Darmstädter Tagblatt 1935


07. Januar 1935

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Montag, den 2. Januar 1935.
Nummer 7
197. Jahrgang

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Ote Tadt de der Sade!
380000 Saardeutſche angetreten!
erotz Schneeſturms marſchieren die Saardeutſchen zum Generalappell vor der
Abſtimmung nach dem Wackenberg. Der größte Tag der deutſchen Front.

Am Block deutſcher Treue
ſcheitert das Verſailler Dikkak!
DNB. Saarbrücken, 6. Januar.
Der 6. Januar wird in der Geſchichte des Saargebietes für
ſe Zeiten ein Tag bleibenden Gedenkens werden. Denn er war
e größte und eindrucksvollſte Kundgebung des deutſchen Saar=
lkes
für das deutſche Vaterland. 350 000 Saarländer gaben an
eſem Tage ihrem unbedingten Willen zu Deutſchland Ausdruck.
eit über 150 000 Menſchen ſtanden auf dem Platz auf dem
ackenberge, 50 000 auf einen kleineren Platz, 100 000 ſtanden in
e ganze Straßenbreite füllenden, viele Kilometer langen
arſchkolonnen, ohne bis in die Mittagsſtunden auf den Kund=
bungsplatz
gelangen zu können.
Auf allen Bahnhöfen des Saargebietes mußten viele Tauſende
rückbleiben, allein 15 000 in Neunkirchen, weil
an Stelle der 81 angeforderten Sonderzüge die Saarbahnen
nur 32 Züge ſtellen konnten
d trotz ſtärkſter Ueberfüllung der Züge ein großer Teil der
emonſtranten nicht nach Saarbrücken befördert zu werden ver=
ochte
. Aber allein durch ihren Willen, nach Saarbrücken zu fah=
n
, haben auch dieſe Saarländer ihrem Willen zu Deutſchland
einer außerordentlich eindrucksvollen Weiſe Ausdruck gegeben.
lein die Bahnen hatten 75 000 Menſchen zur Kundgebung der
utſchen Front nach Saarbrücken transportiert. 45000 Menſchen
urden vom Deutſchen Automobilklub in Omnibuſſen und Autos
ununterbrochenem Pendelverkehr nach Saarbrücken gebracht.
0 000 aus Saarbrücken und weiteſter Umgebung kamen in lan=
n
Zügen trotz ſtrömenden Regens zu Fuß marſchiert, davon
ein ein 10 000 Menſchen faſſender Zug aus Dudweiler.
Der Morgen iſt grau und dieſig. Auf dem naſſen Aſphalt ſpie=
In ſich letzte Lichter der Nacht, und dünn und ſtetig rinnt der
egen. Da: Marchtritt von fern.
Dunkle Kolonnen mit ſchwarzen Mühen
und Wece Iumfiden.
er Ordnerdienſt der Deutſchen Front, dem die Polizei Organi=
tion
und Leitung der Menſchenſtröme überlaſſen hat, rückt an.
angſam wird es hell. Dann iſt der Morgen da und mit ihm
garbrückens größter Tag. Dann quellen aus dem Bahnhof plötz=
ch
rieſige Menſchenmaſſen. Die erſten von den 32 Sonderzügen
id eingetroffen. In allen Straßen ſammeln ſich trotz des Regens
e einzelnen Ortsgruppen der Deutſchen Front zum Marſch zum
undgebungsplatz, der weit über der Stadt auf dem Wackenberge
egt. Und Zehntauſende treffen in breiten Kolonnen zu zehn
id zwölf Mann aus den umliegenden Orten ein. Die Brücken
der die Saar nach dem linken Saarufer, wo die Kundgebungs=
ätze
liegen, ſind geſperrt. Nur in Zügen oder mit Ausweis darf
an paſſieren. So will die Polizei Störungsverſuchen durch die
eparatiſten vorbeugen, eigentlich ein überflüſſiges Unterfangen:
nn wer von dieſen Verrätern in dieſe breiten, nicht mehr auf=
haltenden
Menſchenſtröme gerät wird mitgeriſſen. Die Flut
ht über ihn hinweg und ſpült ihn fort. Jetzt treffen zu Hun=
rten
Autos und Autoomnibuſſe ein, alle überfüllt mit begeiſter=
n
Menſchenmaſſen. Nun ſtrömt es in der ganzen Breite über
le Saarbrücken, und unabſehbar ſieht man die ganzen Anmarſch=
raßen
nur gefüllt mit wogenden Menſchenſtrömen. Nun hallen
I die Lieder durch die Straßen, die von Deutſchland künden, vom
eimatland, vom Vaterland. Geſungene Schwüre ſind es, feſtlich
nd feierlich.

Volk will zu Volk.

Die Straßen zum Wackenberg ſind lebendig geworden. Lang=
m
ſchieben ſich hier die Menſchenmaſſen empor, und es iſt manch=
al
, als würden ſie die Mauern ſprengen, die die Straßen
umen:
Volk will zu Volk, und dieſer Wille iſt über=
ächtig
und allmächtig. Blutrot iſt der Strom: Es
ollten zwar keine entrollten Fahnen getragen
erden, aber was will man machen, wenn heißer,
eiliger Wille die Hakenkreuzfahnen entrollt,
enn Zehntauſende ſich entſchloſſen um dieſe Fahnen ſcharen. Das
ot der Hakenkreuzfahnen umgeben iſt von dem roten Herzblut der
aarbevölkerung?
Auch Muſikkapellen ſollen nicht mitgeführt
erden. Aber die Begeiſterung braucht Luft.
chmetternde Märſche ertönen, Trommeln und Pfeifen darein,
anfaren des Jungvolkes gellen, und dumpf grollen die Lands=
techttrommeln
.
Die Hitlerjugend marſchiert, dann Kriegsopfer, Gewerkſchaf=
ten
, Nationalſozialiſtiſcher Frontkämpferbund mit ſeinen
alten Reichskriegsflaggen, der Kyffhäuſerbund, von deſſen
Fahnen auf rotem Grunde ſchwarz das Eiſerne Kreuz mah=

nend grüßt, Turnvereine und die Schützenbünde, Frauen
und Greiſe mit weißem Bart.
Der Regen rinnt, aber die Saarbevölkerung marſchiert! Die
Häuſer ſind auf Grund der Verordnung der Regieungskommiſſion
ohne Fahnenſchmuck, aber die Hergen der Saarländer
haben geflaggt. Trotz und Treue iſt ihr Schritt.

Gauleiter Bürckel
ſpricht am Mikkwoch, 9. Januar, in Kaiſerslautern.
Der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers, Gauleiter
Bürckel, ſpricht nicht am 11. Januar, ſondern am
Mittwoch, dem 9. Januar 1935, abends 20 Uhr, in
einer öffentlichen Kundgebung in der Fruchthalle zu
Kaiſerslautern vor den Vertretern der in= und auslän=
diſchen
Preſſe über das Thema: Am 13. Januar;
Den Weg frei zur Verſtändigung!

Die Menge harrk in ſtrömendem Regen
uf den Mkenfen.
Schon lange vor 10 Uhr iſt der große, weit mehr als 100 000
Menſchen faſſende Platz zum größten Teil gefüllt, und noch längſt
iſt nicht die Hälfte der Sonderzüge in Saarbrücken eingelaufen.
Faſt eine Stunde aber dauert der Marſch vom Bahnhof zum
Wackenberg. Der Platz iſt aufgeweicht, in blanken Pfützen ſtehen
die Maſſen und gehen nicht von der Stelle. Sie wiſſen, was es
gilt! Frauen und Greiſe ſollen heimgeſchickt werden. Doch ſie
wollen nicht gehen.
Geſang ſchallt die Straße herauf: Wir tragen im hämmernden
Herzen den Glauben an Deutſchland mit!
Ich hab' mich ergeben,
Mit Herz und mit Hand
Dir Land voll Lieb und Leben
Du heil’ges Heimatland!
Eine neue Kolonie ſchwenkt ein: Schwarzbraunes Mädel, du
bleibſt zu Haus.. Aber die Mädel ſind nicht zu Hauſe geblieben;
denn da biegt
in langen Kolonnen der BdM.
um die Ecke, in braunen Kletterweſten, die Baskenmütze keck auf
dem Ohr. Schnee ſtiebt ihnen naß ins Geſicht, doch froh hallt ihr
Lied: Regen, Wind, wir lachen darüber, wir ſind jung, und das
iſt ſchön!
Gaben morgens im Regengrau die Türme Saarbrückens einen
ſilhouettenhaften Hintergrund, ſo hat jetzt das Schneetreiben einen
Schleier darüber gezogen. Auf dem nun faſt ganz gefüllten Rieſen=
platz
haben ſich etwa 140 000 Menſchen eingefunden, und immer
neue Ströme quellen herauf.
Von den Lautſprecherwagen aus werden in höchſter Eile neue
Leitungen gelegt, neue Lautſprecher montiert, damit möglichſt
viele teilhaben können an dieſer Demonſtration des Willens der
Saarbevölkerung. Vor dem Schulgebäude haben ſich Hunderte von
Fahnen angeſammelt. Um 11 Uhr muß ſchließlich mit der Kund=
gebung
begonnen werden, wenn ein rechtzeitiger Schluß ſicherge=
ſtellt
werden ſoll. Leider iſt um dieſe Zeit noch nicht die Hälfte
der zur Saarkundgebung aufgebrochenen Menſchen auf dem Wak=
kenberg
angelangt. In den Landſtraßen ſtecken noch die vielen,
kilometerlangen Züge und ſperren in der ganzen Straßenbreite
jeglichen Verkehr. Die Polizei muß ſchließlich einen Teil dieſer
Züge zur Umkehr bewegen, ehe ſie die Kundgebung überhaupt er=
reicht
haben, damit nicht bei dem Abmarſch vom Kundgebungs=
platz
eine reſtloſe, jegliche Entwirrung unmöglich machende Ver=
ſtopfung
der Straßen eintritt.
So ſieht man denn unten in der Ebene mit ihren Fahnen
lange Züge ſchon wieder abmarſchieren, als die Kundgebung
noch im Gange iſt.
Kurz nach 11 Uhr klingt der Badenweiler Marſch auf. Der
Fahneneinmarſch beginnt. Dann ergreift

Karl Brück,

der Landesorganiſationsleiter der Deutſchen Front,
das Wort. Er gedachte zunächſt der 2 Millionen Toten des Welt=
krieges
, insbeſondere der 20 000 Gefallenen aus dem Saargebiet.
In ſeinen weiteren Ausführungen wies er auf die Machenſchaften
der Anhänger des Status quo hin, die ſeit vielen Wochen auf=

riefen zum Marſch der Hunderttauſend. Wir haben ihnen er=
klärte
der Redner u. a., heute einmal gezeigt, was 100 000 Men=
ſchen
und noch mehr ſind, damit ſie ihre Kundgebung einmal an
der unſerigen meſſen können. Man hat mit allen Mitteln verſucht,
dieſe Kundgebung unmöglich zu machen. Wir haben, betonte der
Redner, nicht wochenlang aufgerufen zu dieſer Maſſenkundgebung.
Wir hatten das nicht nötig. Keine 24 Stunden haben genügt, um
dieſe Hunderttauſende auf die Beine zu bringen.
Wir richten heute an die Volksgenoſſen, die noch nicht in
unſeren Reihen ſtehen, noch einmal die Mahnung, entſcheidet euch,
noch iſt es Zeit! Deutſche Brüder, deutſche Volksgenoſſen! Unſere
Toten ſtarben für Deutſchland, ſie ſtarben für dich, ſie ſtarben für
deine Kinder, für die deutſche Jugend, für die deutſche Zukunft.
Ihr aber ſollt leben für Deutſchland. Ihr ſollt das Werk, das ſie
nicht vollenden konnten, weiterführen und vollenden. Kämpft für
ein Deutſchland, für ein ewiges Deutſchland. Deutſch iſt, deutſch
war, deutſch bleibt die Saar!
Die Fahnen ſenken ſich, als Brück der Toten gedenkt, und, er=
greifend
in dieſer Stimmung und in dieſer Stunde, verhallt ge=
tragen
das Lied Ich hatt einen Kameraden‟. Dann ſpricht Karl
Brück kämpferiſche Worte, die mit Jubelbrauſen aufgenommen
werden. Es iſt eine harte Abrechnung mit jenen bezahlten Ele=
menten
, die verſuchen, für 30 Silberlinge ihr Vaterland zu ver=
kaufen
.
Inzwiſchen hat es aufgehört zu ſchneien, und langſam wird es
lichter um den Berg. Jetzt ſpricht
der Führer der Deutſchen Gewerkſchaftsfront und Landes=
propagandaleiter
der Deutſchen Front,

Peker Kieſer.

Er hat ſofort die Herzen der Bevölkerung gewonnen und den
Weg zu ihnen gefunden. Auch er wird immer wieder vom Jubel
unterbrochen, insbeſondere wenn er mit den ſogenannten Arbeiter=
parteien
und den Freien Gewerkſchaften abrechnet, die den Saar=
bergarbeiter
, den Saarkumpel, verraten und verkauft haben.
Es iſt höchſt erfreulich, ſagte Peter Kiefer, daß unſere heu=
tige
Kundgebung auch eine Anzahl ausländiſcher Journaliſten als
Zeugen hat und daß die Herren ſich ſelbſt überzeugen können, daß
Schnee und Regen unſere Leute nicht abhalten können, wenn es
gilt, ein Bekenntnis zu Deutſchland abzulegen.
Wir haben es immer geſagt: Wir tragen keinen Haß in unſe=
rem
Herzen gegen Frankreich und das franzöſiſche Volk; wir
kennen kein Rachegefühl; wir wiſſen nur eins: Der Herrgott hat
das deutſche und das franzöſiſche Volk ſelbſt zu Nachbarn beſtimmt,
und als Nachbarn wollen wir mit den Franzoſen leben, aber
gleichgeachtet und gleichberechtigt.
Die Welt muß erkennen, daß, wenn wir den Status auo ab=
lehnen
, wir nur der Verſtändigung dienen zwiſchen Deutſchland
und Frankreich und der Befriedung Europas. Verachtenswert
ſind die Menſchen deutſcher Herkunft, die ſich dazu hergegeben
haben, Spitzeldienſte am armen deutſchen Saarbergmann zu lei=
ſten
. Trennt Euch von dieſen Verrätern am eigenen Blut und
tretet ein für unſer ewiges Deutſchland. Peter Kiefer ſetzte ſich
ſodann mit den Machenſchaften des früheren Gewerkſchaftsführers
Kuhnen auseinander, der ſich für den Status quo nicht eingeſetzt
hatte, wenn er ſelbſt der Führer der Deutſchen Gewerkſchaftsfront
an der Saar geweſen wäre, und der behaupte, die Katholiken und
Proteſtanten könnten nicht für Deutſchland ſtimmen. Wer ſeiner
Chriſtenpflicht genügen wolle, erklärte demgegenüber der Redner,
der könne nicht anders ſtimmen als für die Heimkehr zu Volk und
Vaterland. Das katholiſche Volk an der Saar müſſe den Beweis
liefern, daß die Katholiken an der Saar abſolut zuverläſſig ſind.
Wir wollen als katholiſche und evangeliſche Chriſten am näch=
ſten
Sonntag der ganzen Welt beweiſen, daß wir in ewiger Ver=
bundenheit
mit unſeren Brüdern im Reich unſere Zukunft geſtale
ten wollen, und daß wir zu den treueſten Söhnen des Vaterlands
gehören. Es geht um den Frieden in Europa, und es geht um
unſere nationale Ehre, und deshalb kommt nur eins in Frage:
Alles für unſer ewiges Deutſchland!
Der ſtellverkrekende Landesführer Niekmann.
der als letzter Redner ſprach, dankte zuerſt allen, die gekommen
waren, für ihre Opferwilligkeit. Wir haben das von Ihnen er=
wartet
, führte er aus. Ich danke auch unſerem ſchwer erkrankten
Landesleiter Pirro, daß er, wenn auch noch nicht ganz geneſen,
es ſich doch nicht nehmen ließ, heute wenigſtens an dieſer Kund=
gebung
teilzunehmen. Es gibt in der Stadt über 100 000 Men=
ſchen
, die nicht mehr herauskommen konnten. Wir haben hier eine
Demonſtration, wie ſie das Saargebiet noch nicht erlebt hat. Wir
können mit etwa 350 000 Menſchen und mehr rechnen, die heute
trotz des dieſigen Wetters ſich zu dem bekennen, was ihnen die
Begeiſterung ins Herz geſchrieben hat. Wir brauchen nicht die
Werbetrommel zu rühren; wir ſagen nur: Kommt! und dann
kommen ſie. Deutſche Volksgenoſſen! Wir rufen Sie auf zum letz=
ten
Appell, damit die Welt ſieht, daß wir nicht anders geworden
ſind. Wir haben vor 15 Jahren ſchon geſagt, daß wir nicht daran

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 2 Nr. 7

denken, einmal anders zu werden, als die Vorſehung es uns de=
ſtimmt
hat, und daß wir bleiben wollen, was wir ſind: Deutſch
in alle Ewigkeit.
Wir bekennen uns aber auch in dieſer Stunde dazu, daß es
nicht ſo iſt an der Saar, als ob wir für das eine oder das andere
Deutſchland ſtimmen, ſondern es iſt ewig ſo geweſen, daß wir nur
ein einziges deutſches Vaterland kennen. Die Frage: Für Deutſch=
land
gegen Hitler gibt es für uns nicht. Allerdings eines iſt
richtig: Wir bekennen uns lieber zu dem Deutſchland der Stärke
als zu dem früheren Deutſchland der Ohnmacht, und wir beken=
nen
uns in dieſer Demonſtration auch zu dem Mann, der das
ſtarke Deutſchland geſchaffen hat und der die Ohnmacht in
Deutſchland beſeitigte, der aus Parteigruppen und Parteihaß eine
Volksgemeinſchaft ſchuf! Deutſche Volksgenoſſen und Volks=
genoſſinnen
, ich habe an euch die Bitte: Geht heim von dieſer
Kundgebung und verſucht, jedem die Hand zu geben, der noch
fernſteht von uns. Geht hin und kämpft um jeden deutſchen Men=
ſchen
, der wert iſt, noch deutſcher Menſch genannt zu werden.
Den Kampf an der Saar hat die Treue gewonnen und vor
allem die Treue der deutſchen Arbeiter. Er iſt uns ein Beiſpiel
für die letzten Tage unſeres Kampfes. Die Gegner mögen machen,
was ſie wollen: Wir werden am 13. Januar unſer Volk und
unſer Vaterland finden und uns zu ihm bekennen. Dieſes Volk
und dieſes Vaterland, das da heißt: Das ewige Deutſchland.
Hunderttauſende ſingen das Saarlied, nehmen es auf und
tragen es weiter, ſo daß es wie ein einziger Schwur wirkt.
Deutſchlandlied und Horſt=Weſſel=Lied, mit erhobenen Armen ge=
ſungen
, ſchließen dann die Kundgebung. Und als die Fahnen in
den Wind gehoben werden, bricht an einer Stelle für eine Minute
die Sonne durch die Wolken, überhellt den ganzen Berg und
ſchafft ein Gemälde, das wie ein lichtes Vorfrühlingsbild wirkt.
Bis 2 Uhr ſind die Saarbrücken geſperrt, da auf dem rechten
Saarufer die ſogenannte Status=quo=Front aufzumarſchieren ver=
ſucht
. Wer vergleicht, wie am Morgen dieſe breiten Menſchen=
ſtröme
durch die Straßen quollen, und nun dieſen kümmerlichen
Aufmarſchverſuch mit roten Fahnen ſieht, der hat die feſte und
unumſtößliche Gewißheit, daß das Schickſal des Saargebietes heute
entſchieden iſt, und daß dieſe Entſcheidung die iſt, die das Saar=
volk
will und wünſcht:
Für Deutſchland!
In Berlin wurde in der Wandelhalle des Reichstages von
Reichsminiſter Dr. Goebbels in Anweſenheit zahlreicher Ver=
treter
der Reichs= und der preußiſchen Regierung die Saar=
Ausſtellung eröffnet.
Am Abend fand im Berliner Sportpalaſt eine große Saar=
Kundgebung ſtatt, in der vor den zahlreichen eingetroffenen
Saarländern aus Ueberſee der Stellvertreter des Füh=
rers
, Reichsminiſter Rudolf Heß, eine mit Rieſenbei=
fall
aufgenommene Rede an die Saardeutſchen hielt.
Die Kundgebung wurde vom deutſchen Rundfunk übertragen. In
allen Gemeinden war Gemeinſchaftsempfang organiſiert, als Zei=
chen
der Verbundenheit mit unſern Brüdern von der Saar. Einen
tiefen Eindruck hinterließ auch die Aufführung der Saar=
Kantate von Hermann Erdlen im Deutſchen Rundfunk.
Bebietsführerkagung der AS. Jugend=
bewegung
.
El. Mainz, 5. Januar.
Vor über 5000 Führern und Führerinnen der nationalſozia=
liſtiſchen
Jugendbewegung ſprach am Samstag in der Stadthalle
in Anweſenheit von Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger, ſtellv.
Gauleiter Reg.=Rat Reiner, Min.=Rat Ringshauſen und Oberbür=
germeiſter
Dr. Barth der Stellvertreter des Reichsjugendführers,
Stabsführer Hartmann Lauterbacher über die Frage der
konfeſſionellen Jugendverbände. Er gab zunächſt einen Rückblick
über die geleiſtete Arbeit in den beiden letzten Jahren und er=
klärte
, im neuen Jahr werde der Schulungsarbeit in Zeltlagern
erhöhte Aufmerkſamkeit gewidmet. Bei der Hitlerjugend ſei jedem
Jungen und Mädchen die Möglichkeit gegeben, ſeinem Glauben zu
leben und ſeinen kirchlichen Pflichten nachzukommen. Jeder Ver=
ſuch
, die deutſche Jugend zu zerſplittern, werde von der HJ. mit
allen Mitteln bekämpft.
Lauterbachers Anſprache ging ein weihevolles Spiel Der
Orden der Zucht von Wilhelm Maria Mund voraus, an
dem 700 Jungen mitwirkten. An 6 Geſtalten der deutſchen Ge=
ſchichte
zeigt das Spiel das ſchwere Schickſal deutſchen Führertums
und klingt in dem Mahnwort Adolf Hitlers an die Jugend aus:
Ich habe nicht verſagt, jetzt verſage du nicht, junger Orden der
Zucht, dann wird unſer Reich für alle Zeiten beſtehen!

Vom Tage.
Am Sonntag früh gegen 4 Uhr ereignete ſich in der Grube
Hausham bei München eine Schlagwetterexploſion. Ein
Steiger wurde getötet, vier Bergleute wurden ſchwer und 14 leicht
verletzt.
Bei dem Empfang, den Muſſolini im Palazzo Venezia
für den franzöſiſchen Außenminiſter Laval veranſtaltete, lernte
auch der deutſche Botſchafter von Haſſel den franzöſiſchen
Außenminiſter kennen. Beide Herren unterhielten ſich dann auch
längere Zeit mit Muſſolini.
Die römiſchen Berichte der Pariſer Preſſe ſind auch heute
wieder rechtoptimiſtiſch gefärbt. Zwiſchen den blumenreichen
Schilderungen der Aeußerlichkeiten der römiſchen Zuſammenkunft
kommt zwiſchen den Zeilen zum Ausdruck, daß man von der An=
ſprache
Muſſolinis nicht reſtlos befriedigt iſt. Die Blätter heben
zumeiſt den Satz aus der Rede Muſſolinis hervor, wonach Italien
ſeine bisherigen Freunde nicht aufgeben werde.
Während über die Einzelheiten der afrikaniſchen
Kolonialfragen bei den römiſchen Beſprechungen noch
keine Uebereinſtimmung erzielt werden konnte, ſoll, wie
in Rom verlautet, eine Einigung über den Konſultativ=Pakt
für die Erhaltung der Unabhängigkeit Oeſterreichs und das
Nichteinmiſchungsabkommen erzielt worden ſein. Da
man dieſe Vereinbarungen auf möglichſt alle dafür in Betracht
kommenden Staaten ausdehnen will, muß erſt noch die Stellung=
nahme
der in Erwägung gezogenen Teilnehmerſtaaten abgewartet
werden.
Die ſchleichende Kabinettskriſe in Spanien hat ein
neues Opfer gefordert. Nunmehr iſt der Miniſter ohne Porte=
feuille
, Romero, der als außerordentlicher Botſchafter in Rom
weilt, um die Verhandlungen mit dem Papſt zu führen, offiziell
aus dem Miniſterrat ausgeſchieden.

Großes Haus. Sonntag, den 6. Januar 1935.
Catl Millöcker: Der Bekkelſtudenk.
An Stelle von Joachim Sattler ſang Bernd Aldenhoff
in der heutigen Vorſtellung die Hauptrolle des Werkes, während
deſſen bisherige Partie Hermann Schmid=Berikoven über=
nommen
hatte. Aldenhoff errang ſich durch ſein lebendiges, tem=
peramentvolles
Spiel und durch ſeine ſtimmlich wie muſikaliſch
recht gute Wiedergabe des Bettelſtudenten einen recht guten Er=
folg
. Die Sicherheit, mit der der junge Künſtler ſchon eine große
Anzahl Partien geſungen hat, iſt bewundernswert. Schauſpiele=
riſch
geht er von Rolle zu Rolle mehr aus ſich heraus. In letz=
terer
Beziehung fehlte Schmid=Berikoven in dieſer neuen Rolle
Sicherheit in der Darſtellung, er wirkte zuweilen zu beſcheiden.
Seine ſchöne Stimme kam gut zur Geltung, wenn auch für ihn
dieſe Partie nicht dankbar iſt, weil ſie die beſonderen Vorzüge
ſeines Talents weniger hervortreten läßt. Sonſt war die Be=
ſetzung
wie bei der Erſtaufführung, und das Publikum amüſierte
ſich gut, wenn auch der Beifall nach den Aktſchlüſſen, wie ſo oft
F. N.
in Darmſtadt, auffallend zurückhaltend war.

Montag, 7. Januar 1935

Aus der Landeshauptſtadt

Darmſtadi, den 7. Januar 1935.

Saarkundgebung in Darmſtadk.

Nachdem am Sonntag vormittag noch einmal im Union=
Theater von der V.f.L. Ortsgruppe Darmſtadt der Saartreue=
Staffel=Film mit Beifall gezeigt worden war, wurde am Sonn=
tag
abend die große Saarkundgebung aus dem Sportpalaſt in
Berlin, bei der der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter
Pg.=Rudolf Heß, ſprach, in Darmſtadt in dem großen Saal
des Städt. Saalbaues übertragen, der mit ſeinen Nebenräumen
ſchon lange vor Beginn der Veranſtaltung überfüllt war. An
der Uebertragung beteiligten ſich Abordnungen aller Gliederun=
gen
der Partei, auf der Bühne hatten die ſtolzen Fahnen der
Bewegung Aufſtellung genommen. Nachdem der Saarverein
Darmſtadt in feierlichem Zuge durch die große Mitteltür in
den Saal geleitet worden war und die Polizeikapelle
unter Obermuſikmeiſter Buslau einige ſchneidige Märſche geſpielt
hatte, hielt der
Kreisleiter, Oberbürgermeiſter Pg. Wamboldt
eine kurze Anſprache, in der er auf die beiden großen Kundgebun=
gen
des Tages in Berlin und der Deutſchen Front bei Saar=
brücken
hinwies, die einen Abſchluß bedeuteten für den Kampf
um die Saar und einen Auftakt für den Abſtimmungstag, für
die Tat an der Saar! Bei der Kundgebung im Saargebiet
ſeien heute 350 000 Menſchen zuſammengekommen zu einer Kund=
gebung
von einem Ausmaße, wie man ſie im Saargebiet noch nie
erlebt habe und die nur mit den größten Kundgebungen der Be=
wegung
, den Parteitagen in Nürnberg verglichen werden können.
50 000 deutſche Abſtimmungsberechtigte aus dem Reich kämen nun
in den nächſten Tagen in das Saargebiet, um Zeugnis abzulegen
für ihre Treue gegenüber dem Vaterland und für ihre Verbun=
denheit
mit der Heimat. Am nächſten Samstag abend würden an
den Grenzen des Saargebietes keine SA, bereit zum Einmarſch,
aufmarſchieren, ſondern die Glocken würden ringsum läuten, um
den Tag der Abſtimmung einzuleiten, und auf den Höhen um das
Saargebiet würden feierliche Feuer der Freude aufleuchten. Heil
Hitler!
Nach einer kurzen Pauſe, die von der Polizeikapelle mit
Marſchmuſik ausgefüllt wurde, ſetzt dann die ausgezeichnete und
überaus plaſtiſch=deutliche Uebertragung der großen Berliner
Sportpalaſtkundgebung ein, deren wiederholte Beifallsſtürme auch
die im Saalbau Verſammelten zu Beifallskundgebungen hinriſſen.
Nach der Anſprache ſtimmte die Polizeikapelle das Saarlied
an, das von der Verſammlung ſtehend mitgeſungen wurde. Mit
einem Sieg=Heil auf den Führer, das der Kreisleiter ausbrachte,
und dem Fahnenausmarſch ſchloß die denkwürdige Kundgebung.

Reiſebericht
von der Fahrt nach Neſſelwang im Allgäu.
Von einem jugendlichen Teilnehmer,
Zwoa Brettl und nirgends an Schnee, juchhe! is dös a verrückte Ide
So konnten wir ſingen, als wir am Morgen des 26. Dezemk
1934 mit der Reiſevereinigung des Darmſtädter Tagblatts n
dem Zug in die Nähe von Neſſelwang kamen. Nirgends u
eine Spur von Schnee zu ſehen, und trotzdem war keiner un
frieden, denn jeder wußte, daß einige ſchöne Ferientage bev.
ſtanden.
Gleich am Bahnhof wurden wir von den Neſſelwanger Sta
muſikauten mit einem ſchneidigen Marſch empfangen. Dan
wurde die Einteilung vorgenommen, und jeder begab ſich in ſe
Quartier, packte ſeine ſieben Sachen aus und richtete ſich häu
lich ein. Einige ganz Unermüdliche kletterten, noch am ſelt
Tage hinauf zu dem herrlich gelegenen Sportheim Böck, von
man eine wundervolle Ausſicht auf die Alpen hat. (Neben.
bemerkt: Es gibt dort oben auch einen guten Trunk und gu=
Eſſen.)
Die nächſten Tage verbrachte dann jeder nach ſeinem eigen
Belieben. Für Abwechſlung hatte die Reiſeleitung ſehr gut
ſorgt. Man konnte mit Autos nach Füſſen fahren und dort
berühmten Königsſchlöſſer beſuchen. Sogar eine Fahrt auf
Zugſpitze fand ſtatt. Abends war für Tanz und Unterhaltu
geſorgt. Oben beim Sportheim Böck war einige Male nad
Schnee gefallen, und ſo ſah man dann am Morgen, wie die W.
terſportler ihre Schi auf den Edelsberg ſchleppten. Beſonders
den letzten Tagen, die wir in Neſſelwang zubrachten, waren
Schneeverhältniſſe ſehr gut, was auch die Freude der Schifah
erhöhte.
Die ſchöne Zit jedoch verſtrich wie im Fluge, und als
Morgen des 2. Januar 1935 ein Teil der Urlauber wieder n
Hauſe zurückfuhr, wird wohl mancher die beneidet haben, die n
in dem ſchönen Neſſelwang blieben. Die frohen Stunden, die v
dort gemeinſam verbrachten, werden wir nicht vergeſſen. Beſ.
ders danken müſſen wir dem Reiſeleiter Herrn von Oelha
und dem Darmſtädter Tagblatt.
Hans Helmut Karpfinger, 15 Jahre)
Darmſtadt, Kranichſteiner Straße 10.

Was die Lichtſpieltheaker bringen.
Das Union=Theater zeigt ab heute das große Filmwerk: 30
Jahre Weltgeſchehen, ein Tonfilm=Tatſachenbericht aus der Welt=
geſchichte
der letzten dreißig Jahre. Bilder aus dem letzten Jahr=
zehnt
des vorigen Jahrhunderts, vom Leben an den europäiſchen
Höfen, Originalaufnahmen von Bismarck, Wilhelm II. uſw.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute zum letztenmal den großen
Lachſchlager Die beiden Seehunde mit Weiß Ferdl in einer dop=
pelten
Glanzrolle.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute zum letztenmal: Maske=
rade
mit Paula Weſſely, Adolf Wohlbrück. Ein einzigartig ſchöner
Film, durch den die ſorgloſe Leichtlebigkeit einer verſunkenen
Epoche ſchwingt.
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den Großfilm Schwarzer
Jäger Johanna nach dem bekannten Roman in der Berliner
Illuſtrirten mit Marianne Hoppe Paul Hartmann, Guſtaf Gründ=
gens
. Ab morgen Dick und Dof in Die Wüſtenſöhne‟.

Richtlinien für den Kraffahrzeug-Gtenzverkehr
ins Saargebiet während der Abſtimmung.
Unſerem geſtrigen Artikel in dieſer Angelegenheit iſt n
nachzutragen, daß ſich eine Bezirksgeſchäftsſtelle des Gaues 15 1
Deutſchen Automobil=Clubs (DDAC) für das Gebiet Starkenbu
und Rheinheſſen auch in
Darmſtadt, Rheinſtraße 9/II., Fernſpr. Darmſtadt 888.
befindet. Auch dieſe Geſchäftsſtelle ſtellt Kraftfahrern, die ſich
Abſtimmung ins Saargebiet begeben wollen. Triptiks koſtenlos a
und ſtellt die Reiſeroute koſtenlos zur Verfügung.

Hefſiſches Landestheater Oarmſtadt.

Großes Hans. Montag,
7. Januar Anfang 20, Ende 22 Uhr
5. Sinfonie=Konzert.
Preiſe 0.80 bis 4 Dienstag,
8. Januar Anfang 19.30, Ende 23 Uhr
Miete A
Aida.
Preiſe 0.70 bis 5 Klelnes Haus. Dienstag,
8. Januar
Anfang 20, Ende g. 22.30 Uhr. Zuſatz=Miete
9. Vorſt.
Preiſe 0.70 bis
Zum erſten Male: Die drei Eisbären.

In Vorbereitung: Der Tod des Fohannes A Pro Toseg

Wanderer=Auszeichnungsfeſt des V. H. C.
Dei Bogelsberger Höhen-=Club. Zweigverein Darmſtadk, ehrk ſeine kreuen Wandererbrüder und =ſchweſt

Friſch auf für 1935!
** Der Vogelsberger Höhen=Club, Zweigverein Darmſtadt,
hielt geſtern im Saale des Motorhauſes (Ecke Rhein= und
Neckarſtraße) ſein Wanderer=Auszeichnungsfeſt ab. Der große
Saal war bis zum letzten Platz gefüllt. Der Zweigverein Darm=
ſtadt
des Vogelsberger Höhen=Clubs, deſſen Hauptſitz in Schotten
iſt, hat die größte Mitgliederzahl aller Zweigvereine. Der Saal
war feſtlich geſchmückt mit grünen Tannen und den Fahnen des
Dritten Reiches, in deren Mitte das lebensgroße Bild des Füh=
rers
grüßte. Zwei Gemälde, eines die Klubhäuſer darſtellend,
das andere den Bielſtein letzteres faſt einem Dolomitenmotiv
ähnlich erinnerten an bekannte und lieb gewordene Stätten.
Hier verſammelten ſich all die Menſchen, die ſich in Wanderungen
und bei Klubabenden in der Pflege echten Volkstums und heißer
Heimatliebe nahe gekommen ſind, frohen Herzens, um ihr Feſt
zu feiern. Als Gäſte waren u. a. Vertreter des Odenwaldklubs
und des Zweigvereins Mainz des VHC. erſchienen. Den muſika=
liſchen
Teil des Abends beſtritt die Kapelle Schlupp. die die Vor=
tragsfolge
mit der Ouvertüre zu Roſamunde eröffnete. Das
erſte Gedenken galt der deutſchen Saar in einem von VHC.=
Schweſter Lehrerin Schminge verfaßten tiefen Saarſtimmungs=
bild
Saarfahnen, das ausklang in einem dreifachen Sieg=Heil
der deutſchen Saar. Spontan wurde das Saartreuelied geſungen.
Der Vereinsführer VHC.=Bruder Dr. Blank, knüpfte
dann an das Stimmungsbild an. Der Tag ſtehe bevor, an dem
die Entſcheidung fällt. Unſere ganze Arbeit richtet ſich auf das
Ziel der Rückkehr der Saar zur Heimat. Wir wiſſen, daß auch
dunkle Mächte an der Arbeit ſind. Der Führer hat dieſer Tage
einen Kreis um ſich verſammelt, um dem unwahren Geſchwätz
entgegenzutreten. Er betonte daß Deutſchland feſt zuſammenſteht
und ſich auf den 13. Januar freut. Wir haben die Gedenkſtunde
der Saar an den Anfang geſtellt, weil gerade wir wiſſen, was
Heimat iſt und was es bedeutet, wenn ſie zur Fremde gemacht
wurde. Die Emigranten und die fremden Blutes ſind, kengen
keine Heimat. Redner richtete einen Appell an alle deutſchen
Wanderer, die Saar recht oft als Ziel, ihrer Wanderungen zu
ſetzen. Nach dem Saargedenken begrüßte er herzlich die Gäſte
und alle Anweſenden. Möge ſich der Zweigverein Darmſtadt ſtets
bei Verſammlungen und Wanderungen in der Stärke zuſammen=
finden
wie heute und mögen alle von dem Geiſt wahrer Kamerad=
ſchaft
und echter enger Verbundenheit durchdrungen ſein, wie es
der Wille unſeres Führers iſt. Ihm galt das dreifache Sieg=
Heil in das begeiſtert eingeſtimmt wurde.
Nach zwei klangvoll dargebrachten Chören der VHC.=Geſangs=
Abteilung unter Leitung des VHC.=Bruders Späth überbrachte
der Führer des Odenwaldklubs, Zweigverein Darmſtadt, Prof.
Köſer herzliche, freundnachbarliche Grüße. Wofür ſich die bei=
den
Klubs einſetzen, entſpringe derſelben Quelle: der Heimatliebe,
am Ziel ſind beide Klubs zuſammen und einig in dem Gedanken:
Heimat, Vaterland, du unſer Stolz. unſere Ehre, ſo ſoll es bleiben
allezeit. Friſch auf. VHC.=Bruder Spuck= Mainz über=
brachte
herzliche Grüße und Glückwünſche des Zweigvereins
Mainz. Die Zweigvereine und Wandervereine müßten ſich unter=
einander
kennen lernen, um ſo die Sache der Wanderervereine
immer mehr zu fördern. Die Wandervereine vorwärts immer,
rückwärts nimmer!
Der Vereinsführer Dr. Blank dankte in warmen Worten
für die guten Wünſche, dann nahm er
die Auszeichnung der kreuen Banderer.
vor, und zwar rief er alle Auszuzeichnenden in humoriſtiſchen
oberheſſiſchen Dialektverſen auf die Bühne, um ihnen die Deko=
rationen
zu überreichen.

Es waren 33 Männer, 28 Frauen und 1 Kind, die eine D
ration erhielten, und zwar 31 Wanderer, zum 1. bis 9. M.
Dekoriert wurden zum 10. Male: Luiſe Burk. Karl Baider 1.
Dina Göbel, Friedrich Landskron, Theodor Moog ſen.; zum
Male: Anton Böttger, Wilhelm Pieh, Elſe Wolf: zum 12. Me
Margarethe Bonin, Karl Baider ſen., Margarethe Baider, Ja
Decker, Schulrat a. D. Huff, Heinrich Pieh, Wilhelm Wolf. Gr
Wolf, Karl Wagner; zum 13. Male: Julius Göbel, Wilh
Kornmann, Joſef Korſchan, Lothar Voltz, Helene Weinmann;
14. Male: Emil Ries. Heinrich Schminke; zum 16. Male: Joh
nes Burk; zum 17. Male: Marie Hatzenberger, Heinrich Krän
zum 19. Male: Johanna Oechler; zum 20. Male: Emma Daub
Johanna Ihrig; zum 21. Male: Jakob Oechler.
VHC.=Bruder Burk dankte für die Ausgezeichneten und
mahnte zu eifriger Werbung für den Wandergedanken. Die 2
tragsfolge brachte noch ſehr flotte, anmutige Tanzdarbietun
von Fräulein Wera Korſchan, Chöre der Geſangsabteil
und Muſikſtücke. Im Laufe des Abends übermittelte VHC.=Bru
Kratz die Grüße des oberheſſiſchen Landsmannes und VHC.=4
ders Miniſterialrats Ringshauſen. Er brachte die freudige
teilung, daß VHC.=Bruder Ringshauſen den VHC. unterſtü
werde und zu deſſen Entlaſtung die Koſten der Herſtellung
Taufſtein=Turmes und die Koſten zu ſeiner laufenden Un
haltung übernehme. Er habe den Turm aus dieſem Grunde
den Reichsbund erworben. Es ſei geplant, den Turm zu renovie
den Eingang und Aufgang in volkstümlicher Weiſe künſtleriſch
einer Art Weiheraum in würdiger Weiſe auszugeſtalten. Min
rialrat Ringshauſen habe weiter verſichert, ſich an den Wat
rungen des Klubs zu beteiligen und wünſche der Veranſtalt
einen ſchönen Verlauf. Dieſe Mitteilungen wurden mit lebhaf
Beifall aufgenommen.
Mit Tanz bei froher Unterhaltung wurde das wohlgelung
Wandererauszeichnungsfeſt des VHC. beendet.
Am Samstag vorher hatte bereits die Jahreshauptverſar
lung des Zweigvereins Darmſtadt im gelben Saal des Reſtau:
Sitte ſtattgefunden. Zahlreich waren die Mitglieder der
ladung gefolgt. Nach der Eröffnung der Verſammlung durch
ſtellv. Vereinsführer VHC.=Bruder Burk, wurde durch
1 Schriftführer VHC.=Bruder Ries der Jahresbericht verls
Dieſem iſt zu entnehmen, daß für den Zweigverein auch das
1934 ein Jahr des Erfolges war. Die Mitgliederzahl ſteigerte
in dieſem Jahre um 98 und betrug am Ende des Vereinsjal
425 Im Berichtsjahre fanden 14 planmäßige und 3 außerp.
mäßige Wanderungen ſtatt, an denen ſich insgeſamt 1209 Perſo
beteiligten. Die von dem Rechner VHC.=Bruder Göbel vo
tragene Rechnungsablage, die einen kleinen Ueberſchuß ergab.
ebenſo wie der Voranſchlag für das Jahr 1935 einſtimmige
nahme. Auf Antrag der beiden Rechnungsprüfer erfolgte (
laſtung des Vorſtandes. Die Wahl eines neuen Vereinsführers
erforderlich VHC.=Bruder Landesbibliotheksdirektor Dr. B.
wurde einſtimmig zum Vereinsführer ernannt. Herr Dr. B!e
dankte in herzlichen Worten für dieſes Vertrauen und berief
nachſtehenden Herren in den Vorſtand: Stellv Vereinsführer
gleichzeitig Vertreter im Geſamtvorſtand, Joh. Burk; 1. Sch
führer: Guſtav Darmſtädter; 2. Schriftführer: Eduard Erb;
ner: Julius Göbel; 1. Wandermeiſter: Karl Winter; 2. A.
dermeiſter: Emil Schneider: Werbewart: Nik. Kratz. Es wur
ferner auf einſtimmigen Beſchluß der Jahreshauptverſamml
die aus ihren Aemtern ſcheidenden langjährigen und verdier
Vorſtandsmitglieder VHC.=Brüder Braun zum Ehrenvorſitzen
Ries zum Ehrenſchriftführer und Oechler zum Ehrenwandermel
ernannt. Nach dem geſchäftlichen Teil brachte die rührige
ſangsabteilung noch einige Chöre zu Gehör.

[ ][  ][ ]

Tortande unn den Pandesborgt.

Die Zußball=Ergebniſſe.
Vorrunde um den Bundespokal:
Würzburg: Bayern Baden 0:1 (0:0).
Köln: Mittelrhein Nordmark . 2:3 (0:1).
Danzig: Oſtpreuß. Niederſachſen 1:4 (0:3).
Gelſenkirchen: Weſtf. Pommern 8:0 (3:0).
Fulda: Nordh. Brandbg. (n, V.) 2:3 (1:2).
Chemnitz: Sachſen Schleſien . . 3:0 (2:0).
Elberfeld: Niederrhein Württbg. 2:3 (0:3).
üddeutſche Meiſterſchaftsſpiele.
nu Südweſt: Union Niederrad 1. FC.
Kaiſerslautern 1:0; Kickers Offenbach
Eintracht Frankfurt 3:3; FSV. Frankfurt
Wormatia Worms 4:0.
au Baden: VfL. Neckarau Germania
Karlsdorf 3:0; VfB. Mühlburg 1. FC.
Pforzheim 3:1.
zu Württemberg: Sportfreunde Stutt=
gart
SC. Stuttgart 5:1.
zu Bayern: Wacker München Schwaben
Augsburg 9:3.
u Nordheſſen: Sport Kaſſel Germania
Fulda 2:1; VfB. Friedberg Sppgg. Lan=
genſelbold
7:0
ivatſpiele: ASV. Nürnberg Eibach 08
2:3; SV. Reutlingen SV. Göppingen 2:4;
FC. Tailfingen SV. Feuerbach 4:3; SSV.
Ulm Bayern München 2:3; Sppgg. Schaff=
hauſen
VfB. Stuttgart 3:6; Hanau 93
Sportfr. Frankfurt 5:1; Weſtmark Trier
Boruſſia Neunkirchen 2:1; Spfr. Eßlingen
Sppgg. Tübingen 7:2.

Fußball im Reich.

u Oſtpreußen: SV. Inſterburg York In=
ſterburg
3:3; Viktoria Allenſtein Tilſiter
SC. 5:3.
u Pommern: Polizei Stettin Greifswalder
SC. 3:2; VfL. Stettin Komet Stettin 3:1;
Hertha Schneidemühl Germania Stolp 3:3.
u Brandenburg: Minerva 93 Viktoria 89
2:3; Union Oberſchöneweide VfB. Pan=
kow
1:3; Hertha=BSC. Blau=Weiß (Geſ.=
Sp.) 5:2; Spandauer SV. Polizei SV. 2:3.
u Schleſien: Vorwärts Breslau Preußen
Hindenburg 3:2; Hertha Breslau Deichſel
Hindenburg 2:1; SC. Schleſien Haynau
Ratibor 03 1:1.
u Sachſen: Dresdner SC. Sppgg. Dresden
(Geſ.=Sp.) 3:0: Guts Muts Dresden
Dresdenſia (Geſ.=Sp.) 3:1; Sportfr. Dresden
DFC. Warnsdorf (Geſ.=Sp.) 1:4.
u Mitte: Cricket=Vikt. Magdeburg Sppgg.
Erfurt 4:1; Sportfr. Halle VfL. Bitter=
feld
8:2: Merſeburg 99 Vikt. 96 Magde=
burg
0:2, SC. Erfurt Steinach 08 1:2.
u Nordmark: Viktoria Altona 93 1:0; FC.
St. Pauli Boruſſio Kiel 1:0; Holſtein
Kiel Polizei Lübeck 8:0.
u Niederſachſen: VfB. Komet Bremen
Algermiſſen 2:2; Bor. Harburg Viktoria
Wilhelmsburg 4:0; RSV. 06 Hildesheim
Bremer SV. 2:3; Arminig Hannover Han=
nover
97 7:1.
uu Weſtfalen: Sppgg. Herten Preußen
Münſter 4:1; Vikt. Recklinghauſen SuS.
Hüſten 09 3.:3; Germania Bochum Union
Recklinghauſen 0:1; DFC. Hagen Duis=
burg
99 2:4.
tu Niederrhein: Rot=Weiß Oberhauſen".
Preußen Krefeld 1:0; Schwarz=Weiß Eſſen
Hamborn 07 3:2.
Spiele der Bezirksklaſſe.
uppe Groß=Frankfurt: VfL. Neu=Iſenburg
Reichsb.=Rot=Weiß Frankfurt 3:2; VfL. Ger=
mania
Frankfurt Poſt=Merkur Frankfurt
0:2; Alemannia Nied Sppgg. Griesheim
02 1:2: SV. 07 Heddernheim Vikto ia
1912 Eckenheim 4:3; FC. 02 Wacker Rödel=
heim
FC. 1910 Kronberg 3:1.
uppe Offenbach: FSV. Heuſenſtamm 06
Germania Bieber 0:0; Teutonia Hat,en
1. FC. 03 Langen 6:1; Sppgg. 05 Oberrad
FV. 06 Sprendlingen 4:4; SC. 00 Dietzen=
bach
Kickers=Vikt. Mühlheim 3:1.
zuppe Rheinheſſen: 1. FSV. 05 Mainz SV.
Wiesbaden 2:1: Opel Rüſſelshein. Ger=
mania
Okriftel 3:1; SV. 09 Flörsheim
FVgg. 03 Mombach 1:1: Haſſia Bingen
Sppag. Weiſenau 2:0; SV. 1910 Gonſenheim
SV. 1912 Koſtheim 0:3; FV. 08 Geiſen=
heim
Tura 1886=06 Kaſtel 1:2.
*
Die ſüd= und ſüdweſtdeutſchen Gaue war=
en
natürlich infolge der Pokalſpiele nur mit

geringem Punktſpielprogramm auf. Im Gau
Südweſt kamen drei wichtige Treffen zum
Austrag. Die führende Wormatia Worms
wurde in Frankfurt vom FSV. mit 4:0 ge=
ſchlagen
, Eintracht Frankfurt erreichte in Offen=
bach
gegen die Kickers ein 3:3, und Union
Niederrad ſiegte gegen Kaiſerslautern mit 1:0.
Durch dieſe Ergebniſſe ſind die mainiſchen
Vereine weiter in den Vordergrund getreten.
Heiß ging es in Offenbach vor 12000 Zu=
ſchauern
her. Eintracht beendete den Kampf
infolge zweier Platzverweiſe mit neun, Offen=
bach
infolge Verletzung mit acht Mann. Polizei
mußte nach Spielſchluß die Frankfurter Mann=
ſchaft
auf Umwegen über Nachbarorte nach
Hauſe geleiten.
In Baden gab es zwei Siege der Platz=
vereine
. Der VfL. Neckarau ſchlug Germania
Karlsdorf 3:0 und wurde damit mit dem VfR.
Mannheim auf dem zweiten Tabellenplatze
punktgleich, der FC. Pforzheim wurde in
Mühlburg vom VfB. mit 3:1 bezwungen und

von den Karlsruhern auf dem vierten Platz
eingeholt.
In Württemberg ſiegten die Stutt=
garter
Sportfreunde über den einheimiſchen
Sportelub 5:1, ohne damit ihre ſchlechte
Tabellenſtellung verbeſſern zu können.
In Bayern gewann Wacker München
überlegen mit 9:3 über Schwaben Augsburg.
Die Münchener rückten damit vor Schweinfurt
auf den vierten Platz, während Schwaben
Augsburg weiter Letzter bleibt, ſo daß es der
Lehner=Mannſchaft blühen kann, im nächſten
Jahre zweitklaſſig zu werden.
In Nordheſſen kam der Tabellenletzte
Sport Kaſſel zu ſeinem erſten Sieg, mit 2:1
wurde Germania Fulda bezwungen, ein ſehr
ſchöner Erfolg, der allerdings die Kaſſeler
kaum noch vor dem Abſtieg retten wird.
Langenſelbold trat in Friedberg gegen den
VfB. an, der an die ſchönen Leiſtungen in
Frankreich anknüpfte und den Neuling 7:0 be=
zwang
.

Großkämpfe im Gau Südweſt.

Bekrübliche Kunde
aus Offenbach.
Kickers Offenbach Einkrachl Frankfurk
3:3 (1:1).
Mit großer Spannung ſah man im Gaugebiet
dieſem Treffen entgegen, wie auch der Beſuch
von über 12 000 Zuſchauern beweiſt. Leider hielt
der Kampf nicht in allen Teilen das, was man
ſich davon verſprach. In der zweiten Halbzeit
artete das Treffen ſehr aus, zwei Platzverweiſe
auf Seiten der Eintracht und eine ſchwere Ver=
letzung
bei Offenbach waren die Folge. Nicht zu=
letzt
ſind dieſe Vorfälle auf die ſchwache Spiel=
leitung
durch Müller=Hanau zurückzuführen, der
dem Spiele nicht vorſtehen konnte. Eintracht lie=
ferte
in der erſten Halbzeit ein ſehr gutes Spiel,
dem die Offenbacher nicht gewachſen waren. In
der zweiten Halbzeit kamen die Kickers mehr auf
und erſt in der Mitte dieſer Spielphaſe kam auch
die Eintracht wieder zur Geltung. Der erſte
Treffer fiel ſchon nach zehn Minuten durch Möbs
auf ſchönes Zuſpiel von Leis. In der 20. Minute
ſchoß Möbs nach einem Alleingang ein weiteres
Tor, dem aber wegen angeblicher Abſeitsſtellung
die Gültigkeit verſagt wurde. Offenbachs mög=
licher
Ausgleichstreffer wurde dann durch Zipp
verhindert, der auf der Torlinie rettete, das
1:1 kam aber doch in der 40. Minute bei einem
ſchönen Schuß von Keck zuſtande. Nach der Pauſe
hatten die Kickers lange Zeit mehr vom Spiel,
in der 25. Minute fiel aber durch Gramlich aus
einem Gedränge der erneute Führungstreffer für
Eintracht, den Keck im Nachſchuß auf einen Straf=
ſtoß
von Kühnle ausglich. Ein Eigentor von
Kühnle nach einem Strafſtoß von Lindner und
einem Schuß von Möbs brachte Eintracht in der
30. Minute erneut in Führung, aber eine Minute
vor dem Abpfiff landete ein Strafſtoß von Abt
zum Ausgleich im Netz. Bei Eintracht wurde
Boßler anfangs der zweiten Halbzeit verletzt
und ſchied aus. Als er wiederkam, revanchierte
er ſich an dem Offenbacher Stüber, der dabei be=
dauerlicherweiſe
einen Beinbruch erlitt. Boßler
mußte dem kurz vorher vom Feld gewieſenen
Möbs folgen, ſo daß Eintracht den Kampf mit
neun Spielern beendete. Ein grobes Foul von
Keck wurde vom Schiedsrichter nicht geſehen,
Beim Abgang der Mannſchaften ereigneten ſich
einige wüſte Szenen, denen die Platzordnung in
keiner Weiſe gewachſen war und die noch die
Spielleitung des Gaues beſchäftigen werden.
Wormakig auf dem 2. Plak.
35P. Frankfurk Wormakia Worms
4:0 (2:0).
Das von 7000 Zuſchauern beſuchte Spiel am
Bornheimer Hang endete mit dem erwarteten
Sieg der Einheimiſchen, die diesmal im Sturm
eine überraſchend gute Leiſtung boten. Beſonders
Schlagbauer und Haderer, die in den letzten
Spielen enttäuſchten, waren diesmal in guter
Form und auch der trotz Verletzung am rechten
Flügel ſtürmende Zier bot eine gute Leiſtung,
Sadtler war erſetzt. Die Wormſer erſchienen
nicht nur ohne den geſperrten Gölz, ſondern auch
ohne ihren Internationalen Fath und ohne dieſe

beiden treibenden Kräfte war der Angriff der
Gäſte faſt zur Untätigkeit verurteilt. Schon in
der 3. Minute ſchoß Schuchardt auf ſchönes Zu=
ſpiel
von Schlagbauer aus 20 Meter Entfernung
den erſten Treffer, das zweite Tor fiel in der
26. Minute auf umgekehrte Weiſe, als Schu=
chardt
an Schlagbauer einen Ball ſchußgerecht
vorlegte. Schlagbauer hob den Ball über Ebert
ins Netz. Die Wormſer waren nun eine Zeitlang
überlegen, ſie konnten aber nichts erreichen. In
der zweiten Halbzeit fiel dann in der 34. Mi=
nute
durch einen Kopfball von Schuchardt der
dritte Treffer und zwei Minuten vor Schluß
ſchoß Schlagbauer auf Flanke von Haderer den
vierten und letzten Treffer. In der letzten Mi=
nute
wurde der Wormſer Mittelläufer Kieſer
nach mehrmaliger vorheriger Verwarnung vom
Platz geſtellt, ihm mußte Haderer wegen Nach=
tretens
folgen. Schiedsrichter Gehring= Ludwigs=
hafen
leitete den Kampf einwandfrei.
Union Niederrad-
FC. Kaiſerslaukern 1:0.
Die Niederräder errangen über ihre Pfälzer
Gäſte einen knappen, aber durchaus verdienten
Sieg. Sie waren faſt während des ganzen Spie=
les
überlegen und wenn ihr Erfolg zahlenmäßig
nicht höher ausfiel, ſo lag dies in erſter Linie
daran, daß die Pfälzer gut und zahlreich vertei=
digten
. Zeitweiſe waren in ihrem Strafraum
ſechs Mann verſammelt. Dazu kam noch eine
großartige Leiſtung Konrads, ſo daß die Nieder=
räder
aus zahlreichen Eckbällen und größter
Ueberlegenheit nur einen Treffer erzielen konn=
ten
. Dieſer fiel zehn Minuten nach der Pauſe,
als der Linksaußen H. Berger nach rechts zu
ſeinem Bruder flankte, dieſer nahm den Ball aus
der Luft und ſchoß placiert ein. Niederrad lie=
ferte
ein gutes, aber nicht überragendes Spiel.
Blickhan im Tore wurde nur ſelten beſchäftigt.
Zehn Minuten vor Schluß erhielt Niederrad we=
gen
Handſpiels von Konrad einen Elfmeter zu=
geſprochen
, den Allermann an den Pfoſten ſchoß.
Einen weiteren Pfoſtenſchuß gab es kurz vor
Schluß durch den vollkommen freiſtehenden E.
Berger, Ketterer=Hanau leitete vor 2000 Zu=
ſchauern
einwandfrei.
Gau Südweſt:

Phönix Ludwigshafen .. 13 24:18 18:8 Wormatig Worms 14 40:28 18:10 Union Niederrad. 13 20:26 15:11 Kickers Offenbach .... 14 34:29 15:13 FSV Frankfurt . . . . ." 15 34:36 15:15 FK. Pirmaſens ....." 12. 33:18 14:10 Eintracht Frankfurt . .. 13 18:19 14:12 Boruſſia Neunkirchen ... 14 24:29 11:17 FC. Kaiſerslautern . ... 14 23:28 10:18 Spfr. Saarbrücken ...! 12 23:26 8:16
Saar Saarbrücken 12 1733 8:16

Nur wenig Ueberraſchungen
in der Vorrunde um den 2Fb.-Pokal.
Mit ſieben Spielen wurde am Sonntag die
Vorrunde um den vom Gau Südweſt verteidigten
DFB.=Pokal geſtartet. Mit wenigen Ausnahmen
endeten die Spiele mit den Siegen der Favo=
riten
. Man kann eigentlich überhaupt nur von
einer Ueberraſchung ſprechen, die einer Senſt=
tion
gleichkommt: Württembergs Sieg
in Elberfeld. Wenn auch der Gau Nieder=

rhein durch einige Umſtellungen nicht die vorge=
ſehene
Nationalelf ſtellen konnte, ſo hatte man
doch den Gang der Schwaben als ausſichtslos be=
zeichnet
. Sie lagen aber bei der Pauſe 3:0 in
Führung, und bis zum Spielende kamen die
Rheinländer nur auf 3:2 heran, ſo daß der mit
zu den ſpielſtärkſten deutſchen Gauen gehörende
Niederrhein ſchon in der erſten Runde die Segel
ſtreichen mußte. Nicht anders erging es dem Gau
Bayern, der im Vorjahr mit dem Gau Süd=
weſt
im Endſpiel ſtand und in Würzburg dem
Gau Baden mit 0:1 den knappſten aller Siege
überlaſſen mußte. Man hatte dieſe beiden Mann=
ſchaften
als gleichſtark eingeſchätzt und das Spiel
als offen bezeichnet. Die Uederraſchung beſtand
hier nur darin, daß Baden die wirklich beſſere
Mannſchaft war und wohl auch höher gewonnen
hätte, wenn nicht Jakob im Bayern=Tor ausge=
zeichnet
gehalten hätte. Nordheſſen hielt ſich in
Fulda aber ſehr tapfer und ließ dem Gau
Brandenburg erſt nach verlängerter Spiel=
zeit
mit 3:2 den knappen Sieg. Mit dem gleichen
Ergebnis und gleichfalls nach Verlängerung ſetzte
ſich auch der Gau Nordmark in Köln gegen
den Gau Mittelrhein durch. Den höchſten Sieg
des Tages errang Weſtfalen in Gelſenkirchen
mit 8:0 über Pommern, Niederſachſen ſetzte
ſich in Danzig unerwartet glatt über Oſtpreußen
mit 4:1 hinweg, und der Gau Sachſen ge=
wann
in Chemnitz über die ſehr enttäuſchenden
Schleſier mit 3:0 ebenfalls klarer als man er=
wartet
hatte.
Die 1. Pokalrunde
in Starkenburg.
Gruppe 1.
TSG. 46 Darmſtadt VfR. Fehlheim 12:1 (l)
TG. Beſſungen TV. Alsbach 1:2 (0:0) (D)
Reichsbahn Darmſtadt Vikt. Griesheim 4:6.
FC. Dreieichenhain Germ. Eberſtadt 4:0 (!)
TV. Zwingenberg Merck Darmſtadt 4:1 (1)
Starkenb. Heppenh. Gräfenhauſen 12:0 (4:0),
FC. Bensh. TV. Hähnlein 5:5 n. V. (2:5) ())
Gruppe 2.
Biebesheim Nauheim 18:2 (10:0).
Groß=Gerau Trebur 0:2 (!)
Biblis Geinsheim 6:3 (2:1).
Stockſtadt Groß=Rohrheim 1:4 (1:1).
Gruppe 4.
Ober=Ramſtadt Münſter 2:1 (1:1).
Groß=Zimmern Babenhauſen 0:1 (0:0) (1)
Im Ried brachten die Pokalſpiele allerhand
Ueberraſchungen. Die größte Senſation dürfte
neben den Bombenſiegen von Biebesheim und
Heppenheim wohl das Unentſchieden in Bens=
heim
ſein, wo Hähnlein ſogar vor der Pauſe in
Front lag und auch in der Verlängerung dem
ſtürmiſchen Drängen der Bensheimer ſtand hielt.
Das Spiel muß alſo wiederholt werden. Unend=
lich
viel Tore gab es in Heppenheim und in Bie=
besheim
, was die guten Leiſtungen dieſer Mann=
ſchaften
unterſtreicht. Anders war es in Stock=
ſtadt
, wo die Groß=Rohrheimer zuerſt 0:1 ver=
loren
hatten, ſchließlich konnten ſie das Ergebnis
bis zur Pauſe doch noch remis geſtalten. Nach
dem Seitenwechſel klappte es beſſer und die Gr.=
Rohrheimer konnten noch 3 Tore erzielen, die
den endgültigen Sieg brachten. Die Zwingen=
berger
Mannſchaft zeigte ſich von der beſten
Seite und holte einen ungeglaubten Sieg gegen
Merck=Darmſtadt heraus. Auch die Alsbacher
Turner gingen als Sieger von der Rennbahn.
Lange Geſichter gab es auch in Groß=Gerau.
Klaſſenunkerſchied an der Rheinallee!
T. S.G. 46 V.f.R. Fehlheim 12:1 (8:0).
Vor 150 Zuſchauern ging an der Rheinallee
dieſes Pokalſpiel der erſten Runde vom Stapel,
das von den zurzeit ſpielſtarken 46ern hoch ge=
wonnen
wurde, während der Gegner, V.f.R.
Fehlheim, ſomit aus dem weiteren Wettbewerb
ausgeſchaltet wurde. Das Reſultat beſagt alles
und wir können uns einen näheren Tatbeſtand
wie auch Mannſchaftskritik erſparen. Die 46er
führten das Spiel in dauernder Ueberlegen=
heit
durch, wobei die geſamte Stürmerreihe
für das Reſultat verantwortlich zeichnete. Bei
dem Stande von 10:0 ließ man die Gäſte zu
ihrem Ehrentor kommen. Sehr angenehm
wirkte das ſportliche Betragen der Bergſträßer,
mit dem ſie die zweiſtellige Niederlage einz
ſteckten. Schulz=Ober=Ramſtadt hatte bei ſolch
fairem Kampf kein ſchweres Amt als Schieds=
richter
und ſtellte beide Parteien zufrieden, uc

[ ][  ][ ]

Nr. 7.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 7. Januar 1935

Relie Deradrraid iii Saoheffen

Viktoria Urberach Polizei Darmſt. 1:3 (0:1).
SV. 98 Darmſtadt AO. Worms 1:2 (0:1).
FC. 03 Egelsbach Haſſia Dieburg 3:1 (1:1).
Olympia Lorſch VfR. Bürſtadt 1:3 (1:1).
Germania Pfungſtadt 04 Arheilgen 3:2 (2:1).
Norm. Pfiffligh. Viktoria Walldorf 1:2 (0:1).
Der geſtrige Sonntag hat in der Tabelle
keine weſentliche Verſchiebung gebracht. Ledig=
lich
Arheilgen iſt hinter Pfungſtadt gerutſcht.
Aber die Minuspunkte im Mittelfeld können ſich
ſpäter noch überraſchend auswirken.
Die knappen Ergebniſſe entſprechen faſt durch=
wegs
den Erwartungen. Die Spitzenreiter ge=
ſtalteten
ihre Treffen zu Siegen, während Wall=
dorf
in Pfiffligheim mit einem knappen Sieg
aufwartete. Unverdient iſt auch der Sieg der
zweiten Wormſer Vertretung, der ſchwarzweißen

Alemannen, die am Böllenfalltor mit Glück Sieg
und Punkte an ſich reißen konnten. Die Ger=
manen
hatten ſich, von ihrer vorſonntäglichen
Schlappe erholt und revanchierten, ſich für die
Vorſpielniederlage am Arheilger Mühlchen.
Die Tabelle nach dem erſten Spielſonntag

Egelsbach im neuen
16 9 Jahre.
6 1 47:17 24:8 Pol. Darmſtadt 13 9. 3 1 31:17 21.5 Pfiffligheim 16 6 53:31 18:14 Bürſtadt 14 2 24:20 17:11 Walldorf 13 6 3 28:30 16:10 Lorſch 16 6 8 23:33 14:18. 98 Darmſtadt 13 5 23:21 12:14 Pfungſtadt. 14 30:32 12:16 Dieburg 15 28:39 12:18 Arheilgen 16 22:35 12:20 A.O. Worms 14 0 24:32 10:18 Urberach 16. 2 4 10 19:45 8:24

Dem Biele unaufhaltſam entgegen

Vikkoria Urberach-
Polizei Darmſtadk 1:3 (0:1).
Daß man den Poliziſten zu dem Spiel bei
dem Tabellenletzten einen ſchweren Gang
vorausſagte, hatte nach den letzten Erfolgen
der Urberacher voll und ganz ſeine Berech=
tigung
und der heutige Punktekampf beſtätigte
dies. Die Platzmannſchaft lieferte auch in
dieſem Treffen eine ſehr gute Partie, hatte
aber das Pech, auf einen Gegner zu ſtoßen,
der noch beſſer war, weshalb die Niederlage
nicht zu vermeiden war. Für die Grünen
ſind dieſe zwei wertvollen Punkte wieder ein
guter Schritt zur Meiſterſchaft, während auf
der Gegenſeite der Beſiegte feſter am Schwanz
der Tabelle klebt.
Dem nicht ganz ſattelfeſten Schiedsrichter
Hein=Seligenſtadt ſtellten ſich die Mann=
ſchaften
mit folgenden Namen.
urberach: Frank; Schwab, Braun;
Knapp Genſſert, Schmidt: Kraus, Groh, Möl=
ler
, Wunderlich, Schwarzkopf.
Polizei: Klein; Balſer, Bönſel; Kauf=
mann
, Matthes, Kaſpar; Pfeiffer, Schupp,
Keck, Seib, Göbel.
Zuſchauer zirka 600.
Kritiſches.
Viktoria Urberach hat in der Abwehr ein
ſtarkes Bollwerk, in der ganz beſonders Frank
als Torhüter ſich auszeichnet. In der Verbin=
dung
überragte wie immer der kleine wieſel=
flinke
Genſſert als Mittelläufer ſeine Neben=
leute
um ein Beträchtliches. Das Schmerzens=
kind
der Mannſchaft iſt der Sturm, der wohl
im Feldſpiel gefallen kann, aber vor dem Tor
auseinanderfällt. Immerhin war die Geſamt=
leiſtung
der Mannſchaft als recht gut zu be=
zeichnen
.
Die Polizei iſt ſcheinbar auf dem beſten
Wege, ihre alte Schlagkraft wieder zu holen.
Das Schlußtrio arbeitete heute faſt fehlerfrei,
während in der Läuferrreihe Matthes überall
und gleich gut im abwehren und aufbauen
war. Aber auch Kaufmannn und Kaſpar waren
gut auf ihren Poſten. In der Fünferreihe war

Keck der Turm der Schlacht und nebenbei der
beſte Stürmer auf dem Platze. Warum nicht
immer ſo, mein Lieber, oder müſſen zu ſolcher
Leiſtung ſtets zirka 150 Zuſchauer aus dem
Heimatsort (Oberroden) geholt werden!?
Pfeiffer hatte durch ſeine ſtändige Wache nicht
ſehr viel Bewegungsfreiheit, während der
wieder eingeſtellte Schupp herzhaft kämpfte,
was man auch von Göbel ſagen kann. Seib
kann mehr als er heute zeigte.
Das Geſchehen auf dem Raſen.
Urberach hat ſich eher gefunden als die Gäſte
und ſchon in den erſten Minuten muß die
Abwehr der Grünen Proben ihres Könnens
ablegen, was erfolgreich gelingt. Als ſich nun
auch Darmſtadt findet, ſieht man einen ſchönen
Kampf, bei dem ſich die Chancen gleichmäßig
verteilten. Das Feldſpiel der Gäſte wird von
Minute zu Minute beſſer und Urberach hat
große Mühe, das Spiel offen zu halten, was
mit verdoppeltem Eifer auch gelingt. In der
38. Minute fällt der erſte Treffer der Gäſte,
Göbels Schuß wird abgewehrt, kommt aber
nur bis zur Bruſt von Keck, der das Leder
ins Netz dirigiert. Um ein Haar, und Urberach
wäre kurz darauf der Ausgleich geglückt, doch
Möller ſchießt knapp daneben.
Nach dem Wechſel
ſetzt Urberach mächtig Dampf auf, und die
Grünen haben alle Hände voll zu tun, um ſich
der zahlreichen Angriffe zu erwehren. Die 55.
Minute bringt den Ausgleich durch einen Eck=
ball
, den Groh aus nächſter Nähe unheimlich
ſcharf zwiſchen die Pfoſten jagte. Das Spiel
wird nun zuſehends härter, und der Schieds=
richter
iſt nicht immer fähig, dies abzuſtellen.
Seib wird im Strafraum unfair behandelt und
muß für geraume Zeit ausſcheiden. Der berech=
tigte
Elfer wird von Keck ſicher verwandelt zur
1:2=Führung. Weiter hält das harte Spiel an,
ohne, daß es der Schiedsrichter unterbindet.
Der unermüdliche Keck ſtellt in der 75. Min. den
Sieg durch einen im Sologang erzielten Tref=
fer
ſicher. Die reſtlichen Minuten ſahen dann
Urberach nochmals im Angriff, doch die ver=
ſtärkt
Abwehr des Altmeiſters läßt keinen
ebg.
zählbaren Erfolg zu.

Wormſer Sieg am Böllenfalltor.

Unverdienke Niederlage
des 50. 98.
SV. 98 Darmſtadt A9. Worms
1:2 (0:1).
* Wir hatten in der Vorſchau geſagt, daß die
AO.Leute aus Worms eine reelle Chance hätten,
am Böllenfalltor zu Sieg und Punkten zu kom=
men
. Dies iſt tatſächlich eingetreten, aber dem
Spielverlauf entſprechend und an den heraus=
gearbeiteten
Torchancen gemeſſen, iſt die Nieder=
lage
der Platzelf eindeutig unverdient.
Zweifellos iſt
die Elf der Rheinheſſen
in Zukunft ſtark zu beobachten, und ſie wird ge=
wiß
noch die Rolle übernehmen, die man von
ihr als vorjährigem Gauligiſten erwarten kann.
Die Mannſchaft auf einigen Poſten mit jungem,
eifrigem Nachwuchs verbeſſert, pflegt wieder ihr
hartes, unbekümmertes Angriffsſpiel, bei dem
körperlicher Einſatz mit dem techniſchen Können
reſtlos verbunden iſt. Was man dabei an offe=
nen
und verſteckten Gefährlichkeiten ſah, wurde
leider von dem Unparteiiſchen nur mit nutzloſen
Ermahnungen geahndet und erſt, nachdem einige
Verletzte auf dem Platz herumhumpelten, griff
er ſchärfer durch. Aber vor dem längſt fälligen
Platzverweis zögerte er beharrlich. Als 4 Min.
vor Schluß der 98er Seifert nach einem erlittenen
Foul mit Nachtreten erwiderte, mußte er auf
Geheiß des SR. dem Spiel zuſehen, während der
andere Uebeltäter ſtraflos ausging.
Die Stütze der Gäſte war ihr Mittelläufer
Hautz, der auf dem Mittelfeld alles überragte
und beherrſchte. Er trägt den Großteil am Sieg
ſeiner Farben. Seine Nebenleute Hartmann
und Pohle ergänzten ſeine Arbeit aufs beſte.
Alle drei aber begannen reichlich hart, und da=
rin
zeichnete ſich auch der Rechtsaußen aus. Im
übrigen boten nur die Außen in dem Wormſer
Sturm, der mit Klein, Götz, Hartenbach,
Gumbinger, Steinbach erſchien, über=

durchſchnittliche Leiſtungen. Das eiſern verteidi=
gende
Paar Wolf Kern wurde in der Ab=
wehr
geſchickt und zahlenmäßig genügend unter=
ſtützt
, ſo daß von Schwind im Tor nicht allzu
ſchwere Arbeit gefordert wurde. Insgeſamt bot
die Elf eine recht gute Leiſtung, die nur durch
das übermäßig harte An=den=Mann=gehen ein=
zelner
Spieler beeinträchtigt wurde.
Die unkerlegene SV.-Elf
war von vornherein dadurch gehandikapt, daß
der vorgeſehene neue Mittelſtürmer infolge Ver=
letzung
das Bett hüten mußte und durch den
Mittelſtürmer der Junioren=Mannſchaft erſetzt
wurde. Trotz guter Anlagen war der junge
Weber zu langſam, dribbelte zu viel und ließ
jeden ſcharfen Schuß vermiſſen. Das harte Spiel
fand bei ihm noch keine Gegenliebe. Durch die=
ſen
Ausfall klaffte im Sturm ein Loch; die beſten
Chancen bis zur Pauſe mußten von den
todſicheren Gelegenheiten mindeſtens 2 bis 3 in
Zähler umgewandelt werden!! wurden ver=
maſſelt
. Dabei ſpielten die fünf heute ſtrecken=
weiſe
blendend zuſammen, ſo daß die zirka 1000
Zuſchauer ihre helle Freude hatten. Aber der
erwartete Torerfolg blieb aus. Die neue Kom=
bination
(von rechts) Seifert Mahr
Weber Frey Wür ttemberger
arbeitete ſehr verſtändig zuſammen; nur ein
energiſcher Mittelſtürmer fehlt noch. Seifert in
der Mitte hätte bei dieſen Chancen beſtimmt
Erfolge gebucht. Die Läuferreihe: Richter
Schnägelberger Müller verdient ſich
heute mit der Verteidigung GeyerSänger
ein Sonderlob. Mit vorbildlichem Eifer wurde
gekämpft und faſt jeder Angriff ſchon im Mittel=
feld
unterbunden. Die beiden Wormſer Treffer
reſultierten denn auch aus ſogenannten mor=
ſchen
Situationen. Ruppel im Tor war nach
ſeiner Verletzung etwas unſicher, worauf das
2. Tor zu ſetzen iſt. Schwere Sachen hatte er
kaum 34 zu meiſtern, hielt jedoch fabelhaft
einen Elfmeter.
Ein floktes, ausgeglichenes Spiel
begann mit der Freigabe des Balles. Worms
attackiert die erſten 5 Minuten heftig, ſcheitert

aber an der aufmerkſamen Abwehr. Dann ſind
die 98er aufgewacht. Das Spiel bleibt zunächſt
offen, doch die beſſeren Torchancen ſieht man vor
dem Gäſtetor. Dreimal braucht der blaue Mit=
telſtürmer
nur den Fuß hinzuhalten, um den
Ball ins Tor zu lenken, aber nichts !! Auch
Müller hat zweimal Gelegenheit zum ausſichts=
reichen
Torſchuß doch auch er trifft daneben.
Das Eckenverhältnis ſteht 2:1, da muß Geyer in
der 25. Minute verletzt ausſcheiden. Nach einer
Viertelſtunde kehrt er als halbe Kraft nur
noch in den Sturm zurück, während Seifert ver=
teidigt
. Drei Minuten darauf verhängt der SR.
einen
Foulelfmeter gegen 98,
den Ruppel fabelhaft abſchlägt, aber bei Nach=
ſchuß
wird er, am Boden liegend, angegriffen
und erheblich verletzt. Nicht viel hätte gefehlt,
und bei dieſer draufgängeriſchen Angriffsweiſe
der Gäſte wäre dem SR. das Spiel entglitten.
Trotz ärztlichem Abraten kommt Ruppel noch
vor der Pauſe wieder. Die Blauen ſpielen un=
ermüdlich
ihren flachen Paß. Die 3. Ecke tritt
Müller abſchließend daneben. Eine gefährliche
Flanke Württembergers fängt Schwind. In der
40. Minute bricht die rechte Sturmſeite der Gäſte
durch und die Flanke lenkt der Linksaußen mit
dem Kopf ins Tor.
0:1 für AO.
Worms muß bis zum Wechſel ſtark verteidigen.
Nach der Pauſe ſtellen die 98er um.
Frey tauſcht mit Seifert, der als Halblinker
vorgeht, während Weber auf Rechtsaußen rückt.
Die zweite Spielhälfte ſieht 98 durchweg im An=
griff
. Worms hatte alle Hände voll zu tun, um

ſich der Angriffe zu erwehren. Eine Mauer vo
Leibern ſteht im Strafraum, ſo daß die beſtg
meinten Aktionen ſcheitern; aber auch Pech hae
die Blauen.
Das ſchnelle Spiel iſt jetzt reichlich hart. D
Mehrzahl der Strafſtöße ziſcht aufs Gäſtet=
Ecken 6:1!!! Die blauen Verteidiger ſtehen
über der Mittellinie. Mitte der Spielzeit ſchi
Hautz eine Steilvorlage an den Rechtsauße
Der flankt an den mitgeſpurteten Götz und
dem herausgelaufenen Hüter, der den Ball ze
fehlt, vorbei meldet der ſchwarze Lockenkopf
0:2 für Worms.
Die Schlußphaſe ſieht nur noch die Blaue
AO. läßt deutlich nach und verteidigt dicht g
ſtaffelt. 98 bucht die 7. Ecke, und dann ſie
ſich der SR. gezwungen, einen
Foulelfmeter gegen Worms
zu geben. Württemberger ſchießt, trifft di
Latte!! Wieder wird ein Wormſer an Seife
foul, der repanchiert ſich und erhält Platzve
weis. Zwei Minuten vor Schluß geht Fre
einer Rechtsflanke entgegen und köpft zum
Ehrentor für SV. 98
ein.
Unter einem Pfeifkonzert und Pfui=Ruf
endet der Kampf, nicht ohne einen Teil M1)
ſchuld des SR. Sattler (Eintracht Fran
furt), der jedoch nicht ſo ſchlecht war, wie ihn e
paar Schreier machten. Sie ſollten ſich zude
überlegen, welche Folgen der verlangte Spie
abbruch für ihre Mannſchaft gebracht hab
würde!
Jun. Tgde. Beſſungen 4:1.

Egelsbach war bei der Sache!

FC. 03 Egelsbach-
Hafſia Dieburg 3:1 (1:1).
Unter Führung des Unparteiiſchen Stroh=
menger
=Frankfurt=Heddernheim betraten beide
Mannſchaften, von den zirka 500 Zuſchauern leb=
haft
begrüßt, das Spielfeld. Dieſes war infolge
des in den letzten Tagen niedergegangenen
Regens ſchwer und glatt und ſtellte an die Spie=
ler
in bezug auf Körperbeherrſchung große An=
forderungen
. Genaues Zuſpiel und die Ballbe=
handlung
waren dadurch meiſtens unmöglich;
feſtgeſtellt ſei jedoch, daß die Gäſte ſich mit dem
glatten Boden beſſer abfanden. Ihr raumgreifen=
des
Angriffsſpiel durch weite, halbhohe Vorlagen
auf die Außenſpieler, (das einzig Richtige bei
dieſen Bodenverhältniſſen) brachte oft gefährliche
Momente vor dem Tore des Gaſtgebers, welche
jedoch durch die aufmerkſame Verteidigung nicht
zu Toren ausgenutzt werden konnten. Das kurze,
flache Dreiinnenſpiel der Platzherren war heute
nicht das richtige, die zahlreichen Angriffe konn=
ten
durch die ebenfalls gute Gäſtehintermann=
ſchaft
leicht abgeſchlagen werden. Eine Einzel=
kritik
iſt infolge der geſchilderten Verhältniſſe
heute nicht gut möglich. Lediglich der Gäſtetor=
hüter
lieferte eine ganz große Partie, während
auf der anderen Seite der Halblinke durch allzu
laſches Spiel manche Gelegenheiten ausließ.

Die vier Treffer!

Nach zirka 10 Minuten ging dem Gäſteto/
mann ein Schuß des Halblinken durch die Bei=
ins
Tor zum 1:0. Mitte der erſten Halbze
konnte Dieburg im Anſchluß an einen Strafſt=
als
der Egelsbacher Tormann den Ball dem a
greifenden Mittelſtürmer vor die Füße box
gleichziehen. In der 40. Minute entſchied d
Spielleiter bei einem Gedränge vor dem Gäſt
heiligtum Tor! Der Ball wanderte ſchon z
Mitte. Auf Reklamation ſämtlicher Dieburg
Spieler, daß der Ball die Linie nicht überſchri
ten habe ließ ſich der Spielleiter durch de
Egelsbacher Mittelſtürmer überzeugen, daß die
Angaben der Gegner richtig waren! (Eine leid
nur ſeltene Geſte von Spielern!) Das Spi
wurde durch Schiedsrichterball fortgeſetzt. Pau
Zunächſt verteiltes Feldſpiel, bis Mitte d
zweiten Hälfte der Linksaußen der Platzbeſitz
eine Flanke über den Torhüter ins Netz ſetze
und ſomit für ſeine Farben den vielbejubelte
Führungstreffer erzielen konnte. Wenig ſpät
war es der gleiche Spieler, welcher auf Zuſpi
von rechts zum 3:1 einlenkte. Dieburg ſchaffte
dieſer Halbzeit durch wunderſchöne Strafſtö
ſeines Mittelläufers noch oftmals brenzlic
Lagen vor dem Egelsbacher Tor, doch zu weit
ren Erfolgen wollte es nicht mehr reichen.
Reſerven 5:2.

Revanche der Pfungſtädter Germanen
Bis zur Pauſe ereignet ſich nichts mehr
ſonderes.
Germanig Pfungſtadt
Nach der Pauſe greift Pfungſtadt forſch
um den Sieg ſicherzuſtellen, es gelingt ihm a
in der 50. Minute, das Reſultat auf 3:1 zu v.
Sppgg. Arheilgen 3:2 (2:1).

Die Revanche der Pfungſtädter iſt auf etwas
glückliche Art, wenn auch verdient, gelungen. Ar=
heilgen
hatte inſofern Pech, als Traſer von Ar=
heilgen
wegen Nachtretens vom Platze geſtellt
wurde, und zwar ungefähr Mitte der 1. Spiel=
hälfte
. Dazu war das 2. Tor der Pfungſtädter
ſehr zweifelhaft. Aber ſonſt war der Schieds=
richter
Müller=Griesheim b. Frankfurt ein
ſehr aufmerkſamer Leiter, der keine Rauhbeinig=
keiten
aufkommen ließ.
Die Mannſchaften: Pfungſtadt: Darm=
ſtädter
: Nickel, Voß; Scheuermann, Steinmetz,
Schmidt: Haſſenzahl, Guggemus, Haſſenzahl,
Spieß, Speckhardt. Arheilgen: Körber;
Traſer, Benz; Reitz, Becker, Erzgräber; Treuſch,
Schader, Bauer, Groth, Reiſel.

Der Spielverlauf.

Arheilgen leitete nach dem Anſtoß in der
1. Viertelſtunde des Spieles ſehr ſchöne Angriffe
ein, und es ſah ſo aus, als ob Pfungſtadt wieder
das Nachſehen hätte. Aber Schußpech war heute
auf der Gäſteſeite. Pfungſtadt hatte mehr Glück.
In der 15. Minute ſchickt der Pfungſtädter Links=
außen
eine ſchöne Flanke vors Arheilger Tor,
die Verteidigung ſtellt ſich hilflos an, Körber
war der Weg verſperrt, ſo daß der Halbrechte der
Platzelf mühelos einſenden kann. Arheilgen
ſpielt unentwegt weiter, aber allmählich ſetzt
ſich Pfungſtadt, durch den Erfolg angeſpornt, im=
mer
beſſer ein, während die beiden Außenläufer
der Mühlches=Leute heute ſehr unſicher ſind, ſie
laſſen immer die Außen laufen, ſo daß es zu ge=
fährlichen
Situationen vor dem Arheilger Ge=
häuſe
kommt und in der 20. Minute fällt das
2. Tor, das, wie ſchon erwähnt, ſehr angezweifelt
wurde. Traſer wird gleich darauf des Feldes ver=
wieſen
. Groth geht in die Verteidigung. Arheil=
gen
kann trotz zehn Mann das Spiel immer offen
halten. Bei einem Angriff in der 32. Minute
wird Bauer unfair gelegt, den Elfmeter ver=
wandelte
Benz zum 1. Gegentreffer.

beſſern, wiederum wurde ein Ball zu ſchwach
gewehrt, ſo daß er auf den Fuß des Halblin
kommt und direkt in den Maſchen landet. Pfu=
ſtadt
liegt weiterhin im Angriff, da die
heilger Stürmer keine Energie zeigen;
gegen Schluß des Spieles ſetzen ſie ſich nochn
ein und können auch noch ein 2. Tor erziel
aber zum Ausgleich reicht es nicht mehr.
Kritiſch geſehen
zeigte Pfungſtadt eine einheitliche Leiſtu=
Darmſtädter war ſicher hatte allerdings n
ſoviel Arbeit wie ſein Gegenüber. Die Vertei
ger klärten durch forſches Dazwiſchengehen mar
brenzliche Situation. In der Läuferreihe war
Mittlere der Beſſere; während im Sturm
Linksaußen ſowie der Mittelſtürmer die Be)
waren.
Bei Arheilgen war Becker der b
Spieler, ſeine beiden Nebenleute kamen an
Leiſtung vom Vorſonntage nicht heran.
waren ſehr unſicher. Erzgräber war allerdings
der 2. Hälfte feſter auf den Beinen und ließ
Linksaußen nicht mehr ſo zum Zuge komm
Reitz kam nicht in Schwung, auch nachdem
ſtürmte. Ein einziger Lichtblick war das 2.
von ihm. Die Verteidigung arbeitete zufried
ſtellend, Körber war nicht recht im Bilde
an den Toren nicht ganz ſchuldlos. Der Stu
war ziemlich kraft= und ſaftlos. Nur am Anfe
und am Schluß des Spieles ging er etwas
ſich heraus.
Die 2. Mannſchaften trennten ſich 5:1 zug
ſten Pfungſtadts. 500 Zuſchauer.
90s Derby im Ried!
Alympig Lorſch DfR. Bürſtadt
1:3 11:1).
Das Lokalderby im Ried brachte trotz
ungünſtigen Wetters annähernd tauſend

[ ][  ][ ]

Montag, 7. Januar 1935
auer auf die Beine. Die Bürſtädter waren mit
uen Leuten im Sturm erſchienen, die ſich ſehr
t anließen, während die Lorſcher auf den alten
ämpen Lorbacher 1. zurückgegriffen hatten. Be=
its
in der 8. Minute ging Lorſch nach ſehr
ter Spielweiſe in Führung und der Bürſtädter
nhang glaubte ſchon beinahe an eine Nieder=
ge
ſeiner Mannſchaft, die ſich auf dem ſchlamm=
deckten
und pfützenüberſäten Platz gar nicht
rechtfand. Schließlich war es aber doch Bür=
ürdts
Rechtsaußen Gündtling, der nach einem
attenſchuß des Linksaußen den Ausgleich erzie=
n
konnte. Das Spiel war weiterhin offen, die
jorm ſchaffenden Hintermannſchaften ließen bis
r Pauſe weitere Tore nicht zu. Nach der Pauſe
rtten die Bürſtädter ein Plus für ſich, obwohl
e Brüder Lorbacher und Gotha alles aus ſich
erausgaben und unbedingt auf Sieg ſpielten,
r ſie glaubten, dem Abſtieg nicht mehr entrin=
en
zu können. Schließlich gab es aber einen
andelfer durch den ſchwachen rechten Verteidi=
er
Adrian, den Mittelläufer Schmidt von Bür=
adt
zum 2:1 verwandelt. 10 Minuten ſpäter
achte Adrian erneut Hand im Strafraum und
vengler=Worms mußte zum zweiten Handelfer
eifen, bei dem wiederum Schmidt zum 3:1 er=
lgreich
war. An dem Bürſtädter Sieg war
ichts mehr zu machen, die Bürſtädter konnten
in klaren Sieg bis zum Schluß verteidigen.
chließlich gingen noch der Verteidiger Degen
nd Lorbacher in den Lorſcher Sturm, um wenig=
ens
noch eine Wendung zum Beſſeren herbei=
tführen
, aber Gotha und ſeine Getreuen ſtan=
en
wie eine Mauer.
heimniederlage
der Normannen!
Normannia Pfiffligheim
Dikkoria Walldorf 1:2 (0:1).
Die Walldörfer zeigten gegenüber ihrer ver=
ettelten
Leiſtung am Vorſonntag diesmal ein
eachtliches Können und holten auf dem Pfiff=
igheimer
Platz zwei Punkte, was man ihnen
ort nicht zugetraut hätte. Bereits in der erſten
albzeit führten die Gäſte und ſie ließen ſich
uch nach dem Wechſel den verdienten Sieg nicht
bringen. Obwohl Pfiffligheim vor zahlreichen
uſchauern unter dem Wormſer Schiedsrichter
dswald ein klares Plus hatte und alle möglichen
korgelegenheiten herausſpielte, reichte es nicht
zeiter. Walldorf zeigte, daß in der Mannſchaft
twas ſteckt, und behielt das beſſere Ende für ſich.
Tade. Beſſungen TV. Alsbach
1:2 (0:0).
Beſſungen verlor das Pokalſpiel gegen den
rabellenführer der Gruppe Bergſtraße unver=
ient
, dank der unzulänglichen Leitung des
Schiedsrichters Jung=Weiterſtadt. Was ſich dieſer
Inparteiiſche an Fehlentſcheidungen leiſtete, war
ſelinde geſagt, wirklich allerhand und es iſt
eſtimmt ſeine Schuld, wenn das zuerſt ſchöne
wiel ausartete. Beſſungen hat Anſtoß, kann ſich
edoch infolge eingeſtellten Erſatzes nicht gleich
inden. Die Verteidigung hat alle Hände voll
u tun, um die Angriffe der eifrigen Alsbacher
bzuwehren. Erſt nach ungefähr 20 Minuten
wielzeit ſetzt ſich die techniſch reifere Spielweiſe
er Darmſtädter durch und bei einem Gedränge
or dem Alsbacher Tor, kann der rechte Vertei=
iger
nur noch mit der Hand ein Tor verhin=
ern
. Den Elfer verwandelt Ott wie immer in
einer Manier. Angriff auf Angriff rollt jetzt
Wſor des Gegners Tor und ſchon längſt hätte das
Spiel mit einigen Toren Unterſchied entſchieden
ein müſſen, doch Schußpech des Beſſunger Innen=
rios
ſind immer wieder Retter in höchſter Not.
Zei einem Vorſtoß gelingt es Alsbach, durch
ingeköpften Eckball auszugleichen. Bei einem be=
timmt
unbeabſichtigten Zuſammenprall wird der
eſte Stürmer der Darmſtädter, Frühwein, vom
Slatz geſtellt. Die übrigen Zehn kämpften unent=
vegt
weiter, konnten jedoch gegen die ſtark ver=
eidigenden
Alsbacher nichts mehr zuwege brin=
ſen
. Ende der regulären Spielzeit.
In den erſten Minuten der Verlängerung
ab der Schiri einen vollſtändig ungerechtfertig=
en
Elfmeter für die Bergſträßer, der glatt ver=
vandelt
wurde. Dieſe Entſcheidung rief den hel=
en
Unwillen auch der unbeteiligten Zuſchauer
vervor. Doch das Spiel iſt nun beendet und Als=
dach
verläßt ſtrahlend als glücklicher Sieger den
Platz.
Alsbach kam mit einer körperlich kräftigen
Mannſchaft, die auch den nötigen Eifer mit=
drachte
. Die harte Spielweiſe der Gäſte hätte
der Spielleiter ſofort unterbinden müſſen.
Beſſungen war durch den Erſatz nicht
die geſchloſſene Einheit des letzten Sonntags,
hätte jedoch unter normalem Schiri das Spiel
glatt für ſich entſchieden.
Tgeſ. Ober=Ramſtadt S5V. Münſter
2:1 (1:1).
In dieſem ſpannenden und anſtändig ausge=
tragenen
Spiel konnte die Tgſ. Ober=Ramſtadt
den Tabellenführer der Gruppe Dreieichenhain,
SV. Münſter, aus dem weiteren Pokalwettbe=
werb
ausſchalten. In der erſten Hälfte erlebten
die Zuſchauer ein recht gutes Spiel der Platzelf,
die durch ihren Rechtsaußen in Führung ging.
Die Gäſte kamen noch vor der Pauſe zum Aus=
gleich
, während Ober=Ramſtadt die Gelegenheit,
durch Elfmeter in Front zu gehen, ausließ. Nach
dem Seitenwechſel ſtellte jedoch der Linksaußen
mit dem 2. Tor den Sieg feſt. Das bis zum
Schlußpfiff des ausgezeichneten Schiedsrichters
Ihrig=Groß=Gerau ſpannende Treffen endete mit
dieſem knappen, aber verdienten Sieg.
3SB. Groß=Zimmern Babenhauſen
0:1 (0:0).
Das Spiel war ſehr ſchnell und hart. Nachdem
drei Mann vom Platz geſtellt waren (1 Gaſt, 2
Platzſpieler) fiel nach überlegenem Spiel der
Platzmannſchaft das einzige Tor des Tages, und
zwar für die Gäſte. Groß=Zimmern konnte näm=
lich
ſeine Ueberlegenheit nicht auswerten, da der
Gäſtehüter alle Torſchüſſe meiſterte.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 7.
KeineAenderung im Südweſt=Handball

Die Gauliga Südweft.
Polizei Darmſtadt VfR. Schwanheim 8:5.
SV. Wiesbaden SV. 98 Darmſtadt 5:5.
TV. Frieſenheim Pfalz Ludwigshafen 5:3.
Tgſ. Offenbach VfR. Kaiſerslautern 4:6.
TV. Haßloch TSV. Herrnsheim 2:6.
Im Gau Südweſt ſtieg der wichtigſte
Kampf in Darmſtadt zwiſchen dem einheimi=
ſchen
Polizeiſportverein, dem deutſchen Meiſter,
und dem VfR. Schwanheim, der am Vorſonn=
tag
in Herrnsheim nur knapp 5:6 unterlegen
war. Das Treffen endete mit einem verdien=
ten
Sieg der Poliziſten mit 8:5 (5:3). Leider
war der Kampf recht hart und ruppig und es
gab zwei Platzverweiſe. Spalt (Polizei) und
Heußer (Schwanheim) mußten ſich den Reſt des
Spieles von außen anſehen. Der S V. 98
Darmſtadt kam in Wiesbaden, wo der

deutſche Meiſter am Vorſonntag nur knapp
gewonnen hatte, nicht um einen Punktverluſt
herum. Mit 5:5 (3:3) teilten ſich beide Mann=
ſchaften
in die Punkte. Die Poliziſten haben
dadurch einen Punkt Vorſprung vor dem SV.
98 erreicht. Der TSV. Herrnsheim konnte in
Haßloch die Einheimiſchen verdient 6:2 (1:0)
ſchlagen, nachdem bisher faſt alle Mannſchaften
dort Punkte gelaſſen hatten. Stark zuſammen=
geſchoben
hat ſich die Schlußgruppe.

Die Tabelle nach dem 6. Januar. Polizei Darmſt. 9 94:41. 16:2 98 Darmſtadt 9 78:56 15:3 Herrnsheim 10 81:51 15:5 Schwanheim 10 60:53 12:8 Wiesbaden 2 40:32 10:8 Kaiſerslautern 10 51:84 6:14 Offenbach 10 54:64 6:14 Haßloch 10 56 :63 6:14 Ludwigshafen 10 3 57:88 6:14 TV. Frieſenheim 9 41:71 4:14 Kreisklaſſe T/3: Spiele Tore Punkte Birkenau 86:38 14 Auerbach 60:45 10 Crumſtadt . 42:72 Bensheim". 56:57 Hahn.. 51:52 6 Zell .." 57:88 Kreisklaſſe II: Spiele Tore Punkte Germania Eberſtadt 62:25 14 Erfelden 51:39 12 Groß=Hauſen 8 43:43 11 Seeheim. 8 49:46 8 Nieder=Modau 50:48 Tv. Eberſtadt 8 28:40 Conc. Gernsheim 6 18:28 Stockſtadt 15:47 ( Urberach 8 75:47 15 Münſter. 7 47:40 11 Weiterſtadt
40:43 Götzenhain .. 46:54 Reichsbahn 58:79 FV. Sprendlingen 38:41

Ueberlegener Sieg
des Bezirksmeiſters in Bickenbach.
Tv. BickenbachTSG. 46 Darmſtadt 4:12 (2:7).
Nahezu 300 Zuſchauer auf dem Waldſportplatz
in Bickenbach waren Zeuge eines raſſigen Kamp=
fes
. Das mit großer Spannung erwartete Tref=
fen
wurde von Nikoley=Wolfskehlen groß=
zügig
und regelſicher geleitet. An die große Lei=
ſtung
der Darmſtädter kamen die Platzbeſitzer
bei weitem nicht heran. Das war wieder einmal
die alte, unverbrauchte Kraft des letztjährigen
Meiſters des Bezirks Starkenburg.
Bei Bickenbach fehlte Dingeldein, der tagszu=
vor
verunglückte, und bei 46 ſtand Geduldig auf
Witzlebs Platz. Bei den Gäſten fügte ſich Ge=
duldig
ſehr gut in die Mannſchaft ein, war er
doch längere Zeit krank: Dingeldein hinterließ
nur eine kleine Lücke. Das bewies die urwüchſige
Kraft nach der Halbzeit, wo Bi. auf 7:4 auf=
holte
, und wäre man nicht in den Fehler des
Kritiſierens verfallen, dann wäre auch den
Darmſtädtern noch genügend Widerſtand geboten
worden. Die Herausſtellung von Coradill kurz
vor Schluß war berechtigt, und nur die Geduld
des Schiedsrichters hat zwei weitere Spieler B.s
vor der Sperre bewahrt.
Das Spiel ſelbſt war ſchnell und wuchtig,
ſoweit es der ſandige Boden zuließ. Dieſes
Tempo und der Uebereifer machte die Platzelf
bald mürbe. Ihr eigener Platzvorteil kam bei
weitem nicht ſo in Erſcheinung, wie vielleicht am
Vorſonntag. Das zu nützen, war ein Gewinn
der Darmſtädter, die immer mit Bedacht und
Ueberlegung ihre Angriffe vortrugen, aber auch
bedacht zeitig ihre Abwehr verſtärkten. Dieſe
Durchbrüche und Steilvorlagen der Bickenbacher
waren bald durchſchaut. Dieſe ſchnelle Spiel=
erfahrung
hatten die Gäſte ganz beſonders für
ſich. So darf der Sieg auf dem gefährlichen
Platz in Bickenbach gewertet werden. Bickenbach
baute ſein Spiel auf Einzelleiſtungen auf, wo=
gegen
Darmſtadt mehr Flügel= und Zuſammen=
ſpiel
bevorzugte, was weit produktiver war und
bleibt.
Skizze des Spiels.
Gleich zu Beginn hat der Platzbeſitzer eine
Chance durch Coradill, die aber Meyer im 46er
Tor prachtvoll verhindert. Bei den Gäſten wirft
Krämer einen Strafwurf daneben. In der fünf=
ten
Minute bekommt Schmitt von Geduldig einen
Strafwurf, der zur Führung reicht. Vier Minu=
ten
ſpäter iſt Zeißler im Strafwurf glücklicher,
und die Partie ſteht 1:1. Arnold und Krämer
ſtellen in kaum 2 Minuten auf 3:1. Bi. kommt
jetzt wieder zu Wort, doch Meyer weiß, was
Torvorſprung bedeutet und ſchlägt ſich wackereben=
falls
Oppermann zeigt ſchöne Abwehrparaden.
Nach 20 Min. Spieldauer hat Geduldig die tor=
loſen
10 Minuten mit einem Strafwurf zum 4:1
abgelöſt. Avemarie, Schmitt, Geduldig und En=
gert
ſind durch gutes Zuſammenſpiel auf 6:1 her=
angekommen
. Kurz vor der Halbzeit entwiſcht
Zeißler ſeinen Betreuern und freiſtehend kann
er auf 6:1 verbeſſern, aber mit dem Halbzeit=
pfiff
erzielt Geduldig das 7:2, gut bedient von
Krämer mit einer Steilvorlage.
Der Wechſel bringt abermals temporeiches
Spiel. Bi. liegt gut, im Angriff und wartet
immer wieder mit Durchbrüchen und Steilvor=
lagen
auf. Linder und Coradill haben in kurzer
Zeit auf 7:4 verbeſſert. Noch weitere Erfolge zu
erzielen, war dem Platzbeſitzer nicht mehr ver=
gönnt
, denn jetzt zeigte 46 gute Klaſſe, und zum
Schluſſe kamen die Erfolge der Gäſte wie reife
Früchte angerollt, ſo Schlag auf Schlag von 7:4
auf 12: 4. 2. Mſch. 6:8 für 46.
Turnerbund Jahn 1875 T5B. Langen
4:3 11:1).
Geſtern hatten die 75er im Rückſpiel die
Langener TSVer als Gaſt am Ziegelbuſch.
Langen, der Spitzenreiter der Kreisklaſſe 1,
ſtellte eine kampfesfreudige und flinke Mann=
ſchaft
aufs Feld, denen die 75er alles entgegen=
ſetzen
mußten, um das Spiel offen zu halten.
Die erſte Hälfte gibt dies klar zum Ausdruck.
Die letzte Hälfte des Spieles brachte doch zum
Teil ein anderes Bild. Die 75er zogen alle
Regiſter ihres Könnens, und dies zur Freude
der diesmal zahlreich erſchienenen Zuſchauer,
und führten mit zwei Toren Vorſprung. Es
klappte einmal bei der Mannſchaft, ſei es bei
der Hintermannſchaft, oder in der Läuferreihe,
oder bei den Stürmern, denn gerade die
Letzteren verſtanden es, auch einmal Tore zu
werfen. Wir hoffen, daß nun endlich einmal
ein beſtändigeres Spiel gezeigt wird, denn die
Punkte ſind bitter notwendig. Der Schieds=
richter
leitete gut, wenn auch die Langener
wegen der Herausſtellung von zwei Spielern
nicht zufrieden waren.

Harter Kampf auf dem Exert
beſte und weitaus erfolgreichſte Stürmer. Die
Läuferreihe zeigte keine Schwächen, weder in der
Polizei-Sp. Darmſtadt-
Abwehr, noch im zweckmäßigen Aufbau. Die Ver=
teidigung
tat voll ihre Pflicht. Stahlecker im Tor
BIK. Schwanheim 6.5 15.3). war mit der Held des Tages, und ohne ſein
wirklich gutes Halten wäre es fraglich geweſen,

Unter der mehr als mäßigen Leitung des
Schiedsrichters Klees (T. u. Spgd. Frankfurt=
Fechenheim) kam dies Spiel vor knapp 1000 Zu=
ſchauern
zum Austrag. Es ſei gleich feſtgeſtellt,
daß dieſes Treffen gegen Schluß völlig ausartete,
und tatſächlich nichts mehr mit Handball gemein
hatte. Die Hauptſchuld daran trägt der Schieds=
richter
, der nicht den Willen aufbrachte, gegen
einige Schwanheimer Spieler wirkſam aufzutre=
ten
. Als er gegen Schluß zu. Platzverwei=
ſen
griff, verfehlte er auch noch die eigentlichen
Schuldigen. Heuſer von der einen und Spalt
von der andern Seite mußten ſich die letzten
Minuten des Spieles von außen anſehen. Die
Herausſtellung von Spalt, der beſtimmt einer der
fairſten Spieler auf dem Felde war, war völlig
fehl am Platze und ſcheinbar eine Rehabilitie=
rung
gegenüber den Schwanheimern.
Selbſtverſtändlich gab jeder ſein Beſtes in dem
Kampf um die wertvollen Punkte für ſeine Elf
her. Aber in der Auswahl der Mittel, die An=
griffe
der Darmſtädter abzuwehren, war die
Schwanheimer Hintermannſchaft an Unfairneß
nicht mehr zu überbieten. Wir können der Be=
hörde
nur dringend empfehlen, zu dieſen ſchon
immer harten Spielen nur ſolche Spielleiter zu
ſchicken, die dem Treffen auch jederzeit voxſtehen
können. Dem Handballſport wird ſonſt das Grab
bald gegraben ſein. Auch die Zuſchauer gaben
gegen Schluß ſpontan ihren Unwillen gegen die
Schwanheimer Spieler kund.
Der Polizeiſportverein
erſchien mit Erſatz für Sommer in folgender Auf=
ſtellung
: Stahlecker; Blanck, Pfeiffer; Luley,
Unmacht, Stahl; Villhardt, Huber, Daſcher,
Spalt, Rothermel. Der Sturm in der neuen
Aufſtellung befand ſich auf guter Höhe, trotzdem
machte ſich in bezug auf Spielaufbau das Fehlen
von Sommer bemerkbar, Rothermel war der

ob nicht vielleicht ein Punkt nach Schwanheim
gekommen wäre.
VfR. Schwanheim
trat an mit: Bender; Brohm, Kleinroth; Schmidt
(A.), Kröck, Herber; Pabſtdorf, Schlaudt,
Schmidt (E.), Heuſer, Seippel. Bender im Tor
iſt nicht mehr der alte. Sogenannte unhaltbare‟
Bälle bekommt er keine mehr. Die Hintermann=
ſchaft
iſt ja ſchon hinreichend kritiſiert und beſitzt
außer der großen Härte noch Schnelligkeit. Der
Sturm iſt äußerſt flink und hat in Pabſtdorf und
Heuſer ſeine beſten Leute.
13 Tore und wie ſie fielen.
Den Anſtoß Schwanheims fängt Rothermel ab.
Nach einer Kombination mit Spalt ſtößt Roth=
ermel
durch und ſchon heißt es 1:0. Eine Minute
ſpäter unternimmt derſelbe Spieler wieder einen
Ausflug mit demſelben Erfolg. 2:0. Einen Straf=
wurf
verwandelt Heuſer nicht lange danach zum
2:1. Dann zeichnet ſich Stahlecker aus, Daſcher
verwirft freiſtehend. In der 13. Minute geht
Rothermel durch, ſein ſchnelles Geſchoß läßt Ben=
der
keine Zeit zum Eingreifen. Dann zeichnet ſich
Daſcher als neuer Stürmer aus. 4:1. Schwan=
heim
verringert in der 20. Minute durch Straf=
wurf
auf 4:2. Wieder iſt es Rothermel, der un=
haltbar
einſchießt, 5:2. Den Halbzeitſtand ſtellt
Heuſer durch Strafwurf her. 5:3.
Gleich nach der Pauſe trifft Huber nur die
Latte. Die 3. Minute zeigt eine prachtvolle Pa=
rade
von Stahlecker, der freiſtehend einen Schuß
von Pabſtdorf hält. Spalt erzielt dann durch
einen ſchönen Kegelwurf das 6. Tor. Elanvoll
gibt Rothermel Bender das Nachſehen, 7:3. Das
Endreſultat ſtellen her Pabſtdorf (2) und Spalt.
8:5. Drei Minuten vor Schluß muß dann Spalt
das Spielfeld verlaſſen. Kurz nachdem er das
8. Tor geſchoſſen hat. Heuſer folgt ihm. Bo.

*Handball im Kreis Starkenburg

Bezirksklaſſe.
Staffel VI: Tv. Pfungſtadt Tſch. Gries=
heim
4:2 (2:1); Viktoria Griesheim Germ.
Pfungſtadt 2:3; Tv. Lorſch Tv. Heppenheim
(Platz ſpielunfähig); Tv. Bickenbach 46 Darm=
ſtadt
4:12 (2:6). Staffel VII: 04 Arheil=
gen
Braunshardt (abgeſetzt); Büttelborn
Tv. Arheilgen 5:8 (3:3); Tgde. Sprendlingen
Worfelden 3:8 (1:5); Nauheim Merck 4:6
(2:3). Staffel VIII: ReinheimKönig 4:3
(2:2); Groß=Zimmern Erbach 4:3 (2:1); Leng=
feld
-Nieder=Ramſtadt 6:5 (2:2).
Kreisklaſſe I.
Staffel I: Vorwärts Langen Beſſungen
12:1 (7:0); Jahn 75TSV. Langen 4:3 (1:1);
Dreieichenhain SV. 98 Reſ. 6:1 (3:0); Egels=
bach
Polizei Reſ. 13:4 (6:1). Staffel II:
Mörfelden Groß=Gerau 9:5 (3:1); Walldorf
Königſtädten 6:3 (3:2); Wolfskehlen Waller=
ſtädten
(nicht gemeldet). Staffel III: Hahn
Bensheim 7:1 (5:0); Birkenau Auerbach
10:0 (4:0)); Zell Crumſtadt 6:8 (2:4).
Kreisklaſſe II:
Staffel I: Tv. Eberſtadt Erfelden 3:9
(2:3); Germania Eberſtadt Nieder=Modau
7:1 (3:0); StockſtadtConcordia Gernsheim 1:3
(1:3); Seeheim Groß=Hauſen 5:1 (2:0).
Staffel II: UrberachFV. Sprendlingen 4:3
(2:3); Weiterſtadt Götzenhain 4:2 (3:0);
Reichsbahn Münſter 6:7 (3:2).
Die nachſtehenden Tabellen veranſchaulichen
den derzeitigen Stand der Spiele. Teils iſt die
Frage nach, dem Staffelmeiſter bereits geklärt.
Wo nicht, ſtehen noch ſpannende Kämpfe aus.
Ebenſo heiß wird aber auch gegen den Abſtieg
noch geſtritten werden.
Bezirksklaſſe. TSG. 46 Darmſtadt hat ihren
erſten Platz geſichert. Die Pfungſtädter Turner
rückten ins Mittelfeld vor. An der Arheilger
Kante liegen die Inhaber der vier erſten Plätze
noch im Rennen. Sprendlingen wird wohl am
Schluſſe bleiben, denn es hat noch in Büttelborn
zu ſpielen. Im Odenwald ſetzt ſich Reinheim
durch. Groß=Zimmern macht Anſtrengungen, die
Nieder=Ramſtädter hinter ſich zu laſſen.
Kreisklaſſe I. Schmunzelnd quittieren Egels=
bach
(10 P.) und Dreieichenhain (10 P.), die
Niederlage der TSV. Langen in Darmſtadt bei
Jahn 75. Dort ging es aber auch heiß her, denn

zwei Gäſteſpieler mußten vom Platze. Jetzt be=
ſitzen
beide Langener Vereine je 9 Punkte und
die 75er konnten ſie auch gebrauchen. Beſſungen
ſteht ſehr ſchlecht. Im Ried hat Mörfelden mit
den zwei noch ausſtehenden Siegen ſeinen Durch=
marſch
auch in dieſer Klaſſe beendet. Wolfskeh=
len
ſcheint verloren zu ſein. Senſation an
der Bergſtraße: Birkenau fertigte ſeinen Mit=
bewerber
Auerbach 10:0 ab und ſitzt beſtimmt
in der Laube. Zell konnte Crumſtadt nicht be=
zwingen
und befindet ſich jetzt in hoffnungsloſer
Lage, denn die beiden letzten Gegner heißen Bir=
kenau
und Auerbach.
Kreisklaſſe II. Germania Eberſtadt konnte bis
jetzt alle Klippen umſchiffen. Gernsheim ſiegte
in Stockſtadt und ſteht nun über dieſem. Im
Norden bot Urberach eine ſchwache Leiſtung, es
reichte gerade noch zum Siege. Münſter fuhr
mit 10 Mann zur Reichsbahn, ſiegte und ſitzt
Urberach nach wie vor auf den Ferſen.

Bezirksklaſſe:
4 Spiele Tore Punkte 46 Darmſtadt . . 77:35 16 Germania Pfungſtadt 8 49:32 11 Viktoria Griesheim. 50:34 10 Bickenbach . 44:59 Turnv. Pfungſtadt. 28:40 Lorſch ... 23:34 Heppenheim 29:48 4 Tſch. Griesheim . 27:45 2 04 Arheilgen . . 45:25 12 Merck. 68:51 12 Turnv. Arheilgen 41:32 11 Braunshardt . . 51:28 10 Worfelden . . . 8 43:39 Nauheim .
* 54:50 Büttelborn . . . 8 30:65 Tgde. Sprendlingen. 8 27:69 Reinheim . . 63:41 14 König 35:31 Erbach . 53:49 Groß=Umſtadt . 37:39 Lengfeld .. . . 44:52 Groß=Zimmern .. . 32:40 Nieder=Ramſtadt . 35:47 [ ][  ][ ]

Nr. 7

TV. Pfungſtadt Tſchfk. Griesheim
4:2 02:1).
Schon zmal haben ſich dieſe beiden Handball=
pioniere
gegenübergeſtanden. Wechſelhaft Sieg
und Niederlage. So wurde die heutige Partie
erſt in letzter Minute entſchieden. Griesheim
ſetzte ſich ſofort mit Eifer ein, denn es war nichts
zu verlieren, ſondern nur zu gewinnen. Pfung=
ſtadt
ſpielte erſatzgeſchwächt und man merkte
bald, daß die beiden jungen Stürmer noch nicht
ganz mitkonnten. Trotzdem brachte einer dieſer
Neuen (Gräger) einen verkorkſten Rollball an,
der Senſel über den Fuß hüpfte zum 1:0. Der
Bann war gebrochen. Aber Breidhecker hatte
ſich bald darauf freigeſpielt und ſchoß zum 1:1.
Mitte der erſten Hälfte holte Blumenſchein durch
Strafwurf das 2:1. Bald nach der Pauſe er=
zielte
Schrauth in feiner Manier abermals den
Gleichſtand. Wenn auch die nächſten 20 Minuten
torlos verliefen, ſo verdient der Eifer und die
reſtloſe Hingabe beiderſeits eine beſondere Er=
wähnung
. Pfungſtadt ſtürmte öfters mit ſechs
Mann. Dabei gab es brenzliche Lagen für die
Griesheimer. Kramer, Gg., ſtand zweimal im
Kreife frei, einmal hatte er ſogar Zeit, den Ball
nochmals zu dozen. Er ſchoß beide Bälle auf den
Mann. Frankenberger raufte ſich am Schopfe,
denn auch er hatte vorbeigetroffen. Rühl
brachte mit unheimlichem Wurf beinahe den
Hüter mitſamt dem Ball ins Tor. Aber es ging
alles vorüber und es muß auch geſagt werden,
das Griesheims Innentrio mit Breidhecker,
Schrauth und Wallhäuſer äußerſt gefährlich war.
Aber der Platzelf Abwehr hatte einen großen
Tag. So kamen die letzten Minuten heran und
man glaubte allerſeits an ein Remis. Da
traf Gräff mit Strafwurf über eine Mauer der
Gäſte zum 3:2. Der Anwurf der Gäſte wurde
abgefangen und ſchon erhöhte Blumenſchein auf
4:2. Abpfiff. Ein ſpannendes Spiel war aus.
Mit Rückſicht auf die Chancen muß der Sieg
doch als verdient bezeichnet werden. Die Par=
teien
waren nicht gleichſtark beſetzt. Bei den
Gäſten iſt das Innentrio ſchon genannt. Zu
ihm gehört noch der linke Verteidiger, der über=
ragte
. Auffallend war, daß Müller als Mittel=
läufer
ſeiner Elf nicht das Rückgrat gab, wie
man es von ihm gewohnt iſt. Bei der Platzelf
iſt die eiſerne Abwehr hinreichend bekannt.
Frankenberger gibt eben einen brauchbaren Läu=
fer
ab. Unermüdlich Gräff und vergeſſet mir
den Meiſter nicht! Blumenſchein. Das Tref=
fen
gefiel und klang ſchön aus, ein Verdienſt von
Zimmer=Sprendlingen.
2. Mannſchaften 0:2.
Groß=Zimmern Erbach 4:3 (2:1).
Abermals trafen ſich zwei alte Bekannte, und
man war beſonders geſpannt, weil die Gäſte
durch ihre letzten Spiele hatten aufhörchen laſſen.
So enttäuſchte die Elf auch keineswegs. Aber
ſie traf auf eine Platzelf, in der wieder der alte
Kampfgeiſt herrſchte. Zunächſt offenes und eben=
bürtiges
Spiel und feſſelnd. Mitte der erſten
Hälfte legte Groß=Zimmern mit 2:0 einen Vor=
ſprung
vor, der auf ſicheren Sieg ſchließen ließ.
Doch kam es anders. Die tapferen Kreisſtädter
ließen nicht locker, bis kurz nach der Pauſe der
Gleichſtand mit 2:2 erkämpft war. Ein weite=
res
Tor der Platzelf konnten ſie nochmals egali=
ſieren
. Der Schluß nahte und die Spannung
ſtieg. Höchſter Einſatz aller Kräfte auf beiden
Seiten. Vier Minuten vor dem Abpfiff fiel
der Siegestreffer für die Platzelf. Ein Quali=
tätsſpiel
hatte ſein Ende gefunden. Nicht zu
vergeſſen, die ſichere Leitung von Happel (46
Darmſtadt).
Bükkelborn TV. Arheilgen 5:8 (3:3).
Wer hätte das gedacht, daß Büttelborn ſich
fo wacker gegen die Arheilger Turner ſchlagen
würde? Pauſe 3:3 und dann 4:3! Der Platz
war ſchlecht, aber man höre, wie ſich Büttelborn
zu helfen wußte. Mit Säcken wurden die
Pfützen und ſchlüpfrigen Stellen abgedeckt! Ar=
heilgen
zog mit 0:3 davon, doch Büttelborn
kämpfte weiter und der Erfolg blieb nicht aus.
Bis zur Pauſe wurde aufgeholt und dann der
Führungstreffer geſchoſſen. Jetzt erſt erkannte
der Gaſt die Lage und legte einen Endſpurt hin,
den Büttelborn nicht aufhalten konnte. So ging
die Partie wohl 5:8, aber ehrenvoll verloren.
Bemerkenswert iſt, daß Braun eben der beſte
Stürmer der Arheilger Turner iſt, dann Weitzel.
Für den verhinderten Büttner ſprang nach 1½
Jahren Pauſe Bernd Anthes ein. Im Kopf hat
er es noch, aber beim Laufen haperte es etwas,
aber er hält mit. Dolland=Walldorf pfiff gut.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 7. Januar 1935

Zußball vergnügungsfteuer=
ftei
!
Der frühere Weſtddeutſche Spielverband,
die heutigen Gaue 9 10, 11 und 12 im Fachamt
Fußball des Deutſchen Reichsbundes für Lei=
besübungen
, war für einen im Mai 1933 durch=
geführten
Fußballkampf Weſtdeutſchland Oſt=
holland
vom Oberbürgermeiſter der Stadt
Osnabrück zur Luſtbarkeitsſteuer herangezogen
worden. Hiergegen wurde Einſpruch erhoben.
Das Bezirksverwaltungsgericht lehnte dieſen
Einſpruch mit der Begründung ab, daß reprä=
ſentative
Spiele nicht in erſter Linie der Volks=
erjüchtigung
durch Leibesübungen dienten.
Das Oberverwaltungsgericht hob im weiteren
Verfahren aber dieſes Urteil wieder auf und
ſtellte die Steuerfreiheit des Fußballſports feſt.
Unzweifelhaft ſeien Fußballſpiele ſportliche
Veranſtaltungen, heißt es in dem Urteil,
welche der planmäßigen Ertüchtigung des Kör=
pers
dienen. Mithin genießen Fußballkämpfe
grundſätzlich die Vergünſtigung der Befreiungs=
vorſchrift
der Steuerordnung. Es ſei nicht an=
gängig
, alle Veranſtaltungen bei denen Ein=
nahmen
erzielt werden müſſen, zu den ge=
werbsmäßigen
zu rechnen. Die Frage der Ge=
werbsmäßigkeit
habe eine andere Grundlage.

Leis=Kaiſerslautern, der Schwergewichts=
meiſter
des Gaues Südweſt, wurde für den 25. 1.
zu einer Amateur=Boxveranſtaltung nach Wup=
pertal
eingeladen.

Don den Hingermanien.

Sieg der Polizeiringer
in Frankfurk=Eckenheim 9:8.
Obwohl in dieſem Kampf Schnauber infolge
ſeiner Verletzung beim Bezirkskampf Main= Heſ=
ſen
Pfalz erſetzt werden mußte, blieb die Poli=
zei
zuguterletzt doch Sieger in Eckenheim. Der
Erſatz für Schnauber, Hahl, zeigte, daß er im=
mer
noch ein ſehr guter Bantamler iſt. Ecken=
heim
trat in ſtärkſter Aufſtellung an:
Bantam: Hahl=Pol. Holzhäuſer=E. Es
war dies der ſchönſte Kampf; auf beiden Seiten
wurden Wertungen auf Wertungen erzielt. Nach
Schluß des Kampfes waren beide Ringer punkt=
gleich
.
Feder: Becker Schweickert. Becker mußte
an Schweickert eine Wertung abgeben, daher der
Punktſieg für Eckenheim.
Leichtgewicht: Liſt Schmidt. Liſt
brachte Uebergewicht auf die Waage. Im Freund=
ſchaftskampf
erzielte Schmidt zwei Wertungen
über Liſt, was ihm den Freundſchaftskampfſieg
einbrachte.
Weltergewicht: Gerhardt Weicker.
Wiederum ein Punktſieg für Eckenheim. Ger=
hardt
darf im Parterre nicht zu offen kämpfen,
denn durch dieſe Offenheit kamen die zwei Wer=
tungen
von Weicker zuſtande.
Mittelgewicht: Fiedler Körber.
Fiedler zeigte wiederum, daß er immer noch der
alte iſt, er beſiegte ſeinen Gegner einwandfrei
nach Punkten.
Halbſchwergewicht: Siebert Fiſcher.
Hier hatte Siebert keinen allzu ſchweren Geg=
ner
. Nach 3 Minuten mußte Fiſcher durch Schul=
terdrehgriff
den Sieg an Siebert abtreten.
Schwergewicht: Reuter Rauh. Aus=
geglichener
Kampf bis zur 14. Minute. Da ſetzt
Reuter alles auf eine Karte, zieht einen Arm=
fallgriff
aus dem Stande, wobei Rauh mit bei=
den
Schultern auf die Matte zu liegen kam.
Mit dieſem Gewinn war der Mannſchaftsſieg
der Polizei ſichergeſtellt.
Am kommenden Sonntag findet in
Groß=Zimmern der Kampf in der Rückrunde
zwiſchen Groß=Zimmern und Polizei Darmſtadt
ſtatt.
Die Zehner überraſchen!
Darmſtadt 1910 Vorwärts 05 Groß=Zimmern
11:7.
Wieder ſchien es, als ſollten die Schwarz=
ſeher
, die eine Niederlage der Einheimiſchen

vorausſahen, Recht behalten. Bei Kampfbeginn
ſah es allerdings danach aus. Die Vorwärts=
leute
, die die Gefährlichkeit der Platzherren
auf eigener Matte richtig einſchätzten, ſetzten
alle Hebel in Bewegung, um möglichſt günſtig
abzuſchneiden. Daß die Gegenſeite dabei nicht
müßig war, läßt ſich denken, und die Be=
mühungen
der beiden Kontrahenten ergab ein
Kampfbild, das unter den ſehr zahlreichen Zu=
ſchauern
keine Langeweile aufkommen ließ.
Durch das unſportliche Verhalten einiger
Gäſte=Ringer wurde der Kampfverlauf leider
etwas beeinträchtigt, aber im allgemeinen blieb
es bei einer ſportlichen Auseinanderſetzung.
Alberſtadt=Lampertheim war dem Treffen ein
korrekter Leiter, nur war er ſehr nachſichtig,
was manchmal Anlaß zu heiklen Situationen
gab. Kritiſch betrachtet, ſtanden die Leiſtungen
beider Mannſchaften auf hoher Stufe. Hüben
wie drüben in ſtärkſter Aufſtellung antretend,
war nirgends ein ſchwacher Punkt zu finden.
Bis zum Schlußkampf lagen die Darmſtädter
ſchwach in Führung und es war wenig Hoff=
nung
vorhanden, daß ſie dieſelbe weiter be=
halten
würden. Unbeſchreiblich war die Be=
geiſterung
aller, als Zimmermann=1910 mit
dem ſchnellſten Sieg des Abends gegen einen
beſtimmt beſſeren und ſtärkeren Gegner alle
heimlichen Berechnungen über den Haufen
warf und den Enderfolg überzeugend ſicher=
ſtellte
.
Die Jugendlichen hatten weniger Glück.
Der Vorwärtsnachwuchs erwies ſich ſchlagkräf=
tiger
und gab den jungen Heinern mit 15:3
etwas empfindlich das Nachſehen. Nur nicht
den Kopf hängen laſſen. Das nächſte Mal
wirds wieder klappen!
Die einzelnen Begegnungen: Bantam:
Gg. Schnauber (1910) Poth (Vorwärts) 1:1
(Unentſchieden); Feder: Borowſki Geier
4:1 (4:00); Leicht: Daum Ohl 4:3 (15:00);
Welter: Zapf Angermeier 7:3 (12:20);
Mittel: Veith Reinhardt 8:4 ( Unentſchie=
den
); Halbſchwer: Walther Danz 8:7
(4:00); Schwer: Zimmermann Held 11:7
(2:30).
An alle Aktiven!
Unſer Montagtraining fällt aus. Dafür
wird morgen, Dienstag, den 8. Januar, geübt.
Wegen wichtiger Veranſtaltungen haben alle
Jugendlichen und Aktiven anweſend zu ſein. Die
inaktiven Vereinskameraden werden hierzu
Sölch, Vereinsführer.
auch eingeladen.
04 Weiſenau 88 Mainz 6:12.



Schnee!
Scfnee.
Sufer.

Garmiſch iſt bereit!
Birger Ruud im Skiſpringen, Berlin im Eishockey
erfolgreich.
Vor ausgezeichnet beſetzten Zuſchauertribünen
und bei teilweiſe heftigem Schneetreiben wurde
am Sonntag die Kleine Olympiaſchanze
am Gudiberg bei Partenkirchen mit einem inter=
nationalen
Springen eröffnet, eine Eröff=
nung
, die trotz fehlender Sonne gar nicht beſſer
und ermutigender hätte ſein können. Zunächſt
wurde das Springen auf der Kleinen Olympia=
ſchanze
mit 80 Springern ausgetragen. Während
die Schanze in vorzüglicher Verfaſſung war, war
der Aufſprung weich, ſo daß es verſchiedentlich zu
böſe ausſehenden Stürzen kam, die aber alle
glimpflich verliefen. In Klaſſe I war der Sieg
Birger Ruud nicht zu nehmen. Mit Sprün=
gen
von 52 und 51 Metern und Note 232,1 zeigte
er ſich allen anderen Bewerbern überlegen.
Auch die drei folgenden Plätze fielen an Nor=
weger
, und zwar belegte Eiſtein Rabe mit Note
208,5 und Sprüngen von 54 (beſter Sprung des
Tages) und 46 Metern den zweiten Platz mit
Sörenſen, der 54 und 44 Meter bewältigte.
Dritter wurde Jeſterſen mit Note 208,4, und als
erſter Deutſcher placierte ſich Toni Ba=
der
=Partenkirchen mit Note 207,6 vor dem deut=
ſchen
Kombinationsmeiſter des Vorjahres, Alfred
Stoll=Berchtesgaden mit Note 203,4. Bemerkens=
wert
iſt, daß in der Jungmannklaſſe zwei Schle=
ſier
, Günther Adolf von der neuen ſchleſiſchen
Baude und der Hirſchberger Meergans mit den
Noten 156,6 und 183,5 ganz vorne endeten.
Am Samstag hatte eine Beſichtigung der ge=
ſamten
Sportanlagen durch die Preſſe ſtattge=
funden
. Bei allen Teilnehmern hinterließ das
Geſehene einen überwältigenden Eindruck, be=
ſonders
die große Olympiaſchanze, die am Sonn=
tag
des lockeren Schnees wegen noch nicht in
Betrieb genommen werden konnte, wirkt in ihrem
Aufbau mit dem 43 Meter hohen Anlaufturm
großartig und dürfte den befähigten Skiſpringern
der Welt die Möglichkeit zu Sprüngen bis faſt
90 Metern bieten. Die Kleine Olympia=
ſchanze
kann übrigens taghell beleuchtet wer=
den
, ſo daß dort auch nachts Springen
abgehalten werden können.
Im Olympiſchen Eisſtadion wurde im Rah=
men
des dort gegenwärtig ſtattfindenden Eis=
hockey
=Lehrganges ein Auswahlſpiel Berlin
Oſtpreußen durchgeführt, das vor 2500 Zu=
ſchauern
mit einem 4:2 (2:1, 1:1, 1:0)=Siege der
Berliner endete. Der Kampf war teilweiſe recht
hart.
Kommende Winkerſporkereigniſſe
in Garmiſch.
Durch den plötzlichen Umſchwung im Winter=
wetter
und durch den neuerlichen Schneefall ſind
alle Vorausſetzungen gegeben, daß ſich nun am
Austragungsort der Olympiſchen Winterſpiele
ein Ereignis nach dem andern abwickelt. Das
Programm für die nächſten Tage ſieht vor:
Mittwoch, 9. Januar: Deutſche Europa=
Eishockeymannſchaft, die im Vorjahre in Mai=
land
den Titel Europameiſter holte, gegen eine
junge deutſche Auswahlmannſchaft im Olympia=

Kunſteisſtadion. Freitag, 11. Januar: Auf
der großen Olympiaſchanze das erſte
diesjährige internationale Skiſpringen. Am glei=
chen
Abend findet im Olympia=Kunſteisſtadion
ein Spiel zweier deutſcher Auswahlmannſchaften
im Eishockey ſtatt. Sonntag, 13. Januar:
Sportclub Rieſſerſee gegen Streatham=London.
Bereits am Vortage ſpielen die Londoner in
München gegen Rieſſerſee das Rückſpiel im
Europapokal.
Den Schwarzwald=Dauerlauf über
40 Kilometer, der am Sonntag bei hervorragen=
den
Schneeverhältniſſen im Feldberggebiet durch=
geführt
wurde, gewann der Freiburger Winter=
halter
in 3:38.27 vor ſeinem Klubkameraden
Brombacher und dem Vorjahresſieger Burg=
bacher
=St. Gallen.
Die Winnipeg=Monarchs, trafen in
ihrem erſten Gaſtſpiel in Wien auf eine öſter=
reichiſche
Nachwuchsmannſchaft, die 12:0 (2:0,
5:0, 5:0) geſchlagen wurde.
Kein Schwimm=Starkrecht
ohne Grundſchein.
Die vor Jahresfriſt erlaſſene Beſtimmung,
wonach die aktiven deutſchen Schwimmer zu kei=
ner
Veranſtaltung mehr zugelaſſen werden, wenn
ſie nicht im Beſitz des Grundſcheines der Deut=
ſchen
Lebensrettungs=Geſellſchaft ſind, iſt mit
dem 1. Januar in Kraft getreten. In einer Ver=
fügung
wird nochmals darauf hingewieſen, daß
die Beſtimmung reſtlos durchgeführt werden
wird. Die Startkarten werden nur gegen Vor=
zeigung
des Grundſcheines ausgehändigt.

Freddy Müller, der amerikaniſche Welt=
meiſter
der Federgewichtsklaſſe, ſtand in Paris
dem franzöſiſchen Exmeiſter Francis Augier
gegenüber, den er in der 7. Runde k.o. ſchlug.
Drei deutſche Winterbahnen hiel=
ten
am Samstag Rennveranſtaltungen ab. In
Stuttgart gewannen Rauſch/Hürtgen ein 100=
Km.=Mannſchaftsrennen mit Rundenvorſprung
vor Siehl/Göttmann und Piemonteſi/Merlo, in
der Kölner Rheinlandhalle ſiegte Deutſchland
im Radländerkampf gegen Holland mit 87: 61
Punkten und in Dortmund gewannen Funda=
Pützfeld das Achtſtunden=Mannſchaftsrennen
Die Nacht
Erich Möller ging am Sonntag auf der
Berliner Winterbahn an den Start. In einem
Lauf zur Wintermeiſterſchaft der Steher, die
Möller ſchon einmal gewonnen hatte, kam er
hinter den Franzoſen Graſſin und A. Wambſt
nicht über den dritten Platz hinaus.
Die Südweſt=Mannſchaft, für den
am 13. Januar in Halle ſtattfindenden DFB.=
Pokalkampf gegen den Gau Mitte hat folgendes
Ausſehen: Ebert (Wormatia Worms); Konrad
(Kaiſerslautern), Stubb (Eintracht Frankfurt);
Gramlich (Eintracht Frankfurt), Hergert (FK.
Pirmaſens), Tiefel (Eintracht Frankfurt); Fuchs
(Sportfr., Saarbrücken), Leis (Eintr. Frankf.),
Conen (FV. Saarbrücken), Möbs (Eintr. Frkf.),
Fath (Wormatia Worms); Erſatz: Mihm (FS.=
V. Frankfurt),

Deutſche Tennisſiege, gab es be
internationalen Turnier in St. Moritz. Ge
fried von Cramm ſchlug den Franzoſen de T
maſſon 6:2, 6:1, Heinrich Henkel gewann ü
den Italiener Martinelli 6:3, 6:4 und im D
pel ſiegten von Cramm/Henkel 6:2, 6,1 ü
Atzli/Monteri.
Erneut abgeſagt wurde der für Sat
tag in Buenos=Aires geplante Boxkampf
beiden Schwergewichtler Primo Carnera 1
Paolino. Der neue Termin des Kampfes ſt
noch nicht feſt.
Badens Boxſtaffel gegen den (
Südweſt tritt am 21. Januar in Worms in
gender Aufſtellung an: Gräßke=Mannheim,
der=Freiburg, Dietrich=Singen, Lutz, Köhler, B
Mayer, Keller (alle Mannheim).
Walter Rothenburg, der Veranſta
des am 10. März auf deutſchem Boden, vora
ſichtlich in Hamburg, ſtattfindenden Boxkami
zwiſchen Max Schmeling und Steve Hamas
ſchon zwei Rahmenkämpfe feſtgelegt, und z!
Arno Kölblin=Berlin gegen Gunnar Baerl
(Finnland) und Adolf Witt=Kiel gegen J.
Anderſſon (Schweden).
Eine neue Rekord=Rennſtrecke
wie aus einem Vortrag von Korpsfül
Hühnlein hervorging im Zuge des Baues
Reichsautobahn zwiſchen Freiburg i.
und Darmſtadt entſtehen und eine
von 20 Klm. haben.

Aus den dereinen
Turngemeinde Beſſungen 1865.
In Anbetracht der heute in unſerem Turnhau
ſtattfindenden Parteiverſammlung fallen di
Jugend= und Frauen=Turnſtunden aus. Di
Schüler unter Leitung von Turnwart. Wol
beginnen erſt am Donnerstag, die Frauenabte
lung am Freitag um 20 Uhr in der Turnhall
der Beſſunger Mädchenſchule.
Im Laufe dieſer Woche veranſtaltet de
Reichsbund für Leibesübungen, Ortsgrupp
Darmſtadt, aus Anlaß der Saarabſtimmun
einen Fackelzug ſämtlicher Darmſtädter Tu
ner und Sportler. Die Turngemeinde Beſſunge
nimmt mit allen männlichen Mitgliedern darg
teil. Anzug: Straßenanzug. Genauer Tag ur
Zeit wird durch die Tagespreſſe bekanntgegebe
Die Fackeln werden geſtellt. Wir bitten unſer
Mitglieder, dieſe Kundgebung reſtlos mitzuer
leben, um dadurch zu bekunden, daß wir unſere
Brüdern an der Saar Treue halten.
Heute Montagabend dringend
Sitzung ſämtlicher Abteilungsleiter. Begin
20.30 Uhr. Im Verhinderungsfalle des Abte
lungsleiters iſt der Stellvertreter zu entſender
Beitragsſenkung für Jugendliche
im Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt
Der Turnrat beſchloß in ſeiner letzten Sitzun
um recht vielen Jungens und Mädels den Ei
tritt in einen Turn= und Sportverein zu ermö
lichen, eine Senkung der Beiträge für Jugen
liche vorzunehmen. Es zahlen jetzt Buben un
Mädels, die in der HJ. Mitglied ſind, 20 Pf
p. Monat. Schulentlaſſene Jungen und Mäde
bis 18 Jahre 50 Pfg. p. Monat. Damit hat d
Turnrat einen Schritt getan, der im Sinne 2
Vereinbarung zwiſchen Reichsſportführer ur
Reichsjugendführer liegt.
Die Uebungsſtunden geben wir ebenfalls b
kannt:
Buben: Turnſtunde jeden Donnerstag
36 Uhr;
Mädchen: Turnſtunde jeden Mittwoch
36 Uhr
beide Abteilungen Turnhalle Kapellplatz.
Ferner für die männliche Schuljugen
Leichtathletik und Spiel jeden Sam/
tag ab 3 Uhr Sportplatz Ziegelbuſch (Kranic
ſteiner Straße). Schwimmen jeden Samste
um halb 8 Uhr große Halle.
Alle Uebungsſtunden ſtehen unter Leitung e
fahrener Abteilungsleiter und Vorturner.
Während der Schulferien findet eine Le
gerwoche im Landheim bei Groß=Umſta
ſtatt.
Olympia-Vorbereikung
im Rleintaliverſchießen.
2 Darmſtädter (M. Schmitt und Grün) placier
Die am 16. Dezember verpflichteten Olympi
kandidaten des Kleinkaliberſchießſportes trate
am Sonntag zum erſten Prüfungsſchießen a
Naturgemäß konnten die Leiſtungen noch nie
alle die geforderte Mindeſtgrenze erreichen, 1
die beſonderen Anforderungen für die Olymr
ſchen Kämpfe doch ein längeres Spezialtrainin
erfordern. Immerhin wurden einige Ergebni
erzielt, die zu den beſten Hoffnungen berechtige
wenn das Training in den nächſten zwei Mon
ten mit der nötigen Intenſität weitergefüh
wird.
Jeder Schütze hatte liegend freihändig
Schuß auf die 10=Ring=Olympiaſcheibe abzugebe
Dabei erreichten (von 400 möglichen Ringen
1. Heinrich Rehm (Frankfurter Schützenverei
386 R., 2. Joſef Urban (KKSV. Enkheim) 3
R., 3. Dr. E. Badendieck (Standarte 61 u
KKSV. Buchſchlag) 379 R., 4. Franz Hau=
(KKSV. Eſchersheim) 378 R., 5. E. Frau
(KKS.=Abt. Poſt=SV. Frankfurt a. M.) 377
6. Hermann Rada (Schützenverein Bockenhein !
376 R., 7. Karl Schmidt (Standarte 61 u
KKSV. Buchſchlag) 376 R., 8. Max Schmi
(KKS. Hubertus=Kleeblatt Darmſtadt) 375
9. Adolf Heß (KKSV. Friedberg) 374 R.,
Auguſt Nagel (Offenbacher Flobertſchützenve
ein) 373 R., 11. Fritz Salzner (KKS
Eſchersheim) 373 R., 12. Fritz Grün (KK
Hubertus=Kleeblatt Darmſtadt) 371 R.
weitere Schützen blieben unter dieſen Leiſtunge
Das nächſte Olympia=Trainings= und Pr
fungsſchießen findet vorausſichtlich am 2. Son
tag im Februar ſtatt. Genaue Zeit und Ort we
den noch bekanntgegeben.

[ ][  ][ ]

ontag, 7. Januar 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Die DeutſcheArbeitsfront

1 anſtallungen der Berufshaupkgruppen in der DAF.
Oilsgruppe Darmſtadk in der Zeit vom 7. bis
einſchließlich 14. Jannar 1935.
Gemeinſame Veranſtaltungen.
stag, 8. 1. 35. abends 20.30 Uhr: Der Wiederaufbau
von Oeſchelbronn (mit Lichtbildern) im Hörſal 348
der Techn. Hochſchule. Vortragender: Prof. E. Mindner,
TH., Darmſtadt
Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen,
Gruppe der leitenden Angeſtellten.
twoch, 9. 1., abends 20.30 Uhr: Grenzgebiete des
kaufmänniſchen Wiſſens im weißen Saal des Kai=
ſerſaales
, Grafenſtraße 18. Vortragender: Kurt von Duhn,
Darmſtadt.
Fachgruppe Druckerei und Zeitungsgewerbe.
itag, 14. 1.. abends 20.30 Uhr: Die Druckſache in der
Werbung im Saal 4. Rheinſtraße 14 II (Eingang Gra=
fenſtraße
), gemeinſam mit der Berufsgemeinſchaft der weib=
lichen
Angeſtellten. Vortragender: Prok. Phil. Vierheller,
Darmſtadt.
Fachgruppe Eiſenwaren und Hausbedarf=Einzelhandel.
twoch, 9. 1., abends 20.30 Uhr: Beleuchtungskörper,
Arten und Beſchaffenheit im Saal 4. Rhein=
ſtraße
14 II (Eingang Grafenſtraße). Vortragender: Guſtav
Brand.
Fachgruppe Lebensmittel=Einzelhandel.
nstag, 8. 1., abends 20.30 Uhr: Kakao und Schoko=
lade
/ Kakaobaum und Kakaobohne, Herſtel=
lung
der Kakaomaſſe und Pulver Schokolade
Udie Arten und ihre Herſtellung Lagerung
im Saal 1. Rheinßraße 14 II (Eingang Grafenſtraße), ge=
meinſam
mit der Berufsgemeinſchaft der weiblichen Ange=
ſtellten
. Vortragender: Hans Becker.
Fachgruppe Textil=Einzelhandel.
itag, 11. 1. abends 20.30 Uhr: Der Werdegang der
Wolle Saal 3. Rheinſtraße 14 (Eingang Grafenſtraße),
gemeinſam mit der Berufsgemeinſchaft der weiblichen Ange=
ſtellten
. Vortragender: Georg Eder, Darmſtadt.
Fachgruppe Banken und Sparkaſſen:
ntag, 7. 1., abends 20.30 Uhr: Gelderſatzmittel und
ihre Bedeutung in der Wirtſchaft im Saal 3,
Rheinſtraße 14 II, gemeinſam mit der Berufsgemeinſchaft der
weiblichen Angeſtellten. Vortragender: G. Rodenhäuſer.
ntag, 14. 1., abends 20.30 Uhr: Die genoſſenſchaft=
lichen
Bankunternehmen im nationalſozia=
liſtiſchen
Staat im weißen Saal des Kaiſerſaales,
Grafenſtraße 18. Vortragender: G. Rodenhäuſer.
Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten.
nstag 8. 1. 35, abends 20.30 Uh=: Deutſche Literatur.
im Saal 6, Rheinſtraße 14 II. Leitung: Dr. Margot Eißer.
ttwoch, 9. 1., abends 20.30 Uhr: Die Bedeutung des
Sportes für die Geſundheit und die körper=
liche
Ertüchtigung der Frau mit Lichtbildern im
Saal 1. Rheinſtraße 14 II (Eingang Grafenſtraße). Vortra=
gende
: Anne Mannkopf.
Fachgruppe der Wohlfahrtspflegerinnen.
ttwoch. 9. 1., abends 18 Uhr: Tüberkuloſenfürſorge‟
im Saal 1, Rheinſtraße 14 II (Eingang Grafenſtraße), Vor=
tragender
: Dr. Starke von der Eleonorenheilſtätte.

Berufsgemeinſchaft der Techniker.
Montag, 7. 1. 35, abends 20.30 Uhr: Die DAF. ( Organi=
ſation
und Berufsfragen) im Fürſtenſaal, Grafen=
ſtraße
18. Vortragender: Pg. Zachow.
Dienstag, 8. 1., abends 20.30 Uhr: Wiederaufbau von
Oeſchelbronn (mit Lichtbildern) im Hörſaal 348 der
Techniſchen Hochſchule. Vortragender: Profeſſor E. Mindner,
Techn. Hochſchule, Darmſtadt.
Fachgruppe Maſchinenbau.
Freitag. 11. 1. 35, abends 20.30 Uhr: Mengenmeſſung
mit Lichtbildern im weißen Saal des Kaiſerſaales, Grafen=
ſtraße
18. Vortragender: Dr. Diehl=Darmſtadt.
Berufsgemeinſchaft der Techniker.
Am heutigen Montag, abends 815 Uhr, findet im Fürſten=
ſaal
, Grafenſtraße, unſere Pflichtverſammlung ſtatt. Es
ſprechen: Der Kreiswalter der Deutſchen Arbeitsfront. Pg.
Zachow, über: Die ſozialpolitiſchen Aufgaben der Deutſchen
Arbeitsfront! Der Verwaltungsſtellenwalter D.A.F., Pg. Kraut=
wurm
, über: Die Unterſtützungseinrichtungen der D.A.F. und
die Richtlinien für die Anſprüche der Mitglieder!
Berufskameraden! Das Ziel unſeres Kampfes iſt erreicht. Wir
wollen Aufklärung über die Organiſation, über die Aufgaben und
unſere Rechte haben.
Darum iſt es Pflicht unſerer Berufsgemeinſchaft, die erſte
Veranſtaltung des neuen Jahres den Aufgaben der DAF. zu wid=
men
, und es iſt Pflicht unſerer Kameraden, möglichſt vollzählig
zu erſcheinen, um der DAF. unſer Intereſſe zu zeigen. Die Rechte
unſerer Mitglieder aus den Selbſthilfeeinrichtungen der DAF.,
die Anſprüche auf Unterſtützungen uſw., werden eingehend erläu=
tert
werden.
Nichterſcheinen iſt den Betriebskaſſierern anzugeben, damit
wir über den Beſuch der Veranſtaltung unterrichtet ſind. Die Be=
triebskaſſierer
melden bis Montag früh die Teilnahme an Kame=
rad
Ohlemüller, Tel. 4115.
NSG. Kraff durch Freude, Kreis Darmſtadt.
Achtung! Unvergeßliche Stunden waren es für alle, die am
Samstag und Sonntag bei Jörg Mager im Prinz=Emil=
Schlößchen Gaſt ſein konnten, um ihn und ſeine geniale Er=
findung
, die elektro=akuſtiſche Orgel, zu hören. Da das Intereſſe
für dieſes Neuland der Muſik ſehr rege iſt, haben wir mit Jörg
Mager noch drei weitere Vorführungen vereinbart,
und zwar: Dienstag, den 8. Januar, abends 8 Uhr, Don=
nerstag
, den 10. Januar, abends 8 Uhr, Samstag, den
12. Januar, nachmittags 5 Uhr. Karten zu 20 Pfg. nur in der
Geſchäftsſtelle, Bismarckſtr. 19, und bei den Orts= und Betriebs=
warten
.
Betrifft Theatermieten.
Mittwoch, den 9. Januar, abends 19.30 Uhr, im Großen
Haus: Martha, Oper von Friedrich von Flotow, als geſchloſ=
ſene
Vorſtellung. Mietanträge zu 7 und 14 Vorſtellungen
können über die Ortsgruppen noch bis 15. Januar geſtellt werden.
Achtung! Achtung! Kraft durch Freude=Fahrten.
Leſen Sie bitte die morgen an dieſer Stelle veröffentlich=
ten
Fahrten für Januar=Februar 1935.
Betrifft Gaſtſpiel Elſe Elſter im Orpheum.
Karten zu 50 Pfg., gute Plätze, ſind bis heute abend um
6 Uhr auf der Geſchäftsſtelle, Bismarckſtr. 19, zu haben.

Leben, abenkeuerlicher als jeder Roman
Eine kollkühne Reklungskal.
Gefahr das eigentliche Element.
* Auf einer deutſchen Landſtraße iſt vor wenigen Tagen dies
geſchehen:
Die Pferde eines mit vier Menſchen beſetzten Wagens gehen
durch. Ihr Lenker, der ſich müht, ſie wieder in die Hand zu bekom=
men
, ſtürzt dabei vom Bock und mit dem führerloſen Wagen jagen
die Pferde nun dahin, immer wilder, immer ſchneller, einem
ſchauerlichen Ende entgegen. Denn noch zweihundert Meter und
die Landſtraße hat eine ſcharfe Kurve, in der das Gefährt zer=
ſchellen
muß, geradeaus aber geht es in einen breiten, ſchon wenige
Meter vom Ufer tiefen Strom. Den Tod vor Augen ſehen die drei
Menſchen, die auf dem Wagen verblieben ſind: ein achtzehnjäh=
riges
Mädchen und zwei ſieben= und ſechsjährige Kinder; in ihrer
ſchrecklichen Angſt klammern ſie ſich aneinander und ſchreien laut
um Hilfe. Die Landſtraße iſt ziemlich belebt, denn es iſt Samstag.
für die Bauern der Markttag. Doch wie das ſo geht die menſchliche
Hilfsbereitſchaft wächſt nicht im Maß der offenſichtlichen Gefahr
angeſichts der raſend dahinjagenden Pferde erſtarrte den Men=
ſchen
das Blut in den Adern.
Was dann doch noch im letzten Augenblick geſchehen iſt. mutet
an wie eine Szene aus einem mit raffinierten Senſationen ge=
ſpickten
Film. Und doch iſt es atemverſetzende, großartige und ſo
beglückende Wirklichkeit geweſen, nämlich ſo:
Die gleiche Landſtraße kommt ein Auto daher, deſſen Inſaſſen,
zwei Männer, bald begriffen haben, welche Kataſtrophe ſich da
vor ihnen abſpielen will. Alſo: Vollgas! Wie das Auto auf gleiche
Höhe mit dem bereits hin und her ſchleudernden Wagen kommt,
übergibt Bröſel, ſo heißt der Mann, das Steuerrad ſeinem Bei=
fahrer
, klettert während das Auto in voller Fahrt ſauſt auf
die Motorhaube und ſpringt von dort in mächtigem Satz auf den
Rücken des einen Pferdes. Zwei, drei Minuten, dann hat er das
Geſpann gebändigt, wenige Meter vor der Stelle, an der ſich der
Tod aufſtellen wollte.
Wie iſt das? Vor anderthalb Jahren, ſo wird berichtet, hat
Bröſel zwei Menſchen vom Tod des Ertrinkens in der Elbe ge=
rettet
, ebenfalls unter völliger Nichtachtung der eigenen Lebens=
gefahr
. Woraus zu ſchließen iſt: Gefahr ſchreckt ihn nicht, ſie läßt
ſein Blut nicht erſtarren, wie grauſig ſie auch ſei im Gegen=
teil
: erſt angeſichts einer Gefahr lebt er richtig auf, je größer ſie
iſt, um ſo lebendiger wird ein Mann ſeines Schlages. Gefahr iſt
ſein eigentliches Element. Ja, zu dieſen Männern gehört auch
Bröſel, über deſſen Perſonalia ſonſt nichts berichtet wird. Wozu
auch? Iſt er doch zur Genüge erkenntlich als Fortſetzung einer
Reihe, als Nachfahre jener herrlichen Geſtalten, in deren Hand
unſer Schickſal einſt gut aufgehoben war.
Es ſind die Männer, mit denen der Natur ein voller Wurf
gelungen iſt. Die Männer, denen immerfort eine geheime Sehn=
ſucht
im Blute brennt: die Sehnſucht nach Gefahr, nach jenen ge=
fährlichen
Lagen, die den Menſchen unbeſtechlich prüfen. Da hat
alles Unechte plötzlich kein Gewicht mehr. ſondern der Menſch wiegt
ſo viel, wie er wirklich wert iſt. Gefahr gebiert flugs die ſauberſte
Wertung, die ſich in dieſem Leben denken läßt, und darin wurzelt
denn wohl auch die tiefe Liebe zur Gefahr. Jawohl, ſie gibt es!
Bröſel hat man, herzlich gemeint, für ſeine Rettungstat eine Be=
lohnung
zuwenden wollen, doch er hat ſie ausgeſchlagen, ſo wird
berichtet. Natürlich! Wie war das doch? In jenen Jahren, als die
Männer, mit denen Bröſel gleichen Geblüts iſt, rings um Deutſch=
land
in den Gräben lagen, verzweifelt, daß es hier Gefahren gab,
die man meiſt doch nur aushalten konnte, untätig, untätig, was
war das für ein verfluchter Zuſtand. Kam aber das Dunkel, da
hielt es ihrer ſo manchen nicht länger im Graben heraus, her=
aus
, ins Vorfeld! Dort lag ihr Glück, ihre Seligkeit; jene echte
Gefahr, die ein Mann ins Auge faſſen und niederzwingen kann.
Gefahr, du Geliebte! Und ihr, Männer, die ihr damals näch=
tens
aufbrechen mußtet, um die verzehrende Sehnſucht zu ſtillen,
grau geworden iſt inzwiſchen euer Haar, ſteif wollen die Glieder
werden und das Herz ſchlägt matter, der Ruhe entgegen und der
letzten. ewigen Stille. Nun denn! Euer Geſchlecht iſt unvergänglich.
Nachfahren, wie Bröſel, der Kamerad, mit ihm andere, viele,
viele, ſie ſind da und in ihnen lebt die gleiche tiefe und ſehnſüch=
tige
Liebe: die Liebe zur Gefahr, dem eigentlichen Element männ=
Bruno Jobanneſſen.
lichen Seins.

Kurzſchrift und Volkswirtſchaft.
Das im vorigen Jahrhundert geprägte Wort vom tinten=
kſenden
Säkulum hat ſicher auch im 20. Jahrhundert nicht an
eechtigung verloren.
Wenn auch die Schreibmaſchine einen erheblichen Teil der
reibarbeit an ſich gezogen hat, ſo bleibt doch immer noch ein
lecklicher Reſt übrig, der nur handſchriftlich erledigt werden
n. Deshalb muß der ſchreibende Menſch froh ſein um jedes
fsmittel, das ihm ſeine Arbeit erleichtert, wie es z. B. die
rzſchrift tut. So ſagt der bekannte Schriftſteller und Literatur=
hichtsſchreiber
Eduard Engel in ſeiner Deutſchen Stil=
ſt
: Wohl dem Schreiber, der in jungen Jahren gründlich die
enographie erlernt und geübt hat; ſie iſt eine Mitarbeiterin
iegleichen.
Den vollen Nutzen der Kurzſchrift wird die große Maſſe der
reibenden erſt dann merken, wenn einmal jeder hinreichend
jabte Schüler die Kurzſchrift ebenſo erlernt wie die gewöhn=
e
Schrift.
Schon in der Schule ſelbſt wird ſich die Erleichterung fühl=
=machen, insbeſondere in den höheren Schulen, wo viel diktiert
rden muß; denn die Kurzſchrift ſchränkt den Zeitaufwand min=
tens
um die Hälfte ein. Aber auch der Student, wie der gei=
ge
Arbeiter überhaupt, wird die Kurzſchrift als Wohl=
erin
kennen lernen. Vormerkungen jeder Art, Auszüge aus
chern, plötzlich aufſteigende Gedanken laſſen ſich mit wenigen
)riftzügen in kürzeſter Zeit und auf kleinſtem Raum feſthalten.
Ihre hauptſächlichſte Verbreitung und Anwendung hat die
rzſchrift heute in Handel und Induſtrie gefunden. Nicht
nig hat dazu die Erfindung der Schreibmaſchine beigetragen.
irzſchrift und Schreibmaſchine wetteifern und ergänzen ſich im
dernen Büro, das ohne die beiden gar nicht denkbar iſt. Im
ruf des Stenotypiſten oder der Stenotypiſtin finden Hundert=
iſende
ihr Brot.
Eine beſondere Bedeutung hat die Kurzſchrift auch im
ddernen Zeitungsbetrieb. Der Schriftleiter braucht ſie
enſo notwendig wie der Berichterſtatter. Am meiſten aber ver=
ndet
ſie der Telephonſtenograph, der am Fernſprecher die ihm
Zeſprochenen Nachrichten aufnimmt. Je ſchneller geſchrieben und
her geſprochen werden kann, deſto geringer ſind für den Verlag
Ausgaben für den Fernſprechdienſt. Hier zeigt ſich der un=
ktelbare
wirtſchaftliche Nutzen der Kurzſchrift beſonders
atlich.
Großen Vorteil hat auch der Berufsredner von der
1röſchrift, indem er ſich z. B. den Gedankengang ſeiner Rede
* geringſtem Zeitaufwand auf einem kleinen Blatt vermerken
an
Daß der Handwerksmeiſter ſich die beſonderen Wünſche
ner Auftraggeber ſo ſchnell wie ſie ausgeſprochen werden ſteno=
aphiſch
aufzeichnet, wird bald keine Seltenheit mehr ſein. Die
Uhe, die er ſich mit der Erlernung der Kurzſchrift gab. wird ſich
rch die Zuverläſſigkeit ſeiner Arbeiten und Lieferungen und die
mit erreichte vollſte Zufriedenheit ſeiner Kunden reichlich
hnen
Aber nicht nur in der freien Wirtſchaft, ſondern auch in der
ſentlichen Verwaltung vermag die Kurzſchrift wertvolle Dienſte
leiſten. Der Reichsminiſter des Innern hat bereits ange=
Onet, daß alle deutſchen Beamten, die mit Schreibarbeiten be=
aſtigt
ſind, ſich unverzüglich die Kenntnis der Deutſchen
urzſchrift anzueignen und ſie bis zum 1. April 1935 nachzuwei=
haben
. Allenthalben ſind zurzeit ſchon Kurzſchriftlehrgänge
* Beamte im Gange. Künftig wird bei Einſtellung des Nach=
Uchſes nicht nur Kennen, ſondern auch Können der Deutſchen
urzſchrift verlangt werden.
So arbeitet die Regierung in enger Fühlungnahme mit der
eutſchen Stenographenſchaft an der Ertüchtigung unſeres Volkes
ich auf dieſem fachlichen Gebiet.

Aus Heſſen.
* Landesmiſſionsſonntag.
Am geſtrigen Sonntag Epiphanias war Landesmiſſions=
ſonntag
. Sowohl in der Stadt als auch vor allem auf dem Land
wurden von Miſſionaren Gottesdienſte abgehalten. Die in allen
Kirchen zur Erhebung gelangenden Kollekten waren für die Baſe=
ler
Miſſion beſtimmt.

Ek Pfungſtadt, 6. Jan. An dem Pfungſtädter Rathaus wurde
eine Pranger=Tafel angebracht. Darauf ſteht zu leſen:
Kohlen=Mindergewichte bei Lieferungen für das Winterhilfswerk
wurden feſtgeſtellt bei: 1. Kohlenhandlung Ludwig Hillgärtner
Wwe., Heinrich=Kottmannſtraße 43; 2. Kohlenhandlung Ludwig
Hillgärtner 3., Zieglerſtraße 10. Etwa 100 Pflaſterſteine ge=
ſtohlen
hat der Landwirt Ludwig Kramer 13., Niedergaſſe 47.
Cp. Ober=Roden, 4. Jan. Hohes Alter. Der älteſte Orts=
einwohner
, Altveteran Nikolaus Reichenbach, kann am Sonntag,
den 6. Januar, ſeinen 85. Geburtstag begehen.
Be. Wolfskehlen 5. Jan. Hohes Alter. Der Landwirt
Johannes Ludwig Schaffner, wohnhaft in Floßgaſſe, konnte in
geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 83. Geburtstag feiern.
Verkehrsunfall. In der Nähe der Griesheimer Fohlen=
weide
ſtreifte ein von hier in der Richtung nach Griesheim fah=
rendes
Auto ein mit Holz beladenes Handwägelchen. Der Fahrer
des Autos, der ſofort ſtark ſeine Bremſen zog, kam ins Schleudern
und das Auto überſchlug ſich. Das Auto mußte mit ſchweren Be=
ſchädigungen
abgeſchleppt werden, Perſonen kamen nicht zu Schaden.

Unſer Führer wird allen feindlichen Wirkſchafts=
gewallen
zum Troß Deukſchland freimachen.
Hilf ihm in der Erzeugungsſchlacht!

Be. Nauheim, 5. Jan. Der Kaninchen= und Geflügel=
zuchtverein
hatte in der Gaſtwirtſchaft Ruhland eine Ver=
ſammlung
. Beſchloſſen wurde, daß die diesjährige Lokalausſtel=
lung
am 20. Januar im Saalbau Ruhland ſtatfindet. Anläßlich
des 30jährigen Beſtehens findet am ſelben Tage geſelliges Bei=
ſammenſein
ſtatt. Folgende Mitglieder haben auf der Kreisaus=
ſtellung
in Rüſſelsheim mit Ehren= und Zuſatzpreiſen abgeſchnit=
ten
und wurden verleſen: J. Kaul, H. Schupp. Ph. Engeroff. Ph.
Hock und J. Jüngling.
Eb. Langen, 5. Jan. Spende des Einzelhandels. Die
hieſige Ortsgruppe des Einzelhandelsverbandes ermöglichte es,
durch ihre Weihnachtslotterie dem hieſigen Winterhilfswerk einen
Betrag von 460, RM. in Gutſcheinen zukommen zu laſſen.
Hohes Alter. Witwe Charlotte Breidert, geb. Jahn in der
Wolfsgartenſtraße, kann morgen Sonntag ihren 80. Geburtstag
begehen.
Hirſchhorn, 5. Januar. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 3. d. M.: 1,52 Meter, am 4. d. M.: 1.56 Meter
am 5. d. M.: 1,54 Meter jeweils morgens 5.30 Uhr.

Wekkerbericht.
Vorherſage für Montag: Veränderlich, aber überwiegend bewölkt,
zeitweiſe Niederſchlag (im Gebirge durchweg Schnee), bei nach
Nord drehenden Winden kälter und vielerorts ſchon Froſt.
Witterungsausſichten für Dienstag: Bei lebhaften nördlichen und
iſtlichen Winden Froſtzunahme ſowie noch einzeln Schneefälle.

Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Montag, 7. Januar
6.00: Bauernfunk.
und 6.30: Gymnaſtik. 6.45: Zeit,
Meldungen.
.50: Wetter. 6.,55: Morgenſpruch Choral:
Wie ſchön leuchtet der Morgenſtern. 7.00: Frühkonzert. Mu=
ſikzug
der Brigade 49. Ltg.: Muſikzugführer Weilert. 8.10:
Waſſerſtand, Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 9.00:
Nur Kaiſerslautern: Werbekonzert. 9.15: Nur Kaiſerslautern:
Pfälzer Köpfe: Anſelm Feuerbach. 9.30: Willy Koeſter ſpielt
eigene Kompoſitionen. 9.45: Junge Dichter der Saar: Theo
Jörg. 10.00: Nachr. 10.45: Praktiſche Ratſchläge für
Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.30: Meldungen.
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Köln: Weſtdeutſches Kammerorcheſter. Ltg.: H. Hageſtedt.
13.00: Stuttgart: Zeir, Saardienſt, Nachr. 13.15: Köln:
Mittagskonzert. Tempo Tempo! 14.15: Zeit, Nachr.
14.30: Wirtſchaftsbericht. 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
14.55: Wetter. 15.15: Kinderfunk: Jetzt baſteln wir. ( Falt=
lampenſchirm
). 15.30: Dreikönigstag. Eine Geſchichte von
Peter Dörfler. 15.45: Bücherfunk: Die Welt der Fahrten
und Abenteuer.
16.00: Mannheim: Nachmittagskonzert. Philharmon. Orcheſter
Mannheim. Ltg.: Schlawing. 18.001 Jugendfunk: Bann=
führer
K. Hartung: Lebende Organiſation. 18.15: Neue deut=
ſche
Dichtung: Rainer Schlöſſer. 18.25: Neuer Geiſt in
Frankreich? Dichter als Wegbereiter für eine Verſtändigung. Vor
W. Ehrenfels. 18.45: Meldungen.
18.50; Lieblinge von der Leinwand. (Schallpl.). 19.45: Das
Leben ſpricht! 20.00: Zeit, Nachr. 20.10: Volk und Wirt=
ſchaft
an der Saar. Berichte und Geſpröche. 20.30: Köm:
Heitere Muſik am Abend. Das kleine Orcheſter. Ltg.: Eyſoldt.
Die ſechs frohen Sänger. Wilh. A. Harniſch (Kino=Orgel)
22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr., Wetter, Sport. 22.30
Unterhaltungskonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Joſ. F. Heß.
24.00: Stuttgart: Nachtkonzert des NS.=Reichsſinfonieorcheſters.
Ltg.: F. Adam. 1.00: Stuttgart: Nachtmuſik.

Montag, 7. Januar
Berlin: 20.10: Unterhaltungskonzert. Als Einlagen; Al=
lerlei
Luſtiges vom Winterſport.
Breslau: 20.10: Halali, die Jagd iſt aus! Vom Ur=
ſtierruf
bis Haſenquäke.
Deutſchlandſender: 19.00: Eiswalzer, Luſtige Sze=
nen
von heißen Herzen und kalten Füßen.
Frankfurt: 19.45: Das Leben ſpricht!
Hamburg: 20.10: Der Weg zum Volk. Hörſpiel von
D. F. Eichhorn.
Köln: 20.30: Heitere Muſik am Abend. Das kl. Orcheſter,
ſechs frohe Sänger u. a.
Königsberg: 18.30: Die Hitlerjugend Idee u. Geſtalt,
Oberbannführer Hering ſpricht über das Buch des Reichs=
jugendführers
Baldur von Schirach.
Leipzig: 20.10: Rundfunk vor 30 Jahren.
München: 19.15: Heut wird getanzt.
Stuttgart: 18.45: Sport. Ein bunter Abend.
Kopenhagen: 21.15: Aus Lehar Operetten.
Budapeſt: 23.00: Zigeunerkapelle Veres.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reick
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max E

Anzeigenteil und geſchäſtliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. A. XII. 34. 22146. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Nheinſtraße 2
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Nückſendung nicht übernommer
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr. nachmittags 67 Uhr

Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

[ ][  ]

Seite 8 Nr. 7.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Roman von Else Meerstädt.

(Nachdruck verboten.)

Worauf ſich Yella ſo gefreut hatte, daraus wurde nichts.
Anfang November, dem urſprünglich ſeſtgeſetzten Reiſertermin,
lag Fräulein Prätorius krank zu Bett, und Yella pflegte ſie.
Das war nicht ganz einfach, aber ſie wurde dafür bezahlt.
Konnte Kohlen kaufen es war inzwiſchen empfindlich kalt ge=
worden
, eine kleine Wirtſchaftshilfe leiſten und das Defizit
dicken, das durch den Auszug der beiden Studenten entſtanden
war. Benno verdiente zwar auch etwas, aber er behauptet, das
notwendig für ſich verwenden zu müſſen. Man wäre herunter=
geriſſen
bis auf nichts. Und wenn man nicht für eine anſtändige
Kluft ſorgte, dann würde man ſchließlich ſeinen Poſten noch los,
der von einer anſtändigen Schale abhinge,
Dieſer Poſten, den Benno innehatte, nannte ſich eine Sekre=
tärsſtellung
. Und dieſe Sekretärsſtellung beſtand darin, daß er
eine ſchon etwas angejahrte Dame, die die Mittel dazu hatte,
allenthalben dahin begleitete, wo ein Kavalier nötig war. Beſon=
ders
, die Dame tanzte gern, auf Tanzdielen. Natürlich war es
ſelbſtverſtändlich, daß Benno Blankenburg hier die Funktionen
eines Eintänzers übernahm. Und es wurde gern geſehen und
lohnte ſich immer, wenn er bei der Dame, an die die Verſchöne=
rungskünſtler
beinahe zu viel Farbe verſchwendeten, den Ein=
tänzer
in einen Kurmacher verwandelte. Benno konnte ſich ja
zwar etwas Schöneres denken, aber , Andere Poſten waren
eben nicht frei, als höchſtens einmal ſolch ein ausgefallener
Benno genierte ſich durchaus nicht, am Pilztiſch ſeinen Poſten
zu gloſſieren. Wie und wo anders ſollte er denn ſonſt ſein Miß=
vergnügen
über die Degradierung auslaſſen. Es war verdammt

ſchwer, als Sohn eines geweſenen Generaldirektors mit dem
Hauptaktienbeſitz im Unternehmen, ſich für ſolch einen Poſten
herzugeben. Höchſtwahrſcheinlich hatte Madame, bevor ſie zu dem
vielen Gelde kam, im eigenen Betrieb einmal Wurſt oder Sem=
meln
verkauft.
Frau Ria Blankenburg ſagte: Entſetzlich
Mia lachte über die Theatervorſtellungen, die ihr Bruder
gratis gab, und meinte, nur ſo könne man ſich über ſolch un=
ſtandesgemäße
Peinlichkeiten hinweghelfen
Der Herr Generaldirektor a. D. ſagte nichts. Seine Mut=
loſigkeit
machte ihn immer ſchweigſamer.
Nur Yella hatte ihren Standpunkt für ſich. Sie ſagte, daß
ſie als Mann einen ſolchen Poſten ſchwerlich annehmen würde.
Täte ſie es aber doch, dann würde ſie die Zähne zuſammenbeißen
und ſchweigen. Sich über Leute zu mokieren, die einen bezahlten,
ließe Charakter und gute Erziehung vermiſſen. Man mache ſich
dadurch mit Leuten gemein, über denen man zu ſtehen glaube
Aber das iſt doch das Unerhörteſte, was mir je vorgekom=
men
iſt fährt Frau Ria auf, anſtatt Benno zu bewundern,
daß er das Schickſal mit Fronie zu meiſtern ſucht, machſt du ihm
Vorwürfe über angeblich ſchlechtes Betragen! Biſt du denn der
Meinung, daß eine beſondere Ehrung darin liegt, wenn du dieſer
fremden Perſon, der Prätorius, alle unangenehmen Dinge nach=
räumen
darfſt
Gott, Mutter Kranke pflegen iſt nicht mein Ideal, aber
es iſt doch wenigſtens ein Beruf, der allenthalben verzeichnet
ſteht und den jeder kennt

Montag, 7. Januar 1935
Damit war Yella auch ſchon draußen
Yella würde ſogar Talent haben, mit Würde Scheuerfre
zu ſpielen, ſagt Benno geringſchätzig und lacht verärgert a
Er läßt ſich nicht gern maßregeln
Yella verſäumte es nie, wenigſtens an jedem Tage einm.
die Speiſekammer aufzuſuchen, um zu ſehen, ob das Zimm
droben doch nicht wieder bewohnt iſt. Aber an den Zuggardin
ändert ſich nichts. Frau Lachmann ſcheint Bernd Allens Zimn
in einen Dornröschenſchlaf verfallen laſſen zu wollen
Einmal hat Yella Frau Lachmann beim Grünkramhänd
getroffen. Yella hat ſehr freundlich guten Tag geſagt, was Fr
Lachmann ganz offenbar imponierte, wenn ſie auch ſtändig
hauptete, ſolche Leute wie die zu denen Generaldirektors geh
ten, könnten ihr überhaupt nicht imponieren
Man war in eine kleine Unterhaltung über die ſchlech=
Zeiten und die bohen Kartoffelpreiſe gekommen, die ſich n
auf der Straße fortſetzte. Und von den Kartoffeln war Yella
Frau Lachmanns möblierten Zimmerherrn übergeſprungen.
er noch immer verreiſt ſei, oder ob er gar ſein Zimmer a
gegeben habe. Aber ſo dumm würde er wohl nicht ſein, de
nette Wirtinnen, wie Frau Lachmann ſicher eine war,
man mit der Laterne ſuchen.
Frau Lachmann war ſich darauf ſehr wichtig vorgekomn
und hatte Yella allerlei Menſchenkenntnis zugeſprochen. Ne
ausgezogen war Herr Allen nicht. Im Gegenteil, er hatte
bereits von Bayern aus die Miete für Dezember und Jan=
geſchickt
, und gebeten, ſie möchte ſein Zimmer nicht anderwei
vermieten. Beſſer kann ich es ja gar nicht haben, mei
Frau Lachmann, als mein Geld kriegen und keine Arbeit dad
haben
Wie der Ort heiße, wo ſich der Mieter aufhalte, hatte 9
weitergefragt
Ja, wie wohl? Warten Sie mal, Fräulein, es t.
ein ganz verdrehter und ziemlich langer Name Bergenhau
Bergengarten
Berchtesgaden vielleicht
Ja, das könnte angehen
Und dann war Frau Lachmann noch mal auf die lang=
gelben
Kavtoffeln übergeſprungen, die in dieſem Jahr ſo)
ſchlechte Stellen hatten
(Fortſetzung folgt)

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Mutter ungeteilten Beifall finden: Wenn
abends Köſtritzer Schwarzbier auf dem
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