Darmstädter Tagblatt 1935


12. Januar 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige


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Nummer 12
Samstag, den 12.Januar 1935.
197. Jahrgang

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Die engliſche Geſte.
e Gründe für die Ablehnung Deutſchlands, zur Rakskagung nach Genf zu gehen. Beginn der Ratsſihung
des Völkerbundes. Vor einer neuen Fünfmächke=Konferenz!

Gerader Kurs!
Die Ablehnung der engliſchen Einladung, in der Deutſchland
r Teilnahme an den Ratsverhandlungen über die Saar aufge=
(rdert wurde, iſt in England ſehr ruhig aufgenommen worden.
e Engländer haben alſo von vornherein nicht daran geglaubt.
ß ſie eine zuſagende Antwort erhalten würden, konnten auch
cht daran glauben, da ſie über die Berliner Auffaſſung ſchon
rher genau unterrichtet waren. Der Schritt des engliſchen Bot=
afters
iſt deshalb auch wohl mehr als eine Geſte aufzufaſſen
t der Abſicht, die Verbindung nach Berlin nicht abreißen zu
ſen, ſondern im Gegenteil deutlich zu betonen, daß nach wie vor
England auf die Heranziehung Deutſchlands
ausſchlaggebendes Gewicht legt.
e Times bezeichnen denn auch die deutſche Ablehnung als un=
rmeidlich
und nehmen an, daß eine ſo völlige Umkehr der deut=
en
Politik gegenwärtig nicht in Frage kommen könne.
Die Dinge liegen tatſächlich ſo, daß die Entſcheidung über das
hickſal des Saargebietes am Sonntag fällt und daß es dann nur
Aufgabe des Völkerbundes ſein kann, gewiſſermaßen ſeine
iterſchrift darunter zu ſetzen. Die Anweſenheit Deutſchlands in
nf ändert nichts daran, aber man könnte uns aus einer ſolchen
isnahme einen Strick drehen und den Verſuch machen, uns von
II zu Fall wieder nach Genf zu holen, alſo die Scheidelinie da=
rch
künſtlich zu verwiſchen, die Deutſchland zwiſchen ſich und die
herige Völkerbundspolitik zu ziehen gezwungen war. Es iſt oft
iug ausgeſprochen worden, daß
Deutſchland eine Mitarbeit im Völkerbund keineswegs
grundſätzlich ablehnt,
z es ſich nur zurückgezogen hat wegen der Art, wie man in der
rüſtungskommiſſion Deutſchland als Objekt behandeln wollte.
tſchließen ſich alle Staaten dazu, die
deutſche Gleichberechtigung in jeder Beziehung praktiſch
anzuerkennen,

an liegt kein Grund für uns mehr vor, aus Genf fernzubleiben.
er dieſe Vorausſetzungen müſſen erſt einmal geſchaffen werden.
Dazu kann die Abſtimmung über die Saar wertvolle Vor=
eit
leiſten, wenn der Völkerbund die Zeichen der Zeit erkennt
d die Folgen daraus zieht. Es iſt doch immerhin auffällig,
A die Separatiſten jetzt mit allen Mitteln die Abſtimmung zu
otieren ſuchen; offenbar weil ſie das Spiel verloren geben
4 d keine Hoffnung mehr haben. Es wäre ein klägliches Zeug=
nicht
nur für Herrn Knox, ſondern für den ganzen Völker=
id
, wenn die internationalen Polizeitruppen nicht einmal im=
ide
ſein ſollten, die ruhige Abwicklung der Abſtimmung zu
ern. Herr Knox würde damit zeigen, daß er ſich die Sepa=
iſten
trotz aller deutſchen Warnungen vollkommen über den
pf wachſen ließ. Hätte er rechtzeitig auf die wohlmeinenden
tſchläge der Deutſchen Front gehört, dann wäre dieſer ganze
uk um Matz Braun herum längſt verflogen.
Es zeigt ſich auch jetzt wieder, daß die Deutſchen an der
ar mit erſtaunlicher Diſziplin alles unterlaſſen, was den
paratiſten auch nur Anhaltspunkte für ihre hinterhältigen
ine geben könnte. Aber gerade deswegen iſt es Pflicht des
lkerbundes, dafür zu ſorgen, daß nicht eine verzweifelte Min=
heit
das ganze Land terroriſiert.
Wir hoffen, daß die eindringlichen Warnungen, die Herr
Neurath dem engliſchen Botſchafter nach der Richtung hin noch
Donnerstag ausſprechen ließ, nicht ohne nachhaltige Wirkung
iben, und daß unmittelbar nach dem Vorliegen des Abſtim=
ngsergebniſſes
der Rat den Saardeutſchen die Rückkehr in
deutſche Heimat freigibt, damit jeder Zwiſchenzuſtand ver=
eden
wird, der die Schwierigkeiten nur erhöhen könnte.
Dazu iſt gerade der Rat in Genf zuſammengetreten, und
Engländer denen an der Wiederankurbelung des Ab=
tungsgeſpräches
ſoviel liegt, könnten ihre Abſichten nichn beſſer
dern, als wenn ſie dafür ſorgen, daß die Saar aus den
tellen Problemen der europäiſchen Politik endgültig ausge=
iltet
wird.
Man ſpricht davon, daß Sir John Simon die Fünf= Mächte=
lärung
vom 11. 12. 32 aktivieren will, die ja ſchon bei den
prechungen in Rom eine große Rolle geſpielt hat, und glaubt,
5 er die fünf Mächte einladen wird zu einer neuen Unter=
tung
über die Deutſchland damals ſchon grundſätzlich zu=
innte
Gleichberechtigung. Dazu wäre Deutſchland, wenn es
nicht lediglich um eine Wiederholung der alten geſcheiterten
rſuche handelt, bereit, aber die Vorbedingung iſt immer wie=
daß
der Völkerbundsrat ſeinen guten Willen Deutſchland
enüber erſt einmal bei der Saar zeigt.

Fröffnung der Völkerbundskagung.
DNB. Genf, 11. Januar.
Der Völkerbundsrat hat heute vormittag unter Vorſitz
türkiſchen Außenminiſters Rüſchtü Aras zunächſt in gehei=
r
Sitzung getagt. Bei dieſer Gelegenheit kam die abeſ=
tiſche
Beſchwerde gegen Italien zur Sprache. Abeſ=
en
behält ſich vor, die Frage noch im Lauf der jetzigen Tagung
den Rat zu bringen, beſteht aber nicht darauf, daß ſeine Be=
verde
ſchon jetzt auf die Tagesordnung geſetzt wird. Im An=
an die geheime Tagung verſammelte ſich der Völkerbunds=
zu
einer öffentlichen Sitzung. Sir John Simon,
ron Aloiſi, Litwinow und für Frankreich Maſſigli waren als
rtreter der Großmächte anweſend. Im übrigen fehlen noch der
niſche Außenminiſter Beck und die drei Außenminiſter der
einen Entente, die in Laibach eine Sondertagung haben. Die
entliche Sitzung wurde mit einer Anſprache des Vorſitzenden zu
ren des verſtorbenen Mitglieds des Haager Gerichtshofes und

Erſt Dienskag vormikkag 8 Uhr
Bekannkgabe des Abſtimmungsergebniſſes.
DNB. Saarbrücken, 11. Januar.
Die Abſtimmungskommiſſion teilt mit:
Aus techniſchen Gründen wird die Stimmzählung erſt am
Montag um 17 Uhr anfangen. Es iſt vorgeſehen, daß die Be=
kanntmachung
des Ergebniſſes früheſtens am Dienstagmorgen
um 7 Uhr erfolgen wird. Es iſt wahrſcheinlich, daß das Ergebnis
durch Rundfunk um 8 Uhr bekanntgegeben wird.

früheren Völkerbundsdelegierten Japans Adatſchi eröffnet. Sir
John Simon und Maſſigli ſchloſſen ſich im Namen ihrer Länder
den ehrenden Worten des Vorſitzenden an.
Im weiteren Verlauf ſeiner Sitzung hörte der Rat den
Bericht Litwinows über die Verunreinigung der
Meere durch Oelrückſtände an. Die Frage hat deshalb
eine Bedeutung, weil man einen ſchädigenden Einfluß dieſer
Oelrückſtände auf den Fiſchbeſtand feſtgeſtellt hat. Die Unter=
ſuchungen
ſollen fortgeſetzt werden mit dem Ziel, ein internatio=
nales
Abkommen abzuſchließen, das dieſe Verunreinigung ein=
ſchränkt
. Außenminiſter Simon gab dem großen Intereſſe ſeines
Landes an dieſer Frage Ausdruck. Er verlangte eine beſchleu=
nigte
Arbeit durch die hiermit beauftragten Völkerbundsſtellen.
Der Rat vertagte ſich daraufhin bis Montag
vormittag. Damit iſt für die privaten Beſprechungen unter
den hier anweſenden Miniſtern und Delegierten Zeit geſchaffen.
Pläne für die Londoner franzöſiſch=
engliſchen
Miniſterbeſprechungen.
EP. London, 11. Januar.
Die geſtern in informierten Kreiſen umlaufenden Gerüchte,
wonach bei den franzöſiſch=engliſchen Miniſterbeſprechungen Ende
der nächſten Woche auch die Währungsfrage berührt werden
dürfte, werden heute morgen von den Blättern im großen und
ganzen ausdrücklich beſtätigt. Wie es heißt, ſtreben die beiden
Länder einen Währungspakt an, auf deſſen Grundlage dann
eine internationale Stabiliſierung durchgeführt werden ſoll, wobei
von Anfang an mit der Unterſtützung der Vereinigten
Staaten gerechnet wird. Die Verhandlungen über all dieſe
Fragen würden vornehmlich vom Miniſterpräſidenten Flandin
ſelbſt geführt werden.
Der Daily Herald weiß dazu noch zu berichten, daß Frank=
reich
beſonders an einer Stabiliſierung intereſſiert ſei, da ſonſt
die von Flandin geplante neue Finanzpolitik ſich auf Frankreichs
internationale Lage ungünſtig auswirken müße.
Gleichzeitig wird Laval die mit den römiſchen Protokollen
begonnenen politiſchen Verhandlungen weiterführen. Dabei ſoll,
wie der diplomatiſche Mitarbeiter der Morning Poſt meldet,
die engliſche Denkſchrift von Anfang vorigen Jahres die
Grundlage bilden, wobei jedoch von vornherein bereits die folgen=
den
Abänderungen in Betracht gezogen werden ſollen:
1. Frankreich erhält im Hinblick auf ſeine niedrige Bevölke=
rungsziffer
und ſeine geringeren induſtriellen Möglichkeiten eine
etwas größere Armee als Deutſchland.
2. Der engliſche Vorſchlag eines Konſultatippaktes wird
durch eine wirkungsvollere und ſchneller wirkende‟
Abmachung erſetzt.
3. Der Locarnopakt wird durch eine Luft=Klauſel er=
gänzt
.
4. Gewiſſe Typen von Flugzeugen werden ent=
weder
ganz allgemein oder für beſtimmte Ge=
biete
verboten.
Moskaus Urkeil über die römiſchen Prokokolle.
EP. Moskau, 11. Januar.
Die Isweſtija befaßt ſich in einem Leitaufſatz mit den
Ergebniſſen der römiſchen Beſprechungen zwiſchen Laval und
Muſſolini. Das Grundmotiv dieſer Betrachtungen iſt die nüch=
terne
Feſtſtellung, daß ſich an der europäiſchen Mächtegruppie=
rung
nichts geändert habe. Frankreich habe lediglich
die alten Wechſel des Geheimvertrages von
1915 eingelöſt, durch den Italien gegen koloniale Zuſiche=
rungen
zum Eintritt in den Welttrieg auf Seiten der Alliierten
veranlaßt wurde. Die jetzige Ratenzahlung Frankreichs an Ita=
lien
entſpreche jedoch bei weitem nicht den Wünſchen Italiens.
das nach dem innerafrikaniſchen Tſchad=See ſtrebe, um bei ſich
bietender Gelegenheit als Anwärter auf die wertvolle belgiſche
Kongo=Kolonie auftreten zu können. Die koloniale Regelung
habe alſo den imperialiſtiſchen Hunger Italiens nicht geſtillt.
und auch die franzöſiſchen Zugeſtändniſſe bezüglich Abeſſinien
hätten den Erwartungen Italiens nicht entſprochen, das ſich
neben ſeinen Vorherrſchaftsplänen auf dem Balkan auch gerne
zum Schutzherrn über Abeſſinien aufſchwingen möchte.
Die Isweſtija kommt deshalb zu dem Reſultat, daß die
magere Honorierung der Wechſel von 1915 Italien nicht habe
veranlaſſen können, vom Reviſionismus abzuſchwenken und ſeine
reviſioniſtiſchen Trümpfe aus der Hand zu geben, die in der
deutſchen und der ungariſchen Karte beſtehen. Aus dieſem
Grund, und weil die italieniſche Haltung in der öſterreichiſchen
und der jugoſlawiſchen Frage für Frankreich eine Enttäuſchung
bilde, habe Laval auch gegenüber den italieniſchen Anleihe=

wünſchen den Geldbeutel zugehalten.

England und das Problem Oeſkerreich
Aus London wird uns geſchrieben:
Die ſoeben im Ergebnis der Rom=Konferenz erzielte Ver=
ſtändigung
zwiſchen Frankreich und Italien
wirft erneut die Frage nach der eigentlichen Politik Englands
in bezug auf das öſterreichiſche Problem auf. Dieſe Frage iſt
bei den internationalen Erörterungen der letzten Jahre bereits
öfters geſtellt, doch bisher nie in klarer und endgültiger Weiſe
beantwortet worden. Die weſentlichſte Erklärung für das Aus=
bleiben
dieſer Antwort hat man wohl in der Tatſache zu ſehen,
daß England auch Oeſterreich gegenüber an ſeiner traditionellen
Formel des No Commitments feſthält, d. h. am Prinzip, ſich
nicht im Voraus auf eine beſtimmte Politik feſtzulegen und über
die Linie ſeines Handelns erſt dann eine Entſcheidung zu tref=
fen
, wenn die Ereigniſſe es erheiſchen. Einige Klarheit über das
Verhalten Englands zum öſterreichiſchen Problem läßt ſich
immerhin gewinnen, wenn man es zergliedert. Und wir wollen
daher die einzelnen Aſpekte, ſoweit ſie das engliſche Verhalten
zu den wirtſchaftlichen Fragen, den innerpolitiſchen Problemen
und den geſamteuropäiſchen Ausblicken betreffen, geſondert be=
trachten
.
Bei den wiederholten Bemühungen um die finanzielle
Sanierung Oeſterreichs hat England bekannt=
lich
ſeit jeher eine hervorragende Rolle ge=
ſpielt
. Es hat ſeinerzeit bei der Flottierung der Völkerbunds=
anleihe
die weitaus größte Tranche gezeichnet. Und es hat erſt
kürzlich wieder bei der Konvertierung dieſer Anleihe Oeſterreich
gegenüber ein außerordentliches Maß von Entgegenkommen ge=
zeigt
. Die engliſche Tranche beläuft ſich zur Zeit auf über 10
Millionen Pfund Sterling, die zum Teil von einer Anzahl
britiſcher Kleinrentner gezeichnet worden ſind. Deshalb iſt das
Intereſſe Englands für Oeſterreich, allein als wirtſchaftliches
Problem betrachtet, durchaus begreiflich. Begreiflich ſind auch die
verſchiedenen, in England verlautbarten kritiſchen Stimmen über
die angebliche Verwendung des von England erhaltenen Geldes.
Für das Inveſtieren britiſchen Geldes, meint beiſpielsweiſe
der Evening Standard namentlich wenn ſolche Inveſtierungen
durch die britiſche Regierung garantiert ſind, gibt es weit beſſere
Anwendungen, als zur Stützung einer unpopulären öſter=
reichiſchen
Regierung. Ein anderes, vielgeleſenes engliſches
Blatt äußert ſich zur ſelben Frage noch freimütiger. Vom
britiſchen Standpunkt geſehen, meint es, iſt jeder Penny der
in Oeſterreich inveſtierten engliſchen Kapitalien fortgeworfenes
Geld. Falls Oeſterreich ſich morgen an Deutſchland anſchließen
oder falls Oeſterreich die Habsburger zurückrufen und eines
Tages die Tſchechoſlowakei, Jugoſlawien und Rumänien in
Stücke fallen ſollten, ſo würde dies uns Engländern keinen
Penny Schaden zufügen. Im Gegenteil, wir würden hiervon
wahrſcheinlich finanziell profitieren. Denn dann hätten wir es
nicht mehr nötig, Oeſterreich Geld zu leihen, und, ſtatt mit
einem halben Dutzend von Zollgrenzen, hätten wir es dann vor=
ausſichtlich
nur mit einer einzigen Zolleinheit zu tun ..
Ueberhaupt wird die Zerſtückelung des einſt idealen Wirtſchafts=
ſyſtems
der ehemaligen öſterreich=ungariſchen Monarchie von
England nach wie vor aufrichtig bedauert. Und mißliebig ver=
merkt
wird auch der Umſtand, daß der britiſche Handel mit
Oeſterreich im Laufe der letzten drei Jahre unabläſſig zurück=
gegangen
iſt, und zwar in einem weit größeren Maße, als der
Handel Oeſterreichs mit anderen Ländern. Trotz all dieſer Um=
ſtände
und Kritiken, iſt es aber evident, daß eine engliſche Hilfe=
leiſtung
für Oeſterreich, falls ſie benötigt werden und erfolgen
ſollte, auch in Zukunft in erſter Linie wieder die Form einer
finanziellen Unterſtützung annehmen und politiſche Aktionen erſt
in zweiter Linie in Erwägung gezogen werden dürften.
Ueberhaupt zeigt man in England ſtarke Neigung, in Oeſter=
reich
lediglich ein finanzielles Problem zu erblicken, die poli=
tiſche
Bedeutung Oeſterreichs im Geſamtkomplex der europäiſchen
Dinge zu unterſchätzen und die Frage nur von dem Standpunkt
zu beurteilen, ob England ſein in Oeſterreich inveſtiertes Geld
je zurückerhalten wird oder ob es dem in Oeſterreich verlorenen
ſchlechten Gelde noch weiteres gutes Geld nachwerfen ſollte.
Dieſer Umſtand erklärt ſich zum Teil auch dadurch, daß man
in England über den wahren Ernſt der inner=
politiſchen
Lage in Oeſterreichkaumje genügend
informiert war und es auch heute nur in ſehr mangel=
hafter
Weiſe iſt. Weder über die pſychologiſchen und hiſtoriſchen
Urſachen, die einen großen Teil des öſtereichiſchen Volkes ver=
anlaſſen
, aus wirklich innerer Ueberzeugung das Heil im Natio=
nalſozialismus
und im Anſchluß an Deutſchland zu ſehen, noch
über die neuen Gefahren, die Oeſterreich infolge der zunehmen=
den
Radikaliſierung breiter Volksmaſſen drohen, ſcheint man
ſich in England recht im klaren zu ſein. Ein Teil der engliſchen
Preſſe ſchreckt in ſeinen Berichten über Oeſterreich die Leſer=
ſchaft
nach wie vor mit den dort angeblich noch immer gehegten
nationalſozialiſtiſchen Putſchabſichten‟. Die Tatſache, daß die
nationalſozialiſtiſche Bewegung in Oeſterreich in letzter Zeit
hinter einer ſehr realen und ſtark anwachſenden kommuniſtiſchen
Gefahr merklich zurücktritt, iſt in England noch keineswegs in
genügendem Maße erkannt worden. Man wähnt in England
den öſterreichiſchen Sozialismus und Kommunismus vollkom=
men
vernichtet. Ja, man bedauert die andauernde Inhaft=
haltung
gewiſſer völlig ungefährlicher und harmloſer Sozia=
liſtenführer
. Und Sir John Simon und einige andere britiſche
Staatsmänner, die ihre frühere Parteizugehörigkeit nie ganz
verleugnen können, laſſen kaum eine Gelegenheit vorübergehen,
um an die offiziellen Vertreter der öſterreichiſchen Regierung die
mehr oder weniger deutliche Aufforderung nach Freilaſſung der
ſozialiſtiſchen Märtyrer zu richten. Doppelſinnig iſt auch das
Verhalten dieſer engliſchen Kreiſe gegenüber dem öſterreichiſchen
Nationalſozialismus. Ihr Widerſtand hiergegen iſt bekannt.
Doch deſſenungeachtet verſtummen in der engliſchen Preſſe nie
jene Stimmen, welche die natürlichſte Löſung der innerpoli=
tiſchen
Probleme Oeſterreichs im Abhalten von allgemeinen Par=
lamentswahlen
ſehen. Und diejenigen durchaus offiziellen eng=
liſchen
Kreiſe, die eine ſolche Löſung des Problems befür=
worten
, werden nicht müde, zu verſichern, daß, ganz gleichgültig,
wie dieſe Wahlen ausfallen mögen, England dieſelben als eine
rein innerpolitiſche Angelegenheit Oeſterreichs betrachten und
dementſprechend reſpektieren wurde . .
Was nun das Verhalten Englands zu Oeſterreich als ge=
ſamt
=europäiſchem Problem anbelangt, ſo dürften zwei Ereig=

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Seite 2 Nr. 12

niſſe der letzten Wochen das eine weniger, das andere mehr
dasſelbe ohne Zweifel im weiteren Verlauf der Dinge be=
einfluſſen
. Das erſte Ereignis iſt der Beſchluß der briti=
ſchen
Regierung, Truppen zur Aufrechterhal=
tung
der Ordnung ins Saargebiet zu entſenden,
das andere die ſoeben erzielte franzöſiſch=italieniſche Verſtän=
digung
. Der Beſchluß, Truppen in die Saar zu entſenden, iſt
vielfach ſo aufgefaßt worden, als ob England von nun ab auf
dem europäiſchen Kontinent eine ſtärkere politiſche Aktivität zu
entfalten beabſichtige. Zum Teil iſt das ohne Zweifel der Fall.
England iſt, indem es ſeine Truppen nach der Saar ſandte,
ein gut Stück aus ſeiner bisherigen Reſerve herausgetreten und
hat hiermit ſeine kontinental=europäiſche Politik in recht weit=
gehendem
Maße modifiziert. Deſſenungeachtet ſollte man jedoch,
glauben wir, ſich davor hüten, dieſem zweifellos wichtigen Er=
gebnis
eine allzu große prinzipielle Bedeutung beizumeſſen.
Den Saar=Beſchluß der britiſchen Regierung ſollte man kaum
als Präzedenzfall, der England von nun ab bei jedem euro=
päiſchen
Streitfall zum Eingreifen verpflichten würde, betrach=
ten
. Man dürfte vielmehr kaum fehl gehen, wenn man annimmt,
daß die britiſche Regierung ſich zu dieſem Schritt nur deshalb
entſchloſſen hatte, weil in dieſem beſonderen Fall das Eingrei=
fen
Englands wirklich mit ſo gut wie gar keinen Riſiken ver=
bunden
war. Es entſchloß ſich zur Entſendung der Ordnungs=
truppen
erſt, nachdem es von Frankreich und Deutſchland abſolut
bindende Erklärungen erhalten hatte, daß ſie auf jede bewaffnete
Einmiſchung im Saargebiet verzichten und nachdem ſich England
außerdem noch vergewiſſert hatte, daß auch nicht die geringſten
Befürchtungen eines nationalſozialiſtiſchen Putſches im Saar=
gebiet
gegeben ſeien. Es war eine große Geſte, die viel zur
Befeſtigung des europäiſchen Friedens beigetragen hat, die aber
für England mit keinerlei Gefahren verbunden war und die
deshalb, unſeres Erachtens nach, auch nicht die Schlußfolgerung
zuläßt, daß England bei einer anderen, gefährlicheren Situation,
beiſpielsweiſe in Oeſterreich, den gleichen Beſchluß einer bewaff=
neten
Intervention faſſen würde.
Das zweite Ereignis die ſoeben im Ergebnis der Rom=
Konferenz erzielte allgemeine Verſtändigung zwiſchen Frankreich
und Italien dürfte ſich indeſſen für das zukünftige Verhal=
ten
Englands zum öſterreichiſchen Problem gewiß von weit grö=
ßerer
und weittragenderer Bedeutung erweiſen. Der Ab=
ſchluß
des Römer Paktes wird von der geſamten
engliſchenöffendlichen Meinung aufsfreudigſte
begrüßt. Man äußert die Anſicht, daß er einen großen Teil
jener Hinderniſſe, die einer europäiſchen Verſtändigung und
einer Konſolidierung des europäiſchen Friedens bisher im Wege
geſtanden haben, forträumen werde. Und man ſieht den Haupt=
wert
der Verſtändigung gerade in den auf Oeſterreich bezüg=
lichen
Abmachungen. Falls Oeſterreich, meinen beiſpielsweiſe
die Times, in Zukunft die Möglichkeit erhalten ſollte, mit
allen ſeinen Nachbarn in vollkommener Freiheit Handel zu
treiben und frei über politiſche Dinge zu verhandeln, ſo wären
die geſamten Ausſichten Europas in weiteſtem Maße gebeſſert.
Wie weit indeſſen England bereit iſt, das Seinige dazu beizu=
tragen
, dieſe neuen Möglichkeiten Oeſterreichs zu verwirk=
lichen
, bleibt noch immer ziemlich ungeklärt. Was die wirtſchaft=
liche
Seite anbelangt, ſo wiſſen wir, daß England wohl die
Zerſtückelung des Wirtſchaftsſyſtems der ehemaligen öſterreichiſch=
ungariſchen
Monarchie lebhaft bedauert, daß es bisher aber
nichts getan hat und noch immer keine Neigung zeigt, um durch
eine entſprechende Preſſion auf die Länder der Kleinen Entente,
Oeſterreich zu einer freieren Wirtſchaftsentfaltung zu verhelfen.
Iſt es dagegen vielleicht bereit, könnte man ſich nun fragen, in
politiſcher Hinſicht mehr zu tun, als bisher der Fall geweſen,
und aus ſeiner traditionellen Reſerve herauszutreten? Sucht
man nach einer Beantwortung dieſer Frage, ſo ſieht man, daß
die Engländer ſich hierin, wie in allem, als praktiſche Politiker
zeigen, die die Dinge nüchtern beurteilen und ſie ſo nehmen,
wie ſie ſind. Es iſt ihnen ohne weiteres klar, und die Times
ſprechen es mit vollkommener Offenheit aus , daß die in
Rom erzielte Verſtändigung in bezug auf
Oeſterreichnurdann ein voller Erfolgſeinkann,
wenn Deutſchland an ihr teil nimmt. Aus dieſem
Grunde iſt, gleichzeitig mit der Freude über den Abſchluß des
Römer Paktes, hier das Beſtreben offenkundig, zu Deutſchland
goldene Brücken zu bauen. Man betont, daß die Römer Ab=
machung
nicht als ein Grenzgarantie= ſondern als ein Nicht=
Einmiſchungs=Pakt gedacht ſei. Und, von der Ueberzeugung aus=
gehend
, daß Oeſterreich von Seiten des Nationalſozialismus
keine äußere militäriſche Einmiſchung, ſondern höchſtens eine
innerrevolutionäre Erhebung drohe, wird in England verſichert,
daß die Römer Abmachungen am gegenwärtigen Stand des
deutſch=öſterreichiſchen Verhältniſſes kaum etwas ändern wür=
den
. Die gegenwärtige Einigung, meinen die Times,
ſchließt nicht und ſoll nicht ausſchließen die Möglichkeit ſpäterer
Veränderungen durch friedliche und freiwillige Uebereinkunft . . ."
Ein anderer Teil der britiſchen Oeffentlichkeit, der die
Römer Abmachungen im Prinzip ebenfalls gutheißt, hält den
Augenblick für gekommen, um darauf hinzuweiſen, daß dieſe
Billigung und dieſe moraliſche Unterſtützung, die England der
Abmachung leiht, nicht falſch ausgelegt werden ſollten. Wegen

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 12. Januar 1935

Oeſterreich Kriegführen, willgewißkeinBrite.
Es gibt, meinen beiſpielsweiſe die Sunday Times, zwiſchen
dem Rhein und den Dardanellen kein Problem, das die Knochen
eines einzigen britiſchen Tommy oder Jack wert wäre. Solche
und ähnliche Aeußerungen ändern aber natürlich nichts an der
Tatſache, daß man ſich in England immerhin zum Bewußtſein
durchgerungen hat, daß das öſterreichiſche Problem unmöglich
in befriedigender Weiſe gelöſt werden kann, falls es ausſchließ=
lich
der Fürſorge Italiens und Frankreichs überlaſſen bleibt,
und daß England, das den Vertrag von St. Germain, der 1919

das Schickſal Oeſterreichs entſchied mit unterſchrieben hat, im
Grunde genommen verpflichtet iſt, ſich mit der weiteren Zukunf=
Oeſterreichs ſo oder anders zu befaſſen. Die traditionelle For
mel der britiſchen Politik No Commitments behält im Prinzi
natürlich nach wie vor ihre Gültigkeit. Doch dieſe Tatſache, gib
man in offiziellen engliſchen Kreiſen zu verſtehen, braucht nich
notwendigerweiſe ſo ausgelegt zu werden, als ob England nich
im gegebenen Augenblick, wenn die engliſchen Intereſſen in
Donauraum wirklich auf dem Spiele ſtehen, dennoch und voraus
ſichtlich ſehr energiſch eingreifen würde.
X. T.I.

Neue Machenſchaften der ſtatus auo=Front

Die Deukſche Fronk mahnk zur Ruhe.
DNB. Saarbrücken, 11. Januar.
Nachdem es der Status=quo=Front mißglückt iſt, durch Provo=
kationen
Zuſammenſtöße mit den Mitgliedern der Deutſchen Front
herbeizuführen und ſo eine Lage zu ſchaffen, die die Abſtimmung
vielleicht unmöglich machen könnte, greift ſie nun angeſichts der
geſchloſſenen und entſchloſſenen Haltung des größten Teiles der
Saarbevölkerung zu neuen Mitteln. Die große Angſt vor der Ab=
ſtimmung
am kommenden Sonntag hat ſie zu einem neuen Ver=
zweiflungsſchritt
getrieben, durch den ſie die Abſtimmung nun mit
Sicherheit glaubt ſabotieren zu können.
Nach einwandfreien Ermittelungen plant die Einheitsfront
auf ein beſtimmtes Stichwort hin am Sonntag mittag ihre Bei=
ſitzer
aus den einzelnen Abſtimmungslokalen zurückzuziehen. Da
dann die Wahlvorſtände den Beſtimmungen nicht mehr entſpre=
chen
und zum Torſo würden, wäre damit die Fortführung der
Abſtimmung unmöglich gemacht. Glücklicherweiſe iſt es gelungen,
rechtzeitig hinter dieſe Machenſchaften zu kommen und Schritte
vorzubereiten, die auch dieſe Dinge unmöglich machen.
Die Status=quo=Front will ihren fein ausgeheckten Plan mit
einer Begründung verwirklichen, die die Schuld der Deutſchen
Front zuſchreibt, und zwar will ſie durch Provokateure in den
Farben Deutſchlands flaggen laſſen und dann dieſe Uebertretung
des Flaggenverbotes als neuen Terrorakt und als Uebertretung
der Abſtimmungsbeſtimmungen aufziehen. Damit ſoll dann die
Sicherheit der Abſtimmung in Frage geſtellt ſein. Nach dem Motto
Haltet den Dieb beklagt ſie ſich dabei ſchon jetzt über den Ter=
ror
der Deutſchen Front und bereitet dieſen Schritt für den kom=
menden
Sonntag ſtimmungsgemäß vor. Sie veranſtaltet Preſſe=
empfänge
für die Auslandspreſſe und verſucht, ihr ſchon jetzt einen
angeblichen Terror der Deutſchen Front zu beweiſen.
Demgegenüber hat die Landesleitung der Deutſchen Front
auch auf ihr letztes Recht verzichtet, um auf jeden Fall die Ab=
ſtimmung
ſicher zu ſtellen, und Maßnahmen getroffen, die jeglichen
Zuſammenſtoß mit Mitgliedern der Status=quo=Front aus=
ſchließen
.
Der ſtellvertretende Landesleiter Nietmann hat folgenden
Aufruf
erlaſſen:
Angeſichts neuer verzweifelter und vielgeſtaltiger Anſtren=
gungen
der Gegner von Ruhe und Ordnung im Saargebiet, die
Durchführung der Abſtimmung zu gefährden oder gar am 13.
Januar zu verhindern, ſehe ich mich veranlaßt, folgende An=
weiſungen
an die Mitglieder der Deutſchen Front ergehen zu
laſſen:
Volksgeoſſen!
1. Nach einwandfreien Erkundigungen plant die Einheits=
front
, das Aufziehen von Flaggen am Abſtimmungstage zum
Anlaß zu nehmen, ihre Beiſitzer aus den einzelnen Abſtim=
mungslokalen
zurückzuziehen. Wir wiſſen darüber hinaus, daß
die Einheitsfront durch Propokateure das Aufziehen von Flag=
gen
in den Farben unſeres Deutſchlands vornehmen zu laſſen
beabſichtigt. Die Abſtimmungskommiſſion hat vor geraumer Zeit
eine Verordnung erlaſſen, nach der bis zur Bekanntgabe des
Abſtimmungsergebniſſes nicht geflaggt werden darf. Für jedes
Mitglied der Deutſchen Front war und iſt es eine Selbſtver=
ſtändlichkeit
, daß alſo in der fraglichen Zeit weder geflaggt noch
ſonſt nationale Symbole gezeigt werden. Wenn trotzdem am 13.
Januar Flaggen gezeigt werden, ſo iſt die ſaardeutſche Oeffent=
lichkeit
und ſind vor allem die zuſtändigen Stellen ſchon jetzt
davon unterrichtet, daß es ſich dabei um ein zu durchſichtigen
Zwecken ſyſtematiſch organiſiertes Manöver unſerer Gegner
handelt. Die Mitglieder der Deutſchen Front ſind angeſichts
ſolcher Machenſchaften der Gegner nun erſt recht im Gewiſſen
verpflichtet, das Flaggenverbot ſtrengſtens einzu=
halten
.
Es iſt von uns weiter feſtgeſtellt worden, daß die von der
Abſtimmungskommiſſion für Plakate freigegebenen Tafeln von
Angehörigen der gegneriſchen Gruppen zerſtört oder beſchädigt

worden ſind, um auch dieſe Freveltaten Mitgliedern der Deu
ſchen Front und damit unſerer Organiſation zur Laſt zu legei
Ich erkläre, daß es ſich bei dieſen Vorgängen es handelt ſi
um die Durchſägung der Pfoſten und völlige Entfernung de
Tafel um eine beſtellte Arbeit der Gegner handelt, zum
nicht nur in einem Falle feſtgeſtellt werden konnte, daß Plaka
tafeln zerſtört wurden, während kommuniſtiſche Schu
poſten ihre eigenen Tafeln bewachten.
Ich fordere alle Mitglieder der Deutſchen Front auf, unve
züglich der Landesleitung der Deutſchen Front Mitteilung üb=
vorkommende
Beſchädigungen von Plakattafeln zu machen. W.
ſo zur Ermittlung des Täters und deſſen gerichtlicher Aburte
lung beiträgt, erhält eine Belohnung von 100 Francs. Dam
habe ich ſchon jetzt feſtgeſtellt, daß die Zerſtörung oder Beſchäd
gung von Plakaten als Sabotage unſeres felſenfeſten Willei
gilt, Ruhe und Ordnung im Saargebiet aufrecht zu erhalten.
Volksgenoſſen!
3. Bleibt in den nächſten Tagen, insbeſor
dere aber in den nächſten Nächten vor der A9
ſtimmung den Straßen fern. Ich erſuche alle Mitgli

der der Deutſchen Front, die äußerſte Diſziplin zu wahren,
der Gegner verſucht, Demonſtrationen zu inſzenieren und dadun
Zuſammenſtöße heraufzubeſchwören. Ich erſuche weiter. Demo
ſtrationen der Gegner ſofort der zuſtändigen Polizeibehörde u
der zuſtändigen Stelle unſerer Organiſation mit Angabe v.
Zeugen unverzüglich telphoniſch zu melden. Ueberlaßt die
berung der Straße von den Ruheſtörern und dem Mob d
Polizei.
4. Die Kreisleiter, Ortsgruppenleiter, Sektionsleiter, 3
lenleiter und Blockwarte ſind mir dafür verantwortlich. d
meine Anordnungen zur Kenntnis aller Mitglieder der Deutſch
Front gelangen, und daß dieſe Anweiſungen auf das Strikte
beachtet werden.
5. Wer dieſen Anordnungen zuwiderhandelt ſtellt
außerhalb unſerer deutſchen Volksgemeinſchaft und iſt als Pr.
vokateur zu behandeln.
Eine inkereſſanke Preisfrage:
Wer ſoll in Frankreich Dikkakor werden?

EP. Paris, 11. Januar.
Das Petit Journal hat unter ſeinen Leſern eine Abſti
mung über die Frage veranſtaltet, welchen Mann der Leſer
Frankreich am eheſten als Diktator wünſche, falls eine Diktat
notwendig ſei. Das Ergebnis dieſer Umfrage iſt ſehr überraſche
von den annähernd 200 000 abgegebenen Stimmen erhielt der e
malige Kriegsminiſter Marſchall Pétain 38 561 Stimm
An zweiter Stelle folgt, und dies iſt die große Ueberraſchung,
gegenwärtige Außenminiſter Laval mit 31403 Stimmen
dritter Stelle der ehemalige Miniſterpräſident Doumerge
mit nur 23 864 und an vierter Stelle eine imaginäre Perſönli
keit, nämlich Marianne, das Sinnbild der franzöſiſchen 9
publik, mit 20 102 Stimmen.
Es iſt zu bemerken, daß die Abſtimmung vor der Reiſe Lav
nach Rom abgeſchloſſen wurde, und daß die Wähler in Laval w.
den Mann ſehen, dem es gelungen iſt, die auf vielen franzöſiſc ſt
Herzen laſtende Angſt vor einem neuen Krieg in den wenie
Wochen ſeiner Tätigkeit im Quai dOrſay zum großen Teil
vertreiben.
Laval hat, als er von dem Ergebnis der Volksabſtimmu
benachrichtigt wurde, ein Glaubensbekenntnis für die Repuk W
und die Demokratie abgelegt, die unlösbar mit Frankreich v
bunden und weder aus der Mode gekommen, noch geſchwächt ſei
Marſchall Pétain erklärte, daß er ſehr geſchmeichelt ſei 1.
das Vertrauen, das ihm das franzöſiſche Volk entgegenbringe,
er aber davon nicht profitieren werde.
Das Petit Journal gehört zu der Gruppe der großen
riſer Informationsblätter und wird hauptſächlich von kleit
Leuten, Rentnern, Bürgern und kleinen Beamten geleſen.

Die Wirklichkeit der Dichkung.

Von Werner Klau.

Vor fünfzig Jahren wurde in Deutſchland die Forderung
nach einer neuen Wirklichkeitsdichtung erhoben, die mit allen
überkommenen Formen brechen ſollte, und von der man als
letztes Ziel eine getreue Spiegelung der Alltagswirklichkeit ver=
langte
. Die Gruppe von jungen Schriftſtellern, die ſich theoretiſch
und dichteriſch um dieſe Aufgabe mühte, ſpürte das Leere und
Unverbindliche der damals geltenden Poeſie eines Geibel, Heyſe
und Scheffel und ſuchte leidenſchaftlich nach einer neuen Ver=
bindung
zwiſchen Dichtung und Leben. Sie vermißte die Wirk=
lichkeit
in der bisherigen Dichtung; jene graue, unſcheinbare,
zähflüſſige Wirklichkeit des täglichen Lebens, in dem ſich die
Schickſale ohne Heldenpoſe und ohne den Glanz der ſchönen
Worte vollziehen. Beſeſſen von dem Willen, die blutwarme Reali=
tät
, die wirkliche, lebende Natur dichteriſch einzufangen gelangte
ſie zu den Geſtaltungsprinzipien eines konſequenten Naturalis=
mus
: ſie verſuchte die Nachformung der Realität mit Hilfe ge=
naueſter
Umweltdarſtellung, dialogiſcher Stenogramme, ſinnlich=
konkreter
Geſtaltenſchilderung und pſychologiſierender Seelen=
malerei
. Nicht alle Mittel dieſes Naturalismus waren neu, wohl
aber die radikale Art ihrer Anwendung. Der Dichter wollte,
grob geſagt, nicht mehr ſein als Photograph, Phonograph,
Pſychologe, ein Abbildner, kein Neubildner der Wirklichkeit. Aber
obwohl dieſe Wirklichkeit in einem ſehr naiven, handgreiflichen
und eingeengtem Sinne verſtanden und dichteriſch nachgeſtaltet
wurde, konnte der Naturalismus ſein Ziel nicht erreichen; die
Eigenkraft des Worts, die Eigengeſetzlichkeir dichteriſcher Geſtal=
tung
verhinderten daran; als die Bewegung abgeebt war und
die Schlagworte verklungen; konnte man feſtſtellen, daß das
Programm dieſes Naturalismus ſich ſelbſt ad absurdum geführt
hat, daß aber für die Dichtung neue, wichtige Sphären erobert
waren.
Nicht viel ſpäter wurde im Kreiſe um Stephan Geotge, von
den Dichtern der Blätter für die Kunſt und, verflacht und ver=
wäſſert
, von den Symboliſten und Neuromantikern, eine Dich=
tung
gefordert und geſchaffen, die in allem ein Gegenſpiel der
naturaliſtiſchen war. Abſtand von der Wirklichkeit des Alltags,
eine feierliche, gehobene, erleſene Sprache, Magie der Worte,
Bilder und inneren Geſichte, eine Dichtung um der Dichtung
willen, rauſchentſprungen und genährt vom Mythos es war
eine radikale Umkehrung der naturaliſtiſchen Programmatik. In
einer vernüchterten und banaliſierten Umwelt ſollte der Dichter
Hüter und Prieſter ſein, der Schönheit, des Rauſches und des
mythentiefen Wiſſens, der Repräſentant einer überwirklichen

Welt; dieſe dichteriſche Haltung wurde mit derſelben Entſchieden=
heit
, mit demſelben Ernſt vertreten wie die naturaliſtiſche Hal=
tung
von den Fanatikern der Wirklichkeit. Sie hat auch dem
Geſicht unſerer Dichtung kaum weniger neue Züge aufgeprägt
als vordem der Naturalismus. Sie eroberte und vertiefte längſt
ſchon verloren geglaubte Möglichkeiten des dichteriſchen Aus=
drucks
und bereicherte die Formenwelt unſerer Lyrik.
Wenn wir heute die Dokumente und Schöpfungen der
naturaliſtiſchen und der ſymboliſchen neuromantiſchen Bewegung
ſehen, müſſen wir über die Naivität, Einſeitigkeit und Enge
ihrer Tendenzen lächeln. Aber gerade weil wir dieſen kritiſchen
Abſtand beſitzen, kann uns das Gegeneinander der beiden ſchon
hiſtoriſchen Bewegungen ein Bild von der inneren Spannung
des Dichteriſchen geben. Wir wiſſen: wenn die Naturaliſten,
ergriffen und erſchüttert von der Wirklichkeit des modernen
Lebens, den Verſuch machten, dieſe Wirklichkeit in ihren klein=
ſten
Nuancen und in der ganzen Schwere ihrer materiellen
Triebkräfte widerzuſpiegeln, ſo prägten ſie nur eine Seite,
eine Möglichkeit der Dichtung neu. Und wenn die Dichter der
neuromantiſchen Bewegung die Bilder und Viſionen ihrer
inneren Welt im Wort zu bannen ſuchten, ſo war auch dies nur
die Erfüllung einer Teilaufgabe. Beide hatten ſie Recht, ſoweit
ſie an die Stelle konventioneller Ausdrucksform neue Schöpfungen
ſetzten. Aber die Naturaliſten irrten, wenn ſie glaubten, der
Wirklichkeit näher zu ſein, weil ſie die Realität des Alltags dar=
zuſtellen
ſuchten, und die Neuromantiker irrten, wenn ſie glaub=
ten
, in ihrer Dichtung unabhängig zu ſein von jeder Wirk=
lichkeit
. Beide ſahen ſie nicht genügend klar die vielgeſtaltige,
vielſchichtige Wirklichkeit des Worts und ihre doppelte Be=
ziehung
zur äußeren Realität, zur menſchlichen Innenwelt. Und
ſie begriffen nicht, daß die Realitätsnähe einer Dichtung in
erſter Linie durch die Wirklichkeit und Unwirklichkeit ihrer
Sprache beſtimmt wird.
Alle Sprache entſteht aus der inneren Begegnung des Men=
ſchen
mit der Welt, ſie iſt Ausdruck und Niederſchlag dieſer Be=
gegnung
, ein Produkt aus welthaften und menſchlichen Elementen.
Sie geht in ihren Grundlagen und in ihrem weſentlichen Be=
ſtand
auf die älteſten Erlebniſſe und Erfahrungen eines Volkes
zurück, die ſie aufbewahrt und weitergibt: ein ungeheurer,
ſchichtenreicher Organismus. Aber zu ihrem Leben und Blühen
braucht ſie immer wieder Erlebende, Umpräger und Neupräger.
Sie wird ſonſt blutlos, konventionell und unwahrhaftig, die
lebendige Beziehung zur äußeren und inneren Wirklichkeit geht
ihr allmählich verloren, und nur die toten entleerten Worte
führen noch jahrhundertelang ein geſpenſtiſches Scheindaſein.
Man begreift die Bedeutung des Dichters für das Leben
der Nation erſt, wenn man ſich klar macht, daß die Erneuerung
und Bereicherung der Sprache im weſentlichen ſein Werk iſt;

daß er es iſt dem unſer Sprachleben ſeine fruchtbarſten 9
triebe verdankt und ſeine ſchönſten Blüten. Er hat den Kar
gegen die Konvention der erſtarrten und verblaßten Worte 1
Ausdrücke zu führen; und ſeine Sprache wird um ſo w.
licher ſein, je wahrhaftiger ſie iſt im Sinne innerer W.
begegnung und Erſchütterung, mag ſie nun mythennah o
alltagsnah ſein.
Aber die Wirklichkeit der Dichtung, ihr Gehalt an erlel
Welt wird nicht nur voraus durch die Konvention der Spre
bedroht. Gefährlicher und hemmender noch iſt die Ueberm
der jeweils herrſchenden Literaturkonvention, die ſich dem Sd
fenden anbietet und ihn dazu verführt, in ſeinen Werken
eigene Welterleben durch überkommene Formen der Geſtalt,
zu verfälſchen oder von vornherein im Gleiſe literarif
Motive, in der Unwirklichkeit einer angeleſenen Welt, zu bleil
Was für das Sprachleben gilt, gilt auch für das Leben
Dichtung: immer gelingt zuerſt dem Einzelnen aus echter W
begegnung ein neuer Ausdruck, eine neue Geſtaltungsform,
immer wird im Gebrauch der Vielen zuletzt zur bequer
Schablone, was anfangs erlebnishaltig war. Es iſt die
wicklung von der lebendigen Sprache zur ſtereotypen Forl
von der eigenwüchſigen Dichtung zur bildungsgeborenen Litera
Das ſchöpferiſche Leben aber ſucht ſich längſt neue und an
Wege, während die Schemen verblichener Worte und Werke
ein geſpenſtiſches Scheindaſein führen.
So zeigt die Geſchichte der Dichtung unſeres Volkes im
wieder das Bild eines doppelten Werdens. Da gibt es
langſame Entwicklung und Wandlung im Rahmen e
Literaturtradition, und da ſind daneben plötzlich Einbr
neuer Wirklichkeiten in den Raum der Literatur, die ſich
großen dichteriſchen Schöpfungen kundgeben und neue Traditit
einleiten. Dieſe Einbrüche neuer Wirklichkeiten bezeichnen jew
die entſcheidenden Wendepunkte der Geſchichte der Dichtung
werden oft durch den Einblick bisher ſtumm gebliebener Ve
und Geſellſchaftsſchichten in das literariſche Leben bedingt.
frühe Dichtung des Rittertums, die Literatur der Reformatil
zeit, die Werke der Stürmer und Dränger, die Dichtungen
letzten fünfzig Jahre geben ein überzeugendes Beiſpiel. E=
die
Eroberung immer neuer Sphären der äußeren und inn
Wirklichkeit, die ſich im Laufe der Jahrhunderte vollzieht.
dieſe Eroberung, dieſe dichteriſche Erlöſung bisher ſtum
Wirklichkeiten iſt ein Akt von metaphyſiſcher Bedeutung.
Generation, jede Epoche muß ihr eigenes Weltbild formen
neu prägen, um ſich vor der Geſchichte verantworten zu kön
Von hier aus wird das Pathos verſtändlich, mit dem
Wirklichkeit der lebenden Dichtung von ihren Schöpfern 9
die verblaßten Wirklichkeiten früherer Epochen ausgeſpielt !

[ ][  ][ ]

Samstag, 12. Januar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

gon unſerem nach Saarbrücken entſandten
MF.=Sonderberichterſtatter.
Saarbrücken, 10. Januar.
Einerlei, ob im Kraftwagen oder mit der Bahn heute der
ſtimmungsberechtigte ſich der Heimat nähert, einerlei, welche
recke er benutzt, durch bayeriſch=pfälziſches Gebiet, von Preußen
s längs der Nahe oder Moſel und ſaarauſwärts, überall wird
begrußt durch Fahnen= und Girlandenſchmuck. Schon weit
r dem Ziel, z. B. in den
idern Kreuznach und Münſter
i Stein, beginnt es und ſetzt
fort über die Lederſtadt Kirn,
er die Schmuckwarenplätze
ar=Oberſtein bis zum letzten
uschen an der Not=Grenze, wo
alles aufhört auf höheren
fehl. Die Fahnen des Dritten
iches, die überall bis zu den
hſten Weinbergen hinauf oder
f den Felſenſpitzen der wild=
klüfteten
Höhen des roman=
hen
Nahetales wehen, die In=
riften
und Spruchbänder, meiſt
i markigen Strophen des
iar=Liedes entnommen, weiſen
f die Bedeutng des 13. Januar
i. Daß es Sache des ganzen
itſchen Volkes iſt, zeigt die
ichmäßige Verteilung des
hmuckes auf die Häuschen der
beiter und Winzer und die
ohnungen der Induſtriellen
d Kaufleute. An den Stationen
alles ſchon gerüſtet auf den
rken Verkehr der nächſten
ge; man ſieht vermehrtes Per=
ial
in Erwartung des An=
rmes
der Abſtimmungsberech=
ten
aus Deutſchland und der
izen Welt.
Die Straße der Heimat
ißt die, die ihre vaterländiſche
licht erfüllen, eine Pflicht, die
udig und freiwillig übernom=
n
iſt, trotz der hohen perſön=
ſen
Opfer, die ſie für viele von
en, namentlich für die Amerika=
ardeutſchen
, bedeutet. Dieſe
inner und Frauen aus der
ten Heimat, gewohnt, weiteſte
biete ohne Zoll= und Grenz=
ckereien
zu durchfahren, können
nicht genug wundern über
n hermetiſchen Abſchluß ihrer
en Heimat vom Reich, und
er die franzöſiſchen Zollbeam=
die
mit wichtiger Miene und
er Genauigkeit, die einer beſſe=
Sache würdig wäre, ihres
ites am verkehrten Platze wal=
Un noch dezu des fran=
iſch
Gebabbel, meinte mein
eund unwillkürlich, in den
matlichen Dialekt verfallend,
s ob bet uns an der Saar
Menſch des verſtehe dät
ir bleiben vier Wochen zu
uſe ſagte der alte Amerika=
utſche
weiter. Wenn wir wie=
heimfahren
, iſt dieſer Zauber
fentlich vorüber. Ihr habt überhaupt euer kleines Europa ſo
ch Grenzen zerſtückelt, daß man ſich ſchon gar nicht mehr
lkennt und den Paß kaum aus der Hand bekommt. Und wie
hier allein kontrollieren. Auf dem Bauch liegen ſie, um ſich
überzeugen, ob man nicht gleich eine Haubitze unter dem
mitbringt. Und die guten Saarpoliziſten ſind wie die Kana=
drüben
koſtümiert. Dabei reden ſie Deutſch wie unſereiner
ſind es hoffentlich auch geblieben.
Das Flaggen= und Farbenverbot reizt natürlich die Bevöl=
ing
zu den merkwürdigſten Verſuchen, dennoch die deutſchen

Farben Schwarz=Weiß=Rot zu zeigen, vor allemin den Schaufenſter=
dekorationen
durch irgendwelche Zuſammenſtellungen ihrer Er=
zeugniſſe
. Der mit geſundem Mutterwitz und einem zuweilen
etwas ſarkaſtiſchen Humor ausgeſtattete Sarabewohner freut ſich,
wenn da der übertriebenen Neutralität und dem Bürokratismus
ein Schnippchen geſchlagen wird, wie dieſer Tage durch ein
großes Saarbrücker Geſchäft, das drei Damen ins Schaufenſter
ſtellen ließ, die eine mit einem ſchwarzen, die andere mit einem
weißen und die dritte mit einem roten Kleid. Beliebt iſt auch,
Bilderrahmen auszuſtellen mit dem Vermerk: Dieſes Bild bleibt
bis zum 13. Januar verdeckt.
Heute iſt endlich der erwartete franzöſiſche Aufruf erſchienen,

Altwentonzert in der Säditirche.
Freitag, den 11. Januar.
Unter Kapellmeiſter Friedel Fiſcher gab der Inſtru=
ital
=Verein Darmſtadt ein Kirchenkonzert, das noch in einigen
len ſeiner Vortragsfolge mit Weihnachten und Neujahr zu=
imenhing
und eine Reihe ſelten zu hörender Werke bot.
begann mit dem herrlichen Weihnachtskonzert von Arcangelo
kelli, einem Orcheſterkonzert, das ein Trio von zwei Violinen
2 Cello in Gegenſatz zu dem Streichorcheſter ſtellt. Beide
Ippen werden vom Cembalo begleitet. In reichem Wechſel
gſamer und raſcher Sätze wird oft vornehmſte kirchliche
rde gewahrt, zuweilen wie im drittletzten und vorletzten Satz
Suite mit ihren Tanzſätzen eng geſtreift. Das Konzert
rde ſehr ſtimmungsvoll geſpielt, der Streicherkörper erwies
als recht gut geſchult, die Soliſten ſpielten ſehr ausdrucks=
und nur im 4. Satz (Adagio) ſchwankte das Solo=Cello
angs etwas im Rhyuhmus. Mit gleich gutem Gelingen wur=
ſpäter
zwei Orcheſterſätze, die bekannte Air in D=Dur von
9 leider ohne das eigentlich unentbehrliche Cembalo
ein ſehr ſchönes, uns unbekanntes Arioſo in C=Moll von
Idel geſpielt. Letzteres in einer Bearbeitung, die dem Orcheſter
Händel ungewohnt reiche Bläſerbeſetzung gab, während die
ntliche Melodie von Violinen vorgetragen wurde, auch die
ſel wirkte mit. Zum Schluß ſpielte das Orcheſter den dritten
3 einer Choralſinfonie von Friedrich Lux, der für großes
heſter geſchrieben, ſinfoniſch beginnt, zwei charakteriſtiſche
men einander gegenüberſtellt, ſpäter in eine Fuge übergeht
zuletzt in glänzender Inſtrumentation unter Zuziehung der
ſel den Choral Lobet den Herrn, den mächtigen König
Abſchluß bringt. Hier fiel auf, daß die erſte Choralzeile des
Barform geſtalteten Liedes nur einmal erklang. Für ein
ettantenorcheſter bot das Werk ganz erhebliche Schwierig=
en
, und es iſt unbedingt ſtark anzuerkennen, mit welchem
wung es geſpielt wurde. Da das Orcheſter ſich nach der
ſel eingeſtimmt hatte, ſtanden die Streicher um ein Geringes
er als die Holzbläſer, wodurch an einigen Stellen des Zu=
menwirkens
ſich kleine Trübungen ergaben. Wenn man vom
der Kirchenmuſik Bachs und Händels ausgeht, kann man
allerdings nicht verhehlen, wie weir Lux als Romantiker
dem Ende des vorigen Jahrhunderts von wirklich religiöſer
ſtellung in ſeiner Sinfonie entfernt iſt.
Eine ſehr dankbare Aufgabe erwuchs dem Orcheſter noch in
Begleitung des herrlichen E=Dur=Orgelkonzertes von Fried=
Händel. Der Meiſter iſt geradezu einzigartig in ſeinen Kon=
en
für Orgel und Orcheſter, die er meiſt in den Zwiſchenakten

der davon ſpricht, daß Frankreich bisher keine Saarpropaganda
betrieben habe (2), ſich aber jetzt zu ſeinen Freunden an der Saar
bekenne, die den franzöſiſchen Franken und die heutigen Wirt=
ſchaftsbeziehungen
beibehalten wollten. Schmunzelnd ſtehen die
Menſchen vor dem Plakat und ſpöttiſch lächelnd wird der Inhalt
von dem einfachen Mann zur Kenntnis genommen und wortlos
verſteht man ſich untereinander und denkt: Da wird mit der
Wurſt nach der Speckſeite geworfen. Bemerkenswert iſt daß kein
Unterzeichner ſich für den Aufruf verantwortlich erklärt, und daß
nur eine Saarlouiſer Druckerei verrät, wer dahinterſteckt.

Nr. 12 Seite 3
Soeben zieht wieder eine große Gruppe Deutſch=Amerikaner
die Bahnhofſtraße entlang in die Stadt, jubelnd begrüßt von der
Bevölkerung, die ſie trotz des Aufgebotes von berittenen Gendar=
men
und Poliziſten ſowie Polizei zu Fuß, auf Rädern, Motor=
rädern
und Autos, begleitet und vaterländiſche Lieder ſingt. Das
alles kommt ſpontan ohne jede Vorbereitung aus dem Herzen der
Deutſchen an der Saar.
Leider kam es aber bei dieſer wirklich ſpontanen und in kei=
ner
Weiſe provokatoriſchen Kundgebung zu einigen von Kommu=
niſten
verurſachten Störungen, die den Stellvertretenden Landes=
leiter
der Deutſchen Front, Nietmann, veranlaßten, in einem
bereits telegraphiſch verbreiteten Aufruf an alle Mitglieder mit
ſofortiger Wirkung jeden feierlichen oder ſpontanen Empfang der
von auswärts eintreffenden Abſtimmungsberechtigten zu verbie=
ten
. Es iſt bedauerlich und angeſichts der hier anweſenden zahl=
reichen
ausländiſchen Beobachter tief beſchämend, daß dies Verhal=
ten
einer kleinen Minderheit politiſch überſchäumender Deutſcher
zu einer ſolchen Dämpfung der nationalen Begeiſterung der gro=
ßen
Mehrheit der Bevölkerung zwingt.
Andeutungen in ſeparatiſtiſchen Blättern haben übrigens
allerhand Gerüchte über das weitere Verhalten der Status=quo=
Anhänger verurſacht mit dem deutlichen Zweck, Nervoſität in die
Reihen der Deutſchen Front zu tragen, obſchon zur Zeit ohne
Zweifel eine wirkliche Nervoſität auf der anderen Seite feſtzu=
ſtellen
iſt. Wenn man die Ziffern der Neuanmeldungen zur Deut=
ſchen
Front aus den letzten Tagen bis Mitte dieſer Woche erfährt,
die heute, nach Kreiſen geordnet, bekanntgegeben worden ſind, ſo
muß man dieſes nervöſe Gebaren verſtehen. Auch die zahlreichen
kleineren Zwiſchenfälle, die ſich am Mittwoch abend und während
des Donnerstags ereignet haben, deuten auf die Abſicht, Unruhe
zu erzeugen. So iſt es denn begrüßenswert, daß die Landesleitung
aus ſich heraus und ſo raſch wie nur eben denkbar ſich zu dieſem
Schritt entſchloſſen hat. In das Gebiet der wilden Gerüchte ge=
hört
auch die in der Separatiſtenpreſſe verbreitete Meldung, daß
1500 SS=Leute, nach anderer Lesart ſogar Führer, in das Saar=
gebiet
heimlich eingeſchmuggelt worden ſeien, denen auch gleich=
zeitig
angedichtet wird, was ſie in den nächſten Tagen tun wer=
den
. In den Kreiſen der Deutſchen Front lacht man nur über
Derartiges und hält es nicht für nötig, ausdrücklich das Wider=
ſinnige
ſolcher Erzählungen zu betonen.
Empfang der Sonderzüge in Saarbrücken

Ungewohnke Bilder.

DNB. Saarbrücken, 11. Januar.
Der Bahnhofsplatz von Saarbrücken und die anliegenden
Straßen boten am Freitag vormittag ein vollkommen neues und
ungewohntes Bild, wenn man den Zuſtand vergleicht, mit dem
beim Eintreffen der Auslandsdeutſchen in den letzten Tagen.
Die ganze Gegend war in weitem Umkreiſe von berittenen
Landjägern und Polizei unter dem Befehl ausländiſcher Offi=
ziere
abgeſperrt. Der Grund war darin zu ſuchen, daß die Reſte
der Status=quo=Front heute morgen durch einen Aufruf in der
kommuniſtiſchen Arbeiterzeitung ihre Anhänger zu Demonſtra=
tionen
am Bahnhof aufgefordert hatten. Sie haben das getan,
da ſie genau wiſſen, daß die Deutſche Front ſo diſzipliniert iſt,
daß von ihren Anhängern nach dem geſtrigen Aufruf zu Hauſe
zu bleiben, ſich niemand am Bahnhof zeigen würde. Solange die
Saarbrücker Bevölkerung den Bahnhofsplatz bevölkerte, wagten
die Anhänger des Status quo nicht, ſich dort bemerkbar zu
machen. Lediglich am rechten Bahnhofsausgang ſtand eine lange
Reihe von Ordnern der Deutſchen Front, um den Ankommenden
behilflich zu ſein, vom Quartierbüro ins Café Kiefer zu fahren,
ihr Gepäck zu tragen uſw. Aber auch den Mitgliedern des Ord=
nungsdienſtes
war es verboten, irgend eine politiſche Bemerkung
zu machen oder einen Arm zu heben, da dann auch ſie ſofort vom
Bahnhofsplatz verwieſen worden wären.
Die Fahrgäſte der eintreffenden Sonderzüge waren bereits
in den Zügen über den Aufruf der Deutſchen Front unterrichtet
und vor Provokateuren gewarnt worden. Immerhin waren ſie
überraſcht über dieſen von ihnen vielleicht als eiſig empfundenen
Empfang. Als aber ſchließlich jemand mit einem Vorhängeſchloß
vor dem Mund erſchien, da begann man verſtändnisinnig zu
ſchmunzeln. Sofort wurden witzige Erinnerungen aus den ver=
gangenen
Jahren in Deutſchland ausgetauſcht, da es dort deut=
ſchen
Menſchen ebenfalls verboten war, ihre Meinung zu äußern.
Alle deutſchen Dialekte hörte man auf dem Bahnhofsplatz ſchwir=
ren
. Eben hörte man jemanden plattdeutſch ſprechen, jetzt wieder
ſächſiſcher Dialekt, dann unverfälſchtes Bayeriſch und ſchließlich
ein Berliner Mundwerk, wie es nur einmal in der Welt vor=
kommt
. Unter den Ankommenden befanden ſich auch alte Frauen,
die von Sanitätern getragen werden mußten, die es ſich aber
trotzdem nicht nehmen laſſen wollten, ihre Pflicht Deutſchland
gegenüber zu erfüllen.
Die Polizei hatte auch die vom Bahnhof weiter entfernt
liegenden Straßen von dem kommuniſtiſchen Mob größtenteils
geſäubert. Dagegen ſah man, nachdem die anſtändige Arbeiter=
ſchaft
die Status=quo=Front längſt verlaſſen hat, hier und da in

zwiſchen den Teilen ſeiner Oratorien auszuführen pflegte. Die
Kraft und Geſundheit ſeiner Muſik ſpricht aus allen Sätzen, von
denen die raſchen von äußerſter Straffheit, Klarheit und Größe
ſind. Auguſt Niebergall ſpielte die Orgel, der Künſtler, dem wir
im Laufe der Jahre in der Johanneskirche ſo viele künſtleriſch
reiche Abendmuſiken verdanken. Er litt am heutigen Abend ent=
ſchieden
darunter, daß er auf einer ihm weniger vertrauten Orgel
ſpielte, zuweilen auftretende Unſicherheit im Pedalſpiel, die wir
ſonſt an ihm nicht kennen, und gewiſſe Ungleichheiten der Regiſtrie=
rung
, ſo trat beiſpielsweiſe mehrfach der Baß brutal ſtark und
dick gegenüber den anderen Stimmen hervor deuteten darauf
hin. Dadurch fanden die Eckſätze des Konzertes nicht ganz die
rhythmiſche Friſche und Straffheit, die ihnen gebührt, und es war
nicht immer für Friedel Fiſcher und das Orcheſter leicht, ſich anzu=
paſſen
, da bei der großen Entfernung auch die Verſtändigung zwi=
ſchen
Soliſt und Dirigent ſchwierig war. Fiſcher griff dann immer
wieder mit den Tuttieinſätzen energiſch durch. Auch Bachs doriſche
Tokkata mit Fuge litt an einigen Stellen unter dieſer durch die
fremde Orgel hervorgerufene Unſicherheit, und die Orgelbegleitung
des zweiten Hugo=Wolf=Liedes war entſchieden zu laut.
Als Geſangsſoliſtin wirkte Lili Rückward mit, deren
klangvoller Sopran in Darmſtadt von vielen Gelegenheiten her
vorteilhaft bekannt iſt. Sie ſang eine Arie aus einer Neujahrs=
kantate
von Bach, beherrſchte Koloratur, Phraſierung und Eigen=
art
des Bach=Stils ſehr gut. Die Begleitung durch eine Solo=
violine
Fritz Vogt und die Orgel war ausgezeichnet. Von
den beiden Liedern von Hugo Wolf, die mit der von Max Reger
zugefügten Orgelbegleitung geboten wurden, lag ihr Zum neuen
Jahr entſchieden zu hoch. Es iſt eines der unbequemſten Lieder,
die es überhaupt gibt, und klingt nur in den ſeltenſten Fällen
ſtimmlich befriedigend. Wir würden entſchieden dazu raten, es
einen Ganzton tiefer zu ſingen. Gebet ebenfalls nach der
Dichtung von Ed. Mörike wurde dagegen ſehr klangſchön ge=
ſungen
. Das Konzert war zufriedenſtellend beſucht, und man
ſchied voll Dankbarkeit für die Darbietung ſo wertvoller und ſel=
ten
gehörter Werke. Es dürfte wirklich kein Jahr vergehen, in
dem nicht einmal ein Orgelkonzert von Händel aufgeführt wird.
F. N.
Elli Hall als Franziska‟.
Edith Schultze=Weſtrum iſt an die Münchener Kam=
merſpiele
, die Stätte ihrer früheren Tätigkeit, zurückgekehrt. An
ihrer Stelle ſpielte geſtern Elli Hall die Rolle der Fran=
ziska
in Leſſings Minna von Barnhelm
Im Gegenſatz zu den üblichen blonden Kammerzöfchen
war Edith Hall, die junge Düſſeldorferin, eine dunkel=

getönte Franziska; ſchwarzes Haar, dunkeltimbrierte
Stimme.
Ihre Franziska blieb nicht im Schatten der Herrin, ſon=
dern
war von ſelbſtändigem, warmblütigem Eigenleben
erfüllt. Ausdrucksvoll ihr Spiel, ausdrucksvoll vor allem ihre
Mimik, in der ſich alle Vorgänge der Bühne lebendig ſpiegelten.
Sie hatte keine toten Augenblicke.
So ſchloß ſich ihre Franziska harmoniſch in die Geſamt=
wirkung
der ſchönen Aufführung ein.
Z.

Mainzer Liederkafel.
Lieder=Abend Lotte Jacobi=Berlin.
Wer die Künſtlerin in dem Symphoniekonzert vor nun bald
drei Jahren und jetzt wieder in der Liedertafel gehört hat, konnte
faſt den Eindruck gewinnen, zwei ganz verſchiedene Perſönlich=
keiten
vor ſich zu haben. Wir konnten damals bereits darauf hin=
weiſen
, daß die Sängerin gerade auf das Koloraturfach umſtudiere.
woraus gewiſſe Unebenheiten der Stimmbildung erklärt werden
durften. Der Uebergang iſt nun vollzogen und hat ein ganz her=
vorragendes
Ergebnis gehabt. Die damals noch etwas feſtſitzende
Stimme iſt jetzt in bewundernswerter Weiſe gelockert und die
ſchwierigſten Paſſagen werden mit ſpielender Leichtigkeit gemei=
ſtert
, ſo daß der Hörer einfach nicht zum Bewußtſein der techniſchen
Schwierigkeiten kommt. Fehlt auch immer noch die innere ſee=
liſche
Beteiligung, ſo bietet es einen eigenartig feinen Genuß=
dieſer
vollendet und geſchmackvoll gehandhabten Stimme zuzu=
hören
. Sie ſpricht in allen Lagen gleichmäßig und ſicher an, ein=
zigartig
iſt die Beherrſchung des Kopfregiſters, das abſolut ſelbſt=
verſtändlich
wirkt und von der Künſtlerin mit Recht weitgehend
angewendet wird.
Das Programm war nicht auf äußerliche Publikumswirkung
aufgebaut, ſondern verriet Rückſicht auf eine Hörerſchaft mit hohem
Geſchmacksniveau. Den Hauptanteil hatte die deutſche Romantik,
einige vergeſſene alte Lieder verſchiedener Tondichter, Schubert,
Schumann, Franz, alle mit vornehmſter Geſangskultur vorgetra=
gen
. Der zweite Teil brachte ſog, leichtere Muſik, aber immerhin
Sachen, an die nur Meiſter des Faches ſich herantrauen dürfen,
von Richard Strauß die Zerbinetta=Arie aus Arkadne und von
Johann Strauß den Liebeslieder=Walzer und als Bravourſtück die
knifflichen Geſchichten aus dem Wiener Wald, dazu mehrere gern
geſpendete Zugaben. Am Flügel waltete Generalmuſikdirektor
Heinz Bongartz vom Staatstheater Kaſſel, uns gleichfalls kein
Fremder mehr. Seine Begleitung, die übrigens für Tempi und
Temperament mehrfach die Führung nahm iſt eine Meiſterlei=
ſtung
in vollendeter Syntheſe der künſtleriſchen Geſamtwirkung,
die berechtigte Anerkennung fand.
Dr. B.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 12

kleinen Gruppen jenen Auswurf der Menſchheit beiſammenſtehen,
der ſchon allein im Ausſehen als Verbrechertypen gekennzeichnet
iſt. Bezeichnend war übrigens ein Vorfall in der Paſſage. Als
dort eine katholiſche Schweſter, die ebenfalls mit einem Sonder=
zuge
aus Deutſchland gekommen war, vorbeiging, ſprang ihr plötz=
lich
ein großer, vierſchrötiger Burſche mit tätowierten Händen in
den Weg und ſchrie ſie an: Nonne, wenn du deine Kirche be=
halten
willſt, ſtimmſt du für den Status quo. Rot Front!
Nach der erſten Ueberraſchung herrſchte bei den Ankömm=
lingen
aus Deutſchland eine ausgezeichnete Stimmung. Bei der
Abfahrt der Sonderzüge wurden aus den Zügen heraus von den
Weiterfahrenden brauſende Heilrufe laut, die aber ohne Echo
bleiben mußten.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Saarbrücken ſchmückt ſich!

Allenthalben beginnt man heute in der Stadt die Häuſer
anſtelle des verbotenen Fahnenſchmucks mit Girlanden zu ſchmücken
und eine feſtliche Beleuchtung vorzubereiten. Die Stadt ſelbſt iſt
ja ſchon mit gutem Beiſpiel vorangegangen, indem ſie die Glüh=
lampenketten
, mit denen die Hauptgeſchäftsſtraßen zur Weih=
nachtszeit
beleuchtet waren, beſtehen ließ. Allabendlich bietet ſich
ein impoſantes Bild, wenn die lange, kerzengerade Bahnhof=
ſtraße
von einer ſchier endloſen Kette Glühlampen überſtrahlt iſt.
Seit geſtern kommen auch die Fahnenſtangen wieder zum Vor=
ſchein
in der Abſicht, ſie ebenfalls mit Tannengrün zu verſehen.
Schon ſind vielfach an ihrer Spitze Tannenkränze befeſtigt, von
denen lange weiße Bänder herabhängen. Dieſer originelle
Ausweg hat die Wut der Herren vom Status quo erregt. Sie
ſind ſofort beſchwerdeführend zum fremdländiſchen Kadi gelaufen,
um gegen das Tun ihrer eigenen Volksgenoſſen zu proteſtieren.
Aber die zuſtändige Stelle der Regierungskommiſſion hat Herrn
Braun oder ſeinen Beauftragten glatt ablaufen laſſen. Das ſei
keine Umgehung des Flaggenverbots, denn zum Flaggen gehöre
naturnotwendig ein Fahnentuch, und das ſei doch wohl nirgends
zu ſehen. Man kann nicht behaupten, daß in dieſer Sache
Herr Braun die Lacher auf ſeiner Seite hätte.
Viele Geſchäftshäuſer haben in umfangreicher Weiſe die
Faſſadenumriſſe mit Glühlampen umfaßt. Zahlreiche elektriſche
Beſchriftungen werden vorbereitet, kurz, Saarbrücken und auch
die übrigen Saarſtädte rüſten ſich, in feierliche Weiſe den Ab=
ſtimmungstag
zu begehen.
Morgen abend werden zur Vorfeier um 8½ Uhr auf allen
Höhen rings um die Saargrenze von der Reichsſeite her die
Höhenfeuer entzündet, und eine Viertelſtunde ſpäter wird dieſes
mahnende Lichtſignal von der Saarſeite her und auch die mannig=
fachen
Illuminationen in den Städten und Dörfern entzündet.
Ein eindringliches Zeugnis des gemeinſamen Willens der Be=
völkerung
zur Heimkehr ins Reich.

Saargebiel wird geſchlofſene Einheit
M Weueil Heicl.
Joſef Bürckel Reichskommiſſar für die Rückgliederung
DNB. Berlin, 11. Januar.
Amtlich wird mitgeteilt:
Das Saargebiet wird bei der Rückgliederung in der geſchloſ=
ſenen
Einheit übernommen werden, in der es in den Jahren des
Kampfes um ſein Deutſchtum zuſammengeſtanden hat. Saar und
Pfolz werden ferner zu einem einheitlichen Gau der NSDAP.
unter dem Gauleiter des Gaues Rhein=Pfalz, Joſef Bürckel,
zuſammengefaßt werden. Gauleiter Bürckel, der Saar= Bevollmäch=
tigte
des Reichskanzlers, iſt zugleich zum Reichskommiſſar
für die Rückgliederung des Saargebietes be=
ſtellt
worden.
Der Führer und Reichskanzler hat dem Saarbevollmächtig=
ten
Gauleiter Bürckel zu den Ausführungen ſeiner Rede in
Kaiſerslautern über die künftig im Saargebiet zu ver=
folgende
Politik der Verſöhnung ſeine volle
Zuſtimmung ausgeſprochen.
Sauthiile i Hege von 3 mienenl AM.
Die öffentlich rechtlichen Verſicherungsanſtalten ſtellen dem
Saargebiet eine Saarhilfe in Höhe von 3 Millionen RM. zur
Verfügung, und zwar kommt dieſe Saarhilfe über die Deutſche
Girozentrale, Zweiganſtalt Köln, und die Bayeriſche Gemeinde=
bank
, München, zur Verteilung. Mit Rückſicht darauf, daß ſieben
Achtel des Saargebietes, preußiſch und ein Achtel bayeriſch iſt,
wird der Betrag mit 2,625 Mill. RM. über die Kölner Zweig=
anſtalt
der Deutſchen Girozentrale an den preußiſchen Teil und
mit 375 000 RM. an den bayeriſch=pfälziſchen Teil des Saargebie=
tes
gewährt. Die Aufbringung der Saarhilfe erfolgt von allen
Provinzen der öffentlich=rechtlichen Verſicherungsanſtalten. Rück=
zahlbar
iſt der Kredit in zehn Jahren. Der geſamte Kredit iſt
dazu beſtimmt, von franzöſiſcher Seite erfolgende Kreditrückziehun=
gen
auszugleichen und zu erſetzen. Der letzte Darlehensnehmer
ſoll nicht mehr bezahlen als 4½ v.H. im Realkredit bzw. 5 v.H.
Perſonalkredit. Die Verteilung der Gelder ſteht unter der Leitung
von Generaldirektor Goebbels von der Provinzial=Feuer=Societät
der Rheinprovinz.

Samstag, 12. Januar 1935

Der Reichsbiſchof hat in einem Erlaß an die oberſte
deutſchen evangeliſchen Landeskirchen angeordnet, daß aus Anlo
der Saarabſtimmung die Glocken ſämtlicher evangeliſchen Kirche
in ganz Deutſchland am Samstag von 18 bis 19 Uhr geläut
werden.
Der belgiſche Miniſter für öffentliche Arbeiten. Landwirtſcha
und Mittelſtand, pan Cauwelaert, hat ſeinen Rücktritt ei
gereicht.
Der ſchwediſche Reichstag wurde feierlich von Köni
Guſtaf V. eröffnet. In ſeiner Thronrede erinnerte der König /
das 500jährige Beſtehen des Reichstages.
Der polniſche Außenminiſter Beck hat ſeine Abreiſe no
Genf wegen einer Erkältung verſchoben. Man nimmt an, daß
Sonntag nach Genf abreiſen wird.
Die offiziell regiſtrierte Ziffer der franzöſiſchen A
beitsloſen weiſt für die am 5. Januar zu Ende gegange
Berichtswoche eine Rekordzunahme von 17 500 auf. Die Geſamtza
der Arbeitsloſen hat damit die noch nie verzeichnete Ziffer v
436 639 offiziell unterſtützten Arbeitsloſen erreicht. Im gleich
Zeitraum des Vorjahres betrug die Zahl der Arbeitsloſen 3202
Am 23. Januar erreicht der franzöſiſche Generaliſſimus We
gand die Altersgrenze. Entgegen anderslautenden Gerüchten
zeichnet das Petit Journal es als ſicher, daß General Weyga
endgültig in den Ruheſtand treten und ſein Nachfolger der jetzi
Generalſtabschef Gamelin ſein wird.
Der Wiener Korreſpondent des Daily Herald‟. Dr. Friedr
Scheu, wurde, nachdem in ſeiner Wohnung eine Hausſuchu
vorgenommen worden war verhaftet. Dr. Scheu iſt öſterreie
ſcher Staatsangehöriger. Wie es heißt, ſtieß die Polizei bei
Durchſicht beſchlagnahmten kommuniſtiſchen Materials auf d
Namen Scheu. Da auch in ſeiner Wohnung kommuniſtiſches P=
pagandamaterial
vorgefunden wurde, ſchritt die Polizei zur Fe
nahme.
Infolge einer evidemieartigen Ausbreitung der Grip
im Kownoer Gefängnis ſind bis Freitag von den 80v
hafteten Angeklagten im Memelländer=Prozeß 38 erkrankt. A
Dr. Neumann befindet ſich wegen ſeines Fußleidens in ärztlie
Behandlung. Es iſt demnach damit zu rechnen, daß der Prozeß,
bis zum 14. Januar vertagt worden iſt, weiter vertagt werl
muß, es ſei denn, daß die Angeklagten ſich mit einer Verhandlu=
während
ihrer Abweſenheit bereit erklären.
Nach einer Meldung der Exchange=Telegraph=Agentur
Singavur ſoll der Kaiſer der Mandſchurei, Kang Teh, der früh.
chineſiſche Prinz Puyi. ſchwer erkrankt ſein. An ſeinem Wied
aufkommen werde gezweifelt. Es iſt der genannten Meldung
folge bereits ein Regentſchaftsrat für Kang Teh eingeſetzt word

A

Am Sonntag, den 13. d. M. feiert der ſtädtiſche
Arbeiter Otto Holm mit ſeiner Ehefrau
Kätchen, geb. Hönig, wohnhaft Kranich=
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Samstag, 12. Januar 1935

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 12 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt
Saar=Treue=Kundgebung am Paradeplatz.
Darmſtadt, den 12. Januar 1935.

Ordnung im Verkehrsleben Darmfkadks.
Zuſammenſchluß am 22. Januar 1935.
Am 6. Juli 1934 wurde der Verkehrs= und Verſchönerungs=
zerein
Darmſtadt und Umgebung e. V. gebildet. Er ſtellt die Zu=
ammenfaſſung
des früheren Verkehrs= und des früheren Ver=
chönerungsvereins
dar, da nach den nationalſozialiſtiſchen An=
chauungen
im deutſchen Verkehrsleben nur noch ein Verein in
jeder Gemeinde zur Vertretung der Intereſſen nach außen be=
rufen
iſt.
Damit hat der unglückſelige Zuſtand ein Ende, daß in ein=
ſelnen
Städten ſich 4, 5, ja ſogar noch mehr Vereine um die Gel=
ung
der Stadt bemühten, und daß keiner etwas zuſtande brachte.
Nachdem die beiden großen, gleichzieligen Vereine im Namen des
Herrn Oberbürgermeiſters vereinigt waren, konnte die Entwick=
ung
auch nicht mehr vor den in Darmſtadt beſtehenden Bezirks=
ereinen halt machen. Dieſe Bezirksvereine, die vor 2530 Jahren
ogar eine gewiſſe politiſche Bedeutung hatten, die zuletzt aber
mmer mehr in ihrer Bedeutung hiermit geſunken waren, haben
ich der Folgerichtigkeit des Zuſammenſchlußgedankens nicht ver=
agt
und ſind gern bereit, nunmehr auch in den neuen Verkehrs=
und Verſchönerungsverein Darmſtadt und Umgebung aufzugehen.
Damit iſt endlich in Darmſtadt die notwendige Einheit erreicht
und der neue Verkehrsverein hat zahlenmäßig eine Mitgliedſchaft,
die ihn in die Lage verſetzt, von ſich aus behaupten zu können, daß
r dem Willen der Bevölkerung in allen Teilen entſpricht.
In dem neuen Verkehrs= und Verſchönerungsverein Darmſtadt
ind Umgebung e. V. hat jeder gleiche Rechte, aber auch gleiche
Pflichten. Die oberſte Pflicht für jeden iſt, zu jeder Zeit für ſeine
Vaterſtadt werbend einzutreten.
Der bedeutungsvolle Akt des Zuſammenſchluſſes, welcher den
fußeren Aufbau des Verkehrs= und Verſchönerungsvereins Darm=
tadt
und Umgebung abſchließt, findet am Dientag, den 22. Ja=
nuar
1935, abends 20.15 Uhr, im oberen Saal der Gaſtwirtſchaft
Zur Krone ſtatt. Das früher genannte Datum vom 17. Januar
1935 iſt unrichtig!
Der Beſuch der Verſammlung am 22 Januar iſt ſowohl für die
Mitglieder des Verkehrsvereins, wie für diejenigen der Bezirks=
vereine
Pflicht!
Die Bevölkerung Darmſtadts iſt darüber hinaus herzlich ein=
geladen
, an der Veranſtaltung teilzunehmen. Ein Eintritt wird
ticht erhoben.
Der Reichsſtakkhalter in Heſſen:
Perſonalnachricht.
Ernannt wurden mit Wirkung vom 1. Dezember 1934 der Leo
Zeiſtikow zu Darmſtadt und der Thilo Hoehne zu Mainz
inter Berufung in das Beamtenverhältnis zu Oberleutnants der
Landespolizei.
Der heſſiſche Slaalsminiſter:
Uebertragen wurde am 7. Januar 1935 der Lehrerin Emilie
dietz zu Gimbsheim, Kreis Worms, eine Lehrerſtelle an der
Volksſchule zu Offenbach a. M. und dem Lehrer Wilhelm Men=
el
zu Hebſtahl, Kreis Erbach, eine Lehrerſtelle an der Volks=
chule
zu Werſau, Kreis Dieburg, beide mit Wirkung vom 7. Ja=
tuar
1935 an.
Jubiläumsausſtellung Profeſſor Adolf Beyer. Die An=
iehungskraft
, die die Jubiläumsſchau auf unſer kunſtliebendes
Darmſtädter Publikum ausübt, iſt eine unvermindert große, wo=
ür
der ſtarke Beſuch der Kunſthalle am Rheintor nicht nur durch
Vereinsangehörige, ſondern auch durch beſonders viele Nichtmit=
lieder
Beweis erbringt. Dieſer Tage ſollen jetzt auch Führungen
urch die Ausſtellung erfolgen, die durch die NS.=Gemeinſchat
Kraft durch Freude veranſtaltet werden und ſo auch deren Mit=
liedern
den Genuß dieſer künſtleriſchen Darbietung vermitteln.
der letzte Tag der Ausſtellung ſollte eigentlich der kommende
Sonntag ſein. Es liegen aber bereits dem Vorſtand einige Wünſche
or, die eine Verlängerung der Veranſtaltung anſtreben.
Heſſiſches Landestheater Oarmſtadt.

GROSSES HAUS

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Anf. 19.30, Ende 22.30 Uhr. Dtſche. Bühne K9

12. Januar / Der Zigeunerbaron.

Preiſe 0.70 bis 5.50

Sonntag.

13. Januar

Anfang 18.30, Ende geg. 22.45 Uhr Miete B12
Preiſe 0.70 bis 5.50
Tannhäuſer.

Werae

15. Januar

Anf. 19.30, Ende 22 Uhr.
Mar ha.

Deutſche Bühne H 7
Preiſe 0.70 bis 5.50

Mrgch
16. Januar

Mete B 13
Anf. 19.30, Ende 22 Uhr.
In neuer Einſtudierung u. Ausſtattung: Tosca.
Preiſe 0.70 bis 5.50

donnerstag,
17. Januar

Anfang 19. Ende gegen 23.15 Uhr. Miete C. 14
Preiſe 0.70 bis 5.50
Tunnhäuſer.

freitag,

18. Januar

Anfang 20, Ende geg. 22 Uhr. Kraft durch Freude
Geſchloſſene Vorſtellung.
Hockewanzel.

Samstag,

19. Januar

Miete E 13.
Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.
Preiſe 0.70 bis 5.50
Tosca.

onntag,

20. Januar

Anfang 19.30. Ende nach 22 Uhr. Außer Miete
Preiſe 0.50 bis 3.00
Der Bettelſtudent.

KLEINES HAUS

Jamstag,

12. Januar

Anf. 20, Ende nach 22.30 Uhr. Dtſche. B.M7
Preiſe 0.70 bis 3.80
Gruppe 1 u. II
Heimliche Brautfahrt.

Sonntag,

13. Januar

Anfang 19.30, Ende g. 22. Zuſ.M. III,8. Vorſt.
Preiſe 0.70 bis 3.80
Die drei Eisbären.

ſontag,

14, Januar

Anfang 19.30. Ende gegen 22 Uhr
Deutſche Bühne, Jugendring 1 3. Vorſtellung
M.nua von Barnhelm. (Geſchloſſene Vorſtellg.)

Weſe

15. Januar

Anfang 20, Ende g. 22.13. Zuſazm. 1, 7. Vorſt.
Preiſe 0.70 bis 3.80
Die drei Eisbären.

Nittwoch,

16. Januar

onnerstag.
17. Januar

freitag

18. Januar

amstag,

19. Januar

onntag,

20. Januar

Anfang 20, Ende 22.30 Uhr
eutſche Bühne M 7, Gruppe III und IV
Heim i he Brautjahrt. Preiſe 0.70 bis 3.80
Anf. 20, Ende 22.30 Uhr. Zuſatzm. V, 10. Vorſt.
In neuer Einſtudierung und Ausſtattung:
Fohigen e au Zuris. Preiſe 0.70 bis 3.80
Anfang 20, Ende 22 Uhr Zuſatzm. V, 2. Vorſt.
De= Poſti lon von L njumeau. Pr. 0.80 bis 4.50
Anfang 15. Ende gegen 17.30 Uhrri
Deutſche Bühne, Jugendring 1, 3. Vorſtellung
Mnn: von Barnh. lm. (Geſchloſſen Vorſt.)
Anf. 19.30, Ende 21.45 Uhr. Diſche. Bühne O9.
Pleiſe 0.70 bis 3.90
Die drei Eisbären.

In Vorbereitung: Der Tod des Zohannes A Pro Turando:
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus geht heute abend
die erfolgreiche Operetteninſzenierung des Zigeunerbarons von
ohann Strauß unter der muſikaliſchen Leitung von Franz Her=
urger
in Szene. Die Titelpartie ſingt Bernd Aldenhoff. Im
Tleinen Haus wird das reizende Luſtſpiel Heimliche Brautfahrt
on Leo Lenz gegeben. Die im Mittelpunkt der Handlung ſtehende
Kolle der Fürſtin Charlotte=Helene ſpielt jetzt Edith Wien. Am
Sonntag abend findet im Großen Haus des Landestheaters wieder
ine Aufführung von Tannhäuſer ſtatt, deſſen Neuinſzenierung
inen außerordentlichen künſtleriſchen Erfolg für die Darmſtädter
Oper brachte.

An die Leiker der ſtaaklichen u. ftädkiſchen Behörden,
ſämklichen Parkeiorganiſakionen und ſonſtigen

Heute abend um 10 Uhr veranſtalten die Darmſtädter
Turner und Sportler am Paradeplatz eine Saar=Treue=
Kundgebung, die im Anſchluß an einen Fackelzug ſtattfindet.
Am Vorabend der ſchickſalsſchweren Entſcheidung ſoll dieſe Kund=
gebung
nochmals die unverbrüchliche Treue des Deutſchen Volkes
zu den Brüdern und Schweſtern an der Saar bezeugen. Die Lei=
ter
der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden ſowie die Vertreter
ſämtlicher Parteiorganiſationen und ſonſtigen Körperſchaften wer=
den
gebeten, dieſe nationale Veranſtaltung durch ihr perſönliches
Erſcheinen zu unterſtützen.
Sammelpunkt für alle Ehrengäſte iſt vor der Muſeumstreppe.
Ich bitte die Vertreter, ſich ſpäteſtens 9.45 Uhr dort einzufinden.
gez. Löwer.
Leiter der vorläufigen Ortsgruppe
des Reichsbundes für Leibesübungen
An die Darmſtädter Bevölkerung!
Am Vorabend der Saarabſtimmung veranſtalten die Darm=
ſtädter
Turner und Sportler heute um 10 Uhr zur nächtlichen
Stunde eine
Saar=Treue=Kundgebung,
der ein Fackelzug vom Marienplatz zum Paradeplatz veraus=
geht
. Zum letzten Male vor dem Abſtimmungstage werden hier=
bei
Hunderte von Fackeln gleichſam als Symbol der Treue zu
unſerem Saarvolke aufleuchten und Tauſende von Händen ſich zum
Treueſchwur erheben.
Hierbei darf kein Volksgenoſſe fehlen. So wie an den Pfingſttagen
des vergangenen Jahres, die geſamte Darmſtädter Bevölkerung
unſere 500 Saarturner mit begeiſtertem Jubel empfangen hat, ſo
muß ſie auch heute abend wieder vollzählig beweiſen, daß das
deutſche Volk in der ernſteſten Stunde der Nation einmütig zu=
ſammenſteht
.
Ich erwarte deshalb daß alle Turn= und Sportkameraden und
Kameradinnen ſowie alle übrigen Volksgenoſſen durch ihr Er=
ſcheinen
die Treue=Kundgebung am Paradeplatz feierlichſt begehen
helfen.
gez. Löwer,
Leiter der vorläufigen Ortsgruppe
des Reichsbundes für Leibesübungen.

Kaufl das Jahrbuch 1935 Unſere Saar!
Es iſt kein Zufall, daß gerade am Vorabend der Abſtimmung
im Saargebiet das Jahrbuch 1935 Unſere Saar von den Mit=
gliedern
des VDA. in allen deutſchen Städten verkauft wird. Ge=
rade
an dieſem Tage ſoll die Opferbereitſchaft jedes Einzelnen
ein beredtes Zeugnis ablegen dafür, daß auch er will: Die Saar
bleibt deutſch! Aber er gibt nicht nur, er erwirbt zugleich ein
ſchönes Buch, ein Dokument von bleibendem Wert dem ein Ehren=
platz
in jedem deutſchen Hauſe zukommt. Das Jahrbuch iſt mit
ſeinen Beiträgen über Land und Leute an der Saar, über Kämpfe,
Geſchichte, Natur und Induſtrie ein Sinnbild der völkiſchen Ein=
heit
diesſeits und jenſeits der willkürlich gezogenen Grenze. Alle
Mitarbeiter des Buches, die ſich ſelbſtlos zur Verfügung geſtellt
haben, ſtehen in vorderſter Linie im Kampf um die Lebensrechte
der Saarbevölkerung, die ſeit mehr als tauſend Jahren deutſch iſt
und auch weiterhin das Erbe ihres deutſchen Blutes und deut=
ſchen
Volkstums bewahren wird. Jeder, der dieſes Werk kauft,
ſtellt ſich in die große Front der deutſchen Gemeinſchaft, deren
größte Sehnſucht die Rückkehr der Saar in die Lebensgemeinſchaft
des deutſchen Volkes iſt.

Berge,
Schnee
und Sonne
erwarten Sie in

SSELUANK
u
bayrischen Allgäu (900 1600 m)
intersportreisen
mit Reichsbahn D-Zug
führen in ein Gebiet, das selbst bei ungünstigen Witterungsver-
hältnissen
die Ausübung des Wintersports garantiert, sowie gute
Unterkunft und tacellose Verpflegung bietet.
Eislauf, Skilauf, Rodeln, Pferdeschlitten und
Aufo-Ausflüge, erstklass. Skischule am Ort.
1. Fahrt: vom 26. Januar (nachts) bis 3. Februar
8 Tage einschl. Fahrt und Pension .. RM. 59.-
2. Fahrt: vom 2. Februar (nachts) bis 10. Februar
8 Tage einschl. Fahrt und Pension . . RM. 59.-
3. Fahrts vom 26. Januar bis. 10. Februar
15 Tage einschl. Fahrt und Pension RM. 96.-
Im Gesamtpreis sind eingeschlossen: Fahrpreis 3. Klasse D-Zug.
Unterkunft und Verpflegung sind in guten Häusern gesichert. Die
Verpflegung beginnt mit dem Frühstück am Ankunttstag und endet
mit Frühstück am Abreisetag
Auskunft und Anmeldungen für die Leser des Darmstädter
Tagblattes am Schalter der Geschäftsstelle, Rheinstr. 23, Tel. 1.
Reise-Schalter ist geöffnet; 102 und 3 6 Uhr.
Winterwanderung des Odenwaldkreiſes der DT. Die Oden=
waldturner
halten am kommenden Sonntag, dem Tage der Saar=
abſtimmung
, ihr diesjährige Winterwanderung. Sie iſt dieſes=
mal
eine Sternwanderung und führt nach dem im Mittelvunkt des
Kreiſes gelegenen Böllſtein. Treffpunkt iſt der Heiſt’ſche Saal mit=
tags
gegen 12 Uhr. Das Treffen ſelbſt wird eingeleitet durch eine
freudvolle, allgemeine Freiübung auf luftiger Bergeshöh. In einer
anſchließenden Feierſtunde begrüßen die Odenwaldturner das neue
Jahr und verpflichten ſich feierlich aufs neu zu Dienſt an Volk
und Vaterland. Außerdem gibt das große Geſchehen an der Saar
an dieſem Tage Grund und Anlaß genug, das Einſtehen fürs
Vaterland in Lied und Wort und Spiel zu würdigen.

Deutſch denken und deutſch fühlen heißk:
Mikhelfen im Kampf gegen Kälke und Hunger!
Spende auf das Konto des Winterhilfswerkes
Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
3500 bei der Dresdner Bank und
16000 bei der Deutſchen Bank.

Darmſtädter Turn= und Sportgemeinde 1846.
Fackelzug und Saar=Treue=Kundgebung.
Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß ſich alle männ=
lichen
Mitglieder über 14 Jahre heute abend um 8 Uhr am
Woogsplatz treffen, von wo aus gemeinſam zum Marienplatz
marſchiert wird.
Als Kleidung wird der einfache Straßenanzug getragen. Die
Fackeln werden geſtellt. Nach Schluß der Kundgebung am Parade=
platz
wird geſchloſſen zum Woogsplatz zurückmarſchiert. Für die
Zugleitung der TSG. 46 iſt Heinrich Müller verantwortlich.
Saar=Treue=Kundgebung am Paradeplak.
Heute abend anläßlich der Saar=Treue=Kundgebung der Darm=
ſtädter
Turner und Sportler werden von allen Teilnehmern fol=
gende
Lieder gemeinſam mit der Darmſtädter Sängerſchaft und
unter Begleitung der vereinigten Muſikkapellen geſungen:
1. Das Saar=Lied von C. M. Lux.
Deutſch iſt die Saar, deutſch immerdar.
Und deutſch iſt unſeres Fluſſes Strand
Und ewig deutſch mein Heimatland,
Mein Heimatland, mein Heimatland.
Deutſch ſchlägt mein Herz, ſtets himmelwärts,
Deutſch ſchlug’s, als uns das Herz gelacht,
Deutſch ſchlägt es auch in Leid und Nacht,
In Leid und Nacht, in Leid und Nacht.
2. Das Riederländiſche Dankgebet.
Wir treten zum Beten vor Gott den Gerechten,
Er waltet und ſchaltet ein ſtrenges Gericht.
Er läßt von den Schlechten die Guten nicht knechten,
Sein Name ſei gelobt, er vergißt uns nicht.
Wir loben Dich oben, Du Lenker der Schlachten,
Und flehen, mögſt ſtehen uns fernerhin bei,
Daß Deine Gemeinde nicht Opfer der Feinde,
Dein Name ſei gelobt: O Herr, mach uns frei!
Der Große Zapfenſtreich wird von den vereinigten Kapellen
(Landespolizei, NSKK. und Arbeitsdienſt) gemeinſam geſpielt.
Als Abſchluß folgen das Deutſchland=Lied und das Horſt=Weſſel=
Lied mit je einer Strophe.

Epangeliſch=kirchliche Nachrichken.
ELP. Ernannt wurden: der Pfarrvikar Richard Canna=
wurf
zu Herborn, Dekanat Herborn, mit Wirkung vom 1. Okto=
ber
1934 ab zum Pfarrverwalter der erledigten Pfarrei Krov=
pach
, Dekanat Marienberg; der Pfarrer Otto Müller zu Hohen=
ſtein
i. T., Dekanat Bad=Schwalbach, mit Wirkung vom 1. Fe=
bruar
1935 ab zum Pfarrer der erſten Pfarrei Rödelheim. De=
kanat
Frankfurt a. M.=Weſt. Der Kirchenpatron hatte auf ſein
Präſentationsrecht verzichtet. Die Dekanatsgeſchäfte des Dekamats
Wiesbaden=Wallau, die bisher von dem Dekan des Dekanats
Wiesbaden=Stadt mitverſehen worden ſind, werden jetzt vom De=
kanſtellvertreter
, Pfarrer Wick in Wiesbaden=Igſtadt, ausgeübt,
Uebertragen wurde: dem Pfarrverwalter Irmfried Martin
zu Maſſenheim. Dekanat Wiesbaden=Wallau, vom 1. Januar 1935
ab auch die Verwaltung der erledigten Pfarrei Wallau, Dekanat
Wiesbaden=Wallau; dem Vikar Karl Linke zu Wallau. De=
kanat
Wiesbaden=Wallau, mit Wirkung vom 1. Januar 1935 ab
die Verwaltung der Pfarrei Wallau, Dekanat Biedenkopf. Die
Vikare Albrecht Heß zu Bornich, Dekanat St. Goarshauſen;
Walter Kuhn zu Frankfurt a. M.; Irmfried Martin zu
Maſſenheim, Dekanat Wiesbaden=Wallau, ſind am 16. Dezember
1934 kirchenordnungsgemäß ordiniert worden.
In den Ruheſtand verſetzt wurde; der Pfarrer Paul Thiel
zu Geiſenheim a. Rh., Dekanat St. Goarshauſen, auf ſeinen An=
trag
mit Wirkung vom 1. April 1935 ab.
FLP Errichtung einer Stelle für landeskirchliche Aufklärungs=
arbeit
. Durch Verordnung vom 4. Dezember 1934 hat der Landes=
biſchof
der Evangeliſchen Landeskirche Naſſau=Heſſen für die Dauer
der kirchenpolitiſchen Auseinanderſetzungen eine Stelle für landes=
kirchliche
Aufklärungsarbeit mit dem Sitz in Daxmſtadt errichtet.
Die Stelle iſt in das ſchon beſtehende Volksmiſſionariſche Amt ein=
gegliedert
. Zum Leiter der Stelle für landeskirchliche Aufklärungs=
arbeit
hat der Landesbiſchof den Dekan Mulot zu Wiesbaden
ernannt.
LEP. Verwaltung der erledigten Probſteien. Der Landes=
biſchof
der Evangeliſchen Landeskirche Naſſau=Heſſen hat die Ver=
waltung
der Probſteien Oberheſſen und Naſſau dem Probſt
Trommershauſen zu Frankfurt a. M. und die der Probſtei
Starkenburg dem Probſt Colin zu Mainz bis auf weiteres kom=
miſſariſch
übertragen.
TEP. Konfirmationsunterricht und Hitlerjugend. In einer
Verfügung des Landesbiſchofs der Evangeliſchen Landeskirche
Naſſau=Heſſen heißt es: Es erſcheint im kirchlichen Intereſſe drin=
gend
geboten, daß Konfirmanden für Jungvolklager, Jungvolk=
dienſt
an Sonntagen oder während der Konfirmandenſtunden
grundſätzlich nicht beurlaubt werden.

Denkk an das Heimakmuſeum bei der Enkrümpelung.
Ein Anlaß, manches Altertum zu retten, in einem Heimat=
Muſeum vor dem Untergang zu bewahren und Nachfahren zu er=
halten
, iſt die überall in Gang geſetzte Entrümpelung der Dach=
böden
. Spaziergänge auf Dachböden können bekanntlich zu Ent=
deckungsreiſen
werden.. Was ſich da unter Ruß und Schmutz, zwi=
ſchen
wirklichem Gerümpel nicht alles finden läßt! Da gibt es
alte Figuren, vielleicht mit verblichener Oberfläche und gebrochenen

wackeligen Beinen; Käſten, Kommoden, Truhen, ſchmiedeiſerne Fir=
menſchilder
und andere Eiſenarbeiten, Waffen, alte Uhren und an=
dere
Inſtrumente; Zeugen ehemaliger Heimarbeit und kunſt=
gewerblicher
Produktion: Webſtühle, Spinnrädchen. Modelle für
Wachs und Zinn. In den Kiſten ruhen Stoffreſte und Handarbei=
ten
, Trachten und Trachtenſtücke oder Urkunden und Bücher, die
wegen ihres Inhalts oder ihres Alters der Bibliothek des Heimat=
muſeums
einverleibt werden können. Ferner finden ſich Spiel=
zeuge
, Krippen= und Krippenbeſtandteile aus alter Zeit. Und
tauſend andere Kleinigkeiten gibt es, die in Speichern oder ſelbſt
in Wohnungen einzelner bedeutungslos ſind, in Muſeen geſammelt
aber dazu beitragen können, ein Geſamtbild der Lebensform un=
ſerer
Vorfahren darzuſtellen. Entſtehen Zweifel, ob ein Gegen=
ſtand
für ein Muſeum von Bedeutung iſt, ſo überlege man ſich den
Unterſchied zwiſchen Maſſenware bzw. Kitſch auf der einen und
Handarbeit oder Handarbeit naheſtehender Technik auf der ande=
ren
Seite. Nur letzteres, dies aber in den meiſten Fällen, iſt wert,
der Zukunft überliefert zu werden. Für ein Muſeum kann das
Beſte nicht zu gut ſein. Aber vielfach verbirgt ſich auch unter un=
ſcheinbarer
Hülle etwas für den Geſtalter eines Muſeums Brauch=
bares
und Wertvolles.
Kreisgruppen=Ausſtellung für Kaninchen im Orangerie=
garten
. Am Samstag, den 12. Januar, morgens 10 Uhr, wird die
Ausſtellung im Beiſein der Behörde und Preſſe eröffnet werden
und ihren Höhepunkt durch die Speiſung von 50 bedürftigen Kin=
dern
durch die Winterhilfe (NS.=Frauenſchaft) im Ausſtellungs=
lokal
am Sonntag, den 13. Januar. erreichen. Hierzu ſtifteten die
Mitglieder der Kreisgruppe Darmſtadt das notwendige Kanin=
chenfleiſch
. Die Ausſtellung ſelbſt kann als eine mit dem beſten
Material beſchickte Schau angeſprochen werden. Jeder Intereſſent
bzw. Tierliebhaber kann hier die Spender unſerer Pelze am leben=
den
Kanin begutachten und die Ausſtellung in dem Bewußtſein
verlaſſen, daß viele Volksgenoſſen aller Kreiſe bewußt am Aufbau
unſerer Wirtſchaft tatkräftig durch Kaninchenzucht mithelfen.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 12

Aus der HS9Ap.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Der Gauleiter.
Der Gauſchulungsleiter.
Die ſeither in Frankfurt a. M. ſtattfindende Gauarbeitsge=
meinſchaft
wird aufgeteilt in: Arbeitsgemeinſchaft I Frankfurt
a. M.; Arbeitsgemeinſchaft II Darmſtadt. Zu ihr gehören die
Kreiſe: Darmſtadt. Bensheim, Heppenheim, Erbach. Groß=Gerau,
Oppenheim, Mainz, Bingen. Alzey, Dieburg, Worms. Sie findet
ſtatt am 2. 2. 1935, 15 Uhr, in Darmſtadt. Lokalangabe erfolgt
durch den Kreisſchulungsleiter. Arbeitsgemeinſchaft III Lim=
burg
; Arbeitsgemeinſchaft IV Gießen.
An den Arbeitsgemeinſchaften nehmen die Kreisſchulungs=
leiter
und die Schulungsbeauftragten der näheren Umgebung der
zentralen Orte teil. Alle übrigen Schulungsleiter und Hoheits=
träger
der PO. können als Gäſte teilnehmen.
Für die Schulungswalter der DAF. gilt dieſelbe Einteilung
mit der Maßgabe, daß die Kreisſchulungswalter von Groß= Frank=
furt
, Darmſtadt. Gießen, Limburg zur gleichen Zeit am gleichen
Orte geſondert ihre Arbeitsgemeinſchaften durchführen, Lokal=
angabe
hat umgehend zu erfolgen.
Zur Teilnahme verpflichtet ſind die Kreisſchulungsleiter, die
Ortsgruppen= und Stützpunktſchulungsleiter die Teilnahme des
Kreisleiters, der Ortsgruppenleiter und Stützpunktleiter iſt drin=
gend
erwünſcht. Gleichzeitig werden die Schulungswalter der
DAF. daran teilnehmen.
Die Kreisleitungen melden den Ort und den Saal, in dem
der Schulungsappell ſtattfindet. Für pünktliches Erſcheinen iſt
Sorge zu tragen.
Der Kreisleiter.
Perſonalamt.
Der vorläufige Ausweis für den Blockleiter Heinrich Stiep
der Ortsgruppe Maintor iſt abhanden gekommen und wird für
ungültig erklärt. Der Ausweis iſt bei Auffinden an das Kreis=
Perſonalamt Darmſtadt, Rheinſtraße 48, abzuliefern. Vor Miß=
brauch
wird gewarnt.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Steinberg, Heinrichsſtr. 101.
Für die Eintopfgerichtſammlung am Sonntag den 13. d. M.,
wollen ſich die Helfer und Helferinnen an dieſem Tage vormittags
8.30 Uhr in der Geſchäftsſtelle einfinden.
Amt für Volkswohlfahrt. Ortsgruppe Mitte.
Am kommenden Sonntag den 13. Januar d J., wird die
Sammlung für das Eintopfgericht des Monats Januar durchge=
führt
. Wir bitten die Amtswalter der Ortsgruppe, NS.= Frauen=
ſchaft
, BDM. uſw. ſich wie üblich an dieſem Tage um 9 Uhr auf
unſerer Geſchäftsſtelle Landgraf=Georgs=Straße 64 einzufinden.

Saar=Fronkkämpfer erfüllen ihre Pflicht!
Der Bund der Frontſoldaten Saar an den Führer und an Seldte.
Ekp. Der im Verband des NS. Deutſchen Frontkämpferbundes
(Stahlhelm) ſtehende Bund der Frontſoldaten Saar
hat an den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler folgendes
Telegramm gerichtet:
Zum letzten Appell im Saargebiet angetreten, ſteht der
Bund der Frontſoldaten mit ſeinen 12 000 Frontkämpfern bereit,
getreu dem Befehl ſeines Bundesführers Franz Selte, wie=
derum
ſeine Pflicht gegenüber dem Vaterlande zu erfüllen und in
unaufhaltſamem Marſch zur angeſtammten Heimat zurückzukehren.
Der Führer des Bundes der Frontſoldaten Saar,
(gez.): Altenburg.
Ein gleichzeitig an den Bundesführer des NS. Deutſchen
Frontkämpferbundes (Stahlhelm), Reichsarbeitsminiſter Franz
Seldte, gerichtetes Telegramm hat folgenden Wortlaut:
Getren dem gegebenen Befehl und ſeiner Tradition ſteht der
Bund der alten deutſchen Frontſoldaten im Saargebiet zum letzten
Appell im Abſtimmungsgebiet bereit, ſeine Pflicht ſoldatiſch zu
erfüllen und den Rückmarſch in das angeſtammten Vaterland an=
zutreten
."
Der NSDFB. (Stahlhelm) an die Frontſoldaten an der Saar.
Fkp. Der Bundesführer des NSDFB. (Stahlhelm), Reichs=
arbeitsminiſter
Franz Seldte, ſandte dem Bund der Frontſolda=
ten
Saar folgendes Telegramm:
Der NS. Deutſche Frontkämpferbund (Stahlhelm) ſendet
ſeinen Kameraden, den deutſchen Frontſoldaten und allen deut=
ſchen
Volksgenoſſen an der Saar in dieſen für die Rückkehr des
Saargebiets zum Reich entſcheidenden Tagen ſeine kameradſchaft=
lichen
Grüße und Wünſche in der ſicheren Erwartung, voll auf den
deutſchen Sieg vertrauen zu können.
(gez.): Franz Seldte.

Kein Brief, keine Poſtkarke ohne die Wohlfahrks
briefmarken der ſchaffenden Skände!

Der Polizeibericht meldel:
Diebſtähle!
In der Hochſchule. Am Dienstag, den 8. Januar 1935, in der
Zeit zwiſchen 17 und 18,30 Uhr, wurde aus der Garderobe vor dem
Hörſaal 246 eine grauer Velourhut entwendet.
Auf dem Gelände des Tennis= und Eisklubs. In der Zeit vom
7. auf 8. 1. 1935 wurde aus dem umzäunten Gelände des Tennis=
und Eisklubs, hier, Niederramſtädterſtraße Nr. 180, ein Tiſch mit
einem daran befeſtigten Schraubſtock entwendet.
Nächtliche Roheiten und Sachbeſchädigungen an einem Schau=
kaſten
am Hauſe Schützenſtraße 1. In der Nacht zum 9. Januar
1935 wurde an dem am Hauſe Schützenſtraße 1 (Ecke Schützenſtr.
und Ludwigsplatz) angebrachten Schaukaſten des Kunſtſalons von
Julius Hergt die untere Scheibe gewaltſam zertrümmert. Es han=
delt
ſich um einen Schaukaſten, in dem Bildniſſe des verſtorbenen
Reichspraſidenten und des Führers und Reichskanzlers zur Aus=
ſtellung
gelangten.
An einem Hoftor in der Hochſtraße: In der Nacht zum 9. 1.
35 wurde an einem Hauſe in der Hochſtraße an einem Hoftore
eine Glasſcheibe eingeſchlagen.
An einem Gartenzaun in der Grohberg=Kolonie wurden in der
Nacht zum 1. 1. 35 an verſchiedenen Stellen Latten abgeriſſen.
Perſonen, die bei Begehung der vorſtehenden Straftaten
Wahrnehmungen gemacht haben, oder ſonſt irgendwelche Angaben
machen können, werden gebeten, bei dem Landeskriminalpolizei=
amt
Darmſtadt. Hügelſtraße 3133 Zimmer 3, vorzuſprechen. Wir
wiederholen, daß bei allen Mitteilungen dieſer Art aus Kreiſen
der Volksgenoſſen ſtrengſte Diskretion zugeſichert iſt.
Wohnungseinbrecher in Reinheim. In der Nacht zum 4. 1.
35 wurden in Reinheim zwei vollendete und zwei verſuchte Ein=
brüche
in die Erdgeſchoßräume von Einfamilienhäuſern verübt.
Die Diebe, die in einem Falle durch ein Kellerfenſter einſtiegen
und in einem zweiten Falle mit Nachſchlüſſel in die Räumlich=
keiten
eindrangen, entwendeten außer Bargeld auch eine Anzahl
alte Silbermünzen. Bei den alten Silbermünzen handelt es ſich
um Jubiläumsmünzen, zwei Mansfelder Bergbautaler einem
ſächſiſchen und bayeriſchen Siegestaler, die wie folgt beſchrieben
werden können: Auf der Vorderſeite der Jubiläumsmünzen be=
finden
ſich je zwei Köpfe, den Landgrafen Philipp und den Groß=
herzog
Ernſt Ludwig von Heſſen darſtellend, in Halblinksſtellung.
Aufſchriften: Philipp, Landgraf z. Heſſen Ernſt Ludwig,
Großherzog v. Heſſen u. h. R. VERBVM. DNI. MANET. IN.
AETERNVM." 13. Nov. 18041904 Auf der Rückſeite befin=
den
ſich die Bildniſſe. Prägung eines Reichsadlers und die Auf=
ſchrift
: Deutſches Reich Fünf Mark. Bei dem Mansfelder
Bergbautaler befindet ſich auf der Vorderſeite ein nach rechts
gerichteter Kopf und die Aufſchrift: Friedrich Wilhelm III.,
König v. Preußen. Auf der Rückſeite lautet die Aufſchrift! Ein
Taler XIV Eine feine Mark 1859 und in der Mitte: Segen
des Mansfelder Bergbaues. Bei den ſächſiſchen Siegestalern zeigt
die Vorderſeite einen nach links gerichteten Kopf und die Auf=
ſchrift
: Johann v. GG. König v. Preußen. Bei dem bayeriſchen
Siegestaler iſt der Kopf nach rechts gerichtet. Die Aufſchrift der
Vorderſeite lautet: Ludwig II., König v. Bayern. Auf der Rück=
ſeite
: Durch Kampf und Sieg zum Frieden. Die vorſtehend
beſchriebenen Münzen werden mit hoher Wahrſcheinlichkeit bald
bei Antiquitätenſammlern oder Händlern zum Verkaufe ange=
boten
werden. Es ergeht daher die Aufforderung, alles Sachdien=
liche
ſofort der Behörde der nächſten Polizei= und Gend.=Station
mitzuteilen.

Die DeutſcheArbeitsfront

Schrift und Form in der Werbung!
Ueber dieſes Thema, das jeden angeht, der mit Werbung zu
tun hat, ganz einerlei, ob er im Schaufenſter, im Atelier oder
am Setzerkaſten ſteht, ſpricht auf Veranlaſſung der Darmſtädter
Ortsgruppe der Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute
(NSRDW.) am Montag, abends 8½ Uhr, im Reichshof Herr
Graphiker Gäfgen. Der Vortrag wird durch Lichtbilder unter=
ſtützt
und verſpricht daher beſonders anſchaulich zu werden. Gäſte
ſind zu dem Lichtbilder=Vortrag herzlich willkommen. Das Er=
gebnis
der Saarabſtimmung wird ſofort nach Eintreffen in der
Verſammlung bekanntgegeben.
Fachgruppe Druckereien und Zeitungsgewerbe.
Der für den 14 Januar 1935 angekündigte Vortrag: Die
Druckſache in der Werbung wird verlegt auf den 18. Februar.
Der Vortrag: Fraktur oder Antiqua, angekündigt für den
11. Februar, findet bereits am 28. Januar ſtatt.

Treue der Saar.
Von der Betriebszelle Röhm & Haas A.=G. und
Auguſt Jacobi A.=G. wurden rund 360 Saarplaketten be=
zogen
und an die Gefolgſchaft beider Firmen abgeſetzt. Das be=
deutet
, daß ſomit alle anweſenden Gefolgſchaftsmitglieder bei=
nahe
reſtlos das von der Reichsregierung für die Brüder und
Schweſtern an der Saar eingeleitete Hilfswerk unterſtützten und
ihr Mitgefühl für die Volksgenoſſen, denen nach langer Leidens=
zeit
endlich die Heimkehr zum Reich offen iſt, zum Ausdruck
brachten.
Ae. Gräfenhauſen, 11. Jan. Bunter Abend. Am kom=
menden
Sonntag, den 13. Januar, abends 8 Uhr, findet im Gaſt=
haus
Zur Krone ein Bunter Abend der NS. Gemeinſchaft
Kraft durch Freude ſtatt. Es iſt das erſtemal, daß wir in Grä=
fenhauſen
eine derartige Veranſtaltung der NS. Gemeinſchaft
Kraft durch Freude ſehen. Der Abend wird von Darmſtädter
Künſtlern ausgeführt. Wir können ſchon jetzt ſagen, daß ſich ein
Beſuch der Veranſtaltung lohnen wird.

Union=Theaker: Regine‟
Die Handlung des Films.
Frank Reynold, ein weltberühmter Ingenieur. Erbauer der
größten amerikaniſchen Talſperre, kehrt nach zehnjähriger Ab=
weſenheit
in die deutſche Heimat zurück. Auf dem Ozeandampfer
lernt er Floris Bell, eine ſehr ſchöne und bekannte Schäuſpielerin,
kennen, die ſich leidenſchaftlich in ihn verliebt. Aber ſie iſt nicht
die Frau, die er nach den Jahren raſtloſer Arbeit ſucht. Er ſucht
die einfache, klare, liebende Frau. In einer ſüddeutſchen Klein=
ſtadt
, wo er unter der Obhut ſeines Onkels glückliche Kindheits=
jahre
verbracht hat, lernt er ein einfaches kleines Bauernmädchen,
Regine, kennen. In ihr findet Reynold, was er ſucht: den unver=
dorbenen
, ſchlichten Menſchen. Tagelang beobachtet er Regine und
wird von ihrem Weſen ſo gefangen genommen, daß er ſie eines
Morgens küßt und der völlig überraſchten Regine ſagt: Ich liebe
dich; ich mache dich zu meiner Frau.
Ein paar Stunden ſpäter iſt Regine ſpurlos verſchwunden.
Mit Mühe gelingt es Frank Reynold, das Dorf in Erfahrung zu
bringen, in dem Regine zu Hauſe iſt. In einer elenden Kate am
Ausgang eines kleinen Dorfes ſteht Regine vor zwei herunter=
gekommenen
Männern. Das ſind Vater und Bruder, die nach
dem Tod der Mutter zu Lumpen und Trunkenbolden geworden
ſind. Sie erpreſſen Regine um die letzten Spargroſchen und
ſcheuen nicht vor Schlägen zurück, wenn ſie nicht genug heim=
bringt
. Und als der Vater die Hand zum Schlag erhoben hat
hört ſie plötzlich das Knattern eines Autos vor dem Haus, und
wenige Minuten ſpäter ſteht Reynold neben ihr und zieht ſie,
ohne ein Wort zu verlieren, fort in ſein Auto, das bald in ſau=
ſender
Fahrt Angſt und Elend hinter ihr zurückläßt. Regine wird
aus dem kleinen Bauernmädel die Frau des berühmten Inge=
nieurs
Frank Reynold.
Bei einem Konzert trifft das glückliche junge Paar mit
Floris Bell und Merlin, ihrem ſtandigen Begleiter, zuſammen.
Floris Bell verſteht es großartig, die erlittene Niederlage von
damals zu verbergen. Sie ſchmeichelt Regine und beglückwünſcht
Reynold und hat es in fünf Minuten fertig gebracht, ſich Regine
als mütterliche Freundin anzubieten. Aber ſie rächt ſich. Mer=
lin
, ihr Freund, küßt Regine. In dieſem Augenblick ſteht Frau
von Steckler in der Tür. Regine iſt vollkommen verwirrt. Wie
eine ertappte Sünderin zieht ſie ſich in ihr Schlafzimmer zurück.
Kaum hat ſie ſich völlig zerſchlagen auf ihr Bett geſetzt, erſcheint
ihr Bruder. Unter Androhungen ſchlimmſter Art zwingt er Re=
aine
, ihm Wertſachen Geld und Mantel ihres Mannes zu geben.
Wenige Tage ſpäter kehrt Frank zurück. Aber er findet eine un=
erklärlich
veränderte Regine, die ihm ſcheu aus dem Wege geht.
Regine ſieht ihr Leben zerſtort und weiß in ihrer Hilfloſigkeit
keinen anderen Ausweg als den Tod. Sie öffnet den Gashahn.
Im Hotel berichtet ein Kriminalbeamter Frank, daß der wegen
Mord an ſeinem Vater feſtgenommene Bauernſohn Robert ſich
in ſeiner Zelle erhängt und daß man bei ihm einen Mantel
Frank Reynolds gefunden habe. Plötzlich ahnt Frank den Zu=
ſammenhang
zwiſchen dem fremden Mann in Regines Schlaf=
zimmer
und dem erhängten Mörder. So ſchnell ſein Wagen ihn
trägt, raſt er in ſeine Wohnung zurück und findet vor den ge=
öffneten
Gashähnen, eine ſchwer vergiftete, aber noch lebende
Regine. Zum zweiten Male finden die beiden ſich für ihr Leben.
Die Darſtellung iſt das was in dieſem Film am ſtärkſten
intereſſiert. Im Mittelpunkt der Darſtellung ſtehen die beiden
Frauen Olga Tſchechowa und Luiſe Ullrich. Ihr Partner
iſt Adolf Wohlbrück. Alle drei geben ausgezeichnete ſchau=
ſpieleriſche
Leiſtungen. Olga Tſchechowa bemüht ſich, den Charak=
ter
ihrer Rollen als unſympathiſche, intrigante Frau durch ihr
liebenswürdiges Spiel zu verkleiden. Daß die Tſchechowa eine
ausgezeichnete Schauſpielerin iſt, weiß jeder Filmbeſucher. Pro=
blematiſcher
, aber nicht minder gut und künſtleriſch geſehen groß
iſt die ſchauſpieleriſche Leiſtung der Luiſe Ullrich. Sie ſpielt das
kleine Dienſtmädchen vom Land unbedingt natürlich, naiv und
untheatraliſch. Sie vermeidet den Fehler, die Umwandlung des
kleinen Landmädchens zur grande Dame zu plötzlich, zu auffallend
herauszuſtellen. Sie bleibt auch, obwohl ſie ſich mit der Zeit
ſicher in der grand toilette und in der großen Geſellſchaft be=
wegen
lernt innerlich doch der kleine etwas eckige Menſch. Nur
ſo wird und bleibt es glaubhaft daß der berühmte Ingenieur
auch nach dem erſten Rauſch der Liebe und nach der erſten Ent=
täuſchung
an ihren innerlichen guten Kern glaubt und mit ihr
glücklich wird. Adolf Wohlbrück ſpielt als Frank Reynold eine
der Rollen, die er viele Male ſchon geſpielt hat. Er ſpielt ſo rou=
tiniert
und leicht, daß man ihm manchmal wünſchen möchte explo=
ſiver
, temberamentvoller zu ſein. Die Regie von Erich Waſch=
neck
hat aus dem Filmvorwurf herausgeholt, was möglich war,
und eine gute, geſchloſſene und überzeugende Handlung aufge=
baut
. Man muß ſich daran halten, daß der Film nach Mo=
tiven
von Gottfried Keller gedreht iſt, daß es ſich nicht um
eine Verfilmung der bekannten Novelle handelt, um über die
vielen Anachronismen hinwegſehen zu können.
Im Beiprogramm läuft ein ausgezeichneter und hochinter=
eſſanter
Kulturfilm, der einen inſtruktiven Einblick gewährt in
die auf wiſſenſchaftlicher Grundlage beruhende Erhaltung von
A R
Ausgrabungsfunden.
Hilfe für die Brüder und Schweſtern
an der deutſchen Saar!
Kauff das Jahrbuch 1935 Unſere Saar
Saarehrendienſt des VDA. für das ſaarländiſche Winterhilfswerk.
Palaſt=Lichtſpiele.
* In den Palaſt=Lichtſpielen läuft ein Kriminal=
film
, der im Luxuszug ParisRom ſpielt und einen Blick hinter
die Kuliſſen der Tätigkeit internationaler Eiſenbahnverbrecher
vermittelt. Verbrecherbanden bekämpfen ſich oft genug unterein=
ander
auf Leben und Tod. Auch in dieſem Film werden heiße
interne Bandenkämpfe ausgefochten, die mit der Entlarvung des
Hauptverbrechers enden. Die Handlung hat allerlei ſpannende
Momente; die Pointen ſollen natürlich nicht verraten ſein, um
die Wirkung des Films nicht zu beeinträchtigen. Die Hauptrolle
hat Konrad Veith, ein routinierter Filmſchauſpieler, der ſeiner
Aufgabe, die zweifelhafte Figur zu verkörpern, ausgezeichnet
gerecht wird. Er hat ſeine Hand überall im Spiel, er greift in
verſchiedene Menſchenſchickſale ein und ſchafft jene Atmophäre.
die einem Kriminalfilm die nötige Spannung givr. Eine Reihe
guter Filmkünſtler, wie Hugh Williams, Frank Veſper und
Donald Calthrop ſind mit von der Partie; als Partnerin
tritt Eſther Ralſton hervor. Die Regie Walter Fordes hat
den geeigneten Rahmen im Rom=Expreß geſchickt geſtaltet.
Ein reichhaltiges Beiprogramm geht dieſem Film voraus.

* Belida: Ich für dich, du für mich.
Neuaufführung in Anweſenheit der Hauptdarſtellerin.
Zu der Neuaufführung, die der Film Ich für dich, du für
mich dieſer Tage im Belida erlebt, iſt die Hauptdarſtellerin,
Inge Kick die Hanne des Films perſönlich anweſend
Nachdem der Film, der ſo lebendig das Treiben in einem Mädel=
Arbeitslager ſchildert, vor uns vorübergezogen iſt, betritt die
junge Hauptdarſtellerin die Bühne. Ganz ſchlicht und liebens
würdig ſind die wenigen Worte, die ſie an die Zuſchauer richtet 1
dieſe Worte paſſen zu dem ganzen Auftreten der jungen Künſtlerin
die ſichtlich keinen Wert darauf legt, durch anſpruchsvolle Auf=
machut

vielen Filmen ſehen werden! Dann verläßt Inge Kick unter herz 7
lichem Beifall den Raum, um draußen im Vorraum an einen
Tiſchchen Platz zu nehmen und Autogramme zu erteilen, nach denen
große Nachfrage herrſcht. Der Film ſelbſt, der bei ſeiner Erſt
aufführung an dieſer Stelle eingehend gewürdigt wurde, verfehlte
auch bei dieſer Wiederholung nicht ſeinen Eindruck auf die Zu
ſchauer.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen ab heute den neuen Luſtſpiel
ſchlager voll toller Situationen und zwerchfellerſchütternder
Komik: Der Herr ohne Wohnung mit Paul Hörbiger, Hermann
Thimig, Adele Sandrock, Leo Slezak. Hilde von Stolz, Karit
Evans, Hanna Waag und Lizzi Holzſchuh. Als Film=
Morgenfeier läuft am Sonntag, vorm. 11,15 Uhr, der ſpan
nende Film aus der Welt der Eskimos Palos Brautfahrt.
Reſi=Theater zeigt ein Spitzenwerk deutſcher Filmkunſt S0
endete eine Liebe mit Paula Weſſely, Willy Forſt. Guſtaf Gründ
gens. Jugendliche zugelaſſen.

Aerzklicher Sonnkagsdienſt.
Der Sonntagsdienſt reicht nunmehr vot
Samstag mittag 2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr
Iſt in dieſer Zeit wegen plötzlicher Erkrankung ärztliche Hilfe er
forderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen. Wenn die
ſer nicht erreichbar iſt, dann ſind folgende Aerzte zu deſſen Ver
tretung bereit: Dr med Hüffell, Kaſinoſtraße 2,. Tel. 1905
Dr. med. Lewandowſki, Stiftsſtraße 7. Tel. 1978; Frl. D7
med. Vaubel, Heinrichsſtraße 100, Tel. 1645.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich anſchließen
den Woche den Nachtdienſt: die Löwenapotheke, Ballon !
platz 11, und die Adlerapotheke, Wilhelminenplatz 17. De
Nachtdienſt wechſelt am Samstag abend, ſo daß die Apotheke
welche den Sonntagsdienſt hat, ſchon in der vorhergehenden Nach
den Nachtdienſt verſieht.
Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtr. 24. Die Verſamn
lungen, die gegenwärtig jeden Abend in zwei verſchiedenen Säle
abgehalten werden, erfreuen ſich eines ſehr guten Beſuches Ar
Dienstag abend ſprach in der Stadtmiſſion Herr Pfarrer Köhle
über das Thema Die allgemeine chriſtliche Kirche und am Fre=
tag
abend Herr Studienrat Knopp über Familie Schule
Jugend‟. Der Donnerstagabend wurde durch einen Miſſion=
vortrag
von Miſſionar Ittmann von der Baſler Miſſion aus
gefüllt. Alle Freunde chriſtlicher Gemeinſchaftsarbeit werde
darauf aufmerkſam gemacht, daß am Sonntagabend im Stad
miſſionsſaal eine große öffentliche Schlußverſammlung aller be
teiligten chriſtlichen Kreiſe abgehalten wird, die unter dem Them

Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht in
Erwerbsleben ſtehende Schwerkriegsbeſchädigte und Altrentne
erfolgt am Dienstag, den 15. Januar 1935, vormittags vo
812 Uhr, durch die Stadtkaſſe.
Die Markenheftbogen der neuen deutſchen Wohlfahrt
briefmarken bringen in zwei Bogen ſenkrechte Zuſammendrue
der Werte zu 4 und 6 Pfg., ſowie zu 8 und 12 Pfg. und au
waagrechte Kehrdruckpaare. Die Bogen mit den letzteren Werte
tragen an den Seitenrändern den Werbetext: Kauf auch Woh
fahrtspoſtkarten. Weiter ſind bei den von dieſen Heftchenboge
ſtammenden Marken Zähnungsabarten gegenüber den in normale
50er Bogen ausgegebenen Marken zu verzeichnen. Für jede
Poſtwertzeichenſammler bringen beide Bogen ſomit eine Fül
von Kombinationen. Der Verkaufspreis für beide Bogen beträ
20 RM. Dem Amt für Volkswohlfahrt, Gau Heſſen=Naſſau,
deſſen Händen der Vertrieb der Wohlfahrtsbriefmarken liegt.
eine beſchränkte Anzahl dieſer Heftchenbogen zugeteilt worde
An die Kreisamtsleitungen der NS. Volkswohlfahrt wende m
ſich, wenn Intereſſe dafür beſteht.
Heute abend im Saalbau! Wir erinnern noch einmal
den Bunten Abend. den die NS. Gemeinſchaft Kra
durch Freude zugunſten des Winterhilfswerkes hei
abend im Saalbau veranſtaltet. Das Programm verſprie
einen wirklichen Genuß!
Bereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reichsbund ehemaliger Unteroffizierſchi
ler (Ortsgruppe Darmſtadt). Am Samstag, den 12. Januar, f!
det bei Chriſt (Kaiſerſaal, Grafenſtr.) Darmſtadt eine kamero
ſchaftliche Zuſammenkunft ſtatt, zu der die Mitglieder und
hiermit eingeladen werden. Beginn 8 Uhr abends.
Reichstreubund ehem. Berufsſoldaten, Ort
gruppe Darmſtadt. Wir erinnern und verpflichten die Kam
raden zur Teilnahme an unſerem heutigen Kameradſchaftsabei
mit Familienangehörigen in der Woogsturnhalle. Es ſpricht d
Bundesvizepräſident, Kreisleiter und Bürgermeiſter in Wie
baden. Pg. Kam. Piekarski; Konzert, ausgeführt von ein
Abteilung des Reichsbundes ehem. Militärmuſiker, und anſchl
ßend Tanz.
Traiſa. Am Mondag, den 14 Januar, hält der Obſt= u
Gartenbauverein im Vereinslokal Heſſiſcher Hof (Philipp W=
ter
) ſeine Jahreshauptverſammlung ab; zu dieſer Verſammlu
werden die Mitglieder eingeladen und um zahlreichen Beſt
gebeten.

der
Vögel!

[ ][  ][ ]

amstag, 12. Januar 1935

Aus Heſſen.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 12 Seite 7

Ae, Gräfenhauſen, 11. Jan. Goldenes Ehejubiläum.
r Valentin Bauer 1. und deſſen Ehefrau Anna Bauer, geb.
konnten das Feſt der Goldenen Hochzeit feiern. Nachmittags
z ein Kirchgang ſtatt, an dem außer den Familienangehörigen
den Schulkameraden die Bevölkerung regen Anteil nahm. In
Abendſtunden wurde das Jubelpaar von dem Geſangverein
nigkeit mit einem Ständchen beehrt.
Ar. Eberſtadt, 11. Jan. Samariterkurſus des Alice=
uenvereins
vom Roten Kreuz. In der Georgſchule fand die
ffnung eines Kurſus für Samariterinnen Nothelferinnen und
erinnen zur Unterſtützung des amtlichen Sanitätsdienſtes
Frau DraudtDarmſtadt ſprach zur Einleitung über die
gaben der Teilnehmerinnen in der Erfüllung der Pflichten
ger Nächſtenliebe zum Wohle des geliebten Vaterlandes. An=
eßend
referierte Frau Dr. Draudt=Darmſtadt vom Alice=
uenverein
kurz über die Entſtehung des Roten Kreuzes deſſen
gaben, Ausbildung, Ausrüſtung und Einrichtung ſowie über
Vorbereitungen des Gas= und Luftſchutzes und das Verhältnis
Alice=Frauenvereins vom Roten Kreuz zur NS. Frauenſchaft.
ydem die nötigen Vorbereitungen mit dem Kurſusleiter, Herrn
Kunkler, und dem Kolonnenführer der hieſigen Sani=
kolonne
, Herrn König abgeſchloſſen waren, wurde der
ſte Unterrichtsabend auf Donnerstag abend im oberen Lokal
Cafés Volkmann feſtgelegt.
Ek. Pfungſtadt, 11. Jan Hohes Alter. Heute beging
u Valentin Clemens Wwe, Sandſtraße 72, ihren 86. Ge=
Stag.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 11. Jan. Winterhilfswerk Am
ſten Montag, nachmittags von 23 Uhr, werden die Brenn=
gutſcheine
der Serie C auf der Geſchäftsſtelle der NSV. (Rat=
5) an die Hilfsbedürftigen ausgegeben.
Pb. Groß=Zimmern, 11. Jan. Zuchtbullen= und Eber=
ſteigerung
. Bei der in Darmſtadt abgehaltenen diesjäh=
n
Zuchtbullen= und Eberverſteigerung ging der Zuchtbulle des
dwirts Karl Georg Dintelmann, Spachbrücken, der mit dem
ormenpreis und 2. Leiſtungspreis ausgezeichnet war, in den
tz der Gemeinde Romersheim über. Den mit einem 3. For=
preis
ausgezeichneten Zuchtbullen des Landwirts Joh. Friſch 2.,
6=Zimmern, erwarb ein Privatzüchter in Schmalbach.
Ot. Heubach, 11. Jan. Obſt=und Gartenbauverein.
Rathausſaale fand die diesjährige Hauptverſammlung des
und Gartenbauvereins Heubach ſtatt. Nach der Begrüßung
fh den Vereinsführer Ad. Hofferberth erſtattete letzterer
icht über die Tätigkeit des Vereins im abgelaufenen Geſchäfts=
e
. Der Verein hatte die Neuanſchaffung einer modernen
mſpritze unternommen. Verſuchsweiſe wurde im vergangenen
re die Schädlingsbekämpfung in einem Gemarkungsabſchnitt
iber 2000 Obſtbäumen durchgeführt. Durch eine Sachverſtän=
nkommiſſion
wurden bei einem Gemarkungsrundgang alle
ken Obſtbäume zur Fällung angekreidet. Weiter wurde ein
einſchaftlicher Bezug von Obſttransportkiſten ſowie junger
bäume für den hieſigen Boden beſonders erttagreich empfoh=
Sorten getätigt. Nach Vortrag der nicht unbedeutenden
eesrechnung wurde dem Vereinsrechner Ad. Weber, da ſich
Beanſtandungen ergaben, durch die Verſammlung Dank und
aſtung zuteil. Im weiteren Verlauf der Verſammlung unter=
man
ſich über die Anpflanzung junger Bäume, über zweck=
ige
Düngung, fachmänniſchen Schnitt ſowie über den Obſt=
t
nach Sorteneinteilung. Für 1935 wurde die Schädlings=
mpfung
durch Spritzen in einem größeren Gemarkungsteil
loſſen.
Du. Jugenheim, 11. Jan. Zuſammenſchluß beider
rttreibender Vereine Jugenheims. Unter dem
itz des Ortsgruppenleiters der NSDAP. Pg. Speckhardt,
in die Vorſtände des Turnvereins e. V. ſowie des Fußball=
vereins
1930 zu dem Zwecke zuſammen, um einen Zuſammen=
ß
beider ſporttreibender Vereine herbeizuführen. Nachdem
Verhandlungsleiter Pg. Speckhardt auf die Notwendigkeit die=
Naßnahme in eindrucksvollen Worten hingewieſen hatte, be=
ten
ſich die anweſenden Vertreter beider Vereine einmütig zu
Gedanken des Zuſammenſchluſſes, der im Intereſſe der Schaf=
einer
wahren Volksgemeinſchaft im Geiſte nationalſozialiſti=
Weltanſchauung eine dringende Notwendigkeit iſt. Damit
die neue Turn= und Sportgemeinde Jugenheim gebildet, und
der Anweſenden verſprach nach Kräften mitzuhelfen, daß der
nehr zuſammengelegte Verein zu einem großen, ſtarken und
isfähigen Gebilde wird. Der zuſammengeſchloſſene Verein
nunmehr den Namen: Turn= und Sportgemeinde Jugen=
e
. V. Die Verhandlungen wurden vollſtändig zum Abſchluß
icht und der neue Vorſtand gebildet, deſſen Aemter gemeinſam
t wurden. Vereinsleiter der Turn= und Sportgemeinde iſt
eitherige Vorſitzende des Turnvereins e. V., Heinrich Fuchs 2.,
Stellvertreter iſt der ſeitherige Vorſitzende des Fußballſport=
ns
1930. Karl Spengler. Die gemeinſame Hauptverſammlung
t am Mittwoch, den 23. Januar 1935, im Gaſthaus Zum
r ſtatt.

Förderung der Kleintierzucht in der Erzeugungsſchlacht

Wichkige Zingerzeige
für unfete Meintierjacter.
Im Rahmen der Erzeugungsſchlacht des Reichs=
nährſtandes
gewinnt auch die Kleintierzucht wiederum
eine erhöhte Bedeutung. Vergegenwärtigen wir uns vur, welche
Aufgaben gerade während der Kriegs= und Nachkriegszeit die
Kleintierzucht zu löſen hatte, um bei dem herrſchenden Mangel an
Nahrungsmitteln einen Ausgleich zu ſchaffen. Es kommt darin
deutlich zum Ausdruck, wie den armen und ärmſten Volksgenoſſen
durch eine ſinngemäße Kleintierhaltung über die ſchwierigen Zei=
ten
hinweggeholfen wurde. Wenn auch heute die Verhältniſſe an=
ders
liegen, ſo kommt einer vernünftigen Kleintierhaltung doch
gerade auch jetzt eine erhöhte Bedeutung zu.
Die Geflügelhaltung ſpielt hier zunächſt eine wichtige
Rolle. Dabei muß jedoch darauf geachtet werden, daß bei der Be=
ſchaffung
von Geflügel nur einwandfreie und geſunde Tiere ein=
geſtellt
werden, die in ſauberen, hellen Geflügelſtällen unterzu=
bringen
ſind. Aber auch die Fütterung des Geflügels muß ſo er=
folgen
, daß in erſter Linie die wirtſchaftseigenen Fut=
termittel
, wie Kartoffeln, Getreideſchrot, Milch zur Verwen=
dung
kommen. Insbeſondere muß Wert darauf gelegt werden, daß
bei der Fütterung auch eiweißhaltige Futtermittel nicht ver=
geſſen
werden, da nur bei genügend eiweißreicher Ernährung auch
günſtige Legeergebniſſe zu erwarten ſind. Und hier haben wir als
eiweißreiches, wirtſchaftseigenes Futter die Magermilch, die
in dickſaurer Form gegeben werden ſollte. Eine Futtermiſchung,
die auf wirtſchaftseigenen Futtermitteln aufgebaut iſt, dürfte etwa
folgendes Ausſehen haben:
30 bis 40 Gramm gedämpfte Kartoffeln je Tier und Tag,
vermengt mit einer Miſchung aus 32 Teilen Gerſtenſchrot,
32 Teilen Weizenkleie, 30 Teilen Haferſchrot und 6 Teilen
Fiſchmehl. Als eiweißreiches Beifutter ferner dickſaure Mager=
milch
zur beliebigen Aufnahme, als Körnerfuttermittel ferner
täglich etwa 50 Gramm je Tier.
Der Geflügelhalter muß jedoch auch darauf achten, daß er
keine überalterten Tiere hält. Denn es iſt eine Erfah=

rungstatſache, daß nur von ein= bis zweijährigen Hennen befrie=
digende
und damit auch wirtſchaftliche Leiſtungen zu erwarten
ſind. Aeltere Hennen ſind nicht mehr in der Lage, ihren Futter=
verzehr
durch eine entſprechende Leiſtung an Eiern auszugleichen,
ſo daß alſo bei älteren Hennen die Legeleiſtung un=
wirtſchaftlich
wird. Ferner iſt es dringend notwendig, daß
nur die ſogenannten Wirtſchaftsraſſen, wie braune Ita=
liener
rote Rhodeländer, weiße amerikaniſche Leghorn, weiße
Wyandottes und weiße Reichshühner gehalten werden. Dieſe an=
erkannten
Wirtſchaftsraſſen ſind durch jahrelange Durch=
züchtung
auf Legeleiſtung ſo weit vorgeſchritten, daß bei ge=
eigneter
Pflege Fütterung und Haltung der Tiere mit einem
ſicheren Erfolg gerechnet werden kann.
Bei der Kaninchenhaltung gilt es heute mehr denn fe,
diejenigen Raſſen bei der Haltung zu bevorzugen, die ebenfalls Ge=
währ
dafür bieten, daß ein höchſtmöglicher wirtſchaftlicher Erfolg,
ſei es bezüglich des anfallenden Kaninchenfleiſches oder der anfal=
lenden
Felle oder Wolle, zu erwarten iſt.
Auch die Bienenzucht darf im Rahmen dieſer kurzen Ab=
handlung
nicht vergeſſen werden. Ihr Wert liegt nicht nur darin,
daß ſelbſtverſtändlich auch wieder geeignete Völker vorausgeſetzt
gute Honigerträge gewonnen werden, ſondern er iſt auch darin
zu ſuchen, daß die Erträgniſſe aus dem Obſtbau durch
beſſere Befruchtung weſentlich geſteigert werden.
Nicht unerwähnt bleiben ſoll die Seidenraupenzucht,
die nach der Sicherſtellung der Preiſe für Konkons dem Kleintier=
züchter
einen durchaus befriedigenden Nebenerlös erbringen
können. Vorausſetzung für die Durchführung dieſer Zucht iſt je=
doch
die Anpflanzung von Maulbeerbäumen und
=Sträuchern. Sie kann überall dort noch günſtig durchgeführt
werden, wo bisher das zur Verfügung ſtehende Land keiner wirt=
ſchaftlichen
Ausnutzung zugeführt werden konnte.
Gerade auf dem Gebiet der Kleintierzucht und =Haltung ſind
wir heute zum Teil noch auf die Einfuhr ausländiſcher Erzeugniſſe
angewieſen. Wenn es uns gelingt, durch eine geeignete Haltung.
Pflege und Fütterung unſerer Kleintiere eine Leiſtungsſteigerung
zu erzielen, dann wird auch die Aufgabe der Kleintierzüchter dem
Ziele nähergebracht werden, die Nahrungsfreiheit des Volkes zu
ſichern.

Em. Heppenheim a. d. B., 11. Jan. Wichtiger Gedenk=
tag
für den Amtshof. Geſtern vor 500 Jahren, am 10. 1.
1435, war der Heppenheimer Amtshof Zeuge eines denkwürdigen
Staatsaktes. An dieſem Tage erfolgte dort im prächtigen Kur=
fürſtenſaal
die feierliche eidliche Verpflichtung des Erzbiſchofs und
Kurfürſten Dietrich von Mainz als Kanzler des Deutſchen Reichs,
und viele und hohe Gäſte ſah die Stadt in ihren Mauern. Kaiſer
Siegmund, der perſönlich nicht zugegen war, hatte als Stellver=
treten
den Erzbiſchof Raban von Trier entſandt, in deſſen Hand
der Kurfürſt ſeinen Schwur legte. Ueber das Geſchehen hat der
Heppenheimer Heimatdichter Hans Holzamer ein Weiheſpiel ver=
ſaßt
, das er nach den alten Quellen ſchuf und deſſen Aufführung
im Kurfürſtenſaal geplant iſt, der nach den Angaben des Amts=
hofforſchers
Dr. Heinrich Winter im vergangenen Jahre in alter
Pracht wiederhergeſtellt wurde.
D. Aus dem ſüdlichen Ried, 11. Jan. Die Verbindungsſtraße,
die quer durch das Ried von der Lorſcher Chauſſee nach Biblis
führt, wird nunmehr in der Bibliſer Gemarkung eine ſtarke Ar=
beitsvergebung
bedingen. Für die Gemeinde Biblis ſollen nun
für die Befeſtigung des ſogenannten Bruchweges die Herſtellung
von rund 8100 Quadratmeter Rauhpflaſter, ohne Steinlieferung,
vergeben werden. Die Pläne für dieſe Arbeit liegen beim Heſſ.
Kulturbauamt, Darmſtadt, offen. Auf der Lorſcher Chauſſee
ereignete ſich ein ſonderbarer Unfall. Beim Verladen von Lang=
holz
rollte ein Stamm auf die Straße, als im ſelben Augenblick
ein Perſonenwagen in Richtung Bürſtadt angefahren kam. Ob=
wohl
der Autolenker, geiſtesgegenwärtig, ſeinen Wagen ſofort ab=
ſtoppte
, war nicht zu verhinden, daß es zu einem Zuſammenprall
kam, wobei das Auto umſtürzte und teilweiſe demoliert wurde.
Die Inſaſſen kamen glücklicherweiſe ohne Verletzungen davon.
In Lampertheim iſt ein Kurioſum der Natur im Anweſen
des F. Günderoth in der Moltkeſtraße zu ſehen. Dort ſteht ein
über und über ſtark behängter Apfelbaum mit Früchten, die nach
einer zweiten Blüte im Herbſt zum Teil recht anſehnlich dick ge=
worden
ſind.
Ex. Bürſtadt, 9 Jan. Hochbetagte Einwohner. In
hieſiger Gemeinde gibt es noch 234 Einwohner, die bereits das
70. Lebensjahr erreicht bzw. überſchritten haben. Die älteſte
Ortseinwohnerin iſt Frau Kath. Wiedemann mit 91 Jahren.

Bm. Hofheim (Kr. Bensheim) 11. Jan. Jahresver=
ſammlung
. In ſeinem Lokal Zum kühlen Grund hatte der
Kath. Kirchenchor Cäcilia ſeine ordentliche Generalverſamm=
lung
. Miſſionsabend. Für die evangeliſche Gemeinde
fand in der Kinderſchule ein Herrenhuter Miſſionsabend ſtatt, und
die zahlreich erſchienenen Zuhörer folgten aufmerkſam dem Vor=
trag
des erfahrenen Miſſionars. Verpflichtung. Von
der hieſigen Frauenſchaft wurden in Lampertheim 30 Frauen durch
die Kreisleiterin Frl. Guſtine=Bensheim verpflichtet. Hohes
Alter. Landwirt Simon Rupp feiert am 13. Januar in guter
Rüſtigkeit ſeinen 79. Geburtstag.
Hirſchhorn, 10. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
9. Januar 1,62 Meter, am 10. Januar 1,60 Meter.
Be. Rüſſelsheim, 10. Jan. Vortrag in der Opel= Werk=
hochſchule
. Zu einem intereſſanten Vortrag hatte die Kultur=
abteilung
der Adam Opel AG. ihre Mitglieder der Werk= Hoch=
ſchule
eingeladen. Verbunden war dieſer Abend mit einem Gene=
ralmitgliederappell
der NSDAP.=Ortsgruppe Rüſſelsheim. Der
Rüſſelsheimer Hof war bei den Begrüßungsworten des Orts=
gruppenleiters
Pg. Hanſſen vollbeſetzt. Univerſitätsprofeſſor
Dr. Schulz gab in kurzen Umriſſen ein Bild von der mehr=
tauſendjährigen
Geſchichte des Germanentums. Er behandelte in
einzelnen Phaſen die kulturgeſchichtliche Entwicklung von der
Steinzeit über die Bronze bis zur Eiſenzeit. Zahlreiche Licht=
bilder
illuſtrierten die Ausführungen des Redners. Mit einem
Sieg=Heil auf den Führer ſchloß der anregend verlaufene Abend.

Aus Oberheſſen.

LPD. Ortenberg (Oberh.), 11. Jan. Verfehlungen bei
der Bezirksſparkaſſe in Ortenberg. Bei der hieſigen
Bezirksſparkaſſe wurden gelegentlich einer Reviſion der Buch= und
Kaſſenführung Verfehlungen feſtgeſtellt, die zur Folge hatten, daß
der Kontrolleur ſofort beurlaubt wurde und der Rechner ſeine
Penſionierung beantragte, die zuſtändigen Aufſichtsſtellen haben
ſofort alle Maßnahmen getroffen, durch die jegliche Stockung im
Geſchäftsverkehr der Kaſſe verhindert wurde, wie auch ein ord=
nungsgemäßer
Fortgang der Arbeiten gewährleiſtet iſt. Zu Be=
unruhigungen
des Publikums iſt nach dem ſofortigen wirkungs=
wollen
Eingreifen der Aufſichtsſtellen keinerlei Grund vorhanden.

Nachrichten des Standesamts Darmſtadk.
Heſtorbene. Am 4 Januar: Polixa, Auguſt. Oberpoſt=
tor
a. D., Geh. Poſtrat, 80 Jahre alt, verwitwet. Hilde=
Hin, Karl. Fahrſteiger i. R., 68 Jahre alt verheiratet. Am
anuar: Feldmann, Eliſabeth, geb. Volz. Ehefrau des
dieners 64 Jahre alt. Loth, Johannes, Schreiner ver=
et
, 85 Jahre alt. Müller, Juliane, geb. Müller, Ehefrau
Landwirts, 35 Jahre alt. Eppertshauſen. Mangold,
, Oberin i. R., 78 Jahre alt, ledig. Am 7. Januar: Schar=
7. Philipp, Landwirt, 42 Jahre alt, verheiratet, Michelbach
w. Am 5. Januar: Koch, Philippine, ledig, ohne Beruf,
ahre alt. Am 6. Januar: Gölz., Michael, Schmiedemeiſter,
ahre alt, verheiratet, Knoden. Am 7. Januar: Merſch=
9. Philipp, Landwirt, verwitwet, 82 Jahre alt, Hahn, Kreis
iſtadt. Am 5. Januar: Hofmann, Margarete, ohne Beruf,
Am 6. Januar: Zörgiebel, Eliſabetha, geb. Michel,
ahre alt, Ehefrau des ſtädt Arbeiters. Am 8 Januar: He=
le
, Margaretha. geb. Plöſer. Witwe des Fabrikarbeiters,
ahre alt. Am 7. Januar: Klingelhöffer, Reinhard,
ſterialrat i. R. 83 Jahre alt verwitwet. Am 8 Januar:
bert, Anna Maria, geb. Ruhmann. Ehefrau des ſtädt.
iters in Ruhe, 66 Jahre alt. Trautmann,
geb. Bach, Ehefrau des Reichsbahn=Oberſchaffners 56 Jahre
Am 9. Januar; Pfeffer. Anna Babette, geb. Mohr. Ehe=
d
. Fabrikdirektors, 61 J. alt. Nicklas, Johannes, Schuh=
er
. 75 Jahre alt, verwitwet. Am 8. Januar: Kraft, Georg,
reſſerprüfer i. R., 82 Jahre alt, verheiratet Schäfer,
zeide, geb. Timme. Witwe des Oberlehrers i. R., Prof. Dr.
88 Jahre alt. Am 9. Januar: Rühl, Johann Konrad,
altungsſekretär, 53 Jahre alt, verheiratet. Hanſel Karo=
geb
. Hartmann, Ehefrau des Rechnungsrars, 67 Jahre alt,
10. Januar: Nettermann, Helmut Willi, 4 Monate alt,
vo Kaufmann. Zimmer, Friedrich Leovold. Weißbin=
47 Jahre alt, verheiratet, Roßdorf. Am 9. Januar: Wei=
Heinrich, Dipl.=Ing., 45 Jahre alt, verheiratet.
Kirchliche Nachrichten.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 12. Januar.
ſtskirche, Abenbs 8 Uhr: Wochenſchlußgottesdienſt.
1. Sonntag nach Epiphanias, 13. Januar.
dtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. Vorm. 11,15
eindergottesdienſt der Markusgemeinde. Pfarrer Kornmann. Nachm. 5 Uhr:
ottesdienſt. Pfarrer Lautenſchlähger.
Chor der Stadtkirche iſt jeden Wochentag abends 6,45 Uhr Liturgiſche Andacht.
Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht gebffnet. Eingang
te.
dtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wintermann. Vorm. 10 Uhr:
ottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der Kaplanei=
de
. Pfarrer Heß.
oßlirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
ruinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm. 11 Uhr:
Jottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Widmann. Abends 6 Uhr:
ottesdienſt. Pfarrer Widmann.
Nelle des Städt. Altersheiius. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Widmann.
twoch, 18. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Abends 8 Uhr:
unde im Gemeindehaus.
anneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinborger, Vorm.
Ɨhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer H. Köhler.

Mittwoch, 16. Jan., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Bibelüberſetzungsarbeit auf
den Miſſionsfeldern. Pfarrer Weinberger.
Die Fohanneskirche iſt wochentags von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Ein=
gang
Liebigſtraße.
Paul=Gerhardt=Hans. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarreri. R. Weißgerber.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger.
Mittwoch, 16. Jan,, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer 8. Köhler.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesbienſt. Pfarrer
Weiß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beibe Bezirke. Pfarrer Weiß. Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Irle.
Gottesdienſt in der Neuen Trainkaſerne. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Irle.
Mittwoch, 18. Jan,, abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk im Gemeindehaus
über Markusevangelium. Pfarrer Weiß. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk
im Saal der Neuen Trainkaſerne über 1. Korintherbrief. Pfarrer Irle.
Die Beſſunger Kirche iſt wochentags von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Anbacht geöffnet.
Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Diviſionspfarrer i. R. Liedtke.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dimiſionspfr. i. N. Liedtke.
Mittwoch, 16. Jan,, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Wolf.
Die Pauluskirche iſt wochentags von 95 Uhr zu ſtiller Andacht gebffnet. Eingang
Haupttüre.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lenz. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt.
Donnerstag, 17. Jan., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Weinberger, Kahlertſtr. 24, Fernſpr.
Nr. 1751.
2. Veranſtaltungen.
Stadtgemeinde. Schloßkirche. Dienstag, 15. Jan., abends 8 Uhr: 6. Vortrag der
Darmſtädter Stadtpfarrer: Pfarrer Lautenſchläger ſpricht über: Das Neue Teſtament
und die Geſtaltung der Kirche.
Donnerstag, 17. Jan., abends 8 Uhr: Lehrgang Pfarrer Wintermann: Das Weſen
des Proteſtantismus.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Montag, 14. Jan.: Jugendabend der Stadtgemeinde.
Dienstag, 15. Jan.: Mütterabend der Stadtgemeinde. Mittwoch, 18. Jan.:
Rirchenchor der Stadtkapelle und Schloßlirche. Freitag, 18. Jan.: Kirchenchor der
Stadtkirche.
Pfarrhaus (Hügelſtr. 6). Montag, 14. Jan.: Monatsabend der Evang. Frauenhilfe
der Kaplaneigemeinde. Freitag, 18. Jan.: Mädchenabend der Kaplaneigemeinde.
Konfixmandenſaal im Schloß. Mittwoch, 18. Jan.: Handarbeitsſtunde der
Stadtgemeinde.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus (Liebfrauenſtr. 6). Mittwoch, 16. Jan.,
nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strichſchule. Freitag, 18. Jan abends 8 Uhr:
Jungenabend Weſt. Mütterabend Weſt. Mädchenabend Weſt. Samstag,
19. Jan., nachm. 2 Uhr: Handarbeits= und Strickſchule.
Martinsſtift (Müllerſtr. 28). Dienstag, 15. Jan., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 17. Jan., abends 8 Uhr: Mädchenabend Oſt. Freitag, 18. Jan., abends
8 Uhr: Mütterabend Oſt.
Saal der Kleinkinderſchule (Mauerſtr. 5). Montag, 14. Jan., abends 8 Uhr:
Jungenabend Oſt. Donnerstag, 17. Jan., abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Fohannesgemeinde: Gemeindehaus (Kahlertſtr. 26). Montag, 14. Jan., abends
5,30 Uhr: Ev. Jungſchar Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Dienstag, 15. Jan. abends
8uhr: Mütterabend. Mittwoch, 16. Jan., nachm. 2 Uhr: Strickſchule. Donnerstag,
17 Jan., abends 8 Uhr: Evangel. Frauenhilfe: Teeabend im Gemeindehaus. Freitag,
18. Jan,, abends 8 Uhr: Evang. Mädchenkreis.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Montag, 14. Jan., abends
s Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 16. Jan., nachm. 3 Uhr: Strickſchule. Donnerstag,
17. Jan, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Petrusgemeinde: Gemeindehaus (Eichwieſenſtr. 8). Montag, 14. Jan., abends
8 uhr: Poſaunenchor. Abends 8,15 Uhr: Evang. Jugendwerk, Mädchenkreis. Diens=
tag
, 15. Jan., abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Don=
nerstag
, 17. Jan., abends 8 Uhr: Mütterabend. Freitag, 18. Jan., abends 8,15 Uhr:
Kirchenchor. Samstag, 19. Jan., abends 7,30 Uhr: Singekreis,
Paulusgemeinde: Gemeindeſaal unter der Kirche. Montag, 14. Jan., abends
8,30 Uhr: Gemeindemädchenabend. Donnerstag, 17. Jan., abends 8 Uhr: Mütter=
abend
. Freitag, 18. Jan., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsperein: Sonntag, 13. Jan.,
nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24), Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
gindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. Abends 8 Uhr:
Schlußverſammlung der Allianz=Gebetswoche. Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſions=
arbeitsſtunde
, Abends 8,30 Uhr: Männerabend. Herr Bringmann. Dienstag, nachm.
4 uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Markwort.
Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,80 Uhr; Bibel=
ſtunde
. Herr Bringmann. Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger
Mädchenſchule. Herr Neuber. Samstag, abends 6 Uhre Eiſenbahnervereinigung.
Abends 8 Uhr: Poſaunenchor.

Voranzeige: Sonntag, 20. Jan., nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde durch Herrn
Studienrat Dr. Grünewald.
Fugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag: Beteiligung an der Alianz= Gebets=
woche
. Montag, nachm. 5 Uhr: Knabenjungſchar. Abends 7,80 Uhr: F. K. für funge
Mädchen. Abends 8,30 Uhr: Beteiligung der jungen Männer am Männerabend.
Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinberſtunde
für Mädchen. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.
3. Gemeindeämter.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. von 1019 Uhr u. nachm.
(außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr.
Evgl. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe): Einnahme=
ſtelle
für das girchnotgeld täglich 812 Uhr, 2,305,30 Uhr: Mittwoch= und Samstag=
nachnittags
geſchloſſen. Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur im Landeskirchenamt,
Mackenſenſtraße 40 (Ecke Neckarſtraße), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17: Martinsſtiſt, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul=Gerhardt=Haus,
Damaſchkeplatz 1: Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8: neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Kirche zu Griesheim. Sonntag, 13. Jan. 1935: Vorm. 10 Uhr: Predigt=
gottesdienſt
. Pfarrer Mangold. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Film
der Inneren Miſſion: Segensſpuren der Liebe‟.
Friedenskirche. Sonntag, 13. Jan. 1935: Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent North. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 13. Jan. 1935: Vorm. 10 Uhrt
Hauptgottesdienſt. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach. Dienstag: Jung=
mädchenverein
. Mittwoch: Kirchenchor.
Evangeliſche Kirche zu Traiſa. Sonntag, 13. Jan. 1936. Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. Am 17. Jan. 1936:
20 Uhr: Frauenverein.
Evangeliſche Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 18. Jan. 1935. Vorm. 10 Uhr:
Gottesdienſt. Montag: Poſaunenchor. Dienstag, 67 Uhr: Bücherausgabe.
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Frauenverein.
Helferinnen im Pfarrhaus. Freitag: Poſaunenchor.
Evgl. Gemeinde Diebnrg. Sonntag, 13. Jan., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Borm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Dienstag, 15. Jan., Ev. Frauenhilfe (Maher).
Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 13. Jan. 1935, vorm. 10 Uhr:
Predigtgottesdienſt. Prediger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
8 uhr: Schlußverſammlung in der Stadtmiſſion. Montag, abends 8,30 Uhr: Eing=
ſtunde
. Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Samstag, nachm. 5 Uhr:
Kat. Unterricht.
Evangeliſche Gemeinde gläubig getaufter Baptiſten, Mauerſtraße 17. Sonntag,
18. Jan. 1935, vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Schneider, Vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Schlußverſammlung in der Stadtmiſſion. Mittwoch,
abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag, 13. Jan. 1935, vorm.
11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Schlußverſammlung in der Stadtmiſſion.
Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. Freitag, abends 8 Uhr: Frauen=
arbeitskreis
.
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Sonntag, 13. Jan., vorm. 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt. Anſchlieſend Sonntagsſeier für die Kinder.
Abends 17,30 Uhr: Weihnachts=Kantante von Buxtehude. Singkreis unter Leitung von
Frl. Siemers, anſchließend kultiſche Anſprache: Der 12jährige Jeſus im Tempel.
Mittwoch, 18. Fan vorm. 7,45 Uhr: Menſchenweihehandlung. Donnerstag,
17. Jan., vorm. 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, 18. Jan. 1985,
vorm. 9.15 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Lob= und Danrverſammlung
im Saale der Stadtmiſſion Mühlſtr. Dienstag, 15. Jan., abends 8,15 Uhr: Bibel=
ſtunde
. Prediger Kruſt.
Adventsgemeinde Darmſtadt, Sandſtr. 10. Sonntag, 18. Jan., abends 8 Uhr:
Vortrag. Thema: Die wichtigſte Lebensfrage. Freitag, abends 8 Uhr: Bibelſtunbe.
Samstag, vorm. 9.30 Uhr: Bibelſtudium; 11.30 Uhr: Predigt.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Selence Soclety) Darmſtadt,
Adolf Hitler=Gauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 13. Jan.: Das Sakrament; Goldener
Text: Johannes 13:34, 85.

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Seite 8 Nr. 12

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Reich und Ausland.

Samstag, 12. Januar 193

Heute
Volksabstimmung
im Saargebiet

Ein Poſtſtempel für den Saarabſtimmungstag.
Am 13. Januar wird die Reichspoſt die Sendungen
mit dieſem Stempel verſehen.

Ehrung eines 100jährigen Bekeranen.
Bremen. Dem Ehrenmitglied des Deutſchen
Kriegervereins Bremen, Hugo Göbel, einem Mit=
kämpfer
von 1870/71, überbrachte der Kyffhäuſer=
bundesführer
Oberſt a. D. Reinhardt zu ſeinem
100. Geburtstag perſönlich die Glükwünſche der
Kyffhäuſerkameraden. Er überreichte dem trotz
ſeines hohen Alters überaus friſchen Veteranen
eine beſondere Ehrengabe.

Wildweſtſtück auf der Koblenz-Kölner
Berkehrsſtraße.
Koblenz. Auf der Fernverkehrsſtraße Kob=
lenz
Köln ſpielte ſich in der Nacht zum Don=
nerstag
in der Gegend von Weißenthurm ein
wahres Wildweſtſtück ab. Ein Kollidieb beſtieg
hier einen die Straße befahrenden Fernlaſtzug,
von dem er mehrere Eimer, gefüllt mit Rüben=
kraut
, abwarf. Inſaſſen eines hinter dem Fern=
laſtzug
fahrenden Lieferwagens bemerkten dies
und machten den Führer des Laſtzuges hierauf
aufmerkſam. Dieſer hielt ſein Fahrzeug an, und es
gelang ihm auch, den Dieb zu ſtellen, der ſich aber
energiſch zur Wehr ſetzte und ſchließlich aus einer
Piſtole einen Schuß abfeuerte. Die Kugel drang
einem der Inſaſſen des Lieferwagens durch den
Oberſchenkel. Der Dieb konnte aber ſpäter über=
wältigt
werden; es gelang, ihm die Piſtole zu
entreißen. Plötzlich nahte aus Richtung Köln ein
Auto, in dem drei Perſonen ſaßen. Dieſe hielten
den Wagen an und erkundigten ſich bei dem Füh=
rer
des Fernlaſtzuges, was vorgefallen ſei. Als
ihnen die gewünſchte Auskunft erteilt worden war,
erklärten ſie ſich bereit den Dieb nach der . yſten
Polizeiwache zu befördern. Der Führer des
Fernlaſtzuges ſtimmte dem zu und händigte den
Inſaſſen des Perſonenkraftwagens auch die Piſtole,
aus der der Dieb den Schuß abgefeuert hatte, aus.
Das Auto fuhr dann davon. Eine Einlieferung
des Burſchen bei irgendeiner Polizeiſtelle in der
Gegend von Koblenz erfolgte nicht. Demnach muß
angenommen werden, daß die drei hilfsbereiten
Männer in dem Perſonenkraftwagen Komplizen
des Kollidiebes waren. Dieſe Annahme wird da=
durch
beſtätigt, daß in der Nacht zum Donnerstag
in Köln ein Perſonenkraftwagen geſtohlen wurde,
der am Donnerstag nachmittag kurz nach 14 Uhr
in einer Straße in Koln=Ehrenfeld mit Blutſpuren
am Trittbrett und an dem Kotflügel aufgefunden
worden iſt.
Opferſtockräuber gefaßt.
Andernach. In den letzten Wochen wurden
die Kirchen der Gemeinden auf dem Vordermai=
feld
von Dieben heimgeſucht, die die Opferſtöcke
aufbrachen. Die Bemühungen der einzelnen Poli=
zeibehörden
, die Diebe zu ſtellen, wurden jetzt von
Erfolg gekrönt. Den Polizeibeamten im benach=
barten
Plaidt iſt es gelungen, einen Dieb in dem
Augenblick zu verhaften, als er in der Plaidter
Pfarrkirche den Opferſtock beraubte. Es handelt
ſich um einen jungen Mann aus dem benachbarien
Obermendig, der geſtand, auch die Plünderung der
Opferſtöcke an den Kirchen von einer Reihe von
Ortſchaften ausgeführt zu haben. Der Opferſtock=
räuber
wurde dem Gerichtsgefängnis in Mayen
zugeführt.

Wird es kälker?

verfolgen die Kinder und ſie nicht
die Bewegung des O ckſilbers am
Thermometer.

Neue Brücke
über den Rhein
bei Karlsruhe.

Bei Karlsruhe wird von
der Reichsbahn eine neue
gewaltige Brücke über den
Rhein geſchlagen, die die
bisherige umſtändliche
Schiffsbrücke bei Maxau
erſetzen ſoll. Unſere Bil=
der
zeigen links die künf=
tige
Geſtalt der Brücke in
einem Gemälde und rechts
einen kleinen Ausſchnitt
aus den Bauarbeiten.
Man ſieht einen Taucher
bei Erſtellung des linken
Widerlagers und erkennt
deutlich die rieſigen ein=
gerammten
Bohlen, die
zur Abſperrung des Bag=
gers
notwendig ſind.

Der engliſche Rennfahrer Sir Malcolm Campbell will mit dieſem neuen Rennwagen, der ebenfalls
Blue Bird (Blauer Vogel) heißt, ſeinen eigenen Weltrekord brechen und 480 Stundenkilometer er=
reichen
. Er unternahm ſoeben auf der engliſchen Brookland=Bahn eine Probefahrt mit dem neuen
Ungetüm, die zur Zufriedenheit verlaufen iſt. Seine große Rekordfahrt wird er im Februar in
Daytona=Beach auf Florida (USA.) durchführen. Man ſieht ihn hier mit ſeinem Rennwagen, der
eine Motorenſtärke von 2450 PS hat und bei dem nur Alkohol als Betriebsſtoff verwendet wird.

Berlin. In der Freitagſitzung wurde die
Eröffnung der zweiten Entſchuldungsaktion für
den Angeklagten Dr. Jäger mit der Feſtſtellung
abgeſchloſſen, daß der Aufſichtsrat im Somme=
1929 Jäger noch einmal einen Vorſchuß von 2000
Mark bewilligte, nachdem Jäger im Jahre vor=
her
ein Darlehen von 46 000 Mark erhalten hatte.
Der Angeklagte Dr. Otto erklärte dazu, der Vor=
ſchuß
ſei erforderlich geweſen, um die Sanierung
von Dr. Jäger wirkſam zu machen. Dr. Jäger habe
auch alle Schulden ſpäter abgezahlt.
Von der Verteidigung wird gefragt, ob außer
dieſen 48000 Mark noch weitere Darlehen oder
Vorſchüſſe an Dr. Jäger gezahlt worden ſeien.
Die Anklage ſpreche doch von 63 000 Mark.
Der Angeklagte Dr. Otto erwidert, ihm ſei von
weiteren Zahlungen nichts bekannt. Der Staats=
anwalt
erklärt, er werde im weiteren Veriauf des
Verfahrens rechnungsmäßig belegen, daß tatſäch=
lich
63 000 Mark für die Sanierung von De. =
ger
gezahlt worden ſeien.
Die weitere Verhandlung wurde dann auf
Dienstag vertagt.
Zwei Bergleute verſchüttet. Tot geborgen.
Eſſen. Auf der 1. Sohle der Zeche Langen=
brahm
ging am Mittwoch abend eine Strecke zu
Bruch. Zwei Bergleute wurden verſchüttet. Die
Bergung der beiden Verunglückten, die ſofort tot
geweſen ſein dürften, ſtieß infolge des fortgeſetzt
nachbrennenden Geſteins auf große Schwierig=
keiten
. Es gelang erſt in der Nacht zum Freitag,
die Toten zu bergen. Einer von ihnen hinterläßt
Frau und drei Kinder, der andere Frau und vier
Kinder.
Skandal in einem Pariſer Theaker.
Paris. Im Theater Albert I. kam es am
Donnerstag abend zu einem Skandal. Der Vier=
akter
des belgiſchen Dramatikers Hermann Gré=
goire
Haya ſollte uraufgeführt werden. Die
Hauptdarſteller und der Autor hatten um eine
Verſchiebung dieſer Aufführung gebeten, weil die
Rollen noch nicht genügend einſtudiert ſeien.
Nichtsdeſtoweniger hatte die Theaterleitung das
Stück auf den Spielplan geſetzt. Als der Vorhang
aufging, gaben der Hauptdarſteller und der Autor
vor dem zahlreich erſchienenen Publikum und der
Kritik. Erklärungen ab, die zu einem heftigen
Rededuell mit dem Theaterdirektor führten und
faſt in Tätlichkeiten ausgeartet wären. Nur müh=
ſam
konnte die Ruhe wieder hergeſtellt werden.
Das Stück wurde nicht geſpielt. Die Angelegen=
heit
wird nicht nur ein gerichtliches Nachſpiel
haben, ſondern wahrſcheinlich auch zu einem Duell
zwiſchen dem belgiſchen Autor und dem Theater=
direktor
führen, die auf der Bühne ihre Karten
austauſchten.

Schwerer Raubüberfall in Barcelona.
Madrid. Die Raub= und Mordüberfälle in
Barcelona reißen trotz der verſchärften Geſetzes=
beſtimmungen
nicht ab. So drangen drei unbe=
kannte
Männer mit erhobenen Piſtolen in eine
Frühſtücksſtube ein, ſchloſſen den Inhaber und ſeine
Angeſtellten in ein Zimmer ein und raubten das
Geld. Als die Ueberfallenen ſich befreit hatten,
ging eine von den Tätern auf dem Schanktiſch
zurückgelaſſene Bombe hoch, durch die ſieben Per=
ſonen
verletzt wurden. Man nimmt an, daß es
ſich um den Racheakt eines Angeſtellten handelt.
der wegen ſeiner Zugehörigkeit zu einer anarchiſti=
ſchen
Gruppe entlaſſen worden war.

26 Todesopfer des Eiſenbahnungli

Moskau. Der Staatsanwalt, der die U.
ſuchung der Urſachen des Eiſenbahnunglücks
ſchen Moskau und Leningrad leitet, teilt mit
der Eiſenbahnbeamte Kotow ſeine Schuld e
ſtanden habe. Wie ferner mitgeteilt wird,
von den 66 verletzten Reiſenden inzwiſchen
ihren Verletzungen erlegen. Damit iſt die
der Todesopfer des Unglücks auf 26 geſtiege

Aus Eisnok gerektel.
Stolpmünde. Seit Sonntag nachm
wurde ein Hochſeekutter aus Stolpmünde mit
Schiffern vermißt. Da am Mittwoch abend
Gdingen die Nachricht kam, daß der Kutter
Kilometer nördlich des Fiſcherdorfes Rewe
Packeis aufgefunden worden ſei, nahm mar
daß die Fiſcher ein Opfer der Kälte gewr
ſeien. Am Donnerstag mittag traf in Stolpm
ein Anruf des deutſchen Generalkonſuls
Danzig ein, wonach die beiden Fiſcher wohll
ten in Danzig eingetroffen ſind. Wie bisher
ſteht, haben die beiden Fiſcher, nachdem ſie
brennbare Material verfeuert hatten, den K
verlaſſen, da ſie ſeit langem nichts mehr zu
hatten. Es gelang ihnen trotz aller Schw
keiten, den 3 Kilometer langen Weg über
Packeis zum Land zu bewältigen.

Zwölf engliſche Fiſcher ertrunken.
London Am Mittwoch abend nach En
der Dunkelheit ereignete ſich auf dem Humbe
weit Hull ein ſchweres Schiffsunglück. Der
dampfer Edgar Wallace ſtieß bei der
vom Fiſchfang auf eine Sandbank, legte ſid
die Seite und ſank. Von der Beſatzung von
zehn Mann konnten nur drei gerettet we
Man befürchtet, daß die übrigen zwölf ertr.
ſind.
Eine vierköpfige Prieſterfamilie ermorde
und den Tempel angezündet.
Tokio Ein entlaſſener Tempelwärter b
bei Nara, öſtlich von Oſaka, eine entſetzliche
tat. Er ermordete in dem dortigen Tempe
vierköpfige Prieſterfamilie. Dann zündete e
Tempel an. Der Täter ſtellte ſich der Polize
74 Todesopfer der Ruhr in Yokohama
und Umgebung.
Tokio. Wegen der Ruhrepidemie in
hama und Umgebung ſind auf Veranlaſſun
Behörden ſämtliche Schulen geſchloſſen we
Bis jetzt wurden 74 Todesopfer der Ruhrepi
gemeldet.

Es ſteht ſchlecht um Haupkmanns Kopf.

Erſte Originalbilder von dem Prozeß wegen der Ermordung des Lindbergh=Babys.
In dem Prozeß gegen den Angeklagten Hauptmann, der beſchuldigt wird, das Kind Lindbergl
führt, ermordet und dann noch 50 000 Dollar Löſegeld eingeſteckt zu haben, kam es jetzt zu
großen Senſation. Der Mittelsmann des Oberſten Lindbergh, Dr. Condon, erklärte unter
Zeugeneid, daß Hauptmann der Mann ſei, dem er das Löſegeld über die Kirchhofsmauer im
Yorker Stadtteil Bronx gereicht hat. Damit iſt die Lage Hauptmanns ziemlich hoffnungslos
den. Dieſe erſten Originalbilder aus Flemington zeigen links den Oberſten Lindbergh und den
ſten Schwarzkopf, der die erſten Unterſuchungen geleitet hat, beim Verlaſſen des Gerichtsgeb
Rechts ſteht Hauptmann, mit ſeinem Verteidiger Reilly (links) im Geſpräch. Nach den
Zeugenausſagen ſoll Hauptmann ſein bisheriges zyniſches Lächeln abgelegt haben.

[ ][  ][ ]

Samstag, 12. Januar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 12 Seite 9

Er klagk, weil er gewachſen iſt.
(5) Amſterdam. Der holländiſche Zwerg Moers hat einen
kannten Amſterdamer Arzt auf Schadenerſatz verklagt. Weil
eſer ihm ein Präparat verabreichte, das zu einem raſchen
achstum führte. Peter Moers iſt heute tatſächlich ſo groß wie
dere Leute auch, und infolgedeſſen mußte er ſeinen Beruf
s Varietézwerg aufgeben. Der Arzt verſichert, er habe ihm
ir Huſtentropfen verabreicht. Der Zwerg aber behauptet, es
i ein Drüſenpräparat darin geweſen, und der Beklagte habe
heimlich an ihm erproben wollen.
Was ſind unſere Weliſtädte werk?
(k) Genf. Da hat der beim Völkerbund beſchäftigte Ameri=
ner
Leo Foreſt mit vieler Mühe eine Aufſtellung zu Ende ge=
hrt
, deren Reſultat den Wert unſerer Weltſtädte verraten ſoll.
zählte dabei die Geſamtheit der Bodenfläche, der Bauwerke,
r Kunſtſchätze, der Induſtrien uſw. zuſammen, um dann mit
ger ſchönen runden Zahl aufzuwarten.
Danach ſoll New York 30 000 Millionen Dollar wert ſein. Als
chſte Stadt folgt London mit 26000 Millionen Dollar, dann
tris mit 11 000 Millionen und Berlin mit der gleichen Wertig=
t‟
Dagegen fällt Rom ganz erheblich ab. Rom ſoll mit allen
nen wertvollen Schätzen, die es beherbergt, nicht mehr als
100 Millionen Dollar wert ſein.
der Ahnherr war ein dieb.
(0) Rom. Ein Vorfall, der eine gewiſſe Aktualität durch die
itſache erhält, daß gerade ſoeben das Schickſal der unglücklichen
arie Luiſe, der öſterreichiſchen Kaiſertochter und zweiten Ge=
ihlin
Napoleons, in einem großen deutſchen Film über die
inwand läuft, ereignete ſich unlängſt an der weſtitalieniſchen
iſtenſtadt Maſſa. Dort erſchien bei einem Juwelier der 34jährige
erlini, als Nichtstuer in der ganzen Stadt bekannt. Er bot
ten ziemlich großen, in Gold eingefaßten Saphir zum Verkauf
Mit Kennerblick erkannte der Juvelier ſofort, daß dieſer Sa=
ir
aus einem Halsbande herausgebrochen ſein müſſe, und da die
rſönlichkeit des Verkäufers ſowieſo ſchon Verdacht bei ihm er=
ckt
hatte, packte er Merlini am Kragen und übergab ihn einem
rade vorüberpatrouillierenden Poliziſten.
Auf der Wache erzählte Merlini, daß ſich dieſer Saphir im
ſchlaß ſeiner im November verſtorbenen Mutter befunden habe,
is auch ſofort von der gleich vernommenenen Schweſter des Feſt=
nommenen
beſtätigt wurde. Ein als Sammler und Kenner einen
oßen Ruf genießender Bürger von Maſſa wurde als Sachver=
ndiger
hinzugezogen, und er erkannte in dem Saphir alsbald
Glied einer Halskette, die die ſpätere Herzogin von Parma,
arie Luiſe von Oeſterreich, von ihrem Geliebten, dem Grafen
n Neipperg, zum Geburtstage als Geſchenk erhalten hatte. Dieſe
tte war mit anderen Pretioſen zwei Jahre ſpäter bei einem
ebſtahl entwendet worden.
Als die Feſtſtellungen ſo weit gediehen waren, entſann ſich
erlini plötzlich, daß ſein Urgroßvater als Kammerdiener in den
enſten Marie Luiſens in Parma geſtanden hatte. Er muß alſo
Dieb oder zum wenigſten doch der bezahlte Mitwiſſer des
ebſtahls geweſen ſein. In der Wohnung der Merlinis wurden
erdings keine weiteren Glieder der Kette, geſchweige denn an=
re
Pretioſen, vorgefunden. Wahrſcheinlich ſind ſie von den Vor=
ſren
von Zeit zu Zeit verſchärft worden. Da man den heuti=
* Merlini für die Sünden ſeines Urgroßvaters nicht verant=
rtlich
machen kann, mußte er freigelaſſen werden.
22 Jahre auf’s Glück gewarkel.
(4) Neapel. Eine müde, abgehärmte, 45 Jahre alte Frau
am dieſer Tage aus Amerika ein Telegramm: Ich bin frei
d kehre heim. Haſt Du Wort gehalten? Sie antwortete
i, daß ſie Wort hielt und noch immer ſeiner harre. Ueber 22
hre hindurch. Kann große Liebe größer ſein?
Im Jahre 1912 war Mike Gentilcore nach fünfjähriger
verer Arbeit beim amerikaniſchen Bahnbau ſo weit, daß er
mkehren konnte, um ſeine Maria Pia zu heiraten. Da wurden
in einer Nacht ſeine geſamten Erſparniſſe geſtohlen. Er fand
Dieb, der das Geld längſt verſpielt hatte. Schlug ihn nieder
traf ihn ſo unglücklich, daß er ſtarb. Mord, ſagten die

Richter und verurteilten ihn im Mai 1912 in Minneſota zu
lebenslänglichem Zuchthaus.
Mike ſchilderte Maria Pia genau, was alles und wie es
geſchehen war, Sie antwortete ihm: Halte den Kopf hoch, harre
aus. Ich werde auf Dich warten.
Jetzt hat man ihn begnadigt. Und nun kehrt er heim zu
der Frau, um derentwillen er zum Mörder wurde, und die auf
ihn wartete, über die Jugend und die Jahrzehnte hinweg..
Eine 121jährige erhält einen Orden.
(uh) Singapore. In Anam iſt es Sitte, daß man die mit
einem hohen Alter geſegneten Männer durch Ordensauszeichnung
ehrt. Nie aber hatte man bisher gehört, daß auch Frauen auf
dieſe Weiſe ausgezeichnet würden. Was vielleicht auch daran lag,
daß ſie meiſt gar nicht ſo alt wurden".
Nun aber tauchte eine Greiſin auf, die von ſich behauptete
und das bis zum gewiſſen Grade nachweiſen konnte, daß ſie 121
Jahre auf ihrem leicht gebückten Rücken trage.
Da raffte ſich denn der Herrſcher von Anam zu einer beſonde=
ren
Maßnahme auf: Er erließ ein Edikt, in dem er betonte, daß
es zwar nicht Sitte ſei, daß man in Anam die Frauen ehre, aber
ein Alter von 121 Jahren ſtelle ſchließlich ja doch ein Wunder dar.
So wolle er ſich denn dazu herablaſſen, und der Alten wenigſtens
den Orden 3. Klaſſe mit Band und Schleife verleihen. Das war,
wie geſagt, das erſte Mal, daß man in Anam eine Greiſin ehrte.
Briefanſchrifk: Sanka=Glaus
(th) Santa=Claus (Indiana), Lohnt es ſich denn über=
haupt
, dieſem jämmerlichen Ort mit ſeinen 78 Einwohnern im
Staate Indiana auch nur ein Wort zu widmen? Freilich gibt es
Tauſende ähnlicher Dörfer, aber immerhin heißen ſie nicht
Santa=Claus. Und nur wegen dieſes kleinen Namens müſſen
wir von der kleinen Siedlung reden.
Denn wenn Weihnachten naht, werfen alle braven Kinder
Amerikas ihre Wünſche in ſchönen Briefchen in den Poſtkaſten.
Auf den Umſchlag aber malen ſie den in den Vereinigten Staaten
üblichen Namen des Weihnachtsmannes Santa Claus‟. Die
amerikaniſche Poſtverwaltung hat nur ein Ziel: alle Briefe recht
bald und richtig zuzuſtellen. Da man keinen Herrn Santa Claus,
im Poſtfachregiſter kennt, nahm man zur eigenen Entlaſtung an,
daß es ſich um den Ort Santa=Claus handeln müſſe. Und ſo kamen
denn in dieſem Jahre nicht weniger als 423 789 Briefchen in
Santa=Claus an.
Eben jetzt ſind die letzten Nachzügler gekommen teilweiſe
ſchon die Dankbriefchen oder die Beſchwerden an den Weih=
nachtsmann
. In Santa=Claus aber heizt man eine Woche lang
den Kanonenofen des Poſtbüros mit den Santa=Claus=Briefchen,
die man ſackweiſe auf dem Hofe ſtapelte
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Samstag, 12. Januar
6.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.45: Zeit,
Meldungen.
3.50: Wetter. 6.55: Morgenſpruch, Choral:
Schönſter Herr Jeſu. 7.00: Stuttgart: Frühkonzert. ( Schall=
platten
).
8.10: Waſſerſtand, Wetter. 8.15: Stuttgart:
Gymnaſtik. 9.00: Nur Frankfurt: Nachr. 9.15: Nur Frank=
furt
: Konzert. 10.00: Nachr. 11.00: Werbekonzert.
11.30: Meldungen. 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Miktagskonzert des Landesorcheſters Gau Würt=
temberg
=Hohenzollern. Ltg.: Jul. Schröder. 13.00: Sfutt=
gart
: Zeik, Saardienſt, Nachr. 13.10: Nachr. aus dem Sende=
13.15: Stuttgart: Mittagskonzert (Fortſetzung).
14.I5: Zeik, Nachr. 14.30: Quer durch die Wiktſchaft. Berſchte
und Geſpräche. 14.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
14.55: Wetter. 15.00: Nur Trier: Nachr. 15.15: Jugend=
funk
: Saarloufs. Hörbild um eine deutſche Stadt.
16.00: Köln: Der frohe Samstagnachmittag. Die ſechs frohen Sän=
ger
. Der Funk=Kammerchor. Ltg.: Breuer. Das große Funk=
orcheſter
. Ltg.: Eyſoldt u. a. 18.09: Stimme der Grenze.
18.20: Stegreifſendung. 18.35: Wir ſchalten ein: Das Mi=
krophon
unterwegs. 18.45: Meldungen.
18.50: Volksmuſik. 19.30: Köln: Volkslieder der Saar. Merzig
und Umgebung: Merzig Menningen Hauſtadt Beckingen.
20.00: Vom Deutſchlandſender: Nachr. 20.10: Der Deutſch=
landſender
ſpielt auf Dazw. Stimmungsbilder und Berichte
vom Vorabend der Saarabſtimmung. 24.00: Stuttgart: Nacht=
konzert
. Als Einlage: Klavierſtücke von Otto Sonnen.

Sonnabend, 12. Januar
Reichsſendung: 20.00: Nachr.; anſchl.: Der Deutſch=
landſender
ſpielt auf. Dazw.: Stimmungsbilder der
Saar=Abſtimmung.
Berlin: 18.05: Das 24. Berl. Hallenſportfeſt. Geſpräch.
Breslau: 19.05: Siebenſchläfer. Eine Landſtraßenge=
ſchichte
, von Ludwig Hebold.
Deutſchlandſender: 19.00: Na, denn wollin wir
noch mal . . Eine luſtige Tanz= und Schunkelſtunde.
Frankfurt: 18.50: Volksmuſik.
Hamburg: 19.00: Des Fiſchers Teſtament, Hörſpiel v.
Alfred Manns .
Köln: 19.30: Volkslieder d. Saar: MerzigMenningen
Hauſtadt-Beckingen.
Königsberg: 19.30: Die Klaſſiker des Walzers. Kl.
Funkorcheſter. Ltg.: Eugen Wilcken.
Leipzig: 18.15: Blaskonzert. Muſikzug der Marine=
Standarte 2, Chemnitz.
München: 19.00: Schöne Volksmuſik. Volkslieder=Trio
und Bauernfunkkapelle.
Stuttgart: 18.30: Bitte, ſich nicht ſtören zu laſſen. ..
Eine unterhaltſame Stunde.
Budapeſt: 18.25: Ungariſche Lieder.
Warſchau: 20.00: Europäiſche Tänze.
Stockholm: 22.00: Moderne Tanzmuſik.

Gewinnauszug
4. Klaſſe 44. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verbofen
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
2. Ziehungstag
10. Januar 1935
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300 M.
gezogen
2 Gewinne zu 3000 M. 309742
4 Gewinne zu 2000 M. 76641 160258
12 Gewinne zu 1000 M. 48584 117505 158013 174736 227634
291442
20 Gewinne zu 800 M. 40451 54302 78479 218254 242845 249135
266894 357490 386936 396010
38 Gewinne zu 500 M. 30239 33190 35026 37491 111440 120274
124160 124536 184150 189806 190880 191217 244841 273061,
277597 297035 339002 339643 369444
176 Gewinne zu 400 M. 6160 17419 23738 27233 33664 36729 36841
42532 49334 57554 64883 91886 96032 98167 101287 104677 104778
109982 118000 119633 120476 122157 124712 125575 128770 137697
139594 146490 150707 150851 153048 164156 167474 171327 173069
176270 179122 184667 187086 190148 197772 199006 199768 202281
202486 205528 213519 213872 215117 216224 218575 219689 230466
23/158 247552 248899 252408 253277 253536 261373 266915 272725
274022 276307 2808 15 284944 293126 303697 304 162 304183 310428
310750 312036 322932 324212 327204 330102 332290 343633 360887
379085 380198 385886 386840 391146 391433, 883624 397135
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 300 M.
gezogen
2 Gewinne zu 100000 M. 292016
4 Gewinne zu 3000 M. 9857 130687
10 Gewinne zu 2000 M. 33933 265815 377089 377569 380459
10 Gewinne zu 1000 M. 162395 177136 239361 268665 364277
16 Gewinne zu 800 M. 100045 104211 113309 181013 270238
283347 327328 373341
64 Gewinne zu 500 M. 1438 32486 41404 42330 45113 55304
74771 92363 105997 109793 113193 116008 117488 172287 195408
198540 202438 208219 219130 224101 224838 235415 236182 245555
246301 253720 265836 317667 337307 341666 367018 377578
178 Gewinne zu 400 M. 663 14277 26263 28798 31701 43379 44958
64317 66541 69717 70530 70847 77819 93610 95690 98594 103901
103963 108379 114783 115909 116454 121446 123869 125763 131366
137301 146574 147420 148017 153:31 168604 160550 177785 180189
180613 184135 189618 190692 192652 194349 199169 202023 202778
206739 209960 227577 237344 237798 241708 247563 252371 256858
259909 264762 275117 278644 279823 285194 286258 989112 291311
292449 296147 296659 298821 301713 303479 309347 311954 317488
321541 322954 329812 335813 340565 341046 351694 357700 362928
372312 374802 380806 385717 389712 395190 395279 397916 399198
20 Tagesprämien.
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000 RM
gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den
beiden Abteilungen I und II:
1000s1 158855 171544 212085 312559 316383 326781 842241
351856 385462
Die Ziehung der 5. Klaſſe der 44. Preußiſch=Süddeutſchen
(270. Preuß.) Staatslotterie findet vom 8. Februar bis 14. März 1935
ſtatt.

Roman von Else Meerstädt.

(Nachdruck verboten.)

Ich glaube, gnädige Frau machte Rita der pein=
en
Szene ein Ende, nich hole jetzt das Auto aus der Garage,
) mein Mann fährt Sie zu einem Arzt oder in ein Sana=
um
, es gibt deren eine ganze Menge hier und in der nächſten
gebung. Ihre Begleiterin hat ſicher kaum Schuld an dem
fall
Ritas Stimme klingt vermittelnd. Das arme Ding, das in
Sold dieſer deſpotiſchen und ungerechten Alten ſteht, tut
leid, auch wenn zwiſchen dem Mädchen und Bernd
den laufen ſollien
Ein dankbarer Blick Bernds ſucht Rita. Aber die läuft ſchon
Garage zu. Eine kleine Spanne Warten, während der kein
rt geſprochen und kein Blick getauſcht wird, Rita lenkt vor=
1g das Auto den Weg hinab und bringt es ſcharf neben
Gruppe zum Stehen.
Fräulein Prätorius wird verſtaut, Yella ſetzt ſich
en ſie
Vielleicht fährſt du mit, Rita meint Bernd bittend.
Aber Rita ſchüttelt den Kopf: Komm bald wieder, Bernd!
S hätte es wohl für einen Zweck, wenn ſie mit ihm führe?
lleicht als Schutz, weil er ſeiner ſelbſt nicht ſicher war ?!
an Bernd ſich bis jetzt noch nicht für ſie entſchieden hatte, ſo
lie entſchieden hatte, daß es keine andere mehr für ihn gab,
u war für ſie beide dieſe Ehe zwecklos Die Schuld, daß
füſtande kam, trug nicht Bernd, ſondern ſie ! Sie war vor=
2 geweſen! Mit ihrer Liebe und ihrem Wunſch, ihm zu
En, hätte ſie Bernd in einer Stunde höchſter Niedergeſchlagen=
und Hoffnungsloſigkeit regelrecht überrumpelt. Natürlich war
nicht ihre Abſicht, es war kein wohlüberlegter Anſchlag
eſen. Aber es kam ja für ſie jetzt nicht darauf an, nach Mil=
Ingsgründen für ſich zu ſuchen, ſondern ſich mit dem Reſul=
auseinanderzuſetzen
. So auseinanderzuſetzen, daß es
Jehoben wurde, wenn das die einzig mögliche Löſung ſein
e

Nita hatte den ſchönen Maimorgen vergeſſen. Sie ſtand
ken drin, ſah ihn nicht, hörte ihn nicht, roch ihn nicht. Für
chien die Sonne umſonſt, die Vögel ſangen umſonſt. Alles,
2 bluhte und duftete, duftete umſonſt Sie hatte auch ganz
Beſlen gehabt, daß ſie noch immer an der Stelle überlegte,

von der das Auto abgefahren war. Als ſie es gewahr wurde,
ging ſie langſam ins Haus zurück
Kathi ſah vom Küchenfenſter aus die langſamen Schritte
von Frau Allen und hatte ſo ihre eigenen Gedanken. Sie lächelte
geheimnisvoll und dachte an eine alte, buntbemalte Wiege, die
in ihrem Elternhauſe herrenlos auf dem Boden ſtand, und in
das Haus, in dem ſie ſich ſo wohlfühlen konnte, recht gut hinein=
paſſen
würde. Man tat ſchon was für ſeine Herrſchaft, wenn ſie
gut zu einem waren. Jedenfalls wollte Kathi den Gedanken
mit der Wiege feſthalten, und zu rechter Zeit damit heraus=
rücken

Fräulein Prätorius hatte gewünſcht, ins Hotel gefahren zu
werden
Bernd hob ſie mit Hilfe des Portiers aus dem Wagen, weil
ſie behauptete, ſich nicht mehr rühren zu können
Yella ging wie ein armer Sünder hinterher
Ich danke Ihnen ſagte Fräulein Prätorius zu
Bernd, als ſie glücklich auf dem Bett lag. Und ich bitte um
Verzeihung für die Umſtände, die ich Ihnen und Ihrer Gattin
gemacht habe. Meine Schuld war das nicht
Fräulein Prätorius landete einen wenig freundlichen Blick
auf Yella
Yella ſtand ſtumm, nur ihr Geſicht brannte
Plötzlich Bernd hatte ſich ſchon abſchiednehmend vor dem
Bett verbeugt fiel Fräulein Prätorius noch etwas ein
trotz ihrer Schmerzen: Sie ſcheinen Fräulein Blankenburg zu
kennen ich hörte, daß Sie ſie mit ihrem Namen begrüßten
Wenn Sie vielleicht auch zufällig die Eltern von Fräulein
Blankenburg kennen ſollten, dann könnten Sie ihnen bei Ge=
legenheit
einmal das übermitteln, was Sie heute früh geſehen
haben
Und nun telephonieren Sie mir ſchleunigſt einen Arzt
heran ! Das galt dem Portier. Aber einen, der etwas kann
in ſeinem Fach keinen Pfuſcher! Sie werden ja wohl im
Ort Beſcheid wiſſen, wenn nicht, fragen Sie den Wirt
Bernd ſaß wieder in ſeinem Wagen, kurbelte an und fuhr
langſam davon. Er hätte dieſem Drachen, dem Yella ausgeliefert
war, gern die paſſende Antwort gegeben Aber mit welchem

Recht, danach würde der Drachen ſich poſtwendend erkundigt
haben und was hätte er dem Mädel damit genützt
Arme kleine Yella ! Die leere Speiſekammer war wohl noch
leichter zu ertragen geweſen als dieſe Perſon ! Und er ſelbſt
konnte ſich leiſten, was er wollte ! Konnte ſich jeden Wunſch
erfüllen ! Lebte in Licht und Sonne ! Er war klug ge=
weſen

Nein, Rita war klug geweſen ! Klug geweſen für ihn
Bernd und Rita waren beide zu dem gleichen Reſultat und
in faſt der gleichen Stunde gekommen, ohne daß ſie darüber
geſprochen hätten
Nita empfang Bernd bei ſeiner Rückkehr freundlich und
herzlich wie ſtets. Sie hegte ja auch nicht den leiſeſten Groll
gegen ihn. Und dann auch nur, wenn ſie ſich gleichblieb konnte
ſie beobachten, und nach einem geeigneten Mittel ſuchen, zu
helfen
Rita erkundigte ſich lächelnd, wo er die alte Dame ab=
geliefert
habe, und ob ſie noch kommandierfähig geweſen ſei.
Sie fragte auch nach dem armen, netten Ding, das ihr ehrlich
leid getan habe. Uebrigens nannteſt du die junge Dame bei
Namen, Bernd. Du kannteſt ſie alſo! Welch merkwürdiges Zu=
ſammentreffen
! Was ſich der Zufall ſo manchmal aus=
denkt
! Eine Bekannte aus deiner Heimat ?
Wir wohnten im gleichen Hauſe, Rita!
Nachbarskinder
Nicht in dem Sinne, wie du meinſt, Rita. Nur Nachbarn.
Als Kinder haben wir uns nicht gekannt, und als Nachbarn
auch nur flüchtig, was jedoch nicht ausſchließt, daß man von=
einander
weiß, wie man heißt. Der Vater der jungen Dame
war Generaldirektor und Hauptaktionär eines großen Unter=
nehmens
wird erzählt aber abgebaut und pleite, was
heute ja kein Sonderſchickſal iſt die Leute ſcheinen ſich jetzt
mühſelig durchs Leben ſchlagen zu müſſen
Das iſt wohl anzunehmen, wenn ſich ſolch armes Ding
einen ſolchen Poſten aufhalſt Das Weinen war dem
Mädel näher als das Lachen Rita beobachtet Bernd un=
auffällig
Ich ſehe noch das angenehme Geſicht, es war ſo
weiß geworden wie ein Tiſchtuch. Für ſolche Leute iſt es extra
ſchwer, wenn ſie ſich ihr Brot verdienen müſſen. Sie ſind den
Ton nicht gewöhnt, unter dem das Brotverdienen vielfach vor
ſich geht. Kabarettiſtin zu ſein, war ja, für mich wenigſtens,
auch kein Genuß. Aber es beſtand hier die Möglichkeit, einen
ſcharfen Trennungsſtrich zu ziehen. Ich habe mich einfach von
meinem Beruf abgeſondert. Er exiſtierte nicht mehr für mich,
wenn ich mit meiner Nummer fertig war. Alles andere vom
Tage gehörte mir eine ſolche Teilung iſt natürlich bei
einem Poſten, wie ihn das Mädel ausfüllen muß, ausgeſchlöſſen.
Ich glaube, hier belegt die Prinzipalin ſogar noch die Nüchte
mit Beſchlag
Es fällt Bernd nicht auf, daß Rita über eine Sache, die ihr
fern lag und von der ſie doch eigentlich annehmen mußte, daß
ſie auch ihm fern lag, ſo lange geſprochen hat
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 12

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 12. Januar 1935

Sport, Spiel und Jucnen.

Die Gegner der zweiken Pokal=Runde.
Gruppe I.
Am 3. Februar 1935 ſpielen im Kreis Starkenburg:
TSG. 46 Darmſtadt Viktoria Griesheim;
Bensheim oder Hähnlein Erzhauſen;
TG. Sprendlingen TSV. Erzhauſen;
Starkenburgia Heppenheim TV. Zwingenberg;
TV. Alsbach FC. Dreieichenhain.
Gruppe II.
TSG. Biebesheim TV. Trebur;
Alemannia Groß=Rohrheim Mörfelden;
Chattia Wolfskehlen FV. Biblis.
Berſchiebung des Fußball=Lehrganges.
Die für die Woche vom 21.25. Januar geplanten Fußball=
Kurſe in Darmſtadt, Bensheim und Seligenſtadt
müſſen um einige Wochen verſchoben werden, da der Fußballehrer
Oswald in dieſer Zeit im Auftrage des DFB. in Stuttgart tätig
Dr. Grünewald, Kreisführer.
ſein muß.
Anordnung des Kreisjugendwarkes.
Am Dienstag, den 15. Januar, ſpricht der Jugendſport=
lehrer
des DFB., Herr Gabriel, im Kneipſaal der Darmſtädter
Turn= und Sportgemeinde 1846. Hierzu werden ſämtliche Vereins=
führer
, Vereinsjugendwarte und Jugendmannſchaftsführer (auch
ſonſtige Jugendſpieler ſind willkommen) des Kreiſes Starkenburg
eingeladen. Jugendleitern und Jugendmannſchaftsführern wird der
Beſuch zur Pflicht gemacht. Ort: Darmſtadt, Kneipſaal der TSG.
1846 (Woogsplatz); Zeit: 20 Uhr.
Dr. Grünewald, Kreisführer. Dr. Rechel, Kreisjugendwart.
Tg. Beſſungen SV. Erzhauſen.
Zum erſten Pflichtſpiel der Rückrunde gaſtiert am Sonntag
vormittag 11 Uhr der SV. Erzhauſen auf der Rennbahn. Das
Vorſpiel endete mit einem 1:2=Sieg Erzhauſens, das eine körper=
lich
gut disponierte Mannſchaft beſitzt, die auch den nötigen Eifer
und Ehrgeiz mitbringt. Die Stärke der Elf iſt der ſehr durch=
ſchlagskräftige
Sturm, dem jedoch auch die Abwehr nicht nachſteht.
Erſt vor 14 Tagen erzielte die Mannſchaft gegen die gewiß nicht
ſchlechte, in der Bezirksklaſſe ſpielende SVgg. 04 Arheilgen ein
0:1. was die Spielſtärke der Mannſchaft wohl genügend doku=
mentiert
. Beſſungen iſt gezwungen, für die im Pokalſpiel gegen
Alsbach verletzten Spieler Erſatz einzuſtellen. Wenn auch die
Turner den Vorteil des eigenen Platzes haben, ſo iſt der Spiel=
ausgang
doch als offen zu bezeichnen da Erzhauſen ſeine Poſi=
tion
in der Spitzengruppe wohl zu befeſtigen beabſichtigt. Darm=
ſtadt
ſpielt mit: L. Schmidt, Th. Schmidt, Gimbel. Hinze, Ott,
Stutz, Groſſardt. Difloe, Dony. Berth, Jung. Da ein ſpannender
Kampf gleichwertiger Gegner zu erwarten iſt, ſo wünſchen wir
dem Spiel einen ſattelfeſten Schiedsrichter
Um 9.15 Uhr Reſerven. Beſſungen ſpielt mit: Frühwein,
Weitzel. Kolmer, Wolf, Falk, Frickel, Wolf. Geyer, Preſch, Meh=
ring
, Ruppel, Lederer. Treffpunkt jeweils eine halbe Stunde vor
Beginn.
SpCl. Viktoria Griesheim.
1. Fußb.=Mannſch. SpV. Mörfelden, hier, 2.30 Uhr.
Kommenden Sonntag wird es in Griesheim zu einem Groß=
kampf
kommen, denn Mörfelden, der ungeſchlagene Tabellenführer.
hat zum Rückſpiel anzutreten. Daß Mörfelden die zur Zeit beſte
und beſtändigſte Mannſchaft beſitzt, iſt eine Tatſache. Wie wird es
nun am Sonntag werden? Griesheim iſt nicht gewillt, ſchon vorn=
herein
die Segel zu ſtreichen, will es jedoch gut beſtehen, dann
muß jeder einzelne bei der Sache ſein. Die Spielleitung verſucht,
das Beſte zuſammenzuſtellen und hat für Sonntag folgende elf
Spieler zu dieſem wichtigen Spiel beauftragt: Kaiſer; Hauf.
Kraft; Harz, Nold, Nold: Sommerkorn. Heiß, Ritter. Dierks,
Klippel. Drei neue Leute ſind hierbei zu finden: Kaiſer im Tor
(früher SpVgg. Groß=Umſtadt) und Kraft als Verteidiger haben
in der 2. Mannſchaft ſchon öfters ihr Können unter Beweis ge=
ſtellt
. Sommerkorn aus der Juniorenmannſchaft iſt ebenfalls ein
talentierter Spieler. Die Frage iſt jetzt nur: werden die Spieler
gegen einen Gegner wie Mörfelden beſtehen können? Dies zu be=
antworten
überlaſſen wir dem Spiel, welches beſtimmt ſeine An=
ziehungskraft
nicht verfehlen wird. Vorher um 12.45 Uhr 2. Mann=
ſchaft
. Die Junioren haben vormittags 10.,30 Uhr die Union
Darmſtadt zu Gaſt. Die Handballer welche auf eigenem
Platz gegen Heypenheim antreten ſollten, ſind ſpielfrei, das Spiel
iſt auf den 10. Februar verlegt. Die Handballjugend fährt zum
Rückſpiel um 14 Uhr nach Sprendlingen.
Generalverſammlung beim SpCl. Viktoria Griesheim.
Samstag, den 12. Januar, findet im Vereinslokal die General=
verſammlung
ſtatt. Es wird erwartet, daß alle Mitglieder an=
weſend
ſind. Beginn 8,30 Uhr.
SV. Weiterſtadt Jahn 1875 Darmſtadt.
Auf das Spiel der 75er in Weiterſtadt am kommenden Sonn=
tag
ſei nochmals hingewieſen. Inaktive ſowie Anhänger können ſich
um 1.30 Uhr an der Fabrik Röhm u. Haas einfinden. Es wird

ein Winterſpaziergang nach dem Weiterſtädter Sportplatz gemacht.
Die Mannſchaften treffen ſich ebenda 1 Stunde vor Spiel=
beginn
.
Zur Teilnahme am Fackelzug heute abend treffen ſich alle Ab=
teilungsmitglieder
im Straßenanzug im Turnhauſe.

Die Kreisklaſſe 2

ſetzt wieder mit Punktſpielen ein, und zwar bringt das Programm:
Gr. I: Hambach-Auerbach, HähnleinAlsbach, Zwingenberg
Seeheim; Gr. II: NauheimTrebur, GeinsheimSV. 98 III.;
Gr. III: Gräfenhauſen Hahn. TSG. Erzhauſen Reichsbahn
Darmſtadt, Tgde. BeſſungenSV. Erzhauſen (vorm. 11 Uhr!),
Sprendlingen III Merck Darmſtadt (10.30 Uhr); Gr. IV: Beer=
felden
Groß=Umſtadt. Erbach-Kleeſtadt, NeuſtadtSpachbrücken,
Ueberau-Lützelwiebelsbach, LengfeldSandbach, RimhornOb.=
Klingen (14 Uhr).
Hier darf man durchweg mit Siegen der Spitzenreiter rechnen,
die faſt überall auf Mannſchaften am Ende der Tabelle ſtoßen.
Das Urteil für Offenbach Eintracht.
Die Vorfälle beim ſonntäglichen Gauligaſpiel zwiſchen Kickers
Offenbach und Eintracht Frankfurt haben eine ſchnelle Sühne ge=
funden
.
Spieler Boßler=Eintracht erhielt wegen rohem Spiel drei
Monate Sperre, er hat den ſchweren Unfall des Offenbacher Spie=
lers
Stüber, der einen doppelten Beinbruch erlitt, durch zu ſchar=
fes
Angehen verſchuldet. Ebenfalls drei Monate erhielt der Offen=
bacher
Spieler Keck, der hinter dem Rücken des Schiedsrichters
eine Tätlichkeit gegen den Eintrachtler Möbs beging und von
einem anweſenden Aufſichtsführenden der Gaubehörde angezeigt
wurde Möbs=Eintracht, der wegen Schiedsrichterbeleidigung
vom Platz geſtellt wurde, erhielt eine Geldſtrafe von fünf Mark.
Den Offenbacher Kickers wurde unter Androhung der
Platzſperre zur Auflage gemacht, künftig für Ordnung auf dem
Platze während und nach dem Spiele Sorge zu tragen.
Schiedsrichter Müller=Hanau erhielt einen Verweis wegen
ſeiner ſchwachen Spielleitung. Ueber ſeine weitere Verwendung
war der Einzelrichter des Gaues 13 nicht zuſtändig, es hat dar=
über
der Gau Nordheſſen zu entſcheiden, dem Müller angehört.
Deutſchlands Fußball=Länderelf für den am
27. Januar in Stuttgart ſtattfindenden 19. Kampf gegen die
Schweiz ſpielt in folgender Aufſtellung: Buchloh=Speldorf: Stührk=
Eimsbüttel. Schwartz=Hamburg; Gramlich=Frankfurt, Münzenberg=
Aachen, Aypel=Berlin; Lebner=Augsburg, Siffling=Waldhof. Co=
nen
=Saarbrücken, Rohwedder=Eimsbüttel. Fath=Worms. Als
Schiedsrichter einigte man ſich auf den Franzoſen Le=
clerca
.
Handball.
Tb. Haßloch Polizei-Sy. Darmſtadk.
Mit dem Spiel in Haßloch haben die Grünen einen kaum be=
neidenswerten
Gang vor ſich. Der ſtark geſchwächte Sturm des
Deutſchen Meiſters muß ſchon etwas bieten, wenn man ungerupft
aus der Pfalz zurückkehren will. Bei aller Achtung vor dem Kön=
nen
der Haßlocher glauben wir doch, daß der Sieg nach Darmſtadt
fallen wird, vorausgeſetzt natürlich, daß die Grünen mit dem
nötigen Selbſtvertrauen und Siegeswillen ausgerüſtet ſind.
Abfahrt der Mannſchaft um 11 Uhr von der Wache 24.
Mik Rekordleiſtungen eröffnet
wurde am Freitag die Große Olympiaſchanze am Gudiberg in
Garmiſch=Partenkirchen. Ein erleſenes Springerfeld war am Start
verſammelt. Die größte Weite erreichte der Norweger =
renſen
, der mit 84 Metern einen neuen Schanzen=
rekord
aufſtellte. Im Geſamtergebnis mußte Sörenſen aber mit
Note 323,2 hinter ſeinen Landsleuten Reidar Anderſen und
Birger Ruud ſich mit dem dritten Platz zufrieden geben.
Reidar Anderſen kam mit ſeinem weiteſten Sprung auf 83 Meter.
Den Wettbewerben wohnten u. a. Reichsminiſter Darré und als
Vertreter des Reichsſportführers deſſen Stellvertreter Breit=
meyer
bei.
Die Ski=Meiſterſchaften der Gaue 12 und 13, die
am Samstag und Sonntag auf der Rhön ſtattfinden ſollten, wur=
den
mit Rückſicht auf die bisher zu wenig vorhandene Trainings=
möglichkeit
auf den 8.10. Februar verlegt.

Die Zwiſchenrunde um den DFB.=Pokal führt am
3. Februar folgende Mannſchaften zuſammen: Brandenburg
Weſtfalen in Berlin. Nordwark gegen Sachſen in Hamburg und
Baden Württemberg in Mannheim. Niederſachſen ſpielt gegen
Südweſt oder Mitte an einem noch zu beſtimmenden Ort.
Ausſcheidungskämpfe veranſtaltet der Deutſche Ama=
teurboxverband
im Januar im Fliegengewicht. Es gilt, für die
derzeitigen Mitglieder der Olympiakernmannſchaft, Rappſilber,
Staſch, Brofazi und Weinhold, die bis 1936 das Fliegengewicht
nicht mehr bringen können, vier Erſatzleute zu finden. Aus allen
deutſchen Gauen werden befähigte Leute der leichteſten Klaſſe zu
den Ausſcheidungen zugelaſſen, die in Magdeburg, München,
Worms und einer weſtfäliſchen Stadt ſtattfinden.

Aus den Vereinen u. Verbänden
Darmſtädter Fechkklub.
Alle männlichen Mitglieder über 14 Jahre beteiligen ſ
heute abend an dem Fackelzug der Darmſtädter Turn= und Sport
vereine zu Ehren unſerer Brüder an der Saar. Wir treffen un
um 20.30 Uhr pünktlich Ecke Sand= und Saalbauſtraße. Es wir
im Straßenanzug marſchiert.
Schießſpork.
Sämtliche Kleinkaliberſchützen=Vereine vo
Schießſportverband Fachſäule III nehmen an dem Fackelzu
zur Saarkundgebung heute Samstagabend teil. Es wird erwa=
tet
, daß alle männlichen Mitglieder über 14 Jahre ſich daran h.
teiligen. Angetreten wird, wie in der Tageszeitung befohle
Der Kreisſportleiter.
Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland.
In Abänderung unſerer erſten Verfügung teilen wir mit, de
ſich unſere ſämtlichen Mitglieder über 14 Jahre bereits um 20,
Uhr heute abend Ecke Sand= und Saalbauſtraße zur Teilnahn
an dem Fackelzug der Darmſtädter Turner und Sportler tre
fen. Verantwortlich für den geſchloſſenen Abmarſch an die u
zugewieſene Stelle iſt Klubkamerad Otto Mayer. Wir erwart / i
reſtloſe Beteiligung unſerer Mitglieder an der gewaltigen Treu t
kundgebung für unſere Volksgenoſſen an der Saar.
Kegelſpork-Berband Darmſtadk und Umgebung.
Durch geſchloſſene Beteiligung an dem heute abend ſtattfi
denden Fackelzug zu Ehren unſerer Volksgenoſſen an d
wollen wir unſerer innigſten Verbundenheit Ausdruck geben.
Die männlichen Mitglieder unſeres Verbandes treffen ſich 1
8.20 Uhr am Kegelſporthaus, Saalbauſtraße 67. Vollzähliges C
ſcheinen aller Mitglieder iſt Pflicht. Anzug: Straßenanzug.
Turngemeinde Beſſungen 65. Die Schwimmſtunde fällt azu
läßlich des heute ſtattfindenden Fackelzuges aus. Wir erinne
nochmals an pünktliches Antreten.
Opferlag der Schwerakhleken.
Für das Winterhilfswerk ſetzen ſich die Schwerathleten
24. Februar ein. In allen Gauen werden an dieſem Tage We
kämpfe im Ringen und Gewichtheben ſtattfinden, deren Rei=
ertrag
reſtlos dem guten Zweck zur Verfügung geſtellt wird.
Mannſchaflskämpfe im Ringen, Kreis Darmſtadt
Auch die am letzten Sonntag ausgetragenen Kämpfe nahm
ſämtlich einen einwandfreien Verlauf, doch blieben Ueberraſch:
gen abermals nicht aus. So mußten doch beide Spitzenreiter 9
heilgen und Seeheim. Niederlagen hinnehmen, wobei die Nied
lage der Letzteren gegen Rimbach mit 13:5 Punkten recht kräf
ausfiel. Nachſtehend die Ergebniſſe:
Arheilgen Ober=Ramſtadt 9:10 P.; Bensheim Nied
Ramſtadt 5:13 P.; Rimbach Seeheim 13:5 P.; Pfu
ſtadt Fürth 11:9 Punkte.
Polizei=SV. Darmſtadt.
Zu dem am Sonntag in Groß=Zimmern ſtattfindenden Mar
ſchaftskampf gegen Vorwärts Groß=Zimmern fährt ein Wagen:
um 14.30 Uhr ab Darmſtadt, Trainkaſerne, Eſchollbrückerſtr. 24
Die deutſche Ringer=Mannſchaft für den 2i
derkampf gegen Schweden wird in vier Turnieren ermittelt. 4
19./20. Jan. ſind die Mittelgewichtler in Hörde an der Reihe,
Halbſchwergewichtler kämpfen am 21. Jan. in Berlin, die Be
tamgewichtler am 23. in Köln=Mülheim und die Weltergewicht
am 27. in Schifferſtadt. In den drei anderen Gewichtsklaſſe
ſind die deutſchen Vertreter in Hering, Ehrl (München) un
Hornfiſcher=Nürnberg bereits beſtimmt.
Schwarze Männer bemühen ſich um Kämpfe mit
ſerem Schwergewichtsmeiſter Vinzenz Hower, Unter den letz=
Kampfangeboten an den Kölner befinden ſich allein drei
Negerboxern, und zwar von Obie Walker, George Godfrey 1
Larry Gains. Nach einer Londoner Meldung ſoll Larry Ga
übrigens am 30. Mai dort gegen Carnera boxen.

Weikerbericht.

Vorherſage für Samstag: Aufheiternd, in den Niederungen v
fach neblig, nachts Froſtzunahme, lebhafte ſüdweſtliche Win
ſpäter Niederſchläge, meiſt als Regen.
Vorherſage für Sonntag: Bei weſtlicher Luftzufuhr unbeſtändi
und milderes Wetter mit einzelnen Niederſchlägen.
Schwarzwald=Schnee- und Winkerſporkbericht.
Feldberg: 110 cm Schnee (Pulver), Ski ſehr gut.
Ruheſtein: 3050 cm Schnee (Pulver), Ski ſehr gut.
Sportſonderzüge: 12. 1. 35: SZ 2609 Mannheim ab 14I
Offenburg an 17.39. Ueber Freiburg hinaus mit Sonderz
Karten ohne Zuſchlag für E 298 gültig. 13. 1. 35: 87 4
Mannheim ab 4.42, Bärental an 9.34; ſowie S2. 2602 Ma
heim ab 6.08, Offenburg an 8.27.

Zwangsverfkeigerung!
Termin: Mittvoch, den 23. Januar 1935, vormit=
tags
9 Uhr, im neuen Gerichtsgebäude in
Darmſtadt, Saal 118.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk II.
Band KK, Blatt 987:
1. Fl. 26, Nr. 82. Acker am Molken= RM.
Schätzung: 7 500.
brunen, 7505 qm
2. Fl. 86, Nr. 10. Wieſe zu Scheft=
Schätzung: 350.
heim, 2512 qm
3. Fl. 86, Nr. 11, Wieſe zu Scheft=
Schätzung: 250.
heim, 1873 qm
7. Fl. 31, Nr. 37, Acker auf der Haard,
Schätzung: 4 500.
5541 qm
8. Fl. 31, Nr. 44, Acker auf der Haard,
Schätzung: 3 000.
3632 qm
9. Fl. 33, Nr. 13, Acker in der Lache,
Schätzung: 2 000.
3111 qm
10. Fl. 33, Nr. 19, Acker in der Lache,
1643 qm . . . . . . . . . Schätzung: 1000.
zuſammen: RM. 18 600.
Einheitswert zum 1. Januar 1931 zuſammen
9976. RM.
Eigentümer: Landwirt Wilhelm Hirſch in Darm=
ſtadt
, Arheilgerſtraße 19
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangs=
vollſtreckung
.
(684
Darmſtadt, den 22. November 1934.
Heſſiſches Amtsgericht.

Holzverſteigerung Nr. 4
Am Donnerstag, den 17. Januar 1935, vor=
mittags
9 Uhr beginnend, wird in der Turnhalle
am Woogsplatz zu Darmſtadt das Brennholz
aus den Staatswalddiſtrikten Herrgottsberg 30
(Nr. 534672), Herrgoitsberg 22 (Nr. 696887),
Moosberg 31 (Nr. 464533), Ludwigshöhe (Nr.
673695) und Dommersberg 22 (Nr. 8881000)/
der Förſterei Böllenfalltor öffentlich meiſtbietend
verſteigert:
Zum Ausgebot kommen:
Scheiter: Rm. Buche 814, Eiche 78
Knüppel: Rm. Buche 238, Eiche 38, Fichte 2.
Ferner werden ausgeboten: aus Diſtrikt Spitze

und Herrgotsberg
11 Rm. Buchennutzſcheit geſpalten.
Blau geſtrichene Nummern kommen nicht zum Aus=
gebot
. Es wird empfohlen, das Holz vorher ein=
zuſehen
, da ſpätere Einwendungen gegen die Be=
ſchaffenheit
des Holzes nicht angenommen werden!
können.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter Benſel,
Forſthaus Böllenfalltor (Fernruf: Darmſtadt 3445).
Darmſtadt, den 10. Januar 1935.
(6so
Forſtamt Darmſtadt.

Holzverfkeigerung Rr. 4.
Mittwoch, den 16. Januar, vorm. ½10 Uhr ab,
Jagen 13, 14 verſteigert:
Scheitholz rm: 471 Buche, 5 Hainbuche (davon
2rund), 211 Eiche, 1 Birke, 2 Linde, 1 Roßkaſtanie:; 350 Eiche, 1 Lärche. Knüppelholz rm: 126 Buche,
Knüppelholz rm: 158 Buche 18 Hainbuche, 119
Eiche; Reiſerholz III. Kl., Wellen: 2600 Buche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung einzuſehen.
Mit H geſchlagene Nummern werden nicht ver=
ſteigert
. Auskunft durch Herrn Förſter Hamel,
Forſthaus Faſanerie (Tel. Darmſt. 3077) und uns.
(686
Darmſtadt, den 10. Januar 1935.
Forſtamt Kranichſtein.

Holzverſteigerung Ar. 5.
Freitag, den 18. Januar, vorm. 9 Uhr ab, wird
wird in Darmſtadt (Heiliges Kreuz) aus Forſt= in Arheilgen (Wirtſchaft Zum Schwanen) aus
ort IIII. Rotſuhl 8. Tiergarten 15, 16. Altes Forſtort III Kuhlache 12, 13, 14. Rautenbuſch 10
verſteigert:
Scheitholz rm: 289 Buche, 6 Hainbuche (rund),
4 Hainbuche, 181 Eiche, 8 Lärche. Reiſerholz III. Kl.,
Wellen: 3650 Buche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung einzuſehen.
Auskunft durch Herrn Forſtgehilfen Neumann,
(687
Forſthaus Krauſe Buche, und uns.
Darmſtadt, den 10. Januar 1935.

Forſtamt Kranichſtein.

Bauplan=Offenlage.
Der vom Stadtrat gutgeheißene Bebauungsplan
über die Frankfurter Straße zwiſchen dem Nord=
bahnhof
und der Chemiſchen Fabrik Merck iſt in
der Zeit vom 14.29. Januar 1935 bei dem ſtädt
Hochbauamt, Grafenſtraße 30, zur Einſicht offen
gelegt.
Einwendungen gegen den Plan ſind bei Meidung
des Ausſchuſſes während dieſer Friſt dort vorzu=
bringen
.
Darmſtadt, den 10. Januar 1935.
Bürgermeiſterei.
(St.721

Entwurfs-
Architekt

Nutz= und Brennholzverſteigerung.
Mittwoch, den 16. Januar 1935, vormittags
9½ Uhr, werden bei Gaſtwirt Fritz Lautenſchläger,
aus dem Nieder=Beerbacher Gemeindewald, Forſt=
ort
Schöppenberg, Linde und Breitenloh, meiſt=
bietend
verſteigert:
A. Nutzholz: Stämme: Eiche 2. Kl. 19 Stck. 6,89fm
3. u. 4. Kl. 4 St. 3,35, Buche 4. Kl. 4 Stck.
5,91, Lärche Ia u. Ib Kl. 34 Stck. 5.86fm
Kiefer IIa und IIb Kl. 17 Stck. 11,16 fm.
Derbſtangen: Lärche 1., 2. u. 3. Kl., 72 St
Fichte, 1., 2. u. 3. 3. Kl. 28 Stück. Nutzſcheit
Kiefern 43 rm.
B. Brennholz: Scheiter: Buche 250 rm, Eiche,
13 rm, Kiefern 27 rm, Knüppel; Buche 90rm
Eiche 19 rm, Kiefern, 68 rm, Reiſig: Buche,
I. Kl. 21 rm, Aſtwellen 2000 Stück.
Nieder=Beerbach, den 11. Januar 1935.

Hefſiſche Bürgermeiſterei Nieder=Beerbach
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(688

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[ ][  ][ ]

r den
ittell
Reich
n. di

Samstag, 12. Januar

Nummer 12
Darmſta

Dr. Schacht über die deutſche Wirtſchaftslage.
Anerkennung der Wirtſchaftsgruppe Spiritusinduſtrie‟. Der
Eine Antertedang iit zAhris 30/t Reichswirtſchaftsminiſter hat im Einvernehmen mit dem Reichs=

Der Außenpolitiker des Paris Soir. Sauerwein, wurde auf
ner Informationsreiſe durch Deutſchland auch von Reichswirt=
aftsminiſter
und Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht empfan=
r
. mit dem er ſich ausführlich über die verſchiedenen Fragen
; Wirtſchafts= und Finanzlebens unterhielt. In dieſer Unter=
ſung
hat Dr. Schacht dem Vertreter des Blattes u. a. erklärt,
z Deutſchland mit ſeinen ausländiſchen Deviſen ſo ſparſam wie
glich umgehen und es verhindern müſſe, daß die Mark im Aus=
de
umlaufe, ſolange Deutſchland gezwungen ſei, auf der Grund=
ſe
des Warenaustauſches von der Hand in den Mund zu leben.
Dr. Schacht ſprach dann die Vermutung aus, daß viel über
geſchimpft werde. Er könne aber nur erklären, daß die gegen=
rtige
Lage ihm ſeine Strenge diktiere. Er wiſſe nicht, wie es
tte in Deutſchland ausſehen würde, wenn er nicht ſo energiſch
ichgegriffen hätte. Mit dem Tage an dem die allgemeine
Utlage ſich ändere und er nicht mehr an die deutſchen Schul=
zu
denken brauche, werde er am anderen Morgen die deutſche
rtſchaft und den Deviſenumlauf von ihren Beſchränkungen be=
ien
. Die Schulden aber müſſe und wünſche er zu bezahlen,
h könne er dies nur, wenn die finanziellen Vorſchriften lücken=
durchgeführt
würden. Den Leidensweg der Kreditpolitik wolle
nicht erneut beſchreiten. Sicherlich, ſo ſagt Sauerwein weiter,
ike auch Dr. Schacht, daß einige der in der Bank von Frank=
h
oder im Sparſtrumpf des franzöſiſchen Bürgers ſchlafende
lliarden der Weltwirtſchaft ein anderes Geſicht geben würden,
nn man ſie in Umlauf ſetzte. Dr. Schacht wünſche, daß ſich der
ndel zwiſchen beiden Ländern in Geſtalt eines Warenaustau=
s
und nicht etwa in Form von finanziellen Transaktionen
er Beanſpruchung von Krediten abwickele. Der Reichsbank=
ſident
ſei ferner der Anſicht, daß die Politiker durch Abkom=
in
über die Rüſtungen und die Sicherheit eine Atmoſphäre des
rtrauens vorbereiten müßten, ohne die eine Annäherung nicht
gewünſchten Folgen haben würde. Wenn die franzöſiſch= deut=
n
Beziehungen auf allen Gebieten von demſelben Geiſt ge=
gen
würden wie die Beziehungen Dr. Schachts zur Bank von
rnkreich, ſo würde eine ganze Reihe von Fragen, deren Löſung
te ſchwierig erſcheine, mit Leichtigkeit geregelt werden können.
ne Verwaltung telephoniere faſt täglich mit der Bank von
inkreich, und man arbeite vertrauensvoll und freundſchaftlich
einander. Er habe das jahrelang mit dem bisherigen Gou=
neur
der Bank von Frankreich. Moret, getan und hoffe, auch
dem neuen Gouverneur Tannery ſo fortfahren zu können.
Schacht wies dann im weiteren Verlauf der Unterredung
eine über den ſtaatlichen franzöſiſchen Sender in Straßburg
altene Rundfunkrede hin, in der die Saarbevölkerung aufge=
dert
worden ſei, die franzöſiſchen Franken rechtzeitig beiſeite
ſchaffen, weil ſie ſonſt von der Reichsregierung beſchlagnahmt
rden. Der Redner habe dabei nur vergeſſen, daß nach dem
tſch=franzöſiſchen Abkommen Frankreich für ſeine Domanial=
ben
ja nur ſo viel Franken in bar erhalten ſolle, wie ſich im
argebiet befinden, und den Reſtbetrag in Kohlen übernehmen
ſſe. Es ſei aber ſelbſtverſtändlich, daß Frankreich Bargeld vor=
)e. Der Redner am Straßburger Sender habe daher durch
e Ausführungen Frankreich ſelbſt geſchädigt. Dr. Schacht habe
en Widerſpruch der Bank von Frankreich mitgeteilt und ſeit=
hätten
dieſe Ratſchläge aufgehört. Alle dieſe Angelegenheiten
n leicht zu regeln, wenn man ſich verſtehe und ſich gegenſeitig
tze.
Sauerwein zieht aus der Unterredung die Schlußfolgerung,
die deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen ſicherlich noch
ter ausgebaut werden könnten, aber nur unter der Bedin=
ig
, daß Frankreich auch ſtark ſei und daß es mit ebenſoviel
hkenntnis und Willenskraft wie Deutſchland regiert würde.
ſich mit ſolchen ſtrammen Burſchen zu verſtändigen, müſſe
Un ihrem Beiſpiel folgen, man müſſe der Jugend Mut und
triotismus predigen, ein vorzügliches Heer organiſieren und
rtſchaft und Finanzen in wirklich modernem und dynamiſchem
ſte leiten.
Berliner und Rhein=Main=Börſe.
Da der Ordereingang aus Publikumskreiſen nur klein war,
r die Tendenz an der Berliner Börſe zunächſt ſchwächer.
Kurſe gaben meiſt gegen die Anfangsnotierungen bis zu 1
ozent nach, da die Kuliſſe angeſichts der an den Vortagen er=
zten
Kurserhöhungen Glattſtellungen vornahm. Im Verlauf
rde die Stimmung freundlicher und es konnten mehrfach Beſſe=
igen
eintreten. Auch Renten nach vorausgegangener Glatt=
lung
leicht gebeſſert.
Die geſtrige Rhein=Mainiſche Börſe wies bei Eröff=
ig
nur ſehr kleine Umſatztätigkeit auf. Sowohl Kundſchaft als
h. Kuliſſe führten mit Rückſicht auf die bevorſtehende Saar=
timmung
verſtärkte Zurückhaltung. Immerhin erhielt ſich die
Tagen beſtehende zuverſichtliche Haltung, zumal günſtige Mel=
igen
aus der Wirtſchaft der Tendenz eine Stütze boten. Die
en Kurſe zeigten eine uneinheitliche Entwicklung, wobei aber
olge einiger Glattſtellungen leichte Abſchwächungen überwogen.
ch den erſten Notierungen traten zum Teil wieder kleine Er=
ſungen
ein. JG. Farbeninduſtrie gaben zunächſt auf 1389
9½) nach, zogen aber ſpäter wieder auf 139½ an. Deutſche
döl gewannen ½ Prozent, Metallgeſellſchaft bröckelten um 7
ozent ab. In der zweiten Börſenſtunde hielt die Geſchäftsſtille
und infolgedeſſen ſchwächten ſich die Kurſe überwiegend weiter
das ab. Einige Montanpapiere konnten ſich allerdings leicht
eſtigen. Schwächer waren aber JG. Farben um 1½ auf 138
o3. Auch am Rentenmarkt blieb die Umſatztätigkeit ſehr klein.
Die Abendbörſe war auf den meiſten Marktgebieten ſehr
und wies gegenüber dem Mittagsverkehr kaum Kursverän=
ungen
auf. Am Aktienmarkt bröckelten Reichsbank und Rhein=
A ſowie Holzmann noch leicht ab, andererſeits waren Bekula
das gefragt und höher. Von Kaſſawerten erhöhten ſich Oden=
Id Hartſtein=Induſtrie auf 94 (93), Pfälz. Mühlenwerke Mann=
m
kamen mit 120 (zuletzt 115) wieder zur Notiz. Für Sinalco
morgen eine Notiz auf Baſis von 80 Prozent (1. K. 50 Proz.)
ſucht werden. Am Rentenmarkt bröckelten Altbeſitz und Kom=
nal
=Umſchuldung noch leicht ab; im übrigen blieben die letzten
ttagskurſe etwa behauptet.
Wirlſchafliche Rundſchau.
Preisindexziffer der Metallwirtſchaft Metallwiſſenſchaft,
stalltechnik. Die Preisindexziffer ſtellte ſich am 9. Januar 35
43,6 gegen 43,6 am 2. Jan. 35. Für die einzelnen Metalle
rden nach dem Preisſtand vom 9. Jan. folgende Einzelindex=
ern
errechnet: Kupfer 29,6 (am 2. 1. 1935 29,6), Blei 45,3
tv.), Zink 35,9 (unv.), Zinn 82,5 (unv.), Aluminium 100 ( un=
ändert
), Nickel 83,1 (unv.) Antimon 134,6 (130,7).
Eine weitere Reichserdölbohrung fündig geworden. Die Reichs=
rung
53 (Itag=Baden 1) zwiſchen Forſt und Upſtadt bei Bruch=
in
Baden, iſt in 870 Meter Tiefe mit einer Tagesproduktion
etwa 15 Tonnen fündig geworden. Die Qualität des Oels
allem Anſchein nach ſehr gut. Die Bohrung hatte bereits frü=
nämlich
bei 300 Meter und 710 Meter, kleinere Mengen von
und 800 Kilo täglich erſchloſſen, wurde aber, da die geologi=
in
Verhältniſſe eine Vertiefung ratſam erſcheinen ließen, wei=
fortgeſetzt
. Ueber die Ausdehnung des Oelvorkommens kann
turgemäß noch nichts Endgültiges geſagt werden.
AG. Georg Egeſtorffs Salzwerke und chemiſche Fabriken in
rlin. Das Salzgeſchäft hat ſich im allgemeinen in der Weiſe
wickelt, wie es Anfang 1934 bei der Gründung des Salzbun=
erwartet
wurde. Da indeſſen die Beteiligungsziffern nicht
rügten, um die Betriebsanlagen auskömmlich zu beſchäftigen,
das wirtſchaftliche Ergebnis nicht günſtig. Die Bilanzziffern
den noch nicht feſt. Es iſt indeſſen aber mit einem Verluſt zu
hnen.. Die o. HV. ſoll tunlichſt bald ſtattfinden, da mit der
ſchaffung neuer Mitetl gerechnet werden muß. Vorausſichtlich
eine weitere Zuſammenlegung des Stammkapitals zur Beſei=
ung
des Verluſtes erforderlich.

miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft die Wirtſchaftsgruppe
Spiritusinduſtrie Berlin NW. 87. Schleswiger Ufer 2. als zu=
ſtändige
Vertretung ihres Wirtſchaftszweiges anerkannt. Die Auf=
gaben
auf dem Gebiete der Betreuung der Erzeugung und des
Abſatzes, ſowie die Bemeſſung der Preiſe und Preisſpannen land=
wirtſchaftlicher
Erzeugniſſe werden vom Reichsnährſtand wahr=
genommen
. Die Wirtſchaftsgruppe gliedert ſich in die Fachgrup=
pen
Kartoffelbrennereien, Melaſſebrennereien Hefelüftungsbren=
nereien
, Spiritus=Reinigungsanſtalten, Kornbrennereien, Klein=
und Obſtbrennereien und Trinkbranntweinherſteller. Die Wirt=
ſchaftsgruppe
und ihre fachlichen Gruppen dürfen keine markt=
regelnden
Maßnahmen treffen. In der Verordnung wird im ein=
zelnen
geregelt, welche Unternehmer und Unternehmungen der
Wirtſchaftsgruppe angehören.
Erhebliche Preisſenkung des Flachglasveredelungskartells.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hatte vor einiger Zeit bei dem
Kartell der deutſchen Flachglasveredelungsinduſtrie Preisſenkun=
gen
angeregt. In gemeinſamen Beratungen mit dem Kartell
wurden die Preisliſten der Fachgruppe II einer Neufaſſung unter=
zogen
, die in den meiſten Gruppen eine nicht unerhebliche Preis=
ſenkung
vorſieht. Die neuen Preiſe wurden mit Einwilligung
des Reichskommiſſars für Preisüberwachung in Kraft geſetzt.
Flotter Abſatz der Karpfenernte. Die durch den Reichsnähr=
ſtand
durchgeführte Marktregelung für Karpfen m November 34
hatte einen vollen Erfolg. Das Weihnachts= und Silveſtergeſchäft
brachte eine nennenswerte Steigerung des Geſamtumſatzes, die
man auf etwa 30 Prozent ſchätzt. Der Großhandel hatte ſeine
Beſtände ſchon vorzeitig geräumt und konnte nicht mehr alle An=
forderungen
des Einzelhandels befriedigen, obwohl alle greifbare
Ware herangeholt worden war. Da der Bedarf die Erwartungen
überſtieg, ſind die Beſtände in den Teichwirtſchaften ſogar noch
ſtärker geräumt worden, als der Verſorgungslage an ſich dienlich
iſt, denn auch im Spätwinter bis Oſtern beſteht laufend noch eine
gewiſſe Nachfrage nach Karpfen.
Schuhfabrik Herz AG., Offenbach a. M. 72 Prozent Produk=
tionsſteigerung
. Das Unternehmen verzeichnet zum 30. Juni 34
nach 42 322 (56 578) RM. Abſchreibungen einen Reingewinn von
3135 RM., der ſich durch den Gewinnvortrag auf 5313 RM. er=
höht
. Im Vorjahr war aus dem Reingewinn von 53 379 RM.
der Verluſtvortrag zu decken. Der Rohertrag ſtieg auf 1,76 (1,34)
Mill. RM., auf der anderen Seite ſtiegen Löhne und Gehälter
auf 0,92 (0,64) Mill., ſoziale Abgaben auf 0,06 (0,02), alle übri=
gen
Aufwendungen ermäßigten ſich auf 0,41 (0,51). Die weſent=
liche
Umſatzſteigerung im Geſchäftsjahre 1933/34 wird durch die
Steigerung der Produktionsziffer um 72 Prozent hervorgehoben.
Das Ergebnis litt aber demgegenüber durch die unzureichenden
Preiſe Die nom. 100 000 RM. Beteiligungen umfaſſen das nom.
100 000 RM. betragende AK. der Ariſtokratſchuh=AG., Offenbach
a. M., die nunmehr aufgelöſt werden ſoll. Ihr AK. iſt nur mit
25 Proz. eingezahlt. Die 79 666 RM. Forderungen an Vorſtands=
mitglieder
werden ſich im laufenden Geſchäftsjahr ermäßigen. Der
Vorſtand erhielt 29 650 RM., der Aufſichtsrat 3000 RM. Vergü=
tung
. Die Bilanz verzeichnet bei 0,85 Mill. RM. AK. und 0.23
(0.23) Mill. Reſerven, ſowie 42 000 (27 000) RM. Rückſtellungen
0,31 (0.29) Warenverbindlichkeiten, 0.16 (0,07) Wechſelſchulden
und unv. 0,226 Bankſchulden, ſowie wieder 0,11 Grundſchulden auf
den Grundſtücken. Auf der anderen Seite beträgt das Anlage=
vermögen
0,329 (0,334), Vorräte 0,366 (0 342), eine neu erſchei=
nende
Hypothek von 0,1 Forderungen an Außenſtänden erhöht auf
0.94 (0.,86); dagegen ermäßigt Forderungen an abhängige Geſell=
ſchaft
von 0.03 (0.09), ſonſtige flüſſige Mittel 0,12 (0,085) Mill.
RM. Die erſten Monate des neuen Geſchäftsjahres waren befrie=
digend
, die Umſätze ſowie die Zahl der Belegſchaft wurden er=
höht
. Man ſtellt ein befriedigendes Ergebnis in Ausſicht.
enn Mute
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten MarStreeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetich; für den Sport: Karl Böhmann:
für Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Lr. Herbert Netre= für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. XII. 34. 22146. Truck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion= Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

Produkkenmärkke.

Mainzer Getreidegroßmarkt vom 11. Januar. Es notierten
(Großhandelspreiſe je 100 Kilo loko Mainz) in RM.: Weizen
21,30, Roggen 17,30, Hafer 17,00 ab Station, Braugereſte 20,25
bis 20,75, Induſtriegerſte 20. Malzkeime 1717,75. Weizenkleie
10,87, Roggenkleie 10,14, Weizenfuttermehl 13,6514,15. Soya=
ſchrot
13, Fabrikpreis ab ſüdd. Fabrikſtation. Tendenz: Getreide
ſtetig, in Futtermitteln fehlt nach wie vor Angebot.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Die Zufuhren in friſchen
Eiern haben angeſichts des Froſtwetters eine weitere Verminde=
rung
erfahren, für die nur kleine Konſumnachfrage reichten ſie
jedoch aus. Kühlhauseier ſind ausreichend vorhanden. Die Preiſe
blieben unverändert. Es notierten in Pfg. pro Stück frei Frank=
furt
a. M.: Friſchware: Deutſche Handelsklaſſeneier: S. 13
13,5, a) 12,513. b) 1212,5, c) 1111,5, d) 10,5: Dänen S.
12,7513, a) 12.2512,5, b) 11,511,75. c) 10.7511: Holländer
S. 13. a) 12,5, b) 12, c) 11.25; Jugoſlawen 10,511,5. Deutſche
Kühlhauseier: S. 10,75, a) 10.2510,50, b) 10, c) 9,5, d)
8,5 8,75.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Am Buttermarkt blie=
ben
die Preiſe unverändert. Der Abſatz hat noch keine ſtärkere
Belebung erfahren, die Zufuhren blieben genügend. Es notierten
in RM. pro 50 Kilo frei Frankfurt a. M. ( Großhandelsverkaufs=
preiſe
): Deutſche Markenbutter 145,00, Landbutter 128130,
Kochbutter 120. Holländiſche Markenbutter 147148; däniſche
und öſterreichiſche Butter 145.
Berliner Getreidemarkt vom 11. Januar. Die Marktlage im
Getreideverkehr war wenig verändert. Gute Nachfrage beſteht
am Futtergetreidemarkt, jedoch werden Hafer und Futtergerſte
aus der erſten Hand kaum angeboten, und nur im Austauſch gegen
Kraftfuttermittel iſt vereinzelt Ware erhältlich. Das Geſchäft
in Brau= und Induſtriegerſten iſt nicht mehr ſo lebhaft wie an
den Vortagen, immerhin beſteht für Induſtrieſorten noch Dek=
kungsbegehr
. In Brotgetreide verhalten ſich die Mühlen ſehr ab=
wartend
. Trotz des verringerten Angebots von Kahnware kann
die Nachfrage aus den Waggonzufuhren völlig befriedigt werden.
Weizen iſt am hieſigen Platze ſchwerer unterzubringen als Rog=
gen
; auch für Roggen wird die erhöhte Ausgleichsabgabe nicht
mehr bewilligt. Für Ausfuhrſcheine beſtehen im Augenblick nur
geringe Verwertungsmöglichkeiten. Am Mehlmarkt haben Wei=
zenmehle
kleines Bedarfsgeſchäft; der Roggenmehlabſatz der hieſi=
gen
Mühlen wird durch billiges Provinzangebot beeinträchtigt.

Viehmärkke.

Ferkelmarkt Groß=Gerau. Auftrieb: 549 Ferkel. Bezahlt
wurden 818 RM. pro Stück. Der nächſte Ferkelmarkt findet am
Mittwoch, den 23. Jan., vorm. 8.30 Uhr, auf dem Marktplatz in
Groß=Gerau ſtatt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Infolge der ſtarken Nachfrage konnte bereits geſtern nach
Ausverekauf der alten Emiſſion eine neue Emiſſion Reichsſchatz=
anweiſungen
per 16. Juli 1936 zu 4½ Proz. zum Verkauf geſtellt
werden.
Am 4. Februar findet in Berlin die nächſte Zuſammenkunft
der Vertreter der ausländiſchen Stillhaltegläubiger mit dem deut=
ſchen
Stillhalteausſchuß ſtatt. Es handelt ſich um die ſeit 1932
alljährlich ſtattfindende Vollverſammlung, die die Aufgabe hat,
über die Verlängerung oder etwa notwendige Umgeſtaltung des
Stillhalteabkommens zu beſchließen.
In der Woche vom 23.29. Dezbr. 1934 (vier Arbeitstage)
ſind 402 768 Güterwagen geſtellt worden gegen 724 450 in der
Vorwoche (6 Arbeitstage) und 408 893 in der entſprechenden Vor=
jahrswoche
(4 Arbeitstage). Für den Arbeitstag im Durchſchnitt
berechnet lauten die entſprechenden Zahlen: 100 692, 120 742,
102 223. Nicht rechtzeitig geſtellt wurden 45 (573) Güterwagen.
Es iſt eine weitere Freigabe von Verbrauchszucker in Höhe
von 5 Prozent zum Verkauf im Inland erfolgt. Insgeſamt ſind
damit 35 Prozent des Freigabekontingents für 1934/35 erreicht.
Der Bayeriſchen Hypotheken= und Wechſelbank wurde die Ge=
nehmigung
zur Emiſſion von RM. 20 Millionen 4½proz. Pfand=
brieſe
erteilt. Hiervon ſind 18 Millionen beſtimmt zum Umtauſch
6proz. (einſchl. früher 7= und 8proz.) Pfandbriefe, während zwei
Mill. RM. zur Finanzierung von Kleinwohnungen zu dienen
haben.
In der Nähe von London verſchied der Vizepräſident der
Chaſe National Bank, Finanzſachverſtändiger J. Henry Gannon.
Er hatte in den vergangenen Jahren lebhaften Anteil an den
Stillhalteverhandlungen gehabt und führte damals mit deutſchen,
ungariſchen, öſterreichiſchen Banken diesbezügliche Beſprechungen.

Berliner Kursbericht
vom 11. Januar 1935

Deviſenmarkt
vom 11. Januar 1935

Me H
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bayr. Motorenw. 11
C. P. Bemberg 1
Bergmann Glettr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gumm 1
Deutſche Cont. Gasl:
Deutſche Erdöl

N
76.50
77.50
26.
29.375
28.125
121.
115.50
81.50
106.
142.50
124.
103.125

Mei Hee
F. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſt.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen.
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöchnerwerte.
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn

Vge
139.25
64.625
109.625
99.50
82.25
79.375
110.
77.375
97.875
77.375
58.875

eenue
Polyphonwerke
Rütgerswerte
Salzdetſurth Kalt
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht!1
Wanderer=Werke 1

Me
13
96.125
33.50
42.75
110.25
70.125
13.
115.375
46.
108.
108.
126.875

Aegypten
Argentinien
Belgien.
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemarl
Danzig
England
Eſtland.
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland.
Fsland

Mie
1agypt. *
1 Pap. Pe o
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 canad. Doll
100 gronen
100 Gulden
12=Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 18l. Kr.

D

as0
0.5o
58.30 5
0.194
3.047
2.490
54.45
gi.30
12.195
6s.86
5.305
16.325
2.354
189.30 1
35.19

12.53
0.632
55.42
0.198
7 3.053
2.500
54.55
81.46
12.225
168.32
5.395
16.46:
2.350
168.64
55.31

Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Porzugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türkei.
ungarn
Uruguah
Ver. Staaten

D
1o00 Zire.
1 Yen
100 Dinar
100 Lats
100 Kronen
100 Schilline
100 Gseudos
100 Kronen
100 Franes s
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
1türt. 4
100 Pengs
1 Goldpeſo
1 Dollar

GeldBrief

21.30 9
0.710
80.32
G:.29
48.95
11.08
82.,89
80.72
34.,02
10.40
1.579 1.962
1.049
2.483

21.34
(.*12
5.6491 5.c61
E1.o8
6i.41
42.05
71os
e3.01
4C.88
24.08
0.42
1.o51
2.467

Zurmſtädter anu Marionalonnr Buraftaut, Wihute dei Aressher Bunr

Frankfurter Kursbericht vom 11. Januar 1935.

Kee
Gr. II p. 1934
1985
1936
193:
1938
Gruppel ...."
53 Dtſch. Reichsan!.
6½%Imtern.,v.30
6%Taden ...v.27
62Bahern ..v.27
62Heſſen ....v.28
v.89
6%
6% Preuß. St. v. 28
69 Sachſen ..b.27
6%Thüringen v.2.
69 Dt. Reichsbahn
Schätze. ...7
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. .....
4½% ..
Otſch. Ant. Ausl
41, Ablöſung=
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
...
9Baden=Baden.
6%Berlin ...v.24
69 Därmſtadt . . ..
680 Dresden. v.26
680 Frankfur, v.28
gSgHheibelberg v.26
82Mainz......
62Mannheim v.27
69München v.29
%Wiesbaden b. 28
6%Geff. Landesbk.
6% Goldobli

103.65
106).
105.
104.25
102,5
104.5
981).
95eI,
90.25
98.1
98.5
97.25
982l.
109:1,
98
97.25
100.95
zoor.
98.75

108-),
10.05

92.25
97.75

ü=

96
95

Pee
hyp=Bk.=Liguid
430
K mm=Obl.
60 Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
69 Golboblig
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſt.Gldobl R.11
R1s
62 Ka).Landeskrd.
Goldpfbr.
69Naſſ. Landesbk.
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser. 111
*Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=B1.
Lig.=Pfbr.
8SFriſ. byp.=Bk.,
ſo n Lig.=Pfbr.
Goldöblig.
Friſ. Pfbr.=Bi.
Lig.=Pfr.
83Mein Hyp.=Bi!
½%0 Lig.=Pfr.
62 Pfälz Hyp.=Bt.
5½% Lig.=Pfb
6SRhein,Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
Goldoblig.
88 Südd, Boden=
Ereb.=Ban!
2%0 n Lig.=Pfbr.
2Württ. Ghp.B.

95.5
94

97.5
95

93).
97.5
97
97

Aad

9e.5
96.5
96.25
96.75
94.75
96.25
97.25
96,25
98i.
95.25
97.25
9!"
97
95.5
35

Me
82 Dt. Linol. Werke
62Mainkrw. v.26
6%Mitteld. Stahl
6% Salzmannc Co.
82Ver, Stahlwerle
8%Voigt & Häffner
3. G. Farben Bonds =
5%Boön. L. E.B
L.Inbeſt.
52Bulg.Tab. v.02
4½% Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Numän
4½%
42Türk. 1. Bagdad
4% II. Bagdad
4½%üngarn 1913
4½% 1914
Goldr.
1910
4½Budp. Stadtanl.
4¾Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Accumulat.- Fabrik
Alg. Kunſtzide unie
A.E.G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei 109
Zelſtoff 69.25
Bad. Maſchinenfbr. 129
Bemberg, F. P..
Berl. Kraft u. Licht 137.75
Buderus Eiſen. . . . 87.25
Cemen: Heidelbera 1109.5
Karlſtadt!

98.5
97
96.25
91.5
94.
91.75
120.25
11.5
11.5
6.25
28
4.4
3.9
51
49.5
87

28

R.G.Chemie. Baſel
Chem.Werke Albert
Chade (A=C) ...
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr. ..
I.
Eroöt
Dt. Gold= u. Silber=
cheide
=Anſtalt. 198.75
Linoleum
Dortm. Ritterbrä
Dyckerhoffck Widn
Eichbaum=Werger:/,61.575
Elektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraf
Enzinger Union.
Eſchweiler
Eßling. Maſchi
Faber & Schleiche
Fahr. Gebrüder
J.6. Farbeninduſtr. 139
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Franffurter Hof.
Gelſenlirch. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern. 1
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frrft.
Hanauer Hofbräuh. /1
Hanfwerke. Füſſen!
HarpenerBergbau=
Genninger, Kempfl1.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.!
Hochtief Eſſen ..../1
Holzmann, Ph
Flſe Bergb. Stamm
Genüſſel!

V
85.75
143
88
121
163
65.75
i.
93.75
113,5
104
270
65
59

Kae 2
Ta vChemie ..
Aſchersleben.
glein, Schanzlin
Klöcknerwerke.
Knorr C. H.
Konſerven Braun.
Lahmeyer & Co...
Laurahütte
Lech, Augsbi
Lokomf. Krat
Löwenbr. Mün
Malntr.=W. o
Mainz Akt.=Gr
Mannesm =Röhre
Mansfeld. Bergb.
Metallge), Franrf.
Miag; Mühlenbau
Moenus.
Motoren Darmſtad
Reckarwer: Eßling
Odenw. Hartſtein
Part=u. Bürgerbräul
Phönix Bergbau .
Rh. Braunkohlen.
Elettr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan.
Roeder, Gebr.
Rütgerswer 11....
Salzvetjurth Ka
Salzw. Heilbronn,
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen!=
Siemens & Halskel142
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G 166
Tellu= Bergbau..

772.
1129
110.75
185
4s
117.25
8
92
92
182
67.75
761),
82.25
75.35
97.5
93
50.
ſaro
107.5
89.5
94.5
9s
97.5

Thür. Lieſer.Gel.I
nnterſranken.
Ver, Stahlwerie ..
Ver. Ultramarin../1
77.5 Beſtdte. Kaufhol
Weſteregen Ka ,14
Zellſto/ Waldhof..
Allg. Di. Cred jer)
Badiſche Bant..
Br. ſ. Brauinduſtr. /4
Bayer, Hyp. u. W.
Ber l. Handelsge. I.
Hypotheibl.
Comm. u. Privatbl
Dt.Bank u. Dise..
Dr. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank ..
Fran/ Bant.
Hyp.=Ban
Mein, Khp.=Bant.
Pfälz. Hyp.=Bank .
Reichsbant=An1. 1
Rhein. Hyp.=Bank.! 1
Südd. Bod.Cr.B1.
Württb. Notenban:
A..G. Veriehrsw.
Alg. Lplalb. Kraftwl!
72 Dt. ReichsbVzg.
Hapag
Lübeck=Büchn
Nordd, Lloyzd.
Südb. Eiſenh.G

uos
62

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 12

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

HELIA

Samstag, 12. Januar 1935

am Sonntag vormittag 11.15 Uhr
Film-Morgenfe

HELIA

Samstag u. Sonntag
Die beliebten

PALOS BRAUTFAHRT

Ein herrlicher unerhört spannender Film aus dem Leben
der Eskimos, der an Pracht und Schönheit kaum zu
überbieten ist.

des Iiecha 1s-Abende e Ian

Jugendliche haben Zutritt.

Kleine Preise.

Vorverkauf an der Tageskasse.

Bis auf welteres.

Der ganz große Erfolg:

Ein Spitzenfilm von dramatischerWucht
mit den überragenden Darstellern:
Luise Ullrich
Adolf Wohlbrück
Olga Tschechowa.

Ein wunderbarer Film, dessen reiner
Menschlichkeit sich niemand ent-
ziehen
kann.

Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

REICHSHOF

Samstag: Lieder und Härsche
Sonntag: Deutscher Abend
Durchlaufend Meldungen von der Saar-
Abstimmung.
(nus
Sonntag 4 Uhr:
Nachmittags-Konzert.

Gaſtſtätte Knau

Heute Erstaufführung!

Und wieder ein ganz großer Lachschlager:

OHNE

Mnt

nach dem gleichnamigen Bühnenstück mit der
glänzenden Besetzung wie noch bei keinem
Lustspiel: Paul Hörbiger, Hermann Thimig,
Adele Sandrock, Leo Slezak, Hilde von
Stolz, Karin Evans, Hanna Waag, Lizzi
Holzschuh.

Musik: Robert Stolz.

Ein Schlager durch die Darsteller.
Ein Schlager durch die tolle Handlung.
Ein Schlager durch die Musik.

Wollen Se wieder einmal herzlich lachen und alle
Sorgen vergessen, dann nur beim Eilm:

Der Kerr ohne Wohnung!

Beginn: 5.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

(V702

DI PoS

am Hauptbahnhof.

Bls auf welteres.

Der spannende Kriminalfilm:

Heute Samstag abend 8½1
Großer

Preis=Ska

Reſtauration
Zumalten Fritz
Inhaber: W Vetter, Metz=

Gardiſtenſtr. 19.

Heute Samstag abend

Hasen-Essen

12 Apostel

Nieder-Ramstädterstraße
Wo

In der Hauptrolle:
COnRAp VEIPT

Luxuszug Paris-Rom, das rollende
Hotel. Tätigkeitsfeld eines internatio-
nalen
Abenteurers. Verschiedene
Schicksale treifen zusammen, greifen
ineinander und schaffen eine spannende
und wirklichkeitsnahe Atmosphäre.

Alte Post‟
am Weißen Turn
Samstag
Künstler-Konzert
710) Sonntag
Deutscher Aben

Beginn: 6.6, 6.00 und 8.20 Uhr.

Auch gehen wir in die Weinſtul
Mutti Krauß

Taunusſtraße 6

Gaststätten im Hauptbahnhof

Kommen Sie
am Samstag, den 12. Januar 1935, zum
Schlachtfest

Bleichſtraße 48

Samstag
LANDESTHEATER

Kassenstunden: Werktags 9.30 Uhr bis
13.30 und 1 Stunde vor der Vorstellung

sowie jeden
Sonntag abend 19.30 Uhr zur guten Musik
Willy Höver

Wer nicht weiß was er essen will,
09
der gehe in die

GROSSES
HAUS

1G
ALIE POSR

und esse etwas vom Grill.

Fratwurst, Rumsteak, Lende usw.

Radie?
nur von Radi0-Pfeiffer

Mühlstr. 18. Tel. 2078
Bequeme Teilzahlungen! 13403e

Der gute Film
Der reine Ton/

Der Erlolg
der hochbegabten, schon
jetzt weltberühmten
PAULA WESSELY
Der Erlolg.
des künstlerisch fein auf-
einander
abgestimmten
(716
Ensembles
Willi Forst
Gustaf Gründgens
Der Erlolg.
der dramatischen Hand-
lung
im prächtigen Milieu
des alten Wien ist der
deutsche Spitzenflm
So endete

eine

Liebe

Jugendliche zugelassen.
Beginn: 3.00 5.30 8.15

Sonntas Einlaß. 1.30 Uhr
UUGENDVORSTELLUNG
BUFFALO BILL
DER TOLLK. REITFR

Inſerieren
bringt Gewinn!

Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr
Deutſche Bühne K 9. Vorſt.
Der Zigeunerbaron
Operette von Strauß
Leitg.: Herburger=Hofmüller
Hauptdarſteller: von Georgi,
Harre, Jacobs, Liebel,
Aldenhoff, Köther, Kuhn,
Langer, Ritzhaupt.
Preiſe 0.70 bis 5.50 Mk.

KLEINES
HAUS

Jan. 1935

Anfang 20, Endenach 22.30
Deutſche Bühne M 7. Vorſt.
Gruppe I u. II
Heimliche Brautfahrt
Luſtſpiel von Lenz
Inſzenierung: Bartſch.
Hauptrollen: Wien, Wahry
Ausfelder, Linkmann, Rad=
datz
, Steltzer, Stieda, Verden,
Weſtermann. Pr. 0.70 bis 3.80

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Heute und morgen
Samstag Sonntas 104
Das Lustigste v. Lustigen:
2 Heilere Abende 2
mit den Siegern
des Wettbewerbs
Der fröhlichste Sender
Familie
Knorzebach
Lene Kamuff/ A. Bastian/Fr. Lorch
Fritz Fegbeutel
der bek. pfälz. Humorist,
sagt an!
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und Gesangs-Quartett
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Betrifft: Ermäßigung der
Hypothek= und Darle=
henszinſen
bei unſerer
Zweigſtelle Eberſtadt.
Wir bringen hiermit zur allgemei=
ner
Kenntnis, daß wir die Zins=
ſätze
für Forderungen der ehemaligen
Vereinsbank in Eberſtadt mit
Wirkung vom 1. Oktober 1934 ab
wie folgt ermäßigt haben:
1. für Hyothekdarlehen von jähr=
lich
6% auf 5%,
2. ſonſtige Darlehen und Kredite
von 70 nuf 6%-
Die ermäßigten Zinſen ſind ab
1. Oktober 1934, alſo erſtmals im
Januar 1935 zu entrichten.
Darmſtadt, den 28. Dez. 1934.
Städtiſche Sparkafſe Darmſtadt
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Hervorragende Küche Gepflegte Getränke
unter fachm. Leitung
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Kreisgruppe-Aussteflung
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am 12. und 13. Januar 1935, Im Orangerlegarfel

Eröffnung Samstag morgen 10 Uh
Tombola Kinderspeisung am Sonnias
Näheres siehe den Artikel in der heutigen Numme

Bunter Abend
zu Gunſten des WHW.
Veranſtalter: NS=Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
Heute Samstag, 8 Uhr, im Städt. Saalbau
Mitwirkende vom Heſſ. Landestheater:
Lea Piltti, Koloraturſopran, / Käthe Gothe, Heiteres
Hermann Schmid=Berikoven, Tenor / Heinz Weih=
mann
, Anſage
Außerdem: Anne Schellbaas, Tänze
Begleitung am Flügel: Kapellmeiſter E. G. Welke
Orcheſter: Muſikzug der Standarte 115.
Leitung: Muſikzugführer Willy Schlupp. (15

Tanz / Tombola

Der Vorverkauf findet ſtatt: Kreisamtsleitung der NS=
Volkswohlfahrt, Wilhelminenſtr. 34, bei allen Ortsgruppen
der NS=Volkswohlfahrt, der Geſchäftsſtelle Kraft durch
Freude, Bismarckſtr. 19, Verkehrsbüro, Heſſ. Landeszeitung,
Muſikhaus Arnold am Weißen Turm und Hugo de Waal.