Darmstädter Tagblatt 1934


22. Dezember 1934

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Nummer 332 Samstag, den 22. Dezember 1934. 196. Jahrgang

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Aufregungen rund um Singapur.
Engliſche Verſtärkungen für Singapur. Ruſſiſche Drohungen. Japans Enlweder Oder!
Amerikaniſche Vorſichtsmaßnahmen.
Im Zuſammenhang mit dem Bericht der Miſſion veröffentlicht
der Daily Telegraph heute eine Meldung aus der mandſchu=
Soll es morgen ſchon losgehen?

Das Säbelraſſeln iſt eine Begleiterſcheinung im Zuſammen=
leben
der Völker, über das wir uns nicht mehr aufzuregen brau=
hen
. Aber wenn Konferenzen, die ſich um irgendeinen Sicher=
heitspakt
oder eine Abrüſtungsmaßnahme drehen, geſcheitert ſind,
vie das jetzt in London der Fall iſt, dann beſteht längſt kein
hrund, nun ſo zu tun, als ob morgen ſchon die
ßeſchütze Tod und Verderben ſpeien würden.
Das hat z. B. der Chef der ruſſiſchen Flotte in
Pladiwoſtok getan, der bei einem Empfang unterſtrich,
haß die ſowjetruſſiſchen Seeſtreitkräfte ihre Küſte gegen feindliche
Ingriffe mit allerſchärfſten Mitteln ſchützen würden. Wahr=
cheinlich
iſt wieder ein Transport neuer Unterſee=
ſoote
nach dem Fernen Oſten unterwegs oder dort
ſereits eingetroffen, ſo daß man es für angebracht hält, im
lugenblick des Scheiterns der Londoner Konferenz mit den
Waffen zu klirren.
Aber auch manche engliſche Kreiſe tun ſchon
o, als ob der Fernoſtkrieg nur noch einen Katzen=
ſprung
weit entfernt iſt. Sie haben die Verſtär=
ung
der Flotte in Singapur durch die Kriegsſchiffe
Berwick, Bridgewater, Lowestoft und Hinduſtan beſchloſ=
en
. Dieſer Verſtärkung wäre aber auf jeden Fall erfolgt, da
de längſt in Ausſicht genommen war. Sie unter Bezugnahme
uf die geſcheiterte Londoner Konferenz vorzunehmen, muß nur
Zue Nervoſität ſchaffen.
Ueberhaupt ſcheint man rund um Singapur nur noch
tfgeregt zu ſein. Neuerdings trägt man ſich mit der Ab=
Ict. Flugzeuge einzuſetzen, die die japaniſchen Spione
In den hinterindiſchen Gewäſſern aufſpüren ſollen.
bicherheitsmaßnahmen müſſen ſein, nur ſoll man ſie ſo halten,
laß ſie nicht den Eindruck erwecken, als ſei hüben oder drüben
ereits der Mobilmachungsbefehl ausgegeben.
Japans Flokkenpolitik.
Eine Erklärung des japaniſchen Außenminiſters.
EP. Tokio, 21. Dezember.
Im Zuſammenhang mit der Vertagung der Londoner
flottenvorverhandlungen und der bevorſtehenden Kündigung
ſes Vertrages von Waſhington durch Japan erklärte Außen=
niniſter
Hirota, daß Großkampfſchiffe und Flugzeugmutterſchiffe
im der Sache des Friedens Willen vollſtändig abgeſchafft wer=
en
müſſen. Japan, ſo führte Hirota weiter aus, ſei eine auf=
ſigende
Nation, die ihren Stolz habe. Trotzdem ſei ſie bereit,
ſir die Erfüllung dieſes Ideals erhebliche Opfer zu bringen.
ferner würde Japan ſeine Unterſchrift unter einen Vertrag
itzen, der den internationalen Frieden gewährleiſte. Falls
ſdoch die übrigen Mächte Japans gerechten nd fairen Stand=
uinkt
nicht anerkennen, führte der Außenminiſter abſchließend
us, und falls ſie ſich darauf verſteifen, ihre eigenen Wege zu
ehen, wird Japan ſich weigern, irgendwelche Zugeſtändniſſe
z machen.
Unter dem Vorſitz des japaniſchen Kaiſers hielt das japaniſche
ſabinett am Freitag eine Sitzung ab. Die Kündigung des Flot=
invertrages
wurde vom Kabinett beſtätigt.
Amerika für Gleichheit der Sicherheil.
aber nicht für Gleichheit der Seerüſlungen.
DNB. Paris, 21. Dezember.
Der Führer der amerikaniſchen Abordnung für die Lon=
dner
Flottenverhandlungen, Norman Davis, hat dem Londoner
avasvertreter folgende für die franzöſiſche Oeffentlichkeit be=
ſmmte
Erklärung abgegeben:
Zwiſchen der amerikaniſchen und der franzöſiſchen Haltung
lſtehen bezeichnende Aehnlichkeiten. Wir Amerikaner ſind feſt
berzeugt, daß die Gleichheit in der Sicherheit nicht die Gleich=
hit
der Flottenrüſtungen bedeutet. Den Unterſchied zwiſchen
ſeſen beiden Begriffen herauszuarbeiten, iſt ein Hauptgegen=
und meiner Aufgabe.
Verſtärkung der amerikaniſchen Befeſtigungen
am Stillen 9zean.
DNB. Waſhington, 21. Dezember.
Nach einer Meldung der Aſſociated Preß gilt es als ſicher,
1ß ſich der Kongreß mit der Verſtärkung der amerikaniſchen
Efeſtigungen im Stillen Ozean beſchäftigen wird, ſobald Japan
dgültig vom Waſhingtoner Abkommen zurückgetreten iſt. In
keiſen des Kongreſſes werde bereits von der Möglichkeit der
Mlage eines Flottenſtützpunktes auf Alaska und eines Flug=
latzes
im Inneren Alaskas geſprochen. Stärkere Befeſtigungen
ſen beſonders auf Hawai und anderen Beſitzungen Amerikas
Stillen Ozean erwünſcht. Möglicherweiſe ſollen auch Alaska
d einige Staaten der Weſtküſte Befeſtigungen erhalten.
Englands Inkereſſe für die Wirtſchaftsenkwicklung
in der Mandſchurei.
EP. London, 21. Dezember.
Die engliſche Wirtſchaftsmiſſion, die im Sommer Japan und
2e Mandſchurei bereiſt hat, hat nunmehr einen Bericht herausge=
Aben, in dem die Förderung der wirtſchaftlichen Beziehungen
Diſchen England und Japan mit großem Nachdruck empfohlen
9 beſtimmte Vorſchläge für dieſe Förderung gemacht werden.

riſchen Hauptſtadt Hſingking über den Ausbau des mandſchu=
riſchen
Eiſenbahnnetzes unter japaniſcher Herr=
ſchaft
ſeit dem Herbſt 1932. Danach ſind in dieſer Zeit trotz gro=
ßer
Schwierigkeiten 3200 Kilometer neue Eiſenbahnlinien in der

Achkung Saarabſkimmungsberechtigke!
Jeder Saarabſtimmungsberechtigte muß im Be=
ſitze
eines vorſchriftsmäßigen Reiſepaſſes
ſein. Haſt Du ſchon Deinen Reiſepaß? Wenn
nicht, beantrage ihn ſofort bei der nächſten
Polizeibehörde.

Mandſchurei gebaut worden. Die Geſamtlänge des mandſchuriſchen
Eiſenbahnnetzes beträgt damit jetzt rund 8000 Kilometer. Die
neuen Bahnbauten hätten ſämtlich große ſtrategiſche Be=
deutung
für eine etwaige kriegeriſche Ausein=
anderſetzung
mit Sowjetrußland, dienten daneben
aber auch der wirtſchaftlichen Erſchließung der Mandſchurei.
Paris in Erwarkung Simons.
Vor Beſprechungen des engliſchen Außenminiſters
mil franzöſiſchen Miniſtern.
EP. Paris, 21. Dezember.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon, der am
Jahresende einen etwa zehntägigen Urlaub in Südfrankreich zu
verbringen beabſichtigt, wird am Samstag auf der Durchreiſe in
Paris erwartet. Sir John wird ſeinen Aufenthalt zu Be=
ſprechungen
mit Miniſterpräſident Flandin, dem Außenminiſter
Laval und den Landesverteidigungsminiſtern benutzen und am
Samstag abend oder Sonntag früh nach Cannes weiterreiſen.
In franzöſiſchen politiſchen Kreiſen mißt man den Zuſammen=
künften
Sir John Simons mit den franzöſiſchen Miniſtern
große Bedeutung bei. Man erwartet, wie das Oeuvre‟
berichtet, daß ſämtliche internationalen Fragen zur Erörterung
kommen werden. In erſter Linie dürfte es dem engliſchen Außen=
miniſter
darum zu tun ſein, die Möglichkeit einer Rück=
kehr
Deutſchlands in den Völkerbund und als Vor=
ausſetzung
dafür die Regelung der deutſchen =
ſtungen
mit den franzöſiſchen Miniſtern zu beſprechen. Da=
neben
werden auch die etwaigen Folgen des Abbruchs
der Londoner Flottenverhandlungen und die nach
Waſhingtoner Meldungen ſich vorbereitende Aenderung der
amerikaniſchen Auffaſſung von der Freiheit der
Meere bei dieſen engliſch=franzöſiſchen Miniſterbeſprechungen
eine Rolle ſpielen.
Auch Frankreich will das Flokkenabkommen kündigen.
DNB. Paris, 21. Dezember.
Zu den Mitteilungen, die Laval und Kriegsmarineminiſter
Piétri am Freitag nachmittag vor den vereinigten Kammeraus=
ſchüſſen
für auswärtige Angelegenheiten und Kriegsmarine machen
werden, wird bekannt, daß auch Frankreich das Waſhingtoner Flot=
tenabkommen
kündigen wird.
Das neue ſüdflawiſche Kabinekt.
Drei Kroaken in der Regierung Jefkitſch.
EP. Belgrad, 21. Dezember.
Dr. Jeftitſch hat ſeine Verhandlungen über die Regierungsbil=
dung
heute nachmittag beendet und die Regierungsliſte fertigge=
ſtellt
. Die neue Regierung hat um 6.30 Uhr abends den Eid auf
die Verfaſſung abgelegt. Einige Minuten vorher war die Liſte der
Kabinettsmitglieder veröffentlicht worden. Die Zuſammenſetzung
der Regierung iſt folgende: Miniſterpräſident und Außenminiſter:
Jeftitſch, Kriegsminiſter: General Zivkowitſch, Juſtiz:
Kojitſch. Dieſe drei Miniſter waren auch Mitglied der bishe=
rigen
Regierung Uzunowitſch, Finanzen: Dr. Stojanewitſch,
Mitglied des Hauptausſchuſſes der Radikalen Partei und ehema=
liger
Finanzminiſter, Forſtweſen: Swetozar Popowitſch, Ab=
geordneter
der Jugoſlawiſchen Nationalpartei, Inneres: Velja
Popowitſch, bisheriger Banus von Serajewo, Unterricht:
Stephan Ciritſch, Abgeordneter und Gymnaſialprofeſſor, Ver=
kehr
: Dimitri Vujitſch, Abgeordneter; Oeffentliche Bauten:
Kozulj, Mitglied des oppoſitionellen Volksklubs in der Skup=
ſchtina
; Sozialweſen: Maruſitſch, bisheriger Banus von Lai=
bach
; Handel: Vrbanitſch, Senator, Präſident der Kroatiſchen
Union=Bank; Landwirtſchaft: Dr. Dragotin Jankowitſch,
Univerſitätsprofeſſor und Präſident des Bundes der landwirtſchaft=
lichen
Genoſſenſchaften; Hygiene=Miniſterium: Dr. Auer, Mit=
glied
der Regierungspartei; ohne Portefeuille: Haſſan Bego=
witſch
, Vizepräſident der Skupſchtina, Muſelman und Bosnier.
In der neuen Regierung befinden ſich drei
Kroaten, und zwar Dr. Auer, Senator Vrbanitſch und Abge=
ordneter
Kozuli; außerdem gehört dem Kabinett als Vertreter der
Slowenen der Sozialminiſter Maruſitſch an.

Römiſche Perſpekkiven.

(ss) Rom, im Dezember.
Programmgemäß hätte das Jahr 1934 mit dem Beſuch
des franzöſiſchen Außenminiſters in Rom und einem ſeit
Kriegsende fälligen Vergleich zwiſchen den beiden lateiniſchen
Schweſternnationen ſchließen müſſen. Doch während den diplo=
matiſchen
Plänen Muſſolinis in der erſten Jahreshälfte die
allgemeine europäiſche Unruhe ſcheinbar zuſtatten kam, griff der
Zufall in ſeiner kraſſeſten Form dann zweimal hintereinander
ein und verſchob die Lage nicht gerade zugunſten Italiens. Aus
den Marſeiller Schüſſen entſtand im ungünſtigſten Augenblick eine
hoffnungsloſe Verſchlechterung der Beziehungen zwiſchen Italien
und der Kleinen Entente und ein peinlicher Vorſtoß gegen Ungarn
vor dem Völkerbundsrat. Kaum iſt nun der offene Konflikt in Genf
vermieden worden, allerdings um den Preis einer ſchweren
Niederlage des Reviſionsgedankens, da wirft der blutige Zu=
ſammenſtoß
zwiſchen italieniſchen und abeſſiniſchen Truppen
einen afrikaniſchen Konflikt und einen neuen Prozeß vor dem
Völkerbund auf, den Abeſſinien gegen den Willen Italiens an=
ſtrengt
. Die Romreiſe des Außenminiſters Laval aber iſt und
bleibt verſchoben.
Noch vor Jahresfriſt ſtanden ſich Frankreich und Italien
auf dem Feld der großen Politik ſo diametral gegenüber, daß
Muſſolini nach Deutſchlands Ausſcheiden aus Genf dort gerade=
zu
die Sache der Verſaillesgegner zu führen ſchien. Sein Vor=
ſchlag
einer Völkerbundsreform, die endlich die unheilvolle Ver=
quickung
mit dem Status quo von 1919 löſen ſollte, und ſein
Eintreten an Englands Seite für das deutſche Recht auf gleiche
Sicherheit machten der Pariſer Diplomatie ſchwer zu ſchaffen.
Das wurde mit einem Schlag anders, als nach den Februar=
unruhen
in Wien die aktive italieniſche Donaupolitik ſich von
Budapeſt auch auf Wien ausdehnte und damit in offenen Ge=
genſatz
zum Nationalſozialismus geriet. Jetzt war Muſſolini
plötzlich an einer beſonders wichtigen Stelle aus dem Lager der
Reviſion übergewechſelt zu den Verfechtern des Status quo.
Die Franzoſen legten daher dem Spezialmandat zur Garantie
der öſterreichiſchen Unabhängigkeit, das Italien ſich ſelbſt zu=
ſchrieb
, keinerlei Widerſtand in den Weg, ſondern freuten ſich
der dadurch geſchaffenen deutſch=italieniſchen Entzweiung.
Italien holte zu einem großen Schlag aus und gründete den
ſchon erwähnten Dreibund mit Ungarn und Oeſterreich, der im
erſteren Fall reviſioniſtiſch im zweiten Fall andreviſioniſtiſch
war, aber auf jeden Fall gegen die Kleinen Entente
als ſcharfe Konkurrenz auftrat. Wie herzlich das deutſch=
italieniſche
Verhältnis trotz allem noch immer blieb zeigte
ſich am 13. Juni bei Hitlers Zuſammenkunft mit Muſſolini
in Venedig. Sechs Wochen ſpäter freilich nahm dann
der Duce die neuen öſterreichiſchen Wirren und den Tod des
Dr. Dollfuß zum Anlaß, einfallsbereit an der Kärntner Grenze
aufzumarſchieren. Damit war eine Situation geſchaffen, die das
bisher ſo unabhängige Italien der deutſchfeindlichen Politik
des Herrn Barthou geradezu in die Arme trieb.
Weit entfernt davon, eine italieniſche Dauerhoheit über
Oeſterreich gegen den Einſpruch Englands und der Kleinen
Entente durchſetzen zu helfen, war der damalige franzöſiſche
Außenminiſter vielmehr der Meinung, daß Rom vor allem erſt
einmal weitere Beweiſe ſeiner Abkehr vom Reviſionismus zu
liefern habe. Denn in Barthous diplomatiſchem Großkampf
gegen die deutſche Gleichberechtigung ſollte der Oſtpakt mit
Sowjetrußland die ſinngemäße Ergänzung in einem Südoſtpakt
finden, der Italien wohl oder übel in eine Reihe mit der
Kleinen Entente und der ebenfalls dem Status quo zuge=
ſchworenen
Balkanentente ſtellen würde. Bei Abſchluß des Ge=
ſchäftes
hätte Herr Barthou in Rom wahrſcheinlich gewiſſe
koloniale und vielleicht auch einige Zugeſtändniſſe betreffend die
Flottenſtärken im Mittelmeer gemacht. Doch zunächſt wollten
die Südſlawen von der neuen Freundſchaft mit ihrem großen
Raſſengegner nichts wiſſen, und dann kam die Kataſtrophe von
Marſeille.
In den zweieinhalb Monaten ſeither hat Italien ſelbſt ſich
direkter Zumutngen, wie z. B. der Auslieferung des Kroaten=
führers
Pawelitſch, widerſetzt, und zweifellos gibt auch
Barthous Nachfolger, Herr Laval, den Gedanken an einen fran=
zöſiſch
=italieniſchen Ausgleich nicht preis. Tatſächlich würden es
ſich die Franzoſen wohl etwas koſten laſſen, wenn ſie auf Italiens
Unterſtützung in Europa unbedingt und dringend angewieſen wären.
Dem aber iſt heute nicht mehr ſo wie zu Lebzeiten Barthous.
So ehrenvoll die glänzende Mittlerrolle des Barons Aloiſi
in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender der Saarkommiſſion des
Völkerbundes iſt, ſo ſchmerzlich und folgenſchwer muß das
italieniſche Selbſtgefühl die kaum verhüllte Demütigung Ungarns
und Lavals heftiges Auftreten gegen jede mögliche Reviſion im
Donauraum empfinden. Gewiß haben Miniſterpräſident Gömbös
und der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg vergangene
Woche in Budapeſt ſich ſelbſt und ihrem hohen Gönner Muſſolini
feierlich das Wort gegeben, auch unter der veränderten Sachlage
nach der Genfer Ratstagung am römiſchen Dreibund unver=
brüchlich
feſtzuhalten. Gleichzeitig jedoch kann der Prager Außen=
miniſter
Dr. Beneſch die Behauptung wagen, die antireviſio=
niſtiſchen
Grundſätze der Tſchechoſlowakei hätten in Genf einen
Triumph gefeiert. Er hat außerdem vom deutſchen Dynamismus
und von einem angeblichen weſt=öſtlichen Friedensblock Frank=
reichs
und ſeiner Freunde geſprochen. Italien aber mit keiner
Silbe erwähnt. Für Rom iſt allerdings Dr. Beneſch nie maß=
gebend
geweſen, und heute haben die Italiener angeſichts der
zugeſpitzten Lage in Abeſſinien wenig Zeit, ſich mit ſeinen
Orakelſprüchen zu befaſſen. Aber wenn Muſſolini bei dem
Kampf gegen die japaniſche Wirtſchaftsdurchdringung Abeſſiniens
auf die Sympathien der Kolonialmacht England rechnet und
auch die Hoffnung hat, daß Laval die afrikaniſchen Ver=
ſprechungen
ds Londoner Abkommens mit Italien von 1915
wenigſtens teilweiſe einlöſen will in Europa hat er zur
Stunde unter den Großmächten kaum einen ſicheren Freund.
Und der Dreibund mit Oeſterreich und Ungarn macht ſoviel
Schwierigkeiten, daß man ſich ernſtlich fragen muß, ob die
italieniſche Machtſtellung nicht vorher unumſtrittener war, als
der Fascismus gemeinſam mit dem Nationalſozialismus in
einer großen Einheitsfront für das Recht der Kommenden
kämpfte. Die deutſch=italieniſche Entfremdung um Oeſterreichs
willen war keine Ve
er römiſchen Perſpektiven in
Europa!

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Seite 2 Nr. 352

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 22. Dezember 1934

Unkerredung mit einem Sonderberichterſtakter
des Reuker=Büros.
DNB. London, 21. Dezember.
er preußiſche Miniſterpräſident General Göring gewährte
einem Sonderberichterſtatter des Reuter=Büros dieſer Tage eine
Unterredung, in der er vor allem auf die deutſch=engliſchen Be=
ziehungen
, ſowie auf Luftfahrtfragen zu ſprechen kam.
Miniſterpräſident Göring erklärte eingangs: Das deutſche
Volk hat die größte Achtung und Freundſchaft für
dasbritiſche Volk, mit dem es durch Bande des Blutes ver=
bunden
iſt. Es glaubt nicht, daß die britiſche Regierung oder das
britiſche Volk irgendwelche feindſeligen Gefühle gegen Deutſchland
hegen, und es iſt ſein dringender Wunſch, daß England und
Deutſchland in einem Verhältnis feſter und ehrlicher Freundſchaft
verbleiben, natürlich auf der Grundlage der Gleichberechtigung,
und das iſt auch mein Wunſch für das Jahr 1935.
Miniſterpräſident Göring fuhr dann fort, er ſei überzeugt, daß
das kommende Jahr keine internationalen Fra=
gen
bringen werde, die nicht auf friedliche Weiſe gelöſt
werden könnten, und es gebe keine Regierung, die ſo wenig Ver=
antwortungsgefühl
habe, daß ſie zur Erreichung ihrer Ziele zu
dem Mittel des Krieges, dieſes ſchrecklichſten aller Schrecken,
greifen würde, ganz beſonders aber nicht die deutſche Regierung,
die nichts weiter wünſche, als auf dem Wege des Friedens und der
internationalen Zuſammenarbeit fortzuſchreiten.
Das Geſpräch kam dann auf die Fragen der Luftfahrt. Gene=
ral
Göring ſetzte auseinander, daß jede Furcht vor der
deutſchen Luftbedrohung in England ſinnlos
ſei, denn Deutſchland habe, vom militäriſchen Standpunkt aus ge=
ſehen
, gar nicht die techniſchen Mittel, um einen Luftangriff durch=
zuführen
. Natürlich, ſo bemerkte der Reichsluftfahrtminiſter,
haben wir einige Verſuchsmaſchinen, aber davon zu ſprechen, daß.
Deutſchland Hunderte von Militärflugzeugen beſitzt, iſt lächerlich.
Auf die Frage, ob die Verkehrsflugzeuge der Lufthanſa
leicht in Kriegsflugzeuge umgewandelt werden könnten, ant=
wortete
der Miniſterpräſident, daß er ſeine Anſicht über dieſen
Punkt häufig dargelegt habe. Als alter Flieger wiſſe er, daß
Zivilflugzeuge unmöglich in brauchbare Kriegsmaſchinen umge=
wandelt
werden können. Kein anderer Luftfahrtminiſter denke
daher an eine ſolche Möglichkeit hinſichtlich ſeiner eigenen Luft=
rüſtungen
. Wenn andere Völker für den Luftkrieg rüſten, ſo
ſagte der General, ,dann müſſen wir wenigſtens das Recht
haben, die techniſchen Vorbereitungen zu treffen, um ſpäter die
notwendige Sicherheit für das deutſche Volk zu gewährleiſten.
Aber wenn andere Völker bereit ſind, ihre Militärluftflotten ab=
zurüſten
, ſo wäre Deutſchland damit durchaus einverſtanden.
Obwohl im Augenblick kein Luftangriff auf Deutſchland zu be=
fürchten
iſt, ſo kann man doch nicht an der Tatſache vorbei=
gehen
, daß Deutſchland von Völkern umgeben iſt, die ſowohl
zu Lande als auch in der Luft bis an die Zähne bewaffnet
ſind, und das macht Maßnahmen paſſiven Luftſchutzes unerläßlich.
Auf die Innenpolitik übergehend, erklärte General Göring:
Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, daß die SA. wie
immer begeiſtert und bedingungslos hinter dem Führer ſteht.
Eine Wiederholung des 30. Juni iſt nicht mög=
lich
. Es wird immer Miesmacher und Kritiker
geben bemerkte Göring. Der Unzufriedene ſchreit
immer während der Zufriedene ſeinen Mund
hält. Unzufriedene Leute feiern keine Männer,
die ſie nicht ſchätzen! Gegen die jetzige Regie=
rung
gibt es keinerlei Oppoſition.
In Beantwortung der Frage, ob die Emigranten
nach Deutſchland zurückkehren könnten, auch wenn
ſie Marxiſten ſeien, erklärte der Miniſterpräſident, es habe keine
Bedeutung, ob jemand Marxiſt geweſen ſei oder nicht. Der
Emigrant, der ſein Vaterland nicht verraten
habe, könne ohne Furcht nach Deutſchland zurück=
kehren
und ſeinen Beruf wieder ausüben, wenn er die Bereit=
willigkeit
zeige, wieder ein Mitglied der deutſchen Volksgemein=
ſchaft
zu werden.
Der Streit in der evangeliſchen Kirche, von dem ſich der
Staat vollkommen fernhält, iſt in Wirklichkeit ganz anders, als
er vielfach dargeſtellt wurde. Der Streit ging zu einem gewiſſen
Grade auf die Machtgelüſte gewiſſer Perſönlichkeiten zurück, die
eine heimliche Oppoſition zu bilden verſuchten. Die Regie=
rung
miſcht ſich nicht in die inneren Angelegen=
heiten
der Kirche. Sie ſchützt das Chriſtentum und über=
läßt
es jedem, nach ſeiner eigenen Faſſon ſelig zu werden. Die
Regierung ſchätzt aber diejenigen ſehr wenig, die verſuchen, den

Vom Tage.

Der Führer hat die bisherige Dienſtſtellung Korpsführer zum
Dienſtgrad erhoben und Obergruppenführer Hühnlein zum Korps=
führer
befördert. Seine Dienſtanrede lautet fortan Korpsführer
Gleichzeitig ernannte der Führer, einem Vorſchlag des Korpsfüh=
rers
ſtattgebend, Reichsinnenminiſter Dr. Frick in Anerkennung ſei=
ner
Verdienſte um die Förderung des Korps zum Ehrenführer des
NSKK.
Die Verbote der bekannten ſchweizeriſchen Blätter Neue =
richer
Zeitung, Basler Nationalzeitung und Bund ſind, für
das Reichsgebiet bis auf weiteres verlängert worden. Für eine
Wiederzulaſſung waren die erforderlichen Vorausſetzungen nicht
gegeben.
Am Freitag nachmittag traf das erſte geſchloſſene italieniſche
Truppenkontingent, ein Bataillon Grenadiere unter Führung des
Majors Ruggiero, im Saargebiet ein.
Die erſte Zivilkammer des Danziger Landgerichts entſchied
einen langwierigen Streit zwiſchen der NSBO. und den alten
ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaftsführern über die Beſitzrechte an
dem Vermögen der Freien Gewerkſchaften. Das Urteil ſpricht der
NSBO. die Beſitzrechte an dem Gewerkſchaftsvermögen zu und be=
ſtimmt
, daß die marxiſtiſchen Gewerkſchaftsführer nicht mehr berech=
tigt
ſind, ihre Funktion auszuüben oder Beiträge einzukaſſieren.
Für das Urteil waren ausſchließlich zivilrechtliche Gründe maß=
gebend
.
In der Nacht zum Freitag wurde im Piräus=Viertel in Athen
eine Bombe gegen das Haus eines Geſchworenen des Venizelos=
Prozeſſes, der am Samstag beginnen ſoll, geworfen. Die Attentä=
ter
waren in zwei Kraftwagen vorgefahren. Die Bombe richtete
am Haus großen Schaden an. Viele Fenſterſcheiben zerſprangen.
Es iſt wahrſcheinlich, daß der Prozeß, der bereits am 25. Novem=
ber
beginnen ſollte, erneut verſchoben wird.
Das Pariſer Handelsgericht hat die Konkurseröffnung abge=
lehnt
und die gerichtliche Liquidation der Citroén=Werke ange=
ordnet
.
In der letzten Zeit haben die Fälle von Fahnenflucht aus der
engliſchen Armee bedeutend zugenommen. Einzelne Militärlager=
Kommandanten haben ſich gezwungen geſehen, Tagesbefehle mit
Warnungen vor Deſertionen herauszugeben. Wie aus dem Kriegs=
miniſterium
dazu mitgeteilt wird, ſind aus dem Militärlager Bor=
don
in den letzten Monaten 121 Mann deſertiert.
Das engliſche Unterhaus hat ſich am Freitag bis zum 28. Ja=
nuar
vertagt. Gleichzeitig iſt auch das Oberhaus in die Weih=
nachtsferien
gegangen. Die Präſidenten der beiden Häuſer wurden
ermächtigt, das Parlament ſchon zu einem früheren Zeitpunkt ein=
zuberufen
, falls die Intereſſen des Landes dies erforderlich machen
ſollten. Der Vertagung des Unterhauſes ging eine Debatte über
die Währungsfrage voraus, in deren Verlauf Schatzkanzler Ne=
ville
Chamberlain ſich gegen die Rückkehr Englands zum Gold=
ſtandard
wandte.
Im Verlauf der Verhandlungen vor dem amerikaniſchen Se=
natsausſchuß
für die Rüſtungsinduſtrie wurde feſtgeſtellt daß die
Waffenfabrik Duvont während des Krieges einen Nettogewinn
von 228 731 000 Dollar erzielte.

kirchlichen Meinungsſtreit zu verſchärfen und auf dieſe Weiſe ihre
chriſtliche Nächſtenliebe zu beweiſen.
General Göring erwähnte, daß kürzlich eine Anzahl von Par=
teigenoſſen
und SA.=Männern verhaftet worden ſeien. Er betonte
aber, daß dieſe Männer keiner politiſchen Vergehen ſchuldig ge=
weſen
ſeien, ſondern daß ſie das bürgerliche Recht verletzt hätten
und daher auf dem gewöhnlichen Wege beſtraft würden.
Der frühere Gauleiter von Schleſien Brückner zum Beiſpiel
ſei aus moraliſchen und nicht aus politiſchen Gründen ſeines
Poſtens enthoben worden. Das Recht nehme keine Rückſicht auf
das Parteibuch oder die Stellung, die jemand habe.
Der preußiſche Miniſterpräſident dementierte entrüſtet die aus=
ländiſchen
Preſſeberichte über Meinungsverſchiedenheiten im Ka=
binett
und brandmarkte als infame Lüge das Gerücht, daß er
und Dr. Goebbels ſich angeblich nicht ſchätzten. Er ſehe Dr. Goeb=
bels
faſt jeden Tag in Anweſenheit des Führers und ſie ſeien
die beſten Kameraden und Freunde. Die gleichen unwahren und
grotesken Vermutungen habe man über ſeine Beziehungen zu Dr.
Schacht aufgeſtellt, deſſen Verdienſte um Deutſchland der Führer
und die geſamte Regierung voll würdigten.
Es beſtehen keine Gegenſätze im Kabinett. Es gibt dort nur
vollkommene Zuſammenarbeit zwiſchen allen ſeinen Mitgliedern
und blindes Vertrauen zum Führer. Eine einigere Regierung gibt
es nicht in ganz Europa, erklärte der preußiſche Miniſterpräſident
mit Betonung.
Er ſchloß die Unterredung mit der Verſicherung, daß Deutſch=
lands
wirtſchaftliche Lage, obwohl ſie ernſt ſei, wie überall in der
Welt, ſich in letzter Zeit erheblich verbeſſert habe. Zahlreiche In=
duſtrien
, ſo die Textilinduſtrie, die Kraftwageninduſtrie und der
Baumarkt, machten ein großes Binnengeſchäft und ſtellten dauernd
mehr Arbeiter ein. Der Mangel an Rohſtoffen werde durch das
Genie der deutſchen Chemiker und Erfinder zunehmend überwun=
den
und es ſei kein Zweifel, daß im Jahre 1935 weitere Fort=
ſchritte
in Richtung auf die Herſtellung von Erſatzmitteln für Roh=
ſtoffe
gemacht werden würden.

Die Reichsreform in der Juſtiz.
Ab 1. Januar 1935 einheiliche
Reichsjuſtizverwaltung.
Der 1.Januar 1935 wird in der Geſchichte der deutſchen:
Juſtiz für alle Zeiten ein bedeutſamer Tag bleiben. Mit dieſem=
Tage übernehmen Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürder undo
das von ihm geleitete Reichsjuſtizminiſterium auf Grund dess
zweiten Geſetzes zur Ueberleitung der Rechtspflege auf das Reicho
vom 5. Dezember 1934 in allen deutſchen Ländern die unmittel= Führung der Juſtiz. Die Landesjuſtizminiſterien werden:
an dieſem Tage zu beſtehen aufhören. In den Ländern Heſſen.
Braunſchweig, Anhalt, Lippe und Schaumburg=Lippe gehen mit t
dem 1. Januar 1935 die Aufgaben der oberſten Landesjuſtiz=
behörden
auf das Reich unmittelbar über. In den übrigen
Ländern nehmen die von dem Reichsminiſter der Juſtiz be=
ſtellten
Beauftragten ihre Tätigkeit auf. Wie bereits mitgeteilt!
wurde, ſind insgeſamt nur vier Beauftragte beſtellt worden.,
nämlich je ein Beauftragter für 1. Bayern, 2. Württemberg undo
Baden, 3. Sachſen und Thüringen, 4. Hamburg, Lübeck, Bremen.,
Oldenburg und Mecklenburg. Sie werden insbeſondere dafürr
zu ſorgen haben, daß die vielfach vorhanden geweſene Ueber=
zentraliſation
der Geſchäfte aufhört, und daß die Abgabe allern
hierfür geeigneten Geſchäfte an die Provinzialjuſtizbehörden,,
nämlich die Oberlandesgerichtspräſidenten und Generalſtaats=
anwälte
, erfolgt. Die Geſchäfte der Juſtiz werden zwiſchen der
oberſten Reichsjuſtizbehörde und den Provinzialbehörden ſoo
zu verteilen ſein, daß einerſeits das Reichsjuſtizminiſterium dien
Gewißheit hat, ſeinen Willen bis in die unterſte Juſtizbehörder
durchſetzen zu können, und daß andererſeits die Chefs dem
Provinzialjuſtizbehörden die Möglichkeit haben, in weitem Um=
fange
die Geſchäfte der Juſtiz in eigener Verantwortung zu
führen.
Das Reichsjuſtizminiſterium hat nicht die Abſicht, die Sach-
bearbeiter
der bisherigen Landesjuſtizminiſterien bei der nun=
mehr
erfolgenden zentralen Führung der Juſtiz auszuſchließen.
Es iſt vielmehr der Wunſch des Reichsminiſters der Juſtiz,/
einen großen Teil des Perſonalbeſtandes der Landesjuſtiz=
miniſterien
in die oberſte Reichsjuſtizverwaltungsbehörde zu
übernehmen. So ſind bereits in dieſen Tagen 16 neue Sach= aus den Ländern in das Reichsjuſtizminiſterium ein= worden.
Zur Durchführung dieſer bevorſtehenden Umwälzung auß
dem Gebiete der Juſtiz hat der Reichsminiſter der Juſtiz am
18. und 19. Dezember eine Reihe von allgemeinem
Verfügungen erlaſſen. Zunächſt werden mit Wirkung vom
1. 1. 1935 ab ſämtliche Aufgaben, die gegenwärtig den oberſtem
Landesjuſtizbehörden auf dem Gebiete der Strafgeſetz=
gebung
und der Strafrechtspflege einſchl. der Straf-
vollzugsverwaltung
obliegen, den zuſtändigen Ab=
teilungen
des Reichsjuſtizminiſteriums in Berlin übertragen. Im.
den Ländern, für die Beauftragte beſtellt ſind, werden dieſe Ge=
ſchäfte
nachdrücklich von der Bearbeitung durch die Beauf=
tragten
ausgenommen. Gleichzeitig mit der Ueberleitung dern
Rechtspflege auf das Reich hat der Reichsminiſter der Juſtiz=
die
Behörden der Staatsanwaltſchaft im geſamten Deutſchenm
Reich vereinheitlicht. Die oberſte Aufſicht und Leitung, der
Staatsanwaltſchaften hat der Reichsminiſter der Juſtiz. Nachn Der R
ſeinen Weiſungen arbeiten die Generalſtaatsanwälte Oberſtaats=
anwälte
und übrigen Beamten der Staatsanwaltſchaft.
Endlich hat der Reichsminiſter der Juſtiz für die Länders ſch bei gen
Heſſen, Braunſchweig, Anhalt, Lippe und Schaumburg=Lippe,, den und zu
für die Beauftragte nicht vorgeſehen ſind, in einer beſonderen? ſwerbes
Verfügung den Uebergang der Rechtspflege auf das Reich ge= Holle nien
regelt. In dieſen Ländern werden den Oberlandesgerichtsz 7 Zeiten
präſidenten und Generalſtaatsanwälten, die auf den Reichst undes nicht
miniſter der Juſtiz übergegangenen Zuſtändigkeiten in dem=
ſelben
Umfange übertragen, in dem ſie für Preußen den ent=
ſprechenden
Behörden übertragen ſind.
Es wird ſonach damit gerechnet werden können, daß die
Reichsreform auf dem Gebiete der Juſtiz in abſehbarer Zeit
völlig durchgeführt ſein wird.
Dr. Brick dankk der deutſchen Polizei.
Der Reichs= und preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Frick,
dankt den Polizeibeamten für ihre Tätigkeit am Tag der Polizet
in folgendem Erlaß:
An die deutſche Polizei!
Wie mir gemeldet wird, iſt das Ergebnis der Sammlungen?
am Tag der deutſchen Polizei als ſehr gut zu bezeichnen,
Ich ſpreche allen Polizeibeamten, die ſich am Tag der
Polizei in den Dienſt der Volksgemeinſchaft geſtellt haben, meines
beſondere Anerkennung und meinen Dank aus.
(gez.) Dr. Frick,
Reichs= und preußiſcher Miniſter des Innern.

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Die Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft

Forſchung und Lehre ſind die Pole des wiſſen=
ſchaftlichen
Lebens. Bedeutung und Umfang der
Lehrtätigkeit unſerer deutſchen Univerſitäten dürfen
im allgemeinen als bekannt vorausgeſetzt werden.
Das Ringen um Einſicht und Erkenntniſſe aber, die
Forſchung alſo, die für eine fruchtbare und lebendige
Lehrtätigkeit elementarſte Vorausſetzung iſt, ent=
zieht
ſich für gewöhnlich dem Einblick der Oeffent=
lichkeit
. Deshalb haben wir einen unſerer Fach=
mitarbeiter
gebeten, uns in einer Reihe von Bei=
trägen
einmal das Arbeitsgebiet und die Arbeits=
methoden
der Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft zur För=
derung
der Wiſſenſchaften zu ſchildern. Wir ver=
öffentlichen
ſeine Artikel, die unſern Leſern eine
Anſchauung von der Weltbedeutung der Kaiſer=
Wilhelm=Geſellſchaft vermitteln, in zwangloſer
Die Schriftleitung.
Folge.
Das Zenkrum der deutſchen Forſchung.
Von Hans Hartmann.
I.
Eine der wenigen Einrichtungen in Deutſchland, in denen
der Führergedanke von Anfang an unbeſtritten herrſchte, iſt die
Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft zur Förderung
der Wiſſenſchaften. Ihre beiden Präſidenten, deren
Namen in aller Welt bekanut ſind, haben ihr den Stempel ihrer
Perſönlichkeit und ihrer Geiſtesart aufgeprägt: der Theologe
Adolf von Harnack der ſie von Anfang an, das heißt von
1911 bis zu ſeinem Tode 1930, leitete, und ſein Nachfolger, der
Phyſiker und Nobelpreisträger Max Planck, der heute ihr
Leiter iſt.
So weit die deutſche Oeffentlichkeit überhaupt von der Kaiſer=
Wilhelm=Geſellſchaft und ihren Arbeiten Notiz genommen hat,
nimmt ſie meiſt an, daß man ſich dort damit befaſſe, die wiſſen=
ſchaftlichen
Grundlagen für die Induſtrie zu ſchaffen. Ein Grund
mehr zu dieſem Mißverſtändnis liegt in der Tatſache, daß die
deutſchen Induſtriellen von Anfang an ſich ſehr zahlreich als
Mitglieder der Geſellſchaft betätigten und ſie mit finanzierten.
In Wirklichkeit ſieht aber die Sache anders aus: die In=
duſtrie
hat in vielen Fällen ihre eigenen wiſſenſchaftlichen
Laboratorien, in denen ſie Erfinder und Entdecker beſchäftigt,
Zweige etwas leiſten ſollen.
ſpeziell

Die Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft dagegen verſuchte unter der tat=
kräftigen
Führung von Harnack und Planck bisher mit ganz
außerordentlichem Erfolge das Geſamtgebiet der
Wiſſenſchaft zu erfaſſen. Ihre Arbeit gleicht einem Fron=
talangriff
auf die bisher unerforſchten und verborgenen Ge=
biete
der Natur und des Geiſteslebens: an vielen Stellen wird
der Einbruch verſucht, manchmal gelingt die Eroberung von
Gelände, manchmal erweiſt ſich ein Verſuch als wenig fruchtbar.
Langſam und ſicher aber wandelt dieſe Arbeit das wiſſenſchaft=
liche
Weltbild und damit unſere Geſamthaltung zum Leben und
zu den Dingen.
Die Namen der beiden Präſidenten geben die Gewähr, daß
die Arbeit der Geſellſchaft den rechten Ausgleich findet zwiſchen
den großen Gebieten der Natur= und der Geiſteswiſſenſchaften.
Wer den beiden Gelehrten nicht nur in ihrer Wiſſenſchaft,
ſondern auch in ihren Perſönlichkeiten, in ihrem Heim, in ver=
trauterer
Rede und künſtleriſcher Betätgung naheſtehen durfte,
der wird Zeit ſeines Lebens unter dem Eindruck ſtehen: hier
wirkte der geiſtesmächtige Harnack, der in den Grundlagen der
abendländiſchen Kultur Beſcheid wußte wie wenige, der, ſeinen
Geiſt an vielen Genialen der Geſchichte vor allem aber an
Goethe bildend, ein gleich inniges Verhältnis zur Natur wie
zum Geiſte hatte. Alle Schönheit, alle Tiefe, alle Verborgenheit
der Natur war ihm Ausprägung, Offenbarung ewiger Ge=
ſtaltungskraft
, und darum förderte er mit ſeinem reichen Wiſſen
und ſeiner großen Energie alle die Arbeiten der Geſellſchaft,
die in die Geheimniſſe der Natur dringen wollen. Er hat es
in einer begreiflichen Beſcheidung vermieden, allzu viele geiſtes=
wiſſenſchaftliche
Inſtitute anzugliedern. Er hat vielmehr ein
naturwiſſenſchaftliches Inſtitut nach dem anderen eröffnen laſſen:
wir nennen unter den dreiunddreißig Inſtituten, die es heute
gibt, nur das 1927 eröffnete für menſchliche Erblehre und
Eugenik, das 1922 übernommene Inſtitut für Entomologie
(Inſektenkunde, vor allem Schmetterlinge), die Hydrobiologiſche
Anſtalt in Plön, die Vogelwarte Roſſitten,
Eine anders geprägte Perſönlichkeit iſt Harnacks Nach=
folger
. Er iſt nicht der prächtig und apolliniſch dahinſchreitenve
Gelehrte wie Harnack, der am kaiſerlichen Hofe eine Rolle ſpielte
und deſſen Einfluß bis in die entlegenſten Gebiete zu ſpüren
war; ſondern er iſt der Thpus des ſtillen Gelehrten, der in
größter geiſtiger Konzentraton der Natur ihre ſchwerſten Ge=
heimniſſe
ablauſcht und dann vom Kleinen, der Maſſe Unver=
ſtändlichen
, Verborgenen aus ſchließend an der ſteten Wandlung und
Erneuerung unſeres Welt= und Lebensbildes, unſerer Grund=
erkenntniſſe
wie des Kauſalbegriffes, der Wahrſcheinlichkeit, des
Vorherſagens arbeitet. Dabei iſt er wie Harnack ein muſiſcher
Menſch, dem ſich Wiſſenſchaft, Liebe zur deutſchen Art, ſtärkſte
Verantwortung für die Weltgeltung deutſcher Wiſſenſchaft Kunſt
und Menſchſein zu einem organiſchen Bilde zuſammenſchließen.

Daß Planck mit ſeinen 76 Jahren noch ein ausgezeichnenr
Bergſteiger iſt, mag als kleiner Zug genannt werden, der ſeiner:
Geſamtperſönlichkeit beſondere Farbe gibt; denn in der Hohes
und Reinheit der ewigen Berge ſtählt ſich der Menſch für die
oft ſchweren und anſpruchsvollen Aufgaben, eine ſolche Haupl=
ſtätte der Wiſſenſchaft auf der Erde zu leiten, wie es die Kaiſer=
Wilhelm=Geſellſchaft iſt.
Max Planck ſpricht mit mir in ſeinem einfachen, ganz auf
äußerſte Konzentration hin eingerichteten Arbeitszimmer ubel
die Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft. Ebenſo wie in ſeiner eigenl
lichen Wiſſenſchaft, der Atomphyſik und Quantentheorie, tritt I 2
dem an ſich zwangloſen Geſpräch das Weſentliche plaſtiſch 9e‟‟
vor. Alles Unweſentliche wird weggelaſſen.
Das Geſpräch bringt keine Senſationen, aber doch maſches
Ueberraſchende, das mich zwingt, meine Vorſtellungen vom Aull *
bau unſeres wiſſenſchaftlichen Lebens zu korrigieren.
Man ſoll ſeine Worte wägen, wenn man vom Größell
Freieſten, Herrlichſten in der Welt ſpricht. Was ich aber Me=
höre
, gibt mir die Ueberzeugung, daß in den Inſtituten Le
Geſellſchaft wirklich die freieſte Forſchung, die ſich deme‟
läßt, ihre Pflegeſtätte hat. Der Direktor jedes der vielen O"
ſtitute iſt nämlich nicht für das Inſtitut da, ſondern das Inſlt.
iſt für den Direktor da. Wenn ſich in dem faſt unüberſehbale..
Walde deutſcher Wiſſenſchaft ein Mann findet, der auf eine.
beſtimmten Gebiete wirklich vorgeſtoßen iſt, Neuland erſchloſle
neue Fragen und Antworten gefunden hat, dann wird eh.
die Geſellſchaft berufen. Und man baut ihm ein
ſtitut. Das erhält dann, wiederum nach dem Führergedanl..
ſein ganz perſönliches Gepräge. Er kann frei ſchalten
walten, wie er will. Er kann alle die Mittel, die ihm d"
Verfügung ſtehen, nach eigenen Plänen und nach eigenem Oi
dünken verwenden. Er trägt dann auch ganz allein die Vercle
wortung für die Arbeiten ſeines Inſtitutes. Eine ſo 929
Verantwortung, ohne daß Zwang dahinterſitzt "
Profeſſoren ſind auf Lebenszeit angeſtellt gibt es im Oile..
lichen Leben ſo leicht nicht wieder. Nur die Sache, die 1eide‟
ſchaftliche Freude an der Arbeit, die Verantwortung vor De
großen Ganzen des Volkes ſind Antrieb und Motip für .
Arbeit. Wenn wir einige Inſtitute beſichtigen, wird uns Ne
vom erſten Augenblick an klar.
Und die Auswahl der Mitarbeiter? frage ich.
Max Planck antwortet: Jeder Direktor kann ſich 1e.
Mitarbeiter ausſuchen, von denen er ſich wiſſenſchaftich.
meiſten verſpricht. Ich als Präſident und der Senat, der ofſi.
die Berufungen vollzieht, wir reden ihm nicht darein, LS
ſich da ein Syſtem von innerer Ordnung und Brauchhat.
entwickelt, das bereits zu Höchſtleiſtungen führte und die 4
nung auf immer höhere Leiſtung ſtärkt. Es wird freilich.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 352 Seite 3

Derorbnang übel den Sendewero.

Goerdelers Kampf gegen einen ungeſunden Wettbewerb gleichzeilig ein Kampf
um die Erhaltung der Arbeitspläße.
fängnis und mit Geldſtrafe in unbeſchränkter Höhe oder mit einer
Goerdeler bauk vor.
dieſer Strafen beſtraft; die Strafverfolgung tritt nur ein wenn

Nur dort, wo die Kräfte miteinander wetteifern, kann auf=
ſqutende
Arbeit geleiſtet werden. Aber nicht jeder Eifer iſt frucht=
ſurngend
. Wir wiſſen aus der Geſchichte des Wettbewerbs, daß
ur zu oft der Verſuch gemacht wird, unangenehme Konkurren=
en
durch Schleuderpreiſe dem Ruin auszuliefern oder auf Kredit
aworbene Waren zu Preiſen, die keine Preiſe mehr ſind an
en Mann zu bringen und, eben, weil buchmäßig kein Gewinn
rtielt wurde, den Laden zuzumachen, alſo Angeſtellte, Staat und
bläubiger zu prellen und mit dem hintenherum erzielten tatſäch=
ſchen
Gewinn dieſes Gewerbe von neuem zu beginnen.
Wenn der Reichskommiſſar Goerdeler mit ſeiner Wett=
ewerbsverordnung
herausgekommen iſt, dann bedeutet das
Aerdings nicht, daß in unſerer Wirtſchaft Zuſtände herrſchen,
ſie uns etwa die Schamröte ins Geſicht treiben müßten. Der
ſeichskommiſſar hatte ja ſchon ausgedehnte Vollmachten,
im unlautere Elemente raſch und geräuſchlos
uszumerzen. Außerdem ſind die Fachſchaften Hüter der
erufsehre, die in den Schmutz gezogen wird, ſobald ſich hier
nd dort jemand hervorwagen ſollte, um in der oben gezeichneten
ſrm zu wirtſchaften. Goerdeler baut vor, weil er ſich
gr, daß einmal gewiſſe große Aufträge zuſammenſchrumpfen und
ſie Initiative des Staates wieder durch eine
och ſtärkere Initiative des Unternehmertums
rſetzt werden muß. Er hat in den wenigen Wochen er=
eicht
, daß der Preisbewegung nach oben ein Riegel vorgeſchoben
urde, ſoweit es ſich um ungeſunde Preisſteigerungen handelt.
eᛋt will er einen zweiten Riegel für eine unerträg=
ce
Preisbewegung nach unten ſchaffen.
Für die Preisbewegung bleibt ja zunächſt der Grundſatz
ehalten, daß Angebot und Nachfrage einen gerech=
in
Preis beſtimmen. Jedoch iſt ein Preis nicht gerecht,
ir dadurch zuſtandekommt, daß ein Unternehmer, um den Auf=
tig
hereinzubekommen, mit ſeinem Angebot ins Bodenloſe ab=
itſcht
, wobei er weiß, daß er nicht einmal die Sozialabgaben
fr ſeine Arbeiter herauswirtſchaftet. Ebenſo unangebracht ſind
Lrkäufe im Einzelhandel, die zu Preiſen erfolgen, von denen
der ſofort weiß, daß ſie nur die Kundſchaft von Konkurrenten
ngziehen ſollen, ohne dem Schleuderer Gewinn zu bringen.
So herum geſehen iſt der Kampf Goerdelers gegen einen
ugeſunden Wettbewerb ein Kampf um die Erhaltung der Ar=
utsplätze
, und hierin liegt auch der tiefere Sinn der ganzen
Lrordnung, die auf volkswirtſchaftlich geſunden Grundſätzen auf=
bit
und ſoziale Schäden verhindern will. (Siehe auch Handel.)
Die Weilbewerbs=Berordnung.
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat folgende Ver=
mnung
erlaſſen:
PPreiſe, die der Kaufkraft des Volkes entſprechen, entwickeln
ſt bei genügendem Angebot von Waren und Leiſtungen am ſicher=
ſin
und zuverläſſigſten auf der Grundlage eines geſunden Wett=
werbes
, der aber die Sicherung der Ernährung aus heimatlicher
Kolle niemals beeinträchtigen darf. Außerdem kann Wettbewerb
nZeiten, in denen die Produktionsſtätten und der Handel des
Bades nicht in vollem Umfange ausgenutzt ſind, die Gefahr her=
beſchwören
, daß im Wettkampf Preiſe verlangt werden aus
den Steuern und Löhne nicht gezahlt, die Gläubiger nicht be=
ſedigt
werden können. Um die Grundlage für einen auf Lei=
ſing
und Verantwortungsbewußtſein begründeten Wettbewerb
zſchaffen und damit den für die Volkswirtſchaft beſten Preis nach
Wglichkeit zu ſihern, wird auf Grund der Verordnung über die
Rugwiſſe des Reichskommiſſars für Preisüberwachung vom 8. 12.
AReichsgeſ.=Bl. I Seite 747) in Verbindung mit dem Geſetz über
Atellung eines Reichskommiſſars für Preisüberwachung vom
111. 34 (Reichsgeſetzbl. I Seite 1085) und mit dem Geſetz über die
bweiterung der Befugniſſe des Reichskommiſſars für Preisüber=
ſchung
vom 4. 12. 34 (Reichsgeſetzbl. I Seite 1201) verordnet:
8 1.
* Wer unter unlauterer Ausnutzung ſeines Kredites oder bös=
üiliger
Nichterfüllung ſeiner Verpflichtung gegenüber dem Staate,
WGefolgſchaft ſeines Betriebes oder ſeinen Gläubigern, in ge=
mnſchädlicher
Weiſe Güter oder Leiſtungen zu Preiſen anbietet,
ſeine Selbſtkoſten nicht decken können und den Anforderungen
ſer ordnungsmäßigen Wirtſchaft widerſprechen, wird mit Ge=

der Schuldner ſeine Zahlungen eingeſtellt hat oder wenn über ſein
Vermögen das Konkursverfahren eröffnet worden iſt.
8 2.
Die geſchäftlichen Vorſchriften über unlauteren Wettbewerb
und die Strafbeſtimmungen der Konkursordnung bleiben unbe=
rührt
. Die Vorſchriften des Abſchnittes IV (Strafantrag, Ord=
nungsſtrafen
) der Verordnung über Preisüberwachung vom 11.
Dezember 1934 (Reichsgeſetzbl. I Seite 1245) finden keine An=
wendung
.
8 3.
Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in
Kraft.
Keine unnölige Inanſprachnahme
des Treuhänders.
Unter dieſer Ueberſchrift veröffentlicht der Informations=
dienſt
folgenden Aufruf des Treuhänders der Arbeit für das
Wirtſchaftsgebiet Brandenburg, Dr. Daeſchner, an alle Betriebs=
führer
, Vertrauens= und ZO.=Männer ſeines Bezirks:
Alltäglich belaſten Beſchwerden von Betriebsführer,
Vertrauens= und ZO.=Männern über unkorrektes Benehmen der
anderen Seite meine und meiner Mitarbeiter ſchon durch
wichtige Dinge im Uebermaß in Anſpruch genommene Arbeits=
zeit
, die bei der dann folgenden Sachprüfung ſich als ſtark
übertrieben, ofo unrichtig und nicht ſelten mindeſtens
grob fahrläſſig, von Grund auf als unwahr, dargeſtellt er=
geben
. Anträge auf Abberufung des beſchuldigten Vertrauens=
mannes
, auf Abſprechung der Betriebsführer=Eigenſchaft, auf
Einleitung eines Ehrengerichtsverfahrens u. ä. werden häufig
ſogleich angefügt.
In den meiſten Fällen wäre ohne weiteres ein offenes
Wort, eine ſachliche Ausſprache von Mann zu Mann
zur Bereinigung der Dinge erfolgreich geweſen, wenn nur der
Antragſteller ſich ſelbſt die Fähigkeit einer ſachlichen Verhand=
lungsführung
zugetraut und den ehrlichen Willen hierzu ge=
habt
hätte. Ich ſpreche nicht von den Fällen, in denen der
Beſchuldigte eine ſolche innerbetriebliche Klärung durch ſeine
Weigerung unmöglich macht.
Es iſt unmöglich, daß, wie vorgekommen, wegen dreier
beanſtandeter Worte 138 Zeilen, daß wegen zweier Sätze einer
Betriebsordnung 42 Seiten geſchrieben werden.
Es iſt aber möglich, daß weit mehr Einzelſtreitfälle
kleinerer Art im Betriebe ſelbſt geregelt werden.
Es iſt möglich und notwendig, daß zukünftig die
gedankenloſe Weitergabe von Verdächtigungen des Betriebs=
führers
ohne gründliche Vorprüfung unterbleibt.
Es iſt nicht möglich, daß die Abberufung eines Ver=
trauensmannes
wegen angeblich verminderter beruflicher Leiſtung
erfolgt, ſondern der Grund muß in ſeinem Verſagen als Ver=
trauensmann
liegen.
Es iſt zweckmäßig und empfehlenswert, den Tatbeſtand
einer Beſchwerde ſogleich eidesſtattlich zu erhärten und
Zeugen zu benennen.
Ich verweiſe auf die Möglichkeit der Verfolgung wieder=
holt
leichtfertigen Vorbringens unbegründeter Be=
ſchwerden
oder Anträge durch das ſoziale Ehren=
gericht
und werde zukünftig nur noch Beſchwerden bearbeiten,
die die glaubhafte Angabe enthalten, daß und in welcher Weiſe
vorher innerbetrieblich eine Bereinigung der Sache
vergeblich verſucht wurde.
Der Betriebsführer ſoll geweſen ſein
Der Vertrauens= oder ZO.=Mann ſoll einmal geſagt
haben..
Bei der Firma X ſoll die Belegſchaft ſogar ſchon ..
Das iſt die Sprache der Unfähigen, der Feiglinge und der
Denunzianten!
Machen Sie dem Treuhänder der Arbeit keinen Vorwurf,
wenn er Vorgänge nicht verfolgt, die ihm niemand zuvor
meldete.
Melden Sie mir nur Tatſachen und ſtehen Sie gerade
für Ihre Angaben; mit Gerüchten und Verdächtigungen aber
rauben Sie mir und anderen nur die Zeit!

Bolſchewiſtiſche Unkerſtrömungen.
Sinowiew und Kamenew verhaftel.

Die Hintergründe der Ermordung Kirows ſind zum Teil
noch in ein geheimnisvolles Dunkel geſtellt. Die Bolſchewiſten
haben zunächſt verſucht, den ganzen Fall zu bagatelliſieren und
als einen privaten Racheakt hinzuſtellen. Erſt allmählich ſind ſie
darauf gekommen, daß ſich hier doch eine Möglichkeit abzeichnet,
alte Rechnungen zu begleichen und mißliebige Größen von einſt
in den großen Strudel mit hineinzuziehen. So kamen dann bald
dunkle Andeutungen von einer Verſchwörung gegen
Stalin. Die Zahl der Hinrichtungen auf Grund des neuen
Schutzgeſetzes wuchs rapid; überall krachten die Salven gegen alle
möglichen Menſchen, Frauen, Greiſe und Kinder, ſelbſt wenn ſie
nur dem einen oder anderen örtlichen Diktator nicht paßten. Ja
ſelbſt die Angehörigen der Hingerichteten, die deren Leichnam zur
Beiſetzung forderten, haben das bald unterlaſſen, als die Bitt=
ſteller
ebenfalls an die Wand geſtellt wurden. Selbſt von ruſſi=
ſcher
amtlicher Seite wird zugegeben, daß die Zahl der Erſchoſſe=
nen
über 100 beträgt.
Jetzt erfahren wir, daß Sinowjew und Kamenew
verhaftet ſind. Wir erfahren das über London und War=
ſchau
, und der amtliche ruſſiſche Draht begnügt ſich mit der lako=
niſchen
Feſtſtellung, daß er die Nachricht weder beſtätigen noch in
Abrede ſtellen könne, was alſo eine mittelbare Beſtätigung iſt.
Wenn die beiden erſt einmal in die Mühle geraten ſind, dann
werden ſie ſich ſelbſt bei dem neuen Schutzgeſetz über den Aus=
gang
keiner Täuſchung hingeben. Die Anklage, daß ſie den
Mord an Kirow angeſtiftet oder vorbereitet
haben, daß ſie konterrevolutionäre Beſtrebungen
unterſtützt hätten, iſt tatſächlich bereits ſo gut wie das
Todesurteil, da ja die Angeklagten vor Gericht nicht gehört
werden.
Vorbereitet wurde dieſe Entwicklung ſchon vor einigen Tagen
durch einen Artikel in der amtlichen Isweſtija‟. Er wollte auf
der einen Seite beruhigen und wandte ſich auf der anderen
Seite mit Entrüſtung dagegen, daß etwa in der Regierung ſelbſt
Panik herrſche, behauptete aber weiter damals ſchon, daß Kirows
Mörder mit dem Abſchaum der ehemaligen Sinowjew=Oppoſition
in Leningrad verbunden ſei. Das Blatt benutzte dieſe Gelegen=
heit
, um alles, was in dieſen Kreis hineingehört, als moraliſche
Schufte und verkappte Antibolſchewiſten anzuprangern.
Das will gerade bei Sinowjew und Kamenew allerlei
ſagen. Es gab eine Zeit, das ſie beide zu den führenden
Größen der Partei gehörten. Sinowjew war der Vorgänger
Kirows und einer der engſten Mitarbeiter Lenins. Sein eigent=
licher
Name iſt Apfelbaum. Er hat ebenſo wie Kamenew, mit
dem ihn gemeinſame Verſchwörer=Neigungen verbinden, ein
abenteuerliches Schickſal hinter ſich. Kamenew war Mitglied
des Politbüros, Volksbeauftragter, Botſchafter, Träger aller
Würden, die im bolſchewiſtiſchen Rußland zu verdienen ſind.
Die beiden befanden ſich zuſammen mit Trotzki in der Links=
oppoſition
, nachdem ſie zunächſt zuſammen mit Stalin den Kreis
um Trotzki, Radek und Smirnoff geſtürzt hatten. Als Stalin
ſie aber nicht mehr brauchte, ereilte ſie das Schickſal Trotzkis,
obwohl ſie ſich rechtzeitig ſoweit abzuſetzen wußten, daß ſie der
Verbannung nach Sibirien entgingen. Sie wurden degradiert
und in untergeordnete Parteiſtellen abgeſchoben, wo ſie zeit=
weiſe
auch in Vergeſſenheit gerieten, obwohl ſie jede Gelegen=
heit
benutzten, um durch betonte Reue den Anſchluß an die
herrſchende Richtung Stalins wieder zu gewinnen. Das iſt
ihnen aber nicht gelungen, im Gegenteil, es zeigte ſich, daß ſie
verdächtig geblieben ſind und jetzt aus der Verſenkung her=
vorgeholt
werden, obwohl nach ihrer ganzen Vergangenheit nicht
anzunehmen iſt, daß ſie den Mut aufgebracht haben ſollten, an
einer Verſchwörung teilzunehmen, die auch ihr eigenes koſt=
bares
Leben in Gefahr bringen konnte.
Der franzöſiſche Senat hat den Staatshaushalt für 1935 in
erſter Leſung mit 284 gegen 11 Stimmen angenommen. Der Haus=
halt
ſchließt nunmehr bei 47 767 290 086 Franken Ausgaben und
46 991 598 230 Franken Einnahmen mit einem Ausgabenüberſchuß
von 775 691 857 Franken ab. Dieſer Fehlbetrag ſoll jedoch durch
Herabſetzung der Diäten auf 467 691 856 Franken ermäßigt werden.
Der polniſche Außenminiſter Beck iſt in Begleitung ſeiner Gat=
tin
zu einem mehrtägigen Urlaubsaufenthalt ins Ausland abge=
reiſt
.
Der Reichsſtatthalter für Anhalt und Braunſchweig gibt be=
kannt
, daß er anläßlich des Weihnachtsfeſtes ſich entſchloſſen hat,
die Volksgenoſſen, die wegen verleumderiſcher Beleidigung ſeiner
Perſon zu hohen Gefängnisſtrafen verurteilt worden ſind, zu be=
gnadigen
. Soweit preußiſche Gerichte in Frage kommen, werde er
die zuſtändigen Staatsanwaltſchaften davon in Kenntnis ſetzen,
daß er gegen eine Begnadigung durch den preußiſchen Miniſterprä=
ſidenten
nichts einzuwenden habe.

iden Ehrgeiz appelliert, nicht um der Ehre und des Gewinnes
olen, ſondern um eine wirkliche Elite von Kämpfern um das
urforſchte Reich der Wiſſenſchaft zu ſchaffen. Wir ernennen
bſſenſchaftliche Mitglieder der Geſellſchaft, und zwar nicht nur
Direktoren, ſondern alle Leute, die wirklich etwas leiſten.
Unſer Geſpräch kommt dann auf den Umkreis der Auf=
wben
. Ich erfahre, daß die rein naturwiſſenſchaftliche For=
hung
in verſchiedene Inſtitute aufgeteilt iſt, die keineswegs
in Berlin, in der ſtillen Wiſſenſchaftsſtadt Dahlem unter=
ſctracht
ſind. Da findet ſich in Dresden ein Inſtitut für
iſerforſchung, in Düſſeldorf eines für Eiſenforſchung, in
ſilheim=Ruhr und Breslau je eines für Kohle=
Rhung, in Stutdgart eines für Metallforſchung u. a. m.
hn aber, und dabei werden die Worte Max Plancks von noch
ſerer innerer Wärme beſeelt, fühlt die Geſellſchaft eine be=
oere
Verantwortung für die Volkshygiene. Beſonders nennt
rdas Inſtitut für Arbeitsphyſiologie in Dortmund. Es
IMrſucht alle Fragen der Arbeitsmechanik, der Ermüdung, der
hährung, der Arbeitskleidung, der Arbeit am laufenden Band,
aLänge der Arbeitszeit, des Alkoholeinfluſſes. Und die For=
Ing wird in die Wirklichkeit umgeſetzt und beglückt vielleicht
2ſende von Menſchen.
Im Zuſammenhang des Ganzen darf nun ein Hinweis auf
19 geiſteswiſſenſchaftlichen Inſtitute nicht fehlen. Da finden
IMein Inſtitut für ausländiſches öffentliches Recht und Völker=
T24, eines für ausländiſches und internationales Privatrecht,
19 Inſtitut für Kunſt= und Kulturwiſſenſchaft in Rom (die
2blliotheca Hertziana).
Und der Staat, frage ich, hat er nicht das größte Inter=
eſtan
dieſen Arbeiten?
Selbſtverſtändlich. Wir arbeiten im beſten Einvernehmen
M einer Anzahl von Miniſterien zuſammen. Dieſe Zahl iſt
IiA klein, und ſie iſt ein Beweis dafür, wie ſehr unſere Arbeit
ille Zweige des öffentlichen Lebens eingreift, wie ſehr ſie
AAufbau des neuen Deutſchland mitwirken darf.
(Wie ſteht es nun mit den ausländiſchen Beziehungen?
In man noch von einer internationalen Zuſammenarbeit der
2 Gſenſchaft reden?
Gewiß entwickelt Max Planck. Wir verfolgen durch Zeit=
Dften, Bücher und perſönliche Beſuche die wiſſenſchaftlichen
ſſchritte der ganzen Welt. Wir ſind ja auf Zuſammenarbeit
ſendig angewieſen. Oft kommen Gelehrte, wohnen im
Nackhaus, arbeiten in einem der Inſtitute und tragen dann
Charakter, Methoden und Ergebniſſe deutſcher Forſchung
le Welt. Wir haben hier in dem ſchweren Kampfe um
Aſchlands Geltung in der Welt eines der ſchönſten Werbe=
Del. Und es wird auch neidlos anerkannt, daß wir auf dem
eete der Wiſſenſchaft in vorderſter Reihe der Völker ſtehen.

Ich ſcheide von dem Gelehrten, der Führertum, Forſchertum,
Deutſchtum ſo eindrucksvoll vereinigt. Ein neues Intereſſen=
gebiet
hat ſich mir in dieſem und manchen anderen Geſprächen
mit ihm erſchloſſen. Und es iſt mir eine Freude, davon in
Deutſchland künden zu dürfen.

* Peter Dörflers neue Schöpfung.
Weil ich im Darmſtädter Tagblatt dem dichteriſchen Schaf=
fen
Peter Dörflers mit habe zur Anerkennung helfen können,
weil ich beſonders ſeine prächtige Apollonia=Trilogie an dieſer
Stelle mit großer Freude der Leſerſchaft nahezubringen geſucht
habe, ſei mir verſtattet, auch ein Wort zu dem neueſten Band zu
ſagen den Dörfler vorlegt: Der Notwender, Roman aus
dem Allgäu. (G. Grote, Berlin.)
Der Notwender iſt nur ein Anfang. Im kommenden Jahr
ſoll ein zweiter Teil, Der Zwingherr, folgen. Dieſe Ankündi=
gung
legt dem Urteil einige Zurückhaltung auf. Aber ſie zwingt
nicht, von jedem Urteil abzuſtehen. Der Band iſt ja auch ein
Werk für ſich.
Auch diesmal iſt das untere Allgäu der Schauplatz Aber
ein anderes Stück als in den Apollonia=Romanen. Mehr die
Gegend um Kempten und Sonthofen, ja bis in die Berge hinauf.
Diesmal geht es nicht nur um eine Mühle, ſondern um Bauern=
tum
, Weberhandwerk und Händlerweſen. Aber wieder iſt es die
kleinbürgerliche Schicht, bei der Dörfler am liebſten verweilt;
nur nicht die ſeßhafte, traditionsfeſte, ſondern die unſicher gewor=
dene
, zuweilen entgleiſende, manchmal ſinkende, dann wieder ſtei=
gende
Schicht. Aber eben eine Schicht, die dazu gehört, die das
Volkstum mitbeſtimmt und die gerade, weil ſie ſo mannigfaltig
iſt, höchſt feſſelnd zu betrachten iſt.
Dörfler bewährt ſich auch im Notwender als ausgezeich=
neter
Schilderer und feſſelnder Erzähler. Er vervollſtändigt in
dieſem Werk das Bild des Volkes, das er in den Apollonia=
Romanen zu zeichnen begann. Aber eins darf nicht verſchwiegen
werden. Es fehlt dem Notwender etwas, was jenen Romanen
ſo große Wucht gab; der in der Mitte ſtehende, pfeilerartig tra=
gende
Charakter. Auch hier eine treffliche Frau, die alte
Weberin; ein wackeres Mädchen, das mit wenig Strichen prächtig
abgezeichnet iſt. Aber kein Mittelpunkt. Kein Menſch, der die
Augen (und die Herzen) auf ſich zieht. Es iſt die Geſchichte einer unter
unglücklichem Stern ſtehenden Weberfamilie, die den Faden der
Erzählung hergibt. Konnte man die Avollonia=Trilogie mit
der Forſyte=Saga vergleichen, ſo dieſen Notwender mit den
Buddenbrooks.
Aber wir haben ja erſt einen Band vor uns. Ein zweiter
kommt. Der Titel heißt Der Notwender‟. Darin liegt eine
Verheißung. Wir warten der Dinge, die da kommen ſollen!
M. Schian.
Die Weihnachts=Sondernummer des Simpliciſſimus bringt
eine prächtige Zeichnung von Schulz zum Thema Friede auf
Erden, und es iſt wirklich Beſonderes, was hier in Bild und
Text geboten wird. Unbedingt erwähnen muß man aus der

Fülle der Zeichnungen die Beſcherung bei Lloyd George von
Arnold. Von außen her geſehen iſt das Humor, von innen:
bitterſter Ernſt. fordernder Ernſt!
Dreißig Jahre R. Piper u. Co., Verlag. Der Verlag R.
Piper u. Co. in München bringt aus Anlaß ſeines dreißigjähri=
gen
Beſtehens einen inhaltreichen Jubiläums=Almanach heraus.
Aus ihm erſehen wir, wie Bedeutendes der Verlag in dieſem
Menſchenalter für Dichtung und Kunſt geleiſtet hat. Anfänglich
überwiegend Kunſtverlag, hat er es verſtanden, auch einen Kreis
dichteriſcher Autoren um ſich zu verſammeln.
Friedrich Wilhelm I. Ein deutſches Vorbild. Von Karl Heid=
kamp
. (Leinen 3,30 RM. Akademiſche Verlagsgeſellſchaft
Athenaion m.b. H., Potsdam.)
Geſchichtsſchreibung erhält in unſerer Zeit erſt dann ihren
Sinn, wenn lebendige Deutung mit ihr verbunden iſt und wenn
die geſchichtlichen Geſtalten herausgehoben werden aus ihrem ein=
maligen
und zeitbedingten Daſein zu überzeitlich wirkender
Lebendigkeit. Friedrich Wilhelm I. war der Schöpfer des Preu=
ßiſchen
Staatsweſens, der große Geſtalter eines neuen Geiſtes,
der ſich im Staate Friedrichs des Großen erſt voll ausgewirkt hat.
Was Friedrich Wilhelm, der Soldatenkönig, ſchuf formte ſich
um unter der Herrſchaft des Großen Friedrich, und ſeine Tat
wurde weithin vergeſſen und mißverſtanden. Die Deutung des
einzigartigen Lebens Friedrich Wilhelms in ſeiner ganzen Fülle
und inneren Vielgeſtaltigkeit, die Karl Heidkamp mit ſeinem Buch
gegeben hat, offenbart uns die außerordentlichen Lebenskräfte,
die von dieſem König ausgingen und ſich lebendig in der deutſchen
Gegenwart auswirken. Durch das ganze warm und lebendig ge=
ſchriebene
Buch geht als leitender Faden: Ein deutſches Vorbild!
Weil niemals trockene Geſchichtsſchreibung, trotz wiſſenſchaftlich
ſauberer Arbeit ſpürbar iſt, ſondern ſtets warmherziges Bemühen
um die menſchlich=ſeeliſche Sphäre mitreißt, ſteht dem Buch der
Weg in alle Volkskreiſe offen.
Guſtav Schröer: Volk im Schmiedefeuer. (Verlag C. Bertels=
mann
in Gütersloh. Geb. RM. 4,40.)
Als die erſten Hammerſchläge des großen Napoleon bei Saal=
feld
und Jena fielen, da mußte ein Volk ins Schmiedefeuer. Der
deutſche Amboß war nicht hart genug. Vor dem Hintergrund
der Schickſalsjahre 1796 bis 1815 geſtaltet Schröer ſeinen Roman.
Und er wird unſerm Dichter über den Fanfarenmotiven aus
Schillers Tell und Lützows wilder Jagd zum Heldengeſang deut=
ſchen
Opfer= und Freiheitswillens. Denn dieſe Thüringer Men=
ſchen
von damals und ihre Schickſale, dieſe Bauern, Flößer und
Kleinbürger, ein paar vergeſſene Ehrentafeln mit Namen hän=
gen
noch verſtaubt in den Dorfkirchen; und als Kinder betrach=
teten
wir wohl die alten, etwas zu bunten Bilderbogen vom
Napolium. Namen und Schickſale ſind längſt verweht, die Ge=
danken
aber der Freiheit und des Opfers werden ewig wieder
neu mit jedem Geſchlecht. Und ſo wächſt Schröers Roman ins
Zeitlos=Unbedingte. Deutſche Menſchen werden wieder einmal
geläutert
umgeſchmolzen zur großen Einheit
des Wollens und der Tat.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 352

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 22. Dezember 1934

IEIRE VERMAHLUNG GEBEN BEKANNT

GEORG UERG
UNID FRAU HILDEGARD

GEB. LANGER

DARMSTADT
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MUHLACKER
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Für die anläßlich unſerer Vermählung erwieſenen
Aufmerkſamkeiten danken wir allen herzlichſt.
Rudolf Mocek und Frau
Henny, geb. Philippi.

Frauenarzt
Nr Hiffel
verreiſt
bis 3. Januar.
Vertreter:
Herr
Dr. Schreiner,
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Hügelſtr. 32, Tel. 126

Ihre Vermählung geben bekannt
Dr. W. A. Päterna
dr. Erika Paterna
geb. Seipp

Kirchliche Trauung: Samstag, den 22. Dezember,
in der Fauluskirche ½2 Uhr.

13337

Ihre Vermählung geben bekannt
Karl Basel
Anneliese Basel, geb. Stansch

Darmstadt, 23, Dez. 1984

Nieder-Ramstädterstr. 16

Klrchl. Trauung: Sonntag, den 23. Dez. 1934, nachm. 3. 15 Uhr
in der Stadtkapelle

Verlobungs- und
Vermählungsanzeigen
für die Weihnachtsausgabe
erbitten wir bis spätestens
Montag, den 24. Dezember,
vormittags 10 Uhr.

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Am 20. Dezember iſt unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter und Tante
Babette Achenbach
geb. Landau
Witwe des Bankbeamten Friedrich Achenbach
in ihrem 84. Lebensjahr ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Achenbach, Reichsbahn=Oberrat.
Darmſtadt und Kaſſel, den 21. Dezember 1934.
Dſe Beerdigung findet am 24. Dezember, vorm. 11½ Uhr von
der Kapelle des alten Friedhofes aus ſtatt.

WaltsTamant
Klrohstraße, Ecke W Schustergasse

Baby-Artikel

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Liebe und An=
teilnahme
beim Heimgang unſeres teuren Entſchlafenen
ſagen innigen Dank
Eliſabeth Aßmuth, Wwe.
und Kinder.
Darmſiadt, den 22. Dezember 1934.
13328
Bruchwſeſenſtraße 4.

Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
und die vielen Kranzſpenden beim Hin=
ſcheiden
meines geliebten Mannes, unſeres
unvergeßlichen Vaters. Schwiegerſohnes,
Schwiegervaters, Schwagers, Onkels u. Neffen
Ludwig Nungeſſer
ſagen wir allen Verwandten, Freunden und
Bekannten unſeren herzlichſten Dank. Beſon=
deren
Dank den Schweſtern und den Herren
Aerzten des Eliſabethenſtiftes, ferner Herrn
Pfarrer Waldeck und Herrn Pfarrer Behrin=
ger
für die troſtreichen Worte für den Dahin=
geſchiedenen
. Weiter danken wir für die zahl=
reiche
Beteiligung des Heſſ. Landestheaters,
den beteiligten Muſikern und der Freiw.
Feuerwehr für die Ehrung und feierliche Bei=
ſetzung
des Entſchlafenen. Auch danken wir
herzlichſt für die Kranzniederlegung am Grabe
und die in ſo ehrender Weiſe geſprochenen
Worte des Herrn Generalintendanten Everth,
Hrn. Meiſel, Hrn. Jox, Hrn. Fichtmüller und
Hrn. Kreisfeuerwehr=Inſpektor Karpfinger.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Emma Nungeſſer u. Kinder.

Der
bekreff. Herr,
welch. Mittwoch
abend gegen 7
Uhr an bewußt.
Laden blonde
Dame in grau.
Jacke eingehend
betrachtete und
neben ihr her=
ging
, wird von
derſelb. um ein
Lebenszeichen u.
Z. 229 a. d. Ge=
ſchäftsſt
. gebet.

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[ ][  ][ ]

Samstag, 22. Dezember 1934

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 22. Dezember 1934.
Am Sonnkag Weihnachtsbeſcherungen
in Darmſtadt als Ausdruck der Gemein=
ſchaft
eines Volkes:
17.00 Uhr auf dem Dietrich=Eckart=Platz,
17.30 Uhr auf der Inſel,
18.00 Uhr auf dem Marienplatz,
18.30 Uhr auf dem Forſtmeiſterplatz.
Der heſſiſche Staatsminiſter.
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Ernannt wurde am 14. Dezember 1934 der Amtsgehilfe auf
Probe an der Oberrealſchule in Gießen Wilhelm Bender zum
Amtsgehilfen an dieſer Schule mit Wirkung vom 1. Nov 1934.
In den Ruheſtand verſetzt wurden auf Nachſuchen: Am 14.
Dezember 1934 der Lehrer an der Volksſchule zu Bauernheim,
Kreis Friedberg. Jakob Iſer; am 17. Dezember 1934 der Lehrer
Wilhelm Fiſcher zu Bingenheim, Kreis Büdingen, und die
Lehrerin Emilie Mahr zu Eberſtadt, Kreis Darmſtadt; ſämtliche
unter Anerkennung ihrer dem Staate geleiſteten Dienſte und mit
Wirkung vom 1. Januar 1935 an.
Pflichtmäßige Leibesübungen
in den heſſiſchen Berufsſchulen.
Das Staatspreſſeamt teilt mit: Der Durchbruch der Be=
deutung
der körperlichen Ertüchtigung zur Schlüſſelſtellung in der
Erziehung zum deutſchen Menſchen verlangt es, daß überall dort,
vo deutſche Jugend zu ſchuliſcher Arbeit zuſammenkommt, pflicht=
näßig
Leibesübungen zu betreiben ſind. Mit dieſer Forderung
iann daher auch nicht mehr an ſolchen Schulen vorübergegangen
verden, in denen die berufstätige Jugend zwiſchen 14
und 18 Jahren vereinigt iſt. Die Miniſterialabteilung II ( Bil=
dungsweſen
, Kultus, Kunſt und Volkstum) des heſſ. Staats=
miniſters
hat nach eingehender Prüfung ſich entſchloſſen, eine
Vochenſtunde Leibesübungen in den Berufs=
und Gewerbeſchulen einzuführen. Bei den Vor=
ereitungen
zu dieſer Maßnahme war die Feſtſtellung erfreulich,
die Vertreter des Handwerks vollſtes Verſtändnis
eigten.
Mit der Einführung von Leibesübungen hat Heſſen im
Zerufsſchulweſen einen beiſpielhaften Schritt getan, und es darf
ngenommen werden, daß mit der heſſiſchen Regelung der Neu=
rdnung
im Reich auf dieſem Gebiet ſtärkſtens vorgearbeitet iſt.
5s beſteht kein Zweifel, daß mit einer Stunde Leibesübungen
ro Woche nicht alle Erforderniſſe in dieſer Richtung erfüllt ſind.
Venn man aber bedenkt, daß dieſe Zeit ohne Mehrausgaben und
uch ohne eine ſtärkere Mehrbelaſtung der Geſamtunterrichtszeit
reigemacht werden konnte, dann muß die heſſiſche Regelung
weifellos als gegenwartsgerecht bezeichnet werden.
Gaſtſtättenſchluß am Heiligabend. Zwiſchen der Zentral=
etwaltung
des Reichseinheitsverbandes des deutſchen Gaſt=
ſittengewerbes
und dem ſtellvertr. Reichsfachgruppenfachleiter
fander iſt vereinbart worden, daß grundſätzlich allen Ange=
ellten
Gelegenheit gegeben werden ſoll, das Weihnachtsfeſt in
er Familie zu feiern. Deshalb ſollen die Betriebe nach Mög=
ſchkeit
am Heiligabend um 17 Uhr ſchließen. Wo ein Bedürfnis
im Offenhalten über 17 Uhr hinaus vorhanden iſt, ſind Aus=
ahmen
mit Genehmigung der Gauverwaltung des Reichsein=
itsverbandes
zuläſſig. In dieſen Fällen ſollen unverheiratete
Arbeitnehmer herangezogen werden. Allgemein können Gaſt=
ſitten
, deren Inhaber das Perſonal zum Heiligabend beurlaubt
ben, geöffnet bleiben, wenn ſie dem Betrieb allein vorſtehen
ad das Intereſſe der Gäſte es erfordert. Der Reichseinheits=
urband
teilt gleichzeitig mit, daß Kundengeſchenke anläßlich des
Leihnachts= oder Silveſtertags unzuläſſig ſeien, ſoweit ſie in dem
eſchäftszweig ausgeſprochen unüblich ſind. Ihre Gewährung
inne unter Umſtänden als unlauterer Wettbewerb angeſehen
erden. Der Verband erwartet von ſeinen Mitgliedern deshalb.
ſie an den genannten Tagen ihren Kunden keinerlei Ge=
lenke
, wie Freibier, Punſch, Zigarren, Zigaretten, Kalender uſw.,
nchen.
Hefſiſches Landestheater Darmſtadt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 352 Seite 5

Großes Haus. Knntag,
23. Dezember Anf. 19.30, Ende 22.30 Uhr.
Miete B 11
Der Zigeunerbaron. Preiſe 0.70 bis 5.50 genstag,
(Weihnachtsfeiert.)
25. Dezember Anfang 18.30. Ende 22.45 Uhr
Mete A 12. Vorſtellung
Preiſe 0.70 bis 5.50
Lohengrin. Ntwoch,
WWeihnachtsfeiert.)
26. Dezember Anfang 19.30, Ende gegen 22.15 Uhr
Deutſche Bühne H 6. Vorſtellung
Heimliche Brautfahrt. Preiſe 0.50 bis 4.50 Annerstag,
27. Dezember Anfang 19.30, Ende geg. 22.,30 Uhr
Miete C 12. Vorſtellung
Preiſe 0.70 bis 5.50
Macbeth. Imstag,
29. Dezember Anfg. 19.30, Ende n. 22 Uhr. Dtſche, Bühne 23
Preiſe 0.70 bis 5.50
Martha, Anf 19.30, Ende 22.30 Uhr. Deutſche B. M. 6
Inntag.
Preiſe 0.70 bis 5.50
30. Dezember Der Zigeunerbaron. Kleines Haus. Nuintag,
23. Dezember Anfang 15.30, Ende 18 Uhr. Deutſche Bühne
Jugendring II 1. Vorſtellung
Der kleine Muck. Geſchloſſene Vorſtellung Mitag.
24. Dezember Anfaug 14, Ende 16.30 Uhr
Geſchloſſene Vorſtellung
Der tleine Muck Anstag,
Beihnachtsfeiert.
25. Dezember Anfang 14 Uhr, Ende 16.30 Uhr Außer Miete
Preiſe 0.40 bis 2.00
Der kleine Muck.
Anf. 19.30, Ende geg. 22.15 Uhr. Zuſatzm. V 8
Zum erſten Male: Heimliche Brautfahrt.
Preiſe 0.70 bis 3.80 Mtwoch,
2Beihnachtsfeiert.)
26. Dezember Außer Miete
Aufang 14, Ende 16.30 Uhr.
Preiſe 0.40 bis 2.00
Der kleine Muck.
Außer Miete
Anfang 20, Ende 22 Uhr.
Die ſchöne Meluſine. Preiſe 0.50, 1.00, 1.50 Niuerstag
27. Dezeuber
Aufaug 15.30. Ende 18 Uhr
Dtſche. Bühne Jugendr. II 1. V. /Geſchl. Vorſt.)
Der kleine Muck.
Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr
Deutſche Bühne K 8. Vorſtellung Zuſatzm. XI
Wenn der Hahn kräht. Preiſe 0.70 bis 3.80

ſtag.
28. Dezember

Zuſatzmiete 1P, 5. Vorſtellung
Heimliche Brautſahrt Preiſe 0.70 bis 3.80

Fſstag;

Aufaug 15.30 Ende nach 18 Uhr
Deutſche Bühne, Jugendring II, 1. Vorſt.
Der kleine Muck Geſchloſſene Vorſtellung
29. Dezember Anfang 19.30, Ende gegen 22 Uhr
Deutſche Bühne K 8, Zuſatzmiete XII
Wenn der Hahn kräht Preiſe 0.70 bis 3.80
Anfang 13. Eude 17,30 Uhr Außer Miete
Preiſe 0.40 bis 2.
Der kleine Muck
30. Dezeiber Anfang 19.30, Ende gegen 22.15 Uhr
Zuſatzmiete II, 7. Vorſtellung
Heimliche Brautfahrt Preiſe 0.70 bis 3.80
Vyrbereitung: Tannhäuſer Die drei Eisbären,

ſuitag,

*Weihnachtsfreude in jedes Haus.
Verkeilung der Weihnachtsgaben des Winkerhilfswerkes durch die einzelnen Orlsgruppen.

Wenn man ſich in dieſen Tagen in wirklich frohe vorweih=
nachtliche
Stimmung verſetzen will, ſo braucht man nur einmal
einen Rundgang durch die einzelnen Ortsgruppen der NSV. zu
machen, wo jetzt die Verteilung der Weihnachtsgaben des Win=
terhilfswerks
ſtattfindet. Ueberall herrſcht frohe Geſchäftigkeit,
und infolge einer ganz ausgezeichneten Organiſation, die den
räumlichen Verhältniſſen jeweils geſchickt angepaßt iſt, wickelt ſich
alles ſo reibungslos, ab, daß es eine Freude iſt, zuzuſehen.
Fleißige Hände haben überall den nüchternen Räumen einen feſt=
lichen
Schmuck von Tannenreiſern und Weihnachtsbäumen ge=
geben
, zwiſchen denen das Rot der Hakenkreuzfahnen hervor=
leuchtet
. Große Schilder mahnen daran, heute des Führers zu
gedenken, der das große Winterhilfswerk ins Leben gerufen hat.
Und bei Gebenden und Nehmenden ſieht man zufriedene Geſich=
ter
! Die Amtswalter der NSV. und die Helferinnen von der
NS. Frauenſchaft ſind froh, ſo reichlich austeilen zu können, und
ebenſo groß iſt die Freude bei den Empfängern der Weihnachts=
gaben
. In der Hauptſache erfolgte geſtern und vorgeſtern die
Ausgabe der großen Lebensmitteltüten, die teils aus Pfund=
ſammlungen
, teils aus friſch gekaufter Ware zuſammengeſtellt
und je nach Kopfzahl in ihrem Umfang bemeſſen waren. An
die rund 7000 betreuten Haushaltungen in der Stadt Darmſtadt
wurden insgeſamt rund 118 000 Pfund bzw. Stück Lebensmittel
ausgeteilt, darunter 25 000 Pfund Mehl. 10 000 Pfund Zucker,
8252 Pfund Reis, 13 000 Büchſen Fleiſchkonſerven. Mit Humor
wurde nachgeholfen, wenn die mitgebrachten Taſchen für die Rie=
ſentüten
nicht reichen wollten. Gleichzeitig damit erfolgte die
Ausgabe der Fettgutſcheine, von denen in der Stadt Darmſtadt
7000 Stück ausgegeben wurden, und der Kohlengutſcheine. 10 380
Zentner Steinkohlen und 6675 Zentner Braunkohlen werden
daraufhin zur Verteilung kommen und dafür ſorgen, daß nie=
mand
zu frieren braucht.
In einzelnen Ortsgruppen verband man mit dieſer Aus=
teilung
auch die Uebergabe der Weihnachtsvakete, die auf Grund
der von den Bedürftigen ausgeſtellten Wunſchzettel von den
Spendern fertiggemacht worden waren. Während unſere Spende=
pakete
nach Groß=Frankfurt gingen, ſind die Spendepakete, die in
Darmſtadt zur Verteilung kommen, aus Wiesbaden. Faſt 6000

Stück ſolcher Pakete, unter denen einige einen Wert von über
100 RM. haben wurden teils auf den Ortsgruppen ausgegeben,
teils von den Blockwaltern in die einzelnen Haushaltungen ge=
tragen
.
Auch die Austeilung der Kleidungsſtücke hat in einzelnen Orts=
gruppen
ſchon begonnen. Das geht ja nun nicht ſo ſchnell wie die
raſche Ueberreichung der Lebensmittel und Gutſcheine. Da muß
erſt einmal ausgeſucht und probiert werden, was für den Einzel=
nen
paſſend und zweckmäßig iſt. Und unter den großen Beſtän=
den
. die zur Verteilung zur Verfügung ſtehen, findet ſich für jeden
ſchon das Richtige. Außer den rund 7302 Stück gebrauchter Klei=
dungs
= und Wäſcheſtücke und Schuhe wurden rund 2200 Stück Klei=
der
für Männer, Frauen und Kinder neu gekauft, dazu 5680 Stück
Leibwäſche, 1000 Stück Haus= und Bettwäſche wie Kiſſen, Bett=
tüicher
und Bezüge, Schlafdecken und Handtücher, außerdem 910
Paar neue Schuhe. Und alles ſind ſchöne, warme, ſolide Sachen,
die ihren Empfängern ſicherlich Freude machen werden! Damit
auch die Kinder einen beſonderen Spaß haben, iſt das Spielzeug
nicht vergeſſen. Unter den rund 3450 Stück Spielſachen, die in
Darmſtadt verteilt werden, ſind 745 Bücher, 1000 Spiel und viele
andere Dinge.
Zur ſelben Zeit, da wir hier in Darmſtadt die Verteilung der
Weihnachtsgaben erleben, geht auch im Landkreis Darmſtadt die=
ſelbe
Aktion vor ſich. Hier ſind etwa 3300 Haushaltungen zu be=
treuen
: alle erhielten Lebensmittelpakete, Fett= und Kohlengut=
ſcheine
wie in unſerer Stadt, dazu kamen außer den gebrauchten
Kleidern noch Beſtände an neuen Kleidungs= und Wäſcheſtücken
zur Verteilung. Und auch hierin hatten gebefreudige Spender
Weihnachtspakete auf Grund der Wunſchzettel geſchickt, rund 3000
an der Zahl.
So iſt es durch die Opferbereitſchaft Aller möglich geworden,
daß in dieſem Jahr das Weihnachtsfeſt ein Feſt, der Freude für
jeden iſt, an dem ſich niemand vergeſſen fühlt und jeder die enge
Verbundenheit aller Glieder unſeres Volkes empfindet. Das Be=
wußtſein
dieſer Verbundenheit iſt den Gebenden wie den Nehmen=
den
eigen, und das gerade macht dieſe Austeilung der Weihnachts=
gaben
zu einem ſo wertvollen Erlebnis für alle, die daran teil=
nehmen
.
A. HI.

Schloßmuſeum. Auch für die diesjährigen Weihnachten
und für Neujahr hat die Direktion des Schloßmuſeums die Ein=
trittspreiſe
zu den Führungen erheblich ermäßigt. Vom 2. Feier=
tag
bis einſchließlich Neujahrstag beträgt das Eintrittsgeld für
Erwachſene 50 Pf. für Schüler, Studenten Militärperſonen und
Mitglieder vaterländiſcher Verbände 30 Pf. Es ſoll hierdurch
weiten Kreiſen, beſonders den Weihnachtsgäſten, Gelegenheit ge=
geben
werden, das Innere des Schloſſes kennen zu lernen, gehört
doch das Schloßmuſeum mit der Holbeinſchen Madonna, den hiſto=
riſchen
Prunkräumen und den einzig in Europa daſtehenden Uni=
formen
=Sammlungen zu den bedeutendſten Sehenswürdigkeiten.
Ein Beſuch verlohnt ſich immer.

DASSAREN
MIT DER
SPARUHR
MACHT FREUDE
UND BRINGT

Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt

Bund der Heſſ. Leibgardiſten und Offizier=Verein des
Leibgarde=Regiments. Der zweitletzte Kommandeur der Vorkriegs=
zeit
des Leibgarde=Regiments, Generalleutnant a. D. Otto von
Etzel, iſt am 19. Dezember in Erfurt verſtorben.
Darmſtädter Sänger im Rundfunk. Der Männerchor
Frohſinn=Harmonie 1881 Darmſtadt beſtreitet am Sonntag, den
23. Dezember, im Reichsſender Frankfurt die Stunde des Thor=
geſanges
. Zum Vortrag kommen Chöre von Kämpf, Hummel,
Erk. Niemeyer, Grim, Heinrichs und Wenzel.

Die Weihnachtsnummer

unseres Blattes erscheint bereits, mit der
Ausgabe vom 24. Dezember vereinigt, am
Heiligabend und gelangt nachm. ab 4 Uhr
in der Stadt durch die Trägerinnen zur
Verteilung. Anzeigen für die Weihnachts-
Ausgabe müssen spätestens bis Montag,
vorm. 10 Uhr, aufgegeben sein; es empfiehlt
sich dies, jedoch bereits heute zu tun.
DER VERLAG.

Späte Frontkämpferauszeichnung. Dem am 2. Mai 1934
mit der ungariſchen Kriegserinnerungsmedaille einſchließlich
Schwertern und Helm ausgezeichneten Vermeſſungsinſpektor Karl
Gottwald wurde durch Vermittlung des ungariſchen
Oberſt a. D. von Farkas auch die öſterreichiſche Kriegserinnerungs=
medaille
mit Schwertern von dem öſterreichiſchen Bundesminiſte=
rium
für Landesverteidigung verliehen. Gottwald war Führer
einer vorgeſchobenen Grabenbeobachtung beim Durchbruch durch
die Waldkarpathen und hat ſich mit ſeiner a s Deutſchen, Ungarn
und Oeſterreichern zuſammengeſetzten Beobachtung beſonders aus=
gezeichnet
.
Kameradſchaftsabend des Sportvereins 1398. Im Anſchluß
an die Jugend=Weihnachtsfeier, die am Sonntag, 23. Dezember,
auf dem Heiligen Kreuz ſtattfindet, treffen ſich am ſelben Tag
um 20 Uhr alle Sportvereinler zu einem /Kameradſchaftsabend
mit weihnachtlichem Einſchlag.
Sportverein 1898 Darmſtadt. Alljäkhrlich hält der Sport=
verein
1898 eine Jugend=Weihnachtsfeier, ab, die in
dieſem Jahre am Sonntag, 23. Dezember/ nachmittags, auf dem
Heiligen Kreuz (Dieburger Straße) ſtattfindet.

Reichsluftſchuktbund.

An alle Untergruppenführer Blockwarte Hauswarte und Mit=
glieder
des Reichsluftſchutzbundes der Ortsgruppe Darmſtadt.
Am Donnerstag, den 27. Dezember 1934, wird in der Zeit
von 18.30 bis 19 Uhr über den Deutſchlandſender die
Reportage
Reichsluftſchutzbund übt
(ein Funkbericht aus dem Oſten Berlins) geſendet. Gegenſtand
der Reportage iſt eine Hausübung in einem Berliner Miethaus
unter Einſatz der in dieſem Hauſe eingeſetzten Amtsträger und
Selbſtſchutzhelfer ſowie der geſamten Hauseinwohnerſchaft.
Sämtliche Amtsträger und Mitglieder des Reichsluftſchutz=
bundes
, die ein Rundfunkgerät beſitzen, haben dafür Sorge zu
tragen, daß möglichſt viele Volksgenoſſen insbeſondere Mit=
bewohner
, ihres Hauſes, dieſe lehrreiche Sendung mit
anhören können.
Die Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes erwartet, daß die=
ſer
Aufruf im Intereſſe der Aufgaben des Reichsluftſchutzbundes
die gebührende Beachtung findet.
Reichsluftſchutzbund.
Ortsgruppe Darmſtadt.
Fröhlicher Abend im Kameradſchaftshaus
des Darmſtädker Skudenkenbundes
hat die Studentinnen der Hochſchule mit den Inſaſſen des Kame=
radſchaftshauſes
des NSDStB. zuſammengeführt, um die Verbun=
denheit
der Studierenden an der Hochſchule von neuem und für
immer zu feſtigen. Im gemütlichen mit Weihnachtstannengrün
geſchmückten Raum war die Tafel gedeckt und die Tafelrunde
ſchmauſte gekauften Kuchen? Nein! Die Studentinnen von
heute hatten die Kreppel zum Abend ſelbſt gebacken. Sogar
gefüllte!
Der Führer des Kameradſchaftshauſes, cand. ing. Helweg,
begrüßte die Gäſte herzlich im Kameradſchaftshaus, deſſen In=
ſaſſen
es ernſt meinen mit der Verbindung des Studenten mit
ſeiner Umwelt, zu Volk und Vaterland, angefangen bei der Kame=
radſchaft
mit dem eigenen Arbeitskollegen. Das eben iſt der Sinn
des Kameradſchaftshauſes: Was nützt alle Wiſſenſchaft, wenn der
Student ſeinen Volksbruder nicht mehr kennt, nicht einmal weiß,
wer da im Hörſaal neben ihm ſitzt. Hier im Kameradſchaftshaus,
bei dem ſtändigen Zuſammenwohnen, Zuſammenarbeiten uſw. zeigt
ſich. ob ein Student nur einmal, auf kurze Zeit, in Volksgemein=
ſchaft
leben kann oder ob er wirklich ein Kamerad iſt, der ſich für
ſeine Kameraden und auch ſpäter im Beruf für jeden, für den er
verantwortlich iſt, einſetzt. Auch Nationalſozialismus muß in der
Kameradſchaft erlebt werden. Und dies Erleben iſt heute nur
in der Gemeinſchaft möglich. Der Student muß ſich heute vor
allem nach den Lebensquellen ſeines Volkes fragen; hier kann er
auch zeigen, daß er gewillt iſt, zu arbeiten, und daß ein verbum=
meltes
Studententum in Deutſchland keinen Platz mehr hat. Leicht
war es nicht, das Kameradſchaftshaus aus nichts aufzubauen, und
manchen Kampf hat es gekoſtet, bis wir ſoweit waren, wie wir
heute daſtehen. Aber der Glaube an die Richtigkeit der Idee hat
den Sieg erfochten. Die Inſaſſen des Kameradſchaftshauſes haben
die Studienkameradinnen eingeladen, um mit ihnen zuſammen
den Ring aller jungen Studierenden an der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt zu ſchließen! Die Führerin der Studentinnen, Frl.
cand, phyſ. Teller, ſprach den Dank für die Einladung aus.
Nun folgte ein Rundgang durchs Haus, und die Studentinnen
hatten Gelegenheit, die Einrichtung der einzelnen Kameradſchaf=
ten
zu bewundern. Jede Kameradſchaft beſteht aus etwa 810
Mann. Ein gemeinſames Schlafzimmer. Arbeits= und Aufent=
haltsräume
werden von den Inſaſſen ſelbſt ausgeſtattet. Beſon=
dere
Beachtung fanden die Liegewieſen, eine Erfindung, aus
alten Matratzen, bequeme Polſter und Couchs zu ſchaffen. Nun
gings zum Speiſeſaal zurück. Gleich war eine luſtige Unterhaltung
im Gange und die Kreppel ſchmeckten ganz vorzüglich. Nun
wickelte ſich ein luſtiges Programm ab: gemeinſame Lieder erklan=
gen
. und Mädel und Buben (Proteſt im Publikum!) verulk=
ten
einander in luſtigen Verſen. Ein Don=Koſaken=Chor erſchien,
die Hauskapelle ſpielte, und ein waſchechter Sachſe (aus Leibzch)
war auch vorhanden. Ein froher Kanon brachte zum Ausdruck,
was der Abend bewies: Froh zu ſein bedarf es wenig, doch wer
froh iſt, iſt ein König! Zu ſchnell ſchlug die Abſchiedsſtunde. In
fröhlichem Zuge durch die Stadt wurden alle Studentinnen zu
ihren Wohnungen begleitet.
Die Darmſtädter Weihnachtsteller. Das Ziehungs=
ergebnis
der Weihnachtslotterie der Darmſtäd=
ter
bildenden Künſtler. Am Mittwoch fand die Ausſpie=
lung
der Lotterie anläßlich der Weihnachtsmeſſe der Darmſtädter
bildenden Künſtler ſtatt. In den Räumen der Meſſe ſang ein Teil
des Chores des Heſſiſchen Singkreiſes unter Leitung des Fachrefe=
renten
Günter Simony und die Konzertſängerin Frau Horn=
Stoll, die von Herrn Kammermuſiker Horn auf der Bratſche
begleitet wurde. Der klangſchöne Vortrag von Frau Horn=Stoll
und das hervorragende Spiel, des Herrn Horn wie auch die gut
geſungenen Weihnachtslieder des Heſſiſchen Singkreiſes nahmen
wie bei jedem Abendſingen die Zuhörer bald ganz gefangen. Die
Akuſtik der Muſeumshalle ließ jeden kleinſten, zarteſten Ton
ſchwingen. Den Künſtlern und Mitgliedern des Heſſiſchen Sing=
kreiſes
ſei an dieſer Stelle gedankt für ihre Bereitſchaft im Dienſt
der guten Sache. Nach Schließung der Ausſtellung fand die Ziehung
der Lotterie ſtatt, deren Ergebnis an anderer Stelle des Blattes
abgedruckt iſt. Mit dem heutigen Tage nehmen die ſchönen Darm=
ſtädter
Weihnachtsteller des Jahres 1934 ihren Weg in die Fami=
lien
und Sammlerhände. Wir hoffen, daß nach einer Reihe von
Jahren manch Darmſtädter Volksgenoſſe eine Sammlung dieſer
Teller wird zeigen können. Von Donnerstag 16 Uhr ab konnten
die Gewinne in Empfang genommen werden; die Weihnachtsmeſſe
1 und 1619 Uhr geöffnet.

Aufruf

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 352

Der Gauleiter.
Der Referent der Alten Garde‟.
Der Gau=Referent der Alten Garde Pg. Gimbel
MdR., iſt von ſeiner Transozeanreiſe wieder zurückgekehrt. Die
Sprechſtunden, die Dienstags und Freitags von 912 Uhr ſtatt=
finden
, ſind einzuhalten.
Das goldene Ehrenzeichen Nr. 77 284 in kleiner Ausführung
iſt verloren gegangen. Dasſelbe iſt abzugeben bei dem Referen=
ten
der Alten Garde, Adolf=Hitler=Haus. Zimmer 77.
NSKOV.
Die Sprechſtunden der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferver=
ſorgung
, Bezirk 14, Frankfurt a. M. und der Ortsgruppe Frank=
furt
a. M., Braubachſtraße 1416, fallen in der Zeit vom 22. De=
zember
1934 bis 2. Januar 1935 aus.
Der Kreisleiter.
Invalidenunterſtützung.
Diejenigen Mitglieder, die in den letzten 3 Monaten noch
keine Invalidenunterſtützung vom Amt für Selbſthilfe bekom=
men
haben, werden erſucht, ſich am Montag, den 24. ds. Mts., auf
der Verwaltungsſtelle 14. Bismarckſtraße 19. Vorderhaus, in der
Zeit von 812 Uhr zwecks Auszahlung einzufinden.
Vom 24. Dezember 1934 bis einſchließlich 1. Januar 1935 blei=
ben
die Geſchäftsräume für den Publikumsverkehr wegen Er=
ſtellung
der Jahresbilanz geſchloſſen.
Deutſches Jungvolk in der Hitler=Jugend,
Jungbanne 1/115 und 2/115.
Am Samstag, den 22. Dezember, treten alle Fähnlein des
Jungbannes 1/115 um 20.30 Uhr am Paradeplatz an. Ein wei=
terer
Befehl ergeht nicht. Für Führer und Wimpelträger die
an der Feier auf dem Frankenſtein teilnehmen, gilt die frühere
Anordnung.
Bund Deutſcher Mädel in der HJ.
In folgenden Städten werden die Aermelabzeichen verliehen
werden: Offenbach: 22. Dezember, Worms: 23. Dezember,
Alzey: 23. Dezember, Michelſtadt (für den Odenwald):
Dezember.
NSKOV.
Die Sprechſtunden der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferver=
ſorgung
, Bezirk 13. Darmſtadt, ſowie der Ortsgruppe Darmſtadt,
Eliſabethenſtraße 34, fallen in der Zeit vom 22. Dezember 1934
bis 2. Januar 1935 aus.
Kreis Bensheim.
NSDAP., Kreisleitung Bensheim.
Dienſtbetrieb über Weihnachten.
Die Dienſträume der Kreisleitung Bensheim ſind vom 22
Dezember, nachmittags 1 Uhr, bis einſchließlich 1. Januar 1935
geſchloſſen. Die Fernſprechſtelle bleibt jedoch während dieſer Zeit
beſetzt; dringende Angelegenheiten können telephoniſch entgegen=
genommen
bzw. vermittelt werden.
gez. Brückmann, Kreisleiter.

Was die Lichtſpieltheaker bringen.
* Belida.
Heinz Rühmann in dem tollen Luſtſpielfilm. Heinz im
Mond hat diesmal reichlich Gelegenheit, ſeine Schnurren und
humoriſtiſchen Einfälle loszulaſſen. Eine Braut im erſten
Stock, eine im zweiten Stock, mit den beiden in getrennten Hotel=
räumen
gleichzeitig, in großem Familienkreiſe feierliche Ver=

Heinz Rühmann und Annemarie Sörenſen
in dem NDLS.=Film Heinz im Mond‟
lobung halten und dabei noch eine dritte, diesmal richtige Braut
finden das gibt Laune, übermütige Verwechſlungen und Irr=
tümer
in Hülle und Fülle. Der Film ſteckt voller unglaublicher
Einfälle und bringt trotz ſeiner unmöglichen, unwirklichen Hand=
lung
helle Freude. Die Hauptrolle hat Rühmann, der in ſeinem
trockenen Humor über die Leinwand tappt, als wäre die ganze
bunte Verwirrung, die er anrichtet, eine Selbſtverſtändlichkeit.
Um ihn kreiſen, wie um einen Mond, eine Reihe leuchtender
Sterne. Suſi Lanner, Ellen Frank und Annemarie Sören=
ſen
. Die Inhaber der übrigen Rollen paſſen ſich glücklich in das
luſtige Spiel ein, das einige heitere Stunden vermittelt. Aus
dem ſehr reichhaltigen Beiprogramm ſei vor allem der ſchöne
Film genannt, der mit der Erſteigung des Mont Blanc ſchwie=
rige
Kletterpartien und herrliche Bergaufnahmen bringt.
Palaſt=Lichtſpiele: Steckbrief 2 48.
Ein deutſcher Film. der in Frankreich ſpielt und durchaus
franzöſiſches Sujet behandelt. Oder ein franzöſiſcher Film. zu dem
deutſche Schauſpieler herangezogen ſind. Auf jeden Fall ein ſpan=
nender
Kriminalfilm mit guten ſchauſpieleriſchen Leiſtungen,
wenngleich die Regie auch um das Gehetztſein eines Bagnoſträf=
lings
im Bild darzuſtellen, des Guten hin und wieder zu viel tut.
Dieſer Sträfling, deſſen Unſchuld ſich erſt ganz am Ende des Films
herausſtellt, hat etwas unklare Familienverhältniſſe. Er wird,
nachdem er vor 20 Jahren entflohen iſt, durch die Veröffentlichung
ſeines Bildes in der Zeitung entdeckt und auf ſeinem Hochzeitsfeſt
verhaftet. Er iſt nach der Flucht ehrſamer Schreinermeiſter gewor=
den
, hat aber auch einen achtjährigen Sohn. Er nimmt den Buben,
der übrigens ausgezeichnet ſpielt, auf ſeiner Flucht mit und wird
zwei Tage hindurch durch Städte und Dörfer Frankreichs. nament=
lich
durch Marſeille gehetzt, bis er unter den Schutz einer Dame
ohne Unterleib gerät, ſchließlich aber in derſelben Jahrmarktsbude
von der Frau mit Vollbart verraten und doch verhaftet wird. Im
letzten Moment aber wird ſeine Unſchuld kund und er darf ins
bürgerliche Leben zurückkehren. Wenn ſich Künſtler wie Eugen
Klöpfer, Magda Sonja, Camilla Spira, und der kleine
Hans Feher zu dieſem Spiel zur Verfügung ſtellen, dann hilft
gute Darſtellungskunſt über Schwächen des Vorwurfs leicht hin=
weg
. Die Szenen ſind aufregend, die Bilder zum großen Teil ſehr
A4
ſchon.
Im Union=Theater ſieht man Hans Albers in dem Groß=
film
Peer Gynt, ein Standardwerk deutſcher Filmkunſt. In
weiteren Hauptrollen Marieluiſe Claudius, Olga Tſchechowa.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen das große muſikaliſche Luſt=
ſpiel
Die engliſche Heirat mit Renate Müller, Adele
Sandrock, Adolf Wohlbrück und Georg Alexander. Jugendliche
haben Zutrit
Die Palaſt=Lichtſviele zeigen nur noch heute und morgen
den mit Spannung erfüllten Film Steckbrief Z. 48 die auf=
wühlende
Schickſalstragödie eines vom Geſetz unſchuldig Verfolg=
ten
In den Hauptrollen Hans Feher. Eugen Klöpfer, Camilla
Spira.
Morgenfeier im Helia. Am Sonntag vormittag 11.15 Uhr
läuft als Film=Morgenfeier in den Helia=Lichtſpielen zum letzten
Male der herrliche Kulturfilm Mittelholzers Abeſſinienflug.
Reſi=Theater zeigt heute in der Nachtvorſtellung den er=
folgreichen
Bali=Tonfilm Die Inſel der Dämonen.

Wieder eine Seereiſe nach Südengland gewonnen! Die
zweite Seereiſe nach England wurde diesmal von dem jugendlichen
Autoſchoſſer Edgar Mendel, Darmſtadt. Steinackerſtraße 10. ge=
wonnen
. Noch immer ſind große Gewinne beim Kauf von Chriſt=
ſtollen
zu erhalten. Keiner verſäume deshalb, in dieſen Tagen
Chriſtſtollen als Weihnachtsgeſchenk zu kaufen.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 22. Dezember 1934

Die deutſcheArbeitsfront

Gaujugendwalker=Arbeitskagung
der Berufshauptgruppe der Kaufmannsgehilfen,
Bürogehilfen und Behörden-Angeſkellken.
Am 12./13. Dezember 1934 waren die im Zuge des Aufbaues
des Berufsgruppenamtes in der DAF. neubeſtellten 32 Gau=
jugendwalter
der Berufshauptgruppe Kaufmannsgehilfen, Büro=
gehilfen
und Behörden=Angeſtellten zu einer Arbeitstagung in
Berlin zuſammengekommen. Die Leitung der Tagung lag in
Händen des Jugendleiters der Reichsberufshauptgruppe Kauf=
mannsgehilfen
, Bürogehilfen und Behörden=Angeſtellten, Bann=
führer
Sepp Faſold.
Der Zweck dieſer Arbeitstagung war, Klarheit über die viel=
ſeitigen
neuen Aufgaben zu ſchaffen. Neben allgemeinen organi=
ſatoriſchen
Fragen wurde die Notwendigkeit der volkswirtſchaft=
lichen
Schulung, die betriebswirtſchaftliche Arbeitsgeſtaltung, die
Zuſammenarbeit mit den Uebungsbüros der Techniker behandelt,
ſowie Richtlinien für die Arbeit des Frühjahrs 1935 ( Reichs=
berufswettkampf
uſw.) feſtgelegt. Als ein weſentliches Ereignis
dieſer erfolgreichen Arbeitstagung kann die ab 1. Januar 1935
einſetzende dreimonatige Gründungsſperre für Uebungsfirmen
und Uebungsbüros bezeichnet werden. Die bisherigen Bezirks=
jugendleiter
werden in ihrer Eigenſchaft als Bezirksinſpekteure
der Uebungswirtſchaft die Arbeit ihrer Uebungsfirmen kritiſch
überprüfen. In der Ueberzeugung, daß für die Leitung der
Uebungsfirmen und Uebungsbüros in denen Mitarbeiter bis zu
25 Jahren erfaßt werden, nur erfahrene Praktiker in Betracht
kommen können, wurde angeordnet, daß Uebungsfirmenleiter auf
keinen Fall mehr beſtätigt werden, wenn ſie nicht ein Mindeſt=
alter
von 25 Jahren erreicht haben. Das Durchſchnittsalter der
Uebungsfirmenleiter, das etwa bei 30 Jahren liegt, ſoll nicht
herabgedrückt werden. Während der Tagung war auch der Jugend=
leiter
der Deutſchen Arbeitsfront und der Leiter des Hauptrefe=
rates
für Jugend im Berufsgruppenamt der DAF., Gebiets=
führer
Franz Langer, anweſend und ſprach über die künftigen
gemeinſamen Aufgaben.
Der beſondere Wert dieſer Tagung lag in der Möglichkeit
des gegenſeitigen Erfahrungsaustauſches. Den Schluß der Tagung
bildete ein kameradſchaftliches Zuſammenſein, an dem auch der
Leiter des Berufsgruppenamtes, Pg. Haid, teilgenommen hat.

NS. Gemeinſchaft Kraft durt
Kreis Darmſtadi.

Achtung! Erzgebirge=Fahrer!
Fahrkarten, Platzkarten und Quartiergutſcheine
ſind eingetroffen und in der Geſchäftsſtelle heute bis 13 Uhr ab=
zuholen
. Als Anfahrkoſten ſind noch 60 Pfg. zu entrichten.
Die Abfahrt am Hauptbahnhof Darmſtadt erfolgt am 1.
Feiertag, abends 20.26 Uhr; die Weiterfahrt in Frank=
furt
a. M. um 22.20 Uhr. Sämtliche Teilnehmer treffen ſich 21.45
Uhr an der Südſeite des Hauptbahnhofs Frankfurt a. M.
Silveſter=Borfeier mit Tanz im Städkiſchen Saalbau.
Am Samstag, 29. Dezember, findet im Städt. Saalbau
eine Silveſter=Vorfeier mit Militärkonzert des Muſikzugs
der Standarte 115 unter Leitung des Muſikzugführers W. Schlupp
mit darauffolgendem Tanz ſtatt. Eintritt 50 Pfg.. Karten in
der Geſchäftsſtelle der NSG. Kraft durch Freude‟, Bismarck=
ſtraße
19, ſowie bei ſämtlichen Orts= und Betriebswarten. Die
Orts= und Betriebswarte holen noch heute bis 13.30 Uhr ihre
Karten ab.
Die für heute abend 20 Uhr in der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt angeſetzte Veranſtaltung Weihnachtslieder
kann wegen Unpäßlichkeit der Frau Haſſelblatt=Oſing nicht ſtatt=
ſtattfinden
.
Malcomes, Kreiswart der NSG. K.d.F.

Kameradſchaftsabend
der Firma Gebrüder Roeder A. G., Darmſtadt.
Der dritte Kameradſchaftsabend der Firma Gebrüder Roeder.
A.=G., ſtand unter dem Zeichen der Gemeinſchaftsleiſtung. Es
wirkten nur Gruppen von Werksangehörigen mit.
Mit einem flotten Marſch geſpielt von der Werkskapelle.
unter der Leitung von Kamerad Hedler, mit dem Spielmanns=
zug
wurde der Abend eröffnet. Danach begrüßte der Betriebs=
führer
, Herr Phil. Roeder, die Gäſte und Kameraden. Be=
ſonders
freute er ſich über die Anweſenheit von zwei Kameraden
aus dem Saarland und der Studenten vom Korps Haſſia. Nach
der Regina=Ouvertüre von Roſſini ſangen die Lehrlinge der Firma
das Seeräuberlied und Wohlauf, Kameraden‟. Der Betriebs=
zellenobmann
, Pg Arnhold, ſprach über den Sinn des Abends
und forderte die Kameraden auf, weiter die Kameradſchaft zu pfle=
gen
und im Sinne unſeres Führers zu arbeiten. Alte SA.= Kampf=
lieder
beendeten den erſten Teil des Programms. Der zweite Teil
wurde mit einem Fanfarenmarſch, der großen Beifall fand, eröff=
net
. Der Belegſchaftschor, unter der Leitung von Kamerad
Lücker, ſang vier Lieder. Mit dem Walzer: O Frühling, wie
biſt du ſo ſchön und einem Marſch fand das Programm ſein Ende,
Groß-Umſtädter Bekriebe faſt reſtlos im Zeichen
weihnachklicher Gebefreudigkeit.
Wir erleben in dieſen Tagen vor Weihnachten Dinge, um die
uns die ganze Welt mit Recht beneiden darf. Ueberall machen ſich
die Auswirkungen der politiſchen Erziehungsarbeit zum Segen für
das ſchaffende Volk bemerkbar. Die Solidarität des deutſchen Vol=
kes
, über die heute niemand mehr im Zweifel ſein kann, greift jetzt
mit Hilfe der Deutſchen Arbeitsfront auf die hieſigen Betriebe
über, und manch ſchöner Erfolg konnte ſchon im Laufe der letzten
Monate gemeldet werden. Sämtliche Betriebe, mit Ausnahme der
Filzwarenfabrik Friedrich Wilhelm Breidert, haben durch ihre
Weihnachtsſpende bewieſen, daß ſie gewillt ſind, die Wunden der
Vergangenheit mit ausſcheiden zu helfen und ſich den Erforder=
niſſen
eines neuen deutſchen Zeitabſchnittes nicht verſchließen.
Die Betriebsführer nachſtehender Firmen gaben uns auf unſere
Anfrage bekannt, daß ſie die Zahlung einer Weihnachtsgratifikation
teils in Geld oder Naturalien, an alle Gefolgſchaftmitglieder vor=
nehmen
. Es ſoll hiermit der Dank für die geleiſtete treue Mit=
arbeit
ausgeſprochen werden:
1. Brauerei G. B. Ganß (Spende an Geld),
2. Lederfabrik Emmerich (Spende in Leder),
3. Scherenfabrik Ritzert (Spende an Geld),
4. Sägewerk Brenner (Spende an Holz),
5. Baugeſchäft Voltz u Walter (Spende an Geld),
6. Baugeſchäft Joh. Ldg. Walter (Spende an Geld),
77. Molkereigenoſſenſchaft (Spende an Geld),
8. Weißbindergeſchäft Johs. Landzettel 3. (Spende an Geld), nitgliedern beſchert
Dieſe Spenden zeugen, was guter Wille zu leiſten vermag, be=
ſonders
einige Betriebe, die derartige finanziellen Belaſtungen
nicht ohne Schwierigkeiten tragen, die ſich aber trotzdem nicht aus=
ſchloſſen
, verdienen ein beſonderes Lob. Es kommt eben auch nur
darauf an, im Rahmen des Möglichen das zu tun, was die ſoziale
Ehre und das Gewiſſen der Betriebsgemeinſchaft fordert.
Groß=Umſtadt, im Dezember 1934.
Ortsgruppe der D. A. F. Groß=Umſtadt.
gez. Janſohn.
*
* Weihnachts=Gratifikation. In hochherziger Weiſe hat die
Starkenburger Milch=Liefer=Vereinigung ihrer geſamten Beleg;
ſchaft eine Weihnachtsgratifikation ausgezahlt. Der Betriebsführer
Herr Vorbrodt hat weiterhin erklärt, allmonatlich einen Kame=
radſchaftsabend
der geſamten Belegſchaft abzuhalten. Zu dieſem
Abend ſoll weiterhin die NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟
hinzugezogen werden. Ein Teil der Weihnachtsgratifikation wurde
von der Belegſchaft dazu benutzt, Butter und Quark zu kaufen,
die nach den Weihnachtsfeiertagen als Neujahrsgabe durch die
zuſtändigen Stellen des WHW. verteilt werden ſollen.

Karl Napp bäckk einen Weihnachts=Napp=Kuchen!
Der in Darmſtadt anläßlich ſeines Gaſtſpiels im Frühjahr
ſo ſchnell volkstümlich gewordene rheiniſche Komiker Karl Napp
wird dem Weihnachts=Feſtſpielplan des Orpheums,
der immer was beſonderes bietet, ſeine eigene humorvolle Note
verleihen. Ueber ſeinen friſchen, auf Schmiß und Tempo ein=

geſtellten Humor lacht man Tränen. Karl Napp verſteht aber
auch noch zu erzählen; in dieſer Art iſt er einmalig! Das
Beiprogramm, aus etwa 20 Perſonen beſtehend iſt neu und
orignell zuſammengeſtellt. Alles in allem: Ein Napp=Kuchen
mit viel Roſinen, gebacken und ſerviert von Karl Napp. Sams=
tag
iſt die Eröffnungs= und Propaganda=Vorſtellung.
Aerzklicher Sonnkagsdienſt.
Der Sonntagsdienſt reicht nunmehr von
Samstag mittag 2 Uhr bis Montag früh 6 Uhr.
Iſt in dieſer Zeit wegen plötzlicher Erkrankung ärztliche Hilfe er=
forderlich
, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen. Wenn die=
ſer
nicht erreichbar iſt, dann ſind folgende Aerzte zu deſſen Ver=
tretung
bereit: Sonntag, den 23. Dezember: Dr. med.
Gros, Heinrichſtraße 49, Telephon 201; Dr. med. Reuß, Vik=
toriaſtraße
41. Telephon 2522; Dr. med. Schiffer. Manfred=
von
=Richthofen=Platz 2, Telephon 1403.

Den Sonntags= und Nachtdienſt der Apotheken verſehen: vom
2. Dezember, abends bis 24. Dezember morgens die Löwen=
Apotheke, Ballonplatz 11, und die Adler=Avotheke. Wilhelminen=
platz
17: vom 24. Dezember, abends, bis 29. Dezember, morgens,
die Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtraße 9. und die Einhorn=
Apotheke, Kirchſtraße 10½2,

Große und kleine Spender im Knuſperhaus. Die Beleg=
ſchaften
der Firma Karl Stöhr. Bauunternehmung. Arbeits=
gemeinſchaft
Karl Stöhr. Beton=Mauer A.=G., hat einen Ueber=
ſchuß
, den ſie anläßlich einer Sammlung für eine Veranſtaltung
der Bauſtelle Reichsautobahn erzielte, als Spende für das WHW.
ins Spendebuch des Knuſperhäuschens am langen Ludwig einge=
tragen
. Eine Schulklaſſe aus der Waldkolonie war geſtern ge=
ſchloſſen
mit ihrem Lehrer im Knuſperhaus, um dort eine große
Anzahl Pakete und auch Barſpenden in das Spendebuch abzulie=
fern
. Die Kleinen haben auch nicht zurückſtehen wollen an den
Vorbereitungen zum Weihnachtsfeſt teilzunehmen und mitzuwir=
ken
. Da uns nur noch wenige Tage vom Weihnachtsfeſte tren=
nen
, ſei noch eine letzte Mahnung an das Publikum gerichtet, von
der wohltätigen Einrichtung des Spendebuches Gebrauch zu
machen.
Das Arbeitsamt iſt am Montag, dem 24. Dezember, und
Montag, dem 31. Dezember 1934, für den Publikumsverkehr ge=
ſchloſſen
. Nur die Vermittlungsſtelle für das Gaſtwirtsgewerbe
und für Muſiker iſt an den beiden genannten Tagen von 9 bis
12 Uhr zur Erledigung von Vermittlungsaufträgen geöffnet.
Evang. Männervereinigung der Petrusgemeinde Darm=
ſtadt
=Beſſungen. Die evangeliſche Gemeinde erwacht der Geiſt
Chriſti bewegt die Geiſter! Ein äußeres Zeichen dafür war die
überaus zahlreiche Beteiligung an der letzten Monatsverſamm=
lung
der Evang. Männervereinigung der Petrusgemeinde. Ernſt.
und aufmerkſam folgten alle Anweſenden den Worten des Vor=
ſitzenden
, Herrn Oberreallehrer Frank. Feierlich wurde der
Mitglieder gedacht, die im letzten Kirchenjahr heimgegangen
Beſonders eindrucksvoll und ergreifend war die ernſte Erinne=
rung
an die zwei Millionen Gefallenen, die ſtarben, damit das
deutſche Volk lebe. Der Abend bekam dann eine beſondere Nole
dadurch, daß der Vorſitzende des 25jährigen Amtsiubl=
läums
von Herrn Pfarrer Weiß gedachte. Er ſchildene
in treffender und lebenswarmer Weiſe die vier Abſchnitte der
amtlichen Wirkſamkeit des Jubilars, der ſeit 7 Jahren nunmehl
in der Petrusgemeinde tätig iſt, und überbrachte dann die Glug=
und Segenswünſche der Vereinigung zugleich mit einer ſinnige!
Gabe dem ſichtlich überraſchten Jubilar. Dieſer dankte in beweg=
ten
Worten, ſprach von den ernſten und erhebenden Erfahrunge!
ſeiner erſten 25 Jahre im Amt und gelobte auch weiterhin thene
Erfüllung ſeiner vielſeitigen Pflichten, im neu begingende!
Lebensabſchnitt. Nun folgte der Hauptgegenſtand der Tage=
ordnung, der Vortrag des Vorſitzenden über die ſogenann.
dritte Konfeſſion‟. Der Vortragende verſtand es vortrefflich,
1½ſtündiger Rede aus der verwirrenden Fülle des Stoffes, dei
die mit dem Sammelnamen Deutſche Glaubensbewegung de
zeichneten Erſcheinungen darbieten, das Wichtigſte und Entſche‟
dende lichtvoll und klar herauszuſtellen. Der Gottloſenbewegune
der Kommuniſten und Marxiſten wurde durch den Führer Eiſe
halt geboten, ſeit er im Dritten Reich die Macht ergrüffen, we=
durch
die rohe, alles zerſtörende Gewalt verhindert wurde, ihee
ungeheuerlichen Pläne auszuführen. Der Vortragende ſchloß ſe‟
nen umfaſſenden, aufſchlußreichen Vortrag mit dem 1feierliche‟
Bekenntnis zum Evangelium und der Beteuerung der fellen
feſten Glaubensüberzeugung, daß die Sache Jeſu Cheriſti nic.
untergehen kann. Da die Zeit inzwiſchen ſehr weit vorgerug.
war, ſprach Herr Pfarrer i. R. Goebel, Mitgliedſ der MD=
ganz
kurz Herrn Oberreallehrer Frank den Dank der Verſamſle
lung in warmen, anerkennenden Worten aus.
Martinsgemeinde. Die Weihnachtsfeier der K ſeinkindel=
ſchule
Mauerſtraße am Samstag. 22. Dezember, begi Eint berel
2.30 Uhr, diejenige der Kleinkinderſchule Liebfrauenſtr; aße iſt. !.
Samstag. 3 Uhr, verlegt.
Turn= und Sportgemeinde 1846 Darmſtadt. E' jinem alle‟
Brauche folgend feiern die Turner=, Turnerinnen= u)c, Wand.
Abteilungen das Weihnachtsfeſt auch in dieſem Jahre) gemeinſall=
Die Feier findet ſtatt am Sonntag, 23. Dezember, im) Kneipſol,
des Turnhauſes. Der Beginn der Feier iſt auf 20 Unhr feſtgele.


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dr. Eberſtadt, 21.
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[ ][  ][ ]

Samstag, 22. Dezember 1934

Aus Heſſen.
Die Maul= und Klauenſeuche
Hat ſich in der letzten Zeit wieder überraſchend ſchnell ausgebreitet
ind wurde am 1. Dezember 1934 bereits in 14 Kreiſen. 21 Ge=
neinden
und 47 Gehöften des Reiches feſtgeſtellt. Die Gefahr eines
Ueberſpringens der Seuche auf weitere Gebiete iſt groß. Es gilt
geshalb, alle bewährten veterinärpolizeilichen Mittel anzuwenden
ſand keine Koſten zu ſcheuen, um das Aufflackern der Seuche ſo raſch
wie möglich zum Stillſtand zu bringen bzw. einer Einſchleppung
in das ſeit vielen Monaten freie Staatsgebiet vorzubeugen. Die
Notwendigkeit der Verſorgung der deutſchen Bevölkerung mit
igenen tieriſchen Produkten läßt die einſchneidendſten Maßnah=
mien
berechtigt erſcheinen, um die Seuche im Keime zu erſticken
und aus den Viehbeſtänden fernzuhalten. Es iſt deshalb die ge=
ſetzliche
und moraliſche Pflicht aller Tierbeſitzer die
Behörden in ihrem Abwehrkampf zu unterſtützen, die eigenen Vieh=
beſtände
fortgeſetzt zu beobachten, Vorſicht beim Einkauf von
Klauenvieh walten zu laſſen, unberufene Perſonen von den Stal=
lungen
fernzuhalten und bei den geringſten Verdachtserſcheinun=
gen
der Ortspolizeibehörde ſowie dem beamteten Tierarzt ſofort
Anzeige zu erſtatten. Nur dann haben die Bekämpfungsmaßnah=
men
Ausſicht auf Erfolg, wenn die erſten Ausbrüche der Seuche
in ihrem Urſprung ſchnell erkannt und getilgt werden können, ehe
eine Weiterverſchleppung des Anſteckungsſtoffes ſtattgefunden hat.
Ar. Eberſtadt, 21. Dezember. Kirchliches. Die ſeit einigen
Wochen von den Herren Lehrer Eidenmüller und Knöß geleitete
Chorſchule zur beſſeren Einführung der Liturgie in den Gottes=
dienſten
hat ſich beſtens bewährt und wird auch für die Zukunft
zur weiteren Ausgeſtaltung im obigen Sinne beitragen. Zur
Hebung des Kirchengeſangs, wie insbeſondere der Kirchenmuſik,
finden im neuen Kirchenjahr Gemeindeſingſtunden in der Kirche
ſtatt, um neue Choräle zu lernen oder altgewohnte richtig zu
ſingen. Inſtrumente wie Violine, Bratſche, Cello, Flöte, können
zu dieſen Uebungsſtunden mitgebracht werden.
Griesheim, 21. Dez. Weihnachtsbaum. Von Seiten
der Gemeinde und der NSDAP. wurde am Kriegerdenkmal ein
großer Weihnachtsbaum aufgeſtellt, der allabendlich mit Einbruch
der Dunkelheit im hellen Lichterglanz erſtrahlt. Weihnachts=
ſpende
der Firma Zentner an Betriebsange=
hörige
. Die Armaturenfabrik Zentner=Griesheim hat an ihre
Gefolgſchaftsmitglieder die nachſtehenden Weihnachtsgeſchenke aus=
gezahlt
: an verheiratete Betriebsangehörige 10 Mk., an ledige Be=
triebsangehörige
5 Mk. Für jedes Kind wurde außerdem eine
Kinderzulage von 5 Mk. gezahlt.
J. Griesheim, 19. Dez. Weihnachtsfeier der Firma
Karl Stöhr. Die Firma Karl Stöhr (Reichsautobahn) hielt
m Saale Zum grünen Laub hier eine Weihnachtsfeier ab. An
der Feier nahm die geſamte Gefolgſchaft der Firma und der
Interfirmen mit Angehörigen teil. Auch die Betriebsleitung war
vollzählig erſchienen. Als der Betriebsobmann Weber die Feier
eröffnete, war der Saal bis zum letzten Platz beſetzt. Oberinge=
tieur
Fadenſchneider begrüßte im Namen der Baufirma die An=
veſenden
Das Programm wurde mit Muſikſtücken des Freiwilligen
Arbeitsdienſtes und Violin= und Bandonium=Vorträgen von Mit=
lliedern
der Gefolgſchaft ausgefüllt. Beſonders ſtarken Beifall
rntete die 11jährige Tanzſchülerin Kraus von der Tanzſchule des
beſſiſchen Landestheaters für einen mit großer Grazie getanzten
Valzer. Zum Schluß der Veranſtaltung wurde allen Gefolgſchafts=
nitgliedern
beſchert.
* Traiſa, 21. Dez. Obſt= und Gartenbauverein. Es
ſt ſchon wiederholt bekanntgegeben worden, daß dürre und nicht
nehr tragfähige Bäume von den Beſitzern entfernt werden müſſen.
lus dieſem Grunde findet am Sonntag, den 23. Dezember. ein Ge=
narkungsrundgang
unter Führung des Vereinsvorſitzenden und
undwirtſchaftlichen Fachberaters Seydel ſtatt. Zu dieſem Rund=
ſang
ſind die Mitglieder des Vereins, alle Bauern und ſonſtige
intereſſenten eingeladen.
G. Ober=Ramſtadt, 20. Dez. Mütter= und Säuglings=
fürſorge
. Wie alljährlich wurde die letzte Beratungsſtunde der
Mitter= und Säuglingsfürſorge zu einer ſchlichten Weihnachtsfeier
usgeſtaltet, deren Durchführung bei der Kreisfürſorgerin, Schwe=
ſer
Jenny Ziesmer, wieder in beſten Händen lag. Die Feier=
ſunde
wurde von gemeinſam geſungenen Weihnachtsliedern und
karmoniumſpiel umrahmt. Den Kleinkindern beſcherte zum
ichluß der Nikolaus praktiſche Geſchenke.
f. Roßdorf, 21. Dez. Weihnachtsfeier. Im Rahmen der
Nütter= und Säuglingsfürſorge fand im Saale der Kleinkinder=
hule
eine von den Müttern der Säuglinge, gut beſuchte Weih=
uchtsfeier
unter Leitung der Kreisfürſorgerin Schweſter Jenni
liesmer ſtatt. Lieder der Schulklaſſe des Lehrers Winkler,
in Spiel, das den Weg zur Krippe zeigte und die Verleſung des
Veihnachtsevangeliums durch Pfarrer Glock gaben der Veran=
ſltung
einen recht ſtimmungsvollen Verlauf. Die Säuglinge
nurden von der Kreisfürſorgerin reichlich beſchenkt.
k. Dieburg, 21. Dez. Verleihung der Kriegsehren=
kreuze
. Mit der Ueberreichung der Kriegsehrenkreuze kann in
iler Kürze begonnen werden. Am Donnerstag, den 27. Dezember,
verden im großen Rathausſaale vorerſt die Frontkämpfer= Ehren=
keuze
(335 Stück) ausgegeben. Hierbei wird Herr Bürgermeiſter
kurkart eine entſprechende Anſprache an die mit dem Ehren=
heuz
ausgezeichneten Frontkämpfer richten. Tag der deut=
hhen
Polizei. Unter Vorantritt der Kapelle des Deutſchen
brbeitsdienſtes marſchierten unſere Beamten der Gendarmerie=
ſttion
und der ſtädtiſchen Polizei durch die Straßen der Stadt,
i die Bewohner auf den im ganzen Reich angeordneten Tag der
dutſchen Polizei zu lenken. Sammlerinnen vom BDM. gingen von
aus zu Haus und brachten ein anſehnliches Sümmchen zuſammen.
Ep. Münſter, 20. Dez. Adventsfeier der NS.= Frauen=
haft
. Die hieſige Ortsgruppe der NS.=Frauenſchaft lud die
der 70 Jahre alten Ortseinwohnerinnen zu einer Adventsfeier
m. In dem im Adventsſchmuck prangenden Saal fanden ſich über
alte Mütterchen ein, um für einige Stunden die Alltagsſorgen
zvergeſſen. Frauenſchaftsleiterin Frau Kölliſch begrüßte aufs
hrzlichſte die Gäſte, worauf ſich dieſelben den aufgetiſchten Kaffee
ud Kuchen recht wohlſchmecken ließen. Verſchiedene Gedichte und
umeinſam geſungene Advents= und Weihnachtslieder gaben der
Pranſtaltung eine beſondere Feierlichkeit. Mit einem Sieg=Heil
uf den Führer fand die Feier ihren Abſchluß.
Ey. Eppertshauſen. 20. Dez. Elternabend des Jung=
vlks
. Im Ederſchen Saale veranſtaltete das Fähnlein Ale=
mnnen
des Jungvolks Münſter und Eppertshauſen einen Eltern=
dend
. Fähnleinführer Schneidmüller=Eppertshauſen be=
hüßte
die Eltern und Freunde der hieſigen Pimpfe. Der geräu=
nge
Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Mit einem ſchnei=
Uen Fanfarenmarſch des hieſigen Jungvolkmuſikzuges wurden die
Arbietungen eröffnet, die aus Theaterſtücken ernſten und heiteren
Ahalts beſtanden. Die Spieler und Spielerinnen aus Münſter
eledigten ſich ihrer Aufgabe mit viel Geſchick und fanden reichen
Rifall. Die von einigen hieſigen Pimpfen vorgeführten Box=
unpfe
machten den Zuſchauern beſondere Freude. In Münſter,
w die gleiche Veranſtaltung am vorhergehenden Sonntag ſtatt=
kunden
hatte, war ebenfalls ein voller Erfolg zu verzeichnen.
Ci. Erbach, 21. Dezember. Mitgliederverſammlung
r Deutſchen Arbeitsfront. Zahlreich hatten ſich die
ſieder der Deutſchen Arbeitsfront zu ihrer Mitgliederverſamm=
ug
eingefunden. Der Ortswalter Pg. Fritz Horn entbot herz=
Ue Willkommengrüße und erteilte dann dem Hauptredner des
Zends, dem Pg. Otto Löffler=Michelſtadt, das Wort zu Aus=
Mrungen über die Unterſtützungseinrichtungen der DAF. Herz=
er
Beifall dankte dem Redner für ſeine ſachkundigen Ausfüh=
migen
. Nach verſchiedenen geſchäftlichen Mitteilungen des Orts=
Alters Horn folgte noch ein Werbefilm der Volksfürſorge.
Gzialismus der Tat. Die Tuchfabrik G. W. Kumpf,
Aiengeſellſchaft, überraſchte die Betriebsangehörigen mit einer
Rihnachtsbeſcherung. Unter Berückſichtigung der Dauer der Be=
Lebszugehörigkeit, des Alters und des Familienſtandes wurden
Unhafte Zuwendungen ausgeworfen. Beſonders bedacht wurden
Veteranen der Arbeit. Ohne Rückſicht auf die Beſchäftigungs=
Mer erhielten alle verheirateteten oder verwitweten Gefolgſchafts=
glieder
mit eigenem Haushalte Mehlgutſcheine für die Weih=
ſihtsbäckerei
. Rechtsbetreuungsſtelle der NSDAP.
MS Gebiet der Rechtsbetreuungsſtelle Beerfelden, das die Amts=
Richtsbezirke Beerfelden und Reichelsheim umfaßt, wurde dem
Wiete der Rechtsbetreuungsſtelle Michelſtadt zugeteilt. Be=
lich
auslandsdeutſcher Studenten. Kommenden
bintag beſuchen etwa 30 auslandsdeutſche Studenten von Mar=
lig
aus unter Führung des Profeſſors Dr. Mannhardt unſer
Zeisſtädtchen. Sie wollen auf dieſer Studienfahrt eine engere
Abindung mit uns Reichsdeutſchen knüpfen. Die zu gewährende
Mittreundſchaft wird durch koſtenloſe Aufführung eines Krippen=
Rles entgolten. Die Durchführung der notwendigen Vorberei=
Rgen übernahm die neugegründete Ortsgruppe des VDA.

Nr. 352 Seite 7

Halt, Verkehrskontrolle!

Ein Strom von Fahrzeugen Autos, Motorräder und vor
allem Radfahrer, ergießt ſich täglich in den dunklen Morgen=
und Abendſtunden über die großen Ausfallſtraßen von oder nach
Arheilgen, Griesheim, Eberſtadt. Wir ſtehen auf der Bahn=
brücke
der Griesheimer Straße. Ein Gewimmel von
kleinen Lichtern füllt die eine Straßenſeite, das ſind die Radfah=
rer
, Arbeiter und Angeſtellte, die mit dem Rad von ihrer Arbeits=
ſtätte
kommen. Mitten auf der Straße leuchten die hellen Doppel=
lichter
der Perſonen= und Laſtkraftwagen, oder der blitzende
Schein eines Motorrades. Hie und da auch ein ſchwankendes Licht
tief am Boden; es entpuppt ſich beim Näherkommen als Pferde=
fuhrwerk
. Daß dieſes ſcheinbare Durcheinander in Ordnung vor ſich
gehen muß, damit Zuſammenſtöße vermieden werden, verſteht ſich
von ſelbſt. Ebenſo, daß dieſe vorgeſchriebene Verkehrsord=
nung
einer Kontrolle bedarf, denn kleine und große Sünder gibt
es leider immer noch genug.
Steigen Sie mal ab
Mitten über der Brücke kreiſt ein rotes Licht: Verkehrskon=
trolle
! Ein Beamter mit ſchwarzer Lederjacke und Tſchako hat das
Zeichen gegeben. Ein Laſtwagen fährt rechts an, hält und wird
kontrolliert. Inzwiſchen rollt der übrige Verkehr weiter. Mancher,
der ſich nicht ganz ſicher fühlt, eilt beſonders, an der gefährlichen
Stelle vorüberzuhuſchen. Aber das Auge des Geſetzes wacht:
Steigen Sie mal ab, klingt es zu einer Radfahrerin, Ihre La=
terne
brennt nicht Verſchieden nach Temperament ſind die Ant=
worten
und Ausflüchte. Die Beamten ſind gleichmäßig ruhig mit
ihren Verwarnungen und Ermahnungen: Nein, das iſt kein
hellbrennendes Licht. Die Laterne muß am Rad be=
feſtigt
ſein: Sie dürfen ſie nicht in der Hand halten. Wenn
der Rückſtrahler verloren iſt, kaufen Sie einen neuen und
führen morgen das Rad auf dem Polizeiamt vor. Auch der
Humor fehlt nicht: Die Strafzettel ſind heutzutage teuer, kaufen
Sie für das Geld lieber eine gute Laterne. Manche Anſtände kön=
nen
an Ort und Stelle beſeitigt werden. Selten werden Vorfüh=
rungen
verlangt oder die Ventile herausgeſchraubt, ganz ſelten
gibt es Strafanzeigen. Denn es handelt ſich ja in der Hauptſache
um Verkehrserziehung und man muß zugeben, daß es in den letz=
ten
Wochen infolge der ſtändigen Kontrollen mit der Beleuch=
tung
der Räder beſſer geworden iſt. Unnachſichtig muß
allerdings gegen die Radfahrer ohne jegliche Beleuchtung vorge=
gangen
und Räder ohne Rückſtrahler müſſen vorgeführt werden,
Das iſt im Intereſſe der Verkehrsſicherheit notwendig.
Die Herren Kraftfahrer.
Bei ihrem größeren Tempo iſt gute, vorſchriftsmäßige Be=
leuchtung
natürlich doppelt wichtig. Kommen Sie mal raus,
ſchallt es in einen Führerſitz, und ſehen Sie ſich ihre Beleuchtung
an. Ein gemütlicher Fahrer ſchiebt ſich durch die Tür, tritt vor
ſein Fahrzeug und konſtatiert: Die eine Lampe brennt
nicht. Er hat es beim Fahren gar nicht gemerkt. Vielleicht läßt

ſich der Wackelkontakt ſofort beſeitigen. Oder wenn die Birne
durchgebrannt iſt, werden die Beleuchtungskörper ausgewechſelt,
ſo daß wenigſtens die linke Lampe auf der gefährlichen Seite!
brennt. Der Fahrer muß in einer nahen Werkſtatt die Beleuch=
tung
ſofort vervollſtändigen laſſen und ſie eine Stunde ſpäter
vorführen, ſonſt gibt es Strafe. Beanſtandet werden weiter: Un=
gleich
brennende Lampen, nicht richtig eingeſchaltete Nebel=
lampen
, vor allem ungenügende Schlußlichter. Darauf
muß die Polizei beſonders achten, ebenſo auf die gute Lesbarkeit
des hinteren Kennzeichens. Manche ſind über und über
verſtaubt. Der Fahrer muß ſich bequemen, das Schild ſofort abzu=
wiſchen
, Oft iſt auch das Schild zu groß. Zwiſchen Umrandung und
Zahl bleibt noch ſoviel Raum frei, daß etwa von einem Auto=
dieb
eine Ziffer davor oder dahinter angebracht werden könnte.
Natürlich werden auch die Papiere kontrolliert. Beſonders genau
iſt die Kontrolle bei den Fernkraftzügen, die meiſtens
während der Nacht fahren. Da wird aus dem Führerſitz ein ganzer
Pack Ausweispapiere herausgereicht: Zulaſſungsſchein, Führer=
ſchein
, Frachtbriefe uſw. Eifrig notiert der Beamte in ſein Formu=
lar
die notwendigen Angaben und übergibt dem Fahrer zum
Schluß eine Beſcheinigung über die Kontrolle.
Bewegliche Verkehrskontrolle.
Bei den Standkontrollen dauert es keine halbe Stunde und
ein Haufen Zuſchauer ſäumt den Fußſteig. Von fern ſchon bemer=
ken
Fahrer, die irgend etwas zu fürchten haben, daß hier Kon=
trolle
iſt und werduften. Oder menſchenfreundliche
Nadfahrer, die die Kontrolle bereits paſſiert haben, machen die
entgegenkommenden Fahrer auf die Kontrolle aufmerkſam. Da=
durch
wird der Zweck der Kontrolle illuſoriſch. Es ſind deshalb be=
wegliche
Kontrollen eingeführt. Die Beamten beſteigen die kleine
Beiwagenmaſchine und verlegen ihren Poſten an eine andere
Stelle. Standkontrollen ſind an den Stadtausgängen in den
Hauptverkehrszeiten üblich, doch auch hier wird der Standort
mehrfach vor= oder zurückverlegt. In der übrigen Zeit fahren die
Beamten weiter hinaus und machen auf den Landſtraßen
Stichproben. Hierdurch wird die Fahrdiſziplin draußen, die
oft zu wünſchen übrig läßt, gefördert. Am Tag werden auch die
Bremſen geprüft und auf die Auspuffgerauſche geachtet. Die Be=
amten
haben einen anſtrengenden Dienſt. Sie müſſen gewandt ſein,
exakt und doch umgänglich im Verkehr mit den Fahrern, raſch ihre
Entſcheidungen treffen, damit der Fahrverkehr nicht unnötig ſtockt.
Unſere Spezialbeamten in Darmſtadt, die wir auf
einer Kontrollfahrt begleiten konnten, haben ſich in langjähriger
Uebung nicht nur eine genaue Kenntnis der geſetzlichen Vorſchrif=
ten
erworben. Sie beſitzen auch die notwendigen menſchlichen
Fähigkeiten in hohem Maß. Sie überwachen die Befolgung der
Verkehlsordnung in großzügiger, ſympathiſcher Art, aber ſie faſſen
auch die unverbeſſerlichen Verkehrsſünder. Und das muß ſein im
Intereſſe aller.

Werner deubel erhält die Ehrengabe der Chemniter
Bücherfreunde.
Die Geſellſchaft der Bücherfreunde zu Chemnitz hat ihre
Ehrengabe 1934 in Höhe vo
100 RM. dem in Affolterbach im
Odenwald lebenden Schriftſteller Dr. Werner Deubel verliehen,
von dem bisher der Roman Götter in Wolken und die Bücher
Deutſche Kulturrevolution. Weltbild der Jugend und Schil=
lers
Kampf um die deutſche Tragödie erſchienen ſind.

Gleich geht’s wieder an die Arbeit-
lies
dir bis dahin mal hier die Sache im Darm=
ſtädter
Tagblatt durch; der Artikel iſt auch
für uns verflucht wichtig! Eigentlich ſollte man
dir keine Zeitung leihen jetzt, wo wir wieder
Arbeit haben, könnteſt du ſelbſt das Darm=
ſtädter
Tagblatt beſtellen!
Nun mecker nicht ſo viel, ich hab geſtern und
vorgeſtern von dir das Darmſtädter Tag=
blatt
bekommen und es heute morgen ſchon
ſelbſt beſtellt, du großzügiger Nachrichtenſpender!

Cp. Ober=Roden, 21. Dez. Unfall beim Holzmachen.
Beim Holzmachen kam ein Arbeiter ſo unglücklich zu Fall, daß er
einen Beinbruch erlitt und in ein Krankenhaus überführt werden
mußte.
* Nieder=Kinzig, 19. Dez. Der Militär= und Schützen=
verein
Nieder=Kinzig hält am 2. Weihnachtsfeiertag, abends
von 8 Uhr an, bei Kamerad Joh. Hübner einen Ball ab. Die
Muſik wird von der Bad=Königer Kurkapelle ausgeführt. Bei
dem diesjährigen Wanderpreisſchießen erzielte der Kam. Heinr.
Höhner die höchſte Ringzahl; derſelbe iſt ſomit Schützenkönig
für das Jahr 1934/35.
Ct. Heubach, 20. Dez. Einen ſchönen Nachmittag bereitete die
hieſige NS.=Frauenſchaft den alten und älteſten Einwohne=
rinnen
Heubachs. Der ſo einladend mit Tannengrün ausgeſchmückte
Saal des Gaſthauſes Zum Löwen verſetzte im Scheine der Weih=
nachtskerzen
die Erſchienenen gleich in die rechte Adventsſtimmung.
Mit herzlichen Worten begrüßte die ſtellvertretende Führerin der
Frauenſchaft, Fräulein Meiſter, die alten Kameradinnen und
wünſchte ihnen einige gemütliche Stunden, unter Vergeſſen der
Sorgen des Alltags, bei dem von der Frauenſchaft wohlmeinend
geſtifteten Kaffee und Kuchen. Beim gemeinſamen Abſingen von
Weihnachtsliedern, bei Vorträgen und muſikaliſchen Darbietungen
gingen die ſchönen Stunden nur allzu raſch vorüber.
Dk. Waldmichelbach, 18. Dez. Die Volksſchule Wald=
michelbach
im Kampfe gegen Hunger und Not. Zu=
gunſten
des Winterhilfswerkes veranſtaltete die Schule im Saale
Waldenberger eine Weihnachtsfeier. Nach dem Chor: Ehre ſei
Gott in der Höhe, begrüßte Schulleiter Jäger die Anweſenden
und wies auf die Bedeutung und den Zweck der Veranſtaltung
hin. Ein feinſinniger Prolog, vorgetragen von Martha Schnei=
der
, gab die Einſtimmung auf das nun folgende Krippenſpiel, das
mit viel Liebe und Hingabe von der Jugend geſpielt wurde. Mit
dem gemeinſamen Geſang O du fröhliche endete der 1. Teil der

Feier. In der Pauſe wurden eifrig Loſe verkauft. Nach einem
Turnerreigen der Mädchenabteilung ſpielten die Knaben der Ober=
klaſſe
den Zwergenkrieg von Nüdling. Der Leiter der Winterhilfe
ſprach allen beteiligten Perſonen, der Jugend und den Spendern
ſeinen Dank aus. Mit der Kinderſymphonie von Haydn, geſpielt
von den Knaben der Oberklaſſe, fand die Weihnachtsfeier ihr Ende.
Die Einnahmen floſſen dem örtlichen Winterhilfswerk zu.
Es. Fürth i. Odw., 18. Dezember. Der Kraftſportverein hatte
zu einem Theaterabend eingeladen, der ſehr gut beſucht war. Herr
Dr. Lindenborn begrüßte die Erſchienenen und ging dann
in ſeinen weiteren Ausfährungen auf die Bedeutung des Sportes
für die Volksgeſundheit ein. Anſchließend wurde ein Odenwälder
Volksſtück von Vereinsmitgliedern wiedergegeben. Das Stück fand
ungeteilten Beifall. Am kommenden Sonntag wird das Stück zu=
gunſten
des Winterhilfswerkes wiederholt werden. Luftſchutz.
In Rimbach fand im Gaſthaus zum Weſchnitztal eine Sitzung
der Amtsträger und des Schulungsperſonals der Ortsgruppe Rim=
bach
des Reichsluftſchutzbundes, zu der die Gemeindegruppe Fürth
gehört, ſtatt. Der Sitzung wohnten Ortsgruppenleiter der PO.,
Pg. Dölp, ſowie Bürgermeiſter Treuſch bei. Obertruppmeiſter
Abrecht machte die Anweſenden mit den letzten Verfügungen
des Reichsluftſchutzbundes bekannt. Beſonders die Zuſammenarbeit
des RLB. mit den Gemeindeverwaltungen, der Parteileitung und
den übrigen Organiſationen wurde eingehend beſprochen. Im Ja=
nuar
ſoll mit der allgemeinen Schulung der Bevölkerung begon=
nen
werden. Schulungsleiter Truppmeiſter Sauer=Fürth hat
einen Plan für die Schulung, die an ſechs aufeinanderfolgenden
Abenden ſtattfinden ſoll, entworfen. Ein Keller des Gaſthauſes
Zum Wechnitztal wird als Luftſchutzraum vorſchriftsmäßig aus=
gebaut
und dann der Luftſchutzſchule zur praktiſchen Arbeit über=
geben
Die Luftſchutzſchule wird mit einer Ausſtellung und einer
würdigen Feier eröffnet werden.
Em. Heppenheim a. d. B., 20. Dez. Durch die Landesgruppe
des Reichsluftſchutzbundes wurde in der ſtädtiſchen Turnhalle das
Puppenſpiel vom Luftſchutz Kaſperle als Luftſchutz=
hauswart
Erwachſenen und Kindern vorgeführt und dürfte
durch ſeine humorvolle überzeugende Art ſein Teil dazu beigetra=
gen
haben, daß die Einſicht der Notwendigkeit des Luftſchutzes auch
hier immer mehr ins Volk dringt. Ein Kameradſchafts=
abend
der NSKOV. im Goldenen Anker trug den Charakter
eeines Bunten Abends und bot eine geſchickt gewählte Vortrags=
folge
, die jedem Geſchmack Rechnung trug. Der Obmann der Orts=
gruppe
, Kamerad Anton Falter, begrüßte die Erſchienenen in tief=
empfundenen
, zu Herzen gehenden Worten.
Be. Büttelborn, 19. Dez. Verkehrsunfall. Ein folgen=
ſchweres
Verkehrsunglück ereignete ſich auf der Darmſtädter
Straße. Der hieſige Landwirt Peter Kreim war mit ſeinem
Kuhfuhrwerk auf der Straße, als ein Auto infolge der Glätte
rutſchte und in den Wagen hineinfuhr. Die eine Kuh ſprang auf
den Kühler des Wagens und verletzte ſich hierbei an beiden Vor=
derbeinen
. Der Wagen, in den das Auto hineinfuhr, iſt ſchwer be=
ſchädigt
. Ein Einbrecher faſt feſtgenommen, aber doch wieder
geflüchtet. Dieſer Tage bot dem Gaſtwirt Georg Dick ein Fremder
Zigarren zum Verkauf an. In demſelben Lokal befand ſich zur
gleichen Zeit ein Gendarm von Groß=Gerau. Der Gendarm ver=
langte
von dem nicht geheuren Fremden ſeine Ausweispapiere.
Blitzſchnell drückte er dem Gendarmen die Zigarren in die Hand,
ſetzte ſich auf ein Fahrrad und verſchwand. Der Fremde wurde
darauf von dem Gendarmen verfolgt und auch eingeholt. Beide,
Verfolger und Verfolgter, ſtürzten vom Rad und in dieſem Mo=
ment
verſchwand der Einbrecher wieder. Der Gendarm drückte
hierauf das Rad, worauf ſich ein Ruckſack befand, auf die Bürger=
meiſterei
und nahm die Durchſicht vor. Hierbei ſtellte ſich heraus,
daß ſich im Ruckſack verſchiedene Damenwäſche, Herrenwäſche, Zigar=
ren
,Zigaretten und eineArmeepiſtole befanden. DerEinbrecherſcheint
in der Zwiſchenzeit in ein Haus geflüchtet zu ſein und ſich verſteckt
zu haben. Wahrſcheinlich war dies in dem Haus des Landwirtes
Raiß, denn am anderen Morgen fehlte hier ein Damenrad.
Be Crumſtadt, 20. Dez. In der auf dem hieſigen Rathaus
ſtattgefundenen Gemeinderatsſitzung wurde der Kauf des Hauſes
der Eliſe Lampert durch die Gemeinde genehmigt. Des weiteren
wurde beſchloſſen, einen dritten Faſel anzuſchaffen.
LPD. Bürſtadt (Ried). 18. Dez. Ende der Diphtherie=
gefahr
in Bürſtadt. Die Diphtheriegefahr, iſt hier glück=
licherweiſe
beſeitigt. Der Unterricht an den Schulen, der ſeit 28.
November ausgeſetzt war, nahm am Dienstag wieder ſeinen An=
fang
. Damit iſt auch wieder die Verſammlungs= und Vereins=
tätigkeit
geſtattet.
Gernsheim, 17. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
16. Dezember 1,06 Meter, am 17. Dezember 1,07 Meter.
Eb. Langen 20. Dez. Verkehrsunfall. In das hieſige
Kreiskrankenhaus wurde ein Kind eingeliefert, das bei einem
Autozuſammenſtoß in der Nähe von Sprendlingen ſchwer verletzt
worden war. Bei Sprendlingen war ein Perſonenauto auf ein
am Straßenrand ſtehendes Auto aufgefahren. Bei dem ſtarken
Anprall wurde das neben dem Führer des Wagens ſitzende Kind
durch die Windſchutzſcheibe hindurch in den Straßengraben geſchleu=
dert
. Es hat vor allem ſchwere Schnittwunden davongetragen.
Be. Mörfelden. 20. Dez. Beim Holzfällen erlitt ein hieſiger
Arbeiter einen ſchweren Unfall. Der Verletzte mußte mit einem
Knöchelbruch in das Krankenhaus verbracht werden.
Stpa. Butzbach, 21. Dez. Der Mörder Kiefer hinge=
richtet
. Der am 21. Juni 34 vom Schwurgericht Mainz wegen
Mordes zum Tode verurteilte Valentin Kiefer aus Horchheim
(Rheinheſſen) iſt heute in Butzbach hingerichtet worden, nachdem
der Reichsſtatthalter in Heſſen erklärt hatte, von ſeinem Begna=
digungsrecht
keinen Gebrauch machen zu wollen. Kiefer hatte die
Stiefmutter ſeiner Braut, um ſie aus dem Wege zu ſchaffen, auf
freiem
mit einer Hacke erſchlagen

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 352

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 22. Dezember 1934

Das Geſicht der Technik.

Der neue Auto=Union=Rennwagen, der mit beſonders windſchnittiger Karoſſerie für Hans Stucks
weitere Rekordverſuche gebaut und jetzt auf der Avus zum erſten Male erprobt wurde.

Reich und Ausland.
Großer Rundfunk=-Prozeß.
Berlin. Im Großen Rundfunkprozeß wur=
den
am Freitag die Bezüge des Kölner Intendan=
ten
Hardt behandelt, gegen den das Verfahren
bekanntlich wegen ſeiner Erkrankung abgetrennt
worden iſt. Die Anklage macht Hardt und Bre=
dow
Untreue zum Vorwurf, die darin geſehen
wird, daß Hardt für die Bearbeitung von Hör=
ſpielen
, Vorträgen am Rundfunk und ähnliche
Mikrophon=Tätigkeit neben ſeinem Gehalt erheb=
liche
Bezüge erhalten hat, obwohl er nach ſeinem
Anſtellungsvertrag verpflichtet wegeſen iſt, ſeine
ganze Arbeitskraft in den Dienſt des Rundfunks
zu ſtellen. Der Angeklagte Dr. Bredow ſchilderte
eingehend, wie es zu der Bewilligung der Bezüge
an Hardt gekommen iſt.

Der Raubüberfall im Eiſenbahnabkeil
Köln. Am Mittwoch vormittag wurde in
einem Abteil 2. Klaſſe des Perſonenzuges Köln
Koblenz der 25jährige Heinrich Fuerbach aus
Annen (Weſtfalen) mit einer Schußwunde in der
Herzgegend aufgefunden. Der Zugführer veran=
laßte
die Ueberführung des Schwerverletzten in
das Krankenhaus in Bruehl. Die erſten Anga=
ben
des Fuerbach, er ſei von einem Unbekannten
überfallen und ſeiner Barſchaft von 2000 RM.
beraubt worden, ſchienen den Beamten der Lan=
deskriminalpolizei
unwahrſcheinlich. Ihre Be=
mühungen
führten dann auch bereits am Don=
nerstagnachmittag
zur Aufklärung dieſes Vorfal=
les
. Fuerbach hat ſelbſt geſtanden, ſich den Schuß
in ſelbſtmörderiſcher Abſicht beigebracht zu haben.
Als Grund hierzu gibt er wirtſchaftliche Not an.
Da der Schuß aber nicht den Tod herbeigeführt
habe, ſei er auf den Gedanken gekommen, den üb=
rigen
Reiſenden gegenüber einen Ueberfall vor=
zutäuſchen
. Er hatte kein Geld bei ſich. Die
Schußwaffe, mit der er ſich die Verletzung bei=
brachte
, will er aus dem Abteilfenſter geworfen

haben."

Diebſtähle in der Hamburger Staatsmünze.
Selbſtmord eines Täters.
Hamburg. Kriminalpolizeiliche Ermitt=
lungen
führten zur Aufdeckung von Diebſtählen in
der hieſigen Staatsmünze durch zwei Angeſtellte
des Betriebs. Es handelt ſich um etwa 1600 RM.
Der in der Staatsmünze beſchäftigt geweſene
Dreher Wilhelm G. verübte Selbſtmord, bevor er
in Haft genommen werden konnte. Ein weiterer
Täter, der Oberpräger W., der geſtändig iſt,
wurde feſtgenommen.
Die Schneeverhältniſſe in den Alpen.
München. Nach Mitteilung der Deutſchen
Bergwacht und des Verkehrsverbandes München
und Südbayern haben die Niederſchläge der letz=
ten
Tage in den Alpen in Lagen über 1400 Meter
zu geringen Schneefällen geführt und eine Schnee=
decke
von durchſchnittlich 10 bis 30 Zentimeter ge=
ſchaffen
. Skitouren und Abfahrten bis ins Tal
ſind gegenwärtig aber, noch nicht möglich.

des Dampfers Neid Hork

Der offizielle Dank
der Königl. norwegiſchen Regierung.
Berlin. Der Geſchäftsträger der Königlich
norwegiſchen Geſandtſchaft in Berlin, Legations=
rat
Ulrich Stang, hat geſtern vormittag dem Pro=
tokollchef
, des Auswärtigen Amtes, Grafen von
Baſſewitz, einen Beſuch abgeſtattet, um den Dank
der norwegiſchen Regierung auszuſprechen für die
heroiſche Rettungstat der Beſatzung des Hapag=
Dampfers New York. Bei dieſem Beſuch hat
Legationsrat Stang dem Herrn Reichsminiſter
des Auswärtigen ein herzliches Schreiben über=
reicht
.

85 Jahre alt

er geſunken.
* Ueberſeedam

Der holländiſche Perſonendampfer Orania, der auf dem Wege von Südamerika nach der Heimat
war, wurde auf der Reede des portügieſiſchen Hafens Leixoes von einem anderen Dampfer gerammt.
Obwohl das Schiff ſchnell ſank, konnten Fahrgäſte und Beſatzung gerettet werden.

wird au 22. Dezember d. J. der bekannte Maler Tüchtigkeit ſei es zu danken, daß das Boot frei=
alte er zunächſt Landſchaften von herber Auffaſ= fort, eine halbe Stunde lang, bevor wir der
des Expreſſionismus fand.

Der Kapitän der New York Kommodore Kruſe, An Bord der Uiver befanden ſich insgeſamt
dem der Führer und Reichskanzler für die vor= ſieben Perſonen; außer der vierköpfigen Beman=
ausſprach
.
Der Kapikän der Siſto‟
und der Führer des Rekkungsbookes
der New York erzählen.
London. Der Kapitän des norwegiſchen
Dampfers Siſto und der Führer des Rettungs=
bootes
der New York, Wieſen, ſchilderten einem
Vertreter der Preß Aſſociation auf dem Hapag= Alteſl füngenl!
dampfer New York, der auf der Heimreiſe bei
Cowes Roads vor Southampton vor Anker ge=
gangen
iſt, die dramatiſche Rettung der 16 nor=
wegiſchen
Seeleute.
Kapitän, Reinertſen von der Siſto, der
pflichtgemäß als letzter das verunglückte Fracht=
ſchiff
verlaſſen hatte, erzählte, er habe in den
19 Jahren, die er zur See fahre, niemals einen
ſo ſchweren Sturm erlebt. Seine Mannſchaft
habe ſich vergeblich bemüht gehabt, die Verſchie=
bung
der Schiffsladung, die die Urſache des Un=
glücks
geweſen ſei, zu verhindern. Die Rettungs=
boote
der Siſto ſeien von den rieſigen Wellen
nacheinander fortgeriſſen worden. Als das Steu=
erruder
ſo zerſtört geweſen ſei, daß es ſich nicht
wieder herſtellen ließ, habe er ſeinen SOS.=Ruf
ausgeſandt. Ueber die Rettung durch die Leute
der New York erging ſich der Kapitän in höch=
ſten
Lobſprüchen. Er unterſtrich dabei die Tap=
ferkeit
und die ſeemänniſchen Fähigkeiten der Be=
ſatzung
des deutſchen Rettungsbootes.
Der zum erſten Offizier ernannte Führer des
Rettungsbootes der New York Wieſen, gab
eine nüchterne Darſtellung der Vorgänge. Der
ſchwerſte Teil der Rettungsarbeit ſei es geweſen,
das Boot der New York in dem ſchweren See=
gang
aufs Waſſer zu bringen und vom Schiff frei=
zumachen
. Das Rettungsboot ſei dann herunter=
gelaſſen
und beim Aufſetzen auf das Waſſer zwei=
mal
gegen die Wand des in dem ſchweren Wetter
hin= und herſchaukelnden Schiffes geſchleudert
worden. Es ſei dabei an der Seite beſchädigt
worden. Die Beſatzung des Bootes habe den
größten Mut gezeigt. Nur ihrer ſeemänniſchen
Chriſtign Rohlfs. Gebürtiger Holſteiner, gekommen ſei. Wir ruderten, ſo fuhr Wieſen
ſung. Später ſtrebte er neuen Zielen zu, die er Siſto nahe kamen. Aufangs hatte ich längs.
fu der ſinnbildlichen und ſeeliſch erregten Kraft ſeits gehen und die Mannſchaft an Bord nehmen
wollen. Aber infolge des Rollens des ſteuerloſen

Schiffes gab ich den Gedanken auf. Ich fuhr ſo ſchäftsmann namens Kort; ſie dürften alle ums
nahe wie möglich heran und rief der Mannſchaft Leben gekommen ſein.
der Siſto zu, ein Tau zu werfen. Dieſes wurde
ſchöpft aber glücklicherweiſe wurde niemand ver= fern förmlich aus den Händen geriſſen.
letzt.
verunglückk.
Amſterdam. In Holland herrſchte ſeit Don=
nerstag
große Aufregung darüber, daß das durch
das Luftrennen LondonMelbourne berühmt ge=
wordene
Flugzeug Uiver, das Mittwoch abend
von Kairo nach Bagdad geſtartet war, vermißt
wird. Man fürchtet, daß die Maſchine zwiſchen
ten in der Wüſte niedergehen mußte. Unter die=
ſen
, ein zweites Flugzeug, den Leeuverik, zu
entſenden, um ſelbſt Nachforſchungen nach dem
vermißten Uiver vornehmen zu laſſen.
Bei der Direktion der Holländiſchen Luftver=
kehrsgeſellſchaft
traf nun geſtern vormittag ein
Telegramm ihres Vertreters aus Bagdad ein, in
dem die erſten Meldungen über die Zerſtörung
des Großflugzeuges Uiver auf der Luftſtrecke
Gazah-Bagdad beſtätigt werden.
Allem Anſchein nach hat ſich der Pilot der
ſten Flieger der Geſellſchaft gilt und bereits 18 die Strecke Amſterdam-Batavia in beiden
Richtungen beflogen hatte, ſüdlich von Rotbah im
Sturm zur nächtlichen Notlandung entſchließen
müſſen, wobei das Flugzeug gegen einen Felſen
ſtieß und darauf in Brand geriet.
bildliche Leitung der Rettungsaktion ſeinen Dank nung noch drei Fluggäſte in der Kabine. Es
ländiſch=Indiſchen Preßbüros, Beretty, den be=
kannten
Mediziner und Univerſitäts=Profeſſor
Walch aus Batavia und einen holländiſchen Ge=

Amſterdam. Die Nachricht von der Uiver. Sodann forderte ich die Mannſchaft Kataſtrophe hat in Holland größte Beſtürzung
der Siſto auf, über Bord zu ſpringen. Meine hervorgerufen. Vor allen Zeitungsgebäuden und
Leute arbeiteten ſehr tapfer. Es war eine große den Niederlaſſungen der Luftverkehrsgeſellſchaft
Anſtrengung; zwei Mann, und ich ſelbſt waren haben ſich große Menſchenwaſſen angeſammelt, die
nötig, um jeden einzelnen Schiffbrüchigen durch auf nähere Einzelheiten über den Hergang der
das Waſſer ins Rettungsboot zu ziehen. Wieſen / Kataſtrophe warten. Die von den Zeitungen her=
ſchloß
: Die Mannſchaft war bei der Rückkehr er= ausgegebenen Extrablätter werden den Verkäu=
Heute morgen 6 Uhr ging von Amſterdam das
als Hilfsmaſchine ausgerüſtete Flugzeug Leeu=
werik
nach Kairo ab. Man will den Verſuch
Das holländiſche Großflugzeug Alver machen, die Unfallſtelle zu erreichen, um eine Un=
terſuchung
anzuſtellen.

Die blukigen Borgänge in Shelbyville.
Der Mob ſetzt das Gerichtsgebäude in Brand.
New York. Die Unruhen in Shelbyville, im
Staate Tenneſſee, nahmen am Donnerstag einen
Gaza und Ruthba in einen Sturm geriet und mit= bedrohlichen Charakter an. Die Menge verſuchte ſeiart gut ausgearbe
zunächſt das Gerichtsgebäude zu ſtürmen, um Kunſt und des öffentl
ſen Umſtänden hat die Direktion der holländiſchen einen 22jährigen Neger, der angeklagt iſt, ſich an A ſolch billigem P.
Luftverkehrsgeſellſchaft am Donnerstag beſchloſ= einem weißen Mädchen vergangen zu haben, zu. Neorjach für Muſit
lynchen. Die zum Schutz des Gerichtsgebäudes ſach der Vollendun
aufgebotene Vationalgarde eröffnete auf die nehr als zwei Jahre
Menge das Feuer. Nachdem der Neger heimlich Neer Zeit mit
in das Gefängnis einer 50 Kilometer entfernten 41bunliche Leiſtung
Stadt übergeführt worden war, wurde die Natjo=,
nalgarde aus der Stadt zurückgezogen, um wei=
teres
Blutvergießen zu vermeiden. Dies benutzte
die erregte Menge dazu, um in das Gericht ein baſtlichen Geiſtes
zudringen, die Fußböden und Einrichtungsgegen= ſendet ſich in der
ſtände mit Petroleum zu begießen und das Ge=
Aiver, Beekmann, der als einer der erfahren= bäude anzuzünden. Die Feuerwehr wurde ge=
waltſam
am Löſchen des Brandes verhindert.
Vier Laſtkraftwagen der Nationalgarde gingen
ebenfalls in den Flammen auf. Dann zog die
Menge zu dem Negerviertel, deſſen Einwohner
ſich in Todesangſt verbarrikadierten. Mittler=
weile
hatte der Gouverneur des Staates Ten=
neſſee
Militär herangezogen, darunter eine Ab=
teilung
Kavallerie, mit deſſen Hilfe es gelang.
die aufgeregte Menge auseinanderzutreiben und
handelt ſich dabei um den Direktor des Nieder= die Ruhe wiederherzuſtellen. Nach den bishe=
rigen
Feſtſtellungen ſind ſechs Perſonen, nämlich
vier Ziviliſten und zwei Soldaten, getötet und
35, darunter einige Neger, verletzt worden.

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der deutſchen Saar=
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Heimkehr zum Reich zum
Ausdruck bringen.

[ ][  ][ ]

Wiſſenſchaft und Forſchung.
Der Kampf um die Weltberge. Herausgegeben von Th Herzog
unter Mitarbeit führender Bergſteiger, Oktav, 328 Seiten
Text, 96 Kunſtdrucktafeln mit 112 Bildern und 14 Karten.
In Leinen gebunden 6,50 RM. Verlag F. Bruckmann A. G.,
München.

Käſfeä A erde deräleudg eie GeGee
Wand, ſondern das Abenteuerliche der Entdeckungsfahrt, der Vor=
ſtoß
ins Unbekannte, der den Einſatz der ganzen Perſon fordert.
Das Buch vom Kampfe um die Weltberge erzählt uns die Er=
Forſchung der außereuropäiſchen Hochgebirge und zeigt uns die
Aufgaben, die dort noch der Löſung harren. Nach einer kurzen
geographiſchen Erklärung wird uns die Eroberung der Haupt=
gipfel
meiſt aus dem Mund der Erſterſteiger geſchildert. Der
Kaukaſus Pamir Tianſchan Himalaja Karakorum
Oſtafrika Alaska Neuſeeland und die Anden werden be=
handelt
. Das Kapitel über den Himalaja von Paul Bauer und den
Pamir von Ph. Borchers ſind ganz beſonders hervorzuheben,
ebenſo wie die vielen ausgezeichneten Aufnahmen.
Dr. W.
* Ludwig Friedländer: Sittengeſchichte Roms. (Phaidon=Verlag,
Wien, 1000 Seiten, 120 Abb., geb. 4,80 RM.)
Dieſes wiſſenſchaftliche Skandardwerk hat nichts mit jenen
Büchern zu tun, die gewöhnlich unter dem Titel Sittengeſchichte‟
auf den Markt kommen. Hier iſt das Wort in der urſprünglichen
Hedeutung zu verſtehen, nämlich als Geſchichte der Sitten einer
gewiſſen Zeit, des Lebens und Treibens, der Mode und Kunſt,
ſer alltäglichen und ſonderbaren Gebräuche. Das Werk enthält
ine vollſtändige Geſchichte des römiſchen Lebens zur Zeit der
läſaren. Trotz des erſtaunlich niedrigen Preiſes iſt das Bilder=
naterial
vorzüglich und äußerſt reichhaltig. Intereſſanterweiſe iſt
s nicht nach kunſthiſtoriſchen, ſondern nach inhaltlichen Geſichts=
unkten
ausgewählt, ſo daß die Lebendigkeit ungemein gewinnt.
Vir ſehen um nur einiges herauszugreifen römiſche Raſier=
und Taſchenmeſſer, prunkvolles Küchen= und Tafelgeſchirr, eine voll=
ländige
Küche aus dem 1. Jahrhundert v Chr, antike Reliefs
nd vieles andere, was die kulturgeſchichtlichen Funde und Aus=
rabungen
zutage gefördert haben. Das Ganze iſt eine ſehr
rwünſchte Ergänzung zu den beiden Mommſen=Bänden und
ſeich dieſen iſt die vorliegende Neuherausgabe eine dankenswerte
ſerlagsarbeit.
*
Dein Kopf dein Charakter. Aufbauend auf den Forſchungs=
ergebniſſen
exakter Wiſſenſchaft lehrt Venzmer in ſeinem Buch
Dein Kopf dein Charakter (Franckh’ſche Verlagsbuchhand=
lung
, Stuttgart) in einer auch für den Laien bequemen und
nſchaulichen Sprache und in unmittelbar packender und feſſelnder
Veiſe, aus Schädel= und Kopfform die Geſichtsbildung, die Mimik.
de Raſſenzugehörigkeit zu beſtimmen und wichtige Schlüſſe auf
eiſtige und ſeeliſche Eigenſchaften, Fähigkeiten, Neigungen und
ſharakteranlagen zu ziehen.
fans Joachim Moſer: Muſiklexikon. Max Heſſes Verlag, Berlin=
Schöneberg. VIII und 1006 Seiten. In Leinen geb. 20 RM.,
in Halbfranz 25 RM.
Mit der 16. Lieferung liegt nun das ganze Werk vor, über
dſſen Erſcheinen wir des öfteren berichteten. Zweifellos iſt ein
drart gut ausgearbeitetes, allen Forderniſſen der Wiſſenſchaft,
hunſt und des öffentlichen Muſiklebens Rechnung tragendes Werk
z ſolch billigem Preis noch nicht dageweſen. Hatten wir ſchon
vhrfach für Muſikſtudierende, Muſiker, Künſtler und Muſik=
ſeunde
ſeine Anſchaffung warm empfohlen, ſo geſchieht dies nun
uch der Vollendung des ausgezeichneten Werkes nochmals. Wenig
ryr als zwei Jahre hat Moſer an dem Werk geſchrieben, und in
deſer Zeit mit außerordentlicher Sprachkunſt und größter Ge=
uſſenhaftigkeit
über 114 000 Druckzeilen verfaßt, eine ganz er=
ſtunliche
Leiſtung.
(Werner Jgeger; Paideia, Die Formung des griechiſchen Men=
ſchen
. Verlag Walter de Gruyter, Berlin, 513 Seiten.
Obwohl ein Werk gründlichſter Forſchung und ſtreng wiſſen=
ſaftlichen
Geiſtes, verzichtet das Buch auf gelehrten Ballaſt und
undet ſich in der Darſtellung an alle, die heute wieder Zugang
zm Griechentum ſuchen. Beleuchtet wird eine Seite des Griechen=
ims
, die bisher noch nicht im großen Zuſammenhang dargeſtellt
urden iſt, ſo oft man auch den Staat und die Geſellſchaft, Reli=
gn
, Philoſophie und Literatur der Griechen in ihrer Entwicklung
gchildert hat. Es iſt der geſchichtliche Bildungsprozeß, die Formung
* griechiſchen Menſchen, die hier zum Gegenſtand einer neuen
Gſamtbetrachtung des Griechentums gemacht worden iſt. Der
mliegende erſte Band umfaßt Grundlagen, Aufbau und Kriſis
* griechiſchen Bildung; er endigt mit dem Zuſammenbruch des
niſchen Reiches. Die geiſtige Reſtauration im Jahrhundert Platos
ein zweiter Band behandeln.
Ueberſchaut man das Werk als Ganzes, ſo wird einem das
Rwälzende und Epochemachende, das die Griechen für die Geſchichte
menſchlichen Erziehung bedeuten, erſt recht bewußt. Die neue
Kätzung des Menſchen im Unterſchied zum Orient mutet faſt wie
ſie Entdeckung des Menſchen an. Und zwar iſt es nicht die Ent=
ſung
des ſubjektiven Ich, ſondern die Bewußtwerdung der all=
imeinen
Weſensgeſetze des Menſchen. Das geiſtige Prinzip der
ſiechen iſt nicht der Individualismus, ſondern der Humanismus,
mn es geſtattet iſt, das Wort bewußt in dieſem ſeinem urſprüng=
ſiten
antiken Sinn zu verwenden. Es bezeichnet die Erziehung
* Menſchen zu ſeiner wahren Form, dem eigentlichen Menſch=
Das griechiſche Bildungsphänomen war bisher nie ſo tief er=
ſt
und ſo erhellend dargeſtellt worden wie in dieſem Werk. Für
c, der weiß, daß damit zugleich die Grundlage für jede Er=
iſung
dargeſtellt iſt, erübrigt es ſich, die Bedeutung des Buches
*
Aüber hinaus noch beſonders zu unterſtreichen.
ihf Reichsſteuertabellen zum Ableſen der Lohnſteuern. Verlag
WWilh. Stollfuß, Bonn. Preis Mk. 2.
Vom 1. Januar an wird bei Einkünften aus nichtſelbſtändiger als Irrenarzt hat ihm vielerlei merkwürdige, zum Teil bedenk=
leit
die Einkommenſteuer durch Abzug vom Arbeitslohn (Lohn= liche Erlebniſſe beſchert. Seine Beſchäftigung mit krankhaften
ſger) erhoben. Die Lohnſteuer=Beträge, die der Arbeitgeber Geiſteszuſtänden hat ihm Einblicke auch in das Seelenleben der
inuziehen hat, ſind in überſichtlichen Tabellen feſtgelegt. Uns Geſunden gewährt, wie ſie nicht jedem zuteil werden. So finden
Ulſen hier fünf ſehr überſichtliche und ſauber gedruckte Lohn= ſich insbeſondere aufſchlußreiche Betrachtungen über das ſeltſamſte
Uſgertabellen vor, die das ſofortige Ableſen der geſetzlich feſt= und dunkelſte Gebilde auf dieſem Erdenrund über das menſchliche
gelgten Steuerbeträge ermöglichen. Es ſind dieſes je eine Ta= Ich, das jeden von uns als ſein eigenſtes Rätſel und zugleich oft
Ile mit den einzuziehenden Beträgen bei monatlicher, 14tägiger, als ſein Feind begleitet. Unterſtützt hat den Verfaſſer dabei die
rhentlicher, täglicher und vierſtündlicher Lohnzahlung.

SNeubau des deutſchen Theaters Ergebniſſe und Forderungen
von Wilhelm von Schramm, mit einem Geleitwort des
Präſidenten der Reichs=Theaterkammer Otto Laubinger.
Schlieffen=Verlag, Berlin.)
Ein Buch, aus der praktiſchen Arbeit entſtanden, aus der inten=
ſo
Beobachtung des geſamten deutſchen Theaterlebens ſeit mehr
Wleinem Jahrzehnt und aus der Mitarbeit beim Aufbau des
Bulstheaters und der Thingſpiele im neuen Deutſchland Es
tun denen entgegen, die noch immer behaupten, Kunſt und Natio=
Iolozialismus ſeien Gegenſätze, will aber auch die tätige Mit=
Abit derer entfachen, die davon ſprechen, man müſſe die Ent=
Milung des deutſchen Theaters ſich ſelber überlaſſen.
kitloſe Kunſt. Gegenwartsnahe Werke aus fernen Epochen.
2 Aufnahmen. Geſammelt und erläutert von Ludwig Gold=
heider
. (Phaidon Verlag, Wien. 3,25 RM.)
So wie man Gedichte aus verſchiedenſter Zeit zu einer Antho=
1hn zuſammenſtellt, ſind hier aus vier Jahrtauſenden Bildwerke,
Fliken, Gemälde, Zeichnungen geſammelt und nebeneinander=
Wült worden. Und zwar war es die ausgeſprochene Abſicht des
Bklaſſers, von allen kunſtgeſchichtlichen Geſichtspunkten abzuſehen
un nur ſolche Kunſtwerke wiederzugeben, die den modernen
Beſchen ganz unmittelbar anſprechen, die alſo, abgeſehen von
Wenderem kunſtgeſchichtlichen Intereſſe, auf jeden Betrachter mit
Vrminderter Kraft wirken. Selbſtverſtändlich kann die Ent=
sdung
, bei welchen Werken das der Fall iſt, nur ſubjektiv ſein,
Des heißt dann auch in der Einleitung: Beſtimmend für dieſe
Leſtuns war nur das eigene Exlebnis‟. Ebenſo wollen die kur=
Erklärungen nicht wiſſenſchaftlich kommentieren, ſondern den

Betrachter auf das lenken, was den Sammler begeiſtert hat
der allerdings manchmal mit Parallelen und Verknüpfungen zwi=
ſchen
weit Auseinanderliegendem etwas unbedenklich verfährt.
Wenn der ernſthafte Kunſtfreund die Sammlung vielleicht
zu ſehr auf das Zerſtreuende, Vielfältige abgeſtellt findet, ſo wird
man ſolchen Standpunkt gelten laſſen müſſen. In ſeiner Art aber,
als ein Bilderbuch wie es die Zeit liebt, anregend. unterhaltend,
vielſeitig, iſt der Band vorzüglich und überdies erſtaunlich billig.
Dr. N.

Aus vergangenen Zeiten.

Paul Daehne: Liebesgeſchichten aus alten Schlöſſern. ( Greth=
lein
& Co. Nachf., G. m. b. H., Leipzig.)
Paul Daehne iſt wohl der beſte Kenner der Geheimniſſe ſagen=
umwobener
Burgen und Schlöſſer Deutſchlands. Mit der Liebe
eines Miniaturenzeichners ſchildert er ſie uns, ihre landſchaft=
lichen
und baulichen Schönheiten, und die zarten und mit Leiden=
ſchaft
erfüllten Liebesgeſchichten, von denen ſie umwittert werden.
Als wanderſeliger Kenner hat er die Schönheit der Gegend in ſich
eingeſogen und iſt dem Leben der Schloßbewohner nachgegangen.
Als Frucht deſſen erblühen uns hier die töricht ſüßen und oft her=
ben
Erlebniſſe. Die Zaubergewalt der Poeſie macht die Schatten
hiſtoriſcher Geſtalten lebendig; verliebte Paare aus allen Jahr=
hunderten
, aus dem bunten Mittelalter, dem galanten Rokoko,
aus klaſſiſcher Zeit, reichen ſich mit Grazie die Hände.
Aus der Nakur.
Verwunſchene Eilande irgendwo zwiſchen den unendlichen
Weiten des Ozeans, Meeresinſeln, die Brücken oder umkämpfte
Vorpoſten bilden zwiſchen feindlichen Völkern ihnen iſt das
Buch von E. G. Erich Lorenz Inſelſchickſale, (Franckh’ſche
Verlagshandlung, Stuttgart) gewidmet.
Die Kräfte der Erde, die ſich in Erdbeben und Vulkanen oder
auch in dem unaufhörlichen Nagen und Wühlen der Wogen zei=
gen
, die Kräfte der Geſchichte, die Kräfte und Kämpfe der Men=
ſchen
, ſie beſtimmen die Geſchicke dieſer Inſeln eigenwillig, fremd=
artig
und einmalig: Inſelſchickſale ſind Menſchenſchickſale. Die
lebendige Schilderung läßt uns in jedes dieſer Inſelſchickſale tiefe
Einblicke tun. Das Buch erweitert in beſonderer Weiſe unſere
Vorſtellung von Welt, Zeit und Menſchen.
Dr. Paul Karlſon: Du und die Natur. Eine moderne Phyſik
für jedermann mit 165 Zeichnungen von Wilhelm Peterſen,
(Verlag Ullſtein, Berlin.)
Im erſten Teil der amüſanten Buches von Dr. Karlſon, das
in erſter Linie für den Laien geſchrieben iſt, wird anſchaulich und
für jedermann verſtändlich vom Rohſtoff der Welt erzählt von
Elementen, von Rutherfords Atom und vom künftigen Wärmetod
des Kosmos; vom Wunder der Elektrizität und den Rundfunk=
wellen
, von Licht= und Röntgenſtrahlen und von den Begriffen
und Gedanken der Relativitätstheorie bis zu ihrer etwas bru=
talen
Folgerung des zerplatzenden Weltalls‟. Ein zweiter Teil
bringt das heutige Bild vom Atomkern und der Atomzertrümme=
rung
wobei die aufregenden Entdeckungen der letzten beiden
Jahre (poſitives Elektron, Neutron und künſtliche Elemente) be=
rückſichtigt
werden konnten und einen Einblick in die Quanten=
mechanik
, die mit den drei glänzenden Namen der Nobelpreis=
träger
Schrödinger, Heiſenberg und Dirac verknüpft iſt, einen
Einblick, ſoweit er ohne Mathematik möglich iſt. Die Pro=
bleme
, die in dieſem aufſchlußreichen Werk behandelt werden, ſind
ernſt und ſchwer; Paul Karlſon verſucht deshalb, ſo heiter und
einfach von ihnen zu erzählen, wie es nur möglich war.
Heinz Rangnow: Fünfzehn Jahre Waldläufer. Ein Buch aus
Wald und Flur. (In Ganzleinen 5,20 RM., Grethlein & Co.
Nachf. G m. b. H., Leipzig.)
Heinz Rangow hat nicht die Abſicht, ein lehrhaftes Naturge=
ſchichtsbuch
vorzulegen, er hat auch nicht den Ehrgeiz, literariſch
zu ſein. Er will uns vielmehr aus ſeinem Leben in und mit der
Natur erzählen. Und das tut er in ſo netter Form, daß man ſeine
Tätigkeit als Waldläufer und Tierfänger mit immer mehr ſtei=
gendem
Intereſſe gleichſam miterlebt. Waldläufer ein Beruf
und ein nützlicher und notwendiger noch dazu? Zunächſt kann man
ſich nichts darunter vorſtellen Muß denn die ſchon genug gequälte
und verfolgte Tierwelt noch berufsmäßig gefangen werden?
Wohl iſt es ſeine Aufgabe, täglich Hunderte von Futtertieren für
deutſche und ausländiſche Aquarien, Zoologiſche Gärten und zu
Studienzwecken zu beſchaffen, aber er tut das ſtets unter Beach=
tung
der naturgeſetzlichen Notwendigkeiten. Einen ganz beſonderen
Wert hat das Buch durch die unübertrefflichen Abbildungen, eine
jede iſt ein Kunſtwerk; es ſind keine, geſtellten Bilder, wie man
ſie ſo oft ſieht, alle ſind echt, und der Natur meiſterhaft abgelauſcht.

Conſtantin Frantz: Das Größere Deutſchland Herausgegeben
von Dr. Eugen Stamm, (6,50 RM., Wilh. Gottl. Korn
Verlag, Breslau.)
Ein kleiner preußiſcher Legationsrat in den fünfziger Jahren
des vorigen Jahrhunderts einer der bedeutendſten Publiziſten
ſeiner Zeit, ein Mann mit einer genialen politiſchen Ueberſchau.
Bismarck rief ihn in ſeine Umgebung, aber die kongenialen Gei=
ſter
mußten ſich abſtoßen. So blieb nach dem Bruch mit Bismarck
für Frantz nur die Möglichkeit, immer wieder in politiſchen
Schriften für ſeine Ideen einzutreten. Frantz war einer der Ein=
ſamen
, von denen der Rembrandt=Deutſche ſprach. Einer der gro=
ßen
Vorbereiter wie Nietzſche, Lagarde. Langbehn, ohne Einfluß
auf ſeine Zeit wie ſie. Aber über ſeine Zeit hinausgehend und uns
Heutigen noch eine Aufgabe hinterlaſſend.

* Alfred E. Hoche: Jahresringe. (J. F. Lehmanns Verlag,
München.)
Dieſe Lebenserinnerungen erhalten ihre beſondere Färbung
durch den natürlichen Ausgangspunkt des Verfaſſers. Sein Beruf
ihm angeborene und durch lebenslängliche Uebung genährte Gabe
der Selbſtbeobachtung, deren Reſultate mit verblüffender Offen=
heit
und Ehrlichkeit wiedergegeben werden. Hiſtoriſche und pſycho=
logiſche
Betrachtungen, angeſtellt von der hohen Warte der Ge=
laſſenheit
aus, weiſen dem zufälligen Einzelſchickſal ſeine Stelle
an in den wechſelvollen und unruhigen Geſchehniſſen dieſer
Tageswelt.
Dichkung.
Das Ehrenmal der gefallenen Dichter im Weltkrieg 19141918.
Herausgegeben von Franz Konrad Hoefert. (4,80 RM., Tra=
ditions
=Verlag Kolk & Co.)
Die Beſten und Edelſten von 1914, die berufen waren, den
Aufbau eines neuen Deutſchlands mitzubilden, haben nicht den
Leib geſchont, um den Geiſt deſto trefflicher emporzureißen. Sie
wußten, daß es den höchſten Einſatz galt das Leben um das
höchſte Gut, nämlich dieſen neuen erwachenden Geiſt zu bilden und
zu retten. Jenen Geiſt, der uns 1933 zum Durchbruch des wahr=
haftigen
deutſchen Menſchen verhalf. Allzuvielen iſt dieſer Einſatz
des Lebens abgefordert worden. Das Bekenntnis dieſer Männer,
jener leidenſchaftlichen Seelen, ganz von Deutſchland erfüllt,
wurde uns eine erſchütternde Hinterlaſſenſchaft. Hoch über das
Einzelſchickſal hinaus weiſen die Worte der gefallenen Dichter
von Flex, Fock, Löns, Marwitz und der fünfzig anderen in die
Zukunft. Es ſind Worte, die nicht Programme aus kalten Kalku=
lationen
und zweckgerichteten Begründungen, ſondern die der
Ausdruck wertvollſter Kräfte ſind, die das Leben unſeres Volkes
tragen.
Ruth Storm: Ein Mann kehrt heim. (Steuben=Verlag, Berlin.)
Ruth Storm zählt unzweifelhaft zu den vielverſprechendſten
dichteriſchen Kräften unſerer Zeit. Ruth Storm beſitzt die ſeltene
Gabe, bis in die Tiefen der Seele zu ſteigen, um nun das innere

Frlebnis künſtleriſch zu geſtalten. Das Buch wird ſeinen Zweck, der
Dichterin eine Leſegemeinde zu verſchaffen, im vollen Umfang er=
füllen
, denn die Menſchen, die ſie geſtaltet ſind blutvoll und
lebenswarm und die Landſchaft, die ſie hinſtellt, iſt mit den ſiche=
ren
Strichen einer Künſtlerin gezeichnet.

Humor.

Der umgeſtürzte Huber. (H. Hugendubel Verlag. München.)
Dieſes Büchlein berichtet über allerhand luſtige Begebenheiten
aus der roten Revolution, über Gelegenheitsmacher, Konjunktur=
ritter
, Gſchaftlhuber, Mitläufer und ſonſt noch über allerhand
Huber unterſchiedlicher Geſtalt, weil wir nicht nur Hunderttau=
ſende
haben, die Huber heißen, ſondern auch Hunderttauſende, die
Huber ſind: umgeſtürzte Huber! Alle dieſe Arten von Huber
aber hat Julius Kreis mit Humor und einer natürlichen
Komik in Wort und Bild gezeichnet.
Die Hausftau.
Herma Weichardt: Sparſam, kurz und gut. Ein kleines Kochbuch
für Leute, die wenig Zeit und Geld haben. 380 Rezepte auf
80 Seiten mit 29 Kunſtdruckbildern. (Verlag von Ernſt Rein=
hardt
in München. Steif kart. 1,80 RM.)
Dieſes Kochbüchlein hat ſo großen Anklang gefunden, daß es
in kurzer Zeit in 6. Auflage erſcheinen konnte. Es hat ſich raſch
von Mund zu Mund weiter empfohlen, gewiß die beſte Empfeh=
lung
für ein Kochbuch und ein Zeichen, daß es einem wirklichen
Bedürfnis entgegenkommt.

* Urſula und der Kapitän. Roman von Grete von Urbanitzky.
Paul Zſolnay=Verlag, Berlin/Wien/Leipzig.
Ein ſpannender Unterhaltungsroman, der manchmal geradezu
zur Verfilmung reizt. In das gepflegt vornehme, betont ruhige
Milieu eines Staatsanwalts=Haushalts platzt der Jugendfreund
des Hausherrn, Seefahrer und Abenteurer, hinein. Urſula ſteht
zwiſchen dem Vater und dieſem Freund, der bald auch ihr Freund
wird. Der Verfaſſerin ging es augenſcheinlich um eine Kontraſtie=
rung
des überfeinerten, ganz aufs Geiſtige eingeſtellten Menſchen
mit dem von keinerlei Reflektionen beſchwerten Tatmenſchen. Doch
bleibt ſie bei der Geſtaltung dieſes Problems ganz in Aeußerlich=
ceiten
ſtecken.
* Gunnar Gunnarſon: Im Zeichen Jörds. Roman. Albert
Langen Georg Müller Verlag München. RM. 5,80.
Der von ſeiner Heimat durch Verleihung des Profeſſor=Titels
erſt vor kurzem geehrte Verfaſſer ſetzt mit dieſem Roman ſein
früheres Werk Die Eidbrüder fort. Die zweite Generation der
Beſiedler Islands iſt im Begriff, auf der Inſel ein Recht zu er=
richten
, das der alten Sitte der Blutrache ein Ende macht. Schon
tauchen auch die erſten chriſtlichen Siedler auf, die von Irland
einwanderten und in der nächſten Generation durch die Ehe des
Obergoden (des höchſten Richters) mit einer der ihren Einfluß
zu gewinnen beginnen. Das Buch geſtaltet in ſehr eindrucksvoller
Weiſe ein weſentliches Stück altisländiſcher Geſchichte. Der Ver=
faſſer
vermag uns gut die hohe Ethik der alten Religion in ihren
würdigen Vertretern zu zeigen. Es iſt ein ernſter Roman, der
aber hohe Werte beſitzt.
Dr. W.

Jugendſchriften.

Schreibers künſtleriſche Bilderbücher. (Verlag J. F. Schreiber,
Eßlingen a. N.) Die Neuerſcheinungen: Nr. 78: Zehn kleine
Heinzelmännchen, die bauten ſich ein Herz. 1,60 RM. Ein
luſtiges Bilderbuch. Ueberall iſt Sonnenſchein und Fröhlichkeit.
Da freut ſich das Herz, ſolch einem munteren Treiben zuzu=
ſehen
... Nr. 79: Waldleutchen. 1 RM.
Dieſem netten Kinderbüchlein kann man leicht die beſten Glück=
wünſche
mit auf den Weg geben. Es wird ſich die Herzen der Kin=
der
erobern. Ein märchenhaftes Bilderbuch!
* Germaniſches Märchenbuch. Herausgegeben von E. Wolf. In
Leinen 4,80 RM. (Verlag Eugen Diederichs.)
Dieſe Sammlung, ein Gegenſtück zu den deutſchen Märchen der
Gebrüder Grimm erſchließt die unerſchöpftlich reiche und viel=
geſtaltige
Märchenwelt ſämtlicher germaniſchen Völker für alle,
die Freude an bunter Abenteuerlichkeit und ſchlichter Schönheit
haben. Die reizvollen Zeichnungen Tamara Ramſays machen den
Band zu einem echten Hausbuch.
Hurra, die Reichswehr! Bilder von Curt Schulz. Verſe von
Hilde Drahn. (Alter 612 Jahre.) Verlag Gerhard Stal=
ling
, Oldenburg.
Hurra, die Reichswehr kommt! Doch diesmal lockt ſie euch Jun=
gens
und Mädels nicht mit lautem Tſching=tſching, bum=bum
auf die Straße. Zwar auch mit Pauken und Trompeten, mit
Mann und Roß und Wagen kommt ſie anmarſchiert, aber heute
in einem ſchönen, bunten Bilderbuch! Voller Lebendigkeit und
voller Verſtändnis für das kindliche Faſſungsvermögen haben ein
Maler und eine Dichterin ſich hier zuſammengetan, um ein Stück
aus Dienſt und Freizeit der Reichswehr=Soldaten vor den ſtau=
nenden
Augen unſerer kleinen Soldaten=Begeiſterten abrollen zu
laſſen. Wie herrlich, nun einmal die ſo bewunderten Freunde von
der Reichswehr in dieſem Buch weiter begleiten zu können, als
nur das gewohnte Stück auf der Straße entlang neben der großen
Pauke!
Elſe von Steinkeller: Dit und Taudi gehn auf Abenteuer. Er=
zählung
für Mädchen von 612 Jahren. (Halbleinen 1,25 RM.
A. H. Payne=Verlag, Leipzig.)
Zwei luſtige Rangen von 9½ Jahren, die wohl unübertreff=
lich
im Ausdenken verwegener Streiche ſein dürften, halten die
Leſer von Anfang bis zu Ende gefangen. Kaum hatten Dit und
Taudi das wenig ruhmreiche Abenteuer im geſchloſſenen Güter=
bahnwagen
hinter ſich und der Mutter reuevoll Beſſerung gelobt,
da heckten ſie ſchon wieder ganz verſtohlen einen neuen Plan aus.
Durch die weite Welt. Ein Buch für jeden Jungen. (Franckh’ſche
Verlagshandlung, Stuttgart.)
Ein Jahrbuch für Natur, Sport und Technik, aber ein echtes
ausgezeichnetes Jungenbuch Vielleicht ſogar das Jungenbuch.
Sein Inhalt iſt ſchier unerſchöpftlich. Wie man es aufſchlägt, iſt
es intereſſant, verſpricht der Verlag. Und wahrlich, er verſpricht
nicht zuviel. Das iſt ein Buch, das nicht nur geleſen und dann weg=
geſtellt
wird. Nein, es wird immer wieder hervorgeholt werden,
um als Nachſchlagewerk, als Anleiter zum Baſteln und Bauen, als
Ratgeber zu frohem Geſellſchaftsſpiel oder auch als Beantworter
ernſter bildungsbedingter Fragen zu dienen. Ein Geſchenkwerk,
wie es kaum ein beſſeres gibt für Jungen.
* Jungdeutſchland=Bücherei. (Verlag Eduard Mager, Donauwörth.)
In dieſer Jugendſchriftenreihe, deren Heft nur 20 Pfg. koſtet,
erſchienen jetzt weitere 14 Hefte, Hindenburg, Adolf Hitler, Her=
mann
Göring, Joſeph Goebbels, Horſt Weſſel, Franz Seldte. Alfred
Roſenberg, Rudolf Heß, Wilhelm Frick, Franz Ritter von Epp,
Fliegerhauptmann Rudolf Barthold, Hermann Löns. Carl Hans
Lody und ſeine tolle U=Bootsreiſe von Frhr. von Spiegel Die
Heftchen ſind ausgezeichnet geeignet, vermöge ihrer geſchickten und
Spannung erfüllten Darſtellung die Großen unſerer Gegenwart
der Jugend nahe zu bringen.
*
* Jugendſchriften aus dem Franz Schneider Verlag ſind zu Weih=
nachten
ſeit vielen Jahren begehrte Gaben, und ſie erleichtern
in der unbedingt zuverläſſigen Auswahl das Schenken. Aus der
Fülle der Neuheiten ſeien hier noch kurz erwähnt: Hans Volker im
Arbeitsdienſt von Isco von Puttkamer, ein köſtliches Erleb=
nisbuch
für Jungens von heute, mit vielen hübſchen Zeichnungen,
dann Baumanns ſiedeln in Argentinien, das ſchon im Vorjahr an
dieſer Stelle beſprochen wurde und in hübſcher Neuausgabe her=
auskam
, und endlich Armin der Cherusker von W. Fronemann.
Der Autor hat es ausgezeichnet verſtanden, die Geſchichte des Be=
freiers
Germaniens für die Jugend zu erzählen. Drei ausge=
zeichnete
Bücher!
Hochzeit im Winkel. Bilder von Elſe Wenz=Viétor Verſe
von Adolf Holſt. (Alter 612 Jahre.) (Verlag Gerhard
Stalling, Oldenburg i. O.
Wer kennt nicht die kleinen erzgebirgiſchen Spielſachen, die ſo
luſtig und bunt jedes Kinderherz begeiſtern? Elſe Wenz=Vistor,
die meiſterhafte Illuſtratorin ſo vieler Kinderbücher, hat hier ein
ganzes Bilderbuch aus dieſen hübſchen Holzfigürchen zuſammen=
geſtellt
, zu dem Adolf Holſt die Verſe ſchrieb. In Butz im Winkel
der Spielzeugſtadt leben die kleinen hölzernen Leutchen mit all
hrem Getier in ihren winzigen Häuschen. Mit all den hölzernen
Leutchen feiern wi
gen Jahrmarkt, auf dem ſogar ein
kleines Karuſſell nicht fehlt.

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 352

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 22. Dezember 1994

Nachrichten des Standesamis Darmſtadk.

Geſtorbene. Am 15. Dezember: Kreuder, Marie, geb. Pracht,
Witwe des Rechnungsrates i. R., 83 Jahre; Keil, Margaretha,
geb. Müller, Witwe des Monteurs, 74 J.; Trietſch, Johann
Maxtin, Metzger, 56 J., ledig. Goddelau. Am 16. Dezember:
Koch, Johann Philipp, Stadtkaſſendirektor i. R., Rechnungsrat,
76.J.; Heß, Anna Marie, geb. Xandry, Witwe des Lehrers,
59 Jahre. Am 17. Dezember: Darmſtädter, Karl Heinrich,
Spenglermeiſter, 62 J., verh.; Pfannmüller, Karl Albert
Heinrich Hugo, Oberlandesgerichtsrat i. R., 78 J., verw.; Kon=
zelmann
, Eugen Hermann. Kaufmann, 52 J., verh.; Abel,
Anna, geb. Heil, Witwe des Eiſenbahnarbeiters, 45 J.; Hein=
zerling
, Eliſabeth, Schulvorſteherin, 61 J., ledig; Knörr,
Babette Philippine, geb. Moback, Witwe des Gärtners, 70 J.,
Sickenhofen Am 18. Dezember: Holmboe, Otto Kriſtian,
Student, Oslo, 21 J., ledig: Göbel, Chriſtine, ohne Beruf,
81 J.; Schulz, Friedrich Wilhelm Auguſt, Landgerichtsrat i. R.,
63 J., verw.; Schulte, Maria Chriſtina, geb. Koke, Witwe des
Verwaltungsoberſekretär i. R. Am 19. Dezember: Seeger
Philipp, Kaufmann, 37 J., verh.; Kuch, Hertha, ohne Beruf,
23 J., ledig. Am 20. Dezember: Kappes, Luiſe, 1 J., Tochter
des Poſtſchaffners, Fränkiſch=Crumbach; Gründler, Margarethe,
geb. Leißler, 58 J., Witwe des Spenglers; Achenbach, Babette,
geb. Landau, Witwe des Bankbeamten, 83 J.; Haaß, Friedrich,
9., Inſtallateur, 52 J., verh. Erzhauſen; Kohlbacher. Emil
Wilhelm, 2 J., Sohn des Hilfsarbeiters Am 21. Dezember:
Helmer, Philomene, geb. Müller, Witwe des Schreinermeiſters,
80 Jahre.

Im Saal der neuen Trainkaſerne. Abends 6 Uhr: Heiligabendfeier, Pfarrer Irle,
Pauluskirche. Nachm. 4,80 Uhr: Heiligabendfeier. Pfarrer Wolf.
Stiftskirche. Nachm. 4 Uhr: Chriſtveſper.

1. Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember.
(Kollekte für den Samariterverein.)
Stadtkirche. Vorm. 7 Uhr: Chriſtmette. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Dekan Müller.
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 7 Uhr: Chriſtmette. Pfarrer Wintermann. Vorm. 10 Uhr:
Hausptgottesdienſt mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Winter=
mann
.
Martinskirche. (Kollekte für die Kleinkinderſchule.) Vorm. 7 Uhr: Chriſtmette. Pfarrer
Dr. Bergér. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Köhler. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Nachm. 4 Uhr: Weihnachts=
feier
des Kindergottesdienſtes der Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler.
Kapelle des Städt. Altersheims. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. (Kollekte für unſere Schweſternſtation.) Vorm. 7 Uhr: Chriſtmette.
Pfarrer Weinberger, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer H. Köhler. Abends
8 Uhr in der Johanneshirche: Oberuferer Chriſtgeburtſpiel), dargeſtellt von der Spiel=
ſchar
unſeres Alterenkreiſes der Evangel. Gemeindejugend.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). (Kollekte für die Schweſtern=
ſtation
.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
i. R. Weißgerber.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kirchneubaufonds der Petrus=
gemeinde
.) Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit Fieer des heiligen Abendmahls. An=
meldung
von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Irle. Nachm. 5Uhr:LiturgiſcheFeier
unter Mitwirkung des Kirchenchors. Vikar Damerau.
Pauluskirche. (Kollekte für die Pauluskirche.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer A. Müller. Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von
9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Nachm. 5 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Weihnachtsfeier,
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lenz.
2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember.

Evangeliſche Gemeinden.
1. Gottesdienſte.
Samstag, 22. Dezember.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Adventsandacht.
4. Advent, 23. Dezember.
Stadthirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kornmann. Nachm. 3 Uhr:
Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes der Reformationsgemeinde. Pfarrer Lauten=
ſchläger
. Nachm. 5 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes der Marhusgemeinde.
Pfarrer Kornmann.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Heß. Vorm. 10 Uhr:
Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes der Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt=Hauptprobe der Lukasgemeinde. Nachm. 5 Uhr: Weih=
nachtsfeier
des Kindergottesdienſtes der Lukasgemeinde. Dekan Müller.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann. Vorm.
11,30 Uhr: Kindergottesdienſt=Hauptprobe. Abends 6 Uhr: Weihnachtsfeier des Kinder=
gottesdienſtes
. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weinberger. Borm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Weinberger. Die Johanneskirche iſt wochentags
von 8 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Liebigſtr.
Paul=Gerhardt=Haus. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer H. Köhler. Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kindergottesdienſt.) Borm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Studienrat Lic. v. d. Au. Nachm. 3,30 Uhr: Weihnachtsfeier
des Kindergottesdienſtes (Weſtbezirk). Pfarrer Irle. Abends 6 Uhr: Weihnachtsfeier des
Klndergottesdienſtes (Oſtbezirk). Pfarrer Weiß. Die Beſſunger Kirche iſt wochentags
von 8 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Haupttüre.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Borm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Abends 8,30 Uhr: Weihnachtsfeier des
Mädchenkreiſes im Gemeindeſaal.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Studienrat Knöpp. Nachm. 4 Uhr:
Kindergottesdienſt und Kinderſchule: Weihnachtsfeier.
Montag, 24. Dezember (Chriſtabend)
Stadtkirche. Nachm. 4 Uhr: Chriſweſper. (Kirchenchor.) Dekan Müller. Nachm. 5 Uhr:
Glockengeläute und Choralblaſen.
Schloßkirche. Nachm. 5 Uhr: Chriſteſper. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. Nachm. 3,30 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes der
Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér. Abends 5,30 Uhr: Heiligabendfeier. Pfarrer
Beringer.
Johanneskirche. Nachm. 3,30 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes. Nachm.
5 Uhr: Choralblaſen vom Turm. Abends 5,30 Uhr: Chriſtveſper. Pfarrer H. Köhler.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Nachm. 3,30 Uhr: Weih=
nachtsfeier
des Kindergottesdienſtes. Pfarrer Weinberger. Nachm. 5 Uhr: Choralblaſen.
Abends 6 Uhr: Chriſtveſper. Pfarrer Weinberger.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kirchneubaufonds der Petrus=
gemeinde
.) Nachm. 5 Uhr: Heiligabendfeier. Pfarrer Weiß.

Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger,
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer W. Köhler.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wintermann.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. (Kollekte für die Kleinkinderſchule.)
Pfarrer Dr. Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abend=
ahls
. Pfarrer Weinberger.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarrer Scheunemann.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für die Heidenmiſſion.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weiß.
Paulnskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wolf. Nachm. 4 Uhr:
Eindergottesdienſt Weihnachtsfeier.
Donnerstag, 27. Dez., abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier des Pauluschors.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
Donnerstag, 27. Dez.: Die Betſtunde fällt aus.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer H. Köhler, Liebigſtr. 20, Fernruf 1924;

vom 1. Januar 1935 an: Pfarrer Weinberger, Kahlertſtr. 24, Fernſpr. 1751,

2. Veranſtaltungen.

Stadtgemeinde. Gemeindehans (Kiesſtr. 17). Donnerstag, 27. Dez.: Kirchenchor
der Stadtkapelle und Schloßkirche.
Konfirmandenſaal im Schloß. Samstag, 22. Dez., nachm. 4 Uhr: Weihnachts=
feier
der Handarbeitsſtunde der Stadtgemeinbe.
Kleinkinderſchule im Schloß. Sonntag, 23. Dez., nachm. 4 Uhr: Weihnachts=
feier
der Kleinkinderſchule.
Eliſabethenſtift (Erbacher Str. 25). Ev. Sonntagsverein: Sonntag, 23. Dez.,
nachm. 4 Uhr: Fällt aus.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Nachm. 3,30 Uhr:
Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule. Montag, Frauenarbeitsſtunde und Männerabend
fallen aus. 1. Weihnachtsfeiertag, vorm. 7 Uhr: Chriſtmette. 2. Weihnachtsfeiertag,
abends 7 Uhr: Weihnachtsfeier der Stadtmiſſion und des BlauenKreuzes. Donnerstag:
Familienbibelſtunde fällt aus. Freitag: Beſſunger Bibelſtunde fällt aus.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, abends 8,15 Uhr: Jugendbund=
Weihnachtsfeier. 1. Weihnachtsfeiertag, vorm. 7 Uhr: Beteiligung an der Chriſtmette
der Stadtmiſſion. 2. Weihnachtsfeiertag, abends 7 Uhr: Beteiligung an der Weih=
nachtsfeier
der Stadtmiſſion. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 Uhr: bis 10 Uhr Zuſammenkunft. Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden.

3. Gemeindeämter.

Ev. Bohlfahrtsdienſt: Hügelſtr. 6. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 12 Uhr und
nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fernſpr. 2205.
Evaug. Gemeindeamt, Kiesſtr. 17 (jetzt nur im Vorderhauſe, eine Treppe): Einnahme=
ſtelle
für das Kirchnotgeld täglich 8 bis 12 Uhr, 2,30 bis 5,30 Uhr; Mittwoch= und Sams=
tagsnachmittags
geſchloſſen. Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur im Landeskirchen=
amt
, Mackenſenſtr. 40 (Ecke Neckarſtraße), Zimmer 7, bearbeitet.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſpr. 2883.
Diakoniſſenſtationen: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17; Martinsſtift, Müllerſtr. 28;
Gemeindehaus, Liebfrauenſtr. 6; Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26; Paul=Gerhardt=Haus,
Damaſchkeplatz 1: Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8; neben der Pauluskirche, Ohlyſtr.
Privatpflegeſtation des Heſſiſchen Diakonievereins: Freiligrathſtr. 8, Fernſpr. 245.

uswärtige Gemeinden.

Schloßkapelle Kranichſtein. 1. Weihnachtsfeiertag vorm. 10 Uhr. Feſtgottesdienſt unter
Mitwirkung des Poſaunenchors Arheilgen, Pfarraſſiſtent Göbel.
Evgl. Kirche Griesheim. Sonntag, 23. Dez., 4. Advent. Vorm. 10 Uhr: Bredigt=

gottesdienſt. Pfarraſſiſtent North. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3.30 Uhr=
Weihnachtsfeier der Kleinkinderſchule. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Mangpid
Montag, 24. Dez., Abends 8 Uhr: Chriſtabendfeier. Pfarraſſiſtent North.

Dienstag, 25. Dez., 1. Chriſttag: Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Mitwirkung des
Kircheichores. Danach Feier des heiligen Abendmahles. Pfarrer Mangold. m 4.30 Uhr=
Krippenſpiel des Kindergottesdienſtes.
Mittwoch, 26. Dez., 2. Chriſttag: Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Mitwirkung des
Poſaunenchores. Pfarraſſiſtent North. Abends 5 Uhr: Krippenſpiel des Kindergottes=
dienſtes
. (Wiederholung).
Friedenskirche. Dienstag, 25. Dez., 1. Chriſttag: Vorm. 10 Uhr: Weihnachtsgottes=
dienſt
. Pfarraſſiſtent North. Abends 4,30 Uhr: Die Kinder der Friedenslirche beſuchen.
das Krippenſpiel in der Griesheimer Kirche.
Evgl. Kirche Traiſa. Sonntag, 23. Dez., Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr=
Kindergottesdienſt für die Großen. 13 Uhr: Kindergottesdienſt für die Kleinen.
Dienstag, 25. Dez. vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt und Feier des Abendmahles.
Mittwoch, 26. Dez. vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Weigel.
Evgl. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 23. Dez., 4. Advent: Vorm. 10 Uhr=
Hauptgottesdienſt. Nachm. 1,30 Uhr: Chriſtbeſcherung der Kleinkinderſchule in der Kirche.
Abends 8 Uhr: Adventsandacht.
Dienstag, 25. Dez., 1. Weihnachtstag: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwir=
kung
des Kirchenchors. Kollekte für den örtlichen Kirchenfonds. Im Anſchluß an den
Gottesdienſt Feier des heiligen Abendmahls. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach.
Nachm. 5 Uhr: Liturgiſche Weihnachtsfeier. Mitwirkung der oberſten Schulklaſſe
Mittſooch, 26. Dez., 2. Weihnachtstag: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Prediger
Pfarraſſiſtent Damerau. Mitwirhung des Poſaunenchors der ev. Gemeinſchaft, Kollelte
für die Baſeler Miſſion.
Evgl. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 23. Dez., 4. Advent. Vorm. 10 Uhr: Gottes=
dienſt
. Nachm. 1,30 Uhr: Probe, Kindergottesdienſt. Nachm. 4,30 Uhr: Weihnachtsfeier
der Kleinkinderſchule.
Montag, 24. Dez., Heiliger Abend: 5,30 Uhr: Chriſtfeier.

elle von dem

Taften, die beid
rleſfen morgen
V herensheim zuſan
* gan mit Recht geſp

Dienstag, 25. Dez., 1. Weihnachtsfeiertag. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. (Mitwirkung
des Kirchenchores). Kollekte. 4,30 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes.

Mittwoch, 26. Dez., 2. Weihnachtsfeiertag. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. ( Mitwir=
kung
des Poſaunenchores). Kollekte.
Evgl. Kirche Dieburg. Sonntag, 4. Adbent, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt, Vorm,
11 Uhr: Jugendgottesdienſt, einſchl. der Konfirmanden.
Montag, 24. Dez., abends 5,15 Uhr: Liturgiſche Chriſtfeier.
Dienstag, 25. Dez., 1. Chriſttag, vorm. 10 Uhr: Feſtlicher Weihnachtsgottesdienſt,
Mittwoch, 26. Dez., 2. Chriſttag: vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.

Sonſtige Gemeinſchaften.
Vereinigung evangeliſcher Freikirchen Deutſchlands.

Nlatz an der Son
Frünt über eine beacht!
in ſie gegen SV. 9
een Punkt büßten
den überzeugend ge
Einn im letzten Jahr
ſrnge dem TSV. Her
* auf dem Spiel. Ein
Hrdhallmeiſters, zum a
uie dem nötigen Man
euitſchaft und unbeugſe
m ſpannenden Treffen
ie Spitze zu ſetzen.

Evgl. Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, 23. Dez., vorm. 10 Uhr: Predigtgoites=
dienſt
. Prebiger Veihelmann. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule (Hauptprobe). Nachm.
5 Uhrr Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule, Kinder und Erwachſene herzl. eingeladen,
Abends kein Gottesdienſt.
Dienstag, 25. Dez., 1. Feiertag: Vorm. 10 Uhr: Weihnachtsgottesdienſt. Prediger
Veihelmann. Abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier der Gemeinde und Jugend mit Weihnachts=
aufführung
: Stern, auf den ich ſchaue! (Chorgeſänge). Jedermann iſt freundl. eingel,
Evgl. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag,
23. Dez., vorm. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Prediger Hähnel.
Dienstag, 1. Feiertag, vorm. 7 Uhr: Weihnachtsfrühmette. Prediger Hähnel. Nachm.
4 Uhr: Weihnachts=Kinderfeier.
Mittwoch, 2. Feiertag, abends 8 Uhr: Weihnachtsjugendfeier. Freitag, abends
8,30 Uhr: Gebetsandacht.
Methodiſten=Gemeinde, Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 23. Dez., vorm. 10 Uhr
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Dienstag, 1. Feiertag, nachm. 5 Uhr: Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule.

T50. 46 dar

Rhe

Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, 23. Dez., vorm. 10 Uhr: Heiligungsver=
ſammlung
. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 6 Uhr: Weihnachtsfeier für Kinder.
Jedermann willkommen. Dienstag, vorm. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. Abends
8Uhr: Weihnachts=Feſtgottesdienſt (Aufführung; Wir ſuchen das Chriſtkind). Donners=
tag
, abends 8 Uhr: Heimbundſtunde. Freitag, abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung,
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 23. Dez., vorm.
9,15 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Dienstag, 25. Dez., 1. Feiertag, vorm. 9,15 Uhr:
Weihnachtsandacht. Prediger Kruſt. Nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier. Prediger Kruſt.
Adventsgemeinde Darmſtadt, Sandſtr. 10. Sonntag, 23. Dez., abends 8 Uhr:
Vortrag. Thema: Der krönende Schlußakt allen Weltgeſchehens. Freitag, abends
Uhr: Bibelſtunde. Samstag, vorm. 9,30 Uhr: Bibelſtudium; 10,30 Uhr: Predigt.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) in Darmſtadt,
Aula der Adolf=Hitler=Bauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm.
10 Uhr und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 23. Dezember: Hat ſich das
Weltall einſchließlich des Menſchen durch atomiſche Kraft entwickelt?
Die Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Str. 14. Sonntag, 23. Dez., vorm. 10Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt. Anſchließend: Sonntagsfeier für Kinder.
Montag, 24. Dez., nachts 12 Uhr: 1. Weihnachtsweihehandlung mit Predigt. Diens=
tag
, 25. Dez., 6,30 Uhr: 2. Weihnachtsweihehandlung; 10 Uhr: 3. Weihnachtsweihe=
handlung
mit Predigt. Anſchließend Weihnachtsfeier für Kinder. Mittwoch, 26. Dez.,
10 Uhr: Weihnachtsweihehandlung. Donnerstag, 27. Dez., 10,30 Uhr: Menſchen=
weihehandlung
. Freitag, 28. Dez., 9 Uhr: Menſchenweihehandlung. Samstag,
29. Dez., 9 Uhr: Menſchenweihehandlung.

Der kommende St
Nu an der Rheinallee
Zugnung. Die 46er
ze alten Bekannten
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negengebracht wurde.
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[ ][  ][ ]

Sport, Sptel und Jucnen

um die Tabellenführung im Gau Südweſt.
Die Frage nach dem vorausſichtlichen Meiſter iſt in dieſem
dre ſehr ſchwer zu beantworten. Im engeren Wettbewerb ſtehen
zu Mannſchaften, und zwar der vorjährige Gaumeiſter Pol. SV.
Tabellenzweite TSV. Herrnsheim und SV. 98. Zurzeit wird
Tabelle von dem TD. Altmeiſter Herrnsheim angeführt mit
Puunkten, die beiden Darmſtädter Vereine haben je 10 Punkte.
hr treffen morgen auf dem Platz des Pol.SV. dieſe mit dem
5V. Herrnsheim zuſammen. Auf den Ausgang dieſes Treffens
zi man mit Recht geſpannt ſein, geht es doch gewiſſermaßen um
ſp Platz an der Sonne für beide Mannſchaften. Herrnsheim
rügt über eine beachtliche Spielſtärke, mit nur einem Tor unter=
an
ſie gegen SV. 98 im Vorſpiel am Böllenfalltor und einen
nteren Punkt büßten ſie in Wiesbaden ein. Alle übrigen Spiele
orden überzeugend gewonnen. Wie erinnerlich, verdankten die
ſärnen im letzten Jahr in den Verbandsſpielen ihre einzige Nie=
ſſeage
dem TSV. Herrnsheim. Für die Grünen ſteht morgen
i auf dem Spiel. Einmal verpflichtet der Titel eines deutſchen
Frdballmeiſters, zum anderen geht es um die neue Meiſterſchaft.
ſ dem nötigen Mannſchafts= und Kampfgeiſt, reſtloſer Einſatz=
berit
ſchaft und unbeugſamen Siegeswillen gewappnet, kann es in
u ſpannenden Treffen dem Meiſter nicht daneben gelingen, ſich
udie Spitze zu ſetzen. Das Spiel beginnt um 15 Uhr.
Fußball.
T5G. 46 Darmſtadt Germania Eberſtadt
Rheinallee, Sonntag, 2 Uhr!
Der kommende Sonntag bringt dem ehemaligen Rot=Weiß=
Atz an der Rheinallee abermals eine ſpannende und intereſſante
begnung. Die 46er erwarten dort die Eberſtädter Germanen,
in alten Bekannten, zum Kampf um die Punkte. Schon ſeit
uen Jahren gehören die Treffen dieſer beiden alten Rivalen
uen Spielen, denen an der Rheinallee ſtets größte Begeiſterung
megengebracht wurde. Nach Lage der Dinge iſt am Sonntag wohl
ukeiner Ausnahme zu rechnen, denn wiederum ſteht für beide
ſnnſchaften viel auf dem Spiel. So müſſen die Germanen zum
ſepiel alles daranſetzen, ihre Abſtiegsgefahr zu bannen, was ja
etnntlich durch Punktgewinnung getätigt werden kann. Die
F dagegen haben ſich in den Kopf geſetzt, in der Tabelle weiter
nukommen, was ebenfalls Sieg und Punkte erheiſcht. Das Vor=
ſiſt
endete am Frankenſtein Remis nach ritterlichem Kampf und
ituerwarten, daß das letztere auch am Sonntag zutrifft. Vor dem
mptſpiel ſtehen ſich die Reſerven beider Vereine gegenüber, wäh=
1:0 um 1 Uhr die erſte Jugend gegen Alsbach ſpielt.
Sportverein Darmſtadt 1898.
Das Spiel der 3. Mannſchaft in Büttelborn muß ausfallen,
1aſer Gegner ſeine Mannſchaft zurückgezogen hat.

SV. 29 Erzhauſen

SVgg. 04 Arheilgen.
Am 2. Weihnachtsfeiertag kommt Arheilgen mit ſeiner kom=

niſten 1. Mannſchaft nach Erzhauſen. Wenn der Sieger auch
ruker ſchon feſtgeſtellt werden kann, ſo darf man doch auf das
Tühneiden der Kreisklaſſe gegen eine Spitzenmannſchaft der
Farksklaſſe geſpannt ſein. Die Mannſchaft des Sportvereins
Zugegen gute Gegner ſchon immer bewieſen, daß ſie ſpielen
Jedenfalls iſt das Antreten von Arheilgen ein Ereignis
Erzhauſen, und kein Fußballfreund wird ſich dies entgehen
vſn. Spielbeginn 2.30 Uhr.
Ehrung für Zamorra.
Spaniens Nationaltorwart Zamorra wurde am Donnerstag
ünſadrid anläßlich eines Spieles der ſpaniſchen Ländermannſchaft
geon eine ungariſche Kombination von Bockskai=Ujpeſt von dem
giſhnamigen Präſidenten der ſpaniſchen Republik für ſeine Ver=
Aeſte um den Srort zum Ritter geſchlagen. Die ſpaniſche Natio=
unhannſchaft
gewann das Spiel 6:1 (3:1),
Aympic- Anwärker dienſtfrei!
Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hat
eige erläuternde Mitteilungen über die am 16. Dezember vor
ſit gegangene feierliche Verpflichtung der deutſchen Olympia=
manſchaften
gegeben:
1Alle Olympia=Anwärter, die den Olympia=Paß erhalten,
wrurſtehen fortab nur noch direkt dem Reichsſport=
fhürer
. Die Mitglieder der Kernmannſchaft brauchen weder
He der SA. und SS., noch bei ſonſtigen Organi=
ſirſionen
Dienſt zumachen. Alle behördlichen Stellen wer=
da
ſich um ſie bemühen. Die Olympia=Anwärter haben auch
mu ihren Arbeitsplätzen Erleichterungen zu erwarten,
mie auch in finanzieller Hinſicht für ſie geſorgt werden ſoll.
Die Olympia=Kernmannſchaften beſtehen nach den Worten des
Eeiysſportführers zu 50 Prozent aus unbekannten Sports=
lluen
, die durch die ſyſtematiſche Auswahl und Ausleſe ge=
in
allen Abteilungen ausgezeichnet.

Mit, der es nicht auf Plaketten ankomme, ſondern die berufen
ſü zin beſter Weiſe als Repräſentantin des Dritten Reiches zu
Aäwfen.
Im Fall Werder Bremen hat jetzt die Berufungs=
inſtinz
geſprochen. Die ſeinerzeit über die Spieler Hundt. Heide=
Mank, Frank Meyer Drewes und Müller, verhängten Strafen
blchen beſtehen. Aufgehoben wurde nur die Beſtrafung des Ver=
e
2M Vereinsführer Stöwer erhielt einen Verweis und eine Geld=
ſtrge
von 300 Mark.
Ausverkauft iſt heute ſchon der Kampf EderAggerholm
wndie Europameiſterſchaft im Weltergewicht. Schon drei Wochen
wrdieſem Ereignis, das im neuen Kopenhagener Sportvalaſt, dem
chtumy, abgewickelt wird, iſt kein Platz mehr zu erhalten.

Aus dem Reichsbund für Leibesübungen
Verordnung Nr. 2: Hahung für die Orksgruppen
des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen.

8 1.

Die im Bezirk der Gemeinde . . . . . . anſäſſigen, dem Deut=
ſchen
Reichsbund für Leibesübungen e. V. angeſchloſſenen Turn=
und Sportvereine bilden einen Verein, der den Namen Orts=
gruppe
. . . . . . des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen
führt.
Der Verein hat ſeinen Sitz in ...
Er ſoll in das Vereinsregiſter eingetragen werden
Das Geſchäftsjahr der Ortsgruppe beginnt am 1. April und
endigt am 31. März jedes Jahres.
8 2.
Die Ortsgruppe hat den Zweck, gewiſſe Aufgaben des Deut=
ſchen
Reichsbundes für Leibesübungen durchzuführen, die Inter=
eſſen
des deutſchen Sports gegenüber örtlichen Behörden zu ver=
treten
und in der Oeffentlichkeit für den Gedanken der Leibes=
übungen
werbend und fördernd einzutreten
Rein fachtechniſche Fragen der Leibesübungen gehören nicht
zu den Aufgaben der Ortsgruppe. Veranſtaltungen können alſo
nur auf Anweiſung des Reichsſportführers durchgeführt werden
(z. B. deutſches Jugendfeſt, Reichsſportabzeichenprüfung uſw.).
8 3.
Die Organe der Ortsgruppe ſind: 1. der Ortsgruppenführer,
2. der Ausſchuß (bzw. Beirat), 3. die Mitglieder=Verſammlung.
8 4.
Die Leitung der Ortsgruppe liegt in der Hand des Orts=
gruppenführers
, der von dem erweiterten Ausſchuß (8 5) auf die
Dauer von 2 Jahren gewählt wird.
Der Ortsgruppenführer beſtellt einen Stellvertreter.
Die Wahl des Ortsgruppenführers und ſeines Stellvertreters
bedarf der Beſtätigung durch den zuſtändigen Beauftragten des
Reichsſportführers.
Der Ortsgruppenführer bzw. ſein Stellvertreter ſind die ge=
ſetzlichen
Vertreter des Vereins im Sinne des 8 26 Abſ. 2 BGB.

8 5.
Der Ortsgruppenführer beruft aus der Zahl der örtlichen
Vertreter der Fachämter des Deutſchen Reichsbundes für Lei=

besübungen einen engeren Ausſchuß, dem auch ein Vertreter der
örtlichen Gemeinde angehört. Die Höchſtzahl der Mitglieder
dieſes Ausſchuſſes iſt ſieben. Aufgabe des engeren Ausſchuſſes iſt
die Unterſtützung und Beratung des Ortsgruppenführers.
Die örtlichen Vertreter der Fachämter bilden den erweiterten
Ausſchuß, deren Aufgaben in §§ 4 und 7 umgrenzt ſind.
Nach Bedarf zieht der Ortsgruppenführer zu den Ausſchuß=
beratungen
die Verbindungsleute ſolcher Organiſationen hinzu,
für die der Gegenſtand der Beratung von beſonderer Bedeutung
iſt. Als Organiſationen dieſer Art, kommen insbeſondere in
Betracht: Der Hilfsfonds für den Deutſchen Sport, das Sport=
amt
. Kraft durch Freude‟, PO., SA., SS., HJ. Arbeitsdienſt,
Luftſportverband, Sportpreſſe. Sportärzte, Sportlewer.
8 6.
Der Ortsgruppenführer ernennt die zur Durchführung der
Verwaltungsarbeit erforderlichen Mitarbeiter und beſtimmt ihre

Aufgaben.

8 7.

Alle der Verſammlung der Mitglieder der Ortsgruppe nach
dem Geſetz zuſtehenden Befugniſſe werden durch den erweiterten
Ausſchuß wahrgenommen, ſoweit ſie nicht zwingend der Verſamm=
lung
der Mitglieder zugeſchrieben ſind.
Der Ortsgruppenführer beruft und leitet die Ausſchuß=
ſitzungen
und die Verſammlung der Mitglieder Er trifft über
die Bekanntgabe ihrer Entſchließungen Beſtimmungen
Der Ortsgruppenführer muß eine Sitzung des Ausſchuſſes
einberufen, wenn ein Drittel der Mitglieder des Ausſchuſſes dies
unter Angabe der Tagesordnung verlangt.
Ueber die Verhandlungen des Ausſchuſſes und die Verſamm=
lung
der Mitglieder iſt eine Niederſchrift anzufertigen.
8 8.
Zur Deckung der Verwaltungskoſten wird von den Mitglie=
dern
der Ortsgruppe ein Jahresbeitrag erhoben, deſſen Höhe all=
jährlich
vom Ortsgruppenführer nach Anhörung des Ausſchuſſes
feſtgeſetzt wird.
Ueber Aenderungen der Vereinsſatzungen beſchließt der er=
weiterte
Ausſchuß. Der Beſchluß bedarf der Genehmigung des
Reichsſportführers oder ſeines Gaubeauftragten.
8 9.
Die Auflöſung des Vereins kann nur in einer außerordent=
lichen
, zu dieſem Zwecke einberufenen Mitgliederverſammlung und
nur mit einer Mehrheit von drei Vierteln der ſämtlichen Mit=
glieder
beſchloſſen werden.
Das nach der Auflöſung des Vereins etwa vorhandene Ver=
mögen
fällt an den Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen, der
es im Falle der Gründung einer neuen Ortsgruppe dieſer zu
überantworten hat.
Aympia=Waſſerbalmannſchaffen.
Auf Vorſchlag des Verbandswaſſerballwartes Hofmann, Nürn=
berg
, ſind Kernmannſchaften für die weitere Olympiavorberei=
tung
der Waſſerballer beſtätigt worden. Im Gebiet Süd
(Gaue 13 bis 16): Dr. Schürger, Nürnberg; Adolf Schmitt,
TSG. Darmſtadt: Philipp Müller, Bayern 07 Nürnberg;
J. Hauſer, Friedrich, J. Reindel, München 99; Rappel, V f. S.
München: Mendrycki, Augsburg; Schraag, Kleiß, Ludwigsburg;
Kienzle, Stuttgart.
Die weitere örtliche Ausbildung iſt den zuſtändigen Gaufach=
warten
übertragen. Die Betreuung der Gebietsmannſchaft
Süd übernimmt bis auf weiteres der Waſſerballfachwart des
DSV. Ernſt Hofmann, Nürnberg, der im Einvernehmen mit
dem Fachamt demnächſt weitere Richtlinien für die Olympia= Aus=
bildung
erlaſſen wird.

Nr. 352 Seite 11
* Die erfolgreichſten Jockeys der lehken
Rennzeil.
Printen ſiegt 66mal 330 Ritte von Staroſta Otto Schmidt
auf dem vierten Platz.
Der erfolgreichſte Jockei auf der Flachen iſt in der beendeten
Saiſon wieder einmal W. Printen geweſen, der bekanntlich
auch im Vorjahr Champion geworden war. 1933 brachte er es auf
59 Erfolge, diesmal auf 66, wozu er 288mal in den Sattel ſtieg.
Printen iſt ein ausgezeichneter Reiter, wenn er auch nicht an die
Klaſſe der Archibald, Otto Schmidt oder Raſtenberger in deren
großer Zeit heranreicht. Man wird ſich erinnern, daß O. Schmidt
in den Jahren, in denen er nicht zu ſchlagen war, mehrfach weit
über 100 Siege reiten konnte.
An zweiter Stelle ſteht der talentierteſte Jockei, den wir zur
Zeit überhaupt beſitzen, nämlich E. Grabſch, der zum letzten Male
in den ſchwarzſeidenen Streifen, des ſtaatlichen Rennſtalles zu
ſehen war. Er war der Champion der Jahre 1929, 30 und 31.
und hat es auch in dieſem Jahre bei 214 Ritten auf 50 Erfolge
bringen können. Im nächſten Jahr wird er für das Geſtüt Erlen=
hof
in den Sattel ſteigen.
Dicht hinter Grabſch liegt, der meiſtbeſchäftigte Jockei dieſer
Saiſon, J. Staroſta, vor kurzem noch Lehrling, dem 330 Ritte
anvertraut wurden. Er brachte es auf 48 Erfolge. Staroſta, der
in erſter Linie in dem Stall Mülhens tätig iſt, wird in den näch=
ſten
Jahren zweifellos immer mehr in der Spitzengruppe zu fin=
den
ſein. Otto Schmidt, der in immer größerem Maße mit Ge=
wichtsſchwierigkeiten
zu kämpfen hat und daher nicht mehr ſo
viele Ritte bekommen kann, brachte es immerhin noch auf 43
Siege und ſomit auf den vierten Platz. Es gibt kein klaſſiſches
Rennen in Deutſchland bis hinauf zum Derby, welches Schmidt
nicht für ſeinen Stall einmal geholt hätte. Auf den nächſten
Plätzen mit 42 und 38 Siegen finden wir M. Schmidt und H=
Wenzel, die hauptſächlich auf den weſtlichen Rennplätzen reiten.
Je 37 Siege konnten, K. Narr und J. Raſtenberger ſteuern.
Unter den Erfolgen Raſtenbergers, der mit ſeinen 48 Jahren der
älteſte Jockei im Rennſattel iſt, gehört der Derbyſieg auf Atha=
naſius
, ein außergewöhnlicher Erfolg dieſes erſtklaſſigen Reiters.
Raſtenberger iſt auf Grund dieſes Erfolges als zweiter Jockei
neben Staroſta an den Stall Mülhens verpflichtet worden.
Von bekannteren Jockeis verläßt Böhlke, der 25mal ſiegte,
den Stall Haniel, um dort H. Zehmiſch, der 31 Siege ritt, Platz
zu machen. Böhlke hat zweifellos aus den beiden Wunderpferden
Travertin und Conteſſina nicht das herausgeholt, was aus ihnen
herauszuholen war.
Willi Geſell.

Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Samstag, 22. Dezember
6.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.45: Zeit,
Meldungen. 6.50: Wetter. 6.55: Morgenſpruch, Choral.
700: Stuttgart: Frühkonzert (Schallplaiten). 8.10: Waſſerſtand
Wetter. 8.15: Stuttgart: Gymnaſtik. 9.00: Nur Frankfurt:
Nachrichten. 9.15: Konzert. 10.00: Nachr. 11.00: Werbe=
konzert
. 11.30: Meldungen. 11.45: Muſikal. Gabentiſch
(Schallplatten).
12.00: Orcheſter Frankfurter Berutsmuſiker. Ltg; Pau Diener.
13,00: Stuttgart: Zeit, Saardrenſt, Nachr. 13.10: Nachr. aus
dem Sendebezirk. 13.15: Schallplatten: Schall und Platt ſitzen
auf dem Läſterſtühlchen. 14.15: Zeit, Nachr. 14.30: Quer
durch die Wirtſchaft. Berichte und Geſpräche. 14.50: Zeit,
Wirtſchaftsmeldungen. 14.55: Wetter. 15.00: Nur Triert
Nachrichten. 15.15: Jugendſtunde: Sonnwendwunder. Ein cho=
riſches
Sptel.
16 00: Köln: Der frohe Samstag=Nachmittag. Vorm Spielwaren=
laden
. Ein Schutzmann träumt vom Kinderland. 18.00: Stmme
der Grenze. 18.20: Stegreifſendung 18.35: Wir ſchalten
ein! Das Mikrophon unterwegs. 18.45: Meldungen.
18.50: Valentiniade, Schall und Platt beſuchen Münchens größtes
Ur=Viech.
19.30: Köln: Volkslieder der Saar: Der Gau.
Berus Kerlingen Ittersdorf. Verbindende Worte: Kirſch=
wena
20.00: Zeit, Nachr. 20.05: Stuttgart: Saarumſchau.
20.15: Aus dem Staatstheater Wiesbaden: Der fliegende Hollän=
der
1. Pauſe 21.00: Wagner=Anekdoten. 2. Pauſe 21.50:
Nachr. 23.00: Tanzmuſik der Kapelle Franz Hauck. 1.00:
Stuttgart: Nachtmuſik.
OMistien dnusännen
Sonnabend, 22. Dezember
Berlin: 18.05: A. E. Grix: Wertung ſportlicher Lei=
ſtungen
von Naturvölkern.
Breslau: 20.10: Martha, Oper von Flotow.
Deutſchlandſender: 20.15: Blank iſt das Haus
jetzt gehn wir aus! Fröhl. Tanzabend.
Frankfurt: 20.15: Der fliegende Holländer, aus dem
Staatstheater Wiesbaden.
Hamburg: 20.10: Nord=Süd=Expreß. Große unterhal=
tende
Funkreiſe.
Köln: 19.30: Volkslieder der Saar.
Königsberg: 20.15: Wer fürchtet ſich vorm ſchwar4
zen Mann?
Leipzig: 18.55: Weihnachtstag im Arbeitsdienſt,
München: 20.70: Die Oper bei vier Nationen.
Stutgart: 18.30: Volksmuſik aus Pforzheim.
London: 23.10: Tanzkapelle Henry Hall.
Budapeſt: 22.00: Zigeunerkapelle Veres.
Stockholm: 19.30: Alte Tanzmuſik.
Wien: 19.15: Chorkonzert. Die Wiener Sängerknaben.

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Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art in den 18 Kreisen des Volksstaats Hessen (Kennzeichen:
VS, VR, VO) für dle Zeit vom 1.15. Dezember 1934.
Diese Meldungen sind nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten genaue Anschrift der Kraftfahrzeugbesitzer und
Fahrzeugbeschreibung. Sie erscheinen alle 14 Tage und sind unentbehrlich,
da sie laufend neuestes Adressenmaterlal bieten.
Bezugsprels:

1. Bei Bezug der Meldungen sämtllcher 18 Krelse für 12 Monate:
zum monatllchen Pauschalprels von RM. 15.,
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzeine Kreise und Städte,
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[ ][  ][ ]

Nummer 352

Samstag, 22. Dezember

Dr. Goerdeler zieht Bilanz.
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung Dr. Goerdeler vor der Preſſe.
Es wird nicht eine Generalermächtigung an alle Fachgruppen
in der Wirtſchaft erfolgen, Vorſchläge einzureichen zur Elaſtiſch=
Die zcamſtelstschofe Mroetſchdanden machung der Preiſe und zum Erſatz der bisherigen Beſtimmungen
durch andere Regelungen, ſondern es wird gebietsweiſe vorge=

Vor Preſſevertretern äußerte ſich geſtern mittag der Reichs=
kommiſſar
, für Preisüberwachung Dr. Goerdeler über ſeine
Tätigkeit in Vergangenheit und Zukunft. Er führte u. a. fol=
gendes
aus:
Als ich das letztemal vor der Preſſe ſprach, habe ich davor
gewarnt, Hamſterkäufe zu tätigen. Ich habe die Hamſterer als
ebenſo unklug wie undiſzipliniert bezeichnet. Mein Vertrauen
in die Diſziplin aller wirtſchaftenden und kaufenden Schichten
hat mich nicht getäuſcht. Die Hamſterei iſt verſchwunden. Aus
allen Teilen des Landes, von allen Behörden, von allen Stellen
der Partei und der Deutſchen Arbeitsfront liegen gleichlautende
Nachrichten in dieſer Richtung vor.
Ebenſo erfreulich iſt, daß die gleitende, beinahe ſchon
automatiſch ſich vollziehende Preisſteigerung, die eine Be=
gleiterſcheinung
von Angſt= und Hamſterkaufen iſt einer Sta=
biliſierung
der Preiſe gewichen iſt, ſelbſtverſtändlich
mit Ausnahmen, die da nicht zu verhindern ſind, wo vorüber=
gehend
gewiſſe Mangelerſcheinungen auftreten können. Auf
Grund dieſer Tatſachen ſind die Wirtſchaftsverbände vielfältig
bei mir vorſtellig geworden mit der Bitte ich möchte gerade zur
Weihnachtszeit zu einem Kaufen in der Bevölkerung aufrufen.
Es ſind ſo ſtarke Zurückhaltungen der Käufer bemerkbar gewor=
den
, daß man in der Wirtſchaft eine gewiſſe Beſorgnis hat, dieſe
Zurückhaltung könne zu weit gehen und zu Arbeitsmangel füh=
ren
. Es iſt dies ein Anzeichen dafür, wie ſtark der Umſchlag von
der Hamſterpſychoſe in die ruhige Ueberlegung geweſen iſt. Ich
habe auf dieſe Wünſche hin erklären müſſen, daß ich es dem ge=
unden
Sinn des deutſchen Volkes überlaſſen müſſe, das zu kau=
fen
, was es für notwendig halte, um ſo allmählich wieder das
richtige Verhältnis zwiſchen Angebot und Nachfrage ſich ein=
ſchaukeln
zu laſſen. Dabei bin ich überzeugt, daß in der Weih=
nachtszeit
keiner in der irrigen Annahme, es könnten gewaltige
Revolutionen auf dem Gebiete der Preiſe ſtattfinden, ſich von
Einkäufen derjenigen Sachen abhalten läßt, die er zum Weih=
nachtsfeſt
für ſich oder ſeine Angehörigen gern haben möchte.
Denn darüber war von vornherein gar kein Zweifel, daß es ſich
diesmal gar nicht darum handeln kann, eine allgemeine, auf be=
ſtimmte
Hundertſätze ſich erſtreckende Preisſenkung im Sturm=
tempo
herbeizuführen. Sie wäre auch höchſt unklug, weil ſie
tatſächlich automatiſch zu einer Verengung der Arbeitsmöglich=
keiten
in den Produktionsſtätten führen würde.
Das Ziel dieſer Preisüberwachung iſt vielmehr,
Ruhe zu ſchaffen, weiteren Preisſteigerungen vor=
zubeugen
, offenbar überſetzte Preiſe was geſchehen iſt
ſofort zu bereinigen und im übrigen die geſamte Preispolitik in
der Wirtſchaft elaſtiſch zu machen.
Nach den Berichten aus dem Lande ſind ſowohl auf dem
Textilmarkt wie beim Handel mit Lebensmitteln Ueberſetzungen
mit Erfolg bekämpft worden
Nicht vollkommen klar iſt die Situation für alle Beteiligten
in der Wirtſchaft ſelbſt, ſelbſt auf dem Gebiet des Textilhandels.
Die Schuld bei etwaigen Ueberſetzungen, von denen aus dem
Lande berichtet wird, liegt gemeinhin nicht beim Einzelhandel,
ſondern vielfach an der überaus ſtarken Kompliziertheit der für
die Errechnung der Preiſe geltenden Vorſchriften. Wir haben
uns deshalb auch ſehr ſtark damit beſchäftigt, hier eine größere
Einfachheit und Ueberſichtlichkeit zu erzielen. Das Ergebnis
liegt nunmehr vor. Dieſem ſollen im Januar weitere Verein=
fachungen
folgen. Es ſind Richtlinien über die Preis=
errechnung
innerhalb der Textilwirtſchaft.
Ziel ſoll ſein, im Preis möglichſt gleichbleibend, auch ſich an
den alten Preis möglichſt anlehnend, Konſumwaren ſicherzuſtellen
und dafür lieber in Kauf zu nehmen eine etwas ſtärkere Preis=
erhöhung
, die bei den höhergeordneten Bedarfsgegenſtänden das
ausgleicht, was bei der Konſumware zugelegt wird.
Es ſind ferner Beſtimmungen getroffen, die eine gewiſſe
Rechtsſicherheit innerhalb der Textilwirtſchaft ſelbſt herbeiführen,
da Unklarheit darüber entſtanden war, ob die alten Vertrags=
abſchlüſſe
noch zu den alten Preiſen getätigt werden ſollten oder
nicht.
Um die Behörden vor einem Uebermaß einer Inanſpruch=
nahme
mit wirtſchaftlichen Fragen einzelner Betriebe zu ent=
laſten
, ſollen Beſchwerden, die ein Einzelhändler, ein Großhänd=
ler
, ein Fabrikant hat, zunächſt innerhalb der betreffenden Wirt=
ſchaftsſtufe
geprüft werden, und erſt wenn ſie in eine andere
Stufe hinüberreichen, ſollen ſie an die neutrale Stelle der Preis=
überwachung
gehen.
Eine ſehr wichtige Notwendigkeit liegt darin, das Preis=
gebäude
in der deutſchen Wirtſchaft elaſtiſcher zu geſtalten. Denn
wenn wir uns einen Zuſtand denken, in dem die Zahl der öffent=
lichen
Aufträge zurückgeht, ſo iſt an ein Einſpringen der Ma=
ſchinerie
der Wirtſchaft aus eigener Kraft nur dann zu denken,
wenn die Kaufkraft einer günſtigeren Preisgeſtaltung begegnet.
Dieſen Zuſtand herbeizuführen, iſt das wichtigſte Ziel der
geſamten Preisüberwachung.
Als erſter Schritt auf dieſem Gebiete iſt, wie bekannt, die
Anmeldung von Preisbindungen eingeleitet, die ſeit dem Juli 33
vollzogen ſind. Bis jetzt liegen Anmeldungen in Höhe von rund
1600 vor, die aber mehr als 1600 Warenkategorien erfaſſen.
Der Generalplan geht dahin, anſtelle der unelaſtiſchen Preis=
bindungen
eine elaſtiſche Marktregelung zu ſetzen
Ich kann auch hier nur immer wieder darauf hinweiſen, daß
die Idee, mit der Preisbindung die deutſche Wirtſchaft in Ord=
nung
zu bringen, in dem Augenblick einen vollendeten Schiffbruch
erleiden muß, wo die öffentlichen Aufträge wieder in den Hinter=
grund
treten. Weil dann eine gewiſſe Verengung der Kaufkraft
eintritt, tritt in dieſem Falle ſofort ein Einſpielen dieſer Kauf=
kraft
auf die feſten gebundenen Preiſe in die Erſcheinung. Das
macht ſich automatiſch in einer Verringerung des Umſatzes be=
merkbar
.
Die Preisbindungen beruhen im weſentlichen auf einer ſtar=
ken
Ueberſetzung der deutſchen Wirtſchaft in allen Berufen. Wird
der Umſatz noch kleiner, ſo mußte nach dem bisherigen Syſtem der
gebundene Preis noch höher werden, weil mit dem kleineren Um=
ſatz
das alte Volumen wieder herbeigeſchafft werden ſoll.
Es kommt darauf an, eine elaſtiſchere Anpaſſung der Preiſe
an die Möglichkeiten des einzelnen Betriebes, an die Fähigkeiten
des einzelnen wirtſchaftenden Menſchen herbeizuführen mit dem
höchſt notwendigen Erfolg für das deutſche Volk; ſich der Fähig=
keit
ſeiner tüchtigſten Mitglieder bedienen zu können im Wett=
kampf
um die Erhaltung ſeines Daſeins.
Es ſchwebt mir vor und hat ſchon beſtimmte Geſtalt ange=
nommen
, daß dieſe Marktregelung unter ſtarker Betrauung der
Wirtſchaft mit Selbſtverwaltungsfunktionen erfolgen ſoll. Die
gewöhnlichen Träger ſolcher Selbſtverwaltungsaufgaben ſind nun=
mehr
in der gewerblichen Wirtſchaft durch die neue Verordnung
für den Aufbau der gewerblichen Wirtſchaft geſchaffen.
Der weſentlichſte in dieſem Aufbau in Betracht kommenden
Träger dürfte die Fachgruppe ſein. Der Staat wird ſich dieſer
Selbſtverwaltung der Wirtſchaft gegenüber beſchränken und auf
die Beaufſichtigung in allen wichtigen, für das Geſamtwohl des
Volkes und ſeiner Wirtſchaft beſonders bedeutungsvollen Entſchei=
dungen
und Entſchließungen.
Als Vorläufer einer ſolchen Regelung, über die ich mit Herrn
Dr. Schacht vollkommen einig bin, iſt eine Verordnung über Wett=
bewerb
heute ergangen, die die Gedankengänge vollzieht, die ich
bereits mehrfach in der Oeffentlichkeit vorgetragen habe.
Dr. Goerdeler ging dann im einzelnen auf die Verordnung
über Wettbewerb ein und fuhr fort: Dieſe Verordnung iſt die
unerläßliche Vorausſetzung für eine Freimachung der Preiſe,
wenn wir nicht zu einem ſinnloſen Wettbewerb in unſerer Wirt=
ſchaft
kommen wollten, der unendlichen Schaden anrichten würde.
Ich hätte zwar das ſchöne Gefühl, zwei Monate mit einer Art
Preisſturz glänzen zu können, dahinter aber käme eine ungeheure
Ernüchterung und ſchwere Verluſte für das geſamte Volkskapital.
Die Entfeſſelung der Preiſe kann nur langſam vor ſich gehen
unter Sicherung gegen ſolche, die glauben, ihre Preiſe auf Koſten
Dritter, nämlich der Gläubiger uſw., ſenken zu können.

gangen werden; es wird bei den wichtigſten und geeignetſten
Gruppen angefangen, und die dabei gewonnenen Erfahrungen
werden bei den folgenden Gruppen gleich wieder ausgenutzt wer=
den
. Denn die ganze Kunſt in wirtſchaftlichen Dingen iſt: Kein
Schema, ſondern ein Ziel, und in der Richtung auf dieſes Ziel:
Elaſtiſche Handlungsfreiheit.
Die Marktregelung, wird auch auf anderen Gebieten in der
Richtung betrachtet werden, daß überflüſſige und umſtändliche
Warenwege und =verteuerungen ausgeſchaltet werden und daß das
deutſche Volk über einen Wirtſchaftsapparat verfügt, der es er=
möglicht
, die beſten Leiſtungen auszunutzen und das Arbeits=
erzeugnis
auf dem einfachſten und ſachverſtändigſten Wege an
den Verbraucher zu beſten Preiſen zu bringen.
Zum Schluſſe dankte Reichskommiſſar Dr. Goerdeler der
Preſſe für die ausgezeichnete Unterſtützung und bat um weitere
vertrauensvolle Zuſammenarbeit.

Die in der Vorwoche nur zögernd eingetretene Entſpannung
auf dem Getreidegroßmarkt trat in der verfloſſenen Woche etwas
deutlicher in Erſcheinung. Die Beendigung der Feldarbeiten be=
nutzte
die Landwirtſchaft zu verſtärkter Druſchtätigkeit, insbeſon=
dere
auch aus dem Grunde, um der bis zum 31. Dezember feſt=
gelegten
Ablieferungspflicht nachzukommen. Infolgedeſſen war
das Angebot in Brotgetreide reichlicher als in den letzten
Wochen. Weizen war ſogar zeitweiſe überreichlich vorhanden,
zumal die Mühlen, die bisher das herauskommende Angebot
ſchlank aufnahmen, angeſichts des ſchwachen Mehlgeſchäftes zurück=
haltender
geworden ſind. Roggen war ebenfalls ſtärker als bis=
her
am Markte und wurde noch gut gekauft, ſpäter machte ſich
aber angeſichts der Feiertage Zurückhaltung im Einkauf bemerk=
bar
. Die bisher noch an die Roggenlieferung geknüpfte Bedin=
gung
. Roggen gegen Kleie und ſonſtige Futtermittel zu liefern,
hat aufgehört, da ſich die Erkenntnis durchgeſetzt hat, daß ſolche
Geſchäfte bei der Knappheit an Futtermitteln zur Gegenliefe=
rung
nicht möglich ſind. Daneben geſtattet das ſtärkere Angebot
nicht mehr, derartige Bedingungen zu ſtellen. Das Futter=
getreideangebot
blieb dagegen noch ſehr knapp. Hier
wird in den meiſten Fällen noch Angebot von der Gegenlieferung
von Kleie und insbeſondere von Oelkuchen abhängig gemacht,
doch ſind derartige Koppelgeſchäfte, aus dem vorerwähnten
Grunde kaum zuſtande gekommen. Futtergerſte ſoll ſeitens der
Reichsſtelle auch in dieſer Woche zur Verfügung geſtellt worden
ſein, jedoch nur in geringem Umfange. Für Hafer fehlt indes
das Angebot faſt gänzlich. In Mühlenabfällen und
Kraftfuttermitteln waren Angebote der Mühlen und
Oelfabriken wieder nicht vorhanden, während die Nachfrage un=
vermindert
ſtark blieb. Man behalf ſich deshalb notgedrungen
weiterhin mit Erſatzfuttermitteln, wie Johannisbrot, Melaſſe=
futter
und Kartoffelflocken. Der Abſatz hierin ließ aber ſpäter
nach, da ſich die recht hohen Preiſe im Vergleich zu vollwertigen
Futtermitteln geltend machten. Am Rauhfuttermittel=
markt
erfuhren die Preiſe für Stroh eine Erhöhung auf 4,70
bis 5,00 (nach 4,504,70) RM. pro 100 Kilogramm. Das Mehl=
geſchäft
nahm weiter einen ſchleppenden Verlauf. insbeſondere
war Roggenmehl kaum verkäuflich, während ſich für hochwertiges
Weizen=Auszugsmehl vorübergehend, etwas Kaufintereſſe zeigte.
Im allgemeinen herrſcht am Mehlmarkte infolge der gewiſſen
Unſicherheit über die für Januar zu erwartende Mehlnotiz
ſtarke Zurückhaltung.

g ſetzt eint

Berliner und Frankfurker Effektenbörſe=
Die auf wärts gerichtete Tendenz der Berliner Börſe hielt arn
die Umſätze wurden nach Feſtſtellung der erſten, faſt ausnahmslog
über dem Vortagsniveau liegenden Kurſe an einzelnen Marktt
gebieten recht lebhaft. Beachtenswert iſt insbeſondere, daß da.n
verſchiedentlich angeſichts der ſteuerlichen Inanſpruchnahme herr
auskommende Material ſchlank Aufnahme findet und darüber hin= mit Trintgeioe.
aus Nachfrage nicht immer befriedigt werden kann. Dieſe Ent1 men ſieht
wicklung iſt um ſo bemerkenswerter, als beſondere Anregunger hernd iſt lange ni
heute kaum vorliegen, ſieht man von den erhöhten Rohſtahlprog frloſiger Gaſt behand
duktionsziffern ab. Durch dieſe wurde indeſſen die Kursbildunol r. Und ſich als Verg
bei den Montanen günſtig beeinflußt, von denen z. .B. Klöckne
2½ Prozent höher einſetzten. Die übrigen Werte des Markte.: fyM den0 Ne D
wieſen ebenfalls etwa ½prozent. Steigerungen auf. Auch Braum chr ſändig mit Meb
kohlenaktien waren mit Ausnahme von Niederlauſitzer (minus 20 tei denen man 28 00.
feſter; gut erholt waren namentlich Bubiag mit plus 1½ Prog fen ſehſt zu vermeiden
Von chemiſchen Papieren lagen Farben verhältnismäßig ruhig/ / Die Zimmer, die
doch ebenfalls ½ Prozent höher. Lebhaftere Umſätze kamen für,
Elektrowerten zuſtande, Siemens zogen um 1 Proz., Licht u. Kraf;
um ¼ Proz., RWE. um 88 Proz. an. Nur Chadeanteile bröcker! / Shr vohl, gnchles.
ten weiter ab, ſo Lit. A4C um 2½ RM. Kabelwerte bleiben auu kus nach oben gebtächt
den ſchon früher erwähnten Gründen weiter anziehend, ſo Deutt / sie ſtehen nebeneing
ſche Kabel um plus 18 Prozent. Von Kunſtſeidewerten warer, ſſend verſucht diskret u
Aku um 1½ Proz. erholt, ſonſt ſetzten bei den Textilaktien Stöhg mn in der trügeriſchen
ihre Aufwärtsbewegung um 1½ Prozent fort. Recht feſt lager
Brauaktien unter Führung von Schultheiß, die in der erſten Vier, /4 gnd obietio A=
telſtunde
zirka 2½ Proz. gewannen. Auch waren Braubank um 2½ uebbeleuchrung
Prozent feſter. Am Rentenmarkt blieb es vorerſt ſehr ſtill, mar, uei Feſtſtellungen
hörte indeſſen gut behauptete Vortagskurſe. Im Verlauf wurdo ſige die Tür von Rite
das Geſchäft ruhiger, doch blieb die Grundſtimmung freundlich. Die Zimmer des
in einer

Trotz der fortdauernden ſtarken Geſchäftsſtille blieb die Börſi z Rig
in Frankfurt freundlich und zuverſichtlich geſtimmt und dii
Zahl der zur Erſtnotiz gekommenen Werte war verhältnismäßi=
groß
, wenngleich den meiſten Kurſen nur geringfügige Umſätz Zernd
zugrunde lagen. Immerhin beſtand ſeitens der Kundſchaft und Mz ſrüh auf Rita.
auch der Spekulation für einige Spezialpapiere etwas Kaufinter / Wer Rita

eſſe, ſo daß die Aktienmärkte überwiegend weiter leicht befeſtig! ſſen, auf der
waren. Das Rentengeſchäft war demgegenüber gleich Null, obt ſwpe die zur
ſchon auch hier ſeitens der Kuliſſe weiteres Rückkaufsbedürfnis / Mehrere Au
beſtand, andererſeits aber die belebenden Aufträge der Bankkundo
ſchaft und der Großkäufer fehlten. Die Kurſe blieben zumeiſt nu Auch die
behauptet, ſo ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen mit 97½ Prozenz zumt
ebenſo lagen Kommunal=Umſchuldung, Zinsvergütungsſcheine und / Als ob ich
Stahlvereinbonds unverändert, nur Altbeſitz zogen um ¼ Prozz gut Bernd, wieder
auf 10238 Proz. an. Am Aktienmarkt fiel die Befeſtigung faſt im entgegenlächelt, b.
ſämtlicher Elektroaktien um durchſchnittlich ½½ Proz. auf, dars

Milck
Im At

Viehmärkke.

Darmſtädter Viehmarkt vom 21. Dezember. Aufgetrieben
waren 279 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich für Kl. a) auf 53,
b) 5053, c) 5053, d) 5053 Pfg. pro Pfund. Es wurden
verkauft in der Kl. a) 10, b) 75, c) 169 und d) 25 Stück. Markt=
verlauf
: ruhig, ausverkauft.
Schweinemarkt in Butzbach. Auf dem vorgeſtrigen Schweine=
markt
in unſerer Stadt ſtanden 189 Ferkel zum Verkauf. Bei
flottem Geſchäft wurde der Markt geräumt. Es koſteten bis zu
6 Wochen alte Ferkel bis 15 Mk., 68 Wochen alte 15
Nk.

über hinaus gewannen Siemens 1 Proz. und Licht u. Kraft 11 dernd hat ein raſ
Proz, ohne daß ſachliche Motive hierfür vorlagen. Andererſeits ſieen Augenpaaren,
waren aus unbekannter Urſache Südd. Zucker ſtark angeboten undh uden würde. Es gibt
mit zirka 165 um 5 Prozent niedriger. JG. Farbeninduſtrie!
bröckelten nach knapp behauptetem Beginn (133½ nach 133½) au
133½ Prozent ab, auch Metallgeſellſchaft lagen 3 Proz. ſchwächern
dagegen Scheideanſtalt um 1 Prozent feſter. In der zweiten Bör=
anf

ſenſtunde blieb die Umſatztätigkeit auf allen Marktgebieten weiter Nachſtehende Anord
gering.
glandes Rhein=Mai
Die Abendbörſe hatte wohl eine durchaus freundliche unen Kenntnis gehre
Stimmung, doch beſtand angeſichts der bevorſtehenden Feiertage
keine rechte Unternehmungsluſt, zumal auch die Kundſchaft im rankfurt a. m
ihrer Auftragserteilung ſehr zögernd iſt. Daher blieb das Geſchäftz
auf allen Marktgebieten ſehr gering, das befeſtigte Kursniveam
der Berliner Schlußbörſe konnte ſich aber voll behaupten. Farben=
induſtrie
notierten ½ Prozent feſter. Am Rentenmarkt zeigte ſ
Anor
bei leicht erhöhten Kurſen etwas Intereſſe für Altbeſitzanleil,/ U die Neuregelung d
und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen (97½).
ſtſetzung von Verband
diete des Milchver
Main, vom
Produkkenmärkke.
Berliner Getreidegroßmarktbericht vom 21. Dez. Bei gerin== Auf Grund de=
gerem
Beſuch nahm der letzte Getreidemarkt vor der fünftägigen! durch die
Verkehrsunterbrechung einen ſehr ruhigen Verlauf. Neue Ab=z I der Deutſch
ſchlüſſe kamen kaum zuſtande, vielmehr wurden in der Hauptſaches 10Bl, 1934 21.
alte Kontrakte abgewickelt. Das Angebot iſt auch in Brotgetreide: Milchverſor
in den meiſten Gegenden mäßig; andererſeits bekunden die Müh= Aönet:
len nur vorſichtige Nachfrage, in der Hauptſache zur Lieferung inu
den erſten beiden Monaten des neuen Jahres. Auch der größte
Luegtein
Teil der heute zum Ankauf im Verſteigerungswege vorgeſehenen!1 die zur Stützun=
Mengen wurde zurückgezogen. Das Mehlgeſchäft bleibt ſehr ruhig. den Verkehr=
In Futtergetreide ſcheitern Umſätze an dem Mangel an paſſen ſine Ausglei=
dem
Angebot. Braugerſte in feinen Qualitäten ſtetig. Roggene Die Ausoleiche=
ausfuhrſcheine
waren ſtetig.

Berliner Kursbericht
vom 21. Dezember 1934

Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gumm!.
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl I.

Vft
70.
72.25
24.75
28.625
26.75
123.75
1411.50
104.
137.50
120.50
100.

Meie ee
3. 6. Farben
Gelſ. Bergwerte
Geſ.f.elektr. untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen und 7
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Ne
133.75
59.625
106.125
99.25
77.875
75.50
106.75
74.125
93.125
73.75
57.

Weeen
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Ma ſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah=
Wanderer=Werke

Me
11.25
94.25
31.375
39.875
108.75
13.
118.50
45.25
100.
105.
124.50

Aegypten
Argentinie
Belgien.
Braſilien
Bulgarier
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Briechenlan
Holland.
Island

D
tägypt. 2.
1 Pav. Pe o
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
canad. Doll,
00 Kronen
1o0 Gulden
2.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.

D

12.58
0. 628
58.17
0.2041
2.047
2.509
54,32
81.22
12.275 1
68.68
5.49

12.61
0.632
56.29
0.206
3.053
2.5i5
54.32
81.38
2.30s
68.69
5.43

18.405 18.445
2.354/ 2.354
185.24 169.89
s5.55/ 55.67

Rür an ei
Ner. Vertei
Frinkmilch.
Oeviſenmarkt
Darzugsmilch)
vom 21. Oezember 1934 Zür ſehſtgemarkt
kauſte Trinknilch
Währung Geldbriekt / 10 Dorzugsmichl
Italiel

1
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schwedern
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowat!
Türkei
ungarn

uruguah
Ver. Staa en

100 Lire.
Yen
100 Dinal
100 Lats (e
100 Kronen s
100 Schilline
100 Escudos
100 gronen
100 Franes
100 Peſetas !3
100 Tſch.= gr
1 türk. 2
100 Pengb
Golopeſo
1 Dollar.

0.716
148.95
63.31
60.72
1.974

21.30 121.34
a.zig1 Sweit bisher zur
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49.05 1I.
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Frankfurter Kursbericht vom 21. Dezember 1934.

Kenee
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. . 1935
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1938
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6% Dt. Reichsbahn
Schätze. .......
5% Dt. Reichspoſt
Schätze.
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103.65
106.6
1031,
1021),
104.4
96:1,
95
98:.
97.5
96
97.25
1687
96.5
96

100.85

100.35
98

Dtſch. Anl. Ausl.
*2. Ablöſung
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
..
0%Baden=Baden.
69Berlin ...v.24
6%Darmſtadt ..
68Dresden .. v.26
680 Frankfur; v.26
6SgHeidelberg v.28
6%Mainz. . . ...
6%Mannheim v.27
6%München v.29
6%Wiesbaden v. 28
Heſſ. Landesbr.
6% Goldoblig.

102.25

88.5
90
86.75
90.5
88.55
89:).

91.5

94.5
93.25

el
hyp.=Bk.=Ligud.
434 Jo
Komm.=Obl. . .
6%P reuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig.
6% Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f.
Heſſ. Gldobl. R.11
6%0
R.12
6% Ka)ſ.Landeskrd.
Goldpfbr. .
69Naſſ. Landesbk.
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anf.
FAusl. Ser. 1I.
*Ausl. Ser.II
Dir. Komm Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=B1.
5½% Lig.=Pfbr
6%Frrf. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
Goldoblig.
6%
6%Frif. Pfbr.=Bk.
5½% Lig=Pfr.
62Mein. Hyp.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bl.
5½% Lig.=Pfb.
6SRhein. Hhp.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
Golboblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Ban
% Lig.=Pfbr.
5Württ. Hyp.,B.

33

33.s

90.75

95.5
95
95.25

102.5
117.5
20
94.5
93.5
94
94.25
92.5
94
941),
94.5
95
96
95.5
95
95.5
93
96.25
92.5
96.55

We
% Dt. Linol. Werke
82oMainkrw. v.28
6%Mitteld. Stahl
6%SalzmannckCo.
6%Ver. Stahlwerke
6%Voigt & Häffner
F. 6. Farben Bonds /1
5%Bosn L. E. B.
5%6 L.Inveſt.
5%Bulg. Tab. v.02
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4
4%Türk. 1. Bagdad
42 II.Bagdad
4½ %üngarn 1913
4½%
1914
14
Goldr.
42
1910

4½Budp.Stadtanl.
4%Liſſabon
42Stockholm
Aktien.
Accumulat., Fabrik
Alg. Kunſtzide Unie
A.E. G. ......
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P.
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....
Cemen: Heidelberg

96
97.5
9a.5
94
87.75
901),
Su
118.5
10.5
10.5
6.5
34.25
24
3.95

6.2
5.2
46.25
46.25
K

48.25
26.25
105
63
129
131.75
gs
108.5

Larlſtadt 132

e Rie
Chem.Werke Albert
Chade (A=C) ..
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz".
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
I.
Di Gold= u. Silber=
cheide
=Anſtalt
Linoleum
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Ge
Licht u. Kraf
Enzinger Union
Eſchweiler..
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr Gebrüder.
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenlirch. Bergw.
Geſ f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer.
Grün & Bilfinge
Hafenmühle, Frkft
Hanauer Hofbräuh. 1
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen .../1
Holzmann. Phil.
Zlſe Bergb. Stamm
Genüfſel!

Nee
78.5
136.75
47.5
119
100.5
201
61,

84.75
98.25
uu1.75
97
260
56
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133:
55
75.75
59
106
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26.75
185½,
95
116
981.
39.5
78
105.5
25.25

115:1.

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Neckarwer: Eßling
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Schramm. Lackfbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
Reinigerwerke
Südd. Zucker=A. G.
Tellu= Bergbau...

R
107.5
64.25
74.75
45.75
108.75
18
87.75;
85
181.5
5
79.75
83
65.5
72
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117.75
47.25
209
99.75
86.5
91"
93.75

159.25
94.5
106
136.5
59

Nife Meee
Unterfranken ..
Ver. Stahlwerle
Ver. Ultramarin
Weſtdte. Kaufho)
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Vf. ſ. Brauinduſtr 1292
Bayer. Hyp. u. W.
Ber; Handelsgeſ.
Hypothelbl.
Comm. u. Privatbl.
Dt. Ban u. Disc.,
Di. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban
Fran 1 Bonk.
Syp.=Bank
Mein Hyp.=Banl.
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bont. 1121
Südd. Bod.Cr. B.
Württb. Notenban
A..G. Veriehrsw.
Alg. Lolalb. Kraftm
72 Dt. ReichsbVzg.
Hapag
Lübeck=Büchne:
Nordd. Llohd.
Südd Eiſenl.=Ge

9475
34
119
46
17835
8=
85ilt
100
54.25

Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung
Verein. Be,
Frankona Rücku. M104
Mannh. Berlich
12.25
Otavi Minen
Schantung Handelsl

Verbandsl

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Roman von Else Meerstädt.

t
Farbenns
nach 134
3 Proz, ſt.4
der zweit

Eilfertig ſetzt ein Page die Drehtür in Bewegung, als er die
icht mit Trinkgeldern ſparende Frau Czerwon mit einem Herrn
mmen ſieht
Bernd iſt lange nicht in einem Hotel angekommen und als
itklaſſiger Gaſt behandelt worden Hotelluft iſt eine eigene
efr. Und ſich als Vergnügungsreiſender zu fühlen, ein eigenes
efühl. Denn das war er doch ſchließlich ! Man brauchte ſich ja
iht ſtändig mit Gewalt an die näheren Umſtände zu erinnern,
iter denen man es war ! Das wünſchte ja dieſe Rita Czer=
pn
ſelbſt zu vermeiden
Die Zimmer, die für Herrn Schriftſteller Allen reſerviert
d
Sehr wohl, qnädige Frau. Das Gepäck hat der Hausdiener be=
uts
nach oben gebracht
Sie ſtehen nebeneinander im Fahrſtuhl und fahren aufwärts.
rnd verſucht diskret und verſtohlen nachzuprüfen, ob das, was
in in der trügeriſchen Beleuchtung als vollkommen erſchienen
ar ganz objektiv und rein äußerlich genommen in der Helle
+r Hotelbeleuchtung vielleicht Fehler aufwies. Aber ehe er ge=
uere
Feſtſtellungen machen kann, hat der Boy in der erſten
ſige die Tür von Rita Czerwons Zimmern aufgeriſſen.
Die Zimmer des Herrn ſind ein Stockwerk höher
in einer Stunde alſo drunten in der Hotelhalle‟,
ht Rita.

Bernd iſt überpünktlich geweſen, er wartet ſchon fünf Minu=
zu
früh auf Rita. Den Blick auf die Fahrſtuhltür gerichtet.
Aber Rita ſchwebt nicht im Fahrſtuhl herunter, ſondern er=
ſeint
, auf der Sekunde pünktlich, auf dem oberen Abſatz der
heppe, die zur Halle herunterführt.
Mehrere Augenpaare aus mehreren Herren Ländern richten
nach dieſer Treppe, die jetzt Rita Czerwon langſam herab=
mmt

Als ob ich der Filmoperateur mit dem Kurbelkaſten wäre,
ekr Bernd, wieder nicht ganz zufrieden, und geht der Frau, die
im entgegenlächelt, bis auf die erſten Treppenſtufen entgegen
Bernd hat ein raſches Orientierungsvermögen. Es lieſt aus
uhreren Augenpaaren, daß man gern dieſen Weg an ſeiner Statt
yhen würde. Es gibt eben eine ganze Anzahl Männer, die eine

(Nachdruck verboten.)
ſolche Aufmachung lieben. Was wohl dieſe Rita Czerwon war,
ehe ſie dieſen Auktionator mit dem vielen Mammon heiratete ?
Er küßt Rita die Hand. Sie iſt ganz auf ſchmal und ſchlank
zurecht gemacht, trotzdem ſie ſchon ſchmal und ſchlank genug iſt.
Das ärmelloſe, am Halſe in einer merkwürdigen Weiſe hochge=
ſchlagene
Kleid, iſt dünnſte ſchwarze Seide. Der Saum berührt den
Boden. Dazu lange, ſchwarze Handſchuhe.
In dem Geſicht iſt alles echt, ſtellt Bernd feſt. Die Jugend. Die
ſchmalen Brauen. Auch die Lippen tragen kein geborgtes Rot. Sie
haben die Farbe von blaſſen Korallen das Haar iſt ſchwarz
wie die Seide des Kleides. Mit einem kleinen Schimmer von dem
Himmel einer ſternenklaren, aber mondarmen Herbſtnacht. Es iſt
dichtes Haar, das um kleine, wohlgeformte Ohren einen Bogen
macht. Man vermutet im Nacken einen Knoten, aber es legt ſich
dort nur eng um einen ſehr ſchön geformten Hinterkopf.
Sie gehen jetzt beide durch die Halle dem Speiſeſaal zu. Bernd
muß ſich ihren langſamen Schritten anpaſſen. Wie zwei Hauptdar=
ſteller
, denkt er und ſtreift heimlich die Gäſte der Halle, die die
ihnen geſchickt zugewieſene Rolle der Edelkomparſerie ſpielen. Ein=
zelne
grüßen. Aber es ſind immer nur Herren.
Bernd muß an Yella denken, die jetzt ſicher eine treffende und
luſtige Bemerkung gemacht haben würde. Es iſt merkwürdig, er
kennt das Mädel nur über einen Lichthof hinweg, und doch meint
er, daß er ſie ganz genau kennt. Was Yella Blankenburg ſagen
würde, wenn ſie ihn jetzt in dieſer Situation ſähe? Was hat
die Zeit aus den meiſten von uns, die wir uns einmal kraft un=
ſeres
Beſitzes und unſerer Arbeit frei bewegen konnten, gemacht,
denkt Bernd erbittert
Ich freue mich, daß ich mich nicht mehr für Geld hören und
ſehen zu laſſen brauche , ſagt da die Stimme der Frau neben
ihm. Ich war, bevor ich mich verheiratete, Kabarettiſtin. Nicht
lange aber lange genug . Es iſt ein mageres Brot, wenn
man nicht dazu neigt, ſich Kaviar ſpendieren zu laſſen. Mir lag
das nicht. Deshalb hatte ich verſucht, Frau Czerwon zu werden.
Aber auch das ging nicht. Als ich es zum zweiten Male mit dem
Kabarett verſuchen wollte, hatte ich den Anſchluß verpaßt die
ſchlechte Konjunktur war dazwiſchen gekommen. Das was nun?
löſte dann Herrn Czerwons Tod und ſein Teſtament.
Ein raſcher Seitenblick trifft Rita und irrt wieder ab. Ihre
Offenheit nimmt immer wieder für ſie ein, denkt Bernd. Aber eine

Nr. 352 Seite 13
feine Naſe hatte er doch gehabt, als er auf Zuſammenhänge Ritas
mit der weniger ernſt genommenen Kunſt ſchloß trotzdem,
das verwöhnte Damenſpielen, da wo ſie ſich nicht in die Karten
ſehen laſſen wollte, ſtand ihr nicht ſchlecht an.
Ich müßte jetzt etwas Freundliches ſagen, denkt Bernd, bei
der Nobleſſe, die ſie für mich an den Tag legt. Das müßte doch
ganz leicht ſein, denn dieſe Frau neben mir iſt jung, ſchön, reich.
Sie beſitzt auch eine gewiſſe Geſcheitheit für Dinge, die das Leben
angeht. Iſt ſchlagfertig. Wenn nur das Aequivalent nicht wäre,
das ich in meinem Inſerat in Ausſicht ſtellte
Rita Czerwon lächelt in ſein Schweigen: Sie finden mich
ganz paſſabel, wenn da nicht ein Satz in Ihrem Inſerat wäre, der
Sie ſtört, mir das zu ſagen nicht wahr, Herr Allen?
Sie meinen, jedes Kompliment, das Sie mir machen, geht ſofort
auf ein gewiſſes Konto und wird von mir gebucht, um, wenn es
mir gefällig iſt, vorgezeigt und einkaſſiert zu werden. Wiſſen Sie,
daß es auch mir peinlich ſein kann, wenn ich bei Ihnen ſtändig
ſolche Gedanken wittere?"
Da lacht Bernd. Er legte wirklich Maßſtäbe wie ein Zere=
monienmeiſter
an. Herr Gott ſie waren ja beide jung, man wird
verſuchen, ſich das zu ſein, was am einfachſten war. Und was die
heutige Jugend am meiſten hochhielt: Gute Kameraden.
Auf gute Kameradſchaft dann, Frau Rita!
Auf gute Kameradſchaft, Sie ſchwerfälliger Herr! Tanzen
wir heute abend nach Tiſch
und zwiſchen geſtern und heute lag ein Tag, ein einziger
Tag, der ein Rendezvous vereitelt, der eine faſt leere Brieftaſche
mit einem Tauſender aufgefüllt, der eine Reiſe in die Wege ge=
leitet
hatte, die man ſogar im Traum als Fopperei empfunden
hätte. Der einen von einer unhöflichen Zimmervermieterin zwi=
ſchen
überhöfliches Hotelperſonal verſetzte, von einem billigen Mit=
tagstiſch
zu einem Diner mit anſchließendem Sektkübel und einem
Hors d’oeuvre als Vorläufer. Der zwei Ausſichten gewechſelt
hatte wie zwei Bühnenproſpekte. Bild 1: Ausblick in einen Licht=
hof
Verwandlung Bild 2: Ausblick auf ein Panorama von
hohen Bergen und grünen Matten.
Für Yella war der Tag weniger nett verlaufen. Sie hatte
nichts davon gemerkt, daß das Glück in ihrer allernächſten Nähe
ſein Füllhorn ein wenig ſchräg gekippt hatte, und daß dabei etwas
herausgefallen war Denn die kunſtſeidenen Strümpfe mit
den kleinen Schönheitsfehlern, die Tante Jenny der Taſche mit
dem Reißverſchluß entnommen hatte, konnte unmöglich Fortungs
Glückshorn beherbergt haben! Man ſtelle ſich vor: kleine Schön=
heitsfehler
ſo groß wie ein Fünfziger, und das auch noch auf dem
Spann
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streefe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl Böhmann:
für Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. XI. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr, nachmittags 67 Uhr:
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

Bekannkmachung.

Nachſtehende Anordnung des Milchverſorgungs=
pbandes
Rhein=Main wird hiermit zur allge=
nnen
Kenntnis gebracht.
Frankfurt a. M., 17. Dezember 1934.
Milchwirtſchaftsverband Heſſen.
Im Auftr.: gez.: Birkenholz.
Anordnung,
die Neuregelung der Ausgleichsabgabe und
eſetzung von Verbandsbeiträgen im Verbands=
Gete des Milchverſorgungsverbandes Rhein=
Main, vom 17. Dezember 1934.

Auf Grund des § 8, Abſ. 1. Ziffer 5 und 11
ei durch die Verordnung über den Zuſammen=
der Deutſchen Milchwirtſchaft vom 27. 3. 34
G. Bl. 1934 Tl. I,. S. 259 ff.) errichteten Satzung
ü Milchverſorgungsverbände wird folgendes an=
ſerdnet
:
81.
Ausgleichsabgabe.
Die zur Stützung des Werkmilchpreiſes von der
inden Verkehr gebrachten Trinkmilch bisher er=
lolene
Ausgleichsabgabe wird wie folgt geändert:
Die Ausgleichsabgabe beträgt:
für an eine Sammelſtelle, Molkerei
oder Verteilungsſtelle gelieferte
Trinkmilch (einſchl. Marken= und
Vorzugsmilch) je Liter .. . . . 1,9 Pf.
, für ſelbſtgemarktete oder ab Hof ver=
kaufte
Trinkmilch (einſchl. Marken=
und Vorzugsmilch) je Liter . . . . 2,9 Pf.
Soweit bisher zur Angleichung von Erzeuger=
en
eines beſtimmten Wirtſchaftsbezirkes eine
ichre Ausgleichsabgabe, feſtgeſetzt war, können
Welben beibehalten werden.
Da, wo eine Pauſchalierung angeordnet wird,
iſt ſei Berechnung der Pauſchale der Satz von 2,9
Biie Liter zugrunde zu legen.
Die ſo berechnete Ausgleichsabgabe iſt wie bis=
bran
die mit dem Einzug der Ausgleichsabgabe
Huftragten Stellen (Verrechnungsſtellen. Molke=
win
, Milchabſatzgenoſſenſchaften) zu den feſtgeſetz=
i
,Terminen abzuführen.

Hn n

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Für den
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und gut. 3173a

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v Pf.

25 P

8 2.
Verbandsbeiträge.
Zur Deckung der Verwaltungskoſten und der
ſümigen Aufwendungen des Milchverſorgungsver=
baihſes
Rhein=Main und anteilmäßig des Milch=
miſchaftsverbandes
Heſſen erhebt der Milchver=
unngsverband
einen Verbandsbeitrag. Dieſer
bbmgt:
je Liter Trinkmilch (einſchl. Marken=
und Vorzugsmilch) . . . .
je Liter Werkmilch
die Milchverteiler leiſten bei einem
Umſatz bis zu 200 Liter täglich bzw.
6000 Liter im Monat einen Ver=
bandsbeitrag
von
bei einem Umſatz über 200 Liter täg=
lich
bzw. über 6000 Liter im Monat
einen Verbandsbeitrag von . .. . . 50 P
§ 3.
die auf das Friſchmilchkontingent entfallende
Bbehandsumlage wird gleichzeitig mit der Aus=
99ehsabgabe eingezogen.
er auf die Werkmilch entfallende Verbands=
2Anag wird mit dem Stützungsbetrag verrechnet.
lie Verbandsbeiträge der Milchverteiler wer=
Oeiam Ende eines jeden Monats durch die Milch=
UhBgenoſſenſchaften, Molkereien bzw. zentralen
Berechnungsſtellen erhoben. Die vorgenannten
Scen haben die Beiträge auf das Poſtſcheckkonto
DMLandesbauernkaſſe Rhein=Main=Neckar, Frank=
Tna. M., Nr. 335 Ffm., für Rechnung: Milch=
Eiiſchaftsverband Heſſen. Unterkonto; Milchver=
angsverband
Rhein=Main, Frankfurt a. M.,
3i ntrichten.
8 4.
lieſe Anordnung tritt rückwirkend vom 1. De=
daer
1934 in Kraft. Die bisherige Anordnung
DeA Ausgleichsabgabe tritt gleichzeitig außer
(13342
Art.
kankfurt a. M., den 17. Dezember 1934.
Milchverſorgungsverband Rhein=Main.
Der Vorſitzende: gez.: Wirth.

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Bekanntmachung.
Unſere Büros ſind am Montag, den 24. Dezember und
Montag, den 31. Dezember 1934, geſchloſſen. Die Kaſſe
iſt dagegen am Montag, den 24. Dezember, bis 12 Uhr
und am Montag, den 31. Dezember 1934, bis 13 Uhr
offen. Ebenſo iſt unſere Ausſtellung am Montag, den
24. Dezember 1934, von 917 Uhr geöffnet.
Heſſiſche Eiſenbahn A.=G.
Darmſtadt.
V13341

Bar= und Dielenſteuer in der Stadt
Darmſtadt.
Die von dem Stadtrat in der Sitzung am 6. Dezem=
ber
1934 beſchloſſene Anderung der Ortsſatzung liegt in
der Zeit vom 22. Dezember 1934 bis einſchl. 5. Januar
1935 auf dem Stadthaus, Rheinſtraße 16 und 18,
Zimmer Nr. 17, zur Einſicht offen. Während der
Offenlegung können Einwendungen gegen die Orts=
ſatzung
ſchriftlich oder zu Protokoll bei der Bürger=
meiſterei
vorgebracht werden.
(st 13350
Darmſtadt, den 19. Dezember 1934.
Bürgermeiſterei.
Wamboldt, Oberbürgermeiſter

Holzverſteigerung Nr. 2.
Am Donnerstag, 27. Dezember 1934, vormittags
9 Uhr beginnend, wird in der Turnhalle am
Woogsplatz in Darmſtadt das Brennholz aus
den Staatswalddiſtrikten Moosberg 32, Herrgotts=
berg
23 und 28 und Spitze 25 der Förſterei Böllen=
falltor
öffentlich meiſtbietend verſteigert. Zum
Ausgebot kommen die Nrn. 1 bis 463, und zwar:
Scheiter: 728 Rm. Buche, 33 Rm. Eiche.
Knüppel: 235 Rm. Buche, 9 Rm. Eiche.
Blaugeſtrichene Nummern kommen nicht zum
Ausgebot. Es wird empfohlen, das Holz vorher
einzuſehen, da ſpätere Einwendungen gegen die
Beſchaffenheit des Holzes nicht angenommen
werden können. Nähere Auskunft erteilt Herr
Förſter Benſel, Forſthaus Böllenfalltor, Fernruf
Darmſtadt 3445.
(13325
Darmſtadt, den 18. Dezember 1934.
Forſtamt Darmſtadt.

Ueber den landwirtſchaftlichen Betrieb des
Georg Rettig in Frankenhauſen wird heute, am
11. Dezember 1934, vormittags 9 Uhr, das Ent=
ſchuldungsverfahren
eröffnet. Zur Entſchuldungs=
ſtelle
wird die Heſſiſche Landesbank Staatsbank
in Darmſtadt ernannt.
Alle Gläubiger werden zur Meidung von
Rechtsnachteilen aufgefordert, bis zum 15. Januar
1935 bei dem unterzeichneten Gericht oder bei der
Entſchuldungsſtelle ihre Anſprüche anzumelden und
die in ihren Händen befindlichen Schuldurkunden
inzureichen.
(13329
Amtsgericht Darmſtadt.

Herſtellung eines Radfahrwegs an
der Provinzialſtraße Hof Schönau
Rüſſelsheim Klm. 0,00 2,96.
Angebote über Erdarbeiten und Fahrbahn=
herſtellung
ſind zum Selbſtkoſtenpreis bei der
Straßenbauverwaltung in Darmſtadt, Neckarſtr. 5,
Zimmer 34, erhältlich und bis ſpäteſtens Donners=
tag
, den 3. Januar 1935, vormittags 10 Uhr,
portofrei, verſchloſſen und mit entſprechender Auf=
ſchrift
verſehen, hierher einzureichen.
Darmſtadt, den 20. Dezember 1934.
Provinzialdirektion Starßenburg.
Tiefbau.

Umbau des Grabendurchlaſſes
bei Klm. 1,4 der Provinzial=
ſtraße
Hähnlein=Rodau.
Angebote über Erd=, Beton= und Eiſenbeton=
arbeiten
, ſowie über Lieferung von Zement, Träger
und Eiſen zum Umbau des obigen Grabendurch=
laſſes
ſind zum Selbſtkoſtenpreis bei der Provinzial=
direktion
Starkenburg, Tiefbau, Darmſtadt, Neckar=
ſtraße
3, Zimmer 34, erhältlich und bis ſpäteſtens
Samstag, den 5. Januar 1935, vorm. 10 Uhr,
portofrei, verſchloſſen und mit entſprechender Auf
ſchrift verſehen, hierher einzureichen.
Darmſtadt, den 21. Dezember 19
Provinzialdirehtion Starhenburg.
Tiefbau.

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[ ][  ][ ]

Seite 14 Nr. 352

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 22. Dezember 1934

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Weihnachtsbeſcherung
auf Darmſtadts öffentlicher Plätzen.
Es finden morgen Sonntag in allen Stadtgegenden
öffentliche Weihnachtsfeiern ſtatt, die von der NSDAV.
und dem Winterhilfswerk durchgeführt und wobei einer
großen Anzahl armer Kinder Weihnachtsgaben beſchert
werden.
Um 17 Uhr auf dem Dietrich=Eckartplatz für die Orts=
gruppen
Schloßgarten und Gutenberg unter Mitwirkung
des Muſikzuges der Standarte 115, Leitung Muſikzug=
führer
Willy Schlupp, und des Knabenchores der Ohly=
ſchule
.
Um 171/, Uhr auf der Inſel für die Ortsgruppen Gervinus
und Mitte unter Mitwirkung des Muſikkorps der Heſſ.
Landespolizei, Leitung Obermuſikmeiſter Buslau, und
des Knabenchores der Ballonſchule.
Um 18 Uhr auf dem Marienplatz für die Ortsgruppen
Rheintor und Maintor unter Mitwirkung des Muſik=
zuges
der Motorſtaffel M/50, Leitung Muſikzugführer
Greilich, und des Chores der Rundeturmſchule.
Um 181/, Uhr auf dem Forſtmeiſterplatz für die Orts=
gruppen
Steinberg und Beſſungen unter Mitwirkung
der Kapelle des NS. Frontkämpferbundes, Leitung
Muſikzugführer Schütze, und des Chores der Beſſunger
Knabenſchule.
Bei ſämtlichen Beſcherungen ſpricht der Kreisleiter und
Oberbürgermeiſter Pg. Wamboldt zu den Kindern
und der Bevölkerung.
Die Darmſtädter Kirchenglocken werden von 1717,15
Uhr und 1818,15 Uhr läuten.
Teil nehmen ſämtliche Gliederungen der Partei und
die im WHW. zuſammengeſchloſſenen Verbände. (13863
Die Bevölkerung Darmſtadts iſt zur Teilnahme herzl. eingeladen.

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schildert die menschlich ergreifende
u. tragische Liebesgeschichte zweier
jungen Balinesen zeigt bisher
nie gedrehte Original- Tonfilmaut-
nahmen
von den ekstatischen
Trance-Tänzen der jungen baline-
sischen
Tempeldienerinnen.
Schildert den mystischen Götzen-
kult
dieser schönen, von der Zivili-
sation
unberührten Menschen.
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läuft u. a. in München zum 100.,
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Sonntag, 23. Dezember 1934

Nr. 353 Seite 3

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

WBeihnachtsfeldzug an Amurbogen?
n ſammenſtoß zwiſchen ruſſiſchen und mandſchuriſchen Truppen. Schießereien um den Beſik einer Iuſel.

Rußlands ftändige Sorge.
Die vom Amurbogen vorliegenden Meldungen über einen
u ammenſtoß zwiſchen ruſſiſchem und mandſchuriſchem Militär
ſu gen recht bedenklich. Kleinere Zwiſchenfälle hat es in dieſem
ſebiet eigentlich von jeher gegeben. Wir brauchen nur an die
ie derholten Beſchießungen ruſſiſcher oder mandſchuriſcher
ſarmpfer durch die an den Ufern aufgeſtellten Poſten zu er=
mern
. Mit derartigen Ereigniſſen hat man ſich hüben und
tüben längſt abgefunden. Sie gehören eigentlich zur Tages=
dnung
.
Doch diesmal ſehen die Dinge etwas anders aus. Ruſſiſches
ſilitär hat eine Inſel im Amur beſetzt und befeſtigt. Man=
ſchuriſches
Militär will die Sowjetruſſen wieder verdrängen.
a von einer Umzingelung der Inſel die Rede iſt, darf man
enehmen, daß der Amur bereits von einer feſten Eisdecke über=
igen
iſt. Um ſo ernſter können die Begleiterſcheinungen dieſes
uſammenſtoßes werden. Denn wenn der Strom frei ſein
tirde, dann würde man ſich damit begnügen, ein paar Salven
ter den Fluß zu feuern und alles weitere den Regierungen
überlaſſen. Sind aber die Ruſſen eingekeſſelt, dann werden
* übrigen ſowjetruſſiſchen Formationen ſicherlich nicht zögern,
ſen Kameraden zu Hilfe zu eilen, was ihnen jetzt nicht ſchwer
i4, weil ſie über das Eis hinweg zu den Belagerten vor=
ißen
können.
Daß es zu einem Streit um die Beſitzrechte der Inſel ge=
ſminen
iſt, kann nicht verwundern. Die Grenzen am Amur=
ſgen
ſind noch nicht ſo eindeutig feſtgelegt, wie man annehmen
ſinte. Immer wieder ergeben ſich Möglichkeiten, ſich wegen
)3 Beſitzes dieſer oder jener Inſel herumzuſtreiten. Daß die
ſſſen nicht ſonderlich zart auftreten, wenn ſie glauben, Beſitz=
ichtie
geltend machen zu müſſen, wiſſen wir aus der Ver=
gigenheit
. Sie haben 1929 ihre Truppen in die Mandſchurei
Amarſchieren laſſen, als China die Ruſſen von der Oſtchina=
hyn
verdrängen wollte. Sie ließen ihre Geſchütze ſprechen, als
einen anderen Streit mit chineſiſchen Freiſchärlern hatten.
Eſt vor gar noch nicht ſo langer Zeit nahmen ſie eine Reihe
m Inſeln an der Uſſurimündung fort, die nach Anſicht der
mndſchuriſchen Regierung zu Mandſchukuo gehörten. Dieſe
Iſeln haben ſie in ſtarke Feſtungen umgewandelt, ſo daß von
hir aus etwaige Vorſtöße mandſchuriſcher oder japaniſcher
zußkanonenboote abgefangen werden können.
Das Gebiet, in dem der Konflikt ausgebrochen iſt, gleicht
ſon ſeit Jahren einem rieſigen Heerlager. Moskau hat von
19 ab damals kam es zu einem Abbruch der diplomatiſchen
Yiehungen zwiſchen Moskau und Nanking
ununkerbrochen Truppen und Kriegsmaterial
nach dem Fernen Oſten
Ien laſſen. Wieviel Militär hier ſteht, läßt ſich kaum mit Be=
imtheit
ſagen. Wenn behauptet wird, daß im Amurbogen
/000 Mann ſtehen, dann iſt dieſe Ziffer ſicherlich zu gering.
9 Grenzgebiet iſt viel zu groß, als daß mun mit 300 000 Mann
nkommen könnte. Wladiwoſtok, bisher die Feſtung im Amur=
hen
, iſt durch General Blücher entthront worden. Heute iſt
zſabarowſk Hauptquartier und Truppenlager.
hier aus iſt es der Armeeleitung leichter, bei etwaigen
hdſeligkeiten mit den Nachbarn die Führung in der Hand zu
ſalten. Allerdings ſteht den Ruſſen hier nur die höchſt mangel=
ſcte
Bahn längs des Amurs zur Verfügung. Wladiwoſtok
fdagegen zwar ſtark befeſtigt und mit gewaltigen Flugzeug=
ſehwadern
und Unterſeebooten ausgerüſtet, aber doch bei ſeiner
ſgraphiſchen Lage verurteilt, eines Tages die verhältnismäßig
ehte Beute eines Angreifers zu werden. Das iſt auch die
tindige Sorge der Sowjetruſſen, daß Japan längs
Amurbogens und mit Hilfe ſeiner, zahlreichen ſtrategiſchen
Henbahnen genügend Streitkräfte im Rücken Wladiwoſtoks auf=
mſchieren
läßt, ſo daß die Feſtung allmählich doch erledigt wer=
kann
. Darum drohen auch die Ruſſen ſtets mit ihren Bom=
eflugzeugen
, die in raſchem Sprung bis in die Induſtriegegen=
Japans gelangen können.
Auf der mandſchuriſchen Seite fehlt es offenbar an Vertei=
ſiungsanlagen
. Hier ſtehen die Truppen Mandſchukuos, bislang
0 militäriſch zweifelhaftem Wert, jetzt aber ſchon durchorgani=
iet
und diſzipliniert. Hinter ihnen ſteht die große japaniſche
kmee. Sollten die Zwiſchenfälle am Amurbogen wider Erwar=
zu
ſehr ernſten Spannungen führen und zu einem Gefahren=

herd werden, dann darf man ſich wohl fragen, wie Japan denkt
und was es unternehmen wird. Es dürfte vielleicht der Regies
rung Mandſchukuos die Beilegung des Streites überlaſſen, da es
im Augenblick kein nennenswertes Intereſſe an
einem Waffengang mit den Ruſſen hat. Das Des=
intereſſement
iſt ſchon wiederholt in die Erſcheinung getreten.
Bedenkliche Zwiſchenfälle in der Mandſchurei wurden lediglich
zur Kenntnis genommen, oder man regte ſich nicht allzu ſehr auf,
denn Japans Stunde iſt noch nicht gekommen.
Die Hinkergründe der Ermordung

Die Unkerſuchung der GPU. abgeſchloſſen.
DNB. Moskau, 22. Dezember.
Amtlich wird mitgeteilt: Das Bundeskommiſſariat des
Inneren (OGPU.) hat die Unterſuchung gegen den Mörder
Kirows Nikolajew abgeſchloſſen. Das geſamte Anklage=
material
wurde zur Aburteilung dem Militärausſchuß des Ober=
ſten
Gerichtshofes übergeben. Die Unterſuchung hat ergeben,
daß der Anſchlag von einer illegalen Organiſation vorbereitet
wurde, die den Kreiſen um Sinowjew und Trotzki angehörte
und die ſich zur Aufgabe gemacht hatte, durch Terrormaßnahmen
die Parteileitung zu zwingen, den jetzigen politiſchen Kurs auf=
zugeben
und die Sinowjew=Trotzkiſchen Anſichten in der Sowjet=
union
zu vertreten. Die Unterſuchung hat bewieſen, daß ſich
die Organiſation die beſondere Aufgabe geſtellt hatte, Kirow zu
ermorden, weil er durch ſeine Maßnahmen die Auflöſung der
illegalen Organiſation verfügt und mit allen ihm zur Ver=
fügung
ſtehenden Machtmitteln die illegale Gruppe verfolgt
hatte. Die geſamte Organiſation ſtand unter Leitung von
Katalinow. Bisher wurden 14 Verhaftungen vorgenommen,
darunterSchazhi (ehemaliger Generalſekretär der Kommuniſtiſchen
Jugend der Sowjetunion) Rumjanzew (ehemaliger Volks=
kommiſſar
für Landwirtſchaft), Lewin und Mantelſtamm. Alle
dieſe Verhafteten ſind Mitglieder der Partei. Sie wurden vor
längerer Zeit wegen feindlicher Tätigkeit aus der Partei aus=
geſchloſſen
, aber dann wieder aufgenommen, nachdem ſie erklärt
hatten, den Parteianordnungen zu folgen. Die 14 Verhafteten
wurden zur Verfügung des Militärgerichtshofes geſtellt.
Es beſtätigt ſich alſo, daß Kirow von einem Mitglied der
Partei ermordet wurde, und daß ſich an der illegalen Ver=
ſchwörung
gegen die Partei zahlreiche Perſonen beteiligt haben,
die früher bedeutende Aemter in der Regierung und der Partei
eingenommen haben und die vor mehreren Jahren zur Elite
der kommuniſtiſchen Garde gehörten.
Ueber eine Verfolgung von Sinowjew und Katalinow
wurde von amtlicher Stelle keine Mitteilung gemacht.
Schärfſtes Vorgehen gegen Sinowiem und Kamenew
geſorderl.
Funktionärtagungen der Parteiorganiſationen verlangten ſo=
fortiges
Einſchreiten gegen die Gruppe Sinow=
jew
=Kamenew, die durch den Mord an Kirow verſucht habe,
die Politik der Partei zu ändern. Die Partei müſſe endlich ein
Ende mit dieſer Verſchwörungsgruppe machen. Sinowjew, Ka=
menew
und andere müßten perſönlich zur Verantwortung gezogen
werden. Die Leningrader Bezirksorganiſation verlangte im Na=
men
der Partei die Todesſtrafe gegen Sinowjew und
ſeine Anhänger. Dieſer groß aufgezogene Feldzug der Partei=
leitung
gegen Sinowjew und Kamenew wird bald zeigen, welche
Schritte Partei und Regierung gegen dieſe Gruppe zu unterneh=
men
gedenken. Bis jetzt iſt noch nicht klar zu erkennen, ob Sinow=
jew
und Kamenew in Haft genommen worden ſind. Ihr Schickſal
wird ſich in der Vollſitzung des Zentralausſchuſſes der Kommu=
niſtiſchen
Partei entſcheiden.
Der ſüdſlawiſche Prinzregent Paul hat auf Vorſchlag des Ju=
ſtizminiſters
Kojitſch den ehemaligen Kroatenführer Dr. Matſcheck
begnadigt. Dr. Matſcheck war am 31. Januar 1933 wegen der Un=
terzeichnung
eines Aufrufs verhaftet worden, in dem er die Be=
dingungen
dargelegt hatte, unter denen er eine Verſtändigung
zwiſchen Kroaten und Serben für möglich hielt.

Beethovens Frauenideal.
Von Dr. Otto Schilling Trygophorus.
eethoben war in der Wahl des Stoffes für eine Oper ſehr
zu befriedigen. Er ſtellte höchſte Anſprüche an ihren
iſchen Inhalt. Der Gegenſtand ihrer Handlung durfte nur
oße Idee ſein, die ſeinem eigenen Weſen völlig entſprach,
daher ganz erfüllen konnte. Aus dieſem Grund hat
ven nur eine einzige Oper geſchrieben. In ihrem Mittel=
ebt
Leonore. Ihre Liebe verleiht ihr den Heldenmut zur
s zum äußerſten Einſatz: Ich hab' auf Gott und Recht
uen! Dieſe Idee konnte Beethoven begeiſtern. So ſchuf
eonore das lebendige Bild einer Frau, wie ſie ihm als
vorſchwebte, in dieſer Vollendung aber vielleicht niemals
et iſt. Mehr aus tiefer Sehnſucht ſeiner Seele als aus
ender Erfahrung hat Beethoven die Geſtalt ſeiner Leonore
laſſen. Er hat ſie ſo geſchaut aus innerſter Ueber=
g
künſtleriſch verwirklicht.
r führende Gedanke in Beethovens Oper wächſt vermöge
Bröße über das Perſönliche hinaus und verkörpert das
reiner Menſchlichkeit. Beethoven verfolgt einen hehren
ken, läßt ihn ſich entwickeln, um ſeinen Beſtand kämpfen
ließlich zu einem ethiſchen Ziel gelangen. Beethoven
fiziert einzelne Lebensenergien, macht ſeine Geſtalten zu
ildern der in der Menſchheit wirkenden Kräfte. Seine
ipfelt in der vermöge muſikaliſcher Geſtaltungskunſt ſeelen=
ſchen
Darſtellung der göttlichen Kräfte, die ſolche Men=
die
guten Willens ſind, mit Stärke zur guten Tat er=
und ſie zum Siege führen, auch wenn große äußere Ge=
bis
an den Rand des Verderbens treibt.
imit offenbart ſich in der Oper Fidelio wie in den
üren zu Leonore eine beſondere Seite der religiöſen
Beethovens. In dieſer Gruppe ſeiner Werke tritt die Er=
g
der göttlichen Vorſehung in ſcheinbar verzweifelter
Not in den Vordergrund: die göttliche Hilfe kommt
der im Vertrauen auf die göttliche Kraft und Liebe
rbar durchführt, was er kraft ſittlicher Erkenntnis erſtrebt.
intritt der Vorſehung iſt verſinnbildlicht in dem Trom=
nal
im Quartett des dritten Auftritts des zweiten Auf=
Es ertönt in dem Zeitpunkt, den die Gottheit als den
eun vorgeſehen hat, um rettend einzugreifen. Es ſtaut die
liſch atemraubend geſtaltete Spannung, die in ihrem Ge=
halt
das Bewußtſein höchſter Nod und das gefeſtete Ver=
auf
die göttliche Hilfe gleich ſtark in ſich vereinigt. Das
arauf ſtärker wieder eintretende Trompetenſolo ſteigert die
lung auf das äußerſte. Der göttliche Eingriff hemmt nun=
den
Lauf des Unheils, wendet unmittelbar den Vollzug

des Verhängniſſes ab. Verflachte Betrachtung ſagt, es ſei Zu=
fall
, daß der Miniſter gerade zur rechten Zeit eintrifft. Was
ſind aber Zufälle? Sie ſind Fügungen, die im göttlichen Heils=
plan
liegen. Sie bedeuten nicht etwa eine Durchbrechung der
Naturgeſetze. Das ſchließt nicht aus, daß ſie in ihren Wirkun=
gen
auf uns einen metaphyſiſchen Eindruck machen. Das tun ſie,
wenn wir Folge oder Zuſammentreffen zeitlich ſich ſtoßender
Geſchehniſſe dergeſtalt bewundernd empfinden, daß wir ausrufen:
Das hat ſo ſein ſollen! In dieſem Sinne iſt die Ankunft des
Miniſters ſinnbildlich zu werten. Solche Begebenheiten können
wir im kleinen nicht ſelten beobachten. Wir laſſen nur in der
Regel die Empfänglichkeit für ſie fehlen. Im Sinne der Heili=
gen
Schriften können wir ſie Wunder nennen.
Der Eingriff der Vorſehung erſcheint in den Ouvertüren
zu Leonore‟ (=Dur, Werke 72 und 138, als körperlos ver=
geiſtigter
innerer Vorgang. Die Vorſehung bricht die Macht der
böſen Gewalten. Sie bewirkt damit Entſpannung und Klärung.
Das Element des Guten erringt den Sieg. Es wird licht.
Wie in den Symphonien wie in der Miſſa ſolemnis gipfelt
Beethovens Kunſt auch innerhalb der Werke um Leonore in der
Erlöſung. Der Weg zu ihr iſt jedoch in verſchiedenen Gruppen
von Beethovens Werken nicht derſelbe. In der Gruppe um
Leonore iſt das menſchliche Problem ein beſonderes. Leonore
verkörpert das Element des wahrhaft Guten das Befreiung
und Erlöſung wirkt. Pizarro ſtellt die dunkle Macht des Böſen
dar, das Reinheit und Wahrheit zu erlöſchen ſtrebt. Floreſtan
iſt der durch die erdrückende Macht des Böſen überwältigte
Menſch, iſt das Bild der leidenden, im Bann des Böſen ge=
bundenen
, erlöſungsbedürftigen und Erlöſung hoffenden Menſch=
heit
. Leonore, das perſonifizierte Gute und Reine wirkt im
feſten Glauben an die Vorſehung, unbeirrbar ihr Ziel zu er=
reichen
. Sie betätigt die Erlöſung durch die Liebe.
Dieſe gelangt zu höchſter perſonifizierter Darſtellung. Ihre
Form iſt hier die eheliche Liebe in höchſter Potenz. Leonore
ſchreckt vor nichts zurück, den Gatten zu finden und zu retten,
in dem Glauben: Es gibt eine Vorſehung! Sie ſteht am Ziel
in dem Augenblick, in dem ſie Pizarro entgegenruft: Töt erſt
ſein Weib! und ihm darauf die Piſtole entgegenſtreckt. Das
Böſe iſt nunmehr gebannt, denn, ſtößt Pizarro zu, drückt
Leonore los. In dieſem Augenblick offenbart ſich die Vorſehung:
Das Trompetenſignal ertönt. Die Gottheit greift unmittelbar
ein. Das Böſe hat ſeine Macht verwirkt. Die Kraft des Guten,
mit der Gott im Bunde iſt gegen das Böſe, wirkt die Er=
löfung
des leidenden Menſchen. DasGute leidet aber im Kampf
gegen das Böſe ebenfalls. Denn kämpfen bedeutet leiden. Es
bedarf daher ſelbſt der Erlöſung. Die Erlöſung des Menſchen
kann es vermöge ſeines rein menſchlichen Weſens und ſeiner
göttlichen Kraft wohl wirken, aber nicht ſie zum Vollzug bringen.
Das kann nur die Gontheit ſelbſt.

Die japaniſche Kündigung des Flokken=
verkrages
vollzogen.
EP. Tokio, 22. Dezember.
Die Note mit der Kündigung des Waſhingtoner Flottenab=
kommens
iſt am Samstag nach Waſhington abgegangen. Sie wird
vorausſichtlich am Montag von dem japaniſchen Botſchafter dem
Staatsſekretär Hull überreicht werden. Gleichzeitig werden die
japaniſchen Botſchafter in London, Rom, Paris uſw. gleichlautende
Noten, in denen auf die vollzogene Kündigung hingewieſen wird,
überreichen.
Der Entſchluß der japaniſchen Regierung, das Waſhingtoner
Flottenabkommen aufzukündigen, hat in ameribaniſchen parlamen=
tariſchen
Kreiſen bereits die zu erwartenden Folgen gezeitigt. Der
demokratiſche Abgeordnete von Alaska, Diamond, z. B. erklärte, er
werde im Kongreß darauf drängen, daß in Alaska ſchnellſtens eine
Flottenbaſis und ein Flughafen errichtet werde. Er ſei überzeugt,
daß im Kongreß eine große Mehrheit, für die Verſtärkung der
amerikaniſchen Befeſtigungen an der pazifiſchen Küſte vorhan=
den
ſei.
In amerikaniſchen politiſchen Kreiſen neigt man zu der An=
ſicht
, daß die Einberufung einer Flottenkonferenz ohne Beteiligung
Japans angeſtrebt werden wird, eine Konferenz, auf der auch
Deutſchland und Sowjetrußland vertreten ſein ſollen.
Sir John Simons Pariſer Beſprechungen
EP. Paris, 22. Dezember.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon, der am Sams=
tag
mittag mit dem Flugzeug in Paris eintraf, frühſtückte mit
Miniſterpräſident Flandin im Quai d’Orſay. An dem Frühſtück
nahmen u. a. auch der engliſche Botſchafter Clerk, Außenminiſter
Laval und der Generalſekretär des Außenminiſteriums, Léger, teil.
An das Frühſtück ſchloß ſich ein längerer Gedankenaustauſch der
Staatsmänner an, der da ein Programm nicht feſtgelegt war, in
größter Zwangsloſigkeit verlief.
Obgleich bisher noch keine amtliche Mitteilung über dieſe
Unterredung gemacht wurde, glaubt der Temps zu wiſſen, daß
die engliſch=franzöſiſche Zuſammenarbeit in der Saarfrage, in den
Flottenfragen und in der Frage der deutſchen Gleichberechtigung
beſprochen wurde.
Die Vernebmungen im großen Memel=
Prozeß.
DNB. Kowno, 22. Dezember.
Im Prozeß gegen die Memelländer, dem am Freitag auch
Außenminſter Lozoraitis und Juſtizminiſter Schillingas ſowie
Vertreter des diplomatiſchen Korps beiwohnten, fragte der Vor=
ſitzende
jeden Angeklagten, ob er ſich ſchuldig fühle. Sämtliche An=
geklagten
gaben die kurze Antwort: Nein oder Ich bin unſchul=
dig
! In zwei Stunden werden ſo die erſten 32 Angeklagten der
Saß=Gruppe vernommen. Zwei Angeklagte ſind bekanntlich ge=
flohen
. Am Nachmittag wurde die Befragung der Angeklagten
über die Strafpunkte fortgeſetzt. Die anweſenden 32 Angeklagten
der Saß=Gruppe verneinten auch bei der zweiten Befragung die
Schuld. Von den 91 anweſenden Angeklagten der Neumann=
Gruppe wurden bis zum Schluß, der Sitzung 79 zu den Haupt=
anklagepunkten
vernommen. Mit Ausnahme des Angeklagten
Molinnus, der bekanntlich in dieſem Prozeß nicht nur als Ange=
klagter
, ſondern auch als Kronzeuge auftritt, verneinten alle eine
Schuld. Mit gewiſſer Spannung wurde die Befragung des Füh=
rers
der Sozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft, Dr. Neumann, erwar=
tet
. Nachdem der Vorſitzende Dr. Neumann, die Hauptanklage=
punkte
vorgeleſen und an ihn die Frage gerichtet hatte, ob er ſich
ſchuldig bekenne, antwortete dieſer: Ich bekenne mich nicht
ſchuldig.
Die meiſten Angeklagten der Saß=Gruppe haben eine Er=
klärung
zur Sache angekündigt, die ſie ſpäter abgeben würden,
Der Vorſitzende geſtand ihnen dies zu.
*
Im Prozeß gegen die Memelländer verkündete, das Gericht
Samstag mittag 12 Uhr den Beſchluß, daß die Verhandlungen
wegen der Weihnachtsfeiertage bis zum 27. Dezember, 9 Uhr, un=
terbrochen
werden. Dann ſollen die Angeklagten, die während der
Schuldbefragung um eine Erklärung gebeten haben, zu Worte
kommen.

Innerhalb des in dieſer Gruppe dramatiſcher Muſik Beet=
hovens
zum Ausdruck gebrachten Ethos vollzieht die Liebe die
Erlöſung. Beethoven perſonifiziert die Liebe in Leonore, in der
mit allen Vorzügen edelſten Menſchentums begabten Frau.
Wenn auch der Text zu Fidelio nicht von Beethoven ſelbſt
verfaßt iſt, die dramatiſche Geſtaltung des Stoffes iſt ſein
eigenſtes Sie lebt in den Klängen: Beethoven intereſſierd die
Liebe erſt, wenn ſie erprobt ihre bedingungsloſe, innerhalb der
Seele primäre und größte Kraft wirkt. Die Frau, die ihrem
Weſen gemäß in der Liebe aufgeht, betätigt die durch die Liebe
beſtimmte ſelbſtloſe Hingabe an die menſchliche Aufgabe, deren
Erfüllung ſie ſich geſetzt hat. Sie wirkt Erlöſung durch Liebe.

Laurin. Epiſche Dichtung von Guſtav Waldt. (Lebensweiſer= Ver=
lag
Gettenbach bei Gelnhauſen.)
Wenn ſchon für das lyriſche Gedicht heute kaum Leſer zu fin=
den
ſind, wer ſoll erſt epiſche Dichtungen leſen? Die einzige
Ausnahme, die einzige Dichtung dieſer Gattung ſeit mehr als
einem Menſchenalter, die eine Gemeinde und einen Erfolg gewon=
nen
hat, war Spittelers Lympiſcher Frühling. Ich wage es den=
noch
und erzähle den Liebhabern ſchöner Dinge von dieſer Dich=
tung
eines bisher Unbekannten. Hier hat ein Dichter, den ich ernſt
nehme, mit Namen und Anklängen aus einer Dietrichsſage eine
ganz perſönliche Dichtung geſchaffen, abſeits und offenbar ohne
Zuſammenhang mit heutigen dichteriſchen Richtungen und Moden.
In ſorgfältig wähleriſcher Sprache, in reimloſen Verſen, denen zu=
weilen
der Stabreim mehr Gewicht gibt man ſieht nicht, ob ge=
wollt
, ob ungewollt , baut dieſer einſame Dichter ſeine ſchöne
Bilderreihe auf und ſcheint dem Heute unendlich fern zu ſein, falls
nicht gerade ein mehr als gewöhnliches Leiden unter der Zeit ihn
in dieſe Ekſtaſen und in die Askeſe ſeiner Arbeit getrieben hat.
Es ſind holde Bilder, Wald und Kluft, Meer und leuchtender ſüd=
licher
Strand mit Burg und Dom, Heldentum und Liebeswerben,
Hingabe an holde Vergänglichkeit und Glaube an den unvergäng=
lichen
Geiſt, ſchön gemalte, ſchön aus koſtbaren Worten gewobene Bil=
der
heimiſch in einer Welt, in der das Schöne nicht erſt um ſeinenSinn
und ſeine Rechtfertigung angerufen zu werden braucht. Für den
Dichter ſelbſt ſteht hinter dieſen Bildern der Sinn und Kern ſeiner
Dichtung, ihn ſucht er näherzurücken und hervorzuheben in der
Legende von der Berufung des Dichters Türe, deſſen Erweckung
durch den Dichterfürſten Firduſi ihn zugleich zum Boten und Mitt=
ler
zwiſchen Heimat und Ferne, Morgenland und Abendland
macht. Manchmal denkt man, obwohl der Grundton beider Dich=
ter
ein ganz verſchiedener iſt, an ſchöne Oktaven aus dem Arioſt,
und alles in allem iſt das langſame Leben dieſer Dichtung eine
richtige Freude, denn wir ſind heute dieſes Genuſſes ſehr entwöhnt,
dieſer Hingabe an Bilderfolgen, die nichts ſind als ſchön. Unſe=
rem
Dichter aber fehlt das Volk, fehlt die Gemeinde; nur klein
wird die Zahl
er erreicht und zu Freunden gewinnt.
Darum ſei auf dieſe Dichtung aufmerkſam gemacht, wer Sinn für
das Epiſche und Freude am dichteriſchen Worte hat

[ ][  ][ ]

Ihre Berlobung zeigen an
Trude Lenhardt
Dipl.=Ing. Ernst Reil
Weihnachten 1934

Gießen
Ruf der Weißerde 5

Essen
Sommerburgstr. 56

LENlKOHLER
HARRV WOLF
VERLOBTE

WEIHINAGHTEN 1O34
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Dle Verlobung Ihrer Tochter
Helma mit Herrn Dr. rer. pol.
Günther Schwarz beehren sich
anzuzelgen

Friedrich May u, Frau
Ellsabeth, geb. Baumann

WWlelne Verlobung mit Fräuleiln
Helma May, Tochter des Herrn
Fabrlkdlrektor Frledrich May und
seiner FrauGernahlin Ellsabeth May,
geb. Baumann, beehre lch rich
(13372
anzuzelgen

Günther Schwarz

Darmstadt
Schloßgartenstraßs 65

Im Dezember 1934

Darmstadt
Am Erlenberg 30

Elisabeth Spöhrer
Franz Kalkbrenner
VERLOBTE
Alicestraße 1½
lrenenstraße 12
Weihnachten 1934.

Dipl.=Ing. Walter Krauſe
Annemarie Krauſe, geb. Bauer
geben ihre Vermählung bekannt
Weihnachten 1934

Darmſtadt
Peter=Gemeinder=Straße 33, I.

Bremen
Klugkiſtffraße 8

hre Vermählung zeigen an
Georg Ebert
Elisabeth Ebert
geb. Krämer
Darmstadt, Kiesstraße 16.
Trauung: 1. Feiertag, 2 Uhr, Stadtkepelle.

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und Frau Ria, geb. Ciebig
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
neinen lieben Mann, unſeren treuen
Vater, Sohn, Bruder, Schwager und
Onkel

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nach ſchwerer Krankheit zu ſich in die
Ewigkeit aufzunehmen.
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen:
Anna Mangold und Kinder.
Darmſtadt, 22. Dezember 1934.
Die Beerdigung findet am Donnerstag,
den 27. Dezember, nachmittags 3 Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Statt Karten.
Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen
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HEINRICH LUOKER
Darmstadt, Weihnachten 1934
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Heute entſchlief nach langem, ſchweren
Leiden mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder,
Schwager und Onkel

Gertrud Iven
Rudolf Höveler
geben ihre Verlobung bekannt
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Sonntag, 23. Dezember 1934

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 23. Dezember 1934.
Kommt alle
zu Darmſtadts Weihnachksfeiern!
Einwohner Darmſtadts Volksgenoſſen! Jahre größter
krübſal liegen hinter uns und ſchwerſte Zerfallserſcheinungen
ſatten unſer Volk entzweit. Jeder dachte an ſich, kaum einer an
ſen anderen, und der herrſchende Egoismus war ſo allgemein, wie
er in der Geſchichte unſeres Volkes noch nicht gekannt wurde.
ſater ſolchen Umſtänden war es natürlich nicht möglich, daß bei
ſem Weihnachtsfeſt die Stimmung ſowie der Sinn und Seelen=
rieden
aufkommen konnten.
Das iſt heute anders.
Unter ungeheuren Anſtrengungen iſt es nach dem Willen
iſeres Führers gelungen, in dem Deutſchen wieder das Verant=
vortungsgefühl
für ſein ganzes Volk zu wecken. Nicht länger
ollte der kerndeutſche Sinnſpruch Einer für alle, alle für einen
ine leere Phraſe ſein, ſondern wieder durch die ehrliche Tat
ehendigen Odem erhalten.
Partei und Winterhilfswerk haben Hand in Hand ihr Mög=
ſchſtes
getan, um einerſeits den Sinn des Opfers und die Ver=
flichtung
zum Spenden jedem faßlich zu machen, andererſeits aber
uch dem Bedürftigen alles nur Erdenkliche zukommen zu laſſen.
in dieſem Sinne feiert heute das ganze deutſche Volk ſein Weih=
achtsfeſt
.
Auch hier in Darmſtadt trifft ſich die Bevölkerung auf vier
erſchiedenen Plätzen, die mit Chriſtbäumen geſchmückt wurden
nd heute abend im weihnachtlichen Glanze erſtrahlen werden.
ſine größere Anzahl von Kindern bekommen dort beſchert und die
anze Einwohnerſchaft Darmſtadts ſoll an dieſer ſchlichten Feier=
ſchkeit
teilnehmen. Zur gleichen Stunde tritt im weiten Vater=
uyde
das ganze deutſche Volk zur ſymboliſchen Feierſtunde zu=
im
men.
Alles weitere iſt aus der Anzeige zu erſehen.

Feierſtunde am Heiligen Abend.
Die Kapellen, die heute abend zur Begleitung der Weih=
ſchtsbeſcherung
auf vier Plätzen der Stadt ſpielen, werden mor=
zu
. am Heiligen Abend, zwiſchen 4 und 5 Uhr, auf denſelben
lätzen Weihnachtslieder und Choräle vortragen. Außerdem ſpielt
ur ſelben Zeit die Fanfarenkapelle des Jungvolkes auf dem Platz
ur dem Hauptbahnhof.

Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus.

Guntag,
23. Dezember

Anf. 19.30, Ende 22.30 Uhr.
Miete B 11
Der Zigeunerbaron. Preiſe 0.70 bis 5.50

Lenstag,
Weihnachtsfeiert.)
25. Dezember

Tttwoch,
WWeihnachtsfeiert.)
26. Dezember

Anfang 18.30. Ende 22.45 Uhr
Miete A 12. Vorſtellung

Lohengrin.

Preiſe 0.70 bis 5.50

Anfang 19.30, Ende gegen 22.15 Uhr
Deutſche Bühne H 6. Vorſtellung
Heimliche Brautfahrt. Preiſe 0.50 bis 4.50

Kleines Haus.

Anntag,

23. Dezember

Anfang 15.30, Ende 18 Uhr. Deutſche Bühne
Jugendring II 1. Vorſtellung
Der kleine Muck. Geſchloſſene Vorſtellung

Anfang 14, Ende 18.30 Uhr
Antag,
24. Dezember Der kleine Muck. Geſchloſſene Vorſtellung

denstag,
Veihnachtsfeiert.)
25. Dezember

Anfang 14 Uhr, Ende 16.30 Uhr Außer Miete
Preiſe 0.40 bis 2.00
Der kleine Muck.
Anf. 19.30, Ende geg. 22.15. Zuſatzm. V 8 Vſt.
Zum erſten Male: Heimliche Brautfahrt.
Preiſe 0.70 bis 3.80

Anfang 14, Ende 16.30 Uhr. Außer Miete
Preiſe 0.40 bis 2.00
Der kleine Muck.
Atwoch,
Außer Miete
Beihnachtsfeiert.) Anfang 20, Ende 22 Uhr.
26. Dezember Die ſchöne Meluſine. Preiſe 0.50, 1.00, 1.50
In Vorbereitung: Tannhäufer Die drei Eisbären.
Im Heſſiſchen Landestheater geht heute abend die erfolg=
ehe
Operette Der Zigeunerbaron von Johann Strauß, in der
ſeinſzenierung von Prof. Hofmüller und unter der muſikaliſchen
ſtung von Franz Herburger, in Szene. Die Partie des Zigeu=
ſecharons
ſingt Werner Möckel vom Staatstheater Schwerin
Gaſt. In den übrigen Hauptrollen wirken. Hedi Brozewſki,
ha von Georgi. Anna Jacobs, Martha Liebel. Karl Köther,
rich Kuhn, Heinz Langer und Kurt Theo Ritzhaupt mit.
Wie wir erfahren, ſind morgen (Heiliger Abend) die Tages=
n
des Landestheaters zum Vorverkauf für die Weihnachts=
ſtellungen
von 1113 Uhr mittags geöffnet. Die Miet=
bilung
iſt zur Zeichnung der Weihnachtsmieten, die ſich ſehr
uter Nachfrage erfreuen, morgen (hl. Abend) den ganzen Vor=
iſtag
, von 913 Uhr. geöffnet. (Wir verweiſen auf die
zeige im heutigen Inſeratenteil!)
Am 1. Feiertag bringt die Oper des Landestheaters Richard
ners Lohengrin im Großen Haus. Die Partie des Lohen=
in
ſingt, da Joachim Sattler von den Proben zu Tannhäuſer,
Inſpruch genommen iſt. Torſten Ralf vom Frankfurter
durnhaus als Gaſt. Torſten Ralf hat die Partie, wie erinner=
bereits
am Donnerstag letzter Woche im Heſſiſchen Landes=
Mſter mit großem Erfolg geſungen. Im Kleinen Haus des
Adestheaters geht am 1. Feiertag zum erſtenmal Heimliche
nutfahrt, ein Luſtſpiel mit Muſik von Leo Lenz, in der
Menierung von Julius=Joachim Bartſch und Max Fritzſche in
e. Die Rolle der Fürſtin Charlotte=Helene ſpielt Edith=
altze
=Weſtrum, die dieſe Rolle ſchon in den Münchener Kam=
Däpielen zu einem Serienerfolg führte.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 353 Seite 5

Weihnachtsbilanz des Winterhilfswerks.
Von Pg. Bürgermeiſter W. Haug, Darmſtadt, Gaubeauftragter des Winterhilfswerkes.

Volk in Not! Wir kämpfen für Freiheit und Brot. In
dieſem Zeichen ſteht auch dieſes Jahr wieder die Arbeit des
Winterhilfswerks im Gau Heſſen=Naſſau. Die Organiſation die=
ſes
ſozialiſtiſchen Werkes kam in den letzten Wochen vor Weih=
nachten
auf volle Touren. Nur wer das unendliche Wirken im
Gau, den Kreiſen und Ortsgruppen der NSV. kennt, weiß, wie
gewallig die Arbeit war, die es zu bewältigen galt. Das Tages=
werk
all der einzelnen Dienſtſtellen ging wochenlang bis in die
tiefe Nacht hinein. Tauſend fleißige Helfer und Helferinnen
wetteiferten in der ehrenamtlichen Arbeit für ihre notleidenden
Brüder und Schweſtern. Umſichtig und mit nie erlahmender
Schaffenskraft gab der ſtellvertretende Gaubeauftragte und Ge=
ſchäftsführer
der NSV., Pg. Graf, Frankfurt a. M. die prak=
tiſchen
Arbeitsrichtlinien in das Gaugebiet. Vorbildlich führten
ſie Kreis= und Ortsgruppenbeauftragte mit ihrem Helferſtab
durch. Nur ſo war es möglich die für ſich ſprechenden Mengen
der Kleider, Lebensmittel, Kohlen= und Fettgutſcheine uſw. unter
die Hilfsbedürftigen des Gaues zu bringen. Daneben wurden
rein zuſätzlich über 200 000 Pakete auf Grund der Weihnachts=
wunſchzettel
im Gau an hilfsbedürftige Familien gebracht. Dank=
bar
begrüßen wir bei dieſem Schaffen die Mitarbeit der übrigen
freien Wohlfahrtsverbände.
Konnten wir die Not nicht beſeitigen, ſo dürfen wir doch
ohne Ueberhebung ſagen, daß wir alles verſuchten, um ſie weſent=
lich
zu mildern. Niemals wurde im kaiſerlichen Deutſchland oder
gar im Novemberſtaat von Weimar Gleiches getan!
In einer der großen Winterhilfkundgebungen in der Feſt=
halle
zu Darmſtadt habe ich im vergangenen Jahr das Gelöbnis

abgegeben: Wir wollen bei unſerer Arbeit der NSV. immer
daran denken, daß wir Nationalſozialiſten aus dem breiten deut=
ſchen
Volke gekommen ſind, und im Volke wollen wir ſtehen blei=
ben
. Wer will heute, am Abſchluß der erſten Etappe des Win=
terhilfswerks
1934/35 behaupten, daß wir dieſes Verſprechen nicht
gehalten haben?
Wir fordern keinen Dank und kein Lob, aber um die ehrliche
Anerkennung des deutſchen Volkes bitten wir im Blick auf den
Führer und ſeine nationalſozialiſtiſche Bewegung.
Wir haben deutſchen Sozialismus zur Tat werden laſſen, wir
haben nicht im Dogmenſtreit uns verbraucht, ſondern praktiſches
Chriſtentum wirken laſſen; wir haben nicht mit unfruchtbaren
politiſchen Theorien, ſondern mit Taten dem Volk unſere Welt=
anſchauung
vor die Augen geſtellt. Die von uns gepredigte Volks=
gemeinſchaft
iſt Wirklichkeit geworden!
So iſt unſere Weihnachtsbilanz des Winterhilfswerks im
Gau Heſſen=Naſſau nichts als das ehrliche und heiße Wollen un=
ſeres
nationalen Sozialismus. Der Führer gab uns die Parole,
und wir taten nichts als unſere Pflicht.
Wir lieben mit unſerer letzten Faſer unſer Volk wir ſehen
nur Deutſchland und ſchaffen als Organiſation des Führers an
ſeinem Werk.
NS. Volkswohlfahrt und Winterhilfswerk ſollen nichts ſein
als Erfüllung unſerer Idee.
Wir ſtehen zu dem Satz:
Deutſchland und der Führer ſind alles!

Ein Gruß von der Saar!
Aus Anlaß des Beſuches vieler Saarländer in Darmſtadt
wurde dem Herrn Oberbürgermeiſter Wamboldt aus Saarbrücken
folgendes Schreiben zugeſchickt.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeiſter Wamboldt
und lieber Parteigenoſſe!
Im Namen von 70 Saarländern aus Saarbrücken und dem
Kreis Saarbrücken danke ich Ihnen für den herzlichen Empfang,
den Sie uns in der ſchönen Stadt Darmſtadt zuteil werden ließen.
Ebenſo danken wir auch allen denjenigen, die zu der Ausgeſtal=
tung
des Empfangs beigetragen haben. Wir ſind nach Darmſtadt
gekommen, um uns zu erholen und um vor allen Dingen das neue
Deutſchland kennen zu lernen.
Herr Oberbürgermeiſter, lieber Parteigenoſſe! Wir haben uns
gut erholt und danken dies ganz beſonders der liebevollen Auf=
nahme
durch die Stadt und durch das Entgegenkommen der Darm=
ſtädter
Volksgenoſſen. Ebenſo gebührt unſer Dank der Fa. Merck
für das freundliche Entgegenkommen, das ſie uns erwieſen hat.
Was den Geiſt des neuen Deutſchlands angeht, ſo kann ich ver=
ſichern
, daß wir ihn begeiſtert aufgenommen haben. Ich verſpreche
Ihnen, daß wir nach unſerer Rückkehr ins Saargebiet neu gerüſtet
für den Abſtimmungskampf von dieſem Geiſt des neuen Deutſch=
lands
unſeren Brüdern und Schweſtern erzählen werden.
Herr Oberbürgermeiſter und lieber Parteigenoſſe! Die Saar
war deutſch, iſt deutſch und bleibt deutſch! und das werden wir
am 13. Januar 1935 allen denen beweiſen, die es vielleicht noch
nicht glauben wollen. Geſtärkt im Glauben an unſer neues Deutſch=
land
, rufen wir unſerem Führer und Volkskanzler und der lieben
Stadt Darmſtadt ein dreifaches Sieg=Heil zu.
Heim zum Reich denn Deutſchland wird nicht untergehen.
J. W. Saarbrücken 2.

Die Weihnachtsnummer

unseres Blattes erscheint bereits, mit der
Ausgabe vom 24. Dezember vereinigt, am
Heiligabend und gelangt nachm. ab 4 Uhr
in der Stadt durch die Trägerinnen zur
Verteilung. Anzeigen für die Weihnachts-
Ausgabe müssen spätestens bis Montag,
vormittags 10 Uhr, aufgegeben sein.
Inserate für die Ausgabe vom Donnerstag,
den 27. Dezember, werden bis Montag, nach-
miitags
2 Uhr, angenommen.
Ab 2 Uhr bleibt die Geschäftsstelle geschlossen.

DER VERLAG

Hohes Alter. Am 23. Dezember begeht Herr Georg
Wilhelm, Steindruckereibeſitzer, wohnhaft. Arheilger Str. 50,
in voller Rüſtigkeit ſeinen 75. Geburtstag. Bemerkenswert iſt, daß
er zur ſelben Zeit 54 Jahre im ſelben Hauſe wohnt.
Eintrittspreis=Ermäßigung im Schloßmufeum. Vom 2.
Feiertag bis einſchließlich Neujahrstag ſind die Eintrittspreiſe
zu den Führungen auf 50 Pfg. für Erwachſene, 30 Pfg. für Schü=
ler
, Studenten, Militärperſonen und Mitglieder vaterländiſcher
Verbände ermäßigt. Trotz dieſer Ermäßigung werden in ſämt=
lichen
52 Räumen des Muſeums durch geſchulte Führer Erläute=
rungen
gegeben, auch iſt die Beſichtigung der Holbeinſchen Ma=
vonna
, Darmſtadts bedeutendſtes Kunſtwerk, einbegriffen. Auf
Wunſch wird die Madonna auch geſondert von den Führungen
gezeigt. Am 1. Feiertag iſt geſchloſſen, an den übrigen Tagen
ſind um 11 Uhr und 11.30 Uhr vormittags Führungen.
Heſſiſches Landesmuſeum, Paradeplatz. Das Heſſiſche Lan=
desmuſeum
iſt am Dienstag, den 25. Dezember 1934 (1. Weih=
nachtsfeiertag
) geſchloſſen, dagegen am Mittwoch, den 26. De=
zember
(2. Weihnachtsfeiertag), von 1013 Uhr geöffnet. Am
Dienstag, den 1. Januar 1935 (Neujahr), wird das Muſeum von
1013 Uhr offengehalten. Der Eintritt iſt frei.

Jubilarfeier bei der Firma E. Merck.
Wie alljährlich, ſo hatte, auch am 21. d. M. die Firma eine
eindrucksvolle Jubilarfeier in der neu hergerichteten und feſtlich
geſchmückten Halle im alten Verwaltungsgebäude veranſtaltet. Die
Feier wurde eingeleitet durch den erſten Satz aus der Sinfonie in
H=Moll (unvollendete) von Franz Schubert, geſpielt von dem
Hausorcheſter, unter Stabführung des Herrn Prokuriſten Ham=
mer
. Sodann begrüßte Herr Dr. Fritz Merck im Namen der In=
haber
der Firma die 33 Jubilare 20 Arbeiter und 13 Ange=
ſtellte
und ſprach ihnen die herzlichſten Glückwünſche zu ihrem
Jubiläum aus. Zugleich verband er damit den aufrichtigen Dank
für die treue und aufopferungsvolle Tätigkeit. Den Jubilaren mit
40jähriger Dienſtzeit widmete Herr Dr. Merck beſondere Worte der
Anerkennung für hervorragende Leiſtungen und unermüdliche
Pflichterfüllung. Der Redner hob dann im weiteren Verlaufe
ſeiner Ausführungen hervor daß jeder Werksangehörige ohne Un=
terſchied
ob er als Kopf= oder Handarbeiter ſeine Pflicht erfülle,
als unentbehrliches Glied des Ganzen betrachtet werde. Er fuhr
fort, daß nach manchen ſchönen, oft aber auch ſchweren Zeiten heute
das Gefühl der Freude und Dankbarkeit gegen ein gütiges Geſchick
über allem ſchwebe. Er gedachte auch derjenigen Werksangehörigen,
die im Jahre 1914 ins Feld zogen, für das Vaterland ihre Pflicht
erfüllten und nicht mehr zurückkehrten. Wenn es das Schickſal an=
ders
beſtimmt hätte, würden ſie ſich heute ebenfalls in unſerem
Kreiſe zur Feier eingefunden haben. Zu Ehren der Gefallenen er=
hoben
ſich alle Anweſenden von ihren Sitzen. Hierauf kam der
Redner auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe im allgemeinen und
in der Firma im beſonderen zu ſprechen. Er konnte erfreulicher=
weiſe
berichten, daß im Laufe dieſes Jahres bei einem Abgang von
220 Gefolgſchaftsmitgliedern durch Penſionierung. Eintritt in den
Arbeitsdienſt und aus ſonſtigen Gründen faſt 400 Neueinſtellungen
vorgenommen werden konnten. Er ſprach dabei die Hoffnung aus,
daß in den neu errichteten Bauten innerhalb des Werkes die Ge=
folgſchaft
ein reiches Arbeitsfeld finden möge. Herr Dr. Merck wies
weiter darauf hin, daß von den Jubilaren viele Anverwandte eben=
falls
ſchon Jahrzehnte hier arbeiten und ganze Familien, ſogar in
mehreren Generationen, im Werk tätig waren. Er zog hieraus
den Schluß, daß dies gerade der beſte Beweis für das Vertrauen
und die enge Verbundenheit zwiſchen den Betriebsführern und
der Gefolgſchaft ſei.
Die Jubilare mit 25 Dienſtjahren erhielten künſtleriſch aus=
geführte
Ehrenurkunden der Heſſiſchen Induſtrie= und Handels=
kammer
Darmſtadt bzw. der Wirtſchaftsgruppe Chemiſche Indu=
ſtrie
der Hauptgruppe V der deutſchen Wirtſchaft. Außerdem
wurde den zwei Jubilaren mit 40 Dienſtjahren. Obermeiſter
Scharf und Kamerad Knös, die Heinrich=Emanuel=Merck=
Medaille überreicht.
Nun ergriff der Jubilar Herr Bohnſack, zugleich als Ver=
treter
der Deutſchen Arbeitsfront und Betriebszellenobmann der
Firma, das Wort. Er betonte daß ſich die wahre Betriebs=
gemeinſchaft
zwiſchen Betriebsführung und Gefolgſchaft auf dem
Gedanken der Kameradſchaft des Frontſoldaten im Weltkriege
aufbaue. Nur dann könne der Wille unſeres Führers verwirk=
licht
werden, wenn jeder an ſeinem Platze wie hier im Werke
ſeine Pflicht und Schuldigkeit tue und vom richtigen Verantwor=
tungsbewußtſein
erfüllt ſei. Das deutſche Volk müſſe auf der
Grundlage echter Kameradſchaft und Verbundenheit allmählich
wieder die Stellung in der Welt erringen, die ihm gebühre.
Im Namen der Jubilare ſprach dann Herr Direktor Dr.
Müller den Inhabern der Firma, insbeſondere Herrn Dr. Fritz
Merck. den Dank für die anerkennenden Worte aus. Er erwähnte
die bewegten Zeiten, welche die Jubilare während ihrer langen
Dienſtjahre durchlebt hätten, und die oft mühevolle Arbeit, welche
dieſe Zeiten mit ſich brachten. Er dankte den Inhabern beſonders
für ihr ſtets gleichbleibendes Wohlwollen und die Fürſorge, die ſie
durch ihre großen ſozialen Einrichtungen ihren Mitarbeitern zu=
teil
werden laſſen. Er gab dem Wunſche Ausdruck, daß das
große Unternehmen ſich immer weiter zum Wohle des ganzen
Volkes entwickeln möge und der Geiſt pflichttreuer Zuſammen=
arbeit
in der Firma ſtets erhalten bleibe. Er gedachte dann noch
der verſtorbenen früheren Teilhaber, unter denen die Jubilare
ja ſämtlich noch gearbeitet hätten. Zu ihrem Gedächtnis er=
hoben
ſich die Anweſenden von ihren Plätzen. Nachdem Herr
Dr. Müller ſeine Ausführungen beendet hatte, ſprach Herr Dr.
Merck noch Herrn Hammer, dem Leiter der Hauslapelle, die der
Feier durch ihre Darbietungen eine weihevolle Stimmung ver=
liehen
hatte beſonderen Dank aus.
Schließlich wünſchte Herr Dr. Merck den Jubilaren noch ein
recht glückliches neues Jahr und brachte ein dreifaches Sieg=Heil
auf den Führer und Reichskanzler aus. Mit dem gemeinſamen
Geſang des Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Liedes unter Mitwir=
kung
des Hausorcheſters fand die erhebende Feier ihren Abſchluß.
Finanzamt Darmſtadt=Stadt. Die Dienſträume des hie=
ſigen
Amtes und der Finanzkaſſe ſind am 24. und 31. ds. Mts. ge=
ſchloſſen
.

DeesderT
MODoT
T

O
A
i
DARMSTADT•LUDMIGSSTRASSE

[ ][  ]

Seite 6 Nr. 353

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 23. Dezember 1934

Aus der NSDAP.

Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Folge 10 der Reichsſchulungsbriefe iſt erſchienen. Soweit ein=
getroffen
, werden ſie in den Gefächern verteilt. Die
Standarten 115, 143, 390, Reiterſtandarte. Standarte R. 115
holen die Reichsſchulungsbriefe bei Pg. Oldigs (Städt. Spar=
kaſſe
, Rheinſtraße) ab.
Im übrigen wird nochmals an die Begleichung der Rück=
ſtände
erinnert.
Ortsgruppe Steinberg.
Den Parteigenoſſen zur Kenntnis, daß die Geſchäftsſtelle vom
21. Dezember 1934 bis 4. Januar 1935 geſchloſſen iſt.
Ortsgruppe Darmſtadt Gutenberg.
Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe iſt in der Zeit vom 22.
Dezember bis 2. Januar 1935 geſchloſſen. Die Zellenleiter wer=
den
erſucht, am 2. Januar 1935 das bereitgelegte Propaganda=
naterial
auf der Geſchäftsſtelle abzuholen.
Ortsgruppe Mitte.
Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß die Geſchäftsſtelle
ab 24. Dezember 1934 bis 3. Januar 1935 einſchließlich geſchloſſen
bleibt.
Am Donnerstag, dem 27. Dezember 1934. findet um 20.30
Uhr bei Fabian. Alexanderſtraße, eine Amtswalterſitzung ſtatt, zu
der alle Politiſchen Leiter der Ortsgruppe zu erſcheinen haben.
NS.=Briefe, Reichsſchulungsbriefe uſw. ſind abzurechnen.
NS.=Kriegsopferverſorgung e. V., Bezirk 13, Darmſtadt.
Die Sprechſtunden der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopfer=
verſorgung
, Bezirk 13. Darmſtadt ſowie der Ortsgruppe Darm=
ſtadt
. Eliſabethenſtraße 34, fallen in der Zeit vom 22. Dezember
1934 bis 2. Januar 1935 aus.
Die Ehrenliſte der gefallenen Kämpfer der Bewegung.
Reichsſchatzmeiſter Schwarz gibt bekannt: Die Ehrenliſte der
gefallenen Kämpfer der NSDAP. wird von der Hilfskaſſe der
NSDAP. geführt. Keine Gliederung und keine Dienſtſtelle der
NSDAP. iſt berechtigt, ſelbſtändige Aenderungen vorzunehmen.
Alle bisher vorhandenen Liſten ſind daraufhin zu prüfen und
richtigzuſtellen.
Verlängerte Zulaſſungsſperre für die Verkaufsſtellen
der Reichszeugmeiſterei.
Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP. gibt bekannt: Die ge=
mäß
Bekanntgabe vom 8. Juni 1934 bis einſchließlich 31. Dezem=
ber
1934 verfügte Zulaſſungsſperre für Verkaufsſtellen, der
Reichszeugmeiſterei der NSDAP. für parteiamtliche Bekleidungs=
und Ausrüſtungsgegenſtände ſowie Abzeichen wird bis auf wei=
teres
verlängert.

Das volksdeutſche Weihnachtslicht.
Die VDA.=Mitglieder zünden auch heuer in der Weihnacht
an ihrem Chriſtbaum wieder eine blaue Kerze an, die ein Sinnbild
der Verbundenheit mit unſeren Volksgenoſſen außerhalb der Reichs=
grenzen
darſtellt. Auch in Oeſterreich und in zahlreichen anderen
deutſchen Gebieten bekunden in dieſem Jahre blaue Kerzen den
Gedanken der Zuſammengehörigkeit aller Deutſchen in der Welt.
Die blaue Kerze.
Fichten und Tannen, die draußen im Dunkel
Einſam gefroren, ſtehn jetzt im Gefunkel
Strahlender Lichter; auf jeglichem Aſt
Schimmernde Kerzen, ſüßlockende Laſt.

Hoch vor den andern die Kerze in Blau
Trägt eine flammende Mahnung zur Schau,
Kündet Vertrauen und Treue und Glauben,
Die uns nicht Tod und nicht Teufel rauben.
Denkt unſrer Brüder, ſo ruft ihre Flamme,
Die jetzt als Zweige vom Mutterſtamme
Abgetrennt leben! Ihr Herz blieb ſtark.
Deutſch blieb ihr Blut und deutſch ihr Mark!

Das blaue Licht
in aller Welk

Jupp.

Schlußfeier in der Weihnachtsmeſſe
der Darmſtädter bildenden Künſtler.
Heute Sonntag, 20 Uhr. wird die Weihnachtsmeſſe der Darm=
ſtädter
bildenden Künſtler im Landesmuſeum mit einer einfachen,
ſchlichten Feier geſchloſſen werden. Der Heſſ. Singkreis. unter Lei=
tung
des Fachreferenten Günter Simony. wird zum letzten Male
in dieſem Jahre, die ſchönen, alten deutſchen Weihnachtslieder
ſingen und wird am Vorabend des Weihnachtsfeſtes die Zuhörer
hinführen zu den Quellen deutſchen Volkstums, zu jenen ſeeliſchen
Bezirken, die dem deutſchen Menſchen und den Germanen von
alters her um die Winterſonnenwendzeit zu ſeinen größten und
tiefſten Erkenntniſſen vermocht haben.
Zu dieſer Schluß= und Feierſtunde in der Weihnachtsmeſſe der
Darmſtädter bildenden Künſtler im Heſſ. Landesmuſeum ruft der
Reichsbund Volkstum und Heimat die Darmſtädter Volksgenoſſen
auf.
1000 Mark ins Spendenbuch.
Geſtern nachmittag um 5 Uhr ſpielte die Werkskapelle der
Firma Roeder vor dem Knuſperhaus am Langen Ludwig. Gleich=
zeitig
zahlte der Betriebsobmann im Auftrage der Gefolgſchaft
den anſehnlichen Betrag von 1000 RM. für das Winterhilfswerk
und zeichnete dies in das Spendebuch ein.
Möchte dieſes Beiſpiel ſozialer Hilfsbereitſchaft recht viel
Nachahmer finden.
Wie uus die Verwaltung der Allgemeinen Ortskranken=
kaſſe
Darmſtadt=Stadt (Blumenthalſtraße 7) mitteilt, wird der
Arzneikoſtenzuſchuß für Familienangehörige von Mitgliedern der
Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt=Stadt, der bisher 50
Prozent betrug. vom 1. Januar 1935 ab auf 70 Pro=
zent
heraufgeſetzt. Dieſe Leiſtungserhöhung wird beſonders von
kinderreichen Familien ſehr begrüßt werden.
Ehrenkreuze des Weltkrieges. Nach einer Mitteilung der
Polizeidirektion erhalten weitere 2500 Frontkämpfer der Stadt
Darmſtadt noch vor Weihnachten ihre Ehrenkreuze.
Verlängerung der Polizeiſtunde an den Feſttagen. Für den
2. Weihnachtsfeiertag iſt die Polizeiſtunde auf 2 Uhr nachts für
Sylveſter auf 6 Uhr früh feſtgeſetzt. Für die Nacht vom 1. auf den
2. Januar 1935 kommt eine allgemeine Verlängerung der Polizei=
ſtunde
nicht in Frage.
Karl Napp, der rheiniſche Komiker, mit ſeinem glänzenden
Enſemble, gaſtiert während der Weihnachtsfeiertage im Orpheum.
Geſtern abend war die Eröffnungs= und Propaganda=Vorſtellung.
die von dem gut beſuchten Haus mit lebhaftem Beifall aufgenom=
men
wurde. Wir werden auf die Vorſtellung morgen zurück=
kommen
.
Weihnachtsſeier für Gaſthausangeſtellte Alle Gaſthaus=
angeſtellten
werden jetzt ſchon darauf hingewieſen, daß am Frei=
tag
, dem 28. Dezember nachts 12 Uhr, im Haus der Arbeit Bis=
marckſtraße
19, eine beſondere Weihnachtsfeier für Angehörige
des Gaſtgewerbes abgehalten wird. Außer muſikaliſchen Darbie=
tungen
verſchiedener Chöre wird Herr Pfarrer Köhler von der
Martinsgemeinde eine Weihnachtsanſprache halten.
Die vom Pauluschor veranſtaltete kirchenmuſikaliſche Weih=
nachtsfeier
, die bei den Freunden guter Kirchenmuſik von Jahr zu
Jahr mehr Anklang gefunden hat, wird, wie herkömmlich, am
1. Chriſttag, nachmittags 5 Uhr, in der Pauluskirche ſtattfinden.
Der Kirchenchor ſingt wieder bekannte Weihnachtslieder. Im
Mittelpunkt der Feier ſteht das herrliche Weihnachtsoratorium
von H. Schütz (15851672) in der Bearbeitung von Arnold
Mendelsſohn, in dem die Solopartien von Frau Haſſelblatt=
Oſing (Sopran) und den Herren Landzettel (Tenor),
Schäfer (Baß) und die Orgelbegleitung von Herrn Simmer=
macher
freundlichſt übernommen worden ſind. Frau Haſſelblatt
ſingt außerdem ſelten gehörte Weihnachtsweiſen: Preiſet laut
im Jubelton! (1609), Joſeph lieber Joſeph mein (aus dem
14. Jahrhundert) Jeſulein, ſchönes Kindelein (aus einem Weih=
nachtsſpiel
aus dem bayeriſchen Wald) und O Name Jeſu ſüße=
ſter
, (von Schütz).
Der Neujahrsglückwunſch. Zu Neujahr iſt mit einer außer=
gewöhnlichen
Zunahme des Briefverkehrs zu rechnen. Damit die
Neujahrsglückwünſche rechtzeitig eintreffen, iſt es unbedingt er=
forderlich
, daß alle Neujahrsbriefſendungen eine einwandfreie
Anſchrift tragen. Dazu gehören: Straße, Hausnummer, Gebäude=
teil
und Stockwerk, bei Großſtädten außerdem Poſtbezirk und
Zuſtellpoſtamt. Alle Angaben müſſen recht deutlich niedergeſchrie=
ben
ſein. Notwendig iſt auch, auf der Sendung jedesmal die
genaue Abſenderangabe niederzuſchreiben. Mit dem Markenein=
kauf
ſollte man nicht bis zum letzten Tage warten. Man decke
ſeinen Bedarf frühzeitig und vermeide ſo unnötiges Anſtehen
an den Poſtſchaltern.
Umſatzſteuer=Vorauszahlungen. Vom Finanzamt wird
darauf hingewieſen, daß die bisher für die Abgabe der Umſatz=
ſteuer
=Voranmeldungen und für die Entrichtung der Umſatzſteuer=
Vorauszählungen gewährte Schonfiſt bis zum 17 jeden Monats
ab 1. Januar 1935 fortfällt. Die Umſatzſteuer=Vorauszahlungen
ſind alſo ab Januar 1935 bis zum 10. Tage nach Ablauf
des Kalendervierteljahrs oder Monats unter
gleichzeitiger Abgabe der Voranmeldungen zu entrichten.

Die VDA. Mitglieder zünden auch in dieſem Jadre wſeder in der
Weibnacht an ihrem Lichterbaum eine blaue Kerze an, die ein
Sinnbild der Verbundenheit mit unſeren Vollsgenoſſen außer=
balk
der Reichsgrenzen darſtellt.
Das volksdeutſche Weihnachtslicht als Adventskerze.
Daß das blaue Weihnachtslicht des V.D.A. ein ſichtbares
Zeichen des Gedenkens an alle Auslandsdeutſchen ſich mitten hin=
einſtellt
in altes Brauchtum, zeigt ſeine Verwendung ſchon in der
Adventszeit, in der wohl in jedem deutſchen Haus ein Advents=
kranz
mit Lichtern und Bändern zu finden iſt. In einem mecklen=
burgiſchen
Haus ſteht das blaue Weihnachtslicht ſchon jetzt in einer
Hängevaſe an der Wand. Darunter hängt ein Spruchband mit den
Worten:
Was ſagt das blaue Weihnachtlicht?
Ich brenne nicht für einen Einzelnen,
Nicht für ein Haus nein, für ein ganzes Volk.
Für alle Deutſchen auf dem Erdenrund.
In Oſt und Weſt und Nord und Süd
Und in der fernen Welt jenſeits des Meeres.
Viel blaue Lichter brennen ſo wie ich,
Als Dank und Gruß und ſchweigendes Gelöbnis
Der Heimat an die Söhne, die ihr kämpfend Treue halten.
Von einer Flamme werden wir verzehrt,
Ein Feuer glutet in uns allen: Deutſchland!

Ilkan will nicht nur leſen, was in der Welt vor=
geht
, man will es auch ſehen! Deshalb hat das
Darmſtädter Tagblatt ſeinen Bilder=
dienſt
von Jahr zu Jahr ausgebaut; Aufnahmen
aller wichtigen Ereigniſſe erſcheinen in ſeinen
Spalten! Der Leſer merkt es ſchon, welche Mühe
ſich Verlag und Schriftleitung geben, um die
höchſte Belohnung ihres Schaffens zu erreichen:
Die Zufriedenheit des Leſers! Und gern empfiehlt
man das Darmſtädter Tagblatt auch
ſeinen Freunden und Bekannten man weiß, daß
man ſich für eine gute Sache einſetzt!

Kleinrentnerfürſorge. Die Auszahlung der Kleinrentner=
beihilfe
für Januar findet bereits am Samstag, den 29.
Dezember, vormittags von 8.3012.00 Uhr bei der Stadtkaſſe
Darmſtadt. Grafenſtraße 28. ſtatt.

Solſhs.

Weihnachklicher Traum.

Bezugspe
Ae
Hunen
nart ſrei Hol

Die ganze Geſchichte kam daher, daß ich geſtern abend nu
eine Konferenz mit der Chriſtbindchen=Stellvertreterin, der Mutie
meiner hoffnungsvollen Kinder und ehelich=zuſtändigen Gati
hatte. Die Konferenz galt dem Ziel, die etwas millionärhaft
Wünſche unſerer Lieblinge auf ein den Einkommensverhältniſ ſelwöczenſſch 10
entſprechendes Maß zu reduzieren.
Ja, und dann hat mir in der Nacht geträumt. Wir hat tugslh, 00h0 *"
einen ganzen Stall von Kindern, und ſie ſaßen zwiſchen einer Kenwren 22
radezu feenhaften Auswahl von Spielzeug. Und ſie ſpielten ar cognden zm DeſeogenD.
Aber. Gott im Himmel, wie ſpielten ſie, dieſe kleinen Teufel! Meſcheine Awehe Doch t
waren zwei, die hatten Lokomotiven, feinſt lackiert und modellierwut benchtg den Dbe.
und ſie veranſtalteten einen Wettbewerb im Lokomotivweitſpr izpelſet, Deſelſchch. ..
gen. Vor Wolluſt jauchzten ſie auf, wenn ſo ein armes Ding /. Fennl o00.
weitem Boden vom Tiſch auf den Boden ſauſte. Da war ein en
derer, der hatte einen Raupenſchlepper mit Anhänger. Mit ſeint
ganzen Schwere hockte er ſich auf den Anhänger, um auszuprobg
ren, ob der Schlepper auch ihn ſelbſt ziehen könne. Er zog auch, dei
arme Kerl. aber inzwiſchen krachte unter dem Wüſtling der A0
hänger zuſammen. Ein goldiges Mädchen hatte eine Puppe el
dem Schoß, einen Bub mit Scheitel und Klappaugen. Jetzt mad
ich einen Vater aus ihm! rief ſie und ging daran, dem wehrloſ0
Knaben die Haare einzeln auszureißen. (Ich fuhr mir über mein
ehrlich erworbene Platte und ſtellte feſt, daß ſie unter eir
Schweißüberſchwemmung ſchlimmſten Ausmaßes ſtand.) E
nach der berkind
mal die Puppe her, ſagte inzwiſchen ein größerer Bub, ich wite
mal ſehen, wie das mit dem Mechanismus von den Klappaugy
iſt. Und er ſchlug der armen Puppe den Schädel mit einem Ha-
mer
ein und brachte triumphierend die Bleigewichte zum Vrl
ſchein. Ein kleiner Dobſcher hielt ein Schaukelpferd am Schwam
Halt mal am Kopf feſt! rief er einem der Brüder zu. ich w!
mal probieren, ob der Schwanz auch feſt eingeleimt iſt. Und
Ein und
zogen beide aus Leibeskräften. Pardauz lag der Dobſcher in du
Ecke mit dem herrlichen Schweif in den Handen. Er war zien
lich feſt, konſtatierte er.
Ddie Regierungskommiſſ
Da hielt ich’s nicht mehr aus. Ich verſuchte zu ſchreien, abzwrdnung, durch die d
ich ſpürte, wie nur ein lautes Stöhnen aus meinem Munde ka
Da ſchlug ich um mich, traf haargenau die ſcharfe Bettkante mogen 10) Lhimpein
Farben der völkerred
dem Handgelenk und wachte auf.
Was haſt du nur? fragte meine Frau. Du ſtöhnſt ja, aßle bis zum Zeitpumtt
ugsergebniſſes verboten
wärſt du wieder im Krieg.
Ja, ſo ähnlich war’s auch, ſagte ich, wiſchte mir den Schwewer wird die öffentlich
von der Stirn, drehte mich auf die andere Seite und freute mi ung nationaler Symbo
daß der Beſcherabend ja erſt morgen iſt, und daß wir natürlich geitszeichen ſowie ſolche
keine zerſtörungswütigen Kinder haben. Aber erzählen werde 50 die einen abſtimt
ihnen von dem Traum natürlich nichts. Ich möchte ihre Phantau tiſchen Charakter
nicht unnötigerweiſe in Schwung ſetzen. Der vorhandene langt Mümſagt.

Autang Tauradfkarmangsberecticee-iegen mildernder Un

uwiderhandelnde werd
iunt nicht unter drei Ta=
einer
Geldſtrafe nich
Es iſt feſtgeſtellt worden, daß Perſonen ſich unberechtigterwer!)Franes beſtraft.
als Saar=Obleute ausgeben. Den Saar=Abſtimmungsberechtigtes ſie Beſtimmungen de
wird daher bekanntgegeben, daß die Saar=Obleute beſonders 9.)ung ſinden keine Anm
druckte Ausweiſe haben, die von der Geſchäftsſtelle Saarverein
Berlin, ausgeſtellt wurden und mit Stempel verſehen ſind. e Behörden der
Die Abſtimmungsberechtigten wollen ſich in allen, die Sacs elommiſſion, der
abſtimmung betreffenden Fragen an die Leiter der Ortsgruppenloskommiſſion, auf di
der einzelnen Saarvereine oder an die mit beſonderem Auswekltonalen Truppen, ſt=
verſehenen
Saarobleute wenden.

Zollbehörden und
ugebiet akkreditierter
Jie Regierungskommi
Fſen, die die Stimt
Tin Artikel 52 de
habei im weſentlic
Pulke, Häftlinge,
ſfentlichen Verkeh
Eiſten, Landjäger ſor
kund Bürgermeiſter,
Dus Flagenve

Obleute für die Stadt Darmſtadt ſind:
Georg Jungmann, Holzhofallee 56, Ortgruppenleiter u ſſchen Vertreter,
Saarobmann,
Paul Pohl, Saalbauſtraße 13, ſtellvertretender OrtsgruplAu eine zweite Ver
leiter und Saarobmann;
Matthias Britz, Viktoriaſtraße 100, Saarobmann;
Konrad Burgard. Pankratiusſtraße 12. Saarobmann; usverordnung be
Franz Kaſſel, Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe, Landtalssymen betrint
gebäude, Saarobmann.
Paul Wendel, Soderſtraße 53, Saarobmann;
Otto Wendel Gervinusſtraße 49, Saarobmann;
Wilhelm Juſti, Grafenſtraße 30. Saarobmann.
Waldemar Lather, Grafenſtraße 4. Saarobmann;
Peter Feld, Pankratiusſtraße 1, Saarobmann;
Richard Feld. Pankratiusſtraße 1, Saarobmann;
Otto Barth, Barkhausſtraße 24, Saarobmann.
Für Eberſtadt:
kann gerade n
Alex Degel, Eberſtadt, Adolf=Hitler=Straße 53, Saarobmanl ris gbſoluten
Für Griesheim und Eſchollbrücken:
ſewertet werden
Albert Weber, Griesheim, Schöneweibergaſſe 60, Saarobmann) in die Form
gültigen
Für Arheilgen:
Georg Jungmann, Darmſtadt, Holzhofallee 56, Vertrauensst iſt, ſo
mann Peter Laux, Arheilgen, Darmſtädter Straße 125½, etwas a
Iind arlächlt
Pfungſtadt:
Georg Jungmann. Darmſtadt, Holzhofallee 56; Vertrauens;7 und di
ſahnen de
mann Wilh. Lohſe, Pfungſtadt, Hillebergſtr. 11.
illen Gel
Nieder=Ramſtadt und Traiſa:
Bruno Goerz, Nieder=Ramſtadt, Hochſtraße 7. Saarobmanm" den
Nargebiet
Auerbach, Zwingenberg und Umgebung:
nicht wer
Walter Kuhlmann, Zwingenberg, Paß 21. Saarobmann. Vir
Bensheim:
Der in Suarkan
Guſtav Schmidt, Bensheim, Hermann=Göringſtraße 54, Saalr, ſagege,
die Farbe
obmann.
Hin Wie ias
Groß=Gerau.
der Gereſltigket
Fritz Seegmüller, Groß=Gerau, Friedrichſtraße 53, Saaß
obmann; Ludwig Fitz, Groß=Gerau, Gernsheimer Str. 200. * Luſtimmun
ſoben d
Saarobmann.
we
Dieburg.
Appel, Saarobmann.
Der Weihnachtsbaum iſt für ſo manchen ſchon verhängnis=
voll
geworden, indem er nicht nur Gardinen= und größere Brande
ſondern auch Schäden an Leben und Geſundheit verurſacht hal=
Man dulde deshalb nicht, daß Weihnachtsbäume neben Gardinen
Vorhängen oder ſonſt leicht brennbaren Gegenſtänden Aufſtellunge
finden. Man verwende beim Baumputz am beſten gar keine ve."
brennbaren Sachen. Die Kerzen bringe man in der Weiſe auen
daß ſie entzündbare Gegenſtände, vor allem aber auch die halg
reichen Tannenzweige nicht entflammen können. Wenn die
Tannennadeln ſchon ſtark abfallen, dann ſollte der Baum über
haupt nicht mehr angezündet werden. Dann gerät er nämlign
ſehr leicht und zwar faſt exploſiv in Brand und kann großes U0
heil anrichten. Deshalb ſoll man gebrauchte Weihnachtsbauſe
auch nicht in einem geſchloſſenen Ofen und nur vorſichtig de‟
brennen, da ſich aus dem Harze ſtarke Gaſe entwickeln, die
Verbindung mit Luft den Ofen zerſtören und Menſchenleben be
fährden können. Das Anzünden der Kerzen hat ſtets von obeln
nach unten zu erfolgen. Gar häufig ſind die Fälle, in dene
Bluſen, Spitzen uſw. beim Anzünden der oberen Kerzen durch De
bereits brennenden unteren zu Schaden gekommen ſind. Eiſe
Gießkanne Waſſer oder beſſer ein Handfeuerlöſcher in der Nähe!ſ
eine Vorſichtsmaßnahme, die ſich oft gut bewährt hat.
Weihnachtsfeiern in der Stadtmiſſion. Die Mitglieder un
Freunde der Stadtmiſſionsarbeit werden darauf hingewieſen, duc
am heutigen Sonntag, dem 23. Dezember nachmittags 3.30 UN
die Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule abgehalten wird. 30
erſten Weihnachtstag, vormittags 7 Uhr, findet wieder wie 4"
jährlich, die Chriſtmette ſtatt unter Mitwirkung des Poſaunel
und des Gemiſchten Chors der Stadtmiſſion. Die große offel
liche Weihnachtsfeier der Stadtmiſſion und des Blauen Krelde5
iſt am 2. Weihnachtsfeiertag, abends um 19 Uhr.


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