Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämilicher mit 4 verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſſattet.
Nummer 346
Sonntag, den 16. Dezember 1934. 196. Jahrgang
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Aufgebungemiomanſchei Pottechlensakan
Skreil um das Botſchaftsperſonal. — Japan kündigk Neuregelung für das diplomakiſche Korps an.
Handeil
Japaniſche Maßnahmen
gegen den Mißbrauch der Erkerrikorialikäl.
DNB. Tokio, 15. Dezember.
Im Zuſammenhang mit der Angelegenheit des franzöſiſchen
heAvertretenden Marineattaches in Tokio hat das japaniſche
Aus=
birtige Amt beſchloſſen, zahlreichen Ausländern, die bisher auf
e diplomatiſchen Liſte ſtanden und Exterritorialität genoſſen,
hne dazu berechtigt zu ſein, dieſe zu entziehen. Nach
Blättermel=
lungen werden ab 20. Dezember etwa 30 Ausländer, die bei ihren
ßutſchaften und Geſandten zum Studium der japaniſchen Sprache
ſe laubigt waren, keine Exterritorialität in vollem Umfange
r beſitzen.
Eine Ausſprache des franzöſiſchen und des amerikaniſchen
Bot=
fters mit Vertretern des japaniſchen Auswärtigen Amtes hat
einem Ergebnis geführt. Staatsſekretär Sigimitſu wies
dar=
ti hin, daß die Exterritorialität in letzter Zeit in gewiſſen Fäl=
½y von Ausländern in Japan mißbraucht worden ſei und daß
t— eine Neuregelung für das Diplomatiſche Korps eintreten
ede. Dieſe Regelung werde ſich nicht auf die Chefs der
Miſſio=
bei oder ihre nächſten Mitarbeiter beziehen, ſondern nur auf ſolche
eſonen, die zum Studium der japaniſchen Sprache nach Japan
ſnmen und nach Auffaſſung der japaniſchen Regierung nicht zu
y Mitgliedern der diplomatiſchen Miſſionen, Botſchaften oder
eſandtſchaften gerechnet werden können.
Zur Angelegenheit des franzöſiſchen ſtellvertretenden
Marine=
lta ches verlgutet hier, daß der Attaché in allernächſter Zeit von
em Poſten abberufen werde. Die Ausſprache zwiſchen dem
fran=
inchen Botſchafter und dem japaniſchen Auswärtigen Amt habe
zuigt, daß der Streit nicht beizulegen iſt, ſolange der
Stellver=
eier des franzöſiſchen Marineattaches in Tokio bleibt.
beſchlüſſe des japaniſchen Kabinekks.
eue Hilfsauellen für die Landesverkeidigung —
Flug=
erkehr zwiſchen Japan und den Südſeemandaken.
Der japaniſche Kabinettsrat beſchloß die Einſetzung eines
u ſchuſſes zur Förderung der Ausbeutung der natürlichen
squellen auf Formoſa, Korea, in der Mandſchurei und auf
Südſeeinſeln, die Japan als Mändatsgebiete unterſtehen.
eie Hilfsquellen ſollen zur Landesverteidigung herangezogen
twDen. Der Ausſchuß ſteht unter Leitung des Kolonialminiſters
b)ama. Der japaniſche Sonderbotſchafter in Mandſchukuo regte
” enge wirtſchaftliche Verbindung zwiſchen Japan und
Man=
ſhukuo an.
Ferner beſchloß das Kabinett die Einrichtung eines
Flug=
rlehrs zwiſchen Japan und den Mandatsinſeln in der Süd=
Durch dieſe Luftverbindung ſoll die über 4200 Km. lange
ſricke in drei Tagen ſtatt bisher in acht Tagen zu Schiff
heibrückt werden. Ein Flughafen ſoll beſchleunigt gebaut
wer=
m Außerdem iſt ein Anſchluß an ſpätere amerikaniſche
Flug=
im geplant.
aniſch=amerikaniſcher Zwiſchenfall in Schanghai.
DNB. Schanghai, 15. Dezember.
Peinliches Aufſehen erregt hier ein japaniſch=amerikaniſcher
biſchenfall. Eine japaniſche Truppenabteilung und hier gelan=
Marinemannſchaften hielten Uebungen ab, in deren Verlauf
Ee von der internationalen Niederlaſſung nach dem Stadtteil
pei führenden Ausgänge beſetzten. Schon dies rief unter der
lkerung, die ſich dabei der Beſchießung Tſchapeis im Jahre
erinnerte, Nervoſität hervor. Der amerikaniſche Journaliſt
nann, der für die hieſige Zeitung „China Preß” arbeitet,
Nare Photoaufnahmen von den Uebungen und drang hierbei an=
Nend in einen Schuppen ein, in dem Tanks ſtanden. Trotz der
erteilten Warnung ſetzte er das Photographieren fort mit der
Ruptung, daß die Japaner nicht berechtigt ſeien, ihm dies zu
beten. Als er daraufhin feſtgenommen wurde, verweigerte er
der gleichen Begründung die japaniſche Forderung nach Her=
Vorbe der Filme. Schließlich griffen Polizei ſowie Vertreter des
Miſchen und des amerikaniſchen Generalkonſulats ein, und es
Eee eine Einigung dahingehend erzielt, daß Buchmann unter
ieſt die Filme auslieferte und die Japaner ſich bereit erklärten,
Seiteren Schritten Abſtand zu nehmen.
Frankreichs Weg nach Rom.
Molonigle Berſkändigung zwiſchen Jtalien und
Frankreich?
Die große Preisfrage, ob Laval nach Rom fährt,
wenn er fährt, ob er dann noch vor Weihnachten fährt, hat
e einem abwechſelungsvollen Spiel für die europäiſche
Diplo=
entwickelt, weil es geradezu unbegrenzte Variationen
er=
and auch den Zeitungen Raum für Kombinationen bietet.
SDeheimtip geht im Augenblick dahin, daß Laval ſehr bald
er wird. Da er aber nur fahren wollte, wenn in den
Vor=
echungen bereits ein beſtimmtes Programm für die
Ver=
ngen und die Wahrſcheinlichkeit einer Verſtändigung feſt=
A* wäre, wird zu verſtehen gegeben, daß eine Einigung
a in greifbare Nähe gerückt wäre.
Engliſche und franzöſiſche Zeitungen bringen ziemlich ähnliche
ENtungen, wonach zum mindeſten auf kolonialem Gebiet die
Nelage für eine Zuſammenarbeit ſo gut wie geſichert ſei Da=
5oll am Roten Meer Italien ein Stück vom franzöſiſchen
A Jland zur Abrundung der italieniſchen Kolonie erhalten.
REDem ſoll Italien von Frankreich an der ſüdlichen Grenze
von Lybien und an der Weſtgrenze des Sudans umfangreiche
Grenzberichtigungen erhalten, dazu eine Vereinbarung über das
Statut der Italiener in Tunis und einen Handelsvertrag.
Das ſoll etwa der Rahmen des
italieniſch=
franzöſiſchen Ausgleichs ſein. Dabei fällt vor allem
auf, daß über die Flotten kein Wort geſagt wird,
obwohl hier Italien in derſelben Lage iſt, wie Japan ſeinen bei=
Achkung!
Neue Beſtimmungen
für die Einreiſe in das Saargebiek!
Abſtimmungsberechkigte Perſonen
bedürfen keiner Einreiſegenehmigung.
DNB. Berlin, 15. Dezember.
Amtlich wird bekanntgegeben:
Nach der Verordnung der Regierungskommiſſion vom 29.
No=
vember 1934 gilt für die Einreiſe in das Saargebiet für die Zeit
vom 27. Dezember 1934 bis zum 26. Januar 1935 einſchließlich
folgendes:
4.
Die Perſonen, die in der oben angegebenen Zeit in das
Saar=
gebiet einreiſen, müſſen im Beſitz
1. eines ordnungsmäßigen Reiſepaſſes.
2 einer beſonderen Genehmigung zur Einreiſe in das
Saar=
gebiet ſein.
Der Antrag auf Einreiſegenehmigung iſt unter Ueberſendung.
des Reiſepaſſes an die Regierungskommiſſion, Abteilung des
In=
nern, in Saarbrücken zu richten. Bei Stellung des Antrages
er=
folgt zwecldienliche Beratung durch die Vertrquensleute und
Orts=
gruppen des Saarvereins.
Die Einreiſegenehmigung iſt innerhalb 24 Stunden nach der
Ein=
reiſe der Ortspolizeibehörde des Saargebiets vorzulegen. Sie
berech=
tigt zu wiederholter Einreiſe in das Saargebiet innerhalb des in
dem Genehmigungsvermerk bezeichneten Zeitraumes.
Perſonen, denen die Genehmigung zum vorübergehenden
Aufenthalt im Saargebiet ſchon jetzt erteilt iſt, müſſen dieſe
Ge=
nehmigung vor dem 27. Dezember 1934 erneuern. Die erneuerte
Genehmigung berechtigt ſie zu wiederholter Ein= und Ausreiſe in
das Saargebiet.
Mit Geldſtrafe bis zu 750 Franken oder mit entſprechender
Haft wird beſtraft, wer dieſen Beſtimmungen zuwiderhandelt.
Die Gebühr für die Einreiſegenehmigung beträgt 20 Franken,
die Gebühr, für die erneuerte Genehmigung 2 Franken. Die
Gebühr kann in begründeten Fällen, insbeſondere bei.
Be=
dürftigkeit der einreiſenden Perſonen, falls ein dringlicher
An=
laß zur Einreiſe beſteht, erlaſſen werden.
B.
Einer Einreiſegenehmigung bedürfen dagegen nicht:
a) außerhalb des Saargebiets wohnende abſtimmungsberechtigte
Perſonen. Für ſie genügt der von der Abſtimmungskommiſſion
ausgeſtellte Abſtimmungsausweis in Verbindung mit dem
Reiſepaß;
b) Perſonen, die im Beſitz eines ſaarländiſchen Reiſepaſſes oder
eines ſaarländiſchen Perſonenausweiſes ſind;
c) Perſonen, die die auf Grund der Verordnung der
Regierungs=
kommiſſion vom 27. Januar 1932, betr. die Arbeitszentralſtelle
für das Saargebiet, ausgeſtellten Legitimationskarten ſowie die
Grenzausweiſe, gemäß Protokoll über die Gebrauchsrechte an
der ſaarländiſch=franzöſiſchen Grenze vom 13. November 1926,
beſitzen.
den großen Kontrahenten gegenüber. Für Italien iſt es zum
mindeſten eine Preſtigefrage, daß es die Gleichberechtigung mit
Frankreich erhält und ſeine Flotte entſprechend ausbauen kann.
Aber dagegen hat Frankreich Hemmungen, weil ſehr leicht ſeine
Verbindungen mit den afrikaniſchen Kolonien gefährdet werden
könnten. Außerdem iſt über den Donauraum kein
Wort perloren worden, obwohl hier ja eigentlich der
Angelpunkt der ganzen franzöſiſch=italieniſchen Differenzen liegt.
Frankreich kann ſeine Bundesgenoſſen von der Kleinen Entente
nicht fallen laſſen. Italien will ſeine Beziehungen zu Oeſterreich
und Ungarn nicht preisgeben. Irgendwie aber müßten die
Rei=
bungsflächen zwiſchen Italien und Jugoſlawien vermindert
wer=
den, wenn das ganze Hin und Her zwiſchen Rom und Paris
überhaupt einen Sinn haben ſoll. An Möglichkeiten theoretiſcher
Natur fehlt es dabei nicht. Der Mittelmeerpakt taucht
wieder auf. Andersherum iſt von einer Erweiterung
des römiſchen Paktes durch
EinbeziehungFrank=
reichs und der Kleinen Entente die Rede.
Aber die Intereſſengegenſätze ſtoßen ſich nun einmal hart im
Raum, und wenn von dieſen beiden Fragen, die doch in erſter
Linie das franzöſiſch=italieniſche Verhältnis überſchatten, nur in
ganz allgemeinen Wendungen die Rede iſt, dann will eine
an=
gebliche Verſtändigung auf kolonialem Gebiet nicht viel ſagen.
Denn Frankreich hat in Afrika genug Land, um einige hundert
oder tauſend Quadratkilometer an Italien abtreten zu können,
ohne ſich ſelbſt damit wehe zu tun. Fragt ſich nur, ob das
An=
gebot auch geeignet iſt, die italieniſchen Vorſtellungen von einem
eigenen, in ſich geſchloſſenen afrikaniſchen Kolonialreich — das
doch immer wieder eine Bedrohung des franzöſiſchen und
eng=
liſchen Kolonialblocks bedeuten müßte — zu erfüllen.
Die Woche.
Die Entſpannung der europäiſchen Lage, von der an dieſer
Stelle ſchon vor einer Woche geſprochen wurde, hat inzwiſchen
weitere fühlbare Fortſchritte gemacht. Der Entgiftung der
Saar=
frage durch die bekannte Genfer Erklärung des franzöſiſchen
Außenminiſters iſt am Dienstag die Beilegung des im
Zu=
ſammenhang mit dem Marſeiller Attentat entſtandenen
ungariſch=
ſüdſlawiſchen Streitfalles gefolgt, und in der europäiſchen Preſſe,
inſonderheit in Frankreich und England werden Lobeshymnen
auf den Völkerbund geſungen. Richtig iſt, daß man in dieſem
Fall nach außerordentlich ſchwierigen Verhandlungen in Geuf
ſchließlich gewiſſermaßen im letzten Augenblick die erlöſende
For=
mel gefunden hat, daß unter Führung des engliſchen Vertreters
ſchließlich ein Kompromiß zuſtande kam mit dem alle
Beteilig=
ten ſich einverſtanden erklären konnten. Es dürfte ſich erübrigen,
auf die Vorgeſchichte und Einzelheiten des ganzen Konfliktes,
über die in der ganzen Preſſe ausführlich berichtet worden iſt,
nochmals einzugehen. Es iſt auch nicht nötig, nochmals zu
unter=
ſuchen, ob die Schuld an dem ganzen Zwiſchenfall mehr bei
Ungarn oder mehr bei Jugoſlawien liegt, für die europäiſche
Lage iſt letzten Endes nur das Ergebnis entſcheidend. Und dieſes
Ergebnis bedeutet wirklich nicht gerade in jeder Beziehung
einen Triumph des Völkerbundes.
Eine geſchickte Diplomatie hat es verſtanden, aus der Genfer
Debatte den Gegenſatz der beiden in der Hauptſache beteiligten
Großmächte Frankreich und Italien weitgehendſt auszuſchalten,
und ſo konnte ſchließlich Lordfiegelbewahrer Eden ſeine
er=
löſende Kompromißformel durchſetzen, die bei Licht beſehen
praktiſch ſehr wenig bedeutet. Man verurteilt das
Mar=
ſeiller Attentat, iſt ſich darüber einig, daß Gewalttaten künftig
verhindert werden, und daß eine Konvention über eine
all=
gemeine Unterdrückung des Terrorismus ausgearbeitet werden
ſoll. Das konnte ſelbſtverſtändlich von allen unterſchrieben
wer=
den, auch von Ungarn, nachdem von der Feſtſtellung eines
ungariſchen Verſchuldens nicht mehr die Rede war, ſondern nur
ſehr vorſichtig davon geſprochen wurde, daß eine gewiſſe
Ver=
antwortlichkeit einzelner ungariſcher Beamter für möglich
erklärt und Ungarn auferlegt wurde, über etwa notwendig
ge=
wordene Maßnahmen zu berichten. Es wäre in der Tat ſehr
ſchön, wenn durch ein internationales Uebereinkommen der
Terrorismus wirklich wirkſam bekämpft werden könntei aber
darauf, daß der Verwirklichung eines ſolchen Planes vorerſt
noch zahlloſe Schwierigkeiten rechtlicher, insbeſondere auch
völker=
rechtlicher und politiſcher Art entgegenſtehen, hat ja unſer Genfer
Mitarbeiter ſchon vor einigen Tagen an dieſer Stelle
hingewie=
ſen. Wir denken auch an die intemnationale Konvention zu
Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wegen
anarchiſtiſcher Attentate, die praktiſch niemals wirkſam geworden
iſt. Daß derartige Schwierigkeiten beſtehen, iſt natürlich
außer=
ordentlich bedauerlich, aber mit einem ſolchen Bedauern kommt
man über ſie nicht ohne weiteres hinweg. Man wird alſo in
Genf zunächſt einmal eine internationale Konvention ſorgfältig
ausarbeiten und wird ſie dann einmütig annehmen. Daß leider
ſtarke Skepſis hinſichtlich der praktiſchen Wirkſamkeit auch dann
noch geboten ſein wird, ergibt ſich ſchon aus der einen Tatſache,
daß im Verlauf der Genfer Debatte ausgerechnet Herr Litwinow
ſchöne und erhebende Worte gegen den Terrorismus zu
Proto=
koll gab. Der Vertreter Sowjet=Rußlands, das den
Terroris=
mus zur Staatsmaxime erhoben hat, und das dieſe ſeine
Ein=
ſtellung ungefähr zur ſelben Zeit durch einen Terrorismus von
faſt unvorſtellbarer Brutalität von neuem unter Beweis ſtellte.
Trotzdem bleibt die Beilegung des ungariſch=jugoſlawiſchen
Konfliktes natürlich inſofern unſtreitig ein unbedingter Erfolg,
bringt ſie eine Entſpannung der europäiſchen Lage, als durch
ſie eine unmittelbare Gefahr für den europäiſchen Frieden
be=
ſeitigt wurde. Schließlich hatte doch erſt kurz vorher die
jugo=
flawiſche Polizei auf dem Belgrader Flugplatz zwei Flieger im
letzten Augenblick verhaftet, die mit Bomben beladenen
Flug=
zeugen einen privaten Ausflug nach Ungarn unternehmen
woll=
ten, und es gehört keine beſonders üppige Phantaſie dazu, un
ſich auszumalen, was für Folgen unter Umſtänden aus einem
ſolchen Unternehmen hätten entſtehen können. Alles in allem
be=
deutet alſo das Genfer Kompromiß eine Beſeitigung akuter
Krankheitserſcheinungen, ohne daß dadurch der Krankheitsherd
ſelbſt beſeitigt worden wäre. Nicht das Vorgehen einer einzelnen
Macht iſt letzten Endes verantwortlich für den ſtändigen
Ge=
fahrenzuſtand in Europa, ſondern die ungeheuerlichen
Beſtim=
mungen der „Friedensverträge” des Jahres 1919. Man hat auch
in die Genfer Entſchließung einen kleinen Seitenhieb gegen den
Reviſionismus aufgenommen. Daß es aber doch allmählich zu
tagen beginnt, beweiſt u. a. auch ein Aufſatz, den der frühere
engliſche Schatzkanzler Lord Snowden zwei Tage nach der
Gen=
ſer Entſcheidung in der „Daily Mail” veröffentlicht hat. „
Sech=
zehn Jahre lang”, ſo heißt es da, „iſt Deutſchland wie ein
Vaſallenſtaat behandelt worden, und die anderen Nationen
haben ihm auf jede Art und Weiſe gezeigt, daß ſie entſchloſſen
ſind, es in dem demütigenden Zuſtand der Ungleichheit zu
halten. Deutſchland iſt heute auf allen Seiten von Feinden
um=
geben; es will keinen Krieg, aber wenn der Krieg das einzige
Mittel iſt, um ihm den ihm zukommenden Platz zu ſichern,
dann wird es einen Krieg geben.” Wir haben vor
Ueber=
ſchätzung der Bedeutung ſolcher Stimmen der Vernunft für die
praktiſche Politik erſt vor einer Woche an dieſer Stelle
ein=
dringlichſt gewarnt. Immerhin hat es den Anſchein, als ob man
auch in Frankreich allmählich zur Beſinnung käme und als ob
eine wirkliche Beſſerung der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen
damit in den Bereich der Möglichkeiten gerückt würde.
Verblendeter Haß hat die ſogenannten Friedensverträge
nach dem Weltkrieg diktiert, Haß und Verblendung haben ſeitdem
die politiſchen Beziehungen zum Schaden der Völker beſtimmt.
Nur durchgreifende Wandlung im Geiſt kann dieſe traurigen
Verhältniſſe ändern kann allein auch auf wirtſchaftlichem Gebiet
die Wendung zum Beſſeren bringen. Der politiſche Kampf aller
gegen alle hat auch die wirtſchaftlichen Bindungen der Völker
zerriſſen und damit eine Weltwirtſchaftskriſis heraufbeſchworen
von Ausmäßen, die wir uns früher nicht hätten träumen laſſen.
Die Ausſchaltung eines naturbedingten Warenaustauſches aus
Gründen kurzſichtigſter Politik hat geradezu phantaſtiſche Folgen
gezeitigt. Um nur ein Beiſpiel zu nennen: Braſilien hat in den
Jahren 19
und 30 Millionen Sack Kaffee (zu je
60 Kg.) ausgeführt. In der Zeit vom 1. Juni 1931 bis 30.
Seite 2 — Nr. 346
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 16. Dezember 19:4
Oktober 1934, alſo in 3½ Jahren, ſind aber dort infolge „
Ueber=
produktion” 32 289 000 Sack Kaffee vernichtet worden. Bei
faſt allen europäiſchen Völkern iſt Kaffee ein außerordentlich
ge=
ſuchtes Genußmittel. In Deutſchland müſſen ſich weite
Volks=
kreiſe mit einem Erſatz behelfen, weil echter Kaffee für ſie zu
teuer iſt, und zur gleichen Zeit wird in einem der Haupt=
Kaffee=
länder während eines Jahres faſt ebenſo viel Kaffee wegen
Ueberproduktion vernichtet wie ausgeführt werden kann.
Die neue deutſche Wirtſchaftspolitik hat aus den
unmög=
lichen Verhältniſſen der letzten Jahre entſchloſſen die
Folgerun=
gen gezogen. Was ſie unter Führung Dr. Schachts in Angriff
genommen hat, iſt letzten Endes nichts anderes als ein
moder=
ner Tauſchverkehr im großen, und es iſt recht erfreulich, daß man
offenbar auch außerhalb der deutſchen Grenzen allmählich
einzu=
ſehen beginnt, daß hier ſich vielleicht ein Weg öffnet, der zur
wirtſchaftlichen Wiedergeſundung der Welt führen kann. II.
Vom Tage.
Abeſinien als afrikaniſche Mandſchurei
Der abeſſiniſch=italieniſche Zwiſchenfall
vor dem Völkerbund.
DNB. Genf, 15. Dezember.
Wie von dem Generalſekretariat des Völkerbundes beſtätigt
wird, hat Abeſſinien in einem langen Telegramm an den
Gene=
ralſekretär wegen der blutigen Zuſammenſtöße
mit italieniſchen Truppen Beſchwerde erhoben.
In dem Telegramm werden zunächſt die Vorfälle vom
abeſſini=
ſchen Standpunkt aus geſchildert, und dann wird auf den
Tele=
grammwechſel in dieſer Angelegenheit mit Italien hingewieſen.
Schließlich erklärt die abeſſiniſche Regierung, daß durch dieſe
Zwiſchenälle eine gefährliche Lage entſtanden
ſei. Sie beruft ſich in ihrem Telegramm aber auf keinen Artikel
des Völkerbundspaktes, ſo daß dies hier uur als eine ernſte
Waruung an die Adreſſe des Völkerbundsrates aufgefaßt wird.
Auf der Werft von Blohm & Voß in Hamburg lief geſtern
mittag ein Flottentender vom Stapel. Das Boot wurde durch den
Leiter der Reichsmarinedienſtſtelle, Konteradmiral Lindau, auf
den Namen „Grille” getauft.
Entgegen gewiſſen Meldungen in der ausländiſchen Preſſe
wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß das deutſch=italieniſche
Verrechnungsabkommen, das zum erſten Male am 15. d. Mts.
kündbar war, nicht gekündigt worden iſt und infolgedeſſen
wei=
terläuft.
Der Kommandant der italieniſchen Abteilung der für das
Saargebiet beſtimmten Polizeitruppen, Bridagegeneral Visconte
Prasra, iſt mit ſeinem Adjutanten, Major Mauri, in Saarbrücken
eingetroffen. Brigadegeneral Visconte Prasca hat beim
Präſi=
denten der Regierungskommiſſion des Saargebietes Wohnung
ge=
nommen.
Die italieniſche, die polniſche, die tſchechoſlowakiſche und die
ungariſche Regierung haben am Freitag die amerikaniſche
Regie=
rung offiziell benachrichtigt, daß ſie die geſtern fällige
Schulden=
rate nicht bezahlen werden. — Nur das kleine Finnland hat
gleichzeitig mitgeteilt, daß es die Schuldenrate, genau wie das
letzte Mal, vollſtändig bezahlen werde.
Monſ. Teſta, der neue apoſtoliſche Delegierte für Aegypten,
Abeſſinien, Arabien und Paläſtina, hat ſich auf ſeinen neuen
Poſten begeben. Monſ. Teſta war, wie erinnerlich, vor einigen
Monaten auch im Saargebiet tätig.
Erregte Auseinanderſehzungen
im Prozeß gegen die Memelländer.
Reichsminiſter Dr. Brick zum „Tag der deutſchen
* In Geuf iſt man von dem ganzen Fall peinlich berührt;
denn Abeſſinien iſt zugleich Mitglied des Völkerbundes und
in=
folgedeſſen ſchutzberechtigt. Aber die Italiener legen
keinen Wert darauf, den Fall in Genf eingehend
zu erörtern, weil ſie befürchten, daß eine ſolche
Auseinander=
ſetzung auf der Grundlage der Gleichberechtigung ihre
weiter=
gehenden Abſichten einer wirtſchaftlichen Durchdringung
Abeſſi=
niens erſchweren könnte. Die Italiener rechnen vielmehr darauf,
daß ſie im Rahmen des kolonialen Ausgleichs mit Frankreich
ſich von Paris und London eine Art Monopol auf
Abeſ=
ſinien ſichern könnten, wobei ſie ſich dann allerdings immer
noch mit Japan und den Vereinigten Staaten
auseinander=
zuſetzen hätten, die beide handelspolitiſch in Abeſſinien
inter=
eſſiert ſind. Jedenfalls haben die Italiener ſchon damit
gedroht, daß ſie aus dem Völkerbund austreten
würden, falls etwa die Abſicht beſtehen ſollte,
den abeſſiniſchen Streitfall ernſthaft zu
be=
handeln.
Der Völkerbund iſt alſo wieder einmal in der
Klemme. Er kann ſein Mitglied Abeſſinien nicht ohne
weite=
res fallen laſſen, er kann aber auch Italien nicht provozieren,
deſſen Verluſt der letzte Nagel zu ſeinem Sarge wäre. Alſo muß
jetzt wieder eine Konſtruktion gefunden werden, um den
abeſſi=
niſchen Wünſchen entgegen zu kommen, ohne den Italienern
wehe zu tun. Ergebnis: Wieder ein neuer Beweis, wie zwecklos
der Völkerbund in ſeinem derzeitigen Aufbau iſt; denn immer
gerade dann, wenn er eigentlich ſeine Exiſtenzberechtigung
nach=
weiſen müßte, verſagt er kläglich.
Der Reichs= und Preußiſche Innenminiſter Dr. Frick erläßt
zum Deutſchen Polizeitag 1934 folgenden Aufruf:
Am „Tag der Nationalen Solidarität” haben Miniſter,
Staatsſekretäre und Beamte aller Behörden ſich freudig in den
Dienſt des großen vom Führer eingeleiteten Winterhilfswerks
geſtellt.
Am „Tag der deutſchen Polizei”, am 18. und 19.
De=
zember, will die deutſche Polizei das gleiche tun. Polizeidienſt
iſt Dienſt am Volk. Ich rufe die geſamte Oeffentlichkeit auf, am
„Tag der Deutſchen Polizei” ihre Pflicht zu tun und mitzuhelfen,
daß die Sammeltätigkeit der deutſchen Polizeibeamten in allen
Gauen des deutſchen Vaterlandes zu einem großen Erfolg wird.
Wenige Tage vor Weihnachten möge jeder reichlich opfern, um
bedürftigen Volksgenoſſen eine kleine Weihnachtsfreude zu machen.
der 6
Ein Zwiſchenſall
Eine japaniſche Milikär-Miſſion für Abeſſinlen?
DNB. München, 15. Dezember.
Wie der bayeriſche Innenminiſter mitteilt, wurden am
Frei=
tag abend gegen 18,45 Uhr auf öſterreichiſchem Boden beim
Zoll=
amt Reiſach zwei öſterreichiſche Hilfsgendarmen durch Kopf= bzw.
Herzſchuß von bisher unbekannten Tätern ſchwer verletzt. Die
Fahndung nach dieſen iſt auf öſterreichiſcher Seite eingeleitet und
auch auf bayeriſcher Seite unter Mithilfe der bayeriſchen
Grenz=
gendarmen mit allem Nachdruck aufgenommen. Wie DNB. aus
Wien dazu noch erfährt, ſind die beiden Hilfsgendarmen inzwiſchen
trotz ärztlicher Hilfe ihren Verletzungen erlegen.
EP. London, 14. Dezember.
Wie der „Star” meldet, geht in hieſigen diplomatiſchen
Krei=
ſen das Gerücht, daß Japan eine Militär=Miſſion nach Abeſſinien
entſandt hat, oder doch im Begriff ſteht, eine ſolche Miſſion zu
entſenden. Sollte ſich dieſes Gerücht bewahrheiten, ſo wäre, wie
das Blatt betont, eine weitere Verſchärfung der zwiſchen Italien
und Abeſſinien beſtehenden Spannung unvermeidlich, da Italien
Japans wachſenden Einfluß in Abeſſinien, der bereits in der
Ent=
ſendung einer Handelsmiſſion zum Ausdruck gekommen iſt, mit
ſteigendem Mißbehagen beobachtet.
Ernennungen im Reichs= und preußiſchen Miniſterium
für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung.
Das Flottenbauprogramm für die nächſten vier Jahre ſieht
Geſamtausgaben von 432 Millionen Yen vor. An der Spitze des
Programms ſteht der Bau eines Flugzeugträgers von 10 000
Ton=
nen. Es folgen zwei große U=Boote, ein Torpedoboot und ein
Tankſchiff von 10 000 Tonnen.
DNB. Berlin, 15. Dezember.
Auf Vorſchlag des Reichsminiſters Ruſt hat der preußiſche
Miniſterpräſident Göring ernannt:
Zu Miniſterialdirektoren: den Leiter des Amts für
Volks=
bildung im Reichs= und preußiſchen Miniſterium für Wiſſenſchaft,
Erziehung und Volksbildung Miniſterialdirigent Dr. von Staa
und den Leiter des Amts für körperliche Erziehung im Reichs=
und preußiſchen Miniſterium für Wiſſenſchaft, Erziehung und
Volksbildung Sturmbannführer Dr. Krümmel.
Zum Miniſterialdirigenten iſt der Leiter der Abteilung
höheres Schulweſen Miniſterialrat Dr. Löpelmann ernannt
worden.
DNB. Kowno, 15. Dezemboe
Das äußere Bild des Memelländer=Prozeſſes iſt am zwa=
Tage das gleiche, wie am erſten, als kurz nach 9 Uhr der Ze
ſitzende erſcheint und die Sitzung eröffnet. Ohne irgendwu
belebenden Momente zieht ſich über die nächſten Stunden:
Vernehmung der letzten Angeklagten zur Perſon hin.
Plötzlich, gegen 14 Uhr, tritt eine geradezu ſenſatione=
Wendung ein: Der Anklagevertreter, General Wiemer.
klärt, daß eine weitere Ladung von Zeugen gar nicht in Fe
käme. Daraufhin entſpinnt ſich eine lebhafte Ausſprache.
Tribünen füllen ſich allmählich, ſelbſt das Intereſſe an den F
aufnahmen geht in den lebhaften Erörterungen unter,
die=
mitunter zu erregten Auseinanderſetzungen und Zuſammenſt
zwiſchen den Verteidigern auf der einen Seite und den Ve m
tern der Staatsanwaltſchaft und der Zivilklage auf der andor
Seite entwickeln.
Die beiden Punkte, um die es ſich im weſentlichen hame
ſind, die Frage der Zuſtändigkeit des
Krie=
gerichts und die Frage, ob es möglich iſt
Prozeß gegen alle Angeklagten auf einm
durchzuführen.
Rechtsanwalt Prof. Stankevicius erklärt, daß das Pr./
material nach der litauiſchen Strafprozeßordnung ſo umfange
ſei, daß es unmöglich ſei, gegen alle Angeklagtem
einem Verfahren zu verhandeln. Es ſei ſomit
wendig, mindeſtens vier Einzelverfahren durchzuführen. Ausd
ſem Grunde beantrage er die Anklage an die Staatsanrn
ſchaft zurückzuverweiſen und ihr anheimzugeben, die Verf
ren zu „vierteilen”. Auf der anderen Seite ſei aber
bemerkenswert, daß nach der litauiſchen Prozeßordnung die
geklagten das Recht hätten, nicht nur die Anklageſchrift, ſon-e
auch das Anklagematerial vor Beginn der Beweisaufnahm.e
hören. Daraus würde ſich eine Verleſung der Anklageſchrift u
des Beweismaterials ergeben, die mindeſtens einen Zeitru
von fünf Monaten umfaſſen müſſe, denn es ſeien 303 Bände
über 18 000 Seiten Material vorhanden.
Die übrigen Anwälte ſchließen ſich dieſen Darlegungen y
Prof. Stankevicius an, der für den Fall einer Ablehnung ſen
Anträge zum mindeſten die Ladung einer großen Anzahl
Zeugen für notwendig hält.
Jetzt greifen die beiden Staatsanwälte und die Zivilkl ig
ein. Währen General Wiemer ſich erheblich zurückhält und
lich und verhältnismäßig ruhig bleibt und dabei erklärt, daß
ſeiner Auffaſſung neue Zeugen nicht zu laden ſeien, daß fe
auch die Zuſtändigkeitsfrage des Kriegsgerichts einwandfrei
ſtehe, unterſtreicht der zweite Staatsanwalt in ſehr temperammn
voller Weiſe dieſe Auffaſſung. Im Gegenſatz zu den beiden Qf
zialklägern ſind die Zivilkläger in ihren Ausführungen erhen
unſachlicher. Sie ſetzen als unbedingt ſicher voraus, daß die I
geklagten ihrer Schuld bereits überführt ſeien, und haltem
nicht für notwendig, irgendeine Aenderung zu treffen.
Rechtsanwalt Lichtenſtein legt zum Schluß dieſer errex
Debatte vor Gericht auf das ſchärfſte Verwahrung dagegen i
daß die Vertreter der Zivilklage ſich in einer Weiſe gegen / PM. Selbſtverwal
Angeklagten äußerten, ols ob dieſe bereits als ſchuldig überfü)
ſeien.
Hierauf zieht ſich das Gericht zur Beratung der vorgele 3 ſhen Mit
Fragen zurück.
Nach zweiſtündiger Beratung betritt das Kriegsgericht.
Oberſt Leonas an der Spitze wieder den Saal. Das Gericht
klärte, daß ſämtliche Anträge der Verteidigu
abgelehnt ſeien. Damit ſtellt es ſich auf den Standpu
daß eine Notwendigkeit, neue Zeugen zu laden, nicht vorltlg
und daß andererſeits diejenigen geladenen Zeugen, die nicht
ſchienen ſind, auf Grund der neuen litauiſchen Prozeßbeſtimmmt
gen nicht verpflichtet ſeien, vor Gericht zu erſcheinen. Im
ſchluß an dieſen Beſchluß des Gerichts wurde die Vereidigung
Zeugen vorgenommen.
Dann wurde der Prozeß auf Montag vormittag 9
vertagt.
Vertreter der
auf die ver
Genoſſe
im
noße Auf
neue Kreditgeſetz
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de Geſinn=
Der Begründer der indiſchen Rothemden=Bewegung, AE0
Ghaffar Khan, der auch der ,Ghandi der Grenzprovinzen” wird, wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Verurteilung erfolgte wegen einer in Bombay gehaltenen
ſprache, in deren Verlauf der Rothemden=Führer äußerſt ſch a
Angriffe gegen die britiſch=indiſche Regierung vorbrachte.
Die öffentliche Schuld der Vereinigten Staaten hat in di-
Woche die Rekordhöhe von 28 400 Millionen Dollar erreicht. )
bisherige Rekordziffer betrug 26 500 Millionen Dollar. Sie me
während des Weltkrieges entſtanden.
i auten B
Hand
imn
Von Dr. Eberhard Meckel.
Seit geraumer Zeit läßt ſich bei uns ein ſteigendes
Inter=
eſſe für Geſchichte und alles, was damit zuſammenhängt,
feſt=
ſtellen. Das iſt ein erfreuliches Zeichen, und auch dies deutet
nicht zum Geringſten die Weſenserneuerung Deutſchlands an.
Die Jahre nach dem Krieg waren Jahre der Geſchichtsferne,
wenn man ſo ſagen will. Man war müde von dem ſelbſt
mit=
erlebten Stück der Geſchichte; man wollte keine Geſchichte im
weiteren Sinn mehr. Das Volk, und in ihm der Einzelne,
exi=
ſtierte faſt nur für ſich aus dem Gedanken der Gegenwart,
heraus; es war nicht oder kaum ſich ſelbſt bewußt, ſeiner
Auf=
gaben, Notwendigkeiten und Ziele, und das ließ es — ein
Charakteriſtikum der Schwäche — auch nicht auf das Vergangene,
auf die Geſchichte gehten. Wer ohne Zukunft, ohne Blick auf das
Kommende lebt, wird der Güter des Geweſenen nicht achten,
weil ja das, was war, auch keinen Sinn für das zu haben
braucht, was ſein würde. Alles das hat ſich wachſend mit dem
Wachſen des völkiſchen Bewußtſeins jetzt geändert. Der ſich
ſelbſt ſpürt und ſein Daſein in ein Neues, Zukünftiges
ver=
flicht, geht wieder an die Vergangenheit heran und ſieht nicht
nur in der eigenen Geſchichte, ſondern in der Geſchichte
über=
haupt etwas, das der Belebung ſeiner Gegenwart und der
Geſtaltung der Zukunſt dienen kann. Richtig erfaßte Geſchichte
ſchafft Bilder und Gleichniſſe, in denen ſich das zeitloſe Leben für
eine Zeit ſpiegelt. Sich zur Geſchichte zu bekennen, heißt ſich der
eigenen Kräfte bewußt ſein, die das Geweſene wieder in ein
Lebendiges wandeln können. Um das Lebendige geht es.
Ver=
ſtaubtes allerdings vorübergehend zu entſtauben, das kann nie
Aufgabe ſein.
An dem Punkt der Wiederbeſinnung auf die Geſchichte ſtehen
wir alſo jetzt in Deutſchland. Und eng damit verbunden iſt auch,
zibertragen auf das Gebiet der Dichtung, ein erneut
aufgekom=
uienes Jutereſſe an der dichteriſch verarbeiteten Geſchichte,
vor=
nehmlich am hiſtoriſchen Roman, und zwar nicht nur vom
leſenden Publikum aus, ſondern gerade auch vom Dichter, der
in immer gewollt oder ungewollt die Stimme und der
Aus=
druck ſeiner Zeit iſt. Nicht, als ob es nicht immer ſehr viele
Dichter und Schriftſteller gegeben hätte, die ſich geſchichtlicher
Sioffe bevienten, um das ihre zu ſagen und zu geſtalten, nein,
aber es hat doch den Anſchein, als bewegten wir uns auf eine
ausgeſprochene Blütezeit des hiſtoriſchen Romans zu.
Damit iſt aber auch die Erörterung um deſſen
Formproble=
matik ernent in den Vordergrund gerückt. In der großen Welle
des geſchichtlichen Romans, die vor ungefähr hundert Jahren
einſetzte, als Scott bei uns ungeahnte Nachahmer und Leſer
d und in der Folge die Romankette über Willibald Alexis,
nſatz
zum hiftoriſchen Drama, das ſeit Schiller ſchon auf das
Symbol=
hafte hinzielte — die Hiſtorie im Grunde nur um ihrer ſelbſt
willen geſtaltet. Die Freude am rein Stofflichen, an der Fabel
überwog; der Menſch als Träger eines Vergangenen intereſſierte.
Mit Guſtav Freytag begann ſich dann eine Formwandlung
vor=
zubereiten, die in den Beſtrebungen der Neuromantik den
hiſto=
riſchen Roman zu beleben, Ausdruck fand. Jetzt ſuchte man in
der Vergangenheit das Sinnbild des Gegenwärtigen und wollte
gleichnishaft wirken; das Geweſene fing an, ſoweit wichtig zu
wverden, als ſich in ihm der ewige Menſch, das ewig Menſchliche
kundtat. Dieſer neue Ton des geſchichtlichen Romans hat ſich,
ſeit Emil Strauß im „Nackten Mann” (1912) den Prototyp der
ſteuen hiſtoriſchen Romandichtung fand, bis in die Gegenwart
geſteigert, die freilich wieder mit anderen ſprachlichen Mitteln
zu ſchreiben weiß; an Stelle der mehr naturaliſtiſchen
Beſchrei=
bung iſt die von der Wirklichkeit ausgehende, auf das
Irratio=
nale hinzielende Wortgeſtaltung getreten. Bis vor kurzem ſchrieb
der Geſchichtsdichter weſentlich am Ohr ſeiner Zeit vorbei,
wäh=
rend er heute wieder auf Gehör rechnen kann; die große
Auf=
gabe des Dichters, über die bloße Schilderung hiſtoriſcher
Tat=
ſachen hinweg doch wirklich zu bleiben und darin das innere
Geſicht der von ihm behandelten Zeit zu ſpiegeln, im Einmaligen
das Ewige ſichtbar werden zu laſſen, das immer, alſo auch für
unſere Zeit gilt, — dieſe Aufgabe iſt jetzt nur noch
bedeutungs=
voller, verantwortlicher geworden. Denn dadurch, daß man
ein=
fach aus dem Vergangenen billige Sinnbilder für das Heute
ſchafft (wie ſind in dieſer Hinſicht zum Beiſpiel die
Freiheits=
kriege ausgeſchlachtet worden!) iſt nichts getan. Doch bleibt
ein Troſt: Alles Konjunkturhafte, was ſich jetzt auf den Markt
begibt, wird letztlich am eigenen Unvermögen zugrunde gehen.
Das Echte, die wirkliche Dichtung bleibi.
Zur Renaiſſance des hiſtoriſchen Romans finden ſich bei
uns gute Kräfte am Werk. Neben den bewährten alten und
älteren Kräften wie Ricarda Huch, Kolbenheyer, Veſper, Blunck,
deren frühere geſchichtliche Bücher gerade jetzt zur eigentlichen
Geltung gelangen, ſtehen jüngere wie Hohlbaum, Bruno Brehm,
Margarete Kurlbaum=Siebert, Mirko Jeluſich, Hans Heyck,
Friedrich Winterholler, Otto Gmelin, um nur einige Namen zu
nennen; einer der zweifellos begabteſten unter den Jüngeren
iſt jedoch Gerhard Bohlmann, der Dichter des bedeutenden Jean
d’Arc=Romans „Die ſilberne Jungfrau” der jetzt mit dem
neuen Buch „Der vergeſſene Kaiſer” (Verlag Reclam, Leipzig.)
eine der hervorragendſten geſchichtlichen Romandichtungen
unſe=
rer Tage ſchuf. Der vergeſſene Kaiſer, das iſt der römiſche
Kaiſer Diokletian, der vomr Gladiator zum Führer der
Präto=
rianergarde aufſtieg und von da aus das Imperium an ſich riß,
den Traum des großen römiſchen Reiches noch einmal erfüllte
und ſpäter deſſen Ende anſehen mußte, ein einſamer Mann im
mächtigen Palaſt von Spalato, deſſen koloſſale Trümmer noch
auf uns gekommen ſind. Bohlmann gibt Geſchichte aus der
Viſi
z unbewußt geſtaltet er das Vergangene nach der
Forderung Hebbels, geſchichtliches Geſchehen in ſeinen Wer
punkten und Umbruchszeiten darzuſtellen, neu für uns.
„vergeſſenen Kaiſer” erleben wir den Untergang des a.
Römertums, den Aufgang der chriſtlichen Idee und den drok
den Hereinbruch der germaniſchen Völker.
Die unaufhörlich wechſelnden Schauplätze der
Handl-
geben dem Buch eine atemloſe Lebendigkeit, der farbenre-!
Stil, der im Wort ſchillernd die ganze Atmoſphäre einer un
hört ſtürmiſchen und bewegten Zeit einfängt, reißt von Auf
bis zum Ende mit. Die innere Struktur des Ganzen
bi=
eine Einheit. Von Büchern wie dieſem neuen Werk Bohlmar.
wird eine Steigerung des Intereſſes an geſchichtlichen Zuſ-"
menhängen, die gegenwartsbedeutſam ſind, ausgehen, wird
heutige Menſch den Weg zur Geſchichte in der lebendig
Weiſe neu gehen können.
Vortrag von Heinrich Weinſtock
in der Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſſul
Nach längerer Pauſe nahm vorgeſtern die Vereinigung
Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums ihre Arbeit wier
auf. Zunächſt fand eine Mitgliederverſammlung ſtatt, in
Profeſſor Dr. Ausfeld Bericht erſtattete über die Tätigkeit
Vereins im abgelaufenen Geſchäftsjahr. Den Kaſſenbericht
Studienrat Dr. Hippler. Für den bisherigen Vorſitzenden wim”
einſtimmig Direktor Dr. H. Pfotenhauer zum Vorſitzenden
wählt.
Anſchließend veranſtaltete die Vereinigung ihren erſten 2—
tragsabend in dieſem Winter. Direktor Pfotenhauer ſprach in
die geplanten Veranſtaltungen und die Aufgaben des Veren
Das Winterprogramm ſieht eine ganze Anzahl von Vortr”
hervorragender Vertreter des deutſchen Humanismus vor.
unſerer Zeit hat aber die Vereinigung noch die beſondere A
gabe, im Hinblick auf die kommende Neuordnung des Sa.*
peſens einzutreten für die Erhaltung des Gymnaſiums und
von ihm gepflegten Kulturgüter.
Dieſem Ziel ſoll nicht durch laute Werbung oder gar —
kämpfung der anderen Schularten gedient werden — obwe‟
gerade von dieſer Seite auch heute noch dem Gymnaſium a
Lebensrecht beſtritten wird — es foll vielmehr durch Pruften
und Leiſtung der unerſetzliche Wert der antiken Kultur ger!*
für unſere Zeit und unſer Volk dargetan werden. Weiſt doch
Führer ſelbſt in ſeinem Buch auf die hohe Bedeutung beſonde
der alten Geſchichte und auf die Notwendigkeit der Pflege idert
Güter hin, gerade in einer Zeit, deren Geſichn vor allem dic
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
20. Deutſcher Genoſſenſchaftstag
Verſtändnisvolle Zuſammenarbeit
zwiſchen Genoſſenſchaften, Reichsbank, Banken
und Handwerk.
DNB. Berlin, 15. Dezember.
Die Hauptverſammlung des 70. Deutſchen
Genoſſenſchafts=
ſaues wurde am Samstag im Preußenhaus eröffnet. Der
Vor=
pende des engeren Ausſchuſſes und des Geſamtausſchuſſes,
Ver=
ſardsdirektor Schinkel=Hannover, begrüßte die Ehrengäſte
lur die aus allen Teilen des Reiches erſchienenen Genoſſenſchaftler.
Miniſterialdirektor Wienbeck überbrachte die Grüße und
hirckwünſche der Reichsregierung. Er betonte, daß der Staat das
eroſſenſchaftsweſen unterſtützt habe und unterſtütze, weil er nicht
bsits ſtehen könne, wo für die Allgemeinheit gewirkt werde.
Als Vertreter der Reichsbank ſprach Geheimrat Friedrich.
wies auf die verſtändnisvolle Zuſammenarbeit
giſchen Genoſſenſchaften und Reichsbank hin. Die
echsbank habe im allgemeinen, obwohl die Sorgen und Nöte,
e auch den gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften nicht erſpart
ge=
i ben ſind, auch mehrfach bis zu ihr hinüberſtrahlten, mit ihnen
iie Erfahrungen gemacht. Sie hätten die ſchwere Kriſe der letzten
yre relativ gut überſtanden und zum größten Teil aus eigener
In ft. Dabei ſei es nicht überflüſſig hervorzuheben, daß an dem
mötehen der Kriſe die Kreditgenoſſenſchaften wenig beteiligt
e. Gerade in einer Zeit, wo es ſich darum handelt, allen
olksgenoſſen, und möglichſt vielen in ſelbſtändiger Tätigkeit,
An=
hii an dem Ertrag der Produktivkräfte der Nation, und das in
ſire und Sicherheit zu gewähren, ſeien die Genoſſenſchaften von
ſuderem Wert. Die Kreditgenoſſenſchaften hätten nach wie vor
vi große Aufgabe zu löſen. Geheimrat Friedrich ging auch auf
s neue Kreditgeſetz ein. Der Grundzug des Geſetzes ſei, Sicherheit
Gedeihen zu gewährleiſten, ohne Unglück anzurichten. Die
iiken müßten erſt wieder ins Verdienen kommen. Dieſe Frage ſei
1c entſcheidend bei der Zinsſenkung. Der Geſetzgeber enthalte ſich
ſch der endgültigen Beſtimmung und habe die Entſcheidung im
äntlichen in die Hand des Reichsaufſichtsamtes für das
Bank=
in gelegt. Was die Genoſſenſchaften anlange, geht aus dem Ge=
Gervor, daß ihre Belange gewahrt werden.
Reichshandwerksführer Schmidt überbrachte die Grüße des
owerks. In der Genoſſenſchaftsidee liegt viel von dem, was
uie Handwerkstradition genannt ſei. Er wünſche beim Aufbau
meuen Deutſchland eine enge Zuſammenarbeit
zwi=
in Handwerk und Genoſſenſchaften.
Der Führer der Hauptgruppe X (Banken und Kredite) Dr.
It Chriſtian Fiſcher, wies in ſeinen Begrüßungsworten dar=
1f Hin, daß in den Genoſſenſchaften ſich eine Geſinnung und eine
sSauung des wirtſchaftlichen Menſchen verkörpere, die die
tndlage des neuen wirtſchaftlichen Organiſationsweſens ſein
mſſe. Selbſtverwaltung der Wirtſchaft, aufgerichtet auf dem deut=
Staat. die Grundlage unſerer Exiſtenz und
Selbſtverantwor=
lag für die Mitarbeit am Werk der Volksgemeinſchaft, das
ſen die Aufgaben und Ziele der Geſamtorganiſation der
gewerb=
hen Wirtſchaft, in der die Kreditinſtitute einen hervorragenden,
ganz beſonderer Verantwortung belaſteten Platz einnähmen.
Kreditinſtitute nähmen eine von den übrigen Berufsſtänden
ichende Stellung inſofern ein, als ihre Tätigkeit infolge der
rkriüpfung ihrer Tätigkeit mit allen Teilen der Volkswirtſchaft
tals iſoliert zu betrachten ſei. Der Totalitätsanſpruch des
tlivnalſozialiſtiſchen Staates verlange eine enge und harmoniſche
ſſummenarbeit aller Wirtſchaftszweige, die nur durch eine richtig
kſtandene, und vor allen Dingen richtig angewendete
genoſſen=
af liche Geſinnung aller Teile der Wirtſchaft geleiſtet werden
Die guten Beziehungen zwiſchen den Genoſſenſchaften und der
uiſchlandkaſſe betonte Präſident Helferich. Direktor
Schip=
von der Dresdener Bank, wies auf das Zuſammenarbeiten
Bank und ihrer Genoſſenſchaftsabteilung mit den
Genoſſen=
iien hin. Im Anſchluß daran ſprach Anwalt Dr. Johann
en=Bewegunt ?
Grenzprt
g.
Preis= und Koſtenfeſtſekungen
dem Gebiete des Berkehrs nichk anmeldepflichtig
Es ſind Zweifel darüber entſtanden, inwieweit auf Grund
Verordnung des Reichskommiſſars für Preisüberwachung vom
November 1934 Preis= und Koſtenfeſtſetzungen auf dem
Ge=
ui des Verkehrs anmeldepflichtig ſind.
irrwiſſenſchaft und Technik beſtimmt wird. Zahlreiche
Ver=
ier der Naturwiſſenſchaft und Technik, ſo betonte Direktor
iotenhauer, der ja ſelbſt dieſen Kreiſen angehört, ſetzten ſich
fe für die Gymnaſialbildung ein. Der törichte Vorwurf, die
mmaſien erzögen junge Griechen und Römer, hat nicht mehr
rechtigung als der, die Realanſtalten erzögen junge
Fran=
ien und Engländer.
Der nun folgende Vortrag von Oberſtudiendirektor Dr.
einſtock bedeutet einen ſehr glücklichen Auftakt für die
beit der Vereinigung. In ſprachlich und inhaltlich gleich
”ilinierter Rede brachte hier ein Mann, der Wiſſenſchaft und
aris vorbildlich vereinigt, die unerhört aktuelle Bedeutung der
üiile ſeinen Hörern nahe, ohne je zu preſſen oder hineinzu=
Uitf u.
WLir leben in einer „Epoche” im griechiſchen Sinn des
irtes einer Wendezeit der Geſchichte mit ihrem Glück und
ei Gefahr. Bisher ungeahnte Möglichkeiten tun ſich auf, doch
Befahr beſteht, daß ſie nicht recht genutzt werden. Iſt die
nt wirklich Epoche, ſo muß ſie zu einer totalen, fundamentalen
radikalen Erneuerung führen, einer Erneuerung, die aus
Mitte kommt neue Grundlagen ſchafft und jedem an die
arFeln ſeiner Exiſtenz greift. Alles alte Kulturgut, auch die
Niſte, muß nachweiſen, ob es total und ſelbſtverſtändlich ins
e Ganze eingeht.
Ernſte Radikalität darf aber nicht mit übereifrigem Radika=
Aas um des Radikalismus willen verwechſelt werden. Der
Nadikale muß die Frage ſtellen: iſt die Antike vielleicht in
erem Volkstum ſo verwurzelt, ihm ſo „eigenfremd”, daß ſie
ohne große Gefahr aus ihm herausgeriſſen werden kann?
Deutſchen ſtehen heute wieder in der Mitte des Kampfes
ſendländiſchen Kultur um das von den Griechen geſchaffene
chenbild, das vom öſtlichen Kollektivismus wie vom
weſt=
individualismus bedroht iſt. Es iſt kein Zufall, daß
s Menſchenbild am beſten durch das griechiſche Wort „zoon
kon” bezeichnet wird, denn die Griechen ſchufen den
Men=
in dem ſich Perſönlichkeit und Leben in der
Volks=
aude wechſelſeitig bedingen. Wir müſſen heute auf
TIch berwirklichen, was die Griechen in ihrer klaſſiſchen
Deiaßen. Sie ſind unſere größten Helfer. In ihrem Spiegel
(ſen wir uns klären.
2Seiuſtock interpretierte dann, um dieſe Behauptung anſchau=
I erhärten, die große Rede, die Thukydides den Perikles
Die Gefallenen Athens halten läßt. Der Vortrag erreichte
a ſeinen Höhepunk), denn hier wurde unmittelbar aus der
icte deutlich, wie nahe klaſſiſch=griechiſches Denken unſerem
„eI ſteht. Selbſtverſtändlich und fern jeder aufkläreriſchen
Nuftsſtaatstheorie wird hier am Werden des atheniſchen
e S 2as Wachſen und Wirken eines eigenwüchſigen Staats=
Is dargetan. Der Vollskörper und ſeine Verfaſſung
ent=
an ſich aus den Aufgaben heraus, die dem Volk geſtellt
Hierzu teilt der Reichskommiſſar für Preisüberwachung mit,
daß für die Fragen der Preisbildung auf dem Verkehrsgebiete
bei Bedarf eine beſondere Regelung vorbehalten bleibt und daher
Anmeldungen des Verkehrsgewerbes nach Ziffer 1 der
Verord=
nung vom 19. November 1934 einſtweilen nicht zu erfolgen haben.
Umbau der Studiengeſellſchaft für
Ankomobil=
ſtraßenbau.
Die Studiengeſellſchaft für Automobilſtraßenbau, die im
Jahre 1924 aus dem Kreiſe der am Straßenweſen intereſſierten
Bauwirtſchaft und =induſtrie, Verwaltung und Wiſſenſchaft mit
dem Zweck gegründet wurde, den neuzeitlichen Ausbau des
Stra=
ßennetzes durch wiſſenſchaftliche und praktiſche Forſchung zu
för=
dern, hat ſich in eine „Forſchungsgeſellſchaft für das Straßenweſen
e. V.” umgewandelt und dem Generalinſpektor für das Deutſche
Straßenweſen den Vorſitz in dieſer Geſellſchaft eingeräumt.
Staak, Parkei und Wehrmacht.
Ausführungen Dr. Goebbels”.
DNB. Berlin, 15. Dezember.
Auf dem Gautag des Gaues Groß=Berlin der NSDAP.
hielt der Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels eine Rede, in
der er ſich u. a. auch mit den Problemen Staat, Partei und
Wehrmacht beſchäftigte.
Die Frage des Verhältniſſes zwiſchen Staat
und Partei, führte Dr. Goebbels u. a. aus, iſt an ſich
überhaupt keine Frage, da die Männer der Partei und die des
Staates meiſtenteils dieſelben ſind. Die ſtarken Potenzen der
Partei ſind in den Staat dirigiert worden, um ihn zu befehligen.
Das macht die Partei nicht überflüſſig, ſondern gibt ihr erſt
den eigentlichen Wert. Sie iſt ja unſer Orden, aus dem die
künftigen Führer des Staates hervorgehen. Es wäre alſo
Wahn=
ſinn, die Partei oder einzelne Gliederungen aufzulöſen, wie es
ebenſo Unſinn wäre, in einem rein katholiſchen Land die
katho=
liſche Kirche aufzulöſen, weil es dort ja nur Katholiken gäbe.
Die Partei ſorgt nicht nur dafür, daß alle Volksgenoſſen
Natio=
nalſozialiſten ſind, ſondern auch, daß ſie für alle Zukunft
Natio=
nalſozialiſten bleiben. (Stürmiſche Zuſtimmung.) Da wir unſere
Kraft aus der Partei ſchöpfen und ſie dann für den Staat
ein=
ſetzen, fühlen wir uns ſelbſt zunächſt als
Partei=
genoſſen und dann als Staatsmänner. Die
Par=
tei gibt uns Menſchen, mit denen wir führen und der Staat
gibt uns die Mittel, die wir zur Führung der Menſchen anſetzen.
Dieſe Mittel ſind zwar tot, wir können ſie aber eben durch die
Menſchen verlebendigen. Es darf auch außerhalb der
Partei keinen zweiten politiſchen
Willens=
faktor geben.
Partei und Wehrmacht ſind die beiden Säulen, auf denen
der Staat ruht. Ebenſo wie die Partei eiferfüchtig darüber
wacht, daß niemand außerhalb von ihr Politik macht, ebenſo muß
die Wehrmacht eiferſüchtig darauf achten, daß niemand außer ihr
ſelbſt die Waffen führt. Es iſt kindiſch und lächerlich, wenn das
Emigrantentum aus der Tatſache, daß ſich die Wehrmacht als
Armee nach eigenem Willen aus dem politiſchen Diskuſſionsſtoff
des Alltags heraushält, Spekulationen über ein konträres
Ver=
hältnis zwiſchen Wehrmacht und Nationalſozialismus
herzu=
leiten verſucht. Die Wehrmacht hat mit Begeiſterung dem
Füh=
rer nicht nur für ſein Regime, ſondern auch für ſeine Perſon
den Treueid abgelegt. Zwiſchen den Politikern und den
Solda=
ten des Dritten Reiches beſteht nicht nur Kameradſchaft
ſon=
dern ein tiefes und herzliches freundſchaftliches Verhältnis.
Armee Staat, Partei und Volk ſind heute ein untrennbares
Ganzes; ſie können nicht mehr voneinander geſchieden werden.
Der Miniſter legte am Schluſſe ſeiner Rede, die immer
und immer wieder von Beifallsſtürmen unterbrochen wurde das
Bekenntnis zur deutſchen Friedensbereitſchaft
ab und unterſtrich die deutſche Forderung nach
Gleichberech=
tigung unter Beſeitigung der Trennung zwiſchen Sieger und
Beſiegte, von der dann alle Völker einen Vorteil hätten.
*
Reichsminiſter Ruſt hat auf Grund der SA.=
Sportabzeichen=
beſtimmungen führenden Profeſſoren der Univerſität, der
Tier=
ärztlichen Hochſchule und der Techniſchen Hochſchule in Berlin das
von dieſen erworbene SA.=Sportabzeichen mit einer Anſprache
überreicht, in der er die Bedeutung dieſes erſtmaligen aktiven
Einſatzes der Hochſchullehrer für die Sache der Körpererziehung
vürdigte.
werden. Die Verfaſſung (Politeia) iſt nichts ein für allemal
Feſtgelegtes ſie wird und wächſt ſtets mit dem lebendigen
Volks=
körper (Polis). In dieſem Wachſen entſteht auch die
gemein=
ſame Haltung, Geſittung und Geſinnung, die für jeden
verpflich=
tend iſt, in der er erſt ſeine Perſönlichkeit entwickelt. Die
Per=
ſönlichkeit gibt ſich in dieſem Staat nicht auf, ſie gibt ſich
ihm hin.
Scharf ſtellt Thukydides=Perikles dem atheniſchen Staai
Sparta gegenüber. Dort liegen alle menſchlichen Fähigkeiten
außer den militäriſchen brach. Die Athener ſind aber nicht
minder zur Verteidigung bereit, weil ſie alle Fähigkeiten
eni=
wickeln. „Wir lieben die Kunſt und wahren das Maß.”
Taten=
loſen Aeſthetizismus und ſelbſtgenügſame Wiſſenſchaft kennt
der klaſſiſche Athener nicht; beider Aufgaben werden aus dem
Volksleben beſtimmt und dienen ihm mit ihren Werken. Und
jeder muß die Waffen getragen haben, denn dann erſt weiß er
ſeinem Vaterland wahrhaft zu dienen. Der „Unpolitiſche” iſt
für den Griechen nicht nur ein Nichtsnutz, ſondern gleichſam
gar nicht vorhanden. Wahrer Geiſt aber kann dem Willen nicht
ſchaden. Er lehrt ihn vielmehr die Klippen und die Wege
ken=
nen und lenkt ihn zur heroiſchen Tat, die niemals in
Unkennt=
nis, ſondern nur in voller Erkenntnis der Gefahren geſchehen
kann.
Mit vollem Recht ſtellte Weinſtock die Frage: wo finden
wir in allen Literaturen ſchönere, klarere Worte, die die Jugend
zu dem hinführen, was der neue Staat von ihr verlangt?
Kein=
kitſchiger Patriotismus wird hier gelehrt, ſondern völkiſche
Realpolitik, die der Gefahr ins Auge ſchaut und ſich ihr dennoch
nicht entzieht. Und Thukydides iſt nur einer unter vielen.
Wer kann es nun noch verantworten, dem deutſchen Volk
in einer ſeiner größten Entſcheidungsſtunden das humaniſtiſche
Gymnaſium nehmen zu wollen? Mit dieſer Frage ſchloß Wein=
VF. HI.
ſtock unter dem begeiſterten Beifall der Zuhörer.
Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Samstag, 15. Dezember.
„Der kleine Muck”.
Märchen von Waldfried Burggraf.
Auf der Grundlage eines Märchens von Hauff, ein klares,
verſtändliches Märchenſpiel, das auf der Bühne des
Kleinen Hauſes in gefälliger Form geboten wurde!
Der „kleine Muck” zieht aus, um die zwei
verſchwun=
denen Königskinder zu ſuchen und die Belohnung von 100 000
Talern zu verdienen:
Nr. 346 — Seite 3
Ein überflüfſiger Vorſchlag.
Franzöſiſche Sdarvereinigung forderk aukonomes
Gebiei im Sgarland für Heparakiſten.
EP. Paris, 15. Dezember.
Der Verwaltungsrat der franzöſiſchen Saar=Vereinigung hat
an den engliſchen Außenminiſter Sir John Simon und an den
franzöſiſchen Außenminiſter Laval eine Eingabe gerichtet, in der es
u. a. heißt, gewiſſe Regierungen hätten bereits die Notwendigkeit
in Erwägung gezogen, daß im Falle einer Rückgliederung des
Saargebietes nach Deutſchland etwa 100 000 Saarländer aus dem
Saarland nach Frankreich auswandern könnten, und daß
Frank=
reich ihnen Aſylrecht gewähren müſſe. Infolge der gegenwärtigen
ſchwierigen Wirtſchaftslage ſei es aber völlig unmöglich, eine
ſolche Anzahl Menſchen in Frankreich oder Nordafrika
unterzu=
bringen. Die franzöſiſche Saar=Vereinigung bittet daher die
fran=
zöſiſche, engliſche und italieniſche Regierung, die Möglichkeit in
Erwägung zu ziehen, daß im Falle einer Rückgliederung des
Saar=
gebietes nach Deutſchland und im Falle einer ſtarken Status=quo=
Minderheit dieſe Saarautonomiſten in einem autonomen Gebiet
im Saarland ſelbſt gruppiert werden, wo ihnen das gleiche Regime
wie das gegenwärtige zugeſichert werden ſoll.
Die Rolle der Morganbank
bei der Finanzierung des Weltkriegs.
EP. Waſhington, 15. Dezember.
Der Vorſitzende des Senatsausſchuſſes zur Unterredung der
Vorgänge in der Rüſtungsinduſtrie, Senator Ney, beabſichtigt,
die Unterſuchung auch auf die Methoden, mit denen die
Alliier=
ten während des Krieges von amerikaniſchen Bankkreiſen
finan=
ziert wurden, auszudehnen. Wie Senator Ney im Anſchluß an
die Freitagsſitzung bekanntgab, wird er ſofort nach dem
Wieder=
zuſammentritt des Kongreſſes Anfang Januar die Bereitſtellung
der für die weitere Unterſuchung benötigten Mittel beantragen.
Die Unterſuchung dürfte ſich vornehmlich auf die
Beleuch=
tung der Praktiken des Bankhauſes Morgan
kon=
zentrieren. Ney beabſichtigt dabei, beſonders die Hintergründe
eines einen Monat vor dem Eintritt Amerikas in den Weltkrieg
von dem damaligen Botſchafter Amerikas in London, Page, an
den Präſidenten Wilſon gerichteten Kabels aufzuklären.
Dieſes Kabel lautete: „Ich bin davon überzeugt, daß die
finanziellen Kräfte Morgans als Agent der engliſchen und
fran=
zöſiſchen Regierung dem Druck der herannahenden Kriſe nicht
mehr gewachſen ſind. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß wir
unſere gegenwärtige Vormachtſtellung im Welthandel nur halten
und eine Kriſe nur abwenden können, indem wir Deutſchland
den Krieg erklären. Wenn die Währungsverhältniſſe zwiſchen
England und Amerika einerſeits und Frankreich und Amerika
andererſeits aus dem Gleichgewicht geworfen werden, würden
die alliierten Aufträge in den Vereinigten Staaten auf den
Nullpunkt herabſinken und der Handelsverkehr über den Atlantik
würde praktiſch ein Ende erreichen. Das Ergebnis einer ſolchen
Entwicklung wäre eine Panik in den Vereinigten Staaten, und
wenn wir nicht ſofort handeln, werden wir bald vor einer
ſolchen Panik ſtehen. England und Frankreich müſſen in den
Vereinigten Stagten Kredite eingeräumt werden, die es ihnen
ermöglichen, den Zuſammenbruch des Welthandels und der
ge=
ſamten Finanzſtruktur Europas verhindern.”
Die Budapeſter Beſprechungen der öſterreichiſchen
Staatsmänner.
Ueber das Ergebnis der Budapeſter Beſprechungen des
öſter=
reichiſchen Bundeskanzlers Schuſchnigg und des Außenminiſters
von Berger=Waldenegg wurde am Samstag abend eine amtliche
Mitteilung veröffentlicht, die wie folgt lautet: „Im Laufe des
zweitägigen Beſuchs des Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg und des
Außenminiſters von Berger=Waldenegg fanden wiederholt
Be=
ſprechungen in freundſchaftlicher Weiſe zwiſchen den
Staats=
männern der beiden Länder ſtatt. Es wurden nicht nur die
wirtſchaftlichen Fragen eingehend beſprochen, ſondern auch alle
politiſchen Probleme, die die beiden Länder intereſſieren. Der
Meinungsaustauſch ging im Geiſte des römiſchen Protokolls vor
ſich und ergab volle Uebereinſtimmung der gegenſeitigen
Auf=
faſſungen.”
Die franzöſiſche Oeffentlichkeit verfolgt mit großem
Inter=
eſſe die Beſprechungen des öſterreichiſchen Bundeskanzlers und
des öſterreichiſchen Außenminiſters in Budapeſt. In der
Nach=
mittagspreſſe wird in dieſem Zuſammenhang erneut gegen die
Reviſionsmöglichkeit Stellung genommen.”
„Gefahren gibt es ſchrecklich groß!
Der Rieſe brüllt, die Hexe ſchreit,
Spitzi erweiſt ſich ſehr geſcheit,
Die Gänſemagd wird wunderſchön,
Wie? könnt Ihr im Theater ſeh’n!
Es rollt und donnert blitzt und kracht,
Ach, was der Muck nicht alles macht!“
Im Katzenhaus der Hexe Ahazie erhält er die
Wunder=
ſtiefel und den unwiderſtehlichen Stock. In der Hütte des Rieſen
Bumbo entdeckt er in der Gänſetrine die Prinzeſſin, bei der
Hexe findet er den in einen gelehrigen Spitz verwandelten
Prinzen. Er befreit beide und legt ſie dem König von
Pfeffer=
kuchenhauſen in die glücklichen Arme.
Es wird in dieſem Märchen kein großer Aufwand
getrie=
ben. Doch es wird eine dem kindlichen Verſtändnis angepaßte,
klare Handlung gefällig durchgeführt.
Die geſchickte Spielleitung von Jochen Poelzig trug
da=
zu bei, die Handlung dem Verſtändnis der jungen Zuſchauer
nahezubringen und ihr heitere, humorvolle Lichter aufzuſetzen.
Alice Zickler ließ in buntem Wechſel bald die
Mondſtrah=
len, bald die Katzen, ja, ſelbſt den Eſel des Rieſen tanzen und
die Geiſter des Waldes lebendig werden.
Elli Büttner zauberte märchenhafte Hütten für Hexen
und Rieſen und ein luftiges Schloß für den König.
Tapfer zog Edith Schultze=Weſtrum als Kleiner Muck
in den Kampf. Sie fand ſehr nett den friſchen, forſchen Ton für
den abenteuerluſtigen Jungen und hatte raſch die Verbindung
mit der geſpannten Jugend im Zuſchauerraum gefunden.
Die böſe Hexe war ſelbſtredend Käthe Gothe, der gewaltige
Rieſe wirkungsvoll Reinhard Lehmann.
Als verzauberter Prinz ſpielte Heinz Weihmann einen
gelehrigen und humorvollen Spitz; als Prinzeſſin Goldhaar tanzte
Edith Wien ſich im Mondenſchein erklärkicher Weiſe in das Herz
der kleinen und der großen Mucks.
Wo ſah man je ein ſo würdiges Königspaar wie Kurt
Weſtermann und Beatrice Döring, einen ſo luſtig
ſtottern=
den Hofmarſchall wie L. Linkmann und einen ſo freundlichen
Mond wie Ulrich Verden?
So konnte Waldfried Burggraf als Verfaſſer des „Kleinen
Muck” mit dem Erfolg der Aufführung zufrieden ſein; derſelbe
Burggraf übrigens, der zu Beginn der Spielzeit als Friedrich
Forſter mit ſeinem „Sieger” ein weniger geglücktes Ergebnis
zu verzeichnen hatte.
Ein liebenswürdiges Programmheft ſpendeten J. J. Bartſch
als Dichter und Fritz Riedl als Zeichner.
Während in den Pauſen ein ſpendefreudiger Nikolaus erſchien,
ertönten am Schluſ
inz Hoeglauers muſikaliſcher
Leitung die ſchönen, alten Weihnachtslieder durch das Haus und
gaben dem Märchenſpiel einen ſtimmungsvollen Ausklang. Z.
Seite 4 — Nr. 346
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 16. Dezember 18)
EinfeToag
bis ſpät in die
(Es war einmal
Nacht hinein und
ein Mann, der
ſchloß die Sonne aus
plagte ſich von früh
ſeinem Herzen aus. Das Licht, das ſein Daſein erhellte, kam von der Hoffnung auf
ein unabhängiges, ein „freies” Leben ohne Rückſichten und Verantwortungen, wenn
ſich einmal ſein Sparguthaben zu einer ſchönen
fünf=
ſtelligen Ziffer aufgehäuft haben würde / Und ſo ſchloß
er Leben und Freunde, Miterleben und Mitfreude aus
ſeinem Leben aus, bis er veiknöcherte. Die Markſteine
ſeines Lebensablaufes waren die Tage,
2 an denen erwieder einmal neue 50 Mark
ſeinem Konto gutgeſchrieben fand. Das
war der Maßſtab ſeines Glücks.
Und er hütete ſein Kaſſenbuch ängftlich — hinter
alien, längſt geleſenen Büchern verſieckte er es. (Neue
Bücher zu kaufen war Luxus, alte,
(C
liebgewordene wieder zu leſen, war
Zeitvergeudung und Arbeitsablenkung.) Er weidete ſichjeden Abend
an den ſieigenden Früchten ſeines ſelbſiſüchtigen Fleißes, die er ſich
und anderen vom Munde abgeſpart hatte / Wie er nun eines
Abends im frühen Oezember ſich ausgerechnet hatte, welche
Summe er ſeinem Kapital am Jahresende zuführen könnte, und
Ewie er haſtig hinter die alten Schmöker griff, um ſchnell den
Gewinn des Jahres auszurechnen, da riß er mit ſeinem
Spar=
kaſſenbuch zugleich einen alten, zerleſenen Band heraus, und auf
der aufgeſchlagenen Seite konnte er beim Niederbeugen entziffern: „Hadſchi Halef
Omar Ben Hadſchi Abul Abbas Ibn Hadſchi Dawud al Goſſarah”.
Daſtand plötzlich „Old
Shatterhand”, der
Held ſeiner gläubigen
Jugend auf und
galop=
pierte auf dem Hengſt
„Rhi” ſein
Sparkaſſen=
buch über den Haufen.
„Winnetou” ſchwang die „
Silber=
büchſe” und der „nie fehlende
Bären=
töter” ſchoß den Panzer ſeines
ſelb=
ſtiſchen Ichs zu Trümmern ! Die
Wintermorgenſonne fand ihn am
Schreibtiſch, umgeben von „
Dat=
teln und Orangen”, dem „Schatz
im Silberſee” und dem „Tetzten der Mohikaner”, eifrig und nachdenklich
bei der Aufſtellung einer Liſte 1 An dieſem Tage vergaß die Uhr im
Spar=
kaſſengebäude halbzehn zu ſchlagen und blieb ſiehen, denn da trug er lächelnd
ein hübſches Sümmchen heraus — er, der Jahre hindurch trocken und verbittert
Silberſtücke und Papierſcheine ins Haus gebracht hatte 1 Und als die
Weihnachtsglocken läuteten, da ſaß er unter ſeinem Tannenbäumchen, das
Spar=
buch in der Hand, und freute ſich wie noch nie ſeit ſeinen Jugendiagen — freute
ſich über das große Loch in ſeiner Kaſſe. Er dachte an Paul und die langerſehnte
Uhr, an Martha mit den Hängezöpfen, ob ihr wohl die Kletterweſte gefiele, an
ſeine Couſine Erna, die Wert darauf legte, ſchön und jung auszuſehen, ob ſie
wohl Seife und Hautereme zu ſchätzen wiſſe (
ſorg=
fältig für ihren Typ ausgewählt), an Ohm Paul
und ſein Geſicht, wenn er gerade ihn als Spender
der Kleinſchreibmaſchine, der Zigaretten und
der Weihnachtsgans erkennen würde, und
Peier, ja der Peter, der liegt wohl jetzt längſt
auf dem Bauch unter dem Kerzenſchein und lieſt
von Chingachgook, den Rotröcken und den
glück=
lichen Weiten der ewigen Jagdgefilde / (o kam
das Glück zu unſerm Freund: Miterleben und
Miifteuen, weil man anderen Freude geben darf.
Achtundt Stamer führt in
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, 16. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 346 — Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 16. Dezember 1934.
Achkung — Unkernehmer!
Sämtliche Kreisämter der Provinz Starkenburg haben
evie Polizeiverordnung erlaſſen, wonach Arbeitgeber, die
Schwarz=
beiter beſchäftigen mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. beſtraft
ſnerden. Es wird dringend empfohlen, in allen Fällen, in denen
ſe beſchäftigte Perſon nicht durch das Arbeitsamt zugewieſen
7. dem Arbeitsamt ſofort die Beſchäftigung unter Angabe des
yreinbarten Lohnes anzuzeigen.
— Stabszahlmeiſter Julius Behrend vollendet am 17 d. M.
an 70. Lebensjahr. Die längſte Zeit ſeiner langen Dienſtzeit
ᛋ der alten Armee verbrachte er im Großherzöglichen
Artillerie=
losps in Darmſtadt. Die Angehörigen dieſes Regiments wiſſen,
ſors ſie der ſich im Stillen abſpielenden Kleinarbeit ihres Zahl=
In iſters verdankten, und ſie wiſſen auch, daß es zu einem großen
ſoil ſein Werk war, wenn bei der großen Probe, der
Mobil=
urchung, alles bis ins kleinſte klappte, wenn nicht nur das
obile Regiment verſorgt war mit allem, was dazu gehört,
ſon=
ern auch die vielen Ergänzungsformationen alles vorfanden an
6kleidung und Ausrüſtung. Stabszahlmeiſter Behrend verſorgte
Kriege ſein Regiment und deſſen viele Erfatzformationen in
drbildlicher Weiſe, und ſeiner Tatkraft allein war es zu
ver=
arken, wenn in den Tagen des ſchmachrollen Zuſammenbruches
hi Beſtände gerettet und zur Ausrüſtung des Heſſiſchen
Frei=
biws benutzt werden konnten, und darüber hinaus noch ausreich=
, dem entſtehenden 5. Artillerie=Regiment die erſte Bekleidung
m Ausrüſtung zu bieten. Seit vielen Jahren ſteht er dem
Offi=
ſer=Verein ſeines Regiments als Rechner treu zur Seite.
* 50jähriges Berufsjubiläum. Im Speiſeſaal der Setzerei
L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei fand geſtern
ſachmittag eine ſchlichte, aber ſchöne und erhebende Feier aus
inkaß des 50jährigen Berufsjubiläums des Schriftſetzers Konrad
ſtrhl ſtatt. 47 Jahre lang hat Konrad Rühl als treuer
Mit=
rleiter der L. C. Wittich’ſchen Officin angehört, bis er vor
rei Jahren freiwillig, um ſeinen Arbeitsplatz für eine jüngere
raft frei zu machen, in den Ruheſtand trat. Zur Feier ſeines
)jährigen Berufsjubiläums hatte ſich faſt die ganze Belegſchaft
ſammengefunden. Der Speiſeſaal war mit Blumen und
Fah=
er mit den Hoheitszeichen des Dritten Reiches feſtlich
ge=
ymückt. Der Feſtakt wurde eingeleitet durch ein Duett des
ausorcheſters. Die Herren Wenz (Klavier) und Claus
Roline) ſpielten das Largo von Händel, das eine wurdige
Ein=
itng der Feier war. Der Männerchor der Belegſchaft unter
eiung von Herrn Weber ſang „Deutſchland, heil’ger Name‟
ann hielt in Vertretung des beruflich abweſenden
Betriebs=
hrers Herr Dr. Werner Wittich die Glückwunſchanſprache
r den Jubilar. Er betonte, daß es ihm eine beſondere Ehre
ad, Freude ſei, dem treuen Mitarbeiter zu dem Tage, da er vor
Jahren in die L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei eintrat, im
anen des Betriebsführers ſeines Vaters, und im Namen der
ſamten Belegſchaft die herzlichſten Glückwünſche auszuſprechen.
e: Jubilar ſei in Treue und Pflichterfüllung, als zuverläſſigſter
hitarbeiter ein leuchtendes Vorbild geweſen, und wie ſeine
irafliche Wirkſamkeit, war auch ſein Scheiden aus dem Betrieb
Vorbild. Er räumte freiwillig ſeinen Arbeitsplatz für einen
igeren Arbeitskameraden. Drei Generationen der
Betriebs=
ihter hat Konrad Rühl ſeine Mitarbeit widmen können und
him 250jährigen Jubiläum der L. C. Wittich’ſchen
Hofbuch=
duckerei konnte er mit Stolz von ſich ſagen, daß er ein Fünftel
dſer Zeit aktiv mitgearbeitet habe. Mit dem Dank der
Betriebs=
fhrung gab Dr. Wittich der Hoffnung Ausdruck, daß der
Jubi=
noch manches ſchöne Jahr im Ruheſtand erleben möge, und
z es ihm vergönnt ſein werde, auch den Wiederaufſtieg des
uuhiſchen Gewerbes noch zu erleben. — Der Badenweiler
larſch, ſchneidig vom Hausorcheſter geſpielt, leitete über zu der
ſprache des Arbeitskameraden und Betriebswalters Schaaf,
im Namen der Gefolgſchaft die herzlichſten Glückwünſche
dar=
tochte und ein Geſchenk überreichte. Seine Anſprache ſchloß mit
mem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer und Reichskanzler
dolf Hitler. Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied beſchloſſen den
ſerlichen Akt.
— Hohes Alter. Am 17. Dezember begeht in geiſtiger und
kör=
rlicher Rüſtigkeit Frau Anna Schneider Ww., geb. Chriſtian,
ein heimerſtraße 96, ihren 85. Geburtstag. — Frau Eva Marie
ir Feldbergſtraße 103, feiert am Montag, den 17. Dezember,
ſi geiſtiger Friſche ihren 80. Geburtstag.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.
Großes Haus.
tnritag,
16. Dezember
Anf. 19, Ende 23.15 Uhr.
Lohengrin.
Miete D 10
Preiſe 0.70 bis 5.50
ütag,
17. Dezember
Anfang 19.30, Ende nach 22.45 Uhr,
Deutſche Bühne. Jugendring 1 2. Vorſt.
Geſch oſſene Vorſtellung
Egmont.
Zeistag,
18. Dezember
Anfang 14, Ende nach 17.15 Uhr
Deutſche Bühne. Jugendring 1 2, Vorſt.
Geſchloſſene Vorſtellung
Egmont.
Anfang 20, Ende geg. 22.30 Uhr. Miete A 11
Der Veiter aus Dingsda. Preiſe 0.70 bis 5.50
Kleines Haus.
imntag,
16. Dezember
Außer Miete.
Anfang 15.30, Ende 18 Uhr
Preiſe 0.40 bis 2.00
Der kleine Muck.
Anfang 19.30, Ende geg. 22 Uhr,
Deutſche Bühne M 5 1 u. II
Preiſe 0.70 bis 3.80
Der Nobelpreis.
enstag,
18. Dezember.
Anfang 20, Ende geg. 22.30 Uhr.
Deutſche Bühne M 5 III u. IV
Preiſe 0.70 bis 3.80
der Nobelpreis.
der
In Vorbereitung: Heimliche Brautfahrt — Tannhäuſer
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des
Landes=
rs geht heute abend die Oper „Lohengrin” von Richard Wag=
Szene, die zur Bereicherung des Opernſpielplans für einige
* Vorſtellungen wieder aufgenommen worden iſt. Unter der
iliſchen Leitung von Generalmuſikdirektor Friderich werden
heutigen Vorſtellung die Hauptpartien von Johanna Blat=
Ortrud), Thea Consbruch (Elſa), Johannes Biſchoff (
Tel=
no), Richard Lüttjohann vom Landestheater Braunſchweig
aſt (König Heinrich) und Joachim Sattler (Lohengrin)
gen. — Im Kleinen Haus wird heute nachmittag das
Weih=
marchen des Heſſiſchen Landestheaters „Der kleine Muck”.
kholt. Am Abend findet eine Aufführung von Hjalmar
nanns „Nobelpreis” ſtatt. Dieſe erfolgreiche Komödie wird,
reits mitgeteilt, am kommenden Mittwoch endgültig vom
lan abgeſetzt, da Karl Ziſtig, der Darſteller der Hauptrolle,
ſtadt wegen auswärtiger Gaſtſpielverpflichtungen vorläufig
die im vorigen Jahr, ſo legt das Heſſiſche Landestheater auch
zu Weihnachten eine „Weihnachtsmiete” auf. Ihr Zweck iſt
Weihnachten möglichſt vielen Theaterfreunden den Beſuch
undestheaters zu ähnlich günſtigen Bedingungen, wie ſie die
der von Hauptmieten uſw. genießen, zu ermöglichen. Die
nachtsmiete” umfaßt 6 Vorſtellungen, die nach freier Wahl
en Weihnachten und 1. April genommen werden können.
ſro in verſchiedenen Platzgattungen, die jeder finanzieller
19Sfähigkeit gerecht werden, ausgegeben. Die Einzeichnung
täglich bei der Mietabteilung des Landestheaters geſchehen.
D
Morgenfeier imHefſiſchensandesmuſeum
Heute Sonntag, 16. Dez., vorm. 11.30 Uhr, wird in der
Weih=
nachtsmeſſe der Darmſtädter bildenden Künſtler in den Räumen
des Heſſiſchen Landesmuſeums eine Morgenfeier abgehalten.
Mehrere Künſtler des Heſſiſchen Landestheaters haben ſich
freund=
lichſt in den Dienſt der Sache geſtellt: Frau Kuhn=Liebel,
Frau Regina Harre, Herr Blaſel und Herr Lohkamp
haben ihre Mitwirkung in dankenswerter Weiſe zugeſagt. Eine
Morgenfeier, in den Rahmen der Weihnachtsmeſſe hineingeſtellt,
wird die künſtleriſchen Darbietungen der Kräfte des Heſſiſchen
Landestheaters zu ganz beſonderer Wirkung bringen. Die im
Mittelpunkt der Ausſtellung ſtehende deutſche Krippe des
Darm=
ſtädter Malers Gottfried Zum Winkel, die hier abgebildet iſt,
erfüllt den ganzen Raum der Weihnachtsmeſſe mit einem zarten
weihnachtlichen Zauber und macht den Beſchauer empfänglich für
liebenswürdige Kunſt, die in der Meſſe geboten wird. Die
Mor=
genfeier wird den jungen, theaterbegeiſterten und kunſtfreudigen
Beſuchern noch eine beſondere Ueberraſchung bringen. Es ſei an
dieſer Stelle nochmals auf die Lotterie zugunſten der
notleiden=
den Darmſtädter Künſtler hingewieſen. Jedes Los dieſer
Weihnachtsverloſung gewinnt. Neben den größeren
Preiſen, die ſich die glücklichen Gewinner nach ihrem eigenen
Ge=
ſchmack aus den Kunſtwerken der Meſſe wählen können, ſtehen
für die Seriengewinne die Odenwalder Weihnachtsteller ein
Kunſtblatt von Annelieſe Reichmann, eine Plaſtik von Herrn
Schwarzbeck und Anisformen der Darmſtädter Bildhauer Habicht,
Schwarzbeck und Frau Federn=Staudinger zur Verfügung.
Be=
ſondere Anziehungskraft beſitzt in dieſer Lotterie der Darmſtädter
Weihnachtsteller, der von nun an ein jedes Jahr wiederkehren
wird und den mancher begeiſterter Sammler unter ſeinen
Sammelobjekten nicht gern miſſen wird.
Abendſingen in der Weihnachtsmeſſe.
Nachmittags wird in der Zeit von 18.15 bis 19 Uhr der
Heſſiſche Singkreis im Reichsbund Volkstum und Heimat unter
Leitung des Fachreferenten Günter Simony alte liebe
Weih=
nachtsweiſen ſingen und bei dem traulichen Schein der
Weih=
nachtskerzen und Adventsſterne den Beſuchern einen ganz
beſon=
deren Genuß vermitteln.
Bis Sonntag, den 16. einſchließlich kann gleichzeitig die
Spitzen= und Stickerei=Ausſtellung des Reichsbundes Volkstum
und Heimat beſichtigt werden. Der Beſuch der Weihnachtsmeſſe,
der Morgenfeier und der Spitzen= und Stickerei=Ausſtellung iſt frei.
DASSREN
MIT DER
SPARUHR
MACHT FREUDE
UND BRINGT
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
Geſellſchaft Heſſiſcher Bücherfreunde. Die Mitglieder der
Geſellſchaft Heſſiſcher Bücherfreunde werden darauf aufmerkſam
gemacht, daß die diesjährigen Jahresgaben ab Montag, den
17. Dezember, zur Verteilung kommen. Sie können abgeholt
wer=
den in den Vormittagsſtunden von 9—1 Uhr und nachmittags von
15—18 Uhr im Geſchäftszimmer im Schloß. Als Neuerſcheinung
möchten wir unſeren Mitgliedern die ſoeben erſchienenen
Reiſe=
erlebniſſe des verſtorbenen Majors Alfred Krauße d’Avis
an=
zeigen. Der ſtarke Band „Reiſen im Süden” eignet ſich ganz
be=
ſonders als feſſelndes Weihnachtsgeſchenk.
—Auszählung der Unterſtützung vor den
Weihnachtsfeier=
tagen. Am Montag, den 24. 12. 1934, Ortsgruppen 1,
2 und 8, vormittags von 8—12 Uhr im Ladenlokal der
Stadt=
kaſſe, Grafenſtraße 30, und Ortsgruppen 6 und 7 in der
Kaſſenhalle, Grafenſtraße 28. Die Zuſatzempfänger der
Allgemeinen Fürſorge erhalten die monatliche Unterſtützung
be=
reits am Samstag, dem 22. 12. 1934. von 8—10 Uhr, im
Ladenlokal, Grafenſtraße 30.
Heſſiſche Verwalkungsakademie Darmſtadt.
Das Staatspreſſeamt teilt mit: Am Dienstag, dem 18. 12.,
wird im Rahmen des erſten Semeſters des neueröffneten
Lehr=
gangs die Vorleſungsreihe über „Allgemeine
Staats=
lehre” von Prof. Dr. Heyland, dem Studienleiter der
Aka=
demie, eröffnet. Gleichzeitig beginnt am 21. Dezember die
Vor=
leſungsreihe Prof. Dr. Böttichers über BGB.,
Allgemei=
ner Teil.
Die Vorleſung Prof. Dr. Heylands erſtreckt ſich auf 5
Doppel=
ſtunden (Dienstag, 18. 12. 34. 8. 1.. 15. 1., 22. und 29. 1. 1935).
Die Vorleſung Prof. Dr. Böttichers umfaßt 8 Doppelſtunden
(Freitag, 21. 12. 34 11. 1.. 18. 1., 25. 1., 1. 2., 8. 2.. 15. und 22.
2. 1935) Anmeldungen als Voll= oder Einzelhörer können
noch getätigt werden. Die Gebühr für die Vorleſungsreihe über
Allgemeine Staatslehre (10 Stunden) beträgt für Einzelhörer
4 RM., für die Vorleſungsreihe BGB., Allgemeiner Teil (16
Stunden) 6 RM. Sie iſt bei der Anmeldung auf Konto 55 bei
der Beamtenbank einzuzahlen. Gebühren für Vollhörer können
in Raten bis zum 1. März bei der Beamtenbank eingezahlt
werden.
Am 5. Februar 1935 beginnt die Vorleſungsreihe Profeſſor
Lacroix über Nationalpolitiſche Erziehung, zu
der Anmeldungen ebenfalls entgegengenommen werden. Den neu
hinzukommenden Vollhörern wird zur Kenntnis gegeben, daß
vorausſichtlich die inzwiſchen beendeten Vorleſungen über „
Ein=
führung in die Rechtswiſſenſchaft” von Dr. Döring und „
Ein=
führung in die Volkswirtſchaftslehre von Prof. Dr. Muß in
Form eines Einführungskurſes nach Beendigung des erſten
Se=
meſters nachgeleſen werden. Entſcheidung hierüber kann jedoch
erſt dann getroffen werden, wenn das zahlenmäßige Ergebnis
über die Neuanmeldung vorliegt.
Die Vorleſungen finden ab 18. 12. 34 jeweils Dienstags
und Freitags im Saal 343 der Techniſchen Hochſchule ſtatt.
An=
meldungen ſind entweder bei der Geſchäftsſtelle der Akademie,
Pankratiusſtraße 4, 1. Stock, einzureichen, oder am Saaleingang
vor Beginn der Vorleſung abzugeben.
Ausgabe von Fekigutſcheinen.
In den nächſten Tagen erhalten alle Hilfsbedürftigen mit
eigenem Haushalt, die aus dem Winterhilfswerk betreut werden,
einen Gutſchein zum koſtenloſen Bezug von 1 Pfund reinem
ausge=
laſſenen Schweineſchmalz.
Die Gutſcheine dürfen nur von Metzgereien eingelöſt werden
und gelangen über die Innungen (Obermeiſter) zur Verrechnung.
Sie ſind bis ſpäteſtens 27. Dezember 1934 an die Metzgerinnung
Darmſtadt. Geſchäftsſtelle Schlachthof, geſammelt abzuliefern. Vor
der Ablieferung iſt auf der Rückſeite der Gutſcheine der Name des
Metzgers, der ſie vereinnahmt hat, anzugeben. Eine ſpätere
Ver=
rechnung iſt ausgeſchloſſen.
Die Gutſcheine haben nur innerhalb des Bereiches des Gaues
Heſſen=Naſſau Gültigkeit.
Ausdrücklich wird bemerkt, daß jeder Metzgermeiſter wegen
Betrug beſtraft wird der auf dieſe Gutſcheine minderwertige
Waren (z. B. Wurſtfett) ausgibt. Ebenſo wird die Verfälſchung
dieſer Gutſcheine ſtrafrechtlich mit den hierfür beſonders
feſtgeſetz=
ten verſchärften Strafen geahndet.
Darmſtadt, den 15. Dezember 1934.
Der Kreisbeauftragte des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes
1934/35.
Großer Bekrieb beim Winkerhilfswerk.
In den Darmſtädter Ortsgruppen iſt ſeit mehreren Tagen ein
lebhaftes Treiben. Das Winterhilfswerk rüſtet ſich zu einem
gro=
ßen Schlage gegen Hunger und Kälte. Das Weihnachtsfeſt ſteht vor
der Tür und es gilt über 10 000 Familien, die wegen
Arbeitsloſig=
keit und Not vom Winterhilfswerk betreut werden, eine
Weih=
nachtsfreude zu bereiten. Was es alles gibt, darf noch nicht
ver=
raten werden, aber ſoviel ſteht feſt, daß es für alle eine große
Ueberraſchung ſein wird. Fleißige Hände der NS. Frauenſchaft,
des Roten Kreuzes und des Caritas=Verbandes ſind unermüdlich
beſchäftigt, Helfer des Arbeitsdienſtes ſchleppen Kiſten und Säcke
umher und Kraftwagen der Schupo und des Amtes für
Volks=
wohlfahrt bringen fortwährend neue Sachen herbei. Eine Wache
der SS. betreut Tag und Nacht die aufgeſtapelten rieſigen
Men=
gen an Lebensmitteln, Spielſachen uſw. In wenigen Tagen wird
ſich der Schleier über all dem geheimnisvollen Treiben lüften und
unſeren Armen in der Stadt die Gewißheit bringen, daß ſie auch
in dieſem Jahre nicht vergeſſen ſein werden.
R. M.
Bemerkenswerter Beitrag zum Winterhilfswerk.
Lehrerin=
nen und Schülerinnen der Alice=Eleonorenſchule (
Städ=
tiſche Haushaltungsſchule) und der Hauswirtſchaftlichen
Berufs=
ſchule haben in drei Klaſſenräumen der Berufsſchule,
Lagerhaus=
ſtraße 7 für die Tage 15., 16. und 17. Dezember eine
bemerkens=
werte Ausſtellung von Arbeiten, die ſie als Weihnachtsſpenden für
das Winterhilfswerk geſchaffen haben aufgebaut. Was dort in den
letzten Wochen von den 15= und 16jährigen Mädchen und deren
Lehrerinnen geſchaffen wurde, iſt erſtaunlich und verdient die
Auf=
merkſamkeit der breiteſten Oeffentlichkeit. Es liefert gleichzeitig
ein Zeugnis von der wertvollen pädagogiſchen Arbeit, die dort
ge=
leiſtet wird und von dem Sinn für eine ehrliche Mitarbeit an der
großen deutſchen Volksgemeinſchaft. Neben entzückenden
Kinder=
kleidchen, Knabenanzügen, Säuglingswäſche, Schürzen und
Män=
teln findet man eine große Anzahl der ſchönſten Spielſachen. Es
iſt wirklich erſtaunlich, wie hier aus den Reſten von
Frauenſtrümp=
fen mit Häckel= und Stickzutaten die ſchönſten Kinderjäckchen
ge=
macht wurden, oder wie die jugendlichen Baſtlerinnen aus
Kiſten=
bretern, Farbe und Knetmaſſe einen Blumen= oder Töpfereiladen,
einen Obſtwagen mit Früchten fertigten. Aus Obſtſteigen und zwei
Kleiderbügeln wurden Schauckelbettchen, aus Brettern und
bun=
tem Papier eine „Beſſunger Hofreite” und mit etwas
Fingerfertig=
keit, Geſchmack, Geduld und Garn ein ganzes Hutgeſchäft mit
reich=
haltigſter Auswahl an modernen Miniaturdamenhüten hergeſtellt.
Es iſt nicht nur bei allen Arbeiten die Phantaſie und Geduld der
Herſtellerinnen zu bewundern, ſondern auch gerade der Umſtand,
daß manches arme Mädchen noch mit ſeinen beſcheidenen Mitteln
dazu beigetragen hat, das Weihnachtsfeſt anderer armer Kinder
unſerer Stadt zu verſchönen. Der Leiter der Ausſtellung, Herr
Rektor Born hat ſich mit ſeinem Lehrerinnen=Kollegium den
Dank und die Anerkennung der Darmſtädter Bevölkerung
ver=
dient Sämtliche Sachen, Handarbeiten und Spielzeug, ſind für
die Weihnachtsausgabe des Winterhilfswerkes beſtimmt.
Verleihung des Ehrenkreuzes des Weltkrieges tunlichſt noch
vor Weihnachten. Der Reichsminiſter des Innern hat die
Ver=
leihungsbehörden für das Ehrenkreuz des Weltkrieges erſucht, dem
in weiten Kreiſen der Kriegsteilnehmer beſtehenden Wunſch, das
Ehrenkreuz des Weltkrieges noch vor dem Weihnachtsfeſt zu
er=
halten, tunlichſt Rechnung zu tragen.
Papierdekorationen müſſen feuerſicher imprägniert ſein.
Die Polizeidirektion macht darauf aufmerkſam, daß bei
Veran=
ſtaltungen in öffentlichen Lokalen die Papierdekorationen aus
euerſicher imprägniertem Material beſtehen müſſen. Die
Ver=
wendung gewöhnlichen Papiers iſt wegen der damit verbundenen
Brandgefahr verboten. Nicht gegen Feuer geſchützte
Dekoratio=
nen werden rückſichtslos entfernt. Papier= und ſonſtige Geſchäfte,
welche Dekorationsmittel aus Papier feilhalten, dürfen
ins=
beſondere an Inhaber von öffentlichen Lokalen nur feuerſicher
im=
prägniertes Material verkaufen.
Wer nichts für andere kuf.
Winterhilfswerk Kreis Darmſtadt
Konto Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
Konto Nr. 3500 bei der Dresdener Bank,
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.
sind heute /
Don Leelliet
3. Aduent von
Die desclärte
Seite 6 — Nr. 346
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 16. Dezember 1938
Reichsleitung.
NSK. Der Reichsleiter für die Preſſe der NSDAP.: Es
be=
ſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß für alle Fragen, die
den deutſchen Buchhandel betreffen, mein Amtsbereich zuſtändig
iſt, und daß ich mit der Erledigung derſelben Hauptamtsleiter
Baur, München, beauftragt habe. Alle Gliederungen der
Par=
tei erſuche ich, vor Erlaß etwaiger Anordnungen oder
Verfügun=
gen, die ſich mit Fragen des Buchhandels befaſſen, ſich mit mir
bzw. mit meinem Beauftragten in Verbindung zu ſetzen.
Der Kreisleiter.
Kreisſchulungsamt.
Heute findet bei Fabian. Darmſtadt, Alexanderſtraße 23,
ein Kreisſchulungsappell um 9.45 Uhr pünktlich ſtatt.
Auf Anordnung haben an dieſem Kreisſchulungsappell
teilzuneh=
men: 1. Ortsgruppenleiter, 2. Ortsgruppenſchulungsobmann,
3. Zellenſchulungsobleute aller Ortsgruppen des Kreiſes
Darm=
ſtadt. Da Gauſchulungsleiter Pg. W. Ruder anweſend ſein
wird, iſt reſtloſes Erſcheinen unbedingte Pflicht. Entſchuldigungen
gibt es in dieſem Falle nicht. (Dienſtanzug.)
*
Am Dienstag, den 18. Dezember 1934, findet im
Kon=
kordiaſaal. Mackenſenſtraße, der Zentralſchulungskurſus
für die Politiſchen Leiter der Stadt Darmſtadt ſtatt Vollzähliges
Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich. Beginn 20.30 Uhr.
Er=
wünſcht iſt die Teilnahme aller Nebengliederungen. Liederbücher
ſind mitzubringen. Der beabſichtigte Lichtbildervortrag iſt für
ſpäter vorgemerkt.
Schulungsabende finden ſtatt: Montag, den 17.
De=
zember 1934, in Eberſtadt; Mittwoch, den 19. Dezember 1934, in
Griesheim; Donnerstag, den 20. Dezember 1934 in Roßdorf;
Freitag, den 21. Dezember 1934, in Malchen. Beginn jeweils
20.30 Uhr. Zu dieſen Schulungsabenden ſind alle
Nebengliede=
rungen einzuladen.
Verſchiedene Vorfälle geben Anlaß dazu, auch an dieſer Stelle
darauf hinzuweiſen, daß nach den beſtehenden Vorſchriften
Schu=
lungsabende nur vom Kreisſchulungsamt beſtimmt und feſtgeſetzt
werden. Die Bezeichnung „Schulungsabend” iſt den Ortsgruppen
ohne Genehmigung des Kreisſchulungsamtes unterſagt.
Ortsgruppe Darmſtadt — Gutenberg.
Schulungs=Appell der
Zellenſchulungs=
obmänner.
Heute vormittag 10 Uhr findet im Reſtaurant Fabian,
Alexanderſtraße 21, durch den Gauſchulungsleiter ein
Schulungs=
appell ſtatt. Zu dieſem Appell müſſen die neu ernannten
Zellen=
ſchulungsobmänner der Zellen 1—8 anweſend ſein. Erſcheinen
iſt unbedingte Pflicht. Von der Sammeltätigkeit zum
Eintopf=
gericht ſind dieſelben berurlaubt.
Tätigkeits= und Stimmungsberichte.
Es wird erinnert, daß dieſelben bis zum 18. ds. Mts. bei
der Geſchäftsſtelle abzuliefern ſind. Der Termin darf nicht
über=
ſchritten werden. Ferner ſind die NS. Briefe umgehend
abzu=
rechnen.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Gutenberg.
Heute wird die Sammlung des Eintopfgerichtes durchgeführt.
Wir erſuchen alle Amtswalter, Helfer und Helferinnen der
Frauenſchaft ſowie BDM., ſich an dieſem Tage um 9 Uhr auf
un=
ſerer Geſchäftsſtelle (Heinheimerſtraße 53) einfinden zu wollen,
um die Liſten in Empfang zu nehmen.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Steinberg.
Heute findet die Eintopfgerichtſammlung ſtatt. Wir bitten
unſere Amtswalter, Helfer und Helferinnen, am Sonntag
vor=
mittag 8.30 Uhr ſich auf unſerer Geſchäftsſtelle einzufinden.
NS. Frauenſchaft Darmſtadt — Ortsgruppe Schloßgarten.
Heute abend 8 Uhr Adventsfeier in der Aula der
Adolf=Hitler=Bauſchule (früher Baugewerkſchule), Neckarſtraße 3.
NS. Frauenſchaft, Ortsgruppe Gutenberg VII.
Heute abend 8 Uhr findet bei Tod (Wiener Kronenbräu=
Keller), Dieburger Straße, unſere Adventsfeier ſtatt.
Hengſtvorführung in Darmſtadt.
Geſtern nachmittag fand im Hofe des Landgeſtüts (
Mar=
ſtall) durch Landſtallmeiſter Dr. Denker die Vorführung der
ſieben neu eingeſtellten Kaltbluthengſte ſtatt. Zahlreiche Bauern,
Pferdezüchter und Pferdeintereſſenten hatten ſich zu der
inter=
eſſanten Vorführung eingefunden, auch Landesbauernführer Dr.
Wagner beſichtigte eingehend die wertvollen Tiere, die
zu=
nächſt einzeln erklärt und dann im Trab vorgeführt wurden. Es
handelt ſich um folgende Geſtütshengſte der Landesbauernſchaft
Heſſen=Naſſau mit ihren Signalements: 1. „Erlkönig” Fuchs.
3½jährig, gezogen im Rheinland von „Uranus von Neulohoff”
(Lothar III=Linie), 2. „Fels”, Fuchs, 2½jährig, gezogen im
Rheinland von „Don Lothario” (Lothar III=Linie), 3. „
Flügel=
mann” Goldfuchs, 2½jahrig, gezogen im Rheinland von „
In=
dien de Bievena (Original=Belgier), 4. „Forſtmeiſter”
Die deutſche Arbeitsfront
Berufshaupkgruppenamt, Orlsgruppe Darmſtadt.
Gruppe der leitenden Angeſtellten.
Verſammlung bei Chriſt.
Der Vorſitzende, Arbeitskamerad v. Duhn eröffnete die
Ver=
ſammlung mit einem Hinweis auf die Verpflichtung der
Mitglie=
der der Deutſchen Arbeitsfront, nationalſozialiſtiſchen Geiſt nicht
nur in Worten, ſondern auch durch die Tat zu beweiſen. Er
be=
tonte, daß die Eingliederung der Deutſchen Arbeitsfront in die
Nationalſozialiſtiſche Partei dieſe Pflicht jetzt noch wichtiger
er=
ſcheinen laſſe, als ſie es ſchon vorher war.
Arbeitskamerad Dr. Lüft hielt dann einen ſehr lehrreichen
und zugleich intereſſanten Vortrag über „Moderne
Reinigungs=
methoden für Gewebe‟. Er ging zunächſt auf die verſchiedenen
Arten von Geweben ein, die heute verwendet werden, und
erläu=
terte deren Verhalten und Eigenſchaften, auf die bei der
Reini=
gung Rückſicht zu nehmen iſt. Anſchließend gab er einen hiſtoriſchen
Ueberblick über die Waſchmethoden der Menſchen vom Altertum
bis zur Jetztzeit und erklärte die Wirkungsweiſe der heute zur
Verwendung kommenden Waſchmittel auf den zu löſenden Schmutz.
Beſonders intereſſant waren ſeine Mitteilungen über die
Unter=
ſuchungsergebniſſe des Schmutzes ſelbſt. Durch chemiſche Analyſe
wurde gefunden, daß der Schmutz neben Rußbeſtandteilen, Fett
und Starke auch einen nennenswerten Prozentſatz an
Eiweißkör=
pern enthält, und daß gerade dieſe die eigentlichen
Schmutzbeſtand=
teile mit der Faſer verkleben. Um ſie aus dieſer Verklebung zu
löſen, wurde früher die Wäſche gerieben und anderweitig
mecha=
niſch bearbeitet, wohingegen man heute mittels der ſogenannten
Enzyme die Eiweißſtoffe auflöſt und ihnen dadurch ihre klebenden
Eigenſchaften nimmt, ſo daß der Schmutz ſich weſentlich leichter
entfernen läßt und die Faſer geſchont wird.
In einem Schlußwort wies der Vorſitzende auf die nächſte
Ver=
anſtaltung am 9. Januar hin und ſtellte feſt, daß diejenigen
Ar=
beitskameraden, die dem Vortrage ferngeblieben waren,
zweifels=
ohne um eine genußreiche Stunde ärmer geworden ſind. Mit einem
dreifachen „Sieg Heil” auf den Führer und Volkskanzler Adolf
Hitler ging die Verſammlung auseinander.
Deutſche Angeſtelltenſchaft, Ortsgruppe Nieder=Ramſtadt.
Der nächſte Berufsſchulungsabend der Angeſtellten iſt am
Mittwoch, 19. 12. abends halb 9 Uhr. — Thema: „Zeitraum und
Verteilung der Quoten bei der Abſchreibung.
N5. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟.
Darmſtadt. Bismarckſtraße 19.
Theatermiete. In Abänderung unſerer letzten Veröffentlichung
geben wir heute zur Kenntnis, daß die Anmeldefriſt zur
Teil=
nahme an unſeren Theatermieten bis Weihnachten verlängert
wurde. Die Vorſtellungen werden nach den Weihnachtsfeiertagen
aufgenommen, nähere Mitteilung über Kartenausgabe ergeht
rechtzeitig.
Arbeitskameraden, Ihr habt damit eine Gelegenheit, Eurer
Familie eine Weihnachtsfreude in Geſtalt einer Mietreihe zu
be=
reiten! Macht von dieſer günſtigen Gelegenheit zahlreichen
Ge=
brauch. Unſere Mietreihen umfaſſen 7, 14 und 28 Vorſtellungen,
von denen jede Vorſtellung 75 Pfg. koſtet. Erleichterte
Ratenzahlung. Es werden immer nur gute Plätze vertu
Anmeldungen über die Ortsgruppe oder den Betriebsmm
„K.d.F.” oder auch bei der Kreisgeſchäftsſtelle, Bismarckſtr.
Die beiden erſten Mietraten in Höhe von 1,50 RM. ſindiß
der Anmeldung, ſpäteſtens aber bei Empfangnahme der erri
Kartenreihe zu zahlen. Wir machen beſonders auf dieſe Neur=G
lung aufmerkſam.
Denkt an unſere Theatermieten! Auf keinem Weihnachtstiſt
fehlt eine Theatermiete der NSG. „Kraft durch Freude‟.
Orpheum, Sonntag, 16. Dezember, einzige Aufführung!
„Meine Schweſter und ich!“
Einmaliges Gaſtſpiel der Heſſiſchen Volksbühne. Kartem
dieſer Vorſtellung für alle Volksgenoſſen auch an der Abendkſ
gegen Nachweis der Mitgliedſchaft bei der DAF. zum ermäßige
Preis von 50 Pfg.
Die NS.=Kulturgemeinde in der NS.=Gemeinſchaft „Kraft drin
Freude‟, Ortsverband Darmſtadt.
Weitere Vorſtellungen.
Mittwoch, den 19. Dezember. 15.30 Uhr. im Kleinen Haus,
Juge=
ring 2: „Der kleine Muck”. Märchen von W. For?ie/ /0 u
Burggraf.
uen ihre Drä
Samstag, den 22. Dezember, 15.30 Uhr, im Kleinen Haus, Jug=0 1p.
ring 2: „Der kleine Muck
Sonntag, den 23. Dezember. 15.30 Uhr, im Kleinen Haus, Jugzal /0 Kraſtwag
ring 2: „Der kleine Muck”. (Sondermiete.)
Schnauben 1
Veranſtaltungen der Berufshauptgruppen der Angeſtellten= 1/ Bwegung Und
nur die H
Ortsgruppe Darmſtadt.
en, daß ſie bräv=
Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfemſſſaſagen, daß e
Fachgruppe Chemie.
I0s Necken (der an
Mittwoch, 19. 12.. abends 20.30 Uhr: „Die pharmaz—uz/ Schutzmann, d
tiſche Induſtrie Deutſchlands”, im weißen Scaf)ſſhm haben ſie
des Kaiſerſaals, Grafenſtraße 18, gemeinſam mit der Ber—f/½zummengefunden.
gemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten. Vortragender: —ywſelregel: Man
Ing. Seidel=Darmſtadt.
2ſcienen und mögl
2hmllen beſorgen
Ar. Eberſtadt, 15. Dez. Ueber „Zweck und Ziele ae//-/ Mitolaus
Deutſchen Arbeitsfront” ſprach im Saale „Zum Buc/ 1—ümpſen und Lat
ſträßer Hof” in Verhinderung von Pg. Oelhafen Pg. Ardch=ſyllhlaus und beſa
Der Redner ſprach zunächſt von den alten Gewerkſchaften, ik/12 Den, natürlich
Zwecken und Zielen, ihrer Zerſplitterung in Gruppen und Griu//:merbuben eben
chen und den daraus ſich ergebenden Konſequenzen. Dann ſprn/yrnher auch noch ſo
er von der Deutſchen Arbeitsfront, die alle ſchaffenden
Ständs=
ſich vereinigt und damit dem Wohl des ganzen Volkes dient,
kurzer Zeit iſt die gewaltige Umgeſtaltung gelungen! Der F
ner warf einen Rückblick auf die Zeit der ſogenannten interna 0
nalen Verbundenheit, die ſich bei Streiks immer aſolut
erfolge=
erwies. Gegenüber den finanziellen Verſchwendungen frühe-
Zeiten biete die DAF. ihren Angehörigen ſichere Gewähr
Unterſtützung in allen Lebenslagen. Die Bekämpfung der S
beitsloſigkeit und das Winterhilfswerk ſind ein Beweis dam
Der Redner unterrichtete die Zuhörer über die Richtlinien —
Beitrags= und Unterſtützungsſätze und erinnerte an die nationucſt
Diebſtahl eines
Zr bis 12. Dezemb
er Fluszeughalle au
Straße eingebrochen
Blasbalg), eine
wendet. Das Sd
end trägt die Aufſe
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Helia: „Der junge Baron Neuhaus”.
Das iſt einer der ſchönſt ausgeſtatteten und liebenswürdigſt
geſpielten und inſzenierten Filme geworden, der aus einem Stück
Hiſtorie einen entzückenden, anregenden und höchſt amüſanten
Spielfilm geſtaltet.
Ein köſtliches Liebesſpiel aus der Rokoko=Zeit, ſo mutet das
Erlebnis dieſes jungen Baron Neuhaus an. Und daß es an den
Hof der Kaiſerin von Oeſterreich verlegt wurde, gereicht ihm
ſicher=
lich zum Vorteil und gibt ihm den Charme, den ja nur das
lebens=
frohe Wien von damals kannte und geben konnte. Die heitere
An=
mut der jugendlichen Kaiſerin Maria Thereſia wird allerdings oft
getrübt durch das manchmal wenig mit ihrer ſtrengen Ehemoral
in Einklang zu bringende Leben der Kavaliere vom und am Hof.
Die Liebe hat ja noch immer die Menſchen beiderlei Geſchlechts
zu Dummheiten und leichtſinnigen Streichen verführt. Und der
Kampf der Kaiſerin gegen die nach ihrer Anſicht ſo
verdammens=
werte Unſitte des „Fenſterlns” im Kaiſerlichen Oeſterreich iſt
bis=
her vergeblich geweſen. (Er ſoll es bis heute ſein!) — Wer alſo
der Kaiſerin auffallen will, hat die beſten Ausſichten dazu, wenn
er durch frommen und ſittſamen Lebenswandel auffällt. Das tut
mit Erfolg der junge Baron Neuhaus, obwohl er gar nicht ſo
Pflicht der Mithilfe am Aufbau des Vaterlandes. Wenn mill — Ventilleine
alle mitwirken, werden die kommenden Generationen mit Bew 00 mis ſchwarz=weiß=ro
derung zu dem Werk ihrer Vorfahren aufblicken.
snen Sachen wird
rhmungen von der
ei zwei Perſonen
eringend erſucht
Sünelſtraße 3133.
NSDFB. (Skahlhelm)
Manteldieb am
Orfsgruppe Babenhauſen.
herr” Rotſchimmel 2½jährig, gezogen in Heſſen von „Brutus”,
(Lothar III=Linie), 7. „Freiſchütz”, Fuchs, 2½jährig, gezogen
in Heſſen von „Wrangel” (Original=Belgier).
Die für die heſſiſche Pferdezucht außerordentlich wichtige
Be=
ſchaffung erſtklaſſiger Hengſte wurde mit aller Sorgfalt
vorge=
nommen. Die Tiere ſind Prachtexemplare, tadellos im Bau und
Gang. Nach der Einzelvorführung wurden die Hengſte in
Kop=
peln und dann unter dem Reiter vorgeführt. Die Pferde ſind
bereits gut an den Mann gewöhnt und zeigten ſich unter dem
Sattel willig. Landſtallmeiſter Dr. Denker gab zu jedem Hengſt
Erläuterungen, die Beſichtigung fiel zur allgemeinen
Befriedi=
gung aus.
Weihnachtsturnen der Jugend des Turnerbund Jahn 1875
Darmſtadt. Am Mittwoch, 19. Dezember, nachmittags,
veranſtal=
ten die Buben und Mädels des „Jahn 1875” in der Turnhalle
der Liebigs=Oberrealſchule (Lagerhausſtraße) ihr
dies=
jähriges Weihnachtsturnen, verbunden mit einer Kinder=
Weih=
nachtsfeier. Nach dem Einmarſch aller Buben und Mädels
wer=
den ſie Ausſchnitte aus dem Gebiete „Deutſches Turnen” zeigen.
Gemeinſame Körperſchule der Knaben, Bewegungs= und
Körper=
ſchule der Mädchen werden ein Bild der Allgemeinarbeit aus der
Turnſtunde einer Jugendabteilung vermitteln. Volkstänze der
einzelnen Mädchengruppen wechſeln mit netten Tanzreigen ab.
Das Geräteturnen wird in kurzen Abriſſen vorgeführt und wird
den Beſuchern zeigen, welcher Mut und Entſchloſſenheit von dieſen
kleinen Turnern und Turnerinnen verlangt wird. Eine luſtige
Sache werden die Reiterſpiele und Bodenübungen ſein, die die
geſamten Abteilungen auf den Beinen ſehen. Und als Abſchluß
der feſtlichen Turnſtunde folgt noch ein kleiner Wettkampf: die
Ballſtaffeln. Hier wird die Woge der Begeiſterung bei den
Kin=
dern am höchſten ſein. — Nach dieſer Arbeit am jugendlichen
Körper folgt die Weihnachtsfeier. Ein leuchtender Tannenbaum,
fröhliche Weihnachtslieder und ernſte Worte, die auf die
Bedeu=
tung des Feſtes hinweiſen, bilden mit dem Kommen des
Weih=
nachtsmannes den Abſchluß einer Jugendveranſtaltung, deren
Beſuch wir allen Mitgliedern und Freunden der Jugend
emp=
fehlen.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließen=
den Woche vom 16. bis 23. Dezember den Nachtdienſt: die
Merckſche Apotheke, Rheinſtraße 9, und die Beſſunger
Apotheke, Wittmannſtraße 1. Der Nachtdienſt wechſelt am
Samstag abend, ſo daß die Apotheke, welche den Sonntagsdienſt
hat, ſchon in der vorhergehenden Nacht den Nachtdienſt verſieht.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
— Kriegerverein Haſſia Darmſtadt. Auf den
neradſchaftsabend mit Sturm SAR. II bei Chriſt,
Fürſten=
abends 8 Uhr (Vortrag Lautenbacher:
wird nochmals hingewieſen. Teilnahme
A.
ſt Dienſt.
r hieſigen Techniſ
mem unbekgunten
Flur, bezw. in
Einen vorbildlichen, in allen Teilen ausgezeichnet gelunger Fllun einen neuen
Kameradſchaftsabend veranſtaltete geſtern abend die Ortsgrusp/ütr und um einen
Babenhauſen des NSDFB. (Stahlhelm). Der größte Saal Babunl 13 ein graubeiger
hauſens, der „Deutſche Hof”, erwies ſich als viel zu klein. All llin Geldbetrag
Schichten der Bevölkerung waren der Einladung gefolgt. EIMl. Nem gehört der
Zeichen guten kameradſchaftlichen Verhältniſſes, auch Kameraue? Eſienſtraße
wurd=
der SA. und des Fliegerſturmes, welch letzterer auch ſeine asſ Eine angeblich
gezeichnete Kapelle zur Verfügung geſtellt hatte, die den Ab=E0 Gſſcheinlichkeit vo
mit ſchneidiger Marſchmuſik einleitete und die ProgrammpawiFſntel iſt bei der
ausfüllte.
üdigten bei der
Kamerad Beck, der Führer der Ortsgruppe, hieß die W ſiſten werden
zahlreich Erſchienen herzlichſt willkommen, inſonderheit die — diebſtähle ar
meraden der NSDAP., der SA. der SA.=Reſ. II und die Fſaue einem Kohlenfu
Ortsgruppen der Umgegend. Der Abend ſolle, ſo führte er TM/2 eines
Kraftw=
eingeſtellt ſein ganz auf die große und ſchöne Kameradſchaft, Molsgabeln a
der Frontkämpfer im Krieg kennen und pflegen lernte, und Mhan aus dem 5
ich beſonders ſtrahlend bemerkbar machte um die Weihnachtszaim inefiſch (1
wenn wir dieſes ſchöne Feſt draußen an der Front verleben mkſſiſet. — Am 11. 0
ten. Die Kameradſchaft und die Treue, die den Frontſoldaten. Mſgen des
Londwirt=
ſonders auszeichnet und die in erſter Linie gegen den Führer 20hwerk hier vor dem
üben unſeres Bundes erſte Pflicht iſt. Wir bekräftigen ſie ernudul mit
Tabaim=
mit dem dreifachen Front=Heil auf den Führer und Kanseſiren, Ziggretten
Adolf Hitler und auf den Führer unſeres Bundes, Reichsmini eMlileilungen erbitt=t
Franz Seldte. — Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied wur. FFgiſtraße 3183
von der Feſtverſammlung gemeinſam geſungen.
tau aus Arheil
Ein ſchöner, eindrucksvoller Gedichtvortrag, geboten von /09 in dem ſich
Tochter des Kameraden Mohr, betitelt „Der ſterbende Landwer0der
abgeſten=
mann”, leitete über zu den ſonſtigen reichhaltigen künſtleriſck=Van9 geiragen
Pbot. Uka
Der Verlobungsring wird überreicht
Viktor de Kowa als junger Baron Neuhaus
in der Spanischen Reitschule‟
Szene aus dem Ufa-Tonflm „Der junge Baron Neuhaus
(Spielleitung G. Ueicky)
tugendhaft iſt und ſich eines Tages ſo weit vergißt, daß er im
Ge=
ſindebau Ihrer Majeſtät Hofdamen bei der ſchönen Toni fenſterlt.
Allerdings kannte er da noch nicht die liebreizende Hofdame Frl.
von Palm, in die er ſich rettungslos verliebt. Er wird beim
Fen=
ſterln aber beobachtet und wenn es ihm auch gelingt zu
entkom=
men, iſt doch die Wache alarmiert und der Vorfall gelangt zur
Kenntnis der Kaiſerin. Des Geſchickes Tücke will es nun, daß
ausgerechnet der Baron Neuhaus zum Sittenkommiſſar ernannt
und mit der Aufklärung dieſes unerhörten Vorfalles betraut wird.
Daraus ergibt ſich eine Fülle ſpannender und tragikomiſcher
Szenen, die — es handelt ſich in erſter Linie um einen
Ausſtat=
tungsfilm — von einer Fülle köſtlicher Bilder umrahmt werden,
bis ſie ſich ſchließlich in Wohlgefallen auflöſen. Die Heirat des
jungen Paares und die Verzeihung der Kaiſerin ſind das happr
end. — Viktor de Kowa und Käthe von Nagy ſpielen
dieſes junge Paar mit dem ganzen Charme und der
liebenswürdi=
gen Darſtellung, die dieſen beiden Künſtlern eigen iſt. Lola
Chlud verkörpert ſehr ſympathiſch die Maria Thereſia. Hans
Moſer und Chriſtl Mardayn mit mehreren anderen
vervoll=
ſtändigen, gut im Zuſammenſpiel, das Enſemble.
AA
und unterhaltenden Darbietungen des Programms, in deſn
Mittelpunkt die dramatiſche Kriegsdichtung „In Flandern rer”.
der Tod” von Erich Limpach ſtand. Das ſtarke und eindringl: ?
Werk, drei gut abgeſtimmte, in dramatiſcher Steigerung geſche!
gefügte Akte, die das ſchwere, blutige Ringen um Flandern IEI
boliſieren. Dem Stück voraus, gewiſſermaßen als Einleitung, ſpies
das Orcheſter Ceſar Francks wundervolles Tongemälde „Panis
An-
licus”, das durch einleitende Worte des Kam. OberreallehrerMm‟
ler vortreffliche Interpretation fand und damit eine Definitn
des Grundgedankens und Leitmotivs der Dichtung, die bodenſte
dig iſt, deutſch und derb, wie es die rauhen Krieger draußen
lebten, nicht, wie es oft „Heimdichter” ahnungslos beſungen, i
uns da draußen bewegte und verband. Treue und
Schickſalde=
bundenheit waren die ſtrahlenden Lichter der Bühnendichtung.
ein Hohes Lied auf den deutſchen Frontſoldaten iſt und eine
iſte=
nach dem — Sinn des Krieges! Das Stück wurde von den Ra
raden der Ortsgruppe ſehr draſtiſch, lebenswahr geſpielt. —
Gauführer Kam. Stiebler ſprach den Darſtellern und mi
Ortsgruppe Babenhauſen, beſonders ihrem Leiter herzlichſten 200 das Gebotene aus und brachte ihr ein dreifaches „Fronthe‟
aus, in das die Anweſenden begeiſtert und dankbar einſtimmh-
Er kam dann kurz auf die kommende Saarabſtimmung
ſprechen und auf die Möglichkeiten und Eventualitäten, die
aus den Folgen der Abſtimmung ergeben könnten. Die Lage
inzwiſchen durch die Ausſprache der deutſchen und franzöſilc
Frontſoldaten eine Entſpannung erfahren. Immerhin ſei auc
dieſer Stelle betont, daß der NSDFB, komme was kommen m"
dem Führer die Treue hält. Den Deutſchen an der Saar aber
dreifach „Sieg=Heil!” zum 13. Januar. Die Feſtverſammlung /e
das Saarlied.
Der zweite Teil des Abends war der kameradſchaftlicke
Unterhaltung gewidmet. Kam. Oberreallehrer Müller
reicherte das Programm mit ausgezeichneten Liedgeſängen. Inm"
mezzi, die auf Weihnachten im Felde anſpielten, eine ſehr heim.
Militärhumoreske und die Freude über ſchöne
Tombolagewinne=
ſchönten den Abend, der in echter Frontkämpferkameradſchaft harwo
niſch verlief und erſt lange nach Mitternacht ſein Ende fand. —
Reſi=Theater zeigt noch heute und morgen den großen Lc
erfolg. Skandal in Budapeſt”, Sonntag mittag Jugendvokſic
lung mit „Pat und Patachon im Prater”,
Im Helia=Theater ſieht man den neueſten Ufa=
Luſtſpielfiü=
aus der Zeit Wiens unter Kaiſerin Maria Thereſia: „Der 14
Baron Neuhaus” mit Käthe von Nagy und Viktor de Kowa
den Hauptrollen. Vormittags 11.15 Uhr läuft als Film=Morgee
feier der Großfilm „Mittelholzers Abeſſinienflug".
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen. A
Ifa=Film „Die Inſel” (Der Fall des Hauptmanns Riſt) R.
Will Fritſch und Brigitte Helm in den Hauptrollen.
Sonntag, 16. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt ? Heſſiſche Neueſte Nachrichten
alotut a.
R4
34
Butens .
Der Nikolaus und die Heinerbuben.
Erhaben im wahrſten Sinne des Wortes, ruhig und
uner=
ſchütterlich ſieht der „Lange Ludwig” über ſeine Stadt hin. Er
tut das jetzt ſchon 90 Jahre lang und kennt ſein Darmſtadt und
ſeine Darmſtädter. Viele lange Jahre lang hat ihm das „
Gries=
eimer Lieschen” aus dem dicken Schornſtein den Rauch in die
Naſe geblaſen und geſchnauft wie ein Pazifik=Expreß, drüben
zwi=
ſchen Poſt und Miniſterium haben der „Hähopp” und einige ſeiner
weniger berühmten Kollegen vom Bock ihrer Droſchken aus den
wachſenden Verkehr wie eine Drohung auf ſich zukommen ſehen,
daben von Zeit zu Zeit mit der Peitſche geknallt und wachſamen
Uuges nach Fahrgäſten ausgeſpäht, müde und ergeben haben die
Pferde und edlen Kutſchenröſſer die Köpfe geſenkt und mit
ein=
geknickten Beinen ein kleines Nickerchen riskiert, und die
Hei=
terbüben haben den Schutzmann geärgert, weil ſie nun
„baddu” auf den dicken Ketten rund um das Denkmal ſchaukelten,
wber weil ſie die Würde des Verkehrs durch einen ſiegreichen
Wettlauf mit der Dampfſtraßenbahn der Lächerlichkeit
preiszu=
geben ſuchten, oder weil ſie die ehrwürdigen Kutſcher mit den
noch ehrwürdigeren niederen Filzzylindern in geradezu
lausbübi=
ſcher Art zum beſten hielten.
Gott ja, es hat ſich viel geändert. Aus dem „Lieschen” ſelig
iſ eine Elektriſche mit allen Schikanen geworden, die Menſchen
haben ihre Drähte über die Straße geſpannt wie die Spinne ihre
ſäden, die Pferdedroſchken mußten ſich mit dem Schickſal des
hiſtori=
ſchen Anſchauungsmittels abfinden, an ihrer Stelle ſtehen nun
die Kraftwagen, und der Zuckeltrab der edlen Röſſer hat ſich in
ein Schnauben und Rattern der Motore umgewandelt. Alles iſt
in Bewegung und alles ändert ſich.
nur die Heinerbuben anſcheinend nicht. Ich will nicht
ſagen, daß ſie bräver geworden ſeien. Gott bewahre, ich will auch
nicht ſagen, daß es ihre Aufgabe ſei, zu necken, aber ſicherlich iſt
das Necken (der andern!) ihre große Luſt. Und iſt es heute nicht
der Schutzmann, dann iſt es der Nikolaus am „Langen Ludwig”.
Mit ihm haben ſie ſich zu einem netten kleinen Geſellſchaftsſpiel
uſammengefunden. Mitwirkende iſt außerdem noch die Elektriſche.
Svielregel: Man ſtreue dieſes bekannte Knallpulver auf die
Schienen und möglichſt auch noch dahin, wo viel Verkehr iſt. Das
Rnallen beſorgen dann die Elektriſche, Fußgänger, Handwagen,
nr. Nikolaus und Gott weiß was ſonſt. Die Hauptſache: das
Schimpfen und Lachen, das erledigen zur Genüge der Volksgenoſſe
Nkolaus und beſagte Buben. Aber die verſtehen ſich ganz gut
da=
der Denn natürlich weiß auch der graubärtige Nikolaus, daß
öeinerbuben eben Heinerbuben bleiben, und wenn ſich
rings=
iher auch noch ſo viel oder gar alles ändert.
Der Polizeibericht meldel:
Diebſtahl eines Schlauchbootes. In der Zeit vom 26
Novem=
er bis 12. Dezember wurde in den ehemaligen Werkſtatträumen
er Flugzeughalle auf dem Flugplatz an der Nieder=Ramſtädter
Straße eingebrochen und daraus ein Schlauchboot mit Luftpumpe
Blasbalg), eine Ventilleine ſowie ein Bündel dicker Kordel
ent=
vndet. Das Schlauchboot iſt 2,44 Meter lang, 1.10 Meter breit
nd trägt die Aufſchrift: „Nr. 711. W. L. F. G., Stettin, 1933‟.
die Ventilleine iſt zirka 30 Meter lang, 1 Zentimeter dick und
us ſchwarz=weiß=roter Kordel gedreht. Vor Ankauf der
geſtoh=
enen Sachen wird gewarnt. Perſonen die irgendwelche
Wahr=
enmungen von dem Diebſtahl oder den Tätern, vermutlich
dürf=
en zwei Perſonen in Frage kommen, gemacht haben, werden
rimgend erſucht, bei dem Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt,
ſügelſtraße 31/33, Zimmer 27, vorzuſprechen.
Manteldieb am Werk. In den letzten 14 Tagen wurden in
et hieſigen Techniſchen Hochſchule zwei Herrenwintermäntel von
nem unbekannten Täter geſtohlen. Dieſe Mäntel waren auf
em Flur, bezw. in der Kleiderablage, aufgehängt. Es handelt
ch um einen neuen, dunkelgrauen Mantel mit ſchwarzem
Glanz=
uter und um einen ſchwarzen Wintermantel. Außerdem wurde
och ein graubeiger Hut und aus einem nicht geſtohlenen
Man=
el ein Geldbetrag von 69.— RM. entwendet.
Wem gehört der Lederolmantel? In einem Wettbüro in der
ſtafenſtraße wurde anfangs November 1934 von einem jungen
ſanne angeblich ein Lederolmantel gekauft, der mit großer
Vahrſcheinlichkeit von einer ſtrafbaren Handlung herrührt. Der
ſantel iſt bei der Kriminalpolizei ſichergeſtellt und kann von
ſeſchädigten bei dem Landeskriminalpolizeiamt, Zimmer 34,
an=
eſehen werden.
Diebſtähle. Am 7. Dezember, zwiſchen 7.30 und 7.45 Uhr,
urde einem Kohlenfuhrmann aus Darmſtadt, aus dem
Führer=
aus eines Kraftwagenanhängers, in der Blumenthalſtraße, zwei
loksgabeln geſtohlen. — In der Nacht zum 29. November
urde aus dem Hofe eines Geſchäftshauſes ein vergoldeter
Re=
amefiſch (1 Meter lang und 0,25 Zentimeter breit)
ent=
endet. — Am 11. Dezember, gegen 18.30 Uhr, wurde von dem
ſagen des Landwirts Poth aus Frankenhauſen, der mit ſeinem
ührwerk hier vor dem Hauſe Arheilger Straße Nr. 50 hielt, ein
hket mit Tabakwaren entwendet. Das Paket enthielt
Zi=
urren Zigaretten, Marke unbekannt, und Tabak. Sachdienliche
litteilungen erbittet das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt,
ſügelſtraße 31/33, Zimmer 2. — Am 7. Dezember 1934 wurde
mer Frau aus Arheilgen auf dem Marktplatz ein Paket
ge=
ihlen, in dem ſich ein Paar Damenſchuhe aus Samt, mit
häleder abgeſteppt, Größe 37, befanden. Die Schuhe ſind ſehr
Lnig getragen. Vor Ankauf wird gewarnt. Wer kann zu dem
lebſtahl ſachdienliche Angaben machen? — Am 10. Dezember 1934,
ichmittags gegen 2 Uhr, blieb in der elektriſchen Straßenbahn
* Linie Eberſtadt—Arheilgen ein brauner
Rinddeder=
ffer Größe 40X30, mit Inhalt, ein weißes, ſeidenes
Geſell=
haftskleid, ein ſeidener Unterrock, ein Paar grauſeidene
Frümpfe und ein Paar ſchwarze Wildlederſpangenſchuhe mit
Inſatz, aus Verſehen ſtehen. Die Perſon, die ſich den fremden
hifer angeeignet hat, wird dringend erſucht, denſelben auf dem
undbüro, Hügelſtraße 31—33, abzugeben.
Wer hat den Unhold beobachtet? Am 3. Dezember. gegen
415 Uhr, trat an der Wittmannſtraße, auf der Treppe zur Lan=
Bhypothekenbank, ein Mann auf, der ſich dort vorbeigebenden
lädchen in gemeinſter Weiſe näherte. Der Täter iſt etwa 30
F 35 Jahre alt, etwa 1,75 Meter groß und ſchlank. Er war
be=
ſidet mit dunklem Anzug, grauem Gabardinmantel, grauem
Nhut und ſchwarzen Schuhen. In einer Hand hielt der Unhold
de braune Aktentaſche. Perſonen die irgendwelche Angaben
ſchen können, werden gebeten, dieſes der nächſten Polizeiſtelle
er bei der Kriminalpolizei (Zimmer 4. oder 5) mitzuteilen.
Aus Heſſen.
J. Griesheim, 15. Dezember. Hohes Alter. Seinen 81.
Ge=
burtstag beging der Steindrucker Ludwig Engel, Beſſungerſtr. 53,
hier, in körperlicher und geiſtiger Friſche.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. Dezember. Ratsbericht. Nach
Kenntnisnahme der ſeit der letzten Sitzung ergangenen
Kommiſ=
ſionsbeſchlüſſe wurde die Waſſerverſorgungsfrage erörtert.
Be=
triebsleiter Böttcher berichtete über ſeine Ergebniſſe bei der
Nachprüfung der Quellen. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Quellen
noch recht ergiebig ſind, daß andererſeits die vorhandenen
Sam=
melbehälter nicht groß genug ſind, um das Waſſer zu faſſen. Man
war ſich darüber einig, daß im Laufe des Winters geeignete
Maß=
nahmen beſchloſſen werden mußten, um dem zeitweiſe vorhandenen
Waſſermangel ein für allemal abzuhelfen. — Die im
Rechnungs=
jahr 1933 bei einzelnen Verwaltungszweigen entſtandenen
Kredit=
erweiterungen wurden zu Laſten der nachgewieſenen
Deckungs=
mittel genehmigt. — Ebenſo wurde die Genehmigung erteilt zu
einigen im Voranſchlag vorgeſehenen, aus Mangel an Mitteln
aber nicht ausgeführten Schuldentilgungen und Neueinlagen zu
Erneuerungsfonds. — Der ſeinerzeit ergangene Ratsbeſchluß über
Ermäßigung der Sondergebäudeſteuer in gewiſſen Fällen wird
ge=
mäß der Miniſterialverfügung vom 29. 11. 1934 entſprechend
er=
weitert. — Dem Antrag des Turnvereins auf Erlaß der
Grund=
ſteuer für das Turnhallengebäude wird inſoweit ſtattgegeben, als
die Steuer um 50 Prozent ermäßigt wird. — Die NS.
Ratsfrak=
tion hat noch verſchiedene Anträge geſtellt, deren Ausführung
be=
ſchloſſen wird. Darunter befinden ſich insbeſondere die
Neuver=
gebung der Arbeiten für Inſtandhalten der Denkmäler, die
Neu=
beſetzung der Friedhofswärterſtelle zum 1. April 1935 und eine
Anfrage über den Stand der Verhandlungen über die
Neube=
ſetzung der Fleiſchbeſchauerſtelle. — Mit der Stellvertretung des
wegen Krankheit beurlaubten Gemeinderechners wird der
Ge=
meindekaſſe=Aſſiſtent Lamp beauftragt.
Ltee
RN
1.500
SG
A
C. Ober=Ramſtadt, 15. Dez. Evangeliſcher
Frauen=
verein. Im feſtlich geſchmückten Saal „Zum Schützenhof”
ver=
ſammelten ſich die Mitglieder des Evangeliſchen Frauenvereins
Ober=Ramſtadt zu einer Adventfeier, Frau Pfarrer
Nürnber=
ger eröffnete die Veranſtaltung mit herzlichen Worten der
Be=
grüßung und dankte vor allem für den außerordentlich zahlreichen
Beſuch. Zwei kleine Aufführungen „Durch Nacht zum Licht”, ein
Stück, das ſo recht Adventsgeiſt in ſich trug, und „Das
Kirchen=
jahr”, das den heutigen Zeitgeiſt verkörperte, kamen zur
Auffüh=
rung. Gedichtvorträge und eine Lichtbildſerie „Es will
Weihnach=
ten werden” trugen ebenfalls zu angenehmer Unterhaltung bei.
Nach einer kurzen Schlußanſprache wurde der Abend mit einem
dreifachen Sieg=Heil auf Führer und Vaterland und dem
Deutſch=
landlied beſchloſſen.
r. Babenhauſen, 15. Dez. Zu Grabe getragen wurde
der bei vielen alten Soldaten noch in beſter Erinnerung ſtehende
Herr Theodor Schabacker. Ein ſchweres Leiden hat dem im
73. Lebensjahre ſtehenden Manne ein allzu raſches Ende bereitet.
Der Veteranen= und Militärverein von Babenhauſen=
Harreshau=
ſen gab ſeinem treuen Mitgliede das Ehrengeleite, und Herr
Pfarrverwalter Büchler widmete dem hier allgemein beliebten
Verſtorbenen einen ehrenden Nachruf. Th. Schabacker war viele
Jahre Kantinenpächter auf dem Griesheimer
Truppenübungs=
platz. Im Jahre 1901 zog er mit der 2. Abteilung des Feldart.
Regts. Nr. 61 hier ein und war bei dieſem Truppenteil und auch
noch nach dem Kriege bei den Abwicklungsformationen und bei
der Heſſiſchen Schutzpolizei als Kantinenwirt tätig. — Hohes
Alter. Geſtern vollendete Herr Fr. Klein 2. dahier ſein
80. Lebensjahr. Bis noch vor wenigen Wochen war er in ſeiner
Landwirtſchaft eifrig tätig.
Cd. Michelſtadt, 14. Dez. Aus dem Gemeinderat. Zu
Beginn der öffentlichen Sitzung des Rates der Stadt Michelſtadt
lagen zunächſt zur Beſchlußfaſſung die Nachweiſungen über
Mehr=
einnahmen und Minderausgaben, ſowie die im Voranſchlag nicht
vorgeſehenen Ausgaben für das Rechnungsjahr 1931 der
Stadt=
rechnung vor. Die Nachweiſung über die Mehreinnahmen und
Minderausgaben wurden genehmigt, dagegen lehnte der Rat in
ſeiner Geſamtheit unter Berufung auf Artikel 93 der
Land=
gemeindeordnung die nachträgliche Genehmigung der nicht
vorge=
ſehenen Ausgaben nach nunmehr 3 Jahren ab. — Bei den
eben=
falls vorliegenden gleichen Nachweiſungen, für das Waſſerwerk,
Krankenhaus, Elektrizitätswerk und Stadion wurde, in gleicher
Weiſe verfahren. Bei der Begutachtung der Holzverkäufe aus dem
Holzeinſchlag 1934/35 erwähnte Bürgermeiſter Dr. Leber, daß
einige Schwierigkeiten zu überwinden waren, um das Holz zu
an=
gemeſſenen Preiſen zu verkaufen und dabei doch den hieſigen Holz=
Nr. 346 — Seite 2
käufern gerecht zu werden. Zur Verbeſſerung der Waſſerverſorgung
beſchloß der Rat, in der Jahnſtraße eine ſtärkere Zuleitung auf
eine Länge von zirka 800 Metern legen zu laſſen. Die Koſten
hier=
für betragen nach Abzug der Zuſchüſſe anderer Stellen noch rund
4200 RM. — Im Hofe der Stadtſchule ſollen drei Linden gefällt
werden. — Zum Schluß beſchloß der Rat dann noch auf Antrag der
beiden Organiſationen in den Voranſchlag für das Rechnungsjahr
1935 als Jahresbeitrag für den Reichsverband für deutſche
Jugend=
herbergen ſowie für den Volksbund für das Deutſchtum im
Aus=
land je 20 RM. einzuſtellen. — Damit war die Tagesordnung der
öffentlichen Sitzung erſchöpft und dieſe wurde dann mit dreifachem
Sieg=Heil auf den Führer geſchloſſen.
As. Erbach, 15. Dez. Hohes Alter. Vorgeſtern konnte
der Landwirt und Kommandant der Schießabteilung des hieſigen
Militär= und Veteranenvereins, Herr Friedr. Dingeldeinl.,
in körperlicher und geiſtiger Friſche die Feier ſeines 80.
Gebuts=
tages begehen. — Am gleichen Tage feierte Schweſter Kätchen
von der Kinderſchule ihren 60. Geburtstag und gleichzeitig das
40jährige Schweſternjubiläum. Aus dieſem Anlaß wurde ihr von
der hieſigen Stadtverwaltung ein Bild des Erbacher Rathauſes
mit Widmung überreicht. Seit 1917 leitet Schweſter Kätchen mit
liebevoller Hingabe und ſeltenem Geſchick unſere Kinderſchule,
nachdem ſie vorher 7 Jahre lang die Kinder von König im
Oden=
wald behütet und betreut hatte.
* Beerfelden, 15. Dez. Ein wackerer Veteran der
ſchwarzen Kunſt”. In voller körperlicher und geiſtiger
Friſche begeht am Montag, den 17. Dezember. Herr Sebaſtian
Reis ſeinen 75. Geburtstag und ſieht auf eine mehr als 60
jäh=
rige Tätigkeit im Buchdruckgewerbe zuruck. Die Lehrzeit wurde
bei der Firma G. Böger in Bensheim verbracht. Das Streben,
ſich im Beruf noch zu vervollkommnen und den Geſichtskreis zu
erweitern, trieb den Unternehmungsluſtigen in die Fremde, und
er verbrachte 5 Jahre in Nürnberg und 2 Jahre in Meran. Vor
annähernd 50 Jahren führte ihn dann ſein Weg hierher nach
Beerfelden, wo er gemeinſam mit Meinhardt die „Starkenburger
Preſſe” betreute; es war die Zeit, als Gerhart Hauptmann bei
den beiden ſein „Buntes Buch” drucken ließ. Nach zwei Jahren
ſchied Meinhardt aus. In zähem Ringen wurde der Betrieb
ent=
wickelt, erweitert und mit den modernſten Einrichtungen
ver=
ſehen. An der wirtſchaftlichen und kulturellen
Entwicklung Beerfeldens und der Umgebung
nahm der Jubilar regſten Anteil. Als Vorſitzender des
Gewerbevereins regelte er die damaligen Schulverhältniſſe in
einer Art, daß die zweckentſprechendſte Entwicklung der
Sonntags=
zeichenſchule zum Wohl des Handwerkerſtandes geſichert war und
dieſer Schule in ihren Leiſtungen ſtets vollſte Anerkennung
ge=
zollt wurde. An der Gründung der einſtigen Spar= und
Dar=
lehnskaſſe, der heutigen Volksbank, war er hervorragend
betei=
ligt, an ihrer Entwicklung nahm er teil zuerſt als
Aufſichtsrats=
mitglied, dann als Direktor. Infolge einer Operation trat er
in den Aufſichtsrat zurück, das Vertrauen der Mitglieder aber
veranlaßte ihn, die Stelle des Direktors wieder anzunehmen.
Wenn die Volksbank zur Blüte kam und im wirtſchaftlichen Leben
der Oberzent eine nicht mehr wegzudenkende Stelle einnimmt, ſo
hat die unbeſtechliche Geradheit und der ſolide Sinn ihres
Direk=
tors und Aufſichtsratsmitgliedes Reis einen weſentlichen Anteil
an dieſer Entwicklung. Seit einigen Jahren hat der einzige Sohn
Hugo (zwei Söhne fielen im Weltkrieg) das Geſchäft
übernom=
men, trotzdem weilt der Jubilar täglich an der gewohnten
Ar=
beitsſtätte, macht ſich da nützlich und ſieht mit Befriedigung, daß
der Betrieb mit demſelben Eifer und in demſelben Geiſt
weiter=
geführt wird, und dies iſt wohl der ſchönſte Lohn für ein Leben,
reich an Arbeit und Streben und darum auch an Erfolg.
Ce Seeheim, 15. Dezember. VDA. Auch geſtern fand ſich
zum Nikolaus=Abend eine zahlreiche Kinderſchar ein, die
Schulgruppen von Seeheim und Jugenheim. Letztere eröffnete
den Abend mit ſchönem Liedervortrag, der das Marchenſpiel, von
der Leiterin, Frau v. Buri, ſtimmungsvoll verfaßt und inſzeniert,
einleitete. Die vielen kleinen Gäſte lauſchten gern und hörten
auch aufmerkſam dem Nikolaus zu, der aus zwei großen Säcken
freigebig ſeine Gaben ſchenkte. Gediegene Sprechchöre der
Jugen=
heimer beſchloſſen den Abend, an den ſich nach kurzer Pauſe ein
Vortrag für die Erwachſenen anſchloß. Der Wirtſchaftshiſtoriker
Herr Dr. Müller=Krefeld ſprach über die wirtſchaftliche
Be=
deutung auslandsdeutſcher Beziehungen. Der Redner konnte aus
reichen Erfahrungen in aller Herren Länder ſchöpfen. Mit großem
Intereſſe wurden die Darlegungen allſeits aufgenommen.
El. Bensheim 15. Dezember. Die eigene Schweſter
überfahren. Als der junge Weimar von Reichenbach abends
mit ſeinem Rad auf der Landſtraße fuhr, wurde er von einem
entgegenkommenden Auto derart geblendet, daß er auf den
Fuß=
weg geriet, wo er ein Mädchen überfuhr. Eine tragiſche Fügung
wollte es, daß es ſeine eigene Schweſter war, die noch in der
Nacht der Gehirnerſchütterung, die ſie bei dem Sturz erlitten
hatte, erlag. Sie war 30 Jahre alt.
e. Bad Wimpfen, 15. Dez. Verpflichtung und
Ad=
ventsfeier der NS. Frauenſchaft Der vorgeſtrige
Abend ſtand im Zeichen des nahenden Weihnachtsfeſtes. Die
Leiterin, Frau Kiefer, begrüßte die Anweſenden und wies auf
die Bedeutung des Abends hin. Vorgetragen wurden
Weih=
nachtsgedichte. Es erklangen Lieder, zu Klavier und Violine,
geſpielt von Kapellmeiſter Reif und Lehrer Dunger. Ein
Weihnachtsſpiel gefiel, den Anweſenden beſonders gut. Viel
Freude und Spannung brachte die Puppenverloſung. Im
Mit=
felpunkt des Abends ſtand die Verpflichtung von neu geworbenen
Mitgliedern, vorgenommen durch die Kreisleiterin Frau
Mai=
ſack. Der Singekreis der NS. Frauenſchaft half den Abend mit
ſeinen Liedern verſchönern. Die Leiterin ſprach am Schluſſe
Worte des Dankes für die Mitwirkenden und dankte beſonders
der Kreisleiterin Frau Maiſack für ihr Erſcheinen. Das
Deutſch=
land= und Horſt=Weſſel=Lied bildeten den Abſchluß.
Ex. Lampertheim. 15. Dez. Luftſchutz=Werbung. In
hieſiger Gemeinde findet zurzeit eine Werbung für den
Reichs=
luftſchutzbund ſtatt und weiſen aufgehängte Transparente und
Fliegerbomben auf die Gefahren eines Luftangriffes hin.
Gleich=
zeitig fand im Gaſthaus „Zum Rhein. Hof” ein öffentlicher
Werbe=
abend ſtatt, in dem Bezirksgruppenführer des RLB Velten
aus Darmſtadt mit eindrucksvollen Worten über die Gefahren
zu=
künftiger Luftangriffe u. über wirkſame Schutzmaßnahmen ſprach.
Ein Film illuſtrierte die feindlichen Angriffe, das Werfen der
Bomben und die notwendigen Maßnahmen, die zum Schutze der
betroffenen Bevölkerung angewendet werden müſſen. Ein Appell
zum Beitritt zum RLB. beſchloß das Referat.
Aus Rheinheſſen.
— Mainz, 14. Dez. Karnevalsbeginn in Mainz am
Neujahrstag. Den Auftakt zum Karneval 1935 bildet am
1. Januar um 11 Uhr 11 Minuten der traditionelle
Neujahrs=
umzug, deſſen Schwerpunkt die Vertretungen der bodenſtändigen
närriſchen Garden bilden, der aber auch eine Reihe anderer
närri=
ſcher Symbole durch die Straßen der Stadt führen wird. Abends
folgt dann das herkömmliche luſtige Neujahrskonzert des M. C.V.
Wie bekannt, iſt Mainz für den Karneval eine
Arbeitsgemein=
ſchaft mit der Stadt Düſſeldorf eingegangen, die in der
gegenſeiti=
gen propagandiſtiſchen Unterſtützung ihre Hauptaufgabe hat und
in gegenſeitigen Beſuchen zum äußeren Ausdruck kommen ſoll.
Havon frei machen, Zigaretten nur nach dem Freis zu
he-
urteilen (wir sagen zBanderole rauchens);dennalarin zeigt
Sich Unsicherheit. Wer streng aberzinpartelisch prüft, muß
zugeben, daß RRGATTA die absolute Vollendung des
modernen milden Types ist und wirklich höchsten An-
Sprüchen gerschtwird,obwohldliese Ligarettesehrhilligist
Seite 8 — Nr. 346
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 16. Dezember 1934!
Edelweiß aus dem Odenwald.
12 Millionen Skück fürs Winkerhilfswerk
Im hinteren Odenwald, vorzüglich im Tal der
gewerbfleißi=
gen Mümling, iſt ſeit etwa 150 Jahren die Elfenbeinſchnitzerei
in Uebung. Der kunſtſinnige Graf Franz von Erbach hat dieſen
Zweig menſchlicher Kunſtbetätigung ins Gebirge gebracht, um
ſeinen Leuten einigen Verdienſt zu geben. Er ſelbſt war in
die=
ſem Handwerk ausgebildet, übernahm als erſter Obermeiſter die
am 1. Oktober 1783 gegründete Zunft. Sehr wechſelvoll war das
Schickſal dieſes Gewerbes im Laufe der Zeit, ein ewiges Auf und
Ab. In den letzten Jahren lag dieſer Kunſtzweig ſehr darnieder,
und ihm einigermaßen wieder aufzuhelfen, hat man dem
Oden=
wald dieſen Auftrag übergeben.
Nun regen ſich wieder fleißig die Hände. Erbach iſt der
Mit=
telpunkt. Dorf=Erbach, Stockheim, Mümling=Grumbach Etzen=
Geſäß, Fürſtengrund, Höchſt, Erlenbach, Lauerbach u. a. ſchließen
ſich an. Die Motore ſingen freudiger wie ſonſt ihr ehernes Lied.
Der Bohrſchlauch tritt in Aktion. Die Fräſe hilft. Der Schaber
unterſtützt. Denn heute ſind die Werkſtätten hier neuzeitlich
eingerichtet. Die Zeiten, da man mit Feile, Stichel und
Laub=
ſäge wirkte, ſind dahin. Neben den Werkſtätten beſtehen noch
einige Kleinbetriebe und viel Heimarbeitsſtätten, wo alle
Glie=
der der Familie Hand anlegen, um Verdienſt ins Haus zu
ſchaf=
fen. Die Jugend arbeitet dem Alter in die Hand, wenn es ſich
nur um einfache Arbeiten handelt — eine richtige
Betriebs=
gemeinſchaft.
Als Grundſtoff nimmt man nicht das teure ausländiſche
Elfen=
bein zu dieſen 12 Millionen Stück Anſteckern, ſondern einen
billi=
geren deutſchen Stoff, eine Art Hartgummi, deſſen Stäbchen durch
Maſchinen in hauchdünne Plättchen geſchnitten werden. Bohrer
und Fräſe ſchaffen nun in intenſiver Arbeit das Blümlein, das
des Führers Lieblingsblume darſtellt. Vertiefungen löſen
Er=
hebungen ab. Ein ſanftes Schweiſen, ein zartes Hinhauchen,
Mädchenhände vollenden das Blümlein, indem ſie mit zwei
Far=
ben Betonung in das ſchneeige Weiß hineintropfen. Eine andere
Gegend liefert die Nadeln; der Anſtecker iſt fertig und wartet auf
ſeinen Abnehmer.
Gegen tauſend Menſchen haben nun wieder auf Wochen
hin=
aus Arbeit, denn das Odenwälder Edelweiß ſoll im Februar zur.
Verteilung gelangen. Mit Cifer ſitzt man hinter den
Werkbän=
ken, bedient die Maſchinen, läßt die Hilfswerkzeuge ſpielen, um
ein kleines Kunſtwerk zu bieten, denn der Odenwälder
Elfenbein=
ſchnitzer weiß, was er ſeiner Berufsehre ſchuldig iſt. Ueberall
ſtrahlende Geſichter, zufriedene Augen, höher ſchlagende Herzen
ob der Zuteilung eines ſolchen Rieſenauftrags. Doch nicht nur
die fleißigen Bewohner des ſtillen Tälchens haben wieder Arbeit
und Brot, ſondern auch die anderen Induſtrieorte, die den
Grund=
ſtoff und die Zutaten liefern. Daß dieſes Gewerbe in ſolchem
Umfange hier anzutreffen iſt, iſt mit der Fachſchule für
Elfen=
beinſchnitzerei und verwandte Gewerbe zu danken, die allezeit
ſorgſam darüber wachte und wacht, daß nur Qualitätsarbeit in
die Welt geht. Doch ſoll auch nicht des Wohltäters der ganzen
Gegend vergeſſen werden, dem das dankbare Volk auf dem
wei=
ten Marktplatz der ehemaligen Odenwälder Reſidenz ein
Denk=
mal errichtet hat. Da ſeine Leute nicht wußten, woher ſie das
Brot nehmen ſollten, denn große Not ging damals im Lande,
führte er dieſen Erwerbszweig ein, der von ſo heilvoller
Wir=
kung für 150 Jahre werden ſollte.
Ein deutſcher Gau liefert das Edelweiß, deutſche Hände regen
ſich, in deutſche Taſchen fließt Verdienſt, deutſche Induſtrie wird
befruchtet, deutſche Menſchen werden froh. Die Zeit vor und nach
Weihnachten iſt eine zufriedene Spanne, da den wartenden
Hän=
den Arbeit gegeben worden iſt. Deutſcher Mann, deutſche Frau,
deutſcher Jüngling, deutſches Mädchen — ſie alle greifen zu, wenn
es zur Verteilung kommt; gern tragen ſie ihr Scherflein bei,
geht es doch um einen hehren Zweck, dem WHW. neue Mittel
zu=
zuführen, um ſeine hohe Aufgabe erfüllen zu können. Not, wo ſie
noch ſitzt, lindern zu können!
Volksgenoſſe, denk allezeit daran! Aufbau läßt ſich nur durn
führen, wenn Mittel vorhanden ſind. Zufriedene Menſchen
mür=
ſen wir hinſtellen, ſie werden die ihnen zugewieſenen Aufgab on
V.
ſchon meiſtern.
Straßenbericht
für die Woche vom 16. bis 22. Dezember 1934.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club, Gau 15 „Weſtmar:
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Pfungſtadt—Hahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleſ
tung: Pfungſtadt—Eſchollbrücken—Crumſtadt—Bruchmühle.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Darmſtadt—Gräfenhauſen vom 13. 11. 1933 bis auf weiteres
g=
ſperrt. Umleitung: Arheilgen—Wixhauſen.
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf, weiteres
ao=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Heppenheim-Juhöhe—Mörlenbach (beim Bahnübergang
Mörlee=
bach) für ſchwere Fahrzeuge geſperrt. Leichtere Fahrzeuge weſ
den über eine Notbrücke durch die Bahnſtraße umgeleitet. UI
leitung für den Durchgangsverkehr: Lörzenbach oder Weinhefün
Reinheim—Groß=Bieberau Klm. 16,6—18,8 vom 29. Oktober Ais
auf weiteres. Umleitung: Hahn.
Bickenbach—Pfungſtadt, Km. 3,8—5,08, vom 29. 11. bis auf wei! geſperrt. Umleitung: Eberſtadt.
Mittershauſen—Scheuerberg vom 3. 12. bis auf weiteres geſperrt
Die aufgeſtellten Schilder ſind zu beachten.
König—Vielbrunn vom 3. 12. bis auf weiteres für Kraftfahrzerue
über 5,5 Tonnen geſperrt. Umleitung: Michelſtadt—Eulbcuy
Darmſtadt—Weiterſtadt vom 10. bis 24. 12. geſperrt. Umleiturn
Gräfenhauſen—Wixhauſen—Arheilgen.
Babenhauſen—Schaafheim (Ortsdurchfahrt Schaafheim) vom
12. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Langſtadt—Kleeſtan)f
—Schlierbach.
Wembach-Rohrbach vom 10. 12. bis auf weiteres geſperrt. Umliſ
tung: Hahn.
A rck
höpfer,
Aun
Hn
W ſelelöiel
UMceicheid
anen
An
Miechennese.
Miekraugent 1
niecst
ete Be‟
eiek. EBmeser.
Kafieläftel,
Mteil Besteksarn
Die Verlobung meiner Tochter RUTH mit
Herrn Reg.-Assessor FRIIZ SCHINDEL
gebe ich bekannt
Frau Elisabeth Lotz
Meine Verlobung mit Fräulein RUTH LOTZ,
Tochter des verstorbenen Kaufmanns
Ph. Lotz und seiner Gemahlin geb. Seibert
beehre ich mich anzuzeigen
Fritz Schindel
Reg.-Assessor
Darmstadt
Elisabethenstraße 31
Im Dezember 1934
Bensheim a. d. B.
Kaiser-Wilhelmstraße 22
(13089
rene Mever
Hans Loewenberg
zeigen Ihre Verlobung an
Dezember 1934
Arnsterdam-Berlin
Darmstadt
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und Frau Mariechen, geb. Witt
Für die herzliche Anteilnahme und die
vielen Beweiſe der Liebe für unſeren
guten Sohn und Bruder ſprechen wir
unſeren tiefempfundenen Dank aus.
Elſe Roſcher, geb. Sehr
Hildegard Roſcher.
Darmſtadt, Dezember 1934.
Kiesſiraße 99.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
An=
teilnahme und den zahlreichen
Blumen=
ſpenden bei dem ſchweren Verluſte unſeres
lieben Entſchlafenen
Hermann Pauli
ſagen wir allen auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank. Beſonders danken wir
Herrn Pfarrer Müller für die troſtreichen
Worte am Grabe.
Im. Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Pauli Wwe., geb. Luleh.
Darmſtadt, Kiesbergſtr. 3.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 346
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Gat Sauteellscr.
Zur Kulkurpolitik.
Prof. Dr. G. von Schulze=Gaevernitz: Zur Wiedergeburt des
Abendlandes. (Edwin Runge Verlag, Berlin.)
Entgegen der Prophezeihung Spenglers vom Untergang des
Abendlandes ſteht der Verfaſſer auf dem Boden eines religiös
untermauerten Optimismus, obgleich er die Gefahren der
poli=
tiſchen Zerriſſenheit, des wirtſchaftlichen Zuſammenbruchs, wie
der ſeeliſchen und körperlichen Entartung, die das Abendland
be=
drohen, mit nüchternem Blick ins Auge faßt. Für den Verfaſſer
als einen Schüler Kants, Fichtes und Goethes iſt die Wiedergeburt
des Abendlandes eine Aufgabe, die gelöſt werden ſoll und mit
Gottes Hilfe gelöſt werden kann.
* Werner Schlegel, Dichter auf dem Scheiterhaufen. Verlag für
Kulturpolitik, Berlin.
Die Bücherverbrennungen in den Tagen der nationalen
Revo=
lution haben ſeiner Zeit viel Kopfſchütteln und manche
Ent=
rüſtung hervorgerufen. Werner Schlegel, der außenpolitiſche
Referent der Reichsſchrifttumskammer, verſucht nicht, ſie mit den
üblichen Gründen zu rechtfertigen, ſondern unternimmt einen
temperamentvollen Angriff gegen typiſche Erſcheinungen der
Ver=
fallsliteratur. Dabei ſieht er in dem Scheiterhaufen der
Studen=
ten das Symbol für die Ueberwindung des geiſtigen Nihilismus
und des ſittlichen Verfalls in der Literatur. „Wo andere Völker
enthaupten, erſchießen, ſtürmen, verbrennt das deutſche Volk.
Luther verbrannte die päpſtliche Bannbulle und die kanoniſchen
Bücher. Er proteſtierte „flammend” gegen die geiſtige
Vorherr=
ſchaft Roms . . . Auf den Scheiterhaufen der Studenten
zer=
kniſterten die Perverſitäten, flammten die Sudeleien, ſank der
kulturelle Nihilismus in ſich zuſammen.”
*
Wilhelm Bölſche: Was muß der deutſche Menſch von
Naturwiſſen=
ſchaft und Religion fordern? (Verlag Buchholz u. Weißwange,
Berlin.)
Der bekannte Vermittler zwiſchen den Ergebniſſen moderner
Naturerkenntnis und dem ſchlichten Volksverſtehen nimmt hier in
temperamentvoller Weiſe Stellung zu den entſcheidenden
Auf=
gaben, die der vom Materialismus befreiten Naturwiſſenſchaft
heute geſtellt ſind.
Dr. Karl Schulz: Biologiſche Pädagogik. (Verlag Ferdinand Hirt,
Breslau.)
Das Ziel dieſes Vortrages iſt, den Erziehern, die den
Ergeb=
niſſen der Erblehre noch fremd gegenüberſtehen, die tiefen
Zuſam=
menhänge aufzuzeigen, die zwiſchen den heute geſicherten
Ergeb=
niſſen der Erbforſchung und der erzieheriſchen Arbeit beſtehen. *
Skaat und Wirkſchaft.
Werner Sombart, Deutſcher Sozialismus. Verlag Buchholz und
Weißwange, Berlin.
In ſeinen früheren Büchern „Der moderne Kapitalismus”,
und „Der proletariſche Sozialismus” hatte Sombart
Kapitalis=
mus und Marxismus ſcharf kritiſiert. Im Gegenſatz zu dem
proletariſchen, marxiſtiſchen tritt er hier für den Deutſchen
Sſozialismus ein. Unter Sozialismus verſteht er „einen Zuſtand
des geſellſchaftlichen Lebens, bei dem das Verhalten des
Einzel=
nen grundſätzlich durch verpflichtende Normen beſtimmt wird,
die einer allgemein im politiſchen Gemeinweſen verwurzelten
Vernunft ihren Urſprung verdanken.” Unter Deutſchem
Sozialismus aber „einen ſolchen, der ganz allein und
ausſchließ=
lich für Deutſchland Geltung hat, und zwar für das Deutſchland
unſerer Tage.”
Gilt der hiſtoriſche Teil des Werkes dem mit großer
Folge=
richtigkeit entwickelten Nachweis, daß der Deutſche Sozialismus
notwendig aus den Verirrungen der Vergangenheit erwachſen
mußte, ſo enthält der Hauptteil ſo viele wertvolle Beiträge zu
den aktuellen Problemen ſozialer und wirtſchaftlicher Art, daß
daraus eine ernſthafte Befruchtung der Diskuſſion um
Deutſch=
lands Wiederaufbau zu erwarten iſt.
Arthur Dix, Raum und Raſſe in Staat und Wirtſchaft. Edwin
Runge Verlag, Berlin.
Nach grundſätzlichen und geſchichtlichen Rückblicken unterſucht
Dix die Gegenwartsfragen der Raumpolitik und
Raumwirt=
ſchaft, die großen Reibungsflächen der Weltpolitik und die
künf=
tigen Aufgaben Europas. Eine Reihe von Karten erleichtert
den geſchichtlichen Ueberblick und das Verſtändnis der klar ge=
*
zeichneten Gegenwarislage.
H. St. Chamberlain. Auswahl aus ſeinen Werken. Ferdinand
Hirth, Breslau.
Chamberlains ganzes Leben und Schaffen war ein Bekenntnis
zur unſterblichen Lebenskraft des deutſchen Volkes. Wie er
uner=
müdlich neue Wege zeigte im Geiſte Luthers, Bismarcks und
Richard Wagners zeigt das kleine Auswahlbandchen, dem als
beſonders wertvolle Ergänzung zwei Briefe an Adolf Hitler aus
*
den Jahren 1923 und 1924 beigefügt ſind.
* Arvid Broderſen, Stefan George, 2,50 RM. Verlag Die
Runde, Berlin.
Der Untertitel „Deutſcher und Europäer” bezeichnet den
Leit=
gedanken, mit dem der Verfaſſer, ein junger norwegiſcher
Gelehr=
ter, an die Geſtalt Georges herantritt. Deutſch und europäiſch
ſind dabei keine Gegenſätze; daß beides auch in der Wirklichkeit
vereinigt werden könne und müſſe, iſt die Ueberzeugung
Broder=
ſens. Der völkiſche Gedanke iſt für ihn. ganz im Sinne der
Romantik, der Drang jedes Volkes, zu ſeiner innerſten
Wirklich=
keit zu kommen. Durch ihn wird kein fremdes Volkstum verletzt,
vielmehr das Verſtändnis für andere Völker und deren Eigenart
belebt. Man denke an die Shakeſpeare=Ueberſetzung der
Roman=
tik an Herders Bedeutung für die Nationaldichtung der
oſteuro=
päiſchen Völker. — Europäiſch aber iſt das Bewußtſein von dem
gemeinſamen geiſtigen Urſprung des Abendlandes, wie es die
deutſche Klaſſik wieder wachgerufen hat. Europa: das iſt die
ge=
ſtaltreiche Einheit unſeres Erdteils, die das Eigenleben der
Na=
tionen zuſammenfaßt, aber nicht unterdrückt.
Wie ſich Deutſches und Europäiſches dieſes Sinnes in Stefan
George zuſammengefunden, zeigt die Schrift. Sie erinnert an die
Herkunft des Dichters, die ſolcher Vereinigung günſtig war; an
ſeine frühen Reiſen nach Spanien, England, Skandinavien,
Frank=
reich, Holland, Italien, auf denen er den Geiſt vieler Sprachen
in ſich aufnahm; an ſeine Ueberſetzungen aus dem Engliſchen,
Franzöſiſchen, Italieniſchen, Holländiſchen. Däniſchen, Polniſchen;
an den europäiſchen Dichterkreis dem er in dieſen Jahren
an=
gehörte. Nie verlor er ſich dabei an das Fremde. Er wußte —
um es mit einem ſchönen Satz Jakob Burckhardts zu ſagen —
„Ein wahrhaft reiches Volk iſt dadurch reich, daß es von den
anderen vieles übernimmt und weiterbildet.”
Die andere große deutſche Syntheſe, die Broderſen durch
George eingeleitet und in deſſen Werk und Weſen erfüllt findet,
iſt die zwiſchen Norden und Süden. Der Süden, das iſt Helle,
Klarheit, Geſtalt. Bild. Wo die nordiſchen Kräfte vom ſüdlichen
Geiſt ergänzt und gebändigt werden, kann aus ſolcher
Vereini=
gung ein neues Reich der Mitte hervorgehen.
Es iſt das Beſondere der Schrift, daß ſie von einem Dichter
und von den Dingen des Geiſtes ſprechend zugleich die zentralen
Probleme der europäiſchen Politik behandelt.
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Der Schöpfer großer Volksgeſtalten wie des weſtfäliſchen
Barons von Bomberg und des genialen Doctor Eiſenbart ſchenkt
der großen Gemeinde ſeiner Freunde ein Volksbuch vom Alten
Fritz. Zum erſtenmal tauchte der Alte von Sansſouci in der
Ueberlieferungen und Berichten jenes Originals, des Schneiden
und Spoekenkiekers Börnebrink, im „Pumpernickel” auf. Iin
ſeinem neuen Buche hat der Dichter die populäre, legendenumn
wobene Figur des großen Preußenkönigs zum niederdeutſchen
Volksmythus geſtaltet. Wir begleiten ihn auf ſeinen wunde= Weſtfälinger Fahrten, begegnen ihm in armſeligen Bauerr;
kotten, in einſamen Heideſchänken, auf abenteuerlichen
Fahrte=
durch Moor und Einſamkeit, immer darauf bedacht, Art und
Gö=
heimnis dieſes merkwürdig verſchloſſenen, ſchweren, aber treueg
und urwüchſigen Volksſtammes kennenzulernen. Was das
weſſ=
fäliſche Volk in ſeinen Fabeln, Ueberlieferungen und ſeineſ
mythenbildenden Kraft an Schwänken und Geſchichten dem
gg=
liebten König zugeſchrieben und im Innerſten bewahrt hat, trint
uns hier entgegen, derb, ſaftig, humorvoll und urwüchſig zugleioe,
als das Sinnbild eines Volkstums das Winckler kennt wie kei
zweiter Dichter deutſcher Sprache.
Deutſche Größe — Denkmale der Deutſchen. Herausgegeben vov
Robert Schneider Neuſtadt. Mit 9 Kunſtdrucktafeln, 355
Seiten. (Ganzleinen 4,80 RM. Franckhſche Verlagsbuchhand)
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Alles, was heute geſchieht, hat Keim und Wurzel in der
Jahrhunderten und Jahrtauſenden, die hinter uns liegen — da
iſt das erſtaunende, erregende und beglückende Ergebnis der
Le=
türe dieſes Buches. Deutſche Größe, die aufſteigt aus dem Lebee//lſinzelheiten eine
und Bereich derer, die vor uns waren, deutſche Größe, die ſiü/Min Groſch:
Veel=
zurückbeſinnt auf das, was unſerem Weſen und unſerer Art gemäz/ zzelgeſchichte, Iu
iſt — ſie wird in reinen und ſtarken Bildern in dieſem Bun
deutlich; dieſelbe deutſche Größe, die heute aufgewacht iſt und nuu
in jugendlich ſtarkem, leidenſchaftlichem Ringen vulkaniſch au !
bricht. Das ewig Deutſche, das ſtets neu ſich wandelt und doon am deſt nicht UEed
im Urgrunde das gleiche bleibt, bringt dieſes Werk dem erkenne-/ /0/ um Gluck Me t
den Herzen nahe.
Hugh Lofting: Doktor Dolittles Rückkehr. (Williams u. Co. Ve=eFfeu ſechs Bildern
lag G. m. b. H., Berlin W. 57. Frobenſtraße 1.)
Lofting erweiſt ſich wieder als großer Dichter, der uns das///m200 No 2
Leben auf dem Mond und die Rückkehr zur Erde durch die G=/fün vorzugliches
ſtaltungskraft ſeiner Phantaſie ſo nahe bringt, daß wir glaube=,/ un deutſchen NAe.
all das miterlebt zu haben. Immer wieder iſt man von d.e
wahrhaft großen Güte und Weisheit Dr. Dolittles in den Barm
gezogen, die unaufdringlich ſeine Bücher durchziehen und ſo einer //wwodes DScb D
himmermann
eminent erzieheriſchen Einfluß auf eine Generation der Juger/k zunne Both, P
ausübte und hoffentlich auch weiter ausüben wird. Da er wuſ) üder über 100 1
nur wenige andere die Herzen der Jugend erobern konnte, gla=”// 0 RM (V. R.
ben wir, daß ſie ihm auch treu bleiben werden, auch wenn die6
nun wirklich das letzte Buch iſt, das er der Jugend auf den Wei // Nur Mädel, 0
F leben und Treiber
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Es iſt ja wirklich nicht erſtaunlich, daß ein Tierliebhabe//n Wir ſind über
wie Bengt Berg ſich von dem ſtärkſten und gefährlichſten Gro=//n geſerinnen mit 4
wild, dem Tiger, angezogen fühlt und ihm nachſpürt, um vcn
ſeiner Lebensweiſe eine Reihe Aufnahmen zu machen. 5
Jah-
iſt er in allen Teilen Indiens auf ſeiner Spur geweſen. Meh /ieſhrt — Ahoi,
mals iſt es ihm gelungen, dasſelbe Tier mehrere Jahre hinte um 6chulze=Alten
einander auf demſelben Wechſel zu beobachten und aufzunehme- ſelm Köhler Verla
Er erzählt uns von den Lebensgewohnheiten der Tiger in dei das iſt ein Buch
verſchiedenen Landſchaften Indiens, von den verſchiedenen Arte: /esſahrt begeiſtern
der Jagd durch Eingeborene und Europäer und beſonders va. ſſidern es erzählt v.
ſeinen und ſeiner Frau Erlebniſſe bei ſeinen Aufnahmen. Ausd fſtüszeit des Verfaſſe
hat er einige Tiger ſelbſt erlegt, meiſt alte gefährliche Burſchert Fet Loyd, auf den
die ſich zur Plage der Bevölkerung ausgewachſen hatten. Scho ” ſſockannte Weiten.
der Text des Buches iſt äußerſt leſenswert durch ſeine ſchlicht!
und lebendige Form, durch ſeine Fähigkeit, uns die ſpannenden
4e Goldgräber von
Momente des Wartens und Beobachtens und auch des
Kampfe-
gari. In Ganzl
des Tigers mit ſeiner Beute miterleben zu laſſen.
Carl Siwinna, Be
Aber erſt die Aufnahmen ſind ganz wundervoll. Er zeige
uns die verſchiedenen Tiere des indiſchen Dſchungels auf de Die Erzählungen
Vildbahn. Hirſch, Antilope, Gaur=Stier, Wildſchwein. Nashorm ſſoen ſich allmählich
Büffel, denen alle der Tiger nachſtellt. Und dann die Aufnahmex ſieeinde geſchaffen.
der Tiger ſelbſt: alte gefährliche Kerle mit einer Fährte größe / vu de Alaska ſpielen
als eine Handſpanne, junge elaſtiſche Tiere, wenn ſie ahnungs= ſü ilichen Erlebniſſe
los ihren Wechſel entlang bummeln, Tigerinnen durch eim ſauphern,
7nacken des Verſchluſſes erſchreckt, eine Tatze zum Zuſchlagen ſchon
rhoben, und viele andere. Das Buch iſt in ſeinen Aufnahmen
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ſo unübertroffen, daß jeder der noch etwas Sinn für Natur, für
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bildeten Tieres hat, ſeine helle Freude haben wird.
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daß man bei ſtrenger Kälte zu anderen
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ſtoffen greifen müſſe. denn bekanntlich ſind
Union=Briketts im Brikettofen, und auch im
Rllesbrenner=Ofen, ſo heizkräftig, daß ſie über
die grimmigſte Kälte Herr werden,
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Bonntag, 16. Dezember 1934
Zugendbücher.
Iu Leinen 6,80 RM.
dess Kränzchen. (46. Band.) Illuſtriertes Jungmädchenjahrbuch.
Quartformat. In Leinen 12.— RM.
Wie alljährlich, hat die Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft
Stuttgart ihre bekannten großen Jahrbücher in der glänzen=
Ausſtattung herausgebracht, die
Waice iti e e e
eſichten Baſtelanweiſungen mit den neueſten Berichten aus
en Gebieten der Naturwiſſenſchaft und Technik. Und mit der
eichen Freude, mit der wir einſt „Das Neue Univerſum” auf
ſerem Weihnachtstiſch gefunden, werden es jetzt unſere Buben
grüßen. — Der 46. Band des Kränzchens ſchließt ſich würdig
iten Vorgängern an. Damit iſt eigentlich alles geſagt. Wenn
Jahrbuch faſt ein halbes Jahrhundert lang ſeine beherrſchende
olle in der Lektüre unſerer Mädel halten kann, kann man ſich
N Einzelheiten erſparen.
ſinni Groſch: Verlockende Pfade. Eine tragikomiſche
Jung=
mädelgeſchichte. In Leinen 3,80 RM. (Union Deutſche
Ver=
lagsgeſellſchaft in Stuttgart.)
Der Entwicklungsgang eines jungen Mädchens, das die
All=
glichkeit nicht liebt; ein wahrer Strudel von ſich
überſtürzen=
in. zum Glück meiſt luſtigen Geſchehniſſen.
ſier Mädel fahren an den Rhein. Erzählung von M. Haller
mit ſechs Bildern von Lotte Oldenburg=Wittig. In
Halblei=
nen 2,80 RM. (Heſſe u. Becker Verlag. Leipzig.)
Ein vorzügliches Buch, in dem vier Hamburger Mädels den
önren deutſchen Rhein in jugendlicher Begeiſterung erleben.
ungmädels Welt, Heim und Zelt. Herausgegeben von Gerda
Zimmermann und Gretel Both reich bebildert von
Hanne Both, Photos von Barbara Soltmann, 17
Voll=
bilder über 100 Textzeichnungen Preis in Leinen gebunden
4,80 RM. (V. R. Seybolds Verlagsbuchhandlung, Leipzig.)
„Nur Mädel” ſo ſchreiben die Herausgeberinnen, „die mitten
Leben und Treiben unſeres Bundes ſtehen und teilhaben an
ter Arbeit und Freude, die dieſes Leben mit ſich bringt haben
rt uns das Buch geſtaltet. Dadurch iſt es ganz Ausdruck unſeres
ſeſens und Wollens geworden, einfach und ſchlicht, ſo wie wir
Wir ſind überzeugt, daß das friſche Buch von vielen
jun=
ey Leſerinnen mit Begeiſterung verſchlungen wird.
eefahrt — Ahoi. Klaus Hollert geht zur See. Von Georg
Schulze=Altenburg. Ganzleinen geb. 4,50 RM. (
Wil=
helm Köhler Verlag. Minden i. W.)
Das iſt ein Buch, das jeden Jungen für die Romantik der
Eejahrt begeiſtern wird. Es iſt kein wilder Abenteuerroman,
ſadern es erzählt von der harten und doch ſo ſchönen
Schul=
eifszeit des Verfaſſers auf einem Segelſchulſchiff des
Norddeut=
ſen Lloyd, auf dem er ſelbſt zum erſten Male hinausfuhr in
hekannte Weiten.
2e Goldgräber von Alaska. Abenteuerroman von Emilio
Sal=
gari. In Ganzleinen gebunden 3,60 RM. (Phönix=Verlag
Carl Siwinna, Berlin.)
Die Erzählungen Salgaris des „italieniſchen Karl May”,
oem ſich allmählich auch in Deutſchland ſchon eine feſte
Leſer=
gneinde geſchaffen. Der neue, in dem ſagenumwobenen
Gold=
lade Alaska ſpielende Roman mit ſeinen ſpannenden und
ge=
ſärlichen Erlebniſſen wird dieſe Gemeinde ſicherlich noch
ver=
gößern.
Jugendſchriften der Franckhſchen Verlagsbuchhandlung,
Stuttgart.
trl Ewald: Nachtgetier. Geſchichten aus der Natur. Ganzleinen
2.80 RM.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 346 — Seite 11
Fritz Steuben: Der ſtrahlende Stern. Eine Erzählung vom
Ruhme Tecumſehs. Ganzleinen 4,80 RM.
Fritz Steuben: Die Karawane am Perſergolf. Eine abenteuer= Bilder in Kupfertiefdruck. (Leipzig ,Heſſe u. Becker Verlag.
liche Kriegsfahrt durch die arabiſche Wüſte.
J. O. Curwood: Wotan der Wolfshund. Ganzleinen 3,80 RM.
Karl Springenſchmid: Helden in Tikol. Erzählungen von Kampf
und Tod in den Bergen. Ganzleinen 3,80 RM.
Lebendigkeit und Vielſeitigkeit ihren feſten Platz in unſerer
getier” von Karl Ewald handelt es ſich um feinſinnige
Tier=
märchen eines wirklichen Dichters. In ſeinem neuen
Indianer=
buch erzählt Steuben wiederum von dem tragiſchen erbitterten
Freiheitskampf der rote
dn dernſich der dir Der Kageſen nd den Wieraält.
Mit atemloſer Spannung erlebt man den Kampf um die
Grenzer=
ſiedlung Boonsburg, die Schlacht an den blauen Lecken. — In
der „Karawane am Perſergolf” behandelt Fritz Steuben
Kriegs=
abenteuer Deutſcher in Arabien, wobei, wie immer bei ihm,
wirk=
liche Ereigniſſe zugrunde liegen. Was ein deutſcher Offizier vier
junge Soldgten, ein großer Araberführer, ein arabiſcher
Thron=
jäger und Fürſtenmörder, ein Negerhenker und noch eine ganze
Anzahl anderer Männer bei einem tollkühnen
Kriegsunterneh=
men am Perſiſchen Golf erleben, das wird in dieſem neuen,
phan=
taſtiſchen abenteuerlichen Buch ungeheuer ſpannend, dabei nie
übertrieben, aber ſtets voll Witz und Humor geſchildert. — Ein
packender Tierroman aus den kanadiſchen Wäldern iſt. „Wotan
der Wolfshund”, der wilde Hund der von den Wölfen abſtammt,
deren Heulen durch die winterkalten Nächte zu den Menſchen
dringt. Der innere Zwieſpalt der Wolfs= und Hundenatur iſt
noch lebendig. Wotan dient den Menſchen, aber wenn er den
Wolfsruf hört, ſo packt ihn die Wildheit ſeiner Raſſe. — „Helden
in Tirol” gehören mit zu den beſten unſerer neuen Jugendbücher.
In neun Erzählungen wird mit ungeheurer Wucht das
Helden=
tum der Tiroler in ihrem Kampf um Freiheit und Vaterland
während der letzten 150 Jahre geſchildert. Die reiche
Bebilde=
rung, mit der der Verlag das Buch ausgeſtattet hat, belebt mit
wirkſamer Eindringlichkeit die Handlung der Erzählung.
Fronemann: Der deutſche Luther. 3.— RM.
Fronemann: Armin der Cherusker, 1,80 RM.
Bauer: Fr. L. Jahn. 1,50 RM.
Boſſi=Fedrigotti: Kaiſerjäger am Col di Lana. 1,30 RM.
Buſch: U=Bootsfahrt. 1,80 RM.
Brandt: Verſailles. 2,50 RM.
Puttkamer: Hans Volk im Arbeitsdienſt. 1,30 RM.
Viera: Achtung! Fliegeralarm! 1,50 RM.
Maltzahn: Deutſche Mädel auf Vorpoſten. 1,80 RM.
Bauer: Trautl kommt zum Rundfunk. 1.30 RM.
K. Schultze: Chriſtianes Landlehrjahr. 3,40 RM.
Stölting: Baumanns ſiedeln in Argentinien. 1,50 RM.
Kloß: In der wilden Klamm. 1,50 RM.
Sämtlich im Verlag von Franz Schneider, Leipzig.
Der rührige Verlag hat wieder eine ganze Anzahl beſter
Jugendſchriften herausgebracht, die reich bebildert, in vorzüglicher
Ausſtattung bei ihrem außerordentlich niedrigen Preis „viel
Freunde finden werden. Wer ſeinen Kindern eines dieſer Bücher
auf den Weihnachtstiſch legt, wird damit viel Freude bereiten.
Marie Hamſun: Die Langerudkinder. Erzählung. Neue
Aus=
gabe mit vier farbigen Vollbildern und 42 ſchwarzen
Feder=
zeichnungen von Hermann Pezold. In Leinen 3,80 RM.
(Verlag Albert Langen/Georg Müller, München.)
Es iſt glücklichſtes Kinderleben, das die Frau Knut Hamſuns
mit dem Pinſel der fein empfindenden Frau und der liebevollen
Mutter malt. Die neue Ausgabe mit ihrer reichen Illuſtration
wird zu den vielen Freunden und Freundinnen, die dieſes Buch
bereits ſeit Jahren in Deutſchland beſitzt, noch viele neue
hinzu=
gewinnen.
Fahrten ins Blaue. Kreuz und quer durch deutſche Gaue. Von
Dr. C. W. Schmidt. Gr 82 160 Seiten Text und 197
Leinen 4,80 RM.)
Der Verfaſſer ſchildert in dieſem Werke die Schönheiten
Deutſchlands und weiſt vornehmlich auf weniger bekannte Natur=
und Kunſtdenkmäler hin. Er will den Leſer anregen zu
Wan=
derungen und Fahrten, auch zu ſolchen, die ſich am Wochenende
ausführen laſſen. Auf etwa 200 Tiefdruckbildern ſind
landſchaft=
liche oder künſtlexiſche Kleinode zu ſehen. Das Buch gleicht einer
unerſchöpflichen Fundgrube. Ein umfangreiches Namensregiſter
Jugendliteratur bereits haben. — Bei dem Jugendbuch „Nacht= erhöht die Brauchbarkeit des Werkes, das ſich ganz beſonders zum
Geſchenk eignet.
Weihnachten im Märchenland. Ein paar Kupferpfennige
im blaugefrorenen Kinderfäuſtchen — und bunte Seligkeiten ſind
auf dem Chriſtmarkt zu haben. Wünſche flattern hin und her —
ein Scheckenpferd? eine kleine Eiſenbahn? ein Soldat? ein Engel?
ein Ziegenbock? ein zwitſchernder „Vogel? oder eine
Räucher=
mühle, die ſich dreht, wenn das Räucherkerzel im Innern glüht?
Und die Erwachſenen, die vor den Weihnachtszelten ſtehen, ſind
ebenfalls wie bezaubert und werden wieder wünſchende Kinder.
Weich und ſachte tanzend kommend Schneeflocken vom Himmel,
glitzern nochmals im Kerzenflackerlicht und ſchmelzen dann auf
einem warmen Bubennäschen oder im Haar der kleinen Schweſter.
Es iſt ſchon eine Seligkeit auf dem Chriſtmarkt, und Rotraut
Hinderks=Kutſcher führt uns in der Dezembernummer von
Weſtermanns Monatsheften mit Ihrem Beitrag „
Weih=
nachten im Spielzeugland” mitten hinein in dieſe Herrlichkeit. Die
vielen bunten Zeichnungen paſſen ſo recht zur
Weihnachtsſtim=
mung und man glaubt gern, daß der Weihnachtsmann ſeine
ſchön=
ſten Sachen bei den erzgebirgiſchen Spielzeugſchnitzern ausſucht.
„Ihr Kinderlein kommet.” Advent im Kinderkreiſe in
Feier=
ſtunden und Alltagstun Von Marie Coppius. 1,60 RM.
Verlag B. G. Teubner in Leipzig.)
„Wie wir das Kind zur Krippe führen” — davon erzählt dies
Büchlein der allen Erzieherinnen wohlbekannten Verfaſſerin. Aus
einer Fülle von Erfahrungen werden reiche Anregungen gegeben,
wie im Kindergarten und im häuslichen Kreis durch Erzählung,
Lied, Spiel, Beſchäftigung den Kindern ein rechter Advent,
ein=
gehüllt in ſeliges Erwarten und Sichfreuen, geſchaffen werden
kann. Das Büchlein zeigt, wie weihevolle Adventsſtimmung den
Alltag durchfließen kann.
Siegfried Berger: Glanz über einer kleinen Stadt. Eine
Ge=
ſchichte von Huſaren, Kleinbürgern und Großfürſten. (Verlag
Friedrich Stollberg. Merſeburg.)
Der Verlag Friedrich Stollberg in Merſeburg hat da einen
anmutigen Roman herausgebracht, der in einer kleinen
mittel=
deutſchen Garniſonſtadt ſpielt und Weſen und Schickſale der
Menſchen der Vorkriegszeit anſchaulich ſchildert. — Ein Buch zum
herzlichen Lachen und zum nachdenklichen Lächeln. Die
ver=
ſunkene Welt ſchroffer Standesbegriffe, ein Geſellſchaftsſyſtem, in
dem die „Riſſe im Bau” bereits fühlbar werden, ohne Haß mit
dem verſtehenden Lächeln des Humoriſten geſchildert — das ſind
die Ergebniſſe dieſes knapp und ſauber geſchriebenen Werkes.
Rudolf Schlemüller: Emſenvolk auf großer Fahrt. Verfall und
Aufſtieg eines Ameiſenſtaates. (Walliams u. Co. Verlag G. m.
b. H., Berlin W. 57, Frobenſtraße 1.)
Wie der Untertitel des Buches beſagt, ſteht in dem
Mittel=
punkt der aufregenden Handlung der heldenhafte Kampf um die
Erhaltung und Fortentwicklung eines Ameiſenſtaates. Man kann
der aufnahmebereiten Kinderſeele nicht oft genug die
unerſchöpf=
lichen Schönheiten und Rätſel der Natur zeigen, wie dies hier
auf eine ſo originelle Art geſchieht.
Mn Mee
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve= für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten:Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. b. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann:
für „Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. Xl. 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr.
Die heutige Nummer hat 24 Geiten.
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Sonntag, 16. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 346 — Seite 13
Reich und Ausland.
„Das Wunder des Lebens”
de große deutſche Kulturſchau des Jahres 1925.
Berlin. Die zweifellos bedeutendſte
Aus=
ic lung des kommenden Jahres wird die
Ausſtel=
urg „Das Wunder des Lebens” ſein, in der
be=
zu ßt der Menſch in das Blickfeld gerückt werden
vird. Die Ausſtellung, die auf dem großen
Aus=
ſellungsgelände am Kaiſerdamm ſtattfinden wird,
ſEt an das Thema „Der Menſch” mit völlig
neu=
rligen ausſtellungstechniſchen Mitteln heran.
Be=
huders feſſelnd iſt die Abteilung „Träger des
ebens‟. Der Menſch als Einzelweſen tritt
zu=
ie hinter die Familie, die die Trägerin des
Le=
ſeis iſt, in der ſich Vergangenheit und Zukunft
Hände reichen. In der Abteilung „Stätten
Lebens” weitet ſich dann das Ausſtellungs:
b: der häusliche Herd des Heimes, als die
titte des Familienlebens, wird gezeigt. Alle
gen, die das große nationalſozialiſtiſche
Sied=
ugswerk beantwortet, werden aufgerollt.
Der neue Skern in den Zwillingen.
Berlin. Der neue Stern in den Zwillingen
nate vorgeſtern erſtmalig vom Potsdamer
Aſtro=
ikaliſchen Obſervatorium aus beobachtet wer=
En. Es wurde feſtgeſtellt, daß es ſich zweifellos
In einen neuen Stern handelt, der aber ſeine
öste Helligkeit bereits überſchritten hat. Eine
ise von Spektralaufnahmen könnten gemacht
ſeden. Mit der Auswertung der
Beobach=
ngen iſt das Obſervatorium zurzeit noch
be=
ſüitigt.
Kraftwagen mit Berlinern in einen Kanal
geſtürzt.
Berlin. Auf der Chauſſee Mittenwalde—
iſſen hat ſich in der Nacht zum Samstag ein
ſichtbarer Unglücksfall ereignet. Ein
Perſonen=
iſtwagen, in dem ein Berliner Fabrikbeſitzer,
e Berliner Gaſtwirt und ein Polizeioffizier
ſei, fuhr infolge des dichten Nebels in den
Eü zuer Kanal. unweit von Mittenwalde. Der
ügen überſchlug ſich beim Sturz in das Waſſer.
2 drei Inſaſſen konnten ſich trotz verzweifelter
Enühung nicht befreien. Sie fanden den Tod.
„Graf Zeppelin” auf der Heimreiſe.
Hamburg. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin”
ſt nach Mitteilung der Deutſchen Seewarte am
Snstag morgen um 0.33 Uhr MEZ. in
Per=
ſerbuco zur Rückreiſe von ſeiner
Weihnachts=
ſurt geſtartet. Um 5 Uhr MEZ. ſtand das Luft=
41 in der Nähe der braſilianiſchen Inſel
Fer=
ndo Noronha.
Briuchsſchmellfahrten mit elektriſchen Lokomotiven
Halle. Die Reichsbahndirektion Halle
ver=
ractete zwiſchen Halle und Stußdorf, einem
relucbſchnitt der ſeit dem 7. Oktober elektriſch
be=
ſübenen Strecke Halle Köthen, verſuchsweiſe
Srellfahrten. Die Streckenausrüſtung, beſon=
* die Leitungen, weiſen einige hier erſtmalig
aa führte Neuerungen auf, deren Zweck
mög=
it ſichere Stromzuführung zu beſonders
ſchnell=
nenden Zügen iſt. Die Fahrten wurden nicht
Triebwagen, ſondern mit elektriſchen
Loko=
witen ausgeführt und erreichten für den größ=
MTeil der zu durchfahrenden Strecke eine
Fahrt=
cwindigkeit von 150 Kilometern in der
Ende. Das iſt dieſelbe Geſchwindigkeit, mit der
bekannten Schnelltriebwagen zwiſchen Berlin
u Hamburg verkehren. Die Ergebniſſe der
Ver=
ſusfahrten ſollen wichtige Grundlagen für den
ſch Oberleitung liefern. Schon jetzt war
feſtzu=
hen, daß die hohen Geſchwindigkeiten mit der
ſochen Berlin und Hamburg.
Starkes Fernbeben gemeldet.
ötuttgart. Am Samstag früh zeichneten
eInſtrumente der württembergiſchen
Erdbeben=
en ein ſtarkes Fernbeben auf. In Stuttgart
die erſte Vorläuferwelle um 3.07,53 Uhr, die
ſte Vorläuferwelle um 3.16,15 Uhr und die
Aflächenwelle um 3.29 Uhr ein. Aus dieſen
laben errechnet ſich die Herdentfernung auf
Kilometer. Die Richtung des Herdes weicht
nder Lotrichtung nur wenige Grade nach
Nor=
hob. Der Herd des Bebens liegt demnach in
Snordöſtlichen Teilen von Britiſch=Indien und
elleicht derſelbe wie der am 15. Januar d. J.
2n dieſem Gebiet durch mehrere Erdbeben
dre Schäden entſtanden waren.
Der Präſidentſchaftspoſten
Guſtav=Adolf=Vereins wiederbeſehzt
Profeſſor Dr. Hans Gerber,
htslehrer an der Univerſität Leipzig, iſt
ralvorſtand des Evangeliſchen Vereins
v=Adolf=Stiftung einmütig zum Erſten
in gewählt worden. Mit ihm iſt zum
ile in der mehr als hundertjährigen
Ge=
es Guſtav=Adolf=Werkes ein Juriſt an
der evangeliſchen Diaſpora=Fürſorge
getreten.
Die ſeierliche Weihe des Königsberger SA=Ehrenmals,
das im Horſt=Weſſel=Park zum Gedenken an die im Kampf um Deutſchlands Erneuerung gefallenen
oſtpreußiſchen SA=Männer errichtet wurde. An der nächtlichen Feier, bei der der oſtpreußiſche
Gau=
leiter und Oberpräſident Koch die Weiherede hielt, nahmen Formationen in Stärke von 12000
Mann teil.
Ordenklicher Geſchäftsführer
der Reichs=Rundfunkgeſellſchaft
wurde der Chefingenieur des Deutſchen
Rund=
funks, Dr.=Ing. Claus Hubmann, der bisher
ſtellvertretender Geſchäftsführer der Reichs=
Rund=
funkgeſellſchaft war.
Turſſchwindel aufgedeckl.
Berlin. Bei dem am letzten Sonntag in
Mühlheim ſtattgefundenen Galopp=Rennen iſt ein
Schwindelmanöver aufgedeckt worden. Bei dem
A.=Zimmermann=Rennen wurde u. a. eine Stute
geſtartet, von der feſtgeſtellt werden konnte, daß
Hellbetrieb auf Hauptbahnſtrecken mit elektri= ſie unter falſchem Namen lief. Die Vorgeſchichte
ſpielte ſich in Neuenhagen und Hoppegarten ab.
uehen Sicherheit gefahren werden können, wie Dort wurde von einem im Rennſport
unbekann=
ten Mann vor wenigen Wochen die fünfjährige
Stute „Amön” gekauft. Beim Transport,
wahr=
ſcheinlich beim Verladen auf dem Stettiner
Bahn=
hof, wurde die Stute gegen die ſchon in 20
dies=
jährigen Rennen ſtets erfolglos geſtartete Stute
„Kameradin” vertauſcht. „Amön” trat die Reiſe
nach Mühlheim als „Kameradin” an. Bei dem
Rennen am vergangenen Sonntag ſpielte aber auch
dieſe keine Rolle und konnte nur den vierten Platz
beſetzen. Der geplante Schwindel war nicht von
Erfolg begleitet. Die Oberſte Behörde für
Voll=
blutzucht und Rennen hatte von dem Tauſch ſchon
einige Tage vor dem Rennen Kenntnis erhalten
und hat mit Abſicht den Betrugsfall ſich abwickeln
laſſen, um energiſch gegen die in die
Angelegen=
heit verwickelten Betrüger zum Nutzen des
geſam=
ten Rennſports und vor allen Dingen des
wet=
tenden Publikums einſchreiten zu können.
Gleich=
zeitig mit der Beſchlagnahme des Pferdes wurde
zugunſten des auf den 5. Platz eingekommenen
Behörde Proteſt eingelegt. Die Unterſuchung des
Falles wird mit größter Energie betrieben. Es Bewohner mit Kähnen gerettet werden mußten.
dürfte ſchon jetzt erwieſen ſein, daß ein aktiv am Auch der Tiber bei Rom hat einen ſo hohen Waſ=
Rennſport Beteiligter dabei ſeine Hand nicht im
Spiel gehabt hat, daß vielmehr eine Clique von
Außenſeitern, das Schwindelmanöver ausgeführt Waſſerſtand bereits die Brückenbogen. Das
Un=
hat.
Umfangreiche Unterſchlagungen
in einem polniſchen Finanzamt aufgedeckt.
Warſchau. Beim polniſchen Finanzamt in
Olkuſz wurden umfangreiche Fälſchungen in den
haftet. Soweit bisher feſtgeſtellt werden konnte, griff raſch um ſich, und brennendes Wachs ergoß
250 000 Zloty.
Tragiſcher Tod eines franzöſiſchen Abgeordneten.
Paris. Der der radikalen Linken
angehö=
rende Abgeordnete Champoux, der ſeit einem
vorgeſtern vom Hotelbeſitzer tot in ſeinem Bett
aufgefunden. Im Zimmer war ſtarker Gasgeruch
zu verſpüren. Die erſten polizeilichen
Ermitt=
das Opfer zufällig ausſtrömender Gaſe aus dem einem Großfeuer heimgeſucht, das den größten
Heizofen des Badezimmers geworden iſt. Auf
dem Schreibtiſch lag noch der Entwurf einer Rede,
an der Vorbereitung der Abgeordnete gearbeitet zwei, weitere ſchwer verletzt wurden. Der
Sach=
hatte, bevor ihn der Tod ereilte.
Vor 75 Jahren ſtarb Wilhelm Grimm.
Der 16. Dezember bringt die 75. Wiederkehr des
Todestages des berühmten Germaniſten Wilhelm
Grimm, der zuſammen mit ſeinem Bruder Jakob
dem deutſchen Volke die unſterblichen „Kinder=
und Hausmärchen” geſchenkt hat.
Der Schloßhaushalt in Sibyllenork
wird aufgelöft.
Bresläu. Als der letzte ſächſiſche König
Friedrich Auguſt III ſtarb, wurde ſein zweiter
Sohn Markgraf Friedrich Chriſtian von Meißen,
Beſitzer des Schloſſes in Sibyllenort bei
Bres=
lau. Die Koſtbarkeiten des Schloſſes machte er
weiten Kreiſen der Bevölkerung zugänglich.
Nun=
mehr hat er aber gemeinſam mit den anderen
Erben beſchloſſen, den Haushalt aufzulöſen, da die
Verwaltungskoſten für das rieſige Schloß
außer=
ordentlich groß ſind. Ende Januar ſoll in
Sibyl=
lenort eine Verſteigerung ſtattfinden, für die ein
Breslauer Auktionator bereits mit den
Vorberei=
tungen begonnen hat. Ein Teil des
Schloßinven=
tars bleibt im Beſitz der Erben. Die
Ahnen=
galerie und einige wertvolle Schlachtengemälde
wurden dem Dresdener Armeemuſeum
überwie=
ſen. Die Jagdbeute einer Sudanreiſe des letzten
Königs erhält ein Leipziger Muſeum als
Leih=
gabe. Verſchiedene andere Dinge, darunter
ſel=
tene Jagdtrophäen kommen nach Schloß
Moritz=
burg bei Dresden. Die Mehrzahl aller
Gegen=
ſtände aber wird im Januar verſteigert
Hochwaſſer in Mikkelikalien.
Rom. Infolge der anhaltenden ſtarken
Re=
gengüſſe ſind in der Provinz Toscana zahlreiche
Pferdes gegen die auf den vierten Platz einge= Flüſſe über die Ufer getreten. Tauſende Hektar
laufene „Kameradin” von ſeiten, der Oberſten bebauten Feldes ſind überſchwemmt und zahlreiche
Wohnhäuſer unter Waſſer geſetzt, ſo daß deren
ſerſtand erreicht, wie er ſeit 1896 nicht beobachtet
worden iſt. In der Stadt ſelbſt erreichte der
wetter hält an und die Flüſſe ſind immer noch im
Steigen begriffen.
Brennendes Wachs fließt durch die Straßen,
New York. In einer Wachsfabrik in der
Ortſchaft Elmsford bei New York brach geſtern
Büchern aufgedeckt und mehrere Beamte ver= am frühen Morgen ein Brand aus. Das Feuer
betragen die von ihnen unterſchlagenen Summen ſich aus Fabrik= und Lagerräumen auf die Straße.
Der feurige Strom wälzte ſich bald durch alle
Straßen in der Umgebung der Fabrik und ſetzte
ein Haus nach dem anderen in Brand. Die
Ein=
wohner flüchteten angſterfüllt vor der glühenden
und brennenden Maſſe und konnten ſich nur un=
Monat in einem Pariſer Hotel wohnte, wurde ter großen Schwierigkeiten in Sicherheit bringen.
Großfeuer in einer amerikaniſchen Hochſchule.
lungen deuten darauf hin, daß der Abgeordnete (Maſſachuſſetts) wurde am Samstagmorgen von zweiſitziges Perſonenauto, deſſen Probefahrten zu
Teil des Gebäudes zerſtörte. Bei den
Löſcharbei=
ten wurde ein Feuerwehrmann getötet, während
ſchaden wird auf eine Million Dollar geſchätzt.
Trauer in Stade.
Die „Camper Speeldeel”.
Stade. Das Unglück von Langwedel hat in
Stade „große Trauer ausgelöſt. Der Stadtteil
Campe, in dem die meiſten Getöteten wohnten,
hat Haus bei Haus Halbſtock geflaggt. Die
Glocken aller Kirchen ſtimmten ein Trauergeläut
an. Auf den Straßen ſtehen die Menſchen in
größeren Gruppen und beſprechen das Unglück.
Faſt jeder hat einen guten Bekannten oder
Ver=
wandten unter den Opfern. Die Toten ſollen in
einem gemeinſamen Grabe beigeſetzt werden, die
Ueberführung der Leichen wird wahrſcheinlich am
Sonntag erfolgen. Zu dem Unglück ſchreibt das
Hamburger Fremdenblatt: Der Verluſt, den die
Stadt Stade durch den Unfall der Camper
Speel=
deel erlitten hat, iſt unermeßlich. Darüber
hin=
aus wird auch der ganze Gau Oſt=Hannover um
die Toten dieſer Spielgruppe trauern, denn das
Wirkungsgebiet der Camper Speeldeel erſtreckt ſich
etwa von Cuxhaven bis Celle und von Stade bis
Verden. Es war die einzige plattdeutſche
Spiel=
gruppe des Gaues, die in der letzten Zeit in der
Hauptſache für die NS.=Kulturgemeinde ſpielte.
Die Spieler haben unter teilweiſe ſchweren
per=
ſönlichen Opfern gearbeitet. Sie haben ihre
Re=
quiſiten ſelbſt hergeſtellt und führten dieſe auf
allen Fahrten mit ſich. Die Spielergruppe ſetzte
ſich aus den einfachſten Menſchen bis zu den
höch=
ſten Geſellſchaftskreiſen zuſammen. Alle Spieler
waren durch tatſächliche Volksgemeinſchaft aufs
engſte verbunden. Beſonders bekannt iſt die
Spel=
deel durch das Hinrichſche Stück „Swinskomödie‟
geworden, das jetzt ſeine Vervielfältigung durch
das Stück „Krach um Jolanthe” erlebte. Die
Camper Speeldeel hat gerade dieſes Stück aus der
Taufe gehoben.
Ein weiteres Todesopfer des Kraftwagenunglücks
bei Langwedel.
Verden. Zu dem ſchweren
Kraftwagen=
unglück auf der Eiſenbahnſtrecke Bremen—Uelzen
wird gemeldet, daß der Muſiker Fritz Scheel am
Samstag morgen im Krankenhaus ſeinen
ſchwe=
ren Verletzungen erlegen iſt. Scheel ſtarb, ohne
das Bewußtſein wiedererlangt zu haben.
Große Mißſtände bei der
Lebensmikkel=
verkeilung an Bedürflige in New York.
London. Nach Meldungen aus New York
hat der Präſident des Stadtrates große
Miß=
ſtände bei der Verteilung von Lebensmitteln für
den notleidenden Teil der Bevölkerung feſtgeſtellt.
Die Bundesbehörde, deren Aufgabe es iſt,
Be=
dürftige vor Hunger und Kälte zu ſchützen, hat
die Stadt New York mit Lebensmitteln im
wahr=
ſten Sinne des Wortes überſchüttet. Zwiſchen der
Bundesbehörde, ihren New Yorker Zweigſtellen
und dem Wohlfahrtsamt der Stadt New York
gab es fortgeſetzt Streitfälle über
Zuſtändigkeits=
fragen. Infolgedeſſen wurden viel zuviel
Nah=
rungsmittel geſchickt. Auch wurde keine Vorſorge.
für ausreichendes Perſonal zur Verteilung der
Lebensmittel getroffen. Ein Teil der Vorräte iſt
infolgedeſſen verdorben. Die Stadt. New York
hat jetzt rund 84 000 Zentner Kartoffeln zur
Ver=
fügung, die genügen würden, um die ganze
Ein=
wohnerſchaft mehrere Wochen zu ernähren. Etwa
14 000 Zentner ſind bereits verdorben, der Reſt
ſcheint dem gleichen Schickſal zu verfallen. Die
Stadt New York hatte ferner um 3000 Zentner
Gemüſe gebeten und rund 90 000 Zentner
erhal=
ten. Etwa 110 000 Zentner Fleiſch und 52000
Zentner Fleiſchkonſerven liegen ebenfalls bereit.
Ob ein Teil dieſer Vorräte den Armen der Stadt
zugute kommen wird, iſt im Augenblick noch
zwei=
felhaft, da es, wie geſagt, infolge des Fehlens
einer ſachverſtändigen und energiſchen Führung an
Händen zu ihrer Verteilung mangelt.
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„Kuliſſenluft” der Bühne übt auf die
18Menſchheit die Atmoſphäre der Manege
ſu des Varieté=Podiums aus. Was uns dort
ſa Leiſtungen gezeigt wird, leuchtet allen ein
Es bodarf keiner „künſtleriſchen Vorbildung”,
aas „kultivierten: Geſchmacks” und keines
einerien „Kunſtverſtändniſſes”. Menſchen,
Runter Einſatz ihres Lebens artiſtiſche
Höchſt=
ſuungen zeigen, können nicht ſchwindeln. Da
poes keine Cricks und keine Schliche, das iſt
Ials” ſaubere, ſchwer trainierte
Aheit! Ergebnis eiſerner Energie und
trmüdlichen Crainings.
yo Cauſende, die in die Arenakuppel
ſtar-
a urvo unter dröhnendem Paukenwirbel ein
Aaſeh den Geſetzen der Schwerkraft zum
ſen den mehrfachen Salto in fünfzehn Meter
ſo- dreht, Tauſende träumen den ewigen
Frumt von Ruhm und Glanz, der die Artiſten=
Ie rmgibt, von dem märchenhaften Sauber,
ſeuritrennbar ſcheint von dieſem neuzeitlichen
hobundenleben. Und mag man es noch ſo
übetonen, daß gerade Artiſten die ſolideſten,
Gerlichſten Menſchen ſind, deren Arbeit
an volle Einſatzkraft beanſprucht — es
Bet den Artiſten jene Gloriole, die die
Menſch=
g tun einmal ſehen will und die einen nicht
wträchtlichen Anteil hat am Erfolg der
ohen Nummern”.
der einzige Artiſt der Welt, der
augen=
bilich den dreifachen Salto vorzuführen
ver=
m, iſt Alfredo Codona. Die Brüder
ſoona, einer alten mexikaniſchen Familie
eiammmend, traten mit ihrer Partnerin als
ige das Erbe der „Fluing Jordans”
der Clairconians an. Die „Fluing
Mans”, drei junge, wagemutige Amerikaner,
ſiten vor rund 25 Jahren zum erſten Male
Indreifachen Salto. Hier war es eine Frau,
Iee allabendlich das Spiel mit dem Cod im
Aihwerferlicht vorführte. Nach ihrem
Ab=
ſen von den internationalen Varietébühnen
ſrte es faſt zehn Jahre, bis neue Luftakro=
An dieſe ſenſationellſte Nummer vorführten.
Wunder, daß man die Darſteller dieſes
achen Saltos, der größten Wagemut, der
Aſtes Können und eiſerne Diſziplin verlangt,
)en erſten Varietékünſtlern rechnet. Die
wonas ſind heute die höchſtbezahlten Künſtler
iWelt!
Ahd intereſſant iſt wohl vor allem die Cat=
8, daß ihre Darbietungen geradezu ſugge=
Ueberzeugungskraft haben! In jenen Un=
Aovtfkerf
Die unerreichten Tricks
Höchſtleiſtungen
Trginings
Die Jagd nach der
„großen Nummer”. ..
glückstagen vor Jahren, da Alfredo Codona,
zutiefſt getroffen durch den Codesſturz ſeiner
Gattin Lilian Leitzel, dennoch leinen
Engagements — Verpflichtungen nach kommen
mußte, jedoch nur einen Doppellalto
zeigte, ſprach man ganz allgemein begeiſtert von
ſeiner einzigartigen Leiſtung, dem dreifachen
Saltol
Wer von den ungeheuren Gagen der Artiſten
hört, muß ſich, bevor er ein Urteil darüber
abgibt, darüber klar ſein, daß das
Artiſten=
gewerbe zu den ſchwierigſten überhaupt
zählt. Nicht allein wegen der ſtändigen
Lebensgefahr, in der manche der Künſt=
Der „Codesfahrer” auf dem Motorrad
überwindet die Geſetze der Schwerkraft und
fährt in raſendem Cempo freihändig auf
ſenk=
rechter Holzwand.
ler bei Ausübung ihrer Nummern ſchweben.
Auch die Catſache, daß in dieſem Fach nicht
„betrogen” werden kann, daß nur die
ehr=
lichſte, ſauberſte Arbeit, nur ein
ungeheures Maß von echtem Können ſo hoch
gewertet wird, ſpielt eine Nolle. Die
Konkur=
renz iſt außerordentlich groß — jede neue
Nummer muß, da das Publikum heute ſchon
ſehr verwöhnt iſt und immer ſchwierigere
Dar=
bietungen verlangt, in der langen Studienzeit
geheim gehalten werden. Wenn ein Crick erſt
einmal auf jeder Vorſtadtbühne nachgeahmt
wird, kann auch das „Original” keine
Nieſen=
gage mehr verlangen. Es kommt hinzu, daß
nur die wenigen ganz großen Nummern heute
noch hoch bezahlt werden, daß zwiſchen ihnen
und zweitklaſſigen Künſtlern kein
entſprechen=
der Abſtand beſteht — finanziell geſehen —
ſondern gleich eine kaum überbrückbare Kluft.
An zweiter Stelle nächſt den Codonas ſteht auf
der Energie und des der Skala der Varietebühnen der große Clovn
Grock, der ſich alljährlich unwiderruflich von
der Bühne auf ſein Schloß an der Niviera
zu=
rückzieht, und deſſen Kunſt, das Allzu=
Menſch=
liche ins Philoſophiſch=Heitere hinaufzuſteigern,
doch niemand entbehren möchte.
Der verſtorbene Naſtelli, das ſpieleriſch
tänzeriſche Genie der Jongleurkunſt, ſtellte die
gleichen Anſprüche, und die aufſtrebenden
Sterne am internationalen Varietéhimmel, die
drei Brüder Nivel, die die alte
Clow=
nerie, zu höchſter, überzeugendſter Kunſt führen,
ſind nicht weit von dieſen Gagenſätzen entfernt.
Noch einer darf nicht vergeſſen werden,
einer, deſſen Kunſt derzeit ebenſo unerreicht iſt
wie ſeine Gage: Con Colleano, der ſchöne
Mexikaner und Virtuoſe des Drahtſeils. Er
iſt der einzige, der auf dem ſchwankenden,
ſchmalen Seil den Salto rückwärts und auch
vorwärts auszuführen verſteht! Eine Leiſtung,
die ſchlechthin unverſtändlich erſcheint und ſich
wohl nur aus einem bis zum Aeußerſten
über-
ſteigerten Gleichgewichtsgefühl und einer
nacht-
wandleriſchen Sicherheit, gepaart mit
unver=
gleichlicher Kühnheit, erklären läßt.
Nächſt ihm erzielten Cagesgagen von tauſend
Mark nur die ſpaniſche Sängerin und Cänzerin
Naguel Meller und der unübertroffene
HZauberkünſtler Goldin. In geringem
Abſtande folgen die berühmten Brüder
Fratellini mit ihren heiteren Späßen und
die drei weltbekannten Seelöwen,
die unter Leitung ihres Dreſſeurs die ange= Jongleurfreude zu unvorſtellbarer
Vir=
tuoſität ausgebildet haben.
Das alles ſind Künſtler von Weltruf,
Men=
ſchen, die in äußerſter Surückgezogenheit, faſt
ohne Privatleben, ganz ohne Skandalaffären,
ausſchließlich ihrer ſchweren Arbeit leben. Ihre
Kunſt muß als international angeſehen
werden. Eine Kunſt, der ſich Deutſchland
ver=
hältnismäßig ſpät erſchloß. Die Geſchichte des
modernen deutſchen Varietés datiert nämlich
erſt aus den neunziger Jahren des vorigen
Jahrhunderts. Vorher gab es wohl Freiluft= im Jahre 1750 ein Drahtſeil von der Erde zur
aufführungen bei Jahrmärkten, doch wurde
das erſte geſchloſſene Cheater für Varieté= um ſich oben ein dünnes Brett mit Mittelkerbe
zwecke erſt um die Jahrhundertwende erbaut
— es war das Cheater Mellini in
Hannover. Später folgten dann die
Ber=
liner Reichshallen, das Apollo=Cheater in
Düſſeldorf, das Sentraltheater in Dresden und Polſtern.
ähnliche Stätten für= Varietékunſt in anderen
Städten.
*
Artiſten laſſen häufig die Annahme zu, es gäbe
keine eigentlich deutſchen Künſtler des Varietés.
Dagegen ſprechen jedoch. Namen wie
Schu=
mann, Nenz und Blumenfeld, die mortale drehen mußte! Dieſer Crick iſt bisher,
Weltbedeutung haben. Sylveſter Schäffer,
Artix, einer der größten Kunſtradfahrer, Sand= geführt worden.
Unſere Bilder:
Links oben: Der
Sprung auf den
Elefanten.
Menſch und Cier
auf der ſchmalen
Wippe.
Nechts:
Die lebende Sackel
Der Amerikaner
Jimmy Murphy
zeigt waghalſiges
Reckturnen in
benzingetränkten
brennenden
Kleidern.
Links: Kampf mit
dem Krokodil unter
Waſſer.
Ein Artiſt, der
4 Minuten lang
mit ſeinen Cieren
eine Vorſtellung
uuter Waſſer zeigt.
Der Mann, der auf dem Kopf ſteht,
Eine beſonders hohe artiſtiſche Leiſtung: der
Künſtler zeigt den Kopfſtand auf einem kleinen
Glasbecher und balanciert in tadelloſer Haltung
eine ſchwere, maſſive Vaſe.
wina, die ſtärkſte Frau der Welt, Clermont,
der Dreſſürclown, ſie alle ſind Deutſchel
Und für alle die, die da behaupten, ein
höherer Stand der Varietékunſt, ſtärkere und
gefährlichere Darbietungen ließen ſich nicht
mehr erzielen, und die damit das Ende der
Artiſtik vorherſagen, ſeien einige berühmte
Cricks erwähnt, die aus alter Heit ſtammen
und bisher nicht wieder erreicht
wurden: da war ein engliſcher Seiltänzer, der
Kirchturmſpitze ſpannte, daran emporkletterte,
vor die Bruſt zu ſchnallen und ſo, auf dem
Seil liegend, das Gleichgewicht haltend und
Piſtolen abfeuernd, in Sekundengeſchwindigkeitz
zu Boden glitt — aufgefangen von ein paar.
Das tollſte Gauklerkunſtſtück
aber dürften ſich zwei Artiſten Ende des zwei=
Die ausländiſch klingenden Namen der ten Jahrhunderts nach Chriſti Geburt erdacht
haben: ein Knabe wurde von einen:
Schleuder=
brett abgewippt, indes ſein Partner einen Pfeil
abſchoß, um den herum der Knabe ein Salto
oftmals erprobt und niemals erfolgreich durchA
So wird
man
Film=
ſchauſpieler
Beſuch im Tonfilm=Seminar
der Reimann=Schule
Sämtliche Aufnahmen aus dem Tonfilm-
Seminar der Reimann-Schule, Berlin W50
Cauſende junger Menſchen ſind ſchon unter
den Hauberbann der Leinwand geraten, und es
folge wird zu einer Macht, gegen die der eigene
Ehrgeiz vergeblich kämpfen muß.
Publikums=
verehrung, Silmerfolge, große Auslandsreiſen
— das ſind die Cräume dieſer Filmbegeiſterten.
Die geſchäftstüchtigen „Filmſchulen”.
Es iſt hinreichend bekannt, wie dieſer
Be=
geiſterungstaumel geſchickt von
geſchäftstüch-
tigen, immer nur kurze Seit beſtehen bleibenden
Silmſchulen ausgenutzt wurde, wie man es dort
verſtanden hat, nach der Sahlungsfähigkeit der
Schüler, die Verſprechungen auf eine große
Sukunft ins Unermeßliche zu ſteigern. Nachdem
ſo eine Schule ſchließen mußte, gingen erſt den
herangebildeten Nachwuchs=Stars die Augen
auf, daß ſie nur der Ausbeutung ausgedehnter
Geſchäftstüchtigkeit zum Opfer gefallen waren.
Reſigniert, oft um ihr letztes Geld betrogen,
verzichteten ſie nach dieſer Erkenntnis auf die
große Karriere, wollten nie mehr wieder etwas
mit dem Silm zu tun haben. Und die anderen,
die durch glücklicheren Sufall vielleicht einmal
eine kleine Nolle erhielten und nun auf einen
Glücksfall warten, in der Swiſchenzeit heute
auf der Canzſchule Akrobatik lernen und ein
halbes Jahr ſpäter wieder Geſangsunterricht
bei Profeſſor S. nehmen, nur „um in Uebung
zu bleiben” — gehen ſie den richtigen Weg?
mindeſt erkennen läßt, eben gefehlt hat.
Es wird ſcharf geſiebt.
Hier ſetzt nun die Aufgabe des Confilm=
Seminars der Reimann=Schule ein, das jetzt
vier Jahre beſteht und in ſeinem ſyſtematiſch
aufgebauten Lehrplan für die gründliche Vor= bilden, wie konzentriert und gründlich in dieſen
prüfung, bei der ja die Schüler meiſtens vor
Aufregung unſicher werden und alles dadurch
werden ihrer täglich mehr. Das ſchillernde verpatzen, fällt fort. An ihre Stelle tritt ein
Kaleidoſkop ihrer Lieblingsſtars und deren Er= vierwöchiger Eignungskurs, nach deſſen Ablauf
die verſchiedenen Lehrer auf Grund der
Be=
obachtungen entſcheiden, ob der Schüler bleiben
darf oder nicht. Es wird, um Schülern bzw.
Eltern Geldausgaben und Enttäuſchungen zu
ſparen, ſehr geſiebt und oft von den zehn
an=
gemeldeten Schülern nur einer ausgewählt.
Meiſtens kommt ja der Nachwuchs, der ſich
einer ſolchen Eignungsprüfung unterzieht, direkt
von der Schulbank. Nur bei nachgewieſenen
Vorkenntniſſen können direkte Aufnahmen
er=
folgen. Das Confilm=Seminar der Neimann=
Schule beſitzt eine Abteilung Darſtellung und
eine Abteilung Kameratechnik. Der Lehrplan
jeder Abteilung wird in drei Kurſen von je
4 Monaten durchgenommen. Statt beſonderer
Lehrgänge für Film=Dramaturgie und
Film=
regie dient ein kombinierter Stundenplan der
Abteilung für Darſtellung und Kameratechnik.
Insgeſamt dauert alſo ein ſich in Unterſtufe,
Mittel= und Oberſtufe gliedernder
Ausbildungs=
kurſus ein Jahr. Nach Ablauf des
Ausbil=
dungsjahres heißt es, ſich einer Silm= und
Bühnenprüfung zu unterziehen.
Vor allem Ausbildung der Stimme.
Das Wichtigſte beinahe zur Erreichung aller
Pläne iſt neben einer natürlichen, diſziplinierten
Mimik die klangreine, ſchwingende Sprache.
Durch die Stimmbildung ſoll in wöchentlich
zweimaligem Einzelunterricht die Muſikalität
der Stimme, die bei den meiſten Menſchen gen, bei denen der ganze Körper mitgehen nn
ſchlummert, geweckt und entwickelt werden.
Alles, was ein Menſch ausdrücken will und
kann, geht ja neben der Mitnik über die
Stimme. Je edler ein Organ von Natur iſt,
umſomehr läßt ſich aus ihm herausholen. Durch
Cechnik — planmäßige Ablöſung von Lockerung Silm, der ſpäter bei den filmkritiſchen Abu ne
und Straffung — läßt ſich hier, was ſelbſt in
Fachkreiſen noch nicht genügend bekannt iſt,
ungeheuer viel, beinahe alles, erreichen. Viele
Schüler, obwohl ſie einwandfrei ſauber Klavier
und Geige ſpielen, können in ihrer Stimme
doch nicht die abſolute Klangreinheit zum
Aus=
druck bringen. — Da wird gerade eine
Schü=
lerin unterrichtet. Lauſchen wir einmal, wie es
praktiſch zugeht!
„So, jetzt ſind Sie von der Creppe außer
Atem, nicht wahr? Alſo erſt mal hübſch ruhig
ſein — und ausatmen. Sur Lockerung wollen
wir mal ein bißchen mit der Stimme ſpringenl
Helle Welle. — So, danke ſchön. Da ſaß aben.
der Con nur oben. Ganz aufmachen, nicht
zu=
kneifen. So, jetzt haben wir die Geſchichte,
Bloß der Hinterkopf fehlt noch. Jetzt wird mal
ohne Luft geſungen. Die Luft verdirbt uns ja
ſowieſo immer alles, macht uns heiſer. Wenn
Sie ſpäter mal vorm Mikrophon ſingen ſollen,
ſo gibt das Nebengeräuſche und Sie werden
nicht mehr engagiert. Das Mikrophon
ver=
größert doch ſowieſo alles. Anders iſt es auf
der Bühne, da können, müſſen Sie ſogar alles
durch die Cechnik herausholen. Alſo bitte noch
einmal durch zwei Oktaven hindurch „Helle
Welle”. Ganz tief, ganz hoch, ſchnell
hinter=
einander. Lockern — ſpannen. Jetzt lautlos
ſingen, ohne Luft. Bitte nicht drücken, den
Fragt man ſie nach ihren eigentlichen Plänen. „Verſchluß an der Luftröhre gut finden! Jetzt
ſo haben ſie meiſtens ſchon richtig erkannt, daß „wollen wir mal ſehen, wie es mit den Vokalen
an der Ausbildung das, was die Begabung ſteht. Weicher —bitte ſpringen. Nicht räuſpern,
zuſammenhält, oder deren Grenzen doch zu= gut den Con ſtützen! Sehen Sie, das kann man
alles mit der Cechnik. Danke, ſo war es ſauber!”
Auch Gymnaſtik, Engliſch und Italieniſch
wird gelehrt.
Vielleicht kann ſich der Leſer nach dieſer
kurzen Unterrichtsprobe einen Begriff darüber
bildung der Darſteller, Kameraleute und der 20 Minuten Einzelunterricht gearbeitet wird.
Regiſſeure ſorgt. Die unangenehme Aufnahme= Spannung und Lockerung heißt auch das erſte
Gebot in der rhythmiſchen Gymnaſtik, in der
die Schüler einige Male wöchentlich in der
Schule unterrichtet werden. „
Innenkraftbewe=
gung” — ſo überſetzt hier der Pädagoge Hch.
Medau ſeine Gymnaſtik, die auf dem fein
reagierenden muſikaliſchen Empfinden des
Ein=
zelnen aufbaut. Inneres Wollen, geſtraffter
Einſatz ſind nötig für die ſo einfach und Ang
moniſch ausſehenden Ballſtudien und Federy
Engliſch und Italieniſch gehören neben Z
lenſtudium und Sprechtechnik zu den wichti
Fächern. Das Enſemble=Spiel wird erſt inn4
Oberſtufe entwickelt. Wöchentlich einmal
ſuchen die Schüler gemeinſam einen aktunſk
genau nach allen Seiten hinſichtlich Darſtelliw
Negie, Manuſkript, Photographie, Ceclltr
Canzeinlagen uſw. beleuchtet wird und für
eigene Schaffen wertvolle, unentbehrliche
regungen gibt.
Und dann warkek die Leinwand auf ihn
Natürlich kann, was auch immer wieder oll
Schülern bei der Aufnahme geſagt wird,
Confilm=Seminar der Neimann=Schule ki
Garantie für eine ſpätere Anſtellung
bieten-
iſt keine Siliale der Filmbörſe! Seine Aufgat
iſt es nur, den Nachwuchs gewiſſenhaft darrn
vorzubereiten, daß er jederzeit ein zunächſt mi
ſo kleines Nädchen im großen
Filmgetrii=
erfolgreich erſetzen kann. Wenn auch bis da
Ausdauer und Können unſerer Confilmſchi
i=
auf eine hartnäckige Geduldsprobe geſtellt wi
den, ſo wünſchen wir ihnen zu dem nöttkü
Mut die Spannkraft, aus der allein nur jar
wertvolle Schaffen geboren werden kann.
P.E
Taſche aus rotem Saffan gelaſſen worden war.
Von Geno Ohliſchlaeger.
Günter hatte ſich um halb ſieben am
Bahn=
worden, und es blieb ihm noch eine halbe und einem Bleiſtift fand er nichts.
Stunde Seit. „Bin lang nicht mehr im
Cier=
garten geweſen, da könnte ich mal wieder einen noch etwas zu ſtecken. Günter zog eine Poſt=
Blick hineinwerfen!” dachte er, und er ſchlen= karte hervor. Es war das Bild eines jungen
derte unter der Unterführung hindurch in den
Park.
Es iſt immer ſchön, wenn man mal etwas
Ungewohntes tut; Günter war es nicht ge= liche Figur ab.
wohnt, „ſo für ſich hinzugehen und nichts zu
denken‟. Daher freute er ſich jetzt doppelt über
den Spaziergang in der grünen Weite des
Parks. Nun wollte er noch eine Bank finden,
auf der er ein wenig in den Himmel ſtarren
und träumen könnte. Doch das war nicht ſo
leicht. Alle Bäuke, an denen er vorbeikam,
waren entweder vollbeſetzt oder es ſaß ein
Paar darauf, das ſich des Alleinſeins freute,
und das Günter deshalb nicht ſtören wollte.
Endlich entdeckte er am Ende eines
Neben=
weges auf einer kleinen Anhöhe eine leere
Bank. Er eilte hin; hier mußte, zu Füßen
einer gewaltigen Buche und mit dem Blick auf
das Waſſer eines der Ciergartenſeen, ein
an=
genehmer Auſenthalt ſein.
Als er näher kam, ſah er auf der Bank eine
Caſche liegen, eine kleine Handtaſche aus rotem
Saffianleder. Er glaubte, daß die Beſitzerin
ſich irgendwo in der Nähe aufhalte, und wäh-
erkannte er, daß die Caſche offenbar liegen kommenden Damen waren alle ſchon mit Caſchen
Und da niemand die Caſche abholte, bis er
aufbrechen mußte, nahm er ſie an ſich. Er
öffnete ſie, um den Namen der Beſitzerin zu
ermitteln. Aber außer dem üblichen Inhalt
hof Bellevue mit einem Kollegen verabredet, einer Damentaſche: Spiegel, Kämmchen, Ca=
Nun war er früher mit der Arbeit fertig ge- ſchentuch, Puderdoſe, einem Bund Schlüſſel laufen mit der Caſche in der Hand.
Doch halt, da im Innentäſchchen ſchien ja
Mädchens, unter einem Madonnenſcheitel ſahen
ihn ein paar übermütige Augen an, und unter
Günter beſah die Photographie mit
Inter=
eſſe; doch ein Name ſtand nirgends geſchrieben.
Er war alſo genau ſo klug wie vorher. Er
ſchloß die Caſche und überlegte, was er tun
ſolle. Der Fund brachte ihn in Verlegenheit.
Einmal wußte er nun nicht, wem die Caſche
gehörte, und dann kam er ſich jetzt ſo komiſch
vor mit ſeiner roten Damentaſche in der Hand.
Alle Leute, die an ihm vorbeiſpazierten, ſahen
ihn an. Die einen lachten, andere betrachteten
ihn mißtrauiſch, jeder wußte natürlich, daß er
eine Caſche gefunden hatte, und am liebſten
hätte er ſie wieder auf die Bank gebracht; aber
es war zu ſpät, noch einmal bis dahin
zurück=
zugehen, und dann wußte er auch nicht, ob ſie
einem ehrlichen Sinder in die Hände fallen
würde. Er hatte ja keinen Wunſch, als ſo
ſchnell wie möglich die Caſche loszuwerden und
lie ihrer rechtmäßigen Beſitzerin
auszuhändi-
gen. Er hoffte immer noch, daß er einer Dame
rend er ſich ſetzte, überlegte er, wie ſie wohl begegnen würde, der man anmerkte, daß ſie
ausſehen werde. Doch als ſich niemand zeigte, eine verlorene Caſche ſuche; aber die entgegen=
bewaffnet.
Schließlich ſteckte er, um den neugierigen
Blicken der Vorübergehenden zu entgehen, die
Caſche in ſeine Nocktaſche; ſie paßte zwar nicht
hinein und beulte ſeinen Anzug auf, doch das
war nicht ſo, ſchlimm wie dieſes Spießruten=
Am nächſten Cage ſetzte er eine Anzeige in
die Seitung:
„Caſche aus rotem Saffian
im Ciergarten gefunden.”
„Niemand meldete ſich. Da brachte Günter
dem Jumper zeichnete ſich eine geſunde ſport= die Caſche zur Polizei. Das Bild behielt er;
er brauchte es, um danach vielleicht doch noch
irgendwie die Beſitzerin der Caſche ausfindig
zu machen. Sagte er. In Wirklichkeit mußte
er ſich geſtehen, daß das Bild ihm
außerordent-
lich gefiel. Und es war nicht ſo ganz
uneigen=
nützig, wenn er hoffte, die Verliererin würde
die Caſche abholen und dann nach dem Finder
fragen".
Ein Jahr verging.
Günter ging zur Polizei. Da niemand die
Caſche als ſein Eigentum beanſprucht hatte,
händigte man ſie ihm aus; denn jetzt gehörte ſie
ihm kraft Geſetzes.
Günter ſaß im Kino. Die Wochenſchau lief.
„Amazonen von heute” verkündete ein Citel.
Dann ſah man verſchiedene Aufnahmen von
Frauen, die „ihren Mann ſtanden‟. Die eine
ſchlug einen hinterhältigen Angreifer mit einem
Jiufitſugriff elegant zu Boden. Die nächſte
übte ſich im ſchönen alten, neuen Sport des
Bogenſchießens. Dann flitzte eine auf einem
ſchmalen Brett in den von einem raſene
Motorboot aufgewirbelten Wellen über
Wannſee.
„Großartig!” rief Günter. Ringsum lagrf, Pher
alles. Da merkte er, daß er das „Großarthi//
laut hinausgeſchmettert hatte. So groß Ra
ſeine Aufregung. Er fand nämlich nicht iAP.
die Kühnheit der Wellenreiterin großartig, ſc
dern er hatte in ihr unzweifelhaft die jur 9
Dame erkannt, deren Caſche er gefunden har L
Die Vorſtellung intereſſiert ihn jetzt kaum nok)
er dachte immer darüber nach, wie er ſie N;
ermitteln könnte. Die plötzliche „Begegndi.
mit ihr hatte ihm erneut bewieſen, daß er Te9.!
recht verliebt in ſie war.
Am andern Morgen nahm er die „Spil
der Wochenſchau auf. Im Büro der Sik
konnte er den Operateur ermitteln, der
Aufnahme auf dem Wanſee gedreht ha.
Doch über die Perſon der Wellenreitcl
konnte er keine Angaben machen. Er entſe‟
ſich nur noch, daß das Motorboot „Fregd‟
heißen hatte und in Cladow ſtationiert gewe,
war. Er war eigentlich wegen anderer A-M
nahmen unterwegs geweſen, und dabei
halte-
die Szene mit dem Wellenreiten mitgenomm
da man ſo etwas immer mal verwenden Konm
Günter kamlich wie ein Detektiv vor.
Angelegenheit gewann nun noch für ihn bed!
tend an Reiz; er liebte alles, was ein wee!!
abſeits vom Alltäglichen lag. So machte
ſich am nächſten Sonntag mit Freunden aul
Weg nach Cladow.
Er hatte Glückt: ſchon in dem zweiten Bod”
ſtand, in dem er nachfragte, kannte man
„Freua”. Swar war ſie heute auf 9r2lF
Jahrt, aber der Bootswächter konnte
Günn=
genaue Auskunft geben. Er freute ſich /92
cl O
Tctylächreii
oiez
kleine Erlebniſſe
inder Adventszeit
VON ERNST EINER
Mitten in der weihnachtlich geſchmückten
Sradt, zwiſchen den drängenden und ſchreienden
Wenſchenmaſſen, rekelt ein kleines, blaſſes
Mädchen mit ſeinen mageren Aermchen ein
Büindel Chriſtbaumſchmuck in die Höhe. „Fünf
Däckchen nur zehn Pfennige”, ruft die Kleine
wwerdroſſen. Aber das Geknatter und Brüllen
ſe— Motore ſchluckt das dünne
Kinderſtimm=
hen auf. Im Corbogen an der Wand kuſchelt
es Mädchens Mutter, verſchnauft ein wenig
nd frühſtückt eine Krume Brot. Und da hat
fun die tapfere kleine Gretel die Vertretung
In Geſchäft. „Fünf Päckchen nur zehn
Pfen=
ige” meldet ſie immer wieder in das Coſen
es Großſtadtlärms, und verkauft nun wirklich
ür 20 Pfennig auf einen Nuck. Und ſtrahlend
dtingt die Glückliche zur Mutter und legt ihr
ſe Groſchen in den Schoß. „Gelt Mutter”
üſtert noch die Gretel, „wenn wir noch viele
Bündel verkaufen, dann bekomme ich auch zu
Weihnachten neue Schuhe‟. Und ſchon ruft die
Kleine wieder in die Menge:
„Der allerſchönſte Chriſtbaumſchmuck,
Fünf Päckchen nur zehn Pfennige.”
Durch die pelzbehangenen und mit Paketen
beladenen Menſchenmaſſen ſchiebt ein
abge=
härmtes Frauchen, die wie eine Vogelſcheuche
in den Kleidern hängt, ihren quietſchenden
Kin=
derwagen. Und das Kleine, das zwiſchen den
dürftigen Kiſſen ſteckt, verzieht das Geſichtchen
nach allen Seiten und ſchreit verzweifelt auf.
Stunden= tage= und wochenlang muß das
geplagte arme Leben auf das wildbewegte
Welt=
theater gucken und ſtumm oder weinend um
Mitleid betteln. Aber wenn gütige
Weih=
nachtsfrauen und Weihnachtsmänner in dieſen
Cagen einmal einen Kranz von warmen
Kleid=
chen und Strümpfen, Püppchen und Lebkuchen
um das arme Lebeweſen legen, dann wird es
aufjubeln wie eine Nachtigall.
Ein Muſikus mit ſeiner Siebharmonika biegt
nun um die Ecke, ſtellt ſich in einer Seitengaſſe
auf und orgelt die ſehnſuchtsvollen Weiſen vom
Mai, obwohl wir mitten im Winter ſind. Und
die vier Muſikantenkinder hoppeln ſtraßauf
und ſtraßab, verrenken ſich vor lauter Gucken
an den Hauswänden hinauf faſt die Hälſe und
fangen geſchickt die Päckchen auf, die aus den
offenen Fenſtern fliegen. Mit ihren Schätzen
tänzeln ſie dann wie die Indianer zum Alten
hin. Und das kleinſte von den vieren, ein
mun=
teres Mädelchen, hat gewiß den beſten Fang
gemacht, denn ſie ſchält ein großes
Lebkuchen=
herz aus dem Papier. Und mit weißem
Sucker=
guß iſt ſogar ein Spruch darauf geſchrieben:
„In Liebe gedenke ich dein” buchſtabiert die
Kleine mit großen frohen Augen; dann trotten
die Handorgelleute zur nächſten Straße.
Am Nand der Anlagen, wo ein Händler
ſeine Weihnachtsbäume verkauft und es würzig
nach Cannen duftet, ſteht in rötlichem Licht der
Straßenlaternen ein Mann mit Frau und
Kin=
dern. Seinen Hut hat der Alte auf den Boden
gelegt und alle zuſammen ſingen nun mit
gefal=
teten Händen ein Weihnachtslied. Er tief und
knorrig und das Frauchen weich und hoch. Und
die Kinder zwitſchern dazwiſchen, leicht und zart
und ſilbern, wie liebe Vögelchen. Weiche
Schneeflocken tanzen in der abendlichen Luft
und legen ſich auf die Sänger und in den offenen
Hut. Eine Frau kommt nun mit ihrem Jungen
daher, langſam und horchend. Eine Münze
noſtelt ſie hervor und der Bub wirft ſie flink in
den Hut. Aber die Mutter trippelt auch hinzu
und legt noch ein hübſch verſchnürtes Päckchen
daneben. „Siehſt du, Hänschen”, ſagt ſie dann zu
ihrem Bub, „da ſind die warmen Unterhoſen
drin, die ich für dich kaufte — aber wir wollen
ſchon wieder andere kriegen.”
„Ja, Mutter”, meinte der Häns, „wenn die
Kinder auf der Straße ſingen müſſen, dann
dürfen ſie doch nicht frieren.”
Und innig und feierlich heben die vier Sänger
jetzt wieder an:
„O du ſelige, o du fröhliche,
gnadenbringende Weihnachtszeit.”
Von Wilhelm Meſch
Swei Cannenreislein auf einer Geſchäfts=
Wame genügen: „Iſt bald Weihnacht, Mut=
12” Noch ſteht der Herbſtwald braun, noch
ennen die Hagebutten an den Hecken, aber
zwei Cannenzweige verfrühter Anpreiſung
Weiſer und Weg.
Die Nebel fallen, der Abend beginnt ſchon
fünf Uhr. Irgendwo ſingt im Sender eine
ſelodie, die halbwegs an das uralt=ſüße,
ſizi-
ich=deutſche „O ſanctiſſima” erinnern mag.
as Sechsjährige horcht auf und legt leiſe die
and in die der Mutter. Wünſchen darf man
och nichts, der herbſtliche Jahrmarkt mit
tbenbuden und Karüſſell iſt gerade vorbei,
49 unbeſcheidene Kinder ſchreibt der
Niko=
us in ſein dickes Buch.
Und dann ſchneit es; blitzend=blank klirrt
de Froſt in den Blautannen des Gartens; die
chaufenſter füllen ſich ſtill mit Spielzeug und
uckerwerk an, der Adventsſtern leuchtet im
Eeppenhaus, Geſchenk eines alten
Herrn=
dters, der die Enge ſeiner Jugendjahre
über=
ſand und doch nicht loskam von der demütigen
ſr über Günters Beſuch, denn er war damals
y der „Freua” mitgefahren, als die
Auf=
hmen gemacht wurden. Sum Dank dafür,
5 Günter ihm mitteilen konnte, wo er ſich
m ſelbſt auf der Leinwand ſehen konnte,
Nte er ihm bereitwillig mit, was er über die
Zellenreiterin wußte. Sie hatte damals mit
ligen Kolleginnen in der Nähe gebadet. Der
ſeund des Beſitzers des Motorbootes hatte
fungen Mädchen zum Wellenreiten einge=
Len und dabei waren ſie dann zufällig von
In Kameraleuten beobachtet und aufgenommen
urden; ſie hatten auch erzählt, daß ſie bei der
2rſicherungs=Geſellſchaft „Pallas”, angeſtellt
ſen. Es war nämlich die Nede auf einen
en Bootshausbrand gekommen, und ſie
hat=
verichtet, daß einige der vernichteten Boote
ihrer Geſellſchaft verſichert geweſen waren;
Namen der Wellenreiterin wußte der
un allerdings auch nicht; er glaubte ſich nur
9 Zu erinnern, daß die Freundinnen die eine
ſich auf das Brett gewagt hatte, Orene
ſannt hatten.
dänter freute ſich, ſeinem Siel doch wieder
Stück näher gekommen zu ſein. Am
Mon=
ging er um die Mittagszeit in die Straße,
der das Verwaltungsgebäude der „
Pallas=
heilſchaft” lag und ſuchte die umliegenden
Nes ab: er rechnete damit, daß die
Angeſtell=
iu ihrer Mittagspauſe, eine Caſſe Kaffee
ien gehen würden. Und er hatte ſich nicht
Technet: im „Café Delta” entdeckte er
plötz=
die lang Geſuchte. Ja, das mußte ſie ſein;
hatte er ſie ſich vorgeſtellt, nachdem er ſie
Dr nur von der Photographie und von dem
in kannte.
*S widerſtrebte ihm, jetzt einfach zu ihr
hin=
ehen und ſich ihr als Finder ihrer Caſche
Schlichtheit ſeiner Vorfahren: „Das ewige
Licht geht dort hinein, gibt der Welt einen
neuen Schein.” Und fern über dem weißen
Horizont hebt ſich feurig die lichter=leuchtende
myſtiſche Nacht der Winterſonnenwende.
Das tiefſte Märchen ſchlägt ſeine Augen auf.
Iſt es die Freude am Kind, die jede Stunde
heilig macht? Iſt es die wieder und drängender
aufkeimende Jugend? Sicher erwachen wir
noch einmal zu unſerem Tiefſten. Erſticktes,
halb Vergrabenes will reden, ſcheueſte
Ver=
ſchloſſenheit löſt die Sunge, wir ſind jung und
mutig wie einſt, hungern und ſehnen uns in die
brennende Canne hinein und freuen uns über
den zage aufquellenden Lebkuchenduft mehr als
über das geſcheiteſte Buch, die beſte
Cheater=
aufführung.
Aber es iſt wohl noch mehr darin.
Der Lichthunger der Ahnen baute in das
chwarze Dunkel der langen nordiſchen Nacht
Sonnenrad und flackernde Sackel; ſpätere
Jahr=
hunderte ſchufen Lichterpyramide und
Cännen=
baum, bunte Papierketten und gleißende Glas=
kugeln. Was draußen verſank, zündete man
drinnen wieder an. Und die Lieder hoben das
niemals ruhende Glänzen der Seele aus
ver=
ſchwiegenen Schächten hoch, daß es ſtrahle und
leuchte.
Und wenn vieles zerbrach, wenn Not und
Elend quälten, Krieg laſtete und Schande
drückte, einſt ſtand heller denn je auf: das
heilig=hohe Bruder, überm Sternenzelt muß
ein lieber Vater wohnen!”
Wenn wir fromm ſind iſt Weihnacht, und
Weihnacht will fromme Herzen und kindlichen
Sinn. Das aber iſt der Sinn des Advents:
ein=
fach werden und lauſchen. Die Hingabe lernen
an das innerſte Ich, die Gewalt der toten
Dinge, die oft über uns Herr werden wollen,
orſticken und auslöſchen vor dem Glänzen eines
Kinderauges, in dem unſere und unſeres Volkes
Vergangenheit ſich wiederholt, und das da
Sukunft iſt, die wir nicht mehr ſehen, aber
hoffen können.
Und iſt nicht das Glauben ſchöner als das
Sein, das Sehnen weiter als die Erfüllung?
Alles Glück umſchließt eine Stunde, aber der
Wunſch brennt ewig, und aus allem Gewähren
quillt neues Verlangen.
Weihnacht, du tiefe Güte,
ſenke dich wachſend mir ein!
Blühe, du ſüße Blüte
aus dem verwirrten Schein!
Tachen unter Tropenfonne
Lustige Anekdoten
aus unseren geraubten Kolonien
Der verkannte Melkſchemel.
Die Brüder der Miſſion vom Heiligſten
Herzen Jeſu hatten im Opamboland eine
Sta=
tion eingerichtet. Eines Cags kam zur weiteren
Ausſtattung ein Ochſenwagen mit
landwirt=
ſchaftlichen Geräten an. Darunter war auch
ein Melkſchemel. Der Miſſionar gab ihn dem
Herero, deſſen Pflicht es war, die Kühe zu
melken, mit der Weiſung, ihn zu benutzen. Als
der Melker am erſten Cage den Kuhſtall
ver=
ließ, war der Mann bös zugerichtet und der
Eimer war leer. Der Miſſionar forderte eine
Erklärung, und der baumlange Herero
ant=
wortete: „Melkſchemel ſehr gut, Herr, aber
Kuh will nicht drauf ſitzen”.
Der Curner.
Das klaſſiſche Buch deutſch =afrikaniſchen
Kolonialhumors ſind die „Schwarzen Schwänke‟
von Oberregierungsrat Dr. Nigmann. Hieraus
zum Schluß gekürzt die folgende Anekdote:
Hauptmann C. wollte in ſeiner Askari=
Kom=
pagnie das Curnen einführen, denn er war
ſel=
ber ein vorzüglicher Curner. Es wurde alſo
ein ſchönes Neck gebaut und C. turnt der im
Kreis verſammelten Kompagnie etwas
Glänzen-
des vor. Sum Schluß macht er den
Nieſen=
ſchwung, landet mit einem ſrhönen Salto auf
der feſten Erde und ſieht, ſich
bewunderungs=
heiſchend im Kreiſe der Askaris um. Er
be=
merkt, daß alle ſtaunen, aber dann hört er wie
einer dieſer Urwaldſöhne dem andern zuflüſtert:
„Kama nyani” (Wie ein Affe).
Abwechſlung in der Küche.
Hagenbeck, der Cierhändler, erzählt: Als ich
mich einſt längere Seit in Oſtafrika aufhielt,
konnte ich trotz größter Mühe nicht erreichen,
meinem eingeborenen Koch klarzumachen, daß
auch der größte Liebhaber von Noaſtbeef
die=
ſen köſtlichen Braten ſchließlich nicht mehr
ſehen kann, wenn er ihn tagaus, tagein
vor=
geſetzt bekommt, ohne daß je ein anderes
Ge=
richt dieſes ewige Einerlei unterbricht.
Schließ-
lich kam ich auf den Gedanken, mit Hilfe eines
Wörterbuches eine Liſte von elf anderen
Ge=
richten zuſammenzuſtellen und verſuchte nun an
Hand dieſes Verzeichniſſes, dem Koch
ausein=
anderzuſetzen, daß ich künftig etwas mehr
Abwechſlung auf der Speiſenkarte zu haben
wünſchte. Der Erfolg war erſtaunlich. Denn
triumphierend erſchien am Abend der Koch und
ſetzte mir die gewünſchten elf Gerichte vor —
alle elf auf einmal!
vorzuſtellen. Nein, er mußte es origineller
an=
fangen. Während er ſich noch das Wie
über=
legte, kam ihm der Sufall zu Hilfe. Ein guter
Bekannter, Sritz Siewert, betrat das Café.
Hünter begrüßte ihn und bedeutete ihm, daß
er ſich mit ihm an den Ciſch da drüben in der
Ecke ſetzen ſolle: Erklärung folge ſpäter.
Fritz war einverſtanden, und ſie ſetzten ſich
n den Ciſch zu Orene und ihren Kolleginnen.
Nach einer Weile nahm Günther Fritz: Hand
und tat, als ob er ihm daraus „wahrſage‟
Durch Augenblinzeln verſtändigt, ging Fritz auf
den Scherz ein und äußerte laut ſein Erſtaunen
über Günters Kunſt. Was er erreichen wollte,
trat bald ein: die jungen Damen intereſſierten
ſich auch dafür, und Sünter erbot ſich, Sreno
aus der Hand zu leſen.
Er „las aus ihren Handlinien” nun alles
was er über ſie wußte, den Verluſt der Caſche,
das Wellenreiten, ihre Cätigkeit in der
Ver=
ſicherungsgeſellſchaft.
Irene war ebenſo verblüfft wie die andern.
Wenn Sie ſo gut weisſagen können”, ſagte
ſie „dann können Sie ſicher auch zaubern
Bitte, zaubern Sie mir doch meine Caſche
wie=
der herbei!”
„Heute bin ich nicht dazu disponiert,” lachte
Günter. „Aber wenn Sie ſich mal wieder mit
nir irgendwo zu einer Caſſe Kaffee treffen
wollen, verſpreche ich Ihnen felſenfeſt, daß ich
Ihre Caſche herbeizaubere.”
Wirklich?”
„So wahr, wie ich ſie jetzt ſchon vor Augen
ſehe!” Und er gab ihr eine genaue
Beſchrei=
bung der Caſche.
„Und welche Umgebung iſt Ihrer Sauberei
günſtig?” fragte Orene zwiſchen Lachen und
Staunen, auf der Spur der Wahrheit ſich
lang=
ſam in Gedanken vortaſtend.
Vielleicht — Ciergarten!” ſagte Günter
„Wenns Ihnen recht iſt.”
„Gewiß!”
„Und zwar — auf einer Bank, ſagen wir
auf einer Bank in der Nähe
„Oh, ich weiß ſchon, welche Bank Sie
meinen!” unterbrach Orene. „Jetzt fange i ch.
an, hellzuſehen!” Sie begann zu ahnen, daß er
auf ganz natürliche Weiſe um ihre Caſche
wiſſe. „Sie brauchen die Bank gar nicht näher
zu beſchreiben, ich finde ſie beſtimmt — auf
tolepathiſchem Wege!”
Wenn Sie glauben! Ich will Ihnen gern
Gelegenheit geben, auch Ihre Sähigkeiten in
den „geheimen Wiſſenſchaften” zu bewahren!
Alſo gut, und wann?“
Morgen, nach Büroſchluß.”
„Um halb fünf?“
„Um — fünf. Sch komme beſtimmt, und ich
bin ſehr neugierig!“
„Ich werde Sie nicht enttäuſchen. Alſo auf
einer „gewiſſen” Bank im Ciergarten!“
An dieſem Abend mußte Orene beim
Ein=
ſchlafen immer an das Geheimnis ihrer
ver=
lorenen Caſche denken. Daß Günter ſie au
ſener Bank gefunden hatte (ſie war damals
vergeblich hingelaufen, um ſie zu ſuchen), ſtand
bei ihr feſt; aber wie mochte er ſie als Beſitze
rin der Caſche ermittelt haben?
Den Cag über war ſie ganz zerſtreut bei der
Arbeit und konnte die Stunde nicht erwarten
in der ſie ihn treffen wollte. Dabei mußte ſie
ſich geſtehen, daß es nicht nur die Neugier
war, die ſie auf das Wiederſehen brenn
machte. Natürlich hätte ſie ſich auf jeden Sall
gefreut, den Finder ihrer Caſche kennen zu
lernen. Daß er gerade ſo ausſah wie dieſer,
war eine doppelte Freude
Als Srene Schlag Fünf vor der bewußten
Bank erſchien, war Günter ſchon da. Er
be=
grüßte ſie freudig und bat ſie, neben ihm Platz
zu nehmen. Dann begann er zu ſcherzen und
allerlei Hokuspokus zu treiben, wie die
Sau-
berer im Varieté.
„Und jetzt blicken Sie in die Höhe!” beendete
er ſeine Manipulationen.
Swiſehen zwei Sweigen der Buche entdeckte
Srene ihre Caſche. Sie mußte ſich ein wenig
ſtrecken, um ſie erfaſſen zu können. Dann hielt
ſie ſie beglückt in ihrer Hand. Es kam ihr ganz
ſonderbar vor, ſie jetzt wieder zu haben, und
er mußte ihr erſt zureden, ehe ſie ſie öffnete.
Doch als ſie auf den erſten Blick erkannt hatte,
daß alles noch ſo darin lag wie damals, als ſie
ſie verloren hatte, da empfand ſie wieder, daß
es ihre Caſche war und daß ſie ihr gehörte.
Sie bedankte ſich ganz verlegen, und nun
mußte Günter alles erzählen.
Daß Sie ſich ſo viel Mühe gemacht haben
wegen der Caſche!” ſagte Orene kopfſchüttelnd.
Natürlich nur wegen der Caſche!” lachte
Günter. „Und dann ſelbſtverſtändlich wegen des
Sinderlohns!”
Was verlangen Sie?” fragte Irene.
Günter zog ſie an ſich, nahm ihre Hand und
betrachtete aufmerkſam ihre Linien.
„Sch wünſche mir nur, daß das hier ſtimmt!“
ſagte er. „Sehen Sie dieſe zwei Linien? Die
hier, das ſind Sie, und die hier, das iſt der
Mann, der die Caſche fand. Und von dem
aufen die beiden Linien zu-
Jammen
149Sr u0s 223322de OrPPPOBsPU
Charbin, November.
. . und muß das Leben in dieſem
Charbin für einen Europäer doch ſicherlich
außerordentlich intereſſant und
abwechllungs=
reich ſein”, ſchrieb mir eben ein Freund aus
dem Reiche. Nun — — dem habe ich aber
einen Schreibebrief hingeſchmettert, der ſich
gewaſchen hat! Hier iſt er in extenſo ...
„.... gewiß, alter Schwede, im
preis-
gekrönten Menzel=Film „Die Flüchtlinge” macht
lich dieſe Halbmillionen=Stadt Charbin „
außer=
ordentlich intereſſant und abwechllungsreich”,
hinter der Leinwand ſieht die Geſchichte
aber weſentlich nüchterner aus! Nämlich ſo:
Mittags kommt man mit dem ſibiriſchen Expreß
an und ſteigt wie üblich in „dem” ganz=
ganz=
großen Grand=Hotel ab, wo vor der Cür zwei
chineſiſche Poliziſten, die entſicherte Piſtole im
Arm, den Singer am Abzuge, Wache halten,
was gleich ein ungemein beruhigendes Gefühl
des Geborgenſeins auslöſt. Dieſes angenehme
Gefühl wird geſteigert durch die Biligkeit aller
Charbin=Preiſe, die aber — das ſtellt ſich erſt
ſpäter heraus! — das Aequivalent für den
grenzenlolen Stumpfſinn dieſer Stadt angeſehen
werden müſſen. Ein gutes Hotel=Simmer mit
allem Komfort, als da ſind warmes und kaltes
fließendes Waſſer, Celephon und Sentralheizung
und einer märchenhaft aufmerkſamen
chineſi=
ſchen Bedienung — auf den Korridoren
wim=
meln mehr Diener als Gäſte herum — kommt
auf rund 2,50 Mark zu ſtehen, und wenn man
im großen, gummibaumgeſchmückten Speiſeſaal
zum erſten Male die Nechnung erhält, denkt
man, die Leute machen Witze. Für 65 Pfg. iß1
man ein Vorgericht und zwei ſehr reichliche
weitere Gänge, wozu es noch ein Glas Cee
gratis gibt. Schlemmer leiſten ſich dazu eine
Slaſche deutſches Exportbier, das „nur”
viermal ſo teuer wie die gleich große Flaſche
Japan=Bier iſt, ein Faktum, das den
unver=
ſtändlichen Nückgang des deutſchen Bier=
Ex=
portes nach dem „Fernen Oſten” mühelos
er=
klärlich macht. Ueberhaupt die japaniſchen
Waren! Sie ſind eins der großen Probleme
dieſer Stadtl. Die ſagenhaften Japan=Autos
für 125 Mark 50 habe ich zwar noch nicht
geſehen, dafür kann man aber für 8 Pfennige
ſich im Auto durch die halbe Stadt fahren
laſſen, deren Mittelpunkt die „Kiaiskaja”, alias
Friedrichſtraße in Berlin, bildet und die einen
ausgezeichneten Einblick in die japaniſche
Preis=
geſtaltung gewährt. Doch halt! Ehe ich weiter
berichte . . . gehen wir raſch mal erſt in eine
der unzähligen ruſſiſchen Konditoreienl
„Hehl Fräulein! Mademoiſellel Panjenka! ..
raſch mal zwei Cee, viermal Corte dort
von der dicken, ſchönen, laftigen! Gleich
be=
zahlen”. Wieviel? Alles zuſammen 32 Pfg.?
Und Crinkgeld nehmen Sie auch nicht? ... 5u
Ihnen kommen wir öfter!”.
„Herrlich, dieſes Charbin!” höre ich einen
„Verfreſſenen” lagen — gemacht Suerſt mal
etwas weiter bummeln! Aſſo .... was haben
wir denn hier? Haushaltungsgegenſtände.
Große eiſerne Bratpfannen von 16—18 Pfg.,
Cöpfe, Kaſſerollen und andere ſchöne Dinge in
der gleichen Preislage. — Nebenan vortreibt
Herr Karakiri echt nachgemachte 56. Jarben=
Produkte zu Preiſen, die daheim, ſelbſt beim
noch herausſtellen! Ob wir uns gleich ein paar
Hemden von Nebenan mitnehmen? Sie ſind
zwar etwas klein, japaniſches Format, aber
immerhin: mit dem ſchönen. Pappkarton
zu=
ſammen 90 Pfg. das Stück — einem
Fünfzehn=
jährigen werden ſie daheim gut palſen, und 20
Szenenbild aus dem Ufa=Silm „Flüchtlinge‟
beſten Willen, ſchlechterdings nicht darzuſtellen
ſind. . . . Moment mall Wollen doch da eben erſt
mal raſch den Bettler photographieren, der da
ſo difrig ſeine Lebens= und Leidensgeſchichte in
drei Sprachen mit Kreide aufs Pflaſter ſchreibt.
So ... den „haben” wir . .. ahal Hier gibt
es ja auch deutſche Filmel. Gleich mal einen
mitnehmen! Leider iſt mein Japaniſch noch
im=
mer nicht ſo weit gediehen, um Herrn
Nucki=
mucki um Aufklärung bitten zu können, warum
dieſe Jilme über die Hälfte billiger ſind als
daheim — nun Auch das wird ſich ſpäter ſchon
Pfennig ſind ſchließlich kein Geld. Das gleiche
läßt ſich vom Schuhzeug ſagen . . . in Berlin
habe ich zum Beiſpiel nach Kinder=Lederſchuhen
für 1,50 Mark geſucht! Lebensmittel? Faſanen
ſpielen hier etwa die Nolle von Saatkrähen
oder anderen Gaſſenvögeln, und wenn man in
einem guten Neſtaurant für eine reichliche
Abendmahlzeit mit Wodka, Kaffee, Vor= und
Nachlpeiſe mehr als 80 Pfg. ausgeben muß,
dann ärgert man lich über dieſe unerhörte
Geldſchneiderei.
So — mit dieſen paar Auswahlpreiſen . .."
apropos! Eine Blinddarmoperation kann min
hier ſchon von 16 Mark an haben, weswegart
fremden Aerzten „dringend” die Niederlaſſu1g
zu zempfehlen” iſt — wären die eigentlichau
Senſationen Charbins erſchöpft. Bliebe dos
was man gemeinhin unter dem Schlagwen
„Betrieb” verſteht. Da gibt es im ganzen drie
(in Worten drei) Lokale, die ſich im
weſem=
lichen wie ein Ei dem anderen ähneln, weil ebon
kein Menſch in dieſer Stadt Geld hat: Gumm.
bäume, ſchauerliche Muſik, Canzfläche und Ae
Mädchen, von denen die eine Hälfte tugendhat
bis zur Unglaubwürdigkeit, die andere d45
Gegenteil iſt. Denn nirgends ſcheinen ſich Aef
„Extrema” ſo zu berühren wie gerade in düt
ſem Charbin, von dem phantaſiebegabte W.
porter behaupten, es ſei eine grandioſe Laſte /M12M
höhle „wie Schanghai”, während in Wirklicr
keit alle Ortsangeſeſſenen wie in einem vermu4
nenten Dämmerzuſtand herumzulaufen ſchein. u
Der Wiſſenſchaft halber ſieht man ſich jo einnd! im m Wnter 1
„Betrieb” einmal an, konſtatiert, daß es cifllim Te gebeten iſ
dieſem Gebiet z. B. in Inſterburg weſentlt, / / dung um
fideler und netter zugeht, und zieht lich wieln/! Man
in ſein Hotel zurück, das den Daueraufenth.1 11üſten ſooſt zu ſeh
jedes zugereiſten Europäers bildet. Denn alt lu vedhen begam.
Wohnungen, die ſonſt für ihn in Frage kom/! men der Glanz
men, ſind zumeiſt von den Nuſſen beſest!1n mten Gberndl
deren es hier an die 80 000 gibt. Nund 50 S01 I/ Hiete des Taſt
ſind zrot”, die übrigen „weiß” letztere damillätleiten die durt
aber in 122 verſchiedene „monarchiſtiſche P2341 Men die eine vi
teien” geſpalten, und um ein übriges zu tuM ſten würtde, durch
hat ſich auch noch eine „Fasciſtiſche Grupr-/1/ M
gebildet, deren Klubhaus ein großes Hakes=Al ſit ſren Wirkun
kreuz ziert und deren Mitglieder ſich durch zMf in iſt hat ma
gleiche Deutſchfeindlichkeit auszeichnen wie alfl icht nur neue Fort
andorn ſchwarz=weiß=rot=blau=violetten Buſt afl in zu ſehen, die
Denn ohne den verlorenen Krieg läßen hrut1 der zum mindeſten
vielleicht genau ſo wenig Nuſſen wie Deu ==M mten.
ſche, deren Kolonie mit Kind und Kegel vi. /1! Penn wir Ger
leicht 200 Köpfe ſtark iſt und deren kaufmänr.
ſcher Kampf gegen die japaniſche Konkurre Mlsugenen g
auf die Dauer geſehen, wohl genau lo verges Macht iderma
lich — wenn auch heroiſch — iſt, wie einſt äM 18 zu anſp
Verteidigung von Cſingtau. Zwar ſteht dasſ wis Gefühl hat
Cor zur Mandſchurei allen Ausländern url Wewebe hergeſte
deren Waren offen, aber trotzdem möchte 75/ Male im gleich
keinem raten, ſich hier niederzulaſſen. Niak) wird, ſofort als da
„trotz”, londern zwegen” der billigen Preit ) Sunt verden wir
12 Aus dieſem Gru
So ... nach dieſer kleinen volkswirtſcha3-1 2in wenig umzuſt
lichen Abſchweifung wandern wir weiter dung ahſolute Neuarti
„Charbin bei Nacht”. In dieſer HinſitW mchn, als vielmeh
kann man zwar allerlei erleben, aber aM /lſindig zu mach
Aeſtheten decken, wir den Mantel der Lisel 71 Node —glo ſt
darüber — Flucht mit der Klapperdroſchſe 1f5 Bu.
Hotel iſt die einzigſte Nettung, wo man wenigehl1 Auf der Such
ſtens, rein äußerlich geſehen, ein europawürds Aungen wurde endl
ges Daſein führt und über das „ſo interelſarrsb it Aateria
und abwechſlungsreiche Charbin” die tiefinitt-Frſt.
ſten Betrachtungen anſtellen kann. DierieNl- Jan weiß genau,
Töiſten ſeien, weiß.
andere Charbin gibt es natürlich auch, drtline gaogen wech
darüber werden wir uns einmal bei einer del/ /i/ Jahre ncht me
ren Gelegenheit unterhalten . .."
Nru ſt jetzt gewiſe
Hans Cröbſt. Fmindet
Dus heiß
Mse ais ſogent
Matert
auc kammen und
n abe
um Hergebrachten
Aiſter Linie von
Me Süitze, die
2a Flommen ſoll.
Küchenzettel
für die Woche vom 17. bis 23. Dezember.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Gemüſeſuppe, Kartoffelpfannkuchen
und Apfelbrei.”
Dienstag: Tomatenſuppe, Quarkauflaufk).
Mittwoch: Königinſuppe, Leberklöſe mit
Sauerkraut, Erbſenbrei.
Donnerstag: Erbſenſuppe, Schweinebraten
mit Wirſing und Kartoffeln.
Freitag: Kartoffelſuppe, gebackener Fiſch mit
Kartoffelſalat.
Samstag: Linſenſuppe mit Würſtchen.
Sonntag: Blumenkohlſuppe. Deutſche
Beef=
ſteaks mit Rahmkartoffeln, gebratene Aepfel.
*) Quarkauflauf: 34. Pfd. Kartoffeln
am Tag zuvor gekocht, 34 Pfd. nichtſauren
Quark, 2 Eigelb, 14 Pfd. Zucker, 1 Eßlöffel
Zitronenſaft und geriebene Zitronenſchale. Die
Kartoffeln geſchält und gerieben mit dem Quark.
Eigelb, Zucker, Zitronenſchale und =ſaft
gründ=
lich untermiſcht und den geſchlagenen Eierſchnee
darunter. In gut geſtrichener Form 1 Stunde
im Backofen backen.
Spinat=Reis=Auflauf. 14 Pfd. abgequirlten,
in Knochenbrühe dick ausgequollenen Reis würze
man mit Salz. Inzwiſchen bereite man von
2 Pfd. Spinat ein „kurzes” Gemüſe (im eigenen
Saft), worauf man in einer Auflaufform, den
Boden mit einer zweifingerdicken Schicht Reis
auslegt, auf die man fingerhoch vom Spinat
gibt. Nun fülle man abwechſelnd, oben mit einer
Reisſchicht abſchließend, die Form und gieße über
das Ganze 2—3 Eier, in 1 Taſſe Milch mit
etwas Salz verquirlt. Obenauf ſtreue man 1
Eß=
löffel geriebenen Schweizerkäſe und laſſe den
Auflauf 4 Stunde bei guter Oberhitze backen I.
Zitronen längere Zeit ohne Schimmelbildung
aufzubewahren.
Ein recht einfaches Verfahren iſt folgendes:
Man waſche ſie ſorgfältig, entferne die gelbe
Schale mit dem Kartoffelmeſſer, die man
fein=
gewiegt und mit Zucker vermiſcht, in Gläſer als
Backwürze eindrückt. Die Zitronen lege man
dann auf Tellern in die warme Ofenröhre, wo
ſie von außen vollkommen übertrocknen und eine
ſchimmelfeindliche harte Schal= bilden.
Schachnummer 602.
Aufgabe 802.
Dr. John Niemann in Darmſtadt.
(The Problemiſt, 1930.)
Rft
*
Hilfsmatt in zwei Zügen.
(Schwarz zieht an und hilft dem Weißen,
in der angegebenen Zügezahl mattzuſetzen.)
Prüfſtellung: Kel Th1 Le5 Bf6, g2; Kg3 Dh4 Tg5
rn5 B44, 46,es, I4. fb.
Wir bemerken, daß auch im Kunſtſchach, wenn
König und Turm auf ihrem Urſprungsfeld
ſtehen, die Rochade für zuläſſig erachtet wird, es
ſei denn, daß aus der Stellung das Gegenteil
zwangsläufig hervorgeht.
Aufgabe 803.
S. Boros und J. Telkes.
(The Cheß Amateur, 1929.)
Weiß: Kh1 La2 Sh5 Sh6 (4 Steine).
Schwarz: Ke8 Tg8 Th8 (3 Steine).
Hilfsmatt in zwei Zügen.
Löſung der Aufgaben 800 und 801.
800. 5. Flander. 1. Dh1—a 1: broht 2. Be4F I...
Be4—a3 führt burch Opferſtein 2. Sh5—k6+t zu zwei
Schnitt=
punktſpielen:2. —Lg5s8ke (Tkss818)3, 5h1 (b48 4.—
1. .Bb4—b52. Da8 Abs8. Pg64k. Der Bh.7 verhindert
die Nl: 1. Dih41
801. R. Gevers. 1. Dh1—a1! Feines Zugwechſelſtück!
Mattwechſel auf T:d5* und Tie4.
Löſerliſte: Leo Schott in Pfaffen=Beerfurth,
Wilhelm Eiſele, in Sandbach i. O., Hermann
Fiſchbach in Eberſtadt, eand. ger. met. Willy
Becker und G. Seeh in Eberſtadt.
Briefkaſten: 2. Sch.: B83. 1. Lf341 Kih41 2,45 Kg5
Feillißt. R17c 83Yo=
Silbenrätſel.
Aus den Silben; a ap au auk bant beth
char che eu dau del del di dolf dor e e
ei ex fel gat gen he hi in kan le mac
mie na ne ne nietz no nung on or pe
phi phus rat ri rib ris rog roi ru ſack
ſan iſche ſi ſpi te te ti tra trau tri
trom tus ty ung um ſind 26 Wörter zu
bilden, deren Anfangsbuchſtaben, von oben nach
unten, und deren Endbuchſtahen von unten nach
oben geleſen ein Zitat aus Schiller ergeben. (ch
ein Buchſtabe.) Die Wörter bedeuten: 1
Getreide=
art. 2 Südfrucht, 3 altaſſyriſcher König, 4
Natur=
wiſſenſchaft. 5 Einſegnung des Ehebundes. 6
Nage=
tier. 7 Vereinigung von Gewerbetreibenden, 8
Begleiter eines Planeten. 9 Krankheit. 10 Stadt
in Brit.=Indien, 11 amerik. Staat, 12 Name eines
deutſchen Kaiſers, 13 Blasinſtrument, 14
Sturm=
wind. 15 altgriechiſche Orakelſtätte, 16 weiche
Feder, 17 Nebenfluß der Etſch, 18 Metall 19
ſchott. König. 20 Name eines Sonntags, 21
Mün=
dungsarm der Weichſel, 22 alkoholiſche
Flüſſig=
keit, 23 Stadt in Belgien, 24 Göttin der
Zwie=
tracht, 25 moderner Philoſoph. 26 Verſteigerung.
Kreuzworträtſel.
Waagerecht: 1 Blume, 2 berühmter Gott,
3 Spielzeug, 4 Planet. — Senkrecht: 1 Vogel,
2 Kalif. 3 Entlohnung, 4 Baum.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 49.
Silbenrätſel.
1 Dornier, 2 Edelſtein, 3 Rinaldini 4
Mira=
belle, 5 Ebbe, 6 Nagaſaki. 7 Schnupfen. 8 Chineſe,
9 Hadrian, 10 Wallis, 11 Idaho, 12 Revolution,
13 Diakon 14 Zimmet, 15 Uganda, 16 Montag
17 Themiſtokles, 18 Indianer 19 Eldorado. 20
Roſtock, 21 Wega, 22 Ediſon, 23 Noah. 24
Naph=
tha, 25 Evereſt. — Der Ausſpruch lautet: Der
Menſch wird zum Tier, wenn er nie einen
Sonn=
tagsrock anhat.
Ein ſchönes Stück Erde.
1—2 Stamm. 2—3 Mappe, 3—4 Ernſt, 4—5
Tulve, 5—1 Ebers. — Alpen.”
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. für die Redaktion: Dr. 5. Nette, Darmſtadt. — Fernſpr. 1, 2389—
Beim Zahnarzt.
„Ah — jetzt erkenne ich Sie wieder, gnäd.”
(LifeB
Frau!”
Der älteſte Witz.
Mit den Witzen iſt es wie mit dem Käſe, u.
man hat geſagt, daß ein Witz um ſo beſſer iſt. er wird. Nun leiden freilich dieſe
Vel=
ranen des Humors darunter, daß ſie immer
kannter werden, aber auch das ſoll ja eim ſ”t
wirklich guten Witz nichts ſchaden. Der ält=”
Witz wäre alſo demnach der beſte, und dis”=
Ruhm nimmt eine Geſchichte für ſich in Anſpr=4
die der berühmte Archäologe Rawlinſon germi
erzählen pflegte. Sein Sohn, der Genera!
Henry Rawlinſon, berichtet in ſeinen kürs /ic,
veröffentlichten Memoiren, ſein Vater habe / 2,
Vorliebe die Anekdote von dem Iren aufgeti.
der ſoviel Pech hatte, daß er beſchloß, ſeim *
Leben ein Ende zu machen. Wenige Stunu?
ſpäter fand ihn ein Mann, wie er gn eim 1
Baum hing, einen Strick rund um die Taille
ſchlungen. „Was tuſt du denn da9” fragte
Mann. — „Ich hänge mich ſelbſt auf”, erwide
der Ire. — „Aber du kannſt dich doch nicht ſosch
erhängen, wenn du dir den Strick um den 2
legſt”, belehrte ihn der andere. „Du mußt dir
um den Hals legen.” — „So3” ſagte darauf
Ire gedehnt. „Ich könnte es ja auch mal ſo ud
bieren, aber dann könnte ich ja nicht m.
atmen.” — Dieſe Geſchichte, ſo erklärte der äl: 1
Rawlinſon, ſei der älteſte Witz denn er Hl
ſie auf einer babyloniſchen Keilſchrift gefund)
die mindeſtens 4000 Jahre alt iſt.
2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbott=
Das Spitzenkleié um 5, das Spitzenkleié um 8
Das heißt mit anderen Worten: das
Spitzen=
nodell als ſogenanntes „Gelegenheitskleid”, das
mnan im Winter unbedingt braucht, wenn man
zum Tee gebeten iſt oder wenn man einer
Ein=
ladung zum Nachteſſen Folge leiſten ſoll.
Manche Materialien waren in den letzten
Jahren ſo oft zu ſehen, daß man ihrer ſchon müde
zu werden begann. Man kennt alſo die
Wir=
ſungen der Glanzſeiden ebenſo gemau wie die
der matten abendlichen Materialien, weiß um
ie Effekte des Taftes Beſcheid und verſteht die
Feinheiten, die durch die neuen Samte zum
Aus=
druck kommen und iſt ſich auch über die
Möglich=
leiten, die eine wiederkommende Georgettemode
lieten würde, durchaus im klaren.
Wenn man aber alle dieſe Gewebe kennt und
mit ihren Wirkungen allzuſehr vertraut
gewor=
den iſt, hat man das Bedürfnis, endlich einmal
nicht nur neue Formen, ſondern auch
Materia=
en zu ſehen, die vom Herkömmlichen abweichen
Dder zum mindeſten lange nicht mehr in Mode
waren.
Wenn wir Gewebe erörtern wollen, die ſich
vom Hergebrachten unterſcheiden, müßten wir in
erſter Linie von den neuartigen,
metalldurch=
zogenen Abendmaterialen ſprechen, die allerdings
nicht jedermanns Sache ſind, weil ſie von vielen
als zu anſpruchsvoll befunden werden und man
drs Gefühl hat, daß ein aus einem derartigen
Gewebe hergeſtelltes Modell — wenn es mehrere
Male im gleichen Geſellſchaftskreiſe getragen
wird, ſofort als das „Schon=Geſehene” wiederer=
Annt werden würde.
Aus dieſem Grunde begann man ſich inſofern
ein wenig umzuſtellen, als man weniger auf
rſolute Neuartigkeit des Gewebes Bedacht
gehm, als vielmehr bemüht war, ein Material
uusfindig zu machen, das ſchon lange nicht mehr
n Mode — alſo ſchon faſt vollkommen vergeſſen
nar.
Auf der Suche nach allen möglichen
Anre=
zungen wurde endlich die Spitze als das
rich=
ſiaſte Material für die Geſellſchaftskleidung
er=
mnt.
Man weiß genau, wie wirkungsvoll ſchöne
Sitzen ſeien, weiß, daß ſie für jede Figur in
frage gezogen werden können, und daß ſie ſo
jiele Jahre nicht mehr gebräuchlich waren, daß
man ſie jetzt gewiſſermaßen wieder als Neuheit
mpfindet.
Die Spitze, die man in dieſem Winter zu
chen bekommen ſoll, iſt beſonders ausdrucksvoll,
edermotive
ſeinen in der Alltagskleidung großen Erfolg
haben, weil ſie die herkömmliche
Einförmig=
ſt ein wenig durchbrechen.
Es bedarf ja, um eine neuartige Wirkung
erzielen, gewiß keiner aufdringlichen Effekte.
4 oft gerade die ſchlichteſte Garnierung auch
ſe allerbeſte iſt; ſo zum Beiſpiel wird ein gut
ggebrachter Leder=Aufputz die modiſchen
twartungen zweifellos voll und ganz erfüllen.
hſer Bild zeigt, wie man das Modeleder in
um eines breiten Gürtels, ſeitlicher Taſchen,
joßer Knöpfe und enganliegender
Aermelſtul=
in richtig verwertet.
Durch kleine, aus dem gleichen Leder
ge=
inzte „Konfetti=Scheiben”, mit denen das
leid in gewiſſen Abſtänden benäht wird, kann
e friſche, lebhafte Wirkung erreicht werden,
e dem winterlichen Stoffkleide ein ganz
be=
deres Gepräge zu geben vermag.
Die Lackſchuhe
behandelt werden müſſen
Die Wintermonate mit ihren verſchiedenen
ſelligen Veranſtaltungen bringen auch wieder
vermehrten Gebrauch von
Geſellſchafts=
ſhen mit ſich, unter denen die Lackſchuhe
ſe Sonderſtellung einnehmen. Tadelloſes
Aus=
ſen und gute Paßform behalten dieſe jedoch
kräftig und matt, während dünne, ſchimmernde
Seidenſpitzen als durchaus unaktuell bezeichnet
werden müſſen.
Es gab wohl noch ſelten eine Mode, die mit
genommen ein praktiſches Tragen ſeien, weil ſie
—ſelbſt wenn ſie durch häufige Inanſpruchnahme
fehlerhaft wurden — leicht wieder
inſtandzu=
ſetzen ſind, alſo immer ordentlich und — was ge=
ſo einmütigem Beifall ausgezeichnet wurde, wie
die des Spitzenkleides, weil offenbar jede Frau
für dieſes Material etwas übrig hat und genau
weiß, daß Spitzen trotz ihrer Zartheit im Grunde
nur dann, wenn man ihnen eine zweckdienliche
Behandlung zuteil werden läßt. Dazu äußert
ſich ein Fachmann wie folgt:
Das gefürchtete Springen des Lackleders,
alſo Bilden feiner Riſſe, die ſpäter zum
Ab=
platzen und blättern der Lackſchicht führen, iſt
auf die verſchiedenſten Urſachen zurückzuführen,
die jedoch verhütet werden können. Vor allen
Dingen vertragen Lackſchuhe keine zu ſchroffen
Temperaturunterſchiede, dürfen alſo nicht nach
vorheriger Aufbewahrung in kaltem Raume
ſo=
fort an die warmen Füße gezogen werden. Es
iſt daher ratſam, dieſe ca. 1 Stunde zuvor durch
Aufſtellen im geheizten Zimmer etwas „
vorzu=
wärmen”, um dadurch die gefürchteten „
Kälte=
ſprünge”, zu verhüten, zu deren Entſtehung
außerdem auch das zu feſte Anfaſſen und
Be=
rühren der kalten Schuhe führt. Auch Näſſe und
Schnee iſt den Lackſchuhen nicht dienlich, und ſie
ſollten deshalb vor dieſen beiden Feinden durch
Ueberſtiefel geſchützt werden. Sind ſie doch
ein=
mal feucht geworden, ſo lege man die auf
Schuh=
ſpanner gezogenen Lackſchuhe in warmem Raum
(niemals in Ofennähe) auf die Seite, damit die
wiß nicht unweſentlich iſt — niemals zerknüllt
ausſehen, womit einer der ſchlimmſten Nachteile
vieler, während der letzten Jahre verwendeten
Materialien ausgeſchaltet iſt!
Sohlen austrocknen können, wie überhaupt das
ſofortige Einziehen von Spannern in die noch
fußwarmen Schuhe die vom Laufen ſich
bil=
denden Gehfalten am Vorderblatt in erwünſchter
Weiſe wieder glättet. Gerade dieſe „
Schönheits=
fehler” vertiefen ſich im ungeſpannten Zuſtand
immer mehr und legen den Grund zu den
ge=
fürchteten Riſſen.
Beim Kauf von Lackſchuhen ſollte man auch
ſtets die Schuhnummer etwas kleiner, alſo ſo
wählen, daß ſie dem Fuß nicht zuviel
Spiel=
raum geben, wodurch ebenfalls der Bildung von
Falten Vorſchub geleiſtet wird. Will man
Gummiecken oder =abſätze tragen, ſo dürfen dieſe
nur nach vorheriger Entfernung einer
Leder=
ſchicht aufgelegt werden, da jede Erhöhung der
urſprünglich auf den Schuh abgepaßten
Abſatz=
höhe ebenfalls die Sprüngebildung im Lackleder
begünſtigt. Reinigung und Auffriſchung der
Lackſchuhe darf nur mit einem hierfür in Frage
kommenden Spezialmittel vorgenommen
wer=
den, während zur ſtändigen Erhaltung des
Glanzes das Ueberreiben mit weichwollenem
Tuche genügt.
Kurt Willer.
Die Filzgarnitur
für das Sportkleid
Immer wieder denkt man darüber nach, auf
welche Weiſe einem ſchlichten Sportkleide nette
Wirkungen zu geben wären, ohne daß dabei die
einfache Grundnote verwiſcht werden müßte.
Wir alle ſind uns natürlich vollkommen klar
darüber, daß jeder aufdringliche Aufputz
ver=
mieden werden müſſe und daß es ſich hier in der
Hauptſache um einen gelungenen Einfall handle.
der auch mit einfachen Mitteln zur Ausführung
gebracht werden könnte.
Wir wollen heute in dieſer Richtung einen
Vorſchlag machen, der ſicherlich beachtenswert
iſt, indem wir die neue, außerordentlich
wir=
kungsvolle Filzgarnitur erörtern.
Bekanntlich ergibt jeder gute Filzſtoff eine
tadelloſe Schnittkante, ſo daß er nicht eingeſäumt
werden muß, wodurch die Arbeit weſentlich
er=
leichtert erſcheint.
Wenn man nun einen Kragen, der ſich
kra=
wattenartig binden läßt hohe
Stulpenmanſchet=
ten und aufgelegte Taſchen aus einem
derarti=
gen Filzſtoff arbeitet und dieſe Garnitur an
den Kanten einſchneidet, entſteht eine nette,
lebhafte Wirkung, die in unſerer Skize
feſt=
gehalten wurde.
Die Taſchen könnten durch einen Streifen
des Kleidmaterials unterbrochen und der Gür=
tel, ebenſo wie die Krawatte, mit hölzernen
„Pfeilnadeln” verſchloſſen werden.
Auch ein kleines, gleichartiges Motiv als
Hutgarnierung iſt ſicherlich ſehr reizend und
läßt einen einheitlichen Geſamteindruck
ent=
ſtehen.
Man ſieht für die modernen matten Spitzen
vielfach glänzende Unterkleider vor, damit die
kräftige Struktur der Spitze noch plaſtiſcher
her=
vortrete.
Die Farbe iſt natürlich keineswegs
un=
weſentlich, da Spitzenſtoffe die verſchiedenen
Modeſchattierungen ausgezeichnet annehmen, ſo
daß man nun die Möglichkeit, das ewige
Einer=
lei des „ſchwarzen Geſellſchaftskleides” endlich zu
durchbrechen, gerne wahrnimmt. Grüne, rote,
blaue und lila Spitzen ſind zu den erfolgreichſten
Modetönen zu zählen.
Wie wir ſchon früher andeuteten werden
Spitzenmodelle für den Nachmittag und für den
Abend getmagen.
Der Hauptunterſchied liegt in der Länge
der betreffenden Kleider, da formelle Modelle
natürlich mindeſt knöchellang gearbeitet ſein
müſſen, während ein Beſuchskleid aus Spitze
na=
türlich viel kürzer iſt.
Die Figurinen unſeres Bildes ſollen einige
wertvolle Anregungen geben.
Vorerſt wollen wir von einem intereſſanten
Entwurf ſprechen, der — in der Mitte gezogen
eine durchlaufende Rüſche entſtehen läßt, die dem
Kleide, das zum Halſe mit großen weißen
Blu=
men garniert wird, ein beſonderes Gepräge gibt.
Sehr flott und jugendlich iſt auch das mit
einem durch eine Roßhaarborde verſteiften
Schöſ=
ſel verſehene Spitzenkleid (Bild 2), deſſen
ſchirm=
förmiger Rockabſchluß die gleiche Linie hält.
Ge=
rade ſo flotte Entwürfe wie dieſer vermögen die
merkwürdigerweiſe ſehr verbreitete Anſicht, daß
Spitze „alt mache” ohne weiteres zu entkräften.
Spitze gilt als ein Material, das allen
ſchnei=
dertechniſchen Feinheiten jede Möglichkeit bietet.
und vornehmlich Raffungen und Drapierungen
ausgezeichnet zur Geltung kommen läßt. Ein
langes, abendliches Spitzengeſellſchaftskleid mit
einem ſternförmig=gerafften Oberteil ſtellen wir
im vorletzten Bilde dar.
Den Abſchluß macht ein abendliches Modell
mit langem Cape aus gleicher Spitze und einem
um den Hals laufenden Hermelinſtreifen, an den
vorne dekorative Hermelinſchweiſchen angebracht
ſind.
Auf den erſten Blick ſchon nimmt einen der
maleriſche Stil dieſes Entwurfes gefangen, der
in allen ſeinen Einzelheiten für die Entwicklung
der winterlichen Mode richtunggebend iſt!
Willy Ungar.
Frau Mode phantaſiert.
Die neueſten Kleider ſehen ganz anders aus
als alles, was uns bisher vertraut war. Es
wird nämlich in allen Jahrhunderten eine kleine
„modiſche Anleihe” gemacht und von den
Ko=
ſtümen der Maria=Thereſia bis zu jenen der
Kaiſerin Eugenie dies und jenes verwertet.
Eine derart=ſtiliſierte Mode erfordert
natür=
lich auch entſprechende Hüte, die Stilgefühl
und Geſchmack vorausſetzen.
Vor allen Dingen beſchäftigt der Schleier
die verſchiedenen Modelliſten mehr denn je.
Die „Maßvollen” verwenden ihn (dem
Ko=
ſtüm der Kaiſerin Charlotte von Mexiko
ähn=
lich) als kleinen Waſſerfall, der — vom
in=
neren Hutrand ausgehend — den Halsanſatz
voll=
kommen deckt (oberſtes Bild).
Die „Mutigeren” ſchlagen eine ſtark
ge=
muſterte Spitze vor, die in der Art eines
Sturm=
bandes die reizvolle Garnierung des Hutes
bildet. (Mittelſkize.)
Ganz Neuwegige und modiſche Revolutionäre
aber wollen uns den das Kinn verhüllenden,
hauchzarten Geſichtsſchleier („Serail=Schleier”
genannt) vorſchlagen, der zwar ſehr anmutig
und maleriſch iſt, aber gewiß nicht leicht in die
Mode Eingang finden wird. (Unterſtes Modell.)
Weil aber alle dieſe Vorſchläge für die
Ent=
wicklung der Mode vielleicht noch ſehr bedeu=
erden könnten, wollen wir ſie nicht
übergehen!
Willy Ungar.
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Einträge in das Handelsregiſter, Abteilung A: Am
4. Dezember 1934 hinſichtlich der Firma: Sauerborn
Nachf. Paul Braunfteffer, Darmſtadt: Die Firma iſt
erloſchen. —
Abtellung B: Am 7. Dezember 1934 hinſichtlich der
Firma: Landwirtſchaftliche Warenzentrale,
Aktienge=
ſellſchaft, Darmſtadt: Durch Beſchluß der
General=
verſammlung vom 20. November 1934 wurde der
Sitz der Geſellſchaft nach Frankfurt a. M. verlegt.—
Neueinträge: Am 11. Dezember 1934. Firma:
Hanſa=Lloyd u. Gollath, Verkaufsſtelle Heſſen Gisbert
Wacker, Darmſtadt. Inhaber: Kaufmann Gisbert
Wacker in Darmſtadt.
Abteilung B: Am 26. November 1934. Firma:
Otto Schmeyer, Kohlengroßhandlung, Geſellſchaft mit
beſchränkter Haftung, Darmſtadt. Gegenſtand des
Unter=
nehmens: Der Ankauf und der Vertrieb von
Brenn=
materialien jeglicher Art. Die Geſellſchaft kann ſich
an ähnlichen oder mit dem Gegenſtand des
Unter=
nehmens zuſammenhängenden und verwandten
Be=
trieben beteiligen oder ſolche erwerben. Stammkapital:
20000 RM. Geſchäftsführer: Otto Schmeyer,
Kauf=
mann in Mannheim=Feudenheim, Conſtantin
Eg=
linger, Kaufmann in Darmſtadt. Geſellſchaftsvertrag,
Vertretungsbefugnis: Der Geſellſchaftsvertrag iſt am
31. Oftober 1934 errichtet. Er iſt bis 1. Oktober 1937
geſchloſſen und verlängert ſich jeweilig um zwei
weitere Jahre, ſofern nicht ein Geſellſchafter mittels
eingeſchriebenen Vriefs an die anderen Geſellſchafter
drei Monate vorher die Geſellſchaft kündigt.
Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: a) Von
den Geſellſchaftern bringt Otto Schmeyer zur Deckung
der von ihm übernommenen Stammeinlage von
15000 RM. die von ihm unter der Firma Otte
Schmeyer in Darmſtadt betriebene
Kohlengroßhand=
lung nebſt Platzgeſchäft mit Aftiven und Paſſiven
in die Geſellſchaft ein als: 1 Lagereinrichtung mit
Schuppen am Oſtbahnhof, das Inventar des Lagers
und Büros, ſowie die Lagervorräte. Die
Stamm=
einlage Otto Schmeyer iſt damit voll geleiſtet.
b) Alle nach dem Geſetz notwendigen öffentlichen
Bekanntmachungen erfolgen durch einmaliges
Ein=
rücken in dem Deutſchen Reichsanzeiger.
Darmſtadt, den 12. Dezember 1934.
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Sonntag, 16. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Soort, Spiel und Jucnen
Die Leichtathleten berieten.
* Die Kreisverſammlung
der Leichkakhlekik= Zührer
ſaah geſtern abend mehr als 30 Vereinsführer bzw. Fachwarte bei
Rehberger verſammelt, die der Kreis=Fachamtsleiter Heinz Lind=
Fer=Darmſtadt herzlich begrüßte. Dann umriß er die neuen
Auf=
taben des Fachamtes für LA. im Kreis Starkenburg. Wir
ſkiz=
ſieren ſtichwortartig:
Die verwaltungsmäßige Einteilung iſt überſichtlich:
Reichs=
ſachamt — Gaufachamt und Kreisfachamt für LA. Die von dem
Kreisfachamt berufenen Mitarbeiter ſtellte er dann den
Anweſen=
den vor: Kreisſportwart und Stellvertreter d. Kreis=Fachwarten
tudwig Joſt=TSG. 46. Kreis=Frauenwart Heinrich Stephan=
Pol. Darmſtadt. (Fachwart für Volksturnen iſt Schneider=Langen,
deſſen Aufgaben von Joſt mitverwaltet werden.)
Durch die Frage der Eigenfinanzierung der LA.
it jeder Verein vor die Frage geſtellt zu erklären, ob er weiter
4A. treiben und dafür die entſprechende finanzielle Beteiligung
ſicherſtellen will. Wer LA. auf ſein Reklameſchild ſetzt, muß auch
die vorgeſchriebenen Arbeiten leiſten und nachweiſen. Die Höhe
der Abgaben ſteht noch nicht feſt wird aber vorausſichtlich die
ſtitherigen niedrigen Sätze nicht überſchreiten.
An der Trainingsgemeinſchaft können alle durchſchnittlich
giten LA. teilnehmen, ſie müſſen ſich allerdings verpflichten, die
fieiwillig übernommenen Aufgaben auch mit allem Ernſt und
ge=
wiſſenhaft zu erfüllen. Falſch wäre es, zu glauben, daß Deutſchland
136 mit einer hundertprozentig erfolgreichen „Armee von
Lor=
beer=Empfängern” in die Olympiſchen Spiele zieht. LA. fordert
fahrelange intenſive, willensſtarke Vorbereitung. Die Arbeit der
Trainingsgemeinſchaften iſt daher nicht auf 1936 begrenzt, ſondern
weit darüber hinaus auf 1940 und die Zukunft abzuſtellen. Ein
LA. wird normalerweile erſt einmal drei Jahre energiſch an ſich
gbeiten, prüfen und verbeſſern müſſen, ehe er überdurchſchnittliche
Leiſtungen erringen kann, die ihn zum Kampf in der Weltklaſſe
mit Ausſicht ſtarten laſſen. Die Trainingsgemeinſchaft iſt
nichts „Geſchloſſenes”. Im Januar beginnt die neue Arbeit nach
er Weibnachtspauſe.
Anſchließend gab der Kreis=Fachamtsleiter die vorausſichtliche
Terminliſte der 2A-Beranſtalkungen im Kreis
bekannt:
17.3 35: Frühjahrswaldläufe; 31. 3.: Orientierungslauf nach
Karten; 23. 6.: Kreis=Bahnmeiſterſchaften im Hochſchul=Stadion
in Darmſtadt; 7. 7.: Gaumeiſterſchaften im Hochſchul=Stadion in
Darmſtadt; 6. 10.: Kreis=Waldlaufmeiſterſchaften: 20. 10.: Herbſt=
Orientierungslauf nach Karten; 10. 11.: Querfeldein=Lauf.
Dazu als Vereinsveranſtaltung bisher endgültig 11. .8.: 12. Nat.
Jugendwettkämpfe des SV. 98 Darmſtadt und die Deutſchen
Mei=
ſterſchaften am 3. 4./8. in Berlin. Stadtſtaffeltag im Stadion
vorausſichtlich am 19. 5. Dazu die mit Erfolg eingeführten
Wochen=Veranſtaltungen. Auch dazu ſind die Nicht=Darmſtädter=
Vereine herzlich eingeladen. Nicht nur LA., ſondern auch
Fuß=
baller, Handballer, Schwimmer, Turner uſw. ſollen an der LA.
teilnehmen.
In dieſem Jahre wird bei den LA.=Vereinsmeiſterſchaften auf
den Akad. SC. beſondere Rückſicht genommen werden hinſichtlich
der Hochſchulferien und der Vorſchrift, daß nur Reichsdeutſche an
dieſem Wetbewerb teilnehmen können.
Der Turngemeinde Darmſtadt gehören heute 15 LA. an.
Be=
ſondere Gebühren ſind nicht zu zahlen. Die Mitglieder der
Turn=
gemeinde ſollen in ihren Vereinen als Nährzelle für ihre
Kame=
raden wirken und nicht abſeits treten als „Bevorzugte‟
Zum Schluß appellierte Heinz Lindner an die Vereinsführer,
Termine unbedingt einzuhalten. Alle LA.=Veranſtaltungen ſind
anmelde= und genehmigungspflichtig. Gebührenfrei ſind Werbe=
und Jugend=Veranſtaltungen.
Frauenſportwart Stephan umriß kurz ſeine
Ar=
beit: aus der Breitenarbeit heraus zur beſonderen Förderung
veranlagter LA.=innen zu kommen und namentlich die techniſchen
Kenntniſſe den vielen Wiſſensdurſtigen in den kleineren Turn=
und Sportvereinen zu vermiteln.
Zum Schluß forderte der Kreis=Fachwart die Vereinsleiter
auf, an der heutigen Olympia=Vereidigung der Anwärter
teilzu=
nehmen.
An die Ausgabe der noch vorliegenden Ehrenurkunden ſchloß
ſich die Erledigung von Einzelfragen der anweſenden
Vereins=
leiter.
Die Rückrunde in Südheſſen.
3. 12. 34: Bürſtadt—Polizei, Alemannia=Olympia Worms—
Ar=
heilgen. Dieburg—Pfiffligheim. Lorſch—Pfungſtadt,
Walldorf—Egelsbach, 1898—Urberach.
R. 12. 34: Pfiffligheim—Lorſch.
0 12. 34: Polizei—Dieburg, Pfungſtadt—1898. Alemannia=
Olympia Worms—Walldorf. Bürſtadt—Urberach,
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heilgen—Pfiffligheim, Egelsbach—Lorſch.
1. 35: Urberach-Polizei. 1898—Alemannia=Olympia Worms,
Pfiffligheim—Walldorf. Egelsbach-Dieburg. Lorſch
Bürſtadt, Pfungſtadt—Arheilgen.
3 1. 35: Pfungſtadt—Egelsbach. 1898—Pfiffligheim,
Aleman=
nia=Olympia Worms—Urberach, Lorſch-Polizei,
Walldorf—Arheilgen Dieburg—Bürſtadt.
1. 35: Polizei—Alemannia=Olympia Worms. Arheilgen—
1898, Walldorf-—Pfungſtadt, Urberach-Lorſch,
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ſtadt—Egelsbach.
1. 35: Polizei—Bürſtadt, Walldorf—1898, Pfiffligheim—
Egelsbach, Urberäch—Dieburg.
2. 35; Pfungſtadt—Polizei, 1898—Dieburg. Bürſtadt—
Ale=
mannia=Olympia, Worms, Walldorf-Lorſch,
Urbe=
rach—Arheilgen.
2. 35: 1898—Lorſch. Alemannia=Olympia Worms-
Pfung=
ſtadt. Egelsbach—Arheilgen. Dieburg—Polizei,
Wall=
dorf—Urberach.
2. 35: Pfiffligheim—Polizei, Arheilgen-Bürſtadt,
Aleman=
nia=Olympia Worms—Dieburg,
2. 35: Alemannia=Olympia Worms-Lorſch. Polizei—
Egels=
bach. Pfungſtadt—Urberach, Dieburg—Walldorf.
3. 35: 1898 — Polizei, Pfiffligheim — Alemannia=Olympia
Worms, Arheilgen-Lorſch, Pfungſtadt—Dieburg.
3. 35: 1898—Pfungſtadt, Alemannia=Olympia. Worms—
Egelsbach.
3. 35: Pfiffligheim-Bürſtadt.
3. 35: 1898—Bürſtadt. Pfiffligheim-Pfungſtadt, Polizei—
Walldorf.
Die Spiele nehmen ihren Anfang im Dezember um 2 Uhr,
Januar um 2.15 Uhr, im Februar um 2.30 Uhr und im März
m 3 Uhr auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine.
Heufe nachmittag 2 Uhr
teten die vielgerühmten Egelsbacher, die ungeſchlagen die Tabelle
r Bezirksklaſſe anführen, auf dem Stadion am Böllenfalltor
egen die ſich in den letzten Wochen äußerſt ſchlagkräftig zeigende
Lannſchaft der 98er an. — Um 12.15 Uhr ſpielen die Reſerven.
National=Boxſtaffel — Südweſt 8:6.
Die Kämpfe im Frankfurter Tiergarten waren zum Teil etwas
ſttäuſchend und brachten einen verdienten Geſamtſieg der
Natio=
tlen.
Die Ergebniſſe: Feder: Nyſſen=Köln —
Schmelz=
fankfurt (Südweſt), Punktſieg N. — Schwer: Fiſcher=Nürn=
4 — Weiſſenberg=Wiesbaden, Punktſieg F. — Leicht: Häuſer=
Sckingen — Claus=Frankfurt. Punktſieg Cl. — Welter: Leit=
Nr=Stuttgart — Ims=Mainz, Punktſieg J. — Mittel:
Stein=
hnn — Meder=Frankfurt. Meder in der 2. Runde verletzt. S.
. — Bantam: Itaſch=Kaſſel — Rappſilber=Frankfurt,
un=
ſtſchieden. — Halbſchwer: Vogt=Hamburg — Joſt=Frankfurt.
dentſchieden.
In das vorläufige Programm der Olympiſchen
Hiele wurde auch ein Baſeball=Kampf zwiſchen den
National=
annſchaften von Japan und USA. aufgenommen.
Der Deutſche Skiverband wird im Rahmen ſeiner
Uympia=Vorbereitungen etwa 15 ſeiner beſten Läufer im Monat
Vbruar eine gründliche Ausbildung in Norwegen angedeihen
ſen. Im Anſchluß daran nimmt dann die Gruppe an den vom
Februar bis 3. März ſtattfindenden Holmenkol=Rennen teil.
Eleanor Holm, die bekannte amerikaniſche
Weltrekord=
hwimmerin, iſt jetzt von ihrem Verband zur Berufsſportlerin
er=
ſirt worden.
Sporlkalender.
11.00 Uhr, Landtag: Olympia=Verpflichtungsfeier.
Fußball.
10.45 Uhr, Kranichſteiner Straße: Jahn 75 — SV. Mörfelden.
11.00 Uhr, Rheinallee: TSG. 1846 — Weiterſtadt.
14.00 Uhr, Stadion: SV. 1898 — TV. Egelsbach.
14.00 Uhr, Arheilger Mühlchen: 04 Arheilgen — Polizei Darmſt.
Handball.
14.30 Uhr, Dornheimer Weg: Reichsbahn — Urberach.
14.30 Uhr, Kranichſteiner Straße: Jahn 75 — TV. Egelsbach.
15.00 Uhr, Rennbahn: TG. Beſſungen — TV. Dreieichenhain.
14.30 Uhr (nicht 15.00 Uhr), Rheinallee: TSG. 46 — TV. Lorſch.
TSG. 1846, Schwimm-Abkeilung.
Mannſchafts=Weihnachtsfeier.
In der Reihe der innerhalb der verſchiedenen Abteilungen
der TSG. zu Weihnachten ſtattfindenden Kameradſchaftsfeiern,
hat die Schwimmabteilung für heute. Sonntag, den 16. Dezember.
abends 20 Uhr, im Kneipſaal der Turnhalle Woogsplatz ihre
Weih=
nachtsfeier angeſetzt. Als reine Mannſchaftsfeier ſoll dieſe
insbe=
ſondere der Pflege der Kameradſchaft dienen. Alle unſere
aus=
übenden Schwimmerinnen und Schwimmer, dazu alle die
zahl=
reichen am Schwimmunterricht teilnehmenden Nichtſchwimmer ſind
neben den übrigen Mitgliedern der TSG. herzlich eingeladen.
Weihnachtsſchwimmen der Jugend.
Alljährlich wird neben dem Weihnachtsturnen der Jugend
der TSG. auch ein Weihnachtsſchwimmen für die Jugend im
Hallenbad zur Durchführung gebracht. Dieſer
Weihnachtsſchwimm=
abend findet am Montag, den 17. Dezember, abends 19.30 Uhr, in
der großen Schwimmhalle ſtatt. Da das Weihnachtsſchwimmen
zu=
gleich ein Elternabend unſerer Schwimmerjugend iſt, wird neben
einer außerordentlich großen Teilnehmerzahl auch die Elternſchaft
ſicherlich ihr Intereſſe hierfür bekunden. In verſchiedenen
Darbie=
tungen werden die Jugend ſowie die erwachſenen Schwimmer und
Schwimmerinnen zeigen, wie ſehr ſie mit dem naſſen Element
ver=
traut ſind und zu welcher Fertigkeit ſie es bereits in der Kunſt des
Schwimmens gebracht haben. Weihnachtsſtimmung wird ins
Hallen=
bad einkehren und gar der Nikolaus wird gemeinſam mit dem
Waſſergott Neptun ſeine Schwimmerjugend begrüßen. Alle die
Jugendlichen, die ſich in dieſem Jahre freigeſchwommen haben,
ſchwimmen über die Bahn; eine Schwimmſchule der Erwachſenen,
Reigen und humoriſtiſches Schwimmen wird gezeigt werden und
ſelbſt Neptun wird aus den Fluten des Hallenbades
emporſtei=
gen. Daneben wird die Jugend ihre Stimme in der Halle
erklin=
gen laſſen, kurzum es lohnt ſich, dieſen Weihnachtsſchwimmabend
der TSG. am Montag, abends um 19.30 Uhr, zu beſuchen. Die
Freude am Erleben wird allen die Kraft zur Mitarbeit an der
Er=
ſtarkung unſeres Volkes geben.
Ein außerordentlich kräftig entwickelter Tiefdruckwirbel liegt
mit ſeinem Kern über der iriſchen See und verurſacht in ſeinem
Bereich ſchwere Stürme. Zwar beginnt er jetzt, ſich abzuſchwächen,
wird aber zunächſt noch ſeinen Einfluß auf unſer Wetter behalten.
Ausſichten für Sonntag: Bei kräftigen ſüdweſtlichen bis weſtlichen
Winden veränderlich, bewölkt und zeitweiſe Regenfälle, mild.
Ausſichten für Montag: Wechſelnd bewölkt mit meiſt
ſchauerarti=
gen Niederſchlägen, bei ſüdweſtlichen Winden etwas friſcher.
Nr. 346 — Seite 21
Reichsſender Frankfurt
Frankfurt: Sonntag, 16. Dezember
6.35: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Gr. Michel. Choral:
Liebſter Jeſu. — 8.15: Zeit, Nachr., Wetter. — 8.25: Stuttgart:
Gymnaſtik. — 8 45: Choralblaſen. — 9.00: Kaſſel: Evangeliſche
Morgenferer. — 9.45: Deutſches Schatzkäſtlein. Lieder von Schuber=
und Schumam. — 10.15: Chorgeſang. Ausf.; Felder’ſcher M. G,
V. Mittelbexbach, Saar und Doppelquartett Mittelberbach.
1100: Edwin Erich Dwinger lieſt: „Das Jahr im Wald”.
11.30: Vom Deutſchlandſender: Olympia=Feier. Verpflichtung der
Trainingsmannſchaften für 1936.
12.20: Mittagskonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.: W. Naue. — 13.00:
Stegreiferzählung: Paul Laven. — 13.15: Mittagskonzert. Schal=
und Platt können auch anſpruchsvolle Kundſchaft bedienen.
14.00: Stuttgart: Kinderſtunde. 1. Der Weihnachtsbub. Ein
Weih=
nachtshörſpiel. — 2. Kaſperle in der Geigenſtunde. Hörſpiet. —
15.00: Stunde des Landes: 1. Die neue Flachs=Röſtanſtalt in
Hün=
feld. 2. Die deutſche Erzeugungsſchlacht. Wie füttert man richtig?
3. Funkbogen von alten Sitten und Bräuchen auf dem Lande.
Funkberichk.
16.00: Berlin: Nachmittagskonzert. Berliner Orcheſtergemeinſchaft,
Dir.: Schlemm. — 18.00: Jugendfunk: Weihnachtsklänge. —
18.30: Stuttgart: Saarländiſche Landſchaftsbilder: „Kreuzblume
über der Saar
19.00: Konzert. Nürnberger und ſonſtige Puppen. Ltg.: Rosbaud
20,00: Sport. — 20.05: Wendelin Hipler”. Ein Volksſtück
aus der Zeit des deutſchen Bauernkrieges. Von Gert v. Klaß.
21.30: Berlin: Reichsſendung: 9. Meiſterkonzert des deutſchen
Rundfunks. Guſtav Havemann ſpielt. Konzert für Violine und
Orcheſter D=Dur, Werk 61 von Beethoven. — 22.15: Zeit, Nachr.
22.20: Nachr. Wetter, Sport. — 22.25: Sportſpiegel des
Sonn=
tags. — 22.45: Tanzmuſik. Kapelle Franz Hauck. — 24.00:
Stuit=
gart: Nachtmuſik.
Frankfurt: Montag, 17. Dezember
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Zeit und
Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch, Choral. —
7.00: Muſikzug der SA.=Standarte 167, Kaſſel. Ltg.:
Muſikzug=
führer Schröder. — 8.10: Waſſerſtand, Wetter. — 8.15:
Stutt=
gart: Gymnaſtik. — 9.00: Nur Kaiſerslaukern: Werbekonzert. —
9.15: Kaiſerslautern: 1. E. Chriſtmann: Von der Entſtehung der
Familienzunamen i. d. Pfalz. 2. Pfähzer Schüler konzertieren. 3.
Mathilde Jung: Die Bäuerin im Brauchtum und Sitte. — 10.00:
Nachr. — 10.15: Vom Deutſchlandſender: Schulfunk: Glaube und
Nor der Deutſchen. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30: Meldg.
11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert der Kapelle des NSDFB. Ltg.:
Fritz Barthelmeus. — 13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nachr.
13.10: Nachrichten aus dem Sendebezurk. — 13.15: Stuttgart:
Schallplatten: Jetzt in die Berge! — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30:
Wirtſchaftsbericht. — 14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55:
Wetter. — 15.00: Nur Kaſſel: Nachr. — 15.15; Kinderſtunde:
Wir baſteln Weihnachtsgeſchenke. — 15.30: Weihnachtsgeſchente —
aber mit Ueberlegung! Geſpräch. — 15.45: Unſer guter alter
Leb=
kuchen! Vom Handwerksgerät zur Weihnachtsbäckerei.
16.00: Nürnberg: Nachmittagskonzert. Das NS.=Frankenorcheſter.
Ltg.: W. Boehm. — 17.30: Carl Beines. Zum 65.
Geburts=
tage des Geſangspädagogen und Komponiſten am 15. Dezember.
Einführende Worte, verfaßt von Dr. Laux. — 18.00:
Jugend=
funk: Wir brauchen Heime. Dreigeſpräch. — 18.15: Wilh.
Grimm, der Märchenſammler. Zu 75. Todestag (16. Dezember).
Von Dr. Preitz. — 18.30: Bücherfunk: Die Welt der Fahrten
und Abenteuer — 18 45: Meldungen.
18.50: Kaſſel: Unterhaltungskonzert. Kurheſſiſches Landesorcheſter,
Ltg.: Maurick. Soliſt: O. Friedrichs (Violine). — 19.30: Vom
Deutſchlandſender: Onkel Fritz aus Neuruppin. Eine Hörfolge.
20.00: Zeit, Nachr. — 20.10: Volk und Wirtſchaft an der Saar.
Berichte und Geſpräche. — 20.30: Giacomo Puccini. Zum
Ge=
dächtnis ſeines Todestages am 29. Nov. 1924. Muſik aus
La Bohéme” und „Butterfly” — 21.25: Ein alter Müller
ſchreibt die Chronik ſeiner Mühle. Funkbogen. — 22.00: Zeit.
Nachr. — 22.15: Nachr., Wetter, Sport. — 22.30: Zu Puccims
Todestag. Giann Schiccht. Komiſche Oper i einem Akt von
Puccinr. — 23.30: Schöne deutſche Volkslieder. — 24.00:
Schall=
platten: Komponiſtenporträt: „Modeſt Petrowitſch Muſſorgſky=
(Geb. 28. 3. 1835: geſt. 22. 3. 1881).
Mun dnasannnn
S
Reichsſendung: 21.30: 9. Meiſterkonzert. Guſt.
Have=
mann ſpielt: Konzert für Violine und Orcheſter D=Dur,
Werk 61 von Beethoven.
Berlin: 20.00: Ringſendung aus Warſchau, Kopenbagen
und Budapeſt.
Breslau: 20.00: Hier ſpricht Siebenbürgen! Hörbild
um Land und Leute.
Deutſchlandſender: 18.30: Stunde der
Auslands=
deutſchen. Aus der ſchwäbiſchen Türkei.
Frankfurt: 20.05: Wendelin Hipler. Volksſtück aus der
Zeit des deutſchen Bauernkrieges.
Hamburg: 20.30: Precivſa. Oper von C. M. v. Weber.
Köln: 20.00: Volkstümliche Abendmuſik.
Königsberg: 17.50: Winter= und Marienlieder zur
Laute.
Leipzig: 19.50: Heitere Abendmuſik aus Dresden.
München: 19.00: Aus der Barfüßerkirche, Augsburg:
Singſchul=Weihnachten.
Stuttgart: 20.00: Bunte Unterhaltung für Advent,
Budapeſt: 21.00: Zigeunerkapelle Bura.
Luxemburg: 20.00: Tanzkapelle Billy Cotton.
Belgrad: 20.00: Opern=Arien.
Wien: 20.30: Muſikaliſches Kunterbunt.
Warſchau: 20.30: Leichte Muſik auf 3 Klavieren.
Montag, 17. Dezember
Berlin: 20.10: Werner Bergold: Moderne Tanzmuſik
oder nicht?
Breslau: 18.25: Von der Kulturhöhe der alten
Ger=
manen. Dreigeſpräch.
Deutſchlandſender: 20.15: Ueberſeeiſche
Militär=
kapellen ſpielen.
Frankfurt: 22.30: Gianni Schiechi. Komiſche Oper von
Puccini.
Hamburg: 18.00: Luſtiges aus dem Matroſenlogis.
Köln: 21.00: Kölner Plauderſtunde. Unterhaltſamer
Querſchnitt der Zeit.
Königsberg: 20.15: Unterhaltungs= und Tanzmuſik.
Leipzig: 17.30: Deutſchland und die Weltwirtſchaft:
Deutſchland und Kanada.
München: 21.20: Aus der guten, alten Zeit. Muſikal,
Blumenbukett.
Stuttgart: 22.30: Und jetzt .. . zum Tanz!
Stockholm: 21.00: Brahms=Konzert.
Wien: 19.25: Aus der Staatsoper: Coſi fan tutte, von
Mozart.
Warſchau: 20.00: Volkstümliches Konzert.
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Der deutſche Außenhandel im November.
Leichter Rückgang der Ein= und Ausfuhr
Nach der ſoeben veröffentlichten Außenhandelsſtatiſtik für
No=
vember betrug die Einfuhr im Berichtsmonat 346 Mill. RM.
Gegenüber dem Vormonat iſt ſie damit um rund 1 v. H.
zurück=
gegangen. Ebenſo wie im Oktober weicht die Einfuhrentwicklung
auch im November von der jahreszeitlichen Tendenz ab. In den
Vorjahren hat die Einfuhr von Oktober zu November in der
Regel zugenommen „Dies gilt insbeſondere für die
Rohſtoff=
einfuhr, die meiſt Steigerungen zwiſchen 3 und 10 v. H.
aufzu=
weiſen hatte. Im November dieſes Jahres hat ſich die
Rohſtoff=
einfuhr demgegenüber kaum verändert. Im einzelnen war die
Entwicklung allerdings ſehr unterſchiedlich. Während die Einfuhr
von Bau= und Nutzholz ſowie Eiſenerzen ſtärker als ſaiſonüblich
abgenommen hat, ſind bei einer Reihe anderer Rohſtoffe, ſo
ins=
beſondere Wolle, Federn und Borſten ſowie Steinkohlen,
Einfuhr=
ſteigerungen eingetreten. Die Einfuhr von Baumwolle, die bisher.
im November regelmäßig zugenommen hat, war unverändert. Die
Einfuhr von Lebensmitteln, die im Oktober ſtark angeſtiegen
war, iſt im November wieder etwas geſunken. Rückgängig war
hier insbeſondere die Einfuhr von Kaffee (im Vormonat
Lager=
abrechnungen) Getreide und Eiern. Dieſen Rückgängen ſteht eine
ſaiſonmäßige Steigerung der Einfuhr von Südfrüchten gegenüber.
Auch die Fertigwareneinfuhr war — der Saiſontendenz
ent=
ſprechend — etwas geringer als im Oktober. Die Entwicklung der
Einfuhr aus den einzelnen Bezugsländern iſt durch erhebliche
Unterſchiede gekennzeichnet. Abgenommen hat die Einfuhr
insbe=
ſondere aus den Vereinigten Staaten von Amerika (Baumwolle,
Obſt), Südſlawien (Obſt, Kupfer), der Tſchechoſlowakei (
Textil=
waren) und Schweden (Eiſenerze). Zugenommen hat der
Waren=
bezug aus der Türkei (Gerſte, Baumwolle), China (Oelfrüchte),
Rumänien (Mais, Nüſſe), Ungarn (Federn), Norwegen (Tran)
und Italien (Südfrüchte).
Die Ausfuhr betrug im November 356 Millionen RM.
Gegenüber dem Vormonat iſt ſie um annähernd 3 v. H. geſunken.
Abgenommen hat die Ausfuhr von Rohſtoffen und Fertigwaren.
Bei Rohſtoffen entſpricht die Verminderung, an der im
weſent=
lichen Verminderung zurück. In den Vorjahren hat die
Fertig=
ſonüblichen Bewegung. Dagegen bleibt der Rückgang der
Fertig=
warenausfuhr (minus 1,7 v. H.) erheblich hinter der
ſaiſonüh=
lichen Verminderung zurück. J nden Vorjahren hat die
Fertig=
warenausfuhr von Oktober zu November regelmäßig erheblich
ſtärker abgenommen (im Durchſchnitt rund 9 v. H.). Im Vorjahr
betrug die Verminderung ſogar faſt 12 v. H. Der Abſtand der
Fertigwarenausfuhr von den Ergebniſſen des Vorjahres, der im
Durchſchnitt der Monate Auguſt bis Oktober dem Wert nach etwa
17 v. H. betrug, hat ſich im November auf 6 v. H. vermindert. Der
Rückgang der Ausfuhr vom November entfällt, ſo weit ſich jetzt
ſchon überſehen läßt, vorwiegend auf Sowjetrußland, die
Nieder=
lande, Dänemark. Frankreich und die Teſchoſlowakei. Dieſen
Rück=
gängen ſtehen Steigerungen in der Ausfuhr nach Rumänien,
Oeſterreich, Braſilien und den Vereinigten Staaten gegenüber.
Die Handelsbilanz ſchließt im November mit einem
Ausfuhrüber=
ſchuß von 10 Millionen RM. gegenüber 16 Millionen RM. im
Oktober ab. Soweit die vorliegenden Länderergebniſſe bereits
eine Feſtſtellung zulaſſen, ergibt ſich der Rückgang des
Ausfuhr=
überſchuſſes aus einer Verminderung der Aktivität im Verkehr
mit europäiſchen Ländern. Im Verkehr mit den Ueberſeeländern
hat ſich der Einfuhrüberſchuß weiter verringert.
Berlinet und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Zurückhaltung der letzten Wochen gab auch der geſtrigen
Berliner Börſe das Gepräge. Da nur wenig Limite vorlagen und
Kauforders kaum eingetroffen waren, bröckelten die Kurſe weiter
ab. Auch die Kuliſſe hielt ſich mangels Anregunge: vollkommen
zurück. Die Tatſache, daß der Außenhandel einen wieder nur
kleinen Ausfuhrüberſchuß ausweiſt, fand Beachtung, vermochte
aber die Stimmung nicht zu beeinfluſſen. In dem
Wirtſchafts=
bericht der Commerzbank wird die Weiterentwicklung der
Divi=
dendenwerte auf längere Sicht mit Zuverſicht betrachtet und man
weiſt darauf hin, daß eine allgemeine Zinsſenkung am
Renten=
markt auch eine veränderte Bewertung der Aktien nach ſich ziehen
müßte. Durch lebhaftes Geſchäft und feſte Haltung fielen
ledig=
lich die Obligationen der Ver. Stahlwerke auf, die auf das
Reichsgerichtsurteil, das die Reviſion der Ver, Stahlwerke
zurück=
gewieſen hat, bei etwa 200 000 RM. Umſatz ½8 Prozent höher
er=
öffnete. Der erſte Kurs ſtellte ſich auf 90½, nachdem man
aller=
dings geſtern nachmittag bei Bekanntwerden des Urteils bereits
mit 91½ Prozent gehandelt hatte. Am Rentenmarkt wurden
Um=
ſchuldungsanleihe wieder 15 Pf. höher bezahlt. Altbeſitz
ermäßig=
ten ſich um 27½ Pf. Reichsſchuldbuchforderungen waren wenig
verändert. Tagesgeld ſtellte ſich auf unverändert 4—4½ Prozent.
Am Valutenmarkt hörte man London=Kabel mit 4,94½. Das
Pfund war auf Interventionen des Ausgleichsfonds international
etwas erholt. — Im Verlauf waren die Kurſe im allgemeinen
wenig verändert. Farben behaupteten ſich unter Schwankungen.
Erdöl waren 1½ Prozent höher als am Vortag. Auch Ilſe
Berg=
bau waren zum Kaſſakurs 2 Punkte befeſtigt. Phönix zogen um
½ Prozent an. Akku bröckelten dagegen um ½ Prozent ab. Auch
Weſtdeutſche Kaufhaus und Daimler waren etwas ſchwächer.
Hamburg=Süd konnten ſich um 1½ Prozent erholen. Der
Kaſſa=
rentenmarkt lag ruhig und teilweiſe freundlicher.
Umtauſchobli=
gationen und Dollarbonds wurden zu geſtrigen Kurſen gehandelt.
Von Pfandbriefen waren die Berliner um ½ Prozent erholt,
Pfandbriefbank, Preußiſche Hypothekenbank und Preußiſche
Zen=
tral Boden gewannen ½ bis ½, während Meininger ½ Prozent
nachgaben. Stadtanleihen faſt durchweg ½ Prozent befeſtigt.
Gör=
litzer gewannen 1 Prozent. Provinzanleihen bröckelten leicht ab.
Länderanleihen lagen bei Schwankungen bis ½ Prozent
unein=
heitlich. Braunſchweiger Staatsanleihen notierten ½ Prozent
höher. Von Obligationen waren Leopoldsgrube ½ Prozent und
Lüdenſcheid 1 Prozent befeſtigt, während 27er Krupp um R
Pro=
zent nachgaben. In Privatdiskonten überwog die Abgabeneigung
zu unverändertem Satz von 3½ Prozent.
Die Frankfurter Börſe wurde auch am Wochenſchluß von
außergewöhnlicher Geſchäftsſtille beherrſcht und hatte infolge der
luſtloſen Haltung zumeiſt nur knapp behauptete Kurſe. In
man=
chen Werten kam etwas Angebot heraus, das bei der geringen
Aufnahmeneigung etwas ſtärkere Kursrückgänge brachte, im
all=
gemeinen hielten ſich die Veränderungen aber in engen Grenzen.
Der Rentenmarkt hatte etwas unſicheren Beginn, nach den erſten
Kurſen zeigte ſich jedoch eher etwas Kaufintereſſe, wobei die
zu=
verſichtlichen Wochenberichte der Großbanken etwas anregten. Von
Anfang an gefragt waren aber Kommunal=
Wuechdit gachin Uundeder deſceitct ieſce ie
verein=Bonds das Urteil gefällt hat, ſchritten Kuliſſe und
Mit=
läuferſchaft zu kleinen Realiſationen, ſo daß ein Rückgang um
Prozent auf 90½ Prozent eintrat. Am Aktienmarkt waren
Schiffahrtswerte bei kleinem Umſatz weiter bis ½ Prozent erholt.
Im Verlaufe ergaben ſich keine nennenswerten Veränderungen
das Geſchäft blieb auf allen Marktgebieten ſehr klein.
Verſchie=
dentlich bröckelten die Kurſe noch leicht ab. Am Rentenmarkt
waren die variablen Kurſe ebenfalls faſt unverändert, eher etwas
leichter lagen jedoch Kommunal=Umſchuldung. Am Pfandbriefmarkt
war das Geſchäft bei faſt unveränderten Kurſen ſehr klein,
Stadt=
anleihen lagen ebenfalls ruhis und wenig verändert, teilweiſe
ergaben ſich noch leichte Rückgänge, Staatsrenten und
Auslands=
werte lagen ſtill. Am Kaſſamarkt blieben Schnellpreſſe
Franken=
thal ſtark angeboten, die Notiz wurde auch heute ausgeſetzt.
Tagesgeld blieb zu 3¾ Prozent unverändert.
Innehaltung und Ueberwachung der Rundholzpreiſe
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat das
Reichs=
forſtamt unter Uebertragung ſeiner Befugniſſe ermächtigt, alle
Stellen der deutſchen Forſtwirtſchaft, ſowohl der öffentlichen wie
der privaten, mit entſprechenden bindenden Anweiſungen über
Preisbildung zu verſehen. Im Nachgang zu den vom
Reichsforſt=
meiſter und Reichsernährungsminiſter ergangenen Anweiſungen
vom 8. bis 20. Oktober 1934 betreffend Regelung der
Rundholz=
preisbildung, wird daher darauf hingewieſen, daß der
Reichs=
kommiſſar für Preisüberwachung die bisher getroffene Regelung,
ſoweit ſie die Feſtſetzung von Preiſen betrifft auch ſeinerſeits
bis auf weiteres als alleingültige Grundlage für die
Preisbil=
dung anerkannt hat. Die Regelung iſt von allen Stellen peinlichſt
innezuhalten.
Jede Ueberſchreitung des gewogenen Durchſchnittspreiſes des
Vorjahres (1. Oktober 1933 bis 30. Dezember 1934) mit den
ge=
gebenenfalls zuläſſigen Zuſchlägen bedarf der Genehmigung des
Reichsforſtamtes, die nur im Einvernehmen mit dem
Reichskom=
miſſar für Preisüberwachung erteilt werden kann.
Das Verbot des Holzverkaufs im Wege öffentlicher
Verſteige=
rung vom 19. November 1934 — III/157 — wird dadurch nicht
berührt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Groß=
handelspreiſe ſtellt ſich für den 12. Dezember, wie in der Vorwoche
auf 101.1 (1913: 100) Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrarſtoſfe 100,5 (minus 0,2), induſtrielle Rohſtoffe und
Halb=
waren 92,1 (plus 0,2 v. H.), induſtrielle Fertigwaren 118,8 (plus
Reviſion des Stahlvereins zurückgewieſen. In dem
Rechts=
ſtreit gegen die Vereinigte Stahlwerke AG. wegen der Bedeutung
der Goldklauſel für die Dollaranleihe 1926 hat der 6. Zivilſenat
des Reichsgerichtes unter 6436/34 entſchieden: Die Reviſion der
Vereinigten Stahlwerke gegen das Urteil des Oberlandesgerichtes
Düſſeldorf vom 10. Juli 1934 wird zurückgewieſen. Die Koſten
fallen den Vereinigten Stahlwerken zur Laſt. — Die Begründung
dieſer Entſcheidung geht kurz dahin: Leitender Geſichtspunkt war
hier die Frage, wie dürfte der Empfänger der
Teilſchuldverſchrei=
bungen den Inhalt der Anleihebedingungen nach Treu und
Glau=
ben mit Rückſicht auf die Verkehrsſitten auffaſſen. Bei dieſer
Aus=
legung konnte der Senat nur zu dem gleichen Ergebnis kommen,
vie ſie das Berufungsgericht vertreten hat.
Heſſiſche Tabakverkäufe. Bei der Hauptguteinſchreibung des
Landesverbandes badiſcher Tabakpflanzerfachſchaften gelangten
in Schwetzingen auch einige Partien aus dem heſſiſchen
Anbau=
gebiet zum Ausgebot. Handel und Induſtrie zeigten ſtarkes
In=
tereſſe, die Preiſe bewegten ſich im allgemeinen 4—12 RM. über
denen des Vorjahres. Von Lorſch ſtanden 17 000 Zentner, von
Hüttenfeld 700, von Großhauſen 280, von Viernheim 3200 und
von Lampertheim 2500 Zentner zum Verkauf. Es wurden
fol=
gende Preiſe erzielt: Lorſch 67,75—68,65, Hüttenfeld 70,10—70,20,
Großhauſen 67,90, Viernheim 65,65—68,55, Lampertheim 61,65—
64,15 RM. je Zentner.
Niederrheiniſche Papier= und Pappenfabrik AG., Neuß. Die
HV. der Geſellſchaft genehmigte den Abſchluß (30. 6.) der nach
Abſchreibungen von 257 232 (120 000) RM. auf Anlagen und
27 000 (92 700) RM. anderen Abſchreibungen einen Reingewinn
von 143 8188 RM. aufweiſt. Um dieſen Gewinn vermindert ſich
der aus dem Vorjahr übernommene Verluſtvortrag auf RM.
618 300, der in dieſer Höhe weiter vorgetragen wird. Der AR.=
Vorſitzende, Generaldirektor Wichtrig, hat ſein Amt niedergelegt.
Neu in den AR. gewählt wurde Th. Itſchert=Vallendar a. Rh. —
Nach dem Bericht iſt im Abſatz eine weſentliche Beſſerung
ein=
getreten. Die Gefolgſchaft konnte gegenüber dem Vorjahr um
40 Prozent erhöht werden. Ueber die Ausſichten wurde
mitge=
teilt, daß der gute Auftragseingang auch im laufenden Jahre
bisher angehalten habe, Sofern keine unvorhergeſehenen
Er=
eigniſſe eintreten, könne man damit rechnen, daß die Gefolgſchaft
weiter verſtärkt werden könne.
Starke Zunahme der Arbeitsloſigkeit in Frankreich. Die Zahl
der Arbeitsloſen iſt in der am 3. Dezember zu Ende gegangenen
Woche nach der amtlichen Statiſtik des Arbeitsminiſteriums
außergewöhnlich ſtark, nämlich um 9658 auf 384 841 geſtiegen, was
gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres eine Erhöhung
um 115 223 bedeutet. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß die offizielle
Statiſtik nur etwa den vierten bis fünften Teil der tatſächlich
vorhandenen Arbeitsloſen erfaßt. Seit dem 8. November, an dem
Miniſterpräſident Flandin, der in ſeiner Regierungserklärung die
Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit als einen der Hauptpunkte
ſei=
nes Programms bezeichnete, die Staatsgeſchäfte übernommen hat,
dürfte die Zahl der Arbeitsloſen um 120 000 bis 150 000 auf
1600 000 bis 1 900 000 angeſchwollen ſein.
Die Situakion in der Zemenkindufkrie.
Verbände bleiben beſtehen. — Zemenkpreisſenkung
bevorſtehend. — Neubauverbok wird verlängerk.
Von maßgebender Seite erfährt der DHD. folgendes: „
Es=
ſteht nunmehr feſt, daß die Verordnung vom 17. Februar 1934
vom Reichswirtſchaftsminiſterium über den 31. Dezember 19341
hinaus nicht verlängert wird. Die einzelnen Zementverbändee
werden ſich aber nicht auflöſen (der norddeutſche und der weſtt
deutſche Verband haben bereits einen diesbezüglichen Beſchluß
ge=
faßt, beim ſüddeutſchen Verband wird am Samstag nachmitta
der gleiche Beſchluß erwartet). Die Zementverbände werden alff.
den Kampf (gegen die Außenſeiter) gemeinſam führen. Verhando
lungen über die Unterſtützung des weſtdeutſchen Verbandes durch
die übrigen 3 Verbände ſind noch im Gange. Selbſtverſtändlickht
muß eine nicht unweſentliche Herabſetzung der jetzt beſtehender
Zementpreiſe in Kauf genommen werden. Mit einer
Verlänge=
rung des Neubauverbotes iſt zu rechnen.” — Mit den Außenſeij
tern beſteht alſo keinerlei Regelung mehr, dieſe ſind in Preis un=
Mengen vielmehr vollkommen frei. Der nun eingetretene
Preis=
kampf kann nur durch das Zuſammenbleiben der Verbände etwa.
gemildert werden. Wie der DHD. weiter hört, muß für neu
Lieferung ab 1. Januar 1935 mit einer weſentlichen Preisherabs /üückeit.— Zwei 1
ſetzung gerechnet werden. Der in freier Wirtſchaft auszutragend= kru var, trafen ſich
Kampf müſſe aber auch zum Ausſcheidungsprozeß ungeſunder Ze
mentbetriebe führen. Ueber die Unterſtützung für den weſtdeuch
ſchen Verband hört der DHD. noch, daß die drei übrigen Zemend
verbände für Weſtdeutſchland eine prozentuale Abgabe des eigs
nen Verbandes zugeſichert haben, die ſich auf der Höhe von rum
20 Prozent belaufen wird. Es iſt erinnerlich, daß von maßgebem
der Stelle bei Beginn der Verhandlungen über die Marktneuord
nung damals eine Kontingentsabgabe von 20 Prozent für Weſc
deutſchland vorgeſchlagen war, daß aber der weſtdeutſche Verban
damals 24 Prozent und zuletzt 22 Prozent noch gefordert hatts
Da eine Einigung nicht zuſtande gekommen war, hatte das RWMyl
unter Nichtverlängerung ſeiner Verordnung vom 17. 2. 1934 de
Zementinduſtrie die Marktneuordnung ſelbſt überlaſſen. Die i.
ihren Grundzügen nunmehr getroffene Neuregelung bringt Weſtl
deutſchland gegenüber dem erſten Vorſchlage alſo keine
Beſſer=
ſtellung, vielmehr ſteht die geſamte Zementinduſtrie nunmehr vo
einem Preiskampfe, den die geſchloſſenen Verbände gegenüber der
Außenſeitern im freien Markt nunmehr auszutragen haben. A.
Montag iſt durchweg für die Lieferungen vom 1. 1. 1935 ab
be=
reits mit der Zementpreisſenkung zu rehnen.
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zugeführt war.
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Neidensgenoſſen,
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Produkkenmärkke.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 15. De
zember per Stück bzw. Pfund in Rpfg. Gemüſe: Kohlrabi 5
Erdkohlraben 8, gelbe Rüben 6—8, rote Rüben 6—8, weiße Rübern
6—8, Schwarzwurzeln 20, Spinat 10—12, Rotkraut 10—12, Weiß
kraut 4—6, Wirſing 4—8 Grünkohl 8—10, Roſenkohl 20, Zwiebelm
8—10, Knoblauch 50—60, Tomaten 40—60, Kaſtanien 18—2l
Feldſalat (Lattich) 40—60, Endivienſalat 5—15, Kopfſalat 20—25
Blumenkohl 20—50, Rettich 5—10. Meerrettich 30—40. — Kar
toffeln: Spätkartoffeln 4. — Obſt: Tafeläpfel 10—18, Wiru
ſchaftsäpfel 6—10, Tafelbirnen 10—15, Wirtſchaftsbirnen 5—101
Trauben 40—45, Nüſſe 35—40, Apelſinen 20—25, Zitronen 5—G
Bananen 40. — Eßwaren: Süßrahmbutter 152—157, Land
butter 140—142, Weichkäſe 20—25. Handkäſe 4—12, Eier (friſche
1—16. — Wild und Geflügel; Gänſe 80—100, Hühnen
70—80, Rehe 40—120, Tauben 50—60, Haſen 40—100, Ziegens
fleiſch 50. Hähne 90—120. — Fleiſch= und Wurſtwaren=”
Rindfleiſch (friſch) 50, Kalbfleiſch 76. Schweingfleiſch 90,
Hack=
fleiſch 64.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
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Der das Inſerat
che, daß ich daral
Das Direktionskomitee des internationalen Walzdrahtver
bandes ſetzte das Mengenprogramm für das erſte Vierteljah-”
1935 auf 350 000 Tonnen feſt. Das bedeutei gegenüber dem letzter!
Vierteljahr 1934 eine Erhöhung um 30 000 Tonnen. Wie der
DHD. erfährt, konnten auf einzelnen Auslandsmärkten die
Preiſ=
etwas aufgebeſſert werden.
Die in der ausländiſchen und zum Teil auch in der
inländi-
ſchen Preſſe verbreitete Mitteilung, daß die Hamburg—Amerika)
Linie und der Norddeutſche Lloyd das Unionsverhältnis aufge:
löſt und die Fahrtengebiete unter ſich aufgeteilt hätten, entbehr
jeder Grundlage.
ſtraße 22
Berliner Kursbericht
vom 15. Dezember 1934
Deviſenmarkt
vom 15. Dezember 193-
ine Preisv.
Nrm, Zentr.=
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau /4
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gasl=
Deutſche Erdöl
Vf
70.—
73.25
24.375
28.50
26.—
111.—
105.—
132.75
117.—
99.25
Meie Heee
3. G. Farben.
Gelſ. Bergwerle
Geſ.f.elektr.Untern.
darpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 1
köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann.
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Korsw. Chem. Fabr
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
TAn5
31.125
58.625
107.50
98.50
76.375
75.50
108.50
71.50
92.25
72.375
55.75
Weene
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzbetfurth Ka
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali 1
Agsb.Nnrb.Ma ſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht/!
Wanderer=Werke
V
11.625
93.125
142.—
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13.25
114.25
41.—
99.375
102,75
123.—
Aegypten
Argentinier
Belgien
Braſilien
Bulgarie,
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenla.
Holland
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D
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1 Pap. Pe o
100 Belga
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100 Kronen
100 Gulden
12.Stg.
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100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 isl. Kr.
D
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0.628
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B1.18 8
12.31
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5.435
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Brief=
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Ftalien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen.
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak.
Türfei.
ungarn
Uruguay
Ver. Staka
Währung
100 Lire
1 Yen
100 Dinal
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Eseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas
100 Tſch.=Kr.
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100 Pengd
1 Goldpeſo
1 Dollar
GeldBrie/
21.30
9.710
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Frankfurter Kursbericht vom 15. Dezember 1934.
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Dt. Eff. u. Wechſe
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Rhein. Hyp.=Banl.
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7. evtl
Verat
Sonntag, 16. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 346 — Seite 23
Tüuh?
Roman von Else Meerstädt.
(Nachdruck verboten.)
Die Klubſeſſel fehlten natürlich vier Stockwerke höher. Aber
er hätte das wohl bei 25 Mark Monatsmiete verlangen wollen!
Gher das Wort zeitgemäß, ſeinen Umfang und ſeine Tragweite
ar ſich doch wohl jeder heute klar.
Das große Erlebnis Bernds hantierte drunten in einem
hrralen, engen, mit Regalen verſehenen Raum, der offenbar als
peiſekammer gedacht, aber nur in beſcheidenſtem Maße ſeinem
weck zugeführr war. Außer einem Frühſtücksteller mit einem
llecks Butter und einem Zipfel Wurſt konnte Bernd nichts
ent=
eden, was einer Speiſekammer würdig geweſen wäre. Bücher
nd alte Zeitſchriften, die der Pagenkopf ſich bemühte möglichſt
nronell aufeinander zu ſchichten, gehörten beſtimmt nicht hinein.
Eine ganze Weile hantierte der Pagenkopf völlig ungeniert
ind ſich allein fühlend drunten herum. Dann kam ſo etwas wie
ne leiſe Unruhe über das Mädel, Blicke ſind fühlbar, der dunkle
agenkopf drehte ſich ausſchauend nach rechts, nach links — hob
h.! — Und nun war für Bernd Allen, das große Erlebnis
ſirklichkeit. — Zwei junge Augenpaare, deren Sehkraft nicht
ge=
übt war, trafen ſich in dem Raum zwiſchen der fünften und der
ſten Etage, lachten ſich an. Die Augen des Mädchens hatten
otz ihres ſamtigen Brauns etwas Hellblinkendes. Courage,
was anzupacken, richtig anzupacken, konnte man daraus leſen.
nd eine gewiſſe Wurſtigkeit und Ungeniertheit dem Wurſtzipfel
genüber, der mit dem Butterklecks zuſammen ein ſehr
anſpre=
ndes Stilleben bildete
Leidensgenoſſen, ſchoß es Bernd durch den Kopf. Gerade wollte
grüßend hinunterwinken, als das Mädel von dem Stuhl, auf
m es geſtanden hatte, herunterſprang und verſchwand. Bernd
ſtte eine ferne Frauenſtimme rufen hören —
Er wartete eine ganze Weile darauf, daß das Mädel
wieder=
immen ſollte. Es war aber vergebens. Schade, dachte er,
wäh=
nd er das Inſerat zuſammenfaltete, und in ſeine Jackentaſche
ſchte, daß ich darauf angewieſen bin, mir eine Mäzenin zu
ſchen —
An der Wohnungstür begegnete ihm ſeine Wirtin, die vom
Einkaufen kam. So beladen war ſie mit Kartoffeln und mit wie
Palmenwedel in die Länge geſchoſſenem Grünkohl, daß ihr ein
kleines Paket unter dem Arm wegrutſchte.
Bernd bückte ſich danach. „Bitte, Frau Lachmann”, ſagte er
mit einer kleinen ironiſchen Verbeugung.
„Das is ine feine Sache, die in das Papier is, Herr Allen”
meinte Frau Lachmann in einer teils belehrenden, teils
wohlwol=
lenden, zugleich aber auch ſanft ermahnenden Art. „Schmalz zum
Auslaſſen — das iſt billig und läßt ſich ſchön ſtrecken. Man braucht
die alte Margarine nicht zu eſſen und ſpart den Belag. Sie ſollten
ſich von mir mal’n Töpfchen zurecht machen laſſen —
„Ich habe einen empfindlichen Magen, Frau Lachmann —‟
„Wenn der empfindliche Magen man nicht eine empfindliche
Zunge iſt, Herr Allen. So etwas dürfte es eigentlich heute bei
der Arbeitsloſigkeit nicht geben, das iſt meine Anſicht —
„Eine Anſicht, die unzweifelhaft richtig iſt, Frau Lachmann”
beeilte ſich Bernd verbindlich zu verſichern. Er hatte wiederholt
Gelegenheit gehabt, ſich zu überzeugen, daß Frau Lachmann in
die=
ſem Punkt unbelehrbar war. Sie war der Meinung, daß alle, die
unter Arbeitsloſigkeit litten, eine Zwangsinnung bildeten, in der
es keine Geſchmacksunterſchiede geben durfte. Gleiche Armut, gleiche
Mägen. Frau Lachmann war ſehr für eine Vereinheitlichung. Die
Rutſche, die viele von oben nach unten hatten machen müſſen,
waren ihr eine gewiſſe Genugtuung. So können Sie am beſten
fühlen, wie es unſereins zumute iſt, pflegte ſie zu ſagen, und gab
dieſer Meinung auch äußerlich eine Form, indem ſie ſich möglichſt
formlos benahm.
„Sagen Sie mal, verehrte Frau Lachmann”, wechſelte Bernd
Allen das Thema, „wer wohnt eigentlich in der erſten Etage des
Nebenhauſes? Ich habe da vorhin über den Lichthof hinweg einen
dunklen Mädchenkopf geſehen
„Ach ſo, die — — —! Die hat ordentlich eins auf den Deckel
gekriegt mitſamt ihrer hochnäſigen Familie —
Sag einer was er will
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„Wiſſen Sie, wer und was die Herrſchaften ſind, Frau
Lach=
mann —
„Wahrſcheinlich Rentiers, wie die meiſten von uns”, — Frau
Lachmann betont das uns —, „Stempelrentiers. Früher ſtanden
in der Speiſekammer vom Herrn Generaldirektor die Büchſen mit
Gänſeleber=Paſtete, Hummer und Kaviar — ich kann gut kieken —!
Heute liegt da n Wurſtende. Ich denke mir, die Miete bezahlt die
Wohlfahrt. Vielleicht bringen ſie auch die möblierten Herren ein.
Und hin und wieder verkaufen ſie unten was von ihren
Klamot=
ten, von den Staatsſtücken aus guten Zeiten. Na, in die
Verlegen=
heit kommt ja unſereins, Gott ſei Dank, nicht.
„Darob können Sie froh ſein, Frau Lachmann —
„Bin ich auch” beſtätigte Frau Lachmann energiſch. Sie hat
einen Vorwurf aus Bernds Stimme herausgehört. Natürlich,
alles, was früher auftrumpfte, hält auch heute noch zuſammen.
Nicht totzukriegen iſt dieſer Hochmut —
Bernd Allen hat den Schrei nach einer Gönnerin, die zu
helfen gewillt iſt, der Anzeigenannahme der großen Zeitung zur
Weiterbeförderung anvertraut. Sechs Mark und vierzig Pfennige
hat ihm der Herr am Schalter für dieſen SOS=Ruf abgenommen
und ihm dafür die Losnummer X 3—37—3 überreicht. Einen
kri=
tiſchen Blick hatte er zugegeben.
Wie viele würden wohl auf dieſe ſeltſame Vereinigung von
Zahlen ſchreiben? Ein X, wie es vor der Zahl ſtand, eine X=
be=
liebige, die nicht aufregte und nicht anſtrengte?
Aber nein, dieſe Art würde ſich wohl kaum auf das Inſerat
melden. In ſolchem Lager legte man keinen Wert auf exponierte
Stellungen. Vielmehr auf eine ſichere Stellung, zu deren Ertrag
man die eigenen Zinſen ſchlagen konnte.
Und ein Mädel wie das, was er heute kennengelernt hatte,
allerdings nur über eine Luftlinie hinweg — würde auch nicht
dabei ſein —
Als Bernd wieder in den Regionen der Frau Lachmann
an=
gelangt war, war es ſein erſtes, ans Fenſter zu treten. Vielleicht
ließ ſich die Bekanntſchaft von vorhin ein wenig vertiefen.
Wie=
wohl er ſich nach dem, was ihm Frau Lachmann berichtet hatte,
ſagen mußte, daß das in ſeiner Lage keinen Zweck hatte. Aber
ſchließlich, wenn man gerade dreißig war, fragte man nicht nur
nach Zwecken. Man entgleiſte auch einmal, ſelbſt dann, wenn man
der Meinung war, daß man den einzig gangbaren Weg gefunden.
hatte.
Dieſe Inkonſequenz führte ihn aber nicht, leider nicht, zu einer
Fortſetzung der Bekanntſchaft, mit dem ſeidigen Pagenkopf; denn
daß er ſeidig war, war für Bernd gar keine Frage. Wohl aber
lernte er den Vater kennen. Einen älteren Herrn, der ſich
eben=
falls in der zu einer Rumpelkammer degradierten Speiſekammer
zu ſchaffen machte. Und zwar an einer neu hinzugekommenen Kiſte
und an einer Flaſche. Er entkorkte die Flaſche und roch hinein.
Möglich, daß noch etwas von dem einſtigen Duft darin
zurückge=
blieben war.
(Fortſetzung folgt.)
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