Einzelnummer 10 Pfennige
ſt zut tenber 2— Reichsmark und 20 PfennigAb=
„it” abgeholt 2.— Reichsmarf. durch die
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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wist ch 7maligem Erſcheinen vom 1.Dezember
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Rachdruck ſämtlicher mit z verſebenen Orlainal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 332
Sonntag, den 2. Dezember 1934.
196. Jahrgang
Die 22 mm breite Zeile im Anzeigenteil, 1 mm boch.
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iſt Preistiſte Nr. 2 gültig.
Poſiſcheckonto: „Frankfurt a. M. 1301. Banklonto:
DD=Bank und Darmſtädter und Nationalbanf.
ganiſation der gewerblichen Wirtſchaft.
Frfte Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Borbereikung des organiſchen Aufbaues
der deukſchen Wirtſchaft.
Die Rechtsgrundlage
DNB. Berlin, 1. Dezember.
JnReichsgeſetzblatt vom 1. Dezember erſcheinen als erſte
Veronyſtng zur Durchführung des Geſetzes zur Vorbereitung des
Sehlae organnſten. Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft die Beſtimmungen
mnen Wber." Aufbau der gewerblichen Wirtſchaft. Die Verordnung
faßt 0 Abſchnitte und 48 Paragraphen. Der
Aſtnikk 1 regelt den Aufbau der gewerblichen
Wirkſchaft ſelbſt.
ſiernac wird die gewerbliche Wirtſchaft fachlich und bezirklich
uſammm gefaßt und gegliedert. Die Organiſation und die
öffent=
lich=reſhtichen Vertretungen der gewerblichen Wirtſchaft werden
rgani verbunden. Fachlich wird die gewerbliche Wirtſchaft
er
m eirnz Reichsgruppe der Induſtrie in Hauptgruppen und in
mdd’den Rehs gruppen Handwerk, Handel, Banken, Verſicherungen
nd Ginrgiewirtſchaft zuſammengefaßt. In den Hauptgruppen
der Jndſtrie und in den Reichsgruppen der übrigen
gewerbli=
hen Urſhaft werden Wirtſchaftsgruppen gebildet, die ſich nach
BUeydart , Fachgruppen und in Fachuntergruppen gliedern.
Be=
ſtrkllio wird die gewerbliche Wirtſchaft in Wirtſchaftsgruppen
zuſamriregefaßt. Wirtſchaftsgruppen, Fachgrupen und
Fachunter=
ſnge gguppeigümnen ſich bezirklich untergliedern, wenn ein
zwingen=
ſ½5 wyüchaftliches Bedürfnis beſteht, einen beſtimmten Wirt=
„„haftszyig für einen Wirtſchaftsbezirk oder innerhalb eines ſol=
Rumenzufaſſen. Auf Anordnung des
Reichswirtſchafts=
ſiniſtr können Bezirksuntergruppen und Zweigſtellen mit
In=
dyſties ind Handelskammern verbunden werden. Gruppen
ver=
handt&r Wirtſchaftszweige können Arbeitsgemeinſchaften bilden.
die Wtſchaftsgruppen, die ſelbſtändigen Fachgruppen,
Fach=
utergaupen, bezirklichen Gruppen, ſowie Bezirksgruppen haben
v Stilng von kechtsfähigen Vereinen. Die beſtehenden
Wirt=
ſuftsreehände ſind, ſoweit tunlichſt, in die fachliche oder bezirk=
6 de ſche Gſüderung zu überführen und erhalten damit eine neue
hechtssm. Die bezirkliche Organiſation der gewerblichen
Wirt=
haft, 19 Induſtrie= und Handelskammern und die
Handwerks=
ummen eines Wirtſchaftsbezirkes erhalten eine gemeinſame Ver=
Siletung n der Wirtſchaftskammer. Die Reichsgruppen und die
Hauptalwpen der gewerblichen Wirtſchaft und die
Wirtſchafts=
heilelhmment erhalten eine gemeinſame Vertretung in der
Reichs=
e wirtſchhlskammer.
*e Abſchit 2 regelk die Zugehörigkeik zur Organiſalion
der gewerblichen Wirtſchaft.
Deir Reichswirtſchaftsminiſter beſtimmt durch allgemeine An=
„otdnumm die Gruppen der fachlichen Gliederung und grenzt
ire Fügebiete ab. Durch die Anordnungen werden die
Unter=
sbit nehmer nd Unternehmungen, die auf dem Fachgebiet ſelbſtändig
vech ütig ſ yoder eine ſolche Tätigkeit bedingen, den zuſtändigen
ſchliche und bezirklichen Gruppen angeſchloſſen. Als
Unter=
behmumm gelten auch die Betriebe des Staates und der
Ge=
t heinden Inländiſche „Niederlaſſungen auswärtiger
Unter=
ien nehmu Uhn und Unternehmer, die ohne Begründung einer
Nie=
berlaſſu; regelmäßig im Inland für eine ausländiſche Unter=
NeymuEſtätig ſind, gelten als zur deutſchen Wirtſchaft gehörig.
Asübzün einer die Zugehörigkeit begründenden Tätigkeit,
ſo=
we dean Beginn und Einſtellung ſind bei der zuſtändigen
Gruppek nzumelden.
DeE Reichswirtſchaftsminiſter kann weitere in der
gewerb=
ſcgen Artſchaft tätige und mit ihren Verhältniſſen beſonders
Viraut Perſonen als Mitglieder berufen. Der Beirat der
Vichstsh ſchaftskammer iſt beratendes Organ des Reichswirt=
Nutsreriſters.
Aufchikk 3 regelt die Beftellung und Befugniſſe
des Leikers der Gruppe.
Nede /4ppe der gewerblichen Wirtſchaft erhält einen Leiter,
Dr Ehneamtlich tätig iſt. Die Leiter der Reichsgruppen und der
Müptck Aben der Induſtrie werden vom Reichswirtſchafts=
Meiſtel eſtellt und abberufen. Der Leiter erläßt die Satzung
F Gnche. Er beſtellt mit Zuſtimmung des Leiters der über=
Rordng Gruppe nach Bedarf Stellvertreter und einen oder
„iMer=Eſeſchäftsführer, die die laufenden Geſchäfte nach ſeinen
Deſurzit führen. Dieſer Abſchnitt regelt weiter die gerichtliche
And arh gerichtliche Vertretung der Gruppen und enthält Be=
Nwmalun über die Feſtſtellung der Haushaltspläne und die
Geſtſetz 2) der Beiträge.
Abehikk 4 enkhält die Aufgaben und Pflichten.
De Aüpe der gewerblichen Wirtſchaft hat ihre Mitglieder
Nin dein fachgebiet zu beraten und zu betreuen. Der Leiter hat
Ve GAlve im Sinne des nationalſozialiſtiſchen Staates zu
grens d die Angelegenheiten der Gruppe und ihrer Mitglie=
D7 Maß Rückſichtnahme auf die Geſamtintereſſen der gewerb=
JSA hſchaft und unter Wahrung des Staatsintereſſes zu
Nedercn der Leiter iſt der Gruppe und den Leitern der über=
JSepn Al Gruppen für die ordnungsmäßige Führung der
Lrupphſtrrntwortlich. Seinen Weiſungen, die durch den Zweck
Dr GAhe bedingt ſind, haben die Mitglieder zu folgen.
Mit=
eVerENé den Weiſungen der Leiter vorſätzlich zuwiderhan=
Sinr- Laſei, durch Ordnungsſtrafe bis zu 1000 Mark angehalten
Derderhie Weiſungen zu folgen. Gegen die Feſtſetzung der
Jomealſtr afe iſt Beſchwerde an den Leiter der Reichsgruppe
Der TIcuptgruppe der Induſtrie zuläſſtg.
Abſchnift 5 regelt die Bildung und Befugniſſe
des Beirafes.
Jede Gruppe der gewerblichen Wirtſchaft erhält einen Beirat.
Den Beirat der Reichsgruppe Induſtrie bilden die Leiter der
Hauptgruppen. Den Beirat der übrigen Reichsgruppen und der
Hauptgruppen der Induſtrie bilden die Leiter der zur
Reichs=
gruppe gehörigen Wirtſchaftsgruppen. Zum Beirat der
Reichs=
gruppen gehören ferner die Leiter der Bezirksgruppen der
Reichs=
gruppe. Der Beirat hat die Kaſſen= und Rechnungsführung und
die für die Erteilung der Entlaſtung maßgebenden Unterlagen
zu prüfen. Er iſt vor wichtigen Maßnahmen zu hören,
insbe=
ſondere vor Feſtſtellung des Haushaltsplanes, Feſtſetzung der
Beiträge, Erwerb von Grundvermögen uſw., Beſtellung von
Geſchäftsführern und Erlaß oder Aenderung der Satzungen.
Wenn eine Entſcheidung abweichend von der Mehrheit des
Bei=
rats getroffen werden ſoll, bedarf ſie der Zuſtimmung des
Lei=
ters der übergeordneten Gruppe. Für beſtimmte Aufgaben
kön=
nen Sonderausſchüſſe gebildet werden.
Abſchnikk 6 regelt die Mitgliederverſammlung.
Die unterſten Gruppen der fachlichen und bezirklichen Gliederung
und Gruppen mit nicht mehr als 200 Mitgliedern haben jährlich
mindeſtens eine Mitgliederverſammlung abzuhalten. Der Leiter
der übergeordneten Gruppe kann anordnen, daß auch andere
Gruppen eine Mitgliederverſammlung abzuhalten haben. Die
Mitgliederverſammlung dient zur Unterrichtung und Ausſprache
der Mitglieder über die Tätigkeit und die finanzielle Lage der
Gruppe.
Abſchnift 7 regelt die Auflöfung und
Znſammen=
legung von Gruppen.
Die Auflöſung einer Gruppe und die Zuſammenlegung von
Gruppen erfolgt durch Anordnung des Reichswirtſchaftsminiſters
nach Anhörung der Leiter und des Beirates der betreffenden
Grup=
pen und der übergeordneten Gruppen.
Abſchnitk 8 umfaßt die Beſtimmung
über die Wirtſchaftskammern.
Die Wirtſchaftskammer iſt die gemeinſame Vertretung der
be=
zirklichen Organiſation, der gewerblichen Wirtſchaft, der Induſtrie=
und Handelskammern und der Handwerkskammern eines
Wirt=
ſchaftsbezirkes. Mitglieder der Wirtſchaftskammern ſind die
Be=
zirksgruppen der Reichsgruppe und der Wirtſchaftsgruppen, die
Induſtrie= und Handelskammern und die Handwerkskammern des
Wirtſchaftsbezirkes. Die Wirtſchaftskammer erhält einen Leiter
und zwei Stellvertreter. Der Reichswirtſchaftsminiſter beruft den
Leiter und einen Stellvertreter. Stellvertreter iſt auch der
Landeshandwerksmeiſter. Der Leiter der Wirtſchaftskammer iſt
Vorſitzender der Induſtrie= und Handelskammer des
Wirtſchafts=
bezirkes, die der Reichswirtſchaftsminiſter beſtimmt. Die
Wirt=
ſchaftskammer erhält einen Beirat. Deſſen Mitglieder ſind die
Lei=
ter der Bezirksgruppen und die Vorſitzenden der Induſtrie= und
Handelskammern und der Handwerkskammern des
Wirtſchaftsbe=
oirkes. Ferner gehören dem Beirat die im Wirtſchaftsbezirk
anſäſ=
ſigen Leiter von Reichsgruppen und Hauptgruppen an. Als weitere
Mitglieder beruft der Leiter der Wirtſchaftskammer auf Vorſchlag
der Leiter der Reichsgruppen Vertreter der in dem
Wirtſchafts=
bezirk hauptſächlich anſäſſigen, in dem Beirat nicht oder nicht
aus=
reichend vertretenen Wirtſchaftszweige, auf Vorſchlag des
Landes=
bauernführers einen Vertreter des Reichsnährſtandes und einen
Vertreter der Gemeinden des Wirtſchaftsbezirks, der durch den
Reichsminiſter des Innern oder die von ihm beauftragte Behörde
benannt wird.
Abſchnitk 9 enkhält die Beſtimmung
über die Reichswirtſchaftskammer.
Die Reichswirtſchaftskammer iſt die gemeinſame Vertretung
der fachlichen und bezirklichen Organiſation der gewerblichen
Wirtſchaft, der Induſtrie= und Handelskammern und der
Hand=
werkskammer. Mitglieder der Reichswirtſchaftskammer ſind die
Reichsgruppen und die Hauptgruppen der gewerblichen Wirtſchaft.
die Wirtſchaftskammern, die Induſtrie= und Handelskammern und
die Handwerkskammern. Die Reichswirtſchaftskammer erhält einen
Leiter und einen oder mehrere Stellvertreter, die der
Reichswirt=
ſchaftsminiſter beruft, und einen oder mehrere Geſchäftsführer,
deren Beſtellung der Zuſtimmung des Reichswirtſchaftsminiſters
bedarf. Die Geſchäftsführung des bisherigen Führers der
Wirt=
ſchaft und des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages werden nach
näherer Anordnung des Reichswirtſchaftsminiſters zur
Geſchäfts=
ſtelle der Reichswirtſchaftskammer vereinigt. Die
Reichswirtſchafts=
kammer bearbeitet die gemeinſamen Angelegenheiten der
Reichs=
gruppen, der Wirtſchaftskammern, der Induſtrie= und
Handels=
kammern und der Handwerkskammern, als Organ der
Selbſtver=
waltung, ſowie Aufgaben, die der Reichswirtſchaftsminiſter im
Rahmen der ihm nach dieſer Verordnung zuſtehenden Befugniſſe
überträgt. Die Reichswirtſchaftskammer erhält einen Beirat.
Mit=
glieder des Beirates ſind die Leiter der Reichsgruppen und der
Hauptgruppen der Induſtrie, der Wirtſchaftskammern und der
Vorſtand der Reichswirtſchaftskammer. Als weitere Mitglieder
beruft der Reichswirtſchaftsminiſter auf Vorſchlag des
Reichs=
bauernführers einen Vertreter des Reichsnährſtandes und auf
Vorſchlag des Reichsminiſters des Innern einen Vertreter der
Ge=
meinden.
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
*Die Woche.
Noch iſt das Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit nicht endgültig
gebannt. Noch pocht an die Tür vieler unſerer deutſchen
Volks=
genoſſen mit hartem Finger die Not. Verpflichtung helfend
ein=
zugreifen erwächſt daraus für alle diejenigen, welche dieſe
un=
mittelbare Not nicht kennen, Verpflichtung nicht nur aus
menſch=
lichem Mitleid, ſondern Verpflichtung aus dem Bewußtſein
heraus, daß alle diejenigen, die unverſchuldet Opfer der aus dem
Zuſammenbruch des Jahres 1918, den ungeheuerlichen
Beſtim=
mungen des Verſailler Diktates und den verheerenden
Folge=
erſcheinungen entſtandenen allgemeinen Kriſis geworden ſind,
Anſpruch auf die Hilfe der Gemeinſchaft beſitzen. Der kommende
Samstag ſoll als Tag der nationalen Solidarität dieſes
Be=
wußtſein unlöslicher Verbundenheit zu neuem ſinnfälligem
Aus=
druck bringen. Nationale Solidarität heißt Volksgemeinſchaft,
heißt Sozialismus in ſeinem eigentlichen höchſten Sinn. Es war
ein Verhängnis für uns, für Volk und Staat, daß der Begriff
Sozialismus durch ein halbes Jahrhundert hindurch durch den
Marxismus verfälſcht worden iſt. Sozialismus war
infolge=
deſſen für weite Kreiſe des deutſchen Volkes nichts anderes als
die Lehre der Sozialdemokratiſchen Partei, Sozialismus war
das Erfurter Programm, deſſen utopiſche Gedankengänge man
mit vollem Recht ablehnte. Aber dieſes Erfurter Programm hat
mit Sozialismus nur ſehr wenig zu tun gehabt, die Führer der
Sozialdemokratiſchen Partei waren ſchlechte Sozialiſten.
Sozialismus heißt Gemeinſchaftsgeiſt. Der Begriff ſetzt,
wenn man die Dinge logiſch bis zu Ende denkt, einen ſtarken
Staat voraus oder fordert zum mindeſten einen ſtarken Staat,
ebenſo wie die konſervative Weltanſchauung. Es iſt daher kein
Wunder, daß der geniale Gründer des Deutſchen Reiches aus
ſeiner konſervativen Grundeinſtellung heraus ein ſtarkes
Ver=
ſtändnis für den Sozialismus beſaß, ein ſtarkes Verſtändnis
für die Verpflichtung des Einzelnen der Geſamtheit,
Verpflich=
tung auch der Geſamtheit dem Einzelnen gegenüber. Die ſoziale
Geſetzgebung zu Beginn der 80er Jahre war eine Tat des
prak=
tiſchen Sozialismus, eine Tat des gleichen Staatsmannes der
gegen die Sozialdemokratiſche Partei mit dem Mittel der
Aus=
nahmegeſetzgebung vorging. Der Marxismus erſt hat den
Be=
griff des Sozialismus mit der Hypothek des Klaſſenkampfes und
der internationalen Solidarität belaſtet, und dieſe Utopien mit
den ſich daraus ergebenden logiſchen Folgerungen haben
gerade=
zu verheerend gewirkt und die Geiſter verwirrt bis auf den
heutigen Tag. Es war eine Großtat des Nationalſozialismus,
daß er durch die Betonung eines echten Sozialismus und ſeine
unerbittliche Gegnerſchaft gegen den Marxismus den Weg
frei=
gelegt hat für eine Klärung der Geiſter. Nationaler Sozialismus
geht aus von dem Gedanken, daß das im Staat
zuſammenge=
ſchloſſene Volk in allen ſeinen Gliedern eine unlösliche
Gemein=
ſchaft bildet, aus der ſich mit logiſcher Selbſtverſtändlichkeit die
ſtärken gegenſeitigen Verpflichtungen für Individuum und
Ge=
ſamtheit ergeben. Aus der Tatſache, daß dieſe Grundeinſtellung
unſtreitig dem Fühlen und Denken der lebenden Generation
entſpricht, erklärt ſich die ungeheuere Anziehungskraft des
natio=
nalſozialiſtiſchen Gedankens. Der Nationalſozialismus will einen
echten Sozialismus. Er will eine nationale Solidarität, die mit
den utopiſchen Gleichmachereien des Marxismus nichts zu tun
hat. Darum iſt ihm die ungeheuer ſchwierige Aufgabe erwachſen,
die Reſte des Marxismus auch geiſtig auszuräumen. Die
Zer=
trümmerung der politiſchen Organiſationen des Marxismus hat
für dieſen geiſtigen Kampf zunächſt nur günſtigere
Vorausſetzun=
gen geſchaffen. Gedankengänge, die ein halbes Jahrhundert
hin=
durch mit allen Mitteln geſchickter Propaganda den Maſſen
gepredigt werden konnten, verſchwinden nicht von einem Tag
auf den andern. Sozialismus iſt eine geiſtige Haltung,
Sozialis=
mus iſt nicht eine Wirtſchaftsordnung. Der Marxismus hat
den Sozialismus zu einem wirtſchaftlichen Glaubensbekenntnis
machen wollen. Ein halbes Jahrhundert lang ſind dadurch die
Geiſter verwirrt worden, ein halbes Jahrhundert lang war
da=
durch echter Sozialismus verſchüttet. Ihn endgültig freizulegen,
iſt die große Aufgabe der Gegenwart, daran mitzuarbeiten die
Aufgabe jedes Einzelnen. Echter Sozialismus ſchaltet den
Egoismus nicht aus. Er begrenzt ihn nur. Er zieht ihm
Schran=
ken, die das Wohl der Geſamtheit fordert. Wo dieſe Schranken
liegen, kann letzten Endes nur das geſchärfte Gewiſſen des
Einzelnen beſtimmen. Der Staat kann durch eine kluge
Geſetz=
gebung Richtung weiſen. Er kann Mißſtänden begegnen, er kann
gegen Schädlinge vorgehen. Aber er kann das Größte nur dann
erreichen, wenn das Volk in ſeiner Geſamtheit den ſittlichen
und materiellen Forderungen der Staatsführung wahrhaftes
Verſtändnis entgegenbringt. Deswegen bringt auch der
natio=
nalſozialiſtiſche Staat die Mittel für die Betreuung
unverſchul=
det notleidender Volksgenoſſen nicht durch ſtaatlichen Zwang,
d. h. alſo durch Steuer auf, ſondern er appelliert an die
natio=
nale Solidarität, an das Gefühl der Volksgemeinſchaft. Das
verarmte deutſche Volk hat für das Winterhilfswerk des
ver=
gangenen Jahres über 300 Millionen Mark aufgebracht. So
wichtig, und bedeutſam auch ein ſolch gewaltiges materielles
Ergebnis iſt, entſcheidender für die Zukunft unſeres Volkes iſt
der Geiſt, der ein ſolches materielles Ergebnis allein
er=
möglicht.
Der Geiſt der nationalen Solidarität, der die
Vorausſetzun=
gen für unſeren innerpolitiſchen und wirtſchaftlichen Neuaufbau
ſchafft, iſt auch ebenſo unerläßlich im außenpolitiſchen
Lebens=
kampf der Nation. Niemand im deutſchen Volk gibt ſich
Täuſchungen darüber hin, daß noch ein weiter Weg zurückzulegen
iſt, bis wir uns den Platz im Kreiſe der Völker wieder erkämpft
haben, der uns gebührt. Man braucht nicht im einzelnen auf die
diplomatiſchen Vorgänge der letzten Zeit, auf die
Verhandlun=
gen im engliſchen und franzöſiſchen Parlament einzugehen, um
immer wieder feſtzuſtellen, daß der Geiſt von Verſailles noch
nicht tot iſt, der Geiſt von Verſailles, der Europa ſeit 15 Jahren
nicht zur Ruhe kommen läßt. „Reichskanzler Hitler hat erklärt”
ſo führte Frankreichs Außenminiſter am Freitag abend in der
franzöſiſchen Kammer aus, „daß die augenblicklichen Grenzen
Deutſchlands ihm genügten. Um ſeine Militärpolitik zu
recht=
fertigen, hat er auf die Würde ſeines Landes hingewieſen. Wie
wird er morgen aber eine ähnliche Rechtfertigung finden, wenn
Deutſchland, das niemand bedroht, ſich weigert, ſeinen Anteil
an der kollektiven Oraaniſierung des Friedens, ſo wie er ihm
angeboten worden iſt, zu nehmen, d. h. in der ganzen moraliſchen
Seite 2 — Nr. 332
Rolle, die einem großen Land vorbehalten iſt, deſſen Solidarität
für das Gedeihen und die Zukunft der europäiſchen
Allgemein=
heit entſcheidend ſein kann.” Man wird ohne weiteres
Ver=
ſtändnis dafür haben, wenn ein Staatsmann zum Parlament
ſeines Landes in ſeiner Sprache redet, wenn er ihm gegenüber
die Politik vertritt, die er im Intereſſe ſeines Landes für nötig
hält. Die internationale Diskuſſion, eine wirkliche
Verſtän=
digung der Völker, wird aber — in der Beziehung ſollte ſich auch
Herr Laval keinen Täuſchungen hingeben — ganz
außerordent=
lich erſchwert, wenn die Dinge derart auf den Kopf geſtellt
werden. Weun Herr Laval erklärt, daß die Sicherheit
Deutſch=
lands von niemanden bedroht ſei, ſo müßte er ſich doch
eigent=
lich darüber klar ſein, daß man in Deutſchland die
Bereit=
ſtellung franzöſiſcher Truppenan der Saargrenze vor einigen Wochen
noch nicht ganz vergeſſen haben kann. Der franzöſiſche
Außen=
miniſter müßte auch Verſtändnis dafür haben, daß man in
Deutſchland die „kollektive Organiſierung des Friedens”
weſent=
lich anders anſieht und anſehen muß als am Quai dOrſay,
nachdem gerade von franzöſiſcher Seite immer und immer wieder
erklärt worden iſt, daß dieſe „kollektive Organiſierung des
Frie=
dens” oder deutlicher geſagt, dieſe ganze Pakt= und
Bündnis=
politik Frankreichs nur den einen Zweck habe, die im Jahre
1919 durch das Verfailler Diktat geſchaffenen europäiſchen
Zu=
ſtände für alle Zeiten zu ſichern. Das Deutſche Reich will den
Frieden, das Deutſche Reich hat ſich um eine Verſtändigung mit
Frankreich immer und immer wieder ehrlich bemüht. Wir haben
dieſer Verſtändigung zuliebe ſchwere und ſchwerſte Opfer
ge=
bracht. Auch Herr Laval müßte daher verſtehen, daß es keiner
„kollektiven Organiſierung des Friedens” in Europa bedarf,
ſondern einzig und allein eines franzöſiſchen Willens zu ehrlicher
U.
Verſtändigung mit dem deutſchen Nachbarn.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Abſchnitk 10 enthält Schlußbeſkimmungen.
Hiernach ſind Satzungsbeſtimmungen eines eingegliederten
Verbandes unwirkſam, ſoweit ſie den Beſtimmungen der
Verord=
nung zuwiderlaufen. Soweit öffentlich=rechtliche Vorſchriften
oder ein zwingendes ſachliches Bedürfnis eine abweichende
Rege=
lung notwendig machen, trifft der Reichswirtſchaftsminiſter die
erforderlichen Anordnungen. Die Vorſchriften der erſten
Ver=
ordnung über den vorläufigen Aufbau des deutſchen Handwerks
vom 15. Juli 1934 bleiben unberührt.
Zu der Verordnung wird von zuſtändiger Seite u. a.
folgen=
des mitgeteilt: „Die Verordnung ſoll keine Neuorganiſation der
gewerblichen Wirtſchaft, ſondern nur die Rechtsgrundlage
ſchaffen für den ſeit nahezu einem Jahre in der Durchführung
begriffenen und faſt abgeſchloſſenen Umbau der privaten
Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft nach
den Grundſätzen des nationalſozialiſtiſchen
Staates. Die Verordnung ſoll ferner die Grundlage bilden
einer ſeit langem als notwendig angeſehenen engen
Zuſam=
menarbeit der Wirtſchaftsverbände mit den
öffentlich =rechtlichen Vertretungen der
ge=
werblichen Wirtſchaft, in erſter Linie den Induſtrie=
und Handelskammern und den Handwerkskammern. Die
Reichs=
organiſation der gewerblichen Wirtſchaft iſt nahezu durchgeführt.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat den
Präſi=
denten der Induſtrie= und Handelskammer Hannover,
Regie=
rungsrat a. D. Pg. Ewald Hecker, Vorſitzenden des
Aufſichts=
rats der Ilſeder Hütte, als Leiter der
Reichswirt=
ſchaftskammer, den Präſidenten der Induſtrie= und
Han=
delskammer Frankfurt a. M., Profeſſor Pg. Carl Lüer,
Lei=
ter der Reichsgruppe Handel der gewerblichen
Wirtſchaft, und den Reichshandwerksmeiſter Pg. Wilhelm
Schmidt, Leiter der Reichsgruppe Handwerk der
gewerblichen Wirtſchaft, als Stellvertreter
berufen. Die Berufung weiterer Stellvertreter iſt in
Aus=
ſicht genommen.
Miniſterpräſident Göring hielt bei der Eröffuung der
ſtän=
digen Gewerbeſchau in Eſſen am Samstag abend eine Rede, die
unter dem Leitwort „Dem unbekannten Arbeiter” ſtand.
Der höchſte mediziniſche Beamte Deutſchlands,
Miniſterial=
direktor Dr. Gütt vom Reichsminiſterium des Innern, wird am
Montag, den 3. Dezember, um 17.30 Uhr über den
Deutſchland=
ſender das Thema „Leibesübungen im Dienſte der Raſſenpflege‟
behandeln.
Die Unterzeichnung des von der deutſchen und der franzöſiſchen
Handelsabordnung erzielten Abkommens hat am Samstag mittag
in Paris ſtattgefunden. Wenn das Vertragswerk vom 28. Juli
zunächſt nur um 3 Monate verlängert worden iſt, ſo bedeutet das,
daß beide Seiten eine kurzfriſtige Regelung wegen des
Saar=
gebiets vorgezogen haben. Es iſt in Ausſicht genommen worden,
ſobald die Saarfrage es erfordert, wieder zuſammenzutreten, um
eine Regelung auf breiter Grundlage zu erreichen.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
G. P. London, 29. November.
Die übrige, nicht britiſche Welt, mag ſich mit Recht fragen,
ob all der Trubel, all der Aufwand all der Lärm den man
hierzulande wegen der Hochzeit des jüngſten Königsſohnes, des
Herzogs von Kent, mit der Prinzeſſin Marina von
Griechen=
land gemacht hat, nicht etwas zu übertrieben, etwas zu
unzeit=
gemäß iſt. Aehnlich denken gewiß auch viele Briten. Ein
„Mann von der Straße”, ein einfacher Londoner, nach ſeiner
Anſicht über die „Rohal=Wedding”=Feſtlichkeiten befragt,
ant=
wortete dem Verfaſſer mit echt Londoner Ungeniertheit: „Too
much tuss!”, „Viel zu viel Aufhebens!” In der Tat: All dieſes
Jubilieren, Frohlocken und Amüſieren paßt — ſollte man
meinen — irgendwie nicht in dieſe ſorgenſchwere, ernſte, allzu
ernſte Zeit hinein. Doch gerade der Ernſt der Zeit, das ewige
Grau des Alltags, bieten vielleicht — in umgekehrter
Deduk=
tion — die einfachſte Erklärung und annehmbarſte
Entſchul=
digung für den bunten Karneval, in den London während dieſer
Tage bewußt und unbekümmert geſtürzt worden iſt. „Es iſt ſo
lange her” meinte ein Londoner Blatt, „ſeit die britiſche
Volks=
maſſe plauſiblen Grund zu etwas öffentlichem Frohſinn und
Torheit hatte.” Wie in den meiſten Ländern der Welt, iſt man
auch in England der langen Dauer der Depreſſion allmählich
müde gelvorden. Willig, ja begierig erfaßt man jede ſich bietende
Gelegenheit, um die Laſt der ſchweren Zeiten abzuſchütteln und
ſelbſt in einem, vielleicht etwas zu tollen Amüſiertaumel
Ver=
geſſen zu finden. Und dieſes legitime Bedürfnis nach etwas
Lärm und Jahrmarktsrummel findet in den Feſtlichkeiten der
„Rohal Wedding Week” ſeine annehmbarſte, manierlichſte und —
wenn man an das mit den Hochzeitsfeierlichkeiten verbundene
gute Gieſchäft denkt — auch nützlichſte Befriedigung.
Mit dieſer Feſtſtellung ſoll indeſſen die ſonſtige, höhere
Bedeutung des Ereigniſſes keineswegs herabgemindert werden.
Die Verehrung und Ehrerbietung, die die große engliſche
Volks=
maſſe für das königliche Brautpaar bezeugt, ſind ohne Zweifel
ehrlich und echt. Beide Brautleute ſind jung, bildſchön und
fompatiſch. Der Herzog von Kent, der Benjamin der königlichen
Familie, iſt im Volke überaus beliebt. Seine Braut, die
Priu=
jeſſin Marina — in feder Hinſicht die denkEar paſſendſte
könig=
liche Braut, die ſich für England wünſchen läßt — hat es
eben=
ſalls verſtanden, in ganz kurzer Zeit die Herzen der Engländer
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. Dezember 1934I
Proteſt gegen Prag.
Aufruf an die ſtudenkiſche Jugend der ganzen Welf. — Feierliche Verwahrung gegen das ſchreiende Unreck.
der geſamken deutſchen Studenkenſchaft.
An allen deutſchen Hochſchulen wurden am Samstag mittag
Proteſtkundgebungen gegen die Ausſchreitungen in Prag
veran=
ſtaltet. Die Berliner Kundgebung in der neuen Aula der
Ber=
liner Univerſität ſtand im Mittelpunkt. Sie wurde von allen
deutſchen Sendern übertragen, und die geſamte deutſche
Studen=
tenſchaft erlebte ſie in ihren Hörſälen und Verſammlungsräumen
am Lautſprecher mit. An den Kundgebungen nahmen die
Rek=
toren aller deutſchen Hochſchulen, ſowie zahlreiche Profeſſoren
und Studenten aus dem Reiche und dem Auslande teil.
Der Rektor der Friedrich=Wilhelm=Univerſität und der
Reichs=
führer der Deutſchen Studentenſchaft ſprachen über die
furcht=
bare Schmach, die dem Deutſchtum in Prag
ange=
tan worden iſt, und riefen die ſtudentiſche Jugend
der ganzen Welt zum Proteſt auf. Die neue Aula,
geſchmückt mit den Fahnen des Dritten Reiches, bot den
würdi=
gen Rahmen für dieſe feierliche Proteſtkundgebung, und das
ge=
waltige Wandgemälde „Fichtes Reden an die deutſche Nation”
wurde in dieſer Stunde zum Symbol für den Kampf um die
Freiheit deutſchen Volkstumes und deutſcher
Wiſſenſchaft. Die aufrüttelnden Verſe eines Sprechchors
lei=
teten die Feier ein. Stehend und mit erhobener Rechten ſangen
die Tauſenden in der Aula, in den angrenzenden Gängen und
auf dem Kaiſer=Franz=Joſef=Platz das alte deutſche
Studenten=
lied „Burſchen heraus” „Lever tod as Slav”, ſo hallten dann
wieder wuchtig die Worte des Sprechchors durch den Raum.
Darauf nahm Rektor Prof. Dr. Fiſcher das Wort.
Ein einziger Schmerz hat uns hierher geführt, ſo führte er u. a.
aus, der Schmerz um unſere gedemütigte Schweſter Prag, eine
Empörung über das ungeheuerliche Vorgehen
gegen eine altehrwürdige Stätte geiſtiger Arbeit,
ein Gefühl der Verbundenheit mit denen, die in der Abwehr ein
Stück Deutſchtum verteidigten, eine deutſche Hochſchule, an der
man ſich vergriff. Der Rektor gab dann einen ausführlichen
Ueberblick über die Geſchichte der Prager Univerſität, die 1348
als erſte deutſche Univerſität und als ein Bollwerk deutſchen
Geiſtes nach Oſten begründet wurde. Er ſchilderte den
blind=
wütigen Kampf der Tſchechen, die, verblendet
durch Kriegspſychoſe und neidiſchen Haß, immer
mehr fremdes Eigentum antaſteten, die der Prager Hochſchule
1920 den kaiſerlichen Namen ihres Gründers raubten und ihr
nun einen neuen Rechtsbruch ohnegleichen angetan
haben.
Es geht nichk un makeriellen Werk.
es gehl un deutſche Ehre.
die beleidigt und getreten iſt, es geht um ein Stück
deut=
ſcher Kultur, um einen Hort des Deutſchtums,
und ein Symptom iſt es, daß Schritt um Schritt deutſche Leiſtung
und deutſches Leben auf Außenpoſten im Oſten gedroſſelt werden
ſoll, und gerade heute, wo unſer Führer der ganzen Welt die
Friedenshand reicht. Es geht nicht um Kleinigkeiten,
wie es eine halbtauſendjährige Goldkette, ein Rektorſtab und
Fakultätsſzepter ſchließlich ſind, es geht um eine deutſche
Univerſität. (Lebhafter Beifall.) Was dankt europäiſche
Kultur, ſo rief der Nektor aus, was dankt unſer Volk den
deut=
ſchen Univerſitäten in der Reihe der geſamten Univerſiäten der
Welt. Und nun ſoll eine aus ihrer ſtol zen Reihe
entehrt werden beraubt, beſchimpft? Wenn wir
Deutſche auch nur annähern Aehnliches täten, wie würde das
Wort „Barbaren” wohl wieder aufflammen über uns! Wir
kegen feierlichſt Verwahrung ein gegen das
ſchreiende Unrecht, das in Prag geſchiebt, wir
empfinden es als eigenes, alle ſind wir getroffen! Aber ſind
nicht die anderen auch getroffen? Gibt es keine
wirkliche Univerſitas über Landesgrenzen und
Nationalitäten hinweg? Merken Bologna, Salerno,
Siena, Florenz oder Oxford nicht, daß ihre eigene Ehre, die
Ehre aller internationalen Wiſſenſchaft
ange=
griffen iſt?
Wir legen Berwahrung ein vor der ganzen
Als Zeichen des Abſcheus und der Trauer ruht heute an allen
deutſchen Hochſchulen Arbeit und Unterricht. Der Rektor ſchloß
unter dem ſtürmiſchen Beifall des Auditoriums mit dem Rufwu
die Brüder und Schweſtern Prags: Harrt aunſ
und bleibet ſtark, denn Recht muß Recht bleibe.
ſo wahr uns Gott helfe!
Der Führer der Deutſchen Studentenſchaft, Pg. Andressö
Feickert, ſchilderte noch einmal die unwürdigen Vorfälle des zu0=
November in Prag. Ein Sturm der Entrüſtung wurde laut, aeluite
der Redner bekannt gab, daß die tſchechiſchen Poſtbehörden kſecenden
Weiterleitung von deutſchen Sympathietelegrammen an Zeſaendß
Deutſche Univerſität verweigert haben. Wir haben mit denmer ht und
tſchechiſchen Studenten in vielerlei Fragen kameraz ſch zr auf d
ſchaftlich zuſammengearbeitet. Wir ſehen je Mags Mitglied
in den provozierenden Angriffen tſchechiſch ſuua Reuierung
Studenten auf die Deutſche Univerſität in Progsnmuß, die die
die Grundlage dieſer Zuſammenarbeit gefähße, Abr dam
det und wollen nicht annehmen, daß dieſer Willkürakt die MNl., Außenpo
nung der geſamten tſchechiſchen Studentenſchaft iſt. Willkjnſenſoll, Es
und gewaltſame Durchführung veralteter BA, Nen einzuſchl
ſchlüſſe können nicht die Grundlage der Zuſanu, ſaoal müſſen
menarbeit der jungen ſtudentiſchen Schichten d U, ſoängern, ni
Völker bilden, ſondern nur Kameradſchaftlie ſunen Gleis gebl
keit unter Anerkennung der Eigenwilligke 5ſre den als
Der 24. November wird als ein ſchwarzer Tag in der Geſchichtezuſehhar gewor
der Deutſchen Studentenſchaft in ihrem Bewußtſein, fortlebeſimewüter der
Das Deutſchland= und Horſt=Weſſel=Lied beſchloſſen die würd:gwer gruppiert,
verlaufene Proteſtkundgebung der Deutſchen Studentenſchaft, ſa meiſß daß
Fins nur
* Wie an allen deutſchen Hochſchulen, ſo war auch in Darmen
ſtadt in der Otto=Berndt=Halle ein Gemeinſchaftsempfang Arit auch
Berliner Proteſtkundgebung gegen die Ausſchreitungen in Pron,/”, von dem
an der Rektor und Dozentenſchaft, ſowie die Studentenſchaft dee ſrachen, was
Techniſchen Hochſchule teilnahmen. Se. Magnifizenz Rektor Pru, wn werden m.
Dr. Hübener wies in knappen, eindringlichen Worten auf Bez Miktatvertre
Vorgänge in Prag hin, wo wider alles Recht der Deutſchen Urlon Friedens ein
verſität die Inſignien abgenommen wurden, und eräffnete dar vn Frieden
Gemeinſchaftsempfang mit dem alten Deutſchen Studentenlionl die angepackt
das vom Lehrkörper und Studentenſchaft mit erhobener Rechtm Aufbauarbeit
geſungen wurde.
inernationale
nbeutſchen Vol
Takkräftige Hilfeleiſtung für die deutſche Aniverſtül enen? Wir
M.
Prag. — Ein Borſchlag des Breslauer Reklots.
Am Samstag vormittag fand, wie an allen deutſchen huc jon
ſchulen, auch in Breslau die Uebertragung der Proteſlundo
gebung der Deutſchen Studentenſchaft gegen die Prager Vong
gänge ſtatt. Der Rektor der Univerſität Breslau, Prof. Dr.
Vall=
berichtete in ſeinen einleitenden Worten, daß die Univerſtich .
Breslau, Senat, Fakultäten, Dozentenſchaft und Studentenſchan
500 Reichsmark als Grundſtock für den Wiederaufbau der 1
Prag ſinnlos zerſtörten Seminare. Inſtitute und Büchereien gg!
ſtiftet haben. Die Direktoren der Seminare und Inſtitute haben
ſich ſchon jetzt zur tatkräftigen Hilfeleiſtung bereit erklär,
Nun ergeht noch an die deutſchen Buchhändler und Velleam 20d
ein Appell, wiſſenſchaftliche Werke aus den vorhandenen 9c
ſtänden koſtenlos oder verbilligt zur Verfügung zu ſtellen. 9d =
Rektor wird ferner ſämtlichen deutſchen Rektoren vorſchlagen
je ein Glied ihrer Rektorkette der deutſchen Univerſität zu ſiſten
Dieſe neu zuſammengeſtellte Kette ſoll das Sinnbild für d00
feſte unſichtbare Band ſein, das alle Deutſchen im Reicht unm 96
jenſeits der Grenzen umſchließt.
*
In einer Warſchauer Bilderhandlung, die eine größere And
ſtellung von Gemälden und Zeichnungen veranſtaltete, wusdl
durch die Polizei vier Bilder beſchlagnahmt, auf denen böswillih gubehalten
Darſtellungen in deutſchfeindlichem Sinne gegeben waren.
A fuhrt fort:
Der franzöſiſche Außenminiſter Laval begab ſich am Sanziell kaſſache beuge
abend zu dem in Paris weilenden ſüdſlawiſchen Prinzregenet 00s ſchafft, n
Paul, mit dem er eine längere Ausſprache über den ſüdſlawſchd Auſerlegt. Aber
ungariſchen Streitfall und die ſüdſlawiſch=italieniſchen Beziehuneg 00, in der es
hatte.
In der geſtrigen Nachtſitzung der frauzöſiſchen Kanup k5 dor den au
wurde ein Antrag des Außenminiſters Laval angenommen, mut 1 mMk noch erhöhe
nach „Außenminiſter Louis Barthou ermordet im Dienſte BTi0 dr Zuſam
Friedens, ſich um das Vaterland wohlverdient gemacht hat. 1 P5 vorden iſt
iſt dies die höchſte Auszeichnung, die der franzöſiſche Staat einer ſie an
ſeiner Bürger verleihen kann.
Mend un
Zugleich mit dem Amtsantritt des neuen mexikaniſchen Pe’ioigles
ſidenten Cardenas iſt die neue Regierung gebildet worden,
deren Chef Luis Rodriquez ernannt wurde. Das Außenamt 122710 füt be
hält Portes Gil. Die neue Regierung wird die Linkspolitik ſongd! Diſs Pr
ſetzen.
Huglen Rahn
M Deutſck
zu erobern. Vor allem aber zeigte ſich in jenem Kultus, den
ganz England während der letzten Monate mit dem „Duke of
Kent and his Princess Marina” trieb, die wirklich große
Sym=
pathie und Anhänglichkeit, deren ſich in England die geſamte
königliche Familie erfreut. Den Grund zu dieſer, tief im
Volks=
bewußtſein wurzelnden Sympathie und Liebe hat
urſprüng=
lich die Königin Viktoria gelegt, deren Regierungszeit noch jetzt
allgemein als Englands „goldenes Zeitalter” betrachtet und di
von vielen Engländern faſt als eine Art Heilige verehrt wird.
Aber auch die beiden Monarchen, die der großen Queen
folgten, Eduard VII. und George V., und deren Gattinnen
haben alles getan, um dieſe, für ſie günſtige Volksſtimmung
weiter zu enttvickeln. Sie iſt ihnen keineswegs in den Schoß
gefallen. Sie haben um ſie geworben und gekämpft. Die
zahl=
reichen Repräſentationspflichten, die die Mitglieder des
eng=
liſchen Königshauſes beharrlich ausüben und die ſie dauernd
mit der breiten Volksmaſſe in engſte Berührung bringen,
be=
deuten eine überaus ſchwere und ermüdende Arbeit. Hinzut
kommt, daß die engliſche Königsfamilie das Bild eines
vollkom=
men harmoniſchen, reſtlos glücklichen Familienlebens darbietet.
Die Königsfamilie gibt dem Volke ſolcherart ein im beſten
Sinne des Wortes nachahmenswertes Beiſpiel. Und die
Begei=
ſterung, mit der Hunderttauſende herbeigeeilt ſind, um dieſes
Feſt mitanzuſehen, iſt der beſte Beweis dafür, daß die engliſche
Königsfamilie nun die Früchte ihres vorbildlichen
Lebenswan=
dels und ihres weiſen Opferwillens erntet.
Neben dieſer Maſſendemonſtration des engliſchen Volkes
für ihr Königshaus waren die Londoner Hochzeitsfeierlichkeiten
noch in manch anderer Hinſicht bemerkenswert und
aufſchluß=
reich. Nicht zuletzt als ein Muſterbeiſpiel des engliſchen
Organi=
ſationstalents und der tadelloſen Manieren der großen engliſchen
Volksmaſſe. Hiervon konnten ſich nur diejenigen überzeugen, die
an dieſem Tage mit dabei waren und den ganzen Trubel von
einem guten Beobachtungspunkte aus mit anſehen konmten.
Einer der beſten Beobachtungspunkte war ohne Zweifel die
zwi=
ſchen dem Buckingham=Palaſt und der Horſe Guards Parade,
an der Mall, gelegene Deutſche Botſchaft. Auf dem Wege
dort=
hin hatte man den Hyde Park Corner, die Conſtitution Hill
und den St. James=Park, alle auf der Route des
Hochzeits=
zuges gelegen, zu paſſieren und konnte das Leben und Treiben
der Menge ebenſo wie das Schalten und Walten der
Ordnungs=
hüter beſtens beobachten. Es iſt ſchwer zu ſagen, was
bewun=
dernswerter war — das diſziplinierte Benehmen der Menge
oder die den Riefenverkehr regelnde Ruhe der Policemen. Eim
anderes Wunderding waren die überall, auf leeren Plätzen, um
Denkmäler herum, auf Dachvorſprüngen, an den möglichſten und
unmöglichſten Stellen errichteten Zuſchauertribünen, die alle ſo
britiſch ſolide erbaut waren, als ob ſie für die Ewigleit 9
ſtimmt wären. Viele Läden hatten ihre Fenſter mit Bremſi
vernagelt, damit die Menge ſie nicht eindrücke — eine im ühr9 9
völlig überflüſſige Maßnahme. Nützlicher waren ſchon die M
ſonderen Stützen, die man für die Balkons ſämtlicher, längs A
Hochzeitsroute gelegenen Häuſer eigens für dieſen Tag errſolcke
hatte, damit ſie unter der Laſt der Zuſchauer nicht zuſammen
brechen mögen. An manchen Straßenecken, wo der Zug eEe.
Biegung zu machen hatte, waren quer über die Straße
rieſeſß=
ungeheuer ſolide Zäune mit ehernen Gittern erbaut. Man ſict
ſich den Piceadilly, eine der verkehrsreichſten Straßen der 9e4
mit einem quer über die Straße errichteten Zaun vor. LS
großen Hotels am Piccadilly — das Ritz=Hotel, das Parksſ
Hotel und das Berkeley=Hotel — machten mit ihrem reſoſie
Fahnenſchmuck ganz den Eindruck der Hotelfront des Qugi Bſllte.
vornehmſte Geſchäftsſtraße Bond=Stret, war mit Girlanden 90
pions und Fahnen wie zu einem Karneval hergerichtet,. 99.
war der Wagenverkehr völlig geſtoppt. Die Menſchen flanle.
mitten auf dem Fahrdamm auf und ab. Und das ganze Siſe.
leben erinnerte hier während der Hochzeitswoche faſt an 90.
im Juli, oder Sevilla zur Oſterwoche.
Der Höhepunkt des Tages aber war und blieb natürigh.
Hochzeitszug ſelbſt. Von dieſer Stelle, der Terraſſe der Aec
ſchen Botſchaft, haben wir während all dieſer Jahre berels”
manche Londoner Prunkſchau mitangeſehen. Aber die pbeſch.
Wedding Proceſſion” ſtellte ſie alle ohne Zweifel in den Sche
ten. Man ſah nicht einen, ſondern gleich drei Züge mit ” ſ.
Mal: zuerſt den König und die Königin und deren Gäſle,
Könige von Norwegen und Tänemark mit deren Gatiuneh.
übrigen Verwandtſchaft, dann — den Bräutigam mit ſehl.
beiden Brüdern, dem Prinzen von Wales und dem Hekie?"
York, und zum Schluß — die Braut mit ihrem Vate.
Gefolge, und alle in vergoldeten Kaleſchen mit lint.
Dienern, ſmarten Vorreitern und allem dazugehörigen 2.
und Dran. Zwiſchen jedem Zuge gab es einen Zwiſchent.
von mehreren Minuten, jedem Zuge ritten voran und ſodh
golde=gepanzerte Life Guards und Horſe Guards, jedesmat.
ſentierten die Truppen links und rechts des Weges das Bec
und jedesmal ſpielten die Muſikapellen von neuem die Venol.
hymne. Die halbe Million Menſchen, die herbeigeſtrömt. D.
das Bild anzuſehen, kamen alſo mehr als auf ihre Role.
dank den Errungenſchaften der Neuzeit konnten ſie 1994
durch Lauzſprecher übertragene Hochzeitszeremonie in Ne. *
minſterAbtei mitanhören. Sie katen es indemn ſe os N.
Körben den mitgenommenen Proviant nahmen und zuter ie.
Himmel verzehrten. Die Damen und heren auf der Let
der Deutſchen Botſchaft wurden unterdeſſen hereiugeb”.
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
giag, 2. Dezember 1934
Nr. 332 — Seite 3
Yeiner Nachtſitzung der franzöſiſchen Kammer hat der
fran=
zſiſüchllußenminiſter Laval lang und breit über die Außenpolitik
der „Mie rung Flandin geſprochen, ohne weſentlich neues zu ſagen.
Wir nden in der Rede jedoch das ſo inhaltsſchwere Wörtchen
„Veſtöhnung”. Nur — und das müſſen wir gleich
hinzu=
ſützt w fehlt eigentlich in den Ausführungen des
Miinters alles, was dieſem Wort einen
ent=
ſorgeſenden Hintergrund gibt. Damit wollen wir
nichtt ſen, daß Laval nur verſehentlich dieſer Wort in den Mund
genoncren hat und daß es ihm in Wirklichkeit auf etwas anderes,
wenmicht gar auf das Gegenteil ankommt. Wir wiſſen ſehr gut,
daß ſeials Mitglied einer von der Gunſt des Parlaments
ab=
tun hängrign Regierung zum größten Teil auf diejenigen Rückſicht
nehnpemuß, die die franzöſiſchen Wähler in die Kammer geſchickt
habem Aber damit kann man ſchließlich auf die Dauer
glkeiütAußenpolitik machen, die gute Früchte
zeithen ſoll. Es gehört ſchon etwas mehr dazu: perſönlicher
Mut, lege einzuſchlagen, die das geſteckte Ziel raſcher erreichen.
Herrm aval müſſen wir jedoch beſcheinigen, daß er in dem von
ſeinem ſorgängern, nicht zuletzt von Barthou, ſchon reichlich
aus=
gefahunen Gleis geblieben iſt und ſich weniger als
außenpoliti=
ſcher jührer, denn als Erhalter eines bereits reichlich verſtaubten
und uunſehbar gewordenen außenpolitiſchen Kurſes fühlt.
Sämt=
liche =üdenhüter der Barthouſchen Politik hat er fein ſäuberlich
gneimer gruppiert, und dann ſpricht er von Verſöhnung,
ob=
wohl ſaweiß, daß uns der Oſtpakt eine höchſt gleichgültige Sache
iſt, diſeins nur inſoweit intereſſiert, als ſich dahinter ein
fran=
zöſiſcheriſiſches militäriſches Zuſammenſpiel zu verſtecken ſcheint.
Er wnſ auch, daß gewiſſe Teile des Verſailler
Ver=
ſtrags” von dem übrigens im Unterhaus weder Baldwin noch
Simom prachen, was doch recht bezeichnend, iſt, einer Reviſion
unteragen werden müſſen, damit dem ſchreienden Unrecht, das
durch ſon Diktatvertrag angerichtet wurde, im Intereſſe des
euro=
päiſchtnFriedens ein Ende bereitet wird. Man kann doch wohl
ſchlechn von Frieden ſprechen und dann an den Dingen
vorbei=
gehenn de angepackt werden müſſen, um die Nationen zu
fried=
licher =Afbauarbeit zuſammenzuführen. Oder denkt Laval, daß
n diei iternationale Atmoſphäre zu reinigen vermag, ohne
vor=
he deindeutſchen Volk die volle und praktiſche Gleichberechtigung
9 zuverilenen? Wir haben uns doch ſchließlich über alle dieſe
Prohllln nicht nur in Form von Reden und Preſſeäußerungen,
A ſondeum auuch anderwärts ſo eingehend unterhalten, daß man
ine laval=Rede erwarten durfte, die die der
rſöhung im Weg ſtehenden Hinderniſſe
be=
trg./ Statt deſſen bleibt es, wie es war, ſehr
zum Beligen verſchiedener Pariſer Zeitungen, die uns mehr als
Organiſierung des Friedens?“
Bertohnang unt Minveraiffeil.
zunfreuattl ich gegenüberſtehen, aber auch Lavals Außenpolitik
ſortge4 mit Mißtrauen betrachteten. Daß ſie jetzt die Rede des
franzöüien Außenminiſters loben und ihrem zufriedenen
Be=
gen Atdruck verleihen, iſt doch ein Beweis für den negativen
halgfn Kammererklärung.
D)éür uns weſentlichen Teile der Rede Lavals lauten:
deuchen Rüſtungen, erklärte der franzöſiſche Außenminiſter,
ſtereſſtiten alle Nationen, die die europäiſche Ordnung zu
kqnazet hätten. Reichskanzler Hitler habe verſichert, daß die
zenxätigen Grenzen Deutſchlands ihm genügten, und um ſeine
Niſitcknli tik zu rechtfertigen, berufe er ſich auf die Würde ſei=
8Läcs. Wie könne er morgen eine derartige Rechtfertigung
anführr) wenn Deutſchland, das von niemandem bedroht ſei, ſich
beigem ſeinen Anteil an der Kollektiv=Organiſation
dde Frieden in der Form zu übernehmen, die ihm
an=
eotexdorden ſei, d. h. unter voller Wahrung der einer großen
tiora prbehaltenen Rolle.
12n Laizt fuhrt fort: Wir wollen uns keineswegs vor der voll=
2 pgenen Tatſache beugen, die für uns die Wiederaufrüſtung
ſo? Deutſchihds ſchafft, noch uns den Verpflichtungen entziehen, die
on P ſie uns iferlegt. Aber wir wollen glauben, daß Deutſchland in
W der Stäue, in der es ſeinen Friedenswillen verſichert, begreifen
N0
wird, Ich es vor den anderen Nationen ſeine moraliſche
Verant=
zöhſize Vörtung jur noch erhöhen würde, wenn es ſich weigern würde, an
armuß der Poülſtk der Zuſammenarbeit teilzunehmen, zu der es von allen
tiFeingelallt worden iſt. Ich wiederhole: Es iſt eine loyale
Ein=
nnde ſadung die an Deutſchland gerichtet wird. Zwiſchen
Deutüiland und Frankreich ſtellt ſich kein
lierrähriales Problem. Die Saarfrage muß in einer
ſormale und für beide Nationen befriedigenden Weiſe geregelt
werdens Dieſes Problem iſt durch den Friedensvertrag in einen
merno tinalen Rahmen geſtellt worden, wo es bleiben muß. Es
hangt. m Deutſchland ab, daß die Volksabſtimmung unter regu=
lären Bedingungen ſich abwickelt. Für unſeren Teil haben wir
keinen anderen Wunſch, als in effektiver Weiſe die
Abſtimmungs=
freiheit und das Abſtimmungsgeheimnis geſichert zu ſehen. Wir
beugen uns im voraus vor dem
Abſtimmungs=
ergebnis. Wir drücken die Hoffnung aus, daß die Ordnung
nicht geſtört werde. Wenn ſie dennoch geſtört werden ſollte, bleibt
Frankreich bereit, wie ſeine Pflicht es ihm auferlegt, alle ſeine
internationalen Verpflichtungen zu erfüllen. Wir werden
übri=
gens andere Länder auffordern, zuſammen mit uns die
Polizei=
miſſion für die etwaige Wiederherſtellung der Ordnung zu ſichern.
Wir erklären gegenüber Deutſchland und vor der öffentlichen
Meinung der Welt ohne jeden Hintergedanken unſere Sorge,
nichts zu tun, was nicht ſtrikt im internationalen Rahmen liegt.
In ſeiner nächſten Sitzung wird der Völkerbundsrat nicht
verfeh=
len, in dieſer Beziehung ſeine Entſchlüſſe zu faſſen und ſeine
Ver=
antwortung zu übernehmen. Wir werden uns unſeren
Verpflich=
tungen nicht entziehen. Wir haben legitime Intereſſen zu
wah=
ren. Unſere Unterhändler im Dreierausſchuß haben Weiſungen
erhalten, um ſie zu verteidigen.
Nach der Rede Lavals.
Franklin-Bonillon hekk weiter. — Fronkkämpfer G99
krikk erneut für Berſtändigung mit Deulſchland ein.
EP. Paris, 1. Dezember.
Nach der Rede des Außenminiſters Laval, die von der Mitte
und einem Teil der Rechten des Hauſes mit Beifall aufgenommen
wurde, während die äußerſte Linke in Stillſchweigen verharrte,
ergriff der nationaliſtiſche Abgeordnete Franklin=Bouillon
das Wort, um eine ſeiner Alarmreden zu halten.
Er beklagte, daß die Volksabſtimmung im Saargebiet ſchon auf
den 13. Januar feſtgeſetzt worden ſei, während man noch nichts
vorbereitet habe; Frankreich müſſe die Polizeitruppen im
Saar=
gebiet ungenügend finden. Weiter beklagte ſich der Redner ganz
allgemein über die franzöſiſche Außenpolitik, die ſeit 15 Jahren von
Bankerott zu Bankerott ſchreite. Vom Sieg bleibe nichts mehr
üb=
rig. — Dann ging Franklin=Bouillon zu den Beziehungen
Frank=
reichs zu Deutſchland über und erklärte ſofort, es ſei unmöglich,
ſich mit dem heutigen Deutſchland zu einigen, was im Hauſe ſtarke
Bewegung auslöſte.
Der neuſozialiſtiſche Abgeordnete Mantagnon erklärte in einer
kurzen Zwiſchenbemerkung, ſolange die Beziehungen zu
Deutſch=
land nicht entſpannt ſeien, drohe Krieg. Franklin=
Bouil=
lon verſtehe Deutſchland nicht und ſebe nicht das
Ernſte und Tiefe der Hitler=Bewegung. Die Völker.
hätten das Recht, ihre Regierung frei zu wählen. Er jedenfalls
wolle keinen Krieg, nur um in Deutſchland der Sozialdemokratie
wieder an die Macht zu verhelfen, die ſie nicht zu halten gewußt
habe.
Franklin=Bouillon ſetzte dann ſeine Rede fort, indem er
be=
ſonders gegen den Stadtrat Monnier, der zuſammen
mit dem Abgeordneten und Frontkämpfer Jean Goy nach Berlin
gereiſt war, die ſchwerſten Anklagen bezüglich des
Privat=
lebens dieſes Stadtrats erhob. Er verurteilte weiter in ſcharfer
Weiſe die Berliner Reiſe aus prinzipiellen Erwägungen und ſprach
dem Abgeordneten Goy das Recht ab, im Namen der franzöſiſchen.
Frontkämpfer hinter dem Rücken der franzöſiſchen Regierung ſolche
Verhandlungen zu führen. — Mehrfach unterbrochen, nahm dann
Goy zu den Angriſſen Frauklin=Bonillons
Stellung. Es gebe kein Mittel, die deutſchen Rüſtungen zu
verbieten. Es gebe kein anderes Mittel, als die franzöſiſche
Armee und die Landesverteidigung zu organiſieren und, ohne
ſeine Freundſchaften zu verleugnen, mit Deutſchland zu reden.
Frankreich habe keine Wahl zwiſchen verſchiedenen Löſungen. Goy
wandte ſich gegen das alte Syſtem, das einen Block gegen einen
anderen aufrichte, und erinnerte daran, daß alle Pakte, die
Frank=
reich abgeſchloſſen habe, durch private Verhandlungen vorbereitet
worden ſeien. Die franzöſiſchen Kriegsteilnehmer wollten ſich nicht
an die Stelle der franzöſiſchen Regierung ſetzen. Aber man würde
ſich nach einigen Jahren Vorwürfe machen, daß man im Falle eines
Konfliktes die Möglichkeit zu Verhandlungen nicht
wahrgenom=
men habe.
Die außenpolitiſche Ausſprache wurde am Samstag
vormit=
tag in der Kammer fortgeſetzt. Es war wieder viel die Rede von
drohenden Gefahren im Oſten und Weſten, von der deutſchen
Auf=
rüſtung, vom Saargebiet uſw. Doch wurde auch von zwei
linksge=
richteten Rednern, Vienot und Léon Blum, die bekannte Note
Barthous vom 17. April an England über die Haltung Frankreichs
in der Abrüſtungsfrage einer ſehr ſcharfen Kritik unterzogen.
Der Abgeordnete Fontanier ſprach ſodann über das Saars
problem und verlangte, daß Klarheit darüber geſchaffen werde,
was man unter dem Status quo zu verſtehen habe, und ob die
Abſtimmung endgültig ſei oder ſpäter eine neue Abſtimmung
ſtattfinden könne.
Außenminiſter Laval entgegnete dem Redner,
dar=
über habe allein der Dreier=Ausſchuß des Völkerbundes zu
ent=
ſcheiden. Die Frage, ob die Beibehaltung des Status quo endgüle.
tig ſei, müſſe vom Völkerbundsrat gelöſt werden. Falls die
Abſtim=
mung für den Status quo ausfalle, werde der Völkerbund rechtlich
und tatſächlich die Souveränität über das Saargebiet erhalten.
Falls die Saarbevölkerung dann eines Tages den Wunſch
aus=
drücke, in die deutſche Volksgemeinſchaft zurückzukehren, werde der
Völkerbundsrat darüber zu befinden haben. Frankreich jedenfalls
werde ſich dem nicht widerſetzen.
Neue Berordnung
der Saarabſtimmungskommifſion.
Aufſchriften und Plakale müſſen entfernt werden.
DNB. Saarbrücken, 1. Dezember.
Die Abſtimmungskommiſſion veröffentlicht eine neue
Verord=
nung, die jedes öffentliche Anbringen von Aufſchriften,
Abbil=
dungen, Plakaten, die ſich auf die Volksabſtimmung beziehen,
wäh=
rend des Zeitabſchnittes der Abſtimmung verbietet und unter
Strafe ſtellt. Nur auf Antrag bei den zuſtändigen
Kreisabſtim=
mungsbüros darf jede der drei Abſtimmungsparteien gleich große
Anſchlagstafeln errichten, deren Plakate ſich auf die
Volksabſtim=
mung beziehen. Bereits vorhandene Aufſchriften müſſen bis zum
10. Dezember entfernt werden.
* Die deutſche Saarbevölkerung kann für dieſe Verordnung
nicht das geringſte Verſtändnis aufbringen, da durch ſie die
weit=
aus überwiegende Mehrheit der Saarbevölkerung bei ihrer
Wer=
bung für die Volksabſtimmung am 13. Januar ſtark in den
Hinter=
grund gedrängt wird. Der zahlenmäßigen Ueberlegenheit der
Deut=
ſchen Front darf alſo bei der Werbung in keiner Weiſe Rechnung
getragen werden, da den vielen Hunderttauſenden von
Saardeut=
ſchen nur die gleiche Fläche an Werbetafeln zur Verfügung geſtellt
wird, wie den wenigen Dutzend abſtimmungsberechtigten
Saar=
franzoſen. Warten wir ab, wie ſich dieſe Verordnung in der
Praxis auswirken wird. Die deutſche Sache wird darunter nicht
Schaden leiden. Sie iſt im Herzen der Saarländer und nicht auf
Plakattafeln verwurzelt.
Amſchwung im Memelgebiek?
Das memelländiſche Direkkorium Reizgys
zurückgekreien.
DNB. Kowno, 1. Dezemben.
Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt am 1. Dezember das
Direk=
torium des Memelgebiets zurückgetreten. Der Gouverneur des
Memelgebietes Navakas hat den Rücktritt angenommen. Bis
zur Neubildung der memelländiſchen Regierung wird das
Direk=
torium Reizgys die Geſchäfte weiterführen.
* So optimiſtiſch wollen wir nun allerdings nicht ſein,
anzunehmen, daß mit dem Rücktritt des Direktoriums Reizgys
die Not der Memelländer ihr Ende gefunden hat. Aber die
leiſe Hoffnung möchten wir doch aufkommen laſſen, daß ſich die
Verhältniſſe im Memelgebiet allmählich zum Beſſeren wenden
werden. Denn Reizgys hat ganz ſicherlich nicht freiwillig
demiſſioniert. Sein Rücktritt iſt ganz offenſichtlich von Kowno
angeregt worden. Nachdem der Juriſtenausſchuß der
Garantie=
mächte allerſchwerſte Verſtöße gegen die Memelkonvention
feſt=
geſtellt hatte, können wir uns nicht vorſtellen, daß ein derartiger
Bericht ohne Folgen bleiben ſoll, wenn ſich auch nicht
ver=
ſchweigen läßt, daß ſich die Garantiemächte unerträglich lange
tot geſtellt hatten und ſo taten, als hätten ſie mit dem
Memel=
gebiet nicht das geringſte zu tun. Den Anſtrengungen der
Memelländer und den wiederholten Hinweiſen der
Reichsregie=
rung iſt es ſchließlich zu danken, daß die Regierungen
Eng=
lands, Frankreichs und Japans, juriſtiſche Sachverſtändige damit
beauftragten, zu unterſuchen, wie weit die Memelkonvention
durch die litauiſchen Maßnahmen aufgehoben worden iſt. Wenn
man aber Juriſten heranzieht, dann gibt man damit auch zu
verſtehen, daß der Bericht dieſer Sachverſtändigen nicht einfach
zu den Akten gelegt werden ſoll. So möchten wir hoffen, daß
der Kownoer Regierung nicht nur zu verſtehen gegeben worden
iſt, angeſichts des für ſie niederſchmetternden Gutachtens
ledig=
lich Reizgys fallen zu laſſen, ſondern die Selbſtverwaltung
reſt=
los wieder herzuſtellen, gleichzeitig aber auch den mit geradezu
unwürdigen Methoden geführten Kampf gegen die
Memel=
bevölkerung einzuſtellen.
ur daß unge Warten durch einen Imbiß und ein Glas Sherry
btohnt Friſch geſtärkt ging es dann eine Stunde ſpäter
noch=
als wdie Terraſſe, um die Rückkehr des Zuges anzuſehen.
Nun iſ un Braut und Bräutigam zuſammen in einer
golde=
u breiten Glasfenſtern verſehenen Kaleſche und ſahen
nau iſwie der Prinz und die Prinzeſſin im Märchen aus.
ſtutulten vor Glück. Doch nicht minder ſtrahlend ſahen der
8 410, die Königin aus, die unmittelbar nachfolgten und
Mitſan foh darüber waren, daß nun wenigſtens einer ihrer
Ne ugurheirateten Söhne ſich endlich eine Lebensgefährtin,
uctdazu aus einer paſſenden Familie, genommen hatte.
deklöniglichen Kaleſche folgte wieder eine Schwadron Life
ards und ganz zum Schluß kamen, wie beim Königszuge
is ühſch, die beiden, ganz in Schwarz gekleideten Reiter mit
zngeblanken Beilen über der Schulter, den Symbolen des
chti=K Rechtes, ſeinen Untertanen gegebenenfalls den Kopf
ackeln u dürfen. Doch an dieſes Symbol hat heute niemand
ſchi luch jahen die Beile heute irgendwie zierlicher und
Deruglils ſonſt aus, eher wie jene zwei Amorpfeile, die die
em ½s jungen Prinzen und ſeiner Prinzeſſin füß
ver=
der aben und die beſtimmt ſind, nicht Leben zu rauben,
ernreues, junges Leben zu geben.
Aus der mykhiſchen Welk
chineſiſcher Arzeik.
eer ſprach in einer gemeinſamen Veranſtaltung des
Dr China=Inſtituts und der Geſellſchaft für
Anthro=
ihnologie und Urgeſchichte der Direktor des China=
Dr. E. Rouſſelle.
Kortragende ſtellte feſt, daß die Götter chineſiſcher
Ur=
nrößten Teil in Tiergeſtalt vorgeſtellt wurden. Aus der
Tiergötter behandelte er zwei, den Drachen und die
iter als Tiergöttin. Von dem Drachen als Donner=
D dvir einen Bericht, der dahin lautet, daß der Drache
Abeſtimmten See ſich erhebe und ſich auf den Bauch
ou rch der Schall des Donners erzeugt werde. Zugleich
tend. Durch den Blitz bringt der Drache Tod, durch
Befruchtung und Segen. Die noch nicht verſittlichte
WaIder Urzeit miſcht in grandioſer Auffaſſung Gutes und
SS lden Geſtalten der gewaltigen Tiergötter. Im Winter
Uht
Drache in den Waſſern der Tiefe, im Sommer ſteigt
Ingend zum Himmel empor. So wird er geradezu zum
döttlicher Schöpferkraft und Schöpfermacht. Deshalb
erklärt auch das Buch der Wandlungen die ſechs einzelnen Linien
des Zeichens des Himmliſchen durch die Beſchreibung der Tätigkeit
von Drachen. Der Drache iſt auch Zeichen des Himmelsſohnes,
des Kaiſers als des Prieſterkönigs. Der Drache iſt aber auch
das lauernde Unheimliche, das unter der Oberfläche des Alltags
verborgen iſt. So erſcheint er unter der Maske des
Nachbar=
ſohnes einem Bauern und zeigt ſich dann plötzlich in ſeiner
wahren Geſtalt. Endlich iſt der Drache der Hüter der Schätze,
ſo=
wohl der materiellen, wie der höchſten geiſtigen. Er bewahrt die
alle Wünſche erfüllende Perle göttlicher Macht und Weisheit.
Gegenüber dem vorzugsweiſe männlich gedachten Drachen
er=
ſcheint die Urmutter von Himmel und Erde in der Geſtalt eines
geheimnisvollen Tierweibchens, und zwar, wie aus dem zweiten
Zeichen des Buches der Wandlungen über das Irdiſche und
Empfangende zu entnehmen iſt, in Pferdegeſtalt. Ein Nachklang
hiervon findet ſich als Zitat bei Laotze, bei dem jedoch ſonſt die
Tiervorſtellung keine Rolle ſpielt. Vielmehr emfindet er das Tao
des Weltalls als göttliche große Mutter und findet zu ihrem
Preiſe an vielen Stellen beſonders ergreifende Worte. Am
Aus=
gang des chineſiſchen Altertums iſt der Tierkult zurückgedrängt
und eine vergeiſtigte und verſittlichte Religionsauffaſſung da.
Der Vorſitzende der Anthropologiſchen Geſellſchaft, Herr
Univerſitätskurator Wiſſer, dankte im Namen der zahlreich
er=
ſchienenen Gäſte dem Redner für ſeine intereſſanten und ein=
*
drucksvollen Darlegungen.
Frankfurker Theaker.
„Der verkleidete Theſeus”
Ein klaſſiſches Luſtſpiel? Nein, ein Luſtſpiel auf klaſſiſchem
Boden!
Theſeus, König von Athen, verkleidet ſich und will
un=
erkannt mit ſeinem Volk das Dyoniſos=Feſt feiern. Hieraus
könnten luſtige, ſpannende, ſogar lehrreiche Verwicklungen
er=
wachſen wenn — ja, wenn Friedrich Georg Jünger eine
dramatiſche Ader beſäße. Stattdeſſen verbleibt es bei hübſchen
Verſen und einem in der Ebene hinplätſcherndem Geſchehen,
das auf die Dauer nicht feſſeln kann.
Die Spielleitung von Richard Salzmann hatte die erſten
Kräfte des Schauſpielhauſes und einen großen techniſchen
Apparat aufgeboten. Doch die Fülle allein tut es nicht. Die
Sprechchöre blieben vielfach unverſtändlich. Das Reizvollſte war
der phantaſiereiche Bühnenaufbau von Ludwig Sievert,
entzückend der märchenhafte nächtliche Wald.
Hermann Schomberg, für ſeine ſchauſpieleriſche Gelrung
als Theſeus tapfer und erfolgreich kämpfend, flirtete mit Ellen
Daub zur Rechten, Lu Saiuberlich zur Linken. Cläre
Kaiſer war eine ſüße Athenerin. Wilfried Seyferth und
Paul Verhoeven ſtolzierten als krähende Hähne durch das
Maskenfeſt des Dyoniſos, während Toni Impekoven als
Räuber im Hintergrund lauerte und trotz Kölner Platt und
rheiniſchem Humor die Zuſchauer aus ihrer Lauheit nicht
herauslocken konnte.
II.
„Die Nervenſäge‟.
Angeregter und luſtiger war die Stimmung bei den „Viex
Nachrichtern” im Neuen Theater.
Urſprünglich Südenten aus dem theaterwiſſenſchaftlichen
Seminar von Arthur Kutſcher in München. Zunächſt
Bier=
mimiken. Faſchingskabarett auf der Kneipe. Die literariſche
Parodie „Hier irrt Goethe”. Jetzt „Die Nervenſäge” die
tollſte Verulkung des Detektivsreißer, der Hintertreppenromantik.
Im unheimlichen ſchottiſchen Ahnenſchloß finden ſich
die berühmteſten Detektive zuſammen: Dr. Webbs, Dr. Mabuſe,
Miſter Holmes jun. und Wallace, der furchtbare Vater aller
Kriminalromane. Dr. Mabuſe verſchwindet. Wer hat ihn
um=
gebracht? Alle umkreiſen ſich. Jeder mißtraut dem andern.
Spuk und Geſpenſter im Schloß. Tolle Enthüllungskomödien
nach Hamlet.
Die über die Literatur hinauswachſende Parodie wurde ſo
geſcheit und luſtig aufeinandergetürmt, daß der Lacherfolg
unwiderſtehlich war.
Famos geſpielt und von einer witzigen Muſik begleitet!
Zeichen der Zeit: ausverkauftes Haus, wie auch der Zirkus
mit 13 000 Plätzen ſtändig, das Schumann=Theater mit 2700
Sitzen häufig ausverkauft ſind. Die Bevölkerung ſucht in
ge=
ſpannten Zeiten Entſpannung.
Wie wäre es, Herr Generalintendant, wenn Sie die „Vier
Nachrichter” ins Kleine Haus einladen würden, auf daß
die Darmſtädter nicht nach Frankfurt fahren!
Der iſchechiſche Staak erwirbt das „Roſenkranzſeſt”.
EP. Prag. Das „Roſenkranzfeſt”, eines der wenigen und
vielleicht das berühmteſte Tafelbild Albrecht Dürers, iſt nunmehr
aus dem Beſitz des Prämonſtratenſer=Ordens in Prag in den des
tſchechoſlowakiſchen Staates übergegangen. Dieſes 1,60 zu 2 Meter
große Bild war anfangs des 16. Jahrhunderts für deutſche
Kauf=
leute in Venedig von Dürer gemalt worden.
Seite 4 — Nr. 332
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dei Sccfr
Auf eas feeiſtefſte relz
Es war ein ſchwieriger Fall. Alle möglichen Umſtände
und unglückſeligen Verſtrickungen der Kriegs= und
Nachkriegszeit hatten dazu geführt, daß die Frau
meines Freundes gegen alles Heutige ihr Herz
ver=
fieinern ließ. Sie lebte nur in der Vergangenheit
und glaubte, das unglücklichſte Weſen auf der Welt
zu ſein / Das ſchmerzte den Mann ſehr, denn er erwartete
von der Zukunft noch manches Schöne. Die
Advents=
zeit jetzt brachte ihm eine Idee, bei deren Durchführung
ich ihm helfen mußte. Mit zwei Dutzend Kindern
aus Haus und Nachbarſchaft wurde die geheime
Abmachung getroffen: Wenn an dieſem Fenſter
eine weiße Fahne erſcheint —dann kommt ſofort zur
Weihnachtsbeſcherung / Wir mußten vorſichtig vorgehen. Tagelang brachten wir
heimlich in kleinen Pakeichen die Geſchenke ins Haus und verſteckten ſie ſorgfältig.
Dann mußte Weihnachtsgebäck in ungeheuren Mengen angeſchafft werden, für
Schokolade war zu ſorgen, und ſchließlich war auch ein Bäumchen in die Wohnung zu
ſchmuggeln. Endlich kam der Tag, und wir ſaßen nun im Zimmer meines Freundes
und warteten darauf, wann ſeine Frau wohl ihren Spaziergang machen würde,
denn wir mußten ſie ja vor die vollendete Tatſache fiellen / Es wurde drei —
es wurde vier Uhr. Noch immer war ſie nicht gegangen. Von der Straße erſcholl
ffändig anſchwellendes Gemurmel. Die Zahl der wartenden Kinder nahm jede
Minute zu. Endlich! Kurz nach 4 Uhr ſchlug die Haustür zu. Wir warteten noch
ein paar Minuten, und dann wurde das verabredete Zeichen gegeben / Was nun
folgte, war ein unbeſchreiblicher „— Tumult. In aller Eile mußten Tiſche zuſam=
mengerückt und gedeckt werden. Alle Hände halfen mit, alles ſchrie und ſtieß
durch=
einander, hier ging eine Taſſe zu Bruch, und dort drohte ein ganzer Tiſch
um=
geffoßen zu werden. Es war wunderbar! — Schließlich ſaß alles. Die
Schoko=
lade konnte eingegoſſen und die denkwürdige Schlacht um die Kuchenteller eröffnet
von allen auf=
9 genommen, und
f die Frau ſah
ſich umringt von
bittenden,
betteln=
den
Kinder=
augen. Dieſer
Kampf um ihr
Herz war heiß,
werden / Als es am lauteſten war, erſchien die
Fran meines Freundes. Ob ſie erſtaunt war?
Sie war entgeiſtert! Ihr erſter Verſuch zu
proteſtieren ging in tollem Lärm unter, und ehe
ſie ſich’s verſah, ſaßen ihr die zwei Kleinſten
auf dem Schoß, wiſchten den
Schokoladen=
mund an ihrer Bluſe ab und wolſten von
ihr wiſſen, wann denn nun endlich die
Beſcherung käme. Dieſe Frage wurde
aber kurz. Die Kinderaugen hatten geſiegt, und ganz beſchämt geſtand die Frau,
daß ſie garnichts zu beſcheren habe ! Das war der große Augenblick für
meinen Freund. Er nahm ſeine Frau beiſeite und übergab ihr die vielen, vielen
Pakete. Als ſie dann beim Auskeilen der Gaben immer wieder das Glück in die
Kinderaugen kommen ſah, wenn die Händchen ihr
Geſchenk umſpannten, ging auch ihr das Herz
über, und auch ſie wurde glücklich.
Seif=
dem iſt ſie wie umgewandelt, hat das
Ver=
gangene vergeſſen und blickt froh
in die Zukunft. And die
Weih=
nachtspläne für dieſes Jahr
ſind ſchon geſchmiedet /
Die Moral von der
Ge=
ſchichie? Glück findet
im=
mer, wer Kinder zu
Weih=
nachten glücklich macht.
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Auls der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 2. Dezember 1934
Der heſſiſche Staatsminiſter.
BBſllt wurden: am 26. November 1934 zum
kommiſſa=
riſchh Bürgermeiſter: Georg Friedrich Knickel in Lan=
genbeuglim (Kreis Büdingen); zu kommiſſariſchen Bei=
georſdieten: Philipp Hölzer in Reinheim (Kreis Dieburg),
hark vecht in Wahlen (Kreis Alsfeld), Heinrich Ochler 10.
in Croufeld (Kreis Lauterbach), Heinrich Fink in Nieder=Stoll
Kreisſ huterbach).
Amn 5. November 1934 zum kommiſſariſchen
Beige=
rdngeſen: Karl Curſchmann in Hangen=Weisheim (Kreis
Mirſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus. Kunſt
und Volkstum.
Eülligt iſt: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
der lolksſchule in Schwarz, Kreis Alsfeld. Dienſtwohnung
fren Zewerber müſſen ſeit mindeſtens 8 Jahren die Prüfung
abgeleſſ und eine Anwärterdienſtzeit von mindeſtens 5 Jahren
zurückghelgt haben.
Verſelulien aus dem Bezirk der Abkeilung Darmſtadl
de Reichspoſtdirekkion Frankfurk (Main).
Aukgnommen ſind: als Poſtanwärter der
Verſorgungsanwär=
nLeſh in Dieburg, als Poſtſchaffner der Verſorgungsanwärter
Pfei uur in Mainz. als Hilfspoſtſchaffner der Poſtbetriebs=
Jarbeiten.
Ue
ehry
Plit
e Tel=
ſchellehim (Odenwald) und Schimpf in Lindenfels: als Poſt=
keining in Darmſtadt
tragen iſt: eine Poſtinſpektorſtelle dem Poſtmeiſter
us Sprendlingen. Kreis Offenbach, in Neu=Iſenburg.
näßig angeſtellt ſind: als Telegraphenleitungsaufſeher
aphenbauhandwerker Fiſcher in Alzey. Magſam in
Hilfspoſtſchaffner Kögel und Lipfert in
tigt ſind: als Poſtſchaffner die Poſtſchaffner auf Probe:
nd Koch in Offenbach und Luda in Worms.
ſubeſtand getreten ſind: der Telegrapheninſpektor Ludwig
nemann in Worms und der Poſtſchaffner Janzer in
der=Zgelheim.
Vexſtzt ſind: die Poſtaſſeſſoren Schneider von Gießen und
Stſerow von Offenbach ſowie der Poſtreferendar Dipl.. De./ing von Worms nach Frankfurt a. M., die
Poſtſuper=
umerge,H itzelberger von Groß=Gerau nach Höchſt, Knieß
n Beinheim nach Groß=Umſtadt. Meyreiß von Rüſſelsheim
Othfen, Schäfer von Michelſtadt nach Grünberg und
öchre ler von Bingen nach Nidda, die Poſtſchaffner Euler
m Oifebach und Weckert von Altenſtadt nach Worms und
Stel zeon Grünberg nach Mainz.
Freznillig ausgeſchieden iſt: der
Ehrgat in Mainz.
Obertelegrapheninſpektor
Divölgewinnung. Von verſchiedenen Seiten werden private
e ü die Erſchließung von Erdölvorkommen intereſſiert und
Kavſalbeteiligung an ſolchen Unternehmungen aufgefordert.
diege Anlagen zumeiſt erhebliche Kapitalien erfordern, wird,
Eizzperſonen, vor Verluſten zu bewahren, von ſeiten des
Neichsmnſchaftsminiſteriums vor der Feſtlegung von Geldern in
ſchen Aternehmen gewarnt.
zunmermuſik=Konzert. Am Mittwoch, den 5. Dezember,
Eäſbeth Dieffenbach mit ihren Quartettgenoſſinnen
a. Atto (2. Geige) Hanne Marie Spamer (Bratſche)
Litſ Sievers (Cello) ein Konzert deſſen Programm
ei hexiche Werke aus alter und neuer Zeit bringt. Nach Quar=
9 Haydn und Mozart wird das Streichtrio Opus 770
M9rReger zu Gehör gebracht. Einer Kritik entnehmen wir;
ie Anen des Dieffenbach=Quartetts ſind bemerkenswert
auf=
inanderseingeſpielt und haben von dem muſikaliſchen Inhalt
einheit licte Auffaſſung.
ſches Landestheater Darmſtadi.
Großes Haus.
Anfang 19.30, Ende gegen 21.30 Uhr. Miete A9
Preiſe 0.50 bis 4.50
ember Hockewanzel.
Auf. 20, Ende gegen 22.
Haus Pfitzuer=Abend.
4. Sinfoltie=Konzert
Preiſe 1.— bis 5.50
Anfang 20.10, Eude unch 22.30. Dtſche. B. D8.
Preiſe 0.70 bis 5.50
Martha.
Kleines Haus.
Anfang 19.30. Ende gegen 22 Uhr:
Preiſe 0.50, 1.—, 1.50
Die ſchöne Meluſine.
Aufang 20, Ende 22.30 Uhr.
Dezember / Der Nobelpreis.
Zuſ.=M. I.,5. Vſt.
Preiſe 0.70—3.80
kradoll derben Volksmann Wenzel Hocke, ſpielt in der
mſthder Inſzenierung Generalintendant Franz Everth.
Hiſſthe Spielgemeinſchaft bringt heute abend im Kleinen
8Landestheaters ein neues Werk der heimiſchen
Dialekt=
nn „Die ſchöne Meluſine”, ein übermütiges Dorfſtück von
G üdrich, zur Uraufführung.
3a2norgen abend ſtattfindende Vierte Sinfoniekonzert des
des huters ſteht im Zeichen der Perſönlichkeit Hans Pfitz=
M große Komponiſt, der in Darmſtadt erſt vor wenigen
M drühmten Bühnenwerk „Paleſtring”, ſerner zwei
rſüt aus ſeiner Oper „Das Herz” und ſein Klavierkonzert
1 Als Soliſtin wirkt dabei Maria Koerber mit, eine
Aniſtin, die zu den größten Hoffnungen des deutſchen
es gehört und von Prof. Hans Pfitzner ſelbſt für die
hrpretin ſeines Klavierkonzerts erklärt wird.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bekanntmachungen des Perſonalamts.
Gſpnnt wurde: am 24. November 1934: der
Schulamtsan=
ärten (arl Männche aus Gießen zum Lehrer an der
Volks=
ſchule / Höckersdorf, Kreis Schotten, mit Wirkung vom Tage der
Dienſtreiw eiſung an.
Uehrtragen wurde: am 26. November 1934: dem Lehrer
ſdolf! feß zu Offenbach a. M. eine Lehrerſtelle an der
Volks=
ſchule /1 Dietzenbach, Kreis Offenbach a. M., mit Wirkung vom
16 Awr 1934 an.
Zuglaſſen wurde: am 2. März 1934: Rechtsanwalt Otto
qumdiff, unter der Vorausſetzung der gleichzeitigen
Auf=
gbe 19 Zulaſſung zur Rechtsanwaltſchaft bei dem Amtsgericht
Möllſtlei zur Rechtsanwaltſchaft bei dem Amtsgericht in Alzey.
Juutt Aidmaus im Zeinperhaus=
für den deutſchen
Wahnachtsmann
gebe ſſeder
Was er kann!
Nun aber iſt er da, und er hat vom Chriſtkind als Zeichen
des nahenden Weihnachtsfeſtes ein ſtrahlendes Chriſtbäumchen
mitgebracht. Er will, daß alle die kleinen Kinder — und auch
die großen, die mit dem Kinderherzen — ſich freuen ſollen. Ja,
ſelbſt die unentwegten Miesmacher und die Kritikaſter ſollen ihr
Nörgeln ſein laſſen und ſollen ſich zu denen geſellen, die „guten
Willens ſind”, denn der heilige Nikolaus, der Freude bereiten
will, ſoll heitere Mienen ſehen! — Er will armen Kinderchen
der Stadt Geſchenke bringen, und er hofft und erwartet, daß
die=
jenigen, die beſſer geſtellt ſind, ihn dabei kräftig unterſtützen.
Und weil Geben ſeliger iſt denn Nehmen, haben darum die
Hein=
zelmännchen den Opfertempel neu hergerichtet. So bringe denn
jeder edle Spender ſeine Gabe „dem Nikolaus ins
Tem=
pelhaus”
Ein guter Anfang iſt jedenfalls gemacht: Schon in den erſten
Viertelſtunde waren es zuſammen 25.— Mark, die geſpendet
wurden; darunter fand ſich auch die Spende eines Arbeitsloſen,
der für die, denen es noch ſchlechter ging als, ihm ſelbſt, eine
blanke Mark übrig hatte! Beſonders viel Kinderbeſuch hatte der
hl. Nikolaus! Als wir ihn gegen Mittag beſuchten wimmelte der
ganze Platz vor dem Häuschen von Buben und Mädeln, und
mit=
ten unter ihnen ſtand Nikolaus im langen Bart, mit der
Pelz=
mütze auf dem Kopf und einer rieſigen Schelle in der Hand, die
allen Straßenlärm übertönte. Ab und zu machte er auch von
ſei=
ner Rute Gebrauch, aber nicht im Ernſt. Drinnen im Häuschen,
vo zwei Petroleumöfchen Wärme ſpenden und das
Weihnachts=
bäumchen brennt, drängte ſich groß und klein, um ſich ins
Opfer=
buch einzutragen und die ſilberne Nadel in Empfang zu nehmen.
Und in einer Kiſte türmten ſich ſchon Pakete mit Kinderwäſche
und Spielſachen, für die die kleinen Spender eine feine Quittung
bekommen!
Wer hätte am Abend vorher gedacht, daß das
Tempelhäus=
chen ſo ſchnell fertig würde! Die fleißigen Helfer des Nikolaus
waren Dachdeckermeiſter H. P. L. Keller, Inſtallateur A.
Kling, Malermeiſter J. Löffler, Schildermaler L. Pabſt,
Schreinermeiſter H. Schäfer und Zimmermeiſter A. Wöhrn.
Den ſchönen Tannenwald ließ die Stadtgärtnerei unter Leitung
von Inſpektor Bauer wachſen!
— Hohes Alter, Frau Chriſtine Schmelzer Witwe, Groß=
Gerauer Weg 34, wird am 3. Dez. 79 Jahre alt und erfreut ſich
ſo=
wohl geiſtiger wie körperlicher Rüſtigkeit.
— An alle Vogelfreunde! Am Freitag, den 7. Dezember. abds.,
veranſtaltet der Verein der Vogelfreunde, im weißen
Saal der Gaſtſtätte Chriſt. Grafenſtraße, zwei lehrreiche
Licht=
bildervorträge. Herr Otto Schäfer ſpricht über „Die
Vogelwelt am Altrhein” als Einleitung zu einer demnächſt
ſtatt=
findenden Exkurſion. Herr Hans Schröck wird über „Das
unter=
gegangene Vogelleben im Griesheimer Sumpfgebiet” berichten.
Beide Redner ſind den Darmſtädter Vogelfreunden durch ihre
Ex=
kurſionen und Führungen bekannt und werden aus ihren reichen
Kenntniſſen und Erfahrungen vieles Intereſſante und
Wiſſens=
werte mitteilen. Wir laden alle Vogelfreunde und Intereſſenten
zu dieſem Abend freundlichſt ein.
Nr. 332 — Seite 5
Nun iſt die Frage, was auf dem Adolf=Hitler=Platz am „
Lan=
gen Ludwig” vor ſich gehe, beantwortet: Sankt Nikolaus iſt in
Darmſtadt eingezogen, um hier zu reſidieren. — Fleißige
Heinzel=
männchen haben in emſiger Arbeit für ihn und ſeine Gefolgſchaft
ein „Tempelhaus” gebaut. Weil ſie umſichtige und ſparſame
Geiſter ſind, haben ſie den „Opfertempel” dazu verwendet, denn
ſie wollen nicht, daß das, was unter ihrer Führung ſchon einmal
geſchaffen wurde, verloren gehe. Und wer das nicht glauben
will, der ſehe ſich die Rückſeite des luſtigen Häuschens an, da
wird jeder ſogleich erkennen, daß der Opfertempel unverſehrt in
ſeiner Form als Kern des Ganzen erhalten blieb. Sie haben
dabei aber doch etwas ganz Neues gemacht, denn die
Heinzel=
männchen ſind geſchickte Leute. Da es Winter iſt und es bald
ſchneien wird, ſo haben ſie dem Opfertempel ein maſſives
Ziegel=
dach aufgeſetzt. Ein feſtliches Haus ſollte es für den Nikolaus
werden, darum wurden die Türen mit goldenen Spitzbogen
aus=
geſtattet und mit luſtigem Gitterwerk geſchmückt, während andere
fleißige Hände ſchon die Wände mit der braunen Farbe der SA.
tönten und mit ſchwarz=weißen Borten einfaßten. Vom „
Knuſper=
häuschen” holten ſie ſich nun „Herzkuchen” mit dem vom
Zucker=
bäcker aufgetragenen WHW. des Winterhilfswerkes und dazu
das uralte germaniſche Brezelbäcker=Symbol für das „N. S.V.”
der Nationalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt.
Sankt Nikolaus kommt aus dem Märchenland, und mit ihm
kamen allerlei heimliche und auch unheimliche Märchengeſchöpfe, die
ſich in ihrem Abbild unter dem Giebelſpirren einniſteten oder ſich
ſeitlich der Türen aufſtellten. Doch auch einige der
Heinzelmänn=
chen erhaſchen ſich ſelbſt im flüchtigen Bild, was aber nach
Hein=
zelmännchenart alles in großer Eile in dunklen Nachtſtunden
ge=
ſchehen mußte. Denn Sankt Nikolaus hat ſich ,da er gar ſo viel
zu tun hat, erſt vor wenigen Tagen in Darmſtadt angeſagt.
Aesoheten He FREUDE
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werbe im Kreis Darmſtadt angefertigt und koſten im Verkauf
50 Pfennig das Stück.
Jeder Volksgenoſſe, der ſich einen WHW.=Stollen erwirbt, hat
außerdem die Ausſicht, einen Freiflug mit der Lufthanſa ein
Wochenend im Odenwald oder eine Freifahrt an die Bergſtraße
zu gewinnen. Außerdem winken noch eine große Anzahl teilweiſe
wertvoller Preiſe. So u. a. Alkoda=Herde, eine elektriſche Uhr,
ſonſtige elektriſche Geräte uſw. Ferner haben ſowohl das Heſſ.
Landestheater, als auch die Lichtſpieltheater und die Leitung des
Orpheums eine recht anſehnliche Zahl von Freikarten für
Vorſtel=
lungen zur Verfügung geſtellt.
Der Reinerlös aus dem Verkauf dieſer WHW.=Stollen fließt
reſtlos dem Winterhilfswerk Darmſtadt zur Beſchaffung von
Weih=
nachtsgeſchenken für unſere hilfsbedürftigen Volksgenoſſen zu.
Bringe auch du dein Opfer, deutſcher Volksgenoſſe und kaufe
Weihnachtsſtollen!
* Eröffnung der Jubiläums=Ausſtellung.
Die Jubiläums=Ausſtellung Profeſſor Adolf Beyer, die der
Kunſtverein für Heſſen anläßlich des 65. Geburtstages des
Künſt=
lers in der Kunſthalle veranſtaltet, wurde geſtern nachmittag in
Anweſenheit des Künſtlers eröffnet. Miniſterialrat
Rings=
hauſen, der Kreiswart „Kraft durch Freude” Pg.
Malco=
mes und der 1. Vorſitzende des Kunſtvereins Präſident
Em=
merling wohnten der Eröffnung bei. Wir kommen auf die
Ausſtellung ſelbſt noch zurück.
Beralungsſtunden für Frauen und Mädchen.
Der Kreisamtsleitung der NS. Volkswohlfahrt.
Wilhel=
minenſtraße 34, iſt bekanntlich eine Beratungsſtelle für Frauen und
Mädchen angegliedert. Die Beratungsſtunden, die bisher zweimal
in der Woche nachmittags ſtattgefunden haben, werden in Zukunft
nur noch Montags, nachmittags von 16 bis 18 Uhr,
durchgeführt.
Kreisamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt.
— Adventsfeier in der Stadtkapelle. Der Kirchenchor der
Stadtkelle und Schloßkirche wird am zweiten Adventsſonntag,
9. Dezember, abends, in der Stadtkapelle eine muſikaliſche
Adventsfeier für unſere evangeliſchen Gemeinden veranſtalten,
auf die heute ſchon hingewieſen wird. Zur Darbietung kommt
das in Darmſtadt noch unbekannte Oratorium von Wilhelm
Rudnick „Johannes der Täufer”. Mitwirkende ſind
außer dem Kirchenchor Herr Pfarrer Menzel aus Kreuznach
(Baß), unſeren Freunden wohl noch von der Aufführung des
Weltheilandes in Meiſter Rudnicks Gegenwart bekannt,
Herr Landzettel (Tenor) und Frau Allmanritter (
So=
pran). Das Orcheſter wird aus freiwilligen Mitwirkenden
ge=
bildet, das Orgelſpiel hat Herr Weber, Organiſt der
Schloß=
kirche, freundlich übernommen. Die Leitung des ganzen hat
Herr Pfaff, Muſikoberlehrer i. R. Da der Inhalt des
Orato=
riums ſo recht in die Adventsgedanken hineinführt, wollen wir
den Beſuch des Abends jedem Gliede unſerer Gemeinde
ermög=
lichen. Der Eintritt ſteht jedem unentgeltlich frei. Wir hoffen,
daß recht viele an dieſer Feier teilnehmen mögen.
— Arbeitsjubiläum. Vom neuen Geiſt, der in die Betriebe
Einzug hält, getragen, war eine Feier, die die Gefolgſchaft der
beiden Firmen Röhm u. Haas AG. und Auguſt Jacobi
AG., Darmſtadt, nach Arbeitsſchluß im Fabrikhof vereinte. Ein
Gefolgſchaftsmitglied der Röhm u. Haas AG Fräulein Anna
Rettig, konnte am 1. Dezember auf eine
fünfundzwanzigjäh=
rige ununterbrochene Tätigkeit im Büro zurückblicken. Sie wurde
vor 25 Jahren als erſte weibliche Schreibkraft in das damals
erſt im Aufbau begriffene Werk verpflichtet und konnte ſo die
ganze Entwicklung des Unternehmens miterleben. Ihr immer
unermüdlicher Eifer und die Leiſtung, die ſie in den verfloſſenen
25 Jahren immer unverdroſſen in treuer Pflichterfüllung,
voll=
brachte wurden in einer kurzen Anſprache des Betriebsführers
gewürdigt, der in ihr eines ſeiner alten Getreuen feierte. Ein
namhaftes Geldgeſchenk der Firma, durch Herrn Dr. Röhm
aus=
gehändigt, brachte dies auch auf andere Weiſe zum Ausdruck.
Betriebszellenobmann Pg. Zeichner gratulierte ebenfalls und
wies gleichzeitig darauf hin, wem die große Gefolgſchaft in erſter
Linie die Schaffung der Arbeitsplätze zu danken hat, und daß die
Erhaltung das Werk unſeres Führers und Reichskanzlers war.
Prokuriſt Weſthaus überbrachte in ſeiner Eigenſchaft als
Ver=
trauensmann und direkter Vorgeſetzter die Glückwünſche der
ge=
ſamten Gefolgſchaft und der engeren Mitarbeiter. Als äußeres
Zeichen der kameradſchaftlichen Verbundenheit und zum
Anden=
ken an dieſen Tag überreichte er der Jubilarin ein prachtvolles
Originalgemälde eines Darmſtädter Künſtlers, das aus dem
Er=
lös einer Sammlung bei den Mitaxbeitern angeſchafft wurde.
Ortsgruppenleiter Pg. Adorf beglückwünſchte Frl. Rettig als
offizieller Vertreter der DA.F. und erwähnte kurz, daß es Ziel
unſeres Führers iſt, jedem deutſchen Volksgenoſſen eine ſo ſichere
Arbeitsſtätte zu verſchaffen, daß derartige Feiern in Zukunft
nicht mehr ſo ſelten begangen werden brauchen. Umrahmt war
dieſe Veranſtaltung von einem Vortrag des Werks=Chores, der
den Prieſterchor aus Mozarts „Zauberflöte” (O Schutzgeiſt alles
„) zu Gehör brachte, und von ſchneidigen Märſchen
Schönen
des Werks=Blasorcheſters.
Künstlerisches Edelholzgehäuse
mit wertvoller Handschnitzerei
Neue Synchroluxskala
mit zwangsläufiger Blickführung
Wechselstrom 252.— mit Röhren
Gleichstrom 26 4.50 mit Köhren
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DETz
R
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R
2 =
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 332
54
So Len3.
Und der dezember iſt gekommen.
Natürlich, einmal muß er ja, dieſer zwölfte unter den
Brü=
dern. Er iſt kein Stiefkind. Im Gegenteil. Wohl keiner unter
ſei=
nen Brüdern außer dem Joſef im bunten Rock, dem klingenden
und farbigen Mai, weckt ſo viel Hoffnungen wie er und trägt ſo
viel Wünſche in die Menſchenherzen.
Da ſind einmal die Jünger und Jüngerinnen des
Winterſpor=
tes. Sie haben jetzt wahrhaftig lange genug im Trocknen geübt
und die Bretter liebevoll beäugt, nun ſoll es vielleicht doch in
Kürze ernſt werden mit dem Telemark und dem Chriſtiania und
den Stemmbögen und wie die Kunſtſtücke alle heißen; vielleicht
aber auch mit den erſten Verſuchspurzelbäumen am Hang.
Irgend=
eine Prophezeiung ſoll ja auch exiſtieren, nach der es heuer viel
Schnee geben ſoll. Hoffentlich vergißt der Winter unſer Darmſtadt
in dieſer Beziehung nicht. Draußen am Prinzenberg, Kohlberg,
Frankenſtein, den Hängen über Oberbeerbach, Waſchenbach, auf der
Neunkircher Höhe, auf der Tromm. Gott, was iſt da für ein ſchöner
Platz für einige Fuhren guten Skiſchnee!
Und dann ſind da die Väter und Mütter, die Großvätern, die
Tantens und Onkels, die alle hoffen, daß die herzigen Lieblinge
keine Mahnzettel von der Schule bekommen, damit man ſie doch
wie ſichs gehört in Freude und Zufriedenheit beſchenken kann.
Und dann ſind ſchließlich und endlich die Kinder ſelbſt, die
Wünſche und Hoffnungen für einen ganzen Sack voller Dinge
haben. In ihren Köpfen „weihnachtets ſehr”, und die Sache
jetzt mit dem Dezember in das entſcheidende Stadium getreten. So
marſchiere denn an, du guter alter Nikolaus mit deinem großen
Sack, deiner Rute und deinen Lebkuchen und Nüſſen. So bereite
dich denn vor, du liebes goldlockiges Chriſtkindchen, dir zu Ehren
werden jetzt bald die Stuben beſonders fein gefegt und geputzt.
und die Herzen alle, die großen und kleinen, haben ſchon ſo einen
gewiſſen Feſtputz heute am 1. Advent. Guck dir nur die Schaufenſter
in der Stadt an, da iſt keines, das zurückſtehen möchte, denn auch
bei denen die von innen durch die Scheiben gucken, blüht die
Hoff=
nung und keimen die Wünſche.
Meßgerei geſchloſſen.
Das Staatspreſſeamt teilt mit:
Die Metzgerei Philipp Küſter in Darmſtadt. Beſſunger
Straße 29, wird auf die Dauer von 2 Tagen (Werktagen) ab
Samstag, den 1. Dezember 1934, geſchloſſen.
Die Schließung erfolgt wegen des bei einer Kontrolle am
14. November 1934 feſtgeſtellten Verkaufs einer Leberwurſt, die
geringwertig und nicht dem geforderten Preiſe entſprechend,
über=
haupt nicht als einfache, ſaubere Leberwurſt nach
Sachverſtändi=
gem=Urteil zu bezeichnen war, auch Beſtandteile enthielt, die bei
ordentlicher Betriebsführung nicht in einer Wurſt zu erſcheinen
brauchen.
* Was hal das Winkerhilfswerk bereits an Nakutalien
ausgegeben?
Heute wollen wir Ihnen nur ein paar nüchterne Zahlen
nennen aus der großen Arbeit des Winterhilfswerks. — Im
Kreis Darmſtadt werden zurzeit 9812 Familien mit rund 30 000
Köpfen vom WHW. betreut. Was an Kleidern ausgegeben wurde,
haben wir Ihnen ſchon an dieſer Stelle berichtet. An Naturalien
wurden bis jetzt ausgegeben: 13 500 Zentner Kartoffeln im Werte
von 40 500 Mark und Kohlengutſcheine für 10 115 Zentner
Koh=
len und Briketts im Gegenwert von 55 580 Mark. Das ergibt
allein für dieſe beiden Ausgaben die Summe von 96 080 Mark.
Sehen Sie ſich dieſe Zahlen einmal an, und ſehen Sie vor
allem, was hinter dieſen Zahlen ſteht: nicht nur eine ganz
ge=
waltige Leiſtung des Winterhilfswerks, ſondern auch ganz
gewal=
tige Anforderungen, die an dieſe Einrichtungen geſtellt werden.
Sie begreifen dann, daß das Opfer aller, auch Ihr Opfer,
dazu nötig iſt, um der Not zu ſteuern. Viele haben ſchon gern
und reichlich gegeben: ſchließen auch Sie ſich nicht aus aus der
großen Opfergemeinſchaft!
Stickerei= und Spitzen=Ausſtellung im Heſſiſchen Landes=
Muſeum. Zu der geſtern erſchienenen Notiz wird vom Landes=
Muſeum mitgeteilt, daß die Stickerei= und Spitzenausſtellung, mit
Ausnahme der Werkſchau der Hanauer Stickereiklaſſe, die nur bis
2. Dezember 1934 gezeigt wird, nicht, wie angegeben bis 12.
De=
zember, ſondern bis einſchließlich Sonntag, 16. Dezember,
verlängert wird. — Ferner iſt zu berichtigen, daß das
Mu=
ſeum von Montag, den 3. Dezember, bis einſchließlich
Mittwoch, den 5. Dezember, wegen der Vorarbeiten zur
Weihnachtsmeſſe geſchloſſen bleibt. Ab Donnerstag, den
6. Dezember, kann dann die Stickerei= und Spitzenausſtellung von
10 bis 13 Uhr täglich beſichtigt werden.
— Die Beſſunger Mädchenſchule beging den Tag der
Haus=
muſik mit einer wohlgelungenen Feier in der Beſſunger
Turn=
halle. Die Leiterin des Abends, Fräulein Betty Aßmuth,
hatte eine wertvolle Vortragsfolge zuſammengeſtellt. Die Chöre,
faſt alle unter ihrer Leitung, waren durchweg klangſchön und
be=
wieſen gute Schulung und Stimmbildung und leichte Tongebung.
Auch an inſtrumentalen Darbietungen fehlte es nicht. So
ſpiel=
ten Schülerinnen vierhändig Klavier, und Zither, Streichzither
und Handharmonika ließen volkstumliche Weiſen erklingen. Große
Freude bereiteten vier kleine Mädelchen, die bei aller
Schüchtern=
heit doch drei liebliche Liedlein auf Blockflöten zum Beſten
gaben. Schließlich trug ein mit mehreren Geigen, mit Cello,
Klavier und Kinderinſtrumenten beſetztes Orcheſter die
Kinder=
ſymphonie von J. Haydn ſchwungvoll vor.
Nach den Darbietungen der Kinder durften die zahlreichen
Zuhörer ſich noch hoher, reifer Kunſt erfreuen. Zuerſt ſang Frau
Achatz mit feinem Ausdruck Lieder von Mozart und Schubert.
mit deſſen „Echo” ſie beſonders begeiſterten Beifall erntete.
Darauf ſpielte Muſiklehrerin Fräulein Wehlan mit
vortreff=
licher Technik und edlem Vortrag die 4s=Dur=Polonaiſe von
Cho=
pin. Als dritter Soliſt des Abends ſpielte Herr K. Cauer,
Lehrer an der Städt., Muſikakademie, auf der Geige in
muſter=
hafter Weiſe drei kleine reizende Werkchen von Händel, Mozart
und Dvorak, die ſich in ihrer Schlichtheit ſehr gut in den
Rah=
men der Hausmuſik einfügten. Sowohl Frau Achatz als auch
Herr Cauer hatten in Frl. Wehlan eine ſich fein einfügende
Be=
gleiterin. Auf den Zweck des Abends wieſen eindringlich von
Schülerinnen vorgetragene Verſe und eine Anſprache hin. So
hat der Abend in Ton und Wort geworben für edle Hausmuſik.
Sonntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der ſich daran
anſchlie=
ßenden Woche vom 2. bis 9. Dezember den Nachtdienſt; die
Hirſchapotheke, Nieder=Ramſtädter Straße 21, und die
Nordendapotheke. Dietrich=Eckart=Platz 17.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. Dezember 19315
Die deutſcheArbeitsfront
Veranſtaltungen der Deutſchen Arbeitsfront, Berufshauptgruppen
der Angeſtellten. Ortsgruppe Darmſtadt,
für die Zeit vom 3. bis einſchließlich 11. 12. 34.
Mittwoch, 5. 12.. abends 20.30 Uhr: „
Nationalſozialis=
mus und Wirtſchaft”, im Fürſtenſaal, Grafenſtr. 18,
gemeinſam für die Berufsgemeinſchaften der
Kaufmanns=
gehilfen, der weiblichen Angeſtellten, der Büro= und
Behör=
denangeſtellten, der Techniker und der Werkmeiſter.
Vor=
tragender: Kreisſchulungsleiter Pg. Borchert. Darmſtadt.
Berufsgemeinſchaft der Kaufmannsgehilfen, Bund reiſender
Kaufleute, Bundesgruppe Darmſtadt.
Samstag, 8. 12.. abends 20.30 Uhr: „Die Errichtung
neuer Geſchäfte im Einzelhandel” im
Ortsgrup=
penheim. Rheinſtr. 14 II. Vortragender: Hch. Rüffer,
Darm=
ſtadt.
Fachgruppe Druckerei und Zeitungsgewerbe.
Samstag, 8. 12.: „Reproduktionstechnik” Ein Gang
durch die Kliſchee=Anſtalt Haußmann, Darmſtadt. Treffpunkt:
Otto=Wolfskehl=Straße 25, pünktlich 14 Uhr.
Fachgruppe Metall und metallverarbeitend Induſtrie.
Dienstag, 11. 12.. abends 20.30 Uhr: „Ein Gang mit dem
Kaufmann durch das Reich der Technik”, mit
Lichtbildern, im Heim Rheinſtr 14 II. Eingang Grafenſtr.
Vortragender: Dip.=Ing. Hugo Finkbeiner.
Fachgruppen Eiſenwaren= und Hausbedarf=Einzelhandel,
Textil=Einzelhandel, Lebensmittel=Einzelhandel.
Freitag, 7. 12., abends 20.30 Uhr: Die Aufgaben des
Handels in der deutſchen Volkswirtſchaft” im
Ortsgruppenheim (Saal 1). Rheinſtr. 14 II (Eingang
Gra=
fenſtr.), gemeinſam mit der Berufsgemeinſchaft der weiblichen
Angeſtellten. Vortragender: Dr. Moeßner, Darmſtadt.
Fachgruppe Banken und Sparkaſſen.
Montag, den 10. 12. abends 20.30 Uhr: „Gelderſatzmittel
— Geldwirtſchaft (Wechſel)” im Ortsgruppenheim
(Zimmer 3). Rheinſtraße 14 II. Vortragender: G.
Roden=
hauſer.
Berufsgemeinſchaft der Techniker, Fachgruppe Chemie.
Montag. 10. 12. abends 20.30 Uhr: „Schweres Waſſer”
mit Lichtbildern, in der Aula des Realgymnaſiums,
Karlſtraße. Vortragender: Dr. Schaaf.
Kartenausgabe: nur Dienstag, den 4. Dezember vormitt
von 9—13 Uhr und nachmittags von 16 Uhr bis zu Beginn
Vorſtellung.
Freitag den 7. Dezember: Miete H. Zuſatzmiete
5. Vorſtellung: „Minna von Barnhelm”
Vom 1. bis 10. Dezember iſt die Dezember=Rate fällig
Geſchäftsſtelle iſt an den Zahltagen geöffnet von 9—13 und
bis 18 Uhr. Samstags nur vormittags.
Führung Schloßmuſeum am 9. Dezember. Wir erinnernm
mals an die auf den 9. Dezember angeſetzte Führung durch
Schloßmuſeum mit ſeinen reichen Schätzen, die noch viel zu weu
bekannt ſind. Kommen Sie an dieſem Sonntag, vormittags
Uhr, zu dieſer belehrenden Führung, für die ſich Pg. Schlitt
Verfügung geſtellt hat. Auch diesmal zeigen wir Ihnen die
rühmte „Madonna” die ein Hauptanziehungspunkt für
Kunſtfreunde iſt. Wir treffen uns am 9. Dezember, vormittt,
9.30 Uhr, am Portal des Schloßmuſeums, im Kirchenhof
Schloſſes.
Die Ortsgruppe Steinberg=Beſſungen ruft die Volksgenon.
zu einem Bunten Abend für Sonntag, 2. Dezemh
abends 8 Uhr, in die Beſſunger Turnhalle. Die Künſtler der
Gemeinſchaft werden an dieſem Abend für die Kamergden
Ortsgruppe einen ſchönen Abend bereiten. Der Abend wir
einem geſelligen Tanz ausklingen. Die Eintrittskarten zum Pr
von 50 Pfg. berechtigen zum Tanz. Die Abendkaſſe iſt ab 71,
geöffnet. Alle Volksgenoſſen der Ortsgruppe ſind herzlichſt a u er ſich als
geladen.
us das Entzücker
Nieder=Ramſtadt.
Gdes, Rehe, H
NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude.”
Anazierten. —
Am Sonntag, 9. Dezember, bringt die NSG. Krfführ Sylveſter
durch Freude” ein Gaſtſpiel der Heſſ. Volksbühne. Daund ein Künſtler
ſtadt. Es wird ein Theaterabend geboten, der auch bei indungt in ſeit
ſeren Volksgenoſſen großen Anklang finden wird. Die Auffitzende Ueberraſch
rung hat ſeither immer gefallen. Die bewährten Kräfte — Nicht verge
Die NS.=Kulturgemeinde in der NS. Gemeinſchaft
„Kraft durch Freude‟. Ortsverband Darmſtadt.
Unſere Vorſtellungen:
Dienstag, den 4. Dezember, Miete 0 5. Vorſtellung im
Großen Haus: „Martha”.
NSG. „Kraft durch Freude” ſind um eine wirkungsvolle Wietu=/ Partnerin
gabe mit Erfolg bemüht. Sichern Sie ſich ſchon jetzt Karten jeſieu zu Seite
abiſcher Künſt
den Blockwarten und auf der Geſchaftsſtelle der DAF.
eſen Gaſtiviel
*
„Aim Orpheu
Bb. Bensheim. 28. Nov. Vortragsabend im VD9
Unſere Ortsgruppe des VDA. hatte in der Perſon des W.
Diet=
aus Salzberg einen Oeſterreicher zu einem Vortrag über „Oeſtie. 0ße Jugend= un
reichs Kampf um ſeine deutſche Sendung” gewonnen, in dem rwſtbekann=
ſprach ſodann über Zweck und Ziel des VOA. Direktor Breſetz ſiellung m
bach hatte den Abend mit kurzer Anſprache eröffnet.
Was die Lichtſpielthealer bringen.
Das Union=Theater zeigt bis auf weiteres den Hochlandfilm
der Ufa „Schloß Hubertus”, mit Hans Schlenk. Paul
Rich=
ter, Hanſi Knoteck in den Hauptrollen.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen heute und folgende Tage den
großen Ausſtattungsfilm „Caſanova”, mit Ivan Mosjukin in
der Hauptrolle — Vormittags 11.15 Uhr läuft als Film=
Morgenfeier ein Großfilm, der unbekannte Eindrücke vermittelt:
Mittelholzers Abeſſinienflug. Jugendliche haben
Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen bis auf weiteres: Eine
Siebzehnjährige”, mit Albert Lieven, Reva Holſey, Alfr.
Abel und Franzisba Kinz in den Hauptrollen.
ſätzlich gegen eine ſolche Verwendung großer muſikaliſcher Kunſin
werke ſtellen will, muß man anerkennen, daß zwiſchen Muſt
Reſi.
* Der Abſchiedswalzer”. Nach dem Schubert=Film
Willy Forſts jetzt dieſer Chopin=Film Geza von Bolvarys!
Auch er ein Werk, das man unbedingt als künſtleriſch bezeichnen
muß, und das ſeinen Erfolg, ja, die begeiſterte Aufnahme die
es gefunden hat, unbedingt verdient hat. Zunächſt iſt natürlich
die zugrunde liegende Handlung, der Aufſtieg des jugendlichen
polniſchen Komponiſten, in deſſen Leben die Frauen eine ſo
große Rolle geſpielt haben, ein für die Verfilmung äußerſt
glück=
liches Thema. Aber nicht minder glücklich iſt die Art, in der der
Regiſſeur Geza von Bolvarh dieſen Stoff angefaßt hat, die
Be=
wegtheit und Lebendigkeit, die er aus ihm herausgeholt, die
liebevolle Behandlung bis in die Einzelheiten, und das
humori=
ſtiſche Beiwerk, die er ihm hat angedeihen laſſen. Dadurch iſt
der Film ſchon vom kulturhiſtoriſchen Standpunkt beſonders
intereſſant geworden, führt er uns doch in das geiſtige und
künſt=
leriſche Paris Muſſets, Balzacs, Franz Liſzts und George Sands.
Seine beſondere Note erhält der Film natürlich durch die
Verwendung Chopinſcher Muſik, und, ſofern man ſich nicht grund=
1 Klage des
Bild eine gute Einheit geſchaffen worden iſt. Auf dieſer Einhein erjahrens in
beruhen geradezu die Höhepunkte, in erſter Linie Chopins erſtetz erater,
Pariſer Konzert, wo er in ſeiner Erregung über den polniſche,n iu Rechtsbebe
Aufſtand aus dem Vortrag von Mozarts Es=Dur=Menuett i eing ) zur Anwend
ſeiner großartigſten Etuden ausbricht.
mungen der
Nicht zuletzt müſſen die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen loben
ut onsklage
anerkannt und hervorgehoben werden. Wolfgang Liebeneins” mu=Amts
weg=
als Chopin hat in der Maske wie in ſeinen Geſten das Temper
mentvolle. Zarte und Leidenſchaftliche des großen Muſikers gus Mokhiliche N
es Verwal
gezeichnet wiedergegeben, und in ebenſo verblüffender Weß,/ 44ztig die U
es Sybille Schmitz gelungen, George Sand, die bizarre
Wes Dörrs
terin, zu verkörpern. Daneben muß man zum mindeſten noch
wwieſen hat.
feine Spiel Hanna Waags und die wackere Profeſſoreng gey ſwbildung dur
Richard Romanowſkys erwähnen.
aber das Ge
Segensſpuren der Liebe.
ſitze dargetan,
neue Klage ſt
gügte Entlafütr
* Der Landesverband der Inneren Miſſion Naſſau=Heſſen M! Bjähigung au
einen ſehr intereſſanten und inſtruktiven Film anfertigen lalen ſung des Pro
der in vier Teilen die ſchwere, ſegensreiche Arbeit der evangeR die nötige
ſchen Inneren Miſſion zeigt. Der Film wurde erſtmals vor einſi! Y hat die
Kreis geladener Gäſte im Diakoniſſenhaus, Eliſabethenſtiſt. G/ läſſig abge
bacherſtraße, vorgeführt. Direktor Röhricht begrüßte in Mri0 küober 1934
Worten herzlich die Anweſenden. — Der Film weiſt einleſſelg / ſob N
auf die große Liebestätigkeit der Inneren Miſſion hin, er brimiſe dieſen Be
ſchöne Bilder von den einzelnen Häuſern, ſo dem Darmſto)e ſantragt,
Eliſabethenſtift, dem wundervollen, neuzeitlichen Krankenhausdus, als Reſtit
in der Landgraf=Georg=Straße. Dann werden die verſchiedeme
ſegensreichen Anſtalten der Inneren Miſſion gezeigt, Aresbeit.. 449
men.
das Schäfer gründete, das Wormann=Heilſtift, das Erziehund
heim Glauburg uſw. Es wurde in gut zuſammengeſtellten Bildagl. Hage des Guf
die Tätigkeit der Diakoniſſinnen und ihrer Helferinnen unterſole Verweigerung
chen. Es wird gezeigt wie Heimatloſe Zuflucht und Pflege fidn
und wie die Bahnhofsmiſſion ihren ſchweren Dienſt ausführt, 1— Jäge=
Der zweite Teil iſt beſonders den Diakoniſſinnen gewidmut
deren praktiſche und wiſſenſchaftliche Ausbildung in der Angiol
am Krankenlager, in der Pflege und in ihren täglichen
A=
leiſtungen vor Augen geführt wird. Schöne Bilder von den
ſtunden der Schweſtern nach anſtrengender Tagesarbeit ſind 9ul
lich zwiſchengeſchaltet. Weitere Bilder führen uns in das Dic
ſen=Mutterhaus. Ueberall lebendige, zwangloſe Aufnahmen
das Weſentliche hervorheben und damit ein eindrucksvolles
ſamtbild vermitteln.
Der nächſte Teil bringt weitere Aufnahmen von der
ſtern= und Helferinnen=Ausbildung, zeigt die Sorge für
Lebensabend und behandelt dann ein trauriges Kapitel M
licher Schickſale. Wir werfen einen Blick in die Krüppelhein
die Anſtalten in Niederramſtadt und dann in die Epileptiket:
Blöden=Heilanſtalten. Erſchütternde Bilder laſſen uns den
aus ſchweren Dienſt erkennen, den hier Diakoniſſinnen und.
Helfer und Helferinnen leiſten und laſſen uns Gott danken, d0h
uns Geſundheit geſchenkt hat. — Wir ſehen, wie alle dieſe 1I00
Menſchen umhegt und gepflegt werden und wie Beſchäftich.
wenn auch die kleinſte, als wichtiger Heilfaktor angewand.
Wir werden in die Heilanſtalt Jugenheim geführt, in die
und Pflegeanſtalt bei Naſſau mit dem landwirtſchaftlichen
Mauch, in die Zweiganſtalt Langau und die Anſtalt Schel
Der letzte Teil beleuchtet die Tätigkeit der Inneren
in den Heimen der Erholungsbedürftigen. Lahnberg be
das Eliſabethenhaus, Bad=Nauheim, die Orbishöhe, der Hi.
bei Alsbach zieht am Auge vorüber. Der Film ſchließt mit
kurzen Hinweis auf die Hoſpize. Durch den ganzen Film !
wir auf den „Segensſpuren der Liebe” und mi
iſt dem Werk dieſer Titel vorgeſetzt. Eindringliche Bilde.
überall die ernſte und jeweils zweckentſprechende liebevolle S0.
in den Anſtalten und im Freien für die Mitmenſchen ere
Freundliche Zwiſchenbilder von Freizeiten, von den wune.
gelegenen Häuſern uſw., mildern das Schwere und oft Till
des Geſehenen. Der Film der Inneren Miſſion iſt ein
hohe=
auf wahre chriſtliche Nächſtenliebe.
FengsTag
und Wohlbehagen
Den eleganten fußgerechten Schuh
Darmstadt, Rheinstraße 6. Frankfurt a. M., Steinweg 8
kag, 2. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 332 — Seite 7
Groß=Varieks im Orpheum.
Gaſtſpiel Sylveſter Schäffer.
Orpheum hat ein fabelhaftes Großſtadt=Varietéprogramm,
ef dem Gebiet der Kleinkunſt und Artiſtik ganz Neues bringt,
obnwu man angenommen hätte, daß das kaum möglich wäre. Aber
da uſiede einzelne Nummer ein „Schlager” jede Darbietung eine
Höychkeiſtung, das Publikum wird von Anfang bis Schluß aufs
beſte nterhalten. Mit gepflegtem Bariton ſang als Beginn der
Vourgsfolge Herr Erneſto den Prolog aus Bajazzo. Eine
gläuande Zauber=Pantomime mit erſtaunlichen Kunſtſtücken
voll=
fühürſ Herr Robertos als Zauberkünſtler. Die 4
Alba=
teſſy brachten nicht nur ſtimmlich ſehr anſprechende und ſchöne
Lieüc zuu Gehör, ſondern überraſchten auch mit ihren blitzartigen
Vewmidlungen, wobei ſie von originellen Straßenſängern zum
elegraen Salonquartett wechſelten und beiden Extremen
geſang=
lich fürchaus gerecht wurden. — Die 3 original Bennos ſind
Artrin erſten Ranges, ſie zeigen in ihrem „luſtigen
Karnevals=
raunch die unglaublichſten Kunſtſtücke, die äußerſt ſchwierig, aber
mit her Selbſtverſtändlichkeit und Leichtigkeit aus
gutes Orcheſter ſorgt für muſikaliſche Unterhaltung
und kgleitung bei den einzelnen Schaunummern.
Dr Glanzpunkt des Abends war Sylveſter Schäffer, der
eineyn anzen Programmteil für ſich beſtritt und ſich auf den
ver=
ſchieſpeſten Gebieten produzierte. Er iſt ein einmaliger
Univer=
ſalkünler, der gleich gut jongliert, malt, reitet muſiziert,
zau=
bertnd überhaupt alle artiſtiſchen Künſte in einer Perſon
be=
herma! Er begann ſpielend mit ſchwierigen Jonglierkunſtſtücken
in „uerlei Till=Eulenſpiegel=Koſtümen, er malte zwei
farben=
frohte Landſchaften auf einmal in kaum 5
Bühun im Trab und Wechſelgalopp, er brächte eine Jagd=Szene,
in Zaer ſich als treffſicherer Kunſtſchütze vorſtellte und die
be=
ſondan das Entzücken der Damen dadurch erregte, daß die Tiere
des Bldes, Rehe, Haſen uſw., zahm und furchtlos auf der Bühne
herurazierten. — Mit den aufgezählten vielſeitigen Künſten
war nder Sylveſter Schäffer noch nicht am Ende. Er zeigte, daß
er anu ein Künſtler auf der Violine iſt, er jongliert wie Raſtelli
und ahingt in ſeinem Schlußbild „Römiſche Spiele” noch
ver=
blüfſeve Ueberraſchungen, die dem vorher Geſehenen würdig
ſind.a— Nicht vergeſſen ſeien ſeine tüchtigen Helfer und ſeine
hübſſiyz Partnerin Lilli Krüger, die graziöſe Tänze aufführt und
ihm Inu zu Seite ſteht. Sylveſter Schäffer iſt ein vielſeitiger,
ſymmztiſcher Künſtler und Artiſt, dem zuzuſehen ein Genuß iſt
und ihſen Gaſtſpiel ſchon allein lohnt, das große
Varietepro=
gramn im Orpheum anzuſehen.
*
Gue Jugend= und Fremdenvorſtellung bei Sylveſter Schäffer!
Der mltbekannte Künſtler Sylveſter Schäffer gibt heute
nachmit=
ug inOrpheum für die Darmſtädter Kinder und für die
Land=
ſevöäkeung der näheren Umgebung Darmſtadts eine Sonder=
Vonſtllung mit ungekürztem Abendprogramm.
Verwallungsgerichtshof.
Klage des Gg. Dörr in Nauheim auf Wiederaufnahme
des 2ßefahrens in Sachen Unterſagung des Gewerbebetriebs als
Rechtsktater.
Of1 Rechtsbehelf, von dem ſelten Gebrauch gemacht wird,
kommt ur Anwendung. Im Verwaltungsſtreitverfahren ſind die
Beſtimungen der Zivilprozeßordnung über Nichtigkeits= und
Reſtiüuiomsklage heranzuziehen. (S§ 578—591.) Das Gericht
hat ryAmts wegen zu prüfen, ob die Vorausſetzungen für dieſes
außerſodentliche Rechtsmittel im Einzelfalle gegeben ſind. Das
Untenſes Verwaltungsgerichtshofes vom 14. Oktober 1933 hat
rechtscſt ig die Unterſagung des Gewerbebetriebs ausgeſprochen,
indem s. Dörrs Berufung gegen ein Provinzialausſchußurteil
zurüchwvieſen hat. — Dörr behauptet, ſeine
rechtswiſſenſchaft=
liche zürbildung durch Umgang mit einem Juriſten erworben zu
hader über das Gegenteil haben im früheren Verfahren ſeine
Schrütſtze dargetan, wie der Herr Berichterſtatter ausführt.
i neue Klage ſtützt ſich auf eine vom Miniſterium angeb=
1efügte Entlaſſung eines Juriſten, der ſich ungünſtig über
hörrs Befähigung ausgeſprochen hat, ſie greift im übrigen die
luffaſſing des Provinzialausſchuſſes an und betont, daß er
Dörrldie nötige Rechtskenntnis beſitze. — Der
Verwaltungs=
gerichkh sof hat die Klage durch Beſcheid vom 15. Sept. 1934 als
unz iſſig abgewieſen und dieſen Beſcheid durch Urteil vom
40bber 1934 beſtätigt, da nicht erſichtlich iſt, welche
Klay (ob Nichtigkeits= oder Reſtitutionsklage) erhoben iſt.
Geges lieſen Beſcheid hat Dörr mündliche Verhandlung
friſtge=
recht hantragt. Dörr bezeichnete ſpäter die von ihm erhobene
Klage ls Reſtitutionsklage und will weitere Beweiſe erhoben
haben Nach Belehrung wird die Klage
zurück=
genyimen.
A klage des Guſtav Schneider und 2 anderer in Viernheim
wegers Verweigerung des Ortsbürgerrechts.
Ee Kläger Guſtav Schneider und die Gemeinde ſind
vertre=
tenx Bevollmächtigte G. Schneider vertritt auch die beiden
andere/ Kläger (ſeine Söhne). — Die Reviſion wurde gegen das
die Kilge abweiſende Provinzialausſchußurteil, weil
verſpä=
tets egelegt, als unzuläſſig verworfen. Dagegen iſt
münd ſte Verhandlung beantragt. Der dazu eingelangte
Schrift=
ſatz bEitzt ſich nur mit ſachlichen Fragen, dagegen nicht mit der
Fragt, varum die Friſt zur Einlegung der
Revi=
ſiom icht eingehalten wurde. Der Kläger beſteht auf
einerkyrichtlichen Entſcheidung — Der Antrag auf
münd=
licherhandlung wird zurückgenommen.
—lus dem Büro des Roten Kreuzes. Kommt da dieſer Tage
ein arr Herr in die Geſchäftszimmer des Roten Kreuzes mit
einenn roßen Paket. Auf die Frage nach ſeinem Begehren: „Ich
bin Syſſe des Altersheims in der Emilſtraße und habe da einige
Säche an mitgebracht. Ich wollte die Herren fragen, ob ſie das
ſir Oi Nikolausfeſt, gebrauchen können.” Schon packt er
aus Um ſtellt reizende kleine Sächelchen, 6 Korbmöbelgarnituren,
Selsſthen und 2 Puppenwiegen auf den Tiſch. Entzückend das
Mußſtunden von dem Alten gefertigte Spielzeug! Und dank=
Ar u)d es eingereiht in die Zahl der Gewinne, die am Niko=
Musfhkam 6. Dezember zur Verloſung kommen. Rührend aber
Ach M Freude des gütigen Spenders, wie er ſieht, daß ſeine
Habex allkommen iſt und auch er ſo zum Beſten der
Rotkreuz=
ſche btragen kann. Möchte ſich noch mancher finden, der auf
Aeichtn Wege das Rote Kreuz in ſeiner vaterländiſchen und
ge=
meingüigen Tätigkeit unterſtützen und dem Nikolausfeſt zu
einent vollen Erfolg verhelfen wolle. Auf telephoniſchen Anruf
unten ir. 25 werden etwaige weitere Spenden zur Verloſung
wer, ſ die Trink= und Eßbüfetts gerne abgeholt. Neuerdings
At 4 u die Flughafen=A.=G. zwei Freiflugfahrten und die Heſſ.
Autoh=Verkehrsgeſellſchaft eine Reihe Freifahrt=Karten nach
Lichtchurg und Nonrod in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung
geſt
des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins.
Die Sektion Starkenburg des Deutſchen und
Oeſterreichiſchen Alpenvereins, e. V., Darmſtadt,
be=
ging geſtern abend, im großen Saal des Städt Saalbaues,
die Feier ihres 50jährigen Beſtehens. Der Abend nahm einen
ſehr ſchönen und harmoniſchen Verlauf. Groß war die Zahl der
Glückwünſche, die der Sektion ausgeſprochen wurden. Im
Mittel=
punkt des Abends ſtand die große Feſtanſprache des 1
Vorſitzen=
den der Sektion, Miniſterialrat i. R. Guntrum. Im weiteren
Verlauf des Abends konnte eine Reihe von Mitgliedern für 25=
und 40jährige Mitgliedſchaft geehrt werden. — Ein ſehr
reichhal=
tiges und fein ausgewähltes Programm ſorgte für Abwechſlung
und Unterhaltung. Wir kommen mit einem ausführlichen
Be=
richt noch auf den Feſtabend zurück.
Die Winkerhilfe iſt das Zeichen
echleſter Volksgemeinſchaft!
Spendek für das Winkerhilfswerk!
Konto Nr. 3500 bei der Städt. Sparkaſſe,
Konto Nr. 5000 bei der Dresdener Bank,
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.
Der Polizeibericht meldel:
Auffinden einer Kindesleiche in der Gemarkung Griesheim.
Am 28. November 1934 wurde in der Gemarkung Griesheim —
Am weißen Berg — auf einem Acker eine Kindesleiche gefunden.
Das Kind war vielleicht noch nicht ganz entwickelt. Die
Grund=
ſtücke, auf dem die Leiche gefunden wurde, werden zurzeit mit den
Abwäſſern der Stadt Darmſtadt berieſelt. Mit der größten
Wahr=
ſcheinlichkeit iſt die Kindesleiche mit den Abwäſſern an den Ort
der Auffindung gelangt. Behördliche Ermittlungen über die
Her=
kunft ſind eingeleitet. Sachdienliche Angaben werden bei der
Polizeidirektion Darmſtadt — Zimmer 29 — oder bei jeder
an=
deren Polizeiſtelle entgegengenommen.
Tödlicher Unfall auf der Autobahn. Am 30. November 1934,
gegen 6 Uhr, explodierte auf einer Arbeitsſtelle der Autobahn —
Kilometer 16 —, zwiſchen Weiterſtädter Weg und der
Eiſenbahn=
brückenunterführung der Linie Darmſtadt—Mainz, eine große
Be=
leuchtungs=Acetylenlampe. Der 41jährige Vorarbeiter Joſef
Mertens aus Albersloh in Weſtfalen wurde hierbei ſo ſchwer
ver=
letzt, daß er eine Stunde ſpäter, nach Einlieferung in das Herz=
Jeſu=Hoſpital in Darmſtadt, verſtarb. Ermittlungen über die
Schuldfrage wurden eingeleitet.
Verkehrsunfall in der Rheinſtraße Am 30. November 1934,
gegen 13.20 Uhr, ereignete ſich in der Rheinſtraße wieder ein
Ver=
kehrsunfall, bei dem es zwei Verletzte gab. Der Führer des
Kraft=
rades HN. 8450 aus Hamburg fuhr durch die Rheinſtraße, in
Rich=
tung Schloß. Ein vor ihm fahrender Radfahrer bog plötzlich,
ohne ein Zeichen zu geben, nach links, um in die Georgenſtraße zu
gelangen. Hierbei wurde der Radfahrer zu Boden geworfen und
leicht verletzt. Der Motorradfahrer wurde mit Verletzungen am
Bein in das Stadtkrankenhaus verbracht. Nach Anlegen eines
Verbandes konnte er ſeine Fahrt fortſetzen.
Ein Fenſter eingeworfen. In der Nacht vom 25. zum 26. Nov.
wurde in einer im Hauſe Alicenſtraße 13 befindlichen Wohnung
eine Fenſterſcheibe zertrümmert. Zum Einwerfen wurde ein Teil
einer zerbrochenen Fahrradluftpumpe benützt. Wer hat den Täter
geſehen?
Zwei Warenhausdiebinnen gefaßt. Am Freitag, den 30. Nov.,
gegen 14 Uhr, gelang es. zwei Warenhausdiebinnen auf friſcher
Tat zu ertappen. Zwei Frauensperſonen aus einem Nachbarort
von Darmſtadt hatten in verſchiedenen Darmſtädter Geſchäften
eine ganze Anzahl Gegenſtände, wie Pelze, Schirme, Taſchentücher
uſw. geſtohlen. Bei der Durchſuchung ihrer Wohnungen wurde
eine erhebliche Menge Diebesgut zutage gefördert.
Diebſtahl im Städtiſchen Krankenhaus. Am 28. November,
um 16 Uhr, wurde eine Frau, die ſeit acht Tagen zu Beſuch ihres
kranken Onkels im Städtiſchen Krankenhaus weilt, aus ihrer
Hand=
taſche, die ſie vorübergehend in ein unbelegtes Zimmer nebenan
auf einen verdeckt ſtehenden Stuhl gelegt hatte, eine braune
Brieftaſche mit Auslandspapieren von einem Unbekannten
ent=
wendet. Es iſt naheliegend, daß der Dieb, für den ja dieſe
Pa=
piere völlig wertlos ſind, dieſe wegwirft. Von der Geſchädigten
wurde ein Finderlohn in Höhe von 20. RM. ausgeſetzt
für denjenigen, der dieſe Papiere, die auf den Namen „Margarete
Tommaſelli” lauten, bei dem Fundbüro, Hügelſtraße 31/33,
ab=
gibt.
Diebſtähle. An der Bauſtelle Mathildenhöhe Alexandraweg
wurde in den letzten Tagen ein verzinktes Blech (Größe 2X1
Me=
ter) geſtohlen. — Aus einem verſchloſſenen Garten im Alfred=
Meſſel=Weg wurde in der Nacht vom 21. auf 22. November durch
gewaltſames Oeffnen der Gartentüre zwei gefällte
Baum=
ſtämmchen (Mirabellen= und Pflaumenbaum) entwendet. — Am
Sonntag, den 25, November, zwiſchen 11 und 13 Uhr, wurde aus
einer Parterrewohnung in der Schuchardſtraße eine Weckeruhr,
die auf einem Nachttiſch an einem offenen Fenſter ſtand, geſtohlen.
Der Täter hat von der Straße aus den Diebſtahl ausgeführt.
Sach=
dienliche Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizei Darmſtadt,
Hügelſtraße 31/33, Zimmer 27.
— Evangeliſche Lukasgemeinde. Unſer Frauenverein
veranſtaltet Sonntag, den 2. Dezember, abends, im Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, einen Familienabend, der im Zeichen des
Advents ſtehen wird. Unter anderem wird eine Lichtbilderreihe
gezeigt werden: Freue dich, Chriſtkind kommt bald!
Eine Führung durch das Gewächshaus des Botaniſchen
Gar=
tens findet heute, um 2.30 Uhr, ſtatt.
Bereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Vereinigung des ehem. Fußartillerie=
Regi=
ments Nr. 3. Es wird an den heute nachmittag 15 Uhr, im
Fürſtenſaal ſtattfindenden Pflichtappell erinnert Um 16.30
Uhr: Filmvorführung von der Denkmalsweihe in Mainz. Hierzu
ſind auch die Frauen der Kameraden eingeladen und, ſoweit Platz,
alle ehemaligen Fußartilleriſten, die nicht Mitglieder ſind.
Gasvortrag. Am Donnerstag, dem 6. Dezember 1934,
abends 8 Uhr im Vortragsſaal des Städtiſchen Gaswerks
Eliſa=
bethenſtraße 25½. Thema: Einführung in die
Weih=
nachtsbäckerei. Karten werden dort köſtenlos abgegeben.
(Siehe auch heutige Anzeige.)
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 1. Dez. Kundgebung der
Frauen=
ſchaft. Im „Haus der Arbeit” (Löwen) veranſtaltete geſtern
abend die NS. Frauenſchaft eine Kundgebung für das
Winter=
hilfswerk. Das Referat hatte Pg. Miniſterialrat Ringshauſen
übernommen. Der Poſaunenchor leitete mit einigen Märſchen
den Abend ein Frauenſchaftsleiterin Otto begrußte in kurzen
Worten die Erſchienenen. Dann ergriff Pg. Miniſterialrat
Ringshauſen das Wort zu dem Thema: „Die deutſche Frau
als Hüterin deutſchen Lebens” und führte u. a. aus: Das Leben
iſt ein ewiger Kampf. Um das Leben zu meiſtern, müſſen die
Kräfte an der richtigen Front eingeſetzt werden. Daß das in
Deutſchland leider nicht immer der Fall geweſen iſt, wies der
Redner mit einem Blick in die wechſelvolle Geſchichte des deutſchen
Volkes nach. In Zeiten tiefſter Not beſann ſich das Volk wohl
auf die Kraft, die in der Einigkeit liegt, aber immer wieder
ent=
brannten Hader und Bruderzwiſt, künſtlich genährt von
verant=
wortungsloſen Elementen. Zerklüftung, Not und Elend waren
die Folgen. Parteienwirtſchaft, Kaſtengeiſt, Verlockungen und
Verſprechungen ließen den geſunden Inſtinkt des Volkes nicht
zum Durchbruch kommen. Der ſcheinbare Aufſtieg des letzten
Jahrhunderts, der in Wahrheit ein Abſtieg geweſen iſt, hat zum
Zuſammenbruch geführt. Der Weltkrieg und der 14jährige Kampf
der NSDAP. haben die Einheit des deutſchen Volkes geboren.
Hier kam die Kraft der deutſchen Seele zum Durchbruch. Der
Führer zeigte den Weg und führte das Volk zu einer Einheit,
wie ſie in der heutigen Bewegung ihren Ausdruck findet. Ein
Zeichen dieſer Einheit, dieſer Volkwerdung, iſt das zur Tat
ge=
wordene Werk der Winterhilfe. Zur Mitarbeit am Neuaufbau
iſt jeder Einzelne berufen. Diejenigen, die vorher nicht mit im
Kampf ſtanden, müſſen heute beweiſen, daß ſie Nationalſozialiſten
ſind. Einer der unentbehrlichſten Faktoren in dieſem Kampf iſt
die Frau, die mit in vorderſter Front ſteht. Bei ihr liegen in
ihrer Eigenſchaft als Mutter die Wurzeln des Volkes, die
Ge=
ſtaltung des Menſchen und die Erhaltung eines an Körper und
Geiſt geſunden Nachwuchſes. Unſere Vorfahren würdigten ihre
Frauen nach ihren Taten, ihrer Liebe und Treue. Im
Deutſch=
tum iſt die Frau Mitkämpferin und Kameradin. Durch
Heraus=
nahme der Frauen und Mädchen aus ungeſunden
Wirtſchafts=
zweigen, denen ſie als billige Arbeitskräfte dienten, durch
Er=
richtung von Siedlungen und andere ſoziale Maßnahmen müſſen
die Sünden, die in der Vergangenheit an der Frau begangen
wurden und jegliches Familienglück zerſtörten, beſeitigt werden.
In ſeinen weiteren Ausführungen wandte ſich der Redner gegen
die Nörgeleien und Gerüchte einzelner Unzufriedener, die den
Sozialismus der Tat noch nicht verſtehen. Wir leben in einer
Zeit des Umbruchs, in der ſich jeder einzelne Volksgenoſſe
be=
währen muß. Wir wollen Kameradſchaft halten und den Kampf
gegen alles Gemeine führen. Wir wollen dem Volke dienen im
Winterhilfswerk. Nationalſozialismus kann das Volk nur
er=
leben durch die Tat. Wir wollen ſtark werden durch die Tat. —
Noch dem Danke an den Redner für die trefflichen Ausführungen
brachte Frauenſchaftsleiterin Otto ein Sieg=Heil auf den
Füh=
rer aus, dem der Geſang der Lieder der Deutſchen folgte. Mit
dem Saarlied beſchloß der Poſaunenchor die eindrucksvolle
Kund=
gebung. Der Ertrag einer durchgeführten Sammlung war für
das Winterhilfswerk beſtimmt.
Dg. Arheilgen, 1. Dez. Beerdigung. Dieſer Tage
ver=
ſchied einer unſerer älteſten Ortsbürger, Herr Landwirt Philipp
Ruhl, im Alter von 80 Jahren. Bei der Beerdigung gab eine
zahlreiche Trauergemeinde dem Verblichenen das letzte Geleite.
Auch die Freiwillige Feuerwehr hatte ſich mit ihrer Kapelle in
ſtattlicher Zahl zuſammengefunden, um einem treuen Kameraden
die letzte Ehre zu erweiſen; war doch der Verſtorbene einer der
Gründer der Wehr. Am Grabe widmete der 2. Kommandant
der Wehr, Herr Georg Benz 14., dem heimgegangenen
Kame=
raden einen ehrenvollen Nachruf, während die Kapelle leiſe das
Lied vom guten Kameraden intonierte.
L Wixhauſen, 30. Nov. Gemeinderatsſitzung. Die
endgültige Beſetzung einer Schulſtelle. Hier wurde vom
Gemeinde=
rat Herrn Lehrer Kirchner von Eberſtadt, welcher dieſelbe ſchon
ein Jahr zur vollſten Zufriedenheit der Gemeinde verwaltete,
vor=
geſchlagen. Der Antrag der Bezirksſparkaſſe Langen, die
Vorrang=
einräumung gegenüber der Gemeinde vor verſchiedenen
Intereſ=
ſenten wurde abgelehnt. Der Aufforderung zum Beitritt der
Ge=
meinde zum Volksbund für das Auslandsdeutſchtum wurde
ſtatt=
gegeben und ein Beitrag von jährlich 10 RM. bewilligt. Der
An=
kauf der Radioverſtärkungsanlage, welche ſeither bei öffentlichen
Kundgebungen leihweiſe in Benutzung war, wurde genehmigt. Der
Hitlerjugend wurde ein Heim in der Ferdinand=Werner=Schule zur
Verfügung geſtellt.
Ez. Nieder=Beerbach 1. Dez. Am 1. Dezember feierte der
Stra=
ßenwart i. R. Gg. Balthaſar Spieß in körperlicher und geiſtiger
Friſche ſeinen 84. Geburtstag. — Es iſt beabſichtigt, auf dem
Turn=
platz des hieſigen Turnvereins eine Eisbahn herzurichten. Der
Verein ſelbſt iſt nicht in der Lage, die Arbeiten ausführen zu
laſſen; vielleicht finden ſich freiwillige Helfer oder trägt die
Ge=
meinde ſelbſt ihr Teil dazu bei, da ja ein rein öffentliches
In=
tereſſe vorliegt.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 1. Dez. Obſt= und
Gartenbau=
verein. In einer Tagung der Obſtbauinſpektionen Heſſen=Naſſau
mit den ihnen angeſchloſſenen Obſt= und Gartenbauvereinen
wur=
den wichtige Entſchließungen auf dem Gebiete der
Obſtbaumſchäd=
lingsbekämpfung getroffen. Es wird in Zukunft auf dieſem Gebiete
ſyſtematiſch verfahren werden, dergeſtalt, daß eine Kolonne von
einigen Leuten, die Erfahrung in der Obſtbaumpflege beſitzen,
un=
ter Führung eines Baumwärters alle Baumſtücke abgehen und die
von der Kommiſſion vorher feſtgeſtellten Mängel beſeitigen. Die
Obſtbaumbeſitzer tun daher gut daran, wenn ſie ſchon jetzt
daran=
gehen, ihre Bäume zu ſäubern. Auf Grund der beſtehenden
Polizei=
verordnung, die jetzt einheitlich für ganz Heſſen gilt, können ſich
die Baumbeſitzer den ergehenden Anordnungen nicht widerſetzen.
Die Koſten, die nach der aufgewendeten Zeit berechnet werden,
ſind von den Baumbeſitzern zu tragen.
G. Ober=Ramſtadt, 1. Dez. Rückreiſeder Saarkinder.
Die ſeit dem 29. Oktober d. J. hier untergebrachten 34 Saarkinder
wurden geſtern zwecks Rücktransport in ihre Heimat hier abgeholt.
Um 10 Uhr vormittags verſammelten ſie ſich mit ihren
Pflege=
eltern am Rathaus. Hier richtete namens der Gemeinde und der
Ortsgruppenamtsleitung der NSV. Bürgermeiſter Pg.
Jörge=
ling an die Kinder und die anweſenden Erwachſenen, herzliche
Worte des Abſchieds. Vielen unſerer kleinen Gäſte und auch ihren
Pflegeeltern falle heute der Abſchied ſchwer, aber wir alle dürften
doch die Gewißheit haben, daß der 13. Januar 1935 die Rückkehr
unſerer Brüder und Schweſtern von der Saar und damit auch
un=
ſerer lieben kleinen Gäſte zum deutſchen Mutterland bringe.
Bür=
germeiſter Jörgeling ſchloß ſeine Anſprache mit einem dreifachen
Sieg=Heil auf das Saarland, ſeine Bevölkerung, unſer deutſches
Vaterland und unſeren geliebten Führer Adolf Hitler, in das alle
begeiſtert einſtimmten. Namens der Saarkinder dankte das
Saar=
kind Marianne Thiel in herzlichen Worten für die ihnen
wah=
rend ihres hieſigen Aufenthaltes allſeits erwieſenen Wohltaten
und die aufmerkſame Pflege. Mit dem gemeinſamen Geſang des
Saarliedes und des Horſt=Weſſel= und Deutſchlandliedes fand die
ſchlichte Abſchiedsfeier am Rathaus ihren Abſchluß. Begleitet von
alt und jung, dem Jungvolk. BDM. und den Jungmädels traten
dann die Saargäſte unter Vorantritt des Poſaunenchors den Weg
zum Bahnhof an.
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N
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LUpwIGSPLATZ 3
am Brunnen
Seite 8 — Nr. 332
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. Dezember 1934
C. Ober=Ramſtadt. 1. Dez. Reichsluftſchutzbund. Am
Dienstag, den 4. Dezember, abends, wird im Gaſthaus „Zum
Löwen” das Puppenſpiel vom Luftſchutz „Kaſperle wird
Luftſchutz=
hauswart” in einer Erwachſenen=Vorſtellung vorgeführt. Dieſes
Spiel zeigt beſſer als ein Vortrag, was jeder Volksgenoſſe vom
Luftſchutz widen muß.
Le. Groß=Umſtadt. 1. Dez. Der Fabrikarbeiter Jakob
Grüne=
wald in der Zimmerſtraße errichtet zurzeit einen Erweiterungsbau
an ſeinem Hauſe. Beim Sand= bzw. Kiesgraben hinter ſeinem
Hauſe, an einer 10 Meter hohen Graukieswand, ſtieß er hierbei
auf eine Höhle, die ſich in ſüdlicher Richtung hinzieht und
eine Länge von 15 Metern, eine Breite von etwas über 1 Meter
und in der Mitte eine Höhe von 2 Metern aufweiſt. Die hohe
Kieswand und die Höhle haben früher bis an die Straße gereicht,
und die Hälfte iſt beim Bau des Hauſes vor 31 Jahren ſchon
ent=
deckt worden. Die Wand wurde ſeinerzeit nach rückwärts
abgegra=
ben und auf den Grund das Haus erbaut und die Höhle durch eine
Mauer abgeſchloſſen. Die Höhle befindet ſich an einer ſog. Ruſchel.
einer weicheren, rötlichen Kiesſchicht. Ob die Höhle oder beſſer
geſagt der Schacht zum Zwecke der Gewinnung von Eiſenſteinerz
gedient hat, iſt heute nicht feſtzuſtellen; die vorhandene Kiesſchich
enthält kleinere Mengen Eiſenerz. Es iſt auch die Möglichkeit nick
von der Hand zu weiſen, daß die Höhle evtl. als Fluchtort
an=
gelegt wurde. Geologiſch läßt ſich nichts Beſonderes nachweiſen.
Die neue Groß=Jugendherberge in der Rhön.
In Gersfeld findet am Sonntag im Beiſein hoher Partei= und
Behördenvertreter die Einweihung der ſchon ſeit langen Jahren
geplanten Jugendherberge ſtatt. Die neue Jugendherberge iſt wohl
Wie man hört, will der Grundſtückseigentümer den Schacht nach
gänzlicher Freilegung zu einem Natur=Luftſchutzkeller herrichten
laſſen.
r. Babenhauſen, 28. Nov. Eine amtliche Bürgermeiſter=
Verſammlung des Kreiſes Dieburg fand hier im Saalbau
„Deutſcher Hof” ſtatt. Nach Begrüßungsworten des Herrn
Regie=
rungsrates Walter=Dieburg, der dem kommiſſariſchen
Beige=
ordneten Götzinger aus Frankenhauſen ſeine
Ernennungs=
urkunde zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter und dem
Bürgermei=
ſter Röder=Billings ein vom Kreisausſchuß gewidmetes
Ehren=
diplom zum 25jährigen Dienſtjubiläum überreichte, ſprachen die
Herren Medizinalrat Dr. Hofmann=Dieburg über
Erbgeſund=
heitspflege, Kreisfeuerwehrinſpektor Klenk=Dieburg über die
Mitwirkung der Bürgermeiſtereien im Feuerlöſchweſen. Reg.=Rat
Walter über Feuerſtättenbeſchau, und Bürgermeiſter Dr.
Goe=
bel=Reinheim gab die neueſten Rundſchreiben des Deutſchen
Ge=
meindetages und der Landesdienſtſtelle Heſſen/Heſſen=Naſſau
be=
kannt. Nach Erledigung der amtlichen Vorträge hielt Herr
Refe=
rendar H. Stotz von hier einen alle Anweſenden ſtark feſſelnden
Vortrag über die reiche Vergangenheit der ehemaligen
Reſi=
denz Babenhauſen. Mit dem größten Intereſſe wurden darauf
ein=
zelne blühende Induſtriezweige von hier beſichtigt.
Ct. Heubach, 30. Nov. In einer Verſammlung des
Geflü=
gelzuchtvereins welche im Rathausſaale ſtattfand, wurde
die Abhaltung einer örtlichen Geflügelſchau für das Jahr 1935
be=
ſchloſſen. Ausſtellungen der Umgebung können in dieſem Jahr nur
mit Tauben beſchickt werden, da das diesjährige, teils gute
Zucht=
material an Hühnern nicht beringt iſt. Weiter wurde ein Stamm
Rheinländer, welcher Eigentum des Vereins iſt. zur Erlangung
von Bruteiern an ein Mitglied unter der Bedingung abgegeben,
daß im nächſten Jahr wiederum ein Stamm reinraſſigen
Zucht=
materials in der gleichen Zahl dem Verein zur Verfügung zu
ſtellen iſt.
Ay. König i. Odw., 1. Dezbr. Kundgebung für das
Winterhilfswerk. Der Einladung der NSV.=
Ortsgruppen=
amtsleitung zur Kundgebung im Saale des „Hotels Büchner”
waren viele Volksgenoſſen gefolgt. Die Formationen der
Be=
wegung nahmen geſchloſſen teil. Ortsgruppenleiter Hill
be=
grüßte die Anweſenden und ſprach Dank aus für das zahlreiche
Erſcheinen und gab das Wort Pg. Zachow=Darmſtadt. Letzterer
führte u. a. etwa folgendes aus: Er möchte zunächſt ausdrücklich
erwähnen, daß der Abend nicht veranſtaltet werde, um
mate=
riellen Fragen des Winterhilfswerkes nachzugehen, ſondern die
rein idealiſtiſche Seite des „Gebens” in einer Volksgemeinſchaft
zu betrachten. Der Redner ging davon aus, daß das Geben für
das Winterhilfswerk ein Kern nationalſozialiſtiſchen Weſens ſei
und nicht Notſtände der Gegenwart und gewiſſer Volksklaſſen
allein lindern ſolle, ſondern es ſei eine Pflichterfüllung und
Er=
ziehung für das Wohlergehen eines geſamten Volkes. Pg.
Zachow ſprach weiter über die Art des „Gebens für die
Winter=
hilfe‟. Es ſei vor allem ein Unterſchied zu machen zwiſchen den
Begriffen „Schenken” und „Geben”. Ein „Schenken” ſteht
außer=
halb der Sache. Wir ſollen lernen zu Geben” im
nationalſozia=
liſtiſchen Sinne, d. h. zu opfern. Das „Abgeben” aus
Ueberflüſſi=
gem iſt kein Opfer. Der Redner ſtellte nochmals ausdrücklich
feſt, daß der Nationalſozialismus nicht eine Idee
vorübergehen=
der Art ſei, ſondern eine Weltanſchauung. Wir ſind daher als
Gründer dieſer Bewegung dazu berufen und verpflichtet, zu
opfern‟. Es kann daher auch nicht an der Zeit ſein, ſchon jetzt
jedem Einzelnen zu danken für das, was er dem
Winterhilfs=
werk zur Verfügung ſtellte, ſondern dem ganzen Volke, denn alle
tun ja das gleiche. Erſt Generationen nach uns, ſo führte der
Redner aus, könnten das Erſprießliche dieſer Opferzeit erkennen.
Jeder Volksgenoſſe ſollte daher jedermann zurückweiſen, der ihm
ſpeziell danken wolle für die Spenden aus dem Winterhilfswerk,
und ſagen, daß es Pflicht ſei, was geſchah. Der Redner verſtand
es vorzüglich, den Geiſt zu ſchildern, der einer Sache wie dem
Winterhilfswerk zugrunde liegen ſoll und unterſchied ausdrücklich
und unzweideutig eine materialiſtiſch=marxiſtiſche und
idealiſtiſch=
nationalſozialiſtiſche Erziehung eines Volkes. Seine
Ausführun=
gen fanden große Aufmerkſamkeit und gleichzeitig freudige
Zu=
ſtimmung, die ſich in ſtarkem Beifall zeigte. — Ortsgruppenleiter
Hill dankte Pg. Zachow für ſeine Ausführungen und wünſchte,
daß die Worte guten Boden gefunden haben möchten. Er wies
die Verſammlung noch auf das Winterhilfsſpiel am
Sonntag auf dem Sportplatz in König hin, da auch dort die
Winterhilfe geſtützt werde. Mit dem Deutſchland= und Horſt=
Weſſel=Lied und dreifachem „Sieg=Heil” auf den Führer ſchloß
die Kundgebung.
SENDLERBrRSESERFEHMDER ROHN 954
wie keine andere geeignet, den jugendlichen Wanderern eines der
ſchönſten Wander= und Winterſportgebiete zu erſchließen. Sie iſt
einfach, aber in jeder Beziehung vorbildlich eingerichtet.
Bf. Brensbach. 30. Nov. Die für morgen, den 2. Dezember,
angeſetzte Einweihung der hieſigen neu renovierten Kirche
kann aus unvorhergeſehenen Gründen nicht ſtattfinden.
Voraus=
ſichtlich iſt dieſelbe am 16. Dezember.
m. Beerfelden, 30. Nov. Luftſchutz. Mit einer
Mitglieder=
verſammlung verband, die hieſige Ortsgruppe des
Reichsluftſchutz=
bundes einen Lichtbildervortrag von Herrn Lambert=Erbach.
Der Redner ſchilderte einleitend die Art und Weiſe, wie im
Welt=
krieg die Luftfahrzeuge benützt wurden. Deutſchland nähme im
Falle einer Bedrohung aus der Lauft eine ſehr gefährdete Stelle
ein. Spreng= und Gasbomben wurden nach Gewicht, Beſchaffenheit
und Wirkung beſprochen, für uns am gefährlichſten aber ſind die
Brandbomben, auf deren Unſchädlichmachung wir uns einſtellen
müſſen. Die übertriebenen Schilderungen der Gefahren aus der
Luft wurden abgelehnt, dagegen ein Erkennen der Gefahren
ge=
fordert, um denſelben wirkſam begegnen zu können. Der zweite
Teil des Vortrags brachte Bilder und Ausführungen über die
Luftausrüſtungen der hochgerüſteten Staaten. Dem beifällig
auf=
genommenen Vortrag folgten Mitteilungen des
Ortsgruppen=
leiters Herrn Braun.
Dp. Zwingenberg. 1. Dez. Nach der Durchführung, der
Kanali=
ſation im Paß erwies ſich eine Neupflaſterung dieſer Straße
in=
folge eingetretener Bodenſenkungen vorerſt nicht durchführbar.
Je=
doch wird, ſoweit Kanaliſation ſchon früher vorhanden war, die
erwähnte Straße jetzt ſchon mit neuem Pflaſter verſehen, welches
in Rheinſand eingebettet wird. Der Verkehr muß weiterhin durch
die Obergaſſe, welche nur als Einbahnſtraße zu befahren iſt.
ge=
leitet werden.
Dp. Hähnlein, 1. Dez. Unſer Beigeordneter, Herr Philipp
Götz 4., wurde in der letzten Gemeinderatsſitzung von
Bürger=
meiſter Becht durch Handſchlag verpflichtet.
t. Gernsheim, 30. Nov. Einen guten Beſuch hatte die
Ver=
ſammlung für Frauen und Mädchen im „Darmſtädter Hof”
aufzu=
weiſen. Pg. Niſchwitz=Groß=Gerau ſprach über das Thema:
„Die deutſche Frau und das Winterhilfswerk”. Mit einem Appell
an die Anweſenden, nach Kräften in dieſem Winter für die
Be=
ſeitigung der Not mitzuhelfen, ſchloß er die eindringlichen Worte.
Ein Biebesheimer Saarkind trug ein ſelbſtverfaßtes Gedicht
„Ueber die Befreiung des Saargebietes” vor. Ortsgruppenleiter
Köſter unterſtrich die Worte des Redners und ſchloß die
Ver=
ſammlung mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer.
— Gernsheim, 1. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
30. November: —1.19 Meter, am 1. Dezember: —1.22 Meter.
Am. Biebesheim, 1. Dez. Die hier untergebrachten ſechs
Saar=
kinder verließen geſtern mittag wieder unſeren Ort. Das
Jung=
volk mit Spielmannszug ſowie BDM. brachte die Saarmädels an
die Bahn. woſelbſt Lehrer Menger den Kindern herzliche
Abſchieds=
worte zurief, und das Saarlied geſungen wurde. Zahlreiche
Ein=
wohner hatten ſich eingefunden, um von den Kindern, die ſich bei
ihren Pflegeeltern wie zu Hauſe fühlten und die ſämtlich ſehr gut
zugenommen haben, Abſchied zu nehmen. — Treibjagd. Bei
einer vorgeſtern in der Gemarkung Klein=Rohrheim abgehaltenen
Treibjagd, eines hieſigen Jagdpächters wurden von 22 Jägern
106 Haſen erlegt.
— Crumſtadt, 30. Nov. Die evang. Frauenhilfe und die
Frauen=
ſchaft bereiteten den Saarkindern im evang. Gemeindehaus eine
kleine Abſchiedsfeier bei Kaffee und geſtiftetem Kuchen. Der
Orts=
gruppenleiter Beeres hob in einer Anſprache hervor, was uns
mit unſeren Volksgenoſſen an der Saar verbindet. Lieder und
Gedichte von Saarkindern und Crumſtädter Kindern verſchönerten
die Feierſtunde. Mit dem Wunſch: Deutſch iſt die Saar immerdar,
ſchieden wir voneinander, nachdem die Saarkinder noch beſchenkt
worden waren.
Jagd im Dezember in Heſſen.
Wie im November, ſo hat auch im Dezember männliches Ro/
und Damwild noch Schußzeit. Weibliche Stücke, dieſer beidse
Wildarten können dagegen noch bis zum 31. Januar erlegt, wen
den, ebenſo Kälber beiderlei Geſchlechts.
Während die Schonzeit für den Rehbock (auch Kitzboch) au
1. Dezember beginnt, iſt die Schußzeit für weibliches Rebwin
einſchließlich weiblicher Rehkitze nach der Verordnung des Her,
Staatsminiſters vom 9. November d. Js. bis zum 31. Dezemhu
verlängert worden.
Feldhühner haben vom 1. Dezember ab Schonzeit, doch
könn=
noch Faſanen geſchoſſen werden. Ihnen und den Haſen, deſſiſ,
Balg und Wildbret jetzt vollwertig ſind, gelten in erſter Lim
die nun täglich ſtattfindenden Treibjagden, deren Strecke nor
manche zurückgebliebene Waldſchnepfe ziert.
Enten und Gänſe ziehen. Das Haarraubwild trägt jetzt
Winterkleid und ſpielt in vielen Revieren eine Hauptrolle. 90
allem der Fuchs wird bei Riegeljagden, beim Sprengen aus de
Bau und beim Anſitz am Luder erlegt. Marder und Iltiſt
werden nach längerem Ankirren gefangen. Schneefälle ermön
lichen es, häufiger auf Sauen zu kreiſen und den Schwarzwilſt
beſtand zu verringern.
Da das Schalenwild im Winter erhöhtes Salzbedürfnſt
zeigt, ſind die Salzlecken fleißig zu beſchicken. Jetzt zeigt es ſiüſ.
wer ein rechter Heger iſt, namlich der Weidmann, der ſeinen
Wilde Futter reicht, was eine Selbſtverſtändlichkeit ſein ſollte.
eben hie
Bm. Hofheim (Ried) 1. Dez. Bauernſpenden fürdw namstac
Winterhilfe. Im Kampfe gegen Hunger und Kälte habün
unſere Bauern Opferſinn und Hilfsbereitſchaft gezeigt. Geſpen
wurden 260 Zentner Kartoffeln, 30 Zentner Frucht, anſehnliliekmacksll. *
Mengen Gemüſe, Obſt und Schlachtwaren, ſowie auch Barge
Auch werden ſie in nächſter Zeit das Waldholz für die Erwerbr
loſen koſtenlos hierher fahren. — Mütterſchulungskurſe
Alle Mädchen. Frauen und Mütter, die an einem der demnäcä
beginnenden Schulungskurſe teilzunehmen beabſichtigen, woumt huen Vel "*
auchmann, K.
ſich umgehend bei Frau Lenz oder Frau Volp melden.
geiſtiger Fri
e. Bad=Wimpfen, 1. Dez. Hohes Alter. Ihren 75. Gebur:n
tag feierte Liſette Bechtel, Ehefrau des Georg Bechtel, hier,
Kreiſe ihrer Kinder, Enkel und Urenkel.
Tod
Cp. Klein=Gerau, 30. Nov. Hohes Alter. Der beſondet
in Jägerkreiſen beſtens bekannte Einwohner Johann Reibſtei,
kann am Sonntag ſeinen 80. Geburtstag begehen.
unſere liebe
Be. Büttelborn, 30. Nov. Einen ſchweren Schaden erlitt W: nd Großm
hieſige Schmiedemeiſter Wulf. Wulf, der mit ſeinem Wagen
Darmſtadt weilte, wurde von einem Auto angefahren. Durm
dieſes wurde das eine Pferd derart verletzt, daß es abgeſchlachtt Fradl MAlM
wurde. Das Pſerd war ein edles Tier und hat in den letzten Reu
nen hervorragende Plätze belegt. — In der am Montag hier ſtatn
gefundenen Verſammlung der Frauen und Jungmädel für dec
Winterhilfswerk wurde gleichzeitig einem lange hier gehegtiy
Wunſche entſprochen und eine NS.=Frauenſchaft ins Leben gerue=
Dp. Sprendlingen, 30. Nov. Hohes Alter. Der älteſte Eiuf
wohner unſerer Gemeinde. Herr Rudolf Schlapp 3.. Hallgaſſ
wird Montag, den 3. Dezember I. J., 86 Jahre alt. Von Beru=
Ftr.
Maurer, verſah er in ſeinem hohen Alter während des
Kriege=
den Pedelldienſt in der Schillerſchule. Als Mitglied des frühereng
Kriegervereins iſt er heute noch der Soldatenkameradſchaft neus Tarmſtadt, F
geblieben und beſucht noch die Kameradſchaftsabende des Verinsg) den 2. Dez
— Rüſſelsheim, 1. Dez. Richtfeſt bei den Opel=Wer!
ken. Einem alten deutſchen Brauch folgend, feierte die Wam
Opel A.=G. als Bauherr mit etwa 300 Arbeitern und Meſtern
einer hieſigen und einer auswärtigen Baufirma das Richtfeſt fürf
zwei Bauten, die im Rahmen der für das laufende Jahr vorgeg
ſehenen Neuinveſtierungen errichtet worden ſind: ein großes Lage:s
gebäude am Opel=Bahnhof und ein ſechsſtöckiger Hochbau inmitten
des Werks. Mit den beiden Neubauten werden über 21000 00/ 9e—5lchen 2
neue Werkſtattfläche geſchaffen. Die Bauten wurden in der veg Mſchlafenen
hältnismäßig kurzen Zeit von zirka drei Monaten aufgeführt unn
ergaben über 33,500 Tagewerke. Die Richtfeier vereinigte Bauhenn
ter.
und Bauarbeiter in den Opel=Gaſtſtätten. Betriebsführer Dr. Flei”
ſcher begrüßte alle, die durch ihre Arbeit zum Werden des Welke=s W letzte Geleite
beigetragen haben. Im Namen der Arbeitsfront ſprac Kreise & hochw. Ge
betriebswalter Gerwien; Vertreter der Arbeiter und Byſiumen ſankenbeſuche, de
dankten mit ernſten und humorvollen Richtſprüchen.
Janz für die ehre
— Rüſſelsheim, 1. Dez. „DasDeutſchtum in Siebem ſ0öskanerinne
bürgen”, ein Lichtbildervortrag Kurt Hielſchers in der Ouen F.WFeſu=6o
Hiege, dem Kirch
Werkshochſchule. Wie deutſche Art und deutſcher Geiſt ſich Jah/
hunderte hindurch inmitten fremden Volkstums bewahrt hahen weoeiden Grab
darüber ſprach Kurt Hielſcher am 30. November vor den Opep eiegungen
Arbeitern. Nach einleitenden Worten über die geſchichtliche und Ne dehworſtandes
geographiſche Eigenart dieſes Völkergemiſches um die Karpahell hooſiher und
zeigte Hielſcher in 180 Bildern Landſchaft und Menſchen: 90 1 Lurmſtadt,
Wildnis der Karpathen, die lieblichen Täler Siebenbürgens 9/ 2 boroiten, des
Latonalſozialiſti
Einöde der Steppe und das üppige Wachstum der Donauebenle 1ct zuletzt ſeiged
uralte Kirchen, wehrhafte Klöſter von fremdartiger Pracht. Leca
W0 Blumenſpent
hütten und reiche Bauernhöfe. Frauen mit der Spindel, ZFäſf uchten bl.
beim Tagewerk und beim Tanz. In ganz beſonders liebevol.
Weiſe ging der Vortragende in Wort und Bild auf die einznet Wmſtadt,
artige Schönheit der ſeit Jahrhunderten überlieferten Volkstrauu Wenheime
ten ein. Wenn auch der ganze Staub der Ziviliſation das fards” die
trauern=
frohe Gepräge immer mehr zu beeinträchtigen droht, ſo hat er 000
licht vermocht, das durch ſeine eigene Kleidung und Wohnkulrnb
eſchaffene Urbild eines Volkes zu zerſtören. Neben einem feſſel
den Einblick in ein faſt unbekanntes deutſches Land erſchloß 900ſ
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grtag, 2. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 332 — Seite 9
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Dankſagung.
Für die aufrichtige Teilnahme, die uns
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Inſere liebe Mutter, Schwiegermutter
ind Großmutter
rau Katharina Trautner Bw.
geb. Stotz
ſt am Donnerstag vormittag im Alter
von 79 Jahren ſanft entſchlafen. Die
Beerdigung fand in aller Stille ſtatt.
für die Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
mken herzlich
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Joſef Trautner.
dirmſtadt, Fluhſing, U. S.A.
den 2. Dezember 1934.
Afe
Dankſagung.
(Statt Karten.)
öslichen Dank allen die unſerem lieben
Atſchlafenen
Peter Kampfmann
letzte Geleite gaben. Beſonderen Dauk
*½ hochw. Geiſtlichkeit für die tröſtenden
zankenbeſuche, dem hochw. Herrn Pfarrer
Anz für die ehrende Grabrede, den ehrw
funziskanerinnen und den ehrw. Brüdern
de Herz=Jeſu=Hoſpitals für die aufopfernde
Aege, dem Kirchenchor „Cäcilia”, für den
gebenden Grabgeſang, ſowie für die
Kranz=
vderlegungen ſeitens des Chores, des
ſichenvorſtandes, St. Fidelis, der
Bahn=
tgſchaffner und Portiers vom
Hauptbahn=
m Darmſtadt, der Vereinigung früherer
Abgardiſten, des Bayernvereins und der
Ntionalſozialiſtiſch. Kriegsopferverſorgung
Ncht zuletzt ſei gedankt für die vielen
Kranz=
w Blumenſpenden ſowie für die
zuge=
uhten hl. Meſſen.
(12457
Drmſtadt, den 1. Dezember 1934.
Arnheimerſtr. 30.
Die trauernden Hinterbliebenen.
entgegengebracht wurde, ſagen wir hiermit
innigen Dank. Wir danken herzlichſt Herrn
Pfarrer Kornmann für ſeine troſtreichen
Worte am Grabe, Herrn Pfarrer Waldeck,
den Aerzten und Schweſtern des
Eliſabethen=
ſtiſtes und Herrn Dr. Wirth für ihre Liebe
in den letzten Stunden. Dank Familie
Olitzſch und deren Angeſtellten ſowie den
lieben Arbeitskameradinnen, dem treuen
Jugendbund, der Turnerinnenabteilung der
T.= u. Sp=G. 1846 Darmſtadt, dem Skiklub
Darmſtadt—Odenwald, den Angeſtellten der
Strom=Abteilung und Kafſierern der Heſſ.
Eiſenbahn=A.=G. Darmſtadt für die
Kranz=
ſpenden und letzten Ehrungen.
Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Philipp Deuchert
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iſt die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
Ien Heimgang unſerer lieben Mutter.
Eliſe Schuſter
one für die Blumen= und Kranzſpenden
uchen wir unſeren tiefempfundenen Dank
0ü. Beſonders danken wir Herrn Pfarrer
8)) für die troſtreichen Worte ſowie dem
ingsopferbund für das Geleit und Kranz=
Dierlegung. Vor allem danken wir der
Sweſter Anna für ihre hilfsbereite,
liebe=
rde Pflege und denen, die der Verſtorbenen
(12494
1Aletzte Geleit gaben.
Die trauernden Kinder.
Dankſagung.
5 die bielen Beweſe herzlicher Teilnahme
Ict Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
Kckermeiſter Karl Heider
an wir unſeren herzlichen Dank.
Oes=
ſehen für die zahlreichen Blumenſpenden.
9 danken wir der Kreisleitung, der
Orts=
ſape Schloßgarten, der Bäckerinnung und
M Geſangoerein „Kornblume” für die
Kranz=
ſeden, ſowie Herrn Oberbürgermeiſter Wam=
M. Herrn Obermeiſter Hax und
Ortsgruppen=
e Bender für die ehrenden Worte. (12397
m Namen der trauernden Hinterbliebenen:
fau Magdalene Heider und Kinder.
Amſiadt (Arheilgerſir. 48), den 30. Nov. 1934.
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Seite 10 — Nr. 332
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. Dezember 1934
Dr. Mibels lehter Weg.
Schienenauko vom Schnellzug gerammk.
Die Beiſetzung des Chefkonſtrukteurs der Daimler=Benz=Werke, Dr.=Ing. h. c. Hans Nibel,
der unter großer Beteiligung der Bevölkerung Stuttgarts durch ein Ehrenſpalier von SA=Männern
zu Grabe geleitet wurde.
Reich und Ausland.
Zweite Reichskleinkierſchau in Frankfurk
eröffnel.
Frankfurt a. M. Unter der Anweſenheit
von Reichsſtatthalter, Gauleiter Sprenger,
Ver=
tretern der Behörden, der Landesbauernſchaft und
der Partei wurde die zweite Reichskleintierſchau
auf dem Feſthallengelände feierlich eröffnet.
Bürgermeiſter Linder überbrachte die Grüße
der Stadt Frankfurt und gab zugleich ſeiner
Freude darüber Ausdruck, daß dieſe Schau in
Frankfurt, dem geiſtigen und wirtſchaftlichen
Mittelpunkt des Rhein=Main=Gebietes,
ſtattfin=
det. Er brachte allen Stellen des
Reichsnähr=
ſtandes und des Reichsverbandes der deutſchen
Kleintierzüchter den Dank dafür zum Ausdruck,
daß ſie die Ausſtellung überhaupt ermöglicht
hätten.
Landesbauernführer Dr. Wagner begrüßte
als nächſter Redner die Ausſteller im Namen der
Landesbauernſchaft Heſſen=Naſſau. Es ſei kein
Zufall, daß die Ausſtellung gerade in Frankfurt
veranſtaltet werde, ſei doch das Rhein=Main=
Gebiet ſeit langem in der deutſchen Kleintierzucht
führend. Der Landesbauernführer verſicherte den
Kleintierzüchtern des Gebietes, daß ſie ſtets der
vollen Unterſtützung der Landesbauernſchaft und
ihrer Organe ſicher ſein könnten.
Für den Reichsverband der deutſchen
Klein=
tierzüchter ſprach ſodann deſſen
geſchäftsführen=
der Präſident Dr. Filler. Die Ausſtellung
ſpreche für ſich ſelbſt. Sie ſei nicht die größte,
aber die ſyſtematiſchſte aller bisher gezeigten
Aus=
ſtellungen dieſes Wirtſchaftszweiges. Die
uner=
müdliche, aufopferungsvolle Arbeit der vielen
Mitarbeiter und der Fanatismus der Liebe zum
Tier habe ſie ermöglicht
Die eigentliche Eröffnung der Schau nahm
Stabshauptabteilungsleiter Karl Motz vor. Die
zweite Reichskleintierſchau ſei mehr als ein
bloßes Zurſchauſtellen des Kleintiers; ſie ſei die
große Leiſtungsſchau des Jahres, auf der die
Kleintierzüchter aus allen Teilen des Reiches in
Wettbewerb träten. Daß die Ausſtellung nicht im
Rahmen der großen Reichsnährſtandsſchau
durch=
geführt werde, liege allein an den jahreszeitlichen
Bedingungen. Auch die Reichskleintierſchau ſei
auf dem Leiſtungsprinzip aufgebaut und biete
damit einen umfaſſenden Ueberblick über den
Stand der deutſchen Kleintierzucht. Die
Ausſtel=
lung ſolle ein Stück Dienſt am Volkswohl ſein.
Nach dem Geſang des Horſt=Weſſel=Liedes
ſchloß ſich ein Rundgang durch die Ausſtellung an.
Schwere Skraſen für Deviſenſchieber.
Frankfutt a. M. Der 32jährige Eugen
Uebel aus Frankfurt a. M. beging von Ende ſi
1932 bis Ende 1933 gemeinſam mit ſeinen
Kom=
ſenſchiebungen großen Stils. In der angege= Doftana verbüßen u. a. die bekannten, im Mili=
M., Trier, Saarbrücken und anderen Orten als
Inländer ohne Genehmigung inländiſche
Zah=
ſchen Wertpapieren ſtammten. Durch die Hände
des Trios gingen für etwa 42 000 RM. Effekten= Strafanſtalt befand und auf dem Dach eines
Hau=
erlöſe ohne Genehmigung der Deviſenbewirtſchaf= ſes ſtehend, das der Magor durch das
Zellenfen=
tungsſtelle ins Ausland. Das Landgericht
Frank=
furt a. M. verurteilte am 29. Juni wegen fort= Signalen bezweckt war, ob irgendwelche weiteren
zu 3 Jahren Zuchthaus und je 40 000 RM. Geld= gannen aber kaum daß die Signale abgegeben
ſtrafe. Nickels kam mit einer geringeren Strafe waren, alle Sträflinge gegen die Zellentüren zu
davon. Das Eericht berückſichtigte ſtrafſchärfend, ſchlagen, zu ſchreien und einen ohrenbetäubenden
daß die Angeklagten ein Konſortium gebildet und Lärm zu machen. Die Ruhe in der Strafanſtalt
mit hohen Beträgen Deviſenſchiebungen in
ge=
nauer Kenntnis der Ungeſetzlichkeit des Tuns
vorgenommen hatten. Während die beiden
Kom=
plizen ſich mit ihren Strafen abgefunden hatten,
wandte ſich der Angeklagte Kahn
beſchwerdefüh=
rend an das Reichsgericht und bat um Aufhebung
des gegen ihn ergangenen Urteils. Sein
Rechts=
mittel ſtellte ſich jedoch als unbegründet heraus;
das angefochtene Urteil wurde daher in
Ueber=
einſtimmung mit dem Antrage 473. Reichsa)
walt=
vom Reviſionsgericht mit einer für die Strafhöhe
Rieſige Ueberſchwemmungen.
Melbourne. Nach einem dreißigſtündigen
Wolkenbruch und einem Sturmwind, der mit
80 Stundenkilometern dahinbrauſte, wurde die
Stadt Melbourne das Opfer von derartigen
Ueberſchwemmungen, wie ſie die Stadt noch nicht
erlebt hat. Fünf Perſonen fanden den Tod./ Eine
Anzahl iſt ohne Obdach. Bäume wurden
entwur=
zelt, Telegraphenmaſte umgeriſſen, Wege und
Straßen zerſtört. An der ganzen Küſte ſind große
Schäden angerichtet worden.
Bei der Einfahrt in den Turiner Bahnhof Porta Suſa ſtieß ein Schnellzug mit einem
Schienen=
auto von dem hier gezeigten Typ zuſammen. Das vollbeſetzte Schienenauto fing ſofort Feuer.
Jedoch konnten die Reiſenden ſich durch die Fenſter in Sicherheit bringen. 80 Fahrgäſte erlitten
teils leichte, teils ſchwere Verletzungen.
Einweihung der Magdeburger
„Pionier=Brücke‟.
Magdeburg. Im Zuge der durch Magde, ) durch ſtren
burg führenden Reichsverkehrsſtraße wurde
ge=
ſtern vormittag die neue moderne Steinbrücke, ein
techniſches und architektoniſches Meiſterwerk,
ein=
geweiht.: An der Feier nahm die geſamte
Magde=
burger Bevölkerung teil. Reichsſtatthalter
Loe=
pert und Reichsarbeitsminiſter Seldte waren an
der Spitze zahlreicher Ehrengäſte erſchienen. Der
Reichsſtatthalter erinnerte in ſeiner Anſprache au
die Vergangenheit und an die großen Leiſtungen
des Dritten Reiches, zu denen auch dieſe Brücke
zu zählen ſei. Die Brücke ſolle den Namen eu
halten: „Brücke der Magdeburger Pionier
Pioniergeiſt möge in alle Herzen einziehen,
be=
ſonders in die Herzen der deutſchen Jugend. Nach
einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer danſte.
der Kommandeur des 4. Pionierbataillons,
Ma=
jor Peterſen; im Namen ſeiner Waffengattung
für die große Ehre. Nach dem ſymboliſchen Alt
der Brückeneröffnung fand ein Vorbeimarſch
ſtatt. Hierauf wurde die Brücke dem Verkehl
übergeben.
Der =Kemptener Räubet feſtgeſtellt.
Kempten. Der Polizei iſt es gelungenf
einen der beiden Verbrecher, die am Dienstag
abend den Raubüberfall bei Tengelmann in
Kempten ausgeführt haben, dingfeſt zu machen
Die Täter flüchteten bekanntlich mit einem
Per=
ſonenkraftwagen, der in der Nacht zum Samstag
in Bingen am Rhein bei einer Kraftwagenkon
trolle angehalten wurde. Der Kraftwagen ſt
ſichergeſtellt worden. Dabei wurde einer der
Täter, der am 11. Juli in Dortmund geborene
Otto Kraus, feſtgenommen und in das
Gefäng=
nis in Niederingelheim eingeliefert. Der zweite
weinheim. Seine Perſonalien ſind noch nicht
feſt=
geſtellt.
Kapitän und Schiffsingenieur der „Morro Caſtle‟
unter Anklage.
Verhaftung des Kapitäns Warms und des
Schiffsingenieurs Abbott von dem am 8.
Septem=
ber durch Feuer zerſtörten Paſſagierdampfer
„Morro Caſtle‟. Die beiden Seeleute werden
beſchuldigt, durch Nachläſſigkeit und
Pflichtvei=
letzungen und wurden ins Krankenhaus nach geſſenheit den Tod von mehr als 50,„Perſonen
verſchuldet zu haben.
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MLorbild gewe
Sie war ein
ſuſt alle unſe
ſtets in leb
aismenſchen.
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üioſenen Darſtel
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Auf dem Balkon des Buckingham=Palaſtes.
Von links: Die Mutter der Braut, Prinzeſſin Nikolaus von Griechenland; Prinzeſſin Eliſabeth, die
achtjährige Tochter des Herzogs von York, das älteſte Enkelkind des Königs von England; Herzogin
Marina von Kent; Prinzeſſin Margaret=Roſe, die Schweſter der Prinzeſſin Eliſabeth; Herzog Georg Täter ertrank auf der Flucht im Hafen von
Frei=
von Kent; der Vater der Braut, Prinz Nikolaus von Griechenland; Königin Mary von England.
Der Aufſtand im Zuchkhaus Dofkana.
Bukareſt. Ein Aufſtandsverſuch der
Sträf=
linge des Zuchthauſes Doftana bei Ploeſti, der
ſich vor zwei Tagen ereignete, beanſprucht durch
die nunmehr erfolgte teilweiſe Aufdeckung der
plizen Arnold Kahn und Michael Nickels Devi= Hintergründe größeres Intereſſe. Im Zuchthaus
benen Zeit haben ſie zwölfmal in Frankfurt a. tärputſchprozeß verurteilten degradierten
Offi=
ziere Oberſt Precup und Major Niaoara ihre
Strafe. Es ſcheint nun, daß dieſe Ofiziere, zum
lungsmittel an Ausländer oder Saarländer oder mindeſten aber Major Nicoara, dem
Aufſtands=
zu deren Gunſten ausgehändigt, die aus dem Er= verſuch nicht fernſtanden. Man hat feſtgeſtellt,
lös an inländiſche Banken verkauften ausländi= daß der Bruder des Majors, ein Student
Ni=
coara, ſich am kritiſchen Tage in der Nähe der
ſter ſehen kann, Signale gab. Was mit den
geſetzten, teilweiſe gemeinſchaftlichen Deviſenver= Vereinbarungen beſtanden, iſt noch nicht mit
ge=
brechens den Angeklagten Uebel zu 3½ und Kahn nügender Klarheit feſtgeſtellt. Jedenfalls
be=
konnte nur nach Heranziehung von Verſtärkungen
aus Ploeſti wiederhergeſtellt werden. Der
Stu=
dent Nicoara iſt verhaftet worden.
Mit der Draiſine verunglückt.
Bozen. Auf der Bahn ins Groedeltal
ver=
ſagte infolge des Froſtes die Bremſe. Eine mit New York. Großes Aufſehen erregte die
mehreren Arbeitern beſetzte Draiſine, die ſich auf
der Talfahrt befand, ſprang in einer Kurve aus
den Gleiſen und ſtürzte über einen Abhang auf
die Straße. Ein Arbeiter war auf der Stelle tot,
die übrigen fünf Arbeiter erlitten ſchwere Ver=
Brixen gebracht.
Gasmasken und lange Zöpfe.
belangloſen Maßnahme rechtskräftig beſtätigt Krankenhaus ſtarb.
Tod einer franzöſiſchen Sportfliegerin.
Paris. Die bekannte franzöſiſche
Sportflie=
gerin Helene Boucher, die mehrere Weltrekorde
für Leichtflugzeuge aufgeſtellt hat; ſtürzte geſtern
in der Näge von Verſailles ab. Die Fliegerin,
die im 26. Lebensjahr ſtand, wurde ſo ſchwer
ver=
letzt, daß ſie kurz nach ihrer Einlieferung ins
Ein Bild von der Luftſchutz=Lusbildung in der Schule, durch die ſchon der jüngſte Nachwltc.
den Gefahren eines Luft= oder Gasangriffes und mit ihrer planmäßigen Abwehr vertralt. 2.
wird
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Gcl Ssadtellsor.
ſiedrich der Große. — die unſterbliche Königin.
Zwei deutſche Volksbücher.
Mit der Herausgabe dieſer beiden Bücher hat der Verlag
dfL. Seemann, Leipzig, ſich ein unſtreitbares Verdienſt
erwor=
bgEs ſind Bücher, die in jedes deutſche Haus gehören.
So=
mvol Franz Kuglers Geſchichte Friedrichs des Großen mit den
Zſhnungen Adolf Menzels, das ungekürzt als Volksausgabe
ziu480 Mark in ſehr geſchmackvollem Kleid herauskam, wie
Gil von Hollander=Loſſows Luiſe=Roman „Die unſterbliche
Atüg in (4,50 Mark.)
Das Leben Friedrichs des Großen iſt ein Spiegelbild
deut=
fohe Geiſtes und deutſcher Tugenden. Eine harte Jugend,
ent=
bſſthugsreiche Mannesjahre, ſchwere Not= und Kriegszeit ſchufen
diein eiſernen Charakter, der ſeine höchſte Aufgabe in
ſtreng=
ſtmPflichterfüllung als „erſter Diener ſeines Staates” ſah. Wer
dunGeiſt des neuen Deutſchland erfaſſen will, muß die
Ge=
ſchlſtte dieſes Lebens kennen, in dem die Wurzeln deutſcher
Mat und Einigkeit zu ſuchen ſind.
FFranz Kuglers Verdienſt iſt es, in dieſem unvergänglichen
Buie den ganzen, an packenden Epiſoden reichen Verlauf von
dur Geburt bis zum Tode ſpannend dargeſtellt zu haben. Die
Far Friedrichs des Großen aber, ſein Bildnis und die
be=
ruhten Momente ſeines Lebens, kennt die Welt nur durch die
ZGſtnungen Adolph Menzels. Kuglers Wort und Menzels
Bil=
deu ind der Spiegel, in dem das deutſche Volk — jung und alt
—18 Leben Friedrichs des Großen ſieht und immer ſehen wird.
Ind der Luiſe=Roman! Elſe Hollander verſtand es
ausge=
zeſſchiet, das Schickſal von Preußens großer Königin romanhaft
zu eſtalten. Deutſchlands Frauen ſtehen an einer
Schickſals=
wune. Die geiſtige Revolution unſerer Tage hat auch den
Be=
gunſ der deutſchen Frau, die Auffaſſung von ihrem Weſen und
ihc, Aufgabe machtvoll verändert. Die Königin Luiſe iſt wieder
ihr Forbild geworden!
Sie war ein Menſch kerndeutſcher Art, einer von denen, die,
wgeaſt alle unſere Großen, nicht frühreif und ewigfertig,
ſon=
deri ſtets in lebendigem Werden begriffen ſind. Vom
Durch=
ſchhutsmenſchen einem wohlbegabten, klugen, heiteren und
ſovgnloſen Mädchen, ſtieg ſie, geſtählt und erhoben durch das
Leſd durch ſtrengſte Pflichterfüllung empor zur vollen Reife
einie bedeutenden Frau, die dennoch weiblich blieb, die
vorbild=
liodeGattin und zärtliche, erzieheriſch kluge Mutter war, Mutter
dexſigenen Kinderſchar und Mutter eines ganzen,
ſchwergeprüf=
tery andes. Aus nord= und ſüddeutſchem Blute gemiſcht,
auf=
gewhſen am jugendfrohen Rhein, vollendet im pflichtenſtrengen
P zeißen, verkörpert ſie deutſche Einheit und deutſches Weſen.
Nilh allein auf die Lebensbeſchreibung der unſterblichen Königin
kojant es der Verfaſſerin an, ſie zeigt vielmehr, aus intimer
Kemtnis des an Spannung reichen Stoffes ſchöpfend das Bild
des Frau, die unſeren deutſchen Frauen und Mädchen
ver=
ehgu gswürdiges Vorbild iſt.
Haiergnn Röchling: „Wir halten die Saar!” (Berlin: Volk und
Fich, Verlag.)
in aus der Fülle der in dieſem Jahr veröffentlichten
Saar=
litürtur eine Neuerſcheinung hervorzuheben, bedarf es eines
be=
ſomdcen Grundes. Bei dem Buche Röchlings iſt er gegeben.
Rölhifg iſt, ſeit es in der neueſten Geſchichte wieder einen
Saar=
kamf gibt. Vorkämpfer der Saar. In internationalen
Verhand=
lungn, in Prozeſſen, in der Literatur wurde in den vergangenen
Jahnn ſein Name genannt. Wenn Hermann Röchling jetzt zum
erſie Male kurz vor der Entſcheidung von 1935 mit einer eigenen
geſühbſſenen Darſtellung an die deutſche und Weltöffentlichkeit
triit— wer ſollte nicht nach dieſem Buch greifen! Röchling
ſchil=
der die Vergangenheit der Saar, wie er ſie aus der Geſchichte
un aus mündlicher Ueberlieferung ſeiner großen ſaarländiſchen
Fanlientradition kennt. Er erinnert uns an die Leiſtungen und
Owin der Saarländer während des Weltkrieges, wobei alle
Schil=
deruugen durchtränkt ſind von einer Fülle perſönlicher Eindrücke
un bedanken. Die Saarfrage in Verſailles und die
Völkerbunds=
zeißt es Saargebietes ſind dann im Hauptteil des Buches ganz
aun ſen eigenen Erlebniſſen und aus den Erfahrungen eines
Le=
be usund Kampfes für die Saarheimat geſchrieben. Ein
Perſonen=
ve zchnis macht das Buch auch zum Nachſchlagen geeignet und
zeifzt auf den erſten Blick den weiten Geſichtskreis, aus dem es
geſ heben iſt.
Krio auf ſieben Ozeanen. Neue Folge von „Unſere Marine im
Aeltkrieg”, Herausgegeben von Korv.=Kapitän a. D. F. O.
Zuſch und Korv.=Kapitän a. D. Frhr. v. Forſtner. (Leinen
M. 6,80. Brunnen=Verlag.)
Kornttenkapitän a. D. Fritz Otto Buſch, alias Peter Corneliſſen,
iſt ür jung und alt längſt ſchon ein Programm. Dieſer
uner=
müldlche und ſtets ſprudelnd lebendige Schilderer der See und
ihre Sieger bringt Jahr für Jahr mehrere Bücher heraus, von
de n nicht eines ermüdet, von denen jedes für das nächſte wirbt.
Dieal hat er ſich mit ſeinem Kameraden Korvettenkapitän a. D.
Frnſerr von Forſtner und verſchiedenen anderen Männern
zu=
ſaninengetan, um den zweiten, den Schlußband ſeines
Seekriegs=
weels herauszubringen, in den auch zahlreiche Geſchichten und
Geſchchtchen aus der Feder von Mitkämpfern im Weltkrieg
ein=
gefeimten ſind. — Die zwei Bände Buſch=Forſtner ſind ſo
allge=
mainerſtändlich, ſtellenweiſe ſo feuilletoniſtiſch unterhaltſam, daß
ſiesmtmilienlektüre werden können. Unſere Jungen vor allem,
dern im erſten Teil die Heldentaten der Offiziere und
Beſatzun=
gei ter Hochſeeflotte und der Tauchboote geſchildert wurden,
wer=
deis ſch hier begeiſtert in die Erzählungen von Torpedobooten,
Mümſuchern, Sperrbrechern, Hilfskreuzern, Flugzeugen,
Marine=
luntſtiffen hineinleſen, auch in die Taten der Marine zu Lande
Vieles darin iſt auch
Spanien. Eine Land in Gärung. Von Fritz Wahl. (RM. 1.—.
Societäts=Verlag Frankfurt a. M.)
Spanien befindet ſich nicht erſt ſeit den letzten Jahren in einem
umfaſſenden Gärungsprozeß, der nur aus ſeiner Geſchichte, ſeiner
ſozialen und klimatiſchen Lage heraus zu verſtehen iſt. Die
Tages=
ereigniſſe verdecken häufig die tieferen Gründe, für die
weit=
gehende Unruhe, die dieſes einſt welthiſtoriſche und ſeit
Jahr=
hunderten anſcheinend ſchlummernde Land immer ſtärker ergreift.
Die allgemeine europäiſche Entwicklung nimmt hier einen
beſon=
deren Verlauf. Probleme, die auch ſonſt mit Energie in
Erſchei=
nung treten, beſitzen hier, der Rückſtändigkeit Spaniens
entſpre=
chend, einen maſſiveren und elementareren Charakter. Dieſe
beſon=
dere Situation macht die Vorgänge in Spanien auch für den
Außenſeiter ſo ungewöhnlich ſpannend. Ein Stück abendländiſcher
Geſchichte rollt in wenigen Jahren vor ihm ab. Kulturelle, ſoziale,
wirtſchaftliche, techniſche Aufgaben bedürfen in kürzeſter Friſt
einer grundlegenden Löſung. Wir erleben das dramatiſche
Schau=
ſpiel, daß ein Land von vorne beginnen muß, wenn es ſeine
frü=
here hiſtoriſche Bedeutung wiedergewinnen will. Es iſt ſchwer,
all das auf wenigen Seiten plaſtiſch zu ſchildern. Fritz Wahl, der
vor dem Kriege und wieder ſeit Jahren in Spanien lebt, hat
dieſe intereſſante Aufgabe gut gelöſt.
Doggerbank. Kampf und Untergang des Panzerkreuzers „Blücher”
Von Korv.=Kapitän a. D. Kurt Gebeſchus. (Leinen RM.
3,80. Brunnen=Verlag.)
Unter der zahlreichen Seekriegsliteratur iſt dieſes Werk eine ganz
auffallende Erſcheinung, ein ganz beſonderes Prachtſtück, ſo daß der
Chef der Marineleitung, Admiral Dr. h. c. Raeder, ihm ein
eigenes Geleitwort mit auf den Weg gegeben hat. Ueber
ſieg=
reiche und verluſtreiche Gefechte beſitzen wir allerlei Bücher, aber
noch keines, das ſo ungeheuer eindrucksvoll den Untergang eines
totwunden Kriegsſchiffes ſchildert und die prachtvoll heroiſche
Hal=
tung von Offizier und Mann dabei. Gebeſchus hatte — für uns —
das Glück, buchſtäblich an allen Brennpunkten der
zuſammenge=
ſchoſſenen „Blücher” ſich zu befinden: in der zertrümmerten
Zen=
trale, in den glühend gewordenen Geſchütztürmen, in dem
ver=
gaſten Kommandoſtand. Manchmal ſtreift es an das Grauſige,
alle Menſchenkraft Ueberſteigende, das nur ganze Männer
be=
ſtehen konnten; und in dieſer Hölle hielt die Manneszucht. Es
iſt ein Hohelied, das nie wieder verklingen darf; und es iſt ſo
packend, ſo mitreißend, daß dagegen alles, was es in unſerer
Jugend an Romantik gab, verblaßt.
Germaniſche Seefahrt. Von Korv.=Kapitän a. D. F. O. Buſch
und Obering. H. Docter. (Leinen RM. 6.—. Brunnen=
Verlag.)
Seit Beginn ſeiner Geſchichte war der Germane zum Seefahrer
geboren. Er wagte ſich als Erſter auf den freien Ozean hinaus,
als noch alle anderen Völker ängſtlich an den Küſten ſich
entlang=
taſteten, er als Erſter ſegelte Island und Grönland und, lange
Jahrhunderte vor Columbus, Nordamerika an. Seine ſchnellen
Langſchiffe herrſchten auf dem Nordmeer und dem Atlantik, auf
dem Schwarzen und dem Mittelmeer. Rom und Byzanz zitterten
vor ihm, Kleinaſien und Aegypten, Spanien und Frankreich
wur=
den von ihm gebrandſchatzt, in Afrika und in Britannien
begrün=
dete er mächtige Reiche. Zum erſten Male hat ſich jetzt ein
wirk=
licher Seemann dieſes Stoffes angenommen und ſich darauf
ſpe=
zialiſiert, uns die Germanen als Trautgeſellen des Meeres
vor=
zuführen. Zum erſten Male ſind hier die einzelnen Funde
germa=
niſcher Schiffbaukunſt lückenlos zuſammengefaßt und es wird an
Hand von Plänen und Aufriſſen gezeigt, wie die Schiffe der
ger=
maniſchen Seefahrer konſtruiert und gebaut waren.
Deutſche Leiſtungen in aller Welt. Von Wilhelm Rumpf.
(Reclams Univerſal=Bibliothek Nr. 7266. Gebd. 75 Pfg.)
Eine überwältigende Fülle deutſcher Leiſtungen auf allen
Ge=
bieten iſt in dieſem Bändchen zuſammengefaßt. Deutſche Bauern
und Siedler ziehen nach Ueberſee und begründen hier blühende
Provinzen. Deutſche Kaufleute ſchaffen im Ausland
Unterneh=
mungen, die heute Weltgeltung haben. Die genialſten Erfinder
und Entdecker in Wiſſenſchaft und Technik ſind Deutſche geweſen.
Die deutſchen Denker und Forſcher haben Ueberragendes
geſchaf=
fen, deutſche Staatsmänner und Krieger haben Unvergängliches
geleiſtet — ſo geht es fort auf allen Gebieten: überall ſind deutſche
Genialität und Tüchtigkeit führend geweſen. Dieſe z. T. wenig
be=
kannten Tatſachen eindringlich. vollſtändig und lebendig vor Augen
zu führen, iſt das beſondere Verdienſt dieſes Buches.
Die kleine Chronik der Anna Magdalena Bach. Volksausgabe.
(Leipzig, Koehler & Amelang.)
Die kleine Chronik der Anna Magdalena Bach wurde ſofort bei
ihrem Erſcheinen wegen der wunderbaren Einfühlung in das
Weſen Bachs und ſeiner Zeit anerkannt und geſchätzt. Sehr bald
erkannte man aber auch den menſchlichen Reiz dieſes Werkes. Es
gibt kein ſchöneres und tieferes Buch der deutſchen Familie als
dieſe bezaubernde Dichtung, darin das Leben des großen
Thomas=
kantors und ſeiner vielen Söhne und Töchter, geſehen mit den
Augen der glücklichen Lebensgefährtin, in innigen Bildern Geſtalt
gewinnt. Zugleich iſt dieſes Buch ein hohes Lied der deutſchen Ehe,
das in ſeltener Reinheit und Anmut den Zuſammenklang der
bei=
den Menſchen ſchildert, die Vermählung des Genies Johann
Se=
baſtian Bach mit dem feinen, verſtändnisvollen Frauentum ſeiner
Anna Magdalena, die drei Jahrzehnte an ſeiner Seite lebte,
un=
erſchütterlich im Glauben an ſeine Sendung und ſein Genie. Für
eine deutſche Frau oder ein deutſches Mädchen, beſonders aber für
jeden Muſikfreund, kann man ſich kein ſchöneres Geſchenkwerk
den=
ken, als dieſes nun in preiswerter Ausgabe herausgebrachte
köſt=
liche Buch.
Werner Helwig: Die Aetna=Ballade. Verlag: Die Rabenpreſſe,
Berlin.
Nicht das Sizilien deutſcher Ferienreiſender, ſondern ein
wil=
deres, urtümliches Sizilien iſt es, das Werner Helwig, der
Va=
gant und Dichter hier beſchwört. Das Dämoniſche, Unheimliche,
Strahlende und Drohende des Landes und der Menſchen um den
mythiſchen Vulkan hat ihn in ſeinen Bann gezogen. Davon
be=
richtet er hier in einigen Bruchſtücken von lockerem,
novelli=
ſtiſchem Zuſammenhang. In einer Sprache jedoch, die aufhorchen
läßt, weil ſie dicht an die Dinge herangeht, weil ſie jenem
magi=
ſchen Zwang entſpringt, der den Künſtler treibt, das Unſägliche
Dr. N.
ſagbar zu machen.
Nr. 332 — Seite 11
*Paul Ernſt: „Tagebuch eines Dichters”. Mit einem Bild des
Dichters. (Leinen 7.50 RM. Albert Langen / Georg Mueller,
München.)
In über 60 Aufſätzen, entſtanden in den Jahren 1910 bis 1920,
nimmt der Dichter aus Anlaß irgendeines neu erſchienenen Buches,
eines politiſchen Geſchehens, Stellung zu den bewegenden
Ereig=
niſſen dieſes ſchickſalsvollen Jahrzehnts, in dem der Umbruch einer
Welt ſich ankündigte. Immer ſieht der Dichter hinter dem
zufäl=
ligen Anlaß die Spuren des wirklichen Geſchehens. Aus tiefſter
Sorge um Beſtand und Zukunft ſeines Volkes zeigt er die Schäden
und Riſſe im Bau unſeres Lebens auf, warnt und mahnt er
wenn auch meiſt mit dem tragiſchen Bewußtſein, gegen ſeine Zeit
zu ſtehen, nicht verſtanden zu werden, als Unzeitgemäßer verlacht
zu werden. Paul Ernſt iſt den ſchweren Weg ſeines Lebens
auf=
recht zu Ende gegangen. Er hat noch das Morgenrot des neuen
Tages geſehen, bevor er ſtarb. Er hat ahnen dürfen, daß ein Teil
deſſen, was er in Sorge gedacht und geſtaltet hat, mit beitragen
würde zum neuen Bau. So ſind die Aufſätze dieſes Bandes nicht
Dokumente vergangener Zeit, ſondern ein Erbe und ein Auftrag
für uns, eine Forderung, der wir nachkommen müſſen. Denn
deutſches Weſen erfüllt ſich nicht, wie immer wieder aus dieſen
Aufſätzen hervorgeht, im Beharren auf dem Erreichten. 1917
ſchreibt Paul Ernſt: „Das deutſche Volk hat eine große Aufgabe
von Gott zugewieſen bekommen, die es noch nicht erfüllt.
Deutſchland hat noch zu geben. Das iſt unſere
Auf=
gabe, uns dazu zu bilden, daß wir das können”, und etwas ſpäter,
1918: „Deutſchlands Seele iſt die Rechtfertigung für das Beſtehen.
von Europa: Europa müßte zugrunde gehen, wenn die deutſche
Seele nicht wieder erwachte . Dieſes Buch, Zeugnis eines nicht in
abſeitigen Problemen zerdachten, ſondern in höchſter
Verantwor=
tung vor ſeiner dichteriſchen Aufgabe und ſeiner volklichen Pflicht
vorbildlich gelebten Lebens, zeigt einen Mann, der ſeiner Zeit
vorauseilend in Werk und Leben das Bild des Dichters
über=
haupt formen und geſtalten half, das uns heute als Wunſchbild
vorſchwebt.
Alfred Manns: „Der Warphof und das Sumpfmoor” (Verlag
C. Bertelsmann in Gütersloh. Gebd. RM. 2.85.)
Ein frieſiſcher Heimatroman im beſten Sinne, anſprechend und
lebendig in der liebevollen Art der Schilderung von Landſchaft
und Menſch und der Deutung ihrer ſchickſalhaften Verbundenheit.
Um den Kampf zweier Generationen gegen die gewaltige
Natur=
kraft des Moores geht es. Der Vater, der Warphofbauer,
unter=
liegt im Ringen mit dem Sumpfmoor, das alljährlich ſeine Opfer
an Menſch und Tier fordert. Der große Plan der Trockenlegung
und Kultivierung mißlingt und damit das Lebenswerk des
Moor=
hofbauern, für das er mit der zähen Beharrlichkeit des Frieſen
kämpfte: die Natur läßt ſich nichts abtrotzen. Aber ſein Sohn
vollendet das Werk. Er kämpft nicht mit der blinden
Verbiſſen=
heit des alten Bauern gegen die Natur, ſondern mit der
Ueber=
legenheit ſeines techniſchen Wiſſens. Aber nicht der überhebliche
Verſtand iſt’s, der den Kampf gewinnen läßt. Erſt die durch
Generationen überlieferte Sage läßt den Menſchen, der um die
geheimnisvollen Kräfte des Bodens weiß, die unbeugſame Natur
erobern.
Helene Chriſtaller: „Das Blaue Haus‟. Eine Geſchichte aus dem
Leben. (Verlag Friedrich Reinhardt, Baſel. Leinen M. 5.60.)
Schon bald nach Erſcheinen des Buches „Als Mutter ein Kind
war” iſt Frau Chriſtaller beſtürmt worden. Weiteres von ihren
Enkeln zu erzählen. Mit Freude iſt die Dichterin dieſem Wunſche
nachgekommen und berichtet hier vom „Blauen Haus”, ihrem
Sitz an der Bergſtraße, wo ſich alljährlich im Sommer ihre nun
auf dreizehn angewachſene Enkelſchar ein Stelldichein gibt. Gleich
zu Beginn des Buches erleben wir einen ſolchen Sommer im
Blauen Haus mit, ſehen die Großmutter inmitten ihrer
Enkel=
ſchar ſpielen, lernen die Freunde des Hauſes kennen, ſo den
Hof=
kaplan, der den dreizehnten Enkel tauft, und das energiſche
Ur=
chen (Urgroßmutter). Man ſtaunt, wie die tatkräftig energiſche
und dabei doch ſo gütige Großmutter es verſteht, ihren Enkeln
mit wenig Mitteln ein Jugendparadies zu ſchaffen. Wie
eigen=
artig und fein weiß die Dichterin mit ihren Enkeln Urchens
Ge=
burtstag zu verſchönern. Aber es kommen für alle auch ſchwere
Tage, und hier erweiſt ſich die tapfere Dichterin als eine feſte
Stütze der Familie, die Troſt und Kraft in ihrem ſtarken
Gott=
vertrauen und in ihrer großen Naturverbundenheit findet. Eine
Atmoſphäre der Güte und Menſchenliebe durchſtrömt dieſes
inner=
liche und dabei doch ſo heitere und lebendige Buch.
* Matthias Claudius, Sein Weg und ſeine Welt von Urban
Roedl. (Kurt=Wolff=Verlag, Berlin.)
Es iſt ein Verdienſt ſowohl des Autors, wie auch des Verlages,
durch dieſes umfaſſende Lebenswerk des Matthias Claudius, die
ſo oft verkannte Geſtalt in die Erinnerung, ja in den Brennpunkt
der Zeit zu ſtellen. Wenngleich nicht verkannt werden ſoll, daß es
nicht ungefährlich wäre, Vergleiche zwiſchen Zeitbildern und
Epochen zu ziehen, die nicht verglichen werden können. Aus
zahl=
reichen Briefen, Zitaten und Auszügen ſpricht Matthias Claudius
ſelbſt in dieſem Werk. Seinen Urſprung und Weg, ſeine Welt des
Geiſtes, der Wirklichkeit und der Erſcheinungen zeichnet der Autor.
Sein zweites Leben, Liebesbriefe von Paul Keller. (B. Behr’s
Verlag, F. Federſen, Berlin.)
Man darf füglich geteilter Meinung darüber ſein, daß ein
Dich=
ter der der Allgemeinheit gehört, ein Anrecht darauf hat, einen
Teil ſeines Ich für ſich zu behalten. Gertrud Scupin rechtfertigt
die Herausgabe ſeiner Liebesbriefe, die ihr der Zufall in die Hand
ſpielte, mit der Feſtſtellung, daß P. K. ein Anrecht darauf hat, in
wllen Ausſtrahlungen ſeiner ſtarken Perſönlichkeit von der
Nach=
welt erfaßt und gewürdigt zu werden. Und dieſe Briefe ſollen eine
Lücke in ſeiner Lebensbeſchreibung ausfüllen. Sie erzählen von der
erſchütternden Tragik im Leben Paul Kellers.
„Jan und Hein, die Rabenknaben” Zwölf luſtige Bubenſtreiche
in Bildern und Reimen von Otto Waffenſchmied. (
Ham=
burg. Verlag Broſchek & Co.)
Kinder werden immer Kinder bleiben; auch wenn ſie zum
Er=
ſtaunen der Eltern, geſchloſſenen Auges, aus dem Motorengeräuſch
eines Autos Modell, Typ und Jahrgang heraushören können.
Unſere Kinder nehmen das techniſche Wunder als natürliche
Selbſtverſtändlichkeit hin. Aber die Wunder des Märchens, die
der unerreichbare Erfinder „Phantaſie” ſchafft, ſind ihnen mehr,
denn ſie lieben das Wunderbare auch heute noch und ſie lieben
auch heute noch wie einſt etwas, was die Technik ihnen niemals
bieten kann; das Lachen, welches das Kind zur Entwicklung ſo
notwendig braucht wie die Vitamine. Um des Lachens willen
machen Kinder auch luſtige Streiche ſchon ſeit Olims Zeiten. Jan
und Hein ſind auch zwei von dieſer Sorte. Sie ſind gelehrige
Schüler Eulenſpiegels mit reiner kindlicher Seele, die mit ihren
luſtigen Streichen ihr Recht auf die ſonnige Jugendheiterkeit
durchſetzen.
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Seite 14 — Nr. 332
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Kreis Skarkenburg. Kreisklaſſe 1, Gruppe 1.
12. 34: Bobſtadt — Gernsheim, Schiedsrichter: Keilmann=
Bürſtadt; Biebesheim — Groß=Rohrheim, Sch.R.:
Göckel=Darmſtadt; Heppenheim — Biblis, Sch. R.:
Lerch=Eberſtadt; Hofheim — Klein=Hauſen, Sch. R.:
Ihrig=Groß=Gerau.
1/. 2. 34: Groß=Rohrheim — Bobſtadt, Sch.R.: Jung=
Weiter=
ſtadt: Biblis — Biebesheim, Sch.R.: Schulmeyer I=
Mörfelden; Klein=Hauſen — Heppenheim Sch.R.:
Keilmann=Bürſtadt; Gernsheim — Bensheim, Sch. R.:
Lerch=Eberſtadt.
30. 2. 34: Bensheim — Hofheim, Sch. R.: Eberhardt=Pfungſtadt;
Groß=Rohrheim — Gernsheim. Sch.R.: Schulmeyer II=
Mörfelden; Heppenheim — Biebesheim, Sch.R.:
Melk=Wixhauſen; Bobſtadt — Biblis, Sch.R.: Ihrig=
Groß=Gerau.
35: frei für Pokalſpiele.
31. 35: Groß=Rohrheim — Bensheim, Sch.R.: Ihrig=Groß=
Gerau; Gernsheim — Biblis, Sch. R.: Klinger=Groß=
Gerau; Klein=Hauſen — Bobſtadt, Sch.R.: Lerch=
Eberſtadt; Hofheim — Biebesheim, Sch.R.:
Hill=
gärtner=Darmſtadt.
1. 35: Bobſtadt — Hofheim, Sch.R.: Klinger=Groß=Gerau;
Bensheim — Heppenheim, Sch. R.: Bäcker=
Ludwigs=
hafen; Biebesheim — Gernsheim, Sch. R.: Ihrig=
Groß=Gerau; Biblis — Klein=Hauſen, Sch. R.:
Schul=
meyer II=Mörfelden.
Zſ.1, 35: Bensheim — Biblis, Sch.R.: Melk=Wixhauſen;
Hep=
penheim — Bobſtadt. Sch,R.: Göckel=Darmſtadt; Gr.=
Rohrheim — Hofheim, Sch.R.: Lerch=Eberſtadt; Klein=
Hauſen — Biebesheim, Sch. R.: Keilmann=Bürſtadt.
z2. 35: frei für Pokalſpiele.
R)2. 35: Bobſtadt — Bensheim, Sch. R.: Müller=Griesheim b.
Dſtdt.; Biblis — Groß=Rohrheim, Sch.R.: Göckel=
Darmſtadt: Hofheim — Heppenheim, Sch.R.:
Keil=
mann=Bürſtadt: Gernsheim — Klein=Hauſen, Sch. R.;
Schulmeyer I=Mörfelden.
10.7, 35: Biebesheim — Bensheim, Sch.R.: Lautz=Pfungſtadt;
Gernsheim — Heppenheim, Sch.R.: Ihrig=Gr.=Gerau;
Biblis — Hofheim, Sch.R.: Enzler=Darmſtadt; Klein=
Hauſen — Groß=Rohrheim, Sch.R.: Lerch=Eberſtadt.
22.:, 35: Bensheim — Klein=Hauſen, Sch. R.: Lautz=Pfungſtadt;
Hofheim — Gernsheim, Sch.R: Müller=Griesheim b.
Darmſtadt; Heppenheim — Groß=Rohrheim, Sch.R.:
Jung=Weiterſtadt; Biebesheim — Bobſtadt, Sch.R.:
Ihrig=Groß=Gerau.
die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtartund beginnen im Dezember um 14.15 Uhr, im Januar um
1411 Uhr und im Februar um 15.00 Uhr.
die Herren Schiedsrichter werden erſucht, den erteilten
Spiel=
auuurg ſofort zu beſtätigen.
Kreisklaſſe 1, Gruppe 2.
99½, 34: Wixhauſen — Weiterſtadt, Schiedsrichter: Leitermann=
Sprendlingen; 46 Darmſtadt — Eberſtadt, Sch.R.;
Eberhardt=Pfungſtadt; „Mörfelden — Groß=Gerau,
Sch. R.: Dracker=Spendlingen; Griesheim — 75
Darm=
ſtadt, Sch. R.: Schader=Bürſtadt.
1641, 34: Weiterſtadt — Wolfskehlen, Sch. R.: Sattig=Dieburg;
(berſtadt — Wixhauſen, Sch.R.: Wolf=Hauſen; 46
Darmſtadt — Groß=Gerau, Sch. R.: Schmidt=Langen;
75 Daxmſtadt — Mörfelden, Sch. R.: Leis=
Lampert=
heim.
309 ½. 34: Wolfskehlen — Griesheim, Sch.R.: Keilmann=
Bür=
ſtadt; Eberſtadt — Weiterſtadt, Sch. R.: Hain=
Seligen=
ſtadt; „Mörfelden — 46 Darmſtadt, Sch.R.: Jung=
Dietesheim; „Wixhauſen — Groß=Gerau, Sch.R.:
Paul=Hauſen.
141. 35: frei für Pokalſpiele.
1:4, 35: Wixhauſen — Wolfskehlen, Sch. R.: Dracker=
Sprend=
lingen; „Groß=Gerau — Eberſtadt, Sch.R.: Becker=
Mainz; Griesheim — Mörfelden, Sch.R.:
Kratzen=
berg=Sprendlingen; „Weiterſtadt — 75 Darmſtadt,
Sch. R.: Lautz=Pfungſtadt.
20.,, 35: 46 Darmſtadt — Wolfskehlen, Sch. R.: Scherer=
Sprend=
lingen; „Weiterſtadt — Mörfelden, Sch R.: Schmidt=
Langen; Groß=Gerau — Griesheim, Sch. R.: Schader=
Bürſtadt; 75 Darmſtadt — Eberſtadt, Sch.R.; Paul=
Hauſen.
35: Eberſtadt — Wolfskehlen, Sch. R.: Leonhardt=
Sprend=
lingen; „Weiterſtadt — Groß=Gerau, Sch.R.:
Leiter=
mann=Sprendlingen, 75 Darmſtadt — Wixhauſen,
Sch.R.: Lautz=Pfungſtadt; Griesheim — 46
Darm=
ſtadt, Sch. R.: Jung=Dietesheim.
7., 35: frei für Pokalſpiele.
10.., 35: Wixhauſen — Griesheim, Sch. R.: Eberhardt=
Pfung=
ſtadt; Wolfskehlen — Mörfelden, Sch.R.: Schmidt=
Langen: 46 Darmſtadt — Weiterſtadt, Sch. R.: Kilian=
Sprendlingen; Groß=Gerau — 75 Darmſtadt, Sch. R.:
Sinſel=Mainz.
35: Wolfskehlen — Groß=Gerau, Sch.R.: Leis=
Lampert=
heim; Mörfelden — Wixhauſen, Sch.R.: Schneider=
Niederrad; Griesheim — Eberſtadt, Sch.R.: Schader=
Bürſtadt; 75 Darmſtadt — 46 Darmſtadt, Sch.R.:
Sattig=Dieburg.
72 35: Wolfskehlen — 75 Darmſtadt, Sch. R.: Dracker=
Sprend=
lingen; Griesheim — Weiterſtadt, Sch.R.: Scherer=
Sprendlingen; Mörfelden — Eberſtadt, Sch. R.:
Lei=
termann=Sprendlingen; 46 Darmſtadt — Wixhauſen,
Sch. R.: Manus=Obertshauſen.
lie Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine
ſtagtund beginnen im Dezember um 14.15 Uhr, im Januar um
14.3Uhr und im Februar um 15.00 Uhr.
lie Herren Schiedsrichter werden erſucht, den erteilten
Spiel=
auüitg ſofort zu beſtätigen.
J. Schäfer, Groß=Gerau, Poſtfach.
der Union=Klub läßt Henckel=Rennen, Kiſſaßzony=
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lech Union=Rennen und Preis der Diana beſtehen, obwohl die
Reimen am Nennungsſchluß nicht die geforderte Zahl von
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ſtattfindende Verbandsſpiel Polizeiſportverein — Viktoria
Ur=
berach. Vorher um 9.15 Uhr treffen ſich die Reſerven beider
Vereine.
SV. Weiterſtadt.
Wir verweiſen nochmals auf das Verbandsſpiel am Sonntag
gegen Union Wixhauſen. 1. Mannſchaften um 2.30 Uhr, 2.
Mann=
ſchaften um 12.30 Uhr.
Nach den Spielen, alſo um 5 Uhr findet im Vereinslokal eine
wichtige Mitgliederverſammlung ſtatt. In Anbetracht der
wich=
tigen Tagesordnung (Unfälle) iſt es Pflicht eines jeden Mitglieds
und beſonders der aktiven Spieler, pünktlich zu erſcheinen.
Waſſerball-Olympig-Vorbereilung in Skukkgart
mit Darmſtadts Waſſerballſpielern.
Zu einem zweiten Olympiavorbereitungskurſus der deutſchen
Waſſerballer, der geſtern und heute in Stuttgart ſtattfindet, ſind
neun Darmſtädter Waſſerballſpieler nach der ſchwäbiſchen
Haupt=
ſtadt gefahren. Dort treffen ſie nun auf die beſten Spieler der Gaue
14 (Baden), 15 (Wüttemberg) und 16 (Bayern). Die Darmſtädter
Mannſchaft, die in Stuttgart den Gau 13 (Südweſt) vertritt
be=
ſteht aus folgenden Spielern: Schmidt=TSG. 46; Schüßler=Jgd.,
Leonhard=Jahn 1875; Orlemann=Id.; Langjahr=Jahn 75, Mayer=
Jgd., Roßkopf=TSG. 46. Außerdem ſind Köllner=Jungdeutſchland
und Reſch=TSG. 46 mit nach Stuttgart gefahren. Wir wollen
hof=
fen, daß es den Darmſtädter Waſſerballſpielern gelingt, den Gau
Südweſt unter den kritiſchen Augen des Verbandswaſſerballwartes
würdig zu vertreten.
Platzſperre für Waldhof.
Die Ausſchreitungen, die ſich im Anſchluß an das Fußballſpiel
zwiſchen dem SV. Waldhof und Phönix Karlsruhe am vergangenen
Sonntag auf dem Waldhofplatz ereigneten, haben die zuſtändige.
Sportbehörde zu ſchärfſtem Eingreifen veranlaßt. Bis zur
endgül=
tigen Klärung der Angelegenheit wurde der Platz des SV
Wald=
hof für alle ſportlichen Veranſtaltungen, ausgenommen
Jugend=
ſpiele geſperrt. Angeſetzte Heimſpiele müſſen auf den Plätzen der
jeweiligen Gegner ausgetragen werden.
*
Um die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft 1935
werden die Spiele in den vier Gaugruppen am 7., 14. und 28. April
ſowie 5.. 19. und 26. Mai ausgetragen. Die Gaugruppenſieger
treffen ſich am 2. Juni zur Vorſchlußrunde, das Endſpiel findet am
16. Juni ſtatt.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Sonnzag, 2. Dezember
6.35: Hamburg: Hafenkonzert. Die Glocken vom Großen Michel. —
Choral: Wie ſoll ich dich empfangen. — 8.15: Zeit, Nachrichten,
We ter — 8.25: Stuttgart: Gymnaſtik. — 8.45: Choralblaſen.
900: Evangeliſche Morgenfeier. — 9.45: Deutſches
Schatzkäſt=
lein, Klavierwerke von Beethoven. — 10.15: Chorgeſang.
Mämergeſangverein „Fidelio” Püttlingen (Saar). Ltg.: Wolf.
11.00: Joſ. Ponten lieſt: Die Väter zogen aus. — 11.15:
Hausmuſik für Advent und Weihnachten.
1200: Orcheſter Frankfurter Berufsmuſiker. Ltg.: P. Weidig. —
13.00: Ueber St. Borromäus. Blick vom Frankfurter Dom.
13.15: Schallplatten: Neue Beſen kehren gut! — 14.00:
Stutt=
gart: Großer Kinderbuntfunk. Das Chriſtkid käßt blaſen. —
Kinderſmfonie, von Joſ. Haydn. — 15.00: Suunde des Landes:
Stille Saat. Eine Adventsplauderei. 2.
„e Frag” beim
Pflanzen=Doktor koſt ſirr! 3. Fehler in der Starkſtrom=Leitung.
4. Wollen wir mal ausrechnen! Was koſtet uns die
Schweine=
haltung?
16.00: Köln: Nachmittagskonzert. Das Funkorcheſter. Lig.: Kühn.
17.30: Schummerſtunde — 18.00: Jugendfund: Reichsſtatthalter
Gauleiter Sprenger: Mein Verhältnis zu der Hitler=Jugend,
18.30: Stuttgart: Saarländiſche Städtebilder. Neunkirchen.
19.00: Volksmuſik. — 19.45: Sport. — 2.00: Drunten im
Un=
terland. Smgſpiel in 3 Akten. — 21.30: Hamburg: Reichsſda.:
7. Meiſterkonzert des deutſchen Rundfunks. Joſ. Pembaur /pielt.
Konzert für Klavier und Orcheſter in G=Dur von Beethoven.
22.10: Zeit, Nachr., — 22.15: Nachr., Wetter, Sport.
22.20: Sportſpieger des Sonntag. — 22.30: Eſſen: Funkbericht
vom Boxländerkampf Deutſchland-Polen. — 22.45: Tanzmuſik.
Kapelle Franz Hauck. — 24.00: Stuttgart: Nachtmuſik.
Frankfurt: Montag, 3. Dezember
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Zeit,
Meldungen. — 6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch; Choral.
700: Gruppenkapelle des Arbeitsdienſtes 22/220 Kaſſel. Ltg.:
Obermuſikmeiſter, Philipp jun. — In einer Pauſe, ca. 8.00:
Nur für Frankfurt: Waſſerſtand, Wetter. — 8.30: Stuttgart:
Gynaſtik. — 9.00: Nur Kaiſerslautern: Werbekonzert.
9.15: Nur Kaiſerslautern: 1. Wenige geben — viele negmen!
2. Klavierkonzert. — 10.00: Nachr. — 10.15: Stuttgart:
Schul=
funk: Das deutſche Auslands=Inſtitut. — 10.45: Prakt.
Rat=
ſchläge für Küche und Haus. — 11.00: Werbekonzert. — 11.30:
Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12 00: Sbuttgart: Landesorcheſter Gau Würtremberg=Hohenzöllern.
Ltg.: Wilh. Walter — 13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt.
Nachr — 13.10: Nachr. aus dem Sendebezirk. — 13.15:
Schallplatten: Die romantiſche deutſche Oper. — 14.15: Zeit,
Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht. — 14.45: Zeit,
Wirtſchafts=
meldungen. — 14.55: Wetter. — 15.00: Nur Kaſſel: Nachr.
15.15: Kinderſtunde: Jetzt baſteln wir Weihnachtsgeſchenke. —
15.30: Kurzaeſchichten aus dem Leben.
16.00: Vom Deutſchlandſender: Nachmittagskonzert. Willi. Glahe
und ſein Orcheſter. — 18.00: Jugendfunk: Gebretsführer
Kra=
mer: Unſere kommende Winterarbeit — 18.15: Aus Wald und
Flur — 18.25: Neue deutſche Dichtung: Hermann Claudus.
18.35: Katechtsmus für Sprachſünder. — 18.45: Meldungen.
18.50: Aus Tonfilm und Operette. Ausf.: Kapelle Franz Hauck.
19 45: Kaſſel: Kundgebung zum Ehrentag der deutſchen
Arbeits=
ppfer Funkbericht. — 20.00: Zeit, Nachr. — 20.10: Volk
und Wirtſchaft an der Saar, Berichte u. Geſpräche. — 20.30:
Ludwigshafen a. Rh.: Konzert. Das Landes=Sinfonieorcheſter für
Pfalz und Saargebiet Ltg.: Generalmuſildirektor Boehe.
21.15: Der Kapland=Diamank. Aus den Akten des
Geheim=
detektivs Olaf Svendſen. Kriminalhörſpiel von Ludw. Metzger.
22.00: Zeit, Nachr. — 22.15: Nachr, Wetter,, Sport. — 22.30:
Freiburg: Deutſche Bauernlieder aus dem Banat. — 23.00: Köln:
Fröhlicher Klang zur nächtlichen Stund. Bunte Volksmuſik.
24.00: Schallplatten: 1. Aus deutſchen Meiſteropern, 2. Aus
ſcher Lyrfk.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Sountag, 2. Dezemder
6.30: Togesſpruch. — 6.35: Hamburger Hafenkonzert. Die Glocken
vom Großen Michel.
Choral: Wie ſoll ich dich empfangen.
800: Stunde der Scholle: 1. ... im Dienſt am Bauern. 2.
Schafft Wolle durch Schafzucht! 3. Ernährungswirtſchaftl.
Um=
ſchau. — 8.55: Deutſche Feierſtunde. Woh. dem der glaubt und
hofft!
9.35: Sendepauſe.
10.05: Berlm: Wetter. —
10.10: Sendepauſe.
10.20: Sperrzeit. — 11.00: Die Augen
ſchließe, wende deinen Sinn . .. Gedichte von Pau: Ernſt. —
11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Mozart: Es=Dur=
Streich=
quarlett.
12 00: Gkückwünſche. — 12.10: Morgenveranſtaltung der Telefunken
A.=G. zu Gunſten des Winterhilfswerks 1934=35. — Dazw.
12.55: Zeitzeichen. — 13.30: Nur ein halbes Stündchen (
Schall=
platten) — 14.00: Kinderfunkſpiele: Von einem, der auszog,
das Gruſeln zu lernen. (Aufn.) — 14.45: W. von Maſſow3
Fernſchach im Dienſte der Volksgemeinſchaft. — 15.00: F.
Chopin, Meiſterwerke für Klavier, (Aum.) — 15.30: Stunde
des Landes: Beim Schäfer Jupp von Ludwegshöhl, Hörfolge.
16.00: Köln: Buntes Unterhal ungskon erf. Das Funkorcheſter. Ltg.:
Kühn — 17.30: Märchen=Muſik (Schallpl.). — 18.00:
Plau=
termann meint. — 18.30: London: Blasmuſik.
19.15: Stunde der Auslandsdeutſchen. Bei den Deutſchen in Natak
in Südafrika. — 19.45: Sport des Somntags. — 20.00:
Köln; Muſikal. Reiſeberichte. — 21.30: Reichsſendung:
Ham=
burg: 7. Meiſterkonzert des deutſchen Rundfuks. Joſ. Pembaur
ſpielt. Konzert für Klavier und Orcheſter G=Dur (Beethoven).
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 22.30: Zeitfunk.
22.45: Seewetterbericht. — B.00: Frankfurk: Tanzmuſtk.
Ka=
pelle Franz Hauck.
Deutſchlandſender: Montag, 3. Dezember
6.00: Hamburg: Wetter. — 6.05: Nachr. — 6.15: Berli:
Gym=
naſtik. — 6.30: Tagesſpruch: anſchl.: Choral. — 6.35: Leipzig:
Frühkonzert. — In einer Pauſe gegen 7.00: Nachr. — 8.30;
Sperrzeit. — 8.45: Leibesübung für die Frau. — 9.00:
Sende=
pauſe — 9.40: Hauswirtſchaftlicher Lehrgang. Hausfrau und
Markt. — 10.00: Nachr. — 10.15: Volk u. Staat: Der
Wander=
zug d. Langobarden. Volksſchickſal a. d. Zeit d. Völkerwanderung.
11.00: Körperl. Erziehung, Hilfe u. Hilfeſtellung. 11.15:
Seewet=
terbericht. — 11.30: Sendepauſe. — 11.40: Eva Förſter: Die
praktiſche Ausbildung der Jungbäueri; anſchi.: Wetter.
11.50: Glückwünſche.
12 00: Köln: Muſik am Mittag. Das Kleine Funkorcheſter. Ltg.:
Leo Eyſoldt — 12.55: Zeitzeichen. — 13.00: Das läßt ſich
hören (Schallpl.); anſchl.: Wetter. — 13.45: Nachr. — 14.00:
Sperrzeit. — 14.55: Programmhinweiſe, Wetter, Börſe. —
15.15: Für die Frau: Deutſche Wertarbeit im deutſchen Hemm.
15.80: Werkſtunde für die Jugend: Flugzeugmodellbau.
16 00: Tanz= und Unterhaltungsmuſfk. Ferdy Kaufmann und lein
Orcheſter — 17.30: A. Gütt: Leibesübungen im Dienſte der
Raſſenpflege. — 17.45: Kinderſtimmen aus aller Welt (
Schall=
platten! — 18.00: W. Keilhack: SOS — Eisberg im
Nord=
atlantik. Eispatrouillendienſt. — 18.15: Arbeitsrückblick d.
Hit=
lerjugendfunks. Eine Zuſammenſtellung unſerer beſten Autnahmen;
anſchl.: Das Gedicht; anſchl.: Wetter.
19.00: Muſik i deutſchen Heim. — 20.00; Kernſpruch; anſchl.:
Kurznachr. — 20.10: Wenn ich ſchon Opus höre. .. Der
In=
tendant ſpricht. — 21.00: Deutſcher Kalender: Dezember. Ein
Monatsbild vom Königswuſterhäuſer Landboten. — 22.00:
Wetter=, Tages= und Sportnachr — 22.30: Zeitfunk. — 22.45:
Seewetterbericht. — 23.00; Köln: Fröhſicher Klang zur
nächt=
lichen Stund‟
Wetterbericht.
Ausſichten für Sountag: Trocken, aber bewölkt, nur zeitweiſe
aufheiternd bei ſüdlichen Winden.
Ausſichten für Montag: Bei lebhaften und mehr nach Weſten
drehenden Winden veränderlich, einzelne Regenfälle.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe war nach freundlichem Beginn
aus=
geſprochen feſt. Durch den Tendenzumſchwung in den letzten
Tagen hat das Intereſſe des Publikums für die Effektenmärkte
wieder weſentlich zugenommen. Wie man hört, ſind zu Beginn
der Woche außerhalb der Börſe ganz erhebliche Poſten von
Tarif=
aktien untergebracht worden. Nachdem der Ultimo „nunmehr
überwunden iſt, finden die zuverſichtlichen Betrachtungen der
außenpolitiſchen Lage ſowie die fortlaufend günſtigen
Wirt=
ſchaftsnachrichten nunmehr auch kursmäßig ihren Niederſchlag.
Ferner wollte man das bevorſtehende Kapitalſtockgeſetz etwas
günſtiger beurteilen. Nachdem die erſten Kurſe etwa 1—1½
Pro=
zent höher lagen, wurde das Geſchäft, im Verlauf recht lebhaft,
und auf allen Märkten traten neue Befeſtigungen ein, die zum
Teil naturgemäß auch eine Folge der am Monatsbeginn vielfach
noch nicht erneuerten Limite waren. Montanwerte waren
an=
fangs bis 1 Prozent gebeſſert, Vereinigte Stahl ſtiegen von 393
auf 40¾ Prozent. Braunkohlenwerte waren 1 Prozent höher.
Rheinbraunkohlen eröffneten 2½ Prozent niedriger. Farben
konnten ½ und im Verlaufe weitere 1 Prozent gewinnen.
Rüt=
gers befeſtigten ſich um faſt 2 Prozent. Am Elektroaktienmarkt
handelte man bis zu 1½ Prozent über den Vortagesnotierungen.
Kabel= und Drahtaktien litten nach den vorgeſtrigen ſtarken
Stei=
gerungen unter Glattſtellungen, nur Vogel gewannen nochmals
1½ Prozent. Am Markt der Autoaktien lagen Daimler (plus
1½ Prozent) lebhaft. Maſchinenwerte waren nach ſchwächerer
Eröffnung durchweg befeſtigt. Im Verlaufe war die Tendenz
unter Führung von Farben, die auf 137½ (134¾) anzogen,
wei=
ter feſt. Man handelte vielfach bis zu 2 Prozent über den
Vor=
tageskurſen. Weiter ſchwach lagen dagegen Rhein, Braunkohlen,
die nochmals 1 Prozent verloren. Am Elektroaktienmarkt
konn=
ten Akkumulatoren 2½ und Siemens 1½ Prozent gewinnen.
Chade A—C waren 2 RM. und Chade D 4 RM. höher. Berlin=
Karlsruher Induſtriewerke gewannen 1¾, Akku 1¾ und Südd.
Zucker 2 Prozent. Auch Renten waren meiſt befeſtigt. Altbeſitz
wurden wegen der Ziehung weiter geſtrichen.
Die Frankfurter Börſe zeigte mit Beginn des neuen
Monats und damit einer neuen Rechnungsperiode verſtärkte
Un=
ternehmungsluſt. Von der Kundſchaft waren im größeren
Um=
fange Kauforders eingetroffen, und auch die Kuliſſe beteiligte ſich
angeſichts der zuverſichtlicheren Stimmung lebhafter am Geſchäft.
So war die Umſatztätigkeit zum Wochenſchluß recht lebhaft, und
die Tendenz war allgemein feſt. Von wirtſchaftlichen Momenten
wurden die Verbeſſerung des deutſch=franzöſiſchen
Wirtſchafts=
abkommens ſowie die Fortſchritte der Clearing=Verhandlungen
mit Holland mit Befriedigung vermerkt. Zunächſt ſetzte das
Ge=
ſchäft etwas zögernd ein, nach Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde
es auf den meiſten Marktgebieten ausgeſprochen lebhaft. Im
Vordergrunde ſtanden Montanwerte insbeſondere Harpener (plus
1½ Prozent), Klöckner 723—73½ (71½), Stahlverein 40½
(39½), Phönix 47—47¾ (46½) und Mannesmann 74—74½
(7258), Rheinſtahl gewannen ½ Prozent. Größere Umſätze hatten
außerdem Farbeninduſtrie mit 135½—137½ (1341) Prozent.
Deutſche Erdöl lagen ½, Metallgeſellſchaft ½ Prozent höher.
Elektroaktien lagen relativ ruhig, doch gewannen Siemens 2
Pro=
zent, AEG. und Gesfürel je ½ Prozent, Licht u. Kraft bröckelten
um 2 Prozent ab. Bemerkenswert feſt lagen noch Daimler mit
plus 1½ Prozent und Holzmann mit plus 2 Prozent.
Schiff=
fahrtsaktien, Deutſche Linoleum, Weſtdeutſche Kaufhof und Aku
zogen bis ½ Prozent an. Im Verlaufe blieb die Tendenz feſt,
wenn auch das Ausmaß der Aufwärtsbewegung kleiner war. Das
Geſchäft war jedoch noch ziemlich lebhaft. Die zum Teil ſtark
erhöhten Kurſe blieben voll behauptet, andere, anfangs weniger
geſtiegene Papiere erzielten Erhöhungen von ½—1 Prozent. Am
Rentenmarkt waren ſpäter Kommunal=Umſchuldung mit plus ½
Prozent ſehr lebhaft, ferner gingen Reichsbahn=Vorzugsaktien in
größeren Beträgen um. Schuldbuchforderungen und
Zinsver=
gütungsſcheine lagen etwas ruhiger.
Wirtſchaftliche Rundſchou.
Die Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der
Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 28. November auf 101,2 (1913
— 100); ſie iſt gegenüber der Vorwoche (101,3) leicht
zurück=
gegangen. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrar=
ſtoffe 101,1 (minus 0,3 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und
Halb=
waren 91,9 (unverändert) und induſtrielle Fertigwaren 118,7
(unverändert).
Verkehr mit der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung. Der
Zentralverband des Deutſchen Bank= und Bankiergewerbes gibt
eine Mitteilung der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung
be=
kannt, die an den Führer der Wirtſchaft und die Spitzenverbände
von Handel und Induſtrie gerichtet iſt: „In= und ausländiſche
Firmen haben ſich in letzter Zeit in ſteigendem Maße mit
An=
trägen und Anfragen unmittelbar an die Reichsſtelle für
Deviſen=
bewirtſchaftung gewandt. Die Anträge mußten in der Regel an
die zuſtändige Deviſenſtelle bzw. Ueberwachungsſtelle zur
Bear=
beitung abgegeben werden. Wegen der erbetenen Auskünfte ſind
die Einſender regelmäßig an die Induſtrie= und Handelskammern
verwieſen worden. Die unmittelbaren Eingaben an die
Reichs=
ſtelle für Deviſenbewirtſchaftung haben alſo nicht zu der von den
Einſendern erhofften Beſchleunigung, ſondern, im Gegenteil, zu
für alle Beteiligten unliebſamen Verzögerungen geführt. Sie
haben außerdem den Geſchäftsgang der ſchon aufs äußerſte in
An=
ſpruch genommenen Reichsſtelle in erheblichem Maße mit
unnöti=
gem Schreibwerk belaſtet. Es wird deshalb dringend empfohlen,
von unmittelbaren Eingaben bei der Reichsſtelle für
Deviſen=
bewirtſchaftung abzuſehen.”
Bekanntmachung über eine weitere Teilkündigung der
Ver=
einbarung über den deutſch=franzöſiſchen Warenverkehr. Die
franzöſiſche Regierung hat durch Mitteilung gemäß der
Verein=
barung über den deutſch=franzöſiſchen Warenverkehr vom 28. Juli
1934 die Zugeſtändniſſe bei folgenden Einzelpoſitionen der Liſte 3
dieſer Vereinbarung mit Wirkung vom 1. Dezemher 1934 ab
rück=
gängig gemacht: Aus Nr. 549 des franzöſiſchen Zolltarifs:
Haar=
ſchneidemaſchinen, im Stückgewicht von weniger als 110 Gramm
und 110 Gramm und mehr. Einzelteile, und zwar nur untere und
obere Schneideplatten (peignes et contcepeignes) Die
Bekannt=
machung ergeht im Anſchluß an die Bekanntmachung vom 15.
No=
vember 1934.
Die deutſch=niederländiſchen Verhandlungen über einen neuen
Clearing=Vertrag. (Ausgabe der Deviſenbeſcheinigungen im
De=
zemher wie bisher.) Der Regierungspreſſedienſt hat folgende
Verlautbarung herausgegeben: „Bei den Verhandlungen über
einen neuen Clearing=Vertrag mit Deutſchland, die jetzt im Haag
ſtattfinden, wurde vereinbart, daß die deutſchen Behörden für den
Monat Dezemher Deviſenbeſcheinigungen, die zu Einzahlungen
auf die niederländiſch=deutſche Clearing=Rechnung berechtigen, nach
denſelben Richtlinien ausgegeben werden, wie ſie für den Monat
November feſtgeſetzt waren.”
Neue Baugeſellſchaft Wayß u. Freytag A.=G., Frankfurt a. M.
Wie der Fwd. erfährt, hat, die Neue Wayß u. Freytag, A.=G.,
Frankfurt a. M., in dem bisherigen Verlauf des Geſchäftsjahres
1934 eine beachtliche Auftragsvermehrung zu verzeichnen. Der
Inlandsauftragsbeſtand betrug ein Mehrfaches des
Vorjahres=
umfanges. Die Preiſe ſind angeſichts des ſcharfen Wettbewerbes
immer noch gedrückt, ſo daß das zwar verbeſſerte bisherige
Er=
gebnis nicht ganz dem Umfang der Beſchäftigungsſteigerung
ent=
ſpricht. Trotzdem hat das Unternehmen, eine deutliche innere
Kräftigung erfahren. Auch im Auslandsgeſchäft, in dem
zahl=
reiche Projekte in Bearbeitung ſind, hat die Geſellſchaft Erfolge
zu verzeichnen. Neben der programmäßigen Ausführung der
be=
kannten größeren Aufträge hat die Geſellſchaft in Gemeinſchaft
mit einer iriſchen Bauunternehmung gegen ſtarke ausländiſche
Konkurrenz einen Bauauftrag in Irland. (Objekt etwa 80 000
Pfund) übernommen. Es handelt ſich um die Ausführung einer
beſonders auch techniſch hochwertigen Kühlwaſſerleitung für ein
Elektrizitätswerk in Dublin. (Im Vorjahre hat die Geſellſchaft
Dividendenzahlung mit 5. Prozent auf das Aktienkapital von 2.
Mill. RM. aufgenommen. Frankfurter Freiverkehrskurs etwa
74 Prozent.)
Deviſen und im Ausland befindliche
Vermögensſtücke anzeigen!
Nach dem Volksverratgeſetz vom 12. Juni 1933 waren Deviſen
und im Ausland befindliche Vermögenſtücke nach dem Stand vom
1. Juni 1933 dem Finanzamt anzuzeigen. Die Friſt, in der dieſe
Anzeige zu erſtatten war, iſt Ende Oktober 1933 abgelaufen. Es
hat ſich aber herausgeſtellt, daß viele Anzeigepflichtige ihrer
Anzeigepflicht nicht genügt haben. Daher hat das
Steueranpaſ=
ſungsgeſetz vom 16. Oktober 1934 die Anzeigefriſt bis zum Ablauf
des 31. Dezember 1934 verlängert. Die Anzeigefriſt umfaßt
nun=
mehr die Zeit vom 14. Juni 1933 (dem Tag, an dem das
Volks=
verratgeſetz in Kraft getreten iſt) bis zum Ablauf des 31.
De=
zember 1934. Innerhalb dieſer Friſt muß jeder, der am 1. Juni
1933 Deviſen oder im Ausland befindliche Vermögenſtücke gehabt
hat, dieſe Werte dem Finanzamt anzeigen. Soweit die Anzeige
nicht bereits erſtattet worden iſt, muß ſie bis Ende Dezember 1934
nachgeholt werden. Durch ordnungsmäßige Anzeige wird
Straf=
freiheit erlangt wegen der Steuer= und
Deviſenzuwiderhandlun=
gen, die mit den angezeigten Werten mittelbar oder unmittelbar
zuſammenhängen. Dieſe Wirkung tritt auch dann ein, wenn
be=
reits ein Ermittlungs= oder Strafverfahren eingeleitet
wor=
den iſt.
Eine noch weitergehende Amneſtie gilt für
Deviſenzuwider=
handlungen:
1. Hat jemand vor dem 17. Oktober 1934 hinſichtlich
anbie=
tungspflichtiger Werte (Deviſen oder Reichsmarkforderungen
ge=
gen Ausländer) eine Deviſenzuwiderhandlung begangen oder
ſtehen ihm dieſe Werte noch zur Verfügung, ſo wird Straffreiheit
dadurch erlangt, daß die Werte bis zum Ablauf des 31. Dezember
1934 der Reichsbank oder einer Deviſenbank angeboten werden.
2. Hat jemand vor dem 17. Oktober 1934 hinſichtlich
anbie=
tungspflichtiger Werte (Deviſen oder Reichsmarkforderungen
ge=
gen Ausländer) eine Deviſenzuwiderhandlung begangen, hat er
jedoch über die Werte vor dem 17. Oktober 1934 verfügt und iſt
dadurch die Anbietung der Werte rechtlich oder tatſächlich
unmög=
lich geworden, ſo tritt Straffreiheit nur dann ein, wenn die
Deviſenzuwiderhandlung bis zum Ablauf des 31. Dezember 1934
der Reichsbank angezeigt wird und wenn außerdem innerhalb
einer von der Reichsbank zu beſtimmenden Friſt Deviſen (
Erſatz=
deviſen) in Höhe eines Betrages angeboten werden, den die
Reichsbank beſtimmt.
3. Deviſen, die der Reichsbank oder einer Deviſenbank bereits
angeboten worden ſind oder bis zum Ablauf des 31. Dezember
1934 angeboten werden, ſind der Anzeigepflicht, die das
Volks=
verratgeſetz vorſieht, nur dann unterworfen, wenn die Deviſen,
betrachtet nach dem Stand vom 1. Juni 1933, zu den im Ausland
befindlichen Vermögenſtücken gehörten.
An jedermann ergeht hiermit die folgende Aufforderung:
Prüfen Sie nach, ob Sie am 1. Juni 1933 Deviſen oder im
Aus=
land befindliche Vermögenſtücke hatten, die dem Finanzamt
ange=
zeigt werden müſſen. Falls Sie mit Deviſen zu tun haben, ſo
prüfen Sie ferner nach, ob Ihre Deviſenangelegenheiten in
Ord=
nung oder ob Deviſenzuwiderhandlungen zu bereinigen ſind. Wenn
Sie im Zweifel darüber ſind, ob Sie dieſe oder jene Werte
an=
zeigen müſſen oder ob in dieſem oder jenem Punkt
Deviſen=
angelegenheiten zu bereinigen ſind, ſo wenden Sie ſich mit Ihren
Zweifeln an ein Finanzamt.
Wer bisher mit Deviſen oder mit ausländiſchem Vermögen
geſündigt hat und bis zum 31. Dezember 1934 von der
Möglich=
keit, wieder ſteuerehrlich und deviſenehrlich zu werden, nicht
Ge=
brauch macht, ſetzt ſich ſchweren Freiheitsſtrafen aus.
Keine Erporlvaluka-Erklärung bei
Durchfuhr=
ſendungen.
Der Leiter der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung ordnet
mit R.E. 153/34 d. St. an: „Als Durchführungsſendungen nach
Diehmärkke.
Weinheimer Schweinemarkt vom 1. Dezember. Zugeführt
292 Stück. Verkauft 221 Stück. und zwar Milchſchweine von 7 bis
10 RM., Läufer von 14—24 RM.
Art. 2, 8 10. Abſ. 1, der Durchführungsverordnung zur Verorde
nung über die Deviſenbewirtſchaftung vom 23. Mai 1932 gelte
auch diejenigen Sendungen, die nach der Frachtbriefvorſchrift des
ausländiſchen Abſenders durch das Inland nach einem
ausländi=
ſchen Beſtimmungsort befördert werden ſollen und nur aus
tarif=
lichen Gründen durch die zuſtändigen Dienſtſtellen der Reichsbahn
ohne Inanſpruchnahme eines Spediteurs amtlich weiter
abgefer=
tigt und mit neuen Frachtbriefen verſehen werden. — Bei dieſen
Sendungen trägt der neu ausgeſtellte Frachtbrief folgenden Ver= u g änen rechtl
merk der zuſtändigen Eiſenbahndienſtſtelle: Durchfuhrſendung. Die
Neuausfertigung der Frachtpapiere iſt nur aus tariflichen
Grün=
den erfolgt. Der vorliegende Runderlaß 153/34 ergänzt den
Runderlaß 143 vom 12. November 1932, in dem beſtimmt wurde, / 1 Deren geie
daß Sendungen aus dem Auslande, die an einen inländiſchenn 1 auch damcl
Empfänger (in der Regel Spediteur) adreſſiert ſind und von
die=
ſem mit neuen Frachtbriefen oder neuer internationaler Poſte
paketkarte nach dem Auslande weitergeſandt werden, nicht zum
Durchfuhrverkehr gehören, für den nach Art. 2 8 10, Abſ. 1 d. VO.
zur Verordnung über die Deviſenbewirtſchaftung vom 23. Mai1 ſih
1932 keine Exportvalutaerklärung notwendig iſt.
F
d de
Ha4 nun?
n Ich denke ſo:
* du entfſcheiden
Skatker Ausbau der Rohſtoff=Induſtrie
in Süddeutſchland.
Neue Rohſtoffbetriebe für die Textilwirtſchaft.
Nachdem erſt kürzlich von der Gründung der Lonzona A.=G.
in Säckingen berichtet wurde, die die Herſtellung von Acetatpro= in großem Umfange aufnehmen wird, wird nunmehr die
Rohſtoffinduſtrie eine weitere Ausdehnung durch die Schaffung
eines neuen Werkes in Murg erfahren, das beſonders Rohſtoffe
für die Textilinduſtrie herſtellen wird. Die erforderlichen Indu
ſtrieanlagen werden durch Umbauten der ſtillgelegten Stumpen=
und Zigarrenfabriken in Murg erfolgen. In gleichem
Zuſammen=
hang iſt die Wiederinbetriebnahme der bereits ſeit Jahren ſtill
liegenden Ferro=Fabrik in Rhina in Ausſicht genommen.
Produkkenmärkke.
fn4
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gebeten
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ſie bald hier
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Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 1.
Dezem=
ber 1934. Die Preiſe verſtehen ſich in Pfg. pro Pfund bzw. Stück.
Gemüſe: Kohlrabi 5, Erdkohlraben 8. Gelbe Rüben 6—5,
Rote Rüben 6—8, Weiße Rüben 6—8, Schwarzwurzeln 20, Spinat
10—12, Rotkraut 10—15, Weißkraut 4—6, Wirſing 4—8,
Grün=
kohl 8—10, Roſenkohl 20—22, Zwiebeln 8—10, Knoblauch 50—60,
Tomaten 40—60, Kaſtanien 18—20, Feldſalat, Lattich 60.
En=
divienſalat 5—15 Kopfſalat 30—35, Blumenkohl 20—60, Rettich
5—10, Meerrettich 30—40 Spätkartoffeln 4. Obſt: Tafel
äpfel 10—18, Wirtſchaftsäpfel 6—10, Tafelbirnen 10—15.
Wirt=
ſchaftsbirnen 5—10, Trauben 40—45, Nüſſe 35—40, Apfelſinen3
bis 20, Zitronen 5—6, Bananen 40. Eßwaren: Süßrahmbuttr
160, Landbutter 140—142, Weichkäſe 20—25, Handkäſe 4—12, friſche
Eier 11—16. Wild und Geflügel: Gänſe 80—100, Hühle:
70—80, Enten 100, Tauben 50—60, Haſen 40—100. Ziegenfleiſch
50 Hahnen 90—100. Fleiſchwaren: friſches Rindfleiſch 50
Kalbfleiſch 76. Schweinefleiſch 90. Hackfleiſch 64
93 Büro
der
räkelte
i. Weinheimer Obſtgroßmarkt. Die täglichen Anlieferugn
betrugen in der Berichtswoche durchſchnittlich 150 Zentner. B
guter Nachfrage wurden folgende Preiſe (in Pfg. pro Pfund))
zahlt: Birnen 3—10, Aepfel 5—14, Nüſſe 20—25. Quitten
Kaſtanien 8. Ab 1. Dezember finden nur noch drei Verſteige
rungen wöchentlich ſtatt, und zwar Montags. Mittwochs und Freſe
tags jeweils 14 Uhr.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
In der niederrheiniſchen Schuhinduſtrie iſt eine Selbſthilſe
aktion durchgeführt worden. Dieſe ſoll insbeſondere den mittlern
und kleineren Betrieben zugute kommen. Etwa 60 Betriebe ſind
in Form einer Intereſſengemeinſchaft als G. m. b. H. zuſammen
geſchloſſen worden, um die Durchführung von Sammelaufträgen
zu ſichern.
Berliner Kursbericht
vom 1. Dezember 1934
Deviſenmarft
vom 1. Dezember 1934
Berl. Handels.60
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Nordd. Llohzd
A. C. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau .
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gasl;
Deutſche Erdöl
Nee
70.50
72.75
27.50
30.875
27.625
124.—
78.75
111.—
117.625
104.50
Veie ee
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und
Köln=Neueſſen.
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Koksw. Chem. Fab=
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
„N.
59.75
107.,625
105.—
75.50
Ree
108.50
73.25
94.625
74.375
58.125
Weeen ue
Polyphonwerke
Nütgerswerke
Salzdetfurth Kal
Beſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. In
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Vae
13.50
85.—
151.—
32.—
40.75
410.—
14.—
120.75
46.—
98.—
108.—
127.—
Aegypten
Argentinie
Belgien
Braſilien
Bulgarier
Canada.
Dänemar
Danzig
England
Eſtland
Finnland
Frankreich
Griechenlatt
Holland
sland
D
taypt. *
1 Pap. Peſo
1o0 Velga
1 Milreis
100 Leva
canad. Doll
100 Kronen
100 Gulden ſe
E.Stg.
100 eſtl. Kr.
100 finn. Mk
100 Franken
100 Drachm.
100 Gulden
100 is1. Kr.
Geld.
12.685
0.828
58.17
0.204
3.047
2.547
55.23
81.07
12.37
68.68
5.46sl
16.39
2.354
Brieit
12.715
0.532
58.28
0.206
3.053
2.553
55.35
B1.23
12.40
68.32
5.475
16.43
2.358
168.08 169.42
55.381 56. 10
Italien
Japan
Jugoſlawien
Lettland
Norwegen
Oeſterreich
Portugal.
Schweden
Schweiz
Spanien
Tſchechoſlowak
Türkei.
Ungarn
Uruguag
Ver. Stau en
GeldBrief
5.694 5.7
8 2.422
bach
Nirmer
Durmktädter and Hatlonarbant Suriaſtadr, Filiate der Aredoher Bun
Kee
„Gr. IIp. 1934
„ 1935
„ 1938
„ 1937
1938
„Gruppe!
103.7
106
104.5
102
99:,
103,2
5% Dtſch. Reichsan!.
5½%0Intern.,b.30
6%Taden ...v.27
6%Bahern ..v.27
6%Heſſen ....u.28
...v.29
69 Preuß. St. v. 28
6%Sachſen .„.v.27
6%Thüringen v.27
96.25
95
96.25
96.25
95
95
96.25
108.25
95.25
95.75
6% Dt. Reichsbahn
Schätze.
....
6% Dt. Reichspoſt
Schätze. . ......
412%
..
Dtſch. Anl. Ausl.
*I, Ablöſung.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .
6%Baden=Baden
6%Berlin ...b.24
62Darmſtadt . . .
6%Dresden.. b.26
690Frankfurt v. 26
6% Heidelberg v. 26
6%Mainz. .. .
6JMannheim v.27
6%München v. 29
Wiesbaden v. 28
6%Heſſ. Lanbesbk. 93
6% Golboblig. 80.5
100.75
100.25
97.5
Ziehun
9.55
86
85
87.25
82.75
87
86”.
86),
89.5
92
28
We Le
hyp.=Bk.=Liguid.
Frankfurter Kursbericht vom 1. Dezember 1934.
Komm.=Obl. . .
6‟ Preuß. Landes=
Pfb.=Anſt. 0.Pf.
6% „ Goldoblig.
39 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. f
Heſſ.Gldobl. R.11
„ „ R.12
62aKaſſ. Landeskrd.
Goldpfbr. ..
6%Naſſ. Landesbk
5½%0 „ Lig.=Obl
—
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*Ausl. Ser.
-Ausl. Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
101.25
116.5
Berl. Hyp.=Bl.
20 =Lig.=Pfbr.
DFrif. Hyp.=Bk.
„ Lig.=Pfbr.
Goldoblig
Frlf. Pfbr.=Bk.
„ Lig.=Pfr.
82Mein. Hyp.=Br.
Lig.-Pfr
83 Pfälz. Hyp. Bk.
„ Lig.=Pfb.
82Rhein.Hhp.=B.
5½% „ Lig.-Pfr.
69
„ Goldoblig.
% Südd. Boden=
Creb.=Bank
%o „ Lig.=Pfbr.
Württ. 6yp.=B.
93.5
94
93.5
94.5
20
92.75
93
93
93‟/,
80
93
94
93.5
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95
95
93.5
93‟,
92
95
94
9511,
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6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
62oMitteld. Stahl
6% Salzmann & Co.
83Ver=Stahlwerke
6SVoigt & Häffner
J. G. Farben Bonds
5%Bosn. L. E. B.
2. Jnbeſt.
5%Bulg. Tab. v. 02
4½% Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½
42Türk. I.Bagbad
„ II.Bagdad
4½güngarn 1913
„ 1914
„ Goldr.
1910
4½Budp.Stadtanl.
47Liſſabon
42 Stockholm
Aktien.
Accumulat., Fabril
Alg.Kunſtzide unie
A. E. G.
AndregeNoris 8a
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoff
Bad. Maſchinenfbr.
Bemberg, F.P...
Berl. Kraft u. Licht
Buderus Eiſen..
Eement Heidelberg
Karlſtadt!
3
33
93.5
87.25
89‟
119.75
12
36.25
24
4.2
6.75
6.5
6.8
6.4
56.5
8
162.5
56
27.5
104
98
65.25
128
131
149.5
84
zu0
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Chem.Werke Abert
Chade (A=C) ..
Contin. Gummiw.
Contin.=Linoleum
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl
Dt. Gold= u. Sil
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleum ...
Dortm. Ritterbräu
Dyckerhoff & Widm
Eichbaum=Werger
Elektr. Lieferg.=Geſ.
. Licht u. Kraft
Enzinger Union.
Eſchweiler..
Eßling. Maſchinen.
Faber & Schlei
Fahr, Gebrüder
F.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt & Guilleaume
Frankfurter Hof..
Gelſenkirch. Berow.
Geſ.felektr. Untern. /108
Goldſchmidt Th.
Gritzner=Kayſer...
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hanauer Hofbräuh.
Hanfwerke. Füſſen
HarpenerBergbau.
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm
Gochtief Giſ
50 zuranu. Phl
Ziſe Bergb. Stamr
Genüfſel
19
133.25
48.25
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103.6
210
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88
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59.5
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27.25
93
117
46.5
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KaliChemie .."
Aichersleben.
Klein, Schanzlin..
Klöcknerwerke.
Knorr C. H.
Konſerven Braun,
Lahmeyer & C.
Laurahütte.
Lech, Augsburg
Lokomf. Krauße
Löwenbr. M
MRainkr. .W
Mainz Akt.
Mannesm
Mansſeld.
Metallgeſ.
Miag. Mühle
Moenus.
Motoren Darn
Neckarwerk (
Parkeu. Bürge
Phönix Bere
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stam
„ Stahlwerfe.
Riebeck Montan
Roeder, Gebr.
Rütgerswerke..
Salzdetfurth Kal
Salzw. Heilbro
Schöfferhof=Bind...
Schramm, Lackfbr
Schuckert, Elektr.
Schwartz, Storche
riemer
Reit
Südd. Zucker Al. G.
Tellus Bergbau...!
Ne
130
61.5
73.5
198
46
111
18.75
86
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80.5
61
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78.75
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Ber. Stahlwerle .
Ber. Ultramarin
Beſtdte. Kaufhof
Beſteregeln Kali
Zellſtoff Waldhof.
109
46
76.25
71
94.5
1117.5
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152
220
161
84
Alig. Dt. Creditanſt.
Badiſche Banl.
Bk. f. Brau
Bayer, Hup. u. 9
Berl. Handelsg
Hypothefb.
Coum. u. Privatbk
Dt. Bank u. Disc..
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank.
Frauff. Bank....
Hyp.=Bank
Mein. Shp.=Bank.
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bank.!/44
Südd. Bod. Cr.B!,)/„e
Württb. Notenban
A.-G. f. Verlehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftiw
7% Dt. ReichsbBzg.
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Nordd. Lloyd.
Südd. Eiſenb.=Geſ
116
1141,
*5.25
Allianz= u. Stuttg.
Verſicherung
Verein Ber
Frankona Rücku.”
inh. Verſich.
112
39
Otavi Minen
Gnnte
rag, 2. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 332 — Seite 15
KRMINALROMAN
VON C=BRUCC
ARf
„Fa8?‟
„Er iſt erſchoſſen worden. Ich hatte von Brüſſel aus
an=
gerunfe. Und dieſer Dr. Markus ſteckt dahinter, kannſt du dir
denhel”
„Bas nun?”
„h denke ſo: wenn das Gold wirklich exiſtiert, dann hat
Pedſiueinen rechtlichen Anſpruch darauf, und das Gericht kann
darühe entſcheiden. Ich habe einen Rechtsanwalt in Brüſſel
gefundu, der ſich darum bemüht. Gleichzeitig habe ich an den
HermBerren geſchrieben und ihm alles auseinandergeſetzt. Er
warn) auch damals dabei, und wir können uns auf ihn ver=
laſſen Ich ſelbſt fahre mit Maria nach Buenos Aires zurück.”
„Md Maria, wie erträgt ſie es?"
„sie weiß noch nichts von Pedros Tod. Sie erfährt es
id Pedro und dieſen Markus, das willſt du alles ſo ein=
nocht ſüh genug.”
ſach ſorlaſſen?”
„un Pedro wird ſich Herr Berren bemühen. Ich habe ihn
daru gebeten. Ob ich ihn beerdige oder ein anderer, davon
wirty ja nicht mehr lebend. Für Maria iſt es aber beſſer,
wenn ie bald hier fortkommt und es erſt ſpäter erfährt. Sie
erträigt die Nachricht in dieſem Klima nicht. Und Markus —.”
ſoſé uckte die Schultern und machte ein finſteres Geſicht.
von Ar=„Vislleiht —‟ Aber er ſprach nicht aus, was er dachte.
in den Schanktiſch ſtanden die Matroſen eines ruſſiſchen
die Er Schifſe, das vor einer Stunde angekommen war, und lärmten.
nders /Drülue vom Hafen herüber tuteten und ſchrien die Sirenen und
derlichn Neboſhirner. Es war ein feuchter und dunkler Abend draußen,
gten s-und d’s dumpfe und monotone Konzert der Schiffe, das
Lär=
gem Zumeu dr Männer und das Girren der Mädchen vermiſchte ſich
zu esur Melodie, in der das Schwere, Müde, die
Vergänglich=
t ien Tuns enthalten ſchien.
3h fahre mit zurück”, ſagte der andere leiſe,
ſ6 nickte ſchweigend.
XyI.
95 Büro der Transatlantique=Compagnie lag im dritten
Stocl ines alten Geſchäftshauſes in der Rue George in Brüſſel.
nM/Ein Ankler Treppenaufgang, eine eiſerne und verſtaubte Tür
als Eigang. Dahinter lagen drei Räume, mit dunklen Möbeln
und Shränken ausgeſtattet, zerfaſerte Teppiche auf dem Boden.
attich /Die cſchäfte der T=C. ſchienen nicht beſonders erſprießlich zu
0—6 ſein t die Herren von der Compagnie auf äußeren Aufwand
Obfnichältel Wert zu legen.
ſßt räkelte ſich ein junger Mann auf einem wurmſtichigen
Schreibtiſch, hinter dem ein blondes und gut angezogenes
Fräu=
lein eifrig über einem Geſchäftsbuch ſaß.
„Klapp doch die Bücher zu, Peggy”, ſagte er.
„Du ſtörſt mich in einem fort”, ſagte Peggy ohne
aufzu=
ſchauen.
„Klapp ſie doch zu. Manchmal, wenn ich daran denke, was
du in all den Jahren in die Bücher eingetragen haben magſt,
kommt es mir vor, als ob du der größte Gauner von uns allen
wärſt.”
„Ich habe meine Bücher ordentlich geführt, wie es der
Tra=
dition dieſer alten und ehrlichen Geſellſchaft entſpricht.”
Der junge Mann lachte ſchallend. „Du biſt herrlich Peggy,
ich habe es dir immer ſchon geſagt. Nur eins mußt du mir
au=
vertrauen. Was haſt du um Gotteswillen eingetragen? Selbſt
das größte Dichterhirn iſt nicht imſtande, ſo viel Stoff
zu=
ſammenzulügen, wie du ihn in den letzten Jahren in dieſen
Büchern untergebracht haſt.‟ Er zeigte auf eine Reihe
Geſchäfts=
bücher an der Wand.
Peggy verzog keine Miene. Sie legte den Federhalter in die
Schale, trocknete die noch uaſſe Schrift im Buch, klappte es zu
und ſchaute jetzt zum erſten Mal den jungen Mann an. „Was
machſt du hier?” fragte ſie ihn, zog ihre Taſche hervor und
begann ſich zu pudern.
„Ich komme eigens deinetwegen hierher.”
„Vollſtändig überflüſſig, mein Junge, überanſtrenge dich
nicht.”
„Wie ſtreng du biſt Peggy. — Die Tradition der alten
und ehrlichen Geſellſchaft —” der junge Mann lachte wieder
amüſiert — „der alten und ehrlichen Geſellſchaft, der du hier
dienſt, ſcheint ſchon ganz in dich gefahren zu ſein. Aber ich
ſagte dir ſchon, du darfſt es jetzt drangeben. Klapp deine Bücher
zu, ſchließ den Laden ab häng meinetwegen ein Schild vor die
Tür: Vorübergehend geſchloſſen, und komm mit.”
„Wohin?”
„Die Transatlantique Compagnie zieht um."
„Oooh
„Sie verlegt ihren Sitz nach Rio de Janeiro.”
„Ich glaube, du biſt nicht ganz nüchtern.”
„Dann muß ich jetzt ernſt reden, Peggy. Der Chef hat
be=
ſchloſſen, Europa zu verlaſſen. Und zwar ſehr bald. Du mußt
Freitagabend in Antwerpen ſein. Die Yacht liegt bereit. Die
Auflöfung der Geſellſchaft hier”, der junge Mann zog einen
Kreis um ſich — „iſt bereits angekündigt. Das Ganze iſt ein
geordneter Rückzug in beſſere Gefilde.”
„Wber wenn ich nun nicht mag? Wenn ich keine Luſt habe,
in die beſſeren Gefilde aufzubrechen?”
„Peggy”, warnte der junge Mann, „ſei nicht leichtſinnig.
Häng dir kein Unglück an den Hals. Du weißt, der Chef
ver=
ſteht da keinen Spaß. Denk nur an Scharnuck — das iſt der
jüngſte Fall geweſen. So möchteſt du doch nicht enden, Peggy,
wie?" Ich möchte es auch nicht. Deshalb ſei brav und komn,
mit. Ich glaube kaum, daß der Chef ſo galant wäre, einer
Frau=
gegenüber eine Ausnahme von unſern Grundſätzen zu machen.
Alſo denk daran, Peggy.”
Peggy verzog ihr Mündchen. „Ihr Männer mit euren
Grundſatzen. Jetzt muß ich alſo nach Südamerika fahren,
ob=
gleich es mir abſolut nicht zufagt.”
„Aber Peggy, ich bin doch auch dabei. Mich vergißt du
ganz.‟ Der junge Mann kam in einem Bogen um den
Schreib=
tiſch herum. Aber in dieſem Augenblick klopfte es draußen an
die Tür.
„Setz dich auf deinen Platz”, ſagte Peggy ſtreug, ſchlug das
Hauptbuch auf ihrem Platz wieder auf und ging mit einem
geſchäftlichen höflichen Lächeln an die Tür. Sie ließ einen dicken
und etwas erhitzten Mann herein. „Das iſt ziemlich hoch hier”
ſagte der und wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn.
Peggy ſah ihn mit einem fragenden und halb beluſtigten
Blick an.
Der Dicke zog eine Zeitung aus der Taſche und faltete ſie
umſtändlich auseinander. „Ich komme wegen Ihrer Anzeige‟,
ſagte er.
„Ah” fiel Peggy ein, „Sie wollen das Waldgrundſtück
kaufen. Nehmen Sie bitte Platz.”
„Ja, ich will es mir überlegen, ob ich es kaufen ſoll. Es
iſt ſo, ich habe das Stadtleben ſatt. Wie, habe ich nicht recht?
Ich habe geleſen —” er kramte wieder eine Zeitung aus der
Taſche — „daß eine Familie in der Stadt in der dritten
Ge=
neration ausſtirbt. Das kann man doch nicht verantworten,
nicht wahr. Hier iſt eine andere Statiſtik —” er zog eine weitere
Zeitung aus der Bruſttaſche — „leſen Sie einmal durch, aus
welchen unmöglichen Dingen ſich die Luft in der Stadt
zu=
ſammenſetzt. Wenn Sie das geleſen haben, wundern Sic ſich,
daß Sie nicht an jedem Atemzug, den Sie tun, erſticken. Und
enn Sie nun noch den Radau hinzunehmen. — Es gibt ja
Menſchen, die überhaupt nur noch mit Watten in den Ohren
leben. Und ein Arzt hat ausgerechnet, wie Sie ſich hier
über=
zeugen, daß eines Tages, wenn das ſo weiter geht, die
Men=
ſchen überhaupt nur noch taub auf die Welt kommen. Nein alſo
ich mache das nicht mehr mit. Wenn mir Ihr Waldgrundſtück
gefällt, werde ich es kaufen und mir ein Haus dort bauen.
Können Sie mir alſo zeigen, wo liegt denn das Stück?”
„Es wird für Ihre Zwecke ſehr geeignet ſein”, ſagte Peggy
und breitete eine Karte vor ihm aus. „Hier iſt das Moor. Es
erſtreckt ſich auf der andern Seite bis zum Venndorf. Das iſt
ſchon deutſch. Und hier, dieſes Stück hier am diesſeitigen Rand
iſt das, um was es ſich handelt.”
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
gesſpiegel
Anzeigenterl und geſchäftliche Mitteilungen: Villy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt.
D. A. K. 84. 22411. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht überiommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr. nachmittags 6—7 Ußr:
Die heutige Nummer hat 22 Geiten.
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Seite 16 — Nr. 332
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Aubmus, der auf körperliche Ertüchtigung, Entwicklung des
Kuns und Schulung raſcher Entſchlußfähigkeit gerichteten
ttächen Erziehung und Sielſetzung nicht mehr fortgedacht wer-
Sann. Alle gegenſtändlichen Dinge, die mit dem Skilauf
iumnenhängen, ſind, wenn auch nur durch das Kino, ſelbſt den
CTkiläufern heute viel vertrauter, als z. B. den Menſchen
F. Jahrhunderts, denn damals mag es wie ein wunderbares
ſir.Hen geklungen haben, als ein Chröniſt von 1689 von „Krai=
Sechneeſchuhläufern” erzählte, die als erſte in Mitteleuropa.
proßer Geſchicklichkeit und erſtaunlicher Gewandtheit au
hülzernen Brettlein” über die verſchneiten und bewaldeten
ſen ihrer gebirgigen Heimat liefen.
Der zünftige Skiläufer weiß natürlich über zweckmäßige
Adung, Bretter; Bindung uſw. Beſcheid. Er ſieht bei den
n Winterſportlern, die ihm draußen begegnen, das
Weſent=
auf den erſten Blick, auch ohne viel zu fragen. Sür ihn
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ſpin ſo viel ſich widerſprechende Natſchläge und
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Eiy ihn die Wahl aus der Fülle der verſchiedenen
Ausrüſtungs-
äiel oft qualvoll und ſchwer. Bei aller Berückſichtigung
per=
ſinher Bedürfniſſe, Eignung und Neigung, können immerhin
taar allgemeine Vichtlinien gegeben werden.
Bretter: Eſche oder Hickory? Das iſt die Frage. Für
An=
ſiet:: Eſche! Eſche iſt leichter als Hickoru (chweres
amerika=
es Eichenholz) und für die erſten Uebungen des Skilaufs iſt
Eſchenſki viel bequemer und ermutigender. Er „gehorcht”
beſſer, nicht nur am Uebungshüigel und beim Bogenfahren,
eit auch auf Cour. Man kann ihn deshalb auch dem
Couren=
empfehlen, denn wenn man auf Wanderungen die Skier
ſeiſſte ſchultern muß, macht ſich beim Anſtieg, beſonders an
un ſonnigen Cag, der Gewichtsunterſchied ſehr wohl bemerk=
RCreifellos ſind Hickoru=Skier die beſten. Sie werden immer
m Platze ſein, wo eine außergewöhnliche Beanſpruchung
erhit, z. B. für Springer, Nennläufer, eventuell auch für Ski=
De mit mehr als Normalgewicht, ſofern die größere Körper=
E Hre nicht durch ſehr lange Bretter ausgeglichen werden kann.
Mſrvird ein guter Eſchenſki in jedem Schnee und für jedes
Eſhu e genügen. Die größere Poroſität (bei Pappſchnee merkt
mAden Unterſchied zwiſchen Eſche und Hickory) kann man ja
Dm Wachſen mindern. Das Holz ſoll möglichſt lang und ſchön
P Blill gefaſert ſein und kein Querholz, wenigſtens nicht an den
9ei, aufweiſen, da dieſe lonſt leicht brechen. Auf richtige
konnte. Heute nimmt man ihn lieber etwas kürzer, d. h., man ſoll
mit den Singern der hochgereckten Hand bequem über die Spitze
des Skis greifen können. Dieſe etwas kürzeren Bretter hat
man viel beſſer in der Gewalt, und bei Wanderungen im Gebirge,
bei Wenden und Kehren auf den Hängen, ſtrengt man ſich
weni=
ger an; man iſt auch ſicherer. Mit ſeinen Kräften ſoll man
beſonders im Gebirge haushalten. Bei Harſch ſind eingelegte
„Kauten” an den Brettern ſehr nützlich. Sie „greifen” beſſer,
weil ſie härter ſind als das Holz, das ſich nach einiger Seit etwas
rundlich abnutzt. Stahlkanten, die ſtückweiſe ſehr ſorgfältig vom
Sachmann eingeläſſen und aufgeſchraubt werden müſſen, ſind nur
für Sirn und Gletſcher unerläßlich. Sie ſind ſchwer und teuer.
Eine baueriſche Firma liefert und montiert weſentlich leichtere
Kauten aus einer künſtlichen Saſer, die ſich bewährt haben. Sie
ſind auch billiger als die Stablkanten. Man kaun zuerſt ohne
„Käüten” laufen. Wünſcht man ſie ſpäter, dann kann man ſie
nachträglich einlegen laſſen, wenn die urſprünglichen Kanten des
Skis ſchon etwas rundlich gelaufen ſind.
Bindung. Die Aufſchraubbindung iſt gegenwärtig die beſte.
Die Bretter werden mit ihr nicht durch Stemmlöcher in der
Mitte geſchwächt, und hat man unterwegs einmal Bruch, dort,
wo kein Schreiner in der Nähe iſt, dann läßt ſich die Aufſchraub=
Buen ſtarren, wie ein drohendes Kuhhorn, ſondern die Bie=
9ſa Il ſchon früh beginnen und laugſam anſteigen. Früher
man die Länge des Skis, indem man deſſen Spitze bei
eſt recktem Arm gerade noch mit den Singern berühren
IIellmut Lanischner bei einem seiner schönen Geländesprünge
am Pis Mundaun
bindung leicht ab= und auf Reſervebretter aufſchrauben.
Außer=
dem wird beim Laufen in verharſchten tiefen Spuren (z. B. auf
den Landſtraßen im Gebirge) der Ski nicht ſo mißlich und oft
einſeitig „gebremſt”, wie es bei der Huitfeld=Bindung oder bei
anderen ähnlicher Art mit dem durch das Stemmloch gezogenen
tiefſitzenden Niemen und den ſeitlich überſtehenden Metallbacken
häufig: geſchieht. Die elaſtiſche Serſenfeder (Diagonalzug)
be=
deutet eine praktiſche Neuerung.
Stiefel. Dieſe kommen vor den Stöcken, denn ſie ſind vie
wichtiger. Der Suß muß gut im Schuh ſitzen. Die Sehen müſſen
aber „ſpielen” können. Vorn eckige Form. Sohlen ſeitlich mit
Meſſingklammern, damit die Mefallbacken der Bindung die
Sohle nicht eindrücken und den Schuh in der Bindung „wackelig”
werden laſſen. Das Oberleder ſoll weich, die Schäfe ſollen aus
einem Stück ſein. Durehgehende Sohle. Swiegenäht und
durch=
aus waſſerdicht iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Am beſten wählt
man die Stiefel für zwei Paar Socken paſſend. Flache Abſätze,
gut gekehlt.: Laſchenbefeſtigung.
Stöcke. Sie ſollen bequem unter die Achſelhöhlen gehen.
Bambus, Pfefferrohr uſw. ſind leichter und eleganter als der
heimiſche Haſelnuß, aber auch teurer. Wegen der geringeren
Bruchſicherheit müſſen dieſe Stöcke zwiſchen den Knoten
um=
wickelt ſein. Häſelnußſtöcke ſind im Gebirge die zuverläſſigſten.
Sie ſind ſozuſagen unverwüſtlich . . . Bei Kälte empfindet man
es angenehmer in den Händen, daß ſie wärmer ſind als die
eis=
kalten Bambusſtöcke. Breite Lederſchlaufen am Griff, eine
ſtarke vierkautige Spitze, große, in ihrer Befeſtigung ausgiebig
bewegliche Celler vollenden den guten Skiſtock.
Der Anzug iſt eigentlich eine durchaus perſönliche
Angelegen=
heit geworden, denn ſeit in Deutſchland dem Sonnenkult ſo viel=
ſeitig gehuldigt wird, ſieht man in den Winterlandſchaften viele
gute Skiläufer und Skiläuferinnen auch im Badetrikot, wenn es
das Wetter erlaubt. Die anzüglichen Sachen kann man daher
ruhig der Wahl des Einzelnen überlaſſen, wenn ſie auch eine kurze
Betrachtung verlohnen. Hoſen ſind heute in Deutſchland für
Männlein und Weiblein, die zum Skiſport antreten, überall
üb=
lich. Nur Stoff, Form und Sarbe wären zu beſtimmen.. Der
ehrwürdige blaue Norwegertrikot iſt immer noch mit Recht
beliebt. Daneben auch Gabardine. An dieſem diagonal gerippten
Gewebe haftet der Schnee ſchlecht. Caſchen ſollen
Verſchluß=
klappen haben und keine Schneefallen ſein. An Stelle des kläſſiſchen
Norwegerrocks mit den vielen praktiſchen Caſchen und dem guten
Schutz gegen Kälte tritt jetzt häufig die kleidſamere Slalombluſe
mit den bequemen Vaglanſchultern oder die Weſtenform. Auch
die ſportlich flotten Knickerbocker kommen mehr und mehr für
den Skilauf zur Geltung. Daß ſie beſondere Skihoſen überflüſſig
machen, iſt ein Vorzug, der von denen, die rechnen müſſen,
be=
ſonders geſchätzt wird. Im Hochgebirge und bei ſchlechtem
Wet=
ter werden ſie eine Ueberfallhoſe allerdings nicht erſetzen können.
Die Unkerwäſche ſoll warm und porös und ausreichend lein,
damit man ſie öfter wechſeln kann. Auf Sburen darf ein wollener
Pullover für die Naſt auf windiger Höhe oder im Nebel und
Schlechtwetter nicht vergeſſen werden. Das Wetter ändert ſich
im Gebirge oft überraſchend ſchnell.
Im Ruckſack ſoll Verbandzeug ſein, eine kleine
Werkzeug=
taſche für mögliche Inſtandſetzungen unterwegs, ein Erſatzriemen,
eine Metallſpitze, trockene Swetſchen, Sucker, etwas Alkohol,
Jod, eine Chermosflaſche mit heißem Kaffee, Cee oder Suppe,
Bindfaden, Skiwachs, Sonnenbrille, Geſichtscreme,
Sicherheits=
nadeln, Nähzeug, eine Klapplaterne mit Kerze, ein Kompaß,
Schuhriemen, ein ſtarkes Meſſer, eine wollenes Halstuch,
Fäuſt=
linge, Ueberhandſchuhe aus Segeltuch, ein Pullover, Seehundfelle
Der Bergführer
und eine wollene Kappe mit Ohrenſchutz. Streichhölzer. Das
übrige nach Belieben, nur nicht zu viel Gewicht! Vor der
Cal=
fahrt muß der Nuckſack unten um den Körper feſtgebunden
werden, damit er nicht ſchleudern kann. Ein Skimeſſer iſt oft
ſehr nützlich. Geht man aber mit anderen auf eine Cour, dann
braucht man ſich eigentlich nicht mit all den genannten
Kleinig=
keiten zu behelligen und zu beſchweren. Wozu . .? Irgendeiner
von der Geſellſchaft wird das, was man braucht, ja ohnehin bei
ſich haben. Ein bißchen Creme vor der Abfahrt und eine Stauge
Wachs . .. haben ſelbſt die Damen in der Caſche. Es iſt
rat=
ſam, ſie ſich erſt auszubitten, wenn der Beſitzer ſelbſt ſchon
ge=
wachſt hat. Das Wachs iſt dann ſchon warm, geſchmeidiger,
trägt ſich leichter auf und gibt mehr her Bitte, nach Ihnen!
iſt die höfliche Formel. — Die Seehundfelle, welche bei der
Abfahrt um den Bauch geſchnallt, doch nur hinderlich ſind,
beſonders wenn ſie mit großen Metallſchnallen verſehen ſind, die
in Fahrt klingen und läuten wie Kuhglocken auf der
Srühlings=
trift, und die beim Sturz ſo weh tun können, „verſteckt” man
beſſer heimlich in einen der Nuckſäcke, die noch im Schnee heruin
liegen . . ." Spaß muß ſein! Auch beim Skilauf! Im Berghotel
kann man ſich ja wieder nach ſeinem Eigentum umſehen . ..
Inzwiſchen iſt dieſiges Wetter aufgekommen. Es wird auf
ein=
mal ganz ungemütlich friſch auf dem Kamm. Einer von den
„Vorſichtigen”, die ſich gerade zur Abfahrt richten, hat vielleicht
ein wollenes Halstuch oder einen Pullover, die er entbehren
kann. Ein Schnupfen wäre eine fatale Unterbrechung der ſchönen
Cage . . . Nebenbei bemerkt, Photographien von ſo einer
ab=
wechſlungsreichen Gebirgstour mit Gratwanderung, Gifelraſt und
Abfahrt ſind ſchöne Erinnerungen. Dieſe bildlichen Andenken
kann man daheim den ſtaunenden Freunden und Bekannten
zei=
gen. Es läßt ſich ſo intereſſant dazu erzählen . . . . Aber das
Photographieren, der Apparat und alles, was damit
zuſammen-
hängt, ſind doch eigentlich zeitraubende und recht läſtige
Ange=
legenheiten . . . ſozuſagen die Kehrſeite der ſchönen Medaille.
Aber wozu iſt die Gilde der Schwarz=Weiß=Künſtler denn hier
ſo zahlreich vertreten? Von ihnen kann man doch Abzüge und
Vergrößerungen haben. Sie freuen ſich, daß man ihr Können
zu ſchätzen weiß. Selbſtverſtändlich wird man die Selbſtkoſten
gern erſtatten. Den eigenen Apparat hat man drunten im
Berg=
hotel gelaſſen. Wenn man geahnt hätte, daß es ſo ſchöne Motive
hier oben gäbe, hätte man ihn gewiß mitgenommen . . .
Uebri=
gens hat man ja ebenfalls ſchon eine ganze Anzahl ſehr netter
Bildchen geknipſt: „Den eigenen Adam in guten Stellungen und
ſchneidigem Sportdreß, vorteilhaft! Landſchaft Nebenſache! Da
kann man ſchließlich nach dem Grundſatz: „Einer für alle!” auch
ein Cauſchgeſchäft vorſchlagen und ſeine Bildchen gegen beſonders
gut gelungene Landſchaften austauſchen. Auf dieſe Weiſe bleiben
wenigſtens die Winterbekauntſchaften, die in der Erſcheinungen
Slucht ſonſt leider doch bald verblaſſen und vergeſſen ſein würden,
eine liebe und dauernde Erinnerung. Und nun: Auf zum
Winter=
ſport und Ski Heil!
Eines Morgens finde ich mich auf dem Wege
in die Werkſtatt. Ich fühle mich immer noch
etwas erhaben über ſolche einfache Arbeit,
denke, ich werd’s ihnen ſchon zeigen, was ich
ſchaffen kann, und dann beruhigt zurückkehren
in das Neich des Geiſtigen, wie der ſchöne
Ausdruck lautet. Im übrigen iſt es ſcheußlich
früh, ich ſtand ſonſt wohl erſt um zehn oder elf
auf, heute aber iſt es noch nicht einmal ſieben.
Aber die Sonne ſcheint merkwürdigerweiſe auch
früh, ja eigentlich viel ſchöner und klarer,
längſt nicht ſo dunſtig wie am Nachmittag.
Swar nicht ganz ausgeſchlafen, aber doch
froh und munter trotte ich meinen Weg. Ich
habe mir den alten Anzug angezogen und einen
alten Schlips umgebunden. Den Schlips
mit=
ſamt dem Kragen haben ſie mir dann nachher
abgenommen, es ließ ſich tatſächlich ſo beſſer
arbeiten. Mein Hals kam mir erſt ſehr einſam
vor, aber er hat ſich ſchnell daran gewöhnt.
Gleich am erſten Morgen komme ich zu ſpät
und bin etwas beleidigt, daß mich der Meiſter
anſchnauzt. Später habe ich ihm recht geben
müſſen und bin pünktlich gekommen.
Das mit dem Klotz dauert nun ſchon zwei
Stunden, und meine Hände ſind auch ſchon ein
bißchen angefeilt, ſie ſind ganz rot, an der
Rechten iſt der Ballen wund, an der Linken
die Fingerſpitzen. Der Lehrling erzählt mir
nachher etwas von ſieben Häuten, die ich erſt
durchgeſcheuert haben muß, ehe ich richtige
Schwielen bekomme, und ich denke mir, daß ich
Schwielen ſtets unterſchätzt habe. Und dann iſt
Frühſtückspauſe. Der Motor wird abgeſtellt,
er erliſcht unter Geheul und Sunken, und die
laufenden Niemen und Scheiben der Drehbänke
ſtehen ſtill. Jetzt erſt merke ich, wie laut es
geweſen.
Und jetzt erſt kann ich mir die Werkſtatt und
die Arbeiter, die erſt Fremde für mich, dann
Kollegen und ſchließlich Kameraden wurden,
Er ſagt gleich du zu mir, ſpricht mich mit
dem Vornamen an und die anderen tun das
auch. Ich bekomme erſt einen roten Kopf, und
es dauert noch eine Weile, bis ich mich daran
gewöhnt habe. Der Meiſter drückt mir einen
Eiſenklotz in die Hand und ſagt, den ſoll ich zu
einem Würfel feilen. Ich nehme irgendeine
Feile, die da gerade herumliegt, und ich fange
an, draufloszuraſpeln. Sch fühle die Blicke der
anderen auf mir und meinem Bemühen haften,
und mein Klotz wird rund und runder. Es hilft
mir nichts; ich feile Gerades krumm und ſtehe
ſelbſt krumm und krümmer, bücke mich, um von
der Seite die Waagerechte anzuviſieren, und
kriege einen Stoß in den Vücken, und der
Meiſter nimmt mir die Seile weg, legt ſie in
einen Kaſten, holt eine andere heraus, eine
große, und feilt mir eine Seite vor.
Wunder=
ſchön glatt und eben wird die Seite bald, er
ſpannt die nächſte ein und gibt mir die Seile.
„Steh nich ſo krumm, Menſch” heißt es dann,
und ich bin mit meinem Klotz allein.
Ein banger Moment — die Kritik des Heisters
anſehen. Wir ſind ſechs Mann ohne den
Mei=
ſter, vier Geſellen, ein Lehrling und ich, der
Ungelernte, der einzige Dünkelhafte. Vor den
Fenſtern ſtehen lange Werktiſche, von ihnen
wird alles Eiſen und Werkeug abgeräumt,
dann ſetzen wir uns hin und eſſen. Der ine
trinkt Kaffee, der andere Milch, und alle haben
dicke Stullen in der Hand, nur ich nicht, ich
Die Calſperre
Von Anke Ehlers.
Da der Bau der Sperrmauer ſeiner
Voll=
endung entgegenging, erlebte das breite Cal
wiſchen bewaldeten Hügeln, das nach dem
großen Projekt in einer Ausdehnung von mehr
als zwanzig Kilometern den künftigen Stauſee
abgeben ſollte, ſeinen letzten Frühling. Arglos
ſchmückten ſich die Wieſen wie alle Jahre
zu=
vor mit Butterblumen, Federnelken und
Mar=
gueriten und ſäumten mit blauen
Vergißmein=
nichtſträußen den Weg des Fluſſes, der — als
ſeidenes Band die blühende Au durchwebend —
wie alle Jahre den freundlichen Gefährten des
Cales bildete. Noch verriet ſich in ſeinem
hin=
ſtrömenden Lauf nichts von dem kommenden
Verderben, das er nach dem Beſchluß der
Menſchen dem Cal zu bringen beſtimmt war,
noch war er der gute Geiſt dieſer Erde, der die
grüne Seldflur nährend beſpülte, den Wieſen
ſaftige Sülle ſchenkte und dem weidenden Vieh
an heißen Cagen Kühlung bot.
Das Gras wuchs üppig wie alle Jahre,
wurde geſchnitten und in duftende Haufen
auf=
geſchichtet. Die Felder reiften heran, mit
flir=
renden Aehren in der Sonne; die ſchwarze
Ackerkrume kribbelte von Getier. Crillernd
warf ſich die Lerche ins Blaue, das Nebhuhn
ſchnurrte aus der Saat, zwiſchen den Halmen
huſchte die Seldmaus, wühlte der Maulwurf.
und Käfer, Ameiſen, Schnecken bevölkerten in
ungezählten Scharen den Dſchungel der Gräſer.
Abends funkelten Leuchtkäfer im Geſträuch,
Unken läuteten im Grund, und der Flug der
Eule, weich wie Wolle, trich quer übers Cal.
Glühte der Sommertag, wateten die
ſchwe=
ren, buntſcheckigen Kühe, von einer
Fliegen-
ingehüllt, im ſumpfigen Uferſaum.
habe meine vergeſſen. Ich werde natürlich
des=
wegen gefragt und tue nun groß, daß ich
nie=
mals frühſtücke, das kenne ich gar nicht, und
ſch eſſe nur mittags. Aber mein Nebenmann
muß doch wohl ſehen, mit welchem Unbehagen
ich auf ſeine Stulle blicke, obwohl ich mich
be=
mühe, die kahle Wand gegenüber dem Fenſter
intereſſant zu finden. Er ſchiebt mir, ohne was
zu ſagen, eine beſonders dicke Stulle hin, und
ſch, ich ſpiele mit der Hand auf dem Ciſch
Crommeln; mein Schuhband iſt plötzlich locker
geworden, ich muß mich bücken und es feſter
ſchnüren, aber dann nehme ich die Stulle doch.
Sie ſchmeckt glänzend.
Eine ganze Woche lang feile ich Klötze
ge=
ade und zu Würfeln. Anfangs werden nicht
Würfel, ſondern unerhört ſcheußliche Dinge
daraus, ſchließlich klappt es. Noch lange nicht
iſt der Meiſter zufrieden, und wenn ich mal
nichts zu tun habe, dann ſoll ich weiter Klötze
feilen. Eine Haut iſt ſchon runter und die
nächſte auch ſchon recht rot und brennt. Ja,
ſechs habe ich noch vor mir. Ein unbehaglicher
bedanke. Ich werde zum erſtenmal an eine
Drehbank geſtellt, bekomme kleine, runde
Eiſenſtäbchen in die Hand, nicht ſo lang wie
nein Daumen und dünn wie Bleiſtifte, und
deren eine Hälfte ſoll ich nun zu einem Kegel
drehen. Ich muß dabei die Cransmiſſion ein=
ſchalten, muß die Stifte einſtecken und
feſt=
machen, muß dann dabei achten, daß ich vorn
nicht zu wenig, in der Mitte nicht zu viel
weg=
drehe. Die Späne rinnen mir an den Fingern
vorbei, dann gibt es einen Knack, und die
Schneide iſt abgebrochen.
Natürlich hat es der Meiſter geſehen; er
ſchüttelt nur mit dem Kopf und ſieht mich
mit=
leidig an; ich beiße mir auf die Lippen und
ſpanne ein neues ein. Mit der Seit lerne ich
auch das. Ich ſchaffe meine tauſend Stück pro
Cag, das iſt für mich ſchon eine ganze Menge.
In einer Ecke der Werkſtatt ſteht eine
Seld=
ſchmiede. Dort werden meine Stifte gehärtet,
aber inzwiſchen haben auch die anderen an ihnen
gearbeitet, und ſo ſehen ſie jetzt ganz anders
aus: lange Nillen ſind in die Kegel gefräſt und
ſie haben Namen bekommen, ſind nicht einfache
Eiſenſtäbchen mehr, ſondern „Fräſer”
gewor=
den, die ſelbſt einmal in die Drehbank geſpannt
werden ſollen und ſich in Eiſen hineinbohren
und freſſen. Die Feldſchmiede iſt voll
glühen=
dem Koks, da hinein werden die Fräſer
gewor=
fen, ſie werden langſam rot, indes ich ſachte
und gleichmäßig treten muß. Sie werden rot
und dann weiß und dann noch einmal rot in
einer ganz ſeltſamen Art, und dann ſind ſie
Seierabends wurden die Ackergäule ſchwerfällig
ſchaukelnden Ganges in die Schwemme geritten.
und dort, wo die Hügel enger
aneinanderrück=
ten und Waldſchatten den Flußſpiegel
verdun=
kelte, ſuchten in dämmernder Nach: Hirſche und
Rehe, vorſichtig zwiſchen den Buchenſtämmen
des Gangs hinunterwechſelnd, ihn als Cränke
auf. Die holprige, von weißen Steinen
mar=
kierte Landſtraße, die ſich verliebt dicht an der
Seite des Fluſſes hielt, widerhallte mit der
ſtei=
genden Jahreszeit von knarrenden Ackerwagen
und Peitſchengeknall, Wanderer zogen ſingend
auf ihr dahin, und die nackten, braunen Füße
der Bauernkinder, die von den verſtreut
liegen-
den Gehöften zur Schule ſtrebten, trippelten
durch ihren Staub.
Das Cal beherbergte einige Ortſchaften,
maleriſche Dörfchen mit weißen
Fachwerkhäu=
ſern. Im engverſchachtelten Hof, wo der
Dung=
haufen unbekümmert dicht unterm
Kammer=
fenſter lag, ſcharrten die Hühner, tummelten ſich
die Ferkel. Aus der Scheunenluke eröffnete der
Hahn mit lautem Kikeriki jeden Morgen den
Cag, ſchnatternd marſchierten die Gänſe aus
ihrem Stall, die Melkeimer klirrten, der Knecht
ſchirrte das Geſpann, kräuſelnd hob ſich Nauch
aus den Kaminen. Die Dörfler lebten, wie ſie
hier jahraus, jahrein gelebt hatten, ſie jäteten
und hackten in ihren Gärten, ſie mähten Gras,
ſchnitten das Korn, ernteten die Früchte. Nach
dem Abendbrot ſaßen die Alten auf der Bank
der Haustür, die Jungen verloren ſich
paar=
weiſe unter den Weidenbüſchen am Fluß. —
Wohl mochten ſie alle bedenken, daß ihre Cage
auf dieſem Sleck Erde gezählt waren, der
be=
vorſtehende Abſchied beſchlagnahmte einen
großen Ceil ihres Denkens, aber ins Gefühl
drang er ihnen wohl kaum. Im tiefſten Herzen
erſchien ihnen bis zuletzt die Verpflanzung von
dieſer Scholle als etwas Unwirkliches,
Unmög=
liches.
Mit Beginn des Winters mußten die
Wohnſtätten geräumt werden. Die Schleuſen
der am Ausgang des Cales aufwuchtenden
Sperrmauer wurden geſchloſſen. Geſtaut, trat
der Sluß über ſeine Ufer. Er tat es zögernd,
wie unwillig, bildete Rinnſale, Pfützen,
Ueber=
ſchwemmungen, aus denen ſich kleine Inſeln
hoben. Doch langſam hörte er auf, ein Sluß
zu ſein. Gehorſam das Gebot erfüllend, das
Menſchenwille ihm auferlegt hatte, bemächtigte
er ſich des weiten, gewundenen Cales, über ſich
ſelbſt hinauswachſend. Und das Cal mit ſeinen
kahlen Wieſen, den geplünderten Gärten, den
Bäumen und Sträuchern und allen im Schoße
der Scholle ſchlummernden Keimen und
Lebe=
weſen ertrank in der Sintflut.
Die leeren Häuſer teilten dies Schickſal. Sie
waren ſtehengeblieben, wie ihre Bewohner ſie
eilig verlaſſen hatten, da ſich der Abbruch bei
den meiſten nicht lohnte. Und dies gab dem
Schauſpiel der entſtehenden Calſperre etwas
Schauriges: Dieſe Mauern, zwiſchen denen
Ge=
nerationen von Menſchen geboren und
geſtor=
ben waren, gelitten, gelacht, geweint und
ge=
ebt hatten — die Mauern, die lange Seiten
hindurch ihren Inſaſſen Schutz und Wärme
ge=
geben, ſie ragten inmitten der Strudel wie
Leichenſteine der untergegangenen Flur, bis eine
einzige glatte Waſſerebene zwiſchen den Hügeln
ſich dehnte.
Vielleicht war es der traurige Anblick dieſer
alten Häuſer, dem das Gemüt jener armen
be=
jahrten Landfrau nicht gewachſen war, von der
erzählt wird, daß ſich ihr Geiſt darüber
ver=
wirrte. Sie gehörte zu denen, die ihr Anweſen
aufgeben und in den höhergelagerten Ceil des
Dorfes überſiedeln mußten, wo ihr das
Ser=
ſtörungswerk täglich vor Augen war. Als das
Waſſer in ihren kleinen Gemüſegarten eindrang
und an der Schwelle ihres Häuschens leckte,
tappte ſie immer noch durch die glitſchige Näſſe
fertig und es iſt höchſte Seit, ſie ins Waſſer zu 10
werfen. Sie ziſchen und laufen ganz dunkel und a.
blau an vor Wut. Dann nehme ich ſie und 9.
ſchleife ihnen die dunkle Farbe wieder ab.
Nachher glänzen ſie und bekommen noch einenn
Stempel aufgeſchlagen. Dabei habe ich mirn
öfter auf die Singer gehauen und war wiedern
mal wütend über mich ſelbſt. Aber ich hätten
nie vorher gedacht, wie große Freude h auu
ir *
ſolcher Arbeit habe.
Sie Cruhe der
Jungfrau Marleen
Droben auf dem Imſterhofe ſteht die großen zen
nußbraune Cruhe der Jungfer Marleen und iſtſt uſten”, 1a4
an die dreihundert Jahre alt. Kindskindern zus Schüſſel
ſpielen um ſie herum, rücken die Näsl an diet fermächtnis
roſtroten Schlüſſellöcher und ſchnuppern begier— werſt wenn d
lich nach dem erregenden Nuch von Kampfern giraucht iſt
und Chymian, der drinnen, in den alten Braut— nuſe im
Hau=
te dern der Imſterfrauen niſtet. Und währendl nies au
ſie ſelber dort droben, hinter dem Kirchhügel,
in ihren erdbraunen Särger ſich ſchlafend zum
Keime wandeln, vergilben in dunkelnder Cruhe
Seiden und Bänder zu kniſterndem Staub. Diei
Cruhe gehört, ſeit die Jungfer Marleen ſie iner
Haus gebracht, zum Hof wie der Grundſteim
darunter. Es ruht eine uralte Wirklichkeit, faſt
zur Legende geworden, um ihr vertrautes
Ge=
füge, ein alter Glaube hält an ihrem Holzen
ſchweigſame Wacht. Wenn die Alten ſich ihre
r rief
Geſchichte erzählen, ſchmunzeln und grübeln ſiei
ein wenig dabei und haben ik-e eigene Art, diei
Klugheit der Jungfer Marleen in die eigenel
Erfahrung einzuſchalten.
Der Imſterhof hatte ſchlecht: Ernten gehabti, in die Ka
damals und ſchwere Mißſtände in den Jahren, / + zur Cru
da der große Krieg gewütet hatte und Hungerrfdom Ho
und Umtriebe das Land wie ſchleichende Peſti=i
lenz zerſtörten. Der Stolz der Imſterleute war
ein unfroher, harter geworden, wie der Boden
der Scholle ſelber, der ihnen die Frucht verhiell.
Kein fröhliches Schaffen fuhr mehr die Ernte
ein. Kein luſtiges Lachen beſchickte fleißig Hauß-4 und Weit
und Vieh. In ihren Sorgenwinkeln ſaßen
verbittert und verbiſſen und ſahen, wie vom
Schickſal zu Unrecht gezeichnet, dem Verſoll=V lte wies
ihrer Habe zu.
Mitgift
„Daß Geld in’s Haus kommt!” vererbte der / mck Roſtha
Vater dem Sohn; aber auch die reichen Bauern= Eu ihr hie
Mckte. E
töchter brachten das Glück nicht mit ſich. Die.
Ehen verſandeten unfroh im Schatten des alten 1Me
Hauſes, über dem ſchwer das Los des
Ver=
gänglichen laſtete. „Daß Geld auf den 5
kommt!” lehrte der Imſterbauer den bondel
Cornel das gangbare Hausgeſetz. Doch der
Cornelius ſcherte ſich nicht darum: er hatte
unten im Dorf die ſchöne Marleen gefunden,
eines fahrenden Händlers munteres Kind, und 4
ihr eifriger Mund erſetzte ihm alle Dukaten 1. Mſtar
der unwirſchen Erde. Der Imſterbauerverſchwor, /.Cfeſt
ſich am Cürhaken aufzuhängen, wenn der
Cor=
nel des windigen Hauſierers Cochter ins Hauß ”,leen, 3
brächte, und der Cornel verſprach dem H0f fAverneh
ein Nimmerwiederſehen, wenn’s nicht geſchäh-/ Luhe
Der Alte hatte den größeren Sorn, aber dern /ant
Cornel den härteren Schädel, und zuletzt kamn 2ſanf
er damit doch durch die Jand, obwohl deut Aund
Brautfahrt der jungen Marleen auf den zere"
fallenen Hof gerade kein Feſtzug zu nennen wak.1
Was der Cornel mit der Marleen vom WasFlite
gen hob, war ein junges Lachen und eine aliel Fge
Cruhe aus nußbraunem Holz mit roſtrolenl
dorthin, jammernd, ein Nichtbegreifenkönnel
im geweiteten Blick. Die Cochter, bei der ſeil
untergekommen, verſuchte ihr gut zuzureden, Netis
Schwiegerſohn lachte ſie gutmütig aus: „Eiel
Großleiſtung der Cechnik, dieſe Calſperrkd
al
Mutter! Ueber vierzig 2. eter hoch die Speile
mauer, und zweihundert Millionen Kubikmeters
Waſſer kann der Stauſee faſſen!‟. Die Miel
murmelte und griff ſich an die Bruſt, als ſollen.
ſie erſticken. Cage und Wochen irrte ſie gnch. Tm
Ufer entlang in dem Wahn, daß mit ihrem ve.
ſinkenden Häuschen alles verſinke, was einſt Mi
ihm gelebt hatte: ihre Kinder, die in ihrem 9e"
ſtörten Vorſtellungsvermögen wieder zu bleſe,,
hilfloſen Weſen wurden, ihr Mann — im LeM:
ſtuhl neben dem Ofen —, ſo wie ihn vor 000
ren der Cod geholt hatte. Ehe ihr Suſtand.”
kannt wurde und ſie in eine andere Umgebülse!
gebracht werden konnte, kam ſie bei einem V
ten Verſuch, zu ihrer alten Heimſtätte voris."
dringen, im Waſſer um. —
Der Ort am neuen Stauſee blühte auf ch.
entwickelte ſich zu einer beliebten Sommerfr.0ee
mit Badeſtrand und fröhlichem Badeleben. Li”
gibt eine legeſtelle für Motorboote M
Schuppen für Ruderklubs und Sportverele*
Weiße Segel kreuzen auf der fimmernole
Fläche, Paddelboote ſchießen darüber hill.
gemächlich geruderten Kahn Eingen junge 2tc
chen. Wo eine ſtillere Bucht ſich auftut, werle"
Angler ihre Rute und Fiſcher ihre Neße Ne
mit Cranſtiefeln ſtapfen die Männer durch L
ſchilfige Gewäſſer. Die Bauernburſchen D.
ſäumen nicht, nach der heißen Lagesorbelt, Nt
in der Kühle des naſſen Elements zu erfrlce.
und wenn der Mond in lauer Sommernach.
ſchimmernde Straße über den Wallerobgrti
unärt
baut, tönt der See wider von Sü9el,
Heiterkeit.
Nur manchmal, in trockenen, woſſergrn.
Zeiten heben lich die Crünmer der Mte.d.
Schübe ſchlägen. Drei Maun könnten ſie nicht
bebpgund die Marleen beſchwör ſie, recht
acht-
ſamamit zu ſein; ſie ſei ſchwer und ihr Inhalt
koſtihr. Und dabei wuchs ihre ranke Geſtalt
vonu im ſchiefen Blick des alten Imſter zu
einen zrten, unwiderlegbaren Hoheit empor,
die ſe Knurren verſtummen ließ. Mit der
Cruh und der Marleen kam das Geheimnis
ins zhus, aber es blieb ein Leuchten und Lachen
darmüc wie Roſenſchein über der
Sommer=
frühte Der Cornel fragte nicht einmal, waun
die Cihe geöffuet würde; ſchloß doch der
peicgeMlund der Marleen täglich der Wunder
genug ür ſein Herzglück auf. Aber der Alte
ſtrich m das uußbraune Möbel wie ein
Wild=
ſaten m ein Hasloch und zürnte ſeinem Aug”,
daß /sdas Holz nicht durchdrang. Die Truhe
TI0 war iſſchwer, daß ſie kaum zu rücken ging: ſie
muß fe ulſo wohl bis unter den Nand gefüllt
ſein. / Bomit?
„Gnug, um damit den ewigen Wohlſtand
bkuen”, ſagte die Marleen und lächelte,
aber as Schlüſſele heißt Geduld und es hängt
ein Drmächtnis daran, das darf man nicht
brechheu erſt wenn der letzte Caler auf dem
ſof, vbraucht iſt — darf man ſie öffnen. Mit
der Alrhe im Haus läßt ſich’s freudig ſchaffen,
wei, le’s auch kommen mag, die Not am
Letztunkeinen Eingang findet!”
T3 Kopfſchütteln des alten Imſter begann
bedauhſtmer zu werden, und er ſah die
un=
willkunnene Schwiegertochter mit der Seit
ge=
roden h. Das Glück ſchien mit ihr auf den
f eoinmen, es ſchaffte ſich beſſer, wenn ſie
über /6 Feld oder durch die Ställe ging: ernſt
und ſtn den erſten Buben auf dem Arm, ſchritt
barets über’s Jahr wie eine Großbäuerin
den Wg zur Kirche. Hinter ihr brüllte wohlig
das Geuh der ſatten Kühe. Die nächſte Ernte
aber füte wieder hoch die morſchgewordene
Scheuel Der Alte gab das Warten auf den
ſetztern Caler langſam auf, ſeit er die neuen,
bank zmin die Kaſſe füllte. Er ſchielte auch viel
migerzur Cruhe hin, es gab jetzt andere
Ar=
ſt aofdem Hof: der Speicher mußte gerichtet,
ſie Stlung ausgebeſſert, verſchiedenes am
Gel ötfltweitert und erneuert werden. Die
braue aSorgenwinkel verwaiſten. Das Lachen
wacht: zuf mit der Marleen, und als ob ſie die
Sonnel/bber riefe, flammte ſie auf Wald und
Aacer—hnd Weinberg und hob in jedem Jahr
voller!/Ftucht ans Licht. Die braune Truhe
ſtand.! in Gaus, und um ſie wuchs der Segen.
da der tlvies ſie ſtolz jedem Beſucher vor, die
chwems!ſt itgift der Imſterbäuerin, „bis an den
„Jand uk Koſtbarkeit gefüllt‟. Er kicherte
zu=
veilemk ihr hin, die weniger denn je zum
Leffnum ockte. Er konnte darauf warten: der
Hof ſin) wieder feſt in altem Anſehen, und
Fingsunz blühte es lebendiger denn je. Der
„Torne! ſng gewichtig über ſeinen Hof, an jeder
Hand men blondſchöpfigen Buben, und ihn
verdrrß nichts, wenn er in die ſtrahlenden
Auger ſines Weibes ſah, das längſt des alten
Imſterw Stolz geworden war. In ſeiner
Sterbe=
hunds, als die erwachſenen Enkel ſein
Bett uuſtanden, heftete des Alten Blick ſich
Nochmel feſt um das Kaſtaniengrin vor ſeinemn
ſenſter, lahinter goldene Sommerfelder ruhten.
Gur Auckleen, die ſeine kalte Hand hielt, ſagte
er kaumvernehmlich: „Ich glaub, ich weiß, was
in der ſruhe iſt: das Glück! Macht ſie nicht
auf, deſt’s nit davonfliegt!” Und die 2llarleen
Nchütteekt ſanft den Kopf und legte ihre warme
Mutteſind über des Alten ſterbendes
Ge=
ſt: Sroſch es aus wie unter reifer Blüte.
Die Fahre gingen eins ums andere hin.
angſt=Atte die Marleen der neuen Bäuerin
us Heu gerichtet. Die Schlöſſer an der Cruhe
igenel Häuſer ein wenig über den niedrigen
Waſſenſpegel und ragen als Seugen des
Ver=
gen in die Gegenwart.
Dr zmal Edgar Kalff
Die Geſchichte eines Lebens
von V. H. Kunze.
Schr lin der Schule beneideten wir Edgar
ereits damals war er etwas Beſon=
Seinn Eſtern beſaßen am Markt der Stadt
Dau Ein behäbiges Patrizierhaus mit
er beken Steintreppe davor. Von hier aus
Naren A Kalffs in alle Welt gegangen. Sie
Varen Rufleute geworden und große Herren.
Auch Süar ſprang oft die breiten Stufen
her=
er. ind das Geſchäftsperſonal der Sirma
u- Jöhne, vom alten Prokuriſten an bis
füyterr Laufburſchen, ſahen ihm dabei
Uh dachten: — da geht der zukünftige
d2/Hauſes! Ein ochter Kalff — —!
N 2Mklichkeit fehlte dem guten Edgar noch
20A Swar hatte er mancherlei Calente,
38Mlitterte er ſein Können. Er wußte
1M es heißt: ein Ja, ein Gerade, ein
Alerute ſchlecht und war der Urheber
1Mmeiſt der tollſten Gymnaſiaſten=Ulke=
N. Abei hatte er vornehme Allüren und
AoRan k Geſten. Das merkwürdigſte an ihm
Nren Abie himmelblauen Cräumeraugen. Sch
Mde nal egriffen, wie einer mit ſolchen Augen
in Io Ictſinniger Kerl ſein kann. Edgar Kalff
Dar IIAnk und blond und imponierte uns
Nc. h weltmänniſches Auftreten. In der
Faulel ig er ein Monokel und auf dem Heim=
9 rſZte er die ſchwerſten Sigaretten. Ein
tmſtarn iber hob ihn turmhoch über uns: or
Damenbekanntſchaft! Man muß nur
wurden roſtig, doch wie ein Cabernakel ſtand
ſie im Haus und gehörte bereits mit zu ſeinem
Ruf und Namen. Die junge Bäuerin plagte
die Neugier gar zu arg, die Cruhe zu
ergrün=
den. Sie machte ſich alle Cage heimlich dran zu
ſchaffen, meinte auch hier und da, man ſolle, ſie
doch öffnen .. . die Unruhe ging mit ihr um im
Haus und drohte ſeinen Frieden zu zerſtören.
Mit klugem Aug” erkannte die Altbäuerin die
Gefahr, und da es immer ihre Art geweſen
war, Feuer zu löſchen, das der Herd nicht
brauchte, rief ſie kurzerhand die Schwieger=
tochter zu ſich und zog den alten Schlüſſel aus
dem Bruſtlatz: „Der Hof ſteht feſt genug”,
ſagte ſie lächelnd, „daß du ſie öffnen kannſt”,
und rank und hoch und ſtark ſtand ſie dabei wie
jemals, als jene ſcheu begierig den dunklen
Deckel hob.
Die Truhe, die dem Haus das ſtille
Heilig=
tum bedeutet, der Altar, an dem der Glaube
an die Kraft und an die Scholle wuchs, war bis
zum Nand gefüllt mit — brauner
Acker=
krume.
„Das iſt das Sakrament der Heimat!
Nehmt’s in Acht!” ſagte die Bäuerin, „ich
wußt” mir eine beſſere Mitgift nicht!“
Und, das iſt die Geſchichte von der klugen
Bäuerin Marleen und ihrer Segenstruhe. Sie
haben ſie wohl langſam erſt begriffen, doch
da=
nach hoch bewertet. Und als ſchon längſt die
eingebrachte Erde die ewige Nuh der einſtigen
Jungfer deckte, ging noch ihr heller
Frauen=
ſegen um und lehrte die Omſterleute Fr. ud” zur
Arbeit und Mut zum Glauben haben, und die
Liebe zum Boden, aus dem das Leben und die
Käthe Lambort.
Erute wächſt.
Wann kam das erſte deutſche Luftſchutzgeſetz heraus?
Wet
Schon bei der Erfindung der ersten Luftballons war man der Meinung, daß nicht immer Gutes
von oben kommen miisse
In den letzten zwanzig Jahren des 18.
Jahr=
hunderts waren Phyſiker und Chemiker
außer=
ordentlich bemüht, die zuerſt von den Brüdern
Montgolfier erbauten Luftballons auszubauen
und die Erfindung für die Allgemeinheit
nutz=
bar zu machen. Intereſſant iſt jedenfalls, daß
ein deutſcher Profeſſor der
ſchaumburgiſch=
heſſiſchen Univerſität Rinteln, nämlich Philipp
Lohmeier, ſchon im Jahre 1676 eine
Diſſerta=
tion herausgegeben hat, die ſich mit dem
ſoge=
naunten „Luftkugelweſen” beſchäftigte. Dieſe
Arbeit Lohmeiers wurde erſt 108 Jahre ſpäter
neu aufgelegt, als man in den 8der Jahren des
18. Jahrhunderts ſtändig neue Verſuche mit
Luftkugeln anſtellte. Von anderer Seite
wer=
den die Italiener Franz Lana und Joh. Alphonſo
Borelli als Erfinder des Luftballons genannt,
doch haben Forſcher feſtgeſtellt, daß Lana die
Schrift von Lohmeier gekannt und zu ſeinen
Arbeiten benutzt hat.
Lanas ſogenannte „Fliegende Barke” ſollte
durch vier auf dem Wege der Auspumpung
luftleer gemachte große Kugeln aus Metall,
Glas oder leichtem Holz in die Höhe gehoben
werden. Das Luftſchiff ſollte einem Segelſchiff
gleichen, denn ein Maſt, Segel und Nuder
ge=
hörten zur Ausſtattung. Lohmeier indeſſen ſah
ſechs Kugeln vor und hatte zur Auspumpung
wiſſen, was das in den Augen eines
Gymna=
ſiaſten bedeutet! So blickten wir mit
anbeten-
dem Erſtaunen zu ihm empor und beneideten ihn
reſtlos.
Mit dem Primus ſtand Edgar auf beſonders
freundſchaftlichem Suße. Der Primus war ein
Muſterknabe. Aber das iſt immer ſo im Leben:
die Beſten haben im heiligſten Winkel ihres
Herzens einen profanen Wunſch verborgen, eine
geheime Sehnſucht nach der Sünde. Und ſo ließ
der Primus den guten Edgar täglich die
Haus=
aufgaben abſchreiben und half ihm auch
wäh=
rend des Unterrichts, wo es nur ging. Nicht
otwa aus Nächſtenliebe. Im Gegenteil. Er
hatte ſich dafür ein Suſammentreffen mit der
geheimnisvollen Dame ausbedungen, mit der
man Edgar ab und zu im Stadtpark begegnet
war. Den Namen wußte man nicht. Man ahnte
auch nicht, wie ſie ausſah, denn ſie war immer
tief verſchleiert. Aber es war ein gewiſſes
Etwas um ſie, ein Nimbus, der uns alle toll
machte. Die Cage vergingen, ohne daß der
Primus zu ſeinem Nendezvous kam. Endlich,
ondlich war es ſo weit. Die ganze Klaſſe war
in hellſter Aufregung. Der Muſterknabe ſtand
lange vor dem Spiegel zu Hauſe und zog immer
und immer wieder ſeinen Scheitel in ſein
brand=
rotes Haar. Mit weißen Handſchuhen an und
einem ſtürmiſchen Herzen unter dem
ſteifgeplät=
teten Chemiſette ging er ſchließlich bleich und
fiebernd zu dem vereinbarten Stelldichein. Am
nächſten Cage war er ſehr ſtill. Merkwürdig
ſtill ſogar. Nach und nach erfuhren wir den
Grund: die geheimnisvolle, vornehme, junge
Dame der Geſellſchaft war — das
Stuben=
mädchen der Frau Vektor geweſen!
Sehn Jahre ſpäter ſah ich ihn wieder.
Es war bei einem Autorennen auf der Avus.
Vor mir in der Loge ſaß ein elegauter junger
dert werden? Wider jene Nachteile würde die
Not in kurzem Hilfsmittel erfinden, und gleich
wie man den Musketen — Musketen und den
groben Geſchütz grobes Geſchütz entgegengeſetzt
hat, alſo würde man auch vielleicht den Schiffen
in der Luft ebenſolche Schiffe entgegenſtellen
und wahre Luftſchlachten liefern..."
Und 109 Jahre ſpäter gab am 12.
Dezem=
ber 1785 der Landgraf von Heſſen=Kaſſel,
Wil=
helm TK., der ſpätere erſte Kurfürſt Wilhelm I.,
das erſte deutſche Luftſchutgeſetz heraus. Swar
betraf dieſe Verordnung nicht kriegeriſche
Ueberfälle, ſondern die Luftfahrt und ihre Ge=.
fahren für Stadt und Land:
„Von Gottes Gnaden, Wir Wilhelm I.,
Landgraf zu Heſſen=Kaſſel..
Nachdem durch die ſeit einiger Seit
aufge=
kommenen Luftballons, welche mit angehängtem
Feuer aufſteigen müſſen, leicht Brandſchaden
entſtehen kann, zumal wenn ſie in der Nacht auf
ein Strohdach oder ein mit Heu und Stroh
be=
legtes Gebäude herunterfallen, ſo finden Wir
uns zur Abwendung dieſer Unfälle gnädigſt
be=
wogen, hierdurch zu verordnen, daß niemand
ſich ermächtigen ſoll, bei 100 Caler
herrſchaft=
licher Strafe einen ſolchen Ballon aufſteigen zu
laſſen.
Gegeben bei Unſerer Regierung zu Caſſel,
den 12. Dezember 1785. Ad mandatum speciale
Serenissimi.”
E. Kerſten.
der Luft ein anderes Verfahren. Erſt die
Brüder Montgolfier, die PPapierfabrikanten
wv n, kamen darauf, daß die Kugeln aus viel
leichkerem Material beſtehen müßten, und ihre
Erfindung war es dann, die Luft der Ballons
zu erwärmen.
Beſonders intereſſant aber iſt der Schluß
der Lohmeierſchen Abhandlung, denn er ſelbſt
ſchreibt über die Folgen ſeiner Erfindung:
„Es wirft einer ſechſtens ein: Der Beweis
ſei zwar deutlich, aber die Ausführung werde
Gott verhindern, weil dieſelbe zu vielen
Schand=
taten Gelegenheit geben würde. Denn auf dieſe
Art würden, die ſchändlichſten Menſchen alle
Hoffnung auf die Flucht ſetzen, keine Stadt
würde vor der Eroberung ſicher ſein. Denn ſo
würde ſie von oben herab ungeſtraft mit
Kriegsgeſchütz geängſtigt, Soldaten würden an
jedem Ort ausgeſetzt, die Seeſchiffe in
über=
raſchender Weiſe beunruhigt werden können
und andere, den bürgerlichen Staat ſtörende
Nachteile daraus folgen. Antwort: Hat
Gott die Erfindung der Säbel, der Musketen,
des groben Geſchützes und des Schießpulvers,
vermittelſt welcher Dinge einige Jahrhunderte
hindurch ſo vieles Blut vergoſſen, worden iſt,
nichtverhindert, was für Urſache hat man dann zur
Annahme, dieſe Kunſt werde von ihm verhin=
Mann. Ich erkannte ihn ſofort an ſeinen
him=
melblauen Cräumeraugen, die es nur einmal
gibt. Er war der Mittelpunkt einer großen
Geſellſchaft. Die Frauen umſchwärmten ihn
wie einen jungen Gott. Später fuhr er mit
einem raſſigen Wagen davon. Die Leute ſahen
ihm nach, als ob er der Sieger des Cages war.
Noch immer war er alſo der Vielbeneidete.
Und doch wußte ich, daß das alte
Handels=
haus Kalff u. Söhne längſt falliert hatte.
Da=
mals war Schlag auf Schlag gekommen. Keine
Vorſicht half, keine Klugheit — zwei Jahre
riſſen nieder, was ein Jahrhundert aufgebaut
hatte. In langen, ſchlafloſen Nächten hatte der
alte Kalff an ſeinem Pult geſeſſen, bis die
Augen trübe und die Haare weiß geworden
waren. Aber die Sahlen des Hauptbuchs
reih=
ten ſich immer wieder zu einer Leichenprozeſſion
zuſammen, in deren ſchwarzen Reihen das
Ver=
mögen des ehrwürdigen Hauſes zu Grabe
ge=
tragen wurde.
Ich hatte das alles miterlebt. Und war
ver=
wundert, den jungen Kalff hier als großen
Mann wiederzuſehen. Ein Freund gab mir die
Erklärung: Edgar Kalff iſt überall dabei! Bei
jeder Premiere, bei jedem Nennen, in jedem
Konzert! Er hat ein grandioſes Auftreten, er
hat Manieren — und faſt niemals Geld‟ Er
ſteht mit der erſten Geſellſchaft auf vertrautem
Suße, er iſt ein geiſtreicher Plauderer und alle
Frauen beten ihn an — — Niemals ſieht man
klar bei ihm, immer heißt es: „er ſoll” oder
„man ſagt‟!
„Wohin ſoll das führen?” fragte ich meinen
Freund, „— auf die Dauer kann das nicht gut
gehen —
Mein Freund zuckte die Achſeln: „— ich
glaube, die Welt hätte nicht viel an ihm
ver=
loren —
Das glaubte ich damals auch. Und doch ſollte
es anders kommen.
Lenas „Fliegende Barke‟. Zeitgenössische
Kanpf-
schriſten wiesen damals schon auf die kriegerischen
Möglichkeiten der Luftfahrt hin
Vor einigen Wochen fuhr ich Sonntags aufs
Land. Es war einer der letzten warmen
Herbſt=
tage, an dem man noch einmal die Glut des
ſterbenden Sommers ſpürt. Ich ſetzte mich in
einen kleinen Wirtsgarten und blinzelte müde
in die wärmende Sonne. Da traf ein fröhliches
Kindergeſtammel mein Ohr: „Papa — Papa!”
ſchrie ein kleiner Erdenbürger, der vielleicht
drei Jahre alt war und die blondeſten Haare
der Wolt hatte. Der Vater nahm den Jungen
auf den Schoß, ließ ihn auf den Knien reiten
und klopfte zärtlich die dicken Patſchhändchen
im Cakte dazu. Eine zarte junge Frau ſaß
glücklich dabei und lächelte in ſich hinein.
Da ſtand der Mann auf. Er war groß und
ſchlank. Und ſeine Augen waren von einem
Blau — kurz, dieſer zärtliche Vater, der mit
ſeiner kleinen ſchlichten Frau den Garten
ver=
ließ, war Edgar Kalff. Wer hatte das
Wun=
der vollbracht? Was war mit ihm
vorgegan=
gen? Sch forſchte nach und erfuhr die einfache
Löſung: Er hatte im Caumel ſeines
vermeint=
lichen Glückes ein ſtilles, kleines Mädchen
kennengelernt und glaubte über ſie genau ſo
ſiegen zu können, wie er über andere geſiegt
hatte. Sie war ſtärker. Das reizte ſeinen Crotz
und forderte ſeine Eitelkeit heraus. Er umwarb
ſie unabläſſig und bot alles auf, um ſie doch zu
zwingen. Und ſachte, faſt ohne daß er es merkte,
umſpann ſie ſeine Seele mit tauſend ſtarken
Banden; ſie feſſelte ſeine Lauuen und zog ihn
zu ſich empor. Sie goß ihre reinen Gedanken
in ſein vergiftetes Herz, und langſam ſtreifte er
die Haut des Scheins von ſich ab und wurde
doch noch ein echter Kalff. Einer von denen,
die von der breiten Steintroppe aus in alle
Welt gingen und als tüchtige Menſchen, mit
Mut und Kraft zur Arbeit wieder heimkehrten.
Die wieder heimkehrten in das alte, behäbige
Haus ant Markt und die von allen beneidet
wurde
Als Hausfrau
im Urwald
Heute iſt es keine Seltenheit mehr, daß
Frauen an Expeditionen teilnehmen und mit
Mut und Unerſchrockenheit der Wiſſenſchaft
oder der Kulturforſchung wertvolle. Dienſte
leiſten. Ganz anders aber ſind die Aufgaben
der Frau beſchaffen, die als guter Kamerad des
Mannes mit ihm in die Wildnis geht, um als
Hausfrau ein „trautes Heim” im Urwald zu
gründen. Kein Haushaltungskurſus, kein
Koch=
buch giot für einen ſolchen Fall Natſchläge, und
es gehört ſchon etwas Erfindergeiſt dazu, um
in dieſem „Neuland der Hausfrau” etwas zu
leiſten.
Im Dſchungel von Sumatra, weitab aller
menſchlichen Wohnſtätten, war vor nicht allzu
langer Seit ein ſolcher Haushalt, den eine
deut-
ſche Hausfrau verwaltete. Dieſes Heim war
allerdings ganz anders beſchaffen als jeder,
auch der allerbeſcheidenſte, Haushalt in der
deutſchen Heimat. Eine winzige Hütte, die
zum Schutz gegen Naubtiere auf Pfählen, etwa
3 Meter über dem Erdboden, errichtet wurde,
diente als Wohn= und Schlafraum, als
Arbeits=
raum, Vorratskammer und Küche. So wurde
ein modernes Wohnproblem, nämlich der
Ein=
zimmerraum, auf einfachſte und praktiſchſte
Weiſe gelöſt: Hier wohnte ein junger
Deut=
ſcher, der Mitſchöpfer eines großen Cierfilms,
und ſeine tapfere Frau ließ ſich nicht nehmen,
ihn hierher zu begleiten und ihm eine „
Häus=
lichkeit im Urwald” zu bereiten.
Eine winzige Hüte, zum Schutz gegen Raubtiere auf Pfählen, etwa 3 Meter über dem Erdboden errichtet,
diente als Wohn=, Schlaf= und Arbeitsraum, Vorratskammer und Küche
Leider wurden jedoch hier im Dſchungel auch
die beſten und ſonſt erfolgreichſten Anordnungen
einer beſorgten Hausfrau durch „höhere
Ge=
walten” über den Haufen geworfen. Denn was
nützt es beiſpielsweiſe, wenn die Hausfrau ihr
Heim tadellos in Ordnung hielt — und in ihrer
Abweſenheit kamen die neugierigen Nachbarn
zu Beſuch, die alles durcheinanderwarfen und
beſchmutzten —2?? Aber ja, wenige Meter
vor uns, da ſitzen ſie ja ſchon wieder und lauern
darauf, daß die Bewohner der Hütte einen
Spaziergang unternehmen. Zu Hunderten
be=
völkern ſie die Gegend, die — Affen und
Aeff=
chen! Und es iſt ihre größte Freude, in Kiſten
und Cruhen zu wühlen, Früchte und Eier auf
den Boden zu werfen und zu verſpeiſen, mit
Kleidern und Decken Fangball zu ſpielen.
achtet, verlieren ihren Einfluß, wenn die
Cro=
penſonne glühend auf das Geſicht brennt oder
wenn die Hausfrau beim „Einholen” während
der Negenzeit in Schlamm und Schmutz faſt
verſinkt und wie eine durch das Waſſer
gezo=
gene Katze auf allen Vieren die Creppe zu ihrer
Behauſung hinaufkriechen muß. Und was nützt
die Erkenntnis, daß ein geruhſamer,
ausgiebi=
ger Schlaf nach allen Aufregungen und
Stra=
pazen des Cages die Falten glätten und den
Ceint roſig färbt, wenn bereits in früheſter
Morgendämmerung die freundlichen Nachbarn,
die Ciere des Urwaldes in allen Nuancen und
Conleitern, in Oktaven und Crillern zu ſchreien,
zu pfeifen, zu brüllen, zu blöken und zu kreiſchen
beginnen?
Ach ja, unſere deutſche Mitſchweſter im
Ur=
wald hatte ſchon andere Aufgaben zu erfüllen
als ihre europäiſchen Kolleginnen, die ohne
ſchußbereite Büchſe, ohne Schutzmaßnahmen
gegen Moskitos und Malaria, gegen Sonne
und Cropenregen friedlich ihren Einkäufen oder
ihrer Berufsarbeit nachgehen können. Und als
ſie endlich den Oſchungel wieder verließ, weil
die Arbeit vollendet, der Film abgeſchloſſen
war, mag ſie mit leltſamen Empfindungen ihre
Cätigkeit als Hausfrau in der Heimat wieder
aufgenommen haben!. Denn erſt, wenn man
einmal auf Abenteuer ausgezogen iſt, merkt
man ſo recht, wie ſchön es ſich daheim lebt —
gemeſſen an den Aufgaben, die eine harte,
un=
wirtliche Fromde draußen im Urwald, in der
Wildnis, im Oſchungel orfordert. Dr. C. M.
Die Vererbung der Augenfarbe
Und was nützen die beſten Kenntniſſe von
Sußbodenpflege, wenn ein allzu ſtarker Vegen
durch das Palmblätterdach träufelte und den
Sußboden in einen Sumpf verwandelte? Und
ſelbſt das allermodernſte Kochbuch hat eine
ſolche Situation, eine Häuslichkeit im
Oſchun=
gel, noch in keiner ſeiner Spalten vorgeſehen,
denn die Anordnung „Man nehmel” kann nur
für Verhältniſſe gelten, in denen etwas zum
Nehmen da iſt! Auch die tüchtigſte und
erprob=
teſte Köchin kann ſchließlich aus einigen
Kon=
ſerven, Swieback und Früchten unmöglich ein
Wiener Schnitzel oder ein gutes deutſches
Beef=
ſteak anrichten! Ja, die Hausfrau im Urwald
iſt ſchon auf ihre eigene Erfindungsgabe
ange=
wieſen, wenn ſie Abwechſlung in ihren
Speiſe=
zettel bringen will!
Auch die Geſetze ſelbſt der einfachſten
Schön=
heitspflege, die eine Hausfrau in Europa be=
iſt ein ſehr ſchönes Beiſpiel für die Gültigkeit
der Vererbungsgeſetze, die durch Suchtverfache
an Pflanzen und Cieren entdeckt worden ſind,
auch beim Menſchen. Wir haben unlängſt dieſe
Geſetzmäßigkeiten an dem Beiſpiel der
Kreu=
zung einer weißen und roten Wunderblume
kennengelernt. Hier waren die Baſtarde
roſa=
blühend und zeigten in der nächſten Generation
wieder eine Aufſpaltung ihrer
Nachkommen=
ſchaft in roſa=, weiß= und rotblühende Formen.
Bei der Vererbung der Augenfarbe des
Men=
ſchen (gemeint iſt natürlich hier nur die Färbung
der ſogenannten Vegenbogenhaut!) liegt ein
etwas anderer Erbgang vor, der aber auch auf
die Mendelſchen Geſetze zurückzuführen iſt und
im Cier= und Pflanzenreich ebenfalls ſehr
häufig vorkommt. Da iſt zunächſt eine
auffal=
lende Catſache, die jeder in ſeinem
Bekannten=
kreis beobachten kann: Nein blauäugige Eltern
(wir berückſichtigen hier nur die Fälle ganz
reiner blauer oder brauner Augen, nicht die ja
auch vorkommenden grünlichen u. a.
Miſchfar=
ben) haben niemals braunäugige Kinder,
ſon-
dern immer auch wieder nur blauäugige. Bei
braunäugigen Elternpaaren hingegen kommen
beide Fälle, alſo Kinder mit baunen und ſolche
mit blauen Augen vor, letztere allerdings
ſelte-
ner. Das hängt folgendermaßen zuſammen:
Da man für jede Eigenſchaft je eine
Erb=
anlage ſowohl vom Vater, als auch von
der Mutter erbt, ſo ergibt ſich für ein
Kind blauäugiger Eltern, daß es zwei
Erban=
lagen für blaue Augenfarbe beſitzt, es iſt alſo
„reinerbig” blauäugig, denn es wird ſeinen
Nachkommen auch nur die Anlage für dieſe
Augenfarbe weitergeben können. Ein anderer
Fall: Von einem Elternpaar ſei der eine
Elter (das Wort wird in der
Vererbungs=
lehre allgemein auch in der Einzahl gebraucht)
reinerbig blauäugig, der andere
da=
gegen reinerbig braunäugig, d. h. er habe
von ſeinen Eltern zwei Anlagen für braune
Augenfarbe geerbt. Jetzt tritt bei den Kindern,
die wir als Baſtarde hinſichtlich ihrer
Augen=
farbe anſehen können, aber nicht eine
Aiſch=
farbe wiſchen Braun und Blau auf ſondern
alle, Kinder werden zwangsläufig nur
braunäugig ſein. Swar hat ein jedes von
dem einen Elter die Anlage für Blau und
von dem anderen für Braun geerbt, ader
die Anlage für Blau kann ſich nicht gegenübert
derjenigen für Braun durchſetzen. Man Jat
dieſe letztere iſt „dominant” und überdenn
die erſtere. Daraus ergibt ſich, daß man von
blauäugigen Menſchen immer ſagen kann, daß
ſie hinſichtlich der Augenfarbe reinerbig ſint
Von braunäugigen Leuten läßt ſich das niüit
ſo ohne weiteres ſagen, das kann man erſt
ihrem Nachkommen erkennen. Es kommt
nun auch der Fall blauäugiger
Kin=
der bei zwei braunäugigen Eltern
vor. Hier kann man mit Beſtimmtheit ſagun
daß beide nicht reinerbig braunäugig ſind, ſog,
dern „palterbig”, indem ſie in ihrem
Ern=
anlagenbeſtande neben der dominanten
Anlal=
für Braunäugigkeit auch noch die überdeckte f
Blauäugigkeit beſitzen. In ihrer Vorfahra= k
reihe müſſen alſo blauäugige Menſchen
ven=
gekommen ſein. Die Sache wird verſtändülge
wenn man ſich klar macht, daß dieſe ſpalterlt
braunäugigen Eltern mit ihren Keimzellen
wohl die Anlage für blaue Augen als auch 7
für braune weitergeben können. Bei der Val
einigung der Keimzellen können dann zwei ſolleßs
mit je Blau zuſammenkommen, oder zwei ſolleE
mit je Braun, oder aber eine ſolche mit Braufs
und eine mit Blau. Der erſte Fall hak nur a
Viertel der Wahrſcheinlichkeit aller möglichzt/
Fälle. Die entſtandenen Kinder ſind dann
blaa=
äugig. Der zweite, der reinerbig braunäugin/s
Individuen ergibt, kommt ebenfals in ein n
Viertel aller Fälle vor, während der Reſt A.
übrigen Möglichkeiten (alſo die Hälfte) auf 1
Vereinigung von je einer Blau=Anlage ru”
einer Braun=Anlage kommen muß, was brauu
äugige Kinder ergibt, die aber hinſichtlich ihrm
Anlagenbeſtandes ſpalterbig ſein müſſen. TA/
Wahrſcheinlichkeit blauäugiger Kinder ac
einer derartigen Ehe iſt alſo nur 25prozentil,
Daß in einem ſolchen Falle aber gelegental
trotzdem ein höherer Prozentſatz blauäugiat
Kinder vorkommen kann, iſt natürlich möglich
da die auch bei kinderreichen Samilien vorharn 4
dene Kinderzahl ja doch immer nur eine gat
minimale „Auswahl”, aus den biologich ”
Möglichkeiten darſtellt. Statiſtiſch laſſen fal
dieſe Sahlen aber ſehr wohl bei genügend grofen
Beobachtungsmaterial beſtätigen.
Betrachten wir nun noch einen Fall, der zn
nächſt ebenſo erſcheint, wie der eingangs 1ei
handelte: Ein Elter blauäugig und einer bram
äugig. Letzterer aber ſoll ſpalterbig ſein, alf
eine verdeckte Anlage für blaue Augen hodes
Jetzt können, folgende Kreuzungsmöglichteitetl
vorkommen: 1. Eine väterliche Keimzelle m
Anlage für blaue Augenfarbe 1d eine mütrl
liche mit blau. Das ergibt Blauäugigkein
2. Eine väterliche Keimzelle mit Anlage in
blau und eine mütterliche mit Anlage für braun /
das muß ein Kind mit braunen Augen ergebenr
das aber ſpalterbig wie ſeine Mutter iſt, 2nu
zult
dere Kombinationsmöglichkeiten gibt es nicht
die Wahrſcheinlichkeiten beider Fälle verhalte!!
ſich wie 1:1 oder wie 50 Proz. zu 50 Prot. le Frau von (
Man hört gelegentlich die ſehr weiſe B.0 legen ſich nie
merkung, daß ſich der eine Elter bei der Dex d uch Mm
erbung gewiſſer Merkmale auf Grund ſeiun it A leiden
ſtärkeren „Cemperaments”, ſtärſter durchſet, e. e Zwit
A darf.
Das iſt aber wie manche „Weisheiten” 10
ürer einmal
ſinn. Nicht auf das Cemperament o4
die größere Energie — (Bemerkung für Parck ludten zum
Ntung.
toffelhelden) — einer der beiden Ehehälft!
Uie Ger iſt
kommt es an, ſondern lediglich auf Weſen 10
W8 mon dem
Verhalten der vorhandenen Erbanlage!”
MGorm gibt, i
W. Demest. Aicramst
Aleicht zu
Küchenzettel vom 3. bis 9. Dezember.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Rote Rübenſuppe, Krautwickel mit
Kartoffeln und Tomatentunke.
Dienstag: Gemüſeſuppe, Kartoffelklöße” mit
Backobſt.
Mittwoch: Haferſuppe, Schweinekoteletts mit
gelbe Rüben und Kartoffeln.”
Donnerstag: Leberſuppe, Spinat mit
Eier=
pfannkuchen.
Freitag: Kartoffelſuppe, gedämpften Fiſch mit
Kartoffeln und Peterſilientunke.
Samstag: Reisſuppe, Rindfleiſch mit
Meer=
rettichtunke, Kartoffeln.
Sonntag: Fleiſchbrühe mit Markklößchen,
Rippeſpeer mit Roſenkohl und Kaſtanien und
Kartoffeln, Makkai.
Briefkaſten: W. F.: 797. 1. Ld4 +? In dieſer Aufgabe iſt
ein Läufer nicht vorhanden.
Schachliteratur: Die Deutſche Schachzentrale Hans
Hedewigs Nachf. Curt Nonniger, Leipzig, gibt ſoeben
ihren Schachkatalog Nr. 37 für das Jahr 1934 135 heraus, der
auf 84 Seiten im Taſchenformat einen intereſſanten und
um=
faſſenden überblick über die Schachliteratur und alle
Schach=
utenſilien vermittelt. Aus der Fülle des Gebotenen über
Er=
öffnung, Kombination=, Mittel= und Endſpiel, Humoriſtika und
die zahlreichen Artikelzum Schachſpielin allen Preislagen dürſte
jeder Schachfreund etwas für ſich finden. Der empfehlenswerte
Katalog wird koſtenlos abgegeben.
Ranneforths Schachkalender 1935, das beliebte Hand= und
Nachſchlage Taſchenbuch für alle Schachſvieler, mit ſeinem
vielſeitigen Inhalt, wie Aufſätze, Regeln, Paarungstafeln.
Ta=
belien und Farmularen Uſn, wird Anfang Dezenber 1934 im
25 Jahrgange ebenfalls im obigen Verlag erſcheinen. Preis
RM. 2.—, in Kunſtleder gebunden RM. 2.50.
* Kartoffelklöße: 2 Kg. gekochte
ge=
riebene Kartoffeln, 3 Eßlöffel Butter, 3 Eier,
200 Gramm Kartoffelmehl, Salz, 150 Gramm
geröſtete Semmelbröſeln. Kartoffeln, Salz,
But=
ter, Eier gut vermiſchen, Klöße formen und in
Kartoffelmehl umwenden. In Salzwaſſer zehn
Minuten kochen.
Schachnummer 600.
Aufgabe 800.
Heinz Flander in Darmſtadt.
Urdruck.
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kb3 Dh1 Ld7 Sh5 Bc3. c7. d4; Kd5
Tt8Lg5 Bb8, d3, d6, 84, g4,h4
Wir bringen heute zu unſerer Jubiläums=
Nummer einen kleinen Originalbeitrag.
Aufgabe 801.
R. Gevers in Antwerpen.
(„Schwalben=Ehrenpreisträger‟: Der beſte
Zwei=
züger vom 4. Vierteljahr 1932.)
Weiß: Ka5 Dh1 Td5 Te8 Lo8 Ld8 Sa8
Sd7 Bb6, e4, g3, h2 (12 Steine).
Schwarz: Ke6 Te5 Sa6 Sf5 Bb7, d6, e7.
f7, g4, h3 (10 Steine).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 797 und 798.
797. 8. A. 2. Kubbel, 1. 803— eli Kxh2 2. D841
broht DKg24) 2.. Bg1D(T) 3. Dh4F. 1.... Kf2
2. DhS1Bg1D(Bg18)2. Dks (8d3 . Sehr hübſch.
798. A. W. Daniel. 1. I.b2— d4: Droht 2. Tesc. 1...
TA3 (Dsd4, B8d4, 845, 815, L18 1 2. Th5 (Se8, Deß.
Db7. Dg8, D818 Gefälige Blockſpiele.
Löſerliſte: Oberleutnant a. D. L. Ehrhardt
und Hermann Schmidt in Darmſtadt, Leo Schott
Silbenrätſel.
Aus den Silben: a arzt bel ber bris bur cha
da de di ee ein er fa fel feld ga gat ge grif
halb in in ke lei li li li li mer mie va nou
nus o o rak ri ril rö ſchwert ſie ſoph ſun ter
the tier tiv um van we ſind 18 Wörter zu
bilden, deren Anfangs= und Endbuchſtaben —
beide von oben nach unten geleſen — einen
Spruch ergeben (ch ein Buchſtabe) Die Wörter
bedeuten: 1 Beugefall des Hauptworts, 2 einſame
Behauſung, 3 deutſcher Dichter, 4 Unteroffizier,
5 Teil des Neuen Teſtaments, 6 Staat in den
Vereinigten Staaten, 7 Teil der Blüte, 8
Buch=
zeichen. 9 Blume, 10 Myſtiker, 11
Niederträchtig=
keit, 12 Weinglas, 13 arabiſcher Mantel. 14
Me=
diziner, 15 Nebenfluß des Amur, 16 Gepräge des
Weſens, Ausdrucksform. 17 Präpoſition, 18
Naſch=
werk.
der Aufgl
id eintes gut
* Ganel der
3Nder Erörterun
R Tema
210 Nan fich1
Me Dillon
Schwer zu machen.
„Sind die Haare ſo richtig geſchnitten, M4
Utet
Hinge
„Nein, bitte etwas länger!"
Wenigſtens eine Freude. Endlich ſtand,,
neue Villa. Sie war prächtig anzuſehen,
Al=
die Einrichtung war luxuriös. Nur im Spes”l
zimmer war eine kahle Stelle an der Wand. 9
Ziegel lag unverputzt und locker in der Maud”,
Warum laſſen Sie die Stellenicht verwltel.
fragte ein Beſucher. Der neue Hausherr lächell!”
„Nein, an dieſem einen Ziegel erfreue ich mie ht
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 47.
in Pfaffen=Beerfurth, Karl Handſchuch in
Leu=
tershauſen a. d. B. (Baden). Wilhelm Eiſele in
Sandbach i. Odw. (798).
Kreuzworträtſel.
Waggerecht: 1 Satz, 4 Baſe, 7 Homer,
8 Idol, 10 Rips, 12 Lyra, 13 Gera, 14 Rune,
17 roſa, 20 Iſar, 21 Edam, 22 Horde, 23 Ares,
24 Erle.
Senkrecht: 1 Seil, 2 Thor, 3 Zola, 4 Berg,
5 Arie, 6 Elſa. 9 Dyaus. 11 Proſa, 14 Riga,
15 Nahe, 16 Eros, 45 Rede, 18 Oder, 19 Amme.
jeden Tag — er iſt nämlich das einzige, WSi
mir an dieſem Hauſe wirklich gehört.
Manuſkript und Zigarren. Eine junge unt Eilſe
nehmende Dame ſandte einem großen Verlag”
Manuſkript ihres Romanes, verſehen mit etd
einem Dutzend von Empfehlungen verſchieders
literariſcher Größen. Außerdem hatte ſie für 174
Lektor eine Kiſte Zigarren beigefügt. Nach ein!!
Zeit erhielt ſie von dem Lektor folgende 2
ſchriftz „Madame, ich habe Ihr Manuſitiot udt
Ihre Zigarren erhalten. Die Zigarren ſind 2is
ich habe ſie daher behalten Der Roman iſt as
guit, ich ſende daher das Manuſtint zurüſt. 2* .
ruck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. — Fernſpr. 1, 2389— 2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr.vr.
nächte. Mal bitte ich, mur Zigarren zu ſchiee
[ ← ][ ][ → ]Ultur dercauskleidung
dareu
hsſondor
M vorttt
Gis „zukauu
e Frau von Geſchmack wird gewiß Wert
legen, ſich nicht nur in der Oeffentlichkeit,
auch im Rahmen ihres eigenen Heimes
haft zu kleiden, ſo daß die Aufmachung für
ſe” ein Kapitel iſt, das nicht übergangen
werde darf.
Erher einmal gehörten reichgarnierte
Schlaf=
röckes bzuſagen zum „eiſernen Beſtand” jeder
Aus=iatung.
Seite aber iſt man inſofern anderer Auffaſ=
* ſung: As man dem Schlafrock eine betont ein=
„aceForm gibt, indem man jeden Aufputz
ge=
giliſſeeitich vermeidet, damit das betreffende Stück
wirkrit leicht zu reinigen und gut ſtrapazfähig
ſei. Oſer Auffaſſung entſpricht auch die
Ver=
wendug eines gut waſchbaren, farbechten
Ma=
terial” (Flanell oder Waſchſamt).
Aſder Erörterung des Schlafrockes erſcheint
W2 wber 9s Thema „Hauskleidung” keineswegs
er=
ſchöpotz da man ſich in dieſer Hinſicht während der
letzteer fahre vollkommen neu orientieren mußte.
Di/Frau erkannte nämlich, daß es ein
gewal=
tigem ſhler ſei, die für die Straße und für den
Berus beſtimmte Strapazaufmachung auch als
Haus=llidung zu verwenden, und daß es
bedeu=
tend urteilhafter wäre, daheim ein
ausge=
priſgenes Hauskleid anzulegen, das ſich
nichtttr viel vorteilhafter in den Rahmen der
Wohung fügt, ſondern auch zweckentſprechender
und, mgenehmer im Tragen iſt, ganz abgeſehen
davon daß unter dieſen Umſtänden die
Ausgeh=
kleidan, die bei der häuslichen Arbeit oft viel
zu ſech in Anſpruch genommen wurde, geſchont
bleibs,)
2Fmoderne Hauskleid ſoll derart gearbeitet
ſein, W es ſowohl unter tags als auch abends,
wenm ſe Hausfrau ein paar gute Bekannte zu
Gaſte kttet, getragen werden kann.
Jenibrigen läßt ſich in dieſem Falle der per=
lonliäg Stil vorzüglich zum Ausdruck bringen,
weil hr nicht die Tagesmode, ſondern der
Ge=
ſchmcder Trägerin entſcheidet.
Esibt Hauskleider, die aus der eigenartigen
Zuſacmenſtellung verſchiedenartigen, oft in der
Farble iontraſtierenden Materiales ihre nette
Wirkeuß holen, dann wieder ſolche, denen helle
darnühren eine ganz entzückende Note geben
und ließlich auch mit Stickereien garnierte
Enim)ſſe, die allen willkommen ſein werden, die
Beleg=clich eine ſchöne Handarbeit gerne
vor=
nehnan
D/Schnitt eines zeitgemäßen Hauskleides
ſou hmals kompliziert ſein, weil die einfache,
Zeim hr= und Auskleiden keine Schwierigkeiten
Serenrde Grundform die willkommenſte iſt.
Gehmantelartig gegürteter Schnitt kann nach
Die =hals richtunggebend betrachtet werden.
D9 Form und ein paar anderer Schnitte,
De INneueſte Mode anregt, wollen wir heraus=
Rreiu= und damit ſowohl die allereinfachſten
Modelle, die für die Hausarbeit in Frage
kom=
men, als auch dekorativere Hauskleider, die für
Abendſtunden beſtimmt ſind, erfaſſen.
Der heuer ſehr beliebte gerippte Samt muß
natürlich in ſchlichter Art verarbeitet werden.
Wir führen als zweites Bild ein ſehr
vorteil=
haftes Modell vor Augen, für das Samt in
ſchöner Modefarbe, wie Mittelbraun,
Flaſchen=
grün und Weinrot zu empfehlen wäre. Es
han=
delt ſich im Grunde genommen um eine ganz
primitive Mantelform mit ſeitlich aufgelegter
Taſche (für die der Samt in anderer
Streifen=
richtung zu verwenden wäre), mit
dreiviertel=
langen, für die Hausarbeit ſehr praktiſchen
Aermeln, mit einem glatten Ledergürtel und
mit zwei, aus ſchmalen Samtſtreifen gebildeten
Maſchenverſchlüſſen.
Eine ſympathiſche Grundform hat auch das
als dritte Skizze dargeſtellte Hauskleid, das
ſchräg überkreuzt iſt und einen etwa handbreiten
Einſchnitt bringt, durch den die ſchalähnliche
Kragenpartie durchgezogen werden kann, ſo daß
dieſes Modell ſowohl offen als auch geſchloſſen
zu tragen iſt. Der halblange Kelchärmel ſcheint
ſich für Hauskleider größter Beliebtheit zu
er=
freuen; er kann des Kontraſtes wegen farbig
ab=
gefüttert, an der Oberſeite aber in ſtiliſierter
Manier mit Wolle oder Garn beſtickt ſein.
Dunkle Hauskleider mit heller Garnitur ſind
immer wirkungsvoll; im vorletzten Bilde zeigen
wir ein mit „Klips=Knöpfen” und mit einem
ſchmalen Gürtel verſchloſſenes Kittel=Kleid mit
neuartigem Bäffchen, das zur beliebteſten
Kra=
genpartie zu werden verſpricht.
Auf welche Weiſe ſelbſt dem an ſich
belang=
loſeſten, ganz einfachen Hänger=Kleid (gleichviel,
ob es aus Samt, Flanell oder Stoff verfertigt
ſei) mit Leichtigkeit eine ſehr anſprechende Note
zu geben iſt, zeigen wir im letzten Bilde, indem
wir eine breitgegürtete Kaſak ins Treffen
füh=
ren, die mit ihrer Wollſtickerei und ihrer
Auf=
lagearbeit in chineſiſcher Manier ganz beſonders
ſchön ausſieht.
Oft iſt die Aufmachung für die Mußeſtunden
im eigenen Heim von einem nachmittäglichen
Kleide kaum mehr zu unterſcheiden, weil man
ſich bemüht, „den Uebergang”, faſt völlig zu
ver=
wiſchen.
Eine einfache und doch wirkungsvolle
Auf=
machung, die jede Frau gerne wählen wird, wenn
ſie Gäſte erwartet, ſtellen wir als erſte Skizze
dar. Dieſer Entwurf, der in jedwedem dunklen
Material wiedergegeben werden könnte, hat den
üblichen Mantelkleidſchnitt und erhält durch eine
Spitzengarnierung, die einerſeits für die ſchönen
„Trompeten=Aermel”, andererſeits als Abſchluß
des Ausſchnittes verwendet wird, jene antikiſierte
Note, für die eine kultivierte Frau immer
Ver=
ſtändnis hat.
Willy Ungar.
winden ſich wancherlei anmutige Gebilde. Die
Garbo brachte den Königin=Chriſtine=Kragen in
vielerlei Formen, aus dem Zug zur ſportlichen
Grobheit und Derbheit entwickelte ſich die
Leder=
garnitur im Einklang mit Gürtel, Handtaſche
und Handſchuh. Die Schleifen und Krawatten
ſind zu gewaltigen Flügeln ausgewachſen, in
einem zarten Knoten verſchlungen. Trotz oder
gerade wegen ihrer Größe, geben ſie der
Sil=
houette des Halſes etwas Kindliches. Das
aus=
geſchnittene Abendkleid berückſichtigt dieſe Linie
nicht. Bei ihm tritt der Schmuck an die Stelle der
Halsgarnitur: die ſchmale Gold= oder
Silber=
kette mit dem Stein beſetzten Anhang oder dem
Anhänger, der aus blaßgoldenen Metallgliedern
und aus grün patinierten mit Ornamenten
ge=
ſchmückten Metallteilen zuſammengeſetzt iſt. Um
den nackten Arm legen ſich oft ſehr breite
Arm=
bänder, manchmal auch zwei, ein kleineres und
ein größeres in der gleichen Verarbeitung und
mit den gleichen Halbedel= oder Edelſteinen
be=
ſetzt. Beim Sportkleid tritt wieder der Schal in
ſeine Funktionen, entweder zuſammengehalten
durch eine Schalnadel oder durch am Kleid
an=
gebrachte Schlingen gezogen und in einen
phan=
taſievollen Knoten geſchlungen.
Die Schulterlinie
wird beſtimmt durch die Vorliebe für weit
aus=
ladende Aermel, deren Linie erzielt wird durch
den tiefen Aermelanſatz, dem Kimono= und
Rag=
lanſchnitt und die fülligen Falten, die auf der
Schulter oder der Bruſt zuſammengezogen
wer=
den. Der Schnitt zu Anlehnungen an Moden
und Volkstrachten, die dieſen Schnitt ſchon „von
Hauſe aus” haben, iſt ſchnell getan. Chineſiſche
Motive haben dafür hergehalten und hinzu
kommt ein gewiſſer öſtlicher Einſchlag,
ausge=
drückt im Kaſack und der dazu gehörigen ruſſiſchen
Pelzmütze.
erlebt ihre große Auferſtehung in der üblichen
Koſtümlänge, halblang, dreiviertellang und
ſiebenachtellang. Sie hat ſich weiter entwickelt
zum Weſtenkoſtüm mit den drei Beſtandteilen:
Rock, Jacke und Cape oder aber zuſammengeſetzt
aus Rock, enger, kurzer und langer Jacke. Dieſe
Kleidung hat in ihrer Aufteilung Aehnlichkeit
mit dem Herrenanzug. Die Weſte kann ſehr
viel=
fältig geſtaltet werden. Sehr oft iſt ſie auch aus
Pelz. Gürtel und Handſchuhe ſind die organiſche
Ergänzung des winterlichen Koſtüms. Der
Gür=
telformen ſind Legion. Das Monogramm, das
in Metall auf dem Mantelaufſchlag, dem
Bruſt=
täſchchen blitzt, hat auch auf dem Gürtel Platz
gefunden. Ihm geſellt ſich die Berlocke bei, die
eine luſtige Abwechſlung und Neuerung der
Gür=
telmode bringt. Sie beſteht entweder aus einem
ornamentierten Metallhängerchen, oder aus
allerlei ſtiliſierten Tierfiguren. Damit die Weſte,
nachdem die Jacke im geſchloſſenen Raum
abge=
legt iſt, nicht zu ſtreng wirkt, wird der Aermel
durch ein Armband aufgehellt, das in der Form
der offenen Armſpange aus Goldgliederungen
mit altgermaniſchen Motiven bevorzugt getragen
wird. Die Metallſchließe am Gürtel ſoll nach
Möglichkeit mit ſeinen Muſtern übereinſtimmen.
Die Schuhmode
hat eine ſehr hübſche Ergänzung gefunden durch
die kleinen Stiefel, die ſeitlich verſchnürt
wer=
den und die entſprechend den öſtlichen Anklängen
der Kleidermode einen gewiſſen ſlawiſchen
Schnitt aufweiſen. In der Schuhmode verändern
ſich ja weniger die Formen als die
Ledermate=
rialien und Farben, die augenblicklich in
Tin=
tenblau, Hellgrau und warmem Braun das Feld
beherrſchen. Auch für den Abend tritt das
Wal=
lende, Hängende, Gewänderartige der Mode ſtark
in den Vordergrund. Solche Hüllen werden wie.
in alten Zeiten mit einer Agraffe gehalten, die
dem Verwendungszweck des Kleides entſprechend
mit Edelſteinen oder Halbedelſteinen beſetzt iſt.
Aber auch Metallagraffen erfüllen natürlich
die=
ſen Zweck.
Von Kopf bis Fuß alſo ein Wirbel an
Ein=
fällen und phantaſtiſchem Spiel der Mode. Wer
gut angezogen ſein will, darf, wie aus den
Be=
mühungen hervorgeht, die die Modekünſtler für
die kleinen Dinge einſetzen, nicht vergeſſen, auch
auf Kleinigkeiten achtzuhaben.
Maria Habecker,
Der moderne Ramin
Die hohen Kachelöfen, die um die
Jahr=
hundertwende gebaut wurden, ſind für unſeren
heutigen Geſchmack ſchauerliche „Ungetüme”, und
es zeigte ſich ſchon oft, daß ſelbſt die beſte
Innen=
einrichtung ihre Wirkung vollkommen verliert,
wenn noch ein derartiger Ofen im Raume ſteht.
Begreiflicherweiſe wurden von den modernen
Inneneinrichtungskünſtlern unzählige Vorſchläge
zur „Beſeitigung” dieſer Oefen gemacht, und es
wurde auch durch praktiſche „Umbauten” manch
richtige Löſung gefunden
Dies alles aber ſchien noch nicht „das Wahre‟,
zu ſein, denn es blieb letzten Endes doch nur
„Notbehelf”
Nur aus dieſer Erkenntnis heraus konnte die
Kamin=Mode derart überhandnehmen,
um=
ſomehr als die Erfahrung lehrt, daß der Kamin
wirklich die Zierde jedes Raumes ſei und ihm
eine ſympathiſche Atmoſphäre zu geben vermöge.
Die großen Kamine, etwa die dem
napoleoni=
ſchen Stil nachempfundenen Entwürfe, die immer
etwas Kaltes, katafalkartiges an ſich hatten, ſind
längſt überholt. Man mußte erkennen, daß ſie
„Fremdkörper” im Raume ſeien.
Der moderne Kamin zeigt beſten, lebhafteſten
Stil und bewußte Eigenart und bekundet den
ſtarken Einfluß des Kunſtgewerbes.
Als allerneueſte Mode erringenkeramiſche
Kamine in bunten Farben größte Erfolge.
Nicht immer iſt der ganze Kamin keramiſch
behandelt; oft begnügt man ſich mit in
Sand=
ſtein eingebauten Keramik=Platten, deren
halb=plaſtiſche Manier uns immer von neuem
beſticht. (Bild.)
Marder= und Iltis=Garnituren
werden in nächſter Zeit vielfach an Stelle der Füchſe
getragen werden, weil man ſich in Modekreiſen
von der Verarbeitung dieſer kleinen Felle
beſon=
dere Lebhaftigkeit und eine neuartige Wirkung
verſpricht.
Die Stola wird aus vier oder ſechs Fellen
kombiniert, während beim Muff inſofern
Er=
ſparnismöglichkeiten geboten ſind, als ſich ſchon
aus vier Fellen ein ſehr nettes Modell
zuſammen=
ſtellen läßt.
Man beabſichtigt, Köpfe, Beinchen und
Schweife der Tiere mitzuverarbeiten und
ver=
ſpricht ſich dadurch eine erhöhte Wirkung.
Das edle Braun der Marder= und Iltis=Felle
iſt zu den neuen Modefarben (Steingrün,
Wein=
rot, Braun und Lila) ſehr ſchön abzuſtimmen.
Eine überaus geſchmackvolle, aus kleinen Fellen
zuſammengeſtellte Garnitur zeigen wir im Bilde.
Sonntag, 2. Dezember 1934
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in Bildern und
Rahmen. 2483
Sonntag, Einlaß 1.30Uhr
Jugend-Vorstellung
Die Flucht über
die Grenze
Theater
Frankfurt a.