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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 31
Donnerstag, den 3 1. Januar 1935. 197. Jahrgang
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Ba
Der Führer an das deutſch
das größte Feſt dieſes Jahres ſoll nichk ein Feſt der Erinnerung an die Ueberl
ſondern ein Feſt der Freude am Tage der Rückkehr der Deukſchen des
Pon.
der Macht ſein.
Aufruf!
DNB. Berlin, 30. Januar.
Der Führer erläßt anläßlich des 30. Januar folgenden
ffruf:
Heute und in dieſer Stunde vor zwei Jahren hat der
ſtionalſozialismus nach einem auch in der Geſchichte
parla=
ntariſch regierter Staaten einzigartigen Aufſchwung der Macht
d damit die Verantwortung im Deutſchen Reiche erhalten.
e der Ausbruch des Weltkrieges nicht nur in der Erinnerung
lebenden Zeugen, ſondern auch für kommende Geſchlechter
e geſchichtliche Wende darſtellt, ſo nicht minder der
Regie=
igsantritt des Nationalſozialismus für unſer deutſches Volk.
ie in dumpfer Verzweiflung dahinſiechende Nation hat er
eder aufgerichtet und mit ſtarkem gläubigen Vertrauen in den
eren Wert und in die ſchöpferiſche Kraft des eigenen Lebens
illt. Und dies iſt ſein größtes und entſcheidenſtes Verdienſt:
m Wandel der äußeren Symbole entſprach die Wandlung
Inneren der Menſchen! In freudiger Selbſtdiſziplin haben
unzählige Millionen unſeres Volkes in den Dienſt der neuen
ee geſtellt. Neben die fanatiſchen Kämpfer unſerer
revolu=
tären natibnalſozialiſtiſchen Partei traten die Soldaten der
ſitionsreichſten Wehrmacht. Eine Mobiliſierung menſchlicher
ifte in einem bisher kaum vorausgeahnten Umfange trat ein.
gefangen von den Millionenſcharen unſerer Jugend bis zur
intiſchen Gemeinſchaft der in einer Front vereinten tätigen
ſeiter der Stirn und Fauſt ſehen wir die Zeugen
national=
aliſtiſcher Organiſationskunſt und Organiſationsarbeit. Es
de dabei nicht eine alte Welt zerbrochen, um ſpäter eine neue
zubauen, ſondern die ſich neu erhebende hat die alte
über=
aden.
In keinem Augenblick unſerer nationalſozialiſtiſchen
Revo=
on trat irgendwo eine Leere ein. In keinem Stadium unſeres
dringens und unſerer Kämpfe herrſchte das Chaos.
Die unblakigſte Revolukion der Weligeſchichke
und dennoch eine ihrer einſchneidendſten!
war daher ein am Ende ausſichtsloſer Verſuch, durch eine
rnationale Hetz= und Lügenkampagne den Charakter unſerer
onalſozialiſtiſchen Revolution wegleugnen oder verfälſchen
vollen. Hunderttauſende Männer und Frauen aller Nationen,
in den hinter uns liegenden beiden Jahren Deutſchland
eigenem Augenſchein zu beurteilen in die Lage kamen, ſind
gen geworden der Größe und Diſziplin der
nadional=
aliſtiſchen Erhebung. Und ſie ſind weiter die beſten Zeugen
Auſbauwerkes unſerer Arbeit.
Und wenn ich am 30. Januar 1933 vom deutſchen Volk zur
chführung des erſten Arbeitsprogrammes vier Jahre Zeit
erte, dann ſind ſchon in der Hälfte dieſer Friſt mehr als
* Drittel des Verſprochenen eingelöſt worden! Keine
demo=
iſche Regierung der Welt kann ſich daher mit größerem
krauen und größerer Zuverſicht dem Votum ihres Volkes
rwerfen, als die nationalſozialiſtiſche Regierung Deutſch=
1s! Wir haben deshalb auch nicht die Revolution einer
olution wegen gemacht, ſondern unſer Aufbauwille eines
en Deutſchen Reiches erforderte die Beſeitigung der es
be=
kenden alten Gewalten. Die überwältigende Mehrzahl aller
rer damaligen Widerſacher aber haben uns im Innerſten
S Herzens längſt Abbitte geleiſtet. Was wir ſtets erhofften,
eingetreten. Indem ſie unſer Wollen und unſere Arbeit
* gerechten Prüfung unterzogen, fanden ſie am Ende in uns
durch uns doch das verwirklicht, was ſie im tiefſten Herzen
nicht anders erſehnten:
Ein deutſchland der Ehre, der 3
und des ſozialen Glückes.
Wenn wir den heutigen Tag in dieſem Jahre nicht in
Zen Feſten feiern, dann in dem Gefühl der Trauer, die uns
Bk angeſichts des im vergangenen Jahre erfolgten Todes des
ines, der heute vor zwei Jahren mich und damit die
Onalſozialiſtiſche Bewegung mit der Führung Deutſchlands
r Ergriffenheit ein
aut hat. Wir alle bede
Feſt der Freude am Tage der Rückkehr der
utſchen des Saarlandes. Sie werden ein Volk
en, das ihrer würdig und ein Reich, in dem zu leben
den Deutſchen wieder ein Glück geworden iſt. Sie werden
en eine Volksgemeinſchaft, in der unzählige
Mil=
en Menſchen in treuer Kameradſchaft, vom national=
4 ſtiſchen Kämpfer bis zum Soldaten, vom Arbeiter bis
Beamten in redlicher Pflichterfüllung täuig ſind am
Nell=
au eines Staates und an der Erziehung einer Nation, die
Cſal, das unſere Bewegung ſo ſymboliſch aus der Ver=
Zenheit in die Zukunft führte! Dann aber ſoll das größte
t dieſes Jahres nicht ein Feſt der
Erinne=
ig an die Uebernahme der Macht ſein, ſondern
lullt, friedlich und fleißig beſtehen will in
er Welt.
der heſſiſchen Landesregierung
zum zweiten Jahreskag der Uebernahme der
Stpa. Anläßlich der zweijährigen Wiederkehr des Tages der
Machtübernahme durch den Führer und Reichskanzler Adolf
Hitler hat der Heſſiſche Staatsminiſter folgendes Telegramm an
den Führer gerichtet:
Reichskanzler und Führer Adolf Hitler.
Zum zweiten Jahrestage der Uebernahme der
Reichs=
regierung entbietet die heſſiſche Landesregierung die herzlichſten
Glückwünſche und das Gelöbnis unwandelbarer Treue.
(gez.) Jung,
Heſſiſcher Staatsminiſter.
am Tage der nakionalſozialiſtiſchen Revolukion.
DNB. Berlin, 30. Januar.
Am heutigen zweiten Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen.
Revolution zeigt die Reichshauptſtadt wieder wie an allen Tagen
der nationalen Freude reichen Flaggenſchmuck. Nicht
nur die Gebäude der Behörden, ſondern auch die Privathäuſer
und die Fahrzeuge der BVG. haben geflaggt. Eingeleitet wurde
der Jahrestag mit Gottesdienſten, die geſtern abend in allen
evangeliſchen und heute früh in den katholiſchen Kirchen
abgehal=
ten wurden, um Gottes Segen für das Wirken und Schaffen des
Führers herabzuflehen. Der Schulunterricht wurde in den
meiſten Berliner Schulen mit einer feierlichen
Flag=
genhiſſung begonnen. In einer gemeinſamen Feier wurde
auf die Bedeutung des 30. Januar für das deutſche Volk
hinge=
wieſen. Auch an den Hochſchulen fanden Feiern ſtatt,
die mit dem Gedenken an den Tag der Gründung
des Reiches im Jahre 1871 verbunden waren.
Be=
triebsführer und Gefolgſchaften verſammelten ſich zu
Betriebs=
appellen, bei denen die Betriebsführer zu dem Thema „Was
bedeutet der 30. Januar für den ſchaffenden Menſchen” ſprachen.
Von großen amtlichen Feiern wurde abgeſehen.
Auch keine rauſchenden Feſte fanden ſtatt. Dafür hatte das
Win=
terhilfswerk Spenden im Werte von 23 Millionen RM. zuſätzlich
zur normalen Leiſtung des Winterhilfswerkes zur Verteilung
ge=
bracht. Wahrhaft ein großer Tag der ſozialen Tat!
Am Vormittag fand am Grabe des vor zwei Jahren
gefal=
lenen Sturmführers Maikowſki auf dem Invaliden=
Friedhof eine Gedenkfeier ſtatt. Ein Ehrenſturm der
Standarte 1 war mit trauerumflorten Fahnen angetreten. Nach
dem Lied vom guten Kameraden legten Vertreter des Stabschefs
Lutze, des Obergruppenführers von Jagow, des Standortführers
der SS., des Gebietsführers der HJ., der Reichswehr, der Polizei
und der Gliederungen der NSDAP. Kränze nieder.
Wie überall in Deutſchland, fanden auch in allen
Be=
trieben Darmſtadts Betriebsappelle ſtatt, in denen
Betriebsführer und Gefolgſchaft gemeinſam in würdiger Weiſe
des 2. Jahrestages der Machtübernahme durch Adolf Hitler
ge=
dachten.
Begeiſterte Kundgebungen für den Führer.
Im Laufe des Tages ſammelten ſich vor der Reichskanzlei
immer wieder neue Scharen von Volksgenoſſen an, die ſich
auch durch das wenig angenehme Wetter nicht abhalten ließen,
dem Führer am 2. Jahrestag der Machtergreifung ihre
Hul=
digungen darzubringen. Auf die immer und immer
wieder=
holten Rufe der Menge erſchien der Führer auch einige Male
freudig bewegt am Fenſter und dankte. Einige Hiuler=Mädchen
mit Blumen in der Hand hatten das Glück, dem Führer
perſön=
lich ihre Glückwünſche ausſprechen zu können. In Erinnerung
an den denkwürdigen Fackelzug des Jahres 1933 ſetzten ſich die
Kundgebungen für den Führer vor der Reichskanzlei auch in
den Abendſtunden fort.
der 30. Januar im Saarland.
DNB. Saarbrücken, 30. Januar.
Das Saarvolk beging den heutigen 30. Januar mit
beſonde=
rer Anteilnahme in einem Vorgefühl der Freude auf die baldige,
endgültige und reſtloſe Eingliederung in das neue Deutſchland.
Reicher Flaggenſchmuck zierte alle Straßen, Transparente ſind
angebracht, die der unlösbaren Verbundenheit der
Saarbevölke=
rung mit dem Reich und Führer Ausdruck geben. Beherrſcht doch
auch dieſen heutigen zweiten Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen
Revolution entſcheidend die glückliche Löſung der Saarfrage,
die=
ſes ſtolze Bekenntnis zum Deutſchland Adolf Hitlers. Mit
beſon=
ders freudigem Intereſſe erfährt heute das Saarvolk die Geſetze
zur Saarrückgliederung. Es erkennt mit Befriedigung an, wie
ſchnell und weitgehend die Reichsregierung ſich der Geſtaltung des
Schickſals des deutſchen Saargebietes angenommen hat.
Llond George und ſein Aufbauplan.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, im Januar.
Nach Verlauf faſt eines halben Jahrhunderts regſter
poli=
tiſcher Betätigung ſteht Lloyd George, der Ewig=Junge, heute
wieder im Mittelpunkte der politiſchen Erörterungen Englands.
Der von ihm vorige Woche in ſeiner großen, im Waliſer
Städt=
chen Bangor gehaltenen Rede veröffentlichte Plan einer
grund=
legenden Umgeſtaltung des politiſchen und wirtſchaftlichen
Syſtems Englands iſt hier zur Zeit das Ereignis des Tages.
Und wenn nicht alle Anzeichen trügen, ſo werden ſeine
Vor=
ſchläge den weiteren Gang der innerpolitiſchen Entwicklungen
Englands in ſehr weitgehendem Maße beeinfluſſen. Wenn auch
nicht mehr im Regierungsamte, ſo iſt und bleibt Lloyd
George heute noch immer die bemerkenswerteſte
politiſche Figur Englands. Seine Vitalität und ſeine
Energie ſind über alle Maßen erſtaunlich. Er hat etwas
Mag=
netiſches, Dynamiſches und vermag noch heute, als
zweiund=
ſiebzigjähriger Greis, die große Volksmenge aufzurütteln,
hinzu=
reißen. Mehr als ein Vierteljahrhundert hat Lloyd George das
politiſche Schickſal Englands der Vorkriegszeit beſtimmt; dem
alten viktorianiſchen England mit ſeinen Vorurteilen, ſeinen
Klaſſenintereſſen und ſeinen veralterten Rechtszuſtänden hatte er
den Todesſtoß verſetzt; die geſamte vorbildliche ſoziale
Geſetz=
gebung des modernen England mit progreſſiver Beſteuerung,
Arbeitsloſenverſicherung, Altersunterſtützungen und ſo weiter,
hau er geſchaffen. Während des Weltkrieges war er Englands
treibende Kraft; ohne Lloyd George wäre die britiſche Nation
während des Krieges wie ein Brotteig ohne Hefe geweſen;
er=
vor allem half England den Krieg gewinnen. Nach Beendigung
des Krieges leitete er das Wiederaufbauwerk ein; die meiſten
konſtruktiven Maßnahmen Nachkriegsenglands, wie die
Wohn=
baupolitik, Rückkehr zur Landwirtſchaft, Förderung des
Forſt=
weſens, Ausbau des Verkehrsnetzes, ſtaauliche Förderung der
Warenausfuhr uſw., gehen auf Anregungen des
Nachkriegs=
kabinetts Lloyd Georges zurück; auf ſaſt allen Gebieten des eng=.
liſchen öffentlichen Lebens ſieht man heute noch die Früchte.
ſeiner reichen Gedanken und Ideen. Jahrzehntelang geſtaltete en
die Politik Englands. Als Rooſevelt, Muſſolini, Hitler und die
anderen großen Männer der Gegenwart noch die Schulbank
drückten, war Lloyd Georges Name bereits weltbekannt. Und
nun, nach Verlauf von faſt 50 Jahren ſeit ſeinen erſten
Schrit=
ten auf politiſchem Gebiete, iſt er in England wieder der Mann
des Augenblickes und iſt ſein Name wieder in aller Munde.
Fürwahr — welch einzigarüger, wunderbarer Mann!
Volle 10 Jahre, ſeit den Wahlen von 1924, da die liberale
Partei faſt zu völliger Bedeutungsloſigkeit zuſammenſchrumpfte,
hielt Lloyd George ſich vom politiſchen Leben mehr oder weniger
fern. Er zog ſich auf ſein Landgut Churt in Surrey zurück,
widmete ſich der Landwirtſchaft, arbeitete an ſeiner Memoiren.
Aber aus der Ferne beobachtete er mit ſtets ſcharfem und
auf=
merkſamen Blick die Geſtaling der Dinge in ſeinem
Heimat=
lande. Im Kriſenjahre 1931 hinderte ihn eine ſchwere
Erkran=
kung am praktiſchen Eingreifen. Während der nachſolgenden
Jahre, da es mit England bergauf ging, blieb er weiterhin der
ſchweigende Beobachter. Er ſchwieg lange, erſtaunlich lange.
Nun aber, da ſeiner Anſicht nach die Gefahr beſteht, daß
Eng=
land, von der begonnenen leichten Beſſerung eingeſchläfert, die
Dinge einfach weiter treiben läßt und vielleicht einer
neuen Kriſe entgegen geht hält Lloyd George
den Augenblick für ein abermaliges Eingreifen
gekommen. Mit all der großen Autorität des alten
Staats=
mannes, der im Laufe von Jahrzehnten die Geſchicke Englands
geleitet hat, erhebt er nun ſeine warnende Stimme und erteilt
der Nation ſeinen auf reiflichſter Erfahrung beruhenden Rat.
Er meint, die gegenwärtige, vorausſichtlich vorübergehende
Beſſerung der Dinge kann in eine wirkliche Proſperität nur
dann verwandelt werden, wenn man das geſamte gegenwärtige
politiſche und wirtſchaftliche Syſtem von Grund auf umgeſtaltet.
Ohne das amerikaniſche Muſter blind kopieren zu wollen, ſieht
er auch für England die Notwendigkeit eines „New Deal” vor.
Es ſolle ein beſonderes „Komitee des Nationalen Aufbaus”
begründet werden, das, von allen parteipolitiſchen Einflüſſen
frei, einen großzügigen Plan der wirtſchaftlichen Umgeſtaltung
Englands ausarbeiten und der Regierung zur Verwirklichung
vorlegen ſoll. Diefe ſoll, um raſcher und energiſcher handeln zu
können, in ein „Militärkabinett” von nur 5 Köpfen verwandelt
werden. Als hauptſächlichſte Maßwahmen zur wirtſchaftlichen
Wiederbelebung Englands ſchlägt Lloyd George ein großzügiges
Syſtem von öffentlichen Arbeiten vor. Die Arbeitsloſigkeit ſoll
nicht durch Unterſtützungen, ſondern durch Schaffung von Arbeit
bekämpft werden. Das von den Arbeitern verdiente Geld werde
ſich weiterhin als mächtiger Antrieb der Wirtſchaft erweiſen.
Zur Finanzierung ſeines Planes fordert Lloyd George die
Aus=
ſchreibung einer „Proſperity=Anleihe”, die, feiner Anſicht nach,
gewaltig überzeichnet werden würde. Und nur auf dieſem
Wege, meint er, würden die zur Zeit brach liegenden
Rieſen=
kapitalien Englands produktiv angewandt und zum Wohl der
Allgemeinheit verwandt werden können.
Der beſte Beweis dafür, daß Lloyd George mit ſeinem
Auf=
bauplan wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen und
hiermit das für England wirklich dringendſte Problem des
Tages berührt hat, kann man daraus erſehen, daß ſeine
Vor=
ſchläge — trotz zahlreicher, ſich auf Einzelheiten ſeines Planes
beziehende Kritiken und Einwendungen — im Großen und
Ganzen dennoch von den Vertretern ſämtlicher
Par=
teien und von der großen Mehrzahl der
eng=
liſchen Preſſe willkommen geheißen werden.
Zunächſt begrüßen ſie natürlich die Gegner der Nationalen
Re=
gierung. George Lansbury und die übrigen Labour=Führer
ſind allerdings der Anſicht, daß Lloyd Georges Plan,
beiſpiels=
weiſe betreffend der Reformierung des engliſchen Bankweſens,
„nicht weitgehend genug” ſei, und auch ſonſt haben ſie wohl,
weil ſie fürchten, daß Lloyd George mit ſeinen Gedanken und
ſeiner Anziehungskraft ihnen einen großen Teil ihrer
Wähler=
ſchaft abſpenſtig machen könnte, allerhand an ſeinem
Aufbau=
plan auszuſetzen. Aber ſie ſind dennoch genötigt, zuzugeben,
daß Lloyd Georges Analyſe der gegenwärtigen Zuſtände
Eng=
lands eine richtige ſei und daß ſeine Gedanken „manches
An=
ziehende” enthalten. Beifall finden die Voxſchläge Lloyd Georges
ferner bei all denjenigen, die der gegenwärtigen Regierung,
Seite 2 — Nr. 31
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 31. Januar 193
ebenſo wie er, den Vorwurf mangelnder Tatkraft und
Groß=
zügigkeit wachen. Der erfahrene und vorſichtige Snowden leiht
der von Lloyd George begonnenen Kampagne ſeine
rückhalts=
loſe Unterſtützung, Winſton Churchill meint, daß die Anregungen
Lloyd Georges „die größte Beachtung verdienen” Sir Herbert
Samuel erklärt, daß die Liberalen gegen die Gedanken Lloyd
Georges „nichts einzuwenden hätten” uſw. Am
bemerkens=
werteſten iſt jedoch die Tatſache, daß der Plan Lloyd Georges
ſelbſt im Regierungslager eine erſtaunlich milde, um nicht zu
ſagen freundliche Beurteilung findet. Die „Times” weiſen
aller=
dings einen Teil desſelben als „unrealiſierbar und voller
Wider=
ſprüche” zurück. Aber ſie ringen ſich dennoch zu der
An=
erkennung durch, daß Lloyd Georges Vorſchläge „in voller
Harmonie mit jener Politik ſtehen, die eine reformierte Nationale
Regierung befolgen könnte‟. Noch wichtiger iſt aber die
Er=
klärung des Schatzkanzlers Neville Chamberlain, des vielleicht
einflußreichſten Mitgliedes der Nationalen Regierung, daß die
Pläne Lloyd Georges „von der Regierung ſeiner Majeſtät mit
aller Aufmerkſamkeit geprüft werden würden”, und daß
die=
ſelben, falls ſie in der Tat geeignet ſind, zur Löſung der großen
Tagesprobleme Englands beizutragen, eventuell von der
Regie=
rung berückſichtigt werden könnten.
Die Kampagne Lloyd Georges kann alſo, obwohl er mit
ihr ſoeben erſt begonnen hat, bereits als ein ausgeſprochener
Erfolg genannt werden. Er hat die Engländer ohne Zweifel
auf vor ihnen liegende Gefahren aufmerkſam gemacht. Er hat
ihnen den Weg gewieſen, der ſie aus der Wirtſchaftskriſe
end=
gültig herausführen könnte. Viele Briten ſind gewiß geneigt,
ſich ſeiner Führung anzuvertrauen. Und manche ſprechen bereits
von einem bevorſtehenden Eintreten Lloyd Georges in die
Nationale Regierung oder gar von einer neuen Premierſchaft
Lloyd Georges. Wir glauben jedoch nicht, daß das
gegenwärtige Wiedererſcheinen Lloyd Georges
als ein Vorſpiel zu einer abermaligen
Amts=
übernahme des ehemaligen Premiers
aufzu=
faſſen ſei. Lloyd George gehört zu jenen großen
Perſönlich=
keiten, deren Genie etwas Abenteuerliches und Unbeſtändiges
anhaftet. Im Jahre 1918 betrieb er ſeine wüſte „Hängt=den=
Kaiſer!”=Agitation und ſchrieb dieſem und den Deutſchen alle
Schuld am Kriege zu; wenige Jahre ſpäter erklärte er jedoch in
aller Ruhe, daß „ein aufmerkſames Studieren aller auf den
Krieg bezüglichen Dokumente ihn davon überzeugt hätte, daß
keine Perſon und keine Nation im beſonderen die Schuld für=
Ausbruch des Weltkrieges hätte‟. Im Jahre 1919 war er einer
der hauptſächlichſten Mitſchöpfer des Verſailler Vertrages und
der übrigen unglückſeligen Friedensverträge; heute gibt es in
der ganzen Welt keinen anderen britiſchen Staatsmann, der
dieſe von ihm ſelbſt mitgeſchaffenen Verträge ſo erbarmungslos
zerpflücken würde, wie es gerade Lloyd George tut. Während
der Konferenz von Genua verurſachte er durch ſein nichtachtendes
Behandeln der deutſchen Unterhändler zu einem großen Teil den
ergebnisloſen Verlauf der Konferenz; heute jedoch verſichert er
jedem, der es hören will (der Schreiber dieſer Zeilen hat es
aus ſeinem eigenen Munde), daß „in Genua eine wunderbare
Gelegenheit zur Befriedung Europas in leichtfertigſter Weiſe
verpaßt worden wäre”. Solche Beiſpiele — auch in
inner=
politiſchen Fragen — laſſen ſich in großer Zahl anführen. Lloyd
George, der große Praktiker und Realiſt, iſt eben irgendwo, in
irgendeiner Ecke ſeiner großen waliſer Seele, phanzaſtiſch und
unſolide. Unſolidität iſt aber eines jener Laſter, das der Brite
nur ſehr ſchwer vergibt. Die meiſten Engländer lieben und
bewundern Lloyd George. Aber ſie ſchenken ihm ihr Vertrauen
nicht recht. Das iſt Lloyd Georges größter Nachteil. Das iſt
aber auch alles, was ſich gegen ihn ſagen läßt. Und trotz dieſer
Handicaps, hat er zur Zeit ein feines Rennen gewonnen. Er
hat als Erſter der britiſchen Nation die Tatſache vorgehalten,
daß England, wenn es nur ſeine Rieſenreſourcen richtig nutzen
wollte, ohne weiteres mit dem Uebel der Arbeitsloſigkeit
auf=
räumen, die Wirtſchaftsnot beheben und einer beſſeren und
ſicheren Zukunft entgegengehen könnte. Lloyd George hat
Eng=
land wieder einmal aufgerüttelt. Und mit ſeiner denkwürdigen
Bangor=Rede hat er der innerpolitiſchen Enzwicklung Englands
einen kräftigen Amtrieb und vielleicht ſogar eine völlige neue
Richtung gegeben.
Hamamoko bei Ribbenkrop.
DNB. Berlin, 30. Januar.
Der Leiter der japaniſchen Delegation bei der Londoner
Flottenkonferenz, Vizeadmiral Yamamoto, der ſich, wie wir
be=
reits meldeten, auf der Durchreiſe nach Tokio in Berlin einige
Stunden aufhielt, ſtattete geſtern abend dem Beauftragten der
Reichsregierung für Abrüſtungsfragen, Herrn von Ribbentrop,
einen Beſuch ab.
Nachdem Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg
in den letzten Monaten einige Wochen zur Erholung außerhalb
Berlins weilte wird nunmehr der Chef der Heeresleitung,
General der Artillerie Freiherr von Fritſch, im Anſchluß an
die Heeres=Skimeiſterſchaften einen Erholungsurlaub in den
bayeriſchen Bergen verbringen, nach deſſen Beendigung die
Be=
ſichtigung ſüddeutſcher Standorte in Ausſicht genommen iſt.
Mi0 Jaulus Bietdaum.
Zum 25. Todestag.
Man wird an die Kampfperiode in der Literatur erinnert,
wo vor einem Menſchenalter die damals „Jungen” das „Alte‟
ſtürzen wollten, bei welcher Gelegenheit ſich allerdings bedeutende
Talente zeigten, die ſpäter Gutes geſchaffen haben. Das letztere
trifft auf Bierbaum nicht zu, aber Beachtliches muß man ihm ſchon
zugeſtehen. Bierbaum war nicht nur der Poet des Ueberbrettls,
er war ebenſo wenig nur Nachbeter eines Liliencron. In ſeinen
Dichtungen kopierte er alle Formen und alle Stile, und ſeine
da=
maligen Kritiker meinten, daß er ſeinen Bierulk für Humor
aus=
gebe.
Der Poet Bierbaum hat immerhin vielfach Zuſpruch gefunden,
mehr jedoch der Schriftſteller mit den Romanen, inſonderheit mit
dem „Stilpe” Und dann war der Feuilletoniſt Bierbaum damals
dadurch beachtlich geworden, daß er als Führer der Moderne 1892=
1894) die Literatur revolutionierte. Er gab die „Freie Bühne‟,
heraus, die er in „Neue Deutſche Rundſchau” umtaufte, gründete
mit anderen die Kunſtzeitſchrift „Pan” war Mitherausgeber der
„Inſel” und des „Modernen Muſenalmanach‟ Der im ſchleſiſchen
Grünberg Geborene hat ſich bei ſeinem angeborenen Talent für
Lebensbejahung von den kleinſtädtiſchen Einflüſſen völlig
frei=
gemacht, und ſein Geſamtwirken zeigte tiefe Spuren dekadenter
Anſchauungsweiſe.
Otto Julius Bierbaum war auch nach der künſtleriſchen Seite
hin von einer ſtarken Befähigung; er ſchrieb über die bekannteſten
Künſtler (Böcklin, Stuck, Thoma, Uhde) ausgezeichnete und gern
geleſene Abhandlungen, auch ein Stück Münchener
Hoftheater=
geſchichte entſtammt ſeiner Feder. Bierbaum iſt nur 45 Jahre alt
geworden; am 1. Februar 1910 iſt er in Dresden geſtorhen.
Die Aufgaben des Rundfunks.
Ueber nationalſozialiſtiſche Programmgeſtaltung
und zeitgenöſſiſche Muſik im Rundfunk.
Reichsſendeleiter Hadamowſky hielt Montag vormittag
im Haus des Rundfunks in Berlin zu Beginn einer
Arbeits=
tagung der Intendanten und Sendeleiter aller deutſchen
Reichs=
ender eine große Rede über nationalſozialiſtiſche Rundfunk=
Pro=
grammgeſtaltung, in der er u. a. die Einführung von
Reihsſen=
dungen zeitgenöſſiſcher Komponiſten ankündigte.
Der Führer und Reichskanzler empfing geſtern den bekannten
deutſchen Verteidiger in internationalen politiſchen Prozeſſen;
Rechtsanwalt Profeſſor Dr. Friedrich Grimm, M.d R., der
bekannt=
lich im Kampf um die Saar eine hervorragende Rolle geſpielt hat.
Der Führer ſprach Profeſſor Grimm ſeinen Dank für die
hin=
gebende und erfolgreiche Arbeit in dem Saarbefreiungskampf aus.
Der Kyffhäuſer=Bundesführer, Oberſt a. D. Reinhard, richtete
an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm: „Zum
2. Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Erhebung entbiete ich dem
Führer und Reichskanzler den Dank der alten Soldaten des
Kyff=
häuſerbundes. In unentwegter Arbeit für das Volk der ſoldatiſchen
Geſinnung, dem Sie, mein Führer, aus dem Vermächtnis der
Front das Dritte Reich ſchufen, ſtehen wir ein für das Deutſchland
der Ehre und des Friedens.”
In der Nacht zum 31. Januar in der Zeit von 24 bis etwa 1
Uhr brachten der Reichsſender Berlin und der Deutſchlandſender
eine mitternächtliche Gedenkſtunde für Hans Eberhard Maikowſki,
wobei Reichsminiſter Dr. Goebbels und Stabschef Lutze ſprachen.
In einer Feſtſitzung der Saarbrücker
Stadtverordnetenver=
ſammlung, die am Mittwoch abend ſtattfand, wurde unter dem
ſtürmiſchen Beifall der Anweſenden beſchloſſen, die
Hauptverkehrs=
ſtraße von Saarbrücken. die Bahnhofſtraße, in Adolf=Hitler=Straße
und den bisherigen Landwehrplatz in Horſt=Weſſel=Platz
umzu=
benennen.
Der Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes hat
ſich dieſer Tage mit der Frage der Abänderung des Abkommens
über die Arbeitszeit in den Kohlenbergwerken befaßt.
Die indiſche Nationalverſammlung hat nach zweitägiger
Aus=
ſprache den engliſch=indiſchen Handelsvertrag mit 66 gegen 58
Stimmen abgelehnt.
Nach der amtlichen Außenhandelsſtatiſtik hat ſich 1934 die
Aus=
fuhr der Vereinigten Staaten um 458 420 000 Dollar und die
Ein=
fuhr um 205 489 000 Dollar erhöht. Die Goldausfuhr betrug im
vergangenen Jahr nur 52 759 000 Dollar gegenüber 370 652 000
Dollar im Jahre 1933. Die Goldeinfuhr dagegen erreichte
1 181 671 000 Dollar gegenüber 193 197 000 Dollar im Vorjahr.
Neichswittſchaftsminihter Dr. Smllt
zurückgekreken.
DNB. Berlin, 30. Januar.
Der Führer und Reichskanzler empfing heute den
be=
urlaubten Reichswirtſchaftsminiſter und preußiſchen Miniſter für
Wirtſchaft und Arbeit, Dr. Schmitt.
Dr. Schmitt ſprach die Bitte aus, mit Rückſicht auf ſeine
immer noch nicht wiederhergeſtellte Geſundheit aus ſeinen
Aemtern entlaſſen zu werden. Zu ſeinem aufrichtigen Bedauern
ſah ſich der Führer und Reichskanzler veranlaßt, dieſer Bitte
ſtattzugeben. Er ſprach dem Miniſter für ſeine ſachkundige,
uneigennützige und aufopfernde Mitarbeit am Wiederaufbau des
Reiches ſeinen Dank aus. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt
verſicherte dem Führer die Bereitwilligkeit, nach feiner völligen
Wiederherſtellung jederzeit ſeine Kraft und ſeine Erfahrungen
auch weiterhin in den Dienſt des Reiches zu ſtellen und ihm
zugedachte Aufgaben zu übernehmen.
Der Präſident des Reichsbankdirektoriums, Dr. Schacht,
wurde vom Führer und Reichskanzler erneut mit der weiteren
Führung der Geſchäfte des Reichswirtſchaftsminiſteriums und
auf Vorſchlag des preußiſchen Miniſterpräſidenten auch mit der
weiteren Führung der Geſchäfte des preußiſchen Miniſters für
Wirtſchaft und Arbeit beauftragt.
* Das Mikbeſtimmungsrechk der Kreisleiter.
In der neuen Gemeindeordnung iſt das
Mitbeſtim=
mungsrecht der Nationalſozialiſtiſchen Partei
ſtark verankert, aber auch genau abgegrenzt worden. Von
beſon=
derer Bedeutung iſt die Mitwirkung des Vertreters der Partei
in den wichtigſten Perſonalfragen. Dieſer Vertreter wird
in jedem Fall der Kreisleiter ſein, der ſeinem Rang und
ſeiner Bedeutung nach etwa die Stellung eines
Land=
rats einnimmt. Ihm ſteht das Recht zu, die Gemeinderäte
aus=
zuwählen. Er hat auch bei der Beſtellung des Bürgermeiſters
ein maßgebendes Wort mitzuſprechen. Sämtliche Bewerbungen
um einen freigewordenen Bürgermeiſterpoſten gehen ihm zu. Er
wählt bis zu drei Anwärtern und reicht dann ſeine Entſcheidung
an die Aufſichtsbehörde, alſo an den Staat weiter, der nun von
ſich aus die Ernennung des Bürgermeiſters vollzieht, der nach
Anſicht der vorgeſetzten Dienſtſtelle in Frage kommt. Ob
ſämt=
liche Beigeordneten im Zuge der Durchführung der neuen
Ge=
meindeordnung zunächſt einmal ihres Amtes enthoben werden,
ſteht noch nicht feſt. Möglicherweiſe findet lediglich eine
Ueber=
prüfung ſtatt, an die ſich eine Beſtätigung der Beigeordneten
an=
ſchließt. Aehnlich wird wahrſcheinlich auch mit den
Bürger=
meiſtern verfahren werden.
Der Redner wies einleitend darauf hin, daß in den letzten
zwei Jahren die Zahl der Rundfunkhörer von 4 Millionen auf
weit über 6 Millionen geſtiegen ſei. Das ſei ein Beweis dafür,
daß der Hörer beginne, in ſteigendem Maße mit ſeinem Rundfunk
zufrieden zu ſein und daß die Programmgeſtaltung auf dem
rich=
tigen A.ge ſei. Mit Nachdruck wandte ſich der Redner gegen die
Befürchtung, daß der Rundfunk zum Wettbewerber anderer
Kul=
turinſtitute werden könne. Er ergänze und bereichere vielmehr
unſer Kulturleben in einer ganz neuen, bisher nicht möglich
ge=
weſenen Richtung. Allerdings übernehme er damit auch die
Ver=
pflichtung, nun nicht bloß die künſtleriſchen Ergebniſſe des
bis=
herigen Kulturlebens zu verzehren und zu verbrauchen, ſondern
ſelbſtſchöpferiſchen Kräften neue Wege zu öffnen und damit
kul=
turſchöpferiſch gleichberechtigt in den Kreis der bisherigen
Kultur=
einrichtungen einzutreten. Das ſolle nun durch die
Reichsſendun=
gen unbekannter zeitgenöſſiſcher Komponiſten geſchehen, die vom
14. Februar ab 14tägig jeden Donnerstag in der Zeit bis 24 Uhr
über alle deutſchen Sender gehen werden.
Der Reichsſendeleiter verwahrte ſich in dieſem Zuſammenhang
gegen den unberechtigten Peſſimismus gewiſſer Kreiſe, die
be=
haupten, daß es uns heute überhaupt an begabten und
bedeuten=
den zeitgenöſſiſchen Komponiſten fehle. Dieſer Kulturpeſſimisinus
ſei erfreulicherweiſe durch die ſchöpferiſche Kraft und
Schaffens=
freude unſerer zeitgenöſſiſchen Komponiſten Lügen geſtraft
wor=
den. Der Gedanke, durch den Rundfunk die zeitgenöſſiſchen
Kom=
poniſten der Oeffentlichkeit zu übermitteln, habe bereits lebhafte
Zuſtimmung gefunden. Auf Anregung des
Reichspropaganda=
miniſters Dr. Goebbels ſeien alle maßgebenden Dirigenten und
Muſikfachmänner im Reich zur kritiſchen Mitarbeit und zur
Be=
ſchäftigung mit dieſen unbekannten Komponiſten aufgefordert
worden. Die Reichsmuſikkammer habe mit ihren Fachverbänden
ihre volle Unterſtützung zugeſagt. Die Sendungen, bei denen es
ſich um Orcheſterkompoſitionen ſynfoniſchen Charakters, um Werke
mit Orcheſter und Soloinſtrumente und Vokalwerke mit Orcheſter
handele, würden abwechſelnd von den Reichsſendern gegeben. —
Der Reichsſendeleiter ſprach die Hoffnung aus, daß es mit dieſen
Spätabend=Sendungen gelingen würde, die geſamte muſikaliſche
Welt an den Lautſprecher zu bringen. Der unbekannte Muſiker
trete an die Front und erhalte durch den Rundfunk die große
Chance ſeines Künſtlertums.
An die Stelle der Planloſigkeit und des Durcheinander von
früher ſei nunmehr ein großzügiger Programmplan getreten,
deſſen zwei weſentliche Grundlagen ſeien: Die Entſpannung des
Hörers durch leichte Unterhaltungsſendungen in den dafür
geeig=
neten Stunden und die Pflicht zu künſtleriſcher und
weltanſchau=
licher Aufbauarbeit im Geiſte des Nationalſozialismus.
Deukſch=franzöſiſche Einigung
über die Währungs= und Zollfragen des Saargebi
DNB. Baſel, 30. Janua=
Die am Dienstag bis um Mitternacht innerhalb der deut
franzöſiſchen Saarkommiſſion ſtattgefundenen Ausſchußverhandl
gen führten am Mittwoch zu der erwarteten Einigung auf d
Gebiete des Währungsweſens und der künftigen Zollbehandlu
Es iſt zur Regelung des Währungsumlaufes eine
Verordn=
der Regierungskommiſſion des Saargebietes in Ausſicht gen.
men, die ein Verbot der Ausfuhr von Zahlungsmitteln enth
ferner den Zahlungsverkehr aus dem Saarland ſelbſt regelt.
Frankenumtauſch, ſowie die Zulaſſung von Zahlungen im Se
lande mit Reichsmark vor dem 1. März, d. h. vor der endgülti
Uebergabe des Saargebietes an das Reich. Die zweite errei
Verſtändigung bezieht ſich auf die hauptſächlichſten Punkte,
denen die Verlegung der Zoll=Linien an die ſaarländiſch=
fra=
ſiſchen Grenzen erfolgt. Die Verhandlungen in den Untere
ſchüſſen werden fortgeſetzt.
Die Verhandlungen führten ferner zu einer Einigung i
verſchiedene Schriftſtücke, die in das Geſamtabkommen einges
dert werden. Insbeſondere haben die beiden Abordnungen
Maßnahmen für die Feſtlegung der neuen Zoll=Linie an
Grenze Saarland—Frankreich genau feſtgelegt. Im Einverſti
nis mit der Regierungskommiſſion haben ſie dem Präſidenten
Dreier=Ausſchuſſes den Wortlaut der Vorſchriften unterbre
die die Verordnung über den Währungsumtauſch enthalten
Schließlich iſt zwiſchen den Vertretern der Reichsbank, der 2,
que de France und der BJZ. eine techniſche Vereinbarung j
die nach dem Abkommen von Rom zu leiſtenden Zahlungen
troffen worden.
Der Marqueß of Lokhian beim Führe=
DNB. Berlin, 30. Januo
Der Marqueß of Lothian, der bekannte engliſche Poli,
und Vertreter der Liberalen Partei im Oberhaus, der ſich ei
Tage in Berlin aufhielt, iſt heute vormittag in Begleitung
politiſchen Schriftſtellers, Prof. Conwell=Evans, nach London
gereiſt.
Lord Lothian war bekanntlich vom Jahre 1916 bis 1921.
timer Mitarbeiter und Freund des damaligen engliſchen
mierminiſter Lloyd George. Er iſt eine der markanteſten
ſönlichkeiten des engliſchen öffentlichen Lebens. So gründet
im Jahre 1910 die berühmt gewordene engliſche Zeitſe
„Round Table”, die ſich mit den großen politiſchen Aufgaben
britiſchen Weltreiches befaßt und die in den maßgebenden Kr.
Londons in außenpolitiſchen Fragen als richtunggebend
a=
ſehen wird.
Bei Bildung der nationalen Regierung im Jahre 1931 w
er als Miniſter in das Kabinett berufen, wo er ſich bis zum
1934 hauptſächlich mit den für das britiſche Weltreich ſo bei
ſamen Problemen der Dominions und insbeſondere Indiens
faßte. Lord Lothian iſt im übrigen bekannt als Anhänger
engen Zuſammenarbeit Englands mit den Vereinigten Sta
von Amerika und ſteht dem weltpolitiſchen Gedanken von (
Rhodes nahe.
Der Marqueß of Lothian, der in Berlin an einer Tagung
deutſchen Rhodes Scholars teilnahm, wurde während ſe
Aufenthaltes vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler
fangen. Er hatte außerdem Gelegenheit, mit anderen Perſöt
keiten des deutſchen öffentlichen Lebens, wie dem Stellvert
des Führers Rudolf Heß, General von Blomberg, dem R
außenminiſter Freih. v. Neurath ſowie dem Beauftragten
Reichsregierung, v. Ribbentrop, Fühlung zu nehmen.
Tibor v. Eckhardt.
legt ſein Amk als Völkerbundsdelegkerker nied
EP. Budapeſt, 30. Janu=
Tibor v. Eckhardt hat heute mittag dem Miniſterpräſide
Gömbös ſeinen Rücktritt als Hauptdelegierter Ungarns
Völkerbund überreicht und gleichzeitig die zwiſchen ihm und
Miniſterpräſidenten abgeſchloſſene Vereinbarung über die
nahme der Wahlreformvorlage durch die Kleine Landw
Partei aufgekündigt.
Der Schritt Tibor v. Eckhardts, der zweifellos mit in
geſtrigen Sitzung der Regierungspartei erhobenen ſchweren
würfen im Zuſammenhang ſteht, hat in politiſchen und d
matiſchen Kreiſen großes Aufſehen erregt. In den Kreiſen E
Regierungspartei ſelbſt hat der Rücktritt v. Eckhardts von ſ
Funktion beim Völkerbund beruhigend gewirkt. In der R
rungspartei hatte ſich in der letzten Zeit eine gewiſſe 1
bemerkbar gemacht, da man befürchtete, daß Miniſterpräſ
Gömbös für die Verwirklichung ſeiner Reformpläne eine ar
als die bisherige Regierungsmehrheit ſuche.
Mainzer Muſikbrief.
Das Stadttheater brachte Verdis „Traviata” nach län
Pauſe wieder auf den Spielplan. Man greift zu dieſem 2
heute wohl nur noch dann, wenn einer Vertreterin des Kolor
faches, die ſonſt naturgemäß nicht allzu häufig herausgeſtellt
den kann, Gelegenheit zu einer größeren tragenden Rolle gel
werden ſoll. Die Handlung ſelbſt mit ihrer moralinſauren
denz und der Banalität des Textes iſt ſonſt für unſere
Be=
eigentlich nicht mehr tragbar, zumal auch die Muſik durchaus
zu den edelſten Schöpfungen Verdiſcher Muſe zählen kann.
Trautmann fand ſich dank der guten Schulung ihres ſch
Organs mit den knifflichen Klippen ihrer Rolle durchweg gi
recht. Der Ton ſitzt gut und die muſikaliſchen Figuren kon
mit perlender Leichtigkeit. Die Figur würde allerdings
weſentlich gewinnen, wenn die Künſtlerin darauf verz
würde, ſo unnötig viel zu chargieren. Auch ihr Partner Pk
Raſp konnte trotz ſeiner Jugend als Alfred wohl gefallen,
auch ſeine Tongebung zuweilen noch unruhig flackert. Ein
Jahre ruhiger weiterer Schulung ohne allzu ſtarke Beanſpru
würden ihm ſicherlich höhere Zukunftsausſichten bieten al
Tätigkeit an einer ganz großen Bühne, deren Anſtrengungen
unter Umſtänden eine gewiſſe Gefahr bedeuten könnten. J
im ganzen wenig angenehmen Rolle des Vaters bot Hans K
regg eine ſympathiſche Leiſtung und erzielte Beifall bei o
Szene. Die zahlreichen kleinen Rollen ſind angemeſſen
ſetzt. Die muſikaliſche Leitung von Matthias Bungart
anfangs noch etwas unſicher, konnte aber bald vollen Kd
zwiſchen Orcheſter und Bühne herſtellen. In der Spielleitung
zichtete Hans Kämmel klug auf alle geſuchten Neuerungen
ſpielte die Oper in dem ihr zukommenden Stile ihrer Entſteh
zeit.
Die „Mainzer Liedertofel” bot in ihrem 4. Ko
einen ganz erleſenen Genuß: das Leipziger Gewandhaus=Que
ſpielte Beethoven! Ein reſtlos geſchloſſenes Programm mi
drei Quartetten des Op. 59. Zuerſt das feingliedrige Werk
in E=Dur, als Abſchluß das C=Dur Nr. 3 mit ſeiner breit
ladenden Thematik, dazwiſchen das herrliche E=Moll=Qu,
Nr. 2, deſſen langſamer Satz den ganzen Abend krönte.
Vierbund iſt eine wirkliche Viereinigkeit mit einer geradezu
len Verſchmelzung zu einem einzigen Klangkörper. Bewund
wert neben der hier ſelbſtverſtändlichen muſikantiſchen und
gen Einheitlichkeit die bezaubernde Wirkung des hauchzarten
Dr.
nos, wie man es ſelten hört.
— Eine neue, ſtark verbilligte Ausgabe von Martin Hei
gers bahnbrechendem philoſophiſchen Werk „Sein und
bringt der Verlag Max Niemeyer in Halle für geheftet Mk.
in Leinen gebunden Mk. 9,50.
Donnerstag, 31. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Amerika geht nicht nach dem Haag.
Amerikas Beikritk
zum Inkernakionalen Gerichtshof
vom Senak abgelehnk.
EP. Waſhington, 30. Januar.
Der ameriknaiſche Senat lehnte am Dienstag den Beitritt
ſer Vereinigten Staaten zum Internationalen Gerichtshof ab.
ie Abſtimmung über die von der Regierung eingebrachte
Vor=
age ergab zur allgemeinen Ueberraſchung 52 Stimmen für und
6 Stimmen gegen die Annahme, ſo daß die erforderliche
Zwei=
rittel=Mehrheit nicht erreicht wurde. Damit hat die Regierung
ooſevelt zum erſten Mal im neuen Kongreß eine ſchwere
liederlage erlitten. — Im Lauf der Debatte hatten ſich mehrere
tedner ſcharf gegen jede Einmiſchung der Vereinigten Staaten
die europäiſchen Angelegenheit ausgeſprochen.
Die Ablehnung des Geſetzentwurfes über den Beitritt der
zereinigten Staaten zum Internationalen Gerichtshof wird in
olitiſchen Kreiſen nicht nur als eine ernſte Niederlage der
egierung Rooſevelt gewertet, ſondern gleichzeitig auch als ein
af längere Zeit hinaus nicht zu überwindender Fehlſchlag für
e Beſtrebungen, die ſich für den Eintritt der Vereinigten
taaten in den Völkerbund einſetzen. Die Ablehnung des
Geſetz=
itwurfes iſt für die Regierung ein um ſo ſchwererer Schlag,
s Staatsſekretär Hull noch unmittelbar vor der Abſtimmung
inen perſönlichen Einfluß bei den Gegnern der Vorlage geltend
macht hatte, um ſie zur Aufgabe ihres Widerſtandes zu
be=
egen. In letzter Minute erklärte ſich die Regierung auch noch
it einem Zuſatzantrag einverſtanden, der beſtimmte, daß die
ereinigten Staaten keinen Streitfall vor das Haager
Schieds=
richt bringen würden, ſolange nicht alle Möglichkeiten
er=
höpft ſeien, auf dem Verhandlungsweg mit dem betreffenden
inde zu einer Einigung zu kommen. Auch dieſes Zugeſtändnis
wies ſich als vergeblich.
Die Demokratiſche Partei ſpaltete ſich bei der Abſtimmung.
Demokratiſche Senatoren ſtimmten für und 20 gegen die
prlage. Auch die Republikaner ſtimmten uneinheitlich, nämlich
ür und 14 gegen den Geſetzentwurf. Der Progreſſiſt Lafollette
d der Farmer Shipſtead ſchloſſen ſich den Gegnern der
Re=
erung an. Die Sieger des Tages ſind die Senatoren Börah
d Johnſon, die in dem Kampf gegen die Vorlage vor allem
t dem Argument arbeiteten, daß der Haager Gerichtshof
m Völkerbund abhängig ſei und daher der Beitrirr zum
erichtshof als ein vorbereitender Schritt zum
intritt in den Bund betrachtet werden müſſe. Damit
üirden die Vereinigten Staaten in die
Strei=
gkeiten der europäiſchen Mächte
hinein=
zogen, und ſie verlören ihre
Handlungs=
eiheit in der internationalen Politik.
* Der Senat der Vereinigten Staaten hat den Beitritt zum
ager Gerichtshof abgelehnt. Die von Rooſevelt perſönlich
pfohlene Entſchließung fand zwar eine Mehrheit von 52:27
immen, da aber nach der Verfaſſung eine Zweidrittel=
Mehr=
t erforderlich geweſen wäre, fehlten 7 Stimmen. Der Antrag
daher als abgelehnt.
Für die große Oeffentlichkeit kommt dieſer Ausgang
über=
hend. Man hatte ſich — nach unſerer Meinung zu Unrecht —
ſemein darauf eingeſtellt, daß Rooſevelt ſich auch in dieſer
ige durchſetzen und mit dem Beitritt zum Haager Court
en entſcheidenden Schritt auch nach Genf tun würde. Die
irger der Vereinigten Staaten aber haben ſich
den Nachwirkungen des Krieges immer noch nicht erhol?.
lehnen ſich gegen alles auf, was die Gefahr einer
nmiſchung in die Politik anderer Staaten
deuten könnte. Deshalb hat ſich kurz vor der
Ab=
imung des Senats ein wahrſcheinlich organiſierter
Proteſt=
m erhoben, der ſeinen Niederſchlag in zehntauſenden von
egrammen fand, und darauf haben es einige Senatoren
llüger geholten, de auf die Seite der Nein=Sager zu
en.
Der Mißerfolg, den ſich Hoover vor einigen Jahren bei dem
chen Verſuch holte, iſt alſo auch jetzt Rooſevelt nicht erſpart
ieben, wobei es nur zweifelhaft ſein kann, inwieweit
Rooſe=
mit einer ſolchen Möglichkeit gerechnet hat, und ob er es nicht
idezu darauf angelegt hat, um außenpolitiſch wie
innen=
tiſch wenigſtens ſeinen guten Willen zu zeigen.
Jedenfalls ſind damit alle Bemühungen, die
Ver=
igten Staaten enger an das große
Pakt=
kem zu verflechten vorderhand geſcheitert.
Beitritt zum Völkerbund, der immerhin als möglich
dar=
elt war, kommt ebenfalls kaum mehr in Frage. Dagegen
iſt nicht recht einzuſehen, weshalb die Befürchtungen ſich
be=
wahrheiten ſollten, daß damit auch die Beſtrebungen zu einem
Währungsausgleich, die ja zunächſt nur ſehr vorſichtig geführt
wurden, erſchwert ſein ſollen. Ebenſowenig iſt anzunehmen, daß
dadurch die allgemeine Linie der Politik der Vereinigten Staaten
berührt wird. Rooſevelt wird auch weiterhin verſuchen — und
darin hat er die Unterſtützung ſeiner Wähler — die
An=
näherung an England fortzuſetzen und dadurch einer
gemeinſamen Politik auf der Flottenkonferenz die Wege zu
ebnen.
Frankreichs Arbeitsloſenproblem.
EP. Paris, 30. Januar.
Das franzöſiſche Kabinett faßte eine Reihe von Beſchlüſſen
zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit. Der Miniſterpräſident
for=
derte alle Miniſter auf, den ihnen unterſtellten Beamten jede
Nebenbeſchäftigung außerhalb ihrer amtlichen Tätigkeit zu
ver=
bieten. Die Gemeindebehörden und alle öffentlichen Inſtitute
werden veranlaßt werden, ein gleiches Verbot für die bei ihnen
beſchäftigten Beamten und Angeſtellten zu erlaſſen.
Auf Vorſchlag des Arbeitsminiſters unterzeichnete der
Präſi=
dent der Republik mehrere Erlaſſe und Geſetzentw.Efe, durch die
1. den Arbeitgebern, die zuſätzliche Arbeitskräfte einſtellen, ein
Teil der dieſen Arbeitern bisher gezahlten
Arbeitsloſenunter=
ſtützungen als Prämien vergütet werden wird; 2. die
Arbeits=
zeit in gewiſſen Berufszweigen oder Gegenden Frankreichs von
der Regierung verkürzt werden kann, und 3. für gewiſſe Gebäude
Inſtandſetzungsarbeiten vorgeſchrieben werden.
Von unſerem A=Korreſpondenten wird uns dazu
geſchrieben:
Die Frage der Arbeitsloſigkeit ſteht wieder einmal auf der
Tagesordnung. Es iſt unzweifelhaft, daß die Arbeitsloſigkeit in
Frankreich im Wachſen begriffen iſt. Die Statiſtiken beweiſen es,
und darüber hinaus bedroht die Wirtſchaftskriſe ſehr viele kleine
Exiſtenzen, deren Situation ſtatiſtiſch nicht zu erfaſſen iſt. Bei der
eigenen Zuſammenſetzung der franzöſiſchen Geſellſchaft iſt dieſer
Faktor beſonders wichtig; mehr als anderswo kann alſo eine
Linderung der Not nur von dem Wiederaufſchwung der
Wirt=
ſchaft erwartet werden. Es iſt intereſſant, daß die Hoffnungen,
die man auf den Heimtransport der ausländiſchen Arbeiter ſetzte,
ſich alle als trügeriſch erwieſen. Man mußte einſehen, daß es
ſich um kein arithmetiſches Problem handelt, das ſchematiſch gelöſt
werden kann. Das Programm der Regierung zur Bekämpfung
der Arbeitsloſigkeit enthält an ſich günſtige Kommentare. Man
iſt ſich aber darüber im Klaren, daß es ſich nur um
Aushilfs=
maßnahmen handelt. Die ſtrikte Durchführung des Geſetzes über
den Achtſtundentag, die Subventionierung der Unternehmer, die
neue Arbeiter einſtellen, die Verlängerung der Schulpflicht bis
zum vierzehnten Jahr — bisher ging ſie nur bis zum elften —
das Verbot, gleichzeitig öffentliche Aemter und private
Anſtellun=
gen zu bekleiden, das ſind erprobte Aushilfsmittel. Wirkliche
Hilfe käme aber nur von der Ueberwindung der
Wirtſchafts=
kriſe. Als deren Vorbedingung erwähnt man da wieder einmal
die Stabiliſierung der angelſächſiſchen Währungen. So oft die
Rede über engliſch=franzöſiſche Verhandlungen iſt, kommt man
hier darauf zurück. Aber Englands Haltung erlaubt keine
be=
ſondere Hoffnungen.
Gewiß wäre der beſte Weg zur Ueberwindung der
Wirt=
ſchaftskriſe die internationale Zuſammenarbeit. Aber Frankreichs
Haltung erleichtert dieſe vorerſt noch nicht genug. Es iſt nur zu
hoffen, daß man ſich nicht zu ſpät über die eigenen Fehler
Rechen=
ſchaft gibt.
Faſt unbemerkt ging in der franzöſiſchen Innenpolitik jetzt
eine Entwicklung zu Ende. Der Kongreß der Neoſozialiſten iſt
zu Ende, und es ſieht ſicher ſo aus, als ob es auch mit dem
Neo=
ſozialismus in Frankreich zu Ende wäre. Adrien Marquet
er=
wies ſich nicht als der ſtarke Mann, für den man ihn hielt. Und
die Bewegung, die ſich anfangs um ihn ſcharte, zeigt ſich auch
unfähig, die veralteten Kader der franzöſiſchen Politik zu
er=
neuern ..
Mit dem Herannahen des ſechſten Februar — dem Jahrestag
der blutigen Ereigniſſe am Place de la Concorde — wuchs eine
Zeitlang die Unruhe, daß die äußerſte Rechte den Tag für eine
Kraftprobe benützen würde. Aber ſie erweiſt ſich im voraus als
zu ſchwach und uneinig. Nach der herrſchenden Auffaſſung wird
der Jahrestag ruhig verlaufen . .
Die Studenten von Grenoble und Montpellier haben gegen die
Ueberfremdung des Aerzteberufes durch Ausländer in Frankreich
für den 31. Januar den Streik beſchloſſen.
Der franzöſiſche Senat nahm mit 243 gegen 16 Stimmen den
bereits von der Kammer gebilligten Geſetzentwurf an, der die
Regierung ermächtigt, die Emiſſionsgrenze für kurzfriſtige
Schatz=
ſcheine von 10 auf 15 Milliarden Franken zu erhöhen.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Mittwoch, den 30. Januar 1935.
Feſtvorſtellung
zum Jahreskag der Nalionalen Erhebung.
Richard Wagner: „Tannhäuſer”
Das einmalige Gaſtſpiel von Anny von Stoſch hatte das
ſe künſtleriſche Darmſtadt im Landestheater verſammelt, um
von ihrer hieſigen Wirkſamkeit her ſo hochgeſchätzten Sängerin
auſchen und ſich von ihrer vornehmen, fein abgewägten Kunſt
iſtern zu laſſen. Die Künſtlerin ſang die Eliſabeth mit der
ſen Innigkeit und dem Wohllaut ihrer weichen und edlen
ſime. Sie war bewundernswert in der feinen dynamiſchen
ttierung ihrer Leiſtung und dem überlegenen, jeder
Seelen=
ng gerecht werdenden Spiel. Haben wir in dieſem Winter
Oramatiſchen zweiten Akt ſchon recht gute Darbietungen
ge=
ſo übertraf Anny von Stoſch vor allem in der Gebetsſzene
Oritten Aktes die anderen Vertreterinnen dieſer Rolle durch
Schlichtheit und Wärme ihres Geſangs. Sie wurde ſchon nach
Hallenarie freudig begrüßt und an den beiden letzten
Akt=
ſſen begeiſtert gefeiert.
Ein weiterer Gaſt vom Stadttheater Nürnberg, der den Land=
En ſang, Georg Wieter, war anfangs anſcheinend indis=
Skl, denn im Piano ſprach zuerſt ſein Organ wenig an, auch
n die Intonation nicht ganz beſtimmt und ſicher. Als dann im
ken Akt die große Anrede an Tannhäuſer zu breiterer Stimm=
Ing zwang, erwies ſich die Stimme als kraftvoll und markig,
n auch etwas ſpröde und hart. Zuweilen ſtörte allzu ſtarkes
tlieren, ſobald in einer Silbe ein n vorkam. Darſtelleriſch
be=
digte der Künſtler durchaus, wie er auch im Rhythmiſchen und
en Einſätzen den Eindruck eines völlig ſicheren Sängers machre.
Auch in vielen anderen Einzelheiten war die Aufführung von
Dem Charakter. Die große Szene zwiſchen Venus und
Tann=
er wirkte weit ſtärker als in der Erſtaufführung. Die
Sing=
en Nrangen viel beſſer über den gedämpften Orcheſterklang
us, und Liſelott Ammermann war vielleicht auch ſchon
er eingewöhnt in die Pariſer Venusſzene mit ihren weit
eren Anforderungen. Auch Joachim Sattler brachte das
toete „erbarme dich mein” im zweiten Akt außerordentlich
klangvoll und ſchmerzerfüllt. Seine Darſtellung des Sinnene
nels, der ihn beim Sängerkrieg ergreift, iſt bewundernswert.
Einzig die Chöre wirkten heute an einigen Stellen weniger
ton=
rein als ſonſt. Die im Ganzen ausgezeichnete Aufführung, die
Karl Friderich umſichtig, begeiſtert und rückſichtsvoll leitete,
F. N.
fand dankbarſten Beifall im wohlbeſuchten Haus.
Großes Haus. — Dienstag, den 29. Januar.
Uraufführung von Wolfgang Riedel:
„Der Tod des Johannes A Pro”.
(Fortſetzung.)
Der gute Erfolg des Werkes wurde auch zum Teil der
ſorg=
fältigen Beſetzung und den ausnahmslos recht guten
künſt=
leriſchen Leiſtungen der Geſangskräfte verdankt. Die Rolle des
Feldhauptmanns gab Heinrich Blaſel mit großer Würde und
einem Pathos, das auch wieder die weichen, lyriſchen Stellen
verſtändlich machte. Wir freuten uns, ihn auch wieder einmal in
einer faſt mehr lyriſchen Partie zu hören, denn neben der
dra=
matiſchen Wucht iſt die liedhafte Weichheit ſeiner Stimme
be=
ſonders reizvoll. Gerade ſtimmlich war die Charakteriſierung
ſehr reich und der Wechſel zwiſchen dem fieberkranken, von
Viſionen gequälten, mit dem Tode ringenden Helden, und dem
mitten im Leben ſtehenden A Pro geriet ausgezeichnet. Als
beſonders ſchön prägte ſich uns das geſchloſſene Solo ein „denkſt
du noch an das ſtille Tal?” Seinen Gegenſpieler, den
jugend=
lich ungeſtümen, auf abſchüſſiger Bahn hinabgleitenden Bullo
ſang Hermann Schmid=Berikoven, der hier eine dem Weſen
ſeiner Stimme beſonders entſprechende Rolle erhalten hatte. Am
ſchönſten klang die Stimme bei dem ungeſtümen Liebeswerben
um Bianca, und an den dramatiſchen Stellen des 2. Aktes
waren wir über die Durchſchlagskraft bei der leichtſinnigen
Beichte ſeiner Lebensanſchauung erſtaunt. Hier wird manches
noch metalliſcher werden müſſen, aber die Mittel ſind für ſolche
mehr an das Dramatiſche ſtreifenden lyriſchen Rollen durchaus
vorhanden. Erna von Georgi als Bianca in einer faſt
Tizianiſchen Maske ſpielte den erſten Akt ſo, daß man ihren
Entſchluß, nach Bullos Tod in das Kloſter einzutreten, verſtand.
Ob die Partie im erſten Akt nicht ungeſtümer und
temperament=
voller, das Ungeſtüm Büllos eigentlich wider den eigentlichen
Willen abweiſend gedacht iſt, zumal ihr Johannes A Pro ſo
kalt und gefühllos vorkommt, wollen wir nicht entſcheiden.
Jedenfalls ſang ſie ſehr ſchön, zuweilen durch die tiefe Lage
etwas gehemmt, und ſah ſehr ſchön aus. Im Nachſpiel fanden
wir Erna von Georgi künſtleriſch am ſtärkſten. Unter der tiefen
Nr. 31 — Seite 3
Bolſchuſter-Empfange der Moul.
Die Vorbereikungen der Londoner Beſprechungen.
DNB. Paris, 30. Januar.
Außenminiſter Laval hat am Mittwoch noch einmal den
engliſchen Botſchafter empfangen.
Obgleich amtlich über den Gegenſtand dieſer Unterredung nichts
verlautbart, geht man in der Annahme nicht fehl, daß es ſich auch
weiterhin um die Vorbereitung der Londoner Reiſe der
franzöſi=
ſchen Miniſter gehandelt hat. Der neue Beſuch des engliſchen
Bot=
ſchafters ſcheint ferner darauf hinzudeuten, daß ſich die beiden
Regierungen noch nicht über das
Arbeitspro=
gramm geeinigt haben. Die außerordentlich genaue
Vor=
bereitung der Reiſe dürfte außerdem ein Anhaltspunkt dafür ſein,
daß es ſich in London nicht nur darum handeln wird, den in der
franzöſiſchen Diplomatie gern gebräuchlichen „tour d’horizon” zu
machen, ſondern daß man ſich vorher auf ein feſtes Programm
einigen möchte, deſſen Einzelheiten dann in London Punkt für
Punkt beſprochen werden ſollen. Hierfür dürften die von
Frank=
reich geforderten neuen Sicherheitsleiſtungen wohl den Schwerpunkt
der Verhandlungen bilden und auch den Anlaß zu dem erneuten
Beſuch des engliſchen Botſchafters beim franzöſiſchen Außenminiſter
gegeben haben.
Laval empfing anſchließend noch den amerikaniſchen Botſchafter
in Paris, Iſidor Jeſſe Strauß.
Akkivere ſpaniſche Außenpolikik.
Erklärungen des Außenminiſters Rocha
über das Mikkelmeer- und das afrikaniſche Problem.
EP. Madrid, 30. Januar.
Der ſpaniſche Außenminiſter Rocha gab am Dienstag abend
in den Cortes eine bedeutſame Erklärung ab, in der er die
Haltung Spaniens in der Mittelmeerfrage
definierte. Die ſpaniſche Regierung, ſo führte der Miniſter aus,
habe mid großer Aufmerkſamkeit die Reiſe des franzöſiſchen
Außenminiſters Laval nach Rom verfolgt und freue ſich über
die Unterzeichnung der Abkommen zwiſchen Frankreich und
Italien, da Spanien mit beiden Ländern eine enge
Freund=
ſchaft unterhalte. Obwohl die Einzelheiten der Abkommen zur
Regelung gewiſſer afrikaniſcher Fragen der Regierung noch nicht
genau bekannt ſeien, meſſe ſie ihnen die größte Bedeutung für
Spanien bei, das mit dem afrikaniſchen Kontinent durch die
Geſchichte, durch die Georgraphie und bedeutende materielle
Intereſſen eng verbunden ſei.
Außenminiſter Rocha ging dann näher auf das
Mittel=
meer= und das nordafrikaniſche Problem, im
Zu=
ſammenhang mit der Forderung nach einer Reviſion
des in dieſem Jahr ablaufenden Tanger=
Statuts ein. Er erklärte, dieſes Problem beſchäftigte die
ſpaniſche Regierung unabläſſig. Spanien werde ſich von
etwaigen Verhandlungen über dieſe Frage
nicht fernhalten laſſen. — Under Hinweis auf
Preſſe=
meldungen, die eine neue europäiſche Verſtändigung über das
Gleichgewicht der Kräfte im Mittelmeer als
mög=
lich erſcheinen ließen, erklärte der Miniſter feierlich vor dem
Parlament, die Regierung halte es für
unerläß=
lich, daß Spanien zu Verhandlungen zugezogen
werde, die direkt oder indirekt die mit der
Kräfteverteilung im Mittelmeer
zuſammen=
hängenden Probleme betreffen.
Der Miniſter ſchloß mit der Verſicherung, die Auffaſſung,
daß Spanien durch den in ſeiner Verfaſſung verankerten
Ver=
zicht auf den Krieg auch die Verpflichtung übernommen habe,
ſich an den internationalen Angelegenheiten nicht mehr zu
be=
teiligen, ſei völlig falſch. Spanien wünſche vielmehr, ſeine
Unparteilichkeit und ſein moraliſches Anſehen weiterhin in den
Dienſt der internationalen Zuſammenarbeit zu ſtellen und zur
Löſung der zwiſchen den Völkern noch beſtehenden
Meinungs=
verſchiedenheiten beizutragen.
Weikere Zeugenausſagen im Memelländer=Prozeß.
In der Mittwoch=Verhandlung des Memelländer=Prozeſſes
wurde u. a. auch ein Offizier der litauiſchen Grenzpolizei
ver=
nommen, der ſeit Jahren im Memelgebiet tätig iſt.
Nach eingehender Befragung erklärte der Polizeioffizier, daß
über die Abhaltung militäriſcher Uebungen der Parteien direkt
nichts feſtgeſtellt werden konnte. Die Nachforſchungen, an denen er
auch teilgenommen habe, hätten ſich lediglich auf Vermutungen und
Gerüchte (!) geſtützt. Auch von der Abhaltung geheimer
Verſamm=
lungen ſeitens der Anhänger der Neumann=Partei ſei nichts zu
merken geweſen.
Die weitere Zeugenvernehmung ſtützte ſich auf die Feſtſtellung
geringfügiger Einzelheiten über die Tätigkeit der Neumann=Partei.
Lage ihrer Partie litt auch ein wenig Regina Harre, und bei
ihrem Lied zur Laute hatten wir am meiſten das Empfinden,
daß es durch allzu langſames Tempo nicht ſo recht zur Geltung
kam. Die Rolle iſt ſehr lieb und treu, aber recht ſchwer zu
geſtalten und im Grunde ſehr undankbar, und es bedurfte der
großen Kunſt und dem vielgewandten Können der Sängerin,
ſie ſo zufriedenſtellend zu bieten. Denn es gibt wohl nichts,
was ſo ſchwer iſt, als lange auf der Bühne weilen zu müſſen
ohne etwas zu ſagen und nur durch Teilnahme an dem Geſchick
Anderer zu wirken. Da, wo ſie Eigenes geben konnte, im
Rahmenſpiel, und beſonders am Schluß, war ſie ausgezeichnet.
Die kleineren Rollen waren ebenfalls ſehr gut beſetzt. Den
Vater Biancas ſang Karl Köther mit der ganzen Hingabe
ſeiner feinen Ausdruckskunſt, von den Hauptleuten um A Pro
zeichneten ſich beſonders als kernige Sänger und Geſtalter Curt
Theo Ritzhaupt und Heinrich Schlüter aus während Heinrich
Lampe weniger hervortrat. Die Lagerdirne Angiolina ſang und
ſpielte Liſelott Ammermann mit ſtarkem Temperament,
aus=
gezeichneter Charakteriſierungsgabe, und hob mit Schmid=Berikoven
die zweite Hauptſzene in das Bereich des faſt naturaliſtiſch
Dramatiſchen, was als Gegenſatz zu der reichlichen Lyrik ſehr
willkommen und notwendig war. Die Soldaten von Emil
Berg=
haus und Curt Thomaſchky ſeien ebenfalls lobend erwähnt.
Nich=
vergeſſen ſei auch die gute Spielleitung durch Bruno Heyn.
Nur fanden wir es ungünſtig, daß in der Gartenſzene ſo oft
ſehr weit zurück auf der Bühne geſungen wurde, der Ton wird
dann doch erheblich abſorbiert, bis er zum Zuſchauerraum
gelangt.
Fand der erſte Akt nicht viel mehr als achtungsvollen
Bei=
fall, ſo wurden Darſteller, Komponiſt und Dirigent nach dem
zweiten Akt oftmals und überaus herzlich hervorgerufen und
F.N.
mit Beifall überſchüttet.
Die Einkommenſteuer. Was jeder davon wiſſen muß. Von
Steuer=
inſpektor Dr. W. Sinzig. 4. Auflage. Verlag W. Stollfuß,
Bonn. Preis 1,25 RM.
Der ſachverſtändige Verfaſſer dieſer Schrift führt in
leicht=
verſtändlicher Form in die Grundgedanken des neuen
Steuer=
geſetzes ein. Pflicht jedes einzelnen iſt es, ſich über die
weſent=
lichſten Grundzüge der neuen Beſtimmungen zu unterrichten.
Durch das Studium dieſes Büchleins werden unerwünſchte
Aus=
einanderſetzungen mit den Steuerbehörden vermieden und
häu=
fig beſtehende Unklarheiten behoben. Auch erfährt man u. a.,
daß jeder Steuerpflichtige einkommenſteuerfrei werden kann, wenn
beſtimmte Vorausſetzungen erfüllt ſind. Durch zahlreiche
Bei=
ſpiele und gemeinverſtändliche Darlegungen wird jeder Nutzen
aus dieſem Schriftchen ziehen können.
Seite 4 — Nr. 31
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 31. Januar 1935
WDer Treis und Cualität vergleicht,
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das Irren. Wenn alſo das Hundchen mal entlaufen iſt,
wenn der Schlüſſelbund mal verlorengeht oder die dicke
oder dünne Brieftaſche irgendwo liegenbleibt, dann können
Sie nichts Beſſeres tun, als durch unſere „Kleine” an
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Oeffenkliche Aufforderung
zur Abgabe der Skeuererklärungen für die Einkommt
ſtener, Körperſchaftsſteuer und Umſahſteuer
für das Kalenderjahr 1934.
Die Steuererklärungen für die Einkommenſteuer Körperſcha
ſteuer und Umſatzſteuer für das Kalenderjahr 1934 ſind in der 7
vom 1. bis 28. Februar 1935 unter Benutzung der vorgeſchriebe
Vordrucke wie folgt abzugeben:
I.
Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Einkommenſte
ſind verpflichtet:
A. Unbeſchränkt Einkommenſteuerpflichtige
1. wenn ihr Einkommen den Betrag von 8000 RM. überſtie
hat oder
2. wenn ihr Einkommen weniger als 8000 RM., aber mehr
4000 RM. betragen hat und darin Einkünfte von mehr
300 RM. enthalten, die weder der Lohnſteuer noch der
pitalertragſteuer unterlegen haben, oder
3. ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkommens, wenn es g
oder teilweiſe aus Gewinn aus Land= und Forſtwirtſch
Gewerbebetrieb oder ſelbſtändiger Arbeit (insbeſondere
der Ausübung eines freien Berufs) beſtanden hat und
Gewinn auf Grund eines Buchabſchluſſes ermittelt iſt.
B. Beſchränkt Einkommenſteuerpflichtige
1. wenn ihre geſamten inländiſchen Einkünfte, nach Abzug
Einkünfte, die der Lohnſteuer oder der
Kapitalertragſt=
unterliegen, 4000 RM. überſteigen, oder
2. ohne Rückſicht auf die Höhe ihrer inländiſchen Einkür
wenn dieſe ganz oder teilweiſe aus Gewinn aus Land=
Forſtwirtſchaft, Gewerbebetrieb oder ſelbſtändiger Ar
(insbeſondere aus der Ausübung eines freien Berufs)
ſtanden haben und der Gewinn auf Grund eines Bud
ſchluſſes ermittelt iſt.
II.
Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Körperſchaftſte
ſind verpflichtet:
A. Unbeſchränkt ſteuerpflichtige Körperſchaſten, und zwär:
1. Kapitalgeſellſchaften (Aktiengeſellſchaften Kommanditge
ſchaften auf Aktien, Geſellſchaften mit beſchränkter Haft.
Kolonialgeſellſchaften, bergrechtliche Gewerkſchaften);
2. Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften;
3. Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit;
4. ſonſtige juriſtiſche Perſonen des privaten Rechts;
5. nichtrechtsfähige Vereine, Anſtalten, Stiftungen und an
Zweckvermögen;
6. Betriebe gewerblicher Art von Körperſchaften des öff
lichen Rechts (hierzu gehören u. a. ſämtliche öffentliche
ſorgungsbetriebe).
B. Beſchränkt ſteuerpflichtige Körperſchaften, und zwar:
1. Körperſchaften, Perſonenvereinigungen und Vermögenst
ſen, die weder ihre Geſchäftsleitung noch ihren Sitz im
land haben;
2. Körperſchaften, Perſonenvereinigungen und
Vermögens=
ſen, die nicht unbeſchrankt ſteuerpflichtig ſind.
III.
Ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkommens haben abzug
eine Einkommenserklärung bei Beteiligung mehrerer Perſoner
den Einkünften aus
a) Land= und Forſtwirtſchaft,
b) Gewerbebetrieb,
c) ſelbſtändiger Arbeit,
d) Vermietung und Verpachtung unbeweglichen Vermögens
Die Verpflichtung zur Abgabe der Erklärung oblieg
dieſen Fällen den zur Geſchäftsführung oder Vertretung
fugten Perſonen.
TV.
Zur Abgabe einer Steuererklärung zur Umſatzſteuer ſind
Umſatzſteuerpflichtigen verpflichtet mit Ausnahme:
1. die Straßenhändler, Wandergewerbtreibenden und and
Umſatzſteuerpflichtigen, die nach § 57 der Durchführu
beſtimmungen zum Umſatzſteuergeſetz 1932 zu Anzahlu
und zur Führung eines Straßenheftes verpflichtet ſind;
2. die nichtbuchführenden Landwirte, ſoweit ſie für ihre
ſätze Vorauszahlungen nach den jeweils geltenden Un
ſteuerdurchſchnittsſätzen geleiſtet haben.
Wegen der durch die Durchſchnittsſätze nicht abgegolt
Umſätze, die über den gewöhnlichen Betrieb der
Land=
ſchaft hinausgehen (Umſätze aus Sonderkulturen, Wein
Forſtwirtſchaft) iſt eine Umſatzſteuererklärung abzuge
wenn dieſe Umſätze in der Zeit vom 1. 7. 1933 bis 31. 12.
den Betrag von 1500 RM. überſtiegen haben.
Ferner haben nichtbuchführende Landwirte, die 2,
zeitig gewerblich tätig ſind, eine Umſatzſteuererklärung
abzugeben, wenn die Umſätze aus dem gewerblichen Be
gegebenenfalls zuſammen mit Umſätzen aus Sonderkult!
Weinbau und Forſtwirtſchaft in der Zeit vom 1. 1.
31. 12. 1934 den Betrag von 1500 RM. uberſtiegen habt!
Ohne Rückſicht auf ein etwa vom Kalenderjahr abwei
des Wirtſchaftsjahr iſt in allen Fällen der in der Zeit
Ende des vorangegangenen Veranlagungszeitraums bis
31. 12. 1934 erzielte Umſatz anzugeben!
Die zur Abgabe einer Steuererklärung Verpflichteten 9
die Steuererklärung auch dann abzugeben, wenn ihnen ein
druck nicht zugeſandt wird; die übrigen Steuerpflichtigen 9
eine Steuererklärung abzugeben, wenn ſie hierzu vom Finan
aufgefordert werden.
UI.
Wer die Friſt zur Abgabe der ihm obliegenden Steuere
rung verſäumt, kann mit Geldſtrafen zur Abgabe der Steuere
rung angehalten werden; auch kann ihm ein Zuſchlag bi
10 v. H. der feſtgeſetzten Steuer auferlegt werden.
FII.
Die Hinterziehung oder der Verſuch einer Hinterziehung
Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer oder Umſatzſteuer ſowie
läſſige Vergehen gegen die Steuergeſetze (Steuergefährdung)
den beſtraft.
Darmſtadt, den 29. Januar 1935.
Die Finanzämter:
Darmſtadt=Stadt Darmſtadt=Land,
Reinheim und Langen.
Donnerstag, 31. Januar 1935
ſte vn
euer noch
ens, wem ”
es
und zwar:
ſchränkter 5
aften
70
haſten de
öffenilt
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadi, den 31. Januar 193*
Nichk Worke, ſondern Taken!
Das Winkerhilfswerk
am Tage der nakionalen Erhebung.
In der ganzen Welt blickt man teils voll Neid, teils voll größ=
Bewunderung, auf die gewaltigen Leiſtungen des deutſchen
interhilfswerks. Es iſt dieſes ein Ausdruck der
Volksgemein=
aft, wie ſie kaum bei einem anderen Volke zu finden iſt.
Es war deshalb eine ſinnreiche Handlung, als geſtern an die
Ifsbedürftigen im Kreiſe Darmſtadt Pakete mit Lebensmittel,
le tauſend Zentner Kohlen, Tauſende von Broten und anderes
hr ausgegeben wurden. Jeder ſollte erkennen, daß am Tage der
tionalen Erhebung Führer und Partei ſich der übernommenen
rpflichtungen wohl bewußt ſind. Jeder ſoll wahrnehmen, daß
ſere Opfer nicht geringer werden und die Not noch immer vieler
Iksgenoſſen, trotz mancher bedeutender
D. Es Lomm werde ſondern. daß as eue e das darinnen
t geſund und zufrieden iſt. Es ergibt ſich deshalb die
Ver=
ichtung zur Geminſchaft, in der jeder der Nation dient.
Der Gaubeauftragte des WHW., Pg. Bürgermeiſter Haug,
rmſtadt beſuchte geſtern in Begleitung des Kreisbeauftragten
WHW., Pg. Hanſel, während der Ausgabezeit die
Orts=
uppen in den einzelnen Stadtbezirken und überzeugte ſich von
muſtergültigen Organiſation, die überall eine reibungsloſe
Ab=
klung ermöglichte. Nirgends ſah man größere
Menſchenanſamm=
igen, jeder der ſeine Sachen holen wollte, wurde durch den
ßen Stab freiwilliger Helfer ſchnellſtens abgefertigt. Von allen
dürftigen wurde dies bei der ſtrengen Kälte wohltätig empfun=
und gerne anerkannt. Der Gaubeauftragte gab ſeiner
Zufrie=
iheit Ausdruck. Er wurde mit freundlicher Ehrerbietung
ge=
lißt und man konnte den Eindruck gewinnen, daß die
Bedürf=
en voll Dankbarkeit den guten Willen und die große Leiſtung
erkannten. Am Nacmittga ſchloz ſich eine Beſichtigung der
tsgruppen auf dem Lande an. Man ſah auch dort, daß die
Be=
ftigen nicht vergeſſen waren. Ueberall wurde in ſchlichten Feiern
Tages gedacht, der zu dieſer WHW.=Ausgabe Anlaß gegeben
Die Ortſchaften prangten meiſt in prächtigem Fahnenſchmuck
) allenthalben konnte man eine freudige Stimmung
wahr=
men.
Ueberall waren die Ausgabeſtellen feſtlich mit Fahnen und
nnengrün geſchmückt; unter dem Bild unſeres Führers oder
Gauleiters türmten ſich Berge von Broten, und in
unüberſeh=
er Zahl reihten ſich Pakete mit Lebensmitteln aneinander,
mer für die Größe der Familien genqu zugerichtet. Ganze
apel von Kohlen= und Lebensmittelgutſcheine lagen außerdem
Ausgabe bereit. Wenn man einen Blick in ſolch eine WHW. tun durfte, dann war man allerdings von der Reichhaltigkeit
Dargebotenen überraſcht. Sinnreich trug die Tüte den
Auf=
ck: „Der Führer ſchuf das WHW.: ſei treu und dankbar dem
hrer.”
Das Winterhilfswerk 1934/35 iſt noch nicht zu Ende und es
noch manches für die nächſten Wochen zu erwarten. Schon in
igen Tagen ſoll noch eine Kleiderausgabe folgen, die ſich aus
miſchen Gründen nicht am geſtrigen Tage durchführen ließ.
viel ſteht feſt: Die Leiſtungen des Winterhilfswerks in dieſem
nter ſtehen in keiner Weiſe hinter denjenigen des letzten Jahres
ück. Auch weiterhin ſoll es ſo bleiben gegenüber den ärmſten
edern der Nation. Für ſie haben wir Opfer zu bringen, wie
„Familie für ein in Not geratenes Glied.
Der heſſiſche Staalsminiſter:
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Beſtellt wurden am 25. Januar 1935: zu
kommiſſari=
en Bürgermeiſtern: Otto Seim in Keſtrich, Kr. Als=
Emil Leo in Michelau Kr. Büdingen. Adolf Wenzel in
wickartshauſen, Kr. Büdingen, Auguſt Niederauer in
Ju=
heim, Kr. Bingen; zu kommiſſariſchen
Beigeord=
ten: Peter Conrad 4. in Beedenkirchen, Kr. Bensheim,
trad Arras 2. in Laudenau, Kr. Bensheim Philipp Adam
Klein=Bieberau, Kr. Dieburg, Gg. Martin Schuchmann in
inkenhauſen, Kr. Dieburg. Ludwig Lang in Münſter „Kr.
burg, Adam Kipferl in Ober=Roden, Kr. Dieburg, Simon
r in Duſenbach, Kr. Erbach, Georg Schäfer in Höllerbach,
Erbach, Peter Schwarz in Leeheim, Kr. Groß=Gerau. Peter
)mitt in Weiher, Kr. Heppenheim, Franz Madre in
Hel=
bergen, Kr. Friedberg, Johann Scheer in Blitzenrod, Kr.
iterbach. Johannes Schmelz in Hopfmannsfeld, Kr. Lauter=
). Konrad Rückerich, in Bornheim, Kr Alzey. Wilhelm
fmann 3. in Volxheim, Kr. Alzey, Wilhelm Weber, in
er=Saulheim. Kr. Oppenheim.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 31 — Seite 5
— VDA.=Frauengruppe Darmſtadt. Der Vorverkauf für das
9. Februar ſtattfindende „Volksdeutſche Feſt” hat
leb=
t eingeſetzt. Die Eintrittspreiſe ſind wiederum
ſenkt. Sie betragen für Mitglieder 1,75 RM. bei Abnahme
er Familienkarte für 3 Perſonen 5,00 RM., für Nichtmitglieder
5 RM., für Studenten 80 Pfg. Es wird nochmals darauf
gewieſen, daß das Volksdeutſche Feſt” trotz
ſei=
ausgelaſſenen Fröhlichkeit nichts mit Karneval zu tun
Daraus ergibt ſich die Kleidervorſchrift: Komme in ſchöner
icht oder in einem Gewandl. mit dem du in einer
Sommer=
che des Hochgebirges erſcheinen würdeſt.
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1. Januar Miete C 15.
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Der Tod des Johannes A Pro. Pr. 0.70 bis 5.50 ℳ. mstag.
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Tosca. nntag,
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Der Vetter aus Dingsda, Operette von Künnecke.
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71. Januar Anfang 20.00. Ende 22.15 Uhr.
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Die drei Eisbären. Geſchloſſene Vorſtellung. eitag,
1. Februar Anf. 20,00, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete II, 9. Vorſt.
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Iphigenie auf Tauris. mstag.
2. Februar Anfang 19.30. Ende 21.45 Uhr.
Kraft durch Freude, 6. Vorſt. (Geſchloſſ. Vorſtellung)
Die drei Eisbären, Ländl. Luſtſpiel v. Vitus. nntag,
3. Februar Anf. 19.30, Ende 21.30 Uhr. Zuſatzmiete lI, 9. Vorſt.
Kinderreiche Mütter Nr. 251—310.
Iphigenie auf Tauris. Preiſe 0.70 bis 3.80 ℳ.
* Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Heſſiſchen
noestheaters findet heute abend die erſte Wiederholung der
er „Der Tod des Johannes A Pro” von Wolfgang Riedel
It. deren Uraufführung am Dienstag einen ſtarken Erfolg
te. Die muſikaliſche Leitung der Aufführung hat
General=
ſikdirektor Karl Friderich. In den Hauptpartien ſind Liſelott
imermann, Erna von Georgi, Reging Harre, Heinrich Blaſel
d Hermann Schmid=Berikoven beſchäftigt
Das 6. Sinfoniekonzert des Heſiſchen Landestheaterorcheſters
kommenden Montag bringt abermals einen bekannten
deut=
en Komponiſten als Dirigenten ſeiner eigenen Werke, nach
rmſtadt. Paul Graener, der namentlich mit ſeiner Oper
riedemann Bach” einen der ſtärkſten muſikaliſchen Erfolge der
ten Jahre errang, wird am kommenden Montag im
Landes=
ater ſein „Divertimento” die. Variationen über das Wolga=
2. und eine ſeiner jüngſten Schöpfungen, „Sinfonia breve‟
„geren. Als Soliſtin wirkt Liſelott Ammermann in dieſem
nioniekonzert mit, die drei Lieder Graeners, nach Gedichten
n. Goethe ſingt.
Feier der Reichsgründung
und des Tages der nationalen Erhebung.
dieſen Anteil in der abendländiſchen Kultur, wir dürfen uns
be=
wußt werden, daß in unſerem Volke von den früheſten Zeit an
Der akademiſche Akk
ſchöpferiſche Kräfte lebendig waren. Das Gefühl für die
Gemein=
ſchaft, das einſt das Leben in den deutſchen Stämmen und in
un=
ſeren mittelalterlichen Städten hatte aufblühen laſſen, umfaßt
in der Akko=Berndk=Halle.
heute die ganze Nation, geeint unter einem Führer. Wir beſinnen
* Der Rektor der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt hatte zur
Akademiſchen Feier der Reichsgründung und des Tages der
natio=
nalen Erhebung eingeladen. Der feierliche Akt, an dem die
ge=
ſamte Dozentenſchaft, Ehrenſenatoren, Ehrendoktoren und die
Studentenſchaft teilnahmen, fand in der Otto=Berndt=Halle ſtatt.
Unter den Klängen des Einzugsmarſches betraten die
Chargier=
ten der Korporationen in Wichs mit ihren Fahnen und die
Füh=
rung der Darmſtädter Studentenſchaft die Halle. Es folgten die
Ehrengäſte und dann Se. Magnifizenz der Rektor mit der
golde=
nen Amtskette gefolgt von der Dozentenſchaft in Amtstracht.
Die Studentenſchaftsvertreter nahmen auf der Bühne Aufſtellung.
Nachdem ein klaſſiſches Muſikſtück verklungen war, hielt Se.
Mag=
nifizenz
Reklor Prof. dr. Hübener.
eine Anſprache, in der er u. a. ausführte:
Wir feiern heute den Geburtstag des Bismarck= und des
Hitler=Reiches. Das 2. Reich entſtand aus dem preußiſchen Staate.
Bismarck ſchuf die innen= und außenpolitiſchen Vorausſetzungen
für die Einheit des deutſchen Volkes. Er erkannte die Kräfte
ſeines Volkes und fand, daß es zu gut ſei, um zu den Nationen
2. Grades zu gehören. Damit war nach langem Leiden und
Har=
ren der Traum unſerer Väter erfüllt. Das Geſchlecht nach
Bis=
marck aber konnte das große Werk nicht erwerben, um es würdig
zu beſitzen.
Im Weltkrieg, der von unſeren Soldaten mit unerhörter
Tapferkeit beſtanden wurde, fehlte uns der große politiſche
Füh=
rer. Die Führung Hindenburgs und die Tüchtigkeit der Truppen
vermochte nichts gegen die Zielloſigkeit der Politik.
Als die Not am größten war, erſchien uns in Adolf Hitler
der Retter, der uns neue Ziele gab. Das Ziel ſeines Kampfes
iſt die geiſtige und politiſche Einheit aller Stämme und Stände.
Das Wohl der Geſamtnation iſt höher zu ſtellen, als das Wohl
eines einzelnen Standes
Am 30. Januar 1933 berief der Reichspräſident von
Hinden=
burg den Führer der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Arbeiter=
partei zum Kanzler. Damit wurde der deutſchen Geſchichte eine
neue Richtung gegeben.
Es folgte dann am 21. März 1933 der denkwürdige Tag von
Potsdam. Der Geiſt von Potsdam als der Geiſt der
Pflichterfül=
lung iſt eine der Grundlagen der ſtaatlichen Wiedergeburt
Der Kampf um die Macht iſt abgeſchloſſen, und was wir jetzt
erleben, iſt der Aufbau des neuen Reiches. An jedem von uns iſt
es, dem Führer mit allen Kräften zu dienen, um das Ziel: „Ein
freies und gleichberechtigtes Deutſchland” zu erreichen.
Der Führer der Darmſtädter Studentenſchaft führte dann
u. a. aus:
Zum zweiten Male jährt ſich die Gründung unſeres neuen
Reiches. Rückblickend können wir auf allen Gebieten der
Wirt=
ſchaft der Technik und des Sozialismus eine große Umwälzung
und Aufbauarbeit feſtſtellen. Es iſt ſelbſtverſtändlich die
nächſt=
liegende Frage für uns, wo ſteht der Student in dieſem Kampfe
um den Aufbau?
Schon mehrere Jahre vor dem Umſturz war die Geſamtheit
der Deutſchen Studierenden in der „Deutſchen Studentenſchaft”
zuſammengefaßt. Dieſe Organiſation drohte jedoch zu erſtarren,
da ſie ohne innere Geſtaltungskraft, ohne ureigene Lebenskraft
war. Nationalſozialiſtiſche Ideen wirkten dann befruchtend auf
die Arbeit und begannen neue Wege zu weiſen. Am 1 Mai 1933
wurde der Studentenſchaft durch die nationalſozialiſtiſche
Regie=
rung eine Verfaſſung gegeben, die ihr die Grundlagen zur
Auf=
bauarbeit gaben. Es erfolgte die Einführung der ſtudentiſchen
Arbeitsdienſtpflicht, die Einführung einer großzügigen politiſchen
Schulung. Durch die Schaffung der Reichsſchaft der Deutſchen
Studierenden wurde die alte Spannung zwiſchen Hoch= und
Fach=
ſchulſtudent beſeitigt. Es begann eine enge Zuſammenarbeit mit
der Deutſchen Arbeitsfront, der NSBO. und neuerdings auch mit
der NS.=Kulturgemeinde. Die Studentenſchaft, vor allem die
Studentinnen, ſtellten ſich in den Dienſt des Gas= und
Luftſchutz=
dienſtes. Redner ſprach dann über den Geiſt der Deutſchen
Stu=
dentenſchaft und ſtellte, in die Zukunft blickend, als die drei
wich=
tigſten Aufgaben der Studentenſchaft heraus: 1. Die Schaffung
eines neuen chrakterfeſten kameradſchaftlichen Studententyps in
engſter Zuſammenarbeit mit dem NSDStB. Der Weg hierzu iſt
uns durch die Kameradſchaftserziehung gegeben. Die zweite große
Aufgabe iſt uns durch die Reichsführung der Deutſchen
Studen=
tenſchaft gegeben, nämlich der Einſatz des Studenten auf dem
Gebiete der wiſſenſchaftlichen Landesplanung. Ueber die
Wich=
tigkeit und Bedeutung vielleicht notwendiger
Induſtrieverlage=
rungen den Ausgleich und die Regulierung von Markt= und
Ab=
ſatzgebieten und Erhebungen über die Raſſenzuſammenſetzung der
Bevölkerung dürften wohl keinerlei Zweifel mehr beſtehen. Ich
richte an alle Inſtitute und Behörden die Bitte, uns bei dieſer
Arbeit zu unterſtützen. 3. In Zuſammenarbeit mit der
Dozenten=
ſchaft und dem Dozentenbund ſoll ſich die Studentenſchaft an der
Schaffung der neuen Hochſchulreform beteiligen. Es gilt vor allen
Dingen die Frage der zeitlichen Beanſpruchung des Studenten
nach den Erfahrungen der letzten Semeſter zu löſen. Durch die
Geſetzgebung unſerer Regierung iſt uns das Rüſtzeug ſowie die
Anleitung zu unſerer Arbeit gegeben. An Euch Kameraden an
jedem einzelnen von Euch liegt es nun, ſich reſtlos dieſes
Rüſt=
zeugs zu bedienen und ſich für die Geſamtheit zum Wohle
un=
ſeres Volkes und Vaterlandes einzuſetzen.
Die Feſtrede hielt Prof. Dr. Roſemann über das
Thema:
Erwachen deukſchen Kullurbewußlſeins.
Bis zu dem Wendepunkt in der Geſchichte unſeres Volkes vor
zwei Jahren war das Nationalgefühl des Deutſchen vorwiegend
beherrſcht von dem Verlangen nach ſtaatlicher Einigung. Erſt jetzt,
da dieſes Ziel endgültig erreicht iſt, erweitert ſich das
National=
gefühl durch das Erwachen deutſchen
Kulturbewußt=
ſeins. Weſen und Eigenart des geeinten Volkes wollen erkannt
werden. Man wehrt ſich in dem Gefühl ſtaatlicher Selbſtändigkeit
gegen die Vorſtellung, daß das deutſche Volk immer nur von
Nach=
barnationen kulturell abhängig geweſen ſei.
In der allgemeinen Vorſtellung von der abendländiſchen
Kul=
turgeſchichte tritt Deutſchland bei der Prägung allgemein gültiger
Formen zurück. Wir glaubten, eine Vorrangſtellung Italiens und
Frankreichs feſtſtellen zu müſſen. Mit einem außerordentlichen
Maß an Einfühlung haben wir es vermocht, uns in Weſen und
Eigenart der Kunſt und Nachbarländer einzuleben. Immer ſind
es jedoch nur einzelne Züge unſeres Weſens, die wir außerhalb
unſeres Volksbodens wiedererkennen. Vollkommen finden
wir unſere Grundhaltung in bodenſtändigen Werken unſerer
eigenen Meiſter.
Deutſche Kunſt iſt vorwiegend im Volke und für das Volk
entſtanden.
Noch in der Zeit des hohen Mittelalters waren unter
Füh=
rung deutſcher Kaiſer die ſtolzen Dome am Rhein erbaut worden,
aber mit dem Sturz der Staufer übernimmt der Bürger in
Deutſch=
land die kulturellen Aufgaben und prägt der Kunſt ſeinen Stempel
auf. Der Bürger verlangte eine Kunſt nicht für wenige
Auser=
wählte, ſondern alles Geſchaffene mußte ſich in ſeine Welt
ein=
fügen. Dieſer Forderung mußte ſich alle bildende Kunſt
unter=
ordnen.
So fruchtbar und volkstümlich ſich Kunſt und Kultur in den
deutſchen Städten auch entfalten mochten, ſie waren gebannt in
den engen Raum hinter Wall und Graben. Für einen Einfluß
auf das Abendland waren dieſe Vorausſetzungen denkbar
unge=
eignet. Dennoch ſollte die Entwicklung im Abendland nicht ohne die
Mithilfe der Deutſchen ihren Weg finden, gerade weil bei ihnen
entſcheidende Grundlagen vorhanden waren, die ſonſt fehlten. Das
deutſche Verlangen, eine Gemeinſchaft auf der Beteiligung und
Verantwortung aller Mitglieder aufzubauen, trieb in
Deutſch=
land zur Erfindung der Buchdruckerkunſt. Das Eingeſpanntſein in
eine umgrenzte Welt ließ Deutſche hinausdenken in die
Unermeß=
lichkeit des Alls.
Ein breiter Strom deutſcher Geſtaltungskraft iſt in die
Ent=
wicklung des Abendlandes eingefloſſen. Wir dürfen ſtolz ſein auf
uns auf uns ſelbſt endecken wieder den großen Schatz unſerer
Volks=
kunſt und alter Gebräuche. — Uralte Geſetze entſteigen dem
deut=
ſchen Boden, es liegt an uns, daß ihre Segnungen wieder dem
deutſchen Volke zuteil werden.
Redner ſchloß mit einem dreifachen begeiſtert
aufgenomme=
nen Sieg=Heil dem deutſchen Vaterland und unſerem großen
Führer, Anſchließend wurden die deutſchen Lieder geſungen. Unter
den Klängen des Auszugsmarſches verließen Rektor und Senat,
die Ehrengäſte und die Studentenſchaft die Otto=Berndt=Halle.
Reichsgründungskommers
der Darmſtädker Korporglionen.
In der mit Grün und Fahnen geſchmückten und ſo doppelt
feſtlich wirkenden Otto=Berndt=Halle fand geſtern abend unter
ſtärkſter Beteiligung der Reichsgründungskommers der
Darm=
ſtädter Korporationen ſtatt. Nach dem feierlichen Einzug der
Chargen, die auf der Bühne, vor der ſeitlich die
Korporations=
fahnen untergebracht waren, Platz genommen hatten, begann die
Feſtfolge mit dem Lied „Sind wir vereint zur guten Stunde‟.
Die Muſik wurde von dem Muſikzug der SA.=Standarte
115 geſtellt, die unter der Leitung des Muſikzugführers W.
Schlupp flott und exakt wie immer ſpielte.
Die Begrüßungsanſprache hielt eand. ins. Gerhard
Finke, der es als einen alten Brauch bezeichnete, am Abend
der Reichsgründungsfeier, die in dieſem Jahre zum erſten Male
mit der Feier des Tages der nationalen Erhebung verbunden ſei,
einen Feſtkommers zu veranſtalten. Es ſei heute nicht
unange=
bracht, einen ſolchen Kommers in Farben feſtlich zu begehen, denn
wenn die Lebensform der Studenten heute auch eine andere ſei
wie bisher, ſo ſei doch auch heute in dieſer Lebensform Platz
für die Korporationen als Pflegeſtätten guten
Brauchtums, alter Tradition und geſunder
Eigenart. Die Korporationen ſeien Zellen des
Gemeinſchafts=
lebens, aus denen heraus ſich das Gemeinſchaftsleben der
Hoch=
ſchulen bilde. Der Redner wünſchte dann der Feſtveranſtaltung
einen harmoniſchen Verlauf und begrüßte herzlich die Vertreter
der SA. und der Landesfliegergruppe. Seine Magnifizenz den
Rektor und den Hochſchulkanzler, die Profeſſoren und Dozenten, die
Beamten und Angeſtellten der Hochſchule.
Die Feſtanſprache hielt Profeſſor Dr. Wegener, der
etwa folgendes ausführte: „Immer ſchon lag in der deutſchen
Seele die Sehnſucht nach einem einigen Deutſchen Reich und
ge=
rade in der deutſchen akademiſchen Jugend brach in den
Freiheits=
kriegen dieſe Sehnſucht mit aller Kraft durch. Bismarck beſaß den
Mut und die Perſönlichkeit, dieſe Sehnſucht zu geſtalten, allen
Widerſtänden zum Trotz. Das Jahr 1871 brachte uns aber nur
die ſtaatspolitiſche Einigung. War jetzt auch die Macht
des fürſtlichen Liberalismus gebrochen, ſo entſtand doch nach 1871
der viel ſchlimmere Liberalismus der politiſchen Parteien.
Deutſchland war noch nicht eine Nation, ſondern nur ein
Staats=
gebilde geworden, das durch raſſe= und vaterlandsfeindliche Kräfte
und ſchließlich durch den Verſailler Vertrag zermürbt wurde. In
der Kameradſchaft des Weltkrieges liegt die Wurzel
zum Nationalſozialismus, und der Führer hat unſerem deutſchen
Volke den Glauben an die eigene Kraft wiedergegeben und uns
von dem Joch einer artfremden Kultur befreit. Heute, nach 2
Jahren einer raſtloſen Aufbauarbeit, hat die Abſtimmung an der
Saar uns den erhebenden Eindruck gebracht, wie das ganze
deutſche Volk erfaßt iſt von einem neuen Lebensgefühl.
Mit dem Dritten Reich beginnt ein neuer Abſchnitt in unſerer
Geſchichte, in der deutſchen Sendung. Unſerem Führer haben wir
uns mit ganzer Seele verſchrieben, ihm ſind wir auf Tod und
Leben verbunden. Unſer Führer und Volkskanzler „Sieg=Heil”.
In das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied klang die kernige
Feſtanſprache aus. Bei dem gemeinſamen Geſang alter
Studenten=
lieder, Muſikvorträgen und im frohbewegten Gedankenaustauſch
verrannen ſchnell die Stunden, bis mit dem Auszug der
Chargen der offizielle Feſtkommers ſein Ende nahm.
der Polizeiberichk meldel:
Verkehrsunfall in der Rheinſtraße. Am 29. 1. 35. kurz vor
20 Uhr, kam es an der Kreuzung Rhein=Grafenſtraße zu einem
Verkehrsunfall zwiſchen dem „Perſonenkraftwagen Kennzeichen
VS 13407 und einem Fußgänger, der leicht ſchlimmere Folgen
nach ſich ziehen konnte. Der Fußgänger wollte in Höhe des
Fahnengeſchäfts Schubkegel die Rheinſtraße überqueren. Hierbei
wurde er von dem Perſonenkraftwagen geſtreift, fiel zu Boden
und zog ſich leichte Kopfverletzungen zu. Der Fahrer des
Per=
ſonenkraftwagens nahm ſich des Verletzten an und brachte ihn
mit ſeinem Fahrzeug in das Stadtkrankenhaus. Wen die Schuld
an dem Unfall trifft, bedarf noch der Aufklärung.
Wer kann Angaben machen? Am 30. 1. 35, zwiſchen 6 und
7 Uhr, fuhr ein mit Brettern beladener Laſtzug auf der Straße
Darmſtadt—Meſſel. Von dieſem Transport gingen 25 Bretter
zwiſchen Darmſtadt und Meſſel verloren. Es wurde beobachtet,
daß Paſſanten und auch Radfahrer die Bretter gefunden und mit
nach Hauſe genommen haben. Dieſes werden im eigenſten
Inter=
eſſe dringend aufgefordert, ſich bei dem
Landeskriminalpolizei=
amt Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33. Zimmer 26. zu melden. Die
verloren gegangenen Bretter haben eine Länge von 4,50 bzw.
5,50 Metern.
— Frontkämpfer=Auszeichnung. Dem Herrn J. Unger,
Darmſtadt. Kiesſtraße 9, wurde vom Reichsverweſer von Ungarn
die Ungariſche Kriegserinnerungsmedaille mit Helm und
Schwer=
tern verliehen.
— Konzert Nagel—Bley am 31. 1. 35. Infolge plötzlicher
Verhinderung von Frau Schmidt=Berikoven hat ſich die
Pianiſtin Elſe Hucke=Stoy bereit erklärt, die Begleitung zu
übernehmen.
Friſt zur Abgabe der Steuererklärungen Vom Finanzamt
wird darauf hingewieſen, daß die Friſt zur Abgabe der
Steuer=
erklärungen für die Einkommenſteuer, Körperſchaftſteuer und
Um=
ſatzſteuer für 1934 am 28. Februar ds. Js. abläuft und eine
allge=
meine Verlängerung dieſer Friſt nicht in Frage kommt.
Aus=
nahmsweiſe kann in beſonderen Fällen die Erklärungsfriſt auf
Antrag verlängert werden.
Brlefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechisverbindlichkei.
Flugſport=Ausbildung „Willi L.”. Wenden Sie ſich an die
Darmſtädter Ortsgruppe des Luftſchutzbundes, Rheinſtraße, die
Ihnen gern alle Auskünfte erteilt.
M. M. 1. Das Geſetz zur Aenderung des
Erbſchaftsſteuer=
geſetzes vom 16. Oktober 1934 gilt für Erwerbe, für die die
Steuerſchuld nach dem 31. Dezember 1934 entſteht. Für die vor
dem 31. Dezember 1934 entſtandenen Steuerſchulden gilt noch das
Geſetz vom 22. Auguſt 1925. — 2. Die voll= und halbbürtigen
Geſchwiſter gehören nach altem und neuem Recht zur 3.
Steuer=
klaſſe. Die Steuer richtet ſich nach der Höhe des Erwerbes, den
Sie angeben mußten. Nach ſeitherigem Recht und nach neuem
Recht iſt hier bei Geſchwiſtern ein Erwerb von nicht mehr als
2000 RM. ſteuerfrei. — 3. Schwiegereltern und Schwiegerkinder
gehören zur Steuerklaſſe IV. Nicht zu den Verwandten im
Rechts=
ſinn, mithin auch nicht zu den geſetzlichen Erben, gehören
Ver=
ſchwägerte. Verſchwägert ſind die Verwandten eines Ehegatten.
mit dem anderen Ehegatten, nicht auch die Verwandten des einen
Ehegatten mit den Verwandten des anderen Ehegatten. So iſt
zum Beiſpiel die Schweſter eines Ehemannes eine Schwägerin der
Ehefrau, nicht aber die Ehemann der Schwägerin
im Rechtsſinne ein Schwager der Ehefrau.
Seite 6 — Nr. 31
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 31. Januar 1935
Der Neu= und Ambau des Herz=Zeſu=Hoſpitals
Ein neuzeitliches Krankenhaus.
** Wir hatten Gelegenheit, das Herz=Jeſu=Hoſpital der
Franziskanerbrüder in der Hermannſtraße zu beſichtigen. Der
Vorſteher des Krankenhauſes, Bruder Fridolin, und
Baufüh=
rer Rathmann hatten liebenswürdigerweiſe die Führung durch
das Haus übernommen. Es iſt nach dem Um= und Ausbau ein
Krankenhaus fertiggeſtellt, das in jeder Weiſe zweckdienlich iſt und
allen modernen Anforderungen unſerer Zeit entſpricht. Die
Bauplanung und bautechniſche Ausführung des Projektes lag
in Händen des Architekten Baurat Dr. Melsheimer, der die
Um= und Neubauarbeiten ohne Stillegung des
Krankenhausbetrie=
bes durchführte. Der leitende Arzt iſt Dr. Schäfer, die
Aerzte=
ſchaft Darmſtadts belegt das Haus außerdem mit Kaſſen= und
Privatpatienten. Es hat heute 110 Betten und nimmt in drei
Verpflegungsklaſſen männliche Kranke aller Stände ohne
Unter=
ſchied der Konfeſſion auf
Schon das Aeußere des Krankenhauſes iſt nach
Zuſammenfaſ=
fung zweier früherer Privathäuſer einheitlich architektoniſch ſchön
und ſchlicht, wahrt den Charakter des Hauſes und paßt ſich
unauf=
fällig in die Straße ein. Im Inneren des Hoſpitals herrſcht die
Zweckſorm. Anſtrich, lichte freundliche Farbtöne (blaßblau, roſa,
blaßgelb, hellgrün) grüßen von Wänden und Decken. Die
Vor=
hänge ſind in friſchen Farben gehalten, das Mobiliar in zumeiſt
kräftig getönten Deckfarben.
Die Krankenzimmer
ſind alle hell, luftig, ja freundlich und ausnahmslos nach dem
Süden gelegen mit ſchönem Blick auf den ſich anſchließenden Prinz=
Emil=Garten. Moderne, paſſende Beleuchtungskörper ſind überall
angebracht. Die Einheitlichkeit in dem Haus iſt in allen
Einzel=
heiten, ja ſelbſt in den Uhrzifferblättern, Türbeſchlägen und
Trep=
pengeländern, die z. T. weiß, z. T. farbig geſtrichen ſind gewahrt.
Die blendend weiße Bettwäſche die grauen Linoleumböden in
ein=
zelnen Zimmern, neben Parkett in anderen Zimmern, dies alles
ergibt mit dem Blick auf den ſchönen Park mit mannigfachen
Bäu=
men und grünen Raſenflächen, Gartenanlagen mit Sitzbänken in
großer Menge, ein Bild, das den hier mit der Hoffnung auf
Ge=
ſundung einziehenden Kranken von vornherein wohltut.
Und gehen wir etwas näher auf die techniſche Ausführung des
Baues ein, ſo finden wir beim Herunterſteigen in die Küche die
Wände mit Solenhofener Schieferplatten belegt, dabei haben die
Korridore glatte weißgraue Steinzeugplattenbelege. In der Küche
nur neuzeitliche elektriſche Kochapparate, im ganzen Haus gibt es
kein Gas mehr große geräumige Kühlſchränke, daneben weit
ge=
nug entfernt die Niederdruckdampfheizung mit Anthrazitfeuerung
und Warmwaſſerbereitung, ſo daß in allen Räumen fließendes
kaltes und warmes Waſſer ſtets zur Verfügung ſteht. Die
Beleuch=
tung iſt ſelbſtverſtändlich elektriſch im Anſchluß an das Stromnetz
der Stadt. Für den Fall des Verſagens der Lichtanlage ſind die
Operationsſale an eine beſondere Notbeleuchtung angeſchloſſen, die
von einer Akkumulatoren=Batterie geſpeiſt wird und ſofort nach
Erlöſchen des Lichtes automatiſch einſetzt. Speiſeaufzüge,
Per=
ſonenaufzüge ſorgen dafür, daß man in alle Teile des
Kranken=
hauſes bequem und ſchnell gelangen kann. Elektriſche Uhranlage,
eine reichliche Zahl von Steckkontakten in den Krankenräumen.
die den Anſchluß elektriſcher Heizkiſſen, Tiſchlampen uſw.
ermög=
lichen, elektriſche Suchereinrichtung für einzelne Brüder, ſowie die
eigenartige Rufeinrichtung, Haustelefon, ermöglichen allen
Kran=
ken den dienſttuenden Krankenbruder jederzeit herbeizurufen. Die
weſentliche Licht= und Luftzufuhr für alle Rekonvaleſzenten wird
durch große ſchöne Liegehallen, zur Hälfte überdacht. zur Hälfte
offen, gleich wie alle Krankenzimmer nach Süden gelegen, erreicht.
In jedem Stockwerk finden wir einen. mit Oelgemälden, Palmen,
Blumen und friſchem Grün geſchmückten, behaglichen
Tages=
raum, in dem die nicht mehr bettlägerigen Kranken ſich
aufhal=
ten und ihre Beſucher empfangen können. Badezimmer und
Kloſetts ſind in großer Zahl vorhanden. —
Zwei Operationsſäle
befinden ſich im Krankenhaus. Der eine iſt für ſaubere, der
an=
dere für ſogenannte unſaubere Operationen: im 2. Stock gelegen,
und darunter ein großes Verbandszimmer, ſind vorhanden. Beide
erſteren Säle ſind getrennt durch den Steriliſierraum, der
Schiebe=
fenſter nach beiden Seiten hin beſitzt, die Waſchbecken ſind in den
Räumen ſelbſt angebracht, ſo daß es dem Arzt jederzeit möglich
iſt, alles was geſchieht, zu überwachen. Ueber den
Operations=
tiſchen hängt die Zeißſche Tageslichtlampe und die
Differenzial=
lüftung geſchieht durch Garny=Fenſter. Die Wände der
Operations=
räume ſind mit graugrünen, das Auge nicht ermüdenden,
abwaſch=
baren Platten belegt.
Die Röntgenzimmer und Räume für phyſikaliſche Therapie
ſowie die medicomechaniſchen Apparate ſind in den hellen luftigen
Kellerräumen untergebracht. Alle Apparate, beſonders der
Rönt=
genapparat und der fahrbare Röntgenapparat, die Einrichtung
für Behandlung mit Diathermie, mit Kurzwellen, Höhenſonne,
elektriſchem Lichtbogen, ſind neuzeitlich und zweckdienlich.
Eine kleine aber ſchöne Hauskapelle mit künſtleriſch wertvollen
Glasfenſtern ſchließt ſich dem Krankenhausbau an.
Zum Herz=Jeſu=Hoſpital gehört, wie bereits oben angedeutet,
ein großer Teil des früheren Prinz=Emil=Gartens, ein im
Som=
mer herrlich gepflegter, 12 000 Quadratmeter großer Park an
deſſen Rand ſich noch einige Wirtſchaftsgebäude wie Waſchküche
mit modernem Heißluft=Trockenapparat uſw. befinden.
Es ſei noch einiges
Geſchichkäiches über das Krankenhaus
angefügt. Schon während des Krieges war es als Lazarett
einge=
richtet, nach dem Kriege wurde es zu einem dauernden
Kranken=
haus eingerichtet, das den Namen „Herz=Jeſu=Hoſpital” erhielt
und zunächſt 30 Betten eingerichtet hatte. Um die Gründung des
Hoſpitals hat ſich Frau Baronin von Kunovsky zu Ehren ihres
im Weltkriege gefallenen Sohnes beſondere Verdienſte erworben.
Aus hygieniſchen Gründen und nach baupolizeilichen
Anord=
wungen mußten immer wieder Verbeſſerungsarbeiten
durch=
geführt werden. Die Pflege der Kranken — und auch ſchon
der Verwundeten während des Krieges — wurde in die
Hände der Franziskanerbrüder gelegt, deren Mutterhaus in
Waldbreit bach ſteht. Heute pflegen 21 in der Krankenpflege
ſtaatlich geprüfte Brüder deren Vorſteher Bruder Fridolin ein
freundliches, aber ſtarkes Regiment führt. Nach mancherlei
behelfs=
mäßigen Einrichtungen bot ſich die Gelegenheit, das Wohnhaus
Hermannſtr. 8 zu erwerben und dieſes Haus durch Umbau mit dem
vorhandenen Hoſpital zu einem einzigen Bau zuſammenzufaſſen.
Am 25. Auguſt 1933 zogen die Handwerker ein und ſchon nach
ein=
eindrittel Jahren war der Um= und Anbau fertiggeſtellt, es iſt ein
modernes neuzeitliches Krankenhaus entſtanden, das ſich würdig
den hier beſtehenden Krankenhäuſern einreiht. — Mögen all jene,
die mit warmer Begeiſterung — nach Goethe eine Vorbedingung
jeden großen Schaffens und Leiſtens — zum Gelingen dieſer Tat
beigetragen haben, den Dank derer empfinden, die als Leidende
in dieſem Hauſe ihre Geneſung ſuchen.
General=Mitglieder=Appell der Darmſtädter
Turn= und Sportgemeinde 1846.
Eindrucksvoller Berlauf der Jahres=
Hauprderfammräng.
Es iſt zwar bei allen Organiſationen und Körperſchaften eine
alte Sitte, zu Beginn eines neuen Jahres Rückblick auf das alte
abgelaufene Jahr zu halten und hierbei Rechenſchaft über die
ge=
leiſtete Arbeit abzulegen.
Und doch war die Jahreshauptverſammlung der Darmſtädter
Turn= und Sportgemeinde 1846, die am vergangenen Samstag
im vollbeſetzten Feſtſaal der Woogsturnhalle ſtattfand,
von einem anderen Geiſte getragen, als die früher üblichen
Ge=
neralmitgliederverſammlungen.
Schon allein der äußere Rahmen ließ erkennen, daß hier
nicht mehr eine „Vereins=Mitgliedſchaft” verſammelt war,
ſon=
dern Turner und Sportler, die bereit ſind, im neuen Geiſte in
die neue Zeit zu marſchieren.
Unter den ſchneidigen Klängen der Muſikabteilung und den
zum Gruß erhobenen Händen der Teilnehmer wurden zur
Eröff=
nung die alten, ehrwürdigen Vereinsfahnen, flankiert von den
Fahnen des heutigen Deutſchlands, in den Saal getragen, und
nach einem Chor der Singmannſchaft eröffnete der Dietwart,
Kamerad Müller, die Jahreshauptverſammlung.
fa Fütdſädic ncd Den Kichd ziulif Fufelile
Dir, Löwer führte u. a. folgendes aus: „Wenn die heutige
Hauptverſammlung ſich in grundſätzlich anderer Form als die
frü=
heren abwickelt, ſo liegt dies in den beſonderen Zeitverhältniſſen
bedingt. Soweit Sie, meine Turner und Sportler, ſich die neue
Geiſtesrichtung auf dem Gebiete der deutſchen Leibesübung ſchon
zu eigen gemacht haben, wird Ihnen dies als ganz
ſelbſtverſtänd=
lich erſcheinen.
Die Turn= und Sportgemeinde 1846 war vom erſten Tage
ihrer Gründung an auf das Führerprinzip aufgebaut d. h. ein
Mann trägt die Verantwortung für alles, was ſich innerhalb
die=
ſer Gemeinſchaft entwickelt.
und 9s Leſte.” heſgen Orkzaruope des Keicshundes ſi
Leibesübungen zu Ihnen ſpreche, ergibt ſich von ſelbſt, daß eine
Hauptverſammlung nach dem Format, wie es hier bedingt iſt,
nicht in dem Sinne der früheren Gepflogenheiten geführt werden
kann.
Am 3. März 1934 fand ſowohl bei der ehemaligen
Turn=
gemeinde 1846, als auch beim ehemaligen Rot=Weiß, VfR. eine
außerordentliche Generalverſammlung ſtatt, in der einſtimmig
der Zuſammenſchluß der beiden Vereine und die Weiterführung
auf Grund des Führerprinzips feſtgelegt wurde. Hiermit waren
auch die Satzungen auf das Führerprinzip umgeſtellt. In beiden
Verſammlungen ſetzte ich an die Spitze meiner Ausführungen den
Satz:
Wir ſind uns darüber klar, daß Turnen und Sport nicht
mehr eine private Angelegenheit von Vereinen oder Verbänden
iſt, ſondern eine Angelegenheit der Nation, eine Sache des
Staates.
Auf dieſer Grundlage baute ſich die ganze Arbeit des
ver=
gangenen Jahres auf. Wenn wir heute einen Rückblick halten,
dann können wir feſtſtellen, daß auf dieſer Baſis das Jahr 1934
zu einem Jahr der Arbeit, aber auch zu einem Jahr des
Erfolges geworden iſt. Wir nehmen aber auch das Verdienſt
für uns in Anſpruch, daß durch unſere Initiative und durch
unſere Neuformung und Neugeſtaltung des Turn= und
Sport=
geiſtes nicht nur die Turn= und Sportgemeinde 1846, ſondern
darüber hinaus die ganze Darmſtädter Leibesübung ine
Neu=
belebung erfahren hat, deren Auswirkungen im Laufe der Zeit
noch in ungeahntem Maße hervortreten werden.
Wenn ich ſeinerzeit erklärte, daß der Woogsplatz der
Aus=
gangspunkt zu einer Neugeſtaltung der Turn= und Sportſache
hier am Platze und darüber hinaus werden ſoll, ſo hatte ich auch
hierbei nur den einen Wunſch, ebenſo wie im Jahre 1846 auch
jetzt wieder den Woogsplatz mit den Jüngern Jahns zu dem
Aus=
gangspunkt einer neuen nationalen Volkserziehung zu berufen.
Der Reichsſportführer, als der Führer der geſamten Deutſchen
Leibesübung, iſt über unſere Beſtrebungen hier im Bilde, und er
ſelbſt hat für die hier geleiſteten Arbeiten ſeine rückhaltloſe
Aner=
kennung zum Ausdruck gebracht.
Dir. Löwer kam alsdann auf die im vergangenen Jahre
durchgeführten Veranſtaltungen zu ſprechen, die eine Fülle von
Maſſenkundgebungen für die Sache des Sportes darſtellten und
an denen die Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846 in
hervorragendem Maße mitwirkte, wie ja auch die Initiative zu
dieſen Veranſtaltungen faſt ſtets von der TSG. 46 ausging,
Erinnert ſei hier nur an den Beſuch der 500 Saarturner
im Mai (Pfingſten) des vergangenen Jahres, an den
Heſſi=
ſchen Soldatentag, an die Woche der Darmſtädter
Leibesübungen mit dem unvergeßlichen
Sommer=
nachtsfeſt am Großen Woog, die Reichs ſchwimmwoche,
das Schauturnen der Deutſchland=Riege in der Feſthalle,
die Werbewoche Geſunde Frau durch Leibesübungen,
den Repräſentativ=Boxkampf Süd=Weſt gegen
Bayern uſw.
Sämtliche Veranſtaltungen hatten ſtets einen Maſſenbeſuch
der Darmſtädter Bevölkerung und ihrer Umgebung aufzuweiſen,
eine Tatſache, die beſonders erfreulich zu begrüßen iſt, zeigt ſie
doch, daß die Bevölkerung ſich hier in Darmſtadt mit der Sache
der Leibesübungen gleichgeſchaltet hat.
Sämtliche Vereine Darmſtadts konnten im vergangenen Jahre
einen Mitgliederzugang buchen. Die Darmſtädter Turn= und
Sportgemeinde 1846 hat in ganz Deutſchland in bezug auf die
Mitgliederwerbung beſtens abgeſchloſſen, indem ſie ſeit der
Ver=
einigung Turngemeinde/Rot=Weiß einen Zugang von
rund 1000 neuen Mitgliedern
aufzuweiſen hat, ſo daß der Verein nunmehr einen
Mitglieder=
beſtand von nahezu 2500 Turnern und Sportlern aufweiſt und
hiermit in Deutſchland mit an der oberſten Spitze der
Großver=
eine marſchiert.
Durch die Monatsrundſchau „Die Leibesübung” hat
ſich der Verein ein Propagandamittel beſonderer Art geſchaffen.
Weit über Darmſtadts Grenzen hinaus wird dieſe Vereinszeitung
geleſen, und mit einer derzeitigen Auflagehöhe von nahezu 3000
Exemplaren gegen 1800 im Monat Juni iſt ſie das beſte
Spiegel=
bild für den Aufſchwung des vergangenen Jahres.
Folgende Fachgebiete werden innerhalb der Turn= und
Sport=
gemeinde getrieben: Männerturnen Altertsurnen, Jugendturnen,
Frauenturnen, Handball, Fußball. Fauſtball, Hockey, Volksturnen
und Leichathletik. Schwimmen, Paddeln, Boxen, Jiu=Jitſu,
Fech=
ten, Schießen. Tennis, Skilauf, Eislauf. Gymnaſtik, Wandern.
Zur Pflege des Volkstums würde eine Muſikabteilung
ge=
gründet, der neben Blas= und Streichmuſik auch eine Hand= und
Mundharmonikagruppe angeſchloſſen wurde
Das Dietweſen, d. h. die geiſtige Betreuung der Turner
und Sportler, hat eine beſondere Förderung erhalten, und neben
dem Vereinsdietwart wurde für jede Abteilung ein beſonderer
Abteilungsdietwart ernannt.
Um eine Verbindung zwiſchen dem Führer und der Gefl=
g=
ſchaft herzuſtellen, wurden die Mitglieder in 8 Gruppen und dieſe
wieder in zahlreiche Blocks eingeteilt. Durch dieſe Organiſation,
die ſich die vorbildliche Einteilung der Partei zum Muſter nahm.
iſt es gelungen ſämtliche Mitglieder in idealer Weſe zu
er=
faſſen und einen perſönlichen Konnex zum Geſamtverein
herzu=
ſtellen.
Trotz einer weitgehenden Beitragsſenkung hat der Verein im
vergangenen Jahr verſchiedentlich koſtſpielige Verbeſſerungen
vor=
genommen, indem auf dem Turn= und Sportplatz „Woogswieſe” ein
Planſchbecken mit Spielplatz für die Jugend ſowie eine
Warmwaſſeranlage und eine elektriſche
Beleuch=
tung geſchaffen wurde. In der Woogsplatzturnhalle hat die
Tageswirtſchaft eine Renovierung erhalten, und in
Er=
felden am Altrhein wurde das anliegende Grundſtück am
Bootshaus angekauft, damit einem evtl. Anbau nichts im Wege
ſteht. Die ſeither in der Verwaltung des Amtes für Leibesübungen
ſtehende Eisbahn neben der Woogswieſe ging ebenfalls in
Pacht der Turn= und Sportgemeinde über.
Neben der Turnhalle am Woogsplatz mit ihren zahlreichen
Räumen ſtehen dem Verein ſomit zwei Sportplatzanlagen (
Woogs=
wieſe und Rheinallee) mit mehreren Tennisplätzen, ſowie zwei
Bootshäuſer in Erfelden am Altrhein zur Verfügung. Bei der
Größe des Uebungsbetriebes mußten aber noch einige
Schulturn=
hallen hinzugemietet werden.
Dir. Löwer ſchloß ſeinen Rückblick auf das vergangene Jahr,
indem er ſagte: „Voll Vertrauen gehen wir in das Jahr 1935, um
in dieſem den inneren Auf= und Ausbau unſerer Turn= und Sport=
gemeinde zu vervollſtändigen. Unſere Parole, unter der wir an di
Neugeſtaltung der Turn= und Sportſache herangetreten ſind, bleil
auch weiterhin dieſelbe:
Nichts für uns!
Alles für unſere Jugend, alles für Deutſchland!“
Nach dem begeiſterten Beifall der Zuhörer, die ja alle ſelr
den Aufſchwung der vergangenen Jahre miterlebten, ſprach ei
Mitglied der Altersriege dem Leiter herzlichen Dank und das vol
Vertrauen der Mitglieder aus.
Dietwart Müller erklärte den offiziellen Teil der Ve
ſammlung mit einem Sieg=Heil auf Führer und Vaterland für g
ſchloſſen.
Im kameradſchaftlichen Teil des Abends kamen d
Singmannſchaft, ſowie die Muſikkapelle mit der Handharmonik
gruppe genügend zu Wort. Beſonders die letztere hatte ſich ba
die Herzen der Zuhörer erobert, und ſo blieben die Turner u.
Sportler noch lange im kameradſchaftlichen Kreiſe zuſammen
Der Verlauf des Abends hat die Größe der Turn= und Spor
gemeinde bewieſen, aber auch gezeigt, was Geſchloſſenheit und zie
bewußte Arbeit zu leiſten vermögen.
Aus der NSDAF.
Der Gauleiter.
Der Gauſchulungsleiter. — Gauarbeitsgemeinſchaft.
Die für den 2. und 3. Februar angeſetzten Arbeitsgemei
ſchaften in Darmſtadt, Frankfurt a M., Limburg und Gieß
können durch die ſtattfindenden Kreisappelle nicht durchgefük
werden. Es findet daher eine Arbeitsgemeinſchaft
m=
dem alten Muſter nochmals in Frankfurt a. M. am 2. Feb
16 Uhr, Gauführerſchule, Schwarzwaldſtraße 160. Linie
ſtatt. Teilnahmepflicht für Kreisſchulungsleiter und Kreisſch
lungswalter der DAF., Schulungsbeauftragte der Gliederung
im Stab des Gauſchulungsamtes. Weitere Teilnahme iſt fre
geſtellt.
Die nächſte Arbeitsgemeinſchaft für NS.=
Weltanſcha=
ung findet am Dienstag, den 5. Februar, im Hörſaal der Frat
furter Univerſität ſtatt.
Der Kreisleiter.
Kreis=Organiſationsamt.
Gauorganiſationskarte, Anordnung 15/35. Bis ſpäteſte
3. Februar 1935 erſuche ich um Meldung, welche Ortsgruppen u
Stützpunkte noch nicht im Beſitze der Gauorganiſationskarte ſi.
Fehlmeldung iſt erforderlich.
Kreisfunkwart. Die Baſtelſtunden I für Funkwarte und Sch
ler werden am Freitag, 1. Februar, 20 Uhr, die Baſtelſtunden
für Inſtallateurgehilfen am Samstag, den 2. Februar, 16 Uhr,
der Kreisrundfunkberatungsſtelle fortgeſetzt. — An beiden Kurſ
können noch weitere Intereſſenten teilnehmen.
NS. Frauenſchaft Darmſtadt=Land.
Die Sitzung der Frauenſchaftsleiterinnen Dar
ſtadt=Land findet heute Donnerstag, 31. Januar, nachmitta
3 Uhr, in unſerer Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 48, ſtatt.
N5. Gemeinſchaft „Kraft durch Frende‟
Achtung! — Urlanberzug!
Die Fahrkarten und Gutſcheine für den Urlauberzug IX/4 v
2—10. Februar ds. Js. nach dem Allgäu können ab heute in 4
Geſchäftsſtelle von den Teilnehmern in Empfang genommen w
den. Die Abfahrt erfolgt Samstag, den 2. Februar, abends 23.
(11.05) Uhr. Die Teilnehmer treffen ſich 10.45 Uhr im Hauptbal
hof am Brunnen. Sämtliche Teilnehmer wohnen in Pfronthe
Steinach, „Hotel Adler”.
Der Zug läuft Frankfurt, Darmſtadt. Bensheim. Weinhei
Stuttgart. Ulm, Kempten. Pfronten=Steinach, wo er Sonntag fr
8.11 Uhr ankommt.
Achtung! S=Miete „Die 3 Eisbären”.
Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß die Miette
nehmer ihre Karten bei den Ortsgruppen in der Zeit von 6.
Uhr abends abholen müſſen. Die Ortsgruppen der Stadt Dar
ſtadt, befinden ſich: O.G. Steinberg=Beſſungen: Beſſungerſtr.
O.G. Rheintor; Mackenſenſtr. 3: O.G. Schloßgarte
Emilſtraße (Kyritzſchule); O.G. Gutenberg: Dieburgerſtr.
OG Gervinus: Darmſtr. 10: O.G. Mitte: Alexander
(Inf.=Kaſerne); O.G. Maintor: Bismarckſtr. 19 (Haus
Arbeit).
Achtung! Harry=Cobler=Abend!
Ein Ereignis erſter Güte wird ganz beſtimmt der am Dier
tag, dem 12. Februar 1935, in der „Woogsturnhalle” ſtattfinder
„Haury=Cobler=Abend”.
Harry Cobler kommt mit einem größeren Kreiſe erſter Kün
ler. Die Nachfrage nach Karten iſt ſehr groß. Drum ſorge m
ſich rechtzeitig für einen Platz.
Karten zu 50 Pfg. in der Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße
ſowie bei den Ortsgruppen des Kreiſes Darmſtadt.
Am Samstag, dem 2. Februar, findet in der Beſſunger
Tu=
halle‟ Darmſtadt ein großer „Bunter, karnevaliſtiſcher Abend” !
Tanz ſtatt. Die Durchführung des Abends liegt in den Händen
O.G. Beſſungen=Steinberg. Erſte Künſtler der Bunten Bül
K.d.F. wirken mit.
Hans Weimann vom Heſſ. Landestheater Darmſtadt
die Anſage übernommen. Der beliebte Tenor Willi Eichel ſin
Baceſino zaubert! Der Abend wird in einem Koſtümba
ausklingen, jedoch iſt kein Koſtümzwang. Karten zum Pre
von 50 Pfg., einſchl. Tanz, bei der Ortsgruppe Beſſungen
hältlich.
(gez.) Malcomes, Kreiswart K.d,F
Darmſtadt fliegt mit!
Beim Fliegerfeſt, das morgen abend in ſämtlichen Räun
des Städtiſchen Saalbaues alle Freunde und Freundinnen
deutſchen Fliegerei in Darmſtadt verſammeln wird, werden e
Darmſtädter Künſtler, Frau Erna von Georgi und Fräul
Teſſa Ihlenfeld, mit Liedern und Tänzen erfreuen. H
Weyhmann vom Heſſiſchen Landestheater, wird in bekat
flotter Weiſe durch ſeine muſikaliſch unterlegte Anſage die 1
ſchiedenen Darbietungen des erſten Teils des Feſtes verbind
aus deren Reihe nur ncch die „5 Sorgenbrecher” und
glänzender Akt verblüffender Zauberkunſtſtücke hervorgehol
werden ſollen.
Für die Begleitung und vor allem für eine zündende, fl4
Tanzmuſik wird der bekannte Dirigent Paſche mit ſeinen
Soliſten ſorgen, während für die frohe Stimmung in den hum
voll geſchmückten Räumen das Temperament unſerer fliegen.
und mitfliegenden Jugend ein ſicherer Bürge iſt.
Was die Lichtſpiel=Theaker bringen.
Das Union=Theater zeigt Paul Hörbiger als Walt
könig in dem neuen Johann=Strauß=Film „Petersburg
Nächte” mit Eliſa Illiard, Theo Lingen, Adele San
rock.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen den Abenteurerfilm der
Lockvogel” mit Viktor de Kowa, Jeſſie Vihrog, Hi
Weißner.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den luſtigen Film „Hars
Lloyd — der Strohmann” mit Harold Lloyd in
Hauptrolle,
Reſi=Theater zeigt in Neuaufführung einen Film von W.
ruf „La Bataille” mit Annabella in der Hauptrolle.
Belida zeigt heute zum letzten Male Viktor und Vik
ria”. Ab morgen bringen wir den Hans=Albers=Film „Pe
Gynt”. Nur einige Tage!
Gede
gel
Aus Teſſen.
ve. Arheilgen, 30. Jan. Geſangverein „Sänger=
„ſt”. Im Vereinsloka! „Zum weißen Schwanen, hielt der Ge=
„naverein „Sängerluſt ſeine Jahres=
Hauptverſamm=
ung ab. Vorſitzer Wilhelm Wannemacher begrüßte die
Ritglieder und gedachte zunachſt der im letzten Jahre
verſtor=
enen Mitglieder, denen die Anweſenden eine Minute ſtillen
Ge=
enkens widmeten. In ſeinem Jahresbericht hielt der Vorſitzende
lückſchau auf die Vereinstätigkeit im verfloſſenen Jahre. Dann
rſtattete Rechner Wilhelm Reeg Bericht über die finanzielle
age des Vereins, die zufriedenſtellend iſt. Die Vorſtandswahl
„gab die einſtimmige Wiederwahl des ſeitherigen Vereinsleiters
Zilhelm Wannemacher, dem mit einer Ausnahme auch die
brigen Mitarbeiter wieder zur Seite ſtehen. Im kommenden
ahre ſoll ſich das Vereinsleben wieder ſtärker entfalten und die
weiligen Veranſtaltungen vierteljährlich feſtgelegt werden.
ach Erledigung weiterer interner Vereinsangelegenheiten
ver=
nte ein gemütliches Zuſammenſein die Mitglieder — Am
utigen Tage konnte der Einwohner Heinrich Kauth,
Diebur=
r Straße, ſeinen 7 6. Geburtstag feiern.
Er. Wixhauſen, 30. Jan. Winterhilfswerk. Am zweiten
ihrestag der nationalſozialiſtiſchen Revolution, kamen ſämtliche
interhilfsempfänger im Hofe der Ferdinand=Werner=Schule zu
ner ſchlichten Dankesfeier zuſammen. Nach einem Lied der beiden
ſten Klaſſen ergriff Herr Rektor Krausmüller in
Ver=
stung von Herrn Lehrer Spalt das Wort zu einer kurzen
An=
rache, in der er das Winterhilfswerk in ſeiner ganzen Bedeutung
irdigte und als eine der größten ſozialen Taten des Führers
d Reichskanzlers Adolf Hitler bezeichnete. Ein dreifaches
Sieg=
il auf den Führer und der Geſang des Deutſchland= und
Horſt=
eſſel=Liedes beſchloß die Feier. Anſchließend kamen Lebensmittel
vie Kohlen= und Lebensmittelgutſcheine zur Ausgabe. —
ohes Alter. In körperlicher und geiſtiger Friſche konnte
tr heutigen Tage Frau Katharina Klein geb. Frey ihren
Geburtstag feiern.
rfahren befangenen Grundſtücke mit Rückſicht auf die
Ungewiß=
it, wem die Parzellen im Feldbereinigungsverfahren wieder
zu=
eilt werden, vorübergehend eingeſtellt werden könne. Die
be=
ligten Grundbeſitzer werden darauf aufmerkſam gemacht, daß
durch mangelhafte Düngung der alten Parzellen eintretenden
rſchlechterungen von der Feldbereinigungs=Vollzugskommiſſion
Laſten der Säumigen durch Geld ausgeglichen werden müſſen.
Ar. Eberſtadt, 30. Jan. Die erſte Gemeinderatsſitzung
neuen Jahre fand erſtmalig unter dem Vorſitz des neuen
Bür=
meiſters, Herrn Madre, ſtatt. Nach kunrzer Begrüßung
er=
nete derſelbe die Tagesordnung, die als 1. Punkt die
Geneh=
gung der Rechnung 1932 für Gemeinde. Waſſer= und
Elektrizi=
swerk enthielt. Da ſich hierin keine Beanſtandungen ergaben,
d die Rechnungsaufſtellung nach Vorſchlag der
Finanzkom=
ſion vom Gemeinderat genehmigt. Der Ankauf einer
Wald=
zelle wird genehmigt. Dem Volksbund Deutſcher
Kriegsgräber=
ſorge wird ein fortlaufender Jahresbeitrag von 10.— RM.
be=
ligt. Ein Antrag des Reichsverbandes Deutſcher
Jugendher=
gen auf Gewährung einer Beihilfe wird dem Voranſchlag für
5 zur Beratung überwieſen. Die von der Darmſtädter= nach
Adolf=Hitler=Straße eröffnete Straße erhält den
Gemarkungs=
nen „Steinern Kreuzweg” vorbehaltlich einer ſpäteren
Um=
ennung. Der Gemeinderat genehmigt die Errichtung eines
tſchutzkellers im Rathauskeller durch die SA und übernimmt die
terial= und Gerätekoſten. Desgleichen wird der Umbau der
triſchen Hauptleitung in der Heidelberger Straße nach dem
vor=
ggten Plan gutgeheißen. Die Arbeiten zur Errichtung eines
lauchturmes werden nach Angebot vergeben. Nach Feſtſtellung
Siedler für Siedlungshäuſer wird die Miete für gewöhnlichen
zbau mit 6— RM., mit Obergeſchoß=Ausbau mit 7.30 RM.
echnet.
G. Ober=Ramſtadt, 29. Januar. Freiw. Feuerwehr. Letz=
Sonntag hielt die Freiw. Feuerwehr Ober=Ramſtadt bei
nerad Diehl „Zum Adler” ihre Jahreshauptverſammlung ab,
von Oberbrandmeiſter Ph. Neubert mit Worten der
Be=
zung eröffnet wurde. Nach Erſtattung der Berichte des
Schrift=
cers. Rechners und Zeugwarten, die zu keinerlei Beanſtandun=
Anlaß gaben, wurde der Dienſt für das Jahr 1935 im
einzel=
feſtgelegt. Alsdann wurde das neue Reichsfeuerwehrgeſetz in
en Einzelheiten durchgeſprochen und erläutert. Auch die
Be=
ffung des ſogenannten „kleinen Dienſtanzugs” bildete den
enſtand einer eingehenden Beſprechung. Oberbrandmeiſter
Neu=
forderte alsdann noch zu zahlreicher Teilnahme an dem
dem=
ſt in Darmſtadt ſtattfindenden dreitägigen Feuerwehrkurſus
In Anbetracht ſeiner langjährigen Mitgliedſchaft und in
rdigung ſeiner Verdienſte um die Feuerwehr, wurde Horniſt
helm Neuroth zum Ehrenmitglied ernannt.
f. Roßdorf, 30. Jan.
Generalmitgliederverſamm=
ig und Schulungsabend der NSDAP. Im Partei=
I der Wirtſchaft „Zur Sonne” hielt die Ortsgruppe Roßdorf
Generalmitgliederverſammlung. Ortsgruppenleiter
Bürger=
ter Nicolay hielt einen Rückblick auf das Jahr 1934 und
er=
te dieſes Jahr als ein Jahr des Aufbaues. Die von dem
Kaſſen=
t. Pg. Ludwig Nicolay, geführten Geſchäfte waren nach
Bericht der Rechnungsprüfer, Pg. Georg Löffler und Gu=
Heß, muſtergültig und ergaben keine Anſtände. Nach
Er=
erung der einzelnen Einnahme= und Ausgabepoſten durch den
enwart wurde dieſem Entlaſtung erteilt. Zum anſchließenden
llungsabend erhielt alsdann Pg. Becker das Wort zu ſei=
Vortrag über das Thema: „Die Weltanſchauung des
Natio=
ozialismus.” In ſehr verſtändlicher Weiſe behandelte der
ner die Grundzüge und Begriffe der idealiſtiſchen und
mate=
iſtiſchen Weltanſchauung. Vom Redner fortgeſetzt geſtellte
gen wurden von den Anweſenden mit Intereſſe beantwortet
ſo geſtaltete ſich der Abend zu einem rechten Schulungsabend,
dem jeder etwas mit nach Hauſe nehmen konnte. Wozu wir
r in der Kampfzeit ſo wenig Gelegenheit hatten, nämlich die
Sgenoſſen politiſch zu ſchulen und die Weltanſchauung des
onalſozialismus in der Seele eines jeden Einzelnen zu
ver=
n, ſo führte Pg. Becker aus. dazu gibt uns die
Machtüber=
ne durch den Führer jetzt Gelegenheit. Wir verfolgen den
c jeden Volksgenoſſen auf unſer Ziel einzuſtellen. Der Füb=
Adolf Hitler hat das Band der Kameradſchaft neu gebunden,
Volk ſoll in dieſe Kameradſchaft hineinwachſen, und darum
en wir. Reicher Beifall wurde den lehrreichen
Ausführun=
gezollt. In einem Schlußwort dankte dem Redner noch Orts=
gruppenleiter Bürgermeiſter Nicolay. Mit einem dreifachen
„Sieg=Heil” auf den Führer und dem Abſingen des Horſt=Weſſel=
Liedes wurde die Verſammlung geſchloſſen.
Pb. Groß=Zimmern, 30. Jan. Bezirkstagung der
Krieger= und Militärvereine. Im Saalbau „Zur
Spitze” fand in Reinheim eine Verſammlung der Vorſtände der
Krieger= und Militär=Vereine des Bezirkes Groß=Umſtadt ſtatt.
Der gute Beſuch der Verſammlung war ein Zeichen dafür, daß in
das Kriegervereinsweſen wieder mehr Schwung kommt. Welche
Organiſation wäre, auch berufener, den Frontſoldatengeiſt zu
pflegen, als die der Kriegervereine. Sind doch die Mitglieder
durchweg Kriegsteilnehmer und Frontſoldaten, die ſchon in den
Schützengräben eine Volksgemeinſchaft bildeten. Von jeher hat
der Kriegerbund Kyffhäuſer für die Ziele gekämpft, die jetzt im
Reiche Adolf Hitlers verwirklicht wurden. Soweit in kurzen
Worten die Ausführungen des Bezirksvorſitzenden in ſeiner
Be=
grüßungsanſprache. Die weiteren Beſprechungen verfolgten den
Zweck, den Aufbau der SAR. 2 zu organiſieren. Auch
Beitrags=
fragen wurden behandelt. — Winterhilfs=Konzert.
Einen überaus guten Beſuch wies das Konzert der
Standarten=
kapelle 174 zugunſten der Winterhilfe auf. Die ganz vorzügliche
Muſik erzeugte bald eine frohe Stimmung, und nicht
endenwollen=
der Beifall belohnte die Kapelle für ihre Darbietungen —
An=
läßlich ſeines 88. Geburtstages wurde Herr Karl
Gö=
bel 5. von vielen Seiten geehrt. So ließ es ſich der Krieger=
und Militärverein nicht nehmen, ſeinem Mitglied und Veteranen
von 1870/71 durch eine Abordnung zu gratulieren und ihm ein
Geſchenk zu überreichen. Gleichzeitig überreichte der Führer des
Kriegervereins dem Jubilar im Auftrage des Landesverbandes
Kurpfalz des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer ein Schreiben mit
einem Geldgeſchenk. Die Sängervereinigung ehrte das
Geburts=
tagskind als langjähriges Mitglied.
Ct. Heubach, 29. Jan. Verſammlung der
Orts=
bauernſchaft. Der vierte Sprechabend der Ortsbauernſchaft
im Rahmen der Erzeugungsſchlacht fand unter reger Beteiligung
der Ortsbauern im Rathausſaale ſtatt. Direktor Schmitt von
der bäuerlichen Werkſchule Groß=Umſtadt ſtreifte als Redner des
Abends nochmals kurz die in den vorausgegangenen
Sprechaben=
den ſchon behandelten Themen und kam alsdann eingehend auf
den Kartoffelbau zu ſprechen Er nannte dabei den Bauern die
zurzeit empfehlenswerten Sorten ſowohl in Speiſe= wie
Wirt=
ſchaftskartoffeln und ging beſonders auf die Düngung und
Bear=
beitung des Kartoffelfeldes ein. Weiter behandelte er in ſeinem
Thema den Anbau der Geſpinſtpflanzen und ſprach über deren
Ausſaat. Ernte und Abſatz. Seine intereſſanten, lehrreichen
Aus=
führungen ſchloß der Redner, indem er den verſammelten Bauern
als Mahnruf die Worte eines deutſchen Dichters zurief: Und
handeln ſollſt Du ſo als hinge, von Dir und Deinem Tun allein,
das Schickſal ab der deutſchen Dinge, und die Verantwortung
wär‟ Dein.”
gegen spröde Haut
Ci. Erbach, 29. Jan. Jahres=Hauptverſammlung
des Turnvereins 1860. Der Turnverein 1860 feiert dieſes
Jahr ſein 75jähriges Beſtehen, das in würdiger Form begangen
werden ſoll. Deswegen ging der Jahreshauptverſammlung eine
Sitzung des Jubiläums=Ausſchuſſes voraus, in der der Feſtplan
vorläufig feſtgelegt wurde. Die Hauptverſammlung wies einen
ſtarken Beſuch auf. Vereinsführer Fritz Horn grüßte und
er=
ſtattete den Tätigkeitsbericht. Beſonders gedachte er des
vorbild=
lichen Verlaufes der Veranſtaltung anläßlich des Beſuches eines
Brudervereins aus dem Saarland; auf einſtimmig gefaßten
Be=
ſchluß wird dieſer Beſuch dieſes Jahr erwidert. Als ergreifendes
Treugelöbnis erklang das Saarlied. Turnbruder Dingeldein
erſtattete nun Bericht über den Turnbetrieb in den
Männer=
abteilungen, Turnerin Hilde Klein über das ſtark gewachſene
Frauenturnen und Turnbruder Heinrich Magſam über den
regen Handballſpielbetrieb. Ebenſo erfreulich war der von
Turn=
bruder Jakob Dingeldein abgelegte Finanzbericht. Die
Werbewoche brachte 62 Neuaufnahmen. Der Ehrenvorſitzende des
Vereins, der als Leiter dem Jubiläums=Ausſchuß vorſteht,
Turn=
bruder Fritz Würtenberger, berichtete kurz über den
ge=
planten Verlauf des bevorſtehenden Feſtes. Erbgraf
Alexan=
der dankte als Schirmherr des Vereins und Otto Müller im
Namen der Stadt dem Turnverein für ſeine vaterländiſche
Auf=
bauarbeit. Ein Sieg=Heil und der gemeinſame Geſang des
Deutſchland= und des Horſt=Weſſel=Liedes ſchloſſen die
Jahres=
hauptverſammlung ab, der ſich ein Kameradſchaftsabend anreihte,
bei dem mannigfache Darbietungen, beſonders die muſikaliſchen
Einlagen einer Hauskapelle unter der Leitung des Humoriſten
Heinrich Köhler, echt turneriſche Fröhlichkeit erzeugten.
m. Beerfelden, 29. Jan. Wohltätigkeit. Aus Mitteln
ſer NS=Frauenſchaft findet von jetzt bis Oſtern wieder eine
Kin=
derſpeiſung ſtatt, an der 80 bedürftige Kinder teilnehmen dürfen.
— Kriegerfeſt. Der hieſige Krieger= und Veteranenverein
beſchloß in ſeiner letzten Generalverſammlung, ſein 60jähriges
Beſtehen im Juni d. J. in Form eines groß angelegten
Krieger=
feſtes zu begehen. — Kameradſchaftsabend der SA.=
Reſerve. Ein wohlgelungener Kameradſchaftsabend vereinigte
die Angehörigen des SA.=Reſerve=Sturmes in der Turnhalle
hier. Der Führer des Sturmes 31/R 221. Oberſturmführer Böhm.
begrüßte die Anweſenden. Den muſikaliſchen Teil beſtritten der
Muſikzug der Standarte 186 unter Leitung von Obertruppführer
Schwinn ſowie der Spielmannszug des Sturmbanns 4 R/221.
Erwachſene und auch Kinder, Damen und Herren, wetteiferten in
der Darbietung von Soloſzenen und Gemeinſamem, von
Vorträ=
gen und Geſängen. Noch zu ſpäterer Stunde erſchien zur
allge=
meinen Freude Standartenführer Fiſcher von
Oberſturmbann=
führer Braun durch eine Anſprache begrüßt. Standartenführer
Fiſcher entgegnete und ſchloß mit einem Sieg=Heil auf den Führer,
Nach dem offiziellen Teil folgten Stunden ſchönſter Kameradſchaft
und froheſter Unterhaltung.
— Gernsheim, 30. Jan. Waſſerſtand des Rheins am
Legel am 29. Januar — 0,93, am 30. Januar — 1.05 Meter.
* Milchvieh=Aukkion in Darmſtadt.
Am geſtrigen Mittwoch fand in Darmſtadt zum erſten Male
im neuen Jahre eine Milchviehauktion ſtatt. Veranſtalter iſt
be=
kanntlich die Nutzviehbeſchaffungsgenoſſenſchaft Frankfurt. Der
Auktionsleiter Dr. Chriſtiani hieß die zahlreich aus dem
Odenwald, dem Ried und von der Bergſtraße erſchienenen
Land=
wirte willkommen und bat auch im neuen Jahre um das
Ver=
trauen für die zum allgemeinen Nutzen des Bauernſtandes
ein=
geführte genoſſenſchaftliche Viehverwertung. Aufgetrieben waren
25 Kühe und Rinder, von denen 15 dem ſchwarz=weißen
Tiefland=
ſchlag und 10 der mitteldeutſchen Fleckviehraſſe (Simmentaler)
angehörten. Die Preiſe, die bei nur langſamer Gebotsabgabe
etwas niedriger als beim letzten Male lagen, ſtellten ſich für die
ſchwarz=weißen Niederungskühe in der mittleren Preislage
zwi=
ſchen 305 und 375 RM. Der niedrigſte für eine Niederungskuh
erzielte Preis war 205 RM., während der Höchſtpreis für eine
fünfjährige Kuh (mit amtlicher Milchleiſtungsabgabe und
Tochter=
kälbchen) auf 505 RM. lautete. Die beiden vorhandenen
ſchwarz=
weißen Rinder gingen zu 335 bzw. 340 RM. ab. Bei den
Simmen=
taler Kühen, die ſich zwiſchen 280 und 410 RM. ſtellten, lag die
mittlere Stufe bei 335 und 340 RM. Die Simmentaler Rinder
ſtellten ſich zwiſ en 285 und 335 RM. Der Auktion wohnte auch
der Kreisbauernführer von Starkenburg=Nord, Bürgermeiſter
Göckel=Langen, bei.
Bb. Bensheim. 29. Jan. Monatsabend der NS.=
Kul=
turgemeinde Bensheim. Der geſtrige gut beſuchte
Monats=
abend unſerer NS.=Kulturgemeinde galt der Erinnerung an einen
Künder deutſcher Freiheit: Ernſt Moritz Arndt. Herr
Juſtizinſpek=
tor Schell eröffnete den Abend mit herzlichen
Begrüßungswor=
ten, die er als Leiter der Kulturgemeinde inſonderheit an den
Red=
ner des Abends, Herrn Studiendirektor Krauskopf, ſowie an
das ſtets hilfsbereite Kulturorcheſter und deſſen Dirigent Herrn
Karl Oxt richtete. Herr Studiendirektor Krauskopf ſprach ſodann
über das Thema „Ernſt Moritz Arndt, ein Künder deutſcher
Frei=
heit”, nachdem das Orcheſter den Abend mit der vorzüglichen
Wie=
dergabe der Orientaliſchen Suite von Popy und dem 1. Satz der
erſten Symphonie von L. pan Beethoven eingeleitet hatte. Der
Vortragende führte aus, daß die Zeit der tiefſten Erniedrigung
am Ende des erſten Reiches 1806 Männer hervorbrachte, die dem
Vaterland zu Rettern wurden. Zu ihnen zählt auch Ernſt Moritz
Arndt, der als aufrechter Kämpfer für Deutſchlands Freiheit
zu=
gleich auch ein Warner und Mahner war. Dem mit großem
Bei=
fall aufgenommenen Vortrag ſchloß ſich der gemeinſame Geſang
dreier Strophen des Arndtſchen Liedes: „Der Gott, der Eiſen
wachſen ließ . . ." an, worauf das Kulturorcheſter in ganz
vorzüg=
licher Weiſe die Urbachſche Fantaſie „Erinnerung an Grieg”
in=
tonierte. Nach einigen Mitteilungen durch den Leiter der
Kultur=
gemeinde wurde der ſchöne Abend mit einem „Sieg Heil” auf den
Führer beſchloſſen.
Em. Heppenheim a. d. B., 28. Jan. Auf der
Monatsver=
ſammlung des Evang. Mannervereins, die Herr
Obermedizinalrat Dr. Schmeel begrüßend einleitete, hielt Herr
Pfarrer Becker=Gießen (früher in Affolterbach und Fürth
i O.) ein aufſchlußreiches Referat über die Reichstagung des
Guſtav=Adolf=Vereins in Königsberg mit anſchließendem
Licht=
bildervortrag über eine Rundfahrt durch Oſtpreußen und zum
Tannenbergdenkmal.
Ex. Burſtadt, 29. Jan. „Kraft durch Freude‟. Die
Ortsgruppe der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” hatte am
Samstag abend das Münchener Bauerntheater Stegmeier
ver=
pflichtet. Zur Aufführung gelangte „Das Schützenfeſt von
Gar=
miſch”, das von den Anweſenden mit Beifall aufgenommen wurde.
— Schwerer Unfall. Einen ſchweren Unfall erlitt am
Sonn=
tag mittag der jugendliche Fußballſpieler Ludw. Riedinger auf
dem Waldſportplatz. Bei einem Zuſammenprall mit einem
Geg=
ner brach er ein Bein und mußte ins Krankenhaus
über=
geführt werden. — Am gleichen Abend raſte ein Motorradfahrer
infolge der glatten Fahrbahn gegen einen Chauſſeebaum und
brach den linken Arm. — Familienabend. Der
Familien=
abend der evangeliſchen Gemeinde im Gaſthaus „Zur Roſe” nahm
in allen Teilen einen harmoniſchen Verlauf. — Goldene
Hochzeit. Im Kreiſe zahlreicher Kinder, Enkel und Urenkel
feierten am Sonntag die Eheleute Heinrich Kratz und Frau
Katharina, geb. Ohl, das Feſt ihrer Goldenen Hochzeit.
Be. Groß=Gerau, 29. Jan. Deutſcher Sang. Die NS.=
Gemeinſchaft „Kraft durch Freude veranſtaltete zuſammen mit
der NS.=Kulturgemeinde einen Geſangsabend in der Aula der
Realſchule. In die Beſtreitung der außerordentlich reichen
Vor=
tragsfolge teilten ſich Frl. Elſe Nagel (Sopran), Darmſtadt,
Frl. Käte Kobel (Alt), Darmſtadt und Herr Willi Schmidt
(Baß), Darmſtadt. Muſiklehrer Alfred Diehl=Groß=Gerau
be=
gleitete in einfühlender Weiſe am Flügel. Zum Vortrag kamen
u. a. Lieder von Beethoven. Brahms, Schumann, Schubert. Im
zweiten Teil der Vortragsfolge hörte man dann Arien und Duette,
u. a. aus Werken von Wagner, Weber, Mozart, Flotow. Die
Mit=
wirkenden wurden ihrer Aufgabe in beſter Weiſe gerecht.
Beſon=
dere Sympathien erſang ſich Herr Willi Schmidt mit ſeinem
ſchö=
nen und kräftigen Baß. Es darf dankbar verzeichnet werden, daß
der Wunſch, der Abend moge den Beſuchern Freude bringen, der
zu Beginn vom Ortsgruppenwart der NSG. „Kraft durch Freude",
Pg. Alles, ausgeſprochen wurde, in Erfüllung ging. Man kargte
nicht mit verdientem Beifall für die anſprechenden Leiſtungen
der Darmſtädter Kunſtler. — Der Odenwaldklub Groß=
Gerau unternahm am Sonntag nach ſeiner Wanderer=Ehrung
ſeine erſte Wanderung für 1935. Sie führte durch den
Nieder=
wald, einen Teil des Alten Parkes nach dem Forſthaus
Falltor=
haus, wo ein gemütliches Beiſammenſein ſtattfand. —
Burger=
meiſterverſammlung. Unter dem Vorſitz Bürgermeiſters
Müller, dem Obmann der Kreisabteilung des Heſſ.
Gemeinde=
tages, fand eine Bürgermeiſterverſammlung aller Bürgermeiſter
im Kreis Groß=Gerau ſtatt. Inſpektor Vatter vom Kreisamt
Groß=Gerau hielt ein Referat über Aufſtellung von
Haushalts=
plänen in den einzelnen Gemeinden. Eine rege Ausſprache über
das Vortragsthema ſchloß ſich an. Reg.=Rat Dr. Guthermuth
gab weiter Kenntnis, daß im Laufe des Jahres im Kreis eine
Kunſtausſtellung ſtattfinden ſoll. Das Leitthema für die von den
einzelnen Künſtlern zu ſchaffenden Arbeiten wird die ſchöne
Hei=
mat, und zwar die nähere Umgebung ſein. Die geplante
Ausſtel=
lung, die wahrſcheinlich außer in der Kreisſtadt noch an mehreren
größeren Plätzen des Kreiſes gezeigt wird hat den Zweck, neben
der Förderung der Künſtler auch für die Schönheit der Landſchaft
des Gerauer Landes zu werben. — In
freiwilligerSamm=
lung der Beamtenſchaft des Heſſ. Amtsgerichtes Groß=
Gerau konnten für die Rückgliederung der Saar dem
Be=
auftragten des Führers, Gauleiter Bürkel, 146 RM. überſandt
werden.
Larohtat verkanr
Rheipstraße 7
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 8 — Nr. 31
Reich und Ausland.
1100 Saarkinder kamen nach Berlin.
Mannheims älkefte Einwohnerin
101 Jahr all.
Mannheim. Mannheims älteſte
Einwoh=
nerin Frau Magdalena Waiditſchka, wird am
1. Februar 101 Jahre alt. Sie iſt am 1. Februar.
1834 in Engelhardhauſen, in Württemberg,
gebo=
ren. Ihren Ehemann überlebte die Jubilarin um
39 Jahre. Zwei ebenfalls hochbetagte Geſchwiſter
der Frau Waiditſchka, eine 96jährige Schweſter
und ein 93jähriger Bruder, leben noch im
ge=
meinſamen Heimatort. Die Jubilarin iſt trotz
ihres bibliſchen Alters noch ſehr rüſtig und legt
für die Geſchehniſſe des Tages großes Intereſſe
an den Tag. So ließ ſie es ſich am 19. Auguſt
vorigen Jahres nicht nehmen, zur
Volksbefra=
gung zu gehen und ihre Stimme für den Führer
gbzugeben.
Berühmte Leuke als Kinder.
Albrecht Dürer, geb. 1471, war das 2. Kind
von 17 Kindern, G. Fr. Händel „geb. 1685, war
das 10. Kind von 10 Kindern, Johann Sebaſtian
Bach, geboren 1685, war das 8. Kind von 8
Kin=
dern, Friedrich der Große, geboren 1712, war das
4. Kind von 10 Kindern, Ch. Fürchetgott Gellert,
geboren 1715, war das 5. Kind von 13 Kindern,
Immanuel Kant, geb. 1724, war das 4. Kind von
11. Kindern, Gottlob Ephraim Leſſing, geb. 1729,
war das 3. Kind von 11 Kindern, Joſeph Haydn,
geb. 1732, war das 3. Kind von 12 Kindern. G.
Chr. Lichtenberg, geb. 1742, war das 18. Kind von
18 Kindern, Blücher, geb. 1742 war das 7. Kind
von 7 Kindern, Wolfgang Amadeus Mozart, geb.
1756, war das 7. Kind von 7 Kindern, Karl Frhr.
vom Stein, geb. 1757, war das 5. Kind von 7
Kindern, Joſeph Frauenhofer, geb. 1787, war das
10. Kind von 10 Kindern, Karl Loewe, geb. 1796,
war das 12 Kind von 12 Kindern, Franz
Schu=
bert, geb. 1797, war das 12. Kind von 14
Kin=
dern, Robert Schumann, geb. 1810, war das 5.
Kind von 5 Kindern, Richard Wagner, geb. 1813,
war das 9. Kind von 9 Kindern, Otto v.
Bis=
marck, geb. 1815, war das 4. Kind von 6 Kindern,
Emanuel Geibel, geb. 1815, war das 7. Kind von
8 Kindern, Werner v. Siemens geb 1816, war
das 4. Kind von 14 Kindern, Robert Koch, geb.
1843, war das 3. Kind von 13 Kindern, Oswald
Boelcke, geb. 1891, war das 4. Kind von 6
Kindern.
Die Sonnenfinſternis am 3. Februgk.
Beim Neumand, am 3. Tag des Monats,
wan=
dert, allerdings für den Europäer unſichtbar, da
während der hier herrſchenden Nachtſtunden der
Erdbegleiter nur wenig nördlich an der Sonne
vorüber, ſo daß zur Zeit der ſtärkſten
Verfinſte=
rung etwa drei Viertel des Sonnendurchmeſſers
verdeckt wird. Die Finſternis iſt ſichtbar im
nordöſtlichen Teil des Stillen Ozeans, in
Nord=
amerika, mit Ausnahme des weſtlichen Teils, in
Mittelamerika, im nordweſtlichen Teil des
At=
lantiſchen Ozeans und im ſüdlichen Teil von
Grönland. Die nächſte Sonnenfinſternis dieſes
Jahres tritt dan am 30. Juni ein, ſie iſt
eben=
falls partiell und ebenfalls in Deutſchland
un=
ſichtbar.
Tragiſcher Tod eines Jägers.
Altenkirchen. Der 29jährige Jagdhüter
Karl Augſt begab ſich am Sonntag auf die
Fuchs=
jagd, nachdem es ihm bereits am Samstag
ge=
lungen war, einen Fuchs zur Strecke zu bringen.
Auf die Lockpfeife hin kamen dem Jäger bald
zwei Füchſe ins Schußfeld, von denen einer im
Feuer blieb. Aus Freude über ſein Jagdglück
erlitt der junge Mann, der kurz vor der Hochzeit
ſtand, einen Herzſchlag, der ſeinem Leben ein
Ende ſetzte. Er wurde am Tage ſeines 29.
Ge=
burtstages zu Grabe getragen.
Ein Poſtſack mit 1½ Millionen Franken Inhalt
geſtohlen.
Paris. Ein Poſtſack mit einem Inhalt von
anderthalb Millionen Franken Bargeld, der von
der Präfektur des Seine=Departements in die
Provinz geſchickt worden war, iſt unterwegs
ge=
ſtohlen worden. Die Nachforſchungen haben noch
nicht zu einem Ergebnis geführt.
Dr. Goebbels machk eine Probefahrt.
In Berlin traf der erſte Sonderzug mit einem großen Saarkindertransport ein. 1100 Kinder
aus Saarbrücken und Umgebung werden ſechs Wochen lang in kurmärkiſchen Familienpflegeſtellen
untergebracht. Der Empfang der Kinder auf dem Bahnhof Berlin=Charlottenburg ging mit
be=
ſonderer Feierlichkeit vor ſich. Nicht nur Abordnungen der HJ., des Jungvolks und des B. d. M.
ſowie der PO., ſondern auch ein Muſikzug der SA.=Standarte 4 begrüßten die kleinen Gäſte.
Unſer Bild zeigt einige der Saarkinder während des Empfanges.
Moderne Spork=
Archhteliar.
Ein hübſcher Schnappſchuß von dem Beſuch des
Reichsminiſters Dr. Goebbels in Garmiſch. Er
henutzte die Gelegenheit zu einer kleinen
Probe=
fahrt auf der Olympia=Bobbahn. Vorn am
Steuer ſitzt Kilian, hinter Dr. Goebbels Ritter
v. Halt und dahinter Bremſer Huber,
Ein feſſelnd ſchönes Bild
von dem rieſigen Anlauf=
Turm der neuen großen
Olympia=Sprungſchanze
in Garmiſch, wo am
kom=
menden Samstag und
Sonntag die deutſchen
Meiſterſchaften entſchieden
werden. Von der Höhe
dieſer Sprungſchanze aus
ſind Weiten bis zu 90 m
zu erreichen. Innerhalb
des Gerüſtes ſieht man die
Treppen, auf denen die
Springer zum Start
hin=
aufſteigen.
Grippe=Epidemie in Frankreich.
Paris. Im 4. Infanterie=Regiment in Sens
iſt eine Grippe=Epidemie ausgebrochen, die ſeit
acht Tagen fünf Todesopfer gefordert hat.
Augen=
blicklich ſind 200 Mann erkrankt.
Grippeepide=
mien werden auch aus anderen Gegenden
Frank=
reichs gemeldet. So mußten in Nancy mehrere
höhere Schulen bis zum Februar geſchloſſen
werden.
Das verlorene Gold zum Teil wieder da
Paris. Ein Teil der Goldbarren, die am
Sonntag aus einem engliſchen Paſſagierflugzeug
auf dem Flug von Paris nach London auf
zu=
nächſt unaufklärliche Weiſe verloren gegangen
waren, wurde am Dienstag nachmittag, wie aus
Amiens gemeldet wird, im Somme=Departement
wieder aufgefunden. Auf die Meldung von dem
Verluſt der wertvollen Ladung des Flugzeuges
hin, hatte ſich auf der von dem Flugzeug
durch=
flogenen Strecke die Bevölkerung auf die Suche
nach dem Gold gemacht. Eine Frau aus dem Dorf
Inval=Boiron entdeckte nun auf einer Weide die
Trümmer von Holzkiſten. Sie benachrichtigte die
Gendarmerie, die ſofort Nachforſchungen anſtellte.
Es ergab ſich, daß die aufgefundenen
Kiſtenbret=
ter zu der Verpackung des vermißten Goldes
ge=
hörten. Das Gold ſelbſt blieb jedoch
verſchwun=
den. Da kam man auf den Gedanken, daß die
Goldbatren durch die Wucht des Abſturzes aus
dem in großer Höhe fliegenden Flugzeug tief in
die Erde eingedrungen ſein müßten. Die
Gendar=
merie ließ nachgraben und fand ſchließlich in
einer Tiefe von einem Meter einen der
Gold=
barren. Die Ausgrabungsarbeiten wurden auch
bei Beginn der Dunkelheit bei Scheinwerferlicht
noch fortgeſetzt. Bis zum ſpäten Abend waren
dann 10 Goldbarren geborgen. Man hofft, auch
den Reſt des Goldes noch auffinden zu können.
Zwei weitere Goldbarren aus dem Flugzeug
Paris—London gefunden.
Nach weiteren Meldungen konnten inzwiſchen
zwei weitere Goldbarren von der Goldſendung
des Flugzeuges Paris-London wieder aufgefun=
den werden. Die Goldſendung war bekanntlich
am Samstag bei einem heftigen Sturm in der
Nähe von Oiſemont, im Departement Somme,
aus dem Flugzeug geſtürzt, und 10 Barren
wa=
ren bereits am Dienstagabend gefunden worden.
Paris. Mehrere Abgeordnete aus dem D
partement Ober=Savoyen haben in der Kamm
eine Entſchließung eingebracht, durch die die R
gierung aufgefordert werden ſoll, mit Italie
über den Bau eines Straßentunnels durch de
Mont Blanc zu verhandeln. Die Antragſtell
begründen ihren Schritt mit der Förderung de
Fremdenverkehrs und dem Kampf gegen die A
beitsloſigkeit, und außerdem damit, daß vom i
ternationalen Geſichtspunkt aus eine ſolches U
ternehmen dem Ausbau der großen transkont
nentalen Verbindungen= und der Völkerannäh
rung dienen würde.
Haupkmann=Prozeß.
Ein Vorſtoß der Verteidigung.
Flemington. In der Verhandlung a
Dienstagnachmittag gelang es der Verteidigun
an Hand der Lohnbücher den Nachweis zu er
bringen, daß Hauptmann ſeit dem 2. April 19
in Majeſtic Apartements gearbeitet hatte. T
Verteidigung erreichte auf Grund dieſer
Feſtſt=
lungen weiter die Freigabe der anſcheinend f
den Angeklagten entlaſtenden Korreſpondenz zu
ſchen Hauptmann und Fiſch, die bei der Verhe
tung Hauptmanns für beſchlagnahmt erklä
wurde. Hierauf wurde die Verhandlung verta=
Entgegen den Erwartungen, wurde der A
geklagte Hauptmann bei Beginn des geſtrig
Verhandlungstages noch einmal auf den Zeuge
ſtand berufen, um einige vorgeſtern noch im Lar
des Verhörs durch ſeinen eigenen Anwalt au
geworfene Fragen zu beantworten. Hauptma=)
ließ ſich jedoch auch geſtern nicht aus der Faſſu
bringen, und es gelang dem Staatsanwalt nic
die bisherigen Ausſagen Hauptmanns zu erſchi
tern. Im Anſchluß daran wurden von der V
teidigung einige zwiſchen Hauptmann und de
inzwiſchen verſtorbenen Iſidor Fiſch gewechſe
Briefe vorgelegt. Mit dieſen Briefen ſoll bew
ſen werden, daß Fiſch tatſächlich vor ſeiner 2
reiſe nach Deutſchland dem Angeklagten
Hau=
mann eine größere Geldſumme übergeben hat.
Nach der Mittagspauſe begann die Verne
mung von Frau Hauptmann, deren Ausſagen
hauptſächlich auf eine Stützung des Alibibewei
des Angeklagten beſchränkten.
Ein mandſchuriſches Munikionslager
in die Luft geflogen.
Schanghai. Nach einer jetzt erſt bei
Zeitung „Shunpao” eingetroffenen Meldung a/
Tientſin iſt am 24. Januar das mandſchuriſ
Munitionslager Tſchinhau in die Luft geflog
Die Urſache des Unglücks iſt auf eine Unachtſa
keit der Arbeiter zurückzuführen. Die Bekän
fung des Feuers dauerte über einen halben T
Der Schaden beläuft ſich auf 1½ Millionen D
lar. Vier Nachbarhäuſer wurden ebenfalls z
ſtört. Durch umherfliegende Splitter der exp
dierenden Geſchoſſe wurden 11 Perſonen getöt
Außerdem wurden 8 Soldaten und 15 Zivilp
ſonen verletzt. Der Leiter des Lagers wu.
verhaftet.
Noch immer Alkoholſchmuggel in U. S. A.
Utica (New York). Gewiſſenloſe Alkoh
ſchmuggler beginnen an der kanadiſchen Gre
wieder ihr Unweſen zu treiben. So ſtarben
den Folgen des Genuſſes von geſchmuggelt
Methylalkohol ſeit Donnerstag 16 Perſonen. 1
ter den Todesopfern befinden ſich drei Frau
Der Zuſtand von drei weiteren Perſonen,
gleichfalls von dieſer Schmuggelware genoſſenh.
ten, iſt hoffnungslos. Die Polizei hat bisher
ben als Schmuggler verdächtige Perſonen v
haftet.
Bisher 49 Todesopfer des Methylalkohols
im Staate New York.
New York. Der von gewiſſenloſen Schmu
lern im Staate New York abgeſetzte Methylal
hol hat weitere Todesopfer gefordert. So ſtarl
in Utica 17, in Gloversville bisher 32 Perſon
Weitere 20 Perſonen, an denen die Sympto
des ſchleichenden Todes feſtgeſtellt werden
ko=
ten, wurden in beſonders errichtete Baracken
bracht, wo die Aerzte ſich bemühen, die Einge,
ferten am Leben zu erhalten.
Japans „Mädchen in Aniform” ehren den Kronprinzen.
Japans „Mädchen in Uniform” ehren den Kronprinzen.
Die japaniſche Mädchenjugend iſt durchweg uniformiert und paßt ſich dem militäriſchen Gepra.
des neuen Japans an. Unſer Bild zeigt ſie mit ihren Fahnen und Wimpeln bei der Huldigu!
für den kleinen japaniſchen Thronfolger vor dem Kaiſerlichen Palaſt in Tokio, zu deſſen erſte
Geburtstag die patriotiſche Vereinigung japaniſcher Frauen große Feiern veranſtaltet hau”
Donnerstag, 31. Januar 1935
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Es ſpukt in Löndon.
Vor dem Kriegsrat in London hatte ſich unlängſt
ein Gardeſoldat dafür zu verantworten, daß er
ſeinen Wachtpoſten vor dem Blutturm im Tower
gegen alle Geſetze der Kriegszucht verließ. Er hatte
nämlich das Geſpenſt der Anna Boleyn geſehen
die jetzt im Tower beſonders heftig „ſpukt”, auf
dieſe zwei Schüſſe mit dem Gewehr abgegeben,
jedoch, als die Schüſſe wirkungslos blieben, die
Waffe von ſich geworfen und war geflohen. Dies
iſt das zweite Mal, daß das Towergeſpenſt einen
Wachtpoſten vor den Kriegsrat bringt. Im
vorher=
gehenden Falle war der geſpenſterbange Soldat
freigeſprochen worden.
Mit den Spukerſcheinungen ſteht es ſo, daß ſie angeblich in
gnz England, insbeſondere aber in London, während der
letz=
en Jahre verblüffend zunehmen. Von überall her empfangen
je Tageszeitungen Zuſchriften über beſeſſene Häuſer, Parks,
slußbrücken, über das Auftauchen ſonderbarer Figuren aus
ver=
angenen Jahrhunderten, über die ſeltſamſten Warnungszeichen
us dem Unſichtbaren. Ein Journaliſt T. Peter Wood hat ſich
araufhin der Mühe unterzogen, den Gerüchten nachzugehen mit
em Erfolg, daß er zwar ſelbſt kein Geſpenſt zu Geſicht bekam,
aß er jedoch unter der Bevölkerung eine allgemeine
Be=
nruhigung feſtſtellte.
Nach den Zeugen, die er ſprach, verhält es ſich ſo, daß die
roßen „berühmten” Spukerſcheinungen aus der engliſchen
Ver=
augenheit, die in regelmäßigen Abſtänden wiederkommen und
on ſich reden machen, ſich heutigen Tags auffallend regſam
igen. In dem altberühmten Windſor Caſtle, das während eines
roßen Teils des Jahres von der königlichen Familie bewohnt
ſird, iſt es im ſogenannten „blauen Zimmer” wieder nicht ganz
eheuer. Eine Kammerzofe wurde in den Räumen unlängſt
be=
ußtlos aufgefunden: ſie wollte zu ihrem Schrecken einen Geiſt
eſehen haben, den man aus ihrer Beſchreibung als den Geiſt
arls I. erkannte.
Im Hampton Court iſt es nicht minder unruhig. Von den
ielen Geſtorbenen, die hier umgehen ſollen, iſt es beſonders die
nglückliche Geliebte Heinrichs UIII., Anna Boleyn, der man
nmer wieder begegnet. In der Kapelle des Tower war um
Litternacht ein wachthabender Offizier Zeuge, wie ſich die
voll=
mmen finſtere Kapelle plötzlich erhellte, und wie ſich ein
feier=
cher Aufzug von Höflingen aus der Zeit Heinrichs UIII. mit
nna Boleyn in ihrer Mitte von der Pforte zum Altar bewegte,
n nach einer Weile in der wieder hereinbrechenden Finſternis
1szulöſchen ..."
Wie in den königlichen Schlöſſern, ſo herrſcht das gleiche
iheimliche Treiben auf vielen Schlöſſern des engliſchen
Hoch=
ſels. In Clamis Caſtle, dem Schloſſe Lord Strathmores,
er=
ſeinen angeblich alljährlich in einer beſtimmten Nacht die
eiſter dreier Edelmänner, die viele Jahrhunderte zurück auf
mſelben Schloſſe, in demſelben Zimmer Karten geſpielt hatten.
ſerbei hatte der Schloßherr, der alles verloren hatte, als letzten
inſatz ſein Schloß dran gegeben und hatte, als er auch dieſes
rlor, den Gewinner totgeſchlagen.
Auf der Herrſchaft des ſchottiſchen Geſchlechts der Seaforts
ſchien im Dezember 1930 der berüchtigte „braune Mönch” ein
eſpenſt, deſſen Auftreten für die Seaforts ſtets Unheil bedeu=
Es handelt ſich um ein Rachegeſpenſt, das die Seaforts
igen einer Miſſetat verfolgt, die von einem Vorfahren vor
ihrhunderten begangen wurde. Auch dieſesmal entlud ſich über
ganze Familie prompt Unglück über Unglück.
Auch der „Radiant Boy”, der ſtrahlende Knabe, ein anderes
glüchanſagendes Geſpenſt, deſſen ſchon im 18. Jahrhundert
wähnung getan wurde, iſt wieder und in verſchiedenen
hlöſſern aufgetaucht.
Noch gründlicher als T. Peter Wood iſt Elliot O’Donnel zu
erke gegangen. Den Spukgeſchichten nachforſchend, hat er das
amte Material in einem Buche „Ghoſt of London”
zuſammen=
ragen. Nach ſeinem Werke zu urteilen, iſt London die
Welt=
di, in der ſich heute die meiſten ſchreckhaften Offenbarungen
überſinnlichen Welt begeben. In Klubs, in Tanzbars in
ſeater, auf Parkwegen und Brücken, in Kirchengängen Muſeen
0 offenen Srraßen, überall ſehen und hören die Menſchen
rgänge, die ſich mit der exakten wiſſenſchaftlichen
Wahr=
zmung nicht zuſammenreimen laſſen. Im Haymarket Theater
1t zuweilen der frühere, auf gewältſame Weiſe ums Leben
ommene Beſitzer, Webſter, als Zuſchauer in der Loge. In
em Hauſe in Ealing kommt manchmal aus der Wand eines
mmers eine Frauenhand zum Vorſchein, die ſich durch eine
Nr. 31 — Seite 9
Ergreifende Trauerfeier für Arel Holſt und Ueberführung ſeiner ſterbſichen Reſte nach Schweden.
Am Dienstag nachmittag fand in der großen Turnierhalle am Kaiſerdamm in Berlin, der Stelle, wo er einſt ſeine größten Triumphe
feierte, und nun auch ſeinen Tod gefunden hatte, eine würdige Trauerfeier für den deutſchen Turnierreiter Axel Holſt ſtatt. An der
ergreifenden Stunde nahmen Abordnungen der SS., der Reichswehr, Kameraden der Kavallerieſchule Hannover, die ausländiſchen
Turnierreiter und zahlreiche Ehrengäſte, unter ihnen Reichsminiſter Darré, teil. Unſer Bild zeigt die Aufbahrung des Sarges
in der Turnierhalle. Links ſieht man das Lieblingspferd Axel Holſts „Egly”. Im Anſchluß an die Trauerfeier fand die
Ueber=
führung des Sarges in ein Flugzeug ſtatt, das ihn nach Malmö in ſeine Heimat brachte. Das Bild rechts zeigt die Ueberführung
des Sarges in das Flugzeug.
ſeltſam gepflegte Schönheit auszeichnet. Im Britiſchen Muſeum
ſind es vorzüglich die Säle mit den altägyptiſche Mumien, wo
Geiſtererſcheinungen ſozuſagen an der Tagesordnung ſind. Der
Leitung des Muſeums ſind die Befucherergebniſſe
wohlbe=
kannt, doch hat ſie ſich nicht entſchließen können, ſie abzuſtreiten.
Auf der Themſe hat ſich auf einem zwiſchen Greenwich und
Weſtminſter verkehrende Fährboot unlängſt das Folgende
er=
eignet: Ein junger Mann, der an einem hellen Sommermittag
an Deck ſitzt, ſieht, wie ſich in der Nähe von der Weſtminſter=
Brücke eine Mitfahrende, eine junge Dame, über die Reeling
ſchwingt und ſich in die Fluten hinabwirft. Um die Lebensmüde
zu retten, ſpringt er ihr kurzentſchloſſen nach und weil er
zu=
fällig ein vorzüglicher Schwimmer iſt, ſucht er gewiſſenhaft die
Stelle ab, wo das Mädchen verſank. Er kann aber nichts
ent=
decken. Als er zurückſchwimmt und an Bord gebracht wird,
be=
fragt er den Kapitän und erhält von dieſem die erſtaunliche
Antwort: „Sie ſind der dritte, der in dieſer Woche hinter dieſer
Perſon nachgeſprungen iſt.” Und dann berichtet er, daß vor
längerer Zeit an der nämlichen Stelle wirklich eine Lebensmüde
über Bord ſprang, ſeither aber auf dem Dampfere in
regel=
mäßigen Abſtänden als Geſpenſt erſcheint.
Das öffenuliche Urteil über all dieſe Vorgänge iſt
verſchie=
den. Nüchterne Menſchen behaupten, die Zunahme der
Spuk=
erſcheinungen komme daher daß die Menſchen einer ſogenannten
Angſtneuroſe verfallen ſeien. Die in England weit verbreitete
Sekte der Spiritualiſten hingegen ſagt, die Sorgen und Mühſale
der Gegenwart hätten die Menſchen für überſinnliche Erſcheinun=
H.
gen empfänglicher, hellſichtiger gemacht.
Heuſchrecken als Briefboken.
(—) London. Es klingt wie ein Aprilſcherz oder wie eine
Münchhauſenſche Erfindung. Aber es iſt tatſächlich keine, denn
dieſe Geſchichte wird verſchiedenen großen engliſchen Blättern
übereinſtimmend von ihren ſüdafrikaniſchen Korreſpondenten
be=
richtet: In Südafrika, das zeitweiſe bekanntlich von
Heuſchrecken=
ſchwärmen heimgeſucht wird hat man aus dieſer Not begonnen,
eine Tugend zu machen und Heuſchrecken als — — Brieſboten
verwendet. Allerdings nicht aus ernſthaften Verkehrsrückſichten,
ſondern auf Grund privater Wetten. Man fängt eine beſonders
kräftige Heuſchrecke ein bindet einen winzigen Brief an eines
ihrer Beine und läßt ſie dann wieder los. Dieſe Botſchaft
ver=
liert ſich ſelbſtverſtändlich in dem ungeheuren Schwarm der
Tiere ins Ungewiſſe wie eine Flaſchenpoſt im Ozean immerhin
aber hat kürzlich erſt ein Engländer in Durban (Natal) ſeine
Wette gewonnen, denn ſein auf dieſe merkwürdige Art
verſchick=
ter Brief kam wunſchgemäß auf Umwegen in Prätoria an. Ein
Neger, der in der Nähe von Paulpietersburg in Transvaal
unter einem Heuſchreckenſchwarm eine Ausleſe für ſein —
Frühſtück hielt, fand nämlich das mit dem winzigen Brief
be=
haftete Tier und beförderte den Brief weiter —
Ein rabiaker Schneemann.
(x) Paris. So paradox das auch klingen mag: Fräulein
Yvonne Godard, eine in der Geſellſchaft bekannte junge Dame
iſt in den ſavoiiſchen Alpen das Opfer eines — — Schneemanns
geworden. Yvonne befand ſich ſeit einigen Wochen in dem
klei=
nen Gebirgsdörfchen Areche, um dort mit einigen Bekannten
dem Winterſport zu huldigen. Kürzlich baute ſie, um ihre Freunde
zu überraſchen in der Nacht vor der Tür des Gaſthofes, in dem
die Sportgeſellſchaft logierte, einen rieſigen Schneemann von
„über Lebensgröße”. Als man am nächſten Morgen das
Kunſt=
werk gebührend beſtaunt hatte, ſchlug ein Teilnehmer vor, von
der Geſellſchaft rings um dieſen Schneemann herum eine
Grup=
penaufnahme zu machen. Die Schöpferin ſelbſt ließ ſich zu Füßen
ihres Schneemanns nieder, während die anderen ſich maleriſch
um ihn herumgruppierten. Plötzlich, aus unbekannter Urſache,
ſackte der Schneemann zuſammen und begrub Fräulein Godard
unter ſeiner Schneelaſt . n (
Minuten konnte die
Verunglückte bewußtlos unter den Trümmern ihres Werkes
hervorgeſchaufelt werden und mußte ſoſort nach Chambery ins
Krankenhaus überführt werden, wo die Aerzte mehrere
Rippen=
brüche, eine Gehirnerſchütterung und Lungenriſſe feſtſtellten —
„Gewiß wird Herr Eckmann deutſcher Meiſter”, ſagte Frau
ihrholm ſchrill und laut. „Wer ſoll ihm denn dieſen Platz
ilig machen? Die Punktrichter hängen ja alle am
Gängel=
de Lilians und Lilian würde ja ſterben, wenn der göttliche
nicht Meiſter würde.”
Sie ſtanden auf und gingen alle drei hinüber in die Halle.
„Eckmann iſt ein großes Kind”, fuhr Frau Mahrholm fort.
inn ein erwachſener Menſch ſo fröhlich, ſo unbekümmert,
herrlich aus tiefſtem Grunde lachen? Das kann doch nur ein
1d. Ein Kind, das keine Sorgen hat. Dieſer große Bub iſt
ſo harmlos; er merkt nicht einmal, daß er eigentlich von
ian Durham erhalten wird.”
Urſula fragte jäh, viel zu jäh, wie ſie ſofort bemerkte:
ieſo?” Obendrein wurde ſie im Nu brennend rot und
ent=
lich verlegen.
Frau Mahrholm ſah ſie kurz von der Seite an und kniff
Mund zu. „Wiſſen Sie es nicht? Es iſt ein offenes
Ge=
nnis. Doktor Eckmanns Haupibeſchäftigung ſind die Pro=
* Miß Durhams. Die Verwaltung ihres Geldes bringt
ürlich auch was ein ..
Aber da arbeitet doch Doktor Eckmann”, erwiderte Urſula
ell. „Da kann man doch nicht von „erhalten” ſprechen in
em Sinne, gnädige Frau, denn es iſt doch verdientes Geld,
er erhält.”
„Ach, liebes Kind, das dürfte alles Bluff ſein. Ich kenne
kleine Miß Lilian, und ich kenne Alf Eckmann. Sie iſt ſehr
( und berechnend, verſtehen Sie, bei allem Temperament
große Strategin der Liebe, übrigens eine intereſſante Frau,
in auch nicht ſympaihiſch.”
„Aber ſie iſt ſchön”, ſagte Urſula mit heißen Augen.
„Oh, ſehr ſchön!” Frau Mahrholm ſteckte ſich eine Zigarette
„Ich kenne wenig Frauen, die ſo ſchön ſind wie ſie. Ich
* in Palm Beach an den internationalen
Schönheits=
kurrenzen teilgenommen — als Zuſchauerin natürlich— aber
ſah dort keinen ſo ſchönen Körper wie den Lilian Durhams.”
2M 6 Durham nahm doch ſicher auch nur als Zuſchauerin
teil?” fragte Urſula. — Frau Mahrholm blickte gedankenvoll
den Rauchringeln nach.
„Nein, ſie nahm aktiv teil. Sie wurde prämiiert.
Ver=
ſtehen Sie. Miß Florida oder ſo. Oh, ſehen Sie, ſie hat keinen
Geſchmack, innerlich keine Würde, ſie iſt ſtillos, einfach — im
Sinne Goeihes — keine Perſönlichkeit. Und es würde ſich auch
niemand um Miß Durhams Stilloſigkeit kümmern, wenn hinter
ihr nicht die Millionen ihre Vaters ſtünden. Sie werden
ſtaunen, wenn ich Ihnen ſage, daß ihr Vater als Holzfäller
irgendwo in den Rocky Mountains begonnen hat und nun als
Beſitzer einer mittelgroßen Stadt im Staate New York lebt.”
„Tüchtiger Mann”, ſagte der Geheimrat.
„Gewiß, gewiß, teilweiſe ſehr üüchtig”, fuhr Frau
Mahr=
holm fort, mit einem ironiſchen Unterton. „Seine
Vergangen=
heit iſt allerdings nicht ganz fleckenlos. Es handelt ſich hier
nicht um eine wirtſchaftliche Brutalität, ſondern um etwas
Schlimmeres. Aber darüber wollte ich gar nicht ſprechen.
Seine Tochter wurde naüürlich gut erzogen, ſie weiß, wie man
das Eßbeſteck verwendet und ſich benimmt. Sie iſt graziös,
kleidet ſich gut, iſt intelligent und nicht ohne Humor. Sie ſehen,
ſie hat eine ganze Menge guter Eigenſchaften, und ſie könnte
auch eine ganz entzückende Frau ſein, wenn ſie jenes letzte
Etwas hätte, das beinahe ſchon ein Nichts iſt. Ihr fehlt z. B.
das Gefühl dafür, daß eine Dame nicht an
Schönheitskonkur=
renzen teilnimmt und ſich nicht prämiieren läßt wie eine
Alm=
kuh. Weiter nichts. Sonſt iſt ſie vollendet. Aber nun
ent=
ſchuldigen Sie mich — ach, Herr Geheimrat, erſchrecken Sie
nicht Sie ſchliefen wohl ſchon — wehren Sie ſich nicht. Auch
ich ſchlafe nach Tiſch, es iſt durchaus keine Schande, wenn man
über die ſeligen Jahre hinaus iſt.”
„Ich ſchlafe auch” lachte Urſula.
„Sehen Sie” triumphierte Frau Mahrholm, „ſelbſt die
Jugend hat das Gute heutzutage erkannt. Wir waren damals
leider unvernünftger, darum altern wir auch ſo ſchnell.”
„Aber gnädige Frau!”
„Pſt! Ich liebe nicht die Komplimente, die ich ſelbſt
heraus=
forderte.”
Erik Thorſen ging ſchnellen Schrittens in den Zugſpitz=
Bahnhof, löſte eine Karte und beſtieg den Wagen, der gedrängt
voll war.
Alles wollte in die Höhe. Ueberall ſtachen Skier in die
Luft pralle Ruckſäcke lagen einem auf dem Bauch oder auf dem
Rücken, über den Köpfen ſchwirrten die Skiſtöcke, für die
ge=
eignete Plätze geſucht wurden. Witzworte flogen hin und her.
„Eijentlich könnte jeder Herr ſeine Dame in den Ruckſack
ſtecken nich?” ſagte krähend ein kleiner, dicker Mann, der ſich
geſchäftig den Schweiß von der Stirne wiſchte. „Dann wäre
gleich mehr Platz.” Dröhnend belachte er eine Weile ſeinen Witz.
„Wenn der nit für zwoa zohlt hat, nachher ſchmeißen mirn
außi” ließ ein hagerer, blonder Jüngling grollend vernehmen.
„Oder wir ſtecken ihn in ſeinen eigenen Ruckſack, dann
nimmt er überhaupt keinen Platz mehr ein”, fügte ein anderer
dem Gelächter der Mitreiſenden hinzu.
„Meine Herren, da muß ich aber jewaltich proteſtieren”,
wehrte ſich der kleine Dicke. „Denn hier jeht es nich nach dem
Umfange, ſondern nach dem Lebendjewicht. Und was das
Lebendjewicht anlangt, ſo ſteht zum Beiſpiel der Herr Longinus
da jewiß nicht hinter mir zrücke.”
„Hinter mich!” frozzelte jemand aus dem Hintergrund.
„Wia moanſch?” fragte der als „Longinus” Apoſtrophierte
drohend und maß den Dicken verächtlich.
In der Mittelſtation Riffelriß ſtiegen die meiſten Leute aus,
aber Alf Eckmann und ſeine ſchöne Begleiterin fuhren weiter
zur Höhe.
Die meiſten ſahen mit glühenden Augen hinaus in die
gleißende Pracht der winterlichen Hochgebirgswelt.
Kerzen=
gerade wuchteten die Felſen empor.
„Dreitauſend Meter”, ſagte eine Summe.
Grau und ſchwer ſtiegen endlich die Mauern der
Berg=
ſtation aus dem vier Meter hohen Schnee.
Thorſen ging ſofort ins Hotel und fragte den Kellner nach
Doktor Zack.
„Kommen Sie zur Geburtstagsfeier?” fragte der Kellner
verbindlich.
„Zur Geburtstagsfeier” lächelte Thorſen.
„Ja, wir haben Ihnen einen entzückenden Raum
reſer=
viert, mit einer effeff Ausſicht auf das Rainual und
Wetter=
ſteinmaſſiv. Sie werden ſehen: Zuckerſüßes Lokal."
Thorſen folgte dem Kellner in den erſten Stock. Seitwärts,
vom Speiſeſaal durch eine kleine, verſchloſſene Diktierkabine
getrennt, lag das Zimmer mit der prachtvollen Ausſicht.
Als Thorſen die ſchwere Türe hinter ſich ſchließen wollte,
drängte ſich der dicke Berliner noch herein.
„Geſtatten Sie, Thorſen”, laſſen Sie mich auch herein.
Bitte ſperren Sie ab. Alle ſieben Herren ſind ſchon hier. Wir
werden gleich beginnen. Bitte nehmen Sie Platz.”
Neun Herren ſetzten ſich um den Tiſch, an deſſen
Schmal=
ſeite der Berliner Platz nahm. Er ſah nun durchaus nicht mehr
komiſch aus und ſprach auch keinen Berliner Jargon mehr.
(Fortſetzung folgt.)
Seite 10 — Nr. 31
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 31. Januar 1935
SttatbabLOlAtte
Fußball in Starkenburg.
wirklich ſchönen Kampf mit 2:2. Wie wird es nun am Sonntag
ausgehen? Die 46er, die ſich innerhalb weniger Sonntag den
Die Bezirksklaſſe Südheſſen
zweiten Tabellenplatz holten, ſind zurzeit in guter Verfaſſung,
mi Spielbeginn um 14.30 Uhr
ſieht am kommenden Sonntag vor:
Pfungſtadt — Polizei Darmſtadt.
SV. 98 Darmſtadt — Dieburg.
Bürſtadt — AO. Worms.
Walldorf — Lorſch.
Urberach — Arheilgen.
Gewiß legen die Pfungſtädter Germanen auf
eige=
nem Platz einen nicht zu unterſchätzenden Kampfgeiſt an den Tag.
Wenn jedoch der Meiſterſchaftsfavorit Polizei in der am
Vor=
ſonntag gezeigten beſtechenden Form und wieder komplett anreitet.
dann glauben wir nicht, daß die Pfungſtädter Germanen ein
un=
überwindliches Hindernis bilden können.
Das Spiel in Darmſtadt ſteigt am Böllenfalltor, wo die
98er die Dieburger Haſſia empfangen. Bei der Platzelf
wird Geyer wieder zur Verfügung ſtehen können, vorausſichtlich
in der Fünferreihe, da der am Vorſonntag als Sturmführer
wir=
kende „alte Kämpe” Jacoby, leider einen Muskelriß ausheilen
muß, den er ſich in Walldorf zuzog. SV. 98 wird alſo wieder mit
einer neuen Formation im Sturm aufwarten müſſen und wie die
gegen die ſtabile und mit Kampfgeiſt ins Gewühl ſteigende
Gäſte=
deckung abſchneidet, ſei zunächſt dahingeſtellt. Immerhin ſollte der
Vorteil des eigenen Platzes ein ausreichendes Plus bieten. um
ſiegreich zu bleiben.
Der Tabellenführer Egelsbach iſt ſpielfrei.
In Walldorf gaſtieren die Lorſcher Olympen, doch
glauben wir nicht, daß ſie dort reichen Lorbeer ernten können.
Auch in Urberach wird es zwiſchen den beiden Bedrohten
wohl einen energiſchen Kampf geben, aber nach den letzten
Leiſtun=
gen der Platzmannſchaft muß man wohl für die Oberhand der
Ein=
heimiſchen über Arheilgen tiven.
Das Treffen in Bürſtadt erſcheint dagegen offen und
ſelbſt ein Sieg der Wormſer Gäſte würde nicht überraſchen,
immer=
hin darf man erwarten, daß ſich die Raſenſpieler auf ihr
Re=
nommee beſinnen.
Die Kreisklaſſe 1
58:12 11 42:13 13 *9:16 39:27 13 32:94 30:32 25:45 2835 1352 11 16:79 4 ſieht für dieſen Sonntag keine Pflichtſpiele vor, da die zweite
Pokalrunde ſteigt. Möglich, daß einige Ausfälle nachgeholt werden.
Kreisklaſſe 2
ſteht mit den „Ueberlebenden” in der zweiten Pokalrunde.
In Kreisklaſſe I. Gruppe 3, Odenwald,
fand nur ein Spiel ſtatt, Groß=Zimmern Schaafheim 10:1, das
keine Tabellenänderung zur Folge hatte.
In Kreisklaſſe II. Gruppe 4, verlor Beerfelden und
ge=
riet damit um 2 Punkte hinter Erbach.
Lützel=Wiebelsbach-Beerfelden
Spachbrücken—Ueberau
z3
Neuſtadt trat in Groß=Umſtadt nicht an und wird
wahrſchein=
lich die beiden Punkte verlieren.
Unter Berückſichtigung dieſer beiden Spiele lautet die
Ta=
belle folgendermaßen:
Erbach
Beerfelden
Lengfeld.
Lützel=Wiebelsbach 14
Groß=Umſtadt
Neuſtadt
Ueberau
Sandbach
Spachbrücken.
Kleeſtadt ...: 13
Am kommenden Sonntag (3. 2.) Pokalſonntag, wird
in der Kreisklaſſe II/4 das Spiel Erbach-Lengfeld vom 27. 1.
nahgeholt.
Kreisklaſſe I, Gruppe IV.
Folgende Spiele ſind noch nachzuholen:
3. 2.: Offenthal — Meſſel.
10. 2.: Niederroden — Eppertshauſen, Meſſel — Dreieichenhain,
Münſter — Oberroden, Dudenhofen — Offenthal.
17. 2.: Eppertshauſen — Oberroden, Meſſel — Offenthal
24. 2.: Eppertshauſen — Dudenhofen, Oberroden — Offenthal.
Kreisklaſſe II, Gruppe I und II.
Infolge der am Sonntag, 3. Februar, ſtattfindenden
Pokal=
ſpiele fällt nachſtehendes Spiel aus: Zwingenberg — Auerbach.
Die bis jetzt ausgefallenen Spiele werden wie folgt neu
an=
geſetzt:
Gruppe I.
17. 2.: Auerbach — Alsbach, Hähnlein — Zwingenberg.
See=
heim — Fehlheim.
24. 2.: Fehlheim — Auerbach, Alsbach — Zwingenberg,
Hähn=
lein — Hambach.
3. 3.: Zwingenberg — Auerbach.
Gruppe 2.:
10. 2.: Trebur — Leeheim, Spv. 98 — Stockſtadt, 10.30 Uhr.
TV. Trebur geſperrt.
Auf Grund der Vorgänge vom letzten Sonntag (Schlägerei)
wurde die Fußballabteilung des TV. Trebur bis auf weiteres
von jeglicher Tätigkeit ausgeſchloſſen.
*
Anm d. R.: Die uns vorliegenden Spielberichte haben wir
bis zur Klärung der Vorgänge zurückgeſtellt, wovon die Herren
Einſender bitte Kenntnis nehmen wollen. Dts Spiel endete 0:2
für Stockſtadt, Reſ. 4:4.
Die Pokalſpiele im Kreis Starkenburg.
Gruppe 1: 46 Darmſtadt — Griesheim — Sieger L.
Bens=
heim — Spv. Erzhauſen — Sieger M, TG. Sprendlingen — T.=u.
Spp. Erzhauſen — Sieger N Heppenheim — Zwingenberg —
Sie=
ger 0. Alsbach — Dreieichenhain — Sieger P.
Gruppe 2: Biehesheim — Trebur — Sieger 0, Groß=
Rohr=
heim — Mörfelden— Sieger II., Wolfskehlen — Biblis — Sieger I.
Gruppe 4: Babenhauſen — Roßdorf — Sieger G, Ober=
Namſtadt — Neuſtadt — Sieger II, Eppertshauſen — Oberroden
— Sieger I.
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtatt und beginnen um 14.30 Uhr.
Es wird nicht allen Platzvereinen vergönnt ſein, ſich über
dieſe zweite Pokalrunde hinwegzuretten, denn dafür ſind einige
Gaſtvereine allzu große Routiniers. Jedenfalls ſind die
Paarun=
gen aber wieder ſehr geſchickt durch die gute Leiſtung der
übrig=
gebliebenen Vereine geworden, ſo daß ohne Zweifel zahlreiche
Zuſchauer guten Sport zu ſehen bekommen werden.
Pokal=Treffen an der Rheinallee!
T. S. G. 46 — Viktoria Griesheim.
In der zweiten Runde um den D.F.B.=Pokal, die am
kom=
menden Sonntag ſteigt, treffen ſich nachmittags 2.30 Uhr an der
Rheinallee die erſten Mannſchaften beider obigen Vereine. Erſt
am letzten Sonntag ſtanden ſich beide Gegner auf dem Griesheimer
Platz im Verbandspiel gegenüber und trennten ſich nach einem
konnten aber in den letzten Jahren eine Viktoria Griesheim nie an
der Rheinallee unter die Räder bringen, dagegen dort ſtets
erfolg=
reich abſchneiden. Da nun dieſes Jahr das letztere nicht ganz
einge=
troffen iſt, müßte man annehmen, daß es mit der alten Tradition
vorbei iſt, und es den 46ern gelingt, endlich mal auf eigenem
Platze einen Sieg gegen die Gäſte herauszuholen. Warten wir ab.
was der Kampf bringt. Der Verlierer ſcheidet aus, während der
Sieger ſich für die im März ſtattfindende dritte Runde
qualifi=
ziert, wo ſich logiſcher Weiſe die ſtärkſten Vertreter der
Kreis=
klaſſe gegenüberſtehen werden.
Die Spiele der unteren Mannſchaften werden an dieſer Stelle
noch bekanntgegeben.
Handball.
Tv. König — Tv. Groß=Umſtadt 1878 3:4 (2:4).
Auch auf fremdem Platze konnte Groß=Umſtadt ſeinen letzten
Siegen auf eigenem Platze einen ſchönen Sieg anreihen und
da=
mit ſeine augenblickliche gute Form unter Beweis ſtellen.
Beide Gegner lieferten ſich unter der ſehr guten Leitung des
Schiedsrichterobmanns Schauermann=Frankfurt a. M. einen
jeder=
zeit fairen Kampf. Der Sieg Groß=Umſtadts mußte hart erkämpft
werden. Großes Verdienſt daran trägt die Hintermannſchaft, wo
beſonders der Torwächter und der linke Verteidiger ein großes
Spiel lieferten. Auch der Gegner hatte ſeine beſten Kräfte in der
Hintermannſchaft. Dem durch Strafſtoß in der 8. Minute
erziel=
ten Führungstor Königs ſetzt Groß=Umſtadt 2 Tore durch
Straf=
ſtöße entgegen und erzielt ſomit eine 2:1=Führung. Der
aufge=
weichte Platz läßt kein flüſſiges Spiel aufkommen. Erſt in der
20. Minute gleicht König aus. Nun ſchält ſich eine leichte
Ueber=
legenheit Groß=Umſtadts heraus, die ihren zählbaren Ausdruck in
2 Feldtoren findet. Da die Hintermannſchaft keinen Erfolg des
Gegners zuläßt, geht es mit 4:2 für Groß=Umſtadt in die Pauſe.
Mit Beginn der 2. Halbzeit ſieht man mächtige Anſtrengungen
Königs, den Vorſprung aufzuholen. Durch taktiſch richtiges Spiel
und mit großem Geſchick hält Groß=Umſtadt ſeinen Vorſprung bis
kurz vor Schluß. König gelingt es, durch Strafſtoß die
Tordiffe=
renz zu verringern. Bei dem Stand 4:3 für Groß=Umſtadt pfeift
der Schiedsrichter ein Spiel zu Ende, das durch den
aufgeweich=
ten, ſchlüpfrigen Boden große Anſtrengungen an alle Spieler
ſtellte. — Die Schüler beider Vereine trennten ſich 5:1. für Groß=
Dr.
Umſtadt.
Tv. 1905 Gundernhauſen — Tv. Klein=Zimmern.
Kommenden Sonntag empfängt Gundernhauſen den Tv. Klein=
Zimmein zum Verbandsſpiel (Kreisklaſſe Odenwald=Gau). Dieſes
Spiel iſt das letzte Treffen beider Mannſchaften. Gundernhauſen
konnte das Vorſpiel nur knapp 8—7 (nach verlorener 6:1=Halbzeit)
für ſich entſcheiden und ſteht ſo mit 2 Punkten Vorſprung an der
Spitze der Tabelle. Gundernhauſen wird dieſes Spiel mit ſeiner
ſtärkſten Mannſchaft beſtreiten, nämlich: Weygandt: Horneff. Aug,
Amann, Wilh.; Ganß, Gg. Horneff Hch., Schantz. Bernh.: Schacker,
Hch. Budberger, Horneff, Gg., Kapp, Ph., Dintelmann.
Spiel=
beginn 2.30 Uhr.
Ein Beſuch dieſes intereſſanten Spiels um die Meiſterſchaft
wird ſich lohnen, da beide Mannſchaften gleichwertig ſind, iſt es
ſchwer, den Sieger im voraus zu ſagen.
SV. 98 Darmſtadt —
Tiſchkennis.
T. T. C. „Kurpfalz” Ludwigshafen 6:3.
Das Freundſchaftsſpiel zwiſchen SV. 98 Darmſtadt und dem
T. T. C. Ludwigshafen brachte eine Reihe hochintereſſanter Kämpfe.
Insbeſondere die Begegnungen zwiſchen den Spitzenſpielern Schadt
—Fahlbuſch. Keil—Diehl fanden großen Beifall bei den recht
zahl=
reich erſchienenen Zuſchauern.
Gleich zu Beginn holten Fricker gegen Kreß mit 3:2 und Braun
gegen Hayesheimer die beiden erſten Punkte für Darmſtadt. Die
nächſten Kämpfe brachten wieder den Ausgleich, da Keil gegen
Diehl mit 1:3 und Benningham gegen Knurr mit 2:3 unterlagen.
Anſchließend ſtieg das Spiel der beiden Erſten, das alle
Erwartun=
gen erfüllte. Der junge Fahlbuſch, der bei dem letzten Turnier
in Wiesbaden durch überraſchende Siege von ſich reden machte,
lieferte ein ganz großes Spiel gegen unſeren Schardt, mußte
aller=
dings deſſen Ueberlegenheit anerkennen. Schardt ſiegte mit 3:1
Im gleichen Teil ſpielte Wenzel gegen Kleinböhl und ſtellte nach
einem ſehr anſtrengenden Kampf, deſſen Ausgang bis zum letzten
Schlag vollkommen offen war, das Geſamtergebnis auf 4:2 für
Darmſtadt.
Im Doppel ſpielten Keil Schardt gegen Diehl/Kleinböhl 3:2,
Benningham Fricker gegen Fahlbuſch Knurr 0:3 und Braun/
Wen=
zel gegen Hayesheimer Kreß 3:1.
Dieſem Werbeabend werden in der diesjährigen Spielzeit
noch weitere Veranſtaltungen folgen. Vielleicht wird es ſogar
ge=
lingen, die beſten Spieler der Welt, die Ungarn oder die Tſchechen,
für einen Wettkampf zu gewinnen.
Mik einer großen Ueberraſchung
endete am Mittwoch der Abfahrtslauf der Herren bei den Deutſchen
Ski=Meiſterſchaften in Garmiſch=Partenkirchen. Es gelang den in
dieſer Uebung bisher weniger hervorgetretenen norwegiſchen
Ski=
ſpringern Birger und Sigmund Ruud das ganze, faſt 150
Mann ſtarke Feld hinter ſich zu laſſen. Birger ſiegte in 5:17 Min.
vor Sigmund Ruud in 5:23,2 und dem Deutſchen Johann
Pfnür in 5 30, 2. Die nächſten Deutſchen folgten dann mit
Kraiſy und Wörndle erſt wieder auf dem 8. und 9. Platz.
Dagegen gab es bei den Damen den erwarteten deutſchen Sieg
durch die Freiburger Europameiſterin Chriſtel Cranz.
die auf der verkürzten Strecke in 5:25 als Erſte vor Lotte
Bader und Käthe Grasegger durchs Ziel ging. Als erſte
Ausländerin kam hier Turid Jesperſen=Norwegen auf den
ſieben=
ten Platz.
Die Deutſche Eishockey=Meiſterſchaft nahm am
Mittwoch in Garmiſch=Partenkirchen ihren Anfang. Von den
vor=
geſehenen Spielen fiel das Treffen zwiſchen Beuthen und Füſſen
wegen des Fehlens der Schleſier aus. Raſtenburg ſchlug
Meinin=
gen 12:1, der Berliner Schlittſchuhklub bezwang Altona 8:0.
Einen neuen Weltrekord lief bei einem
Eisſchnell=
laufen in Davos der Norweger Jpar Ballangrud über die
3000=Meter=Strecke in 4:49,6 Minuten. Auch der an zweiter Stelle
eingekommene Holländer Langediik blieb mit 4:582 noch unter der
alten Welthöchſtleiſtung des Norwegers Staksrud, die 4:59,1 betrug.
Im Berliner Reitturnier
ſtand am Mittwoch nachmittag vor ausverkauftem Hauſe der
„Prinz=Friedrich=Sigismund=
Erinnerungs=
preis” auf dem Programm. In den erſten Platz teilten ſich mit
fehlerloſen Ritten Oblt. Neckelmann auf „Immertreu” und
Oblt. Brandt auf „Turmfink”. Vom Dritten bis Siebenten
hat=
ten alle Reiter zwei Fehler, die Rangfolge wurde durch Stechen
entſchieden.
Weſtdeutſcher Fußball=Hochſchulmeiſter wurde
die Univerſität Frankfurt, die am Mittwoch vor 2 500 Zuſchauern
Offenbach über Uni Köln das Endſpiel mit 4:2 (2:1) gewann. Die
für Frankfurt ſpielenden Offenbacher Lindemann und Grebe und
der Ulmer Salzmann ſchoſſen die vier Treffer.
Die Deutſche Turnerſchaft wird an Pfingſten d. J. in
Coburg den Tag feſtlich begehen, an dem vor nunmehr 75 Jahren
der erſte Deutſche Turntag abgehalten wurde.
Aus den Vereinen u. Verbänder
Aus dem Turnkreis 18 der 9T.
Lehrarbeit des Gau=Wanderturnlehrers.
Der Gau 13 Süd=Weſt der DT. hat nunmehr den hauptam
lichen Turnlehrer Buegger mit der Lehrarbeit in den einze
nen Turnkreiſen betraut. Im 18. Kreis beginnt dieſe Lehrarbe
in der kommenden Woche und hat der Kreisoberturnwart folge
den Lehrplan aufgeſtellt:
Montag, 4. 2.: Zuſammenkunft der Kreis= und Verein
fachkarte in der Turnhalle der Turn= und Sportgemeinde 18.
Darmſtadt, abends 8 Uhr (Vortragsabend — Turnbetrieb in d
Vereinen). — Dienstag, 5. 2.: Turnerinnenturnen, Turnha.
der Tade. Beſſungen, Heidelberger Straße, abends 8.30 Uhr.
Mittwoch, 6. 2.: Schülerinnenturnen, Turnhalle der Tur
und Sportgemeinde 1846, von 3—5 Uhr. Männerturnen. Tur
halle der Liebigs=Oberrealſchule, Lagerhausſtraße 3 (Tbd. ,„Jah
1875), abends 8.15—10 Uhr. — Donnerstag, 7. 2.: Schüle
turnen Turnballe am Kapellplatz (Tbd. „Jahn” 1875), von 5.
his 7 Uhr. Turnerinnenturnen, Turn= und Sportgemeinde 18 4
Darmſtadt, abends 8.30—10 Uhr. Freitag, 8. 2.: Altersturn
von 7—8 Uhr und Männerturnen von 8.30—10 Uhr (beides Tur
halle der Turn= und Sportgemeinde 1846 Darmſtadt)
— Samstag, 9. 2.: Olympia=Vorbereitungsturnen von 5.
Uhr in der Turnhalle der Turn= und Sportgemeinde 1846.
Die Vereine des Kreisgebietes entſenden zu den einzeln
Uebungszeiten die betreffenden Abteilungsleiter(innen) und Fa
warte(innen), ſowie ſolche, die zur Leitung von Abteilungen u
Riegen in Betracht kommen. Es dürfte keines Hinweiſes bedi
fen, daß gerade die Lehrarbeit für die Betriebe der Vereine ſe
wichtig iſt, und ſollten ſich beſonders die Vereinsführer für d
Beſuch der Lehrſtunden einſetzen.
Reichsbahn-T5B. Darmſtadk.
Die Uebungsſtunde der neugegründeten Frauentur
abteilung unter Leitung der Vorturnerin Koch findet ieden Do
nerstag von 20.15 bis 21.30 Uhr in der Turnhalle der Dieſterwe
ſchule Eingang Lagerhausſtraße ſtatt
Die Schwimmabteilung übt Montags von 20.30 bis 21.
Uhr und Donnerstags von 19.30 bis 20.30 Uhr in der klein
Halle des Städtiſchen Schwimmbades.
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt.
Auf Freitag, den 1. Februar, um 8½ Uhr. findet im Tur
haus eine Pflichtſitzung aller Handballſpieler und Schiedsrich
ſtatt. Es wird unter allen Umſtänden erwartet, daß ein jeder Sp
ler zur Stelle iſt. Die Sitzung iſt von großer Wichtigkeit.
Am gleichen Abend iſt die erſte Sitzung des neuen Turnrat
zu der alle Fachwarte erſcheinen müſſen. Beginn 8½ Uhr. Pün
liches und beſtimmtes Erſcheinen wird erwartet.
Dem beim Berliner Reitturnier tödlich verunglückten Meiſt
fpringreiter Arel Holſt wird in der Neiterſtadt Verden an
Aller ein Gedenkſtein errichtet werden.
Nur Marieluiſe Horn wird bei den demnächſt beginnent
däniſchen Hallentennismeiſterſchaften die deutſchen Farben p
treten.
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Donnerstag, 31. Januar
6.00: Bauernfunk. — 6.15 u. 6.30:
nnaſtik. — 6.45: Zei
Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch. — Chora
Iſt Gott für mich, ſo trets gleich alles wider mich. — 700
München: Das Münchner Unterhaltungsorch. L.:g.: E. Hagel.
8.10: Waſſe ſtand, Wetter. — 8.15: Stuitgart: Gymnaſti
9.00: Nur Trier: Werde onzert de. Reichspoſtreklame. — 9.15
Von Trier: Muſik am Morgen. — 10.00‟ Nachrichten. — 10.15
Schulfunt: Volksliedſingen. — 10.45: Pra tſche Ratſchläge 1
Küche und Haus. — 11.00: Werbelonzert. — 11.30: Meldunge
11. 45: Sozialdienſt.
12.00: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: A. Priedöh
13.00: Stuttgart: Zeit, Saardient, Nachrichten. — 13.15: A1
dem Muiſchaffen der Gegenwart (Schallpl.). — 14.15: Zei
Nachrickten. — 14.30: Wirtſchaftsbericht. — 14 45: Zeit, Wir
ſchaftsmeldungen. — 14.56: Wetter — 15.00: Nur Franifut
Nachr, der Gauleitung. — 15.15: Kinde=ſtunde: Märchen.
16.00: Aus dem Kurhaus Wiesbaden: Nachnittagslonzert. Ltg
Dr. Thierfe der. — 18.00: Ein Halbvergelſener. Zum 90 Geburt
tag von E. v. Widenbruch (am 3. 2.) von W. Jäger
18.20: Ein induſt ieles Großun=ernehmen organiſiert ſeinen A.
ſatz. Geſpräch mit Dr. Kühn. — 18.35: Katechismus für Sprac
ſünder. — 18.45: Meldungen.
18.50: Unterhaltungskonzert der Kavelle Franz Hauck. — 19.4
Tagesſpiegel. — 20 00: Zeit, Nachr. — 20.10: Sinfonie Nr.
i Es=Dur. von P. Büttner. — 21.00: Kali. Bergwerk u
Acker. — 21 30: Volkstümliche Weiſen. (Schallpl.). — 22.00: Ze
Nachr. — 22.15: Nachr., Wetter, Sport. — 22.20: Münche:
Winterſportecho aus Garmich=Partenlrchen. — 22.35: Kamme
muſik für Violine und Klavier von Haydn und Mozart.
22.00: Das Unterhaltungsprogramm im Januar. Ein Rückbli
24.00: Nachtmuſik. 1. Moderne Meiſter. — 2. Berühm
Liebesſzenen.
Donnerstag, 31. Januar
Berlin: 20.10: Unterhaltungs= und Tanzabend. Grüt
Gäſte — auf zum Tanz!
Breslau: 20.10: Gemeindeſchweſter Berta. Hörfolge.
Deutſchlandſender: 20.10: Der Flieger. Eine Ba
lade von Peter Hagen.
Frankfurt: 21.00: Kali. Bergwerk und Acker.
Hamburg: 20.10: .. . . und abends wird getanzt
Köln: 22.30: Heut denk ich nicht an morgen, Fröhlic
Nachtmuſik.
Königsberg: 19.40: Das 6. Internationale Reitturnie
in Berlin. Funkbericht.
Leipzig: 18.30: Parademärſche der alten Armee (Schal
platten).
München: 20.30: Ballade von Whisky und Gin. Ei
Funkſpiel von A. Arthur Kunert.
Stuttgart: 19.45: Ruſſiſche Volkslieder auf Glasharf
Wien: 19.45: Schlagerrevue 1925 bis 1929.
Stockholm: 20.30: Muſik auf alten Inſtrumenten.
London: 23.30: Tanzkapelle Lipton.
Wekkerbericht.
Ausſichten für Donnerstag: Wolkig, vereinzelt leichter Sch.
fall, etwas milder, nachts Froſt.
Ausſichten für Freitag: Wechſelnd bewölkt mit zeitweiſer ?
heiterung, einzelne Niederſchläge, bei weſtlichen bis nördl”
Winden etwas milder, nachts wieder zunehmender Froſt.
Schnee= und Winterſportbericht vom Dienstag, den 29. Janu
Feldberg (Schwarzwald): Schneehöhe 140 cm., — 10 0
leichter Schneefall, neu 5 cm., Pulver, Ski ſehr gut. — S hönw
Schonach: 120 cm., — 8 Grad. bewölkt, neu 30 cm., Sport,
gut. — Ruheſtein=Hundseck: 80 cm. — 7 Grad, leichter Sch
fall, neu 5 cm., Pulver, Ski ſehr gut.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Die nach oben gerichtete Tendenz der Aktienmärkte an der
erliner Börſe fand durch die geſtern aus der Wirtſchaft vor=
„genden günſtigen Nachrichten einen weiteren Auftrieb, zumal
Bankenkundſchaft mit zum Teil recht beachtlichen
Kaufaufträ=
n an den Markt kam. Eine beſondere Ueberraſchung bot der
widendenvorſchlag von Charlottenburger Waſſer, der eine
Er=
hung von 5 auf 5½ Prozent vorſieht und bei dieſem Papier
te Anfangsſteigerung von 2½ Prozent auslöſte. Aber auch die
friedigenden Abſchlüſſe im Siemenskonzern, insbeſondere der
tmals nach vier Jahren wieder einen Gewinn verzeichnende
n Schuckert, wurde mit Genugtuung aufgenommen. Kursmäßig
n dies in einer Erhöhung von Siemens um 1½ Prozent zum
Sdruck, nachdem Schuckert ſchon tags zuvor eine kräftige
Auf=
rtsbewegung erfahren hatten. Auch die übrigen Elektrowerte
ten faſt durchweg über Vortagsniveau, ſehr feſt insbeſondere
kula mit plus 1½ Prozent und Elektro Schleſien mit plus 1
ozent. HEW. bildeten mit minus ½ Prozent eine Ausnahme.
ben dem genannten Markt erſtreckte ſich das Publikumsintereſſe
f die bisherigen Favoriten, vor allem Montane; hier hatten
eſch mit plus 1½, Mannesmann mit plus 1½, Klöckner und
ahlverein mit je plus 1 Prozent die Führung. Von
Braun=
lenaktien ſind Bubiag mit plus 1½, Eintracht dagegen mit
nus 1 Prozent hervorzuheben. Etwas lebhafter wurden
Far=
i umgeſetzt, ſo daß der anfangs etwa ½ Prozent höhere Kurs
Verlauf eine weitere lprozentige Steigerung erfuhr. Am
ntenmarkt machte ſich zunächſt etwas Abgabeneigung in
Alt=
itz und ſpäten Reichsſchuldbuchforderungen bemerkbar, die um
Pfg. bzw. ¼ Prozent nachgaben. Kommunal=Umſchuldung und
„svergütungsſcheine blieben gehalten. Im Verlaufe machte ſich
den Aktienmärkten eine noch leichte Abſchwächung bemerkbar,
ihren Ausgang von Orenſtein nahm. Auf enttäuſchende
Di=
endengerüchte gab dieſes Papier um 3 Prozent nach. Am
kſten wurden hiervon Maſchinenwerte mitbetroffen. Aber auch
den übrigen Märkten wurden die Anfangskurſe meiſt
unter=
itten. Goldſchmidt und Deſſauer Gas verloren je ½ Prozent,
uckert ½ Prozent. Farben konnten ſich dagegen auf dem
An=
gsniveau behaupten. Am Rentenmarkt war die Tendenz auf
ne Anlagekäufe des Publikums wieder freundlich.
Die Haltung an der Rhein=Mainiſchen Börſe war
ter feſt, und das Geſchäft hat ſich allgemein etwas belebt. Von
Kundſchaft lagen einige Kaufaufträge für Spezialwerte vor,
eben boten mannigfache Berichte aus der Wirtſchaft insbeſon=
2 der Siemens=Abſchluß, der Tendenz eine kräftige Stütze.
Ab=
en wurden kaum vorgenommen, ſo daß faſt allgemein
Befeſti=
gen von durchſchnittlich ½—1 Prozent überwogen.
Ausgeſpro=
lebhaftes Geſchäft entwickelte ſich am Aktienmarkt in
ntanwerten, für die ſich die vagen Gerüchte über
Dividenden=
lungen und Erhöhungen hartnäckig erhalten. Es eröffneten
cnerwerke, Mannesmann und Harpener je 1 Prozent Buderus
Trozent, feſter, ferner waren Gelſenkirchen, Phönix und
Stahl=
in ſowie Rheinſtahl bis ½ Prozent höher. Am Elektromarkt
iten ſich Siemens auf den auf 9,63 (9,03) Mill. RM. erhöhten
chluß mit wieder 7 Prozent Dividende auf 145½ (143½)
be=
gen, während Schuckert mit 100X (101½) etwas nachgaben.
ifwerte wurden durch die Dividendenerhöhungen bei
Char=
enburger Waſſer angeregt, es gewannen Bekula 1 Prozent,
fürel 1½. Prozent, Licht u. Kraft lagen aber 8 Prozent
leich=
feſter waren weiterhin AEG. mit 31½ (31½).
Schiffahrts=
en blieben feſt, die Umſätze ſind jedoch kleiner geworden
Nord=
ſche Lloyd 34 (32½), Hapag 30½—31 (31½). Am
Chemie=
kt ſetzten JG. Farben mit 142¾ zunächſt unverändert ein, bald
dem erſten Kurs waren ſie bei lebhafterem Geſchäft auf 144
ht. Der Rentenmarkt blieb weiter vernachläſſigt bei
eiſt nur knapp behaupteten Kurſen. Im Verlaufe war die
ung uneinheitlich. Während Montanaktien, insbeſondere
Avereinswerte, nochmals von ½—½ Prozent anzogen,
erfolg=
auf den meiſten anderen Marktgebieten einige
Gewinnmit=
nen, wodurch leichte Rückgänge von etwa ½—3 Prozent
ein=
en, ſo u. a. bei JG. Farben (143½) bei Schiffahrtswerten
einigen Elektroaktien, wie AEG. 315 und Siemens 144½.
Rentenmarkt war die Haltung ſpäter allgemein ſchwächer, die
ablen Papiere gingen nochmals bis ½ Prozent zurück nur
hsbahn=Vorzugsaktien auf 119½ Prozent erhöht.
Pfand=
e und Stadtanleihen lagen ſtill und teilweiſe ſchwächer. Sonſt
n Renten recht ſtill.
An der Abendbörſe beſtand nur wenig Unternehmungsluſt, da
denaufträge kaum vorlagen, während die Großbanken mit
ſicht auf den Ultimo Zurückhaltung zeigten. Die
Grundten=
blieb aber feſt und die notierten Kurſe lagen im Vergleich
Berliner Schluß etwa behauptet. Am Rentenmarkt herrſchte
zut behaupteten Kurſen weitgehendſte Geſchäftsſtille. Etwas
reſſe zeigte ſich bei leicht erhöhten Kurſen für Ruſſen=Priori=
Produktenmärkke.
I. Marktbericht des Obſt= und Gemüſegroßmarktes Weinheim
29. Januar. Aepfel 8—22, Birnen 10—18, Nüſſe 15 Pfg.
Pfund. Anfuhr 150 Zentner, Nachfrage gut. Es war dies
etzte Verſteigerung.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 30. Januar. Das
Ge=
am Getreidegroßmarkt blieb allgemein ruhig. Für
Brot=
ide beſtand Zurückhaltung, das Angebot war etwas kleiner
ſeither. Futtergetreide und Futtermittel aller Art blieben
ſtark geſucht, dem nur geringes Angebot gegenüberſtand.
Oel=
ge Artikel fehlten vollkommen. Das Mehlgeſchäft blieb ſehr
z, insbeſondere nach Roggenmehl beſtand keine Nachfrage. Es
irten (Getreide je Tonne, alles übrige je 100 Kilogramm)
M.: Weizen W 9 205,00, W 13 209,00, W 16 213.00; Roggen
165,00. R 13 169,00, R 15 173,00 (alles Großhandelspreiſe
Mühlen des genannten Preisgebiets); Futtergerſte G 9
0. G 11 170,00, G 12 172,00; Hafer H 13 165,00, H 14 167.00
S Großhandelspreiſe ab Station, bei Waſſerverladung über
Tonnen 3,00 RM. mehr): Sommergerſte für Brauzwecke
0: Weizenmehl W 13 und W. 16 27,15 plus 0,50 RM.
Fracht=
leich; Roggenmehl R 13 23,60, R 15 24,00 plus 0.50 RM.
ztausgleich: Weizennachmehl 16,75, Weizenfuttermehl 13.00,
enkleie W 13 10,66, W. 16 10,87, Roggenkleie R 13 9,90,
7 10.14 (alles Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation, ſoweit ſie
en Bereich der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau fallen);
iſchrot mit Monopolzuſchlag 13.00: Palmkuchen m M. 13.30;
ußkuchen m. M. 14,50 (alles Fabrikpreiſe ab ſüdd. Fabrik=
In): Trockenſchnitzel 9,50—9,90: Heu ſüdd. 11 00: Weizen= und
ſenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 5.00—5,40
Berliner Getreidegroßmarkt vom 30. Januar. Die Umſätze
Getreidemarkte bleiben weiter auf kleine Bedarfskäufe
be=
nkt. Das Angebot hält ſich in mäßigen Grenzen, in
Brot=
ide wird verſchiedentlich Ware zur Februar=Lieferung zum
auf geſtellt, und man rechnet damit, daß die Mühlen im
n Monat auch Weizen wieder aufnehmen. Der Mehlabſatz
t ſchleppend, auch die Abrufe aus alten Kontrakten erfolgen
fögernd, während neue Abſchlüſſe zur ſpäteren Lieferung auch
in geringem Umfange erfolgen, zumal eine Veränderung der
(preiſe nicht erwartet wird. Hafer und Futtergerſte ſind von
erſten Hand auch im Austauſch gegen Kraftfuttermittel nur
8 angeboten. Die Zufuhren in Brau= und Induſtriegerſten
n ſich auch verringert, ſo daß die Preiſe bei guter Nachfrage
hen konnten. Ausfuhrſcheine hatten unveränderte Markt=
Em
er; ür den Hondel: Dr. C.b. Quel ch. für den Svort; Nart Böhmannz
Die Gegenwart” Tagesiwiegel in Bild u. Mort: Lr. berbert Netle; für den
Den el und ge chäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle ſämtlich im Darmſtadt
XII 34. 22153. Truct und Verlag: 2. C. Wiſtich, Darmſtadt, Rheinſtraße 25.
* unverlangte Beiträge wird Gewähr der Rückſendung nicht
übernommen=
hſtunden der Schriitleitung Vormittags 12—1 Uhr nachmit ags 6—7 Uhr
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Ausführungsbeftimmungen zur Anordnung über die
Regelung der Neuanlagen von Weinbergen.
Der Reichsbeauftragte für die Regelung des Abſatzes von
Garten= und Weinbauerzeugniſſen hat unterm 21. Januar
Aus=
führungsbeſtimmungen zur Anordnung über die Regelung der
Neuanlagen von Weinbergen vom 22. Dez. 1934 erlaſſen. Danach
iſt als weinbergsmäßige Neuanpflanzung eine ſolche anzuſehen,
die zuſammenhängend mehr als 50 Rebſtöcke umfaßt oder mehr
als 50 Quadratmeter groß iſt. Die Erteilung der Genehmigung
zur weinbergsmäßigen Neupflanzung von wurzelechten
Europäer=
reben durch den Kreisbauernführer bedarf bis auf weiteres der
vorherigen Zuſtimmung des Landesbauernführers oder der von
ihm beſtimmten Stelle. Zur Gewinnung von Wein dürfen im
deutſchen Reichsgebiet nur 19 Rebſorten angepflanzt werden, die
namentlich im Verkündungsblatt des Reichsnährſtandes (vom 23.
Januar) aufgeführt ſind. Die Landesbauernführer beſtimmen,
welche dieſer Rebſorten im Gebiet der Landesbauernſchaft oder
in beſtimmten Lagen der Landesbauernſchaft angepflanzt werden
dürfen. Für die Abgrenzung der für den Anbau von Reben
zu=
gelaſſenen Flächen ſind innerhalb der Kreisbauernſchaften
Aus=
ſchüſſe zu bilden. Das Ergebnis der Feſtſtellung des Ausſchuſſes
iſt in Karten einzutragen und der örtlichen Weinbauernſchaft
bekanntzugeben. Die endgültige Entſcheidung über die
Abgren=
zung trifft der Landesbauernführer. Die Beſtimmungen ſind am
23. Januar in Kraft getreten.
Skeuerkurszekkel 1935.
In der Ausgabe des Deutſchen Reichsanzeigers vom 25.
Ja=
nuar 1935 erſchien der Steuerkurszettel, der für die
Einheits=
bewertung und Vermögensſteuerveranlagung nach dem Stand
vom 1. Januar 1935 maßgebend iſt. Gegen die in dem
Steuer=
kurszettel feſtgeſetzten Steuerkurſe kann binnen einer
Ausſchluß=
friſt von einem Monat Widerſpruch eingelegt werden. Der
Wider=
ſpruch iſt an den Reichsminiſter der Finanzen zu richten. Zur
Einlegung des Widerſpruches iſt der Eigentümer der Wertpapiere
berechtigt. Soweit es ſich um Anteile oder Genußſcheine handelt,
kann auch das Unternehmen, an dem die Anteile oder
Genuß=
ſcheine beſtehen, Widerſpruch einlegen. Soweit der Steuerkurs
eine Schuldverſchreibung betrifft, kann auch der Schuldner
Wider=
ſpruch erheben. Ueber den Widerſpruch entſcheidet der
Reichs=
miniſter der Finanzen endgültig. Die Entſcheidung wird im
Deutſchen Reichsanzeiger veröffentlicht werden.
Einzelbenach=
richtigungen über die Entſcheidung werden nicht ergehen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Keine Verhandlungen zwiſchen Zementverbänden und
Außen=
ſeitern. Wie der DHD. zu den Meldungen über angebliche neue
Preisvereinbarungen zwiſchen Zementverbänden und
Außenſeiter=
firmen erfährt haben keinerlei Verhandlungen zwiſchen den
bei=
den Gruppen ſtattgefunden. In Verbandskreiſen wird mit
Nach=
druck betont, daß man dieſen unrichtigen Veröffentlichungen
voll=
kommen fernſtehe. Daß die Außerverbandswerke nach Wegfall der
behördlichen Bindungen vom vergangenen Jahre die
Verbands=
preiſe einhalten werden, ſei ja bereits anläßlich der mit Wirkung
ab 1. Januar 1935 vorgenommenen Herabſetzung der Zementpreiſe
mitgeteilt worden.
Pforzheimer Edelmetall= und Schmuckwareninduſtrie. Die
Pforzheimer Edelmetall= und Schmuckwareninduſtrie kann nach
dem Bericht, der Badiſchen Induſtrie= und Handelskammer auf
einen günſtigen Abſchluß des Jahres 1934 zurückblicken. Das
Be=
richtsvierteljahr brachte, eine Belebung, die ſich infolge eines
guten Geſchäftes im Einzelhandel durch erhebliche
Nachbeſtellun=
gen bemerkbar machte. Die Ausſichten für die kommenden Wochen
werden nicht ſchlecht beurteilt. Unbefriedigend iſt allerdings nach
wie vor der Export.
Spinnereien und Webereien im Wieſental, Haagen in Baden.
Bei der Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1933/34 mit einem
Verluſt von 154 207 RM. ab, um den ſich der Verluſtvortrag von
292 716 RM. auf 446 923 RM. erhöht. Der Geſamtverluſt wird
wieder auf neue Rechnung vorgetragen. Nach dem Bericht war
es trotz einer Umſatzſteigerung gegenüber dem Vorjahr nicht
mög=
lich, einen Verluſt zu vermeiden, der hauptſächlich auf die noch
nicht beendeten Umſtellungen in den Werken Fahrnau und
Lan=
genau zurückzuführen iſt. Die Entwicklung im erſten Halbjahre
des neuen Geſchäftsjahres ſei als gut zu bezeichnen, beſtimmte
Vorausſagen ließen ſich noch nicht machen.
Zunahme des Baumaſchinenabſatzes. Wie dem Wochenbericht
des J.f.K. u. a. zu entnehmen iſt, hat ſich im Zuſammenhang mit
dem Auftrieb der Bauwirtſchaft auch der Abſatz der
Baumaſchi=
neninduſtrie kräftig belebt. Im vergangenen Jahre ſtiegen die
Inlandsbeſtellungen, von Betonmiſchmaſchinen bis Oktober von
Monat zu Monat. Die Abrufe von Schotter= und
Kieſelaufberei=
tungsmaſchinen nahmen bereits im Jahre 1933 am ſtärkſten zu.
Im vergangenen Jahre wurden rund 3½mal ſoviel Hebezeuge
für den Baubetrieb abgeſetzt wie 1933. Die Auslandsverkäufe
haben ſeit dem vergangenen Jahre an Bedeutung mehr und mehr
verloren. Die Auslandsaufträge betrugen im Jahre 1934 bei
den Betonmiſchmaſchinen 6 Prozent, bei den Straßenwalzen 27
Prozent, bei den Hebezeugen für den Baubetrieb noch 9 Prozent
ſämtlicher Beſtellungen. Bemerkenswert iſt, daß ſeit März 1934
der Abſatz von Fertigungsmaſchinen für Straßendecken erheblich
zugenommen hat. Dieſe Entwicklung erklärt ſich mit dem
Fort=
gang der Arbeiten an der Reichsautobahn.
Schramm Lack= und Farbenfabriken, Offenbach a. M. Zu der
Mitteilung, daß für 1933/34 vorausſichtlich eine
Dividendenzah=
lung noch nicht erfolgt, wird von der Verwaltung darauf
hin=
gewieſen, daß, da die endgültige Bilanz noch nicht vorliege, auch
noch keine endgültige Entſcheidung über die Dividendenfrage
ge=
fallen iſt. Die Frage wird erſt bei der nächſten
Aufſichtsrats=
ſitzung, deren Termin noch nicht feſtſteht, entſchieden werden.
Tatſache iſt, daß der Vorſtand des Unternehmens von den
Börſen=
gerüchten der Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung abgerückt
iſt und auf das Zurückbleiben des Erlöſes hinter der
Umſatzſteige=
rung angeſichts des Preisdruckes verwies. Scheinbar behalten
ſich aber Kreiſe des Aufſichtsrates ihre Stellungnahme zur
Divi=
dendenfrage, die diesmal auch von anderen Faktoren abhängen,
dürfte. bis zur Aufſichtsratsſitzung vor.
Wieder 7 Prozent Dividende bei Siemens. Erſtmalig ſeit
vier Jahren weiſt der in der Aufſichtsratsſitzung der Siemens=
Schuckert=Werke A.=G. vorgelegte Abſchluß für das Geſchäftsjahr
1933/34 wieder einen kleinen Gewinn von 1,32 Mill. RM. aus,
der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Dr. Hermann
(Siemens) wurde zum ordentlichen und G. Leipersberger zum
ſtellvertretenden Vorſtandsmitglied beſtellt. — Bei der Siemens
u. Halske A.=G. wurde ein Reingewinn von 6,86 (6,14) Mill.
RM., zuzüglich des Vortrages von 2,76 (2,88) Mill. RM.,
zuſam=
men 9 63 (9,03) Mill. RM., erzielt. Der Hauptverſammlung am
28. Februar ſoll eine Dividende von wieder 7 Prozent
vorgeſchla=
gen werden. 3,37 (2,76) Mill. RM. ſollen auf neue Rechnung
vorgetragen werden. Die Aufſichtsräte beider Geſellſchaften;
ſtimmten ferner zu, daß an die Gefolgſchaft die ſeit 1926/27
be=
ſtehende, von der Dividende abhängige Abſchlußprämie in der
gleichen Höhe wie im Vorjahr ausgezahlt wird.
Zollerhöhungen der Schweiz. Der Bundesrat hat verſchiedene
neue Zollerhöhungen und Kontingentierungen beſchloſſen. Für
die Einfuhr von Filetartikeln hat er neue, beſondere
Zollvoſi=
tionen aufgeſtellt. In Zukunft unterliegen dieſe Artikel einem
Einfuhrzoll von 600 ſfr. pro Doppelzentner. Außerdem wird die
Einfuhr von Röhrenverbindungsſtücken aus Weißguß der
Kontin=
gentierung unterſtellt. Die als Ergänzung der bisherigen
Kon=
tingentierungen angewandten Ueberzölle für Forellen=
Sommer=
linge und Jährlinge wurde aufgehoben. Die Einfuhr derſelben
wird vom Bezug beſtimmter Waren aus der Schweiz abhängig
gemacht. Schließlich wurden auch die übrigen bisher nicht
ein=
geſchränkten Artikel der Poſition 528 des Gebrauchszolltarifes
dem Bewilligungsverfahren unterſtellt und die Durchführung der
Einfuhrbeſchränkung für Wollgewebe der Textiltreuhandſtelle in
Zürich übertragen. Die letzte Maßnahme tritt am 1. April, die
übrigen am 1. Februar in Kraft.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Wiederzulaſſung der 20 Mill. RM. auf den Inhaber
lautende Aktien der Deutſche Linoleum=Werke A.=G. in Berlin
an der Rhein=Mainiſchen Börſe wurde genehmigt.
In der Bilanzſitzung des Aufſichtsrats der Bayeriſchen Noten=
Bank wurde beſchloſſen, der GV. die Ausſchüttung einer
Divi=
dende von 8 (9) Prozent vorzuſchlagen.
Die „Holderbank” Financiere Glarus A.=G., Glarus,
bean=
tragt bei der Generalverſamlung am 14. 2. den Zuſammenſchluß
mit der Geſellſchaft für Zementwerte, Glarus, die von ihr
über=
nommen werden ſoll. Im Vorjahre wurde von der Holderbank
bereits die Likonia A.=G., Baſel, übernommen. Für die Aufnahme
der Zementwerte (Aktienkapital 6, früher 10 Mill. Franken)
be=
antragt die Holderbank eine Kapitalerhöhung von 10 auf 11,5
Mill. Franken.
Die Kantolbank von Bern hat den Zinsfuß ihrer
dreijähri=
gen Kaſſaobligationen ab 28. Januar auf 3½ Prozent feſtgelegt,
Bei den Obligationen, die auf 5 Jahre feſt ſind, beträgt die
Ver=
zinſung 3½ Prozent.
Berliner Kursbericht
vom 30. Januar 1935
Deviſenmarkt
vom 30. Januar 1935
Me H
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Llotzd
A. E. 6.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
DeutſcheCont. Gas
Deutſche Erdöl
Mfke
82.—
83.—
30.50
33.50
31.625
125.—
112.50
83.50
109.—
146.—
129.50
103.75
Met Hce
F. 6. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
boeſchEiſenund
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phill. Holzmann
gali Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nif
143.—
74—
116.625
1o1.—
88.625
85.—
113.—
88.5o
104,125
81.50
68.25
Weee
Bolyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
7Mf
12.35
102.50
153.50
37.75
49.—
113.50
71.50
13.—
115.125
49.—
110.—
a12.
132.—
Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemark
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Island
D
Tägypt. 2
Pap. Peſo
100 Belga
Milreis
100 Leva
1eanad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. gr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
Geld Briell
12.505 12.535
0.628 0.632
58.17
0. 194
3.047
2.501,
54.48
81.22
12.20
68.68
5.385
18.41
2.354
165.42
55.21
58.29
0.196
2.as
2.507
54.58
gi.38
12.23
68.62
5.3gs
16.45
2.350
188.76
55.33
Italien
Japan.
Jugoflawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei
ungarn
uruguah
Ver. Staaten
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinar
100 Lats Ie
100 Kronen
1o0 Schiling
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1türk. 8
100 Pengs
1 Goldpeſo
1 Dollar.
GeldBrief
21.30 12
0.710
5. 649
30.32
61.32
4a.35
71.:4
0.712
5.661
81.08
E1.44
19.05
11.,075/11,095
62.91 ſ63,03
80.72
3403
110.30
1.973
80.88
34,09
10.42
1.977
1„049 1051
2.505 2.511
Surmſtadter uns Karicharbant Suriaftaut, Mindle der resoher Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 30. Januar 1935.
Keene
Gr.Ip. 1934 103,65
1935 106‟
„ „ 1938 1102.5
„ Gruppe T .. 1104.5
5% Dtſch. Reichsanl. / 99
5½%Intern.,v. 30 101.5
6%Baden ...v. 27/ 97
69Bahern .. b. 27/ 98.5
6%Heſſen.. . . b. 281 97.25
...b.39 / 99:25
6%o
6% Preuß. St. v. 28 108.5
6% Sachſen ..v.27/ 9f
6%Thüringen v. 27 96.75
6% Dt. Reichsbahn=
Schätze ....... /100.7
5% Dt. Reichspoſt=
Schätze ....... 100,6
4½%n ........ 1 99.5
Dtſch. Anl. Ausl.
*l. Ablöſung. /113.,6
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .... 10.4
69Baden=Baden. / 92:,
69Berlin ...v.24/ 93.5
69 Darmſtadt . .
6%Dresden. . v. 26 90.5
6%Frankfurt. v. 26 93.75
6%Heidelberg v. 26 91.75
KSMainz. ...... 9271
62Mannheim v. 27 93.5
80München v. 29 98
8%Wiesbadenv. 28 92
6% Heſſ. Landesbk. 96
6% Goldoblig. 94
1938/105.75
1937 104.25
96.5
De
hyp.=Bk.=Liquid.
4342
Komm.=Obl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
62 Goldoblig.
6% Lankeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
R.12
82 Kaſ. Landeskrd.
Goldpfbr.
82Naſſ. Landesbk.
5½2% Lig.=Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. I
„Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=B
Lia.=Pfbr.
S%oFrf.Hyp.=Bk.
5½% „Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
82Frkf. Pfbr.=Bk.
½%0 „ Lig.=Pfr.
6%Mein. Hhp.=Bk.
½% n Lig.=Pfr
82Pfälz. Hyp.=Bk.
20, — Lig.=Pfb.
8SRhein.Hhp.=Bk.
5½%0 „ Lig.=Pfr.
Golbobl.
82 Südd. Boden
Fred.=Bank ...
5½% Lig.=Pfbr.
6%Württ. Kyp.=B.
96.25 4½Budp. Stadtanl. 53 4½,Liſſabon. ..... 48 99.25
94.5 4%Stockholm. . .. 87 96.25 Aktien. 99.75
96 Accumulat.=Fabrik 99.75 Ag. Kunſtzide Unie 50.75 A. E. G.. 31.75 86.75
99.75 AndregeNoris Bahn 96.5 Aſchaffbg. Brauerei 113.5 99.75 Zellſtoff 71.5 95.5 Bad. Maſchinenfbr. 129 Bemberg, F. P. .. 114.5 97.5 Berl. Kraft u. Lich 142.25 99.5 Buderus Eiſen.... 92.75 97.75 Cement Heidelbere 1uo Karlſtadtl
Mſente Mee
Chem.Werke Abert
Chade (A=C)
Contin. Gummiw..I.
Contin.-Linoleum.
Daimler=Benz..."
Dt. Atl. Telegr. ..!.
Erdöl
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt.
Linoleum ..
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffé Widm.
Eichbaum=Werge
Elektr. Lieferg.=Geſ./*
Licht u. K.
Enzinger Union
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faber c Schleicher
Fahr, Gebrüder...
J.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt c Guilleaume.
Frankfurter Hof.
Gelſenkirch. Bergw.
Geſ.felektr.Untern.
Goldſchmidt, Th.,
Gritzner=Kahſer..
Grün &Bilfinger.
Hafenmühle Frkft. 1102
Hanauer Hofbräuh. 129.5
Hanfwerke Füſſen.
Harpener Bergbau /101.25
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
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118:,
109
265
63
126.5
143
73.75
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81.5
92.5
94.5
79.5
87.5
117.25
S8lo
216
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98.5
102
181
63
1o8
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Nordd. Lloyd
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz= u. Stuttg
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Frankona Rück u.M
Mannh. Verſich.
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ſchantung Handel
He
49lt
131
371,
53.75
132.5
114‟,
94.25
109.75
124
79.75
8.
77.5
83
105
99.75
100
9921.
164
125
69.75
100
215
252.,5
135
Seite 12 — Nr. 31
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 31. Januar 1935
Bis auf weiteres Nur noch heute und mergen Nur noch heute und morgen Prickelnde Musik - prickeln-des Leben erfüllt den neuen
Johann Strauß-Film:
Toierebar ger
Nächte
mit Paul Hörbiger, Elisa
Illiard, Theo Lingen, Adele
Sandrock. Der heitere temperament-
volle Abenteuerfilm
der Ufa:
Lock rogel Hunderte lachen und sind
begeistert über den neuen
Harold-Llopd-Film:
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Meder, Rheinstraße und Ph. Leuthner, Papierwarengeschäft.
Karten für DLV.-Mitglieder in der Geschäftsstelle.
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rad, Marke Mifa, Fabr.=Nr. 76 713,
1
Herren=
fahrrad, Marke Diamant, Fabr.=Nr. 238 460,
1 Herrenfahrrad, Marke Panther, Fabrik=Nr
546 911 — 1 Herrenfahrrad, Marke Adler, Mod. 45.
Fabr.=Nr. 819 454, faſt neu. — 1 Herrenfahrrad
(Rennmaſchine), ſchwarzer Rahmen, gelbe Felgen,
rote Bereifung, Rennlenker, Berko=Beleuchtung,
Gepäckträger, am Rad befindet ſich eine
Akten=
mappe mit Fußballbekleidung und ein Paar
Fußballſtiefel.
Als gefunden ſind gemeldet: 2 Geldbörſen mit
Inhalt, 2 alte Herrenfahrräder, 1 altes
Damen=
fahrrad, 1 Damenſchirm, 1 Herrenfahrrad mit
Aktenmappe und 1 Paar Schuhe 3 einzelne
Hand=
ſchuhe, 1 Frühſtückskörbchen. 1 Paket mit Inhalt,
1 Paket mit weißem Stoff, 1 leeres Portemonnaie,
1 kleine Ledermappe mit Inhalt, 2 Stücke
Kern=
leder, 1 Damenhandtaſche, 1 Beil, 1 rote
Strick=
jacke, 1 woll. Kindermütze, 1 Geigenbogen, 1 Bund
Schlüſſel, 1 Rock, 1 Lohnbch. 1 Nähmaſchinenkaſten
und 1 Rolle Zeichnungen.
Zugelaufen: 1 weißer Spitz, 1 kleiner Hund.
Zugeflogen: 1 Wellenſittich, 1 Kanarienvogel.
De Gugbitäts
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Tächste Woche
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Wir geben gleichzeitig bekannt, daß am 1. 2. 35,
vormittags 9 Uhr, Hügelſtraße 31/33, im Hofe der
Polizeidirektion, die Verſteigerung der im zweiten
halben Jahre 1933 von den Eigentümern nicht
ab=
jeholten Gegenſtände ſtattfindet. Zur
Verſteige=
rung gelangen: Fahrräder, Regenſchirme,
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ſtöcke, Schmuckſachen uſw.
Verloren
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Abzugeben geg.
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Inſelſtr. 36, III.
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Hauptgeschäft Karlstr. 18 — Filiale Schustergasse 8
Teile meiner geehrten Kundschaft ergebenst mit, daß
meine Verkaufsstelle Schustergasse 8 nach wie vor
weitergeführt wird. Durch den Abbruch des Hauses
Schustergasse 6 war eine kleine Belästigung kaum
vermeidlich. Es wird dafür gesorgt werden, daß
Be-
hinderungen meiner Kundschaft durch Fuhrwerke usw.
beim Anfahren von Baumaterial nach Möelichkeft
vermieden werden. Indem ich aber um
Rücksicht-
nahme bitte, versichere ich, daß alles getan wird um
in jeder Beziehung der vorgeschriebenen Hygiene
Rechnunz zu tragen.
Meine teilweise neuen Preise erbitte ich im Schaufenster zu
ersehen. Annahme von Lebensmittel- u. Fettkarten. (1280
Land-Butter
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1 Pfund . . . . . . 1.40
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Scheul fiſch, feinſt. blütenweißer, Pfd.v. 60
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beſtellung jeden Poſten abzugeben,
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-8 Wochen 9—-11 ℳ, 8-10 Woch. 11-13.4
10-12 „ 13-16 ℳ, 12-15 „ 16-19.0
pro St. ab Station. Läuferſchweine von
zirka 70—10) Pfd., pro Pfd. zirka 42 H.
Tiere ſind kurzrüſſelig, glatthaarig,
breitbuckelig, langgeſtreckt, teils
we ß und geſcheckt, eignen ſich
jeſtens zur Zucht u. Maſt (allgem.
ſind männl. geſchn.). Garantie für
prima Tiere, beſte Fre ſer, ſowie
geſunde Ank. noch 10 Tage n.
Em=
pfang. Bei Nichtgefallen nehme
zu=
rück, daher kein Riſiko. Tauſende
Dankſchreiben u. Nachbeſtellungen
beweiſen reelle Lieferungen Käfige
für Ferkel bis 4 St. 1.— Mk., bis
8 Stück 2.— Mk., für größere etwas
mehr. Verſand unter Nachnahme.
Verp. der Jahreszeit entſpr. Joſef
Fortkord, Bramſche 44, Bez. osnabtückh,
Vergebung.
Anläßlich der Deutſchen Freiballonmeiſterſchaft
am 16. und 17. Februar 1935 in Darmſtadt,
bunden mit den Ausſcheidungskämpfen zur
jahme am Gordon=Bennett=Preis der Lüfte, 1
Sonntag, den 17. Februar 1935, der Wirtſch
beirieb auf dem ehem. Kavall rie=Exerzierpla
vergeben. Angebote ſind an die Organiſationsle
der Deut chen Freiballonmeiſterſchaft 1935 in 2.
ſtadt, Rheinſtr. 10 (Fernruf 5001, Nebenſtelle
zu richten.
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Dienstag, den 5. Februar ds. J., werdeni
Turnhalle am Woogsplatz hier, von
mittags 9 Uhr ab, aus den Abtlg. Bul
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(Sl
Darmſtadt, den 30. Januar 1935.
Städtiſche Güterverwalt
FEB
EEROTNT
BEO