inzelnummer 10 Pfennige
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Tagblatt
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 328 Sonntag, den 25. November 1934. 196. Jahrgang
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Italien unterſtützt Ungarn.
Mgariſcher Gegenſtoß in Geni. — Budapeſt forderk im Inkereſſe des europäiſchen Friedens ſoforkige
Klärung der ſüdſlawiſchen Beſchuldigungen durch den Völkerbundsrak.
amkliche italieniſche Skellungnahme
zur ſüdflawiſchen Noke.
DNB. Rom, 24. November.
mtlich wird mitgeteilt: In verantwortlichen italieniſchen
Krenſe verfolgt man mit großer Aufmerkſamkeit die
Entwick=
ung ſie durch die Ueberreichung des Anklageaktes von Jeftitſch
und de Kleinen Entente beim Genfer Völkerbund und
ander=
wäris hervorgerufen werden kann. In dieſen Kreiſen erkennt
nill das Recht Ungarns darauf an, eine ſofortige
Auübrache im Völkerbundsrat über dieſe
An=
klaſtin zu verlangen und dieſer
ungariſcheStand=
pumd wird von den italieniſchen Vertretern
mſlkerbund ſelbſt klar unterſtützt werden. Die
veramwortlichen italieniſchen Kreiſe ſind der Anſicht, daß eine
aus” Natitnicht unter ſo ſchweren Anklagen bleiben kann, wie es die
gegen Ingarn erhobenen ſind. Die italieniſchen Kreiſe halten die
geſchcf ne Lage für heikel, glauben aber nicht, daß ſie
unmittel=
dernſteren Verwicklungen führen kann.
Ungarn verlangk ſoforkige Behandlung
Positn
11 füdſlawiſchen Noke im Völkerbundstak.
DNB. Genf, 24. Novembe.
ungariſche Delegierte Tibor Eckhardt hat Samstag
Mft abenn em Generalſekretär des Völkerbundes eine Note
über=
reichfin der die ungariſche Regierung verlangt, daß die von
Haud Süd Aloien aufgeworfene Frage der politiſchen
Verantwortlich=
derlicht keit iſt das Marſeiller Attentat auf die Tagesordnung der
zu demnäſt zuſammentretenden außerordentlichen Ratstagung
ge=
ef.
angariſche Note hat folgenden Wortlaut:
„Ine hartnäckige Kampagne, der Ungarn ſeit dem Tage des
Varſſtiler Attentates ausgeſetzt iſt ſowie die grundloſen
Anſchul=
hgumza, die neuerdings gegen es erhoben werden, haben bis zum
gegemirtigen Augenblick eine Atmoſphäre geſchaffen, die nicht
haus, nur ffürdie normalen Beziehungen zwiſchen gewiſſen Staaten
Euro=
ſa” pas rol ernſter Gefahren iſt, ſondern auch den Frieden der Welt
beeinarhtigen kann.
Zii ſo beſtehende Spannung iſt verſchärft worden durch den
W Antragden die ſüdſlawiſche Regierung mit Unterſtützung der bei=
Ender den öſaten der Kleinen Entente am 22. November an den
ſug* Völkelhndsrat gerichtet hat. In dieſem Antrag erlaubt ſich die
he ſüdſlalniche Regierung, Ungarn zu belaſten und ſeine Behörden
W für Ay verabſcheuungswürdige Attentat von Marſeille
verant=
wortlt zu machen.
Un übertreibt nicht mit der Erklärung, daß ernſte Folgen
mnig für d4rFrieden, deſſen Wahrung die wichtigſte Aufgabe des
Völ=
terbunls iſt, eintreten könnten, wenn dieſe Lage andauert und
wennyhgarn, ſeine Regierung und ſeine Behörden den
verſchiede=
nen 2hreizungen und verleumderiſchen Anſchuldigungen ausge=
2 ſetzt Hibe, die ſeit langen Wochen gegen es gerichtet waren.
Wur dieſen Umſtänden glaubt die ungariſche Regierung, daß
s vom er größten Bedeutung wäre, daß der Völkerbundsrat
ſo=
ſort iſthe Prüfung der Angelegenheit eintritt, mit der er von der
ſAdſte oichen Regierung befaßt iſt.
Eitungariſche Regierung legt Wert auf die Erklärung, daß
S für ir Land ein lebenswichtiges Intereſſe darſtellt, die Ehre
Angarn gegen Umtriebe zu verteidigen, die kein anderes Ziel als
e Schdigung des guten Rufs der ganzen ungariſchen Nation
abeng
Dakk andererſeits unbeſchadet der Vorſchriften des Artikels 11
* Pues, auf den ſich der ſüdſlawiſche Antrag bezieht, zu den
Deſugwen des Rats nach Artikel 4 des Paktes gehört, über jede
Vrages/ befinden, die den Frieden der Welt berührt, ſo iſt es
Eine Agabe, die vorliegende Angelegenheit ſobald wie möglich
Der Worklauk der ungariſchen Noke.
Leum Samstag dem Generalſekretär des Völkerbundes über=
Auf det ragesordnung der gegenwärtigen außerordentlichen
Ta=
bung eyſetzen, um ſo den ernſten Gefahren zu begegnen. auf die
Mzuuren die ungariſche Regierung für ihre Pflicht hält.”
Me Großmächte gegen ſoforlige Behandlung
der Belgrader Aofe?
Etungariſche Antrag bedeutet das Verlangen nach
Dring=
ichkeisßitlärung. Ihm wird nicht wie bei gewöhnlichen
Anträ=
den 3XTagesordnung ſtattgegeben, ſondern der Völkerbundsrat
Mr im hartigen Fragen gewöhnlich in ſeiner erſten
nichtöffent=
ſichenn Sung, die am Beginn jeder Ratstagung ſtattfindet, eine
Siſch ung zu treffen. Im vorliegenden Falle ſind ſich beide
darteßi nmumehr in dem Wunſche nach dringlicher Behandlung
nig,& hn Südſlawien hat ſich bekanntlich nur widerſtrebend der
Lerſchlleung auf den Januar gefügt.
Ehſcheidend in dieſer Frage iſt natürlich die
Hal=
necſer Großmächte. Nach ihrem bisherigen Verhalten
T an sehrnen, daß die meiſten im Rat vertretenen Großmächte
delnWuunſch übereinſtimmen, keine ſofortige Behandlung der
Srage” an eten zu laſſen. Da die Verfahrensfrage im Rat durch
Ve biklrige Praxis voll geklärt iſt und deshalb Einwände aus
Der Gbſaſesordnung nicht erhoben werden können, iſt zu erwar=
*E C Adie an einer ſpäteren Behandlung intereſſierten Mächte
Men” hölluß hauptſächlich auf diplomatiſchem Wege geltend
maches, er den
2Wage iſt nach dem ungariſchen Antrag die, daß die Mächte
MüdmUh innerhalh einer Woche zu der Stellungnahme gelangen
WiMeichitr die ſie noch etwas Zeit zu haben glauben
Jugoſlawiſche Drohung
mit Auskrikk aus dem Völkerbund?
EP. Paris, 24. November.
Das „Echo de Paris” läßt ſich erneut aus Genf melden, daß
der jugoſlawiſche Außenminiſter Jeftitſch mehrmals dem
franzö=
ſiſchen Außenminiſter Laval erklärt habe, daß Jugöſlawien den
Völkerbund verlaſſen werde, falls ihm in der Frage der
Unter=
ſuchung nach den Verantwortlichkeiten im Marſeiller Attentat
nicht Gerechtigkeit widerfahre.
Erneuke Verſchiebung der Ralskagung.
Saarkagung des Völkerbundsrakes
nicht vor 3. Dezember.
DNB. Genf, 24. Novembe.
Aus Kreiſen des Völkerbundsſekretariats wird mitgeteilt,
d.ß man nach den letzten Nachrichten aus Rom mit dem
Zu=
ſammentritt des Völkerbundsrates zur Beſprechung der
Saar=
fragen nicht mehr vor dem 3. Dezember rechnet.
Dieſe Wendung kommt überraſchend, da noch Freitag abend
allgemein Dienstag oder Mittwoch der kommenden Woche als
feſtſtehender Zeitpunkt angeſehen wurde. In den internationalen
Kreiſen Genfs glaubt man aus dieſer Verſchiebung der
Natstagung ſchließen zu können, daß die Abſicht
be=
ſtehe, in Rom zu einem vollſtändigen Ergebnis
zukommen und alle weſentlichen Punkte klären
zu können. Gleichzeitig hat man aber auch den Eindruck,
daß doch noch eine Reihe ſchwieriger
Einzel=
fragen zu löſen ſein werde, deren Bereinigung
noch einige Zeit in Anſpruch nehme. Auch könne
man die Vermutung hören, daß eine Verſchiebung der
Rats=
tagung noch über den 3. Dezember hinaus ſtattfinden könnte.
* Zu der Ratstagung, die urſprünglich mit der Vollſitzung
des Völkerbundes verbunden werden ſollte, iſt es nicht gekommen.
Die Engländer ſind aus Genf abgefahren und kommen vorerſt
nicht wieder. Auch Laval, der ſeine Rückkehr in Ausſicht geſtellt,
hatte, wird in Paris bleiben. Das Thema des Rates war die
Vorbereitung der Saarabſtimmung. Da aber der Dreier=Ausſchuß
unter dem Vorſitz des Italieners Aloiſi mit ſeinen Beratungen
noch nicht fertig geworden war, blieb nichts anderes übrig, als
die außerordentliche Ratstagung um eine weitere Woche zu
ver=
ſchieben, etwa bis zum 3. oder 4. Dezember. Allerdings iſt es ſehr
wahrſcheinlich, daß der Rat ſich dann nicht mehr allein mit der
Saarfrage zu beſchäftigen hat, ſondern daß auch der Konflikt
zwi=
ſchen Ungarn und der Kleinen Entente auf der Tagesordnung
ſteht. Jedenfalls hat Ungarn angekündigt, daß es nicht bis zur
ordentlichen Ratstagung Ende Januar warten will, um die
An=
klagen der Kleinen Entente zu widerlegen, ſondern daß es die
Dringlichkeitserklärung des Falles beantragen wird, die dann
ſchon Anfang Dezember mit zur Beſprechung kommen könnte,
zu=
mal da Italien die ungariſche Forderung unterſtützen will und
vermutlich Frankreich und England zu der Ueberlegung kommen
werden, daß es nicht gut iſt, ſolche Gegenſätze unter der Oberfläche
weiterſchwelen zu laſſen. Gömbös überraſchende Reiſe nach Wien
hängt zweifellos auch damit zuſammen, daß Ungarn engere
Ver=
bindung mit Oeſterreich ſucht, um im Kampf gegen die Kleine
Enente nicht allein zu ſtehen.
Jedenfalls iſt mit der Anklage der Kleinen Entente eine
Hand=
granate in den Völkerbund geworfen, deren Exploſivwirkungen noch
gar nicht zu überſehen ſind. Der Rat wird ſchwer genug zu ſchaffen
haben und damit er nicht zur Ruhe kommt, ſteht im Hintergrund
ſchon wieder eine neue Ratstagung. In Genf wird davon
geſpro=
chen, daß die nächſte ordentliche Sitzung des Rates, die eigentlich
am 21. Januar ſtattzufinden hätte, vorverlegt werden ſoll, etwa
auf den 10. Januar, mit der eigenartigen Begründung, daß es
notwendig wäre, den Rat während der Saarabſtimmung präſent
zu halten, damit er gegebenenfalls ſofort Eilmaßnahmen treffen
könnte. Denkbar, daß der offenbar ſtark verängſtigte Herr Knox
in der Tat ſolche Gedanken in Genf lanciert hat. Aber es wird
uns doch ſchwer, daran zu glauben, daß der ganze Völkerbund und
ſein Generalſekretariat ſich nervös machen laſſen ſollten, nur weil
Herr Knox Geſpenſter ſieht.
Vor der Ueberreichung der franzöſiſchen Ankwork
an Warſchau.
EP. Paris, 24. November.
Am Samstag fand in Paris ein außerordentlicher
Miniſter=
rat ſtatt, der ſich ausſchließlich mit Fragen der Außenpolitik
be=
ſchäftigte. Außenminiſter Laval berichtete über den Stand der
vor dem Völkerbund ſchwebenden Angelegenheiten, alſo vor allem
über die Saarfrage und die jugoſlawiſche
Be=
ſchwerde zum Marſeiller Anſchlag. Er legte dann dem
Miniſterrat den Text der franzöſiſchen Antwortnote
an die polniſche Regierung in der Oſtpaktfrage
vor. Der Wortlaut dieſer Note fand die Billigung des
Miniſter=
rates und wurde ſofort an den franzöſiſchen Botſchafter in
War=
ſchau gekabelt, mit dem Auftrag, ſie der polniſchen Regierung zu
überreichen. Die Abreiſe Lavals nach Genf, die für Sonntag abend
in Ausſicht genommen war, iſt, da die Sitzung der
Völkerbunds=
verſammlung auf den 3. Dezember verlegt wurde, ebenfalls
ver=
tagt worden.
*Die Woche.
Der Totenſonntag, der Tag, an dem wir nach altchriſtlichem
Brauch der Toten gedenken, hat ſeit dem Weltkrieg für uns noch
einen neuen Sinn bekommen. Das deutſche Volk gedenkt an
dieſem Tag der zwei Millionen Volksgenoſſen, die im größten
aller Kriege ihr Leben für ihr Vaterland dahingaben. Es
ge=
denkt ihrer in Trauer und Erhebung. Wir empfinden das
unendliche menſchliche Leid, das ein ſchweres Schickſal dem
deut=
ſchen Volke faſt ausnahmslos auferlegr hat. Aus den Tränen
der Millionen Frauen und Mütter erwächſt Verpflichtung für
die Lebenden, die Verpflichtung, die nationalen Güter, für die
zwei Millionen Deutſcher ihr Leben hingaben, zu erhalten und
zu mehren, die Verpflichtung für die heranwachſende Jugend,
den Geiſt der Opferbereitſchaft und Pflichterfüllung in ſich
groß=
zuziehen und zu pflegen, der die Frontgeneration zu ihren
Leiſtungen für Volk und Staat befähigt hat. „England erwartet,
daß jedermann ſeine Pflichr tut”, ſo lautete der Befehl, den
der engliſche Seeheld Nelſon einſt ſeiner Flotte zum Beginn
der Schlacht von Trafalgar gab. Ein großes Wort. Der
eng=
liſche Admiral wußte, daß Pflichterfüllung bis zum Letzten das
Größte war, was er von ſeiner Mannſchaft verlangen konnte.
Der deutſche Frontſoldat hat ſeine Pflicht erfüllt. Des ſind
Zeugen die zwei Millionen, die ihre Pflichterfüllung mit dem
Tode beſiegelten. Man ſoll das nicht mit Worten feiern. Man
ſoll ſich bemühen, dem Vorbild nachzueifern nachzueifern in
ſtiller Beſcheidenheit. Jede Zeit prägt das Antlitz des Menſchen,
verleiht ihm beſonderen Ausdruck. Menſchen und Völker
wan=
deln ſich, wandeln ſich in äußerer und geiſtiger Haltung, ob
zum Guten oder Schlechten, darüber entſcheidet ſtets erſt die
Ge=
ſchichte. Der Staat aber, der ja das Leben der Generationen
von Einzelmenſchen überdauert, der für die Jahrhunderte
ge=
baut ſein ſoll und muß, muß zu allen Zeiten die geiſtigen Werte
pflegen und fördern, ohne die er nicht beſtehen kann. Er muß
inſonderheit der heranwachſenden Jugend für dieſe ewigen
geiſtigen Werte Verſtändnis einimpfen, er muß ſie die Ehrfurcht
lehren vor den großen Ueberlieferungen der Vergangenheit, die
Ehrfurcht vor Staat und Volk, Achtung auch vor der älteren
Generation, die jeweils den Staat trägt. Eine Jugend, welche
dieſe Achtung vor Eltern und Erziehern verliert, wird dereinſt
niemals ſtarker Träger eines Staates ſein können, weil ſie
damit auch in logiſcher Folge die Achtung vor Volk und Staat
verlieren muß.
Neben anderthalb Millionen gefallener Franzoſen ruhen
rund 800 000 deutſche Soldaten fern der Heimat in franzöſiſcher
Erde. Ernſt ragen der Kreuze unendliche Reihen in den vielen
Heldenfriedhöfen zum Himmel empor. Eine Mahnung für
kommende Geſchlechter zu friedlichem Ausgleich beſtehender
Schwierigkeiten. Auch die franzöſiſchen Frontkämpfer haben ſich
auf ihr gemeinſames Erlebnis beſonnen und melden ſich zum
Wort. In der franzöſiſchen Kammer aber gibt der
Bericht=
erſtatter der franzöſiſchen Armeekommiſſion eine Erklärung ab,
die der Welt das franzöſiſche Militärabkommen mit der
Sowjet=
republik verkündet. Der Abſchluß dieſes Abkommens kommt nicht
überraſchend. Es iſt ein Beſtandteil der umfaſſenden
Verein=
barungen, die im Sommer dieſes Jahres getroffen wurden,
und die dem Einzug der Sowjets in den Genfer
Völkerbunds=
ſaal vorausgegangen waren. Wenn etwas an der Erklärung
Herrn Archimbauds überraſchen konnte, ſo war es lediglich der
Zeitpunkt und die Form. Der Zeitpunkt nicht einmal
allzu=
ſehr, weil man ganz offenbar der franzöſiſchen Kammer die
neuen Rüſtungskredite von 800 Millionen Franken ſchmackhaft
machen möchte. 102,2 Milliarden Franken wird man
in Frankreich vom Januar 1928 bis zum Dezember 1934
aus=
gegeben haben, d. h. jährlich im Durchſchnitt 14,6 Milliarden.
Auf 16,9 Milliarden wurde der Heereshaushalt bereits im
Jahre 1934 erhöht, außerdem wurde ein außerordentlicher
Nach=
tragskredit in Höhe von 1175 Millionen bewilligt. Jetzt verlangt
der Marſchall Pétain abermals eine Erhöhung um 800
Mil=
lionen Franken.
Dabei bekommen dieſe phantaſtiſchen Ausgabeziffern noch
ihre beſondere Bedeutung durch die ſtändige Verſchlechterung
der franzöſiſchen Wirtſchafts= und Finanzlage, die man nicht
einmal mehr zu verſchleiern ſucht. Die herrſchende allgemeine
Nervoſität wird am beſten gekennzeichnet durch die Tatſache, daß
die franzöſiſche Regierung ſich erſt dieſer Tage genötigt ſah,
gegen die Verbreitung falſcher Gerüchte an der Börſe energiſch
vorzugehen. Es hatte ſich bei dieſer Verbreitung falſcher
Ge=
rüchte nämlich keineswegs nur um gewöhnliche Börſenmanöver
gehandelt, ſondern um eine regelrechte Offenſive gegen die
Finanz= und Wirtſchaftspolitik der Regierung und dieſe
Offen=
ſive war keineswegs erfolglos geblieben. Die von der
Regie=
rung mit allem Nachdruck betriebene Revaloriſierung der Renten
war zum mindeſten auf einige Tage unterbrochen worden.
Flandin iſt der Auffaſſung, daß jeder Verſuch zur Ueberwindung
der herrſchenden Wirtſchaftskriſis mit einer Herabſetzung des
Zinsfußes einſetzen muß. Dem aber ſtehr die Angſtpſychoſe
entgegen, die durch die ſich immer wiederholenden
Schreckens=
gerüchte über die inner= oder außenpolitiſche Lage ſich beſonders
bei den in Frankreich ſo zahlreichen Kleinkapitaliſten
heraus=
gebildet hat, und die eine Wiederbelebung des
Wirtſchafts=
lebens außerordentlich hemmt, wenn nicht gar unmöglich macht.
Man ſcheint das in gewiſſen franzöſiſchen Kreiſen auch
all=
mählich eingeſehen zu haben. Man ſcheint ſich auch in dieſen
Kreiſen darüber Rechenſchaft abzulegen, was die ſtändige
Alarmierung der franzöſiſchen öffentlichen Meinung in
außen=
politiſchen Fragen für Wirkungen auf das Wirtſchaftsleben
aus=
üben muß. Aber ſolche Einſicht verfängt bei den franzöſiſchen
Rüſtungsfanatikern offenbar vorläufig noch nicht. Wenn Herr
Archimbaud ſeine Erklärung über das franzöſiſch=ruſſiſche
Bünd=
nis mit dem Satz einleitet: „In der Erkenntnis, daß die
Hal=
tung Deutſchlands den Frieden zu gefährden droht, haben
Frankreich und Rußland ihre Freiheit ſichern wollen ..." ſ.
bedeutet demgegenüber die Erklärung des franzöſiſchen
Kriegs=
miniſters gegen den Krieg, die in der gleichen Kammerſitzung
abgegeben wurde, und welche die Frage aufwarf, weshalb große
Völker ſich zerfleiſchen ſollten, um Streitigkeiten willen, die auch
auf andere Weiſe geregelt werden könnten, vorläufig wenig
mehr als eine ſchöne Geſte.
Die Regierung Flandin hat eine wenig erfreuliche Erbſche
angetreten. Die rechtsſtehende Oppoſition iſt nach wie vor ap
ordentlich ſtark, und es iſt ihr ſchwerer zu begegnen als †
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 25. November 1934
Seite 2 — Nr. 325
da ſich die politiſchen Aktionen ſchon ſeit geraumer Zeit
keines=
wegs mehr auf Kammer und Senat beſchränken. Die
Regie=
rung führt daher in aller Eile die Geſetze durch, welche die
Sicherheit der Straße garantieren ſollen. Die Reglementierung
öffentlicher Kundgebungen wird erheblich ſtrenger gehandhabt,
die Verantwortung der Organiſatoren ſolcher Kundgebungen —
auch die zivilrechtliche — wird ſchärfer präziſiert, der
Waffen=
handel kommt unter eine energiſche Kontrolle, und das Recht
des Waffenbeſitzes wird erheblich eingeſchränkt. Ob mit
der=
artigen Maßnahmen die öffentliche Sicherheit und Ordnung auf
die Dauer gefeſtigt werden kann, bleibt abzuwarten.
Immer=
hin ſind ſie außerordentlich bezeichnend für die Auffaſſung der
franzöſiſchen Regierung von der innerpolitiſchen Lage des
Landes. Wie weit aber dieſe innerpolitiſchen Schwierigkeiten
der franzöſiſchen Regierung auf ihre außenpolitiſche
Aktions=
fähigkeit zurückwirken, läßt ſich nur ſehr ſchwer vorausſagen
Die ſehr deutlichen und ſcharfen Angriffe der italieniſchen
Preſſe auf Frankreich im Zuſammenhang mit der jugoſlawiſchen
Note an den Völkerbund können nicht gerade als ein beſonders
vielverſprechender Auftakt zu den franzöſiſch=italieniſchen
Ver=
ſtändigungsverſuchen angeſehen werden. Die Tatſache, daß
Jugo=
ſlawien nunmehr im Zuſammenhang mit dem Marſeiller
Atten=
tat beim Völkerbundsrat gegen Ungarn Anklage erhoben hat,
ſtellt überhaupt den Völkerbund abermals vor außerordentlich
ſchwierige Probleme, und es wird auch der Genfer Diplomatie
nicht leicht fallen, die Klippen zu umſchiffen, die hier unter
der Oberfläche liegen. Es muß aber natürlich das Beſtreben
der franzöſiſchen Politik ſein, unter allen Umſtänden einen
neuen Preſtige=Verluſt des Völkerbundes zu verhindern, um ſo
mehr, als man ja am Quai d’Orſay das Anſehen eben dieſes
Völkerbundes in der Saarfrage einſetzen möchte.
Man redet und ſchreibt ſehr viel vom europäiſchen Frieden.
Daß der Genfer Völkerbund in ſeiner heutigen Geſtalt ihn
nicht wirklich zu ſichern vermag, weiß die ganze Welt. Der
europäiſche Friede wird erſt dann endgültig geſichert ſein, wenn
man an die Löſung der großen europäiſchen Fragen in einem
anderen Geiſt herangeht als dem, der einſt den Frieden von
Verſailles diktiert hat.
* Paris in Röken.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 24. November.
In der Beurteilung der Entwicklung in Genf zeigt man ſich
vorerſt noch recht zurückhaltend.
Der Vorſtoß der Kleinen Entente gegen
Un=
garn erweiſt ſich als ein ſtörendes Moment gefährlicherer Art,
als man es urſprünglich annahm. Die jugoſlawiſche Klage wegen
den angeblichen politiſchen Unterſtützungen der Marſeiller
Atten=
täter können eine Störung des franzöſiſch=italieniſchen
Verhält=
niſſes nach ſich ziehen. In Paris wußte man das vom erſten
Augen=
blick an. Die franzöſiſche Diplomatie befand ſich aber in einer
äußerſt heiklen Lage, wenn ſie einen mäßigenden Einfluß in
Bel=
grad ausüben wollte. Dieſe Aufgabe blieb Laval vorbehalten,
in=
ſoweit ſie nicht von den anderen Mächten übernommen wurde.
Weder in London noch in Rom hat man es unterlaſſen, in dieſem
Sinne zu wirken. Aber auch entgegengeſetzte Einflüſſe fehlten nicht
und es iſt bekannt, daß Prag alles unternahm, um die
Jugoſlawen zu einem heftigen Vorgehen
aufzu=
ſtacheln; die Tſchechoſlowakei braucht eben auf die
Notwendig=
keiten der franzöſiſch=italieniſchen Annäherung keine Rückſicht zu
nehmen. Aber auch Ungarn braucht das nicht zu tun. Und
wäh=
rend die Mächte mit großer Mühe durchgeſetzt haben, daß die
Frage erſt im Januar zur Verhandlung kommen ſoll, fordert
Un=
garn die ſofortige Aufrollung der Angelegenheit. Das iſt ſchon
des=
wegen höchſt unangenehm, weil die ganze Affäre juriſtiſch und
diplomatiſch höchſt ungeſchickt aufgezogen wurde, und einem
ungari=
ſchen Gegenangriff viel Platz übrig läßt. Wenn es Ungarn
ein=
fiele, auf der Feſtſtellung aller Verantwortlichkeiten zu beſtehen,
ſo könnte daraus ein eklatanter Mißerfolg für die Kleine Entente,
aber auch für Frankreich erwachſen. Man gibt ſich in Paris über
dieſe Situation Rechenſchaft und macht im Stillen die Feſtſtellung,
daß Frankreichs Verhältnis zu ſeinen Verbündeten ſeit einiger
Zeit unſicher iſt. Es ſoll eine der Hauptaufgaben Lavals ſein,
wieder alles zu klären. Die Klärung beginnt allerdings bei dem
franzöſiſch=ruſſiſchen Verhältnis. Es ſoll nach der Genfer Tagung
feſter werden als bisher. Zumal — wie es heißt — in der Haltung
Polens keinerlei Aenderung zu konſtatieren ſei.
Man beginnt auf einmal wieder, über die Frage der
inter=
alliierten Schulden zu ſprechen. Man hat aber nichts Gutes
dar=
über zu ſagen. Es ſcheint, daß all die vielverſprechenden Verſuche
der franzöſiſchen Diplomatie in Waſhington geſcheitert ſind.
Völkerbund und Chaco=Konflikt.
Papierene Beſchlüſſe.
DNB. Genf, 24. November.
Die außerordentliche Völkerbundsverſammlung für die
Bei=
legung des Chaco=Konfliktes hat am Samstag früh ihre
Schluß=
ſitzung abgehalten. Dabei wurden die Vorſchläge zur Beilegung
* Stirb und werde!
Zum Tokenſonnkag 1934.
Von Ernſt v. Niebelſchütz.
In dem atemloſen Schnellauf des modernen Lebens
gil=
dielen der Totenſonntag als eine unbequeme, weil mit trüben
Nichtigkeitsvorſtellungen verbundene Mahnung, das Tempo
ein=
mial für kurze Zeit zu verlangſamen und Ideen nachzuhängen
die den normalen Geſchäftsgang ſtören und nach den Satzungen
der Lebensklugheit doch zu keinem poſitiven Ergebnis führen.
Sie verſcheuchen den Gedanken an den Tod wie eine jener
läſti=
gen Novemberfliegen, deren Summen uns auf die Nerven fällt.
„Im Grunde genommen lebt trotz allem Chriſtentum die
home=
riſche Auffaſſung weiter: Der Tod iſt das Ende.
Anderen wieder iſt dieſer Sonntag ein willkommener Anlaß,
ſich die radikale Wertloſigkeit ihres irdiſchen Daſeins erneut
beſtätigen zu laſſen und den Tod als den Beginn jenes wahren
Lebens in Gott zu betrachten, das den Frommen als das Ziel
aller chriſtlichen Sehnſucht erſcheint — eines Jenſeits, deſſen
Seligkeit eben darin beſtehen ſoll, daß es nichts von alledem
enthält, was uns das diesſeitige Leben zu einer ſo fragwürdigen
Angelegenheit macht. Zwar können wir uns nicht mehr zu dem
gar zu einfachen Glauben unſerer Vorfahren verſtehen, der in
den Gerichtsbildern der alten Meiſter ſeinen Niederſchlag und
in Dantes Weltgedicht die grandioſeſte Verklärung ſeines
In=
halts gefunden hat. Gleichwohl haben wir mit ſolchen
Vor=
ftellungen keineswegs den Hauptbeſtandteil dieſes Glaubens
ver=
abſchiedet: den Glauben an einen in abſoluter Ruhe gedachten
Zuſtaud, an eine tatenloſe Unſterblichkeit der Seele
außer=
halb des lebendigen Kreislaufs der Dinge. Uns aber will
ſchei=
nen, als ob dieſer Vorſtellung ein ungeheurer, wenn auch noch
ſo vergeiſtigter Egoismus zu Grunde liege, und daß es die
Auf=
gabe alles gegenwärtigen Chriſtentums ſein müſſe, der
Unſterb=
lichkeitsidee, mit der aller Chriſtusglaube ſteht und fällt, den
wahren Juhalt zurückzugeben. Dazu müſſen wir uns freilich
von dem Wahne losreißen, daß die Lehre Chriſti ausſchließlich
in ein wie immer beſchaffenes Jenſeits münde, daß ſie die
Weltflucht zum Kriterium der Erlöſung mache, und daß es ihr
darauf ankäme, zwiſchen Seele und Geiſt und Körper Zwietracht
zu ſäen. Nichts iſt irreführender als dieſes Dogma von der
grundſätzlichen Spaltung alles Seins in eine Welt, die es zu
Vom Tage.
Der italieniſche Regierungschef und der ungariſche Geſandte
haben ein Abkommen für den Ausbau des ungariſchen Verkehrs
über Fiume unterzeichnet.
Prinzregent Paul von Südſlawien iſt am Freitag von
Bel=
grad abgereiſt, um ſich über Paris nach London zu begeben. Der
Prinz wird ſich nur einige Tage im Auslande aufhalten.
Der Wirtſchaftsausſchuß der rumäniſchen Regierung hat
be=
ſchloſſen, ſämtliche Handelsverträge zu kündigen und
Verhandlun=
gen über neue Verträge einzuleiten, deren Grundlage die
Beſtim=
mung bilden ſoll, daß Einfuhr nur bis zur Höhe von 60 Prozent
vorherige Ausfuhr geſtattet iſt.
Die Aktionäre der Lena Golfield=Geſellſchaft haben ſich mit
der Annahme des ſowjetruſſiſchen Angebotes einer Zahlung von
drei Millionen Pfund Sterling einverſtanden erklärt.
Eine amerikaniſche Note, in der auf die Fälligkeit der
Kriegs=
ſchuldenrate vom 15. Dezember hingewieſen wird, iſt in London
eingetroffen. In der Note ſind zu der am 15. Dezember fälligen
Summe die Beträge hinzugeſchlagen worden, die ſeit der
Zah=
lungsverweigerung Großbritanniens aufgelaufen ſind.
des Streitfalles einſtimmig angenommen. Nur die beiden in
Streit befindlichen Staaten Bolivien und Paraguay haben ſich
der Stimme enthalten. Gleichzeitig wurde der Ausſchuß
ein=
geſetzt, der im Namen der Völkerbundsverſammlung die
Durch=
führung der Vorſchläge und die allgemeine Entwicklung weiter
verfolgen ſoll.
* Die außerordentliche Völkerbundsſitzung iſt am Samstag
mit der einſtimmigen Annahme der Vorſchlage zur Beilegung
des Chaco=Konflikts zu Ende gegangen. Viel gewonnen iſt
aller=
dings mit dieſer einſtimmigen Annahme noch nichts, weil die
Stimmung der Hauptbeteiligten unſicher iſt. Das einzige
Er=
gebnis iſt alſo, daß zunächſt wieder einmal ein neuer
Schwebe=
zuſtand geſchaffen iſt, der bis zum 20. Dezember läuft. Denn
bis zu dieſem Termin haben ſich die beiden kriegführenden
Mächte zu äußern, ob ſie dieſen Bericht annehmen, alſo der
Einſtellung der Feindſeligkeiten zuſtimmen. Geſchieht das, dann
hat eine Kontrollkommiſſion, die gleichzeitig vom Völkerbund
ge=
wählt wurde, die Zurücknahme der Fronten und die Errichtung
einer neutralen Zone zu überwachen und daraufhin ſollen in
Buenos Aires die Friedensverhandlungen aufgenommen werden.
Die Konferenz, die vom Präſidenten Argentiuiens einberufen
wird, und nur aus amerikaniſchen Staaten beſteht, hat die
Auf=
gabe, die Grenzen zwiſchen Bolivien und Paraguay endgültig
feſtzulegen. Gelingt ihr das innerhalb von zwei Monaten nicht,
dann wird automatiſch der Haager Gerichtshof eingeſchaltet,
deſſen Spruch für beide Parteien verbindlich ſein ſoll. Die
Frage iſt aber, ob die ganze Maſchinerie überhaupt ins Laufen
kommt, denn der Präſident von Paraguay hat ſich bisher nur
ablehnend geäußert, und wenn Paraguay dem Bericht nicht
zuſtimmt, dann wird ein ebenfalls neneingeſetzter Ausſchuß
weitere Maßnahmen beraten müſſen.
Ueberraſchende Wien=Reiſe
des ungariſchen Miniſkerpräſidenken und des
Ackerbauminiſters.
DNB. Budapeſt, 24. November.
Miniſterpräſident Gömbös und Ackerbauminiſter Kallay
haben ſich überraſchend mit dem Nachtſchnellzug nach Wien
be=
geben. Wie „Peſti Naplo” meldet, ſind Gömbös und Kallay
einer Einladung Starhembergs zur Teilnahme an einer Jagd
gefolgt, an der auch Schuſchnigg und einige andere
Kabinetts=
miniſter teilnehmen ſollen.
Dieſe unerwartete Reiſe nach Wien hat angeſichts der
ge=
genwärtig geſpannten internationalen Lage einiges Aufſehen
erregt und wird in politiſchen Kreiſen lebhaft erörtert. Die
offizielle Begründung der Reiſe mit einer Jagdeinladung des
Fürſten Starhemberg dürfte unter den gegenwärtigen Umſtanden
kaum als genügend angeſehen werden. Die Reiſe wird allgemein
auf den Wunſch der Regierung zurückgeführt, mit der
öſter=
reichiſchen Regierung in unmittelbare Beſprechungen über die
Lage einzutreten. Darüber hinaus wird aus der Teilnahme
des Ackerbauminiſters Kallay an der Reiſe geſchloſſen, daß die
erheblichen, bisher noch keineswegs behobenen
wirtſchafts=
politiſchen Schwierigkeiten zwiſchen Oeſterreich und Ungarn jetzt
endlich geklärt werden ſollen. Die für Ungarn lebenswichtige
Frage der von Oeſterreich zu übernehmenden ungariſchen Weizen=
und Mehlkontingente konnte während der letzten Anweſenheit
des öſterreichiſchen Handelsminiſters Stockinger in Budapeſt nicht
gelöſt werden. Wie verlautet, ſoll die öſterreichiſche Regierung
entgegen den wirtſchaftlichen Beſtimmungen des römiſchen
Pak=
tes von neuem umfangreiche Weizenankäufe in Argentinien
und Frankreich getätigt haben. Man nimmt daher an, daß jetzt
dieſe dringende Frage endlich zwiſchen der öſterreichiſchen und
der ungariſchen Regierung bereinigt werden ſoll. Der
Miniſter=
präſident fährt am Montag wieder nach Budapeſt zurück.
M
Das Tragen von Drorn and Ehrenzeichen
Iam 2u Hienftanzag.
P
Eine Mikkeilung der Oberſten SA-Führung.
DNB. München, 24. November.
Die Oberſte SA.=Führung teilt mit: „Bei der Oberſten S9=
Führung gehen täglich Anfragen und Anträge ein, ob die
Ver=
fügung des Oberſten SA.=Führers Nr. 22 082 betr. „Tragenn
von Orden und Ehrenzeichen zum SA.=Dienſtanzug” verlaut== 4
bart im Verordnungsblatt der Oberſten SA.=Führung Nr. 338
vom 10. September 1934 unter Ziffer 4, nicht auf dieſen odern
jenen Orden, Gedenkmünzen oder Medaillen ausgedehnt wer=n
den kann.
In der genannten Verfügung ſind grundſätzlich alle diern
Steit
jenigen Orden und Ehrenzeichen berückſichtigt, die von ſeitenn * unverſ
des Staates oder der Partei für perſönliche Leiſtungen
inmer ſchät
B. Kriegsorden, Rettungsmedaillen, Deutſches und SA= sudenten
Sportabzeichen uſw., oder Teilnahme an bekannten beſonderenn Vscchuen; der
Veranſtaltungen, wie Koburg 1922/32 und 9. November 1923,0 5 ude bis
verliehen wurden. Eine Ergänzung der Verfügung bzw. dien
Genehmigung des Tragens weiterer Abzeichen, Orden Gedenk=!Wgch Le
Hudert iſt
münzen oder Kriegserinnerungsmedaillen zum SA.=Dienſtanzug,g „ub Student
insbeſondere ſolcher, die käuflich erworben werden oder zu derenn
des Prorek.
Erwerb keine beſonderen perſönlichen Leiſtungen, erforderlichd „nverſität,
ſind, iſt bei aller ſonſtigen Würdigung des Wertes dieſer Ab=t ,das Rek
zeichen und Medaillen nicht möglich.
zuger deutſche
Die Oberſte SA.=Führung bittet daher, von Anfragen unddl zu einige Fe
Anträgen dieſer Art abſehen zu wollen.”
zu ſprengten d
Dunchfähr
Eine Neae Burcfagrangsverorongng betichen Unve
zur Regelung der Ehrenkreuzverleihung.
Fbäude. Der
mung. züſchen Salul
Zemit, der vor
ud das Ein
eic aufgebote
DNB. Berlin, 24. November. wue wurde ſch
Zum Geſetz über die Verleihung des Ehrenkreuzes des” ien aufgeford
Weltkrieges wurde folgende neue Durchführungsverordnung er=n ei. Die Po
ſer Ausſchrei
laſſen:
higen Student
In Abſatz 3 zu Ziffer 3 der Durchführungsverordnung iſt Nan erwarie
die nationali
beſtimmt, daß im Seekriege außer den Soldaten und
Marine=
beamten auch ſonſtige Beſatzungsangehörige eines die Kriegs=4 Sudenten e
flagge führenden Kriegsſchiffes oder Hilfskriegsſchiffes dieſ U ſewalham de
Frontkämpfereigenſchaft haben, wenn ſie auf dieſem an einenr 9en wolen.
Kampfhandlung teilgenommen haben. Zu dieſen ſonſtigen Bc=u
ſatzungsangehörigen ſind auch die Schiffsjungen zu rechnen. Siol
erwartete Stu
haben als Beſatzungsangehörige des betreffenden Kriegsſchiffe
Kriegsdienſte geleiſtet und können demnach, vorausgeſetzt, daß ſieſ w der deutiſ.
ſitte bereits
an einer Kampfhandlung im Sinne des Abſ. 3 zur Ziffer
nnittelbe
a. a. O. beteiligt geweſen ſind, das Frontkämpferkreuz erhalten,/ Node des Pr
auch wenn ſie noch nicht vereidigt waren. Sofern ſie an einer
Kampfhandlung nicht teilgenommen, ſich aber an Bord eiues 2 Men. Amſperſ
der u. a. die
die Kriegsflagge führenden Kriegsſchiffes im Kriegsgebiet 0” btswiſ
gehalten haben, ſteht ihnen das Kriegsteilnehmerkreuz zu.
dem Gebäud
s forderte.
II.
Die Schüler der Unteroffiziersſchulen waren Perſonen desr im erſten Sto
Soldatenſtandes. Sie waren im Weltkriege zur Wehrmacht ein=n R Tiſchen un
mrien. Das g
gezogen und haben ſomit Anſpruch auf das Ehrenkreuz des) mmg
Weltkrieges.
Die Kadetten und Schüler der Unteroffiziersvorſchulern wcfellos wä
waren dagegen nicht Militärperſonen. Sie können daher bei deir Eſch die Räu
ebenſo erg.
Verleihung des Ehrenkreuzes nicht beriickſichtigt werden,
Mdort hänge
III.
a entwendet o
Eine ledige weibliche Perfon, die mit einem gefalleſt 5 4 Wderſtand de
Schlimn
Kriegsteilnehmer verlobt war, gilt auch dann nicht als Wihex ams
mſte
im Sinne der Ziffer 1 der Verordnung des Reichspräſiden
hue der deutſch
über die Stiftung eines Ehrenkreuzes, wenn ſie die Bezeie
Veiergeſchlager
„Frau” zu führen berechtigt iſt. Ihr kann daher das Ehre Mandere deu
kreuz nicht bewilligt werden.
Rdie immer d:
*
Um die verfaſſungsmäßige Bildung des geiſtlichen Miniſten Muus, Prof.
riums zu ermöglichen, hat der Reichsbiſchof in zwei Verordnungeg 90kache bei M
alle Beſtimmungen aufgehoben, die einer verfaſſungsmäßigelt
befand, bewo=
Tagung des Kirchenſenats der Evangeliſchen Kirche der Altprenu Nen war, einzue
ßiſchen Union entgegenſtänden. Der für Samstag in Ausſicht ge0 nien das
Gebä=
nommene Zuſammentritt des Kirchenſenats mußte verſchohen
Mten dort unu
werden. Auch die Landeskirchenführer treten daher erſt ſpoue Eder Stadt m
zuſammen.
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat mit Wirkumn Le Siraße kon,
vom 25. November 1934 die Preisbindungen für ſolche Erzeugniſlſit 2 45 Akademiſch
der deutſchen Fiſchinduſtrie, die der menſchlichen Ernährumd Ven. Gegen 15
dienen, aufgehoben.
Dat zu ſäu
Die Nachrichten des Londoner ſozialiſtiſchen Blattes „Daullg M0 Lieder u
Herald” über ein mündliches Militärabkommen zwiſchen Italienl Nendlichen R
und Oeſterreich bzw. zwiſchen den beiden leitenden Staatsmännenn
Duen her
dieſer beiden Länder werden von halbamtlicher öſterreichiſchen
Seite als vollkommen aus der Luft gegriffen bezeichnet. Sie ſtellel z. Jwpoſition
heißt es in dieſer Mitteilung weiter — in ihrer Gänze ei00 eoer.
plumpe Erfindung dar.
verneinen, und eine andere, die es zu erwerben gelte. Nein, die
Aufgaben des Chriſten liegen mitten in dieſem Leben. Es
durch den Geiſt zu heiligen und damit lebenswürdig zu machen,
ift ſein höchſtes Ziel. Hier alſo ſoll er alle ſeine Kräfte
ent=
falten, hier in unabläſſiger Arbeit an ſich ſelbſt zur
größt=
möglichen Vollkommenheit zu gelangen trachten. Darum aber
kann er auch im Tode weder die dunkle Pforte in das Nichts
ſehen, noch die Schwelle in eine Ewigkeit, deren er nicht auch
ſchon auf dieſer, angeblich ſo erbärmlichen Welt teilhaftig
werden könnte, ſondern allein den notwendigen Durchgang zu
einem neuen und womöglich geſteigerten Daſein voller Tätigkeit
und Schaffensluſt.
Hier warnt uns nun freilich eine innere Stimme, weiterzugehen
und uns allzu beſtimmte ſinnliche Vorſtellungen über das Wie
und Wo einer geiſtigen Fortdauer zu machen. Es gibt
Geheim=
niſſe, deren Siegel zu löſen uns nicht gegeben iſt. Genug, daß
wir den Glauben an die Unvertilgbarkeit unſeres Weſens als
die unerläßliche Vorausſetzung alles höheren Lebens anerkennen.
Sollen wir uns darum den Tod als den Bürgen einer
Er=
neuerung herbeiwünſchen? Die Frage iſt nicht ſo unſinnig,
wie ſie zunächſt klingen mag. Iſt doch gerade die Geſchichte des
Chriſtentums reich an dergleichen pſychopathiſchen
Erſcheinun=
gen, die man als Epidemien der Todesſehnſucht bezeichnen
könnte. Sie ſind das genaue chriſtliche Gegenſtück zu der antiken
Todesfurcht und wiederholen ſich immer wieder, beſonders
häufig in Zeiten, deren Inhalt gerade den zarteſt organiſierten
Naturen als nicht mehr lebenswürdig erſcheint. Novalis iſt
eines der erlauchteſten Beifpiele dafür. Hier droht dem Leben
Gefahr, das im Ganzen ein zu koſtbares Gut iſt, als daß wir
es wie eine minderwertige Schale behandeln dürften, in der
ein edler Geiſt ſich nicht frei betätigen könne.
So ſcheint denn alles davon abzuhängen, wie weit der
ein=
zelne Menſch die „Reife zum Tode” erlangt hat, die Wilhelm
von Humboldt einmal als ein „wichtiges Naturgeſetz” bezeichnet.
Auch er meint, der Tod ſei kein Abſchnitt des Daſeins, ſondern
bloß ein Uebergang aus einer Form in die andere. Dieſen
Moment der Reife zum Tode aber könne keine menſchliche
Klug=
heit berechnen. Mit anderen Worten: Erſt wenn es dem
Men=
ſchen gelungen iſt, das Letzte aus dem Leben herauszuziehen,
iſt er „reif zum Tode” und mit ihm zur Uebernahme neuer
und größerer Aufgaben. Von hier aus aber wird uns ein
Goethewort begreiflich, eins der kühnſten, die je ein Menſch
gleich einer Leuchtrakete in das Unerforſchbare geworfen hat:
„Die Ueberzeugung unſerer Fortdauer entſpringt mir aus dem
Begriff der Tätigkeit. Denn wenn ich bis an mein Enoh
raſtlos wirke, ſo iſt die Natur verpflichtet (), mireinn eM Oü
andere Form des Daſeins anzuweiſen, wennt 901 14 Anfang A.
jetzige meinem Geiſt nicht ferner auszuhalten vermag.” Ssies, 13 der Nicht,
ein erhebenderes Bekenntnis zu einer tief chriſtlichen g/ We der fi
ſeits=Religion als dieſen Ausblick in den unaufhörlichen Rile M Gebebrſchu
lauf des Lebens?
Denn erſt mit der chriſtlichen Ueberzeugung von der 90f 1 ℳ Must M d
erſtehung des Geiſtes iſt der Tod als Schuld von innel V7 M.,A erie
überwunden. Ein wirkliches Uebel war er überhaupt nut, . M7 I der Fah
lange der Menſch ſich dazu verdammt fah, ſich nach ſeinem Ri n. Ndes. Fä
leben in unveränderter Form durch Ewigkeiten weiterzuſchlepPen M0 Nr Gre
Ein an g
Nichts furchtbarer als der Beſuch des homeriſchen Odyſſele.
Hades! Nun können wir uns aber gar keine andere Auſeil eſſe Mer nied
ſein
ſtehung als die mit einer Weſenswandlung verbundene.?c
tellen. Tod und Metamorphoſe ſind Wechſelbegriffe, ähnlich 7g d keltende
ungezählten Toden und Auferſtehungen, die uns in der Nc
EieAuiſch.
umgeben, und die der ſtrebende Menſch ſtündlich an ſich eic
erlebt. Wenn ich eine lange feſtgehaltene Anſicht zugunſten. ”i
beſſeren Erkenntnis aufgebe, wenn es mir wie Schupen 1bk. .
Luſfie
den Augen fällt, ſo ſtirbt etwas in mir ab, und ein Nelles
hebt ſich an ſeiner Stelle. Jede Hingabe des Menſchen au Sltz
anderen, des Forſchers au eine Idee des Künſtlers 0ilt Lekauch
Werk, iſt ein ſolches Sterben und Auferſtehen im Geiſte, Ma2N
gerade darin, in dieſer unaufhörlichen Metamorphoſe, erhi
wir ja die Botſchaft alles wahren Lebens. Bin ich mit NeN
beſſen bewußt, daß alles wertvolle Leben ein ewiges Umſchdlteih dier
und Neuwerden iſt, ſo vermag ich auch den materiellen 209.4 N
noch als das Zwiſchenglied einer unendlichen Kette zu beitg.
Am Sonntag der Toten pflegen wir mit unſeren Abgeſche
denen Zwieſprache zu halten, zumal am heutigen, wo 20 3ct
nach dem Beginn des großen Krieges die Erinnerung 00.
Blutopfer der Gefallenen lebendiger iſt denn je. Sorgen ”
dafür, daß ſie uns nicht ſtumm bleiben oder uus gar eiger.
dächtnisfeier zeihen, die ſie nicht verſtehen können! BieL
mit ihnen verkehren ſollen, lehrt uns die Blume auf ihrel. 2.
hügeln, die ſich mit aufgeſchloſſenem Kelche zum Licht Prchle.
und der Schmetterling auf ihren Steinen, das tiefſiunig.
bol der aus dem Puppenſtand heiter entlaſſenen PlNe.
„Und ſo lang du das nicht haſſ
dieſes: Stirb und Werde!
bis du nur ein trüber Gaſt
auf der dunklen Erde.”
ſurtag, 25. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 325 — Seite 3
DNB. Prag, 24. November.
ar Streit um die Auslieferung der alten Inſignien der
deuuchten Univerſität in Prag an die tſchechiſche Univerſität
nimon immer ſchärfere Formen an. Samstag früh beſetzten die
deuchten Studenten ſämtliche Gebäude der beiden Prager
deut=
ſche uöchſchulen; der
Vorleſungs=
betyai wurde bis auf weiteres
untwikochen. Gegen mittag zogen
einüghundert tſchechiſche
natio=
naluſihe Studenten unter
Füh=
rumg es Prorektors der
iſchechi=
ſchek niverſität, Prof. Dr.
Do=
mind or das Rektoratsgebäude
der eRager deutſchen Univerſität,
wamu einige Fenſterſcheiben
ein uud ſprengten die Türen zu
dem ſebäude. Der Dekan der
medyuiſchen Fakultät der
Pra=
ger gdutſchen Univerſität, Prof.
Dr. Zon ik, der vor das Gebäude
kamund, das Einſchreiten der
zahllleh aufgebotenen Polizei
verlunte, wurde ſchließlich zum
Weglgeen aufgefordert und fort=
dee rwartete Sturm auf das
t
Relttere der deutſchen
Univer=
ſtät ſtte bereits um 14 Uhr
eine Ade des Prorektors der
min, dr u. a. die Entfernung
der rugkswiſſenſchaftlichen
Fakul=
kne” tät au dem Gebäude des
Caro=
linumsforderte. Die tſchechiſchen Studenten drangen daraufhin
bis zzu erſten Stockwerk vor und verwüſteten die Räumlichkeiten mitgeteilt:
des Hſtrrſchen und ſlawiſchen Seminars der deutſchen Univerſität
ZerſtFtng.
Studenten=Unruben in Prag.
zueichfeindliche Kundgebungen. — Wüſle Ausſchreikungen iſchechiſcher Skudenken in der Prager deutſchen
Univerſikät. — Mehrere deutſche Studenken verletzk.
Und die Inſignien der deutſchen
Rückkritk des Danzigersenakspräfidenken
Univerſitdt.
Eine amkliche Mitkeilung.
DNB. Danzig, 24. November.
Der Danziger Senatspräſident Dr. Rauſchning, der ſchon
ſeit langerer Zeit wegen Krankheit von ſeinem Poſten beurlaubt
war, hat am Freitag abend ſeinen Rücktritt erklärt.
gewneſn. Die Polizei verhält
ſich dn „Ausſchreitungen der
tiſchejhihen Studenten gegenüber
aſſiſſz Man erwartet allgemein,
ſit die nationaliſtiſchen
tſche=
eistudenten Samstag
nach=
ittwggewaltſam der Inſignien
chigen wollen.
wei
inem bitte gu Widerſtand der im Gebäude befindlichen deutſchen
Stu=
ſich zu dentetr as Schlimmſte verhindert hätte.
Reich”
ſoher M. Mehufez andere deutſche Studenten wurden ebenfalls verletzt.
zimmerbefand, bewogen die Polizei, die in ſtarken Abteilungen
ſahle erſchiſeun war, einzugreifen. Daraufhin räumten die tſchechiſchen
zug zuder Stadt wuchs ihre Zahl fortwährend. Unter dieſem
Druch )r Straße konnte die für Samstag nachmittag vorgeſehene
em ihttorat zu ſäubern. Die tſchechiſchen Studenten ſtimmten
en ſi Ypäter.
ein, „mittelbar im Anſchluß an. Amtskette und Zepter des Rektors der deutſchen Univerſität zu Prag, die auf Anordnung des
tſchechoſlowakiſchen Unterrichtsminiſteriums an die dortige tſchechiſche Univerſität ausgeliefert
wer=
ſchegschen Univerſität, Dr. Do= den ſollen. Rektor und Senat haben die Auslieferung der Inſignien verweigert, die der
Uni=
verſität von ihrem Gründer — Kaiſer Karl IV. — verliehen wurden.
Von der Preſſeſtelle des Danziger Senats wird amtlich
„Präſident Dr. Rauſchning, der ſeit längerer Zeit kränkelt,
volkamen. Das ganze Stockwerk bietet das Bild einer wilden hat ſich entſchloſſen, von ſeinem Amt als Präſident des Senats
der Freien Stadt Danzig zurückzutreten. Wir bedauern
außer=
ſtizius „ifellos wäre es auch mit den nächſten Stockwerken in ordentlich, daß der hervorragende Staatsmann nicht länger an
daß denem ſch die Räume des Rektorates der deutſchen Univerſität verantwortlicher Stelle für ſein Heimatland tätig ſein kann.
befirid, ebenſo ergangen und die Inſignien und wertvollen Bil= Eine eingehende Würdigung ſeiner großen Verdienſte während
der, 19 dort hängen, wären durch die tſchechiſchen Studenten ge= der anderthalbjährigen Regierungszeit des Nationalſozialismus
waltia entwendet oder zerſtört worden, wenn hier nicht der
er=
in Danzig braucht hier nicht gegeben zu werden.
Es ſoll ausdrücklich betont werden, daß die bisherige
Politik des Senats weiter verfolgt werden=
Afner der deutſchen Studenten wurde im Flur von den
Tſche=
die Ve hen udergeſchlagen und trug eine klaffende Kopfwunde davon, wird. Die Regierung wird insbeſondere die
freundſchaftlichen Beziehungen zur Republik
Gi3 die immer dringender werdenden Vorſtellungen des deut= Polen aufrecht erhalten und weiter fördern.
Auch wird ſie genau wie bisher in der Innenpolitik ſich an
hen „Rktors, Prof. Dr. Groſſer, der ſich ſeit ſeiner Rückkehr von
er Aſhprache bei Miniſterpräſident Malypetr in ſeinem Amts= die Grenzen halten, die ihr durch die vom Völkerbund
garan=
tierte Verfaſſung geſetzt ſind. Aufgabe des Volkstages wird es
R Studlnn das Gebäude, verharrten aber auf der Straße und ſein, in nächſter Zeit die Wahl des neuen Präſidenten
vor=
wiedächlten dort ununterbrochen ihre Kundgebungen. Durch Zu= zunehmen und die Regierung zu ergänzen.”
Am Mitkwoch Neuwahl des Danziger
Senaks=
öitzu ſudes Akademiſchen Senates der Deutſchen Univerſität nicht
tattfhnen. Gegen 15 Uhr gelang es der Polizei, die Straße vor
präſidenken.
natio ne Lieder und die Staatshymne an, und zogen unter
Der Danziger Volkstag iſt für Mittwoch, den 28. November,
deutſſundlichen Rufen „Nieder mit der deutſchen Technik”. „Die
zu einer Vollverſammlung einberufen worden. Auf der
Tages=
deutſtch müſſen heraus aus dem Carolineum”. „Es lebe die
ordnung ſtehen die Wahl des neuen Präſidenten des Senats
atioame Oppoſition”. „Es lebe Domin” im Zuge ab und
zerſtreu=
ſowie weitere Wahlen von Senatoren
Paris demenkierk...
Abſchwächungsverſuche.
DNB. Paris, 21. November.
Von amtlicher franzöſiſcher Seite werden die im Anſchluß an
die Ausführungen des Abg. Archimbaud in der Kammer
ver=
breiteten Gerüchte von dem Abſchluß eines franzöſiſch=ruſſiſchen
Militärbündniſſes für unzutreffend erklärt.
*
Die Erklärungen, die der radikale Abgeordnete Archimbaud
am Freitag in der Kammer abgegeben hat und die auf den
be=
reits erfolgten Abſchluß eines franzöſiſch=ruſſiſchen
Militärbünd=
niſſes ſchließen laſſen, haben in der internationalen Preſſe
außer=
ordentliche Beachtung gefunden.
Der Abgeordnete Archimbaud ſucht ſeine Ausführungen in
der Kammer abzuſchwächen, indem er der Preſſe gegenüber
be=
hauptet, er habe niemals geſagt, daß zwiſchen Frankreich und
Rußland ein Bündnisvertrag oder ein Militärabkommen beſtehe.
Tatſächlich hat Archimbaud den Wortlaut ſeiner
Aus=
führungen nach der Sitzung abgeändert, ein
Ver=
fahren, das im parlamentariſchen Leben Frankreichs durchaus
gebräuchlich iſt.
Die franzöſiſche Regierung, die ſtets beſtritten hat, daß die
ruſſiſch=franzöſiſche Annäherung bereits bis zu einem
Bündnis=
vertrag oder auch nur bis zu einem Militärabkommen gediehen
ſei, empfindet das große Aufſehen, das die „Entgleiſung” oder
„Indiskretion” des Abgeordneten Archimbaud hervorgerufen hat,
begreiflicherweiſe als ſtörend. Der Miniſterrat beſchäftigte ſich
daher auch mit den Rückwirkungen der Erklärungen Archimbauds
im Ausland, beſonders auf die öffentliche Meinung Englands.
Vom Quai d’Orſay wurden anſchließend ausdrücklich die über das
Zuſtandekommen eines franzöſiſch=ruſſiſchen Militärbündniſſes
umlaufenden Gerüchte als völlig unbegründet erklärt.
*
* Der franzöſiſche Abg. Archimbaud hat ſich nach dem
außer=
ordentlichen Aufſehen, das ſeine Bemerkungen über das
franzöſiſch=
ſowjetruſſiſche Bündnis auslöſten, veranlaßt geſehen, den
amt=
lichen Wortlaut ſeiner Rede zu überprüfen und mindeſtens
abzu=
ſchwächen. Er will danach nur geſagt haben, daß eine Entente
zwiſchen beiden Ländern beſteht. Er wollte aber weder das Wort
„Bündnis” noch das Wort „Militärabkommen” ausſprechen,
ſon=
dern lediglich feſtſtellen, daß die ruſſiſche Armee ſehr ſtark und ſehr
gut ausgerüſtet ſei und daß ſie im Falle eines Konflikts mit
Deutſchland Frankreich angeboten iſt.
Auch ſo bleibt der Satz noch beachtlich genug. Denn es iſt
da=
mit zunächſt einmal zugegeben, daß in der Tat im Mai
die Sowjets ein Bündnisangebot an Frankreich
gemacht haben. Nur ob und inwieweit Frankreich dieſes
An=
gebot angenommen hat, iſt durch die nachträgliche Abſchwächung
der Worte Archimbauds wieder zweifelhaft geworden. Die
Meinungen über den wirklichen Tatbeſtand gehen weit
auseinan=
der. Vermutlich ſind die weiteren Zuſammenhänge ſo, daß
Litwi=
now auf ſein Angebot jetzt eine endgültige Antwort haben will
und er Laval gedrängt hat, während Laval alles noch weiter
hin=
ausſchieben möchte, um zunächſt einmal mit Polen ins Reine zu
kommen und abzuwarten, was Polen auf die bereits angekündigte
franzöſiſche Note wegen des Oſtpaktes zu ſagen hat. Dieſes Zögern
Lavals gilt wohl nur gegenüber dem allgemeinen Bündnis. Es
wird als ziemlich ſicher angenommen, daß militäriſche,
Abmachungen zwiſchen beiden Ländern mindeſtens
über ein gemeinſames Operieren der Luftſtreitkräfte ſchon ſeit
längerer Zeit beſtehen und daß es ſich letzten Endes nur
noch darum handelt, ob dieſe Abmachungen verallgemeinert und
in den feſten Rahmen eines Bündniſſes geprägt werden ſollen,
oder ob man aus taktiſchen Gründen es für zweckmäßiger hält,
die Art der Zuſammenarbeit im Kriege in einem „gentlemen
agrement” feſtzulegen, das jederzeit nach außen hin dementiert
wird.
Im Anſchluß an den Miniſterrat wurde das folgende
inhalt=
lich bereits kurz bekannt gegebene Dementi veröffentlicht: Im
Außenminiſterium erklärt man, daß alle Gerüchte über das
Be=
ſtehen eines franzöſiſch=ſowjetruſſiſchen Militärabkommens jeder
Grundlage entbehren.
In franzöſiſchen politiſchen Kreiſen betont man, daß die
Aus=
führungen des Abgeordneten Archimbaud in der Kammer im
Aus=
lande eine ſehr übertriebene Auslegung erhalten hätten. Die
politiſchen Annäherungen, die ſeit einigen Monaten zwiſchen
Frankreich und Sowjetrußland ſtattgefunden haben, haben als
einziges Ziel die Organiſierung des Friedens in Europa und ſeien
folglich gegen keine andere Macht gerichtet.
Ein Buch der Kameradſchaft.
Anfang Auguſt: In raſendem Tempo frißt ſich ein
Auto,/)s der Richtung Petersburg kommend, in die Nacht der
eandenße, der finniſchen — ſchwediſchen Grenze zu. Kein An=
Wuf, IAGewehrſchuß hält den Wagen auf. Der ruſſiſche Grenz=
Nunm ſeſplittert an der Stärke des Motors und mit halb
weg=
beriſſſye Karoſſerie raſt der Wagen weiter. Erreicht einen
klei=
en 2 Nnhof, der Fahrer ſpringt auf das Trittbrett des ſchon
ſem F Zuges. Fährt ſo die Nacht hindurch, um im Morgen=
Raueih jahe der Grenze abzuſpringen, die Grenze zu Fuß zu
Freichi Wird von Grenzſoldaten und Wachen angehalten, boxt
2in Tuen d ihrer nieder, jagd, ein Tier faſt, weiter, bis — ein
Hang Aſn um ſein Fußgelenk ſchlägt und der Flüchtling endlich
Wgeſitz der rettenden Grenze niedergeſchlagen und gefangen
wird.
Dlät der deutſche Dr.=Ing. Theodor Kröger, Leiter der Rieſen=
Verlei ſines Vaters in Rußland. Seit Jahren in Beziehungen
deih öchſten ruſſiſchen Regierungsſtellen, jetzt als Spion
ver=
chticg gefangen. Weil er als Deutſcher auf deutſcher Seite
Ampſie wollte, nicht, was ihm ein Leichtes wäre, ruſſiſcher
StaaeAgehöriger werden. Wie viele andere es ihm — oder den
Der=hgleich taten. Jener, die es büßen mußten in den
mar=
kerndicl Befängniſſen, unter den Knutenhieben und in den Ein=
Deu /Ebiriens, dieſer, die, an die Front geſtellt, da wo der
Fampllm heißeſten, fielen durch deutſche Kugeln. Mütterchen
Außllin erledigte alle. So oder ſo. Die aſiatiſche Sphinx zeigte
aum 2 ſals im Weltkrieg ihr wahres Antlitz.
dieſer Deutſche erzählt hier ſein Schickſal. Er wollte
wohl in Buch ſchreiben, er war einſam geworden und
zer=
vürbexhn ſeinem gigantiſchen Kampf. Aber er mußte ſich
viel=
leicht a) Laſt von der Seele ſchreiben, die mehr zu tragen
be=
kam,
Menſchen gemeinhin tragen können. Man fand ſeine
Aufze Aurigen und ſo wurde dieſes Buch: Vier Jahre Sibirien
Ell-uch der Kameradſchaft. — So ſchlicht der Titel, ſo groß
1Id iſt iſt dieſes Buch, ſo erſchütternd, tiefſte Tiefen auf=
Guhlger das hohe Lied eines deutſchen Kämpfers. Ein Brand=
Neat 1 Aich licher Schmach und Schande, Klage und Selbſtanklage
in brä uſer Ehrlichkeit, ein hohes Lied reiner Liebe und
wun=
derbog/ Kameradſchaft und Treue! Ein Buch, das alles
Zeit ſter ſich läßt, was die Literatur bisher über Kriegs=
Beaues Richaft in Sibirien, über ruſſiſche Gefängniſſe, über die
Lngt:9 Seele. Ein Buch, ſo ſchlicht und doch ſo groß, ſo ein=
F fü er: „Das vergeſſene Dorf”, Propyläen=Verlag, Berlin.
dringlich geſchrieben, daß es einem packt, nicht wieder los läßt,
bis die Seiten ausklingen nach all dem Furchtbaren, nach all
dem Schönen und wieder noch Grauſam=Furchtbareren in nicht
mehr entrinnbare Einſamkeit eines Menſchen, dem eben nur
ſie noch etwas ſein kann, trotz Frieden und lachender Sonne,
trotz umgebender ſorgender Liebe: „Der Schweigſame hatte auf
mich gewartet — er hätte auch länger gewartet, denn er kannte
keine Zeit, ſeine Heimat war das ganze rieſige Land —
Schwei=
gend und gleichgültig ging er ſeinen ungekannten Weg weiter
in die Weite — irgendwohin . . . So wie ich!"
Mit der Gefangennahme des Dr.=Ing. Kröger beginnt ſein
Kampf. Verbiſſen auf beiden Seiten. Ungleich. Ein Kampf eines
Einzelnen gegen zunächſt Menſchliches, das Vielen widerfuhr, der
Viele, Unzählige auch vernichtete. Wuchs zum Kampf gegen
ein Schickſal, das nur Wenige zu tragen auserwählt ſind, weil
für ſie, beſtehen ſie dieſen Kampf, der größere und ſchwerere
erſvächſt, der gegen das eigene egoiſtiſche Ich und damit der
für Viele, für Tauſende, deren Geſchick der alſo vom Schickſal
auserwählte auf ſich nimmt, zum Kämpfer und Führer und
Helfer der Tauſende wird, deren unſägliche Leiden er als Freund
und Kamerad mildern kann, wenn letztlich auch das Schickſal in
ſeinem unfaßbaren Walten ihren Untergang beſchloſſen.
Marternde wochenlange Vernehmungen ſollen Geſtändniſſe
erpreſſen. Hunger und Peitſchungen in Gefängniſſen und
Zucht=
häuſern ſollen zermürben. Wochen in dunklen Löchern der
Schlüſſelburg, in denen von Zeit zu Zeit ſtinkendes Waſſer bis
an die Lippen ſteigt, ſollen zum Wahnſinn quälen. Allem
wider=
ſteht der eiſerne Wille, der geſtählte Körper des Gemarterten, bis
er ſchließlich doch zuſamemnbricht, Krankheit und Fieber dem
Totgeweihten unbedachte Worte entſchlüpfen läßt. Aber die
Lippen bleiben ſtumm. Der kaum Geſundete wird zum Tode
durch den Strang verurteilt. Aber er ſoll nicht ſterben, man will
ja Geſtändniſſe. In ſeinem Hauſe haben Miniſter und Generäle
verkehrt. Den Deutſchen muß doch verraten ſein, wo die
empfindlichſten Stellen am Körper Mütterchens Rußland ſind.
Woher ſonſt die unglaublichen Siege. Man muß doch Schuldige
finden. Aber der Gemarterte ſchweigt. Er wird begnadigt —
vor=
läufig! Nach Sibirien verbannt auf Lebenszeit.
Zuſammenge=
kettet mit Schwerverbrechern, deren einer ihm Freund und
Kamerad wird, muß er unter den ſadiſtiſchen Peitſchenhieben
der Wärter arbeiten, hungern, arbeiten, durſten. Der Hunne
muß mürbe werden. Aber er kämpft. Kämpft übermenſchlich.
Und ſiegt! Freunde ſind am Werk. Zuchthausmauern öffnen ſich,
aber er bleibt verbannt, ſtändig bewacht. Bettelnd und ſtehlend,
zerlumpt, von Läuſen zerfreſſen, verſchlägt ihn das Schickſal
nach Nikitino, einem Neſt irgendwo in der ſibiriſchen Taiga.
Viele Tagemärſche von der nächſten Eiſenbahnſtation. Hier iſt
ein großes Gefangenenlager. Zu Tauſenden werden ſie zu Tode
gemartert, Deutſche, Oeſterreicher, Ungarn. Hier erfüllt ſich
Krögers Geſchick — vorläufig. Er, der in Notwehr auch vor
Mord nicht zurückſchrecken durfte, iſt Menſch geblieben.
Wunder=
bar zart blüht hier die Liebe zu dem kleinen Tatarenmädchen
Fayme auf, die ihm ſchließlich alles wird. Die ihm auch die
Flucht ermöglicht, die immer wieder im Ziel der Gedanken liegt,
wenn die Feſſeln auch nur etwas gelockert. Die ihn aber auch
erkennen läßt, daß der ſchwerſte Kampf, der gegen ſich ſelbſt,
noch zu beſtehen iſt. Erkennen läßt, daß Flucht Feigheit
bedeu=
tet angeſichts des unſagbar traurigen Loſes der Tauſende
Kriegs=
gefangener, deutſcher Kameraden.
Uind aus dieſer Erkenntnis erwächſt ſeine große ſchöne
Aufgabe. Sein Wirken gilt nur mehr den noch übrig gebliebenen
viertauſend Gefangenen. Furchtbar iſt der Kampf für ſie, um
die Beſſerung ihrer Lage. Wird immer wieder unterbrochen
durch eigene Qual. Vernehmungen, Erpreſſungen ohne Zahl, bis
endlich mit der Gefangenſetzung des Kriegsminiſters ſeines
hartnäckigſten Gegners die Freilaſſung durchgeſetzt iſt. Aus
Nikitino wird unter Krögers Leitung ein blühendes ordentliches
Gemeinweſen. Die Gefangenen dürfen den Segen der Arbeit,
des Arbeitendürfens ſchmecken. Freundſchaften werden
geſchloſ=
ſen. Vertierte werden wieder zu Menſchen. Die Ruſſen lernen
von den Deutſchen. Kröger wird zum Vater Kröger für alle.
Nur eines kann er nicht, in die Freiheit führen. Flucht auch
nur eines Einzelnen, würde alles wieder zerſtören. Viertauſend
Deutſche aber ſind gerettet, leben wieder wie Menſchen, nach
zwei furchtbaren Jahren.
Dann — der Zuſammenbruch Rußlands! Alles, was hier
durch deutſche Arbeit erſtand, wird vernichtet. Den Gefangenen
blüht ſtatt Heimkehr neuer furchtbarer Kampf. Gegen Rote
Garden, gegen entlaſſene Zuchthäusler, gegen Kälte, gegen
Hunger. Das blühende Nikitino wird ein Raub
mordbrenne=
riſcher Flammen und vertierter Verbrecher. Heimtückiſch erſchlägt
man Kröger Weib und Kind. Er kämpft und mordet in
Not=
wehr. Den Mörder ſeines Glücks wirft er hungernden Wölfen
vor. Vielfach verwundet, wird er durch ſchwediſche Rote=Kreuz=
Schweſtern gerettet, kommt heim. Ein anderer, als der er
auszog. Ein Einſamer. Einmal noch, nach Jahren kehrt er
zurück nach Sabitojc, jenem kleinen Dorf, das unter Krögers”
Leitung zu einer Inſel wurde. Das ſich ſo gegen alle Ueberfäß
halten konnte, beſucht das Grab Faymes und ſeines Sohnes
Eine Odyſſee des letzten großen Krieges iſt beendet vo
dieſes wundervolle Buch Kenntnis gibt. — — M. St
Seite 4 — Nr. 325
Oe
KS”. Unſere Ulla hat am 22. 11. 34
ein Schweſierchen bekommen.
Dies zeigen in dankbarer Freude an
Georg Hofferbert und Frau Lina.
München, Regerplatz 7.
Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen
Eliſabeth Hentze
Konrad Wilh. Manck
Koblenz
Brahmsſtr. 14
November 1934
Darmſiadt
Kahleriſtr. 6
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben guten Mann, unſeren
treu=
orgenden Vater, Schwiegervater,
Groß=
vater, Bruder und Schwager
Reichsbahnoberſchaffner i. R.
heute mittag 12 Uhr, nach langem ſchweren,
mit großer Geduld ertragenem Leiden,
im Alter von 63 Jahren, öfters verſehen
mit den hl. Sakramenten, in die Ewigkeit
abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 24. November 1934.
Beerdigung am Dienstag, 27. Nov. 1934,
nachmittags ½4 Uhr, auf dem Waldfriedhof,
Requiemam gleichen Tag, morgens 7.15 Uhr
in der St. Fidelis=Kirche.
(12241
Statt beſonderer Anzeige.
Am 19. November verſchied nach langem,
ſchweren Leiden mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Großvater, Schwiegervater,
Schwager und Onkel
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anguſte Heck Wwe.
und Kinder.
Darmſtadt, Beſſungerſtraße 53.
Auf Wunſch des Entſchlafenen fand die
Einäſcherung in aller Stille ſtatt. (12207
Lnn. Schman
Erd= und Feuerbeſiattung
Schützenſtraße 16 Telefon 965
164
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 25. November 1934
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die
traurige Mitteilung, daß heute mein
lieber Mann, unſer treuſorgender Vater,
Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater
und Onkel
Herr
Maurermeiſter und Feuerviſitator i. R.
nach kurzem, ſchweren Leiden, im Alter
von 78 Jahren, ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen
Marie Petri, geb. Henkel.
Reinheim, den 24. November 1934.
Die Beerdigung findet am Dienstag,
den 27. November 1934, nachm. 2½ Uh.
vom Trauerhauſe aus, ſtatt,
(12239
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteil=
nahme beim Heimgang unſerer lieben
Entſchlafenen
Frau Marie Schuchmann
geb. Hartmann
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden,
ſagen wir auf dieſem Wege herzlichſten
Dank. Insbeſondere danken wir auch Herrn
Pfarrer Köhler, von der Johanneskirche,
für ſeine troſtreichen Worte.
(12222
Darmſtadt, den 24. November 1934.
Johannes Schuchmann.
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme bei dem
Heim=
gange meiner lieben Frau
Maria Kern
ſage ich herzlichſten Dank.
Im Namen aller Hinterbliebenen
Johannes Kern.
Wixhauſen, den 24. November 1934.
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im 71. Lebensjahr ſanft entſchlafen,
Arheilgen, den 24. November 1934,
Im Namen der Hinterbliebenen:
Dorothea Bärenz, geb. Wittmann.
Die Beerdigung findet Montag, 26. d. Mts., nachm. 4 Uhr,
vom Sterbehaus, Darmſtädterſtraße 64 aus ſtatt,
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meines lieben Gatten, unſeres Sohnes,
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ſohnes, Bruders, Schwagers und Onkels
Franz Zabel
ſagen wir den Behörden, Verbänden, Kameraden,
Verwandten, Freunden und Bekannten unſeren
tief=
empfundenen Dank.
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Enkag, 25. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Alls der Landeshauptſtadt
Darmſtadt, den 25. November 1934.
Der Reichsſtakthalter in Heſſen:
Perſonalnachricht.
etlaſſen wurde auf ſein Nachſuchen am 8. November 1934
dern gintliche Profeſſor für mittlere und neuere Geſchichte an
derrodesuniverſität Gießen Dr. Theodor Mayer mit
Wir=
kungom 1. November 1934 an.
Bekannkmachungen des Perſonalamkes.
bertragen wurde am 16. November 1934 dem Lehrer Ernſt
ſumehl zu Büttelborn, Kreis Groß=Gerau, eine Lehrer=
der Volksſchule zu Arheilgen, Kreis Darmſtadt; dem
ehte Wilhelm Balmerth zu Dromersheim, Kreis Bingen,
rerſtelle an der Volksſchule zu Finthen, Kreis Mainz;
gniſchen Lehrerin Maria Blum zu Lampertheim. Kreis
zemslim, die Stelle einer techniſchen Lehrerin an der
Mädchen=
beruſthule zu Bensheim, ſämtlichen mit Wirkung vom Tage
des Lenſtantritts an.
Yden Ruheſtand verſetzt wurde am 12. November 1934 die
Lehnzan an der Volksſchule zu Bingen Franziska Kolb.
Beſtellung Karl Götzingers zum kommiſſariſchen
94, Bürigneiſter geſchah für die Gemeinde Frankenhauſen.
Meiaf
* Schleſier in Darmſtadt.
Mit g
ndieſen Tagen, in denen wir gerade die Erſtaufführung des
ſchleſiſten Volksſchauſpiels „Hockewanzel” erlebt haben, jährte
Müin ſich aia 20. Male ein Ereignis aus dem erſten Kriegsjahr, an das
Schleſier=Verein e. V. Darmſtadt erinnert hat.
ſder Tagblatt=Nummer vom 18. November 1914 finden wir
nülich eine Notiz, in der es u. a. heißt: „Der
Oberbürger=
ſeiſtieerhielt die Nachricht, daß zur vorläufigen Unterbringung
Bund ſüyflegung 5000 Mann wehrpflichtiger Schleſier in
Darm=
ſtadt ntreffen werden. Die Stadtverwaltung hat noch in der
Nachtt te nötigen Maßnahmen getroffen.‟ Die Bedrohung Schle=
WEerlender Sider ich 1an hrande endernder Aundei die
chlüch aher, daß die ſchleſiſchen Gäſte Hals über Kopf hatten
ab=
reiſey rüſſen, und nicht dazu gekommen waren, die notwendigſten
Kleitzugsſtücke einzupacken. Und da finden wir nur drei Tage
ſpäten nter den Stimmen aus dem Publikum” im Tagblatt
fol=
gendechn lufruf: „Wir alle haben ſchon die vielen jungen Schleſier,
die hisauf weitere Verfügung unſere Gäſte ſind bedauernd
an=
gſehtzn wenn ſie frierend durch die Straßen gehn. Die meiſten
un mußten ſo ſchnell zur Bahn, daß es ihnen in der Eile
ſicht inglich war, irgendwelche Kleidervorräte mitzunehmen. Nun
er. ch gewiß in manchem Haushalt ein abgelegter
Ueber=
ziehen Nantel oder Umhang, ſowie alte Handſchuhe, die zur Lin=
„derumz ieſer Not zur Verfüg
önnen
kurmenfei ſcklßt mit den Worten: „Doppelt gibt. wer ſchnell gibt. Und
filg rAnot!” Und wirklich hatte dieſer Aufruf, der aus dem Geiſt
chterublksgemeinſchaft ergangen war, einen großen Erfolg: in
aſniſßt hürzeſſien Zeit war die Not behoben, den Schleſiern wurden warme
Gemut kleidausſtücke übermittelt, man vermittelte ihnen Arbeit oder
eihten leienigen, die noch die Schule beſuchten, in die hieſigen
vpchulilnein. Die meiſten jungen Schleſier durften jedoch, da ſich
Bſrchtung eines Ruſſeneinfalls in Schleſien Gott ſei dank
sunhy ündet erwies, bald wieder in ihre Heimat zurückkehren.
ſchonu ar 23. November 1914 finden wir im Tagblatt folgende
) ſotiz7 Schneller als man dachte, konnte den zu ihrer eigenen
ſicherpt aus der Heimat entfernten jungen Schleſiern die
Rück=
nueehr aslubt werden. Der größte Teil der jungen Leute verließ
ymöthon, iern nachmittag mit freudigem Geſicht und frohem Geſang
ſarmritz, um die Fahrt in die Heimat anzutreten.”
Tiejungen Schleſier nahmen aus dieſem kurzen Aufenthalt
e2 as Cübnis echter Hilfsbereitſchaft mit in ihre Heimat.
Darm=
möhladt ! a immer eine enge Verbundenheit mit dem deutſchen Oſten
ſepfleut und dieſe Epiſode aus dem November 1914 iſt bezeichnend
afelligfür. 6 beſteht eine anſehnliche Schleſierkolonie hier, die faſt an
10)Köpfe zählt und ſeit langer Zeit wertvolle
Grenzland=
mbeitt ſtet.
öches Alter. Am 27. November feiert Witwe Fritz
Traut=
wohnhaft Mercks Kolonie Nr. 29, ihren 80. Geburtstag.
ſü ſie älteſte Einwohnerin der Kolonie und wohnt bereits
Jaxu bei der Firma E. Merck.
Nozart=Verein. Der Mozart=Chor, der ſich nach dem
Vor=
ſid auurer anerkannter Vereine im Reich neuerdings der Pflege
Sente, ungekünſtelten Volksliedes widmet, lädt die
Mit=
gliedeg nd alle Freunde des Vereins zu einem „
Volkstüm=
ſchemAbend” in den Saalbau ein. Am nächſten Sonntag
aibenlſollen 19 Hörer nur alte, gute Bekannte in Wort und Weiſe
be=
oszllrüßers, u der Folge alter Volkslieder, die Kapellmeiſter Fr.
Reh=
leut, kommt eine Reihe bekannter Weiſen, die die als
Lieder=
ngemrallgemein beliebte Frau Reging Harre zum Vortrag
bringetvird. Ein Walzer von Strauß, vom Chor geſungen, leitet
um auhmeinen Tanz über. Das Tanzorcheſter Schlupp wird aufs
neue 3e Anziehungskraft beweiſen.
Aeſiſches Landestheater Darmſtadt.
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donnt=
15.30 Uhr und 19.30 Uhr:
Geſchloſſene Vorſtellungen.
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November Der Zigeunerbaron.
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ANovember
We
Anfang 19.30, Ende nach 22.15 Uhr.
Anläßlich des Jahrestages der Gründung der
NS=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Preiſe 0.50—2.50
La Traviata.
Dienstäy
November
Anf. 20, Ende gegen 22.30. Zuſ.M. I, 4. Vorſt.
Anläßlich des Jahrestages der Gründung der
NS=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude‟
Preiſe 0.70—8.80
Minna von Barnhelm.
— ſiſches Landestheater. Anläßlich des
bründein der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch Freude”, die ge=
Iode Aaweniger bemittelten arbeitenden Volksgenoſſen den Ge=
Jahrestages der
WK am en Kulturgütern der Kunſt uſw. ermöglicht, findet heute
wend en Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters eine
Volks=
vorſtelsllg
zu ganz kleinen Preiſen, mit der bekannten Oper
„Trap9”
ſtatt. Der Eintritt zu dieſer Vorſtellung, die eine
wirkli ginnvolle Gedenkfeier darſtellt, iſt für jedermann
mög=
lich. D4u ſikaliſche Leitung der Aufführung, die in dieſer
Spiel=
beit nu4 wiederholt werden kann, hat Kapellmeiſter Hans
Blü=
her. b Hauptpartien ſind mit Lea Piltti, Karl Köther und
Dermaan Schmid=Berikoven beſetzt.
—ſſiſches Landestheater. Das Schnurrbuſch=
Quar=
tett Fanſtaltet ſeinen erſten Kammermuſik=Abend am Mitt=
Nr. 325 — Seite 5
Totenblumen und Trauerbäume.
Zum Tokenſonnkag.
Wieder wandern wir zum ſtillen Acker der Toten. Wir
ſchmücken die Gräber mit blühenden Blumen, deren weiße und
bunte Farben die Hügel abheben von der dunklen Erde,
leuch=
tend und doch gedämpft. An dieſem Tage zieht es uns zu den
Geſtorbenen es iſt uns, um mit einem frühmittelalterlichen
Dichter zu ſprechen, „als ob uns die Blumen der Toten riefen”.
Unſere heidniſchen Vorfahren
haben bereits die Totenblumen
als Grabſchmuck gekannt und ſie,
wie ein alter Runenſpruch
be=
zeugt, als Sinnbild der
Wieder=
kehr betrachtet:
„Totenblume,
Trauerſt. auf des Grabes Krume,
Welkſt,
Wirſt langſam dunkle Erde
Und einſt wieder
Totenblume.”
Heute zählen wir zu den
Totenblumen neben den beliebten
Herbſtaſtern, die in manchen
Ge=
genden auch „weiße Totenſterne‟
genannt werden, unſere Roſen, die
den Heimgegangenen als
Ab=
ſchiedsgruß auf das Grab geſtellt
werden. Weiße Roſen ſchmücken
die Ruheſtatt der Jünglinge und
Jungfrauen, während rote Roſen
andeuten ſollen, daß die Liebe
auch über das Grab hinaus währt.
Früher ſah man auf den
Fried=
höfen öfter die Grabesſchwertlilie,
auch Totenſchwertel genannt, und
ſehr häufig das Selinon oder
„
Wermut. Anſtelle des Wermut trat
bald der Rosmarin, der ſo nicht
nur Symbol für Freude und Glück,
ſondern auch für Trauer und
Weh=
mut wurde.
Zur Totenblume wie
geſchaf=
fen ſcheint die Chryſantheme, die
bei uns zu blühen beginnt, wenn
draußen in der Natur das große
Sterben ſich ankündigt; ſie leuchtet
in vielen Farben, ſonnengelb,
goldbraun, zartrot oder weiß, und
in mannigfachen Formen; die
klei=
neren ſtehen dichtgedrängt, Blüte
an Blüte, und laſſen faſt keinen
Raum für die Blätter, die großen
heben ſich ſtolz in die Höhe oder
neigen ſich wie übervolle Schalen
leicht zur Seite, die einen laſſen,
ihre Blätter über den Rand
quel=
len wie ſeidene Streifen, die
an=
deren falten ſie gekräuſelt zur
Mitte. Aus allen aber ſteigt ein
leiſer herber Duft wie Trauer,
Die Chryſantheme kam — wer weiß, wann — aus dem
fernen Oſten zu uns und ſoll dort ſchon vor mehr denn tauſend
Jahren als Grabſchmuck gedient haben, wie alte Tuſchbilder
oder Ornamente auf Porzellanen aus dieſer Zeit bezeugen. Auch
wird dort eine ſchöne Legende über ihre Entſtehung erzählt.
Eine indiſche Prinzeſſin in ſagendunklen Zeiten hatte einſt ihre
Puderquaſte verloren beim Spiel in den großen Gärten ihres
Vaters. Das Hofgeſinde half ſuchen, doch vergeblich. Erſt war
die Prinzeſſin ungehalten, als ſie aber erfuhr, daß am Abend
ihr Verlobter kommen werde, wurde ſie untröſtlich. Wo ſollte
ſie nun eine neue Puderquaſte hernehmen? In ihrer Not wandte
ſie ſich an die Götter, aber weder der Gott des Reichtums noch
der der Künſte, weder der Gott des Glücks noch der der
Lieben=
den konnte ihr helfen. Verzweifelt begab ſie ſich in die düſteren
Gefilde, wo der Gott des Todes hauſte. Dieſer gab ihr ein
ſeidenes Tuch und riet ihr, ſo viele Streifen daraus zu ſchneiden,
als ſie täglich ihres Geliebten gedächte. Mit verweinten Augen
ſchnitt die Unglückliche Streifen auf Streifen, viele hundert,
bis die zarten Finger müde waren. Der ſtrenge Gott nahm die
Streifen, ordnete ſie und band ſie zu einem Bündel zuſammen,
dem er Leben einhauchte. So entſtand die erſte Chryſantheme
in den Gärten des Todes; und einen Hauch davon wird ſie
behalten durch alle Zeiten.
In fremden Ländern ſpielen andere Blumen im Totenkult
eine Rolle. Stirbt in Mexiko ein junges Mädchen, ſo tragen
ihre Freundinnen einen aus indiſchen Nelken gewundenen Kranz
und einen Strauß duftender Kräuter hinter ihrem Sarge her.
Die Azteken gaben allen, die auf einer Reiſe durch
Erdbeben=
gegenden kamen, mehrere mit heiligen Zeichen verſehene
Aloe=
blätter mit als Schutz gegen Todesgefahr. In China ſchreibt
man der Päonie ähnliche geheimnisvolle Kräfte zu. In Samoa
legt man einen Kranz friſcher Blumen um das Haupt des
Toten, um ſeinem Geiſte den Einlaß ins Paradies zu
ver=
ſchaffen. Früher fürchtete man in Japan die Kamelien, weil,
wie einer ihrer Dichter einmal geſagt hat, ſie damit immer
Erzählungen an Hinrichtungen aus alter Zeit verbinden, wo
die Köpfe der Uebeltäter wie Kamelienblüten zur Erde fielen.
Weiter finden Gentiane, Azaleen Daphnen (Seidelbaſt) und
ſelbſt Orchideen als Gräberſchmuck Verwendung. Die Griechen
legten Oelzweige auf die Totenhügel.
In Griechenland heimiſch iſt auch der bekannteſte Trauer,
baum, die Cypreſſe, deren ſchweigender Ernſt den ſüdländiſchen
Friedhöfen ein beſonderes Gepräge verleiht. Der Lebensbaum
CThuja) bringt durch ſeine dichte, hellgrüne Krone unſeren
Kirchhöfen eine ähnliche ernſte Stimmung. Im Aeußeren der
Cypreſſe verwandter iſt die Weimutskiefer mit ihrem hohen
Wuchs und ihren feinen Nadeln; der Volksmund taufte ſie
Wehmutskiefer. Wegen ihrer hängenden Aeſte gilt die Fichte
unter den Nadelhölzern als Trauerbaum. Als Solche dienen
auch die zahlloſen ſagenumſponnenen Eiben und Wacholder;
märchenumwoben ſind die Linden Erlen, Birken und Weiden,
die mit ihren niederhängenden Zweigen ganz beſonders die
Trauer verſinnbildlichen, wie auch die Trauereſche, deren ſchlanke
Zweige mit dem leicht zitternden Blattwerk den Grabhügel
überwölben. Der weiße Stamm der Trauerbirke weckt, wenn die
Sonne über ihr ſchwankendes Gezweig hinſchimmert, etwas wie
Hoffnung.
Totenblumen, Trauerbäume — ſie künden uns, daß alles
Leben verſchlungen iſt in den Tod und im Sterben wieder neues
Leben weckt; ſie tröſten uns mit dem immer wieder ſich
er=
neuernden Wunder vom Welken und Werden.
Das Jungvolk ſammelt Spielſachen.
Mäſdir Kain Seicten Puſen eMätgſtee 8
begriff der Herrlichkeit erſcheint. Ob es wohl unter dem
Weih=
nachtsbaum liegen wird? — Nun, bei manchem von den kleinen
Heinern werden die Eltern in der Lage ſein, den kindlichen Wunſch
zu erfüllen. Aber es gibt doch noch viele, viele Kinder in
Darm=
ſtadt, die damit zufrieden ſein müſſen, wenn zu Weihnachten nur
das Nötigſte an Nahrung und Kleidung im Haus iſt.
Für dieſe Kinder will das Darmſtädter Jungvolk am Montag
in 8 Tagen eine allgemeine Hausſammlung von Spielſachen
unter=
nehmen damit auch bei ihnen etwas Spielzeug auf dem
Weih=
nachtstiſch liegt. Wir wollen doch jetzt ſchon in Schränken und
Bodenkammern nach alten Spielſachen ſuchen, damit ſie bereitliegen,
wenn die Jungvolk=Buben zum Sammeln kommen. Es wird
be=
ſtimmt unſere Weihnachtsfreude erhöhen, wenn wir das
Bewußt=
ſein haben, ſelbſt Freude bereitet zu haben.
Auch Deine Hilfe wird gebrauchk!
Gebe Dein Opfer dem Winkerhilfswerk!
Konto Nr. 5000 bei der Städtiſchen Sparkaſſe,
„ 3500 bei der Dresdner Bank und
„ 16000 bei der Deutſchen Bank.
— Das Nikolaus=Feſt des Deutſchen Roten Kreuzes. Die
Vor=
bereitungen zum Rotkreuzfeſt am 6. Dezember d. J. nehmen
er=
freulichen Fortgang und laſſen erwarten, daß die Beſucher
wie=
der nach jeder Richtung hin voll befriedigt werden. Das Feſt
be=
ginnt mit Humperdincks „Weihnachtsſpiel‟. Die Regie liegt bei
Thea Köbrich in bewährten Händen. Für die Tänze iſt Ewald
Bäulke gewonnen worden. Ferner hat ſich der Madrigalchor,
unter Leitung von Prof. Noack, zur Verfügung geſtellt. Die
Be=
gleitmuſik hat die Merckſche Betriebskapelle, unter der
Stabfüh=
rung von Dr. Zima, in dankenswerter Weiſe übernommen.
An=
ſchließend an das Weihnachtsſpiel ſind für die Kinder
Nikolaus=
überraſchungen vorgeſehen. Die beſonders beliebte Verloſung
bringt auch diesmal wieder, dank des Entgegenkommens
wei=
teſter Kreiſe unſerer Geſchäftswelt, wertvolle Gewinne. Auch die
großen Verkehrsunternehmungen haben ihr Intereſſe für die
Rotkreuzſache in freundlicher Weiſe bekundet. So haben der
Nord=
deutſche Lloyd und die Hapag je eine Freifahrt von Bremen
bzw. Hamburg nach England geſpendet. Landestheater, Orpheum
und die Palaſt=Lichtſpiele haben zahlreiche Freikarten zur
Ver=
fügung geſtellt. An Gebrauchsgegenſtänden ſtehen wertvolle
Ge=
winne, wie Gasherd und =kocher, Heißwaſſerbereiter, elektr.
Appa=
rate und vieles andere bereit. Auch für die Jugend wird, ein
Fahrrad beſondere Anziehungskraft ausüben. Allen, Spendern
der vielen und ſchönen Gewinne ſei ſchon heute auf dieſem Wege
herzlichſter Dank geſagt. Auch für das leibliche Wohl wird, am
Feſtabend beſtens geſorgt ſein. Kalte Speiſen und Getränke aller
Art werden zu feſten und wirklich niedrigen Preiſen von ſchöner
Hand verabreicht werden. Wer urwüchſige Fröhlichkeit liebt, wird
in der Dorfſchenke in den oberen Räumen bei Wein, Bier und
Tanz auf ſeine Koſten kommen, während im großen Saal ein
ge=
diegenes Streichorcheſter unter Schlupps Leitung zu deutſchen
Tänzen aufſpielen wird.
Vom Stadthaus. Um den Betrieb der an ſich als
not=
wendig erkannten kleinen ſtädtiſchen Hilfsdruckerei weiter
einzu=
ſchränken, hat die Stadtverwaltung einige ſeither benutzte
Hilfs=
maſchinen und Einrichtungen verkauft.
Daoloc vaiul AuLeEMA Tde
dann wrüßte er ſchleuagſt erfunden werden.
Aus der NSDAP.
Der Reichsſchatzmeiſter.
NSK. Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP. gibt bekannt:
Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß der
Ehren=
ſold der NSDAP. gemäß Verfügung des Führers vom 9.
No=
vember 1934, ſowie meiner Ausführungsbeſtimmungen hierzu
vom 13. November 1934, nur für Hinterbliebene der
auf der Ehrenliſte der gefallenen Kämpfer der NSDAP.
ver=
zeichneten Toten der Bewegung beſtimmt wurde.
Die Hinterbliebenen der Gefallenen des Weltkrieges ſind
da=
her in dieſe Verordnung nicht miteinbezogen. Es können daher
Geſuche der Hinterbliebenen von Gefallenen des Weltkrieges um
Gewährung des Ehrenſoldes der NSDAP. nicht berückſichtigt
gez. Schwarz.
werden.
Gaukagung des Rakionalſozialiſtiſchen Deutſchen
Aerzke=Bundes, Gau Heſſen=Naſſau.
am Sonntag dem 9. Dezember 1934, in Bad
Nau=
geim im großen Saale des Kurhauſes. (Im Anſchluß an den
Raſſehygieniſchen Fortbildungskurſus für Aerzte in Bad
Nau=
heim vom 6. bis 9. Dezember 1934.) Vortragsfolge: 11 bis
Pg. Dr. Groß, Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes
*DAP. Berlin, über „Raſſenpolitik”. 15.
der N
7 Uhr:
Mini=
ſterialrat Dr Bartels, Stellvertreter des Reichsärzteführers,
über „Organiſationsfragen des Amtes für Volksgeſundheit .
An=
ſchließend Sitzung ſämtlicher Kreisamtsleiter des Amtes für
Volksgeſundheit (Gau Heſſen=Naſſau). Ich erwarte geſchloſſene
Beteiligung der Geſamtmitglieder des NSD.=Aerztebundes aus
dem Gaugebiet Heſſen=Naſſau.
Gauamtsleiter des Amtes f. Volksgeſundheit (NSD.=Aerztebund).
Behrens.
Der Gauleiter.
Der Gaupropagandaleiter.
Der Rednerlehrgang findet am Montag, dem 26. November
1934, ausnahmsweiſe im „Haus der Jugend”, Frankfurt a. M.,
Hanſa=Allee 120, ſtatt. Beginn 8 Uhr.
Darmſtadt, Gutenberg. — Der Hilfskaſſen=Obmann.
Am 1. Dezember 1934 ſind die Dienſtſtunden der Hilfskaſſe
auf Dienstag und Freitag in der Zeit von 18.30 bis 20
Uhr feſtgeſetzt. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nur
zu den feſtgeſetzten Dienſtſtunden die Ausgabe von
Hilfskaſſen=
marken erfolgt.
Kreisſchulungsamt.
Schulungsabende finden ſtatt:
Am 26. November 1934 in Roßdorf
am 27. November 1934 in Kranichſtein;
9. November 1934 in Nieder=Ramſtadt;
am
am 30. November 1934 in Ober=Ramſtadt und Hahn;
am 1. Dezember 1934 in Eſchollbrücken.
Der Sonderlehrgang am 25. November 1934 fällt aus.
NS.=Frauenſchaft Darmſtadt.
e Zuſammenkunft aller Frauenſchaftsleiterinnen.
Darm=
ſtadt=Stadt und =Land iſt am Montag, dem 26. November 1934,
achm. 3 Uhr, bei unſerer Geſchäftsſtelle.
15=Bund Deutſcher Techniker.
Gau Heſſen=Naſſau.
Ich gebe den Mitgliedern des Bundes, ſowie allen
Tech=
nikern, auch denen der Deutſchen Arbeitsfront (
Berufsgemein=
ſchaft der Techniker) und der techniſch=wiſſenſchaftlichen Verbände
folgende Vorträge bekannt:
Am Montag, dem 26. November 1934. um 20.30 Uhr, ſpricht
Herr Dr. Friedr Weigand im oberen Saale von Groß=
Frank=
furt. Eingang Eſchenheimer Turm, im Frankfurter Architekten=
und Ingenieur=Verein über „Reiſeeindrücke auf einer Reiſe
nach China”
Am Montag, dem 26. November 1934, um 20 Uhr, ſpricht
im großen Saale des Kaſinos der J. G. Farben, Höchſt, bei der
Berufsgemeinſchaft der Techniker Generalleutnant von Metzſch
über „C
ße wehrpolitiſche Fragen und ihre zeitgemäße Beant=
Mtie
Alle Mitglieder der Fachgruppe C 3 werden auf den
Vor=
tragsabend der Berufsvereinigung der freien Architekten,
Che=
miker und Ingenieure, Anfang 20.30 Uhr. im Thüngen=Bräu,
Zeil 49, aufmerkſam gemacht.
Die deutſcheArbeitsfront
An alle Orksgruppen= und Bekriebswarte „K.d.5.‟!
In dieſen Tagen feiern wir den Jahrestag der Schaffung
un=
ſerer Organiſation „Kraft durch Freude‟
Vielen ſchaffenden Volksgenoſſen haben wir in dieſem erſten
Jahr unſerer Arbeit Freude und Belehrung vermittelt, ſei es in
der Stadt oder in den Ortsgruppen des Kreiſes. Wir können auf
Erfolge zurückblicken, aber es ſoll weitergehen, das neue
Arbeits=
jahr findet uns gerüſtet. Dieſe Tage ſind von uns beſonders
ge=
ſtaltet. Wir haben für die Vorſtellung „Traviata” am
Sonn=
tag, den 25. November, im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landes=
theaters Karten im Preiſe von 80 Pfg., desgleichen für die
Vor=
ſtellung am 27. November „Minna von Barnhelm” zum
gleichen Preiſe, durchweg gute Plätze.
Da die verfügbaren Karten nur in beſchränkter Zahl
vorhan=
den, empfiehlt ſich ſchnellſte Beſtellung, die in der Reihenfolge des
Eingangs erledigt werden. Karten für „Traviata, auch noch am
Sonntag vormittag, Bismarckſtraße 19, in der Zeit von 10.30 bis
12.30 Uhr.
Am Dienstag, den 27. November, abends 20 Uhr, iſt im Städt.
Saalbau eine Großveranſtaltung vorgeſehen. Es wird im Anſchluß
an die Uebertragung aus dem Sportpalaſt in Berlin, wo der
Führer über die Arbeit der NS.=Gemeinſchaft „Kraft durch
Freude” im neuen Arbeitsjahr ſprechen wird, eine kurze
Vortrags=
folge unter Mitwirkung von Lea Piltti, Fritz Vogt und
Ka=
pellmeiſter E. G Welcke geboten. Der Abend klingt aus in
einem geſelligen Tanz.
Jeder Arbeitskamerad der Stirn und der Fauſt ſoll an 9=
Ri e
ſem Abend teilnehmen. Der Eintrittspreis für Dienstae
November, im Saalbau iſt einſchließlich Tanz auf nur 25. Wom5
feſtgeſetzt.
Wir weiſen auf dieſe Sonderveranſtaltungen ganz beſonde,”
ie
hin und erwarten, daß von den Vergünſtigungen zu dieſen Wiſte .
Ged
anſtaltungen zahlreich Gebrauch gemacht wird.
Heil Hitler!
J. A.: Formel,
Kreiswart „Kraft durch Freude‟.
N5=Kulkurgemeinde in der NS=Gemeinſchaft
ewit
uhe
„Fltichen
2W ore
Fuwit
ſtern. De
O.
daß ſie n4
Zum erſten heſſiſchen Ehrenkag
der Ardeitsogfer.
Wir alle kennen noch die Zeiten, da das deutſche Volk dem
ſyſtematiſchen Klaſſenhaß ausgeliefert war, als lächerliche Bonzen
das Volk in ſteter Bewegung hielten mit ihrem ewigen,
er=
müdenden: „Wir fordern . . ..! Wir fordern. . .!" Im übrigen
aber machten ſie keinen Finger krumm, es ſei denn, zur
Erklette=
rung einer höheren Sproſſe ihres edlen Bonzendaſeins.
Und als dann der Führer die Macht übernahm, da
munkel=
ten und mauſchelten ſie. Hitler werde die Arbeitsopfer kurzerhand
aufhängen laſſen, denn — ſo ſchloß ihr materialiſtiſches und
dar=
um marxiſtiſches Gehirn — ſie ſind ja menſchlicher Ausſchuß, ſind
unfähig zur Schaffung neuer Werte.
Und heute? Der nationalſozialiſtiſche Staat ſieht in den
Opfern der Arbeit die Helden der Arbeit. Ehrenbürger
der Deutſchen Nation. Der Nationalſozialismus hat die
Arbeits=
opfer eingebaut in ſeinen Staat, er hat ihre Organiſation
ein=
gegliedert in die große Gemeinſchaft aller ſchaffenden Menſchen
in die Deutſche Arbeitsfront; denn die noch in Arbeit
ſtehenden Volksgenoſſen und die durch das Schickſal am arbeiten
verhinderten Arbeitskameraden, ſie beide gehören in eine Front!
Gerade ſo, wie die alten Soldaten und Kriegskameraden mit den
jungen Soldaten unſeres Reichsheeres ſich geiſtig verbunden
fuh=
len, einen großen Geſinnungsblock deutſchen Wehrwillens bilden!
Der Nationalſozialismus rettete die Sozialverſicherung aus
ihrer Pleite und ſtellte damit den Volksgenoſſen den Fortbeſtand
ihrer Renten ſicher. Er ſchuf Erholungsheime für die
Arbeits=
opfer, ferner „Kraft durch Freude ſowie die
Feierabendgeſtal=
tung der Arbeitsopferverſorgung. All dies iſt bedingt durch den
Geiſt des Führers, der Einzug gehalten hat in ſämtliche
Organi=
ſationen des öffentlichen Lebens
Es iſt nun an der Zeit, daß die Deutſche
Arbeitsopferverſor=
gung im Sozialamt der DAF. an die Oeffentlichkeit tritt, ein
Bekenntnis ablegt zu ihrem Wollen und Rechenſchaft gibt über
ihre Taten. Das wird hier in Darmſtadt geſchehen am Mittwoch,
den 28. November, dem Ehrentag der Deutſchen Arbeitsopfer. In
einer großen, weihevollen Kundgebung in der Woogsturnhalle
werden alle Volksgenoſſen die Gelegenheit haben, den
Arbeits=
opfern, den Helden der täglichen Arbeit der
Na=
tion, ihre Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen.
Volksge=
noſſen, die roten Plakate rufen Euch, folgt ihnen
am Ehrentag der Deutſchen Arbeitsopfer!
„Kraft durch Freude”, Ortsverband Darmſtadt1 ger a
nit iunis
Unſer Spielplan:
Heute für
Donnerstag, den 29. November. Miete K, 6. Vorſtellung nn de über
Großen Haus: „Aida.
Samstag, den 1. Dezember, Miete M, 4. Vorſtellung im Grogiſt zurüäkſie
dus ſchlick
Haus: „Martha”.
eiſts deir Gt.
Samstag, den 1. Dezember, Miete I. Zuſatzmiete 9. -Nohnnüſſt
Kleinen Haus: „Minna von Barnhelm”
Jon dieſ
Kartenausgabe der Miete II: Freitag, den 30. 11., und SaWs,, kinvierbt
tag. den 1. 12. 34. vormittags von 9—13 Uhr, ſowie eine ho0)y, ſeier in
Stunde vor Beginn der Vorſtellung.
der 9
käardnung d
— Deutſch=Evang. Frauenbund. Ortsgruppe Darmiſten
ſtadt. Mitgliederverſammlung. Im Mittelpunkt ſtand der em ſchlichten (
richt der Vorſitzenden, Frau Auguſte Bernbeck, über „Die rimers unterſtr!
beitstagung des Evang. Frauenwerks in Spandau”. Die Fe,mkämpferbunde
nerin ſchilderte ſie als ein reiches inneres Erlebnis, das ſich /ce dem A
rn, u
Kraft für evangeliſches Frauenwirken ausweiſen ſoll und wa.
hat,
Das Evang. Frauenwerk umfaßt zwei große Gruppen: 1.
ſung
Gruppe der gemeindlichen, 2. die Gruppe der übergemeindlihlu=n 3
Arbeit. In letztere iſt der DEFB. eingeordnet. Zu ihr gehölime ne.
ferner alle Verbände der ſeitherigen Gruppe 3, ſo die Religiols;) ſeben
lehrerinnen, Lehrerinnen. Kindergärtnerinnen. Die Gruppg eine gr
umſchließt außer der Frauenhilfe auch, die ſeitherige Gruppenlder neu
Mütterdienſt. Die Arbeitsgebiete, der beiden großen Grupm½ Opfer, u
ſollen durch die beiderſeitige Arbeit befruchtet werden. Es g) n eine Li
heute um jede Frau, um jede evang. Frau, ob Führerin oder ᛋn, dan
führte. Alle Arbeit aber der evang. Frauen gründet ſich aufi eiſen der Kra
Evangelium. Eine Kette dieſer Frauen muß eine ſtille Mſt7 aus der
Kreuz aber
werden, deren Aufgabe und Auftrag iſt, Jeſus Chriſtus auch 114 Geilands
durch Wort und Haltung und Tat zu bezeugen. Vom Evangeliil Frlehn
her finden wir auch die Antwort, wieweit wir mittun ſolad ℳal=
Dieſe Frage gilt insbeſondere in bezug auf den Mütterdienſt, 1,0 ſt dein Si
jetzt der Leitung der nationalſoz. Frauenſchaft unterſtellt iſt. hiöß cen haſt dur
zeigt uns Gottes Wort, daß wir Bürger zweier Welten ſind,3); der Wel
unlöslich miteinander verbunden ſind. Es heißt daher, nichtc” kann nur
ſeits ſtehen, ſondern hinein in die Arbeit der Umwelt, in dihher, i
wir geſtellt ſind, aber hinein als das Salz, das alles durchdrn Lbens.
mit den lebendigen Kräften des Glaubens. Frau Bernbec ) Herzen,
richtete dann noch kurz über Einzelheiten verſchiedener Arbei er Heſchicht
gebiete. Als Hauptergebnis der Tagung darf mit Freuden f) ik. Träg
geſtellt werden die geſchloſſene Einheit des Ev. Frauenwer”.; Eiefſter 2
Möge ſeine Arbeit unſerem Volke Segen ſein! Der Bericht li1sſſe die Kr.
bei den zahlreichen Anweſenden eine lebhafte Ausſprache au dr
ein Beweis, daß er auch für uns Erlebnis geworden war, E7
i Schatz
beſondere Note erhielt der Nachmittag durch die muſika
EMtrung d
Darbietungen der beiden jungen Künſtlerinnen Frl. De
m Ew
(Violine) und Frl. Baltz (Klavier). Mit ſchonem Ton undmuſten ; die den
gültiger harmoniſcher Einfühlung brachten ſie ein Andaſte
Schloßgemeinde. Außer dem im Kirchenzettel angezeiu
Abendgottesdienſt um 6 Uhr findet am heutigen Totenſonnſt
noch ein zweiter Abendgottesdienſt um 8.00 Uhrn4
der Schloßkirche ſtatt.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus.
Samstag, den 24. November.
Hockewanzel.
Volksſtück von Hans Chriſtoph Kaergel.
In Schleſien im Freyſtädter Kreiſe ſteht die Kaergel=
Mühle. Seit dem 17. Jahrhundert ſaßen hier die Kaergels und
ließen durch die Kraft der Windflügel das Mehl mahlen.
Von ihnen ſtammt Hans Chriſtoph Kaergel ab. Wie
ſchon ſein Vater wurde auch er Lehrer, und ſaß zehn Jahre in
Weißwaſſer als Dorfſchulmeiſter, bis ſich die dichteriſche Ader
mehr und mehr in ihm durchſetzte.
Auf beſinnliche Romane folgten Volksſtücke. Der
Lehrer auf dem Lande wurde von dem Theater=Dichter und
Theater=Kritiker in Dresden abgelöſt.
Die Schilderung volkstümlichen Lebens verbindet ſich bei
Kaergel mit einem ſicheren Griff zu wirkungsvoller,
bühnen=
mäßiger Geſtaltung. Das Schauſpiel „Bauer unterm
Ham=
mer” das die Not der Bauern mit Verſchuldung und
Zwangs=
verſteigerung ſchildert, führt zu ſtarker dramatiſcher Steigerung
auf ethiſcher Grundlage. Ein Luſtſpiel „Nickel ſtirbt zum
erſten Mal” gibt im Rahmen einer deutſchen Kleinſtadt
an=
ſpruchsloſe, gefällige Unterhaltung.
„Hockewanzel” ein Volksſtück, ſtellt Wenzel Hocke, den
Erzdechanten zu Politz, in den Mittelpunkt des Geſchehens.
Er wirkte zu Anfang des 19. Jahrhunderts in einer
deutſch=
böhmiſchen Gemeinde, tüchtig, gutmütig, ſtets hilfsbereit, aber
derb und grob, und darum bei ſeinen Bauern als der „
Hocke=
wanzel” um ſo beliebter. Groß iſt die Zahl der Anekdoten,
die ſich um ſeine Geſtalt ſchlingt, faſt wie um Münchhauſen
oder um den Tollen Bomberg in Weſtfalen.
Als Gerüſt der Handlung greift Kaergel den Kampf
um die Wallfahrtskirche zu Politz heraus. Die Kirche iſt deutſch.
Die Böhmen wollen eindringen. Wenzel Hocke verteidigt den
deutſchen Charakter der Kirche. Schon ſoll er darüber zu Fall
kommen, als der Krieg zwiſchen Oeſterreich und Napoleon
aus=
bricht und die Blicke auf andere Ziele richtet.
Das Leben in der ſchleſiſchen Gemeinde und im
Erz=
dechanten=Haus iſt bewegt geſchildert: die Kirchen=Viſitation, die
beginnende Kirmes, die Auseinanderſetzung zwiſchen dem
Dechanten und ſeinen Gegnern. Kaergel gibt den volkstümlichen
Geſtalten Blut und Farbe. Daß ſo tüchtige Charaktere wie der
Dechant von Politz der Vergangenheit entriſſen und der
deut=
ſchen Gegenwart nahegebracht werden, iſt dankenswert und
er=
freulich.
Schwächen des Stückes liegen darin, daß Wenzel Hocke
weniger wegen ſeiner deutſchen Geſinnung, als wegen ſeines
unbeherrſchten und ungeſchickten Verhaltens zu Fall zu kommen
droht, und daß der Konflikt nicht ausgetragen, ſondern durch
den Ausbruch des Krieges wie durch „des Königs reitenden
Boten” abgeſchnitten wird. Es iſt überhaupt mehr eine
Samm=
lung luſtiger, ſchlagkräftiger Hockewanzel=Anekdoten, als ein
eigentliches Drama.
Das Stück iſt in der Sprache mit ſchleſiſchen Anklängen
geſchrieben. So kam es ihm zuſtatten, daß es in
General=
intendant Franz Everth einen geborenen Schleſier als Träger
der Titelrolle fand. Er gab in Hockewanzel einen offenen
humorvollen, gutmütigen Dorfpfarrer, der ſich raſch die Zu=
neigung ſeiner Gemeinde wie der Zuſchauer gewann. Ausbrüche
polternder Erregung ebbten bald wieder ab. Unter der rauhen,
derben Schale ſaß ein warmes Herz, und der ſtärkſte
Augen=
blick in Everths Darſtellung war die ſtille Faſſungsloſigkeit
die über ihn kam, als der Biſchof infolge der Anklage des
böhmiſchen Kanzlers die vorläufige Enthebung vom Amt
aus=
ſprach. Ein ſehr ſtarker Eindruck!
In dem biſchöflichen Kanzler ſtößt Hockewanzel auf einen
doppelten Feind: Gegner als Böhme gegenüber dem Deutſchen
und verfeindet von der Schulbank her. Meſſerſcharf brachte
Anton Gaugl den bitteren Haß des Fanatikers zum Ausdruck,
auch in der Ausſprache ausgezeichnet den ränkeſüchtigen Böhmen
kennzeichnend.
Um den Dechanten ſcharten ſich Hans Ausfelder, als
Kutſcher mit Behagen und Wichtigkeit die Bedeutung des
lang=
jährigen Faktotums trefflich betonend, der durſtbegabte
Amt=
mann Ullrich Verden, der tüchtige Schöffe Ludwig
Link=
mann und als Verfaſſerin der dampfenden Hühnerſuppe die
Pfarrköchin Anny Hannewald.
In dem feindlichen Dorfſchulzen von Seichau zeichnete
Karl Raddatz mit feinen Strichen den hinterhältig
ſchleichen=
den Böhmen. Kurt Weſtermann, Hans Baumeiſter,
Hch. Beſt und Hildegard Währly ſeien noch hervorgehoben
Jochen Poelzig führte die Spielleitung mit Geſchick und
Geſchmack; nur wäre dem zweiten Aufzug ein flotteres
Zeit=
maß zu wünſchen geweſen. Im Bühnenbild gab Fritz Riedl
charakteriſtiſche Innenräume und einen ſtimmungsvollen
Aus=
blick auf die ſchöne ſchleſiſche Landſchaft.
Der tätige Darmſtädter Schleſier=Verein war vollzählig
er=
ſchienen. Mit ihm feierte das ſtarkbeſetzte Haus am Schluſſe
den anweſenden Dichter und alle Mitwirkenden mit zahlreichen,
herzlichen und berechtigten Hervorrufen.
I..
ie ſta
Srmphonie nach Matthias Grünewald
von H. Kundigraber.
Araufführung in Aſchaffenburg.
Ueber den äußeren Erfolg, den die Symphonie nach
Matthias Grünewald von Hermann
Kundi=
graber bei ihrer Uraufführung in Aſchaffenburg erlebte.
berichteten wir ſchon geſtern kurz.
Das Werk (Op. 22), das „der Grünewaldſtadt Aſchaffenburg
gewidmet” iſt wurde 1930/31 komponiert. Kundigraber gibt ihm
den Untertitel „Nach Szenen des Iſenheimer Altars” und
über=
ſchreibt die einzelnen Sätze: Die Einſiedler Antonius
und Paulus (Intrada); die Verſuchung des St.
Autonius (phantaſtiſches Scherzo); das Engelskonzert
(Paſſacaglia); Grablegung — Auferſtehungshym
ins. Damit ſagt der Komponiſt ganz eindeutig, daß er ver
ſuchen will, dasſelbe was Erünewald mit Farben ausgedrückt
hat, in Tönen auszudrücken. Das Weſentliche an dem Werk
Kundigrabers ſcheint uns nun, daß er nicht Einzelheiten der
Bilder Grünewalds tonmaleriſch nachgeht, ſondern daß er die
Viſion eines ſolchen Gemäldes geſtaltet; daß er viel weniger
aus einer äußeren Anſchauung als aus einer inneren Schau
beraus geſchaffen hat. Das kommt gleich in dem erſten Satz zum
Bewußtſein, der mit einem pochenden, ernſt=feierlichen Motiv
einſetzt, das im Verlauf des Satzes immer wiederkehrt. Di
Satz iſt wirklich die Viſion einer Santa Converſazione beſondch! O
ſchön an den Stellen, wo zwei Holzbläſerſtimmen miteinanchn
gehen über kaum angedeuteter Begleitung des übrigen Orcheſter.” Kunſtverei,
Kundigraber liebt es hier wie überall in dieſem Werk, ſosiMt uns: Anläf
Einzelſtimmen allein muſizieren zu laſſen unter großer Zuxue mſtädter
haltung oder völligem Schweigen der übrigen. Seine Jnſthſe”: bingt die
Sſchau.
mentation iſt meiſt gedämpft, oft herb, er verzichtet auf eitik!
ſinnlich blühenden Klang. Nur manchmal reißt er das gu00. . eug
wird.
Orcheſter zu großen Steigerungen zuſammen, die dann oe; herden vie
jäh abgebrochen werden, etwa durch Beckenſchläge. — In APgen ſein. Di
„phantaſtiſchen Scherzo” iſt die Klangfarbe des Oreuß us
Ateli
ſters grell; die kurzen Themen werden immer wieder abgeriſſihs 1m
verv
immer von neuem ſetzt ein dämoniſcher Tanz ein. Hier wi eich
MNe
am eheſten in dem ganzen Werk hat man den Eindruck e!" Mt die
„Schilderung”, bei der das Pizzicato der Streicher das KlaßpWie daß ſe ?e
von Gebeinen gibt, Pauken dazwiſchen poltern, die Harfe 9T,Me ünden wi
mert, die Geigen betörend ſingende Partien haben. In eſſa.
ag, de
wahren Höllentanz geht der Satz mit einer ſtarken Steigela.
Slelte.
W
zu Ende. — Der nächſte Satz (Paſſacaglia) iſt wieder ſel.
iſten=Nam
breiter angelegt, wie überhaupt der Komponiſt in dem 20
gram=
Breite und Ausführlichkeit in der Auseinanderlegung ſehhle Peftlicher
füch un
muſikaliſchen Gedanken offenbart. Die Hauptſache will uns Aiocl
ättliche
ſcheinen, daß dieſe Gedanken aus einer Tiefe geholt ſſe
Ufen
die nur der wirkliche Künſtler hinabſteigt. Die Paſſacgoll 9. 50
ginnt mit einem weich ſchreitenden Holzbläſermotiv, du4 Ml Sütr Soe u
den Streichern aufgenommen wird. Erſt allmählich berigeh Molst
IN
ſich der Orcheſterklang, der hier im ganzen ſehr licht steiis=Srntoe,
zſe=
iſt; öfters wird in den charakteriſtiſchen, jäh abbrechenden ?
rungen das Thema den Blechbläſern anvertraut. Der ganze Od. Luce vom
in diesdient 1
atmet eine feierliche, wirklich „himmliſche‟ Heiterkeit. —
großartigen Abſchluß findet das Werk in dem letzten SShl en M0
Grablegung — Auferſtehungshymnus bei wi ſiſt Dothe
chem zu dem Orcheſter noch ein gemiſchter Chor Ald I S
Denſt
Knaben= und Mädchenſtimmen treten. Nach einem dumßeh. wſieht
Paukenwirbel, mit dem der Satz einſetzt, beginnen klage 2
Themen der Streicher, aus den tieferen Lagen immer
ſteigend. Auf ſeinem Höhepunkt wird das ſchmerzliche 2
klagen, das nichts von einer ſanften oder weichlichen Tratu
keit hat, abgebrochen, und Beckenſchlag und Blechbläſer b.
die Auferſtehungsbotſchaft, auf die dann Orcheſter und L
antworten. Der Text des Chors iſt die Oſterſequenz des Ze
aus dem 11. Jahrhundert; Kundigraber braucht die Mcie
des gregorianiſchen Chorals, rhythmiſch etwas verand.."
einem großen Jubel, bei dem im Orcheſter auch Glote. L
wandt werden, geht das Werk zu Ende.
Bei der Aufführung, die der Komponiſt ſelbſt leitete, Kict
alle Mitwirkenden ihr Beſtes. Das Landes=Shmpy."
Ur
Orcheſter für Pfalz und Saargebiet giug ausb.!.
net auf jeden Wink des Dirigenten ein, bewältigte die Sole”
rigkeiten des Werkes glatt und war mit ſichtlicher Hingad.
Muſtzieren. Dasſelbe, darf man von den Sängerinnel. .N
Sängern ſagen; es waren der Frauenchor des G. P. IS"
tracht”, der Männerchor des G.V. Malomauig O
rinnen der ſtädtiſchen Singſchule uud Schüle.
Oberrealſchule Aſchaffenburg. Es war erſlt”.
wie rein und ſicher die Kinder ſangen.
Bezeichnend für das Werk, das ſo gar nicht auf Lub.
Effekte hin geſtaltet iſt, war es, daß auch ſeine Wiktld
die Hörer eine mehr innerliche war. Erſt nach eiuigen Ded
ten der Stille brach der Beifall am Schluß des Verte
A. H.5
6 nntag, 25. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 325 — Seite 7
*
Tokengedenkfeier
ſes NSDBB. 1Sjahlhelm) in der Beſſunger Kirche.
Deutſch ſein heißt: durch Dornen ringen
Keiner Nöte falſcher Knecht,
Und die Dunkelheit bezwingen
Als der Freiheit Lichtgeſchlecht.
Reinh. Braun.
Wer draußen im Ringen der Fronten geſtanden, wer Seite
Seite mit all den treuen Kameraden im Donner der tauſend
ſachten gekämpft hat und Zeuge war, wie der unerbittliche
fe ſo manchen einem von der Seite riß, dem iſt es immer ein
ſes Anliegen und Bedürfnis, wenn der Totenſonntag naht,
eine Gedanken hinzulenken in ernſter Selbſtbeſinnung, wo
ſevelen Millionen ſtiller Kreuze zum Himmel ragen, dorthin,
voo mancher ſtille Hügel den toten Freund und Kameraden zu
Der Ruhe gebettet hält, dorthin, wo die muſtergültige Arbeit
danutſchen Kriegsgräberfürſorge in raſtloſer Arbeit und immer
nem Bemühen die Ehrenfriedhöfe der Nation würdig geſtaltet.
Da wird man wieder einmal ſtille und weiß: kein Heute ohne
mGeſtern. Denn wer in der Gegenwart wirklich lebt, der
ver=
ſie daß ſie nur werden konnte aus dem großen Erbe derer, die
men, auf daß wir leben ſollten. Zu keiner Zeit war ſolche
eie mit innigerem Dank verbunden als heute. Und was auch
disheute für Opfer forderte — die 221 des Frontkämpferbundes
undie über 450 der SA. und SS. — dem Geiſte des Führers
tue iſt Glied in der Kette opferfreudigen Lebenseinſatzes, das
nuch zurückſtehen wollte hinter dem Einſt jener großen Zeit. Es
audas ſchlichte, ſelbſtverſtändliche Opfer und Erbe des großen
Geſes der Fronten: „Deutſchland muß leben, und wenn wir
en müſſen!“
Von dieſem Bewußtſein getragen, war es auch dem NS.
Hieutkämpferbund eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, ſich zu einer
Feier in der Beſſunger Kirche zu verſammeln. An dieſer
Fſtiz der Frontſoldaten beteiligte ſich der Arbeitsdienſt mit
und einem Zug Arbeitsſoldaten in erdbraunem Kleid und
einnAlbordnung der SA. Der Altar, ein einfacher Tiſch, auf dem
zweiſten zwei brennenden Kerzen das Kruzifix ſtand, erinnerte in
ſne ſchlichten Form an einen Feldaltar. Das Bild wurde noch
Lyders unterſtrichen durch die Fahnen des NS. Deutſchen
ſiokämpferbundes (Stahlhelm) und des Arbeitsdienſtes, die
uir dem Altar Aufſtellung nahmen. Umrahmt von Orgelſpiel
imdliedern, unter denen beſonders ein Lied. das Pfr. Schmidt
wüittet hat, das Fronterlebnis in den Kirchengeſang ſtellte,
ſtverleſung und Gebet, hielt Pfr. Irle die Predigt über
ſieb. 3. 11: „Halte, was du haſt, damit dir niemand deine
ſioe nehme!” Alter Kampfgeiſt leuchtet auf. Eherner Wille
inelebendig, tiefer Glaube war letzter Mahner. Wo Treue iſt
nteie große Sache, Treue bis in den Tod und aus dem Tod immer
neu lebendig wird, da iſt ewiges Leben, geheiligt durch
Opfer, wie es der Heiland ſelber uns vor Augen geſtellt
eine Liebe, die Leben war, die ſelbſt das Kreuz auf ſich
daß es würde das Sinnbild ewigen Lebens, Mahnmal zu
in der Kraft. So iſt das Kreuz von Golgatha das ewige
aus der Kraft des auferſtandenen und erhöhten Herrn.
reuz aber, das die Gräber ſchmückt, iſt Sinnbild dafür, daß
leilandskreuz uns aus dem Geiſt des Opfers immer wieder
nen irlebnis werden muß. In der Welt ſteht das Kreuz,
auf=
zeuet als Zeichen des Sieges: „Tod, wo iſt dein Stachel, Hölle,
woh k dein Sieg? Gott aber ſei Dank, daß Du uns den Sieg
teilt= gechehn haſt durch Jeſum Chriſtum unſeren Herrn!“
Aber nicht
voan der Welt iſt die Kraft, die dem Tode die Macht genommen.
üann nur aus dem Glauben gewonnen werden; ſie iſt von
Gogt her, iſt Sieg des Auferſtandenen über alle Vergänglichkeit
des ledens. Sie wird denen geſchenkt, die Ihn ſuchen mit
gan=
zem derzen, die arbeiten mit reinen Händen als Wegbahner
einnrHeſchichte, die der Weg der Verantwortungsvollen durch die
Zeit.
Träger der Krone waren immer Menſchen letzten
Glau=
tiefſter Verantwortung und heiligen Dienſtes am Ganzen,
de
vorf die Krone in Ehren trugen. Die Kronen ſind gefallen,
bet=
s Verpflichtende der Krone iſt geblieben, leuchtet als der
bein
Schatz des Evangeliums, das im Kreuz ſich vollendet als
fevarung des Sieges über alles Vergängliche, das aus dem
um Ewigen wächſt, iſt letzter Dienſt und Stehen in heiliger
flit, die den Glauben zur Quelle hat. Wer ſo der Toten
ge=
der gedenkt ihrer als der Lebenden, den wird Gott ſegnen
dumh die, die ſtarben, auf daß wir leben ſollen!
Wir ſind ein Volk vom Strom der Zeit,
Du aller Zeiten Meiſter.
Wir ſind Dein Volk in Ewigkeit,
Du König aller Geiſter.
Und Du biſt unſer O. und A.
Du Anfang und Du Ende.
Hoch ragt das Kreuz von Golgatha
Ob aller Zeiten Wende.
Kunſtverein für Heſſen. Der Vorſtand des Kunſtvereins
ſchryit uns: Anläßlich des 65. Geburtstages unſeres geſchätzten
Darn ſtädter Altmeiſters Profeſſor Adolf
Zeuyr bringt die Kunſthalle am Rheintor eine intereſſante
ubtſumsſchau, die von ſeinem hohen Können und der
Viel=
ütſtgkeit ſeines künſtleriſchen Schaffens ein beredtes Zeugnis
ablilen wird. Neben einer großen Zahl wohlgelungener
Por=
träuz verden viele anſprechende Landſchaftsbilder und Stilleben
en ſein. Die Ausſtellung zeigt aber nicht nur Arbeiten,
die iußs dem Atelier des Künſtlers kommen, ſondern auch eine
gange Anzahl hervorragender Schöpfungen des Künſtlers, die in
danxetzwerter Weiſe hierfür aus Privatbeſitz zur Verfügung
ge=
ell jorden ſind. Jedenfalls kann bei dem wertvollen Material.
dassür die Veranſtaltung bereit ſteht, mit Beſtimmtheit geſagt
verou, daß ſie den uneingeſchränkten Beifall aller unſerer
Kunſt=
freusn finden wird. Die Eröffnung der Jubiläumsſchau erfolgt
Dezember d. J., am 1. Adventstag.
Somtag, den
Sylveſter=Schäffer, der Träger eines der berühmteſten
Deut=
ſcher lrtiſten=Namens, kommt zu einem Gaſtſpiel mit großem
eigen Programm in den nächſten Tagen nach Darmſtadt.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Der Sonntagsdienſt endet
MNonig früh um 6 Uhr. Iſt in dieſer Zeit wegen plötzlicher
Er=
kramlug ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind
tusstzt
ſolg ene Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. Nahm,
Hei=
delhger Straße 83. Ruf 4646: Dr. Riemenſchneider,
OtEAolfskehl=Straße 32, Ruf 2955; Dr. Weckerling,
Rhein=
ſtraſe4 t1. Ruf 3462.
Snntags= und Nachtdienſt in den Apotheken Darmſtadts
W daWoche vom 25. November bis 1. Dezember. Es verſehen den
Sommgsdienſt und in der daran ſich anſchließenden Woche den
Nack tenſt die Löwenapotheke, Ballonplatz 11 und die
Der Nachtdienſt
Adceapotheke, Wilhelminenplatz 17.
wech ſſ am Samstag abend, ſo daß die Apotheke, welche den
Sommgsdienſt hat, ſchon in der vorhergehenden Nacht den
Nacht=
dieniſ erſieht.
W
Su kehs2
Ein guker Freund.
Alſo ich muß ſagen, mir gefällt das Rätſel ausgezeichnet. Ich
habe es nach vielen Verſuchen in Anlehnung an berühmte Muſter
zuwege gebracht, und ſeit dieſer Zeit gebe ich es allen meinen
kleinen und großen Freunden auf. Ich finde, es iſt geradezu ein
Intelligenzmeſſer und ſollte „als ſolcher” ins pſychotechniſche
In=
ſtitut der Hochſchule aufgenommen werden. Urteilen Sie ſelbſt.
Uebergeſchrieben: „Ein guter Freund”
Text: „Er ſteht in der
Stube und brummt, und wenn man zuviel Kohlen hineinſchöpft,
dann platzt der Ofen.”
Die Löſung kann ich natürlich nicht verraten, aber immer,
wenn ich an den Ofen denke, dann fällt mir Tolſtoi ein. Als ich
nämlich noch ein junger Mann war, dem lange Hoſen beinahe
wie eine Maskerade vorkamen, habe ich einmal im Theater ein
Stück von eben dieſem Tolſtoi geſehen, und in dieſem Stück
ſchlie=
fen die Menſchen ſeelenruhig auf dem dicken großen, warmen
Kachelofen. Mir fiel beſonders angenehm auf, daß ſie dann ſo
von obenherunter die Stiefel plumſen ließen und ſich überhaupt
nicht viel mit dem Ausziehen und der Toilette aufhielten. Bei
uns zuhaus gab’s das nicht. Da legte der Vater höchſtens
ein=
mal einen Apfel auf den Ofen und eines Tages bin ich wegen
dieſem Apfel durch einen Rohrſtuhl gebrochen. Zwar hat mir
mein Vater daraufhin tüchtig eingeheizt, aber den Apfel hat er
doch nicht aus mir herausbekommen.. Wieſo auch?
Ueberhaupt iſt er bei uns mehr Kavalier. Ich meine, der
Ofen. Im Sommer ſteht er zwar ein bißchen gelangweilt herum
und wird wenig „äſtimiert”, weil ſeine Kollegin vom Himmel
her das bißchen Geſchäft beſorgt. Aber ſchließlich muß auch ſie
klein beigeben, und dann . . Na alſo, dann brummt er und wird
der behaglichſte Zeitgenoſſe der um uns her iſt. Die Katze
be=
freundet ſich mit ihm und ſchnurrt ihm ein Liedchen vor, die
Kin=
der laſſen ſich von ihm die Hände wärmen, wenn ſie aus der
Schule kommen, der Vater reibt ſich am Abend vor dem
Schlafen=
gehen noch ein bißchen den Rücken an den warmen Kacheln und
überhaupt und ſo, es geht halt nichts über einen guten Ofen.
Dieſer Anſicht war auch wohl jener ruſſiſche Kriegsgefangene.
der an einem bitterkalten Wintertag in den Stoßſeufzer
aus=
brach: „Wenn mich friert, wollt ich wäre Offen.
*
Winkerſporkplaß Neſſelwang im bageriſchen Allgäu
Selbſt in den Jahren des wirtſchaftlichen Niedergangs konnte
Neſſelwang im Allgäu als Sommerfriſche wie auch als
Winter=
ſportplatz von Jahr zu Jahr ſteigende Beſucherzahlen melden.
Ein weitſchauender Gemeinderat und rühriger Verkehrsverein
ſchuf für ſeine Sommergäſte trotz aller Notzeit neue Weganlagen,
baute ſogar ein großes Familienſchwimmbad, und für die
Win=
terszeit wurden Wegmarkierungen angebracht, Waldwege
aus=
geholzt, um Skiwege zu ſchaffen. in 1500 Meter Höhe ein großes
modernes Skiheim gebaut uſw. Und nun in der Zeit des
wirt=
ſchaftlichen und politiſchen Aufſtiegs iſt die Zahl der Beſucher
dieſes ganz reizvoll gelegenen Platzes in ganz rapider Weiſe
ge=
ſtiegen. Unermüdlich wie immer, nun aber beſeelt vom
gläubi=
gen Vertrauen zu einer wahren Geſundung der deutſchen
Wirt=
ſchaft, in Treue zu Führer und Volk iſt Neſſelwangs
Gemeinde=
führung beſtrebt. allen Anforderungen eines modernen
Fremden=
verkehrs gerecht zu werden. Alle Ortsbewohner ſind bemüht,
den Gäſten den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu machen.
Mit ſoliden Preiſen dient man dem Gaſt in dieſem
ſchlicht=
bäuerlichen Gebirgsort, und wer dieſen Ort einmal kennen
ge=
lernt hat, wird ihn lieben und ſchätzen lernen. Neſſelwang,
wohl einer der ſchneereichſten Plätze im Allgäu, verfügt über ein
geradezu ideales Schneelaufgelände für Anfänger und Könner,
hat eine gut geführte Skiſchule und auch Gelegenheit zu Eislauf,
Rodeln und Pferdeſchlitten= wie Autofahrten. Darum ſteigt
un=
aufhaltſam die Zahl der Neſſelwang=Freunde und auch die
Er=
kenntnis, daß man nicht nur im Ausland, ſondern auch bei uns
in Deutſchland ganz prächtig ſkilaufen und winterſporteln kann.
Was die Lichtſpieltheater bringen.
Das Union=Theater zeigt nur noch zwei Tage das größte
Film=
werk Greta Garbos: „Königin Chriſtine‟.
Die Helia=Lichtſpiele bringen nur noch heute und morgen
den neuen Großfilm mit Guſtav Fröhlich in der Hauptrolle und
als Regiſſeur: „Abenteuer eines jungen Herrn in Polen” Weitere
Hauptrollen: Maria Andergaſt, Olga Tſchechowa. Jugendliche
zu=
gelaſſen.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen den
großen Abenteuererfilm der Ufa: „Ein Mann will nach
Deutſch=
land” mit Carl Ludwig Diehl, Brigitte Horney und Hermann
Speelmanns. Jugendliche haben Zutritt.
Kunſtnachrichken.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
In der Städt. Akademie für Tonkunſt ſind 4
Frei=
ſtellen für Anfänger im Klaovierſpiel auf die Dauer von einem
Jahr ab 1. Dezember 1934 zu vergeben. Die betreffenden Schüler
werden durch Seminariſten der Städt. Akademie unterrichtet. In
Frage kommen muſikbegabte Kinder bedürftiger Eltern.
Bewer=
bungen ſind umgehend an das Sekretariat der Städt Akademie,
Eliſabethenſtraße 36, zu richten.
Vereins= und lokale Veranſtalkungen.
(Ohne Verantwortung der Schriftleitung.)
Die Nachfrage nach dem Bunten Werbe=Abend der
Städt. Betriebe am Mittwoch, den 28. November 1934, im
ſtädtiſchen Saalbau iſt ſehr groß. Es empfhielt ſich, rechtzeitig
Pro=
gramme zu beſorgen, die zum Eintritt berechtigen. Als
Unkoſten=
beitrag werden 30 Pfg. erhoben. Eine Ausgabe von Programmen
am Vorſtellungsabend findet nur ſtatt, ſolange Vorrat reicht. Wie
aus der Spielfolge zu erſehen iſt, verſpricht der Abend recht
ab=
wechſlungsreich zu werden. Neben der bekannten Kapelle Zahn,
die mit 9 Soliſten aufſpielen wird, wird eine Reihe von
erſt=
klaſſigen Darbietungen in bunter Folge geboten werden.
An=
ſchließend an das Programm ſpielt die Kapelle zum Tanz auf.
Aus Heſſen.
Verkehrsverſchlechkerung im Odenwald.
Eine Berichtigung.
Wir gaben in der Nr. 323 unſeres Blattes vom 23. November
1934 einer Zuſchrift aus dem Odenwald Raum, die nach
Feſtſtel=
lungen an zuſtändiger Stelle nicht den Tatſachen entſprach, und die
wir unſererſeits wie nachſtehend richtig ſtellen:
Der Sonntagsverkehr von Offenbach, Dieburg uſw. nach dem
Odenwald iſt zwar durch die Geſtaltung des Winterfahrplans
da=
durch beeinträchtigt, daß einesteils der Reichsbahnzug ab
Offen=
bach 5,24 Uhr, ab Dieburg 6,25 Uhr, an Reinheim 6,/41 Uhr nur
wochentags verkehrt, andernteils der nächſte Reichsbahnzug ab
Offenbach 7.33 Uhr, ab Dieburg 8.39 Uhr, in Reinheim erſt 8,55
Uhr ankommt, ſo daß er weder an den Zug Reinheim ab 8.26 Uhr
nach Wiebelsbach—Erbach, noch an den Zug Reinheim ab 8,35 Uhr
nach Reichelsheim anſchließt. Dem Hauptverkehr nach dem
Oden=
wald aber, der aus den Richtungen von Darmſtadt und Erbach
aufkommt, iſt in jeder Hinſicht ſowohl ſeitens der Reichsbahn wie
auch ſeitens der Süddeutſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft in vollem
Umfang Rechnung getragen. Der Reichsbahnzug Darmſtadt ab
7.46 Uhr. Reinheim an 825 Uhr. hat mit dem Zug Reinheim ab
8,35 Uhr unmittelbaren Anſchluß nach dem Gerſprenztal.
Die Schaffung des früher beſtandenen Anſchluſſes an den
Reichsbahnzug ab Offenbach 7,33 Uhr. Reinheim an 8,55 Uhr läßt
ſich unter keinen Umſtänden rechtfertigen, weil die Benutzung des
Zuges im Uebergangsverkehr nach Reichelsheim trotz der
aufge=
legten Sonntagsrückfahrkarten äußerſt gering iſt. Er erſtreckt ſich
nachgewieſenermaßen im Jahresdurchſchnitt auf etwa 1 bis 2
Per=
ſonen. Bei dieſem geringen Uebergangsverkehr nach Reichelsheim
darf den Reiſenden von Darmſtadt, welche 8,25 Uhr in Reinheim
ankommen, eine Wartezeit von mehr als einer halben Stunde auf
die Dauer bei der heute allerſeits geforderten Beſchleunigung der
Verkehrsbedienung nicht zugemutet werden.
Den Ausflugs= und Kurorten des nordweſtlichen Odenwaldes,
wie Lichtenberg. Nonrod, Lützelbach, auch Neunkirchen, Lindenfels.
Fürth uſw. kann der Ausfall des erwähnten außerordentlich
gerin=
gen Verkehrs aus der Richtung Dieburg unmöglich die
wirtſchaft=
liche Einbuße bringen, wie es unſer Gewährsmann dargeſtellt hat.
Es kann aber auch keine Rede ſein von einer „
Verkehrsunterbin=
dung”, die der Süddeutſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft zur Laſt fiele.
Dieſe hat vielmehr, wie wir feſtſtellen konnten, in den letzten
Jah=
ren nichts unterlaſſen, um eine beſſere und ausreichende
Verkehrs=
bedienung zu ſchaffen. Unmöglich kann verlangt werden, daß ſie
wegen des feſtgeſtellten geringen Verkehrs aus der Richtung
Die=
burg einen weiteren Zug in das Gerſprenztal einlegt, um
ledig=
lich, wie oben dargetan. 1 bis 2 Perſonen, obendrein auf
Sonn=
tagsrückfahrkarten, zu befördern.
Es muß anerkannt werden, daß die Süddeutſche Eiſenbahn=
Geſellſchaft in den letzten Jahren trotz der allgemeinen
wirtſchaft=
lichen Notlage weſentliche Verbeſſerungen der Verkehrsverhältniſſe
im Gerſprenztal herbeigeführt hat, was durch Verdichtung des
Fahrplans und Einführung zeitentſprechender Betriebsmittel
geſchah.
Schließlich müſſen wir hervorheben, daß eine
Verkehrsver=
ſchlechterung im Odenwald zu Unrecht der Süddeutſchen
Eiſen=
bahn=Geſellſchaft zur Laſt gelegt wurde, was zur Vermeidung der
Irreführung unſerer Leſer ausdrücklich feſtgeſtellt ſei.
Dg. Arheilgen, 24. Nov. Hohes Alter. Ihren 80.
Ge=
burtstag kann am kommenden Dienstag Frau Trautmann
Wwe. Mercks=Kolonie 29, begehen.
de Gräfenhauſen, 25. Nov. Hohes Alter, Frau Bernhardt
Volz Wwe,, wohnhaft Weiterſtädter Weg, begeht heute in
körper=
licher und geiſtiger Friſche ihren 78. Geburtstag. Ebenſo begeht
heute Herr Philipp Petri 3. Darmſtädter Straße, ſeinen 76.
Ge=
burtstag. Wir gratulieren den beiden Jubilaren.
Griesheim, 24. Nov. Nachdem die Ueberführung der
Darm=
ſtädter Landſtraße über die Autobahn bereits über acht Tage
fertiggeſtellt und dem Verkehr freigegeben iſt, iſt ſeit Dienstag
nachmittag auch das über die Brücke führende Gleis der
elektri=
ſchen Straßenbahn fertiggeſtellt und angeſchloſſen. Nach einer
Probefahrt wurde das Gleis für den Verkehr freigegeben..
Wäh=
rend der Zeit des Anſchluſſes wurde der Verkehr durch Omnibuſſe
aufrechterhalten. — Die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten
Kreuz eröffnete am Freitag abend im Phyſikſaal der Adolf=Hitler=
Schule ihren Winterkurſus in der erſten Hilfe bei
Unglücks=
fällen. Der Kurſus ſteht unter ärztlicher Leitung und iſt
koſten=
los. — Ihren 85. Geburtstag begeht am Sonntag, 25. Nov., Frau
Nikolaus Scha ffner Wwe, Pfungſtädter Straße 42, in
geiſti=
ger und dem Alter entſprechend noch körperlicher Rüſtigkeit —
Diebſtahl. In einer der letzten Nächte wurde auf einer
Bau=
ſtelle an der Autobahn ein Feld=Telephonapparat geſtohlen. Wer
über den Verbleib dieſes Apparates Auskunft geben kann, wolle
ſich bei der hieſigen Gendarmerieſtation melden.
Ek. Pfungſtadt, 24. Nov. Hohes Alter. Am Sonntag,
den 25. d. M., begeht Frau Katharine Steinmetz, Eberſtädter
Straße 9 ihren 86. Geburtstag.
Ez. Nieder=Beerbach, 24. Nov. Wie verlautet, ſoll nun
end=
lich unſere Straße vom „Kühlen Grund” ab, die ſich in einem ſehr
ſchlechten Zuſtande befindet, hergeſtellt werden. Ein ſehr
dring=
licher Wunſch der täglich dieſen Verkehrsweg benutzenden Fahrer
geht damit in Erfüllung. Daß die ſehr ſtarken Kurven der Straße
dem heutigen Verkehr entſprechend etwas überſichtlicher geſtaltet
werden, verſteht ſich von ſelbſt und man darf auch wohl annehmen.
daß Aſphalt bei der Herſtellung verwendet wird, da der größte
Teil der Straße ſich am Waldrande und dazu an der Nordſeite des
Frankenſteins hinzieht und faſt ſtets unter der Näſſe zu leiden hat.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 24. Nov. Ehrlicher Finder. Der
hier wohnhafte Arbeiter Adam Stephan fand dieſer Tage in
der Nähe des ſogenannten Dreiecks (Straßenkreuzung Nieder=
Ramſtadt—Ober=Ramſtadt—Darmſtadt) eine Geldbörſe mit einem
größeren Geldbetrag als Inhalt. Der Finder beſaß die Ehrlichkeit.
die Geldbörſe ſofort bei der Bürgermeiſterei abzuliefern.
Ober=Ramſtadt. 24. Nov. „Front an der Saar”
be=
titelt ſich ein den toten Soldaten gewidmetes Schauſpiel von Theo
Jörg, das die Spielſchar des SA.=Sturms 23/390 Ober=Ramſtadt.
am Sonntag, den 25. November, im Saalbau „Eliſenbad”
auf=
führt. Das Stück zeigt die Schwere des Kampfes der Deutſchen
an der Saar und ſtellt ein machtvolles Bekenntnis des Saarvolkes
zum deutſchen Mutterlande dar. Zu dieſer Veranſtaltung wurden
auch die zur Zeit hier weilenden Saarkinder herzlich eingeladen.
Ober=Ramſtadt, 24. Nov. Totengedenktag der
Jugend. Eine ergreifende Feierſtunde vereinte die Jugend in
der hieſigen Kirche. Der Ortsgeiſtliche ſprach von Pflicht und Ehre
und Heldentum. Der alte Choral „Jeſus meine Zuverſicht” er=
* Roßdorf, 24. Nov. Schulungsabend. Am
kommen=
den Montag, abends 8.30 Uhr, findet im Parteilokal „Gaſthaus
zur Sonne” ein Schulungsabend ſtatt, zu dem alle
Parteigliede=
rungen ſowie die geſamte Einwohnerſchaft freundlichſt eingeladen
iſt. Es ſpricht Pg. Becker=Darmſtadt.
nttvédler ist Ihnen RRGATTA zu mud und sül ((ann sollten Sie es bei
(em einmaligen Versuch lassen) oder Sie sind geschmacklich disponiert für
ſen verfeinerten milden Typ, dann sind Sie dieser Zigarette für immer ver-
Allen, denn ihr Genuß ist so wundervoll, daß er zur Sucht werden kann
Mtäck-und 12Stück-GGesellschafts-/Packungen: Gold-,Strohsim-und ohne Mundstück mit echten PlauenerSpitzen
Seite 8 — Nr. 325
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 25. November 1934
* Das Ehrenmal auf dem Frankenſtein.
Ar. Eberſtadt, 24. Nov. Die Gedenkſtätte der im großen
Kriege 1914—18 gefallenen Turnbrüder des ehemaligen Main=
Rheingaues der DT. am Kreuzungspunkt des Odenwälder= und
Brunnenwegs hat in ihrer Geſamtanlage nunmehr ihre Voll=.
endung gefunden. Die alten Holzſtufen ſind verſchwunden,
Stein=
ſtufen, angenehm zu begehen wurden aus den anliegenden
Granitſtufen gehauen und feſt eingefügt. Das Denkmal ſelbſt
in ſeiner Sockelplatte ſteht nunmehr auf einem Plattenbelag, der
Naturverbundenheit halber in ſeinen Fugen mit Moos
ausge=
pflanzt. Ein Umgangsſtreifen um das Denkmal mit einem
gro=
ßen Podeſt als Verſammlungsplatz bei Gedenkfeiern wurde
eben=
falls mit Platten belegt und auch hier die Fugen mit Moos
aus=
gepflanzt. Wie anders zeigt ſich jetzt die ruhig ſtrenge und edle
Form des Mahnmals — gedenket der Toten und
deſ=
ſen, wofür ſie ſtarben
eine Stätte ſtillen Gedenkens
mitten in dem Dom deutſcher Buchen. Die links und rechts vom
Denkmal aufgeſtellten 8 Ruhebänke aus grün=gelb meliertem
Sandſtein deuten in ihrer Anordnung auf die kleine Wieſe am
Fuße des Denkmals, woſelbſt nach Beſchluß der am letzten
Sonn=
tag ſtattgefundenen Führertagung nunmehr wieder wie in
frü=
heren Jahren das ehemalige Bergfeſt des Main=Rheinturngaues,
jetzt das Frankenſteinturnen, abgehalten werden ſoll,
das als volkstümliches Turnen durchgeführt wird. Und könnte
es was Schöneres geben im Dienſte am Vaterland, angeſichts
des Mahnmals unſerer Toten des großen Krieges, deren wir
heute, am Totenſonntag, ebenfalls in Dankbarkeit und Ehrfurcht
gedenken, als Beweis zu liefern von Manneszucht und
körper=
licher Ertüchtigung zur Wehrhaftigkeit im Sinne des großen
Turnvaters Jahn inmitten herrlicher Natur.
Die Vollendung der Geſamtanlage obiger Gedenkſtätte
ent=
ſpringt der Idee und dem unermüdlichen Einſatz hierfür des
Kreisführers des 18. Turnkreiſes, Turner Roth, und wurde
ausgeführt von dem Steinmetz= und Grabſteingeſchäft Johs.
Die=
ter (Inh. Heinrich Dieter), Eberſtadt.
Al. Höchſt i. O., 24. Nov. Der „Sportverein 1920‟ Höchſt hat
als erſter Verein den anſehnlichen Betrag von RM. 60,— für die
Winterhilfsſammlung zur Verfügung geſtellt.
Gernsheim, 24. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
23. Nov.: —0,94 Meter, am 24. Nov.: —0,98 Meter.
Siraßenbericht
für die Woche vom 25. November bis 1. Dezember.
(Mitgeteilt vom Deutſchen Automobil=Club, Gau 15 „Weſtmark”
Bezirk Starkenburg und Rheinheſſen.)
Fernverkehrsſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
42 Darmſtadt—Dieburg (zwiſchen Roßdorf und Dieburg) am 26.
11. von 7 bis 16 Uhr geſperrt. Umleitung: Einſiedel
Hauptſtraßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Pfungſtadt—Hahn vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Pfungſtadt—Eſchollbrücken—Crumſtadt—Bruchmühle.
Sonſtige Straßen in Starkenburg und Rheinheſſen:
Darmſtadt—Gräfenhauſen vom 13. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt Umleitung: Arheilgen-Wixhauſen oder Weiterſtadt—
Schneppenhauſen.
Darmſtadt—Eſchollbrücken vom 28. 11. 1933 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Eberſtadt-Pfungſtadt.
Heppenheim-Juhöhe—Mörlenbach (beim Bahnübergang
Mörlen=
bach) für ſchwere Fahrzeuge geſperrt. Leichtere Fahrzeuge
wer=
den über eine Notbrücke durch die Bahnſtraße umgeleitet.
Um=
leitung für den Durchgangsverkehr: Lörzenbach oder Weinheim.
Reinheim—Groß=Bieberau Klm. 16,6—18,8 vom 29. Oktober bis
auf weiteres. Umleitung: Hahn.
Cf. Birkenau. 22. Nov Unterhaltungsabend zu
gunſten des WHW. Die Ortsleitung der M
V.
veranſtal=
tete zugunſten des Winterhilfswerkes hier einen
Unterhaltungs=
abend, der außerordentlich gut beſucht war. Zur Ausgeſtaltung
des Abends wirkten die Ortsvereine mit. Eine Spielſchar brachte
ein Volksſtück des Heimatdichters Gg. Löffler zur Aufführung.
Eine beſondere Note erhielt der Abend dadurch, daß der
Ver=
faſſer des Stückes perſönlich anweſend war und einige eigene
Dich=
tungen aus neueſter Zeit zum Vortrag brachte.
Dp. Zwingenberg. 23. Nov. Die hieſige HJ. hatte für geſtern
in den Löwenſaal zu einem Sing= und Spielabend eingeladen,
wel=
cher gut beſucht war. Hitlerjugend. Jungvolk, die
Gebietsführer=
ſchule III. Zwingenberg und der Muſikzug des Bannes 115
geſtal=
teten den Abend durch Lieder, Sprechchöre. Militär= und
Fanfaren=
märſche zu einem mitreißenden Erleben. Allen Darbietungen wurde
Beifall gezollt. Im Mittelpunkt des Abends ſtand ein kerniger
Vor=
trag des Leiters der Gebietsführerſchule Horn.
D. Biblis, 24. Nov. In der Hauptſtraße ereignete ſich geſtern
abend ein bedauerlicher Unglücksfall dadurch, daß infolge Rutſchens
eines Autos auf der ſchmierigen Straße ein junger Mann
umge=
fahren wurde. Zum Glück ging der Unfall noch verhältnismäßig
glimpflich ab. — Ein junger Burſche wurde auf ſeinem Fahrrad
auf der Landſtraße von Bobſtadt nach Biblis angefahren und mußte „In nuts 9
mit inneren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden .
Beim Abzackern eines Ackers ſtürzte das Pferd eines hieſigen Land= — den 704
wirts in einen Graben und konnte erſt nach vieler Mühe
unter=
beſſe
Mithilfe einiger Bauern geborgen werden. — Ungefähr 35
Arbei=
ter haben in 7 Partien im hieſigen Gemeindewald mit dem Holz== deW0dh
ſchlagen begonnen. — Die neu erſtellten Gärten zwiſchen Weſchnitz ;90
und dem ſüdlichen Teil des Dorfes ſollen jetzt vergeben werden, Hugaſe
wozu ſich ungefähr 180 Intereſſenten gemeldet haben.
e
Be. Groß=Gerau, 23. Nov. Zum 1. Vorſitzenden des Aſtheim==
Erfelder Entwäſſerungsverbandes wurde in der
letzten Sitzung Bürgermeiſter und Kreis=Landwirtſchaftlicher Fach= AAn
berater Hauf ernannt. Der ſeitherige Vorſitzende Dr. Deh==
2Wer
Zue=
linger vom Weilerhof wurde zum Ehrenvorſitzenden des Ver==M==
Zeit
bandes ernannt.
des
Be. Groß=Gerau, 23. Nov. Der hieſige Einzelhandell
E=
war in einer Sitzung zuſammengekommen, um die zu
ergreifen=
den Werbungsmaßnahmen zu Weihnachten zu beſprechen. Wahr=, iſt
ſcheinlich wird ein Preisrätſelwettbewerb durchgeführt werden
und ein Schaufenſterwettbewerb.
dm 9.
d den Au
Aus Rheinheſſen.
IPD. Worms, 23. Nov. Zwei Bäckereien in WormssEe
polizeilich geſchloſſen. Bei den in letzter Zeit wiederholty /.en
44
vorgenommenen Kontrollen des Brotgewichtes wurde in den
Bäckereien Joſef Bergold und Valentin Haxaire an zwei verſchie= Tagen im Laden zu leichtes Brot für den Verkauf vorgefun== Ah elt”
eſe Al.
den. Da die beiden Bäckermeiſter ſich das Ergebnis der Kontrollenn u
rS
nicht zur Warnung dienen ließen und bei ihnen erneut minder= Brot für den Verkauf vorgefunden wurde, wurden dieu us der all
ung der he
beiden Bäckereien mit Ermächtigung der Preisüberwachungsſtelle
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des Heſſiſchen Staatsminiſteriums polizeilich geſchloſſen, und zwarn
vor
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Tage. Gegen beide Bäckermeiſter wurde außerdem ein Strafver==
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ſumtag, 25. November 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 325 — Seite 9
Vom Büchertisch.
M neues Buch über die altheſſiſchen Landſkände.
in den Tagen, da Napoleon auszog, um Preußen
niederzu=
en. Heſſen=Darmſtadt aber durch ſeinen Eintritt in den
Rihebund ihm Gefolgſchaft leiſten mußte, am 1. Oktober 1806
hauer ſeit wenigen Wochen zum Großherzog aufgerückte
Land=
pcludwig die ſeit Jahrhunderten beſtehende landſtändiſche
Vößiſſtung ſeines Fürſtentums aufgehoben. Vierzehn Jahre
ſpä=
teyx ut er ſeine Unterſchrift unter das Geſetz gegeben, das eine
norne”, eine nach Maßgabe der herrſchenden, überwiegend
frannſiſchen Staatsphiloſophie geſtaltete Verfaſſung und
Volks=
venitung einſetzte. Wenn wir vor wenigen Jahren durch das
Buvon Stadtarchivar Adolf Müller eine neue Beleuchtung der
krittien Zeit von 1820 erhalten haben, ſo verdient doch der
Urdugang des alten Zuſtandes nicht weniger eine Betrachtung
lo as Aufkommen des neuen. Denn wenn auch dieſe alten
geſzüſen Landſtände, entſtanden in der Jugend Philipps des
Gyüognütigen, im 18. Jahrhundert nur noch wenig von ihrer
alug ſtaats= und volkspolitiſchen Bedeutung hatten, vielmehr
unuu dem Druck der abſolutiſtiſchen Landesherren verkümmert
parre uund den Aufklärern als veraltet galt, ſo trugen doch ihre
ar noch immer das Gepräge einer echten geburtsſtändiſchen
Valſigertretung, die nur einer gründlichen Reform und
Ergän=
zumgſedurft hätte, um lebensfähig zu bleiben. Vielleicht gerade
des hb waren ſie den Vertretern des bürokratiſchen
Regierungs=
ſyſtuen franzöſiſcher Prägung, die eine Nivellierung der
Unter=
tamehaft erſtrebten, ein Dorn im Auge.
eher dieſe alten Stände belehrt uns jetzt das Buch eines
jumm Hiſtorikers: Fritz H. Herrmann: Der
Unter=
gaun der altheſſiſchen Landſtände I:
Die
Ver=
fauſing der heſſen=darmſtädtiſchen Landſtände
am lusgange des 1
Jahrhunderts (erſchienen als
eint II, der von der Hiſtoriſchen Kommiſſion herausgegebenen
Qutzün und Forſchungen zur heſſiſchen Geſchichte, im Heſſiſchen
ztckaverlag 1933). In den altheſſiſchen Landtagen traten die
Ständ
der Prälaten, Ritterſchaft und Landſchaft zuſammen;
der Landſchaft verſtand man die Abgeſandten der 25
Heſſens die urſprünglich auch als Vertreter der
Bauern=
ſchart galten, dieſe Funktion aber nur noch ſehr unvollkommen
en.
Wir erfahren das Nötige über den Geſchäftsgang in
dem ßten Landtagen des 18. Jahrhunderts, über die
Zuſtändig=
ſr Stände und über die wichtige Frage, inwiefern ſie als
Vollsertretung anzuſehen waren. Der Verfaſſer hat aus den
ſehrt ſckenhaft erhaltenen handſchriftlichen Materialien ein ſiche=
Dd des Zuſtändlichen geben können. In einem zweiten
hird er eine Darſtellung dieſer letzten Landtage ſelbſt geben.
rwarten davon eine Kenntnis der politiſchen Kräfte und
Aichkeiten, die in jener Zeit der vorgeſchrittenen Aufklärung
franzöſiſchen Revolutionsideen ſich der alten
Landtags=
bedienten, um den neuen und dringlichen Aufgaben des
ideten Staatsweſens gerecht zu werden. Wir hoffen, daß
Arfaſſer ſein Verſprechen bald einlöſt,
Prof. Dr. W. M. Becker.
Adolf Dreyer: Hans Friedrich Blunck — Sicht des Wexkes.
Bildern nach Holzſchnitten von Klaus Wrage. 187 Sei=
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Ain=Charlottenburg 2.)
reiche und vielſeitige Schaffen des Präſidenten der
Reichs=
ſchrinu mskammer, in dichteriſchen Schöpfungen ſowie in
gedank=
heun Uuseinanderſetzungen mit den Fragen unſerer Zeit, iſt im
einer Meiſterauswahl, die das Beſte und Tiefſte ſeiner
Gedich= Märchen, Romane und Reden in einem Bande
verſam=
melt ufgefangen. Von der germaniſchen Urzeit über „
mittel=
alte lhes Menſchtum bis zum Aufbruch unſerer Tage, führt in
gewaligem Bogen ſein Werk als echter Ausdruck deutſchen
We=
en=
Schickſals. Dreyer, dem Dichter innerlich verbunden,
fan.
dieſer Ernte des Lebens nicht nur den richtigen Weg,
ABluncks Schaffen führt, er gibt zugleich in einer
vorzüg=
lie
großgefaßten Monographie biographiſch und kritiſch ein
Geſtalt des Dichters und ſeiner Kämpfe um unſer
leden ohne Hemmungen. Eine, Rednerſchule mit praktiſchen
Verlagshaus G. m. b. H., Stuttgart.
richtige Worr am richtigen Platze geſprochen, hat ſchon
Hier iſt der Uebungsplan, den man braucht, um
ſchlag=
überzeugend und intereſſant reden zu können. Selbſt
Hem=
beſeitigt und überwunden werden.
Hindenburg. Von Dr. Fritz Hartung. Profeſſor der
Ge=
ſchichte an der Univerſität Berlin. (Reclams Univerſal=
Biblio=
thek Nr. 7260. Gebunden 75 Pfg.)
Unter den vielen Büchern über Hindenburg nimmt das
vor=
liegende einen beſonderen Platz ein. Der Verfaſſer beherrſcht wie
kaum ein zweiter den geſchichtlichen Raum, in dem ſich Leben und
Taten des großen Feldherrn und Staatsmannes abgeſpielt haben.
Seine Darſtellung beſchränkt ſich daher nicht auf die äußeren
Linien, ſondern greift auf die tiefer zugrunde liegenden
Verhält=
niſſe und Kräfte zurück. Die Schilderung des Anteils Hindenburgs
am Weltkriege z. B. iſt zugleich eine eindringende Analyſe der
militäriſchen und politiſchen Lage Deutſchlands, die Hindenburg
während vier Jahren durch ſeine genialen Taten zu meiſtern
wußte. Ebenſo gibt das Kapitel über den Reichspräſidenten eine
von hoher geſchichtlicher Warte geſehene Darſtellung der deutſchen
Nachkriegsgeſchichte, aus der die Leiſtungen Hindenburgs in ihrer
vollen Bedeutung hervortreten.
Edgar Dacqué: Vom Werden des Erdballs. Mit Abbildungen.
(Reclams Univerſal=Bibliothek. Nr. 7270. Gebunden 75 Pfg.)
Das neue Werk des berühmten Gelehrten, der durch ſeine
For=
ſchungen über Urwelt, Sage und Menſchheit bahnbrechend gewirkt
hat, erfüllt einen ſchon vielfach ausgeſprochenen Wunſch: endlich
einmal in gemeinverſtändlicher und anſchaulicher Form den
Auf=
bau des Erdkörpers, die Geſtaltung der Erdrinde, das Werden der
Kontinente und der Tiefſee, die Auffaltung der Hochgebirge nach
neueren Geſichtspunkten behandelt zu ſehen. Es wird gerade heute
beſonders intereſſieren, zu erfahren, daß alte, ja vielleicht uralte
Anſchauungen von der Verwobenheit der Erde mit kosmiſchen
Ge=
walten ungeahnte Erklärungen auch für kataſtrophales
urwelt=
liches Geſchehen eröffnen.
Hans Schoeneich: Die ihr Heimatland verließen. Wege und
Schick=
ſale deutſcher Auswanderer. (Reclams Univerſal=Bibliothek
Nr. 7265. Gebunden 75 Pfg.)
Dem neuen Deutſchland iſt das Bewußtſein der Verbundenheit
mit allen Volksgenoſſen in der Welt ſo lebendig geworden wie
nie zuvor. Aber während über den Kampf des Grenz= und
Aus=
landsdeutſchtums eine ſehr zahlreiche Literatur vorliegt, gibt es
kaum eine Ueberſicht darüber, wann, in welcher Zahl und auf
welchen Wegen die ungezählten Deutſchen das Mutterland
ver=
laſſen haben, die uns im Laufe der Jahrhunderte verloren
gegan=
gen ſind. Das Bändchen gibt eine knappe, aber umfaſſende
Ueber=
ſicht über dieſe Grundfrage unſerer Volkstumsbeſinnung: Wo ſind
unſere Brüder in der weiten Welt geblieben? Anſchauliche
Einzel=
bilder zeigen uns beſonders lebendige Beiſpiele der
Auswande=
rungsgeſchichte.
Der heldiſche Schiller. Eine Gedichtsauswahl. Herausgegeben und
eingeleitet von Gerhard Fricke. (Reclams Univerſal=
Bibliothek Nr. 7262. Gebunden 75 Pfg.)
Wir ſehen heute Schiller anders als unſere Väter und
Groß=
väter. Er iſt uns weniger der „Klaſſiker” als der große lebendige
Menſch, der leidenſchaftliche Kämpfer für Freiheit und Ehre, der
heldiſche Dichter. Die neue Sammlung von Profeſſor Dr. Gerhard
Fricke ſtellt dieſen Kämpfer und Helden heraus. Von Schillers
tevolutionären Jugendgedichten „in tyrannos”, den
überſchweng=
lichen Natur= und Weltphantaſien, in denen der dionyſiſche Drang
ſo herrlich überſchäumt, fließt der Strom ſeiner Dichtung geklärt
und gereinigt zu den ſpäteren Schöpfungen, die das Ringen um
innere Freiheit, um heldiſche Ueberwindung in hoher Meiſterſchat;
geſtalten. Ein Grundzug geht durch dieſe Sammlung, ein
gewal=
tiges Pathos.
— Das Wunder in der Wies, Erzählung von Marianne v.
Zieg=
ler, (H. Hugendubel=Verlag, München.)
Zwiſchen Oberammergau und Steingaden erhebt ſich mitten in
einſamen Bergwäldern die Wallfahrtskirche in der Wies die
reinſte Schöpfung des bayeriſchen Rokoko. Aus tiefer Frömmigkeit
geboren, dem heiligen Heimatboden entwachſen, iſt ſie das
leben=
digſte Denkmal ihres Erbauers Dominikus Zimmermann, der in
dieſem Werke=Ausdruck und Vollendung ſeines ganzen Lebens
fand. Aus dem Dämmer des Weſſobrunner Forſtes, der ſeine
Kindheit umgab, ſchreitet der Meiſter durch Arbeit und Mühen
ſvielen und Reden zu verſchiedenen Gelegenheiten. Von den Weg zum langſam wachſenden Erfolg, um endlich beim Bau
Nartini. Preis nur 1,10 RM. Poſtgeld 8 Pfg. Süddeut= der Wieskirche über ſich ſelbſt hinaus zu wachſen zur künſtleriſchen
Vollendung. Aber nach dem rauſchenden Triumph am
Ein=
weihungstag ſtreift er Ruhm= und Ehrſucht von ſich ab. um ſein
Menſchen zum Erfolg und zum Vorwärtskommen ver= Leben ausklingen zu laſſen im Schweigen der Natur, zu Füßen
ſeines größten Werkes, in dem er nur mehr ein Geſchenk der
gött=
lichen Gnade ſieht. — Sicher wird dieſes beſchauliche Büchlein,
die ſich im täglichen Leben — alſo nicht nur am Red= das von E. v. Rummel mit einer großen Anzahl ganz entzückender
— bemerkbar machen, können mit Hilfe dieſer Schule Illuſtrationen ausgeſtattet wurde, ſich in kurzer Zeit die beſondere
Liebe aller Bücherfreunde erwerben.
— Das Buch vom Gaucho Sombra, Von Ricardo Guiraldes.
(Bruno Caſſirer.)
Es iſt die künſtleriſch verklärte, herbe, ſchwermütige und
freundliche Geſchichte der Lehrjahre des Verfaſſers, die er in der
Pampa durchlitten und durchkoſtet hat an der Seite des
wetter=
harten Gaucho Sombra. Dieſer, ein moderner Centaur, ein Chiron
der Steppe, wird ſein Führer und Gevatter, ſein großer
natur=
hafter und menſchlicher Freund, ſein einziger echter Erzieher und
Schutzherr im Zeitalter der überbildeten Groß=Städte und des
allgemeinen Mißtrauens. Wie dramatiſch und verſchmitzt die erſte
Begegnung des vorlauten Kleinen mit dem bewunderten Gaucho,
der ihn mit geſpielter Geringſchätzung und dann mit wachſendem
Ernſt behandelt, und wie groß und ſtill das letzte
Auseinander=
gehen, nachdem der Junge zum Mann geſchmiedet iſt. —
Leo=
polde Lugones, einer der namhafteſten argentiniſchen
Ro=
manciers. ſchrieb in „La Nacion” (Buenos Aires): Dieſes Buch
flößt vor allem Vertrauen ein in den Charakter der Nation, der
daraus mit einem einfachen erzenen Klang ſich zu erkennen gibt.
Landſchaft und Menſch offenbaren ſich in ihren großen
Eigenſchaf=
ten: Hoffnungsfreudigkeit und Kraft. Welch edles Land, das
ſol=
ches Leben zeugt! Welch großer Triumph auf dem glänzenden
Weg zu Glück und Schönheit, und welch berechtigter Erfolg des
Dichte
— Hans Heinrich Ehrler: „Die drei Begegnungen des Baumeiſters
Wilhelm”, Roman. (Leinen 5,50 RM. Albert Langen=Georg
Mueller. München.)
Dieſes rührende Buch ſchuf ein echter Dichter, dem es ernſt iſt
mit ſeiner Verantwortung vor dem Schickſal der Geſamtheit. Der
Schwabe Hans Ehrler nimmt in ſeinem Geſamtwerk die hohe
Ueberlieferung der deutſchen Klaſſik und Romantik bewußt auf;
ſein neues Buch, das er nach längerem Schweigen ſeinem Volke
ſchenkt, wuchs auf eben dieſem Boden einer ſicheren
Ueberliefe=
rung, bringt aber darüber hinaus eine lebendige
Auseinander=
ſetzung mit unſerer Gegenwart. Ehrler geſtaltet in den „Drei
Be=
gegnungen des Baumeiſters Wilhelm” den Lebensweg eines
ſuchenden jungen Menſchen, ſeine Entwicklung vom Jüngling zum
Mann — und zugleich Kriſis. Kataſtrophe und beginnenden
Auf=
bruch unſerer Zeit. Innere Leuchtkraft gewinnt die Dichtung durch
den ruhenden Hintergrund einer religiös=metaphyſiſchen
Ord=
nungswelt, wie ſie dem chriſtlichen Glauben ſich darſtellt. Es iſt
ein ſchönes Buch, deſſen bewegtes Geſchehen doch im Letzten auf
einem ſtillen Grunde ruht, das auch den Leſer hinführt zu ſtiller
Beſinnung. Wie eine edle Melodie umfängt die gehobene Sprache
des Dichters, die den feinſten Schwingungen der Seele nachgeht,
ſeine Geſtalten und macht das Mitleben an ihren Schickſalen zu
einem weit über eine gewöhnliche Romanlektüre hinausgehenden
Genuß.
Robert Hohlbaum: „Stein. Der Roman eines Führers.” (
Lei=
nen 5,80 RM., Verlag Albert Langen=Georg Mueller).
„Menſchen machen die Geſchichte”, dieſe Ueberzeugung hat vie
brennende Gegenwart uns Menſchen dieſer Zeit eingehämmert.
Wir wiſſen, daß nicht der „Zeitgeiſt”, dieſe anonyme, unfaßbare
Macht, daß nicht die Wirtſchaft das völkiſche Schickſal beſtimmt,
ſondern daß der leidenſchaftliche Einſatz von Männern allein
im=
ſtande iſt, die ſchleifenden Zügel der entfeſſelten Zeit an ſich zu
reißen, das Schickſal zu meiſtern und die Entwicklung des
Kom=
menden vorzuzeichnen. Was Wunder, daß der Dichter als der
Be=
wahrer des inneren Gedächtniſſes der Nation zurückgreift auf die
großen Geſtalten unſerer Geſchichte, um ſeinem Volk in der
Be=
ſchwörung der Heroen der Vergangenheit den Glauben zu
ſtär=
ken für den Kampf der Gegenwart und den Mut zu geben für die
Geſtaltung der Zukunft! Mit den reichen Mitteln einer
bezwin=
genden Sprach= und Darſtellungskraft beſchwört Robert Hohlbaum
in ſeinem Roman die erſchütternde und entſcheidende Zeit
deut=
ſcher Erniedrigung unter napoleoniſcher Fremdherrſchaft und, in
ihrem Brennpunkt, die ragende Geſtalt eines der Größten unſerer
neueren Geſchichte, die leidenſchaftlich=deutſche Perſönlichkeit des
Reichsfreiherrn vom Stein. In mehr als einem Sinne iſt dieſes
Buch von Stein, dem Retter Deutſchlands, dem bleibenden
Bei=
ſpiel wahren Führertums ein echtes Volks=Buch, das wir in
dieſen erhebenden Tagen des deutſchen Aufbruchs als beglückende
Gabe dichteriſchen Reichtums dankbar begrüßen und für immer
bei uns aufnehmen.
Richard Blaſius: Die Kleinodien des Scheichs Mohammed. (
Ganz=
leinen 2,50 RM. Leipzig, A. H. Payne=Verlag.
Der tückiſche „Heilige von Tarudant”, ein Gauner, der ſeiner
unmittelbaren Abſtammung vom Propheten Mohammed nicht
ge=
rade Ehre macht, bringt den im Innern Marokkos weilenden
deutſchen Reiſenden mehrfach in nicht geringe Lebensgefahr, und
es bedarf ſchon des ganzen Scharfſinns und der genaueſten
Kennt=
niſſe der Landesſitten und Gebräuche, um ſich aus allen Gefahren
wieder heerauszuwinden. Dolf Karſten gewinnt in dem Scheich
Mohammed einen klugen Freund, dem er mehrfach
außerordent=
liche, wenn auch ſehr gefahrvolle Dienſte erweiſt. So erleben wir
a. eine dramatiſche Löwenjagd, einen Hahnnkampf und die
nach erbitterten Kämpfen vollzogene Ausſöhnung zwiſchen zwei
lange verfeindet geweſenen Stämmen.
UON C. BRUCC
allo, wer iſt da?” fragte er laut.
„h bins”, antwortete eine ruhige Stimme.
„Erren?
Kwar Berren.
wo kommſt du denn her?” fragte Prim und verbarg
inet herblüffung nicht.
As dem Gefängnis”, ſagte Berren trocken.
„las ſuchſi du denn hier um dieſe Zeit?”
ich wollte ſehen, wo der Tote geblieben war.”
wirſt du nicht viel Glück haben. Das haben andere
Aweuch ſchon getan und ſind zu keinem Ergebnis gekommen.”
enn haben ſie es nicht gründlich genug getan.”
Uas heißt da? Hier iſt jede Handbreit Boden unterſucht
orirAl”
Aren hatte eine Taſchenlampe angeknipſt. „Habt ihr dort
Ge ſucht?‟ Er leuchtete auf eine Stelle, wo er die angekohl=
Acken und Sparren beiſeite geräumt hatte. Darunter war
Ne3 roſtete Blechplatte zum Vorſchein gekommen, die Berren
Vehellt hatte. „Schauſt du”, ſagte Berren und leuchtete in
* *3h hinunter, „da liegt er. In einem ausgetrockneten
Brun=
en,7A den niemand gedacht hat.”
wie biſt du denn darauf gekommen?” fragte Prim
tal)z
rch Nachdenken, Prim”, ſagte Berren und ſteckte die
9ſ0=Klornpe wieder ein und ging. „Gute Nacht, Prim”, rief
inm
X.
halbe Stunde vorher war Liſſer im Dorf aufgetaucht.
SAe, was er fragte, war: „Was macht Karſten?"
iſt krank”, hieß es, „und hat ſeit einigen Tagen ſein
MRt nicht mehr verlaſſen.”
ber ging gleich zum Vennkrug, wvo Karſten wohnte, und
FeeEſer dem Schankzimmer die dunkle Stiege zu ſeinem
Det pinauf. Er ſchien aus irgendeinem Grunde vergnügt.
ſiten Abend. Herr Karſten”, ſagte er und legte ſeinen
Nra Aeinen Stuhl und zog umſtändlich ſeine Handſchuhe aus,
hn as
er nie, ſelbſt in der heißeſten Sonne nicht zu ſehen
Javt=
ſen, der mit dem Rücken zur Tür vor dem Tiſch ſaß,
hatte den Kopf gewandt. Er ſchien nicht einmal ſonderlich
über=
raſcht. „Jetzt beginnt alſo das Gericht”, ſagte er ſpöttiſch.
Liſſer zog einen Stuhl herbei, ſetzte ſich und ſchlug die Beine
übereinander. „Herr Karſten”, ſagte er, „wer hat Sie in der
letzten Zeit beſucht?”
„Ich hatte keinen Beſuch.”
„Richtig, es war kein Beſuch, im Gegenteil, es war ein
un=
angenehmer Gaſt. Und Sie haben ſich ja auch nicht im Dorf
mit ihm getroffen, ſondern draußen in der Heide, wo es ein
bißchen ſtiller iſt und die Möglichkeit nicht ſo beſteht, daß man
geſehen wird. Was haben Sie wohl mit ihm beſprochen?”
„Ich habe niemand in der Heide getroffen.”
„Ganz richtig, Sie haben niemand getroffen, Sie ſind
ſo=
zuſagen von jemand getroffen worden.”
„Ich weiß nicht, von wem Sie ſprechen.”
„Von jemand getroffen worden, der im bürgerlichen Leben
Kaſchwitz heißt, unter Kollegen Pitt gerufen wird, vor drei
Jahren aus dem Sonneberger Zuchthaus entlaſſen wurde und
ſeit dieſer Zeit im Verdacht ſteht, an mehreren noch ungeklärten
Verbrechen beteiligt zu ſein. Was wollte dieſer Mann von
Ihnen? Oder muß ich fragen, was wollten Sie von dieſem
Mann.”
Karſten hatte den Kopf geſenkt.
„Kaſchwitz hat in der Nähe von Berreus Hof auf Sie
ge=
wartet. Sie ſind dann zuſammen in die Heide hineingegangen,
ſind aber nach einiger Zeit wieder allein zurückgekommen.”
Karſten ſchwieg weiter.
„Zwei Tage nach dieſem Zuſammentreffen iſt Kriſtens
Scheune in Brand geraten, und in ihrer Aſche hat man einen
Toten gefunden. Beſteht ein Zuſammenhang zwiſchen dieſem
Ereignis und dem Stelldichein in der Heide: Oder wollen Sie
immer noch leugnen, daß Sie mit Kaſchwitz oder Pitt
zuſam=
mengetroffen ſind?"
„Ich will nichts leugnen”, ſagte Karſten. „Pitt iſt hier
ge=
weſen, aber es hat nichts mit der Scheune zu tun.”
„Was wollte er von Ihnen?”
” ſagte Karſten ſchwer, „er wollte mich er=
„Er — er
preſſen. Ich habe mal eine Dummheit gemacht."
„Gewiß, in Görlitz.”
„Wenn Sie alles ſo genau wiſſen —‟
„Er wollte Sie erpreſſen, ſagten Sie. Sind Sie darauf
eingegangen?”
„Nein — nein —” ſagte Karſten heftig, „er iſt wie das
ſchlechte Gewiſſen hinter mir her geweſen. Die ganzen Jahre,
Nein, ich habe ihm nichts gegeben.”
„So. Er iſt alſo wieder fortgegangen. Aber man hat ihn
nicht mehr geſehen.”
„Er iſt über die Heide fort.”
„Iſt das anzunehmen? Pitt iſt eine Verbrechernatur. Iſt
das anzunehmen, daß er ſich gutmütig von der Stelle trottet,
nach dem er nichts bekommen hat? Er wußte doch, daß Sie hier
im Dorf die Rolle eines angeſehenen Mannes ſpielen. Vielleicht
wußte er ſogar noch mehr. Es iſt doch bekannt, daß Sie ſich
um die Gunſt einer gewiſſen jungen Dame bewarben.”
„Er hat mir gedroht und iſt fortgegangen.”
Liſſer hatte ſeine Brille abgenommen und reinigte
umſtänd=
lich die Gläſer. „Herr Karſten”, ſagte er, ganz vertieft in dieſe
Beſchäftigung, „einige Zeit ſpäter, nachdem Sie mit Ihrem
Kompagnon —
„Kaſchwitz iſt nicht mein Kompagnon”, wehrte ſich Karſten.
„Nachdem Sie mit Pitt in der Heide verſchwunden ſind,
hörte Berren einen Schuß fallen.” Liſſer hatte die Brille wieder
aufgeſetzt. Die Gläſer funkelten, und ſchaute Karſten an.
Der war einen Ton bleicher geworden.
„Nun, Herr Karſten”, ſagte Liſſer, als jener ſchwieg, „
wer=
den Sie mir jetzt zur Antwort geben, daß das ein
Kaninchen=
jäger geweſen iſt? Der Schuß muß Sie einigermaßen erſchreckt
haben, denn kurze Zeit darauf kamen Sie ziemlich verſtört aus
der Heide zurück. Wollen Sie mir nicht eine Erklärung geben?
Sie ſprachen eben ſchon einmal vom ſchlechten Gewiſſen, mir
ſchien es immer ſchon vom erſten Augenblick an, wo ich Sie ſah,
ſchien es mir, als ob Ihnen Ihr ſchlechtes Gewiſſen zu ſchaffen
mache. Habe ich Sie nicht gewarnt, Herr Karſten, achten Sie
auf Ihr Seelenleben? Sie mögen denken, daß das ſchlecht
aus=
gedrückt war, aber ich verſichere Ihnen, daß ich mich ganz
außerordentlich dafür intereſſierte. Wer hat geſchoſſen, Herr
Karſten?"
Karſtens Kopf war tiefer geſunken. „Ich.”
„Ein vernünftiges Wort” ſagte Liſſer. „Und nun können
wir endlich weiter gehen. Wie haben Sie den Toten in die
Scheune geſchafft?
(Fortſetzung folgt.)
e
Verautwortlich für Politik und Wirtſchaft: Nudolf Mauve; für Feuilleton Reich
und Auoland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für den Schlußdienſt: Audreas
Bauer; ſür den Haudel: Dr. C. 6.
Quetich; für den Sport; Karl Böhmann:
für „Die Gegeuwart”, Tagesſpiegel in Bild u. Wort: Dr. Herbert Nette; für den
Anzeigenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle, ſämtlich in Darmſtadt
D. N. X. 84. 22411, Druck und Verlag: L. C. Wittich, Darmſtadt, Nheinſtraße 23
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Sprechſtunden der Redaktion: Vormittags 12—1 Uhr, nachmittags 6—7 Uhr,
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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ckag, B5. November 1934
Ikkruppe vor dem Chef der Heeresleitung.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 325 — Seite 11
Fiſcher auf der Schulbank.
Aus dem Jahrtauſende alten Beruf des Fiſchers iſt heute eine Wiſſenſchaft geworden. In dieſer Er=
Artillerie Freiherr von Fritſch beſichtigte jetzt zum erſten Male, ſeitdem er auf dem kenntnis hat man in Deutſchland eine Fiſcherſchule geſchaffen, die in dem oſtpreußiſchen Städtchen
Poſten des Chefs der Heeresleitung ſteht, das Berliner Wachtregiment.
Lötzen eingerichtet wurde. Hier lernen die jungen Fiſcher alles, was mit der Fiſcherei zuſammenhängt.
Mich und Ausland.
EnKochftaxler im Prieſtergewand.
Fula. Vor dem hieſigen Schöffengericht hatte
e 44 Jahre alte Wladimir Bodnyk, aus
gebürtig, wegen Betrugs und
Paßver=
geſentzu verantworten. Der Angeklagte wurde
Af fin Amerika zum griechiſch=orthodoxen
Prie=
ſter giu iht. 1921 hielt er ſich in Braſilien auf, wo
der de Laß der Staatenloſen erwarb. Seit einer
Reihen vn Jahren treibt ſich Bodnyk in allen
mög=
ſichem ländern herum im Gewande eines
Geiſt=
ſchem ſet in Klöſtern und bei der
Pfarrgeiſtlich=
ſeit mupricht und Metzſtipendien entgegennimmt.
Von der Sonneberger Spielzeugfabrikakion.
feug Im Abder ſprach er im Kloſter Frauenberg in
mr.ßuldc pt. bat um Meßſtipentien und erzählte, er
ases habe Bl einem im vorigen Jahr in Magdeburg
i
u uf 14 Straßenbahn erlittenen Unfall einen
A—u Schad4 11 atz von 30 000 RM. geltend gemacht und
ud huch
Prozeß in dieſer Sache gewonnen. Das
dares Gelt ſäne er jedoch nicht mit ins Ausland
neh=
nen iu er wolle es dem Kloſter gegen Zahlung
Woon” krozent Zinſen überlaſſen. Am Frauenberg
tte tn aber ſchon bei früheren Beſuchen des
Ange Aüten in Fulda mit dieſem üble
Erfahrun=
gen gejacht und man übergab ihn der Polizei.
* dieſe iütlte vor allem Paßvergehen feſt. Der
An=
d geklagx hatte die bewilligte Durchreiſefriſt von
Tagt durch Deutſchland bereits um mehrere
pti) Toe Arſchritten Die Straßenbahnangelegenheit
i Wrdeburg ſtellte ſich als Betrugsverſuch
her=
tüh us. —4 Angeklagte hatte zwar einen Unfall
er=
liten) ne Klage war jedoch abgewieſen worden.
iadt
Zur 2)handlung ſtanden drei weitere Betrugs=
A” üll, ndenen Bodnyk rheiniſche Textilfirmen da=
—durch ſphädigt hat, daß er als Vertreter
Zahlun=
en ffü nicht beſtellte und auch nicht gelieferte
Varex ungenommen und das Geld für ſich
ver=
brauckt gt. Das Urteil lautete wegen
Betrugs=
verſuchsund Paßvergehens auf vier Monate und
eine Aüche Gefängnis. In den drei übrigen
Be=
trugsfäün gilt die Strafe durch das Amneſtie=
Leſetz 9 verbüßt. Die Unterſuchungshaft wurde
angeracet. Gegen den Angeklagten wurde Haft=
SM leiehl! /aſſen, da Fluchtverdacht beſteht.
(
Aresfeier der Univerſität Heidelberg.
Heilelberg. Donnerstag mittag beging im
Neuen hätſaal die 548 Jahre alte Univerſität
Hei=
delberhte Feier ihres Gründungstages. Im
Ver=
auf de von muſikaliſchen Darbietungen
umrahm=
ten Feit hielt Profeſſor Dr. Ernſt Krieck die
Feſt=
rede üb) Die neue Univerſität”.
Aider eines Mädchens in Flammen.
Aüe In dem Nachbarort Niederneiſen war
in jihes Mädchen mit dem Bedienen eines
Wichlälls beſchäftigt. Plötzlich wurden die
Klei=
dei deih Nädchens von den aus der Feuerung her=
Aöſchluunden Flammen in Brand geſetzt. Einer
ebends Feuerſäule gleich, lief das unglückliche
Mädchknu f die Straße. Auf ihre Hilferufe eilten
Nacban herbei, denen es gelang, die Flammen
Gnell /a erſticken. Mit lebensgefährlichen
Brand=
hundern urde die Schwerverletzte dem
Kranken=
haus z führt.
Sveres Verkehrsunglück in Wismar.
Eine Tote, drei Verletzte.
Wiuar. In Wismar ereignete ſich Freitag
Nachmi t, an einer verkehrsreichen Straßenkreu=
Ang 1 h ſchwerer Verkehrsunfall. Um den
Zu=
mmermall mit einem entgegenkommenden
Laſt=
kraſtwayn zu vermeiden, fuhr der Führer eines
weiten l aſtkraftwagens, deſſen Bremſe offenbar
Prſagnz auf den Bürgerſteig, wo zu dieſer Zeit
ſurker Agängerverkehr herrſchte. Dabei wurde
ine Iſge Einwohnerin überfahren und mit
wwerg; Verletzungen ins Krankenhaus
eingelie=
ſert, WNe wenige Minuten darauf ſtarb.
Außer=
dem Whien noch ein Kind, eine altere Frau und
Ein Mst leichter verletzt. Der Führer des
Laſt=
kaſtwargns wurde feſtgenommen.
Erſchüfkernde Zahlen.
275 Jahre Zuchthaus und 16 Jahre Gefängnis
im vommerſchen Brandſtiftungs=Prozeß.
Stettin. Mit dem Abſchluß des Prozeſſes
gegen Walter Papenfuß (Vater) iſt der Höhepunkt
der Prozeſſe gegen die Brandſtifterbande
Fecht=
ner und Genoſſen, die in mehreren Kreiſen
Pom=
merns zuſammen mit Hofbeſitzern zahlloſe
Brand=
ſtiftungen organiſiert hatten, überſchritten. 26
Pro=
zeſſe ſind ſeit Ende April d. J. abgewickelt
wor=
den; acht bis zehn Prozeſſe ſtehen noch aus. Im
ganzen wurden 53 Brandſtiftungsfälle behandelt.
50 Perſonen ſtanden in den bisherigen Prozeſſen
unter Anklage. Von ihnen ſind 42 verurteilt und
nur acht aus Mangel an Beweiſen freigeſprochen
worden. Rechtskräftig geworden ſind die Urteile
bisher gegen 30 Angeklagte, und zwar gegen ſieben
Brandleger und gegen 2 Beſitzer.
Geradezu erſchütternd iſt eine Bilanz der
Sira=
fen. Es ſind bisher insgeſam 274 Jahre 9 Monate
Zuchthaus, 16 Jahre 2 Monate Gefängnis und
279 Jahre Ehrverluſt ausgeſprochen worden.
Be=
merkenswert iſt, daß gegen Walter Papenfuß als
einen der größten Organiſatioren der
Brandſtif=
tungen an Einzelſtrafen bisher 32 Jahre
Zucht=
haus und 16 Jahre Ehrverluſt ausgeſprochen
wurden.
In den pommerſchen Kreiſen Pyritz und
Grei=
fenhagen iſt die Brandſeuche ſo gut wie gänzlich
gebannt. Im Kreiſe Randow iſt die
Kriminalpoli=
zei zurzeit tatkräftig an der Arbeit, die
Brand=
ſeuche zu beſeitigen.
Der Flug ins Glück.
In der Sonneberger Spielzeugfabrikation wird jetzt — wenige Wochen vor dem Weihnachtsfeſt —
naturgemäß mit Hochdruck gearbeitet. Unſer Bild zeigt oben links: Die Fabrikation von
Weihnachts=
männern. — Daneben: Ein Sonneberger Nußknacker. — Unten links: Der Weihnachtsmann auf Skiern.
Daneben: Puppen werden für ihre Reiſe unter den Weihnachtsbaum ausgeſtattet.
Jan Kiepura ſingk Unker den Linden.
Am Donnerstag abend erlebten die Berliner
auf dem Platz vor der Staatsoper Unter den
Lin=
den eine ungewöhnliche Ueberraſchung. In der
Oper hatte der weltberühmte und beliebte Tenor
in der „Tosca” den Cavaradoſſi hinreißend
geſun=
gen. Der Beifallsſturm, den der Künſtler erntete,
glich einem Orkan. Kein Wunder, daß ſich nach der
Vorſtellung eine vieltauſendköpfige Menge
be=
geiſtert auf dem Platz ſammelte, um den Sänger
bei ſeiner Abfahrt aus dem Opernhaus nochmals
ſtürmiſch zu feiern. Nach langen Minuten
gedul=
digen Wartens öffnete ſich die Türe des
Bühnen=
eingangs. Und hervor trat er. Brauſende Zurufe
hallten über den nachtdunklen Platz. Und Jan
Kiepura dankt lächelnd, lächelnd aber ſchlägt er
dann den weiten flauſchigen Mantel auseinander,
ſtellt ſich ein wenig in Poſitur. Und nun ſingt er
mit ſeiner wunderbaren Stimme über den Platz
und die Köpfe der Menge hinweg in Berlins
Bogenlampen=Scheinwerfer hinein. Als Zugabe:
„Heute Nacht oder nie” aus dem bekannten
Ton=
film „Das Lied einer Nacht”. Faſt ſcheint es die
Szene aus dem letzten Kiepura=Film „Mein Herz
ruft nach dir” Auch dort ſang Kiepura vor den
Toren der Oper in Monte Carlo, auch dort
um=
ringte ihn eine enthuſiaſtiſche Menge. Wie
an=
ders war es doch vor langen, langen Jahren, als
einmal Caruſo in Berlin gaſtierte. Nach der
Vor=
ſtellung hüllte er ſich ängſtlich in einen Pelz, ſchlug
den Mantel bis hoch über die Naſe zuſammen und
enteilte eiligſt in einem bereitſtehenden Auto. Jan
Kiepung=Cavaradoſſi aber ſchlägt den Mantel
aus=
einander, winkt leicht mit der Rechten, und dann
läßt er ſeine Stimme ſtrahlen, abſolut
erfolgs=
ſicher. Nun, die Berliner ließen es ſich auch nicht
nehmen und feierten den beliebten Künſtler noch
unvermittelter, noch ſpontaner, als vielleicht eine
halbe Stunde in den Räumen der Oper ſelbſt.
Kiepura hat mit der kleinen Szene vor dem
Opern=
haus Unter den Linden am Donnerstag abend
be=
wieſen, daß er nicht nur der „als=ob”=Spieler und
Sänger iſt, ſondern ein ganzer gewinnender
Menſch, ein faſt naiver Künſtler mit menſchlichen
und nicht Star=Allüren. Selbſt für das
ſenſotions=
gewohnte Berlin war dieſe „Zugabe” des Sängers
eine ganz große und gewinnende Ueberraſchung.
Kraftwagen mit Reichswehrangehörigen
verunglückt.
Ein Toter, ein Schwer= und zwei Leichtverletzte.
Altona. In der Nähe von Quickborn (etwa
20 Kilometer nördlich von Altona) geriet am
Freitag auf der Fahrt nach Hamburg ein
Perſonen=
wagen mit vier Reichswehrangehörigen am
Bil=
ſener Wohld auf abſchüſſiger Straße ins
Schleu=
dern. Er prallte mit voller Wucht gegen einen
Chauſſeebaum. Dabei wurde der Wagen völlig
zertrümmert. Von den Inſaſſen wurden der
Ober=
wachtmeiſter Nagel getötet und der Gefreite
Grog=
mann ſchwer verletzt. Der Führer des Wagens und
der neben ihm ſitzende Begleiter kamen mit
leich=
ten Verletzungen davon.
Schweres Autounglück bei Freiburg i. Br.
Freiburg i. Br. Auf der Landſtraße
Frei=
burg—Baſel, 200 Meter unterhalb St. Georgen
(Breisgau) ſtießen am Freitag nachmittag zwei
Perſonenkraftwagen in voller Fahrt zuſammen.
Dabei wurden zwei Perſonen getötet und eine
Frau ſchwer verletzt. Ueber die näheren Urſachen
des Zuſammenſtoßes iſt noch nichts bekannt.
Fräulein Lili Nielſen, die Tochter eines däniſchen
Möbelfabrikanten, auf dem Kopenhagener
Flug=
platz, von wo ſie nach Indien flog. Sie hat es
ſo eilig, weil einer der reichſten Fürſten Indiens
— Prinz Ozair von Kehdah — ſehnlichſt darauf
wartet, ſie heiraten zu können. Er hatte Fräulein
Nielſen während ſeines Studiums, in England
kennen und lieben gelernt. Da ſein Vater ſeine
Einwilligung zu einer ehelichen Verbindung nicht
gab, mußte der verliebte Prinz warten, bis ſein
Vater das Zeitliche geſegnet hatte. Da dies jetzt
eintrat, telegraphierte Prinz Ozair ſchleunigſt
ſeiner Lili, die hieraus die ſehr begreiflichen
Konſequenzen zog.
Zur Hochzeit im engliſchen Königshauſe
Prinz Georgs Hochzeitsgeſchenk für Prinzeſſin Marina von Griechenland,
die er bekanntlich Ende November heiraten wird, iſt ein Porzellanſervice für 18 Perſonen. Bei
der Bemalung, die jetzt ausgeführt wird, findet engliſches Gold Verwendung — d. h. Gold, das in
einer ſüdafrikaniſchen Mine gewonnen wurde, in der gleichen, die das Gold für die Trauringe des
jungen Paares geliefert hat.
Die Hochzeit im engliſchen Königshaus.
London. Die Flut der Hochzeitsgeſchenke für
den Herzog von Kent und die Prinzeſſin Marina
erreichte am Freitag abend ihren Höhepunkt mit
der Ueberreichung des Geſchenks des
Diplomati=
ſchen Korps, das dem Brautpaar in der
braſiliani=
ſchen Botſchaft von dem Doyen des Diplomatiſchen
Korps, dem braſilianiſchen Geſandten, in
Gegen=
wart ſämtlicher Botſchafter und Geſandten über=
reicht wurde. Das Geſchenk beſteht aus drei
ſilber=
nen Suppen=Terrinen.
Die Hochzeitsfeierlichkeiten beginnen am
Mon=
tag mit einem Staatsbankett im Buckingham=
Palaſt, der bereits mit Hochzeitsgäſten überfüllt
iſt. Von ausländiſchen Perſönlichkeiten iſt am
Freitag noch das norwegiſche Königspaar in
Lon=
don eingetroffen; das ſchwediſche Königspaar wird
am Montag erwartet. Für die Hochzeit am
näch=
ſten Donnerstag in der Weſtminſter Abtei wird
faſt die geſamte Innenſtadt abgeſperrt werden.
Großer Rauſchgiftſchmnggel.
* Die Wiener Kriminalpolizei iſt ſeit einiger
Zeit mit einem umfangreichen Rauſchgiftſchmuggel
beſchäftigt, der unter dunklen Begleitumſtänden
vor ſich gegangen iſt und bis in das Jahr 1928
zurückgeht. Bislang konnten vier Perſonen
er=
mittelt werden, ein Ehepaar Klemm, ein gewiſſer
Blauaug und ein gewiſſer Lamm. Alle vier
wur=
den verhaftet. Sie ſtanden in den Dienſten des
New Yorker Rauſchgiftſchiebers Sam Bernſtein
und haben erhebliche Mengen des Heroin nach
New York geſchmuggelt. Im Zuſammenhang mit
der ganzen Schmuggelaffäre haben ſich dann abe
noch zwei ſeltſame Todesfälle ereignet. So wurde
der aus Wien nach New York entſandte Ver= plötzlich in einem New Yorker Hotel
mit durchſchnittener Kehle aufgefunden. Kurze
Zeit darauf wurde dann in einer holländiſchen
Stadt ein weiterer Beteiligter der ganzen Affäre
auf der Straße tot aufgefunden. Es war ein
Wiener Apotheker und Rennſtallbeſitzer, der mit
dem Heroinſchmuggel ein Rieſenvermögen
er=
ſchlichen hatte. Die weiteren Unterſuchungen
er=
gaben, daß die Schmuggler mehrfach das
Rauſch=
gift in jüdiſchen Gebetbüchern über die Grenzen
gebracht hatten und es weiterhin auch verſuchten.
Die geſtern Verhafteten wurden auf Grund einer
Anzeige eines Pelzhändlers ermittelt und
feſtge=
nommen, den ſie an einem Coup zwar beteiligt,
aber nur ſehr ſchlecht ausgezahlt hatten.
der Einſturz auf dem Brüſſeler
Ausſtellungsgelände.
Brüſſel. Der Einſturz einer der
Seiten=
hallen in der belgiſchen Abteilung auf dem
Ge=
lände der Weltausſtellung 1935 hat, wie gemeldet,
ſechs Todesopfer gefordert. Zwei Arbeiter werden
noch vermißt. 21 ſind verletzt worden, doch ſind
ihre Verletzungen glücklicherweiſe nur leicht. Das
Eiſengerüſt der linken Seite des Gebäudes iſt an
drei Stellen, und zwar in einer Länge von 50
Me=
tern und in einer Breite von 40 Metern,
einge=
ſtürzt. Man rechnet damit, daß auch der noch
ſtehengebliebenne Teil des Gerüſtes einſtürzen
wird. — Die Rettungsarbeiten, an denen ſich als
erſte die in der benachbarten deutſchen Halle
be=
ſchäftigten deutſchen Arbeiter beteiligten, wurden
durch den faſt undurchdringlichen Nebel, der geſtern
nachmittag auf dem Ausſtellungsgelände herrſchte,
erſchwert.
Schweres Exploſionsunglück auf dem Thorner ten hat ſich nicht erhöht und beträgt 21.
Schießplatz. — Zwei Tote drei Schwerverletzte,
Bromberg. Auf dem Artillerieſchießgelände
bei Thorn ereignete ſich Freitag eine ſchwere
Ex=
ploſion, bei der zwei Perſonen getötet und drei
Garniſon veranſtaltete ein Scharfſchießen. Bei den
Schießübungen ereignete ſich ein Rohrkrepierer,
der das Geſchütz auseinanderriß. Zwei das Geſchütz
bedienende Kanoniere wurden auf der Stelle ge
tötet, drei andere Soldaten mußten in
ſchwerver=
letztem Zuſtande nach dem Krankenhaus gebracht sable=Inſeln und des Alfred Rudof Lorenz, des
werden.
Ein Jahr Zuchthaus für den franzöſiſchen
Handels=
attaché in Budapeſt wegen Ueberfahrens eines
Bauern.
Mailand. Das Gericht von Tolnezzo
verur=
teilte den Handelsattaché bei der franzöſiſchen
Ge=
ſandtſchaft in Budapeſt, Brillat, zu einem Jahr
Zuchthaus und Schadenerſatz. Er hatte mit ſeinem
Wagen in Tarvis (Iſtrien) einen Bauern tödlich
überfahren.
Verhängnisvoller Bombenfund. — Zwölf Verletzte,
Madrid. In Valencia ereignete ſich ein
ſchweres Exploſionsunglück. Ein Lumpenſammler
hatte einige mit Erde beſchmutzte Bomben gefunden
und verſuchte ſie in einer verkehrsreichen Straße
zu reinigen. Plötzlich explodierten die Bomben und
verletzten ſieben Kinder ſchwer. Dem
Lumpenſamm=
ler wurde die rechte Hand abgeriſſen. Vier weitere
Perſonen, die an jener Stelle vorübergingen,
er=
litten leichtere Verletzungen.
Schnellzug Brüſſel—Köln entgleiſt.
Brüſſel. Der Schnellzug Brüſſel—Köln mit
der Zugnummer 145 iſt Freitag nachmittag in der
Nähe von Landen bei Lüttich entgleiſt. Es hat den
Anſchein, daß das Unglück glimpflich verlaufen iſt
Wie es heißt, ſind der Lokomotivführer und drei
Reiſende leicht verletzt worden.
Exploſion in einem Getreideſilo.
Omaha (Nebraska). In einem
Getreideſpei=
cher ereignete ſich geſtern eine Staubexploſion, durch
die eine Perſon getötet und acht Menſchen ſchwer
verletzt wurden. Zwei Perſonen werden vermißt
Der Sachſchaden wird auf eine Million beziffert.
Wie jetzt endgültig feſtſteht, ſind bei dem
Hal=
leneinſturz auf dem Gelände der Weltausſtellung
acht Arbeiter ums Leben gekommen. Die zwei
Ar=
beiter, die noch als vermißt gemeldet wurden,
be=
finden ſich unter den Toten. Die Zahl der Verletz=
Das Räfſel der Galapagos=Inſeln.
New York. Durch ein Funktelegramm über
die rätſelhafte Auffindung der Leichen auf den
ſchwer verletzt wurden. Eine Batterie der Thorner Galapagos aufmerkſam gemacht, fuhr der Kapitän
eines Fiſchdampfers, Fred Oſtrem, zu der
Mar=
chena=Inſel. Er will dort die zwei Leichen, über
deren Auffindung wir bereits berichteten, als die
des Norwegers Arthur Eſtampa von den Indefati=
Begleiters der Baronin Wagner=Wehrborn, feſt
geſtellt haben. Kapitän Oſtrem ſoll angeblich alle
Einwohner der Galapagos kennen und iſt der
Mei=
nung, daß das Boot Eſtampas ein altes
Lotſen=
boot war, welches Eſtampa ſeinerzeit von Oberſt
Theodore Rooſevelt geſchenkt bekam, als er vor
mehreren Jahren die Charles=Inſeln mit Vincent
Aſtor beſuchte und dabei bei der Marchena=Inſel
Schiffbruch erlitt. Oſtrem erklärte, Eſtampa habe
Lorenz vor drei Jahren, als er ſich zur Jagd auf
die Charles=Inſeln begab, kennen gelernt. Die
Baronin Wagner=Wehrborn ſoll ihn drei Tage
lang gefangen gehalten haben, weil ſie ſich als
Herrin der Inſel betrachtete, Lorenz habe ihn dann
aus der Gefangenſchaft befreit. — Oſtrem berichtet
weiter, bei Eſtampa ſeien Briefe einer Frau
Witt=
mann und die Bekleidung eines kleinen Kindes
gefunden worden, die Eſtampa ohne Zweifel von
Frau Wittmann zur Weiterbeförderung erhalten
habe.
Die Havard=Univerſität
lehnt wiederum ein Stipendium ab.
Cambridge (Maſſachuſetts). Die Havard=
Univerſität hat ein von Matthew Mellon, einem
Neffen des früheren Finanzminiſters Mellon,
an=
gebotenes Stipendium in Höhe von 1500 Dollar
für ein einjähriges Studium in Deutſchland
abge=
lehnt. Die von der Univerſität dabei
eingenom=
mene Haltung ähnelt jener bei der Ablehnung
des von Hanfſtaengl angebotenen 1000=Dollar=
Stipendiums. Der Sekretär der Havard=Univerſität
Jerome Green erklärte, Mellon habe ſeine
Ab=
ſichten ſo ausdrücklich mit jenen Hanfſtaengls
iden=
tifiziert, daß ſich die Univerſität gezwungen ſah,
das Angebot abzulehnen.
Das 4Dadchen
19.
und die hieben Freuden
M353. Sie hieß Karoline, und die Angewöhnlichtel
des Namens in einer Zeit, die Mia und Babz,
Ka4it
½ Jo, Ogiſy und Gwen als erſie durchs Ziel geheil
ließ, iſt meine früheſte Erinnerung an ſie. Mäl
verſtehen Sie mich nicht. Karoline war gar nialt
unmodern. Sie war Abteilungsleiterin in eim
N
großen Firma, geſchäftstüchtig, fleißig und dacli
eine Meiſſerin in der Kunſt, ihr Geſicht ſchön zu machen, ohne das Auge diß
Bewunderers ihrer Figur zu beleidigen / Wie ſie mich aus einem Hau
zu geben, d0ß
fen ſtrampelnder Mädchen=
ge.
Land de
Großbet
und Sor
Wie
Negierun,
Anlage u
gewidmet
Verkehr
6
gung der
eines für
ſtare, monum
O.Aiſt die zwein lin den beri
8 rrifft man
*
Erinnerungk ibhe Frauen
*
Eu
Und Kareink zikeind, i0 7
G
ie Cracht dee
im ſeligen Walzerſchritt die dritte — am Abend, an dem ich zumf Unger Arbei
arme und Bubenbeine im KG.
Schwimmbad berausgriff,
um mir Unterricht im Crawlen
Tglict
A
erſten Male mit Onkel ausgehen durfte / Immer 1ei Mi end
945
Sweckme
gleiche, frohe und ausgeglichene Kamerad, das iſt Kerella ).nd Eilo
½½ (und ſeit dem Schwimmunterricht darf ich ſie alle poel Ngiſkanſcher
rationelle
Wochen beſuchen) 7 Als ich ſie geſtern überraſchef Mlätze ohneg
M allen Geg
wollte, fand ich ſie am Schreibtiſch — verlegen
Fremden
ole, it de
zum erſten Male, ſeit ich ſie fenne. „Es
Meie
iſt Adventszeit”, ſagte ſie, „Zeit zum Nach=
denken, wer mir Gutes getan hat in „J
dieſem Jahre, bewußt oder unbewußt. Hier A
ſiehſt Du ſieben Namen. Sie bedeuten ſieben
auf
— dan
Freuden, die mir geſchenkt worden find, und
die Mehrzahl der ſieben weiß wohl gar nicht, daß ſie es taten
„Da iſt Schweſter Martha,
die mir die Hand hielt in der
langen Nacht vor der
Ope=
ration. Da iſt Paul, der
Por=
tier des Bürohauſes, der
im rechten Augenblick ſagte:
„Wie ſchönſcheill
die Sonne heutt
Frollein”, als i
einmal ganz 11
zagt dachte, aldl!
ſei zu Ende. 20/
uche
der Omnibusſchaffner, der immer ein wenig wartet, wenn ich verſpätelit
in Wichite
Halteſtelle laufe. Oa iſt Fräulein Berger, Herr Schmidl,)0 e Gndrs gum=
A
Nenderinu
Mutter Moſer und nicht zuletzt der kleine Fritze, der ſo wundel
voll ſpucken kann und mir das Murmelſpielen beigebracht hohlt . 2 ANan
Ledafd
Jetzt darfich mitwählenund mitausſuchen, um ſieben Menſch e, A 2ſt. Sie
Freudezuſchenken. Dann darfich heifen, ſiebenpaketezumechei
N0ic.
in Weihnachtspapier gepackt und mit bunten Bändern9e
Uen
Nen de
ſchnürt. Dann werde ich helfen, ſie zur Poſf zu tragen. Aber es wei!e)
vierzehn Pakete ſein und nicht ſieben, denn meine
die
eigenen ſieben Freuden werden auch dabei ſein /
Und dann, das weiß ich, werde ich
Karo=
line ſo glücklich ſehen, wie damals
im ſeligen Walzerſchritt.
Hf
K
Moecheu
A.
Sieit
eite
25.Nobemder 1934
durch die Frau oder andere Familienmitglieder
in Heimarbeit verdient wird. Dieſe
Heim=
arbeit unterſcheidet ſich gleichfals weſentlich
von dem, was wir darunter verſtehen. Die
japaniſche Induſtrie vergibt ſelbſt Glühlampen
und Fahrräder zum Suſammenſetzen in
Heim=
arbeit, aber die Löhne ſind lächerlich, hoch
da=
gegen die Gebühren, die der Heimarbeiter dem
Agenten zu zahlen hat, der ihm die erſehnte
Heimarbeit vermittelt.
Und was das Leben koſtet? Für Kleidung
rechnet man nur ſieben Prozent des
Einkom=
mens. Die japaniſche Arbeiterin trägt, den
traditionellen Kimono, der zehn Jahre
vor=
halten ſoll. Sür die Wohnung ſind 15 Prozent
eingeſetzt — nach japaniſchen Sitten iſt das
Land der ſchärfſten Gegenſätze / Modernſte Induſtrie=
Großbetriebe, primitivſte Landwirtſchaft / Cradition
und Sortſchritt in Sernoſt.
Wie die fernöſtliche Preſſe meldet, beabſichtigt die japaniſche
Regierung, im Innern des Landes eine Stadt zu bauen, die in ihrer
Anlage und ihrem Leben vollkommen der alten Cradition Japans
gewidmet iſt und in der Cracht der Bevölkerung, den Sitten, dem
Verkehr und den Lebensformen das alte Herkommen des Landes
pflegt. Gleichzeitig kämpfen Japans Miniſter für die
Gleichberechti=
gung der Nüſtungen und den Bau modernſter Kriegswaffen. — Nur
eines für viele Beiſpiele der Gegenſätze, die dieſes ſeltſame Neich
zwiſchen geſtern und morgen kennzeichnen.
Bild links: Der Rieſenbuddha von Kamakuar
bei Cokio. Links ein Schild mit der Inſchrift:
„Man bittet um Nuhe an dieſem heiligen Ort!”
Rechts eine Cafel mit den Worten: „Gegen
Sahlung von ſoundſoviel Aen iſt die Beſteigung
des Bauches des Buddha geſtattet!“ — Bild
unten: Die Sukunft ſteht in der Hand
geſchrie=
ben. An den Straßenecken der modernen
japa=
niſchen Städte findet man heute noch wie vor
hundert Jahren die Wahrſager.
are, monumentale Buddhaſtatuen und
in den berühmten, kunſtvollen Gärten
trifft man im Innern des Inſelreichs,
e Frauen mit engverſchnürten Füßen
belnd, in zierlicher Anmut die jahrhun=
Tracht des Landes tragend und die in
Unger Arbeit entſtandene gelackte Friſur
orglich auf die harte, hölzerne
Kopf=
ſtend — daneben Autoſtraßen von vor=
Sweckmäßigkeit, Geſchäftshäuſer in
1nd. Eiſenkonſtruktion, Induſtriewerke
urkaniſcher Sweckmäßigkeit, nach mo=
1 rationellen Geſichtspunkten arbeitend
ätze ohnegleichen!
ur allen Gegenſätzen der kraſſeſte, wenn
Fremden vielleicht auch nicht ſogleich
Fügſte, iſt der zwiſchen Land und Stadt.
und eine Armut ohnegleichen herrſcht
Schulden hinein, nicht zuletzt,
weil die Einfuhr von Neis
aus den Kolonien ungemein
die Preiſe der einheimiſchen.
Reisernte drückt. Die
Ge=
ſamtverſchuldung der
japa=
niſchen Bauern geht in die
Milliarden ..."
Und ihre Erbitterung iſt,
trotz des angeborenen und
anerzogenen Stoizismus,
ungeheuerlich. Sie erkennen,
daß ſie mit ihrem Fleiß und ihrer Genügſamkeit
die japaniſche Wirtſchaft groß gemacht haben,
daß ihre Söhne die billigen Arbeitskräfte für
die Induſtrie abgaben und abgeben und
daß dieſe Induſtrie nun auf ihre Koſten einen
Aufſchwung von einzigartiger Geſchwindigkeit
genommen hat.
Catſächlich iſt Japan das einzige Land der
Welt, das noch in den erſten ſechs Monaten
eben um ſoviel geringer.
Das Minimum der
monat=
lichen Lebenshaltungskoſten
einer fünfköpfigen
Arbeiter-
familie wird auf 40 Mark
feſtgeſetzt. Da kaum ein
ja-
paniſcher Arbeiter über
die=
ſes Einkommen verfügt, wird
damit gerechnet, daß der Neſt
Leben von mehrköpfigen Samilien in einem Naum nicht
unmög=
lich. Alles „Inventar” iſt tagsüber in Wandſchränken
unter=
gebracht, nachts wird der Boden mit Matten belegt und auf
dieſe Weiſe in einen Schlafraum verwandelt. Für Nahrung
rechet man nur 45 Prozent, denn die Nahrung beſteht zu allen
drei Mahlzeiten des Cages aus Neis, Reis in verſchiedener
Form. Fleiſch iſt faſt unbekannt in Kreiſen der Induſtriearbeiter,
auch Kindernahrung wird kaum geſondert zubereitet. Es
kom=
men noch Poſten für Beleuchtung, Fahrgeld und Badegeld hinzu
damit ſind die „Anſprüche” des japaniſchen Arbeiters
be=
friedigt, der dank dieſer Umſtände dem Land und ſeiner Induſtrie
zu einer unvergleichlichen Blüte verholfen hat. Für die Sukunft
des Inſelreiches wird es jedenfalls entſcheidend ſein, ob es Japan
gelingt, die gewaltigen ſozialen Probleme, vor die es ſein
wirt=
ſchaftlicher Aufſchwung geſtellt hat, auf friedlichem Wege zu
E. W.
löſen.
allierlieferter, maleriſcher Cracht gehen
De Rinik zum aljährlichen Kinderfeſt in Cokio.
Danebts Fapans olympiſche Hoffnung.
Japa=
ce :Irklerinnen im modernen Crainingsdreß.
des laufenden Jahres
eine
Ausfuhrſtei-
gerung um 20
Pro=
zent zu verzeichnen
hatte! Der Vormarſch
der japaniſchen Induſtrie
in der ganzen Welt iſt
nicht aufzuhalten. Aber
wie ſieht es bei dem
eigentlichen Vorkämpfer
dieſes Aufſchwungs, dem
Induſtriearbeiter, aus?
Catſache iſt, daß Japan
die Möglichkeit, die
Weltmarktpreiſe durch
ſeine Erzeugniſſe derart
zu unterbieten, nur hat
auf Grund der
nied-
rigen Löhne, ſeiner
Induſtriearbeiter. Nach
deutſchem Geld verdient
ein Vollarbeiter im
Mo=
nat rund 36 Mark, eine
Arbeiterin 12 Markl
Das Leben mit ſo
gerin=
gen Mitteln ſcheint uns
unvorſtellbar, doch ſind
die dortigen Anſprüche
ſter, inu japaniſchen Bauerntum,
ds füüfe inhalb Miklionen
Fami=
ien 1Haßt. Sie nennen lſich ſebſt die „Stief=
W inder 7) Nation!”‟. Der dritte Teil dieſer ſo=
Lenanite Bauern bewirtſchaftet weniger als
Dei 4uigen Land — keiner mehr als acht
Norgg) Und ein Viertel der Bauern haben
Udt GAubeſitz, ſondern nur Pachtland. Die
Dacht14 ſind ungeheuerlich und ſinſen nicht,
WewolA)ie Reispreiſe ins Bodenlole fallen.
Land 1has Ceuerſte in Japan — der Naum
Dee Hlrem Inſelreiches iſt dem reglamen und
Nor F C Aobnungsbeſtrebten Volk längſt zu eng
geworihl
Dilsſuern arbeiten zum großen Ceil auf
Nen Wcenr noch mit dem primitiven Holz=
Dat INem Werkzeug, das ihre Ahnen vor
Doprhimnnt en handhabten. Es fehlt nicht nur
ders it lärung über moderne Bodenbewirt=
Meftu l es fehlt vor allem an den geringſten
Mitenl iu. Maſchinen oder Werkzeuge anzu=
Dafie 4se Bauern, deren eigene Lebens=
Satung 1 uns von unvorſtellbarer Beſchei=
Dengeis ”, geraten dennoch in immer tiefere
Bild links: Samo Sato, der Meiſter der Bogenſchützen. Das
gleiche Land, das Bogenſchützenregimenter ausbildet, pflegt die
modernſte Kriegstechnik. — Bild unten: Militäriſch
durchgebil=
dete Kuabenregimenter marſchieren zu einer Feldübung.
W
[ ← ][ ][ → ] *
R
„I
Hid eiterdtens Hne aach
Aüteltsar!
Arktis ohne Frau und Kind?
Eskimos wundern ſich über den weißen Mann ! Von Colin Roß
Als wir von unſerem Landausflug zu der
Polizeiſtation an der Küſte der Devoninſel
zu=
rückkehrten, ſtanden die Frauen und Kinder
der dem Detachement zugeteilten Eskimos vor
ihren Bretterbuden, um nach uns Ausſchau zu
halten.
Selbſtverſtändlich ſind auch die Polizei=
Eski=
mos verheiratet. Keine noch ſo hohe Belohnung
hätte Eskimos verlockt, der Polizei auf die
unbewohnte Inſel der nördlichen Arktis zu
fol=
gen, hätte man ihnen verwehrt, ihre Frauen
und Kinder mitzunehmen. Der Eskimo lebt mit
ſeiner Samilie und reiſt mit ihr. Er bildet mit
Frau, Kindern und Hunden eine untrennbare
Wirtſchaftseinheit, und er geht mit ihnen auf
die ſchwierigſten und gefahrvollſten
Wanderun=
gen über das Eis. Faſt alle Polarfahrer, die
Schlittenreiſen machten, ſahen ſich gezwungen,
die geſamte Samilie ihrer Eskimobegleiter
mit=
zunehmen. In der Regel habe.: ſie es nicht zu
bereuen gehabt. Nasmuſſen wie Stefanſſon,
um nur zwei bekannte Namen zu nennen, ſind
voll des Lobes über dieſe Eskimofrauen, von
denen einzelne Nasmuſſen auf ſeinen
jahre=
langen Schlittenreiſen von Grönland bis
Sibi=
rien begleiteten.
So ſind Expeditionen „mit Kind und Kegel”.
die in der übrigen Welt, vor allem der
zvili=
ſierten, ſo ungewöhnlich erſcheinen, in der
Ark=
tis durchaus das übliche, das heißt für die
Eskimos, richt für die Weißen. Der euro=
Dieſe Angewohnheit des weißen Mannes,
ohne Frau und Kinder zu reiſen, iſt für die
Eskimos das, was ſie am Europäer am
wenig=
ſten begreifen. Ueberall, wo arktiſche
Ein=
geborene zum erſten Male mit Weißen
zuſam=
menkommen, iſt ihre erſte Frage nach deren
Frauen und Kindern. Das war ſchon vor 100
Jahren ſo, als mein Vorfahre John Noß in
dieſe Gegenden kam. Die erſten Eskimos, die
er traf, waren über nichts ſo erſtaunt als über
die Catſache, daß ſich unter all dieſen Weißen
nicht eine Frau befand. Als ſie auf die „
Jſa=
bella”, das Führerſchiff der erſten Noßſchen
Expedition, kamen und nirgends Frauen
ent=
deckten, fragten ſie, ob dieſe ſeltſamen weißen
Weſen wirklich ein Volk ſeien, das nur aus
Männern beſtand. Als dies verneint wurde,
rannten ſie plötzlich alle zur „ lexander”, dem
zweiten Schiff der Expedition, in der Meinung,
die Frauen wären hier untergebracht, wie es
auch bei ihnen Kajaks, das heißt Männer= und
Umiaks, das heißt Frauenboote, gibt. Als auch
auf der „Alexander” keine Frauen waren,
lehrten ſie aufs höchſte enttäuſcht zur „
Jſa=
bella” zurück, und die Führer erkundigten ſich
beim Kapitän angelegentlichſt, ob es denn zu
den Herrn Noß keine Frau Noß gäbe.
Daraufhin zeigte John Noß den Eskimos
eine Miniatur ſeiner Frau. Dieſes Bildnis
erregte höchſte Verwunderung, und die erſte
Seit glaubten die Eskimos, daß dieſes Bild
1..
4ch
*
Ret
päiſche Brauch,
ige
au
Poſten der Mann allein
der
Ark=
tis in noch höherem Maße als für die Cropen.
Um die Hudſonſtraße herum mag es
gelegent=
lich die eine oder andere weiße Frau geben, in
der eigentlichen Arktis „ber leben nur weiße
Männer.
lebendig und die wirkliche Frau des weißen
Mannes wäre.
Bis heute haben ſie keine weiße Frau zu
Geſicht bekommen, und es iſt ein ſeltener
Su=
fall, daß es nun doch eine „Frau Noß” iſt, die
ſie als erſte erblicken. Wenn die Eskimos, vor
allem aber ihre Frauen, überall eine ſo freu=
Drei Gäſte der Toten
Von Felix Vohmer.
„Wie ſpät es hell wird in dieſen trüben,
novembergrauen Cagen”, dachte der Herr, der
eben fröſtelnd die Allee entlang ging, die zu den
Friedhöfen führte. Freilich, es war ja auch noch
früh, es war eben erſt acht Uhr.
Es war dem einſamen Wanderer recht, daß
die Dämmerung des Morgens noch alle Dinge
mit ihren Schleiern umhüllte. Er hielt in der
Linken einen Kranz, und unruhig ſpähte er nach
rechts und links, ob nicht etwa jemand ihm
ent=
gegenkäme, ein Bekannter wohl gar, der ihn
nun ſehen würde, den Kranz in der Hand.
Es kam niemand. Weit und breit war keine
Menſchenſeele zu ſehen. Auch als er den
Friedhof betrat, merkte, der frühe Gaſt der
Coten, daß niemand ihn ſtören würde.
Denn er ſchämte ſich. Nicht, daß er
hier=
her ging, nicht daß er einen Kranz bei ſich trug,
den er ebenſogut durch die Magd hätte
vor=
ausſchicken konnen, nicht das bedrückte ihn.
Aber er hatte eine Scheu, Dritten, Fremden zu
verraten, daß er Gefühl hatte, daß ſein Herz
weicheren Empfindungen zugänglich war. Er
war ein junger Mann mit ſeinen dreißig
Jah=
ren. Und er ſtand mitten im Leben, in einem
harten und wilden Leben, wo man nicht allzu oft
zeigt, daß man ein Herz hat. Die Loſung des
Erfolges hieß: hart bleiben und zäh, und ſich in
den hürnenen Panzer dieſer Härte hüllen.
Nein, er mochte es nicht, daß jemand ihn
ſah. Schmerz und Crauer und die
Erſchüt=
terung eines aufgeſchloſſenen Herzens, das
waren Dinge, die ein rechter Mann nur
inner=
halb ſeiner vier Wände haben durfte. So
dachte der Herr mit dem Kranz, und deshalb
war er froh über ſein Alleinſein an dieſem
Ruheort der Geſtorbenen.
Der frühe Beſucher fand mühelos das
Grab, für das ſein Kranz beſtimmt war. Den
ſchlichten, efeuumſponnenen, von einer dichten
Hecke umgebenen Hügel, unter dem ſeine
Mut=
ter ſchlief. „Keinen Stein”, hatte ſie gebeten,
als ſie die Unabwendbarkeit des nahenden
Codes vor Augen ſah. „Ich will nicht ſchlafen
unter einem toten Stein — ich will keinen
Stein über mir haben, der mir das Her;
ab=
drückt.‟ Der Sohn hatte der Coten gern
will=
fahrt.
dige Ueberraſchung beim erſten Anblick meines
Neiſekameroden zeigen, wenn ſie mit
ſtrahlen=
de Geſichtern, lachend und mit leuchtenden
Augen ſämtlich angelaufen kommen, ſo tun ſie
es wohl aus der freudigen Genugtuung heraus,
daß dieſe geheimnisvolle weiße Frau im Grunde
ein Weſen wie ſie ſelber iſt.
Auch die zwei Frauen von der Devoninſel
kommen ſogleich, kaum daß ſie uns die
Geröll=
halde herunterſteigen ſehen, auf uns zu, beide
grinſend und lachend und mit unverſtändlichen
Worten auf uns einredend. Die eine iſt noch
blutjung, ſchlank, zierlich, mit geradezu
un=
glaublich kleinen Händen und Füßen und ſelbſt .
fü europäiſche Begriffe hübſchem Geſicht. Man
würde ſie unbedingt für ein Mädchen halten,
trüge ſie nicht in der Kapuze ihres
Pelzüber=
rockes ein winziges Baby. Es iſt knapp zwei
Monate, ſieht aber aus wie ein Neugeborenes.
Wie ein kleines Aeffchen hockt es in der
Ka=
puze. Es trägt ein Jäckchen aus Nenntierfell
und iſt im übrigen nackt. Mitunter nimmt es
die Mutter aus der Kapuze heraus und hält es
im Arm, ohne daß die Kälte ſeinem bloßen
Körperchen zu ſchaden ſcheint.
Das Polizeidetachement kommt von der
Devoninſel ein Stück weiter nordwärts au=
Ellesmereland, mit ihm die Eskimos und
ſelbſt=
verſtändlich auch die junge Frau mit ihrem
Baby. Niemand findet da etwas dabei,
ob=
gleich es auf Ellesmere Ssland noch um ein
Stück unwirtlicher und rauher iſt. Wenn es
ſein müßte, würde die junge Mutter mit ihrem
Säugling ſofort auf eine mehrmonätige oder
auch jahrelange Expedition mitgehen.
Den meiſten Europäern erſcheint dies
unge=
heuerlich, den Eskimos aber iſt es ihrerſeits
unverſtändlich, wie ein weißer Mann Frau und
Kinder zurücklaſſen kann, wenn er auf Reiſen
geht. Stefanſſon erzählt, wie er einmal — es
iſt noch gar nicht lange her — mit ſinkendem
Abend im Schneeſturm bei Eskimos eintraf,
die noch nie mit Weißen in Berührung
ge=
kommen waren. Sie nahmen ihn gaſtlich auf,
zeigten ſich aber geradezu beſtürzt, daß er allein
— ohne Frau und Kinder — kam. Sie
konn=
ten nicht anders denken, als daß ſie im
Schnee=
ſturm zurückgeblieben wären, und wollten ſofort
Schlitten ausſchicken, ſie zu holen.
Erlebt man, wie ſpielend und ohne große
Umſtände bei den Primitiven Geburt und
Großziehen der Kinder erletigt werden, und
wie wenig die Frau dadurch gehindert iſt, dem
Manne in allem und unter jeden Umſtänden
Gefährte zu ſein, ſo könnte man mitunter
meinen, daß wir für unſere Siviliſation doch
einen recht hohen Preis gezahlt haben.
Daß wir für unſere Reiſen die Eskimoart
erwählten, löſt hier überall — wenigſtens bei
den Einheimiſchen — große Begeiſterung aus.
Mein Kamerad und der Junge ſind überall das
große Ereignis für die Eskimos. Auch für die
Männer. Sie zeigen es .r richt ſo, höchſtens
Nalph gegenüber. Sie laſſen ihn nicht aus dem
Auge, und mehr als einmal iſt es ſchon vorge=
HAnl
Leden,
öchſtes n
eſt ſteht 2
*tröſten,
in die Ore
Herzen na
e ſtehe
S entri
kommen, daß der eine oder andere auf ihrit
trat, um ihm ein Geſchenk in die
Hanx/=
drücken: eine Schnitzerei aus Walroßzilk: dergleichen. Natürlich machen wir ih4
Gegengeſchenke, aber es ſieht faſt ſo aus,
wäre ihnen dies gar nicht recht.
Es iſt jedenfalls ſehr ſeltſam für uns.
ſind die erſte weiße Familie, die je ſo weit
auf in die Arktis kam. So erſtaunlich dies O‟
Weißen vorkommt, ſo natürlich erſcheintt
allen Eskimos. Ja, man hat faſt den Eindreß
daß es wie eine Offenbarung au, ſie wirkt, „..
der Weiße, der ihnen gerade, ohne Weib iu
Kind mitzuhaben, ſo unverſtändlich erſcheintt. Wilhe
Grunde doch das gleiche Weſen iſt wi.!
tigen wir nich
ſelbſt.
(Mit beſonderer Genehmigung des Verug 0 ſtets ſtirdt
F. A. Brockhaus, Leipzig, —.n ſoeben erſch”1 Mlſein ſtand
nenen Buch „Mit Kind und Kegel in die AN=chaft von reict
Aoringenden
tis” von Colin Noß entnommen.)
ſagen uns.
dendete. V
beden, könner
Wie einer ſein Glück untermauern wollte i79 hen das Se
ires Leben,
dabei hereinfiel.
Das Cichzeither ate
Neg
von dem
Auf der Jahrt von Süddeutſchland iM ks ſo gew
Berlin erkennt der Neiſende an den eiak s ſügen. Blal
Windmühlen, daß die Berge überwunden bhi Vergangen
und man ſich in der Ciefebene befindet. PMeta Klon
benutzt der Müller den Wind als Kraftgu 402, ſchweren E.
In bergiger Gegend, in den Cälern, an Bex MFährige Mo
läufen liefert das Waſſer die Kraft. Se ſchc Mdurger Kaut
ler und mächtiger der Fluß, um ſo mehr RK1 M tiefen
Gück=
gibt er, um ſo häufiger ſind Mühlen und Crre Nrichſicher Ho
werke, die er treiben muß. Dort aber, wueled rach vierjöh
langſam fließt und unregelmäßig Waſſer fſüfe A4 Rind ſchon”
da gibt es unter den Kraftwerkbeſitzern 02 bich ihnen vo
Streitigkeiten. Wenn ein Oberlieger das Ad ZIe trefflich
ſer höher ſtaut, hat der Unterlieger ſchwächt n 28. Aovemdor
Waſſerkraft und iſt geſchädigt. Deshalb dude 2 Oichter alol
die Werkbeſitzer nicht willkürlich die Aed Mseroſt
in
krone erhöhen, ſondern ſind an die ſtaatlich 1 PPhter und
gelegten Markierungspunkte, die ſogenahine knden. Do
Eichzeichen, gebunden.
Weie 9.
ließe
Langſam ſich erdwärts beugend, legte der
Sohn den Kranz auf den Hügel, mitten hinein
. das ſchwellende Grün des Efeus. Strich noch
einmal mit ſanfter Hand über die Cannen, das
Moos und die Blüten, und die ſcheue
Särtlich=
keit dieſer Bewegung galt der, die unter dem
Hügel lag, ſo nah und doch durch eine Ewigkeit
rn ihm, dem Lebenden, getrennt.
Da er ſich aufrichtete, entblößte er ſein
Haupt. „Jetzt muß ich beten”, dachte er. Aber
was betete man? Er ſtammelte die erſten
Worte vom Vaterunſer — das iſt ein ſchönes
Gebet, und es paßt überallhin. Aber plötzlich
hielt er inne, ſchwieg ſehr lange. Und ſagte
dann mit gebrochener Stimme nur dies eine
Wort „Mutter!” und weiter nichts.
Es ſchien ihm ein Gebet zu ſein und mehr
als das. Obgleich er es eigentlich nicht einmal
ausſprach, dies Wort. Es nur dachte.
Und jetzt begann eine ſtille, ſtumme
Swie=
ſprache. „So lange nun ſchon biſt du tot”, ſagte
der Sohn, dachte der Sohn. „Und ich habe dich
nicht vergeſſen. Glaube es mir, Mutter —
wenn ich auch ſelten hier herauskomme, zu dir.
Du biſt ja doch bei mir, überall biſt du bei mir.
Siehſt du mich, Mutter?‟
Seine Gedanken ſchwiegen — ſein Ohr, das
Ohr ſeiner Seele lauſchte hinunter in die EAI
kelheit, in die Ciefe der Erde unter Te ſa m Gſe din
U
Süßen.
„Lieber Junge!” tönte es zurück aus
Ee Woida
Grabesſtille. „Liebor Junge”, und weiter nut 4 duier ſargendenr
Der Mann lächelte, nickte dem grls 92h jenae
Hügel nock, einmal zu, zärtlich, innig, uud ſal
davon. Sehr langſam ſuchte er, zwiſchendt. Luh en 14
den Gräberreihen, den Ausgang aus dem ſike Dnß gehi
Garten der Coten.
Und dies Lächeln wich auch nicht von leatsil 2 Acde i4
Ee i
weich gewordenen Lippen, als er ploßlich
A
ſtellen mußte, daß er nicht mehr allein
wät=
da, ganz in ſich zuſammengeſunken, leb""
koſtbaren, edel geformten Stein ein 00l *
auf einer Bank kauerte, einer mit gräſie.
Ant
pflügtem Geſicht, deſſen Lippen ſich unglihdie.
bewegten, als habe er Eile, etwas 1e94
aund Au.
Aare
Wichtiges endlich, endlich auszuſpreihel.
II.
„Geliebte”, ſtammelte dieſer blaſle Auche
Wein
„nun liegſt du hier, lechs Guß Erde ider deltel.
armen, jungen Leib, und ich kauere vor Leilt.
Grab. Cot biſt du, und alles, was L
Sutes un nöchte, es iſt un zu Rit. da Becht
wir nun acht Jahre nebeneinandet. 92"
ſnd auch im Caubertal ſolche
Crieb=
wernl ind über den Beſitzer eines derſelben
hörtc)e Beſchwerden nicht auf. Immer
wie=
der „rien die Unterlieger bei den Behörden
vorſttty und beantragten Unterſuchung. Die
Nachhäſrungen durch den Beamten der
Waſſer=
polinteſurden unauffällig vorgenommen. Nichts
Verzdat ges ließ ſich feſtſtellen, die Eichzeichen
in digAauer waren in Ordnung, das
Stau=
pehurilt erhöht.
guzie Klagen nicht verſtummen wollten.
nachtueith der ganze Bezirksrat auf und nahm
ſineng ugenſchein in der entlegenen Ortſchaft
or, 1 n konnte nichts finden. Das Eich=
W eichshpurde kontrolliert, Höhe des Wehres
eſtgslt. Wortlos ſtand der Müller danebenz
Mugb un die verlangten Auskünfte. Man wollte
chony ſetgehen, als ein Mitglied des
Bezirks=
ats./u biederer, meiſt ſchweigſamer und bei
angem bitzungen ſanft entſchlummernder
Land-
birt a derdächtige Steine und Holzkeile auf-
merkſam machte, die unter dem Fuß der
Stein=
mauer angebracht waren und unter Moos und
Grünzeug kaum zu erkennen Jaren. Nun war
das Rätſel gelöſt.
Der Müller hatte in nächtlicher Arbeit die
ganze Mauer auf mehrere Meter Länge einfach
gehoben. So ſtimmten Eichzeichen und
Wehr=
krone wohl überein, aber das Eichzeichen war
mit der Mauer um mehrere Dezimeter gehoben.
Nun waren auch die Teſchwerden als zu Necht
beſtehend aufgeklärt. Der Mann wurde zur
ſofortigen Abänderung veranlaßt und
außer=
dem noch beſtraft.
Anſchließend verſammelten ſich die
Mitglie=
der des Bezirksrats zum Dämmerſchoppen in
der Krone, wo der Ehrenretter gebührend
ge=
feiert wurde. In vorgerückter Stunde
ent-
ſchlüpfte ihm folgendes Geſtändnis: „Wiſſet Sie,
meine Härre, mein Schwager, der wo auch
Müller iſcht, machts nämli akkurat ſo, wie mirs
heut geſähn hänt!”
Aufden Spuren der Kaiſerpfalz zu grebur
alingegangen in der Glüte ihres Lebens
ZBMACHTUNGEN ZUM TOTENSONNTAG AM 25. NOYBMBER
Oſio Leben, das wir lieben ſollen, iſt der
küüten öchſtes nicht. Jenſeits von unſeren
agemrſt ſteht die Vollendung. Der
Gedank=
ſuß zu iröſten, wenn wir am düſteren
Coten=
ſnnte gin die Gräber der Menſchen gehen, die
nſerymHerzen nahe geſtanden — die ihm wohl
wig ſwe ſtehen werden. Swar wenn ein
Peſeſ ms entriſſen wird, an dem unſer Herz
Wilhelm Hauff
Seb ingt, fagen wir nicht nach dem Ablauf der
ahre nd ſtets ſtirbt zu früh, wer mitten in
herer Dafein ſtand. Und doch! Waren die
age: rillt von reicher Arbeit und gekrönt
Reg ſon ggürbringenden Erfolgen, dann ſchließen
hir mal nachdenklich einen Augenblick die
—der m ſagen uns, daß der Cod ein reiches
ſchickh3 beendete. Viele, die jung aus dem
ſeben ſrieden, können dennoch einen großen
ſeMeit As Werkes geſchaffen haben, das zu
Aendre ihnen das Schickſal nicht erlaubte. In
wel ler B2üe ihres Lebens gingen ſie den
rätſel=
aftenn Teg, von dem es keine Heimkehr gibt.
dott es ſo gewollt, und wir Menſchen
du nüſſena 1s fügen. Blättern wir in dem Buch
der guooen Vergangenheit, ſo ſehen wir das
e Teben 1Aeta Klopſtocks. Der Dichter
ee Wernte inh ſchweren Enttäuſchungen die drei=
9 Lundzwärgährige Meta Moller, die Cochter
Each eines Inburger Kaufmanns, kennen und lie=
Rat den. 2 A tiefen Glücks ſchien die Ehe zu den
Dohenn enſchlicher Seligkeit führen zu wollen,
98 Mß/ nach vierjähriger Gemeinſchaft ihrem
Mann eu Kind ſchenken wollte. Aber das
9ochſti ieb ihnen verſagt, den beiden
Men=
hen, Alo trefflich zueinander paßten. Meta
ſarb a n28. November 1758 und ließ den un=
Auckliaye Dichter allein und verlaſſen zurück.
9ahgerafft in der Blüte ihrer Jahre
Urdeig Dichter und Künſtler, die mitten im
hafffu tanden. Da iſt Wilhelm Hauff
jur) begnadete Dichter, deſſen Werke die
Lelt Uyrchen ließen. Märchen und Erzäh=
Teute Ven, es ſei eine glücklicho Ehe, und das
Dar ees phl auch. Ich jedenfalls, ich war glück=
9, ichh dar geborgen in der Wärme deiner
Lähe,e ſner ſorgenden Nähe. Aber du? Du?
Dabe 1 hnich jemals gefragt, ob auch du glück=
0 lev” eb auch du zufrieden ſeieſt? Immer
Aug AIm mein Ich, und um das Du habe
9 mis Yie gekümmert. Ich liebte dein Lächeln
Abulvas habe ich getan, um es hervorzu=
Langem Hundert, tauſend Gelegenheiten gab
2 dip zeigen, wie ſehr ich dich liebe, deine
Aügens ainzen, deine Lippen lachen zu machen.
Der/ Habe ich ausgenutzt von dieſen Ge=
BenhEn? Ach ſo wenige, ſo qualvoll wenige.
MmenE ibe ich gedacht: Es iſt ja noch Seit —
2 wiAl lor gen einmal ganz beſonders nett zu
Nr 1e13 Und dann kam der Morgen, dann
am 2 Mandere Cag, da vergaß ich dich und
Heinen derſatz, neit zu ſein. Du warteteſt
Veleicsda rauf, daß ich ſagen würde: Komm
ARE18 lieb zueinander ſein. Gib mir deine
Dand 7,0 laß uns reden miteinander oder
Dweis’4 m iteinander und fühlen, wie ſehr wir
ENS AA Sch habe es nicht getan. Manchmal
nahm A es mir vor, ganz feſt — aber dann
Tagtels) an meine Arbeit, an meine koſtbare
Seit UIh..
lungen hat er als Seichen der Unſterblichkeit
hinterlaſſen. Er ging dahin, noch bevor er das
fünfundzwanzigſte Lebensjahr vollendet hatte.
Nikolaus Lenau, der unglückliche
Dichter, ſtarb zwar erſt im Alter von
neun=
undvierzig Jahren — doch der geiſtige Cod trat
bereits ein, als er noch nicht einmal das
drei=
undvierzigſte Lebensjahr erreicht hatte. Wie er
ſelbſt in einem Brief an ſeine Vertraute, Emilie
Neinbeck, die Gemahlin des Hofrats Neinbeck
ſchrieb, war gerade in der Seit zum erſten Male
Friede in ſein umdüſtertes Gemüt gekommen.
Er hatte ein Mädchen kennen und lieben
ge=
lernt, Marie Behrends, er wollte die Erwählte
ſeines Herzens heimführen, als der Wahnſinn
Beſitz von ihm ergriff.
Jünger noch an Jahren, kaum zum Manne
gereift, nimmt der Cod mit harter Hand den
Romantiker Novalis mit in ſein ewiges
Neich. Auch ihm blühte das Glück der Liebe
in der von ihm erträumten und erſehnten
Ge=
ſtalt. Auch er hatte die Frau gefunden, die er
ſich als Lebensbegleiterin erkor. Dann aber
kam die Nacht des Codes über den
Vierund=
zwanzigjährigen und riß ihn fort aus dem Neich
des Glücks und des Schaffens. —
Nicht nur unter der Männern, auch unter
den Frauen, die zu den bedeutendſten ihrer Seit
gehörten, hielt der Cod Ernte, bevor ſie ihr
Leben vollendet hatten. Sophie
Char=
lotte, Königin von Preußen, die geniale
Frau, die Denker, wie Leibniz, Spencer, zur
Bewunderung hinriß, hatte ſich erſt zu ihrer
Berufung, Sorderin der Wiſſenſchaft zu ſein,
durchgerungen, als der Cod ſie mitten aus dem
Leben riß. Ihrer ganzen Seit war ſie
vorbild=
lich an Einfachheit, Herzensgüte und Größe.
Ihren jähen Cod beſang der Philoſoph Leibniz
mit folgenden Worten: „Hier bleibt Staub
zurück als ein Seichen bleibenden Schmerzes.”
Schü.
Die Mutter Bon 8unther Richel
Du biſt ein Weſen ohne Schein und Blut,
Man fühlt dich kaum, man ſpürtnur deine Nähe,
In der man wie in einer Wiege ruht
Und wie im Augenglanz geborgner Rehe.
Du biſi ſo reich an Kraft wie ein Gebet;
Man wird durch deine Liebe klar und rein,
Wenn ſie als zarter Schleier uns umweht
Und uns erlöſt von allem Einſamſein.
Du biſi die Seele, die in jedem ſchwebt,
Der einen Gott in ſeinem Herzen trägt,
Denn wer aus ihrem Licht ſein Leben webt,
Iſi von der Schöpfung ewig angeregt.
Die hübſche Dorfkirche von Trebur am Ufer des Schwarzbachs. Neuere Forſchungen halten das Kirchenſchiff
Foto: Collmann, Darmstadt
für den Königsſaal der alten karolingiſchen Kaiſerpfalz
Das etwa 2500 Einwohner zählende Dor
Crebur liegt in der Rhein=Mainſpitze, wenige
Kilometer lüdlich der Straße Darmſtadt—
Mainz. Es iſt ein echtes Nieddorf, noch
genz bäuerlich, im Gegenſatz zu anderen, ſtärker
mit induſtrieller Bevölkerung durchſetzten
Dör=
fern des Gerauer Landes. Idylliſch träumt es
in ſeiner Abgelegenheit von dem Glanz, den es
einſt in der Frühzeit deutſcher Kaiſergeſchichte
in ſeinen Mauern ſah. Von Fremden wird
Crebur wenig beſucht, denn obwohl hier alter
geſchichtlicher Boden iſt, fanden ſich trotz
eifri=
ger Nachforſchung keinerlei Gebäudereſte mehr.
Das iſt in ſteinarmen Gegenden keine
Selten=
heit, da hier jeder Stein eines alten Gebäudes
zu Neubauten verwertet wird. So iſt mancher
Seuge früherer architektoniſcher Herrlichkeit
bis auf die Fundamente von den Umwohnern
als „Steinbruch” ausgebeutet worden.
Crebur — ſchon der Name gibt zu
raten. Man weiß, daß einſt alte Main= und
Neckerarme ſich hier in den Vhein
er=
goſſen. Aus dieſem dreifachen Zuſammenfluß
ſoll auch ſein Name kommen: Crifurt.
Ur=
kundlich wird es 834 als Cribur erwähnt,
und im Mund der Einheimiſchen klingt es heute
noch ſo. Man verſuchte auch, ein Criburg
zu rekonſtruieren, weiß aber nur, daß zwar einſt
drei Kirchen dort ſtanden, aber nicht drei
Bur=
gen. Eine andere Erklärung von Prof. Seller
leitet den Namen von trewer — treiben —
tra=
ben ab, und verweiſt auf das große Geſtüt, das
in Karolingiſcher Seit in Crebur beſtand. Man
ſieht, ſchon der Name gibt Rätſel auf, die wohl
kaum zu löſen ſind.
rebur in der Geſchichte! Dunkel
er=
innert man ſich, in der Schule gelernt zu haben,
daß Kaiſer Karl mit dem Beinamen „der Dicke‟
auf einem Reichstag zu Crebur von den
deut=
ſchen Fürſten als der Negierung unfähig
ab=
geſetzt wurde, weil er, der das ganze Neich
Karls des Großen noch einmal unter ſeinem
Szepter vereinte, untätig den
Normannenein=
fällen zuſah. Crebur aber ſah in ſeinen Mauern
von 871—1119 nicht weniger als 11
Neichs=
tage, wobei der Neichstag von 895, den Kaiſer
Arnulf von Kärnten, Karls des Dicken
Nach=
folger, zugleich mit einer großen
Kirchenver=
ſammlung abhielt, der größte und glanzvollſte
war. Kein Wunder, wenn man immer wieder
beim Durchblättern der E=ſchichte
karolingi=
ſcher und ſaliſcher Kaiſer auf den Namen
Cre=
bur ſtieß, daß man auch der alten
Kaiſer=
pfalz gedachte, die Karl der Große dort im
Jahre 800 erbauen ließ. Aber außer den oben
angegebenen allgemeinen ründen über ihr
Jetzt aber, jetzt biſt du tot, Geliebte. Und
ich, der ich niemals Seit hatte, jetzt erſt erkenne
ich, was ich für ein Verſchwender war. Mit
dieſer Seit! Da ich ſie mir nicht nahm, hat ein
anderer ſie mir genommen, und mit allem, was
ich tun wollte, komme ich nun zu ſpät. Du biſt
tot, und ſo viel, ſo unendlich viel bin ich dir
ſchuldig geblieben..."
Solches ſtammelte der verzerrte Mund des
Mannes, und noch vieles mehr. Ja, da hockte
er nun, vor dem Grabe, das ſein Liebſtes barg,
und in immer neuen Worten wiederholte er die
gleiche Selbſtanklage. Des alten weißbärtigen
Herrn nicht achtend, der ſehr gerade, aufrecht,
mit langſamen Schritten in unmittelbarer Nähe
vorüberging.
III.
Der alte Herr blieb ſtehen vor einem
ſchlich-
ten, morſchen Holzkreuz, deſſe von
ungeſchick-
ter Hand eingegrabene Inſchrift faſt verwittert
war. Langſam nahm der alte Herr den hohen
Seidenhut vom Haupt, bot die ungeſchützte
Stirn dem friſchen, kühlen Hauch der
novem=
erlich herben Luft.
Er brauchte ſeine Augen, dieſe weitſichtig
gewordenen Augen, nicht anzuſtrengen, um den
Namen zu leſen, der auf dem Kreuz ſtand. Er
wußte ja alles — allzu oft hatte er hier
ge=
ſtanden.
„Erhard Jung”, flüſterte er, „geboren am
5. Februar 1896, gefallen vor Verdun am 5.
Gebruar 1916.‟
„Jung hießeſt du”, dachte der alte Herr,
„und jung haſt du ſterben müſſen. Nun liegſt du
hier, in deiner Heimat, für die du dein Leben
ließeſt, und wir anderen, wir Alten, ſind noch
auf dieſer Seite des Grabes. Ja, wir leben,
und daß wir leben dürfen, das danken wir dir,
danken wir euch allen, den Hunderttauſenden,
die ihre Jugend opferten. Für uns? Für die
Alten? Ach, was heißt das! Für Deutſchland.
Die ſtarben, damit Deutſchland lebe. Du und
die andern und auch mein eigener Sohn.
Kann=
teſt du ihn? Fritz hieß er und war jung wie
du, jünger als du. Eine Granate hat ihn
zer=
riſſen, und was übrigblieb von ihm, von ſeinem
armen, armen Leib, das deckt jetzt das
Kame=
radengrab in Poelcapelle. Er war ein ſehr
froher, ſehr lebensluſtiger Burſche, mein Fritz
— ob es ihm wohl ſehr ſchwer fiel, das
Ster=
ben? Ach, was frage ich — es fiel euch allen
a ſchwer, ſo bitter ſchwer. Daß ihr ein Leben
hingabt, das ihr ſo liebtet, das vergrößerte
ſpurloſes Verſchwinden führte man
weiterhin an, daß Crebur im 30jährigen Krieg
und in den franzöſiſchen Naubkriegen ſtark
gelitten habe, daß es zudem öfters von
Ueber=
ſchwemmungen heimgeſucht worden und ſpäter
noch einmal durch Brand faſt völlig vernichtet
worden ſei.
Nicht einmal die Stelle, wo die Kaiſerpfalz
einſt ſtand, konnte bisher ermittelt werden.
Neuere Sorſchungen jedoch ſcheinen die alten
Vermutungen zu beſtätigen, daß die Mitte des
18. Jehrhunderts an der Stelle eines
Gottes=
hauſes aus vorreformatoriſcher Seit erbaute
Kirche den Platz der alten Kaiſerpfalz innehat.
Ja, noch mehr! Bei inneren
Wiederherſtel=
lungsarbeiten in dieſem So: mer unterſuchte
man auch die Kirchenfundar ente genauer und
fand, daß die Kirche auf den Fundamenten der
einſtigen Kaiſerpfalz ſteht und daß das
Kir=
chenſchiff in der Hauptſache mit
dem Königsſaal der alten
Kaiſer=
pfalz identifiziert werden kann.
Wie Oberbaurat Wilhelm Diefenbach=
Darmſtadt darüber im „Heimatſpiegel, für das
Gerauer Land” mitteilt, kann das Ergebnis der
Unterſuchungen dahingehend zuſammengefaßt
werden, daß das heutige Schiff der Kirche eine
große Halle bildete, in die man von Weſten her
durch zwei Vorräume, die abgebrochen wurden,
gelangen konnte. Mit dieſem Naum war nach
Oſten zu ein weiterer Raum, das heutige
Quer=
ſchiff, verbunden. An dieſen Naum ſchloß ſich
an der Oſtſeite ein weiterer Naum von etwa
zwei Meter Breite an, der an den
vorgenann=
ten Naum durch eine Bogenöffnung
ange=
ſchloſſen war. Ob nun der urſprüngliche
Ein=
gang, zu dem Königsſaal durch den ſchmalen
Vorraum von Oſten her oder durch die
Vor=
räume von Weſten her anzunehmen iſt, iſt
ſchwer zu entſcheiden. Denn in der
Weſt=
wand der Kirche ſind beiderſeits des
Fen=
ſters unweit der Pfeiler ſtarke Niſſe, die auf
eine Senkung des mittleren Wandteils ſchließen
laſſen, ſo daß es leicht möglich iſt, daß
urſprüng-
lich auch hier eine Bogenöffnung war. Es kann
ebenſo wie in der niſchenartigen
Naumerweite=
rung auf der Oſtſeite auch in der Niſche auf
der Weſtſeite der Sitz des Kaiſers bei
den Neichsverſammlungen geweſen
ſein.
Um weitere Forſchungsergebniſſe erzielen zu
können, müßte allerdings eine gründliche
Unter=
ſuchung der geſamten Umgebung der Kirche
durchgeführt werden. Hoffen wir, daß dies
mög=
lich iſt, und daß man dadurch der Löſung des
Rätſels der Creburer Kaiſerpfalz noch näher
kommt.
Dr. P.
euer Opfer. Das macht euch unſterblich. Gern
hätten wir, die Alten, die Väter, getauſcht mit
euch Jungen. Aber vielleicht iſt dies gerade
Gottes Wille: daß ein Volk ſein Wertvollſtes,
ſeine Jugend, opfern muß, um beſtehen zu
blei=
ben. Ich habe dich nie gekannt — ich habe dich,
da du lebteſt, niemals geſehen. Jetzt doch, wo
du tot biſt, biſt du mir nahe wie mein eigenes
Kind. Sei gegrüßt über das Grab hinweg, du
Sohn meines Volkes, du mein Sohn.”
Sich niederbeugend, legte der alte Herr
einen Veilchenſtrauß an den Suß des Kreuzes.
„Sie werden welken, in dieſer rauhen Luft,
ſo raſch, wie eure Jugend dahinwelkte”, dachte
er. Und dann, die Hand aufs Kreuz legend,
„mit dieſer Hand umfaſſe ich nicht nur dein
Kreuz, geliebter Coter. Ich lege die Hand auf
das Kreuz, das Deutſchlands Jugend auf ſich
nahm, willig und ſtolz, das es trug bis zum
bit=
teren Ende, um unſeres Volkes willen.”
Die naſſen Augen verweigerten dem alten
veißhaarigen Herrn den Dienſt. Da legte er
den Singer in die Inſchrift unter dem Namen,
und ſeine Lippen buchſtabierten, was die Finger
ertaſteten:
Dulce et decorum est pro patria mori.
Rudsbags wohſlasbassssbkaafskiat
wärrn heit valleicht
manche ihre Aage net recht draue, wann ſe die
Jwwerſchrift zu Geſicht krieje, un ſie wärrn
valleicht in ihre Verdutztheit, ganz konnſtärniert,
im erſte Aageblick zu ſich ſällwer ſage: Ja, was
is dann jetzt däß? — gibt’s dann däß aach
noch?" ..
Awwer ſie hawwe ſich dorchaus net gediſche;
es ſtimmt ſchun; mit der Iwwerſchrift ſowohl.
als aach iwwerhaubt un ſo —. Zwar ich kann’s
verſteh, wann mer im erſte Mommend e bißche
perbläx is. Dann wie ich mei letzt Bedrachdung
vun mer gäwwe hab, do wor noch die bliehende
golderne Zeit, un ſozuſage die Dage der Roſen.
Un heit liggt en dicker Näwwel uff de Wäld,
Blädder un Bliede ſind dahin, un es is zum
Abſchied nemme juſt das rechte Wädder. — Ich
hab alſo, wie mer ſieht, ſchun gor lang nis vun
mer heern loſſe, un valleicht hawwe ſich die
meiſte ſchun demit abgefunne.
Un offe raus geſagt, aach ich hatt mich
be=
reits demit abgefunne, un ich hab gedenkt, ich
kennt’s uffſtecke, dann es weer ab un aus, un
ich kennt halt die Wäld, un alles, was ſo drum
un dra henkt, net mehr mit freehliche. Aage
agucke. Un ſchließlich un endlich dhet mich
aach niemand vermiſſe, dacht ich ...
Un ſo bin ich aach kaum noch unner die Leit
gange, dann ich wollt weiders kaa Auslehiens
Wer’s
gäwwe: warum, wäshalb, wiſſo. —
wußt, hott aach weiders net gefrogt, awwer des
Mitgefiehl hab ich doch erausgeſpiert un bin
dankbar defor gewäſe. —
Wenicher gefraad hott mich allerdings däß
Geſchwätz, Gemormel und Gebabbel bedräffs
meiner Perſon, un die geheimnisvolle
Wich=
dichduerei vun gewiſſe Leit, die wo rumgeh mit
gehäſſich bedeidungsvolle Geſichter, un die s
Gras ware heern, un aus jeder Mick ſogar
zwaa Ellefande mache, un die alleweil e paar
Fleh in de Daſch hawwe, die wo ſe de annern,
die wo grad ſo dumm ſin, wie ſie, ins Ohr
eneibrackliziern kenne. No, mer kennt ſe jo,
die Schläächtſchwätzer, die Kaffeedande
menn=
un weiblichen Geſchlächts, die Wiehler,
Mecke=
rer un Liejebeidel. Un wann dene gor ni=
mehr annerſter ei gefalle is, un ſie ſin dann in
ihre Nod ausgerächend uff mich verfalle, mit
ihre Gerichtemacherei, dann kann mer erſt recht
ſähe, daß ſe mit ihre Raiwergeſchichte aſch im
Druck ſin. — No, wann die heit ins Bläddche
gucke, dann wärds en jedenfalls e bißche
blaß=
blaublimmerant for de Aage, dene Giftmiſcher
un Schädling. Dann was die ſchun all uffm
Gewiſſe hawwe, däß geht uff kaa Kuhhaut —
Ich hett dem nadierlich lengſt die Spitz
ab=
bräche kenne, awwer däß hott halt ſei Zeit
ge=
braucht. Dann ihr liewe Leitcher, ihr ſeid halt
kaa Schriftſteller, un ihr wißts net, wie’s aam
bei däre Schriftſtellerei als zu Mut is. Do
brauch mer heit en klare Kobb, wann mer’s
ernſt nimmt mit ſeine Verantwortung. Do
muß der ganze Menſch hinner jedem Wörtche
ſteh, jo, ich mecht faſt ſage, hinner jedem J=
Dib=
belche, un hinner jedem U=Böjelche. Un wann
mer ſich gar mit m Humor bemengſelt, do muß
mer’s mit ſeine Uffgab dobbelt ernſt nemme.
Däß waaß net jeder, awwer es is ſo. — Un do
muß mer’s mache, wie ſo e Bauersmann, der
wo ſein Same ausſtreiht, un muß hoffe, daß er
uffgeht, dort in=eme Härz, un dort, un do,
jedenooch. — Un die ſchennſt Belohnung is
dann, wann mer aam ſeecht, odder ſchreibt:
„Alſo heer emol: däß hott mer gefalle, däß
hoßte gud gemacht!“ — Dann do waaß mer,
daß mer ſich net umſunſt geblogt hott for ſei
Läſerſchaft, un daß=es aam dankt.
Nemlich mer muß aach wiſſe: däß
Schriftſtel=
lern, däß is net bloß e billig Vergnieje, en
agenehme Zeitverdreib, odder — wie ſoviel
maane — bloß uff e bißche e beſſer Art
gefau=
lenzt. Oh. Gottbewohrmichnaa, däß is oft ſchun
e Kreiz, un e ſchwer Geſchäft; do kann mer net
immer druff worte, bis es gam emol „
ſchöbfe=
riſch” zumut is. — Wie oft ſitzt mer do die ganz
halb Nacht; dann in de Nacht, wann die annern
ſchloofe, do ſchreibt ſich’s am beſte.
No, un wann mer dann in de Nacht, ſo ganz
allaans doſitzt, un will ſimmbeliern, un des Härz
is gam ſchwer — dann aam Dag, wo mer ſeine
gewöhnliche Arweit noochgeh muß, do fiehlt
mer’s net ſo aſch — awwer in de Nacht, do ſitzt
die Sorg näwer aam, wie e Geſpenſt. — Ich
maan do net die klagne Sorg um’s däglich Brod
un ſo, ſundern die Sorg um Läwe un
Geſund=
heit vun=eme Liewe aus=em Familiekreis.
Gewiß, ich will jo net ſage, daß all däß
Schwere, wo hinner mer liggt, daß däß ſozuſage
mir allaans beſchiede weer; dann däß war ſchun
immer ſo, un wärd aach ewich ſo bleiwe. Un
dodegäje is kaa Kraut gewaxe, dodemit miſſe
mer uns abfinne, ſo odder ſo, un wann’s uns
aach noch ſo hatt akimmt. —
Un doch — es is ſchun aſch hadd, wann mer
Woche um Woche mitzuſähe muß, wie ſo e jung
Menſcheläwe, däß wo ſich kaum ſei haislich Glick
uffgebaut hott, wann däß dohie wälke muß;
wann’s Woche um Woche mit letzter Kraft, un
bis zum letzte Blutsdröbbche ſich gäje die
Uff=
leeſung wehrt, weil’s halt net glaawe kann, daß
es ſo jung ſchun fort muß. — Wann däß arme
Härzie ſich gäje den unbammhärziche Zugriff mit
aller Gewald embert, un wann mer ſähe muß,
wie drotz aller Hoffnung, drotz aller ärztlicher
Kunſt, un drotz liewevollſter Pfleg, däß
Läwens=
lichtche langſam, grauſam langſam verlöſche dhut;
un wann drotzdem beim jedemmaliche Ufflaggern,
immer un immer widder en neier
Hoffnungs=
ſtrahl in der kranke Bruſt uffbliehe dhut, en
neier friſcher Glaawe; es kann jo noch net zu
End ſei, ich muß doch for mei Biebche ſorje, däß
wo ſo aſch an ſeim Vadder henkt, un ſo foren
bäde dhut. .
Un wann dann die krank Bruſt den letzte
ſchwere Seifzer dhut, wann der Dod mit ſeine
hadde Hand an’s Härz greift, daß es net mehr
weiderſchlage kann, un wann des Läwenslichtche
bis zum letzte Stimbche erunner gebrennt is, un
ſein letzte korze Zugger dhut — ja dann ſpiern
aach die, die wo dem Menſchekind nahgeſtanne
hawwe, den kalde grauſame Griff, un es is, als
weer’s Nacht worrn, in aam ſällwer, un als
kennt jetzt kaa Sunn mehr ſcheine, un kaa
Blimmche, mehr bliehe, un niemols kennt en
neier Friehling dem Winder in uns un um uns
noochfolche. Un wer däß mitmacht, der glaabt,
ſoviel Schweres hett noch niemand erlidde. ...
Un doch, wieviel hawwe däß all ſchun
iw=
werwinde miſſe. Un es is immer widder
Frieh=
ling worrn, un es wärd immer widder Friehling
wärrn, aach wann mir ſällwer emol net mehr
ſin.
Awwer mer wärds jetzt verſteh un begreife
kenne, wann ich in de letzte Monat un Woche net
ſo recht beienanner war, un wann’s gehabert
hott, mit de Schriftſtellerei. Un es is mer aach
jetzt noch net ſo recht drum, un ich mußt mer en
orndliche Ruck gäwwe, biß ich widder zu der
Eiſicht kumme bin, daß die Däg jo net ausgeh,
un daß jeder Dag ſei eiche Recht verlangt, un
daß es jo immer äbbes gibt, wo de Himmel
hellt, ſunſt wer er jo ſchun lengſt erunner
ge=
falle. — Un daß mer drum ſei Härz feſt in die
Hand nemme muß, un net bloß an ſich, un ſei
eiche Laad un Weh denke därf, ſundern daß mer
ſich nitzlich mache dhut, un hilft hälfe, wos aach
immer ſei, un uff welche Art aach immer. Dann
an Meechlichkeide fehlt’s net in unſerm deitſche
Vaderland, un de Winder is noch lang, do gibt’s
Geläjenheite genug, iwwer de große Sorje, die
uff unſerm deitſche Volk laſte, ſei eichne klaane
zu vergäſſe. Bis zum Friehling ſieht mer dann
widder weider. ...
Bienchen Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Bekanntlich ſin Erläß,
Verlaudbarunge un Ukäßjer, die wo heecheren Orts
erlaſſe, un in die Zeidung eneigeſetzt wärrn, net
bloß defor do, daß ſe nor geläſe, ſundern ſie ſin
defor do, daß ſe aach behärzicht un befolcht wärrn.
Un ſo hott vor einiche Woche unſer Herr
Owwer=
borjemaaſter, in ſeine bekannt knabbe un
bräg=
nande Ausdrucksweis, uff des Blagadwäſe
hiegewiſſe, un hott geſagt, erſtens, daß es net
gud ausſähe deht, wann mer ſe wahllos hiebala”
dhet, wo mer grad wollt; un zweidens, daß 14
noch ſchlechter ausſähe dhet, wann ſe dann
wolt=
un monatelang noch in eme jammerbare Zuſto
dohinge, obgleich däß, wodruff ſe hiegewaf
hette, lengſt vabei weer.
Soweit ich feſtſtelle konnt, hawwe ſich a
den Wink mit m Scheierdor e paar ordnunnt
liewende Hausbeſitzer zu Härze genumme, u
hawwe mit warm Waſſer un Schmierſagf
ere Bärſcht, die Blakade an ihre Haiſer entfandt
Annern hawwe ſich geſagt: mir henke ſe lolz
gud, un wer ſe hiegebabbt hott, ſoll ſe aach wütEE
weg mache. Un ſo henke ſe noch, un ſtumbich
des Stadtbild. — So zum Beiſpiel an unſen
jetzt ſo ſcheene un ſauwere Schloß, ſowohl anm
„Bafforsbrick”, wie aach an de „Hinnerbrick.)
Ich maan, wann mer vorsere Vera’ſtaldung vmt
daß ſe dort wirke, dann ſollt mer aach nocch)V !
ere Vera’ſtaldung wiſſe, daß ſe dort ſteere,
in dem verrobbde Zuſtand e ſehr ſchlecht 291/
wärfe uff unſer „Kunſtſtadt”.
Aach daß na ledich viele
zeitweis Denkmäler als Blagadſaile benutzen amim
is en kuldurwidricher Zuſtand. Un wanns met, ilt Element”
bloß die zwaa verwaiſte Sockel ſin, wo emollizen ſommerl
Fillibb= un de „Schorſch” druffgeſtanne hctnzer Erſctz fü
Die mache ſo ſchun en ſchlechte Eidruck, un bietzu biten ve
wer hechſte Zeit, daß mer ſe dem Zugriſt 1gklendere d
Blagadſtender entziehe dhet, indem wer ſe PToſeymen erſü
ſchwinde ließ ..."
Zwar, mir hawwe jo ſogenannte Blagy/40 Tauſenden
„Inſtidude”, die wo des Ababbe ſach= un foft, Fe cher, die
gemäß, an geeichnete Stelle beſorie. — h9 flmn gufbring
valleicht kumme demnechſt e paar druff, un rrim teilnehnen
e „Blagadentfernungsinſt dut” in’s Läwe, obzlunſeimnen, Wage
grinde gar e „Plakat=Entfernungsaktiengeſelſchoß” ſrerinnen be
un dhun an die Stelle, wo noch ſo alde Blagaichr auch die
henke, ihr eiche Geſchäftsblagad hiebabbe, pnſeulicherwei
druff zu läſe ſteht: Zur Enifernung vun WB=ütlich geſtie
gäder emfiehlt ſich die „Peag”, alſo die Palu, daß es ſich i
entfernungsaktiengeſellſchaft. Mit de „Gegg kozucbenden S.
mer däß jo net gud verwexele —
teitungen be
Jwwrichens, es geht aach ohne Blagade. V3en vo
rbunden
hawwe verſchiedene Veraſtaldunge in deletzte v0l” dir heruflich
zeh Dag hier bewieſe, die wo, wie ich mer hab /t
ber iſt, ihr
loſſe, iwwerfillt gewäſe weern, ohne daß m. ),
ningen u
groß Reklame defor gemacht hott. . . .
Doherngäje mecht ich mei Geſchlächtsgenoſſnt Weluſt 1nd Ar
for e Sach indräſſiern, die wo ſe ſich net wiot fürlich iſt fü
folle loſſe, nemlich die Stickerei= und Spizi kſhtige Kleidu
Ausſtellung” im Muſeum. Dann wann miole Aweig ande
Leiche drieche, wärrn mer aach uff dem Ge0ſt i0 derniſſen de
neie Uffdrieb erläwe; aach wann mer net 9ei4 1.
an „Stramienpandoffel” , odder an „Schnilliedichck Nart ſollt
cher” zu denke brauch. Dann was uns do gefüll nnzulängli
wärd, ſin wärklich „Spitze”leiſtunge, in des Worr zu, öte und
wörtlichſter Bedeidung, un mer krickt en aftb für die Ge
liche Reſpäckt for ſo=ere Kunſt= un Fingerſedc mrßige Spor
keid. Freilich: Zeit, Ruh un Gedult gehent 1 hig ſind B.
däre Kunſt. Un do haberis uns vorerſt no
von jeder
mir ſin e gar zawwelich Geſchlächt; es fehlt u
am neediche „Sitzfleiſch”— Un grad däß ſch
unſer friehere Geſchlächtsgenoſſinne in reigſäunk Kut o ünlu
Maß beſäſſe zu hawwe. Geht hie, un iwwiniä1 autfalten d
hingen zu wo
eich devo, wann ders net glagbt. —
ſie Zwechdier
MiSeſtowen
W der Tages,
zwrtaufmac
(t, durch die
fnes nicht beei
Küchenzettel vom 26. November bis 2. Dezember.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Milchreisſuppe, kaltes Roaſtbeef
(Reſte), Remouladentunke und Kartoffeln.
Dienstag: Zwiebelſuppe, Kartoffelpuffer und
Apfelbrei.
Mittwoch: Haferſuppe, Wildragout,
Kartof=
felklöße.
Donnerstag: Grünkernſuppe, ſaure Nieren
mit Spätzle.
Freitag: Kartoffelſuppe, Fiſchgericht mit
Käſe?) und Kaperntunke.
Samstag: Weiße Bohnen mit Speck, gebackene
Aepfel mit Milch.
Sonntag: Rahmſuppe, Haſenbraten mit
Rot=
kraut, Apfelbrei und Kartoffeln,
Vanille=
pudding.
Schachnummer 599.
Partieſtellung Nr. 21.
Schwarz: R. Kühn.
a b d
*) Fiſchgericht mit Käſe. 2 Pfund
Fiſch. 100 Gramm Fett, 60 Gramm Mehl. 34 Lit.
Milch, 3 alte, geriebene Semmel, 3 Eigelb, 1
ge=
riebener Kräuterkäſe, Salz und Pfeffer. Der
ge=
häutete, entgrätete Fiſch fein gehackt. Aus Fett,
Mehl. Milch bereitet man eine helle Soße, die
man über den Fiſch, die geriebenen Semmel,
Käſe und Eigelb gibt. Alles gut verrührt mit
Salz und Pfeffer und dem ſteifen Eiweißſchnee
in eine eingefettete Form getan. 3 Stunde
gold=
gelb backen.
—
TI
*4
A
*
*
*
Mtit.
e
*
*
eUifte.
K
F
„.
A
Ailie zn.
te
Ne
* *
Kreuzworträtſel.
Waggerecht: 1 grammatikaliſcher Begriff.
Verwandte, 7 altgriechiſcher Dichter, 8 Abgott,
10 Stoffart, 12 altes Muſikinſtrument, 13 Stadt
in Thüringen, 14 altgermaniſches Schriftzeichen,
17 Farbe, 20 Nebenfluß der Donau, 21
Stadt i.
Holland, 22
herumziehender Menſchenhaufe, 23
Kriegsgott, 24 Laubbaum.
EZHHEEATH
Weiß: Dr. N.
Eine im Jahre 1913 zwiſchen Dr. N. und R. Kühn=Chemnitz
geſpielten Partie nahm folgenden Verlauf:
2pm
liebt. Dieſe außerordentlich eiweißreichen
Hül=
ſenfrüchte werden von den Hausfrauen deshalb
mit beſonderer Vorliebe in den Winter=
Speiſen=
zettel eingeſchaltet, da ſie „lange vorhalten”, alſo
gut ſättigen. Die Nährwerte der weißen Bohnen
werden aber nur dann reſtlos erſchloſſen, wenn
ſie völlig weichgekocht ſind. Aus dieſem Grunde
ſollte man ſie unbedingt 24 Stunden zuvor in
kaltem Waſſer einquellen und im Einweichwaſſer
zum langſamen Kochen aufſetzen.
Rote Bohnenſuppe. 200 Gramm
einge=
weichte, weichgekochte Bohnen werden durch ein
Sieb geſtrichen und mit 1 Taſſe Tomatenmus,
1 in Speck geröſteten, kleinwürflig geſchnittenen
Zwiebel, ſowie mit Pfeffer und Salz
abge=
ſchmeckt.
Weiße Bohnen mit Möhren (Gold
und Silber.) Hierzu werden 1 Pfund
würflig=
geſchnittene Möhren und ½ Pfund Bohnen
ge=
ſondert weichgekocht, dann beides miteinander
gemiſcht und mit reichlich gebräunter Zwiebel
ſowie Speck verrührt, mit Eſig, Zucker oder
Su=
krinetten ſüßſauer abgeſchmeckt und entweder mit
gekochtem Schwarzfleiſch oder mit Bratwurſt
auf=
getragen.
* 4-o 1a4 10. 588 tiet 13 En 12. 8:e4 Ig4 1. Kh. 14.
g8 15.Kiſ3 18. 8g3 git 1.Ne! 18. Ie. In dieſer
Zügen an! Stellung kündigte Schwarz Matt
e Sel g
Rie iia
S Ainds
Leniter
Nude, Kalen
Fnden!
in ften
Wehan
Derd
aa Iin
Wie iſt die Löſung?
Aufgabe 799.
A. P. Gulajeff.
(Nar. Politika, 1926.)
Weiß: Kh1 D82 Th4 (3 Steine);
Schwarz: Kh7 La8 L.g1 Bd5 Bh5 Bh6 (6 Steine).
Matt in drei Zügen.
Senkrecht: 1 Hanfprodukt, 2 nordiſcher
Gott, 3 franzöſiſcher Romanſchriftſteller 4
Bo=
denerhebung, 5
Lied der Oper, 6 weibliche Figur
aus „Lohengrin”, 9 indiſcher Gott des Himmels,
11 Dichtungsart, 14
Stadt in Lettland, 15
Ne=
benfluß des Rheins, 16 Liebesgott, 17 Vortrag,
18 deutſcher Strom, 19 Ziehmutter.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 46.
Kreuzwort=Silbenrätſel.
Löſungen der Partieſtellungen Nr. 19 und 20.
19. 1. Sef—g6 + Se5 *g6 2. Dh4 Xh7+ Kh8 Xh7
TI5-höc. Sehr fein! 1. ... D46 8g6 2. Dh4 7 48 4
Pg6-e8 3. Das Festt.
20. 1. Dh3—h1 4 Ein bekanntes hübſches Opferſpiel!
1.... Kiht 2. Tiht 4.4. Kg1 3. Ihlfkt.
Löſerliſte: Lehrer Jakob Maurer in
Weſt=
hofen; Leo Schott in Pfaffen=Beerfurth;
Her=
mann Schmidt in Darmſtadt; Karl
Hand=
ſchuch in Leutershauſen (Baden); Wilhelm
Eiſele in Sandbach i. Odw. (auch Aufgabe
Nr. 796).
Humor des Auslandes.
Rrauf Det
„Weswegen iſt Ihr Wagen rechts 10) 4 Mdhen kor
verſchiedenartig lackiert?”
EInd Bö
Haben Sie ſchon mal etwas von 1) 4 kste ide 3.
ſprechenden Zeugenausſagen gehört?”
(Prager Preſſe!” Müter f
llertes K
Was Kinder ſagen.
UD Mi
„Moritz,” fragt der Lehrer in der Schuß 9i
Unf
Moritz welches Inſekt braucht am „wer Afiet chihlien,
„Die Motte, Herr Lehrer.
Futter?”
— „Weil ſie Neih eit Piem
kommſt du denn darauf?
dieſen
Löcher frißt!“
*
Ei ine ich
„Wir haben im Zirkus ein Mädchen geehsl 4asech
eie leid
das konnte auf dem Pferd und unter den hick 2.99
WPich
und an der Seite von dem Pferd reiten.
nur nicht ſo, das haben wir auch geſehel.
Eh
unſer Papa hat geſagt, wie er reitell. 2.
di
hätte, hätte er das alles auch gemacht.
Großmutter, vergrößert deine Brille 9lc
„Ach.
lich?”
Freilich, mein Kind.
Sude
D ie Sehif
Das kluge Kind. Der Haſt fragt:
nimm ſe doch bitte ab bevor du mir eil 2e alzutel
Kuchen abſchneideſt.”
Feter .
Peter, weißt du, wer ich bin?
gegnete: „Aber natürlich! Sie ſind die leßzte 52 3z ze iſt id.
nung meiner Schweſter.”
ide
*4
Liecke
Von der Schmiere. Darſteller: „Ir dem 2us
ſeligen Koſtüm kann ich doch nicht als K00”,
doiß Ihre Untertanen mit dein Stgen 9. .
ſtand wären.”
Naiv. „Ja, meine liebe Dame” wandte. d
Direktor: „Das geht ſchon
auftreten!“
UN
u ber
flechten Sie einfach in den groſten Monole.
Ee ial
der Poſtbegmte an die alte Dame, Sie ho
Briefkaſten. B. E.: 796. 1 Td22 TXd2 2.Kb3 Tg2!
Inn. Bruck —
Aus Oeſterreich.
Jnnsbruck.
ihren Brief aber mit vel 4 wel ho 4.
„9 Gatt, da gehtie 5
te
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23.— Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt.
frankiert.
Sie bemerkt
boffentlich nicht viel zu weit?
eW Wece
Un
dem
be
aga
Ueidlich viele Frauen, viel mehr als man
alllyrein annimmt, betrachten den Schneeſport
alsl ihr Element”, ſo daß ihnen ſelbſt die
chitinen ſommerlichen Badetage nur einen
Gie ſchwuhen Erſatz für die Freuden des
Winter=
dem ſpont zu bieten vermochten.
sbeſondere die große Gemeinde der Ski=
Sprurerinnen erfährt alljährlich einen nach
vieſtt Tauſenden zählenden Zuwachs.
me aber, die für den Skiſprot nicht genü=
N” gemdElan aufbringen und nur hin und wieder
w; damn teilnehmen, werden ſich wenigſtens als
22 Roühſerinnen, Wagemutigere vielleicht ſogar als
S Bowfyrerinnen betätigen.
chſod
Aet auch die Begeiſterung für die Eisbahn
ſt ſerreulicherweiſe im Laufe der letzten Jahre
ſ beträtlich geſtiegen, was wohl daran liegen
u.aß es ſich in dieſem Falle um den leichteſt
ausru benden Sport handelt, der keiner großen
ſonbreitungen bedarf und mit den geringſten
verbunden iſt, ganz abgeſehen davon, daß
er beruflich tätigen Frau die Möglichkeit
oſ geguhn iſt, ihre Mittagspauſe am Eislaufplatze
u pbringen und in friſcher Winterluft neue
ſächt. Leben liſt und Arbeitsfreude zu ſammeln!
rürlich iſt für jede Art des Winterſportes
ei u, die ihtige Kleidung notwendig, die für jeden
mmr Sponrtweig anders ausſehen muß, um ſich den
Erförerniſſen des betreffenden Sports
anzu=
mn mn paſſſten
m,St=-
Nn ſollte ſich ein für allemal ſagen, daß
aß me einel arzulängliche Sportkleidung jedes
Ver=
geit gnüfe köte und außerdem auch ſchwere
Gefah=
nic renIſe die Geſundheit mit ſich bringe.
Un=
u & zweschäßige Sportkleidung und unzulängliche Be=
Gedul ſchücmg ſind Beweiſe ſchlimmſter
Unſportlich=
vorn” keitt te von jedem Sportler erbittert verurteilt
lächt, ” wingl
a ictzu ſo unklug wäre es, am Sportplatze
es Luntsentfalten oder modiſche Fineſſen zur
Gel=
he, m” tung ringen zu wollen, weil ja hier einzig und
bt. allenndie Zweckdienlichkeit entſcheiden ſoll.
Tütsdeſtoweniger iſt es möglich, manche
Mo=
üivenas der Tagesmode zu übernehmen, um auch
er Sortaufmachung eine gewiſſe „Aktualität”
ugeln, durch die aber ihre „Zeitloſigkeit” letz=
Wen des nicht beeinträchtigt werden darf.
Bei dieſer Gelegenheit ſeien ein paar Worte
gegen „überſtürzte Einkäufe”, geſagt: Viele
Frauen haben nämlich die Gewohnheit, mit der
Anſchaffung der Kleinigkeiten zu beginnen, wenn
ſie die Winterſportaufmachung zuſammenſtellen
das heißt alſo, den Schal, die Wollweſte, den
Gürtel uſw. zu beſorgen, ehe die Hauptſache: das
eigentliche ſportliche Kleidungsſtück, da iſt!
Dieſe Syſtemloſigkeit iſt natürlich ein arger
Fehler, weil dann kein Stück auf das andere
ab=
geſtimmt iſt und die Sportaufmachung jene
Ein=
heitlichkeit vermiſſen läßt, die ſelbſt bei betonter
Buntheit gewahrt werden kann und ſoll.
Aus dieſem Grunde wollen wir verſuchen, an
Hand unſerer Bilder zu zeigen, wie die Winter=
ſportkleidung für die verſchiedenen
Gelegenhei=
ten ausſehen ſoll und wollen gleichzeitig den
Beweis dafür erbringen, daß auch mit geringen
Mitteln (und bei deutlicher Betonung der
„Zweckaufmachung”) ſehr nette Wirkungen zu
er=
reichen ſind.
Für den Bkiſport:
Jahrelang geübte Läuferinnen wiſſen
natür=
lich aus Erfahrung, was ſich am beſten bewährt
hat, kennen alſo die Unterſchiede zwiſchen einem
flauſchartigen Skianzug und einer
kameelhaar=
gefütterten Segelleinendreß uſw. ganz genau.
Neulinge der Skiwieſe aber, alſo die vielen
„Ski=Häschen” werden durch dieſen und jenen
Ratſchlag ein wenig irre gemacht und wählen
dann gewöhnlich das Unrichtigſte. Darum ſei
ihnen die für dieſen Winter vorbildliche
Skiklei=
dung empfohlen, und zwar der aus Hoſe und
Kaſak zuſammengeſtellte „geteilte Anzug", der
breit gegürtet und mit aufgelegten, geknöpften
„Blaſebalgtaſchen” verſehen wird, in denen (was
nicht unwichtig iſt!) recht viel untergebracht
werden kann. Falls man an Stelle der Knöpfe
einen Zippverſchluß vorſieht, muß unter allen
Umſtänden darauf geſehen werden, daß er aus
roſtfreiem Material hergeſtellt ſei. Der
einheit=
lichen Mittelfarbe eines ſolchen Skianzugs
wer=
den durch gerollte Ski=Halbſtrümpfe in lebhafter
Schattierung und durch einen dazu abgeſtimmten
wuchtigen Wollſchal kräftige „Lichter” aufgeſetzt,
da es natürlich ganz und gar nicht richtig wäre,
auf die Möglichkeiten eines lebhaften Kolorits,
das im Schnee ungemein vorteilhaft wirkt, zu
verzichten.
Auch die mit einem Pompon garnierte Woll
mütze muß ſich in dieſe Farbzuſammenſtellung
richtig einfügen! (Mittelſkizze.)
Die Rodlerin
muß unbedingt eine Pumphoſe tragen, die für
dieſen Sport als idealſte Aufmachung bezeichnet
werden darf. Gemuſterter Stoff iſt praktiſcher
und ſelbſtverſtändlich auch viel weniger
empfind=
lich als einfarbiges Material, auf dem jedes
Fleckchen zu ſehen iſt, und paßt ſich einer
einfar=
bigen Wollſchlüpfbluſe, die aus lebhaft
ſchattier=
ter Wolle in ſchöner Handarbeit wiederzugeben
wäre, ſehr nett an. (Man ſtelle ſich etwa zu einer
beige=braunen Hoſe eine geranienrote
Schlüpf=
bluſe vor.)
Als Umhülle ſei eine Leder= oder Leinenjacke
mit Kameelhaarfutter empfohlen, die verläßlich
vor Wind und Feuchtigkeit ſchützt. (Letzte Figur.)
Der Eisſport
erfordert eine Aufmachung, die ſich
gegebenen=
falls auch für Ausflüge verwenden läßt, etwa ein
Jackenkleid aus kräftig gemuſtertem Material
(erſtes Bild), deſſen Oberteil den jugendlich
wir=
kenden, reizenden „Spencerſchnitt” hat, zu dem
ein tiefer Schalkragen aus langhaarigem Fell
ſehr nett wäre!
Sporthut und Schal müßten eine kräftige
Schattierung haben, die die im Stoffmuſter
vor=
herrſchende Farbe wiederholt.
Ein kleiner Tonnenmuff, mit dem Pelzwerk
des Kragens harmonierend, iſt für kalte
Winter=
tage ſicherlich willkommen. Willy Ungar.
Lad
Winterliche
AMtbeelllsben
anſſe Tafel gezeichnet
*die kalten Tage kommen, muß die
Aus=
ſtatihn des Kindes inſtand geſetzt ſein und alle
Münt bemühen ſich, ihr Beſtes zu tun und
cheusa weder Koſten noch Mühe, um das
Rich=
tigert finden!
den letzten Jahren mußte man in dieſer
Hinuft vieles hinzulernen, denn während man
rühlerimmer wieder in den Fehler verfiel, die
Rlendig des Kindes zu kompliziert zu arbeiten,
Aont ſehr auf Details zu achten (beſonders für
leimtMädchen konnte man ſich der Rüſchen,
balng: und Bändchen gar nicht genug tun),
Diri kute jedes Zuviel grundſätzlich verurteilt,
beill ide Mutter ſich darüber klar iſt, daß ein zu
ſarik erniertes Kinderkleid eine ſchwierige
In=
anpſltung mit ſich bringe und auch für das
Kinm icht günſtig ſei, da es auf ſein Kleidchen
an Dſ achthaben müßte und daher in ſeiner
Un=
gebuc enheit gehemmt wäre.
7A dieſem Grunde müßte man ſich immer
Dor Igen halten, daß nur ein einfaches
Kinder=
kleil en ausſehe, leicht zu reinigen und für das
Kinauas Richtige ſei.
Abeſondere die Alltagsaufmachung wird
mand erſter Linie von praktiſchen
Geſichtspunk=
ken Xſurteilen, wird alſo verläßliches,
wider=
ſan/Bihiges Material heranziehen, das ſelbſt
dei ſtrier Inanſpruchnahme keinen Schaden
niman
MZuſammenhange damit ſeien die in ſich
hemAlirten Stoffe empfohlen, die bedeutend prak=
Ich nd als einfarbiges Material, das — wenn
*Sähell iſt — jeden Feuchtigkeitsfleck, wenn es
Weuc)dankel iſt, jedes Staubkörnchen ſehen läßt,
Dayar) kleine Flecke in gemuſtertem Stoff
voll=
kom an verſchwinden.
Winteraufmachung des Kindes müßte
Derc ſtußgebaut werden, daß drei wichtige Mo=
Men em Auge behalten werden, und zwar; die
4Ngskleidung (die gleichzeitig die Auf=
Madat für Sport und Ausflüge ſein ſoll), die
* U Jſehkleidung (womit insbeſondere die
Din Eich en Ueberkleider gemeint ſind) und
wieio die Feſttagsaufmachung der
Kleln.
heißt mit anderen Worten, daß ein Kind
wir re i winterlichen Kleidungsſtücken ſehr
burh 6 Auslangen finden könnte.
Es wäre auch höchſt unklug, für eine größere
Ausſtattung der Kleinen ſorgen zu wollen,
an=
ſtatt ſich in ganz beſcheidenen Grenzen zu
hal=
en, da das Kind ſeinen Kleidern ohnedies
über=
raſchend ſchnell „entwächſt” und es jammerſchade
wäre, wenn ein oder das andere Stück nicht
rich=
tig ausgenützt worden wäre.
Ueber die richtige Aufmachung des Kindes
wollen wir an Hand unſerer Skizzen eingehend
prechen:
Das Wichtigſte ſcheint im Augenblick die
win=
terliche Ueberkleidung zu ſein, denn wenn
das Kind nicht entſprechend warm gekleidet
wäre, würden die kalten Tage ſchlimme
Erkäl=
tungen mit ſich bringen. Bisher war es ja
möglich, ſich mit einem Herbſtmäntelchen zu be=
helfen, das gegbenenfalls mit einem
proviſori=
ſchen Futter (Kamelhaar und dergleichen)
ver=
ſehen wurde. Zur vorgerückten Jahreszeit aber
braucht das Kind doch den Wintermantel.
Knaben ſehen in doppelreihigen Mänteln
oder Raglans aus Fiſchgrätenſtoff (Bild 2), mit
Fellkragen und Pelzmanſchetten, immer am
beſten aus.
„Mädi” aber trägt den in der Mitte
geknöp=
ten, loſen Mantel aus geſtreiftem Material,
innen ſehr warm eingefüttert und mit einem
Bubenkragen und Schulterſpangen aus Fell
ver=
ehen, das einem ſolchen Stück einen ganz
neu=
artigen Stil zu geben vermag. Eine ganz
rei=
zende Ergänzung iſt das fellgerandete Käppchen.
(Figur 1.)
Natürlich ſteht die Sportkleidung des
Kindes (für Ausflüge, für die Eisbahn uſw.)
jetzt im Brennpunkt des Intereſſes.
Für die kleinen Mädchen wird mit Vorliebe
das Eiskleid im Stil „Sonja Hennjes”, mit
glockigem, fellgekantetem Röckchen und kleiner
Pelzſchleife angeſchafft. (Modell 3.)
Für die Knaben aber gilt nach wie vor die
geteilte Aufmachung als beſte Sportkleidung,
alſo; karierte Pumphoſe, einfarbiges Sakko mit
Sattel und kräftig=abgeſteppten Nähten, dazu
der karierte Schal! Die gleiche
Zuſammenſtel=
lung muß natürlich auch für die Schule gute
Dienſte leiſten. Wenn unter dem Sakko eine
gute, warme Wollweſte getragen wird, iſt bei
ſchönem Winterwetter der Mantel vollkommen
erläßlich! (Bild 4.)
Obzwar jede Mutter begreiflicherweiſe ihren
beſonderen Ehrgeiz dareinſetzt, ihr Kind an
Feſttagen eigenartig zu kleiden, ſoll hier
doch größtmögliche Einfachheit gewahrt werden.
Die kurze „Studenten=Weſte” mit hellem,
ge=
ſteiftem Kragen und ebenſolchen Stulpen iſt
ganz entzückend, und auch Mädis Taftkleid
mit den Maſchen an den Schultern wird gewiß
gefallen. (Die letzten beiden Skizzen führen
dieſe reizenden Kleidungsſtücke vor Augen.)
Wie man ſieht, ſind Zweckdienlichkeit,
be=
tonte Einfachheit und knappſte Bemeſſung der
Winterausſtattung der Kleinen wichtige
Richt=
linien, an die ſich jede moderne Mutter halten
ollte.
Willy Ungar.
Ozelot
gilt für den kommenden Winter als erklärtes
Lieblingsfell und iſt dank ſeiner Eigenart und
Ausdruckskraft die bevorzugte Mode junger,
intereſſanter Frauen, denen ſo lebhafte
Wirkun=
gen willkommen ſind.
Ozelot kommt natürlich nur für Umhüllen
mit ſportiver Note in Betracht, wird alſo
nie=
mals für einen „eleganten” Mantel, ſondern nur
für ein Stück, das für Ausflüge, für den
Vor=
mittag in der Stadt, für die Wochenendfahrt und
für eine Reiſe in Verwendung kommen ſoll,
ver=
arbeitet.
Die einſchlägigen Werkſtätten verſtehen es,
der Lebhaftigkeit dieſes Pelzwerks durch
einfar=
biges Fell, das als Garnierung verwendet wird,
einen richtigen Rahmen und gleichzeitig den
not=
wendigen ruhigen Akzent zu geben.
Am beſten eignet ſich Nutria für dieſen
Zweck, weil es — für Kragen, Manſchetten,
Taſchen oder auch für den Gürtel verwendet —
des Kontraſtes wegen zum Ozelotfell gerne
her=
angezogen wird.
Seite 18 — Nr. 325
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 25. November 1994
Spoct, Spiel und Jucnen
Darmſtädter Turn=u. Sporkgemeinde 46,
Burmſt. Schrolinmneino Jangoeurſchland.
An die Eltern unſerer Jugend!
Nachdem der Reichsſportführer gemäß Vereinbarung mit dem
Reichsjugendführer der Turn= und Sportjugend den
Ein=
tritt in die Hitlerjugend pp. genehmigt hat, ſteht auch
un=
ſerer Jugend der Weg zur HJ. frei.
Um dieſen Eintritt zu erleichtern, haben wir bereits den
Bei=
trag für unſere Jugend um 50 Prozent ermäßigt, damit die Eltern
finanziell in der Lage ſind, ihren Kindern eine
Doppelmitglied=
ſchaft ſowohl im Verein als auch in der HJ. zu ermöglichen.
Der Reichsjugendführer wünſcht dieſe Doppelmitgliedſchaft
und erkennt hiermit ebenfalls die erzieheriſche Arbeit der Turn=
und Sportvereine an. Wir geben deshalb den Eltern unſerer
Jugend die Verſicherung, daß wir uns nach wie vor unſerer Arbeit
mit aller Kraft widmen und dafür Sorge tragen, daß die Jugend
im neuzeitlichen Geiſte geleitet wird, getreu dem Grundſatze:
„Jugend ſoll nicht herrſchen, ſondern ſie muß erzogen werden, um
alsdann die beſten Kräfte auszuwählen zum ſpäteren Einſatz für
die Neugeſtaltung der Nation.”
Da bis Ende dieſes Monats diejenigen Jugendlichen der
Turn= und Sportvereine gemeldet werden müſſen, die bei der
Hitlerjugend eintreten wollen, ſo bitten wir die Eltern unſerer
Jugend, bis Mittwoch, den 28. November 1934 ſchriftlich
mitzutei=
len, ob ſie damit einvreſtanden ſind, daß ihre Kinder in die H
jugend bzw. in den BDM. oder in das Jungvolk überführt werden.
5.
die Meldungen ſind bei der Darmſtädter Turn= und
Sport=
gemeinde 1846 an die Geſchäftsſtelle (Woogsplatzturnhalle
an die Abteilungsleiter zu richten, bei dem Schwimmklub
Jung=
deutſchland an den Schriftführer, Gg. Bauer, Heſſ.
Staatsminiſte=
rium, Perſonalamt.
Es wird, wie die Anordnung des Reichsſportführers lautet,
auch an dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß die Anmeldung zur
Hitlerjugend uſw. gänzlich in das freie Ermeſſen der Eltern
ge=
ſtellt iſt, um den Grundſatz der Freiwilligkeit zu wahren.
(gez.) Löwer,
Leiter der Darmſt. Turn= u. Sportgemeinde 1846.
Leiter des Darmſt. Schwimmkl. Jungdeutſchland.
Olumpia 196
natiogalc Aufgabe
Der von den Reichsminiſter Dr. Goebbels und Dr. Frick
zu=
ſammen mit dem Reichsſportführer herausgegebene Aufruf zur
olympiſchen Schulung hat das Zeichen zum Beginn einer
groß=
zügigen Sportwerbung in ſämtlichen Gliederungen des deutſchen
Volkes gegeben. Die Verknüpfung der Aufklärungsarbeit für die
Olympiſchen Spiele mit ſportlicher Maſſenerziehung iſt der
lei=
tende Gedanke, der allen Werbeaktionen zugrunde liegen ſoll, die
in planmäßiger Folge das Jahr 1935 als Jahr der olympiſchen
Schulung kennzeichnen werden.
Neben Preſſe und Rundfunk, öffentlichen Kundgebungen,
ſportlichen Werbeveranſtaltungen,
Film= und
Lichtbildvorfüh=
rungen, bildet eine vom Amt für Sportwerbung des
Propaganda=
ausſchuſſes für die Olympiſchen Spiele herausgegebene
Olympia=Heftreihe das bedeutſamſte Mittel, in den
brei=
teſten Kreiſen Verſtändnis für die deutſchen Olympiſchen Spiele
zu verbreiten und Luſt zu eigener Sportbetätigung zu fördern.
Soeben ſind die erſten 4 Hefte dieſer zum Preiſe von
nur 10 Pfg. je Heft erhältlichen Olympia=Heftreihe erſchienen,
und man kann ſagen, daß ſie den gekennzeichneten Zweck durchaus
erfüllen.
Das Einführungsheft: „Olympia 1936 eine
natio=
nale Aufgabe” arbeitet vortrefflich Sinn, Art und Geſchichte
der Olympiſchen Spiele heraus und gibt in Text und Illuſtration
ein anſchauliches Bild von der ſorgfältigen und durchdachten Art
des Aufbaues der Olympiſchen Spiele 1936. In den Dienſt der
Winterſportwerbung, die mit der Werbewoche eingeſetzt hat, ſtellen
ſich die nächſten 3 Olympia=Hefte.
Das Olympia=Heft Nr. 2: Skilauf” iſt ein Gang
durch Skiläufers Kinderſtube wie ein Weg des Könners zu ſeiner
Vollendung. In den männlichen Wettkampf der
Bobmannſchafts=
rennen, in das entſchloſſene und harte Spiel des Eishockeys
ge=
währt das Olympia=Heft Nr. 3: „Bobfahren und
Eishockey” klaren Einblick. Und wer wäre ein ſo vollendeter
Künſtler auf dem Eiſe, daß er aus bildmäßig ſo gut geſehenen.
und ſo trefflich charakteriſierten Leiſtungen der Weltbeſten im
Olympia=Heft Nr. 4: „Eislauf, Kunſt= und
Schnell=
lauf” nicht noch viel lernen könnte?
In der Durchführung der olympiſchen Werbung arbeiten die
zuſtändigen Stellen der Gemeinden, der NSDAP. und des
Reichs=
ſportführers zuſammen und bringen dadurch zum Ausdruck, daß
es ſich hier um eine Angelegenheit des ganzen Volkes handelt.
Die geſamte Arbeit konzentriert ſich bei dem von der
Gemeinde=
verwaltung gemeinſchaftlich mit der zuſtändigen Parteidienſtſtelle
beſtellten örtlichen Sachbearbeiter des Amtes für Sportwerbung,
der auch neben den örtlichen Dienſtſtellen der NS. Gliederungen
und den Vereinen des Reichsbundes für Leibesübungen alle
Aus=
künfte erteilt.
Heute die Zußballer!
Polizei- Sporkverein 98
14,30 Uhr Polizeiſportplatz.
Der Großkampf im Fußball der beiden Lokalrivalen wirft
ſeine Schatten voraus. Wer gewinnt in dieſem Fußballlokalderby?
Gelingt es der neu aufgeſtellten 98er Mannſchaft, dem
Bezirks=
meiſter ſeine zweite Niederlage beizubringen, oder ſollte nun
end=
lich die Polizeimannſchaft ſich zu ihrer früheren Form
auf=
ſchwingen
Dieſer Großkampf wird uns über dieſe Frage Aufſchluß geben.
Beide Mannſchaften liegen noch gut im Rennen. Die 98er
bewie=
ſen erſt am letzten Sonntag ihre derzeitige gute Form. Die Stärke
der Mannſchaft liegt vor allem in ihrem unbeugſamen
Kampfes=
geiſt, der ſie zu großen Leiſtungen befähigt. Der Sturm erfährt
durch die Einſtellung von Roß eine nicht unweſentliche Verſtärkung.
Die Polizeimannſchaft, die wieder mit W. Kaſpar als rechten
Läufer ſpielt, wird dieſes Mal auf der Hut ſein müſſen, um die
angeſtrebte Meiſterſchaft in der Bezirksklaſſe nicht gefährden zu
laſſen. Es wird auf jeden Fall ein ſpannender Punktekampf zu
erwarten ſein.
Wir hoffen, daß beide Mannſchaften ſich eines fairen Spieles
befleißigen und der Darmſtädter Sportgemeinde einen
Klaſſen=
kampf ſervieren.
Vorher, 12,45 Uhr, treffen ſich die Ligareſerven beider Vereine.
Jiu=Zitſu.
Athletik=SV. — Germania 1895 Darmſtadt.
In den Zeitungen iſt eben wieder zum Kampf gegen die
Sitt=
lichkeitsverbrecher aufgerufen worden. Dazu iſt es notwendig,
daß diejenigen, die angegriffen werden, die Mittel kennen, um ſich
in einem ſolchen Falle ſelbſt zu verteidigen. Darum iſt es
beſon=
ders wertvoll, wenn jede Frau und jedes Mädchen mit unſerer
Verteidigungswaffe, dem Jiu=Jitſu vertraut iſt. Mit einem
ein=
zigen Griff kann der ſtärkſte Angreifer unſchädlich gemacht und mit
Leichtigkeit der Polizei übergeben werden. Deshalb verſäumen
zie die ſich bietende Gelegenheit nicht, dieſe hervorragende
Vertei=
digungsart der Schwachen zu erlernen. Uebungsſtunden ſind für
Damen: Dienstag und Freitags von 7 bis 8.30 Uhr für Herren:
Dienstags und Freitags von 8.30 bis 10 Uhr, in der Turnhalle am
Kapellplatz, gegenüber der Stadtkapelle. Gäſte ſind willkommen.
Kilian=Vopel=Miethe Sechstageſieger in USA.
Das erſte Dreimann=Sechstage=Rennen, das in
Cleveland ausgetragen wurde, endete mit einem ſchönen Sieg
deut=
ſcher Fahrer. Die jungen Weſtdeutſchen Kilian und Vopel
be=
legten zuſammen mit Miethe mit Rundenvorſprung und der
Höchſtpunktzahl von 2447 den erſten Platz, Zweite wurden
Field=
ling=Croßley=van Slembrouk vor Winter=Walthour=Zach.
* Unſer Winkerſpork erhälk Ankriebe.
Daß die Winterſport=Werbewoche ein voller Erfolg im gaun
zen Reiche war, dürfte als bekannt vorausgeſetzt werden. Ueben
tanfſt
den Inhalt der Darbietungen braucht daher nicht weiter ger
ſprochen zu werden, dagegen iſt es wichtig, ſich einmal über der
Wert einer ſolchen Werbewoche klar zu werden.
Ra
Der Winterſport ſteht vor der Tür: Zehntauſende werdem
ſobald der erſte Schnee gefallen iſt und auch liegen bleibt, hinaus
eilen oder in die Berge fahren, um zu rodeln, Schlittſchuh zu lamp
iMer Min
fen, Ski und Bob zu fahren und Eishockey zu ſpielen.
Nun haben wir anderen Nationen gegenüber Behinderün
AS
gen: bei uns liegt nur wenige Wochen in den Tälern und hög
ſtens 3—4 Monate in den Bergen Schnee, und unſere Seen unm
Grund
Flüſſe ſind oft nur wenige Wochen lang zugefroren. Die Zak
Bao ce
der Eishallen, in denen man Schlittſchuhlaufen und Eishocken
ſpielen kann, iſt aber ſehr gering. In anderen Ländern, wüg Fm dichlt
Kul
Schweden. Finnland, Norwegen, der Schweiz, einem Großtei=
Italiens und Oeſterreichs, in den Karpathen der Tſchechoſlowaken „ zuteh 1e4
in Kanada, einem Teil von USA. uſw., herrſcht Monate hinduror me u48010t „,
richtiger Winter. Da kommen die Kinder beinahe mit Schnees
ſchuhen an den Füßen auf die Welt; Sportler aus dieſen Läm
dern ſind unſeren Leuten natürlich weit voraus.
Dann iſt unſere Winterſportgemeinde recht, klein, natürlioh inr de uhrto
eben. A.
in erſter Linie aus den oben genannten Gründen, in zweitez
Linie aber deshalb, weil bisher noch wenig für den Winterſpong /Sſe Genuß
(nicht als Vergnügen) geworben wurde. Dies nachzuholen wor hoz D c
verluſt.
die Winterſport=Werbewoche da! Sie ſollte denjenigen Sporm ou
mit m
leuten, die irgendeinen anderen Sport betreiben, ſich aber für gute
ft zunden *
den Winterſport bisher nicht oder nur wenig intereſſieren, ein
dr Di
mal klarmachen, was Winter=Sport eigentlich iſt. Und da
PAS
aben ſie nun geſehen, denn überall, wo die Veranſtaltungen
eu
Hier noier
Winterſport=Werbewoche abgehalten wurden, waren die
S=
leute aller Kategorien und aller Jahresklaſſen eingeladen — unm frngen und
jwo. 8 Prdt
auch als Zuſchauer erſchienen!
Sicher iſt es notwendig, daß unſere kleine Winterſport=Goß
meinde vergrößert wird. Sicher iſt auch, daß ſie größer werder
wird. Denn wir brauchen neue erſtklaſſige Kräfte auf allen G0 z. Franki
bieten des Winterſports. Daß der Winterſport aus begreifliche
Gründen — in den meiſten Fällen muß man in Deutſchland rex uich ruhigs
jur
des
ſen, ehe man ihn richtig ausüben kann — nicht billig iſt, wiſſeon
wir. Dieſer Nachteil muß und wird inſofern überwunden
werden=
gang ſeite
als diejenigen jungen Leute, welche ſich in erſter Linie für i
eignen. Gelegenheit bekommen werden, auf Koſten ihrer Vereimn Müiüſe auch n
ſie an
oder auf Koſten des Staates ausgebildet zu werden.
Man wird Kurſe abhalten, man wird die Spreu vom We=ten ?
zen ſondern, man wird ſich diejenigen herausſuchen, in denes
vorausſichtlich die kommenden Meiſter ſtecken. Und dann werde u weſten
zu ihnte von
wir in einem Jahr den anderen, beſſer daſtehenden, oder ſage
wir, glücklicheren Nationen gerüſtet entgegentreten. Wenn ar hr
auch zu keinem Siege langen ſollte, dann werden wir doch wenigi
ſtens verſuchen, einige Plätze herauszuholen. Hans Rau. .
Die Uebungsſtunde der Frauen= und Turnerinnen=Abteilunn
findet erſt am Donnerstag 815 Uhr ſtatt. Die Verlegung mu
infolge anderweitiger Inanſpruchnahme der Turnhalle am Mo
tag erfolgen. Wir bitten die Frauen und Turnerinnen am
Do=
nerstag zahlreich anweſend zu ſein.
Turnerbund Jahn 1875 Darmſtadt.
Frauenturnen.
Reichsſender Frankfurt
Kaſſel. Trier, Freiburg 251.
Frankfurt: Sonntag, 25. Novimber
6.35: Hamburg: Hafenkonzert. — Die Glodlen vom Großen Michel
etter.
8.15: Zeit, Nachr.,
Chora.: Jelus, meine Zuvericht. 9.45: Chorablalen.
2
8.,25: Stuttgart: Gymnaſtik. —
9.00
Norgenfeier.
Fulda: Katholiſche
9.45: Zum Totenſonntag:
„Ein Volk ſtirbt nie
Ein melodramiſcher Sprechchor von Hanns
Trautner Muſik: Ludw. Elſermann.
— 10.15: Der baltiſche
Dichter Werner Bergengruen lieſt aus ſeiem Erlebnisbuch „
Deut=
ſche Reiſe‟,
10.30: Chorgeſang. Ausf.: Damenchor des
Ge=
ſangverems Sängergruß=Kümmelquartett Neu=Iſenburg. — 11.10:
Totengedenken! Eme Hörfolge von Käthe Türf. — 11.30:
Königs=
berg: Reichsſendung: Oſtpreußiſche Feierſtunde am Totenſonntag.
12 00: Orgelkonzert. —
12.30: Requem. Von G. Verdr. — 14.00:
Kinderſtunde: Kinder ſpielen Zirkus.
15.00: Stunde des
Landes: Die Krötenburg. Bauernhof und Mühle an der Nidda.
15.30: Der Bauer gedenkt der Toten. Funffolge m Wort
und Lied.
16.00: Königsberg: Nachmittagskonzert. Kleines Funkorcheſter. Ltg.:
Eugen Wilcken. — 18.00: Mozarts letzte Stunde. Eme Funkfolge.
18 30: Der Forſtmann m Wander der Jahreszeiten. Funkfolge.
19 10: Orgelmuſik. Fantaſie und Fuge über B=A=C=H., op. 46 von
Reger — 19.35: Bekenntniſſe zur Zeit: Auf großer Fahrt. Von
der Auslandsfahrt des Kreu ers „Köln”
19.50: Sportbericht.
20.05: 1. Volkskonzert der Muſeums=Geſellſchaft. — 2100: Der
blinde Thomas, von Karl Heinr. Waggerl. Eimn Schickſalsbili
21.30: Köln: Reichsſendung: 6. Meiſterkonzert des deutſchen
Rund=
funks: Gerh. Hüſch ſingt. — 22.05: Zeit, Nachr. — 22.20:
Nachr., Wetter.
— 22.25: Sportſpiegel des Sonntags. —
2.45
Hamburg; Abendkonzert. Das Funkorcheſter. Ltg.:
Generalmuſik=
direktor Eibenſchütz.
24.00; Aus deutſchen Meiſteropern: Rich.
Wagners Bühnenweihfeſtſpiel „Parſifal” „(Schallpl.).
Frankfurt: Montag, 26. November
6.00: Bauernfunk. — 6.15 und 6.30: Gynaſtik.
6.45: Zeit,
Meldungen.
6.50: Wetter. — 6.55: Morgenſpruch, Choral.
7.00: SA.=Kapelle der Standarte 167, Kaſſel. Ltg.:
Muſikzug=
führer Schröder. — In einer Pauſe ca, 8.00: Nur für
Frank=
furt: Waſſerſtand, Wetter. — 8.30:
uttgart: Gymnaſtik. —
9.00: Nur Trier: Kammermuſik.
1.20: Heitere Lieder. —
9.40: Humo
m Lied.
10.00: Nachr. — 10.15: Schulfunk:
(
Saarland —
Saarland! — 10 45: Praktiſche Ratſchläge für
Küche und Haus.
11.00: Werbekon=ert.
11.30:
Mel=
dungen. — 11.45: Sozialdienſt.
12.00: Stuttgart: Mittagskonzert des Philharmon. Orcheſters. Lig.
K Albrecht. — 13.00: Stuttgart: Zeit, Saardienſt, Nachr. —
13.10: Nachr.
13.15. Stuttgart: Meſter ihres Inſtrument
(Schallpl.). — 14.15: Zeit, Nachr. — 14.30: Wirtſchaftsbericht.
14.45: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. — 14.55: Wetter. — 15.00:
Nur Kaſſel: Nachr
— 15.15: Kinderſtunde: Jeßzt baſteln wir
Weihnachtsgeſchenke! — 15.30: Kurzgeſchichten aus dem Leben
15 45: Studenten von heut
Erziehung im Kameradſchaftshaus.
16.00: Vom Deutſchlandſende
Von Lieve, Leid und Fröhlichkeit.
Kapelle Emil Rooß.
— 18.00: Jugendfunk: Seemannsgarn!
Funkſketſch um eine Seekuh. — 18.15: Hufſchlag im Blut. Vom
Schickſalsweg der Balten. Von Achm v. Akerman. — 18.30;
Bücherfunk: Berge und Menſchen
18 45: Konſtanz: Muſik aus „In einem kühlen Grunde‟. Singſpiel.
19.45: Das Leben ſpricht.
— 2.00: Zeit, Nachr. — 20.10:
Volk und Wirtſchaft an der Saar. Berichte und Geſpräche.
20.30: Aus dem Goethehaus Frankfurt a. M.: Muſik um Goethe.
21.10: Schöpferiſche Freundſchaft. Goethe und Marianne v.
Wille=
mer. 21.30: Die Verſailler Saarverhandlungen. Hörſpiel über die
Vorgänge, die zur Lostrenmung des Saargebiets führten. Von
Bartz.
22.00: Zeit, Nachr. — 22.15: Nachr. Wetter,
Sport.
2.30: Konzert. Ausf.: Irmgard Sturt (Alt), Hans
Rosbaud (Klavier),
23.00: Doppel=Konzert. Das Funkorch.
tg.: Cornelius; die Funktanzkapelle. Lig.: Hauck. — 24.00:
Stuttgart: Nachtmuſik.
Deutſchlandſender
Welle 1571.
Deutſchlandſender: Sonntag, 25. November
6.3: Tagesſpruch. — 6.35: Hamburger Hafenkonzert. — Glodn
vom Großen Michel
Choral: Jeſus, meine Zuverfi
8 00: Stunde der Scholle: 1. Der Bauer, ſem Hof un
55: Deutſche Feig=
Arbeit. — 2. Lehrgang für Jungbauern.
ſtunde: Sei getreu bis in den Tod! —
5: Sendepauſ
10.10: Sendepauſe. — 109
0.05: Berlin: Wetter.
11.00: Herb duftet die Ackerkrume. Gedichte
Sperrzeit. —
C. Ludw. Löhe.
11.15: Seewetterbericht. — 11.30: Reiüſe
ſendung: Oſtpreußiſche Feierſtunde om Totenſonntag. —
— 12.10: O. ſüßer Tod. Sterbeſzenen
12.00: Glückwünſche.
Opern von Verdi, Muſſorgſky, Donrzettr, Gounod, Puccim
12.55: Zeitzeichen
— 13.05: Röm: Das Weſtdeutſche Kan
orcheſter „Ltg.: Breuer — 1400: Kinderfunkſpiele: Wer
14.45: Eine Vierte
reiſen könnte wie ein Brief! Hörſpiel.
ſtunde Schach. Schachmeiſter Schlage: Paul Morphy, ein großs
15.00: F. Chopin. Meiſterwerke für Klavfs
Vorbild.
— 15.30: Zarte Klänge. Kammermuſik. (Schallt
(Aufnahme
16.00: Kiel: Kieler Orcheſtergemeinſchaft. Ltg.: Döring. — T7.30
Ernſte Geſänge deutſcher Meiſter. — 18.00; Feierſtunde der
Hitler=Jugend: Spielmann Tod.
H
18 40: Verklungene Stimmen. Gertrud Bindernagel, Meta
Seinſe=
meyer, Enrico Caruſo, Leo Schützendorf. Pauc Knüpfer. (Schal=
.40: Paul Wegener lieſt eine Geſchichte von
platten).
Friedr. Grieſe: Vorſterbensnacht. — 20.00: Joh. Brahms: 1. E
deutſches Requiem für Soli, Chor, Orgel und Orcheſter
2. Das
Schickſalslied für Chor und Orcheſter. Ltg.: Görner.
21.30: Reichsſendung: Köln: 6. Meiſterkonzert des deutſche
00: Wetter= Tage= und
Rundfunks. Gerh. Hüſch ſingt. —
22.45: Sceweiterbericht. —
Sportnachr. — 22.30: Zeitfunk. —
23.00: . . . und Auferſtehung. (Schallpl.).
Deutſchlandſender: Montag, 26. November
6.00: Hamburg: Wetter. — 6.05: Nachr. — 6.15: Berlin: Gyne
Anſcht:: Choral. — 6.35
maſtik.
6.30: Tagesſpruch.
Weimar: Muſikzug der SA.=Standarte 94. Lig.: A. Kühn. —
In einer Pauſe gegen 7.00: Nachr. — 8.00: Sperrzeit. — 8.42:
Leibesübung für die Frau. — 9.00: Sendepauſe. — 2.4:
Eliſabeth Gerloff: Landfrauen ſorgen für Wintervorräte
10.00: Nachr. — 10.15: Frankfurt: Deutſches Volkstum. Saabe
10.50: Körperliche Erziel
land. Em Landſchaftsbild.
19
ft. — 11.15: Seewetterbericht.
Schulung zur Kr
Herbſtkongreſſe als Zeitbilder. — Anſchl”
Joachim Flechtne
Wetter. — 11.50: Glückwünſche.
12 00: Hamburg: Mittagskonzert. — 12.55: Zeitzeichen. — 1800
Anſchl.: Wetter. — 134‟
Vertraute Klänge. (Schallpl.). —
14.00: Sperrzeit. — 14.55: Programm. Wettel,
Nachr.
Donner
Börſe — 15.15: Von deutſcher Frauenkunſt: M.
15.40
und Modekleinigkeiten zur Selbſtanfertigung.
unde für die Jugend: Der Fotoamateur als Familiengeſck
forſcher.
16.00: Von Liebe, Leid und Fröhlichkeit. Kapelle Emil Rooß.
7.30: R. Brandt und A. Forſtveuter; Bauern, Hirte
17.50: Gefährlichk
Staatsmänner. Quer durch den Balkan. —
78.10: Iu=
Sekunden. Erlebnisberichte deutſcher Sportler.
18.40: Freiheit
goſlawien. Kleine Reiſe mit Schallvl.
der Gemeinſchaft „Hanns Johſt ſpricht zur deutſcher Zugen”
— Anſchl.: Das Gedicht; anſchl.: Wetter.
Aur
766
Stuttgart: „Aſtrologie lügt nie” oder „Wäly lieſt Poeſie
M.
Ein luſtiges Hörſpielchen. — 20 00: Kernſpruch; anſchl.: Runk
20.15: Flinke Finger. (Schallvl.).
213
nachrichten.
Emmt Braun ſpfelt: Courvoiſier, Schumann und Reger
Wir ſuchen und finden. Senen aus neuen dramatiſchen Werke.
„Seine Majeſtät der Kindskopf”. Komödie v. E. v.
Fr;
2.00: Wetter=, Tages= und Sportnachr. — 22.
dorſky. —
22.45: Seewetterbericht. — 23.00: Köm: But
Zeitfunk.
Volksmuſik.
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Süd
Aiuliner und Fraukfurker Efſekkenbörſe.
brwohl nach den ſtillen Börſen der letzten Tage zum
Wochen=
leine Geſchäftsbelebung zu erwarten war, vermochte ſich
ooäuf Grund der anhaltend eintreffenden günſtigen Wirt=
—
gmtmeldungen ein freundlicherer Grundton an der Berliner
durchzuſetzen. Das Geſchäft blieb in der Hauptſache
wie=
dem uf die Kuliſſe beſchränkt, die zum Teil ſtärker ermäßigten
Kußy hatten jedoch auch wieder etwas Kaufneigung des
Publi=
kunmausgelöſt. Von Montanen waren lediglich Gelſenkirchener
min inus ½ Prozent ſtärker rückgängig, während ſich ſonſt be=
„ute und zum Teil etwas feſtere Kurſe zeigten, ſo u. a. für
Stiſiger Zink mit plus 1 Proz. Die wieder erhöhte
Abſatz=
zifnader Ruhrkohle hat dem Markt unverkennbar einen
Rück=
haut egeben. Auch Braunkohlenwerte kamen überwiegend höher
anm Ilſe Genuß um 1½, Bubiag um 7 und Niederlauſitzer um
Von chemiſchen Papieren konnten Farben den geringen
Anlägsverluſt von ½ Proz, ſehr bald wieder aufholen, nur
Rüt=
gems daren mit minus 1½ Proz, ſtärker gedrückt. Am
Elektro=
mauſ fanden Bekula auf Grund der geſtern erfolgten Fuſion
min 1r Bewag und der gemeldeten 11prozentigen
Stromabſatz=
ſieimeung lebhafte Nachfrage und konnten zum erſten Kurs 34
Frthöher notiert werden. Auch die übrigen Tarifwerte, wie
jahiun gen und Gesfürel, wurden hierdurch günſtig beeindruckt
undu bzw. 7 Proz höher bezahlt.
de Frankfurter Börſe lag am Wochenſchluß
außer=
ordArich ruhig und im ganzen nur wenig verändert. Die
Stim=
zumwar indes weiter etwas gebeſſert, doch kam dies infolge der
ſtamp Geſchäftsſtille in den Kurſen kaum zum Ausdruck. Der
Ortyuin gang ſeitens der Kundſchaft blieb ſehr gering, während
die Aliſſe auch nur wenig Neigung zu Eigengeſchäften zeigte,
obmal ſie angeſichts der etwas beſſeren Beurteilung der
außen=
poliiſhen Lage, insbeſondere in der Saarfrage, durchaus
zuver=
ſichttü geſtimmt iſt. Am Aktienmarkt lagen die Anfangskurſe in
denumiſten Fällen um ½—½ Prozent gebeſſert. Der Elektromarkt
emmuſig von der AR.=Sitzung der Bekula (plus ½ Prozent), in
der nület eine 11prozentige Zunahme des Stromabſatzes berichtet
wuug und von der weiteren Nachfrage für Siemens=Aktien (pl.
½ ozent) einige Anregungen, und die Kurſe lagen zumeiſt um
Prozent, Schuckert um ½ Prozent feſter. Montanwerte
agen vohl ſehr ruhig, aber doch leicht erhöht, wobei auch die
Erhöhung des Ruhrkohlenabſatzes mitſprach.
Farbenindu=
taren nach knapp behauptetem Beginn (min ½8 Prozent)
viele auf unverändert 135 erhöht. Auch im Verlauf hielt ſich
das zGſchäft auf allen Marktgebieten in engſten Grenzen.
Bekannkmachung des Reichsbeaufkragken
die Regelung des Abſakes von Karkoffeln.
Dr Reichsbeauftragte, für die Regelung des Abſatzes von
Karugeln gibt folgendes bekannt: Es wird zunächſt hingewieſen
Et Jauf
Verfügung des Reichskommiſſars für Preisüberwachung
vom½ November 1934, in der dieſer eindeutig feſtlegt, daß unter
Aufhſe ung oder Abänderung aller bisher erfolgten abweichenden
Beſtjnnungen die Feſtſetzung von Preiſen lediglich beim
Reichs=
n komnmar ſelbſt verbleibt. Eine Ausnahme hiervon wird nur
für oly Preiſe gemacht, die rein örtliche Bedeutung haben. Da
wat die Geigermindeſtpreiſe für Kartoffeln für das ganze Reichs=
* gebiis etgeſetzt und aufeinander abgeſtimmt ſind, fällt der Kar=
Deuſe toffflzeugerpreis nicht unter die räumlich begrenzte
Ausnahme=
eides mögklikeit. Er darf alſo örtlich oder gebietsweiſe nicht
ver=
ändauwerden. Alle widerſprechenden Mitteilungen, die hier und
a Uuy die Preſſe gegangen ſind, ſind alſo hinfällig. Es bleibt
9, ſomür m Verkehr mit Kartoffeln bei den bisherigen
Beſtimmun=
gen 19 Reichsnährſtandes. Dabei iſt zu beachten, daß bereits
in du Bekanntmachung vom 2. November 34 des Reichsminiſters
ſür mährung und Landwirtſchaft nochmals hingewieſen wurde,
aß uh wie vor die unmittelbare Belieferung des Verbrauchers
aufgatten ſind, werden damit berichtigt. In einer Ausſprache
zwiſſint dem Reichskommiſſar für die Preisüberwachung und dem
Reictsecuftragten für die Kartoffelabſatzregelung wurde
ein=
deutrg feſtgelegt, daß eine Senkung der Erzeugermindeſtpreiſe
nichti eforderlich iſt. Um in einigen beſonders notleidenden
Ge=
bietetn die vom Reichskommiſſar für die Preisüberwachung und
dem Aichsbeauftragten für die Regelung des Abſatzes von
Kar=
toffei gemeinſam feſtgelegt worden ſind, kaufſchwachen
Volks=
narſt in erhöhtem Maße die Möglichkeit zu geben, ihren
Be=
arfßu billigen Winterkartoffeln zu decken, wird eine
Sonder=
ülfsiulion durchgeführt, die die Möglichkeit geben ſoll, in der
Zeit b zum 15. Dezember ds. Js. Speiſekartoffeln zu einem
ver=
billign Preiſe einzukaufen. Zu den hierfür in Frage
kommen=
den Gbieten werden die Richtlinien für dieſe Hilfsaktion durch
nändigen Gebietsbeauftragten für die Regelung des
Ab=
ſatzen un Kartoffeln bekanntgegeben.
Produkkenmärkke.
ſemſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 24. Nov.
pro/ /d. bzw. Stück bzw. Bündel in Pfg.): Kohlrabi 5. Gelbe
Rübk,6—8, Rote Rüben 8—10. Weiße Rüben 8—10.
Schwarz=
wurckel 20—22, Spinat 8—10, Römiſchkohl 8—10, Rotkraut 6—8
Weiſzſtut 4—6, Wirſing 4—6, Grünkohl 6—8, Roſenkohl 20—25,
Zwich lien 8—10. Knoblauch 50—60, Tomaten 60—70 Kaſtanien
D K)ſalat (Lattich) 60, Endivienſalat 6—12, Kopfſalat 8—12,
Bluunkohl 30—60, Rettich 5—10, Meerrettich 40.
Speiſekartof=
ſein 74 Tafeläpfel 10—15, Wirtſchaftsäpfel 6—10, Tafelbirnen 10
bis Wirtſchaftsbirnen 5—10, Trauben 35—40, Nüſſe 35—40,
Apfeiſlen 18—20, Zitronen 5—6. Bananen 35; Süßrahmbutter
Andbutter 140—142, Weichkäſe 20—25, Handkäſe 4—12, Eier
ſriſche 1—16: Gänſe 80—100, Hühner 70—80, Enten 100, Tauben
un60, Haſen 40—100, Ziegenfleiſch 50; Hahnen 90—100;
Rini lich friſch 50, Kalbfleiſch 76. Schweinefleiſch 90.
Hack=
fleiſah4
ſankfurter Eiergroßhandelspreiſe Angeſichts des
heran=
ſahe un Monatsendes nahm das Geſchäft im Frankfurter Eier=
Koßehdel während der ganzen Woche einen ruhigen Verlauf.
Die sſurktlage iſt indes ausgeglichen, da andererſeits auch nur
ehr bſines Angebot in friſchen Eiern vorlag, während Kühl=
Nausdre reichlicher zur Verfügung ſtand, die Nachfrage hierfür
er hmiger gut iſt Kleine Ankünfte holländiſcher däniſcher
1nd 4mnäniſcher Friſcheier waren ſchnell vergriffen. Die Preiſe
lagein egen die Vorwoche nahezu unverändert, däniſche Eier
iber 25—1,50, Kl. a) unter 65 Gr. 10,75—11. Kl. b) unter
—FGr. 10,25—10,50. Kl. c) unter 55—50 Gr. 9,75 Kl. d)
Inten 9—45 Gr. 9—9,25. Ausländiſche Friſcheier: Holländer
S60=67 Gr. 13.50—13,75, Kl. a) 62=63 Gr. 13—13,25. Kl. 5)
3.
* 12,50—12,75, Kl. c) 52-53 Gr. 12—12,50. Dänen Kl. S
12,74.5
a) 12,25 Kl. b) 11,50, Kl. c) 10,75. Bulgaren 11—11,25,
Run ien 9,75—10,25, Jugoſlawen Kl. c) 10,50—11.
ſinkfurter Buttergroßhandelspreiſe. Ab 21. d. M. gelten
Bzerr Reich Feſtpreiſe für Butter. Obgleich das Geſchäft
biskslich auf ähnlicher Baſis abwickelte, iſt die Neuordnung noch
durchgedrungen insbeſondere wird im Großhandel
dar=
ben
eusklagt, daß die Molkereien noch weit höhere Preiſe als die
ieſtgelegten verlangen. Man rechnet aber ſtark damit,
daß’ iſich ſchon in allerkürzeſter Zeit auf die neue Lage umſtel=
Mi Sch f . Ha cheanfer euf enſie
indezuir einer Beſſerung der Zufuhren gerechnet. Es notierten
As 4 loßthandelsverkaufspreiſe in RM. pro 50 Klg. ab
Frank=
furm/
butgt /.: Deutſche Markenbutter 148, feine deutſche
Molkerei=
deutſche Molkereibutter 142. Landbutter 130,
Koch=
ut2 1120. Holländiſche und däniſche Butter 148, öſterreichiſche
Nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsgrundfätze.
Verſammlung der Reichsbekriebsgemeinſchaft 17 (Handel) in der Deutſchen Arbeiksfronk.
Buch 1us
Akkuelle Fragen der Wietfchaft.
Der Führer der Reichsbetriebsgemeinſchaft 17, Handel, in der
Deutſchen Arbeitsfront hatte für geſtern nachmittag zu einer
Be=
ſprechung in den „Reichshof” eingeladen. U. a. war auch
Ober=
bürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt erſchienen. Nach der
Eröffnung der Verſammlung durch Pg. Schmidt begrüßte
Oberbürgermeiſter Kreisleiter Pg. Wamboldt die
Erſchie=
nenen und ging auf die Schwierigkeiten des Abſatzes deutſcher
Erzeugniſſe im Auslande ein. Er betonte dann weiter, daß wir
vor der Notwendigkeit ſtehen, uns auf Nationalwirtſchaft
umzu=
ſtellen. Von dem liberaliſtiſchen Gedanken: Wenn es mir gut
geht, wird es der Allgemeinheit gut gehen, müſſen wir uns löſen.
Die Lebensbedingungen der allgemeinen Volksgemeinſchaft müſſen
erfüllt werden. Das Ziel iſt doch nur, einen glücklichen Zuſtand
für alle Volksgenoſſen herbeizuführen. Jeder muß daher in
ſeinem Kreiſe für den Zuſammenſchluß in der DAF. und in den
Fachgruppen werben. Niemand darf müde werden, für die Ziele
der DAF. einzutreten und jeder muß an ſeiner Stelle dafür
ſor=
gen, daß wir den ſchweren Zeitpunkt überwinden. Wir können
die uns aufgezwungene Not durch Einigkeit im
nationalſozialiſti=
ſchen Geiſt überwinden. Heil Hitler!
Der Führer der Reichsbetriebsgemeinſchaft 17 Handel in der
Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Schmidt, betonte zu Beginn ſeiner
nun folgenden Ausführungen, es gelte, jedem Betriebsführer der
Wirtſchaft klar zu machen, welcher Geiſt heute im
nationalſozia=
liſtiſchen Staat vorherrſchend iſt. Die Wirtſchaft im
national=
ſozialiſtiſchen Staat müſſe ſo geſtaltet werden, daß ſie Diener an
Volk und Staat iſt. Sonderintereſſen dürfen nicht mehr in den
Vordergrund geſtellt werden. Wer Sonderintereſſen in den
Vor=
dergrund ſtellt, beweiſt, daß er ſich entweder gegen den
National=
ſozialismus ſtemmt oder ihn noch nicht begriffen hat. Auf
ſozial=
politiſchem Gebiet ſoll durch die DAF. die Betreuung der
Gefolg=
ſchaft und auch des Betriebsführers erfolgen. Es kann heute nur
noch eins geben: In einer Linie zu marſchieren.
Be=
triebsführer und Gefolgſchaft. Es iſt zu begrüßen, daß der größte
Teil der Betriebsführer bis auf wenige Ausnahmen die Geſetze
befolgen und die ihnen zukommenden hohen Pflichten erfüllen.
Auch die wenigen, die noch abſeits ſtehen, werden ſich bereitfinden
müſſen zur Mitarbeit, oder ihren Platz räumen. Wir, wollen
keine Eingriffe in die Betriebe vornehmen, ſondern die
Betriebs=
führer ſo formen, daß mit ihnen die Wirtſchaft ganz von ſelbſt
nationalſozialiſtiſch wird. Betriebsführer und Gefolgſchaft ſind
auf Gedeih und Verderb verbunden. Ein Betrieb, in dem
Betriebsführer und Gefolgſchaft eins ſind, iſt nie
und nimmer dem Verderben preisgegeben. Wenn die
Arbeits=
freudigkeit in einem Betrieb feſtgeſtellt iſt, iſt er auch geſund. In
den Wintermonaten müſſen wir auf ſozialpolitiſchem Gebiet
be=
ſonders tätig ſein und das Werk des Führers dadurch fördern,
daß Arbeitsplätze geſchaffen werden. Die Arbeit der DAF. liegt
auf wirtſchaftspolitiſchem Gebiet. Es ſoll dafür geſorgt werden, daß
die Erwerbsloſigkeit weiter herabgemindert wird. Gerade im
Winter iſt infolge ſaiſonmäßiger Einflüſſe die Arbeitsloſigkeit
ſchwerer zu beheben. Wichtig iſt, daß die Forderungen der DAF.
in den Betrieben durchgeführt werden. Die erſte Forderung iſt
die Schönheit des Arbeitsplatzes. 2. Die veralteten Stopp= und
Stechuhren ſollen beſeitigt werden. Das iſt durchzuführen denn
im nationalſozialiſtiſchen Staat ſoll die Belegſchaft mit Freude
an die Arbeit gehen. 3. müſſen Muſterbetriebe geſchaffen werden.
Nicht nach außen, ſondern in dieſen Muſterbetrieben muß eine
unbedingte Einigkeit zwiſchen Betriebsführer und Gefolgſchaft
herrſchen. Jede Trennung muß beſeitigt werden. Infolge des
Verhaltens des Auslandes kann die Wirtſchaftsgeſundung noch
nicht in dem gewünſchten Maße durchgeführt werden, aber die
Entwicklung wird auch die Wirtſchaftsführer des Auslandes dazu
führen, wieder geſunde wirtſchaftliche Beziehungen zu Deutſchland
anzubahnen. Die Parole heißt: Durch Gemeinſchaftsarbeit
mit=
zuhelfen am Aufbau des Dritten Reiches zum Wohle aller
Schaf=
fenden und beſonders derer, die nach uns kommen.
Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt, der an einer
anderen dringenden Verſammlung teilnehmen mußte,
verabſchie=
dete ſich mit dem Wunſche, daß alle Führer der Wirtſchaft durch
ihre Vereinigung in der DAF. mit dazu beitragen, zu dem Ziel
zu kommen, das der Führer geſetzt hat.
Der Geſchäftsführer der Kreiswaltung der DAF. Darmſtadt,
Pg. Formel, betonte, daß die DAF. als Gliederung der
Partei keine Kampforganiſation, für irgend eine Gruppe, daß
ſie weder eine Arbeiterbewegung noch eine Bewegung der
Be=
triebsführer ſei. Die Amtswalter ſind lediglich ehrliche Mittler,
die zwiſchen beiden nach Recht entſcheiden. Redner definierte dann
den Begriff eines Muſterbetriebs, in dem auch mal auftretende
Streitfragen auf Grund des gegenſeitigen Vertrauens zwiſchen
Betriebsführer und Gefolgſchaft gelöſt werden können. Es gibt
in unſerem Kreis nur noch zwei bis drei Betriebe, in denen das
Einigkeitsverhältnis noch nicht ſo ſei, wie man es wolle. Jeder
Betriebswalter der DAF. muß ſich darüber klar ſein, daß er auf
Grund der Verordnung des Führers als ehrlicher Mittler in den
Betrieben die Schwierigkeiten, die auftreten, wegnimmt. Bei der
DAF wird der Betriebsführer ebenſo Rat und Recht finden, wie
die Gefolgſchaft. Es gibt Mittel und Wege, dem Recht Geltung
zu verſchaffen. Die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung gibt die
Kraft, auch da durchzudringen, wo man mit juriſtiſchen
Spitzfin=
digkeiten glaubt argumentieren zu können. Wenn die DAF. für
Regelung der Löhne und Preiſe ſorgen ſoll — eine Lohnerhöhung
iſt zurzeit nicht angängig —, dann muß ſich auch der deutſche
Ar=
beiter verbitten, daß ſein Lebensſtandard weiter gedrückt wird.
Man muß alſo jeder Preisſteigerung auf den Grund gehen
kön=
nen; es iſt beiſpielsweiſe ein Unding, daß die Roheiſenpreiſe
2 Prozent, die Fertigwaren in Eiſen aber um 17 Prozent
geſtie=
gen ſind. Der nationalſozialiſtiſche Geiſt muß auch in die
Ver=
kaufskontore und Kalkulationsbüros eindringen. Alle
Amtswal=
ter der DAF. müſſen ihr Augenmerk darauf richten, daß alle
Volksgenoſſen in führender Stelle wahre Nationalſozialiſten ſind.
Das Ziel des Führers kann nur erreicht werden, wenn alles, was
liberaliſtiſch eingeſtellt iſt, verſchwindet und der
nationalſozia=
liſtiſche Geiſt einkehrt. Heil Hitler!
Pg. Schmidt erſtattete dann einen intereſſanten und
aus=
führlichen Bericht über die Anordnungen zur Vermeidung von
Preiswucher und Preiserhöhung. Vor allem muß feſtgeſtellt
wer=
den, auf welchen Gebieten Preisſteigerungen eingetreten ſind, und
zwar: 1. bei Lebensmitteln, 2 bei Textilien. Rohſtoffen und
Fertigwaren; 3. bei Metallen, Rohſtoffen und Fertigwaren, und
4. bei allen ſonſtigen Waren. Es ſei feſtzuſtellen, daß tatſächlich
bei einzelnen Gattungen Steigerungen von 2 und weit mehr
Pro=
zent eingetreten ſind. Hier ſind die Urſachen feſtzuſtellen, welche
man zum Teil in der Deviſenbewirtſchaft zu ſuchen hat. Die
Roh=
ſtoffeinfuhr iſt für Preisſteigerungen nicht als hinreichender Grund
anzuſehen, dagegen wohl die infolge der in den Arbeitsprozeß
Eingetretenen verurſachte größere Nachfrage nach einzelnen
Arti=
keln. Das iſt beſonders auf dem Gebiete der Textilien und der
Lebensmittel feſtzuſtellen. Viele Preisſteigerungen ſind daher als
ganz unbegründet zu bezeichnen. Hier muß die Regierung
ein=
greifen. Es wird heute ſchon dafür geſorgt, daß wir von
Aus=
landsrohſtoffen unabhängig werden. Jeder Berufsſtand muß
da=
für ſorgen, daß bei keinem ſeiner Mitglieder ein unbegründeter
Preisaufſchlag vorkommt. Wichtig iſt auch, feſtzuſtellen, ob etwa
eine Qualitätsverſchlechterung. Mengenverkürzung, erſchwerte
Zahlungsbedingungen oder Lieferbedingungen eingetreten ſind,
außerdem müſſen als Stichtage für Preisfeſtſtellungen die erſte
Januarwoche 1933, erſte Januarwoche 34, die erſte Aprilwoche,
Juniwoche, Oktoberwoche 1934 eingehalten werden. Betreffs der
Auslandsrohſtoffe ſei zu bemerken, daß es, wenn das Ausland
ſeine Einſtellung nicht ändere, deutſchem Erfindergeiſt gelingen
werde, ſich vom Ausland unabhängig zu machen. Der
national=
ſozialiſtiſche Geiſt wird ſich überall durchſetzen, und es wird
raſſe=
fremden Emigranten nicht gelingen, Deutſchland den Todesſtoß zu
verſetzen. — Die Idee des Führers wird ſich durchſetzen, jeder
Einzelne muß helfen. — Mit einem dreifachen Sieg=Heil dem
Führer wurde die Verſammlung offiziell geſchloſſen.
Kennziffer der Großhandelspreiſe für den 20. November. Die
Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 20. November
1934 auf 101,3 (1913 gleich 100); ſie iſt gegenüber der Vorwoche
(101,4) wenig verändert. Die Kennziffern der Hauptgruppen
lau=
ten: Agrarſtoffe 101,4 (minus 0,4 v.H.), induſtrielle Rohſtoffe
und Halbwaren 91,9 (plus 0,1 v. H.), induſtrielle Fertigwaren
118,7 (plus 0,1 v. H.).
Berliner Kursbericht
vom 24. November 1934
Deviſenmarkt
vom 24. November 1934
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Nordd. Llohzd
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Deutſche Erdbl
„iee
69.25
71.50
27.375
30.25
26.—
135.—
80.50
129.50
116.75
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55.87*
104.25
73.25
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104.—
70.—
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13.50
91.50
152.
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14.625
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96.25
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A
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2/ 56.24
Italien
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den
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10034
ronen
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230
g7as
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62.32
(„Ne
17
1049 1.051
2.488 2.392
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Frankfurter Kursbericht vom 24. November 1934.
Kee
„Gr. II p. 1984
191
13
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49
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82Bayern ..v.2
880 Heſſen „.b.
„ ... v.
Preuß. St. v.
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Thüringen v.27
87
6% Dt. Reichsbahn
Schätze. . . . ..
1% Dt. Reichst
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4½%0 „
Anl. Ausl.
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Deutſche
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52.5
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den; auch muß die Waſſerlieferung von 22 Ü04 Ncht
bis 5 Uhr unterbrochen werden. Den Waſſernich Rau
nehmern wird deshalb empfohlen, ſich rechtöel.
mit Waſſer zu verſorgen. Bei den Druckrohrſe
lungen wird die Waſſerlieferung nur verringel=
Straßenverzeichniſſe mit der Bezeichnung de Miläl
einzelnen Spülabteilungen können an den beis”
ten Aushangſtellen der Bürgermeiſterei eie
ſehen werden. Außerdem erteilt die ſtädti
Ue
Fernſprechzentrale (Fernruf 3500) ſowie die Vel*
wache (Fernruf 600) Auskunft.
Spülplan.
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Hochdruckſtrang I: Freitag, 30. Nov, p. 22 10.
Montag, 3. Dez, D. 2 Uhr 00 h
II: Dienstag, 4. Dez, v. 19 Uhr alb 7½ Mk eit
Hochbehälter Mathildenhöhe und
Donnerstag, 6. Dez, v. 8 Uhr 0. Affe uckh
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Darmſtadt, den 24. November 194. I.L
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der ſtädtiſchen Betriebe