zu
ſpielen=
dem, unbewußtem Lernen anregen.
Und ſo baſtelte der Vater von Klaus in
ſeinen Freizeitſtunden eine ganze Reihe von
Einmaleins=Spielen zurecht. Er holte ſich ein
paar große Bogen Pappe und etwas
Bunt=
papier dazu. Dann ſchnitt er viereckeige
Lotto=
karten zurecht und klebte buntes Papier darauf.
Mit dem Bleiſtift teilte er, die Karte in viele
Quadrate ein. Nun ſtellte er eine Menge
kleiner Papppierecke in der Größe der
Kar=
tenquadrate her, ebenfalls bunt beklebt — das
wurden die Aufgabenkärtchen. Auf jedes
Kärt=
chen ſchrieb der Vater nun eine Einmaleins=
Pfeffer abgeſchmeckt. Hierauf hackt man zwei
hart=
gekochte Eier nicht zu fein und miſcht ſie unter
die Maſſe. Nun wird das ganze in eine kleine
Form oder Schüſſel gepreßt und dann geſtürzt,
worauf man den Pudding mit einer Mayonnaiſe
überzieht. Man umgibt den kleinen Pudding mit
einem Kranz aus hartgekochten Eiern und Rote=
Rüben=Scheiben.
Eintopfgericht mit Fiſch. (Für 4 Perſonen.)
Zutaten: 1½ Pfund Fiſchfilet, 1. Pfund
Sellerie, ½ Pfund Porree, 1 kleine Kohlrübe,
1½ Pfund Kartoffeln, etwas Majoran und
Kümmel. 1 Würfel Maggis Tomatenſuppe,
ge=
wiegtes Dillkraut und Peterſilie. —
Zube=
reitung: Die Fiſchſtücke werden zwiſchen das
in Scheiben geſchnittene Gemüſe gelegt, und der
Anguß wird durch die mit reichlich Flüſſigkeit
angerührte Würfelſuppe ausgeführt. Auch ein
Würfel Maggis Ochſenſchwanzſuppe iſt
empfeh=
lenswert doch läßt man dann den Majoran
weg. Kümmel bleibt als Gewürz. Feſt
zuge=
deckt garkochen.
Schachnummer 609.
Aufgabe 810.
Erkki Paalanen.
(377 Suomen Shakki, 1933.)
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen mat.
Prüfſtellung: Kh3 Te6, f1 Lc2 Ba6, 05, d4, e2. e6
e7; Kh1 Lg1 Be7, d5, d7, e3.
Unſere heutigen Aufgaben ſind zwei
Koſt=
proben aus dem von G. Hume herausgegebenen
Buche „Suomi” (Finnland); Eine
Problem=
ſammlung von finniſchen Verfaſſern; von
Pentui Sola bearbeitet. Das wertvolle
Büch=
lein jhat Alain C. White als das 42. von
ſeinen Weihnachtsbüchern ſeinen Schachfreunden
zum Chriſtfeſt 1934 beſchert.
Aufgabe 811.
E. A. Ekholm.
(Preis, National=Informal=Turnier,
Allas Krönika, 1930.)
Weiß: Kh1 Db4 Tg1 Ih2 Se6 (5 Steine);
Schwarz: Kf5 Dd7 Be4, f6, h4 (5 Steine).
Matt in zwei Zügen.
Aufgabe: 6mal 8, 5mal 7, 5mal 9 uſw. Was
herauskam, ſtand auf den großen
Löſungs=
karten in den Quodraten. Ein Dutzend ſolcher
Karten und die dazugehörigen Kärtchen waren
ſchließlich fertig.
Und nun konnte das Lottoſpiel beginnen.
Klaus bekam drei Karten, der ältere Fritz drei
und der Vater und die Mutter auch je drei.
Einer rief die Aufgaben auf, die anderen
rech=
neten ſchnell nach und ſahen nach ob (mal 2)
auf ihrer Karte oben ſtand. Wer das Ergebnis
auf ſeiner Karte fand, durfte die kleine
Auf=
gabenkarte über das Quadrat legen. Und wer
zuerſt alle ſeine Vierecke vollgelegt hatte, war
Sieger und bekam ein kleines Bild oder eine
Murmel oder gar einen Apfel.
Der kleine Klaus fand großen Gefallen an
dieſem Spiel. Und ſiehe da: nach manchen
an=
fänglichen Fehlern wurde er immer ſicherer im
Einmaleins. Jetzt war auf einmal der ſtarke,
kräftigende und luſtbetonte Reiz da, den ſein
Gedächtnis brauchte. Jetzt gewannen die
lang=
weiligen Einmaleinszahlen einen neuen leben=
digen Sinn! Und ohne die kleine Liſt zu aht
mit der man ihn zwang, ſpielend Einmaleins
üben, ſaß Klaus in tiefer Spielfreude bei
Nechenlotto. Bald hatte er es heraus,
7mal 8 und 8mal 7 das gleiche Ergebnis h.
ten, nämlich 56, eine Siffer, die auf ein
ſchönen roſa Quadrat ſeiner Karte ſtand!
was gab das für eine Freude und einen St
als er ſich das nächſte Mal gar nicht mehr
beſinnen brauchte und beim Hören der Aufg
ſogleich ein kleiner Gedächtnis= Automat e
ſprang und die 56 zum Vorſchein brachtel
So lernte Klaus doch noch das Einmale
Und viele ſeiner Alters= und Leidensgeno
werden es gleich ihm lernen, wenn wir ih
mit ſolcher wirklich kindesgemäßen Hilfe
ſtehen. Die Idee des ſpielenden Lernens
manchmal mehr wert als ein ganzes ausgel
geltes pädagogiſches Suſtem. Denn dieſe kint
tümliche Arbeitsweiſe entſpringt nicht
Swang durch ein unkindliches Schema oder
Erwachſenen, ſondern dem freien und fröhli
Spielwillen des Kindes.
Von Fred Lang.
Ein kleiner Junge kam daher. Selten iſt
die Lauflinie von Kindern und jungen Hunden
gradlinig, aber dieſer Junge ging doch
ver=
hältnismäßig zielbewußt vorwärts und ſtreifte
die Verlockungen des Weges höchſtens mit den
Augen. Den Naturgeſetzen nach hätte er auf
der Steineinfaſſung des Naſens balancieren
müſſen, aber er blieb auf dom Gehweg. Ein
kleiner Erdhügel bot ſich in der Nähe zum
Ueberſchreiten an, aber er blieb unboachtet, ein
Drahtzaun hätte, im Laufen mit einem Stück
Holz geritzt, die ſchönſten Cöne ergeben. Aber
der Junge kümmerte ſich nicht darum.
Da trat unerwartet die Verſuchung an ihn
heran in Geſtalt einer Pfütze und eines Stücks
Aſphalt. Der Junge wurde unruhig und erlag.
Einem inneren Swang folgend, nahm er das
Aſphaltſtück, trug es mit Anſtrengung gerade
über die Pfütze und ließ es ins Waſſer fallen.
Es ſpritzte nach allen Seiten, am näſſeſten
wurde der Junge ſelbſt. Das Ergebnis
befrie=
digte ihn in ſolchem Maße, daß er die Sache
wiederholte. Mehrere Male. Schließlich jah
er aus wie ein Ferkel.
Dann verließ er den Schauplatz ſeiner
Kreuzworträtſel.
W 71 Wgagerecht: 1 Maskareninſel im
Indi=
ſchen Ozean, 6 Teil des Tierkopfes. 7 Stadt in
Algerien, 9 Teil des Jahres, 12 deutſcher
Kom=
poniſt, 14 Handwerker. 16 griechiſcher
Staats=
mann, 19 Bahre, 22 deutſcher Schriftſteller,
25 italieniſcher Küſtenfluß, 27. Nebenfluß des
Rheins, 28 Wüſteninſel, 29 Achſelklappe.
Senkrecht: 1 Inſektenlarve. 2 Laubbaum,
3 Nebenfluß der Donau, 4 griechiſcher Buchſtabe,
5 Ueberlieferung, 6 Verbrechen, 8 Drama von
Ibſen, 10 griechiſche Sagengeſtalt, 11 Inſekten.
13 weiblicher Vorname, 15 Raubtier, 17 Vogel,
18 Zitterpappel. 20 zu ſpät kommende Einſicht,
21. Stadt in Thüringen, 23 Waſſerfahrzeug,
24 Blume, 26 Nebenfluß des Rheins.
Silbenrätſel,
Aus den Silben aar, an, as, bob, ce, ci, da,
de, de, de, del, dre, du, gau, grün, hei, i, i, im,
jew. kraut, li, me, mer, na, nai, ne, no, null,
punkt, rad, re, ro, ſack, ſonn, ſpi, ſpinn, tag, ten,
to, tour, uh. za ſind 16 Wörter zu bilden,
deren Anfangs= und Endbuchſtaben, beide von
oben nach unten geleſen, ein Zitat aus Goethes
„Johigenie” ergeben. — Die Wörter bedeuten:
1 Blasinſtrument, 2 ruſſiſcher Dichter, 3
Philo=
ſoph, 4 Homeriſches Gedicht, 5 Vorrichtung zum
Garnſpinnen, 6 belgiſche Stadt an der Schelde,
7 Meerfrau der griechiſchen Mythologie, 8
Zier=
pflanze, 9 berühmter altrömiſcher Redner. 10
Strauch auf ſandigem Boden. 11 evangeliſcher
Sonntag, 12 deutſcher Maler, 13. Reicher,
14 Figur im Schachſpiel, 15 Schweizer Kanton,
16 Punkt auf der Thermometerſkala.
Drei deutſche Flüſſe.
AEEEE
EE H
HTIL
I I
N N N BR
Nach richtiger Ordnung enthalten die 3
waage=
rechten und ſenkrechten Balken gleichlautend drei
Carl Deubel.
deutſche Flüſſe.
Caten. Seiner frohen Aiene nach hatte
etwas ſehr Notwendiges, tief Befriediger
gemacht.
Jetzt bog in die menſchenleere Seitenſtr I.
ein junger Mann ein, anfangs dreißig. 21
kurzem normalen Benehmen verließ er
Crottoir und ſetzte ſeinen Weg balancier
auf jener ſchmalen Steinumfalſung des Ra
fort, die der Junge vorhin verſchmäht hatt
Es erſcheint Ihnen unwahrſcheinlich,
ein Mann anfangs dreißig ſich ſo kindlich
Haben Sie ſchon einmal Herren in den 6i
zigern auf einer Nolltreppe beobachtet?
Oder ſtellen Sie ſich einmal vor, Sie wä
allein mit einem Paternoſter=Aufzug oder e
Drehtüre. Was würden Sie tun? Sie wür
wohl Unfug treiben, wenn Sie nicht ſchon
geſtumpft wären und verdorben. Und es n
keineswegs komiſcher, als wenn ſolide Leute
Sonntag ſich in Lunaparks begeben, um Nut
bahn zu fahren, ſich mit ihrer Ehehälfte d.
rotierende Nöhren ſchleudern zu laſſen
krampfhaft auf Schaukelpferden zu ſitzen.
Alles iſt notwendig. Die Wahrheit iſt.
haben nicht genug geſpielt. Man mutet
ſoviel Würde zu, dabei ſuchen wir unſer ga1
Leben lang nach Gelegenheiten zum Unfug.
der ſind ſie im vorgerückten Alter nicht im
leicht zu finden.
Auflöſung der Rätſel aus Nr.
Wir fordern Ihren Kopf!
Waagerecht: 1 Sir, 4 Horaz. 5 Rat, 79
10 Rune, 12 Eber, 15 Aſega, 16 Eboli, 178
19 Uran, 20 Times, 23 San. 24 Wette, B.
Senkrecht: 1 Sore, 2 Irade, 3 Rate, 6 51
7 Legat, 8 Rebus, 9 Belag, 10 Ras, 11
13 Bor, 14 Rin, 18 Amati, 21 Iſel, 22 Ente.
Denk=Aufgabe.
(Streichholzrätſel.)
Intelligent.
„Haſt du die Klingel bei Lehmanns reparie
„Nee, ick hab” ne halbe Stunde jeklingel
keen Aas hat aufjemacht.”
Ueberliſtet. Der Anwalt zum Oe
bauer: „Alſo hat der böſe Nachbar doch
ſtreitigen Zaun machen laſſen, und ſeine Hü
werden Euren Garten nun nicht mehr zerkra
Aber, wie war denn das möglich, ohne K
ohne Prozeß?” — Oedlbauer: „Wie
der Nachbar mit meinen Beſchwerden über
Hühner ausgelacht hat, habe ich ihm alle
Tage ein Dutzend Eier geſchickt und ihm
laſſen, die ſeien von ſeinen Hühnern. Und
ich ihm einige Zeit ſpäter keine Eier
ſchickte, ließ er den neuen Zaun aufführen,
acht Tagen war er fertig.”
Rheinlied. Der Sänger ſang mit ungehe
Pathos das neuſte Rheinlied. Ein Gaſt weinte
er geendet mit ſeinem Geſang, ſchritt der Sä
von Beifall umbrandet, auf den weine
Mann zu: „Sind Sie ein Rheinländer?
„Nein”, wimmerte herzerreißend der M
„aber ich bin Muſiker”,
Scekrank. „Ich hin ja ſo ſeekrank, ich bi
ſo ſchrecklich ſekrank” ſtöhnte Herr Balle
dem Ozeandampfer. „Ich weiß nicht, was
machen ſoll.” — Da ſaate der Steward fre
lich: „Laſſenſe man. Wenns ſo weit iſt.
machen Sie es ſchon von ganz alleene‟
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verautwortl, für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Fernſpr. 1, 2389—2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verb!.
[ ← ][ ][ → ] Immer von neuem zeigt es ſich, daß die Frau,
r dunklen Winterkleidung müde geworden,
m Frühjahr lebhafte Farben und eigenartige
uſter wünſcht. (Nur dieſem Umſtande iſt der
oße Erfolg der Buntſeiden zuzuſchreiben, die
t Jahr und Tag das Modebild des Frühjahrs
d Sommers beherrſchen.)
Von der gleichen Erwägung ausgehend, planen
e führenden Modeſchöpfer heuer eine
Schot=
nmode, die — vorausgeſetzt, daß ſie
phan=
ſievoll behandelt wird und nicht etwa in der
ſchablone, erſtarrt — gewiß bald populär ſein
nante!
Gerade heuer ſcheint die Mode ſo
gedanken=
d abwechſlungsreich zu ſein und ſo prickelnde
genart zu bekunden, daß man der Karomode
t um ſo größerer Freude entgegenſieht.
Mag ſein, daß die Hochzeit am engliſchen Hofe,
n der in aller Welt ſo viel geſprochen wurde
d bei der die Buntheit und Lebhaftigkeit der
ottiſchen Koſtüme uns wieder einmal ganz
atlich zu Bewußtſein kam, der unmittelbare
tlaß des Wiederkommens dieſer Gewebe war!
Lebhaftigkeit iſt ja in modiſchen Dingen faſt
mer ausſchlaggebend, und wir haben ſchon
wie=
rholt darauf verwieſen, daß eine Mode
nie=
ils durch „betonte Reſerve” zum Erfolg geführt
rden könne.
Zweck und Sinn alles modiſchen Schaffens iſt
Verſchönerung der Frau, und dieſes
el kann natürlich nicht mit „Reſerve” ſondern
r mit dem Einſatz des ganzen Könnens,
ge=
gentlich mit künſtleriſchem Wagemut, mit
freu=
ger Bejahung des Neuen erreicht werden!
Unſere Frauen ſind übrigens der von Jahr
Jahr gleichbleibenden Kleidung ſchon längſt
dde geworden und wünſchen endlich eine
Ab=
chlung, die natürlich auch vom wirtſchaftlichen
undpunkte begrüßenswert wäre, da
einſchnei=
de modiſche Veränderungen unzähligen
Men=
n Arbeit ſchaffen und, was auch wichtig iſt:
Frau, für die dieſe Arbeit geleiſtet wird,
eude bringen!
Schon aus dieſem Grunde wollen wir das
ederkommen der karierten Gewebe gutheißen.
Gewiß wäre es verfehlt, des Guten zuviel zu
und dieſe lebhaften Materialien, deren
Wir=
g ſo außerordentlich eindringlich iſt, in kom=
plizierter Art verarbeiten zu wollen, denn dann
wäre eine „Unklarheit” und „Ueberladenheit”
die ganz gewiß nicht das iſt, was eine
gutgeklei=
dete Frau wünſcht, nicht zu vermeiden!
Darum nochmals: betonte Schlichtheit des
Schnittes bei Verwertung eines lebhaften
Karo=
muſters!
Hin und wieder iſt es von Vorteil, ſchottiſches
Material mit einem einfarbigen Gewebe zu
kom=
binieren, weil auf dieſe Weiſe das Karomuſter
noch deutlicher herportritt und ſozuſagen „
Plaſti=
zität” erhält.
Wie dies geſchieht, zeigen wir in unſeren
verſchiedenen Bildern, die über die neue
Schot=
tenmode Aufſchluß geben ſollen.
Bekanntlich hat ſich die lange Tunik als
All=
tagsaufmachung in letzter Zeit ſehr erfolgreich
durchzuſetzen vermocht, ſo daß man nun — dieſen
Gedanken ausbauend — eine kariertelange
Kaſak zu einem einfarbigen Rocke für
das Frühjahr gerne in Erwägung zeht. Ein
heller Plaſtronkragen und Stulpenmanſchetten
ſowie ein breiter Gürtel ſind eine durchaus
hin=
reichende Garnierung dieſes ſeitlich geknöpften
Modells. (Bild 1.)
Das karierte Koſtüm leiſtet in jeder
Ausſtattung ausgezeichnete Dienſte, weil es
ſo=
wohl für die Stadt als auch für
Wochenendfahr=
ten und ſpäterhin ſogar für die Reiſe in Betracht
zu ziehen iſt. Aufſchläge aus Lackleder und dazu
abgeſtimmte Lackleder=Kugelknöpfe ſind
geſchmack=
voll und neuartig. (Figur 2.)
Das ſchmale dreiviertellange Cape,
das an die Stelle des im Vorjahre ſo
mo=
dern geweſenen Paletots treten ſoll, gehört zu
den beachtenswerteſten Motiven der neuen
Jahreszeit. Man trägt dieſes mit ſchrägen
„Durchgreife=Schlitzen” verſehene Cape über
einem dunklen Kleide und betont auf dieſe Weiſe
den Kontraſt, der — wie wir ſchon früher
andeu=
teten — bei Karomaterialien wichtig iſt (Bild.)
Daß ſich ſelbſt der einfache, karierte Mantel
in ſeiner Machart vom Herkömmlichen
unterſchei=
den kann, beweiſt unſer viertes Bild, das vor
allen Dingen durch die verſchiedenen Richtungen
des Karoſtoffes auf den erſten Blick
gefangen=
nimmt. Ein hochaufgeſchlagener Kragen, eine
Sattelpartie, ein breiter Gürtel und eine
ge=
knöpfte, ſchlitzartig aufſpringende untere
Mantel=
partie ſind modiſche Feinheiten, die nicht
über=
ſehen werden dürfen.
Wie man weiß, wurde kariertes Material
(insbeſondere aber die „ſchottiſche Seide”) ſchon
um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts
viel getragen, und da unſere Künſtler Motive
aus „alten Tagen” mit Vorliebe aufgreifen,
denkt man auch heuer daran, karierte
Sei=
den (vornehmlich „ſchottiſche” Tafte) zu
verar=
beiten.
Ein ſchräg überkreuztes, mit einer reichen
Organdirüſche garniertes Taft=Nachmittagskleid
in der Art unſerer letzten Skizze wird gewiß
Bei=
fall finden und weiſt den neuen modiſchen Weg,
den jede Frau von Geſchmack mit Begeiſterung
einſchlagen wird!
Willy Ungar.
Karref als
Lor=
ruhlingsmode
Schon ſeit mehreren Jahren ſind Falteneffekte
der Uebergangsmode ſehr gebräuchlich, denn
leichte, beſchwingte, ſympathiſche Wirkung
— ins Modiſche transponiert — etwas von
Fröhlichkeit der wiedererwachenden Natur.
Im übrigen iſt ja die Zeit der Schneeglöckchen
ner auch die Zeit der modiſchen
Neuorien=
ung.
Gewiß darf man von den erſten Schöpfungen
neuen Jahreszeit keine „modiſchen
Offen=
ungen” erwarten, die ja im Augenblick
be=
imt verfrüht und in der Vorfrühlingszeit
ge=
auch vollkommen erfolglos wären. Was man
ſucht und wünſcht, ſind einfache, „tragbare‟
ider, die durch dieſe oder jene Kleinigkeit (in
erem Falle ſind es die Falten=Effekte)
Zugehörigkeit zur neuen Moderichtung
do=
entieren.
Wenn man ſich in ein neues modiſches
Ka=
vertieft, iſt man oft überraſcht, welche
Ifalt ſich einem offenbart; und da eines der
ſtigſten Kapitel der neuen Mode die
Fal=
ſind, wird man ſich nicht wundern, daß dieſer
kt in ſehrphantaſievoller und keineswegs
nüch=
ſer Art zur Geltung kommt („Nüchternheit”,
nämlich ein Vorwurf, der gegen die
Falten=
kte hin und wieder erhoben wird).
Wie es ſcheint, dürfte dieſer neuen Mode ein
hſchlagender Erfolg beſchieden ſein, weil
Fal=
jenes bezwingende „Etwas” haben, das alle
uen faſziniert und erobert . . .: die
Jugend=
zkeit!
Sugendlich ſind ſie wahrhaftig, all die kleinen
ider, die ihre Wirkung aus größeren oder
neren Faltenbahnen holen und die in ihrer
indlinie doch ſchlank und ſchmal ſind.
Die Tatſache, daß ſich Falten ſowohl in
Uſtoffen wie in Seidengeweben zur Geltung
igen laſſen, dürfte ihre Verbreitung in über=
Zender Weiſe begünſtigen.
Nichtsdeſtoweniger iſt die Befürchtung, daß
e Effekte auf die Dauer „ermüdend” werden
aten, ganz und gar unbegründet, da unſere
iſtler immer neue Wirkungen hervorzuzaubern
tehen.
Das Material tut inſofern ein übriges, als
kenwirkungen in hellem Stoffe anders wirken
in dunklem Material und in gemuſterten
Ge=
den einen vollends verſchiedenen Eindruck
hen.
Die Möglichkeiten der Falteneffekte laſſen ſich
am allerbeſten an Hand intereſſanter Skizzen
ſtudieren, ſo daß uns unſer Bild in die
Eigen=
tümlichkeiten der Uebergangsmode am beſten
einführt und uns gleichzeitig über die Schönheit
des Vorfrühlingskleides unterrichten ſoll!
Wir zeigen in der erſten Skizze ein „geteiltes
Kleid” mit kurzem Oberteil; hier wird deutlich
der Beweis dafür erbracht, daß ſich die
Gegen=
einanderſtellung der Streifen ſehr flott ausnimmt
und durch einen großen Pikeekragen einen
kräf=
tigen Akzent erhält. Die anſteigend angeſetzte
Geſtreiftes Material kann — wie man
in Modekreiſen immer wieder behauptet —
faſzi=
nierende Kontraſteffekte bieten, ſofern es in
ver=
ſchiedener Streifenrichtung verarbeitet wird, weil
hier ein ſo anziehender, ſo lebhafter
Geſamtein=
druck entſteht, daß jede Garnierung erläßlich
wird.
Faltenpartie des Rockes muß ſich mit dem
Strei=
fenmuſter vollkommen decken, wenn die
Geſamt=
wirkung ruhig und vornehm bleiben ſoll.
Die neue Mode unterſcheidet Hand= und
Ma=
ſchinen=Fältelung; die letztere Art ermöglicht
be=
ſonders dichte Falteneffekte, die beiſpielsweiſe
für den Oberteil unſeres zweiten Kleides ver=
wendet erſcheinen. Natürlich müſſen ſolche
pliſ=
ſierte Fältchen quer überſteppt werden, um
feſten Halt zu haben; eine Arbeit, die eine ſichere,
exakte und geübte Hand erfordert. Die
Halb=
ärmel unſeres Entwurfes können in der gleichen
Art behandelt ſein und ſpringen dort, wo ſie
nicht mehr geſteppt ſind, genau ſo auf, wie die
untere Bluſenkante. Zu einem ſolchen Oberteile
wäre eine ganz glatte, „gewickelte”, Rockpartie
zu empfehlen.
Für ein kariertes Alltagskleid mit
hel=
lem Bubenkragen und lichten Manſchetten an den
Halbärmeln ſehen ein paar Legfalten als vordere
Mitte des Oberteils und des Rockes ſehr gut aus.
Der breite Ledergürtel in der im Karomuſter
vorherrſchenden Farbe gibt dem Ganzen jene
Betontheit, die für ein kariertes Kleid wichtig
iſt. (Figur 3.)
Als neueſte Anregung der Vorfrühlingsmode
gelten die „Kaſak=Mantelkleider”, die
derart aufzufaſſen ſind, daß aus den Seitennähten
gerade Partien hervorkommen, die den Eindruck
einer halblangen Jacke vortäuſchen ſollen (
vor=
letztes Bild) und mit einem breiten,
franſen=
gekanteten Schärpengürtel zuſammengehalten
werden. Der Grundrock bringt — ebenſo wie der
Kelchärmel — ſchmale, eingeſchobene Falten.
Die Behauptung, daß Mantelkleider „alt
machen”, iſt längſt überholt und gehört zu den
modiſchen Ammenmärchen.
Heute iſt jede Frau von Geſchmack von einem
Mantelkleide begeiſtert und hat es auch raſch
er=
lernt, dieſe Typen durch Falteneffekte zu
be=
reichern.
Wie dies geſchieht, zeigt unſer letzter Entwurf
ganz deutlich; übrigens fällt er auch durch eine
Organdy=Rüſchengarnitur auf, die frühlingsfriſch
und bezaubernd iſt!
Willy Ungar.
Torero=Roſtum
nennt man eine geſchmackvolle, ganz neuartige
Cape=Aufmachung, für die mit Vorliebe
zweier=
lei Material verarbeitet wird.
Am einfachſten iſt es, einen geraden, dunklen
Rock mit einer langärmeligen, karierten
Weſten=
jacke zu kombinieren und das ſo entſtandene „
ge=
teilte Kleid” durch ein kariertes Cape zu
er=
gänzen, dem eine breite, dunkle Blende (die
natürlich die Farbe des Rockes haben muß) einen
kräftigen Akzent gibt
Der flotte Stil eines ſolchen Capes, das an
die „Capa” der ſpaniſchen Stierkämpfer gemahnt,
hat dieſen Entwürfen die Bezeichnung „Torero”
eingetragen . ..
Sonntag, 3. Februar
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Aus Publikumskreiſen lagen geſtern an der Berliner
Börſe auf faſt allen Gebieten wieder kleine Kauforders vor, ſo
daß die Aufwärtsbewegung weitere Fortſchritte machte, zumal
auch die Kuliſſe in Erwartung einer fortſchreitenden
Entſpan=
nung der außenpolitiſchen Situation weitere Unternehmungsluſt
zeigte. Der Abſchluß der Reichskredite, die ebenfalls eine
Divi=
dendenerhöhung vornimmt, ergänzte die in den letzten Tagen
bekannt gewordenen günſtigen Abſchlüſſe aus Banken und
Indu=
ſtrie und war ebenfalls geeignet, zur Beſſerung der Stimmung
beizutragen. Starke Beachtung fand auch die beträchtliche
Abſatz=
ſteigerung bei der Ruhrgas AG. ſowie die ſteigende Eiſenausfuhr
im abgelaufenen Jahr. Die in den letzten Tagen in den
Vorder=
grund gerückten Schiffahrtswerte lagen ruhiger, aber wieder
freundlicher. Auch die freundliche Tendenz der Rentenmärkte
blieb auf die Geſamtſtimmung nicht ohne Einfluß. Im Verlaufe
waren die Kurſe auf Wochenendglattſtellungen nicht überall
be=
hauptet, doch war die Entwicklung nicht ganz einheitlich. Im
allgemeinen handelte man ½—½ Prozent unter den
Anfangs=
notierungen. Am Rentenmarkt waren Altbeſitz ½ Proz.
ſchwä=
cher. Ver. Stahlobligationen konnten dagegen 8 Proz. gewinnen.
Umtauſchobligationen lagen etwas ruhiger.
Unter dem Eindruck günſtiger Induſtrienachrichten blieb die
Grundtendenz auch an der geſtrigen Rhein=Mainiſchen
Börſe feſt. Sowohl der Abſchluß der Reichskreditgeſellſchaft mit 6
(im Vorj. 5 Proz.) Dividende als auch die erhebliche
Abſatzſtei=
gerung bei Ruhrgasinduſtrie und die Erhöhung der Eiſenausfuhr
fanden Beachtung; daneben ſieht man den in der nächſten Woche
beginnenden Stillhalte=Verhandlungen zuverſichtlich entgegen.
Einen guten Eindruck machten auch die Baſler
Saarverhandlug=
gen. Trotzdem war eine gewiſſe Ermüdungserſcheinung innerhalb
der Börſenkreiſe nach den lebhaften Vortagen nicht zu verkennen,
zumal der Auftragseingang aus der Kundſchaft nicht ſehr groß
war. Die Kursgeſtaltung war etwas uneinheitlich, wobei ſich
aber die Veränderungen nach beiden Seiten, in engen Grenzen
hielten. Am Aktienmarkt eröffneten von chemiſchen
Wer=
ten JG. Farben ¼ Prozent und Rütgerswerke; ½ Proz. leichter.
Scheideanſtalt blieben behauptet. Von Elektroaktien ſetzten AEG.
Prozent höher ein, während Bekula ½ Prozent und Geſfürel
4 Prozent nachließen. Lahmeyer lagen mit 120½ unverändert.
Am Montanmarkt lagen die Kurſe meiſt noch etwas höher. Der
Rentenmarkt hatte durchweg freundliche Haltung und etwas
feſtere Kurſe, allerdings blieb das Geſchäft noch klein. Im
Ver=
laufe blieb die Grundtendenz weiter feſt, doch war die
Kursent=
wicklung weiterhin uneinheitlich. Am Rentenmarkt bröckelten
Altbeſitz und Kommunal=Umſchuldung geringfügig ab, ſonſt
blie=
ben die variablen Werte gut behauptet.
Die Konſerven=Induſtrie im Januar.
Eine Herſtellung von Gemüſekonſerven fand im abgelaufenen
Monat nach dem Bericht des Reichsverhands der deutſchen Obt=
und Gemüſeverwertungsinduſtrie e V. nicht ſtatt. Ebenſo blieben
Neuverkäufe auf ein geringes Maß beſchränkt. Mit einſetzender
Kälte wird mit einer Umſatzbelebung gerechnet. Die Nachfrage
nach Obſtkonſerven hat ſaiſonüblich nachgelaſſen, doch dürften die
Beſtände abgenommen haben. Die gegenwärtige Lage der
Mar=
meladeninduſtrie ſteht im Zeichen der Verbilligungsaktion für
Konſummarmelade und Apfelnachpreßgelee. Die Fabriken ſind
vom Zeitpunkte des Beginns dieſer Aktion an mit Aufträgen für
verbilligte Marmelade reichlich verſehen. Der Abſatz in Obſt=
und Beerenwein liegt infolge der ungünſtigen Wetterlage
dar=
nieder, ebenſo litt der Sauerkrautabſatz unter dem bisher
abnor=
men Wetter. Die Preisentwicklung befriedigte daher noch nicht.
Die Gurkenkonſerveninduſtrie iſt mit dem bisherigen
Geſchäfts=
verlauf nicht zufrieden. Die meiſt außerordentlich
entgegenkom=
menden Verkaufspreiſe der Fabriken haben ſich bisher jedenfalls
im Kleinhandel nicht ausgewirkt, ſo daß der Abſatz
unbefriedi=
gend blieb.
Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 2. Febr.
(pro Pfund bzw. Bündel bzw. Stück) in Pfg.: Erdkohlraben 6—8,
Gelberüben 6—8, Roterüben 8—10, Weißerüben 8,
Schwarzwur=
zeln 18—20, Spinat 18—20, Rotkraut 12—15, Weißkraut 8—10,
Wirſing 8—10, Grünkohl 10, Roſenkohl 25—30, Zwiebeln 8—10,
Knoblauch 50 und 60, Tomaten 40, Kaſtanien 20, Feldſalat 60—
80, Endivienſalat 15—25, Kopfſalat 20, Blumenkohl 40—50,
Ret=
tich 5—10, Meerrettich 40: Speiſekartoffeln 4; Tafeläpfel 10—22,
Wirtſchaftsäpfel 6—10, Wirtſchaftsbirnen 5—15. Apfelſinen 20
bis 25, Zitronen 4—5, Bananen 40; Süßrahmbutter 152—157,
Landbutter 140—142, Weichkäſe 20—25, Handkäſe 4—12, friſche
Eier 11—15; Gänſe 80—90, Hühner 70—80, Enten 100—120,
Tauben 50—60, Haſen 40—100, Ziegenfleiſch 50, Hahnen 90—100:
Rindfleiſch friſch 50, Kalbfleiſch 70. Schweinefleiſch 90, Hackfleiſch
64 Pfg.
Mainzer Getreidegroßmarkt vom 1. Februar. Es notierten
(Großhandelspreiſe je 100 Kilogramm loko Mainz) in RM.:
Weizen 21,45, Roggen 17,45. Hafer 17.15 ab Station, Braugerſte
21,00, Induſtriegerſte 20,50, Weizenkleie 10,95 (Mühlenpreis),
Roggenkleie 10,23 (Mühlenpreis), Soyaſchrot 13,00 (Fabrikpreis
ab ſüdd. Fabrikſtation). Tendenz: Stilles Geſchäft.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Bei gegen die Vorwoche
kaum veränderten Preiſen blieb das Geſchäft klein, doch rechnet
man in den nächſten Tagen mit etwas beſſerem Abſatz. Deutſche
Friſcheier reichen für die Nächfrage aus, während Kühlhauseier
ziemlich angeboten werden, „aber nur ſehr kleiner Nachfrage
be=
gegnen. Ausländiſche Eier ſind nicht angeboten, lediglich
Rumä=
nen, Bulgaren und Jugoſlawen wurden in kleinen Mengen
ein=
geführt. Es notierten in Pfg. pro Stück frei Frankfurt a. M.
(Friſchware): Deutſche Handelsklaſſeneier S 13,00—13,50, Kl. A
12,50—13.00, Klaſſe B 12,00—12,50, Klaſſe C 11 00—11,50, Klaſſe D
10,25; Bulgaren (Original) 10,75—11,00; Rumänen Klaſſe C
10.25—10,50; Jugoſlawen Klaſſe B 11,25—11,50, Klaſſe C 10,75
bis 11,00. Deutſche Kühlhauseier Klaſſe S 10,00—10,25,
Klaſſe A 9,75, Klaſſe B 9,25—9,50, Klaſſe C 8,50—8,75, Klaſſe D
8,00—8,25.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Für Butter blieb die
Konſumnachfrage vor der Monatswende weiterhin ruhig, auch
hier rechnet man in wenigen Tagen mit einem ſtärkeren
Ver=
brauch. Trotz des Produktionsrückganges blieben die Zufuhren
verhältnismäßig groß. Die Preiſe lagen unverändert. Es
notier=
ten in RM. pro 50 Kilogramm frei Frankfurt a. M. (
Großhan=
delsverkaufspreiſe): Deutſche Markenbutter 143 — 145, Feine
Deutſche Molkereibutter 142—143, Deutſche Molkereibutter 140
bis 142, Landbutter 125—130, Kochbutter 115—120; Holländiſche
Markenbutter 146—148.
Wirkſchaftliche Rundfchau.
Von der Rhein=Mainiſchen Börſe. Vom 4. Febr. ab werden
die an der Rhein=Mainiſchen Börſe wieder zugelaſſenen ſfr. 23
Millionen Aktien der Continentalen Linoleum=Union in Zürich
amtlich notiert. Vom gleichen Tage an entfällt die Notiz für die
alten Aktien. — Vom 4. Febr. ab werden die wieder zugelaſſenen
RM. 20 Millionen Aktien der Deutſchen Linoleum=Werke AG.,
Berlin, amtlich notiert. Vom gleichen Tage ab entfällt die Notiz
für die alten Aktien.
Kennziffer der Großhandelspreiſe vom 30. Jan. Die
Kenn=
ziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 30. Jan., wie in
der Vorwoche, auf 101,0 (1913 gleich 100). Die Kennziffern der
Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 99,8 (minus 0,2 v. H.),
indu=
ſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 91,9 (unv.), und induſtrielle
Fertigwaren 119,6 (plus 0,1 v. H.)
Diehmärkte.
Weinheimer Schweincmarkt vom 2. Februar Zugeführt
waren 236 Tiere, verkauft wurden 161 Stück. Bei amtlichen
Preisnotierungen koſteten Milchſchweine das Stück 9—15. RM.,
Läufer das Stück 16—30 RM. Marktverlauf: mittel.
Das handwerkliche „Gütezeichen”
Der Reichsinnungsverband, für das Tapezierer=, Sattler=,
Polſterer= und Dekorateurhandwerk im Reichsſtand des deutſchen
Handwerks hat jetzt als erſte Innung das handwerkliche „
Güte=
zeichen” eingeführt. Dieſes Gütezeichen ſoll dem Käufer bei
ſei=
ner Entſcheidung helfen und ihm über die Qualität der
angebo=
tenen Ware Aufſchluß geben
Reichshandwerksmeiſter Schmidt nahm dieſe erſte Einführung
eines handwerklichen Gütezeichens zum Anlaß, um ſich vor einem
geladenen Kreis der Preſſe grundſätzlich über die Frage des
Güte=
gedankens bei Handwerk und Käuferſchaft zu äußern. Insgeſamt
ſind im Reichsſtand des deutſchen Handwerks 62 verſchiedene
Fachgruppen vereinigt. Unter der Oberleitung des Reichsſtandes
ſind alle dieſe Fachverbände zur Zeit damit beſchäftigt, für ihre
Branche geeignete und wirkungsvolle Gütezeichen und die Beſtim=
Gillung.
Stuflage
(Plattierung)
Verarbeitung,
mungen zur Kennzeichnung der Waren nach Leiſtung und
Her=
ſtellung feſtzulegen. Das Polſtererhandwerk hat dieſen Weg als
erſte Fachgruppe eingeſchlagen und damit bekundet, daß der Wille
zu einer ehrlichen Warenbezeichnung in den Kreiſen des deutſchen
Handwerks unbedingt vorhanden iſt und dazu dienen ſoll, immer
neuen Anſporn zu beſſerer Leiſtung und erhöhter Güte zu geben.
Auf der anderen Seite ſoll dem Käuferkreis dadurch Gelegenheit
gegeben werden, ſich über die Güte der handwerklichen Arbeit
mühelos zu unterrichten und entſprechend ſeine Wahl zu treffen.
Reichsinnungsmeiſter Fiſcher=Magdeburg, vom
Reichs=
innungsverband der Polſterer und Tapezierer, machte dann
nähere Angaben über das handwerkliche Gütezeichen dieſer
Fach=
gruppe. Erzeuger= und Händlerkreiſe haben ſich
zuſammenge=
ſchloſſen und in gemeinſamer Arbeit unter Teilnahme des
Reichs=
ausſchuſſes für Lieferbedingungen die „Bezeichnungsvorſchriften
für Polſterer Ral 439 4” feſtgelegt. Es wurde ein Gütezeichen
eingeführt, das den verwendeten Polſterrohſtoff und die Art
ſei=
ner Verarbeitung klar und eindeutig zum Ausdruck bringt. Die
Polſterwaren ſind künftig mit einem Anhängeſchild
gekennzeich=
net, das auf der linken Hälfte das Gütezeichen des
Reichsinnungs=
verbandes und auf der rechten Seite das Handwerkszeichen des
Reichsſtandes des deutſchen Handwerks trägt. Im Mittelfeld
ſelbſt findet ſich die eigentliche Warenkennzeichnung. Hier ſind
genaue Angaben über den Aufbau des Polſters, über die Art ver
Verarbeitung nach den Vorſchriften des „Ral 439 4” und
ſchließ=
lich über die Firma des herſtellenden Handwerkers einzuſetzen.
Aus allen dieſen Angaben kann alſo der Käufer künftig nicht nur
den Preis erſehen, ſondern auch die Qualität des handwerklichen
Stückes gewiſſermaßen ableſen. So wird mit der Einführung
dieſes handwerklichen Gütezeichens dem Handwerk ſelbſt wie auch
der Käuferſchaft weitgehend geholfen, um ein gegenſeitiges
Ver=
trauensverhältnis herzuſtellen, ohne das eine Zuſammenarbeit ja
undenkbar iſt. Der Ruhm deutſchen Handwerkerfleißes und
deut=
ſcher handwerklicher Qualitätsarbeit wird aber wieder in aller
Welt an Geltung gewinnen und dem Handwerk viele neue
Freunde ſchaffen und alte zurückgewinnen.
Der Reichsbankausweis
für die lehte Januarwoche.
Der Reichsbankausweis vom 31. Januar 1935 zeigt ein no
males Bild. Die Erhöhung der geſamten Kapitalanlage u
301,3 auf 4461,6 Mill. RM. liegt zwar etwas über der Belaſtun
die Ultimo Januar 1934 mit 285,4 Mill. RM. verzeichnet wurd
Wenn man aber die außerordentlich große Entlaſtung währe
des Monats Januar berückſichtigt, die bekanntlich 164,3 v.H. di
Ultimo Dezember=Anſpannung betrug, ſo iſt die
Januarbelaſtu=
nicht ſonderlich groß. Im einzelnen haben die Beſtände an Ha
delswechſeln und =ſchecks um 274,2 auf 3619,7 Mill. RM..
Lombardforderungen um 25,1 auf 81,2, an deckungsfähigen
We=
papieren um 1,0 auf 440,8, an Reichsſchatzwechſeln um 1,0 a
1,2 und an ſonſtigen Wertpapieren um 0,1 auf 318,7 Mill. R9
zugenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen z
ſammen ſind 272,1 Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen, ut.
zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 231,2 auf 3660
Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 40,9 auf 39:
Mill. RM. erhöht. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm u
122,3 auf 1452,6 Mill. RM. zu. Der geſamte Zahlungsmittelun
lauf ſtellte ſich am 31. Januar auf 5676 gegen 5989 Mill. R9
zum entſprechenden Zeitpunkt, des Vormonats und 5429 Mi
RM. zur entſprechenden Vorjahrszeit. Die Abnahme der ſonſ
gen Aktiven um 58,6 auf 610,4 Mill. RM. hängt damit zuſar
men, daß Rentenbankſcheine neu in den Verkehr geleitet word
ſind. Die Verringerung der Giroguthaben um 116,8 auf 82:
Mill. RM. entfällt zum größten Teil auf die öffentlichen Konte
während die privaten kaum verändert ſind. Das iſt auch dara
zurückzuführen, daß Monatsbilanzen für Januar nicht aufgeſte
werden und die Banken daher eine Verbeſſerung des Liquidität
ſtatuts durch Anhäufung von Girogeldern nicht vornahmen.
Deckungsbeſtände der Reichsbank ſind um 0,6 auf rund 84,4 Mi
RM. erhöht, und zwar haben die Goldbeſtände um rund 596 0
RM. auf rund 79,8 Mill. RM. und die Beſtände an deckungsfäl
gen Deviſen um rund 50 000 RM. auf rund 4,6 Mill. RM. z
genommen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Ein Zwiſchenbericht der Emiſſionsinſtitute über das bisheri
Ergebnis der Zinsermäßigung bei mit 6 v.H. und mehr verzin
lichen Pfandbriefen, Kommunalobligationen und verwandt
Schuldverſchreibungen zeigt, daß bisher nur in verſchwindende
Maße Proteſte eingegangen ſind, was bei der günſtigen Au
ſtattung des Umtauſchangebotes nicht anders zu erwarten war.
Zum Leiter des im September vergangenen Jahres dur
Regierungsverordnung auf öffentlich=rechtlicher Grundlage errie
teten Schiffervertriebsverbandes für den deutſchen Rhein iſt nu
mehr der Rheinſchiffer Fritz Möhlens in Duisburg=Beeck ernan
worden.
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden
Januar 1935 durch den R.=A. 259 neue Konkurſe — ohne die
folge Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnu
— und 47 eröffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben. Die er
ſprechenden Zahlen für den Vormonat ſtellen ſich auf 210 bzw. 5
Die Preisindexziffer ſtellte ſich am 30. Jan. auf 43,6 gege
43,6 am 23. Jan. Für die einzelnen Metalle wurden folgent
Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 29,6 (am 23. 1. 29,5), Bl
45,3 (45,3), Zink 35,9 (35,9), Zinn 82,5 (82,5) Aluminium 1
(100) Nickel 83,1 (83,1), Antimon 134,8 (133,6).
Dem Bankgeſchäft Wyttenbach u. Co. in Bern wurde auf 4
Dauer von zwei Monaten ein Stundungsverfahren bewilligt.
Im Alter von 59 Jahren ſtarb in Halle der ordentliche Pr
feſſor für Volkheitskunde D. Dr. Hans Hahne. Prof. Hahne
Begründer des Muſeums für deutſche Volkheitskunde, das unt
ſeiner Leitung zunächſt unter dem Namen der „Landesanſtalt
Vorgeſchichte der Provinz Sachſen” in Halle entſtand. Profeſſ
Hahne iſt damit einer der bedeutendſten wiſſenſchaftlichen Ve
kämpfer für Volktum und Raſſenidee geweſen.
Die Pfandbriefbank Schweizeriſcher Hypothekarinſtitute le
eine neue zu 4 Prozent verzinsliche Pfandbriefſerie im Betra
von 10 Millionen ſfr. zur Zeichnung auf. Laufzeit 21 Jah=
Emiſſionskurs 99,4 Prozent zuzüglich 0,6 Prozent eidgenöſſiſch
Stempelſteuer.
Berliner Kursbericht
vom 2. Februar 1935
Deviſenmarkt
vom 2. Februar 193
Berl. Handels.Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bonk.
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 1
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
Me
84.75
85.75
32.25
34.75
30.875
124.—
115.25
109.—
147.—
130.—
105.25
Mee e
J. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Gef.felektr. Untern
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke.
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Me
144.975
74.
117.875
103.—
89.—
87.—
110.—
88.—
104.875
81.—
67.125
R
Wee
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch. 1
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Vek
12.50
105.—
157.—
40.
48.625
110.50
72.25
13.25
116.—
49.—
110.25
112.50
131.—
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Jsland
Kie
1ägypt. *
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1eanab. Doll.
100 Kronen
100 Gulden e
12=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
—
12.495
0.628
58.17
0. 194
3.047
2.500
54.43 5
81.22 9
12.19
68.68
5.362
16:41
2.354
168.34 1
55. 161
172.525
0.632
58.29
0.198
3.053
2.506
54.53
81.38
12.22
68.82
5.392
16.45
2.359
168.68
55.28
Italien
Japan
Jugoflawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoflowak.
Türkei
ungarn
uruguah
Ver. Staaten
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
1100 Lats I=
100 Kronen
100 Schilline
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türk. s
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
GeldB=
21.30 21
0.709 C
5.6491 2
80.32 81
St.a6 161
48.95 4:
11.oss/1r
62.84 164
80.72 f8C
34.04 34
10.40 (n
1.27)
—
1.0491
2.502/ *
Surmſtädter und Harionmrount Surmftaut, Iitiane der Bresoher Sur
Frankfurter Kursbericht vom 2. Februar 1935.
Steuergutſcheine
Gr. IIp. 1934 /103.65
„ 1935 1068
„ „ 1936 105.75
„ 1937 /104.25
„ 1938 1102.5
Gruppe T .. 104.5
5% Dtſch. Reichsanl. 99.5
5½%0Intern., v. 30 101.75
69Baden ..:b.27 97
6%Bahern ..b. 27/ 98
6%Heſſen. . .. b. 28/ 96.5
. ... b. 29
6% Preuß. St. v. 28/109
6%Sachſen .. v. 27
6%Thüringen v. 27 / 97
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ....... /100,
5%0 Dt. Reichspoſt=
Schätze ....... 100.6
4½% „....... .. 99.5
Dtſch. Anl. Ausl.
1 Ablöſung /413.75
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .. . . 10.4
69Baden=Baden. 92
69Berlin ..b.24
93.5
6% Darmſtadt . . .
6%Dresden. .b. 26/ 90
6%Frankfurt. v. 26 93.5
6%Geibelberg v. 26
92
6%Mainz.. ....
6%Mannheim v. 27 95.25
68München b. 29 95
6%Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Landesbk. .96
6% n Goldoblig.
96.25
M
hyp.=Bk.=Liguid.
Komm.=Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6%o „ Goldoblig.
% Landeskomm.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R. 11
R.1.
69Kaſſ Landeskrd.
Goldpfbr.
69Naſſ. Landesbk.
5½%0 m Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.-Anl.
„Ausl. Ser. 1
FAusl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=B
„ Lig.=Pfbr.
Frkf.Hhp.=Bk.
%0 „ Lig.=Pfbr.
Goldoblig
Frkf. Pfbr.=Bk.
Jo „ Lig.=Pfr.
62Mein,Hhp.=Bk.
Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
5½% Lig.=Pfb.
6SRhein,Hyp.=Bk.
5½% u Lig=Pfr.
Goldobl.
Südd. Boden
Ered.=Bank
o „ Lig.=Pfbr.
%Württ. Hhp.=B.
937,
94,
96.75
97
89.75
114
128.5
86
96
99.,8
96.25
96.25
100
96.25
99.75
96.75
99.75
96.5
99.75
95.5
97.25
99.75
97.5
Wa
3Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 2e
62Mitteld. Stahl.
%Salzmann& Co.
%a Ver, Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. 6. Farben Bond=
5 %Bosn. L. E. B.
L.Inbeſt.
5 %Bulg. Tab. v. 02
4½%0 Oſt. Schätze
42Oſt. Goldrente.
5vereinh. Rumän
48Türk. I. Bagdad
II.Bagdad
4½%Ungarn. 1913
1914
4½
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl.
4½Liſſabon. . ..
4% Stockholm.
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei!
Zellſtoff.
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Lick
Buderus Eiſen...!
Eement Heidelbere
Karlſtadt
99.5
99
98
98.75
9n
97
121.5
12.5
6.25
38
28.25
7.1
8.1
8.1
8.25
8.25
Fl.
160.5
51.5
31,
124
114
72.
129
115.5
143.9
93
113.25
Rele Ree
Chem.Werke Abert
Chade (A=C) .....!
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum,
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold=u.
ſcheide Anſtalt.
Linvleum.
Dortm. Ritterbräu
Dhckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
Enzinger Union .
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faberc Schleicher
Fahr, Gebrüder...
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. Fetter)
Felt c Guillegume
Frankfurter Hof
Gelſenkirch. Bergw.
ſ f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th.
Gritzner=Kahſer.
Grün cBilfinger:. 1
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh. 1
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf 1
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....11
Holzmann, Phil.
FlſeBergb. Stamm
„ „ Genüſſel
151.25
94.5
202
146.25
511
Aaafe
104.75
206
75
94
108
119.5
68
133
144.5
74.5
95.5
33.75
198
Ae
130
1o2.75
109.5
60,
85
114.25
87.25
Aatse
Jne
Kali=Chemie.
Aſchersleben
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke
Knorr C. 6.
Konſerven Bra=
Lahmeher e
zurahütte
jech, Augs
Lokomf. Kr
Löwenbr. Mü=
Mainkr.=W.
Mainz=Akt. B
Mannesm.=Röhren
Mansfeld. Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenba
Moenus.
MotorenD
Reckarwer!
Odenw.
Park=
Phön
Rh. Br
Elekt
Stahlwert
Riebeck Mo
Roeder, 7
Rütgerswerft
Salzdetfurth
Kal=
zw. Heilbronn.: /
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G./,
Tellus Bergbau ..
7a5
130
111125
88
180
56
120
22.
98.75
93
182.5
91.5
81.5
93"
84.25
79.5
86.5
105
117.25
5771,
3
107,
1o8
147.5
Vn e
Unterfranken .....!"
Ver. Stahlwerke ..
Ver. Ultramarin..
Weſtdte. Kaufhof.
Weſteregeln Kali./1
Zellſtoff Waldhof.,
Allg. Dt. Erebitgeſ..
Badiſche Bank ..
Bk. f. Brauinduſtr.
Bayer, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ. ;
„ Hypothekbk.
Comm. u. Privatbk.
Dt. Banku. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel.
Dresdner Bank ...
Frankf. Bank.. .
Hhp.Bank
Mein. Hyp.=Bank.
Bfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Anl.
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württ. Notenbank.
A.=-G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
720 Dt. ReichsbPzg.
Hapag ........."
Lübeck=Büchner..
Nordd. Lloyd ..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stuttg.)/g
Verſicherung .
Verein=Verf,/,
Frankona Rückeu.9
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
Schantung Handel !
Sonntag, 3. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 34 — Seite 19
KOMAN VON L, INSTERBERG
Nachdruck verboten.
Er zeigte mit Arm und Stock nach der Rinne, die vom Gipfel
innend vielleicht mit einem Meter Breite, dann langſam zum
ken des Zugſpitzplatt auslaufend, ſteil wie eine Wand
herunter=
zte vom Grat.
Aufſchauend, erblickte Lilian einen ſchwarzen Klumpen, der
ein vom Gipfel geſchleuderter Stein über die weiße Rinne in
Tiefe ſtürzte, ihnen entgegen. — „Teufel!” preßte Eckmann her=
und ſchloß die Augen zu ſchmalem Spalt. — Gebannt, mit
zu=
mengekniffenem Mund ſtarrte Lilian nach oben. Der ſchwarze
mpen begann, nachdem er ungefähr die Hälfte der Rinne
paſ=
hatte, plötzlich aus der ſauſenden Schußfahrt zu gewaltſamen
mmbogen überzugehen. Im Zickzack raſte nun die ſchwarze, mit
etzlicher Schnelligkeit herabgleitende Maſſe zu Tal. Als das
ſarze Bündel in das Becken eingelaufen war, begann es in
zen Schleifen die Station zu umfahren. Einige hundert Meter
Eckmann und Lilian löſte ſich für die beiden die ſchwarze
ſſe in einen Menſchen auf, der in dunklen Norwegerhoſen und
ßem Pullover ſteckte. Wenn der Fahrer die Richtung einhielt,
in mußte er an den wie gelähmt Aeugenden knapp vorbeibrau=
Anſcheinend ſichtete er aber das Hindernis rechtzeitig, denn er
hte plötzlich einen mächtigen Querſprung in Kauerſtellung, die
cke hoch in der Luft ſchwenkend, ſchon überquerte er im
Eilzugs=
vo lautlos, nur Schneewolken aufſtäubend wie leichten Silber=
, den gegenüberliegenden Abhang, war noch ein, zwei Minu=
— als ſchwarzer Fleck nun wieder — in den tieferen Flächen
bar und ſchoß dann, wie aus einem Katapult geſchleudert,
ge=
ind und kerzengerade ſeitwärts ab.
Die beiden ſahen ſich ſtumm, bleich an. — „Was war das”,
te Lilian, benommen von ſchwirrenden Vorſtellungen. —
ufel!” ſagte Alf nochmals nachdrücklich und wiſchte ſich den
veiß von der Stirne, der ihm trotz der nun ſchon beißenden
te in Sekunden aus der Haut gepreßt worden war von der
Jannung. „Das kann doch kein Menſch geweſen ſein, das hat
niemals jemand gewagt, mir zittern die Knie, wenn ich nur
in denke. Da kann ich doch gleich den Niagarafall
hinunter=
en ..
Blinzelnd blickte Lilian empor zu der ſteil, faſt ſenkrecht
ab=
nden, ſchmalen Rinne. „Entſetzlich!” ſagte ſie und ſchüttelte ſich.
„Ja. Das muß man aber von oben geſehen haben, dieſen
lerlichen Abgrund .. ."
„Aber wer kann das geweſen ſein?”
„Ein Irrſinniger oder ein Meiſter, wie wir noch keinen er=
Der Norweger —?‟
„Pah! Niemand, den ich je fahren ſah! — Dann trägt auch
Norweger blauen Dreß.”
Wieder und wieder blickten ſie empor und hinunter, wo der
ide verſchwunden war, und ſchüttelten die Köpfe und rieten
dachten und ſchüttelten wieder die Köpfe.
Der Abend brach indeſſen vollkommen herein. Lichter flammten
Schneefernerhaus auf. Der Scheinwerfer vom Kreuzeck begann
abendliches Spiel. Hin und her zog ſein Lichtkegel, über den
grauen, ſternbetupften Himmel. Still lagen die weißen Berge,
unheimlich faſt in ihrer gläſernen Starrheit. Nur der Wind
eiſig, ſingend von den Jochen herab.
Langſam fuhren Lilian und Eckmann zum Hotel. Sie ſprachen
noch immer von der Teufelsfahrt, wie Eckmann ſie nannte. Als ſie
aber merkten, daß im Hotel niemand die Abfahrt geſehen hatte,
einigten ſie ſich durch einen Blick, die Sache vorläufig nicht zu
er=
wähnen.
Die ſchwarzen Teufel fuhren in derſelben Kabine zu Tal. Auch
Dr. Erik Thorſen beſtieg die Bahn. Er trug dunkle Norwegerhoſe
und einen weißen Pullover. Aber niemand hatte acht auf ihn.
Scherze flogen hin und her. Die Stimmung ſtieg, je mehr ſich
der Wagen Garmiſch näherte. Alle nahmen an der Fröhlichkeit teil.
Nur Thorſen ſtand mit ſpöttiſch emporgezogenen Augenbrauen,
die Skier im Arm, allein und einſam auf der Plattform.
*
Als Urſula knapp vor neun Uhr am Arm ihres Vaters den
Speiſeſaal wieder betrat, bemerkte ſie ſofort, daß Frau Mahrholin
ar ihrem Tiſche ſaß.
Hinuer einer etwas zu lauten Fröhlichkeit ſuchte ſich der
Ge=
heimrat billig zu verſchanzen. In ſcherzhaftem Ton ſagte er zu
Urſula, während ſie den Speiſeſaal durchſchritten: „Du haſt doch
hoffentlich nichts dagegen, Urſula, daß Frau Mahrholm an
unſerem Tiſche Platz genommen hat?” Und ohne ihre Antwort
abzuwarten, fuhr er fort: „Gefällt ſie dir übrigens? Eine
ent=
zückende Frau, ich verehre ſie. Dame bis in die Fingerſpitzen.
So ſcharmant.”
„Sicher iſt ſie eine intereſſante Frau, Papa.”
„Oh, ſie iſt mehr als das! Sie iſt geiſtvoll und ſchön. Wo
findet man dieſe Miſchung heute? Man merkt, daß ſie nicht
von eurer Generation iſt.”
„Danke, Papa.”
„Urſel, du weißt doch, wie ich es meine. Man findet in
deinem Alter wenig Frauen, denen Sport und Flirt nicht
alles ſind.”
Während der Geheimrat zärtlich ihren Arm drückte, dachte
Urſula: Gottlob, daß er unſere Generation verachtet. Es wäre
doch geradezu komiſch, wenn er ſich in eine Zwanzigjährige
ver=
lieben würde . . . Tragikomiſch.
„Bitte, nicht böſe ſein!” rief Herr von Herm ſchon von
weitem Frau Mahrholm zu, als er ihren kühlen, abweiſenden
Blick bemerkte. „Ich habe gemogelt, ich habe den Kellner
be=
ſtochen. Ich geſtehe alles, bitte aber, die Milderungsgründe zu
berückſichtigen.” — Ein furchtbar unangenehmes Gefühl quoll
in Urſula plötzlich auf. Ja, was war denn da ihrem Papa
ein=
gefallen? Sie hatte gedacht, daß er ſelbſtverſtändlich im
Ein=
verſtändnis mit Frau Mahrholm dieſes Arrangement getroffen
habe, nun ſtellte ſich heraus, daß der Geheimrat ganz auf eigene
Fauſt gehandelt, unter Beihilfe des Kellners. Dieſe
Form=
verletzung erſchien ihr bei ihrem ſonſt ſo korrekten Papa ſo
ungeheuerlich, daß ſie vom Hals bis an die Haarwurzeln
er=
rötete. — Frau Mahrholm ſagte ſehr zurückhaltend: „Sie
ent=
wickeln eine merkwürdige Betriebſamkeit, Herr Geheimrat.
Uebrigens ſpeiſe ich heute das letztemal hier. Morgen ſiedle ich
ins „Sonnenbichl” über. Ich kann mich nicht ſo ohne weiteres
vor den Kellnern dupieren laſſen.”
Der Geheimrat war blaß geworden.
Urſula ſah ihn an und dachte beunruhigt: Sitzt es ſo tief bei
ihm, daß ihn das ſo aus der Faſſung bringt? Aber ſie hatte keine
Zeit, lange darüber nachzudenken, hier mußte irgendwie der
Feh=
ler ihres Vaters gut gemacht werden.
„Verzeihen Sie, gnädige Frau”, ſagte ſie mit unſicherer
Stimme, und ſah Frau Mahrholm mit ihren großen, blauen
Kinderaugen bittend an, „verzeihen Sie mir, denn ich bin ſchuld
an dieſer unglücklichen Sache. Ich bat nämlich Papa, er möchte
etwas in dieſer Richtung Sie waren nämlich mittags ſo
lie=
benswürdig und da dachte ich ich finde ſo ſchwer Anſchluß
und dieſe ganze Sportatmoſphäre iſt mir ſo ſchrecklich fremd
Erſtaunt ſah Frau Mahrholm ſie an. „Aber Fräulein von
Herm, verlieren Sie doch kein Wort mehr! Die ganze Sache iſt
Laden (a
vermieten.
sſtraße 12.
Zim.=Woh=
Grafenſtr.,
Narſtallſtr.,
vermieten.
kleiner
mit 1 od.
nm. ſofort
mm. Angeb.
E. 212 Gſch.
Broße
äftsräume
. für alle
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üro
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e mit Ne=
Zentrum,
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Laderampe
ſofort zu
2ten. (a
rich Funk,
enhandlg.,
Imsſtr. 40.
Mit veller Kraßt
in die zweite Woche des Inventur-Verkaufs
Jeder der in dieser Woche bei uns die Ergebnisse
unseres
Inwentur-Herkaufs
studiert hat, weiß, daß man sich keine größere
Auswahl wünschen kann. Die Preis-Kalkulatlon
wurde zeitgemäß gehandhabt.
Im Inventur-Verkauf kleinste Preise!
Darum in Darmstadt die neue Parole:
Keine Stores, farbige Gardinen, Möbelstoffe, Divan- u.
Tischdecken kaufen, ohne bei Jungmann Nchf.
Preise und Qualität geprüft zu haben.
Versäumen Sie nicht unsere 5 Schaufenster zu besichtigen!
chf.
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erledigt. Ich verſtehe nur nicht, warum Sie nicht einfach zu mir
... das wäre doch einfacher geweſen.
Urſula wurde flammend rot.
Mit liebenswürdigem Lächeln fuhr Frau Mahrholm fort;
„Haben Sie ſich ſchon eingerichtet für den Sport?
„Ich habe überhaupt noch gar nichts gekauft, gnädige Frau.”
„Aber da müſſen Sie doch ſofort morgen einen großen
Ein=
kaufstag einſchalten. Sie brauchen eine Menge Zeug!”
„Ich habe keine Ahnung
„Ich begleite Sie gerne, Sie brauchen einen Skianzug,
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ſchen, Ueberhoſen, Windjacke und ſo weiter, Außerdem müſſen Sie
gute Skier, Stöcke, Riemen, Felle, Wachs haben, einen Ruckſack,
Proviantdoſen aus Aluminium und Flaſchen".
„Mir ſchwindelt.”
„Warten Sie erſt eine Woche, Fräulein von Herm, dann reden
Sie von Chriſtiania und Querſprung, von Treppenſchritt, Fellen,
Gurten, von Wachſen und Verwachſen, wie wenn Sie mit Skiern
zur Welt gekommen wären.
„Das ſagte mir ſchon Papa, aber ich kann es nicht glauben.
Ich meine, das kommt Ihnen alles nur ſo leicht vor, weil Sie
ſchon lange Ski fahren. Aber für mich.
Lachend unterbrach ſie Frau Mahrholm. „Aber, liebes Kind,
was glauben Sie, wie lange ich Ski fahre? — Seit zwei Tagen,
meine Liebe. Genau ſeit zwei Tagen. Und doch iſt mir die
Atmo=
ſphäre und ihre Nomenklatur ſo geläufig, als hätte ich nie mit
anderen Dingen zu tun gehabt als mit dieſen. Sie müſſen nur in
die richtige Geſellſchaft kommen, Fräulein von Herm, in die
Ge=
ſellſchaft von Sportlern, da lernen Sie das alles im
Handum=
drehen, ſpielend. Wenn Sie geſtatten, werde ich Sie mit einigen
unſerer Sportgrößen bekannt machen"
„Ich bin rieſig geſpannt, gnädige Frau.”
„Der Herr Geheimrat wird ja ſeine Erlaubnis erteilen, nicht
wahr?
„Ich bin froh, wenn Urſel ein wenig in fröhliche Geſellſchaft
kommt. Sie iſt mir ohnehin etwas zu ſtill. Eine kleine, bleiche
Stubenhockerin, gelt Urſel?” Zärtlich griff er nach ihren
ſchlan=
ken, ſchöngeformten Armen und tätſchelte ſie leiſe.
„Und morgen”, fuhr Frau Mahrholm fort, „morgen werde ich
Sie auf Ihrer Fahrt nach einem hübſchen Dreß begleiten, denn
Sie wiſſen ſchon: Zwei Frauen — acht Augen, beim
Kleiderein=
kauf nämlich. Haben Sie ſich ſchon für eine Farbe entſchloſſen?
Hier tragen die Damen die Farben jener Kämpfer, auf die ſie
ſchwören. Blau iſt Norwegen, rot Tirol, gelb Oeſterreich, weiß
Schweiz, ſchwarz Deutſchland und ſo weiter.”
„Und orange?” fragte Urſula lächelnd.
„Ach orange”, antwortete Frau Mahrholm gleichgültig,
„orange ſind nur Skihäschen.”
Da in dieſem Moment Alf Eckmann an ihrem Tiſch
vorüber=
ging, wurde das Geſpräch nicht fortgeſetzt. Der lange Körper ſteckte
in einem wundervoll gebauten Frack. Die weiße Binde bildete
einen harten Kontraſt zu dem im elektriſchen Lichte beinahe ſchwarz
wirkenden, ſcharfgeſchnittenen Geſicht.
Als er am Tiſch der Herm vorbeikam, ſtellte er ſich gerade auf
und machte vor Frau Mahrholm eine tiefe Verbeugung, die von
der Dame mit freundlichem Lächeln quittiert wurde. Während Alf
aber aufſah, veränderte ſich ſein Geſicht merkwürdig. Er erblickte
plötzlich nur mehr Urſula am Tiſch, alle anderen ſchienen auf
ge=
ſpenſtiſche Weiſe weggewiſcht worden zu ſein. Nur Urſula ſaß noch
dort, die ſehr jung, beinahe kindlich unentwickelt ausſah in dem
grauweißen, dekolletierten Abendkleid. Sein Herz fing auf
ein=
mal an wie wild zu ſchlagen und ſeine Augen hingen gebannt an
Urſulas Geſicht. — Das dauerte natürlich alles nur Sekunden,
dann hatte Eckmann ſeine Selbſtbeherrſchung wieder erlangt, er
drehte ſich mit einem kurzen Ruck auf den Hacken herum und ging
mit ſeinen langen, elaſtiſchen Schritten zum Tiſch Lilian Durhams.
(Fortſetzung folgt.)
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