Darmstädter Tagblatt 1935


19. Januar 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige
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Nummer 19
Samstag, den 19. Januar 1935.
197. Jahrgang

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Das Echo des Genfer Beſchluſſes.
Befriedigung über den Ratsbeſchluß, das Saargebief an Deutſchland ungekeilk zurückzugeben.
Lavals Erklärung zur Zuſammenarbeit mit Deutſchland.

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* Der Weg zum Frieden.
Der Beſchluß des Völkerbundsrates, das Saargebiet unge=
ilt
an Deutſchland zurückzugeben, und zwar am 1. März d. J.,
überall mit größter Befriedigung aufgenommen worden.
icht nur in Deutſchland, auch in den übrigen europäiſchen und
ußereuropäiſchen Ländern.
Dieſe Freude iſt in jedem Einzelfall wohl nicht ganz echt.
ſir wiſſen ja, daß ſtarke Kräfte am Werk waren um Schwierig=
iten
künſtlich zu ſchaffen. Wir wiſſen auch von einem Memo=
ndum
des franzöſiſchen Generalſtabs, der ſeine beſonderen mili=
rpolitiſchen
Ziele auch bei dieſer Gelegenheit durchdrücken
ollte. Ja es iſt vielleicht mehr als ein zeitliches Zuſammen=
effen
, wenn jetzt aus Paris die Vormeldung kommt, daß
eneral Weygand, der als ehemaliger Generalſtabschef des
arſchalls Foch der Hauptvertreter dieſer Richtung war, nach
r Erreichung der Altersgrenze von ſeinem Poſten abtritt. Er
ſt es nicht verhindern können, daß Laval ſich ſelbſt treu blieb
id ſeine frühere Zuſage gehalten hat, das Abſtimmungs=
gebnis
unter allen Umſtänden zu achten. Das Bekenntnis der
aardeutſchen war ja ſo eindeutig, daß jeder Verſuch einer
mfälſchung nach dem Muſter von Oberſchleſien an den nackten
ahlen ſcheitern mußte.
Trotzdem hat Laval nicht ganz feſten Boden unter den Füßen
id deshalb iſt die Erklärung, die er in Genf abgegeben hat,
ohl auch ſo gewunden ausgefallen. Auf den erſten Blick ver=
mmt
etwas die Kühle, mit der er den Appell des Führers
r Verſöhnung der beiden Völker einfach zur Kenntnis nahm,
er er hat dem doch hinzugefügt, daß die Annäherung zwiſchen
n beiden Ländern tatſächlich eine der weſentlichſten Voraus=
zungen
zur wirkſamen Gewährleiſtung des Friedens ſei. Da=
r
iſt jetzt die Bahn frei. Was um die Saar herum noch zu
reinigen iſt, bleibt doch gegenüber der einzig entſcheidenden
rage nach der Zukunft des Landes nur von untergeordneter
edeutung. Wir rechnen trotz der peſſimiſtiſchen Auffaſſung
ivals damit, daß die Verhandlungen der kommenden Wochen
iter der vorzüglichen Hand des Barons Aloiſi ſehr raſch zu
nem beide Teile befriedigenden Ergebnis führen werden.
Wir kennen natürlich die Intereſſen= und die Intereſſenten=
genſätze
, aber wenn das Comité des Forges für die am
ittwoch in Berlin beginnenden deutſch=franzöſiſchen
irtſchaftsverhandlungen nachzurechnen ſucht, daß
ankreich die ſaarländiſche Kohle nicht braucht, Deutſchland
er auf das lothringiſche Eiſenerz angewieſen ſei, ſo braucht
eſe Art der Beweisführung wohl nicht ernſtlich widerlegt
werden. Es iſt wohl nur der Verſuch, taktiſch die franzöſiſche
oſition zu ſtärken. Im ganzen geſehen bleiben jedenfalls Zeit
id Möglichkeiten genug, die Komplexe, die ſich aus
mHeimfall des Saargebietes an Deutſchland für die beider=
itigen
Beziehungen auf politiſchem, wirt=
haftlichem
und militäriſchem Gebiet ergeben, in
ner Form zu löſen, wodurch den Bedürfniſſen bei=
r
Teile Rechnung getragen wird.
Daneben bleiben dann noch die Rückwirkungen auf
e allgemeine Politik, und hier ſcheint es uns von
ſonderer Bedeutung, daß Laval zwar bei der Forderung ge=
ieben
iſt, Frankreich müſſe aus ſeiner geſchichtlichen Erfahrung
raus in Sicherheit leben, daß er aber dasſelbe Recht
ich den anderen Nationen, damit auch Deutſchland, zuge=
rochen
hat. Laval macht aus dem Ruf nach Sicherheit alſo
in Länderprinzip mehr für Frankreich und ſeine Freunde,
elmehr einen allgemeinen Grundſatz für das Zu=
mmenleben
der Völker. Dem ſtimmen wir vorbehalt=
S zu. Gerade weil wir der Meinung ſind, daß in einem
utſch=franzöſiſchen Ausgleich die beſte Garantie für den euro=
iſchen
Frieden liegt, bedeutet das Zugeſtändnis
abals einen weſentlichen Fortſchritt, der ſich in
jetzt wieder beginnenden politiſchen Verhandlungen in einer
eitgehenden Entſpannung auswirken müßte, auch wenn die
erhandlungen nicht ſo raſch vorwärtsgehen ſollten, wie es an
h wünſchenswert wäre.
Die Pariſer Preſſe
zur Genfer Enkſcheidung.
DNB. Paris, 18. Januar.
Die Pariſer Morgenpreſſe zeigt ſich im allgemeinen mit dem
USgang der geſtrigen Völkerbundsſitzung und der mit Deutſch=
nd
zuſtande gekommenen Einigung zufrieden.
Der Außenpolitiker des Excelſior erklärt dazu, man müſſe,
ehrlich zu ſein, zugeben, daß dieſe Einigung zum großen Teil
19 dem Weitblick und dem verträglichen Geiſt der
Eichsregierung zu verdanken ſei, der auch vom
anzöſiſchen Außenminiſter anerkannt werde.
Das Journal iſt der Anſicht, daß die deutſch=franzöſiſche
Tſammenarbeit in den letzten 48 Stunden eine bedeutende Rolle
ielt habe, um mit der Kleinigkeitskrämerei und Bürokratie
* Völkerbundes fertig zu werden. Das Blatt wirft dem
wietruſſiſchen Vertreter vor, ſich bei ſeinen Aus=
ungen
ſo ungeſchickt wie nur möglich benommen
Nden. Er habe mit jener ihm eigenen Ironie geſprochen die
h gegen ihn ſelbſt richten müſſe, wenn er das freie Beſtim=
tugsrecht
der Völker erwähne, das gerade bei dem unterdrück=
Eüſſiſchen Volk eine ſo eigentümliche Anwendung finde. Es
1 doch immerhin bemerkenswert, daß ausgerechnet die Sowjets
Einbildeten, den ziviliſierten Nationen Lehren erteilen zu
nnen.

Neues Friedensbekennknis des Führers
Außenpolikiſche Unterredung mit Ward Price.
DBN. München, 18. Januar.
Am Donnerstag gewährte der Führer und Reichskanzler dem
bekannten engliſchen Journaliſten und Vertreter der Rothermere=
Preſſe Mr. Ward Price eine Unterredung, in der er ſich zu
einer Anzahl außenpolitiſcher Fragen äußerte.
Ward Price richtete zunächſt folgende Frage an den Führer:
Unter welchen Bedingungen kann Deutſchland zum
Völkerbund zurückkehren?
Der Führer antwortete:
Ich und niemand in Deutſchland denken daran, für einen evtl.
Wiedereintritt in den Völkerbund Bedingungen zu ſtellen. Ob
wir noch einmal in dieſe Korporation zurückkehren oder nicht,
hängt ausſchließlich davon ab, ob wir ihr als voll=
ſtändig
gleichwertige Nation angehören können.
Die iſt keine Bedingung, ſondern einfach eine Selbſtver=
ſtändlichkeit
. Entweder ſind wir ein ſouveräner Staat oder wir
ſind es nicht. Solange wir dies nicht ſind, haben wir in einer
Gemeinſchaft ſouveräner Staaten nichts zu ſuchen. Solange die
nationalſozialiſtiſche Bewegung Deutſchland führt und das
wird für die nächſten Jahrhunderte der Fall ſein, auch wenn un=
ſere
Emigranten noch ſo oft das Gegenteil beſchwören , wird
ſich an dieſer Einſtellung nichts mehr ändern.
Im ürigen habe ich dies bereits in meiner Mai=Rede 1933
ausdrücklich erklärt. Ich möchte dabei betonen, daß die Unter=
ſcheidung
in moraliſch gleichberechtigt und ſachlich gleich=
berechtigt
vom deutſchen Volk als eine Beleidigung empfunden
wird. Ob 69 Millionen Menſchen auf dieſer Welt moraliſch
gleichberechtigt ſind oder nicht, kann letzten Endes niemand ent=
ſcheiden
als höchſtens das betreffende Volk ſelbſt.
Entweder man iſt ſachlich gleichberechtigt, dann muß man es
von vornherein auch moraliſch ſein, und wenn man umgekehrt
moraliſch einmal gleichberechtigt iſt, bleibt es unverſtändlich,
wieſo man dann die ſachliche Gleichberechtigung beſtreiten oder
einfach verweigern kann.
Frage: Wird dazu nötig ſein
die Trennung der allgemeinen Völkerbundsbeſtimmungen
vom Verſailler Vertrag durchzuführen?
Der Führer antwortete:
Solange der Völkerbund nur ein Garantievertrag von Sieger=
mächten
iſt, führt er ſeinen Namen überhaupt zu Unrecht. Daß auf
die Dauer dieſer Bund der doch dem Willen der Gründer nach
vermutlich eine Ewigkeitserſcheinung ſein ſoll nicht verkoppelt
werden kann mit einem Vertrag, deſſen zeitliche Begrenzung ſchon
in ſeinen inneren Gebrechen und Unmöglichkeiten liegt, kann viel=
leicht
von den derzeitigen Intereſſenten beſtritten werden, wird
aber einſt geſchichtlich als ſelbſtverſtändlich gelten.
Frage: Sollte die Anerkennung der Gleichberechtigung im
Voraus ſtattfinden oder könnten die Gleichberechtigung und die
Rückkehr gleichzeitig erfolgen?
Der Führer antwortete:
Die dentſche Gleichberechkigung iſt die Voraus=
ſehung
für jede Bekeiligung deutſchlands an
7a
inkernukionglen Abmachungen
und Vereinbarungen.
Mit dieſer Forderung ſtehe ich keinesfalls vereinſamt in der
Welt, ſondern ich befinde mich in der anſtändigſten Geſellſchaft,
denn: Kein Volk von Ehrgefühl und keine Regierung von Pflicht=
bewußtſein
könnte hier anders denken oder gar anders handeln.
Auf der Welt ſind ſchon ſehr viele Kriege verloren gegangen.
Wenn man nach jedem verlorenen Krieg in der Vergangenheit dem
unglücklich Unterlegenen für immer ſeine Ehre und ſeine Gleichbe=
rechtigung
aberkannt hätte, müßte der Völkerbund ſchon jetzt mit
lauter nichtgleichberechtigten, und damit letzten Endes ehrloſen und
minderwertigen Nationen vorlieb nehmen. Denn es gibt ja kaum
einen Staat oder eine Nation, die nicht einmal das Unglück hatte,
ſelbſt wenn ſie tauſendmal im Recht war, einem ſtärkeren Gegner
oder einer ſtärkeren Koalition zu unterliegen. Bisher hat ſich die=
ſer
gräßliche Unſinn in der Welt noch nicht einzubürgern vermocht,
und wir ſind entſchloſſen, dafür zu ſorgen, daß Deutſchland nicht
das erſte Exempel für die Einführung eines ſolchen Wahnſinns ab=
gibt
.
Frage: Finden Ew. Exzellenz nicht, daß die
Reform des Völkerbundes
dringend notwendig iſt? Wie könnte man ſie praktiſch in die Wege
leiten? Welche Argumente dafür wären der Oeffentlichkeit zu
unterbreiten?
Der Führer antwortete: Da wir ohnehin nicht im Völ=
kerbund
ſind, beſchäftigen wir uns auch nicht mit Gedanken über
ſeine inneren Reformen.
Frage: Ich ſprach neulich mit einer hochſtehenden politi=
ſchen
Perſönlichkeit in Frankreich. Ich fragte ſie folgendes:
Warum denn will Frankreich die vollendete Tatſache
der Wiederherſtellung der deutſchen Rüſtung
nicht anerkennen?
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)

* Von der Saar nach London.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 17. Januar.
Der überwältigende deutſche Sieg bei der Saarabſtimmung
iſt kaum in einem anderen, nichtdeutſchen Lande mit einer der=
artigen
Erleichterung und Befriedigung aufgenommen worden,
wie gerade in England. Die engliſche Preſſe nennt
den Wahlausgang die denkbar glücklichſte
Löſung, einen Segen für Europa und ähnlich.
Die wüſte Agitation, die in den letzten Monaten vor der Ab=
ſtimmung
die Status=quo=Anhänger entwickelt hatven, beobachtete
man in England mit Mißbehagen und Beſorgnis. Nicht etwa
aus übertriebener Deutſchfreundlichkeit, ſondern aus rein nüch=
ternen
, rein britiſchen Erwägungen heraus: man war ſich in
England von Anfang an vollkommen klar darüber, daß ein
zweifelhafter Ausgang der Wahl, d. h. eine größere Anzahl
für Beibehaltung des Status quo abgegebenen Stimmen, die
zu Anfang des Jahres ſo deutlich begonnene Konſolidierung
des europäiſchen Friedens in unglücklichſter Weiſe aufgehalten,
wenn nicht gar unmöglich gemacht und England und die übrigen
europäiſchen Mächte vor eine überaus ſchwierige und peinliche
Situation geſtellt hätte. Man wollte eben nicht nur in Deutſch=
land
, ſondern auch in England und in allen übrigen, am Frie=
den
wirklich intereſſierten Ländern die Saarabſtimmung ſo
ſchnell wie möglich hinter ſich haben, um dann auf freierem
Wege dem Ziel des europäiſchen Friedens zuſchreiten zu können.
Dieſes iſt nun möglich geworden. Deshalb iſt man auch in
England vom klaren und eindeutigen Ausgang der Abſtimmung
ſo ehrlich befriedigt. Man kann weiter marſchieren. Die in
Rom zuſtandegekommene franzöſiſch=italieniſche Verſtändigung
betrachtete man hier als den erſten Schritt, die Saarabſtimmung
als den zweiten, und nun ſoll der dritte entſcheidende Schritt
in London gemacht werden. Das geſamte Intereſſe Englands
konzentriert ſich daher jetzt auf die nächſte Woche bevorſtehende
Zuſammenkunft zwiſchen den verantwortlichen Leitern der fran=
zöſiſchen
und engliſchen Politik. Und wieder einmal liegt, wie
ſchon ſo oft zuvor, die Entſcheidung über die weitere Geſtal=
tung
der europäiſchen Dinge in London.
Es iſt der engliſchen Regierung oft der Vorwurf gemacht
worden, daß ihre Politik ſchwankend ſei, und daß ſie der
Klarheit ermangele. In bezug auf die engliſche Politik des
letzten Halbjahres dürfte dieſer Vorwurf jedoch kaum berechtigt
ſein. Die engliſche Friedenspolitik war im
Laufe der letzten Monate durchaus klar und
zielbewußt. Um dem Ziele des europäiſchen Friedens näher
zu kommen, hat England ſeine bisher als unerſchütterlich ge=
goltene
Politik der Nicht=Einmiſchung in europäiſche Dinge in
erſtaunlich weitgehendem Maße aufgegeben. Der Beſchluß, bri=
tiſche
Truppen nach der Saar zu entſenden (der allerdings zu
einem großen Teil auch deshalb erfolgt war, weil er, nach eng=
liſcher
Anſicht, keine allzugroßen Riſiken in ſich barg), war das
augenfälligſte Beiſpiel dieſes Frontwechſels der engliſchen
Politik. England ließ es aber dabei keineswegs bewenden. Es
folgten die ſehr nachdrücklichen und weitgehenden Bemühungen
Englands um Zuſtandekommen der italieniſch=franzöſiſchen Ver=
ſtändigung
. Und zur Zeit ſteht man ohne Zweifel vor dem
Beginn einer regelrechten engliſchen Friedensoffenſive. Die
Friedenspolitik Englands iſt ehrlich, weil ſie dem britiſchen
Weltintereſſe entſpricht. England will unter allen Umſtänden,
möglichſt noch vor den, vorausſichtlich Ende des Jahres ſtatt=
findenden
Neuwahlen, ein internationales Abkommen über
Regulierung der Rüſtungen unter Dach und Fach bringen. Es
braucht ein ſolches Abkommen in gleichem Maße aus inner=
politiſchen
, weltpolitiſchen und wirtſchaftlichen Gründen. Es
arbeitet, vielleicht mit weniger Heroismus als Deutſchland und
Italien, aber gewiß nicht weniger zielbewußt am Werk der Ge=
ſundung
ſeiner Nation und am Wiederaufbau ſeiner Wirtſchaft.
Der Beſitz des größten Imperiums der Welt ſtellt zudem an die
engliſche Friedenspolitik Anforderungen ganz beſonderer Art.
Ein unbeſchränktes Wettrüſten wäre für England, wenn materiell
auch leichter zu tragen, ſo wirtſchaftlich doch ſicherlich kein ge=
ringeres
Unheil als für alle übrigen Länder der Welt. Es dient
daher, wenn es ſich jetzt mit aller Macht für eine Verſtändigung
der Völker einſetzt, nicht nur dem Intereſſe der anderen, ſondern
in weiteſtem Maße demjenigen ſeiner eigenen Volksmaſſen und
ſeines eigenen Weltreiches. Um zu dieſem Ziele zu gelangen,
ſieht England eine Reihe von Etappen vor ſich, die eng=
liſcherſeits
etwa in folgender Reihenfolge aufgezählt wer=
den
: die franzöſiſcheitalieniſche Verſtändigung, die Saarabſtim=
mung
, die Gleichberechtigung Deutſchlands, der Oſt=Pakt, die
Rückkehr Deutſchlands in den Völkerbund und endlich die Ab=
rüſtung
. Und wer die Beharrlichkeit und die Methodik der
Politik Englands kenny, für den können kaum Zweifel darüber
beſtehen, daß es ſich von dieſem, einmal als richtig erkannten
und einmal eingeſchlagenen Wege nicht ſo leicht abbringen
laſſen wird.
Bis dahin iſt es allerdings noch eine recht weite Strecke.
Das Ziel iſt noch in ziemlicher Ferne. Aber die Gelegenheit,
zur nächſten Etappe zu gelangen, ſteht bereits vor der Tür.
Dieſe Gelegenheit wird die Ende des Monats ſtattfindende
engliſch=franzöſiſche Zuſammenkunft in London bieten. Auf
dieſer wird England, nach der nun in ſo befriedigender Weiſe
verlaufenen Saar=Abſtimmung, jede nur mögliche An=
ſtrengung
machen, um die franzöſiſche Regie=
rung
zu einer Aenderung ihrer Haltung
Deunſchland gegenüber zu bewegen. Man iſt in
London feſt davon überzeugt, daß dieſes nicht allzu ſchwer fallen
und gelingen werde. Dieſe Zuverſicht Englands iſt vor allem
auf jener veränderten Geiſtesverfaſſung aufgebaut, die man
zur Zeit in Frankreich zu ſehen glaubt. Die politiſche
Atmoſphäre, meint der Spectator, iſt zur Zeit offenſichtlich
bei weitem günſtiger, als ſie es in den letzten Monaten und
Jahren je geweſen iſt. Frankreich, das nun ſeine Differenzen
mit Italien ſchlecht und recht beigelegt hat und auch auf eng=
liſcher
Seite mehr Verſtändnis für ſeine Sicherheitsforderung
ſieht, dürfte ſich jetzt weſentlich weniger halsſtarrig als vor
einem Jahre erweiſen. Flandin wird viel weiter als Doumergue
und Laval viel weiter als Barthou gehen. Dieſe Auffaſſung
herrſcht heute, in Erwartung der Londoner Zuſammenkunft,
bei der geſamten engliſchen Preſſe vor. Natürlich dürfte ſich,

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Seite 2 Nr. 19

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 19. Januar 1935

nach engliſcher Anſicht, auch unter Laval das Verhalten der
Franzoſen zum Hitler=Deutſchland nicht von einem Tag auf den
anderen ändern. Aber ſie werden nicht umhin können, in ihren
Abmachungen mit Italien eine bedeutende Stärkung ihrer
Sicherheit zu ſehen. Sie werden unter dieſen Umſtänden zu Zu=
geſtändniſſen
Deutſchland gegenüber und zum Abſchluß eines
Rüſtungsabkommens leichter geneigt ſein. Ein ſolches Abkommen
allein würde allerdings, meint der New Statesman gewiß
noch keine endgültige Sicherung des Friedens bedeuten. Dieſe
kann nur durch eine entſprechende Reviſion der unhaltbar ge=
wordenen
Beſtimmungen der Friedensverträge erreicht werden,
die früher oder ſpäter unweigerlich kommen muß‟. Doch ſchon
eine Verſtändigung in der Rüſtungsfrage würde vorausſichtlich
Deutſchland zurück in den Völkerbund führen und den Weg
zu einer Befriedung Europas ebnen ..
Welche Haltung wird nun Deutſchland zu dieſen von Eng=
land
geplanten Friedensbeſtrebungen einnehmen? Das iſt die
zweite Frage, die man ſich in England angeſichts der bevor=
ſtehenden
Londoner Zuſammenkunft ſtellt. Was England
von Deutſchland wünſcht oder vielmehr erhofft,
iſt zur Genüge bekannt: Beitritt zu jenem Teil der
Römer Abmachungen, die ſich auf die Unabhängigkeit Oeſter=
reichs
beziehen, möglichſtes Entgegenkommen in Sachen des Oſt=
paktes
, Rückkehr in den Völkerbund und ſchließlich Teilnahme
an der bevorſtehenden Rüſtungskonvention. Die ſehr gewich=
tigen
Gründe, die Deutſchland zur Einnahme ſeiner gegen=
wärtigen
Haltung in all dieſen Fragen veranlaſſen, werden
engliſcherſeits keineswegs überſehen. Wenn in einem Lande,
ſo hat man in England für die deutſchen Erforderniſſe und die
deutſche Haltung Verſtändnis. Anläßlich der bevorſtehenden
Londoner Zuſammenkunft zeigt dieſes ſich deutlich im Bemühen,
ſämtliche Bedenken, die von deutſcher Seite gehegt werden,
tunlichſt zu zerſtreuen. Was beiſpielsweiſe Oeſterreich anbelangt,
ſo weiſen die Sunday Times darauf hin, daß in Rom die
ehrlichſten Anſtrengungen gemacht worden ſeien, eine jede gegen
Deutſchland gerichtete Spitze zu vermeiden. Von Deutſchland
werde nicht verlangt, daß es die Unabhängigkeit Oeſterreichs
garantiere ſondern daß es lediglich nicht mit bewaffneter
Macht in die internen Angelegenheiten Oeſterreichs eingreife;
und daß dieſes nicht in der Abſicht Deutſchlands liege, ſei doch
Auch die Auffaſſung
von Hitler wiederholt erklärt worden . . .
Englands in Sachen des Oſtpaktes iſt keineswegs ſtarr. Man
erkent hier voll an, daß die in ihm enthaltene Beſtimmung
der gegenſeitigen Hilfeleiſtung für Deutſchland unannehmbar
ſei. Der Pakt dürfte daher ſollte er in nächſter Zukunft wieder
auftauchen, dieſes ſicherlich in von engliſcher Hand ſtark redigier=
ter
Form tun. Die deutſche Auffaſſung, daß der Völkerbund
reformbedürftig ſei, wird in England ebenfalls geteilt; nur ſolle
man, meinen die Times den Völkerbund nicht von außen
ſondern von innen reformieren. Und was die Gleichberech=
tigung
Deutſchlands anbelangt, ſo kommt der Anregung der
Times, daß die Siegermächte durch eine gemeinſame Er=
klärung
freiwillig auf die in Kapitel V. des Verſailler Ver=
trages
niedergelegten militäriſchen Klauſeln verzichten ſollten,
in Anbetracht des beſonderen Charakters des Blattes, ohne
Zweifel die allergrößte Bedeutung bei und dürfte als ein deut=
licher
Hinweis auf die weiteren Intentionen der britiſchen
Politik aufzufaſſen ſein.
Dieſes iſt jedenfalls der weitere Gang der Dinge, wie er
ſich England ungefähr darſtellt. England will das Reich
unter allen Umſtänden wieder in den Kreis der
europäiſchen Politik einbeziehen und wieder
in den Welthandel eingliedern. Denn es weiß ge=
nau
, daß ohne Mitwirken Deutſchlands die Weltwirtſchaft nie
wieder hoch kommen wird und ohne Teilnahme Deutſchlands
ſämtliche, noch ſo perfekte internationale Abkommen nie einen
wirklichen Wert haben können. Die beiden großen Hinderniſſe
hierzu waren bisher der italieniſch=franzöſiſche und der deutſch=
franzöſiſche
Gegenſatz. Der erſte iſt durch das Römer Abkommen
beſeitigt, zum mindeſten ſtark herabgemindert worden. Den
zweiten hat, ſo hofft man, der glückliche Ausgang der Saar=
abſtimmung
der Löſung greifbar nahe gebracht. Daher erinnern
die engliſchen Blätter, jetzt einſtimmig an den bekannten, auch
in der letzten, nach Verkündigung des Abſtimmungsreſultats
wiederholten Ausſpruchs Hitlers, daß die Saar das einzige
ungelöſte Problem ſei, das bisher zwiſchen Deutſchland und
Frankreich beſtand. Nun, da die Saarabſtimmung vorüber iſt,
ſolle man das Geſagte wahr machen und dafür ſorgen, daß in
der Tat nichts mehr zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſtehen
möge. Die lang erſehnte Gelegenheit, erklärt man hier, iſt end=
lich
da. Sie muß und wird erfaßt werden.

Wie wir erfahren, hat Eiſenbahnpräſident Nicklaus Don=
nerstag
vormittag die Geſchäfte als Präſident der Saarbahnen
offiziell ſeinem Vertreter, Direktor Muenzer, übergeben. Nick=
laus
legte Mittwoch nachmittag beim zuſtändigen Miniſter der
Regierungskommiſſion ein Urlaubsgeſuch vor, das ihm be=
willigt
wurde.

Heitſches Landesiheater.
Kleines Haus. Freitag, den 18. Januar 1935.
Adolph Adam: Der Poſtillon von Lonjumean
Es hängt wohl manchmal mit Gaſtſpielen zuſammen, wenn
Vorſtellungen im Ganzen weniger gut geraten. Von allen Auf=
führungen
unſerer Oper, die wir in dieſem Winter erlebten,
war die heutige eine der matteſten. Die Gaſtdarſtellerin der
Frau Latour, Eliſabeth Weißbach von der Hamburger Volks=
pper
, reichte weder an unſere Koloraturſängerin noch an die
Künſtlerin, die in der vorigen Woche als Martha gaſtierte,
heran. Abgeſehen von der bei einem Gaſtſpiel erklärlichen Auf=
regung
, die im erſten Akt die Stimme an der Entfaltung hin=
derte
, zeigte ſich auch bei der an ſich recht gut gelungenen Arie
im zweiten Akt, daß die Stimme ſelbſt durch mittelſtarkes
Orcheſter ſehr zugedeckt wird. Die Sängerin ſcheint noch recht
jung zu ſein, ſie beſitzt noch wenig Schattierungsmöglichkeiten
in der Stimme, hat gute Koloratur und geſchickt genommene
Höhe, und konnte in der Kadenz gut das dreigeſtrichene e er=
reichen
. Geſchickt wurde die Szene im Düſtern, in der ſie ab=
tvechſelnd
zwei Perſonen darzuſtellen ſucht, wiedergegeben, aber
im Ganzen fanden wir die Leiſtung geſanglich wie darſtel=
leriſch
ungleich. Im Kleinen Haus müſſen ſich die Sänger mit
dem Beifall nach den erſten Akten begnugen, am Schluß kommt
es nur zu recht magerem Dank, weil alles nach der Garderobe
F. N.
ſtürzt.
Ffüh
Uraunagkung einer Mascagni=Oper: Nero.
Die Uraufführung von Mascagnis neuer
Oper Nero in der Scala in Mailand untey per=
ſönlicher
Leitung des Komponiſten hatte am Mitt=
woch
abend einen großen Erfolg. Zu dem mit Spannung
erwarteten künſtleriſchen Ereignis waren u. a. aus Rom der Un=
terſtaatsſekretär
für Preſſe und Propaganda, Graf Ciano, der
Vizepräſident und mehrere Mitglieder der Akademie von Italien,
der Generalſtabschef der Miliz und zahlreiche weitere Perſönlich=
keiten
eingetroffen. Die Scala war ausverkauft. Mascayni und
die Sänger wurden von den dreitauſend Zuhörern nach jedem Akt
bis zu neunmal vor den Vorhang gerufen. Die Kritik nimmt
die Oper günſtig auf, die von den letzten Jahren Neros handelt
und ihn als Schauſpieler zeigt, der in Liebe zu einer jungen
Sklavin verſtrickt iſt.

Vom Tage.
Die Beſchwerde des Prinzen Pleß gegen die über ihn ver=
hängten
polniſchen Zwangsmaßnahmen wurde am Freitag durch
Beſchluß des Völkerbundsrats zurückgewieſen.
Nach einer Meldung aus Paris ſoll die ſchweizeriſche Regie=
rung
dem Führer der ſaarländiſchen Marxiſten, Matz Braun, die
Einreiſeerlaubnis in die Schweiz verweigert haben.
In Anweſenheit des Außenminiſters Laval hat Miniſterprä=
ſident
Flandin dem Miniſterrat über den Stand der Verhandlun=
gen
, die nach der Saarabſtimmung eingeleitet wurden, ſowie über
die Maßnahmen berichtet, die bereits getroffen wurden. Der
Innenminiſter teilte dem Miniſterrat mit, daß er Matz Braun
unterſagt habe, in einer in Paris ſtatfindenden Verſammlung das
Wort zu ergreifen.
Im Miniſterrat hat Miniſterpräſident Flandin dem Präſi=
denten
der Republik ein Dekret zur Unterzeichnung vorgelegt,
wonach der bisherige Generaliſſimus Weygand am 31. Januar,
wo er die Altersgrenze, d. h. das 68. Lebensjahr, erreicht haben
wird, in den Ruheſtand verſetzt wird. Zu ſeinem Nachfolger iſt
General Gamelin ernannt worden.

(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Wir Engländer halten es immer für vernünftiger, ſolche Tat=
ſachen
ins Auge zu faſſen. Dieſer Politiker hat mir geantwortet:
ja, wir glauben, daß Deutſchland eine Politik der Verſöhnung nur
ſolange treiben wird, bis die Reichswehr ſich in der Lage fühlt,
einen Krieg erfolgreich führen zu können. Man befürchtet in
Frankreich, daß die Annäherungsbeſtrebungen an die franzöſiſchen
Frontkämpferverbände nur eine Tarnung ſind, hinter der zukünf=
tige
aggreſſive Abſichten verborgen werden ſollen. Welches iſt
Ew. Exz. Erwiderung zu dieſen Befürchtungen?
Der Führer antwortete:
Dieſer Politiker hat noch nie ein Volk geführt oder könnte er
ſonſt glauben, daß man ein Jahrzehnt lang vom Frieden reden
kann, um dann plötzlich mit demſelben Volk ſo mir nichts dir nichts
einen Krieg zu beginnen?

Ich kenne die Schrecken des Krieges. Gemeſſen an ſeinen Opfern
ſind alle Gewinne unbefriedigend. Die kataſtrophalen Folgen einer
ſolchen allgemein europäiſchen Schlächterei würden in Zukunft noch
ſchlimmer ſein. Ich glaube, daß der kommuniſtiſche Wahnſinn der
einzige Gewinner wäre. Ich habe aber nicht 15 Jahre dagegen ge=
kämpft
, um ihn dann auf Umwegen erſt recht auf den Thron zu
heben.
Was ich will, iſt das Glück meines Volkes.
Ich habe nicht geſehen, daß der Krieg das höchſte Glück iſt, ſondern
im Gegenteil, ich ſah nur tiefſtes Leid.
Ich ſpreche daher zwei Bekenntniſſe ganz offen aus:
1. Deukſchland wird von ſich aus niemals den
Frieden brechen, und
2. Wer uns anpackk, greift in Dornen und Skacheln.
Denn ebenſo wie wir den Frieden lieben, lieben wir die
Freiheit. Wenn ich auf der einen Seite, ohne dazu gezwungen
zu ſein, Frankreich namens des ganzen deutſchen Volkes die Ver=
ſicherung
abgebe, daß wir keine territorialen Forderungen mehr
erheben werden und damit durch uns ſelbſt jede Revanchevoraus=
ſetzung
beſeitigen, ſo gebe ich auf der anderen Seite aber genau ſo
die heilige Verſicherung ab, daß uns keine Not, kein Druck und
keine Gewalt jemals zum Verzicht auf unſere Ehre und unſere
Gleichberechtigung bringen werden.
Ich halte eine ſolche Verſicherung für notwendig, denn Ver=
träge
haben überhaupt nur einen Sinn zwiſchen ehrliebenden Völ=
kern
und ehrbewußten Regierungen. Deutſchland aber möchte ein
ehrliches Verhältnis zu den Nachbarvölkern herſtellen.
Wir haben dies im Oſten getan, und ich glaube, daß man
nicht nur in Berlin, ſondern auch in Warſchau über die
gemeinſam gelungene Entgiftung der Atmoſphäre glücklich ſein
wird. Ich bin weiter überzeugt, daß, wenn man erſt einmal die=
ſen
Weg des gegenſeitigen Verſtehens und der Rückſichtnahme be=
ſchritten
hat, dabei am Ende mehr herauskommt als durch noch ſo
umfangreiche, aber innerlich unklare Pakte.
Ich werde es mir jedenfalls tauſendmal überlegen, das
deutſche Volk in Abmachungen verſtricken zu laſſen, deren
Konſequenzen nicht ganz eindeutig zu überſehen ſind,
Wenn wir ſchon aus eigenem Willen keinen Krieg zu führen be=
abſichtigen
, dann aber noch viel weniger für fremde, Deutſchland
nicht bewegende Intereſſen. Im übrigen haben wir ſchon öfter
als einmal uns bereit erklärt, mit den um uns liegenden Staaten
verpflichtende Nichtangriffspakte abzuſchließen.

Offiziers=Tragödie.
Zwei Kameraden im Offizierskorps eines öſterreichiſchen
Kavallerie=Regiments während des Krieges. Kameraden die
einander mehr wurden. Freunde! Franz von Ketterer
der Sohn des Generals der Kavallerie eines um Heer und
Vaterland hochverdienten altadligen tadelloſen Offiziers. Der
Sohn jung, lebensfroh, leichtſinnig, Schulden! Graf Werffen,
der Kamerad und Freund. Untadelhaft als Menſch und Offizier.
Freund auch des Hauſes und der Familie. Des Generals des
Krieges Schickſale ſind wechſelvoll und unberechenbar. Es kommt
eine Gelegenheit, da der General dem Rittmeiſter Grafen Werf=
fen
den Sohn in Obhut gibt, falls ihn, dem Vater, das Schick=
ſal
gehen heißt. Werffen gibt ſein Ehrenwort über den Freund
zu wachen.
Kurze Zeit ſpäter erſchießt Werffen kaltblütig und abſichtlich
den Freund im Duell. Wenige außer ihm nur wiſſen, warum
er das tat. Daß er nur durch dieſe menſchlich unbegreifliche
Tat ſein dem Vater und General gegebenes Ehrenwort ein=
löfen
konnte und dadurch einer unvergleichlichen Freundſchaft
das letzte unvergleichlich größte Opfer brachte. Graf Werffen
wird degradiert, aus dem Heer geſtoßen. Er erträgt das, ver=
ſchwindet
. General von Ketterer lebt nach dem Kriege zurück=
gezogen
auf ſeinem Landgut, nur der Erinnerung an den ge=
liebten
Sohn und der Rache an den, der ihn mordete. Der
aber iſt verſchollen.
II.
Menſchen=Schickſal.
Faſt zwei Jahrzehnte ſind vergangen. Am Himmel der
Varietékunſt, international, weltberühmt, ein Stern: Der unver=
gleichliche
Schulreiter Carlo Kapelli. Seine Domäne ſind
die großen Varietébühnen der Weltſtädte. Seine Hohe Schule
iſt unerreicht, ebenſo wie ſeine Glanz=Dreſſur=Nummer mit 20
Lippizaner Hengſten. Niemand weiß ſeine Herkunft, ſeinen rich=
tigen
Namen. Nie ließ er ſich photogradhieren, interviewen.
Er hat keinen Freund, keine Freundin. Nur ſeine Pferde und
einen Diener, der ihm auch Reiſemarſchall, Vertrauter iſt. Nie
tritt er auf ohne Halbmaske. Und nie war er zu bewegen,
ein Engagement nach Wien abzuſchließen. Bis eines Tages

EP. Paris, 18. Januar.
Die endgültige Regelung der Saarfrage, die am Donners=
tag
abend erfolgt iſt, wird in den Berichten der franzöſiſcher
Morgenblätter auf ein Kompromiß zwiſchen den franzöſiſcher
Forderungen und den von der Reichsregierung angebotenen Zu
geſtändniſſen zurückgeführt.
Von den Erklärungen, die der Außenminiſter Laval vor den
Völkerbundsrat abgegeben hat, zeigt ſich der größte Teil de
Preſſe befriedigt. Dieſe Ausführungen, ſo betonen die Blätter
hätten durch ihre Klarheit und durch das in ihnen entwickelt
Programm der künftigen franzöſiſchen Außenpolitik auf die Zu
hörer einen tiefen Eindruck gemacht. Sie hätten erkannt, da
der zweite Teil der Rede eine Antwort auf die von Reichskanz
ler Hitler nach der Volksabſtimmung abgegebenen Verſicherunge=
darſtelle
, und zwar im Sinne einer deutſch=franzöſiſchen Zuſam
menarbeit zur Organiſierung des Friedens.
Der Genfer Berichterſtatter des Petit Journal, ſchreib
Laval habe die Gelegenheit benutzt, um von der Genfer Tribün
herab auf die jüngſten Erklärungen Hitlers zu antworten. E
habe das Problem der Gleichberechtigung erwähnt und daran er
innert, daß dieſer Gleichberechtigung, auf die Hitler ſo große
Wert lege, als Gegenſtück die Gleichheit in der Sicherheit en
gegenzuſtellen ſei. Dieſe Sicherheit könne für Frankreich nur i
Rahmen der Pakte aufgebaut werden, die jedermann offen ſteher
Auf dieſe Art ſei im Zuſammenhang mit de
Liquidierung der Saarfrage durch eine Rede
die weit darüber hinausgehe, die unmittelbar
Zukunft der europäiſchen Politik in Angriff ge
nommen worden. Der Kanzler Hitler hab
Frankreich die Hände hingeſtreckt: Laval hal
ie keineswegs zurückgewieſen. Aber er habe m
Feſtigkeit die Bedingungen dargelegt, vo
denen er das Ausſtrecken ſeiner eigenen Han
abhängig mache. Nunmehr würden Verhandlungen begin
nen, um die verſchiedenen Fragen zu regeln, die eine Löſung e
fahren müßten, bevor Deutſchland ſich im Saargebiet häuslich ei
richten könne. Laval werde nach der Liquidierung der Saa
frage ſeine Tätigkeit umfaſſenderen Problemen widmen könne=
der
Verwirklichung des Oſtpakts und deſſen Anpaſſung an d
römiſchen Abkommen.
Die außenpolitiſche Mitarbeiterin des Oeuvre‟, Frau T
bouis, ſtellt feſt, die Rede von Laval faſſe in einigen klare
Sätzen die ganze Politik zuſammen, die Frankreich in Euror
zur Organiſierung der Sicherheit verfolge. Laval habe Deutſ
land zur Mitarbeit an dieſer Politik aufgefordert. Alle Zuhö=
hätten
hinter dieſer Rede die paſſionierten Verhandlungen ü.
den Oſtpakt erraten, deſſen Abſchluß nicht mehr lange auf
warten laſſen werde, Frankreich wolle in ſeinem Werk zur Org
niſierung des Friedens einen vollen Erfolg erringen. Es v
lange von der Berliner Regierung als Preis für die Gleichbere
tigung Deutſchlands deſſen Beitritt zum Oſtpakt auf der Grun
lage der gegenſeitigen Hilfeleiſtung. Von dem polniſchen Auße
miniſter Beck werde Laval, unabhängig von der Entſcheidu
Deutſchlands, ein Ia oder Nein verlangen. Den Miniſtern d
Kleinen Entente und des Balkan=Paktes habe Frankreich d
Verſprechen gegeben, daß der Pakt auf alle Fälle mit einig
von ihnen und beſonders mit Rußland abgeſchloſſen werde, ſel.
ohne Deutſchland und ohne Polen, wobei der Pakt für die etwe
gen Unterſchriften dieſer beiden Länder jedoch offen gelaſſen we
den ſolle.

Nu
auf dem koken Punkt ſagt Gazeka Polſka.
DNB. Warſchau, 18. Januar.
Die halbamtliche Gazeta Polſka bringt an der Spitze d
Blattes unter der Ueberſchrift Das Projekt des Oſtpaktes a
dem toten Punkt eine Sondermeldung der Polniſchen Telegr
phen=Agentur aus Genf, derzufolge in dortigen informiert
Kreiſen feſtgeſtellt werde, daß die Genfer Beſprechunge
keine neuen Elemente zur Frage des Oſtpakt
ergeben hätten.
Dieſe in ſehr allgemeinen Wendungen gehaltene Meldu
wird in Warſchauer gut unterrichteten politiſchen Kreiſen dal
erläutert, daß ſie einen Niederſchlag der Geſprä
zwiſchen Miniſter Laval und Beck darſtelle.
beſtätigt alſo die Berichte franzöſiſcher Blätter aus Genf,
ebenfalls hervorheben, daß ſich die polniſchen Bedenken gegen
Oſtpakt auch nach der Unterredung,Lavals mit Beck nicht verr
gert haben.

g"
Die Saarbrücker Volksſtimme pollzeilich verſieg

Die Räume der Volksſtimme ſind polizeilich verſie
worden. Dieſer Vorgang dürfte mit dem zu erwarten.
Konkursverfahren in Zuſammenhang ſtehen. Weiter hat
Amtsgericht Saarbrücken eine einſtweilige Verfügung erlaſſ
durch die dem bisherigen Geſchäftsführer des Chriſtlichen Met=
arbeiter
=Verbandes, Otto Pick, die Geſchäftsführung entzoſ
wird. Dieſe wurde dem Treuhänder Dr. Beſt übertragen.

durch Verſehen des Menagers dieſes Engagement doch zuſtar
kommt. Vertrag muß gehalten werden.
Die Gattin des General von Ketterer will die ländl
Einſamkeit nicht teilen. Sie wohnt nach wie vor im Palais
Wien, meiſt mit ihrer Tochter Irene. Führt großes Haus, t
ſchuldet, aber auf die reiche Heirat der Tochter hoffend. Ir
aber durchſchaut eines Tages das Spiel und verläßt
Mutter. Will auf eigenen Füßen ſtehen. Zufall oder Sch
ſal will es, daß ſie mit der Freundin, bei der ſie Zuflu
fand ſie iſt Zeichnerin für Kunſtzeitſchriften dem er
Auftreten Carlo Cavellis beiwohnt. Sie hat nichts gelernt,
reiten. Das kann ſie gut, und beſchließt Schulreiterin
werden. Ihr Verſuch, Cavelli nach der Vorſtellung zu ſpredk
ſchlägt fehl, der Schulreiter empfängt keine Damen. Nach Sch
der Vorſtellung aber iſt er vom Schickſal auserſehen, Irene
den Zudringlichkeiten des reichen Bewerbers um ihre Hand
ſchützen. So treffen die beiden Menſchen aufeinander ohne
ſich zu wiſſen, daß ſie beſtimmt ſind, zum Mittelpunkt ei
Menſchenſchickſals zu werden. Cavelli erklärt ſich zunächſt
bereit ein Paar Prüfungsſtunden zu erteilen, aber die bei
verlieben ſich ineinander. Wollen in London heiraten.
letzten Moment erſt erfährt Cabelli den Namen Irenes,
ehrlich vor ihren Vater General tritt und um die Papiere
Trauung mit dem Artiſten bittet. Faſt hat ſie die väterl
Einwilligung, da ſieht ſie unter den Familienpapieren
Doppelbildnis ihres verſtorbenen Bruders mit ſeinem Frei
in dem ſie Cavelli erkennt.
Den Geliebten und Mörder ihres Bruders vor des Va
Rache zu ſchützen gelobt ſie, ihn nicht wiederſehen zu wollen

III.
Die Löfung des Konflikts.

Cavelli vor dem letzten Auftreten in Wien. Alle And
nungen vor der Abreiſe nach London ſind getroffen. Bevo)
in den Sattel ſteigt überreicht der Diener ihm einen Br
umſchlag von Irene. Er enthält nur das Doppelbildnis
beiden Offiziere. Mit eiſerner Ruhe abſolviert Cavelli
Nummer, verbeugt ſich beifallumrauſcht zum letzten Male
raſt dann im Auto zum Palais des Generals von Kette
Irene zu ſprechen. Er weiß nun! Und nun auch muß
ſprechen! Es geht um die Frau die er liebt.
Drei Herren wünſchen den General in ſpäter Nachtſtu
zu ſprechen. Er ſieht Cavelli=Werffen aus dem Salon der Toc
kommen. Die Hand zuckt zur Taſche mit dem Browning,
beherrſcht ſich, als er Werffens eiſern ernſtem, aber offenen 2

[ ][  ][ ]

Samstag, 19. Januar 1935

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Skrenge Einhalkung
der Danziger Berfaſſung.
Der Völkerbundsrat trat am Freitag kurz vor 16 Uhr zunächſt
z einer vertraulichen Sitzung zuſammen. Im Anſchluß begann
ie öffentliche Sitzung. Als erſter Punkt der öffentlichen Tagung
teht die Danziger Frage zur Verhandlung. Der Vorſitzende for=
derte
den Danziger Senatspräſidenten Greiſer ſowie den Hohen
Kommiſſar des Völkerbundes, Leſter, auf, am Ratstiſch Platz zu
gehmen. Nachdem der Berichterſtatter, Lordſiegelbewahrer Eden,
m Völkerbundsrat ſeine Vorſchläge unterbreitet hatte, ergriff
Senakspräſidenk Greiſer
das Wort. Er nahm zunächſt namens der Regierung der Freien
Stadt Danzig Kenntnis von dem eben vorgetragenen Bericht und
tellte mit Genugtuung feſt, daß der Berichterſtatter dem Hohen
Rat den Vorſchlag gemacht hat die Behandlung der vom
Oberkommiſſar des Völkerbundes in Danzig
übermittelten zwei Eingaben der katholiſchen
Prieſter und der Zentrumspartei auf die Tagung
des Rates im Mai zu verſchieben. Die Regierung der
Freien Stadt Danzig habe weiterhin Kenntnis genommen von der
Stellungnahme des Berichterſtatters, zum allgemeinen Jahres=
jericht
des Oberkommiſſars des Völkerbundes in Danzig für 1934.
Der Berichterſtatter hält es für richtig, ſo ſagte der Senatsprä=
ident
weiter, die Mitglieder des Völkerbundsrates darauf auf=
nerkſam
zu machen, daß ſowohl in einigen Aufrufen von mir als
uuch von anderen Mitgliedern des Senats einerſeits, wie auch in
inigen Verwaltungsmaßnahmen andererſeits die Möglichkeit einer
Entwicklung angedeutet ſcheine, welche mit der vom Völkerbund
ſarantierten Verfaſſung der Freien Stadt Danzig vielleicht nicht
nehr in Einklang gebracht werden könnte. In der Verfaſſung der
Freien Stadt Danzig iſt ausdrücklich der Grundſatz der Demokratie
verankert, nach welchem die Mehrheit der Bevöikerung die Wil=
ensrichtung
der von ihr beeinflußien Regierungstätigkeit be=
timmt
. Dieſe Willensbildung der Danziger Berölkerung iſt in
en Volkstagswahlen von 1933 zu mehr als 50 v. H. und in Kreis=
agswahlen
in zwei Danziger Kreiſen vom November 1934 zu 80
. H. eindeutig zugunſten der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Ar=
ſeiterpartei
in Danzig zum Ausdruck gekommen. Es iſt danach für
ie Regierung der Freien Stadt eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, in
en von der Verfaſſung gezogenen Grenzen ihre nationalſozialiſti=
chen
Ziele zu verwirklichen. Ich freue mich ganz beſonders, hier
ſor dem Hohen Rat der Nationen die Feſtſtellung treffen zu kön=
ten
, daß ich in dieſer Anſicht mit dem Herrn Hohen Kommiſſar
es Völkerbundes in Danzig vollkommen übereinſtimme.
Ich darf beſonders betonen, daß für die nationalſozialiſtiſche
Kegierung der Freien Stadt Danzig während ihrer ganzen Amts=
eit
Wortlaut und Sinn der Verfaſſung der Freien Stadt maß=
ebend
ſind, obwohl es manchmal ſchwer war, die von der über=
roßen
Mehrheit der Bevölkerung gewünſchten Ziele im Rahmen
ieſer Verfaſſung zu erreichen. Trotz dieſer innerpolitiſchen Hem=
jungen
darf die nationalſozialiſtiſche Regierung der Freien Stadt,
vas der Rat auch nicht außer Acht laſſen kann, für ſich vor aller
Velt das Verdienſt in Anſpruch nehmen, aus dem anfangs der
jegierungszeit zum Ausdruck gebrachten Willen einer Verſtän=
igung
nunmehr die effektive Tatſache dieſer Verſtändigung mit
olen geſchaffen zu haben. Der insbeſondere gerade für den Rat
es Völkerbundes ſeit einem Jahrzehnt unangenehme Konflikts=
off
iſt durch dieſe von Verſöhnungs= und Verſtändigungswillen
eugende Tat des Nationalſozialismus. aus der Welt geſchafft wor=
en
. Hierdurch hat die Idee des Nationalſozialismus, auch wenn
e in dieſem Falle nur im kleinſten deutſchen Staate der Welt zum
lusdruck kam, einen vollgültigen Beweis ihrer unantaſtbaren
friedenshereitſchaft geliefert.
Die Regierung der Freien Stadt Danzig wünſcht auch in
ſukunft
etwaige Streitigkeiten zwiſchen Danzig und Polen
in direkter Ausſprache und Verhandlung zu klären
und einer Erledigung zuzuführen,
hne die Inſtanzen des Rates in Anſpruch zu nehmen. Hierbei
ißt ſich die Regierung der Freien Stadt von der Vorausſetzung.
nd Gewißheit leiten, daß derſelbe Wille bei der Regierung der
lepublik Polen gleichfalls vorhanden iſt. Dieſe auch für den
Völkerbund vordringlichſten Notwendigkeiten werden jedoch ab
nd zu geſtört durch das Vorgehen von Perſonen und Perſonen=
ereinigungen
, welche ſich dem in der Verfaſſung verankerten
Nehrheitsprinzip nicht beugen wollen. Trotz der Schwierigkei=
en
, die von dieſer Seite gemacht werden, iſt es nach wie vor für
ie Regierung der Freien Stadt eine Selbſtverſtändlichkeit, die
om Völkerbund garantierte Verfaſſung zu reſpektieren.
Der Verkreier der polniſchen Regierung
immte der Vertagung der von Danziger Staatsbürgern vorge=
rachten
Beſchwerde zu. Er glaube, daß direkte Beſprechungen

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 19 Seite 3

zwiſchen der Danziger Regierung und den Vertretern der Zen=
trumspartei
die beſte Methode ſeien. In gleicher Weiſe habe die
Methode der direkten Verhandlungen auf einem ſehr viel weite=
ren
Feld in den Danziger Fragen ſchon ihre Probe beſtanden,
was die polniſche Regierung mit Genugtuung feſtſtelle, nämlich
in den Beziehungen zwiſchen Polen und der Freien Stadt und
in ſehr viel ſchwierigeren Fragen. Die polniſche Regie=
rung
habe dabei bei dem jetzigen Danziger
Senat den aufrichtigen Wunſch nach Zuſammen=
arbeit
und den Geiſt guter Verſtändigungs=
bereitſchaft
angetroffen. Polen bezweifle nicht, daß der
Danziger Senat dieſen ſelben Geiſt bei den oben genannten Be=
ſprechungen
zeigen werde.
137 Jahre Gefängnis im Hinowiew=Prozeß.
DNB. Leningrad, 17. Januar.
Der Oberſte Gerichtshof der Sowjetunion in Leningrad hat
in dem Hochverratsprozeß gegen Sinowjew und Gen. folgende
Strafen verhängt: Sinowjew 10 Jahre Gefängnis, weitere vier
Angeklagte je 10 Jahre Gefängnis ſechs Angeklagte je acht
Jahre Gefängnis und weitere Angeklagte fünf bis ſechs Jahre
Gefängnis darunter Kamenew fünf Jahre. Das Privateigentum
der Angeklagten wird vom Staat beſchlagnahmt.
In hieſigen politiſch unterrichteten Kreiſen verlautet, das
Urteil laſſe erkennen, daß die politiſche Polizei auf die Spur
einer anderen Organiſation gekommen ſei, die unter Führung
Safarows ſtand und die dieſelben Ziele verfolge wie die
Sinowjewgruppe in Moskau. Zur Safarowgruppe gehörte
auch das ehemalige Mitglied der Kommuniſtiſchen Partei Jel=
kowitſch
, deſſen Ausſage in dieſem Prozeß von großer Wichtig=
keit
geweſen ſei.

Ausbau der britiſchen Minenwaffe.
DNB. London, 18. Januar.
Wie Daily Telegraph berichtet, wird eine große Anzahl bri=
tiſcher
Kriegsſchiffe gegenwärtig in Minenleger umgewandelt.
Dieſe Schiffe werden eine Ergänzung zu den Ueberwaſſerfahrzeu=
gen
und U.=Booten bilden, die für dieſe beſondere Aufgabe gebaut
worden ſind.
Dem Blatt zufolge werden jetzt neue Minen von großer Wir=
kungskraft
und Funktionsſicherheit hergeſtellt. Kürzlich ſei ein
ganz neues Syſtem der Minenlegetaktik entwickelt worden, um den
beſonderen Bedürfniſſen der Reichsverteidigung Genüge zu tun.
Der größte britiſche Minenleger ſei die Adventure (6700 Ton=
nen
), die imſtande ſei, 310 Minen verbeſſerter Art an Bord zu
führen. Vier Monitore ſind in Minenleger umgewandelt worden,
und mehrere der neueſten Zerſtörer, die einen Aktionsradius von
10000 Km. haben, ſind mit Minenlegevorrichtungen verſehen
worden. Vier große U.=Boote von je 1500 Tonen ſind ſo kon=
ſtruiert
worden, daß ſie eine ſchwere Ladung Minen an Bord neh=
men
können. Das Blatt macht u. a. noch geheime Andeutungen
über eine neue Art von Minen, die infolge beſtimmter Vorrich=
tungen
von einem Minenſucher weder gefunden, noch aufgefiſcht
werden könnten, und fügt hinzu, verborgene Verteidigungsvorrich=
tungen
dieſer Art müßten ein entſchiedenes Abſchreckungsmittel
gegen feindliche Fahrzeuge bilden, die eine Beſchießung britiſcher
Häfen planten.

Litauiſche Truppenverſtärkungander Memel

*

Ein durchſichtiges Manovet.

Seit geraumer Zeit iſt im Memelgebiet die Wahrnehmung
zu machen, daß die hier ſtationierten litauiſchen Truppen ver=
ſtärkt
werden. Heute ſtehen im Memelgebiet foviel bewaffnete
Litauer, daß man bereits von einer Verdoppelung der Streit=
kräfte
ſprechen kann. Die Gründe für dieſe Vorſichtsmaßnahme
liegen auf der Hand.
Litauen weiß, daß es auf die Dauer ſeine rückſichtsloſe
Unterdrückungspolitik im Memelgebiet nicht aufrechterhalten
kann, und daß auch kein Menſch die im Kownoer Prozeß vor=
gebrachten
Behauptungen über eine Verſchwörung im Memel=
gebiet
glaubt. Infolgedeſſen ſucht die Kownoer Regierung
krampfhaft nach Ablenkungsmanövern. Sie glaubt die Anteil=
nahme
der ganzen Welt zu erwecken, wenn ſie den Anſchein
hervorruft, als ob Deutſchland die Abſicht habe, Litauen zu
überfallen und in Memel einzumarſchieren.
Mit bloßen Behauptungen iſt natürlich nichts zu machen.
Man muß der Oeffentlichkeit ſchon etwas vorſetzen. Das ge=
ſchieht
in der Form, daß ein paar Regimenter Infanterie,
Kavallerie Artillerie in das Memelgebiet verlegt und womöglich
an der Grenze verſtärkte Poſten aufgeſtellt werden. Selbſt=
verſtändlich
macht man ausländiſche Berichterſtatter darauf auf=
merkſam
und deutet an, daß gewiſſe Gründe für die Sicherung
des Memelgebietes vorlägen. Aber kein Menſch in Deutſch=
land
denkt daran, die Anerkennung der Rechte der Memelländer
mit der Waffe in der Hand zu erzwingen. Nur in der litauiſchen
Phantaſie exiſtieren derartige Anſichten.
Die Bemühungen der litauiſchen Regierung ſind vergeblich.
Manche ausländiſche Blätter werden wahrſcheinlich von den
militäriſchen Vorkehrungen der litauiſchen Regierung Kenntnis
nehmen. Nachdem aber alle Welt weiß, daß Litauen täglich
und ſtündlich gegen die Memelkonvention in der gröblichſten
Weiſe verſtößt, wird niemand auf den litauiſchen Trick herein=
fallen
. Für Litauen beſteht allerdings die Gefahr, daß nach
der Bereinigung des Saar=Problems das Memelgebiet daran
kommt, und daß dann einmal in die litauiſchen Machenſchaften
etwas gründlicher hineingeleuchtet wird als bisher. Wir hoffen,
daß gerade die letzten Beſchwerden der geknebelten und mundtot
gemachten Memeldeutſchen bei den Signatarmächten der Memel=
konvention
und in Genf nicht einfach zu den Akten gelegt
werden.
Memel-Beſchwerde des Schulraks Meyer
DNB. Genf, 18. Januar.
Wie bereits gemeldet, hat der Vizepräſident des Memel=
ländiſchen
Landtages, Schulrat Meyer, in den letzten Tagen den
Vertretern der Unterzeichnermächte des Memel=Abkommens in
Genf eine Ergänzung zu ſeinen früheren Memel=Beſchwerden über=

geben. Dieſe neue Beſchwerde beſchäftigt ſich in erſter Linie mit
der gewaltſamen Behinderung des Memelländiſchen Landtages an
der Aufnahme ſeiner verfaſſungsmäßigen Tätigkeit. Um das Miß=
trauensvotum
gegen die vom litauiſchen Gouverneur eingeſetzten
Direktorien zu verhindern, hat dieſer den Landtag durch die ver=
ſchiedenſten
Maßnahmen bereits zum 5. Male beſchlußunfähig ge=
macht
. Einer großen Zahl von Abgeordneten und automatiſch nach=
rückenden
Kandidaten ſind die durch die Wahl erteilten Mandate
entzogen worden. Abgeordnete wurden verhaftet und verſchleppt.
Die Polizei drang, in die Landtagsräume ein, und ließ es zu
Sitzungen nicht kommen uſw. Der Gouverneur hat ſich ferner her=
ausgenommen
, die Sitzungen ſtatutenwidrig zu ſchließen. Das iſt
bis jetzt bereits dreimal geſchehen. Dieſes gewaltſame Vorgehen
der litauiſchen Behörden errege überall größtes Aufſehen.
Auch die Schweizer Preſſe hat ſich dieſer Angelegenheit
angenommen. So führt z. B. Der Bund nach der ausführ=
lichen
Erörterung der Statutsverletzungen folgendes aus: Die
grundlegenden Beſtimmungen des international garantierten Auto=
nomieſtatuts
ſind im Memelgebiet außer Kraft geſetzt worden. Seit
Juni v. J. regiert ein rechtswidriges Direktorium gegen den Wil=
len
des einheimiſchen Elements der Bevölkerung, ohne jede Ver=
antwortung
und ohne jeden Haushaltsplan. Dieſe rechtloſen Zu=
ſtände
haben auch zum wirtſchaftlichen Zuſammenbruch des Memel=
gebiets
geführt. Die Lage iſt unhaltbar und bedarf dringend bal=
diger
Abhilfe.
Zwar haben die Siegermächte am 25. September 1934 eine
Demarche in Kowno unternommen und ein Rechtsgutachten ange=
fertigt
, das für Litauen ſehr ungünſtig ausgefallen iſt, aber ſeit
der Zeit nichts weiter veranlaßt. Es iſt zu erwarten, daß nach der
Bereinigung der Saarfrage im Weſten auch dieſer ſeit Jahren die
Völkerbundskreiſe beſchäftigte Unruheherd in Hinſicht auf die all=
gemein
angeſtrebte Befriedung beſeitigt werden wird.
Likauiſches Vorgehen
gegen Schulleiker im Memelgebief.
DNB. Memel, 18. Januar.
Die Verfolgung führender Perſönlichkeiten im Memelgebiet
durch die litauiſchen Behörden dauern unentwegt an. Wie die
Litauiſche Telegraphenagentur meldet, iſt auf Beſchluß des Unter=
ſuchungsrichters
von Schaulen auf Grund des Geſetzes zum Schutze
von Volk und Staat das Verfahren, das bereits gegen den frühe=
ren
Landespräſidenten Dr. Schreiber und die Landesdirektoren
Wallgahn und Sziegaud eingeleitet war, nunmehr auch auf fünf
Schulleiter des Memelgebietes ausgedehnt worden. Es handelt ſich
hierbei um die Schulleiter Mauritz aus Skiren, Roſenbach aus
Schillgallen, Schneider aus Willkiſchken, Elbe aus Kalniſchken und
Pauleit aus Trakininken. Ueber alle iſt Polizeiaufſicht verhängt
worden.

egegnet, der um Verzeihung bittet, der Beſprechung mit den in
inem Auftrage erſchienen Herren beiwohnen zu müſſen.
Rittmeiſter von Radnigg, mit den beiden anderen Herren
es Ehrenwortes entbunden, verließt das Protokoll des Duells
om Jahre 1917. Eine Atmoſphäre unglaublicher Spannung
ervorgerufen einzig durch die eiskalte Sachlichkeit des Vor=
anges
. Wie Donnerſchläge hallen die militäriſch kurzen Sätze
7 die Atemloſigkeit des Raumes, des kleinen Kreiſes. (Eine
4belhafte Regieleiſtung!) Franz von Ketterer iſt, ſeine Schul=
en
zu bezahlen, Verräter geworden. Hat mit dem Feinde
enſpiriert. Den ihm gebotenen Revolver ſchlug er aus. Da
cat der Freund in Aktion. Dem Vater und dem Heer die
ſchande zu erſparen erſchoß er den Verräter im entrierten Duell.
Trachte der Freundſchaft ſchmerzvollſtes Opfer.
Nach dem Händedruck des greiſen Generals fliegen die Be=
eisſtücke
in das Kaminfeuer. Der Liebesbund darf geſchloſſen
derden.
TV.
Zirkus.
Es iſt nicht eigentlich Zirkusluft, die dieſen Film durch=
Leht, obwohl die Hohe Schule nach geheiligter Tradition
reigenſtes Eigentum der Zirkuskunſt iſt. Es iſt vielmehr die
es ganz großen, reichen, hochgezüchteten Varietés der Welt=
ädte
. Eines Varietés aber, das hier die allergrößten Künſt=
r
und Künſtlerinnen in erleſenſter Auswahl zeigt, allergrößte
laſſe! Weltattraktionen! Und in ihrem Mittelpunkt der edelſte,
lleſte und immer wieder junge Zweig dieſer Kunſt, die Reit=
uinſt
! Die Hohe Schule!
Und zwar die Hohe Schule da gezeigt und für dieſen Film
Ufgenommen, wo ihre Wiege ſtand, oder doch, wo ſie zur
Olendetſten Höhe ihres Könnens entfaltet wurde, wenngleich
9 bielleicht in einigen Jahrzehnten der Untergang droht,
der Hofreitſchule in Wien, wo auch heute noch die
eſtgezüchteten Lippizaner Hengſte ihre Hohe Schule lernen
ind zeigen. Hier allein iſt koſtbarſtes Pferdemoterial und
raditionell aber höchſtgezüchtete Schule harmoniſch geeint. Hier
* wirklich Hohe Schule, iſt wirklich Adel der Erziehung
Der Tiere, höchſter Begriff der Dreſſur und Charakterbildung.
V.
Der Film.
Ein Lebensroman auf eineinhalb Stunden gedrängt, künſt=
Ilſch gebändigt, reich an Geſchehen, durch hohe und höchſte
Unſtlerſchaft in ſchlichter untheatraliſcher und darum unglaub=
a
wirkſam geſtalieter Bildfolge von oft berückender Schönheit
ind ſtetig wechſelnder, ſtetig ſich erneuernder Eigenart ver=
ebendigt
. Eine Glanzleiſtung der Filmkunſt, in der ſie viel=

leicht zum erſten Male ihre Ueberlegenheit allem anderen
gegenüber erweiſt. Im Zuſammenwirken allerdings mit Bühnen=
künſtlern
von beſonderem Ausmaß. Heinrich Oberländer
ſchrieb das Drehbuch. Ganz ſchlicht. Verzicht auf jede ſprach=
lich
betonte Dramatik oder gar Ausſchmückung. Kurze prägnante
Sätze. Eiſig kühl, aber auch von heißem menſchlichen Fühlen
durchblutet, leichte Abſtecher in ſonnig heiteren Humor. Sätze
von lapidarer Wucht und Klarheit. Immer aber packend.
Dynamiſch geſpannt.
Erich Engels Regie dann: Eine glänzende Milieu=
zeichnung
. Sowohl die der Zirkus= und Varieté=Atmoſphäre,
wie die der vornehm=gediegenen Wiener Ariſtokratie, des Wiener
Volkstums und des weltbekannten Varités Ronacher, wie der
Hof=Reitſchule. Trotz des ſtändig, kaleidoſkopartigen Wechſels
der Bilder das Enſemble der Darſteller meiſterhaft geführt und
zuſammengehalten. Keine Szene, kein Milieu geſondert, auf=
dringlich
herausgeſtellt, aber auch keines nebenſächlich behandelt.
Die Handlung herrſcht, trotz des Aufwands an Aus=
ſtattung
. Und treffſicher wie ſelten die Auswahl der Spieler.
Von den die Handlung tragenden bis zur ſcheinbar neben=
ſächlichſten
Komparſerie.
Die Darſtellung durchweg auf große Kunſt geſtellt.
Rudolf Forſter, der Träger der Handlung, Cavelli=Werffen.
Glaubhaft ſtark und männlich als Offizier, als Arüſt als
Ariſtokrat, als Menſch. Seine Ueberlegenheit wirkt ſo ſelbſt=
verſtändlich
, wie er jeder Situation gewachſen iſt. In die öſter=
reichiſche
Kavallerie=Uniform ſcheint er ebenſo hineingewachſen
wie im Reitdreß, Frack und Straßenanzug. Ariſtokrat in jeder
Bewegung in jeder Geſte auch als Artiſt. Seine Partnerinnen
Angela Salloker und Liſl Kinaſt. Jene ſchon bekannt
von Bühne und Film als Hannele, als Heilige Johanna,
als Partnerin Jannings im Schwarzen Walfiſch. Künſtlerin
aus Begeiſterung. Und dieſe eine blutjunge Anfängerin! Kaum
17jährig. Bildhübſch! Die Ueberraſchung und Freude, Partnerin
Forſters in einem großen Film ſein zu dürfen, durchglüht ihr
ganzes Spiel der beſcheidenen Rolle, das ihr Bangen wider=
ſpiegelt
. Und Hans Moſers (Cavellis Diener Brandler)
feiner, immer etwas mit entſagender Tragik durchſetzter Wiener
Humor. Ein trefflicher Adlatus ſeinem großen Kollegen. Hanns
Hommas General ſchlicht=menſchlich, recht überzeugend. Aus
der Fülle der artiſtiſchen Mitſpieler die klaſſiſch ſchöne Körper=
lichkeit
der Dinah Grace als Tänzerin! Aber auch alle anderen
ſtehen trefflich im Enſemble.
FI.
Der Ton.
Man achte beſonders auf die Tongebung dieſes herlichen
Filmwerks. Sie geht eigene Wege und iſt nach Aeußerungen

des Tonmeiſters Birkhofer vielleicht eine deutſche Revolu=
tionierung
des Tonfilms. Man iſt auf dem Wege, der ehr=
lichen
Wiedergabe des akuſtiſchen Films die Wege zu ebnen,
d. h. Ton und Geſte des Sprechenden oder Singenden werden
harmoniſch geeint. Zur Natürlichkeit geführt. Vielleicht auf
Koſten der Tatſache, daß wie ja aus der Oper gewohnt
nicht jedes Wort des Dialogs unbedingt verſtändlich wird, aber
das Unnatürliche wird verſchwinden.
Hohe Schule iſt der künſtleriſchſte Film des Jahres!
Max Streeſe.
Erſt im Jahre 2485 wieder ſoviel Sonnenſinſterniſſe
wie 1935.
Profeſſor Alfred H. Joy vom amerikaniſchen Mount=Wilſon=
Obſervatorium hat errechnet, daß die Zahl von Sonnen=
verfinſterrungen
, die 1935 ſich vollziehen, ſeit dem Jahre 1255
erſt zum zweiten Male erreicht wird, und daß es dann bis zum
Jahre 2485 dauern wird, ehe abermals ein ſolcher Rekord ein=
tritt
. Im Laufe des Jahres 1935 wird nämlich der Mond nicht
weniger als fünfmal zwiſchen Sonne und Erde hindurch=
wandern
und damit die Sonne verfinſtern. Außerdem wird der
Mond zweimal im Schatten der Erde unſichtbar werden. Seit
1255 ſind außer 1935 nur noch einmal, nämlich im Jahre 1805
innerhalb von Jahresfriſt fünf Sonnenfinſterniſſe aufgetreten.

Deutſche Heringe, ein Leckerbiſſen in tauſendfacher Form.
Als Marktverwaltung des ſtaatlichen Fiſchereihafens Weſermünde=
Bremerhaven hat die Seefiſchmarkt AG. ein vielſeitiges und be=
achtenswertes
Kochbuch unter dem Titel Deutſche Heringe,
ein Leckerbiſſen in tauſendfacher Form herausgegeben. Der Zweck
dieſes Büchleins iſt, die deutſche Hausfrau mit dem hohen Nähr=
wert
und den außerordentlich reichhaltigen Zubereitungssmöglich=
keiten
des Herings bekanntzumachen. Keine Hausfrau ſollte ver=
ſäumen
, das neue deutſche Heringskochbuch zur Hand zu nehmen,
um ſich perſönlich davon zu überzeugen, was alles aus dem ſchlich=
ten
guten Hering ohne viel Mühe und Koſtenaufwendung zu
machen iſt. Allein ſchon die warmen Gerichte vom grünen
Hering im weiten deutſchen Vaterland kaum bekannt bilden
ein Kapitel für ſich und bieten eine ſo große Mannigfaltigkeit,
daß jeder Fiſchliebhaber an ihnen ſeine helle Freude haben wird.
Auch der Salzhering, in allen möglichen Formen bietet eine
ungeahnte Abwechſlung in der Küche. Tunken zu kalten und
warmen Heringsgerichten werden in dem Kochbuch in großer Ab=
wechſlung
beſchrieben, ebenſo die ſchmackhaften Heringsmari=
naden
und die Platten für das kalte Büfett. Jeder kann bei
ſeinem Fiſchhändler das neue Kochbuch Deutſche Heringe ein
Leckerbiſſen in tauſendfacher Form fordern. Er und die Seinen
werden Freude an dem Büchlein haben.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 19

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 19. Januar 1935

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 12. Januar: Bauſch, Hans. 1 Tag alt, Sohn
des Schneiders: Becker Amalie, geb Kreckler, Witwe des
Magaziniers, 71 Jahre: Appel, Gertrude, geb. Hartmann, Ehe=
frau
des Steinmetz, 68 Jahre, Raibach; Schanz Heinrich, Hilfs=
arbeiter
, 43 Jahre, verh., Biebesheim. Am 13. Januar: Köhl,
Hermann, Monteur, 72 Jahre, ledig; Monnard, Wilhelm,
22 Stunden, Sohn des kaufm. Angeſtellten, Arheilgen. Am
14. Januar: Gaydoul, Karl, Steinbruchpächter, 7 Jahre, ver=
heir
., Groß=Bieberau; Schmidt, Hermann, Schuhmacher, 24 J.,
ledig, Heppenheim a. d. B.; Beck Maria Dorothea, geb. Pilger,
Ehefrau des Schloſſermeiſters, 61 J., Babenhauſen; Rummel
Margaretha, geb. Hörr, Witwe des Reſtaurateurs, 50 J. Am
15. Januar: Weber, Johann Philipp David, Kaufmann. 60 J.
verh.; Klee, Johann Ludwig, Photograph, 28 J., ledig; Fuchs,
Maria, geb. Blum, Ehefrau des Hilfsarbeiters, 65 J.; Roſen=
kranz
. Jakob, Schuhmacher, 51 J., verh.
Am 17. Januar:
Fornoff, Philipp. 8 Monate. Sohn des Hilfsarbeiters, Ober=
Ramſtadt: Bieber, Karl, Sohn des Schloſſers, 2 Tage alt;
Sommerkorn, Katharina. geb. Grün, 84 J.. Witwe des Schnei=
ders
: Roth, Anna, geb. Wieſener, 61 J.. Witwe des Hilfsar=
beiters
: Wahlheimer, Thereſe, geb. Klos. 87 J.. Witwe des
Handarbeiters; Schmidt, Karl Peter, Weißbinder, 20 J., led.,
Schneppenhauſen. Am 18. Januar: Maul, Peter, 3., Schuh=
macher
, 68 J., verh., Ober=Ramſtadt.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 19. Januar.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.
2. Sonntag nach Epiphanias, 20. Januar.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger.
Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Kornmann,
Im Chor der Stadtkirche iſt jeden Wochentag abends 6,45 Uhr Liturgiſche Andacht.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang
Nordſeite.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Kornmann. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der Lukasge=
meinde
. Dekan Müller.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche, (Kollekte für den evangeliſchen Wohlfahrtsdienſt dahier.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer
Dr. Bergér.
Mittwoch, 23. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Abends 8 Uhr:
Bibelſtunde im Gemeindehaus.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer H. Köhler, Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer H. Köhler.
Mittwoch, 23. Jan., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer
H. Köhler. Leitgedanke: Das Kirchenlied aus der Reformationszeit.
Die Johanneskirche iſt wöchentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Liebigſtraße
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer i. R. Göbel.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer i. R. Göbel.
Mittwoch, 23. Jan., abends 8 Uhr; Bibelſtunde. Pfarrer Weinberger,

Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Irle. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle. Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Weiß.
ittwoch, 23. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk im Gemeindehaus
über Markusevangelium. Pfarrer Weiß. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk
im Saal der Neuen Trainkaſerne. Pfarrer Irle.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Wolf. Abends 8 Uhr: Familienabend des Kirchenchors.
Mittwoch, 23. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Wolf.
Die Pauluskirche iſt wöchentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Donnerstag, 24. Jan., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Weinberger, Kahlertſtraße 24, Fern=
ſprecher
1751.
2. Veranſtaltungen.

Stadtgemeinde. Stadtkapelle. Dienstag, 22. Jan., abends 8 Uhr: Vortrag des
Pfarrers Lautenſchläger: Das Neue Teſtament und die Geſtaltung der Kirche

Schloßkirche. Mittwoch, 23. Jan., abends 8 Uhr: Wiederholung des Oratoriums
Johannes der Täufer von W. Rudnick d. d. Kirchenchor der Stadtkapelle u. Schloßkirche.
(Der für Dienstag, 22. Januar, vorgeſehene Vortrag des Pfarrers Heß wird um acht
Tage verſchoben.)
Donnerstag, 24. Jan., abends 8 Uhr: Lehrgang von Pfarrer Wintermann: Das
Weſen des Proteſtantismus.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 21. Jan.: Jugendabend der Stadtgemeinde.
Dienstag, 22. Jan.: Mütterabend der Stadtgemeinde, Freitag, 25. Jan.: Kirchenchor der
Stadtkirche.
Pfarrhaus (Hügelſtr. 6). Freitag, 25. Jan.: Mädchenabend der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Mittwoch, 23. Jan.: Handarbeitsſtunde der
Stadtgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Montag, 21. Jan., abends
8 Uhr: Jungenabend Weſt. Mittwoch, 23. Jan., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule.
Freitag, 25. Jan., abends 8 Uhr: Mütterabend Weſt. Jugendver=
inigung
, ältere Abteilung. Samstag, 26. Jan., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und
Strickſchule.
Nartinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 22. Jan., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
nnerstag, 24. Jan., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung Oſt. Freitag, 25. Jan.,
d8 8 Uhr: Mütterabend Oſt.
al
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Donnerstag, 24. Jan., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor. Freitag, 25. Jan., abends 8 Uhr: Jungenabend Oſt.
Johannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 21. Jan., abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor, Dienstag, 22. Jan., aben!
8 Uhr: Mütterabend. Mittwoch, 23. Jan., nachm. 2 Uhr: Strickſchule.
Nachm.
2,30 Uhr: Nähnachmittag. Donnerstag, 24. Jan., abends 8,15 Uhr: Alterenkreis:
Bibelſtunde. Freitag, 25. Jan., abends 8 Uhr: Evang. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 21. Jan., abends
8,30 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 23. Jan., nachm. 3 Uhr: Strickſchule. Donnerstag,
24. Jan., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 21. Jan., aben
8 Uhr: Hauptverſammlung von Männervereinigung mit Sterbekaſſe. Abenbs 8,15 1b
Evang. Jugendwerk, Mädchenkreis. Dienstag, 22. Jan., abends 8 Uhr: Mädcher cho
Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 24. Jan., abends 8 Uhr: Mütterab nd
Freitag, 25. Jan., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 26. Jan., abends 7.30
Uhr: Singekreis.
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 21. Jan., abends
8 Uhr: Mädchenkreis. Donnerstag, 24. Jan., abends 8 Uhr: Mütterabend. Freitag,
fan., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 20. Jan.,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Dr. Grünewald. Montag,
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Bringmann. Mittwoch, abends
8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bring=
mann
. Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule, Herr
Bringmann. Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor
Voranzeige: Sonntag, 27. Jan., abends 8 Uhr: Familienabend. Rektor Weimar,
Frankfurt.

Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8,30 Uhr: Jugendbundſtunde
für junge Mädchen und junge Männer. Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchor,
Abends 7,30 Uhr: F. K. für junge Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Jr
ndbundſtunde für
junge Männer. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis.
Nittwoch, nachm.
3 Uhr: Kinderſtunde für Mädchen. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24
Deden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt. Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. v. 1019 Uhr u. nachm.
(außer Samstags) v. 56 Uhr. Fernſpr. 2205.
Ev. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe): Einnahme
ſtelle für das Kirchnotgeld täglich 812 Uhr, 2,30 bis 5,30 Uhr; Mittwoch= und Samstag
nachmittags geſchloſſen. Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur im Landeskirchenam
Mackenſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtraße), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21. Fern
ſprecher 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtift, Müllerſtr. 28; Ge
meindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul=Gerhardt=Hqu=
Damaſchkeplatz 1; Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtraße
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtraße 8, Fernſpr.24
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Göbe
Evgl. Kirche zu Traiſa. Sonntag, 20. Jan. 1935: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſ
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen.
Donnerstag, 24. Jan. 1935: 20 Uhr: Frauenſingſtunde des Frauenvereins.
Evgl. Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 20. Jan. 1935: Vorm. 10 Uhr: Haup
gottesdienſt. Dienstag: Jungmädchenverein. Mittwoch; Kirchenchor. Donner=
tag
: Frauenverein.
Evgl. Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 20. Jan. 1935: Vorm. 10 Uhr: Gotte
dienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: Poſaunenchor. Dienstae
6 bis 7 Uhr: Bücherausgabe. 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Mittwoch: Kirchenchor. Fre
tag: Poſaunenchor.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag vormitt. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 11.1
Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Hauptverſammlung des Ev. Männerwer
Montag: Frauenverein. Dienstag: Kirchenchor. Mittwoch: Bibelſtunde.
Freitag: Jungmädchenabend.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdien
Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Gottesdien
Prediger Veihelmann. Abends keine Verſammlung.
Montag, abends 8,30 Uh.
Singſtunde. Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde,
Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonnte
vormittags 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Schneider. Vorm. 11 Uhr: Sor
ſchule. Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtund
Freitag, abends 8,15 Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntag
ſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hirtz. Mittwoch, abends 8 u.
Bibel= und Gebetsſtunde. Freitag, abends 8 Uhr: Frauenmiſſionskreis.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Sonntag, 20. Jan., vorm. 101
Menſchenweihehandlung mit Predigt. Anſchließend: Sonntagsfeier für Kinder. A
ſoch, 23. Jan., 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. Donnerstag, 24. Jan., 10,30 U
Menſchenweihehandlung. Freitag, 25. Jan., 20,15 Uhr: Offentl. Vortrag v. Hei
Pfarrer Schütze=Frankfurt a. M.: Technik und Innerlichkeit
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 20. Jan., vorm.
Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Dienst
abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) in Darmſta
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, v
10 Uhr: und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 20. Jan.: Leben; Golde=
Text: 1. Johannes 1:2.
Adventgemeinde Darmſtadt, Sonntag abds. 8 Uhr Vortrag. Thema: Die vih=
Welle unſerer Zeit=
Freitag abends 8 Uhr: Geiſtliche Unterhaltungsſtunde
Lichtbildern. Samstag vorm. 9.30 Uhr: Bibelſtudium; 10.30 Uhr: Predigt.

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Samstag, 19. Januar 1935

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174

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 19. Januar 1935.
der VoA-Opfeitag für das Winkerhilfswerk
imn r. zanfk.
Im Zeichen der blauen Kornblume.
Wie im Vorjahr ſammelt der Volksbund für das Deutſch=
um
im Ausland auch heuer im Rahmen des Winterhilfswerks
im 26. Januar und bekundet damit, daß der Kampf gegen
die Not im Volke eine Sache des geſamten Deutſchtums iſt. Wie=
der
wird die blaue Kornhlume, das alte Zeichen der volks=
deutſchen
Bewegung, das Sinnbild dieſes Opfertages ſein und
uuf Straßen und Plätzen, in Städten und Dörfern von den

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 19 Seite 5

Janugr.

ugendlichen Sammlern und Sammlerinnen verkauft werden. Die
Lornblume iſt immer mehr das Sinnbild der volksdeutſchen Idee
eworden, die alle Deutſchen zur großen Einheit zuſammen=
Den Deutſchen jenſeits der Grenze iſt ſie das Zeichen
hließt.
hrer Sehnſucht nach dem Reiche und damit ein Bekenntnis zur
öchickſalsgemeinſchaft. Auch Adolf Hitler trug die Kornblume in
en jungen Jahren ſeines Kämpfertums, als er noch außerhalb
es Reiches um ſein Deutſchtum kämpfte. So iſt das Zeichen
ler derer, die ſich zur deutſchen Volksgemeinſchaft bekannten,
uch in das neue Deutſche Reich eingegangen. Als erprobtes
ampfzeichen nur auf anderem Gebiet hat die blaue Korn=
lume
ſchon im Vorjahre eine ſiegreiche Bewährung gefunden,
Is ſie erſtmals den Kampf des Winterhilfswerks gegen Hunger
nd Kälte Not und Elend der deutſchen Volksgenoſſen durch=
ihren
half. Auch heuer wird in ihrem Zeichen die Opferfreudig=
eit
aller Deutſchen für alle Deutſchen deutlich werden.
Am Sammeltage, am 26. Januar, muß ſich jeder volksbewußte
deutſche zur blauen Kornblume bekennen!

* Arbeitsjubiläum. Heute ſind es 25 Jahre, daß Herr Cle=
nens
Nörpel, wohnhaft Mackenſenſtraße 1½, im Gartenbau=
etrieb
Karl Horſt Witwe, Darmſtadt, Theodor=Fritſch=Str. 117,
Is Obergärtner tätig iſt. Ein Beweis guten Einvernehmens
wiſchen Betriebsführung und Gefolgſchaft.
Turngemeinde Beſſungen 1865. Am kommenden Sonntag,
em 26 Januar, findet die 1. Wanderung im neuen Jahre
att. Treffpunkt aller Wanderer pünktlich um 14 Uhr am alten
üdbahnhof zum Abmarſch durch die Beſſunger Tanne nach dem
riesheimer Lager. Dortſelbſt Einkehr bei Gaſtwirt, Rein
Naſſauer Hof).
* Treue Hausangeſtellte. Ottilie Frank die am 20. d. M.
en achtigſten Geburtstag feiert, iſt nun ſchon 55 Jahre als Haus=
ngeſtellte
bei Fräulein Müller, Moſerſtr. 15, tätig.
Heſſiſches Landeskheaker Darmſtadk.
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Jugendring I, 3. Vorſtellung.
Deutſche Bühne.
Minna von Barnhelm. Geſchloſſene Vorſtellung. dienstag.
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Deutſche Bühne K, 10. Vorſtellung. Zuſatzmiete 11.
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Der Dorfbarbier. Hierauf: Coppelia.
Preiſe 0,80 bis 4,50 RM. freitag,
25. Januar Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.15 Uhr.
Jugendring 1 3. Vorſtellung.
Deutſche Bühne.
Minna von Barnhelm. Geſchloſſene Vorſtellung. Samstag,
26. Januar Anfang 19.30 Uhr, Ende 21.30 Uhr.
Deutſche Bühne K. 10. Vorſtellung. Zuſatzmiete 12.
Iphigenie auf Tauris. Preiſe 0,70 bis 3,80 RM. Jonntag,
27. Januar Anfang 19.30 Ende 22.,00 Uhr. Miete II. 8. Vorſt.
Preiſe 0.70 bis 3 80 RM.
Die drei Eisbären.

Mittelrbein und Reichsgedanke. 18491702.
Das polikiſche Kräfkeſpiel zwiſchen Kurmainz, Kurpfalz und Heſſen.

In der Sitzung des Hiſtoriſchen Vereins ſprach Studienrat
Dr. Eduard Ziehen (Frankfurt a. M.) der Verfaſſer des
trefflichen Werkes über Mittelrhein und Reich im Zeitalter der
Reichsreform 13561504
Reichsgedanke 15191799 be das Thema Mittelrhein und
Der Vortragende führte etwas fol=
gendes
aus: Ueberwindung der Mainlinie! An dieſer entſcheiden=
den
geſamtdeutſchen Aufgabe mitzuarbeiten, iſt der Hiſtoriſche
Verein für Heſſen beſonders berufen. Denn der von ihm be=
treute
Raum allein kennt ja ebenſowenig eine Rheingrenze, wie
eine Mainlinie. In dieſem Sinne gilt unſer Thema über jede
ſogenannte Rheingrenze oder Mainlinie hinweg der hiſtoriſchen
Einheit, dem heimatlichen Mittelrhein.
Aber gibt es denn überhaupt eine ſolche Einheit? Laufen
nicht gerade hier die heutigen Grenzen kreuz und quer? Iſt nicht
gerade hier auch die hiſtoriſche Karte mit ihren Grafſchaften und
Herrſchaften, ihren Reichsſtädten und Reichsdörfern überbunt?
Auf der Oberfläche gewiß! Doch wer tiefer in die mittelrhei=
niſche
Geſchichte eindringt, ſieht klar, daß zwei Vormächte hier
bis zum Untergang des Heiligen Römiſchen Reiches entſcheiden=
den
Einfluß ausgeübt haben. Es iſt die Mächtegruppe Kur=
mainz
=Kurpfalz.
So verbinden ſich in dem vorliegenden Thema die beiden
Ideenkreiſe von Mittelrhein und Reichsgedanke. Denn
Ueberwindung der Mainlinie iſt nicht nur eine landſchaftliche und
örtliche Aufgabe für Heſſen und Frankfurt. Ueberwindung der
Mainlinie iſt eine Aufgabe für das geſamte Reich. So ſoll für
die landſchaftliche wie für die geſamtdeutſche Aufgabe das Goethe=
wort
gelten: Immer ſtrebe zum Ganzen!
Im Boden, in den ehernen Geſetzen des Raumes, wurzelt
der reichsgeſchichtliche Vorrang des Mittelrheins. Hier, an der
Mündung des Mains, lag der naturgegebene Mittelpunkt des
alten Reiches, das ein erweiterter Rheinſtaat war. Seit dem
mittelrheiniſchen Reichsgründungsjahr 843 wächſt am Mittelrhein
ſchon damals zu beiden Seiten des Stroms der Reichs=
kern
. Die Erzbiſchöfe von Mainz, haben hier als Nachfolger des
Apoſtels der Deutſchen, als Reichserzkanzler, als reiche Landes=
herren
einen hervorragenden Platz inne. Ebenſo wirkt die Pfalz=
grafſchaft
bei Rhein machtvoll auf das geſamte rheiniſche Reich.
Im Zeichen der Goldenen Bulle kreuzen ſich am Mittelrhein die
beiden Kraftlinien des Reiches; die Rheinachſe und die Main=
achſe
. Kurmainz und Kurpfalz bilden die Kerngruppe des Kur=
kollegiums
.
Es iſt das Verhängnis der mittelrheiniſchen Geſchichte, daß
beide Mächte nicht einträchtig zuſammenhalten. Der mittel=
rheiniſche
Dualismus zermürbt die Kraft des Reichs=
kerns
. Die ſo ſeltene Eintracht und die allzuhäufigen Ent=
zweiungen
zwiſchen Kurmainz und Kurpfalz beſtimmen immer
wieder den Gang der mittelrheiniſchen Geſchichte in den Evochen
der Reformation, der Gegenreformation, des Auftiegs Oeſter=
reichs
und Preußens bis zum tragiſchen Zuſammenbruch. Feſter
Zuſammenſchluß von Kurmainz und Kurpfalz ſtärkt ſtets Mittel=
rhein
und Reich. Jedes Gegeneinander der beiden mittelrhei=

Das große Wohlläfigkeitsfeſt des Frauenvereins
Mt deuſche er Se ſaenſches ies Hendl.
Auf das heute abend im ſämtlichen Räumen des Städt.
Saalbaus ſtattfindende große Wohltätigkeitsfeſt des
Frauenvereins vom Roten Kreuz über See ſei nochmals hinge=
wieſen
. Ueber das reichhaltige und ſchöne Programm haben wir
des öfteren geſchrieben. Es empfiehlt ſich, rechtzeitig im Saalbau
zu erſcheinen, da das künſtleriſche Programm pünktlich beginnen
wird.

Darf ich gleich auch mal um das Darmſtädter Tag=
blatt’
bitten?"
Beſter junger Mann, Sie wiſſen doch, wer das
Darmſtädter Tagblatt lieſt, hört nicht ſo ſchnell
auf. Ich bin hierher gekommen, um das Blatt zu
ſtudieren, und ich ſtudiere es mit aller Seelenruhe!
Entſchuldigen Sie, ich halte ſelbſt das Darm=
ſtädter
Tagblatt und kann verſtehen, daß man ſich
nicht gern davon trennt!
(Nachwort: Dieſe Unterhaltung veranlaßte den
Beſitzer des Cafés, das Darmſtädter Tagblatt,
von nun an in zwei Exemplaren zu führen.)

Straßenſperrung. Wegen Vornahme von Abbrucharbeiten
wird die Schuſter gaſſe zwiſchen Holzſtraße und Marktgäßchen
von 15. Januar 1935 bis auf weiteres für den Kraftfahrzeug=,
Fuhrwerks= und Radfahrverkehr geſperrt.
Volksgenoſſen! Helft mit die Nok ſindern im Kampf
gegen Kife nd Aunger.
Spendet auf das Konto des Winterhilfswerks
Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
Nr. 3500 bei der Dresdener Bank und
Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.

niſchen Vormächte hat für Mittelrhein und Reich ſchlimmſte Fol=
gen
. Die Gegenreformation treibt Kurmainz und Kurpfalz in
bittere Feindſchaft. Im Dreißigjährigen Kriege wird die Pfalz
zwiſchen Spanien und Bayern geteilt. Zum erſtenmal erſcheint
die Rheingrenze. Mit dem Aufſtieg der oſtdeutſchen Groß=
mächte
Oeſterreich und Preußen droht dem rheiniſchen Reich Zer=
reißung
in eine norddeutſche und eine ſüddeutſche Einflußſphäre.
Seit dem Fürſtenbund taucht die Mainlinie auf. Wieder=
holte
Verſuche bedeutender Kurfürſten zu Mainz und zu Heidel=
berg
laſſen auf eine Erneuerung des mittelrheiniſchen Reichs=
gedankens
hoffen. Doch endet das bewegte Drama der mittel=
rheiniſchen
Reichsgeſchichte in tragiſchem Ausgang.
Der eine großheſſiſche Staat von den Weſerbergen
bis zum Odenwald tritt unter Philipp dem Großmütigen nehen
die alten mittelrheiniſchen Vormächte Kurmainz und Kurpfalz.
Doch kommt es weder zu der in Mainz befürchteten Aufteilung
des geiſtlichen Staates zwiſchen Kurpfalz und Heſſen, noch zu
einem mittelrheiniſchen Dreibund. Heidelberg verſagt ſich der
reformatoriſchen Reichspolitik des Landgrafen. Bald erhält der
Dualismus Kurmainz=Kurpfalz ſein Seitenſtück in der Feindſchaft
zwiſchen Darmſtadt und Kaſſel. Die religiöſe und terri=
toriale
Spannung entlädt ſich furchtbar, beſonders im Hefſen=
krieg
. Später tragen heſſiſche Subſidien=Regimenter den Ruhm
heſſiſcher Tapferkeit in alle Welt, doch ihre Kraft dient niemals
einer heſſiſch=mittelrheiniſchen Reichspolitik im Sinne Philipys
des Großmütigen. Zudem entzweit der Zwiſt um die Erbfolge
in Hanau die beiden heſſiſchen Hauptlinien länger als ein
Menſchenalter. Vergeblich mahnt der aufrechte F. C. v. Moſer,
dem Reichsgedanken die Treue zu halten.
Es war ein Glück für die Reichstradition am Mittelrhein,
daß ſie nach dem Sturz Napoleons nicht nur im enggeſteckten
Rahmen der Bundesſtadt Frankfurt fortlebte. Ihr wurde viel=
mehr
damals im neugeſtalteten Großherzogtum Heſſen=
Darmſtadt der erforderliche Staatskörper geſchaffen. Heſſen=
Darmſtadt hielt nun mit Oberheſſen und Starkenburg Lande
nördlich und ſüdlich des Mains zuſammen. Es verkörperte ebenſo
die uralte Zuſammengehörigkeit der beiden Ufer des Rhein=
ſtroms
. Die Schlüſſelſtellung Heſſen=Darmſtadts am
Mittelrhein barg und birgt ſtarke hiſtoriſche Kräfte in ſich. Wir
ſollten ſie bewußt pflegen!
Der Redner brachte, eingebettet in den allgemeinen Rahmen
des Vortrags, der hier allein wiedergegeben werden konnte, eine
ganz außerordentlich große Fülle von Einzelbelegen, die, vielfach
in eine ganz neue Beleuchtung gerückt, ein weſentlich veränder=
tes
Bild der mittelrheiniſchen Territorialgeſchichte ſehen ließen.
Beſonders aber trug die ſcharfe und wohlgelungene Herausarbei=
tung
des Gegenſatzes Mainz=Pfalz einerſeits und die daran
jeweils anſchließende Darſtellung der heſſen=darmſtädtiſchen und
heſſen=kaſſeliſchen Politik dazu bei, unſere eigene Landesgeſchichte
unter einem ganz anderen, bisher ungewohnten Blickwinkel zu
betrachten.

Spende für das Winkerhilfswerk 1934/35.
Der Heſſiſche Staatsminiſter gibt Kenntnis von einem Schrei=
ben
des Herrn Reichsminiſters der Finanzen, in dem u. a. ver=
fügt
wird: Als Monatsſpende, die zum Erwerb der Plakette des
WHW. berechtigt, war für die Monate November und Dezember
1934 ein Betrag von 20 Prozent und für die Monate Januar
bis März 1935 ein Betrag von 15 Prozent der für dieſe Monate
zu entrichtenden Lohnſteuer als angemeſſen bezeichnet. Zur Klar=
ſtellung
war darauf verwieſen, daß vom Monat Januar 1935
ab dieſe 15 Prozent von der nach dem Einkommenſteuergeſetz vom
16. Oktober 1934 zu entrichtenden neuen Lohnſteuer zu berechnen
ſind. Um Härten zu vermeiden, ſoll indeſſen die Spende der
Lohnſteuerpflichtigen zum WHW. im Einzelfall die Dezember=
ſpende
(20 Prozent der alten Lohnſteuer), nicht überſteigen. Die
Sonderſpende der veranlagten Einkommenſteuerpflichtigen
(monatlich 3 Prozent der nicht durch Lohnabzug getilgten Ein=
kommenſteuerſchuld
für 1933) wird hierdurch nicht berührt.

Brol und Fiſche.
Aus der Arbeit des Winterhilfswerks.
Geſtern und vorgeſtern war wieder Hochbetrieb bei den Ge=
ſchäftsſtellen
des WHW.: Diesmal wurden Brot und Fiſche aus=
gegeben
! Wenn man ſah, wie fabelhaft glatt ſich die Verteilung
abwickelte, wie keiner lange Schlange zu ſtehen brauchte, bis die
Reihe an ihn kam. dann mußte man wohl an das vorige Jahr
denken, wo die ganze Organiſation des WHW. noch nicht in die=
ſer
Weiſe funktionierte, wo noch mancher ſich kalte Füße holte,
weil er lange vor den Ausgabeſtellen anſtehen mußte. Gewiß, ein
Grund für die raſchere Abwickelung der Verteilung in dieſem
Jahr iſt der Umſtand, daß die Zahl der Hilfsbedürftigen zurück=
gegangen
iſt. Aber es ſind doch noch immer Tauſende, die betreut
werden müſſen. Zum Beweiſe nur ein paar Zahlen: In den

des Wöl.? Haüchin gftein Leiner Ausſchuft aus der Abeit
mitteln für Kranke und Wöchnerinnen zu beſchaffen, Kleidchen
und Erſtlingswäſche für Kinder, Bettwäſche oder Schuhe für Ar=
beitszwecke
. Was würde wohl aus all den Menſchen werden, die
nach längerer Arbeitsloſigkeit nur auf die zuſammengeſchrumpften
Wohlfahrts= und Unterſtützungsſätze angewieſen wären, wenn da
nicht das Winterhilfswerk eingreifen könnte! Wir können uns
dieſe Einrichtung gar nicht mehr wegdenken aus dem Leben unſe=
res
Volkes.
Das Nokrufkommando der Polzeidireklion Darmſtadt
350 Alarmierungen im Jahre 1934.
Im Jahre 1930 mußte das Notrufkommando in 358, 1931
in 353, 1932 in 301. 1933 in 385 und im Jahre 1934 in 350
Fällen eingeſetzt werden. Das Notrufkommando rückt
alſo durchſchnittlich jeden Tag einmal aus. Als
Urſache der Alarmierung kommen in den weitaus mei=
ſten
Fällen Verkehrsunfälle in Frage. Daneben ſind
Brände, Raufereien Einbruchsdiebſtähle und
ſonſtige Störungen der öffentlichen Ordnung
Urſache des Einſatzes. Sobald das Notrufkommando ausrückt tritt
ein zweites Notrufkommando in Alarmbereitſchaft, ſo daß jeder=
zeit
auch noch von einer zweiten Stelle aus ſofortige polizeiliche
Hilfe in Anſpruch genommen werden kann.
Das Notrufkommando iſt ſo ſchlagfertig, daß die immer fahr=
bereiten
Wagen in einer knappen Minute bereits die
Polizeidirektion verlaſſen und in 3.
Minuten die Stelle.
von der alarmiert wurde, erreicht haben. Wenn dieſe Zeitſpanne
überſchritten wird, dann hat dies regelmäßig ſeine Urſache nur
darin, daß auf dem Wege zur Alarmſtelle andere Straßenbeuutzer
nicht rechtzeitig und genügend Platz gemacht haben.

Karnevaliſtiſche Beranſtallung
zuanfen des Wilerlifenerfe.
Am kommenden Samstag, dem 26., findet im Städtiſchen
Saalbau abends eine karnevaliſtiſche Veranſtaltung zugunſten der
Winterhilfe ſtatt. Das Programm wird in bunter Folge Humor,
Geſang. Tanz und Akrobatik bringen.

Die groben Rest=Bestände nochmals heralgesetzt
CF571
Für zeuia Geld aufe Quaditat.-Autsverkauf der Damen=Kanlektian 1ei Stamer, Ludugst.

11

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 19

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 19. Januar 1935

Aus der NSDAP.
Der Kreisleiter.
NS.=Hago=Kreisamtsleitung Darmſtadt.
Unſere Sprechſtunden finden täglich nachmittags von 4 bis
6 Uhr in unſeren Geſchäftsräumen, Bismarckſtraße 19. Seitenbau.
2. Stock, Zimmer 17, ſtatt. Wir bitten unſere Mitglieder, dieſe
Sprechſtunden genaueſt einhalten zu wollen.
NSLB. Darmſtadt=Stadt und =Land.
Mittwoch, 23. Januar, findet um 15 Uhr, im Städtiſchen Saal=
bau
eine Kreisverſammlung ſtatt. Feldmeiſter Weyrauch ſpricht
über das Thema Freiwilliger Arbeitsdienſt. Daran anſchlie=
ßend
Beſichtigung der durch den NSLB veranſtalteten Ausſtel=
lung
Schülerarbeiten im Rahmen des Winterhilfswerks.
NS=Frauenſchaft Darmſtadt.
Unſere Nähſtube iſt täglich geöffnet; nachmittags von 3 bis
6 Uhr. Von jeder Ortsgruppe werden täglich 3 Frauen zum Nähen
erwünſcht.
NS=Frauenſchaft. Ortsgruppe Maintor 4.
Der nächſte Frauenſchaftsabend iſt am Montag, den 21. Ja=
nuar
1935, abends 8 Uhr, in der Gaſtſtätte Gutenberg.
Bund Deutſcher Mädel in der Hitlerjugend.
Jundmädel=Untergau 1/115.
Untergauführerin: Marianne Schneider. Ringführerin für
Darmſtadt=Stadt: Trudi Samper (Ring 1 und 2/1/115). Ring=
führerin
für Darmſtadt=Land: Herta Waldeck (Ring 3/1/115.
Ringführerin für Darmſtadt=Land: Mareil Hoerſchelmann
(Ring 4/1/115).
Sprechſtunden der Untergauführerin:
Jeden Tag von 1011 Uhr. Sprechſtunden der Ringführerinnen:
Montags und Donnerstags von 36 Uhr. Alle Sprechſtunden:
Darmſtadt. Neckarſtraße 9.
Beurlaubung von Schülern
zu Führerſchulungslehrgängen der Hiklerjugend.
Die Miniſterialabteilung für Bildungsweſen,
Kultus, Kunſt und Volkstum weiſt in einem Erlaß des
Reichs= und Preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft, Erziehung
und Volksbildung hin, in dem es betr. Beurlaubung von Schü=
lern
mittlerer und höherer Schulen zu Führerſchulungslehrgängen
der Hitlerjugend u. a. heißt:
Zur Sicherung des Führernachwuchſes der Hitlerjugend wer=
den
laufend Führerſchulungslehrgänge abgehalten. Es iſt daran
feſtzuhalten, daß die Heranziehung von Schülern der mittleren
und höheren Lehranſtalten zu derartigen Lehrgängen nach Mög=
lichkeit
nur während der Ferienzeit zu erfolgen hat. Es wird
ſich jedoch eine Heranziehung einzelner Schüler auch während der
Schulzeit nicht vermeiden laſſen.
Für die Beurlaubung gelten folgende Richtlinien: Der Ur=
laub
ſoll nur erteilt werden, wenn bei Begabung, Fleiß und
Leiſtungen des Schülers durch die Unterbrechung des Unterrichts
dauernde Nachteile für ſeine unterrichtliche Ausbildung nicht zu
erwarten ſind. Der Urlaub darf nicht erteilt werden, wenn zu
befürchten iſt, daß der Schüler infolge der Unterbrechung des
Unterrichts das Klaſſenziel nicht erreichen wird. Schülern des
letzten Schuljahres darf innerhalb der Zeit von 6 Monaten vor
Schuljahrsſchluß kein Urlaub erteilt werden. Der Urlaub darf
die Höchſtdauer von 4 Wochen nicht überſchreiten. Ueber die Be=
urlaubung
entſcheidet der Schulleiter nach Fühlungnahme mit
den Klaſſenlehrern und den übrigen am Unterricht des Schülers
beteiligten Lehrern. Die Urlaubserteilung bedarf der Zuſtim=
mung
der Erziehungsberechtigten. Die gleichen Richtlinien gel=
ten
für Beurlaubungen bei der Einberufung zu Geländeſport=
kurſen
und Luftſchutzübungen.

Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte am
Freitag zwei Diebſtähle. In dem erſten Fall hatte ein junger
Rimbacher, der ſchon häufiger vorbeſtrafte, 37jährige Kaſpar R.
aus Weinheim, auf einer Wanderung in den Odenwald aus dem
Hofe einer Wirtſchaft in Gorzheim ein Fahrrad geſtohlen. Das
Fahrrad konnte nach einigen Wochen wieder ausfindig gemacht und
dem Beſitzer zugeſtellt werden. Der Angeklagte gibt die Tat zu.
Das Gericht billigt ihm, da er ſich nach ſeiner letzten Straftat im
Jahre 1923 gut führte, mildernde Umſtände zu und verurteilte
ihn wegen Diebſtahls im wiederholten Rückfall zu einer Ge=
fängnisſtrafe
von 1 Jahr und 6 Monaten.
Zwei junge Burſchen aus Kelſterbach, der 25jährige Anton B.
und der 23jährige Jakob Sp., haben ſich dann zu verantworten, weil
ſie in einem Lager in Kelſterbach Holz im Werte von etwa 20 Mk.
ſtahlen. Sie haben ſchon manches Ding zuſammen gedreht und ſind
beide vorbeſtraft. Auch ihnen billigt das Gericht mildernde Um=
ſtände
zu und verurteilt ſie zu je drei Wochen Gefängnis.
Es kam dann ein großer, dunkler Mann mit buſchigem Schnurr=
bart
und Lockenhaupt, der 43jährige Paul Roſſier aus Genf. Paul
Roſſier iſt Schweizer und, wie er radebrechend erzählt, Chaiſehänd=
ler
will heißen Käſehändler , in Genf. Aber das iſt wohl
nur, damit das Kind einen Namen hat. Früher war er ein Süd=
früchtehändler
und Spediteur in Südfrankreich, und auch jetzt
ſcheint er noch mit ganz anderen Dingen zu handeln. Anfang De=
zember
auf jeden Fall erſchien er plötzlich bei der Firma Merck,
ſtellte ſich als Franzoſe vor, der kein Wort Deutſch könne, und
ſagte dem Herrn, der ihn dort empfing, gleich ſchlankweg, er wolle
Kokain. Als der ihn mal zunächſt auf die Zollſchwierigkeiten
aufmerkſam machte, erklärte er, das ſolle er nur ruhig ſeine Sorge
ſein laſſen, er habe ſchon ſo ſeine Verbindungen. Der Beamte von
Merck führt aus, daß ſie bei ſolchen Leuten beſonders ſcharf vor=
gingen
, da gerade die Firma Merck in Paris in dem Ruf ſtehe,
als verſorge ſie Frankreich mit Kokain, um es auf dieſe Art und
Weiſe langſam unſchädlich zu machen. Intereſſant iſt überdies, zu
hören, daß in Italien auf Kokainſchmuggel die Todesſtrafe ſteht.
Der Angeklagte wird wegen verſuchten unerlaubten Kokainhandels
zu zwei Jahren und ſechs Monaten Gefängnis ver=
urteilt
und zu einer Geldſtrafe von 1000 RM.
Das Amtsgericht verkündete am Freitag das Ur=
teil
in der Beleidigungsſache gegen vier Roßdörfer An=
geklagte
, die den jetzigen Roßdörfer Bürgermeiſter öffentlich
beleidigt hatten. Insbeſondere ein früherer Polizeibeamter hatte
trotz Verwarnung in Wirtſchaften unwahre Geſchichten über den
Bürgermeiſter verbreitet. Die beiden erſten Angeklagten, der
37jährige Franz St. und der 33jährige Heinrich St. erhalten eine
Geldſtrafe von je 200 RM. und die beiden anderen, der 56jährige
Heinrich E. 3. und der 38jährige Conrad B eine Geldſtrafe von je
120 RM. Der Richter ſtellt in der Urteilsbegründung ausdrücklich
feſt, daß die ſämtlichen Angeklagten aus perſönlicher Animoſität
vorgegangen ſeien, und bei dem erſten Angeklagten beſtehe ſogar
der Verdacht, daß er wider beſſeres Wiſſen gehandelt. An dem
Bürgermeiſter bleibe auch nicht der Schatten eines Verdachtes
hängen. Es ſtehe ihm Publikationsbefugnis des entſcheidenden
Teils des Urteils auf Koſten des zweiten Angeklagten zu. Der
Bäckermeiſter K. C. Breidenbach, welcher einer der vier An=
geklagten
iſt, bittet uns, mitzuteilen, daß er gegen Urteil ſowie
Urteilsbegrundung Berufung einlegen wird.
Der Strafſenat des Oberlandesgerichts verhan=
delte
gegen die 41jährige Helene St., und ihren 22jährigen Sohn
Friedrich St. aus Mainz, weil ſie einem Kommuniſten, der von
den Strafbehörden verfolgt wurde, Unterſchlupf gewährten, und
verurteilt beide wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu einem
Jahr und ſechs Monaten Gefängnis. Da beide geſtän=
dig
ſind, wird ihnen ein Teil der Unterſuchungshaft mit drei Mo=
naten
angerechnet.
Der Strafſenat ordnet in der folgenden Verhandlung gegen
den 30jährigen, aus Bremen gebürtigen Hermann Scheibig Siche=
rungsverwahrung
an. Scheibig, der ſchon einmal wegen Landes=
verrats
vorbeſtraft iſt, war Fremdenlegionär und verbüßt augen=
blicklich
eine Strafe wegen Spionage zugunſten Frankreichs.

Brlefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkett.
G. E. E. Wenden Sie ſich an das Reichswehrminiſterium
in Berlin W. 35 wegen aller geſtellter Fragen.

Frauenarbeit im Saarkampf.
Vortragsabend der Frauen=Ortsgruppe des V. D.A.

Der im Rahmen der Arbeitsgemeinſchaft der Frauenorts=
gruppe
des VDA. geſtern veranſtaltete Vortragsabend hatte be=
ſonderes
Intereſſe durch die Rednerin des Abends, Frau Lo=
wack
, einer ausgezeichneten Kennerin des Saargebiets und Mit=
kämpferin
im Kampf um Oberſchleſien und die Saar. Der Abend
war ſehr gut beſucht und nahm einen hochſt anregenden Verlauf.
Frau Sapina Köpke, die Landesführerin, entbot den Er=
ſchienenen
herzlichſt Willkomm und wies kurz auf den Sinn und
Zweck dieſer Abende hin, die, mit einem Wort geſagt. Bauſteine
ſein ſollen am großen Bau der Wiederaufrichtung des Deutſch=
tums
. Des deutſchen Volkes, das nicht irgendwie begrenzt wird
durch geographiſche oder Staatsgrenzen ſondern alle umfaßt, die
deutſchen Stammes ſind, die überall da wohnen, wo deutſche
Mütter mit ihren Kindern deutſch beten und ſingen. Beſonders
grüßte die Landesführerin die Kreisleiterin der NS.= Frauen=
ſchaft
die Gauleiterin und verſchiedene Ortsgruppenleiterinnen,
den Schleſier=Verband uſw., und erteilte dann der Landesleiterin
von Oberſchleſien,
Frau Lowack,
das Wort zu ihrem Vortrag. Ernſt, aufgebaut auf ernſte Kampf=
erfahrungen
, erzählte die ſympathiſche Lehrerin von ihren Erleb=
niſſen
im abgetrennten Oberſchleſien und im Kampf um die
Saarabſtimmung, die einen ſo wundervollen deutſchen Sieg er=
brachte
. Einen Sieg, deſſen Freudenſtimmung gar zu leicht ver=
geſſen
macht, was an Trübem und Schwerem hinter uns liegt.
Geſchichtliche Erinnerungen erhärteten die oft betonte Tatſache,
daß das deutſche Volk nichts ſchlechter kennt, als ſeine eigene Ge=
ſchichte
, daß es nichts lieber glaubt als die Lügen, die vom
Ausland kommen. Im Saarland hat man im Kampf um die
Stimmen mit den gleichen verwerflichen Mitteln gearbeitet, wie
in Oberſchleſien. Vor allem mit Lügen verwerflichſter Art. Deren
verwerflichſte vielleicht die war, daß Kommuniſten und Bolſche=
wiſten
(!) die überwiegend katholiſche Bevölkerung des Saar=
landes
damit zu ködern glaubten, daß man ſie aufrief zum
Schutze der Religion gegen das Heidentum (!) Adolf Hitlers.
Die deutſchen Saarländer aber haben erkannt, daß des Führers
Wille und Politik einzig auf den Frieden und die Wiederaufrich=
tung
des deutſchen Volkes gerichtet iſt. Die Arbeit der Deutſchen
Front war darauf gerichtet, Irregeführte und Belogene aufzu=
klären
, den unglaublich widerwärtigen Lügen und Fälſchungen
die Wahrheit gegenüberzuſtellen. Man ließ keine deutſchen Zei=
tungen
ins Saargebiet und überſchwemmte die Bevölkerung mit
friſierten Zeitungen haarſträubenden erlogenen Inhalts. Faſt völlig
abgeſpert von allem deutſchen Einfluß, mußte das Saarvolk ſich
durchringen zur wahren Erkenntnis. Nur unter größten per=
ſönlichen
Gefahren war es denen, die Aufklärung bringen woll=
ten
, möglich, Vorträge zu halten und dergleichen mehr. Aber es
wurde aufopfernd und mutig der Kampf gegen Lüge und Fäl=
ſchung
geführt. Es war möglich, über die Erlebniſſe in Ober=
ſchleſien
zu ſprechen, die aber denen im Saargebiet ſo glichen,
daß die Hörer glaubten, ihr eigenes Schickſal geſchildert zu hören.
Deutſch iſt das Saarvolk immer geweſen und hat es immer
empfunden. Der Kampf und die Aufklärung mußte immer
ſein, Irregeleiteten und Belogenen die Wahrheit zu zeigen. Wie
Deutſchland gab eine Saarbriefmarke heraus.

Anläßlich der Abſtimmung im Saargebiet und der Rückkehr dieſes
Landesteils nach Deutſchland gab die Deutſche Reichspoſt ſoeben
eine neue Briefmarke heraus, die in vier Werten: 3, 6, 12 und
25 Rpf., erſcheint.

Die Eisbahn hinterm Woog iſt eröffnet und dürfte ſich,
falls das gute Froſtwetter anhält, reger Benutzung erfreuen.
Das amtliche Fernſprechbuch für den ehemaligen Oberpoſt=
direktionsbezirk
Darmſtadt ausſchließlich Offenbach (Main) ſoll zu
Anfang Juni d. J. neu aufgelegt werden. Die Vorarbeiten dazu
werden am 1. April 1935 abgeſchloſſen. Bis dahin ſind Aenderun=
gen
der Teilnehmereintragungen bei der zuſtändigen Fernſprech=
Vermittlungsſtelle ſchriftlich anzumelden. Der Tag des Ab=
ſchluſſes
der Vorarbeiten iſt für die Fälligkeit der Gebühren für
die koſtenpflichtigen Eintragungen in das Fernſprechbuch maß=
gebend
. Sollen gebührenpflichtige Eintragungen der jetzigen Auf=
lage
nicht in das neue Buch übergehen, ſo iſt ihr Wegfall oder
ihre Aenderung ſpäteſtens zum 1. April 1935 zu bean=
tragen
Andernfalls werden ſie in die neue Auflage gegen Erhebung
der beſtimmungsmäßigen Gebühr übernommen (vgl 8 14 der Fern=
ſprechordnung
vom 15. Februar 1927). Bei der Ausgabe neuer
Fernſprechbücher iſt für jedes neues Buch ein Buch der unmittel=
bar
vorhergegangenen Auflage zurückzugeben. Bücher früherer
Auflagen werden nicht angenommen. Für die Reihenfolge der Ein=
tragungen
im Fernſprechbuch ſind die vom Ausſchuß für wirtſchaft=
liche
Verwaltung herausgegebenen Einheits=ABC=Regeln maß=
gebend
. Die Nachſchlags=Regeln ſind in den Vorbemerkungen zum
neuen Buch abgedruckt.

aber wurde es von Separatiſten und Kommuniſten erſchwert!
Allerdings hatte die reine Aufklärungsarbeit, der Kampf mit
dem einzigen Mittel der Wahrheit auch oft überraſchende Erfolge
Kommuniſten mit ſtarkem Anhang wurden oft überzeugte Natio=
nalſozialiſten
und damit tapfere Helfer im Kampf. Beſonders in
dem gegen den Status quo von deſſen erbärmlichem Lügen=
geſpinſt
die Gegner ſich am meiſten verſprachen, weil ſie ſtets
darauf hinwieſen, daß man zunächſt ruhig autonom bleiben
oder werden könne, in etwa 2 Jahren würde ja eine weitere Ab=
ſtimmung
Gelegenheit zur endgültigen Regelung geben.
Leider wurde auch von ausländiſchen Preſſevertretern unbe=
hindert
ſtarke Propaganda gegen das neue Deutſchland getrieben,
während die deutſchen Preſſevertreter oft zur Untätigkeit ver=
dammt
waren, jedenfalls vieles hinnehmen mußten, was Außer=
deutſchen
erſpart blieb. Deutſche Redner durften nicht über Poli=
tik
oder über Deutſchland ſprechen. Sie mußten die unverfäng=
lichſten
Themen wählen, um überhaupt ſprechen zu können. Sie
ſprachen über Viehſeuchen oder Haus= und Handarbeit u. dgl.
Faſt erſchütternd war das diſziplinierte Verhalten der
Saarländer bei der Abſtimmung. Wie zum Heiligen Abend=
mahl
gingen die deutſchen Saarländer zur Wahlurne. Ernſt und
ſtumm. Immer nur bedacht, nicht durch eine Bewegung, durch
einen Gruß oder durch irgendein Wort des Stimmrechts verluſtig
zu gehen. Unzählige Beiſpiele heroiſchen Verhaltens,
beſonders von Frauen, ſtempelten den Abſtimmungstag zu unver=
geßlichen
Erlebnis. Frauen in ihrer ſchwerſten Stunde ließen ſich auf
der Bahre zur Urne tragen, ebenſo Schwerkranke, die eher das Le=
ben
aufs Spiel ſetzten, als auf ihr Stimmrecht verzichteten. Vor=
bildlich
war das Arbeiten der Deutſchen Front, beſonders
in der Erziehung zur Diſziplin. Amerikaner und Schweizer, auch
nordiſche Journaliſten, haben ſich der deutſchen Sache gegenüber
tadellos verhalten. Auch ſie waren gepackt, ergriffen von dem
Verhalten der deutſchen Saarländer, von dem aus Glück gebo=
renen
Jubel nach dem Abſtimmungsſieg. An der eiſernen Diſzi=
plin
der Saardeutſchen ſcheiterten auch alle Verſuche ſeparatiſti=
ſcher
Putſchler und Provokateure, die, auf das beſte ausgerüſtet
und geſchützt, ihre verderbliche Tätigkeit hätten entfalten können.
Eine treffliche, erſchütternde Auswahl von Lichtbildern aus
dem Abſtimmungskampf um Oberſchleſien illuſtrierten den Vor=
trag
und zeigten, wie es im Saargebiet hätte werden können,
wenn die Saardeutſchen nicht dieſe eiſerne Diſziplin allen Putſch=
verſuchen
entgegengeſetzt hätten. Bilder aus einer deutſchen Ver=
gangenheit
, die heute als überwunden gilt, die aber nie ver=
geſſen
werden darf.
Die Hörerinnen und Hörer ſtanden unter dem Eindruck,
Worte aus dem Munde einer deutſchen Frau gehört zu haben
deren Herz glühend für Deutſchland ſchlägt, die ſich vorbild=
lich
in den Kampf um deutſches Weſen und um das deutſche Voll
ſtellte, und die glücklich iſt über alles, was das Deutſchtum, de
deutſche Volk wieder zu Ehren und Anſehen und Achtung bring
Sie ſchloß mit einem Dank an den Führer, der dem V. D.A. die
Möglichkeit gab, an ſeinem Werke tätig mitzuarbeiten.
Dem begeiſterten Beifall der Hörerinnen, gab Frau Sabin=
Köpke in herzlichen Dankesworten beredten Ausdruck. M. St

Muſeumsführungen der Volksbildungsſtäkte
w
Darniſtadt.
KPW. Am Sonntag, 20. Januar, finden folgende Muſeums
führungen ſtatt:
1. Kunſt= und hiſtoriſche Sammlung des Landesmuſeums. B=
ginn
9 Uhr, Teilnehmergebühr 10 Pfg
2. Heim und Heimat im Wandel der Zeiten, Führung mit Von
trag von Herrn Eidmann im Heſſ. Landesmuſeum. Beginn
11.15 Uhr, Teilnehmergebühr 30 Pfg.
An beiden Führungen kann jeder Volksgenoſſe teilnehmen
auch wenn er Teilnehmer an einem der Kurſe der Volksbildun=
ſtätte
iſt. Treffpunkt iſt zu den angekündigten Zeiten, vor den
Landesmuſeum.
Was die Lichkſpiel=Theaker bringen.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen ein Spiel in der maleriſchen Wel
einer chineſiſchen Reſidenz: Prinzeſſin Turandot.
den Hauptrollen: Käthe v. Nagy, Williy Fritſch. Paul Kem
und Inge Liſt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen den humorvollen Ufa=Film. De
junge Baron Neuhaus, mit Käthe v. Nagy und Vikto
de Kowa.
Belida zeigt in Erſtaufführung den Film Aufforde
rung zum Tanz (Das Leben Carl Maria von Webers) mi
Willi Domgraf=Faßbender, Eliſa Illiard. Eugen Rex. Petr
Unkel
Reſi=Theater zeigt ab heute in Erſtaufführung Roſenau
dem Süden mit Paul Hörbiger, Gretl Theimer.
gendliche haben Zutritt.
Vereins= und lokale Veranſtallungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Wir ve
weiſen nochmals auf den heute abend 8.00 Uhr ſtattfindende
Regimentsball in der Woogsturnhalle und bitten unſe=
Mitglieder und Angehörige um zahlreichen Beſuch.
Vereinigte Kriegervereine, Kyffhäuſei
bund, Sonntag, 20. Januar, 15.30 Uhr, im Rummelbrä
Rheinſtraße: kameradſchaftliche Reichsgründungsfeie
Die Feier wird von dem Gedanken geleitet: Rückblick auf d
Reichsgründung am 18. Januar 1871, Saarabſtimmung und Uebe
nahme der Macht durch den Führer und Reichskanzler Adolf Hitle
Feſtredner: Kirchenrat D. Berck. Zu der Feier, die bei Konze
und künſtleriſchen Darbietungen ſtattfindet, laden wir unſere Mi
glieder nebſt Familienangehörigen kameradſchaftlichſt ein.
Städtiſcher Saalbau. Sonntag, abends 8.00 Uh
Tanz, bei freiem Eintritt. Es ſpielt die moderne Tanzkapel
unter perſönlicher Leitung von Willy Schlupp.

Ein Gaſtſpiel wird verlängert!

Die Direktion des Schumann=Gaſtſpiels im Orpheum teilt
uns mit, daß ſie das für drei Tage angekündigte Gaſtſpiel für
Samstag und Sonntag verlängern will. Die Darm=
ſtädter
ſcheinen gutes Varieté zu ſchätzen, denn das Orpheum iſt
faſt jeden Abend ausverkauft und erlebt einen Erfolg wie ſeit
langem nicht. Es iſt zu begrüßen, daß dieſer Plan der Schumann=

Direktion, ſtatt der Extrazüge nun Gaſtſpiele hier am Platze
geben, einen ſo ſchönen Erfolg hat. Es iſt ſicherlich im Sinne al
Freunde des Varietés geſprochen, wenn wir auch für die komme
den zwei Tage dem Unternehmen denſelben Erfolg wünſchen 1
die Hoffnung daran knüpfen, daß die Gaſtſpiele bald mit neu
Programm wiederkehren und zur feſten Einrichtung werden.

[ ][  ][ ]

5amstag, 19. Januar 1935

Aus Heſſen.

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D. Arheilgen, 18. Jan. Reichsgründungsfeier
Schule. Die hieſige Schule beging den Tag der Reichs=
indung
in einer ſchlichten Feier während des Unterrichts. Die
r oberen Klaſſen verſammelten ſich im Anſchluß an die Mor=
ffeier
auf dem Schulhofe. Herr Lehrer Koch hielt eine An=
ache
an die Jugend, in der er die geſchichtliche Bedeutung des
Januar 1701 und 1871 vor Augen führte. Die Ausführungen
rden beſchloſſen mit dem gemeinſam geſungenen Horſt= Weſſel=
d
. Für die unteren Klaſſen fand die Feier in den Klaſſen=
en
ſtatt, wo man bei Anſprachen der Lehrerſchaft, Liedern und
dichtvorträgen des Tages der Reichsgründung gedachte.
Be Braunshardt, 18. Jan. Eine öffentliche Gemeinde=
tsſitzung
fand auf dem Rathauſe ſtatt. Die Beiträge der
ivatwaldbeſitzer zu den Koſten der Forſtverwaltung für das
chnungsjahr werden von der Gemeinde übernommen, da der
trag nur gering iſt. Im nächſten Punkte fanden Steuerange=
enheiten
ihre Erledigung. Weiter wird beſchloſſen, einen
gen Faſel anzuſchaffen und den alten zu verkaufen.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 18. Jan. Ehrenkreuze für Front=
mpfer
, Kriegsteilnehmer uſw. Nach der bereits er=
zten
erſten Ausgabe einer kleinen Zahl der verliehenen Ehren=
uze
iſt nunmehr wiederum eine größere Zahl neu eingetroffen.
Ausgabe erfolgt, ſoweit die Antragſteller Mitglieder des
jeger= und Veteranenvereins ſind, gelegentlich des am 26. d. M.
tfindenden Kameradſchaftsabends dieſes Vereins. Für alle
igen wird im Einvernehmen mit dem deutſchen Frontkämpfer=
d und der SA.=Reſerve I ein beſonderer Abend angeſetzt, bei
die Ausgabe der Ehrenkreuze ſtattfindet. Dieſer Abend wird
rahmt ſein von einem Vortrag militäriſcher Art ſowie von Ge=
gs
= und Muſikvorträgen. Geſangverein Eintracht= Freund=
ft‟
Der Vorſtand hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, die
geralverſammlung am Sonntag, den 27. d. M.. abzuhalten.
ner iſt in Ausſicht genommen, am Samstag, den 23. Februar
f., ein karnevaliſtiſches Konzert mit Maskenball zu veranſtalten.
G. Ober=Ramſtadt. 18. Jan. Winterhilfswerk. Vom
nterhilfswerk wurden geſtern 120 Pfund Latwerge, die von Mit=
edern
der NS.=Frauenſchaft im Herbſt v. J. eingekocht worden
ren, an bedürftige Volksgenoſſen ausgegeben. Die hieſige
uernſchaft lieferte an das WHW. 35 Zentner Getreide ab. Das
nterhilfswerk führt auf die Dauer von 6 Wochen eine Kinder=
ſung
im neuen Schulhaus durch. 130 Kinder erhalten dadurch
warmes Frühſtück in Form von Suppe bzw. Kakao.
Traiſa, 18. Jan. Obſt= und Gartenbauverein=
hreshauptverſammlung
. Aus dem Rückblick auf das
gelaufene Jahr iſt eine rege Tätigkeit des Vereins zu entneh=
n
und gegenüber der Vorjahre ein weiteres Aufblühen feſtzu=
len
. Die Zahl der Mitglieder hat ſich auf 120 erhöht. Für
itliche Veranſtaltungen zeigten die Mitglieder ſtarkes Inter=
Trotz größerer Ausgaben, Anſchaffung eines Apparates und
ltur zur Herſtellung von haltbarem Süßmoſt u. dgl., ſind die
tanzen des Vereins, was durch die vorgenommene Reviſion
tätigt wurde, in beſter Ordnung, ſo daß dem Rechner Ent=
rung
erteilt wurde. Durch den gemeinſamen Bezug von Kunſt=
iger
, Obſtbäumen uſw. iſt den Mitgliedern ein bedeutender
eisvorteil zugute gekommen, der den Mitgliedsbeitrag von
rlich 2 Mark bei weitem überwiegt. Alle Mitglieder werden
h im laufenden Jahre alles daranſetzen, um Anteil zu haben
der großen Erzeugungsſchlacht. Neben dieſer Arbeit
auch an frohe Stunden, die mit den Familienangehörigen
bracht werden ſollen, gedacht; ſo findet am 16. Februar im
reinslokal (Heſſiſcher Hof) ein Familienabend mit Tanz ſtatt.
ener im Laufe des Sommers ein Ausflug mit Beſichtigung der
ſtverwertungsanſtalt in Ober=Erlenbach.
Eb. Groß=Zimmern, 18. Jan. Generalverſammlung.
ordentliche Generalverſammlung des Männergeſangvereins
d bei gutem Beſuch im Vereinslokal Zum Löwen ſtatt. Zu=
hſt
erfolgte die Bekanntgabe der Tagesordnung, anſchließend
grüßung und ſtilles Gedenken für das verſtorbene Ehrenmit=
*d Karl Fröhlich. Der Rechner gab Bericht über Einnahmen
Ausgaben im abgelaufenen Geſchäftsjahr, das als zufrieden=
lend
bezeichnet werden kann. Der abgegebene Reviſionsbericht
chte die Entlaſtung des Rechners. Der 1. Vorſitzende, Sanges=
der
Lehrer Poth, gab den Geſchäftsberichr, wobei er ganz
onders hervorhob, daß das abgelaufene Vereinsjahr ein über=
erfolgreiches
für den Verein geweſen ſei. Mit Rückſicht auf
gegenwärtige Lage ſah man im Intereſſe des deutſchen Liedes
einer Erhöhung der Beiträge ab. Als Vereinslokal wird
Gaſthaus Zum Lowen beibehalten. Seit 1928 führte San=
bruder
Lehrer Poth zur Zufriedenheit der Sänger den Verein.
Grund einer großen Arbeitsüberlaſtung ſtellte derſelbe ſein
it zur Verfügung. Als ſein Nachfolger wurde ohne weiteren
genvorſchlag auf Antrag des ſeitherigen 1. Vorſitzenden der
ngesbruder Valtin Stumpf einſtimmig gewählt. Poth und
umpf, denen es ſeit 1927 Lebensaufgabe wer, den Vereig mit
die Spitze in Groß=Zimmern zu führen, was ihnen auf Grund
er unermüdlichen Arbeit auch gelang, ergänzten ſich in einer
den Männergeſangverein erſprießlichen Zuſammenarbeit. Auf
unſch des 2. Vorſitzenden wurde Lehrer Poth zum Ehrenvor=
enden
mit Sitz und Stimmrecht einſtimmig gewählt. Nach eini=
Anfragen ſeitens der Sänger an den Vorſtand war die Tages=
nung
erſchöpft, und der 1. Vorſitzende ſchloß mit einem Ge=
iken
an die Brüder an der Saar und mit Sieg=Heil auf Führer
d Vaterland die harmoniſch verlaufene Verſammlung.
Le. Groß=Umſtadt, 18. Jan. Die Scharlachkrankheit
int ſich hier zu einer wahren Epidemie auszubreiten; die
lksſchule ſowie die Kleinkinderſchule ſind ſeit den Weihnachts=
ertagen
immer noch geſchloſſen. Leider iſt auch bereits ein
erbefall eines 7jährigen Jungen zu verzeichnen.

Der Kampf für die große Erzeugungsſchlacht 1935 beginnt.

Schon jetzt im Winter rüſtet man für die entſcheidende Ernährungsſchlacht 1935, die uns näher zu dem Ziele führen ſoll, daß
Deutſchland künftig ſeine Ernährung von dem Auslande unabhängig machen kann. Ein wichtiger Poſten in dieſer Erzeugungs=
ſchlacht
fällt dem bäuerlichen Wirtſchaftsberater zu. Seine Aufgabe iſt es, nicht nur in der bäuerlichen Werkſchule den wiſſens=
durſtigen
Jungbauern Aufklärung über die erweiterten Möglichkeiten der Landwirtſchaft zu geben, ſondern er muß auch auf Hof
und Feld dem Bauern in der Praxis zeigen, wie der kommende Feldzugsplan auf dem Acker durchgeführt werden muß. Dieſe
Bilder geben einen kleinen Ausſchnitt aus der Tätigkeit des bäuerlichen Wirtſchaftsberaters. Links ſieht man ihn im Stalle, wo
er Anregungen für die Förderung der Milchproduktion und der Viehhaltung im allgemeinen gibt. Rechts ſieht man ihn in der
Bauernſtube eines kleinen Bauern, wo er mit der ganzen Familie die Saatenfolge an Hand einer Flurenkarte beſpricht.

As. Erbach. 18. Jan. Betriebsſicherheit. Die Tuch=
fabrik
G. W. Kumpf A.=G., Erbach, hat zu erhöhtem Feuerſchutz
und zum gleichzeitigen weiteren Ausbau des Werk=Luftſchutzes eine
Werk=Feuerwehr gegründet. Eine Motorſpritze mit Schläuchen und
allem Zubehör iſt bereits vorgeſtern eingetroffen. Herr Oberreviſor
Schneidmüller von der Heſſiſchen Brandverſicherungskammer
Darmſtadt hat die für die Motorſpritze in Frage kommenden Feuer=
wehrleute
über das Weſentlichſte der Bedienung unterrichtet.
e. Bad=Wimpfen. 18. Jan. Neckarſchiffahrt wieder
frei. Das hinter Bad=Wimpfen im Tal von den Waſſermaſſen
durchbrochene Neckarwehr iſt jetzt wieder hergeſtellt. Kaum war
das Wehr ſoweit fertig, ſo ſetzie ſich auch der Schleppe: wieder
in Bewegung, indem er die ſeit einigen Tagen unterhalb des
Wehrs lahmgelegten Schiffe zu Berg ſchleppte. So war es mög=
lich
, daß die Neckardampfſchleppſchiffahrt ihre Tätigkeit in kurzer
Zeit wieder aufnehmen konnte.
Be. Dornheim, 18. Jan In ſeiner letzten Sitzung beſchloß
der Gemeinderat, daß im Wege der Arbeitsbeſchaffung der
Grund bei der Landgrabenregulierung verſchleift werden ſoll.
Die Pacht für den Waſſergraben wurde neu feſtgeſetzt.
Be. Mörfelden, 17. Jan. Im Gaſthaus zur Krone fand eine
Verſammlung des Reichsverbandes deutſcher Neuhaus= und Eigen=
heimbeſitzer
, Ortsgruppe Mörfelden. ſtatt. Der Vorſitzende Titus
gab einen Jahresbericht. U. a. wurden 31 Geſuche um Erlaß der
Staatszuſchußzinſen eingereicht, die zum Teil von Erfolg waren.
Die hieſige Ortsgruppe hat jetzk 63 Mitglieder; aber Mörfelden
hat über 200 Neuhausbeſitzer. Es iſt das Ziel des Vereins, alle
Neuhausbeſitzer zu dieſer Organiſation zu gewinnen. Es ſoll nicht
ein Teil nur Beiträge bezahlen, während diejenigen, die nicht dem
Verbande angehören, nur den Nutzen der Organiſation genießen.
Be. Rüſſelsheim, 17. Jan. Unfälle. Durch eine Kreisſäge
erlitt ein Arbeiter aus Trebur ſchwere Handverletzungen. Einem
weiteren Arbeiter ſchlugen Flammen eines Schweißbrenners ins
Geſicht und verurſachten ſchwere Brandwunden. Am laufenden
Band bei der Firma Adam Opel ſchlug einem Arbeiter aus Mainz
eine Laufkatze an den Kopf, daß er eine Gehirnerſchütterung er=
litt
. Ein junger Mann verletzte ſich mit einem Tintenſtift leicht
im Geſicht. Es traten Blutvergiftungserſcheinungen ein, die ein
ſofortiges ärztliches Eingreifen erforderlich machten. In den
Opelwerken wurden einem Arbeiter zwei Finger abgeſchnitten.
Be. Bauſchheim, 17. Jan. Auf Veranlaſſung des Miniſteriums
ſoll hier die Feldbereinigung vorgenommen werden.
Aus Rheinheſſen.
zw. Mainz, 18 Jan. Einbruch in Mainzer Stadt=
park
=Villen. In letzter Zeit wurden wiederholt Wohnungen
des Villenviertels am Stadtpark durch Einbrecher heimgeſucht. Zur
Ausführung der Tat wählten die Täter die frühen Abendſtunden
und nahmen die Gelegenheit der Abweſenheit der Hausbewohner
wahr. In einem Fall fiel den Dieben eine Damenhandtaſche mit

20 Mark und eine Herrenuhr, in einem anderen Fall eine ſilberne
Remontoiruhr in die Hände. Bis jetzt iſt es nicht gelungen, die
Täter zu faſſen.
sw. Rhein=Dürkheim. 18. Jan. Wein fließt auf die
Straße. Am Dienstag nachmittag geriet in der Einmündung
der Straße von Oſthofen in die Mainzer Landſtraße ein Fernlaſt=
zug
der Firma A. Löchel in Darmſtadt auf den Bürgerſteig. Durch
den Ruck verſchob ſich die aus vollen Weinfäſſern beſtehende La=
dung
, ſo daß der Anhänger umkippte. Die Fäſſer fielen herab und
ein Teil der edlen Flüſſigkeit floß auf die Straße. Durch raſches
Eingreifen konnte jedoch größerer Schaden verhütet werden.

Aus Oberheſſen.

LPD Gießen, 18. Jan. Die Schwarze Fahne von der
Saar in Oberheſſen. Nachdem die ſchwarze Sturmfahne
der Kriegsopfer des Saargebiets geſtern vormittag und geſtern
mittag in Friedberg und in Bad Nauheim feierlich empfangen
worden war, traf ſie um 14.58 Uhr, wie vorgeſehen, in Gießen ein.
Die Fahne wurde an der Stadtgrenze von Ehrenabteilungen der
PO., SA.. SS. und HJ. unter Vorantritt der Gießener Standar=
tenkapelle
in Empfang genommen und durch das Spalier einer
großen Menſchenmenge in die Stadt eingebracht. Vertreter der
PO., SA. uſw. ſowie der Behörden, der Kriegsopfer und der Mili=
tär
= und Regimentsvereine, ferner das Muſikkorps der Gießener
Reichswehr und eine rieſige Menſchenmenge bereiteten vor dem
standartengebäude der Fahne einen herzlichen Empfang. Der
Gauamtsleiter der NSKOV., Ziegler=Frankfurt a. M., hielt eine
kurze Anſprache, die mit begeiſtert aufgenommenen Sieg=Heil=
Rufen auf den Führer ſchloß. Hierauf wurde die Sturmfahne von
Ehrenabteilungen der SA. und SS wieder unter Vorantritt der
Standartenkavelle weitergetragen bis zum nächſten Staffelpoſten
in Richtung Marburg.
IPD. Alsfeld, 18. Jan Eine ſeit 1. Dezember ver=
mißte
Frau tot im Walde aufgefunden. Seit 1. De=
zember
v. J. wurde die auf einem Gut bei Alsfeld als Hausdame
angeſtellte geſchiedene Frau Erna Schickedanz aus Offenbach ver=
mißt
. Die Frau war zuletzt in der Gegend des Dorfes Ohmes ge=
ſehen
worden. Vor einigen Tagen wurden planmäßige Streifen
in dem in Betracht kommenden Gelände veranſtaltet, wobei man
erſt das Fahrrad und die Handtaſche der Vermißten, am folgenden
Tage die Frau ſelbſt tot in einem Waldſtück bei Ohmes auffand.
Die Tote deren Ableben offenſichtlich durch Erhängen eingetreten
iſt (der Strick war geriſſen), war, infolge der langen Zeit ſchon
faſt unkenntlich. Man nimmt an, daß die Frau aus Gram über
die Eheſcheidung in den Tod gegangen iſt.
Büdingen. 18. Jan. Schulſchluß wegen Grippe. Faſt
in allen Orten des hohen Vogelsberges herrſcht zurzeit wieder
eine ſtarke Grippe=Epidemie. So mußte nunmehr auch in dem
Kreisort Gettenau wegen der zahlreichen Grippeerkrankungen
unter den Schulkindern die Schule auf einige Zeit geſchloſſen wer=
den
. Zum Glück tritt die Krankheit nicht in ernſter Form auf.

OONINT
D
h

Die Auswirkungen des Opel-Winter-Programms waren ſtärker, als von
uns vorauszuſehen war. Da wir jedoch größten Wert darauf legen, keinen
Opel-Käufer zu enttäuſchen, der die Vorteile der ermäßigten Opel-UDinter-
Preiſe für ſich ausnutzen möchte, erklären wir uns bereit, alle WDagen, die
bis zum 31. Januar 1935 bei einem Opelhändler beſtellt ſind, zu den WDinter-
Sonderpreiſen zu liefern.
Die Ausführung von Aufträgen jedoch, welche nach dem 31. Januar erteilt
werden, kann nicht mehr zu den WDinter-Sonderpreiſen gewährleiſtet werden.
TAder Zuverläſſige
UTN

Die Winter-Sonderpreiſe
Opel 1,2 Ctr. Modelle mit 4 Zyl. Dier-Takt-Motor:
Cimouſine, 2-türig . . RM 1750.-
Cabr.-Cim., 2-türig 4 . . . RM 1860.-
Spez.-Lim., 2-türig . . . . RM 2070.-
Opel 1,3 Ctr. 4 Zyl. mit 3Opel-Sunchron-Federunge!
Limouſine, 2-türig .. . . RM 2650.-
Cabr.-Cim., 2-türig . . . . . RM 2750.-
Limouſine, 4-türig .. . . . RM 2950.-
Cabriolet, 4-ſitzig . . .. .. RM 3250.-
Opel 6 3yl. 2 Ctr. mit Opel-Sunchron-Federunge;
Limouſine, 4-türig .... . RM 3400.-
Cabriolet, 4-ſitzig -.RM 3800.-
Die ſetzt zur Ablieferung gelangenden Wagen ſind
1935er Modelle, wie ſie auf der Internationalen
Automobil-Ausſtellung Berlin gezeigt werden.
Preiſe ab Werk Adam Opel A. 6., Rüſſelsheim a. in.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Ein Ehepaar ſchenkke der HJ. dieſe Jugendherberge.

Ein älteres Ehepaar in Berchtesgaden, Georg und Sybille von Yorry, die ſchon ſeit vielen Jahren
der Partei angehören, machten der Hitlerjugend ihren herrlichen Wohnſitz in der nächſten Nähe von
Berchtesgaden zum Geſchenk. Das wunderbar gelegene Stückchen Erde umfaßt etwa 10 Hektar und
wird künftig als Jugendherberge dienen. Unſer Bild zeigt das Haus Hubertus bei Berchtesgaden,
die neue Jugendherberge.
Das Plakat der Grünen Woche 1935.
Reich und Ausland.

Ein Wald wächſt in wenigen Tagen.

Samstag, 19. Januar 1938

Trauerfeier für General v. Skeuben.
Berlin. Im Krematorium Wilmersdorf er=
folgte
Freitag nachmittag, unter militäriſchen
Ehren die Einäſcherung des Generals der Infan=
terie
Kuno von Steuben, des in Krieg und Frie=
den
verdienten Offiziers und Führers der 11. Ap=
mee
in Mazedonien. Neben der Gattin und den
weiteren Anverwandten des Verſtorbenen wohnte
ein großes Trauergefolge der Feier bei. In Ver=
tretung
des Führers und Reichskanzlers war der
Chef der Heeresleitung, General der Artillerie
Freih. v. Fritſch, erſchienen. Die Wehrmacht war
weiter durch den Oberbefehlshaber der Gruppe 1
(Berlin), General der Artillerie von Rundſtedt,
vertreten. Ferner ſah man zahlreiche hohe Offi=
ziere
der alten Armee, mit Generalmajor a. D.
Graf von der Goltz, dem Führer des Reichsver=
bandes
Deutſcher Offiziere, an der Spitze. An die
Waffenbrüderſchaft mit Bulgarien und die ruhm=
reiche
Tätigkeit des Verſtorbenen in Mazedonien
erinnerte die Anweſenheit des bulgariſchen Mili=
tärattachés
und eines Vertreters der bulgariſchen
Armee. Auch der öſterreichiſche Militärattaché
war zugegen.
Die Lindenwirkin wird 75 Jahre alt.
Godesberg. In beſter Geſundheit und gei=
ſiger
Friſche feiert am 22. Januar die viel be=
ſungene
und in ganz Deutſchland und weit dar=
über
hinaus bekannte Lindenwirtin in Godes=
berg
am Rhein Aennchen Schumacher ihren
75. Geburtstag. Schon mit 18 Jahren übernahm
ſie das Gaſthaus ihres Vaters. Seit der Zeit als
Rudolf Baumbach das Lied von der Lindenwir=
tin
auf ſie dichtete, wurde es alsbald von allen
Rheinbeſuchern geſungen.

Ehrenvolle Berufung nach der Türkei abgelehnt.
Marburg. Der türkiſche Miniſter für
Hygiene und ſoziale Fürſorge hat dem Direktor
des Hygieniſchen Inſtituts der Univerſität Mar=
burg
Prof. Dr. Wilhelm Pfannenſtiel, nach der
erſtmaligen Ablehnung ſeiner Berufung an das
Zentral=Hygiene=Inſtitut in Ankara die Ueber=
nahme
der Geſamtleitung des Inſtituts und der
wiſſenſchaftlichen Organiſation der Geſundheits=
pflege
in der Türkei angeboten. Da ſich jedoch der
Wunſch von Prof. Pfannenſtiel auf vorläufige
kommiſſariſche Beſetzung ſeines Marburger Lehr=
ſtuhls
während ſeines als zeitlich befriſtet vorge=
ſehenen
Auslands=Aufenthalts nicht erfüllen ließ,
hat er den Ruf erneut abgelehnt.
Profeſſor Ludwig Bernhard F.

Kurz vor Vollendung ſeines 60. Lebensjahres iſt
Profeſſor Ludwig Bernhard in Berlin geſtorben.
Schon mit 33 Jahren beſetzte Profeſſor Bernhard
im Jahre 1908 den neuerrichteten Lehrſtuhl für
Nationalökonomie an der Berliner Univerſität.
Während des Krieges war erwirtſchaftspolitiſcher
Berater im Stabe Hindenburgs und Ludendorffs.
Auch nach dem Zuſammenbruch hat Prof. Bern=
hard
unermüdlich für Deutſchlands Erneuerung
gekämpft.

K

Für die diesjährige große Landwirtſchaftsſchau,
die Grüne Woche in Berlin, die am 26. Januar
eröffnet wird, wirbt dieſes eindrucksvolle Plakat.

Ein Bild von den Vorbereitungen zu der am 26. Januar beginnenden Grünen Woche in Berlin
in den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm. In der Halle 3, wo die deutſche Forſt= und Jagdaus=
ſtellung
zu ſehen ſein wird, pflanzt man gegenwärtig aus Fichten, Kiefern und Buchen die Teilſchau
Der deutſche Wald.

Die kotale Mondfinſternis.
Am heutigen Samstag werden wir eine totale
Mondfinſternis erleben, die unter Umſtänden, bei
günſtigem Wetter, mit bloßem Auge zu erkennen
ſein wird. Kurz nach 16 Uhr am Nachmittag geh=
der
Vollmond auf. Am frühen Abend wird ſich
dann nach den Berechnungen der Aſtronomen ein
dichter Schleier über den Himmelskörper legen
und ihn faſt völlig verdunkeln. Außer in Europa
wird, die totale Mondfinſternis auch in Aſien,
Auſtralien und im nordweſtlichen Nordamerika zu
ſehen ſein. Für Deutſchland wird dieſe Mond=
finſternis
im Jahre 1935 als einzige bleiben. Die
Verfinſterung beginnt genau um 15 Uhr, wir
werden ſie aber erſt ſpäter beobachten können. Die
totale Verfinſterung tritt dann genau 16.03 Uhr
ein und iſt um 17.31 Uhr beendet. Um 18.40 Uhr
iſt die Verfinſterung dann beendet, und der letzte
Schleier von der Mondſcheibe wieder ver=
ſchwunden
.
75. Geburtstag des Abtes Alban Schachleitner.
Bad Aibling. In Feilnbach begeht am
Sonntag, 20. Januar, Abt Alban Schachleitner
ſeinen 75. Geburtstag in ſeltener geiſtiger und
körperlicher Friſche. Abt Schachleitner war einer
der erſten katholiſchen Geiſtlichen, die ſich offen
zum Nationalſozialismus bekannten und dafür
kämpften. Ob ſeiner deutſchen Geſinnung mußte
er 1918 ſeine Wirkungsſtätte, Kloſter Emaus, un=
ter
dem Druck der Tſchechen verlaſſen. Berühmt
ſind ſeine Predigten, die ein rückhaltloſes Be=
kenntnis
zum deutſchen Vaterland darſtellen.
Beiſetzung des Geſandten a. D. von Haniel.
München. Am Donnerstag nachmittag
wurde auf ſeinem Herrenſitz Haimhauſen der die=
ſer
Tage in München verſtorbeie Reichsgeſandte
a. D. Dr. Edgar von Haniel unter großer An=
teilnahme
zur letzten Ruhe geleitet. Als Vertreter
des Reiches und des Auswärtigen Amtes war
Geſandter Baron Keller erſchienen, für die
Reichskanzlei der Vertreter des Reichsfinanzhofs,
Senatspräſident Dr. Bekker. Mitglieder des Kon=
ſularkorps
, hohe Beamte, Vertreter der Wirt=
ſchaft
, der Kunſt und des Schrifttums uſw. waren
gleichfalls in großer Zahl unter den Trauergäſten.
Etwa 500 Kranzſpenden waren eingetroffen. Der
Führer und Reichskanzler hat der Witwe des Da=
hingeſchiedenen
durch Staatsſekretär. Meißner
telegraphiſch ſein herzliches Beileid ausſprechen
laſſen. Ferner kondglierte telegraphiſch Reichs=
außenminiſter
Frhr. v. Neurath.

Reflungsmannſchaft der New York
in England.
Eine Unterredung mit dem Erſten Offizier Wieſen
London. Die elf deutſchen Seeleute, die im
Dezember vorigen Jahres die heldenhafte Rettung
der Schiffbrüchigen des norwegiſchen Dampfers
Siſto vollbracht haben, trafen am Donnerstag
in England ein. Sie verließen in Southamp=
ton
ihr von Amerika nach Deutſchland heimkeh=
rendes
Schiff, den Hapagdampfer New York,
und begaben ſich nach London, wo am Freitag die
feierliche Ueberreichung der Ehrenmedaillen und
einer beſonderen Schiffsplakette durch die weltbe=
kannte
engliſche Verſicherungsgeſellſchaft Lloyds
ſtattfand. Die deutſchen Seeleute, die in voller
Uniform an Land gingen, fanden in England
eine ſehr herzliche Aufnahme. Kapitän v. Maſchke
war eigens aus Hamburg nach England gefahren,
um die Rettungsmannſchaft abzuholen und ſie bei
ihrem Londoner Beſuch zu begleiten.
Der Erſte Offizier Wieſen, bekanntlich der
Führer der Rettungsaktion, erklärte dem Vertre=
ter
des DNB. in Southampton, daß er ſich ganz
beſonders über die engliſche Auszeichnung freue.
Dies ſei um ſo mehr der Fall, als die Ehren=
medaille
von Lloyds nur ſehr ſelten verliehen
werde und in dieſem Fall eine völlig ſelbſtloſe
Anerkennung der Rettungstat bedeute. Wieſen
berichtete auch ſehr erfreut über die ſchöne Auſ=
nahme
der Rettungsmannſchaft in Amerika.
Beſonders freuten wir uns darüber, ſo erklärte
Wieſen, daß uns der amerikaniſche Präſident
Rooſevelt ein Glückwunſchtelegramm ſchickte. Aber
die größte Freude für uns war der wunderbare
Sieg Deutſchlands im Saargebiet, den wir auf
hoher See erfuhren und freudig feierten. Beſon=
ders
ſchön war es, daß viele ausländiſche Fahr=
gäſte
ſpontan zu uns kamen und uns zu dem Ab=
ſtimmungsergebnis
beglückwünſchten.
An Bord der New York befanden ſich auch
die beiden deutſchen Fliegerinnen Thea Raſche
und Elli Beinhorn. Elli Beinhorn teilte mit,
daß ſie außerordentlich befriedigt über ihre Ame=
rikareiſe
ſei. Ueberall in den mittelamerikani=
ſchen
Staaten Panama, Nicaragua, Mexiko
uſw. wurde ich aufs herzlichſte begrüßt und emp=
fangen
und bei jeder Gelegenheit unterſtützt.
Auch Thea Raſche hatte ſehr viel Intereſſantes
über ihren Aufenthalt in Amerika zu berichten.
Sie hatte bekanntlich als einzige Frau in dem
holländiſchen Douglas=Flugzeug an dem Luft
rennen nach Auſtralien teilgenommen.
*
Die Mannſchaft der Rettungsboote des Havag=
dampfer
New York hatte am Freitag in Lon=
don
einen Ehrentag. Die deutſchen Seeleute wur=
den
in Anweſenheit des deutſchen Botſchafters v.
Hoeſch, der von Legationsſekretär Fritzrandolf
von der deutſchen Botſchaft begleitet war, ſowie
vieler Hunderte Mitglieder des bekannten Ver=
ſichrungshauſes
Lloyds, mit den Lloyds= Medail=
len
Für Rettung von Menſchenleben zur See‟
ausgezeichnet. Zugleich wurde eine von Lloyds
geſtiftete Plakette zur Anbringung an der New
York in Erinnerung an die Rettungstat dem
Kapitän von Maſchke von der Hapag übergeben.

Erdbebenſtöße in Ziume.
Mailand. Die Bevölkerung von Fiume
wurde durch mehrere Erdſtöße in große Erregung
verſetzt. Der erſte Stoß um 20.59 Uhr war nur
ſchwach und wurde nicht allgemein bemerkt. Um
21.02 Uhr und 21.12 Uhr folgten jedoch weitere,
mehrere Sekunden andauernde Erdſtöße. Die er=
ſchreckten
Hausbewohner verließen ihre Woh=
nungen
und eilten auf die Straßen. Um 22.55
Uhr ereignete ſich noch ein Erdbeben von 4 Sek.
Dauer, das allgemeine Panikſtimmung verur=
ſachte
, vor allem in dem dicht gefüllten Teatro
Fenice. Das Beben hat nur lokalen Charakter.
Sachſchäden ſind nicht eingetreten. Die Erd=
bebenwarte
der Univerſität Padua regiſtrierte
ebenfalls zwei Nahberen von großer Stärke, das
erſte in einer Entfe ung von 15), das andere in
130 Kilometer Entſernung von Padua.

Der Prozeß gegen Haupkmann.
Schilderung der Verhaftung des Angeklagten.
Flemington. Im weiteren Verlauf der
Verhandlung im Hauptmann=Prozeß erkannte der
Tankſtellenwärter, dem der Angeklagte die letzte
10=Dollar=Goldnote des Löſegelds zahlte, die zur
Verhaftung führte, Hauptmann einwandfrei wie=
der
. Ein Sonderagent der Juſtizbehörde namen=
Seery ſagte aus, daß die erſte aus dem Löſegelt
ſtammende Note am 4. April 1932 entdeckt worder
ſei. Später ſeien weitere Noten im Staate Nen
York, in Chicago und ſogar in Aſien aufgetaucht
Von den 50 000 Dollar Löſegeld hätten 35 00
Dollar in Goldnoten beſtanden, während der Reſ
gewöhnliche Banknoten geweſen ſeien. Bishe
ſeien 19 685 Dollar wiedergefunden worden, davor
14 600 Dollar in der Garage Hauptmanns.
Thomas Siſk, gleichfalls Agent der Bundes
juſtizbehörde, ſchilderte als Zeuge die Verhaftun=
Hauptmanns. Während Siſk die Auffindung de.
Löſegelds in Hauptmanns Garage beſchrieb, erhol
ſich der Angeklagte plötzlich und rief dem Zeuger
zu, er ſolle aufhören zu lügen. Der Wächte
Hauptmanns zog ihn auf den Stuhl zurück. De
Richter Trenchard erklärte Hauptmann, er werd
ſich zu angemeſſener Zeit äußern können. Na=
dieſem
kleinen Zwiſchenfall erzählte der Zeug
iſk, daß in der Brieftaſche Hauptmanns ein
Goldnote über 20 Dollar, die aus dem Löſegel
ſtammte, gefunden worden ſei. Hauptmann hal
geſagt, dies ſei ein Teil ſeiner Erſparniſſe un
ſeine letzte Goldnote. Während die Wohnun
Hauptmanns durchſucht wurde, ſo ſagt Siſk we
ter aus, habe der Angeklagte verſtohlen zu.
Fenſter hinausgeblickt, anſcheinend, nach der Ge
rage hin. Auf die Frage, ob das Geld in de
Garage verborgen ſei, habe Hauptmann den Beſt
von Geld beſtritten. Unter dem Boden der Ge
rage ſei ein Krug gefunden worden, von de
Hauptmann zunächſt nichts wiſſen wollte. A
nächſten Tage habe er jedoch zugegeben, in dieſe
Krug drei Wochen vor ſeiner Verhaftung Ge
aufbewahrt zu haben. Auch bei dieſer Ausſa=
rief
Hauptmann dem Zeugen zu, er ſolle nie
lügen. Nachdem der Generalanwalt erklärt hatt
er wolle beweiſen, daß der Angeklagte nach de
2. April 1932 nicht mehr gearbeitet hat, wur
die weitere Verhandlung vertagt.

Brennender däniſcher Dampfer ruft S. O. S.
New York. Die Radio Marine Compa=
fing
einen Funkſpruch des amerikaniſchen Dam
fers City of Norfolk auf, der beſagte, daß d
däniſche Dampfer Aſtra ungefähr 1400 Meil
öſtlich von Neufundland nach einer aus unbekan
ter Urſache erfolgten Exploſion in Brand gerat
iſt und S.O.S.=Rufe ausſandte. Der Cunau
Dampfer Andania iſt dem brennenden Schiff
Hilfe geeilt.
Rundfnunkreporkage aus der Skrakoſphd

Anfang Februax will der ſpaniſche Oberſtleutn
Emilio Herrera mit einem Freiballon in offe
Gondel einen Stratoſphärenflug unternehmen
während des Fluges eine Rundfunkreport
durchführen. Herrera, der ſich für dieſen 31
einen elektriſch heizbaren Taucheranzug an
tigen ließ, hofft, eine Höhe von 23 000 Meter
erreichen.

[ ][  ][ ]

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amstag, 19. Januar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Guke bevölkerungspolikiſche Erfolge.
Wir ſtehen erſt am Anfang einer Bevölkerungspolitik, die es
zum Ziel geſetzt hat, die Volksgeſundheit auf den höchſten Stand
ringen und den Geburtenrückgang in das Gegenteil zu ver=
ideln
. Es iſt natürlich nicht leicht, Gewohnheiten, die ſich all=
llich
eingebürgert haben und die ſich vor allem in der ſyſtema=
en
Beſchränkung des Nachwuchſes äußerten, wieder auszurot=
Eine geradezu grenzenloſe und hartnäckige Aufklärungsarbeit
d nötig ſein, um zu erreichen, daß die Geburtenziffer ſteigt.
r ſchon jetzt läßt ſich feſtſtellen, daß die bevölkerungspolitiſchen
ßnahmen recht gut eingeſchlagen haben, und daß aller Anlaß
handen iſt, hoffnungsvoll in die Zukunft zu ſchauen. Vermin=
uing
der Arbeitsloſigkeit und Gewährung von Eheſtandsdar=
n
haben in den erſten elf Monaten des Vorjahres 243 855 Ehe=
eßungen
gegen 203 363 Eheſchließungen im Jahre 1933 und
416 im Jahre 1932 zur Folge gehabt. An Hand dieſer ſtatiſti=
Feſtſtellungen zeigt ſich am beſten, daß mit der fortſchreiten=
Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit auch überall der Mut
hs, ſich ein eigenes Heim zu gründen. Dementſprechend iſt die
ſurtenziffer angewachſen. 1934 wurden in den Großſtädten über
000 Einwohnern auf dieſen Kreis von Gemeinden beziehen
auch die Eheſchließungen 279 178 Lebendgeburten regiſtriert.
3 waren es 208 787 Lebendgeburten. Auf hundert Einwohner
fallen alſo 14,4 gegen 10,9 Geburten. Selbſtverſtändlich muß
Geburtenziffer noch weiter ſteigen, um der Vergreiſung Ein=
zu
gebieten. Heute iſt es tatſächlich ſo, daß die Zahl der
ren Perſonen mehr und mehr an Uebergewicht gewinnt, und
eines Tages nur noch eine Minderheit an Jugendlichen vor=
den
iſt, die vor die ſchwierigſten Aufgaben geſtellt wird. Sie
in erſter Linie die finanziellen Bedürfniſſe eines Volkes be=
digen
, das zu einem erheblichen Prozentſatz, jedenfalls zu
em viel größeren als heute, gar nicht mehr in der Lage iſt, ſelbſt
arbeiten, vielmehr Anſpruch darauf erhebt, von der ſozialen
ite zu leben. Es gibt aber auch andere wenig erfreuliche Be=
terſcheinungen
einer Vergreiſung. Immerhin dürfen wir heute
11 feſtſtellen, daß von einer Lebensmüdigkeit des deutſchen Vol=
nicht
mehr geſprochen werden kann. Es hat neuen Mut ge=
pft
, es iſt bereit, mit dem Geburtenunterſchuß aufzuräumen.
nit allein iſt es natürlich nicht getan. Der Kampf gegen den
kranken Nachwuchs, alſo die Ausmerzung aller unheilbaren
mente aus den Reihen der fortpflanzungsberechtigten Bevöl=
ingskreiſe
, muß fortgeführt werden, ebenſo der Kampf gegen
weſentlichen Krankheiten. Bisher iſt auch hier aufklärend ge=
eitet
worden mit dem erfreulichen Ergebnis, daß die Geſchlechts=
nkheiten
, wie aus einer Statiſtik hervorgeht, um rund 40,9 Pro=
t
abgenommen haben. Wir wiſſen jedoch, daß es hier keine ge=
ien
Zählungen gibt. Aber nicht die ſtatiſtiſche Erfaſſung iſt das
htigſte, ſondern die Feſtſtellung der Krankheitsherde und deren
ſchädlichmachung. Jedoch darf angenommen werden, daß die
ölkerungspolitiſche Offenſive auch allmählich zu einer ſyſtemati=
n
Beſeitigung wichtiger Krankheiten es ſei vor allem an
Tuberkuloſe gedacht ſchreitet.

* Seſam öffne dich!
Zu dem unter dieſem Titel in Nr. 358 des Darmſtädter
blatt erſchienenen Artikel darf ich vielleicht ein paar kleine
äuterungen hinzufügen.
Die Meldung holländiſcher Blätter von geheimnisvollen
ätzen in der Türkei klingt ein bißchen phantaſtiſch und iſt
lich nicht in allen Punkten richtig.
Zunächſt iſt die moderne Türkei ein ſehr nüchterner und
ktiſcher Staat. Die Schätze, von denen hier die Rede iſt, ſind
er längſt inventariſiert und ſehr ſauber katalogiſiert. Sie
rn keineswegs in ſagenhaften Geheimkammern, ſondern die
atzkammer im Top Kapu Saray iſt täglich geöffnet und
en ein Eintrittsgeld von 50 Kuruſch 1. RM. jedermann
änglich.
Die Koſtbarkeiten liegen natürlich auch nicht auf Wand=
ellen
aufgereiht, ſondern ſie ſind in tadelloſen modernen
Spitrinen mit beſonders geſchickt angeordneter elektriſcher
nenbeleuchtung überſichtlich und doch geſichert zur Schau
ellt.

Die Pracht der Sammlung iſt allerdings märchenhaft. Es.
iſt hauptſächlich die Größe und die Maſſe der Edelſteine und
Perlen, die das Auge des weniger prunkgewohnten Abend=
länders
blendet. Die Güte und Reinheit der Steine läßt zu
wünſchen übrig, die Bearbeitung iſt meiſt ziemlich roh.

Bayram Thron Gold mit Smaragden.

Der berühmte Dolchgriff beſteht zwar nicht aus einem ein=
zigen
12 Zentimeter langen Smaragden, aber immerhin trägt
der überaus reich gearbeitete Dolch am Griff 3 etwa taubenei=
große
Smaragden von je etwa 4 Zentimeter Länge. Alſo ganz
hübſche Steinchen.
Eine Krone Murads IV. gibt es nicht, da die Sultane
überhaupt keine Krone hatten, ſondern Rieſenturbane mit Edel=
teinagraffen
trugen. Es handelt ſich wohl um eine Ver=
wechſlung
mit dem Thron Murads IV., der mit 20 000 Perlen
und ungezählten Rubinen beſetzt iſt. Diamanten hat er nicht.
Der blaue Diamant von Walnußgröße es gibt auch
kleine Walnüſſe wird angezweifelt; es kann ſich auch um
einen Aquamarin handeln.
Daß die Wände des 3. Muſeumsſaales Thronſaal ge=
nannt
, weil dort 2 Throne ausgeſtellt ſind aus purem Golde
beſtehen, muß dahin berichtigt werden, daß ſie als Tapete einen
dünnen Goldplattenbelag tragen. Der hier ſtehende Thron
Achmeds I., kann ſich an Schönheit und Koſtbarkeit mit dem
Throne Murads IV, nicht meſſen, iſt aber immerhin noch ein
ſeltenes Prachtſtück. Fabelhaft in ſeiner Größe, wenn auch
nicht in Farbe und Reinheit, iſt der über der Mitte des Thron=
ſitzes
hängende Smaragd. Der Stein iſt roh und unbearbeitet
und etwa fauſtgroß, ich ſchätze 12X6X5 Zentimeter. Der hol=
ländiſche
Korreſpondent, der ihn als 30. Zentimeter lang be=
chreibt
, hat entſchieden etwas übertrieben.
Erwähnung verdient auch noch der im gleichen Saal ſtehende
Bayram Thron (Feiertagsthron) aus dem 16. Jahrhundert,
Das Throngeſtell aus Edelholz iſt mit einer mehrere Millimeter
dicken Goldblechplatte vollkommen überzogen, auf die weit über
tauſend Smaragde von recht erheblicher Größe in Goldfaſſung
aufgeſetzt ſind. Die Stickerei des Sitzkiſſens beſteht aus Perlen,
deren größte einer kleinen Haſelnuß nicht viel nachgeben.
Man ſieht alſo, man braucht gar nicht zu übertreiben; die
Koſtbarkeiten ſind noch märchenhaft genug. Nach ihrem heutigen
Marktwert abgeſchätzt ſind ſie allerdings nicht, und das dürfte
auch für den Fachmann nicht leicht ſein. Außer dem Material=
wert
der Edelſteine, Perlen und Edelmetalle muß doch der
Sammler= und Muſeumswert der hiſtoriſch und ethnographiſch
bedeutſamen Stücke berückſichtigt werden.

Mik Angelhaken gegen Taſchendiebe.
London. Es handelt ſich nicht etwa um einen ſchlech=
ten
Witz, ſondern um eine der Schilderung nach ſehr ſinnreiche
und wirkſame Erfindung auf dem Gebiete der Ergreifung von
Taſchendieben. Allerdings wird ſich dieſe Neuerung noch in der
Praxis zu bewähren haben. Tut ſie das aber, dann wird die

Nr. 19 Seite 9

Polizei in Zukunft auch den Angelſport ihren beruflichen Tätig=
keiten
zurechnen müſſen .."
Ein Londoner Kriminalbeamter hat nämlich kürzlich den
vollkommen geglückten Verſuch unternommen, einen langgeſuchten,
aber noch nicht erkannten Langfinger, der auf den Fernbahnhöfen
Londons ſein Unweſen trieb, im wahrſten Sinne des Wortes zu
angeln. Zu dieſem Zwecke verſah der findige Kriminalbeamte das
Inwendige ſeinerTaſchen mit ſcharfenAngelhaken,ging an einen dicht=
beſetzten
Fahrkartenſchalter, zahlte mit einer großen Banknote eine
Bahnſteigkarte und manipulierte dabei mit einem dicken Bündel
Banknoten auffällig herum, um es möglichſt umſtändlich und gut
ſichtbar in eine der angelbewehrten Rocktaſchen zu ſtecken. Und ſiehe
da, der Hecht biß an! Kaum war das Bündel Banknoten in der
Taſche des Kriminalmannes verſchwunden, als auch ſchon ein Auf=
ſchrei
die Umſtehenden aufſchreckte. Denn neben dem Angler
ſtand ein elegant gekleideter Herr, der ſeine Hand aus der polizei=
behördlichen
Taſche nicht wieder herausholen konnte. Der lang=
geſuchte
Taſchendieb hatte alſo richtig angebiſſen und war an
den Angelhaken im Taſcheninnern regelrecht hängen geblieben!
Ob die engliſche Polizei nun darangeht, derartige wandernde
Taſchendiebsfallen aufzuſtellen, wird abzuwarten ſein. Allenfalls
werden die Londoner Taſchendiebe vorerſt gut tun, ſtets mit einem
ausgeſtopften Handſchuh vorzufühlen, ob ihr auserwähltes Opfer
nicht am Ende auch dem Angelhakenſport huldigt . . . .
Fernöftliche Geſchäftsmethoden.
(ht) Alſo lautet der Brief, den Herr Kan=Fün=Tſchi kürzlich
einem deutſchen Kaufmann in Charbin geſchrieben hat:
Sie leben in China und haben Chineſen betrogen und bitten
jetzt die Behörden, Sie zu verteidigen. Eine ſolche Handlungsweiſe
iſt völlig unzuläſſig. Ich, der Held Kan=Fün=Tſchi, habe Sie über=
all
geſucht, um Sie zu erſchlagen . . . zweimal habe ich Sie im
Laufe eines Monats geſehen! Das erſte Mal ſah ich Sie auf der
Kitaiskafaſtraße, aber dort ſteht ein Poliziſt, ſo daß ich Sie nicht
erſchlagen konnte. Das zweite Mal ſah ich Sie im Laden der Firma
Wan=Tſchang=Ja=Han, aber dort waren noch andere Leute, wes=
halb
ich wieder nicht die Möglichkeit hatte, meinen Plan zur Aus=
führung
zu bringen. Dank dieſer Umſtände werden Sie noch einige
Tage leben. Aber ſchließlich werden Sie doch nicht dem Tode von
meiner Hand entgehen. Held Kan=Fün=Tſchi. Ueberflüſſig zu
bemerken, daß nicht der deutſche Kaufmann Herrn Kan=Fün=Tſchi
mit dem Ehrentitel Der Held betrogen hat, ſondern daß der Fall
gerade umgekehrt lag.
Durch ein Experimenk in die Freiheik.
(r) Canyon City. Zum Jahresende ſind aus dem
Colorado=Staatsgefängnis zwei alte Zuchthäusler: Carl Erickſon
und Mike Schmidt freigelaſſen worden. Sie waren zu lebens=
länglichem
Sitzen verurteilt worden. Aber ſie ſtellten ſich im letz=
ten
Jahre einem gefährlichen Experiment zur Verfügung, inden
ſie ſich mit einem neuen Serum gegen Tuberkuloſe impfen ließen.
Dann wurden ſie Tuberkuloſe=Kulturen ausgeſetzt und auch ſonſt
mit Tuberkuloſe=Bazillen infiziert.
Das hätten ihren ſicheren Tod bedeutet, wenn das Serum
nicht erfolgreich geweſen wäre. Nachdem die Verſuche an den
Sträflingen geglückt und mehrfach wiederholt worden waren, hat
man ihnen nun für ihren aufopferungsvollen Dienſt für die
Medizin die Freiheit geſchenkt. Man hofft, daß ſie ſie auch weiter=
hin
in gutem Sinne nützen werden.
)"
Nichts Neues . eine Neuigkeit.
(th) Waſhington. Um einen möglichſt engen Kontäkt
mit der Preſſe zu behalten, empfängt Rooſevelt zu beſtimmten
Stunden am Tage die Zeitungsvertreter und teilt ihnen die
letzten Neuigkeiten aus dem Weißen Hauſe und der großen
Politik mit.
Immer gibt es irgend etwas zu vermelden. Nur in den letz=
ten
Tagen mußte Rooſevelt die Korreſpondenten mit der Feſt=
ſtellung
empfangen:
Tut mir leid, Jungens, aber es iſt nichts los .. ."
Das war die größte Neuigkeit, die Rooſevelt in letzter Zeit
berichtete, und jedenfalls die kurioſeſte! Die Korreſpondenten
ſtürmten davon, um ihren Blättern zu vermelden, daß es wie
der Präſident der USA ſelbſt feſtgeſtellt habe gar nichts
Neues mehr gebe . . ."

m!

jaftung
Au

ſolle
erklät

hat,

98
9

(Nachdruck verboten.)
Roman von Else Meerstädt.

Aber ſelbſtverſtändlich, Rita, ſollſt du dich nicht langwei=
Du biſt doch Herrin in deinem eigenen Hauſe und kannſt
Beſuch einladen, ſo oft und wann es dir beliebt Das klingt
E=formlich und ſehr unperſönlich, was ich da eben geſagt habe,
irt Bernd. Und deshalb ſetzt er ſchnell noch hinzu, daß Lord
kafford ja ein ſehr feiner Menſch und außerordentlich angeneh=
* Geſellſchafter ſei
Auf die Idee, zu bitten: laß uns allein bleiben iſt er nicht
ommen, dachte Rita, und ein feiner Schmerz zog durch ihr Herz
der Entſchluß, den ſie gefaßt hatte, war alſo doch der rich=
* und es hatte keinen Zweck, ihn aufſchieben zu wollen. Hier
ßte operiert werden=
And Rita lachte und ſchickte, einen Jodler hinterher und
nte, dann könnte man ja die Einladung gleich abſchicken
Weißt du denn auch, ob Lord Strafford Zeit und Luſt hat,

zu beſuchen
it für mich zu haben, iſt für Billy Ehrenſache. Und da=
auch
zugleich die Frage nach der Luſt beantwortet
nd weißt du denn Lord Strafford zu finden ? Er war
letzten Monaten etwas unſtet
ch telegraphiere dringend ! Irgendwo wird ihn mein
amm ſchon erreichen Wenn wir mit Kaffeetrinken fertig
hre ich mal eben mit dem Auto zur Poſt. Du ſollſt mal
wie ſchnell der gute Billy da iſt
as Hand zitterte ein wenig, als ſie dem Beamten durch
uterklappe ein dringendes Telegramm an Lord Billy
rd nach Neapel zuſchob
5 Telegramm hate folgenden Wortlaut: Es iſt jetzt ſo=

t, daß ich Sie brauche, Billy

BillyBillyBilly ſchwirrte es in den
Tagen durch das ganze Haus am Berghang. Wie ein
der allenthalben auftauchte! Ueberall fand Rita
ſammenhang mit Billy ! Sogar des Nachts ſprach ſie
von ihm, als Rita und Bernd ſich wieder einmal erwiſcht
e ſie mit offenen Augen in ihren Betten lagen
s Telegramm lief hinter Billy her In Aegypten
n Pyramiden, holte es ihn ein
hatte kein Intereſſe für die Pyramiden, wenn Rita rief.
wie auf dem Stückchen Papier, das in ſeiner Hand

ſichte nicht, ob aus den Dutzend Worten des Telegramms
nung für ihn herausſchimmerte
achte nur, daß Rita ihn rief
barg das Telegramm in ſeiner Brieftaſche. Rief durch

das Zimmertelephon nach ſeiner Rechnung. Vertiefte ſich in das
Kursbuch. Und wußte, daß er in zwei Stunden reiſen würde,
ohne die Pyramiden beſtiegen zu haben
Drei Wochen nach jenem Morgen am Kaffeetiſch, da Bernd
Grund gehabt hatte, ſeine Frau erſtaunt anzuſehen, traf Billy in
Berchtesgaden ein
und fand in dem Haus am Berghang alles ſo, wie
er es zu Weihnachten verlaſſen hatte. Billy war kein großer
Menſchenkenner !
Er ſah Ritas und Bernds Glück mannhaft, aber mit einem
leiſen, bitteren Geſchmack auf der Zunge weshalb eigentlich
hatte ihn Rita gerufen ? Nicht, daß ihm der Weg, den er
darob gemacht hatte, zu weit geweſen wäre Er wäre vom
Nordpol zurückgekommen wenn Rita es gewünſcht hätte-
nur
Rita mußte wiſſen, wie ſchwer es für einen Mann war,
ein Glück mit anſchauen zu müſſen, das er für ſich ſelbſt erſehnt
hatte
Aber am ſelben Abend noch erfuhr Billy, wie dringend not=
wendig
es geweſen war, daß er ſich Hals über Kopf von den Pyra=
miden
losgeriſſen hatte
Rita hatte Bernd gebeten, einen Weg für ſie zu machen, von
dem jeder, ſogar Billy einſah, daß es nur ein Grund zur Erfül=
lung
eines anderen Wunſches war
Bernd durchſchauen zu laſſen, war auch Ritas Abſicht ge=
weſen
. Es ſtellte die Einleitung eines Programms dar, das in
Zum Wohl und der Seelen=
Kürze abgeſpielt werden mußte
ruhe aller
Als Bernd den Hang hinunterfuhr, nahm Rita Billys Arm:
Ich fürchte, daß ich Ihnen noch nicht alles geſagt haben könnte,
Billy, bevor Bernd wieder zurückkommt Wir wollen hinaus=
gehen
, damit Sie Anfang und Ende ohne Unterbrechung hören
können
Rita muß ich etwas für Sie fürchten ? Billys
Stimme klingt ehrlich beſorgt.
Nicht mehr, Billy. Ich habe alles mit mir abgemacht, ehe
Sie kamen. Hinter mir liegt ein Häufchen Schmerz, ein Häufchen
Weh. ein Häufchen Unruhe, ein Häufchen Zagen und ein Häufchen
Ich denke, die Zeit, die alles zerfallen läßt
Kleinmut
wird ſich auch meiner Sorgenpäckchen annehmen, daß nichts von
ihnen übrig bleibt
Rita ?" Billy drückt ſanft beſchwichtigend Ritas Arm
Ich warte, daß Sie mir ſagen, wieviel ich für Sie tun darf
Rita
Gleich, guter Billy
Sie gehen durch die Einſamkeit der abendlichen Wieſen, über

denen ſchon zaghaft die Geräuſche der Nacht erwachen, und die ſo
ſeltſam traurig machende Schwere ihrer Düfte
Billy wartet im langſamen Vorwärtsſchreiten
Sie müſſen mich heiraten, Billy
dringt nach langer
Zeit Ritas Stimme halblaut aber feſt zu ihm auf
Rita ! Sie ſind nicht zum Scherzen aufgelegt, Rita !
Sie müſſen mich heiraten, Billy, ſobald das möglich iſt. Und
daß es bald möglich iſt, auch dafür müſſen Sie mit Sorge
tragen
Sie zeigen mir ein Glück unter den ſeltſamſten Umſtänden,
Rita
Es würde für Sie jetzt noch kein Glück ſein, Billy= Aber
ich bin ein ehrlicher Schuldner Rita lächelt ein wenig: Ich
werde darauf bedacht ſein, in guter Münze zurückzuzahlen
Ich erkenne keine Schulden von Ihrer Seite an, Rita.
Aber ich zahle, Billy Es iſt merkwürdig, Billy Rita
lächelt ein kleines, wehmütiges Lächeln daß mich das Schick=
ſal
dazu auserſehen hat, den Männern Heiratsanträge zu machen.
Der Heiratsantrag, den ich Ihnen machte, Billy, iſt nicht der erſte
ich bot mich auch Bernd an in einer Zeit, da er dem
Schickſal machtlos gegenüberſtand es hatte ihm Beruf und
Ziel und Hoffnung genommen Ich trug mich an, weil ich ihm
helfen wollte, und weil ich ihn liebte Er hätte ſich von mir
nicht helfen laſſen ohne Gründe ich wußte, eine Ehe mit mir,
war für ihn der einzige Grund, ſich von mir helfen zu laſſen
So bot ich ſie ihm an
trotzdem ich ahnte, daß er eine andere
liebte
Ich habe ſeine Treue unterſchätzt der andern gegenüber und
auch mir gegenüber
Bernd ſitzt zwiſchen zwei Frauen und
reſigniert beiden hält er die Treue. Der einen, weil er ſie liebt,
der andern, weil er ihr dankbar iſt
er ſelbſt geht leer aus
dabei. Das kann ich nicht verantworten, und deshalb muß
ich Bernd frei machen ! Ich muß ihn frei machen, während
er denkt, er gibt mich frei Bernd darf nie erfahren, daß
ich ein Opfer brachte mag er ruhig annehmen, er hat ſich in
mir getäuſcht. Um ſo beſſer und leichter für ihn
Es iſt viel, was ich von Ihnen fordere, Billy.
Nicht
nur, daß Sie mich heiraten, ſondern auch, daß Sie ſich benehmen,
wie ſich ſonſt wahrſcheinlich ein Lord Strafford auf Coventry nicht
benehmen würde Was ich von Ihnen, von Ihrer Liebe,
Billy. verlangte, iſt den Schein zu ertragen, als Dieb in einem
Hauſe aufgetreten zu ſein, in dem Sie Gaſt waren Ich ſage
Iknen alles in der härteſten Form, Billy, falls es doch bei Ihnen
einer Entſcheidung und nicht nur eines blinden Einſtehens für
mich brauchte ! Wir müßten Bernd vortäuſchen, daß er über=
flüſſig
ſei Sie verſtehen mich. Billy
Ja, Rita!
Aber trotzdem blindes Einſtehen für Sie !"
Ich danke Ihnen, Billy. Ich hatte nichts anderes erwar=
tet

Billys angenehmes, offenes Geſicht überzieht ſich mit einer
dunklen Röte, als Rita ihren Arm auf dem ſeinen liegen läßt,
während ſie durch die offene Tür auf die durch viele Wachskerzen
in altertümlichen Leuchtern gaſtlich erhellte Diele treten
Bernd kommt ihnen entgegen, ein wenig erſtaunt aber freund=
lich
. Schließlich ſind ſie ja alleſamt keine altmodiſchen Menſchen
Und vielleicht hat Rita auch in der letzten Zeit nicht das
von ihm gehabt was ſie ſonſt von ihm hatte ſeine Gedanken
waren oft bei Yella geweſen. Und wenn er ſie auch zurückriß, ſo=
bald
er das merkte, geſchehen war geſchehen
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 19

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 19. Januar 1935

Der Spork des Sonntags.
Fußball.
Die Meiſterſchaftsſpiele in Süd= und Südweſtdeutſchland neh=
men
auf der ganzen Linie ihren Fortgang. Im Gau Südweſt
ſtehen vier Treffen auf dem Programm, Wormatia Worms
Phönix Ludwigshafen iſt das wichtigſte von ihnen. Ferner ſpielen:
FK. Pirmaſens Eintracht Frankfurt. Union Niederrad Kik=
kers
Offenbach, FC. Kaiſerslautern FSV. Frankfurt. In
Baden iſt das Mannheimer Treffen Neckarau VfR. eines der
wichtigſten. Weiter ſpielen: Karlsruher FV. Phönix Karls=
ruhe
, Freiburger FC. SV. Waldhof und Germania Karlsdorf
VfB. Mühlburg. In Württemberg iſt von den erſtplacier=
ten
Mannſchaften nur der VfB. Stuttgart und der SV. Feuerbach
beſchäftigt. Der VfB. ſpielt zu Hauſe gegen die Stuttgarter Sport=
freunde
, Feuerbach muß nach Ulm zum FV. 94. Der Gaumeiſter
Union Bockingen erwartet zu Hauſe den SV. Göppingen. Der
Tabellenführer von Bayern, die Spielvgg. Fürth, hat einen
ſchweren Gang zu Wacker München vor, der, wenn er gelingt, den
Fürthern wohl zu einem entſcheidenden Vorſprung reichen wird
Der 1. FC. Nürnberg erwartet zu Hauſe Bayern München, die
Augsburger Schwaben den ASV. Nürnberg. Im Reich neh=
men
die Punkteſpiele ihren Fortgang, im Ausland ſtehen be=
ſondere
Ereigniſſe nicht auf dem Programm.
Handball.
Hier herrſcht in allen ſechs ſüd= und ſüdweſtdeutſchen Gauen
Hochbetrieb. Tabellenführer und Spitzenvereine werden auf Herz
und Nieren geprüft, faſt ſämtliche Spitzenreiter haben auf frem=
den
Plätzen ſchwere Spiele auszutragen.
Winterſport.
Im Vordergrund ſtehen die Deutſchen Eisſport=Meiſterſchaften
in Garmiſch=Partenkirchen. Die Meiſterſchaften im Schnellauf
und Eisſchießen werden am Sonntag beendet, die Titelkämpfe im
22. Januar hin, während die Meiſter=
Kunſtlauf ziehen ſich bis zum
ſchaften im Eishockey erſt am 30. Januar beginnen. Die Wett=
bewerbe
in Garmiſch ſind ausgezeichnet beſetzt, die Zahlen der
Teilnehmer halten keinen Vergleich mit früheren Jahren aus.
86 Meldungen liegen zum Kunſtlauf vor: Verteidiger ſind bei den
Herren Ernſt Baier=Berlin und bei den Damen Maxie Herber.
Beide verteidigen zuſammen auch den Titel im Paarlaufen. Zum
Schnellauf wurden 35 Einzelläufer und 2 Mannſchaften gemeldet,
hier hat der Münchener Sandtner ſeinen Titel zu verteidigen.
Zum Eisſchießen wurden 80 Einzelteilnehmer und 22 Mannſchaf=
ten
gemeldet. In Davos beginnen am Samstag die Spiele um
die Eishockey=Welt= und Europa=Meiſterſchaften. Hier wurden 15
Nationen gemeldet, die zunächſt in vier Gruppen die Beſten für
die Endkämpfe ermitteln. Der Sieger der Weltmeiſterſchaft ſteht
natürlich jetzt ſchon in der kanadiſchen Mannſchaft der Winnipeg
Monarchs feſt. Der Kampf um die von Deutſchland verteidigte
Europameiſterſchaft iſt angeſichts, der ſtarken Konkurrenz offen.
Deutſche Meiſterſchaften gibt es auch im Bob=Sport. Auf der
Olympia=Bobbahn in Garmiſch=Partenkirchen werden am Sams=
tag
die Titelkämpfe im Zweier=, am Sonntag die im Vierer=Bob
ausgefahren. Die Meiſterſchaften ſind international beſetzt,
Deutſchlands ſtärkſte Gegnerſchaft kommt aus Italien und der
Schweiz. Recht ſtattlich iſt auch das Programm im Skiſport.
Zahlreiche Gaue wickeln noch ſchnell vor den Deutſchen Meiſter=
ſchaften
ihre Titelkämpfe ab. Am meiſter intereſſieren die baye=
riſchen
Meiſterſchaften in Oberammergau, weil in Bayern immer
noch die beſten deutſchen Skiläufer ihr Domizil haben. In
Biſchofsgrün werden die fränkiſchen Meiſterſchaften ausgetragen,
die badiſchen (Schwarzwald=) Meiſterſchaften in Schonach. Aus
dem Reich nennen wir noch die Meiſterſchaften von Schleſien in
Bad Reinerz, die Thüringer Meiſterſchaften in Oberhof, die ſächſi=
ſchen
Titelkampfe in Oberwieſenthal, die Sauerländer in Wil=
lingen
, die norddeutſchen und Harzer in Schierke. National und
international beſetzte Veranſtaltungen in Deutſchland und große
Wettbewerbe im Ausland ergänzen das umfangreiche Programm.
Zu nennen wären vom Winterſport noch die Deutſchen Meiſter=
ſchaften
im Lenk=Rodel und Skeleton in Friedrichsroda in Thü=
ringen
und die Heeresmeiſterſchaften des Wehrkreiskommandos
Württemberg in Isny.
Radſport.
Als einzige deutſche Winterbahn ſteht am Sonntag die Dort=
munder
Weſtfalenhalle als Veranſtalter auf der Liſte. Mittel=
punkt
der Veranſtaltung iſt das Dauerrennen um das Goldene
Rad ein 60=Kilometer=Rennen in zwei 30=Kilometer=Läufen, mit
Weltmeiſter Metze, Lohmann und dem Spanier Prieto als Teil=
nehmer
. Bei der Kopenhagener Nacht gehen einige deutſche
Berufsfahrer an den Start. Rauſch fährt mit Falck=Hanſen, mit
dem er das Kopenhagener Sechstagerennen gewann, außerdem
wurden die Amerikafahrer Kilian/Vopel und Buſchenhagen ver=
pflichtet
. Richter und Steffes vertreten am Samstag in Brüſſel
die deutſchen Intereſſen in einem Vierländerkampf gegen Belgien
Frankreich und Holland und Richter nimmt auch am Sonntag an
den Bahnrennen in Paris teil. In Baſel wird ein Länderkampf
SchweizItalien ausgetragen.

Schwimmen.

Süddeutſchlands Schwimmer halten bei den Olympia=
Prüfungskämpfen des Gebiets Süd in Stuttgart große Heerſchau.
Die Gaue Nordheſſen, Südweſt, Baden, Württemberg und
Bayern haben zuſammen 89 Teilnehmer gemeldet. Außerdem
kommt es im Bruſtſchwimmen zu einem intereſſanten Zweikampf
zwiſchen den beiden beſten Deutſchen dieſer Lage, dem Göppinger
Schwarz und dem Hamburger Sietas, ſchließlich nimmt auch noch
Europameiſter Leo Eſſer am Kunſtſpringen teil. Ein Waſſerball=
turnier
in Aachen und ein Start Magdeburger Schwimmer in
Ungarn ergänzen das Programm.

Tennis.
In Stockholm gibt es vom Freitag bis Sonntag einen
Hallenländerkampf SchwedenDeutſchland, bei dem die deutſchen
Farben durch G. von Cramm. Heinrich Henkel und Werner Men=
zel
vertreten werden. Für Schweden ſpielen Oeſtberg, Schröder,
Ramberg und Nyſtröm.
Pferdeſport.

Mit über 1000 Nennungen beginnt die deutſche Turnierſaiſon
mit dem Reitturnier in Münſter.

H
Deutſae Hochſchul=Meiſterſchafken.
Mit zwei Spielen der Vorrunde haben die Deutſchen Hoch=
ſchulmeiſterſchaften
im Handball und Fußball begonnen.
Im Fußball lieferten ſich in Nürnberg die Mannſchaften
der Univerſität Marburg und der Univerſität Würzburg
einen intereſſanten Kampf. Marburg ſiegte mit 5:3 (4:3) und
trifft nunmehr auf den Gewinner von ErlangenMünchen.
Im Handball ſtanden ſich in Breslau=Grüneiche die
Mannſchaften der Univerſität Breslau und der TH. Dres=
den
gegenüber. Die Breslauer kamen mit 6:5 (4:2) zu einem
knappen und ſehr glücklichen Sieg.

Anni Skolke ſchwimmt Rekörd.
Sie kommt Chriſtl Rupke (Ohligs) zuvor.
Bekanntlich wollte die junge weſtdeutſche Schwimmerin Chriſtel
Rupke im Freitag den von Elfriede Saſſerath mit 6:38,5 gehal=
tenen
deutſchen Rekord im 400=Meter=Bruſtſchwimmen
unterbieten. Inzwiſchen hat Anni Stolte, die erſt am letzten Frei=
tag
ihren 200=Meter=Rekord an die erſt fünfzehnjährige Solingerin
abgeben mußte, einen erfolgreichen Angriff auf die Höchſtleiſtung
von Elfriede Saſſerath unternommen. Im Düſſeldorfer Stadtbad
ſchwamm Anni Stolte unter offizieller Kontrolle die Strecke in
6:33,6 Minuten. Der Rekord von Elfriede Saſſerath wurde alſo
um faſt 5 Sekunden unterboten.

Handball.
Sb. 98 V. ſ. R. Kaiſerslaukern.
Nun haben die Lilienträger Gelegenheit, den größten Teil
ihrer Verbandsſpiele auf eigenem Platz austragen zu können, da
ſie in der Vorrunde dauernd auswärts ſpielen mußten. Am Sonn=
tag
empfangen ſie den VfR. Kaiſerslautern. Das Vorſpiel ging
10:5 (4:4) nach hartem Kampf gewonnen. Der ſonntägliche Kamp
wird inſofern ſehr hart werden, da Kaiſerslautern unbedingt
Punkte erringen muß, um von Abſtiegsſorgen befreit zu werden.
Nicht weniger wie 5 Vereine zieren mit 6 Punkten das Tabellen=
ende
. Die Lilienträger beſtreiten den Kampf in der Aufſtellung:
Weber
Förſter
Dittmar
Fiedler Merz Jungheim
Henß Kaltenbach Freund Eichhorn Feick
Der Spielbeginn iſt auf 15 Uhr feſtgeſetzt. Vorher, 13.45
Uhr. Reſerve Tgm. Beſſungen 1865.
Pfalz Ludwigshafen - Polizei=SB.
Der nächſte Gegner des Deutſchen Meiſters, Pfalz Ludwigs=
hafen
, hat in ſeinen letzten Spielen eine bemerkenswerte Leiſtungs=
verbeſſerung
gezeigt. Das vorletzte Spiel gegen Kaiſerslautern
wurde hoch mit 14:4 und das letzte gegen Offenbach 4:3 gewonnen.
Die Grünen dürfen ſich deshalb nicht darüber hinwegtäuſchen, in
Ludwigshafen den ſtärkſten Widerſtand zu finden. Der Deutſche
Meiſter ohne Sommer, Spält und Luley wird den Weg nach Lud
wigshafen ſicher nicht ohne Herzklopfen antreten. Das Spiel
findet nicht wie angegeben um 15 Uhr, ſondern wegen Platz=
ſchwierigkeiten
bereits um 11 Uhr ſtatt. Die Abfahrt iſt
deshalb auf 8 Uhr von der Wache 24 ab angeſetzt.
TSG. 46 Darmſtadt.
Die Handballer fahren zum ſonntäglichen Spiel mit dem Rad
ab 12.45 Uhr an der Eſchollbrücker Brücke.
Hochbekrieb in Garmiſch.
Die Deutſchen Winterſportmeiſterſchaften 1935. denen als Gene=
ralprobe
zu den Olympiſchen Winterſpielen 1936 eine beſondere
Bedeutung zukommt, nahmen nach dem mißlungenen Auftakt mit
den Bob=Wettbewerben am Freitag vormittag pünktlich ihren An=
fang
mit den Wettbewerben der Eisſportler. Infolge
des etwas warmen Wetters war das Eis weich geworden, ſo daß
bei den Wettbewerben des Vormittags ſich zahlreiche Stürze er=
eigneten
und die Teilnehmer an den Schnellauf=Wettbewerben
nicht ihre gewohnte Form erreichen konnten. Am Nachmittag
wurde es dann etwas kälter. Da hierdurch das Eis wieder feſter
wurde, gab es auch beſſere Leiſtungen und ſo gelang es dem deut=
ſchen
Schnellauf=Meiſter
Sandtner=München, einen neuen deutſchen Rekord im 500 w=Laufen
aufzuſtellen. Neben den Wettbewerben im Schnellaufen gab es
auf dem Rieſſerſee noch die Konkurrenzen im Eisſchießen, während
im Olympiſchen Eisſtadion die Kunſtläufer an der Arbeit waren
um ihre Pflichtfiguren zu bewältigen. Den recht ſpannenden und
intereſſanten Wettbewerben wohnten einige Hundert Zuſchauer
bei, unter denen man auch den Reichsſportführer von Tſcham=
mer
und Oſten, Dr. Ritter von Halt und Baron Le Fort
bemerkte.
Ergebniſſe vom Freitag:
Schnellauf=Meiſterſchaften für Herren (beſtehend aus Läufen
über 500 1500. 5000 und 10 000 Meter), 500 Meter: 1. W. Sandt=
ner
=München (Sieger von 1934) 47,2: 2. H. Sames=Berlin
49 3; 3. D. Barwa=Berlin 49,4; 4. H. Lötſch=Berlin 49,8: 5. K.
Müller=Berlin 51,6: 6. H. Seelecke=Berlin und H. Hielle=München
je 51,8.
500=Meter=Juniorenlaufen: 1. R. May=Berlin 52,4.
500=Meter=Neulingslaufen: 1. Lemke=Königsberg 51,4.
500=Meter=Damenlaufen: 1. Ruth Hiller=Berlin 64,5:
2. Irmgard Sames=Berlin 65,5 (geſtürzt); 3. Martha Trommer=
München 65,9: 4. Roſa Schneller=München 78,0 (geſtürzt).
5000=Meter=Vereinsſtaffel: 1. Münchener Eislauf=Verein 9:12
(Strohammer, Hielle, Bieſer Sandtner); 2. Berliner Eislauf=Club
(Schmidt. Jügle, Seelecke, Barwa) 9:15,2.
5000 Meter für Herren: 1. W. Sandtner=München
8:55 (neuer deutſcher Rekord); 2. Jülge=Berlin 9:20.5:
3. Sames=Berlin 9:26,3: 4. Barwa=Berlin 9:29,1; 5. Bieſer=M.
9:29,8: 6. Lötſch=B. 9:36,4: 7. Seelecke=B.
Eisſchießen.
Einzel=Zielſchießen für Damen: 1. Frau Dr. Keck (Tennisclub
1914 Frankfur
Einzel=Zielſchießen für Herren: 1. Eiſch=ESC. Bayerwald=
Zwieſel
Damen=Mannſchaftsmeiſterſchaft: 1. Tennisclub 1914 Frank=
furt
a. M.

Hier finden die deutſchen Bobmeiſterſchaften ſtatt.
Im Hintergrund der Watzmann.

Die Schweizer Fußballmannſchaften für die Länderkämpfe
gegen Deutſchland am 27. Januar wurden wie folgt aufgeſtellt:
Für Stuttgart: Bizzozero; Minelli, M. Weiler; Guinchard, Jac=
card
, Lörtſcher; Amado, Poretti, Frigerio, Xam Abegglen. Jaeck.
Für Luzern: Schlegel; Gobet. Buhler; Bichel, Imhof, Binder; von
Känel, Spagnoli, Billeter, Aebi, Friedli.

Lauftent.

Schiedsrichter=Arbeitsgemeinſchaft.
Kreis Starkenburg. Untergruppe Darmſtadt.
Wir erinnern an dieſer Stelle nochmals an die am kommen
den Montag, den 21. Januar, um 8.15 Uhr, bei Löffler ſtattfin
dende Pflichtſitzung, deren Beſuch durch alle Kollegen erwarte
wird. gez. Hillgärtner. gez. Lautz.
Fußball.
TSG. 46 Darmſtadt Chattia Wolfskehlen
Rheinallee nachm. 2.30 Uhr!
Die Fußballer der 46er empfangen am Sonntag zum fällige
Rückſpiel an der Rheinallee den Neuling Wolfskehlen, der es in
Vorſpiel fertig brachte, den 46ern eine 2:0=Niederlage beizubringe
die dem Spielverlauf jedoch keineswegs entſprach. Man wi
geſpannt ſein, ob die Leute von der Rheinallee in der Lage ſin
Revanche zu nehmen. Wolfskehlen ſtellt eine Mannſchaft ins Fel
der vor allem Kampfgeiſt und Eifer innewohnt, und mit dieſe
Eigenſchaften hat ſie ſchon ſo manche alte erfahrene Mannſcha
den Kürzeren ziehen laſſen. Die 46er, gewarnt durch die Niede
lage im Vorſpiel, werden mit der beſten Vertretung den Kam=
beſtreiten
, zumal ein Punktverluſt den Platz in der Tabelle gefäh
det. Alles in allem iſt am Sonntag an der Rheinalle ein inte
eſſantes Spiel fällig, das ſeine Anziehungskraft, nicht verfehle
wird. Die Reſerven ſind ſpielfrei, da die Gäſte ihre Mannſcha
abgemeldet haben.
Vorher ſpielen 1. Schüler Turngem. Beſſungen, 2. Schül
um 2 Uhr auf dem Uebuungsfeld gegen 2. Schüler Beſſungen. Vo
mittags 10 Uhr 1. B.=Mannſchaft SV. 98 Jgd. B. an der Rhei
allee zu Gaſt.
Turngemeinde Beſſungen.
Am Sonntag begibt ſich die Tgde. Beſſungen zum Reich
bahn=Te
SV., um das fällige Verbandsſpiel auszutragen. Beſſu
gen iſt gezwungen, vier ſeiner beſten Spieler zu erſetzen. ur
geht nur mit geringen Hoffnungen auf den Platz am Dornheim
Weg. Hoffentlich enttäuſcht der Erſatz jedoch nach der angenehm
Seite. Die Mannſchaft ſteht mit: Schmidt: Weitzel, Gimbe
Theo Schmidt, Ott. Stutz; Groſſardt. Hinze. Preſch, Berth. Jur
Vorher ſpielt die 2. Mannſchaft mit: Hans Wolf: Cret=
Hofmann; Behrmann, Groſſardt, Schmidt: Geider, Falk. Schi
Lehr. Geppert. Erſ.: Karl Wolf. Das Spiel der 1. Mannſche
beginnt um 2 Uhr, das der 2. Mannſchaft um 12.15 Uhr.
TG. 1865 Beſſungen, Jugendfußball.
1a Schüler 1a Schüler TSG 46, dort. 1 Uhr; 2a Schü
2a Schüler
G. 46, dort, 2 Uhr (Freundſchaftsſpiele
Junioren und Jugend ſpielfrei.
TSV. Meſſel FV. Nieder=Roden.
Am kommenden Sonntag ſtehen ſich in Meſſel beide Man
ſchaften zum fälligen Rückſpiel gegenüber. Das Vorſpiel kon=
Meſſel mit 2:1 zu ſeinen Gunſten entſcheiden. Nach den geze
ten guten Leiſtungen am verfloſſenen Sonntag gegen den Taoelle
zweiten Eppertshauſen (3:5) müßte es auch diesmal wieder
einem Siege langen. Da jedoch Meſſel auf ſeinen verletz=
Mittelläufer Volk verzichten muß und infolgedeſſen eine vollſte
dige Mannſchaftsumſtellung notwendig wird, iſt das Spiel dur
aus offen. Spielbeginn 2.15 Uhr.
TSV. Lengfeld SV. Groß=Umſtadt.
Nächſten Sonntag empfängt Lengfeld den SV. Groß=Umſte
zum Verbandsſpiel. Die Lengfelder, die mit einem Punkt 2
ſtand Tabellendritter ſind, müſſen ſich ſchon mächtig anſtreng
wenn ſie als Sieger aus dieſem Spiel hervorgehen wollen 1
noch ein Wort bei Vergebung der Meiſterſchaft mitzureden
denken. Aber auch Groß=Umſtadt wird alles hergeben, um
Spiel zu gewinnen, zumal gerade dieſes Spiel als Lokalkan
angeſehen werden kann. Jedenfalls iſt mit einem intereſſan
Spiel zu rechnen, deſſen Beſuch ſich lohnen wird. Wir hoffen,
beiden Mannſchaften ein anſtändiges Spiel zu ſehen, und
Beſſere mag den Sieg davontragen. Das Spiel beginnt um
Uhr. Vorher ſpielt die 2. Mannſchaft das Verbandsſpiel ge
Rimhorn 1.
Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846. Schießabteilung
Am heutigen Samstag beginnt die Schießabteilt
wieder mit ihrer Arbeit. Von 89 Uhr ſchießen die Frauen
ab 9 Uhr die Männer. Alle Intereſſenten für dieſes herrliche F
gebiet des Sportes ſind eingeladen; es wird erwartet, daß
Mitglieder recht zahlreich von dieſer neuen Einrichtung des 2
eins Gebrauch machen. Das Schießen findet in der Kegelbahn
Woogsplatzturnhalle ſtatt.

Gründung der TSG. Seeheim.
Unter dem Vorſitz des Ortsgruppenleiters der NSDAP., Sr
hardt, hatten ſich die Vorſtände des Turnvereins 1893 und
Fußballſportvereins zuſammengefunden, um den Zuſammenſch
der beiden Vereine zur Turn= und Sportgemeinde Seeheim 1
zunehmen. Zum Vereinsleiter wurde Jakob Keller beſtim
dem von allen Seiten treue Mitarbeit im Dienſte der deutſ
Leibesübung ausgeſprochen wurde.

Spielausfall!

Jahn 1875 Germ. Eberſtadt fällt aus!
Wegen Diphtherieerkrankungen auf ſeiten Eberſtadts hat
Kreisſpielleiter die Spiele abgeſetzt.
Kreisklaſſe II, Gruppe I.
Termine für die Rückrunde.
27. 1.: Hahn Beſſungen, Eſchollbrücken SV. Erzhauſen.
10. 2.: SV. Erzhauſen Reichsbahn, Sprendlingen
Merck TSVgg. Erzhauſen, Eſchollbrücken Grä
hauſen.
17. 2.: Gräfenhauſen Reichsbahn, Hahn TSVgg. Erzhat
Merck Beſſungen, Sprendlingen Eſchollbrücken
24. 2.: Beſſungen Gräfenhauſen (11 Uhr), Reichsbahn
Hahn, TSVgg. Erzhauſen Sprendlingen (11 Uhr)
Erzhauſen Merck.
3. 3.: Gräfenhauſen
SV. Erzhauſen, Hahn Merck. Eſc
brücken TSVgg. Erzhauſen, Beſſungen Sprendlin
10. 3.: Gräfenhauſen
Sprendlingen, SV. Erzhauſen H
Reichsbahn Eſchollbrücken.
17. 3.: TSVgg. Erzhauſen
Gräfenhauſen, Beſſungen Eſe
brücken (11 Uhr), Reichsbahn Merck, Sprendlinger
Erzhauſen.
24. 3.: 2
Vgg. Erzhauſen Beſſungen, Reichsbahn Spr
lingen, Merck Gräfenhauſen.
31. 3.: Gräfenhauſen Hahn.
Sämtliche Spiele finden auf den Plätzen der zuerſt genan
Vereine ſtatt und beginnen, wo nicht anders vermerkt, im Ja
um 2 Uhr und im Februar und März um 2.30 Uhr.
Maye

Wekkerberichl.

Ausſichten für Samstag und Sonntag: Fortdauer der gegen
tigen Wetterlage bei öſtlichen Winden, tagsüber Temperat
um 0 Grad, nachts Froſt, Niederſchläge meiſt als Schnee.
Schnee= und Winterſportbericht vom Freitag, 18. Januar
Feldberg (Schwarzwald): Schneehöhe 125 cm.. 4 Grad
wölkt, Pulver, Ski und Rodel ſehr gut. Schönwald=Schor

Schneehöhe 80 cm.,
2 Grad, trockener. Sport ſehr gut,
ſtein=Hundseck: Schneehbhe 5070 cm., 2 Grad. Nebel. Pu
neu 5 cm., Ski und Rodel ſehr gut.

[ ][  ][ ]

ern

Die Deutſche Reichspoſt im Jahre 1934.

Dorit
4

den
den Taß.
eine nit

Befriedigende Berkehrsenkwicklung.
Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht jetzt einen vorläufigen
herblick über die Verkehrsentwicklung im Jahre 1934. War im
hre 1933 wenn auch nur in geringem Umfang noch ein
rkehrsrückgang feſtzuſtellen, ſo weiſen die Verkehrszahlen für
Zeit vom Januar bis November 1934 (für Dezember liegt das
gebnis noch nicht durchweg vor) gegenüber dem gleichen Zeit=
um
des Vorjahres faſt allgemein erfreuliche Zugänge auf.
eſentlich iſt vor allem, daß die ſeit 1929 rückläufige Bewegung
Briefverkehrs aufgehört und einer Verkehrszunahme von faſt
H. Platz gemacht hat. Günſtig war bei einem Zugang von
v. H. die Entwicklung des Kleingutverkehrs (Poſtpaket Poſt=
). Im Poſtſcheckverkehr haben die Buchungen um 8 v. H., der
rſatz und das durchſchnittliche Guthaben um 15 v. H. zugenom=
n
. Die Zahl der Sprechſtellen iſt um 4 v. H. auf 3 062 320
tiegen. Mehr als 2 Milliarden Geſpräche wurden in den 11
onaten von dieſen Sprechſtellen ausgeführt; das iſt eine Ver=
rsſteigerung
um rund 7 v. H. Von den Betriebsverbeſſerungen
Poſtverkehr ſeien nur erwähnt die Erweiterung der Maße für
jefſendungen. Das Kraftpoſtliniennetz wurde durch Einrich=
ig
neuer und Verlängerung vorhandener Linien erweitert. Das
itſche Luftpoſtnetz umfaßte im Sommer 1934 99 Linien. Es
band Deutſchland mit faſt allen Ländern Europas ſowie mit
Eigentinien, Braſilien und Uruguay. Die deutſchen Linien hatten
e Ausdehnung von 42 100 Kilometer Im Winter 1934/35
rden 50 Linien, darunter die Linie nach Südamerika, beflogen.
regelmäßiger Luftpoſtverkehr mit Südamerika auf der Linie
uttgart-Bathurſt (Britiſch=Gambia) NatalRio de Janeiro
Buenos Aires wird ſeit einiger Zeit mit wöchentlichem Dienſt
NFrrieben. Die Benutzung des Südamerika=Flugdienſtes bedeutet
Verkehr mit faſt allen ſüdamerikaniſchen Ländern Zeitgewinne
zu 16 Tagen.
Zu erwähnen ſind noch die Vorausflüge (Schleuderflüge) von
Dampfern Europa und Bremen nach dem Feſtland auf
tfernungen bis zu 1300 Kilometer. Der im Oktober 1933
iſchen Berlin und Hamburg eingerichtete ſelbſttätige Fern=
reib
=Vermittlungsverkehr hat jetzt 49 Teilnehmer. Für die
ldtelegraphie wurde in Köln eine neue Bildſtelle eingerichtet.
r Fernſprechverkehr hat ſich dank der Gebührenſenkung und im
ge der Belebung der allgemeinen Wirtſchaft gut entwickelt. Im
nktelegraphenverkehr ſind auf den von Deutſchland betriebenen
nklinien 26 Millionen Wörter (1933: 23 Millionen) über=
Attelt worden. Auf dem Gebiet des Fernſehens wurden die
ipfangsverſuche über größere Entfernungen mit Erfolg fort=
aftsſt

etzt. Die erſten Fernſehempfänger für den Hausgebrauch wur=
fertiggeſtellt
und erprobt. Einen ungewöhnlich ſtarken Auf=
vung
nahm der Rundfunk. Die Geſamtzahl der Rundfuakteil=
mmer
ſtieg von 5 052 607 Anfang 1934 auf 6142921 am 1. Ja=
ar
1935, insgeſamt im Kalenderjahr 1934 um 1 090 314 Teil=
die
Wmer, d. ſ. rund 21 v. H., eine Zunahme, die bisher ſeit Be=
ſen
des Rundfunks in keinem Jahre erreicht wurde. Die Kurz=
lenſender
haben eine beiſpielloſe Entwicklung erfahren. Mil=
hal
wieß E nen Deutſcher in der ganzen Welt werden von ihren Energien
gen ni Kl aßt und mit der alten Heimat verbunden. Beſondere Sorge
rde der Geſtaltung der Verkehrstarife und ihrer Anpaſſung
viel El nationalſozialiſtiſche Grundſätze zugewandt. Weſentlich war
Herabſetzung der Grundgebühren der Fernſprechanſchlüſſe um
d25 v. H. Bei der Perſonalwirtſchaft war die Reichspoſt be=
bt
, die vorhandenen Hilfskräfte zu halten und möglichſt auch
te Kräfte einzuſtellen. An Beamtennachwuchs wurden beſon=
Anwärter für den höheren und den gehobenen mittleren
ſtdienſt ſowie für den höheren, gehobenen und mittleren tech=
chen
Dienſt eingeſtellt. 900 nichtbeamtete Hilfskräfte wurden
Hilfspoſtſchaffner in das Beamtenverhältnis übernommen.
ter ihnen befanden ſich rund 400 Poſtbetriebsarbeiter, die ſich
Kämpfer um die nationalſozialiſtiſche Regierung beſonders
dient gemacht haben. Auch 500 Poſtjunghoten, die 1931 in den
ſtdienſt getreten waren, konnten als Hilfspoſtſchaffner in das
amtenverhältnis übernommen werden. Die Deutſche Reichs=
hat
im übrigen insgeſamt mit ihren zuſätzlichen Aufträgen
Januar 1934 rund 83 000 Arbeitern Lohn und Brot ver=
ifft
. Von Januar bis November 1934 ſind 1519 Millionen
N. an Betriebseinnahmen aufgekommen (1933: 1474 Millionen
hteilkl N.). Demgegenüher ſind jedoch auch bei den Ausgaben die An=
derungen
vielfach geſtiegen. Ein endgültiges Bild über die
ſtaltung des Jahresabſchluſſes läßt ſich noch nicht gewinnen.
mſahkäkigkeik am Gekreidegroßmarkk.
Fulkermitkel ſtark geſuchk, ſonſt ruhig.
Von wenigen Ausnahmen abgeſehen, hat ſich im Frankfurter
treidegroßmarktgeſchäft in der abgelaufenen Woche kaum eine
randerung ergeben, beſonders die Umſatztätigkeit blieb weiter
iter der vom vergangenen Jahresende zurück. Bei den Mühlen
tehen angeſichts der eingelagerten Pflichtmengen noch ſtarke
rräte, ſo daß Neuerwerbungen nur in Bedarfsfällen gekauft
rden. In Brotgetreide hat ſich das Angebot gegenüber
* Vorwoche etwas vergrößert. Mit dem 1. Februar wird die
Sgleichsgebühr von 3,50 auf 1,50 RM. herabgeſetzt, was die
rückhaltung im Einkauf von Brotfrucht naturgemäß verſtärkt
Trotzdem wurde ſowohl Weizen wie auch Roggen verhält=
5mäßig leicht untergebracht. Im nächſten Monat dürfte ſich
* Geſchäft angeſichts dieſer Tatſache ſtärker beleben. Für die
rke Zurückhaltung iſt auch das weiterhin ſehr ſchleppende
ehlgeſchäft verantwortlich, insbeſondere Roggenmehl he=
zyet
nur ſehr geringem Intereſſe, wogegen Weizenbrotmehl
olge der neuen Brotſorten beſſer zu verkaufen iſt, wenngleich
ch hierfür nur kleine Abſchlüſſe getätigt wurden. Die Preiſe
eben weiterhin unverändert, trotzdem hat ſich das Geſchäft
ht beleben können. An den Futtermittelmärkten
rrſchte durchweg Angebotsmangel. Die Nachfrage ſo=
hl
des Handels als auch der Verbraucher iſt noch dringender
vorden. Zuteilungen ſind wieder nicht erfolgt, ſo daß die
tierten Preiſe nahezu nominellen Charakter tragen. Auch
eie und Nachmehle ſind angeſichts des ſchwachen Anfalls kaum
lältlich, ganz beſonders Roggenkleie, die infolge der höheren
Smahlung für Roggenmehl, nur noch zu etwa 15 Prozent ge=
füber
3040 Prozent im letzten Getreidewirtſchaftsjahr, an=
It. Weizenkleie ſowie Nach= und Futtermehl haben demgegen=
er
beſſeren Anfall, doch ſind dieſe Artikel nur im Verband mit
ehl zu haben, wobei die zugeteilten Mengen die Nachfrage nicht
riedigen können. Biertreber fehlen weiterhin und werden
tens der Brauereien faſt nur gegen Lieferung von Hafer ab=
Zeben, doch kommen Abſchlüſſe dieſer Art wegen des gleichfalls
nimalen Angehots von Hafer kaum zuſtande Futter=
rſte
wurde in dieſer Woche nicht mehr angeboten, ſelbſt gegen
eſerung von ölhaltigen Futtermitteln war kein Material zu
kommen. Braugerſte hatte nur kleinen Markt, doch war
Haltung zum unveränderten Preis von 200 RM. per Tonne
t ſtetig. Gute heſſiſche, Wetterauer ſowie fränkiſche Gerſte fand
bas Beachtung, wenn auch die Nachfrage im hieſigen Bezirk
ch nie größere Bedeutung hatte. Am Rauhfuttermittel=
4rkt liegt Heu weiterhin ruhig und zu 11. RM. je 100
Molel logramm unverändert, dagegen blieb die Tendenz für Stroh
Leſichts des nur knappen Angebots und zur Vermengung mit
deren Futterartikeln zu Häkſel geſucht und feſt. Die Preiſe
eben indes zu 5,005,40 RM. gegenüber der Vorwoche unver=
Lert. Das Kartoffelgeſchäft hat auch ſeit Jahresbeginn
ch keine Belebung erfahren. Vom Verbrauch liegt nur wenig
ichfrage vor, da er noch gut eingedeckt iſt, daneben blieb das
öher verhältnismäßig milde Wetter die paar Froſttage vor
nigen Tagen vermochten keinen Einfluß zu nehmen auf den
Natz nicht ohne Wirkung. Die Beſtände ſind vollkommen ge=
2War
Lend, ſo daß bei einem plötzlichen Mehrbedarf den Anforde=
aßdsF ngen für Speiſekartoffeln vollauf genügt werden kann. Fabrike
ktoffeln ſind bei kleinem Angebot etwas gefragt. Für gelb=

Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Nachdem noch vorgeſtern abend die Entſcheidung des Völker=
bundsrats
über die ungeteilte Angliederung des Saargebiets ge=
fallen
war und damit die ſchon vorher gehegten Hoffnungen er=
füllt
wurden, machte die Aufwärtsbewegung der Berliner
Börſe geſtern zu Beginn weitere Fortſchritte. Beſonders lebhaft
ging es nach vorübergehend ſtillerem Geſchäft am Rentenmarkt zu,
an dem vor allem Kommunalumſchuldung ſtark gefragt waren
und bis zu ½ Prozent höher bezahlt wurden. Späte Reichsſchuld=
buchforderungen
näherten ſich mit einem Kurs von 99½8 Prozent
der indeſſen nur geſprochen wurde, die erſte Notiz war ge=
ſtrichen
faſt der Parigrenze. Zinsvergütungsſcheine gewannen
etwa 20 Pfg., ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen zogen um 58 Pro=
zent
an. Umtauſchobligationen wieſen Beſſerungen von ca. ½
Prozent auf. Aber auch am Aktienmarkt war anhaltendes Kauf=
intereſſe
der Bankenkundſchaft zu beobachten, das ſich auf Grund
des günſtigen Berichts des Vereins der Eiſen= und Stahlindu=
ſtriellen
über eine ſtark erhöhte Produktion im Jahre 1934 ins=
beſondere
den Montanen zuwandte So ſetzten Mansfelder 2
Prozent, Buderus 1½ Prozent, Gelſenkirchen Berg und Mannes=
mann
je ½ Prozent, Harpener ½ Prozent höher ein. Sehr ſtill
lagen auch geſtern wieder Braunkohlenaktien, von denen nur Ilſe
Genußſcheine und Rheiniſche Braun geringe Avancen aufwieſen.
Am Markt der chemiſchen Werte, wurden Farben 78 Prozent
höher notiert. Am Markt der chemiſchen Werte wurden Farben
* Prozent höher notiert. Von Elektrowerten hatten Lieferungen
und Felten ſowie Schuckert mit je plus 1 Prozent die Führung.
Im Verlaufe machte die Befeſtigung an den Aktienmärkten wei=
tere
Fortſchritte. Bevorzugt blieben aus den ſchon erwähnten
Gründen Montane, von denen Klöckner gegen den Anfang noch=
mals
1½ Prozent, Harpener ¼ Prozent, Buderus 1½ Prozent
gewannen. Von Elektropapieren waren Licht u. Kraft um 9
Prozent gebeſſert, gut erholt waren auch Chadeanteile, die bereits
zu Beginn etwa 1.50 RM. höher einſetzten und im Verlauf noch=
mals
im gleichen Ausmaß gebeſſert waren. Weſtdeutſche Kaufhof
büßten dagegen ½ Prozent ein. Am Rentenmarkt waren
Pfandbriefe etwa ¼ Prozent höher. Lebhaftes Intereſſe beſtand
wieder, für Anteilſcheine, die 15 bis 20 Pfg. höher bewertet
wurden.
*
Der raſche Entſcheid des Völkerbundes über die Rückgliede=
rung
des Saarlandes zum Reich hinterließ an der Rhein=
Mainiſchen Börſe einen günſtigen Eindruck und hat die opti=
miſtiſche
Auffaſſung für eine weitere gedeihliche Zuſammenarbeit
mit unſerem weſtlichen Nachbarn, insbeſondere auch in wirt=
ſchaftlicher
Hinſicht, noch verſtärkt. Die Umſatztätigkeit war wohl
lebhafter als vorgeſtern, trotzdem ließ ſie auf manchen Markt=
gebieten
noch ſehr zu wünſchen übrig. Etwas lebhafter beteiligte
ſich die Kuliſſe am Geſchäft, zumal immerhin von der Privat=
kundſchaft
, insbeſondere für einige Spezialgebiete, Kaufaufträge
vorlagen. Die durchſchnittlichen Gewinne gegenüber der erhöhten
Abendbörſe betrugen bis. 1 Prozent. Lebhafteres Geſchäft hatten
am Chemiemarkt JG. Farbeninduſtrie mit 141½142 (141½),
außerdem lagen Scheideanſtalt ½ Prozent und Metallgeſellſchaft
2 Prozent höher, während Rütgerswerke und Deutſche Erdöl
etwa behauptet blieben. Stärkeres Publikumsintereſſe aus dem
Revier machte ſich für Bergwerksaktien geltend, wobei auch der
Bericht des Eiſen= und Stahlverbandes über die mehr als ver=
doppelte
Produktion im Jahre 1934 von Anregung war. Es ge=
wannen
: Buderus 2½ Prozent, Gelſenkirchen 1½ Prozent. Klöck=
ner
128 Prozent, Mannesmann 1 Prozent. Harpener, Phönix,
Rheinſtahl, Stahlverein und Laurahütte waren bis ¼ Prozent er=
höht
. Elektrowerte lagen ruhiger, feſt jedoch Felten mit plus
Prozent und Gesfürel mit plus 1¾ Prozent. Ferner erhöhten
ſich Mainkraft und Schuckert um je 1 Prozent und AEG. um ½
Prozent. Lahmeyer, Licht u Kraft und Siemens blieben behaup=
tet
. Nach den erſten Kurſen blieb das Geſchäft bei noch leicht an=
ziehenden
Kurſen verhältnismäßig lebhaft.
Im Hinblick auf den Wochenſchluß und die fortdauernde
Zurückhaltung des Publikums beſtand, an der Abendbörſe nur
wenig Unternehmungsluſt. Die Grundſtimmung blieb aber auf
Grund der entſpannten außenpolitiſchen Lage zuverſichtlich. Zu=
nächſt
nannte man die Kurſe ſowohl am Aktien= wie am Renten=
markt
eher etwas leichter, ſpäter war aber etwas Nachfrage vor=
handen
, ſo daß die Berliner Schlußnotierungen bei allerdings
nicht ganz einheitlicher Haltung meiſt behauptet blieben.

Die Kohlenförderung des Ruhrgebiskes
im Monal dezember 1934.
Im Dezember 1934 wurden insgeſamt bei 23,85*) Arbeits=
tagen
7 964 024 Tonnen Kohle gefördert gegen 8 167 412 Tonnen
bei 24,757) Arbeitstagen im Monat. November 1934 und
7 059 063 Tonnen bei 23,82 Arbeitstagen im Monat Dezember
1933.
Arbeitstäglich betrug die Kohlenförderung im Dezem=
ber
1934: 333 921k) Tonnen gegen 329 9964*)Tonnen im Novem=
ber
1934 und 296 350 Tonnen im Dezember 1933.
Die Kokserzeugung des Ruhrgebiets ſtellte ſich im
Dezember 1934 auf 1 816 632 Tonnen (täglich 58 601 Tonnen), im
November 1934 auf 1 756 694 (58 556) Tonnen und auf 1 564 038
(50 453) Tonnen im Dezember 1933. Kokereien ſind auch Sonn=
tags
in Betrieb.
Die Brikettherſtellung hat im Dezember 1934 ins=
geſamt
270 375 Tonnen betragen (arbeitstäglich 11 336) Tonnen)
gegen 292 210 (11 806
) Tonnen) im November 1934 und 339 171
(14 239) Tonnen im Dezember 1933.
Die Beſtände der Zechen an Kohle, Koks und
Preßkohle (das ſind neben den auf Halde, auch Zechenhäfen.
liegenden Mengen noch die in Türmen oder auf dem Löſchplatz
befindlichen bzw. die bereits in Eiſenbahnwagen oder Kähne ver=
ladenen
, aber noch nicht verſandten Brennſtoffe einſchl. Koks und
Preßkohle, letztere beide auf Kohle berechnet) ſtellten ſich Ende
Dezember 1934 auf rund 8,28 Mill. Tonnen gegen 8,52 Mill.
Tonnen Ende November 1934. Hierzu kommen noch die Syn=
dikatsläger
in Höhe von 870 000 Tonnen.
Die Geſamtzahl der angelegten Arbeiter ſtellte
ſich Ende Dezember 1934 auf 2
9 475 gegen 228 286 Ende Novem=
ber
1934 und 217 365 Ende Dezember 1933.
Die Geſamtzahl der Feierſchichten wegen Ab=
ſatzmangels
belief ſich im Dezember 1934 nach vorläufiger
Ermittlung auf rund 124 000. Das entſpricht etwa 0,54 Feier=
ſchichten
auf 1 Mann der Geſamtbelegſchaft (0,92 im November
1934).

*) Vorläufige Zahl, bei deren Ermittlung der katholiſche
Feiertag als Teil eines Arbeitstages bewertet worden iſt.
**) Berichtigte Zahl.
Erlaß der Deviſenbewirtſchafkungsſtelle
9
Ein
uber die Ciafugr von baumwone.
In einem allgemeinen Erlaß der Deviſenbewirtſchaftungsſtelle
vom 9. Januar 1935 betr. Einfuhr von Baumwolle heißt es: Es

e Aumber ai Balnpile eniece uich zen der Serctſi
ſtelle Weſer=Ems zu erteilen waren, nicht auf die Genehmigung
von privaten Verrechnungsgeſchäften erſtreckt. Die Zuſtändigkeit
für die Entſcheidung über private Verrechnungsgeſchäfte und Ge=
genſeitigkeitsgeſchäfte
, bei denen Baumwolle eingeführt wird,
richtet ſich ebenfalls nach den Vorſchriften des Runderlaſſes Nr.
177/34 DST. (Nr. 36/34 UEST. Abſchnitt I).
Prodnukkenmärkke.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 18. Januar. Im letzten
Berliner Getreideverkehr dieſer Woche hat ſich an der Lage kaum
etwas verändert. Das Angebot in Brotgetreide iſt eher etwas
geringer geworden, reicht aber für die Nachfrage im allgemeinen
voll aus, zumal überwiegend nur der laufende Bedarf gedeckt
wird. Für Roggen werden weiter Ausgleichsbeträge von rund
5 RM. bewilligt. Futtergetreide iſt nach wie vor nur im Aus=
tauſch
gegen Kraftfuttermittel erhältlich. In Brau= und In=
duſtriegerſten
liegt gleichfalls kleineres Angebot vor,
Mn Me
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Meich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. 6. Queiſch: für den Sport; Karl Böhmann;
ſür Die Gegenwart’, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt,
D. A. XII. 34. 22153. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Sprechſtunden der Redaktion= Vormittags 121 Uhr. nachmittags 67 Uhr
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Berliner Kursbericht
vom 18. Januar 1935

Deviſenmarkt
vom 18. Januar 1935

Me H
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gumme
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Net
81.50
82.50
28.25
30.
30.
120.50
115.75
85.

125.
1102.50

We He
F. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.eleltr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil, Holzmann
Kalt Aſchersleben
Klöcknerwerte
Korsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Mrf
141.625
68.50
112.625
101.
84.25
82.875
19.8775
98.875
78.
82.50

Weee
Polyphonwerke.
Rütgerswerke‟
Salzdetfurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregein Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. KcFlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelZelegr, Draht
Wanderer=Werke 11

91.375
13.
97.25
152.50
38.75
44.75
113.50
71.62
13.125
116.75
46.75
106.
1111.50
129.875

Aeghpten
Argentiniet
Belgien
Braſilien
Bulgarier
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island

Währung
Lägypt. 4
Pap. Pe
1o0 Belga
Milreis
100 Leva
1 canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
1 2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mi.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100isl. Kr.

Geld Briefſ

*2
5o.1
0.1.
2.0
2.49
81.:
12.18
68.68
5.3:
16.415
2.354
168.27 1
55.12/

5.
4t3
2.05z1
2.5
54.49
1.40
63,32
s.
85)
16.
2.358
168.61
55.24

Ftalten
Japan
Jugoſlawtei
Lettlond
Norwegen
Seſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſtowak.
Türkei
ungarn
Urnguan
Ver, Staaten

Währung
00 2ire
1 Yen
100 Dinal
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1 türt. 4
100 Pengö
1 Golopeio
Dollar

Geld Brief

21.30 10
0.309/ 0.711
5.649
80.92 181.08
Si. 19
48.
199

34.0.
10.40
1.049
2.497

1.54
5.661

*
z0.88
84.08
10.42
1.9761 1.s80
1o51
7 2.,501

Surmſtädter nnd Hartondtbant Burakradt, Willan Mr Arescher Sunz
Frankfurter Kursbericht vom 18. Januar 1935.

tiſchige Speiſekartoffeln hieſiger Gegend blieb die Notierung
N 2,802,90 RM. per 50 Kilogramm weiter unverändert.

Kee
Gr. 1I p. 1994.
Pi
1937

1938
Gruppel ....
53 Dtſch. Reichsan!.
96Intern. , v.30
7Taben .v.27
6%Bahern v.27
6%Heſſen ... .b.28
..v.2

3% Preuß. St. b.28
Sachſen .v.27
3Thüringen v.27
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. ......
Dt. Reichspoſt
ſchätze. . . . . . . . .
4½% ....
Dtſch. And. Ausl
*/ Ablöſung.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
2Baden=Baden,
6%Berlin .. . v.24
69Darmſtad! . . . .
68 Dresden . , v.26
69Frankfur v.26
Heibelberg v. 26
%Mainz.....
Mannheim v.2
München v. 29
2aWieshaden v.28
62 Hef. Landesbf.
6%o Goldoblig=

403.65
106
105.75
104.25
102.5
104.5
99.25
95,
S.
97.35
99
109.25
98.25
97".
100,9
100.25
98:1,

zu1

93.5
33.75
90.7.
94
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95
5.75
94
96.7
95.25

5½½ Heſſ. Landes=
hyp
.=Bk.=Liquid.
4¾
e
omm=Obl. .
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G.Pf.
6% Golboblig.
60 Landeskomm.,
Bk. Girozentr. f.
Heſt. Glbobl R.11
R.12
6% Ka)). Landeskrd.
Goldpfbr. ....
6Naſi. Landesbi.
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ=-Anf.
*Ausl. Ser.
*FAusl. Ser,II
Di. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6BBerl. Hyp.B.
5½
Lig.=Pfbr.
GFrif. Hyp.=Bk.
Lig.=Pfbr.
2 * Gol
blig.
6%Frli. Pfbr.=Bk.
Lig.=Pfr.
8
Mein Hyp.=Bl.
Lig.=Pfr.
5½,

Pfälz. Hyp.=Bl.
Lig.=Pfb.

Rhein, Hyp.=Bl.
5½% Oia=Pfr.
Goldoblig.
629 Südd. Boden=
Ered.=Ban ..
5½% Lig.=Pfhr.
6%Württ. Hyp..=B.

97
94
98
95.5

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Ri
98
98

111.25
126.75
20.5
3.
3875
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97.,
97.55
giS
98.5
98
97.5
97.5
98.75

We
6% Dt. Linol. Werte
8%Maintrw. v.26
62Mitteld. Stahl
6% Salzmann &
% Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
F. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. C. B
9. Inveſt.
5% Bulg. Tab, v.02
Sſt. Schätz
0o Oſt. G=
overeinh
. Rumän
338

2Türk. 1.Bagdad
II. Bagdad
4½%üngarn 191
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4½Budp.Stadtanl.
42 Liſſabon
42a Stocholm
Aktſen.
Nccumulal., Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
.E. G. ........."
AndregeNorisBahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, 7. P.
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Seite 12 Nr. 19

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Katharine, geb. Völger, wird heute am 27. Dez. 19
14 Uhr, das Entſchuldungsverfahren eröffnet.
Entſchuldungsſtelle wird die Landesbauernk
Rhein=Main=Neckar e. G. m. b. H. in Frankfurt a.
ernannt.
Alle Gläubiger werden zur Meidung von Redk
nachteilen aufgefordert, bis zum 15. Februar 1
bei dem unterzeichneten Gericht oder bei der C
ſchuldungsſtelle ihre Anſprüche anzumelden und
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zureichen.
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Das Holz iſt vor der Verſteigerung einzuſehen.
Mit H geſchlagene Nummern kommen nicht zum
Verkauf. Auskunft durch Herrn Förſter Heger,
Forſthaus Kalkofen (Telefon Meſſel 7), und uns.
Darmſtadt, den 17. Januar 1935.
(892
Forſtamt Kranichſtein.

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Frankfurt: Samstag, 19. Januar
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Meldungen. 6.50: Wetter. 6.55: Morgenſpruch. Chora
Jeus iſt kommen. 7.00: Stuttgart: Frühkonzert. (Schallpl.
8.10: Waſſerſtand, Wetter. 8.15: Suttgart: Gymnaſtik.
9.00: Nur Frankfurt: Nachr. 9.15: Konzert. 10.00: Nach
11.00: Werbekonzert. 11.30: Meldungen. 11.45: S
zialdienſt.
12.00: Schallplatten: Aus Schlagermachers Werkſtatt: Robert Sto
13.00: Stuttgart: Zeik, Saardienſt. Nachr.
13.15: Mittag
konzert im Marſch=Schritt. Das Funkorcheſter. Ltg.: Heß.
14.15: Zeit, Nachr. 14.30: Quer durch die Wirtſchaft. Beric
und Geſpräche. 14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
14.5
Wetter. 15.00: Nur Trier: Nachr
15.15: Von Trie
Jugendſtunde: HJ. Weſtmark ſingt und ſpielt.
16.00: Samstag=Nachmittags=Doppel on=ert. Das Funkorcheſter Lt.
Joſ. F. Heß und die Tanzkapelle Franz Hauck. 18.00: Stin
der Grenze. 18.20: Stegreifſendung. 18.35: Wir ſchalt
ein! Das Mikrofon unterwegs. 18.45: Meldungen..
18.50: Bunte Stunde. 19.45: Tagesſpiegel. 20.00: 3
Nachr. 20.15: Aus dem Stadttheater, Mainz: Die lusti!
Weiber von Windſor, Komiſche Oper von Otto Nicolai,
Zeit, Nachr 22.15: Nachr., Wetter, Sport.
München: Winterſport=Echo aus Garmiſch=Partenkirch
AAufn./ 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Franz Hauck. 24.
Stuttgart: Nachtmuſik.
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Berlin: 20.20: Fröhliche Funkweih; Lachen i. Landsb
Breslau: 20.10: Neißer Konfekt. Gr. bunter Ab‟
Deutſchlandſender: 20.10: So ſchön haben die
gen noch nie geſpielt. Hans Bund mit ſeinem Ta
Streichorcheſter und das Orcheſter Ilja Livſchakoff.
Frankfurt: 20.15: Aus dem Stadttheater, Mainz;
luſtigen Weiber von Windſor, Komiſche Oper von 2
Nieolai.
Hamburg: 17.30: Heinr, Anacker und Alfred Karr
leſen eigene Dichtungen.
Köln: 20.10: Muſikaliſches Kreuzworträtſel
Königsberg: 21.10: Heut geht’s in die Vollen. Bur
Abend aus Deſſau.
Leipzig: 19.35: Chr. Leden: Mit Eskimos auf (
bärjagd.
München: 20.10: Das Wort hat Oſt=Schwaben.
Stuttgart: 18.00: Tonbericht der Woche.
Warſchau: 20.00: Karneval=Muſik.
Rom: 22.00: Bunte Muſik.
London: 23.00: Henry Hall ſpielt,