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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattei.
Nummer 32
Freitag, den 1. Februar 1935.
197. Jahrgang
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Mndoradend ver Tonvonet Sefptechungen
Ernenke Verſteifung der franzöſiſchen Halkung. — Pariſer Mindeſtforderungen an England.
Gerüchke über eine engliſch=franzöſiſche Einigungsformel.
eine Abrüſtungskonvention vorbereiten wollen, die Deutſchlands
i Mintergtang oie Gielchberechtigang Wünſchen entgegenkam. Es iſt ja ein öffentliches Geheimnis,
daß damals über beſtimmte Vorſchläge geſprochen wurde, daß
* Es ſah eine Zeitlang ſo aus, als ob die Befriedung Europas
wirklich greifbare Nähe gerückt wäre. Das iſt erſt wenige
ochen her, damals als das Bekenntnis der Saardeutſchen die
ophezeiungen der Gegner glänzend widerlegte und überall
3 Gefühl beſtand, daß die bisherige Aro des
poli=
ſchen und diplomatiſchen Verkehrs doch
kläg=
h Schiffbruch erlitten hätte. Damals ſchwang ſich
val im Völkerbund zu der Feſtſtellung auf, daß nicht nur
ankreich ſondern auch die anderen Nationen,
runter auch Deutſchland verſtanden war, ein Recht
f Sicherheit hätten.
Das ſchien wie eine Abkehr von der bisherigen franzöſiſchen
litik und damit wäre dann der Weg zu einer Bereinigung
Meinungsverſchiedenheiten gegeben geweſen. Leider aber
dieſe Stimmung nicht allzulange vorgehalten. Wir haben
den letzten Tagen während der Vorbereitungen der
engliſch=
nzöſiſchen Ausfprache in London deutlich beobachten können,
die franzöſiſche Haltung ſich wieder
ver=
ifte und wie geradezu künſtliche Widerſtände
ge=
ffen wurden, nur um alles zu vermeiden, was irgendwie als
hgiebigkeit oder Entgegenkommen Frankreich ausgelegt
wer=
könnte. Zweifellos iſt richtig, daß Laval die Wege Barthous
laſſen hat. Aber allmählich muß man befürchten, daß es ſich
ei nur um eine Aenderung der Taktik, nicht dagegen um
Aenderung des Zieles handelt. Laval iſt geſchmeidiger, er
den Eindruck der Unnachgiebigkeit vermeiden, und deshalb
er formell wohl auch die Note vom 17. April preisgegeben,
der Frankreich alle mühſam geflochtenen Fäden zerriſſen hatte.
hat ſich zu neuen Verhandlungen bereit erklärt, indeſſen baut
tatſächlich an dem kunſtvollen Gebäude Barthous munter
ter. Deshalb iſt auch das Horoſkop, das für die Londoner
prechungen geſtellt werden kann, nicht fonderlich günſtig.
Eine engliſche denkſchrift.
England hat, wenn wir recht unterrichtet ſind, in der
ver=
genen Woche in Paris eine Denkſchrift überreichen laſſen,
im weſentlichen an den Gedanken feſthält, wie ſie gerade vor
m Jahr von der Londoner Regierung entwickelt wurden.
Kabinett Macdonald hofft, zu einer erträglichen Regelung
Abrüſtung zu kommen, und glaubt ſogar an die
Möglich=
einer Herabſetzung der Rüſtungen, wie ſie in dem
urſprüng=
n Programm der Abrüſtungskonferenz in Ausſicht
ge=
imen war.
Unkragbare Pariſer Verhandlungsmekhoden.
Von Paris hat ſofort das gleiche Spiel eingeſetzt, das wir
er ſeit Jahren gewohnt ſind. Der Gedanke der Sicherheit iſt
den Vordergrund geſchoben worden und nicht genug damit:
ie Sicherheit hat unter dem franzöſiſchen Geſichtswinkel eine
weitung erfahren, die praktiſch auf eine Neuſchaffung des
ſailler Syſtems hinauslaufen würde. Laval lehnt eine
tungskonvention nicht ab, aber er will die Entſcheidung
dar=
ganz in den Hintergrund ſchieben. Zunächſt gilt es minde=
3 vier Forderungen zu erfüllen. Deutſchland ſoll wieder in
Völkerbund — Deutſchland ſoll die ganzen Pakte
unter=
iben — eine internationale Rüſtungskontrolle ſoll geſchaffen
den. Am liebſten ſoll England auch noch das Bündnis mit
nkreich abſchließen, das es ſchon ſeit Jahren verweigert.
in das alles geſchehen iſt, dann kann vielleicht einmal über
Abrüſtung auf dem Grundſatz der Gleichberechtigung
ge=
chen werden.
Kein Wort darüber, daß eine ſolche
Verhandlungs=
thode nicht nur dem Inhalt, ſondern auch der
rm nach für Deutſchland untragbar iſt. Wir
en niemand gute Ratſchläge geben, aber es iſt doch vielleicht
* Abkürzung des Verfahrens notwendig, wenn in aller
Deut=
eit geſagt wird, wo wir eigentlich ſtehen.
Deutſchlands Anſpruch auf Sicherheit.
Ausgangspunkt dabei iſt immer wieder die uns
auf=
uungene Abrüſtung, die wir reſtlos durchgeführt haben.
Da=
hatten wir aber auch den Anſpruch darauf, daß die
*gerſtaaten ihre in dem Friedensvertrag übernommenen
Pflichtungen erfüllten und von ſich aus auf den
deut=
n Stand abrüſteten. Dieſes Verſprechen
den ſie nicht gehalten und ſie haben auch die
Ab=
ungskonferenz nur dazu benutzt, um von der Abrüſtung
mög=
wenig zu reden, dafür aber das Wettrüſten
fort=
ben, das bei ihnen den Rüſtungsſtand von 1914
aſt überſchritten hat. Deutſchland iſt der einzige
ar geweſen, der in Genf wirklich aufrichtig die Abrüſtung
angt hat. Erſt nachdem die anderen Staaten das abgelehnt
en, iſt von uns die ſelbſtverſtändliche Folgerung gezogen
den, daß dann auch für uns die Freiheit der Rüſtung nicht
Angriff, ſondern zur Verteidigung unſerer von allen euro=
Gen Staaten am ſchwerſten gefährdeten Grenzen
gewähr=
et werden müſſe. England und Italien haben dafür ein ge=
SS Verſtändnis gehabt. Sie haben die Erklärung vom
Dezember 1932 durchgeſetzt, in der
e Theoreliſche Gleichberechtigung deutſchlands
anerkannt
d. Sie haben auch ſpäterhin, als Deutſchland aus dem
Lerbund austrat, weil nach den Wünſchen einzelner Staaten
e Gleichberechtigung nur eine ſchöne Formel bleiben ſollte,
Demühungen fortgeſetzt und in direkten Verhandlungen
darüber auch zwiſchen Italien, England und Deutſchland ein
Einverſtändnis erzielt wurde. Aber alles ging zu Bruch, als
Barthou weitere Verhandlungen ablehnte.
Inzwiſchen hat ſich in der Welt allerlei
ver=
ändert. England hat ſeine Luftſtreitkräfte weſentlich
aus=
gebaut, Frankreich hat weiter gerüſtet und Italien ebenfälls
keine Zeit verloren. Wir erinnern an das aktive Eingreifen
Rußlands, das ſeine Geſchäfte im Fernen Oſten liquidierte und
ſein Geſicht jetzt ausſchließlich Europa zugewendet hat. Der
Ausgangspunkt der damaligen Verhandlungen
iſt nicht mehr vorhanden. Die Bedrohung der
deutſchen Grenzen iſt heute größer als um die
Wende des vergangenen Jahres.
Daraus muß die deutſche Regierung
ihre Folgerungen ziehen.
Sie iſt ſelbſtverſtändlich auch heute noch bereit, ſich jeder
Konvention anzuſchließen, die eine ſtärkere Abrüſtung der
Sieger=
ſtaaten vorſieht und unſere Verteidigungsmöglichkeiten auf den
gleichen Nenner bringt. Sie iſt aber nicht bereit, ihre
Zuſtim=
mung zu einer Neuordnung zu geben, die in irgendeiner Form
das Mißverhältnis von Verſailles erneuert oder verlängert. Sie
iſt vor allem nicht bereit, irgendwelche Verträge, die über ihrem
Kopf hinweg geſchloſſen ſind und ihr nachträglich zur
Unter=
ſchrift vorgelegt werden, unbeſehen anzunehmen oder nach Genf
zurückzukehren, bevor der Grund weggefallen iſt, der uns
da=
mals zum Austritt zwang. Das muß doch einmal geſagt werden
um zu verhindern, daß in London der Verſuch gemacht wird,
nach überalterten und überholten Rezepten europäiſche Politik
zu machen.
Franzöſiſche Skimmungsmache.
Hoffnungen auf ein Kompromiß in London.
EP. Paris, 31. Januar.
Zwölf Stunden vor der Abreiſe der franzöſiſchen Miniſter
nach London, die am Donnerstag mittag erfolgte, atmete man in
den politiſchen Kreiſen erleichtert auf. Aus London traf in den
Nachtſtunden die Nachricht ein, daß eine weſentliche
An=
näherung der franzöſiſchen und der engliſchen
Theſe über die Frage der deutſchen
Gleichberech=
tigung und der damit zuſammenhängenden
europäiſchen Probleme erzielt worden ſei.
(Fortſetzung auf Seite 2, 3. Spalte.)
* Ungarn
vor ſchwerwiegenden Enkſcheidungen.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
v. K. Budapeſt, Ende Januar.
Die ſeit einigen Monaten ſchwebende, weil unvermeidbar
gewordene Auseinanderſetzung, in der weittragende
Entſchei=
dungen über den künftigen innen= und außenpolitiſchen Kurs
Ungarns fallen ſollen, ſteht jetzt unmittelbar vor der Tür. Der
Miniſterpräſident Gömbös hat in den letzten Wochen ſein großes
Reformprogramm zunächſt in Einzelbeſprechungen mit den der
Regierung naheſtehenden Parteiführern durchberaten und
nun=
mehr auch ſein Programm dem leitenden Ausſchuß der Partei
der Nationalen Einheit, der Regierungspartei, vorgelegt, die
heute im Parlament über die alleinige Mehrheit verfügt.
In dieſer vorbereitenden Etappe iſt das Programm der
Regierung bereits heftig umkämpft worden, obwohl die
Einzel=
heiten des Programmes bisher ſtreng geheimgehalten worden
ſind. Die Eigenart der heutigen verfaſſungsmäßigen Zuſtände
Ungarns iſt hierbei deutlich zutage getreten. Aehnlich wie
Eng=
land, beſitzt Ungarn bekanntlich keine geſchriebene Verfaſſung.
Das verfaſſungsmäßige Leben ſpielt ſich in den ſeit
Jahr=
hunderten gegebenen traditionellen Bahnen ab, die
parlamen=
tariſche Volksvertretung bildet hierbei das von jeder Regierung
zu reſpektierende Kernſtück des verfaſſungsmäßigen Lebens. Im
Mittelpunkt des Reformprogrammes ſteht eine Aenderung des
bisherigen Wahlſyſtems, das auf dem Liſten=Wahlrecht
auf=
gebaut war und der Regierung bisher eine Mehrheit geſichert
hatte, die allerdings unter der Führung des früheren
Miniſter=
präſidenten Graf Stefan Bethlen gerade in den grundſätzlichen
Fragen oft im unmittelbaren Gegenſatz zur Regierung ſtand.
Der Reformvorſchlag der Regierung Gömbös ſieht die
Ein=
führung des allgemeinen, geheimen, gleichen Wahlrechtes vor.
In der Beurteilung der Wahlrechtsverhä tniſſe gar
jedoch die grundſätzliche Einſchränkung gemacht werden, daß nach
uralten Traditionen und den Gepflogenheiten ſüdoſteuropäiſcher
Staaten eine direkte oder indirekte Einflußnahme der
Regie=
rung auf das Wahlergebnis durch die maßgebenden Provinzial=
Verwaltungsbehörden niemals ausgeſchloſſen bleibt. Ferner will
die Regierung Gömbös die Machtbefugniſſe des Reichsverweſers
grundlegend dahin erweitern, daß ihm in Zukunft ein
autori=
tärer und maßgebender Einfluß auf Geſetzgebung und
Verwal=
tung zuſteht. Mit großem Geſchick hat Gömbös es verſtanden,
in der letzten Zeit die Stellung ſeiner Regierung im Lande
nach allen Richtungen hin auszubauen. Der Miniſterpräſident
verkörpert heute in Ungarn die Grundſätze einer modernen
autoritären Staatsführung, wie ſie bereits — wenn auch in
ver=
ſchiedenen Formen — in zahlreichen europäiſchen Staaten, in
Deutſchland, Italien, Sowjet=Rußland und Polen zum
Durch=
bruch gekommen ſind.
Die nach außen hin parlamentariſche Regierungsform
Un=
garns birgt jedoch die Möglichkeiten einer modifizierten
autori=
tären Staatsführung in ſich. Es kann kein Zweifel beſtehen, daß
das große Reformprogramm in dieſer Richtung liegt. Es ſoll
der Regierung die Möglichkeit geben, den von der heute
führen=
den Perſönlichkeit des Miniſterpräſidenten vertretenen
welt=
anſchaulichen Richtlinien in der Innen= und Außenpolitik eine
verfaſſungsmäßige Grundlage zu ſichern und auf lange Dauer
hinaus zu gewährleiſten. Die viel bemerkten Verhandlungen,
der nakionalen Erhebung.
Großer Aufzug der Wache am Ta=
Am 30. Januar, am Jahrestage der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung, marſchierte die Reichswehrwache in Berlin mit verſtärkter
Mannſchaft über die Linden, die von großen Menſchenmaſſen umſäumt waren. Das Bild zeigt die Wache unter Vorantritt der Kapelle
vor der Berliner Univerſität. Links im Hintergrund ſieht man das Denkmal Friedrichs des Großen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 1. Februar 193
Seite 2 — Nr. 32
die Gömbös mit dem Führer der Partei der Unabhängigen
Klein=Landwirte, Tibor v. Eckhardt, geführt hat, der
bekannt=
lich nationalſozialiſtiſchen Ideengängen naheſteht, haben bereits
die allgemeine Richtung angedeutet, in der die von Gömbös
eingeleitete Entwicklung verläuft. Die bisherige
Regierungs=
partei, die vom früheren Miniſterpräſidenten Graf Stefan
Beuhlen in ſtreng konſervativen Bahnen geführt wurde, hat ſich
für Gömbös nicht mehr als ein verläßlicher Rückhalt für die
Durchführung des von ihm angeſtrebten innenpolitiſchen
Neu=
aufbaus erwieſen. Die Wahlrechtsreform bildet daher zweifellos
nur den Weg, um der Regierung eine neue Regierungsmehrheit
im Parlament zu ſichern, die weſentlich anders ausſehen würde
als die bisherige Zuſammenſetzung der Einheitspartei. Jüngeren,
verantwortlichen Elementen, die weltanſchaulich heute in vielen
Punkten dem nationalſozialiſtiſchen Gedankengut naheſtehen,
kann damit in Zukunft der Weg zur verantwortlichen
Beteili=
gung an der Staatsführung eröffnet werden. Der
aufſehen=
erregende Rücktritt des alt=konſervativen Ackerbauminiſters
v. Kallay, die plötzliche Entlaſſung zahlreicher Generäle,
dar=
unter des Oberkommandierenden der Honved und des Chefs
des Generalſtabes liegen in dieſer Richtung. Auch auf
außen=
politiſchem Gebiete vertritt die Regierung Gömbös ein
Pro=
gramm, das von der bisherigen Regierungsmehrheit ſcharf
um=
ſtritten war. Seit der ſenſationellen Parlamentserklärung, in
der Gömbös offen ſeine Sympathien für das nationalſozialiſtiſche
Deutſchland erklärte, war die Kampfſtellung der legitimiſtiſch
eingeſtellten Anhängerſchaft Bethlens, der geſamten liberalen,
jüdiſchen und ſozialiſtiſchen Oppoſition gegen Gömbös
zwangs=
läufig gegeben.
Die große innere Auseinanderſetzung iſt durch die kürzliche
programmatiſche Rede des Miniſterpräſidenten in Szolnok
ein=
geleitet worden; die letzte Entſcheidung verlagert ſich damit in
die Hände des Reichsverweſers. Lehnen die Regierungsmehrheit
und die Oppoſitionsparteien das Reformprogramm der
Regie=
rung ab, ſo wird es vom Reichsverweſer allein abhängen, ob
er mit der Auflöſung des Parlamentes der Regierung Gömbös
ſein Vertrauen erweiſt und damit der Regierung die
Durch=
ſetzung ihres Programms möglich macht. Die bisherigen, internen
Verhandlungen laſſen jedoch eine derartig radikale und in
Un=
garn ungewohnte Löſung nicht für notwendig erſcheinen. Es
ſieht vielmehr ſo aus, als ob es der Regierung Gömbös
ge=
lingen werde — allerdings mit dem Einſatz aller verfügbaren
Machtmittel — ihr Reformprogramm im Parlamend
durch=
zuſetzen. Eine weitgehende Verſtärkung des autoritären
Regie=
rungskurs und auf außenpolitiſchem Gebiete die Weiterführung
der deutſch=ungariſchen Freundſchaft, werden damit für längere
Zeit als geſichert angeſehen werden können.
Deulſche Haufägen
in Paris und Rom zum Donaupakt.
DNB. Baſel, 31. Januar.
Schweizer Zeitungen bringen die Meldung, wonach in
Ber=
liner diplomatiſchen Kreiſen die Nachricht verbreitet ſei, daß die
deutſche Regierung geſtern durch ihre Botſchafter in Paris und
Rom die angekündigten Rückfragen bezüglich des
Nichtein=
miſchungspaktes habe überreichen laſſen. Es ſeien beſtimmte Fragen
geſtellt, jedoch werde als eine Vorbedingung für die Annahme des
Paktes ſeitens der deutſchen Regierung erhoben, daß England und
auch die Schweiz dieſem Pakt beiträten.
Erkundigungen an zuſtändiger Stelle ergeben, daß die
Reichs=
regierung ihre Botſchafter in Paris und Rom beauftragt hat, eine
Reihe von Rückfragen bzgl. des Inhalts und der Tragweite des
Nichteinmiſchungspaktes (Donaupakt) zu ſtellen. Von
Vorbedin=
gungen, Forderungen oder auch nur Vorſchlägen konnte in dieſem
erſten Stadium der Klärung auf dem üblichen diplomatiſchen Wege
naturgemäß nicht die Rede ſein.
Nach ſeiner Rückkehr aus Berlin iſt der deutſche Botſchafter
in Rom, v. Haſſel, am Donnerstag nachmittag vom italieniſchen
Regierungschef empfangen worden.
Beſchleunigung der Arbeiten
der deutſch=franzöſiſchen Saarkommifſion in Baſel.
Die deutſch=franzöſiſche Saarkommiſſion am Sitze der B. J. Z.
hat in dem Beſtreben, ihre Arbeiten möglichſt zu beſchleunigen,
auch am Mittwoch in den einzelnen Unterausſchüſſen bis in die
ſpäten Abendſtunden hinein getagt. Es verlautet, daß jetzt auch
die Frage der Zurückführung der
Sozialverſiche=
rung und ihrer Fonds angeſchnitten wurde, wozu einige neue
Sachverſtändige eingetroffen ſind, ſowie die Frage der
privatrecht=
lichen Verpflichtungen. Unter letzterer Fage ſpielt die
Tansferie=
rung eine beſondere Rolle.
Innerhalb der deutſchen Abordnung ſind die Herren
Miniſte=
rialrat Vogels, Geheimrat Voigt und Miniſterialrat Kriege neu
in Baſel angekommen.
Proſeſſor Frobenius
auf Neuet Aoyen-Expeotkion.
Oaſen, Höhlen, Felſenbilder. — Abſtecher zum Owenat. —
Neu=
entdeckte Malereien in Südauſtralien. — Krokodile mit
rätſel=
haftem Urſprung. — Die Keller von Kon=i=Gut. —
Ueber=
raſchungen in Tunis.
Kairo, im Januar.
Prof. Frobenius, der deutſche Archäologe und
Erforſcher des vergangenen Afrikas bricht ſoeben in
Kairo zu einer neuen Libyen=Expedition auf.
Inter=
eſſante Aufgaben hat er ſich geſtellt. Gleichzeitig
werden aber aus anderen Zonen bedeutſame Funde
bekannt, die teilweiſe in dieſen Kreis gehören.
Neuen Wundern auf der Spur.
Zu Bergen wachſen die Wunder an, die Prof. Frobenius
dem unbekannten oder, beſſer geſagt, vergeſſenen Afrika entriß.
Seit er 1904 in das Kaſſai=Gebiet zog, ſeis er am Sudan, am
Niger, im Atlas, in Eritrea und Arabien umherwanderte,
offen=
barte ſich Afrikas Vergangenheit immer deutlicher vor ihm. Der
Gedanke des Neger=Kulturkreiſes in Weſtafrika hat feſte Geſtalt
gewonnen.
Die Spuren ſind aufgenommen. Man muß ihnen jetzt nur
nachgehen, um auf neue Fährten zu ſtoßen. Sie führten ſchon
im letzten Jahr mitten in die Libyſche Wüſte hinein.
Da ſind die alten Wüſtenwege, die die weißgrauen, ganz in
der Ferne flimmernd=roſig ſchimmernden Steinfelder durchziehen.
Dort über den heißen Dünen, über denen die Luft
orange=
farben zittert, ſteht die Fata Morgana auf vor den Wandernden.
Abſeits der bekannten Straßen, der auch heute noch beſuchten
Oaſen liegen andere, die man vergaß. Außer Kufra, Ennedi,
Dachel, Chargeh. Dſcharrabub gibt es jene; die gerade den Weg
zu den neuen Geheimniſſen weiſen, die man ſucht.
Die Höhlenmenſchen des Herodot.
Zehn Autos, mit allem Nötigen bepacht, auf lange Friſt
ge=
rüſtet, ſtehen bereit, um auf den wieder faſt vergeſſenen Wegen
nach Wadai oder Darfur ins Herz der Wüſte zu gelangen.
Erſtes Ziel: Oaſe Siwa, aber nur als Etappe. Denn man
weiß, daß die ſüdöſtlich liegenden Oaſen Sitra und Areg ſeit
Jahrzehnten, ſeit Jahrhunderten vielleicht nicht von Weißen und
ſeit langem auch nicht mehr von Eingeborenen beſucht wurden.
Man wird hier wieder den Menſchen mit der hellen Haut, den
blonden Haaren und der großen Intelligenz begegnen, jenen
Vom Tage.
Der Reichsarbeitsminiſter hat entſprechend einem Erlaß des
Führers über das Siedlungs= und Wohnungsweſen vom 4.
De=
zember 1934 einen „Ständigen Siedlungsbeirat” errichtet, zu
deſſen Vorſitzenden der Siedlungsbeauftragte beim Stabe des
Stellvertreter des Führers Dr.=Ing. Ludowici ernannt wurde.
Nachdem der Kyffhäuſerbund gegen Ende des vorigen Jahres
bereits 10 000 RM. für das Winterhilfswerk geſpendet hat, wurde
dieſem geſtern erneut der Betrag von 10 000 RM. überwieſen.
Die große Staatsjagd im Waldrevier von Bialowiec wurde
am Donnerstag beendet. Der preußiſche Miniſterpräſident Göring,
der auf Einladung des polniſchen Staatspräſidenten an dieſer
Jagd teilnahm, iſt am Donnerstag früh abgereiſt, um über
War=
ſchau nach Deutſchland zurückzukehren.
In mehreren Straßen der inneren Stadt Wien, vor allem in
der Kärntner=Straße, auf dem Stephans=Platz und am Graben,
fand am Mittwoch ein Demonſtrationsbummel von Gegnern des
Regierungskurſes ſtatt. Die Polizei nahm etwa 100
Verhaf=
tungen vor.
Die Gerüchte über den Rücktritt des rumäniſchen
Finanzmini=
ters ſind inzwiſchen beſtätigt worden. Das ſchriftliche
Rücktritts=
geſuch iſt zwar noch nicht angenommen worden; doch iſt damit zu
rechnen, daß Viktor Slavescu das Finanzminiſterium endgültig
verläßt.
Bei Karagatſch, unweit von Adrianopel, beſchoß eine türkiſche
Grenzwache einen griechiſchen Arbeiterzug, der wegen
Ausbeſſe=
rungen über türkiſches Gebiet umgeleitet wurde. Zwei Arbeiter
wurden ſchwer verwundet. Die Umleitung des Zuges war den
tür=
kiſchen Behörden vorher mitgeteilt worden.
Die Regierung Flandin hat beſchloſſen, am 6. Februar, dem
Jahrestag der blutigen Ereigniſſe auf dem Pariſer Konkordiaplatz,
alle öffentlichen Kundgebungen, von welcher Seite ſie auch
kom=
men, zu verbieten.
Der Militärausſchuß des amerikaniſchen Repräſentantenhauſes
nahm eine Vorlage an, die eine Erhöhung der Heeresſtärke um
50 000 Mann und 400 Offiziere auf 165 000 Mann und 12 400
Offi=
ziere vorſieht. Die Vermehrung des Mannſchaftsbeſtandes ſoll
in=
nerhalb der nächſten fünf Jahre durchgeführt werden.
Der frühere Botſchafter der Vereinigten Staaten in Italien,
Richard Waſhburn Child, iſt im Alter von 54 Jahren an
Lungen=
entzündung geſtorben. Er war der Hauptvertreter der
Vereinig=
ten Staaten auf den Konferenzen von Genua und Lauſanne.
ROMnpeedterte Oiplomätiſche Hethoden.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 31. Januar.
Am Vorabend der Londoner Reiſe iſt in Paris plötzlich die
Frage der finanzpolitiſchen Zuſammenarbeit mit England
auf=
getaucht. Man gewinnt den Eindruck daß ſie von den
Wirt=
ſchaftskreiſen betont wird. So oft über Verhandlungen mit
England die Rede iſt, macht ſich die Stimme der franzöſiſchen
Wirtſchaft hörbar. Man möchte auf die Stabiliſierung der
Währungen drängen. Die Ueberzeugung iſt allgemein, daß an
Frankreichs Wirtſchaftskriſe vor allem die Unſicherheit der
angel=
ſächſiſchen Währungen die Schuld trägt. Man möchte beinahe
glauben, daß man hier in dieſer Richtung etwas übertreibt."
Der Mangel an finanzpolitiſcher Zuſammenarbeit mit
Eng=
land iſt einer der ſchwächſten Punkte der franzöſiſchen
Außen=
politik. Es fragt ſich allerdings, ob das ein Kapitel ift, zu der
die Außenpolitik bei der heutigen Lage wirklich eine Stimme hat.
Die Wirtſchaftskriſe laſtet aber mit unheimlichem Druck auf
den Gemütern in Paris. Sie drängt die Regierung, ſowohl
innen= wie außenpolitiſch ſchnell zu handeln. Im Augenblick
bildet die Wirtſchaft die größte Schwierigkeit der franzöſiſchen
Politik.
Das konnte man auch bei der letzten Kammerdebatte, bei
der Votierung des Geſetzes über die Erhöhung der
Ausgabe=
möglichkeit der Schatzamtbonds ſehen. Der Triumph der
Regie=
rung war vollkommen. Die Oppoſition diente eigentlich nur
dazu, um die Politik Flandins nach links abzugrenzen und
noch mehr zwiſchen der offiziellen Richtung und den Anhängern
des Inflationismus eine Grenze zu ziehen. Das alles gelang
vorzüglich; aber jeder fühlte, daß die wirkliche Entſcheidung
außerhalb des Parlaments, im Wirtſchaftsleben fallen wird.
Für die Londoner Reiſe war aber das Vertrauensvotum
auch eine traditionell übliche Stärkung für die Regierung. Ohne
Zweifel hängt ſehr viel von den Beſprechungen in London für
die Zukunft Europas ab. Es hängt davon auch viel für die
Beurteilung der Rolle der engliſchen Diplomatie in Europa und
in dem deutſch=franzöſiſchen Verhältnis ab.
Binnen kurzem wird es ſich entſcheiden, ob die recht
kompli=
zierten Methoden, die jetzt die Diplomatie in Europa
be=
herrſchen, gute Wirkungen zeitigen. Dann und nur dann ſind
ſie gerechtfertigt. Sonſt iſt die geſamte Paktpolitik
kompro=
mittiert. Für den Augenblick iſt man aber hier recht optimiſtiſch
und hofft, daß die Verhandlungen in London einen Schritt
nach einer europäiſchen Verſtändigung bedeuten.
Menſchen, nach denen man dieſes Land Libyen, d. h. „Weiße‟
nannte. .
Doch man wird einen weiteren Weg tun müſſen und nach
Zarzura abſchweifen.
Die Oaſe Zarzura mußte Wunder der Schönheit und der
Fruchtbarkeit bergen, wenn man ſich auf die alten Schriften
ver=
ließ. Graf Almaſy, der ungariſche Forſcher, der im letzten Jahr
hierhin zog, fand zwar nicht die Fruchtbarkeit, aber er fand die
Spuren der Höhlenbewohner, von denen Herodot meldet. Die
Troglodyten heißen ſie bei ihm. Sie ſollten 10 Tagereiſen von
Augila entfernt an einem Salzhügel und einer Quelle wohnen.
Sie ſollten Schlangen und Eidechſen eſſen und nicht ſprechen,
ſondern ſchreien.
Was der Owenat verrät.
Dieſe Höhlenmenſchen müſſen große Kunſtfertigkeit beſeſſen
haben, wie die Höhlenbilder beweiſen. Naturgetreue
Tier=
ſchilderungen, Jagdſzenen, häusliche Epiſoden löſen einander ab.
Alle mit Steinwerkzeugen ausgeführt, in friſchen Farben
ge=
halten, aus der Steinzeit alſo ſtammend und vor der
Ein=
führung des Kamels, das nirgendwo auftritt in den Bildern,
gemald und eingeritzt.
Almaſy hat die Bilder kopiert, ſo gut es ging, aber es
ſind hier bisher 12 Höhlen gefunden worden, die mehr als 800
Bilder enthalten. Prof. Frobenius wird an dieſen Wundern,
die ſeine Theorie ergänzen, nicht vorübergehen, ohne auch aus
der berühmten Zarzura=Oaſe ſein Wiſſen bereichert zu haben.
Wie kommt das Krokodil nach Auſtralien?
Die Archäologie horcht auf: in Südauſtralien hat C. P.
Mountford, wie er auf dem Auſtraliſchen Wiſſenſchaftlichen
Kongreß mitteilte, primitive eingeritzte Bilder und auch farbige
Ausführungen gefunden.
Er ſtellte feſt, daß dieſe Bilder in einem überraſchenden
Maße jenen Bildern ähneln, die man von den prähiſtoriſchen
Menſchen in Europa in Colorado und in dev Sahara fand.
Er läßt zwei Möglichkeiten offen: entweder ſind dieſe
Bilder aus einer gemeinſamen Quelle hervorgegangen, oder aber
bei allen Völkern hat ſich zu einer ganz beſtimmten Zeit der
Maltrieb in einer überraſchend gleichartigen Form entwickelt.
Damit aber iſt das Erſtaunliche an dieſen Bildern noch nicht
erſchöpft: man hat ſymboliſche Figuren gefunden, die für jeden
Auſtralier vollkommen unverſtändlich ſind, jedenfalls aber
unge=
wöhnlich. Da iſt auch z. B. das Bild eines Krokodils
ge=
funden worden, ſo genau und ſorgſam ausgeführt, daß der
Maler das Krokodil direkt gekannt haben muß. Nun weiß man
aber, daß Krokodile über Tauſende von Jahren hinaus nicht
in Auſtralien lebten.
Franzöſiſche Skimmungsmache.
(Fortſetzung von Seite 1, 2. Spalte.)
Nach den aus engliſcher Quelle vorliegenden Meldungen
die engliſche Regierung vorſchlagen, daß das von Frankreich
Erwägung gezogene Pakt=Syſtem (Oſt= und Südoſtpakt) durch e
allgemeine europäiſche Konvention überdeckt werden ſoll.
dieſer allgemeinen Konvention ſoll ein Vertrag über die ei
päiſchen Rüſtungen verbunden werden, und in dieſem Vertrag
die Abſchaffung des Teils V des Verſailler Vertrages, d. h.
Anerkennung der deutſchen Gleichberechtigung, enthalten
Alle dieſe Abkommen ſollen ungefähr gleichzeitig in Kraft tre=
und der Abſchluß des einen ſoll von dem Zuſtandekommen der
deren Abkommen abhängig gemacht werden.
Dieſes Kompromiß ſoll, wie die franzöſiſchen Blätter he
ſchreiben, Ausſicht haben, von den franzöſiſchen Miniſtern an
nommen zu werden.
Engliſch=franzöſiſche Vorverſtändigung?
Die „Times” veröffentlicht eine anſcheinend offiziöſe Zuſ
menſtellung über die Punkte, über die man ſich in 7
ris geeinigt haben ſoll.
Danach ſoll zunächſt England die in den römiſchen Protoko
niedergelegte Erklärung gutheißen, wonach ein einſeitig
Deutſchland vorgenommener Rüſtungsausgleich unſtatthaft ſei.
ner ſoll man ſich über die Notwendigkeit einer Durchführung
Deutſchland im Dezember 1932 gemachten Gleichberechtigungst,
ſprechens geeinigt haben, und zwar in der Art, daß durch eine
meinſame Erklärung gewiſſe Beſtimmungen des Abſchnitts V.
Verſailler Vertrages außer Kraft geſetzt werden, vorausgeſetzt.
es in Genf zum Abſchluß einer allgemeinen Rüſtungsbeſchränkun
Konvention kommt. — Weiter ſei die Schaffung eines europäiſe
Paktes geplant, in den die beſtehenden Pakte eingebaut werden
ſen. Hierbei wird betont, datz Deutſchland nach Genf zurückkeh.
müßte, um damit ſeine Befreiung von den Beſchränkungen des ?
ſailler Diktats zu „erkaufen”
EP. London, 31. Janua
Die Kommentare der engliſchen Preſſe zu
am Freitag beginnenden engliſch=franzöſiſchen Miwif
beſprechungen ſind im allgemeinen ſehr gedämpft. 1
glaubt nicht, daß es den engliſchen Unterhändlern, alſo
Miniſterpräſidenten Macdonald, Außenminiſter Sir John Sit
und dem ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten Baldwin, gelin
wird, die franzöſiſchen Miniſter dazu zu bewegen, ihre
ſtimmung zur Erfüllung der Gleichberechtigungserklärung 1
Dezember 1932 für Deutſchland zu geben, und da man ſich
engliſchen Regierungskreiſen vollſtändig klar darüber iſt,
Deutſchland unter keinen Umſtänden über die Gleichberechtigur
frage noch verhandeln wird, ſcheint mit der franzöſiſchen We
rung das Schickſal der Verhandlungen bereits beſiegelt.
Die Frage, ob und wieweit England bereit iſt, den f
zöſiſchen Sicherheitswünſchen entgegenzukommen, ſpielt
Augenblick nur noch eine untergeordnete Rolle, denn jedes (
gegenkommen in dieſer Richtung hängt von Frankreichs
ſtimmung zu der Gewährung der Gleichberechtigung an Deu
land ab. Lediglich der diplomatiſche Mitarbeiter des „D
Expreß” ſchlägt heute in ſeinem Vorbericht zu der Mini
begegnung eine optimiſtiſchere Note an und ſpricht von ei
Minimum von Verſtändigung. Woraus das Minimum,
dem hier geſprochen wird, beſteht, wird jedoch nur ſehr un
angedeutet. Es ſcheint jedoch, als hätten ſich Englandu
Frankreich darüber geeinigt, daß zwiſck
Deutſchlands Gleichberechtigung und Fra
reichs Sicherheit ein innerer Zuſammenha
beſtehe und daß dieſe beiden Fragen auch nur
zuſam=
gelöſt werden könnten. Das aber würde nur heißen, daß Er
land eine neue Konferenz plane, und auf di
Konferenz unter Mitwirkung Deutſchlands alle ſchweben
Fragen gelöſt twerden ſollen. Gerüchte, daß dies auch der
iſt, gingen denn auch am Mittwoch abend noch in den
tiſchen Kreiſen um, ohne daß angeſichts der Lage der D
eine Beſtätigung möglich iſt.
Flandin und Laval in London.
London, 31. Janue
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin und der f
zöſiſche Außenminiſter Laval ſind am Donnerstag abend
London eingetroffen, wo ſie von Miniſterpräſident Macdor
und dem Außenminiſter Sir John Simon begrüßt wur
Für die amtlichen Beſprechungen in London ſind der Fre
und Samstag vorgeſehen. Auf engliſcher Seite wird au
Macdonald und Simon auch Baldwin an den Beſprechun
teilnehmen.
Wer findet hier die Brücke zwiſchen den Felſen= und Höh
bildern dieſer Erde?
Die „Schätze” von Kon=i=Gut.
Noch an einer anderen Stelle der Erde ſucht man in Hö
nach Menſchenſpuren — und zwar in den Chaldymyr=Berge.
Zentral=Aſien, in denen ſich die größten Höhlen der Erde
finden ſollen. Kon=i=Gut heißt — Quelle des Verſchwinden!
ein uralter Name, der auch in den arabiſchen Sagen aufta
Ungeheure Höhlen ſind durch Gänge miteinander verbun
Skelette und Menſchenſchädel, die man hier fand, wurden
Taſchkent in ein Muſeum gebracht. Aber die Schätze, von de
auch die Sage erzählt, fand wan nicht. Wohl aber Silber
Zinkminen, die leicht abzubauen ſind. Jetzt aber beginnt
ganz langſam, die Höhlenwände abzuſuchen, denn man iſt u
zeugt, daß auch hier Künſtler die Vergängenheit feſthielten.
Erwähnen wir noch einige Funde aus jüngerer Zeit,
Ausgrabungen bei Tunis Prachtmoſaike mit Bacchus und Tit
berichten wir ferner, daß man die untere Hälfte und die Se
ter einer Statue in der Akropolis als Teilſtück der Aphr!
von Marſeille identifiziert hat, dann ſieht man den weit
Forſchungsarbeiten unſerer Archäologen geſpannt entgegen.
gangenheit enthüllt ſich von den Höhlenbildern Libyens
Auſtraliens bis zur Akropolis oder den Kon=i=Gut=Kellern.
Velhagen & Klaſings Monakshefte.
Kunſtwerke der Eiszeit in farbiger Wied
gabe und entwicklungsgeſchichtlicher Vollſtändigkeit ſind bi
dem großen Publikum nicht gezeigt worden, zum mindeſten
ſo kundig ausgewählt und erläutert, ſo originalgetreu wie
dem aufſehenerregenden Beitrag, den der berühmte Forſcher
Frobenius im Februarheft von Velhagen u. Klaſings Mon
heften veröffentlicht. Ein zweiter farbig illuſtrierter Bel
von Ludwig Bäte ſchildert eine Autoreiſe durch Holland. „
liche Lichtbilder begleiten die Plauderei „Schoner Schnee
Joſ. Jul. Schätz. Hinter die Kuliſſen eines großen Autoren!
führt uns in Bild und Wort Burghard von Reznicek. Eine
deutende Anzahl hervorragender Sachkenner iſt in dem reicl
bilderten Aufſatz „Bühnen im Reich und in Berlin” vere!!
Das Volkstum der Großſtadt, deſſen Eigenwuchs oft beſtk!
wird, ſchildert in einem glänzenden Eſſay der berühmte He
berger Profeſſor Willy Hellpach. Novellen von Perkonig, C
ven, Ungerer vertreten neben Schaffners großem Roman
riſſa und der Rieſe die erzählende Dichtung. Zum Gedel
Händels veröffentlicht Edzard H. Schaper ein liebevoll dur
arbeitetes Bildnis des Meiſters, das auch den erwärmen 4
welcher nie eine Note von ihm gehört oder geſpielt hat; ſo N.
tig iſt das Wort eines Poeten der ſeit langem an einem Ha!
Roman arbeitet und hier ſein= Studien wahrhaft verde
vorlegt.
Freitag, 1. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 32 — Seite 3
Aunonatfehauftſcheomänge u. Srederhonnt
Erſte Durchführungsverordnung zum neuen Einkommenſteuergeſeh in den nächſten Tagen.
Simons Memel=Erklärung.
Ein Vorkrag
von Staaksſekrekär Reinhardt.
DNB. Berlin, 31. Januar.
In der Geſellſchaft der Berliner Freunde der Deutſchen
Aka=
mie ſprach am Donnerstag mittag der Staatsſekretär des
zichsfinanzminiſteriums Reinhardt über „
Nationalſoziali=
ſche Finanz= und Steuerpolitik”.
Der Staatsſekretär ging in ſeinem Vortrag davon aus, daß
nationalſozialiſtiſche Finanz= und Steuerpolitik, ſolange es in
utſchland Arbeitsloſe gebe, in erſter Linie auf Verminderung
Arbeitsloſigkeit abgeſtellt ſei. Die Reichsregierung habe ſeit
ühjahr 1933 ein Bündel von Maßnahmen eingeleitet die
rauf abgeſtellt ſind, die Nachfrage nach Gütern und Leiſtungen
erhöhen. Erhöhte Nachfrage führt zur Erhöhung
sBeſchäftigungsſtandes in den verſchiedenſten
Zwei=
der deutſchen Wirtſchaft. Die Belegſchaftsziffern werden
er=
ht, die Arbeitsloſenziffer wird kleiner. Die Auswirkungen auf
7 öffentlichen Haushalt ſind: Verminderung des
Finanzbedar=
der Arbeitsloſenhilfe auf der Ausgabenſeite und Erhöhung
Aufkommens an Steuern, ſonſtigen Abgaben und
Sozialver=
erungsbeiträgen auf der Einnahmeſeite.
Staatsſekretär Reinhardt belegte dieſe Entwickelung durch
ige Beiſpiele, wobei er beſonders die Maßnahmen auf dem
biete der Kraftfahrzeugſteuer, das Geſetz über Steuerfreiheit
Erſatzbeſchaffungen und die Vorſchriften über Ergänzungen
o Erweiterungen des Anlagevermögens behandelte. In die=
Zuſammenhang kündigte der Staatsſekretär an, daß in den
chſten Tagen die erſte
Durchführungsverord=
ng zum neuen Einkommensſteuergeſetz
erſchei=
i werde. In dieſer Verordnung werde die Vorſchrift
betref=
d erhöhte Abſetzungen für kurzlebige Wirtſchaftsgüter des
An=
evermögens auch auf ſolche Gewerbetreibende ausgedehnt wer=
„ die zwar nicht Vollkaufleute im Sinne des Handelsgeſtzbuches
), die aber trotzdem ordnungsmäßige Bücher führen. Dadurch
ede dem ſteuerlichen Intereſſe der Kleingewerbetreibenden und
Handwerker entſprochen. Die Durchführungsverordnung werde
ier auch Vorſchriften darüber enthalten, was auf die
Einkom=
isſteuerſchuld. für 1934 anzurehnen iſt.
Im weiteren Verlaufe ſeines Vortrages wies Staatsſekretär
nhardt auf den § 10 des neuen Einkommensſteuergeſetzes hin,
Grund deſſen durch Abſetzung der Sonderausgaben eine
Er=
zigung der Einkommensſteuer erzielt werden kann. Er
er=
erte dabei an die Möglichkeit, für jede Hausgehilfin 50 RM.
Monat abzuſetzen.
Eine weitere ſehr bedeutungsvolle Maßnahme im Kampf um
Verminderung der Arbeitsloſigkeit ſei das Geſetz zur
För=
ung der Eheſchließungen vom 1. Juni 1933. Auf Grund die=
Geſetzes ſind bis zum 31. Dezember 1934 365 591
eſtandsdarlehen im Betrage von 200
Millio=
n Reichsmark gewährt worden. Durch dieſe
Maß=
me habe ſich die Arbeitsloſenziffer um mindeſtens 500 000 und
Finanzbedarf der Arbeitsloſenhilfe um etwa 250 Millionen
chsmark vermindert. Ferner habe ſich die Zahl der
Ehe=
eßungen und Geburten ſtark erhöht. 334 567 Eheſchließungen
erſten Halbjahr 1934 ſtehen 252 592 Eheſchließungen im erſten
bjahr 1933 gegenüber. Bei der Zahl der Lebendgeborenen
die entſprechenden Ziffern 576 843 und 490 340. Schließlich
das Geſetz zu einer bedeutenden Erhöhung der Zahl der
sſtände und dadurch zu verſtärkter Nachfrage nach Möbeln,
sgerät und Kleinwohnungen geführt. Bei dem Geſetz zur
derung der Eheſchließungen handele es ſich um eine
Dauer=
nahme. Es würden laufend mindeſtens 20 000
Eheſtandsdar=
n monatlich gewährt, im Jahre rund 250 000.
Als weitere Maßnahmen im Kampf um die Verminderung
Arbeitsloſigkeit ſeien beſonders noch das
Arbeitsbeſchaffungs=
ß vom 1. Juni 1933, das Geſetz über die Errichtung der
Reichs=
bahnen, das Geſetz über die Steuerbefreiung für neuerrichtete
nwohnungen und Eigenheime, das Umſatzſteuergeſetz, die
An=
ung der Einkommensſteuer, der Vermögensſteuer und der
Erb=
tsſteuer an die bevölkerungspolitiſchen Grundſätze u. a. m. zu
ten. Die ſteuerpolitiſchen Maßnahmen der Jahre 1933 und 1934
en der Geſamtheit aller Steuerzahler eine Entlaſtung um
) eine Milliarde Reichsmark gebracht. Im Rechnungsjahr
werde das Steueraufkommen gegenüber dem Rechnungsjahr
um 1 100 Millionen RM. größer ſein. Dieſes Mehraufkommen
notwendig zur Abdeckung der Vorbelaſtungen aus dem Ar=
Sbeſchaffungsprogramm und der Fehlbeträge der früheren
Jahre. Solange dieſer Mehrbedarf beſtehe, müſſe jegliches
Auf=
kommens=Mehr grundſätzlich zur Deckung dieſes Mehrbedarfs
ver=
wendet werden. Sobald die Vorbelaſtungen ſich weſentlich vermindert
haben und ſoweit das Aufkommen=Mehr nicht zur Beſtreitung von
Mehrausgaben gebraucht wird, die durch die allgemeinen
Inter=
eſſen des Volksganzen bedingt ſind, werde die Vorausſetzung für
eine allgemeine Senkung der Steuern gegeben ſein. Dabei werde
in erſter Linie an die Einkommensſteuer und an die
Gewerbe=
ſteuer gedacht werden müſſen.
Im dritten Hitlerjahr würden, ſo ſchloß der Staatsſekretär,
die Ankurbelungsmaßnahmen, die noch im Jahre 1935 laufen die
Dauermaßnahmen, wie das Geſetz zur Förderung der
Ebeſchlie=
ßungen und die neuen Steuergeſetze, ſowie die rund 7 5 Milliarden
RM. Volkseinkommen=Mehr des Jahres 1934 zu weiterer
Vermin=
derung der Arbeitsloſigkeit und zu weiterer Geſundung der
Ver=
hältniſſe zwangsläufig führen.
Oberleuknank Marloh rehabilikierk.
Im Wiederaufnahmeverfahren freigeſprochen.
DNB. Berlin, 31. Januar.
Vor dem Kommandanturgericht in der Lehrterſtraße fand
Donnerstag vormittag die Wiederaufnahmeverhandlung gegen
den Oberleutnant a. D. Marloh ſtatt, der im Dezember 1919
von dem damaligen Feldkriegsgericht wegen der Erſchießung von
29 Angehörigen der Volksmarine=Diviſion im März 1919
frei=
geſprochen, aber wegen unerlaubter Entfernung von der Truppe
und Führens falſcher Ausweiſe zu drei Monaten Feſtungshaft
und 30 Mark Geldſtrafe verurteilt worden war. Seit Jahren
hatte ſich Oberleutnant Marloh, der jetzt Direktor der
Straf=
anſtalt in Celle iſt, um ſeine Rehabilitierung von dem
Vor=
wurfe der Fahnenflucht durch ein Wiederaufnahmeverfahren
bemüht. Endlich wurde im vergangenen Herbſt durch
Ent=
ſcheidung des Oberkriegsgerichts das Wiederaufnahmeverfahren
für zuläſſig und begründet erklärt.
Mit Bitterkeit ſchilderte Marloh in der heutigen
Verhand=
lung ſeine damalige Lage. Er hatte ſich als älter preußiſcher
Gardeoffizier trotz fünffacher ſchwerſter Verwundung der
Garde=
kavallerie=Schützendiviſion zur Verfügung geſtellt und führte eine
Freiwilligenabteilung von 40 Mann. Auf Grund des von dem
damaligen Reichswehrminiſter Noske herausgegebenen
ſo=
genannten Schießerlaſſes und des von der Regierung verhängten
Standrechtes, die den Regierungstruppen das Recht gaben, ohne
weiteres gegen Anſammlungen mit der Waffe vorzugehen, hatte
Marloh am 11. März 1919 in einem Hauſe 400 Angehörige
der roten Marine=Deviſion feſtgenommen, die kurz vorher gegen
die Regierungstruppen gekämpft hatten. Marloh hatte 29
Führer dieſer Spartakiſtenbande an die Wand ſtellen und
ſtand=
rechtlich erſchießen laſſen. Daß er dazu berechtigt geweſen war,
beweiſt am treffendſten das Urteil des Feldkriegsgerichtes, das
ihn von der Anklage des Totſchlags freiſprach. Aber Marloh
iſt einer von denen geweſen, die von einer
verandwortungs=
ſcheuen Regierung geopfert wurden. Am 1. Juni des gleichen
Jahres ſollte er verhaftet werden. Sein unmittelbarer
Vor=
geſetzter, der damalige Polizeihauptmann Keſſel, verlangte von
ihm daß er fliehen ſollte, drängte ihm falſche Papiere auf und
erklärte nachdrücklichſt, der Reichswehrminiſter Noske und die
Regierung befehle ihm zu fliehen, da ſie auf alle Fälle einen
Prozeß vermeiden wolle, bei dem zu befürchten ſei, daß es
Anſtoß zu neuen Spartakiſtenaufſtänden gäbe. Marloh, der die
Abſicht hatte, ſich ſelbſt zu ſtellen, glaubte, einem Befehle
ge=
horchen zu müſſen, auch wenn es ſeiner Ueberzeugung
wider=
ſpräche und floh nach Süddeutſchland. Einige Monate ſpäter
vurde er dann in Leipzig verhaftet.
Marloh erklärte mit Nachdruck er habe dieſe Mitteilungen
des Hauptmanns Keſſel als dienſtlichen Beſehl anſehen müſſen
und er habe ſelbſtverſtändlich angenommen, daß dieſer Befehl
mit Wiſſen und Willen des Reichswehrminiſters, alſo ſeines
höchſten Vorgeſetzten, erfolge.
Der Vorſitzende verlas die protokollariſche Vernehmung
Noskes, der beſtritt, einen Befehl zur Flucht gegeben zu haben.
Dem Antrag des die Anklage vertretenden
Oberkriegs=
gerichtsrats folgend, ſprach das Kommandanturgericht unter
Aufhebung des damaligen Urteils Oberleutwant Marloh von der
Anklage der Fahnenflucht und des Gebrauchs gefälſchter Aus=
weiſe frei.
Die Memelfrage iſt ſchon mehr als einmal im engliſchen
Unterhaus angeſchnitten worden, aber meiſt auch ſehr raſch
wie=
der durch Bemerkungen von der Regierungsbank aus der
De=
batte ausgeſchaltet worden. Großen Eifer hat man jedenfalls
niemals gezeigt, ſich des geknechteten Memelvolkes ſo
anzuneh=
men, wie man es von einer Nation, deren Unterſchrift unter der
Memel=Konvention ſteht, erwarten dürfte.
Diesmal iſt der engliſche Außenminiſter Simon etwas
weiter=
gegangen, als er gefragt wurde, wie die engliſchen
Verpflichtungen ausſehen, und was geſchehen
würde, um einen Angriff von ſeiten
Deutſch=
lands oder von ſeiten Litauens zu verhindern.
Wir möchten einſchalten, daß Deutſchland keinerlei
Angriffsabſichten hegt, ſondern nur von dem Wunſch
beſeelt iſt, möglichſt bald die Memel=Konvention wiederhergeſtellt
zu ſehen.
Aber aus der Frage des Abg. Wedgewood ging doch hervor,
daß er die litauiſchen Truppenbewegungen mit
ſtar=
kem Mißtrauen verfolgt und die Verhältniſſe an der Memel
keineswegs ſo einſeitig betrachtet, wie das von Kowno aus
ge=
wünſcht wird. Er fürchtet offenbar einen Gewaltakt der Litauer,
dem er zuvorzukommen ſucht. Herr Simon hat jedoch eine
recht gewundene Erklärung abgegeben, die ganz gewiß
nicht geeignet ſein wird, in Kowno ſonderlichen Eindruck zu
machen. Da er ausgezeichnet über die dauernden Rechtsbrüche
des Gouverneurs informiert iſt mußte er wiſſen, daß nicht der
Mangel an Abgeordneten den Zuſammentritt des Landtags
ver=
hindert, ſondern die rohe Willkür des Gouverneurs, dem die
parlamentariſche Vertretung der memelländiſchen Bevölkerung
ebenſo ein Dorn im Auge iſt, wie die kümmerlichen Reſte der
ihr noch verbleibenden, aber auch dauernd mit Füßen getretenen
Rechte. Erfreulich iſt dagegen die Feſtſtellung Simons, daß die
engliſche Regierung kein= Bemühungen
ge=
ſcheut habe, um dem für die augenblickliche Lage
verantwortlichen Teil nahezulegen, daß die
Erzielung einer Vereinbarung erwünſcht ſei,
durch die die normale Verwaltung grundſätzlich
wiederhergeſtellt werde. Daß Herr Simon im
An=
ſchluß daran von einer verſöhnlichen Haltung des Gouverneurs
ſprach, ſoll uns nicht aufregen. Für uns iſt von
ausſchlaggeben=
der Bedeutung, daß er ſelbſt zugibt, ſoweit orientiert zu ſein, um
als Richter auftreten zu können. Wäre er das nicht, dann würde
er auch nicht von dem Teil ſprechen, der für die derzeitigen
Ver=
hältniſſe die Verantwortung trägt. Das iſt allein Litauen und
niemand anders.
Aber was mag das wohl heißen, „keine Bemühungen
ge=
ſcheut‟? Die Garantiemächte England, Frankreich, Italien und
Japan ſollten doch wohl ſtark genug ſein, jede Vertragsverletzung
durch einen Staat wie Litauen zu verhindern. England allein
brauchte nur auf den Knopf zu drücken, um die Kownoer
Regie=
rung dahin zu bringen, im Eiltempo den alten Rechtszuſtand
wieder herzuſtellen. Uns will ſcheinen, daß Herr Simon, der klar
erkannt hat, wer der Störenfried und Rechtsbrecher iſt, noch
nicht alle Möglichkeiten erſchöpft hat, damit der Frieden an der
Memel ſo raſch wie möglich hergeſtellt wird. Wer das nicht tut,
muß ſich gefallen laſſen, einmal von der Geſchichte als
Wegberei=
ter der unfriedlichen Elemente verurteilt zu werden. Dieſen
Ehrgeiz ſetzen wir bei Herrn Simon nicht voraus.
Keine Goldſammlungen
für den Rückkauf der Saargruben.
Aus Anlaß des überwältigenden Ergebniſſes der
Saar=
abſtimmung und beſeelt von dem Willen der Reichsregierung,
die ſich aus der Rückgliederung des Saargebietes ergebenden
wirtſchaftlichen Laſten tragen zu helfen, hat ſich eine große
An=
zahl von Volksgenoſſen erboten, goldene Schmuckſachen zur
Ver=
fügung zu ſtellen. Dieſe Opferbereitſchaft zeugt von einem
vor=
bildlichen Patriotismus.
Die Ablieferung von Goldſchmuck, wie ſie im
Jahre 1813 und zuletzt in der ſchlimmſten Notzeit des
Welt=
krieges ſtattgefunden hat, iſt heute jedoch nicht
erforder=
lich. Das neue Reich iſt ſtark genug, um auf
Gold=
ſpenden im vorliegenden Falle verzichten zu
können. Es möchte den Opferſinn der
Bevölke=
rung allein vorbehalten für die Milderung von
Not und Armut im Lande. Im übrigen ſind bereits
Vereinbarungen getroffen worden, die ſicherſtellen, daß die
Be=
zahlung der Saargruben ohne Inanſpruchnahme der Gold= und
Deviſenbeſtände der Reichsbank erfolgen kann. Aber auch die
Währungspolitik bedarf ganz allgemein der Ablieferung von
Schmuckſachen nicht, ſondern bedient ſich der bekannten
wirk=
ſamen Wirtſchaftsmaßnahmen, um den Zahlungsverkehr mit dem
Auslande zu regeln. Es wird daher gebeten, von derartigen
Goldſchmuck=Spenden abzuſehen; Goldmunzen können
ſelbſt=
verſtändlich nach wie vor bei der Reichsbank umgetauſcht werden.
Vorkragsabend der Städl. Akademie für Tonkunſt.
Donnerstag, den 31. Januar 1935.
Kammermuſik und Hausmuſik war der Inhalt des Vortrags=
Ds der gut beſucht war und ſehr angeregt verlief. Mit
Aus=
ne eines beſonders weit vorgeſchrittenen Ausbildungsſchülers
en es ausnahmslos Lehrkräfte der Anſtalt, die den Abend
itten. Wilhelm Werner iſt ein ausgezeichneter Violinſpieler
der Ausbildungsklaſſe Kopatſchka. Er trug zuerſt die G=
Moll=
ſſonate von Bach vor, die ſehr tonrein und muſikaliſch geſpielt
de, vielleicht etwas zu wenig herb in der Auffaſſung. Später
es er ſein virtuoſes Können und ſein großes Temperament
Finale des berühmten Violinkonzerts von Anton Dvorak.
i Werke von Schubert für Klavier zu 4 Händen wurden von
egard Menges und Eliſabeth Jäger ſehr friſch und dramatiſch
elt. Uns ſcheint beim Vierhändigſpiel immer der
Pedal=
auch das ſchwierigſte Problem zu ſein, und wir halten an
zen Stellen, beſonders im Allegro Op. 144 „Lebensſtürme‟,
Vortrag klanglich etwas zu trocken.
Dann erklangen zwei Soli, für Violincello, meiſterhaft von
S Andrä geſpielt. Wir ſind der Ueberzeugung, daß dieſer junge
ſtler techniſch und muſikaliſch ſich an die größten Werke
heran=
en kann. Er ſpielte zuerſt zwei Sätze aus einer uns unbekann=
Violoncello=Sonate von Schubert, einem ganz herrlich
melo=
en Werk, muſikaliſch eigentlich der Höhepunkt des Abends.
Iſo fein, wundervoll im Klang der hohen Stellen wirkte ein
gio mit Variationen von Reſpighi, das allerdings ſehr weich
ſentimental ausklingt. In der Mitte der Vortragsfolge ſtand
wundervolle Klaviertrio in B=Dur von Mozart. Die feine
Ab=
ng des Werkes, der wohldurchdachte Vortrag war von großem
Die Violinſtimme ſpielte Carl Cauer mit ſehr ſchönem Ton
Vortrag, jedoch nicht ganz mit der klanglichen Wärme wie der
Iſr. Bei allen Kammermuſikwerken war Nelly Birrenbach eine
innige, ſichere und anpaſſungsfähige Begleiterin auf dem
Zel. Der Abend war ſehr genußreich und wurde von den Freun=
B.N.
guter Muſik mit reichem Beifall bedacht.
eder- und Arien=Abend Elſe Nagel, Oiko Bley.
Im kleinen Saalbauſaal traten zwei junge Künſtler vor eine
reiche Zuhörerſchaft. Eine umfangreiche Vortragsfolge brächte
erſten Teil Lieder von Schubert, Brahms und Wolf, im
ten Opernſzenen. Elſe Nagel beſitzt eine gut geſchulte und
ausgeglichene Sopranſtimme, bei der nur im Lyriſchen die
uhe des Tones ſtört. Die Ausſprache iſt ſehr deutlich, der
rag wohl durchdacht; bei jedem einzelnen Auftreten mußte
wieder die Befangenheit überwunden werden, bis perſontiche
Goethes
„Iphigenie‟
im Heſſiſchen
Landeskheater.
Die „Neuinſzenierung
von Goethes
Schau=
ſpiel „Iphigenie auf
Tauris” durch
Gene=
ralintendant Franz
Everth iſt ein
beſon=
ders ſtarker
künſtle=
riſcher Erfolg des Heſſ.
Landestheaters. Die
Aufführung fand
vor=
geſtern auch anläßlich
eines Gaſtſpiels im
Wormſer Feſtſpielhaus
außerordentlichen
Bei=
fall vor ausverkauftem
Haus. — Unſer Bild
zeigt eine Szene der
Aufführung: Oreſt
(Albert Lippert) und
Pylades (Hannes
Stel=
zer.) Photo:Gießinger.
Wirkung erreicht wurde. Bei großgeſpannten Geſängen wie
Brahms „Von ewiger Liebe” und der großen Fidelio=Szene
war es erſtaunlich, daß die Stimme die ſonſt meiſt ſehr zart
klang, ſoviel breiten Strahl gewann. Auch der Gegenſatz zwiſchen
Liedſtiel und Operngeſang wurde gut getroffen.
Otto Bley hat einen ſympathiſchen, hellen, lyriſch wirkenden
Tenor und ſpricht ebenfalls ſehr gut aus. Nach anfänglicher
Be=
fongenheit gewann ſein Vortrag bald bemerkenswerte Wärme und
Empfindung. In dieſer Beziehung ragten hervor Schuberts
„Frühlingstraum”, bei der „Poſt” erſtaunte uns das ungewöhnlich
langſame Tempo, auch wirkte hier die Höhe nicht völlig frei. Von
den Hugo=Wolf=Liedern fanden wir Eichendorffs „Verſchwiegene
Liebe” am beſten, während bei „Heimweh” die Steigerung ins
Große weniger gut gelang. In den Operngeſängen trat die Stimme
ſehr günſtig hervor, allerdings ſtörte zuweilen eine gewiſſe
Un=
reinheit. Am beſten war die unbequem hohe Ständchenarie aus
den „Luſtigen Weibern”. In den beiden Duetten von Nicolai und
Verdi kam der dramatiſche Geſang und das Temperament beider
Sänger am beſten zur Geltung. Die Begleitung der umfangreichen
Vortragsfolge lag bei Elſe Hucke=Stoy in beſten Händen, und
wir bewunderten vor allem, daß die Künſtlerin in ganz kurzer Zeit
in Vertretung die große Aufgabe übernahm und mit großer
Sicher=
heit durchführte. Die beiden ſingenden jungen Künſtler leiſteten
recht Erfreuliches, wenn auch die volle Reife der Ausbildung noch
nicht ganz erreicht iſt. Der Beifall war ſehr herzlich.
F. N.
Edmund Kiß: „Wikkekind”
Uraufführung in Hagen.
Bei dieſem Erſtlingswerk des in einer weſtdeutſchen
Induſtrie=
ſtadt lebenden Autors geht es zunächſt nicht um eine äſthetiſche
oder dramaturgiſche Wertung, ſondern um eine grundſätzliche
Ent=
ſcheidung. Nämlich darum, ob die Anwendung eines durch nichts
bewieſenen hiſtoriſchen Vorwurfs der Stützung einer Stücktendenz
dienen darf, welche, im Brennpunkt hitzig geführter Tagesdebatten
ſtehend, mit der Darſtellung von der Bühne her die Gemüter eher
verwirrt als ſammelt. Es ſei damit nichts gegen das
diskuſſions=
fördernde Theaterſtück an ſich geſagt. Wenn aber ein Autor die
(ſicher lobenswerte) Abſicht verfolgt, ein Stück deutſcher Geſchichte
im Drama lebendig zu machen, und das mit den höchſt
anfecht=
baren Mitteln einer geſchichtlich nicht belegbaren Hypotheſe und
mit dem Erfolg einer gröblichen Verletzung religiöſer Gefühle tut,
ſo iſt damit für die oft geforderte Aktivierung des
Gegenwarts=
theaters ſo gut wie nichts getan. Wittekinds Ehrenrettung vor
der Geſchichte und ſein „Verrat” am Stamm der Sachſen Lurch
die Annahme des Chriſtentums wird bei Kiß unterbaut durch die
Theſe, dieſe Zwangsbekehrung ſei erkauft worden durch die
Zurück=
nahme einer Verfügung Karls, wonach die 20= bis 40jährigen
Sachſenfrauen — 60 000 an der Zahl — in weſtliche
Konzentca=
tionslager verſchleppt und durch Vermiſchung mit minderwertigen
Raſſen verſeucht werden ſollten. Und weiterhin: Dieſer teufliſche
Rat ſei dem Frankenkönig von Rom eingegeben und der
ſchließ=
liche Kompromiß durch beiderſeitige Schweigepflicht beſiegelt
wor=
den. Ueber dieſes Grundſätzliche und im Hinblick auf die erzielte
Wirkung Bedenkliche hinaus iſt von einem Werk zu berichten,
daß manche Anſätze zur geſchloſſenen dramatiſchen Form und eine
nicht geringe Kraft des ſprachlichen Ausdrucks hat. Unter der
Regie Horſt Hoffmanns geriet eine geſtraffte Aufführung,
die von einem ausgezeichneten Enſemble getragen war. Es gab
betont ſtarken Beifall, oft bei offener Szene; in ihn miſchten ſich
nicht wenig Proteſte. Die Diskuſſion um das Thema hat mit
dieſer Arbeit neue Nahrung erhalten.
F—nn.
Von der Landesuniverſität Gießen. Privatdozent Dr.
Ger=
hard Schiedermair aus Bonn wurde für das
Winterſeme=
ſter 1934/35 mit der Vertretung der durch die Berufung von
Profeſſor Bötticher nach Heidelberg freigewordenen außerordentl.
Profeſſur für Bürgerliches Recht, Arbeits= und Zivilprozeßrecht
an der Univerſität Gießen beauftragt.
Seite 4 — Nr. 32
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 1. Februar 193:
Ochn
Dankſagung.
Für die uns anläßlich unſerer goldenen
Hochzeitſo ſehrzahlreich dargebrachten
Glück=
wünſche und Geſchenke danken wir herzlichſt.
Beſonderen Dank dem Herrn
Oberbürger=
meiſter für ſeine herzlichen Wünſche, ſowie
den Darmſtädter Mitgliedern der Konditoren=
Innung für Glückwünſche und Spende,
Otto Schürg und Frau.
Bill. Rerzen
1 Stück nur 7. 5,
3 Stück nur 20 5.
Neu: Jedes Stück
mit Patentfuß,
ſteht oh. Leuchter
Seifen=Lehner
Mackenſenſtr. 9.
(a)
Sägemehl
zum Streuen. (a
Heim, Faßfabrik,
Arheilgerſtr.
Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern abend entſchlief ſanft nach kurzer
Krank=
heit im 68. Tebensjahr am Herzſchlag meine
inniggeliebte Schweſter
Otroniid Glentn don Lotnbrrg
In tiefſtem Schmerz:
Freiherr von Cornberg
Kammer= und Forſirat i. R.
Wernigerode a. H., den 24. Januar 1935. (318
Jahrzehntelange Erfahrungen
auf dem Gebiete moderner Wohnungskultur,
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Freitag, 1. Februar 1935
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 1. Februar 1935
Der Reichsſtatthalter in Heſſen:
Perſonalnachrichten.
Erpannt wurden am 19. Januar 1935 der Hilfsreferent im
zeſſiſchen Staatsminiſterium, Miniſterialabteilung für
Bildungs=
geſen, Kultus, Kunſt und Volkstum Oberſtudiendirektor Dr. Joh.
riedrich Leip zum Oberſchulrat bei dieſer Abteilung; der
Hilfs=
eferent bei der gleichen Miniſterialabteilung Rektor Theodor
zenp zum Schulrat bei dieſer Abteilung; beide mit Wirkung
om 1. Januar 1935; am 4. Dezember 1934 durch Urkunden des
derrn Reichsſtatthalters in Heſſen, auf Vorſchlag der Heſſiſchen
jegierung der Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Wöllſtein Karl
Teuenhagen, geb. 17. 6. 1903. zum Amtsgerichtsrat beim
Amts=
ericht Ober=Ingelheim, mit Wirkung vom 1 Januar 1935, und
uf Grund des 8 5 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des
Berufs=
eamtentums vom 7. April 1933 (RGBl I, S 175 ff.) der
Ober=
mtsrichter beim Amtsgericht Ober=Ingelheim Hermann Rehart,
eb. 5. 6. 1877, zum Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Wöllſtein.
Der heſſiſche Staaksminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ernannt wurden der Hauptwachtmeiſter der Schutzpolizei
An=
m Endl zu Darmſtadt zum Kriminalhauptwachtmeiſter und der
riminalhauptwachtmeiſter Dietrich Krebs zu Darmſtadt zum
riminalſekretär; beide mit Wirkung vom 1. Januar 1935; am
5. Januar 1935 die Schulamtsanwärter Lorenz Gerhardt aus
Zörrſtadt, Kreis Alzey, zum Lehrer an der Volksſchule zu
Win=
rsheim, Kceis Oppenheim, und Otto Popp aus Hahnheim, Kreis
ppenheim, zum Lehrer an der Volksſchule zu Sulzheim, Kreis
ppenheim; beide mit Wirkung vom Tage der Dienſtanweiſung an.
Verſetzt wurde am 20. Januar 1935 der Forſtmeiſter Eduard
ellheim zu Seligenſtadt in gleicher Dienſteigenſchaft in das
orſtamt Grünberg.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 24. Januar 1935 der
Ge=
erbelehrer an der Berufsſchule zu Darmſtadt Felix
Bornträ=
er auf Grund des § 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
taatsbeamten vom 2. Juli 1923 / 19. Dezember 1923, in der
Faſ=
ng des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Regierungsblatt S. 249),
it Wirkung vom 1. Februar 1935.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 32 — Seite
Geſekliche Berpflichkung zur Rundfunkenkſtörung.
Die Arbeiten der Reichspoſt an dem kommenden
Rundfunk=
itſtörungsgeſetz ſtehen vor dem Abſchluß. Die Beratungen der
teiligten Miniſterien haben Uebereinſtimmung über die
Rege=
ng der Grundlinien und Einzelheiten ergeben. Das
Rund=
nkentſtörungsgeſetz wird nur einige große Geſichtspunkte regeln.
Ule Einzelheiten bleiben dem Verordnungswege vorbehalten.
ie ganze Regelung wird getragen von dem
nationalſozialiſti=
ſen Gemeinſchaftsgeiſt und von dem Gedanken, daß
Rundfunk=
npfang Gemeinſchaftserlebnis iſt. Oberſter Leitſatz des neuen
ntſtörungsrechtes muß daher ſein, daß es ſoziale Pflicht
gegen=
der der Allgemeinheit iſt. Rundfunkſtörungen zu unterlaſſen. An
telle langwieriger Umſtändlichkeiten ſetzt der Entwurf ein
ein=
ches Verfahren praktiſcher Entſtörungsarbeit. Den
Entſtörungs=
itſätzen des Verbandes Deutſcher Elektrotechniker (VDE.) wird
isdrücklich maßgebende Bedeutung beigelegt werden. Die
Ent=
jrungsarbeit ſelbſt kann nur in Hände gelegt werden, die
tech=
ſch hierzu berufen ſind und für ſolche verantwortungsvolle
Ar=
it die nötige techniſche Erfahrung haben. Das ſind die
Rund=
nkentſtörungsſtellen der Reichspoſt. Die Zuſammenarbeit der
unkwarteorganiſation mit dem Rundfunkentſtörungsgeſetz ſoll
ehr als bisher organiſch geſtaltet werden. Der Entwurf wird
uch mit verſchiedenen Fachverbänden beraten. Binnen kurzem
ird er Geſetz werden konnen.
elßen
reitag,
1. Februar
amstag,
D Oberinſpektor der Schutzpolizei, Lehmann, der bisher
Lei=
r des Außendienſtes der Polizeidirektion Darmſtadt war, tritt
it dem 1. Februar infolge Erreichung der Altersgrenze in den
uheſtand. Nach einer 7jährigen Dienſtzeit bei der 6. Kompagnie
s Leibgarde=Infanterie=Regiments 115 trat Lehmann im Jahre
99 bei der damaligen Schutzmannſchaft der Stadt Darmſtadt
n und wurde 1914 zum Polizeiwachtmeiſter (entſprechend dem
ßigen Polizeimeiſter), 1922 zum Polizeikommiſſar. 1927 zum
olizeinſpektor und als beſondere Auszeichnung am 30. Januar
eſes Jahres durch den Herrn Reichsſtatthalter zum
Oberinſpek=
r der Schutzpolizei befördert. Nach einer längeren
Beſchäf=
zung bei der Kriminalpolizei leitete Lehmann ſeit 1924
ver=
ſiedene Polizeibezirke, darunter zwei Jahre den 1. Bezirk in
r Kirchſtraße und ſodann ſechs Jahre den Südoſtbezirk (
Hein=
hſtraße. Ecke Nieder=Ramſtädter Straße), bis er im April 1934
it der Leitung des Außendienſtes der Polizeidirektion Darm=
„dt beauftragt wurde.
— Die Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft bietet ihren
Mit=
iedern auf Grund einer mit dem Heſſiſchen Landestheater
ge=
offenen Vereinbarung als nächſte Veranſtaltung am
Donners=
g. dem 14. Februar, im Kleinen Haus ein Gaſtſpiel des
aus=
zeichneten Enſembles der „Vier Nachrichter” mit der
luſti=
n literariſchen Parodie „Die Nervenſäge‟. Die
Mitglie=
r erhalten ihre Eintrittskarten vom 1. bis 5. Februar gegen
orzeigen der Dauerkarte unentgeltlich an der Kaſſe des Kleinen
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Die drei Eisbären, Ländl. Luſtſpiel v. Vitus. onntag.
3. Februar Anf. 19.30, Ende 21.30 Uhr. Zuſatzmiete lI, 9. Vorſt.
Kinderreiche Mütter Nr. 251—310.
Preiſe 0.70 bis 3.80 ℳ.
Iphigenie auf Tauris.
*Heſſiſches Landestheater. Im Kleinen Haus des Heſſiſchen
indestheaters kommt heute abend wieder Goethes Schauſpiel
phigenie auf Tauris” mit Ruth Trumpp, Albert
Lip=
rr. Jochen Poelzig. Carl Raddatz und Hennes Stelzer als
Dar=
iUer zur Aufführung. Die Neuinſzenierung dieſes klaſſiſchen
ſerkes der deutſchen Dichtung durch Generalintendant Franz
derth, die vom Darmſtädter Publikum und von der Kritik als
ne hervorragende künſtleriſche Leiſtung des Schauſpiels des
andestheaters anerkannt wurde, hatte anläßlich eines
Gaſt=
lels des Landestheaters am Tage der nationalen Erhebung im
Drmſer Feſt= und Spielhaus einen geradezu überwältigenden
Totg. Die als Feſtvorſtellung gegebene Aufführung wurde von
m ausverkauften Haus mit lange anhaltendem Beifall
aufge=
ommen.
Am Donnerstag, 7. Februar, findet im Kleinen Haus des
eſſiſchen Landestheaters der 2. Kammermuſikabend des
Gnurrbuſch=Quartetts ſtatt. Das Programm bringt
nton Bruckner (Quintett) und Verdi (Quartett).
Beſuch im ſtädtiſchen Gaswerk.
Oberbürgermeiſter Wamboldt mit den Stadlväkern im Reich des Direkkars Nuß.
* Am Donnerstag nachmittag ſtatteten unter Führung von
Oberbürgermeiſter Wamboldt und Bürgermeiſter Kopp die
Mitglieder des Stadtrats dem Städtiſchen Gaswerk einen Beſuch
ab. Nahezu zwei Stunden weilten die Gäſte in dem Werk. wo der
Direktor der ſtädtiſchen Betriebe. Nuß, nach einem kurzen
auf=
klätenden Vortrag die Führung durch den Betrieb übernahm und
alle Einzelheiten ausgezeichnet erläuterte. Wir Darmſtädter können
ſtolz auf unſer modern eingerichtetes und leiſtungsfähiges Gaswerk
ſein, deſſen Exiſtenz, wie erinnerlich, in der Zeit der Ruhrgaspläne
umkämpft war. Dieſer Angriff iſt zunächſt nicht nur abgewieſen,
ſondern
das Darmſtädter Werk iſt ſelbſt — wenn auch unter Opfern
— zur Fernverſorgung übergegangen und verfügt heute
über Fernleitungen nach Seligenſtadt, Pfungſtadt. Groß=
Gerau und Gernsheim.
Auch die zunächſt vom Goswerk Worms belieferte Gemeinde
Lorſch iſt vertraglich an Darmſtadt gebunden. Zurzeit ſteht man
mit Eberſtadt in Verhandlung und die weiterhin
ange=
ſchloſſenen Ortſchaften verzeichnen eine gute Zunahme im
Gas=
verbrauch, ſo daß der Zuſchuß, der anfangs jährlich 180 000 Mark
betrug, im Jahr 1935 auf 95 000 Mark geſunken iſt.
Wenige Leute wiſſen, daß ein modernes Gaswerk ſich ſelbſt
trägt, wenn es wie das Darmſtädter Werk mit einer modernen
Kokerei verbunden iſt. Denn der anfallende Koks allein deckt
die Koſten für die Kohlen, und die übrigen Energiekoſten
für das Werk werden aus den weiteren Abfallprodukten, Teer,
Ammoniak. Benzol uſw. gewonnen. Alſo bleiben nur die feſten
Koſten für Inſtandhaltung, Löhne, Steuern und Abſchreihungen.
Durch den Ausbau des Darmſtädter Gaswerks zu einer modernen
Kokerei wurden ſowohl die Einnahmen aus Koks erheblich
ge=
ſteigert, wie auch die Qualität des Kokſes erhöht, hauptſächlich durch
beſonders ſorgfältig ausgewählte Kohle (Nuß 4 und 5). Hierdurch
entſteht wenig Aſcherückſtand, und die Benzolerzeugung wird
vor=
teilhafter.
In der weiteren Umgebung iſt Darmſtadt das einzige Werk,
in dem Benzol chemiſch gereinigt wird, ſo daß ſogar
Frank=
furt ſein Benzol in Darmſtadt reinigen läßt.
Die Vorteile eines ſo fortſchrittlich geleiteten Werkes bleiben
nicht aus. Das Darmſtädter Gaswerk wirft jährlich einen Gewinn
von 300 000 Mark in bar ab, liefert für 250 000 Mark Gas an die
Straßenbeleuchtung und gibt der Stadt einen
Verwaltungskoſten=
zuſchuß von 40 000 Mark. Das Städtiſche Gaswerk erzeugt täglich
etwa 40 000 cbm. Gas.
Die Führung durch das Gaswerk machte die Beſucher
zu=
nächſt mit der Koksſieberei bekannt, einem hohen, ſchmalen Bau,
in dem täglich 53 Tonnen Koks durch Siebe in verſchiedene
Größen=
klaſſen verteilt werden. Dann wurde der auf hohem Fahrgeſtell
arbeitende Kran bewundert. Durch die bei der ſchmutzigen Arbeit
ſehr notwendigen Duſchräume gings an einer Hammermühle
vor=
bei, die die Kohlen vor der Verkokung verkleinert,
Das WHW.=Abzeichen im Februar!
Das WHW.=Abzeichen für den Monat Februar iſt beſonders
ſchön und trägt eine ausgeſprochene künſtleriſche Prägung Die
Herſtellung wurde diesmal in der Thüringer Knopf=Induſtrie
vorgenommen. Die Stadt Schmölln beſchäftigte mit der
Her=
ſtellung, wie ſchon kürzlich berichtet, eine große Anzahl Arbeiter,
die infolge der Notlage dieſes Induſtriezweiges längere Zeit er=
Bammzelabzeichen
werbslos waren. Das hübſche Abzeichen aus Galalith wird
ſicher=
lich reißend abgehen, da es wegen ſeiner gediegenen Ausführung
auch als Schmuck getragen werden kann.
In Darmſtadt wird die Sammlung durch Mädels vom BDM.
durchgeführt. Der Preis des Abzeichens beträgt 20 Pf. Das
Ab=
zeichen kommt am Sonntag, dem 3. Februar, zum Verkauf.
Kein Kulkurvolk
darf die Nok unbekämpfk laſſen!
Spende für das Winterhilfswerk!
Konto Nr. 5000 bei der Städt. Sparkaſſe,
Konto Nr. 3500 bei der Dresdener Bank und
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.
J. Juſhnys „Blauer Vogel” im Orpheum! Im Fluge durch
Deutſchland iſt der „Blaue Vogel” nun auch in Darmſtadt
an=
gelangt und wird morgen, Samstag, und Sonntag im
Orpheum 3 Vorſtellungen mit ſeinem weltberühmten Kabarett
veranſtalten. — In 386 Städten Europas und Amerikas entzückte
Juſhny mit ſeinen einzigartigen Darbietungen die Maſſen. Juſhny
bringt lachend und charmant ſein buntes Karuſſell und baut es vor
den Augen des Publikums auf. Juſhny bringt diesmal ein reiches,
buntes Programm mit; jede Nummer witzig, charakteriſtiſch und
gekonnt. — Die bisherigen Gaſtſpiele in München. Stuttgart,
Köln. Bonn Bochum uſw bedeuteten einen Triumpb für Juſhny
und ſeinen blauen Vogel! —
in eine mächtige hohe Halle von etwa 70 Meter Länge und
35 Meter Breite. Hier iſt das Herz des Betriebes, die
Kokerei.
Die veralteten Retortenöfen auf der einen Seite ſind ſtillgelegt, ſie
leiſteten täglich 50 Tonnen. Die neuen gegenüberliegenden
Kam=
meröfen nehmen täglich 250 Tonnen Kohlen in ihre 25 glühenden
Kammern auf. Hier wird in ſog. Trockendeſtillation bei
einer Temperatur von 900 Grad aus Kohle Gas hergeſtellt. Die
Beſchickung erfolgt mit einer fahrbaren Maſchine. Beheizt werden
die Kammern mit Generatorgas, das in drei gewaltigen,
neben=
anſtehenden Generatoren erzeugt wird. Beim Weitergehen bekommt
man auch das Kohlentransportband, und nebenbei den
Masken=
ſchutzraum und den Luftſchutzkeller zu ſehen. Durch Kompreſſoren,
die in einem eigenen Raum untergebracht ſind, wird das Gas in
die Fernleitungen gepreßt.
Der zweite Teil der Gasherſtellung iſt die Reinigungdes
Gaſes. Die Apparate hierfür ſtehen in Nebenräumen, in denen
man ſich ſchon wohler fühlen kann. Man ſieht die Teerausſcheidung.
die Gaswäſche mit der Entfernung von Naphthalin, der
Ausſchei=
dung von Benzol und deſſen Reinigung, die Gewinnung von
Ammoniak — „Parfümfabrik” meinte ſpaßhaft der Herr
Oberbürgermeiſter — und ſchließlich die Trockenreinigung oder
Entſchwefelung des Gaſes. Zuletzt wurden die Beſucher an den
gewaltigen Gasbehälter vorbei
in die „Gut Stuhb” des Gaswerks geführt. In dem
Meß=
raum ſieht es tatſächlich aus wie geleckt. Hier wird der
Gas=
druck geregelt und durch plötzliche Druckwellen die
Straßen=
beleuchtung ein= oder ausgeſchaltet.
Hier war es auch wo Oberbürgermeiſter Wamboldt herzliche
Dankesworte an Direktor Nuß und ſeine Mitarbeiter für die
Füh=
rung richtete und bat auch den Werksangehörigen ſeine Grüße
zu übermitteln. Man habe ſich von der geregelten und praktiſchen
Arbeit im Gaswerk überzeugt, das für Darmſtadt und ſeine
Um=
gebung von großem Nutzen ſei.
Zum Schluß ein Wort der Berubigung für diejenigen
Einwohner, die davor bangen, daß das Gaswerk einmal in die
Luft fliegen” könne. Das iſt nur möglich durch Hinzutritt großer
Mengen Luft in die Gasbehälter. Da die Gasbehälter aber unter
Druckſtehen, kann höchſtens einmal Gas ausſtrömen, aber keine
Luft eindringen.
Bei der Novemberrevolution durchſchlug ſogar einmal eine
Gewehrkugel einen Gasbehälter in Darmſtadt — und es
paſſierte nichts.
Ja irgendwo beruhigte einmal ein Phyſiker ängſtliche Gemüter
mit folgendem Verſuch: Mit einer Spitzhacke ſchlug er ein kleines
Loch in die Behälterwand und hielt ein Streichholz dran. Bautz,
flog der Keſſel in die Luft! — Nein, das tat er keineswegs!
Sondern das ausſtrömende Gas brannte in einer Flamme, die
des Druckes wegen nicht in den Keſſel zurückſchlagen konnte.
Eine Beſichtigung des Schlachthofes findet demnächſt ſtatt.
7. Heil’ſcher Familientag 1935. Am Samstag, den 26. Januar
1935, feierte die in Darmſtadt, wie auch weit über die Mauern
unſerer Heimatſtadt hinaus bekannte Familie Heil (Heyl) ihren
ſiebten Familientag. Die Familie Heil, eine alte Bauernfamilie,
ſtammt urſprünglich aus Tirol, von dort vertrieben, ſiedelte ſie ſich
als Bauernfamilie in Klein=Umſtadt i. Odw. an. Schon früh
er=
warben ſich die Familienmitglieder angeſehene Stellungen im
bäuerlichen Gemeindeleben. Durch eiſernen Fleiß, raſtloſe
Tätig=
keit, kühne Entſchloſſenheit und eine ausgeſprochene Großzügigkeit
erwarb die Familie nach und nach einen gewiſſen Wohlſtand. Schon
früh kamen ſie aus dem engen Dorf hinaus in die weite Welt und
gründeten auswärts ihren Hausſtand. Noch immer aber ſitzt der
Stamm als freier Bauer auf ſeiner Scholle. Andere aber befinden
ſich in angeſehenen Stellungen der Wirtſchaft, des Handwerks, des
Staates und der Partei, alſo des öffentlichen Lebens. Ein echter
Familienſinn war ſtets eine Haupttugend der Familie, ein
Ein=
treten für den Schwächeren eine Selbſtverſtändlichkeit, Freud und
Leid wurden gemeinſam getragen. Dieſe Ideale zu pflegen,
ver=
anlaßte die Familie, ſchon im Jahre 1893 den erſten Familientag
abzuhalten. Andere folgten in kleineren und größeren Abſtänden,
ſo auch wieder in dieſem Jahre. Das Familienfeſt bot eine äußerſt
abwechſlungsreiche Feſtfolge. Die Begrüßung der 250 Teilnehmer
erfolgte durch Gerichtsreferendar Karl Heyl, der in ſeinen
Wor=
ten der Hoffnung Ausdruck verlieh, daß dieſer Familientag aeach
ein Bauſtein werden möge das Ziel unſeres Führers, die
Volks=
gemeinſchaft, zu verwirklichen. Während des Nachmittags
unter=
hielt die Kapelle Melchior die Anweſenden durch eine ſchmiſſige
Muſik. Familienmitglieder erfreuten durch zwei reizende Tänze,
der eine mit vollendeter Rhythmik getanzt von einem der jüngſten
der Familie, Albrecht Scherer, der andere formvollendet
durch=
geführt als ſpaniſcher Tanz von Fräulein Horlacher, Stuttgart.
Im zweiten Teil folgte zunächſt die von reicher Kenntnis über die
Heil’ſche Familie zeugende Feſtrede von Kommerzienrat Guſtav
Heil Tückelhauſen. Der Redner gedachte der ſeit dem letzten
Familientag Verſtorbenen und pries, von heißer Liebe zu dem
an=
geſtammten Geſchlecht erfüllt, den Heimat= und Familiengedanken.
Der Redner ſchloß ſeine vorzügliche Rede mit einem Sieg=Heil auf
Volk und Familie. Im weiteren Verlauf ſprach Kreisparteiredner
Ratsherr Heinrich Heyl, Bitterfeld, über Familie und Raſſe. In
klaren beredten Worten gab der Redner jedem eine Anregung, wie
er zu ſeinem Teil an der Raſſereinerhaltung unſeres Volkes
mit=
helfen kann. Die wertvollen Ausführungen endeten mit einem
Sieg=Heil auf den Führer. Die Teilnehmer ſtimmten begeiſtert in
das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied ein. Nach einem einfachen
Abendeſſen ſchloß ſich für Jugend und reifere Jugend der Tanz an,
der durch verſchiedene Einlagen unterbrochen wurden So folgten
zwei Tänze, die von der bekannten Darmſtädter Tanzlehrerin
Frau Käthe Glock=Franck einſtudiert waren. Zunächſt der
Frühlingsſtimmenwalzer von Joh. Strauß, ganz hervorragend und
einführend getanzt von den Damen Annelieſe Heyl, Erni Heyl
Leni Heyl, Erna Hufnagel, Eliſabeth Nold und Annelieſe
Weiß. Desgleichen erfreuten die Damen Erni Heyl und Erna
Hufnagel mit einem äußerſt ſchmiſſigen und flott durchgeführten
Matroſentanz. Die Feſtteilnehmer ſpendeten reichen Beifall, ſo
daß beide Tänze wiederholt werden mußten. Bei noch weiteren
heiteren Einlagen blieben die Verwandten noch bis in die frühen
Morgenſtunden vergnügt zuſammen. In allem war es ein
wohl=
gelungenes Feſt. Immer wieder aber war der durch Herrn Jakob
Heyl angeregte und unter ſeiner Mitwirkung zuſammengeſtellte
umfaſſende Stammbaum ein Hauptanziehungspunkt. Bemerkt ſei
noch, daß auch das Winterhilfswerk durch eine Sammlung bedacht
wurde. Möge dieſer Familientag für weite Kreiſe unſeres Volkes
ein Anſporn ſein, den Familien=, Sippen= und Raſſegedanken ſich
auch zu eigen zu machen und ſo zu pflegen, daß in kürzeſter Zeit
das deutſche Volk in dieſer Hinſicht führend vorangeht.
— Damen= und Herrenſitzung der Darmſtädter Turn= und
Sportgemeinde 1846. Die Sitzung findet am Sonntag, dem 10.
Februar, um 18.11 Uhr im feſtlich bunt geſchmückten Feſtſaal der
Woogsturnhalle ſtatt. Um den unangenehmen
Begleiterſcheinun=
gen bei dem auch in dieſem Jahre zu erwartenden Andrang an
der Tageskaſſe vorzubeugen, hat der Vorverkauf für
Nichtmit=
glieder heute begonnen. Für Mitglieder iſt der Vorverkauf nur
im Turnhaus am Woogsplatz Ein ſchöner, genußreicher Abend
ſteht bevor, der die Gäſte in fröhlicher Spannung und in
ausge=
laſſener Stimmung halten wird. Unter dem Leitſatz; swerd
ſoo wern wie mer’sbrauche” ſind die notwendigen und
umfangreichen Vorbereitungen zu ihrem Abſchluß gelangt, und
„das Spiel kann beginnen”.
AAAAARLAIAOr
Seite 6 — Nr. 32
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 1. Februar 1935
Richklinien für Hausgehilfen
im Wirtſchaftsgebiet Heſſen.
Lpd. Frankfurt a. M., 31. Januar.
Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen,
SS.=Standartenführer Schwarz, hat folgende Richtlinien für
Hausgehilfen im Wirtſchaftsgebiet Heſſen erlaſſen, die inzwiſchen
in Kraft getreten ſind:
§ 1. Unter Hausgehilfen im Sinne dieſer Richtlinien ſind
Volksgenoſſen bzw. Volksgenoſſinnen zu verſtehen, die
hauswirt=
ſchaftliche Arbeiten gegen Entgelt verrichten und für den gleichen
Haushalt beſchäftigt ſind, gleichgültig, ob ſie in dieſem wohnen
oder eine fremde Wohnung in Anſpruch nehmen.
§ 2. Da der Haushaltungsvorſtand und ſeine Familie mit
ihnen eine häusliche Gemeinſchaft bilden ſoll, hat der
Haushal=
tungsvorſtand bzw. Haushaltsleiter für ihr Wohl zu ſorgen. Die
Hausgehilfen haben ihm die in der Gemeinſchaft begründete Treue
zu halten.
§ 3. Der Haushaltungsvorſtand hat die Pflicht. den
Haus=
gehilfen einen trocknen, ſauberen, Licht und Luft zugänglichen,
abſchließbaren Wohnraum zur Verfügung zu ſtellen. In dieſem
muß ein eigenes Bett, Waſchgelegenheit und ein abſchließbarer
Schrank zur Bewahrung von Kleidern und Wäſche vorhanden
ſein. In dieſem Raum dürfen Gegenſtände, die nicht zum
per=
ſönlichen Gebrauch der Hausgehilfen beſtimmt ſind und die
Be=
wohnbarkeit beeinträchtigen, nicht abgeſtellt werden. Auch für
Beleuchtung muß geſorgt werden. Iſt das Zimmer nicht heizbar muß
in der kalten Jahreszeit den Hausgehilfen der Aufenthalt in
einem warmen Raum ermöglicht werden.
Muß die Hausgehilfin auf Wunſch des
Haushaltungsvorſtan=
des außer dem Hauſe ſchlafen, ſo iſt Miete und Fahrgeld
orts=
üblich zu vergüten.
§ 4. Die Monatslöhne ſind Bruttolöhne und gelten als
Richtlöhne bei der Einſtellung. Das Entgelt ſoll den Kenntniſſen
und Fähigkeiten ebenſo wie den Anforderungen des Haushalts
entſprechend gewertet werden. Das Entgelt beſteht aus Bar=
und Sachbezügen.
§ 5. Wenn nichts Gegenteiliges ſchriftlich vereinbart wird,
gelten die geſetzlichen Beſtimmungen für die Beitragsleiſtungen
zu den Soziallaſten, d. h., von dieſen müſſen die geſetzlichen
an=
teilsmäßigen Haushaltungsvorſtandsbeiträge zu den
Verſicherun=
gen (zwei Drittel Krankenkaſſe. ½ Invalidenverſicherung und die
geſamte Bürgerſteuer) in Abzug gebracht werden.
6. Den Hausgehilfen iſt eine ununterbrochene Nachtruhe
von 9 Stunden täglich zu gewähren. Außerdem iſt ihnen täglich
eine ausreichende Eſſenspauſe, zum mindeſten jedoch 2 Stunden,
zu gewähren. Bei notwendiger Kürzung der Nachtruhe iſt am
nächſten Tage entſprechende Freizeit zu geben.
§ 7. Am Sonntag ſoll tunlichſt den Hausgehilfen je nach
ihrem Bekenntnis Gelegenheit zum Beſuch des Gottesdienſtes
ge=
geben werden. An jedem zweiten Sonntag iſt nach Beendigung
der Küchenarbeit ein freier Nachmittag und Abend zu gewähren.
An Doppelfeiertagen iſt der Nachmittag des zweiten Feiertages
freizugeben (Oſtern. Pfingſten. Weihnachten). An einem
Werk=
tag der Woche iſt eine 4—5ſtündige Freizeit zu gewähren.
Außer der Freizeit iſt den Hausgehilfen angemeſſene Zeit
zur Wahrung ihrer ſtaatsbürgerlichen, wirtſchaftlichen und
kirch=
lichen Pflichten und Rechte zu geben. Hausgehilfen über 18
Jahre können über ihre Freizeit ſelbſt verfügen; bei Hausgehilfen
unter 18 Jahren regelt ſich die Heimkehr nach Uebereinkunft.
§ 8. Bei Krunkheitsjällen ſind die Anordnungen des Arztes
zu befolgen, der darüber entſcheidet, inwieweit
Dienſtverrichtun=
gen gemacht werden können oder eine Ueberführung in ein
Kran=
kenhaus notwendig iſt.
Bei Krankheiten iſt der Lohn auf die Dauer von 14 Tagen
weiterzuzahlen, doch kann das Krankengeld darauf angerechnet
werden.
§ 9. Anſpruch auf Urlaub haben die Hausgehilfen erſt dann.
wenn ſie ſchon 6 Monate beſchäftigt waren. Im erſten
Arbeits=
jahr zumindeſt 5 Tage, im zweiten Arbeitsjahr zumindeſt 8 Tage,
im dritten und den weiteren Jahren zumindeſt 14 Tage.
Seither höher gewährter Urlaub darf aus Anlaß der
Einfüh=
rung dieſer Richtlinien nicht geſenkt werden.
Während des Urlaubs iſt der Lohn und ein ortsübliches
Ver=
pflegungsgeld zu entrichten. Bei Löſung des Dienſtverhältniſſes
haben die Hausgehilfen Anſpruch auf prozentuale
Urlaubsge=
währung.
Bei friſtloſer Löſung des Dienſtverhältniſſes von Seiten des
Haushaltungsvorſtandes ſteht den Hausgehilfen kein Urlaub zu.
Bei Vorkommniſſen, die eine friſtloſe Entlaſſung des
Haushal=
tungsvorſtandes rechtfertigen, hat dieſe Entlaſſung nicht nach 18
Uhr zu erfolgen, ſofern nicht für ein anderweitiges Unterkommen
geſorgt iſt.
§ 10. Eine Kündigung kann beiderſeitig nur für den Schluß
eines Kalendermonats erfolgen, ſpäteſtens am 15. eines Monats
zum Ende des Monats. Das Dienſtverhältnis kann beiderſeitig
ohne Einhaltung der Kündigungsfriſt gekündigt werden, wenn ein
triftiger Grund vorliegt (Arbeitsverweigerung,
Eigentumsver=
gehen, ſchwere Beleidigung, argliſtige Verſchweigung und
Täu=
ſchung). Dem gekündigten Hausgehilfen muß genügend Zeit
ge=
geben werden, eine neue Stelle zu ſuchen. Dazu darf ſie eine
Frei=
zeit von 3—4mal in der Woche mindeſtens 2 bis 4 Stunden
be=
anſpruchen, jedoch kann ein Nachweis der verwendeten Zeit
ver=
langt werden. Die Freigabe derſelben richtet ſich nach der
Büro=
zeit der öffentlichen Arbeitsämter.
Bei Beendigung des Arbeitsverhältniſſes iſt den Hausgehilfen
eine formgerechte Beſcheinigung über Art und Dauer ihrer
Be=
ſchäftigung zu geben. Eine Arbeitsbeſcheinigung ſowie Leiſtungs=
und Führungszeugnis ſind auf Verlangen auf getrenntem Blatt
aufzuführen. Die Arbeitsbeſcheiniung, ſowie Leiſtungs= und
Füh=
rungszeugnis ſind auf Verlangen auf getrenntem Blatt
aufzu=
führen. Die Arbeitsbeſcheinigung darf keine Bemerkung enthalten,
die dem ſpäteren Fortkommen der Hausgehilfen hinderlich ſein
kann
Auf Verlangen iſt den Hausgehilfen ein vorläufiges Zeugnis
auszuſtellen. Der Haushaltungsvorſtand hat für den Umzug der
Hausgehilfen zum neuen Arbeitsort denſelben genügend Zeit zur
Verfügung zu ſtellen, damit ihr Arbeitsantritt in der neuen
Stel=
lung am 1. erfolgen kann.
8 11. Kinder unter 14 Jahren dürfen als Hausgehilfen nicht
beſchäftigt werden. Hausgehilfen dürfen während der Zeit, deren
ſie zur Erfüllung ihrer geſetzlichen Schulpflicht bedürfen, nicht
be=
ſchäftigt werden.
Vereins= und lokale Veranftalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die Fliegerortsgruppe Darmſtadt der
Flieger=
landesgruppe VII Süd=Weſt des DLV. lädt alle ihre Mitglieder
zum heutigen Fliegerfeſt im Städtiſchen Saalbau um 20.30 Uhr
ein. Gäſte willkommen. Dunkler Anzug oder Uniform erwünſcht.
Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Drag.
Nr. 23. Hauptgruppe Darmſtadt. Es wird nochmals
auf die Sonntag, den 3. d. M., 15 Uhr, beginnende
Jahreshaupt=
verſammlung hingewieſen und um vollzähliges Erſcheinen
er=
ſucht. Abends kameradſchaftliches Beiſammenſein mit Familie.
Volksbildungsſtätte Darmſtadt. Nächſten
Sonn=
tag, den 3 Februar 1935, findet eine Muſeumsführung von Herrn
Lehrer Eidmann ſtatt. Thema: „Heim und Heimat im Wandel
der Zeiten‟. Die Führung beginnt um 10 Uhr. Treffpunkt vor
dem Landesmuſeum. Jeder Volksgenoſſe iſt herzlich eingeladen.
Die Teilnehmergebühr beträgt 30 Pf.
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Es wird auf die heutige Bekanntmachung des Städtiſchen
Leihamts aufmerkſam gemacht.
Deutſche Freiballon=Meiſterſchaft 1935.
Wie wir bereits mitteilen konnten, findet am 16. und 17.
Fe=
bruar 1935 in Darmſtadt die Austragung der Deutſchen
Frei=
ballon=Meiſterſchaft ſtatt.
Daß dieſe Veranſtaltung nach Darmſtadt verlegt wurde
be=
deutet eine Anerkennung für die flugſportliche Tradition unſerer
Stadt. Auf dem kleinen Kavallerie=Exerzierplatz hinter der
Dra=
goner=Kaſerne werden am 17. Februar 1935, nachmittags 15 Uhr,
18 Ballons aufſteigen, und es iſt von ſymbolhafter Bedeutung, daß
dies gerade auf demjenigen Platz geſchieht, auf dem vor nunmehr
rund 25 Jahren die allererſten Segelflugverſuche durch Schüler der
höheren Klaſſen veranſtaltet wurden. Wir wiſſen noch ſehr genau,
welch ungeheure Begeiſterung damals die jungen Menſchen erfaßte
und wie die Erwachſenen überlegen lächelnd dabeiſtanden. Und
wie ſtolz waren die unternehmungsluſtigen Burſchen, wenn ſie
wenige Meter frei ſchwebend durch die Luft ſegelten Bald genügte
dieſer kleine Hügel nicht mehr, und kühn zogen ſie hinaus zum
Prinzenberg, um an dem ſteilen Südabhang ihre Verſuche weiter
fortzuſetzen. Dort gabs manchen Bruch und manches verſtauchtes
Gelenk
Dieſe Wildweſtzeiten einer ganz unwiſſenſchaftlichen
Segel=
fliegerei, die den ganzen Reiz des Abenteuers in ſich barg, ſind
vorbei. Aber nicht vorbei iſt die Erinnerung und damit der Stolz,
daß nun gerade auf demjenigen Fleckchen Erde, welches die ganz
plumpen Verſuche eines Schwebens in der Luft ſah, daß nun gerade
von dieſem Fleckchen Erde der größte Freiballon=Wettbewerb
ſtatt=
findet, der überhaupt in der Geſchichte des Freiballonſportes zu
verzeichnen iſt. Ein Gordon=Bennett= Rennen, bei denen die
raf=
finierteſten Ballons und die beſten Ballonführer der ganzen Welt
um die Palme des Sieges ſteigen, mag eine rieſige internationale
Veranſtaltung ſein. Aber der Darmſtädter Wettbewerb 1935
über=
trifft ſchon zahlenmäßig die genannten Großveranſtaltungen. In
der Qualität der Ballonführer ſteht er kaum zurück, da am 17.
Fe=
bruar 1935 eine ganze Reihe der beſten deutſchen Gordon=Bennett=
Flieger ſtarten. Die Teilnehmerliſte ſieht folgendermaßen aus:
cbm
Füll=
Führer:
Nr.: Ballon: Inhalt:
1950 Dr. Vordenbäumen, Sieger in
1. Bochum II
der Weitfahrt um den
Kirdorf=
pokal 1934.
1905 Heymer.
2 Köln
1680 Großſteinbeck.
3. Stadt Velbert
1680 Frank
Nürnberg
1680 Schaeffer.
Hannover
1680 Dr. von Spreckelſen.
6 Roland
1950 Dieckmann.
Dortmund
2200 Kiebeler.
8. Wicküler
1680 Klare.
Bielefeld
10 Wilhelm von Opel 2200 Deku, Gordon=Bennett=Flieger.
Sieger in der Zeitdauerfahrt
um den Wanderpokal der
Köl=
niſchen Zeitung.
2200 Pröbſting, Gordon=Bennett=
11. Stadt Eſſen II
Flieger.
12 Herford
1680 Eimermacher, Sieger im D.L.V.=
Wanderpreis 1934.
1680 Dr. Perlewitz.
13. Neuer Ballon
14. Ernſt Brandenburg 2200 Dr. Burghard, Gordon=Bennett=
Flieger.
2200 Götze jun., Gordon=Bennett=
15 Deutſchland
Flieger.
16 Stragula
1680 Becker.
Außer Konkurrenz ſtarten als Poſtballons:
1 Union
1200 Schütze.
2 Graf Zeppelin 1680 Dr. Landmann.
Damit iſt erwieſen, daß in den Tagen des 16 und 17.
Fe=
bruar das ganze Ausland voller Spannung nach hier blickt. Tat=
Gedenkt
der hungernden Tiere!
Reichsbund Volkstum und Heimat
Landſchaft Rheinfranken=Naſſau=Heffen
Fachamt Tierfchütz
Einzige Zamen- und Herrenſihung der Narrhalla
im Saalban.
Iß aach es Pulwer knapp — mir mache net ſchlapp Unter
dieſem Motto ſteigt am kommenden Sonntag, dem 3. Februar,
um 6 Uhr 11 Minuten im Städtiſchen Saalbau die Damen= und
Herrenſitzung der Narrhalla als erſte Karnevalveranſtaltung
dieſer Art in der Saiſon.
Faſching heißt Frohſinn und Freude heißt Vergeſſen aller
Alltagsſorgen, heißt untertauchen in die Wogen überſchäumender
und doch harmlos froher Luſt.
So war es immer bei Narrhalla, und ſo ſoll und wird
es auch diesmal wieder werden. Die beſten einheimiſchen
Bütt=
redner und Liederdichter, altbewährte und neuentdeckte Sterne
am Narrenhimmel ſind in die Programmfolge eingereiht,
Ueberraſchungen werden durch einige Neuheiten gebracht.
Der altbewährte, unübertreffliche Protokoller Auerhan ſteigt
dieſes Mal wieder in die Bütt. So ſind alle Vorbedingungen
geſchaffen zu einem Abend echt fröhlichen Heinerhumors.
Die Programmfolge wickelt ſich filmartig ab, ſo daß um 11
Uhr 11 Minuten das Tanzbein geſchwungen werden kann. Darum
die Parole für Sonntag, den 3. Februar: Alles zur
Narrhalla=
ſitzung im Saalbau!
(II St 1308
Woche für Woche
werden Millionen Teller
Knorr Suppe in Deutſchland gegeſſen. Der
na=
türliche Eigengeſchmack und die große
Sorten=
auswahl dieſer Suppen, die alle erforderlichen
Zutaten richtig aufeinander abgeſtimmt
ent=
halten, erklären ihre große Beliebtheit!
Se=
der gelb=braune Knorr Suppenwürfel mit dem
grünen Streifen „Extra fein” koſtet nur
10 Pfg. und ergibt 2 reichliche Teller Suppe.
Schon ſeit 50 Jahren:
Radtz Suppen: gute Suppen!
Der Luftſchutz organiſieren, heißt: ſich
bereit halten, das Leben Tauſender
Volksgenoſſen zu retten.
Werdek Mitglied im Reichsluftſchuhbund
Was die Lichtſpieltheaker bringen.
— Das Union=Theater zeigt den neuen Johann=Strauß=
Großfilm: „Petersburger Nächte” mit Paul Hörbiger,
Eliſa Illiard. Theo Lingen und Adele Sandrock.
— Die Helia=Lichtſpiele zeigen zum letzten Male den
ſpannen=
den Abenteurerfilm der Ufa: „Lockvogel” mit Viktor de
Kowa, Jeſſie Vihrog und Hilde Weißner.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen das Filmwerk: „Der Fall
Brenken”, mit Jeſſie Vihrog, Hans Brauſewetter,
Adele Sandrock, Walter Steinbeck.
— Belida zeigt „Peer Gynt” mit Hans Albers. Hans
Albers als der ſieghafte Peer Gynt.
ſächlich iſt das Intereſſe an der Veranſtaltung auch ungeheuer gre
Die deutſche und ausländiſche Preſſe iſt vertreten, die Film=Woche
ſchauen kommen, prominente Führer des Flugſportes bekunden i
lebhaftes Intereſſe. Der Ballon=Aufſtieg als ſolcher wird w
einer Reihe von kleinen Veranſtaltungen umgeben. So findet z.
auch für die Kinder ein Luftballonwettbewerb ſtatt. Hier vertri
allerdings eine Poſtkarte den Paſſagier. Die Polizeikapelle, unt
Leitung ihres Dirigenten Buslau, ſorgt für die notwendige Unte
haltung, Lautſprecher unterrichten das Publikum.
Die techniſchen Schwierigkeiten einer ſolchen Veranſtaltu
ſind begreiflicherweiſe ſehr groß. Werden doch allein über 300
Kubikmeter Gas zum Füllen der Ballons benötigt. Der Führer, d
Flieger=Ortsgruppe Darmſtadt, der Fliegerlandesgruppe
(Südweſt) des Deutſchen Luftſportverbandes, Dr.=Ing Edgar M
rath, iſt ſeitens des deutſchen Luftſportverbandes mit der Dur
führung dieſer Fragen beauftragt. In einer vor einigen Tag
vorgenommenen Ortsbeſichtigung wurde der kleine Kavaller
Exerzierplatz als hervorragend für den gedachten Zweck bezeichn
Die Organiſationsleitung, die in den Händen des Herrn Ve
waltungsdirektors Löwer liegt, hat bereits mehrere Beſprechu
gen abgehalten und durch Hinzuziehung aller ſtaatlichen und ſtäd
ſchen Dienſtſtellen, unter Hinzuziehung ſämtlicher
Verkehrsorga=
ſationen, wird für den reibungsloſen Ablauf dieſer Veranſtaltu
geſorgt.
Darmſtadt ſoll, nach dem Willen des Verwaltungsdirekto
Löwer, der der Unterbeauftragte des Reichsſportführers iſt,
Stadt des deutſchen Turnens und Sportes werden. Einen wichtig
Meilenſtein auf dem Wege zu dieſer Entwicklung bildet die Dur
führung der Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaft. Sie iſt für unſe
Stadt um ſo bedeutungsvoller, als ſie nicht nur ein einmaliges 0
eignis darſtellt, ſondern auch für die Zukunft in Darmſtadt v
ankert bleiben wird. Von beſonderem Intereſſe wird ſein, daß
Rahmen der Meiſterſchaft zwei Poſtballons mitfliegen, welche
mit einem beſonderen Poſtſtempel verſehenen Feſtpoſtkarten n
ſich führen.
Da die Zahl der zur Ausgabe gelangten Feſtpoſtkarten begre
licherweiſe nur beſchrankt ſein kann, wird es für die Poſtwe
zeichenſammler eine willkommene Gelegenheit ſein, ſich beſonde
wertvolle Raritäten zu ſichern. Die Ausgabe der Feſtpoſtkarte
folgt in den nächſten Tagen ausſchließlich in dem Verkehrsbüro d
Verkehrsvereins Darmſtadt auf dem Ernſt=Ludwigsplatz. Sie kö
nen jederzeit aufgegeben werden, denn ſie werden bei dem Haur
poſtamt geſammelt, um dann zum Ballon gebracht zu werden. F=
Nachzügler iſt ein beſonderes Poſtamt auf dem kleinen Kavaller
Exerzierplatz eingerichtet, welches die Feſtpoſtkarten, die bis 14 U
am 17. Februar 1935 aufgegeben worden ſind, mit dem Sond
ſtempel verſieht. Nach 14 Uhr können Karten nicht mehr
auf=
liefert werden.
Am Sonntag, den 3. Februar 1935 findet vormittags
11 Uhr ein Probeaufſtieg des Ballons „Graf Zeppelin” mit d
Führer Oberregierungsrat Dr. Landmann ſtatt. Zu dieſe
Start, zu dem kein Eintritt erhoben wird, iſt die Bevölkeru
unſerer Stadt herzlichſt eingeladen. Die Kapelle unſerer Schu
polizei wird konzertieren.
Weitere Mitteilungen erfolgen demnächſt.
*
Der Ballonkapitän Raven hat, wie in unſerem letzten B
richt gemeldet, den Ballon=Füllplatz als ſehr geeignet bezeichne
Die amtliche Abnahme erfolgte durch Herrn Hauptmann W
vom Luftamt Darmſtadt. Damit iſt der ehemalige kleine K
vallerie=Exerzierplatz als dauernder Ballon=Aufſtiegplatz gene
migt. Das Intereſſe an der Deutſchen Freiballon=Meiſterſche
wächſt von Tag zu Tag. Jeder Darmſtädter hat Gelegenhe
über dieſe Großveranſtaltung näheres zu erfahren, wenn er d
Fliegerfeſt heute abend im Städtiſchen Saalbau mitmacht. D0
werden durch den Führer der Flieger=Ortsgruppe Darmſtal
Dr.=Ing. Edgar Mörath, Einzelausführungen gemacht.
Aus der NSDAP.
Kreisleitung Bensheim.
NS.=Lehrerbund.
Die Schülerarbeiten ſind bis ſpäteſtens 1. Februar 1935
das Kreisſchulungsamt einzuſenden, wenn ſie bei der am 6. Fel
1935 in Heppenheim ſtattfindenden Ausſtellung berückſichtigt we
den ſollen.
NSLB., Bezirk Bensheim.
Ludwig= und Alice=Stiftung. Die Beiträge für 1935 ſind
gleicher Höhe wie im vorigen Jahre auf Poſtſcheckonto 682
(Lehrer Wall, Auerbach) einzuzahlen.
Kreisleitung Dieburg.
Am 2. und 3. Februar findet in Dieburg die Schulung d
PO.=Adjutanten ſtatt. Antreten pünktlich um 19 Uhr im Voll
ſchulhof zu Dieburg. Für Unterkunft und Verpflegung iſt
ſorgt. Die Ortsgruppenleiter ſind dafür verantwortlich daß ih
Adjutanten rechtzeitig hiervon in Kenntnis geſetzt werden.
Fe Reichelsheim. Nächſten Montag abend iſt die mont
liche Mitgliederverſammlung der NSDAP., Ortsgruppe Reichel
heim. Dabei wird beſonders der Saarabſtimmung und der T
deutung des 30. Januar gedacht werden. Auch Nicht=Parteigen.
ſen haben Zutritt, und für alle Formationen der NSDAP. iſt
Pflicht, die Verſammlung zu beſuchen.
Deutſche Arbeiksfronk — Berufshaupkgruppen.
Berufsgruppe der Techniker — Jachgruppe Verkel
An alle Kameraden in Verkehr. Handel und Technik!
Fräulein! Bitte verbinden Sie mich mit New York!
Wie eine ſolche Fernſprechverbindung nach Ueberſee zuſtan
kommt, möchten Sie gerne wiſſen? Dann kommen Sie bitte
Dienstag, dem 5. 2. 35, um 20 30 Uhr, in denWeiß‟
Saal, Grafenſtraße 18, wo Herr Poſtrat Krocker ſpt
chen wird über neuzeitliche Nachrichtenübermit
lung bei der Deutſchen Reichspoſt (Lichtbilde
Vortrag).
Das wird wieder ein ſehr lehrreicher Abend werden, ni
nur für den Techniker, ſondern auch für alle anderen Berufe, der
die verſchiedenſten Möglichkeiten, die Nachrichtenübermittler d
Poſt — Fernſprecher Telegraph und Fernſchreiber — richtig u
zweckmäßig zu benutzen, ſollte eigentlich jeder kennen.
Ebenſo dürfte es wiſſenswert ſein, einmal etwas über
Einrichtung der Selbſtanſchlußämter, die Vermittlung von Fer
geſprächen nach Ueberſee uſw. zu hören.
Und was uns Herr Poſtrat Krocker über die Organiſati,
des Rundfunkdienſtes bei beſonderen, Anläſſen, wie z. B
Saarabſtimmungstag, noch erzählen wird, dürfte auch Ihre A.
gehörigen intereſſieren.
Deshalb. Kameraden, laßt Euch dieſen Abend nicht entgehe
kommt mit Euren Angehörigen am Dienstag zun Weißen Sae
Der Eintrit iſt frei!
Heil Hitler!
Deutſche Arbeitsfront, Berufsgruppenamt Darmſtadt,
Berufsgruppe der Techniker, Fachgruppe Verkehr.
gez. Kraus.
Berufskameraden! Denkt an unſere Stellenloſen! Meld
jede freie Stelle unſerer Stellenvermittlung. Rheinſtraße 30
Tel. 558/59.
— Sonntagskarten zur Deutſchen Freiballon=Meiſterſche
Am 16. und 17. Februar 1935 findet in Darmſtadt die
Ausl=
gung der Deutſchen Freiballon=Meiſterſchaft 1935 ſtatt, die olelt
zeitig als Ausſcheidungsrennen für den Gordon=Benettpreis"
Lüfte bewertet wird. Aus dieſem Anlaß werden von allen Ba4
höfen im Umkreis von 75 Klm. um Darmſtadt Sonntagsrückiad
karten (auch Blankokarten) nach Darmſtadt ausgegeben. *
Karten gelten: zur Hinfahrt: vom Samstag, dem 10.
0 Uhr. bis Sonntag, dem 17. 2., zur Rückfahrt: vom Scll
tag, dem 16. 2.. 12 Uhr. bis Montag, dem 18. 2., 12 Uhr.
Mi
eitag, 1. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 32 — Seite 7
Aus Heſſen.
Wirhauſen, 30. Jan. Saardank. Der SC. Union, der an
aſten den Sportverein Germania Limbach (Saargebiet) zu
hatte und im September einen Gegenbeſuch abſtattete, ging
zr Tage folgender Brief von der Gemeinde
Lim=
g. zu: „Die Wahlſchlacht iſt nun zum vollen Siege für unſer
eliebtes Vaterland geſchlagen. Nur Ihrer Gemeinde und
zuletzt den Sportskameraden von Wixhauſen gebührt Dank
Sſas Gelingen des Sieges in unſerer Gemeinde mit 96 Pro=
Als wir an Pfingſten von Wixhauſen heimkehrten, war
MZegeiſterung ſehr groß ſowie auch der Eindruck, den wir bei
n im dritten Reiche erlebt hatten. Dieſe Begeiſterung hatte
malten und mit dem Gegenbeſuch Ihres Vereins bei uns
„yvergrößert. Als Ihr Verein uns wieder verlaſſen hatte,
ſag=
zudir uns: Für Limbach ſteht die Sache gut und wir rechneten
damals mit 85 Prozent. Nun iſt der Sieg noch gewaltiger.
5 Verein der Ortsgruppe der NSDAP., dem Herrn
Bürger=
rir ſowie der ganzen Gemeinde für das Mitwirken an dem
gin Siege unſeren herzlichen Dank. Wixhauſen werden wir
rm ergeſſen.”
e. Braunshardt, 31. Jan. Auf dem Rathauſe fand eine
Hiliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Als erſter Punkt
4 die Genehmigung der Rechnung für 1933 auf der
Tages=
ng. Bezüglich Feuerlöſchweſen wird beſchloſſen: es ſoll ein
M am Brunnen des Caritasheims St. Ludwig eingezogen
n. Weiter wurde der Beſchluß gefaßt, noch eine
Anſchlags=
g anzubringen.
r. Eberſtadt, 31. Jan. Von der Winterhilfe wurden
d ezugsberechtigten am Mittwoch, am Tage der nationalen
Er=
vu g. mit einer Sonderbelieferung bedacht, die allſeits freudige
auslöſte. Herr Bürgermeiſter Madre ſprach vor Beginn
ulusgabe über die Bedeutung des Tages als Jahrestag der
ialſozialiſtiſchen Revolution.
k Pfungſtadt, 31. Jan. Geſtern wurde der weit über Pfung=
Grenzen bekannte Veterinärarzt Hch. Fr. Wilh.
Klinge=
runter großer Teilnahme der Bevölkerung zu Grabe
ge=
i. Er hatte das Alter von 72 Jahren erreicht.
d. Traiſa, 28. Jan. Konzert des Geſangvereins
gerluſt” Im gut beſetzten Kronenſaale hielt der Geſang=
Sängerluſt nach zweijähriger Pauſe wieder ein ausgezeich=
Konzert unter der bewährten Leitung ſeines Chorleiters
Herfurth ab. In der Hauptſache war es ein Liederabend,
m erſten Teil meiſt Chöre neuerer Zeit vom Vaterland, der
und dem deutſchen Rhein gewidmet waren. Der letzte Chor
ſten Teils „Vom Rhein” (von Bruch) war wohl das Beſte,
ruch in geſanglicher Hinſicht der ſchwerſte Chor, der geboten
n konnte. Zwiſchendurch erfreute Herr Heinz
Kappes=
ſtadt mit einem feinen Celloſpiel die Zuhörer, die dankbar
nzelnen Darbietungen applaudierten. Eine wahre
Begeiſte=
löſte der Strauß=Walzer „An der ſchönen blauen Donau”,
tet mit Klavier, Cello und zwei Violinen aus. Dieſer mußte
holt werden. Es folgten im zweiten Teil einige Volks= und
Stenlieder von Schauß, Heinrichs. und Kücken, die durch ihre
eichnete Wiedergabe auch das richtige Verſtändnis der
Zu=
fanden. Man muß dem Chorleiter für die wunderbare
Zu=
nſtellung des Programms dankbar ſein. Dem Violinſoliſten
eitz, der mit vollendeter Technik und ebenſo feinem Gefühl
Konzertſtücke ſpielte, wurde ebenfalls reicher Beifall zuteil.
Arerfreute ein Sänger, der zahlreich erſchienenen
Grieshei=
angesbrüder mit zwei gut vorgetragenen Sologeſängen die
er. Der Radetzkymarſch von J. Strauß in der Bearbeitung
ſerth, mit Muſikbegleitung, bildete den Abſchluß des Abends.
ereinsvorſitzende. Herr Aug. Gernand, dankte ſichtlich
be=
tüber den vollen Erfolg, allen Mitwirkenden und Zuhörern
rmahnte die noch fernſtehenden ſangesbegabten ehemaligen
sbrüder, die Reihen zu ſchließen zum Wohle unſeres
gelieb=
utſchen Volksliedes und Vaterlandes.
Ober=Ramſtadt, 31. Jan. Konzert=Abend zugunſten
Vinterhilfe. Der Samperſche Männerchor Ober=
Ram=
eranſtaltet am Sonntag, dem 3. Februar, im „Schützenhof”
ten der Winterhilfe einen Konzertabend. Im Intereſſe der
Sache und des ausgewählten Programms, ſowie in
Anbe=
des niedrigen Eintrittspreiſes, darf ein ſtarker Beſuch der
taltung wobl erwartet werden. — Sterbefall. Im
von 86 Jahren verſtarb hier Frau Kath Reibold, geb.
Die Verſtorbene war eine der älteſten Frauen unſerer
nde und bis ins hohe Alter noch verhältnismäßig rüſtig.
Roßdorf, 30. Januar. Krieger= und Militärver=
Bei Mitglied Heinrich Plößer fand die Generalverſammlung
ieger= und Militärvereins ſtatt. Der Vereinsführer
Bern=
zuß begrüßte die zahlreich Erſchienenen und erledigte
an=
nd die Tagesordnung. Aus dem Geſchäftsbericht konnte man
men, daß ſich der Verein im gbaelaufenen Jahre gut ent=
1 und auch in finanzieller Hinſicht ein gutes Ergebnis zu ver=
Un hat. Für 50jährige treue Mitgliedſchaft konnten folgende
/aden geehrt werden: P. F. Stelzer, G. F. Spalt II.,
nig IV., P. Landzettel IV., A. Schantz, A. For=
und J. Kreiſel Für Juni d. J. iſt ein gemeinſamer
Aus=
ich dem Rhein mit Omnibuſſen vorgeſehen.
Seckmauern, 29. Jan. Dieſer Tage band ein Junge ſeinen
wagen an ein Pferdefuhrwerk. Unterwegs ſcheute das Pferd
s Fuhrwerk ſtieß rückwärts an eine Wand. Glücklicherweiſe
der Junge den Kinderwagen mit dem Kinde ſchnell löſen
Aitwärts bringen. Wäre dies nicht gelungen, ſo wäre der
wagen mit dem Kinde an die Wand gedrückt worden. Vor
nfug des Anhängens von Kinderwagen an Fuhrwerke muß
it werden. — Dr. Griebling, Wörth a. M., ließ an die
von Seckmauern und Haingrund Pakete mit Unterwäſche
en.
Erbach, 30. Jan. Jahres=Hauptverſammlung
rtsgruppe Erbach der Deutſchen Stenogra=
1aft. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der
ende des verſtorbenen Schreinermeiſters Georg Reimherr,
den Gründern des Stenografenvereins zählte. Anſchließend
Tete der Ortsgruppenführer eingehend über die während
2hres geleiſtete Arbeit. Im Auguſt legte Herr Michel wegen
süberlaſtung das Amt des Vorſitzenden nieder Am 1.
Ok=
übernahm Herr Gerſtenſchläger, ſtaatlich geprüfter
der Stenografie, die Vereinsleitung bis zur endgültigen
nidung durch die Generalverſammlung. Der
Mitglieder=
dat ſich von 58 auf 83 erhöht. Der Schriftführer
Schub=
ergänzte noch in manchen Punkten den Jahresbericht. Nach
chnungsablage durch Herrn Georg Heim erfolgte die Wahl
rtsgruppenführers. Auf Vorſchlag des Herrn Fritz
Stei=
wurde Herr Lehrer Gerſtenſchläger einſtimmig zum
uppenführer beſtimmt. Der Neugewählte dankte für das
tige Vertrauen und verſprach ſeine ganze Kraft dem
Ver=
widmen. Nach der Ausgabe der Mitgliedskarten, der
9rift=Ausweiſe und der Abzeichen an die neuen Mitglieder
er Ortsgruppenführer einen Vortrag über den Aufbau und
ſchichte der Deutſchen Stenografenſchaft. Mit einem drei=
Sieg=Heil auf den Reichsleiter Lang, auf den Shirmherrn
m und auf den Führer Adolf Hitler wurde die
Jahres=
verſammlung geſchloſſen.
Reichsgründungsfeiern auf dem Lande.
Der zweite Jahrestag der Machtübernahme durch den
Füh=
rer und Reichskanzler Adolf Hitler wurde im ganzen Lande
würdig gefeiert. Wir greifen aus der Reihe der Berichte, die
uns zugingen, folgende heraus:
Dg. Arheilgen, 31. Jan. Am 30. Januar trug unſer Ort
Flaggenſchmuck. Die Ortsgruppe des Winterhilfswerkes, die an
dieſem Tag eine Sonderausgabe vornahm, verabreichte ihren
Bedürftigen Gutſcheine, für Lebensmittel und Kohlen, ferner
Lebensmittel ſowie für Kinderreiche und beſonders Bedürftige
Gutſcheine für Kleidungsſtücke. Von dieſer Sonderausgabe
wur=
den etwa 425 Familien mit rund 1100 Köpfen betroffen. — Am
Abend fand in den Kammerlichtſpielen vor der Filmvorführung
„Heideſchulmeiſter Uwe Karſten” eine ſchlichte Feier zum Tage
der nationalen Erhebung ſtatt, zu der ſich neben einer zahlreichen
Einwohnerſchaft Standartenführer Dr. Wagner mit ſeinem
Stabe, die politiſchen Leiter, zwei SA.=Stürme ſowie
Hitler=
jugend und BDM. eingefunden hatten Ortsgruppenleiter
Bür=
germeiſter Birkenſtock wandte ſich in einer Anſprache an die
Verſammelten, in der er der Bedeutung des Tages gerecht wurde.
Im Rathausſaale hatten ſich 50 Frontkämpfer, 12
Kriegsteilneh=
mer und 8 Kriegerhinterbliebene verſammelt, denen der
Bürger=
meiſter unter ehrenden Worten die Frontkämpfer= bzw.
Kriegs=
teilnehmer=Abzeichen überreichte. Ebenſo fand am Abend in der
evangeliſchen Kirche ein Gottesdienſt ſtatt. Herr
Pfarr=
aſſiſtent Göbel hielt die Predigt, in der er die Bedeutung des
Tages für unſer Volk und Vaterland eingehend würdigte.
Er. Wixhauſen, 31. Jan. Anläßlich des zweiten Jahrestages
der nationalen Erhebung fand im vollbeſetzten Saale „Zur Krone‟
eine feierliche Kundgebung ſtatt. Nach Einzug der
Fah=
nen eröffnete Herr Bürgermeiſter Volz die Feier. Ein ſinniger
Prolog, geſprochen von Gg. Grein, leitete über zu einer
zün=
denden Anſprache des Propagandaleiters Pg. Rechel, der
in=
haltlich das Thema: „Zwei Jahre nationalſozialiſtiſche Regierung”
zugrundelag. In beredten Worten zeichnete Redner ein Bild der
letzten zwei Jahre unter Adolf Hitler. Mit einem Treuegelöbnis
zum Führer ſchloß Pg. Rechel ſeine mit ſtarkem Beifall
aufgenom=
mene Rede. Den muſikaliſchen Teil dieſer Feier hatte der hieſige
Muſikverein übernommen. — Anſchließend gelangten etwa 130
Ehrenkreuze zur Ausgabe. Den Hinterbliebenen überreichte
Herr Chriſtian Stephan als Leiter der NS.=
Kriegsoyferver=
ſorgung Ortsgruppe Wixhauſen. im Namen von Herrn
Bürger=
meiſter Volz, mit einer kurzen, aber zu Herzen gehenden Anſprache
die Ehrenkreuze. Der Leiter des Krieger= und Militärvereins,
Herr Ludwig Melk, überreichte den Frontkämpfern und
Kriegs=
teilnehmern die Auszeichnung. In kernigen Worten wies der alte
Soldat und Frontkämpfer auf die Bedeutung des Ehrenkreuzes hin.
Zum Schluß gedachte er der Toten des Weltkrieges — die Kapelle
intonierte das Lied vom guten Kameraden.
Der Landwirt
ſagt: Das „Darmſtädter Tagblatt” iſt meine Zeitung, weil
es für die politiſche und wirtſchaftliche Stellung des Bauern
im neuen Deutſchland ſo vorbildlich kämpft. Daß das „
Darm=
ſtädter Tagblatt” aus Handel und Wirtſchaft ſoviel
Wiſſens=
wertes meldet, iſt mir ganz recht, und ich leſe deshalb auch
regelmäßig den Wirtſchaftsteil, der dem im praktiſchen
Leben Stehenden viel zu ſagen hat und auch über
landwirt=
ſchaftliche Markt= und Preisfragen alles bringt, was ich
wiſſen muß.
Ar. Eberſtadt, 31. Jan. In der evang. Kirche fand ein
Gottesdienſt ſtatt, in welchem der Geburtsſtunde des Dritten
Reiches gedacht wurde. — Betriebsappelle fanden im Laufe des
Mittwoch in den größeren Betrieben ſtatt, in denen die
Betriebs=
führer zu den Betriebsangehörigen über die Bedeutung des Tages
ſprachen. Auch die Holzmacher verſammelten ſich an ihren
Arbeits=
plätzen im Walde, woſelbſt Herr Forſtmeiſter Deſch über den
Sinn des Appells ſprach.
4k. Nieder=Ramſtadt, 31. Jan. Aus Anlaß des 2.
Jahres=
tages der Regierungsübernahme Adolf Hitlers fand in der
hie=
ſigen Kirche ein feierlicher Gedenkgottesdienſt ſtatt, an dem ſich
neben der Bevölkerung auch die SA., die SAR. 1 und 2
ge=
ſchloſſen beteiligten. Der Geiſtliche Herr Pfarrer Weigel,
gedachte in ſeiner Predigt der großen Verdienſte des Führers
um den Wiederaufbau des Vaterlandes. Anſchließend
verſam=
melte ſich eine zahlreiche Teilnehmerſchaft an der gemeinſamen
Feier im Saalbau Fiſcher. Die SA.=Standartenkapelle eröffnete
dieſe mit einigen ſchneidigen Märſchen.
Ortsgruppenſchulungs=
leiter Meier von hier ſprach kurze Begrüßungsworte und gab
hierbei neue Richtlinien für das 3. Jahr der
nationalſozialiſti=
ſchen Bewegung bekannt. Im weiteren Verlaufe der
Veranſtal=
tung nahm Schulungsleiter Wiemer=Darmſtadt das Wort zu
längeren Ausführungen, in denen hauptſächlich der Kampf gegen
das Judentum im Vordergrund ſtand.
G. Ober=Ramſtadt. 31. Jan. Aus Anlaß des 2. Jahrestages
der nationalſozialiſtiſchen Revolution fand in unſerer Kirche ein
Dankgottesdienſt ſtatt. An dieſem nahmen auch die SA. und die
ſonſtigen Parteigliederungen teil. Das Gotteshaus war ſomit
ſehr gut beſucht. In eindringlicher Predigt würdigte Pg.
Pfar=
rer Nürnberger die Bedeutung dieſes Tages für unſer
ge=
ſamtes Volk und ſtellte in den Mittelpunkt ſeiner Betrachtung
die lebendige Kameradſchaft. Mit dieſem Dankgottesdienſt den
der Poſaunenchor verſchönern half, fand der Tag einen
würdi=
gen Abſchluß.
FI Reichelsheim, 31. Jan. Anläßlich des 30. Januar hatte
faſt jedes Haus Flaggenſchmuck. Abends war ein
Dankgottes=
dienſt in der Kirche. Die PO. Reichelsheim, die PO.=Ortsgruppe
Grund, die SA. aller Formationen und der Arbeitsdienſt
Rei=
chelsheim waren geſchloſſen angetreten. Herr Pfarrer Munk
hatte den Text gewählt: Suchet der Stadt Beſtes und betet für
ſie zum Herrn.” Er betonte, daß es durchaus nicht im Sinne des
Führers wäre, wenn wir an dem heutigen Tage Menſchen
ver=
herrlichen wollten, ſondern Gott gebührt der Dank. denn er hat
uns wieder erhört und dem deutſchen Volke einen Führer
ge=
geben. Unſer täglich Gebet ſoll ſein, Gott möge uns den Fuhrer
auch erhalten.
Ag. Lindenſels. 31. Jan. Die hieſige Ortsgruppe der NSDAP.
hat es ſich nicht nehmen laſſen, die zweite Wiederkehr des Tages
der nationalen Erhebung in beſonders würdiger Weiſe zu
be=
gehen. Sie hatte alle ihre Gliederungen und die Bevölkerung
ein=
geladen in das Hotel Heſſ. Haus. Der Badenweiler Marſch und
der Einzug der Fahnen eröffneten die Feier Ein Vorſpruch,
geſprochen von Hitlerjungen Karl Maurer, feſſelte die
Aufmerk=
ſamkeit für den kommenden Weiheakt. Ein gemeinſames Lied und
ein Muſikvortrag der SA.=Kapelle ſteigerten immer mehr die
Spannung. Die Begrüßung erfolgte durch den Ortsgruppenleiter,
Pg. Bürgermeiſter Schneider. Der Männerchor Lindenfels
verſchönerte die Feier durch mehrere Lieder. Nun folgte die
Weihe der neuen Ortsgruppenfahne durch
Kreis=
leiter Pg. Brückmann=Bensheim, der es ganz vorzüglich
ver=
ſtand, Beiſpiele aus der Kriegszeit 1914. 1915 1923
hervorzu=
heben, wie die neue Fahne in jedes deutſche Herz eingegraben
werden muß, und wie wir dem Fuhrer, dem Schöpfer dieſes
Sym=
bols dankbar ſein müſſen. Ein folgendes Weiheſpiel, ausgeführt
von den NS.=Gliederungen der Ortsgrunpe, fand lebhaften
Bei=
fall. Zwei Gedichte geſprochen von Lieſel Euler und
Sturm=
bann=Adjutant Pg. Appel, fanden ebenfalls Zuſtimmung.
Einen gleichen oder ähnlichen Verlauf nahmen die
Gedenk=
feiern des 30. Januar auch in den anderen Orten Heſſens.
Cg. Reinheim, 30. Jan. Kirchengeſangverein. Vom
Kirchenvorſtand wurde zum Dirigenten des Kirchengeſangvereins
und zur Mithilfe beim Poſaunenchor Herr G. Geiß=Reinheim der
Ortsbeauftragte der Reichsmuſikkammer, gewonnen. Beide
Ver=
eine erfreuen ſich größter Beliebtheit in der Gemeinde, weil ſie
ja auch öfters bei nicht rein kirchlichen Veranſtaltungen
ver=
ſchönern helfen.
Schaafheim, 31. Jan. Am Sonntag, 3. Februar, nachmittags,
im Rathausſaal, veranſtaltet der Reichsbund der Deutſchen
Ka=
pital= und Kleinrentner durch den Bezirksleiter A. Diehl=Mainz
für inflationsgeſchädigte deutſche Volksgenoſſen, wie Klein= und
Kapitalrentner u. a., einen Aufklärungs=Vortrag über das
Klein=
rentner=Hilfsgeſetz vom 5. 7. 34 nebſt Beratung, bei freiem
Eintritt.
Fd. Nieder=Klingen, 30. Jan. Kriegerverein.
Kom=
menden Freitag, den 1. Februar, findet in der Wirtſchaft von
Valentin Willems 2. die außerordentliche Hauptverſammlung des
Kriegervereins ſtatt. Allen Mitgliedern wird es hiermit zur
Pflicht gemacht, der Wichtigkeit halber reſtlos zu erſcheinen.
Bn. Hirſchhorn, 31. Jan. Schweres Sprengunglück
im Steinbruch. Kurz vor der Mittagspauſe ereignete ſich
in einem Steinbruch bei Neckarhauſen ein ſchweres Unglück. Drei
Steinbrecher waren mit Sprengarbeiten beſchäftigt, bei denen
eine Sprengladung verſagte. Als die Steinbrecher nach dem
Grunde des Verſagens ſehen wollten, erfolgte in nächſter Nähe
eine Exploſion, durch welche die Arbeiter ſchwer verletzt wurden.
ſo daß ihre Ueberführung ins Krankenhaus erforderlich wurde.
Ex. Bürſtadt, 30. Jan. Drillinge. Frau K. Wieſebach
geb. Fetſch von hier ſchenkte Drillingen, und zwar zwei Mädchen
und einem Knaben das Leben. Mutter und Kinder befinden ſich
wohl und erfreuen ſich beſter Geſundheit. — Rund 55 Mark
konn=
ten bei dem Konzert der hieſigen Geſangvereine dem
Winterhilfs=
werk überwieſen werden.
Be. Biebesheim, 30. Jan. Die Arbeitsgemeinſchaft
Südder Abſchnittgruppe Starkenburg im
Reichs=
bund der Kleingärtner und Kleinſiedler hatte
ihren Schulungsabend in Biebesheim. Schulungsleiter Günter
ſprach über das Thema „Obſtbau und deſſen Grundlagen.”
* Langen, 31. Jan. Hohes Alter. Ihren 80jährigen
Ge=
hurtstag begeht am 1. Februar Frau Tina Binz, geb. Rüffer,
Blumenthalſtr. 107, in geiſtiger und körperlicher Friſche.
Dy. Sprendlingen, 31. Jan. Tödlicher Unfall.
Vor=
geſtern abend wurde Herr Philipp Störmer 2. in dem Augenblick,
als er die Frankfurter Straße überqueren wollte, von einem
aus der Richtung Frankfurt kommenden Auto erfaßt und vom
Rade geſchleudert. Er wurde ins Krankenhaus verbracht, wo er
ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. — Goldene Hochzeit.
Herr Georg Beck 4. und Ehefrau Marie geb. Henkel. feiern
Dienstag, den 5. Februar I. J., das Feſt der Goldenen Hochzeit.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 32
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 1. Februar 19:
50000
Bekriebs-
appellt
am 30. Januar
Das ſchaffende deutſche
Volk gedachte am 30.
Januar in rund 50 000
Betriebsappellen des
hiſtoriſchen Tages der
Machtergreifung vor 2
Jahren. — Unſer Bild
zeigt den Betriebsappell
in dem Großkraftwerk
Klingenberg in Berlin,
wo weit über tauſend
Gefolgſchaftsmitglieder
verſammelt waren.
Winter im Süden.
Hoher Schnee in Marokko. — Aukobuſſe eingeſchneik. — Zehn Inſaſſen erfror
Zunehmender Froſt in Spanien. — Zwei Meter hoher Schnee in Mazedoni
In Mazedonien ſchneit es ſeit mehr
Tagen ſehr ſtark. In vielen Orten liegt
Todesopfer des Froſtes.
Schnee zwei Meter hoch. Das Dorf Keramo
EP. Tanger, 31. Januar.
Seit Jahren hat man in Marokko keinen
ſolch reichlichen Schneefall wie in den letzten
Ta=
gen erlebt. An manchen Oxten liegt der Schnee
meterhoch, und es entſtehen große
Verkehrsſtö=
rungen. Auf einer Anzahl Straßen mußte der
Verkehr eingeſtellt werden, beſonders im Hohen
Atlas. So wird von dem furchtbaren Schickſal
von vielleicht 100 Eingeborenen berichtet, deren
vier Laſtwagen auf dem Kamm des Berges
Tichka im Hohen Atlas ſeit vergangenen
Diens=
tag vollſtändig eingeſchneit ſind. Die
Eingebo=
renen haben unter der Kälte furchtbar zu leiden;
zehn von ihnen ſollen bereits erfroren ſein.
Der Froſt dauert in Spanien mit
ver=
ſchärfter Strenge an und hat bereits zahlreiche
Todesopfer gefordert. In der Nähe von Ferrol
ſind zwei alte Leute im Schneeſturm auf der
Landſtraße erfroren. Dasſelbe Schickſal ereilte
Vater und Sohn in der Nähe von Logrono,
ſo=
wie einen Briefträger aus der Umgebung von
Santander. Auch in Madrid und anderen Orten
iſt bisher eine Reihe obdachloſer Bettler
erfro=
ren aufgefunden worden. Da ſich die Kältewelle
auch auf die Levanteküſte ausdehnt, beſteht die
Gefahr der Vernichtung der Apfelſinenernte. In
der Provinz Huesca ſind Temperaturen bis zu
20 Grad unter Null gemeſſen worden. Bei
Sara=
goſſa wurde eine Gruppe Sportler von einer
La=
wine verſchüttet. Die Rettung gelang erſt nach
mühevoller Bergungsarbeit. Auf einigen
Eiſen=
bahnſtrecken iſt der Verkehr eingeſtellt worden.
Auf dieſe Weiſe ſind auch größere Ortſchaften von
der Außenwelt abgeſchnitten.
Thrazien wurde von einer Ueberſchwemn
heimgeſucht. Zwanzig Häuſer ſind eingeſtürz=
Tauwetter in Bulgarien. — Hochwaſſer
in Thrazien,
In großen Teilen Südbulgarie
und beſonders in der Stadt Haskowo iſt es
folge Tauwetters zu großen Ueberſchw
mungen gekommen. In Haskowo wurden /
das Hochwaſſer mehrere Häuſer fortger
viele andere wurden ſo ſchwer beſchädigt, da
geräumt werden mußten. Beſonders ſtark h.
die großen Tabaklager gelitten, die ſich in
unteren Teil der Stadt befinden. Die Beſt
in dieſen Lagern wurden von den Waſſerme
fortgeſchwemmt. Ein in der Nähe der Stadt
legenes Dorf ſteht vollkommen unter Waſſer
iſt von der Außenwelt abgeſchnitten. Menſ
leben ſind nach den bisherigen Meldungen
zu beklagen. In den Dienſt des Rettungswe
ſind Truppenteile der nahegelegenen
Garniſ=
geſtellt worden.
Die Ueberſchwemmungen in Thrazien, in
Umgebung von Adrianopel, gehen langſam zu
Einige abgeſchnittene Dörfer konnten wieder
Lebensmitteln und Brennmaterial verſorgt
den. Zur Behebung der ſchweren Beſchädigu
der Eiſenbahnlinie, die Iſtanbul mit dem W
verbindet, werden vier Wochen erforderlich
Früheſtens nach 2 Wochen wird der durchgeh
Zugverkehr wieder aufgenommen werden kön
Bis dahin wird für die Reiſenden von und
Europa ein Umſteigeverkehr durch Autobus
der etwa 30 Kilometer langen Strecke von
bulgariſchen Grenze bis Adrianopel eingerie
Iſtanbul hat ſeit drei Tagen keine ausländ
Poſt mehr empfangen.
Reich und Ausland.
Großfeuer in Emden.
Emden. In den Abendſtunden des Mittwochs
brach in Emden ein Brand aus, der deshalb
be=
ſonders gefährlich zu werden drohte, da der
Brand=
herd in einem Block alter, zum Teil aus Holz
gebauter Häuſer lag. Von dem Feuer wurden
eine Polſterei und eine Autoreparaturwerkſtätte
heimgeſucht. Beide Betriebe brannten völlig aus.
Ein benachbartes Wohnhaus, das von mehreren
Familien bewohnt wurde, mußte geräumt
wer=
den, da der Brand auch dorthin übergegriffen
hatte. Den Bemühungen der Feuerwehren, die
mit 14 Rohren den Brand bekämpften, gelang es,
das Wohnhaus vor der völligen Zerſtörung zu
ſchützen. Den Flammen fielen in der Garage zwei
Kraftwagen und einige Motorräder zum Opfer.
Während der Läſcharbeiten ſchoß plötzlich eine
gewaltige Stichflamme hoch. Ein Benzintank war
explodiert. Die Gefahr beſtand daß auch weitere
Teile der Reparaturwerkſtatt ein Raub der
Flam=
men wurden. Den Wehren gelang es jedoch, das
Feuer einzudämmen und die übrigen Teile der
Garage zu retten.
Fünf Jahre Zuchkhaus für den
inker=
nakionalen Hokeldieb Kowalſki.
Berlin. Vor der Potsdamer Großen
Straf=
kammer hatte ſich der bekannte, aus Polen
gebür=
tige, 34 Jahre alte internationale. Hoteldieb
Franz Kowalſki, der eine große Reihe
raffinier=
ter Diebſtähle in Berliner, Kölner, Breslauer und
anderen Hotels begangen hatte und zumeiſt
un=
ter falſchem Namen arbeitete, neuerlich zu
verant=
worten. Kowalſki hat bereits viele Gerichte in
Deutſchland und Polen beſchäftigt. Jetzt lautete
die Anklage gegen ihn auf ſchweren Diebſtahl in
mehreren Fällen. Zur Verhandlung mußte ein
Dolmetſcher hinzugezogen werden, da der
Ange=
klagte nicht genügend die deutſche Sprache
be=
herrſchte. Kowalſki war im Sommer vorigen
Jahres in Potsdam feſtgenommen worden, als
er gerade in einem großen Hotel Behältniſſe
aus=
raubte. Vorher hatte er u. a. zwei Hotels in
Berlin ſowie zwei Kölner Hotels Beſuche
abge=
ſtattet und Wert= und Schmuckſachen erbeutet. Vor
Gericht ſpielte der Angeklagte den Unſchuldigen.
Das Gericht hielt ihn aber in allen Punkten der
Anklage für überführt und verurteilte ihn wegen
mehrfachen vollendeten Diebſtahls im
ſtrafver=
ſchärfenden Rückfall zu 5 Jahren Zuchthaus und
5 Jahren Ehrverluſt. Außerdem wurde die
Zu=
läſſigkeit der Polizeiaufſicht ausgeſprochen.
Die erſte Spur am Morgen nach dem Neuſchnee.
Verſchneite Matten im Berner Oberland.
Ein unglücklicher Schuß.
St. Goar. In den Waldungen der
Huns=
rückgemeinde Pfaffenbeck trug ſich auf der Jagd
nach Wildſchweinen ein ſchwerer Unfall zu. Eine
größere Jagdgeſellſchaft hatte ein Wildſchwein
eingekeſſelt, als die Jäger plötzlich einen lauten
Schrei vernahmen. Man ging der Sache nach und
fand einen Landwirt vor, der von einer Kugel
tödlich getroffen worden war. Der Schütze konnte
nicht feſtgeſtellt werden.
Gemeine Mordtat.
Bad Doberan. Der auf der Domäne
Vor=
der=Bellhagen bei Bad Doberan beſchäftigte
Mül=
ler, der aus der Lübecker Gegend ſtammt und ſich
in gekündigter Stellung befand, beging
Mittwoch=
nachmittag an der fechsjährigen Tochter des dort
beſchäftigten Vorſchnitters einen beſtialiſchen
Mord. Nach der Tat flüchtete der Mörder und
warf ſich in der Nähe der Doberaner Rennbahn
vor einen Kleinbahnzug. Müller wurde jedoch
von dem Aufräumer der Lokomotive zur Seite
ge=
ſchleudert und erlitt Arm= und Rippenbrüche. Nach
Anlegung eines Notverbandes wurde der
Mör=
der der Roſtocker Klinik zugeführt.
Sechsfacher Mord
nach 13 Jahren aufgeklärk?
Eine Tochter bezichtigt ihren Vater.
Augsburg. Von der Gendarmerie in
Hohen=
wart bei Schrobenhauſen wurde ein gewiſſer Joſef
Pfleger aus Deimhauſen verhaftet, der dringend
verdächtig iſt, Ende März 1922 die furchtbare
Bluttat in der Einöde Hinterkaifeck, bei der ſechs
Perſonen auf beſtialiſche Weiſe ums Leben
ge=
bracht worden waren, begangen zu haben oder
mindeſtens an der Tat beteiligt geweſen zu ſein.
Die Verhaftung Pflegers erfolgte auf die
An=
zeige ſeiner eigenen 20jährigen Tochter Maria hin.
Pfleger, der ſeit zwei Jahren in Deimhauſen
wohnhaft iſt, erfreut ſich keines guten Rufes und
iſt auch wegen Sittlichkeitsvergehens und anderer
Delikte bereits mit Gefängnis vorbeſtraft. Am
15. Januar ſoll nach der Ausſage der Tochter
Pfle=
ger ihr die Tat eingeſtanden haben. Er habe
noch einen Mittäter gehabt, der aber geſtorben ſei
und deſſen Name er nicht nennen wollte. Pfleger
ſchilderte ſeiner Tochter eingehend den Hergang
der Bluttaten. Danach waren er und ſein
Kom=
plize nächtlicherweile in den Stall des Kaifecker
Anweſens eingedrungen und hatten zunächſt den
in den Stall eintretenden alten Bauer, der auf
das unruhig werdende Vieh aufmerkſam
gewor=
den war, mit einer Hacke niedergeſchlagen. Dann
ſeien ſie in das Haus eingedrungen und hätten,
als die Magd aufwachte und aus ihrer Kammer
treten wollte, auch dieſe getötet. Darauf hätten
ſie dem kleinen Kind, das in der Kammer nebenan
lag, den Schädel zertrümmert, ebenſo einem
an=
deren, das ihnen direkt in die Hände gelaufen ſei.
Nachdem ſie dann noch die Frau Gabriel, die
ver=
witwete Beſitzerin des Anweſens, und ihre
Mut=
ter durch Schläge auf den Kopf getötet hatten,
hät=
ten ſie alle ſechs Opfer in den Stadel geſchleppt,
nebeneinander hingelegt und mit Heu zugedeckt.
Drei Tage lang ſeien ſie in Hinterkaifeck
geblie=
ben und hätten das Vieh gefüttert, damit dieſes
nicht etwa durch ſein Gebrüll die beiden Mörder
verrate. Als aber der Poſtbote öfters an das
Haus gekommen ſei, hätten ſie es mit der Angſt
zu tun bekommen und ſeien auf und davon
ge=
gangen. Von der gemachten Beute habe jeder
700 RM. bekommen. Die Tochter, die ſeinerzeit
ſieben Jahre alt war, will ſich noch erinnern
können, daß der Vater ihr damals viel Geld
ge=
zeigt habe, über deſſen Herkunft er aber nichts
verlauten ließ. Die Frau Pflegers war zur Zeit
des Mordes in München, um ſich dort einer
Ope=
ration zu unterziehen. Die Tochter iſt bereit, ihre
Ausſage zu beeiden, und erklärte, daß ſie ihren
Vater deshalb angezeigt habe, weil ſie wünſche,
daß die fürchterliche Tat geſühnt werde.
Bei ſeiner Vernehmung leugnete Pfleger alles
und bezichtigte ſeine Tochter der Lüge. Die
Un=
terſuchung nimmt ihren Fortgang.
Frau Haupkmann ſagk aus.
New York. Am geſtrigen Verhandlung
im Hauptmann=Prozeß erklärte die Frau des
geklagten Richard Hauptmann bei der Ver
mung durch den Verteidiger ihres Mannes,
ſie an den fraglichen Tagen — alſo an dem 2
der Entführung des Lindbergh=Kindes und
dem Tage, an dem das Löſegeld bezahlt wurd
mit ihrem Manne zuſammen geweſen ſei.
blieb auch bei ihrer Ausſage, als der Staat
walt im Kreuzverhör verſuchte, dieſe Ausſager
erſchüttern. Im übrigen gab Frau Hauptm
eine Darſtellung ihrer Ehe mit dem Angeklag
die, wie ſie betonte, ſehr glücklich geweſen ſei,
wie ihrer Reiſe nach Deutſchland.-Hierbei ve=
Hauptmann zum erſten Male in dieſem Prozeß
Faſſung; als Frau Hauptmann zerählte, wie
Mutter des Angeklagten in Deutſchland zur
lizei gegangen ſei, um zu erfahren, ob ihr E
ſie beſuchen dürfe, ohne verhaftet zu werden,
Hauptmann plötzlich laut zu weinen an.
Frau Hauptmann, die ſehr leiſe ſprach, war
derholt den Tränen nahe, und ſie konnte ſich
unter Aufbietung all ihrer Kräfte aufrecht ei
ten. Auf die Frage, ob ſie ihrem Manne in
vertraut hätte, antwortete ſie, eine Frau n
ihrem Manne immer vertrauen. Dieſe Aus
von Frau Hauptmann wurde im Gerichtsſaal
fällig und mit Lächeln aufgenommen.
Hierauf wartete die Verteidigung mit e
Ueberraſchung auf. Der von ihr als Zeuge 4
dene Carlſtroom ſagte u. a. aus, daß er am
der Entführung des Lindbergh=Kindes Ha
mann zuſammen mit ſeiner Frau geſehen h
Eine Belaſtungszeugin gegen Hauptmann
in der brennenden Wohnung bewußtlos
aufgefunden.
New York. Die 23jährige Fannette
Ri=
die Beſitzerin eines Friſierſalons im Stad
Bronx, die der Staatsanwaltſchaft angeb
hatte, gegen Hauptmann auszuſagen, wurde
der Feuerwehr in ihrer brennenden Wohr
aufgefunden. Sie lag gefeſſelt und geknebelt
wußtlos am Boden. Die Ueberfallene konnte
borgen und einem Krankenhaus zugeführt
den. Sie wird dort ſpäter verhört werden.
Der neue Palaſt des franzöſiſchen Miniſkerpräſidenken.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin wird in den nächſten Tagen aus dem bisherigen
dentſchaftsgebäude nach dem „Hotel Matignon” umziehen, wo er künftighin ſeinen Amtsſitz 9e
wird. Unſer Bild zeigt das Schloß in einer Anſicht vom Park aus geſehen.
reitag, 1. Februar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sport, Spiel und Jucnen
Handball.
Ty. Zrieſenheim — 5b. 98 Darmſtadt.
Am Sonntag beſtreiten die Lilienträger ihr letztes auswär=
Spiel, ſie fahren zum Turnverein Frieſenheim. Die
Tur=
zaben in den letzten Spielen eine merkliche Formverbeſſerung
cht und manche Punkte zur Verbeſſerung ihres Punktekontos
ngen. Sie haben Abſtiegsſorgen und nehmen daher die jetzt
eſtreitenden Spiele noch ſehr ernſt. Für die 98er bedeutet
eine Warnung, ſie werden ſich ſchon bedeutend anſtrengen
e, um die Punkte mit nach Hauſe nehmen zu können.
Die Mannſchaft fährt um 12.30 Uhr im Großomnibus ab
f=Hitler=Platz. Für Schlachtenbummler ſind noch genügend
e frei. Die Reſerve fährt nach Egelsbach. Abfahrt 13 Uhr
auptbahnhof.
SV. 98 Darmſtadk.
Durch das in letzter Zeit wieder merklich regere Intereſſe
handball iſt es der Jugendleitung gelungen, auch wieder eine
ilermannſchaft zuſammenzuſtellen. Das Debüt lieferte die
am letzten Sonntag gegen die Schüler des SV. Merck und
lte dabei einen 2:0=Sieg. Am nächſten Sonntag ſind die
ler ſpielfrei, während die Jugendmannſchaft in Egelsbach
dem Spiel der Reſerve gegen den TV. Egelsbach antritt.
Zu dem am morgigen Samstag, nachmittags 5 Uhr, in der
ion=Gaſtſtätte ſtattfindenden Vortrag iſt das Erſcheinen aller
sler und Jugendlichen Pflicht.
Handball im Kreis Skarkenburg.
Bezirksklaſſe.
el 6: 46 Darmſtadt — Heppenheim Viktoria Griesheim —
ſchft. Griesheim, Bickenbach — Lorſch.
el 7: 04 Arheilgen — Tv. Arheilgen, Tgde. Sprendlingen —
auheim, Braunshardt — Büttelborn, Merck — Worfelden.
el 8: Groß=Umſtadt — Lengfeld, Reinheim — Erbach, König
Groß=Zimmern.
Kreisklaſſe 1.
el 1: Vorwärts Langen — Jahn 75, Dreieichenhain — TSV.
angen, Egelsbach — SV. 98 Reſ., Beſſungen — Polizei Reſ.
el 2: Wolfskehlen — Königſtädten, Walldorf — Groß=Gerau.
Kreisklaſſe 2.
el 3: Zell — Birkenau.
el 1: Tv. Eberſtadt — Seeheim, Nieder=Modau — Erfelden.
el 2: Urberach — Weiterſtadt, Götzenhain — Reichsbahn,
v. Sprendlingen — Münſter.
Lokaltreffen in Arheilgen und Griesheim.
luch die Pfungſtädter Lokalbegegnung war urſprünglich für
Sonntag vorgeſehen. Doch der Fußßballgroßkampf
Ger=
a Pfungſtadt — Polizei hat, wie wir hörten zur
Spielver=
g geführt. Für das Griesheimer Treffen iſt dadurch eine
Lage geſchaffen, daß die Platzelf Viktoria ihre Spieler
frei=
imen hat. Es wird daher den Turnern kaum zu einem
Er=
reichen. Das Vorſpiel endete 6:2 für Viktoria. Bickenbach
Lorſch geben zwei gleichſtarke Gegner ab. Wegen der Lor=
Platzſperre wird in Bickenbach geſpielt. Vorſpiel 4:4. Die
ſtehen vor keiner großen Aufgabe. Ein zweiſtelliges
Ergeb=
vürde nicht überraſchen. — Das Arheilger Lokaltreffen
prucht die Aufmerkſamkeit der geſamten Staffel. Die
Tur=
üſten zur Vergeltung. Es geht aber um mehr. Eine
Nie=
ge wird ihre auf nicht allzu feſten Füßen ſtehende Ausſicht
ſie Meiſterſchaft zunichte machen. Im Vorſpiel ſiegten die
chen=Leute 2:4. Aber man weiß, daß über Lokaltreffen ein
derer Stern ſteht. Braunshardt iſt an dem Ausgang am
en intereſſiert. Sein Gegner Büttelborn wird daran
glau=
nüſſen. Merck erwartet Worfelden. Mit Rückſicht auf die
ſckelnden Leiſtungen der Platzelf bei den letzten Spielen muß
dieſes Treffen offen laſſen. Den Nauheimern ſollte es zu
knappen Siege reichen. — Im Odenwald kommen die
ßtreffen allmählich näher. Reinheim hat Gelegenheit, ſeine
nſtellung feſtzulegen. Erbach iſt allerdings kein zu
verach=
r Gegner. 24 Tore wurden beim Vorſpiel geſchoſſen (13:11
keinheim). Groß=Umſtadt kann den zweiten Platz belegen.
iſt aber der Sieg über Lengfeld notwendig, der auch
ein=
n ſollte. Groß=Zimmern iſt eine Elf, die mit wechſelndem
kämpfte. Dies bezeugen vier Ergebniſſe mit dem
Unter=
von einem Tor (4:3, 9:10, 7:6, 3:4) und ein Remis (7:7).
z iſt aber Platzelf, ſo daß ſich dorthin die Waage neigen wird.
2reisklaſſe 1. An der Dreieich=Kante darf man ruhig
daß derjenige, der ſich die Spitze erkämpft, eine Leiſtung
racht hat. Die drei ausſichtsreichſten Bewerber ſind diesmal
vereine. Wir rechnen mit ihren Siegen, ſo daß ſich an der
nichts ändern wird. Beſſungen hat ſich in ſeinen letzten
Spielen etwas zuſammengenommen. Es könnte daher zu einem
Siege über die Reſerven der 98er reichen. — Im Ried hat die
Begegnung Walldorf — Groß=Gerau Bedeutung für den zweiten
Platz. Den Kreisſtädtern genügt ein Punkt. Walldorf wird ſich
aber mit einem Siege, der auch im Bereich des Möglichen liegt,
dieſen gleichſtellen wollen. — An der Bergſtraße nur an Spiel:
Tabellenletzter gegen Erſten, und jeder rechnet wohl mit einem
Gäſteſieg.
Kreisklaſſe 2. Zwei ſehr wichtige Spiele in Eberſtadt
beim Turnverein und in Nieder=Modau. Die Lage iſt ſo, daß in
beiden Treffen die Gäſte (Seeheim und Erfelden) ſiegen müſſen,
um den Eberſtädter Germanen auf den Socken zu bleiben. Wir
ſind geſpannt, ob es gelingt. — In der zweiten Staffel beſtreitet
Ueberach ſein letztes Spiel und darf keinen Punkt verſchenken,
damit es nicht von dem nachſtehenden Münſter gar noch
über=
flügelt würde.
T. S.G. 46 Darmſtadt — Tv. Heppenheim.
Am Sonntag. 11 Uhr. empfangen die 46er, die Turner aus
Heppenheim zum fälligen Rückſpiel. Es mußte auf den Vormittag
verlegt werden, da Platzſchwierigkeiten wegen des am Nachmittag
ſteigenden Pokalſpiels vorhanden waren.
Entgegenkommender=
weiſe hat ſich der Gaſtverein zur Verlegung bereit erklärt, ſo
daß die Behörde dieſes Spiel auf Vormittag 11 Uhr anſetzte. Das
Spiel der zweiten Mannſchaften iſt auf 9.45 Uhr angeſetzt.
Heppen=
heim konnte am letzten Sonntag gegen Bickenbach ein verdientes
Unentſchieden herausholen, das die Damſtädter zur Vorſicht
mahnt. Die Ueberraſchung von Pfungſtadt darf ein zweites Mal
nicht eintreten, wenn die Meiſterſchaft nicht gefährdet werden
ſoll. Das Spiel gegen Tſchft. Griesheim hat den Bez.=Meiſter
wieder in. guter Form geſehen, das aber gegen die ſpielſtarken
Heppenheimer kein Maßſtab ſein darf. Wir erwarten die
Darm=
ſtädter als die Stärkeren und ein Sieg ſollte möglich ſein, wenn
auch nicht ſo hoch wie gegen Tv. Griesheim.
TSG. 46 Darmſtadt.
Heute abend 8.30 Uhr findet im Blauen Zimmer des
Turn=
hauſes unſere Spielerverſammlung ſtatt, zu der wir alle
Abteilungsmitglieder und Schiedsrichter ganz beſonders einladen.
Das Oſterprogramm ſteht zur Beſprechung.
Die Jugendabteilung kommt am Samstagnachmittag zum
regelmäßigen Uebungsbetrieb daſelbſt auch anſchließend eine
Aus=
ſprache über die kommenden Verbandsſpiele der Jugend ſtattfindet,
evtl. ein Spiel wieder am Sonntag.
SV. Merck. Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag findet auf dem Platz an der
Maul=
beerallee das Rückſpiel der Handballer gegen Worfelden ſtatt. Das
Vorſpiel endete 9:4 für Merck. Inzwiſchen iſt aber Worfelden viel
beſſer geworden; wir erinnern nur an die Siege über Braunshardt
und Arheilgen 04. Ob den Worfeldern auch ein Sieg über den
dritten der ſpielſtärkſten Vereine der Gruppe gelingt, möchten
wir bezweifeln, da Merck alles daran ſetzen wird, die letzten beiden
bitteren Niederlagen wieder wettzumachen. Der eigene Platz wird
ihnen genügend Vorteile bieten. Der Ausgang des Spieles iſt
wohl als offen zu bezeichnen. Die zweite Mannſchaft der Mercker
wird wohl ihr Spiel gewinnen.
Die Handball=Jugend=Mannſchaft ſpielt vormittags gegen die
gleiche der TG. Beſſungen.
Die Fußballjugend macht einen kleinen Ausflug nach
Sprend=
lingen, um dort ein Freundſchaftsſpiel gegen die Jugend der TG.
auszutragen.
Das Fachamk für Handball
teilt mit:
2:0 Punkte und 5:0 Tore bei Nichtantreten.
Verzichtet eine Mannſchaft oder tritt dieſe nicht an, ſo
er=
hält der Gegner 2. Punkte und 5. Tore gutgeſchrieben. Die
Ta=
bellen ſind gemäß dieſer Beſtimmung neu zu ordnen. Beim
Aus=
ſcheiden einer Mannſchaft ſind alle ausgetragenen Spiele in der
Tabelle zu ſtreichen.
Entſcheidungsſpiele bei Punktgleichheit.
Stehen in einer Staffel bzw. Klaſſe Mannſchaften, die für
den Aufſtieg in Frage kommen, an der Spitze mit gleicher
Punkt=
zahl, ſo ſind für die Feſtſtellung des Siegers Entſcheidungsſpiele
anzuſetzen.
Ha.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Am kommenden Samstag, dem 2. Februar, findet pünktlich um
20.30 Uhr die diesjährige Hauptverſammlung im Vereinshaus
ſtatt. Wir bitten unſere Mitglieder zahlreich und zur feſtgeſetzten
Zeit anweſend zu ſein. Die Wichtigkeit der Tagesordnung
erfor=
dert dies.
Am Dienstag, dem 5. Februar, hält der Wanderturnlehrer
Bueggert die Turnſtunde der Turnerinnen ab. Wir bitten an
dieſem Abend um pünktliches Erſcheinen. Beginn 20.30 Uhr.
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Polizei=
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Ver=
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Das Schulgeld für den Monat Januar 1935
die hieſigen höheren Schulen, ſowie die ſtädti=
Maſchinenbau=, Gewerbe=, Handels= und
Haus=
ingsſchulen iſt bei Meidung der Beitreibung
Koſtenberechnung bis zum 11. Februar 1935
die unterzeichnete Kaſſe zu zahlen. (st. 1299
Larmſtadt, den 1. Februar 1935.
Stadtkaſſe.
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Am Dienstag, den 5. Februar d. Js., bleibt das
Amt wegen der Vorarbeiten zur Verſteigerung
eine Stunde — von 12—1 Uhr — geöffnet, und
zwar nur für Auslöſung der verfallenen Pfänder.
Darmſtadt, den 31. Januar. 1935.
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Stein. Ballonp
7, Wirtſchaft.
Nr. 32 — Seite 9
Zuhvan-
SV. 98 Darmſtadt — Haſſia dieburg.
Die Lilienträger haben jetzt alle auswärtigen Spiele erledigk
und eröffneten die Serie der ſechs Heimſpiele mit dem Rückſpiel
gegen die kampfkräftigen Dieburger. Das Vorſpiel verloren die
98er ſeinerzeit unter denkbar ungünſtigen Umſtänden mit 1:0 durch
Eigentor. Im Rückſpiel werden ſie alles verfügbare Können
auf=
bieten, um die Scharte wieder auszuwetzen. Obwohl der Stürmer
Seifert noch einen Sonntag ausſetzen muß, hat man doch eine
An=
griffsreihe formiert, der man ſchon zutrauen darf, daß ſie neben
techniſch ſchönem Spiel auch Tore zuſtande bringt. Die Dieburger
werden aber nicht gewillt ſein, am Böllenfalltor Federn zu laſſen,
denn ihnen iſt es bis jetzt nicht gelungen, das Geſpenſt des
Ab=
ſtiegs ganz zu verſcheuchen. Wir werden alſo am Sonntag zwei
hart um den Erfolg ringende Mannſchaften im hoffentlich fairen
Wettkampf ſehen. Spielbeginn: 2.30 Uhr. Bereits um 12.45 Uhr
ſtehen ſich die beiderſeitigen Reſerven gegenüber. Während die
3. Mannſchaft ſpielfrei iſt, ſind die 4. und 5. Mannſchaft in
Spie=
len gegen die Jugend=Auswahl=Mannſchaft von Groß=Darmſtadt,
bzw. die 2. Mannſchaft von TSG. Ober=Ramſtadt beſchäftigt,
Spielbeginn 9 bzw. 10 Uhr.
TSG. 1877 Ober=Ramſtadt—FV. Neuſtadt.
Die Fußballer der TSG. Ober=Ramſtadt empfangen am
kom=
menden Sonntag den Fußballverein Neuſtadt zum Pokalſpiel.
Die Ober=Ramſtädter konnten in der erſten Pokalrunde den ſehr
ſpielſtarken SV. Münſter ausſchalten während Neuſtadt nach
recht ſpannendem Kampfe den VfR. Beerfelden ſchlagen konnte.
Die Ober=Ramſtädter lieferten in den Vorkämpfen ſchon immer
recht anſprechende Spiele. Auch am Sonntag iſt wieder mit einem
äußerſt ſpannenden Kampf zu rechnen, deſſen Beſuch wir allen
Sportfreunden beſtens empfehlen. Spielanfang 2.30 Uhr.
Sport=
platz Schorsberg.
Die 2. Mannſchaft der TSG. Ober=Ramſtadt begibt ſich am
Sonntag früh zum SV. 98 Darmſtadt zum fälligen
Verhands=
ſpiel. Abfahrt 9 Uhr. Mannſchaftsaufſtellung: P. Seibert; Joh.
Silberling Gg. Obmann; Gg. Steinberg. W. Oehmichen. W.
Emich, L. Widmaier; H. Emich. O. Chriſt, W. Wedel, Fr. Schwan.
— 2. Mannſchaft: Gg. Groß; W. Gökel, F. Krolack; H.
Acker=
mann. W. Wedel, Fr. Schäfer; H. Rau, Fr. Schuchmann. K.
Sup=
pes, Reinig, J. Neubert.
FV. Bensheim — SV. Erzhauſen.
Nachdem ſich die Bensheimer durch ihren reichen Torſegen am
vergangenen Sonntag gegen Hähnlein den Verbleib in der
Pokal=
runde ſichern konnten, muß ſich der Sportverein 29 Erzhauſen am
kommenden Sonntag in Bensheim einfinden. Die Sportvereinler
die es verſtanden, in der erſten Runde dem Sportverein 1910
Weiterſtadt eine 5:2=Niederlage beizubringen, werden die
Mög=
lichkeit, auch Bensheim eins auszuwiſchen, nicht ſo ohne weiteres
vorübergehen laſſen. Daß ſie einen beachtenswerten Fußball ſpielen,
haben ſie in ihren letzten Spielen oftmals unter Beweis geſtellt.
Da aber die Bensheimer über eine durchſchlagskräftige Mannſchaft
verfügen, iſt mit einem hartnäckigen Kampf zu rechnen. Erzhauſen
ſpielt mit: K. Lotz; Lorenz, H. Lotz; Köhres, Dilfer. Deußer; Benz.
Falk, Breidert. Leiſer, Trübner.
Wichkig für die Vereinsführer!
Die Mitarbeiter des Hilfsfonds für den deutſchen Sport ſind
beauftragt, die ſtatiſtiſchen Unterlagen für den allgemeinen
Ver=
ſicherungs=Vertrag des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen
zu erbringen. In der nächſten Sitzung der Werbewarte der
Ver=
eine, die von dem zuſtändigen Mitarbeiter des Hilfsfonds
ein=
berufen wird, haben die Vereinsführer oder deren bevollmächtigte
Vertreter zu erſcheinen, um die genauen Angaben der
Mitglieder=
zahl abzugeben. Wir erwarten, daß ſämtliche Vereine die
Unter=
lagen über die genaue Mitgliederzahl vor der Sitzung der
Werbe=
warte zuſammenſtellen.
In dieſer Sitzung werden auch den Vereinsführern die
Ein=
heitsſatzungen für die dem Deutſchen Reichsbund für
Leibesübun=
gen angeſchloſſenen Vereine (3 Druckexemplare für jeden Verein)
ausgehändigt. Eine Ueberſendung der Muſterſatzungen unmittels
bar durch die Reichsſport=Verlag G. m. b. H. erfolgt grundſätzlich
nicht.
Die Anfertigung der Satzung hat ſich aus dem Grunde
ver=
zögert, weil der Regiſter=Richter noch eine Aenderung
vorgenom=
men hat.
Die Sitzungen der Mitarbeiter des Hilfsfonds für den
deut=
ſchen Sport mit den Vereinsführern und Werbewarten finden in
der Woche zwiſchen dem 4. und 10. Februar ſtatt.
Wekkerbericht.
Ausſichten für Freitag: Veränderlich mit zeitweiliger
Aufheite=
rung, aber auch einzelnen Niederſchlägen, nachts Froſt,
Tages=
temperaturen teilweiſe auch etwas über Null, abflauende
weſtliche Winde.
Ausſichten für Samstag: Unbeſtändiges, zu Niederſchlägen
nei=
gendes Wetter mit nächtlichen Fröſten, aber weiter
anſteigen=
den Tagestemperaturen.
Zweimal Einweichwaſſer —
und ſo verſchieden?
Sie ſehen hier zweimal die gleiche Wäſche in
der gleichen Menge Einweichwaſſer. Warum
iſt das Waſſer in der linken Wanne
dunk=
ler? Während man in der rechten Wanne
wie ſonſt einweichte, tm man in die linke
Wanne eine Doſe Burnus, die den Schmutz
mit ihren organiſchen Drüſenſäften
dop=
pelt bis dreifach ſo ſtark aus der Wäſche
herauszog. Deshalb iſt das Waſſer ſo
ſchwarz. So braucht man ½/, weniger
Waſch=
zeit, Seife und Waſchmittel. Burnus, die
große Doſe 49 Pfennig, überall zu haben.
Gutſchein. 10168
An Auguſt Jacobi A. G Darmſtadt
Senden Sie mir koſtenlos eine
Verſuchspackung Burnus.
Name —
Ort
Straße
Nummer 32
Aarmſta
Freitag, 1. Februar
Gei
Die Einzelhandelsumſähe im
Dezemb=
eine 2ur der Narichalen Sonsarlar.
Aus Anlaß der Zinskonverſion haben wir den Landesobmann
der Reichsgruppe IV Banken für den Wirtſchaftsbezirk Heſſen,
Landesbank=Generaldirektor W. Avieny, um Stellungnahme
gebeten. Wir erhalten von ihm nachſtehende Ausführungen:
Die ſeit langem erwartete und vorbereitete Zinskonverſion
iſt ſchlagartig und für jedermann überraſchend zum Ende der
vorigen Woche eingeleitet worden.
Schon ſeit langem war man ſich darüber klar, daß die
gel=
tenden Zinsſätze für die deutſche Volkswirtſchaft auf die Dauer
nicht tragbar waren. Insbeſondere benachteiligte die hohe
Zins=
lage den Wettbewerb der deutſchen Induſtrie im Ausland, da
ſelbſtverſtändlich die hohen Kreditkoſten die Produktion weſentlich
verteuerten. Auch im Inland waren die Kreditkoſten mit den
geringer gewordenen Erträgen nicht vereinbar.
Hausbeſitzer, Gewerbetreibende und alle anderen, die in
irgendeiner Lage hatten Kredit aufnehmen müſſen, litten ſchwer
unter den Zinslaſten. Für die Landwirtſchaft, die als erſter
Stand daran zugrunde zu gehen drohte, griff das Reich mit
Mit=
teln der Allgemeinheit ein Dem Hausbeſitz, der gewerblichen
Wirtſchaft und allen anderen Kreditſchuldnern konnte nicht in
gleicher Weiſe geholfen werden, weil ſonſt an Steuern hätte
er=
hoben werden müſſen, was an Zinſen nachgelaſſen worden wäre.
Der Ruf der Kreditnehmer, vor allem der Hypothekenſchuldner,
nach Entlaſtung wurde immer dringender. Die Banken, die als
Vermittler des Leihkapitals zwiſchen den Anlagegläubigern und
den Darlehensſchuldnern ſtehen, kamen mit Stundungen und
teil=
weiſen Nachläſſen in beſonderen Notfällen ſoweit entgegen, als
ſie es ohne Gefährdung der Arbeitsplätze ihrer eigenen
Beleg=
ſchaft irgend konnten. Eine durchgreifende Entlaſtung vermochten
ſie, ſo oft ſie auch fälſchlicherweiſe für die hohen Zinſen
verant=
wörtlich gemacht wurden, nicht zu bringen, da ſie ſelbſt an die
Zinsſätze gebunden waren, die ſie ihren Gläubigern zahlen
muß=
ten. Nur eine Senkung dieſer Zinſen, insbeſondere der Zinſen
für Pfandbriefe und ſonſtige feſtverzinsliche Schuldverſchreibungen
der Kreditinſtitute, konnte helfen. Dieſe Zinſen ſind durch
ver=
tragliche Bindungen mit den einzelnen Pfandbriefgläubigern auf
längere Zeit feſtgelegt und können nicht ohne weiteres einſeitig
geändert werden.
Obwohl die Notlage der Kreditſchuldner ſchon ſeit langem
anerkannt war und obwohl es ſich der Nationalſozialismus im
beſonderen zur Aufgabe gemacht hatte, gerade auch in der
Zins=
frage eine entſcheidende Wendung zum Beſſeren zu bringen, dat
die Regierung von einem Zwangseingriff in die Rechte der
Wert=
papiergläubiger abgeſehen. Für eine Regierung, die im
Gegen=
ſatz zu ihren Vorgängerinnen die Vertragstreue über alles ſtellt
und ihre Macht auf das Vertrauen des Volkes ſtützen will, kam
ein neues Zinsſenkungsdiktat nicht in Frage. Vielmehr hat ſie
ſich darauf beſchränkt, zunächſt den Kapitalmarkt ſoweit geſunden
zu laſſen, bis die inneren Vorausſetzungen für eine Konverſion
gegeben waren. Dieſe Geſundung zeigte ſich in den ſtetig
anſtei=
genden Kurſen der feſtverzinslichen Wertpapiere.
Würde man der Entwicklung noch länger zugeſehen haben,
dann hätte ſich nach einiger Zeit der Kurs der 6prozentigen
Pa=
piere ſoweit gehoben, daß ſich die effektive Verzinſung mehr und
mehr dem Satz von 4½ Prozent, der als geſund und tragbar von
vornherein feſtſtand, genähert hätte. Es hätte dann ganz
zwangs=
läufig eine Konverſion in der gewohnten Form ſtattgefunden,
in=
dem nämlich die hochverzinslichen Werte gekündigt und den
Gläu=
bigern entweder die Rückzahlung oder der Umtauſch gegen niedriger
verzinsliche Emiſſionen angeboten worden wäre. Hierbei hätte
es für diejenigen Gläubiger feſtverzinslicher Werte, die ihr Geld
beſtmöglichſt angelegt laſſen wollten, keinen Wert gehabt.
Bar=
rückzahlung zu verlangen, weil ſie bei allgemein geſunkenem
Zinsſatz keine Möglichkeit gehabt haben würden, ihre Papiere
günſtiger anzulegen.
Die natürliche Entwicklung iſt durch die Maßnahmen der
Regierung beſchleunigt und abgekürzt worden. Es hat ſich ein
Weg gefunden, der ohne grundſätzliche Beeinträchtigung der
Frei=
willigkeit der Konverſion der deutſchen Wirtſchaft früher und
rei=
bungsloſer einen vernünftigen Zinsſatz verſchafft.
Hierbei iſt zunächſt nur ein Anfang gemacht worden, indem
das wichtige Gebiet des auf der Begebung von
Schuldverſchrei=
bungen beruhenden Realkredits der Zinsſenkung zugeführt wird.
Damit wird vor allem dem Hausbeſitz eine weſentliche Entlaſtung
zuteil. Selbſtverſtändlich kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß
der Konverſion der Pfandbriefe und Kommunal=Obligationen,
mit der ein Kapitalbetrag von 8 Milliarden RM. erfaßt wird,
bald eine gleichartige Entwicklung bei allen übrigen
feſtverzins=
lichen Papieren und überhaupt eine allgemeine Senkung der
er=
zielbaren Zinserträge folgen wird. Dieſe Beſchleunigung der
natürlichen Zinsſenkung bringt die Pfandbriefgläubiger, die der
Konverſion nicht widerſprechen, für die kurze Spanne, um die die
Konverſion ſich ſonſt ſpäter eingeſtellt hätte, allerdings um den
Genuß des höheren Zinsſatzes. Zum Ausgleich hierfür iſt aber
vorgeſehen, daß ſie auf Koſten des Hypothekenſchuldners eine
Sondervergütung von 2 Prozent erhalten, die praktiſch die
Nach=
teile der Konverſion für ſie auf die Dauer von 1½½ Jahr
wett=
macht. Viel weſentlicher als eine kleine Einbuße im Zinsertrag,
mit der bei günſtiger Entwicklung ohnehin jedermann ganz
natür=
lich rechnen mußte, iſt für den Gläubiger des feſtverzinslichen
Papieres die Gewähr, daß der Kapitalwert jederzeit realiſierbar
für ihn erhalten bleibt. Für eine ordentliche Kurspflege iſt aber
gerade bei dieſer Konverſion geſorgt. Die Reichsbank und die
Emiſſionsbanken werden alles tun, um zu verhindern, daß ein
Kursſturz, wie er ſich nach der Zinskonverſion Büningso
in=
geſtellt hatte, eintritt. Es beſteht daher für niemanden eine
Ver=
anlaſſung, ſeine feſtverzinslichen Papiere zu verkaufen, um den
jetzigen Kurs wahrzunehmen und etwa andere Anlagewerte zu
er=
werben.
Bei dieſer für den Pfandbriefgläubiger ſo außerordentlich
ſchonenden Art und Weiſe der Zinsſenkung iſt ein durchſchlagender
Erfolg der Konperſion von vornherein ſicher. Kein Gläubiger
wird ſich der Einſicht verſchließen, daß die Rückkehr zu einem
er=
träglichen Zinsſatz zur Geſundung der Wirtſchaft weſentlich
bei=
tragen und damit für jeden Einzelnen Vorteile mit ſich bringen
wird. Auch iſt das Opfer, das ihm zugemutet wird, nicht ſehr
groß, wenn die Sondervergütung und ferner die Tatſachen
ve=
rückſichtigt werden, daß eine Zinsſenkung auf natürlichem Weg
in abſehbarer Zeit ſich ohnehin einſtellen würde. Schließlich wird
ſich der einzelne Gläubiger mit der Zinsſenkung um ſo leichter
abfinden, als er damit hilft, ſchwer um ihre Exiſtenz ringenden
Volksgenoſſen eine Erleichterung zuteil werden zu laſſen. Jeder
halte ſich vor Augen, daß ſein Schuldner letzlich nicht die Bank
iſt, ſondern irgendein Hausbeſitzer oder Gewerbetreibender, der
nur von ihm durch einen Akt der Solidarität die ſo dringend
not=
wendige Entlaſtung erfahren kann.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die Berliner Börſe ſetzte auf Gewinnmitnahmen in
über=
wiegend ſchwächerer Haltung ein. Das Geſchäft war im
allge=
meinen ruhiger als an den Vortagen, doch berichteten einzelne
Banken über eine weiter recht erhebliche Beteiligung des
Publi=
kums. Daß die in den letzten Tagen erreichten hohen Kurſe zu
Glattſtellungen Anlaß gaben, war vorauszuſehen. Die Kuliſſe
hielt ſich noch mit Neuanſchaffungen zurück, ſo daß die Kurſe
überwiegend um ½—1 Prozent nachgaben. Als Störung wurde
der weitere Rückgang von Orenſtein und Koppel um 3 Prozent
empfunden, nachdem es heißt, es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß keine
Dividende verteilt wird. In Börſenkreiſen hatte man
bekannt=
lich mit einer beſcheidenen Wiederaufnahme der
Dividendenzah=
lung gerechnet. Eine Reihe von Dividendenerklärungen, die die
weiter zuverſichtlichere Beurteilung der wirtſchaftlichen
Ent=
wicklung durch die Börſe beſtätigten, boten der Tendenz im
Ver=
lauf einen guten Rückhalt. Bemerkenswert feſt lag der Markt der
unnotierten Werte. Am Anleihemarkt waren Altbeſitz 22½ Pfg.
gedrückt, Zinsvergütungsſcheine und Umſchuldungsanleihe
behaup=
teten ſich. Reichsſchuldbuchforderungen wurden etwa ¼ Prozeat
niedriger aufgenommen. Im Verlauf war die Tendenz,
aus=
gehend von der Nachfrage zu den Kaſſakurſen und von der feſten
Haltung der Bank= und Schiffahrtsaktien, allgemein etwas erholt.
Für Bankaktien regten Abſchlußerwartungen an, BHG. gewannen
1½, die übrigen Großbanken ½—1 Prozent. Reichsbankanteile
waren 1½ Prozent und Braubank 1 Prozent befeſtigt. Holzmann
konnten 2 Prozent zurückgewinnen. Auch Maſchinenwerte lagen
etwas freundlicher. Farben wurden ½ Prozent höher gehandelt.
Am Anleihemarkt gingen Altbeſitz um weitere 20 Pfg. zurück,
während Stahlobligationen ½8 Prozent höher lagen.
Umtauſch=
obligationen bröckelten nach feſterer Eröffnung etwas ab, dagegen
waren Dollarbonds feſter.
Entgegen den Erwartungen machte ſich der Ultimo an der
geſtrigen Rhein=Mainiſchen Börſe doch noch leicht fühlbar,
wenn auch größere Realiſationen bzw. Glattſtellungen nicht
er=
folgten. Bei der Zurückhaltung der Großbanken und der Kuliſſe
traten ſie indes etwas mehr in Erſcheinung, ſo daß die erſten
Kurſe zwar uneinheitlich, aber meiſt etwas ſchwächer lagen. Die
Publikumsbeteiligung blieb recht klein, lediglich für einige
Spe=
zialwerte zeigte ſich weiteres Kaufintereſſe. Die im ganzen
wider=
ſtandsfähige Haltung erfuhr durch günſtige Wirtſchaftsnachrichten
eine gute Stütze, insbeſondere halten Abſchlußerwartungen etwas
Intereſſe wach, wenngleich bei vielen Geſellſchaften die
Dividen=
denfrage noch recht ungeklärt erſcheint. Am Aktienmarkt
lagen Bergwerkswerte nach der lebhaften Bewegung in den
letz=
ten Tagen meiſt etwas niedriger mit je minus ½ Prozent,
Klöck=
ner und Mannesmann mit je minus ¼ Prozent. Buderus
blie=
ben auf die Ankündigung der Wiederaufnahme der
Dividenden=
zahlung mit vorausſichtlich 4 Prozent zu 92½ Prozent gut
be=
hauptet, Stahlverein lagen noch ¼ Prozent freundlicher. Von
Elektroaktien eröffneten Siemens 5s Prozent und AEG. ½
Pro=
zent leichter, während Schuckert zu 100½ (100) gefragt waren,
Gesfürel zogen ½ Prozent an. Am Chemiemarkt blieben JG.
Farben unter Schwankungen 143—142¾—143. Der
Renten=
markt hatte weiterhin nur kleines Geſchäft. Im Verlaufe war
die Haltung noch uneinheitlich, doch machte ſich eine feſtere
Ten=
denz bemerkbar. Erholt waren vor allem Reichsbank mit 164½
(163), auch einige Montanwerte zogen bis ½ Prozent an, und
Farbeninduſtrie ſtiegen bis auf 143¾, dann wieder 143½. Der
Rentenmarkt blieb vernachläſſigt. Späte Schuldbücher und
Kom=
munal=Umſchuldung bröckelten weiter ab, Altbeſitz lagen
behaup=
tet, Stahlverein=Bonds noch etwas höher. Goldpfandbriefe und
Stadtanleihen konnten ſich meiſt gut behaupten.
An der Abendbörſe nahm das Geſchäft kein größeres
Aus=
maß an, die Tendenz blieb aber feſt. Für einige Spezialwerte
war weiteres Kaufintereſſe vorhanden, ſo für Schiffahrtsaktien
bei etwas regerem Umſatz und bis ³ Prozent höheren Kurſen,
daneben blieben A.=G. für Verkehrsweſen beachtet, und auch JG.
Farben lagen etwas feſter. Montanaktien lagen dagegen ſtill
und nicht immer voll behauptet, ſpäter konnten ſich einige Werte
wieder erholen. Im übrigen war die Kursgeſtaltung nicht ganz
einheitlich, die Veränderungen gegenüber dem Berliner Schluß
betrugen aber nur Bruchteile eines Prozentes. Am Rentenmarkt
blieb die Haltung ſehr ruhig, die Kurſe lagen aber nicht mehr
ſchwächer.
Berliner Kursbericht
vom 31. Januar 1935
Zunahme der Verkäufe.
Nach den jetzt vorliegenden Berechnungen der Forſchune
ſtelle für den Handel beim RKW. waren infolge
vorweggeno=
mener Verkäufe in den vorhergehenden Monaten die
Dezemb=
umſätze nur um 6 Prozent höher als 1933. Im Durchſchnitt
4. Vierteljahres 1934 waren die Umſatzſteigerungen genau ſo gr
wie in den erſten 9 Monaten (12 Prozent). Von der 6prozen
gen Steigerung ſeit 1933 entfällt anſcheinend knapp ein Drit
auf Preiserhöhungen, gut zwei Drittel auf Mengen= und Qug
tätsſteigerungen.
Von den einzelnen Handelszweigen hatte der Lebensmitt
fachhandel eine Umſatzzunahme von 3½ Prozent (Preisſteigeru
1 Prozent). Im Textilfachhandel betrug die Zunahme knapp
Prozent bei reichlich 7 Prozent Preisſteigerung, was zum T
auf die milde Witterung zurückzuführen ſein dürfte. Das ze
auch der Verlauf der Umſätze in Sportartikeln und
Bekleidu=
die nicht über das Vorjahresniveau hinausgingen und — n
den vorliegenden Teilergebniſſen — der Schuhhandel mit ein=
Umſatzrückgang um ein Neuntel gegenüber Dezember 1933.
Im Hausrathandel ſind die Veränderungen der Umſatz
nahme, ſoweit bisher überſehbar, geringer, nur bei Haus= u
Küchengeräten ging die Umſatzſteigerung auf 4½ Prozent zur=
Der Handel mit Uhren, Gold= und Silberwaren hatte ein gi
ſtiges Weihnachtsgeſchäft (Umſatzzunahme ein Viertel).
Im Durchſchnitt des Geſamtjahres beträgt die Umſatzzunah
12 Prozent gegenüber 1933. Am ſtärkſten war der Umſatzzuwa
bei Kraftfahrzeugen (etwa 45 Prozent) Es folgen die verſch
denen Zweige des Hausrathandels (rund 20—40 Prozent) und
Uhrenhandel (20 Prozent). Im Textilfachhandel beträgt
Steigerung für das Geſamtjahr knapp 18 Prozent (Viertel Pre
ſteigerung). Lebensmittel= und Schuhwarengeſchäfte hatten
eine Steigerung von rund 5 Prozent zu verzeichnen. Im V
gleich mit 1930 hat gleichwohl der Lebensmittelfachhandel
ſeinen Umſätzen noch etwas weniger eingebüßt (20,6 Prozent)
der Bekleidungshandel (22.9 Prozent). Der Möbelhandel li
wertmäßig um ein Achtel. Glas= und Porzellangeſchäfte und D
gerien faſt noch um ein Drittel unter dem Umſatzſtand von 19
Die Kaufhausumſätze blieben 1934 um etwa 35 Prozent.
Warenhausumſätze um mehr als 40 Prozent hinter dem W.
von 1930 zurück.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Reichskennziffer für die Lebenshaltungskoſten im Jan:
1935. Die Reichskennziffer für die Lebenshaltungskoſten betr
im Durchſchnitt Januar 1935 122,4 (1913/14 — 100); ſie iſt ſor
um 0,2 v. H. höher als im Vormonat. Die Kennziffer für
nährung hat ſich hauptſächlich infolge höherer Preiſe für Gem
um 0,3 v. H. auf 119,4 erhöht. Die Kennziffer für Bekleidt
iſt um 0,6 v. H. auf 116,8 und die Kennziffer für Heizung
Beleuchtung um 0,1 v. H. auf 127,6 geſtiegen. Die Kennzif
für Wohnung (121,2) und die Kennziffer für „Verſchieden
(140,4) ſind unverändert geblieben.
Pirmaſenſer Schuhinduſtrie und Saarrückgliederung.
nunmehr erfolgende Rückgliederung des Saargebietes zum de
ſchen Mutterlande berührt die Pirmaſenſer Schuhinduſtrie
beſonderen Maße. Nach der zollpflichtigen Abſchnürung
Saargebietes von Deutſchland haben bekanntlich Pirmaſen
Fabriken Zweigſtellen im Saargebiet errichtet, z. T. wurden a
die Betriebe in Pirmaſens und Umgebung aufgelöſt und
Saargebiet wieder eröffnet. Mit der Rückgliederung eröffnen
für die Pirmaſenſer Schuhinduſtrie neue Abſatzmöglichkeit
ebenſo wie auch die Zweibrückener Schuhinduſtrie in weitgeh
dem Maße davon betroffen werden wird. Im allgemeinen
über die Lage der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie zu ſagen,
keine Veränderung eingetreten iſt. Man iſt noch beſtrebt,
Läger, die ſich in den letzten Monaten gefüllt haben, zu räun
Der Geldeingang iſt außerordentlich ſchlecht.
Citroén=Fortführung ſcheint geſichert. Die Weiterführung
Citroénwerke ſcheint jetzt endgültig geſichert zu ſein. Ein A
ſchuß von drei Sachverſtändigen, darunter der bekannte Rei
fabrikant Michelin, übernimmt die Leitung. 12 Banken ha
ſich zuſammengetan, um dem Unternehmen einen erſten Vorſ.
in Höhe von 50 Millionen Fr. zur Verfügung zu ſtellen. T
Direktionsausſchuß ſind drei Monate Friſt für die Reorganiſat
des Unternehmens geſtellt. Man rechnet mit der Wiederein
lung ſämtlicher Arbeiter.
Deviſenmarkt
vom 31. Januar 19‟
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
D
82.50
83.50
31.125
34.25
31.375
124.—
114.—
84.—
108.50
145.50
130.—
103.125
„Met Heee 3
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Mie
143.—
73.75
117.—
100.25
88.50
85.877
112.—
88.—
104.25
81.25
68.—
Orenſtein & Koppel /
Polyphonwerke
Rütger
rke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerk=
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Re
12.25
104.375
154.25
37.75
49.—
111.50
73.—
13.375
114.—
48.—
110.50
110.—
131.—
Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada
Dänemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island
Währung
1achpt. 4
1 Pap. Peſo
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Brief
0.62
0.19.
3.047
54.50
1.22
68.68 68.82
5.39
18.41
2.354
12.51 12.54
0.634
58.17 58.29
0.196
3.053
2.5061 2.512
54.60
81.38
12.205 12.235
5.40
16.45
2.358
168.38 168.74
55.23, 55.35
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowal
Türkei
Ungarn
Uruguay
Ver. Staaten
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
00 Kronen
100 Schilling
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1türk. 2
100 Pengö
1 Goldpeſo
1 Dollar
Geldk
21.34 2
0.710
5. 6491
0.92
61.34
18.95
11.08
62.93
80.72
4.03
10.40
1.973
1adg
2.507
Frankfurter Kursbericht vom 31. Januar 1935.
Darmſtädter Viehmarkt vom 31. Januar. Aufgetrieben waren
130 Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich auf a) 44—47. b) 40—43,
c) 33—39, d) 25—32 Pfg. pro Pfund. Es wurden notiert in der
Klaſſe a) 8, b) 21, c) 56 und d) 39 Stück. Marktverlauf ruhig,
geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 31. Januar. Auftrieb: 14 Käl=
und Läufer ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 31. Januar. Auftrieb: Rinder
25 (gegen 53 am letzten Donnerstagsmarkt), darunter 10 Ochſen,
6 Bullen, 7 Kühe. 2 Färſen. Zum Schlachthof direkt zugeführt
wurden: 1 Bulle und 31 Kühe. Kälber 965 (954), Schafe 114
(135), Schweine 400 (350). Notiert wurde pro 1 Zentner
Lebend=
gewicht in RM.: Kälher a) 44—50, b) 37—43. c) 30—36. d) 22
bis 29; Hammel b2) Weidemaſt 35—37 c) mittlere Maſtlämmer
32—34: Schafe e) beſte 30—31, f) mittlere 26—28, g) geringe 2
bis 24: Schweine b) 51—53, c) 48—52. d) 46—51. Im
Preis=
vergleich zum letzten Donnerstagsmarkt zogen Kälber bis 2.—
Hammel und Schafe um 1.— und Schweine bis 3.— RM. an.
Marktverlauf: Kälber, Hammel und Schafe mittelmäßig,
aus=
verkauft; Schweine lebhaft, ausverkauft.
Steuergutſcheine
„ Gr. IIp. 1934 1103.65
„ „ „1935 1106‟
„ „ „ 1936 1105.75
„ „ 1937 /104.25
„ 1938 102.5
Gruppe I .. 104.5
5% Dtſch. Reichsanl. / 99.75
96.15
5½2%Intern., v. 30 102
6%Baden ... b. 27
69Bahern ..b. 27 97.75
6%Heſſen. . . . v. 28 97
v. 29
6% Preuß. St. v. 28 /109
6%Sachſen .. v. 27
6%Thüringen v. 27/ 96.75
6% Dt. Reichsbahn=
100.7
Schätze
5% Dt. Reichspoſt
100.,6
Schätze .
99.25
4½%
Dtſch. Anl. Ausl.
* Ablöſung. /113.45
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe . . . . 10.4
6%Baden=Baden.
6%Berlin .. . v. 24/ 93
6%Darmſtadt . .
6% Dresden.. v. 26 89=
6% Frankfurt. v. 26 97.5
6½Heidelberg v. 26/ 92.25
6%Mainz..
92
2aMannheim v. 27 95.75
6%München .v. 29 95
6%Wiesbaden v. 28/ 92.5
5%Heſſ. Landesbk. 96
6%
Holdoblig. 94
Me
hyp.=Bk.=Liquid
4¾420
Komm.=Obl. ...
6¾ Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldoblig.
6% Landeskomm.
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.12
69 Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
6%Naſſ. Landesbk.
5½%„ Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
FAusl. Ser, I.
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=B.
Lig.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% „Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
6%Frkf. Pfbr.=Bk.
½%0 „ Lig.=Pfr.
6%Mein. Hyp.=Bk.
10 „ Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
2% „ Lig.=Pfb.
% Rhein. Hyp.=Bl
5½% „ Lig.=Pfr.
Goldobl
Südd. Boden=
Cred.=Bank .."
5½% „ Lig.=Pfbr.
6%Württ. Hyp.=B.
98.75
94
M
95
93.5
96.5
95
99.25
114:,
129
2211,
98.5
99.5
96.25
99
94
A
99‟=
96
89.5
96.75
99.75
96.5
99.5
95.5
97
992,
Ma!
6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 2
6%Mitteld. Stahl
6%Salzmann E Co.
6% Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
„ L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze.
4%Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½%
407
42Türk. I. Bagdad
II. Bagdad
4½%Ungarn. 1913
(½% „ 1914
„ Goldr.
1910
42
4½Budp.Stadtanl.
4½Liſſabon. .. ..
4½ Stockholm. . .
Aktien.
Accumulat.=Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauer=
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr
Bemberg, J. P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen...
Cement Heidelberg
Karlſtadt
Je
99
987
98.75
96.5
98
120.
12.5
12.5
6.25
38.5
4.35
7.85
52.5
48
87
49.5
31.7
114
72
129
114.5
142.75
92.25
110.75
127
F.6.Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade (A=C).
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum.
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr
Erdöl
Dt. Gold=u. Silk
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum
Dortm. Ritterb=
Dyckerhoff& Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Ge
„ Licht u. Kra
Enzinger Union
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebrüder..
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt, Th..
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kemp=
HilpertArmaturfrb
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
IlſeBergb. Stamm
„ Genüſſel
V
87
146
51:
125.5
103
206
63.5
73
101
93
106
119
268
G5
*4
143.5
698=
84/,
73.75
116.75
94
32‟,
102
129
101
108.6
57
86
113.75
85.25
124.5
Kenſe
Kali=Chemie. . .
„ Aſchersleben .
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke ..
Knorr C. H.
Konſerven Braun
Lahmeher & Co.
Laurahütte
Lech, Augsburg
Lokomf. Kraußck(
Löwenbr. Münch. .
Mainkr.=W. K
Mainz=Akt.=Br
Mannesm.=Rk
Mansfeld.
Metallgeſ.
Miag, Mü.
Moenus
MotorenD
Neckarwe
Odenw.
Park=u
Phönix Bergbau".
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
„ Stahlwerke .
Riebeck Montan.
Roeder, Bebr
Rütgerswerft. . . . .
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind
Schramm, Lackf
Schuckert, Elektr.. .
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske.
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau ..!
76
130
112.5
87.5
180‟
26
120.75
23
93
182
90
79.15
81
92.5
94.5
79.5
86.5
1031,
117.25
532,
215
111
25
98.5
97.5
104.5
181
62.75
100
106
145
63
168.5
90
Mie Me9
Unterfranken ..... 10
Ver. Stahlwerke.
Ber. Ultramarin
Weſtdte. Kaufhof
eſteregeln Kali
Zellſtoff Waldhof.
Allg. Dt. Creditge
Badiſche Bank .../13
Bk. f. Brauinduſtr. 11
Bayer. Hyp. u. W.).
Berl. Handelsgeſ. 111
„ Hypothefbk. 112
Comm. u. Privatbk.
Dt. Banku. Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel.
Dresdner Bank ...
Frankf. Bank.. . ."
Hyp.=Ban!/ 9
Mein. Hyp.=Bank./10
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Anl. . . 4
Rhein. Hyp.=Bank.”
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württ. Notenbank.
A.=G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
72, Dt. ReichsbVzg.
Hapag ......"
Lübeck=Büchner...
Nordd. Lloyd
Südd. Eiſenb.=Geſ.)
Allianz= u. Stutta.,
Verſicherung.
Verein. Ver
Frankona Rück=u.M/*
Mannh. Verſich. ..
Otavi Minen
Schantung Hankelsl *
reitag, 1. Februar 1935
*
goMAM VoN Z. INSTEABERG
Nachdruck verboten.
„Meine Herren” begann er kühl und geſchäftsmäßig und
ſeine Augen rund um den Tiſch gleiten, fiſchhaft kalt, „Sie
m. daß unſere Transaktion diesmal bei erhöhtem Riſiko
bedeutendere Kapitalinveſtion nötig macht als gewöhnlich.
babe Sie hergebeten, um feſtſtellen zu können, wie weit wir
den Vorſchlägen Thorſens gegenüber zuſtimmend verhalten
zu und biute Sie nun, Thorſen, uns nochmals eine kleine,
jatiſche Ueberſicht zu geben. Aber kurz, bitte!“
Ein ſchlanker, eleganter Herr klemmte ſein Monokel ins
und fragte:
„Geſtatte, Zack, ich möchte von Thorſen noch wiſſen, ob er
s mit Geheimrat von Herm zu tun hat. Ich weiß nicht,
ir, reſpektive den Herren bekannt iſt, daß Herr v. Herm
armiſch weilt. Er wohnu ebenſo wie Thorſen im Alpenhof.
finde das beachtenswert.”
„Nun, Thorſen?” fragte Zack.
Thorſen ſah ſich um, blickte der Reihe nach in die kalten,
har=
beſichter, lächelte und ſagte nebenhin:
„Ich habe mit ihm Geſchäfte.”
„Was für Geſchäfte denn, Thorſen?”
„Aber meine Herren! Was für Geſchäfte macht Thorſen? Wiſ=
Sie es denn nicht? Aber ſprechen wir nicht darüber. Ich bin
on Ihnen nicht auf Lebenszeit und nicht ausſchließlich für
Zwecke engagiert. Sie müſſen ſchon zufrieden ſein, wenn ich
gleichzeitig für die Konkurrenz arbeite. Aber zur Konkurrenz
n Sie doch wohl hoffentlich den Geheimrat von Herm nicht.”
„Ja, Thorſen, Sie müſſen ſchon geſtatten, daß wir dieſe
Ge=
te bedenklich finden.”
„Bitte, ich kann gehen.”
„Oh, wie ſchnell verletzt!” Hohn troff aus Zacks breitem Mund.
müſſen doch einſehen, daß eine gewiſſe — ich möchte beinahe
moraliſche, aber das klingt lächerlich, nicht wahr — alſo
ine gewiſſe Sicherſtellung für unſer Geld von Ihnen verlangt
en kann. Dies iſt doch nur billig. Schließlich tragen doch un=
Firmen ihr Geld zu Markte.”
„Ich meine Haut, Doktor Zack, und die iſt mir bedeutend
wich=
als all Ihr Geld. Außerdem bin ich doch auch an Ihren
Fir=
intereſſiert, denn ſchließlich will ich ja verdienen, und das
ich nur, wenn ich Ihnen Erfolge vorweiſen kann. Meine
bis=
en Erfolge müſſen Ihnen für meine Zuverläſſigkeit bürgen.”
„Tja ...
„Sie bieten mir nicht ſo viel, daß ich alle anderen Geſchäfte
n Wind ſchlagen kann. Sie müſſen ſich mit der Verſicherung
eden geben, daß ich innerhalb unſerer Konvention Ihnen
z gehöre, außerhalb derſelben — gar nicht. Ich verlange aber
im Hinblick auf die fortwährenden Angriffe einzelner Herren
feſte Zuſicherung, daß jede Beſchnüffelung meiner Tätigkeit
nun an aufhört. Ich bitte zu bedenken, daß dieſe Zuſicherung
ſaupt Vorausſetzung für meine weitere Mitarbeit iſt.”
Stehleitern
in allen Größen billigſt bei
Korb=Weinſchen
Schnſtergaſſe 10. (354a
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IS Jupp und Peter können zaubern). Von Edith Klatt.
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ſendfunk: Wir gehen in unſeren Berufsſchulabend. Dreigeſpräch.
1o: Wandlungen. Erlebniſſe aus unſerer Zeit von Ludwig
Idweber. — 18.30: Der Himmel im Februar. — Welche
aſtrophe im Weltenraum zeigt uns der neue Stern im Her=
S an? Geſpräch mit Prof. Sittig. — 18.45: Meldungen.
Tiier: Unterhaltungskonzert. Ausf.: Städt. Orch. Trier. Ltg.;
Creutzburg. — 19 45: Das Leben ſpricht. — 20.00: Zeit,
hr. — 20.10: Meißener Porzellan. Ein Sptel von Kronen,
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rcel Wittriſch. Dir.: E. Seidler. — 22.10: Zeit, Nachr.
3: Nachr., Wetter, Sport. — 22.30: Freiburg: Volksmuſik.
1. Freiburger Mandolinen= u. Gitarrenverein. Ltg.: Köhle,
10: Der Wilderer Sepp. Heiterer Einakter nach einer Novelle
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lin: 21.00: Liebe, Muſik und der Tod des Job.
b. Bach. Von Peter Paul Althaus.
Slau: 20.10: Urſendung. Der Wanderer. Kantate
rk 59, von Herm. Buchal.
kſchlandſender: 20.10: Auf der Skihütte. Muſik,
ſang und heitere Begegnungen.
akfurt: 20.10: Meißener Porzellan. Ein Spiel von
Onen, Kriegen und deutſchem Erfindergeiſt.
Tdurg: 20.30: Ganze Kerle. Bilder aus der Zeit
deutſchen Hanſe.
T: 21.00: Berühmte Opernchöre. Soliſt: Wilh. Leiſeiffer
enor).
I9Sberg: 20.10: Im Zeichen der heiteren Kunſt
7 Joh. Strauß bis Ed. Künneke.
PLIg: 21.00: Hie Welf! Hie Waibling!
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uchen: 20.10: Und jetzt wird getanzt!
TIaart: 20.15: Deutſche Feierſtunde. Konzert, Ltg.:
neralmuſikdirektor Prof. Boehe.
n: 19.30: Orcheſterkonzert.
rlouſe: 22.30: Akkordeon=Orcheſter.
Dapeſt: 23.10: Zigeunerkapelle Saron=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
„Ich möchte nur noch etwas bemerken: Sie ſind ſich jedenfalls
darüber klar, daß Ihre Beſchäftigung und Ihre Tätigkeit für
Herrn von Herm zum Beiſpiel, daß dieſe die Gefahrenkurve für
Sie bedeutend ſteigen läßt und infolgedeſſen für uns das Riſiko.. .
„Ich verſtehe nicht ganz.”
„Nun Sie müſſen doch zugeben, daß Sie unter dieſen
Um=
ſtänden einer Verhaftung leichter ausgeſetzt ſind, als wenn Sie
nur für uns arbeiten würden ..
„Einen Erik Thorſen verhaftet man nicht.”
„Nun, das wollen wir dahingeſtellt ſein laſſen, obwohl ich
ein=
geſtehe, daß Sie ungewöhnlich tüchtig ſind. Ich habe das Für und
Wider nun aufgezeigt”, ſchloß Zack die Debatte, „ſtimmen wir alſo
ab. Bitte heben Sie die Hand, wenn Sie einverſtanden ſind, daß
Thorſen die geforderte Zuſicherung gegeben wird."
Alle hoben die Hände, bis auf Dohm, der, anſcheinend ganz in
Gedanken verſunken, ſein Einglas mit dem Seidentuch reinigte.
„Zufrieden, Thorſen?” fragte Zack.
Thorſen verbeugte ſich ſtumm. Dann ſagte er, laut genug, um
am ganzen Tiſch gehört zu werden: „Ich verſtehe Dohm nicht.
Warum arbeitet er überhaupt mit mir? Was hat er gegen mich?‟
„Sie wiſſen es nicht?” Zack grinſte. „Perſönliche Rivalität,
mein Lieber. Eiferſuchtsneuroſe. Erinnern Sie ſich nicht mehr an
die ſchlanke Europäerin in Heluan, Thorſen? Mahrholm hieß ſie,
glaube ich. Er liebte ſie heiß und hätte ſie gern geehelicht. Aber da
kamen Sie auf den Plan, und die Kleine war von Ihnen
bezau=
bert. Das trägt er Ihnen nach.”
„Verzeihen Sie, das iſt aber wirklich ein blöder Witz. Graf
Dohm hätte die Dame doch nie geheiratet.”
„Ha, meine Herren, hören Sie es, er zweifelt an Dohms
reel=
len Abſichten! Er glaubt es nicht, daß dem armen Dohm beinahe
das Herz brach ob des Mißerfolges bei der kleinen
ſchwarzhaari=
gen Witwe . . .‟ Er erſtickte faſt im Gelächter.
Alle Herren lachten mit, ſogar der Graf verzog ſein langes
Geſicht zu einem mokanten Grinſen.
„Treiben Sie es nicht zu arg, meine Herren” näſelte er, „ſonſt
glaubt er es am Ende wirklich .
Ganz plötzlich, unvermittelt hörte Zack zu lachen auf und
klopfte mit den kurzen, dicken Fingern energiſch auf den Tiſch, der
mit Papieren bedeckt war. „Ich bitte um Ruhe. Wir müſſen
be=
ginnen”. — Jeder der Herren griff nach ſeinem Bleiſtift, rückte
den Block zurecht, um ſich Aufzeichnungen zu machen. — „Thorſen”,
ſagte Zack laut, befehlend. — Thorſen ſtand auf. „Diesmal handelt
es ſich, wie ſchon Doktor Zack andeutete, um eine äußerſt delikate
Angelegenheit. Und zwar liegen die Dinge folgendermaßen.” Und
in längerer Rede entwickelte Thorſen ſeinen Plan. Die Herren
lauſchten mit geſpannter Aufmerkſamkeit.
Am Schneeferner=Platt trainierten die ſchwarzen Teufel. Das
mächtige Becken war ein ideales Ski=Uebungsgelände.
Alf Eckmann hatte eben einen herrlichen Querſprung gemacht,
der von den Zuſchauern mit lauten Rufen gefeiert wurde. Eckmann
lachte, und ſein braunes Geſicht ſtrahlte vor Wonne und
Lebens=
freude. Er wiſchte ſich den Schweiß von der Stirne. „Ich weiß
nicht”, wandte er ſich an Knab, einen ſchwarzen Teufel, der neben
ihm ſtand und an ſeinem Skiſtock laborierte, deſſen Schneering
losgegangen war, „ich glaube, man kann ſich ruhig das Hemd
aus=
ziehen. Es iſt ganz windſtill.”
„Ausgeſchloſſen”, entgegnete Lilian, die auch Skier an den
Beinen hatte. „Ausgeſchloſſen. Gar nicht daran zu denken. Sie
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Nr. 32 — Seite 11
holen ſich in dieſer Höhe einen fürchterlichen Sonnenbrand, ſind
eine Woche lang indisponiert, und der deutſche Meiſter fliegt uns
durch den Kamin davon.”
„Du ſtehſt ja ſauber unter dem Pantoffel”, lachte Knab. „Aber
ich glaube, ſie hat recht, laß es lieber.‟ Er hatte nun ſeinen
Schnee=
ring befeſtigt, brachte ſich mit einem Ruck in die Fahrtrichtung
und ſauſte mit einem lauten „Addio” pfeilſchnell davon. —
Strah=
lend blickte ihm Eckmann nach, wie er bei den anderen Teufeln
einbog. Dort ſtanden ſie, die Elite der Bayern, ja der deutſchen
Skiſportler, und eine der beſten Mannſchaften der Welt
über=
haupt.
„Er wird den Weltſchnelligkeitsrekord brechen, Lilian”, ſagte
Eckmann. „Wenn er nur nicht ſo faul wäre, dann würde er mich
bald überholt haben. Aber Slalom macht ihm kein Vergnügen.”
„Ich liebe Ihre Konkurrenten nicht, Alf.”
„Aber Lilian! Innerhalb unſerer Gruppe gibt es keine
Kon=
kurrenz. Ein ſchwarzer Teufel muß ſiegen. Welcher, das iſt egal.”
„Mir nicht!“
„Sie Kindskopf.”
„Sie haben keinen Ehrgeiz, Alf. Keinen perſönlichen Ehrgeiz.
Immer nur die „Gruppe”, die „Gruppe”. Ja, was geht mich denn
die Gruppe an, in Gottesnamen, Alf?‟
Alf lachte. „Ihnen fehlt der Sportsgeiſt, Lilian.”
Langſam ſtiegen ſie im Grätenſchritt abſeits von den anderen
empor.
„Und Sie haben keinen Sinn für perſönliche Erfolge.”
„Das iſt nicht hundertprozentig richtig. Leiſtung imponiert
mir immer, ſowohl bei mir wie bei den anderen. Aber ob dieſe
Leiſtung nun anerkannt wird oder nicht, das iſt doch wohl wirklich
nebenſächlich.” — In komiſcher Verzweiflung hob Lilian Durham
die Hände zum Himmel. „Gott, was ſind Sie bloß für ein
ſonder=
barer Menſch. Anerkennung iſt doch das Wichtigſte.”
„Wichtiger als die Leiſtung?‟
„Ebenſo wichtig mindeſtens”
„In dieſer Hinſicht gehen eben unſere Anſichten auseinander.
Sport iſt für mich Born der Lebensfreude, Triumph über die
Ma=
terie, Genuß des Rhythmus, der Schwingung. Sport iſt das
Herr=
lichſte auf Erden.”
„Sport ohne Zuſchauer, ohne Zeitungen, ohne Meiſterſchaften?
Das wäre langweilig.”
„Für mich nicht. Für Sie übrigens auch nicht. Warum treiben
Sie denn überhaupt Sport? Sie nehmen doch auch nicht an
Meiſterſchaftskämpfen teil?” — „Weil ich nicht kann. Uebrigens
iſt das bei uns Frauen etwas anderes. Unſere Rolle iſt vorläufig
in der Hauptſache noch paſſiv. Aber wir lieben unſere Sportgrößen
nicht zum letzten deshalb, weil ſie Aufſehen erregen, bewundert
werden und gefeiert.”
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Fenilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. XII. 34. 22153. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Schriftleitung: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr;
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