Hmzehmmmmmer 10 Pſennige
Trmſtädte
* Tagblat
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 330
Freitag, den 30. November 1934.
196. Jahrgang
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(9 weitere Wort
pfennig.
millen = Anzel
Fe
die 22 mm breſte Zeſſe 1 mm hoch
pfennſg. Zur Zeit
Pr islſte Nr. 2 gütig.
poſiſcheckkonto: Franfurt a. M. 1301. Banklonio:
DO=Bant und Darmſtädter und Natlonalbank.
Vorſchläge zur Bankreform.
Bhafſichkigung der Kredikinſtikuke. — Genehmigungszwang. — Sicherſtellung einer ausreichenden Ligntditäk,
des Spargeſchäfts und eines geordneten Zahlungsverkehrs. — Ueberwachung des Kreditgeſchäfts
und weitgehende Publizikäk. — Zweckmäßige Zuſammenſehung des Aufſichtsrats.
Kreditgeba rung der Inſtitute mit der
Wäh=
die Grundlage der Neuordnung.
rungs= und Kreditpolitik des Reiches ſowie mit
der allgemeinen Wirtſchaftspolitik Sorgen tragen
leber die Reform des deutſchen Bankweſens finden
eigent=
liah hon ſeit Jahren eingehende Erörterungen ſtatt, ohne daß
bickg die Reform ſelbſt einen Schritt vorwärts gekommen iſt,
n man ſich auch grundſätzlich darüber einig war, daß eine
Wkylung eintreten müſſe. Vor einiger Zeit iſt ein
Unter=
ſctugsausſchuß zuſammengetreten, der im Stillen ein
umfang=
h* Gutachten über die nach ſeiner Anſicht anzuwendenden
ſoen ausgearbeitet hat. Der Bericht liegt dem Führer vor.
damit zu rechnen, daß in abſehbarer Zeit die geſetzgebende
meitung der Ausſchußbeſchlüſſe erfolgen wird. Ob das neue
ikeſetz in allen Punkten mit dem Bericht des
Unterſuchungs=
ſiſſes übereinſtimmen wird, bleibt abzuwarten. Damit iſt
Nectelk
zu rechnen, daß der auch vom Unterſuchungsausſchuß
ange=
mene Grundſatz beachtet wird, wonach
Kapitalfehllei=
ſen auf jeden Fall zu vermeiden ſind, und die
Katzualſtröme ſo gelenkt werden müſſen, wie das aus
national=
inchaftlichen Gründen erforderlich iſt.
*
MerBericht wird als Grundlage für die von der Reichsregierung
zu infenden Maßnahmen dienen. Der Bericht befaßt ſich zunächſt
uselllich mit den Mängeln der Vergangenheit, um
damzdie Grundlage einer Neuordnung aufzuzeigen.
die Viedererlangung eines innerlich geſunden und
leiſtungsfähi=
ſrrditapparates hat zur Vorausſetzung, daß ſeine
Wirtſchaft=
wieder hergeſtellt wird. Sie iſt, ganz abgeſehen von etwa=
Gewinnausſchüttungen, erforderlich zur Beſeitigung der
reſte, zur Neubildung von Riſikoreſerven und vor allem zur
ugerung der Zinsſpanne.
ihr ein wirkſchafklich renkabler Kredikapparak
iſt befähigk, ſeine volkswirtſchaftlichen
Aufgaben zu erfüllen.
die allgemeine wirtſchaftspolitiſche Zielſetzung der
Reichs=
meung wirkungsvoll zu unterſtützen. Ein vollſtändiger Umbruch
em (ſinnung eines großen Volkes iſt von heute auf morgen nicht
ſörh. Noch weniger kann aber eine plötzliche Umwälzung der
rgtmſatoriſchen Grundlagen eines Volkes erfolgen, in denen ſich
ferFfahrungstaten ſehr vieler Menſchenalter niedergeſchlagen
abre Dies gilt vor allem für den empfindlichen Apparat des
Kredweſens. Alle Reformmaßnahmen auf dieſem Gebiete können
desMo zwar mit dem gewaltigen Willenseinſatz der Gegenwart
kechm, können aber gerade deshalb nur nach genauer Prüfung
dern tſächlichen Lage vorgenommen werden. Insbeſondere iſt
feſt=
zuſtlelln, welches die Hauptziele auf dieſem Gebiet ſind und auf
wellchn Wege ſie am ſchnellſten und beſten erreicht werden können.
Deiſ er Sozialismus bedeutet, daß die Entwicklung des
national=
winmaftlichen Lebens nicht ſich ſelbſt überlaſſen bleibt, ſondern
daßt )r Staat als Ausdruck des Volkes ſich um die Durchführung
der trtſchaftlichen Aufgaben kümmert, zum Teil ſie auch ſelbſt
Welhmmt. Der neue Staat braucht deshalb in weit ſtärkerem
Amſige als der verfloſſene einſatzfähige Geldmittel. Die
Her=
ſel auz eines den Aufgaben des nationalſozialiſtiſchen Staates
eſtinchenden Geld= und Kapitalmarktes muß das
Kernſtück einer jeden Neuordnung
ſin irſt wenn für das Kreditweſen und die öffentliche
Finanz=
gebehung der feſte Boden eines intakten Geld= und
Kapitalmark=
ls*ſchaffen iſt, ſind auch die Vorausſetzungen für ein organiſches
eh eſundes Leben der geſamten deutſchen Wirtſchaft gegeben.
Au/ deſen leitenden Geſichtspunkt ſind daher alle geſetzgeberiſchen
Na ſhmen einzuſtellen, und keines der beteiligten Organe und
InlAte darf außerhalb einer ſolchen Regelung bleiben. Nur eine
HeFliche ſtaatliche Beaufſichtigung der Träger der Geld= und
Nihwirtſchaft kann den Geſundungs= und Normaliſierungs=
Na3im Kreditweſen beſchleunigen und diejenigen Vorausſetzun=
Len 21 dem Kapitalmarkt ſchaffen, welche die Staatsleitung zur
Di gührung ihrer Aufgaben braucht! In einer elaſtiſchen
Staats=
eie glaubt der Ausſchuß insbeſondere den programmatiſchen
„AMerungen des Nationalſozialismus auf dem
D=A des Kreditweſens den gegenwärtig vollkommenſten
Ausick zu geben. Es ſind erforderlich:
1.ABuufſichtigung aller Kreditinſtitute,
Verwerfung aller Kreditinſtitute unter einen
Genehmigungs=
ung,
LRSherſtellung einer ausreichenden Liquidität,
*Annung von Geldmarkt und Kapitalmarkt und damit Siche=
1g des Spargeſchäftes,
2‟ Gerſtellung eines geordneten Zahlungsverkehrs,
u herwachung des Kreditgeſchäftes und weitgehende Publizitär=
— beck mäßige Zuſammenſetzung des Aufſichtsrates.
der zu wird im einzelnen ausgeführt: Ein mit den nötigen
Bohlſachten auszuſtattendes
Aufſichtsamk für das Kreditweſen
ſt a 4 zwingende Notwendigkeit. Bei der Feſtlegung ſeiner
ſichß nt und Befugniſſe ſind zunächſt gewiſſe Gebräuche, die
Geſchäftsverkehr des Bankenkommiſſars herausgebildet
Daa4 geſetzlich zu veranlern, darüber hinaus aber weitere
Er=
gäß1z
ten der geſetzlichen Befugniſſe vorzunehmen. Vor allem
erforderlich, daß ſämtliche Kreditinſtitute
Es erfaßt und dem Auſichtsamt unterſtellt
n. Das Amt wird die Aufſicht im Auftrage des
m.s handhaben und für Uebereinſtimmung der
müſſen. Entſprechend dem in Form und Inhalt der
Reichsfüh=
rung eingetretenen Wandel ſind verſtärkte
Einwirkungs=
möglichkeiten im Sinne einer Konzentrierung
aller Wirtſchaftskreiſe auf die nationale
Wiederaufbauarbeit zu ſchaffen.
Der Ausſchuß empfiehlk die Einführung eines
Ge=
nehmigungsverfahrens für Kredikunkernehmungen.
Die Erlaubnis zum Betriebe einer Kreditunternehmung ſoll von
beſtimmten ſachlichen und perſonellen Vorausſetzungen abhängig
gemacht werden. Der derzeitige Zuſtand bedingt auch die
Be=
fugnis, innerhalb einer angemeſſenen Uebergangszeit den
Kreditapparat durch Aufhebung vorhandener
Kreditinſtitute zu bereinigen. Die Führung der
Be=
zeichnung „Bank”, „Bankier”, „Sparkaſſe” oder einer
Bezeich=
nung, in der dieſe Worte enthalten ſind, ſollen unter einen
geſetz=
lichen Schutz geſtellt werden.
Bei der Neuordnung muß eine ausreichende
Liguidikät ſichergeſtellt werden.
Die Liquiditätsvorſchriften müſſen negativ die Höhe der
feſt=
liegenden und weniger flüſſigen Aktiven nach oben begrenzen,
poſitiv die Mindeſtquoten, für die Haltung beſonders flüſſiger
Anlagen feſtſetzen. Die flüſſigſte Anlage iſt das bare Geld. Der
zweite Teil der Liquiditätsreſerve hat aus reichsbankfähigen
Wechſeln und aus Wertpapieren zu beſtehen, die zum
Lombard=
verkehr bei der Reichsbank zugelaſſen ſind pder zugelaſſen
wer=
den können. Anleihepapiere werden in Zukunft als
Liquiditäts=
reſerve mehr als bisher dienen können. Um dem Kreditverkehr
die notwendige Sicherheit und Ordnung zu geben, iſt es
erfor=
derlich, eine
Trennung des kurz= und langfriſtigen Geſchäftes
durchzuführen. Um den Sparkaſſen das kurzfriſtige
Privatge=
ſchäft zu erhalten, ſchlägt der Ausſchuß vor, daß allen
Kredit=
unternehmungen, die Spareinlagen annehmen, auferlegt wird,
dieſe nur einer Anlage zuzuführen, welche der langfriſtigen Form
der Spareinlagen entſpricht, und das Spargeſchäft von den
übri=
gen Geſchäften auch buchmäßig zu trennen. Durch eine ſolche
Regelung wird die Sicherheit der Einlagen erhöht, werden dem
Kapitalmarkt in beachtlichem Umfange langfriſtige Mittel
zu=
geführt, dadurch ſeine Aufnahmemöglichkeiten geſteigert und die
Beſtrebungen zur Senkung des Kapitalzinſes gefördert.
Die Abwicklung des geſamten unbaren Zahlungsverkehrs
iſt in den Einfluß der Reichsbank einzubeziehen, ohne daß eine
Rückentwicklung der bargeldloſen Zahlungsmethoden, der
vor=
handenen Girokreiſe oder eine Beeinträchtigung ihrer Vorteile
für das Publikum herbeigeführt wird. Der Poſtſcheckverkehr kann
von einer beſonderen Ueberwachung ausgenommen werden. Der
Ausſchuß hat, von einer generellen Empfehlung der
Verſtaat=
lichung des Kreditweſens abgeſehen. Er iſt vielmehr der Anſicht,
daß unbeſchadet der Stellung der Sparkaſſen die private
Initia=
tive mit eigener Verantwortlichkeit die zweckmäßigſte
Organiſa=
tion der Kreditinſtitute darſtellt, wenn zugleich durch eine
ent=
ſprechende Geſtaltung der Aufſicht dem Geſamtintereſſen
rück=
ſichtsloſe Geltung verſchafft wird.
Der Ausſchuß glaubt, daß dem Gedanken einer
Dezentraliſie=
rung im Kreditgewezbe eine erhebliche Bedeutung zukommt.
In=
folgedeſſen ſollten die vorhandenen Regionalinſtitute gefördert
und Neugründungen, wenn ihre Lebensfähigkeit gewährleiſtet
er=
ſcheint, unterſtützt werden. Aus dem gleichen Grunde und unter
denſelben Vorausſetzungen iſt auch dem Wiederaufbau des
Privat=
bankierſtandes Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Es iſt eine möglichſt
breite Verteilung der von einem Inſtitut gewährten Kredite auf
die verſchiedenſten Geſchäftszweige und die Ausſchließung allzu
hoher Einzelriſiken erforderlich. Es iſt deshalb notwendig, dem
Aufſichtsamt Handhaben zu geben, in Anpaſſung an die praktiſchen
Bedürfniſſe
jeweils eine Höchſtgrenze der Kredile für die
einzelnen Inſtikuke
feſtzuſetzen, die nur überſchritten werden darf, ſofern die
Verant=
wortung für die Kreditgewährung von ſämtlichen Mitgliedern des
Vorſtandes übernommen wird. Man darf dieſe Großkredite daher
nicht völlig verbieten, wenn ſie volkswirtſchaftlich geſund und
er=
forderlichenfalls ſchnell und leicht liquidierbar ſind. Der
Aus=
ſchuß hält es für richtig, daß ungedeckte Kredite nicht ausgeſchloſſen
werden, daß aber, ſofern ſie eine gewiſſe Mindeſtgrenze
über=
ſchreiten, der Kreditnehmer ſeine wirtſchaftlichen Verhältniſſe
offenlegen oder Einſicht in ſeine Geſchäftsbilanzen gewähren muß.
Eine häufige und regelmäßige Berichterſtattung der
Kredit=
inſtitute an die Oeffentlichkeit und die Bereitſtellung aller von
der Aufſicht und der Reichsbank zuſätzlich verlangten Aufſchlüſſe
erhöhen in Verbindung mit einer ſtändigen Kontrolle weſentlich
die Sicherheit der Inſtitute und fördern das Vertrauen der
Ein=
leger und der ganzen Bevölkerung zum Kreditweſen. Der
Aus=
ſchuß empfiehlt, durch geſetzliche Vorſchriften alle
Kreditunterneh=
mungen zu verpflichten, dem Reichsbankdirektorium ihre
Jahres=
bilanz und, ſoweit die Bilanzſumme eines Inſtitutes eine Million
RM. überſteigt, Monatsausweiſe einzureichen. Alle Kreditunter=
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
* Neuer Konfliktsſtoff auf dem Balkan.
Von unſerem Berichterſtatter.
H. C. Belgrad, Ende November 1934.
Es iſt durchaus nicht alles Gold was glänzt. Und wenn
auch eben erſt auf der Konferenz der Balkanentente in Ankara
mit lauten Worten verkündet wurde, daß die Balkanſtaaten
einen geſchloſſenen „Friedensblock” darſtellten, ſo kann doch nicht
überſehen werden, daß man von wirklicher Einigkeit auf dem
Balkan noch immer recht weit entfernt iſt. Nicht nur, daß
Bul=
garien, der durch ſeine geopolitiſche Lage beſonders wichtige
Faktor auf der Balkanhalbinſel, dieſer Art Balkanpakt, wie ſie
bisher verwirklicht wurde, noch immer fernſteht; auch Albanien
hat bisher noch keine Möglichkeit finden können, ſeine
berech=
tigten Intereſſen innerhalb der Balkanentente vertreten zu
kön=
nen. Zwar hatte man vor allem in Athen und Ankara gehofft
und erwartet, daß die ſtarke Abkühlung des albaniſch=italieniſchen
Freundſchaftsverhältniſſes Albanien ganz automatiſch näher an
den Balkanpakt heranführen würde. Dieſe Erwartung erweiſt
ſich aber jetzt als trügeriſch. Haben ſich doch in letzter Zeit in
ganz überraſchender Weiſe zwiſchen Albanien und Griechenland
Schwierigkeiten herausgebildet, die nachgerade höchſtbedenkliche
und gefährliche Formen anzunehmen beginnen.
Die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Griechenland und
Albanien ſind an ſich alten Datums. Schon vor dem Kriege gab
es Streitigkeiten über die Behandlung der beiderſeitigen
Min=
derheiten. Als dann nach Beendigung des Krieges das Gebiet
von Arghrokaſtro endgültig bei Albanien verblieb und als
da=
durch tatſächlich ein griechiſches Minderheitenproblem in
Alba=
nien geſchaffen worden war, blieb hier eine offene Wunde, die
ſich ſchon mehrmals im Laufe der Nachkriegszeit recht fühlbar
machte. Für weite Kreiſe in Griechenland iſt das Gebiet von
Argyrokaſtro bis zum heutigen Tage „Nord=Epirus” geblieben,
während man in Tirana natürlich nur ein Südalbanien
an=
erkennt. Während nun von griechiſcher Seite behauptet wird,
daß im „beſetzten Nord=Epirus” eine griechiſche Minderheit von
rund 150 000 Köpfen wohne, ſteht man in Albanien auf dem
Standpunkt, daß es in den 71 Dörfern Südalbaniens nur
höch=
ſtens 20 000 „Grekophonen” gebe, das heißt griechiſch ſprechende
Einwohner. Die übrigen 130 000 umſtrittenen Bewohner dieſes
Gebietes ſeien zwar griechiſch=orthodoxen Glaubens, aber
un=
zweifelhaft albaniſcher Nationalität. Als Beweis für dieſe
Auf=
faſſung führt man albaniſcherſeits an, daß mehrere albaniſche
Miniſter, dann aber auch führende Perſönlichkeiten der
albani=
ſchen Nationalbewegung gerade in dieſem Gebiete ihre Heimat
hätten, woraus hervorgehe, daß von einer wirklich
nennens=
werten griechiſchen Minderheit in dieſem Gebiete gar nicht die
Rede ſein könne.
Dieſer grundſätzliche Streit um die Frage, ob man hier
überhaupt von einer griechiſchen Minderheit ſprechen kann, hat
nun auch dazu geführt, daß weitere Meinungsverſchiedenheiten
über die Schulfrage entſtanden ſind. So behaupten die Griechen,
ihre nationale Minderheit im „beſetzten Nord=Epirus” habe trotz
der von Albanien ſeinerzeit übernommenen Minderheits=
Ver=
pflichtungen keinerlei Minderheitsſchulen, und die albaniſchen
Behörden unterdrückten dieſe griechiſche Minderheit und
verſuch=
ten ſie auszurotten. Um dieſer Auffaſſung und der Forderung
nach Aenderung der Verhältniſſe einigen Nachdruck zu
ver=
ſchaffen, ſcheint man nun andererſeits in Griechenland die dort
wohnenden Albaner auch nicht gerade beſonders zuvorkommend
zu behandeln. Jedenfalls behauptet man albaniſcherſeits, daß es
keine einzige albaniſche Minderheitenſchule in der griechiſchen
Grenzprovinz Tſchamuria gebe und daß außerdem zahlreiche
Albaner, nur weil die ſich zum Iſlam bekennen, als Türken
be=
zeichnet und zur Auswanderung in die Türkei gezwungen
wor=
den ſeien. Außerdem betreibe man mit Unterſtützung der
grie=
chiſchen Nationalbank ein planmäßiges Bauernlegen unter den
albaniſchen Anſiedlern in dieſem Gebiete.
Man ſieht alſo: es ſteht Behauptung gegen Behauptung,
Anklage gegen Anklage. Dieſer Zuſtand iſt, wie geſagt, an ſich
nicht neu. Angeſichts der ſonſtigen politiſchen Spannungen auf
dem Balkan aber haben dieſe Meinungsverſchiedenheiten in den
letzten Wochen immer ſchärfere Formen angenommen und ſind
nachgerade zu einem bedrohlichen Konflikt geworden. Ende
Oktober kam es in Argyrokaſtro zu Ausſchreitungen gegen das
dortige griechiſche Konſulat, wobei durch Steinwürfe auch einige
Fenſterſcheiben zertrümmert wurden. Dadurch war der
Minder=
heitenſtreit auf einmal zu einem akuten diplomatiſchen
Zwiſchen=
fall geworden. Noten wurden gewechſelt, Proteſtſchritte erfolgten
in den beiden Hauptſtädten. Trotzdem gelang es nicht den
Kon=
flikt aus der Welt zu ſchaffen, oder auch nur eine Beruhigung
herbeizuführen. Im Gegenteil: gerade jetzt kommen aus
Grie=
chenland höchſt beunruhigende Nachrichten, wonach im ganzen
Lande Freiwilligen=Verbände gebildet werden, die ſich einer
Zentralorganiſation zum Schutze der Minderheiten in Nord=
Epirus zur Verfügung geſtellt haben. Man erlebt alſo jetzt
hier auf griechiſchem Gebiet dasſelbe, was man Jahre hindurch
mit den Mazedonier=Organiſationen in Bulgarien erlebt hat.
Gerade eben jetzt iſt durch das Eingreifen der Sofioter
Regie=
rung die große, in der Tätigkeit dieſer Mazedonier=
Organiſatio=
nen liegende Gefahr für die Aufrechterhaltung des Friedens auf
dem Balkan glücklich beſeitigt worden, und nun ſoll auf
griechi=
ſchem Boden dasſelbe Spiel von vorn beginnen! Es iſt klar,
daß dieſe Entwicklung leicht bedenkliche Formen annehmen kann.
Es kommt hinzu, daß es ſich hier in ſeinen Auswirkungen
wenigſtens nicht um einen bloßen Streit zwiſchen zwei
Nachbar=
ſtaaten handelt. Es geht vielmehr um die Stellung Albaniens in
der Balkanpolitik überhaupt. Man weiß in Athen offenbar ſehr
wohl, daß das Verhältnis Albanien zu ſeinem italieniſchen
Schutzherrn in den letzten Monaten eine ſtarke Abkühlung
er=
fahren hat. Man weiß aber andererſeits auch, daß die
Einigungs=
verſuche zwiſchen Tirana und Belgrad durchaus noch nicht ſo
weit gediehen ſind, daß ſich Albanien heute ſchon mit Erfolg
auf einen anderen Freund verlaſſen könnte. Sollte nun von
ſeiten jener irregulären griechiſchen Organiſation ein Uebergriff
auf albaniſches Gebiet erfolgen, ſo könnte das leicht zu einem
Eingreifen ſowohl Italiens als auch Südflawiens führen, was
natürlich unabſehbare Verwicklungen zur Folge haben müßte.
Weiß man doch, daß Griechenland einerſeits beſondere
Freund=
ſchaftsabmachungen mit Italien hat und andererſeits trotz des
Balkanpaktes ſeinen ſüdflawiſchen Nachbar beſonders im Hinblick
Seite 2 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 30. November 1934
auf Saloniki und auf die Verſtändigungsbemühungen zwiſchen
Belgrad und Sofia mit wachſender Sorge betrachtet. Man
er=
innert ſich ja noch, daß die griechiſche Regierung nach Abſchluß
des Balkanpaktes ausdrücklich Vorbehalte geltend machte
bezüg=
lich etwaiger Konfliktsmöglichkeiten mit einer Großmacht,
worun=
ter ſelbſtverſtändlich nur Italien verſtanden werden konnte.
In dem albaniſch=griechiſchen Konflikt um die Minderheiten
in Südalbanien liegen alſo Möglichkeiten und Keime ernſter
Verwicklungen. Die Vorgänge in dieſem ſonſt ſo unbekannten
Winkel Europas verdienen aber trotz aller anderer Sorgen mit
denen heute die europäiſche Politik belaſtet wird, zweifellos
größte Aufmerkſamkeit und Beachtung.
* Die Grundlage der Neuordnung.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
nehmungen ſind zu verpflichten, die einzureichenden Monats= und
Jahresbilanzen mit eingehenden Erläuterungen zu verſehen und
auch ſonſt jede gewünſchte Auskunft zu erteilen. Im Rahmen der
internen Berichterſtattung an die Reichsbank muß auch über die
Kreditbeziehungen zum Auslande regelmäßig berichtet werden. Es
iſt notwendig, daß die Stellung, welche die Reichsbank bisher im
Kuratorium für das Bankgewerbe einnimmt, dem erweiterten
Aufgabenkreis des Aufſichtsamtes angepaßt wird.
Dies bedingt, daß der Präſident des Reichsbankdirektoriums
wie bisher im Bankenburatorium ſo auch künftig Vorſitzender des
Aufſichtsamtes iſt.
Im weſentlichen laufen alſo die Empfehlungen des
Aus=
ſchuſſes darauf hinaus, das Bankweſen einer ſtraffen
Aufſicht zu unterwerfen und die alten Vollmachten
des Bankkommiſſars durch neue Ermächtigungen
abzulöſen, die einen ſcharfen Eingriff in das
Bankweſen ſelbſt und die Kreditgeſtaltung geſtatten ohne
deswegen das Bankgeheimnis zu treffen, die es der Aufſicht
wei=
ter ermöglichen, die vorhandenen Kapitalien im Intereſſe eines
geordneten wirtſchaftlichen Aufbaues einzuſetzen.
Gegen unberechtigte
Miekpreis=
ſteigerungen.
Eine Verfügung des Reichskommiffars
für Preisüberwachung.
DNB. Berlin, 29. November.
Beim Reichskommiſſar für Preisüberwachung Dr. Goerdeler
ſind von verſchiedenen amtlichen und privaten Stellen
Beſchwer=
den darüber eingelaufen, daß in einzelnen Orten, namentlich in
ſolchen, in denen ein ſtarker Zuzug ſtattgefunden hat, ſtarke
Mietpreisſteigerungen vorgekommen ſeien.
Der Reichskommiſſar hat daraufhin mit dem Zentralverband
deutſcher Haus= und Grundbeſitzervereine Fühlung genommen
und die Zuſicherung erhalten, daß dieſe Mißſtände ſofort
abge=
ſtellt werden würden. Die oberſten Landesbehörden ſind hiervon
unterrichtet und gebeten worden, in derartigen Gemeinden unter
Zuhilfenahme der Unterorganiſationen des Verbandes
unverzüg=
lich ſeit dem 1. 4. d. J. vorgekommene unberechtigte
Mietpreis=
ſteigerungen ſofort zu beſeitigen. Sollte dieſes auf die Einſicht,
das Verantwortungsgefühl und die nationale Diſziplin aller
Be=
teiligten abgeſtellte Verfahren nicht zum Ziele führen, ſo iſt den
oberſten Landesbehörden der Erlaß einer Ermächtigung
zuge=
ſichert worden, die ihnen die erforderlichen rechtlichen Handhaben
bietet. Es iſt aber zu erwarten, daß es ſolcher Ermächtigungen
nicht erſt bedarf, ſondern daß ſich alle Beteiligten klar ſind, daſ
der gegenwärtige Zuſtand der Mietpreisbildung ſeinerzeit nach
ſchweren wirtſchaftlichen Kämpfen und Enttäuſchungen errungen
iſt und daher nicht durch wucheriſche Diſziplinloſigkeit aufs Spiel
geſetzt werden darf.
Geſeß zur Aenderung des Milikärſtrafgeſetzbuches.
Im neuen Reichsgeſetzblatt iſt das Geſetz zur Aenderung
des Militärſtrafgeſetzbuches und der Militärſtrafgerichtsordnung
vom 23. November 1934 veröffentlicht.
Das Geſetz bezweckt, das Militärſtrafgeſetzbuch und die
Militärſtrafgerichtsordnung an die in der letzten Zeit erfolgten
Aenderungen des Allgemeinen Bürgerlichen Strafrechtes und der
Strafprozeßordnung anzugleichen. So ſind z. B. das Geſetz gegen
gefährliche Gewohnheitsverbrecher und über Maßregeln der
Sicherung und Beſſerung vom 24. November 1933, das
Aus=
führungsgeſetz dazu und das Geſetz zur Einſchränkung der Eide
im Strafverfahren vom gleichen Tage in das Militärſtrafrecht
und die Militärſtrafgerichtsordnung eingearbeitet worden. Von
geringfügigen Aenderungen abgeſehen hat daher das neue Geſetz
nur techniſche Bedeutung.
Vom Tage.
Der Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels hat die beiden
Filme „Die Liebe ſiegt” und „Ein Kind, ein Hund, ein Vagabund”.
da ſie unkünſtleriſche, ſeichte und geſchmackloſe Machwerke darſtellen,
verboten. Das Verbot iſt ergangen, nicht weil die Filme der
nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung zuwiderlaufen, ſondern weil
ſie die von der Regierung gegebenen Richtlinien zur
Vervoll=
kommung der deutſchen Filme vollkommen außer acht laſſen.
An Stelle des zurzeit beurlaubten Pg. Feder übernimmt Pg
Dr. Todt die Oberleitung des Amtes für Technik und den Vorſitz
im Nationalſozialiſtiſchen Bund Deutſcher Technik (NSBDT.).
Aehnlich wie in anderen Univerſitätsſtädten, veranſtaltete am
Mittwoch auch die Münchener Studentenſchaft eine
Proteſtkundge=
bung gegen die Willkürakte in Prag.
Am Donnerstag begann in Reval ein Prozeß gegen 26
Ange=
hörige, der deutſch=baltiſchen nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die
ſich vor Gericht zu verantworten haben weil ſie nach Angabe der
Staatsanwaltſchaft eine von der Regierung nicht beſtätigte
poli=
tiſche Partrei ins Leben gerufen hätten.
Rihel auf der Flucht nach Zürich.
MM Ne
Hang 10
nen wit
Die Pariſer Preſſe beſtätigt, daß der ſowjetruſſiſche
Geſchäfts=
träger in Paris, Roſenberg, im Januar zum Untergeneralſekretär
beim Völkerbund ernannt werden wird.
Der franzöſiſche Außenminiſter erhielt am Mittwoch nachmit
tag den Beſuch des engliſchen Geſchäftsträgers Campbell. Den
Blät=
tern zufolge ſoll dieſe Beſprechung ſich auf die Erklärungen über
die engliſche Rüſtungspolitik bezogen haben, die von den engliſchen
Regierungsvertretern am Mittwoch im Unterhaus abgegeben
wor=
den ſind.
Die holländiſche Regierung hat beſchloſſen, ſich der Anwerbung
von holländiſchen Staatsangehörigen für das mit der
Aufrechter=
haltung der Ordnung während der Volksabſtimmung im Saargebiet
betraute internationale Polizeikorps nicht zu widerſetzen.
Bei der engliſchen Ergänzungswahl in Putney erhielt der
Konſervative Markus Samuel 15 599, die Arbeiterparteilerin Edith
Summerskill 12 936 Stimmen. Bei der letzten Wahl hatten die
Konſervativen 21 146 Stimmen erhalten.
Vertrauensleute des Gouverneurs des mexikaniſchen Staates
Chiapas verſuchten, Heiligenbilder aus den Kirchen zu entfernen
und zu verbrennen. Die Bevölkerung verſuchte dies zu verhindern
Es kam zu einem Feuergefecht, bei dem vier Perſonen getötet und
17 Perſonen ſchwer verletzt wurden. Unter den Toten befindet
ſich ein Kind.
Die Flotkenverhandlungen.
Ein neuer Kompromißvorſchlag Japans.
EP. London, 28. November.
Nach Mitteilungen aus japaniſchen Kreiſen hat die japaniſche
Abordnung bei den Flottenverhandlungen einen neuen
Kompro=
mißvorſchlag ausgearbeitet, durch den ſowohl Japans Forderung
nach Gleichberechtigung, wie auch Englands und Amerikas
Vor=
behalten hiergegen Rechnung getragen werden ſoll. Der neue
Vorſchlag dürfte Ende der Woche der engliſchen Delegation
über=
reicht und von dieſer an die amerikaniſche weitergeleitet werden.
Die Ausſichten, daß damit eine Grundlage für eine Einigung
ge=
funden werden kann, ſind jedoch ſehr gering; doch dürften die
Flottenverhandlungen dadurch bis auf weiteres in Gang
gehal=
ten werden.
Ftankreich bauf neue Blugzeug=Mukkerſchiffe.
EP Paris, 29. November.
„Bauen zwir Flugzeug=Mutterſchiffe!” Unter dieſem Tittel
berichtet der Flottenſachverſtändige des „Journal des Débats”
in einem längeren Artikel, daß Frankreich demnächſt
zwei Flugzeug=Mutterſchiffe modernſter
Bau=
art auf Kiel legen werde. Davon ſei eines für das
Mittelmeer, das andere für den Atlantiſchen Ozean beſtimmt.
In Frage kämen Fahrzeuge von 12000 Tonnen, die je etwa 60
Flugzeuge tragen und eine Geſchwindigkeit von über 20 Knoten
entwickeln könnten. Die Flugzeug=Mutterſchiffe müßten eine
ſtarke Panzerung, beſonders gegen Luftangriffe, erhalten. Ihre
Artillerie ſoll nur aus Flugzeugabwehrgeſchützen beſtehen. Alles
andere, beſonders die Bewaffnung gegen andere Schiffe, müſſe
geopfert werden zugunſten der Offenſivkraft der mitgeführten
Flugzeuge und der Verteidigung gegen feindliche Flugzeuge. Es
handele ſich alſo nicht um eigentliche Kriegsſchiffe, ſondern um
ſchwimmende Flugplätze, und daher ſeien die Kredite
dafür auf das Budget des Marineflugweſens zu verbuchen.
Selbſt=
verſtändlich müſſe der Marineminiſter für den Bau der beiden
Schiffe außerordentliche Kredite anfordern.
Bisher beſitzt die franzöſiſche Flotte nur ein
Flugzeugmutter=
ſchiff, die „Bearn”, die aus einem Vorkriegskreuzer umgebaut
wurde.
In der Saarpolizei hat mit Hilfe des Präſidenten Knor einn
ad
Reihe von Emigranten Unterſchlupf gefunden, die regelmäßig um
angenehm aufgefallen ſind. Zum Teil handelt es ſich um Leutt
denen der Staatsanwalt in Deutſchland auf den Ferſen war, 39.
Mt
dieſem Kreis gehört auch ein gewiſſer Ritzel, den
beſonden=
die Heſſen aus ſeiner Tätigkeit in Michelſtadt im Odenwald um
A AS
ſpäter in Oberheſſen noch in unangenehmer Erinnerung haber=
Der Regierungsrat a. D. Ritzel hat als Polizeibeamter des Herrt, /M4M008 D
Knox ſeine Aufgabe darin geſehen, genau wie der berüchtigtg ſte, vie die
Machts die Separatiſten und Kommuniſten no=
Möglichkeit zu unterſtützen und die heimattrenmMiſ, Hr
Saarbevölkerung mit ihren Kampforganiſatin,
nen zu ſchädigen und zu zerſtören.
Inzwiſchen haben ſich die Emigranten ſehr eingehend mit
dem Problem der Volksabſtimmung beſchäftigt. Sie ſind im Gegene /W0c. S
ſatz zu ihrer oft äußeren Haltung innerlich längſt zu der Ueberg s M. M
den Zwe
zeugung gelangt, daß das Saargebiet für ſie nurein=
Zwiſchenſtation war, die ſie ſchnellſtens verlaſſen müſſens
um ſich ein neues Tätigkeitsfeld auszuſuchen. Wir haben ſchon eim ..
Reihe von Namen genannt, die mit Sack und Pack über die Grenzm F0
gegangen ſind, um nach dem 13. Januar ſelbſt ſchnellſtens zu ver . 0MeM. Oo
duften. Sie haben bereits Wohnungen im benachbarten Lothrinn Wo wolſche.
mritgen, wie
gen oder hinter der weſtlichen Grenze geſucht.
Auch Ritzel hat die Vorſicht als den beſſeren Teil di Ww Aes M.
Tapferkeit auserwählt und es vorgezogen, ſeine FamyWi M Süc
lie aus dem Saargebiet fortzuſchaffen. Er hat d0 Me), h Aus=
Richtung nach dem Süden eingeſchlagen und iſt zu den Eidgenoſſeſ, Wſ Sſchahlte
drüber v
geflüchtet. Er hat in Zürich ſeine Zelte aufgeſchlagen, ſich alleu
dings eine Stadt aufgeſucht, deren Bevölkerung im gegenwärtigey ." bercde
Augenblick wegen des Auftretens deutſcher Emigranten beſonders,” and 9a=
erregt iſt. Ob er gut daran tat, ſich ausgerechnet Zürich auszig Weld
Eine wirkl
ſuchen, wird ſich ſpäter herausſtellen. Wichtig für uns iſt vorer=
nur die Tatſache, daß auch der geſchäftstüchtige Ritzel die Sacht ue Nechuce,
der Separatiſten und Franzoſen im Saargebiet für verloren ue 0e Male
hält, weshalb er als „überzeugungstreuer Anhänger” ſchon den ſcie M. Sile
mgen Stand
Rückzug in die geſicherte Deckung in die Wege geleitet hat.
Es iſt ja frei
uns den
Scharfe Konkrolle der Einreiſe ins Saargebiet. hrfälungen
DNB. Saarbrücken, 29. November. immal anz.
Die Regierungskgmmiſſion des Saargebietes hat den auslärn weſhange ſat.
diſchen Zeitungen am Donnerstag abend eine Benachrichtigur / rungsorgau
über die Ueberwachung des Verkehrs im Saargebiet zugeleiten /ren, wie u
die am Freitag in Form einer Auflagennachricht zu veröffentlichen f0 eine 9
iſt. In der amtlichen Benachrichtigung wird angeordnet, daß in dach Pti iſt. 4
Saargebiet nur Perſonen einreiſen dürfen, die im Beſitze einen Aßen erle
gültigen Paſſes oder eines Perſonalausweiſes ſind. Perſonen, dic WWorihr
uf des Friede
nicht die Eigenſchaft eines Saareinwohners beſitzen, müſſen ſich 2
Stunden nach ihrer Ankunft bei der Ortspolizeibehörde meldein Whdsvertrage
Wenn ſie ſich länger als ſieben Tage im Saargebiet aufhaltenn eſt dann
wollen, müſſen ſie eine Aufenthaltserlaubnis bei der Paßabteilunm ſſte hat daral
der Regierungskommiſſion beantragen. Zur Durchführung dieſen Ag der Abru
Anordnung wird in allen Hotels und Beherbergungsſtätten ſtänt Mi aufmerkſe
m großen Kr
dig eine ſcharfe Kontrolle durchgeführt werden.
ſuir an die
xe geſtellt,
Geheimniſſe
gebe,
verden
Kernp
Aet deit voiteldarfcer Maatspraftdenee bein darm
zuletz
Rückkrikt oder Gefangennahme durch Paraguahelt A447d. 5.
vigung
Daß aber
im Arwald?
und die
EP. New York, 29. November.
mal ſo
Der Präſident der Republik Bolivien, Dr. Daniel Salal Ulat durch der
manca, iſt nach Meldungen aus La Paz zurückgetreten. deis Ps erbracht, n
Vizepräſident Louis Tejava hat vorläufig die Geſchäft deer er Erbſchaf
Staatspräſidenten übernommen. In einem offiziellen Conm
hat wie
niqué wird die Demiſſion des Präſidenten damit begründet, dag Mieſtreckt e
ernſte Staatsgeſchäfte eine ſofortige Löſung erforderten.
e Gegen
Ueber die Gründe dieſes ganzen Vorganges liegen bis jeth
Aßenminiſte=
folgende einander widerſprechende Meldungen vor: Einmal wian Auung unterſt
gemeldet, Präſident Salamanca ſei auf einer Reiſe an die Grans War Zaldwin=
Chaco=Front, die er unternommen habe, um perſönlich den Kon2 M donn ſoll
di=
mandanten der von den paraguayſchen Truppen bei dem Goug Ymin Berlin
Ballivan beſiegten Bolivianer ſeines Poſtens zu entheben, 100 Mnmnis gehre
bolivianiſchen Offizieren feſtgehalten und an der Rückkehr in 20
ſiative, da
Hauptſtadt gehindert worden. — Anderen Meldungen zufoll
LIsſpragk
ſoll der Präſident während ſeiner Inſpektionsreiſe an die Frd
Nea z1 brit
von paraguayſchen Truppen überraſcht und gefangen genoml
worden ſein. — Schließlich liegen aber auch Nachrichten vor, Al. Ln M uns kIe
auf den Ausbruch einer Revolte in La Paz ſchließen laſſen, odc 24 Greundſchaf
auf einen Staatsſtreich, da, wie es in dieſen Meldungen heinn
auch der neugewählte Präſident Tamayo, ſowie zwei Töchter d0 Mkn muß wiſſer
Präſidenten Salamanco
worden ſein ſollen.
und der Kriegsminiſter feſtgenommen
* Slunden mit Hugo Rüdel.
Zum Tod des über die deutſchen Grenzen
hinaus bekannten ehemaligen Direktors des
Feſt=
ſpielchors in Bayreuth, des Opernchors der
Staatsoper und des Staats= und Domchors in
Berlin erhalten wir die folgenden Zeilen
per=
ſönlicher Erinnerung.
Mit Hugo Rüdel iſt eine der bedeutendſten Perſönlichkeiten
des deutſchen Muſiklebens ins Grab geſunken. Rüdel iſt ſein
ganzes Leben dem deutſchen Muſikideal treu geblieben —
auch in den Jahren des Verfalls ließ er ſich nicht beirren, hat
ſich niemals, wie mancher andere, einer Moderichtung
ange=
ſchloſſen, ſondern ſtets ſelbſtlos und hingebungsvoll der reinen
Kunſt gedient.
In ſeiner gemütlichen Wohnung hat mich Rüdel öfter
ſtets freundlich und zuvorkommend — empfangen. Die
Be=
hauſung des Meiſters mutete an wie ein muſikhiſtoriſches
Muſeum. Kaum ein namhafter Vertreter der Muſik war in der
Porträtgalerie mit perſönlichen Widmungen nicht vertreten.
„Mein ſtärkſter muſikaliſcher Eindruck in meiner früheſten
Jugend — ſo erzählte er mir — war das Parſifal=Vorſpiel
das ich in meiner Heimatſtadt Brandenburg, unter der Leitung
meines Vaters gehört habe. Dieſe jugendliche Begeiſterung für
min Werk trieb mich auch nach der Urquelle dieſes erhabenen
Meiſterwerkes — nach Bayreuth, wo ich ſeit meiner Jugend die
Chöre im Feſtſpielraum geleitet habe.”
In der Tat: wer einmal die wundervollen weihevollen
Parſifal=Chöre im Bayreuther Feſtſpielhaus gehört hat, der
wird die einzigartige Reinheit der Stimmen, die unglaubliche
Präziſion und die Ausdrucksſkala dieſer Chöre niemals vergeſſen
können.
Als geradezu genialer Chorleiter hatte Rüdel auch
außer=
halb ſeines Vaterlandes einen großen Namen. Auch
Tos=
canini, der in der Beurteilung eines Künſtlers von
unbeſtech=
licher Strenge iſt, hat dem deutſchen Meiſter ſein Bild mit einer
herzlichen Anerkennung geſchenkt. Auf dieſes Bild war Rüdel,
wie er mir erklärte, beſonders ſtolz.
Den immer liebenswürdigen Menſchen konnte nur eines
einigermaßen aus der Faſſung bringen: wenn man den Ausdruck
„Choriſt” gebrauchte. „Das Singen im Chor” pflegte er zu
ſagen, „iſt eine ſchwere Kunſt, oft ſchwieriger und vor allem
undankbarer als das Soloſingen. Der Chorſänger hat zumindeſt
Anſpruch auf die gleiche Achtung, wie ein Soliſt. Bedenken Sie
daß mancher Chorpart bedeutend länger iſt, als die Partie des
Lohengrin oder des Radames in Aida!‟”
Wir werden das Andenken an dieſen — im perſönlichen
Leben rührend beſcheidenen Meiſter der deutſchen Muſik, wie
ihn nur die deutſche Muſikkultur ins Leben rufen konnte,
pietätvoll hüten.
Dr. v. Andreevſky.
* Der Film im Schulhaus.
Wiederholt iſt der Verſuch gemacht worden, dem Lehrer den
Film als Hilfsmittel an die Hand zu geben. Aber bei faſt allen
Gelegenheiten dieſer Art hat ſich ergeben, daß doch nicht immer ein
für den Unterricht brauchbarer Stoff verfilmt worden iſt.
Außer=
dem ergaben ſich regelmäßig die verſchiedenſten Unordnungen im
Schulbetrieb, wenn Lehr= und Unterrichtsfilme zur Aufführung
gelangten, weil der Unterrichtstag zerſtückelt werden mußte.
Reichserziehungsminiſter Ruſt hat nun kürzlich verordnet, daß
vom Film in allen deutſchen Schulen ſyſtematiſch Gebrauch
ge=
macht und daß dieſer Film möglichſt nach einheitlichen
Anwei=
ſungen hergeſtellt werden ſoll. Eine Reichsſtelle für den
Unter=
richtsfilm wurde geſchaffen, der ſich bereits zahlreiche Lehrkräfte
unentgeltlich und ehrenamtlich zur Verfügung geſtellt haben.
Beſonders der frühere Leiter der Bayeriſchen Landesfilmbühne,
Kapitän v. Werner, und der bayeriſche Kultusminiſter Schemm
der Vorſitzende des Lehrerbundes, haben ſich mit allen Kräften
für die Durchführung des Ruſtſchen Planes eingeſetzt, der
da=
rin gipfelt, im Laufe der Jahre möglichſt jede Schule mit einem
Vorführungsapparat und mit entſprechendem Filmmaterial
aus=
zurüſten. Insgeſamt werden 60 000 Apparate angeſchafft werden
müſſen. Für die einſchlägige Induſtrie ergibt ſich damit auf
lange Sicht eine regelmäßige Beſchäftigung. Natürlich laſſen ſichk
die entſprechenden Summen nicht kurzerhand herbeizaubern. Man
iſt dazu übergegangen, die Elternſchaft heranzuziehen, die
viertel=
jährlich zwanzig Pfennig oder pro Jahr achtzig Pfennig
zu=
ſteuern ſoll. So wird es gelingen, finanzielle Mittel
mobil=
zumachen, die zunächſt für Schulgruppen die Anſchaffung eines
Vorführapparates geſtatten. Die deutſche Induſtrie hat hier
be=
reits vorzügliches auf den Markt gebracht, namentlich der deutſche
Schmalfilm, der auch im Ausland Anklang gefunden hat, wird
zur Anwendung gelangen; während der Normalfilm hochexploſiv
iſt und leicht brennt, beſtehen dieſe Gefahren beim Schmalfilm
nicht, ſo daß die polizeilichen Sicherheitsvorkehrungen in den
Schulen nicht zu treffen ſind. Außerdem ſind die Apparate in
ihrer Bedienung ſo einfach, daß ſie ſchon zwölfjährige Kinder
handhaben können.
In der Vergangenheit hat das Bild im Unterricht ſchon
eine große Rolle geſpielt, es reicht aber doch nicht aus, um dem
Kind den Ablauf der Dinge einprägſam vor Augen zu führen.
Das kann am allerbeſten der Film, der natürlich während va.
Ablaufs auch zum Stillſtand gebracht werden kann, damit O
Kinder beſtimmte Teile im ruhenden Zuſtand zu ſehen bekone
hei
men, ebenſo kann man dieſen Film zurückdrehen, um eime
Teile noch einmal ablaufen zu laſſen. Die Reichsſtelle für d0 Awbes Han=
Unterrichtsfilm hat Gelegenheit gegeben, einige Bildſtreifen
beſichtigen, ſo z. B. einen Film, der in eine Töpferwertſial
iu
führt und zehn Minuten lang den Produktionsprozeß von 2
Eit Miy
Gewinnung des Materials bis zu ſeiner Verwertung ze
Sehr intereſſant war auch das Keimen und Wachſen einer Ei ” Apie diede
zu beobachten. Von der Reichsſtelle werden nun Hilfskräſt. Hm Mikal
* ioſt
der Filminduſtrie ausgeſucht, die ſich auf die Herſtellung.?
artiger Bildſtreifen ſpezialiſieren, außerdem werden Richliniel a0 d zu
und Hinweiſe gegeben, ſo daß die Filminduſtrie von ſich aud i. and
Lehrfilme herſtellen kann, die natürlich mit dem Unterrichtsniolriel. N. Ge
übereinſtimmen müſſen. Eine Zentraliſierung der Herſtellung ” Arhheitütur he
z0*
des Vertriebes iſt natürlich nicht geplant, die einzelnen Schlne
e.
können auch von ſich aus Filme beſtellen, aber für gant"
ſtimmte Gebiete, z. B. für die Erbkunde, die Raſſenkunde 1ict
die Geſchichte der nationalen Erhebung hat ſich die Zenträſſe
alle Rechte vorbehalten
Wenn die Elternſchaft mit einem minimalen Betrag 2
Schaffung dieſes Lernmaterials herangezogen wird, dau
ſchieht das nur im Intereſſe der Kinder, die vielfach natt „
nicht dem Vortrag eines Lehrers ſo folgen können, wie
Du=
wünſcht wird. Oft vermögen ſie ſich auch an Hand eines Bltc
keine klaren Vorſtellungen von dem zu machen, was beyäl.
wird. Der Film dagegen, der die Geſchehniſſe aneinander .*
vermittelt dem Kind das zu Erlernende in der denkbar El
ſten Form. Es iſt ſchließlich auch nicht einzuſehen, warüm.
von dieſem ausgezeichneten Hilfsmittel keinen Gebrauch Met
ſoll, zumal es, was noch einmal betont werden ſol, be
zeitig Arbeitsmöglichkeiten ſchafft.
Winterſport und norddeutſche Tiefebene ſind zwei Bedl.
die ſich ſcheinbar einander ausſchließen. Aber nur ſcheinol.
der winterſportbegeiſterte Berliner z, B. kann das ſchönſte. Det
liche Wochenend haben, wenn er nur ein wenig rechnet 10.
denkt. Und nicht einmal das braucht er zu tun, dent dl.
linie” hat in ihrem Dezemberheft, quaſi als Weihnachsge
für alle Norddeutſchen, ausführliche Tabellen veröſſenit
in ermunternder Ueberſichtlichkeit dattun, was Berliner
Düſſeldorfern oder Hannoveranern uſw. für Winterſporwet.
keiten blühen. — Und die Süddeutſchen gehen diesmal dee .
Nein, auch ſie bekommen ihr Geſchenk:
nachten, ob ſie nun reiſen oder dahein
1000 Anregungen für Wesl.
n bleiben wollen.
ein
2
* Durch die engliſche briſe.
Es läßt ſich nicht beſtreiten, daß die Ausſprache im engliſchen
erhaus über die Aufrüſtung der Welt und im Zuſammenhang
zit über die „deutſche Gefahr” ſich angenehm unterſcheidet von
gArt, wie die franzöſiſche Kammer das gleiche Thema
behan=
wdat. Aber ebenſo offen muß doch geſagt werden, daß die
ßaländer gelegentlich eine merkwürdige
Vor=
blung von ihrem berühmten fair play haben.
rechnen wir reichlich an, was auf das Konto der engliſchen
enpolitik kommt. Man darf nicht vergeſſen, daß der
Vor=
der aus der Regierungspartei heraus kam, nicht
zu=
ſit den Zweck hatte, die engliſche Bevölkerung
mauf vorzubereiten daß neue erhebliche
Aus=
gſen für Luftrüſtungen erforderlich ſeien. Aber
von auch alle dieſe Sonderumſtände in Betracht gezogen
wer=
daſo bleibt doch ein bitterer Reſt — erklärlich nur durch die
wch engliſche Einſtellung, die zu gern bereit iſt, die Dinge ſe
umbiegen, wie ſie ſie ſelbſt gerne ſehen möchte. Baldwin
umgtens hat als Hiſtoriker ſein Eramen nicht beſtanden. Er
nich die Sache ſehr leicht gemacht. Er hat nur den Tatbeſtand
geſten, und aus dieſem Tatbeſtand Folgerungen abgeleitet, die
jhür England daraus ergeben könnten. Er hat aber kein
Aſa darüber verloren, wie dieſer Tatbeſtand ſich ergab. Und
wieit gerade England dafür die Verantwortung trägt. Denn
Eſland hätte es mehr als einmal in der Hand
geabt, die Entwicklung ganz anders zu
geſtal=
t Eine wirklich tatkräftige engliſche Politik hätte ſich nicht
dimt begnügt, nachträglich Klagelieder anzuſtimmen, ſondern
wüe die hinter ihr ſtehende Macht ganz anders ausgenutzt
h un um eine Zuſpitzung der europäiſchen Gegenſätze auf den
hiugen Stand zu verhindern.
Es iſt ja freilich viel bequemer, die deutſche Politik
abzukan=
ze Muns den Vorwurf zu machen, als ob wir an den ganzen
Vericklungen Schuld trügen. Aber Herr Baldwin brauchte ſich
niueinmal anzuhören, was Lloyd George über die inneren
Zu=
ſa menhänge ſagte. Er brauchte nur zu leſen, was ſein eigenes
ejungsorgan, die „Times”, zu ſagen hatte, und er wird dann
enknen, wie ungeheuerlich einſeitig und
unge=
ſttz ſeine ganze Beurteilung der europäiſchen
uiti iſt. Was Deutſchland in den letzten 15
uren erlebt hat, war nichts als eine Kette
Wortbrüchen, angefangen ſchon mit dem erſten
Ent=
des Friedensvertrages, der den Bedingungen des
Waffen=
ſandsvertrages ins Geſicht ſchlug. Selbſt dieſer
Friedensver=
yit dann wieder und wieder gebrochen worden. Lloyd
hat daran erinnert, daß wir 14 Jahre lang auf die
Er=
fülng der Abrüſtung der anderen gewartet haben. Er hat auch
ſaleaf aufmerkſam gemacht, daß Frankreich augenblicklich für
großen Krieg beſſer gerüſtet ſei, als im Jahre 1914, und
erſſt an die engliſche Regierung die ſchmuckloſe
ſtige geſtellt, ob es denn kein anderes Land in
Eu=
koyfgebe, an das ein Appell dieſer Art
gerich=
tetverden könne. Damit iſt Lloyd George dem eigent=
Kernproblem ziemlich nahe gekommen. Er hätte gerade
Bchltyim darauf aufmerkſam machen können, daß ſchon zwei=
— zuletzt noch im Frühjahr dieſes Jahres — zwiſchen
uland, Italien und Deutſchland eine
Ver=
ſſiwr gung über die Abrüſtung ſo gut wie fertig
daß aber jedesmal Frankreich Einſpruch
er=
ſund die Engländer ſich dieſem Einſpruch
smal ſofort unterordneten. Das neue
Deutſch=
ha hat durch den Abſchluß des deutſch=polniſchen Vertrages den
Gms erbracht, wie ernſt es ihm mit der endgültigen
Liquidie=
ruder Erbſchaft des Weltkrieges iſt. Das neue Deutſch=
Goſhat wiederholt auch die Hand nach Paris
heſtreckt, es wartet aber immer noch darauf,
ſaldie Gegenſeite in dieſe Hand einſchlägt.
lußenminiſter Simon hat in ſeiner Schlußrede die beſondere
Hentung unterſtrichen, die von der engliſchen Regierung den
Whnn Baldwins beigemeſſen wird. Wenn wir ihn richtig
ver=
ſteutz dann ſoll die engliſche Regierungserklärung, die ja vorher
michhrur in Berlin, ſondern auch in Paris, Rom und Waſhington
zurhnntnis gebracht worden iſt, den Verſuch einer neuen
ihſjative darſtellen, um damit die internatio,
no0Ausſprache über die Abrüſtung wieder in
zu bringen, die von Frankreich abgebrochen wurde.
Bcslhin hat uns klar zu machen verſucht, in wie hohem Maße wir
vomet Freundſchaft und den Handelsbeziehungen mit unſeren
Nolgutn abhängen. Wir wiſſen das längſt. Aber auch Herr
Bclin muß wiſſen, daß zu einer Freundſchaft immer zwei ge=
Nuckt Auf den anderen warten wir immer noch. Es iſt auch ſehr
humß von ihm, wenn er uns wieder nach Genf einlädt, aber er
beiſooch ſehr genau, daß Deutſchland nicht aus einer Laune
ſeinen Platz in Genf verlaſſen hat, ſondern erſt nachdem ihm
zwei=
mal die Zuſage der Gleichberechtigung nicht gehalten worden war
wohlverſtanden einer Gleichberechtigung, die ſich auf die
Forde=
rung nach Verteidigungswaffen beſchränkte. Baldwin weiß auch,
daß es nur einer Handbewegung von England bedarf, um die
Vor=
ausſetzungen zu ſchaffen, die für Deutſchlands Rückkehr nach Gen
notwendig ſind. Ob er aber gerade mit dieſer Rede die Ausſichten
dafür gebeſſert hat, wollen wir dahingeſtellt ſein laſſen.
Simon beſchließt die Unkerhausdebatte.
EP. London, 29. November
Die Unterhausdebatte wurde Mittwoch nacht durch
Erklä=
rungen des engliſchen Außenminiſters Sir John Simon abgeſchloſſen,
wobei er zunächſt betonte, daß die engliſche Regierung an ihren
Luftrüſtungsprogramm feſthalte. Sodann ſagte der Miniſter, daß
er aufgefordert worden ſei, ſich zu einer Anzahl konkreter Punkte
zu äußern, z. B. über die Gerüchte hinſichtlich der angeblichen
deutſchen Aufrüſtung. Sir John Simon machte ſodann Angaben
über die Dienſtzeit und die Bewaffnung der
Reichswehr und betonte, daß er genaue Angaben über die
Anzahl und das Kaliber der Geſchütze nicht machen könne, da er
hierüber nichts wiſſe. Auch bezüglich der deutſchen Flugzeuge
äußerte der Miniſter lediglich Vermutungen und nannte dabei ſehr
ſchwankende Ziffern, wobei er ſich ausdrücklich auf franzöſiſche
An=
gaben berief. Ferner betonte Sir John Simon, daß Deutſchland,
Frankreich, Italien und die Vereinigten Staaten vorher von der
Baldwinrede unterrichtet worden ſeien, weil es ſich hierbei nicht
um ein deutſch=engliſches Problem, ſondern vielmehr um ein
euro=
päiſches oder ſogar Weltproblem handle. Er hoffe, daß die geſtern
abend gehaltenen Reden zur Beſeitigung des Argwohns und der
Verdächtigungen beitragen würden. Die Benachrichtigung der an
deren Regierungen ſtelle eine neue Entwicklung dar und hätte eine
neue Lage geſchaffen, indem die engliſche Regierung damit
doku=
mentiert habe, daß die Rüſtungsfrage ein Weltproblem darſtelle
und ſeine Löſung von einer allgemeinen Verſtändigung abhänge.
Wenn eine ſolche Verſtändigung erzielt würde, wäre England
be=
reit, ſeine Rüſtungen ſo niedrig wie möglich zu halten
Sir John Simon ſchloß mit der Bemerkung, er hoffe, daß die
geſtrige Unterhausdebatte zur Förderung einer Friedenspolitik
in Europa beigetragen habe und neue Anſtrengungen gemacht
würden, den Weltfrieden zu ſichern.
Unzufriedenheit der franzöſiſchen Preſſe
mit den Erklärungen Baldwins und Simons.
Die Debatte im engliſchen Unterhaus über die deutſchen
Rüſtungen findet in der Pariſer Preſſe ſtarken Widerhall. Die
meiſten Blätter ſind zwar zufrieden mit dem ſcharfen
Ton, den Churchill angeſchlagen hat, aber
an=
ſcheinend wenig befriedigt von den
Erklärun=
gen Baldwins und Simons. Der Londoner Havas=
Berichterſtatter hebt hervor, daß wan in engliſchen Kreiſen eine
gewiſſe Ueberraſchung über den Unterſchied im Ton und im
Inhalt zwiſchen den Reden Baldwins und Simons nicht
ver=
heimliche und dem eine beſtimmte Abſicht zuſchreibe. Durch den
Hinweis auf die militäriſchen Hilfsquellen Englands habe
Baldwin das Unterhaus beruhigen und vor dem Ausland ſein
Vertrauen zum Ausdruck bringen wollen. Gleichzeitig aber hätte
der Leitſatz ſeiner Ausführungen und noch viel eindeutiger die
Worte Simons den Zweck gehabt, Deutſchland zu
ver=
ſtehen zu geben, daß eine Tür für die
Verhand=
lungen auf der Grundlage der Eindeutigkeit
und Klarheit offen bleibe.
Aehnlich äußert ſich das „Oeuvre‟. Der „Figaro” fragt, was
die Ankündigung eines Vorſchlages Deutſch
lands bezüglich der Rüſtungen beſagen ſolle. Handele
es ſich etwa um den Beginn von Verhandlungen? Hier zeige
ſich die ſchwache Seite Englands. Man mache Hitler das Spiel
leicht. — Das „Journal” erklärt, Baldwin habe beinahe
eine deutſche Mitteilung, die nicht zu verbreiten
ge=
eignet ſei, angekündigt. Das ſei eine ſeltſame
Schlußfolge=
rung aus einer flagranten Verletzung der Verpflichtungen. Nur
der „Excelſior” und „Le Jour” wollen in ſämtlichen Reden
ausſchließlich eine Warnung an die Adreſſe
Deutſch=
lands erblicken.
Außerordenkliche Rakskagung am 5. Dezember.
Der Beginn der außerordentlichen Ratstagung, welche ſich
mit der Saarfrage und höchſtwahrſcheinlich mit der Frage des
Marſeiller Königsmordes zu beſchäftigen haben wird, iſt
nun=
mehr endgültig vom Völkerbundsſekretariat auf Mittwoch, den
5. Dezember, anberaumt worden.
zur ſüdſlawiſchen Denkſchrift.
DNB. Genf, 29. November.
Der Führer der ungariſchen Abordnung, Tibor Eckhart, hat
am Spätabend des Mittwoch zu der ſüdſlawiſchen Denkſchrift eine
Gegenerklärung herausgegeben, in der die in dieſer Denkſchrift
enthaltenen Behauptungen aufs ſchärfſte zurückgewieſen werden.
Auf Einzelheiten geht die Gegenerklärung Ungarns nicht ein. Sie
betont, aber, daß es der ſüdſlawiſchen Regierung
lediglich auf eine beabſichtigte Diffamierung
Ungarns zu rein politiſchen Zwecken ankomme.
Die ungariſche Regierung werde auf Einzelheiten der Denkſchrift
erſt eingehen, wenn ſie ſie gründlich geprüft habe.
Heute wolle die ungariſche Delegation nur auf die wichtigſten
Fragen antworten: Die jugoſlawiſche Denkſchrift verſuche eine
Verbindung zwiſchen Ungarn, der ungariſchen Regierung und dem
Artentat von Marſeille herzuſtellen, indem ſie behaupte, daß der
Mörder auch in Ungarn geweſen ſei. Dieſe Behauptung müſſe
kategoriſch zurückgewieſen werden. Der Attentäter ſei in
Ungarn völlig unbekannt und habe ſich niemals
dort aufgehalten. Die bulgariſche Regierung, die
behaup=
tet habe, daß der Mörder Bulgarien verlaſſen und ſich von dort
nach Ungarn begeben habe, habe dieſe Behauptung ſpäter ſelbſt
zurückgezogen. Dennoch habe die jugoſlawiſche Regierung ſich
die=
ſer grundloſen Behauptung bedient. Die Unterſuchung habe außer
dem Mörder ſelbſt das Vorhandenſein eines Komplotts und
meh=
rerer Verſchwörer ergeben. Tatſächlich hätten ſich drei dieſer
Komplizen vor dem Attentat in Ungarn aufgehalten. Die
an=
deren Perſonen ſeien aber aus anderen Ländern gekommen, und
das Komplott ſelber ſei nicht in Ungarn angeſtiftet worden.
Ungarn ſei nicht nur der Verbindung mit dem Komplott,
ſondern auch mit dem Attentat ſelbſt angeklagt worden. Das
Gegenteil ſei wahr. Die ungariſche Regierung habe ſchon bei
mehreren Gelegenheiten alle Aufklärungen über Jankapuſzta
ge=
geben. Auch heute könne nur nochmals beſtätigt werden, was
ſchon vor dem Völkerbundsrat im Juni ds. Js. ausgeführt worden
ſei, daß nämlich das Lager in Jankapuſzta aufgelöſt worden ſei
nachdem dieſer Wunſch von jugoſlawiſcher Seite an Ungarn
heran=
getragen worden ſei.
Der Eindruck in Budapeſt.
DNB. Budapeſt, 29. November.
Nach dem geſtern abend veröffentlichten Beweismaterial der
ſüdſlawiſchen Regierung gegen Ungarn wird in hieſigen
maß=
gebenden Kreiſen die weitere Entwicklung der Lage mit großer
Ruhe beurteilt. Eine amtliche Stellungnahme zu der zweiten
ſüd=
ſlawiſchen Note wird von hier aus nicht erfolgen. Die Auffaſſung
der Regierung ſei bereits in der geſtrigen Erklärung des
ungari=
ſchen Völkerbundsvertreters Tibor von Eckhardt vor der
inter=
nationalen Preſſe zum Ausdruck gekommen. In welcher Form von
ungariſcher Seite zu den einzelnen Punkten des ſüdſlawiſchen
Be=
weismaterials Stellung genommen wird, ſteht noch nicht feſt.
v. Eckhardt wird jedenfalls in der öffentlichen Sitzung des
Völker=
bundsrates den ungariſchen Standpunkt zu dem geſamten
Beweis=
material darlegen. Ferner beſteht die Abſicht, auch in einer
ſchrift=
lichen Note die ungariſche Entkräftung des Beweismaterials
vor=
zubringen.
Die zweite geſtrige Note wird in hieſigen offiziellen Kreiſen
als außerordentlich dürftig und haltlos bezeichnet. Man
hatte erwartet, daß die ſüdſlawiſche Regierung in weit ſchärferer
Form vorgeſehen und, wie angekündigt, auch amtliche ungariſche
Stellen der direkten Verantwortung beſchuldigen würde. Man
er=
klärt, daß die Note im weſentlichen eine Wiederholung bereits
längſt vorgebrachter und längſt entkräfteter Behauptungen ſei und
eine offenbar abſichtliche Verwiſchung der Begriffe von Emigrant
und Terroriſt darſtelle. Das ſüdſlawiſche Memorandum enthalte
nichts als Annahmen und Kombinationen, denen jede Grundlage
fehle. Der rein politiſche Charakter des ſüdſlawiſchen Vorgehens,
das ausſchließlich auf eine Demütigung und Herabſetzung der
internationalen Stellung Ungarns und der ungariſchen
Reviſions=
politik abgeſtellt ſei, trete jetzt deutlich zutage. In maßgebenden
Kreiſen wird nach wie vor der tſchechiſche Außenminiſter Beneſch
als die treibende Kraft der geſamten Aktion gegen Ungarn
ange=
ſehen. Man weiſt jedoch darauf hin, daß von ſeiten der
Groß=
mächte energiſche Schritte zu einer friedlichen und befriedigenden
Regelung des ganzen Falles im Gange ſeien und Ungarn nach wie
vor auf die volle Unterſtützung Italiens rechnen könne. Die
inter=
nationale Lage und Stimmung wird daher hier als für Ungarn
günſtig beurteilt, ſo daß die Regierung jetzt die weitere
Entwick=
lung in aller Ruhe abwarten könne.
Ebenſo ſtellt die ganze ungariſche Preſſe feſt, daß es Süd
ſlawien nicht gelungen ſei, ſeine gegen Ungarn erhobenen
Anſchul=
digungen durch das im Memorandum vorgebrachte
Beweismate=
rial auch nur im Entfernteſten zu beweiſen.
Heſſiſches Landeskheaker.
ſioßes Haus. — Donnerstag, den 29. November 1934.
Giuſeppe Verdi: „Aida‟
ei ſehr gut beſuchtem Haus wurde Verdis volkstümlichſte
ORa,Aida” wieder in teilweiſe neuer Beſetzung gegeben. Sze=
NeeA vie muſikaliſch iſt „Aida” eine Ausſtattungsoper erſten
Ran=
bec lles faſt in der Muſik iſt prunkvoll und hochpathetiſch. Die
Aſürung wurde von Hans Blümer geleiter, und der junge
Auiſer fand ſich mit erſtaunlicher Reife in dieſer großen Auf=
Mus grecht. Seine Leitung war großzügig, aus gründlicher Kennt=
Sr Partitur hervorgehend, und heute konnten wir auch gute
Sehdung zwiſchen ihm und der Bühne feſtſtellen. Daß im erſten
WeEm erſter Geiger zuweilen unrein ſpielte und ſich in der In=
Dion, ſehr von den anderen unterſchied, daß der Männerchor
e ſeiken Bild anfangs im pp wenig rein ſang, lag wohl daran,
WSe Vorſtellung mit wenig Proben in den Spielplan eingefügt
*0 Andererſeits merkte man an den Leiſtungen der neuen
Sln nichts Improviſiertes, ſie fügten ſich ausgezeichnet der
DE In früheren Jahren hervorgehobenen ſehr guten Inſzenie=
½ in. Dies gilt in erſter Linie von Thea Consbruch, die
2 „Meiſterſingern” keinen, ſo ſtarken Eindruck hinterließ
* der „Aida. Die Schwäche ihrer Stimme iſt die tiefe
MAt
ige und die Kantilene im piano, die leicht ein wenig
un=
ſa)kangt. Dafür entwickelt die junge Künſtlerin bedeutende
an den dramatiſchen Höhepunkten, ſang mit ſympathiſcher
Dce und Hingabe und erfreute durch den ſchönen Klang ihrer
N22 Stimme. Auch darſtelleriſch wurde die Rolle großzügit
ohldurchdacht wiedergegeben, das Tragiſche und Drama=
Eſcheint der Sängerin beſonders gut zu liegen. Auch Jo=
WBlatter hat noch in keiner ihrer hieſigen Rollen ſo gut
Am und ſich ſolche Erfolge erſungen, wie als Amneris
2Svoll waren ihre hohen Pianoeinſätze, bedeutſam die
dra=
we Shen Ausbrüche. Daß gerade Verdi beiden Künſtlerinnen
lag, hat ſeinen Grund darin, daß der italieniſche Meiſter
nit
r ſehr günſtig für die Stimmen ſchreibt, ſondern daß er
Dei allem Glanz des Orcheſters immer wieder den Stimmen
Bahn läßt und ſie nur bei wenigen Höhepunkten gegen
A Orcheſterklang ankämpfen läßt.
ely ſtverſtändlich müſſen die Stimmen die für ſolches Drama
ADurchſchlagskraft beſitzen. Dies war wieder in hervorragen=
Dße bei Joachim Sattler der Fall, der von Jahr zu Jahr
üitvolles O=gan glänzender und temperamentvoller zu ent=
A verſteht, ebenſo bei Heinrich Schlüter, dem einmal die
nicht ganz gehorchte, der aber ſonſt ſehr gut und klangvon.
lyd bei Heinrich Blaſel, deſſen ſchöne Stimme wir zwar
am liebſten in lyriſchen Partien hören, der aber erſtaunlich gut
auch hochdramatiſche Charakteriſierung zu geben vermag. Einzig
bei Karl Biſſuti iſt noch die Ungleichheit feſtzuſtellen, daß ſein
dunkles Organ an manchen Stellen ſehr gut klingt, daß er aber,
ſobald er eine gewiſſe lyriſche Weichheit zu geben beabſichtigt, zu
viel Luft beimiſcht und dann mit der Stimme wenig trägt. Der
Bote von Eugen Vogt, die unſichtbare Prieſterin, die ſtatt Erna
von Georgi Regina Harre ſang, ſeien als ſehr gediegene
Lei=
ſtungen genannt, wie auch die ausgezeichneten Tänze und bis auf
die obengenannte Ausnahme ſehr guten Chöre.
Die ganze Aufführung war von geradezu feſttäglichem Schwung
und wurde dankbar begrüßt. Beſonders auch deshalb, weil nun
nach faſt drei Monaten Spielzeit, die eine ziemlich gute
Meiſter=
ſinger= und eine vorzügliche Fidelio=Aufführung als Hauptwerte
in der Oper gebracht hat, man dazu übergeht, mehr auf Werke
zurückzugreifen, die aus den letzten Jahren in guter Inſzenierung
vorhanden ſind und zu den ſelbſtverſtändlichen Repertoirewerken
jedes Opernkünſtlers gehören müſſen. Das Darmſtädter Publikum
iſt gar nicht ſo geartet, daß es immer nur durch
Neuinſzenierun=
gen, ſo wertvoll und intereſſant ſie ſein mögen, angezogen wird
Und dann möge nicht vergeſſen werden, daß unſere Bühne lange
Jahre weit berühmt durch ihre vorzüglichen Mozart=Aufführungen
war. Eine ſtärkere Belebung des Opernſpielplans wird darum
F. N.
mit Recht gefordert.
* Schallplatten-Beſprechung.
Elektrola legt vor: D.A. 1376. Caprice. Opus 1, Nr. 13.
Paganini (Heifetz). Prelude „LEnfant Prodigue‟” (Der
ver=
lorene Sohn). Debuſſy (Heifetz). Heifetz, einer der geſchätzteſten
Violinvirtuoſen unſerer Zeit, macht uns mit zwei beſonders
inter=
eſſanten Kompoſitionen bekannt. Debuſſys „L’Enfant Prodigue
iſt ein Jugendwerk des franzöſiſchen Meiſters; der
Zwanzigjäh=
rige erhielt dafür den Rompreis. Hier ſpricht noch nicht der uns
bekannte ſpätere kühne Expreſſioniſt; ſo iſt auch das Vorſpiel zu
dem Werke, das Heifetz mit ſehr ſchönem Ton ſpielt, durchaus
nicht revolutionär, vielmehr ein melodiſch eingängliches,
wohl=
klingendes Stück von etwas elegiſcher Färbung. Die Künſte des
Virtuoſen (Oktavengänge, Doppelgriffe in chromatiſcher
Fortſchrei=
tung) kann Heifetz mit dem feſſelnden Caprice des Hexenmeiſters
D. B. 2087. Beethoven: Largo Appaſſio=
Paganini entfalten.
nato, 2. Satz. Mit dieſer und anderen Neuaufnahmen erfolgt die
von Elektrolafreunden ſchon lange mit größtem Intereſſe
er=
wartete Weiterführung des Beethovenſchen Sonaten=Zyklus. Die
jetzt erſcheinende Serie enthält, neben der Jugend=Sonate aus
Opus 2 zwei der berühmteſten Sonatenwerke des Meiſters — die
wunderbare ſogenannte „Mondſchein=Sonate” und die intereſſante
„Abſchieds=Sonate . — E.G. 3110. Wenn die Sonja ruſſiſch tanzt.
(Pleſſow=Kötſcher.) Ein bißchen Leichtſinn kann nicht ſchaden,
„Freut euch des Lebens. (Ruſt.) Comedian Harmoniſts. Die
neue Aufnahme der Comedian Harmoniſts wird wieder mit dem
ganzen Charme und Können ihrer Vortragskunſt und mit
gol=
digem Humor dargeboten. Es dürfte wohl kaum ein
Geſangs=
enſemble fertig bringen, die Comedian Harmoniſts in der
Vir=
tuoſität des Singens und lebendigen Ausdrucks zu übertreffen.
Zu Beginn der Winterſpielzeit beginnt „Grammophon”
„Die Stimme ſeines Herrn”, getreu ſeiner Tradition,
mit der Veröffentlichung großer und gehaltvoller künſtleriſcher
Darbietungen. Ein ſehr intereſſantes Werk von Ceſar Franck,
deſſen Kompoſitionen in dieſem Winter in verſchiedenen großen
Konzerten in Deutſchland zu hören ſein werden, macht den
An=
fang. Die Symphonie D=Moll wird in ihrer Miſchung von
ger=
maniſchen und romaniſchen Elementen den Muſikkenner in
höch=
ſtem Maße intereſſieren. Die Platten ſelbſt ſind vom Lamou
reux=Konzert=Orcheſter vortrefflich eingeſpielt worden
An dieſes große Werk reiht ſich würdig die Alexander=Brailowſky=
Platte mit drei Werken von Chopin. Brailowſky dürfte unſtrittig
der beſte lebende Chopin=Interpret ſein, und ſeine Platten
wer=
den infolge ihrer unendlichen Delikateſſe von Muſikkennern mit
Begeiſterung geſammelt. Heinrich Schlusnus, als Bariton
kaum übertroffen, ſingt zwei neue Schubertlieder; es erübrigt ſich
von dieſem gottbegnadeten Künſtler mehr zu ſagen, als daß er
nach wie vor zu den Lieblingen aller Plattenfreunde gehört, weil
Schmelz und Fülle ſeiner Stimme wunderbar naturgetreu von der
Platte wiedergegeben wird. (30 001, 30 002.)
Unter den
Ge=
ſangsplatten gebührt ferner der „Vogelhändler”=Platte ein ganz
beſonderes Lob. Erna Berger, jetzt an der Berliner Staatsoper,
und Julius Patzak vom National=Theater München ſingen
mi=
vollendeter Technik die populären Weiſen der Zellerſchen Operette.
(10 248.) — Die leichtere Muſik iſt durch eine ganze Anzahl von
Tonfilm=Schlagern vertreten, meiſt von Oskar Jooſt, wie
immer, ausgezeichnet vorgetragen. Er ſpielt ferner den neuen
Schlager „Liebling mit dem blonden Haar”, und wir glauben,
daß man dieſen ſehr hübſchen Slow=Fox bald überall hören wird.
(1528.) Das Deutſche Tanz=Orcheſter und das
Alt=
deutſche Tanz=Orcheſter bringen ein Hochzeits=Rheinländer=
Pot=
pourri (1527) und zwei Polka, ſo richtig etwas für luſtige Leute.
Zwei andere Polka ſpielt Walter Pörſchmann auf dem Bandoneon
mit dem Oskar=Jooſt=Soliſten=Orcheſter, eine ausgezeichnete
Lei=
ſtung, die das Können dieſes Bandoneon=Virtuoſen klar zutage
treten läßt. Neu auf Grammophon” ſind ferner die Geſangs=
Guitarriſten; mit der Platte „Wenn alles grünt und blüht” geben
ſie ein bezeichnendes Beiſpiel ihrer Kunſt. — Wir empfehlen in
dieſem Zuſammenhang ferner die Platten 10 250 (Julius Patzak),
35 013 (Hochzeit des Figaro), 1533 (Bandoneon), 10 253 (Tango
„Spiel mir Zigeuner”).
Gloria (Lindſtröm A.=G.) brilliert mit den Canaris
dem ausgezeichneten Kunſtpfeiferquartett, auf G.O. 13 286. Die
Künſtler bringen Eberles. Ein Vöglein ſang im Lindenbaum”
Für Tanz und Unterhaltung
und „Der Vöglein Morgenlied
ſeien embfohlen G.O. 13 273 und G.O. 13 270, beſpielt mit ſchönen
Walzern vom Eric=Harden=Orcheſter und vom Harmonika=Tanz=
Orcheſter.
Freitag, 30. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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nach langem, ſchweren mit Geduld ertragenem Leiden
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im 71. Lebensjahr zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Otto Meß und Familie.
Darmſiadt, den 29. November 1934.
Die Beiſetzung findet am Samstag, den 1. Dezember 1934,
nachmittiags 3½ Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
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Im Namen
der tieftrauernd. Hinterbliebenen:
Regina Faulhaber und Kind
geb. Schubkegel
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, den 28. Novemb.
Die Beerdigung findet am
Samstag, nachm. 2½ Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt.
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nach kurzem, ſchweren Leiden, im Alter
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ein=
gegangen.
In tiefem Schmerze:
Die Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 29. November 1934.
Kranichſteinerſtraße 75.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
1. Dezember 1934, nachmittags 3 Uhr auf
dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand
zu nehmen.
mit warmem Plald-Eutter.
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74
Kt
[ ← ][ ][ → ]zus der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 30. November 1934.
Der heſſiſche Staatsminiſter.
Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt
und Volkstum.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
uder Volksſchule zu Werſau. Kreis Dieburg. Die
Dienſt=
ung iſt frei. Bewerber müſſen ſeit mindeſtens 8 Jahren die
ſnung abgelegt und eine Anwärterdienſtzeit von mindeſtens
ahren zurückgelegt haben.
Das Neueſte vom Langen Ludwig.
Nachdem man ſich in den letzten Tagen allgemein den Kopf
zer=
wen hat, was es nun eigentlich mit den Arbeiten um den
wen Ludwig herum fur eine Bewandtnis haben mag, haben wir
wiſchen durch unſere guten Verbindungen zum Nikolaus
feſt=
dn können, daß es etwas mit dem Winterhilfswerk zu tun hat.
6 ſuueres war allerdings noch nicht zu erfahren, denn mit
geheim=
iuller Miene erklärte der Nikolaus, daß erſt in der kommenden
ſuit die Heinzelmännchen die Anlage um den Langen Ludwig
uſtellen wurden. Wir hoffen aber zuverſichtlich, unſeren
Le=
ſ mund insbeſondere unſeren Darmſtädter Kindern ſchon in der
nmigen Ausgabe mehr darüber berichten zu können. Jedenfalls
veiherte der Nikolaus glaubhaft, daß gerade unſere Kleinen in
dustadt eine beſonders große Freude an dieſer Sache haben
ueien.
Wunſchzelkel für den Weihnachtsmann!
Iir dieſen Tagen häufen ſich auf den Tiſchen der Amtswalter
Punſchzettel, in denen die Armen und Notleidenden ihre
be=
ſs ſienen Wünſche ausſprechen. Aus ihnen allen ſpricht das
Ver=
trmn, daß ſie in dieſem Jahre nicht vergeſſen ſein werden. Es
ſo llg diesmal nicht ſo ſein, daß aus der Menge der Gaben und
nden die Bedürftigen ein nur durch den Zufall beſtimmtes
Aöchen erhalten. Nein, ſie konnten ſelbſt ihre Wünſche äußern,
Siohb Fhr Bauf
ir Pnenar Jamilen
Ru Wejuagts!
fruutr kiftnn!
kallen aufſchreiben, was am nötigſten fehlt. Und dieſe Wunſch=
zeut werden nun von den Amtswaltern der NSV. zu denjenigen
Fülmlien getragen, die in der Lage ſind, zu geben und vor allem
43
audhden Willen haben, zu helfen und zu opfern. Denn es ſoll
miictnur die größte Not gelindert, ſondern darüber hinaus noch
einekleine Freude bereitet werden. Auf die Größe der Gaben
koxuts ja nicht ſo ſehr an, als auf die Geſinnung, aus der
her=
us e gegeben wurde. Wenn wir vielleicht den Empfänger, deſſen
Wuchzettel wir erfüllen konnten, gar nicht zu ſehen bekommen, ſo
versdn wir zu Weihnachten doch das Bewußtſein haben, daß
4N
gewo frohe Menſchenherzen ſchlagen, denen wir eine glückliche
Stzune bereitet haben.
Die Dozentenſchaft an der Techniſchen Hochſchule weiſt
noch=
mituf den heute abend 8.15 Uhr in der Otto=Berndt=Halle
ung Alexanderſtraße) ſtattfindenden Vortrag von Prof.
„5
Amt=Heidelberg: „Der Erziehungsgedanke des Führers” im
Ruhen der Eröffnungsveranſtaltung hin. Eintritt iſt frei.
Spielzeugſammlung. Wie wir ſchon verſchiedentlich
bekannt=
ſammelt das Jungvolk ab Montag nächſter Woche
Spiel=
u5 ſaaw für die armen Kinder unſerer Stadt. Es wird nochmals
ein dinglich gebeten, alles bereitzuhalten, was an Spielſachen
ent=
belſich iſt, damit ſich die Arbeit der Pimpfe auch wirklich lohnt!
Wichtige Ergänzung zum Geſetz über Steuerfreiheit für
Er=
ſatthchaffungen. Die Vorſchriften ſind bei Ermittlungen des
Ge=
iam, den der Steuerpflichtige in 1935 erzielt. für Einkommen=,
Zyrſchafts= und Gewerbeſteuer dann anzuwenden, wenn der
Anfrag auf Lieferung des Erſatzgegenſtandes
voltt, Januar 1935 erteilt wird und die
Liefe=
uu vor 1. April 1935 erfolgt. Man beachte das für
diet uſtragserteilung.
Die Kraftpoſt 12a „Darmſtadt—Pfungſtadt” geht vom
Aember ab anſtatt um 15 erſt um 16.10 Uhr hier am Weißen
Tun ab.
Kunſtverein für Heſſen. Wie bereits mitgeteilt. veranſtaltet
deu lunſtverein für Profeſſor Adolf Beyer anläßlich ſeines 65.
deihttstages eine Jubiläumsausſtellung, die alle Räume der
Kuöyaalle am Rheintor füllen wird. Die Eröffnung derſelben
erſeiſt nicht, wie vor einigen Tagen angekündigt, Sonntag, den
2 NM., ſondern ſchon kommenden Samstag, den
zember, nachmittags 16 Uhr. Der Vereinsvorſtand
e
hotmihierbei auch die Mitglieder des Kunſtvereins in recht
ſtatt=
lichezahl begrüßen zu können.
Die Heſſiſche Spielgemeinſchaft, die ſich die regelmäßige
Auf=
beiſe fübmng von Bühnenwerken im heimatlichen Dialekt angelegen
ſenTißt und deren Weiterbeſtehen in dieſer Spielzeit durch
Zu=
behngen von ſeiten des heſſiſchen Staates und der Stadt
Darm=
ad) rmöglicht wurde, bringt am kommenden Sonntag ein neues
deſiſſes Dialektſtuck „Die ſchöne Meluſine” von Karl
ſritlich im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters zur Ur=
Aucrung.
Landestheater Darmſtadt.
Großes Maus-
Sochtor
1. Dezember
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Anfang 20, Ende gegen 22 Uhr.
Preiſe 0.50 bis 4.50
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Anf. 19.30, Ende geg. 22 Uhr. D. Bühne M4
Preiſe 0.70 bis 5.50
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kleines Haus.
R73,
November
Nag
Anf. 20, Ende u. 22.15 Uhr. Zuſ.=M. V, 6. Vorſt.
Der Dorfbarbier, hieraufCoppelia. Pr. 0.80-4.50
Anf. 19.30, Ende geg. 22 Uhr.
Dezember Minna von Barnhelm.
D. B. H5 Zuſ.M. 9
Preiſe 0.70 bis 3.80
Heſſiſches Landestheater. Heute abend ſindet im Großen
Datdes Landestheaters die dritte Aufführung des anläßlich der
ſtührung am letzten Samstag begeiſtert aufgenommenen
SAickes „Hockewanzel” von Hans Chriſtoph Kaergel
hu dem unter der Spielleitung von Jochen Poelzig die Titel=
Le neralintendant Franz Everth ſpielt. In den übrigen
22Ahollen des humorvoll=derben Werkes wirken außerdem Käthe
Gu
der, Hans Baumeiſter, An=
Unnt
AWeſtermann mit. — Im Kleinen Haus wird zum erſt
und „Coppelia” in der jüngſten
M Dorfbarbie
e Aiſtudierung und Neuausſtattung wiederholt. Die komiſche
RDer Dorfbarbier” von Schenk, die eines der berühmteſten
un
knunteſten Werke der deutſchen komiſchen Oper vor Mozart
d chon früher mehrfach im Landestheater wie an vielen an=
Neutſchen Bühnen zur Aufführung kam, wird von Kapell=
Dans Blümer und von Heinrich Kuhn ſzeniſch geleitet.
unptpartien ſingen Regina Harre. Martha Liebel, Heinrich
Kurt Theo Ritzhaupt, Heinrich Schlüter, Hermann Schmid=
Snen und Eugen Vogt. Das große Ballett „Coppelia” von
wird von Ballettmeiſterin Alice Zickler und Kapellmeiſter
Derburger geleitet. Die Hauptrollen ſind mit Li Teſſa
ſ D, Alice Zickler, Paul Böhm und Heinz Langer beſetzt.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 330 — Seite 5
Winterhilfs=Kundgebung der NS.=Frauenſchaft.
Eine große Winterhilfs=Kundgebung im dichtbeſetzten Städt.
Saalbau, bei der ſämtliche Verbände vertreten waren, nahm
einen eindrucksvollen Verlauf. Das Muſikkorps der Heſſiſchen
Landespolizei unter Leitung des Obermuſikmeiſters Buslau
umrahmte die Veranſtaltung mit muſikaliſchen Darbietungen. Von
der Bühne, die mit friſchem Grün und den Fahnen des Dritten
Reiches geſchmückt war, grüßte das Zeichen der NS.=Frauenſchaft.
Pgn. Frau Krauth entbot herzliche Willkommensgrüße.
Sie wies auf die Bedeutung der Kundgebung hin, über die Pg.
Ringshauſen ſprechen werde.
.
Pg. Miniſterialrak Ringshauſen
führte dann u a. aus: Das Leben iſt ein ewiger Kampf. Das
Entſcheidende iſt, daß die Kräfte für den Kampf in der richtigen
Front eingeſetzt werden. Das war in Deutſchland leider ſeit
Jahrtauſenden nicht ſo, der Kampf tobte, Klüfte wurden
aufge=
riſſen, ſo daß keine Einigkeit kommen konnte und das Volk
immer mehr zerfiel. Wenn das Volk in der tiefſten Not war,
dann beſann es ſich immer wieder, und es kam ein Aufſtieg. Aber
immer wieder kamen mit Verlockungen Verſprechungen,
Irre=
führungen Kräfte, die es in die Not zurückſtießen. In der
Volk=
werdung liegt die Kraft des Volkes, und daher wurde immer
verſucht dieſe Volkwerdung zu hintertreiben. Jeder Einzelne
muß ſich jedoch heute einſetzen für das eine große Ziel der
Volk=
werdung. Aus der tiefſten Seele des Volkes wächſt die Kraft zu
dem größten Werk der Deutſchen, dem Winterhilfswerk.
Das vergangene Jahrhundert war ein Jahrhundert des
Ab=
ſtiegs. Gewiß, techniſche und wirtſchaftliche Kräfte wuchſen, aber
die kulturellen, die Seelenkräfte gingen zurück, ia. zum Teil
unter. Es war eine Ueberſchätzung des Materiellen, des auf
Grund ererbten Beſitzes und der angeblichen „Vorzüge”
Einzel=
ner. aus der Dünkelhaftigkeit, Kaſtengeiſt und Zerklüftung
ent=
ſtand. Der ehrliche Arbeiter wurde nicht anerkannt, es grollte
im deutſchen Volk. Einmal mußte der Zuſammenbruch kommen,
und er kam.
Der Inſtinkt des Volkes war und iſt geſund. Dem guten
In=
ſtinkt des Volkes muß zum Durchbruch geholfen werden. Die, die
vorher nicht mit im Kampf ſtanden, müſſen heute in der
Ge=
meinſchaft der Tat beweiſen, daß ſie Nationalſozialiſten ſind. In
dieſem großen Kampf iſt gerade die deutſche Frau einer der
wich=
tigſten Faktoren, die nicht entbehrt werden kann. Der Führer
betonte, daß der Nationalſozialismus die Frau als die
Mit=
kämpferin gefunden hat. Die Einſtellung der Frau war in den
Zeiten des Kampfes eine ganz beſondere.
Die deutſche Frau war von altersher dem Manne
gleich=
geſtellt, von ihr ging ſtets die Kraft aus, die dem Manne
gege=
ben wurde, damit er weiter kämpfen konnte. Und zu allen
Zei=
ten gab es heldenhafte Frauengeſtalten, die Opfer brachten. Sie
gaben ihr Gold, ihre Ringe, und im großen Krieg war die Frau
in der Heimat die Perſon der Tat, ſie war die ſtille Heldin.
Die deutſche Frau war auch Prieſterin, die da ſtand und ſtehen
wird an der Schwelle der Ewigkeit. Sie gibt das Leben, ſie ſteht
am Tor der Ewigkeit, wo das Wort ſteht: „Es wurde, und es
ward.”
Der deutſche Bauer nahm ſtets ſeine Frau aus dem eigenen
Stamm. Das war die höchſte Treue, die Treue zum eigenen Blut.
Erſt als Fremdraſſige ſich in Deutſchland eindrängten, war das
der Anfang zum Niedergang. Wer die Treue verrat, verrät ſich
ſelbſt.
Im Deutſchtum iſt die Frau Mitkämpferin, Kamevadin.
Durch fremde Elemente wurde eine Minderwertigkeit der Frau
herausgebildet, die dem Deutſchen fremd iſt. Damit zugleich wurde
die Minderwertigkeit des Volkes großgezogen. Darin lag Syſtem.
Man verſuchte, auch die wirtſchaftliche Entwurzelung der Frau zu
erreichen. Frauenarbeit wurde ſchmählich ſchlecht bezahlt, dadurch
wurde der männlichen Arbeit Konkurrenz gemacht, und damit
ſollte und wurde auch neue Zerklüftung ins Volk hereingetragen,
ja ein Kampf zwiſchen Mann gegen Frau entſtand. Man wollte
mit all dem bewußt den Untergang des deutſchen Volkes. Es war
echter Liberalismus, der Auflöſung bringen wollte.
Aus der Familie heraus kommt Vermehrung, Volk. Kraft und
neues Leben. An dem ewig neuen Werden holt ſich der Menſch
ſelbſt Kraft. Naturkraft iſt Gotteskraft. Aus dem Neuwerden,
aus dem Mutterwerden entſteht die Kraft, das Volk. Die tiefe
Verankerung des Menſchen mit der Mutter können wir immer
wie=
der erkennen. In der Natur liegt begründet, daß der Tod der
Mutter ſo tief und ſchmerzlich empfunden wird. Die Mutter gibt
alles, ſie verzeiht alles. Eine Mutter hat dieſelben Gefühle einer
anderen Mutter gegenüber, und damit dem ganzen Volk gegenüber.
In der deutſchen Mutter liegen unſichtbar die feinſten Wurzeln
des wahren deutſchen Sozialismus.
Der Kampf um die Seele des Volkes wird heute
weiter=
geführt. Wer nicht mitkämpfen konnte an der großen Front, kann
es jetzt beweiſen durch die Tat. Leben iſt Aufgabe.
National=
ſozialismus iſt Dienſt an der Nation, ſagt der Führer, und dabei
iſt die Mutter nicht zu entbehren. Wie die Mutter zum Kinde
ſteht, ſo ſteht Gott zum Volk. Schöpfer iſt er, am Tor der
Schöpfung ſteht die Mutter, die Erhaltung des Volkes obliegt
jedem Einzelnen. Tue jeder Einzelne ſeine Pflicht, damit er
der=
einſt nicht als zu leicht befunden wird.
Wir ſtehen mitten in der großen Tat, im Winterhilfswerk.
Wenn jemand ſagt, es wird „gebettelt”, ſo hat er den Sozialismus
der Tat noch nicht verſtanden. Wohlhabenheit, Reichtum iſt keine
Gnade, ſondern verpflichtet. Was Gott erſchaffen hat, will er
auch erhalten. Das Winterhilfswerk iſt kein „Betteln”. Immer
wieder wird jeder daran erinnert: „Menſch, weiß du, worum es
geht?" —
Wir leben in einer großen Zeit, in einem Umbruch des
Werdens. Jetzt muß ſich jeder Volksgenoſſe bewähren. Die
Kämpfer in ſchwerſten Zeiten vor der Erhebung fragten nicht nach
Rechten, ſie taten ihre Pflicht, was ſie taten, muß erſt recht heute
jeder Einzelne tun, der im Kampf abſeits ſtand. Früher war bei
einer Ehe nicht das Erbgut, ſondern nur der „Beſitz”, das „Geld”.
ausſchlaggebend. Die deutſche Frau muß ſich auf ihre ureigenſten
Pflichten erinnern, ſie erfüllen, oder alles iſt umſonſt. Die Frau
gibt der Familie das Gepräge. — Die Krone aller Erziehung iſt
aber die Selbſterziehung, die Selbſtüberwindung. — Die gewaltige
Idee des Führers ſteht vor uns. Wegweiſer zu dem großen Ziel
iſt das Winterhilfswerk. Das Ideal, das Ziel iſt der neue Menſch,
der deutſche Menſch. Die Vergangenheit muß überwunden
wer=
den. Und allen Nörglern und Kritikaſtern i geſagt: Geſiegt
haben wir gegen den Gummiknüppel des alten Staates, ſiegen
werden wir erſt recht mit dem Staat.
Der Geiſt der Jugend iſt die Gewähr für die Zukunft. Es
kommt bei der Erziehung nicht in erſter Linie auf das Wiſſen,
ſondern auf den Charakter an. Die Lehrkräfte, die Erzieher,
müſſen die deutſche Jugend in nationalſozialiſtiſchem Geiſt zu
neuen Menſchen erziehen. Der Glaube an das Volk, an das
Vaterland, an das Blut gibt unüberwindliche Kraft, und mit
dieſem Glauben iſt der Glaube an Gott verbunden. Der Chriſt
und der Deutſche bewährt ſich, in dem Wort „ich diene‟. Wir
wollen politiſche Soldaten erziehen, die im Glauben an ihre
Auf=
gaben den Kampf gegen das Gemeine führen, Kameradſchaft
hal=
ten. Wir wollen dienen unſerem Volk im Winterhilfswerk. Laßt
uns als Volk zuſammenſtehen im Glauben an den ewigen Gott
und dienen unſerem Volk. Nationalſozialismus haben wir im
Kampf erlebt, Nationalſozialismus kann das Volk nur erleben
durch die Tat im Winterhilfswerk. Laßt uns ſtark werden durch
die Tat, dann wird Deutſchland leben. Das Winterhilfswerk iſt
das Symbol der Kraft und Stärke. Wir tragen unſer Banner
freudig hinein in die Zukunft. Heil Hitler!
Pg. Frau Krauth dankte Pg. Ringshauſen, dem begeiſterk
und oft ſpontan Beifall wurde, und brachte als Gelöbnis der
Treue ein dreifaches Sieg=Heil dem Führer aus. Die Lieder der
Deutſchen beſchloſſen die eindrucksvolle Kundgebung. Gern und
reichlich wurden den Sammlerinnen Spenden für das
Winter=
hilfswerk gegeben.
Sekkion Darmſtadt
des Deutſch=Oeſterreichiſchen Alpenvereins.
In der Monatsverſammlung der Sektion hielt Fräulein Elſe
Neber aus Pirmaſens ihren Vortrag „Mit Ski und
Steig=
eiſen im Winter auf Montblanc und Monte Roſa”.
Die Rednerin verſtand es, in klarer Form und in feſſelnder Weiſe
eine Schilderung der ausgeführten gewaltigen Hochtouren, die im
Winter durchgeführt, bedeutende Anforderungen an die
Leiſtungs=
fähigkeit ſtellen, zu bringen. Die Touren wurden in der Oſterzeit
mit einem Begleiter in ausgezeichneter Weiſe mit Wetterglück
durchgeführt.
Von Martigny im Rhönetal beförderte die Schweizer Bahn
die beiden Hochtouriſten bis über Chatelard am Fuße des Tete
Noire. Von hier erfolgte die weitere Reiſe mit Ski auf der
ver=
ſchneiten Bahnſtrecke durch den Tunnel auf die Chamonixſeite.
Weiter ging die Reiſe über Montroc und Argentiere nach
Cha=
monix. Von hier wurde bald über Les Pélerins neben den
Stütz=
pfeilern der Aiguille du Midi=Schwebebahn gegen Abend der obere
Bahnhof des Glacier des Boſſons auf Ski erreicht und als
not=
dürftige Unterkunft für die Nacht eine Kabine der Schwebebahn
benutzt. Am kommenden Morgen ging es in die großen Eisbrüche
des Boſſonsgletſchers zu der bekannten, mitten im Gletſcher auf
einer Felſeninſel liegenden Schutzhütte des Grands Mulets. Dort
war die Möglichkeit zu einer guten Unterkunft nach den
Anſtren=
gungen der vergangenen kalten Nacht im Seilbahnkabinchen. Ein
ſchöner Sonnentag ermöglichte die weitere Beſteigung über das
Petit Plateau ſteil zur Gletſcherterraſſe des Grand Plateau zum
Col du Dome (4241 Meter) und zur kleinen Vallot=Schutzhutte
(4362 Meter). Der weitere Anſtieg wurde über ſteile Firngrate
zu dem Boſſes du Dromadaire und zum Gipfel des Monarchen
(4810 Meter) mit Steigeiſen vorſichtig durchgeführt. Dann wurde
auf gleichem Wege im Abſtieg die Vallothütte wieder erreicht und
mit Ski die ſteile Abfahrt zu dem Grand Mulets erfolgreich
durch=
geführt. Die beiden Skikameraden waren an dieſem Tage die
ein=
zigen ſtolzen Beſucher des gewaltigen Berges. Auch der kommende
Tag ermöglichte eine glatte, wenn auch ſehr anſtrengende ſteile
Abfahrt nach Chamonix.
Die weitere Reiſe führte wieder über Chatelard nach
Mar=
tigny und dann rhöneaufwärts nach Zermatt. Hier galten die
weiteren Pläne dem Monte Roſa. Von der Betempshütte am
un=
teren Grenzgletſcher (2886 Meter) wurden zunächſt zwei Verſuche,
die aber durch Kälte und Schneeſturm vereitelt wurden,
unter=
nommen.
Zwiſchendurch kam ein ſchöner Skibummel zur Cima di Jazzi
(3818 Meter). Dann kam ein ſchöner ſicherer Tag und die
Be=
ſteigung konnte vor ſich gehen. Vor der Hütte geht es bald ſteil
zum oberen Plattje und von hier lange Zeit über ſteile
Schnee=
felder den großen Grenzgletſcher aufwärts zum Sattel (4354
Meter). Hier wurden die Skier zurückgelaſſen und mit Steigeiſen
der nun folgende Fels= und Firngrat in längerer Kletterei, die
kurz vor dem Gipfel durch einen etwas ſchwereren Kamin führt,
begangen und damit der höchſte Gipfel der Monte Roſa=Gruppe,
die Dufourſpitze (4638 Meter) erreicht. Der Rückweg führte wieder
zum Sattel und dann in vorſichtiger, aber ſchöner Abfahrt zur
Betempshütte zurück. Dann ging die Fahrt über den
Gosner=
gletſcher nach Zermatt und von hier auf die Heimreiſe.
Der ausgezeichnete Vortrag war von einer Zahl ſelbſt
auf=
genommener, wohlgelungener Bilder begleitet.
Die zahlreiche Verſammlung folgte den Ausführungen mit
großer Aufmerkſamkeir und ſpendete der tüchtigen Winteralpiniſtin
wohlverdienten Beifall.
*
— Sektion Starkenburg des Deutſch. u. Oeſterreichiſchen Alpen=
Vereins Darmſtadt. Die Sektion beſteht am 1. Dezember d. J.
50 Jahre. Anläßlich dieſes Jubiläums iſt in dem Schaufenſter der
Hubertus=Drogerie. Ballonplatz 5. Inh. Karl Lennartz, eine
Reihe ſehr gut gelungener Aufnahmen von der Starkenburger
Hütte und ihrer Umgebung ausgeſtellt. Die Hütte liegt im Stubei
in Tirol, 2239 Meter hoch, umrahmt von den ſchnee= und
eisbedeck=
ten Bergen der Stubeier und Oettaler Alpen. Die Bilder ſind
alle von Herrn Lennartz ſelbſt an Ort und Stelle aufgenommen.
Bergſteigern. Wanderfreunden und ſonſtigen Intereſſenten wird
die Beſichtigung dieſer Ausſtellung empfohlen.
An alle Hausbeſiher!
Deutſche Volksgenoſſen!
Wieder ſteht der Winter vor der Tür. Gegen Hunger und
Not, zur Unterſtützung bedürftiger Volksgenoſſen ruft uns das
Winterhilfswerk. Daneben aber gilt es. auch vorbeugende
Maß=
nahmen zu treffen, um allen Arbeitskameraden die bisherigen
Ar=
beitsplätze zu erhalten, um — wenn irgend möglich — die noch
unbeſchäftigten Volksgenoſſen wieder in die ſchaffende Front
ein=
zugliedern. Jeder einzelne muß hieran zu ſeinem Teil durch
Er=
teilung von Aufträgen mitarbeiten.
Der deutſche Hausbeſitzer ſoll und wird wieder mit in
vorder=
ſter Linie ſtehen. Es iſt noch eine große Arbeitsreſerve an nicht
ausgeführten, aber notwendigen Inſtandſetzungs= und Umbau=
Ar=
beiten im Hausbeſitz vorhanden. Zahlreiche Anträge von
Haus=
eigentümern auf Gewährung von Reichszuſchüſſen mußten im
letz=
ten Winter abſchlägig beſchieden werden, weil die bereitgeſtellten
Reichszuſchüſſe bereits anderweitig vergeben waren. An dieſe Kreiſe
wie auch an alle ſonſtigen Hausbeſitzer, die Arbeiten an ihren
Häuſern vergeben können, ergeht darum unſer dringender Ruf;
Helft Arbeit ſchaffen! Zeigt, daß Ihr vom Geiſt des
Nationalſozia=
lismus durchdrungen ſeid
Wohl gibt es keine Reichszuſchüſſe und keine
Zinsvergütungs=
ſcheine mehr für ſolche Arbeiten, aber in einträchtigem,
opferberei=
tem Zuſammenwirken aller an der Arbeitsbeſchaffung beteiligten
Kreiſe können dem deutſchen Hausbeſitzer, der die Laſt der letzten
Notjahre noch ſchwer empfindet, beachtliche Erleichterungen
ge=
währt werden.
So ſind für den kommenden Winter, folgende Möglichkeiten
geſchaffen worden:
1. Inanſpruchnahme der Einkommenſteuerermäßigung durch
Ab=
ſetzung von 10 Prozent der geſamten Aufwendungen für
In=
ſtandſetzungs= und Ergänzungsarbeiten an der rechtskräftig
feſt=
geſetzten Einkommenſteuer des Steuerabſchnittes 1934,
gege=
benenfalls auch des Steuerabſchnittes 1935. Dieſe
Steuererleich=
terung gilt nur für ſolche Arbeiten, die bis zum 31. März 1935
ausgeführt ſind.
2. Die Aufwendungen für Verzinſung und Tilgung von
nachweis=
lich zur Vornahme von Inſtandſetzungsarbeiten
aufgenomme=
nen Reparaturhypotheken können in gewiſſem Umfang auf die
laufende Hauszinsſteuer aufgerechnet werden.
. Um den Hausbeſitzern eine weitere finanzielle Entlaſtung zu
ſchaffen, gewährt außerdem das an ſolchen Arbeiten beteiligte
Handwerk und der Handel bei Barzahlung einen Zuſchuß von
mindeſtens je 5 Prozent. Daß dieſe Ermäßigung, die
gleich=
falls bis 31. 3. 1935 befriſtet iſt, den Hausbeſitzern wirklich
zu=
gute kommt, wird durch ſchärfſte Kontrolle ſeitens der in allen
Stadt= und Landkreiſen gebildeten Werbeausſchüſſe
gewährlei=
ſtet, denen Hausbeſitzer, Vertreter der Baubehörden und der
Deutſchen Arbeitsfront neben Handwerk und Handel angehören.
Handel, Bau=Induſtrie uned Bau=Handwerk bringen hiermit
ein Opfer im Dienſte der Arbeitsbeſchaffung und der
Volks=
gemeinſchaft.
4. Um die Barzahlung und damit die zugeſtandenen
Vergün=
ſtigungen, die je nach Lage des Falles bis zu 20 Prozent
aus=
machen können, in Anſpruch zu nehmen, ſind gewiſſe
Kredit=
erleichterungen geſchaffen worden. Die örtlichen Banken und
Sparkaſſen werden auch in dieſem Winter wieder tatkräftig
mitarbeiten, zumal durch die ab 1. 4. 35 eintretende 25
prozen=
tige Hauszinsſteuerſenkung die Kreditwürdigkeit des
Haus=
eigentümers beträchtlich gehoben wird. Der Rhein=Mainiſce
Garantieverband hat ſich bereit erklärt, die Laufzeit der von
ihm neu garantierten Kredite, ſoweit erforderlich, von 2 auf
3 Jahre auszudehnen. Die verlängerte Tilgungsfriſt hat zur
Folge, daß die Rückzahlungsraten u. U. nicht höher ſind als. ."
Raten der im vergangenen Jahr unter Berückſichtigung des 20 Reichszuſchuſſes gewährten niedrigeren Kredite.
Ferner haben die Brandverſicherungsanſtalten umfangreiche
Mittel zu beſonders niedrigem Zinsſatz zur Verfügung geſtellt.
Jeder Gewerbetreibende, jeder Hausbeſitzer, jeder arbeitende
Volksgenoſſe muß während dieſes Winters im Dienſte der
Volks=
gemeinſchaft gewiſſe Opfer briugen.
Deutſche Hausbeſitzer! Denkt immer an die Worte unſeres
Führers:
„Jeder einzelne hat die Pflicht, von ſich aus nicht zu zögern
und nicht zu warten mit ſeinen Anſchaffungen. mit dem was
er machen ſoll und einmal machen muß.
Jeder hat die Pflicht, von ſich aus, vertrauend auf die
Zu=
kunft, ſeinen Teil ſofort beizutragen.”
Seite 6 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 30. November 1934
Aus der NSDAP.
Der Gauleiter.
Der Gauwirtſchaftsberater. Am Sonntag, den 2. Dezember
1934, findet pünktlich ab 14 Uhr im Reſtaurant „Zum Storch”
Frankfurt a. M., Saalgaſſe 1 (am Dom), eine Arbeitstagung der
Kreiswirtſchaftsberater ſtatt, an der ſämtliche
Kreiswirtſchafts=
berater des Gaues und deren Stellvertreter teilzunehmen haben.
Der Kreisleiter.
Ortsgruppe Darmſtadt — Schloßgarten.
Zellenabend. Der Zellenabend für die Mitglieder der Zellen
3 und 4 findet heute abend 8.30 Uhr in der Wirtſchaft „Zur Linde‟,
Schwanenſtraße 61, ſtatt.
Von allen Parteigenoſſen und =genoſſinnen und den
Mitglie=
dern der Gliederungen (NSV.., DAF., NS.=Frauenſchaft) wird
zahlreicher Beſuch erwartet.
Ortsgruppe Darmſtadt — Mitte.
Schloßgraben 9, Erdgeſchoß. rechts.
Hilfskaſſe. Die Dienſtſtunden des Hilfskaſſenobmanns ſind:
Dienstags und Freitags von 19 bis 20 Uhr. vom 10. bis 15.
täg=
lich von 18.30 bis 20 Uhr. Samstags geſchloſſen. Die Beiträge
ſind ſpäteſtens am 15. jeden Monats für die folgenden Monate zu
entrichten, andernfalls erfolgt Abmeldung bei der Hilfskaſſe in
München.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt. Die Frauenſchaftsmitglieder
möchten ihre Handarbeiten für unſere Ausſtellung bis 1. 12. 1934
bei ihrer Frauenſchaftsleiterin abliefern.
Amt für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Mitte. Am kommenden
Freitag, den 30. November d. J., abends 8.30 Uhr, findet im
Han=
delshof (Ludwigsplatz 8) eine Amtswalter=Sitzung ſtatt. Das
Er=
ſcheinen wird jedem Amtswalter zur Pflicht gemacht.
A
H. J.-Gemeinſchaftsempfang
„Skunde der jungen Ralion” auf dem Paradeplaßz
* Vorgeſtern abend traten auf dem Paradeplatz alle
Gefolg=
ſchaften der HJ., der BDM., die JV.=Führer und die DM.=
Füh=
rerinnen von Darmſtadt an zum Gemeinſchaftsempfang der
Rund=
funkſendung „Stunde der jungen Nation”
Auf der Treppe vor dem Muſeum hatte der Fanfarenzug des
Jungvolks Aufſtellung genommen und ließ helle Märſche
erklin=
gen. Im weiten Rund ſtanden die Fahnenträger mit den roten
HJ.=Fahnen und den großen, ſchwarzen Fahnen des Jungvolks,
an die ſich die zahlreichen Wimpel des BDM. anſchloſſen. Fackeln
erhellten den Kreis gegenüber viele Hunderte von jungen
Men=
ſchen in tadelloſer Diſziplin und Haltung, ein feines Bild!
Ein zackiger Marſch des Muſikzuges des Bannes 115 leitete
die Uebertragung ein, die mit einigen friſchen Fahrtenliedern
be=
gann, beſonders eindrucksvoll das Lied: „HJ. marſchiert”, das
ganz aus dem Rhythmus der neuen Zeit geboren iſt.
Der Leiter der Abteilung Rundfunk in der
Reichsjugendfüh=
rung, Gebietsführer Karl Zarf, ſprach zu den jungen Kameraden
und Kameradinnen von den Aufgaben des Rundfunks bei der
Er=
ziehung der jungen Generation. Die Aufgaben, die Nation und
Geſchichte an uns ſtellen, ſind ſo groß, daß wir um ihre Löſung
kämpfen müſſen. Der Rundfunk gibt uns ein Mittel zur
plan=
vollen Durchdringung der Jugend mit nationalſozialiſtiſchem
Ge=
dankengut. Immer mehr muß die HJ. die Möglichkeit ſchaffen, die
Sendung gemeinſam zu hören. Die HJ. ſoll nicht nachlaſſen, neue
Wege zu ſuchen, ſich immer wieder ſelbſt dafür einſetzen.
Gebiets=
führer Zarf ging weiter auf techniſche Fragen, wie die
Ausbil=
dung von HJ.=Funkwarten, ein.
Der Leiter der Abteilung Schulung in der RJF.,
Obergebiets=
führer Dr. Helmut Stellrecht, gab einen Plan über die Arbeit
der nun beginnenden zweiten Schulungsreihe der „Stunde der
jun=
gen Nation”. Während die erſte Deutſche Geſchichte zeigte, wird
die zweite Einführung in nationalſozialiſtiſches Gedankengut
bringen. Die Geſetze des Führertums, die Ehrgeſetze müſſen uns
in Fleiſch und Blut übergehen. Wir werden auch von Deutſcher
Geſchichte horen, aber nicht trockenes Wiſſen ſoll ſie uns
vermit=
teln, ſondern wir ſollen in lebendige Verbindung mit den
Vorfah=
ren kommen.
die Aufgabe iſt groß. Die Jugend muß ebenſo zum Opfer
be=
reit ſein wie die Kriegsgeneration. Sie darf vollenden, was jene
begonnen hat, wenn ſie ſtark iſt. Dann wird man in
Jahrhunder=
ten von ihr ſprechen. Wir wollen das Reich weiterbauen.
Weiter wurde die Ausgeſtaltung der Sendungen der zweiten
Schu=
lungsreihe erörtert. Der Heimabend iſt der Tag der Einkehr, er
erhebt das Denken auf die Ziele des Reiches. Der erſte Abend im
Monat bringt nationalſozialiſtiſche Schulung, der zweite ein
Hör=
ſpiel, dann wird jeweils ein Abteilungsleiter der RJF. über ſeine
Arbeit berichten. Ein Hörſpiel wird wieder der vierte Abend
bringen, ein fünfter Abend iſt für Singen und Muſik vorgeſehen.
Auch werden junge Künſtler der HJ. zu Gehör kommen und von
dem Wollen der deutſchen Jugend künden. Der Weg zum Ziel iſt
weit, aber wir ſind entſchloſſen, ihn zu gehen.
Die Sendung ſchloß mit dem Lied der Hitlerjugend.
Oberbannführer Walter Ploch hämmerte in einer kurzen
Anſprache ſeinen Kameraden die Verpflichtung ein, dem Führer
das Wort zu halten. Wir wollen, daß die Opfer der Hunderte
nationalſozialiſtiſcher Kämpfer nicht vergebens waren, auch die
21 HJ.=Kameraden ſtehen als leuchtende, anſpornende Vorbilder
vor uns. Ihr Geiſt lebt. Deshalb wagen wir das ſtolze Wort:
Deutſchland wird leben, auch wenn wir ſterben müſſen. — Die
machtvolle Kundgebung ſchloß mit einem Sieg=Heil auf Reich
Führer und Reichsjugendführer.
Der Polizeibericht meldet:
7
„Krügeroll
BeingFWa4
Jahr-An- Le,ZhT
Fardsbatt-
Die deutſche Arbeitsfront
Berufliche Erlüchkigung durch Skellenwechſel.
Die Stellenvermittlung der Reichsberufsgruppen der
Ange=
ſtellten der DAF. teilt uns mit:
Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſenverſicherung hat die Arbeitsämter angewieſen, einem
Austauſch jüngerer, ordnungsgemäß ausgebildeter Angeſtellter
von Betrieb zu Betrieb grundſatzlich zuzuſtimmen. Dieſer
Aus=
tauſch, der eine Vervollkommnung der beruflichen Kenntniſſe
durch Sammlung praktiſcher Erfahrungen bezweckt, dient der
Sicherſtellung des unentbehrlichen Nachwuchſes. Da hierfür in
erſter Linie jüngere Angeſtellte in Frage kommen, war die Frage
zu klären, inwieweit die Anordnung vom 28. Auguſt 1934 über
die Verteilung von Arbeitskräften hier eingreift. Die
Anord=
nung ſieht bekanntlich die Auswechſelung der Arbeitskräfte unter
25 Jahren gegen ältere vor und macht außerdem die Beſetzung
eines offenen Arbeitsplatzes mit einer Arbeitskraft unter 25
Jahren von der Zuſtimmung der Arbeitsämter abhängig.
Durch die ergangene Anweiſung ſteht dem Austauſch von
An=
geſtellten von Betrieb zu Betrieb, wie er von verſchiedenen
In=
duſtrie= und Handelskammern in Zuſammenarbeit mit der
Stellenvermittlung der Reichsberufsgruppe der Angeſtellten in
der DAF. gefördert wird, grundſätzlich nichts im Wege.
— DAF., Berufshauptgruppe der Angeſtellten. Berufsgruppe
der Techniker, Ortsgruppe Darmſtadt. Die für Samstag, den
1. Dezember, vorgeſehene Beſichtigung des Lok.=Werkes der
Reichs=
bahn, Darmſtadt, muß wegen betriebstechniſcher Schwierigkeiten
ausfallen; ſie findet ſpäter ſtatt. Der genaue Zeitpunkt wird an
dieſer Stelle noch bekannt gegeben.
k. Dieburg, 29. Nov. „Kraft durch Freude‟. Zur
Feier des Jahrestages der Gründung „Kraft durch Freude” hatten
die Formationen der NSDAP. ſich im „Mainzer Hof”
verſam=
melt, um der Uebertragung der Berliner Feier beizuwohnen.
Ortsgruppenwalter Pg. Wick eröffnete mit herzlichen Worten der
Begrüßung die Verſammlung. Organiſationswalter Pg. Danz
gab einen Ueberblick der Leiſtungen im Kreiſe Dieburg, was
manchen Volksgenoſſen ſehr intereſſiert haben dürfte. Zum Schluß
ſpielte die Kapelle des Deutſchen Arbeitsdienſtes noch zum Tanz
auf. — Heimkehr der Saarkinder. Am Freitag, den
30. November, verlaſſen die Saarkinder unſere Stadt. Vom
Marktplatz aus werden die Kinder mit Muſik nach der Bahn
ge=
leitet, um nach Darmſtadt zu fahren. Von hier geht ein
Sonder=
zug direkt nach Saarbrücken.
Ce. Seeheim. 27. Nov. NSG. „Kraft durch Freude‟.
Die Jahresfeier wurde vom Ortsleiter Peter Hartmann
ge=
leitet. Die Chorgemeinſchaft ſang unter Georg Germanns
Leitung einige Chöre, anſchließend ſpielten in jedem Teil unſer
einheimiſcher Geiger Hch. Roß, begleitet von Frl. G. Boſſe.
mit gutem Gelingen Werke von Kreisler und Schubert. Der
hieſige Sportverein ſtellte ſeine Expander=Riege vor und die DT.
zeigte unter dem Leitwort „Geſunder Mann und geſunde Frau
durch Leibesübung” treffliche Einzelleiſtungen, vom fröhlichen
Aug der Faasmäfte.
Warnung! Wo hält ſich der Geſuchte auf? Ein ſeither in der
Müllerſtraße wohnender Tapezier. Georg Gerhardt, iſt ein
wiederholt vorbeſtrafter rückfälliger Betrüger, vor dem gewarnt
wird. So hat er erſt kürzlich wieder durch ſeine raffiniert
ange=
wandten Schwindeleien die Evangeliſche Verſicherungs=Zentrale,
Zweigſtelle, für die Innere Miſſion in Darmſtadt, um einen
nam=
haften Geldbetrag geſchädigt. Außerdem hat er auch noch bei
Pri=
vatperſonen unter raffinierten Vorſpiegelungen Bargeld
heraus=
gelockt, worauf er ſich nicht mehr ſehen ließ. Gerhardt hält ſich in
Darmſtadt verborgen. Es wird hiermit jedermann dringend
ge=
warnt, dieſem Manne Unterſchlupf zu gewähren und darauf
hin=
gewieſen, daß ſich ſolche Perſonen gegebenenfalls einer
ſtrafrecht=
lichen Verfolgung ausſetzen und zur Verantwortung gezogen
wer=
den. Dem Täter ſelbſt wird hiermit anheim geſtellt, ſich
unverzüg=
lich zur Erledigung ſeiner Angelegenheiten bei der
Polizeidirek=
tion Darmſtadt, Kriminalpolizei, zu melden.
Gerhardt iſt 44 Jahre alt. 1.71 Meter groß, ſchlank, hat
dunkelblondes Haar. Er trägt gewöhnlich grünen Hut, grünen
Lodenmantel, grauen Rock und eine ſchwarz und graugeſtreifte
lange Hoſe, manchmal auch Brille.
Wer kennt den Täter? In der Nacht zum 24. 11. 34 wurde an
dem Hoftor des Hauſes Kirchſtraße 8 ein weißes Firmenſchild mit
Gewalt abgeriſſen. Das Schild iſt aus Holz, weiß geſtrichen, Größe
20 0,50 Meter, ſchwarze Schrift. Aufſchrift: Spezialgeſchäft für
Wiederverkäufer im Großen und im Kleinen. Stadtverſand. Tel.
353. Sachdienliche Angaben erbittet das Landeskriminalpolizeiamt.
Hügelſtraße 31/33. Zimmer 26.
Rohlinge am Werk. In der Zeit vom 26. auf 28. November
wurde das auf dem Woogsweg hinter dem Woog aufgeſtellte
War=
nungsſchild der „Turn= und Sportgemeinde 1846” durch Rohlinge
etwa 15 Zentimeter über dem Erdboden abgebrochen. Das Schild
trägt die Inſchrift: „Privatweg der Turn= und Sportgemeinde
1846. Betreten auf eigene Gefahr.” — Beſchreibung des Schildes:
40 : 25 cm großes Eiſenſchild, das an einem eiſernen I=
Trä=
ger befeſtigt iſt. Wer kann Angaben über den Verbleib des
Schil=
des machen? Sachdienliche Angaben erbittet das
Landeskriminal=
polizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 26.
Bubenſtreich. In der Nacht vom 17. auf 18. 11. wurde am
Hauſe Karlsſtraße 36 ein Stück Dachkandel aus ſeiner alten Lage
entfernt und entwendet. Ein Stück des Abfallrohres wurde am
nächſten Tage in der Karlsſtraße in der Nähe des Tatortes
gefun=
den. Ein weiteres Stück in zirka 20—25 Zentimeter Länge wurde
von dem Täter mitgenommen. Wo wurde das Stück Abfallrohr
vorgefunden, bzw. wer kann ſachdienliche Angaben zur Ergreifung
des Täters machen? Nachricht erbeten beim
Landeskriminal=
polizeiamt Darmſtadt. Hügelſtraße 31/33. Zimmer 26.
* Elternabend der Eliſabethenſchule. Zu Beginn des Abends,
der — um es vorweg zu nehmen — durch das ſchöne
Zuſammen=
wirken aller Ausführenden einen ſehr harmoniſchen Verlauf
nahm, begrüßte Dr. Grünewald die ſehr zahlreich erſchienenen
Gäſte und dankte allen, die ſich in den Dienſt der Feier geſtellt
hatten, mit herzlichen Worten. Anſchließend ergriff Frl.
Rams=
bott, die die Leitung des Abends hatte, das Wort zu einigen
grundſätzlichen Ausführungen zum Programm. Sie betonte u. a.,
daß es nicht Aufgabe der Schulmuſik ſein könne, techniſche
Kennt=
niſſe zu vermitteln. Die Schulmuſik ſolle vielmehr zum
muſikali=
ſchen Leben hinführen im Sinne Platons, der die Erziehung der
Seelen in der Muſik ſah. Der heutige Staat hat dieſe Wahrheit
erkannt. Es gilt, das reiche Gut muſikaliſcher Tradition wieder
für uns lebendig zu machen. Das letzte Ziel auch der Schulmuſik
iſt im tiefſten Sinne immer nur: Deutſchland!
Aus dieſem Geiſt heraus erklang dann als erſtes Werk des
Abends unter Leitung von Frl. Ramsbott die „Deutſche
Kan=
tate” von Edgar Rabſch, ein mehrſätziges Werk nach Worten von
Fichte, Arndt. Kleiſt, W. v. d. Vogelweide, H. v. Fallersleben,
für Chor und Orcheſter geſchrieben und der deutſchen Jugend
ge=
widmet. Das Werk, das wechſelnd Chor und Sprechchor mit
In=
ſtrumenten, auch ein Solo, bringt, war gar nicht ſo einfach, aber
mit geringen Ausnahmen wurden die Schwierigkeiten gut
über=
wunden. In dem kleinen Orcheſter wirkten W. Brückner (Flöte)
und H. Reitzel (Klarinette) wit, am Klavier und Harmonium
ſaß Frl. Julia Schnitzler. Sehr ſchön warm ſang Frl. Clara
Herber das Altſolo: „Lande hab’ ich viel geſehen”.
Im zweiten Teil des Abends kamen vorwiegend Gäſte zu
Wort: ſo hörten wir eine ausgezeichnete Wiedergabe eines
Mozart=Trios in Es=Dur durch die Damen A. Delp (Violine),
„Cramer=Büche (Bratſche) und H. Schnitzler (Klavier).
Frau E. Wilbrandt ſpielte auf dem Cembalo eine Sonatüre
von Haydn und 2 kleine Stücke von Ph. E. Bach, in ihrer
Schlicht=
heit ganz dem Charakter der Hausmuſik entſprechend. Dasſelbe
gilt von der Sonate von Quantz, bei der zum Cembalo noch eine
Fläte (W. Brückner) hinzukam. — Drei Uraufführungen
ſtan=
den auf dem Programm des Abends. Die erſte davon war eine
Suite von Käte Carius, die ſchon in ihrem Titel „Kleine
Hausmuſik” einen ganz beſtimmten Charakter ausdrückt. Wirklich
finden wir in dem feinen kleinen Werk auch alles was wir uns
bei dieſem Titel vorſtellen; einfache, echte Empfindung und eine
klare äußere Form. In den einzelnen Sätzen wechſelten Geige (
Er=
win Delp) und Flöte im Zuſammenſpiel mit dem Cembalo ab.
— Das Schelmenlied „Ich möcht vor 1000 Taler nicht”, ebenfalls
von Käte Carius, wurde von Clara Herber mit feinem
Humor geſungen, während Frl. Delp und Frl. Cramer=
Büche mit Geige und Bratſche begleiteten. — Die dritte
Urauf=
führung war ein rhythmiſch ſehr hübſches, energiſches „Alla
mar=
cia” bei dem man etwa an alte Landsknechtlieder denken konnte,
und das mit Begleitung von Frl. Ramsbott von 2
Schülerin=
nen (Th. Wagner, A. Tenner: Geige) geſpielt wurde.
Der letzte Teil des Programms war ganz auf Abendſtimmung
eingeſtellt. Der Chor, der ſchon vorher bei Volksliedern unter Frl.
Ramsbotts Führung durch Tonreinheit, gutes Sprechen und
feinen Ausdruck erfreut hatte, ſang Abend= und Wiegenlieder.
Noch einmal hörten wir in ſchönem Zuſammenklang Frl.
Her=
bers warmen Alt mit Frl. Delp (Geige) und der Bratſche Frl.
ramer=Büches in dem „Abendgebet” von K. Carius. Zum
Schluß vereinigte ſich dann Frl. Herber mit Chor und
Inſtru=
menten zum Abendlied von J. P. Schulz mit dem ſchönen Text
von Claudius. Mit herzlichem Beifall dankten die Zuhörer für den
wohlgelungenen Abend.
C —
Apferk für das Winkerhilfswerk.
die vom Führer eingeſekte Hilfsaktion
2
ie Haitgf gegen Hanger und Rane!
Konto Nr. 3500 bei der Städt. Sparkaſſe,
Konto Nr. 5000 bei der Dresdener Bank,
Konto Nr. 16000 bei der Deutſchen Bank.
— Hausmuſik in der Dieſterweg= und Leſſingſchule. Es waren
frohe Stunden, die der Tag der Hausmuſik der Dieſterweg= und
der Leſſingſchule brachte. Die letzten Vormittags= und die
Abend=
ſtunden waren erfüllt von lieben, trauten Klängen. Mit
leuch=
tenden Augen lauſchten morgens die Kleinen und Kleinſten dem,
was ältere Kameraden und Kameradinnen ihnen im Turnſaal
vorſangen und vormuſizierten. Eine geradezu ſtürmiſche Begei=
Pi
ſi.M !
Kinderſpiel bis zu kraftbildenden Uebungen. Ein hübſcher
Feen=
gen!”
reigen beendete den Abend, deſſen wohltuende Kürze beſonders
2 re
jäft=
olgen u
16049.
au zuf 2ite
ugse und
anerkannt werden ſoll.
Em. Heppenheim a. d. B., 29. Nov. Die Jahresfeier
der NSG. „Kraft durch Freude” wurde durch den
Orts=
walter Pg. Grünhag eingeleitet und trug den Charakter eines
Bunten Abends. Das anſchließende Tanzvergnügen erfuhr eine
kleine Unterbrechung, als plötzlich der Ventilator an der Decke Hottands,
zu brennen anfing, aber von ſelbſt, nach Ausbrennen der Wicklung „zin der
wieder erloſch. Die Leiſtungen der Organiſation in unſerem Kreiſe
im abgelaufenen Jahr mannigfaltiger Art und fanden großen An= Eu/ Die Ro
Hel
klang. Neben Konzerten, Theateraufführungen und Bunten Abenden
wurden den Kreisbewohnern Beteiligung an Fahrten ins Allgäu,
nb
an die Nordſee, nach Norwegen, an den Rhein und ins Neckartal 1
rBodenbew
Tüäne liet
Vorträge für die Landwirtſchaft. Am 7 0
geboten.
Pfungſtadt
4. Dezember finden durch die Bäuerliche Werkſchule und
Be=
ratungsſtelle Heppenheim in verſchiedenen Orten des Kreiſes Vor= des Win
tragsabende ſtatt. Direktor Dr. Keil ſpricht in Oberabtſteinach, zur de vorbere
Landwirtſchaftsaſſeſſor Stumpff in Tröſel, außerdem in Unter= oß die Verteilu
abtſteinach Landwirtſchaftsrat Rabenau.
Der Geflügel==Madewußtſein
zuchtverein Heppenheim hatte die Geflügelſchau in Bir==nnmm
kenau mit 70 Nummern beſchickt und konnte viele ſchöne Erfolge
S0
Hohes Alter. Spenglermeiſter Franz
für ſich buchen.
Rettig 2. konnte ſeinen 82. Geburtstag in geiſtiger und körper= motdh geb.
licher Friſche begehen.
Lr. Eberſtadt,
Bb. Bensheim, 28. Nov.= Jahresfeier der Ne=
. 4 bus ſprach in de
„Kraft durch Freude‟. Die hieſige Ortsgruppe der NSG
EAP. und der
„Kraft durch Freude” hatte zum Jahrestag ihres offiziellen Be=u ſzuſen über der
ſtehens zu einer beſonderen Feier eingeladen, die in den Räumeny gut
A e
des „Deutſchen Hauſes” ſtattfand. Ein reichhaltiges und vielſeitigest n
orte
Programm ſorgte für beſte Unterhaltung. An der Ausgeſtaltungg ad
zeſchicht!
r Feier beteiligten ſich in hervorragender Weiſe die Kapelle dess „ſveren und
NS. Arbeitsdienſtes Bensheim (Gruppe 255). Zur Wiedergabe9 ung und Zer
gelangten Werke von Wagner, Flotow, Glemmer, Strauß u. a.,
der
Auch die Chorgemeinſchaft Bensheim brachte verſchiedene tadel=
los durchgeführte Chöre zum Vortrag. Sehr dankbar waren dies
Anweſenden ſodann auch für die Darbietungen des Bensheimern 66,
Mandolinenorcheſters und des BDM. Der Unterhaltungsteill im erlebe mo
ſchloß mit einem freudigſt aufgenommenen „Sieg=Heil”=auf denn
S
nſucht n
Führer ſowie dem Geſang des Deutſchland= und Horſt=Weſſels” in wundervol
Liedes.
Er. Bürſtadt, 26. Nov., Bunter Abend der NSG: Maut werde.
„Kraft durch Freude‟. Im geſchmackvoll ausgeſchmückteny r. weiter,
it be
Saale „Zum Löwen” fand am Samstag abend der erſte Bunte
an die
Abend der NSG. „Kraft durch Freude” ſtatt, und war die Vek==
„alten Ka== ei ihne
anſtaltung über Erwarten gut beſucht. Nach einem
es, die Ge
meradenmarſch” von Theike begrüßte der Ortswart. Pg. Kilie
die Erſchienenen und legte kurz die Aufgaben der NSG. „Kraſty Me
durch Freude” dar. Dann übergab er das Zepter des Abends Pg./0
Weller aus Lampertheim, der als urkomiſcher Anſager und auch 4 ſi
als vortragender Künſtler ſich die Herzen im Sturm eroberte, / ha
Einheimiſche und auswärtige Künſtler gaben ihr Beſtes und
wei
verſtanden es, die Stimmung ſtändig hochzuhalten. Nach eine
kurzen Schlußwort von Pg. Kilian wurde noch dem Tanze ge= Hebe
huldigt. Der Reinerlös aus dieſer Veranſtaltung, ein anſehn= deren
licher Betrag, floß dem WHW. zu.
ſterung nahm die ſcherzhaften Lieder auf die Frl. G. Nieß,
4
begleitet von Frau Wilbrand (Klavier), ſo wunderbar
jugend=
nah vorzutragen wußte.
Die gleiche Freude durften anſchließend die oberen
Jahr=
gänge erleben, und wiederum war es das große, ſchöne Könnenn
ünſtlerinnen Frl. Nieß und Frau Wilbrand dass em
ſe
ſpfundene Violinſpiel von Frl. A. Renz und als Erleb=s Wees
tie
nis beſonderer Art das Flötenſpiel des Herrn Brückner, bes Eſ. T
des ebenfalls begleitet von Frau Wilbrand, das die jungen Her-/ Keſ eit
Kind
zen hoher ſchlagen ließ.
V
Des Abends hatten ſich die Eltern und Schüler der Schüle
rinnen im Feſtſaal der Leſſingſchule eingefunden. Herr Rehit y Msmu=
Wick hieß die Eltern herzlich willkommen, und ſeine Ausführln= M” liefer
gen waren getragen von eigenem, tiefem Empfinden für die
Muſik. Anſchließend erklang unter der Leitung des Herrn Re=1
½Oher=
tors Wick der Chor der Dieſterwegſchule. Klare Kinderſtimm
ſangen von Luſt und Freude, von Ernſt und Schmerz. von Voll!
und Vaterland.
Im zweiten Teil des Abendprogramms boten junge Künſtlerr Mel „Front
und Künſtlerinnen ihr Beſtes auf Klavier, Geige, Zither unchl am gleicher
Mundharmonikas. Ganz ausgezeichnet waren die Darbietungem An. D
Dirter
auf Ziehharmonika und Bandonion. Auch die zu Klavier geſuhen
Schweſt
genen Einzel= und Gruppenlieder älterer Schülerinnen löſten we. de Mhüg
Tie
ührt, iſt
Eine beſonders große Freude erlebten die Eltern durch din
Ro
reife Kunſt von Frau Wilbrand (Klavier), Frl. A. Ren / Aucht zahlrei
Beifall aus.
Violine) und Frl. G. Nieß (Alt). Bald war es der warmn
Widerf, 2.
Klang der Violine, von Frl. Renz. am Klavier meiſterhaft untern
Nocht
ſtützt von Frau Wilbrand, bald die mit tiefer Empfindunt
fallz
EUn 10 7
Geſtaltungskraft vorgetragenen Lieder von Frl. Nieß, eber
begleitet von Frau Wilbrand, die uns alle in Bann zogen.
würde zu weit führen, wenn man die Werke einzeln aufzähle!
Dich
wollte. Reicher Beifall lohnte die Künſtlerinnen, die ſich in un
eigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatten, und die miin
neſiger
ihrem großen, ſchönen Können unſeren Eltern und unſerer, 29 Hb
gend eine ſolch ſeltene Feierſtunde geſchenkt haben.
entlich=6
Verwaltungsgerichtshof, Rheinſtraße 10. Oef
Sitzung am Samstag, den 1. Dezember 1934: Vormitn
9.15 Uhr: Klage des Gg. Dörr in Nauheim auf Wiedevaufnal
des Verfahrens i. S. Unterſagung des Gewerbebetriebs als Rechls‟
berater; vormittags 10 Uhr: Klage des Guſt. Schneidek.
gen=
zwei anderen in Viernheim, wegen Verweigerung des Ortsbu
rechts; vormittags 10.30 Uhr: Klage des Hrch. Schopp in Maſa.
gegen den Bezirksfürſorgeverband Stadt Mainz in Fürſorgeſache” 7 zü
Was die Lichtſpielkheater bringen.
Das Union=Theater zeigt ab heute das neue Filmwerk ?e0 an
Ufa „Schloß Hubertus” nach dem gleichnamigen. Royau
von Ludwig Ganghofer, mit Hans Schlenk. Paul Richter, Hſich
Knoteck in den Hauptrollen. Jugendliche haben Zutritt.
Im Helia=Theater ſieht man ab heute Ivan Mosjukin,
dem Ausſtattungsfilm „Caſanova”. Prächtige Bilder Ia
dem Venedig des 18. Jahrhunderts, bunte und leuchtende Ve
am königlichen Hof in Verſailles durchziehen den Film.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute den Großfilm. E!
In den Hauptrollen: Albert Lieve?
Siebzehnjährige
Reva Holſey, Alfred Abel und Franziska Kinz.
Reſi=Theater zeigt heute letztmalig den großen Lächer
„Charleys Tante” mit Paul Kemp in der Hauptrolle, ferner. 20e
Wüſt, Max Gülſtorff, Jeſſie Virogh. Fritz Odemar. Albert Liebel
Ab morgen in Erſtaufführung der Geza von Bolvary=Film!"
ſchiedswalzer”.
Kunſtnachrichken.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Städt. Akademie für Tonkunſt, Abteilnſ.
Volksmuſik. An einem Kurſus für Klavierharmbn."
können noch einige Schüler teilnehmen. Die Koſten beträgel."
1½ Stunden wöchentlich Unterricht, im Monat 3.— RM. Aüſe.
dungen im Sekretariat der Akademie, Eliſabethenſtraße 2
Vereins= und lokale Beranſtaltungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.
Chriſtengemeinſchaft, Heidelberger Si!
20.15 Uhr: Oeffentlicher. Vortrag von Pfr. Schutze, Frone
„Selbſterkenntnis und Selbſterziehung .
Geſchäftliches.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.
Es wird auf die heutige Anzeige des Städt.
amtes aufmerkſam gemacht.
Aus Heſſer
Griesheim, 29. Nov. Spende der ortsanſäſſigen
lonialwarenhändler für das W.H.W. 1934/35.
hieſigen ortsanſäſſigen Kolonialwarenhändler haben der
sgruppe des WHW. für die hieſigen Bedürftgen eine Spende in
m von Gutſcheinen für Lebensmittel im Werte von 280 RM.
wftührt. Die Spendefreudigkeit dieſer Geſchäftsleute beweiſt
ſie den Worten Adolf Hitlers „Keiner ſoll hungern!” Keiner
rieren!” volles Verſtändnis entgegenbringen, wofür ihnen
wte Anerkennung gebührt. Es wäre dankbar zu begrüßen, wenn
mere Geſchäftsleute der Lebensmittelbranche dieſem ſchönen
hpel folgen würden. — Die Ortsgruppe Griesheim
NSDAP. hält am Sonntag, 2. Dezember d. J., abends im
Sle „Zum grünen Laub” ihre 1. Winterhilfsveranſtaltung ab.
ſotſtandsarbeiten. Zur Durchführung von
Notſtands=
liten in der Gemarkung Griesheim ſoll die Ausführung von
hungs= und Verſchleifungsarbeiten an Unternehmer vergeben
oderr. Die Rodungsarbeiten in den Griesheimer Wieſen
umfaſ=
üirka 77 Hektar. Die Verſchleifung des Landgrabens von der
fütenwieſe bis zum Mönchsbruch umfaßt rund 25 000 Kubik=
Bodenbewegung. Die Arbeiten ſind in 10 Loſe eingeteilt.
2MPläne liegen beim Kulturbauamt Darmſtadt offen.
Pfungſtadt, 29. Nov. Verteilung aus den
Spen=
di0 des Winterhilſswerkes. Beigeordneter Martin
ho die vorbereitenden Arbeiten ſoweit vorgetrieben, daß
nun=
nut die Verteilung der Spenden beginnen konnte. Durch das
Aſhrbewußtſein des allergrößten Teiles der bäuerlichen
Volks=
euſen war es möglich, für manche verarmte Familie
willkom=
mm Unterſtützung auszugeben.
Spachbrücken, 28. Nov. Hohes Alter. Frau Margarete
Meorh, geb. Seibert, feiert am 1. Dezember ihren 91. Geburtstag.
1r. Eberſtadt, 29. Nov. Verſammlung. Am Mittwoch
„w ſprach in der Turnhalle in der Marktſtraße innerhalb der
SAP. und der NS. Frauenſchaft Pg. Miniſterialrat
Rings=
hſaſen über den ſozialen Gedanken in der NSDAP.
Orts=
wenleiter Pg. Marquardt übergab nach kurzen
Be=
üungsworten dem Redner das Wort zu ſeinen Ausführungen.
oder geſchichtlichen Entwicklung Deutſchlands ausgehend, von
dein hweren und ſiegreichen Kämpfen unſerer Vorfahren, der
Ent=
ſng und Zerklüftung durch Zünfte, Adel, Parteien, ſchilderte
Kedner den immer wieder in Erſcheinung tretenden kraft=
Durchbruch des geſunden Inſtinkts unſeres Volkes zur Ein=
Zuſammengepreßt durch die Not der Zeiten, hervorgerufen
unheilvolle, Volk und Wirtſchaft vernichtende
Parteiwirt=
erlebe man immer wieder das gewaltige Zeichen der deut=
Sehnſucht nach Einheit, wie ſie in der heutigen Bewegung
wundervollen Ausdruck gefunden habe und immer weiter
sbaut werde. Zu dieſem gewaltigen Neuaufbau, betonte der
det weiter, ſei jeder Einzelne nach Maßgabe ſeiner
Leiſtungs=
ſyiteit berufen, auch die Frauen. Beſonders die letzteren
ge=
ſim mit an die vorderſte Front dieſer Aufbauarbeit, indem
ge=
i ihnen in ihrer Eigenſchaft als Mutter die Wurzeln eines
9 I1s, die Geſtaltung des Menſchen und die Erhaltung
erb=
unden Nachwuchſes liegen. Die Sünden der Vergangenheit
dieſ familienglück und =freude durch unſoziale Maßnahmen
zer=
un müſſen und werden beſeitigt werden durch Vermeidung
om laſernenwohnungen, durch Errichtung von Siedlungen, durch
zinsnahme der Frauen und Mädchen aus ungeſunden
Wirt=
ſchütttzweigen als billige Arbeitskräfte, geſunde Ernährung u. a.
lebergehend zu den Nörgeleien und Gerüchten aller
Unzu=
rindnen betonte der Redner in eindringlichen Worten die
Halt=
vgtit derartiger Verbreitungen und feſte Zuverſicht, daß das
lühereine Niveau des deutſchen Arbeiters gehoben wird, wenn
emltzte Mann in Arbeit ſteht, daß die Annahme der deutſchen
Näunirgends auf Schwierigkeiten ſtößt und der Führer nur den
rian will. Nationalſozialismus heißt dem Volke dienen nach
Vllen des Führers. Der Redner ſchloß mit dem Ruf: „Es
bü, er Führer und ſein Volk!
4 Nieder=Ramſtadt, 29. Nov. Winterhilfswerk. Es
wernnächſt Umfrage darüber gehalten, wer bereit iſt, ein be=
züges Kind für eine kurze Zeit aus dem Gau Sachſen
aufzu=
mn. Die im Gau Heſſen=Naſſau aufzunehmenden Kinder
ent=
cyen einem wirklichen Notſtandsgebiet. Jeder, der ein ſolches
m Kind vorübergehend in Pflege nimmt, verdient ſich den
wes Vaterlandes und begeht gleichzeitig eine Tat des wahren
uismus. Nieder=Ramſtadt wird auch bei dieſer Aktion den
½5 liefern, daß es den Sozialismus in die Tat umzuſetzen
met.
Ober=Ramſtadt, 29. Nov. Winterhilfe. In
anerken=
zerter Weiſe hat ſich die Führung und die Spielſchar des SA. 23/390 Ober=Ramſtadt bereit erklärt, das von ihr am
Sonntag im Saalbau „Eliſenbad” (Suppes) aufgeführte
Sanſiel „Front an der Saar” am Sonntag, den 2. Dezember
im gleichen Lokal zugunſten der Winterhilfe 1934/35 zu
wie=
erſen. Die Darſtellung, die den ſchweren Kampf unſerer
Brü=
erkud Schweſtern von der Saar um ihr Deutſchtum und ihre
nugrüchliche Treue zum deutſchen Mutterlande lebenswahr vor
luchn führt, iſt als Wohltätigkeitsveranſtaltung ganz beſonders
heesmt. An alle Volksgenoſſen ergeht die Bitte, die
Veranſtal=
un gecht zahlreich zu beſuchen.
Roßdorf, 29. Nov. Ausdem Gemeinderat. Die
ur=
ränlichen Pachtpreiſe der Gemeindegrundſtücke werden wie im
ſoUüre um 10 Prozent geſenkt. Der Fälligkeitstermin der Pacht=
Zur Durchführung der
ihltugen iſt der 1. Dezember d. Is
chienbekämpfungsmaßnahmen ſtellt die Gemeinde zwei Mann
vurllrfügung. Für das Ausſpritzen der Keller wird ein Un
otRfeitrag erhoben. Mit den Arbeiten wird alsbald begonnen.
Is unmehriger Feuerſtättenbeſichtiger für die Gemeinde wurde
ruſich Wilhelm Georg 2. kreisamtlich verpflichtet. Die Beſich=
Ngwx der Feuerſtätten wird in Kürze beginnen.
König i. Odw., 29. Nov. Die Milchgenoſſenſchaft
Kaug tritt am 1. Dezember d. J. in Tätigkeit. Nach einer
letzt=
mnä ſttgefundenen außerordentlichen Verſammlung, in der ein
EMAVorſtand ernannt wurde, nahm die Sache poſitive Formen
73 1. 12. 34 ſind zur Ablieferung der Milch beſtimmte Zeiten
eſtüMzt.
Die Ausgabe erfolgt durch drei Ausgabeſtellen. Das
ait alte Spritzenhaus wurde umgebaut und als Milchſammel=
Euveckentſprechend eingerichtet. — Warnung für Eltern.
24jähriges Kind hatte in der Bahnhofsſtraße das Haus
ver=
eſuind wollte die ſtark belebte Straße überqueren. Im gleichen
Dchlick kam ein Auto angefahren, in welches das Kind
hinein=
eiA 2r Autofahrer bremſte mit aller Macht, aber das Kind kam
nter den Wagen. Zu allem Glück waren gefährliche Ver=
Bhilen nicht feſtzuſtellen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ev. Mümling=Grumbach, 29. Nov. Hier wurde eine
Frei=
willige Feuerwehr gegründet, der rund 35 Mann
beitra=
ten. Als Kommandant wurde Georg Kempf beſtimmt, der ſchon
ſeither Kommandant der Pflichtfeuerwehr war.
As. Erbach, 28. Nov. Reichsluftſchutzbund. Im feſtlich
geſchmückten Saal des Hotels „Zum Odenwald” hatten ſich die
Amtswalter und Blockwarte der Ortsgruppe Erbach des
Reichs=
luftſchutzbundes zum erſten Amtsträger=Appell vor dem
Bezirks=
leiter verſammelt. Der Ortsgruppenleiter Lamberth begrüßte
die Erſchienenen, beſonders den Bezirksgruppenleiter,
Luftſchutz=
kapitän Velten, ſeinen Stellvertreter Dr.
Seidel, den
Bür=
germeiſter und den Ortsgruppenleiter der Ne
AP. und gab einen
kurzen Ueberblick über die bis jetzt geleiſtete Schulungsarbeit
in=
nerhalb der Ortsgruppe. Der Bezirksgruppenleiter Velten
rich=
tete alsdann an die verſammelten Amtsträger Worte höchſter
An=
erkennung. Die Erbacher Ortsgruppe ſei die beſte des Bezirks. Er
dankte dem Leiter und ſeinen Helfern für die bis jetzt geleiſtete
vorbildliche Arbeit und ermunterte ſie, die Volksgemeinſchaft
wei=
ter auszubauen und zu feſtigen und das Gefühl der Sicherheit in
das Volk zu tragen. Folgenden Herren wurde dann als
Anerken=
nung durch Kapitän Velten der Berechtigungsausweis zum
Tra=
gen der Luftſchutzuniform verliehen: Ortsgruppenleiter Lam
berth, Stellvertreter Meyer, Schulungsleiter Gölz. die
Ge=
meindegruppenführer Müller, Neff. Berres und
Kaffen=
berger. Nach dem begeiſtert aufgenommenen Sieg=Heil auf den
Führer ſprach Ortsgruppenleiter Heim ebenfalls allen
Amtsträ=
gern den herzlichſten Dank aus. Auf alle von ſeiten der
Amts=
träger geſtellten Fragen wußte der ſtellvertretende
Bezirksgrup=
penführer Auskunft zu geben. Die Frage des ländlichen
Luft=
ſchutzes wurde dabei beſonders behandelt. Nach dem Appell wurde
die Kameradſchaft in ausgiebiger Weiſe gepflegt.
Kauf Kür den Weihnadtbaum
ur dammieldd sicenies
VAN
Ken
V/1)
As. Erbach, 28. Nov. Schulungsabend. Im großen Saal
des Hotels „Schützenhof” fand der Schulungsabend der NSDAP
ſtatt, zu dem auch ſämtliche Gliederungen erſchienen waren. Der
Schulungsleiter, Pg. Fleckenſtein, brachte den 2. Teil ſeines
Vortrags über: „Das Judentum in der deutſchen Geſchichte” und
zeigte in anſchaulicher Weiſe die Stellungnahme der Parteien zur
Judenfrage und den verhängnisvollen Einfluß des Judentums auf
allen Gebieten der Kultur. Sehr treffend waren auch die
ange=
führten Ausſprüche bedeutender Männer über das Judentum.
Einen ſehr intereſſanten Vortrag hielt Herr Fabrikdirektor
Hei=
ſter über die wirtſchaftliche Lage unter beſonderer
Berückſichti=
gung der Verhältniſſe unſerer engeren Heimat und des geſamten
Kreiſes. Die von großer Sachkenntnis zeugenden Ausführungen
wurden durch amtliches Zahlenmaterial noch wirkungsvoll ergänzt.
Ueber Innen= und Außenpolitik ſprachen die Herren Dieh
und Fleckenſtein. — Heimkehr der Saarkinder. Am
Freitag, den 30. November, reiſen die ſeit 5 Wochen hier
weilen=
den Saarkinder wieder nach ihrer Heimat zurück. Von der Schule
nehmen unſere Gäſte bereits am Donnerstag Abſchied, und bei
der Morgenfeier wird ihres Wegganges beſonders gedacht werden.
Die Saarkinder geben ohne Ausnahme zu. daß es ihnen hier aus
gezeichnet gefallen hat.
Bm. Hofheim (Ried), 29. Nov. „Kraft durch Freude.”
Am Jahrestag der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” fand
hier im „Kaiſerhof” die erſte Veranſtaltung dieſer Art ſtatt. Ein
Streichorcheſter, zwei Geſangvereine, Turnverein und BDM. boten
ſchöne Leiſtungen, und zum Schluß fand noch Tanz ſtatt. —
Ver=
ſammlung. In einer Verſammlung für Frauen und Mädcher
ſprach im „Löwen” Pg. Bürgermeiſter Göckel=Langen über eine
wichtige Lebensfragen.
Reihe beſonders, für die Fraue
len. Das ſächſiſche Notſtandsgebiet entſendet dem=
Nr. 330 — Seite 7
t. Gernsheim, 29. Nov. Gemeinderat. In der Ratsſitzung
wurde folgendes beſchloſſen: Für die Zinſen aus dem Wimmer=
Albrechtſchen Stipendium wurde der Student der Medizin
Hein=
rich Gutjahr in Vorſchlag gebracht. Die Uebernahme des Hauſe=
Hegemag durch die Gemeinde Gernsheim kann unter den
mitge=
teilten Bedingungen nicht erfolgen. Ein Geſuch um Herabſetzung
der Hausmiete wird abgelehnt. Die Legung der Waſſerleitung
längs des Friedhofsweges wurde nochmals zurückgeſtellt, da die
Gemeinde Gernsheim zurzeit wegen Mangel an Mittel nicht in
der Lage iſt, die Koſten hierfür aufzubringen. Das Geſuch der
Anwohner der Römerſtraße um Herſtellung dieſer Straße wurde
der Verwaltung zur direkten Erledigung übertragen. bzw. es ſoll
dieſe Straße in einen guten Zuſtand hergeſtellt werden. Es fanden
ſodann noch verſchiedene Unterſtützungs=, Stundungs= uſw. Geſuche
ihre Erledigung.
D. Biblis, 29. Nov. Die neuerbaute Straßenbrücke über
die Weſchnitz am alten Bachſteg iſt ſoweit hergeſtellt, daß die
Ver=
ſchalungen der Betonbrücke entfernt werden konnten. Nunmehr iſt
man dabei, auch über den wenige Meter entfernten Nebenbach eine
ſtabile Brücke zu errichten. Der neue Bruchweg gibt eine
Haupt=
verbindungsſtraße der Bürſtadt—Kleinhäuſer und Lorſcher
Sied=
lungen. Die jetzige Fahrſtraße wird durch dieſe neue Ueberfahr
ſtark entlaſtet. — Bei Gaſtwirt Hch. Reis fand eine Verſammlung
der hieſigen Gewerbetreibenden ſtatt, wobei der NS.=Hago=Führer,
Spengler Weis, die einzuhaltenden Richtlinien bekannt gab.
Wie überall in den Riedorten, fand auch in Biblis am Jahrestag
der Organiſation „Kraft durch Freude” im gut beſuchten Saale
von Gaſtwirt Hch. Kiſſel eine Feier ſtatt, bei der die hieſigen
Ver=
eine ein ſehr ſchönes und reichhaltiges Programm
zuſammenge=
ſtellt hatten
Ex. Bürſtadt, 29. Nov. Schließung der Schulen. Um
die Weiterverbreitung der Diphtherie in hieſiger Gemeinde zu
verhüten, wurden auf Anordnung des Kreisamtes Bensheim mit
ſofortiger Wirkung ſämtliche hieſigen Schulen, einſchließlich der
Kleinkinderſchule, geſchloſſen. Schüler und Schülerinnen, welche
auswärtige Schulen beſuchen, haben dorten ebenfalls dem
Schul=
unterricht fernzubleiben. Desgleichen dürfen in hieſiger Gemeinde
bis auf weiteres keinerlei Verſammlungen und dergleichen
ſtatt=
finden, und fallen unter dieſes Verbot auch Turnſtunden ſowie
Zuſammenkünfte jeglicher Art.
Be. Groß=Gerau. 29. Nov. „Kraft durch Freude.” In
der Turnhalle des Turnvereins 1846 fand ein großer Varietéabend
der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude” ſtatt. Der Abend war
für die Veranſtalter ein voller Erfolg. — Vorgeſtern abend fand
in der Turnhalle, wie in allen Orten Deutſchlands, eine
Feier=
ſtunde mit der Uebertragung der Rede des ſtellvertretenden
Füh=
rers ſowie Dr. Leys ſtatt. Im Anſchluß an die Uebertragung fand
noch ein kurzes buntes Programm ſtatt. Muſikvorträge, geſpielt
von der Hitlerjugendkapelle, Schattenkünſte und Zauberkünſte
wech=
ſelten in bunter Reihenfolge ab. — Ihren 84. Geburtstag
konnte am Samstag Frau Feldmann von hier feiern.
Be Mörfelden, 29. Nov. Der Männergeſangverein
„Frohſinn” veranſtaltete im Frankfurter Hof ein Geſangskon
zert. Außer dem Männerchor wirkten noch einige Mitglieder der
SA.=Standartenkapelle 13 mit. Mit einleitenden Worten des
Ver=
einsführers Geiß nahm das Konzert ſeinen Beginn. Zwiſchen
den einzelnen Geſangsvorträgen ſpielte die Standartenkapelle 13
und half ſo den Abend recht abwechſlungsreich zu geſtalten.
Be. Haßloch, 29. Nov. Einen Theaterabend veranſtaltete
der Geſangverein „Liederkranz” im Gaſthaus zum Schützenhof. Ein
Volksſtück wurde von Vereinsmitgliedern ſehr ſchön geſpielt.
Be. Goddelau, 29. Nov. Die hier ſchon ſeit einigen Wochen
weilenden 17 Saarkinder kehren nun in den nächſten Tagen
wie=
der in ihre Heimat zurück. Die NS.=Frauenſchaft hatte aus dieſem
Grunde die Kleinen eingeladen zu einem Kaffeekränzchen. Mit
Spielen und Singen gingen die ſchönen Stunden zu Ende.
Be. Kelſterbach. 29. Nov. Eine große Freude erlebte der hieſige
Einwohner Otto Bamberg, dem vor kurzem das Eiſerne Kreuz
Klaſſe nachträglich verliehen wurde. Bamberger war wegen
Tapferkeit vor dem Feinde zum Unteroffizier befördert worden
und zum EK. I vorgeſchlagen. Doch eine Einlieferung in das
La=
zarett ſowie der dann folgende Umſturz verhinderten die
Ver=
leihung. Der Vermerk war aber in ſeinen Paß eingetragen und
ſo bekam Bamberger das EK. I nachträglich verliehen.
Be. Rüſſelsheim, 29. Nov. Im Hotel Adler fand eine Kund
gebung für das Winterhilfswerk ſtatt. Die
Kund=
gebung, die ſich eines guten Beſuches erfreute, war hauptſächlich
von Frauen beſucht.
Gernsheim, 29. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 28. November — 1,14, am 29. November — 1,16 Meter.
Hirſchhorn, 29. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
Pegel am 28. November 1,50 Meter, am 29. November 1,50 Meter.
Aus Rheinheſſen.
CMainz. 29. Nov. Ausſtellung ,Handwerk und
Kunſt.” Als Beauftragter des Reichsſtatthalters in Heſſen
er=
öffnet Herr Oberbürgermeiſter Dr. Barth=Mainz am Sonntag,
den 2. Dezember d. J., vormittags 11 Uhr, im Haus des Handwerks
in Mainz, Adam=Karrillon=Str. 3. die Ausſtellung „Handwerk und
Kunſt‟. Die Ausſtellung zeigt in großem Umfang die
Leiſtungs=
fähigkeit des heſſiſchen Handwerks. Insbeſondere iſt die Heſſiſche
Handwerkskammer in Verbindung mit dem Deutſchen Inſtitut für
Volkskunde und Arbeitsbildung in Darmſtadt bahnbrechend, für
die Verwertung heimatlicher Hölzer und ſonſtiger Rohſtoffe
einge=
treten, wobei die Ausſtellung in traditionellen Formen Front
macht gegen die ſogenannte moderne Sachlichkeit.
Aus Oberheſſen.
* Gießen, 29. Nov. Der Gießener Konzertverein
hat mit dem erſten Sinfoniekonzert ſein Winterhalbjahr
ver=
heißungsvoll begonnen. Das neue Orcheſter (Theaterkapelle und
Kapelle der Reichswehr) brachte unter der temperamentvollen und
muſikaliſch hervorragenden Leitung des
Univerſitätsmuſikdirek=
tors Profeſſor Dr. Temesvary u. a. Schumanns D=Moll=Sinfonie
und Richard Strauß” „Bürger als Edelmann” zu glänzender
Wie=
dergabe. Als Soliſtin wurde Ria Ginſter, die Schuberts „Hirt
auf dem Felſen” und eine Mozart=Arie entzückend ſang, ſtürmiſch
gefeiert, ebenſo das Orcheſter, das zum erſtenmal in dieſer
Zu=
ſammenſetzung hier ſpielte und ſein Dirigent Profeſſor Temes
vary.
— Im erſten Soliſtenabend am 27. November erntete
Profeſſor Alfred Hoehn mit Brahms. Chopin. Schumann
großen Beifall, ſo daß er mehrere Zugaben ſpenden mußte.
Alles in allem ein guter Auftakt für die noch in Ausſicht ſtehenden
Konzerte des Gießener Konzertvereins, der jetzt in ſein 143.
Ver=
einsjahr tritt.
ven und
en (=
1684 0 Numm.
Snöüibner,
Sies Auemſtr. 81
„Höhenſonne‟
Hanauer
Quarz=
lampe zu kaufen
geſucht. Ang. u.
W. 7 Geſchäftsſt
3—5 PS.
Dynamo=
maſchine
220 Volt, gegen
Kaſſa geſucht.
Gefl. Angeb.
W. 24 Geſch. (e
Fahrpelz
für groß. Herrn
geſucht. Ang.
W. 21 Geſchſt.
Elektriſche
Eiſenbahn gebr.
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* Der Sinn des Lebens.
Wir pflegen meiſt über dieſen Sinn erſt nachzudenken, wenn
das Leben ſchon in der Hauptſache an uns vorübergerauſcht iſt.
Bis dahin ſind wir viel zu ſtark, den Mächten um uns und
den Kräften in uns ausgeliefert, um einen Ueberſchlag zu
machen, die Plus= und Minuspoſten feſtſtellen zu können. Aber
iſt, wie es in dem tiefen Liede heißt, der Berg erſtiegen und
die Ebene uns unaufhaltſam fortzieht, überkommt uns der
Wunſch nach Rückſchau und mit dem Erinnern zugleich das
Be=
ſtreben, allem Erlebten und Durchkämpften einen Sinn
abzu=
gewinnen. — Es wird immer eine offene Frage bleiben und
auch nur von Fall zu Fall erörtert werden können, wem dieſer
Sinn vollſtändiger, klarer aufgegangen iſt: dem, den das Leben
umhergetrieben hat nach allen Himmelsrichtungen, oder dem,
der an der heimatlichen Scholle haften geblieben iſt. Man kann
ſich in der Weite verlieren und in der Enge finden, Sicher iſt,
daß man in reiferen Jahren gerne nach Büchern greift, aus
denen Menſchen uns anſchauen, die mit Art und Weſen nicht
von dem Boden zu trennen ſind, dem ſie entſtammen.
Zugäng=
lich ſind ſie auch nur ſolchen Schriftſtellern, die nicht bloß unter
und bei ihnen gelebt, ſondern die tatſächlich ein Stück ihres
Seins in ſich ſelbſt tragen. So konnte Timm Kröger in
ſeinen Jugenderinnerungen „Aus dämmernder Ferne” ſchreiben:
„Ich hatte das Glück, einen ausgezeichneten Beobachterpoſten
einzunehmen. Bis zu meinem neunzehnten Jahr war ich ſelbſt
Bauer. Jugendeindrücke verwiſchen ſich niemals, auch wenn der
verklärende blaue Duft der Ferne ſie zu umfließen beginnt.”
Die Wirklichkeit kommt doch zum Vorſchein, zumal, wenn des
Schilderers Tätigkeit als Rechtsanwalt und Notar ihn immer
wieder mit den bäuerlichen Verhältniſſen in Berührung bringt.
Deswegen nehmen in den Geſchichten Krögers *) auch die
Rechts=
händel ziemlich breiten Raum ein. Aus ihnen kann man ſo
recht ausführlich den Gedankengang des Dörflers verfolgen, der
oft alle mal ſo viel über den Stadtmenſchen lacht wie dieſer über
ihn. Vornehmlich gilt es, die Anſicht über die Dumpfheit und
Stumpfheit der Bauern Niederdeutſchlands zu berichtigen. Von
einer vielleicht engeren, aber weit geſchloſſeneren Weltanſchauung
blicken ſie mit innerlichem Behagen auf die Bande und
Rückſich=
ten, die den Städter binden. Timm Kröger holt ſeine
Men=
ſchen und Motive aus dem ſchmalen, meerumrauſchten Holſtein,
dem er Selbſtvertrauen und Stolz verdankt. Wenn ihn die
Erde ſeines Geburtsortes Haale berührt überſtrömt ihn eine
Fülle von Wärme, und wenn man das Heimweh nennen will,
ſo ſoll es mir recht ſein. Ich glaube, das Weh um die Natur
iſt dabei mit im Spiel. Ich bin der Hüter der Geheimniſſe ihrer
Liebe und ihrer Schmerzen. Sie iſt ein fühlendes, ein lebendiges
Weſen, wie ich ſelbſt. Wir ſind Schickſalsgenoſſen geworden, „in
grobe Häute genäht”, ſie wie ich, und bemüht, ſie wieder
abzu=
ſtreifen. Wenn die letzte Hülle fällt (Sterben heißt man es
gemeiniglich, Weiſe aber nennen es Auferſtehung), dann ſind
wir wieder eins wie von Ewigkeit her.” An ſolchen Worten, die
an den letzten Sinn der Dinge taſten, erkennt man, daß Kröger
die Natur ſeiner Heimat niemals „beſchreibt‟. Er läßt ſie
vielmehr aus ſich heraus wirken; er weiß, daß unter Erlen
andere Menſchen wachſen als unter Eichen; daß es Landſchaften
gibt, die ihre Schönheit verlieren, wenn die Einſamkeit fehlt,
andere, für die der bunt hingeſtreute Reichtum lachender Dörfer
paßt. Eine zu gut „angezogene Natur” verliert für ihn etwas
an Reiz. Es geht ihm mit ihr ſo wie mit den Frauen,
die er auch lieber im Hauskleid ſieht als im Ballſtaat.. „Wenn
ich ſie im Putz, wenn ich ſie in Prachtgewändern ſehe, habe ich
immer das Gefühl, als ſei ich beſtohlen worden, als ſei mir
etwas genommen worden, als ſei das Herz meiner Freundinnen.
*) Verlag Georg Weſtermann, Braunſchweig.
auf einmal ſchlechter und hochmütiger geworden, als ſtehe etwas
zwiſchen uns. So behaupten meine Augen, und auch mein
Herz ſagt, daß das ſo ſei.”
Die Frauen in den Geſchichten Krögers, das iſt ein
be=
ſonderes Kapitel. Im Landvolk kann das Weib nie ein
eigen=
brötleriſches Weſen ſein, aber ebenſowenig Anhängſel oder
fünf=
tes Rad am Wagen. Feſt iſt ſie verwurzelt in der Familie, eng
verbunden mit Haus, Hof und Acker, ſteht aber doch in ihren
eigenen Schuhen und behauptet ihr Recht. Von der 90jährigen
Ahne, die aus ihrem Austragſtübl hervorkommt, um einen
Machtſpruch zu ſprechen wie in „Sturm und Stille”, bis herunter
zu den heiratsfähigen Deerns. Da iſt die Marie in „Du ſollſt
uicht begehren”, die ein Enoch=Arden=Schickſal mit tröſtlichem
Ausgang erlebt, die Anna in „Um den Wegzoll”, die zwiſchen
einem Querkopf von Vater und einem nachgiebigeren Verlobten
einſichtsvoll zu vermitteln weiß, die treue „Katrin”, die lieber
in den Tod als in eine erzwungene Ehe hineingeht („Der
Einzige und ſeine Liebe‟), die reſolute Wieb in „Ein geiſtlich
Armer”, die ihr kleines Glück feſthält, mag der ſchwerfällige
Burſche ihr auch immer wieder, dank ſeiner Begriffsſtutzigkeit
durch die Lappen zu gehen drohen.
Mitunder erſcheint auch wie in „Ein ſchlechter Menſch” dast
leichtfertige Weibsbild, das den Männern die Köpfe verdrebe
und dann ſchließlich zwiſchen zwei Stühlen zu ſitzen kommt.
Moral gepredigt wird nie. Von ſelbſt ſtellt ſich, kraft einer
höheren Macht, die Ordnung der Dinge immer wieder ber=
Auch im blinden Zufall waltet ſo etwas wie eine Fügung. Deu
tiefere Sinn des Lebens ſchält ſich immer aus allen Verwich
lungen heraus. Dieſe Verwicklungen ſind aber nicht von außein
künſtlich an die Menſchen herangebracht, ſie ergeben ſich gun
deren Weſen, halten den Leſer auch nicht in „atemloſer
Spa=
nung”, wie er ſolches von den Fortſetzungsromanen her gewohrn
iſt, dazu verlaufen ſie zu natürlich, ſind gewiſſermaßen zeitlosu
da ſich in ihnen Zuſtände und Charaktere ſpiegeln, die keinee
Mode unterworfen ſind.
Kröger, der jetzt 90 Jahre alt geworden wäre, kann mag
immer wieder leſen, genau ſo wie Roſegger und Reuter.
Dr. Ella Menſch.
Geschichten aus adler Welt
Komm, ſchüß mich, kleiner Gardeoffizier!
(K) Budapeſt, Altergraute Militärſoldaten ſchüttelten vor
einiger Zeit verſtändnislos die Köpfe, als ſie durch einen
Zu=
fall, durch eine Wochenſchau nämlich, erfahren mußten, daß die
Wachablöſung der Königlichen Garde (!) in Bukareſt ſich bei
den Klängen des Filmoperettenſchlagers „Adieu, mein kleiner
Gardeoffizier” vollzieht.
Nun gibt es wieder einmal Grund zum Kopfſchütteln. Die
Melodie iſt zwar vorläufig die alte geblieben, doch trat eine
kleine textliche Aenderung ein. In Bukareſt ſingt jetzt die
Be=
völkerung die Marſchkompoſition des Robert Stolz ſo:
„Komm, ſchütz mich, kleiner Gardeoffizier!“
Die rumäniſche Pompadour, Dubarry, oder wie man die
berüchtigte Frau Lupescu ſonſt nennen mag, ſoll ſich nämlich
mit dem Hauptmann der kgl. Garde Antoianu — vermählt
haben. Er iſt nebenberuflich Duell=Champion und Fechtmeiſter
Rumäniens und ſoll ſeinen Namen der „ſchönen” Frau
an=
geboten haben, um ſie — angeblich — „gegen Anſchläge aller
Art tatkräftig ſchützen zu können.”
So lautet zumindeſt die Meldung von „Sunday Diſpatch”,
eines engliſchen Blattes, das ſonſt nicht im Rufe ſteht, ſeinen
Leſern ſogenannte „Enten” aufzutiſchen. Das Blatt berichtet
ausführlich, daß die mehr als „romantiſche” Eheſchließung im
rumäniſchen Geſandtſchaftspalais zu Wien ſtattfand und daß nicht
geringere Perſönlichkeiten als der Bürgermeiſter von Bukareſt
und ein höchſtchargierter Stabsoffizier der rumäniſchen Armee
Trauzeugen waren.
Na alſo: Der Gardehauptmann will ſeine Frau Gemahlin
gegen die „Eiſerne Garde” ſchützen, auf deren ſchwarzen Liſte
die Jüdin Lupescu die erſte Stelle einzunehmen die fragwürdige
Ehre hat! Ob einem nun die „Eiſerne Garde”, oder der
Garde=
hauptmann Antoianu ſympathiſcher erſcheint, iſt ſchließlich
Privat= und — Geſchmackſache . . .
ſchin
Amts ahimmels Ehrenrektung.
(—) London. Vor etwa zwei Jahren verſtarb in
Melk=
ſham ein wohlhabender Bürger namens Ludlow Bruges. Er
vermachte ſein Vermögen, beſtehend aus Wertpapieren, dem
ſtädtiſchen Krankenhaus. Die Erbſchaft beſtand aber nicht nur
aus Bargeld, ſondern aus Wertpapieren, etwa in Höhe von
100 000 Pfund. Obwohl es ſich um „gute”, d. h. ſichere und
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ſolide Aktien handelte, weigerte ſich die Spitalsverwaltung zu
nächſt, dieſe zu verkaufen. Sie meinte, eine ſtädtiſche Dienf
ſtelle habe ſich nicht mit „Börſenmanövern” zu beſchäftigen. Eniu
lich kam ein neuer Direktor, der die Meinung vertrat, gelegent
lich könne man auch etwas „zu Fuß” d. h. ohne den
Amts=
ſchimmel, erledigen. Er ließ die Papiere verkaufen, und ſiehl
da, ihr Kurs hatte ſich in der Zwiſchenzeit beinahe verdoppell.
Man erhielt ſtatt 100 000 genau 195 000 Pfund in bar
au=
gezahlt! Immerhin eine Summe, die ein Krankenhaus ganz gru
gebrauchen kann. Man ſieht, mitunter bringt auch der Amt=f
ſchimmel Glück. Manchmal, aber — ſelten! . . .
Richter Courts beſtraft ſich ..."
(6) Montreal. Gerichtsrat Couris, Rechtsgewaltiger einen
kleinen Stadt in Kanada, hatte einen oder auch mehrere „a9
hoben” und ſich mithin einen nicht gerade manierlichen, ſonden
ſchon eher polizeiwidrigen Rauſch angetrunken. Am nächſten
Morgen aber erwachte bereits ſein beſſeres Ich, und als er 5
den Dienſt kam, hielt er vor dem geſamten Auditorium, wä
heißen: vor der verſammelten Kollegenſchaft, vor Anklägern um
Angeklagten folgende Anſprache:
„Nichter Courts, Du ver. ſoffenes Genie, Dich hat mau
geſtern Nacht völlig berauſcht im Straßengraben aufgefundern
Da die Geſetze für jedermann gültig ſind, verurteile ich Dir)
hiermit zu der üblichen Geldſtrafe. Mit Rückſicht auf Dein ge
ordneten Vorleben und auf Dein Dir ſelbſt gegebenes Ve
ſprechen, ſo etwas nie wieder vorkommen zu laſſen, gebe ich Di
ausnahmsweiſe Bewährungsfriſt. Beſſere Dich, alter Freund!
Dann räuſperte ſich Richter Courts und ſagte trockenn
„Alſo, der nächſte Fall, bitte!”
Weshalb die Mormonen erfolglos blieben.
(u) Grenoble. Jetzt haben die Mormonen, die am Sal)
Lake in USA. ihre 300 000 Jünger haben, ihre beſten Propay
gandiſten nach Europa entſandt. Und zwar nach Grenoble.
Dort hat man nämlich fünf Jahre hindurch geworben un!
nur — 13 Anhänger gewonnen. So erfolglos war man vocn
nirgendwo. Und dabei ſind die 13 Jünger fleißig wie die Wieſe
Aber es tut ihnen Abbruch in der Dauphins, daß Mormone
nur Waſſer trinken dürfen. Das liebt man nämlich rings urm
Grenoble nicht. Irgendwer wird ſich alſo ändern müſſen.,
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Seite 10 — Nr. 330
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 30. November 1934
Reich und Ausland.
Der dem Verleger Lehmann verliehene
Adlerſchild.
Der Führer und Reichskanzler hat dem Münchener
Verlagsbuchhändler Julius Friedrich Lehmann in
Anerkennung ſeiner Verdienſte um das deutſche
Volkstum und den deutſchen Wehrgedanken den
Adlerſchild — die höchſte Ehrung des Reiches
verliehen.
Deutſchland auf der Pariſer Luftfahrt=
Ausſtellung.
Paris. Luftfahrtminiſter General Denain
führte am Mittwochabend den Vorſitz auf dem
Bankett der 14. Internationalen Luftfahrt=
Aus=
ſtellung. Unter den vielen Anweſenden bemerkte
man auch den deutſchen Botſchafter in Paris,
Kö=
ſter. Der Luftfahrtminiſter ging auf die von den
verſchiedenen Ländern ausgeſtellten Modelle ein
und begrüßte u. a. die Beteiligung Deutſchlands.
Deutſchland, ſei es nach 13 Jahren Arbeit
ge=
lungen, ſo führte er aus, den Schwerölmotor
ge=
brauchsfertig zu machen. Es beſitze auch das
ſchnellſte einmotorige Verkehrsflugzeug der Welt,
deſſen Leiſtung wir beim Rundflug haben
be=
wundern können.
Dr. Nibels letzte Ehrung.
Stuttgart. Am Donnerstag nachmittag
wurde der Chefkonſtrukteur der Daimler=Benz=
Werke, Dr. h. c. Nibel, unter großer Beteiligung
auf dem Prag=Friedhof zur letzten Ruhe beſtattet.
Als erſter legte Obergruppenführer Hühnlein im
Auftrag des Führers einen Kranz nieder, als
Zeichen der tiefinneren Teilnahme und der hohen
Wertſchätzung des Mannes, der auf dem Felde
der Ehre in der großen Schlacht der deutſchen
Ar=
beit für Deutſchlands Anſehen und Geltung
ge=
fallen iſt. Weitere Kranzniederlegungen
erfolg=
ten durch Vertreter des württembergiſchen
Wirt=
ſchaftsminiſteriums, des Reichswehrminiſteriums
und des Reichsverkehrsminiſteriums, des
Auf=
ſichtsrates, der Verwaltung und der Gefolgſchaft
der Daimler=Benz=Werke.
Hochzeitsfieber in London.
London. Die engliſche Hauptſtadt, die ſonſt
immer ſehr früh ſchlafen geht, iſt in der Nacht vor
der Prinzenhochzeit nicht zur Ruhe gekommen.
Um Mitternacht waren in den
Hauptverkehrs=
ſtraßen der Innenſtadt noch Hunderttauſende von
Menſchen verſammelt. Zwiſchen dem Buckingham=
Palaſt und dem Hydepark ſtand die Menge Kopf
an Kopf, und es dauerte über eine Stunde, ehe es
gelang, die Maſſen wieder in Bewegung zu
bringen. Der Verkehr war
ſtellen=
weiſe völlig lahmgelegt und die
wartenden Omnibuſſe und
Privat=
wagen füllten ganze Straßenzüge.
Seit dem Waffenſtillſtand vor 16
Jahren ſind in der Stadt keine
derartigen Menſchenmaſſen mehr
auf den Beinen geweſen, und ein
derartiges Verkehrschaos hat
Lon=
don noch nie geſehen.
Die Reſtaurants und
Lichtſpiel=
theater waren bis in die
Morgen=
ſtunden geöffnet, und auf den
Bahn=
höfen, woimmer wieder neue
Extra=
züge einrollten, herrſchte
ununter=
brochen Betrieb. Gegen 4 Uhr
mor=
gens bereits hatten die erſten
Zu=
ſchauer, zumeiſt Frauen, in den
Straßen, durch die ſich der
Hoch=
zeitszug bewegen wird, Aufſtellung
genommen, um trotz des ſchlechten
Wetters ſieben Stunden lang auf
auf den Hochzeitszug zu warten.
folgerin und der Prinzeſſin Eliſabeth. Englands
künftiger Königin, ſchritt die Braut am Arm
ihres Vaters zum Altar.
Die Traufeier in der Weſtminſter Abtei
bot ein unvergeßliches Bild. Der Altar war in
ein Meer von Licht getaucht. Etwa 50 rote und
weiße Stühle waren für die königlichen Gäſte
auf=
geſtellt. Das Leuchten der Uniformen der
Diplo=
maten und der hohen Beamten wurde hier und da
unterbrochen durch die ſchwarzen Fracks der
Zivil=
gäſte und die weißen Kleider der Damen.
Nach=
dem die Gäſte ihren Platz eingenommen hatten,
erſchienen der griechiſche Patriarch, der Erzbiſchof;
von Canterbury und der Erzbiſchof von York.
Die rauſchenden
Hochzeitsfeier=
lichkeiten für den Herzog von Kent
und Prinzeſſin Marina von
Grie=
chenland erreichten mittags ihren
Höhepunkt mit der
feierlichen Trauung des Paares
in der Weſtminſter=Abbey,
inmitten einer Entfaltung von
Pomp und Gepränge, wie ſie
Lon=
don ſeit den Vorkriegstagen noch
nicht wieder geſehen hatte.
Die Feſtlichkeiten begannen mit
der Ankunft des Königspaares und
ſeiner Gäſte, darunter das
ſchwe=
diſche Königspaar und der
ehema=
lige König von Griechenland und
ſeine Gemahlin. Der Zug des
Kö=
nigs beſtand aus gläſernen
Kut=
ſchen, die noch aus dem vorigen
von ſechs Minuten folgte, der naue Aufzeichnungen über die einzelnen Gegenſtände machten.
Bräutigam, begleitet von ſeinen
Brüdern, dem Prinzen von Wales
und dem Herzog von York, die ebenfalls in einer
gläſernen Kutſche fuhren und von Garde=
Kaval=
lerie eskortiert wurden. Zuletzt kam die Braut
in Begleitung ihres Vaters und ihrer Hofdamen,
und wiederum von Garde=Kavallerie eskortiert.
Unter Vorantritt eines Chors und der acht
Brautjungfern, darunter der holländiſchen Thron=
Jahrhundert ſtammen, und war be= Die Geſchenke zur Vermählung des Herzogs von Kent mit der
gleitet von einer Abteilung Garde= Prinzeſſin Marina von Griechenland, die aus allen Teilen der
Welt in London zuſammengekommen ſind, wurden dort im St.=
Kapallerie, in goldſtrotzenden Frie= James=Palaſt ausgeſtellt. Dort durften ſie von Vertretern der
densuniformen. Nach einer Pauſe. Preſſe beſichtigt werden, die — wie unſer Bild zeigt — ſich ge=
Von vier hohen Geiſtlichen in roten und
gol=
denen Gewändern geführt, erſchien das
Königs=
paar, der König in Marineuniform. Dem
Kö=
nigspaar folgte der Bräutigam, begleitet von
ſeinen, Brüdern, dem Prinzen von Wales und
dem Herzog von York. Als letzte ſchritt die Braut
im ſilberglänzenden Kleid am Arme ihres Va=
ters, der Huſarenuniform trug, und begleitet vonn
acht Brautjungfern zum Altar. Mit feſter Stimmeu
ſprach der Herzog von Kent dem Erzbiſchof denn
Treuſchwur nach. Nachdem auch Prinzeſſin Mo=u
rina den Treuſchwur abgelegt hatte, folgte der
Ringwechſel. Um 11.14 Uhr erklärte der
Erz=
biſchof von Canterbury beide für Mann und Weih 5.
Als das Brautpaar die Abtei verließ, ertönte
der Hochzeitsmarſch von Mendelsſohn, in den ſicht
die Jubelrufe der Menſchenmaſſe miſchten.
Der Herzog und ſeine Gemahlin, fuhren imm
offenen Wagen, geleitet von Vorreitern und vom
einer Kavallerieeskorte auf einem Umweg zurüch
in den Buckinghampalaſt, wo von dem Metroyo= Germanos und dem Archimandriten Con=n
ſtantinidis die Trauung nach griechiſch=römiſchena
Ritus vollzogen wurde. Das Königspaar und
ſeine Gäſte kehrten auf direktem Weg nach denn
Buckinghampalaſt zurück.
Der Weg des Hochzeitszuges war von einenn Ae 1ut geboieh
ſtarken Aufgebot von Gardetruppen, Matroſe der Handba
und Marineſoldaten abgeſperrt. Außerdem war g.. ,i Mitteilund
zur Sicherung der Straßenzüge faſt die geſamtin kiuſt. Alles M
Polizei Londons herangezogen worden. Einzelng ſirn u hören.
Straßenzüge waren durch hölzerne Zäune völlien
abgeriegelt worden. Hinter dieſem Kordon ſtaut ! / 70
ſich eine ungeheure, nach vielen Hunderttauſenders
zählende Menſchenmenge, die zum Teil ſchon ſeii wie in Deutſa
den frühen Morgenſtunden geduldig auf deis H
Augenblick gewartet hatte, an dem der Herzog un u M Indd
zien m 9.
*
7.
smann kenn
ſeine Prinzeſſin an ihnen vorüberrollen würdern
ſoall ein vor
Die Fenſter und die Dächer der Häuſer in ders Hesſchnell
feſtlich geſchmückten Straßenzügen, durch die diül mungariſo
Prozeſſion ihren Weg nahm, waren bis auf de=s ſſauer waren
letzten Platz beſetzt, zumeiſt nicht von ihren Bei
ie Tei
ſitzern, die teilweiſe horrende Preiſe für Fenſten he, die kraftvo
und Dachplätze erzielt hatten und ſich mit den ſgharte V
diger
Rundfunkübertragung der Feierlichkeiten begnüg; funsleb
ten. Im ganzen dürften mehr als eine Millioa zMall haid aus
ig machte
Menſchen den Hochzeitszug geſehen haben. Wiel mu und wird
viele die Uebertragung der Feierlichkeiten gehön
haben, entzieht ſich jeder Schätzung, doch dürfte Magyar Ke5
20 Millionen nicht zu niedrig gegriffen ſein, zun ſöwert,
mal der Bericht über ſämtliche engliſchen Senders Ein lebhafter
bis in die fernſten Ecken des Weltreiches verbreitet, / ein und brach
viele i
wurde.
Auf ſeinem Wege zur Weſtminſter=Abtei unm anien un
Ungarn.
ſpäter durch die Stadt wurde das prinzliche Paad zreich. Oeſt
mit toſenden Hochrufen begrüßt. Zu irgendwelche:n nMall=Nation,
Zwiſchenfällen iſt es dank der glänzenden Organi, ut diesmal n
Lrnderſpiel of
ſation und der zahlreichen Proben nicht gekom= frngarng
men. Geſtern nachmittag begab ſich das Herzogss ſaßrung
paar, nach Himley Hall, einem Landſitz in des genden Geg
Nähe von Birmingham, wo es den erſten Teilk Dexum wird di
ſeiner Flitterwochen verbringen wird. In Himle=y 7 Re ſoll unſe
Hall wird jedoch die Oeffentlichkeit völlig ausge, Iwen Hand
ſchloſſen werden, und Hunderte von Poliziſtern Zer Leiter der
ſtehen bereit, um Tag und Nacht alle Neugierigei ſintigt, da
aus den Bezirken des Landſitzes zu verſcheuchenn bediſche
ſein, daß ſein
London, feierte geſtern, abend die Hochzeit m9 ſyetzen, dem
Galadiners, für die die Polizeiſtunde aufgeholeng uunden äußerel
wurde. Es war, von den goldſtrotzenden Unſüte
men in der Weſtminſter=Abtei und dem Auſwade
an koſtbaren Toiletten bis zu dem Jubel 1e4 M0kMſtädke
Menge eine denkwürdige Hochzeit, die in einenſi FHrde ſolgender
ſeltſamen Gegenſatz zu unſerer ſonſt ſo nüchter!
gewordenen Zeit ſtand und daher in vielen Phan
ſen fremdartig und wie ein hiſtoriſches Schauſpien
wirkte.
Schnellzug mit Schienen-Aukobus
umt
zuſantutengeſtoßen.
80 Schwerverletzte.
Turin. Bei der Einfahrt in den
Vorort=
bahnhof Porta Suſa von Tuxin ereignete ſich am
Donnerstag nachmittag ein ſchweres
Eiſenbahn=
unglück. Der Schnellzug Turin—Mailand, ſtieß
mit einem vollbeſetzten Schienenautobus der Linie
Turin—Aoſta zuſammen. Der Schienenautobus
wurde zertrümmert und geriet zu allem Unglück
noch in Brand, da der Benzintank explodierte. Die
zahlreichen Reiſenden ſuchten durch das Fenſter
das Freie zu gewinnen, da die Ausgänge durch
Trümmer verſperrt waren. Nach den erſten
Be=
richten ſind 80 Schwerverletzte zu beklagen, wovon
mehrere ſich in hoffnungsloſem Zuſtand befinden,
da ſie gefährliche Brandwunden erlitten haben.
Der Schnellzug trug nur geringe Beſchädigungen
davon.
Aa
Drahlſeilbugnunglück bei Neapel.
Sieben Tote.
Neapel. Bei Neapel ereignete ſich am
Mitt=
woch ein ſchweres Drahtſeilbahnunglück. Der
Füh=
rerwagen einer Drahtſeilbahn ſtieß an einen
Pfei=
ler und fiel herab. Vier Perſonen waren ſofort
tot und zwölf wurden verletzt. Von letzteren ſind
ſpäter drei geſtorben, ſo daß im ganzen ſieben
Tote bei dem Unglück zu beklagen ſind.
Zu dem ſchweren Unglück bei Neapel iſt
er=
gänzend zu melden, daß ſich das Unglück nicht auf
der Drahtſeilbahn, ſondern auf der ſogenannten
Veſuvbahn ereignete, die von der unteren
Seil=
bahnſtation zu Tal führt, und zwar nach
Pu=
gliano. Der erſte Waigen, der von der oberen
Station der Veſuvbahn abwärts fuhr, war
haupt=
ſächlich mit Bahnperſonal, ferner mit einigen
Fremdenführern und zwei Touriſten beſetzt, Kurz
vor der Station Eremo bemerkte der Führer, daß
der Wagen ins Gleiten kam. Vermutlich infolge
der durch Nebel feuchtgewordenen Schienen.
Ob=
wohl der Beamte ſofort die Bremſen zog, rutſchte
ſer Wagen in immer ſchnellerer Fahrt abwärts
und entgleiſte in einer Kurve, wobei er gegen
ſinen Leitungsmaſt ſtieß und vollſtändig
zertrüm=
liert wurde. Aus den Trümmern wurden zwölf
ſerletzte und vier Tote gezogen. Unter den
To=
en befindet ſich ein Fremdenführer und ein
fran=
ſöſiſches Ehepaar, das ſich auf der Hochzeitsreiſe
lefand und in Tunis ſeinen Wohnſitz hatte. In
Der Nacht ſtarben noch drei Verletzte, ſo daß die
ßahl der Toten nun ſieben beträgt. Die übrigen
deun Verletzten, die in den Krankenhäuſern von
Loreto und Neapel liegen, ſind faſt durchweg
ſebensgefährlich verletzt.
Der Schnellzug Cambridge-London fuhr an einem Straßenübergang auf einen Laſtkraftwagen auf.
Die Lokomotive und fünf der ſechs Wagen des Zuges entgleiſten. Während nur wenige Fahrgäſte
leichte Verletzungen erlitten und der Kraftwagenführer ſogar völlig unverletzt blieb, kamen der
Lokomotivführer und der Heizer ums Leben.
Das „Baby=Geſicht”.
der Staalsfeind Nr. 1, kof aufgefunden
Waſhington. Der berüchtigte Bandit
George Nelſon, der den Beinamen das „Baby=
Geſicht” führte und ſeit dem Tode John
Dil=
lingers als „Oeffentlicher Feind Nr. 1” auf der
Liſte der von den Behörden geſuchten Gangſter
ſtand, iſt in einem Graben bei Niles Center, im
Staate Illinois, tot aufgefunden worden. Die
Leiche zeigte mehrere von Revolverkugeln
her=
rührende Schußverletzungen. Nelſon hatte
be=
kanntlich in der Nacht von Dienstag zum Mitt=
woch in einem Vorort von Chicago, nach heftigem
Feuergefecht, zwei Kriminalbeamte, die ihn
ver=
haften wollten, getötet. Offenbar hat er ſelbſt
im Verlaufe dieſes Kampfes ſo ſchwere
Verlet=
zungen davongetragen, daß er ihnen auf der
Flucht erlegen iſt. — Ein Mitglied der
ehema=
ligen Al=Capone=Bande. Dutch Schultz, der letzte
gefährliche Bandit aus der Prohibitionszeit, der
ſchon ſeit zwei Jahren von der Polizei geſucht
wurde, hat ſich ſelbſt den Behörden geſtellt. Er
wird, ſich wegen Hinterziehung der Steuer aus
einem Einkommen von 130000 Dollar, die er
beim Bierſchmuggel erworben hat, zu
verantwor=
ten haben.
Großer Golddiebſtahl auf einen
amerikaniſchen Ueberſedampfer.
New York. Aus dem Geldſchrank des Zahll
meiſters des amerikaniſchen Dampfers „Preſidens
Harding” wurden in der Nacht zum Mittwog
4553 Golddollar geſtohlen. Wahrſcheinlich hatten
es die Diebe auf die große Goldladung von 60 000
Dollar abgeſehen, die der Dampfer nach Eurone
bringt. Die große Goldſendung befand ſich jedon
nicht in dem Geldſchrank, ſondern war zufällig 1
einem Poſtſtahlſchrank untergebracht, da der Zay0
meiſter zur Zeit des Eintreffens der Sendung aub
weſend war. Der Dampfer iſt am Mittwoch miin
tag nach Hamburg abgefahren.
Bisher neun Tote
beim Untergang des Dampfers „Popp”
Athen. Die Zahl der bei dem Untergglin
des griechiſchen Dampfers „Poppi” ums Leben 9e‟
kommenen Perſonen ſteht noch nicht feſt. Bisſe
ſind neun Tote geborgen worden. Taucher ſ0
damit beſchäftigt, ins Schiffsinnere zu ſteigen!b
die übrigen Opfer zu bergen.
Zum 10. Todeskage Puccinis.
R
Pi
Giacomo Puccini,
der berühmte italieniſche Komponiſt, der O
November von zehn Jahren die Augen für N.
ſchloß. Ueberlebt haben ihn ſeine unſterhich.
Schöpfungen, von denen die Opern „Die Bole.
„Tosca” und „Madame Butterfly” die größte
Triumphe gefeiert haben.
1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 330 — Seite 11
5 Darmſtädter gegen Ungarn.
1e deutſche Mannſchaft für das Handball=Länderſpiel in Darmſtadt aufgeſtellt. — Eine ſüddeutſche Elf
von beſtem Klang.
Die Spielkraft der Ungarn.
Der Spork des Sonnkags.
Wir haben ſchon mitgeteilt, daß für die Sportanhänger im
Süweſten am 9. Dezember eine ganz beſondere Delikateſſe in
untadt geboten wird;
Der Handball=Länderkampf Deutſchland — Ungarn.
Tſrſte Mitteilung hat das größte Intereſſe und lebhafte Freude
gelöſt. Alles wartet geſpannt, Näheres über das Wie und
Afun zu hören.
Welche Rolle ſpielt der Handball in Ungarn?
Vie in Deutſchland, ſo war auch der große Bruder Fußball
im wiſſem Sinne der Schrittmacher für den Handball in Ungarn.
Uch= ungariſche Fußballkultur zu ſprechen, iſt müßig, denn jeder
Sizusmann kennt ihren hohen Stand. Kein Wunder, daß der
Hſuball ein vorzügliches Feld zur Entwicklung vorfand, denn
ſtesſchnelle Spiel kommt in beſonderem Maße
nungariſchen Temperament entgegen. Spieler und
ſyſtuer waren ſchnell begeiſtert, ſie wurden gefeſſelt durch das
ungrörte Tempo des Spieles, die ſtets wechſelnden
Augenblicks=
biſſde, die kraftvollen Angriffe der Stürmer im Kampf gegen
wun g=harte Verteidigungen, und hervorragende Leiſtungen
glebendiger Torhüter. Kein Wunder, daß ſich der ungariſche
iendall bald aus den Armen des Fußball=Verbandes löſte und
ſöſndig machte. Seine Organiſation wuchs in unerhörtem
Tang und wird heute durch den
„Magyar Kézilabdazé Egyeſületk Szövetſege Budapeſt”
wüvert.
Iin lebhafter Spielverkehr mit den benachbarten Ländern
ſein und brachte die ungariſchen Spitzenmannſchaften voran,
ſſpiele in Oeſterreich, der Tſchechoſlowa kei,
hcnien und Jugoſlawien hoben das Können
eUlngarn. Ihre letzte Kraftprobe war ein Gang gegen=
Atreich. Oeſterreich, nach Deutſchland wohl die ſpielſtärkſte
ball=Nation, brauchte um ſeinen Sieg nicht zu bangen und
oun diesmal noch ziffernmäßig klar 13:3 gewinnen. Aber
die=
ſes linderſpiel offenbarte, daß die Taktik und Technik
deſt Ingarn auf der Höhe iſt und lediglich
Spiel=
eruſihrung aus harten Kämpfen mit
hervor=
rman den Gegnern noch mangelt.
Drum wird die beſte deutſche Mannſchaft ins Feld geſtellt.
demn ſie ſoll unſeren ungariſchen Freunden ein würdiges Bild
degtſſen Handballs bieten.
Der Leiter des Fachamtes Handball, Brigadeführer Hermann,
geſicenigt, daß „Darmſtadt in glänzender Weiſe das Spiel gegen
ſwediſche Studienmannſchaft ausgerichtet” habe, und er darf
ic ſein, daß ſeine Erwartung. „Darmſtadt werde ſeinen Stolz
ga üſetzen, dem erſten Länderkampf gegen Ungarn einen
her=
wrienden äußeren Rahmen zu geben”, nicht enttäuſcht werden
it Darmſtädker ſtehen in der Nakionalmannſchaft.
Sif urde folgendermaßen aufgeſtellt:
Fürther
(SVgg. Fürth)
Pfeiffer
Brohm
(Pol. Dſtdt.) (Schwanheim)
Rutſchmann
Daſcher
Stahl
(Waldhof)
(beide Pol. Darmſtadt)
af R Goilein
Engelter Spengler
Spalt
Feick
(beide Waldhof) (Pol. Dſtdt.) (98 Dſtdt.)
zafte Oid
iſt Aig eine rein ſüddeutſche Vertretung. Namen, die wir in
dalgtadt kennen und auf die wir uns reſtlos verlaſſen. Wir
korunn auf die Mannſchaft noch zurück.
Schiedsrichter wird Ackermann=Hannover
umeten.
undball im Dienſt der Winkerhilfe.
Darmſtadt — Ludwigshafen=Frieſenheim.
alle anderen Sportarten, ſo treten auch die Handballer
im ſenſte der Winterhilfe auf den Plan. Wir haben bereits
auf 1s WHW.=Spiel, in Darmſtadt verwieſen. Als Gegner
Ducsh die nachſtehende Mannſchaft verpflichtet, eine recht
ſpiel=
ſtay 4Kombination Ludwigshafen und Frieſenheim. Sie bietet
diell ſwähr, daß die Darmſtädter Vertretung ſich anſtrengen muß,
bekuſie ihrem guten Namen Ehre machen will. Kein
Sport=
recl ſollte ſich daher dieſes Spiel am Sonntag 15 Uhrauf
EihStadion am Böllenfalltor entgehen laſſen und ſo
dun dein Scherflein am großartigen Winterhilfswerk des
deut=
ſheczn alkes mithelfen.
Lucngshafen Frieſenheim:
Deuſter,
(Tv. Oggersheim)
Schreiber,
Metzger,
(Frieſenheim)
(Tv. Ludwigshaf.)
Schwarz,
Dörrham,
Dietz,
Hiclz Ludwigsh.) (Tv. Ludwigsh.) (Tv. Frieſenheim)
Härtner.
Schmitt,
Brgunaier, Pfirrmann, Randel,
Ltw.) (Tv. Ludw.) (Frieſenh.) (Tv. Oggersh.) (Pf. Ldw.)
As Winterhilfsſpiel Tv. Seeheim=Tv. Eber=
D Miomb. gegen Bickenbach wird in Seeheim ausgetragen.
„*
ge
Turnerbund Jahn 1875.
nOball. Am Sonntag, dem 2. Dezember, begibt ſich die
20=hllabteilung nach Nieder=Modau zu einem
Freundſchafts=
unſten der Winterhilfe. Die Abfahrt iſt um
Turnhaus. Die Spieler werden um pünktliches
relnen gebeten.
underung. Die letzte Wanderung der Wandergruppe
fin=
eer Sonntag, dem 2. Dezember ſtatt. Eine Halbtageswan=
* führt durch den Park und Oberwald. Nikolaus=Wande=
0Berzeichnet der Wanderplan, alſo iſt mit kleinen Ueber=
Ggen zu rechnen. Abmarſch 2 Uhr Odenwaldbrücke. Es
Im zahlreiche Beteiligung gebeten, zudem eine große
Marſch=
eiß t nicht verlangt wird.
kkinsabend. Die Vereinsleitung ruft wiederum zu einem
2 Tsa bend auf, der am Samstag. dem 1. Dezember, im Turn=
A turtfindet. Es wird gebeten, pünktlich 8.30 Uhr anweſend
zu
Ferner geht der Ruf auch an unſere inaktiven Mit=
Auff
um Beſuch dieſes Abends, denn auch für ſie bietet ſich
Syleit Neues und Wiſſenswertes aus Verein und DT. zu
Als Abſchluß kann dann noch das Schlachtfeſt des
Ver=
inn
ſei mles beſucht werden. — Deshalb aufraffen und zur Stelle
Auch am kommenden Sonntag ſtellt ſich der deutſche Sport
wieder in den Dienſt der Winterhilfe. Diesmal ſind es die
Hand=
baller, Hockeyſportler, Tennisſpieler und Kegler, die durch
Ver=
anſtaltungen und Sammlungen den Kampf gegen Hunger und
Kälte unterſtützen. — Im
Fußbal!
führt der Gau Südweſt nur zwei Spiele durch. Die Frankfurter
Eintracht wird ſich auch auf eigenem Platz ſehr anſtrengen müſſen.
wenn ſie über die Sportfreunde Saarbrücken einen Sieg erringen
will, und die Wormſer Wormatia hat es beim 1. FC.
Kaiſerslau=
tern beſtimmt nicht leichter. Im Gau Baden wird der Meiſter
7 Waldhof beim 1. FC. Pforzheim nur mit Mühe einen
Punkt=
verluſt vermeiden können, ebenſo wie auch dem Freiburger FC. in
Karlsruhe gegen den Karlsruher FV. ein ſehr ſchweres Spiel
be=
vorſteht. Der Ausgang des Treffens VfR. Mannheim — Phönix
Karlsruhe iſt mehr als offen. In Württemberg gibt es den
ßerſt wichtigen und entſcheidenden Kampf in Ulm zwiſchen dem
SSV. Ulm und den Stuttgarter Kickers. Der andere Ulmer
Ver=
ein. Ulmer FV. 94, wird beim Stuttgarter SC. höchſtens ein
Un=
entſchieden erringen können, während der SV. Feuerbach zuhauſe
mit den Sportfreunden Eßlingen leicht fertig werden ſollte. Im
Gau Bayern hat der 1. FC. Nürnberg den Neuling BC.
Augs=
burg, der ihm im Vorſpiel einen Punkt abnehmen konnte, zu Gaſt.
Die Spvgg. Fürth wird mit dem anderen Neuling. Sppgg.
Wei=
den, im Ronhof nicht gerade zart verfahren, und auch 1860
Mün=
chen hat ſich gegen den FC. Schweinfurt 05 viel vorgenommen.
Jahn Regensburg ſollte auf eigenem Platz gegen Wacker München
zu beiden Punkten kommen, und auch die Augsburger Schwaben
haben gegen Bayern München gute Siegesausſichten. In einem
Privatſpiel ſtehen ſich Phönix Ludwigshafen und VfB.
Stutt=
gart gegenüber, und Berlin trägt einen Städtekampf gegen
Kra=
kau aus.
Aus der großen Zahl der Winterhilfsſpiele im
Handball
ſind zu nennen: Gau Südweſt: Stadtelf Frankfurt —
Auswahl=
mannſchaft Höchſt, Wiesbaden — Stadt Mainz, TSV. Herrnsheim
— Tgd. Pfeddersheim. Darmſtadt A. — Ludwigshafen, Haßloch —
Darmſtadt B. Von den Winterhilfsſpielen im Reich intereſſiert
beſonders der Städtekampf Stettin — Berlin.
Rugby.
Die Ländermannſchaften von Deutſchland und Holland treffen
in Maſtricht zuſammen. Deutſchland entſendet eine B.=Fünfzehn,
die genügen ſollte, um einen deutlichen Sieg zu erringen.
Hockey.
Die Hockeyſportler führen für die Winterhilfe eine Anzahl
von ſehr intereſſanten Treffen durch. Das wichtigſte Ereignis im
Reich iſt der Damenſtädtekampf zwiſchen Berlin und Hamburg, zu
dem beide Städte ſehr ſtarke Vertretungen entſenden.
Radſport.
Die Radſportler verzeichnen am Samstag in Köln einen
Län=
derkampf Deutſchland — Belgien. Im Mittelpunkt der
Veranſtal=
tung ſteht das neuerliche Zuſammentreffen von Richter und
Sche=
rens. Toni Merkens hat als Hauptgegner den Holländer van
Vlieth. In Dortmund geht ein Dreiſtunden=Mannſchaftsrennen
in Szene.
Dieſes Jahr iſt der Andrang zu den
Deutſchen Winterſportplätzen
beſonders ſiark. Sichern Sie ſich jetzt ſchon Ihr
Quartier in
Neſſelwang (Allgäu)
und verlangen Sſe koſtenloſe Auskunft und
Pro=
ſpekte am Reiſeſchalter des Darmſtädter Tagblatt.
Trocken=Skikurs
der Turn= und Sportgemeinde 1846 Darmſtadt.
Heute Freitag abend beginnen wir mit unſerer erſten
Uebungsſtunde in der Turnhalle am Woogsplatz (kleiner
Turn=
ſaal). Um gleich praktiſch mit den Uebungen und auch mit der
Handhabung und Verpaſſen der Bretter zu beginnen, bitten wir,
ſofern ſchon vorhanden, die Skier ſowie Stöcke mit dem
entſpre=
chenden Schuhwerk mitzubringen. Sie werden an dieſem Abend
ganz ſpeziell über die äußerſt wichtige Behandlung und Pflege der
Bretter informiert. Falls Sie Luſt und Liebe haben, auch
Ski=
läufer zu werden, ſo kommen Sie ruhig zu uns, auch wenn Sie
noch keine Skier haben. Wir werden Sie beraten. Dann bieten
wir Ihnen nicht nur die Trocken=Skikurſe in der Halle, ſondern
Sie haben Gelegenheit, an den Gymnaſtikſtunden, die Ihren
Kör=
per für den Schneelauf im Freien, ſei es für kleine oder größere
Wanderungen, ſtählen und widerſtandsfähig machen,
teilzuneh=
men. Sie haben ſpäter bei guten Schneeverhältniſſen in
reich=
lichem Maße Gelegenheit, an Skikurſen den ganzen Winter
hin=
durch teilzunehmen, ſei es im Schwarzwald, Taunus, Hunsrück,
Rhön oder gar im Allgäu. Wir laden Sie herzlichſt zu unſerem
Trocken=Skikurſe ein. Beginn 20.30 Uhr, kleiner Turnſaal,
Turn=
halle am Woogsplatz.
TSG. 46 — Handballabteilung.
Die auf heute abend anberaumte
Spielerperſamm=
lung fällt aus. Unſer Training findet nach wie vor
Mitt=
wochs abends auf der Woogswieſe ſtatt. Beginn 7.30 Uhr.
Wir verweiſen ſchon heute auf die Abteilungsverſammlung
am nächſten Freitag, den 7. Dezember, in der Turnhalle,
Fußball.
SV. Weiterſtadt.
Kommenden Sonntag empfängt SV. Weiterſtadt
Union Wixhauſen zum fälligen Verbandsſpiel. Wixhauſen
ſtellt eine junge und ſtarke Mannſchaft ins Feld, die oft beachtliche
Leiſtungen erzielt. Es ſei hier nur die knappe Niederlage gegen
den Tabellenführer erwähnt. Hoffentlich haben die Einheimiſchen
aus dem Spiel am vorletzten Sonntag ihre Lehre gezogen. Man
darf nie ein Spiel zu leicht nehmen, und es iſt erſt gewonnen oder
verloren, wenn der Schlußpfiff ertönt. Wenn ſich jeder Spieler
das zum Leitſatz ſein läßt, wird manches anders werden und
man=
cher Erfolg zu verzeichnen ſein. Im vorigen Jahr ging das Spiel
knapp zugunſten der Union aus. Hoffen wir, daß Weiterſtadt ſich
in dieſem Jahre revanchiert. Spielbeginn 2.30 Uhr. Vorher
2. Mannſchaften beider Vereine. Die einheimiſchen Spieler
dürf=
ten hier etwas mehr Pünktlichkeit zeigen.
Winkerhilfs-Kegeln.
Wie wir bereits beri
ichteten, veranſtaltet der Deutſche
Kegler=
bund im Intereſſe des
Winterhilfswerkes 1934 35 ein
ſogenann=
tes „Winterhilfskegeln”, deſſen Startgelder reſtlos dem
Winter=
hilfswerk zufließen. Für Darmſtadt und Umgebung wurde die
Ausrichtung dieſer Veranſtaltung dem Kegelſportverband
Darm=
ſtadt übertragen. Zu dieſem Zweck werden am kommenden
Sonntag, dem 2. Dezember 1934,
die nachfolgenden Wettkämpfe auf den nachverzeichneten Bahnen
veranſtaltet;
100 Kugeln auf den Bahnen des Kegelſporthauſes Saalbauſtr. 67.
50 Kugeln auf der Bahn der Geſellſchaft „Eintracht‟,
Eliſabethen=
ſtraße 12.
20 Kugeln auf der Bahn „Konkordiaſaal”, Waldſtraße,
20 Kugeln auf der Bahn „Reſtäurant Kriechbaum”. Schwanenſtr.
Es ſei nochmals wiederholt, daß es jeder Kegelſportler, ob
Sport= oder Geſellſchaftskegler, als ſeine dringende Pflicht
be=
trachten muß, an dieſen Wettkämpfen teilzunehmen. Auf welcher
Bahn die Teilnahme erfolgt, iſt jedermann freigeſtellt, ſofern er
nicht ſchon für den einen oder anderen Wettkampf bereits ſeine
Meldung abgegeben hat. Die Kämpfe finden ſtatt in der Zeit
von vormittags 8 bis 23 Uhr abends. Anſchließend findet im
Kegelſporthaus. Saalbauſtraße 67, die Siegerverkündung ſtatt.
Kraftſpork.
Polizei Darmſtadt—Neu=Iſenburg.
Morgen Samstag, abends 8.15 Uhr, treffen beide
Mann=
ſchaften zum Verbandskampf in der Polizeiſporthalle,
Eſcholl=
brücker Straße 24, zuſammen. Den Vorkampf verlor die Polizei
ohne Siebert mit dem Kampfreſultat 7:10. Nach den letzten
Er=
folgen der Polizeimannſchaft dürfte auch der Sieg gegen Neu=
Iſenburg nicht ausbleiben. Die Hauptſtärke der Iſenburger
Sieben liegt bei Schachner. Feyl. Gebrüder Ceſanne und
Fließ=
bach. Die ſchönſten Kämpfe werden wohl im Bantamgewicht:
Schnauber—Schachner, Federgewicht: Liſt—Feyl, Weltergewicht:
Gehrhardt—Ceſanne und Halbſchwergewicht: Siebert—Fließbach
zu ſehen ſein. Auch die übrigen Kämpfe verſprechen guten Sport.
Vor den Hauptkämpfen wird Jugendringen beider Vereine
ge=
zeigt.
Ein Beſuch dieſer Veranſtaltungen dürfte ſich lohnen.
Halle iſt geheizt.
Die Reichs=Olympia=Prüfungskämpfe der
Schwimmer, die den Abſchluß der Hallenſchwimmzeit bilden,
wer=
den am 16. und 17. März im Düſſeldorfer Stadtbad durchgef.
Leni Rieſenſtahl, die bekannte Filmſchauſpielerin, die
auf Grund ihrer ausgezeichneten ſkiſportlichen Befähigung in die
deutſche Olympia=Frauenmannſchaft eingereiht wurde, mußte
wegen ſtarker beruflicher Inanſpruchnahme auf die Teilnahme an
den Vorbereitungskurſen verzichten.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier Freiburg 251
Frankfurt: Freitag, 30. November
k. — 6.15 und 6.30: Gymnaſtik. — 6.45: Zeik,
SD: Raidern w 8.50; Wetter. — 8.55: Morgenſpruch — Chöral.
Meldungen.
7.00: Stuttgart: Frühkonzert. (Scha.ſpl.).
Paus
In eine
. 8.00: Nur für Frankfurt: Waſſerſtand. Wetter. — 8.30:
Stuttgart: Gymnaſtik.
— 9.00: Nur Freiburg: Werbekon ert,
810: Nur Freiburg: Nachr. — 9.20: Nur Frefburg: Othmar.
Schoeck, ein a.emanniſcher Komponiſt, — 10.02: Nachr. — 10.152
Köln;
ählerne Adern. — 11.00: Werbekonzert. —
Schulfunk: St
30: Meldungen. — 11.45: Sozialdienſt.
30
Stuttgart: SA.=Standartenkapelle 119. Ltg.: R. Hanker.
13,00: Stuttgart: Zeit, Saardeenſt. Nachr. — 13.10: Nachr.
13.15: Stuttgart: Schallplatten: Was man immer wic er gerne
hört — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Wiriſchaftsbericht.
4.45: Zeit, Wirtſchaftsmeld
ngen. — 14.55: We ter. — 15.00;
n: Nachr.
Nur Kaiſerslauver
15.15: Für die Frau: Vom Mokta‟
Bliemchen”
— 15.30: Der Ladentiſch erjählt. —
zum
18 00:
Berkin: „Nachmittagskonzert, Kleines Fun oncheſter. Ltg.:
Kaehler. — 17.40: Freiburg: Kleine Tanzmuſik. — 18.00
Jugendfunk: Soldaten= und Seemamslieder.
18.15: Mit
erhobenem Zeigefinger, Kleine Mahnung und Plauderei. — 18.25:
Der National=Charakter im Spiegel der Kunſt. Ein Geſpräch,
18.45: Von Kaiſerslautern: Unterhaltungskon ert, Orcheſter der
Berufsmuſiker Kaiſerslau ern, Ltg.: R. Schmidt. — 19.00: Ueber
den Dächern. Blick auf die alte Reichsſtadt. — 19.30: Fortſetzung
s Unterhaltungskon er.es. — 19.50: Berlin: Reichsſendung?
— 2.00: Berlin: Zeit, Nachr.
Politiſcher Kurbericht.
.15: Bres au: Reichsſendung: Stunde der Nation: Lachende
Poeteren. Eine literariſche und doch vergnügliche Hörfolge.
21.00: Tanmuſik. Kapelle Franz Hauck. — 22.00: Zeik, Nachr.
2.10: Nachr., Wetter, Sport. — 22.15: Stuttgart: Saarländer
prechen
22.30: Sportvorſchau.
B.00: Menſchen und
Landſchaft. Em Querſchnitt des Zeitfunks. — 24.00:
Nacht=
konzert. Das Funkorcheſter, Ltg.: Rosbaud, — 1.00;
Kammer=
muſik auf Schallpl.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Freitag, 30. November
6,00: Hamburg: Wetter. — 6.05: Nachr. — 6.15: Berlin:
Gym=
naſtik. —
ſ.30: Tagesſpruch. — 6.35: Kiel: Kieler
Orcheſter=
gemeinſchaft Ltg.: H. Döring. — In einer Pauſe gegen 700:
8.00; Sperrzeit. — 8.45: Leißesübung für die Frau-
Nachr.
9.00: Sendepauſe. — 9.40;
P. G. Münch: Der
Gemsbart=
kaktus und Roberts Hoſenboden. Zwei Plaudereien a. d. Schule.
10.00: Nachr.
10.15: H. Hickmänn: Aus dem Tagebuch
eines Forſchungsrei eiden, (Aufn.).
10.50: Spielturnen im
Kindergarten. — 11.15: Seevetterbericht. — 11.30: Der Bauer
ſpricht — der Bauer hört: 1. Weniger Fußmarſch auf dem Hof!
Der Stallmiſt und ſeine Pflege.
Anſchl.: Wetter. —
11.50: Glückwünſche.
12 00: Kö’n: Das kleme Funkorcheſter. Ltg.: Eyſoldt. — 12.553
Zeitzeichen. — 13.00: Inſtrumental=Muſik. (SchallrI). —
An=
ſchließend: Wetter. — 13.45: Nachr. — 14.00: Sperrzeit. —
14,55: Programm, Wetter Börſe. — 15.15: Für die Frau:
Was Mütter mit ihren Kleinen leſen ſollten, — 15.40:
Jung=
mädeſſtunde: Von froher Herbſtfahrt.
16 00: München:
perkon ert. Das kleine Funkorcheſter. Ltg.:
B: H.
Kloß.
77
laus und E. Möler: Die Silber=
Goblets einſt und jetzt. —
17.45: Alte engliſche Meiſter auf
dem Cembalo. Li Stadelmann ſpiet. — 18.15: Jungvoll, hör
zu: Straps, der Pimpf, als Rennfahrer. Kurzhörſpiel. — 18.45:
Arbeitskamerad, du biſt gemeint. Friedr. Bubendey:
Geheim=
niſſe des Spatens
1900: Das Gedicht; anſchl.: Wetter. — Anſchl.: Muſikaliſche
Weinkarte. Ueberreicht von Hams Dekner.
20.00:
Kern=
ſpruch; anſchl.: Kurmachr. — 20.15: Reichsſendung: Breslau=
Stunde der Nation: Lachende Poeteren Eine literariſche und
doch vergnügliche Hörfolge — 21.00: Die beſten Tanzkapellen
der Welt. (Schallpl.). —
2200: Wetter= Tages= u. Sportnach
22.30: Stmme von Volk zu Volk: G. Thaer: Erlebniſe und
Er=
fahrungen
tit Finnland, — 22.45: Seewetterbericht. — 23.00:
Stuttgar,
Rundherum, das ſt nicht ſchwer. Tamzmuſik der
Kapelle W. Wende.
Weiterbericht.
Ausſichten für Freitag: Vielfach neblig, der Hochnebel ſtrichweiſe
auch mit geringfügigem Nebel, im ganzen etwas kühler,
ſchwache Luftbewegung.
Ausſichten für Samstag: Vielfach Frühnebel, ſonſt zeitweiſe
hei=
ter, nachts wieder kälter, öſtliche Winde.
Nummer 330
Unkerſchiedliche Enkwicklung
ve9 Auuengandeis.
Seit Mitte des Jahres nimmt die Ausfuhr zu. während die
Einfuhr ſinkt. Allerdings iſt, wie der Wochenbericht des JfK.
betont, die Zunahme der Ausfuhr von Juli bis Oktober
ſaiſon=
mäßig bedingt, ſo daß um die Jahreswende wieder mit einem
entſprechend ſaiſonmäßigen Rückgang zu rechnen iſt, wenn es
nicht gelingt, dieſen Rückgang durch eine „konjunkturelle”
Aus=
fuhrſteigerung auszugleichen. Dennoch ſind die Ausſichten im
einzelnen vielleicht doch etwas günſtiger, als die Zahlen
erken=
nen laſſen. Die in letzter Zeit abgeſchloſſenen handelspolitiſchen
Abkommen ſchaffen Vorausſetzungen für eine gewiſſe Ausdehnung
des Warenaustauſches, die Lage wird ſich aber erſt in einigen
Monaten in der Statiſtik niederſchlagen können. Die Einfuhr
iſt von 398 Mill. RM. im April d. J. auf 349 Mill. RM. im
Oktober zurückgegangen. Bis September wurden der Menge
nach durchweg mehr Rohſtoffe eingeführt, als in den
entſprechen=
den Monaten des Jahres 1932. Im Oktober 1934 war die
Roh=
ſtoffeinfuhr immerhin noch etwas größer als im Oktober 1931.
In der erſten Hälfte des Jahres war die Rohſtoffeinfuhr
zeit=
weiſe ſogar beträchtlich größer als 1930. Die induſtrielle
Er=
zeugung hält ſich zurzeit etwa auf dem Stande von 1930. Bei
einer ganzen Reihe von Waren war im bisherigen Verlauf des
Jahres die Geſamteinfuhr größer als 1930 (Seide.
Baum=
wolle uſw.). Andere Gruppen der Einfuhr ſind dagegen in letzter
Zeit unter den Stand von 1930 geſunken. Innerhalb des
deut=
ſchen Außenhandels iſt in der letzten Zeit eine ſo weitgehende
Verſchiedenartigkeit der Entwicklung zu beobachten, daß die
gegen=
wärtigen Geſamtſummen ihrer Zuſammenſetzung nach kaum mehr
mit den früheren Jahren verglichen werden können. Das gilt
vor allem für die Einfuhr, wenn auch in geringerem Grad für
die Ausfuhr. 200 Mill. RM. monatliche Rohſtoffeinfuhr haben
damit, auf die Erzeugung bezogen, in der Gegenwart eine ganz
andere Bedeutung, als eine gleiche Höhe, aber anders
zuſammen=
geſetzte Summe vor einem Jahre. Aehnliches gilt auch für die
Ausfuhr, ſo daß, im ganzen geſehen, das zahlungsbilanzmäßige
Bild des Außenhandels gegenwärtig nicht ohne weiteres auf die
erzeugungswirtſchaftliche Betrachtung übertragen werden kann.
Vereinbarungen zwiſchen der Deutſchen
Konverſions=
kaſſe und der holländiſchen Vereinigung
für den Effekkenhandel.
Dieſer Tage iſt zwiſchen der deutſchen Konverſionsklaſſe und
der holländiſchen Vereinigung für den Effektenhandel eine
Rege=
lung über zwei ſchwebende Fragen getroffen worden. Der erſte
Vorſchlag, den die Konverſionskaſſe der Vereinigung unterbreitet
hat, der von dieſer auch angenommen worden iſt, betrifft die
deutſchen Beſitzer in Holland ausgegebener deutſcher Anleihen.
Die Konverſionskaſſe hat vorgeſchlagen, daß die Zinszahlung
die=
ſer Anleihen an die deutſchen Beſitzer direkt durch die
Konver=
ſionskaſſen erfolgen ſoll. Die holländiſche Vereinigung hat den
Vorſchlag mit der Einſchränkung gutgeheißen, daß an die
deut=
ſchen Beſitzer höchſtens 4½ Prozent ausgezahlt und von weiteren
Zahlungen Abſtand genommen werden ſoll. Der 2. Vorſchlag, den
die holländiſche Vereinigung der Konverſionskaſſe eingereicht hat,
betrifft die im Beſitz deutſcher Schuldner ſelbſt befindlichen
An=
leiheſtücke, die von der Ausgabeſtelle zurückerworben worden, bzw.
nach Erwerb eines Dritten an die Anleiheſchuldnerin
zurückge=
floſſen ſind. Es wird vorgeſchlagen, dieſen Eigenbeſitz einzuziehen.
Hierdurch, oder durch Vernichtung der zurückerworbenen Stücke,
ſoll die Sicherheit der reſtlichen Gläubiger verbeſſert werden. Sie
ſollen alſo unmittelbar zur Schuldverminderung dienen. Dieſe
Regelung ſoll für alle Anleihen gelten, ob ſie von Truſtes
ver=
treten werden oder nicht
Soweit die aus holländiſcher Quelle ſtammende Meldung.
Wie der D H.D. erfährt, entſpricht die Regelung der oben
aufge=
zeichneten Fragen im weſentlichen den Tatſachen. Was den von
holländiſcher Seite ſtammenden Vorſchlag angeht, die vom
Schuld=
ner zurückerworbenen Stücke einzuziehen bzw. zu vernichten, ſo iſt
in dieſem Zuſammenhang noch darauf hinzuweiſen, daß die
Kon=
verſionskaſſe den in Betracht kommenden Anleiheſchuldnern
nahe=
gelegt hat, im Sinne der holländiſchen Vereinigung für den
Effek=
tenhandel zu verfahren. Dieſe Neuregelung iſt auch inſofern von
Bedeutung, daß die Holländer damit von ihrer an ſich
unberech=
tigten Forderung Abſtand nehmen, daß der Schuldner nicht nur
die Zinſen für die noch umlaufenden Stücke, ſondern auch für die
im Eigenbeſitz befindlichen Schuldverſchreibungen, insgeſamt alſo
für den vollen Anleihebetrag zu zahlen habe.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Verarbeitungsgenehmigung für Rohkautſchuk und Aſbeſt. Um
die Ausfuhr zu fördern, erläßt die Ueberwachungsſtelle für
Kaut=
ſchuk und Aſbeſt eine Anordnung, in der für zuſätzliche Ausfuhr
geſondert Kautſchuk und Aſbeſt freigegeben und als Prämie für
die Steigerung der Ausfuhr auch für den Inlandsmarkt erhöhte
Zuteilungen von Kautſchuk und Aſbeſt zugeſagt werden.
Anderer=
ſeits ſollen für eine Verminderung der Ausfuhr Kürzungen in der
Zuteilung ſtattfinden. — Für Verarbeitungsbetriebe von
Kaut=
ſchuk oder Aſbeſt wird aus dem Durchſchnittsverbrauch der Monate
Juli 1933 bis Juni 1934 eine Grundmenge errechnet, nach der in
Zukunft für jeden Monat die zur Verarbeitung freigegebene
Monatsmenge feſtgeſetzt wird. Eine Ueberſchreitung der
frei=
gegebenen Monatsmenge iſt verboten und ſtrafbar. Für
Dezem=
ber 1934 beträgt die Monatsmenge 100 Prozent der Grundmenge.
Verarbeiter, die vom Juli 1933 bis Juni 1934 in keinem Monat
mehr als 100 Kilogramm Rohkautſchuk oder Aſbeſt verarbeitet
haben, fallen nicht unter dieſe Anordnung.
Motorenfabrik Darmſtadt A.=G., Darmſtadt. — 4 (0) Prozent
Dividende. Die Geſellſchaft verzeichnet 1933/34 (30. Juni) ein
Betriebsergebnis von 0,75 (0,61) und außerordentliche Erträge
von 0,043 (0.017) Mill. RM. gegenüber 0.35 (0,28) Mill. RM.
Aufwendungen für Löhne und Gehälter, 0.27 (0.18) übrigen
Auf=
wendungen. Nach 65 906 (45 618) RM. Abſchreibungen
verblei=
ben einſchließlich 12892 (1.
11) RM. Gewinnvortrag 36 38
(13 372) RM. Reingewinn, woraus 4 (0) Prozent Dividende
ver=
teilt werden. Der Auslandsabſatz wurde gehalten, der
Inlands=
umſatz um 63 Prozent geſteigert. Die Geſchäftsbelebung erforderte
Neuanſchaffungen von Werkzeug=Maſchinen und ſonſtigen
Einrich=
tungen. Die Bilanz ſpiegelt die günſtige Weiterentwicklung des
Umſatzes wider. Vorräte ſind durch Aufnahme neuer
Motoren=
typen um rund 37 000 RM. erhöht. Der Kredit bei der
Golddis=
kontbank wurde um die Hälfte auf 25 000 RM. ermäßigt. Die Bilanz
zeigt neben 0,54 (0,54) Grundkapital und 0.05 (0,05) Reſerve
Wertberichtigungen 0,04 (0,01) und infolge der Geſchäftsbelebung
erhöhte Verbindlichkeiten von 0,78 (0,61) Mill. RM. Hierunter
betragen Warenſchulden 03 (02), Darlehen 0.14 (0.15),
Bank=
ſchulden 0,08 (0,06). Auf der anderen Seite blieb das
Anlage=
vermögen mit 0,41 (0.39) faſt unverändert, die Vorräte erhöhten
ſich auf 0,39 (0,35) Warenforderungen auf 0,33 (0,22), Wechſel
auf 0,24 (0.21) Mill. RM. Die Bankguthaben ſind auf 0,014
(0,03) Mill. RM. zurückgegangen. Die Generalverſammlung
ge=
nehmigte den Abſchluß. In den 5 Monaten des neuen Jahres
liegen die Verhältniſſe noch über dem gebeſſerten Durchſchnitt des
letzten Jahres. Im Gegenſatz zur früheren Zeit hat die
Geſell=
ſchaft auch für die Wintermonate voll zu tun, in der mechaniſchen
Abteilung wurde Doppelſchicht eingeführt. Man hofft, die volle
Beſchäftigung erhalten zu können. Der Auslandsabſatz wurde
be=
hauptet. Die Geſellſchaft bringt neue Motorentypen (Einbau=
Maſchinen für verſchiedene Zwecke) heraus. Ein größerer Gewinn
fiel ihr durch ihre Hypothekenumſchuldung zu.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Langſam aber ſtetig hat die Entwicklung an der Berliner
Börſe wieder eine aufwärtsſtrebende Tendenz erhalten. Die zwar
noch zögernd einſetzende Beteiligung des Publikums erhält einen
lebhaften Impuls durch die anhaltend eingehenden
Wirtſchafts=
meldungen, von denen die günſtige Entwicklung des Zahlenwerks
der Reichsbahn und die von ihr in Ausſicht geſtellte Erhöhung der
Arbeitsbeſchaffungsmittel für das nächſte Jahr beſondere
Beach=
tung finden. Nicht wenig trägt aber auch zu der freundlicheren
Stimmung die Auffaſſung über die außenpolitiſche Lage,
insbeſon=
dere entnimmt man den vorgeſtrigen Unterhaus=Reden trotz der
vielfach gezeigten Schärfe gegenüber Deutſchland doch den Wunſch
nach einer Verſtändigung. So vermochte denn das Kursniveau
mit verſchwindend kleinen Ausnahmen eine Beſſerung
aufzuwei=
ſen, die ſich zwar zunächſt im engen Rahmen hielt, vereinzelt aber
größere Kursſprünge aufwies. So hatten Harpener einen
An=
fangsgewinn von 2½ Prozent, die übrigen Werte einen ſolchen
von ca. ½ Prozent zu verzeichnen. Von den Braunkohlenaktien
waren, angeregt durch die Ausführungen in der vortäglichen
Ge=
neralverſammlung von Bubiag, ebenfalls beachtliche Steigerungen
vorhanden, ſo z. B. bei Ilſe um 5 Prozent. Bubiag ſelbſt lagen
nur ½ Prozent höher, was ſich indeſſen aus der bekanntlich in den
letzten Tagen beobachteten anhaltenden Steigerung des Papiers
ergibt. Sehr ſtill lagen Kaliaktien. JG. Farben verbeſſerten den
Anfangsgewinn von ¼ Prozent ſehr bald um ein weiteres ½
Prozent, Kokswerke ſetzten 8, Goldſchmidt 1 Prozent höher ein.
Am Gummi= und Linoleummarkt fällt vor allem die weitere
Er=
holung von Conti Linoleum um 1½ Prozent auf. Auch am
Elek=
tromarkt ſind die Auslandswerte, ſo Chadeanteile um 2—3 RM..
erholt, Licht u. Kraft gewannen in Nachwirkung des
Dividenden=
vorſchlags 3½. Schuckert ſetzten 1 Prozent höher ein und erhöhten
den Kurs bereits in der erſten Viertelſtunde nochmals um 1¼
Prozent. Lebhafter umgeſetzt wurden ferner Maſchinenwerte. Im
Verlaufe machte die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten bei
lebhaften Umſätzen erhebliche Fortſchritte. Die Kursbeſſerungen
betrugen meiſt 1 Prozent und darüber. Siemens gewannen gegen
den Anfang 1½, Felten 18, Lieferungen und Rhein. Braunkohle
je 1½, Farben 1 Prozent. Kräftig erholt waren weiter
Auslands=
werte, ſo Chade Lit. D um 4 RM.. Aku um 2½ Prozent. Neben
einer zuverſichtlichen Auffaſſung der außenpolitiſchen Lage dürfte
das rein techniſche Moment einer durch die in letzter Zeit ſehr
ſtillen Börſe bedingten Marktleere zu der feſten Tendenz
beige=
tragen haben. Auch am Rentenmarkt griff eine freundliche
Stim=
mung Platz, die vor allem bei Hypotheken=Goldpfandbriefen und
Kommunal=Obligationen in Erhöhungen um ¼ bis ½ Prozent
zum Ausdruck kam.
Die geſtrige Frankfurter Börſe eröffnete mit weiterer
Erholung, und die Grundſtimmung war allgemein leicht befeſtigt.
Die Meinung hat ſich in außenpolitiſcher Hinſicht nach der
eng=
liſchen Unterhausdebatte weiter etwas gebeſſert, und man gewann
allgemein den Eindruck, daß Verhandlungen mit Deutſchland für
eine erſprießliche Weiterarbeit für den europäiſchen Frieden
un=
erläßlich ſeien. Innerhalb der Kuliſſe zeigte ſich erſtmals ſeit
etlichen Tagen etwas mehr Unternehmungsluſt, zumal der Ultimo
als ohne Schwierigkeiten überwunden gilt. Von wirtſchaftlichen
Momenten fanden die ſteigenden Einnahmen bei der Deutſchen
Reichsbahn und die Ausführungen auf der Hauptverſammlung
der Bubiag Beachtung. Seitens der Kundſchaft hat ſich das
Kauf=
intereſſe noch nicht nennenswert gehoben, ſo daß trotz einer
ge=
wiſſen Geſchäftsbelebung das abſolute Ausmaß der Umſätze klein
blieb. Lediglich einige Spezialpapiere wurden lebhafter umgeſetzt.
So zum Beiſpiel Farbeninduſtrie mit 133½—134½ (133½)
Pro=
zent. Auch einige Elektropapiere fanden ſtärkere Beachtung,
ins=
beſondere Schuckert mit plus 2½ Prozent. Daneben gewannen
Gesfürel, Lahmeyer und Rheag je 1 Prozent und AEG. 8
Pro=
zent. Für Montanwerte war das Geſchäft bei durchſchnittlichen
Kurserhöhungen von ½—1 Prozent weniger lebhaft, etwas mehr
befeſtigt waren Harpener mit plus 2 Prozent. Im Verlaufe war
die Börſe ausgeſprochen feſt, und die Umſatztätigkeit zeigte eine
beachtliche Belebung. Im Durchſchnitt ergaben ſich nochmalige
Beſſerungen um ½—1 Prozent. Farbeninduſtrie ſtiegen auf 135,
Schuckert auf 93½, Kunſtſeide Aku auf 53½ Prozent. Am
Renten=
markt waren die variablen Anleihen ebenfalls etwas erhöht, auch
Altbeſitz zogen ¼ Prozent an. Am Pfandbriefmarkt zeigte ſich)
etwas Nachfrage, die Kurſe waren aber meiſt unverändert.
Auch an der Abendbörſe blieb die Stimmung feſt. und die
Kurſe zeigten im Vergleich zu Berliner Schluß zumeiſt weitere
Erhöhungen um durchſchnittlich ½ bis ½ Prozent, wenn auch die
Entwicklung nicht ganz einheitlich war. Das Geſchäft war indes
nicht mehr ſo lebhaft wie im Mittagsverkehr, da ſich die Kuliſſe
etwas weniger lebhaft daran beteiligte. Etwas Anregung ſchöpfte
die Börſe aus dem Bericht des Unterſuchungsausſchuſſes über das
Bankgewerbe, daneben blieb die beruhigtere internationgle
Situation wirkſam. Am Rentenmarkt zeigte ſich verſtärkte
Nach=
frage für Altbeſitzanleihe, die geſtern vor der Ziehung letztmals ;
notiert wurde; kleine Stücke waren beſonders geſucht. Intereſſe
erhielt ſich bei weiter anziehendem Kurs, für
Zinsvergütungs=
ſcheine, auch Kommunal=Umſchuldung und ſpäte Schulbuchforde=n
rungen wurden beachtet. Auslandswerte lagen ruhig und nach
der kräftigen Erhöhung wieder eher leichter.
Eill-Neille
Produkkenmärkke.
Familie
Es übt aber
nch nicht, ab
Berliner Getreidegroßmarkt vom 29. November. Abgeſehen ) Hoen das ei
von einer leichten Beruhigung am Gerſtenmarkte, war die Markt=z , ſioht Der Sch
lage wenig verändert. Mit einer Zunahme des Angebots wirda
erſt nach dem Monatswechſel und bei Eintritt von Froſtwetter
ge=
rechnet. Für Weizen und Roggen hat ſich die gute Kaufluſt dern Kachl von 2
Mühlen erhalten, auch im Verſteigerungswege ſind wieder Ein== rnelichen 4b
käufe vorgeſehen, und für dieſe Zwecke kommen, angeſichts der er=v hr Reichtum, W
zielbaren Aufgelder eher Abſchlüſſe zuſtande als mit den Mühlen,n ſuu wenig lockert
die an ihre Preiſe gebunden ſind. Am Mehlmarkte ſind die Ab=” in der Mann
ſatzverhältniſſe unterſchiedlich, Weizenmehl iſt leichter abzuſetzem /. Ihren Pater
als Roggenmehl; Kleie bleibt gut gefragt. In Hafer ſind dien
Beſtände der zweiten Hand nahezu erſchöpft, und die Verſoxgungy ſite 20c Oſce.
Bginnen wir
der Verbraucher iſt in verſchiedenen Landesteilen von Zuteilungen
abhängig. Am Gerſtenmarkte zeigt ſich vereinzelt mehr Verkaufs=; uger Mann au
neigung, beſonders in mittleren Brauſorten. Gute Braugerſtemn iu Reichtums
bleiben gefragt, jedoch ſind die höchſten Preiſe der letzten Zei
Eſch in ihr
Ver=
nicht immer zu erzielen. Futtergerſte fehlt weiter. Roggenaus5 ſr oderer M
fuhrſcheine lagen ſtetig.
anzen Bauert
M Beſitz einer
Biehmärkke.
Mlle ſpielen ſ.
Darmſtädter Viehmarkt vom 29. November. Aufgetrieber! Fffäfniert ausge
waren 225 Stück Kälber. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber au u
a) 40—45, b) 33—39, c) 27—32, d) 20—26 Pfg. pro Pfund. Verg hüte, Sie M0.
kauft wurden in Klaſſe a) 23, b) 57, c) 54, d) 62 Stück. Markt./ am 3u, Um
der. Der geſch
verlauf: ſchleppend, geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 29. November. Auftrieb: 3.7 Aichlige ſein, w
Kälber, 20 Schafe, 2 Schweine, 225 Ferkel und 230 Läufer. Preiſe: udt. Wir werd
Ferkel bis 6 Wochen 8—12 RM., dito über 6 Wochen 16—24 RM.1 ſor auch vorhen
Läufer 25—29 RM., alles übrige nicht notiert. Marktverlauf:) Kaltlation,
Ferkel und Läufer lebhaft.
Frankfurter Viehmarkt vom 29. November. Auftrieb: RinyAmcſt nur an
der 26 (gegen 43 am letzten Donnerstagsmarkt), davon 18 Ochſenm M—
8 Kühe. Direkt zum Schlachthof zugeführt wurden 2 Bullen untu Mein Gott”, ſa
ver.
2 Kühe. Kälber 1303 (575), Schafe 197 (152), Schweine 4
214). Notiert wurde pro 1 Zentner Lebendgewicht in RM.
Krſten, der vo
Kälber a) 49—52, b) 35—45, c) 29—34, d) 20—28; Lämmer und) uns macht alſo
Hammel b2) Weidemaſthammel 34—35, c) mittlere 30—33, d) ge4 zn Poliziſt auf
ringere 24—29: Schafe e) beſte 30—32, f) mittlere 25—29, g) g
ringe 18—24; Schweine a1) 53, a2) 52—53, b) 50—53, c) 50—536
d) 48—52, e), f), g1) und g2) nicht notiert. Im Preisvergleidßt
zum letzten Donnerstagsmarkt gaben gute Kälber 3—5, mittletot
und geringe Kälber bis zu 7 RM. nach. Hammel gingen un t
bis 2 RM. zurück, für geringe Schafe zogen die Preiſe leicht anu
für Schweine blieben ſie unverändert. Marktverlauf:
ſehr ſchleppend, geräumt; Hammel und Schafe ruhig, in Schoſen INM
etwas Ueberſtand (8 Stück); Schweine langſam, nahezu
ausver=
kauft (8 Stück Ueberſtand). In Rindern, die nicht notiett
wur=
den, verblieb ein Ueberſtand von 16 Stück, davon 11 Ochſen und
5 Kühe.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Reichswirtſchaftsminiſter hat bezüglich der Anordnung!
über eine Marktregelung in der Zementwirtſchaft vom 17. 2.04
eine neue, vom 28. 11 datierte Anordnung erlaſſen, in der be
ſtimmt wird, daß Angebote und Lieferungen von Zement für
1935 nicht vor dem 15. 12. 1934 gemacht werden dürfen.
In der Sitzung des Weſtdeutſchen Zementverbandes vomr
28. 11 ſind Beſchlüſſe bezüglich der Verbandsverlängerung nochd
nicht gefaßt worden.
In der Woche vom 11.—17. 11. 1934 (6 Arbeitstage) ſit
22 in der 2
816 964 Güterwagen geſtellt worden gegen 8172
woche (6 Arbeitstage) und 729 259 in der entſprechenden 90
jahreswoche (6 Arbeitstage). Für den Arbeitstag im Durche
ſchnitt berechnet, lauten die entſprechenden Zahlen 136 101,9
136 204. 123 210. Nicht rechtzeitig geſtellt wurden 1052 (160000
Güterwagen.
Der Londoner Goldpreis betrug am 29 11 für eine Un8
—
Feingold 139 sh 6 d.
86,5598 RM., für ein Gramm Feingolc)
demnach 58,8203 Pence — 2,78296 RM.
Berliner Kursbericht
vom 29. November 1934
Deviſenmarkt
vom 29. November 1934
Berl. Handels=Geſ.)
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Necht
69.—
71.75
27.62
30.50
27.25
123.75
132.—
77.25
108.25
130.50
117.-
100.—
Mieie Wee
J. G. Farben
Gelſ. Bergwerke
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen und 7
Köln=Neueſſen
Vereinigte Glanzſt.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke
Koksw. Chem. Fabr.
Mannesm. Röhr
Maſch.=Bau=Untn.
Nec
134.625
57.50
106.
100.50
74.—
—
Aedt
107.50
71.75
93.25
72.50
56.—
Ween ue
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Weſtdte. Kaufhof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Vie
13.50
94.625
150.—
31.25
15
38.7!
104.50
63.50
13.7
116.25
44..
96.25
106.50
125.—
Aegypten
itinien
elgien
A
lgarien
önemar.
1W
ankreich
riechenland
Holland
Island
Währung
ypt. 2
Peſo
telge
1 Milreis
ad Doll.
onen
den
19
9
gr.
1o
unker
rachm.
100 Gulden
1100 isl. Kr.
Geld Brief
12.70
58.
294
3.0
*
16.38
58.2
68.
5. 42
8594 159.39
56.07/ 56. 19
Italien
Japan
ugoſlawien
tland
dorwegen
eſterreich
Mungt
Mite
ſchweiz
panien
hechoſlowak.
Fürkei
ingarn
ur
uat
Ver, Staaten
D
100 Lire
100 La
äine,
0 Schiling)
100 Eseud
00 Kronen
Franes
jeſeta.
Tſch.=K
1türk. 2
00 Pengö
eſo
Zollar
Duriſtäuter and Harienarbant Surtnftade, Fllldt drr Aresoher
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Frankfurter Kursbericht vom 29. November 1934.
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59
[ ← ][ ][ → ]itrag, 30. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 330 — Seite 13
KRIMINALROMAN
VON C=BRUZG
lein — nein —” wehrte Loni und wurde rot, während Prim
ihrz iſtend die Hand auf die Schulter legte.
ſucht Familienanſchluß und läßt ſich nicht in die Karten
ſehcn Es gibt aber außer ihnen noch ein paar Leute — wir
ken=
gemf noch nicht, aber wir werden ſie herausbekommen. All dieſe
Leweuhaben das eine Ziel: der „Schatz”
— ob er nun exiſtiert
oder icht. Der Schatz eben, deſſen Geheimniſſe Dr. Markus
be=
wandl
Swohl von Berren wie von Pedro iſt anzunehmen, daß ſie
keing inredlichen Abſichten verfolgten, obwohl natürlich ein ſo
gol et Reichtum, wie ſie ſich einbilden, gewöhnlich auch die
Mo=
ralze wenig lockert. Aber ſie ſind keine Verbrecher. Pedro iſt ein
roshin, der Mann aus dem „wilden Weſten”, und es iſt ſicher,
daßn Ihren Vater ſelbſt mit dem Revolver bedroht hätte. Aber
er 1üwpfte doch offen. Ganz anders iſt es mit andern Partei.
Zginnen wir zunächſt mit dem, was wir wiſſen. Da taucht
inünger Mann auf, elegant, angenehm, mit dem Geruch eines
eiden Reichtums an ſich, macht Fräulein Markus den Hof und
uchrih in ihr Vertrauen zu ſchleichen. Vorher iſt im
Nachbar=
dorrm anderer Mann auf der Bildfläche erſchienen und pachtet
einen janzen Bauernhof, nur um ſich auf eine unauffällige Weiſe
n .n Beſitz einer leeren Scheune zu ſetzen, die ſpäter einmal
inen holle ſpielen ſoll. Man ſieht, hier liegt ein Plan vor, ein
ganmuffiniert ausgeklügelter Plan, und die dahinter ſtehen, gehen
ufs ſanze. Sie haben ein feines Netz ausgeſpannt und ziehen
slzuhſam zu, um eines Tages nur noch den letzten Zug tun zu
raugn. Der geſchieht auch, nehme ich an. Aber es kann nicht
das Achtige ſein, was da geſchieht. Die Maſchine klappt
irgend=
vo züt. Wir werden wohl bald wiſſen, denke ich, wo und wie.
er auch vorher ſchon hat ſich plötzlich ein Fehler aufgetan
ie Kalkulation. Der elegante und angenehme junge Mann
ü nicht nur angeblich, ſondern wirklich in Fräulein Markus
erhe
„ein Gott”, ſagte Loni, „das iſt ja alles entſetzlich, was Sie
„furſten, der vorgeſchobene Horchpoſten des
Schatzgräberunter=
s macht alſo nicht mehr mit oder zeigt ſich bockig. Eswird
mnet Poliziſt auf die Bude geſchickt, ein gewiſſer Kaſchwitz, ein
kwarten
alter Zuchihäusler. Der ſucht ihn auf und hat den Auftrag, den
jungen Mann wieder mürbe zu machen und koſte es, was es wolle,
wieder zur Vernunft zu bringen. Meinetwegen ſoll er ihn auch
zum Schweigen bringen, falls der junge Mann ſich zu unzugänglich
zeigt, obgleich das letztere nicht anzunehmen iſt. Denn jetzt im
letzten Augenblick ſozuſagen iſt es beſſer, jedes Aufſehen zu
vermei=
den und die Polizei nicht zu früh auf den Plan zu rufen. Nun,
wir kennen den Ausgang dieſer Unterredung. In der Heide fiel
ein Schuß, und Karſten kam allein nach Hauſe. Was danach
ge=
ſchehen iſt, warum der tote Kaſchwitz in die Scheune geſchafft und
die Scheune angezündet wurde, warum der Tote verſchwand, um
in einem alten Brunnenſchacht wieder aufgefunden zu werden, das
ſind, wie geſagt, Zuſammenhänge und die Regiefehler, die wir
noch nicht kennen. Auch nicht, inwieweit die Bande tatſächlich
ſchon zu ihrem Ziel gelangt iſt, d. h. in den Beſitz der erträumten
Schätze. Darüber werden wir vielleicht Aufklärung erhalten, wenn
Ihr Vater zurück iſt. Sie müſſen mir dazu eine Frage erlauben.
Wann haben Sie Ihren Vater zum letztenmal geſehen?”
„Am Tage ſeiner Abreiſe natürlich”, ſagte Loni und ſah Liſſer
mit angſtvollen Augen an.
„Wann iſt das geweſen?”
„Das war — das war zwei Tage nach dem Brand.”
„Ich wollte nur wiſſen, ob Ihnen an ſeinem Benehmen
irgend=
etwas aufgefallen iſt.”
„Ja doch”, ſagte Loni, „er war ſo merkwürdig. Ganz
merk=
würdig und ſehr unruhig. Ich ſchob das damals auf die
bevor=
ſtehende Zuſammenkunft in Brüſſel. Ich habe jetzt, wo Sie das
alles auseinandergeſetzt haben, keine Ruhe mehr, bis er hier iſt.”
„Sorgen Sie ſich nicht”, tröſtete Liſſer, „es wird ihm nichts
geſchehen.
Aber verlaſſen wir jetzt Karſten und kehren zu Pedro zurück.
Pedro war, wie geſagt, hierher gekommen, um ſich ſeinen Anteil
am Schatz zu holen. Ich ſagte ſchon, daß er ſich nicht geſcheut hätte,
Ihren Vater mit vorgehaltenem Revolver zu zwingen. Mit
wie=
viel mehr Nachdruck wäre er einem Dritten gegenüber
aufgetre=
ten, der ähnliche und dazu noch unbegründete Rechte geltend
ge=
macht hätte. Nun, ich behaupte, daß er das dieſe Nacht getan hat.
D. h., daß er und wahrſcheinlich auch Berren plötzlich Wind
be=
kommen haben, daß es noch mehr Intereſſenten hier gibt und ſie
ſich kurz entſchloſſen aufgemacht haben, um die Konkurrenz aus
dem Felde zu ſchlagen. Nun, Pedro iſt dabei auf der Strecke
ge=
blieben — was aus Berren geworden iſt, darüber wollen wir uns
vorläufig noch nicht den Kopf zerbrechen — aber er hat uns im
Tod einen wichtigen Fingerzeig gegeben. Er hat uns auf eine
Spur gewieſen, auf die wir ſonſt vielleicht erſt zu ſpät gekommen
wären.
Wir müſſen uns einmal mit Heinhauſen beſchäftigen. Denn
es iſt ja wohl kaum an ſeiner Täterſchaft zu zweifeln. Das einzig
Fragliche iſt nur, ob er als eine neue Partei zu betrachten oder
der Bande um Karſten zuzuteilen iſt. Ich nehme das letztere an.”
„Aber nein”, ſagte Loni, „das iſt ja ganz unmöglich.
Hein=
hauſen iſt ein ſo zurückhaltender und ehrlicher Menſch. — Das iſt
ſowohl meine wie Vaters Anſicht, mit dem er ja in der Hauptſache
zuſammengearbeitet hat.”
„Nun”, ſagte Liſſer ruhig, „ich habe in den letzten Tagen viel
Zeit gehabt und habe bereits in Heinhauſens Leben ein bißchen
herumgeſchnüffelt. Und ich kann Ihr Urteil ganz beſtätigen. Seine
Papier ſind vollkommen in Ordnung. Nicht das geringſte
Tüpfel=
chen klebt an dieſem Mann. Das hat mir bisher genügt. Abes
jetzt, wo wir etwas hinzuerfahren haben, ſoll es uns nicht hindern.
Selbſt Engel ſind ſchon mal geſtürzt. Wann iſt Heinhauſen bei
Ihnen eingetreten
„Vor vier Jahren.”
„Er kam alſo mit hierher?"
„Kurze Zeit ſpäter.”
„Er iſt kein Wiſſenſchaftler?‟
„Nein. Vater wollte das damals ſo.
„Warum
„Ich weiß nicht mehr genau, aber vorher hatte er einen Aſſte
ſtenten, der in einer Zeitſchrift einen Artikel über ſeine
Samm=
lungen veröffentlicht hatte
„Und dabei beſonders die Ausbeute der Südamerikareiſe
er=
wähnt hatte?
„Ich glaube ja. IIch weiß nur noch, daß es einen Auftritt
ge=
geben hat, und daß der Aſſiſtent gegangen iſt. Danach wollte Vater
einen zuverläſſigen Mann, der ihm gerade zur Hand gehen ſollte.
„Und keine Artikel mehr ſchrieb. Das war alſo Heinhauſen.”
„Ja, er kam und hatte gute Empfehlungen. Und Vater hielt
ihn da. Ich habe nie gehört, daß er ſich über ihn beklagt hätte.
Und ich glaube auch, daß er ein ehrlicher Menſch iſt.”
„Wir wollen eben mal eine kleine Probe darauf machen”,
ſagte Liſſer. „Ihr Telephon iſt doch hier unten?”
(Fortſetzung folgt.)
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reick
und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Andreas
Bauer; für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Sport: Karl
Böhmann=
für „Die Gegenwe
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Dr. Herbert Nette; für de
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darm
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D. A. X. 34. 22411. Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Rheinſtraße 23
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auf. Das eigentliche Waſchen iſt nun bloß
noch eine Nachbehandlung. Da die Auflöſung
des Schmutzes durch milde Drüſenſäfte
er=
folgt, wird die Wäſche weitgehend geſchont.
Sie brauchen nur halb ſoviel Seife, halb
ſo=
viel Waſchmittel, halb ſoviel Feuerung,
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Volksſtück von Kaergel
Inſzenierung: Poelzie
Hauptrollen: Gothe,
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wald, Ausfelder, Baumeiſt.,
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Raddatz, Verden,
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Nov. 1934
HAUS
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Zuſatzm. V. 6. Vorſtellung
Der Dorfbarbier
Leit.: Blümer-Kuhn.
Haupt=
rollen: Harre, Liebel, Kuhn
Ritzhaupt, Schlüter, Schmid=
Berikoven, Vogt.
Hierauf: Goppelia Leit.:
Her=
burger=Zickler. Hauptr.:
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feld, Zickler, Böhm, Langer.
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Achtung!
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Samstag, den 1. Dezember 1934
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Morgen / Samstag, 1. Dez. 20½ Uhr / Premierel
Kurzes sensationelles Gastspiel des weltberühmten Artisten
Splwester Schäffe
mit seiner ausgesucht schönen Varieté-Schau
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Freitag und Samstag
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Der gute Film
Der reine Ton
Samstag: (Freitag und Samstag:
ESchlachtfeſtl 6
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Eete Samskag:
Schlachtfeſt!
Heinrich Bergmann.
Freitag und
Samstag:
Vom Keller bis zum Dach
auf Weihnachten eingestellt!
Das kann man bei Stegmüller wirklich sagen,
denn was dort alles an nützlichen und doch
hübschen Pestgaben zu finden ist, das läßt sich
nicht beschreiben, das muß man gesehen haben!
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Die Revolution
in Polen
— wahre Vegebenheiten aus
dem Leben Chopins ((0olfgang
Biebeneiner). — Seine
Ent=
deckung in Paris durch die
estravagante Frau u. Dichterin
George Sand ( Sybille Schmits)
die so kaprisiös war, daß sie
die Rälfte ihres Bebens in
Männerkleidung herumlief.
das sind so Interessante
Ginsel-
heiten aus dem Film:
ABsCHIED8-
WALZER
( Zwei Frauen um Chopin)
daß auch Sie diese
ERSTAUFFÜHRUNG
begeistern wird. Ab morgen
in
RESLTHEATER
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