Darmstädter Tagblatt 1934


11. Dezember 1934

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 341
Dienstag, den 11. Dezember 1934. 196. Jahrgang

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Hanzöſiſche Vermittlung im Palkan=Konflikt
Dalchläge Lavals zur Bekämpfung des inkernakionalen Terrorismus. Einſehung eines inkernakionalen
Skrafgerichkshofs mit beſtimmken Eingriffsrechten in die Juſtiz der einzelnen Länder geplank.

Diplomakiſche Zeuerwehr.
Spannung in Genf, die ſich um das Marſeiller
Attühn herumlagert, hat in den letzten Tagen ſtark zuge=
nouie
n. Die Dinge ſind ganz anders gelaufen, als die
Groitzächte erwartet hatten. Urſprünglich war wohl nur eine
gemiſt me Aktion gegen den Terrorismus in Ausſicht genom=
menu
bibei England, Frankreich und Italien ſich bemühten, die
poliutzhen Leidenſchaften, die zwiſchen Ungarn und der Kleinen
Entu beſtanden, möglichſt abzukühlen. Die Großmächte
betprtien es als ihre Aufgabe, die Rolle der Feuerwehr
zu hilrrehmen und dafür zu ſorgen, daß die Ausſprache auf
ein y gkademiſches Gleis gebracht wurde, wo abſeits von
gegeimiägen Vorwürfen eine ſachliche Verſtändigung möglich
warwfi haben aber bisher mit ihren Beſtrebungen nur
ehky ringen Erfolg gehabt. Schon die große Denk=
ſchrürftsädſlawiens
, die mehr behauptete, als ſie beweiſen konnte,
hat // finer gefährlichen Erhöhung der Temperaturen geführt.
Demn ian mußte Ungarn ebenſo ſcharf antworten und die
Miftſter der Kleinen Entente haben in Genf das
ihrüſe dazu beigetragen, noch Oel ins Feuer zu
gietzt, ganz offenbar, weil ſie über das urſprüngliche Ziel
hindutcen und die Gelegenheit benutzen wollten, vor dem
Völk)unid dem ungariſchen Reviſionismus als ſolchen den
Pror) u machen, und dadurch eine moraliſche Hinrichtung
Ungcsl herbeizuführen, die jede politiſche Gefahr von der Seite
für AwiAleine Entente in den nächſten Jahren ausſchaltete.
yEade das war ja die Gefahr, die von Anfang an beſtand.
dester hätten die Großmächte am liebſten eine eingehende
Debäch wermieden und nur einen Dreier=Ausſchuß eingeſetzt, der
für 1i0 mächſte Ratsſitzung im Januar beſtimmte Vorſchläge
machtch ſpllte. Aber dieſer Vorſchlag wurde totgeſchlagen, noch
ehe / gemacht werden konnte. Denn die Politik über=
wuhrte
ſehr raſch alle anderen Ueberlegungen.
Fralytic ſah ſich gezwungen, die Kleine Entente zu unter=
ſtütznt
, Stalien wieder wollte Ungarn nicht fallen laſſen, ſo daß
auched GGefahr einer neuen Verſchärfung der franzöſiſch= italie=
ſiſchſe
G egenſätze beſtand. Südſlawien droht bereits
mitſhm Austritt aus dem Völkerbund, wenn es
nichſtRecht bekommen würde. Auf der anderen Seite
aberxſſt jede Beſchlußfaſſung Einſtimmigkeit voraus, und Ita=
lie
wper nicht bereit, eine Entſchließung anzu=
nehcſ
, die den Ungarn unrecht gibt. Die Verhand=
lungusthimter
den Kuliſſen geſtalteten ſich alſo an ſich ſchon recht
ſchwigen, und ſie wurden noch vermehrt dadurch, daß am Montag
nachrgias Titulescu in ſeiner Anklagerede gegen Ungarn
eigenylh alles an Aggreſſivität überbot, was bis=
herisſon
dageweſen war.
Eitzdem hat Laval nun doch noch den Verſuch gemacht, durch
den rſchlag eines internationalen Abkommens
zuricekämpfung terroriſtiſcher Anſchläge einen
Ausshex aus allen Verlegenheiten zu ſchaffen. Er will wieder
zum A4 angspunkt zurückkehren und will nur die Unterdrückung
verbrcherſcher Handlungen erleichtern, ſoweit es ſich um terrori=
ſtiſches
/osnahmen mit politiſchen Zielen handelt. Damit iſt auch
die Haffung eines internationalen Strafge=
tichſähofes
vorgeſehen, der beſtimmte Eingriffsrechte in
die Smuz der einzelnen Länder erhalten ſoll. Mit der Formulie=
kungniſt
aber Laval verhindern wollen, daß irgendeine Verurtei=
lungſt
ügurns erfolgt. Es ſcheint auch, daß er mit England über
Beſeſ ütchließung einig geworden iſt, aber fraglich bleibt doch,
ob diliiegung unter den nächſtbeteiligten Staaten nicht bereits
zu wKfortgeſchritten iſt, als daß ſie mit einer Entſchließung, die
memw wehtun will, auch nur äußerlich zum Abſchluß gebracht
werdgsſtömnte.
Die Genfer Beſprechungen.
Eine franzöſiſche Vermikklungsformel.
DNB. Genf. 10. Dezember.
29Montag vormittag haben wieder eine Reihe von Be=
brechugenr
ſtatgefunden. Wie man hört, ſind franzöſiſcher=
eitlſaür
zwei Punkte vorgeſchlagen worden:
ſie Errichtung eines internationalen Gerichtshofes gegen
den 2Ucyeismus;
*lne Stellungnahme unter Hinweis auf Artikel 10 der
Volkesnnosſatzung, der bekanntlich von der Unverletzlichkeit der
Greng haandelt;
*n Verfahren, das von Ungarn gegen die Schuldigen ein=
gelei
Qwerden ſoll.
9Kernſtück der Vorſchläge iſt die Bildung eines internatio=
Mtenc erächtshofes, vor dem Verbrechen und Anſchläge mit poli=
aes
ömtergrund gegen Perſonen, Gebäude uſw. abgeurteilt
Derg ollen. Auch der Beſitz von Sprengſtoffen zu politiſchen
Zuſch heue die Propaganda für derartige Verbrechen und jede
Nierſ omale Verſchwörung mit gleichem Ziel ſollen gegebenen=
LuS8 deſen Gerichtshof kommen. Der Gerichtshof ſelber würde
c s hong tagen, ſondern ähnlich wie der Völkerbundsrat nur
D A Zu Fall zuſammenberufen werden. Er ſoll das Recht
Wdeilätrafen auszuſprechen und zugleich das Land beſtimmen,
D2 EchGellſtreckung zu übernehmen hätte. Außerdem iſt ein Aus=
wWiie
in Dokumenten und die Auslieferung von Verbrechern an
DeEe berächtshof vorgeſehen. Das Begnadigungsrecht würde dem
Siwir itucsrat zuſtehen. Ob der Marſeiller Königsmord ſelbſt
ieſen Gerichtshof gelangt, erſcheint allerdings zweifel=
aſt

aber nicht als völlig ausgeſchloſſen.
Man hört, gehen die Forderungen Südſlawiens weiter.
Ni Laval ſogar mit dem Austritt ſeines Landes aus dem
Wie Ana gedroht haben für den Fall, daß ſeinem Lande nicht die

geforderte Genugtuung zuteil werde. Die Kleine Entente ſoll am
Sonntag ſogar vom Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zu
Ungarn geſprochen haben. Man hört auf der anderen Seite, daß
die Ungarn ſehr entgegenkommend ſeien, aber ſelbſtverſtändlich
nicht über Punkte ſprechen können, die die Ehre ihres Landes be=
rühren
oder aber eine grundſätzliche Stellungnahme gegen die Re=
viſionsidee
in ſich ſchlöſſen. Insbeſondere weigere ſich Ungarn,
irgendetwas zu tun, was die Anwendung des Reviſionsartikels des
Völkerbundsvertrages unmöglich machen würde.
Aufmwarſch der Reviſionsfeinde in Genſ.
Likukescu und Beneſch gegen Ungarn.
Kurz vor 4 Uhr trat der Rat nach kurzer Geheimſitzung, die
ſich nur mit der Reihenfolge der Redner befaßt hatte, zu einer
neuen Tagung über die ſüdſlawiſch=ungariſche Streitfrage zuſam=
men
. Nachdem der Ratspräſident den Mitgliedern den franzö=
ſiſchen
Vorſchlag über den Abſchluß eines Abkommens zur Unter=
drückung
des internationalen Terrorismus kurz unterbreitet
hatte, wurde dieſe Frage zunächſt zurückgeſtellt.
Das Wort erhielt darauf der rumäniſche Außenmini=
ſter
Titulescu. Nach der ganzen Art und dem Temperament
dieſes Redners war mit ſcharfen Angriffen gegen Ungarn zu rech=
nen
. Tatſächlich hat Titulescu dieſe Erwartungen verſchiedentlich
durch die Schärfe ſeiner Worte und Geſten noch übertroffen.
Mit großer Leidenſchaft wandte ſich der rumäniſche Außen=
miniſter
gegen den Vorwurf der ungariſchen Denkſchrift, daß es
ſich um ein Propagandamanöver der Kleinen Entente handele.
Zuletzt ſprach Titulescu über die ungariſche Reviſionsforderung.
Ungarn wiſſe, daß die Kleine Entente einer Reviſion niemals
zuſtimmen werde. Deswegen ſei es keine friedliche Politik, bei
der Reviſionsforderung zu verharren, ſondern ein Werk des
Krieges. Es ſei nicht mehr legal und verſtoße gegen Artikel des
Völkerbundspaktes, durch Propaganda die territoriale Integrität
und die Unabhängigkeit der Staaten anzugreifen.
Zum Schluß wurde Titulescu dann etwas milder. Er
ſtellte keine konkreten Forderungen, ſondern
verlangte nur ganz allgemein, daß Südſlawien
die ihm zukommende Genugtuung erhalte,
worunter er, nach ſeiner Rede zu ſchließen, wohl vor allem die
Beſtrafung gewiſſer Beamten in Ungarn zu ver=
ſtehen
ſchien. Er ſprach in ſeinen letzten Worten ſogar davon,
daß man die Worte Ungarns vergeſſen und in dieſem Falle
wieder mit ihm zuſammenarbeiten wolle.
Nach Titulescu ſprach der tſchechiſche Außenminiſter
Beneſch, der ſich zunächſt mit den Vorwürfen auseinanderſetzte,
die von ungariſcher und polniſcher Seite der Tſchechoſlowakei ge=
macht
worden ſind, um dann gleichfalls gegen den Reviſionismus
Front zu machen, im ganzen aber machte Beneſchs Rede den Ein=
druck
, als ob die Kleine Entente nicht mehr auf ihren ſchärfſten
Forderungen beſteht. Auch er beſchuldigte nicht mehr die ungariſche
Regierung der Mitwiſſerſchaft, ſondern ſprach nur von gewiſſen
ungariſchen Behörden, die man zur Verantwortung ziehen müſſe.
Als dritter Redner nahm der ſüdſlawiſche Außen=
miniſter
Jeftitſch das Wort, der in längeren Ausführungen
die Verteidigung der ungariſchen Delegation als aller Beweiſe
und Argumentation entbehrend, bezeichnete.

Ungarn für Frieden.

Nachdem nach der Rede Jeftitſch noch ein kurzes Geplänkel
zwiſchen den Vertretern Polens und der Tſchechoſlowakei ſtattge=
funden
hatte, ergriff der Vertreter Ungarns, Baron von Eckhardt,
das Wort. Er begnügte ſich mit einer kurzen und deutlichen Zu=
rückweiſung
einiger der weſentlichen Anſchuldigungen die teils
früher, teils in der heutigen Sitzung gegen Ungarn erhoben wor=
den
waren. Im übrigen verzichtete er darauf, noch einmal die
vielen und heiklen Fragen aufzuwerfen und durchzuſprechen, die
den Gegenſtand des ſchweren Konflikts bilden. Er betonte, daß er
dieſe Beſchränkung ſeiner Verteidigung nur im Intereſſe des
Friedens auf ſich nehme. Auch er gab dem Friedens= und Verſtän=
digungswillen
Ungarns beredten Ausdruck.
Eden Berichkerſtakker im ungariſch=füdflawiſchen
Konflikk.
Nachtſihung im Völkerbundsrak.
Nach der Rede des ungariſchen Außenminiſters unterbrach der
Präſident die Sitzung des Völkerbundsrats, um den engliſchen
Großſiegelbewahrer Eden endgültig als Berichterſtatter zu dem
ſüdſlawiſch=ungariſchen Streit vorzuſchlagen, der ſobald als mög=
lich
eine Einigung zwiſchen beiden Staaten zuſammenbringen und
dem Rat einen Bericht vorlegen ſoll. Nach einſtimmiger An=
nahme
dieſes Vorſchlages erklärte ſich Eden bereit, dieſen Auf=
trag
anzunehmen. Laval, der beunruhigende Nachrichten von der
ungariſch=ſüdſlawiſchen Grenze erhalten haben will, und auf eine
Nachtſitzung des Rates hinarbeitet, erwartet von Eden, daß er
dem ſüdſlawiſchen Volke eine Genugtuung verſchaffe. Der Rat
vertagte ſich ſodann zu der von Laval angeregten Nachtſitzung
auf 10.30 Uhr.
Daily Expreß veröffentlicht heute eine Meldung, wonach vor
einigen Wochen zwei jugoſlawiſche Offiziere auf dem Militärflug=
platz
von Belgrad verhaftet worden ſeien, in dem Augenblick, als
ſie mit Bombenflugzeugen abfliegen wollten, um Budapeſt auf
eigene Fauſt zu bombardieren. Das Blatt erklärt, daß dieſe Mel=
dung
auch Großſiegelbewahrer Eden in Genf zu Geſicht gekommen
ſei, und daß er an ſie gedacht habe, als er in ſeiner Rede betonte,
daß gewiſſe Berichte Anlaß zu tiefſter Beſorgnis gaben.

* Ungarns innerpolikiſche Kraftprobe.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
v. H. Budapeft, 5. Dezember 1934.
Die von Gegenſätzen und Spannungen erfüllte innenpolitiſche
Lage Ungarns iſt gegenwärtig völlig von den ernſten, außen=
politiſchen
Ereigniſſen überſchattet. Die innere Auseinander=
ſetzung
und die Kraftprobe zwiſchen den einander in den ent=
ſcheidenden
innenpolitiſchen Fragen gegenüberſtehenden Perſonen
und Perſonen=Gruppen iſt vorläufig zurückgeſtellt worden. In
großer Einmütigkeit und Geſchloſſenheit ſammeln ſich ſämtliche
Kräfte des Landes, um den von außen drohenden Gefahren ent=
gegenzutreten
. Wird der heutige außenpolitiſche Gefahrenpunkt
überwunden, ſo muß über kurz oder lang die innenpolitiſche
Auseinanderſetzung wieder in den Vordergrund rücken. In der
inneren Entwicklung Ungarns ſind für die nächſte Zeit grund=
legende
Entſcheidungen unvermeidlich geworden. Es verlohnt ſich
daher, die entſcheidenden Momente der innenpolitiſchen Geſtal=
tung
einmal herauszuſtellen.
Die Stellung des Miniſterpräſidenten Gömbös bildet den
Ausgangspunkt einer jeden Beurteilung. Gömbös gehört zu der
Mittelklaſſe, der Gentry, die ſeit Jahrhunderten Ungarn regiert.
Männer wie Horthy, Kallay und viele andere der heute in
Ungarn Regierenden ſind aus dieſer Schicht ebenfalls hervor=
gegangen
. Die innenpolitiſchen Gegenſätze in Ungarn gipfeln
heute in den zwei Perſönlichkeiten: Gömbös und Bethlen. Es
ſind nicht die außenpolitiſchen Fragen, die dieſe beiden Männer
von einander trennen. In dem großen Kampfe Ungarns um die
Wiederherſtellung der früheren Machtſtellung und der früheren
Grenzen beſtehen keine Gegenſätze. Die innere Auseinander=
ſetzung
vollzieht ſich auf der Ebene der Machtſtellung und des
entſcheidenden Einfluſſes im Staat. Die Schwierigkeiten liegen
für Gömbös in der eigenen Regierungspartei. Die ſogenannte
Partei der nationalen Einheit, die im Parlament von 250
Sitzen 145 inne hat, bildet, obwohl ſie die offizielle Regierungs=
partei
iſt, für Gömbös keine feſte Stütze. Nur 25 bis 30 der
145 Abgeordneten der Regierungspartei ſtehen heute bedingungs=
los
hinter ihm.
Die große Maſſe der Abgeordneten der Regierungspartei
folgt uneingeſchränkt der Führerſchaft des früheren Miniſter=
präſidenten
Graf Beihlen. Seine Autorität in der an ſich
heterogen zufammengeſetzten, vielfach legitimiſtiſch eingeſtellten
Regierungspartei iſt anumſchränkt. Durch eine außerordentlich
geſchickte Verteilung der maßgebenden Poſten in der hohen Büro=
kratie
hat jedoch die kleine Gruppe der Gömbös=Abgeordneten.
heute den maßgebenden Einfluß im Staat, während die hohen
Verwaltungspoſten in den Provinzen faſt ausnahmslos mit
Anhängern des Grafen Bethlen beſetzt ſind. Die Gömbös=
Gruppe in der Regierungspartei bildet ſomit den Stoßtrupp in
dem Kampfe des Miniſterpräſidenten um die Erhaltung und
den weiteren Ausbau feiner Machtſtellung. Gömbös iſt der Mann
der neuen Zeit, iſt in erſter Linie Soldat, denkt militäriſch=
ſtrategiſch
und will vor allem das ganze ungariſche Volk um ſich
ſammeln. Sein Ziel iſt die heutige parlamentariſche Grundlage
der Regierung zu erweitern und mit Hilfe der Wahlrechts=
reform
neuen jungen Elementen den Einzug in die leitenden
Stellen und Teilnahme am Regierungsapparat zu ermöglichen.
Gömbös will eine möglichſt breit im Volke verankerte, eigene
Regierungspartei ſchaffen, die aber keineswegs gleichbedeutend
mit der heutigen Regierungspartei, der Partei der Nationalen
Einheit, ſein würde. In dieſem Kampfe, den Gömbös heute
hinter den Kuliſſen in hohem Maße gegen ſeine eigene Regie=
rungspartei
führen muß, iſt die Unterſtützung der heutigen oppo=
ſitionellen
Parteien für ihn unerläßlich geworden. Aus dieſer
Lage heraus ergab ſich zwangsläufig die Fühlungnahme zwiſchen
Gömbös und dem Abgeordneten der oppoſitionellen Klein= Land=
wirtepartei
Tibor Eckhardt, die in deſſen Entſendung als. Völ=
kerbund
=Vertreter nach Genf im September dieſes Jahres und in
den gegenwärtig laufenden Ratsverhandlungen zum Ausdruck
kam. Gerüchte, daß bereits ein geheimer Pakt zwiſchen Gömbös
und Tibor Eckhardt abgeſchloſſen worden ſei, werden zwar in
der Preſſe dementiert, unleugbar iſt jedoch, daß gerade in der
Frage der Wahlrechtsreform ein gemeinſames Vorgehen zwiſchen
dieſen beiden Männern feſtzuſtellen iſt. Ferner iſt ein Einver=
nehmen
zwiſchen Gömbös und der vom Prälaten Ernſt geführ=
ten
Chriſtlich=Nationalen Wirtſchaftspartei im Gange. In
dieſer inneren Auseinanderſetzung ſpielt die von dem bekannten
Reichstagsabgeordneten Mecſer geführte Kurucen=Bewegung, die
ihren Namen von dem Anfang des 18. Jahrhunderts vom
Fürſten Rakocſi geführten, gegen Habsburg kämpfenden unga=
riſchen
Aufſtändiſchen erhalten hat, eine erhebliche Rolle. Die Be=
wegung
, die noch in den Anfängen ſteckt iſt ausgeſprochen anti=
ſemitiſch
, zweifellos von nationalſozialiſtiſchem Ideengut weit=
gehendſt
beeinflußt und wächſt immer mehr zu dem Sammel=
becken
der Jugend auf.
Die Reform des ungariſchen Wahlrechtes iſt die entſchei=
dende
große Frage, die jetzt eine Kraftprobe zwiſchen den beiden
führenden Männern Ungarns und den hinter ihnen ſtehenden
Gruppen unvermeidlich gemacht hat. Die Regierung beabſich=
tigt
in der letzten Kammerſitzung des Jahres dem Parlamente
den Wahlrechts=Entwurf vorzulegen. An die Stelle des bis=
herigen
offenen Wahlrechts, das der behördlichen Willkür Tor und
Tür öffnete und der Regierungspartei und damit vor allem der
Bethlen=Gruppe in der Regierungspartei faſt ſämtliche Mandate
ſicherte, ſoll jetzt das geheime Wahlverfahren treten, gleichzeitig
damit die Erweiterung der ſtaatsrechtlichen Stellung des Reichs=
verweſers
, dem die heute fehlende Befugnis zur Auflöſung des
Parlamentes und an die Machtbefugniſſe eines Souveräns
grenzenden Rechte eingeräumt werden ſollen. Der frühere Mini=
ſterpräſident
Graf Stefan Bethlen und die überwiegende Mehr=
heit
der Regierungspartei des Parlaments lehnen dieſe Pläne ab.
Die entſcheidende Figur in dem Gegenkampfe gegen die
Pläne des Miniſterpräſidenten Gömbös iſt der Graf Bethlen.
Das große internationale Anſehen, das Bethlen noch heute ge=
nießt
, und die zehnjährige Dauer ſeiner Regierungsherrſchaft
haben ihm zweifellos eine außerordentliche Machtpoſition im
Lande geſichert. Es iſt kaum ein größerer Gegenſatz denkbar, als
wie er jetzt zwiſchen Bethlen und Gömbös zutage tritt. Bethlen
vertritt die Grundſätze ſtrengſter konſervativer Richtung, wur=
zelt
zweifellos mit ſeinen Anſchauungen und Traditionen noch
ganz in der Vorkriegszeit. Trotz unleugbarer großer ſtaats=
männiſcher
Befähigung muß Bethlen der Anſchluß an die neue

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Ihre Vermählung geben bekannt
Rechtsanwalt
Dr. Josef Ullenboom
Margret Ullenboom
geb. Buß

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12. 12. 34.

Darmstadt
Löwensteinweg 5

Die glückliche Geburt eines gesunden,
kräftigen Mädels zeigen hocherfreut
an
Dr. med. vet. Karl Langlotz
u. Frau Hildegard geb. Hoos
12872
Usingen, den 8. Dezember 1954.

Am 9. Dezember entſchlief fanft nach
langem, ſchwerem Leiden mein lieber
Mann, unſer beſter, treueſter Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel

Hermann Paun

Schriftſetzer i. R.
im kaum vollendeten 73. Lebensjahr.

In tiefem Schmerz:
Anna pauli, geb. Luley
Heinrich pauli u. Frau Eliſabeih,
geb. Roß
Adam Roß und Frau Anna,
geb. Pauli
und Enkelkinder.

Darmſtadt, den 11. Dezember 1934.
Kiesbergſtraße 3.
(12859

Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
12. Dezember 1934, nachmittags 2 Uhr auf
dem Beſſunger Friedhof ſtatt.

Todes=Anzeige.

Am Samstag entſchlief nach kurzem,
ſchwerem Leiden meine liebe Frau, meine
gufe Pflegemutter, meine gute Schweſſer

Frau

Eine Schneider

geb. Wittmann
im Alter von 33 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Schneider.

Darmſtadt, den 10. Dezember 1934.
Lautenſchlägerſtr.

Die Beerdigung findet am Mitttwoch,
den 12. Dezember, nachm. 3½ Uhr, vom
Portal des Waldfriedhofs aus ſtatt.

Statt Karien.

Allen, die uns nahe ſtehen, die ſchmerz
liche Mitteilung, daß mein guter, treuer

Sohn, mein lieber Bruder

Werner adſcher

im 25. Lebensjahre bon uns genommen
ſvorden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Elſe Roſcher, geb. Sehrt
Hildegard Roſcher.

Darmſtadt, den 5. Dezember 1934,
Kiesſtr. 99.

Seinem beſcheidenen, anſpruchsloſen Cha=
rakter
entſprechend haben wir unſren
lieben Werner ganz in der Stille im
Schwarzwald, wvo er gerade beruflich
tätig war, im Krematorium zu Schwen=
ningen
zur letzten Ruhe gebracht.

Todes=Anzeige,

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſeren lieben Vater, Großvater und
Schwiegervater

Balthaſer Lohnes

im Alter von 67 Jahren zu ſich in die
Ewigkeit abzurufen.

Im Namen der trauernden
12860)
Hinterbliebenen:
Wilhelm Lohnes.
Kirch=Brombach, den 8. Dezember 1934.

Die Beerdigung findet am Dienstag,
chm. 2 Uhr, ſtatt
den 11. D

Todes=Anzeige.
Am 7. Dezember verſchied nach kurzem, ſchwerem
Teiden mein lieber Mann, unſer guter Vater, Groß=
vater
, Urgroßvater, Schwiegervater und Onkel

Konrad Cchoffer

Lehrer i. R.
im Alter von 83 Jahren.

Für die trauernden Hinterbliebenen:
Magdalene Schöffel, geb. Krapp.

Darmſtadt, Birkenau, den 10. Dezember 1934.
(Clemensſtraße 9)

Die Beerdigung fand auf Wunſch des Entſchlafenen in
aller Stille ſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Mein geliebter Mann, unſer guter Vater, Großvater,

Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel

Joſef Frener

ging heute, wohlvorbereitet durch ein chriſtliches Leben
und die Tröſtungen unſerer hl. Kirche, zum ewigen
Frieden ein.
In tiefer Trauer:
Frau Maria Frener, geb. Jung
und Familie.

Darmſtadt, den 9. Dezember 1934.
Goetheſtraße. 30.

Die Beerdigung auf dem Beſſunger Friedhof findet
Mittwoch, 12. 12. um 16 Uhr ſtatt, am gleichen Tag um
7 Uhr das feierliche Requiem in der Liebfrauenkirche,
Klappacherſtraße.

Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.

Dankſagung.

Für die vielen Beweife aufrichtiger Teilnahme beim Heim=
gang
unſerer unvergeßlichen

Frau Anna Herzog

geb. Ruſchek
ſprechen wir unſeren herzlichſten Dank aus. Insbeſondere
danken wir der hochw. Geiſtlichkeit von Liebfrauen, den
Barmherzigen Schweſtern vom Katholiſchen Schweſtern=
haus
, Beſſungerſtr. 115, dem Betriebsführer und der Ge=
folgſchaft
der Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft Darm=
ſtadt
ſowie allen denen, die unſere liebe Entſchlafene auf
ihrem letzten Gang begleitet und die durch Blumen= und
Kranzſpenden ihre Anteilnahme bewieſen haben.

ie trauernden Hinterbliebenen:

i. d. N.: Oberingenieur Jakob Herzog.

Darmſtadt, den 10. Dezember 1934.
Clemensſtr. 12

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Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen

Herrn Auguſt Wagner

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ſowie für die ſchönen Kranz= und Blumen=
ſpenden
ſprechen wir unſeren innigen Dank
aus. Beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Wintermann für ſeine troſtreichen Worte.
Herzlichen Dank auch Führer und Gefolg=
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der Heag, für Kranzniederlegung
und Geleit.

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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen,
ſagen wir innigen Dank. Beſonders danken
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lus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 11. Dezember 1934.
Der heſſiſche Staatsminiſter:
yriniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt
und Volkstum.
ſer=ung des Schwimmunterrichts in den Schulen.
An die Kreis= und Stadtſchulämter!
e Bearbeitung der auf unſere Verfügung vom 27 April
iingegangenen Meldungen hat gezeigt, daß der Durchfüh=
ines
planvollen Schwimmunterrichts noch beachtliche Hin=
eſs
entgegenſtehen. In erſter Linie fehlt es an geeigneten
hirm für den ſchulmäßigen Schwimmunterricht. Dieſer Uebelſtand
rrit allen Mitteln bekämpft und mit vereinter Kraft beſei=
jrerden
. In Zuſammenarbeit mit dem Kreisobmann und
krreisfachberater der Abteilung für körperliche Erziehung im
RA fertigen die Kreis= und Stadtſchulämter eine Skizze ihres
ſies an aus der zu erſehen ſind:
alle Gemeinden
üſſe, Bächer, Weiher uſw.
b reits vorhandene Badegelegenheiten mit der Möglichkeit,
Schwimmunterricht zu erteilen;
Fdegelegenheiten, bei welchen noch Einrichtungen für den
hulſchwimmunterricht geſchaffen werden müſſen (kurze
kennzeichnung der erforderlichen Ergänzungen);
icrellen. wo die Möglichkeit beſteht, ein Freibad zu ſchaffen,
nat der Angabe der möglichen Auswertung für die Nachbar=
zmeinden
.
wollen dieſe Skizzen bis zum 15. Januar 1935 an uns
tisen.
Ringshauſen.
M er gibt dem Winkerhilfswerk leere Kiſten?
de Kreisführung des Winterhilfswerks 1934/35. Wilhelmi=
eBe
34, benötigt dringend Kiſten für den Transport der
ehrsnnittel und richtet daher an die Darmſtädter Firmen die
Aſt ſolche koſtenlos zur Verfügung zu ſtellen. Die Kiſten
vißten, auf telephoniſchen Anruf Nr. 4661 abgeholt.
Im Dienſte der Nächſtenliebe. Wie wir erſt heute erfahren
hach, wurden am letzten Donnerstag eine große Anzahl von Kin=
aſm
Café Hauptpoſt bewirtet.Hier wurde in aller Stille ein
Ɨhher Nächſtenliebe im nationalſozialiſtiſchen Gedanken ver=
iitat
. Der Inhaber des Café Hauptpoſt, ſowie die Ortsgrup=
interin
der NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Beſſungen, Frau
haben es ſich angelegen ſein laſſen, den hundert armen
ahrſEdter Kindern eine Vorweihnachtsfreude zu bereiten. Es
nbä=ffee und Kuchen, und eine fröhliche Stimmung ließ die
Mweſellſchaft auf ein paar Stunden die Not, die zuhauſe täg=
(aſt iſt, vergeſſen. Möchte dieſes Beiſpiel ſchönſter Nächſten=
bnoch
viele Nachahmer finden.
Reichsluftſchutzbund e. V.. Untergruppe H4. Am Freitag,
6. Dezember, hielt die Untergruppe I/4 ihre erſte Verſamm=
lurpinr
Sitzungsſaale des Stadtrates im Rathauſe ab. Nach einer
furrz Begrüßung durch den ſtellvertr. Untergruppenführer ergriff
ſeyx diutant der Ortsgruppe Darmſtadt. Dr. Scriba. das Wort
zu ſeem intereſſanten Vortrag über den zivilen Luftſchutz und die
wuus zu ergreifenden Aufgaben zum Schutze der Bevölkerung.
dſeifferent fand eine begeiſterte Zuhörerſchaft, die mit großem
mſ eſe den Ausführungen des Redners folgte. Mit einem drei=
aoß
Sieg=Heil auf den Führer ſchloß die ſehr gut beſuchte Ver=
mmung
. Anſchließend fand noch eine interne Beſprechung der
Zllwarte ſtatt.
Yeutſch=Evang. Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt. Unſere
Aa tsverſammlung findet Mittwoch, den 12. Dezember, nachmit=
ga/
.00 Uhr. im Gemeindeſaal der Pauluskirche ſtatt. Außer dem
ea= von Frau Dr. Gillet=Mannheim ſteht uns ein künſtleri=
Rhienuß bevor, indem Frl. Grete Nies in liebenswürdiger
mſagte, den muſikaliſchen Teil zu übernehmen und zu be=
Zeſſiſches Landestheater Darmſtadt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 341 Seite 5

Großes Haus.

Anf. 19.30, Ende 22.30 Uhr.
B.
1. Dezember Maebeth.

Miete A 10
Preiſe 0.70 bis 5.50

Miete C 10
Anfang 19, Ende 23.15 Uhr,
tag,
Preiſe 0.70 bis 5.50
18. Dezember / Lohengrin.

Kleines Haus.

ag,
ember

Anf. 20, Ende geg. 22.30 Uhr. Dtſch. Bühne K7
Zuſatzmiete 11
Preiſe 0.703.80
Der Nobelpreis.

Anfang 20, Ende 22 Uhr. Zuſ.=M. I1 5. Vſt.
Dezember Poſtillon von Lonjumeau. Preiſe 0.80 bis 4.50

ritag
embei

Anfang 20, Ende geg. 22.30 Uhr, Dtſche. B. K7
Zuſatzmiete 12
Preiſe 0.70 bis 3.80
Der Nobelpreis.

zn Vorbereitung: Heimliche Brautfahrt Tannhäuſer
Seſſiſches Landestheater. Im Großen Haus des Landes=
findet
heute abend die erſte Wiederholung von Verdis
MTacbeth ſtatt, deren Erſtaufführung am Sonntag vor aus=
tem
Haus einen überwältigenden Erfolg hatte. Die Auf=
dieſes
Frühwerks des italieniſchen Meiſters, das zugleich
iwer von ſtärkſtem dramatiſchen Leben erfüllten Handlung
enn Reichtum unvergeßlicher Melodien die tiefſten Eindrücke
ß, bedeutet für alle Opernfreunde ein Ereignis erſter
Die beiden Hauptpartien der Oper, die von Generalmuſik=
Karl Friderich und Oberſpielleiter Dr. Bruno Heyn ge=
ufird
, ſingen Liſelotte Ammermann und Heinrich Blaſel.
n.Kleinen Haus geht heute abend wieder Der Nobel=
von
Hjalmar Bergmann in Szene, der große Komödien=
des
Landestheaters, der nicht zum geringſten Teil der nach
ineil des Publikums und der geſamten Preſſe ausgezeichne=
itellung
mit Käthe Gothe. Edith Schultze=Weſtrum. Edith
(mil Lohkamp, Willy Steegen, Hannes Stelzer. Heinz
in den Hauptrollen zuzuſchreiben iſt.
Donnerstag erſcheint als Wiederaufnahme Richard Wag=

alle Volksſtück Hockewanzel wieder gegeben, das trotz des
enlden Erfolges eine Woche lang vom Spielplan hatte abge=
ſicden
müſſen, da Generalintendant Franz Everth, der Trä=
Dauptrolle, infolge einer längeren Dienſtreiſe nicht ſpielen
Am Samstag nachmittag bringt dann das Landestheater
uesjähriges Weihnachtsmärchen heraus. Unter der Spiel=

Aolleferang oon Beiynaclspäteien.
Da das Weihnachtswerk für unſere bedürftigen Volksgenoſſen
im vollen Gange iſt, weiſe ich nochmals darauf hin, daß es hohe
Zeit iſt, die Weihnachtspakete, die als Erfüllung der Wunſchzettel
für unſere Armen zuſammengeſtellt wurden, ſo raſch wie möglich
bei der zuſtändigen Ortsgruppe der NS.=Volkswohlfahrt abzu=
geben
.
Kreisbeauftragter des Winterhilfswerks 1934/35.
M
Annn
R
Lrl3
Waietdeident
Met Frtett

Sm
L WEIHMAMISFLOT
Agnnnnit.
WIAAK
Heiit deit Aeien Boilsgeadffent onra
eine Spende für das Winkerhilfswerk!
Konto Nr. 3500 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
Konto Nr. 5000 bei der Dresdener Bank und
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.
Unsere Inserenten werden gebeten, nach
Möglichkeit die Aufgabe der Anzeigen
bis ½6 Uhr vorsunehmen. Größere
Anzeigen erbitten wir bis ½ Uhr.
Der Verlag.

Evangeliſch=kirchliche Nachrichken.
EIP. Ernannt wurden:
der Pfarraſſiſtent Hermann Junker zu Darmſtadt mit Wir=
kung
vom 1. November 1934 ab zum Pfarrverwalter der er=
erledigten
Pfarrei Walldorf, Dekanat Groß=Gerau;
der Pfarrverwalter Richard Eichner zu Lampertheim. Dekanat
Zwingenberg, mit Wirkung vom 1. November 1934 ab zum
Pfarrverwalter der erledigten Pfarrei Uſenborn. Dekanat
Büdingen;
der Dekan Theodor Dieſtelmann der Pfarrei Friedrich=
gemeinde
=Nord zu Worms mit Wirkung vom 16. November
1934 ab zum Pfarrer der erledigten Pfarrei der Magnus=
gemeinde
zu Worms, Dekanat Worms;
der Pfarrer Dr. Wilhelm Berger der zweiten Pfarrei der Mar=
tinsgemeinde
=Weſt zu Darmſtadt mit Wirkung vom 16. Novem=
ber
1934 ab zum Pfarrer der erledigten erſten Pfarrei der
Martinsgemeinde=Weſt Darmſtadt. Dekanat Darmſtadt;
der Miſſionar Noll der Rheiniſchen Miſſionsgeſellſchaft mit
Wirkung vom 16. November 1934 ab zum Pfarrverwalter der
erledigten Pfarrei Oberroßbach, Dekanat Herborn;
der Pfarraſſiſtent Heinrich Nagel zu Ober=Ingelheim mit Wir=
kung
vom 16. November 1934 ab zum Pfarrverwalter der er=
ledigten
Pfarrei Hahnheim, Dekanat Oppenheim;
der Miſſionar Karl May der Baſler Miſſion mit Wirkung vom
1. Oktober 1934 ab zum Pfarrverwalter der erledigten Pfarrei
Engelſtadt. Dekanat Mainz;
der Pfarramtskandidat und kommiſſariſche Landespreſſepfarrer
Rudolf Scheuer aus Gießen mit Wirkung vom 16. Novem=
ber
1934 ab zum Pfarrer der neu errichteten Landespreſſepfarr=
ſtelle
. Er hat die Amtsbezeichnung Landespreſſepfarrer.
Sein vorläufiger Amtsſitz iſt Darmſtadt. Mackenſenſtraße 40;
der von Seiner Durchlaucht dem Fürſten Carl zu Yſenburg und
Büdingen zu Büdingen erfolgten Präſentation des Pfarrver=
walters
Wilhelm Bender zu Düdelsheim, Dekanat Büdin=
gen
, auf dieſe Pfarrſtelle iſt mit Wirkung vom 1. November
1934 ab die Beſtätigung erteilt worden;
der Pfarrer Auguſt Köppler zu Oppenheim, Dekanat Oppen=
heim
, durch Urkunde des Heſſiſchen Staatsminiſteriums zu
Darmſtadt vom 9. November 1934, mit Wirkung vom 1. Ok=
tober
1934 ab zum Studienrat an der Oberrealſchule und dem
Progymnaſium zu Alzey;
der Pfarrer und Dekanſtellvertreter Karl Sattler zu Wieſeck
mit Wirkung vom 10. November 1934 ab zum Dekan des De=
kanats
Gießen;
der Pfarrverwalter Pfarrer Hermann Hechler zu Heppenheim.
Dekanat Zwingenberg, mit Wirkung vom 1. Januar 1935 ab
zum Pfarrer der Pfarrei Heppenheim.
In den Ruheſtand verſetzt wurde:
der Pfarrer Ludwig Stoppel zu Frankfurt a. M.=Fechenheim,
Dekanat, Frankfurt a. M.=Oſt. mit Wirkung vom 1. Oktober
1934 ab.

Geſellenbrief-Ueberreichung
an die Junggeſelen des Schreinerhandwerks.
* Am Sonntag war zum erſten Male, ſtatt der in den vorange=
gangenen
Jahren ſtattgehabten gemeinſamen Geſellenbrief= Ueber=
reichung
in einer Sonderfeierſtunde der Schreiner=Pflichtinnung
die feierliche Ueberreichung der Geſellenbriefe im Fürſtenſaal,
der feſtlich geſchmückt war. Die Kapelle Melchior umrahmte die
Feierſtunde mit muſikaliſchen Darbietungen und leitete ſie mit
Wagners Meiſterſingern ein. Obermeiſter Grajierſki be=
grüßte
alle Anweſenden herzlich, namentlich hieß er den Kreis=
handwerksmeiſter
, Pg. Schäfer, und die Junggeſellen willkommen.
Er erinnerte daran, daß Pg. Schäfer heftig von marxiſtiſcher
Seite angegriffen wurde, als er vor 3 Jahren Deutſche Jugend,
erwache! den Junggeſellen zurief. Das Handwerk habe noch
nicht ganz den ihm gebührenden Platz errungen. Hauptaufgabe
ſei die Lehrlingsausbildung.
Kreishandwerksmeiſter Schäfer ſprach den Junggeſellen
auch im Namen der Heſſiſchen Handwerkskammer herzliche Glück=
wünſche
aus. Auch das Handwerk habe noch im Sinne der
Volksgemeinſchaft zu lernen, die Art der Ueberreichung der Ge=
ſellenbriefe
erfolge heute im Geiſte des Nationalſozialismus in
enger Verbundenheit. Im neuen Staate müſſe jeder ſeinen
Mann ſtehen, er muß ſeine Leiſtungen ſelbſt zu bewerten wiſſen.
Jeder muß zeigen, daß er ein richtiger deutſcher Handwerker iſt,
der etwas Tüchtiges kann. Treffliche Worte habe Pg. Keppler,
der Wirtſchaftsbeauftragte des Führers, über die Preisbindung
und die berufliche Tüchtigkeit gefunden: die Worte wurden von
Pg. Schäfer verleſen. Er betonte weiter, daß der Wohlfahrts=
ſtaat
des früheren Syſtems vorbei ſei und im neuen Staat nur
der exiſtieren könne, der Tüchtiges leiſte. Er mahnte die Jung=
geſellen
, eifrig mitzuarbeiten am Aufbau des Handwerks und am
Wiederaufſtieg unſeres Vaterlandes
Schreinermeiſter Kemmerzehl als Vorſtandsmitglied der
Innung richtete dann noch einige eindringliche Worte an die
Junggeſellen, wobei er beſonders den Wert der früheren Wan=
derjahre
unterſtrich und die Junggeſellen, die jetzt ins Leben
hinaustreten, ermahnte, in feſtem Zupacken ihre ganze Kraft zu
beſter Leiſtung einzuſetzen. Er dankte beſonders den Lehrmeiſtern
und Eltern für die ihren Kindern gebrachten Opfer.
Nach der Feier wurden den 12 Junggeſellen die Geſellenbriefe
überreicht, 2 Junggeſellen erhielten Preiſe für beſonders gute
Leiſtungen.

Edelkanarien.

Wenn wir in den Annalen alter Zeit nachleſen, finden wir, daß
Harzer Bergleute etwa um die Mitte des 19. Jahrhunderts es
waren, die den ſchon um die Mitte des 15. Jahrhunderts von den
Kanariſchen Inſeln nach Europa verbrachten Wildling zu züchten
begannen. Der damals noch recht unanſehnliche und ſchmuckloſe
Vogel fand aber infolge ſeines annehmbaren Geſanges und der
verhältnismäßig leichten Zucht wegen gar bald eine neue Heimat
bei der ärmeren Bevölkerung des Harzes, die auch bald dazu über=
ging
, die Zucht als Erwerbszweig zu betrachten. In damaliger
Zeit wurde die Zucht äußerſt primitiv durchgeführt. Die jungen
geſangsfertigen Hähne wurden in kleinen Bauern mittels eigens
dazu hergerichteter Tragegerüſte auf Märkte und Meſſen gebracht,
wo ſie für billiges Geld abgeſetzt wurden. Erſt nachdem in der
nachfolgenden Zeit Vereine und andere Korporationen ſich mit der
Zucht bzw. der Veredelung des Kanarienvogels befaßten, wurde
dieſelbe in andere Formen und nach anderen Geſichtspunkten ge=
leitet
. Neben der Veredelung des Geſanges wurde auch zaghaft
mit der Züchtung anderer Geſtalten und Farben begonnen. Aehn=
lich
wie bei Leiſtungszuchten anderer Tierarten wurden aus=
erwählte
Zuchttiere gehalten, an welche ganz beſondere Anfor=
derungen
geſtellt wurden. Die Kanarienzucht ſchaltete ſich ſomit
in den Kreis bereits beſtehender anderer Tierſportarten ein, wo=
durch
die kanarienſportlichen Belange zur Geltung kamen und
einen immer größeren Intereſſentenkreis bildeten. In den Jahren
deutſchen Aufſtieges und zunehmender Induſtrialiſierung war der
Kanarienſport zu einem Faktor geworden. Eine beſondere Sport=
preſſe
wurde im Jahre 1877 gegründet, welche den Sport pflegen
und fördern half: Der Sport als ſolcher ſowie die treibenden
Kräfte der verſchiedenſten Nebengebiete lenkten die intereſſierte
Induſtrie auf die Herſtellung notwendig werdender Geräte. Ar=
beit
und pulſierendes Leben kam auf dieſe Weiſe in die anfäng=
lich
ſo kleine Liebhaberei, das von anhaltender Wirkung blieb bis
zum Ausbruch des Krieges im Jahre 1914.
Nach Beendigung desſelben wurde die Sportbetätigung ſofort
wieder aufgenommen und mit größtem Eifer, der dann auch ſicht=
bare
Erfolge zeitigte, fortgeſetzt. Tauſende von Kanarien traten
alljährlich per Schiff die Reiſe nach überſeeiſchen Ländern an.
Deutſche Edelroller waren ihrer hochentwickelten Geſangslei=
ſtungen
und Widerſtandsfähigkeit wegen in aller Welt bekannt
und begehrt. Heute dagegen wird im Auslande gegen die vorher
ſo geprieſenen deutſchen Kanarien in der gehäſſigſten Weiſe propa=
giert
und nur noch ein geringer Bruchteil von früheren Sendun=
gen
kann exportiert werden zum Nachteile von uns allen, weil
auch die Ausfuhr von Kanarien ein ſchätzbarer Faktor der Deviſen=
beſchaffung
iſt. Nur wenigen dürfte bekannt ſein, daß es in Deutſch=
landExportfirmen
gibt, welche jährlich für etwa über eine halbeMil=
lion
Mark deutſche Kanarienvögel ins Ausland verſchicken. Das
bedeutet, daß ungefähr 125 000 Stück von deutſchen Züchtern ge=
zogenen
Kanarien Deutſchland verlaſſen, deren Erlös deutſchen
Volksgenoſſen zugute kommt. Dieſe ſog. Export=Kanarien aber
ſind, an deutſchen Qualitätsanſprüchen gemeſſen, nicht immer die
höchſtleiſtungsfähigſten Tiere. Sie befriedigen jedoch ihre dortigen
Käufer vollauf und übertreffen ſogar noch alle übrigen anderen
ausländiſchen Züchterprodukte ihrer Art. Mit nur wenigen Aus=
nahmen
bleiben die beſten Sänger zur Weiterveredelung und Kul=
tivierung
der Geſangstechnik in Deutſchland, von deren überragen=
den
Geſangsleiſtungen wir uns auch im Januar 1935, anläßlich
der Austragung der deutſchen Zuchtmeiſterſchaft in Leipzig, durch
Rundfunkvermittlung wieder überzeugen können.

Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die Wanderung am
vergangenen Sonntag bedeutete einen ſelten ſchönen Abſchluß des
Wanderjahres. Der Weg führte von Eberſtadt über Waſchenbach,
Niedermodau und Rohrbach nach Reinheim, reizvoll durch den rei=
chen
Wechſel von Wald und Flur. Wohlgefällig ruhte der Blick
auf dem vielgeſtaltigen Vorgelände, mit dem unſer Heimatgebirge
zur Mainebene abſinkt, ſchweifte hinüber zu den Höhen des mitt=
leren
Odenwaldes, deren Rücken ſich ſcharf am Horizont abzeich=
neten
, ſenkte ſich zu den ſchimmernden Fluren, die die junge Saat
tragen, die Hoffnung des kommenden Jahres. Denn die Wan=
derung
begünſtigte ein Wetter, das vergeſſen ließ, daß der Win=
ter
ſeinen Einzug halten will. Stimmungsvoll wie die Wan=
derung
, verlief die Schlußraſt in Reinheim. Eine größere Zahl
dortiger Klubgenoſſen hatte ſich zum geſelligen Beiſammenſein mit
uns eingefunden. Herzlich war der Willkommgruß, den ihr Vor=
ſitzender
Baron v. Willich den Wanderfreunden aus Darmſtadt
darbrachte. In gleicher Weiſe erwiderte unſer Vorſitzender, Prof.
Dr. Köſer. Er pries die enge Verbundenheit der Ortsgruppen
als den Ausdruck echter Volksgemeinſchaft. Den wohlverdienten
Dank ſprach den Führern, den Klubg. Kürſchner und Trip=
pel
, unſer Wandermeiſter Prof. Wentzel aus. Er konnte auf die
erfreuliche Tatſache hinweiſen, daß die Beteiligung an der dies=
jährigen
Schlußwanderung den Durchſchnitt der gleichen Wan=
derung
der letzten Jahre übertraf. Der Jungſchar, die mitgewan=
dert
war, harrte eine beſondere Ueberraſchung. Der Nikolaus hatte
von ihrer Ankunft gehört und war herbeigeeilt, in humorvoller
ind gütiger Art Gaben und Mahnungen auszuteilen. So eröffnete
er prächtige Abſchluß des Wanderjahres einen erwartungsvollen
Ausblick auf die Zukunft, und mit einem hoffnungsvollen Friſchauf
gehen wir dem neuen Wanderjahr entgegen.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 341

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 11. Dezember 1951

Aus der NSDAP.

Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Steinberg.
Am Dienstag, dem 11. Dezember 1934 abends 20.30 Uhr,
findet bei Pg. Braun, Frankenſteinerhof, Ecke Karl= und Hein=
richſtraße
, der Zellenabend der Zellen 3 und 4 ſtatt.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Schloßgarten.
Lebensmittel=Pfundſammlung.
Am Dienstag, dem 11. Dezember, und Mittwoch, dem 12.
Dezember 1934. findet in unſerer Ortsgruppe die übliche Pfund=
ſammlung
ſtatt. Wir bitten die Spender, die Gaben bereitzu=
halten
und den Inhalt auf der Tüte aufzuſchreiben. Ferner
bitten wir noch, daß möglichſt nur Sacktüten verwendet werden.
Dienſtgemeinſchaft nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsfachleute.
Die nächſte Sitzung der Dienſtgemeinſchaft findet ſtatt am
Dienstag, dem 11. d. M., 8,15 Uhr, in der Krone. Jagdklub=
zimmer
.
NS.=Frauenſchaft, Ortsgruppe Beſſungen.
Der nächſte Frauenſchaftsabend der Ortsgruppe Beſſungen
findet am Dienstag, dem 11. Dezember 1934, abends 8 Uhr, in
der Beſſunger Turnhalle ſtatt. Die Mitgliedskarten werden aus=
gegeben
.
Ortsgruppe Darmſtadt Gutenberg.
Abteilung Organiſation und Propaganda.
Ich mache die Untergliederungen (NSBO. DAF.), NSV.
NS.=Frauenſchaft. NSKOV. und ſämtliche Politiſchen Leiter
darauf aufmerkſam, daß die Tätigkeits= und Stimmungsberichte
künftig bis ſpäteſtens 18, eines jeden Monats bei der Geſchäfts=
ſtelle
einzureichen ſind.
Schmalzaktion des Winkerhilfswerkes.

notleidenden Volksgenoſſen mit gutem, ausgelaſſenem Schweine=
ſchmalz
durchgeführt wird. Er hat den Obermeiſter der Frank=
furter
Fleiſcherinnung. Kreishandwerksmeiſter Linder, mit der
Durchführung dieſer Aktion beauftragt, und es wird hiermit durch
dieſen auch auf dieſem Wege allen Ladenfleiſchern im Gaugebiet
aufgegeben, in der Zeit vor Weihnachten genügende Mengen gutes,
ausgelaſſenes Schweineſchmalz vorrätig zu halten, damit die ge=
plante
Aktion ſich ohne jede Störung abwickelt. Es darf in keinem
einzigen Falle vorkommen, daß der Inhaber eines Gutſcheines
fortgeſchickt werden muß, weil kein Schmalz mehr vorrätig iſt.
Die Aktion wird in folgender Weiſe durchgeführt: Die Win=
terhilfe
, gibt an die berechtigten Volksgenoſſen Gutſcheine für
Schweineſchmalz aus. Die Gutſcheininhaber können ihren Bedarf
bei jedem Metzger eindecken, und zwar ab 17. 12. 1934 und
erhalten pro Gutſchein ein Pfund ausgelaſſenes Schweineſchmalz.
Der Wert eines Gutſcheines iſt 0,95 RM. Es iſt nicht zuläſſig,
außer dem Gutſchein auch noch ein Aufgeld zu verlangen, um ſo
einen höheren als den vorgeſehenen Preis zu erlöſen.
Jeder Metzgermeiſter ſammelt dieſe Gutſcheine und ſchickt ſie
gebündelt und mit dem Firmenſtempel auf der Rückſeite ver=
ſehen
an ſeinen Obermeiſter der ſie wiederum weiterleitet an
die Frankfurter Handelsbank, Frankfurt, Deutſchherrnufer 35. von
hier aus erfolgt nach Prüfung die Auszahlung der Beträge. Die
Frankfurter Metzgermeiſter ſenden ihre Gutſcheine direkt an die
Handelsbank. Letzter Ablieferungstermin iſt der 3. Januar 1935.
Es iſt nur zu wünſchen, daß die Schmalzaktion auch dieſes Mal
glatt und reibungslos vonſtatten geht, und daß ſich kein Laden=
fleiſcher
durch mögliche Schwierigkeiten davon abhalten läßt, alles
zu verſuchen, um in den Beſitz der erforderlichen Schmalzmengen
zu kommen.

Aus dem Gerichksſaal.

Aw. Einen außerordentlichen Grad von Phantaſie entwickelte
der ſchon recht erheblich vorbeſtrafte 45jährige Konrad Creter.
Creter kam vor etwa 67 Jahren vom Zuchthaus aus zu einer
Güntersfürſter Bauernfrau als Knecht. Er hatte es dort ſehr
gut, und auch die Frau war ſo zufrieden mit ihm daß ſie ihn
ſchließlich 1931 heiratete. Das ſtieg dem guten Mann anſchei=
nend
zu Kopf. Eines Tages erzählte er, er habe in ſeinem
Beruf als Maurer nun in einem Darmſtädter Geſchäft für 350
Mark monatlich Arbeit gefunden, und er fuhr jeden Tag nach
Darmſtadt hinein. Jeden Monat brachte er auch tatſächlich Geld
heim. Später erzählte er, er bekäme in Darmſtadt ein Haus
gebaut gegen eine geringe Anzahlung, und ſie verkauften nach
und nach Inventar und Vieh für etwa 5000 Mark. Auch die
Schweſter der Frau gab ihm etwa 2000 Mark mit dazu. denn er
hatte ihr Ausſicht gemacht, daß ſie mit in dem neuen Hauſe
wohnen könne. Er nahm das Geld mit in die Stadt und brachte
auch reguläre Quittungen dafür mit. Ja, er ging ſogar ſoweit,
daß die Frau ihr Gut, das ſie von ihrem erſten Mann geerbt
hatte, verpachtete, und daß man ſchon alles richtete und verpackte
für den Umzug. Merkwürdigerweiſe erſchien der Spediteur nicht,
und der Mann machte ſich mit ſeinem Auto auf den Weg, ihm
entgegenzufahren. Und von dem Tag an blieb er verſchwunden
Nach zwei Tagen erſchien ein Brief, daß er einen Autounfall
gehabt habe und irgendwo im Krankenhaus liege. Aber die
Frau war ihm mittlerweile ſchon hinter ſeine Schliche gekommen.
Zwei andere Leute hatte er ebenfalls um 20 und 40 Mark be=
trogen
, mit der Behauptung, daß er eine Autopanne habe und
zur Reparatur das Geld benötige, er werde es aber am nächſten
Tage wieder ſchicken.
Der Angeklagte hat heute keinerlei Sinn für das Schänd=
liche
ſeiner Tat. Als das Gericht ihn wegen eines ſchweren Be=
trugs
und Urkundenfälſchung und wegen drei weiterer einfacher
Betrugsfälle zu 4 JahrenZuchthaus und 5 Jahren Ehr=
verluſt
verurteilt hatte, ruft er ſeiner Frau im Weggehen wut=
entbrannt
zu: Das haſt du fein gemacht. Anna!

Odenwaldklub. Ortsgruppe Darmſtadt. Im großen Kronen=
ſaal
, der bis auf den letzten Platz gefüllt war. fand am letzten
Freitag der 2. Lichtbildervortrag in dieſem Winter ſtatt, den Herr
Wilhelm Rudolf aus Karlsruhe übernommen hatte. An Hand
vorzüglicher, nach eigenen Aufnahmen gefertigter Lichtbilder zeigte
der Redner die Schönheit des Schwarzwaldes, des Landes der
Berge, der Wälder und der Seen. Von Pforzheim, dem Ausgangs=
punkt
der drei Höhenlinien, ging die Wanderung über Berge und
Täler, an einſamen Waldſeen und rauſchenden Waſſerfällen vor=
bei
, zu den ſchönſten Plätzen des reizvollen Gebirges. Das ſchöne
Schwarzwaldhaus, die maleriſchen Trachten der Schwarzwälder,
Tier= und Pflanzenleben und vor allem die herrliche Landſchaft
im Wechſel der Jahreszeiten zogen in ausgewählt ſchönen Bildern,
begleitet von ſchlichten, von großer Natur= und Heimatliebe getra=
genen
Worten an den Augen der Zuhörer vorbei. Ueber zerfalle=
nem
Gemäuer wurde die Geſchichte lebendig, und die Sage ſprach
von der Menſchen Schickſal, ihrem Leid, und ihrer Freude. Dem
wohlverdienten Dank für die herrlichen Darbietungen in Wort
und Bild verlieh, der Vorſitzende, Herr Profeſſor Dr. Köſer,
unter dem rauſchenden Beifall der Anweſenden, beredten Ausdruck.
Mit der Bekanntgabe des Wanderplanes für 1935 fand der ſchöne
Heimatabend ſeinen Abſchluß.

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen warden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlſchkeit.
R. A. Ein derartiger Beſchluß des Gemeinderats der auf Er=
höhung
des Hundertſatzes des Reichsſatzes der Bürgerſteuer abzielt,
bedarf der Genehmigung der Landesbehörde, insbeſondere dann,
wenn der Hundertſatz für 1934 höher als der, mit dem die Ge=
meinde
die Bürgerſteuer für 1933 erhoben hat.

Die deutſcheArbeitsfront

Veranſtaltungen der Deutſchen Arbeitsfronk.
Berufshauptgruppen der Angeſtellten, Ortsgruppe Darmſtadt.
für die Zeit vom 3. bis einſchließlich 17. Dezember 1934.
Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen.
Fachgruppe Banken und Sparkaſſen.
Montag, 10 Dez., abends 20.30 Uhr: Gelderſatzmittel
Geldwirtſchaft (Der Wechſel), im Saal 4, Ortsgruppenheim,
Rheinſtr. 14 (Eingang Grafenſtraße). Vortragender: G. Ro=
denhäuſer
.
Fachgruppe Metall und Eiſenwaren=Einzelhandel.
Dienstag, 11. Dez., abends 20.30 Uhr: Ein Gang mit
dem Kaufmann durch das Reich der Technik (mit Lichtbildern),
im Saal 1. Rheinſtr. 14 (Eing. Grafenſtr.). Vortragender:
Dipl.=Ing. Hugo Finkbeiner.
Gruppe der leitenden Angeſtellten.
Mittwoch, 12. Dez., abends 20.30 Uhr: Moderne Reini=
gungsmethode
für Gewebe im Weißen Saal des Kaiſerſaals,
Grafenſtr. 18. Vortragender: Dr. Lüft, Darmſtadt.
Fachgruppe Chemie und Drogiſten.
Mittwoch, 19. Dez., abends 20.30 Uhr: Die pharmazeutiſche
Induſtrie Deutſchlands, im Weißen Saal des Kaiſerſaals,
Grafenſtr. 18. Vortragender: Dr.=Ing. Seidel Darmſtadt.
Berufsgemeinſchaft der weibl. Angeſtellten.
Mittwoch, 12. Dez. abends 20.30 Uhr: Backe nach Grund=
rezepten
(mit Lichtbildern), im Saal 1. Rheinſtr. 14 (Eing.:
Grafenſtr.). Vortragende: Lotte Hellwig.
Fachgruppe der Wohlfahrtspflegerinnen.
Donnerstag, 1 3. Dez., abends 18 Uhr: Adventsfeierſtunde‟.
Saal 1. Rheinſtr. 14 (Eingang Grafenſtraße).
Freitag 14. Dez., abends 20 Uhr, findet im Eliſabethen=
ſtift
(Eingang Erbacher Straße) ein Vortrag im Auftrage der
Darmſtädter Ortsgruppe der Reichsfachſchaft deutſcher Schwe=
ſtern
ſtatt, an dem wir uns geſchloſſen beteiligen. Vortragen=
der
und Thema werden noch durch die Tageszeitungen bekannt=
gegeben
.
Berufsgemeinſchaft der Techniker.
Montag, 10. Dez., abends 20.30 Uhr: Schweres Waſſer
(mit Lichtbildern), in der Aula des Realgymnaſiums, Karlsſtr.
Vortragender: Dr. Schaaf.
Hilfswerk deutſcher Techniker.
Samstag, 5. Jan.: Beſichtigung des Lokwerkes des RAW.
NSG. Kraft durch Freude‟, Darmſtadt, Bismarckſtr. 19, Tel. 3330.
Arbeitskameraden!
Benutzt unſere Mietreihe im Heſſ. Landes=
theater
! Bedingungen und Antragsformulare
auf der Geſchäftsſtelle!
Ein Abend im Wien Maria Thereſias.
Der für Freitag, den 14. Dezember, im Städt. Saalbau,
vorgeſehene Konzertabend muß leider ausfallen. Wir
haben am 12. und 13. Dezember den Reichstheaterzug der NSG.
Kraft durch Freude zu Gaſt, ſo daß für den Konzertabend am
14. Dezember die denkbar ungünſtigſten Vorausſetzungen gegeben
ſind. Bereits gelöſte Karten werden bei uns zurückgenommen, bzw.
behalten Gültigkeit für den ſpäteren Termin, an dem die Veran=
ſtaltung
durchgeführt wird.
Reichstheaterzug der NSG. Kraft durch Freude‟.
Für den 12. und 13 Dezember iſt ein Gaſtſpiel des Reichs=
theaterzugs
feſtgelegt. Es wird ein Abend Kleinkunſt von
erſten Kräften beſtritten, wie er in gleicher Vollendung ſelten hier
geboten werden wird. Ueber den erſten Abend iſt bereits verfügt.
Zum zweiten Gaſtſpieltag, 13. Dezember, abends 8 Uhr, im Städt.
Saalbau, ſind Karten zum Preiſe von 50 Pfg. bei uns zu haben.
Die Arbeitskameraden beſtellen ihre Karten zum 13. Dezember bei
den Betriebswarten K. d. F. als Sammelbeſtellungen zu 40 Pfg.
Außerdem findet öffentlicher Kartenverkauf abends 1 Stunde vor
Beginn an der Kaſſe ſtatt. Weitere Mitteilungen folgen an
gleicher Stelle. Heil Hitler.
Malcomes, Kreiswart Kraft durch Freude.
Deutſche Arbeitsfront, Kreisbetriebsgemeinſchaft 17, Handel,
Abteilung Gaſtſtättengewerbe.
Wir machen hiermit die weiblichen Angeſtellten
auf den am Mittwoch, den 12. Dezember, abends 8.30 Uhr,

KHrnte

RN
1.500000

OH

Stand der Rundfunkteilnehmer am 1. Dezember. Die Ge=
ſamtzahl
der Rundfunkteilnehmer im Deutſchen Reich betrug am
1. Dezember 5 911 330 gegenüber 5 725 394 am 1. November. Hier=
nach
iſt im Laufe des Monats November eine Zunahme um 185 936
Teilnehmer (3,25 v. H.) eingetreten. Unter der Geſamtzahl be=
fanden
ſich 419 759 Teilnehmer, denen die Rundfunkgebühren er=
laſſen
ſind; darunter 278 283 Arbeitsloſe.

ſtattfindenden Heimabend, im Haus der Arbeit, Bism=
ſtraße
19 (kleiner Saal), aufmerkſam. Zur Teilnahme ſind ſüſn
liche weiblichen Angeſtellten im Gaſtſtättengewerbe eingeladem
gez. Zachow, Kreiswalter der D. A9

Nieder=Ramſtadt, 10. Dez. Berufsſchulungsab
der Angeſtelltenſchaft. Der nächſte Abend findet
Mittwoch, dem 12. Dez. 8.30 Uhr, im Löwen ſtatt. Thema:
Abſchreibung Leiter: Herr Dr. Schneider=Darmſtadt. Bo/
dere Einladungen ergehen nicht mehr.
k. Dieburg, 8. Dez. Bunter Abend Kraft dri
Freude‟. Der Kabarettzug Kraft durch Freude veranſtaa
am Freitag abend 8 Uhr im Mainzer Hof einen in jeder
ſicht gelungenen ſogenannten Bunten Abend, der ſehr gut beeu
war. War ſchon der Anſager eine Kanone auf dem Gebiete=
Humors ſo errang er ſich als Sänger erſt recht die Sympathie=
den
Beifall des Püblikums. Ein weiterer Sänger, ein erſtklaß
Tenor, ſang Arien aus klaſſiſchen Werken, die ein ſeltener KZn
genuß für die Zuhörer waren. Zwei Landsknechte, die unter on
rem Lieder zur Laute von Hermann Löns vortrugen, gefielenn
gut. Die fünf Sorgenbrecher vom Reichsſender Frankfurt m
mit ihren Liedern Beifallsſtürme hervor. Neue Tanzweiſen
ten vier junge Tänzerinnen der Labanſchule. In Bodenakros
betätigten ſich zwei Kraftmenſchen deren Leiſtungen Staunenn)
vorriefen. Die Exzentriktänzer feſſelten durch die Eigenart
Tänze. Wenn der Anſager am Schluſſe des Abends den Win
äußerte, bald wieder in Dieburg ſein zu können, hat er ſiches
Zuſchauer alle auf ſeiner Seite gehabt.
r. Babenhauſen, 10. Dez. Bunter Abend der N15
Kraft durch Freude‟. Es war ein Abend ausgelaſ.
Fröhlichkeit und echteſter Heiterkeit, den uns am Samstagodd
Kraft durch Freude beſcherte; ein wohlgelungener Abend:
vollſtändig ausverkauftem Hauſe im großen Saalbau Heß.
großer Teil des Erfolges der Veranſtaltung, die auch auf
leriſcher Höhe ſtand, konnte auf Konto des Anſagers und Hön
riſten Schett Schettler gebucht werden, der es ſofort10
ſtand, die zahlreichen Beſucher in die ſchönſte Stimmung zu
gen und ſie mit ſeiner witzigen Anſage famos zu unterhoi
Die ſchneidige, flotte Muſik des Orcheſters erwerbsloſer Beu
muſiker ſorgte ſtets dafür, die aufgekommene Hochſtimmurn
Schwung zu halten. Rauſchenden Beifall ernteten beſonder
Tänzerinnen Geſchwiſter Reis in ihren entzückenden K)
men für ihre künſtleriſchen Tanzdarbietungen. Ganz beſonut
Anklang fand beim beifallsfreudigen Publikum der Akro)
ten=Clown Andt, der wahre Spannungsmomente min
ner ſtaunenswerten Kunſt auslöſte. Die Sängerin Käthe M. .
hier keine Unbekannte mehr, erfreute wieder mit ihrer ſympit
ſchen Stimme alle Zuhörer, und Fräulein Ella Horn e:5
ſich als originelle, überaus luſtige Vortragskünſtlerin. M Mna
durch Freude hat ſich durch dieſen Abend beſtimmt wieder
AN.
Freunde erworben.
Ung
t. Gernsheim, 10. Dezbr. Bunter Abend der A
Kraft durch Freude‟. Die zweite Veranſtaltuns/!
NSG. Kraft durch Freude im Roſengartenpalaſt hatte md
einen großen Erfolg aufzuweiſen und ſtand der erſten Vera u/
tung in nichts nach. Ein buntes, abwechſlungsreiches Progr.t
rief immer wieder ſtürmiſchen Beifall bei den Zuhörern hesut
Die drei Gernsheimer Vereine: Orcheſterverein, Liederkranzzu
Sängerluſt hatten ſich auch diesmal wieder uneigennütziger:n
der guten Sache zur Verfügung geſtellt und erfreuten die Zufk
mit ihren ſchönen Weiſen. Mit dem Kriegsmarſch und Schl9
muſik aus Rienzi von Wagner eröffnete der Orcheſterverei ?
bunten Reigen. Der Ortsgruppenwart der NSG. K.d5. 3i.
mermann hieß die Erſchienenen alle herzlich willkoymen
gab ſeiner Freude über das vollbeſetzte Haus Ausdruck. Gi.
noch bekannt, daß jetzt monatlich ein Bunter Abend duchß
NSG. K.d.F. veranſtaltet werde. Nachdem der Geſaneverei?
alter Weiſe zwei Lieder vorgetragen hatte, kam der Zauberkk.3
ler Elſenheimer=Bellachine zu Wort. Herr Krämer=Fran!
fungierte in echt humoriſtiſcher Weiſe als Anſager, gab zwi
durch auch Proben ſeiner Sangeskunſt ab. Im zweiten
brachte der Geſangverein Sängerluſt zwei Lieder zu GN
Nun kam der Clou des Abends; Kremer und Metz, die lu 19
Landsknechte. Mit ihren alten herrlichen Weiſen hatten ſei
bald die Zuhörer im Sturm erobert. Elſenheimer=Bellachinn
noch Proben ſeiner Bauchrednerkunſt, und nach einem Marſe
Orcheſtervereins war der 2. bunte Abend Kraft durch Frn
beendet.

Bekämpfung der Schnakenplage.
Alljährlich ſind durch die Ortspolizeibehörden Maßnar)
zur Bekämpfung der Schnakenplage anzuordnen. Die beſtes:
zum Ausbrennen oder Ausräuchern der Keller, die hauptſoſ
als Winterquartier von Schnaken bevorzugt werden. iſt H.
Eintritt der Froſtperiode. Gemäß 8 2 der Puül
verordnung vom 6. Februar 1913 werden die Grundſtücksct
tümer und, wo Grundſtücke vermietet oder verpachtet ſin-u
Mieter oder Pächter aufgefordert, die erforderlichen Bekämpf
maßnahmen durchzuführen. Wo es notwendig wird könne
Maßnahmen auf Koſten der Säumigen durch die Polizem
geführt werden.
Was die Lichkſpieltheater bringen.
Das Union=Theater zeigt heute zum letzten Male dascll
aktuelle Filmwerk im neuen Rahmen: Ich für dich
für mich, ein Film der Reichspropagandaleitung der NSe
Abteilung Film, und der Deutſchen Arbeitsfront. Jugendli0 e
ben Zutritt.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute das luſtige FilnT.
Dreißig Tage Prinzeſſin, mit Cary Grant und
Sidney.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute das Ul!,
ſpiel Spiel mit dem Feuer, mit Paul Hörbiger,
Marlen und Elga Brink.
Reſi=Theater zeigt ab heute den Sängerfilm Das Lik
Sonne mit Lauri Volpi, Der Film bringt Originalaufn!.
aus der Mailänder Scala und die Außenaufnahmen aus 2=
Capri, Rom und Venedig.
Belida zeigt den Luſtſpielſchlager Liebe dummeM
mit Luiſe Ullrich. Theo Lingen, Hermann Thimig, Paul
und Leopoldine Konſtantin.
Vereins= und lokale Veranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Reichstreubund ehemaliger Berufsſol?
Ortsgruppe Darmſtadt. Unſer Kameradſchaftsabe!
det nicht, wie in der Bundeszeitung irrtümlich angegehe‟
Donnerstag, ſondern am Mittwoch, dem 12. Dez., um 20.4*
in der Krone, Schuſtergaſſe 18, ſtatt.
Sprachverein. Wir erinnern an Herrn L
baurs Vortrag Rund um mein Zimmer. (Um 8.4
Sitte‟.)

5u
Uon

[ ][  ][ ]

Yäenstag, 11. Dezember 1934

Aus Heſſen.
Milchvieh=Auklion in Darmſtadk.
Bei der am geſtrigen Montag hier abgehaltenen Milchvieh=
ſtr
on waren 21 Kühe und Rinder aufgetrieben, und zwar zehn
ch= der ſchwarz=weißen Niederungsraſſe, ſowie ſechs Kühe und
Rinder der Simmentaler Fleckviehraſſe. Der Beſuch der
äon war äußerſt gut. Großes Intereſſe beſtand vor allem für
Tiere des ſchwarzeweißen Tieflandſchlages, die auch ſämtlich
ſegetzt werden konnten, und zwar zu Preiſen zwiſchen 290.
2495. RM. Von den Simmentaler Tieren wurden zwei
für 275. bzw. 280. RM. und vier Rinder zu Geboten
ſſien 230. und 330. RM. verkauft.

Nr. 341 Seite 7

Griesheim, 10. Dez. 25jähriges Jubiläum. Der
Klgöſer Auguſt Höhl. Schlußgaſſe 6 hier, konnte dieſer Tage mit
uueren Arbeitskollegen bei der Firma Karl Schenck Darmſtadt
Eäne 25jährige Tätigkeit zurückblicken. Aus dieſem Anlaß ver=
agl
tete die Firma in der Woogsturnhalle eine Feier zur Ehrung
Jrubilare, wozu ſeitens der Werksangehörigen ein ſchönes Pro=
gman
zuſammengeſtellt war und Herr Direktor Schenck in einer
fol ache die Verdienſte der Gefeierten während ihrer Tätigkeit
dxe Firma hervorhob. Er übergab ihnen hierbei die von der
ſsen Induſtrie= und Handelskammer verfertigten künſtleri=
ſur
Ehrenurkunden.
Griesheim. 10. Dez. Kameradſchaftsabend der
ima Heſſenwerke. Die Belegſchaft der Firma Heſſen=
zwke
hielt im Gaſthaus Zum Rebſtock einen Kameradſchafts=
ab
. Zu der Veranſtaltung hatte ſich die geſamte Gefolg=
ſitt
, der Betriebsführer, ſowie deren Angehörige eingefunden.
D arſte Teil des Abends wurde durch Darbietungen der NSG.
Llatt durch Freude ausgefüllt. Hieran ſchloß ſich ein Tänzchen,
halle Anweſenden in beſter Stimmung bis in die frühen Mor=
geunden
zuſammenhielt.
k. Pfungſtadt, 10. Dezember. Ein heiterer Theater=
rd
. Welche Zugkraft die Veranſtaltungen der NSG. Kraft
ſih Freude auf die Pfungſtädter Beſucher ausüben, zeigte deut=
Uſder geſtrige Theaterabend. Die Ortsleitung hatte es gewagt,
ſiz erſtmalig den großen Feſtſaal der Gemeinde im Arbeits=
4 hiſtr ager zu benützen. Die Erwartungen wurden ſogar übertrof=
Mdenn viele mußten umkehren weil ſie keinen Platz mehr fan=
1R Bur Aufführung gelangte das muſikaliſche Luſtſpiel, betitelt
/lire Schweſter und ich Hauptdarſteller war der in Pfung=
ſtkt
nicht mehr unbekannte Willi Droſt, und er verſtand es aus=
gfichnet
, mit ſeiner Partnerin Frl. Hanſen, offenen Szenenbei=
fi
wautszulöſen. Die Mimik des Paul Gehre, die lebensfrohe Ver=
Berän Dora Beutke, ferner das originelle Spiel von Emil Joſef
Abte, trugen viel zum guten Gelingen bei. Nicht zu vergeſſen die
hkl. liſche Leitung Beppo Geigers vom Heſſiſchen Landestheater.
nichtbeſetzte Haus befand ſich in gehobener Stimmung und
Aſxt, den Darſtellern mit rauſchendem Beifall.
4ufs. Nieder=Ramſtadt, 10. Dezember. Sturmappell der
=Reſerve II. Am Sonntag nachmittag fand auf dem hie=
EMarktplatz ein Appell des Sturmes 6, Sturmbann 2. der
SfReſerve II ſtatt. Der mit der Führung des Sturmes beauf=
bie
Kamerad W. Block dahier konnte dem die Beſichtigung
cſhmenden Sturmbannführer Bopf. Darmſtadt, das faſt voll=
zi
Hg= Erſcheinen aller Kameraden melden. Einem kleinen Aus=
much
ſchloſſen ſich Uebungen an. Im Gaſthaus Zum Darm=
ſtſier
, Hof verbrachten die Kameraden alsdann noch einige ge=
mhüge
Stunden unter ſich, die in echter Soldatenkameradſchaft
Halzuſchnell vergingen. Deutſcher Frontkämpfer=
(Stahlhelm). Am Samstag abend hielt die hieſige Orts=
im
kleinen Sälchen des Gaſthauſes Zum Löwen einen
feilienabend mit Weihnachtsbeſcherung ab. Die Feier verlief
immungsvoll, die einzelnen Darbietungen fanden lebhaften
ſal, der recht zahlreich vertretenen Kameraden mit Familien=
Rhü rigen.
Nieder=Ramſtadt, 10. Dez. Bauernverſammlung.
rruernverſammlung im Gaſthaus Zum Römer brachte den

ntſanden Bauern ſo manches Neue für den Beruf. Sehr inter=
ſit
waren die Ausführungen des Vortragenden über zeit=
gſß
= Bodendüngung, die dem Bauer darüber Aufklärung
ſ wie er das für Düngemittel anzulegende Geld, das nun
tta, zu einem rationellen Ackerbau gehört, auch zweckentſpre=
Serwenden ſoll. Baulandumlegung. Das Gebiet
Uwess Kurhaus Trautheim herum wird jetzt durch eine be=
WHeängeleitete Baulandumlegung baureif gemacht, da die Nach=
1m mach Bauplätzen in dieſem Quartier von Jahr zu Jahr
Es iſt bei dieſer Maßnahme ein großzügiges Projekt in
4t genonmen, das dem Charakter eines Villenquartiers
ühllich Bauweiſe und Straßenführung weitgehendſt Rechnung
Dieburg,9. Dez. Mitteldeutſcher Bankverein
ruid. Die Generalverſammlung am Samstag abend im
wauts Zur Ludwigsbahn gab ein ſehr unerfreuliches Bild.
ſ der Eröffnung durch das von der Verſammlung zum Vor=
ſiützvem
gewählte Aufſichtsratsmitglied, Herrn Adam Lang,
llewie Bilanz des Jahres 1933 verleſen. Herr Fabrikant Auguſt
ſaf erläuterte kurz die Bilanz und den Reviſionsbericht, der
Edern öffentlich beſtellten Wirtſchaftsprüfer aufgeſtellt und 102
ſun umfaßt. Bemängelt wurde hier das Fehlen einer Eröff=
us
= und Schlußbilanz, ungenügende Buchführung, das Fehlen
Alegen uſw. Erwähnt ſei noch, daß die Steuern nicht bezahlt
trotzdem das Geld dafür vorhanden war. Der Reviſions=
dt
ſchließt mit einer Aufforderung an die Aktionäre, alles
zu ſetzen, daß die Gläubiger, faſt ausnahmslos vertrauens=
Rleinſparer, baldmöglichſt in den Beſitz des beſcheidenen
3540 Prozent, kommen. Die Bilanz, die Entlaſtung
luffſichtsrates und der Liquidatoren wurden ohne Widerſpruch
migt. Bei der Wahl eines neuen Liquidators wurde es etwas
Uſter. Der Vorſitzende Lang trat zurück, und Herr Auguſt
wurde gewählt. In den Aufſichtsrat wurden neu gewählt
ſeirren Georg Foy und Joſeph Blank. Die Verſammlung,
on annähernd 30 Aktionären beſucht war, die Mehrzahl hatte
mmrecht Herrn Lehrer i. R. Hoffarth übertragen, wurde
MErledigung der Tagesordnung mit einem Sieg=Heil auf den
e geſchloſſen.
Sirſchhorn, 10. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
1.62 Meter, am 10. Dez.: 1.,60 Meter.
Wernsheim, 10. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
054 Meter, am 10. Dez.: 0.,69 Meter.

Ein Beſuch bei der Beratungsſtelle
für Familien= und Sippenforſchung im Staatsarchiv Darmſtadt.

In der Erkenntnis der großen Bedeutung der Familien= und
Sippenkunde für die Aufartung unſeres deutſchen Volkes und die
Hebung des Familienſinns bei unſerer Bevölkerung hat das
Staatsarchiv Darmſtadt kürzlich in ſeinen Räumen im
Schloß eine Beratungsſtelle für Familien= und Sip=
penkunde
eingerichtet. Sie tritt jeden Dienstag von 5
bis 6 Uhr in Tätigkeit und wird von zwei Herren der heſſi=
ſchen
familiengeſchichtlichen Vereinigung ver=
ſehen
. Die Beratung erfolgt koſtenlos.
Da kommen nun Menſchen mit allen möglichen Wünſchen. Die
Beſchaffung der zum Nachweis ariſcher Abſtammung erfor=
derlichen
Urkunden, ſoweit ſie nur bis zu den Großeltern erforder=
lich
ſind, tritt hier in den Hintergrund. Dazu iſt auch die Be=
ratungsſtelle
im allgemeinen nicht da, weil die Urkunden von 1876
ab beim Standesamt und diejenigen bis 1875 aus den Darm=
ſtädter
Kirchenbüchern von beſonders dazu beſtimmten Beamten
des Staatsarchivs ausgeſtellt werden. In unſerer Beratungsſtelle
kommt es darauf an, für weiter zurückliegende For=
ſchungen
Anleitung zu geben.
Dabei iſt in vielen Fällen zunächſt einmal feſtzuſtellen, was
der Ratſuchende eigentlich erforſchen will. Vielfach muß er erſt
einmal über die familienkundlichen Grundbegriffe
z. B. den Unterſchied zwiſchen Ahnentafel und Stammtafel,
Sippſchaftstafel und Nachfahrentafel Aufklärung erhalten.
Dann muß ihm gelegentlich die Einteilung der Kirchen=
bücher
und die Art ihrer Benutzung erklärt und Auskunft über
die im Lande und in den angrenzenden Gebieten vorhandenen
Kirchenbücher gegeben werden.
Die Anſicht mancher Beſucher, daß alle Stammtafeln bereits
fertig im Archiv vorliegen und nur auf ihre Benutzer warten, oder
gar, daß die Beratungsſtelle dazu da ſei, ihnen in ſtundenlanger
Arbeit ſelbſt die Forſchungen anzuſtellen, iſt irrig nur Be=
ratung
bei den eigenen Forſchungen der Beſucher iſt ihre Auf=
gabe
.
Nur die wenigſten Beſucher haben Glück und können auf be=
reits
in Sammelbüchern oder Einzeldarſtellungen gedruckte
Stamm= und Ahnentafeln aufmerkſam gemacht werden,
die auch für ihre Forſchungen in Betracht kommen. Fortgeſchrit=

tenere Forſcher werden zu ihrem Erſtaunen belehrt, daß oft bei
Verſagen der Kirchenbücher ihre Forſchungen noch lange nicht ab=
geſchloſſen
ſein müſſen, ſondern daß ihnen noch umfangreiche ältere
und neuere orts= und familienkundliche Literatur zur Verfügung
ſteht (wobei durch einen Beſucher kürzlich die neuen, die Forſchung
erſchwerenden Gebühren der Landesbibliothek gerügt wurden), und
daß dann noch ein vielfach ſehr ergiebiges Studium in den reichen
archivaliſchen Beſtänden des Staatsarchivs, der Gemeindearchive
uſw. einſetzen kann.
Auch bei Ueberwindung des ſogenannten toten Punktes,
bei dem der Forſcher zunächſt nicht weiterkommt, kann in manchen
Fällen geholfen werden. Univerſitätsmatrikeln, Einwohnerver=
zeichniſſe
Steuerliſten ſpielen da eine Rolle und Aufgabe der Be=
ratungsſtelle
iſt es, auf die in jedem Einzelfall etwa noch in Be=
tracht
kommenden Quellen hinzuweiſen.
Von beſonderer Bedeutung iſt die Beratung über Fami=
lienwappen
. Da muß immer wieder dem Irrtum entgegen=
getreten
werden, daß jedermann berechtigt wäre, das etwa in einer
fremden gleichnamigen (alſo nicht blutsverwandten) Familie vor=
handene
Wappen zu führen. Denn ein Wappen haftet nicht am
Namen, ſondern am beſtimmten Geſchlecht. Vor willkürlicher An=
nahme
eines Wappens ſollte immer erſt die Familiengeſchichte er=
forſcht
und feſtgeſtellt werden, ob die Vorfahren nicht bereits ein
Wappen führten. Jedenfalls iſt zur Annahme eines Wappens
ſachverſtändige Beratung nötig. Vor Inanſpruchnahme gewiſſen=
loſer
, ſogenannter Wappenfabriken, die den Familien Wappen
verkaufen, die zu ihnen in gar keiner Beziehung ſtehen, muß immer
wieder gewarnt werden.
So iſt die Tätigkeit der Beratungsſtelle eine ſehr vielſeitige.
Aber jeder Rat wird gern gegeben in dem Gedanken der erziehe=
riſchen
Wirkung der Familienforſchung für unſer Volkstum. Die
Pflege der Familienforſchung weckt das Gefühl der Zuſammen=
gehörigkeit
zunächſt im engeren Rahmen der Familie, der alten
Sippſchaft, und dadurch auch im weiteren Rahmen des Staates.
Nichts iſt ſo ſehr geeignet, die Gegenſätze zwiſchen den verſchie=
denen
Ständen und Berufen, zwiſchen Stadt und Land zu über=
brücken
, wie das Bewußtſein der Zuſammengehörigkeit, durch ge=
meinſame
Abſtammung von den gleichen Ahnen.
R. 8.

Weltrekordkuh Agathe‟

Die auf einem Allgäuer Gute ſtehende Herdbuchkuh Agathe hat
in 342 Tagen eine Milchmenge von 17 052 Kilogramm geliefert
und damit den bisherigen Weltrekord um rund 1000 Kilogramm
überboten. Um dieſe Leiſtung richtig würdigen zu können, muß
man bedenken, daß die Weltrekordmenge der Kuh Agathe das
Fünffache der Leiſtung einer guten Durchſchnittskuh beträgt.

Le. Groß=Umſtadt, 10. Dez. Odenwaldklub. Am Sams=
tagabend
fand im Klublokal die diesjährige Hauptverſamm=
lung
mit anſchließendem Wanderer=Auszeichnungsfeſt ſtatt. Der
Vorſitzende begrüßte die zahlreich erſchienenen Klubmitglieder
mit einem herzlichen Friſch auf und erſtattete kurz den Jahres=
bericht
. Zunächſt wurde des verſtorbenen Klubgenoſſen Sanitäts=
rat
Dr. Reuſcher ehrend gedacht, der 42 Jahre lang dem Klub
die Treue gehalten hat. Die Jahresrechnung wurde von dem
Rechner vorgetragen, von zwei Mitgliedern geprüft, für richtig
befunden und Entlaſtung erteilt. An Stelle des zurückgetretenen
2. Vorſitzenden Herrn Lehr wurde nach Anhörung der Verſamm=
lung
Herr Diehl und als weiteres Vorſtandsmitglied Herr
Seiler vom Vereinsführer beſtimmt. Hierauf wurde der
Wanderplan für 1935 eingehend beſprochen und feſtgelegt. Als=
dann
überreichte der Vorſitzende Herrn Dr Völping mit
ehrenden Worten das Klubzeichen für 25jährige Mitgliedſchaft.
Es folgte nunmehr die Ehrung der im abgelaufenen Wanderjahr
mit dem goldenen Klubabzeichen auszuzeichnenden Wanderer, die
der Vorſitzende vornahm und jedem Einzelnen einen paſſenden
Spruch mit auf den Weg gab. Es wurden ausgezeichnet: zum
1. Male: die Jugendliche Hildegard Depré mit 20 Punkten, zum
2. Male: die Damen Frl. Hoffmann mit 28 P., Frl. Lehr 28 P.,
Frau Weber 27 P., die Herren Weber 27 P. und Herr Emmerich
25 P.; zum 5 Male: Frau Staudt mit 25 P. und Herr Seiler
21 P. die beiden letzteren erhielten außerdem den Wander=
Ehrenſtock mit Widmung; zum 6. Male:Herr Mohr mit 21 P.;
zum 10. Male; Herr Depré 23 P.; zum 11. Male: Herr Lindner
20 P.; zum 12. Male: Herr Leibfried 21 P. Herr v. Murelt 24 P.;
zum 14. Male: Frl. Leibfried 21 P. und Herr Diehl 35 P.; zum
15.. Male: der Vorſitzende Herr Dr. Bach mit 28 Punkten. Hier=
auf
ſchloß der Vorſitzende mit Dankesworten an die Ausgezeich=
neten
den offiziellen Teil der Verſammlung mit dem Wunſche,
daß ſich im nächſten Jahre immer mehr Wanderfreunde der edlen
Wanderſache anſchließen und Körper und Geiſt in Gottes herr=
licher
, freier Natur ſtärken möchten, mit einem kräftigen und

herzlichen Friſch auf. Ein geſelliges fröhliches Beiſammen=
ſein
hielt die Wanderfreunde noch lange zuſammen. NSV.
Die Standartenkapelle 174 unter Stabführung ihres bewährten
Muſikzugführers Herrn Ruppert veranſtaltete im Saale Zum
weißen Roß hier ein Konzert, deſſen Erlös dem Winterhilfs=
werk
reſtlos zugute kommt. Der Saal war dicht beſetzt. Der rührige
Ortsgruppenwalter des WHW., Herr Dr. Neumann, dankte
für den guten Beſuch, beſonders aber der fleißigen Kapelle für
ihre uneigennützige Indienſtſtellung.
Ax. Neuſtadt i. O. mit Burg Breuberg, 10. Dezember. Oden=
waldklub
. Die letzte (14.) Wanderung führte über Höchſt nach
Wiebelsbach. Burg Breuberg. Am 8. und 9. Dezember
fand hier eine Führerſchulung der HJ., Bann 249, Oden=
wald
, ſtatt. Dabei wurde die Burg beſichtigt, geſchichtlich und bau=
techniſch
eingehend beleuchtet.
Ci. Erbach, 10. Dez. Tagung der Kreishandwerker=
ſchaft
. Die geſamte Handwerkerſchaft des Kreiſes füllte die
ſtattliche Feſthalle, um der Jugend in feierlicher Weiſe die Ge=
ſellenbriefe
zu überreichen und drei Altersveteranen zu ehren.
Eine Abteilung der PO.=Kapelle unter der ſicheren Leitung des
Pg. Weißgerber gab der Weiheſtunde den richtigen Auftakt.
Kreishandwerksmeiſter Pg. Schott=Beerfelden begrüßte die
zahlreich erſchienenen Gäſte, wies auf die Bedeutung der Tagung
für den Handwerkernachwuchs hin und dankte beſonders der Prü=
fungskommiſſion
, den Lehrmeiſtern und der Lehrerſchaft für die
an den Junggeſellen geleiſtete Arbeit. Der Kreisvorſitzende für
das Lehrlingsweſen, Herr Fachlehrer Arnold der die
Tagung auch leitete, gab einen geſchichtlichen Ueberblick über die
Bedeutung des Handwerks in Vergangenheit und Gegenwart für
das Werden unſeres Vaterlandes. Der Führer= und Gefolgſchafts=
gedanke
war von jeher im Handwerkerſtande, in dem Dreiklang:
Meiſter, Geſelle und Lehrling, ſcharf ausgeprägt. Darauf ſprach
er 91 junge Leute aus der Lehre los, erinnerte ſie an die vor
ihnen liegende Aufgabe, die nur durch treueſte Pflichterfüllung
und Einſatz der ganzen Perſon gelöſt werden kann. Beſonders
eindrucksvoll geſtaltete ſich die nun folgende Ehrung dreier alter
Handwerksmeiſter. Herr Arnold überreichte dem 80jährigen
Herrn Rodenhäuſer aus König mit Worten wärmſter Aner=
kennung
den Ehrenmeiſterbrief des deutſchen Handwerks. Der nur
wenig jüngere Herr Kurz=Michelſtadt wurde durch Herrn Chr.
Wegel im Namen der Pflichtinnung Heſſens für das Elfen=
beingewerbe
zum Ehrenmitglied ernannt. Herr Kurz iſt Ehren=
bürger
der Stadt Michelſtadt, durch ſein vielgeſungenes Oden=
waldlied
auch in weiten Kreiſen der Sängerſchaft beſtens bekannt
und der älteſte noch lebende Schnitzer der Elfenbeinroſe der ſei=
nerzeit
eine wahre Hochkonjunktur im Odenwälder Elfenbein=
gewerbe
herbeiführte. Der hieſige Künſtler Herr Otto Glenz,
deſſen Elfenbeinſchöpfungen Weltruf genießen, und der ſich durch
die Schaffung unſeres Ehrenmals und die Errichtung des Elfen=
beinmuſeums
weitere bleibende Verdienſte erwarb, wurde Ehren=
obermeiſter
. Darauf erfolgte die feierliche Aufnahme der jungen
Leute in den Geſellenſtand. Ein Vertreter der Junggeſellenſchaft
dankte all denen, die ihnen in ihrer Ausbildungszeit treue Meiſter
und Lehrer waren und gelobte im Namen ſeiner Kameraden, echt
deutſche Handwerker werden zu wollen. Herr Rektor Weber
überbrachte im Namen des am Erſcheinen verhinderten Herrn
Kreisſchulrats Gerbig die Grüße und Glückwünſche des Kreis=
ſchulamts
. Muſikaliſche Einlagen an verſchiedenen Stellen gaben
dem ganzen ein feierliches Gepräge. Mit einem freudig aufgenom=
menen
Sieg=Heil auf den Führer und das deutſche Volk und dem
gemeinſamen Geſang des Deutſchland= und des Horſt=Weſſel=Liedes
fand die Veranſtaltung ihren Abſchluß.
t. Gernsheim, 10. Dezember. Verkehrsunfall An der
gefährlichen Ecke am Holzhof kam geſtern abend ein Bibliſer Per=
ſonenauto
infolge der naſſen Straße ins rutſchen und rannte
gegen das Wiegenhäuschen. Das Auto wurde ziemlich beſchädigt.
Auch der geſtrige Wiederholungstheaterabend des Geſangver=
eins
Sängerluſt zugunſten der Winterhilfe hatte ein erfreuliches
Ergebnis gebracht.

Wellenſittiche
(ſchöne) zu ver=
ſchenken
, evt m.
Käfig (3 Mk.).
Gutenbergſtr. 42,
TII., Köhler. Weiblich. Tüchtiges,
ehrlich. Mädchen
(nicht unter 17
Jahren), das in
allen Hausarbei=
ten
bewand. iſt,
für tagsüber ge=
ſucht
. Vorzuſtel=
len
nachm. 57
Uhr. Zu erfrag.
Geſchäftsſtelle.
Geiftenn
m. ein. Wochen=
verdienſt
bis 50
RM. durch lauf. Beſchäftig. v. d. Wohng. aus ſof
zu vergeben.
Heinr. Berghoff.
Münſter i. W.564
Poſtfach 239.
(II. E. 12867)
Duges
f. Hausarb, u.
Jahnſtraße 129.
1520 Uhr oder
Fernrnf 368, äaf .5af
beſſ. Haush. geg.
guten Lohn nach
Offenbach a. M.
geſucht. Ang. u.
3. 20 Geſchſt. (e
zur
dchen Aushilfe
Kinder, ſof. geſ.
. Vorzuſtellen
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[ ][  ][ ]

Dienstag, 11. Dezember 198.4

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 8 Nr. 341

Am 20. Jahrestage der Schlacht bei den Falkland=Inſeln, in der das deutſche Kreuzergeſchwader unter
Graf Spee ehrenvoll feindlicher Uebermacht erlag, wurde am Berliner Ehrenmal Unter den Linden
eine Gedenkfeier veranſtaltet, an der auch die Angehörigen der Gefallenen teilnahmen. Der älteſte
überlebende Offizier des Kreuzers Gneiſenau, Fregattenkapitän a. D. Pochhammer, hielt die
Gedenkrede.

Ein Bild von dem Wettkochen, das im Berliner Lehrervereinshaus für die Berliner Berufsſcha
rinnen veranſtaltet wurde. Teilnehmerinnen an dieſem löblichen Wettbewerb waren junge Mäd ag
aller Berufe.

MMluaßt wur
Wnoch heute
HM
RM
19
Md
um

N
IISt

Reich und Ausland
Der bekannte Aukokonſtrukkeur ZollerF
Am Sonntag abend erlag der bekannte Auto=
konſtrukteur
Oberingenieur Zoller einer Lungen=
entzündung
. Zoller war der Konſtrukteur des be=
kannten
Zoller=Rennwagens, der im letzten Jahr
viel von ſich reden machte. Er war lange Jahre
Konſtrukteur bei den DKW.=Werken und kon=
ſtruierte
verſchiedene Maſchinen, die Weltruf er=
langten
. Sein Hinſcheiden iſt ein großer Verluſt
für die deutſche Motorenentwicklung.

Schweres Autounglück im Taunus.
Bad Schwalbach. Auf der Fahrt zu einer
Tagung der politiſchen Leiter in Wehen geriet
der Wagen des Kreisbetriebszellenleiters des
Untertaunuskreiſes, Pg. Huttel, ins Schleudern
und wurde an einem Baum vollſtändig zertrüm=
mert
. Huttel wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß
er kurz nach ſeiner Einlieferung in das Bad
Schwalbacher Krankenhaus ſtarb, ohne das Be=
wußtſein
wiedererlangt zu haben. Die beiden
Mitfahrer,Fries und Hagen, ſind ſchwer verletzt.

Eiſenbahnräuberbande bei Wien
ausgehoben.
Wien. Die Wiener Polizei hat eine gefähr=
liche
Bande von Eiſenbahnräubern gefaßt, die ſeit
dem Jahre 1933 auf der Nordbahnſtrecke ihr Un=
weſen
trieb und es hauptſächlich auf aus der Rich=
tung
Trieſt kommende und nach dort abgehende
Güterzüge abgeſehen hatte. Der letzte Diebſtahl,
der dieſer Bande gelang, war der Raub von fünf
Koffern aus dem Beſitz des italieniſchen Konſuls
Sergio Gradenigo, der ſich bis vor kurzem in
Nantes in Frankreich aufhielt und jetzt das ita=
lieniſche
Konſulat in Krakau leitet. In dem Kof=
fer
befanden ſich koſtbare Familiendokumente aus
dem Florentiniſchen Staatsarchiv die Familie
Gradenigo gehörte zu den hiſtoriſchen Patrizier=
Dynaſtien der Stadt , eine Sammlung von an=
tikem
Meißener Porzellan, chineſiſche Elfenbein=
ſchnitzereien
aus dem 15. Jahrhundert, Oelge=
mälde
der italieniſchen Hochrenaiſſance und echte
Stücke aus der Barockepoche. In einer der Die=
beshöhlen
fand man nur Reſte dieſer Koſtbarkei=
ten
. Die Banditen hatten die Kunſtſchätze, die
nach beſcheidenſter Schätzung einen Wert von
100 000 Schilling (etwa 50 000 RM.) haben, an
Trödler und Private verkauft. Die chineſiſchen
Elfenbeinwaren erzielten bei dieſem Ausver=
kauf
Preiſe von 5 bis 10 Schilling, Gemälde aus
der Schule Correggios gingen für 20 bis 25
Schilling weg. Beſonders tüchtige Käufer erhiel=
ten
ſie aber auch ſchon für 10 bis 15 Schilling. Die
Führer der Bande waren zwei Arbeitsloſe au=
dem
21. Bezirk Wiens. Es dürften noch mehreie
Diebesverſtecke vorhanden ſein.

Zu Ehren der verunglückken ruſſiſchen
Strakoſphärenflieger,

hat das Deutſche Kartell für Jagd= und Sportſchießen eine Medaille geſchaffen, die von Eberhard
Encke modelliert und vom Lauchhammerwerk in Eiſenkunſtguß hergeſtellt wurde.

60. Geburt
von Paul Wegener.

Der unübertroffene Meiſter der Maske, Paul
Wegener, wird am 11. Dezember 60 Jahre alt.

die bei ihrem Aufſtieg am 30. Januar d. J. die
Weltrekordhöhe von 22 000 Metern erreichten, bei
ihrem Fluge aber den Tod fanden, hat die ruſ=
ſiſche
Poſtverwaltung Briefmarken in drei Werten
geſchaffen. Jede Marke trägt das Bild eines der
drei Flieger: die Marke zu 5 Kopeken das von
das von Waſſenko und
Uſikin, die zu 10
nko.
die zu

150 Menſchen in einem Treſorraum
eingeſchloſſen.
Prag. Ein aufregender Zwiſchenfall ereig=
nete
ſich am Sonntagnachmittag im St.=Veits=
Dom, auf der Prager Burg. Eine Gruppe tſche=
chiſcher
Touriſten hatte einen Ausflug zum Be=
ſuch
des Domes veranſtaltet, an dem etwa 150
Perſonen, darunter auch Frauen und Kinder, teil=
nahmen
. Es wurde auch die neue Schatzkammer
des Domes beſucht, in der die Kleinodien des
Kapitels in einem Treſorraum untergebracht ſind.
Dieſes Gewölbe iſt ſehr groß und von der Außen=
welt
durch eine etwa ½ Meter dicke Panzertür
abgeſchloſſen. Als ſich die Beſucher in dem Raum
befanden, ſchlug plötzlich jemand von außen die
Tür zu, ſo daß die Teilnehmer eingeſchloſſen wa=
ren
. Es bemächtigte ſich ihrer ein furchtbarer
Schrecken, denn die Tür iſt nur von Außen auf=
zuſchließen
. Die Schlüſſel hatte jedoch der Führer
bei ſich, der ſich mit in dem Gewölbe befand. Es
gelang ſchließlich, die Schlüſſel durch eine kleine
Oeffnung dem Küſter herauszureichen, doch kam
dieſer nicht mit dem Oeffnen der Panzertür zu
recht. Polizei und Angeſtellte der Treſorfabrik
wurden alarmiert, und nach zweiſtündiger Ge=
fangenſchaft
konnten die Eingeſchloſſenen befreit
werden.
Wer iſt die jüngſte Fliegerin der Welt?
Der Ruhm, die jüngſte Fliegerin der Welt zu
haben, ſcheint auf Frankreich zu fallen. In den
franzöſiſchen Pyrenäen wohnt ein Fräulein Marie
Thereſe Pravas, die eben ihre Pilotenprüfung
abgelegt hat. Die junge Fliegerin zählt ganze
16 Jahre. Sie glaubt, Anſpruch auf den Titel
der jüngſten Fliegerin der Welt zu haben. Ode
gibt es noch eine jüngere Fliegerin:

Großer Rundfunk=Prozeß.
19. Tag.
Berlin. Im Großen ,Rundfunk=Prozeß
wurde am Montag zunächſt der Miniſterialrat im
Reichspoſtminiſterium, Neugebauer, vernom=
men
, der damals die rechtlichen Rundfunkfragen
zu bearbeiten hatte. Er gehörte dem 1932 vom
Reichspoſtminiſterium gebildeten Unterſuchungs=
ausſchuß
an, der die gegen den Rundfunk erho
benen Anſchuldigungen nachprüfen ſollte. Der
Zeuge erklärte, der Ausſchuß habe nur prüfen
ſollen, ob die Sollbezüge, die vom Miniſterium
feſtgeſetzt waren, nicht überſchritten wurden. Das
ſei nicht der Fall geweſen. Ebenſo habe der Aus
ſchuß die Ligiudationen nachprüfen müſſen. Da
bei ſeien verſchiedentlich Speſen beanſtandet wor=
den
, insbeſondere die an Fleſch gezahlten Miets
zuſchüſſe, die nach Auffaſſung des Unterſuchungs=
ausſchuſſes
den Richtlinien des Miniſteriums
widerſprochen hätten.

Rieſiger Brillankenſchmuggel in Iſtan
m. Berlin. Der Polizei in. Iſtanbul iſtig
jetzt gelungen, einem umfangreichen Brillan 19
ſchmuggel auf die Spur zu kommen. Es wrad
eine ganze Reihe von verdächtigen Diaman=m
händlern verhaftet, die ſeit mehr als einem Ei.
dieſem einträglichen Geſchäft nachgingen.
Hauptmacher der Bande ſind der ägyptiſche Juug
lier Serkis und der Armenier Onnik, die all 10
natlich große Mengen von Rohdiamanten N
portierten‟. Die Schmuggelware wurde heimd
nach Iſtanbul gebracht und dort in verſtecht;
Werkſtätten des bekannten großen Bazar‟ / Ue
arbeitet, geſchliffen und zum Verkauf gebrad
Die erzielten Gewinne wanderten dann, entge
allen Deviſenbeſtimmungen, ebenſo heimlich r:
die Ware wieder über die Grenze. Der Schmnn=
gel
wurde in einem ziemlichen Umfang betriebd=
So beſaß die letzte Sendung allein einen Wi
von 640 Karat Diamanten, darunter eimelle
Stücke von ſehr hohem Wert. Die Polizei lomr
noch einen ſehr koſtbaren Stein ſicherſtellen, enezn
blau=weißen Brillanten von 60 Karat, der in dec
Tiſchtelephon eines Iſtanbuler Juweliers verſton
war. Die auf dieſe Weiſe geſchmuggelten Brillol=
ten
und Edelſteine werden auf mehrere tauſeſt
Karat geſchätzt. Bislang ſind 30 Iſtanbuler Jurb=
liere
verhaftet worden, größtenteils Griechch
und Armenier. Doch ſcheint der Skandal, deran
der Stadt am Bosporus beträchtliches Aufſeal
erregt, noch weitere Kreiſe zu ziehen. Haſſan 23M
ein Goldſchmied des Großen Bazar von Iſtt.
bul, hat die Polizei darauf aufmerkſam gemau
wie dort die Kunden ſyſtematiſch betrogen Enn
den. Schmuck von vielleicht 50 Prozent Goldgell!
wurde allgemein als Feingold verkauft. Haln
Bey ſchätzt die Summe, um die die Iſtanbuler
völkerung und die ausländiſchen Kunden auf da
Weiſe betrogen wurden, auf etwa ½ Million t
kiſche Pfund. So wird wohl bald die AbſtenrA
lung der Edelmetalle, die in der Türkei noch mit
eingeführt iſt, Geſetz werden. Im Großen
zar, in dem es durch die allgemeine wirtſcha
liche Kriſe in letzter Zeit ſehr ſtill geworden m.
herrſcht nun wieder große Aufregung und graß
Gerenne. In den Kaffeehäuſern wird über?
teilweiſe mit ſehr beſorgten Geſichtern, der Sie
dal um den Bazar beſprochen.

der.
Auf der Suche nach dem franzöſiſchen Hirker

Nach einer förmlichen Treibjagd iſt es der Gendarmerie gelungen, einen Mörder aufzuſplt.
im Heideland von Van in der Provence nacheinander fünf Hirten 1gebracht und ausgeb...
hatte. Hierzu war eine ſorgfältige Durchſuchung weiter einſamer 3ſtriche notwendich, I.
nicht nur jede verfallene Hirtenunterkunft, ſondern auch jedes Geöſſch von den Gendn‟
ſtöbert wurde

Falkland=Gedenkfeier am Preußiſchen Ehrenmal.

Für hervorragende Leiſtungen im Schießen

Die Olympiade des Kochkopfes.

[ ][  ][ ]

ſtenstag, 11. Dezember 1934

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 341 Seite 9

*Aus dem deutſchen Oſten.
Die Deutſchordensburg Neidenburg, um das Jahr 1240 ge=
Die Neidenburg.
gründet, hauptſächlich aber in den Jahren 13901400 und viel=

enn man auch die Hügel Maſurens nicht mit den Bergen
ichen kann, die in zauberhafter Schönheit das Neckartal
rocmen, in dem Viktor von Scheffel ſeinen Pegaſos tummeln
ſo iſt doch nicht von der Hand zu weiſen, daß die Neiden=
an
der Neide in Oſtpreußen etwas Gemeinſames mit der
mächtigen Burgveſte Derer von Hirſchhorn aufzu=
ner
hat.
ASie das noch vollſtändig erhaltene Haupthaus der Neiden=
zu
minweit der polniſchen Grenze, auf einem 25 Meter hohen
bei über der Stadt gelegen, dieſe und das Landſchaftsbild
ph n beherrſcht, ſo überragt die ſtolze Hirſchhorner Burg das
Dihen gleichen Namens, das ſich unter ihrem Schutze dicht
dm Bergeshang anſchmiegt. Beide Burgen haben Stoff zu
ein Roman gegeben: Das deutſche Herz von Adolf Schmitt=
uer
behandelt die Burg Hirſchhorn, in dem Roman Um die
sAaaburg von Emmie von Winterfeldt=Warnow iſt die Nei=
Awing der Schauplatz der Handlung. In beiden Burgromanen
ſiſit*der Tod durch Einmauerung wenn auch in verſchiedener
5m eine Rolle. Das deutſche Herz iſt zu bekannt, ſo daß
hieme diesbezügliche Erläuterung erübrigt. In der von den
Einen belagerten Neidenburg läßt die Verfaſſerin des Romans
: die Neidenburg einen Tataren=Spion auf geheimnis=
ſin
= unterirdiſchen Wege einer ehemaligen Ausfallpforte
igeſehen in den einen Turm der Neidenburg gelangen; im
oſbei. Turmzimmer befindet er ſich in dem Gemach der Tochter
zARurgvogtes: Sinnestrunken ſtürzt er ſich auf die ſchöne
ßigrrau, um ſie in ſeine Gewalt zu bringen, aber dieſe wehrt
ſiſtund im Ringkampf beſiegt das ſtärkere deutſche Mädchen
demilden, aber kleinen, muskelſchwachen Tatar, der dann von
ſ eir Bezwingerin die ſteile, ſchmale Turmwendeltreppe hinun=
Erſwßen wird; mit zerſchmetterten Gliedern außerſtande, den
r ingen Ausgang zu erreichen, erwartet den Tataren innerhalb
AhlKurmmauer der Hungertod; ſein Skelett iſt ſpäter dort
Alngen worden.
brer ſei auch die geſchichtliche Begebenheit erzählt, wie die
9knen, die nach der für ſie ſiegreichen Schlacht bei Proſtken
ſiſa, Lyck am 8. Oktober 1656 große Teile Oſtpreußens ver=
ubieren
, zur Aufgabe ihrer Belagerung der Neidenburg ver=
Auß wurden. Ein mächtiger Feldſtein der Tatarenſtein
uſa Geute genannt oder vielmehr eine weithin ſichtbare
Gßutmaſſe, die etwa 2 Meter über den Erdboden hervorragt
umdie noch heute, obgleich ſchon viele Stücke zu Bauten ab=
gekeigt
worden ſind, eine Länge von 7½ Metern und eine
Bhite von 4 Metern aufweiſt, befindet ſich 2050 Schritte öſtlich
dEBeidenburg in freiem Felde. Um dieſen großen Stein,
wwi in den Neidequellen reichliches Trinkwaſſer fanden, be=
zieſ
die Tataren ein Lager, nachdem Schloß und Stadt Nei=
dibrg
die Aufforderung zur Uebergabe zurückgewieſen hatten.
Ybrand der Tatarenführer mit anderen Befehlshabern auf
dſiem großen Steine das Mittagsmahl einnahm, wurde vom
Sfloß’e Neidenburg ein Geſchütz abgefeuert: durch dieſen Schuß
wee der Tatarenführer getötet! Der unerwartete Tod ihres
frexs machte auf die Tataren, die hierin wohl ein Gottes=
gſeh
erblickt haben, einen ſo gewaltigen Eindruck, daß ſie ihr
Alar/ abbrachen und fluchtartig in öſtlicher Richtung abzogen.
HElg' dieſe Geſchichte vom großen Stein oder Tataren=
Sih, auch romanhaft, ſo hat ſie ſich doch abgeſpielt, wenn ſie
aimtäelleicht etwas ausgeſchmückt worden iſt. Die Tataren, die
v hühem Lager aus in loſen Haufen Schloß und Stadt Neiden=
biuumgaben
, waren mit dem Geſchützweſen aus ihren Kriegen
i hina vertraut, ſie beſchoſſen aus einer Entfernung von
eften Hundert Schritten das Schloß Neidenburg und brachten
/Beſchädigungen bei. Der Abſchuß aus dem Schloſſe Neiden=
Eſt Der den Tatarenführer tötete, kam auch den Verteidigern
dMEthloſſes und der Stadt Neidenburg überraſchend, denn zur
Ra:szeit hatte ſich auch der Geſchützmeiſter auf dem Schloſſe
wſüinem Poſten entfernt, und niemand durfte ohne ſeinen
Byl ein Geſchütz abfeuern. Nowack, ein junger Bürger der
Ett. befand ſich allein an der geladenen kleinen Kanone, einem
Fnamnten Doppelhaken. Er beobachtete, daß viele Tataren ſich
imendlichen Lager am großen Stein verſammelt hatten,
eirätete daher das Geſchütz auf jenen Punkt und feuerte es
ahles er die große Bewegung im feindlichen Lager ſah, er=
ifris
er ſich des Verbotes des ſelbſtändigen Abſchuſſes, er
Bſr den Kopf und verbarg ſich in der Vorburg. Als er nach
I(her Zeit zum Vorſchein kam, war er nicht wenig erſtaunt,
aſühr ſeine Mitbürger als Retter der Stadt umjubelten. Der
14Jn. Schütze wurde mit einem 16 Morgen großen Acker be=
ſſhk
,, den er und alle ſeine Nachkommen ohne alle Abgaben
Bſten- ſollten. Noch heute heißt dieſer Acker Nowacksacker oder
ſtatkswäldchen.

leicht gleichzeitig mit der Stadt erbaut, bildet ein längliches
Viereck und beſteht aus Querflügel mit Kapelle, Remter und
Amtsſtuben mit Sterngewölben, aus zwei ſchmalen Seitenflügeln
und einem Eingangsquerbau mit zwei ſtarken Türmen. An
den Kapellenraum ſchließt ſich an der Altarſeite ein ſchmaler,
erkerartig vorgebauter Raum mit Kreuzgewölbe, der vielleicht
die Privatkapelle des Gebietigers war. Die zwei wuchtigen,
trotzigen Türme der Eingangsſeite, die Giebel des Haupt=
ſlügels
, der Gegenſatz von Wagerechten und Senkrechten und
der trotz einheitlicher Geſchloſſenheit gruppierte Aufbau geben
dem impoſanten Ordensſchloß Neidenburg eine auffallend ſchöne
Note.
Dieſes vollſtändig erhaltene Haupthaus des alten Deutſch=
ordensſchloſſes
Neidenburg iſt vor einem Jahrhundert auf Ver=
anlaſſung
des Königs Friedrich Wilhelms III. zum Zwecke
der Aufnahme der Fuſtizverwaltung Amtsgericht, Gerichts=
gefängnis
, Beamtenwohnungen ausgebaut worden. Von der
ehemaligen, mit vier runden Türmen geſchmückten Vorburg ſind
nur noch geringe Reſte erkennbar. Der Schloßberg iſt mit ſchönen
Anlagen und Ruheſitzen ausgeſtattet und wird ſehr beſucht.
Ein kleiner Fluß mit drei Armen, von den alten Nydda‟
von den Rittern Nyde oder Neide genannt, umfloß den
Schloßberg; ſo erklärt ſich der Name Nydenburg oder Neiden=
burg

Während der Pfleger des Deutſchen Ordens die Verwal=
tung
der Burg und des Amtshauſes leitete, nahm der vom
Orden eingeſetzte Schultheiß oder Schulze die wichtigſte Stelle in
der Stadt Neidenburg ein, die unter dem Hochmeiſter Winrich
von Kniprode im Jahre 1355 begründet iſt; die Handfeſte iſt
vom 7. Dezember 1381 datiert.
Die Geſchichte von Burg und Stadt Neidenburg iſt eine
Kette kleiner Begebenheiten; hervorzuheben iſt aber, daß ſie drei=
mal
in die Gewalt der Polen geraten ſind und auch ſonſt viele
Drangſale durch Raub, Plünderung,Seuchen und Feuersbrünſte
erliiten haben.
Ein berühmter Sohn Neidenburgs Ferdinand Gregorovius
iſt von der Stadt Rom zum Ehrenbürger ernannt worden!
Der kunſtvoll auf Pergament ausgefertigte Ehrenbürgerbrief iſt
am achten Tage des März 1876 auf dem Capitol gegeben
worden als Zeichen dauernder Dankbarkeit für den ſehr ge=
lehrten
und ſehr geprieſenen Verfaſſer der Geſchichte der Stadt
Rom, Ferdinand Gregorovius 1821 bis 1891 hat oft ge=
äußert
, daß das alte Deutſchordensſchloß Neidenburg mächtig
auf ihn eingewirkt und ihn zum Studium der Geſchichte des
Mittelalters angeregt habe, und daß er ohne das Neidenburger
Schloß weder nach Rom gekommen noch die Geſchichte Roms
im Mittelalter geſchrieben haben würde, noch eiris Romanus
geworden wäre!
Weltbekannt war ſeinerzeit ein anderer Sohn Neidenburgs:
der Eiſenbahnkönig Strousberg. Im Jahre 1823 in Neiden=
burg
geboren, ſtand er in den 60er Jahren des vorigen Jahr=
hunderts
auf der Höhe ſeines erworbenen, enormen Reichtums.
Aber das Kartenhaus ſeiner Unternehmungen brach zuſammen,
Strousberg geriet in Konkurs und ſtarb in großer Armut im
Jahre 1884 in Berlin. Sein daſelbſt mit verſchwenderiſchem
Luxus erbautes Palais wurde vom Zaren gekauft und diente
dem ruſſiſchen Botſchafter als Wohnung.
Der Ausbruch des Weltkrieges hatte die Schreckenstage
von Neidenburg im Gefolge. Die ruſſiſchen Truppen der Armee
Samſanow beſchoſſen die offene Stadt Neidenburg: die ganze
Stadt wurde in Trümmer und Aſche gelegt, die Hölle mit allen
ihren Schreckniſſen hatte Einzug in die Stadt Neidenburg ge=
halten
. Nur das altehrwürdige Deutſchordensſchloß Neidenburg
und das Johanniter=Krankenhaus waren verſchont geblieben;
das ſtarke Mauerwerk der Ordensburg hatte zwar auch Beſchä=
digungen
durch die einſchlagenden Granaten erhalten und das
Dach fing Feuer; aber dieſes wurde bald gelöſcht. Und als die
in der großen Schlacht von Tannenberg ſiegreichen deutſchen
Truppen die Stadt Neidenburg vom Feinde befreit hatten, da
ſurde, weil die evangeliſche Kirche ein Raub der Flammen ge=
worden
war, im Schloßhof des alten Deutſchherrenſchloſſes
Neidenburg der erſte Dank=Gottesdienſt abgehalten.
Von dem Einzug der deutſchen Truppen in die Stadt Nei=
denburg
erzählt das alte Ordensſchloß folgendes: Das preußiſche
erſte Armeekorps, ruhmgekrönt durch ſeine tapfere Erſtürmung
der Höhe von UIsdau, hatte in der Verfolgung am 30. Auguſt
1914 Neidenburg erreicht. Auf dem ſehr großen Marktplatze war
10 Uhr vormittags Befehlsausgabe durch den Kommandierenden
General von Frangois, der wenige Jahre vorher in Darmſtadt
Brigadekommandeur geweſen war. Während eine Fliegermeldung
abgeworfen wurde, die den Anmarſch ſtark überlegener ruſſiſcher

Kräfte im Rücken und in der rechten Flanke des erſten Armee=
korps
meldete, ſchlugen auch ſchon die erſten ruſſiſchen Branaten
auf dem Marktplatz von Neidenburg ein: Hier war General
von Francois mit ſeiner furchtloſen Energie der richtige Mann
am richtigen Fleck; die Angriffskraft der Ruſſen ſehr richtig
nicht ſehr hoch einſchätzend, ſtellte er ihnen an Zahl nur wenig
deutſche Truppen entgegen und beſchloß gleichzeitig die Ab=
ſchließung
des Gegners im Norden keinesfalls aufzugeben. Dem
Kommandierenden General des erſten ruſſiſchen Armeekorps,
General Artamanow, war hier vielleicht Gelegenheit gegeben,
eine Breſche zu ſchlagen, durch die Teile der eingeſchloſſenen
Armee Samſanow hätten entkommen können: aber die über=
legene
Führung des deutſchen Kommandierenden Generals von
Frangois und die Tapferkeit und zähe Ausdauer der Söhne
Oſtpreußens, die in ſeinem erſten Armeekorps kämpften, machten
die ruſſiſchen Hoffnungen zunichte und trugen ſo wiederum zu
dem ungeheuer großen Siege in der Tannenberger Schlacht bei!
Die Neidenburg dieſes herrliche Deutſchordensſchloß,
eines der beſterhaltenen Denkmäler der Ritterzeit im deutſchen
Oſten möge weiterhin bis in fernſte Zeiten als Wahrzeichen
deutſcher Kraft und Beharrlichkeit glorreich Schildwache ſtehen
gegen ſlawiſche Machtgier und Eroberungsluſt!
Ei.

Von Erwin Wittſtock.
Deutſche im Kampf um ihr Lebensrecht iſt das
Thema des im Verlag Albert Langen=Georg
Mueller, München, erſchienenen Romans Bruder,
nimm die Brüder mit von dem Siebenbürger Dichter
Erwin Wittſtock. Mit erſchütternder Leiden=
ſchaft
iſt in dieſem von hohem dichteriſchen Können
zeugenden Buch das Ringen der mit Rumänien und
Ungarn zuſammenlebenden Siebenbürger Sachſen um
ihre in 800 Jahren auf fremdem Boden gewachſenen
und bewährten Art und Kultur geſtaltet. Die nach=
ſtehende
. mit freundlicher Erlaubnis des Verlages
abgedruckte Leſeprobe daraus gibt ein ergreifendes
Bild von der Unerbittlichkeit dieſes Kampfes und der
bezwingenden Macht dieſes Buches.
An jenem Tag, für welchen die zweite Inſtanz die Verkündi=
gung
ihrer Entſcheidung feſtgeſetzt hatte, wollte Reußner nach
Bukareſt fahren, eine außerordentliche Tagung des Parlamentes
war foeben eröffnet worden, wer weiß, was es hier geben würde;
er verſchob die Abfahrt bis zum Abendzuge, kam reiſefertig in die
Kanzlei, ſein Koffer ſtand neben dem Schreibtiſch, er zog die Uhr,
ſah auf die Straße, wartete, er wartete auf Gerber, der bei der
Verkündigung anweſend war, der ihm das Ergebnis bringen ſollte.
Endlich kam er. Eine ſtumme Bewegung, ein Zucken der
Achſeln.
Alſo beſtätigt! Reußner hält ein Lineal in der Hand, das er
vom Tiſch aufgenommen hat, drückt es einmal, es ſplittert in viele
trockene, ſpitze Teilchen, beſtätigt, er zerdrückt das Holz in ſeiner
Hand. Dann aber läßt er die Arme ſinken, mürbe, kein Grimm,
keine Wut, eher noch die Verzweiflung über das innere Flüſtern,
er wendet ſich zu Gerber, eigentlich hilflos ſtammelnd: Ich! ich
.... weil wir nicht beſtochen haben! Seine Augen flackern unſtet.*
Ich habe während des Verfahrens die Ueberzeugung gewon=
nen
, daß es gar nichts genützt hätte",
Nicht beſtochen . Er läßt ſich im Seſſel nieder, bedeckt die
Stirn mit der Handfläche, auf der noch die Holzſplitterchen haften.
Und es nähert ſich, aus grauem Nebel ſich langſam loslöſend und
immer deutlicher heranrückend, die Erſcheinung, die im Winter
ſo oft verfolgte: Landſchaft, die wechſelt, Ebene und Gebirgsſtra=
ßen
, aber überall unendliche Weite, und er blickt wie aus Wolken=
ferne
herab, ſieht einzelne einſame Punkte auf der weißen Schnee=
decke
ſich langſam einherbewegen, gleich Fliegen, ſie tauchen auf
und arbeiten ſich vorwärts, menſchliche Geſtalten, manche treffen
und vereinigen ſich, andere kommen auf Karren gefahren, manche
geritten, immer mehr und mehr, ſie ſcheinen Hunderten von un=
ſichtbaren
Mittelpunkten zuzuſtreben, und kommen alle, ſchnur=
gerade
, als wären ſie an Fäden gezogen, Tauſende von Bauern
kommen in die Kreisvororte, um ihr Gut zu verteidigen. Und
dann ändert ſich die Landſchaft, wie im Film geſchwind der Schau=
platz
wechſelt, und es iſt Sommer und breite Heide und ſchwindeln=
des
Sinken aus Wolkenhöhe zur Tiefe, und die Bauern marſchie=
ren
immer noch, aber geſammelt, geſchloſſen, in unüberſehbar brei=
ter
Schar, und bewegen die Beine gleichmäßig und kommen gerade
auf ihn zu, aber wie ſie ſich nähern, wachſen ſie rieſengroß und
kommen immer ſchneller, mit Sturmeseile, nicht Menſchen, Bäume,
ein Heer von ſtampfenden Bäumen, und zwiſchen den Lücken
ſchimmern die tötlichen Stämme der Föhren und Tannen und die
hellen der Buchen, aber die mächtigen Eichen dringen nach vorne,
fliegen voran, ſchließen ſich zu undurchläſſiger Kette, zittre, dunk=
les
Herz, ihre ſchwankenden Kronen ſtoßen krachend und brechend
aneinander und verfließen im Brauſen, zittre, Herz, ſie ſtürmen
auf dich.

COMMNALROMAN
VON C=BRUCC

Berren winkte. Sprechen wir nicht davon. Haben Sie
9rihten? fragte er.
Ncichts, ſagte Liſſer, der immer für Ehrlichkeit war, gar
8. Aber es iſt ja auch noch ein bißchen früh. Warten wir
Abes wir zurück ſind. Und dann fügte er, weil er das
Menwolle Geſicht Berrens ſah, hinzu: Aber ich verſichere
eut- daß nicht das geringſte zu befürchten iſt. In dem Netz,

Amir geſpannt haben, gibt es keine Ausgänge.
ka ja ſagte Berren, wollen’s hoffen.
Feute hatte ſich Prim unterdeſſen an ſeine Bauern ge=
Ri ihr ſeid viel zu neugierig. Wenn ich das hier ſehe,
m es mir faſt vor, als ob ein Filmſtern oder eine Box=
Ine in Empfang genommen werden ſollte oder der Start zu
n Autorennen oder was weiß ich gegegeben würde. Was
der Inſpektor von uns denken. Ihr wißt doch alle, um
S geht, und daß wir einen durchaus ernſthaften Gang hier
ſeiten
Run, nun legte ſich Liſſer ins Mittel, ſo ſchlimm iſt
nliacht, und Sie wiſſen es ja mit Würde zu ertragen. Ich
Ilbin außerordentlich neugierig, wie ich Ihnen verraten
Awer Prim hatte es gar nicht ſo ſchlimm gemeint. Es war
rur, daß er vor mehr als einem halben Dutzend Menſchen
ſerlegen wurde und dann reden mußte, damit es keiner ſah.
Ste gingen ſchließlich, begleitet von den andern, den Heide=
Mnauf, und oben bog Berren rechts ab. Die Leute blieben
u. Es ging jetzt ins Moor hinein.
Ims Moor, wie es alſo kurz hieß und ſich im Lauf der
als ein Stück von beſonderer Gefährlichkeit in den Vor=
chen
eingeniſtet hatte, war nun keineswegs nur ein großer
Duee1, in den man hineinging und ſofort ertrank. Es gab im
Vo keil große trockene Strecken, auf denen die drei ſchnell

und ungehindert vorwärts kamen. Auch offenes Waſſer lag da,
das jevoch leicht umgangen werden konnte.
Daz viſchen jedoch waren die Stellen, wo Berren warnen
und zur Vorſicht mahnen mußte. Die verſumpften Stellen, die
nicht einfach zu erkennen waren, denn das Gras wuchs auf
ihnen wie überall, uur daß es bräunlicher ausſah und ſtumpfer,
eine düinne und trügeriſche Decke eben über einem Abgrund von
Fäulnis und Verweſung
Hier gab es kein Umgehen, denn die Strecken waren groß
und überall ineinander verflochten. Man mußte mitten hindurch.
Berren ſchritt voran, langſam und einen Fuß vor den andern
ſetzend. Hinter ihm kamen die beiden, zögernd und jeder ein
paar Schritte vom nächſten getrennt.
Woher kennen Sie denn den Weg ſo gut? fragte Liſſer
zwiſchendurch.
Er iſt doch markiert, antwortete Berren und wies auf
kleine Stöcke im Boden.
Markiert? Das heißt doch dann, daß ein recht lebhafter
Verkehr hier ſtattgefunden hat.
Lebhaft will ich nicht behaupten. Aber immerhin es
iſt hin und her gegangen über dieſen Weg.
Nun, Herr Prim, was ſagen Sie dazu, das geht Sie
doch an.
Aber Prim ſagte nichts. Er ſchritt am Schluß des Zuges,
mit eigentümlich hohen und ſtelzenden Schritten, die durch die
Eigenart des Bodens bedingt waren, mit Schritten, die faſt an
den Gang eines Rieſenvogels erinnerten. Prim dachte an
die Begegnung, die er vor einigen Abenden mit einem ähnlichen
Weſen gehabt hatte und dachte, daß man nicht ſo ſchnell den Mut
verlieren ſollte, wenn es hieß, etwas zu erklären, das den Rah=
men
des Gewöhnlichen übertraf. Und zugleich fühlte er den
Boden unter ſeinen Füßen federn und ſchwanken und ſah aus

den tiefen Eindrücken, die die Füße ſeiner Vorgänger im Boden
hinterließen, ſchwarz und ſchäumend das Sumpfwaſſſſer gurgeln.
Es war kein angenehmer Gang, und mehr als einmal zog er
das Taſchentuch aus dem Rock und fuhr ſich über den Kopf
damit.
Nach einer Stunde machte Berren auf einem kleinen Erd=
rücken
halt. Wir wollen ein wenig verſchnaufen, ſagte er, von
dort kommt uns nämlich jemand entgegen. Er zeigte in die
Richtung vor ſich.
Der Entgegenkommende war ſchon zu ſehen. Er verſchwand
ein paar Mal hinter einem Bodenrücken und tauchte wieder
auf. Als er auf hundert Schritte herangekommen war, wandte
ſich Berren an Prim. Schauen Sie mal hin, den kennen Sie
doch
Prim ſchaute ſehr angeſtrengt. Wenn mich nicht alles
täuſcht, könnte das
Sagen Sie es nur ruhig.
könnte das wahrhaftig Kriſten ſein, ſagte er und ſtarrte
dem Ankommenden entgegen.
Er iſt es auch, ſagte Berren mit einem Lächeln. Es iſt
der alte Kriſten, der vor vier Jahren im Moor verſchwand.
Tag, Kriſten, ſagte er dann, denn der andere war mittler=
weile
da.
Kriſten, etwas ſchen und mit einem langen Bart im Geſicht,
drückte Prim die Hand und wurde dann Liſſer vorgeſtellt. Der
wunderte ſich in einem fort. Merkwürdige Sachen, ſagte er
und ſchüttelte den Kopf. Aber im großen und ganzen war er
nicht unzufrieden und drängte zum Weitergehen.
Kriſten übernahm die Führung, und ſie kamen etwas ſchuel=
ler
vorwärts. Bis Berren vor einer kleinen Anhöhe, die mit
Ginſter und niedrigen Kiefern beſetzt, vor ihnen anſtieg, kom=
mandierte
: Halt mal ein bißchen. Denn wir ſind da. Hinter
dieſem Hügel liegt nämlich das Haus, in dem Kriſten während
der vier Jahre gewohnt hat. Und ich darf vielleicht gleich hin=
zufügen
, daß er es nicht ſelbſt gebaut hat, ſondern von ſeinem
Großvater übernommen, zugleich mit dem Geheimnis über
ſeinen Zugang. Aber dafür hat er anderes getan. Er hat
Tiere groß gezogen, einen Garten angelegt, er hat Getreide ge=
pflanzt
und Kartoffeln, er hat ſich wie ein Pionier betätigt.
Schauen Sie ſelbſt.
Berren ſetzte ſich wieder in Marſch und zog den verlegenen
Kriſten mit ſich. Oben auf der Anhöhe wuchs Gras, friſches,
ſaftiges Gras, eine Bank ſtand unter einer Tanne, und man
hatte einen weiten Blick über das Moor, ſowohl nach der einen
wie nach der anderen Seite, wo der Wald jetzt beträchtlich näher
gekommen war. Und über allem lag eine Stille, eine ſo tiefe
Stille, daß Liſſer ſich unter die Tanne ſetzen mußte, um das Bild
ganz zu genießen, und Prim anfing zu ſtöhnen, ob vor An=
ſtrengung
oder Verwunderung
(Fortſetzung folgt.)

[ ][  ][ ]

Sport, Solel und Jucnen

Kreisklaſſe 2, Kreis Skarkenburg.
Termine der Rückrunde.
Gruppe 1.
23. 12. 34: Alsbach Fehlheim, Auerbach Seeheim, Hambach
Zwingenberg.
30. 12. 34: Auerbach Alsbach, Seeheim Hambach, Fehlheim
Hähnlein.
6. 1. 35: Fehlheim Auerbach, Hähnlein Zwingenberg. See=
heim
Hambach.
13. 1. 35: Hambach Auerbach, Hähnlein Alsbach. Zwingen=
berg
Seeheim.
20. 1. 35: Alsbach Hambach, Fehlheim Zwingenberg, Hähn=
lein
Seeheim.
27. 1. 35: Alsbach Zwingenberg, Seeheim Fehlheim, Hähn=
lein
Hambach.
3. 2. 35: Zwingenberg Auerbach. Hambach Fehlheim,
Hähnlein Seeheim.
10. 2. 35: Seeheim Alsbach, Hähnlein Auerbach.
Untere Mannſchaften.
16. 12. 34: Sp.V. 98, 4. Alsbach. 10.30 Uhr, Arheilgen 3.
Hähnlein 10.30 Uhr.
23. 12. 34: Arheilgen Sp.V. 98, 10.30 Uhr.
13. 1. 35: Hähnlein Alsbach. 12.15 Uhr.
20. 1. 35: Hähnlein Sp.V. 98, 12.15 Uhr, Alsbach Arheil=
gen
, 12.15 Uhr.
Sämtliche Spiele finden auf dem Platze des zuerſt genannten
Vereins ſtatt und beginnen, wo nichts anderes vermerkt iſt, je=
weils
um 2 Uhr.
Kreisklaſſe II, Gruppe 2.
16. 12. 34: Nauheim Stockſtadt. Leeheim Geinsheim, Trebur
Büttelborn.
23. 12.34: Leeheim Nauheim, Geinsheim Trebur. Büttel=
born
Sp.V. 98.
30. 12. 34: Nauheim Geinsheim, Dornheim Büttelborn, Tre=
bur
Sp. V. 98.
6. 1. 35: Trebur Leeheim, Büttelborn Geinsheim. Sp.V. 98
Stockſtadt. 10.30 Uhr.
13. 1. 35: Nauheim Trebur, Stockſtadt Büttelborn, Geins=
heim
Sp.V 98.
20. 1. 35: Nauheim Büttelborn. Leeheim Sp.V. 98. Geins=
heim
Stockſtadt.
27. 1. 35: Büttelborn Leeheim, Sp.V. 98 Nauheim, 10.30
Uhr, Trebur Stockſtadt.
3. 2. 35: Stockſtadt Leeheim.
2. Mannſchaften.
27. 1. 35: Trebur Stockſtadt.
Sämtliche Spiele finden auf dem Platze des zuerſt genannten
Vereins ſtatt und beginnen, wo nicht anders vermerkt, jeweils
um 2 Uhr.
Sollten ſich infolge Platzſchwierigkeiten zeitliche Verlegungen
nötig machen, ſo iſt dies mit der Einverſtändniserklärung des Geg=
ners
frühzeitig mitzuteilen.
Gruppe 3.
Die bis jetzt ausgefallenen Spiele werden wie folgt nachgeholt:
23. 12. 34: Gräfenhauſen Eſchollbrücken, T. u. Spg. Erzhauſen
Hahn.
30. 12. 34: TG. Beſſungen T. u. Spg. Erzhauſen, 11 Uhr,. Eſcholl=
brücken
Reichsbahn.
Untere Mannſchaften.
23. 12. 34: T. u. Spg. Erzhauſen Hahn. Egelsbach 3. Beſ=
ſungen
, 10.30 Uhr.
30. 12. 34: TG. Beſſungen T. u. Spg. Erzhauſen, 9.15 Uhr.
Sämtliche Spiele dieſer Gruppe, auch die bereits in der frühe=
ren
Terminliſte ſchon feſtgeſetzten, beginnen, wo nicht anders ver=
merkt
. ab 16. 12. 34 um 2 Uhr, da ſonſt die Gefahr beſteht, daß ein=
zelne
Spiele infolge Eintritt der Dunkelheit nicht zu Ende geführt
werden können. Untere Mannſchaften 12.15 Uhr.
Achtung! Die durch den Herrn Kreisführer ſeinerzeit über=
ſandten
Einnahmeformulare ſollen unmittelbar nach Beendigung
der Vorrunde an mich eingeſandt werden. Nachſtehende Vereine
ſind dieſer Aufforderung bis zum heutigen Tage noch nicht nach=
gekommen
:
TV. Alsbach, V.f.R. Fehlheim. TV. Zwingenberg, TV. Ham=
bach
und TV. Nauheim. Bei Meidung einer Geldſtrafe iſt dies
bis zum 12. 12. 34 nachzuholen.
Weiterhin fehlt mir vom TV. Alsbach die Abrechnung vom
2. 12. 34, ſowie von der T. u. Spg. Erzhauſen diejenigen vom 4. 11.
und 11. 11. 34. Auch hier gilt der 12. 12. 34 als letzter Termin.
Ich mache die Vereine ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß ge=
ſperrte
Spieler von jeglichem Spielverkehr ausgeſchloſſen ſind. Es
iſt deshalb nicht angängig, daß ein geſperrter Spieler als Linien=
richtig
tätig iſt. Die Vereine haben ſich die zu gewärtigende Strafe
ſelbſt zuzuſchreiben.
Am letzten Spielſonntag hat ſich ein geſperrter Spieler einem
amtierenden Schiedsrichter gegenüber in ganz flegelhafter Weiſe
benommen. Für dieſen Spieler werde ich bei dem Gauführer den
Ausſchluß aus dem DFB. beantragen. Dies diene allen Spielern
zur Warnung. Für am 6. Januar noch abzuſchließende Pokal=
ſpiele
kann Abſetzung der Verbandsſpiele erfolgen. Mayer.
FSV. Groß=ZimmernSC. Ober=Ramſtadt 3:1 (0:1).
Ein äußerſt intereſſantes Spiel lieferten ſich beide Gegner
am Sonntag in Groß=Zimmern. Durch einen raſanten Durch=
bruch
kommt Ober=Ramſtadt gleich in den erſten Minuten zu ſei=
nem
Führungstreffer. Alle Verſuche des nun ſtark auf den Aus=
gleich
drängenden Gegners zerſchellen aber an der ausgezeichne=

ten Abwehr der Gäſte, und erſt gegen Mitte der zweiten Hälfte
fällt durch Handelfmeter der Ausgleich. Groß=Zimmern hat in
dieſem Zeitabſchnitt das Spiel vollkommen in der Hand und zwei
weitere ſchöne Tore des Halblinken und Mittelläufers ſind die
Früchte guter Zuſammenarbeit. Hillgärtner=Darmſtadt war dem
Spiel ein aufmerkſamer und gerechter Leiter.
Fußball=Nachleſe:
Kreisklaſſe I Gr. 4: Eppertshauſen-Dreieich Drei=
eichenhain
2:0 (1:0), MünſterDudenhofen 5:4 (2:2) Offenthal
TSV. Meſſel ausgefallen, Germania OberrodenNiederroden
3:2 (2:0).

*
Jiu=Jitſu k. 0.

Deutſchlands europäiſche Ueberlegenheit. Kein Intereſſe in den
angelſächſiſchen Ländern. Boxen hat den jckpaniſchen National=
ſport
verdrängt.
Bei den Europameiſterſchaften im Jiu=Jitſu. die in Dresden
abgehalten wurden, fiel auf, wie wenig Nationen ein Intereſſe an
dieſen Europameiſterſchaften hatten, ja wie wenig Nationen an=
ſcheinend
überhaupt Jiu=Jitſu als Sport betreiben. Deutſchland iſt
in Europa von jeher dasjenige Land geweſen, das ſich ſtark für
den Nationalkampfſport der Japaner einſetzte. Bereits vor dem
Kriege gab es bei uns eine ganze Reihe von Jiu=Jitſu=Vereinen,
und nach dem Kriege war es beſonders die Polizei die ihre Leute
vielfach in dieſem Kampfſport ausbilden ließ. In den anderen
europäiſchen Ländern ſtand man dem Jui=Jitſu nicht ſo teilneh=
mend
gegenüber.
In Dresden beteiligten ſich nur ſieben Nationen, Deutſchland
eingeſchloſſen. Aber die meiſten von ihnen ſchickten derart ſchwache
Vertreter, daß Deutſchland tatſächlich in ſämtlichen Gewichtsklaſ=
ſen
den Sieger ſtellen, d. h. ſämtliche Europatitel nach Hauſe tra=
gen
konnte. Zu bemerken iſt noch, daß die Europameiſterſchaften in
Dresden die erſten Europameiſterſchaften waren, die überhaupt je=
mals
ausgetragen wurden. Man hat Deutſchland die erſten
Europameiſterſchaften überſchrieben, weil Deutſchland dafür ſorgte,
daß ſeinerzeit eine Europaunion für Jiu=Jitſu ins Leben gerufen
wurde. Die ſieben teilnehmenden Nationen waren außer Deutſch=
land
noch Oeſterreich. Ungarn, die Tſchechoſlowakei, Italien. Ru=
mänien
und Lettland, merkwürdigerweiſe mit Ausnahme von
Lettland lauter Staaten, die in Mitteleuropa und Südoſteuropa
dicht nebeneinander liegen. Die Vertreter der fremden Lär
waren die beſten Jiu=Jitſu=Kämpfer, welche die betreffenden
Staaten zur Verfügung hatten. Trotzdem konnten ſie gegen Deutſch=
land
nichts ausrichten.
Wie kommt das? Wie kommt es überhaupt, daß in den meiſten
Staaten das Intereſſe für Jiu=Jitſu abgenommen hat? In Ame=
rika
und England kennt man dieſen Sport überhaupt kaum, ja, er
wird gar nicht ernſt genommen. Aus dem einfachen Grunde, weil
dieſe Länder in erſter Linie Boxländer ſind und es ſich längſt her=
ausgeſtellt
hat, daß der beſte Jiu=Jitſu=Kämpfer gegen einen guten
Boxer nichts auszurichten vermag.
Man wird ſich vielleicht noch daran erinnern, daß vor 20 und
30 Jahren in Javan und China, aber auch verſchiedentlich in
Deutſchland und im übrigen Europa. Kämpfe zwiſchen Jiu=Jitſu=
Leuten und Ringern vorgeführt wurden. Die Ringer verloren faſt
immer, da ſie ſich den Jiu=Jitſu=Leuten gegenüber ausſchließlich
als zu langſam erwieſen. Die Vorführungen waren damals ge=
macht
worden, um nachzuweiſen, daß ſich bei einem Kampf (etwa
gegen Einbrecher) auch der beſte Ringer gegenüber einem guten
Jiu=Jitſu=Mann faſt immer im Nachteil befinden müſſe.
Damals wußte man bei uns noch nicht viel vom Boxſport, der
ſich ja inzwiſchen zu außerordentlicher Volkstümlichkeit durchgeſetzt
hat. Natürlich wurde die Frage vielfach erörtert, ob ein Boxer
einem Jiu=Jitſu=Mann gegenüber überlegen ſei oder umgekehrt.
Die Frage iſt hundertfach geklärt worden durch vielfache Kämpfe,
bei denen ſich die beſten Vertreter beider Sportarten gegenüber=
ſtanden
. Wenn der Boxer nur einigermaßen aufpaßt, muß der an=
dere
verlieren, da er gegen ſchnellgeſchlagene Cekade, Schwinger
und Haken nicht aufkommen kann. Dieſe Erkenntnis mag auch der
Grund ſein, weshalb in den meiſten Staaten der Jiu=Jitſu=Sport
immer mehr zurückgeht, und weshalb u. a. auch unſere Polizei in
erſter Linie heute boxen lernt.
Fritz Leuthold

Ringen.
Athl.=Verein Vorwärts 05 Groß=Zimmern.
Die Vorwärtsleute, die in letzter Zeit durch Ausfall imte
beſten Leute verſchiedene, zum Teil unverdiente. Niederlagen a
ſtecken mußten, haben anſcheinend die Kriſis überwunden.
Aufſtellung, die am Samstag abend gegen Weiſenau antrat, ro
gut und wird ſich hoffentlich für die Rückkämpfe noch weiter
beſſern, ſo daß der Verein, ſeinem Können und ſeinen Leiſtt,
gen entſprechend, in der Tabelle an den Platz rückt, der ihm
bührt. Ueber den 14:5=Sieg iſt ſchon berichtet.
Am kommenden Sonntag ringt 1888 Frankfru
in Groß=Zimmern. Die Frankfurter, die an 2. Sru
ſtehen, ſtellen eine der ſtärkſten Mannſchaften, und es wird
Mühe koſten hier die Waage zu halten. Jedenfalls ſind
ſcharfe und ſpannende Kämpfe zu erwarten und Anhänger
Freunde werden wieder auf ihre Koſten kommen. Beginn 4
nachmittags in der Linde.

Trocken=Ski=Kurs.

Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt.
Der am vergangenen Mittwoch begonnene Trocken=Ski= Kur=
ſus
hat einen guten Anklang gefunden, und es iſt am Mittwoch
noch Gelegenheit, da es erſt die zweite Stunde iſt, ſich dem Lehr=
gang
anzuſchließen. Mitglieder und auch Freunde, die den Win=
terſport
betreiben wollen, ſind freundlich willkommen. Die Teil=
nahme
für Mitglieder iſt frei, für Fremde wird eine kleine Ge=
bühr
erhoben. Beginn der Uebungsſtunden 8.15 Uhr Turnhaus,
Dieburger Straße 26. Sportdreß iſt mitzubringen. Die Lei=
tung
des Kurſes hat Hans Gruber übernommen.

Der Radſportführer erließ die grundſätzliche Beſtim=
mung
, daß deutſche Steher ſich möglichſt nur deutſcher Schrittmacher
bedienen ſollen.
Die O. N. S. ſchlug in Paris einer Studienkommiſſion die
Schaffung einer internationalen Meiſterſchaft für Auto= Rennfah=
rer
vor. Die Grundlage der Bewertung bildet ein Punktſyſtem un=
ter
Zugrundelegung beſtimmter wichtiger Rennen.
Nach deutſchem Vorbild betreiben Frankreichs Rad=
ſportler
ihre Olympiavorbereitungen. Die Suche nach unbekannten
Radſportlern und Veranſtaltungen in der Art des erſten Schrittes
bilden den erſten Teil, die eigentliche Ausbildung den zweiten die=
ſer
Vorbereitungen.

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Freiburg: Werbekonzert. 9.15: Freiburg: Im Volkston.
10.00: Nachr. 10.15: Schulfunk: Die Brüder Grimm. 65
folge von R. Wirt. 10. 45: Praktiſche Ratſchläge für Kück=
und Haus. 11.00: Werbekonzert. 11.30: Meldungen.
11.45: Muſikaliſcher Gabentiſch. (Schallpl.)
1200: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: R. C. Frieß.
13.00: Stuttgart: Zeit. Saardienſt. Nachr. 13.10: Nachr.
13.15: Schallplatten: So ſingt und ſpielt die Welt. 14.120
Zeit, Nachr. 14.30: Wirtſchaftsbericht. 14.45: Zeit. Wirv.
ſchaftsmeldungen. 14.55: Wetter 15.00: Nur Freiburge / tünuſtrie
Nachr. 15.15: Für die Frau: Hölderlin in Frankfurt. Eirn 110 ht
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Wirtſchaft und Arbeit. 18.30; Druden=Steine und Lalvariem
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18.45: Stockholm: Perlen ſchwediſcher und deutſcher Volkslieder.
19.15: Tagesſpiegel. 19.30: Vom Deutſchlandſender: Perle/ / Geſetz
ſchwediſcher und deutſcher Volkslieder. 20.00: Zeit, Nachr. nmſſars für 4
20.10: Sinfonie Nr. 5 E=Moll op. 64 von Tſchaikowſky. Dar / 4ms vou
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ten. Fröhl, Spiel im Arbeitslager.
Frankfurt: 20.10: Tſchaikowſky: Sinfonie Nr. 00
Moll.
Hamburg: 20.10: Petroleumquellen und Mädchenehu=
Große beroiſche Kitſchkurzoper.
Köln: 20.10: Volkstüml. Muſik aus Meiſteropern.
Königsberg: 20.10: Der Wildſchütz, Komiſche Oper
Lortzing.
Leipzig: 20.10: Volk und Arbeit, veranſtaltet von O3
NS.=Gemeinſchaft Kraft durch Freude‟.
München: 19.35: Reiſebilder aus aller Welt. Muſik 1=
Malereien.
Stuttgart: 20.15: Feſtkonzert der SS., zugunſten EA
Winterhilfswerks.
Kopenhagen: 21.00: Moderne Tanzmuſik.
Hilverſum: 21.25: Kapelle Barnabas von Geczh.
Rom: 20.45: Kammermuſik und Orcheſterkonzert,
Wir veröffentlichen an Stelle des Deutſchlandſenderprogrann
von jetzt ab dieſes Programm Wichtiger Sendungen. Wir
ten das für im Intereſſe der Rundfunkhörer liegend, bitten 7
um gefl. Meinungsäußerungen unſerer Leſer.
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aufheiternd und nur noch ganz vereinzelt Schauer. Tempergit.
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Dienstag, 11. Dezember

Die Wirtſchaftslage im November.
Befriedigende Ergebniſſe.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.

aidem in den Wirtſchaftsnachrichten veröffentlichten Lage=
t
. wird u. a. ausgeführt, daß ſich im Ruhrbergbau und im
uh eſiſchen Gebiet eine weitere Belebung und Zunahme der
Fünung zeigte. In der rheiniſch=weſtfäliſchen Großeiſeninduſtrie
geu ſich unverändert ſtarker Inlandsbedarf, auch ſtärkere Liefe=
runen
nach dem Auslande waren feſtzuſtellen. Die Nachfrage des
Iſlutzes nach Maſchinen, hauptſächlich Büromaſchinen, war be=
fyrige
nd, auch die Auslandsnachfrage zeigte eine Beſſerung. Die
L(wix der Solinger Induſtrie iſt annähernd unverändert geblie=
bdeLre
befriedigende Beſchäftigung des Lokomotiv= und Kraft=
wiſm
) aues hat angehalten. In der Funkinduſtrie hat ſich die

Alfüſseigerung fortgeſetzt.
ſe Lage der chemiſchen und Textilinduſtrie iſt im allgemeinen
un häridert geblieben. Das Bekleidungsgewerbe verzeichnete zu=
miſ
ufriedenſtellende Beſchäftigung. In der Schuhinduſtrie iſt
da serbſtgeſchäft im allgemeinen ſtill, zum Teil befriedigend. Die
Rlſn arenumſätze lagen zum Teil erheblich unter denen des Vor=
ja
ſh.: Das Schnittholzgeſchäft war zumeiſt recht lebhaft, während
dii Nöbelfabrikation eine nachlaſſende Nachfrage feſtſtellt. Bei
deiſ=ſawierinduſtrie iſt die Lage ziemlich unverändert. Im Zei=
tuhg
werbe lag das Anzeigengeſchäft ungünſtiger als im Vor=
jaſb
Im Tiefbau herrſchte verhältnismäßig gute Beſchäftigung,
wißtrdd das Hochbaugewerbe unter Auftragsmangel leidet. In
deißſüähleninduſtrie waren die Abſatzmöglichkeiten für Weizen=
miel
aut, für Roggenmehl erſchwert. Das Weinhandelsgeſchäft
zeißt uünen Stillſtand. Die Beſchäftigung in der Brau= und Spiri=
tu
bſimduſtrie war günſtiger als im Vorjahre. Die Zigarren=
indrze
verzeichnete lebhaften Auftragseingang. Im Einzelhan=
deiln
die bisherige Geſchäftsbelebung nicht angehalten. An der
B)6 ſerrſchte im November außerordentliche Stille. Die Ver=
flüſſung
des Geldmarktes nahm weiter zu.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
ſehetz über die Erweiterung der Befugniſſe des Reichskom=
müſſts
für Preisüberwachung. Im Reichsgeſetzblatt Nr. 132 wird
dalson der Reichsregierung beſchloſſene Geſetz über die Erwei=
Gwdrich elr der Befugniſſe des Reichskommiſſars für Preisüberwachung
veinſerrtlicht, das folgenden Wortlaut hat: Die durch das Geſetz
vorm). Novbr. 1934 über Beſtellung eines Reichskommiſſars für
Plreüſerwachung dem Reichskommiſſar, für Preisüberwachung
üb raggenen Aufgaben und Befugniſſe werden auf alle Güter
um en iſtungen ausgedehnt. Die geſetzlichen Vorſchriften über
diar eh erwachung und Geſtaltung der Löhne und Gehälter, ins=
beiſoere
die Vorſchriften des Geſetzes zur Ordnung der natio=
uo
na Urbeit, bleiben unberührt.
Ni. Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt teilt uns mit,
dalſſe auf Grund der Erſten Verordnung zur Durchführung des
Ge’ſes, zur Vorbereitung des organiſchen Aufbaues der deutſchen
Luſt u, Wtichmft vom 27. November 1934 errichtete Reichswirt=
chiiies
kammer ſich bis auf weiteres Berlin NW. 7. Neue
Ein ſy Wlüllniſtraße 911, Fernſprecher 4 1 Jäger 6561, befindet.
ſie privaten deutſchen Lebensverſicherungsgeſellſchaften in den
erlſf nrei Vierteljahren. Der Verband Deutſche Lebensverſiche=
ru
nai ſellſchaften gibt folgende Zahlen aus dem Geſchäftsverlauf
da ſun= angeſchloſſenen privaten Lebensverſicherungsgeſellſchaften
füſre Zeit vom 1. 1. bis 30. 9. 1934 bekannt. Am Ende der Be=
rilceit
ſtanden bei 55 Verbandsgeſellſchaften in Kraft: a) In
dein ogen Lebensverſicherung 3 811 309 Verſicherungen über 10,80
Mſuwen Verſicherungsſumme, b) in der kleinen Lebensverſiche=
ruty
22 736 070 Verſicherungen über 3,87 Milliarden RM. Ver=
ſich
angsſumme, zuſammen 16 547 379 Verſicherungen über 14,67

Mkltiwen Verſicherungsſumme. (Die aufgewerteten, vor 1924 ab=
geiſüſſenen
Verſicherungen mit 0,334 Milliarden RM. Verſiche=
rugſtmnme
ſind hierbei nicht mitgezählt.) Die geſamte Brutto=
prißier
einnahme des laufenden Jahres belief ſich bis zum Ende
deir en ichtszeit auf 503 019 097 RM. Die zur Deckung der Ver=
pflſungen
beſtimmten lang= und kurzfriſtigen Kapitalanlagen
beluhem am Ende der Berichtszeit 3,39 Milliarden. Ausgezahlt
wy n in der Berichtszeit an Verſicherte und deren Hinterblie=
beihun
, fällig gewordenen Verſicherungsſummen, an Gewinnan=
teil
ſoer Verſicherten und an ſonſtigen Leiſtungen insgeſamt
29/h z B80 RM.
ertſche Gold= und Silberſcheideanſtalt vorm. Roeßler, Frank=
futM
.M. Der Aufſichtsrat beſchloß die Verteilung einer Divi=
deiw
non wieder 9 Prozent auf die Stammaktien für das am
30/ enkember 1934 abgelaufene Geſchäftsjahr 1933/34 vorzuſchla=
geſndre
63, ordentliche Generalverſammlung findet am 31. 12.
19/Btatt.
ſe Lage der rheiniſch=weſtfäliſchen Eiſeninduſtrie im Novem=
be/t
944. Nach dem in der Zeitſchrift Stahl und Eiſen ver=
öffhlichten
Bericht machten ſich im November auf dem Eiſen=
mdR
Unzeichen einer leichten, zeitmäßigen Abſchwächung bemerk=
bo/
,derr Inlandsmarkt war jedoch immer noch ſehr widerſtands=
1M Deie Feſtigkeit der deutſchen Wirtſchaftslage verhinderte ein
dei abreszeit entſprechendes Sinken des Auftragseinganges.
N4AAufträge wurden in zufriedenſtellendem Umfange erteilt.
Dab=5ſſchäft auf den Auslandsmärkten war allgemein weiterhin
re/yrühig. Im Kompenſationsverkehr konnten eine Reihe Auf=
tr
4 U hesreingeholt werden.

enrechnungsabkommen mit Rumänien vorläufig verlängert.
Wiſvekannt, iſt das deutſch=rumäniſche Verrechnungsabkommen

zuny. 12. 34 gekündigt worden. Die Reichsſtelle für Deviſen=
heAuſthaftung
hat der Wirtſchaftsgruppe Privates Bankgewerbe,
3e ulwerband des deutſchen Bank= und Bankiergewerbes e. V.,
mil crreiben vom 30. Nov. 1934 mitgeteilt, daß das Abkommen

dw 0Vereinbarung der Reichsbank mit der Rumäniſchen Natio=

n Uhl vorläufig verlängert worden iſt.
Diehmärkke.
au mſtädter Viehmarkt vom 10. Dezember. Aufgetrieben
597 Schweine. Die Preiſe ſtellten ſich auf: a) 53 Pfg.,
3 Pfg., c) 5053 Pfg., d) 4753 Pfg. pro Pfund. Es wur=
eukauft
in der Klaſſe a) 10, b) 95, C) 407. und d) 67 Stück.
uerlauf: ruhig, geräumt.
tankfurter Viehmarkt vom 10. Dezember. Auftrieb: Rinder
Asgen 1213 am letzten Montagsmarkt), darunter 411 Ochſen,
uleen, 326 Färſen, 438 Kühe. Kälber 579 (649), Schafe 230
Schweine 3965 (4000). Notiert wurde pro 1. Zentner Le=
Fleicht in RM.: Ochſen a) 38, b) 3337. c) 2832, d) 24
Bullen a) 3435, b) 3133, C) 2730, d) 2426. Kühe
B4, b) 2630, c) 1925. d) 1118. Färſen a) 3839, b)
K) 2833, d) 2427. Kälber Sonderklaſſe 0,00, andere a)
b) 3645, c) 2935, d) 2228. Lämmer und Hammel
35, c) 3033. Schafe f) 2527. Schweine a1) 53. a2) 50
Ib) 5053 c) 4853, d) 4451, e) und f) geſtrichen, g1)
192) 4045. Im Preisvergleich zum letzten Montag gaben
Orhſen, Bullen und Färſen 12. mittlere Schweine 12
Nach, beſte Kühe zogen 1 und Kälber 2 Mark an, alles
Gblieb unverändert.
Mi che
wertlich ſür Politik und Wirtſchaft.: Rudolf Maupe; für Feuilleton. Reich
Mand und Heſſiſche Nachrichten: MarStreeſe; ſür den Schlußdienſt: Andreas
für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch: für den Sport: Karl Böhmann=
2 WGegenwart Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Neih eil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
41- 34. 22415. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Darlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Atunden der Redaktion: Vormittags 121 Uhr. nachmittags 67 Uhr

Die Anfangsnotierungen an der Berliner Börſe waren wieder
überwiegend feſter, wenn auch die Tendenz nicht mehr ganz ein=
heitlich
war, da die in den letzten Tagen erzielten Kursſteigerun=
gen
vielfach zu Glattſtellungen veranlaßten. Auch die Kuliſſe hielt
ſich mangels neuer Anregungen zurück. Durch feſte Haltung fielen
beſonders Braunkohlenaktien auf. Rheinbraunkohlen, die vom
April bis Oktober eine faſt fünfprozentige Steigerung des Brikett=
abſatzes
erzielten, beſſerten ſich um 2 und Bübiag um 3½ Pro=
zent
. Die übrigen Braunkohlenaktien ſchwankten um ½ Prozent.
Am Montanaktienmarkt wurde durchweg ½1 Prozent über den
letzten Notierungen gehandelt. Lediglich Mannesmann waren bei
60 000 RM. Umſatz ½ Prozent niedriger. Kaliwerte lagen un=
gleichmäßig
. Aſchersleben gingen bei kleinem Angebot um 1½ Pro=
zent
zurück. Der Markt der chemiſchen Werte wurde durch die
Steigerung der Farbenaktie um 1 Prozent angeregt. Am Elektro=
aktienmarkt
überwogen die Beſſerungen. Siemens gewannen 3,
HEW. 1½ und Felten ½, während Licht und Kraft um 1½ und
Lieferungen um 2 Prozent verloren. Bekula behaupteten ſich.
Gas= und Kabelwerte konnten um etwa 1 Prozent anziehen.
Bayeriſche Motoren gewannen 23. Maſchinenaktien lagen unein=
heitlich
.
Im Verlaufe bröckelten die Kurſe eher ab. Farben verloren
ihren Anfangsgewinn Mannesmann waren 9 Prozent niedriger.
Bubiag gaben 1½ Prozent wieder her. Am Elektroaktienmarkt
gingen Schuckert um 1 Prozent zurück. Polyphon waren mit 12
nach 13½ Prozent angeboten. Variable Renten bröckelten im Ver=
lauf
ebenfalls ab. Altbeſitz verloren ½ Prozent Umſchuldungsan=
leihe
30 Pf., Reichsſchuldbuchforderungen ¼ Prozent. Die 40er
Fälligkeiten waren ½ Prozent niedriger. Variable Induſtrieobli=
gationen
verloren ihre Anfangsgewinne.
*
Die freundliche Stimmung an der Frankfurter Börſe hielt an,
doch entwickelte ſich zum Wochenbeginn nur kleines Geſchäft und
die Kursgeſtaltung war etwas uneinheitlich, wenngleich Erhöhun=
gen
von durchſchnittlich ½½ Prozent in der Mehrzahl waren.
Von der Bankkundſchaft lagen einige Kaufaufträge ſowohl für
Aktien wie für Renten vor, es ſtanden ihnen aber einige Reali=
ſationen
der Kuliſſe gegenüber, die man z. T. mit den Steuer=
terminen
am 10. und 15. d. Mts. begründete. Die Aktienmärkte
waren etwas mehr beachtet, beſonders die mitkleren Werte waren
gefragt, jedoch waren auch die ſogenannten ſchweren Papiere zu=
meiſt
höher. Von chemiſchen Werten ſetzten Farbeninduſtrie ½ Pro=
zent
feſter ein, Scheideanſtalt blieben mit 196 unverändert, wäh=
rend
Deutſche Erdöl ½ Prozent und Metallgeſellſchaft ¼ Prozent
nachgaben. Am Elektromarkt waren Siemens bei kleinſtem Umſatz
3 Prozent höher. Schuckert, Gesfürel und Bekula gewannen je
½ Prozent, AEG. blieben behauptet, Lahmeyer gingen um 28 Pro=
zent
zurück. Mainkraftwerke waren um 11½ Prozent höher ge=
ſucht
. Der Montanmarkt lag überwiegend feſt, ſo zogen Gelſen=
kirchen
und Harpener je 1 Prozent, Phönix 3 Prozent und Rhein.
Braunkohlen 1½ Prozent an. Stahlverein lagen unverändert. Von
Einzelwerten erhöhten ſich Reichsbankanteile um 1½ Prozent,
Hanfwerke Füßen um 2 Prozent. AG. für Verkehrsweſen und
Gebr. Junghans um je ½ Prozent.
Im Verlauf ſchrumpfte das Geſchäft an den Aktienmärkten
ſtark ein und die Kurſe bröckelten überwiegend um ¼½ Prozent
ab. Die Grundtendenz blieb aber durchaus freundlich. Am Renten=
markt
bröckelten die Kurſe für die variablen Anleihen ſpäter all=
gemein
ab, Kommunal=Umſchuldung um ½ Prozent, Altbeſitz um
½ auf 104½, auch Zinsvergütungsſcheine, ſpäte Reichsſchuld=
buchforderungen
und Reichsmark=Anleihen ließen etwas nach. Für
Goldpfandbriefe lag einiges Angebot vor, das aber zu unver=
änderten
Kurſen Aufnahme fand.
Die Abendbörſe war ſehr ſtill. Innerhalb der Kuliſſe herrſchte
Zurückhaltung, während von der Kundſchaft Aufträge nicht vor=
lagen
. Bei nicht unfreundlicher Stimung konnten ſich die z. T.
ſchwachen Berliner Schlußkurſe etwas behaupten. Den notierten
Kurſen lagen nur kleinſte Umſätze zugrunde. Etwas angeboten
waren Schuckert mit 93½94 (94½), Harpener wurden gegen den
Frankfurter Schlußkurs um 2 Prozent heruntergeſetzt.
Auch der Rentenmarkt lag äußerſt ruhig und ohne Kursver=
änderungen
. Etwas Intereſſe erhielt ſich zum Mittagskurs für
4prozentige Kommunal=Umſchuldung. Von fremden Werten lagen
4proz. Schweiz. Bundesbahn mit 160 (160½) und 3½ Prozent dto.
mit 149½ (149½) ziemlich unverändert.

Der Ausweis der Reichsbank
für die erſte Dezember-=Woche.
Der Reichsbankausweis vom 7. Dezember 1934 zeigt wieder
eine normale Entlaſtung. Es ſind mit der Verminderung der
Kapitalanlage um 172,3 Mill. RM. 39 v. H. der Ultimobean=
ſpruchung
abgedeckt. Im einzelnen nahmen die Beſtände an Han=
delswechſeln
und Schecks um 145,0 auf 3703,4 Mill. RM., an
Reichsſchatzwechſeln um 4,2 auf 4,0 Millionen RM. und an Lom=
bardforderungen
um 27,5 auf 91,5 Mill. RM. ab, dagegen die Be=
ſtände
an deckungsfähigen Wertpapieren um 1,7 auf 437,7 und an
ſonſtigen Wertpapieren um 2,6 auf 318,6 Mill. RM. zu. Der
Notenumlauf verminderte ſich um 91,7 Mill. RM., und zwar
floſſen 92,8 Mill. RM. Reichsbanknoten aus dem Verkehr zurück,
während der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 1.1 Mill. RM.
zunahm. Der Umlauf an Reichsbanknoten betrug ſomit 3716,8, der
an Rentenbankſcheinen 293,3 Mill. RM. An Scheidemünzen ging
der Umlauf um 2,5 auf 1481,5 Mill. RM. zurück. Die Beſtände
der Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben ſich auf 115,6 Mill.
RM., diejenigen an Scheidemünzen unter Berückſichtigung von 5,8
Mill. RM. neugeprägter und 17,4 Millionen RM. wieder einge=
zogener
auf 180,6 Mill. RM. verringert. Die Giroverbindlichkei=
ten
, die in den beiden letzten Wochen eine Steigerung erfahren
hatten, haben in der Berichtswoche ziemlich ſtark abgenommen,
und zwar um 104,3 auf 856,8 Mill. RM. Dieſe Verminderung
entfällt in der Hauptſache auf die Sonderkonten und auch auf die
übrigen privaten Konten, während die öffentlichen Konten wie
üblich etwas zugenommen haben. Der Betriebskredit des Reiches
iſt wiederum nicht in Anſpruch genommen worden. Die Beſtände
an Gold und deckungsfähigen Deviſen erhöhten ſich um 0,.1 auf
82,8 Mill. RM. Im einzelnen ſind die Veränderungen gering. Die
Goldbeſtände ſtellen ſich bei einer Zunahme um 55 000 RM. auf
78,6 Mill. RM., die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen betra=
gen
bei einer Zunahme um 36 000 RM. rund 42 Mill RM. Der
geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich auf 5662 Millionen RM.
gegen 5520 Mill. RM. zur gleichen Zeit des Vormonats und 5473.
Mill. RM. zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Produkkenmärkke.
Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 10. Dezember. Das Ge=
ſchäft
nahm im allgemeinen einen ruhigen Verlauf. Für Brotge=
treide
haben ſich die Angebotsverhältniſſe etwas gebeſſert, wäh=
tend
ſie für Futtergetreide im Vergleich zur Nachfrage noch unge=
nügend
waren. In Futtergerſte erfolgten ſeitens der Reichsſtelle
einige Abgaben. Hafer iſt weiterhin nur im Tauſch gegen ent=
ſprechende
Mengen Kleie oder ſonſtige Futtermittel zu haben. Die
Umſätze in Futtermitteln beſchränkten ſich zumeiſt auf Tauſch= und
Gegengeſchäfte. Die Nachfrage der Landwirtſchaft blieb ſtark. Das
Mehlgeſchäft nahm weiterhin einen ſehr unbefriedigenden Ver=
lauf
, die Bäcker klagen ſehr über ſchlechten Abfatz insbeſondere von
Weizengebäck. Die Preiſe haben gegenüber der Vorwoche keine
Veränderung erfahren. Es notierten (Getreide je Tonne, alles
übrige je 100 Kg.) in RM.: Weizen W. 9: 203,50, W. 13: 207,50,
W. 16: 211,50, Roggen R. 9: 163,50, R. 13: 167,50, R 15: 171,50,
alles Großhandelspreiſe der Mühlen des genannten Preisgebiets.
Futtergerſte G. 9: 165,50, G. 11: 168,50, G. 12: 170.50 Hafer
H. 13: 163,50, H. 14: 165,50, alles Großhandelspreiſe ab Station.
Bei Waſſerverladung über 100 Tonnen RM. 3 mehr. Sommer=
gerſte
für Brauzwecke 200. Weizenmehl W. 13 und W. 16: 27,15,
Roggenmehl R. 13: 23,60, R. 15: 24,00 alles plus 0,50 RM.
Frachtausgleich. Weizennachmehl 16,50, Weizenfuttermehl 12,75.
Weizenkleie W. 13: 10,58, W. 16: 10,79. Roggenkleie R. 13: 9.,81,
R. 15: 10,05, alles Mühlenfeſtpreiſe ab Mühlenſtation, ſoweit ſie
in den Bereich der Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau fallen. Soya=
ſchrot
mit Monopolzuſchlag (m M.) 13,00, Palmkuchen m. M.
13,30, Erdnußkuchen m. M. 14,50, alles Fabrikpreiſe ab ſüdd. Fa=
brikſtation
. Treber 0,00, Trockenſchnitzel 9,309,70, Heu 11,00,
Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebündelt 4,504,70.
Kartoffeln: gelbfleiſchige hieſiger Gegend unverändert 2,80
bis 2.90 RM. per 50 Kg. bei Waggonbezug. Tendenz: ruhig.
Berliner Getreidegroßmarkt vom 10. Dezember. Zu Beginn
der neuen Woche ſetzte das Geſchäft im Berliner Getreideverkehr
in ruhiger Haltung ein und vermochte ſich auch im Verlaufe nicht
weſentlich zu beleben. In Brotgetreide liegt weiter Angebot vor,
das von den Mühlen nach wie vor aufgenommen wird. Die Lage
hat eine weſentliche Entſpannung erfahren, ſo daß die Mühlen,
insbeſondere bei Weizenlieferungen, die Rückgabe der anfallenden
Kleie nur zögernd bewilligen.

Berliner Kursbericht
vom 10. Dezember 1934

Deviſenmarkt
vom 10. Oezember 1934

Me H
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Von!
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motoren!
C. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 105.25
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas/117.
Deutſche Erdöl I

93
71.25
74.
26.25
30.
27.50
122.
120.75
133.
01.125

Glektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſtfelektr.untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.

Vie
134.50
61.375
108.625
102.875
77.
77.50
105.25
74.50
95.
75.25
57.875

Drenſtein & Koppel
Polhyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kau /148.
Weſtdte. Kaufho
Verein. Stahlwerke
Beſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Ma ſch. 64.75
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 1115.25
Hohenlohe=Werke 45.
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Ve
12
95.125
32.25
41.25
109.
13.25
99.50
105.
121.

Aeghpten
Argentinien
Belgien
Braſilien
Bulgarien
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Holland
Island

D
tägypt. 2
1 Pap. Pe o
100 Belga 5s.17
1 Milreis
100 Leva
1 eanad. Doll, 2.539/
100 Kronen
100 Gulden 181.13
1 2.Stg. 1
100 eſtl. Kr. le
100 finn. Mk.
100 Franken
100 Drachm
100 Gulden 168.21
100 isl. Kr.

Ve
aßs:
0.629
0.204
3.0471
55.00
12.32 1
68.68
5.34
16.39
2.354
55.741

D
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0.632
58.29
0.206
3.053
2.545
55.12
81.29
12.35
82,82
5.45
16.43
2.356l
168.35
55.86

Italien
Japan

Jugoflawien
Lettland

Norwegen
Oeſterreich
Portugal
Schweden
Schweiz
Spanien

Tſchechoſtowal.
Türkei
ungarn
uruguah
Ver, Staaten 1

Me
100 Oire. =
1 Nen
100 Dinat
100 Lats
100 Kronen
100 Schilling
100 Gseudos
100 Kronen
100 Franes
100 Peſetas =
100 Tſch.= K.
1türk. s
100 Pengö
1 Goldpeſo
Dollar

D

21.30
0.7191
5.6641
80.92
61.38
48.25
11.7851
63.52
80.72
33.39
10.38
1.972
1.049
2.480

21.34
0.720
5.676
g1.08
82.01
42.05
11.215
2.64
s0.g8
2405
10.40
19ig

1.0ß1
2.3e4

Durmſtadter and Harionatoant Surmftadt, Flhate Mr Sresoner Bunz
Frankfurter Kursbericht vom 10. Oezember 1934.

Steuergutſcheine
Gr. II p. 1934
1935
1936
193
1938
Gruppel ....
5½ Dtſch. Reichsanl.
49
519%Intern. , v.30
68Taden ..b.27
6%Bayern .. b.27
6%Heſſen ...b.28
... v.29
62 Preuß. St. v.28
6% Sachſen ..v.2
6½Thüringen v. 21
6% Dt. Reichsbahn
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5% Dt. Reichspoſt).
Schätze. .......
4½% ..
Diſch. Anl. Ausl.
* 2, Ablöſung. 11
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
69Baden=Baden.
6%Berlin ..b.24
6%Darmſtadt ..
6%Dresden.. b.26
6%Frankfurt v.28
68Heidelberg b.26
6%Mainz.. .....
68Mannheim 1.2.
6%München v.29
6%Wiesbaden d. 28

103,
106
1041,
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100.
103.5
96.75
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85

87I.

De
hyp.=Bk.=Liquid.
43430
Komm.=Obl. ..
6% Preuß. Landes.
Pfb.=Anſt. G. Pf.
6%9 Goldoblig.
60 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ. Gldobl. R.11
ie
R.19
6%Kaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. .
62Naſſ. Landesbl
5½% Lig.=Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Ank.
*Ausl. Ser. I
-Ausl. Ser.II
Ot. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
6%Berl. Hyp.=Bl.
51,
Lig.=Pfbr
G%Frkfi. byp.=Bk.
5½% Lig.=Pfbr.
Goldoblig
Frf. Pfbr.=Bl.
Lig.=Pfr.
ZMein. Hyp. Bk.
Lig.=Pfr
88 Pfälz. bhp.Bk.
514% Lig=Pfb.
89Rhein=Hyp.=Bk.
5½%0 Lig.=Pfr.
Golboblig.
3%0 Südd. Boden=
Cred.=Bauk
Lig.=
7Würt. Hhp.=B.

94
93.25

96

91.5
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119

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94
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93
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96
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94

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6%Dt. Linol. Werke
8GMainkrw. v.28
62Mitteld. Stahl
6½ Salzmann &Co.
6%Ver. Stahlwerk
62Voigt & Häffne
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5%Bosn. L. E. B.
o L.Inveſt.
52Bulg. Tab. v.0*
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rümän
4½%
457
4%Türk. I. Bagbad
4½ II. Bagdad
4½%üngarn 1913
41,70 1914
49
Goldr.
1910
420
4½Budp. Stadtanl.
42Liſſabon
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34.5
87.5
891)
91.5
119-,
12
12
6.25
24.25
4.1
6.5
3.3
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6.25
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49
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64.75
129

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107.5
62.5
73.75
193
18.5
181
66.5
70.5
801
81.5
73
96
117.75
48
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89
93
34
94,
220
161
66

Mie
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32.25
45.4
123
162
78½
93
69.25
71.25
74
84
85
84
128
112.5
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