Darmstädter Tagblatt 1934


18. Dezember 1934

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Einzelnummer 10 Pfennige


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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadi
Wöchentliche iAuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 348 Dienstag, den 18. Dezember 1934. 196. Jahrgang

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(Ein Neutralitätsplan Rooſevelts.
Rooſevelt fordert Vollmachken zur Sicherung der Neukralikät der Bereinigken Staaten
im Falle neuer kriegeriſcher Verwicklungen.
England zum beabſichtigken Stellungswechſel
zicht auf den Grundfakz der Freiheit
der amerikaniſchen Außenpolikik.
der Meere?
London, 17. Dezember.

EP. Waſhington, 17. Dezember.
In der Umgebung des Weißen Hauſes verlautet, einer Mel=
ung
der New York Times zufolge, daß Präſident Rooſevelt zu=
im
men mit Staatsſekretär Hull einen Plan ausarbeite, der es
in Vereinigten Staaten ermöglichen ſoll, ſich jedem künftigen
riege fernzuhalten. Dieſer Plan ſoll dem Kongreß in ſeiner
ichſten Sitzung vorgelegt werden. Der Grundzug des Projektes
jede Konfliktsmöglichkeit zwiſchen den Vereinigten Staaten
nd den kriegführenden Ländern auszuſchalten. Zu dieſem Zweck
ein Verzicht auf die Neutralitätsrechte und den Grundſatz der
Feiheit der Meere, auf denen die Vereinigten Staaten bisher
ſts beſtanden haben, und die noch im Weltkrieg eine große Rolle
ſelten, in Ausſicht genommen. Der New York Times zufolge
ſ1 den amerikaniſchen Schiffen, die ſich im Kriegsfalle in eine
bn fliktszone wagen, der Schutz der amerikaniſchen Regierung
etzogen werden. Staatsſekretär Hull vertrete den Standpunkt,
die Neutralitätspolitik der Vereinigten Staaten wertlos ſei
einer Welt, in der die dem Völkerbund angeſchloſſenen Staaten
9 Verpflichtung zu einem gemeinſamen Vorgehen gegen den an=
teikenden
Staat übernommen hätten.
*
Die zkeigen der Meete."
Mit dem Grundſatz der Freiheit der Meere
twährend des Weltkriegesreſtlos aufgeräumt
borden. Die Engländer kümmerten ſich nicht im geringſten
trum, unter welchen Flaggen die Schiffe fuhren, die ſie an=
blten
und beſchlagnahmten. Auf allen Meeren übten ſie eine
ſarfe Kontrolle aus; beſonders in den europäiſchen Gewäſſern
btimmten ſie, wer Schiffahrt treiben durfte und welche Häfen
tzulaufen waren. Das hat eine unendliche Fülle von Prote=
h
und diplomatiſchen Verhandlungen hervorgerufen. Aber in
Indon war man der Anſicht, daß ſich alles dem Intereſſe der
ſiegsführung und der Erreichung des geſteckten Zieles unter=
ſrdnen
habe. Dabei erfuhren die Engländer noch die Unter=
itzung
der Vereinigten Staaten von Nordamerika, die eigent=
i
ein Intereſſe daran gehabt hätten, ihren Handel mit Deutſch=
4d aufrechtzuerhalten. Sie erhoben jedoch keine Einwendungen
gent die völlige Abſchnürung Deutſchlands, attackierten ſogar
Reichsregierung mit allerſchärfſten Noten, ſobald amerika=
ſche
Schiffe von deutſchen Unterſeebooten angehalten und ver=
ſk
wurden, weil ſie Kriegsmaterial an Bord führten. Aus
AIſer reichlich unklaren Situation entwickelte ſich ſchließlich der
kuritt Amerikas in den Weltkrieg.
Präſident Rooſevelt will jetzt aus der Vergangenheit für
Vereinigten Staaten die entſprechende Nutzanwendung ziehen.
will den Kongreß bitten, ihm die Vollmachten zu geben die
orderlich ſind, um alle Maßnahmen zur Sicherung der Neu=
Alität der Vereinigten Staaten im Falle neuer kriegeriſcher
ſrwicklungen zu treffen.
Den letzten Anſtoß zu dieſem Plan dürften wohl die Ent=
Aungen im Unterſuchungsausſchuß gegeben haben, der ſich mit
Kriegsmaterialbelieferung der Alliierten während des
beges durch die Vereinigten Staaten und den Kriegs=
Neriallieferungen nach Bolivien und Paraguay befaßte Rooſe=
Iſt hat anerkannt, daß die Vereinigten Staaten bei Streitig=
ben
zwiſchen Großmächten ſehr ſchlecht abſchneiden würden,
din man wieder dem Kriegsmaterialhandel alle Freiheiten
19e und dann wieder an den Grundſatz der Freiheit der Meere
ſübt und ſich ſo allen möglichen Gefahren ausſetzt. Rooſevelt
IA nun ein Geſetz erwirken, in dem zunächſt feſtgeſtellt wird,
jeder, der ſich in das Kriegsgebiet hineinbegibt und dazu
Fören auch die Meere in der Nähe der Kriegführenden der=
Inge Reiſen auf eigene Gefahr unternimmt. Irgendwelchen
hutz haben dieſe Reiſenden durch die Regierung der Ver=
Ngten Staaten nicht zu gewärtigen. Damit aber von vorn=
ſein
die Zahl etwaiger Konflikte vermindert wird, ſoll die
Sffenausfuhr an kriegsführende Staaten verboten werden.
Enſo ſollen ſcharfe Beſtimmungen herauskommen, die es ameri=
Niſchen Bürgern nahezu unmöglich machen, ſich in die Länder
begeben, die miteinander Kriegführen. Es ſoll dann weiter
Eicht werden, daß die amerikaniſche Flagge nicht mißbraucht
I9, um die Vereinigten Staaten nicht in eine ähnliche
Suation zu verſetzen, wie ſie ſich ſeinerzeit bei der Verſenkung
Louſitania ergab, die nachweisbar Kriegsmaterial für die
ierten an Bord hatte, alſo zu Recht verſenkt wurde, zumal
her von deutſcher Seite eine allgemeine Warnung ergangen
Ob das Geſetz in dieſer Form Wirklichkeit werden wird,
ſich im Augenblick noch nicht vorausſagen. Im Weißen
e ſcheint man ſich aber ernſthaft den Kopf darüber zu zer=
gen
, wie man ſich verhalten ſoll, wenn es noch einmal zu
er Neuauflage des Weltkriegs kommen ſollte. Die Erörte=
gen
ſind natürlich im Augenblick nur theoretiſcher Natur,
zur Zeit keine Regierung daran denkt, vorhandene Meinungs=
ſchiedenheiten
durch einen Waffengang aus der Welt zu
ien, und weil man auch im Fernen Oſten vorerſt nicht die
ſicht hat, die Waffen miteinander zu kreuzen. Intereſſant iſt
mmerhin, daß die Vereinigten Staaten durch die gewünſch=
Lollmachten im Prinzip die Situation anerkennen wollen,
Pährend des Kriegs durch die Beſeitigung der Freiheit der
kere geſchaffen wurde.

In England hat die Nachricht aus Waſhington, wonach Prä=
ſident
Rooſevelt dem Kongreß einen Plan vorlegen will, der
praktiſch die Aufgabe des Grundſatzes der Freiheit der Meere
durch die Vereinigten Staaten bedeuten würde, großen Eindruck
gemacht. Bisher war dieſer Grundſatz einer der Eckpfeiler der
amerikaniſchen Außenpolitik, der ſchon bei zwei Gelegenheiten die
Vereinigten Staaten zum Eintritt in einen Krieg veranlaßt hat,
nämlich 1812 gegen England und im Weltkrieg gegen Deutſchland.
Nach engliſcher Auffaſſung würde die Durchführung der amerikani=
ſchen
Pläne in der jetzt gemeldeten Form den wichtigſten Stel=
lungswechſel
in Amerikas Außenpolitik ſeit der Gründung der
Vereinigten Staaten bedeuten und müßte beſonders für die Ge=
ſtaltung
des Verhältniſſes zu England weittragende Folgen ha=
ben
. Denn die Frage der Freiheit der Meere war bisher eines
der größten Hinderniſſe für ein anglo=amerikaniſches Zuſammen=
gehen
in entſcheidenden Fragen der Außenpolitik.

Eine Erklärung Hulls.

DNB. Waſhington, 17. Dezember.
Außenminiſter Hull erklärte am Montag, die Prüfung aller
für die künftige Neutralitätspolitik der Vereinigten Staaten in
Betracht kommenden Geſichtspunkte ſei noch nicht ſoweit gediehen,
daß er ſie zur öffentlichen Debatte ſtellen könne; es ſei daher ver=
früht
, Vermutungen darüber anzuſtellen, ob man amerikaniſchen
Schiffen erlauben werde, auf eigene Gefahr Kriegsmaterial an
kriegführende Staaten zu liefern. Hull wies darauf hin, daß nach
Formulierung der eigenen Politik Verhandlungen mit dritten
Mächten über eine gleichgerichtete Stellung zur Neutralitätsfrage
aufgenommen werden dürften.

Singapur uneinnehmbar.

EP. Singapur, 17. Dezember.
Die kombinierten Land=, See= und Luft=Manöver, die in den
letzten Tagen in der Form eines Angriffs auf den engliſchen Flot=
tenſtützpunkt
abgehalten wurden, haben mit einer Niederlage der
angreifenden Flotte geendet und nach Anſicht der militäriſchen
Kreiſe die Uneinnehmbarkeit des britiſchen Flottenſtützpunkts ein=
deutig
unter Beweis geſtellt. Die Einzelheiten der Manöver wer=
den
zwar geheim gehalten, doch verlautet, daß ein Teil der wäh=
rend
der Nacht und ohne Lichter angreifenden Flotte ſchon hundert
Seemeilen vor Singapur von den Torpedo=Bomben=Flugzeugen
der Verteidiger ausfindig gemacht und teilweiſe vernichtet wor=
den
ſind. Auch die folgenden Landungsmanöver, zu deren Durch=
führung
4000 Freiwillige aufgeboten worden waren, brachten den
Angreifern keinen Erfolg.
*
Schwierigkeiten der franzöſiſch=
ikalieniſchen
Annäherung.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 17. Dezember.
Die größte Schwierigkeit der Verhandlungen mit Italien
liegt in der Einigung über die Donaupolitik, wobei unter Eini=
gung
etwas ganz beſcheidenes, faſt nur ein modus vivendi ver=
ſtanden
wird. Es ſcheint ſehr wahrſcheinlich, daß man ſchließlich
dazu gelangen wird. Die Italiener wollen ſich allerdings vorher
über Nordafrika mit Frankreich einigen und erſt dann die Fra=
gen
der Donaupolitik in Angriff nehmen. Man kann darin eine
Meinungsverſchiedenheit über die anzuwendende Methode er=
blicken
oder den Beweis für die Intranſigenz der Italiener.
Die kolonialen Konzeſſionen, die Frankreich Italien zu bieten
gedenkt, ſind nicht übertrieben groß. Immerhin würden ſie ernſt=
haft
zur Konſolidierung der italieniſchen Poſition in Nordafrika
beitragen. Faſt noch wichtiger wäre die politiſche Zuſammen=
arbeit
in Nordafrika, bisher haben die beiden Mächte einander
oft Schwierigkeiten gemacht. Beide Teile würden von einer
Zuſammenarbeit profitieren, aber im Augenblick ſcheint Italien
mehr auf die Unterſtützung Frankreichs angewieſen zu ſein als
umgekehrt. Das Glück war in der letzten Zeit der italieniſchen
Kolonialpolitik nicht hold man denke nur an die Schwierig=
keiten
der Italiener in Tunis und an die finanziellen Mißerfolge
in Lybien , und auch der Konflikt mit Abeſſinien verurſacht in
Rom viele Sorgen.
Die franzöſiſch=italieniſche Einigung würde in Nordafrika
keine ſenſationelle Umſtellung, ſondern im Gegenteil die Stabili=
ſierung
der Verhältniſſe und Entſpannung bedeuten. In Mittel=
europa
wären die Auswirkungen noch beſcheidener. Die nüchtern
Denkenden in Paris glauben nicht an eine Löſung der Probleme,
ſondern an eine Aera der Entſpannung, die Europa erlauben
würde, die Wirtſchaftskriſe wirkungsvoller zu bekämpfen.
Es iſt intereſſant, wie nervös die Reiſe, des öſterreichiſchen
Bundeskanzlers Schuſchnigg in Paris kommentiert wurde. An=
geblich
war dieſe Nervoſität weniger auf präziſe Urſachen zurück=
zuführen
als auf die Unruhe, die Paris ſofort erfaßt, wenn die
Rede auf die Donauprobleme kommt. Die Politik der Proviſorien,
die man dort betreiben muß, iſt nicht geeignet, die Franzoſen zu
begeiſtern. Aber ſie entſpricht ein wenig dem Zuge der geſamten
franzöſiſchen Politik auch in der Innenpolitik ſucht man vor
allem eine Periode der Ruhe ohne Rückſicht auf prinzipielle =
ſungen
.

* Amerikas Umbruch.
Zuverſicht in ſeine Zukunfk. Einkritk in den
Völkerbund?
Von unſerem Korreſpondenten.
P. New York, im Dezember.
Der neue Sieg Rooſevelts bedeutet eine Art Markſtein in
der Geſamtheit jener Veränderungen, die in den Vereinigten
Staaten in den letzten Jahren vor ſich gegangen ſind. Bei dieſen
handelt es ſich keineswegs um eine vorübergehende
Phaſe der amerikaniſchen Entwicklung, ſondern
um eine wirklich fundamentale und dauernde Neuordnung. Um
dieſes zu erkennen, genügt es, die gegenwärtigen Zuſtände mit
denjenigen der jüngſten Vergangenheit zu vergleichen. Während
der letzten 50 bis 60 Jahre gab es in Amerika kaum irgend=
welche
brennenden politiſchen Probleme. Das gefamte Intereſſe
der amerikaniſchen Nation war ausſchließlich vom wirtſchaft=
lichen
Fortſchritt eingenommen. Die Vereinigten Staaten mach=
ten
auf ſämtlichen Gebieten eine große, zum Teil verblüffende
Entwicklung durch. Es herrſchte das Prinzip des laissez faire‟
In die Praxis übertragen, bedeutete es eine faſt uneingeſchränkte
Herrſchaft des großen Unternehmertums und des Privatkapitals,
des big business. Und das ungeſchriebene Geſetz, daß die Re=
gierung
von jeglicher Einmiſchung in das Privatunternehmertum
tunlichſt ferngehalten werden ſollte, galt als ſicherſte Grundlage
der ſcheinbar nie enden wollenden Proſperity.
In dieſen paradieſiſchen Zuſtand brachte nun das Platzen
der Proſperity=Blaſe und vor allem Rovſevelts New=Deal=
Politik eine radikale Aenderung. Die Herren von Wall Street
ſind mehr oder weniger unſanft aus Waſhington heraus=
geworfen
worden. Die Aera des laissez fajre hat ein Ende
genommen. Und an Stelle des uneingeſchränkten Privatunter=
nehmertums
iſt die kontrollierende und organiſierende Hand der
Regierung, iſt die Planwirtſchaft getreten. Dieſe rieſige Um=
brucharbeit
verlief natürlich in der Praxis nicht
ganz ſo glatt und programmäßig, wie vor=
geſehen
. Es gelang wohl, die Preiſe der landwirtſchaftlichen
Produkte zu heben, doch auch die Herſtellungskoſten der Fabrik=
waren
ſtiegen gleichzeitig. Es gelang, einer großen Zahl von
Beſchäftigungslofen Arbeit zu verſchaffen, doch die allgemeine
Unſicherheit wegen der Zukunft und nicht zuletzt die Unſtabilität
der Währung verurſachten ein weiteres Zurückgehen des privaten
Unternehmertums. Es gelang, eine große Reihe ſtaatlicher Under=
nehmungen
in Schwung zu ſetzen, doch auch die Regierungs=
ausgaben
und die Staatsſchuld ſchwollen in erſchreckendem Maße
an. Es wurde immer klarer, daß das große Reformwerk Rooſe=
velts
nur dann gelingen könnte, falls der Wirtſchaft verläßliche
und ſolide Garantien in die Stabilität der Verhältniſſe gegeben
werden konnten. Unter dieſem Geſichtspunkt wurden die kürz=
lichen
Wahlen ausgefochten, und hierin liegt die Bedeutung des
neuen großen Sieges Rooſevelts. Denn in den den Wahlen vor=
angegangenen
Wochen hatte Rooſevelt keine ſich ihm bietende
Gelegenheit vorübergehen laſſen, um den amerikaniſchen Wirt=
ſchaftsführern
und vor allen den Bankiers beruhigende Ver=
ſicherungen
in bezug auf die nächſte Zukunft zu geben. Die
Bankiers ihrerſeits erkannten, daß nur ein Zuſammenarbeiten
mit Rooſevelt die Finanzpolitik der Regierung in gemäßigte
Bahnen leiten und eine Inflation vermeiden könnte. Beide
Seiten ſahen ein, daß die eine ohne die andere nicht exiſtieren
und nur ein enges Zuſammenarbeiten aller maßgebenden Fak=
toren
Amerikas eine beſſere Zukunft ſichern könnte.
Die Gefahren, die Rooſevelt drohen, kommen jetzt alſo
weniger von Seiten der Großunternehmer und Bankiers, als
von Seiten der allzu radikalen Kongreßmit=
glieder
. Viele von ihnen ſind nicht zuletzt im Ergebnis jenes
Niagaras von öffentlichen Subſidien gewählt worden, der
ſich nach Einführung des New Deal über ganz Amerika er=
goſſen
hat. Diejenigen, die hiervon profitieren, erfreuen ſich zur
Zeit eines angenehmen Daſeins und würden es nur zu ungern
ſehen, falls Rooſevelt den Strom der zu öffentlichen Zwecken aus=
gegebenen
Mittel ſtoppen würde. Sie befürworten energiſch eine
Inflation. Rooſevelt fühlt ſich aber anſcheinend ſtark genug, um
auch mit dieſem Teil ſeiner Anhängerſchaft fertig zu werden.
Daher hegt die große Mehrzahl der amerikaniſchen Nation in
ihn und ſeine Politik nach wie vor volles Vertrauen. Außerdem
ſind trotz der Rieſenausgaben, die der Staat ſeit Einführung
des New Deal vorgenommen hat, die finanziellen
Reſourcen Amerikas noch lange nicht in vollem
Maße in Anſpruch genommen. Die Vereinigten
Staaten haben noch immer die größte Goldreſerve der Welt.
Vor allem aber iſt der Common Senſe und die Zuverſicht der
Amerikaner in ihre eigne Widerſtandskraft ſtärker denn je. Die
Veränderungen, die in der Pſhchologie der Amerikaner vor ſich
gegangen ſind, ſind nach einſtimmigem Urteil ſo ſcharfſinniger
ausländiſcher Beobachter, wie Philip Kerr, Andre Siegfried
uſw. nur erfreulicher Natur. Ihre Niedergeſchlagenheit über
die Kataſtrophe des Jahres 1929 beginnt zu ſchwinden. Ihr Ver=
ſtändnis
für die vor ſich gehenden wirtſchaftlichen und politiſchen
Veränderungen iſt außerordentlich groß. Dieſes zeigt ſich vor
allem bei der amerikaniſchen Jugend. Sie hat klar erkannt, daß
der Uebergang vom alten Wirtſchaftsſyſtem des laissez fajre‟
zu den neuen Formen des New Deal, zur Planwirtſchaft eine
tiefgehende Veränderung der geſamten wirtſchaftlichen und poli=
tiſchen
Struktur des Staates bedeutet, daß es ein Zurück nicht
mehr gibt. Und ſie hegt die feſte Zuverſicht, daß Amerika unter
dieſer neuen Politik einer baldigen glücklicheren Zukunft ent=
gegengehen
wird.
Infolge einer Reihe von politiſchen Ereigniſſen, die in letzter
Zeit ſtatigefunden haben, ſcheint zur Zeit der Eintritt der USA.
in den Völkerbund in den Bereich der praktiſchen
Möglichkeit gerückt zu ſein, und die amerikaniſche Preſſe
hat wieder begonnen, die Frage eines eventuellen Völkerbund=
eintritts
der Vereinigten Staaten ernſtlich zu erörtern. Die
wichtigſten Ereigniſſe die dieſe Entwicklung herbeigeführt haben,
ſind: 1. das Fiasko der Londoner Flottenverhandlungen; 2. die
Aufnahme der Sowietnion in den Völkerbund; und 3. der kürz=
liche
, überwältigende Wahlſieg Präſident Rooſevelts. Die Lon=
doner
Flottenverhandlungen gehen noch weiter; aber es iſt
bereits evident, daß ſie, infolge des japaniſchen Widerſtandes,

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Seite 4 Nr. 348

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 18. Dezember 4934

Heute nachmittag um 2 Uhr entſchlief unerwartet
meinherzensguter, heißgeliebter Mann, mein guter Vater,
unſer lieber Bruder, Schwiegerſohn und Schwager
einann Kenzennänn
In tiefer Trauer:
Anny Konzelmann, geb. Brunnträger
Rudolf Standigl
Albert Konzelmann
Robert Konzelmann
Paul Konzelmann, Hamburg
Karl Konzelmann, Stuttgart
Joſeph und Franziska Brunnträger
Erna Brunnträger.
Darmſiadt, den 17. Dezember 1934.
Die Beiſetzung findet am Donnerstag, den 20. Dezember 1934,
vorm. 11 Uhr auf dem Beſſunger Friedhof, Klappacherſir. ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen. (18177

Statt Karien.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
beim Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
Jean Geßner
Gaſtwirt
unſeren herzlichen Dank. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Lautenſchläger für die troſt=
reichen
Worte am Grabe, der Gaſtwirte=
Innung, den Kameraden des Drag.=Rgt. 24,
dem Kavallerie=Verein, der Kriegerkamerad=
ſchaft
Haſſia ſowie allen denen, die unſerem
lieben Entſchlafenen die letzte Ehre erwieſen
haben.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Geßner.
Darmſtadt, den 17. Dezember 1934.
(13156
Saalbauſtraße 65.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
, die mir beim Heimgange meines
lieben Mannes zugegangen ſind, ſpreche
ich meinen innigſten Dank aus.
Auguſte Bechtel, geb. Barth.
Stockſtadt a. Rh., den 16. Dezember 1934.

Für den
Weihnachtstisch
der Dame:
Stulpenhandschuhe
Trikot-Hemden
Trikot-Hemdhosen
Seiden-Wäsche
Woll-Schlüpfer
Handtücher
Strümpfe (Seide, Wolle)
in großer Auswahl, preiswert
und gut. (13173a
K
EGR. OCHSENGASSEAm
Wer erfüllt den Weihnachtswunſch ?
Die Heimarb. d. Staatl. Spitzen=
klöppelſchule
in Stadlern, bahr.
Wald (bedrohtes Grenzland) arme
aber treue Volksgenoſſen, bitten um
den Kauf ihrer handgeklöppelten
Erzeugniſſe (Arbeiten von Mk. 1.
an). Mit dem Kauf auch d. kleinſt.
Arbeit iſt wirklith geholfen, wo die
Not groß iſt. In Darmſtadt bei:
Marie Müller, Textilgeſchäft
Grafenſtr. 4, gegenüb, d. Bleichſtr.
Dem Beschenkten
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dem Geber zur Chre!

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lager
mein lieber Mann, unſer herzensguter Vater, Groß=
vater
und lieber Bruder
Sanitätsrat
Dr. med. Guſtav Buß
in faſf vollendetem T6. Lebensjahr.
In iſefer Trauer:
Mathilde Buß, geb. Büchner
Marie=Luiſe Soeder, geb. Buß
Architekt Friedrich Soeder
und vier Enkelkinder
Marie und Sophie Buß
Joſepha von Peter, geb. Buß.
Darmſtadt, Breslau, den 17. Dezember 1934.
Die Einäſcherung fand auf ausdrücklichen Wunſch des
Entſchlafenen in aller Stille ſtatt. Von Beileidsbeſuchen
(13158
bitten wir abſehen zu wollen,

Dankſagung.
Für die außerordentlich vielen Beweiſe herzlichſter
Anteilnahme und die zahlreichen Blumenſpenden
beim Heimgange unſerer unvergeßlichen
Ria Lautz, geb. Heilmann
ſagen wir allen auf dieſem Wege herzlichen Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Ludwig Lautz.
(13164
Darmſtadt, Alexandraweg 7.

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beweisen den guten Geschmack des Ge-
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arbeitet
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Todes=Anzeige.
Am Abend des 13. Dezember wurde mein lieber Gatte,
unſer treuſorgender Vater, Schwiegervater, Großvater,
Bruder, Schwager und Onkel
Grorg Dnotdig Anmmy
nach langem, ſchweren Leiden durch einen ſanften Tod
in die Ewigkeit abgerufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Aßmuth, geb. Diehm.
Darmſtadt, den 18. Dezember 1934
Bruchwieſenſtr. 4
(13149
Die Einäſcherung fand, auf Wunſch unſeres teuren Ent=
ſchlafenen
in aller Stille ſtatt,

TOpeh lo Schon
einmal darüber nachgedacht
warum das echte Kölnische Wasser Farina
gegenüber dem Jülichsplatz sowie die Weltmarke
4711 etwas teurer sind als alle Nachahmungen.
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den Zentner Mk. 2.20 liefert frei Keller
Ludwig Hinkel us16z=
Fernruf 2815.
Schloßgarienſtr. 49

Feft zum
Bohnern
Bt
FRIA

[ ][  ][ ]

Dienstag, 18. Dezember 1934

Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 18. Dezember 1934
Tag der deutſchen Polizei.
Stpa. Am 18. und 19. Dezember ſtellt ſich die geſamte deutſche
Polizei, wie bekannt, in den Dienſt des Winterhilfswerkes. Wie
in allen Teilen des Reiches, ſo wird auch die geſamte heſſiſche
Folizei an dieſem Tag all ihre Kräfte in den Dienſt des großen
Winterhilfswerkes ſtellen, um auch ſo ihrerſeits ihrer Verbunden=
heit
mit allen Teilen des Volkes deutlich und ſichtbar Ausdruck
zu geben.
Zu den bereits dieſer Tage erfolgten Veröffentlichungen iſt
lch hinzuzufügen, daß die geſamte Polizei: Landespolizei, Schutz=
polizei
. Staatspolizei. Kriminalpolizei und Verwaltungspolizei,
aa dieſen beiden Tagen Kinder bedürftiger Volksgenoſſen in ihren
Familien zu Tiſche haben, um dieſen ſo eine Freude zu bereiten.
Auußerdem wird von ſämtlichen Zweigen der Polizei eine Pfund=
ſamnmlung
innerhalb deren eigenen Reihen zugunſten des Winter=
hilfswerkes
veranſtaltet, um auch auf dieſe Art und Weiſe ſeitens
der Polizei zur Linderung der Not beizutragen. Des weiteren
ſindet eine Straßen=Büchſenſammlung zugunſten des Winterhilfs=
verkes
ſeitens der Polizei ſtatt.
Es wird der Erwartung Ausdruck gegeben, daß ſich alle Be=
vilkerungskreiſe
lebhaft an den Spenden zu dieſer Sammlung be=
ſeiligen
, um ſo ihrerſeits ihre Verbundenheit mit unſerer Polizei
Asdruck zu geben.
Schließlich ſei noch auf den großen Bunten Abend der
Fachſchaft Polizei hingewieſen, der heute abend im Städt. Saal=
mu
veranſtaltet wird und zu dem die Spitzen ſämtlicher Behör=
den
und der Partei eingeladen ſind und zugeſagt haben.
An die Bevölkerung Darmſtadts ergeht der Ruf, die Ver=
inſtaltungen
der Polizei ſo tatkräftig zu unterſtützen, daß der Tag
der deutſchen Polizei auch hier in Darmſtadt zu einem ſtolzen Be=
enntnis
der Verbundenheit des geſamten deutſchen Volkes mit
einer Polizei wird.
Der heſſiſche Staatsminiſter:
Abteilung Ib (Innere Verwaltung) Konſularnachricht.
er zum Generalkonſul von Cuba in Hamburg ernannte Herr
Nario Harrington y Salcedo iſt anerkannt und zur Ausübung
onſulariſcher Verrichtungen im Volksſtagt Heſſen zugelaſſen
orden.
Der Reichsſtalthalter in Heſſen:
Perſonalnachrichten.
Auf Vorſchlag der Heſſiſchen Regierung wird der Oberrech=
ungsreviſor
Ludwig Hieronymus auf Grund des Geſetzes
ur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums von der Ober=
echnungskammer
an die Heſſiſche Dampfkeſſelinſpektion Darm=
adt
in die Stelle eines Verwaltungsinſpektors verſetzt.
Ernannt wurde am 7. Dezember 1934 die Privatdozentin an
Landesuniverſität Gießen Dr. Charlotte von Reichenau
u. außerplanmäßigen außerordentlichen Profeſſorin.
Miniſterialabteilung für Bildungsweſen. Kultus, Kunſt
und Volkstum.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
n der Volksſchule in Münſter, Kreis Gießen. Dienſtwohnung iſt
drhanden und frei. Mit der Stelle war ſeither Organiſtendienſt
etbunden. Bewerber müſſen ſeit mindeſtens acht Jahren die Prü=
ing
abgelegt und eine Anwärterdienſtzeit von mindeſtens fünf
uhren zurückgelegt haben.
Friſtverlängerung für die Anmeldung zur Meiſterprüfung
935. Die Handwerkskammer gibt bekannt, daß auf Grund der
mmer noch zahlreich einlaufenden Meldungen zur Meiſterprü=
ung
1935 der Schlußtermin für die Abgabe der Anmeldungen
ur nächſtjährigen Meiſterprüfung endgültig auf den 31. De=
ember
1934 verlegt iſt. Intereſſenten für die Meiſterprü=
ung
1935 haben mithin noch Gelegenheit, ihre Anmeldung bis
dem vorgenannten Termin unter Einzahlung der Meiſter=
ifungsgebühr
von 25. RM. auf das Poſtſcheckkonto Nr. 15 106
Frankfurt a. M. der Heſſiſchen Handwerkskammer, Darmſtadt,
bzugeben.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.

Großes Haus.

enstag,
18. Dezember

Anfaug 14. Ende nach 17.415 Uhr
Deutſche Bühne. Jugendring I 2. Vorſt.
Geſchloſſene Vorſtellung
Egrnont.
Anfang 20, Ende geg. 22.30 Uhr. Miete A 11
Der Veiter aus Dingsda. Preiſe 0.70 bis 5.50

Lonnerstag
20. Dezember

Miete C. 11
Anfang 20, Ende geg. 22 Uhr
Preiſe 0.50 bis 4.50
Hockewanzel.

Anfang 20, Ende geg. 22.30 Uhr.
ſenstag.
18. Dezember Deutſche Bühne M. 5 III u. 1V
Preiſe 0.70 bis 3.80
Der Nobelpreis.
Anfang 15.30, Ende 18 Uhr
Deutſche Bühne. Jugendring II 1. Vorſtellung
Aittwoch,
19. Dezember / Der kleine Muck. Geſchloſſene Vorſtellung
Anf. 19.30, Ende geg. 22 Uhr. Zuſatzmiete II,
6. Vorſt. Der Nobelpreis. Preiſe 0.703.80
Weihnachten im Heſſiſchen Landestheater. Am 1. Weih=
ſchtsfeiertag
bringt das Heſſiſche Landestheater im Großen Haus
R Oper Lohengrin unter der muſikaliſchen Leitung von Gene=
Umuſikdirektor Karl Friderich zur Aufführung. Im Kleinen
aus findet an dieſem Abend die Erſtaufführung des Luſtſpiels
eimliche Brautfahrt von Leo Lenz, Muſik von Bernhard Eich=
An, unter der Spielleitung von J. Joachim Bartſch ſtatt. Die
dlle der Fürſtin Charlotte=Helene ſpielt Edith Schultze=Weſtrum,
* nach einem zweimonatigen Engagement am Heſſiſchen Landes=
ſater
Anfang Januar wieder an die Kammerſpiele in München
Ruckkehrt. Die Heimliche Brautfahrt wird am 2. Weihnachts=
ſertag
im Großen Haus des Landestheaters wiederholt. Im
heinen Haus ſpielt die Heſſiſche Spielgemeinſchaft das über=
ſtige
Dorfſtück Die ſchöne Meluſine, das jüngſt hier ſeine er=
greiche
Uraufführung erlebte. Am 27. Dezember ſpielt das
iſche Landestheater im Großen Haus die Oper Macbeth von
Tdi, deren Erſtaufführung in Darmſtadt in der Inſzenierung
Dr. B. Heyn und Max Fritz, unter der Leitung von General=
kdirektor
Karl Friderich, und mit Liſelotte Ammermann und
irich Blaſel in den Hauptrollen, vor kurzem einen ungewöhn=
gen
künſtleriſchen Erfolg brachte. Am Abend des 27. Dezember
Id im Kleinen Haus die erfolgreiche Komödie Wenn der Hahn
ſhr von Auguſt Hinrichs gegeben. An allen drei Tagen wird
ſchrnittags im Kleinen Haus des Landestheaters das Märchen
der kleine Muck von W. Burggraf für die Kinder aufgeführt.
N2. Weihnachtsfeiertag gaſtiert die Operette des Heſſiſchen Lan=
biheaters
mit dem Zigeunerbaron von Johann Strauß im
iſtſpielhaus Worms.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 348 Seite 5

*Hochbetrieb beim Winterhilfswerk.

Man kennt ſie gar nicht wieder, die große Feſthalle, wenn
man ſie in dieſen Tagen einmal betritt. So eine eifrige Tätig=
keit
, wie jetzt dort herrſcht, iſt man dort nicht zu ſehen gewohnt.
Vor den offenen Toren der Weſtſeite fahren große Laſtwagen an
und ab holen und bringen Berge von Paketen. Und wenn man
die Halle betritt, fragt man ſich wirklich verdutzt: Ja, was geht
denn hier vor? Iſt das etwa eine neue Art von Spielen, die
hier getrieben werden? Nein, ſpielen tun ſie ganz gewiß
nicht, die vielen Menſchen, die hier hin= und herlaufen, ſie arbei=
ten
angeſtrengt und mit einem Tempo, das geradezu verblüffend
iſt. Mit der NS. Volkswohlfahrt zuſammen wirken hier
die NS. Frauenſchaft, der Arbeitsdienſt Gries=
heim
und Darmſtadt, das Rote Kreuz und der Cari=
tas
=Verband, um die Weihnachtsgaben des Winterhilfs=

Der Arbeitsdienſt verlädt die Pakete zur Verteilung
an die Ortsgruppen.

Konfekt=Sammlung.

In den nächſten Tagen findet eine Konfekt=Sammlung ſtatt.
Zu dieſem Zweck werden bei den hieſigen Haushaltungen Mit=
glieder
der Frauenſchaft zur Abholung der Spenden vorſprechen.
Es wird um eine reiche Konfekt=Spende gebeten, damit auch
unſere armen Volksgenoſſen mit ihren Kindern an Weihnachten
nicht ohne Konfekt ſind.
Darmſtadt, den 17. Dezember 1934.
Der Kreisbeauftragte
des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes 1934/35.

Haus Albers in Darmſtadt.
Wie uns mitgeteilt wird, wird Hans Albers heute in
Darmſtadt eintreffen und die Premiere ſeines letzten großen
Filmes Peer Gyut im 1I. T. perſönlich ſtarten. Der be=
liebte
deutſche Filmkünſtler wird in der Nachmittags= und
Abendvorſtellung perſönlich zum Publikum über ſeinen Peer
Gynt ſprechen.

Unsere Inserenten werden gebeten, nach
Möglichkeit die Aufgabe der Anseigen
bis ½6 Uhr vorsunehmen. Größere
Anzeigen erbitten wir bis 4 Uhr.
Der Verlag.

Darmſtädter Künſtler auswärts. Der Münchener Kunſt=
kritiker
Dr. Wilhelm Rüdiger ſchreibt anläßlich der Aus=
ſtellung
Süddeutſche Kunſt in München in der Neuen Pina=
kothek
, für deren Abteilung Heſſen unſer dazu beauftragter
Profeſſor Adolf Beyer die Auswahl getroffen, u. a. über un=
Roman=
ſeren
Darmſtädter Maler Heinrich Zernin folgendes:
tik iſt auch das Bild von H. Zernin. Das Wurzel=, Sträucher=
und Pflanzengewirr um den Freiſtein geht nicht verloren als

denke an die Mergelgrube‟). Eine gewiſſe Verhaltenheit iſt.
echt romantiſch dieſen Bildern eigen . . ." Leider ward wegen
Raummangels die ganze heſſiſche Kunſt mit ca. 30 Arbeiten der
dazu aufgeforderten Künſtler nicht geſchloſſen in Einem gezeigt,
ſo daß die Geſamtwirkung darunter ſehr leiden mußte, doch hat
Prof. Adolf Beyer noch erreicht, daß die Urheber der unter
andere Länder verteilten Kunſtwerke als Heſſen bezeichnet
wurden.
* Schmetterling im Weihnachtsmonat. Bei der ungewöhnlich
milden Witterung findet man hier und da noch einmal einen
Schmetterling. Geſtern wurde uns wieder ein ſchönes Exemplar,
das in der Tanne gefunden worden war, auf die Schriftleitung
gebracht.

werks zu ſortieren und zu verpacken. Nachdem in den letzten
Tagen in unermüdlicher Arbeit die vielen Einzeltüten von Mehl.
Zucker, Hülſenfrüchten. Nudeln, Haferflocken uſw. ausgewogen
worden ſind, ſind die Tütenberge jetzt rings herum an den Wän=
den
fein ſäuberlich aufgeſtapelt. Dazwiſchen lagern in Kiſten
Käſe, Fleiſch= und Fiſchkonſerven. In dem rieſigen Mittelfeld
der Halle ſind nun in regelmäßigen Abſtänden mit Kreide Kreuze
auf den Boden vermerkt, und auf jedem Kreuz wächſt nun all=
mählich
ein Berg empor, ein kleiner Berg von all den Lebens=
mitteln
, die an den Wänden aufgeſtapelt ſind. Da fährt z. B.
erſt mal einer von den jungen Arbeitsdienſtmännern an den
Reihen entlang, hinter ſich zieht er an langer Schnur eine Kiſte,
aus der ein zweiter auf jedes Kreuz eine Tüte Mehl legt. Hin=
terdrein
rumpelt eine andere Kiſte, aus der Nudeltüten verteilt
werden. Ein ganz Erfinderiſcher verteilt ſeine Fiſchkonſerven
aus einem drolligen Gefährt, das ſich bei näherem Zuſehen als
Puppenwagen herausſtellt. Zuletzt werden Rieſen=Sacktüten ver=
teilt
, und dann gehts ans Einpacken, was gar nicht ſo einfach iſt!
Und während noch gepackt wird, wachſen ſchon an denſelben
Stellen wieder kleine Lebensmitteltütenberge empor, die nächſte
Garnitur! Wie geſagt, ein verblüffendes Tempo. Das kommt
aber, weil hier jedermann ganz gleich, wer er iſt mit Hand
anlegt, wo es gerade fehlt. So wie am Sonntag Gauamtsleiter
Bürgermeiſter Haug hier tüchtig zugegriffen hat, ſo ſteht jetzt
auch Kreisamtsleiter Hanſel und hilft mit in der langen
Kette, durch die die Spendenpakete des Winterhilfswerks zur
Verladung gereicht werden. Eins zwei drei vier
fünf ſechs , dabei wird eifrig gezählt, hier kann nichts weg=
kommen
und verloren gehen. Und daß nachts nicht etwa etwas
geſtohlen werde, dafür ſorgt eine Wache der SS., die hier ſtän=
dig
, Tag und Nacht, unermüdlich ihren Dienſt verſieht.
Durch die Stapel von Spendenpaketen, die hier nach Orts=
gruppen
ſortiert werden, drängen wir uns wieder zum Ausgang.
Drüben werden eben Spendenpakete aus Wiesbaden abgeladen;
hier iſt man eben dabei, die ſortierten Pakete in einen Laſtwagen
zu packen, der ſie zu den einzelnen Ortsgruppen bringen ſoll.
Auch auf den Ortsgruppen herrſcht lebhafteſte Tätigkeit; wir
treffen die Amtswalter und ihre Helfer beim Sortieren von
Kleidern. Schuhwerk. Spielzeug. Dasſelbe Bild in den Lager=
räumen
der Kreisamtsleitung, wo die Beſtände an Wäſche, Klei=
dungsſtücken
, Schuhwerk uſw. ſortiert werden, um den Ortsgrup=
pen
zur Verteilung überwieſen zu werden. Ueberall wird eifrigſt
gewirkt, um die große Arbeit vor der Verteilung der Weihnachts=
gaben
zu bewältigen. Und das ſchönſte iſt: man ſpürt, daß über=
all
gern gearbeitet wird, weil es gilt, notleidenden Volks=
genoſſen
eine Weihnachtsfreude zu bereiten!
4. II.
*
Zu der großen Weihnachtsausgabe des Winterhilfswerkes
geben wir noch einige Zahlen, die ein Beweis für die Ausmaße
des Hilfswerks ſind und zugleich darüber unterrichten, wo das,
was ſo gern von opferwilligen Spendern gegeben wird, denn
eigentlich bleibt und verwandt wird: In der Feſthalle ſind dieſer
Tage über 100 000 Pfundpäckchen abgewogen: über 250 Zentner
Mehl, 160 Zentner Zucker und Reis galt es auszuwiegen, 14000
Fleiſchkonſerven, 10 000 Fiſchkonſerven. 10 000 Schachteln Weich=
käſe
wurden bereitgeſtellt. Es iſt damit zu rechnen, daß pro
Familie, je nach Kopfzahl, 10 bis 22 Pfund Lebensmitel aus=
geteilt
werden.
Außerdem ſind als Erfüllung der Weihnachtswunſchzettel des
WHW. etwa 30 000 Spendepakete eingegangen, die teils nach
auswärts verſchickt, teils in Darmſtadt ſelbſt ausgegeben werden.
Ueber die Organiſation und den Fleiß der Helfer haben ſich
Kreisleiter und Oberbürgermeiſter Pg. Wamboldt und der
Gaubeauftragte des Winterhilfswerks, Pg. Bürgermeiſter Haug.
ſehr lobend ausgeſprochen.

Gemeinnütige Hausbeleuchtung.
Wer in großen Häuſern, alſo in mehrſtöckigen Häuſern mit
vielen Mietern, wohnt, der kann ein Lied von den kleinen Küm=
merniſſen
ſingen, die mit dieſem Leben verbunden ſind. Ganz be=
ſonders
, wenn das Haus nicht mehr das jüngſte iſt und aus jener
Bauperiode ſtammt, da die Höhe der Räume der wichtigſte Maß=
ſtab
für die Schönheit der Wohnung war.
Wir Menſchen von heute fühlen uns ſchon an ſich nicht ſehr
wohl in Räumen, in denen jedes Fenſter nach den Plüſchgardinen
unſerer Vorfahren ſchreit. Aber dieſe Häuſer haben meiſt außerdem
noch Eigenſchaften, die einen an den Rand der Verzweiflung brin=
gen
können. Nicht nur an der Höhe der Räume erkennt man, daß
dieſe Häuſer ihre erſte Jugend ſchon ziemlich lange hinter ſich
haben. Vor allem ſtammen die Teile der elektriſchen Anlage, die
der allgemeinen Benutzung durch die Bewohner des Hauſes zuge=
dacht
ſind, nach Konſtruktion nur dieſes Fremdwort paßt hier=
her
und Verteilung vielfach noch aus der Zeit der Elektrizität.
von der man ſoviel hört und ſo wenig verſteht‟. Da findet man
noch jene geſchwungenen Meſſingarme mit den unten roſa ange=
hauchten
Glasſchirmchen, die allmählich Muſeumswert gewinnen.
Dieſe Prachtſtücke führen ein den Niederungen des Lebens ent=
rücktes
Daſein in einem Treppenhaus, deſſen Höhe der der Wohn=
räume
entſpricht. Ihr Licht iſt nur dazu angetan, auf den Treppen=
ſtufen
böſe Schatten hervorzurufen. In den Krümmungen der
Treppe, wo der Schritt durch die verſchiedene Breite der Stufen
beſonders unſicher iſt, laſſen ſie den Treppenbenutzer meiſt völlig
im Stich.
Es iſt klar, daß man dieſe verbauten Häuſer, in denen große
Teile unſeres Volksvermögens angelegt ſind, nicht einfach in
Bauſch und Bogen abbrechen kann. Aber es ſollte eigentlich ebenſo
klar ſein, daß man die neuen Errungenſchaften der Elektrotechnik
endlich auch auf ſie anwendet. Lebensgefährliches Halbdunkel in
Flurniſchen und im Treppenhaus, völliges Fehlen auch nur der
elektriſchen Anlage in Boden. Keller und Waſchküche, ſind heute
einfach nicht mehr zu vertreten.
Niemand kann und wird vom Hauswirt unnötigen Aufwand
verlangen, der ſich mit unſerer Zeit und ihrer Denkart nicht ver=
trägt
. Aber Dinge, die ſich mit ſo geringen Mitteln auf einen
Stand bringen laſſen, der der heutigen Technik entſpricht, ſollten
als ſelbſtverſtändlich gelten. Es geht einfach nicht an, daß der, der
erſchöpft von ſeiner Arbeit heimkehrt, den letzten Reſt ſeiner Auf=
merkſamkeit
darauf verwenden muß, daß er ſich auf der Treppe des
von ihm bewohnten Hauſes nicht kurz vor ſeiner Wohnungstür
die Beine bricht!

Eine freudige Nachricht.

Endlich iſt der langerſehnte Schnee im geſamten Allgäu ein=
getroffen
. Der Wettergott hat doch noch ein Herz für die Ski=
läufer
, und vielleicht wird ſich nun mancher Intereſſent doch noch
in der letzten Minute entſchließen, an der herrlichen Winterſport=
reiſe
teilzunehmen. Am Donnerstag, den 20. Dezember 1934,
nachmittags 18.00 Uhr, iſt endgültiger Meldeſchluß, die Teil=
nehmer
an der Fahrt Samstag, den 22. Dezember finden ſich,
wie bekannt, um 22.30 Uhr im Warteſaal 2. Klaſſe Hauptbahnhof
Darmſtadt ein. Die Rückfahrt von Neſſelwang nach Darmſtadt
iſt ſo gelegt, daß die Winterſportler bereits um 12.31 Uhr in
Stuttgart ankommen, dort iſt 4 Stunden Aufenthalt und Ge=
legenheit
zur Stadtbeſichtigung gegeben; 16.47 Uhr geht es im
Schnellzug weiter, und 19.44 Uhr treffen die Teilnehmer wieder
in Darmſtadt ein. Der Verkehrsverein Neſſelwang heißt heute
ſchon die Darmſtädter herzlich willkommen. (Anmeldungen am
Reiſeſchalt
mſtädter Tagblatts, Rheinſtraße 23.)

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[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 348

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 18. Dezember 1934

Aus der NSDAP.
Ein ernſtes Work an alle Kraftfahrer!
NSK. Der Korpsführer des NSKK., Obergruppenführer Hühn=
lein
, erläßt an die deutſchen Kraftfahrer folgenden Aufruf:
Kein Tag vergeht, ohne daß die Preſſe nicht über Kraftfahr=
zeug
= Unfälle ſchwerſter Art zu berichten weiß.
Nebel. Rutſchaſphalt und glatte Landſtraßen erfordern eben
mehr, als das Auch=Fahren=Können des den Führerſchein be=
ſitzenden
Anfängers.
Ein Kraftfahrzeug zu führen, iſt eine ernſte und im Sinne der
nationalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft doppelt verantwor=
tungsvolle
Aufgabe.
Nur der Fahrer wird ihr gerecht werden können, der durch
die Praxis gelernt hat, Lenker oder Steuerrad auch im Augenblicke
der Gefahr in jeder unvorhergeſehenen Situation zu meiſtern.
Unerfahrenheit, Leichtſinn, Alkohol und Renommierſucht ſind
meiſt des Unfalls beſte Wegbereiter.
Wer nach durchzechter Nacht das Steuer des ſonſt vom Berufs=
chauffeur
gefahrenen Wagens ſelbſt ergreift, um und wie oft iſt
dies der Fall nur vor dem anderen Geſchlecht mit ſeinen Fahr=
künſten
zu prahlen, beweiſt damit nicht etwa ſeine Forſchheit, ſon=
dern
einzig und allein ſein mangelndes Verantwortungsgefühl.
Beiſpiele dieſer Art gibt es ohne Zahl und auch das Ueber=
holen
um jeden Preis gehört ebenſo zu dieſen Grundübeln, wie
die Rückſichtsloſigkeit der fehlenden Hilfsbereitſchaft gegenüber an=
deren
Wegebenutzern.
Undiſziplinierte Kraftfahrer ſind die Schrittmacher für
eine Wiederverſchärfung der Verkehrsgeſetze
und die Saboteure des Fortſchritts.
Sie durch euer Vorbild zu erziehen oder, wo dies not tut,
ihnen Gelegenheit zu einer Belehrung durch die Polizei zu geben,
liegt an euch, ihr Kraftfahrer, die ihr verantwortungsbewußt und
ernſt Lenker und Steuerrad zu führen wißt.
So wie bisher kann es nicht weiter gehen!
Berlin, den 13. Dezember 1934.
Der Korpsführer des N. S. K.K.
Hühnlein. Obergruppenführer.
Reichsleitung.
NSK. Der Reichsorganiſationsleiter gibt bekannt: Es beſteht
Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die Parteigliederungen
NSBO. und NS. Hago die Deutſche Arbeitsfront gleichberechtigt
führen, und zwar ſind die Dienſtſtelleninhaber Partei=
genoſſen
der NSBO., die Stellvertreter der Dienſt=
ſtelleninhaber
Parteigenoſſen der NS. Hago.
In denjenigen Hoheitsgebieten der Partei, in welchen der
Hoheitsträger der Partei den Parteigenoſſen der NS. Hago für
fähiger erachtet, wird von dem Hoheitsträger der Partei der Par=
teigenoſſe
der NS. Hago zum Dienſtſtelleninhaber ernannt. In die=
ſem
Falle iſt der Parteigenoſſe der NSBO. Stellvertreter.
Innerhalb der Reichsbetriebsgemeinſchaften führt die NSBO.
die Reichsbetriebsgemeinſchaften 1 bis 16 und die NS. Hago die
beiden Reichsbetriebsgemeinſchaften 17 und 18, alſo Handel und
Handwerk.
Der Gauleiter.
Schulungskurſe in Heſſen. Dieburg: In Reinheim Diens=
tag
, den 18. Dezember, Kühler Grund‟. Es ſpricht Pg. Dr.

Schmidt. Erſcheinen aller Amtswalter und Schulungsbeauf=
tragter
des Kreiſes iſt Pflicht.
NS. Frauenſchaft Darmſtadt.
Die Frauen der NS. Frauenſchaft, die ſich zur Sammlung
am Tag der Deutſchen Polizei, verpflichtet haben, melden ſich
zum Empfang der Büchſen am Dienstag, den 18. Dezember, nach=
mittags
3 Uhr, bei der NS. Volkswohlfahrt, Wilhelminenſtr. 34.
Von 1617 Uhr ſammeln die Frauen dann am Adolf=Hitler=
Platz.
Am Mittwoch, den 19. Dezember 1934, findet die Sammlung
von 12.15 Uhr bis 19.30 Uhr, ebenfalls auf dem Adolf=Hitler=
Platz ſtatt.
Die Abrechnung erfolgt bei der NS. Volkswohlfahrt, Wil=
helminenſtraße
34.
NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Gervinus.
Unſere Adventsfeier findet am Mittwoch, den 19. Dezember
1934, nachmittags 5.30 Uhr, im Feierabend, Stiftſtraße, ſtatt.
Ausſtellung der NS. Schweſternſchaft.
Wir handarbeiten für die NSV.
Vom 15. bis 20. Dezember 1934 findet in den Räumen der
NS. Schweſternſchaft, Frankfurt a. M.=Süd. Schulſtraße 7. eine
Handarbeitsausſtellung ſtatt.
Die Handarbeiten wurden von verſchiedenen Frauenorganiſa=
tionen
des Gaues Heſſen=Naſſau angefertigt und viele davon wur=
den
in Berlin mit Preiſen ausgezeichnet.
Mit dieſer Ausſtellung verbunden iſt ein Preisausſchreiben.
Bis zum erſten Lächeln.
Bis zum Laufenlernen.
Für das Spiel im Freien.
Neſſel mit Handarbeit verziert.
Neues entſteht aus Altem.
Frauen und Mädchen ſind zur Beſichtigung der Ausſtellung,
die täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet iſt, herzlichſt eingeladen.
Eintritt frei.
NS. Schweſternſchaft, Gau Heſſen=Naſſau.

Provinzialausſchuß.

Klage der Joh. Gg. Jak. Seipel 1. Ehefrau
zu Groß=Umſtadt gegen die Entſcheidung des
Kreisamts Dieburg vom 27. September 1934
wegen Entzug der Erlaubnis zum Betrieb einer
Gaſtwirtſchaft.
Das Kreisamt Dieburg iſt vertreten und die Klägerin ſowie
deren Vertreter ſind erſchienen.
Die am 1. November 1932 erteilte Konzeſſion hat das Kreis=
amt
zurückgenommen wegen Unzuverläſſigkeit der Klägerin. Be=
züglich
der Fremdenübernachtung wurde betont, daß leichtſinnige
und willensſchwache Perſonen ausgebeutet wurden, auch wurde
ruchbar, daß Kommuniſten, SPD. und Reichsbanner dort ver=

Wirtslokal liegt 180 Meter etwa vom Bahnubergang bei Groß=
Umſtadt entfernt.
Die Beweisaufnahme ergibt, daß ein Fremdenbuch fehlte;
die bezügliche Strafe fiel unter die Amneſtie. Ab 1. Oktober
1934 wurde ein Fremdenbuch geführt; verdächtige Perſonen der
Polizei ſofort zu melden, wurde von dieſer der Ehefrau Seipel
aufgegeben. Beiſpiele, die mitgeteilt werden, ergeben, daß die
Ausländer von der Gendarmerie niemals angetroffen wurden,
wohl aber von den Nachtſchutzleuten. Es handelt ſich um vier
Betten. Es verkehren nach Mitteilung der Gendarmerie poli=
tiſch
nicht einwandfreie Elemente im Lokal. Der Vertreter der
Klägerin betont, daß ein Fremdenbuch ordnungsmäßig geführt
werde; Bettler verkehrten im Lokal nicht, allerdings kehrten da=
ſelbſt
nur gering bemittelte Perſonen vorübergehend ein. Frau
Seipel ſei nicht ſtaatsfeindlich eingeſtellt, die jetzige ſtrenge Kon=
trolle
hindere zudem, daß nicht einwandfreie Elemente in der
Wirtſchaft verkehrten.
Die Unzuverläſſigkeit der Klägerin ſieht das Kreisamt zu=
nächſt
in der Nichtführung und in der nicht ordnungsmäßigen
Führung des Fremdenbuches und in dem Umſtand, daß unzuver=
läſſige
Perſonen dort verkehren. Zwei Söhne der Frau Seipel
waren bei der KPD.
Das Urteil weiſt die Klage ab.
Die weiter anſtehenden Sachen: Klage des Albert Refert
zu Eberſtadt, Luiſenſtraße 7. gegen den Polizeibefehl des Kreis=
amts
Darmſtadt vom 5. September 1934 wegen Anlegung einer
Sickergrube, und Berufung des Gg. Büttel 2. und Genoſſen zu
Eberſtadt gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Darmſtadt vom
30. Juni 1934 wegen Regulierung des Modaubaches wurden in
Eberſtadt verhandelt.

Der Winker ſtehk bevor. Kampf der Arbeitsloſigkeit!
Kauft Arbeitsbeſchaffungslofe!
Ziehung ai 22. u. 23. Dezember

Die deutſcheArbeitsfront

Reichsberufsgruppen der DA5.

Die Fachgruppe Chemie (Berufsgem, der Techniker) der
Reichsberufsgruppen der DAF. hielt am 10. Dezember in der
Aula des Realgymnaſiums einen Schulungsabend ab mit einem
Vortrage des Herrn Dr. E. Schaaff von der Techniſchen Hoch=
ſchule
Darmſtadt über das Thema: Das ſchwere Waſſer,
Der Vortragende gab einen außerordentlich klaren und leicht
verſtändlichen Ueberblick über dieſe ſenſationellſte Entdeckung auf
dem Gebiete der anorganiſchen Chemie der letzten Jahre.
Bekanntlich hat der Entdecker des ſchweren Waſſers, Prof.
Dr. H. C. Urey von der Columbia=Univerſität in New York,
für dieſe wiſſenſchaftliche Leiſtung in dieſem Jahre den Nobel=
preis
für Chemie zugeſprochen erhalten.
Nach einer hiſtoriſchen Einleitung über die Auffindung von
Iſotopen der meiſten Elemente von den letzten Jahren und
über die Methoden, die zu ihrer Entdeckung führten, berichtete
der Redner über die Entdeckung des Waſſerſtoff=Jſotopen vom
Atomgewicht 2. Dementſprechend weichen die phyſikaliſchen und
chemiſchen Eigenſchaften des ſchweren Waſſers beträchtlich von
denen des gewöhnlichen ab. Darauf folgte eine eingehende Schil=
derung
der experimentellen Darſtellungsmethoden, die Vortragen=
der
als Mitarbeiter Prof. Bonhöffers=Frankfurt a. M. ſelbſt nach=
gearbeitet
und teilweiſe verbeſſert hat. Den Schluß bildete die
Schilderung der bisher beobachteten biologiſchen Wirkungen des
ſchweren Waſſers und ſeine eventuelle zukünftige techniſche und
therapeutiſche Verwendungsmöglichkeit.

Der Vortrag wurde durch viele Lichtbilder erläutert und hiny
terließ einen ſtarken Eindruck, wie auch die anſchließende Diss
Dtzm.
kuſſion und der reiche Beifall bezeugten.
Schönheit der Arbeik.
Einen wertvollen Beitrag zu dieſem Kapitel liefert die Fcn
Röhm u. Haas A.=G. in der letzten Adventswoche dadurch, daß/
ſie ihren Gefolgſchaftsmitgliedern jeden Abend nach Eintretern
der Dunkelheit vor dem Verlaſſen der Fabrik den Anblick einess
herrlichen brennenden Weihnachtsbaumes bietet. Der Glanz der
vielen Kerzen, mit denen der rieſige Baum geſchmückt iſt, briche
ſich hundertfältig in den vielen Fenſtern im Fabrikhofe und läß6
zuſammen. mit den ergreifenden Weiſen unſerer ſchönen Weiho
nachtslieder, die durch Lautſprecher ertönen, in jedem Herzen einn
Ahnen des bevorſtehenden Feſtes des Friedens und der Lieb
entſtehen. Nicht nur das gemeinſame Tragen der vielen Sorger,

Lait zatret ie Gdſchaäfſiche. ed in der en u
rer angeregten Werksgemeinſchaften erheblich näher.
Zum Schluß der Arbeit vor den Feiertagen wird ein gemeim
ſamer feierlicher Appell die ganze Gefolgſchaft am Samstag, de
22. ds. Mts., um 5 Uhr um den brennenden Chriſtbaum vereini=
gen
und jedem Feiertagsſtimmung mit auf den Weg geben.

Orpheum: Gaſtſpiel Heſſiſche Folksbühne.
Meine Schweſter und ich.
* Meine Schweſter und ich dieſe zugkräftige Ope=
rette
von Ralph Benatzky. ging geſtern in dem ſtark beſetzten
Orpheum als Gaſtſpiel der Heſſiſchen Volksbühne in Szene. Die
Spielleitung hatte Karl Schroeder. Er ſorgte dafür, daß
das Stück Tempo und Schwung hatte und ſo im Rahmen der
guten Bühnenbilder, für die Georg Weckbach zeichnete, flott
und erfolgreich durchgeführt werden konnte. Die Mitwirkenden,
Mitglieder der Heſſiſchen Volksbühne Darmſtadt, ſind durchweg
routinierte Spieler, die ihre Rolle beherrſchen und die gut auf=
einander
eingeſpielt ſind. Namentlich Doris Hanſen als Trägerin
der Hauptrolle verfügt über den Charme und die ſchauſpieleriſche
Anpaſſungsfähigkeit, die von dieſem Doppelſpiel verlangt wird; ihr
Spiel iſt lebendig und lebenswahr. Ihr Partner. A. W. Droſt,
verſtand die Wandlung von dem befangenen zum feurigen wer=
benden
Liebenden trefflich wiederzugeben. E. J. Hunek war
ein diſtinguierter Graf und Dora Beutke eine temperament=
volle
Verkäuferin. Auch die Beſetzung der übrigen Rollen war
in jeder Beziehung eine glückliche. Die muſikaliſche Leitung lag
in bewährten Händen von Beppo Geiger. Das Haus ſpen=
dete
herzlichen Beifall für die gute Aufführung dieſes ſchönen
muſikaliſchen Luſtſpiels.
Neſſelwang (Alllgäu) 9001600 m
meldet im geſamten Allgäu Schnee!
Meldeſchluß für die Reiſen am Donnerstag,
den 20. Dezember, nachmittags 18 Uhr.
Auskunft und Anmeldungen am Reiſeſchalter des
Darmſtädter Tagblatt.

2000 Beſucher am Sonntag in der Weihnachtsmeſſe im
Heſſiſchen Landesmuſeum. Der Sonntag brachte der Weihnachts=
meſſe
der bildenden Künſtler im Heſſiſchen Landesmuſeum eine
große Beſucherzahl. Ueber 2000 Volksgenoſſen waren den Auf=
rufen
, die Morgenfeier und das Abendſingen im Rahmen der
Weihnachtsmeſſe zu beſuchen, gefolgt. Beide Feierſtunden waren
eine rechte Vorbereitung auf die deutſche Weihnacht. Im Laufe
des geſtrigen Tages hat das Bild der Weihnachtsmeſſe eine kleine
Veränderung erfahren, es waren noch zahlreiche Kunſtwerke und
handwerkliche Erzeugniſſe auszuſtellen. Jeder Beſucher der Aus=
ſtellung
kann unter den zahlreichen Werken ein Stückchen finden,
das er als Gabe ſeinen Lieben unter den Lichterbaum legen
kann, um ihnen eine Freude zu bereiten und damit gleichzeitig
die Not der Künſtler lindern helfen. Die Adventszeit rückt
immer weiter vor, es iſt die Zeit, in der Vater und Mutter,
Mann und Frau einmal allein in die Stadt gehen und hie und
da in den Schaufenſtern nach Gaben ſuchen. Die Erzeugniſſe
von Kunſt und Kunſthandwerk unſerer Darmſtädter Künſtler fin=
det
man nur in der Weihnachtsmeſſe im Landesmuſeum. Am
Mittwoch, den 19. Dezember abends 18 bis 19 Uhr. wird das
Abendſingen des Heſſiſchen Singkreiſes im Reichsbund Volkstum
und Heimat unter Leitung des Fachreferenten Günther Simony
wiederholt. Die weihnachtliche Stimmung des Raumes, das ge=
dämpfte
Licht und der liebreizende Zauber der deutſchen Krippe
der deutſchen Weihnachtsmeſſe iſt ſo recht eine Stätte für ſolch ein
Abendſingen, bei dem die lieben vertrauten Weihnachtsweiſen
unſeres Volkes deren ſchönſte ſchon Jahrhunderte überdauert
haben, zu köſtlichem Erklingen kommen. Darmſtädter Volks=
genoſſen
, beſucht eure Weihnachtsmeſſe im Landesmuſeum!

der suu der Bulſchen Boitzer kaex
iſt Dienſt am Volke!

Bauern aus der deutſchen Sprachinſel Gottſchee in Deutſch=
land
. Aus der über 600 Jahre alten deutſchen Volkstumsinſel
Gottſchee in Jugoſlawien, die etwa 70 Km. ſüdöſtlich von Laibach
mitten im Karſt liegt, ſind in dieſem Winter eine große Anzahl
von Bauern über Deutſchland verteilt, einer von ihnen iſt auch
in unſerer Stadt. Sie haben eine uralte Sitte wieder aufge=
griffen
: Am Abend ſieht man ſie ſeit einigen Tagen mit einem
großen Korb in den Lokalen umherziehen; in dem halten ſie
Süßigkeiten und Früchte bereit. Sie bieten den Gäſten an, ein
Spielchen zu wagen. In einem Säckchen haben ſie Nummern
von 1 bis 100. Nun darf der Spieler wählen: Wenn er grade‟
ſpielt, ſo gewinnt er, wenn er eine grade Nummer aus dem Beu=
tel
zieht, ſpielt er tief, ſo muß er eine Nummer unter 45 ziehen,
um etwas von den Schätzen, die der Hauſierer in ſeinem Korb
mit ſich führt, zu bekommen. Viele derartiger Spiele ſchlägt der
Hauſierer vor. Der Einſatz für ein Spielchen beträgt 10 bis
20 Pf. Für uns Deutſche iſt die Erhaltung des uralten deutſchen
Kulturlandes und =volkes eine ſelbſtverſtändliche Pflicht und ein
volksdeutſches Gebot. Die Gottſcheer ſprechen bis heute eine
höchſt eigentümliche deutſche Mundart, die noch ſtark mittelhoch=
deutſchen
Charakter hat; ſie haben ſich ihren deutſchen Sinn über
all die Jahrhunderte bewahrt. Ihr dürrer Heimatboden gibt
nicht ſo viel her, daß ſie ihre Familien davon ernähren können.
Darum ziehen ſie im Winter ins deutſche Mutterland, um dort
ihr Brot zu verdienen. Die Gottſcheer Bauern wollen ſich nicht
unterkriegen laſſen. Helfen wir ihnen dazu, indem wir ſie bei
ihrer Arbeit in unſerer Stadt unterſtützen.
Jugendherbergen
fördern die Erwanderung der deutſchen Heimak.
Kein Junge ohne Herbergsausweis.

Denkk an die hungernden Bögel!
Noch hat uns der Winter verſchont mit plötzlich eintretenderr
Froſt, Rauhreif und Glatteis. Aber wie lange wird es noc / zng durch Waſſerf
dauern! Gerade für dieſe Fälle muß aber der Vogelfreund ge
rüſtet ſein. An ſolchen Tagen muß der Futterplatz unbedingt i
Ordnung ſein. Sonſt kann es vorkommen, daß der an dieſen Pla
gewöhnte Vogel ſich vergeblich abmüht, ſeine Kräfte verbrauck
und ſehr bald zu ſchwach iſt, einen anderen Futterplatz aufzu=
ſuchen
.
Beſondere Sorgfalt, verwende man bei der Auswahl de
Platzes für die Winterfütterung. Man wähle immer eine Stelle
an der die Vögel im Schutze eines Baumes möglichſt nahe heram=
kommen
können. Je mehr dichte Bäume, beſonders Nadelhölzen.
in unmittelbarer Nähe ſind, deſto günſtiger. Dann ſtellen ſict
auch bald die kleinen Meiſen ein, die etwas ängſtlich ſind un
ungern über weite Strecken fliegen.
Ganz und gar überflüſſig iſt es, Waſſerſtellen oder Tränken
oder gar Vogelbäder für den Winter herzurichten, denn die Vöge;
ſtillen ihren Durſt mit Eis oder Schnee.

.
Fh7 Getreide un
kauigen nicht die Pfl.
/B. Kartoffeln.
omit einer feſten
rAbſchwemmu
er auch mit W
Tegebenenfalls ei
ilächenlockerung
rquus nicht immer
von Arbeit, ihre
Znbearbeitung zu
So läßt ſich die
t gern, und es iſt ſich
ter Arbeit für das

Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Drei Monate Gefängnis erhielt der 31jährige Heinrich
B. aus Arheilgen, weil er einen Arbeitskameraden ganz ſchmäh=
lich
betrogen hatte. Er hatte deſſen Krankengeld abgehoben, undr
ſtatt es ihm abzuliefern, wie er behauptete, daß er es vorgehabt
habe, verbrauchte er das Geld für Rauchwaren uſw. Der Ange=
klagte
verſuchte in der Verhandlung die Sache abzuleugnen, nach=t ſtchte. Als alte
dem er anfangs alles zugegeben hatte, ſo daß das Gericht von ſa= Ave Marig
einer Bewährungsfriſt, auf die es ſonſt erkannt hätte, abſah.
Der 37jährige Friedrich K. erhielt wegen eines ſchweren!
wegen vier einfachen Diebſtählen und wegen eines Betrugs einge
Gefängnisſtrafe von insgeſamt einem Jahr und vier Monaten, ton jum von Horty
Der Angeklagte hatte während der Zeit ſeiner Arbeitsloſigkeity
einen Hauſierhandel angefangen und hatte die Gelegenheiten be= und mitgenommen, was er hinter offenen Türen fand. In
einem Fall brach er ſogar eine Vorplatztür auf, wo er vorher?
die Gelegenheit ausgekundſchaftet hatte. Da der Angeklagte ge= iſt und ſeine Taten in einer gewiſſen Notlage beging, er
kennt das Gericht auf eine derart milde Strafe und rechnet ihmm
zwei Monate Unterſuchungshaft an. Das Urteil wird rechts=
Wegen unzüchtiger Handlungen mit zwei kleinen Mädchen,
erhielt der 32jährige Heinrich W. aus Lorſch eine Gefängnis=
ſtrafe
von zwei Jahren, abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaft.
Weihnachtsturnen des Turnerbundes Jahn 1875. Die Ju
gend des Jahn 1875 tritt am Mittwoch, 19. Dezember, in de-
Turnhalle der Liebigs=Oberrealſchule mit einem Weih
nachts=Jugendturnen, verbunden mit einer Weihnachtsfeier, vo-
die
Oeffentlichkeit. Allen Freunden der Jugend ſtehen hier Stun//0 wurde über d
den bevor, die noch lange im Gedächtnis wach bleiben werdem
Buben und Mädels wollen Eltern und Freunden der deutſchein
Turnſache zeigen, was ſie in den langen Monaten alles gelern!
haben. Luſtig bei den Volkstänzen und Reigen, an den Ge=
räten
, bei Sprüngen, bei Ballſtaffeln und Spielen. Abwechſlungs
reiche Darbietungen werden gezeigt, um allen Beſuchern einenn ſceee hieſige Obſthe
Einblick zu geben, wie die Jugendarbeit im Jahn 1875 gufge=
zogen
wird. Nach der techniſchen Arbeit folgt die geiſtige Seike
des Abends. Weihnachtslieder werden erklingen, der Weih;
nachtsbaum wird der Feier einen feſtlichen Rahmen geben, und
. .. der Weihnachtsmann wird auch nicht vergeſſen, zu kommem
Ortsgruppe Katzenſchutzverein. Wir konnten uns im Monar
Dezember zu einer Monatsverſammlung zuſammenfinden. un
Austauſch der Meinungen und Erfahrungen zu pflegen. Der
Vorſitzende, Oberreallehrer Frank, der ſeit zwei Monaten and
Stelle des zurückgetretenen früheren Vorſitzenden die Geſchäfts=
führung
auf einſtimmigen Wunſch des Vorſtandes übernommen.
hat, begrüßte zunächſt in herzlichen Worten die zahlreich Erſchie=
nen
und gab in kurzen Worten Aufklärung über die lange Pauſel
in den Arbeiten der Vereinigung. Es gelte nun, mit friſchem
Mut und unentwegter Hingabe an die großen Aufgaben heran=
zugehen
. Sodann gab er einen kurzen Ueberblick über zuruce
liegende wichtige Ereigniſſe in der Tierſchutzbewegung: Welttiels
ſchutztag und einjähriges Jubiläum des Inkrafttretens des Reiche
tierſchutzgeſetzes, dankte dem Führer und ſeinen engeren Mite

Dg. Arheilgen
ie Gaſthauſes
lon der NS.
4 ihten, ſchöner
u mms hatte die
Jurz und Heimat übe
i eite der Inſtrr
ſ0n Vortrag des
u ch Heinz Gin
A acht hoch die
h itsleiterin Frl.
hiru Krauth=Darm
Spielſchar de
Air von Krie
ZvM, unter Leitu
Stsheeflockenreigen,
de Adventsſpi
u8. Den Abſchluß des
Nungen den ungeteil
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ungen . Anſchließer
ſt geſtiftet. Kaffee 1
Asgenoſſen bedacht
thauverein.
ammlung ſtatt, in
Lurſitzende bimbe
higkeit der Tage
Eie eingehend Be
Umhfurt a. M. eit
Deganiſation
Mip Schmidt beri
Mcrte Beſichtigung
Rwertung in Erlenbe
Megern geſprochen.
Dden Ohſtbaumwärte
lift
ſtrin Atteſt erh
M Obrbäumen ni
Madt ein die
ide Rentauſe
ſtens des Verein
8 geſpr
oitadt,

wiſſen uns einig mit allen Tierfreunden, die auch im hieſigen!
Tierſchutzverein zuſammengeſchloſſen ſind. Es gilt auch hier: e.
trennt marſchieren, aber vereint ſchlagen! Der Vorſitzende 90
dann noch einen kurzen Ueberblick über die geleiſteten Arbeile.
Abgabe von herrenloſen Kätzchen, Winke über Pflege und de.
handlung bei Krankheiten, Feſtſtellung und Abſtellung von Liel
mißhandlungen und Tierquälereien, ſchlechte Pflege von Pler.
den u. a. Er ermahnte und erinnerte an die Winterfütterynts
der Vögel, gab Anleitung über Selbſtanfertigung von Funel
häuschen und erledigte noch interne Geſchäftsangelegenheiten de.
Vereinigung. Zum Schluß hielt der Vorſitzende noch einen iüe*
zen Vortrag über die Bedeutung und Beſtrebungen des Weltile‟
ſchutztages.
Was die Lichkſpielkheater bringen.
Das Union=Theater ſtartet heute die große Weihnachtspi
miere Peer Gynt. Hans Albers ſpielt den Peer Gynt, Kein=
anderer
wie er hätte dieſe Rolle, ſpielen dürfen. Fünf Fraue
kreuzen ſeinen Weg: Solveig Marie=Luiſe Claudius, Ingrid=Ellen
Frank, Baronin Aga=Olga Tſchechowa, Tatjana=Lizzi Waldmuue‟
und Anitra=Zerah Achmed, während Lucie Höflich als Murte‟
Aaſe zu ſehen iſt. Am heutigen Tage finden zwei Vorſtellunge‟
ſtatt, zu denen Hans Albers perſönlich anweſend iſt.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres den großen Luſt
ſpielfilm der Ufa: Der junge Baron Neuhaus mit Käthe vo.
Nagy und Viktor de Kowa.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführung diek
herrliche Filmſchöpfung, mit dem großen Preis von Venedig au
gezeichnet: Die Männer von Aran.
Reſi=Theater zeigt ab heute einen Film aus dem Leben dei
Flieger: Nachtflug, mit Clark Gable und Helen Häyes.
John Barrymore und Lionel Barrymore. Jugendliche haben de"
tritt.
Belida zeigt das Dolly=Haas=Luſtſpiel Die kleine Schwill.
lerin mit Theo Lingen und Otto Wallburg.

[ ][  ][ ]

Dienstag, 18. Dezember 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 348 Seite 7

Aus Heſſen.
Der Kampf um die Scholle.
In der Erzeugungsſchlacht, die zur Lebensmittelverſorgung
es deutſchen Volkes aus eigener Kraft führen ſoll. ſteht die Er=
hung
der Ertragsfähigkeit unſeres Bodens durch
ſſere Bodenbearbeitung weitgehend im Vordergrund.
jerbei muß immer ins Auge gefaßt werden, was mit der Boden=
grbeitung
erreicht werden ſoll. Die einzelnen Arbeiten dürfen
ſigt ſchematiſch aneinandergereiht werden, wie es alte Gewohn=
bit
iſt, ſondern es muß mit Verſtändnis das Notwendige für
Boden getan werden, um ihn nachhaltig zu verbeſſern und
eſand zu erhalten. Das iſt eines der Ziele der Erzeugungsſchlacht.
e Maßnahmen zuſammengenommen werden dann dazu führen,
Deutſchland von ſeiner eigenen Landwirtſchaft ernährt wer=
ei
kann, und daß wir nicht mehr von der Lebensmitteleinfuhr
u dem Auslande abhängig ſind.
Es iſt eine falſche Auffaſſung, daß ein Zentner Kunſtdünger
nüder gutmachen könne was bei der Bearbeitung des Bodens
euäumt wurde. Der Boden iſt kein totes Gebilde, ſondern leben=
u
Organismus. Nur wenn er lebt kann er nachhaltig frucht=
ar
ſein, und je lebendiger er iſt, um ſo mehr kann er leiſten.
ies herbeizuführen, iſt Aufgabe einer ſachgemäßen Bearbeitung,
e ſämtliche Notwendigkeiten berückſichtigt und nur das eine Be=
reben
hat, die Erzeugungskraft des Bodens ſo zu ſteigern, daß
ſeine Menſchen allein ernähren kann. Das große Ziel iſt
ſie Nahrungsfreiheit unſeres Volkes, und des=
ulb
iſt auch jeder Volksgenoſſe in gleichem Maße an dieſer Er=
ugungsſchlacht
intereſſiert.
In zahlreichen Vorträgen und Sprechabenden wird auch in
ir Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau das geſamte Bauerntum
einer Bearbeitung des Bodens angehalten werden, wie ſie un=
Berückſichtigung dieſer Aufgaben notwendig iſt. Dabei wird
un ſich vor allem die Frage ſtellen müſſen: Was muß der Boden
iſten? Er iſt Standort unſerer Kulturpflanzen und muß
shalb die richtige Feſtigkeit haben, damit die Pflanzen Halt be=
ſen
. Getreide und Wieſen müſſen entſprechend gewalzt werden,
gegen nicht die Pflanzen, bei denen keine Lagergefahr beſteht,
je z. B. Kartoffeln. In unſeren Gebirgslagen iſt es vor allem
ichtig, durch Waſſerfurchen an Abhangen die Ackerkrume die
ich mit einer feſten Pflanenzdecke (Viehweide) zu ſichern iſt
i Abſchwemmungen zu ſchützen. Da der Boden die Pflanzen
er auch mit Waſſer verſorgt, muß eine rechtzeitige Lockerung
rd gegebenenfalls ein Anwalzen vor der Saat mit nachträglicher
berflächenlockerung ſeinen Waſſerhaushalt regeln. Es bedarf
drchaus nicht immer nur der Drainagen und ſonſtiger kulturtech=
ſiicher
Arbeit, ihre Wirkung iſt ſtets durch eine vernünftige
Odenbearbeitung zu ergänzen.
So läßt ſich die Erzeugungskraft des Bodens noch um vieles
ſigern, und es iſt ſicher, daß unſere Landwirtſchaft dies auch in
ſter Arbeit für das deutſche Volk durchführen wird.

Dg. Arheilgen 17. Dez. NS. Frauenſchaft. Im Saale
8 Gaſthauſes Zur Sonne veranſtaltete die Ortsgruppe Ar=
lgen
der NS. Frauenſchaft eine Adventsfeier, die einen
ſichten, ſchönen Verlauf nahm. Die Ausgeſtaltung des Pro=
umms
hatte die hieſige Laienſpielſchar im Reichsbund Volks=
im
und Heimat übernommen. Mit dem Largo von Händel
ſteite der Inſtrumentalkreis der Spielſchar die Feierſtunde ein.
Im Vortrag des Gedichtes Weihnachten, von Wildenbruch
urc Heinz Gimbel folgte der gemeinſame Geſang des Liedes
Tacht hoch die Tür. Die Begrüßungsanſprache hielt Frauen=
luftsleiterin
Frl. Otto, die auch die Kreisfrauenſchaftsleiterin
Far Krauth=Darmſtadt herzlich willkommen heißen konnte und
dr Spielſchar den Dank für ihre Mitwirkung zum Ausdruck
habte. Als alte Weihnachtsmuſik bot der Inſtrumentalkreis
0s Ave Maria für Flöte, Horn und Streichinſtrumente ſowie
os Air von Krieger. Dann tanzten einige Jungmädchen vom
BM. unter Leitung von Frl. Hettinger einen netten
Sineeflockenreigen. Nach der Rezitation Das Weihnachtsora=
wiu
m von Hartmann durch Fr. Kräuter brachte die Spielſchar
as Uldventsſpiel Die Nacht des Hirten von Heißler zur Auffüh=
ſing
. Den Abſchluß des offiziellen Programms, deſſen einzelne Dar=
ſtungen
den ungeteilten Beifall der Anweſenden fanden, bil=
der
gemeinſame Geſang des Liedes Es iſt ein Roſ ent=
ſungen
. Anſchließend wurde, von Mitgliedern der Frauen=
ſaft
geſtiftet, Kaffee und Kuchen gereicht, womit auch bedürftige
Aksgenoſſen bedacht werden konnten. Obſt= und Gar=
mbauverein
. In der Gaſtwirtſchaft Erzgräber fand eine
rſammlung ſtatt, in der für den erkrankten 1. Vorſitzenden der
Vorſitzende Gimbel die Mitglieder begrüßte und auf die
lchtigkeit der Tagesordnung hinwies. Schriftführer Löſch er=
tete
eingehend Bericht über die von der Bauernkammer in
funkfurt a. M. einberufene Tagung und ſprach dann über die
horganiſation des Obſt= und Gartenbauweſens. Mitglied
Ailipp Schmidt berichtete über die vom Landesverband durch=
eührte
Beſichtigung der Verſuchsanſtalt für gärungsloſe Früchte=
uwertung
in Erlenbach. Im weiteren Verlaufe der Verſamm=
ug
wurde über die Ausbildung von Obſtbaumwärtern und
negern geſprochen. Zur zweck= und ſachgemäßen Obſtbaumpflege
ueden Obſtbaumwärter herangebildet, die nach durchgeführter
Aüfung ein Atteſt erhalten, ohne deſſen Beſitz die Behandlung
m Obſtbäumen nicht mehr geſtattet iſt. Demnächſt wird in
yrmſtadt ein diesbezüglicher Kurſus ſtattfinden, an dem auch
ſyhrere hieſige Obſtbaumzüchter teilnehmen werden und ſich
nktiſche Kenntniſſe erwerben. Fernerhin wurde u a. über
1A ſeitens des Vereins durchgeführten gemeinſamen Obſtbaum=
kug
geſprochen.
Bk. Pfungſtadt, 17. Dezbr. Adventsfeier der NS.
Aauenſchaft. Welcher Beliebtheit ſich die Veranſtaltungen
* NS. Frauenſchaft erfreuen, bewies ſo recht der Beſuch der
grigen Adventsfeier. Dicht beſetzt war der Saal des Rheini=
ſin
Hof, als Frau Trübendorfer die Mitglieder und
ſite begrüßte, ihrer Freude Ausdruck verlieh, daß man ſo zahl=
ſuh
der Einladung gefolgt ſei, und darauf hinwies, daß man
c rauſchendes Feſt feiern wolle mit hohen Unkoſten, ſondern
feierlichen Weihnachtsſtimmung hinüberleiten wolle. In der
ſten Vortragsfolge herrſchte dann auch die kommende Weih=
ſchtszeit
vor. Der Freiwillige Arbeitsdienſt beſtritt den muſi=
ſchen
Teil des Programms. Chöre, Lieder, Gedichtvorträge,
Mderreigen. Elfenreigen der Turnerinnen boten gute Unter=
tung
. Das Glanzſtück bildete der Einakter, ein Weiheſpiel,
Btelt Waldweihnacht.

E. Ober=Ramſtadt, 17. Dez. Feierliche Ueberreichung
M Frontkämpfer=Ehrenkreuze. Im Sitzungsſaal
Mneuen Rathauſes fand die Ueberreichung der erſten 100 Ehren=
eze
an die Frontkämpfer, durch Bürgermeiſter Jörgeling
u. In einer kernigen Anſprache gedachte er zunächſt der ruhm=
Ehen Taten des Feldheeres in dem größten aller Kriege und
Ader vielen Kameraden, die ihre Treue zu Volk und Vaterland
dem Tode bezahlt haben und deshalb heute nicht unter uns
Aen könnten. Ihnen widmeten die Anweſenden ein ſtilles Ge=
Nen. Sodann wurde auf den großen Feldherrn, den verewigten
hspräſidenten und Generalfeldmarſchall von Hindenburg ein
ntſoldaten, den Führer und

uſaches Hu=
ſehskanzler
9
M dem Geſan

eindrucksvolle Feier ihr Ende. Im Anſchluß daran nahme
Teinzelnen Frontkämpfer das Ehrenkreuz in Empfang. Allen
D dieſe Feierſtunde in ſteter Erinnerung bleiben. Front=
Ipfer, Kriegsteilnehmer und Hinterbliebene, die bis jetzt noch
en Antrag auf Verleihung des Ehrenkreuzes geſtellt, tun gut
Nan, dieſen Antrag alsbald bei der Bürgermeiſterei einzurei=
* damit ſie ebenfalls bald in den Beſitz des Ehrenkreuzes
inen.
ür Vogel=

weißen Roß dahier eine Kreis=Gruppenausſt.
hen die ſehr reichlich beſchickt war und an beiden Tagen einen
An Beſuch aufzuweiſen hatte. Es waren ungefähr 200 Tiere
MEchau geſtellt, beſonders waren die Kreisorte Dieburg, Groß=
Imern und Groß=Umſtadt ſehr zahlreich mit Ausſtellungstieren
breten. Da durchweg nur erſtklaſſiges Zuchtmaterial ausgeſtellt
waren die Preisrichter vor eine ſchwierige Aufgabe geſtellt.
der Ausſtellung war, eine Kaninchen=Fellſchau verbunden, die
505 Intereſſe hervorrief und u. a. einen prachtvollen dunklen
Men=Pelzkragen und eine Herren=Pelzmütze aufzuweiſen hatte.
3e letztere Ausſtellung ſtand unter dem Motto: Es muß nicht
Swerk vom Ausland ſein, deutſches Edelkanin iſt ebenſo fein.
einem Glaskaſten wurde die Wolle von geſchorenen Angora=
din
chen gezeigt, die in Seidenſpinnereien zu feineren Schals
tbeitst wird. In der von der Lehr= und Verſuchs=
1t für Wein= und Obſtbau zu Oppenheim veran=
2N Weinbauwoche wurden verſchiedene verdeckte Koſt=

proben zuſammengeſtellt, wobei ein lebhaftes Rätſelraten nach
dem Woher des Weines und der Traubenſorte begann. Bereits
die erſte Weinprobe ſollte ein ſchweres Rätſel löſen, es mußte aber
von den Kennern feſtgeſtellt werden, daß es ſich um einen Wein
ganz vorzüglicher Qualität handelte; ganz überraſcht war man zu
erfahren, daß es Groß=Umſtädter war.
Ci. Erbach, 17. Dez. Chorleitertagung des Kreiſes
Mümling. Unter dem Vorſitz des Kreischormeiſters Rektor
i. R. Göbel=Beerfelden fand eine Tagung der Chorleiter des
Kreiſes Mümling ſtatt, die ſich mit einer Reihe wichtiger Fra=
gen
aus der gegenwärtigen Sängerbewegung befaßte. Um das
weniger wertvolle Liedgut mit der Zeit immer mehr auszu=
merzen
, werden die künftigen Kreiswertungsſingen auf eine ganz
neue Grundlage geſtellt. Bis Ende Januar ſind die Partituren
der für das Wertungsſingen gewählten Chöre von ſämtlichen
Vereinen an den Kreischormeiſter einzuſchicken, der dann mit den
Mitgliedern des Muſikausſchuſſes eine Sichtung vornimmt und
verpflichtet iſt, Ungeeignetes zurückzuweiſen. Zum erſten Male
iſt in unſerem Kreiſe die Auswahl der zwei zu ſingenden Chöre
den Vereinen freigeſtellt, um bei dem Wertungsſingen den Zu=
hörern
mehr Abwechſlung bieten zu können. Die von dem Heſſi=
ſchen
Sängerbund als muſikaliſch gut empfohlenen und bei der
Tagung den einzelnen Vereinen geſtifteten Chöre Lied der Bau=
leute
von Schüler und Bauernerde von Simon, ſind im Gegen=
ſatz
zu der bisherigen Gepflogenheit nicht bei dem Kreis=
ſingen
, ſondern bei den ſpäter ſtattfindenden Bezirksſingen vorzu=
tragen
. Das nächſtjährige Kreisſingen findet am 26. Mai hier
in Erbach ſtatt und wird mit der Jubelfeier, die der Männer=
geſangverein
Liederkranz aus Anlaß ſeines 90jährigen Beſtehens
begeht, verbunden.. Die Chorleiter Grim und Zeh aus Darm=
ſtadt
gaben in grundſätzlichen Ausführungen noch wertvolle An=
regungen
über eine beſſere Ausgeſtaltung der Wertungsſingen,
geeignete Chorauswahl und Aufſtellung von Konzertvortragsfol=
gen
nach künſtleriſchen Geſichtspunkten. Kreiswart Keller
(König) dankte den Chorleitern für ihre mühevolle Arbeit, die
ſie namentlich in den kleinen Landvereinen zu leiſten haben,
und bat ſie, in engſter Zuſammenarbeit mit den Vereinsvorſitzern
die Schwierigkeiten mannigfacher Art beheben zu helfen. Eine
Reihe verleſener Rundſchreiben gab Anlaß zu eingehender Aus=
ſprache
. Mit herzlichen Dankesworten ſchloß Herr Göbel die
anregende Arbeitstagung ab.
Cc. Alsbach, 17. Dez. Zu einem Liederabend hatte der
hieſige Männergeſangverein Eintracht eingeladen. Nach dem
Deutſchen Sängergruß ergriff Vorſitzer Schütz das Wort zu kur=
zen
, tiefgründigen Darlegungen über das Weſen des deutſchen
Liedes, deſſen Pflege Mitarbeit am Wiederaufbau des Volkes
bedeutet. Unter P. Eichlers temperamentvoller Leitung er=
klangen
ſchöne Chöre, denen die vielen jugendlichen Stimmen
friſchen Klang gaben. Begeiſterten Beifall fand die Hauskapelle‟
des Vereins, die mit inſtrumentalen Beiträgen aufwartete. Die
Sänger Dentler, Rebenach, Stein und Birkenauer entledigten ſich
ihrer Aufgabe mit gutem Können. Die Grüße des Sängerbundes
überbrachte Kreiswalter Beltz=Seeheim, der namentlich von der
gemeinſchaftsbildenden Kraft des Liedes ſprach, wodurch uns
Kraft durch Freude zuteil werde. Seine Anſprache klang aus
in einem Sieg=Heil auf den Führer.
El. Rüſſelsheim, 16. Dez. Einbruch in die Villa
Opel. In einer der letzten Nächte wurde in die zur Zeit unbe=
wohnte
Villa Heinrich von Opel eingebrochen. Die Täter ſchoben
den Rolladen eines Hinterfenſters in die Höhe, zerſchlugen das
Fenſter und drangen in das Innere ein, deſſen ſämtliche Räume
ſie durchwühlten. Offenbar hatten ſie es nur auf Geld abgeſehen,
denn von den übrigen zahlreichen Wertgegenſtänden ſcheint noch
alles da zu ſein. Die Einbrecher waren fachmänniſch vorgegan=
gen
, hatten, um nicht überraſcht zu werden, alle elektriſchen Siche=
rungen
herausgeſchraubt und beim Fortgang überall Pfeffer ge=
ſtreut
.
Be. Königſtädten, 17. Dez. Ein weißer Damhirſch. Aus
einem privaten Wildgehege in Idſtein im Taunus iſt ein weißer
Damhirſch ausgebrochen. Er hat bei Eddersheim den Main durch=
ſchwommen
und ſich im Mönchbruchforſte einem Rudel Damhirſche
angeſchloſſen.
Aus Rheinheſſen.
El. Worms 17. Dez. Tödlicher Verkehrsunfall
durch Leichtſinn eines Autolenkers. Der ſeit einiger
Zeit hier als Leiter des Caritas=Sekretariats tätige Dr. Ober=
ſtaller
, ein ſchwerkriegsbeſchädigter ehemaliger Offizier, wurde am
Sonntag morgen, als er mit einem Leichtmotorrad nach Franken=
thal
fahren wollte hinter Bobenheim von einem Auto, das ohne
Grund auf der falſchen Straßenſeite fuhr, erfaßt und auf der
Stelle getötet. Der ſchuldige Autolenker, der 20jährige Rudolf
Langenbacher von Worms, wurde nach der Feſtſtellung des Tat=
beſtandes
in das Landgerichtsgefängnis Frankenthal eingeliefert.
Dr. Oberſtaller ſtammte von Augsburg und war vor ſeiner Tätig=
keit
in Worms Geſchäftsführer des katholiſchen Volksvereins in
Frankfurt a. M. geweſen.
Ah. Bingen a. Rhein, 16. Dez. Das Darmſtädter
Waſſerauto bei Bingen gekentert. Das kürzlich mit
großem Erfolg vorgeführte Waſſerauto des Darmſtädter Inge=
nieurs
Trippel kam am Samstag nachmittag nach Bingen, um auf
dem Rhein zwiſchen Bingen und Rüdesheim Probefahrten vorzu=
nehmen
. Bei dieſer Probefahrt ereignete ſich leider ein bedauer=
licher
Unglücksfall. Das Waſſerauto beſtieg an der Autofähre
in Bingen den Rhein. Ohne Zwiſchenfall war man bald am ande=
ren
Rheinufer in Rüdesheim angekommen. Aber da verſagte plötz=
lich
die Waſſerpumpe und das Auto kenterte. Trippel und ein Be=
gleitmann
fielen in die kalten Fluten. Sie wurden von den In=
ſaſſen
eines Motorbootes gerettet. Die Geretteten hatten ſich bald
wieder erholt. Das Auto wurde ſpäter von Binger Schiffsleuten
ſichergeſtellt und in eine Binger Autogarage gebracht.

Aus Oberheſſen.

Lpd. Gießen, 16. Dez. 70. Geburtstag eines welt=
bekannten
Gießener Gelehrten. Der frühere Direktor
der bieſigen Univerſitäts=Nervenklinik Geh. Medizinalrat Prof.
Dr. med. et phil. Robert Sommer kann am 19. Dezember in
beſter Friſche ſeinen 70. Geburtstag begehen. Geheimrat Profeſſor
Dr. Sommer ſtand rund 38 Jahre lang als Direktor an der Spitze
der Univerſitäts=Nervenklinik in Gießen und trat am 1. Novem=
ber
1933 wegen Erreichung der Altersgrenze unter ehrenvoller
Anerkennung ſeiner hohen Verdienſte in den Ruheſtand. In ſeiner
Berufsſtellung und als wiſſenſchaftlicher Forſcher. Arzt und Lehrer
ſeines Fachgebietes hat er ſich einen Namen von Weltruf geſchaf=
fen
. Auf vielen großen Tagungen deutſcher und internationaler
Wiſſenſchaftler der pſychologiſchen Wiſſenſchaft hat er mit ſeinem
reichen Fachwiſſen ſehr ſegensreiche Arbeit geleiſtet. Viele Ehrun=
gen
aus allen Teilen des Vaterlandes und der wiſſenſchaftlichen
Welt ſind im Laufe der Jahre dem Gelehrten zuteil geworden.
Als Vorſitzender der Geſellſchaft Liebig=Muſeum in Gießen wurde
er ein treuer Hüter und Pfleger des wiſſenſchaftlichen Nachlaſſes
des großen Chemikers Juſtus von Liebig, der früher an der hieſi=
gen
Univerſität gewirkt hat. Auch als Gießener Stadtverordneter
und als Pfleger oberheſſiſchen Volkstums hat Sommer in frucht=
barer
Weiſe zum Wohle der Allgemeinheit gewirkt.

Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Dienstag, 18. Dezember
6.00: Bauernfunk. 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. 6.45: Zeit.
Meldungen. 6.50: Wetter. 6.55: Morgenſpruch, Choral.
7.00: München: Das Münchner Unterhaltungsorcheſter. Ltg.: Rich.
Planer. 8.10: Waſſerſtand. Wetter. 8.15: Stuttgart: Gym=
naſtik
. 9.00: Nur Freiburg: Werbekonzert. 9.15: Freiburg:
1. Wo der erſte Chriſtbaum ſtand. 2. Barock=Muſik.
10.00: Nachr. 10.15: Schulfunk: Hans Michaer Obentraut.
Das Urbild des deutſchen Michels. Eine Hörfolge. 10.45: Prakt.
Ratſchläge für Küche und Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.30:
Meldungen. 11.45: Muſikal. Gabentiſch (Schallpl.).
12.00: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker, Ltg.: Eugen Wagner.
13.00: Stuttgart: Zeit. Saardienſt. Nachrichten. 13.10: Nachr.
aus dem Sendebezirk. 13.15: Schallplatten: . . . ſtets weiter
gern zu Ihren Dienſten! Schall und Platt. 14.15: Zeit. Nachr.
14.20: Wirtſchaftsbericht 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen
14.55: Wetter. 15.00: Nur Freiburg: Nachr. 15.15: Für
die Frau! Spiegel fraulichen Lebens.
16.00: Hamburg: Bunter Nachmittag. In der Pauſe; Kunſt=
bericht
der Woche. 18.00: Italieniſcher Sprachunterricht.
18.15: Kurzberichte aus dem Reich und von der Saar. 18.30:
Weiße Kohle‟. Geſpräch über die Entwicklung und den Aushau
der deutſchen Waſſerkraftanlagen. 18.45: Meldungen.
18.50: Unterhaltungskonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: Cornelns.
19.45: Tagesſpiegel. 20.00: Zeik. Nachr. 20.15: München:
Reichsſendung: Stunde der Nation: Sternſingen. 20.45: Bres=
lau
: Spaniſche Muſik. Das Funkorcheſter. Ltg.: Prof. Laber.
22.00: Zeit. Nachr 22.15: Nachr., Wetter, Sport.
22.30: Kammermuſik von Mozart. Ltg.: Rosbaud. 23.00:
Tanzmuſik der Kapelle F. Hauck. 24.00: Stuttgart: Nachtmuſit.

Dienstag, 18. Dezember
Reichsſendung: 20.15: Stunde der Nation: Stern=
ſingen
. Der Baumſteftenlenz ſingt mit Kindern aus dem
bayeriſchen Wald.
Berlin: 21.20: Willy Driske: Ein Jahr deutſcher Sport,
Breslau: 19.00: Offenes Singen aus Brieg.
Deutſchlandſender: 20.45: Das Sternenlied. Eine
Funkballade von Alfred Karraſch.
Frankfurt: 22.30: Kammermuſik von Mozart.
Hamburg: 21.25: Für Herz und Gemüt. Heitere Stunde
mit Volksinſtrumenten.
Köln: 21.00: Muſik als Bekenntnis. Franz Liſzt: Eine.
Fauſt=Sinfonie.
Königsberg: 20.45: Antigone. Deutſche Nachdichtung
der ſophokleiſchen Tragödie von W. Amelung.
Leipzig: 18.20: Windſtärke 13 Ahoi! Heitere See=
mannsbilder
.
München: 19.40: Dr. med. Krauß: Geſetze des Völker=
lebens
.
Stuttgart: 18.30: Ein Weihnachtsſingen alter, deut=
ſcher
Volkslieder.
Mailand: 20.45: Frasquita. Operette von Lebar.
Budapeſt: 22.40: Militärkonzert.
Luxemburg: 22.00: Beethoven: 5. Sinfonie in C=Moll.
Kopenbagen: 22.25: Schwediſche Kammermuſik.

Wekkerbericht.

Ausſichten für Dienstag: Zunächſt heiter, aber in den Niederun=
gen
vielfach Frühnebel, nachts vereinzelt leichter Froſt, tags=

über neue Bewölkungszunahme und ſpäter auch Regen, auf
Süden drehende Winde.
Ausſichten für Mittwoch: Zunächſt unbeſtändiges und wieder mil=
deres
Wetter mit Regenfällen. Lebhafte ſüdliche Winde,
ſpäter mehr wechſelnd bewölkt.

Spoet, Spiel und Jucnen

Radfahrer-Berein Darmſtadk.
Die vom Radfahrer=Verein Darmſtadt eingeführte Neuerung,
ſeine Wanderfahrten auch während der Wintermonate, wenn auch
in beſchränktem Rahmen, durchzuführen, erweiſt ſich immer mehr
als glücklicher Griff. Denn die Beteiligung an den ſeitherigen
Winterfahrten ſtand derjenigen der Sommerfahrten in nichts nach
und war, zumal das Wetter ſtets ſehr geeignet war, immer aus=
gezeichnet
. So war es auch wieder bei der am letzten Sonntag
durchgeführten Orientierungsfahrt nach unbekannten Zielen, die
ebenfalls eine ſehr gute Beteiligung aufzuweiſen hatte. Dieſe
Orientierungsfahrten erfreuen ſich bei den Mitgliedern ſteigender
Beliebtheit, ſind ſie doch in hervorragendem Maße geeignet, die
Kenntniſſe der Schönheiten in unſerer herrlichen Umgebung nach=
haltigſt
zu vertiefen. Die Fahrt am Sonntag führte ab Start
Mathildenplatz zunächſt nach der Klipſteins=Eiche, von hier nach
dem Ludwigsteich, weiter nach dem Bernhardsbrünnchen zum Ziel
Reſtaurant Miſchlich Zum Güterbahnhof‟. Die Fahrer mit
Rennmaſchinen hatten den Tourenfahrern eine zehnprozentige Vor=
gabe
zu bewilligen. Trotzdem konnten ſich die Fahrer mit Renn=
maſchinen
ausnahmslos behaupten und endeten ſämtlich auf den
vorderen Plätzen. Sieger blieb, wie bereits bei der letzten Fahrt,
wiederum Victor Renſchler, der ſich zu einem Spezialiſten der
Orientierungsfahrten zu entwickeln ſcheint, mit einer Fahrzeit von
48 Minuten, hart bedrängt von ſeinem Kameraden Otto Sauer,
in 48 Min. 30 Sek., und Jakob Rummel in 49 Min., denen die
übrigen Teilnehmer in kurzen Zwiſchenräumen folgten.
Das Dezembex=Programm ſchließt mit einer Weih=
nachtskneipe
, die am Freitag, dem 21. Dezember, abends 9 Uhr,
im Vereinsheim Reichshof ſtattfindet und die einige fröhliche
Stunden verheißt
Anfang nächſten Jahres ſteigt, bei geeignetem Wetter, eine
ſogenannte Kirchturmfahrt, die allſeitigem Intereſſe begegnen
dürfte. Die Teilnehmer erhalten am Start das Bild eines mar=
kanten
Kirchturms unſerer Umgebung, der als Ziel gilt und der
nun ausfindig gemacht werden muß. Für die Teilnehmer wird
das keine leichte Aufgabe ſein, aber ein wertvoller Preis für den
zuerſt am Ziel ankommenden Fahrer lohnt die aufgewendete
Mühe.
Um den Eintritt in den Radfahrer=Verein zu erleichtern und
die wirtſchaftlichen Vorteile der Mitgliedſchaft, wie Radunfall=
und Haftpflicht=Verſicherung, zollfreien Grenzübertritt mit dem
Rade ins Ausland, Rechtsſchutz, billige Tourenbücher und =Karten

uſw weiteſten Kreiſen zugängig zu machen, brauchen von jetzt ab
Neueintretende beim Eintritt keinen Verbandsbeitrag mehr zu
entrichten, der von der Vereinskaſſe gezahlt wird. Es wird alſo
lediglich der ſehr mäßig gehaltene monatliche Vereinsbeitrag er=
hoben
.
Tag der Polizei.
Im Rahmen der Veranſtaltungen am Tag der Polizei zu=
gunſten
des WHW. wird am Mittwochnachmittag auf dem
Polizeiſportplatz ein Fußballſpiel ausgetragen. Die Elf des
Polizei=SV. wird einen ſtarken auswärtigen Gegner empfangen.
Näheres morgen.
Fußball=Nachleſe.
Kreisklaſſe I. Gruppe 4: TSV Meſſel Münſter 0:9
(0:2); Offenthal Eppertshauſen; kampflos f. E.; Vorwärts
Niederroden 33 Dudenhofen 2:2 (0:1)
SV. 1910 Weiterſtadt Chattia Wolfskehlen 3:1 (2:1).
Mit dieſem Reſultat konnte SV. Weiterſtadt, trotz der Ein=
ſtellung
von Erſatzleuten, einen verdienten Sieg erringen. Das
Ehrentor der Gäſte wurde durch einen Elfmeter erzielt. Leider
mußte die Gäſtemannſchaft nach der Halbzeit mit zwei Heraus=
ſtellungen
vorlieb nehmen. Die Mannſchaft kann anſcheinend auf
fremden Plätzen keine Niederlage hinnehmen, was ſich noch bitter
rächen wird denn auch der Gegner kann Fußball ſpielen. Vielleicht
haben die Gäſte aus dieſem Spiel eine Lehre gezogen. Bei den
Einheimiſchen iſt zu ſagen, daß ſie ganz außer Faſſon ſpielten,
ſonſt wäre die Niederlage weit höher ausgefallen. Fußball ſpie=
len
kann man nur auf dem Spielfeld und nicht nachher, das
ſollten ſich die Spieler geſagt ſein laſſen. Schiedsrichter Sattig=
Dieburg leitete einwandfrei und hatte teilweiſe einen ſchweren
Stand. Die 2. Mannſchaft hatte nicht anzutreten, denn die Gäſte
waren vorher aus Spielermangel zurückgetreten.
1. Jgd., TV. Meſſel 1. Jgd. SV. 29 Erzhauſen 1:3 (1:1).
Am Sonntag mußten ſich die Sportvereinler aus Erzhauſen
zum 2. Male den ſpielſtarken Jugendlichen aus Meſſel gegen=
überſtellen
. Erzhauſen trat mit Erſatz für ſeinen Tormann und
rechten Verteidiger an und hatte auch wenig Hoffnung auf einen
Sieg. Die Blauen ließen jedoch den Mut nicht ſinken, ſie kämpf=
ten
und konnten als Sieger den Platz verlaſſen.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 348

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 18. Dezember 19341

Reich und Ausland.
Großer Rundfunk=Prozeß.

Das Eiſenbahn=Anglück bei Langwedel.

Berlin. Am Montag wurde im Großen
Rundfunkprozeß der frühere Wirtſchaftsdirektor
der Schleſiſchen Funkſtunde, A.=G., Wilhelm Ha=
dert
als Zeuge vernommen.
Hadert, der früher Vorſtandsmitglied beim
Vox=Konzern war, übernahm 1925 die Leitung
des Stettiner Zwiſchenſenders und ging dann
einige Monate ſpäter vorübergehend als alleini=
ges
Vorſtandsmitglied der Schleſiſchen Funk=
ſtunde
nach Breslau. Dann war er einige Zeit
als wirtſchaftlicher Direktor beim Kölner Sender
tätig. Zwiſchendurch mit der Leitung des Rund=
funks
in Stuttgart beauftragt, kam er im
Februar 1928 als Wirtſchaftsdirektor wieder nach
Breslau. Dieſen Poſten hatte er bis zum 1. Juli
1935 inne.
Zu den Privatfahrten mit Dienſtwagen in
Breslau erklärte der Zeuge: Der Aufſichtsrats=
vorſitzende
der Schleſiſchen Funkſtunde, Zoreck, hat
den Dienſtwagen für private Zwecke etwa zwei=
bis
dreimal im Monat benutzt. Ich habe bald
nach der Uebernahme meines Breslauer Poſtens
ein Fahrtenbuch für den großen Dienſtwagen an=
legen
laſſen und auch den Intendanten Biſchoff
verſchiedentlich gebeten, für den von ihm ſelbſt ge=
führten
Wagen ein ſolches Fahrtenbuch einzurich=
ten
. Dies iſt aber erſt ſpäter geſchehen, als die
Treuhändergeſellſchaft bei einer Reviſion das
Fehlen eines Fahrtenbuches für den Wagen Bi=

ſchoffs rügte.
Der Zeuge bekundete weiter, daß dieſe Pri=
vatfahrten
der leitenden Angeſtellten niemals be=
zahlt
worden ſeien. Er habe dabei auch nichts
gefunden, denn ſolche Fahrten ſeien meiſtens mit
gewiſſen Repräſentationspflichten verbunden ge=
weſen
. Der Vorſitzende fragte den Zeugen weiter, ob
er ſich wiederholt über die übermäßigen Ausga=
ben
der Schleſiſchen Funkſtunde bei der Reichs=
rundfunkgeſellſchaft
in Berlin beſchwert habe.
Zeuge: Ich habe mich mehrfach, namentlich
über die dienſtliche Praxis des Intendanten Bi=
ſchoff
beſchwert, da ich dieſe geradezu für einen
Mißſtand hielt, weil ſie meiner Anſicht nach das
Anſehen des Rundfunks ſchwer zu ſchädigen ge=
eignet
war.
Aus der weiteren Vernehmung ergibt ſich
dann, daß er in dieſem Zuſammenhang mit Bi=
ſchoff
ſehr heftige Auseinanderſetzungen gehabt
hat. Der Zeuge ſagt aus, daß Biſchoff von ihm
die Anweiſung der Prozeßkoſten verlangt habe.
Als er dies abgelehnt und eine Anovdnung der
Reichsrundfunkgeſellſchaft gefordert habe, ſei von
dem Vorſitzenden des Aufſichtsrates Zoreck ange=
ordnet
worden, die Koſten zunächſt zu überneh=
men
und nachträglich die Genehmigung von Dr.
Magnus einzuholen.
Der Vorſitzende erörterte dann das ſchon in
den letzten Verhandlungstagen verſchiedentlich
beſprochene Rundſchreiben von Dr. Bredow, in
dem eine Einſchränkung der Privatfahrten mit
Dienſtwagen gefordert worden war.
Die weitere Vernehmung des früheren Wirt=
ſchaftsdirektors
der Schleſiſchen Funkſtunde und
die Vernehmung der früheren Kraftwagenführer
der Dienſtwagen ergab intereſſante Feſtſtellungen
über den Umfang der Privatfahrten. Das ergab
insbeſondere die Vernehmung des früheren Kraft=
wagenführers
Lange. Vergnügungs=Fahrten
wurden eigentlich nur Sonntags gemacht, ſo er=
klärte
der Zeuge, nur Herr Hadert fuhr gele=
gentlich
in der Woche zum Kaffe nach Zobten,
Trebnitz uſw. Die Sonntagsfahrten gingen ge=
wöhnlich
ins Rieſengebirge oder in die Tſchecho=
ſlowakei
. Solange ich bei der Schleſiſchen Funk=
ſtunde
beſchäftigt war, bin ich jeden Sonntag im
Sommer und Winter unterwegs geweſen. Zoreck
hat den Dienſtwagen nur ein= bis zweimal im
Monat benutzt, aber manchmal haben wir auch
Fahrten innerhalb Breslaus für die Funkſtunde
gemacht. (Heiterkeit.) Die Vernehmung des
Chauffeurs Lange warf ein weiteres, bezeichnen=
des
Licht auf die Zuſtände bei der Schleſiſchen
Funkſtunde.
Der zweite Fahrer der Funkſtunde, der nach
Lange die Pflege der Wagen übernommen hatte,
beſtätigt im weſentlichen deſſen Angaben.
Nach Abſchluß der Vernehmung des Zeugen
erklärte der Oberſtaatsanwalt, daß er der Ver=
eidigung
des Zeugen Hadert widerſprechen müſſe.
Er beabſichtige, die Staatsanwaltſchaft in Bres=
lau
zu erſuchen, ein Verfahren gegen Hadert we=
gen
der gleichen Vergehen einzuleiten, wie ſie
hier zur Anklage ſtünden. Das Gericht beſchloß,
die Zeugen Hadert und Biſchoff wegen des Ver=
dachtes
der Mittäterſchaft unvereidigt zu laſſen.
Zum Schluß kam der Staatsanwalt noch ein=
mal
auf die Breslauer Angelegenheit zurück und
erklärte: Aus dem Fahrtenbuch für den Bres=
lauer
Dienſtwagen ergibt ſich, daß nicht, wie die
Anklage angenommen hat, nach dem Bredow=
Erlaß über Einſchränkung von Privatfahrten nur
drei Privatfahrten unternommen worden ſind,
ſondern etwa 14 bis 15.
In der heutigen Sitzung ſollen die Einzelhei=
ten
der Anklagepunkte im ſogenannten Fall Köln
behandelt werden.

oRotenburg

Tchum.

Bitag

Gke.

Ho

Ueßte

Mellenhauzen
S

Eicbelot

Dienburg
S

Liebenau

Reimsen.

Jannouen

Eine Karte der Unglücksſtätte.

Nebenſtehendes Bild: Die Trümmerſtätte.

Der Sonderzug, mit dem der Führer vom Stapellauf in Bremerhaven nach Berlin zurückkehrte, überfuhr zwiſchen Langwedel und Kirchlinteln eimn
Autobus, der infolge des nebligen Wetters die geſchloſſene Eiſenbahnſchranke durchbrochen hatte. Während ſämtliche Inſaſſen des Zuges unverletzt bl1e
ben, wurden von den 20 Fahrgäſten des Autobus 15 getötet und 5 verletzt. Die Aufnahme der Trümmerſtätte zeigt deutlich, daß die Schranke du
den Autobus durchbrochen wurde. Der Anhänger wurde bei dem Zuſammenſtoß zwiſchen Zug und Autobus losgeriſſen und blieb unbeſchädigt ſtehen

Guter Fang der Königsberger Kriminalpolizei.

Königsberg. Vor einigen Wochen brachen
auf zwei Gutshöfen in der Nähe von Königs=
berg
Großfeuer aus, denen zwei Rieſenſcheunen
mit Erntevorräten, Maſchinen uſw. zum Opfer
fielen. Da die Brände faſt zur gleichen Zeit ent=
ſtanden
, vermutete man Brandſtiftung. Der
Königsberger Kriminalpolizei iſt es jetzt ge=
lungen
, die Brandſtifter in der Perſon des 18 jäh=
rigen
Paul Posnien und des 20jährigen Walter
Lapſien feſtzunehmen. Bei der Vernehmung der
jugendlichen Verbrecher ſtellte ſich gleichzeitig
heraus, daß ſie in den letzten Monaten etwa 70
bis 80 Einbrüche in Königsberg ausgeführt ha=
ben
. Die beiden Großfeuer legten ſie an, um die
entſtehende Panik ungeſtört für ihre Raubzüge
ausnutzen zu können.

Raubmörder zehn Tage nach der Tat
zum Tode verurteilt.
Schwurgericht verurteilte am Montag, nach kur=
zer
Verhandlung den 22 Jahre alten Adolf Lücke
wegen Mordes in Tateinheit mit ſchwerem Raub
zum Tode und zum dauernden Verluſt der bür=
gerlichen
Ehrenrechte. Lücke hatte am 6. Dezem=
ber
bei Zollchow (Kreis Jerichow 2) den Arbei=
ter
Borſtel mit einem Zimmermannshammer
niedergeſchlagen und beraubt.
Hinrichtung in Stuttgart.
Stuttgart. Der am 29. Juni d. J. vom
Schwurgericht Stuttgart wegen Mordes zum
Tode verurteilte Wilhelm Schukraft aus Ginn=
heim
, Kreis Frankfurt a. M., iſt am Montag
früh im Hofe des Juſtizgebäudes hingerichtet
worden. Der Reichsſtatthalter von Württem=
berg
hatte nach Lage des Falles von ſeinem Be=
gnadigungsrecht
keinen Gebrauch zu machen ver=
mocht
. Schukraft hatte Ende März d. J. ſeine
Geliebte, die ihm die Eheſchließung verweigerte
durch Erdroſſeln getötet.

Die Aufſchrift an einem Hauſe in Greislautern ein ſtarkes und ſtolzes Bekenntnis
zum deutſchen Mutterlande.

Brandſtifter und Einbrecher.

Die ſpaniſche Regierung als Fluggaft
des Graf Zeppelin.

General der Infanterie a. D. Albert Schoepflin +
Baden=Baden. Am Freitag nachmittag
entſchlief nach langem, ſchwerem Leiden der Gene=
ral
der Infanterie a. D. Albert Schoepflin, im
Alter von 81 Jahren. Am 27. Oktober 1853
wurde General Schoepflin in Freiburg im Breis=
gau
geboren. Er machte den Krieg 1870/71 mit
und erhielt für ſein tapefres Verhalten die Ba=
diſche
Tapferkeitsmedaille und die Karl=Friedrich=
Medaille. Als Offizier ſtand Albert Schoepflin
in den verſchiedenſten Garniſonen des Deutſchen
Reiches. Im Weltkrieg führte der General zu=
nächſt
die 45. Reſerve=Diviſion bei Langemarck,
als kommandierender General hatte er vorüber=
gehend
den Befehl über das 23. Reſervekorps.
Stendal (Altmark). Das altmärkiſche Sein Adjutant war damals der heutige badiſche
Miniſter Prof. Dr. Schmitthenner. Nach dem
Zuſammenbruch ſiedelte ſich Geneval Schoepflin in
Baden=Baden an.

Neuſchnee im Allgäu.
München. In der Nacht zum Sonntag hat
in den Tälern im Allgäu Schneefall eingeſetzt.
In den Bergen gab es am Sonntag eine Schnee=
decke
bis zu 20 Zentimeter.

Madrid. Miniſterpräſident Lerroux iſt in
Begleitung des Finanzminiſters Marraco und
des Handelsminiſters Orozco in Sevilla einge=
troffen
, wo er der Zwiſchenlandung des aus Süd=
amerika
zurückkehrenden Luftſchiffes Graf Zep=
pelin
beiwohnen wird. Der Miniſterpräſident
wird ſodann mit ſeinen beiden Miniſterkollegen
an Bord des Graf Zeppelin einen wweiſtün=
digen
Rundflug unternehmen, bei dem das Luft=
ſchiff
unter dem Kommando von Dr. Eckener
ſtehen wird.
Dr. Eckener iſt am Sonntag auf dem Wege
nach Sevilla im Flugzeug in Marſeille einge=
troffen
. Preſſevertretern erklärte er, er werde in
Sevilla die Inſtandſetzung des Flughafens über=
wachen
, der bekanntlich als Zwiſchenlandungs=
hafen
bei den Zeppelinflügen nach Südamerika
dienen wird. Er habe die Abſicht, ſich auch mit
dem ſpaniſchen Miniſterpräſidenten zu unterhal=
ten
. In Sevilla werde er den Graf Zeppelin
erwarten, der von ſeiner 35. Fahrt nach Süd=
amerika
zurückkehre. Aller Vorausſicht nach dürf=
ten
die Beſprechungen in Sevilla eine entſchei=
dende
Etappe auf dem Wege bedeuten, Sevilla
zum Ausgangspunkt des Transozean=Luftverkehrs
zu machen, zumal auch der deutſche Botſchafter in
Madrid, Graf Walczeck, den Beſprechungen bei=
wohnen
wird.

Meſſerſtecherei zwiſchen vier Brüdern.
Merzig (Saar). Sonntag vormittag kam es
in Merzig zu einer Meſſerſtecherei zwiſchen vier
Brüdern. Einer von ihnen wurde tödlich getrof=
fen
und ſtarb am Tatort. Die drei anderen Brü=
der
erhielten teils ſchwere, teils leichtere Verlet=
zungen
. Der Tote wurde vorläufig ins Leichen=
haus
gebracht, wo eine gerichtliche Leichenöffnung
erfolgen wird. Einer der verletzten Brüder iſt
ins Gefängnislazarett in Saarbrücken eingelie=
fert
wor

Zunahme des Bandikenunweſens
in Madrid.

Madrid. Die ſtändig zunehmenden Ban//8Ghaos.
tenüberfälle in Madrid haben den Miniſterprc/ Cooler
denten Lerroux veranlaßt, durch einen Erlaß aul. die Treppen
Ueberfälle und Diebſtähle mit bewaffneter Ha,) Ler wilde
den Ausnahmegerichten zur Aburteilung zu üb./ 4 u ſuch Verzwei
weiſen. Dieſe Gerichte werden derartige Fälle y)/chuf den Treppe
ſummariſchen Verfahren erledigen und könn Eine hohe gel
Todesſtrafen verhängen. Jetzt wird auch a.s)/k Flammen und
Barcelona ein für dieſe Banditen, die ſogenan) ack, vo biſt
ten Piſtolers, typiſcher Ueberfall gemeldet. Dru Jac, berlaß n
mit Piſtolen bewaffnete Banditen drangen ] Lann bricht kra
ein Geſchäft ein, hielten die Angeſtellten mu Mſtammen und
ihren Waffen in Schach und zwangen den Inh/ Eine große
ber, ihnen das vorhandene Geld auszuhändige 2 Flammen und
Als ein Angeſtellter um Hilfe rief, ſchoſſen is1 0 widen Sätzen d
die Banditen nieder und verletzten ihn ſchwer Crooler erlennt
Als auf die Hilferufe und die Schüſſe Straße- ſchwelende F
paſſanten und Polizei herbeieilten, ergriffen du Aber da iſt der
Räuber die Flucht. Durch die auf die Verfolgen Frooler länp

M4.
zpe ei
Das Bil

abgegebenen Schüſſe der Räuber wurden vier Pe‟
ſonen, darunter ein Polizeibeamter und ei
junges Mädchen, ſchwer verletzt. Von den Bam
diten konnte ſpäter einer in einer Kneipe ſeſtges
genommen werden.

Eine Frau mit einer Gehirnblutung
als Betrunkene auf einer Liller Polizeiwach;

Paris. Ein bedauerlicher Vorfall koſtete a.
Samstag der Frau eines Induſtriellen aus Ron
baix das Leben. Die Frau war am Freitag na.
Lille gefahren und ſuchte dort ein Lichtſpielhalb
auf. Plötzlich brach ſie auf dem Stuhl zuſamme!
Ein Polizeibeamter ſtellte vollkommene Trur)
kenheit feſt. Er ließ ſie zur nächſten Wach
bringen, wo man ſie in eine Zelle einſperrte, F
der ſie ihren angeblichen Rauſch ausſchlafen ſolltl.
Als der Ehemann den Aufenthaltsort ſeine‟
Frau erfahren hatte, begab er ſich ſofort zuu
Wache, wo man ihn aber abwies, mit dem B‟
merken, ſeine Frau ſei vollkommen betrunke?
Der Induſtrielle verwahrte ſich entrüſtet geger
die Behauptung. Er holte einen Arzt, der zu de=
Verhafteten ebenfalls nicht vorgelaſſen wurde
Erſt als nach ſtundenlangem Warten ein Pol!
zeioffizier erſchien, wurde der Arzt vorgelaſſet
Er ſtellte ſofort feſt, daß die unglückliche Frau ab
einer Gehirnblutung litt. Ein Profeſſor der Li*
ler Univerſität beſtätigte dieſe Feſtſtellung un
veranlaßte die ſofortige Ueberführung der Fra=
in
ihre Wohnung. Dort iſt ſie 24 Stunden ſpäh
ter geſtorben, ohne die Beſinnung wiedererlang
zu haben. Der Gatte hat ſofort beim Genera.
ſtaatsanwalt Klage gegen die Liller Polizei ein
geleitet.
Erdbeben in Anatolien.
London. Wie Reuter aus Ankara melder=
ſollen
bei einem ſchweren Erdbeben im Inner=
Anatoliens 20 Menſchen getötet und 100 verleiz
worden ſein. Mehrere ſchwere Erdſtöße ſollen e=

Dörfer zerſtört haben. Am ſtärkſten betroffen ſes
das Gebiet zwiſchen Diarbekr und Mouche. D*
Regierung ſoll einen Hilfsdienſt eingerichtet ha.

Göring gratuliert dem Millionär Graf Zeppelin
Berlin. Das Luftſchiff Graf Zeppelin
konnte auf der Weihnachtsfahrt nach Südamerika
das Jubiläum des 1 000 000 Fahrtkilometers
feiern. Aus dieſem Anlaß hat der Reichsminiſter
der Luſtfahrt Hermann Göring der geſamten Be=
ſatzung
und allen Mitarbeitern des Luftſchiff=
baues
Zeppelin ſeine herzlichſten Glückwünſche
übermittelt. Der Funkſpruch wurde von Berlin
aus ſo aufgegeben, daß er das auf der Heimreiſe
nach Deutſchland befindliche Luftſchiff kurz nach
Zurücklegung der erſten Million Kilometer er=
reichte
.

Selbſtmord des Wiener Univerſitätsprofeſſors
Hans Lorenz.
Wien. Der bekannte Univerſitätsprofeſſor
und Chirurg Dr. Hans Lorenz hat in der Nacht
zum Montag Selbſtmord verübt. Profeſſor Lo=
renz
hatte noch in der Nacht im Rudolfiner Haus
eine ſchwere Operation durchgeführt. Als er
heimkam, erklärte er ſeiner Frau, er müſſe noch
Briefe ſchreiben. Er wurde ſpäter erhängt auf=
gefunden
. Prof. Lorenz ſtand im 61. Lebens=
jahr
.

ben. Wie weiter gemeldet wird, ſollen die Erd?
ſtöße noch andauern.
Papageienplage in Auſtralien.
Melbourne. Nach einer Meldung All=
Adelaide wird Innerauſtralien, das ſich eben vol.
einer großen Heuſchreckenplage erholt hat, o *
einer neuen Plage bedroht. Millionen grünes
Papageien befinden ſich auf einem Fluge von de=
Grenze Weſtauſtraliens nach dem Oſten. Sie bil
den ſo dichte Maſſen, daß der Erdboden, wo ſch
ſich niederlaſſen, weithin grün gefärbt iſt. Dich
Vögel machen die Waſſervorräte für Menſche*
und Vieh ungenießbar. Man iſt Tag und Nachk?
damit beſchäftigt die Waſſerquellen vor den Pc
pageien zu ſchützen. Man befürchtet, daß die Bch
gel, wenn ſie in die Farmgebiete kommen, aug
die von den Heuſchrecken noch übrig gelaſſene.
Saaten und Früchte vernichten.
Brandſtiftung in Rennſtällen.
Toronto. Auf der Thorncliff=Rennbah
brach in ſechs verſchiedenen Ställen, infolgs
Brandſtiſtung Feuer aus, das ſich mit raſendes
Geſchwindigkeit ausbreitete und 21. Reunpferdo
tötete, die einen Wert von etwa 60 000 Dolla?
darſtellen. Mehrere Tiere rannten zurück in.
Feuer, nachdem ſie bereits in Sicherheit gebrachd
waren. Bereits in der letzten Woche wurden, 1
den Rennſtällen zwei Brandherde entdeckt, dütg
die jedoch kein Schaden angerichtet wurde.

[ ][  ][ ]

Dienstag, 18. Dezember 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 348 Seite 9

Copyright by Hans Kurt Müller Verlag, Berlin N 54. 1934,
Ueberall fliegen jetzt Fenſter auf, gellen ſchreckliche Schreie
grunter, ziſcht brüllend eine Flammenzunge heraus und erleuchtet gen. In dieſem Augenblick weiß er, daß es ſinnlos iſt die Frau,
de Hotelfaſſade wie eine Faſſade des Schreckens mit grauenhaf= die er am Fenſter geſehen hat retten zu wollen.
un rotem Licht.

Die Brand=Kataſtrophe
Brennt.na 4 des Sotel Kern in Kanſing

Alle Rechte vorbehalten. (Nachdruck verboten.)

pird z.
ngeſtells.

eihe

In wenigen Minuten iſt die Straße wie verzaubert.
Sie iſt rot und wild beleuchtet von den Flammenſäulen, die
lötzlich aus dem Hotel krachend und berſtend aufſteigen.
Die Hilfeſchreie der Menſchen an den Fenſtern des brennen=
rr
Hotels ſind inzwiſchen verſchlungen, erſtickt von dem Lärm der
rillenden Flammen, der krachenden Feuerſäulen, den heulenden
flammenraketen, die ganz plötzlich überall aufſteigen.
Crooker, der eben noch dies Hotel und all ſeine Gäſte haßte
ud verwünſchte, ſtürzt ſich totenblaß in das Foyer des Hotels.
Er ſieht immer noch dieſe junge Frau in dem brennenden
fenſter vor ſich.
Ihre Hilferufe wollen nicht aus ſeinen Ohren.
Er hat die Zwangsvorſtellung, daß nur er ſie retten kann.
Nur er..
Er kommt ſich vor, als ſei er mit ſeinen Verwünſchungen
hald am Unglück dieſes Hotels, dieſer Menſchen.
Jack, wo biſt du!? . . . ."
Im Hotel trifft Crooker auf eine Hölle.
Alles ſchreit und läuft und brüllt.
Entſetzensſchreie lang und gell kommen von allen Seiten.
Das elektriſche Licht iſt überall erloſchen. So ſind die Trep=
en
, das Foyer, die Gänge nur erleuchtet von der wilden und
mecklichen Helle der Flammen.
Dunkle Schatten, brüllende Flammen, wilde Feuerfetzen und
hreiende, jammernde Menſchen, das iſt es, worauf Crooker trifft.
Crooker verſucht die Treppen nach oben zu kommen.
Aber die wilde Jagd verängſtigter, raſender Menſchen fegt
n wie eine Wand wieder nach unten.
Das Bild, das ihn umgibt, iſt eine Nachtmahr.
Wenig bekleidete Menſchen, die nach ihren Angehörigen
ſen, ſchreien, wimmern, umringen ihn.
Die brüllenden Sivenenſchreie der heranjagenden Feuerwehr
eiden laut und geben ein wenig Hoffnung auf Steuerung die=
15 Chaos.
Crooker verſucht noch einmal die Treppen hinaufzuſteigen.
Die Treppen haben ſich allmählich geleert.
Der wilde Schwarm der Entſetzten iſt an ihm vorbeigebrauſt.
er noch Verzweifelte, die vermißte Angehörige ſuchen, kämpfen
rch auf den Treppen mit Rauch, Feuer und Entſetzen.
Eine hohe gelle Frauenſtimme ruft aus einem ſchon ganz
41 Flammen und Rauch angefülltem Gang immer wieder.
Jack, wvo biſt Du ...."
Jack, verlaß mich nicht! Jack! Jack!
Dann bricht krachend und berſtend in dem Gang eine Waud
ſammen und die Frauenſtimme ſchweigt.
Eine große Dogge halb toll vor Entſetzen und Furcht kommt
as Flammen und Rauch aus einem Gang gejagt und ſtürzt
wilden Sätzen die Treppe hinunter.
Crooker erkennt mit Entſetzen, daß der Körper des Hundes
4e ſchwelende Flamme iſt.
Aber da iſt der Hund ſchon an Crooker vorbei,
Crooker kämpft mit Feuer und Rauch.

Die Luft wird erſtickend und er keucht mit berſtenden Lun=
Er weiß nicht, wo das Zimmer liegt.
In welchem Gang!?
Welche Zimmernummer!?
Wahrſcheinlich haben die Flammen ihr Opfer bereits ge=
holt
. Aber überall um ihn ſind Hilfeſchreie, Eutſetzensrufe, ſchreck=
liches
Jammern.
Er kommt in einen Gang, der ganz mit Rauch angefüllt iſt.
An eine Tür hört er Schläge und Lärm.
Er will die Tür öffnen, aber ſie iſt verſchloſſen.
Hinter der Tür ruft eine Frau Retten Sie mich doch!
Retten Sie mich doch!"
Warum öffnen Sie die Tür denn nicht? ſchreit Crooker.
Frau in Flammen.
Ich kann nicht! Die Tür geht nicht auf! UInd im Zimmer
breunt alles . . . Reiten Sie mich oder ich muß mich aus dem
Fenſter ſtürzen, aber das iſt mein Tod . . . Ach Gott, die Flam=
men
. . . die Flammen . . . ich erſticke . . . Reiten Sie mich doch
. . . retten Sie mich doch
Die Frau wimmert in ſchrecklicher Qual.
Und nun geſchieht etwas, das wie ein Wunder iſt.
Der verhungerte, ausgemergelte, völlig geſchwächte Körper
Crookers wirft ſich wieder und wieder gegen die Tür.
Die Hilfeſchreie der Frau, das praſſelnde Feuer das jetzt
auch auf dieſen Gaug zugejagt kommt, gibt ihm übermenſch=
liche
, unnatürliche Kräfte.
Er iſt am ganzen Körper ſchweißgebadet.
Er beißt die Zähne in die Lippen, daß ſie bluten.
Es iſt zu Ende Mein Kleid brennt ſchon .. ." ſchreit
die Frau hinter der Tür.
Zum letzten Male wirft ſich Crooker gegen die Tür.
Das Wunder geſchieht.
Die Tür ſpringt auf.
Die Frau ſtürmt heraus und fällt über Crooker, der
regungslos zu Boden geſunken iſt.
Zwei Minuten ſpäter finden die Feuerwehrleute zwei Ohn=
mächtige
. Eine Frau und einen verkommen ausſehenden Mann.
Beide werden von den Feuerwehrleuten gerettet.
Inzwiſchen ficht die Feuerwehr einen geradezu gigantiſchen
Kampf mit dem Feuer aus.
Der jagende Eiswind läßt die Flammen, die man kaum
gelöſeht glaubt, immer wieder in jagender Glut aufheulen.
Das Hotel gleicht einem wilden, brüllenden Flammenmeer,
Kälte und Wind haben ſich gegen die Reiter verbündet.
Das Waſſer gefriert in den Schläuchen und überzieht das
Gemäuer mit einer dicken Eisſchicht.
In ihrer Todesangſt ſpringen die verängſtigten Hotelgäſte
aus den oberen Etagen aus den Fenſtern und bleiben mit zer=
ſchmetterten
Gliedern auf der Straße liegen.
Am Hotel Kern fließt der Grand River vorüber.
Mit ſchäumenden gurgelnden Wellen, die der Wind wild
aufpeitſcht. Er iſt rot von den Flammen überloht.
Vielleicht, daß man ſich durch einen Sprung in die Fluten
retten kann.

Unzählige wählen dieſen Ausweg.
Aber die Fluten des Grand River ſind von tödlicher Käll=
Eiſesſtarre packt die Armen, die dieſen Weg wählten und
ziehl ſie in die grauſige Tiefe.
Der Tod gibt den wenigſten Pardon.
Es iſt ein großes Sterben, das um das Hotel anhebt ..
Mr. White kann nicht ſchlafen.
Mr. White iſt aus New York nach Lanſing gekommen une
einen ihm befreundeten Arzt hier zu konſultieren.
Er hat ein Zimmer im Hotel Kern genommen.
Mr. White leidet wegen ſeiner Krankheit an Schlafloſigke
Dieſe Nacht nun iſt es mit der Schlafloſigkeit beſond=
ſchlimm
.
Trotzdem er mehrere Tabletten ſeines Schlafmittels genor
men hat, will der Schlaf nicht kommen.
Irgendeine uervöſe Unruhe ſitzt in ihm, die er nicht meiſte n
kann.
So kommt es, daß er mitten in der Nacht ſein Bett verläf
ſich ankleidet, ein Buch hervorholt um zu leſen.
Er lieſt auch mehrere Stunden, aber ſeltſam .. trotzdem
das Buch ſpaunend und unterhaltſam iſt, will ihn eine beun=
ruhigende
Nervoſität nicht verlaſſen.
Mr. White ſchiebt dies auf ſeine Krankheit.
Ganz plötzlich aber erliſcht das Licht der Stehlampe neben
ſeinem Seſſel.
Kurzſchluß! denkt Mr. Vhite, während das Dunkel ihn
umgibt.
Er ſieht auf das leuchtende Ziffernblatt ſeiner Armband=
uhr
und ſtellt feſt, daß es ein wenig nach 5 Uhr iſt.
Mr. White hofft, daß der Kurzſchluß in der Leitung bald
behoben ſein wird und ſtarrt grübelnd vor ſich hin.
Er weiß nicht wie lange er ſo geſeſſen und ins Dunkel
geblickt hat.
Jedenfalls hat er plötzlich das Empfinden, als läge ein
Brandgeruch in der Luft.
Blödſinn! knurrt er dor ſich hin. Woher ſoll hier ein
Brandgeruch kommen. Ich habe ja nicht geraucht und ſonſt kann
ja hier kein Brandgeruch ſein ...
Aber nach einer Weile verſtärkt ſich der Brandgeruch noch
mehr.
Das Licht geht auch nicht wieder an.
Und einmal iſt es Mr. White, als höre er irgendwoher
einen gellenden Schrei.
Zuerſt will Mr. White alles mit ſeiner Nervſität entſchul=
digen
, aber dann ſteht er doch auf und geht zum Haustelephon,
um anzufragen, wie das mit dem Kurzſchluß ſei, ob der bald
behoben würde.
Aber Mr. White ſteht vergeblich am Telephon.
Das Telephon ſchweigt.
Jetzt wird Mr. White doch nervös.
Er öffnet die Zimmertür und jetzt erſchrickt er doch.
Der ganze Gang iſt voll Rauch.
Voll von einem beizenden, ätzenden Rauch, der ihn ſogleich
huſten läßt.
Mr. White deukt ſofort an die Möglichkeit eines Hotel=
brandes
und der Schweiß tritt auf ſeine Stirn.
Sein Zimmer liegt in der 4. Etage. Da iſt ein Brand keine
Kleinigkeit, wenn die Treppen brennen.
Mr. White ruft und klingelt nach dem Perſonal.
Aber die Klingeln ſcheinen nicht zu funktionieren.
Er geht zum Aufzug.
Der Aufzug rührt ſich nicht.
(Schluß folgt.)

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[ ][  ][ ]

Nummer 348

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Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

Die bevorſtehende Unterbrechung des Börſengeſchäfts durch
die Feiertage hatte geſtern an der Berliner Börſe ein wei=
teres
Sinken der Umſätze zur Folge. Bei kleinſtem Geſchäft war
eine ausgeſprochene Tendenz kaum zu erkennen. Die Veränderun=
gen
nach beiden Seiten erreichten in den meiſten Fällen kaum ein
Ausmaß von ½ Prozent. Da die Wochenberichte in den Blättern
nach den vorangegangenen Rückgängen etwas zuverſichtlicher ge=
halten
waren, kam aus Publikumskreiſen kaum noch Angebot
heraus. Etwas Intereſſe beſtand für Montanwerte: Mannes=
mann
konnten ſich um ½ Prozent befeſtigen. Auch Braunkohlen=
werte
lagen überwiegend freundlicher. Erdöl erreichten wieder
den Parikurs und Bubiag zogen bei 4000 RM. Umſatz um 1½
Prozent an, Kaliwerte waren kaum verändert. Farben konnten
ſich knapp behaupten, gaben aber im Verlauf um ½8 Proz. gegen
den letzten Börſentag nach. Elektrowerte bröckelten bis auf HEW.
(plus 1 Prozent) ab, Felten verloren 1½ Proz. Gas= und Kabel=
werte
waren unverändert. Am Markt der Maſchinenaktien blieb
die weitere Belebung in der Maſchineninduſtrie ohne Einfluß. Am
Rentenmarkt war die Tendenz nicht unfreundlich, da man mit
weiteren Käufen für den Anleiheſtock rechnet. Im Verlauf brök=
kelten
die Kurſe, ausgehend von Farben und Schiffahrtswerten,
hapag gingen

1 Prozent gedrückt. Feldmühlen waren 1½ Prozent niedriger.
Süddeutſche Zucker verloren weiteres 1 Prozent. Von variablen
Renten gingen Altbeſitz um ¼ Prozent zurück. Umſchuldungsan=
leihe
verloren 10 Pfg. Auch Kaſſarenten lagen eher ſchwächer.

Die außerordentliche Zurückhaltung, die der Börſe ſchon ſeit
einiger Zeit das Gepräge gibt, war auch zu Beginn der neuen
Woche wirkſam, und die Frankfurter Börſe ſteht ſchon jetzt
im Zeichen der bevorſtehenden Weihnachtsfeiertage. Die aktive
Außenhandelsbilanz für den Monat November und günſtige Be=
trachtungen
in der Sonntagspreſſe über die derzeitige Lage der
Börſe vermochten keinen, ſtärkeren Anreiz zu neuer Unterneh=
mungsluſt
herbeizuführen, wenngleich ein günſtiger Eindruck hin=
terblieb
. Die Kursgeſtaltung war bei ſehr kleinen Umſätzen im=
mer
noch uneinheitlich, doch zeigte ſich gegenüber dem nur noch
kleinen Angebot etwas mehr Widerſtandskraft. Im Vergleich
zur Samstagsbörſe hielten ſich denn auch die Abweichungen nach
beiden Seiten in normalen Grenzen. Teilweiſe Verkäufe dürften
noch zu Geldbeſchaffungszwecken für den Jahresultimo, der in die=
ſem
Jahre eine Vorverlegung der Vorbereitungen bedingt, er=
folgt
ſein. Kräftig erholt waren aber nach den letzttägigen Rück=
gängen
am Kunſtſeidemarkt Bemberg mit 114½ (plus 5 Proz.),
auch Aku lagen etwa ½ Prozent höher. JG. Farben bröckelten
weiter, und zwar um ½ Prozent auf 130½ Prozent ab. Scheide=
anſtalt
waren zu 200 Prozent voll behauptet. Deutſche Erdöl er=
holten
ſich um 1½ Prozent und Th. Goldſchmidt um ¼ Prozent.
Für Elektroaktien überwogen leichte Abſchwächungen, ſo bei Be=
kula
und Elektr. Lieferungen mit je minus ³ Proz., Geffürel
(min. 1 Proz.) und Schuckert und Siemens (je min. ½ Proz.).
Licht u. Kraft zogen unter Berückſichtigung des Nettodividenden=
abſchlages
von 5,4 Prozent um ½ Prozent an. AEG. lagen un=
verändert
. Am Montanmarkt konnten ſich die Kurſe zumeiſt gut
behaupten. Im Verlaufe litt die Börſe ſtark unter der herrſchen=
den
Geſchäftsſtille. Obſchon die Kursbildung weiter etwas un=
einheitlich
war, lagen die Kurſe in der Mehrzahl etwas ſchwächer.
Am Rentenmarkt bröckelten Altbeſitz auf 102¾, ſpäte Schuld=
bücher
und Zinsvergütung je ½ Prozent ab. Kommunal= Umſchul=
dung
blieben behauptet.
Auch an der Abendbörſe beſtand die ſtarke Zurückhaltung
von Kundſchaft und Spekulation fort, ſodaß die einzelnen Märkte
nahezu ſtagnierten. Die Haltung war mangels jeglicher An=
regung
ausgeſprochen luſtlos und auf Baſis der ſchon ermäßigten
Berliner Schlußkurſe zeigte ſich weiterhin eher Abgabeneigung.
Die wenigen Kurſe, die zur Notiz kamen, waren meiſt nur knapp
behauptet. Der Rentenmarkt lag gleichfalls faſt vollkommen ge=
ſchäftslos
. Altbeſitzanleihe und Kommunalumſchuldung waren
indes um Bruchteile eines Prozentes höher, im übrigen konnten
ſich die Mittagsſchlußkurſe etwa behaupten.

Abjahregelung auch für Spargel vorgeſehen.

Wirkſchaftliche Rundſcheu.

Tallt)
Att

Der Reichsbeauftragte für die Regelung des Abſatzes von
Gartenbauerzeugniſſen hatte die Gebietsbeauftragten jener Lan=
desbauernſchaften
, in deren Gebiet der Spargelbau eine beſon=
dere
Rolle ſpielt, zu einer Ausſprache über die Abſatzregelung
von Spargeln in 1935 nach Frankiurt a. M. zuſammengerufen.
Uebereinſtimmend herrſchte lt. Landware die Anſicht, daß zwar
zur Zeit noch kein Ueberanbau vorläge, daß aber nur durch eine
beſſere Verteilung der anfallenden Erntemengen auf die Geſamt=
heit
der Märkte eine dem Erzeuger wie dem Verbraucher gerecht
werdende Abſatzlage geſchaffen werden könne. Dementſprechend
wurde vom Reichsbeauftragten Anweiſung erteilt, die entſpre=
chenden
Vorbereitungen für die Schaffung von Ortsſammelſtellen
und Bezirksvertriebsſtellen zu treffen, wobei als Ziel geſtellt
wurde, geſchloſſene Anbauräume mit entſprechenden Verbrauchs=
räumen
in Verbindung zu bringen. Vorbedingung hierzu ſind
einheitliche Sortierung und Verpackung. Bei der Sortierungs=
frage
iſt vorgeſehen, Sortierungsbeſtimmungen zu ſchaffen, die
ſowohl für die Friſchmarktbelieferung als auch für die Verwer=
tungsinduſtriebelieferung
einheitlich ſind. Das Anbauvertrags=
verfahren
mit der Verwertungsinduſtrie bleibt erhalten.. Soweit
von der Induſtrie der Friſchmarkt verſergt wird, wird ſie ſich den
gleichen Vorſchriften zu fügen haben, wie ſie allgemein für die
Friſchmarktbelieferung vorgeſehen werden. Sogenannte Liefe=
rungsverträge
zwiſchen einzelnen Anbauern und Händlern werden
nicht zugelaſſen.

Markt landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe. Die Buttererzeugung
deutſcher Märkte hielt ſich auf gleicher Höhe. In mehreren Milch=

wirtſchaftsgebieten Süddeutſchlands gingen die Milch=
anlieferungen
ſtärker zurück, da um dieſe Jahreszeit die Kühe
größtenteils trockengeſtellt werden. Zur Deckung des Geſamtbe=
darfs
ſtanden der Reichsſtelle genügend Buttermengen zur Ver=
fügung
. Die Umſätze im Käſegeſchäft blieben unverändert. Ins=
beſondere
das Hartkäſegeſchäft verlief ruhig. Der Verſand von
Tilſiter Käſe bewegte ſich in engen Grenzen. Die Weichkäſeſorten,

beſonders Limburger, fanden einen beſſeren Abſatz. Der lebhafte
Verlauf des Kühlhauseiergeſchäfts hat weiter angehalten. Die
Umſätze haben eine beachtliche Höhe erreicht. Preisveränderungen

wurden in der letzten Woche weder für Friſch= noch für Kühlhaus=
eier
vorgenommen.
Anerkennung der Wirtſchaftsgruppen Privatverſicherung und
Oeffentlich=Rechtliche Verſicherung. Der Reichswirtſchaftsminiſter

gleinigen Vertretungen idrer Wirtſchaſtslweige anerläannt. Die
Wirtſchaftsgrunpen und ihre Untergruppen dürfen keine markt=
regelnden
Maßnahmen treffen. Der Wirtſchaftsgruppe Privat=
verſicherung
werden alle Privatunternehmungen angeſchloſſen,
die den Betrieb von Verſicherungsgeſchäften zum Gegenſtand
haben, während zur Wirtſchaftsgruppe Oeffentlich=Rechtliche Ver=
ſicherung
alle öffentlich =rechtlichen Verſicherungsanſtalten, mit
Ausnahme der zur Sozialverſicherung gehörenden öffentlich= recht=
lichen
Anſtalten, angeſchloſſen werden. Sie haben ihren Betrieb
bei der für ſie, zuſtändigen Wirtſchaftsgruppe anzumelden. Die
Einzelheiten des Meldeverfahren, werden von dem jeweiligen
hrer der Wirtſchaftsgruppe beſtimmt.
Die Lage am Jutemarkt. Nach dem Marktbericht der Inter=
eſſengem
inſchaft Deutſcher Juteinduſtrieller GmbH. lag der Roh=
jutemarkt
in der vergangenen Kalenderwoche feſt. Firſts koſten
NovemberDezember= und Dez.Januar=Verſchiffung 17. Lſtrl. je
To., Jan.Febr.=Verſchiffung 17,5 Lſtrl. je To. Der Fabrikate=
wenig
Geſchäft auf. Am deutſchen Mark
markt in Dundee
beſtehen die durch die Rohſtoffverhältniſſe begrenzten Deckungs=

Vom Holzmarki.

Aus Fachkreiſen wird uns berichtet: Das Reichsminiſterium
für Ernährung hat zum 31. Dezember d. J. durch das Statiſtiſche
Amt eine genaue Erhebung über alle auf den Sägewerken lagern=
den
Schnittholzbeſtände angeordnet, die zeitlich mit der üblichen
Beſtandsaufnahme, zu den Inventuren zuſammenfällt und, wie
angenommen wird, das Ergebnis haben wird, daß die Vorräte,
nämentlich in Stamm= und Zopfware, doch größer ſein werden,
als bisher allgemein angenommen wurde. Darauf iſt es auch zu=
rückzuführen
, daß die Kaufluſt im allgemeinen etwas eingedämmt
erſcheint, wenn auch viele Holzhändler an ſich Bedarf haben. Nach
Neujahr erwartet man ein Wiederaufleben der Umſätze auf den
Plätzen des Einzelhandels, weil die Holzverbraucher ſich zum Jah=
resſchluß
nicht mehr mit der Hereinnahme größerer Mengen von
Schnittholz belaſten wollten. Einige Verkäufe von guter Stamm=
kiefer
mit etwa 60 v.H. 1. Klaſſe wurden nach Thüringen und
Sachſen, nach dem Rheinland und nach Hannover bekannt. Im
übrigen wurde auf einer Zuſammenkunft maßgebender Säge=
werksbeſitzer
aus Oſtdeutſchland vor wenigen Tagen beſchloſſen,
die Sortierungsſätze (etwa 60 v.H. 1. Klaſſe, frei von 3. Klaſſe)
zu belaſſen und ſie nicht zu verſchlechtern, außerdem ſelbſtverſtänd=
lich
auch eine geringere Blockware herzuſtellen, wie das bisher
ſchon geſchah. Daraus kann man erſehen, daß die Befürchtung,
die vor kurzem noch geäußert wurde, man könne mit einer Ver=
knappung
auch der friſchen Stammware rechnen, nicht zutreffen
dürfte und gewiß nicht von den erwähnten Sägewerken geteilt
wird. Neue Einſchnitte werden aus Oſtpreußen zu 9598 RM.
je Kubikmeter ab Verladeorten bei beträchtlichen Vorſchußzahlun=
gen
und auch ſonſt kurzfriſtigen Bedingungen angeboten. Bisher
iſt es noch nicht zu Abſchlüſſen gekommen. Am Bauholzmarkt hält
die ſtabile und daher geſunde Lage an. Nur ſchnell zu liefernde
Kantholzliſten machen hier und dort gewiſſe Schwierigkeiten. Es
wird dem Wunſch ſchnellerer Zuweiſungen des Nadelbauholzes
an die Sägewerke Ausdruck gegeben. In der Gegend von Oder=
berg
wird lettländiſches Holz, das im Verrechnungswege geliefert
wurde, eingeſchnitten, ebenſo in Stettin. Stammblöcke ſind ſehr

geſucht.

Produkkenmärkke.

Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 17. Dezember. Bei reich=
licherem
Angebot in Weizen und Roggen entwickelte ſich infolge
der bevorſtehenden Feiertage kein nennenswertes Geſchäft. Hafer
und Futtergerſte blieben ziemlich knapp angeboten; die Nachfrage
beſtand unvermindert fort. Die Lieferung von Hafer wird wei=
terhin
von der Gegenlieferung von ölhaltigen Futtermitteln ab=
hängig
gemacht, doch kamen derartige Abſchlüſſe angeſichts des
völligen Fehlens von Oelkuchen uſw. nicht zuſtande. Auch Kleie
und andere Mühlenabfälle waren weiter knapp. Das Mehlgeſchäft
blieb ſehr unbefriedigend. Von Rauhfuttermitteln haben die
Strohpreiſe etwas angezogen. Es notierten (Getreide je To.,
alles übrige je 100 Kilo) in RM.: Weizen W. 9: 203,50. W. 13:
207,50, W. 16: 211,50; Roggen R. 9: 163,50 R. 13: 167,50, R. 15:
171,50 alles Großhandelspreiſe der Mühlen des genannten
Preisgebiets. Futtergerſte G. 9: 165,50 G. 11: 168,50. G. 12:
170,50; Hafer H. 13: 163,50, H. 14: 165,50 alles Großhandels=
preiſe
ab Station. Bei Waſſerverladung über 100 To. RM. 3,00
mehr. Sommergerſte für Brauzwecke 200, Weizenmehl W. 13 und
W. 16 27,15 plus 0,50 RM. Frachtausgleich; Roggenmehl R. 13:
23,60. R. 15: 24,00 plus 0,50 Frachtausgleich; Weizennachmehl
16,50, Weizenfuttermehl 12,75, Weizenkleie W. 13: 10,58, W. 16:
10.79; Roggenkleie R. 13: 9,81, R. 15: 10,05 alles Mühlen=
feſtpreiſe
ab Mühlenſtation, ſoweit ſie in den Bereich der Landes=
bauernſchaft
Heſſen=Naſſau fallen. Soyaſchrot mit Monopolzu=
ſchlag
(m. M.) 13.00; Palmkuchen m. M. 13.30; Erdnußkuchen
m. M. 14,50 alles Fabrikpreiſe ab ſüddeutſcher Fabrikſtation;
Treber , Trockenſchnitzel 9,309,70, Heu ſüdd 11.00 Weizen=
und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 4,705,00. Kar=
toffeln
: gelbfleiſchige hieſiger Gegend RM. 2,802,90 (unv.) per
50 Kilo bei Waggonbezug. Tendenz: ruhig.
Berliner Getreidebericht vom 17. Dezember. Zu Beginn der
letzten Woche vor den Feiertagen kam der Handel am Getreide=
Großmarkt nur langſam in Gang, da man ein verſpätetes An=
kommen
der verladenen Ware vermeiden will. Das Angebot in
Weizen und Roggen war für die Nachfrage der Mühlen ausrei=
chend
, und die Rücklieferung von Kleie ſowie die erhöhte Aus=
gleichsabgabe
von RM. 6.00 wurden nur in Einzelfällen zuge=
ſtanden
. Anregungen vom Mehlmarkt lagen gleichfalls nicht vor,
die Abrufe aus alten Kontrakten ſind nicht immer befriedigend.
Hafer wird von der erſten Hand nur zum Verkauf geſtellt, wenn
gleichzeitig Braugerſten abgenommen bzw. Kraftfuttermittel ge=
liefert
werden.

Vom Karlofſelmarkk.

An den deutſchen Kartoffelmärkten iſt keine weſentliche Veu=
änderung
zu verzeichnen. Das Einkellerungsgeſchäft kann als abgee
ſchloſſen gelten, ſo daß ſich die Umſätze auf die Deckung des laufemn
den Bedarfs beſchränken. Die milde Witterung trug dazu be=
die
Kaufluſt der Verbraucher einzuſchränken. Die Anlieferunge=
der
Landwirtſchaft waren nicht beſonders umfangreich, angeſichtt:
der ruhigen Nachfrage aber völlig ausreichend. Soweit Nachfragg
vorhanden iſt, erſtreckt ſich dieſe vorwiegend auf Speiſekartoffel:l
der Sorte Induſtrie‟ Eine ſtärkere Tätigkeit des Handels ii
erſt zu erwarten, wenn eintretender Froſt die Belieferung der
Verbraucher unmittelbar durch den Erzeuger unterbindet. Dag=
Fabrikkartoffelgeſchäft verlief etwas lebhafter. Nach Futterkar;
toffeln beſtand einige Kaufneigung, ohne daß es aber zu bedeig
tenden Umſätzen kam.

Ausgleichsſtellen für Schlachtvieh.

Die Hauptvereinigung für Schlachtviehverwertung hat für
eine Reihe von Schlachtviehmärkten Ausgleichsſtellen für Schlach/
vieh geſchaffen, und zwar die Ausgleichsſtellen Weſt, Süd. Mitr!
und Oſt. Zuſtändig für die badiſchen und bayeriſchen Märkte in
die Ausgleichsſtelle Süd mit dem Sitz in Frankfurt a. M., ang=
gliedert
der Bezirksvereinigung für Schlachtviehverwertung He=
ſen
. Die Aufgabe der Ausgleichsſtellen iſt vorläufig der Ausglei
zwiſchen den einzelnen Märkten in der Belieferung mit Schwe=
nen
. Sobald ausreichende Erfahrungen vorliegen, und Bedürfn7
beſteht, werden auch andere Viehgattungen einbezogen werder
Sollte alſo auf einem Markt eine Ueberfüllung eintreten, wäll
rend ein anderer, frachtlich erreichbarer Markt eine Unterbelief.
rung aufweiſt, iſt es die Wirkung der Ausgleichsſtelle, hier de
Ausgleich zu ſchaffen. Viehhandel und Viehagenten haben d
Möglichkeit, ſich im Falle des Ausgleichsbedarfs über den zuſtäm=
digen
Marktbeauftragten ſich dieſer Einrichtung zu bedienen. I=e
der Händler und Agent, der auf ſeinem gewohnten Markt d
angemeldeten Schweine nicht unterbringen kann, kann daher übs
dieſe Ausgleichsſtelle zur Belieferung eines anderen Marktes zuu
gelaſſen werden. Ebenſo wird die Ausgleichsſtelle bei ungenu
gender Belieferung den Ausgleich vermitteln.

zweiſelte nicht
ien worden wärenl.
gzu geben. Und 9
äberei war ein
hin und wieder ei
en Geſchäfte hingen
im Ohr lag.
zwal. Aber er wo
ucht daran, daß
ue, nach deſſen Eſſa
griſten ſuchte. Abe

Biehmärkte.

Darmſtädter Viehmarkt vom 17. Dezember. Aufgetriebe
waren 689 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich auf Kl. a) 53 Pfga
b) 5153, c) 4953, d) 4752 Pfg. pro Pfund. Es wurden vem
kauft in der Klaſſe a) 32, b) 157, C)) 412, d) 82 Tiere. Markt)
verlauf: lebhaft, geräumt.
Mannheimer Viehmarktbericht vom 17. Dezember. Auftrieb
213 Ochſen, 112 Bullen, 240 Kühe, 324 Färſen, 1040 Kälber, 5.
Schafe, 2446 Schweine und 4 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilo Lebend=
gewicht
: Ochſen Kl. a) 3638, b) 3035, c) 2629; Bullen
Kl. a) 3235, b) 2731, c) 2426: Kühe Kl. a) 2933, b) 25
bis 28, c) 1722, d) 1116: Färſen Kl. a) 3640, b) 3035
c) 2429; Kälber Kl. a) 4952, b) 4448, c) 3643, d) 27355
Schweine Kl. a) 2. 5153, b) 5053, c) 4853, d) 4551, g:
Sauen 4548. Schafe und Ziegen nicht notiert. Marktverlaum
Großvieh ruhig, gute Ware behauptet, Ueberſtand. Kälber ruhigt
Schweine lebhaft. Nächſter Haupt= und Pferdemarkt am Dom
nerstag, den 27. Dezember.
Frankfurter Viehmarkt vom 17. Dezember. Auftrieb: Rinder
606 (gegen 1260 am letzten Montagsmarkt) darunter 606 Ochſen,!
154 Bullen, 446 Kühe und 403 Färſen; Kälber 934 (579) Schafs
46 (230), Schweine 4412 (3965). Notiert wurde pro ein Zentne
Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 3840, b) 3337, c) 2832
d) 2227: Bullen a) 3435, b) 3133, c) 2730, d) 24261
Kühe a) 3234, b) 2631, c) 1925 d) 1315; Färſen a) 3
bis 39, b) 3437, c) 2833, d) 2227; Kälber Sonderklaſſe
a) 4752. b) 3846, c) 3037, d) 2029; Lämmer und Hamme=
b
) 2. Weidemaſthammel 3536, alles übrige einſchließlich Schaff

möglich. Arme 2
durchhungerten,
Mestionen herum.
kein Weiterkomt
Hernd ſtellte erneu
ſthr zurückging. Der
hniſche Begabung fi
hieu die Liſte, die er
Dainet worden.
As nun?
wund die Schultern
Snſc nach Beſchäfti
Eu(Konjunktur ſelbſt,
meitskraft ein und
Hr: Gamilie ſchlecht un
tad, mochte man hind
1Neſſers Schneide.
eihen, daß man nicht
Zernd hatte allmä
F-teit höchſt überflüſ
mſen, daß er verpfl
F Zi. So konnte weni
-Hauchen : Es häl
Wie ſich wohl der


A

geſtrichen: Schweine a) 1. 53. 2. 5053, b) 5053, c) 4855
d) 4652, e) und f) geſtrichen. g) 1: 4648, 2. 4045 IrI

Preisvergleich zum letzten Montagsmarkt zogen beſte Ochſen un=
geringſte
Kühe je 2 Mk., Hammel 1 Mk. an; geringſte Ochſen un.
Färſen gaben je 2 RM. und geringſte Kälber 3 RM. nach, alle=
übrige
blieb unverändert. Marktverlauf: Rinder ruhig. Uebem
ſtand (23 Ochſen, 4 Bullen, 12 Kühe und 28 Färſen); Kälber un
Hammel ruhig, geräumt; Schafe ruhig, Ueberſtand (8 Stück)
Schweine rege, ausverkauft.

Berliner Kursbericht
vom 17. Dezember 1934

Deviſenmarkt
vom 17. Dezember 193

e derBenetr. r. 1

Me Hu
Deutſche Bank u.
Disconto=Gef.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Lioht
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gasſ=
Deutſche Erdö

Me
70.
73.50

23.
26.75
26.
123.75
13.50

Aaf. 5
132.525
117.
99.50

Mie Heee
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerle
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Kofsw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Me
130.25
58.50
105.75

75.625

Ride
103.
70.875
92.37:
72.375
55.25

Weeuhe
Polyphonwerke
Rütgerswerte
Salzdetfurth Ka
Weſtdte. Kau
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nurb. Ma ſch.
Baſalt Lin;
Berl. Karlsr. Ind
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke .

Fee
11.125
Nch
142.25
30.75
39.50
108.
60.25
13.25

41.
97.75
103.
123.

Aegypten
Argentinie!
Belgien
Braſilien
Bulgarier
Canada
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
F.nnland
Frankreich
Griechenla.id
Holland
Jsland

ie

1 ägypt. *
1 Pap. Pe o
100 Belga
1 Milreis
100 Leva
1 canad. Doll.
100 Kronen
100 Gulden
L.Stg.
100 eſtl. 9:
00 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden
100 isl. Kr.

Rete

12.60
0.628
59.17
0.2041
3.047
2.510
54.30
81. 18
12.295
68.68
5.43
16.40
2.354

Brieit

12.63
0.632
58.29
0.206
3.05
2.516
s5.00
81.34
12.325
68.82
5./4
16.44
2.358

168.14 168.481
55.63/ 55.75

Fraliel.
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoflo wa
Türkei.
Ungarn
Uruguay
Ver. Stag

GeldBri

Limmer
der

NA.

und Nationalbank Darmſtadt. Füiale der Dresdner Bal4
Frankfurter Kursbericht vom 17. Oezember 1934.

Ke

Gr. II p. 1934
1935

Gruppe!

1936
19.
1938

103,
108.5
105,
103 ,
102
104.75

5% Dtſch. Reichsan!
4%
5½%Jntern., v.30
6%Taden ..b.2
6%Bahern ..b.27
6½Heſſen .. . . v. 28
6" ..b.29
6% Preuß. St. v. 28
6% Sachſen .. bv. 27
6%Thüringen v. 2

6% Dt. Reichsbahn
Schätze... . . . . . .
5% Dt. Reichspoſt
Schätze. . . . .. . ..
4½% .

97
95
98.25
97.25
97.5
95.75
97
108 75
96.5
96.75

100.85

100.25
97.75

Dtſch. Ani. Ausl.
* 1/, Ablöſung

Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
.

U%Baden=Baden
6%Berlin .. . v. 24
6%Darmſtadt .
6%Dresden.. b. 26
6% Frankfur : b. 24
6‟Heidelberg v. 26
6%Mainz.. . . ..
6%Mannheim v. 27
6%München v. 29
Wiesbaden v. 28

Landesbt. 94.5
lig. 92.75

W76
9.55

88.5
90.5

OGi.
92
91

Peie
hyp.=Bk.=Liquid.
4½20
Komm=Tbl.
6% Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6% Goldoblig

6% Landeskomm.
Bk. Girozentr. f.
Seſſ. Gldobl R.11
N.12
6%
1% Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ...."
6%Naſi. Landesbt.
5½% Lig.=Obl.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
*Ausl. Ger.
tAusl. Ser.1I
Dt. Komm. Samm.-
Abl. (Neubeſitz)

6%Berl. Hyp.=Bi.
5½%0 Lig.-Pfbr.
6%Frif. Hyp.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
Golboblig
6% Frif. Pfbr.=Bk.
5½% Lig.=Pfr.
6%Mein. Hyp.=Bk
20 Lig.=Pfr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk
½% Lig.=Pfb.
6%Rhein. Hyp.=Bk.
½%0 Lig.=Pfr.
Goldoblig.
6% Südd. Boden=
Cred.=Ban!
5½% Lig.=Pfbr.
Württ. Hyp.=B.

93.75
93

91

102.75
118.5

94
94
94.25
94:
92
94
941,
94.5
957),
96.5
95.5
95.5
95.25
93

94.25
93.75
96.75

Maeu
6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v.2
6%Mitteld. Stah
6% Salzmann &Co
% Ver. Stahlwerke
6% Voigt & Häffne

J. G. Farben Bonds

5½Bosn. L. E. B.
O L.Inveſt.
5%aBulg. Tab. v.02
4½% Oſt. Schäßze
4%0 Oſt. Goldrente
Lovereinh. Rumän

42Türk. 1.Bagdad
4B II. Bagdad
4½%Ulngarn 1913
4½%0
1914
Goldr.
42
1910

4½Budp. Stadtanl.
4%Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Accumulat. Fabrit
Alg. Kunſtzide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbo. Brauere
Zellſtof
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P....
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen....

Cement Heidelberg
Karlſtadt

85.s
947.
33.75

90.75
91

11.5
11.5
6.5

24.25

3.6
73
6
Aa

46
47
91

*
26*
105
100
63.25
129
112.75
129.75
84
104.5
134

J.0.Chemie, Baſell
Chem.Werke Albert

Chade (A=C) ...
Contin. Gummiw.
Contin.-Linoleum

Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl .......!
Dt. Gold= u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt.
Linoleum ..
Dortm. MNitterbräu
Dyckerhoffc Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraf
Enzinger Union.
Eſchweiler
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebrüder ..."
F. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof ..
Gelſenlirch. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kauſer...
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle, Frkft.
Hanauer Hofbräuh
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kempf
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamn
Genüſſel

A

1327,

47.75
116
99.75

200
61.75

84
98.25
110.25
A
265
58.25

56

130
55.5
741.

59.5
106.25
86.5
26,

94
114

98
208
39
78
105.5
75

117.5

Mice
KaliChemie
Aſchersleben.
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerle ....
Knorr C. H.
Konſerven Braun
Lahmeher & Co.
Laurahütte
Lech. Augs
Lokomf. K
Löwenk
Mainfr.
Mainz Alt.=B
Mannesm=Rk
Mansfeld.
Metallge
Miag,
Moenus.
Motorer
Neckarwer: Eßling.
Parl=u. Bürgerbräu
Phönix

Ry. Braunkohlen.
Eieftr. Stamm
Stahlwerke
Niebeck Montan..
Roeder, Gebr.
Rütgerswerte

Salzdetfurth Kalt
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackſbr.
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storchen
Siemens & Halske
Reinigerwerke
Sübd. Zucker=A. G.

lus Ber

64
71.s

&5

18
86.5
85
180
82.5

Vie eeee
Unterfranken.
Ver. Stahlwer!
Ver: Ultramarin.
Weſtdte. Kaufl
eſteregeln Kal
Zellſtof/Waldhof,

72.5
79.75
83
65.5
73.75
72
93
17.75
46.5

99.5
84.25
40

93

154
67

102
A e

Alig. Dt. Cred 1c1
Badiſche Ban1..
Bf. f. Brauinduſt
Bayer, Kyp. u. W.
Ber! Kandelsgei.
Sypothelbk.
Comm. u. Privatbt.
Dt. Man / u. Disc..
Dt. Eff. u. Wechl
Dresdner Ban1.
Fran i. Bank.
Shp.=Bauf
Mein. Eyp.=Ban!
Pfälz. Hyp.=Ban
ReichsbankAnt.
Rhein. Hyp.=Banl.
Südd. Bob.-Cr. Bl.
Württb. Notenbau!

(45
83.5
63.5
1441.
100,5

A.=G. ſ. Veriehrsw.
Allg. Lolalb. Kraftw111
7% Dt. Reichsb Pzg./416ſ
Hapag
Lübeck=Büchner
Nordd. Lloyd.
Südd. Eiſenk.=Geil 54.25

Allianz= u. Stuttd
Verſicherung
Verein. Ver
Frankona Rück=u.M
Mannh. Verſich.

Otavi Minen
Schantung Hanbeßl

[ ][  ][ ]

Dienstag, 18. Dezember 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Rn
Roman von Else Meerstädt.

Die ſechs Mark mit den anhängenden Groſchen waren alſo
un auch flöten. Und flöten war die Ausſicht, durch einen Druck
enner Romane zu einem Namen und zu einer Exiſtenz zu kommen.
Bernd zweifelte nicht daran, daß ſeine Werke gekauft und auch
geſen worden wären. Nur, man mußte dem Publikum Gelegen=
et
dazu geben. Und dieſes Riſiko übernahm heute kein Verleger,
ſchatzgräberei war eine unſichere Perle. Man war froh, wenn
un hin und wieder ein ſicheres Geſchäft tätigen konnte. Und die
deren Geſchäfte hingen mit einem Namen zuſammen, deſſen Klang
dem im Ohr lag. Bernd Allen der Name war entſchieden
longvoll. Aber er war keine Glocke, die rief. Bernd zweifelte
uch nicht daran, daß er ein guter Tagesſchriftſteller, werden
urde, nach deſſen Eſſays man in den Spalten der Zeitungen und
eitſchriften ſuchte. Aber für arme Teufel war auch hier kein Auf=
ig
möglich. Arme Teufel, die ſich von einem Artikelchen zum
ndern durchhungerten, lungerten dutzendweiſe vor den Türen der
ſehaktionen herum. Antichambrierten und petitionierten. Es
äre kein Weiterkommen geweſen, ſich zwiſchen ſie miſchen zu
allen.
Bernd ſtellte erneut feſt, daß, wer kein Geld hatte, ſtillſtand
der zurückging. Der Gedanke mit der Mäzenin, die ſeine ſchrift=
Aleriſche Begabung finanzieren ſollte, war nicht ſchlecht geweſen,
ur, die Liſte, die er da aufgelegt hatte, war von niemandem ge=
ſichnet
worden.
Was nun? Alle Geſchäftsfreunde ſeines Vaters hatten be=
zuernd
die Schultern hochgezogen, als er vor längerem mit dem
dunſch nach Beſchäftigung zu ihnen gekommen war. Er kenne ja
e Konjunktur ſelbſt, hatte man ihm geſagt. Man ſetzte die eigene
Fheitskraft ein und war heilfroh, wenn man noch ein paar aus
7 Familie ſchlecht und recht mit durchfuttern konnte. Jeder Be=
ieb
mochte man hinhorchen, wohin man wollte, ſtand heute auf
4s Meſſers Schneide. Mit allergrößter Vorſicht mußte laviert
eiden, daß man nicht ſelbſt Schiffbruch erleide
Bernd hatte allmählich ſelbſt eingeſehen, daß ſeine Frage nach
theit höchſt überflüſſig geweſen war. Nun war er der Meinung
meſen, daß er verpflichtet war, dieſe Frage zu ſtellen. Vor ſich
Ubrt. So konnte wenigſtens in finſteren Zeiten nicht der Vorwurf
ſtauchen : Es hätte doch vielleicht ſein können
Wie ſich wohl der dunkle Pagenkopf drunten zu den brennen=
in
Fragen der Zeit ſtellte
Bernd hatte das ſichere Gefühl,

(Nachdruck verboten.)
daß man von dem Mädel profitierte, wenn man ſich mit ihm
unterhielt. Aber wie ſollte man dazu kommen? Die gegenſeitige
Armut wäre vielleicht ein Anknüpfungspunkt geweſen, indem man
ſich darüber luſtig machte, aber ſie war ein Kapitel, über das man
ſich nur unter vier Augen unterhalten konnte. Nur zu zweien. Wie
zu dieſer beſchränkten Teilnehmerzahl gelangen? Den Lichthof kon=
trollierten
, wenn ſich das Mädel wieder einmal in der Speiſe=
kammer
zu ſchaffen machte, viele Augen und Ohren. Man konnte
doch nicht einfach zur Beletage hinunterrufen: Guten Tag, meine
Gnädige, ich vermute, es geht Ihnen ähnlich wie mir! Könnten
wir uns daraufhin, und auch auf Grund deſſen, daß Sie mir un=
gemein
ſympathiſch ſind, nicht einmal treffen?
Weshalb ſich das Mädel überhaupt nicht wieder in der Speiſe=
kammer
hatte blicken laſſen? Es wußte doch, daß er vorhanden
war. Und es hatte ganz offenbar gern von ihm Notiz genommen,
Das Lachen, das ſie zu ihm heraufgeſchickt hatte, war ehrlich ge=
weſen
, ohne Ziererei und ohne Aufmachung
Bernd Allen hatte dieſen Gedanken, als er bei geöffnetem
Fenſter auf dem elegant ſitzenden Anzug von der Stange einem
Fleck mit Benzin zu Leibe ging.
Dieſe chemiſche Reinigung war eigentlich ein Vorwand, um
aufzufallen. Die Beletage hatte nämlich neben dem Speiſekammer=
fenſter
noch ein Fenſter, das durch dichte Gardinen ſtändig verhan=
gen
war und jeden Einblick wehrte. Möglich, daß ſich hinter den
Gardinen der Pagenkopf bewegte und ſich vom fünften Stockwerk
anlocken ließ
Alſo das hatte geklappt! Ob nun ſeine Regie daran ſchuld
war oder nicht, der Geiſt, den er beſchworen hatte war erſchienen.
Drunten, in der Speiſekammer, machte ſich das Mädel zu ſchaffen.
Gab der Dreigeſternten einen anderen Platz, ſtellte die Erinne=
rung
an Hapanna daneben und hob ſchließlich den Kopf und lachte
zu ihm auf. Wir haben ja doch beide den Wunſch, einander guten
Tag zu ſagen, ſtand in dieſem Lachen. Wozu alſo ſchwindeln
Bernd Allen machte ein komiſches Geſicht, tat, als wiſche er
ſich den Schweiß von der Stirn, und zeigte auf die behandelte
Stelle
Das Mädel drunten tat, als nehme es einen Telephonhörer
von der Gabel, ſagte ein paar Worte hinein und lachte wieder
aufwärts

Nr. 348 Seite 11
De jehrte Berd Alen nit ſoitzer Figern ſintiche Toſchen
des Rockes um und machte eine Verneigung wie ein Zauberkünſt=
ler
, wenn er das Vorhandenſein eines doppelten Bodens ableug=
nete

Wieder lachte das Mädel und kehrte nun auch ſeinerſeits die
kleine Taſche um, die keck auf der rechten Seite der Sportbluſe
ſaß
Zwei arme Teufel, hatte man ſich ſoeben pantomimiſch über=
mittelt

Da rief wieder die Stimme, die ſchon einmal zur Unzeit ge=
ſtört
hatte. Aber diesmal hörte Bernd, was ſie rief: Yella !
Nervöſe Ungeduld ſchwang in dem Ruf
Weg war der Pagenkopf.
Yella alſo hieß das Mädel Ein beſonderer Name
Ein raſſiger Name Ein paſſender Name für die Tochter eines
Generaldirektors, ſofern er noch an ſeinem Schreibtiſch mit den
verſchiedenen unter der Platte angebrachten Klingelknöpfen ſaß
Bei ihm war es übrigens das gleiche. Der Name Bernd eignete
ſich auch mehr für Verhältniſſe, die ein elegantes Auto und was
ſonſt noch an Kleinigkeiten drum und dran hing, geſtatteten. Int
Frau Lachmanns Notwohuung wirkte der Name direkt deplaciert.
Wie ſo manches andere auch noch. Bei all denen, die früher ein=
mal
etwas beſeſſen hatten, paßte überhaupt nichts mehr zu=
ſammen

Bernd Allens kleines Kapital trocknete mit unheimlicher
Schnelligkeit ein. Er hatte ſich nun doch unter die miſchen müſſen,
die ihre Artikelchen anboten wie die Hauſierer ihre Schuhbänder,
Und war ſcheel angeſehen worden ob ſeiner ſcheinbar feudalen
Aufmachung. So etwas nimmt nun anderen auch noch das Brot
weg, hatte er mehr als einmal in mißtrauiſchen Blicken geleſen.
Man ſah ihn als eine Art Schwarzarbeiter an, der nicht zünftig
war.
Viel wurde Bernd nicht los. Trotzdem war er nicht ſchlecht
gelaunt. Er hatte ja den netten Kameraden vier Etagen tiefer,
dem es nicht beſſer ging als ihm.
Man unterhielt ſich jetzt jeden Tag ein Weilchen miteinander
Wie ſich Taubſtumme unterhalten, durch Zeichenſprache. Bernd
hatte ſich zu dieſem Zwecke in ganz raffinierter Weiſe aus
ſeinem Raſierſpiegel und einem zweiten Spiegel, den er ihm
zugeſellte, eine Art Spion gemacht, der nach unten funktionierte
und ihm jede Veränderung an dem bewußten Speiſekammer=
fenſter
anzeigte. Zeit genug, ſich dieſer kleinen Spielerei widmen
zu können, hatte er ja.
(Fortſetzung folgt.)

eeee
Beraniwortlich für Politik und Wirſchaft. Rudolf Maupes für Feuilſton. Neich

Aneigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willu Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. Tl. 34. 2241b, Druck und Verlag: 2. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 28
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion; Vormittags 12 1 Uhr, nachmittags 67 Uhr,
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